Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iſufirierie Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämilicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 177
Montag, den 27. Juni 1932.
195. Jahrgang
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ſ1 Doſlar — 420 Markl. — Im Falle höberer
Gewalt, wie Nieg, Aufihr. Steſt uſw. eriſcht
ſede Verpſlichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerſchtiſcher Beſteibung ſäll” ſeder
Nabatt weg. Banſlonto Deutſche Bant und Darme
ſädier und Najunalbani.
Hai
Tor den Tiblatpf i Taufmiiit.
Askanzler von Papen und Herriok auf der Fahrk nach Lauſanne. — Ausſprache Papen-Lukher. — Schärfſter Druck der
ftanzöſiſchen Rechken auf Herriok. — Der Senak überreicht Herriok reparakionspolilikiſche „Anregungen”.
2as Blutvergießen in Deutſchland wükel weiter. — Bor dem Erlaß der neuen innerpo liliſchen Nolverordnung Gayls.
Nalionalſozialiſten und Sozialdemokraken appellieren an Reichspräſidenk und Reichsinnenminiſter.
Boomwarnn
Moldsct
0N1
1R1 dem Beſuch des Kanzlers in Berlin.
* Berlin, 26. Juni. (Priv.=Tel.)
eichskanzler v. Papen iſt am Sonntag nachmittag von Ber=
Diel : Sle1M lir ch Lauſanne abgereiſt. Er wird ſich am Montag nachmittag
wil, mit Herriot treffen. In dieſer Unterhaltung wird er ihm
das die neuen Vorſchläge der Reichsregierung unterbreiten, um
eirü Ulgemeine wirtſchaftliche Zuſammenarbeit der europäiſchen
Ne) en zur Ueberwindung der Weltwirtſchaftskataſtrophe
her=
bes ihren. Ueber dieſen Vorſchlägen hat das Kabinett am
Sams=
ta der Stunden lang geſeſſen, und es ſcheint, daß einiges an
deg rogramm des Kanzlers doch noch einmal überarbeitet
wor=
de , in der Richtung, daß beſtimmte nationalwirtſchaftliche
Ge=
ſich inkte berückſichtigt worden ſind.
den Beratungen wurde auch der Stand der
Abrüſtungs=
vrſandlungen beſprochen. Der erſte deutſche Delegierte,
Brärfter v. Nadolny, hat die Ausführungen des Kanzlers
er=
gäu und es ſcheint, daß der künftige Kurs der deutſchen Delega=
Ner4 tial m Kabinett feſtgelegt worden iſt, um die
Abrüſtungsver=
einrich Mif has ngen voranzutreiben.
politiſchen Kreiſen iſt es ſehr ſtark beachtet worden, daß
eichskanzler mit dem heute aus Lauſanne zurückgekehrten
Hankpräſidenten noch einmal eine Ausſprache hatte. Dr.
er, der ja einen Tag länger als Papen in Lauſanne blieb,
4hay n Kanzler über ſeine letzten Unterredungen und Eindrücke
be3 3t.
enn der Kanzler jetzt erneut mit Herriot ins Geſpräch
kor”, ſo dürfte das Schickſal der Konferenz von dem
allngen, was Herriot, der ja gleichzeitig über Sonntag
in Aris weilte und mit ſeinen Freunden ſprach — wobei ihm
died nerfranzöſiſchen Etatsſchwierigkeiten und die Kürzung der
Bol engehälter um 1,5 Milliarden Francs beſonders ſchwere
Scü bereitet haben — nach Lauſanne mitbringt.
rriot hatte am Sonntag eingehende Verhandlungen mit
9orſitzenden der Finanzkommiſſion des Senats, Caillaux, und
einlr Senatoren, deren intranſigente Haltung in der Frage der
Reu rtionen bekannt iſt. Sie haben Herriot „Anregungen” für
diei itere Behandlung der Reparationsfrage in Lauſanne ge=
In welcher Richtung dieſe „Anregungen” gehen, iſt nicht
ſchd zu erraten.
r die Verhandlungen in Lauſanne morgen weitergehen, iſt
es chaus möglich, daß die Entſcheidung bereits im
1Leſe des Montag abend oder am Dienstag
fC Man verrät kein Geheimnis mehr, wenn man hinzufügt,
da 92 Ausſichten nicht ſehr günſtig beurteilt werden. Die größte
We heinlichkeit ſpricht dafür, daß die Konferenz in einer
P ranenzerklärung endet, durch die das von den
Gri germächten verkündete Moratorium aufrechterhalten bleibt,
ia1), vielleicht im Herbſt, die Möglichkeit eines endgültigen
Arl gements bietet.
weit die aktuellen innerpolitiſchen Fragen durch den Ber=
Zeſuch des Kanzlers berührt werden, iſt feſtzuſtellen, daß nun
Dienskag mit dem Erlaß der Nolverordnung
71 Uniform= und Demonſtrakionsfrage zu rechnen
5 Dienstag vormittag werden die Antworten aller Länder
E en, und im Anſchluß daran wird der Reichsinnenminiſter
eichspräſidenten die Notverordnung unterbreiten. Daß ſie
daran wird nach der bayeriſchen Antwort nicht mehr ge=
*. Der Reichsinnenminiſter dürfte in der Kabinettsſitzung
Do4 eſtrigen Samstagnachmittag auch bereits in dieſem Sinne
E tigt worden ſein.
r Notverordnung wird übrigens auch noch eine Ausfüh=
Y erordnung angefügt werden, die namentlich an die
Beſtim=
r des 8 4 der alten Verordnung über Demoſtrationen an=
In dieſem Paragraphen war geſagt worden, daß der
nnenminiſter darüber verfügen kann, ob Verſammlungen
ans „Iden ſind. In der Ausführungsverordnung wird der
nnenminiſter entſprechende Beſtimmungen treffen, damit
lizei die Möglichkeit zu Vorkehrungen in der Hand hat, die
menſtöße verhindern. In gleichem Sinne werden übrigens
nder auch nach der kommenden Notverordnung das Recht
ich befriſteten Verboten haben, wenn die öffentliche Sicher=
7d Ordnung ſie erforderlich machen.
Aikifche Zuſammenſköße in Berlin.
Berlin, 26. Juni.
der Nacht zum Sonntag und im Laufe des Sonntags iſt
Berlin mehrfach zu politiſchen Zuſammenſtößen zwiſchen
alſozialiſten, Reichsbannerleuten und Kommuniſten gekom=
2An verſchiedenen Stellen wurden von Kommuniſten Schüſſe
ben und die Fenſterſcheiben nationalſozialiſtiſcher
Ver=
kale eingeworfen. Insgeſamt wurden 8 Perſonen
ver=
arunter ein Polizeibeamter. In den letzten 24 Stunden
T. 70 Perſonen zwangsgeſtellt.
Weitere blukige Schlägereien
ereigneten ſich in
Wattenſcheid.
Hier überfielen, nach dem Polizeibericht, am Sonntag mittag
mehrere Kommuniſten einen Trupp Nationalſozialiſten. Die
Kommuniſten warfen mit Steinen und gaben mehrere Schüſſe ab,
durch die ein Nationalſozialiſt durch einen Kopfſchuß getötet, ein
zweiter lebensgefährlich verletzt wurde. Zwei weitere SA.=Leute
wurden leichter verletzt. Eine unbeteiligte Frau erhielt durch
einen Querſchläger einen Oberſchenkelſchuß. Ein Kommuniſt
wurde als Täter verhaftet.
In Leipzig
kam es am Sontag an mehreren Stellen zu blutigen
Ausein=
anderſetzungen. In Klein=Zſchocher wurden 10 SA.=Leute von
60 Kommuniſten überfallen. Mehrere Nationalſozialiſten mußten
ärztliche Hilfe aufſuchen. Einer blieb in Behandlung im
Kran=
kenhaus. Ein Kommuniſt wurde verhaftet.
In Hamburg
kam es zu ſchweren Feuerüberfällen von Kommuniſten auf
vorbei=
marſchierende Nationalſozialiſten in der Helgoländer Allee. Die
Nationalſozialiſten nahmen Deckung. Als die Polizei erſchien,
wurde auch ſie von den in den Anlagen verſteckten Kommuniſten
mit Schüſſen empfangen. Die Polizei erwiderte das Feuer und
verhaftete einige Kommuniſten.
Der Sonntag iſt
in München
ruhig verlaufen. In München und in der Umgebung haben
kei=
nerlei Aufzüge und Demonſtrationen ſtattgefunden. Es kam auch
ſonſt nicht zu Zwiſchenfällen.
Sozialdemokrakiſcher Prokeſt bei Hindenburg.
UNB. Berlin, 26. Juni.
Der Vorſtand der SPD. hat an den Reichspräſidenten unter
Bezugnahme auf die Zuſammenſtöße in den letzten Tagen ein
Schreiben gerichtet, in dem es u. a. heißt: „Die Ueberfälle, wie
ſie ſich jetzt ſtändig wiederholen, ſtehen im kraſſen Gegenſatz zu
Ihrer Erwartung, Herr Reichspräſident, die Sie bei Erlaß der
letzten Notverordnung kundgetan haben, daß nach der Aufhebung
des SA.=Verbots Gewalttätigkeiten unterbleiben würden. Da
Sie damals verſicherten, mit allen Ihnen verfaſſungsmäßig
zu=
ſtehenden Mitteln gegen Ausſchreitungen jeder Art vorgehen zu
wollen, erlauben wir uns, Sie auf dieſe kraſſen Ausſchreitungen
der uniformierten SA.=Leute von der Nationalſozialiſtiſchen
Par=
tei aufmerkſam zu machen. Ein weiteres Schreiben, dem eine
Abſchrift des Briefes an den Reichspräſidenten beigefügt iſt,
haben die Vorſtandsmitglieder der SPD. an den
Reichsinnen=
miniſter mit der Bitte gerichtet, ihnen einen Termin zu
be=
nennen, an welchem ſie ihm ihre zahlreichen Beſchwerden
per=
ſönlich vortragen können.
Eingaben der hefſ. Rakionalſozialiſten
an den heſſiſchen Innenminiſter und den
Meſsenifſfenel.
Der Führer der heſſiſchen Nationalſozialiſten, Gauleiter Lenz,
hat wegen des erneuten Demonſtrationsverbots in
Heſſen an den heſſiſchen Innenminiſter ſowie an den
Reichs=
präſidenten Eingaben gerichtet. In derjenigen an Miniſter
Leuſch=
ner heißt es, das Verbot widerſpreche durchaus dem Sinn der
letz=
ten Notverordnungen der Reichsregierung und der aus dieſen
er=
kennbaren Tendenz der Reichspolitik, die auf Wiederherſtellung der
politiſchen Freiheit der Staatsbürger gerichtet ſei. Die
National=
ſozialiſten forderten, daß auch die heſſiſche Regierung den aus den
Maßnahmen der Reichsregierung erkennbaren Willen der
Reichs=
führung reſpektiere und ihn nicht durch Maßnahmen ſabotiere, die
die Ausübung der den Nationalſozialiſten wiedergegebenen
Staatsbürgerrechte unmöglich machten. — Der Reichspräſident
wird um ſein unverzügliches Einſchreiten gegen die Beſchränkung
der politiſchen Freiheit der Nationalſozialiſten und zur
Verwirk=
lichung der Abſichten der Reichsregierung auch in Heſſen gebeten.
Boliliſche Bekäfigung von Schülern unſtakthaft.
Der heſſiſche Miniſter für Kultus und Bildungsweſen hat in
einer an die Direktionen der höheren Schulen, der Leiter der
Fachſchulen, Stadt= und Kreisſchulämter gerichteten Verordnung
darauf hingewieſen, daß Schülern und Schülerinnen aller Art und
jeden Alters der Beſuch politiſcher Verſammlungen und die
Zu=
gehörigkeit zu politiſchen Parteien, verboten iſt. Der Miniſter
macht den Leitern und Lehrperſonen aller Schulen zur Pflicht,
darüber zu wachen, daß durch den leidenſchaftlich wogenden
poli=
tiſchen Kampf und ſeine Auswirkungen der Frieden und die ruhige
Arbeit der Schule während der Wahlzeit nicht geſtört wird.
Der Deutſche Städkekag
zur lehken Nokverordnung.
Vereinheitlichung der Arbeitsloſenhilfe geforderk.
Berlin, 26. Juni.
Die Vorſtandsſitzungen des Deutſchen und Preußiſchen
Städte=
tages am 24. und 25. Juni in Berlin ſtanden im Zeichen der
letzten Reichsnotverordnung. Die im Deutſchen Städtetag
zu=
ſammengeſchloſſenen Städte ſtellen u. a. mit Genugtuung feſt, daß
endlich eine Reichsregierung die Notwendigkeit und
Verpflich=
tung anerkannt habe, die Laſten der
Wohlfahrtserwerbsloſenfür=
ſorge gemeinſam mit den Kommunen zu tragen. Der Vorſtand
begrüßt es, daß die Reichsregierung das Wirkſamwerden ihrer
Hilfsmaßnahmen ſtaatsrechtlich durch die unmittelbare Verteilung
dieſer Mittel auf die Gemeinden und durch den Schutz der
Ge=
meinden gegen einſeitige Eingriffe der Länder in den
innerſtaat=
lichen Finanzausgleich ſichergeſtellt hat.
Der Vorſtand ſtellt jedoch einmütig feſt, daß die in Ausſicht
genommene Reichshilfe nach Umfang und Art nicht genügt, um
die kataſtrophale Lage der Städte endgültig zu beſſern. Der
Ver=
teilungsſchlüſſel für die Reichshilfe wird der tatſächlichen Lage
vieler Städte nicht voll gerecht und bedarf deshalb einer gewiſſen
Korrektur.
Die Neuregelung der Arbeitsloſenhilfe entſpricht nicht den
Grundſätzen einer ſparſamen und einfachen
Verwaltungsorgani=
ſation. Entgegen dem Vorſchlag des Deutſchen Städtetages und
zahlreicher anderer Stellen iſt eine Vereinheitlichung der
Arbeits=
loſenhilfe nicht erfolgt. Beſondere Schwierigkeiten bringen die
Uebergangsbeſtimmungen. Es iſt in den großen Städten völlig
unmöglich, bis zum 23. Juni die Hilfsbedürftigkeit in allen Fällen
der Arbeitsloſenverſicherung und Kriſenfürſorge zu prüfen.
Der Zuſammenhang der Wirtſchaft und der Finanzen in
Reich, Ländern und Gemeinden verlangt gemeinſame
Anſtren=
gungen aller öffentlichen Körperſchaften, um die Wirtſchaftsnot zu
bekämpfen. Die Notverordnungen der letzten Zeit beweiſen, daß
dieſe Erkenntnis auch in verſchiedenen Ländern noch nicht
All=
gemeingut geworden iſt. Maßnahmen, die auf den anderen Teil
der öffentlichen Gebietskörperſchaften keine Rückſicht nehmen,
er=
ſchweren die Arbeit für das Volkswohl durch nutzloſes Gegen=
und Nebeneinander.
Die Gemeinden ſind in der Zuſammenſtreichung der Aufgaben
an der unteren Grenze angelangt, die ohne ſchlimme Folgen für
die Geſamtheit nicht überſchritten werden darf. Die Städte
be=
dauern, daß die Frage der kommunalen Umſchuldung immer noch
nicht befriedigend gelöſt iſt. Auch die Sicherung der Gemeinden
vor Klagen, Vollſtreckungen und Konkurſen iſt trotz der allgemein
anerkannten Notlage und trotz aller Vorſtellungen des Städtetages
bislang nicht durchgeführt.
König von Siam mit Verfaſſungswechſel
einerinden.
Wie aus Bangkok gemeldet wird, hat der König telegraphiſch
von ſeinem gegenwärtigen Aufenthaltsort Huahin aus „von
gan=
zem Herzen” ſeine vollkommene Zuſtimmung zu dem infolge des
Aufſtands durchgeführten Verfaſſungswechſel von der abſoluten zur
konſtitutionellen Monarchie erteilt. Die Botſchaft iſt auf ein
Ulti=
matum der Volkspartei an den König zurückzuführen, in dem mit
der Wahl eines Prinzen zum König gedroht wird, falls die neue
Regierungsform nicht innerhalb einer Stunde vom König
ange=
nommen werde.
Vom Tage.
In der Marinewerft in Yokoſuka erfolgte eine Exploſion.
wo=
bei vier Arbeiter getötet und elf weitere zum Teil ſchwer verletzt
wurden.
Der Sonntag bildete in Danzig den Höhepunkt der
Veranſtal=
tungen aus Anlaß des deutſchen Flottenbeſuchs in Danzig. Im
Vordergrund ſtand die 500=Jahrfeier des St. Jakobs=Hoſpitals.
Ferner wurde eine Gedenktafel für den Danziger Seehelden und
Admiral Paul Beneke enthüllt. Nachmittags fand an Bord der
deutſchen Kriegsſchiffe ein Kinderbordfeſt ſtatt.
In der Nacht zum Sonntag wurde der Führer des Roten
antifasciſtiſchen Kampfbundes in Landsberg nach Verlaſſen des
Verkehrslokals der KPD. erſchoſſen.
In der ſchottiſchen Stadt Stirling wurde von dem als
Militär=
kaſerne dienenden Schloß Stirling der Union Jack heruntergeholt
und durch das ſchottiſche Banner erſetzt.
In Antwerpen kam es am Sonntag zu ſchweren Schlägereien
zwiſchen flämiſchen und walloniſchen Frontkämpfern. Mehrere
Stunden lang mußte die Polizei mit blanker Waffe eingreifen.
In Genf haben gemeinſame Beratungen der kleinen Staaten
über die Abrüſtungsfrage ſtattgefunden, wobei beſchloſſen worden
ſei, im Hauptausſchuß der Abrüſtungskonferenz für die Abſchaffung
der ſchwerſten Angriffswaffen einzutreten. Die Einberufung des
Hauptausſchuſſes ſoll nach den neueſten Informationen erſt zum
5. oder 7. Inli gedacht ſein.
Seite 2 — Nr. 177
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 27. Juni
Darmſtadi, den 27. Juni 1932.
Nachtrag zur Tagesordnung für die Sitzung des Stadtrates
am Donnerstag, den 30. Juni, um 17 Uhr, im Rathaus: 1a Die
Rechnungen der Viktoriaſchule und der Eleonorenſchule für 1930.
— Die Toten des ſamstäglichen Motorradunglücks auf der
Roßdörfer Chauſſee ſind der 29jährige Metzgermeiſter Bauer
aus Darmſtadt und der 24jährige Student Hans Becker,
gebürtig aus Sondershauſen.
— Jugendreiten im Reitinſtitut Schott. Die Freunde des
Darmſtädter Reitſports ſind ſeit längerer Zeit bereits Zeuge des
Eifers und der Begeiſterung, mit der die reitbefliſſene
Darm=
ſtädter Jugend im Reitinſtitut Schott unter der Leitung ihres
unermüdlichen vortrefflichen Reitlehrers, des Herrn Oskar
Schu=
bert, dem Reitſport huldigen. Wiederholt hat ſie bei Turnieren
und Veranſtaltungen der Großen erfolgreich mitgewirkt. Geſtern
hatte ſie in unſeren heimiſchen Mauern ihren Ehrentag. Die
Reit=
halle in der ehemaligen 23er Dragoner=Kaſerne war bis auf den
letzten Platz beſetzt. Der Vorſitzende des Darmſtädter
Reiterver=
eins, Rechtsanwalt Dr. Neuſchäffer, hielt eine zündende Anſprache.
Ein Muſikreiten der vereinigten Abteilungen zeigte tadelloſen
Sitz und Haltung in allen Gangarten, ſo daß ſich ein prächtiges
Bild ergab. Dann ſtellten ſich die beiden Voltigierabteilungen
unter und über 14 Jahren — am lebenden Pferd vor. Erſtaunlich,
was in den 6 Wochen, ſeitdem dieſe Abteilungen beſtehen erreicht
worden iſt., Abteilungsreiten in 2 Gruppen gelangen gleich gut.
Einen beſonderen Erfolg holte ſich die Fahrſchule, die Inge Koch
und Heinrich Schubert ritten. Das Jagdſpringen mit
Hinder=
niſſen bis 90 Zentimeter faßte nochmals all die vorher geſehenen
guten und erfriſchenden Eindrücke zuſammen. Das Auge hatte zum
Schluß noch ſeine Freude an der von 8 Jungens wunderhübſch
ge=
rittenen Quadrille in Odenwälder Bauerntracht. So geſellte ſich
zu dem lauten Beifall der dichtgedrängten Zuſchauermenge die
freudige Ueberzeugung, daß hier in vorbildlicher Weiſe
ausge=
zeichnete und erfolgreiche Arbeit geleiſtet wird, die in gleicher
Weiſe Dank, Anerkennung und jegliche Unterſtützung verdient von
denen, die unſerer Jugend und unſerem Volke wohl wollen.
Zigeunerinnen=Abſchieds=Konzert im Saalbau! Lilly
Pataky, die blonde entzückende Zigeuner=Dirigentin,
verab=
ſchiedet ſich heute abend mit ihrem Künſtlerinnen=Enſemble mit
teilweiſe neuem Konzertprogramm. Der Beſuch dieſer
allent=
halben mit enthuſiaſtiſchem Beifall aufgenommenen
Veranſtal=
tung ſei hierdurch nochmals empfohlen. (Siehe auch Anzeige.)
Darmſtädter Künſtler auswärts. Ueber den Chordirektor
und Kapellmeiſter am Stadtheater Hagen i. W. Auguſt Vogt,
früher Darmſtadt, ſchreibt die Kritik, anläßlich einer Tiefland=
und Lohengrin=Aufführung u. a. folgendes: „Was wir hörten,
war gute, ausdrucksvoll dirigierte Muſik mit typiſchem
Theater=
puls. Vogt beherrſcht Partitur und Orcheſter, und ſpielt dieſen
d’Albert mit ſicherem operndramatiſchem Inſtinkt. Er betont alles
Melodiſche ſehr ſchön, ſetzt die dramatiſchen Akzente knapp und
wirkungsvoll auf und zeigt auch die nötige Routine, die zum
glat=
ten Dirigieren dieſer Muſik erforderlich iſt. Eine erfreuliche
muſikaliſche Leiſtung. — Mit der Uebernahme von Tiefland
be=
wies Vogt, daß er auch größeren Aufgaben durchaus gewachſen
iſt. A. Vogt zeigte ſich als ein temperamentvoller Dirigent, der
auch ſchwierige Situationen zu meiſtern verſteht, eine nicht hoch
genug zu ſchätzende Eigenſchaft eines Opernkapellmeiſters. Alles
in allem: ein Erfolg des ſtrebſamen Chordirektors. — Man
wendet dieſem jungen, aufſtrebenden Künſtler um ſo
bereitwil=
liger vollſtes Intereſſe zu, als er noch zuletzt in der Einſtudierung
der Lohengrin=Chöre einen hochrangigen Beweis ſeiner
muſika=
liſchen Fähigkeiten erbracht hat. Daß er auch ein gutes und
ſicheres Gefühl für Orcheſterklang beſitzt, bewies er in der
Tief=
land=Aufführung. Er beherrſcht ſouverän die Partitur und hält
Bühne und Orcheſter in feſtem Kontakt. Dem Orcheſter weiß er
alle Klangſchattierungen abzugewinnen. Von ſeiner weiteren
Entwicklung und Betatigung als Operndirigent darf man Gutes
verhoffen.
