Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 168
Samstag, den 18. Juni 1932.
195. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Streik uſw., erliſcht
ſede Verpſichung auf Erfllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchtiſcher Beſtreibung fäll” ſeder
Rabatt weg. Bankionto Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Nalionalbani.
C
WMtacierermramd ii Tacfuniiie.
ung der deutſchen Tribukzahlungen bis zur Endregelung. — Endregelung nur im Rahmen einer Welkregelung.
Unannehmbare franzöſiſche Bedingungen für eine Endregelung.
Entgegenkommen abgepreßt hat. Denn es iſt ja bekannt, daß
Der Reichskanzler widerlegte dann die Auffaſſung, als
Eindragg der Gläubigermächte. England einen großen Strich unter die Reparationszahlungen
würde eine Be sgung Deutſchlands von ſeinen Schulden
machen wollte. Dieſer Verſuch iſt aber an dem franzöſiſchen
ſeine Konkurrenzfähigkeit übermächtig geſtalten.
Widerſtand geſcheitert. Damit iſt vielleicht ſogar der ganze eng=
Angſt vor der Endlöſung.
liſche Auftrieb verpufft und nur der Anſchein eines Ent= Die Inflation habe die Wettbewerbsfähigkeit der deutſchen Wirt=
Lauſanne, 17. Juni.
heutige Plenarſitzung der Lauſanner Konferenz begann
da” erwartet, als eine vertrauliche, ſondern als öffentliche.
itzende, Macdonald, verlas zunächſt eine Erklärung, die
Vertretern Großbritanniens, Frankreichs, Italiens,
Bel=
n.10 Japans unter dem geſtrigen Datum gezeichnet iſt.
ärung lautet:
Sefe ll durchdrungen von der wachſenden Schwere der
wirt=
n und finanziellen Gefahren, die die Welt bedrohen,
der Dringlichkeit des Problems, das der Konferenz von
nl zu prüfen aufgegeben iſt, feſt überzeugt davon, daß
ſes roblem eine endgültige und präziſe Löſung erfordert,
— ie Beſſerung der Verhältniſſe in Europa hinwirkt, und
Löſung ohne Verzug und ohne Unterbrechung geſucht
ſa uuß, um im Rahmen eines Weltabkommens verwirklicht
wn, und im Hinblick darauf, daß gewiſſe Reparations=
—gsſchuldenzahlungen am kommenden 1. Juli fällig wer=
ſiri
3.00 4
3.25 0
3.25
—
be 10.
1.
154
*
terzeichneten Regierungen der Anſicht, daß ohne
Prä=
für Löſungen, die ſpäterhin gefunden werden können,
ununterbrochener Verfolgung der Konferenzarbeit
lsführung der Zahlungen, die den an der Konferenz
ESl menden Regierungen als Reparations= oder Kriegs=
In zuſtehen, für die Dauer der Konferenz ausgeſetzt
En ſoll, während die Konferenz nach dem Willen der
eichneten Regierungen ihre Arbeit in
kürzeſtmög=
lichſter Friſt vollenden ſoll.
eſteht Einverſtändnis darüber, daß der Dienſt der auf
kt befindlichen Anleihen von dieſem Beſchluß nicht
be=
ird. Die unterzeichneten Regierungen erklären, daß ſie
Teil bereit ſind, entſprechend dieſer Vereinbarung zu
Jochgehlſ 4 und die übrigen Gläubigerregierungen, die an der Kon=
Fr) lnehmen, einladen, die gleiche Haltung einzunehmen.
Die Erwiderung des Reichskanzlets.
die von Macdonald verleſene Erklärung erwiderte
Szler v. Papen mit folgenden Worten:
habe von der Erklärung, die der Herr Präſident ſoeben
les hat, mit größtem Intereſſe Kenntnis genommen und
62 Abſicht, der ſie nach ihrem Wortlaut (und den erläu=
Bemerkungen des Herrn Präſidenten) entſprungen iſt,
bürdigen. Ich begrüße dieſe Erklärung als
1ien ſichtbaren Beweis des feſten Willens
eiligten Staaten, die Arbeiten der Kon=
1r zu erleichtern und diejenigen umfaſſen=
1d endgültigen Entſchlüſſe, die die heutige
dert, zu faſſen. Ich kann nur wünſchen, daß die
* von den Völkern, die wir hier vertreten, ja von der
Weltöffentlichkeit in dem gleichen Sinne verſtanden
nttäuſcht würde.”
4 9 in Lauſanne hat es offenbar als eine Ueberraſchung
daß die Reparationskonferenz am Freitag mit einer
ung der Gläubigerſtagten begann, wonach ſie
Dauer der Beratungen die geſamten deutſchen
Repa=
hlungen ſuspendieren wollen, allerdings mit dem
Vor=
ter ſpäteren endgültigen Regelung.
andelt ſich alſo nicht um einen Verzicht, ſondern um
dung, die nicht zeitlich begrenzt iſt, vielmehr abhängig
n dem weiteren Gang der Verhandlungen, und wenn
renz innerhalb der nächſten Wochen ſich vertagen muß,
Zeit zum Ausgleich der Gegenſätze zu kurz iſt, wenn
Veratungen für den Herbſt oder noch fpäter angeſetzt
Daun hat Deutſchland ſo lange nichts zu zahlen. Es
ch alſo nicht etwa um eine Verlängerung des
„Moratoriums, das Deutſchland noch mit den
ten Zahlungen belaſtet, die uns allerdings ſofort
wie=
ſen wurden, ſondern um ein völliges
Mora=
auſanne ſelbſt iſt
die Bedeukung dieſes Schrites
A4nächſt überſchätzt worden, wahrſcheinlich unter dem
der Franzoſen, die ſofort andeuten ließen, damit ſei
Dus Ende der Rebarationen gekommen. Sie haben
m Zweckoptimismus die deutſche Politik und die
Oefſentlichkeit nur in eine Falle locken wollen, was
Lelen licht gelungen iſt. Die deutſche
Delega=
denn auch die Erklärung mit kühler
Zu=
rt des Dankes oder der Zuſtimmung vermieden und
r die Bemerkung geknüpft, daß die Endlöſung
eniger dringend bleibe.
Doer Endlöfung find wir heuke noch weiter
enfigrnk als je.
Weleicht ſogar ſagen, daß nur die Angſt vor dieſer
Frankreich die Zuſtimmung zu dieſem ſcheinbaren
gegenkommens an Deutſchland erweckt, das mit
noch aus pſhchologiſchen Gründen notwendig
war. Denn ſchließlich ſtanden noch vierzehn Tage bis, elendung und politiſche Gefahren zu vermeiden.
zum kritiſchen 1. Juli zur Verfügung. Es hätte alſo
zu einer ſachlichen Verſtändigung zu kommen,
falls eben nur die Vorausſetzungen dafür gegeben wären. Gerade
daran aber fehlt es nach wie vor, und deshalb darf der
Ver=
ſuch einer neuen proviſoriſchen
Zwiſchen=
löſung, vielleicht eher dahin gedeutet werden, daß England
ſich zurzeit nicht für ſtark genug hält, um den franzöſiſchen
Widerſtand zu überwinden, da auf der anderen Seite wieder
auch Herriot es nicht wagt, wegen der von Rechts her zu
er=
wartenden Oppoſition, auf die Reparationen einfach zu
ver=
zichten.
Mit Logik freilich hat dieſes Verfahren nichts mehr zu tun.
Deun wenn die Gläubigerſtaaten ſich zu einer Suspendierung
der deutſchen Zahlungen bereit finden, doch nur deshalb, weil
ſie von der deutſchen Zahlungsunfähigkeit überzeugt waren.
Wenn ſie aber davon überzeugt waren, dann gilt der Tatbeſtand
dieſer Zahlungsunfähigkeit nicht nur für heute, ſondern auch
für morgen und übermorgen. Die deutſche Delegation ſcheint
indeſſen die Möglichkeiten noch nicht alle als erſchöpft anzuſehen.
Die große Reparakionsdehalke.
Reichslanzler v. Papen geißell die Reparalions=
Experimenle.
Lauſanne, 17. Juni.
Reichskanzler v. Papen ſprach darauf in der geſchloſſenen
Vollſitzung der Konferenz als erſter. Einleitend ging er auf die
geſtrigen Ausführungen Macdonalds ein, um feſtzuſtellen, daß es
ſich nicht um ein juriſtiſches Problem handele, da
net ſeien und von niemanden abgeleugnet wür= über den Schwierigkeiten anderer Mächte, ſein
gebenen Tatſachen, aus denen die notwendigen daß er für das allgemeine Wohl und für den gemeinſamen Frie=
Folgerungen zu ziehen ſeien. Im weiteren Verlauf dne arbeite.
ſeiner Ausführungen gab der Reichskanzler ein groß angelegtes
Bild der
Weltwirtſchaftslage, wobei er zeigte, wie die Weltwirtſchaft
ſeit der Schaffung des Youngplanes im Jahre 1929 ſich
ge=
wandelt hat und aus Optimismus in Peſſimismus und
Verzweiflung übergegangen iſt.
Die Arbeitsloſigkeit, die Einſtellung von Zahlungen einzelner
Staaten nach dem Auslande, das Abſterben des Kapitals= und
wäre verhängnisvoll wenn dieſe Hoff= Aredtverkehrse die Gewichtsverſchiebung der Schulden infolge
Steigerung des Goldwertes und des Fallens der Warenpreiſe —
alle dieſe Erſcheinungen zeigten, daß eine Neuordnung der
Schuld=
verhältniſſe unvermeidlich wird.
Im weiteren entwickelte der Reichskanzler den
Zuſammen=
hang zwiſchen politiſcher Verſchuldung, Goldverteilung und
Güter=
austauſch. Er zeigte den Zuſammenhang zwiſchen Handelsbilanz
und Goldverteilung, gab ein Bild der jetzigen Kreditkriſe, die die
Weltkriſe des Güteraustauſches überdecke, und betonte, daß in
wirlſchaftswidrigen Zahlungen die Haupturſache liege.
kanzler beſonders
die Lage in Deutſchland.
Er wies darauf hin, daß der Beratende Sonderausſchuß bereits im
vorigen Dezember die damalige Steuerbelaſtung Deutſchlands als
das Maximum bezeichnet habe, daß man aber trotzdem jetzt noch
neue Steuern habe auftreiben müſſen, um den Betrieb des
Staates überhaupt aufrecht zu erhalten. Arbeitsloſigkeit,
Hoff=
nungsloſigkeit, Radikaliſierung und Schrumpfung des
Deviſen=
aufkommens, das immer weniger den Zinſen= und Tilgungsdienſt
auch nur für die private Auslandsverſchuldung aufbringen kann,
ſeien Symptome dieſer Entwicklung.
Zu den Einzelheiten des Reparationsproblems übergehend,
wies der Reichskanzler darauf hin, daß man die Atempauſe
nicht genützt habe, die Präſident Hoover vor einem Jahr
mit ſeinem Plane bezweckte, daß ebenſowenig die
verſchie=
denen Empfehlungen der Sachverſtändigen berückſichtigt
worden ſeien.
Mehr als 10 von den 18 Milliarden Auslandsanleihen ſeit der
tung zur genntnis genommen. Sie hat Stabiliſierung Deutſchlands ſeien durch die Barzahlungen, für
Reparationszwecke wieder ins Ausland zurückgefloſſen.
Beſon=
ders unterſtrich der Reichskanzler dabei, daß man die deutſchen
Leiſtungen nicht nach dem Empfangswert, ſondern nach dem
wirk=
lichen Wert berechnen müſſe, den ſie für den Leiſtenden gehabt
hätten. Darin, d. h. in der Tatſache, daß die unwirtſchaftliche
Verwendung der für den Leiſtenden koſtſpieligen Hergaben
ge=
waltige Zahlendifferenzen ſchaffe, liege überhaupt die
Problema=
tik des ganzen Reparationsſyſtems. Eine Berechnung nach ihrem
wirklichen Wert bringe die Reparationsleiſtungen auf
unvor=
ſtellbar große Zahlen.
ſchaft geſchwächt und nicht geſtärkt, allein ſchon durch die abnorm
einer ſolchen Plötzlichkeit weder aus zeitlichen hohen Zinſen. Der Staatshaushalt mit ſeinen hohen ſozialen
Aufwendungen ſei bedingt durch die Notwendigkeit, völlige Ver=
Zum Schluß kennzeichnete der Reichskanzler die bisherige
durchaus die Möglichkeit beſtanden, bis dahin Geſchichte der Reparationen als eine Reihe von Experimenten,
bei denen jedesmal ein Maximum an Leiſtungen Deutſchland
auferlegt worden ſei. Die Rückwirkungen dieſes Verfahrens ſeien
jetzt handgreiflich geworden.
Die Reparationsleiſtungen haben ſich als unmöglich und
als ſchädlich erwieſen, und die Erfahrungen ſchließen die
Möglichkeit neuer Experimente dieſer Art aus, die den
gleichen Mißerfolg haben müßten. Die Beſſerung iſt von
einer Entlaſtung der Weltwirtſchaft von ſolchen Störungen
durch wirtſchaftswidrige politiſche Zahlungen abhängig.
Die Reparationen, die urſprünglich für den Wiederaufbau
der zerſtörten Gebiete beſtimmt waren, bauen nicht auf,
ſondern zerſtören ihrerſeits.
Es handelt ſich um eine Arbeit, die den Blick auf die
Zu=
kunft richtet. Die Zeit der kleinen Miktel, der Atempauſen, der
Vertagungen iſt endgültig vorüber. Es muß ganze Arbeit
ge=
leiſtet werden. Der Kanzler ſchloß mit dem Ausdruck der
Erwar=
tung, daß dieſe Konferenz aus dem verhängnisvollen Kreislauf
der Vergangenheit endgültig herauskomme und den Weg für
poſitive Zuſammenarbeit freimache, der uns allein einer beſſeren
Zukunft entgegenführen könne.
Frankreich witkerk ein nezes poliliſches Geſchäft.
Nach dem Reichskanzler ergriff der franzöſiſche
Miniſterpräſi=
dent Herriot das Wort. Er erklärte, er ſei mit größtem
In=
tereſſe den Darlegungen des Reichskanzlers gefolgt und könne
feſtſtellen, daß die franzöſiſche Delegation, wenn ſie
auch die eng umſchriebene Aufgabe habe, die ihr anvertrauten
In=
die Haager Abkommen rechtsgültig unterzeiche tereſſen zu verteidigen, doch nicht gleichgültig
gegen=
den Es handelt ſich vielmehr um die heute ge= könne. Er habe dem deutſchen Volk ſelbſt zu verſtehen zu geben,
Der Baſeler Bericht, ſo fuhr Herriot fort, iſt die Grundlage
und die Richtſchnur der Konferenzarbeiten. Wir nehmen
alſo vorbehaltlos ſeine erſten Schlußfolgerungen an, wonach
die gegenwärtige Wirtſchaftskriſe in ihrem Umfang jene
verhältnismäßig kurze Depreſſion überſchreitet, mit der der
Young=Plan gerechnet hat. Wir nehmen auch die Feſtſtellung
an, daß die finanziellen Schwierigkeiten Deutſchlands in
er=
heblichem Maße der Grund der Krediterſchlaffung ſind, die
in der Welt herrſcht, und daß ſie eine gemeinſame Aktion
nötig macht, die nur die Regierungen unternehmen können.
Wir freuen uns, daß die Lauſanner Konferenz ſchon den
unbeſtreitbaren Grundſatz anerkannt hat, wonach eine
euro=
päiſche Regelung nur im Rahmen einer Weltregelung
durch=
geführt werden kann.
Herriot meinte aber, daß nach den Geſetzen der Geſchichte jede
Depreſſionsperiode von einer Blüteperiode abgelöſt werde. Man
könne alſo nicht einer Dauerregelung eine Periode ausnahmsweiſer
Blüte oder ausnahmsweiſer Depreſſion zugrundelegen. Die An=
In zweiten Teil ſeiner Darlegungen behandelte der Reichs= wendung des Hoover=Moratoriums für ein einziges Jahr habe dem
franzöſiſchen Budget ein Defizit von ungefähr 1800 Millionen
Franes gebracht, das mit harten Maßnahmen ausgeglichen werden
müſſe.
Die Belaſtung der deutſchen Eiſenbahnen ſei mit 660
Mil=
lionen RM. nicht übertrieben. Wenn die Reparationslaſten
in Zukunft wegfielen, ſo würde die Kapitalſchuld der
deut=
ſchen Eiſenbahnen auf etwa 10 Milliarden Franes
zurück=
gehen, während die franzöſiſchen 65 und die engliſchen 100
Milliarden Franes betragen hätten. Eine ſolche
Begünſti=
gung würde den deutſchen Eiſenbahnen weſentliche
Tarif=
ermäßigungen geſtatten, die den Verkaufspreis für gewiſſe
Schwergüter um 15 bis 25 Prozent verbilligen würden.
Eine Annullierung werde Frankreich ungerechte Opfer
auf=
erlegen. Das Problem der Reparationen ſei nicht mehr
ein deutſch=franzöſiſches, ſondern werde für zahlreiche Länder
Konſequenzen nach ſich ziehen.
Das Reparationsproblem rolle alſo das geſamte europäiſche
Wirtſchaftsproblem auf. Auch Deutſchland könne nach den Worten
Die deutſche Auslandsverſchuldung beruhe zum großen Teil auf der Baſeler Experten einer Kriſe rund um ſein Gebiet nicht
wider=
der Subſtanzübertragung infolge der Reparationsleiſtungen; ſtehen. Es bedürfe alſo der Wiederherſtellung von ganz Europa.
Es ſei ein Irrtum, anzunehmen, daß eine noch ſo radikale
Beſeitigung der Reparationen die Wiederherſtellung des
Gleichgewichts zur Folge hätte. Dazu bedürfe es einer
Ver=
beſſerung der Sicherheit, ein Grundſatz, den er beſonders
hervorhebe. „Es gibt”, ſo legte Herriot weiter dar, „keinen
politiſchen Frieden ohne einen wirtſchaftlichen, aber auch
keinen wirtſchaftlichen ohne einen politiſchen. Das muß der
Leitſtern unſerer Arbeiten ſein.” Aus dieſen Gründen
müſſe das Syſtem der abgeſchloſſenen Wirtſchaftsgebiete
ge=
ändert werden; denn eine Abſchließung der Beſchränkungen
erreiche viel ſicherer das geſteckte Ziel als Gewaltmaßnahmen.
Seite 2 — Nr. 168
England zur Streichung der Schulden bereit.
Der britiſche Schatzkanzler Neville Chamberlain begrüßte
es als ein günſtiges Vorzeichen, daß es am erſten Tag der
Kon=
ferenz den fünf einladenden Gläubigermächten nahegelegt
ge=
weſen ſei, ein Dokument von höchſter Bedeutung zu unterzeichnen.
Es ſei klar, daß Verhältniſſe entſtanden ſeien, die es für
Deutſchland unmöglich machten, im nächſten Monat die
dann fällig werdenden Zahlungen wieder aufzunehmen.
Die britiſche Regierung habe in dieſer Beziehung ſehr feſte
und entſchiedene Anſichten, über die es zwiſchen Oppoſition
und Regierung im britiſchen Parlament keine
Meinungs=
verſchiedenheiten gebe.
Dennoch habe die Erfahrung gezeigt, daß Zahlungen aus
ſolchen großen zwiſchenſtaatlichen Verpflichtungen ohne die
ent=
ſprechenden Gegenleiſtungen in Waren oder Dienſtleiſtungen nicht
ohne verhängnisvolle Folgerungen für das ganze wirtſchaftliche
Leben und die Ziviliſation möglich ſeien.
Chamberlain hob hervor, daß die engliſche Regierung ſich in
einer beſonderen Lage als Gläubiger nicht nur Deutſchlands,
ſondern auch anderer europäiſcher Völker befinde.
Es ſei kein leichtes Unterfangen, ſo meinte Chamberlain,
den Anſpruch für die großen Summen aufzugeben, die
Eng=
land zuſtehen; aber es ſei ſo überzeugt davon, daß nur
durch radikale Maßnahmen das Vertrauen wieder
herge=
ſtellt werden könne, daß es bereit ſei, ſeinen Anteil an
einer allgemeinen Auslöſchung der Schulden zu tragen,
vorausgeſetzt, daß alle anderen Regierungen das
gleiche tun.
Zum Schluß unterſtrich Chamberlain außerordentlich
nach=
drücklich die Notwendigkeit, zu ſchnellen Entſcheidungen zu
ge=
langen und erklärte;
Die britiſche Regierung kann ſich nicht zufrieden geben,
bevor nicht ohne überflüſſige Auseinanderſetzungen
wenig=
ſtens die Grundlagen einer dauernden Regelung gelegt
worden ſind. Zu dieſem Zwecke, iſt ſie ernſtlich gewillt,
ihren Beitrag gemeinſam mit allen anderen
Konferenz=
parteien zu leiſten und ungeachtet der Laſten, unter denen
das von ihr vertretene Volk ſchon heute lebt, wird ſie nicht
zögern, weitere Opfer in bezug auf ihren rechtlichen
An=
ſpruch zu bringen, wenn dadurch die gemeinſame Sache
ge=
fördert werden kann.
„Es muß jetzt gehandelt werden, ſagk der Italiener
Der italieniſche Finanzminiſter Mosconi, der am Schluß der
heutigen Vormittagsſitzung ſprach, verwies ſeinerſeits auf die
Bedeutung der gemeinſamen Erklärung der fünf
Gläubiger=
mächte, die Deutſchland von allen Zahlungen in der nächſten
Zukunft befreie und die Atmoſphäre für die Verhandlungen
er=
heblich entlaſte. Im weiteren gab er ein Bild der Entwicklung
der Kriſe, die beſonders ſeit Sommer 1931 plötzlich akut
gewor=
den ſei. Alle Verſuche, ihr Einhalt zu tun, hätten ſich als
un=
wirkſam erwieſen. Man müſſe ſich fragen, ob die bisher
befolg=
ten Methoden genügen, um aus dem Engpaß herauszukommen,
in den die Welt geraten ſei. Er glaube das nicht. Der
Stand=
punkt der italieniſchen Regierung zu dieſen Problemen ſei
hin=
reichend bekannt. Er ſei mehrfach vom Chef der italieniſchen
Regierung nachdrücklich und zur Genüge gekennzeichnet worden.
Nur in dieſer Richtung ſeien Löſungen möglich und vernünftig.
Die Ausführungen Mosconis gipfeln in der Proklamierung
einer Löſung, die im Rahmen der allgemeinen Wirtſchaftslage
geſucht und ihre Beſſerung vorbereiten und beſchleunigen muß.
Sie muß allen Völkern nutzen und nicht die einen auf Koſten
der anderen begünſtigen. Sie muß ſich von dem Grundſatz der
Gleichheit und Solidarität leiten laſſen. Die gegenſeitige
wirt=
ſchaftliche Abhängigkeit aller Völker, von der man ſo oft
ge=
ſprochen hat, braucht nicht mehr bewieſen zu werden, ſo ſchließt
Mosconi. Es muß jetzt gehandelt werden in Uebereinſtimmung
damit, um das, was ſo oft proklamiert wurde, in die
Wirk=
lichkeit umzuſetzen.
Mit der Rede Mosconis wurde die Vormittagsſitzung
ge=
ſchloſſen. Die Nachmittagsſitzung begann um 16 Uhr.
In der geheimen Nachmittagsſitzung der Konferenz am
heu=
tigen Freitag gaben die Vertreter von Belgien, Japan,
Rumä=
nien, Südſlawien und Auſtralien Erklärungen über den
Stand=
punkt ihrer Regierungen zu der Reparationsfrage ab, die im
allgemeinen die bekannten Auffaſſungen der einzelnen Länder
wiedergeben. Ohne weitere Ausſprache wurden ſodann die
Ver=
handlungen auf Dienstag vertagt. Die ſechs einladenden Groß
mächte treten am Montag zu einer vertraulichen Beſprechung
zuſammen. Die Zeit bis zu der nächſten Vollſitzung am
Diens=
tag ſoll ausſchließlich den privaten Verhandlungen zwiſchen
Theakerbegräbnis.
Das deutſche Theater am Rhein iſt nicht mehr — nachdem
es zu ſein noch gar nicht angefangen hat. Das iſt der tragiſche
Ausgang eines Planes, hinter dem der intenſiv und inbrünſtige
Wille einer wirklichen Theaterleiterin und der mutige Weitblick
eines Stadtoberhauptes ſtanden! Vergebens! Zu früh — wer
weiß? Der Tod hat unerbittlich und unbarmherzig eingegriffen,
der Tod: „Es ziehen die Wolken, es ſchwinden die Sterne!
Dahinten, dahinten! von ferne, von ferne, da kommt er, der
Bruder, da kommt er, der — — — Tod” (Fauſt II). Louiſe
Dumont ſtarb, nachdem ſie in den letzten Tagen ihres bald
übermenſchlichen Exiſtenzkampfes ihr Theater, ihr Lebenswerk,
ihren Lebensinhalt in eine geſicherte Zukunft hinüber gerettei
glaubte. Dieſe geſicherte Zukunft ſollte das Theater am Rhein
ſein. Als die Stadt Düſſeldorf ſich außerſtande ſah, den an ſich
nicht einmal übermäßig großen Theaterzuſchuß zu zahlen,
viel=
leicht auch mit dem geheimen Wunſch, den immer noch nicht
überwundenen ſchmerzlichen Verluſt eines eigenen ſtädtiſchen
Theaters wieder wett zu machen, griff Köln ein und ſchlug eine
Theatergemeinſchaft Köln=Düſſeldorf vor. Dumont=Lindemann
und Holl ſollten die Leiter ſein. Beide Spielkörper, ein wenig
in ihrem Beſtand geſchmälert, ſollten beide Städte beſpielen.
Zweifellos eine glückliche Idee, nachdem die beiden Städte ſchon
vorher Austauſchgeſamtgaſtſpiele mit Erfolg gegeben hatten, um
dadurch koſtſpielige Neueinſtudierungen zu vermeiden und den
Spielplan zu bereichern. Das alte und das moderne Drama
kounte und ſollte mit den geeigneten Kräften zur Wirkung
ge=
bracht werden.
Was nun wird, weiß vorläufig keiner. Die Verhandlungen
ſind abgebrochen. Wann ſie je wieder aufgenommen werden? Die
Situation hat ſich durch den Tod dieſer einzigartigen Frau
ge=
ändert. Mit ihr ſcheint die Initiative verſchwunden, das heilige
Feuer des Glaubens an die richtige Sache verlöſcht. Der Plan
ſcheiterte an der Perſonalfrage, Köln hatte ſeinen
Schauſpieler=
beſtand weiter verpflichtet, Düſſeldorfs Schauſpieler liefen
Sturm, weil ſie ihre Exiſtenz bedroht ſahen. Das iſt menſchlich
vollkommen zu verſtehen. Aber ich bin überzeugt, daß es, wenn
Louiſe Dumont noch gelebt hätte, zu ſolcher Umlagerung der
betreffenden Frage nicht gekommen wäre. Ihr unbeugſamer Wille
hätte, wie der gute Anfang bewies und auch die Skeptiker
ver=
ſtummen ließ, die Verhandlungen aus der
Kommunalinſtanzen=
atmoſphäre herausgehoben.
Ihr Gatte Guſtav Lindemann hat ein ſchmerzvolles
Ver=
mächtnis angetreten. Er wird das Werk fortführen, das Louiſe
Dumont in 27jähriger Tätigkeit in Düſſeldorf ins Leben
ge=
ruſen und am Leben gehalten hat. 27 Jahre iſt eine lange
Zeit. Die deutſchen Theater haben ſeitdem Stürme erlebt, in
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 18. Juni
Vom Tage.
Am Freitag vormittag drangen etwa 30 Perſonen in das
Rathaus in Berlin ein und ſtörten die Sitzung des
Haushaltsaus=
ſchuſſes; etwa zur gleichen Zeit ereignete ſich ein ähnlicher Vorgang
vor dem Reichsarbeitsminiſterium, wo eine Anzahl
Kriegsbeſchä=
digter in das Miniſterium einzudringen verſuchten. Beide
Stö=
rungsgruppen mußten durch Polizeiſtreifen auseinandergetrieben
werden.
Der im Bombenleger=Prozeß verurteilte Bauernführer Claus
Heim iſt geſtern vormittag aus der Strafanſtalt Celle entlaſſen
worden.
Der Preußiſche Landtag hat in einer Nachtſitzung den
kommu=
niſtiſchen Antrag auf Aufhebung der preußiſchen Notverordnung
mit 243 Stimmen aller Parteien, außer Sozialdemokraten,
Zen=
trum und Staatspartei, die ſich an der Abſtimmung nicht
beteilig=
ten, angenommen.
Die nationalſozialiſtiſche Fraktion hat im Sächſiſchen Landtag
einen Antrag eingebracht, in dem die Auflöſung des Landtags
ge=
fordert wird, da ſeine Zuſammenſetzung nicht mehr dem
Volks=
willen entſpreche.
In Eſſen=Weſt erfolgten an verſchiedenen Stellen Ueberfälle
von bisher unbekannt gebliebenen Tätern, offenſitlich Anhängern
der K.P.D., auf Nationalſozialiſten. Ein Trupp von SA.=Leuten
wurde von politiſchen Gegnern angegriffen und mehrfach beſchoſſen.
Ein SS.=Mann erhielt einen Bruſtſchuß.
Auf den ſchweizeriſchen Finanzminiſter wurde am Donnerstag
ein erfolgloſes Revolverattentat verübt.