Preiſe 0.60—4.80 Mk. Kleines Haus. Dienstag, 28. Juni 20, Ende gegen 22½ Uhr. Städt. Akadamie —
Aufführung der Opernſchule.
Generalprobe Fra Diavolo. Mittwoch, 29 Juni
20, Ende gegen 22½ Uhr, Städt, Akademie —
Aufführung der Opernſchule. Ira Diavolo.
0.80—2.50 Mr. Vorvk: Sekret. o. Städt. Akad.
— Heſſiſches Landestheater. Morgen, Dienstag, und
Don=
nerstag, den 30. Juni, Wiederholungen der Operetten=Novität
„Jim und Jill”. Freitag, den 1. Juli, letzte Vorſtellung des
muſi=
kaliſchen Luſtſpiels „Meine Schweſter und ich”. —
Stu=
denten ſpielen Theater. Zum Gaſtſpiel des Münchener
akademiſchen Brettls „Die vier Nachrichter” mit „Hier irrt
Goethe”, literariſche Poſſe mit Tanz und Geſang: „Die vier
Nach=
richter” ſind Werk=Studenten, hervorgegangen aus dem
theater=
wiſſenſchaftlichen Seminar des Münchener Univerſitätsprofeſſors
Dr. Arthur Kutſcher, die ſich nach dem Muſter der Schöpfer des
modernen Brettls, den 11 Scharfrichtern, zu einem akademiſchen
Brettl zuſammengeſchloſſen haben. Sie hatten ſenſationelle
Er=
folge an den Kammerſpielen München und im Renaiſſancetheater
Berlin. In Darmſtadt werden die 4 Nachrichter am Freitag, den
1., Samstag, den 2., und Sonntag, den 3. Juli, im Kleinen Haus
drei Gaſtſpiele veranſtalten.
Dus Aoſemnattd.
Ein italieniſcher Diplomat, der lange Jahre in Sofia gelebt
hat, hat unlängſt einen Roman geſchrieben, dem er die Ueberſchrift
„Bomben und Roſen” gab. Er wollte damit die beiden größten
Gegenſätze Bulgariens treffen, wo man ſo oft das Krachen der
Bomben und Piſtolen hört und wo die duftende Roſe eine ſo große
Rolle ſpielt, daß ſie ſogar neben der Aehre in den bulgariſchen
Münzbildern vorkommt. Nur wenige der eleganten Damen, die
auf ein teures „individuelles” Parfüm eingeſchworen ſind, wiſſen,
daß deſſen wichtigſter Beſtandteil ein winziger Tropfen Roſenöl
iſt, ohne den man ein wirklich gehaltvolles Parfüm nicht herſtellen
kann. Und es gibt in Europa nur ein Land, deſſen Roſen ſich zur
Oelgewinnung eignen: Bulgarien. Die Roſengärten Perſiens,
von orientaliſchen Dichtern viel beſungen, ſind wohl größer;
Sach=
verſtändige aber behaupten, daß der Geruch und Oelgehalt der
bulgariſchen Roſen unerreicht iſt.
Schon am Bahnhof von Sofia kann der Reiſende, der
irgend=
wo etwas von Roſenöl gehört hat, neben bulgariſchen Zigaretten
und Poſtkarten ein Gramm Roſenöl kaufen und hat damit einen
Wohlgeruch, der ausreicht, einen ganzen Wäſcheſchrank auf Jahre
hinaus mit Roſenduft zu verſehen, ohne daß die winzige
Glas=
ampulle geöffnet zu werden braucht.
Allerdings gibt es nicht in ganz Bulgarien Roſen. Nur der
heiße Talkeſſel inmitten des Balkangebirges mit den Städten
Kaſanlik, Karlowo und Kalofer iſt „Roſenland” oder „Roſowa
Do=
lina” (Roſental), wie die Bulgaren ſagen. Im Monat Juni, zur
Zeit der Roſenblüte, iſt auch Roſenernte, und die 60 000
Roſen=
bauern, die faſt ausſchließlich von der Bearbeitung und
Abern=
tung der 67 000 Dekar Roſengärten leben, haben Hochbetrieb. Gut
geht es den Roſenbauern nicht. Die Preiſe für Roſenöl ſind ſtark
geſunken, ſynthetiſche Oele werden in großen Maſſen hergeſtellt,
die Not der Welt macht ſich natürlich am erſten bei den
ausge=
ſprochenen Luxusartikeln hochwertiger Parfüms bemerkbar, und
wenn der bulgariſche Roſenölfabrikant nicht mehr wie früher mit
3000 Mark für ein Kilo Roſenöl rechnen kann, ſondern nur noch
1800—2000 Mark dafür bekommt, geht auch der Preis für ein
Kilo Roſenblüten zurück. 3—4000 Kilo Roſenblüten ſind aber
nötig, um ein Kilo Roſenöl herzuſtellen, die weinbergartigen
Roſengärten des Roſentales erbringen durchſchnittlich in einer
Kampagne ſechs Millionen Kilo Blüten,
der
Ein
Im Lichtbilde führte Herr Direktor Kallenbach den
gro=
ßen Hörerkreis der „Alt=Darmſtadt=Gemeinde” über den
Eber=
ſtädter Naturpfad. Der geſchätzte Redner ſprach über „Den
Eberſtädter Naturpfad als Förderer der
Hei=
matidee und des Naturſchutzes‟ Der Vortrag bildete
gewiſſermaßen eine Vortour zu der Naturpfadführung, die am
3. Juli ſtattfinden ſoll.
Der verehrte Redner führt unter anderem aus: „Die
Ein=
richtung von botaniſchen und zoologiſchen Gärten iſt nichts neues,
Nur daß ſich dorten die Beſchilderung meiſt nur auf Namen
be=
ſchränkt. Viel größeres Intereſſe wird geweckt durch
Naturbeob=
achtungen im Tier= und Pflanzenreich, beſonders bei gut
gelei=
teten biologiſchen Exkurſionen.
Die erſte Naturpfadidee iſt aus Amerika zu uns
herüberge=
kommen, und der Direktor des Berliner Muſeums für
Natur=
kunde erhielt von dorther die Anregung zur Anlage des erſten
deutſchen Naturpfades im Bredower Forſt,
Der Vorſitzende des Eberſtädter Verſchönerungsvereins, Herr
Eyſenbach wurde für dieſen Gedanken begeiſtert und trug
ſich mit der Idee, eine derartige Einrichtung auch in Eberſtadts
ſchöner Umgebung zu ſchaffen.
Durch freundliche Unterſtützung der Herren Bürgermeiſter
Uecker und Oberforſtmeiſter Hoffmann, in Verbindung mit
den entſprechenden Fachleuten, kam der Gedanke zur
Verwirk=
lichung. Der geologiſche Teil wurde durch Herrn Dr. Diehl,
der geſchichtliche Teil durch die Herren Lehrer Burhenne und
Dr. Weſp und der biologiſche ſowie naturkundliche Teil durch
Herrn Direktor Kallenbach geſchaffen.
An dem alten Felſenkeller im Mühltal nimmt der Naturpfad
ſeinen Anfang, geht durch verſchiedene Steinbrüche, am Kühlen
Grund vorbei, am Fuße des Kohlberges entlang, dann durch die
ſogenannte alte Huhl, einem altrömiſchen Weg nach dem
Eber=
ſtädter Dünengebiet, dann weiter über den Riedberg am
Natur=
freundehaus vorbei wieder zum Eingangspunkt zurück.
Der Text der Schilder regt an zum ſtillen Verweilen, und
auch der einfachſte Beſchauer erkennt ſofort, worauf er zu achten
hat. Der biologiſch intereſſanteſte Teil des Naturpfades liegt
im Sandgebiet. Gewaltige Sandmaſſen bedecken einen großen
Teil der Rheinebene. Sie wurden ehemals von den Gewäſſern
der Ebene aus den Randgebirgen hierher gebracht und vom
Winde hin und her verweht, wovon die prächtigen
Dünenbildun=
gen heute noch Zeugnis geben.
In der Nacheiszeit wanderten von Süden und Südweſten her
in dieſes rheiniſche Sandgebiet charakteriſtiſche, wärmeliebende
Steppenpflanzen, die nur auf dieſem trockenen Sandboden, der
mit zu den wärmſten Gegenden Deutſchlands gehört,
weiter=
kommen. Dieſe Trockenlandpflanzen haben ſich hin und her als
einzigartiges Naturdenkmal erhalten, ſie ſind auf die
verſchie=
denſte Weiſe an dieſen trockenen Standort angepaßt, ſo z. B. die
Sandſtrohblume; ähnlich wie das Edelweiß der Alpen mit
einem filzigen Haarkleid verſehen. Dann der Mannestreu und
Thymian, ſowie die charakteriſtiſchen Sandgräſer. Ferner die
Sandwolfsmilch, die durch ihren blaugrauen
Wachsüber=
fällt. Eine beſonders charakteriſtiſche Pflanze dieſes
die der Menſch in Kultur genommen hat, iſt der Spara
manche ſeltenen Pilze kommen hier vor, wie man ſie ſo
an der Meeresküſte antrifft.
Genau ſo bemerkenswert wie die Sandflora iſt die 7.
die der Beobachter hier antrifft. Auf dem Beifuß ſe
prächtige Raupe, die in Form und Farbe ihrem Wirte
Der Ameiſenlöwe iſt Bewohner dieſer Sandfelder. Auch
ſchiedenſten Heuſchreckenarten ſind charakteriſtiſch für die
biet, ſo z. B. die rote Schönſchrecke, die in manchen
Jab=
zur Plage werden kann, wenn ſie den Acker kahl frißt
Ferner bietet der bewaldete Teil recht wertvolle
tungsmöglichkeiten. Die Kiefer, die ſich durch ihre tie
Pfahlwurzeln und durch ihre nadelförmigen Blättchen ſo
die trockenen Sandböden anpaßt. Ueberall findet man ar
als Gäſte und Liebhaber für die Früchte das Eichhörn
den Specht.
Auch die Bodenflora des Kiefernwaldes weiſt man
volle Vertreter auf, ſo im Frühjahr die Kuhſchelle m
ſilbernen Haarkleid und ihren vielen violetten Glocken
gibt es noch viele Naturzerſtörer, die dieſe wunderbare
nicht ſchonen. Das gleiche gilt von der großblütigen
anemone, die leider immer noch im Frühjahr zu
Tauſe=
den Markt gebracht wird.
In feiner Weiſe wußte der Referent immer wieder
die Schönheiten, die dem Wanderer an dieſen Stellen I
aufmerkſam zu machen, und in prächtigen farbigen, ſe
ſtellten Bildern zogen die verſchiedenen Wintergrünar
Katzenpfötchen, unſer heimiſches Edelweiß, Schwarz= ur
dorn, der golden blühende Sauerdorn, die Weidenkätz
ſchöne Douglasfichte, die leider oft auch in verſtändnis
geplündert wird, und ſo manches andere liebliche Natu E
Auge des Beſchauers vorüber,
Der von reicher Heimat= und Naturliebe getragene —g
klang aus mit einer Mahnung, mehr Naturſchutz,
der Liebe zur Natur auch mehr Heimatliebe. Nehmen
ein Vorbild an der Natur, an Pflanze und Tier, die ſick
geringſten Lebensanſprüchen zufrieden geben. Wandern w
wieder hinaus in die Heimatnatur, um neue Kraft zu
an ihrem nie verſagenden Born, und um uns an ihr e
Freude zu erheitern, die uns niemand rauben kann.
Reicher Beifall lohnte die feinen Ausführungen des Sers
und in ſeinen Dankesworten warb der Vorſitzende, Her —
Weber, nochmals in herzlichen Worten für den Heir und
Natuxſchutz, und gab der Hoffnung Raum, daß es ſich
unſerer ſchönen Darmſtädter Umgebung mit der Zeit er Ehe
laſſe hin und her durch Baumbeſchriftungen und an
Stellen angebrachte Tafeln den Sinn für Naturſchön
ſchärfen und dem Naturſchutz den Weg zu bahnen.
Als Nachklang zu dieſem Vortrag findet am Soſg
dem 3. Juli eine Wanderung über den Naturpfad ſt ou
noch beſondere Einladungen ergehen.
Nächſte Veranſtaltung am 7. Juli im Fürſtenſaal. Sen
Regierungsbaurat=Funk eines ſeiner Dialektſtücke, „M)
en=
ſtreiche” Poſſe in fünf Bildern, leſen wird.
* Aus den Darmſtädker Lichkſpieltheakern.
Union=Theater
* Tegernſeer Bauernbühne.
Gaſtſpiel im Orpheum „Das ſündige Dorf”.
bringt einen neuen Senſations=Tonfilm, in dem neben einer Reihe
bekannter artiſtiſcher Senſationsdarſteller der gewandte und
ele=
gante Ernſt Verebes die Hauptrolle ſpielt und an
ſenſatio=
nellen artiſtiſchen Taten ſeinen Kollegen von Zirkus und Varieté
in nichts nachſteht. „Es geht um alles!” heißt die ſpannende
Film=Neuheit. Alles, das iſt Claire Rommer, als Tochter
des Zauberkünſtlers, in die ſich neben Verebes, dem Favoriten,
noch Eddi Pol und W. Gambino verlieben und um die
eine tolle Jagd entſteht, die ſchließlich glücklich am Standesamt
endet. Allerdings nach Abenteuern, die reich ſind an köſtlich
humorvollen, aber auch atemraubenden Zwiſchenfällen. Jedenfalls
bietet dieſer Film, der faſt ausſchließlich im Varieté und unter
Artiſten ſpielt, eine Fülle intereſſanter Momente und
ſpannung=
erfüllten Nervenkitzels. — Das Beiprogramm zeigt in einem
ſehr intereſſanten Lehrfilm die Entſtehung der Ueberſeekabel und
deren Verlegung im Erdnetz, das Städte verbindet, aber auch auf
dem Meeresgrunde, Länder verbindend, durch den Kabeldampfer
Norderney”. Weiter einen köſtlichen Trick=Tonfilm und eine neue
Wochenſchau.
In den Helia=Lichtſpielen läuft heute zum letzten Male die
luſtige Tonfilm=Operette „Fräulein, falſch verbunden".
Die Palaſt=Lichtſpiele bringen nur noch heute zwei
Neu=
aufführungen im Doppelprogramm, und zwar die Dirnentragödie
„Zwiſchen Nacht und Morgen” und die deutſche Tonfilm=Groteske
„Der Schlemihl”
A
O4
6 Pulver oder
12Oblatenpack
RM. 1.05
VI124
Wer zum erſten Mal durch das Roſental fährt — von Sofia
und Philippopel aus werden alljährlich im Juni große
Gruppen=
fahrten veranſtaltet — wird unweigerlich tüchtige Kopfſchmerzen
bekommen, ſo ſtark iſt der Duft der Roſen. Frühmorgens, wenn
noch der Tau auf den Blüten liegt, findet die Pflücke ſtatt.
Hunderttauſende kleiner Roſenblüten, — die voll erblühten ſind
für die Fabrikation ſchon „verblüht” — werden in aller Eile
ge=
pflückt, in Säcke geſtopft und ſofort in die Fabriken gefahren.
Grundſatz iſt, daß die am Morgen gepflückten Roſen am Abend
ſchon gekocht ſein müſſen. Jede Stunde Aufſchub verringert den
Oelgehalt, der ſich ſo raſch in Form von Duft verflüchtigt. Klappt
es einmal nicht mit der Verbindung vom Roſengarten zur
Deſtil=
lerie, dann iſt der Verluſt groß, nicht 3000, ſondern 4000 oder 5000
Kilo Roſenblüten müſſen dann ausgekocht werden, um ein Kilo
Oel” zu erhalten. Die Herſtellung des Oeles iſt ſehr einfach. In
großen Kupferkeſſeln werden die Blüten einige Stunden gekocht
und der mit Oel vermiſchte Waſſerdampf wird durch Kühlröhren
geleitet, wo ſich das Oel tropfenweiſe niederſchlägt und
aufgefan=
gen wird. Es folgt noch eine kleine Säuberung — und das
Roſen=
öl iſt verkaufsfertig.
Der Verkauf iſt nicht weniger ſchwierig, als die Betreuung der
Gärten Winters über und die Pflücke im Juni umſtändlich iſt. Der
Handel mit dem koſtbaren Oel iſt eine reine Vertrauensſache, denn
für, den Parfümfabrikanten iſt es ein gewaltiges Riſiko, ſich mit
dem teuren Oel einzudecken. Bei dem hohen Preis machen ſich
Fäl=
ſchungen bezahlt. Vielfach wird verſucht, das echte Roſenöl mit
Zu=
ſätzen von Geraniumöl zu „ſtrecken” und es iſt bisher noch nicht
möglich geweſen, ein Mittel zu finden, das eine zuverläſſige
Prü=
fung geſtattet. Erſt ſpäter merkt man die Fälſchung: nur echtes
Roſenöl verleiht dem damit hergeſtellten Parfüm den lang
anhal=
tenden Duft. Die Einfuhr von Geraniumöl iſt in Bulgarien ſtreng
verboten, um den guten Ruf des bulgariſchen Roſenöls zu ſchützen;
trotzdem wird aber geſchmuggelt. Die ſicherſte Gewähr für den
franzöſiſchen, amerikaniſchen oder deutſchen Parfümfabrikanten, — En
dieſer Reihenfolge wird Bulgariens Roſenöl vom Ausland
ver=
braucht — echtes Oel zu bekommen, iſt das Vertrauen, das er in
die bulgariſchen Händlerfirmen ſetzt. Dieſe ſind „
Familienunter=
nehmungen”, wo ſchon die Vorfahren mit dem Aufkauf und der
Deſtillation der Blüten und dem Handel beſchäftigt waren.
(W. E. Brell=Sofia.)
Die Tegernſeer haben ihr Gaſtſpiel verlängert. Ih
urwüchſige Darſtellungskunſt hat ſo ungewöhnlich gefalle /a
Verlängerung beſchloſſen werden konnte. Was umſo 1
werter, als die Tegernſeer Bauernbühne anſcheinend e
köſtlicher heiterer Dialektſtücke auf dem Repertoire h
ſündige Dorf” iſt ſo eine köſtlich=humorvolle Ang
Eine derb=feine Satire auf Dorfmoral und Unmore
vielen überwältigend komiſchen Situationen, daß mar
ſächlich geſund lachen kann. Wer kanns heute nicht bre
Die Verwickelungen und damit die bis zur Groteskkomik
Heiterkeit halten in ſteter Zunahme bis zum Schluſſe
Es wird auch ganz vorzüglich geſpielt. So ſicher 7 ſ0
menſpiel, ſo urwüchſig und flott, daß man völlig den
Ei=
liert, „Theater, zu ſehen. Man erlebt mit den Akteu ſee
ſelbſt launig an ihrem Spiel erfreuen. — Martin Pa
voran, der der beſte Bauernkomiker iſt, den irgendein
aufzuweiſen hat. Seine Pfiffigkeit” iſt überwältigen
Tiſchler iſt ihm eine roöuſte aber würdige Partneri: EN
lich die beiden Muſterſöhne Toni, Liebel und Alois /
Friſch und flott, ein Paar Prachtbuben. Anderl Schul*
Korbinian eine Art Dorfphiloſoph, Stoiker und Genieße /
Hübſch und friſch auch die beiden Madel Sepherl O
ihre fälſchlich mit gleichem Namen im Programm ſtehe .N
legin. Auch Paul März ſehr gut und polternd=naturee
Sepherl Höſer zeigt in den Pauſen als „Jodlé
phänomenale Stimmbandkunſt und Toni Huber iſt ſe
zeichneter Zitherſpieler.
— Im Hauptbahnhof entgleiſte geſtern 13,30 Uhr be
fahrt des Eilzuges 287 der Packwagen mit 3 Achſen. D/
litt 45 Minuten Verſpätung. Reiſende wurden nicht ve
Materialſchaden iſt unerheblich.
— Ecke Prinz=Chriſtians=Weg und Eugen=BrachteV
geſtern nachmittag zwei Motorradfahrer zuſammen,
ihnen wurde dabei leicht verletzt.
„Balthazar”
(Deutſche Uraufführung von Leopold Marchands dr
Komödie im Wiener Deutſchen Volkstheater=
In dem im Deutſchen Volkstheater zur Urauffu
langten Luſtſpiel „Balthazar” von Leopold M0ſate
verabſchiedete ſich der langjahrige Direktor des B0
Dr. Rudolf Beer vom Wiener Publikum. D
beſucher konnten feſtſtellen, daß Rudolf Beer nicht nu
tiger Theaterleiter, ſondern auch ein Schauſpieler von
Er ſpielte die Hauptrolle des Stückes, in dem er Ein
när zu geben hat, einen Mann des eiſernen
Willens=
aller Welt ſeine Meinung unverblümt ins Geſicht I4
darin gefällt, biedere Philiſter ein bißchen zum Belt.
ten. Das wurde von Beer glänzend gebracht, — de‟
machte er dadurch den Abſchied um ſo ſchwerer. De
der bekanntlich nach Berlin geht, hat eine elfjährige
folgreiche Tätigkeit in Wien hinter ſich. Mit den
ſtar=
riſchen Intereſſen, denen er als Theaterleiter ſteis
band er einen trefflichen organiſatoriſchen und ökono
All das wurde in der an das Luſtſpiel ſich anſchließ
ſchiedsfeier, die auf offener Bühne ſtattfand, hervorge
ſprachen der Präſident des Volkstheatervereins. M
Dr. Huber, Hofrat Dr. Wiſiko für das Unterrichts”
Vertreter des Direktoren= und Autorenverbandes un"
ſpielerſchaft. Direktor Beer wiewohl ſichtlich gerüht.
einer witzig=humorvollen Anſprache. Er dankte Le
Publikum für ſeine treue Gefolgſchaft und ſagte, er be
goldene Lachen der Wiener mit auf den Weg nach De.)
Neufaſſung der Verordnung über Kraftſall.
(Kraftfahrzeugordnung) nebſt Kraftfahrzeuggeſetz, Pru 3
ſungen, Gebührenordnungen, Ueberlandverkehr, ime.
fahrzeugverkehr, Steuertarif und den anderen wicht *
mungen in letzter Faſſung. Zuſammengeſtellt D
Hey, Oberregierungsrat beim Polizeipräſidium Be‟
lage mit farbiger Verkehrszeichentafel und alphäbe.
verzeichnis. Kartoniert 1,95 RM. (Richard Carl 20
Verlagsbuchhandlung, Berlin W. 62, Lutherſtraße.
kannte Fachverlag R. C. Schmidt u. Co, hat in 9eſ9"
menſtellung alles, was der Kraftfahrer von Gelſd”
nungen. Bekanntmachungen uſw. bis auf den heutie."
muß, niedergelegt. Zuſammenſtellung und Kommel
von Dr. Hey. Ein Büchlein, das jeder Kraftfähl”
zumal die letzte Neufaſſung eine Anzahl weſentlichet.
gegenüber der vorigen gebracht hat
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 177 — Seite 3
!
9
E
G
2
i
* Schwurgericht.