Paul=Boncour iſt aus Genf zurückgekehrt. Er erklärte, er
be=
reite einen Plan über eine völlige Reorganiſation des franzöſiſchen
Heeres vor, in dem bedeutende Abſtriche vorgeſehen ſeien.
Aller=
dings bleibe alles von dem Ergebnis der Konferenzen in Genf und
Lauſanne abhängig.
Die zum Tode verurteilten italieniſchen Attentäter Bovone
und Bardelotto ſind geſtern früh im Fort Bravetto bei Rom
hin=
gerichtet worden.
Der japaniſche Finanzminiſter Takahaſchi hat dem
Miniſter=
präſidenten mitgeteilt, daß er aus Geſundheitsgründen beabſichtige,
von ſeinem Amt zurückzutreten.
den Miniſtern gewidmet ſein. Der Reichskanzler v. Papen und
der franzöſiſche Miniſterpräſident Herriot empfangen geſondert
die Weltpreſſe.
* Reichskanzler von Papen hat ſich in ſeiner Rede vor den
Mächten bemüht, alle Schärfen, auch ſoweit ſie ſachlich berechtigt
und notwendig waren, fortzulaſſen. Nur dadurch wird es
ver=
ſtändlich, wenn der Kanzler darauf verzichtet hat, die juriſtiſchen
Grundlagen der Reparationen anzufechten und die Unterſchriften
unter das Haager Abkommen ohne weiteres anzuerkennen.
Selbſt=
verſtändlich iſt die Unterſchrift gültig. Aber es hätte doch zum
mindeſten angedeutet werden können, daß der erſte Vertrag, der
den Youngplan zur Folge hatte, uns abgepreßt worden war und
mit dem Waffenſtillſtandsabkommen ebenſo wie mit den
Zuſiche=
rungen Wilſons in ſchroffem Widerſpruch ſtand. Es hätte
viel=
leicht auch darauf hingewieſen werden können, daß der große
Schaden, der Deutſchland nach dem Kriege erwachſen iſt, auf
Grund zuverläſſiger Schätzungen die Summe von rund 100
Mil=
liarden überſteigt, und daß der Wiederaufbau der franzöſiſchen
Gebiete, für den die Reparationen urſprünglich beſtimmt waren,
längſt überzahlt iſt. Herr von Papen hat das nur zwiſchen den
Zeilen angedeutet. Er hat auch das glatte Nein allen künftigen
Reparationszahlungen gegenüber vermieden. Er hat ſich wohl
mehr davon verſprochen, wenn er ſich darauf beſchränkte, neue
Experimente abzulehnen und eindringlichſt darauf aufmerkſam zu
machen, daß die Zeit der kleinen Mittel, der Atempauſen und
der Vertagungen endgültig vorüber iſt. Ob ſeine Taktik der
diplomatiſchen Vorſicht richtig war, das wird ſich erſt zeigen
müſſen.
Es iſt anzuerkennen, daß Herriot in ähnlichem Ton erwidert
hat. Es iſt auch anzuerkennen, daß eine Rede, wie ſie Herriot
ge=
halten hat, für einen franzöſiſchen Miniſterpräſidenten vor einem
Jahre noch eine Unmöglichkeit geweſen wäre. Aber deswegen hat
Herriot doch nicht auf ſeine Bedingungen verzichtet. Er hat den
Rahmen, in dem Frankreich ſich eine Löſung der Reparationen
denkt, ſogar ziemlich kräftig gezeichnet. Er will Deutſchland eine
Atempauſe geben, verlangt dann aber eine Abſchlagszahlung, die
gewiß nicht zu gering bemeſſen iſt und für die er die Reichsbahn
als Pfand heranziehen will. Er verlangt darüber hinaus
poli=
tiſche Bedingungen, die ſich zunächſt nur als eine überflüſſige
Wiederholung des Kelloggpaktes für Europa anſehen, hinter
denen ſich aber doch unverkennbar die Zumutung für ein
Oſt=
locarno verſteckt. Beides Bedingungen, die für Deutſchland
un=
annehmbar ſind. Daß ſie aber aufgeſtellt werden konnten, zeigt,
wie weit wir noch von einer Ueberwindung der
Reparations=
pſychoſe entfernt ſind, und deshalb fürchten wir, daß die übereilte
Notlöſung dieſer Zahlungsſtundung nur ein Verlegenheitsmittel
der Gläubigerſtaaten iſt, um zu verbergen, wie wenig Hoffnung
ſie haben gegen den franzöſiſchen Widerſtand, die Konferenz über
den toten Punkt hinweg zu bringen.
Bor der Eröffnung des Rönkgen=Muſeums in Lenner
Das neue Röntgen=Muſeum.
Unten rechts: W. K. von Röntgen, der große deutſche Phyſiker.
Am 18. Juni wird in Röntgens Geburtsſtadt Lennep in einem
alten Patrizierhaus ein Röntgen=Muſeum eröffnet. Neben
Räu=
men, in denen die Entwicklung der Röntgenologie dargeſtellt
wird, enthält das neue Muſeum eine faſt vollſtändige Bibliothek
der über Röntgenſtrahlen und das Leben ihres Entdeckers
er=
ſchienenen Werke.
ihrem Beſtand gezittert, in einem Kriſenzuſtand verharrt. Louiſe
Dumonts Werk beſtand, mehr noch, es wuchs, wandlungsfähig
und doch ſich ſelbſt treu, weder programmatiſch gebunden noch
experimentierend ungewiß. Ich konnte noch vor kurzem auf den
furchtbaren Zerfall der Reinhardtbühnen hinweiſen. Reinhardt
verließ das Theater, nachdem er die Grundlagen des Theaters
Ein Märkyrer ſeines Deukſchkun
Der ehemalige Präſidenk des Memeldirektor B
Böticher †.
Memel, 17
Der frühere Präſident des Memeldirektoriums Ot
cher iſt geſtern abend im Alter von 50 Jahren geſtorben. er
wurde im Juni 1931 als Nachfolger des großlitauiſchen „neh.
präſidenten Reisgys zum Präſidenten des Memeldirel
berufen. Mit der Berufung Böttchers wurden die mong
zns
Verhandlungen auf Grund der Vereinbarungen zwiſcher
miniſter Dr. Curtius und Dr. Zaunius in Genf im S
1930, die wegen des Memellandſtreites geführt wurder 2
Im Februar 1932 wurde Böttcher vom Gouverneur Ams
Zuſammenhang mit ſeiner Reiſe nach Berlin gewa m
geſetzt. Böttcher ſollte dann wegen angeblichen Lanf en
vor Gericht geſtellt werden, doch lehnte die Staatsar &)
des litauiſchen Militärgerichts dies ab. Im Februar
ſchließlich Präſident Böttcher ſein Amt nieder. Seine Stzu
durch den litauiſchen Gouverneur war, wie erinnerlich, / Aue
gangspunkt eines Konfliktes, der zur Auflöſung und Eawah
des Memellandtages führte. Andererſeits bildet ſie d
Sege=
ſtand des z. Zt. im Haag ſchwebenden Rechtsſtreites ſe iſchen
Litauen und den Signatarmächten der Memelkonventik
Abrüſtungsgeſpräche in Genſ.
Genf, 1 faun
Am Sitz der amerikaniſchen Delegation findet heute / Dine
ſtatt, zu dem der amerikaniſche Geſandte in Bern, Wilſo enhi
tiſchen Außenminiſter eingeladen hat. Es heißt, daß bei ſer Ge
legenheit die britiſch=amerikaniſchen Abrüſtungsgeſpräc bie ſich.
im Augenblick vor allem auf den amerikaniſch /Vore
ſchlag der Begrenzung und Herabſetzt
Heeresſtärke beziehen dürften, fortgeſetzt werden ’s
lautet, daß morgen die franzöſiſche Delegation in dieſ Kpräct
eingeſchaltet werden ſoll.
Die heutige engliſch=amerikaniſche Zuſammenkunft F4 30
daß die Amerikaner nicht gewillt ſind, ein S ah
zuwarten, was die europäiſchen
Staat=
in Lauſanne bezüglich der Abrüſtung beſke
werden. Sie ſind im Gegenteil entſchloſſen, wie bishe —hm
terhin den Verlauf der Konferenz im Sinne ihrer Abr: ſg3h
zu beeinfluſſen.
Im übrigen ruht die Konferenarbeit nahezu volll fig
Auch Amerika zu Zahlungserleichterunger kel
Waſhington, 1 uni.
Präſident Hoover hat auf die Nachricht über das nächl
Abkommen in Lauſanne hin, das eine vorläufige Ein /n9.
Zahlungen aus den politiſchen Schulde abkommen und Nee
rationsabmachungen vorſieht, den Führern der Puſche
Mächte die Mitteilungen zukommen laſſen, daß die Re And!
Vereinigten Staaten gewillt ſei, auch ihrerſeits mit 4 Auutoee
ſchen Schuldnermächten Verhandlungen über Zahlu Eleige,
rungen aufzunehmen, falls die europäiſchen Länder ur ſ.
eine annehmbare Reparationsregelung erzielen ſollter
We
ſelbſt zunichte gemacht hatte. Er, das größte Tale e9
Bühnenkunſt der letzten 20 Jahre aufzuweiſen hat / an
einem glanzvollen, pompöſen Zerfall zu Grunde. De
Reinhardt tötete den Theaterleiter Reinhardt. Und
kunſtvollen Schein, den uns der Meiſterzauberer Re.4
gaukelte, barſt das Gebäude des deutſchen Theater! S
wieder auferſtehen im „deutſchen Theater am Rhein”
ſein Titel. Er durfte mit Recht ſo lauten. Die veracht
und die belächelte Provinzdirektorin waren in W/k”
letzten Jahre in der Führung. Die Rotters in Berl!4
das Amüſiertheater großen Stils. Das Staatstheaſ”
lin kam ſeiner hohen Pflicht der Goetheehrung nu
Minute mit dem Egmont nach. Louiſe Dumont in
ſetzt den Fauſt in zwei Aufführung auf die Bühne.
jährige raſtete nicht. Dieſe Aufführung beider Teile 1—
bekrönender Dichtung war auch ſymbolhafte Bek=
Dumontſchen Werkes. Dieſe Aufführung war ein E.”
dem Einſatz aller Kraft entſtand ſo eine erſchütter:
nahe, ja geradezu aktuelle Aufführung Mit gerg
wandleriſcher Sicherheit leitete man an allen Verirru
eine ſolche Aufführung hätte Anterliegen können, b.
einſt das naturaliſtiſche Theater, ſo erwuchs jetzt d
Drama, zuchtvoll und frei zugleich” zu höchſter
Lebenswahrheit.
Darin lag ihre Stärke und ihr wegweiſendes 2—
Sie glaubte an den Dichter und an die Dichtung. KD
noch, als in den letzten Jahren nur noch Vorläufie
vollendetes über die deutſchen Bühnen ging. Sie
an das Vorläufige. Aber ein ſchlechtes Stück war
ſchlecht und konnte auch durch keine gute Auffügr
werden. Es gab für ſie kein Startheater und *
regiſſeur, der nur um des Aufführungserfolges 9e‟
Theater und Dichtung gehörten für ſie unlösbar zu
Stit kam aus dem Geiſt des Stückes.
Louiſe Dumont war anſpruchsvoll, und es wu.
arbeitet. Es gab für ſie auch keine untergeordnele
ſelbſt ſprach die Worte der Sorge in Fauſt II. D
auch alle Stücke, führte jeder Rolle neues Blut 2
ſah das Ganze wie ein Führer gleich jener ekſte
ihrer großen Kollegin, der Neuberin in Leipzlß=
Tod ſymboliſch? Muß ihr Werk in dem Augenhl!”I
vo es die Führung tatſächlich hätte antreten iit
Theater in der Reichshauptſtadt wirklich zerbrochen
es nicht, aber ich glaube es auch nicht! Die Oe
Glaube, ihre reine deutſche Kunſtanſchauung, 19.
das Kulturtheater hat in ihrem Gatten Lindema.
führer, in manchem deutſchen „Provinztheater‟. de
genoſſen gefunden. Ohne einen ſolchen Geiſt
Dr. Guſtav
Theater überhaupt verloren.
stag, 18. Juni 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 168 — Seite 3
Tumultizenen im baheriſchen Landtag.
onaliozialiſten in Anform im Landtag. — Ausſchluß der geſanken Landkagsfrakion der NSDAP.
von den Sihungen des Landtags auf 20 Tage. — Ausſchluß der Oeffenklichkeil.
Die bäyeriſche Regierung verfügk neues allgemeines Aniformverboik.
Das Haus beſchloß gegen die Stimmen der Kommuniſten, daß
Auswirkungen
die Tribünen geräumt bleiben.
neuen polikiſchen Nolverordnung in Bayern.
Algemeines Uniformverbok in Bayern
geführt wurt
r vom Gouvernu
e nach Berlin dis.
en angeblichen 2n.
lehnte die Eiairit
S ab. Im Feinu4.
Amt nieder. eiu!
war, wie erinnalit
zur Auflöſung 1n 4
ererſeits büldet fie 4
benden Rechtsſtiust
der Memeltond
Uin
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äche in Oenf
dem Ait.21
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München, 16. Juni.
der Freitagſitzung des Bayeriſchen Landtages erſchienen
itionalſozialiſten im braunen Hemd mit Parteibinde.
nt Stang gab darauf eine Erklärung ab, wonach am
1930 Landtagsmitglieder ebenfalls den Saal in
Partei=
r betreten hätten.
Haus habe damals ſeinen Standpunkt gebilligt, daß
Auftreten in der Uniform einer Partei oder eines
iſchen Verbandes einen demonſtrativen und provo=
„iſchen Charakter trage. Er habe damals unter Billi=
7 des Hauſes gefordert, daß in Zukunft das Auftreten
(niform zu unterbleiben habe. Die Erklärung wurde
er wieder durch ſtürmiſche Zurufe der
Nationalſozia=
liſten unterbrochen.
räſident erklärte weiter, Demonſtrationen und
Provo=
ſeien heute genau ſo wenig wie damals am Platze und
eine ſchwere Störung des Hauſes. Er ſchließe deshalb
und der Geſchäftsordnung folgende Mitglieder von der
aus.
ionalſozialiſtiſchen Fraktion verleſen wollte, trat der
lſozialiſtiſche Abgeordnete Eſſer auf das Rednerpodium des inneren Friedens mit allen Kräften unterſtützt.
f in den Saal: „Unſerem Führer Adolf Hitler ein
drei=
beil!‟ Die Nationalſozialiſten ſtimmten in den Ruf ein.
rief Eſſer: „Der Regierung Held ein dreifaches Nieder!”
dieſen Ruf ſtimmten die Nationalſozialiſten dreimal ein.
Abgeordneten der übrigen Fraktionen den Saal ver=
Aelteſtenrat zuſammen.
Ɨhr wurde die Vollſitzung des Landtags wieder eröffnet.
ionalſozialiſten waren nun größtenteils in Zivilkleidung
n.
ident Stang erklärte er habe ſämtliche Mitglieder
ationalſozialiſtiſchen Fraktion, die in Uniform
erſchie=
wvaren, nach Beſtimmungen der Geſchäftsordnung von
Sitzung ausgeſchloſſen. Dieſer Aufforderung ſei keine
er der nationalſozialiſtiſchen Fraktion auf 8 Tage
pen Sitzungen aus. Dieſe Erklärung des Präſidenten riſchen Staatsgerichtshof eingereicht.
neuerdings großen Lärm und ſtürmiſche Pfuirufe
bei den Nationalſozialiſten hervor.
ich weigerten, den Landtagsſaal zu verlaſſen, erſchienen
beamte und Grüne Polizei im Saal. Die ſämtlichen
ſozialiſtiſchen Abgeordneten wurden von den
Kriminal=
gen Kriminalbeamten aus dem Saal geſchoben.
Der Ausſchluß der NSDAP.-Fraktion
auf 20 Sikungskage verlängerk.
Wiederaufnahme der Landtagsſitzung erklärte Präſident
oſſenen Abgeordneten auch an den Ausſchußſitzungen nicht berührt werde.
lzunehmen berechtigt ſind.
an den Demonſtrationen beteiligt habe und wer nicht, vorerſt bei der Reichsregelung bleibe.
Nderbarſte Tier der Welk.
s nur wenige vom Elefanten wiſſen.
Von Karl Figdor.
Wer je das Glück gehabt hat, in den Steppen Afrikas,
äldern Ceylons und Hinderindiens oder im
fiebererfüll=
ain am Fuß der Himalaja=Berge eine Herde wilder Ele=
„ᛋ4 beobachten, wird ganz ſicher dieſes Erlebnis nie
ver=
lange er lebt.
hat noch kaum je davon gehört, daß ein
afrikani=
lefant gezähmt und abgerichtet worden iſt. Es ſcheint,
egen ſeine indiſche Spielart nicht nur zugänglicher,
auch klüger iſt. Wäre das Tier nicht ſo teuer — ein
aus=
tes Exemplar koſtet an die 20 000 Mark —, ſo wäre es
jedem beſſeren Haushalt oder Betrieb im Südoſten
U Hauſe. Wie die Dinge liegen, iſt heute immer noch
ant das Prunktier öſtlicher Welt. Die Tradition will,
ein Elefant ſtets ſeinen eigenen Hofſtaat von ſechs bis
an hat, die auf der Welt nichts anderes zu tun haben,
Das Wohlergehen ſeiner dickhäutigen Majeſtät zu ſehen.
Eſte iſt der Mahaut, der Lenker. Es gibt kaum irgendwo
Dere Freundſchaft zwiſchen Menſch und Tier, als wie ſie
1einem Mahaut und ſeinem Elefanten beſteht. Und das
und Unbegreifliche iſt, daß die beiden ſogar eine ge=
Sprache haben. Sie iſt Jahrtauſende alt und beſteht
DS 300 Ausdrücken. Der Elefant verſteht ſie Wort für
en Wäldern Ceylons und in den Flußniederungen Bur=
Siten Scharen von zahmen Elefanten als Angeſtellte von
en. Die Holzſtämme werden auf den Flüſſen aus dem
meren herabgeflößt und ſammeln ſich nun in den toten
er Mündung. Die Aufgabe der Tiere beſteht nun darin,
hen Stämme aus dem Waſſer zu ſchaffen und ſie an
Luſchichten. Meiſt beaufſichtigt ſie keine Menſchenſeele
bie
S
ſäß
a31
4 e
Lue wiſſen genau, was ſie ſollen und wollen. Und ſie
Se' mit einer Intelligenz und Ueberlegung zu Werk.
„Deres vierbeiniges Lebeweſen ſie auch nur entfernt
Iea hat. Wird einer allein mit dem Heranſchleppen
I Stammes nicht fertig, ſo verabredet er ſich mit dem
Denoſſen. Und nun packt jeder von den beiden den
m dem Rüſſel an einem Ende. Im Gleichtakt heben
ia Gleichtakt tragen ſie ihn Schritt für Schritt zu dem
ST anderen Stämme. Von geradezu grotesker Komik aber
LNu Die Frühſtücksglocke des Lagers zu läuten beginnt.
Eien die vierbeinigen Herren Arbeiter, im Augenblick
bis 30. Sepkember.
München, 17. Juni.
Amtlich wird mitgeteilt: Der Herr Reichspräſident iſt bei
der Aufhebung des bisherigen Uniformverbotes von der
Erwar=
tung ausgegangen, daß der politiſche Meinungskampf in
Deutſch=
land ſich künftig in ruhigeren Formen abſpielen werde, und daß
Gewalttätigkeiten unterbleiben. Die bayeriſche Staatsregierung
konnte dieſe Erwartung von vornherein nicht teilen. Sie wollte
aber zunächſt die Entwicklung abwarten, und ſich nur
vorbehal=
ten, zur Vermeidung von Ausſchreitungen beſchränkende
Vor=
ſchriften über das Uniformtragen für beſtimmte Anläſſe ins Auge
zu faſſen. Die heutigen empörenden Vorgänge, im Landtag, die
ſich unmittelbar gegen den Fortbeſtand der verfaſſungsmäßigen
Einrichtungen und das Verfaſſungsleben in Bayern richten,
zwin=
gen aber die Staatsregierung, mit allen ihr zu Gebote ſtehenden
Mitteln die Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung im
Land zu gewährleiſten. Sie hat ſich deshalb entſchloſſen, auf
Grund des Landespolizeirechts das Tragen von Parteiuniformen
bis zum 30. September d. J. für das ganze Land Bayern zu
der Präſident hierauf die Namen der Mitglieder verbieten. Von der friedliebenden Bevölkerung wird erwartet,
daß ſie die Bemühungen der Staatsregierung um Sicherſtellung
*
Das Bayeriſche Geſamtminiſterium hat durch eine Verordnung
dem Polizeiſtrafgeſetzbuch einen neuen Artikel angefügt, wonach
zur Abwehr von Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ord=
Präſident unterbrach hierauf die Sitzung. Die Natio= nung die ſtaatlichen Polizeibehörden Anordnungen mit
vorüber=
zialiſten ſtimmten das Horſt=Weſſel=Lied an, während gehender Geltung erlaſſen können. Auf Grund dieſer neuen
Be=
ſtimmung hat das Miniſterium des Innern mit ſofortiger
Wirk=
n. Da ſich auch ein großer Teil der Tribünenbeſucher ſamkeit das Tragen einheitlicher Partei= oder Bundeskleidung bis
en Heil= und Nieder=Rufen und an dem Abſingen zum 30. September verboten. Zuwiderhandlungen werden mit
Horſt=Weſſel=Liedes beteiligte, ließ der Präſident die Haft bis zu ſechs Wochen oder mit Geldſtrafe bis zu 150 Mk.
be=
tagstribünen räumen. Der Präſident berief ſofort den ſtraft, — Ob das Bayeriſche geſchäftsführende Miniſterium
berech=
tigt iſt, ohne Befragen des Bayeriſchen Landtags das
Polizeiſtraf=
geſetzbuch abzuändern, iſt fraglich.
Klage der bayeriſchen Aakionaliozialiſten
beim Staatsgerichtshof.
Die nationalſozialiſtiſche Fraktion im Bayeriſchen Landtag
e geleiſtet worden. Er ſchließe deshalb ſämtliche Mit= hat wegen der heutigen Ausſchließung der nationalſozialiſtiſchen
Landtagsabgeordneten auf 20 Sitzungstage Klage beim baye=
NSDAP. forderk ſoforlige Aufhebung der neuen
Uniformverboke in Bayern und Baden.
Wie die Nationalſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz mitteilt, hat
einzeln aus dem Saal geführt, wobei es wieder zu die Reichsleitung der NSDAP. an den Reichspräſidenten und an
ſen Zwiſchenrufen kam. Der Abgeordnete Schwede ſetzte den Reichsinnenminiſter ein Telegramm gerichtet, in dem die
Begführung Widerſtand entgegen. Er wurde ſchließlich ſofortige Aufhebung der neuerlich durch Bayern und Baden
er=
laſſenen Uniformverbote gefordert wird.
Aufrechkerhaltung des Umzugsverbots
in Würkkemberg.
Von zuſtändiger Seite wird mitgeteilt, daß das auf Artikel
ſa die auf die Dauer von acht Sitzungstagen ausgeſchloſ= 123 Abſ. 2 der Reichsverfaſſung geſtützte Verbot von
Verſamm=
itglieder des Hauſes ſich geweigert haben, den Sitzungs= lungen unter freiem Himmel (Verordnung des württembergiſchen
verlaſſen, trete nach den Beſtimmungen der Geſchäftsord= Innenminiſteriums vom 30. März 1932) von der neuen
Verord=
r Ausſchluß auf 20 Sitzungstage ein, wobei die haupt= nung des Reichspräſidenten gegen politiſche Ausſchreitungen nicht
Zur Frage des Uniformverbotes verlautet, daß Württemberg
kommuniſtiſcher Seite wurde nun beantragt, die Oeffent= nicht beabſichtige, in ähnlicher Weiſe wie Bayern und Baden ein
viederherzuſtellen, da es unmöglich ſei, zu unterſcheiden, Uniformperbot von Landes wegen durchzuführen, ſondern daß es
alles und jedes weg, was ſie im Rüſſel haben und marſchieren
von allen Steiten ſtumm und ſelbſtverſtändlich zum Futterplatz.
Elefant vielleicht die klarſten und unbeirrbarſten Begriffe von
ſeinen Pflichten und Rechten. Vor eine Arbeit oder eine
Auf=
gabe geſtellt, vollendet er ſie nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen. Ungeheuern, wenn nach hundert oder zweihundert Jahren auch
Aber wenn er meint, genug getan zu haben, dann kann ihn keine
Macht der Erde dazu zwingen, noch mehr zu tun. Alle Leute, die
mit Arbeitselefanten zu tun haben, wiſſen, daß es „drei=, vier=, ein wahrer Kern? Jedenfalls glauben die afrikaniſchen
Neger=
fünf= oder ſechstägige” Tiere gibt. Niemand hat ſie dieſe
Zeit=
einteilung gelehrt. Sie finden es eben aus eigenem Ermeſſen ;
für richtig, nach ſoundſoviel Tagen redlicher Arbeit ſich einen Tag / Elefant, wenn er den Tod herannahen fühlt, auf den Weg macht
lang auszuruhen. Und dagegen iſt ſelbſt der ſonſt, ſo geliebte nach einem jener Elefantenfriedhöfe in der tiefſten Einſamkeit
Mahaut machtlos.
Niemals vergißt der Elefant, was ihm Gutes getan worden
iſt. In Hkndekindien hat ſich vor etlichen Jahren ein Fall
er=
eignet, der Fafür beſoffders typiſch iſt. Da ſtarb bei der Geburt
ihres Junge eine Elefentenmutter. Nun vertragen neugeborene
Tiere keines Flaſchenmiſch und gehen unfehlbar ein, wenn keine Hauſe abbüßen!‟ Dies iſt die neueſte Formel der amerikaniſchen
Amme zur Stellé iſt= Was tun? Elefantenweibchen ſind ſelten. Rechtſprechung, und iſt ſoeben zum erſten Male in einem Dieb=
Sie machen nur 20 vom Hundert aus. Auch diesmal war keines ſtahlsprozeß in Wildwood (Jerſey) von einem Richter angewandt
aufzutreiben. Und ſo griff man, wie ſchon oft vorher, zu dem worden. Dieſe Neuerung hat ſo ſehr den Beifall nicht nur des
phantaſtiſchen Mittel, dem kleinen Dickhäuter eine — menſchliche Gerichts, ſondern auch des Verurteilten gefunden, daß nunmehr
wachſende Tier an der kleinen Birmeſin; als es ſchon zum größ= ſpiel folgen werden, zumal die Behörde dabei die großen Unkoſten
ten Exemplar des ganzen Landes herangewachſen war, lief es genen einſpart.
ihr nach wie ein Hund. Jeder, der gewagt hätte, ihr
nahezu=
kommen oder ſie gar anzurühren, wäre von dem Koloß zu Brei ten Prozeß, er müſſe den Angeklagten George Carty wegen er=
Geſchwür am Bein. Rettung war möglich — er ließ keinen ſtimme aber, daß er dieſe Haft in ſeiner elterlichen Wohnung
ab=
bat man ſchließlich die alte Frau, die ihn einſt geſäugt hatte, bei tion beſcheinigte, die ſich bei einer unweigerlich eintretenden
der Operation zu helfen. Und wahrhaftig: auf ihren Befehl hin / Haftpſychoſe zweifellos verſchlimmern würde. Da es nicht im In=
und ausbrennen.
auch haſſen. Wehe dem, der ihm einmal Unrecht getan, ihn ge= Der Verurteilte könne während dieſer Zeit ruhig ſeinen üblichen
quält hat! Ein Elefant vergißt nie. Und wenn er auf ſeine Geſchäften nachgehen, aber mit keinem Fuße ſein an und für ſich
ſeinen nichtsahnenden Peiniger von einſt beim erſten Wieder= kaniſch:
ſehen an der Wand zu Brei zerquetſcht oder mit dem mächtigen
Rüſſel in die Luft geworfen und dann zertrampelt hat. Es gibt nicht weniger erlaubt, als wöchentlich einmal in Begleitung eines
andere Fälle, wo ein ſolches Tier von dem ihm zugefügten Un= ſeiner Wärter, d.h. des Vaters oder der Muter, ein —
Kinothe=
recht — niemals freilich war der Täter ein Mahaut — in die ater aufzuſuchen, da er vor dem Gericht beteuerte, ſich nur durch
Wildnis zurückgeflüchtet iſt, zu den geheimnisvollen Verſamm= ſtahl habe verleiten laſſen. Ob dieſer vom Richter geſtattete
Kino=
geſehen hat,
Das Reichsbanner zur Aufhebung
des SA.-Verboks.
Neuaufſtellung der Reichsbanner=Schukformalisnen.
Die Bundesleitung des Reichsbanners hat heute die
Neu=
aufſtellung der Schutzformationen angeordnet. Bis zum 25, Juni
müſſe überall im Reich der Stand vom 13. März 1932
wiederher=
geſtellt und jede Formation zur Uebernahme neuer Aufgaben
bereit ſein. Die am 8. Mai angeordnete Mitgliederſperre wurde
aufgehoben.
In einem Aufruf des Reichsbanners heißt es u. a.:
„Wir ſind und bleiben Gegner jeder Art von Privatarmeen.
Unſer Ziel war und bleibt: Die Autorität der Deutſchen
Re=
publik nach außen und innen zu ſtärken und zu feſtigen. Wir
laſſen uns im Gebrauch unſerer Bürgerrechte durch organiſierten
Terror nicht beſchränken. Wir nehmen alle Rechte in Anſpruch, die
irgendeiner anderen politiſchen Gruppe gegeben werden.”
Der Aufruf wendet ſich außerordentlich ſcharf gegen die
Reichs=
regierung, der er die Verantwortung für alle Gefahren, die die
Aufhebung des SA.=Verbotes mit ſich bringen könnte zuſchiebt
und auch zum Vorwurf macht, daß ſie durch die letzte
Notverord=
gung eine Reihe von Kürzungen an den Bezügen der
Arbeit=
nehmer ſowie der Kriegsbeſchädigten und deren Hinterbliebenen
vorgenommen hat, obwohl, wie geſagt wird, „eine Gruppe
poli=
tiſcher Intereſſenten in der Lage iſt, Millionenſummen
aufzubrin=
gen, um ihre Privatarmee mit neuen Paradeuniformen
auszu=
rüſten”.
Mecklenburg=Schwerin hebt das
Berſammlungs=
verbok auf.
Wegen der neuen politiſchen Notverordnung des
Reichs=
präſidenten hat ſich das Miniſterium des Innern veranlaßt
ge=
ſehen, das Verbot der politiſchen Verſammlungen und Aufzüge
uuter freiem Himmel mit Wirkung vom 17. Juni aufzuheben.
Dieſe Aufhebung erfolgt, wie das Miniſterium beſonders
be=
jont, in der Hoffnung, daß der politiſche Kampf im Lande
zu=
künftig ohne Gewalttätigkeit geführt werden wird, und daß
alle politiſchen Parteien, Verbände und ſonſtigen Organiſationen
ſich bemühen, alles zu vermeiden, was zu gewaltſamen
Aus=
einanderſetzungen mit politiſchen Gegnern führen kann. Sollte
dieſe Erwartung des Miniſteriums getäuſcht werden, dann
würden ſich erneute einſchränkende Beſtimmungen der
Verſamm=
lungsfreiheit nicht vermeiden laſſen.
Aufhebung des braunſchweigiſchen
Verſammlungs-
verbols.
Der braunſchweigiſche Miniſter des Innern hat, wie wir
er=
fahren, an die Kreisdirektionen die Anweiſung ergehen laſſen,
das im April d. J. erlaſſene allgemeine Verbot der
Verſammlun=
gen und Aufzüge unter freiem Himmel mit ſofortiger Wirkung
aufzuheben.
Der Reichsinnenminiſter über die Zuſtändigkeit
der Länder.
Im Rundfunk erörterte am Freitag abend Reichsinnenminiſter
Freiherr von Gayl u. a. auch die Frage, ob die Landesregierungen
hinfort das Recht haben, trotz der beſtehenden Reichsverordnung
Verbote aller Art zu erlaſſen, und führte dazu aus: Die Rechtslage
iſt klar. Was in der Verordnung reichsrechtlich geregelt iſt, iſt
zwin=
gendes Reichsrecht und bricht nach altem Rechtsſatz beſtehendes
Landesrecht. In die Pflichten und Rechte der Länder, durch
poli=
zcililche Maßnahmen der Störung der Ruhe und Ordnung
vorzu=
beugen, will und darf die Reichsregierung nicht eingreifen. Was
die Länder z. B. für Verſammlungen unter freiem Himmel
glau=
ben anordnen zu müſſen, bleibt ihr freies Recht. Solche
Anordnun=
gen kann der Reichsinnenminiſter nicht aufheben. Wer ſich von
ihnen beſchwert fühlt, kann die nach Landesrecht dagegen
gegebe=
nen Rechtsmittel anwenden.
Zu der Handhabung des Uniform= und
Demonſtrationsver=
botes in den einzelnen Ländern erfahren wir von unterrichteter
Seite, daß ſowohl in Bayern ebenſo wie in Preußen das
Demon=
ſtrationsverbot ſich jetzt nur noch auf Artikel 123 Abſ. 2 der
Reichsverfaſſung ſtützt, ſo daß die Länder in ihren Entſcheidungen
in dieſer Frage völlig nach eigenem Ermeſſen handeln können.
Auch hinſichtlich des Uniformverbotes können die Länder jetzt nach
eigenem Recht entſcheiden. Ueber die Rechtslage, die durch das
neue Uniformverbot in Baden entſtanden iſt, werden zurzeit von
der Reichsregierung Erhebungen angeſtellt, die noch nicht
abge=
ſchloſſen ſind.
Unſere Zeit hat viele Geheimniſſe entſchleiert, aber das
Ge=
heimnis um das Sterben, des wilden Elefanten beſteht noch
Von allen Lebeweſen mit Ausnahme des Menſchen hat der immer fort. Noch hat kein lebender Menſch den Körper eines
auf natürliche Weiſe geſtorbenen Urwaldrieſen geſehen. Wohin
kommen allein in Afrika dieſe Tauſende und Abertauſende von
ihr Leben zu Ende iſt? Iſt überall ein Sumpf bereit, um jede
Spur des Todes zu verwiſchen? Oder iſt auch hier in der Sage
ſtämme des Elefantengebietes mit merkwürdiger Einhelligkeit
an eine Ueberlieferung aus grauer Vorzeit, nach der ſich jeder
der Wildnis.
Gefängnishaft zu Hauſe.
(a) New York „Der Verurteilte wird ſeine Strafhaft zu
Nährmutter zu geben. Mit überirdiſcher Liebe hing das heran= vorausſichtlich auch weitere amerikaniſche Gerichtshöfe dieſem
Bei=
für Unterbringung, Bewachung und Verpflegung der Strafgefan=
Der Richter Palmer von Wildwood erklärte bei dem
genann=
zerſtampft worden. Da bekam der Elefant eines Tages ein böſes wieſenen Diebſtahls zu drei Monaten Gefängnis verurteilen, be=
Menſchen an ſich heran. Um das wundervolle Tier zu erhalten, ſitze, da ein ärztliches Atteſt dem Angeklagten eine ſchwere
Affek=
legte ſich das Tier ruhig hin, ließ ſich die Wunde aufſchneiden tereſſe des Gerichts liege, daß ein Strafgefangener an ſeinem Leibe
und an ſeiner Geſundheit Schaden erleide, ergreife er dieſen
Aus=
weg und beſtimme den Vater und die Mutter des noch jugendlichen
Gerade ſo wie der Elefant grenzenlos lieben kann, kann er Beſtraften zu ſeinen Wärtern des dreimonatigen Stubenarreſtes.
Rache noch ſo viele Jahre lang warten muß. Unzählig ſind die recht bequemes Gefängnis verlaſſen bis auf eine einzige wöchent=
Fälle, wo ein zahmer Elefant noch nach zehn und mehr Jahren liche Ausnahme. Und auch dieſe Beſtimmung klingt recht ameri=
Dem Herrn Langfinger Carty wird nämlich nicht mehr und
ſeine Leidenſchaft für den Kinobeſuch zu dem inkriminierten
Dieb=
lungen und Tänzen ſeiner Genoſſen, die noch kein weißer Menſch beſuch nun gerade für Herrn Carty erzieheriſchen Wert hat,
dar=
über mögen die Pädagogen entſcheiden.
Seite 4 — Nr. 168
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
OUM
HHE
Samstag, 18. Juni
Hugo Melchior
Doris Melchior, geb. Schiffler
Vermählte
Darmſtadt
Stiftsſtraße 40
Frankfurt a. M.
Löwengaſſe 32
Am Samstag, den 18. Juni 1932 feiern die Eheleute
Philipp Nungeſſer, Poſtiekretär
Eliſabeth Nungeſſer, geb. Eckert
Darmſtadt, Moosbergſtr. 70, das Feſt der Silbernen Hochzeit.
(8943
Glückauf zur Goldenen!
Todes=Anzeige.
Allen Freunden und Bekannten hiermit die
trau=
rige Mitteilung, daß mein lieber Mann, unſer lieber
Vater, Schwiegervater, Großvater und Onkel
Herr Georg Eckle
Bürſtenfabrikant
geſtern abend nach langem, geduldig ertragenen
Leiden im Alter von 61 Jahren ſanft entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Leopoldine Echkle, geb. Eißner
Familie Adam Echle und Kinder
Jakob Eckle
Familie Heinrich Echle und Kind
Familie Hans Tidau und Kind
Familie Fritz Eckle.
Darmſtadt, Caſſel, den 15. Juni 1932. (8958
Saalbauſtr. 40 III.
Die Beerdigung findet am Samstag, den 18. Juni,
nachmittags um 3 Uhr auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man Abſtand zu nehmen.
Am 14. Juni iſt mein geliebter Mann, mein
guter Vater
Herr Fritz Zedner
für immer von uns gegangen.
Die Beiſetzung hat auf ſeinen ausdrücklichen
Wunſch hin in aller Stille ſtattgefunden.
Nelly Zedner, geb. Kraßz
Rolf Joachim Zedner.
Darmſiadt, den 17. Juni 1932.
Viktoriaſtr. 76.
Von Trauerbeſuchen bitten wir abzuſehen. (*
Todes=Anzeige.
Am 16. Juni entſchlief ſanft nach längerem Leiden unſer lieber,
gütiger Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Onkel
und Schwager
Hert seunzate Kaungau
im 86. Lebensjahre.
Dr. Carl Nachtigall und Familie
Oberregierungsrat a. 2. Otto Klingenberg
und Familie.
Die Beerdigung, findet am Montag, den 20. Juni, vormittags
11 Uhr auf dem alten Friedhof (Nieder=Ramſtädterſtr.) ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bitten wir Abſtand zu nehmen. (*
Schuhe
la Gummi, in
all. Farben, vur
Jauu
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 168 — Seite 5
stag, 18. Juni 1932
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—
eih
Aus der Landeshaupkftadt.
Darmſtadt, den 18. Juni 1932.
* Miniſter d. 2. von Ewald 80 Jahre.
tte, am 18. Juni, begeht Exzellenz von Ewald, der
ehe=
wi Staats= und Juſtizminiſter und Bevollmächtigte der
gren Zoglichen Regierung ſeinen 80. Geburtstag. Exz. v. Ewald
wa=n außerordentlich befähigter und hervorragender Juriſt
un— freute ſich als Beamter infolge ſeiner raſtloſen
Arbeits=
u5t 5t um den heſſiſchen Staat großer Sympathien. Mit dem
hinm; trat er in den Ruheſtand und zog ſich von der Politik
riſtian Wilhelm Karl v. Ewald iſt am 18. Juni 1852 in
gybei Erbach als Sohn des Oekonomierats Ewald geboren,
das Gymnaſium in Weimar, ſtudierte an den Univer=
Leipzig, Göttingen, Gießen und beſtand im Jahre 1874
te. 1877 das zweite Staatsexamen. v. Ewald hat einen
juriſtiſchen Aufſtieg genommen. Er wurde 1879
Amts=
in Mainz, 1880 Amtsrichter in Worms, 1884 Staatsan=
Darmſtadt und Mainz (1885) und amtierte ab 26. Juni
s Reichsgerichtsrat in Leipzig, der Stätte der höchſten
zbarkeit im Deutſchen Reich. Im Oktober 1905 wurde
ſald als heſſiſcher Juſtizminiſter nach Darmſtadt berufen,
am 4. Februar 1906 zum heſſiſchen Staatsminiſter unter
ng in der Stelle des Juſtizminiſters ernannt wurde. Der
Adel wurde ihm durch den Großherzog im Dezember
rliehen. Die Gattin Exz. v. Ewalds, Tochter des
Kom=
grats Falckenberg, Worms, war ſtets in gemeinnütziger
5 Weiſe bemüht, die Not der Mitmenſchen zu lindern.
izige Sohn Exz. v. Ewalds ſtarb den Tod fürs
Vater=
son Intereſſe dürfte ſein, daß Exz. v. Ewalds
Groß=
n intimer Jugendfreund Goethes war. Wir wiſſen uns
it weiten Kreiſen der heſſiſchen Bevölkerung, wenn wir
ibilar zum heutigen Tage die herzlichſten Glückwünſche
Bekanntgabe der Wahlergebniſſe. Das Polizeiamt hat die
gabe der Wahlergebniſſe am Abend des 19 und in der
im 20. ds. Mts. durch Lautſprecher, in der Art der
Licht=
durch Aushang in Schaufenſtern oder an den
Verlags=
uckereigebäuden, ihrer Filialen und an Zeitungskiosken
„i, weil die Gefahr beſteht, daß dieſe Art der Verkündigung
hlreſultate zu Anſammlungen und bei der herrſchenden
politiſchen Spannung zu Störungen der öffentlichen
Ord=
rd Sicherheit führt.
Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
Volksſchule in Altenburg, Kreis Alsfeld.
Dienſt=
g iſt vorhanden.
Ernannt wurde am 16. Juni: der Privatdozent Dr. Eduard
cher in Gießen zum planmäßigen außerordentlichen
Pro=
ir Bürgerliches Recht und Arbeitsrecht mit ihren
Neben=
vom 1. April 1932 an.
Verſetzung in den Ruheſtand. Auf Grund des § 1 des
Ge=
ze ſer die Altersgrenze der Staatsbeamten vom 2. Juni bzw.
ember 1923 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. Oktober
eg.=Bl. S. 249) tritt der Miniſterialamtsgehilfe Wilhelm
dt zu Darmſtadt in den Ruheſtand mit Wirkung vom
ember 1932 an.
ſeiſetzung. Am 16. d. M. hatte ſich auf dem Eberſtädter
f eine überaus große Trauerverſammlung eingefunden zur
ig des im Alter von 60 Jahren verſtorbenen Vorſtandes
meſſungsamtes Darmſtadt=Land, Vermeſſungsrat Burk.
ße Trauerverſammlung, in der ſich neben der vorgeſetzten
überaus zahlreiche Kollegen aus der näheren und
wei=
mgebung, eine Abordnung der Freimaurerloge Vertreter
izierverbands, die ſämtlichen Beamten und Angeſtellten
meſſungsamtes, ſowie Vertreter von Staats= und
Kom=
ehörden befanden, gab ein Zeugnis ab von der Wert=
und Beliebtheit des verſtorbenen Vermeſſungsbeamten
iſe ſeiner Freunde und Bekannten wie auch in ſeinem
hen Verkehr. In bewegten Worten verſtand es der
Geiſt=
n Bild von dem Leben des Verſtorbenen zu zeichnen und
tie abnehmende Pflichttreue trotz der ihn verfolgenden
und Leiden hervorzuheben. Von den zahlreichen
Nach=
rachte infonderheit derjenige der Freimaurerloge einen
ſonders tiefen Eindruck. Die Eberſtädter Villenkolonie
in dem Verſtorbenen eines ihrer älteſten Mitglieder.
Heſſiſches Landestheater.
2 Anftält
ſeit 10
K1.
And
. 19.Jun ;Bad Nauheim „Wetter für morgen; veränderlich!”
Sonntag, 26. Juni: Bad Nauheim „Marguerite: 3".
Deſſiſches Landestheater. Heute, Samstag. 19,30 Uhr. die
Tevue=Operette „Im weißen Rößl”. In dieſer
Auf=
vielt zum erſten Male die Röſſelwirtin Leny Marenbach.
iſche Leitung: Karl Maria Zwißler. — Sonntag, den
Gaſtſpiel Fanny Cleve (Leipzig) in „Aüda”.
Stkolle ſingt in der Aida=Vorſtellung am Sonntag Fanny
*4S Gaſt vom Neuen Theater Leipzig. Die Partie der
S ſingt erſtmalig Anita Mitrovic. In den männlichen
en Albert Seibert (Rhadames) Albert Lohmann (Amo=
Iheo Hermann (Ramphis), Theodor Heydorn (König).
ſche Leitung: Karl Maria Zwißler. — Das
Schauſpiel=
e befindet ſich am Sonntag in Bad=Nauheim auf Gaſt=
Eigen Gürſters Komödie „Wetter für morgen; veränder=
Eine Wiederholung dieſer ſo erfolgreichen Komödie in
2r findet Mittwoch, den 22. Juni, ſtatt. — Einmalige
rholung des Berliner Künſtler=Kabaretts
atakombe‟:. Die „Katakombe”, die in dieſen Tagen
cbende im Porza=Haus, Frankfurt abſolviert, hat ſich
ſen, die Vorſtellung Mittwoch, den 22. Juni, im Kleinen
wiederholen. — Die Premiere der nächſten Woche wird
chante Overette „Jim und Jill” von Grey und
New=
zzmuſik von Ellis und Myers ſein. In den
Beſſie Hoffart und Werner Hinz. Inſzenierung:
Pohl; muſikaliſche Leitung: Karl Maria Zwißler.
*Salzſteuern.
Das Salz als Geldquelle der Staaken. — Salzhoheitsrechke und „Salzgrafen”. — Halzkonſkripkionen.
Die Salzſteuer als eine Urſache der franzöſiſchen Revolukion. — Salzſteuern in deutſchen Skaaken.
Wieviel Salz brauchk ein Menſch jährlich?
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6., 7 u. 8. Jim und Jill. Preiſe 0.60—4.80 Mk. 26 Juni 19—22½ Uhr Außer Miete. Im weißen Rözl.
Ermäßigte Pr. 050—4 Mk. Kleines Haus. 9, 22 Juni 120, Ende gegen 22 Uhr. Berliner Kabarett.
Die Katakombe. Ermäßigte Preiſe 0.50—2.50. g. 25 Juni 20 Uhr. Schlußfeier der Oſt. Volksb., Vorver=
kauf: Geſchäftsſt d. Dſt. Voltsb. Pr. 1 u. 2Mr.
Salzſteuern, die auch jetzt wieder in Deutſchland eingeführt
werden, ſind ſeit langer Zeit ein beliebtes Mittel der
Regieren=
den, die leeren Staatskaſſen zu füllen, denn Salz iſt ein
notwen=
diges Genußmittel. Im Uebermaß genoſſen ſchädigt es zwar den
Menſchen, aber heut ſind viele Aerzte, auch bei Kranken nicht
mehr für eine kochſalzfreie ſondern für eine hochſalzarme Koſt,
da das Kochſalz ein wichtiges Anregungsmittel der Verdauung
iſt. Viele Staaten haben darum das Salzmonopol, wie z. B.
Oeſterreich, Italien, die Türkei, mehrere Kantone der Schweiz,
Serbien, Rumänien und Japan. In Deutſchland gab es
auch bis zum Jahre 1867 ein Salzmonopol. Durch das
Salzſteuer=
geſetz vom 12. Oktober 1867 wurde die ausſchließliche Berechtigung
des Staates zum Salzverkauf abgeſchafft und eine Verkaufsſteuer
eingeführt, die 12 Mark für 100 Kilogramm beträgt, alſo die
gleiche Summe, die jetzt als Salzſteuer geplant iſt.
Die Inhaber der landesherrlichen Gerechtſame nannte man
früher „Salzgrafen‟. Eine der ſchwerſten Salzſteuern aller
Zei=
ten hatte Frankreich bis zum Jahre 1790. Damals beſaß
Frank=
reich das Salzmonopol, und der König benutzte dieſes Vorrrecht
dazu, ſogenannte „Salzkonſkriptionen” zu erlaſſen, d. h., durch ein
Geſetz wurde jeder Haushalt gezwungen, nach Anzahl der
Fa=
milienmitglieder eine beſtimmte Menge Salz von den
Monopol=
ſtellen zu kaufen. Wiederverkauf war nicht geſtattet. Dieſe
Be=
laſtung der Bevölkerung war ſehr ſchwer. Beſonders die armen
Schichten empfanden ſie als drückend, denn das Salz war teuer
und kein Menſch wußte, was er mit ſo viel Salz anfangen ſollte.
Der Zwang, unnütz ſehr viel Geld für eine Ware auszugeben,
die in dieſer Menge nicht gebraucht wurde, führte zu großer
Un=
zufriedenheit, und man kann ſagen, daß dieſe Salzkonſkription
eine der vielen Urſachen der franzöſiſchen Revolution war.
Sommer=Ausſtellung Makhildenhöhe 1932.
Der Beſuch der Sommer=Ausſtellung auf der Mathildenhöhe
zeigt ſchon während der 14 Tage ihrer Eröffnung einen ſtarken
Zuſpruch auswärtiger Beſucher, auch des Auslandes. An
hollän=
diſche Beſucher, die in Wiesbaden zur Kur weilen, wird am
kom=
menden Samstag ein größerer Verkauf abgeſchloſſen. Inzwiſchen
iſt ein weiteres Oelgemälde, „Sinnende” von Erich Martin=
Offen=
bach, verkauft worden. Als den Beſuchern der Ausſtellung höchſt
intereſſanteſtes Thema ſind immer wieder die Bildniſſe der „Zwölf
Maler malen eine Frau” es entſtehen die intereſſanteſten
Unter=
haltungen und Urteile über die je nach dem künſtleriſchen
Tem=
perament voneinander gänzlich verſchiedenen Löſungen der
Auf=
gabe. Von nächſter Woche ab beginnen die üblichen geſchloſſenen
Führungen, bei denen manches Intereſſante über die Entſtehung
der einzelnen Bildniſſe zu hören iſt. Die Ausſtellung iſt täglich
von 10 Uhr vormittags bis 18 Uhr nachmittags geöffnet.
— Jungenſchaft der Johannesgemeinde ſchreibt uns: Hiermit
laden wir die Gemeindeglieder der Johannesgemeinde und die
Bubengruppen der Evangeliſchen Jugendgemeinſchaft Darmſtadt
ſowie alle Freunde und Gönner unſerer Arbeit ein zu einem
Zeltlagerabend mit Lichtbildern auf kommenden Sonntag, den
19. Juni 1932, abends um 8 Uhr, in unſerem Gemeindehaus,
Kahlertſtraße 26, an dem von dem Pfingſtzeltlager des B.D J
bei Siedelsbrunn berichtet werden ſoll. Der Eintritt beträgt
20 Rpf., Kinder zahlen 10 Rpf.
V 7020
Der weltbekannte
halbsteife Kragen
Deutsches Erzeugnis D.R.P.
— Petrusgemeinde (Männervereinigung). Herr Pfarrer
Köhler=Darmſtadt behandelte das zeitgemäße Thema „Menſch
ohne Gott”. Wir ſtehen mitten im Kampf gegen die
Gott=
loſenbewegung. Wenn auch die Staatsgewalt die Tätigkeit
der Gottloſenverbände etwas unterbunden hat, ſo iſt trotzdem die
Gefahr noch nicht gebannt. Der Redner beleuchtete zunächſt die
Geſchichte der Gottloſenbewegung. Darwin. Häckel und die erſte
franzöſiſche Revolution haben mit dazu beigetragen,
daß es heute Menſchen gibt, die von Gott nichts wiſſen wollen.
Und doch iſt es erwieſen, daß alle geiſtige Kultur ihre
Wurzel in Gott und in der Religion hat. Die großen geiſtigen
und erhabenen Strömungen können nur erklärt werden als
Empfangen aus einer höheren Hand”. Menſchen werden
ergrif=
fen von Gott. Wir müſſen den Kampf gegen die
Gottloſen=
bewegung mit führen helfen. Die Kirche ſelbſt ſteht bereits
mitten im Schlachtfeld. Wie und mit welchen Waffen kann der
Kampf am beſten geführt werden? Der Redner wies auf die mit
großem Erfolg geführte Bewegung in Hamburg hin, wo
gemein=
ſame Abende mit Freidenkerverbänden unſere Sache ſehr
geför=
dert haben. Auch wir müſſen uns aktiv betätigen. Den
Gott=
loſen kann man nur mit Liebe begegnen. Der
Gemein=
ſchaftsgeiſt iſt zu pflegen und im öffentlichen Leben zu
be=
tätigen. Die Kämpfer gegen die Gottloſenbewegung müſſen
gleichſam an die Hecken und Zäune” gehen und in Wort und
Tat beweiſen, daß in ihnen der wahre Gott lebt und ſie die Liebe
Gottes in ihrem Herzen tragen. Herr Oberreallehrer Frank
dankte dem Redner für ſeine, ſo inhaltsreichen, tiefgründigen
Ausführungen mit herzlichen Worten und ermahnte in
Gemein=
ſchaft mit den beiden Herren Geiſtlichen Weiß und Irle die
zahl=
reichen Zuhörer, mitzuhelfen am großen Werk und ſtets zu zeigen.
daß die Liebe des Allmächtigen und damit Gott in uns allen lebt.
Sommer-Ausgabe 1932
Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken,
Bahnhofs-
buchhandlung und Geschäftsstelle, Rheinstraße 25.
— Schloßgemeinde. Der von den Vorſtänden der
Gemeinde=
vereine für nächſten Sonntag, 19. Juni, geplante Ausflug nach
dem Einſiedel findet beſtimmt ſtatt. Vorherige Anmeldung und
ſonſtige Auskunft bei Frl. Engel, Schuchardſtraße 8.
Ruheſtörung durch Muſik. In der letzten Zeit iſt
wieder=
holt beobachtet worden, daß bei offenen Fenſtern oder im Freien
in einer die Nachbarſchaft beläſtigenden Weiſe muſiziert,
Radio=
oder Grammophonmuſik veranſtaltet worden iſt. Abgeſehen davon,
daß ein ſolches Verhalten immer rückſichtslos iſt, wird dabei in
vielen Fällen der ſtrafrechtliche Tatbeſtand des ungebührlichen
ruheſtörenden Lärms (8 360 Ziff. 11 StGB.) gegeben ſein. Dabei
macht es grundſätzlich keinen Unterſchied, ob der ruheſtörende
Lärm zur Nachtzeit oder am Tage erregt wird. Die
Polizei=
beamten ſind angewieſen, gegebenenfalls Strafanzeige zu erheben.
Eine geringe Salzſteuer iſt und war ſeit langer Zeit in
vie=
len Ländern im Gebrauch. Zahlreiche Staaten hatten ein
Han=
delsmonopol. Private durften Salz nicht einführen und nicht
verkaufen. Privatſalinen durften ihre Erzeugniſſe nur an den
Staat abgeben, wie z. B. früher in Preußen, Sachſen und Naſſau
Andere deutſche Länder haben Produktionsſteuern eingeführt, und
zwar vom Salzerzeuger, wie Hannover, Oldenburg, Bremen und
Braunſchweig vor dem Jahre 1867 nach 1867 gab es eine
allge=
meine Salzſteuer in Deutſchland. Auch Frankreich und Rußland
kennen Salzſteuern. England dagegen, Belgien und Schweden
haben wenigſtens vor dem Kriege Salzſteuern nicht gekannt. In)
England wurde ſie im Jahre 1825 abgeſchafft, in Belgien inn
Jahre 1871. Man erkennt daraus, daß in den verſchiedenen
Staaten die Verhältniſſe ganz verſchiedenartig geſtaltet ſind.
Der Salzgenuß iſt übrigens ſeltſamerweiſe nicht bei allen
Völkern zu finden. Die Küſtenbevölkerungen, die das Salz aus
dem Meerwaſſer gewinnen bzw. in früheren Zeiten gewonnen
haben, kennen das Salz ſeit Jahrtauſenden. Andere Völker, die
nicht am Meere wohnen, wie viele indogermaniſche Stämme,
haben den Salzgenuß erſt in ſpäteren Entwicklungsſtadien kennen
gelernt. Im Orient und bei den ſlawiſchen Völkern hat der
ge=
meinſame Salzgenuß ſymboliſche Bedeutung, denn dadurch wird
die Freundſchaft beſiegelt. Für den Ertrag der neuen Salzſteuer
iſt die Frage wichtig, wieviel Salz ein Menſch im Jahre nötig
hat. Man kann den Bedarf nur ſchätzen, da man ja Salz nicht
in beſtimmten Quantitäten ißt, ſondern nur als Gewürz zu
an=
deren Speiſen gebraucht. Der Bedarf eines Menſchen im Jahre
wird auf rund 8 Kilogramm geſchätzt, ſo daß die Belaſtung eines
jeden Deutſchen durch die Steuer im Jahr ungefähr 1 Mark
beträgt.
Zum Bodenſee und Oberrhein.
Nachdem die erſte mehrtägige Sonderfahrt der RBD. Mainz
nach Oberbayern bei allen Teilnehmern ſoviel Befriedigung
aus=
gelöſt hat, weil hier für wenig Geld eine Geiſt und Körper
befrie=
digende Erholung verſchafft worden war, darf man mit
hochge=
ſpannten Erwartungen der für die Zeit vom 1. bis 4. Juli, d. h.
von Freitag bis Montag, geplanten Fahrt zum Bodenſee
ent=
gegenſehen. Konſtanz iſt zunächſt Ziel und Standquartier. Die
Hinfahrt führt über die Schwarzwaldbahn nach Triberg, die
Rück=
fahrt über die Höllentalbahn nach Freiburg. Der um 50 Prozent
ermäßigte Fahrpreis bewegt ſich, je nach der Abfahrſtelle, zwiſchen
14 und 18 RM., alſo wirklich zu erſchwingen. Die Preiſe für
Un=
terkunft und Frühſtück mit Bedienung in Konſtanz ſchwanken je
nach den Zimmeranſprüchen zwiſchen 2,50 und 5,00 RM. Ein
Son=
derſchiff der Bodenſeeflotte führt eine billige Rundfahrt zum
Fahrpreis von 3,30 RM. längs dem Deutſchen und Schweizer Ufer
aus. Nach dem Allgäu, Vorarlberg und der Schweiz ſind
Auto=
fahrten zu ſehr ermäßigten Preiſen vorgeſehen.
Sonntagsrück=
fahrkarten ermöglichen auch weitere Fahrten wie nach Chur,
Luzern, St. Gallen, die Mainau, Reichenau uſw. Wem es alſo
mit Rückſicht auf die Zeitverhältniſſe nicht vergönnt iſt, längeren
Aufenthalt für die Ferien auswärts zu nehmen, der wird gern
die hier von der Reichsbahn gebotene günſtige Gelegenheit benutzen
und die demnächſt in den Zeitungen und auf Aushängen
erſchei=
nenden amtlichen Bekanntmachungen zum Anlaß nehmen, ſich
rechtzeitig mit der Fahrkarte zu verſorgen.