Am. Kurz nach dem Tode ihres Mannes hatte eine ſchöne
erswitwe, die allein nicht mehr mit der Arbeit fertig
wer=
konnte, ſich einen Schloſſer als Hilfe genommen. Der Mann
and es bald, das Herz der Witwe zu erobern, und obgleich
Seſt eine ganze Weile ſpäter heirateten, konnte er ſchon nach
mrZeit als Herr in der Mühle walten. Aber die Mühle war
ich heruntergekommen, ſo daß man ſich entſchloß, ſie zum
Ver=
auszubieten. Unter anderem beſprach ſich die Witwe darüber
z mit dem damaligen Leiter der Spar= und Darlehnskaſſe in
nhauſen, bei dem ſie einiges Geld liegen hatte. Dieſer, der
zeitig Kanzleigehilfe beim Amtsgericht in Seligenſtadt war,
eines Tages dem Liebhaber der Müllerin mit, es ſei ein
rhren gegen ihn anhängig wegen gewerbsmäßiger Abtrei=
Die beiden kriegten es daraufhin mit der Angſt zu tun,
verſchwanden miteinander nach der Schweiz. Vorher ſtellte
rau aber dem Leiter der Darlehnskaſſe, ihrem „liebenswür=
Helfer”, eine Generalvollmacht aus, er ſolle die Mühle
ver=
n. Er verkaufte ſie dann auch zum Preis von 24 000 RM.
einiger Zeit kehrte das Paar — das Geld war wohl
mitt=
ile ausgegangen — wieder aus der Schweiz zurück, und der
In ſtellte ſich der Staatsanwaltſchaft. Er erhielt denn auch
13 drei Jahre Zuchthaus wegen gewerbsmäßiger Abtreibung
—uzehnjährigen Ehrverluſt. Das Paar, das ſpäter heiratete,
nach der Rückkehr den Leiter der Darlehnskaſſe wegen Un=
Betrugs und Erpreſſung an, weil er einmal die Mühle zu
verkauft habe, und weil er ſie außerdem, ihre damalige
Not=
ausnützend, ſchwer betrogen habe. Der Mann wurde dann
zu einem Jahr und zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Da
Irteil auch vom Reichsgericht beſtätigt wurde, verſuchte der
lige Angeklagte von anderer Seite dagegen vorzugehen. Er
die beiden und einen jungen Mann wegen Meineids an,
ie in dem Verfahren gegen ihn geleiſtet hätten. Das Paar
ihm nämlich den Auftrag gegeben, die Mühle zu jedem Preis
ſchlagen, während ſie vor Gericht beſchworen hätten, ſie hät=
Is Mindeſtpreis 28 000 RM. vereinbart, und der junge Mann
einen Meineid geſchworen, indem er beſtritten habe, je mit
wegen des Mühlenkaufs verhandelt zu haben.
Im Freitag haben ſich nun dieſe drei
Beſchul=
en vor dem Schwurgericht wegen
Mein=
zu verantworten. Das Ehepaar beſtreitet ganz energiſch.
junge Mann iſt nicht ſo ſicher in ſeinen Ausſagen. Die
Be=
rufnahme, die bis in die Abendſtunden dauert, bringt wenig
res, weder über das angeklagte Ehepaar, noch über den
tbelaſtungszeugen. Der Staatsanwalt iſt der Anſicht, daß
drei Angeklagte wegen Meineids, zu verurteilen ſeien und
ragt die Mindeſtſtrafe von je einem Jahr Zuchthaus. Die
eidiger beantragen Freiſpruch, da nichts erwieſen ſei. Der
tzende verkündet um 10 Uhr abends das Urteil dahingehend,
das beſchuldigte Ehepaar freigeſprochen
und der junge Mann wegen fahrläſſigen
ſcheids ſechs Monate Gefängnis erhält. Das
ht iſt der Anſicht, daß dem Hauptzeugen, eben dem ehema=
Leiter der Darlehnskaſſe, kein unbedingter Glaube geſchenkt
en könne, daß ſomit ſeine Ausſage nicht zur Verurteilung der
klagten genüge. Auch die Ausſagen zweier anderer Zeugen
zu ſchwach, um eine Verurteilung darauf zu ſtützen,
trotz=
bleibe nach wie vor ein ſehr ſtarker Verdacht gegen die
An=
gten beſtehen. Bei dem dritten ſei eine fahrläſſige
Eides=
tung zweifellos erwieſen.
—Auszeichnung von Geſangvereins=Vorſtandsmitgliedern.
Heſſiſche Sängerbund hat für 25jährige Vorſtandstätigkeit im
ſen Verein mit der Ehrennadel „Für Verdienſte” ausgezeich=
Hch. Bierau und Joh. Dietz, Sängervereinigung Lollar; Karl
andt, Germania Watzenborn=Steinberg: „Aug. Weber 1.,
an Steinmetz. Jean Petermann, Franz Georg Thomas Ernſt
g. Lang, Sängerluſt Dieburg; Ernſt Scheurer. Peter
Geiſen=
r. Arion 1898 Mainz; Johannes Waſſum, Eintracht
Brei=
unn; Hch. Walther, Frohſinn Breitenbrunn; Bürgermeiſter
er, Liederkranz Momart; Joh. Daum. Liederkranz König
denw: Adam Rodenhäuſer, MGV. Neuſtadt i O.; Leonh.
ß. Eintracht Weitengeſäß; Ludwig Fiſcher. Guſt. Kunkel,
iegler, Georg Ramge, Joh. Reges. WMGV. Worms: Georg
Liederkranz Michelſtadt i. O.; Wilh. Seidolf. MGV.
Wetz=
kieder=Grimes; Ludw. Werwatz, Anton Vonderſchmidt,
Sän=
ſt Spachbrücken:; Friedr. Kölſch. Germania Eberſtadt b.
* Hahn 6., Wilh. Stricker. Peter Raſp. Friedr. Bach. MGV.
zersheim: Ludw. Gorr, Eichenkranz Dauernheim; Joh. Ger=
Trion Klein=Linden.
Orpheum. „Die Tegernſeer” bleiben mit ihren heiteren
ietungen, mit denen ſie am geſtrigen Sonntag die Beſucher
s in vergnüglichſte Stimmung brachten, noch bis nächſten
rerstag, 30. Juni hier. — Der neus Lachſchlager der
baye=
n Gäſte: „Das ſündige Dorf”, bleibt infolge ſeiner ſtarken
priſtiſchen Wirkungen noch für heute, Montag, und
gen, Dienstag, auf dem Spielplan, da es in der Tat
e wäre, dieſes ergötzliche Stück ſchon heute durch ein neues
ſetzen. — Wer ſich einmal von Herzen auslachen will, beſuche
Haſtſpiel der Tegernſeer man wird einen Abend ungetrübter
de erleben! — Für Mitkwoch und Donnerstag ſteht eine
Neu=
ihrung bevor: „Auf=der Alm, da gibts koa Sünd”, welches
Abſchluß des Ggſtſpiels den Vogel abſchießen wird. Die
ſe ſind ſo niedrig gehalten, daß jedermann ſich dieſes
Ver=
en gönnen kann (Siehe Anzeige.)
Tageskalender für Montag, den 27. Juni 1932.
n=Theater „Es geht um alles”. — Helia=Lichtſpiele: „
Fräu=
n. falſch verbunden”. — Palaſt=Lichtſpiele: „Zwiſchen Ncht
d Morgen” und der „Schlemihl” — Reſi=Theater: „
Ein=
brecher”. — Saalbaugarten: Zigeunerinnen=Orcheſter, ab
„30 Uhr: Tanz. — Aquarien= und Terrarien=Ausſtellung,
f der Freilandanlage am Judenteich, von 8—20 Uhr.
Die Malta=Kartoffel — made m Oermanv.
Die erſtien Frühkarkoffeln ſind deutſches Erzeugnis. — „Echke Malta=Karkoffeln”.
Es iſt wieder die Zeit, da auf unſeren Märkten die erſten
Frühkartoffeln auftauchen. Fein ſäuberlich ſtehen auf den
Stän=
den regſamer Gemüſehändler die braunen, runden Verſandkörbe,
teils offen, teils noch verſteckt, ganz ſo, wie etwas ausſieht, das
„von weither” kommt und daher nach dem Glauben vieler
Men=
ſchen etwas „außergewöhnliches” enthalten muß. Die Marktfrau
ſchreit laut über ihren Gemüſeberg hinweg: „Die erſte
Früh=
kartoffel hier, echte Malta=Kartoffel, das Pfund nur 20 Pfg. Wie
iſt es, Madame, mal drei Pfund von die billigen echten Malta=
Kartoffeln?” — „Madame” (leider redet man die deutſche
Haus=
frau auf unſeren Märkten immer noch mit dieſem Fremdwort an)
blickt ſehnſüchtig zu dieſen „erſten Malta”, denkt an ihren
Geld=
beutel und die 20 Pfg., will weitergehen und — entſchließt ſich
dann ſchweren Herzens doch, der Familie zum Sonntag etwas
Beſonderes auf den Tiſch zu bringen.
Mit feierlichen Begleitworten werden die „echten Malta” von
der Familie gegeſſen. Keiner ahnt, daß dieſe vorzüglichen
Früh=
kartoffeln — echte gute deutſche Kartoffeln ſind.
Prüft man nämlich einmal, wieviel Zentner „Malta=Kartoffeln”
alljährlich in Deutſchland verkauft werden, dann ergibt ſich, daß
eine ſo gewaltige Zentnerzahl auf dieſer kleinen Mittelmeerinſel
gar nicht hervorgebracht werden kann. Die Malteſer ſind
ideen=
reiche gute Händler. Sie ſpekulieren auf den Auslandsfimmel
der anderen und beziehen im Herbſt aus dem deutſchen
Schle=
ſien die beſonders guten ausgeſuchten deutſchen
Markenkartof=
feln waggonweiſe und mieten die auf ihrer Inſel in beſonders
präparierter kühler Ockererde ein, damit ſie friſch bleiben und
während des Winters die geſchätzte rötliche Farbe erhalten. Im
Frühjahr beginnt dann der Verſand der fertigen Malta=
Kar=
toffel”. Mit Vorliebe läßt man noch etwas von der rötlichen Erde
an den Kartoffeln haften, um ſo die deutſche Hausfrau von der
„Echtheit der Auslandsware” zu überzeugen.
Denkt man daran daß dieſe „Maltakartoffeln” im Herbſt einmal
für 2—3 Pfg. gekauft wurden und um dann im Frühjahr mit
20—25 Pfg. je Pfund, ja oft noch mehr, von der deutſchen
Haus=
frau bezahlt zu werden, dann erkennt man, wie teuer uns der
Auslandsfimmel wird. Beſonders bitter wirkt dieſe Groteske
angeſichts der Tatſache, daß der deutſche Kartoffelbau Ende Mai,
Anfang Juni wirkliche Frühkartoffeln völlig ausreichend zu weit
billigeren Preiſen auf den Markt bringt. Hoffen wir, daß ſich
die deutſche Hausfrau in dieſem Jahre nicht mehr durch ſolche
Taſchenſpielerkunſtſtückchen täuſchen läßt.
Die deutſche Ware,
die unmittelbar vom Erzeuger zum Verbraucher geliefert wird, bürgt
nicht nur dafür, daß das Geld der heimiſchen Wirtſchaft erhalten
bleibt, ſondern auch, daß ſie in ihrer Güte und Friſche
unüber=
troffen iſt. Wenn in dieſen Wochen der deutſche Markt wieder
mit ausländiſchen Gemüſen aller Art überſchwemmt wird, ſo iſt
es Pflicht jeder Hausfrau, daran zu denken, daß wir einen
hoch=
entwickelten, ungewöhnlich leiſtungsfähigen deutſchen Gartenbau
haben. Das iſt um ſo notwendiger, als ſich unſere Nachbarländer
gerade in dieſen Wochen gegen jede Einfuhr deutſcher
Gartenbau=
erzeugniſſe abſchließen. So hat z. B. Frankreich am 20. April die
geſamte Ein= und Durchfuhr von Kartoffeln, Tomaten, Gemüſen
aller Art, lebenden Pflanzen, Blumenzwiebeln uſw. aus
Deutſch=
land, Großbritannien und Holland verboten. Lediglich die
Ein=
fuhr von Saatkartoffeln iſt unter beſonderen Bedingungen noch
möglich. Dieſe Maßnahmen zeigen eindeutig, daß wir Deutſchen
unſeren Erzeugniſſen allein auf dem deutſchen Markt einen
ſtän=
digen Abſatz ſichern können. Hier entſcheidet die Hausfrau, die
erkennen lernen muß, daß die deutſche Ware nicht nur
gleich=
wertig, ſondern oft überlegen iſt.
50. Jubilärzgsfeſt des TB. wirhauſen.
Aa. Wixhauſen, 26. Juni.
Der hieſige, dem Main=Rodgau angeſchloſſene „Turnverein
1882” feierte am Samstag und Sonntag das Jubiläum ſeines
50jährigen Beſtehens. Nach einer ſehr feierlichen Totengedenkfeier
und einem Kommers am Samstag abend, bei dem die Ehrung
verſchiedener verdienſtvoller Mitglieder durch den Gauvorſitzenden
Philipp Draisbach=Kelſterbach vorgenommen, worden war,
fand am heutigen Sonntag vormittag auf dem Turnplatz neben
der vereinseigenen Turnhalle ein Mannſchafts=
Gerätewett=
kampf ſtatt, an dem Mannſchaften in Stärke von je ſechs
Tur=
nern teilnahmen. Es errangen: den 1. Preis mit 302 Punkten
die Mannſchaft des feſtgebenden Vereins, den 2. Preis mit 299
Punkten der Turnverein Kelſterbach, den 3. Preis der TV.
Mör=
felden mit 297 Punkten, den 4. Preis mit 290 Punkten die Tgſ.
Gräfenhauſen, den 5. Preis mit 251 Punkten die Tgſ. Eberſtadt
und den 6. Preis mit 235 Punkten der TSV. Raunheim.
Nach=
mittags fand ein Feſtzug ſtatt, an dem außer den mitwirkenden
Turnvereinen auch die Oxtsvereine, ohne Ausnahme zahlreich
teilnahmen. Auf dem Zum= und Feſtplatz an der Turnhalle fand
dann die eigentliche Sbelfeier ſtatt. Namens des feſtgebenden
Vereins begrüßte Vorſitzender Peter Stiedenroth alle
Feſt=
gäſte aufs herzlichſte und gab einen Rüblick auf die Geſchichte des
Vereins. Unter anderem erwähnte er, daß ſich der Verein bereits
1894 einen eigenen Turnplatz anſchaffen konnte und daß der
Ver=
ein ſeit ſeiner Gründung über 400 Einzelpreiſe (ohne die
Mann=
ſchaftspreiſe uſw.) erringen konnte. Nachdem
Verbandsgeſchäfts=
führer Lehrer Arch=Bettenhauſen die Grüße des Verbandes
über=
mittelt hatte, hielt Lehrer Johann Kern eine begeiſternde
Feſt=
anſprache, an deren Schluß er die Ehrung mehrerer langjähriger
Mitglieder vornahm. Daran ſchloſſen ſich die Glückwünſche der
Ortsvereine, insbeſondere des Geſangvereins „Liederkranz”, des
Geſangvereins „Sängerluſt” und des Fußballklubs „Union”, an.
Nach mehreren Chorvorträgen und einem Schauturnen der
Gau=
riege nahm Turnwart Boſch die (ſchon oben erwähnte)
Vertei=
lung der Preiſe des Mannſchaftskampfes vor. Bei Muſik, Geſang
und turneriſchen Darbietungen wickelte ſich der weitere Verlauf
des Feſtes in abwechſlungsreicher Weiſe ab.
Cp. Pfungſtadt, 26. Juni. Kreisfrauentreffen. Am
heutigen Sonntag fand hier das diesjährige Kreistreffen des
Landkreiſes Darmſtadt im Verband der evangeliſch=kirchlichen
Frauenvereine Heſſens ſtatt. Die Beteiligung aus allen
Ver=
einen des Kreisverbandes, der die Frauenvereinigungen von
Ar=
heilgen, Eberſtadt Erzhauſey Griesheim, Hahn, Eſchollbrücken,
Nieder=Beerbach, Nieder=Modau, Nieder=Ramſtadt, Pfungſtadt,
Roßdorf, Traiſa, Weitgrſtadt und Wixhauſen umfaßt, war äußerſt
rege. Die Tagung wurds=durch einen Gottesdienſt eingeleitet, in
dem Pfarrer Köhler, Darmſtadt, predigte. Zur Ausgeſtaltung
des Gotesdienſtes hatte ſich außer dem Bläſerkorps Pfungſtadt der
Frauenchor Griesheim zur Verfügung geſtellt. Nach dem
Gottes=
dienſt fand, ebenfalls in der Kirche, eine interne Verſammlung
der Vertreterinnen der einzelnen Frauenvereine ſtatt. Der
Kreis=
verband umfaßt annähernd 3000 Mitglieder.
—Gernsheim, 26. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
Pegel am 24. Juni 1,00 Meter, am 25. Juni 1,23 Meter.
2
Ein guter Rat an alle Frauen. Gegen läſtigen Damenbart
verrät Ihnen Frau Grete Appel, Bad Reichenhall D 382,
koſten=
los ein großartiges, dabei unſchädliches und geruchloſes Mittel,
durch welches Sie ſchnell wieder froh und glücklich werden. (TV9232
Guſtav=Adolf=Gedächknisfeier in Mainz.
EPH. Die Perſönlichkeit des großen Schwedenkönigs, der
ge=
nau vor 300 Jahren an der Küſte Pommerns landete, von
Stral=
ſund mit Jubel begrüßt, und ſchon im November darauf bei Lützen
fiel, ſpielt in der Geſchichte des deutſchen Proteſtantismus
nament=
lich auch des Heſſenlandes eine ſo große Rolle, daß auch die
evan=
geliſche Bevölkerung Heſſens an dem Jahrestage des Todes
Guſtav=Adolfs nicht achtlos vorübergehen möchte. Deshalb
veran=
ſtalten die heſſiſchen Hauptvereine des Evangeliſchen Bundes und
der Guſtav=Adolf=Stiftung gemeinſam vom 2. bis 4. Juli in
Mainz eine Gedächtnisfeier. Die modernen Ergebniſſe
wiſſenſchaft=
licher Forſchungen über dieſen Enkel jenes Guſtav Waſa, der in
Schweden die Reformation eingeführt hat, werden bei der
Main=
zer Tagung zwei namhafte Vertreter der evangeliſchen
Kirchen=
geſchichte vermitteln Prof Dr. Paul aus Greifswald, der über
„Guſtav=Adolf und Deutſchland” ſpricht, ferner der heſſiſche Prälat
und Profeſſor an der Univerſität Gießen, D. Dr. Dr. Diehl aus
Darmſtadt, der das Thema „Guſtav=Adolf und die Kirchen”
be=
handelt. Bilden dieſe Vorträge bei der Samstagtagung im
Feſt=
ſaal der „Liedertafel” den Auftakt der ganzen Feier, ſo will der
Sonntag von deutſchem und evangeliſchem Leben in der Fremde
und in der Heimat zeugen. Namhafte Redner aus der Diaſporg
und dem Inland werden zu Worte kommen. Da man wohl auf
Grund der eingelaufenen Anmeldungen mit einer zahlreichen
Be=
teiligung der evangeliſchen Bevölkerung Heſſens rechnen kann, iſt
außer den Feſtgottesdienſten am Vormittag, für den Nachmittag
eine große Volksverſammlung ein der geräumigen Mainzer
Stadt=
halle vorgeſehen, wo in dreiſtündiger Dauer durch Anſprachen und
muſikaliſche Vorträge ein kebendiges Bild von der religiöſen und
caritativen Kraft des Pkoteſtantismus auf ſeinen verſchiedenen
Arbeitsgebieten entworfen werden ſoll. Im Mainzer Stadttheater
wird am frühen Abeng in der dramatiſchen Geſtaltung durch den
bekannten Otto Depkient das Guſtav=Adolf=Feſtſpiel durch die
Darmſtädter Laienſpielſchar des Evangeliſchen Bundes, Darmſtadt,
mit 150 Darſtellerx dargeboten. Der Montag iſt den Beratungen
und geſchäftlichen Sitzungen der Ausſchüſſe und der Vorſtände der
beiden genannten Hauptvereine gewidmet. Sehr intereſſant zu
werden verſpricht eine öffentliche Verſammlung am Vormittag um
11.15 Uhr, in der Bundesdirektor Fahrenhorſt=Berlin, über
Unſere Stellung zum Volkstum” ſpricht, und die Verſammlung
für Frauen, nachm. 3 Uhr in der Johanneskirche, einberufen von
dem Guſtay/Adolf=Frauenverein. Dabei kommen Biſchof Dr.
Pölchau aus Riga und Rektor Lempp aus Stanislau in
Siebenbürgen zu Wort. Mit weiteren evangeliſchen Vorträgen im
evangeliſchen Vereinshaus über die deutſche Schule im Baltikum,
in Polen, in Südtirol und über Kultur= und Schulzuſtände im
Reich und in Heſſen wird die vielverſprechende Tagung am Abend
beſchloſſen.
G. Ober=Ramſtadt, 24. Juni. Rentenzahlung. Die
Mili=
tär= und Hinterbliebenenrenten, werden am Mittwoch, den 29.
Juni, beim Poſtamt ausgezahlt. Für die am Freitag, den 1. Juli,
ſtattfindende Auszahlung der Invaliden=, Witwen=, Waiſen= und
Unfallrenten müſſen die Rentenquittungen diesmal wieder
bür=
germeiſteramtlich beglaubigt werden.
G. Ober=Ramſtadt, 25. Juni. Feuerwehrübung. Am
Montag, den 27. d. M., abends 8 Uhr, findet am neuen Rathaus
eine Uebung der Freiwilligen Feuerwehr ſtatt.
Cp. Hahn, 26. Juni. Die älteſte Ortseinwohnerin,
Eliſabethe Kehr, geb. Merſchroth, iſt im Alter von 89 Jahren
geſtorben.
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Traftiek Meitorraf i
unteg 12/a Mikotin (nicht chemiſch behandelt
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faſt kräftig -würzig) die lollten Sie probieren!
Seite 4 — Nr. 177
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Die Mainzer Gutenberaleier 1932.
Die Weltbedeutung der Stadt Mainz liegt nicht in ihrer
glorreichen Vergangenheit als Sitz des Erzkanzlers des alten
Deut=
ſchen Reiches: die Erinnerung an die ſtolze Zeit, in der Mainz
einſt das „goldene” hieß, iſt aus den Gehirnen der Menſchen
außer=
halb ihrer Mauern ausgelöſcht. Aber eine Mainzer Tatſache
weiß die Welt, nämlich, daß die Buchdruckerkunſt in der Stadt
Mainz erfunden wurde und ſich von Mainz aus über die ganze
Erde ausgebreitet hat; einen Mainzer Namen ſpricht jedes
Kultur=
volk mit Ehrfurcht aus, das iſt der Name Johannes Gutenberg.
Alljährlich um die Johanniszeit feiert die Stadt Mainz den
Ge=
burtstag und den Genius ihres größten Sohnes. Diesmal wurde
der Rahmen des Feſtes erweitert, es ſollte nicht mehr auf
ein=
zelne Kreiſe beſchränkt bleiben, ſondern den Charakter eines
wirklichen Volksfeſtes tragen. Die Rheinuferbeleuchtung,
verbun=
den mit Anſtrahlung der öffentlichen Gebäude am Samstag abend
mußte leider wegen wenig geeigneter Witterung ausfallen. Die
aka=
demiſche Note gibt den Mainzer Gutenbergtagen Stadt und
Guten=
berg=Geſellſchaft, die alljährlich in Mainz im kurfürſtlichen Schloß
ihre GeneralverſamiCung abhält.
Die Gutenberg=Geſellſchaft iſt eine über die ganze
Welt verbreitete Organiſation, die über das Erbe des Meiſters
wacht und ſich die wiſſenſchaftliche Erforſchung der ſchwarzen Kunſt
und ihre geſchichtliche Entwicklung angelegen ſein läßt. Im
Mittel=
punkt der Verſammlung ſtand der Feſtvortrag über
ita=
lieniſche Frühdrucke, den ein prominentes Mitglied der
Geſellſchaft, Profeſſor Victor Scholderer vom Britiſchen
Mu=
ſeum zu London übernommen hatte. Der bedeutende engliſche
Ge=
lehrte ging in ſeinem Vortrage den kulturellen Untergründen des
italieniſchen Frühdruckes nach. Er ſtellte die Zahl der
Peröffent=
lichungen, ſoweit heute das Material dazu vorlieg), auf den drei
Hauptgebieten des geiſtigen Lebens jener Zeit feſtjund ſchlöß aus
dieſem Ergebnis dann zurück auf die Bedeutung, die jenen drei
Gebieten, dem Humanismus, der Theologie und der Jurisprudenz
unter den Menſchen des ausgehenden Quattrocento zukam.
Aus dem von dem 2. Vorſitzenden der Gutenberg=Geſellſchaft,
Stadtbibliothekdirektor Dr. Ruppel, erſtatteten Jahresbericht
iſt bemerkenswert, daß die Gutenberg=Geſellſchaft die gegenwärtige
Notzeit verhältnismäßig gut überſtanden hat, denn ſie hatte ihre
Exiſtenzgrundlagen in den letzten Jahren ſo gut unterbaut, daß ſie
einſtweilen noch ohne jede Erſchütterung arbeiten und ihren
Mit=
gliedern auch weiterhin wertvolle Gaben überreichen kann.
Nach=
dem noch Verlagsdirektor Kurt Will den Kaſſenbericht erſtaktet
hatte, konnte Oberbürgermeiſter Dr. Ehrhardt als der 1.
Vor=
ſitzende der Geſellſchaft den würdigen Feierakt ſchließen.
Die Teilnehmer begaben ſich ſodann ſofort nach dem
Guten=
bergplatz, wo vor dem Denkmal das Erfinders der traditionelle
Feſtakt erfolgte. Tauſende waren dort verſammelt, die dem Meiſter
huldigen wollten. Im Mittelpunkt ſtand die Feſtanſprache
des Stadtbibliothekdirektors Dr. Ruppel, der die
Bedeutung der Erfindung der Buchdruckkunſt für die Geſchichte der
Menſchheit darlegte. Die Buchdruckkunſt iſt die größte aller
Er=
findungen, weil ſie die folgenſchwerſte war, denn ſie hat in viel
ſtärkerer Weiſe dem Einzelmenſchen ein größeres Maß gelehrten
Wiſſens und perſönlicher Freiheit gebracht, als alles andere, was
Menſchenwitz erſann. Mit Recht iſt daher Gutenbergs Werk zu
allen Zeiten überſchwänglich geprieſen und den größten Wohltaten
des Menſchengeſchlechtes beigezählt worden. Dr. Ruppel wandte
ſich weiter in ſeinen Ausführungen gegen die Beſtrebungen anderer
Städte und Länder, der Stadt Mainz das Vorrecht ſtreitig zu
machen, daß in ihren Mauern die Buchdruckerkunſt erfunden wurde.
Nicht die von Lokalpatriotismus und nationalem Ehrgeiz
erzeug=
ten Legenden, ſondern die unanfechtbaren Dokumente und die
nüchternſte hiſtoriſche Kritik haben hier allein zu entſcheiden. Und
ſie haben entſchieden: Gutenberg iſt der Erfinder und Mainz die
Stadt, in der ſeine Erfindung ans Licht trat. Zum Schluſſe
ſeiner Ausführungen zog Dr. Ruppel einen Vergleich
zwiſchen den damaligen troſtloſen Zeiten und unſeren
heuti=
gen trüben Tagen. Gutenberg wurde der Fackelträger
einer neuen und glücklicheren Zukunft. Niemals in
der Weltgeſchichte haben die Menſchen ein größeres
Himmels=
geſchenk von einem Erdgeborenen erhalten, als es damals die
ver=
armte und am Boden liegende Stadt Mainz und das im Hader
und Zwieſpalt verelendete deutſche Volk der Menſchheit gegeben
haben. Und dieſes Himmelsgeſchenk war deutſchen Blutes und
deutſchen Geiſtes. Das gibt uns ſtarke Hoffnungen auch für unſere
gegenwärtige Lage, aus der wir herauskommen müſſen und
her=
auskommen werden, weil wir Deutſche ſind, wie Gutenberg ein
Deutſcher war und mit ſeinem Werke dem deutſchen Namen in der
ganzen Welt Ehre und Anſehen verſchaffte. Um das Wort rankte
ſich das Lied und die Muſik. Die vereinigten Groß=Mainzer
Sän=
ger und das Erwerbsloſen=Orcheſter huldigten auf ihre Weiſe
Gutenberg. Aller Mainzer Innungen, Geſang= und Sportvereine
bunte Banner neigten ſich vor ihm. Ein hochfeſtliches Bild an
Sinn und Farben reich. Ein Bild echt vaterſtädtiſchen
Gemeinſinnes und vorbildlicher Einigkeit.
Machtvoll erklang das Echo des Deutſchlandliedes über den weiten
Platz.
In den Rhythmus dieſes Feſtſonntages tauchte auch der
Sport mit einem Stafettenlauf durch ſämtliche Vororte von
Groß=Mainz. Die kombinierte Gutenberg=Staffel aller Sportarten
traf gegen 12 Uhr am Denkmal Gutenbergs ein und überreichte
die Ehrenurkunde eine Huldigung des Sports, an den größten
Mainzer. Nachmittags gab es noch waſſerſportliche
Veranſtalt=
tungen im Winterhafen, beſonders intereſſierte das
Schiffer=
ſtechen. Dieſes mittelalterliche Spiel ſah ſich wohl auch
Guten=
berg hie und da an.
Mit einem Volksfeſt großen Stils in der Stadthalle
fand die Mainzer Gutenbergfeier ihren gelungenen Abſchluß. Ein
Feſtſpiel, das uns Gutenbergtage, Sitten aus den erſten Stunden
der neuen Zunft der Buchdrucker wiedererſtehen läßt, wurde
auf=
geführt. Alte Bräuche lachen in rheiniſcher Fröhlichkeit uns an.
Die Muſe des Mainzer Poeten H. L. Linkenbach ſchenkte uns
„Das Poſtulat‟. Dieſes Werkchen atmet den ſtolzen
In=
nungsgeiſt, der in Gutenbergs Tagen lebendig war, und bietet ein
farbengeſättigtes Bild urwüchſiger Volkskunſt. Im Poſtulat
han=
delt es ſich um die Wiederbelebung eines Handwerkerbrauches,
nämlich um die feierliche Losſprechung der Drucklehrlinge und die
darin anſchließende derb=komiſche Zeremonie der Depoſition. Das
Ganze hat einen ernſten Grundgedanken, iſt aber doch auf den
heiteren Ton abgeſtimmt, wie ja auch in den alten Volksbräuchen
ſelbſt Ernſt und Humor innig miteinander verſchwiſtert ſind.
Be=
ſondere Heiterkeit löſte der Schluß aus, das ſogenannte.
Gaut=
ſchen”, d. h. die Waſſertaufe der Poſtulanten. Nach echter
Main=
zer Sitte gaben Mainzer Bürger den Geſtalten lachendes Leben
in anheimelnder Sprache und köſtlicher Gebärde. Anſchließend an
das Feſtſpiel führte eine Tanzgruppe junger anmutiger Mädchen
mittelalterliche Reigen vor. Anſchließend ſtieg dann der „
Jo=
hannisabend am Rhein‟. Dieſe Veranſtaltung war ein
echt rheiniſch beſchwingtes Feſt. bei dem die heitere Muſe das
Hauptwort führte und auch der Mainzer Humor vollauf zu ſeinem
Recht und auch der Tanz nicht zu kurz kam. Johannisabend am
Rhein ein unvergeßliches Erlebnis und heilende Arznei gegen alle
Nöte der Zeit.
An. Groß=Zimmern, 25. Juni. Jugendfeier. Die beiden
hieſigen Schulen feierten geſtekn in kleinem Rahmen, wie ſeither,
ihren diesjährigen Jugendtag. Die älteren Jahrgänge
unternah=
men Halbtagsſpaziergänge, die jüngeren zogen in den nahen Wald
und vergnügten ſich mit Spiel und Geſang.
r. Babenhauſen, 25. Juni.Dcs Jugendfeſt wurde in der
Volksſchule in der üblichen Weiſe gefeiert. Unter frohem Geſang
zogen die Kinder hinaus ins Freie. Diesmal ging’s zum
Exer=
zierplatz, wo die ſportlichen Uebungen für die
Reichsjugendwett=
kämpfe ſtattfanden.
Bx. Lengfeld, 26. Juni. 4Unglücksfall. Die Frau eines
hieſigen Landwirts war mit hcken auf dem Felde beſchäftigt. Als
ſie nach Hauſe gehen wollte, ſiel ſie einen Feldrain herunter und
brach beide Arme.
c. Bad=Wimpfen, 24. Juni Talmarkt. Die Vorbereitungen
zu dem größten Volksfeſt am unteren Neckar, das in der Zeit vom
28. Juni bis Sonntag, den 3 Juli d. J., ſtattfindet, ſind in
vol=
lem Gange. Auf dem „geweichten” Feſtplatz herrſcht Hochbetrieb.
Eine neue Stadt iſt im Entſtehen begriffen. Ein Zeltlager, das
Bad=Wimpfen alljährlich zur ſelben Zeit ein eigenes Gepräge gibt,
Montag, 27. Juni 19
Zweigverein Wörrſtadi der Guſtav=Adolf=Stifft
in Wallerkheim zu Gaſt.
Nach einer Pauſe von 20 Jahren hatte ſich der Zweiay
Wörrſtadt der Guſtav=Adolf=Stiftung in Wallertheim zu Gaſt
gefunden. Die evangeliſche Gemeinde hat ihn freundlichſt be
aufgenommen, die Gäſte bewirtet und hat zu ihren Ehre=
Fahnen von den Häuſern flattern laſſen. Die Feier begann
mittags mit einem feſtlichen Gottesdienſt in der über
Kirche, bei der der Schriftführer des Hauptvereins He
Pfarrer Wagner=Bensheim, die Feſtpredigt hielt. Dabei
ten der evangeliſche Frauenchor, Kinderchor, beide unter Le
des Ortsgeiſtlichen. Pfarrer Weiſel, und der evang
Poſaunenchor unter Leitung des Kapellmeiſters Kühne=9
heim mit. Der Vorſitzende des Zweigvereins Wörrſtadt. V.
Bender=Nieder=Saulheim, begrüßte die Gemeinde im 9
des Vorſtandes. Der Altar war zur Feier des Tages au
Schönſte geſchmückt. — Bei der Nachfeier war der Saal zum
chen voll. In bunter Abwechſelung zwiſchen Rede und Muſi
lief die ſchöne Veranſtaltung Es ſprachen nach einem Begrüß
wort des Ortsgeiſtlichen Pfarrer Weiſel, folgende Redner
Vorſitzende des heſſiſchen Hauptvereins der Guſtav=Adolf=St
Heſſen, D. Dr. Freiherr Heyl zu Herrnsheim. Deke
Dekanats Wöllſtein, Lic. theol Linck, der Vorſitzende des
vereins Wörrſtadt, Pfarrer Bender=Nieder=Saulheim. V
Wagner=Bensheim, der Diaſporapfarrer Olff=Bodenhe
Mainz und der Schriftführer des Zweigvereins Wörrſtad
zugleich einen Rechenſchaftsbericht vorlegte. Der evangel. F
chor und der evangel. Poſaunenchor teilten ſich in den mu
ſchen Teil. Die anſehnliche Sammlung wurde beſtimmt zu
Drittel für Amöneburg, Bodenheim, Siebenbürgen. Die
wird allen Teilnehmern in einer freundlichen Erinnerung b
Drei Tote, 22 Verletzte beim Autorennen in Nancy.
Paris, Gelegentlich der Automobilwettfahrt „Rur
Lothringen” ereignete ſich am Sonntag nachmittag ein ſe
Unglücksfall, wobei drei Perſonen getötet und 22 meh —
weniger ſchwer verletzt wurden. Einer der Rennfahrer verl
weit von Nancy die Gewalt über das Steuer und raſte.
Zuſchauermenge. Eine 31jährige Frau und ihr achtjähriger r
ſowie ein noch unbekanntes Kind von acht Jahren wurd
der Stelle getötet, während 22 Perſonen, darunter verſd we
Soldaten, zum Teil ſehr ſchwer verletzt wurden. Bei einig r
Verletzten beſteht Lebensgefahr. Die Urſache der Kataſtro 5
noch nicht bekannt.
Weitere Goldmillionen aus der „Egypt” gehoben.
Paris. Die Arbeiten des italieniſchen Hebeſchiffe= —
diglio” werden unter günſtigen Witterungsbedingunger m.
geſetzt. Auch am Freitag gelang es wieder, aus den Stahlka rn
des geſunkenen engliſchen Dampfers „Egypt” 100 Goldbau r-u
heben, die einen Wert von 1,6 Millionen Mark darſtellen. — wurde eine Kaſſette mit Goldſtücken im Werte von faſt ſe0
RM. gehoben. — Man ſchätzt den Wert der in den erſt El
Tagen gehobenen Schätze auf ein Fünftel des geſamten Wer Er
mit der „Egypt” verſunkenen Goldladung.
Wetkerberichk.
Oberheſſen.
Lich, 25. Juni. Jugendkreffen in Oberheſſen.
Am 3. Juli wird in Grebengu bei Alsfeld ein Jugendtreffen
für den nördlichen Vogelsberg abgehalten werden,
Superinten=
dent Oberkirchenrat Dr. Wagner=Gießen hält die Feſtrede. Im
ehemaligen Kloſter Arnsbuyg findet ein weiteres Jugendtreffen
für das weſtliche Oberheſſen ſtatt unter Leitung von
Landes=
jugendpfarrer von der Ay Eine Spielſchar der Volkshochſchüler
aus Hohen=Solms wird das Treffen durch Aufführung von
Spie=
len und Volkstänzen verſchönern.
Im Bereich der Grenzwetterlage zwiſchen hohem und
Druck hat über Weſtdeutſchland und unſerem Gebiet der Hl
etwas ſtärkeren Einfluß gewonnen. Er wird weiter noch
zur Geltung kommen, jedoch dürfte ſpäter durch ein neue
welches jetzt im Raume zwiſchen Island und den Britiſchen
lagert, eine Wetterbeeinfluſſung nicht ausgeſchloſſen ſein.
Ausſichten für Montag, den 27. Juni: Wolkig mit A
rung, meiſt trocken, tagsüber etwas wärmer.
Ausſichten für Dienstag, den 28. Juni: Weitere Erwä
anfangs bewölkt mit Aufheiterung, dann ſtärker
mit einzelnen Niederſchlägen.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Politik und Wiriſchaft: Rudolf Mauve; für Feuiſſeien,
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe:, für Sport: Kari B3
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch: für den Schlußdienſt: Andreas B”
„Die Gegenwart”, Tagesſplegel in Btld und Wort: Dr. Herbert Nette
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Wilig Kuhlei
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämilich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripie wird Garantie der Rückſendung nicht übernomr
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
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Darmſtadt, den 25. Juni 1932.
Die Beerdigung findet in der Stille ſtatt.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
— Seite 5
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Jue raſchender Sieg der Berliner vor Mitkeldeukſch
Jus Zuſchaner in Biesoasen.
* traditionelle Vierverbändekampf der Leichtathleten fand
amm intag in Wiesbaden günſtige Vorbedingungen. Das Wetter
undlich, und mit 5000 Perſonen ſtellte ſich auf dem Platz
„K3 eldchen” des SV. Wiesbaden ein recht achtbarer Beſuch
einst 2 Organiſation der Veranſtaltung war gleichfalls recht gut,
ungsbehlunz jed verzögerte ſich die Abwickelung der Kämpfe gegenüber der
vorx henen Zeiteinteilung erheblich.
re kleine Enttäuſchung brachten die Leiſtungen. Faſt alle
vies erbandsmannſchaften hatten in letzter Stunde noch Erſatz
Een im Werte M eimy m müſſen. Hinzu kam, daß Leute wie Geerling und Wel=
Deri der 0M ſchelh Verletzungen zuzogen, die ſie ſtark behinderten. In den
Lä-7, beeinträchtige dazu noch die viel zu weiche Bahn die
Zei=
teru; gab auch außerordentlich viel Fehlſtarts, zu denen zum
Te ach der etwas nervöſe Starter beitrug. Weſentlich beſſer
wan die Leiſtungen in den Würfen und Sprüngen. Die beiden
Mf) ſeutſchen Weimann und Wegener erzielten im Speerwerfen
bzry kabhochſprung ſogar Ergebniſſe von internationaler
Be=
derr g. Beim Speerwerfen herrſchte allerdings, ebenſo wie bei
einn Läufen, Rückenwind.
r Verlauf des Kampfes war recht ſpannend. Nach den
er=
ſterg * Wettbewerben lag überraſchenderweiſe Brandenburg trotz
ſeir! dielen Erſatzleute dank guter Durchſchnittsleiſtungen knapp
in /nt, dann ſchob ſich Mitteldeutſchland mit knappem
Vor=
ſprri auf den erſten Platz. Gegen Schluß eroberte ſich aber
Bran=
der s durch ſeine Siege im Hochſprung, Kugelſtoßen und in der
OlN ſchen Staffel den erſten Platz zurück. Berlin ſiegte mit 41
Prrl n vor Mitteldeutſchland mit 37 Punkten, während
Weſt=
unv äddeutſchland dichtauf mit je 36 Punkten gemeinſam den
71.„Platz belegten.
2 achte Austragung des Kampfes hat damit Brandenburg
der erten Erfolg gebracht, zweimal war bislang
Weſtdeutſch=
laxyrfolgreich und einmal ſiegte der Süden, während
Mittel=
der and bisher leer ausgegangen iſt.
Die Ergebniſſe.
(BBrandenburg, S. — Südd., W. — Weſtd., M. — Mitteld.)
10e0 eter: 1. Jonath=W. 10,6 Sek. 2. Müller=B. 10,8 Sek. 3.
erling=S. 10,9 Sek. 4. Kreher=M. 11 Sek. — Jonath lag
adig klar in Führung und gewann mit Rückenwind leicht
10,6 Sek. Geerling war indisponiert und trat zum 200=Lauf nicht mehr an.
eter: 1. Jonath=W. 22,3 Sek. 2. Vogt=B. 22,6 Sek. 3. Kurz=
22,6 Sek. (Bruſtbreite zurück). 4. Kreher=M. 22,8 Sek. —
ch zwei Fehlſtarts, die beide durch Jonath verurſacht
wur=
r, gewann der Weſtdeutſche wieder ganz unangefochten,
0e0 eter: 1. Büchner=M. 50,4 Sek. 2. Pöſchke=B. 50,6 Sek. 3.
Ule=W. 50,7 Sek. 4. Nehb=S. 51 Sek. — Der alte Kämpe
ichner lieferte hier ein überraſchend gutes Rennen. Er
r ſtets in Front und ging faſt verhalten durchs Ziel. Der
deutſche Erſatzmann Rehb enttäuſchte.
80e9 eter: 1. Paul=S. 1:59,4 Min. 2. Danz=W. 1:59,6 Min. 3.
raham=B. 2:01,4 Min. 4. Stöckicht=M. 2:02,6 Min. —
ul und Stöckicht führten lange Zeit gemeinſam, dann
ichte ſich Paul frei, um unangefochten zu gewinnen. Der
„dſpurt von Danz kam zu ſpät, der Kaſſeler konnte nur noch
r zweiten Platz erreichen.
13:0Reter: 1. Hellpapp=B. 4:01,2 Min. 2. Schilgen=S. 4:01,2
In. (Bruſtbr. zurück). 3. Gaß=M. 4:08 Min. 4. Neu=W.
28 Min. Schilgen führte lange, wurde aber auf den
letz=
r 100 Metern in hartem Kampf von Hellpapp geſchlagen.
30 U Teter: 1. Schaumburg=W. 15:25 Min. 2. Kohn=B. 15:34,6
in. 3. Bäumer=M. 15:52,2 Min. 4. Werner=S. 16:22,8
in. — Das Rennen war recht unintereſſant. Schaumburg
r ſtändig in Führung und gewann leicht. Kohn verwies
kumer ebenſo leicht auf den dritten Platz, während der
iddeutſche Werner mit dem Ausgang des Rennens nie
was zu tun hatte.
1Aeter Hürden: 1. Welſcher=S. 15,3 Sek. 2. Wienecke=W. 15,4
X. 3. Schulze=B. 15,6 Sek. 4. Duve=M. 16 Sek. — Nach
2r Fehlſtarts führte Schulze bis zu 80 Meter, dann kam
er Welſchers großer Endſpurt.
Eperfen: 1. Weimann=M. 66,00 Mtr. 2. Barth=S. 61,61 Mtr.
Eberle=B. 60,58 Mtr. 4. Hoffmeiſter=W. 56,39 Mtr. — Es
Erſchte Rückenwind.
werfen: 1. Seraidaris=M. 43,305 Mtr. 2. Vogl=B. 42,36
tr. 3. Hoffmeiſter=W. 42,10 Mtr. 4. Lampert=S. 41,53
t:. — Hoffmeiſter enttäuſchte hier ſtark, er war ſehr nervös
D machte die Hälfte der Würfe ungültig.
koßen: 1. Reymann=B. 14,76 Mtr. 2. Berg=S. 14,40 Mtr.
Seraidaris=M. 14,07 Mtr. 4. Debus=W. 13,46 Mtr.
2ymann und Berg machten den Kampf mit gleichmäßig
ten Würfen unter ſich aus.
rung: 1. Biebach=M. 7.26 Mtr. 2. Scheck=S. 7.11 Mtr. 3.
eier=B, 6,96 Mtr. 4. Mölle=W. 6,94 Mtr.
rung: 1. Dr. Beetz=B. 1,83 Mtr. 2. Böwing=M. 1,77 Mtr.
Fliſter=S. 1.72 Mtr. 4. Stechemeſſer=W. 1,72 Mtr. (Durch
rechen entſchieden.)
Ichſprung: 1. Wegener=M. 4,00 Mtr. 2. Born=W. 3,40 Mtr.
Reeg=S. 3.40 Mtr. (Durch Stechen entſchieden.) 4. Schulz=
3.20 Mtr.
Meter: 1. Weſtdſchld. (Heidhoff, Hendirx, Mölle, Jonath.
2 Sek. 2. Mitteldtſchld. (Biebach, Büchner, Bauer, Kreher)
„6 Sek. 3. Süddtſchld. (Kurz, Welſcher, Mährlein, Geerling)
„8 Sek. 4. Brandenburg (Müller, Pöſchke, Kleßmann, Vogt)
5 Sek. — Die ſehr gut wechſelnde ſüddeutſche Staffel lag
rfänglich in Führung, verlor aber durch den verletzten
Wel=
er zuviel Boden. Dann lag Brandenburg in Front, aber
— weſtdeutſche Schlußmann Jonath entſchied mit einem
„belhaften Sprint das Rennen.
and. — Süd- u. Weſtdeukſchland auf dem drikken Plaß.