— Das 25jährige Arbeitsjubiläum feiert Frau Roſa Menges.
Wienerſtraße 68, als Büglerin bei der Fa. R. Bieger, Waſch= und
Bügelanſtalt, Rückertſtraße 14
— Im Schloßmuſeum ſind Führungen am Sonntag um 11 und
11.30 Uhr vorm., und an den Wochentagen um 11 und 11.30 Uhr
vorm und um 3 und 3.30 Uhr nachm. Dauer einer Führung etwa
1½ Stunden. Die Holbeinſche Madonna kann ſtets geſondert von
den Führungen beſichtigt werden.
— Die ruſſiſche Kapelle auf der Mathildenhöhe iſt jeden Tag
zur Beſichtigung von 10—12.30 Uhr und von 3—7 Uhr geöffnet.
— Volksbühne. Auf die Werbevorſtellung der Volksbühne,
Montag, den 20. Juni, 20 Uhr, Gr. Haus. „Die endloſe Straße‟,
Frontſtück von Graff und Hintze wird nochmals aufmerkſam
ge=
macht, beſonders darauf, daß Nichtmitglieder der Volksbühne auch
Zutritt haben. Die Preiſe ſind ſo niedrig gehalten, daß auch die
das Stück ſich anſehen können, die ſich einen regelmäßigen
Theater=
beſuch nicht leiſten können. Gutſcheine ſind in der Geſchäftsſtelle
der Volksbühne Eliſabethenſtr. 34 (Haus Alter), und im Büro
des Gewerkſchaftskartells, Bismarckſtr. 19, II., zu haben.
— Naturheilverein Darmſtadt. Einen äußerſt wohlgelungenen
Vortrag hielt, Frau Hickler in der Aula des Realgymnaſiums
über das Thema: „Rohkoſt und veg. Sommergerichte.” Nach der
Ernährungslehre des bekannten Diätreformers Dr. Bircher=
Ben=
ner, Zürich, erklärte die Rednerin in leicht verſtändlicher Weiſe
den geſamten Stoffwechſelvorgang und die außerordentliche
Wich=
tigkeit der Zuſammenſtellung unſerer Nahrung. Nach dem
Vor=
trage wurden ſchmackhaft zubereitete Speiſen wie Tee. Suppe,
verſchiedene Salate, eine vorzügliche Gemüſeſülze, Erdbeerſpeiſe
und anderes mehr herumgereicht. — Donnerstag, den 23. Juni,
Beſichtigung der Konſervenfabrik. Helvetia” in Groß=Gerau.
Ab=
fahrt um 13.30 Uhr Luiſenplatz mit Omnibus, Meldungen, auch
für Gäſte, bis ſpäteſtens 20. Juni im Luftbad oder bei Frau
Schmank. Schützenſtraße 16.
Um Störungen des Unterrichts und der Studien in der
Techniſchen Hochſchule zu verhüten, wird das Polizeiamt künftig
die Verteilung von Handzetteln und Flugblättern aller Art,
ins=
beſondere auch ſolche politiſchen Inhalts an den Eingängen zur
Techniſchen Hochſchule in der Hochſchulſtraße, Magdalenenſtraße und
Alexanderſtraße, ſowie in einer Entfernung von weniger als
50 Meter von den Eingängen nicht mehr zulaſſen. Die
Polizei=
beamten ſind mit ſtrenger Ueberwachung der Vorſchrift beauftragt.
Lokale Veranſtalkungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu beirachten,
imn keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kriti.
— Auf Schuls Felſenkeller finden Samstag und
Sonntag die beliebten Gartenkonzerte bei freiem Eintritt ſtatt;
ausgeführt vom Stadtorcheſter. — Am Sonntag findet ein
Ope=
retten= und Schlagerabend ſtatt. (Stadtorcheſter.) Eintritt frei.
Das Sport=Café am Böllenfalltor mit den
ſchönen ſtaubfreien Gärten, der ideale, nah gelegene
Sommer=
aufenthalt, veranſtaltet heute, ein großes Gartenkonzert, an dem
ſich ab 11 Uhr der Geſellſchafts=Tanzabend anſchließt. (Siehe
Annonce.)
— Reſtaurant Sitte. Am Sonntag Bekanntgabe der
Wahlreſultate.
— Im Hotel und Reſtaurant zur Poſt finden heute,
Samstag, morgen, Sonntag, die beliebten Geſellſchaftsabende mit
Tanz ſtatt. Dieſe gemütlichen Abende im Hotel Poſt am
Haupt=
bahnhof finden ſtets beſonders ſtarken Zuſpruch. (Siehe heutige
Anzeige.)
Vereinskalender.
— Vereinigung früherer Leibgardiſten (ehem.
Leibgarde=Inf.=Rgt. 115), Ortsgruppe Darmſtadt. Sonntag, den
3. Juli, Rheinfahrt ab Bingen bis Koblenz (Deutſches Eck)
mit Sonderſchiff der Köln=Düſſeldorfer Rheinſchiffahrts=
Geſell=
ſchaft. Anmeldung bis ſpäteſtens 25. Juni an Kam.
Oberpoſt=
ſekretär Glanz, Kittlerſtraße 35. Auch Nichtmitglieder
kön=
nen ſich an der Fahrt beteiligen.
— Verein ehem. Angehöriger des
Großherzog=
lichen Artilleriekorps. Nächſte Beſichtigung Sonntag,
den 19. Juni, nachm. 2.45 Uhr. Beſichtigt wird das ſtädtiſche
Muſeum unter Führung von Herrn Archivdirektor Dr. Müller.
(Siehe auch Rundſchreiben.)
— Vereinigung früherer Leibgardiſten. Unſere
Mitglieder machen wir auf die heute abend ſtattfindende achte
Wanderung aufmerkſam und bitten um zahlreiche Beteiligung.
Abmarſch 18.40 Uhr Ecke Martins= und Jahnſtraße mit dem
End=
ziel Villenkolonie Eberſtadt.
Seite 6 — Nr. 168
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Staatspräſident Dr. Adelung wird Hindenburg informieren.
* Die Eiſerne Front hielt geſtern abend noch einmal eine
Maſſenkundgebung ihrer Darmſtädter und Vorort=Anhänger ab.
Auf dem Marienplatz hatten ſich gut 10000 Menſchen
eingefunden, die den Erklärungen des heſſiſchen Staatspräſidenten
Dr. Adelung, des Reichstagspräſidenten Löbe und einiger
anderer Redner lebhafte Beifallsäußerungen darbrachten. Zunächſt
ſprach Staatspräſident Dr. Adelung, der u. a. erklärte:
Das neue Reichskabinett hat leider — entgegen allen
War=
nungen faſt ſämtlicher Landesregierungen — die Privat=Armee
des Herrn Hitler wieder zugelaſſen. Dadurch iſt in weiteſten
Volkskreiſen ſtarke Beunruhigung eingetreten, weil man
be=
fürchtet, daß die Verwilderung und Verrohung des politiſchen
Lebens, die ſich in Deutſchland in unerhörteſter Weiſe geltend macht.
ſich noch verſchärft. Der Herr Reichspräſident von Hindenburg
hat zwar in einem Briefe zum Ausdruck gebracht, er habe das
Vertrauen, „daß der politiſche Meinungskampf in Deutſchland ſich
künftig in ruhigeren Formen abſpielen wird, und daß
Gewalt=
tätigkeiten unterbleiben”. Nach den Erfahrungen im
heſ=
ſiſchen Wahlkampf vermag ich dieſe Hoffnung nicht zu
tei=
len. Durch die Gaſſen vieler Orte in Heſſen ſchreitet Gewalt und
Terror. Die heſſiſche Regierung wird ſich aber, ſolange ſie an ihrem
Platz ſteht, ihrer Verantwortung bewußt bleiben und wird mit
allen Mitteln und ohne Rückſicht Leben und Geſundheit der
Bür=
ger zu ſchützen wiſſen. Das mögen ſich jene merken, die
Meinungsfreiheit für Terrorfreiheit halten. — Ich werde zu
gegebener Zeit dem Herrn Reichspräſidenten
perſönlich unſere Feſtſtellungen und
Beobach=
tungen zur Kenntnis bringen. Ich bin auch ſicher, daß
gſich vor allem die Arbeiter, aber auch Bürger und Bauern, gegen
Vergewaltigungsverſuche zu wehren wiſſen. Die Eiſerne
Front iſt jedenfalls feſt entſchloſſen, ſich keinem Terror zu
beu=
gen. Sie wird ſich dabei, wie bisher, ſtreng im Rahmen der
Ge=
ſetze halten und den republikaniſchen Staat mit allem
„Nachdruck ſchützen.
Zu meinem großen Bedauern ſind bei der Abwehr von
ge=
walttätigen Angriffen bereits zahlreiche Opfer zu beklagen.
Hof=
fentlich ſind dieſe nicht umſonſt gebracht, und hoffentlich iſt die
Zeit nicht mehr fern, wo dem fasciſtiſchen Diktatur=Spuk und
ſeinen Gewaltmethoden in Deutſchland durch die Einſicht der
Be=
völkerung endgültig ein Ende bereitet wird.
Reichstagspräſident Paul Löbe polemiſierte vor allem gegen
den Führer der Nationalſozialiſten, Adolf Hitler, der am
Mitt=
woch abend in Darmſtadt über alle möglichen nebenſächlichen
Fra=
gen, nur nicht über die Notverordnung der Regierung v.
Papen, die doch von Hitler toleriert und ermöglicht worden ſei,
über ihren Raub an den Renten der Kriegsopfer, Witwen und
Waiſen, der Arbeitsloſen, Kriſen= und Wohlfahrtsunterſtützten
ge=
ſprochen habe — Wer die Kaſernenhof=Erziehung der jungen
Generation, ihr Verbluten in einem neuen Krieg und die
Dikta=
tur der ſozial= und kulturpolitiſchen Reaktion verhindern wolle,
müſſe in den Heſſen= und Reichstagswahlen gegen die NSDAP.
ſtimmen. — An die Kundgebung ſchloß ſich ein Fackelzug durch die
von Tauſenden umſäumten Innenſtraßen. Zu ernſteren
Zwiſchen=
fällen iſt es nirgends gekommen.
Die am gleichen Abend durchgeführte Kundgebung der
Kom=
muniſten war erſtaunlich ſchwach beſucht.
Einen ſehr ſtarken Erfolg hatte die Verſammlung der
Zentrumspartei
im Konkordiaſaal aufzuweiſen, Allerdings traf Reichskanzler Dr.
Brüning von ſeiner Kundgebung in Mainz nicht mehr rechtzeitig
ein. Zunächſt ſprach der badiſche Kultusminiſter Dr.
Baum=
gärtner, der auf das neue SA.=Verbot der badiſchen Regierung
hinwies. Ueber die Sozial= und Kultuxpolitik des Zentrums
ſprach Reichstagsabg. Frau Teuſch.
Deutſchnationale Volkspartei, Darmſtadt. Heute Samstag
öffentliche Verſammlung im Concordia=Saal. Herr
Oberſtudien=
direktor Schlimmer wird, über den „Tag der Entſcheidung”
und Frau Klara Klingſpor über „Wirtſchaftliche und
kultu=
relle Mitwirkung der Frau” ſprechen.
Der Deutſche Gewerkſchaftsbund (Chriſtlich=Nationale
Arbeit=
nehmerbewegung) legt Wert auf die Feſtſtellung, daß er die von
ſozialdemokratiſcher Seite verbreitete Flugſchrift „Die heſſiſchen
Gewerkſchaften ablehnt und damit nicht das geringſte zu tun hat.
* Mainz, 17. Juni.
In der fAula der Höheren Töchterſchule veranſtaltete die
„Nationale Einheitsliſte” eine Wählkundgebung, in der von
Red=
nern zur Sammlung aller wertvollen Kräfte im Bürgertum für
den kommenden Sonndag aufgerufen wurde. Der Leiter der
Kund=
gebung, Pfarrer Page=Mainz, umriß den Willen der Liſte 9,
der darinfgipfelt, in der Zeit der politiſchen Pſychoſen, denjenigen
Wählern ſaus den bürgerlichen Lagern, die den Radikalismus aus
Verantwortungsbewußtſein ablehnen, Gelegenheit zur Schaffung
einter ausſichtsreicheren politiſchen Arbeitsmöglichkeit zu geben.
Als erſter Redner ſprach Landtagskandidat Lehrer Greb=Mainz.
Der Referent betrachtete kritiſch die vergangenen 5 Monate
heſſi=
ſchen Landtags. Die Frageſtellung, ob es denn nun wirklich
an=
ders geworden ſei, laſſe ſich jedoch nur mit einem Nein
beantwor=
ten. Die Not ſei eher gewachſen, dazu habe ein Ton und ein
Ge=
baren auf der Straße, in den Verſammlungen und im Parlament
um ſich gegriffen, der aufs Tiefſte zu bedauern ſei. Die
Wahllau=
heit entſpränge dem traurigen Bild, das unſere Parlamente heute
böten. Dieſer Wahllauheit durch die Möglichkeit der Wahl einer
wenn auch kleinen, aber einflußreichen Gruppe im Parlament
ab=
zuhelfen, ſei Sinn und Ziel der „Nationalen Einhehitsliſte”, die
die Plattform ſein müſſe aller deutſchen Bürger, deren ſehnlichſter
Wunſch darin beruhe, ſich und ihren Nachkommen geordnete
Ver=
hältniſſe zu ſchaffen. Der zweite Redner, Reichstagsabgeordneter
Dr. Regh=Köln, analyſierte den Begriff „Bürgertum”, in dem
er die Gemeinſchaft aller Deutſchen ſieht, die Wert darauf legen,
für ſich und ihre Nachkommen eine beſſere Zukunft zu ſchaffen. In
ſeiner Stellungnahme zum Nationalſozialismus erklärte Dr. Regh,
die Gefahr für den Nationalſozialismus beſtünde darin, daß aus
den Führern leicht Geführte werden könnten, Gefangene ihrer
eigenen Bewegung. — Da ſei es nun der Verſuch der „Nationalen
Einheitsliſte”, beſonnene Menſchen zuſammenzuſchließen, die dort
Gewordenes aufgehen laſſen in poſitivem Staatsbürgertum, um
einmal geweckte Kräfte poſitiv für Deutſchland einzuſetzen und
nicht für Parteizwecke. Mit der Mahnung, einzutreten für ein
ge=
ſchloſſenes und entſchloſſenes Bürgertum, beſchloß der Redner ſeine
inhaltsreichen Ausführungen.
— Michelſtadt, 17. Juni. Im „Saalbau” fand hier unter
Lei=
tung von Oberſtudiendirektor Dr. Roloff eine gutbeſuchte
Wahl=
verſammlung der Nationalen Einheitsliſte ſtatt. Als Redner
waren gewonnen, Reichstagsabgeordneter Morath und
Rechts=
anwalt Ludwig. Der erſtere ſprach über das Thema „Bürger
erwache‟. Er zeichnetg ein/Bild von dem Freiheitsgeiſt des
Vürgertums vor hundert/ Jahren, im Vergleich zu dem
national=
ſozialiſtiſchen Untertanengeiſt von heute. Er rief auf zur
Erinne=
rung an die große Vergangenheit des Bürgertums mit ihren
un=
erreichten Verdienſten kum die kulturelle und wirtſchaftliche
Hebung unſerer keutſchen Volksgemeinſchaft. Sein Appell zu.
neuem Aufrücken der mittleren Schichten dürfte nicht ungehört
verhallt ſein. — Rechtsanwalt Ludwig ſprach über die
Verhält=
niſſe im heſſiſchen Landtag, über die Gründe ſeiner Auflöſung und
die Bedeutung der Einheitsliſte. In der Diskuſſion ſprach ein
Nationalſozialiſt und Herr Dr. Roloff. Letzterer über die wahre
deutſche Volksgemeinſchaft und ihre praktiſchen Auswirkungen im
einzelnen.
— Groß=Gerau, 17. Juni. Die Nationale Einheitsliſte hatte
für Donnerstag abend zu einer öffentlichen Wahlverſammlung im
„Weißen Roß” hier aufgerufen. Bei ſehr gutem Beſuch eröffnete
Zürgermeiſter Dr. Lüdecke als Verſammlungsleiter und gab das
Wort anſchließend Herrn Schmiedemeiſter Nothnagel=
Gries=
heim, der ſich insbeſondere mit den Zielen und Zwecken der
Ein=
heitsliſte befaßte. Er ſtreifte dabei auch die Beziehungen des
Hand=
werks, der Beamtenenſchaft und ſonſtiger Mittelſchichten zu den
bürgerlichen Parteien und betonte, daß es vornehmſte Pflicht des
Bürgertums ſei, alle Soziakiſierungstendenzen von rechts und
links abeuwehren und feſtzühalten an der privaten Wirtſchaft,
deren auf der Tüchtigkeit des einzelnen beruhende Vorzüge nicht
geleugnet werden können. — Im Anſchluſſe hieran ſprach
Land=
tagsabgeordneter Glaſer=Nordheim über die Tätigkeit der
Par=
teien im verfloſſenen Landtag und geißelte beſonders ſcharf die
demagbgiſche Politik der Natiopalſozialiſten.
— Dudenhofen (Kreis Offenbach), 18. Juni. Die „Nationale
Einheitsliſte” hält heute Samstag abend um 9,30 Uhr in der
„Krone, eine Wählerverſammlung ab, bei der der Vorſitzende der
Lundvolkpartei, Landwirt=K. K. Glaſer=Nordheim, ſprechen
wird.
— Guſtavsburg, 17. Juni. Die geſtrige Wahlverſammlung der
Nationalen Einheitsliſte im Saalbau hier hatte einen guten
Be=
ſuch aufzuweiſen. Profeſſor /Axt=Darmſtadt ſprach nach
Be=
grüßungsworten des Verſammkngsleiters Kappler über die Ziele
der Einheitsliſte und behandelte anſchließend die Tätigkeit der
verſchiedenen Parteien im verfloſſenen heſſiſchen Landtag. Seinen
Ausführungen war zu entnehmen, daß angeſichts der
verantwor=
tungsloſen Haltung der radikalen Parteien, eine Selbſtbeſinnung
des Bürgertums jetzt unbedingt Platz greifen muß, um ihm
wie=
der die entſprechende Geltung zu verſchaffen.
Büdingen. 16 Juni. Hier ſprachen geſtern abend
im unteren Rathausſaal Bürgermeiſter a. D. Buxbaum=
Darm=
ſtadt und Schmiedemeiſter Nothnagel=Griesheim in einer
öffentlichen Wahlverſammlunggder Nationalen Einheitsliſte. Der
erſtere verbreitete ſich in der Hauptſache über die Grundlagen der
freien Wirtſchaft, übex das Programm der Einheitsliſte, über die
Begriffe Perſönlichkeſt und Maſſe, über Arbeitsbeſchaffung uſw.
Schmiedemeiſter Nothnageb behandelte die Entſtehung der
Ein=
heitsliſte und deren Verhältnis zu Handwerk und
Berufsbeamten=
tum. Außerdem ſkizzierte er die Tätigkeit der Nationalſozialiſten
im verfloſſenen Landtag. In der Diskuſſion ſprach ganz kurz ein
Nationalſozialiſt. Intereſſant war, daß ein anderer Anhänger
die=
ſer Partei die Namen der Anweſenden zu notieren verſuchte, ſo
daß der Verdacht nahe liegt, daß die Nazis in Büdingen auf dieſe
Weiſe einen Terror auszuüben ſuchen.
— Die Heilsarmee (Schulzengaſſe 3). Sonntag vorm.
Heili=
gungsverſammlung. Jeden Mittwoch, Freitag und Sonntag abends
öffentliche Vexſammlung. Donnerstag abends Heimbundſtunde und
Pfadfinderſtunde. Montag: Pfadfinderſtunde.
Kinderverſammlun=
gen: Jeden Sonntag vorm. und abends. Mittwoch große
Extra=
verſammlung, geleitet von Major Jetter aus Berlin. Hierzu iſt
die Jugend beſonders herzlich eingeladen.
Rundfunk=Aufführungen eines einheimiſchen
Kom=
poniſten. Ein neues Orcheſterwerk des Darmſtädter Kom=
42, wurde
poniſten Julius Klaas. „Feſtliche Suite‟
vom Süddeutſchen Rundfunk in Stuttgart zur
Ur=
aufführung angenommen. Der Süddeutſche Rundfunk in
Mann=
heim (Stuttgart) bringt von dem gleichen Verfaſſer am
Diens=
tag, den 21. Juni, vormittags um 10.20 Uhr, die Sonate in B=
Dur für Bratſche und Klavier op. 36 zur Aufführung. Ferner
bringt Radio Barcelona am Freitag, den 24 Juni, um
22.15 Uhr, zwei Orcheſterſtücke: Sarabande und Gavotte aus
op. 10 von Julius Klaas.
Briefkaſten.
* Jgnotus. Der Zuſchlag zur Einkommenſteuer für Einkommen
über 8000.— RM. iſt geblieben und weiterhin zu entrichten.
— Das Union=Theater bringt heute und folgende Tage die
große Ausſtattungs=Tonfilm=Operette „Ronny” mit Käthe von
Nagy und Willi Fritſch. Dazu das intereſſante Beiprogramm.
— In den Helia=Lichtſpielen gelangt heute und folgende Tage
der neue große Abenteuer=Tonfilm der Ufa „Die Gräfin von
Monte Chriſto” mit Brigitte Helm und Rudolf Forſter zur
Vor=
führung.
— Die Palaſt=Lichtſpiele bringen heute und folgende Tage
zwei Neuaufführungen im Doppelprogramm, und zwar ſieht man
Hans Albers in dem ſenſationellen Kriminal=Tonfilm „Der
Greifer”
D
Tageskalender für Samstag, den 18. Juni 1932.
Union=Theater: „Ronny”: Helia=Lichtſpiele: „Die Gräfin von
Monte Chriſto”; Palaſt=Lichtſpiele: „Der Greifer” und „Hai
Tang”
Konzerte: Herrngarten=Café Café Oper, Reſtaurant
Rehberger, Schuls Felſenkeller. — Rippers Platanengarten:
Großes Konzert. — Hotel Schmitz: Garten=Konzert. — Hotel
u. Reſt. Poſt: Geſellſchaftsabend m. Tanz. — Konkordiaſaal,
20,15 Uhr: Oeffentliche Verſammlung der Deutſchnationalen
Volkspartei.
Es iſt nicht zu leugnen, daß ein großer Teil des ka=
Publikums in Deutſchland mit der Zeit Vernunft und 5
annimmt und ſich daran gewöhnt, deutſche Erzeugniſſe
vorzuziehen — die Verallgemeinerung der Not hat dieſe wi
liche Einſicht mehr gefördert als die nicht immer
geſchick=
bung amtlicher Stellen. — Eine wohlgelungene Probe
Exempel iſt, wie die Landwirtſchaftskammer für Nieder
berichtet, in Breslau gemacht worden: Um die heimiſchen
deren Treibhauskultur hohe Erzeugungsunkoſten verurſad
in vielen Fällen einen weſentlichen Teil des Wirtſchaft
der Gemüſezüchter darſtellen, vor den ausländiſchen Erze
kenntlich zu machen und ſo für den Abſatz zu werben, ſind
einer blauweißen Papierbinde verſehen worden, welche d
ſchrift trägt: „Deutſches Erzeugnis — G. V. G. — Breslau
Erfolg dieſer Maßnahme iſt überraſchend. Die auf dieſ
an ihre deutſche Pflicht ermahnten Hausfrauen fordern, du
Erfahrungen mit ihrem Einkauf weiter angeregt, in ſte
Maße „Gurken mit Bauchbinde‟. Nicht nur auf dem
Markte, auch in den Geſchäften. Das hat bewirkt, daß
Händler ſich dazu bekehrt haben, nun ausdrücklich Gurken
langen, die als deutſches Erzeugnis gekennzeichnet ſind.
tonen dabei, daß die Hausfrauen ſo legitimierte Gurke
gekennzeichneten vorzögen. Dieſer überaus erfreuliche
Erf=
anderwärts zur Nachahmung anregen!
T Eberſtadt, 17. Juni. Aerztlicher Sonntags
Am Wahlſonntag (19. Juni) verſieht Dr. med. Gaßner?
lichen Sonntagsdienſt. — Beratungsſtunde. Am
den 20. Juni, nachmittags von 3 bis 4 Uhr, findet in der
bergſchule wieder eine Beratungsſtunde der Mutter= un)
lingsfürſorge ſtatt. — Nachſchau der geimpften
der. Die Nachſchau der Impflinge findet am Mittwoch,
Jun: 1932, vormittags 9 Uhr, in der Georgſchule ſtatt.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 17. Juni. Jugendfeſt. Schul
und Ortsvorſtand haben ſich trotz der ſchlechten Zeitver
entſchloſſen, das einmal beliebt gewordene und zu einem (
nen Volksfeſt entwickelte Jugendfeſt auch in dieſem Jahr
zu veranſtalten. Das Feſt findet ſtatt am Freitag, den
nachmittags, auf dem Spielplatz des nahegelegenen „Lohwä
Griesheim. 17. Juni. In einer der letzten Nächte g.
der hieſigen Polizei nach längerer Streife einer Kle
Schmierkolonne, die auf Fahrrädern die Straßen durchf
die Spur zu kommen und einen jungen Burſchen davon /
men. Er wurde in Haft genommen und einem eingehenden
unterzogen, worauf er wieder freigelaſſen wurde. Die
Komplizen enkkamen unter dem Schutz der Dunkelheit a
Fahrrädern, jedoch konnten ihre Perſonalien feſtgeſtellt
G. Ober=Ramſtadt, 17. Juni. Unſer Volksſchwir
weiſt ſeit Eintritt des ſommerlichen Wetters einen ſic)
ſteigernden Badebetrieb auf. Es beſteht Veranlaſſung, dar
zuweiſen, daß die Badepreiſe in dieſem Jahr weſentlic
geſetzt ſind und daß Erwerbsloſe noch beſondere Vergün
hierin haben. Für auswärtige Beſucher ſei auf die Bede
ſtelle „Schwimmbad” der Heag=Omnibuslinie Darmſtadt
falltor)—Ober=Ramſtadt hingewieſen. — Die 50jä
Schulkameraden trafen ſich kürzlich zu einer Be
wegen gemeinſamer Feier ihres 50. Geburtstages Sie /
einen Ausſchuß, dem die Vorbereitung und Durchführung ſm
ausſichtlich im Auguſt ſtattfindenden Feier übertragen w.
Gundernhauſen, 17. Juni. Am Sonntag, den 19. J ſu
mittags 9 Uhr, hält das Landwirtſchaftsamt Darmſtadt h. kn
Gemarkungsrundgang ab. Treffpunkt iſt an der Bürger Fae
An. Groß=Zimmern 17. Juni. Motorradunfa
geſtern abend gegen 8 Uhr ſtieß ein hieſiger Motorradf(
Nordausgang von Groß=Zimmern, am ſogenannten By
mit einem Radfahrer aus Dieburg zuſammen. Das G.
Fahrrades war wie zuſammengerollt. Der Radfahrer w
Stück mitgeſchleift und dann zur Seite geſchleudert. Auſ
ſchweren Beinverletzung trug er noch vier Rippenbrüch ſa
Ein Arzt aus Groß=Zimmern leiſtete die erſte Hilfe. Der
radfahrer kam mit dem Schrecken und einigen kleinen Hau ſeiu
fungen davon.
4. Lörzenbach, 17. Juni. Schadenfeuer. Am
nachmittag brach in der Hofreite des Landwirts und
Fleſchhut ein Brand aus, während dem der Beſitzer und Lſa
hörigen bei der Heuernte beſchäftigt waren, alſo die Eel
ziemlich unbeaufſichtigt war. Bald ſtanden Scheune und
lichterlohen Flammen. Trotzdem die Feuerwehr bald zuP
war und den Brand energiſch bekämpfte, griff das Feuer
das Wohnhaus über, das an die Wirtſchaftsgebäude ſich lan
Es gelang noch, das Mobiliar und Kleidungsſtücke aus 1
ren Räumen teilweiſe zu retten, aber alles andere, ſ.
Wohnhaus ſelbſt fielen den Flammen zum Opfer. Die
brannten bis auf die Grundmauern aus. Der Sachſchade
groß. Das Unglück trifft die Familie ſehr hart, wenn
Schaden größtenteils durch Verſicherung gedeckt iſt. U
Brandurſache iſt noch nichts Genaueres bekannt, man vern
Umſtänden nach Brandſtiftung.
W Heppenheim a. d. B., 17. Juni. Witterun
Landwirtſchaft. Die Witterung der letzten Tage be
die Vegetation in reichem Maße. Die Triebe an den A
ſind beſonders gut fortgeſchritten. Die ſich zeigenden
verſprechen bei günſtiger Witterung einen reichen Ertra
ſtöcke in beſonders ſonniger Lage tragen blühende Geſ”
Die Heuernte iſt in vollem Gange und befriedigt ſowohl
titativer wie in qualitativer Hinſicht. — Die Kartoffel
gen üppiges Wachstum. Trotz der ſpäten Ausſaat ſind
Entwickelung raſch vorwärtsgeſchritten Der Stand
treidefelder iſt ebenfalls ſoweit zufriedenſtellend, all
trifft man blühendes Korn an. Die teilweiſe, ſtarke 2
tung der Aecker muß auch in dieſem Jahre mit allen M
kämpft werden. — Die erſten Kirſchen und Erdbeert
Stachelbeeren konnten bereits geerntet werden.
bewegung ſtellt ſich für Kirſchen auf 25 bis 30
Pfennich=
beeren auf 45 bis 50 Pfennig, für unreife Stachelbeere
12 Pfennig das Pfund. Die Preiſe für landwirtſchaft!
dukte zeigen eine langſam ſteigende Tendenz. — Die 61
im Einzelverkauf ſind infolge Anſteigen der Viehpreiſe
ſprungartig geſtiegen. — Auszeichnung. Das
Vorſtandsmitglied der hieſigen Ortsgruppe des Odenn
Herr Georg Hamel, erhielt für treue Arbeit im Inke
Vereins anläßlich der Hauptverſammlung des Geſamro
klubs in Erbach die ſilberne Auszeichnung. Die gleiche
nung war für den zweiten Vorſitzenden, Herrn Güldne
ſehen, die ihm leider infolge plötzlichen Todesfalls nicht
teil werden konnte.