Olympiſche Staffel: 1. Brandenburg (Abraham, Pöſchke, Imhoff,
Vogt) 3:21 Min. 2. Süddtſchld. (Abel, Münzinger, Geerling,
Kurz) 3:21 Min. 3. Weſtdtſchld. (Lefebre, Danz, Jonath,
Heidhoff) 3:27,6 Min. 4. Mitteldtſchld. (Prinzler, Büchner,
Biebach, Kreher) 3:28 Min. — Ein ſehr ſpannendes Rennen.
Brandenburg und Süddeutſchland kämpften hartnäckig um
die Führung. Weſtdeutſchland verlor beim letzten Wechſel
das Holz, behauptete aber doch noch den dritten Platz.
Geſamtergebnis: 1. Brandenburg 41 P. 2. Mitteldeutſchland
37 P. 3. Süd= und Weſtdeutſchland je 36 Punkte.
In einer 10X400=Meter=Stadtſtaffel kam Darmſtadt (mit
Eiſen=
hauer, Münz, Klein=98, Dörr=Polizei, Weingärtner=98, Becker,
Stepp=ASC., Krauth, Gunſt und Schupp=98) in 9:05 Min.
hinter J.G. Frankfurt in 8:59 Min. auf den zweiten Platz.
Dahinter folgten Mannheim, Wiesbaden I, Frankfurt=Stadt
und Wiesbaden II
Deutſcher Sieg im Frauenländerkampf
gegen Frankreich mit 58:41 Punkken.
Der zweite Frauenländerkampf Deutſchland—Frankreich in
der Leichtathletik führte die beiden Nationalmannſchaften am
Sonntag im Elberfelder Stadion zuſammen. Etwa 4000
Zu=
ſchauer hatten ſich eingefunden, als die beiden Mannſchaften in
die Arena einzogen. Wie üblich wurden die Nationalhymnen
geſpielt und Kränze überreicht. Der Sport des Tages war
aus=
gezeichnet, die Franzoſen konnten ſogar zwei neue Landesrekorde
buchen. Sie kamen aber nur zu zwei Siegen, und zwar über 80
und 1000 Meter. Alle übrigen Wettbewerbe wurden von der
deutſchen Vertretung mehr oder weniger glatt gewonnen, obwohl
ſich die deutſche Mannſchaft faſt ausſchließlich aus weſtdeutſchen
Damen zuſammenſetzte. Lediglich aus Frankfurt a. M. waren
einige Verſtärkungen gekommen. Beſonders intereſſant war der
Kampf in der 4X100=Meter=Staffel. Bei der deutſchen Staffel
wechſelten die beiden erſten Läuferinnen Treue und Erfling
ſchlecht, wodurch die Franzöſinnen aufſchließen konnten. Erfling
lief dann aber ſehr gut und wechſelte auch mit Fräulein Lorenz
(Frankfurt) gut. Die beiden Frankfurterinnen Lorenz und Haux
liefen dann einen klaren Vorſprung heraus.
Die Ergebniſſe.
(D. — Deutſchland, F. — Frankreich.)
200 Meter: 1. Lorenz=D. 26,9 Sek. 2. Erfling=D. 27,8 Sek.
3. Mabille=F. 28,2 Sek. 4. Amaridon=F. 28,2 Sek. Diskuswerfen:
1. Heublein=D. 39,37 Mtr. 2. Velu=F. 35,41 Mtr. (neuer
fran=
zöſiſcher Rekord), 3. Buſch=D. 33,30 Mtr. 4. Saſtegnier=F. 28,12
Mtr. Hochſprung: 1. Horchler=D. 1,50 Mtr. 2. Laudré=F. 1.425
Mtr. 3. Gruß=F. 1.425 Mtr. 4. Weyergraf=D. 1,375 Mtr. 80 Mtr.
Hürden: 1. Haux=D. 12,6 Sek. 2. Laudré=F. 13,5 Sek. 3.
Com=
bernoux=F. 13,6 Sek. 4. Weyergraf=D. 13,7 Sek. Speerwerfen:
1. Graul=D. 40,02 Mtr. 2. Buſch=D. 36,48 Mtr. 3. Berck=F. 32,75
Mtr. 4. Saſtegnier=F. 80 Meter: 1. Velu=F. 10,2 Sek. 2.
Horch=
ler=D. 10,3 Sek. 3. Mabille=F. 10,4 Sek. 4. Treue=D. 10,5 Sek.
Kugelſtoßen: 1. Heublein=D. 13,12 Mtr. 2. Buſch=D. 12,10 Mtr.
3. Velu=F. 10,41 Mtr. 4. Gruß=F. 9,66 Mtr. 1000 Meter: 1.
He=
dounin=F. 3:07,2 Min. (neuer franzöſiſcher Rekord), 2. Lenoir=F.
3:11 Min. 3. Hüſchelbach=D. 3:14,1 Min. 4. Nöll=D. 3:16.7 Min.
Weitſprung: 1. Buſch=D. 5,21 Mtr. 2. Schlarp=D. 5,15 Mtr. 3.
Laudré=F. 5,05 Mtr. 4. Combernoux=F. 4,86 Mtr. 4X100 Meter:
1. Deutſchland (Treue, Erfling, Loxenz, Haux) 50,8 Sek. 2.
Frank=
reich (Mabille, Gruß, Berck, Velu) 52,0 Sek.
Neuer Staſſel=Welkrekord.
Berlins Frauen ſiegen über Mitteldeutſchland.
Im herrlichen Stadion der Leunawerke in Neurößen bei
Merſeburg ſtanden ſich am Sonntag vor 1500 Zuſchauern die
Frauenmannſchaften von Brandenburg und Mitteldeutſchland im
erſten Repräſentativ=Leichtathletikkampf gegenüber. Berlin ſiegte
erwartungsgemäß ſicher mit 59½:40½ Punkten über
Mittel=
deutſchland. Die Leiſtungen ſtanden durchweg auf ſehr hoher
Stufe.
In der 4 mal 200 Meter=Staffel gab es ſogar einen
neuen Weltrekord mit einer Zeit von 1:45,8 für beide
Mann=
ſchaften; im Ziel lag jedoch Brandenburg mit Handbreite vor.
Der alte Rekord wurde von der franzöſiſchen Länderſtaffel ſeit
1929 mit 1:47,6 gehalten. — Außerdem wurden drei neue
mittel=
deutſche Höchſtleiſtungen über 800 Meter, im Diskuswerfen und in
der 10 mal 100 Meter=Staffel aufgeſtellt.
Die beſte Athletin war die Weltrekordlerin Ellen
Brau=
müller=Berlin, die das Kugelſtoßen, das Diskus= und das
Speerwerfen gewann.
Wieder neue Akhlekik=Welkrekorde.
Die Serie der Rekordleiſtungen wurde auch am letzten
Wochen=
ende nicht unterbrochen. Der in letzter Zeit ſchon mehrfach mit
guten Wurfleiſtungen hervorgetretene Pole Heliaſz verbeſſerte
in Poſen den Weltrekord des Ungarn Darany im beidarmigen
Kugelſtoßen von 28,67 auf 28,86 Meter.
Selbſtverſtändlich warten auch die Amerikaner wieder mit
einer neuen Höchſtleiſtung auf. George Saling von der
Uni=
verſität Jowa, der bereits vor einer Woche die Welthöchſtleiſtung
über 120 Yards auf 14,1 Sek. gebracht hatte, durchlief die 110=
Meter=Hürdenſtrecke in der neuen Weltrekordzeit von 14,3 Sek.
Allerdings wurde dieſe Zeit ſchon einmal unterboten, die
Aner=
kennung dieſer Zeiten ſteht jedoch noch aus.
Bei den Ausſcheidungskämpfen im Marathonlauf qualifizierte
ſich Albert Michelſon für die amerikaniſche Olmypiamannſchaft
mit einer Zeit von 2:44:11 für die 41,842 Kilometer lange Strecke.
George Simpſon erzielte in Cincinnati über 200 Meter die
ausgezeichnete Zeit von 21,2 Sek. — Für die Teilnahme am
Zehn=
kampf wurden in Epanſton (Illinois) Ausſcheidungskämpfe
abge=
halten, bei denen James Bauſch mit 8 103,25 Punkten die beſte
Leiſtung erzielte. Bauſch blieb damit nur wenig hinter dem
Welt=
rekord des Finnen Achilles Järvinen zurück, der es auf 8 255,475
Punkte im Jahre 1930 brachte. Die nächſten Plätze belegten
Wil=
ſon Charles mit 7 378,87 und Clyde Coffmann mit 7 360,61
Punk=
ten. — In den einzelnen Uebungen wurden folgende
Beſtleiſtun=
gen erzielt: 110 Meter Hürden: Bauſch 16,1 Sek., Stabhoch:
Coff=
mann 3,84 Meter, Speerwerfen: Bauſch 59,43 Meter, 1500 Meter:
Charles 4:48,3 Min., Diskuswerfen: Bauſch 46,32 Meter, 100 Mtr.:
Charles 11,3, Weitſprung: Charles 6,74, Kugelſtoßen: Bauſch
14,82 Meter, Hochſprung: Charles 1,82 Meter; 400 Meter:
Coff=
mann 51,9 Sekunden.
Meiſterſchaften der deutſchen Marine.
Die ſich über drei Tage hinziehenden Meiſterſchaften der
deut=
ſchen Marine wurden am Sonntag auf dem Flandernplatz in Kiel
mit Vorführungen der Beſten, die von einem alle deutſchen Gaue
umfaſſenden Militärmarſch=Programm der Flottenkapelle
um=
rahmt waren, und mit den Endkämpfen im Fußball und
Hand=
ball abgeſchloſſen. Die Meiſterſchaft im Fußball gewann die
Mann=
ſchaft des Flotten=Kommandos überlegen mit 14:1 über die Elf
der Oſtſeeſtation, und auch im Handball blieb die Auswahl des
Flotten=Kommandos mit 5:2 wiederum über die Vertreter der
Oſiſeeſtation ſiegreich. Anſchließend fand die Preisverteilung
ſtatt=
die vom Stationschef, Admiral Hanſen, vorgenommen wurde.
Boxen.
1. Aſchaffenburger BC. — Rot=Weiß Darmſtadt.
Vor vollbeſetztem Hauſe fand am Samstag abend dieſer
Rück=
kampf gegen den 1. Aſchaffenburger Boxclub in Aſchaffenburg
ſtatt. Bei dieſem Treffen waren die Darmſtädter ſehr
benach=
teiligt, mußten ſie doch mit drei Erſatzleuten antreten. Dieſe
ver=
traten aber ihre Farben würdig. Der Sieg von Gaubatz iſt
beſon=
ders zu beachten. Nach Rahmenkämpfen ſtanden im
Fliegen=
gewicht Staudt=D. und Rauch=A. im Ring. St., der ſich zu einem
ſehr flotten und energiſchen Kämpfer entwickelt hat, eröffnet den
Kampf für dieſe Gewichtsklaſſe ungemein hart und ſchnell. R.
muß trotz faulen Kämpfens immer mehr in die Verteidigung.
St. ſiegt hoch überlegen n. P. — Der 2. Kampf im Fliegengewicht
Kuhn=D. — Amrheim=A. ſieht K. nach anfänglichem Taſten
auf=
tauen. Feine Haken folgen gut angebrachten Geraden. In der
2. und 3. Runde diktiert der Rot=Weiße den Kampf und ſiegt
ver=
dient n. P. — Einen techniſch guten und flotten Kampf liefern
ſich im Bantamgewicht Blum=D. — Dahlem=A. D. iſt durch
ſeine Größe im Vorteil, was B. durch Härte auszugleichen
ver=
ſucht. Nach heftigen Schlagſerien, die von beiden gleichmäßig
be=
ſtritten werden, wird D. knapper Punktſieger. — Eiſenberg=D. —
Keller=A. lieferten im Federgewicht einen 6=Runden=Kampf.
Nach 2 ausgeglichenen Runden geht E. leicht in Führung. Der
ringerfahrene Keller hat jedoch gegen Ende, etwas mehr vom
Kampf und ſiegt n. P. Eiſenberg zeigte bei dieſem Treffen eine
merkliche Formperbeſſerung und lieferte wohl ſeinen beſten Gang
überhaupt. — Im Weltergewicht treffen ſich Gaubatz=D. und
der ſtarke Damm=A. G. übernimmt die Führung, erhält jedoch
einen Tiefſchlag, der ihn ſtark mitnimmt. In der Pauſe erholt,
nimmt der Rot=Weiße die letzten Runden in ſchnellem
Schlag=
wechſel und ſiegt verdient n. P. — Im Halbſchwergewicht
ſtarten Walther=D. und Schuck=A. zu einem 6=Runden=Kampf.
Hart und fair beginnt der Kampf. Sch, geht in der 3. Runde
leicht in Führung, W. arbeitet ſehr gut, muß jedoch dem um
vie=
les kräftigeren Sch. den Punktſieg überlaſſen. — Beim letzten
Kampf im Schwergewicht kreuzen Bauer=D. und Göhler=A.
die Handſchuhe. Nach hartem und unſchönem Kampf ſiegt Göhler.
Hier wäre wohl ein Unentſchieden richtiger geweſen.
SV. 98 Darmſtadt — FSV. Frankfurt 5:9.
Der vorgeſtern abend abgewickelte 12. Boxabend, welcher als
Freiluft=Boxabend im Böllenfalltor=Stadion ſtieg, brachte den
er=
warteten ſoliden Sport. Leider fand die Veranſtaltung infolge
der unfreundlichen Witterung nicht den Publikums=Zuſpruch,
wel=
chen ſie nach den gebotenen Kämpfen unbedingt verdient hätte.
Die Boxſtaffel der 98er, welche dabei gegen den Frankfurter
Mannſchaftsmeiſter ſtand, hielt ſich mit dem klubkampfmäßig
ge=
werteten Ergebnis von 5:9 Punkten ſehr gut, zumal
Fußballſport=
verein mit ſeiner derzeit ſtärkſten Mannſchaft antrat. Weiter iſt
noch zu berückſichtigen, daß durch das Ausbleiben des Gegners von
Heß (98), Sportverein um 2 ziemlich ſichere Punkte gekommen iſt.
denn Heß hat in ſeiner Gewichtsklaſſe im Mainbezirk kaum einen
Gegner, welcher ihn ſchlägt.
Die Ergebniſſe: Im Federgewicht ſiegt Henkel=Ffm. über
Crößmann=98 durch Aufgabe des Letzteren. Im Leichtgewicht
ſchlägt Röder=Ffm., welcher mit über 120 Kämpfen die größere
Ringpraxis beſitzt, den Erſtling Morgenroth=98 knapp nach
Punk=
ten. Im Weltergewicht gewinnt Waldherr=98 in ſauberem Stil
gegen Köhler=Ffm. durch k.o. in dritter Runde. Dann fertigt in
derſelben Gewichtsklaſſe Bock=98 den Frankfurter Stab nach
aus=
gezeichnetem Fight mit deutlichem Punktvorſprung ſicher ab. Im
Jgd.=Mittelgewicht unterliegt der techniſch beſſere Schmidt=98 dem
viel ſchwingernden Holzberger=Ffm. durch auffallende
Zaghaftig=
keit. Anſchließend daran gibt es einen Trainings=Kampf ohne
Wertung zwiſchen dem mehrfachen ſüdweſtdeutſchen Meiſter
Lang=
mann=Ffm. und Heß=98, wobei eine Fülle techniſcher Feinheiten
zu ſehen iſt. Im Mittelgewicht verliert Drott=98, durch
fehler=
hafte Taktik und „oben” zu offen kämpfend, gegen Gelsheimer=
Ffm. knapp n. P., ein Ergebnis, das unſerer Meinung nach dem
Frankfurter ſehr ſchmeichelt. Im Schwergewicht gibts das
ein=
zige Remis des Abends zwiſchen Trumpfheller=98 und Meder=
Frankfurt. — Als Ringrichter fungierte Renneberg=Sparta
Frankfurt in bekannt umſichtiger und jederzeit einwandfreier
Weiſe
Vorher hatte, die ſtark erſatzgeſchwächte Hockey=Elf der
Lilien gegen den ſtarken SC. 60 Frankfurt=Eckenheim 1:0 (0:0)
geſpielt.
Seite 6 — Nr. 177
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
D. T.=Sportfeſt in Oarmſtadt.
Sechs neue Gaubeftleiſkungen erzielk.
Zum 13. Gauſportfeſt der Turner des Main=Rheingaues
der D. T. hatte wieder die Turngeſellſchaft Darmſtadt die
Vor=
bereitungen übernommen. Sie ſtellte hierzu die tatkräftigen
Mit=
arbeiter, die gemeinſam mit dem Gaufachausſchuß die
Wett=
kämpfe in tadelloſer Weiſe zur Durchführung brachten. Ueber
den Verlauf der Samstagkämpfe, die allerdings unter der etwas
kalten und regneriſcher Witterung litten und die Leiſtungen ſtari
beeinträchtigten, haben wir ſchon geſtern berichtet. Der Sonntag
brachte den Abſchluß des Achtkampfes der Turner, der mit
einer Ueberraſchung endete, da ein neuer Meiſter in
Edler, Rüſſelsheim, ermittelt wurde. Ebenſo mußten
einzelne Titelverteidiger ihren Rang an neue Kräfte abgeben,
während altbewährte Kräfte wieder ſich in ihrer Vorrangſtellung
behaupten und ſogar mit ſechs neuen Gaubeſtleiſtungen
auf=
warten konnten. Die lebhafte Anteilnahme löſten die
Staffei=
kämpfe aus, die auch ſportlich gewertet, beachtenswerte Leiſtungen
brachten.
Die Ergebniſſe.
Die Mehrkämpfe.
Turner=Oberſtufe (Achtkampf): 1. Wilh. Edler, Tv.
Rüſſels=
heim, 126 P., 2. Ludwig Winter, Tv. Gr.=Gerau, 122½ P.,
3. Hans Doland, Tgſ. Walldorf, 119 P.
Turner=Mittelſtufe (5=Kampf): 1. H. Jakob, Tgde. Darmſt.,
85½ P., 2. Alfred Bäuerle, Tv. Ob.=Ramſtadt, 83 P., 3. Ludw.
Cezanne, Tgſ. Walldorf, 82 P., 4. Ph. Knaup, Tv. Groß=Hauſen,
81 P., 5. G. Löhr, Tv. Heppenheim, Fr. Schlupp, Tſchft.
Gries=
heim, W. Erckmann, Tv. Langen, 79½ P., 6. H. Emig, Akad.
Alemannia Darmſt., 79 P., 7. E. Garbe, Akad. Alemannia
Darmſtadt, 771 P. 8. R. Dofflein, Tv. Gernsheim, 77 P., 9.
J. Deißroth, Tgſ. Darmſtadt, A. Bürner, Tv. Heppenheim, 76½
Punkte, 10. W. Klock, Tgm. Darmſtadt, L. Wolf, Tgm.
Darm=
ſtadt, 74½ P.
Turner=Unterſtufe (3=Kampf): 1. Cl. Hofmann, Tv.
Rüſſels=
heim, 58 P., 2. K. Neutzſch, Tgſ. 75 Darmſt., 54½ P., 3. Karl
Göbel, Vorwärts Langen, 54 P., 4. H. Fiſcher, Tgm. 46 Darmſt.,
Ph. Sulzmann, Mtv. Urberach, 53½ P., 5. W. Klenk, Tv.
Die=
burg, 52½ P., 6. Ph. Vollhardt, Tgm. Egelsbach, 52 P., 7. Karl
Nigge, Alemannia Darmſt., 51½ P., 8. H. Hahn, Tv.
Weiter=
ſtadt, Ph. Neumann, T.S.V. Worfelden, H. Battenfeld,
Ale=
mannia Darmſt., W. Vollhardt, Tgm. Egelsbach, K. Petermann,
Tv. Seeheim, 51 P., 9. A. Schröbel, Tgſ. Ob.=Ramſtadt, Peter
Fiſcher, Tgſ. Ober=Ramſtadt, 50½ P., 10. O. Schuchmann, Tgm.
46 Darmſtadt, P. Bayer, Tv. Eſchollbrücken, 49½ P.
Dreikampf der Aelteren (35—39 Jahre): 1. J. Scherer, Tv.
Heppenheim, 54½ P., 2. G. Hofmann, Tgm. Beſſungen, 51½ P.,
3. K. Kahn, T. S.V. Worfelden, 48½ P 4. Ph. Kahn, Tam.
Weiterſtadt, 43½ P. — (40 Jahre und älter): 1. Fritz Müller,
Tgm. 46 Darmſt. Martin Gerbig, Tgm. 46 Darmſt., 55½ P.,
2. Karl Weber, Tgm. 46 Darmſt., 55 P., 3. Joſef Remſpecher,
Tv. Dieburg, 54½ P., 4. Georg Schmidt, Tv. Seeheim, 48½ P.
Turnerinnen=Oberſtufe (4=Kampf): 1. H. Schömer, Tv.
Pfungſtadt, 69 P., 2. E. Hartmann, Tgm. Darmſt., Th.
Trumpf=
heller, Tgm. Darmſt., 65½ P. 3. G. Fiſcher, Tgm. Beſſungen,
62½ P 4. G. Dintelmann, Tv. Ober=Ramſtadt, 60 P., 5. L.
Umpfenbach, Tv. Vorwärts Langen, L. Niebel, Tgm. Darmſt.,
59 P. 6. Gr. Niebel, Tgm. Darmſt., 56 P.
Turnerinnen=Mittelſtufe (4=Kampf): 1. D. Wannemacher,
Tgſ. Darmſt., 70½ P., 2. F. Helmreich, Vorwärts Langen, 66 P.,
3. S. Weſp, Tv. Arheilgen, 61 P., 4. L. Becker, Tgſ. Darmſt.,
60½ P.
Turnerinnen=Unterſtufe (3=Kampf): 1. S. Hofmann, Tv.
Pfungſtadt, 51 P., 2. G. Wolf, Tv. Heppenheim, 49½ P., 3. Fr.
Schlapp, Tgm. Egelsbach, 48½ P., 4. M. Traſer, Tv. Vorwärts
Langen, 46 P., 5. J. Görich, Tv. Vorwärts Langen, 45 P.
6. E. Glock, Tgm. Darmſt., 44½ P., 7. L. Poſeiner, Tſchft.
Gries=
heim, 43½ P., 8. 9. Pühler, Tv. Leeheim, 4010 P.
Jugend, 15—16 Jahre (3=Kampf): 1. P. Fiſcher, Tgſ. Ober=
Ramſtadt, 62 P., 2. L. Deuker, Tſchft. Griesheim, 59 P., 3. H.
Kindinger Tgm. Beſſungen, 54½ P., 4. G. Vollhardt, Tgm.
Egelsbach, 46½ P., 5. A. Müller, Tgm. Stockſtadt, 44½ P.,
6. G. Hölzel, Tv. Gut Heil Schwanheim, 42½ P., 7. M. Oſtwald,
Tv. Heppenheim, 44½ P.
Jugend, 17—18 Jahre (3=Kampf): 1. H. Werner, Tv.
Vor=
wärts Langen, 62 P., 2. H. Reinheimer, Tv. Rüſſelsheim, 61½
P., 3. J. Dofflein, Tv. Gernsheim 54 P., 4. H. Euler, Tgſ.