In den Jahr. 189 Ot Schlafzimmer u. 1906 verſtarb. in
Darmſt, die Fabri= Kinder=Strickjäckch.
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Die Schwierigkeiten der hefſiſchen Landwirtſchaft.
Ein Schreiben Miniſter Kirnbergers an den neuen Reichsernährengsminiſter.
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iniſter Kirnberger hatte in einer Unterredung dem
niniſter für Ernährung und Landwirtſchaft, Freiherrn von
die Notlage der heſſiſchen Landwirtſchaft geſchildert. Er
ſeinen Bericht durch eine Darſtellung, mit der er die Bitte
ſet, daß Miniſter Braun die Zuſage ſeines Amtsvorgängers
der ſich — wie erinnerlich — bereit erklärte, im Juni die
ſiſchen Provinzen aufzuſuchen. — Ueber die Lage der
heſſi=
andwirtſchaft ſchreibt Miniſter Kirnberger:
folge der überaus ungünſtigen Witterung im vergangenen
purde der größte Teil der Getreideernte mehr oder weniger
ſchädigt, ſo daß in mehr als der Hälfte ſämtlicher heſſiſcher
den ein teilweiſer Erlaß der Grundſteuern für
landwirt=
h genutzten Boden erfolgen mußte. Auch die Viehzucht und
ltung und die damit verknüpfte Veredelungswirtſchaft
infolge der ſchlechten wirtſchaftlichen Lage allgemein nur
nicht lohnende Einnahmen zu verzeichnen, ſo daß die
Be=
in denen Viehzucht und Viehhaltung, wie zum Beiſpiel im
verg und im Odenwald, die Hauptrolle ſpielen, ebenfalls
rk in Mitleidenſchaft gezogen wurden. Dazu kommt, daß
e vielen Molkereien, die in allen drei Provinzen Heſſens
den ſind, infolge des ſtarken Rückganges des
Friſchmilch=
ichs und der Erſchwerung der Ausfuhr nach Bayern die
für die angelieferte Milch ſehr ſtark ſenken mußten.
ch für den Obſt= und Gemüſebau liegen die Verhältniſſe
In Heſſen iſt der Gemüſe= und Obſtbau ſehr ausgedehnt,
lich im Mainzer Becken, ſowie in einem Teil der Provinz
iburg bietet er die Haupteinnahmequelle für zahlreiche
aber ſehr arbeitsintenſive Betriebe. Durch die ungehinderte
von Obſt und Gemüſe aus dem Ausland, und
insbeſon=
rch den Reexpeditionsverkehr in Frankfurt
ainwird gerade das Rhein=Maingebiet mit
aus=
ſchem Obſt und Gemüſe zu billigſten Preiſen über=
ſchwemmt, ſo daß das natürlichſte Abſatzgebiet für heſſiſches
Ob’t und Gemüſe, eben das Rhein=Maingebiet mit ſeinen
Groß=
ſtädten, faſt vollſtändig verloren gegangen iſt. Auch die
Abſchnü=
rung des Saargebiets hat den heſſiſchen Gemüſebauern ſehr großen
Schaden zugefügt. Aus demſelben Grunde kämpfen auch alle
ge=
noſſenſchaftlichen und privaten Betriebe, die mit Reichs= und
Staatshilfe Glashausanlagen zur Erzeugung von Frühgemüſe
nach holländiſchem Muſter eingerichtet haben, um ihre Exiſtenz.
In einer ganz verhängnisvollen Lage befindet ſich ſchließlich
der heſſiſche Weinbau, insbeſondere der Qualitätsweinbau.
Letz=
terer, der trotz hoher Betriebskoſten und großer
Kapitalaufwen=
dungen geringere Erträge als der Weinbau in mittleren und in
kleineren Lagen erzielt, hat unter den wirtſchaftlichen
Verhält=
niſſen am meiſten zu leiden, da bei ihm die ſtärkſte Senkung des
für die verkauften Weine erzielten Erlöſes eingetreten iſt. Nach
Berechnungen der Heſſ. Weinbaudomänendirektion betrugen die
Bewirtſchaftungskoſten i. J. 1913 für einen Morgen (2500 Qm.)
841 RM., während ſie ſich im Jahre 1931 auf 1060 RM. für
die=
ſelbe Fläche ſtellten. Durchſchnittlich werden 590 Liter je Morgen
und je Jahr geerntet. Während im Jahre 1928 noch 1345 RM. je
Halbſtück erzielt wurde, ſanken die Preiſe im Dezember 1931 (
Ver=
ſteigerung der Weinbaudomäne) auf 441 RM. für 600 Liter im
Durchſchnitt. Bei einem derartigen Verſteigerungserlös werden
demnach noch nicht einmal die Bewirtſchaftungskoſten für einen
Morgen Weinberg gedeckt. Für Spitzenweine beſteht zur Zeit
überhaupt keine Nachfrage. Hierdurch kommt es, daß der ganze
Qualitätsweinbau in den Gemeinden wie Oppenheim. Nierſtein,
Bodenheim, Dienheim, Bingen uſw. ſich in der allerſchwierigſten
Lage befindet. Da eine weſentliche Erhöhung der Weinpreiſe, ſo
lange die wirtſchaftliche Depreſſion andauert, nicht eintreten wird,
kann er nur durch weitgehende Hilfe des Reiches vor dem
Unter=
gang gerettet werden.
Viernheim, 17. Juni. Gauſchießen. Auf den
Schieß=
der Schützenabteilung des Krieger= und Soldatenvereins
tia” als Mitglied des Südweſtdeutſchen Sportverbandes
inkaliberſchießen, veranſtaltete der Gau Bergſtraße Süd
ſerbandes ſein erſtes Gauſchießen für den in der Ebene ge=
Teil des Gaues. Der Wettergott hatte diesmal ein
Ein=
it dem Verein und entwickelte ſich denn auch im Walde
ein von echter Kameradſchaft getragenes Schützenfeſt.
lein die Vereine der Ebene und Bergſtraße, ſondern auch
dem Weſchnitztale und an der Tromm waren herbeigeeilt,
Viernheimer das entgelten zu laſſen, was ſie ſchon immer
treue Kameradſchaft. Aber auch die Einwohnerſchaft
der Veranſtaltung regſtes Intereſſe entgegen und wanderte
derten hinaus zu den Schießſtänden, auf denen denn auch
rgens 7,30 Uhr bis abends 7 Uhr die Büchſen
ununter=
knatterten. Die erzielten Schießreſultate waren recht
be=
nd.
Neu=Iſenburg, 15. Juni. Unfälle. Ein auswärtiger
wurde geſtern früh in der Ludwigſtraße von einer aus der
raße kommenden Radlerin angefahren und kam dabei
icklich zu Fall, daß er ein Bein brach und ins Langener
thaus verbracht werden mußte. Einen ähnlichen Unfall
m Abend zuvor ein hieſiger Radler auf der Darmſtädter
iße bei der Einmündung der Iſenburger Schneiſe durch
aſtkraftzug aus Herne in Weſtfalen; da der Angefahrene
enblick des Zuſammenſtoßes weit vom Rade flog, wurde
es überfahren, während der Fahrer ſelbſt mit erheblichen
ngen durch den hieſigen Sanitätswagen in das
Frankfur=
nkenhaus überführt werden mußte. — Vom
Haus=
rundbeſitzerverein. In der dieſer Tage
abgehalte=
jreshauptverſammlung erſtattete der erſte Vorſitzende den
sbericht, dem zu entnehmen war, daß auch im perfloſſenen.
sjahr abermals eine rege Tätigkeit entfaltet wurde. So
an 50 Abenden zwei= bis vierſtündige Beratungen abge=
und im Wohnungsamt kamen über 300 Fälle zur
Erledi=
urch den Geſchäftsführer wurden mehrfach Mitglieder an
hen Gerichten vertreten, und bedeutſame
Aufklärungs=
eſchah bei der Erhöhung der Grund= und
Sondergebäude=
owie hinſichtlich der Einheitsbewertung. Anſtelle dreier
ſender Mitglieder wurden drei neue Herren gewählt. Der
hat zurzeit 415 Mitglieder.
Aus den Gemeinderaksſikzungen.
1933 wurde zugeſtimmt.
Dp. Zwingenberg, 17. Juni. Vom Gemeinderat wurde
der vom Miniſterium des Ennern vorgeſchlagene Nachtrag zur
Friedhofsordnung genehmigt. Dem Waldbewirtſchaftungsplan für
e. Bad Wimpfen, 17. Juni. Aus dem Gemeinderat.
Den Feuerwehrleuten Wilhelm Buck, Gottfried Munz, Heinrich
Flory, Karl Kohler, Guſtav Rockenberger, Karl Dieruff und Ernſt
Carle wurde das Feuerwehrdienſtehrenzeichen für 25jährige
Dienſtzeit überreicht. — Der Radler=Klub „Pfeil”, Neckarſulm,
erhält nachträglich die Genehmigung zur Abhaltung eines
Wald=
feſtes im Bonfelder Wald. Die Anſchaffung einer Bandage für
den Heſſiſchen Helmhoffwurße genehmigt. — Der Abſchluß einer
Schulbeſuchsverſicherung für Bad Wimpfen im Tal wurde aus
finanziellen Gründen /abgglehnt. — Die von dem
Kreisgeſund=
heitsamt angeregte Reparatur im Schulhaus Helmhof wurde
ge=
nehmigt. — Die alte, baufällige Mauer bei Otto Hinderer im
Tal ſoll abgebrochen und neu aufgebaut werden. — Die Beſchlüſſe
der Talmarktskommiſſion betr. der Wirtsſtände werden genehmigt.
— Dem Jugendbund für entſchiedenes Chriſtentum wird der
untere Schulſaal im Tal zur Jugendarbeit unentgeltlich
über=
laſſen.
a. Offenbach, 14. Juni. Aus dem Stadtrat. In der
Sitzung des Stadtrats legte der Oberbürgermeiſter den
Haus=
haltsplan für das Rechnungsjahr 1932 vor. Da der ſtädtiſche
Voranſchlag für 1931 mut b: 30. Juni weiterlaufen darf, wurde
gleichzeitig beſchloſſen, die Bürgermeiſterei über den 1. Juli
hinaus zur Fortführung des Gemeindehaushalts zu ermächtigen.
Die Genehmigung wurde Anbefriſtet erteilt, ſo daß der Stadtrat
Zeit hat, den neuen Haushaltsplan, in aller Ruhe zu beraten. —
Die Amtszeit des Bürgermeiſters Dr. Aull iſt abgelaufen. Der
Stadtrat beſchloß, die Stelle vom 1. Januar 1933 ab mit 13000
Mark Gehalt und den geſetzlichen Nebenbezügen auszuſtatten.
Die Wiederwahl Dr. Aulls iſt vorgeſehen.
— Gernsheim, 17. Juni Waſſerſtand des Rheins am
16. Juni: 0,74 Meter am 17. Juni: 0,71 Meter. (Morg. 5,30 Uhr.)
— Hirſchhorn, 17. Juni Waſſerſtand des Neckars am
16. Juni: 1,56 Meter, am 17. Juni: 1,58 Meter. (Morg. 5,30 Uhr.)
Die Zeiovereingangszinfe
werden geſenkk.
Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt:
Die Koſten der Feldbereinigung werden zum Teil von der
Staatskaſſe getragen, zum anderen Teil von ihr vorgelegt und
demnächſt von den Feldbereinigungsgeſellſchaften erſetzt. Dieſe
ſchlagen ihre Aufwendungen auf die beteiligten Grundeigentümer
aus. Als Finanzierungsinſtitut für die Feldbereinigung war
früher die Landeskreditkaſſe tätig, deren Aufgabe es war, für die
Feldbereinigungsgeſellſchaften langfriſtige Anleihemittel zu
be=
ſchaffen, mit deren Hilfe die Staatsvorlagen abgedeckt werden
konnten.
Bei der heutigen Lage des Geldmarktes läßt ſich dieſes
Um=
ſchuldungsverfahren zurzeit nicht mehr durchführen.
Die Heſſiſche Regierung hat deshalb, um die weitere
Durch=
führung von Feldbereinigungen möglich zu machen, ſeit einigen
Jahren den Feldbereinigungsgeſellſchaften die rückſtändigen
Staatsvorlagen langfriſtig geſtundet. Zu dieſem Zwecke wurden
die Verbindlichkeiten der einzelnen Geſellſchaften in
Amortiſa=
tionsdarlehen umgewandelt, die zu dem gleichen Zinsfuß zu
ver=
zinſen ſind, den der Staat ſelbſt bei Aufnahme von Geld zahlen
muß. Der Tilgungsſatz iſt verſchieden feſtgeſetzt, je nachdem, ob die
Maſſegrundſtucke bereits verkauft ſind oder nicht.
Den Wünſchen der beteiligten Kreiſe Rechnung tragend, hat
die Heſſiſche Regierung im Hinblick auf die allgemeine
Notlage der Landwirtſchaft über die bisherige Regelung
hinaus=
gehend folgendes angeordnet:
Für diejenigen Feldbereinigungsgeſellſchaften, die bisher ihren
normalen Verbindlichkeiten an Zinſen und Tilgungsbeträgen in
vollem Umfange nachgekommen ſind, wurden mit Wirkung
vom 1. April 1932 an die Zinſen auf 4 Prozent herabgeſetzt.
Falls die Maſſegrundſtücke noch nicht verkauft ſind, ermäßigt ſich
der Zinsſatz um ein weiteres Prozent auf 3 Prozent.
Um auch ſolchen Feldbereinigungsgeſellſchaften dieſe
Vergün=
ſtigung zugute kommen zu laſſen, die bisher mit ihren Zins= und
Tilgungszahlungen im Rückſtand geblieben ſind, wurde beſtimmt,
daß für dieſe die gleiche Regelung dann Anwendung finden ſolle,
wenn bis zum 1. Oktober 1932 die rückſtändigen Tilgungen
vollſtändig und die rückſtändigen Zinſen mindeſtens zur Hälfte
be=
glichen werden.
Damit im übrigen ſolchen Feldbereinigungsgeſellſchaften, die
in der Lage ſind, außerplanmäßige Tilgungen zu leiſten, ein
An=
reiz hierzu geboten wird, wurde weiter angeordnet, daß für jede
Mehrtilgung über den feſtgeſetzten Prozentſatz hinaus, d. h. über
6 Prozent, ſofern die Maſſegrundſtücke verkauft ſind, und über
1 Prozent, ſofern ſie noch nicht verkauft ſind, ein Nachlaß auf die
Kapitalſchuld in Höhe von 50 Prozent der jeweiligen Mehrtilgung
zu gewähren iſt.
Dieſer Nachlaß an Zinſen und Kapital muß von der
Feld=
bereiniungsgeſellſchaft dem einzelnen Landwirt in derſelben Weiſe
zugute gebracht werden, wie er der Feldbereinigungsgeſellſchaft
ſelbſt vom Stagt gewährt wurde.
Rheinheſſen.
Ab. Bingen a. Rh., 16. Juni. Schiffsjunge im Binger
Loch ertrunken. Mittwoch abend etwa 7.30 Uhr iſt der 17
Jahre alte Schiffsjunge Ernſt Wendland, geboren in Dinslaken=
Hiersfeld, deſſen Eltern in Walſum wohnhaft ſind, auf dem Rhein
nördlich des Mäuſeturms von dem Schleppſchiff „Luiſe
Großher=
zogin von Baden” („Haniel 18” Ruhrort) über Bord in den Rhein
gefallen und ertrunken. Das Schiff befand ſich auf der Bergfahrt.
Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden.
Ad. Frieſenheim, 17. Juni. Ein Rind aus dem Stall
geſtohlen wurde nachts dem hieſigen Kirchenrechner Domke.
Zufälligerweiſe wurde der freche Diebſtahl von dem aus der
Ge=
ſangsprobe heimkehrenden Sohn des Eigentümers bemerkt. Er
benachrichtigte die Polizei, worauf man die Diebe verfolgte. Als
ſie das in der hellen Nacht ſahen, ließen ſie das Rind in der
Mom=
menheimer Gemarkung laufen und verſchwanden. Ihre Spur
konnte bis jetzt nicht entdeckt werden.
Ad. Undenheim, 15. Juni. Zum Vertrauensmann der
Denkmalpflege für Undenheim, Frieſenheim und
Köngern=
heim wurde durch das Kreisamt Oppenheim im Einvernehmen
mit dem Miniſterium für Kultus= und Bildungsweſen Pfarrer
Schneider ernannt.
Tachrichten des Standesamis Darmſtadi.
lorbene. Am 11. Juni: Litt, Eliſabeth. geb. Hecht, 80 J.,
ſits des Eiſenbahnkanzliſten i. R., Bismarckſtr. 100. Am
7: Schmitt, Lona, Lehrerin, 52 J., ledig, Arheilgen, hier,
erſtr. 21. Gerlach Katharina, geb. Hartmann, 81
des Heizers, Schleiermacherſtr. 12. Am 11. Juni: Kolb,
ohne Beruf, ledig, Soderſtr. 106. Am 13. Juni: Göckel,
Magdelenenſtr. 19. Am 12. Juni: Schulze, Johann
h. Zigarrenmacher, 67 J.. Pfungſtadt, hier, Grafenſtr. 9.
r. Eliſabeth, geb. Schneider, 76 J. Ehefrau des Werk=
Feldbergſtr. 70. Am 13. Juni: Wenz, Heinrich. Werk=
34 J.. Eberſtadt, Kr. Darmſtadt, hier. Landgraf=Georg=
100. Heuſel, Adam Wendel, Oberſtudienrat i. R.,
Pro=
r., 61 J., Hoffmannſtr. 45. von Hahn. Marie, geb. Freiin
Smann 72 J., Witwe des Generalleutnants a. D., Kekule=
Burk, Karl, Vermeſſungsrat, 60 J., Eberſtadt, Kreis
dt. hier, Dieburgerſtr. 21. Am 14. Juni: Zedner, Fritz,
75 J., Viktoriaſtr. 76. Kunz. Friedrich Chriſtian, Hilfs=
23 J., Langgaſſe 29. Am 15. Juni; Kredel, Katharina,
ruf. ledig, Grube Meſſel, Kreis Dieburg. Am 14. Juni:
h. Auguſt, geb. Salzmann, 81 J., Witwe des
Oberzahl=
i. R., Rechnungsrat, Kiesſtr. 84. Am 15. Juni; Groh,
elegraphen=Oberbauführer i R., 74 J., Mollerſtr. 27. Eckle,
Georg, Bürſtenfabrikant, 61. J. Saalbauſtr. 40. Krall,
Heinrich, Händler, 61 J., Kirch=Brombach hier, Grafen=
Muhn, Adam, Händler, 44 J., Birkert, Kr. Erbach, hier,
nsſtr. 6.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
Samstag (18. Juni).
rche. Abends 8,30 Uhr: Andacht.
eslirche. Abends 8 Uhr: Chriſtenlehre für den Südbezirk. Pfarrer Goethe,
4. Sonntag nach Trinitatis (19. Juni).
Eche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Markusgemeinde. Pfarrer Vogel.
Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Lauten=
Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Heß.
irche iſt wochentags von 9—6 uhr zu ſtiller Andacht geöffnet. Eing. Nordtüre.
e. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Dr. Berger. — Vorm. 9 Uhr:
re für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß. — Vorm. 11 Uhr:
Kindergottes=
erer Vogel. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Goethe.
„rche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Schloßgemeinde. Dekan Zimmer=
Vorm. 10 Uhr; Hauptgottesdienſt. Dekan Zimmermann. — Vorm. 11,15
Uhr=
esdienſt. Dekan Zimmermann.
holungsſtätte am Beſſungerforſthaus. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Müller.
end (Stiftsſtraße 51). Mittwoch, 22. Juni, abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde.
öhler.
andlungen an Auswärtigen. Pfarrer Goethe, Kahlertſtraße 24.
LuEhaus. (Kiesſtraße 17.) Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Reformations=
Sſel. Pfarrer Lautenſchläger. — Vorm. 11,30 Uhr: Chriſtenlehre für die
Re=
gemeinde (Weſt). Pfarrer Wagner. — Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
bends8 Uhr= Jugendbund der Lukasgemeinde. — Dienstag, 21. Juni abends
Denchor der Stadtkirche. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Mäd=
Lung der Reformationsgemeinde. — Mittwoch, 22. Juni, abends 8
Uhr=
denvereinigung der Reformationsgemeinde. — Jugendbund der
Markus=
reitag, 24. Juni, abends 8 Uhr: Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
uicäDenſaal im Schloß. Dienstag, 21. Juni, abends 8 Uhr: Jugendbund der
Linde — Mittwoch, 22., und Samstag, 25. Juni, nachm. 2—4 Uhr: Hand=
IS der Stadtgemeinde. — Donnerstag, 23. Juni, abends 8 Uhr:
Jugend=
der Stadtgemeinde. — Samstag, 25. Juni absnds 8 Uhr: Jugendvereini=
Stadtgemeinde; Poſaunenchor.
SDigstion für männliche grankenpflege: HeiderbergerStraße 21. Ferr. 2883: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe=
Den Domn, von 10—12 Uhr und nachm. (außer Samstags von 5—,6 uh
SrtS8t Jigendfürſorge, Fugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe, Veratu
Sepgelegenheiten, Eheberatung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefange=
Rechtsaustunftſtelle (auch für Steuer= und Verſicherungsangelegen=
Prechſtunden nur vormittags, außer Mittwoch mnd Samstag.
Gemeindeamt für Kirchenſtenerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17,
Hinterhaus, Saal 3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8—12 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr
(Mittwochs nur von 3—4,30 Uhr). Fernſprecher 2379.
Zahlſtelle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, Hinterhaus, Zim. 4.
Zahltage: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9—12 Uhr.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend), Stiftsſtraße 51:
Rechtsauskufts=
ſtelle. Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr. Fernſprecher 2288.
Martinskirche. Vorm. 8 Uhr: Frühgottesdienſt, anſchließend: Chriſtenlehre für beide
Abteilungen der Martinsgemeinde Weſt. Landeskirchenrat D Waitz. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Landeskirchenrat D. Waitz. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt für
die Martinsgemeinde=Oſt. Pfarrer Beringer.
Martinsgemeinde (Veranſtaltungen.) Dienstag, 21. Juni, abends 8 Uhr, im
Martinsſtift; Kirchenchor; im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. — Mittwoch, 22. Funi,
nachm. 2 Uhr; im Gemeindehaus: Handarbeits= und Strickſchule. — Donnerstag, 23. Juni,
abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Mädchenvereinigung (Oſt); im Gemeindehaus:
Mädchen=
vereinigung (Weſt); Mauerſtraße 5: Poſaunenchor. — Freitag, 24. Juni, abends 8 Uhr
im Gemeindehaus: Jugendvereinigung, ältere Abteilung. — Samstag, 25. Juni, nachm.
2 Uhr, im Gemeindehaus: Handarbeits= und Strichſchule.
Fohanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe. — Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Die Fohanneskirche iſt täglich von 7—7 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Veranſtaltungen: Mittwoch, 22. Juni, und Samstag, 25. Juni, nachm. 2 Uhr:
Strickſchule.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarr=
aſſiſtent Junker.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre für den
Oſt=
bezirk. Pfarrer Weiß. — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Weiß. — Vorm.
11,15 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Weiß.
Veranſtaltungen: Sonntag, 19. Juni, nachm. 12,30 Uhr: Abmarſch an der
Beſſunger Turnhalle zum Familienausflug der Männervereinigung, des Kirchen= und
Poſaunenchors nach Seeheim. — Abends 8,15 Uhr: Jugendvereinigung. — Montag,
20. Juni, abends 8,15 Uhr: Mädchenvereinigung: Gruppenabend; Buben: Alterenkreis.
— Dienstag, 21. Juni, abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor. — Mittwoch, 22. Juni, nachm.
4 uhr: Mädchenjungſchar im Saal der neuen Trainkaſerne. — Abends 8,15 Uhr:
Jugend=
bibelſtunde. Pfarrer Weiß. — Donnerstag, 23. Juni, abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor.
Abends 8,15 Uhr: Chriſtliche Pfadpfinderſchaft im Saal der neuen Trainkaſerne. —
Abends 8,15 Uhr: Mädchenvereinigung:Gruppenabend(für Altere). — Freitag, 24. Juni,
abends 8 Uhr: Mädchenchor. — Abends 8,15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 25. Juni,
abends 7,30 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre. Pfarrer Rückert. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Rückert. — Veranſtaltungen: Samstag, 18. Juni, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung:
Sonnwendfeier.— Montag, 20. Funi, abends 8 Uhr: Jugendbund. — Dienstag, 21. Juni,
abends 8 Uhr: Rirchenchor. — Mittwoch, 22. Juni, abends 8,30 Uhr: Jugendbund:
Singekreis. — Samstag, 25. Juni, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. — Vorm. 11,15 Uhr:
gindergottesdienſt. — Ev. Sonntagsverein: Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden.
Donnerstag, 23. Juni, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Lutheriſcher Gottesdienſt (ſelbſt. ev. luth. Kirche). Sonntag, 19. Juni, 10 Uhr im
„Feierabend”, Stiftsſtraße 51: Predigtgottesdienſt mit Abendsmahlfeier. Pfarrer
Müller, Erbach.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde. — Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann.
Montag, nachm. 4 Uhr: Frauenmiſſionsarbeitsſtunde. — Abends 8,30 Uhr:
Männer=
abend. — Dienstag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde, Frau Miſſionar Hoffmann.
Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde, Herr Bringmann. — Mittwoch, abends
8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. — Donnerstag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr
Bring=
mann. — Freitag, abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Beſſunger Mädchenſchule (
Werk=
unterrichtsraum, part.), Herr Bringmann. — Samstag, abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr:
Jugendbund=
ſtunde für junge Männer. — Nachm. 4,45 Uhr: Jugendbundſtunde für junge Mädchen —
Abends 8,30 Uhr: Gebetsſtunde und Spielkreis für junge Mädchen. — Dienstag, abends
8,30 Uhr: Freundeskreis für junge Mädchen. (Spielabend.) — Mittwoch, nachm. 4 Uhr:
Kinderbund und E. C.=Jungſchar für Mädchen. — Abends 8,30 Uhr: Freundekreis für
junge Männer. (Spielabend im Freien.) — Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde
für junge Männer. — Samstag, nachm. 4 Uhr: Kinderbund und E. C. Jungſchar für
Knaben.
Heimabende für ortsfremde junge Mädchen: Freundinn
Sandſtraße 24.
Jeden Donnerstag, abends 8,15—10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiten und vierten
Mittwoch im Monat: Nähen und Zuſchneiden. — Donnerstag, 16. Juni, Spaziergang.
Donnerstag, 23. Juni: Vorbereitung für die B. E. H. — Donnerstag, 30. Juni,
Haupt=
verſammlung der Berufsvereinigung evang. Hausangeſtellten.
Ehriſtlicher Verein junger Männer e. V. (neue Adreſſe: Eliſabethenſtraße 17, Ecke
Wilhelminenſtraße). Sonntag, abends 8,15 u
ontag, abends, auf
dem Sportplatz. — Mittwoch abends 8,3
nner mit Herrn
vesjugendpfarrer Lic.
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Montag,
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der
Jungſcharſtunde.
m. auf dem Spor
ſiele oder Baden.
B.=K. im Bund deutſcher Bibelkreiſe, Darmſtadt (Neues Heim: Eliſabethenſtraße 17
Stock, Ecke Wilhelminenſtraße). Samstag, 18., und Sonntag, 19. Juni:
Wildenburg=
tagung. (Treffen: Samstag, 13,30 Uhr Oſtbahnhof.) — Donnerstag, 23. Juni, nachm.
4 Uhr: Tierbrunnen: Spielen. — Abends 8 Uhr: Heliandabend. (Treffen: Rhönring,
Ecke Kranichſteinerſtraße). — Freitag, 24. Juni, abends 8,15 Uhr: Alterer Kreis. —
Samstag, 25. Juni, nachm. 4 Uhr: B.=K. im Heim. — Sonntag, 26. Juni:
Jugend=
ſonntag der Ev. Jugendbünde. (Treffen: Vorm. 7 Uhr, Tierbrunnen. Die Teilnahme iſt
Pflicht!)
Deutſcher Bund der Mädchen=Bibelkreiſe, Stiftsſtraße 9. Dienstag, 21. Juni, nachm.
5—6,30 Uhr: Kreis III. — Abends 8—10 Uhr: Leiterinnenkreis. — Mittwoch, 22. Juni,
nachm. 4,30—5,30 Uhr: „Kleine Lichter”. — Donnerstag, 23. Juni, abends 8—10 Uhr:
Kreis I.
Die Chriſtengemeinſchaft. Im Saal der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethen=
ſtraße: Sonntag, 19. Juni, 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt. — 11,20 Uhr:
Kinderſonntagshandlung. — Im Raum, Alexanderſtraße 22: Mittwoch, 22. Juni,
7.45 Uhr: Menſchenweihehandlung. — Donnerstag, 23. Juni, 10,30 Uhr:
Menſchenweihe=
handlung. — Freitag (Fohannestag), 24. Juni, 6,15 Uhr: Menſchenweihehandlung.
10 Uhr: Menſchenweihehandlung. 18,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Samstag, 25. bis
Sonntag, 26. Juni: Johanni=Feuer am Melibokus (Alsbacher Schloß) gemeinſam mit
Frankfurt, Mainz, Wiesbaden und Heidelberg: Laienſpeil, Muſik, morgens 3,30 Uhr
wird die Menſchenweihehandlung im Freien gefeiert. — Bahnfahrt bis Hähnlein ab
Darmſtadt 18,43 Uhr und 20,24 Uhr; erſte Rückfahrtsmöglichkeit ab Hähnlein 6,24 Uhr.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Predigt;
10,30 Uhr: Sonntagsſchule; abends 8 Uhr: Vortrag „Traugott Hahn der edle Märtyrer”,
Montag, abds. 8,15 Uhr: Jugendverein (Quellwaſſerbeſprechung). — Dienstag, abends
8,15 Uhr: Singſtunde des Gem. Chores. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Kinderbund. —
Donnerstag die Bibelſtunde fällt aus). — Freitag, abends 8,30 Uhr: Vortrag von
Miſſionar G. Kick=Wien.
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtraße 38. Sonntag, 19. Juni:
Vormittags 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt. Thema: „Heil den reinen
Herzen.” Prediger E. Bültge. — Dienstag, 21. Juni, abends 8 Uhr: Bibel= und
Gebet=
ſtunde. Erzvater Jakobs Werdegang.” Prediger E. Bültge. — Freitag, 24. Juni, abends
8 Uhr: Frauen=Miſſions=Verein.
Gemeinde gläubig getaufter Ehriſten (Baptiſten), Mauerſtr. 17. Sonntag, den
19. Juni, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. 11 Uhr: Sonntagsſchule. — Mittwoch, abds.
8.15 Uhr: Bi elſtunde. — Freitag, 8.30 Uhr: Gebetsverſammlg. (Pred. M. Hähnel.)
Ehriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, 19. Juni, vorm.
9,30 Uhr: Andacht. Prediger Kruſt. Vorm. 11,15 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 3,30 Uhr:
Jugenbundſtunde. Abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Prediger Kruſt. — Dienst.,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde. Prediger Kruſt.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Seience Society) in Darmſtadt,
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtraße 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, vorm. 10 Uhr
und jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr. — Thema am 19. Juni: „Hat ſich das Weltall,
einſchließlich des Menſchen, durch atomiſche Kraft entwickelt. Goldener Text: Pſalm 19:2.
Mennonitengemeinde Darmſtadt. Nächſter mennonitiſcher Gottesdienſt in Darmſtadt
am kommenden Sonntag, 19. Juni, im Vereinshaus „Feierabend”, Stiftſtraße 51,
vor=
mittags 10,15 Uhr.
Auswärtige Gemeinden.
Evang. Gemeinde Griesheim. 9,30 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarrer Mangold,
10,30 Uhr Kindergottesdienſt. 1 Uhr: Chriſtenlehre. — 8,30 Uhr: Im Gemeindeheim,
Vortrag: „Die neuapoſtoliſche Gemeinde, Stadtmiſſionar Bringmann.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. Samstag, 8,15 Uhr: Chriſtenlehre der Buben.
Sonntag, vorm. 9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt; anſchließend Kindergottesdienſt. Abends
8,30 Uhr: Monatsandacht über Lied 137. — EFG.: 15 Uhr, Bubenjungvolk, Pfarrwieſe;
Aterenſchaft, Gemeindehaus. — Montag: 5,30 Uhr, MF. II: 8 Uhr Nähkurs.—Dienstag,
8 Uhr: Frauenabend; MFV., Alberecht Dürer=Abend. — Mittwoch, 2 Uhr: Nähſtube;
4 Uhr: MJ. und BF. TV.; 5.,30 Uhr: MF. I.; BJ, III.; 8 Uhr: Kirchenchor; BJV.,
Neſtabend. — Donnerstag, 5,30 Uhr: MF. III.; 8 Uhr: Alterenchaft, Uber Sekten;
Näh=
kurs. — Freitag, 5,30: BF. II.; 8 Uhr: Nähkurs. — Samstag, 4 Uhr: MF. V.; 8 Uhr:
Klampfen: 8.15 Uhr: Chriſtenlehre der Mädchen.
Prov. Pflegeanſtalt. Nachn. 1,30 Uhr: Gottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, 19. Juni. 9,30 Uhr: Gottesdienſt.
10,30 Uhr: Kindergottesdienſt der Gr. 13,30 Uhr: Spaziergang der Kleinen vom Kinder.
gottesdienſt mit der Schweſter, vom Rathaus aus. — Die Chriſtenlehre fällt aus.
Montag: Jungvolk.
Evang. Gemeinde Nied.=Ramſtadt. Sonntag, 19.
Juni=
orm. 9,30 Uhr;
Haupt=
gottesdienſt. Vorm. 10,30 Uhr: Chriſtenlehre. — Dienstag: Jugendverein
Mittwoch, Kirchenchor. — Donnerstag; Frauenverein. —
Genein.
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 19. Juni.
—
10,30 Uhr: Kindergottesdienſt. — Montag: 6 Uhr, Bubenjune
Jugend=
verein. — Dienstag: Bibelſtunde. — Mittwoch: 5 Uhr, Mäl
Kirchenchor.
Donnerstag: 6 uhr Bubenjungſchar.
Nütterabend.
chor im Schulſaal. — Freitag: Mädchenve
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, vorm.
10,30 Uhr: Chriſtenlehre, nachm. 1.30 Uhr: Jun
4.30 Uhr: Jungſchar Mädchen ältere Gruppe. Aben
Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Fungſchar Mädchen jün
Chor — Freitag: Fungmädchenverein.
Schloßkapelle Kranichſtein. 10 Uhr: B
Seite 8 — Nr. 168
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Deviſengeſetz kennt keinen ſtrafloſen Irrtum.
Das Frankfurter Schöffengericht verurteilte
zwei Blumenhändler, von denen der eine
gebür=
tiger Holländer war, wegen Vergehens gegen
die Deviſenbeſtimmungen zu je drei Wochen
Ge=
fängnis und 1500 RM. Geldſtrafe. Die beiden
hatten aus Holland Blumen bezogen und den
Gegenwert an die Speditionsfirma
ausgehän=
digt, ohne hierzu die Erlaubnis der Deviſenſtelle
eingeholt zu haben. Den Angeklagten wurde
be=
deutet, daß das Deviſengeſetz keinen ſtrafloſen
Irrtum kenne, auf den ſie ſich herauszureden
verſuchten. An ſich handele es ſich um ein
for=
males Vergehen, da ein ſtrafbarer Gewinn nicht
erwachſen war.
Ueberfall auf eine Girokaſſe in Leipzig.
Der Schalterbeamte verletzt.
Leipzig. In den Morgenſtunden des
Frei=
tags iſt ein frecher Raubüberfall auf die Städt.
Girokaſſe zu Leipzig=Reudnitz verübt worden. Der
Täter verſuchte, in dem Schalterraum
offen=
liegende Gelder zu rauben. Er zog eine Piſtole
und gab auch einen Schuß auf den
Schalterbe=
amten ab, der den Beamten in die Schulter
traf. Der Räuber iſt dann unerkannt geflüchtet,
ohne ſeine beabſichtigte Tat ausgeführt zu haben.
Nähere Tatbeſtände liegen noch nicht vor.
Brandſtiftungen eines Neunjährigen.
Berlin. Nach langwierigen Ermittlungen
iſt die überraſchende Feſtſtellung gelungen, daß
eine ganze Reihe rätſelhafter Brandſtiftungen
in der Ortſchaft Hackenow durch einen
neun=
jährigen Jungen aus der Ortſchaft gelegt
wur=
den. Der kleine Junge, der ins Verhör
genom=
men wurde, geſtand ohne weiteres, daß er die
Prände angelegt hatte. Im Frühjahr brannten
einige Bauern die Wieſen ab, um den Boden
ertragreicher zu geſtalten. Man hatte dabei
einigen Kindern die Erlaubnis gegeben, die
Wieſen anzuzünden. Der kleine Junge hatte
daran ſo großen Gefallen gefunden, daß er
ſpä=
ter heimlich Bauerngehöfte aufſuchte und
an=
ſteckte. Insgeſamt fallen nicht weniger als ſechs
große Brände auf ſein Schuldkonto.
Der Sklarek=Verteidiger für Freiſpruch.
Berlin. Im Sklarek=Prozeß plädierte am
Freitag der 2. Sklarek=Verteidiger, Rechtsanwalt
Dr. Pinder, der ſich gleichfalls für eine
Frei=
ſprechung der Sklareks bzw. eine milde
Beſtra=
fung einſetzte.
Feuer in einer Hamburger Zigarettenfabrik.
Hamburg. Am Heußweg im Stadtteil
Eimsbüttel brach in einer Zigarettenfabrik von
Caſelli geſtern nacht ein Feuer aus, durch das
der größte Teil des Betriebes vernichtet wurde.
Zur Bekämpfung rückten vier Züge der
Ham=
burger Feuerwehr aus, jedoch hatten die
Flam=
men ſchon ſo viel vernichtet, daß man zur
Ein=
dämmung des Feuers nur noch vier Rohre
an=
wandte. Die Wehren konnten nach Mitternacht
wieder abrücken. Der Sachſchaden ſoll recht
er=
heblich ſein.
Nachklänge zur Lindbergh=Affäre.
New York. Die Beiſetzung der
Hausange=
ſtellten Sharp, die aus Angſt vor einem neuen
Verhör durch die Polizei Selbſtmord verübte,
fand am Mittwoch in Englewood in Gegenwart
des engliſchen General=Konſuls und von
Ver=
tretern der Familien Morrow und Lindbergh
ſtatt. Der Polizei wurde beim Ausſtellen des
Totenſcheins bekannt, daß die Hausangeſtellte
verheiratet war. Man ſucht gegenwärtig nach
ihrem Mann, um ſeine Verbindung mit der
myſteriöſen Kindesentführung, wenn eine ſolche
überhaupt beſteht, feſtzuſtellen.
Der frühere Polizeidirektor Means, der
un=
ter dem Vorwand, das Lindberghkind zu
be=
freien, von dem Herausgeber der „Waſhington
Poſt” 80 000 Dollar herausgelockt hatte, wurde
zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt.
Engliſcher 10 000=Tonnen=Dampfer auf einen
Felſen aufgelaufen.
London. Wie aus Gibraltar gemeldet
wird, iſt der engliſche 10 000=Tonnen=Dampfer
„Fernalee” in der Nähe von Dellys Bock an der
algeriſchen Küſte im dichten Nebel auf einen
Fel=
ſen aufgelaufen. Die Beſatzung konnte gerettet
werden.
Die Erde ſpeit Gas aus.
Die ungeheure Dampfſäule aus Borſäure
und Schwefel=Ammoniak,
die in der Nähe von Livorno (Toscana)
plötz=
lich aus dem Boden ſchoß und ſich unter ſtarkem
Druck bis zu einer Höhe von 250 Meter erhob.
Eine Bruue geiangr auf Rauerk an dheen Beitrmmangsdtt.
Die Rieſenpfeiler der Boſtoner Brücke werden ſamt den aufklappbaren Fahrdammteilen
auf Geleiſen an ihren Beſtimmungsort gebracht.
Beim Bau einer neuen Eiſenbahnbrücke bei Boſton an der amerikaniſchen Atlantikküſte vollbrachte
die amerikaniſche Technik eine ſenſationelle Leiſtung. Sämtliche Teile der Brücke wurden in faſt
fertig montiertem Zuſtande auf Rädern an ihren Beſtimmungsort gebracht.
Die nene Eiſenbahnbrücke zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen.
Blick auf die neue Brücke, die die Eiſenbahnknotenpunkte Mannheim und Ludwigshafen verbindet.
Die Errichtung der Brücke, die künftig auch das Paſſieren der ſchwerſten Lokomotiven erlaubt,
erforderte eine Bauzeit von 20 Monaten.
Mulaſcra zu d dahren ſchweren Kerter verärtent.
Die lekzten Zeugenvernehmungen. — Dramaliſche Momenke. — Der
Eiſenbahn=
akkenkäter auch als Schwindler erkannk: Er ſimuliert Geiſteskrankheit
nach einſtimmigem Arkeil der Sachverſtändigen.
Wien, 17. Juni.
Der Vorſtand der Strecke Wien=Weſt,
Ober=
baurat Beier, bekundet, daß nur das
außer=
ordentliche Gewicht der Lokomotive bei dem
zweiten Anzbach=Anſchlag ein Unglück verhindert
habe. Dieſen Zeugen möchte Matuſchka um
Ver=
zeihung bitten, damit er ihm nicht böſe ſei. Der
Beſitzer einer Zündſchnurfabrik gibt an,
Ma=
tuſchka ſei ihm immer verdächtig erſchienen.
Schon zwiſchen Anzbach und Jüterbog habe er
ſeine Meinung der Polizei mitgeteilt, ſei aber
ausgelacht worden. Matuſchka bekommt bei
dieſer Ausſage einen roten Kopf, weint, wiſcht
die Tränen aus den Augen und lallt
unverſtänd=
lich vor ſich hin.
Als dann das Modell einer von Matuſchka
erbauten Turbine vorgeführt wird, die er in die
Donau einbauen wollte, um damit die
Bundes=
bahn elektriſch zu betreiben, äußert Matuſchka
eine kindiſche Freude. Er erklärt plötzlich, daß
ihm die Anſchläge 10 000 Schilling gekoſtet
hät=
ten. Der Vorſitzende ſtellt dazu trocken feſt: und
22 Tote. Außerdem ſeien bei dieſen 10 000
Schil=
ling wahrſcheinlich auch die Speſen für die
Frauenzimmer.
Der Matuſchka=Prozeß iſt geſtern zu Ende
ge=
gangen.
Frau Matuſchka, die bereits vor der
Ver=
handlung erſchienen iſt, iſt ſehr aufgeregt und
betont immer wieder, daß ihr Mann ein Narr
ſei. „Matuſchkas beſonderes Intereſſe erweckte
auch geſtern wieder das im Gerichtsſaal
befind=
liche Modell einer Waſſerturbine. Erſt nach
einiger Zeit bemerkt er ſeine Frau auf der
Zeu=
genbank. Er lächelt und winkt ihr zu und bricht
vorübergehend in Tränen aus.
Frau Matuſchka erzählt u. a. davon, daß
Matuſchka alle möglichen Pläne und
Erfindun=
gen im Kopf gehabt habe, mit denen er viele
Milliarden verdienen wollte. Matuſchka habe
Ein vierfacher Mörder hingerichtet.
Stuttgart. Um 5 Uhr früh wurde auf
dem Hof des Gerichtsgefängniſſes in Tübingen
der wegen vierfachen Mordes, verübt in der
Nacht zum 28. März 1931 an ſeinen
Schwieger=
eltern, ſeiner Frau und ſeinem 8jährigen
Söhn=
chen, zum Tode verurteilte Hilfsarbeiter Eugen
Beyle aus Engelsbrand, Oberamt Neuenburg,
hingerichtet.
auch davon geſprochen, einen Kommunismus auf
religiöſer Baſis zu gründen, wobei er erklärte,
daß er nicht den Sozialismus wolle, ſondern den
Kommunismus, wie ihn Chriſtus gelehrt habe.
Matuſchka ſchreit hier ſeiner Frau zu: „Ich habe
dir einmal geſagt, ich liebe dich und du ſollſt
mir gehören.” Frau Matuſchka weint bei dieſen
Worten. Nach einer Stunde iſt das Verhör mit
Frau Matuſchka dann beendet.
Auf Antrag der Verteidigung wurde Frau
Matuſchka nochmals in den Saal gerufen, um
über die Kriegserlebniſſe ihres Mannes und
ſeine Einſtellung zum Kriege überhaupt zu
er=
zählen. Als Frau Matuſchka wieder den Saal
verläßt, ſpringt der Angeklagte auf und bittet,
mit ſeiner Frau während der Pauſe ſprechen zu
dürfen. Doch lehnt der Vorſitzende die Bitte ab.
Auf dem Gang fiel Frau Matuſchka in
Ohn=
macht, erholte ſich aber, nachdem man ſich um ſie
bemüht hatte, nach einiger Zeit wieder. Es folgt
die Verleſung verſchiedener Aktenſtücke, der ſich
die Verleſung des pſychiatriſchen Gutachtens
an=
ſchließt.
In der Nachmittagsverhandlung des
Ma=
tuſchka=Prozeſſes erſtattete zunächſt der erſte
pſychiatriſche Sachverſtändige, Profeſſor Biſchoff,
ſein Gutachten. Der Angeklagte habe, ſo führte
der Sachverſtändige aus, ein ſtarkes
Geltungs=
bedürfnis, ſei äußerſt anpaſſungsfähig, ſtrebſam
und ehrgeizig und wolle immer eine führende
Rolle ſpielen. Der Pſychiater kam dann auf die
von Matuſchka behaupteten Einflüſſe des Geiſtes
Leo zu ſprechen und erklärt mit großer
Be=
ſtimmtheit, daß der Angeklagte nicht an
Halu=
zinationen leide. Bei ihm ſei alles Simulation.
Von Geiſteskrankheit ſei bei ihm keine Rede.
Auch zur Zeit der Anſchläge ſei Matuſchka der
Vernunft nicht beraubt geweſen.
Der zweite Sachverſtändige. Hofrat, Hoevel,
unterſtrich beſonders, daß der Angeklagte
Geiſtes=
krankheit ſimuliere.
Das Urkeil.
Der Schöffenſenat hat Matuſchka wegen
öffent=
licher Gewalttätigkeiten zu ſechs Jahren ſchweren
Kerkers verurteilt.
Blitzſchlag in eine Kirche von Neapel.
Neapel. Während eines heftigen Gewitters
ſchlug der Blitz in die Auffahrtskirche von
Ne=
apel. Das Gewölbe der Kuppel wurde zerſtört,
wodurch auch einiges Mauerwerk abſtürzte. Auch
in den umliegenden Häuſern wurden einige
Scheiben zertrümmert. In dem ganzen
Stadt=
viertel brach unter der Bevölkerung eine Panik
aus.
Samstag, 18. Juni
Der rheiniſche Großinduſtriel
Guilleaume ködlich verunglüt
Geheimer Kommerzienrat Max v. Gui
Mitinhaber der Kabelwerke Felten &.
aume, wurde das Opfer eines tragiſchen
Beim Hantieren mit der Jagdflinte 1
ein Schuß und brachte dem 66jährigen
rat eine tödliche Kopfverletzung b
Frederik van Eeden geſtorben.
Amſterdam. In Buſſum iſt
v=
nachmittag der weit über die Grenzen
hinaus bekanntgewordene Schriftſteller u
ter Frederik van Eeden nach einem me
tigen Krankenlager geſtorben. Van Eed
im 73. Lebensjahre.
Schweres Exploſionsunglück im Hafe
Montreal.
Bisher 17 Tote, 10 Vermi
London. Nach einer hier einget
Meldung hat ſich im Hafen von Mon=
Bord des engliſchen 6000=Tonnen=T
„Cymbeline” eine ſchwere Exploſion
die einen Brand auslöſte. Angeblich
Werftarbeiter getötet bzw. verletzt wor
Zu dem Exploſionsunglück auf dem e
Dampfer „Cymbeline” wird ergänzend 4
daß es ſich bei dem Schiff um einen
dampfer handelt, der zu Ausbeſſerungs
im Dock von Montreal lag. Nach der
e=
ploſion ereigneten ſich bald darauf zwei
und hüllten das Schiff in Flammen.
ſamte Feuerwehr war aufgeboten. Nach
ten Feſtſtellungen ſind 17 Perſonen,
zahlreiche Feuerwehrleute, ums
Leben=
men, etwa, 30 verletzt und zehn werl
vermißt.
Exploſionsunglück auf der Landſt:
Paris. In der Nähe von
Beſanc=
dierte am Donnerstag nachmittag der
einer großen Dampfwalze, die zur Aus.
der Landſtraße verwendet wurde. Die
den Teermaſſen ergoſſen ſich über zwei
die ſich in unmittelbarer Nähe befan
als lebende Fakeln laut ſchreiend um!
Einige beherzte Arbeitskollegen erſti
Flammen mit Säcken. Die beiden
Arbe=
den in hoffnungsloſem Zuſtand in da
coner Krankenhaus überführt. Ein dr
beiter erlitt ſchwere Brandwunden am
Schwerer Unfall beim Heueinfahr
Sechs Perſonen ſchwer ver
Neuſalz. Ein ſchwerer Unfall erei
geſtern nachmittag auf der Chauſſee
Altiſchau und Neuſtädtel. An einem
denen Heuwagen aus Leſſendorf brach
eine Achſe, ſo daß der Wagen umſtürz
rend der Kutſcher noch gerade abſpringe
ſtürzten fünf Frauen und ein Kind, die
Wagen ſaßen, auf die Straße und ung
weiſe gerade auf einen Steinhaufen.
Perſonen trugen ſchwere Verletzungen 1
Das erſte Bild von dem Erk
in Meriko.
Die 400 Jahre alte Kathedrale v.
die durch das Erdbeben faſt vollkomie
vurde. — Mexiko, das Land auf. Le
Verbindungsbrücke zwiſchen
Nord=
amerika, wurde wiederum von eile
Erdbeben heimgeſucht. Mehrere Sile
verwüſtet, 500 Tod=sopfer ſind geme.
ſtag, 18. Juni 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 168 — Seite 9.
Koctatent A diiel let
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G
der König der Liven geſtorben.
Riga Dort, ſüdlich der Inſel Oeſel, wo die Oſtſee gegen
oküſte Kurlands brandet, ſiedelt in einigen armen
Fiſcher=
der Reſt des liviſchen Volkes, das einſt weite Teile des
. Lettlands bewohnte. Die Führung dieſes faſt ganz
unter=
nen Stammes, deſſen größter Teil, ſoweit er nicht in
Krie=
gekommen iſt, im lettiſchen Volke aufging, lag bisher in
den des ſogenannten „Königs der Liven” Uldrik I. Sein
cher Name lautet Kapberg, doch hat er niemals einen let=
Paß mit dieſem Namen beſeſſen, weil er zeitlebens den
g iſchen Staat nicht anerkannt hat. Uldrik weigerte ſich auch,
tlichen Steuern zu bezahlen. Als ſein älteſter Sohn —
dat 13 Kinder — zur Wehrpflicht herangezogen wurde,
izei erſchien, um den ſäumigen Einberufenen abzuholen,
zu einem Kampf zwiſchen der Polizei und der Familie
Anhängern Uldriks. Uldrik unterlag, doch gelang es ihm,
in und längere Zeit verbarg er ſich in den weiten
Wäl=
ardkurlands. Erſt nach vielen Bemühungen gelang es der
Uldrik zu verhaften und er — der „König der Liven”,
tach Windau in das Gefängnis gebracht. Auch jetzt
wei=
ſich, den Staat anzuerkennen. Wohl infolge aller Auf=
7 und Sorgen im Kampf gegen die Staatsgewalt entwik=
Ats bei Uldrik ein Herzleiden. Doch auch dieſes brach nicht
en rnen Willen des 63=Jährigen.
rik war ein gottesfürchtiger Mann, er hat u. a. das Neue
at in die liviſche Sprache überſetzt. Als Führer des
livi=
olkes hät er weitreichende Auslandsbeziehungen zu den
rwandten finno=ugriſchen Völkern angeknüpft. Uldrik war
inal durch und durch. So wurde er u. a. von den
wiſſen=
aßen Expeditionen zur Erforſchung der Vorgeſchichte der
riſchen Völker wiederholt aufgeſucht.
das Gefängnis gebracht, verweigerte Uldrik jegliche
Nah=
fnahme. Nach zwanzigtägigem Hungerſtreik iſt er jetzt ge=
Damit hat ſein hartnäckiger Kampf um ſeine volle
Selb=
it, ſein Feſthalten an der Idee des liviſchen Königtums
agiſchen Abſchluß gefunden. Kurz vor ſeinem Tode
ver=
r noch nach einem Blatt Papier und ſterbend ſchrieb er an
biſchof von Canterbury einen Brief, in dem er dieſem
ürſten über das ihm widerfahrene Leid berichtete. In aller
der Leichnam Uldriks, des letzten Königs der Liven, der
chen Erde übergeben worden.
Seeſchlange ſuchk Unkerkommen.
Rom. Obgleich es eigentlich noch nicht die Jahreszeit
ſchlangen iſt, ſo kommt doch aus Neapel die ſenſationelle
t daß im dortigen Hafen eine authentiſche Seeſchlange
ffen iſt. Dieſes exotiſche Lebeweſen, das in der Natur
elten wie häufig in der Tagespreſſe anzutreffen iſt,
befin=
an Bord des holländiſchen Dampfers „Sianter” und iſt
rdkommiſſar Kapitän Baſſum in der Bucht von Java
ge=
rden. Die Schlange iſt 1.20 Meter lang und hat die
Ueber=
tva—Neapel in einem beſonderen Gefäß mit
Meereswaſ=
bracht, das die ganze Zeit bei einer Temperatur von 27
Grad gehalten werden mußte.
Der glückliche Fiſcher der Seeſchlange hatte die Abſicht, den
ſtattlichen Meeresbewohner der Zoologiſchen Station von Neapel
zum Geſchenk zu machen. Der Direktor der Station, Profeſſor R.
Dohrn, ſah ſich jedoch genötigt, die liebenswürdige Gabe
abzu=
lehnen, in Anbetracht der beſonderen Pflege und der großen
Schwierigkeiten, die es machen würde, dieſes ſeltene Exemplar
der Meeresfauna am Leben zu erhalten. (Auch darin unterſcheidet
es ſich von den landläufigen Seeſchlangen, die nicht nur zäh und
langlebig ſind, ſondern ſich auch raſch vermehren.)
Kapitän Baſſum fürchtet, daß es ſeinem Pflegling auch in
Genua nicht viel beſſer ergehen wird. Da der Dampfer ſodann
ſeine Fahrt nach Nordamerika fortſetzt, ſo bleibt der obdachlos
umherirrenden Seeſchlange noch die Hoffnung, daß eine der
nord=
amerikaniſchen zoologiſchen Stationen ſich ihrer erbarmen und ihr,
wenn nicht ein Dach, ſo doch einen Zuber mit warmem Seewaſſer
zur Verfügung ſtellen möchte.
der Gasverdreher.
Darmſtädker Turnerſchaft E. B.
Die Volksturner auf dem Feldbergfeſt.
Am kommenden Sonntag findet das Bergfeſt des
Mittel=
rhein=Kreiſes — Feldbergfeſt —, das für die geſamte D.T. offen
iſt, ſtatt. Die Darmſtädter Turnvereine haben ſchon immer dieſe
Volksturnveranſtaltung beſchickt, und auch dieſes Jahr iſt eine
kleine Zahl von Wettkämpfern vertreten. Die Turngemeinde
1846 hat 10 Meldungen abgegeben, die ſich auf die Turnerklaſſe,
Altersklaſſe und auch Turnerinnenklaſſe verteilen. Ferner ſtartet
ſie bei der Emanuel=Schmuck=Staffel um den Wanderpreis. Als
weiterer Verein iſt noch, die Turngeſellſchaft 1875 an den
Wett=
kämpfen beteiligt. In der Altersklaſſe iſt es der alte
Feldberg=
turner Huthmann, der nochmals einen Verſuch unternehen will,
ferner 2 Wettkämpfer in der Turnerklaſſe und ein
Jugendteil=
nehmer. Wir wünſchen den Darmſtädtern einen guten Erfolg
auf der Bergkuppe.
Die Fauſtballer auf der Woogswieſe.
Am Sonntag finden die Schlußſpiele auf dem Platze der
Tgde. 1846 ſtatt. Die Darmſtädter konnten in Nauheim nicht
vollauf befriedigen, und wir hoffen, daß es ihnen gelingt, auf
Darmſtädter Boden beſſere Reſultate zu erzielen. Die Spiele
finden vor= und nachmittags ſtatt.
(avk.) Budapeſt. Die Bürger von Budapeſt haben im
Jahre 1926 angefangen zu ſchimpfen. Ueber die Höhe der
Gas=
rechnungen, die den Gasverbrauchern, insbeſondere in einem
be=
ſtimmten Bezirk der Hauptſtadt, geradezu untragbar erſchienen.
Wenn die Bürger ſich benachteiligt fühlen, ſo haben ſie überall,
auch im ſchönen Magyarenlande, das uneingeſchränkte
Beſchwerde=
recht. Deſſen Uneingeſchränktheit darin beſteht, daß die Beſchwerde
ohne jegliche Einſchränkung nicht berückſichtigt wird und in einem
bodenloſen Aktenmeer verſchwindet. Die Stichhaltigkeit der
Be=
hauptung, daß dieſes Verfahren der zuſtändigen Behörde eine
bodenloſe Rückſichtsloſigkeit ſei, wurde bisher nirgends
nachge=
prüft; dafür haben die Behörden keine Zeit. So geſchah es denn
auch in Budapeſt: Die Beſchwerdeführenden wurden abgewieſen
und ſollten in Zukunft eben weniger Gas verbrauchen.
Zähne=
knirſchend verbrauchten alſo die Verbraucher weniger Gas und
be=
kamen in der Folge noch höhere Rechnungen. Von 1926 bis vor
kurzem.