Darmſt, 53 P. 5. J. Bendorf, Tv. Ober=Ramſtadt, G. Leuthner,
Tv. Rüſſelsh., 51 P., 6. Ph. Hirſch, Tv. Weiterſtadt, G. Schnatz,
Tv. Gernsheim, 50 P., 7. Ph. Leinert, Tv. Gut Heil
Schwan=
heim, 49 P., 8. P. Zwilling, Tgſ. Walldorf, 48 P., 9. Ph.
Miſch=
lich, T. S.V. Worfelden, 47½ P., 10. J. Schneider, Tv. Münſter,
45 Punkte.
Einzelkämpfe.
Turnerinnen, Oberſtufe: 100=Meter=Lauf: 1. H. Schömer,
Tv. Pfungſtadt, 13,8 Sek.; 2. G. Dintelmann, Tv. Ober=Ramſtadt,
14,5 Sek.; 3. E. Hartmann, Tgde. 46 Darmſtadt, 14,5 Sek.
Hoch=
ſprung: 1. L. Umpfenbach, Tv. Vorwärts Langen, 1,30 Meter;
2. G. Dintelmann, Tv. Ober=Ramſtadt, 1,30 Meter; 3. D.
Wanne=
macher, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 1,25 Meter. Weitſprung: 1. E.
Hart=
mann, Tgde. 1846 Darmſtadt, 4,55 Meter: 2. D. Wannemacher,
Tgſ. Darmſtadt 1875, 4,45 Meter; 3. G. Fiſcher, Tgde. Beſſungen,
4,45 Meter. Kugelſtoßen: 1. G. Fiſcher, Tgde. Beſſungen, 8,11
Meter; 2. E. Hartmann, Tgd. 1846 Darmſtadt, 7.99 Meter. 4 mal
100 Meter=Staffel: 1. Tgde. 1846 Darmſtadt, 56,5 Sek.; 2. Tv.
Vor=
wärts Langen, 58,8 Sek.; 3. Tgde. 1865 Beſſungen, 59,6 Sek.
Turnerinnen, Unterſtufe: 100=Meter=Lauf: 1. F. Helmreich,
Tv. Vorwärts Langen, 14,1 Sek.; 2. M. Traſer, Tv. Vorwärts
Langen, 14,5 Sek.; 3. A. Möſer, Tgde. Beſſungen, 14,8 Sek.;
4. L. Becker, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 15,2 Sek. 4 mal 100 Meter=
Staffel: 1. Tgde. 65 Beſſungen, 1:2,5 Min.; 2. Tgſ. 75 Darmſtadt,
1:5,6 Min. Hochſprung: 1. L. Rückerich, Tv. Arheilgen, 1.18
Me=
ter: 2. O. Göbel, Tv. Vorwärts Langen, 1,13 Meter. Weitſprung:
1. A. Möſer, Tgde. Beſſungen, 4,24 Meter; 2. L. Knörzer, Tgde.
Beſſungen, 4,16 Meter. Kugelſtoßen: 1. S. Hofmann, Tv.
Pfung=
ſtadt, 8,22 Meter; 2. G. Wolf, Tv. Heppenheim, 8,14 Meter;
3. A. Kehr, Tv. Ober=Ramſtadt, 7,92 Meter.
Turner, Oberſtufe: 100=Meter: 1. H. Göbel, Tgſ. Ober=
Ram=
ſtadt, 11,1 Sek.; 2. N. Geiſt, Tgde. Rimbach, 11,7 Sek.; 3. H.
Mar=
tin, Atv. Allemannia Darmſtadt, 11,7 Sek.; 4. A. Fiſcher, Tgde.
Darmſtadt, 11,9 Sek. 200 Meter: 1. H. Göriſch, Tgſ. Ober=
Ram=
ſtadt, 23,4 Sek.; 2. N. Geiſt, Tgde. Rimbach, 23,7 Sek.; 3. A.
Fiſcher, Tgde. Darmſtadt, 24,6 Sek. 400 Meter: 1. H. Doland,
Tgſ. Walldorf, 55,2 Sek.; 2. A. Fiſcher, Tgde. Darmſtadt, 56,1 Sek.
1500 Meter: 1. Hch. Fornoff, Tgſ. 1875 Dſtdt., 4:27,2 Min.; 2. F.
Roß, Tv. Arheilgen, 4:35 Min. 5000 Meter: 1. H. Fornoff, Tgſ.
1875 Dſtdt 16:29,7 Min.; 2. P. Pfeifer, Tv. Bensheim, 17:25,4
Min.; 3. W. Diehl, Tv. Dieburg, 18:13,9 Min. Hochſprung: 1. E.
Garbe, T. Tv. Alemannia Dſtdt., 1,60 Meter; 2. Ph. Reichert, Tgn.
Rimbach, 1,60 Meter; 3. H. Doland, Tgſ. Walldorf, 1,60 Meter;
4. P. Funck, Tv. Wallerſtädten, 1,55 Meter. Weitſprung: 1. H.
Göriſch, Tgſ. Ober=Ramſtadt, 5,94 Meter; 2. E. Rieble, Tgde.
Darmſtadt, 5,88 Meter. Stabhochſprung: 1. W. Edler, Tv.
Rüſ=
ſelsheim, 3,20 Meter; 2. Ph. Schneider, Tgſ. 1875 Darmſtadt, 2,80
Meter; 3. E. Garbe, Alemannia Darmſtadt, 2,70 Meter.
Kugel=
ſtoßen: 1. F. Meyer, Tgſ. Walldorf, 11.47 Meter. Steinſtoßen:
1. F. Meyer, Tgſ. Walldorf, 8,87 Meter; 2. Ph. Knaup, Tv. Groß=
Hauſen, 8,48 Meter; 3. O. Wirthmüller, Tv. Arheilgen, 8,47 Mtr.
Diskuswerfen: 1. F. Meyer, Tgſ. Walldorf, 32,85 Meter; 2. O.
Wirthmüller, Tv. Arheilgen, 31,95; 3. F. Engel, Tgde. 46 Dſtdt.,
31,32; 4. J. Deißroth, Tgſ. 75 Dſtdt., 29,40 Meter. Speerwerfen:
1. R. Braun, Tv. Arheilgen, 44,20 Meter. 4 mal 100 Meter:
1. Tv. Vorwärts Langen, 47,4 Sek.; 2. Tgde. 46 Dſtdt., 47,5 Sek.;
3. Tgſ. Ober=Ramſtadt, 47,6 Sek.; 4. Alemannia Dſtdt., 48 Sek.
3 mal 1000 Meter: 1. Tgſ. 1875 Dſtdt., 8:56,2 Min.; 2. Tv.
Jugen=
heim, 9:20,1 Min.; 3. Tgde. 1846 Dſtdt., 9:26,7 Min.
Schweden=
ſtaffel: 1. Tv. Rüſſelsheim, 2:14,5 Min.; 2. Tv. Vorwärts Langen,
2:15,6; 3. Tgn. Rimbach, 2:16,7; 4. Tgſ. 1875 Darmſtadt, 2:17,1
Min.
Turner, Mittelſtufe: 100 Meter: 1. H. Gerbig, Tv.
Rüſſels=
heim, 12,1 Sek.; 2. W. Vierheller, Tgſ. 75 Dſtdt., 12,2; 3. F.
Schomann, Tv. Vorwärts Langen, 12,5; 4. H. Nickel, Tgde. 46
Dſtdt., 13 Sek. 400 Meter: 1. J. Keller, Tv. Seeheim, 57,2 Sek.;
2. H. Rebſcher, Tgde. Darmſtadt, 57,9 Sek.; 3. K. Göbel, Tv.
Vor=
wärts Langen, 57,9 Sek.; 4. K. Nigge, Alemannia Dſtdt., 59,5 Sek.
3000 Meter: 1. F. Roß, Tv. Arheilgen, 9:54,5 Min.; 2. G.
Aß=
muth, Tgde. Beſſungen, 10:9,2 Min.; 3. W. Eiſe, Tv. Vorwärts
Langen, 10:12,9 Min. 800 Meter: 1. F. Roß, Tv. Arheilgen, 2:12,5
Min.; 2. W. Becker, Tgde. Sprendlingen, 2:21,6 Min. 4 mal 100
Meter: 1. Tgſ. 1875 Darmſtadt, 48,6 Sek.; 2. Tgde. Beſſungen,
49,5 Sek. Hochſprung: 1. G. Löhr, Tv. Heppenheim, 1,60 Meter;
2. H. Knöß, Tgde. Egelsbach, 1,55; 3. L. Woſf, Tgde. Darmſtadt,
1,50 Meter. Weitſprung: 1. H. Jacob, Tgde. Darmſtadt, 5,80
Meter; 2. G. Löhr, Tv. Heppenheim, 5,77 Meter. Kugelſtoßen:
1. A. Bürner, Tv. Heppenheim, 10,73 Meter; 2. R. Braun, Tv.
Arheilgen, 10,58 Meter. Speerwerfen: 1. J. Kaltenbach, Tgde.
Beſſungen, 45,25 Meter; 2. P. Götz, Tv. Arheilgen, 42,28 Meter;
3. R. Braun, Tgde. Dſtdt., 39,60 Meter. Diskuswerfen: 1. R.
Dofflein, Tv. Gernsheim, 32,40 Meter; 2. Ph. Knaup, Tv. Groß=
Hauſen, 31,95 Meter; 3. E. Rieble, Tgde. Dſtdt., 29 Meter.
Turner, Unterſtufe: 100 Meter: 1. K. Neutſch, Tgſ. Dſtdt.,
12,1 Sek.; 2. F. Schupp, Tſcht. Griesheim, 12,1 Sek.; 3. K. Sieß,
Tgde. Beſſungen, 12,1 Sek.; 4. K. Irion, Tv. Vorwärts Langen,
12,2 Sek. 800 Meter: 1. G. Engel, TSV. Worfelden, 2:14,5 Min.;
2. L. Fink, Tgſ. 1875 Dſtdt., 2:15,1 Min. 3000 Meter: 1. L.
Beck=
mann, Tgde. Beſſungen, 10:08,3 Min.; 2. P. Keller, Tv. Seeheim,
10:12,6 Min.; 3. K. Franz, Alemannia Dſtdt., 10:13,03 Min.;
4. J. Raiß, Tv. Büttelborn, 10:18,5 Min. 4 mal 100 Meter:
1. Tv. Vorwärts Langen, 48,9 Sek.; 2. Tgde. 46 Dſtdt., 49,4 Sek.;
3 Tv. Seeheim, 49,5 Sek.; 4. Tv. Rüſſelsheim, 52 Sek. 3 mal 1000
Meter=Staffel: 1. Tgde. Beſſungen, 9:7,5 Min.; 2. Tv. Vorwärts
Langen, 9:7,6 Min.; 3.Tgſ. 1875 Dſtdt., 9:9,8 Min. Hochſprung:
1. G. Kahl, Tſcht. Griesheim, 1,55 Meter; 2. O. Schneemann, Tgde.
Darmſtadt, 1,55 Meter; 3. P. Lotter, Tgde. Beſſungen, 1,55 Meter;
4. H. Jacob, Tgde. Darmſtadt, 1,55 Meter. Weitſprung: 1. L.
Wolf, Tgde. Dſtdt., 5,87 Meter; 2. G. Göriſch, Tgſ. Ober=
Ram=
ſtadt, 5,72 Meter; 3. G. Kahl, Tſcht. Griesheim, 5,70 Meter;
4. F. Schripp, Tſcht. Griesheim, 5,68 Meter; 5. Ph. Vollhardt,
Tgde. Egelsbach, 5,47 Meter. Kugelſtoßen: 1. J. Sterkel, Tv.
Dieburg, 10,98 Meter; 2. H. Fiſcher, Tgde. Dſtdt., 10,42 Meter;
3. A. Schröbel, Tgſ. Ober=Ramſtadt, 10,36 Meter; 4. E. Irion,
Tv. Vorwärts Langen, 9,75 Meter. Speerwerfen: 1. P. Lotter,
Tgde. Beſſungen, 43,15 Meter; 2. E. Irion, Tv. Vorwärts Langen,
39 Meter.
Jugend (17—18 Jahre): 100 Meter: 1. H. Reinheimer, Tv.
Rüſſelsheim, 12,2 Sek.; 2. P. Fiſcher, Tgſ. Ober=Ramſtadt, 12,4
Sek.; 3. L. Kümmerlein, Tgſ. Dſtdt., 12,8 Sek.; 4. L. Deuker,
Tſcht. Griesheim, 13 Sek. 800 Meter: 1. G. Leuthner, Tv.
Rüſ=
ſelsheim, 2:15,1 Min.; 2. Gg. Schnatz, Tv. Gernsheim, 2:17,8
Min.; 3. H. Müller, Tv. Gernsheim, 2:23,4 Min.; 4. H. Dieter,
Tv. Nieder=Ramſtadt, 2:41 Min. 4 mal 100 Meter: 1. Tv.
Rüſ=
ſelsheim, 49,6 Sek.; 2. Tv. Gernsheim, 51,3 Sek.; 3. Tgde. Dſtdt.,
52,4 Sek.; 4. Tv. Vorwärts Langen, 52,8 Sek. Hochſprung: 1. H.
Werner, Tv. Vorwärts Langen, 1,53 Meter; 2. P. Zwilling, Tgſ.
Walldorf, 1,48 Meter; 3. E. Jiruſchka, Tv. Büttelborn, 1,43 Mtr.
Weitſprung: 1. J. Bendorf, Tv. Ober=Ramſtadt, 5,62 Meter;
2. H. Werner, Tv. Vorwärts Langen, 5,50 Meter; 3. L. Knaup,
Tv. Groß=Hauſen, 5,48 Meter. Kugelſtoßen: 1. J. Dofflein, Tv.
Gernsheim, 12,79 Meter. Speerwerfen: 1. H. Müller, Tv.
Gerns=
heim, 46,20 Meter; 2. J. Dofflein, Tv. Gernsheim, 44,90 Meter.
Diskuswerfen: 1. H. Reinheimer, Tv. Rüſſelsheim, 42,30 Meter.
Gaukurnſeſt Odenwaldgau 9.T.
Der Odenwaldgau der D.T. begeht vom 2. bis 4. Juli in
Heubach i. O. ſein diesjähriges Gauturnfeſt, mit dem der
Turn=
verein Heubach 07 e. V. die Feier ſeines 25jährigen Beſtehens
verbindet. Trotz der ſchlechten wirtſchaftlichen Lage iſt die Zahl
der abgegebenen Meldungen zu den Wettkämpfen auch dieſes
Jahr wieder hoch, ein Beweis dafür, daß ſich die Turner des
Odenwaldgaues nicht von der Not der Zeit unterkriegen laſſen.
Nicht weniger als rund 600 Wettkämpfer und Wettkämpferinnen
werden zum friedlichen Kampfe antreten, ſo daß auch das 48.
Gau=
turnfeſt des Odenwaldgaues wieder zu einer Heerſchau der
Oden=
waldturner werden wird. Sämtliche Wetturner ſind auf 40
Rie=
gen und nachfolgende Stufen verteilt. Das größte Intereſſe zieht
immer die Sonderſtufe auf ſich, in der ſich die beſten Zwölf= und
Neunkämpfer meſſen. In der Oberſtufe turnen 18 Turner, die
Mittelſtufe umfaßt 61 Wettkämpfer und in der Unterſtufe meſſen
ſich 167 Turner miteinander. Die beiden Altersturnerriegen haben
18 Teilnehmer zu verzeichnen. Zum Volksturnen treten 172
Wett=
kämpfer an.
Das Turnen der Turnerinnen umfaßt nur 2 Stufen, eine
Oberſtufe mit 16 Turnerinnen und eine Unterſtufe mit 119
Tur=
nerinnen. Außerdem ſind von den größeren Vereinen ſechs
Muſter=
riegen gemeldet. Den Höhepunkt des Turnens werden auch
dies=
mal die gemeinſamen Freiübungen bilden. Wie ſeither üblich,
geht den Wettkämpfen am Sonntag ein Feſtkommers mit
Ueber=
gabe des Feſtes an den Gau auch diesmal am Samstag abend
vor=
aus, deſſen Programm von dem Tv. Heubach beſtritten wird.
Sämt=
liche Wettkämpfe werden auf der ſchönen Turn= und Spielanlage
des Turnvereins Heubach ausgetragen, den ſich der Verein in faſt
zweijähriger freiwilliger Arbeit unter großen Opfern
geſchaf=
fen hat.
* Handball in der 9.T.
Privatſpiel: Tgſ. 1875 Darmſtadt — Tv. Arheilgen 3:4 (2:3),
Pfungſtadt — Eberſtadt 8:1 (5:0), Zell — Lorſch 8:11 (5:8),
Biebesheim — Hamm 1:5 (0:3), Crumſtadt — Stockſtadt 11:0
(4:0), Groß=Zimmern — Polizei Darmſtadt 2:12 (1:3),
Erz=
hauſen — Braunshardt Reſ. 6:9 (3:5).
Das Abſchlußſpiel des Gauſportfeſtes zwiſchen der Tgſ. 1875
als Platzelf und der Erſten des Tv. Arheilgen brachte den
über=
raſchend knappen Sieg der Gäſte. Ein flotter und nicht
zimper=
licher Kampf, bei dem die Tgſ. 1875 zeitweiſe gleiche Leiſtungen
bot. Arheilgen enttäuſchte etwas im Sturm, da der Erſatz (Götz
fehlte) nicht immer auf Brauns Spielweiſe einging. Schußpech und
die ſehr gute Leiſtung des 75er Hüters verhinderten einige
greif=
bare/Erfolge der Arheilger. Lange ſtand die Partie 2:2, bis den
Gäſten kurz vor der Pauſe der Siegestreffer glückte. Mitte der
zweiten Hälfte zog die Tgſ. 1875 gleich und es ſchien, als ſollte es
bei dem Unentſchieden bleiben, da Arheilgen zu ſchwach ſchoß.
Endlich fand der freie Linksaußen auch einmal das Tor, und bei
dem 4:3 blieb es. Geibel ſorgte durch ſchnelles Pfeifen für ein
flüſſiges Spiel. Arheilgen zeigte nicht die Leiſtung großer Tage.
Sein Hüter hielt zwei ſchwere Bälle. Braun bot öfters ſchöne
Sachen. Die Tgſ. 1875 ſtellte eine gleichſtarke Elf bis auf den
Rechtsaußen. Der Eifer war nicht mehr zu überbieten, und im
Sturm merkte man Anſätze, wie das Ballmitnehmen im Lauf, das
auf eifriges Ueben ſchließen läßt.
Montag, 27. Ju
Pfungſtadt ſtellte im Tor in der Läuferreihe und
jugendlichen Erſatz, zu dem man kein Zutrauen zu hab
denn das Spiel war ſehr ſchlecht beſucht. Wie es ſchon öft
gekommen, als man dachte, ſo fanden ſich die jungen Spi
zend zuſammen und jagten in gleichmäßigen Abſtänden d.
hüter fünf Bälle in die Ecken. Nach der Pauſe ließ de
merklich nach. Eberſtadt konnte durch energiſche Abwehr.
tere Tore doch nicht verhüten und ihm ſelber glückte das
Der Gäſteſturm ſpielte nach dem alten Zopf, der trotz gut
leiſtungen gegen eine ſichere Abwehr nicht durchkommt.
gen Zuſchauer waren von dem Spiel der Platzelf begeiſte
Lorſch gefiel. — In Zell hatte das Erſcheinen der ſpielſte
ſcher viele Zuſchauer angelockt. Die Gäſte waren vor
leicht überlegen und führten mit drei Toren Vorſpy
Platzelf gelang es, den Unterſchied zu halten. Auf je
fielen drei weitere Erfolge. Der Heppenheimer Schiri
jederzeit anſtändige Spiel ſicher.
Wegen des Sängerfeſtes im nahen Groß=Rohrhe
Viebesheim eine ſchwache Elf ſtellen, die nicht befriedig
Da Hamm in Rheinheſſen auch nur B=Klaſſe ſpielt, übe
klare 1:5 Niederlage doch etwas. Mit der Spielweiſe
war man in Biebesheim nicht zufrieden. Crumſtadt I
einen zweiſtelligen Sieg gegen Stockſtadt. Auch dies iſt v
lich, da man in letzter Zeit von den Gäſten recht gute
gehört hatte. Diesmal hatten ſie gar nichts zu beſtellen1
ſtadt meint, daß es noch glimpflich abgegangen ſei.
Groß=Zimmerns Werbeſpiel gegen die vollzä.
der Darmſtädter Polizei hatte für dortige Verh.
Rekordzahl von 800 Zuſchauern aufgebracht. Das jeder
Spiel zeigte die Polizei in Hochform. Groß=Zimmern
tapfer und erzielte auch zwei ſchöne Feldtore. Zimme
lingen hatte ein leichtes Amt. Gemeſſen an den Ergek
Turner gegen die Darmſtädter Hochburg iſt das Reſultg
bar, beſonders der Verlauf der zweiten Hälfte.
Erzhauſen mußte vier Erſatzleute ſtellen, ſo daß die
gegen ſonſt zurückblieben. Der Gäſteſieg geht daher in
Polizei Darmſtadt 2. — Tv. Heppenheinpe
In der erſten Halbzeit ſchienen die Turner ſehr nervös
ten den Grünen das Spiel leicht. Die zweite Halbzeit
ausgeglichen und offen. Hier kamen auch die Turne
Ehrentor.
Reichsbahn=T. S. V. Darmſtadt.
E
E
Ai
Als Abſchluß der Werbe=Woche empfing Reichsba
ſtadt geſtern den Bruderverein Wiesbaden zu den fäll Mü
ſpielen um die Bezirksmeiſterſchaften in Handball und /shol
Die Darmſtädter konnten ihren Vorſpielſieg im Heſmall
nicht wiederholen und mußten ſich mit einem Unentſch
7:7 Toren begnügen. Allerdings ging Darmſtadt die
einem Erſatzſturm ins Spiel und war dadurch ſchwer —den
Bezeichnend iſt jedoch, daß die Mannſchaft in der 1 7 bzeit
mit nur 10 Mann ſpielend, eine 6:2 Führung erreich mmnte
um dann noch nach Komplettierung dieſen Vorſpru
kufzu=
geben. Etwas iſt da doch wohl nicht richtig. — Wiesbe F1
eine recht ſtämmige Mannſchaft, in der jedoch ebe=
Mittelſtürmer erſetzt war. Aus dem Vorſpieg hatten
beſtimmt eine Lehre gezogen und ſtrengten ſich an, 1f ſtens
ein gutes Ergebnis zu erzielen, was ihnen auch ge
loben iſt bei beiden Mannſchaften die faire Spielweiſe urch
der gute Schiedsrichter Jährling=Bickenbach leichtes Fäeren
hatte.
Das Fußball=Spiel gegen Wiesbaden mit 4:3 ( zeinte
bis 20 Minuten vor Schluß eine ziemliche Ausgegliche —
M=
bei Darmſtadt, durch Glück begünſtigt, 3 Tore erzie /wenen
Wiesbaden durch den Halbrechten nur eins entgegenſet
Auch dieſes Spiel war bis dahin wohl hart, aber dur fo
In der zweiten Halbzeit traten dann allerdings ein
Hauſ=
beinigkeiten zutage, die im Intereſſe des Sports
be=
blieben. Mitſchuldig hieran war aber auch der Sch /Fichtet
Reuther=Langen, der bis dahin einwandfrei geleitet
ſchärferes Zugreifen, auch Platzverweiſe wären hier Soind
am Platze geweſen.
Reichsbahn Darmſtadt führt nun in beiden Spor mM
5 bzw. 4 Punkten aus je 3 Spielen die Tabellen
Die Handball=Ergebnifſe.
Pokalturnier in Frankfurt/Höchſt: Vorſpiel
Schwanheim — Tgde. Unterliederbach 8:3. Eintarcht
— Tgde. Nied 3:2. Endſpiele: Tgde. Nied — Tg
liederbach 9:2. VfR. Schwanheim — Eintracht Fran
TSG. Höchſt 01 — Reichsbahn Frankfurt (Werbeſpiel)
Städteſpiel: In Wiesbaden: Wiesbaden — Man1
Städteſpiel Stuttgart — Karlsruhe (D.T.) 8:4.
Freundſchaftsſpiele: FSV. Frankfurt — Tgde. Eint
6:4. VfL. Sachſenhauſen — TSV. Langen komb. 10
Langen I — Rödelheimer Tgde. 7:1. Sportfr. Frankfu
Sachſenhauſen 2:7. SSV. Ulm — TSV. Eßlingen 7 1e0
Nürnberg — Reichsbahn Fürth 2:7. Reichsbahn Nü El
Burgfarrnbach 13:4.
Boruſſia Carlowitz — Polizei Weißenfels 6:12 (1:
Haſſia Bingen — SV. 98 Darmſtadt 10:14
Zu einem Samstagabendſpiel weilten die 98er i Tſe.
Für Freund und Delp hatte man Nungeſſer und Spat Ei
zur Stelle, die ſich ganz gut in das Mannſchaftsgefüge
In der erſten Hälfte waren die 98er ſtark überlegen, to
von den vielen freien Chancen nur 7 verwerten. Di
Binger Stürmer brachten es zu 4 Toren, wovon 2 aus
fen reſultierten. Die beiden anderen Erfolge kamen da
einmal Pabſt und dann Heuß auf dem glatten Boden au
— Nach dem Wechſel legen ſich die Einheimiſchen m.
Zeug und kommen auch durch zwei ſchöne Strafwürfe a.
an. Bis zum Schluß iſt es nun meiſtens ſo, daß die Gaſt!
vorlegen, denen immer nur 1 entgegengeſetzt wird. 2r
Gegentore kann man nicht ſagen, daß die 98er Hinter!
ſchlecht war, da 6 Strafwürfe verwandelt wurden. Sk
ger, ziemlich unauffällig, aber zuverläſſig; Dittmar 11e
ſehr gute Mittelläuferpartie. Im Sturm war Nunge)
zu zaghaft und befangen. Die übrigen 4 Stürmer im
nur vor dem Tore machte ſich Schußunſicherheit bemel
Tore erzielten für Darmſtadt: Feick 5, Werner 3, Plog
ler je 2, Nungeſſer und Pabſt je 1.
Die Bingener Mannſchaft hat ſich in der letzten Zei
ausgemacht. Beſonders gefährlich iſt der Sturm, in 2ſt
Erich Leber die beiden Wurfkanonen und Strafwur
Krei und Zinn übertragen. Schiedsrichter ſehr ſchwag=
Mokorſporl.
Das 8. Lückendorfer Bergrennen bei Zittau hatte.
ausgezeichneten Beſetzung ſeine Anziehungskraft nicht
denn zu Beginn der Veranſtaltung war die 5 Kiloſ.
Strecke von annähernd 70 000 Zuſchauern umlagert. 2I
zelnen Klaſſen wurden ſchnelle Zeiten erzielt. Da de"
den Vortagen jedoch die Strecke teilweiſe aufgeweicht. 9e
ten die bisherigen Rekordleiſtungen nicht erreicht we
ſchnellſte Zeit des Tages fuhr der Dresdener Hans L
gatti mit 2:38,8, was einem Stundenmittel von 142
metern entſpricht, während der Sieger des Avusrenne.”
chitſch auf ſeinem ſchweren Mercedes=Benz zwei Zehl..
hinter ihm Zweiter wurde. In den dritten Platz teilte
Stuck auf Mercedes=Benz als Sieger der Sportwag..
der Engländer Bullus, der ſchnellſte der Motorradla.
bewältigten die Strecke in 2:40,6.
Hans Nüßlein, der famoſe deutſche Tennisb”.
kehrt jetzt aus Amerika, wo er große Erfolge hatte, N
land zurück.
a60.
[ ← ][ ][ → ] uuf
eiten Häll
lte ſtellen,
eſieg geht
Ty. Heppen
Turner ſehr fa
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amen auch
.V. Darmſtad
ſche empfin
Viesbaden
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en Vorſpielf
ſich mit einem 1
ging Darmſ
dwar dadurch
Mannſchaft i
6:2 Führung
rung dieſen
icht richtig. —
in der
dem Vorſpie
id ſtrer
ontag, 27. Juni 1932
Die Fußball=Ergebniſſe.
Süddeutſchland.
Aufſtiegsſpiele.
ruppe Main; Sportfr, Frankf. — Kickers Aſchaffenburg 4:2.
Friedberg — Germania Okriftel 2:1. — Sp.Vgg. Rüla —
s Obertshauſen 2:1. Gruppe Württemberg: FV. Niefern
zortfr. Heilbronn (Sa.) 5:1. Gruppe Nordbayern (
Entſchei=
ſpiel um den 2. Platz): In Würzburg: VfR. Schweinfurt —
Eania Nürnberg 1:3.
Geſellſchaftsſpiele.
5amstag; FSV. Frankfurt — 1. FC. Nürnberg 0:2
Ss Offenbach — Rot=Weiß Frankfurt 3:1. SV. Wiesbaden
ntracht Frankfurt 0:2. FSV. Mainz 05 — VfL. Neu=Iſen=
2:2. Bayern München — Boldklubben Kopenhagen 6:1.
Feuerbach — VfL. Neckarau 3:4. Stadtelf Baden=Baden —
Mannheim 2:5. Mannheim 08 — FV. Raſtatt 3:1. SV.
hof — Phönix Mannheim 2:0. Sonntag: Kickers Stutt=
Boldklubben Kopenhagen 2:1. SSV. Ulm — Karlsruher
:1. Freiburger FC. — VfR. Mannheim 2:3. Sportfr.
Eß=
mt — VfL. Neckarau 2:1. Eintracht Frankfurt — Union
Nie=
d 1y 4:1. Wormatia Worms — 1. FC. Nürnberg 2:3. Sp.Vgg.
6ru Hanau — Oermania Bieber 2:2. Germania Pfungſtadt
yainnia Worms 0:4. Schweinfurt 05 — Kickers Offenbach 2:0.
E7)of — SV. Altrip 3:2. Ludwigshafen 03 — Phönix
Lud=
afen 3:8.
Spiele im Reich.
erlin: Berliner SV. 92 — Auſtria Wien 1:2. Pokal=
1:Wilmersdorfer SC. — Blau=Weiß 1:3. Norddeutſchland:
münde: Hertha BSC. — Viktoria Berlin 6:3. Bremen —
enhorſt 4:6. Arminia Hannover — Beuthen 09 3:4. Ein=
Braunſchweig — Hannover 96 3:1. Nord Stettin —
Ten=
uſſia Berlin 1:7. Stadtelf Stettin — Auſtria Wien 2:5.
„deutſchland: Sportfr. Leipzig — 1. SV. Jena 5:2. Polizei
ritz — Dresdener SC. 2:3, Plauen; Gau Vogtland
öhmen 5:3. Gau Oſtſachſen — Turngau Mittelelbe 5:0.
WMerſeburg — VfB. Leinzig 1:4.
Spiele im Ausland.
m den Mitropa=Cup: Admira Wien — Slavia Prag 1:0.
a Wien — Ujpeſt Budapeſt 5:3. Länderſpiel:
Tſchecho=
ſElkei — Oeſterreich (Amat.) 5:0.
Die Samstagabendſpiele in Darmſtadt
folgende Ergebniſſe, die vielleicht heute noch intereſſieren:
otweiß — Viktoria Griesheim 2:1 (1:0).
intracht — SV. Erzhauſen 1:2 (0:1), Eintracht mit 3 Mann
Die neuen Bezirksligavereine.
ruppe Heſſen: VfB. Bürſtadt und F.Vg. Mainz=Mombach,
uxppe Nordbayern: Sp.Vg. Erlangen und Germania Nürn=
— Gruppe Südbayern: Ulmer FV. 94 und Sp.Vg. Lands=
— Gruppe Württemberg: SC. Stuttgart und Normannia
75. — Gruppe Baden: FV. Offenburg und Frankonia
KKruhe, — Gruppe Saar: Eintracht Trier und Völklingen 08,
— uippe Rhein: Germania Friedrichsfeld und VfR.
Kaiſers=
lwl n. — Gruppe Main: Sportfreunde Frankfurt und VfB.
F verg.
SV. Eppertshauſen — Rotweiß Darmſtadt 6:1.
m Sonntag weilte Rotweiß mit zwei Mannſchaften in
tshauſen. Die zweite mußte trotz guter Spielweiſe eine
jederlage einſtecken, während die andere Elf, die die erſte
tur darſtellen ſollte, 6:1 verlor, Allerdings ſpielten nur 5
igiſten, die alten Herren und Reſerven ſtellten den Reſt.
eginn der zweiten Hälfte war ein Darmſtädter verletzt
aus=
den. Einem Erſatzmann war das Einſpringen von dem
eber nicht geſtattet worden, ſo daß die Gäſte mit 10
Spie=
urchhalten mußten, was ſich naturgemäß auswirkte. Der
Sin dieſer Höhe war für den Gaſtgeber den Leiſtungen
ent=
end verdient. Schiedsrichter ſchwach.
Sp. V. 98 (Jugend).
Jgd. — 1. Jgd. Pfungſtadt, dort, 5:0; 1. Schüler—
üiler Arheilgen, hier, 12:0; 2. Schüler — 2. Schüler
Arheil=
ſeyvier, 6:1.
v. Biebesheim — Concordia Gernsheim A. H, 4:0.
Tennis.
Junioren=Clubturnier des TEC. Darmſtadt.
ei wunderbarſtem Wetter wurde das Turnier am Sonntag
p9ammäßig beendet. — Im Junioreneinzel gab es einen ſchö=
Indkampf. Frl. Beuer war überraſchend ſicher und gut in
Sie konnte aber eine zweimalige Führung im 1. Satz und
sbälle nicht verwerten und verlor den Satz noch 9:7. Im
zuſ n machten ſich dann die Schwächen von Frl Beuer auf
Rück=
hee und beim Aufſchlag bemerkbar. Mit 6:4 gewann Frl. Reu=
Ia) en 2. Satz und die Meiſterſchaft auf Grund ihres ſchnelleren
S2s verdient. Dritte Preiſe erhielten Frl. Külp und Frl.
Relhöffer. — Im anſchließend ausgetragenen Herreneinzel
EIalle Vorausberechnungen umgeworfen. v. Harnier war
irür letzten Wochen äußerſt ſchwach geweſen und hatte auch im
2er ſelbſt größte Mühe, um in das Endſpiel zu kommen. Auf
de rderen Seite war Langenbach dieſes Jahr ausgezeichnet in
— ng. Für ihn ſprachen auch ſein gutes Abſchneiden im Worm=
—trnier und ſeine leichten Vorrundenſiege. Aber es kam ganz
.y5, als man erwartet hat, p. Harnier kam in beſte Form und
9e9en mühelos 6:0, 6:1. Die reinen Grundlinienſchläge, das
9—9 Tetzſpiel und die allgemeine Sicherheit des ruhig und über=
(Sl ielenden v. Harnier laſſen den Sieg auch in dieſer Höhe als
in Ordnung gehen. — Das Damendoppel gewannen die
2verteidiger Frl. Reuling/Frl. Beuer gegen Frl. Klingel=
Frl. Löhlein 6:3, 7:5. — Das Herrendoppel ſah
Langenbach=
gegen Hauck/Wöbke ſiegreich, allerdings erſt nach hartem
F, in dem beſonders Wöbke ſeine Doppelqualitäten bewies,
22, 8:10, 6:1. — Troſtrundenſieger wurden bei den Damen
Töhlein gegen Frl. Bredan mit 6:4, 2:6, 6:1 und bei den
n v. Flotow gegen Heuer mit 6:4, 6:3.
Tgde. 46 Darmſtadt — Frankfurter TC. 1914 0:17.
ie Tennisabteilung der Tgde, 1846 weilte geſtern zum
Rück=
beim Tennisclub 1914 in Frankfurt a. M. 1914 ſtellte den
Itädtern infolge der vorjährigen 8:11=Niederlage eine aus
glichen Kräften beſtehende Mannſchaft gegenüber,
anderer=
awar Darmſtadt durch den Ausfall dreier Rangliſtenſpieler
kend geſchwächt. Das Ergebnis 17:0 kann deshalb in dieſer
Eeinesfalls überraſchen. Schild I war dem früheren deutſchen
ren=Meiſter Stein nicht gewachſen und verlor mit 0:6, 4:6.
und Bert leiſteten ihren Gegnern Majer und Dr. Fuchs in
m Ballwechſel harten Widerſtand, verloren jedoch in zwei
r. Bei Ruppert machte ſich das fehlende Training bemerk=
90 o daß auch er keinen Punkt gegen Schwarzſchild heimholen
n Schild II und Schäfer kamen gegen die langjährigen
Ten=
mu ind zugleich Sicherheitsſpieler Dr. Grüder und Dr. Sichel
I rruf und mußten ihre Punkte, Schäfer allerdings nach einem
90 Ickigen Dreikampfſatz, an Frankfurt abgeben. Bei den
Da=
m =ar die Begegnung Frau Uhlenberg/Frau Hoeſch und Frl.
— anns/Frau Lefeld äußerſt intereſſant und zeigte in An=
D Iht der hervorragenden Spieltechnik der Frankfurter Damen
W inem ſehr beachtlichen Können der Darmſtädter
Spitzenſpiele=
rr. Darmſtadt verlor beide Punkte an Frankfurt, wie
eben=
rl. Trinkaus und Frl. Laumann gegen Frau Majer und
Unz keine Punkte für Darmſtadt buchen konnten. In den
n=Doppelſpielen und in den Mixed zeigten die Darmſtädter
Eſchen Widerſtand und verloren daher nur einige Punkte in
atzkämpfen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 177 — Seite 7
Der erſte Tag. — Gute Leiſtungen.
Bei regneriſchem Wetter begannen am Samstag auf dem
Pulverſee zu Nürnberg die ſüddeutſchen Schwimm=Meiſterſchaften.
Das kühle Wetter beeinträchtigte natürlich die Leiſtungen,
den=
noch kamen recht achtbare Zeiten heraus. Die beiden ſchönſten
Ren=
nen des Tages waren das 100=Meter=Rückenſchwimmen, das einen
ſcharfen Endkampf zwiſchen Dr. Frank=Heidelberg und Schulz=
Nürnberg brachte, ſowie das 400=Meter=Crawlſchwimmen. Im
Rückenſchwimmen konnte Dr. Frank den Nürnberger noch am Ziel
mit Handſchlag abfangen. Im 400=Meter=Crawlſchwimmen gab es
dann eine große Ueberraſchung: Balk=Nürnberg wurde nicht nur
von Witthauer=Frankfurt, ſondern auch im Ziel noch von dem
Stuttgarter Kienzle geſchlagen. Die Zeit des Frankfurters
Witt=
hauer mit 5:28,5 Min. iſt in Anbetracht der Verhältniſſe als recht
gut zu bezeichnen.
Einige Ergebniſſe:
Herren=Lagen=Staffel (100 Meter Rücken, 200 Meter Bruſt. 100
Meter Crawl): 1. SV. Göppingen 04 im Alleingang 5:42,7
Min. (Schwarz, Neitzel, Zöge).
3½ 100 Meter Damen=Crawl=Staffel: 1. Vayern 07. Nürnberg
(Franke, Schnabel, Bier), 2. DSV. München.
100 Meter Rücken Herren: 1. Dr. Frank=Heidelberg 1:17,3 Min.,
2. Hans Schulz=Bayern 07 Nünberg 1:18 Min., 3. Kuemmerle=
Schwaben Stuttgart 1:19,5 Min., 4. W. Engelhardt=
Offen=
bach 1:22,6 Min.
100 Meter Rückenſchwimmen Herren, Klaſſe 2a: 1. O. Geiger=
MSV.=München 1:24,6 Min., 2. Remmersberger=Heilbronn
1:25,5 Min., 3. H. Schloeter=1. FC. Nürnberg 1:26,4 Min.
400 Meter Crawl Herren: 1. Witthauer=Frankfurt SC. 5:28,5
Min., 2. A. Kienzle=Schwaben Stuttgart 5:34,3 Min., 3, Balk=
1. FC. Nürnberg 5:34,4 Min., 4. Tretner=Heilbronn 5:40,6
Min., 5. Rinderſpacher=München 5:42,4 Min., 6. Staehle=
Göp=
pingen 6:03,4 Min.
Damen=Lagenſtaffel: 1. SV. 04 Göppingen (Hauf, Pfau, Klein)
6:29,8 Min., 2. DSV. München 6:42 Min., 3.
Jungdeutſch=
land Darmſtadt 6:42,8 Min., 4. Bayern 07 Nürnberg.
Ueberraſchungen am zweiten Tage,
Am Sonntag war das Wetter weſentlich günſtiger. Auch der
Beſuch übertraf mit 1500 Zuſchauern den des erſten Tages
weſent=
lich. Es gab in faſt allen Konkurrenzen ſpannende Kämpfe und
durchweg Ueberraſchungen.
Das 200=Meter=Crawl=Schwimmen brachte der Nürnberger
Balk in der guten Zeit von 2:27,3 an ſich. Auf der erſten Bahn lag
der Münchener Rinderſpacher dicht neben ihm und konnte auch in
gleicher Zeit wenden. Er fiel aber dann ſtark zurück und mußte
dem Frankfurter Witthauer den zweiten Platz überlaſſen. Das
Damen=Bruſtſchwimmen wurde in zwei Läufen ausgetragen und
von der Göppingerin Pfau gewonnen. Ueber 1500 Meter ſiegte der
Frankfurter Witthauer überlegen, nachdem der Göppinger Neitzel
bei 600 Meter aufgegeben hatte. Die 100 Meter ſicherte ſich
eben=
falls Hans Balk. Zwei Siege holte ſich die Nürnbergerin Hertha
Bier im Rücken= und Freiſtil. Schwarz=Göppingen konnte im
Bruſtſchwimmen diesmal niemand gefährlich werden. Im
Sprin=
gen gab es nur Durchſchnittsleiſtungen. Auch Olga Jordan befand
ſich nicht in hervorragender Form. Die beiden vielumſtrittenen
Crawl=Staffeln holten ſich die Münchener Schwimmer des
Ver=
eins für volkstümliches Schwimmen nach Hauſe.
Herren:
200=Meter Crawl: 1. Balk=1. FC. Nürnberg 2:27,3 Min.,
2. Witthquer=1. Frankfurter SC. 2:30,3, 3. Rinderſpacher=V.f.v. S.
München 2:32,9, 4. Zoege=Göppingen 2:35,4. Herren=Lagenſtaffel;
(Klaſſe 2a): 1. Bayern 07 Nürnberg 5:51,4 Min., 2. 1. SV. Neu=
Ulm 5:56,9. Crawlſtaffel 4 X 200 Meter: 1. Verein für
volkstüm=
liches Schwimmen München 10:26,7 Min., 2. Göppingen 04 10:38,2.
3. 1. FC. Nürnberg 11:47,7, 4. SV. München 1899 10:51,8. 200=
Meter=Bruſtſchwimmen: 1. Schwarz=Göppingen04 2:51,9; 2.
Wagen=
bauer=Spvg. Fürth 3:00,0; 3. Rüß=Göppingen 04 3:03,7; 4.
Fran=
kenhauſer=Göppingen 04 3:09, 200 Meter Bruſt (Kl. 2): 1.
Rem=
mersberger=Schwimmerbund Heilbronn 3:03,0 Min., 2.
Schlich=
haerle=Neuulm 3:12. 100 Meter Crawl: 1. Hans Balk=1, FC.
Nürnberg 1:02,9, 2. Rinderſpacher=VfvS. München 1:05,5, 3. Maus=
Moenus Offenbach 1:06, 4. Lemp=Bayern 07 Nürnberg 1:06,2
Mehrkampf=Meiſterſchaft: 1. Randerath=VfvS. München
Platz=
ziffer 3,5, 2. Schulze=Göppingen 04 Platzziffer 6,5, 3. Dachs=
Bay=
ern 07 Nürnberg Platzziffer 8. Kunſtſpringen: 1. Flichter=VfvS.
München 136,18 Punkte, 2. Riedl=München 99 128,92 Punkte,
3. Blank=VfvS. München 127,86 Punkte, 4. Randerath=VfvS.
München 124,28 Punkte, Crawlſtaffel 4 X 100 Meter: 1. Poſeidon
Aſchaffenburg 4:54,8, 2. SV. Bamberg 5:23,8 (für Vereine ohne
Winterbad), Turmſpringen: 1. Knirlberger=VfvS. München 82,12
Punkte. 1500 Meter Crawl: 1. Witthauer=1. Frankfurter SC.
22:09,1, 2. Kienzle=Schwaben Stuttgart 22:38,0, 3. Tretner=
Heil=
bronn 23:34,3, 4. Engelhardt=SV. Offenbach 96 23:36,5.
Crawl=
ſtaffel 4 X 100 Meter: 1. VfvS. München 4:26,6, 2. 1. FC.
Nürn=
berg 4:32, 3. SV. München 99 4:34,6, 4. Göppingen 04 4:36,7.
Damen:
200 Meter Bruſt: 1. Pfau=Göppingen 04 3:19,4, 2. Bödecker=
1. FC. Nürnberg 3:27,6, 3. Schüner=VfvS. München 3:29,6,
4. Gebquer=Jungdeutſchland Darmſtadt 3:31, 8.
100 Meter Rücken: 1. Bayern 07 Nürnberg 1:30,2, 2. Schnable=
Bayern 07 Nürnberg 1:39,2, 3. Schüner=VfvS. München 1:43,4.
100 Meter Crawl: 1. Hertha Bier=Bayern 07 Nürnberg 1:20,7,
2. J. Ziehmann=München 99 1:21,3, 3. Franke=Bayern 07
Nürn=
berg 1:22, 4. Schnabel=Bayern 07 Nürnberg 1:22, 3 X 200 Meter
Bruſtſtaffel: 1. DSV. München 10:40,8, 2. 1. FC. Nürnberg 10:46,8.
Kunſtſpringen: 1. Olga Jordan=Bayern 07 Nürnberg 93,92 Pkte.,
2. Zeller=SV. Bamberg 67,20 Punkte.
Waſſerball.
Tgde, 1846 — Frankfurter Tv. 1860 3:4 (2:2).