Ein guter Freund des Generaldirektors ſollte die Geprellten
retten. Auch dieſer Herr wohnte in dem Bezirk mit dem maßlos
erhöhten Gasdruck und fand dieſen unerträglich. Seine Beſchwerde
mußte nun einmal berückſichtigt werden und der Gasgeneral
ord=
nete perſönlich die Unterſuchung der Angelegenheit an. Nach 24
Stunden war das Geheimnis keines mehr: Ein ungetreuer
Be=
amter hatte die Gasrechnungen planmäßig gefälſcht. Auf eine ganz
originelle Weiſe, indem er grundſätzlich nur die Verbraucher,
nie=
mals aber die Gasgeſellſchaft ſchädigte. Sein Syſtem war beinahe
noch einfacher als das rühmlichſt bekannte Ei des Kolumbus. Die
einmalige Entwendung eines größeren Poſtens der
Rechnungs=
vordrucke ermöglichte ohne weitere Bemühungen den ſechs Jahre
währenden Schwindel. Der Mann zog von den Kunden den
fin=
gierten Betrag ein und verrechnete bei der Dienſtſtelle die
tatſäch=
liche Summe. Die Differenz blieb Eigentum des ſchlauen
Gas=
verdrehers, der ſo in der Tat jahrein jahraus von Gas lebte,
Allerdings von nichtverbrauchtem Gas!
Ganz Budapeſt lacht über den Schlaukopf. Was mit ihm
ge=
ſchehen ſoll, iſt vorläufig unentſchieden. Seine Geſellſchaft hat er
ſchließlich — um keinen Heller betrogen. Die Betrogenen ſind
„nur” die Kunden ....
DaüPSs AeAat
Müib-
*
ſax!
Heute abend 18.30 Uhr.
Vorrunde zur ſüddeutſchen Waſſerballmeiſterſchaft.
Jung=Deutſchland — Schwaben Stuttgart.
s erſte Vorrundenſpiel um die ſüddeutſche Waſſerball=
Irt im Großen Woog, dem am Sonntag vormittag um
hr das zweite folgen wird, wird ſchon die Vorentſcheidung
bringen, welche von den beiden Mannſchaften an der
de teilnehmen wird. Jung=Deutſchland wird mit der
)aft: Ihrig; Schüßler, Richter; Orlemann; Kloſtermann,
Weicker antreten, alſo ohne Berges, der nicht ſpielfähig
die Mannſchaft, gegenüber dem vorigen Jahre weſentlich.
rt. kann man Vertrauen haben. Stuttgart, deſſen
Mann=
afſtellung nicht bekannt iſt, ſtützt ſich in dem bekannten
aar (Verteidigung) und dem Mittelſtürmer Eberbach auf
ſten Leute, doch der gute Ruf, der der Mannſchaft
voraus=
ßt auch von den anderen erſtklaſſige Leiſtungen erwarten.
ei der 2. Garnitur Jung=Deutſchlands
verſtehen.
Zußball.
Rot=Weiß — Techn. Hochſchule 4:0 (1:0).
dem Abendſpiel gegen die ſpielſtarken Hochſchüler konnten
=Weißen einen glatten Sieg erringen und damit abermals
*zeitige Spielſtärke beweiſen. — Es ſei nochmals auf die
enntag ſtattfindende Doppelveranſtaltung hingewieſen:
r: Rot=Weiß (Reſ.) — Union Wixhauſen (Reſ.) 4 Uhr:
liß — V.f.R. Schwanheim (Handball); 5 Uhr: Rot=Weiß (Waldhof).
in Wixhauſen (Fußball).
Union Darmſtadt — Germania Eberſtadt.
E verweiſen auf das heute abend 18,30 Uhr auf der Renn=
7 attfindende Freundſchaftsſpiel obiger Gegner. — Vorher
treffen ſich Union 1 Jgd. — Polizei 1. Jgd.
ATV. Pfungſtadt 1. — Freie Tg. Pfungſtadt 1.
tte abend 6 Uhr treffen ſich obige Gegner auf dem
Sport=
der Freien Turngemeinde. Beide Mannſchaften nehmen
hrende Stelle in dem 1. Bezirk ein und verfügen zurzeit
te beachtliche Spielſtärke, ſo daß ein hochintereſſantes Spiel
t wird, zumal die Turner in ſtärkſter Beſetzung antreten.
Eintracht Darmſtadt — SV. Offenthal 1913.
chdem Eintracht ihre letzten Privatſpiele alle auf frem=
T5en zum Austrag brachte, empfängt ſie am Sonntag vor=
8 11 Uhr obigen Gegner auf eigenem Gelände. Der
Ver=
r diesjährigen Privatſpiele von Eintracht zeigt allerdings
Eſtiges Ergebnis; ſtändiges Einſtellen von Erſatzleuten und
ung der Mannſchaft ließ die Einheimiſchen zu keinen Er=
Immen. Es wird Zeit, daß ſich die Grün=Weißen endlich
enfinden, mit Intereſſe bei der Sache ſind und ein
be=
ndes Spiel liefern. Die Gäſte dem Dreieich=Gau
ange=
lehmen dort denſelben Tabellenplatz ein wie Eintracht.
en ſich alſo gleichwertige Mannſchaften gegenüber, und es
nehmen, daß es zu einem ſchönen Kampfe kommt. Ein=
Arheilgen 2. ſtehen ſich vorher (9,30 Uhr) gegenüber.
Viktoria 06 — Griesheim b. D.
lehte Heimſpiel vor der Juliſperre ſieht Gäſte aus
ſen in Griesheim und zwar Sportfreunde
Dien=
bei Oppenheim. Das Vorſpiel an Pfingſten endete 1:1
ieden. Damals wurden ſchon ſchwache Stürmerleiſtungen
Es wird höchſte Zeit, daß ſich der Germanen=Sturm mal
aufrafft und die Zuſchauer mit einem guten Spiel er=
Vorher ſpielen die 2 Mannſchaften. Anſchließend an die
lindet im Vereinslokal „Zum Rebſtock” gemütliches
Bei=
rſein mit den Gäſten ſtatt.
Sp.V. 1898 (Jugend).
D. — ½ Jgd. Eberſtadt dort, Abfahrt mit Rad 8.15 Uhr
3. Jgd. — 4. Jgd. 1898, Stadion,
ſſunger Turnhalle.
Schüler — 1. Schüler Eberſtadt, hier. Samstag,
2 Schüler — 1. Schüler Weiterſtadt, dort, Abfahrt
hr vom Hauptbahnhof.
Handballkampf Süd-gegen Südoſtdeutſchland.
Auswahlſpiel des Südens im Mannheimer Stadion.
Am kommenden Sonntag findet in Mannheim im Stadion
das Handball=Repräſentativtreffen der Verbände von Süd= und
Südöſtdeutſchland ſtatt. Zur Ermittelung der ſüddeutſchen
Mann=
haft zwiſchen Jung=Deutſchland Darmſtadt und Schwaben ſchaft wurde am Mittwoch in Mannheim ein Auswahlſpiel
aus=
getragen. Mit Ausnahme von drei Spielern aus Darmſtadt waren
beide Mannſchaften aus Mannheimer und Ludwigshafener
Ver=
einen entnommen, ſo daß alſo der Süden nicht ſeine beſte Elf ins
Feld ſtellen wird.
Durch den kurz vor Beginn niedergegangenen Gewitterregen
war der Boden nur ſehr mäßig und ließ keine guten Leiſtungen
aufkommen. Der Beſuch war begreiflicherweiſe nur ſehr ſchwach,
und es mögen höchſtens 100 Intereſſenten geweſen ſein, die das
weite Oval des Stadions umſäumten. Die 4=Mannſchaft mit
einem ausgeglicheneren Sturm, guter Läuferreihe und gut
wehren=
den Verteidigung hatte ſich in der erſten Spielhälfte mächtig zu
ſtrecke, um mit einem Tore Vorſprung 5 : 4 die Führung zu halten.
Eine in der Pauſe vorgenommene Umſtellung machte ſich nach
em Hauptſpiel wird vorausſichtlich die Darmſtädter Wiederbeginn ſofort bemerkbar, und bis zum Spielende kam die
A=Mannſchaft auch noch zu neun Toren, denen die B=Mannſchaft
nur vier entgegenſetzen konnte. Die 4=Mannſchaft verließ
ſchließlich als verdienter Sieger 14:8 (5:4) das Spielfeld.
Die Mannſchaft des Südens . . .
Auf Grund des Auswahlſpieles wurde für den kommenden
Sonntag die folgende Mannſchaft nominiert: „Mäntele (V.f.R.
Mannheim); Zillhardt (V.f.R. Mannheim), Müller (Waldhof);
Rutſchmann (Waldhof), Oetzel (PSV. Mannheim) Stahl (PSV.
Darmſtadt), Daſcher (PSV. Darmſtadt), Spengler (Waldhof),
Morgen (V.f.R. Mannheim), Spittler (03 Ludwigshafen), Herzog
.. . und des Südoſtens.
Das Hauptkontingent der ſüdoſtdeutſchen Spieler ſtellt der
ſüdoſtdeutſche Meiſter Boruſſia Carlowitz. Die Elf ſpielt in der
Aufſtellung: Färber (Bor. Carlowitz); Meier (Bor. Carlowitz)
Proske (06 Breslau); Nickiſch (Bor. Carlowitz), Willimski II
(Schleſien Breslau), Lux (V.f.B. Breslau); Marſetz (Bor.
Car=
lowitz), Hirſchel I (Alem. Breslau), Wiesner (Bor. C.), Buſch
(Pol. Kottbus), Schmidt (Bor. C.).
S5V. Darmſtadt 1898 — TV. Bickenbach.
Heute abend 6.30 Uhr.
Wir weiſen nochmals auf das heute abend auf dem Platz am
Böllenfalltor ſtattfindende Handballſpiel der 98er gegen
Turn=
verein Bickenbach hin. Da die Gäſtemannſchaft ſich unter der
Leitung von Hennemann zu der ſtärkſten Turnerelf des hieſigen
Gaues entwickelt hat, die Elf überdies in ihren Spielen gegen
beſte DSB.=Klaſſe ſchon ausgezeichnete Reſultate erzielen konnte
— wir erinnern nur an den 11:9=Sieg gegen V. f. R.
Mann=
heim —, darf man geſpannt ſein, wie ſie ſich gegen die
Sport=
vereinself ſchlagen wird. Spielbeginn 6.30 Uhr.
Tgeſ. 1875 Darmſtadt — TV. Groß=Zimmern.
Die 1. und 2. Handballmannſchaften genannter Vereine ſtehen
ſich Samstag abend auf dem Sportplatz an der Kranichſteinerſtraße
gegenüber. Es ſind zwei ſpannende Treffen zu erwarten. Die
Gäſte aus dem Odenwaldgau verfügen über eine guteingeſpielte
Elf von anſehnlicher Spielſtärke. Erſt kürzlich mußten die 75er in
Groß=Zimmern die Ueberlegenheit der dortigen Turner
aner=
kennen, und es gilt nun, die erlittene Niederlage auf eigenem
Platz wieder wettzumachen. Bei der bekannten fairen Spielweiſe
beider Vereine dürfte es zu ſchönen Kämpfen kommen. —
Spiel=
beginn: 2. Mannſchaften 17.30 Uhr; 1. Mſch. 18,30 Uhr.
Die Deutſche Omnium=Meiſterſchaft wurde auf
der Frankfurter Stadionbahn von Rauſch=Hürtgen vor Schön=
Bu=
ſchenhagen und Oſzmella=Steffes gewonnen. Im „Goldenen Rad”
von Frankfurt ſiegte Emile Thollembeck knapp vor dem
ausgezeich=
net ſahrenden L. Schäfer, Dederichs, Graſſin und Sawall.
Vor nur 1000 Zuſchauern ſchlug München 1860 in
einem mäßigen Spiel ſeinen Lokalrivalen Wacker mit 3:0 (2:0).
Der neue Deutſche Fußballmeiſter Bayern München trägt in
dieſer Saiſon nur noch ein Spiel aus, und zwar am 26. Juni
gegen den däniſchen Meiſter Boldklubben Kopenhagen. Im
übri=
gen ſoll die Mannſchaft nach den ſchweren Kämpfen der letzten
Zeit die verdiente Ruhe erhalten.
Europameiſter Pierre Charles iſt bereit, in einem neuerlichen
Titelkampf dem Deutſchen Meiſter Hein Müller, Revanche zu
geben.
Der D.A.S.V. von 1891 hat ſeine Boxer von den Olympia=
Ausſcheidungen der Amateurboxer zurückgezogen, da er ſich durch
den Reichsverband für Amateurboxen zurückgeſetzt fühlt.
Der Davispokalkampf Italien—Schweiz in Montreux endete
mit einem 3:2=Sieg der Italiener. Am letzten Tage gab es noch
eine Ueberraſchung: Fiſher, der für die Schweiz ſpielte konnte den
italieniſchen Spitzenſpieler de Stefani mit 3:6 0:6 9:7 8:6 8:6
ſchlagen.
O. Die Verbandsſpiele im Bezirk Rhein=Saar beginnen
voraus=
ſichtlich am 14. Auguſt.
Der frühere D. S.B.=Sportwart Willy Kohlmey zog ſich beim
Entladen einer Startpiſtole eine ſo ſchwere Handverletzung zu, daß
ihm drei Finger der rechten Hand abgenommen werden mußten.
Geſchäftliches.
Der heutigen Stadtauflage liegt ein Flugblatt des
Wahl=
ausſchuſſes der Liſte Dr. Leuchtgens bei.
(8931
Gewinnauszug
3. Klaſſe 39. Preußiſch=Süddeutſche Staats=Lotterie.
Nachdruck verboten
Ohne Gewähr
Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II
16. Juni 1932
2. Ziehungstag
In der heutigen Vormitt gsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gewinne m 10000 m. 12087
2 Gewinne zu 5000 M. 283726
6 Gewinne u 3000 m. 108696 125028 150779
8 Gewinne uu 2000 M. 86596 298386 330094 341473
16 Gewinne zu 1000 M. 37562 61968 128874 184121 197803 203178
312391 385730
40 Gewinne m 800 m. 8647 21640 27398 33839 100496 174699
180780 228833 235340 237968 069772 279811 283462 296184 805367
308942 361805 363341 376511 388936
56 Gewinne zu 500 M. 39809 41183 83046 97418 99447 105233
115809 124618 136612 141806 156462 169693 169813 198445 188168
246208 253460 268448 280656 283399 295791 311674 313110 317822
321699 327448 335939 380269
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
6 Gewinne zu B000 . 91400 274521 326800
8 Gewinne zu 3000 M. 63996 160354 282681 B18172
10 Gewinne zu 2000 M. 15084 62926 296868 350710 371503
32 Gewinne zu 1000 M. 70527 118757 161013 174010 189487
204827 205273 228792 258868 268945 269345 326150 331600 337902
862789 389634
36 Gewinne zu 800 M. 8435 36408 41902 53616 66527 74378
111032 124849 135642 151410 184533 276839 280308 287201 307180
310483 366211 886499
62 Gewinne zu 500 M. 7130 23012 55271 66920 82037 84047 102267
110780 125745 128608 130625 130684 160014 163872 174062 216458
239037 255672 260117 271688 281168 293163 310567 311749 325988
391356
Die Ziehung der 4. Klaſſe der 39. Preußiſch=Süddeutſchen
(265. Preußiſchen) Staatslotterie findet am 13. und 14. Juli 1932 ſtatt.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 18. Juni
10.10: Schulfunk: Im Kampf um die Erforſchung der Arktis.
15.30: Was erwartet die Jugend vom Rundfunk? Geſpräche mit
jungen Leuten.
16.00: Stunde der Jugend.
17.00: Wildbad: Kurkonzert. Soliſt: Dr. Fleiſchhauer.
18.25: Prof. Schrepfer: Neubildung von Wirtſchaftsräumen.
18.50: Golddeckung oder Warendeckung. Geſpräch.
19.25: Mannheim: 1000 Worte Pfälziſch.
20.00: Köln: Luſtiger Abend.
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: Berlin: Tanzmuſik.
Königswuſterhaufen.
Deutſche Welle: Sonnabend. 18. Junf.
9.00: Stunde der Unterhaltung.
10.10: Schulfunk: Im Kampf um die Erforſchung der Arktis.
15.00: Dr. Berendt: Der Clown auf dem Theater.
15.45: Elſe Frobenius: Was bedeutet uns der Beſitz?
16.00: F. Schötz: Der Sport bei der Poſt.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Hygiene auf Reiſen. Eine Szene im Eiſenbahnabteil. Ausf.:
Dr. Kayſer und Mitwirkende.
17.50: Stud.=Rat Poehlmann: Die mecklenburgiſche Oſtſeelandſchaft.
1805: Dr. Key: Seeräuber einſt und jetzt.
18.30: W. Wauer: Erlebnis an der Zeichnung: Ludwig Richter.
19.00: Engliſch für Anfänger.
19.30: Dr. Wrede: Kirche und Kultur.
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Köln: Luſtiger Abend Ausf.: Funkorcheſter.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Tanzmuſik der Kavelle Emil Rooſz.
Wekkerberichl.
Durch die Störung über dem Baltikum wird in Deutſchland
bis zum Odergebiet Bewölkung und an der Küſte etwas
Nieder=
ſchlag verurſacht, während im übrigen Teil des Reiches durch den
Hochdruckeinfluß heiteres Wetter vorherrſcht. Die Möglichkeit zur
vorübergehenden Ausbreitung von Bewölkung des nordöſtlichen
Druckfallgebietes bis nach unſerm Bezirk iſt vorhanden. Im
weſentlichen dürfte aber doch der Charakter des hohen Druckes
maßgebend ſein.
Ausſichten für Samstag, den 18. Juni: Zeitweiſe bewölkt, im
weſentlichen aber aufheiternd, trocken, warm.
Ausſichten für Sonntag, den 19. Junj: Fortdauer des meiſt
hei=
teren und trockenen Wetters, tagsüber weitere Erwärmung.
Haupiſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wiriſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleton, Reſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mas Streeſe; für Sport: Karl Böhmann;
für den Handei: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; ſüe
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bid und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Willy Kuhle:
Druck und Verlag: C. C. Wittich — ſämilſch in Darmſtfadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Samstag, den 18.3
Geld= und Oeviſenbewegung.
Bom Holzmarkt.
Reichsbankausweis.
Rückzablung von 10 v. H. des Rediskonfkradils
der Golddiskonkbank.
Das Hauptmerkmal des Ausweiſes der Reichsbank für die
zweite Juniwoche iſt ein Rückgang des Deckungsmaterials um
ins=
geſamt 28,4 Millionen, wovon allein 25,9 Millionen auf Gold
ent=
fallen. Bekanntlich wurde die 50 Millionen=Anleihe der
Golddis=
kontbank nur unter der Bedingung der Rückzahlung von 10 v.H.
verlängert, das bedeutet für die Reichsbank einen Goldverluſt
von etwa 22 Millionen. Hinzu kommt, daß in dieſem Monat
nahe=
zu acht Millionen für den Dienſt der Younganleihe zur Verfügung
geſtellt werden mußten. Der Rückgang der Kapitalanlage hält ſich
diesmal in engen Grenzen. Er beträgt insgeſamt 74,6 Millionen
gegen 149,2 Millionen zur gleichen Zeit des Vormonats. Von den
bei Monatswechſel der Wirtſchaft zur Verfügung geſtellten
Mit=
teln iſt demnach bis zur Monatsmitte noch nicht die Hälfte wieder
zurückgefloſſen. Der Wechſelbeſtand ermäßigte ſich um 50,4 Mill.,
der Lombardbeſtand um 20,3 Millionen. Auf der anderen Seite
ging der Notenumlauf um 74 Millionen zurück. An
Scheidemün=
zen kehrten 47,4 Millionen in die Beſtände der Reichsbank zurück.
Die Notendeckung ermäßigte ſich trotz des Rückganges des
Noten=
umlaufs wegen des Goldentzuges von 25,4 auf 25,1 v.H.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Nachdem ſchon im geſtrigen Vormittagsverkehr in Berlin
auf Grund verſchiedener günſtigerer Nachrichten aus Politik und
Wirtſchaft eine freundlichere Grundſtimmung Platz gegriffen hatte,
eröffnete auch der offizielle Börſenverkehr meiſt in gebeſſerter
Haltung. Die feſteren Taxen der Vorbörſe wurden aber nicht
er=
reicht. Da das Publikum ſich aber weiter nur ſehr wenig am
Ge=
ſchäft beteiligt, beſchränkt ſich die Umſatztätigkeit zum Teil auf die
wenigen Spezialwerte, für die irgend welche Anregungen
vor=
liegen, zum anderen Teil auf die ſogenannten Arbitragepapiere,
in denen die Tauſchoperationen des Auslandes ſtattfinden. So
waren Deſſauer Gas, Schubert u. Salzer, Julius Berger
Rhein=
ſtahl, Ilſe Genüſſe, Farben, Conti Gummi, R.W.E., Felten und
Schuckert 1—2 Prozent gebeſſert; auch Rütgerswerke konnten trotz
der härteren Zuſammenlegung, als die Börſe urſprünglich gedacht
hatte 1,5 Prozent gewinnen; nur ganz wenige Werte, wie
Deut=
ſche Linoleum, Braunkohlen=Aktien, beſonders Rhein.
Braunkoh=
len, und Deutſche Waffen lagen dagegen 1—1,5 Proz. niedriger.
Am Rentenmarkt war das Geſchäft ebenfalls ſehr klein.
Reichs=
ſchuldbuchforderungen lagen unbedeutend feſter. Auch im Verlauf
waren die Kursveränderungen am Aktienmarkt nicht erheblich.
Etwas Intereſſe machte ſich wohl im Zuſammenhang mit den
gün=
ſtigeren Eiſen= und Stahlberichten für Montanwerte bemerkbar.
Der Frankfurter Börſenverkehr zeigte im allgemeinen
eine freundliche Tendenz, wenn auch immer noch eine gewiſſe
Un=
ſicherheit zu verſpüren war. Beſonders anregend wirkten die
gün=
ſtigeren Nachrichten aus Lauſanne über eine unbefriſtete
Verlän=
gerung des Hoover=Moratoriums, wonach während der Tribut=
Konferenz vorläufig ſämtliche Tribut= und
Kriegsſchuldenzahlun=
gen während der Dauer der Konferenz im Rahmen des Hoover=
Moratoriums ruhen ſollen. Man iſt allerdings noch ziemlich
zu=
rückhaltend hinſichtlich der Beurteilung der Auswirkungen dieſer
Erklärung, ſowie der Beratungen der Konferenz überhaupt. Das
Geſchäft blieb nach wie vor hauptſächlich auf den Farbenmarkt
be=
ſchränkt, wo J.G. Farben bereits zu Beginn über 1,25 Proz. feſter
lagen. Doch konnte dieſer Kursgewinn im weiteren Verlauf nicht
voll behauptet werden. Von den übrigen Chemiewerten lagen
Deutſche Erdöl behauptet. Rütgers auf die Kapitaltransaktion, die
den Erwartungen entſprach, 0,5 Proz. freundlicher. Der
Elektro=
markt liegt ruhig. Siemens bis 1 Prozent freundlicher, Geſfürel,
Lahmeyer und A.E.G. behauptet. Schuckert dagegen 0,25 Prozent
niedriger. Uneinheitlich lagen Montanaktien, von denen
Mannes=
mann 0,5, Stahlverein 0 25 Proz. ſchwächer lagen, während
Gelſen=
kirchen 1, Phönix 0,25 Prozent anziehen konnten. Zellſtoff= und
Kunſtſeidewerte kaum genannt und wenig verändert. Am
Schiff=
fahrtsmarkte Hapag 0,5 Proz. höher. Von Kaliaktien konnten
Aſchersleben und Weſteregeln je 1 Proz. anziehen. Am Markte
für Einzelwerte gewannen Conti=Guumi 0,75 Proz. Von
Frank=
furter Werten waren Holzmann, Metallgeſellſchaft und
Scheide=
anſtalt behauptet. Aluminium Neuhauſen, die geſtern erſtmals
ſeit langer Zeit mit 140 notierten, waren heute wieder Plus=Plus
angeſchrieben. Im Verlauf war das Börſengeſchäft
außerordent=
lich ſtill. J.G. Farben büßten ihren Anfangsgewinn wieder
voll=
kommen ein. Am Rentenmarkt war die Stimmung zu Beginn
gleichfalls etwas zuverſichtlicher. Späte Schuldbücher nannte
man 0,5—0.75 Prozent freundlicher, doch konnte ſich auch dieſer
Kurs im Verlaufe nicht behaupten. — Tagesgeld unverändert
leicht bei 4 Prozent.
An der Abendbörſe war das Geſchäft wieder
außer=
ordentlich klein. Trotz der Meldungen aus Lauſanne iſt man
ziem=
lich zurückhaltend, da die Rede Herriots, der ſich gegen eine
voll=
ſtändige Streichung der Tribute wandte und an dem Grundſatze
neuer politiſcher Sicherheitsgarantien ſowie der Zugeſtändniſſe
Deutſchlands auf dem Gebiete der Abrüſtung feſthält, verſtimmte.
Immerhin lagen Farben zu Beginn 0,5 Prozent freundlicher.
Da=
gegen von Montanaktien Rheinbraun 0,75 Prozent niedriger. An
den übrigen Märkten waren Kurſe kaum zu hören. Auch Renten
lagen ſtill. Gegen Schluß gaben JG. Farben ihren Anfangsgewinn
wieder ab und ſchloſſen bei 91,75 Proz.
Mekallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin für je 100 Kg. am 17. Juni
ſtellten ſich für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen
oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die Deutſche
Elektrolytkupfernotiz) auf 50,75 RM. Die Notierungen der
Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
ver=
ſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte Lieferung und
Zahlung) ſtellten ſich für Original=Huttenaluminium, 98 bis 99
Prozent, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren, auf 160 RM.,
des=
gleichen in Walz= oder Drahtbarren, 99 Prozent, auf 164 RM.,
Reinnickel 98 bis 99 Prozent, auf 350 RM., Antimon=Regulus auf
36—38 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) auf 38,50—41,75 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 17. Juni ſtellten ſich für
Kupfer: Juni 42,25 (43), Juli 42,75 (43). Auguſt 43 (43,25),
September 43,50 (43,75), Oktober 44 (44,50), November 44,50
(44,75), Dezember 45 (45 25), Januar 45,50 (46), Februar 46
(46,50) März 46,50 (47), April 46,75 (47,50), Mai 47 (48).
Ten=
denz: ſtetig. Für Blei: Juni. Juli 14,50 (15,50), Auguſt 14,75
(16), September 15 (16,25), Oktober 15,25 (16,75) November
15,50 (17), Dezember 16 (17,75). Januar 16,25 (18,25), Februar,
März 16,50 (18.50), April 16,75 (18,50). Mai 17 (18,50). Tendenz:
luſtlos. Für Zink: Juni 18,25 (18.50), Juli 18,25 (18,75),
Auguſt 18,50 (19), September 18,75 (19) Oktober 19 (19,50),
November 19,50 (20,50). Dezember 19,75 (21), Januar 20 (21.50)
Februar 20,50 (22), März 21,50 (23), April 22 (23,50), Mai
22,25 (23,50). Tendenz: ſtetig. — Die erſten Zahlen bedeuten
Geld, die in Klammern Brief.
Produkkenmärkke.
Berliner Produktenbericht vom 17. Juni. An den
Getreide=
märkten hat ſich das Angebot in Brotgetreide ſo ſtark verknappt,
daß die an ſich weder beſonders umfangreiche noch dringliche
Nach=
frage genügt, um die Preiſe unerheblich anziehen zu laſſen. In
Weizen zur baldigen Lieferung waren die Berliner Mühlen und
auch einige Provinzmühlen heute als Käufer im Markte, ſo daß
die Preiſe für prompte Ware etwa 3 Mark anziehen konnten.
Warenauskauſchgeſchäfte zwiſchen Deukſichland
und Dänemark.
Auf Grund einer zwiſchen der Reichsbank und der Däniſchen
Nationalbank getroffenen Vereinbarung hat das
Reichswirtſchafts=
miniſterium neuerdings beſtimmt, daß den deutſchen Importeuren
däniſcher Waren die Genehmigung erteilt werden kann, diejenigen
Beträge, welche ſie zur Bezahlung däniſcher Importe benötigen,
jedoch auf Grund der gekürzten Höchſtbeträge ihrer allgemeinen
Genehmigungen nicht mehr transferieren können, auf ein bei der
eimshank Berlin eingerichtetes geſperrtes däniſches
National=
bank=Ausländerſonderkonto einzuzahlen. Entſprechende Anträge
ſind an die Deviſenbewirtſchaftungsſtellen zu richten. Die gleichen
Grundſätze finden mit Wirkung vom 1. Juli 1932 auf Zahlungen
Anwendung, die auf das Konto eines däniſchen Exporteurs bei
einer inländiſchen Deviſenbank geleiſtet, aber wegen Erſchöpfung
der Hoch veträge, der dem däniſchen Exporteur erteilten
allge=
meinen Genehmigung nur auf ein ſogenanntes
Ausländerſonder=
konto gutgebracht worden ſind. Die Beträge, die auf dieſe Weiſe
auf dem bei der Reichsbank geführten Sonderkonto eingehen,
wer=
den für die Bezahlung ſolcher deutſcher Exporte nach Dänemark
verwendet, für die das däniſche Valutakontor keine Valutaatteſte
erteilt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Schiedsſpruch über den Lohn= und Manteltarifvertrag im
Ruhrbergbau angenommen. In der Lohn= und
Manteltarifſtrei=
tigkeit im Ruhrbergbau haben am Freitag im
Reichsarbeitsmini=
ſterium nochmals Verhandlungen mit den beteiligten
Tarifver=
tragsparteien ſtattgefunden. Die vom Reichsarbeitsminiſter Dr.