Im erſten Spiel der Vorrunde um die Kreismeiſterſchaft im
Waſſerball des 9. Kreiſes (D.T.) ſtanden ſich geſtern im Woog
beide Vereine in einem überaus harten Kampfe gegenüber. Tgde.
mit 1 Mann Erſatz, Frankfurt komplett. Das Spiel war an
wechſel=
vollen Momenten durchaus nicht arm. Schwimmeriſch waren ſich
die Mannſchaften faſt gleichwertig, doch zeigte Frankfurt mehr
Syſtem im Spielaufbau. Nach beiderſeits vorſichtigem Spielbeginn
konnte Frankfurt überraſchend das Führungstor einbringen, dem
aber die Tgde, bald darauf gleichzog. Kurz vor Halbzeit
wieder=
holte ſich die Torfolge. Es kommt eine unnötige Härte in das
Spiel, die auch in der 2. Halbzeit anhielt. Beiderſeits werden
jeweils 2 Mann herausgeſtellt. Die Tgde. iſt zeitweiſe nur mit
5 Mann im Waſſer. Gerhard ſcheidet durch Krampf aus. Im
Sturm der Tgde. klappte manches nicht, mehrfach wurden die beſten
Chancen ausgelaſſen. Während Frankfurt noch 2 Tore erzielen
konnte, gelang der Tgde, trotz größter Anſtrengung nur noch ein
Torerfolg. Das unnötige Reklamieren müſſen ſich die Darmſtädter
abgewöhnen. Für ſie gilt es in der Folge der weiteren Spiele, mit
eiſernem Willen beim Training zu ſein, nur dann können Erfolge
erzielt werden. Schiedsrichter Egert=Offenbach konnte vielfach die
Darmſtädter nicht reſtlos befriedigen.
In der Reihe der Gaurundenſpiele des Main=Rhein=Gaues
ſtehen ſich heute, Montag abend 7 Uhr, im Woog gegenüber.
Tgde. 1846 2. — Reichsbahn Dſtdt. und anſchließend um 7.30 Uhr:
Tgeſ. 1875 Dſtdt. — Tv. Arheilgen.
Auch dieſe Spiele verſprechen einen intereſſanten Verlauf zu
nehmen.
Adolf Heuſer aus Bonn wurde Europameiſter im
Halbſchwergewichtsboxen. Er ſchlug in der überfüllten Arena von
Valencia den Spanjer Martinez bereits nach einer Minute 1. o.
Palaſtpage (E, Haynes) überlegener Sieger. — Widerhall belegt
nur den fünften Platz.
Das Deutſche Derby, die wertvollſte Prüfung des deutſchen
Galoppſports, wurde am Sonntag traditionsgemäß auf der
Bahn in Hamburg=Horn zur Entſcheidung gebracht. Bei
pracht=
vollem Sommerwetter geſtaltete ſich der Derby=Tag auch diesmal
zu einem vollen Erfolg. Acht von den neun noch
ſtartberechtig=
ten dreijährigen Pferden fanden ſich am Start zu der 2400
Meter langen Strecke ein. Der hohe Favorit Widerhall aus dem
Stalle Oppenheimer, der heute zum erſten Male auf der
Hor=
ner Bahn lief, mußte eine unerwartete Niederlage einſtecken
und wurde hinter dem ſiegreichen Palaſtpage aus dem Stalle
P. Mülhens nur Fünfter.
Für das Verſagen von Widerhall kann man eigentlich nur
den Reiterwechſel anführen. Vierzehn Tage vor dem Derby
wurde der Ungar Pretzner friſtlos entlaſſen und A.
Zimmer=
mann verpflichtet. Pretzner verſtand ſich mit dem etwas
fein=
fühligen Hengſt ausgezeichnet, was er durch ſeine große
Erfolgs=
ſerie auch zur Genüge beweiſen konnte, So kam Widerhall nicht
im entfernteſten zu ſeiner alten großen Form heran.
Jugend=Preis, Zweijährige. 3000 Mark, 1000 Meter. 1. Geſt.
Weils Tasmania (Printen), 2. Scharnhorſt, 3. Dichtkunſt. Toto:
92, Platz: 45, 18. %——. Ferner: Marlene, Trovoatore.
Ulrich von Oertzen=Rennen. II. Dreijährige. 3500 Mark,
1800 Meter. 1. Hptm. Heſſes Ledina (Printen), 2.
Wappen=
ſchild, 3. Tenor, Toto: 57, Platz: 21, 17, 38. ½—H. Ferner:
Grenzwall, Madame Lafitte, Rogau, Liebesfeuer. Athenais,
Osculor.
Hammer Rennen. 3000 Mark, 1400 Meter. 1. Graf Voß”
Ritterkrone (Czarnetzki), 2. Enak, 3. Idhlle, Toto: 42, Pl.: 14,
12. 1½—3 Längen. Ferner: Sergius, Fra Diavolo.
Deutſches Derby. Dreijährige. 100 000 Mark, 2400 Meter.
1. P. Mülhens” Palaſtpage (E. Haynes), 2. Mio d’Arezzo (M.
J. Oppenheimer), 3. Lord Nelſon (Hauptgeſtüt Graditz). Toto:
38, Platz: 13, 16, 16. 1—¾/. Ferner. Wilderich, Liberto, Aventin,
Widerhall, Janus.
Jenfelder Ausgleich. Ausgleich III. 3000 Mark, 1800 Meter.
1. Stall Halmas Mazedonier (Printen), 2. Simplex, 3. Mila.
Toto; 65, Platz: 26, 44, 29. K.—1½. Ferner: Kerner, Le
Mau=
vais, Orenburg, Coblenz, Machs vor, Chinafreude.
Horner Ausgleich. Ausgleich I. 5000 Mark, 2100 Meter.
1. O. Matthieſſens Adebar (Varga), 2. Miſſouri, 3. Nareiß,
Toto: 24, Platz: 13, 16, 25. K—1. Ferner: Orion, Prellſtein,
Nobelmann, Tumult, Majordomus, Altai.
Oleander Rennen, 3000 Maxk, 1200 Meter, 1. Geſt.
Schlen=
derhans Markgraf (Zimmermann), 2. Chryska, 3. Abneigung.
Toto: 27, Platz: 18, 28. K.—H. Ferner: Lamdo, Fernländer.
Siegdoppelwette; 3. und 5. Rennen: 290:10,
„Großer Preis” in Berlin=Ruhleben.
In Ruhleben wurde am Sonntag auf der Trabrennbahn der
„Große Preis” entſchieden. Ueberraſchend ſiegte Edellinde, die
50 Meter Vorgabe zu leiſten hatte, in der guten Kilometerzeit
von 1:24,3 leicht gegen Querulant. Die Elite des Derby=
Jahr=
ganges einſchließlich Adria wurde ſomit geſchlagen.
Derbyſieger Strip The Willow gewinnt auch den
„Grand Prix de Paris”.
Der „Grand Prix de Paris” im Bois de Boulogne bildete am
Sonntag das Ereignis des franzöſiſchen Turfs. 20 Pferde wurden
für das über 3000 Meter führende Rennen geſattelt, das mit
800 000 Francs noch wertvoller iſt als das Derby. Der
Derby=
ſieger Strip The Willow bewies hier, daß ſein Erfolg vor
vier=
zehn Tagen kein Zufall war, und ſchlug Satrap und Foghorn nach
einiger Gegenwehr leicht mit eineinhalb Längen, womit ihm das
ſeltene Double: Derby und Grand Prix, glückte.
Großer Starkenburg=Preis.
Der Große Preis von Starkenburg, der zugleich als
Meiſter=
ſchaft der Straße für den Gau Frankfurt (B.D.R.) galt, konnte
vom veranſtaltenden Frankfurter Radfahrer=Quartett
reibungs=
los algewickeit verden. Das 61 Mann ſtarke Feld fiel in der
erſten Häfte der Fahrt im Gebirge vor Hanau durch einen
Maſſen=
ſturz auseinander. Die kurvenreichen Straßen im folgenden Hanau
und das Pflaſter von Klein=Steinheim taten das weitere. Aus
der 14köpfigen Spitze fiel dann Siehl=Offenbach infolge
Ma=
ſchinenſchadens zurück, Hohbein und Mang fielen am Höchſter
Berg ab und Lortz infolge Wadenkrampfes. Die reſtlichen zehn
Fahrer lieferten ſich einen packenden Endkampf, aus dem der
Frankfurter Göttmann als ſicherer Sieger vor Bär und Reiländer
hervorging. Ergebniſſe: Sieger und Straßenmeiſter des
Gaues Frankfurt (B.D.R.); Georg Göttmann (Velbcipedklub
Frankfurt) 4:28 St.: 2. Bär (R.V. Soſſenheim) 1 Lg.; 3.
Rei=
länder (Rot=Weiß) ½ Lg.; 4. Sauer (R.V. Soſſenheim); 5. Frank
(R.V. Germania); 6. Roth (R.V. Adler); 7. Rohrbach (Quartett);
8. Löber (Quartett); 9. Maehs (Germania); 10. Wagner (
Ger=
mania); alle dichtauf. — Altersfahrer (25 Klm.): 1. Belle
(Germania) 45.16 (1,30 Min. Vorgabe); 2. Kehr (Germania)
45.33 (4,45 Min. Vorgabe); 3. Meſch (Mars) 46.02 (1.45 Min. V.).
Bei den Nürnberger Radrennen ſiegte im
Geſamt=
ergebnis der Dauerrennen Krewer vor Prieto, Hille, Möller,
Blekemolen.
Frankfurt a. M.
Montag, 27. Juni
16.30: Ein rheiniſcher Weberjunge erzählt. Impropiſationen von P.
Laven.
17.00: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters. Soliſtin: Pauline
Frieß (Klavier).
18.25: Vortrag.
18.50: Engliſch.
19.15: Dr. v. Holſt: Frankfurt zu Goethes Jugendzeit. — Zu der
Ausſtellung in Bad Homburg 1932.
19.30: Dichtergalerie: Eduard Reinacher. Einführung: Dr. Braun.
Leſeproben: Gerd Fricke.
20.00: Eine beſinnliche Stunde in Lied und Dichtung. Ausf.: R.
Taube, Louiſe Glau, Frankfurter A=capella=Chor.
20.40: Vormundſchaftsſache Gerd Junker. Hörſpiel von Auditor.
22.00: Kammermuſik. Die Glas=Harmonika — ein vergeſſenes
Muſik=
inſtrument. Vortrag: R. Merten. Mitw.: Hauptmann a. D.
Colli=
chonn.
22.30: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: München: Nachtkonzert. Die Funkfünf mit Alexander Laſzlo
und die beiden Melody=Singers,
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Montag, 27. Juni
9.30; G. Jarcho: Alle Tage Ferien.
10.10: Schulfunk: Eine Fahrt in die Dobrudſcha.
15.00: Kinderſtunde: Ria und das Preisausſchreiben.
15.40: W. Gebhardt: Vom Vagabunden zum Menſchheitsdichter:
Jack London.
16.00: Oberſchulrat Schlemmer: Führerperſönlichkeiten im Unterricht.
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Oberpräparator Glasmacher: Die Kunſt des Tierausſtopfens.
18.00: Dr. Juſt: Muſizieren mit unſichtbaren Partnern.
18.30: Spaniſch für Anfänger.
19.00: Aktuelle Stunde.
19.20: Dr. Goetze: Die Bienenzucht im Dienſte der Landwirtſchaft,
19.35: Prof. Schmiedel: Die geiſtige Situation der Zeit.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20,00: Hilverſum: Niederländiſches Europa=Konzert,
22.30: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Grenzberichte (Schallplatten).
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Adalbert Lutter.
Seite 8 — Nr. 177
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Montag, 27
Jun
Lehe 9.
Ner Tat Satater
12)
Kriminalroman von Harold Effberg.
(Nachdruck verboten.)
„Ich werde mal mit Lemanſky reden. Er iſt doch
ſchließ=
lich mit mir irgendwie über die Dächer verwandt. Vetter
dritten Grades oder ſo. Und in Moabit nicht ganz unbekannt.
Aber jetzt muß ich ſchleunigſt fort.”
Auf einmal kam Antonia ein Gedanke. Sie kramte in
ihrem Handtäſchchen und zog eine Viſitenkarte heraus. „Sage
mal, Theo, glaubſt du, der Mann, der mich vor ſeiner Abreiſe
nach dem Bahnhof hat kommen laſſen, würde mir dieſe Karte
gegeben haben, wenn er nicht Charles Perkins geweſen wäre?”
Theo griff nach der Karte und las:
Mr. Charles Perkins
Army & Naby Club
3, Queen Anne’s Gate.
Als Theo gleich darauf mit einem Schwung die Senkung
der Heerſtraße herunterfuhr, um nachher beſſer den Berg hinauf
zukommen, waren ſeine Gedanken immer noch bei Antonia.
Worin lag eigentlich der Reiz dieſes Mädchens? Wie kam
es, daß alle Männer wie Motten um das Licht ſich um ſie
fcharten? Hübſch war ſie nicht, das hatte er ihr ja ins Geſicht
geſagt, nur ihre Figur verdiente die Bezeichnung „wundervoll”,
Es war auch nicht nur der friſche und offene Blick aus ihren
braunen Augen, der einen ſofort für ſie einnahm, es mußte
vielmehr der herrliche Teint ſein und die Friſche die ihr ganzer
Körper auszuſtrömen ſchien.
Es war ſein ewiger Schmerz, daß er ihr nie mehr als ein
guter Freund ſein durfte, deſſen Dienſte ewig unbelohnt bleiben
wüirden.
Aber verflucht nochmal, ſelbſt dann, — in der ſchrecklichen
Lage, in der ſie ſich jetzt befand, durfte man ſie nicht im Stiche
laſſen. Vielleicht gab es im Leben eine ausgleichende
Vor=
ſehung, die ein anderes Glück für ihn in Bereitſchaft hielt.
Und energiſch drückte ſein Fuß auf den Gashebel.
*
Eine der reizvollſten alten Wohnſtätten Londons iſt die
nach der Königin=Anna=Pforte benannte Straße, die ſich um
dieſe Einfahrt in den St. James Park in einem rechten Winkel
herumwindet. Der Park, eine Oaſe in dem verrußten Geſtein
menſchlicher Behauſungen, erſtreckt ſich vom Buckingham=Palaſt
bis faſt zur Weſtminſterabtei und iſt von der Abtei nur durch
eine Reihe majeſtätiſcher Regierungsgebäude getrennt. Quer
durch den Park läuft der berühmte „Vogelbauerweg” aus der
Zeit Karls des Zweiten, und kaum einen Steinwur
liegt die ſtille Königin=Anna=Pforten=Straße mit ihre E.
verwitterten Häuſern.
Es war in den Abendſtunden des gleichen Tages
Antonia ihrem Freund Theo Stamer ihre Sorgen
au=
hatte, als zwei Herren vor der Tür der Nummer drer
Anne’s Gate, Halt machten und einer von ihnen den
geſchmiedeten Türklopfer gegen das Holz hämmern ließ
„Bewohnt er das ganze Haus?” fragte er, wäk
warteten.
„Nein”, erwiderte der andere, „nur die obere Hälf
Haus gehört ihm nicht, ſondern dem alten Butler der
der die Wohnungen vermietet. Der Herr im Erdgeſche
viel ich weiß, verreiſt. Der hat nur ein Wohn= un
zimmer mit eigenem Eingang vom Flur.”
Ein alter, weißhaariger Mann öffnete die Haustür
Haltung ſah man ſofort an, daß er ſein Leben in großer
als Diener zugebracht hatte. Er maß die beiden mit
Blick und wußte ſofort, mit wem er es zu tun hatte.
„Bitte ſehr,” ſagte er kurz und trat zur Seite, wä
beiden an ihm vorbei in die Halle traten.
Der Alte ſchſloß vorſichtig die Tür.
„Wen ſuchen Sie?” fragte er dann.
Der ältere der beiden Herren zeigte ihm mit dem
Griff der linken Hand das Imnere ſeines Jacketts.
Der Alte nickte. Er hatte ſich nicht getäuſcht. Den
man, wenn man das Leben kannte, ihren Beruf an,
Gott ſei Dank nie etwas mit ihnen zu tun gehabt hatte
(Fortſetzung folgt.)
Heute und folgende Tage
Luziano Albertini -Eddie Polo
Ernst Verebes und Glaire Rommer
in dem spannenden Sensations-Tonflm
Es gehé
am Alles
In der neuesten Ufa-Tonwoche:
Das Endspiel um die deutsche Fußball-
Meisterschaft zwischen Eintracht-
Frankfurt a. M. und Bayern-München
Beginn: 3.45, 6.00 und 820 Uhr.
Hente letzter Tag
Im Doppel-Programm:
Aud Egede Nisgen
in der Dirnen-Tragödie
Zwischen Nacht
und Morgen
Vorher: (V.9280
Curt Bofs und La Jana
in der dentschen Tonflm-Groteske
DerSchlemihl
Zum I. Teil haben Jugendl. Zutritt.
Beginn: 3.45, letzte Vorst. 8.15 Uhr.
Hente letzter Tag
Johannes Riemann, Magda
Schneider, u. Trude Berliner
in der Iustigen Tonfilm-Operette
Fräulein-Falsch
verbunden
Im Beiprogramm:
Fasse Dich kurz o Die schwarze
Maske o Ein Jägerparadies e Die
neueste Emelka-Tonwoche.
Beginn: 3.45, 6.00 und 8.20 Uhr.
Heute Montag, abenels 8½ Uhr: Letztes Konz
dles phängmenalen, einzigartigen
ZIGEUNERINNEN-ORCHESIA
Enthusiastischer Beifall ! Jubel u. Begeisteru af
Preise: 50 Pfg. 75 Pfg. u. 1.— Mk. (reserrierter Platz)
Karten: Verkehrsbüro u. Hugo de Waal. Tel. 656 u. 582
Allgemeine Orkskrankenkaſſe
Darmſtadk=Stadk.
Bekanntmachung.
Betreffend: Einziehung der Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe.
Nach § 6 Kap. II Zweiter Teil der Verordnung des
Reichspräſidenten über Maßnahmen zur Erhaltung der
Arbeitsloſenhilfe vom 14. Juni 1932 (Reichsgeſetzblatt 1,
Seite 273) iſt die Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe bei Perſonen,
die nach der Reichsverſicherungsordnung für den Fall der
Krankheit oder nach dem Geſetz über Arbeitsvermittlung
und Arbeitsloſenverſicherung für den Fall der
Arbeitsloſig=
keit verſichert ſind, als Zuſchlag zu den Beiträgen zu dieſen
Verſicherung und mit dieſen zu entrichten.
Hiernach ſind die Krankenkaſſen verpflichtet, die Abgabe
zur Arbeitsloſenhilfe einzuziehen.
Nach der Ausführungsverordnung des
Reichsarbeits=
miniſters vom 18. Juni 1932 iſt die Abgabe für ſolche
Per=
ſonen, die für den Fall der Krankheit pflichtverſichert ſind,
vom Grundlohn der Kaſſe (Lohnſtufen, wirklicher
Arbeits=
verdienſt) zu berechnen. Die Vorſchriften der
Reichsverſiche=
rungsordnung über Meldungen gelten entſprechend.
Abgabepflichtig ſind:
1. Alle Lohn= und Gehaltsempfänger.
2. Alle Perſonen, die eine deutſche Staatsangehörigkeit
beſitzen, Wartegeld, Ruhegeld, Witwen= oder
Waiſen=
geld oder außerhalb der reichsgeſetzlichen
Sozialver=
ſicherung ſonſtige Bezüge mit Rückſicht auf eine
frühe=
res Dienſt= oder Arbeitsverhältnis erhalten. (§ 2 der
Verordnung.)
Der Abgabe unterliegen nicht:
1. Das Arbeitsentgelt der Lehrlinge.
2. Das Arbeitsentgelt für vorübergehende
Dienſtleiſtun=
gen — alſo krankenverſicherungsfreie Beſchäftigte
und geringfügige Beſchäftigungen im Sinne des 875a
des Geſetzes über Arbeitsvermittlung und
Arbeits=
loſenverſicherung — das ſind ſolche deren
Beſchäfti=
gung nicht mehr als 30 Arbeitsſtunden in einer
Kalenderwoche beträgt, oder wenn für ſie kein höheres
wöchentliches Arbeitsentgelt als RM. 10.— bezahlt
wird. — Kurzarbeit fällt nicht hierunter.
Höhe der Abgabe:
Die Abgabe beträgt bei einem monatlichen Arbeitsentgelt:
bis 125 Mark ..
„ 1,5 v. H.
125 — 300 Mark
2,5 „ „
300 — 700 Mark: für die erſten 300 Mark . . 2,5 „ „
für die weiteren Beträge z 5,75 „ „
700 — 3000 Mark .. . 5,75 „ „
über 3000 Mark
. 6,5 „ „
des Bruttoeinkommens.
Für Beamte und Angeſtellte der Gemeinden (
Gemeinde=
verbänden) und ſonſtigen Körperſchaften des öffentlichen
Rechts, deren Bezüge nach der Notverordnung vom 5. 6.
oder 8. 12. 31 zu kürzen waren, beträgt die Abgabe 1,5 v. H.
Einziehung der Abgabe:
1. Die Arbeitgeber der A=Konten — das ſind ſolche, die
mehr als fünf verſicherungspflichtige Perſonen beſchäf= (Eingang nur Schleiermacherstr.) (9021a
tigen — erhalten beſondere Zahlungserklärungen
zu=
geſtellt. Dieſe Zahlungserklärung iſt mit derjenigen
für Krankenkaſſen= und
Arbeitsloſenverſicherungsbei=
träge allmonatlich bis zum 10., d. h. erſtmalig bis zum
10. Auguſt d. J., einzureichen.
2. Die Arbeitgeber der B=Konten — das ſind ſolche, die Heidelberg, Worms. Beiladung erwünſcht.
regelmäßig weniger als fünf Verſicherungspflichtige Umzüge werden prompt ausgeführt. (5858a
beſchäftigen — erhalten wie ſeither allmonatlich die J. Herzog, Steinackerſtr. 18. Tel. 4165.
Anforderung mit den übrigen Beiträgen von der Kaſſe
zugeſtellt.
3. Die Dienſtherrſchaften erhalten einen neuen Beſcheid
über Krankenkaſſen= Arbeitsloſenverſicherungsbeiträge
und Abgabe zur Arbeitsloſenhilfe zugeſtellt. Aus dem
Beſcheid iſt alles Nähere erſichtlich.
4. Freiwillige Krankenkaſſenmitglieder ſind ebenfalls
ab=
gabepflichtig. Die Abgabe iſt vom wirklichen
Arbeits=
verdienſt zu berechnen und ſelbſt zu zahlen. Zu dieſem
Zweck ſtellt die Kaſſe Zahlungserklärungen zur
Ver=
fügung.
Wir bitten, uns bei der Durchführung dieſer uns durch
die Notverordnung auferlegten Verpflichtung zu unterſtützen
und die vorſtehende Bekanntmachung eingehend zu beachten.
Die Beſtimmungen treten mit Wirkung vom 1. Juli 1932
in Kraft.
Darmſtadt, 27. Juni 1932.
Der Vorſtand
der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Darmſtadt=Stadt.
Stork, Vorſitzender.
(9281
Herrenrad, Göricke,
mit Garant. 32.—
Damenrad, w. neu,
(9338b
billig.
Grafenſtr. 20, Benz.
Vollſtänd. Küche u.
Chaiſelongue
bill. zu verkaufen.”
Herdweg 95, Gths.
Die herabgesetzten
Flaschenbierpreise
zL-Fliagehe früh, 034,jſetzt 0,40
Laddroter Gr. Hlasche krüh. 04/,ſetzt 0.40
Spozialbier
jzL.-Elasche früh 038, jetzt V.5
Gr. Flasche früh. 0.53, jetzt 0.46
Brauerei-Vereinigung Darmstadt und Umgebung.
BASUN
Heute ½9 Uhr
(9359
66
Der große Erfolg:
„Mumor vom Tegernsee
Noch bis Donnerstag 0 Die beliebten Zither-Solis, Meisterjodler,
Plattler- und Watschentänze. Dazu der Lachschlager der Tegernseer.
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