Schäffer perſönlich geleiteten Verhandlungen hatten das Ergebnis,
daß die Tarifvertragsparteien die am 30. Mai gefällten
Schieds=
ſprüche über den Manteltarifvertrag und Lohnvertrag nunmehr
angenommen und damit zum Vertrag erhoben haben.
Weſtdeutſche Bleiwerke Dr. Kalkow A. G., Frankfurt a. Main.
Nach 71 000 (78 300 RM. Abſchreibungen verbleiben bei dieſer zum
Tellus=Konzern gehörenden Geſellſchaft ein nur kleiner
Rein=
gewinn, durch den ſich der Gewinnnvortrag aus dem Vorjahr auf
26 822 (25 930) RM. erhöht. Die Bilanz zeigt in Mill. RM. bei
0.700 A.K. die Verbindlichkeiten mit 0.196 (0.263) andererſeits
Außenſtände 0.197 (0,318), Waren 0,.208 (0,166),, Beteiligungen
0,069 (0,100), Kaſſe 0,070 (0,014) Mill. RM.
Stahlwerke Röchling=Buderus A.G., Wetzlar. Die Geſellſchaft,
deren A.K. ſich je zur Hälfte im Beſitz der Buderusſchen
Eiſen=
werke in Wetzlar und des Röchling=Konzerns befindet, ſchließt das
Geſchäftsjahr 1931 mit einem Verluſt von 0.20 Mill. RM. ab. Der
Verluſt wird durch Heranziehung des Gewinnvortrages aus 1930
und durch Auflöſung der Umſtellungsreſerven gedeckt. Darüber
hinaus verbleibt ein Buchgewinn von 35 506 RM., der auf neue
Rechnung vorgetragen wird. Im Geſchäftsbericht wird betont,
daß der Umſatz im Berichtsjahre trotz der Wirtſchaftskriſe etwas
geſteigert werden konnte durch ſtärkere Betätigung auf dem
Aus=
landsmarkte. Doch wurde der Ertrag durch die Preisrückgänge
und die infolge des Exportriſikos erforderlichen beſonderen
Ab=
ſchreibungen ſtark beeinträchtigt. Im neuen Geſchäftsjahr ſeien
noch keine Anzeichen zu einer Beſſerung zu erkennen. Aus der
Bilanz (in Mill. RM.):— Anlagen und Grundſtücke 2,25 (2,24),
Rohſtoffe und Waren 4,63 (4,50), Warenbeſtand bei eigenen
Fir=
men im Auslande 0,85 (—), Schuldner 2,44 (3,76), Bankguthaben
0,13 ((i. V. bei Schuldnern aufgeführt), Beteiligungen 0,00 (0,21),
dagegen Bankſchulden 3,97, ſonſtige Gläubiger 1,14, Akzepte 0,44
(i. V. Verbindlichkeiten zuſammen 5,72). A.K. 3,00 Mill. RM.
Wiener Dementi einer beabſichtigten Devalvation des
Schil=
ling. Die Amtliche Nachrichtenſtelle iſt zu der Mitteilung
ermäch=
tigt, daß die in einem Berliner Blatt enthaltene Londoner
Mel=
dung über die beabſichtigte Devalvation des Schillings vollkommen
falſch iſt und jeder Grundlage entbehrt. Die Amtliche
Nachrichten=
ſtelle verweiſt in dieſem Zuſammenhange auf die bereits vor
eini=
gen Tagen veröffentlichte Erklärung der öſterreichiſchen
Geſandt=
ſchaft in Berlin in dieſer Angelegenheit.
Goldbewegung bei der Bank von England. Die Bank von
England kaufte geſtern Gold im Werte von 1027 419 Pfund Sterl.
Das Goldangebot in Höhe von 75 000 Pfund Sterling wurde zu
einem Preiſe von 113/1 Schill. pro Unze fein für kontinentale
Rechnung erworben.
Berliner Kursbericht
vom 17. Juni 1932 Brutſce Sanrand !
Unſer Mitarbeiter ſchreibt uns: In Genf findet zur Ze
im Nahmen des Völkerbundes von der Wiener Regierung
regte internationale Holzkonferenz ſtatt, die auch aus Deutſ
beſchickt iſt. Es ſollen vor allem Mittel und Wege gefunder
den, um die Ueberproduktion an allen in Frage kommenden
märkten einzudämmen und eine Grundlage, für ein gedeil
Zuſammenarbeiten des internationalen Holzgewerbes zu ſo f
Ob dieſe Beſtrebungen, denen man Erfolg wünſchen möchte.
tiſche Ergebniſſe zeitigen werden, bleibt abzuwarten. Im
meinen iſt das Holzgeſchäft ruhig. Nur einzelne Sortimer
Bauholzmarkt machen eine Ausnahme. Es iſt aber nicht d *
gemeine Aufſtieg der Geſchäfte, der hier zum Ausdruck
ſondern ein außerordentlich knappes Angebot in neuen Ein
ten, die weit hinter dem Umfang der vorjährigen zurückb
Da der Staatswald ſeine Einſchläge nur um etwa ein Dritt
minderte, muß man die Verringerung der Produktion wohl
Hauptſache auch auf die Zurückhaltung im Holzeinſchlag 1
Privatwaldbeſitzern zurückführen. Sehr lebhaft war in den
Tagen am deutſchen Holzmarkt das Geſchäft in einzelnen W
ladungen Stammkiefer, die nach allen Richtungen hin, nac
deutſchland, Hamburg., Bremen. Thüringen, Sachſen, Hau
nach Braunſchweig und zum Teil auch nach Berlin verkauf
den. Fünf oder ſechs Sorten enthielt jede dieſer Samme n
gen; es kam ſelten vor, daß eine einzelne Stärke geſchloſſen. 5
wurde. Dieſe Art des detaillierten Geſchäfts beweiſt zu 5
Geldknappheit, die im Holzgewerbe herrſcht, ſie führt aber
los zu geſunden Zuſtänden, da ſie dem Abbau der Verbin!
ten dient und gleichzeitig die Anhäufung zu großer Lagerl E
verhütet. Vertrauensvoll wird das Geſchäft am Hobelho f
beurteilt, und es fanden auch anſehnliche Umſätze in a
Seitenbrettern ſtatt. Alle Umſätze aber reichen nicht a
der großen Zahl von Holzhandlungen nutzbringende Bet
zu ermöglichen.
Kleine Witiſchaftsnachrichken.
Der Zementabſatz im Mai hat eine weitere
Vermi=
erfahren. Im Vergleich zum Mai 1931 ergibt ſich ein 9
von über 30 Prozent und gegenüber Mai 1930 um über
Die Commerz= und Privatbank A.G., Berlin, hat bei
laſſungsſtelle an der Börſe zu Berlin den Antrag geſtellt,
RM. ihrer Aktien (Nr. 1 bis 70 000 zu je 1000 RM.)
70 001—170 000 zu je 100 RM. zum Handel an der Berline
zuzulaſſen.
Die GV. der Rheiniſchen Handelsbank i. L., Mannh
nehmigte die vom Liquidator vorgelegte Bilanz, die einen ſnen
Rückgang des Verluſtes von 288 260 auf 287.131 RM.
Das geſamte A.K. und die Reſerven ſind bekanntlich abgeſ
Wegen der Verwertung einiger Häuſer ſchweben ausſie
Verhandlungen, doch iſt nicht damit zu rechnen, daß der 2
erzielt werden kann.
Die Zahl der unterſtützten Arbeitsloſen in Frankreid
nach der amtlichen Statiſtik am 11. Juni 247 263 ge Eer
254 140 in der Vorwoche. Sie iſt alſo um rund 7000
gangen.
Der franzöſiſch=kanadiſche Handelsvertrag, der vor ſ.
von Kanada im Hinblick auf die Konferenz von Ottawa gſei
worden war, iſt geſtern um Mitternacht abgelaufen. Da F5e
Monaten geführten Verhandlungen um einen vorläufig E
ſchentarif zu keinem Ergebnis geführt haben, treten von
dieſer Woche ab die allgemeinen Tarife beider Länder in 44.
Der Londoner Goldpreis beträgt am 17. Junf 1932
Unze Feingold 113 Schill. 1 Pence gleich 86,8762 RM.,
Gramm Feingold demnach 43,6285 Pence gleich 2,79 313
Die große Bankfirma Lee, Higginſon u Co. gibt beka ſu
ſie ihre Tätigkeit in einiger Zeit zu liquidieren beabſich
Die Firma, deren Hauptaufgabe die Einführung neue
ſ=
war, beſteht ſeit 1848.
Die Zentralbank Chiles wird nach einer amtlichen M kai
in ihrer gegenwärtigen Form beſtehen bleiben. Die ne Eu
fene Staatsbank wird unabhängig von der Zentralbank /
ſchäfte führen.
Der chileniſche Finanzminiſter Larrigue erklärte, di
rung Chiles habe über das Schickſal des Salpetertruſt ad
noch keinen Beſchluß faſſen können, da das Problem der C
ſttei=
erzeugung in Chile außerordentlich verwickelt ſei. Jedo /2h0
der Truſt, wie alle übrigen Ausfuhrfirmen, ſämtliche 1—
Beſitz befindlichen Deviſen abliefern.
Oeviſenma
vom 17. Juni 51
Berl. Handels=Geſ
Danatbank. ...."
D utſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban
Hapag.
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloho
A.E.G.
Bahr. Motorenw
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Ga=
Rs0
18.50
35.—
18.50
11.375
19.25
12.375
85.—
32.50
31.625
18.75
12.625
73.50
79.50
Oane
Elektr. Lieferung
F. G. Farben
Gelſ. Bergwv.
Geſ.f.elektr. Unterr
Harpener Bergba=
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Mannesm. Nöhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Kofsw.
Orenſtein & Koppell
63,875
62.50
90.625
42.25
52.125
46.25
27.25
32.—
84.50
23,25
39.50
32.875
22.50
Meee
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkal
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
birſch Kupfer.
Hohenlohe=Werke
eindes Eismaſch.
VogelTelegr. Draht
Wanderer=Werke
ae
31.875,
146.—
54.625
16.125
91.50
13.50
26.50
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia.
Holland
Oslo.
Kopenhagen=
Stockholm.
London
Buenos=Aires
New Yort
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch. Kr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
2. Stg.
1 Pav. Peſo
1 Dollar
100 Belaa
100 Lire 7
100 Franes
Rii
7.123
151,95
12.455
3.057
170.23
74.78
93.32
78.55
15.345
0.9481
.209
33,49
1.50 4
16.53
Brieſ.
7.137
52.05
5 12.385
3,os3l
170.57
74.22
83.83
79.73
15.38.
0.952
4217
58,81
21.54
15.57
Schweiz
Spanien
Danzig
Japan
Rio de Frnetrolt
Jugoſlawien 1
Vortugal.
Athen
Fſtambu
,
Kairo.
Kanada
uruguay
Island
Tallinn (Eſtl.)
Riga
Währung /6
100 Frankenl 8. Bil
100 Peſetas
uo0 Guben 8 Si
1 Yen
1 Milreis
100 Dinar
100 Esendot
100 Drachm.
1türk. 4
1ägypt. 2
teanad. Dol
1 Goldve
100 isl. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Lats
St.
Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt, sutale der Dresdner
Frankfurter Kursbericht vom 17. Juni 1932.
6S0 Dtſch. Neich=
6½2%Intern.
5%Baden.
6%Bayern ...
6% Heſſen....."
680 Preuß. Staat
6% Sachſen
Dtſche. Anl.
Auslo=
jungsſch. =
Ab=
löjungsanl.
Diſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Deutſche
Schutzge=
bietsanleihe
6% Baden=Baden
6% Berlin. . . b.24
6% Darmſtadt . .
68 Dresden v. 26
620 Frankfurt a.M.
Schätze b.24
v. 20
8Mainz
6% Mannheimv. 27
6% München b. 29
6% Wiesbaden v.2
6% Heſt. Landesbl.
„ Goldoblig
53½%g Heſſ. Ods.=
Hyp.=Bk.=Lignid.
43% „Kom.=Obl.
69 Preuß. Lds.
pfbr.=Auſt. G. Pf.
6% „ Goldobligl
Re
*
57.5
50.5
60
46.5
74.25
46.25
37.6
3.3
38
56
35.75
48.75
66.75
49.5
835
We
Br. Girozentr. für
Heſſen Goldobl.)
60 Kaſſeler Land. Goldpfbr.
6% Naſſ. Landesbl.
5½2% „Ligu. Obl
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer.
„ Ser. III
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
6%9 Berl. Hyp. B
5½%0u Ligu.=Pfbr
6% Frkf. Hyp.=Bf.
5½%0 „ Lig. Pfbr.
3%o Goldoblig.)
Pfbr.=Bk
6%
„ Ligu.
82 Mein,Hhp.=Bk.!
12%0 — Lig. Pfbr.
6% Pfälz. Hyp.=Bl.)
5½% n Lig. Pfbr.
685 Rhein, Hnp. Bk.
51ſ,% „Lig. Pfbr.
„ Goldoblig:)
6% Südd. Bod.
Cred.=Bank.
511 %o „ Lig. Pfbr.!
6% Württ. Hyp.=B.
6%Daimler=Benz
6%0 Dt. Linol.?
6%Mainkriv. v. 26/
6%Mitteld. Stahl.
62 Ver, Stahlwerkel
40
68.5
69.75
77.5
34.25
48
66.5
67.5
77.5
47.75
66
81.75
67
35.7
73.5
Rrré
35.25
52‟
79.25
72.25
Me
J. G. Farben Bondsl
5% Bosn. L.E.B.
L.Inveſt.
52 Bulg. Tab.v.02
41/.%0 Oſt. Schätzel
4% Oſt. Goldrente
5% vereinh. Rumän
41/,%0
42 Türk. Admin.
g. „ 1. Bagdadl
Zollanl.
%6 Ungarn 1913
1914
Goldr.
1910
Aktien
Nla. Kunſtziide Unie
N. E. G. . . ../ 20
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg. Brauere
Zellſtoff 16.5
Bemberg, J. P..
Bergm. El.=Werke
BrownBovericCie
Buderus Eiſen...
Cement Heidelbergl 38.75
Karlſtadt
J. G. Chemie, Baſel132
Chem.Werke Albert
Chade ........."
Contin. Gummiw. 74.25
Linoleum
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr.
Erdöl „„lth / 64
ℳ
90.
4.55
5.75
5.75
N5.3
Ia He
ſcheide=Anſtalt
Linoleumwerkel
Eiſenhandel.
Dhckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Lichtn. Kraft
Eſchw. Bergwerk. .1
EzlingenMaſchinen
Faber & Schleicher
F. G. Farbeninduſtr.
Feinmech. (Fetter)
Felt. & Gnilleaumel
Frankfurter Hof.
Gelſenk. Bergwerk
Geſ f.elektr. Untern
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen!
Grün & Bilfinger .11
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb.
Hindrichs=Aufferm.)
Hirſch Kupfer. ...
Hochtief Eſſen ....!
Holzmann, Phil.
Ilſe Vergb. Stamm
„ Genüfſel
Junghans.
Kali Chemie.
Aſchersleben
Karſtadt, R....
Klein, Schanzlin .
Klöcknerwerke ...
Knorr C. 6... .11
133.5
30
90
54.25
31
39
10.55
51.75
As
Mun
Laurahüitte ....."
Lech, Augsburg...
Löwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz.Akt.=Br.
Mannesm. Röhren
Mansfeld Bergb.
Metallgeſ. Franff..
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMtaild.
Motoren Darmſtadtz
Oberbedarf ..
Phönir Bergbau.:
Reiniger, Gebbert
Rh. Braunkotzlen
Elektr. Stamm
Stahlwerte"
Riebeck Montan.
Roeder Gebr.
Rütgerswerle . . .. 31.25
Salzdetfurth Kali /145
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind..)
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. . .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halste. /116.5
Siod
er=A. G.
Tellus Bergbau ...
Thür. Liefer.=Geſ..)
Tietz Leonhard ...
unterfranken .....
Ver Stahlwerke
Ultramarin .
Voint & Haeffner
Bayß & Freſtag.
77
Hic
158
24.5
65
39
124
93
51
Mee
Zelſtoff Waldh
Allg. Dt. Credite
Badiſche Bank
Bk. f. Brauind
S
BarmerBankve
Bayer. Hyp. u. 2.
Berl. Handels
bypoth
Comm. u. Pri=
Darmſt. u.Nat.
Dt. Bank und
Dt. Eff. u. We
prechnrer dch Sd
Frankf. Bank (n4
Hyp. Ban Lug
Mein, Gyp. Bar
Pfälz. Hyp. B. ſ
ReichsbankAn (S9
Rhein. Hyp.=T 159.,
Südd. Bod.C.
Württb. Noten
A.-G. ſ. Vertelz
Allg. Lokalb. L.
720 Dt. Reichsb
Hapag ....
Nordd. Llohzd.
Süvo. Eiſenb.
Allianf. u. Sie
Verſicheruns ſis9,2
VBerein.
Frankonaſtüick.
Mannh. Verſie=
Otavi Migen
Schantung Hal
ag, 18. Juni 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 168 — Seite 11
Nebe oulnet ein Zenstee
Kriminalroman von Harold
Eifberg-
illkürlich verlangſamte Antonia ihren Gang.
jatte am Telephon nichts geſagt, was Klarheit bringen
ſonm) Aber es war der Ton geweſen, der die Muſik machte,
und „war für ſie Muſik geweſen, als er ſagte: „Antonia, ich
mußs 2 noch einmal ſehen!“
es nicht notwendig, bevor ſie Charlie traf, mit ſich ins
no kommen?
s. dieſer blöde Kautſchuk! Die Zukunft der Hortigwerke!
leich Antonia das Abitur gemacht hatte und angeblich
nhill hie und Kunſtgeſchichte ſtudierte, hatten die Geſchäfte
hress iters ſie nie ſonderlich gekümmert. Aber warum ſprach
er auch nie mit ihr darüber?
z. während ſie langſam die Straße bergauf ſchritt,
ent=
ſangrt ihr ein kleiner Seufzer. Warum ſtand ſie eigentlich
ſhrer ater ſo kühl gegenüber? Gewöhnlich neigten doch
Töch=
ſer —. zum Vater als zur Mutter. Vielleicht lag es nur an
te ſie nicht einmal Teilnahme zeigen müſſen für ſeine
Vielleicht wäre es ihr dann auch klarer geworden, was
mheit die Verbindung mit Dr. Erwin Krauße für die
häte— Firma bedeutete.
g appte ſie völlig im Dunkeln, ob die Heirat mit dieſem
Misfremden Manne eine unbedingte Notwendigkeit war.
—nnt war ihr nur, daß die Perkins Indiarubber eins
ten Gummiwerke Englands war. Eine Mesalliance
bür ie Verbindung mit Charlie alſo nicht bedeuten. Und
ſeſchach ſchaden konnte ſie den Hortigwerken wahrſcheinlig)
ſcht.
r hatte Charlie überhaupt dieſelben Wünſche wie ſie?
— ich war ſie am Bahnhof Heerſtraße angelangt.
llicherweiſe ſtand ein Wagen da.
nhof Friedrichſtraße!” rief ſie dem Mann am Steuer zu.
ſie zwanzig Minuten ſpäter ihr Ziel erreicht hatte,
es=
m Charlies ſchlanke Figur im grauen Anzug auf den
ſes Eingangs.
pünktlich!” ſagte er, ſie mit einem zufriedenen Lächeln
eiom d. Er führte ſie in die dunklen Gewölbe und in eine
ſiſch genüber der Gepäckaufgabe.
onia, ich mußte dich noch einmal ſehen und ſprechen.”
ohl er engliſch ſprach, fühlte ſie ſofort, auf deutſch hätie
ſiS ich jetzt du geſagt.
w
(Nachdruck verboten);
„Warum mußt du denn fahren?” Sie antwortete in der
gleichen Sprache.
„Vater hat es anſcheinend ſatt, zu warten, und nach dem,
was ich heute mit deinem Krauße erlebt habe, hat es auch kaum
einen Zweck.”
„Wäre es nicht paſſender, du ſagteſt Dr. Krauße? Noch ift
er nicht mein Krauße.”
„Gerade darüber wollte ich mit dir ſprechen, Antonia. Ich
bin mir die ganze Zeit klar darüber geweſen: dein Vater will,
daß du dieſen Mann heirateſt. Was ich bisher nicht
herausbe=
kommen habe: Willſt du es auch? Eins aber weiß ich beſtimm:
ich werde Himmel und Hölle in Bewegung ſetzen, um dich daran
zu hindern! Er iſt kein Mann für dich, du biſt viel zu ſchade
für ihn.”
Sie lächelte, während ihr Geſicht ſich vor Freude leiſe rötete.
In dieſem Augblick ſah ſie faſt ſchön aus.
„Himmel und Hölle?” wiederholte ſie leiſe. „Wie ſtellſt du
dir die Hölle vor?”
„Pech und Schwefel”, antwortete er, auf ihren Ton
ein=
gehend, „wenn’s ſein müßte auch ein Stück Blei!”
„Aber Charlie, ſo was ſagt man doch nicht.”
Soll man die Kehle oder den Körper erfriſchen?
Man kann dem ermatteten Körper durch einen kühlen Trunk
das vorübergehende Gefühl der „Erfriſchung” verſchaffen. Die
wirkliche Erfriſchung beſteht aber darin, daß man den durch die
Hitze entſtandenen Kraftverluſt von innen her ausgleicht und
da=
mit die Urſache der Ermattung beſeitigt. . . Viele Leute haben
hierfür ein einfaches und praktiſches Rezept gefunden. Sie ſchütten
ein paar Teelöffel der bekannten Ovomaltine=Kraftnahrung in
kalte Milch, kalten Tee oder auch Waſſer und rühren ſo lange um,
bis ſich die Ovomaltine gelöſt hat. Das ſchmeckt dann ganz
vor=
züglich! Beſonders pikant iſt es, wenn man noch etwas
feinge=
hacktes Eis beifügt. Dieſe „Ovomaltine kalt” erfriſcht nicht nur
im Moment ſondern ſtärkt den ganzen Organismus; denn ſie geht
ſofort ins Blut über. Schon zu RM. 1.15 erhalten Sie eine Doſe
Ovomaltine in der nächſten Apotheke oder Drogerie. Wünſchen Sie
aber vorher eine koſtenloſe Geſchmacksprobe, dann ſchreiben Sie an
Dr. A. Wander G. m. b. H., Abteilung III 78.
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heſſen.
(1 3754
„Nein, ich weiß! Aber wenn ich’s denke? Bei euch konnte
man doch früher einen Mann fordern, wenn einer von zweien
zu viel auf der Erde war. Kaffee für vier und Piſtolen für
zwei. Aber Scherz beiſeite, ich habe einen ekelhaften Auftritt
mit Dr. Krauße gehabt. Ich begreife wirklich nicht, was in ihn
gefahren iſt. Er will ſich durchaus nicht mit uns verſtändigen.
Das heißt, er hat eine Bedingung geſtellt, die ſo unmöglich iſt,
daß man ſie nicht ernſt nehmen kann.”
„Welche?"
„Aber Kind, weißt du nichts davon? Mir fällt ein Stein
vom Herzen! Ich hatte ſchon gemeint, es könnte dein Wunſch
ſein, nach England zu ziehen!“
„Mein Wunſch? Nach England? Ich verſtehe dich nicht.”
„Er will von Berlin fort, will bei uns den leitenden
Poſten.”
Ihre Augen ſahen ihn ungläubig an. Sie ſchüttelte den
Kopf.
„Das iſt doch nicht möglich. Davon weiß Papa ſicher nichts.”
Er ergriff ſie am Arm und ſchob ſie ein klein wenig weiter
hinter einen ſchützenden Mauervorſprung.
„Du ſiehſt, er ſpielt nicht mit offenen Karten, auch dir
gegenüber nicht. Antonia, ich beſchwöre dich, binde dich noch
nicht endgültig, bevor du von mir gehört haſt. Tu keinen
Schritt, der nachher nicht rückgängig gemacht werden kann. In
einer Woche ſpäteſtens bin ich wieder da, ganz beſtimmt!“
Er hatte ſie noch immer nicht losgelaſſen. Sie fühlte den
Druck ſeiner Finger auf ihrem Arm, und das Gefühl machte
ſie glücklich. Aber ſo ſchnell wollte ſie es ihm nicht zeigen und
befreite ſich mit der anderen Hand.
„Mit welchem Recht verlangſt du das von mir?”
„Aber Antonia, muß ich das noch ſagen? Habe ich dir
nicht vorgeſtern abend mit tauſend ungeſprochenen Worten
er=
klärt, wie lieb ich dich habe? Wärſt du denn jetzt gekommen,
wenn du das nicht wüßteſt?”
Und ohne erſt ihre Antwort abzuwarten, zog er ſie an ſich
und küßte ſie auf den Mund.
Als er ſie endlich losgelaſſen, ſah ſie ihn halb ſelig, halb
vorwurfsvoll an. Sein Blick war ſo ſtrahlend, ſeine Augen
glänzten ſo ſiegesſicher, daß ſie ihm trotz ihrem Glück einen
kleinen Dämpfer geben mußte.
„Setzt du nicht ein bißchen viel als ſelbſtverſtändlich
voraus?”
Erſchrocken trat er einen halben Schritt zurück.
„Was willſt du damit ſagen?”
„Kennſt du meine Gefühle für Dr. Krauße ſo genau, daß
du dir das erlauben darfſt?”
Er ſpürte noch den warmen Druck ihrer Lippen. Das half
ihm den Schrecken überwinden, den ſie ihm plötzlich eingejagt
hatte.
(Fortſetzung folgt.)
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seite 12 — Nr. 168
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und folgendeTage
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Das Heſſiſche Bürgertum
war im letzten heſſiſchen Landtag einflußlos und ausgeſchaltet, da es mit
7 Parteien in den Wahlkampf zog und zuſammen nur 6 Mandate erringen
konnte. Von 70 Abgeordneten gehörten 53 ſolchen Parteien au, die
ſich ſozialiſtiſch oder kommnniſtiſch nennen und vielfach nichts anderes zu
tun wußten, als unausführbare Agitationsanträge zu ſtellen. Die
National=
ſozialiſten, von denen die Wählermaſſen erwartet hatten, daß ſie alles beſſern
würden, wollten nicht in die Verantwortung, ſodaß alles beim alten blieb
und nichts ſich beſſerte. Im Gegenteil: es wurde ſchlechter! Dieſer Landtac
wurde zum Tummelplatz parteipolitiſcher Agitationsſucht, man ſtritt um die
Gunſt urteilsloſer Maſſen, man überbot ſich in unerfüllbaren Verſprechunger
— kurzum: es war der ſchlechteſte Landtag, den jemals ein deutſches
Land aufzuweiſen hatte!
Das Heſſiſche Bürgertum
hat mit wachſender Enttäuſchung und Erbitterung die „Arbeit” dieſes
Landtag=
verfolgt. Es hat erkannt, daß von den Parteien, die hier herrſchten, für da/
Bürgertum keine Hilfe zu erwarten war — daß dieſe Parteien, die unte
der blutroten Fahne des Klaſſenkampfes des Haſſes marſchieren,
niemal=
die Retter aus Not und Verzweiflung ſein können. Das Bürgertum —
da=
ſind die Arbeiter und Bauern, die Kaufleute und Beamte, die Handwerker
die Angeſtellten, die Unternehmer, die an Stelle des Sozialismus den geſunden
dem Volk wirklich nützenden ſozialen Gedanken ſetzen wollen, die für Privat
wirtſchaft, Privateigentum, für Erbrecht, für bürgerliche Stärkung und
Geltun=
eintreten —, dieſes Bürgertum hat genug von den Segnungeu des So
zialismus und ſieht die Gefahren, die darans entſtehen, daß durch di
Nationalſozialiſten ein „neuer Sozialismus ins Volk geſchleudert” wirl
und ſogar ſolche Menſchen ergreift, die auf ihre bürgerliche Traditior
und Ehre ſtolz zu ſein pflegen.
Die Bemühungen auf bürgerliche Sammlung haben in Heſſen zu einem große=
Erfolg geführt. Erſtmalig in Deutſchland gelang es, ſechs bürgerlich
Parteien zu einem gemeinſamen Wahlvorſchlag, zur Rationaler
Einheitsliſte zuſammenzuſchließen — ein wertvoller Anfang,
beſonder=
in einer Zeit, in der überall von der Sammlnng des Bürgertums ge
ſprochen wird, aber nur ſelten etwas zuſtande kommt. Die in der Nationalet
Einheitsliſte zuſammengeſchloſſenen Parteien und zwar
Landvolkpartei
Deutſche Volkspartei
Chriſtlich=Sozialer Volksdienſt
Deutſche Staatspartei
Wirtſchaftspartei
Volksrechtpartei
haben alles Trennende zurückgeſtellt und ſind entſchloſſen, das kleine gerine
das große bedeutend zu achten. Sie führen den Kampf für das Bürgertur
mit dem Ziel, dieſem im heſſiſchen Landtag wieder die Stellung zu ei
ringen, die ihm auf Grund ſeiner kulturellen, wirtſchaftlichen und ſoziole
giſchen Bedeutung zukommt. Wir erſtreben einen vernünftigen un
arbeitſamen Landtag und wollen es nicht länger dulden, daß auf dem Rücke
des Bürgertums und auf ſeine Koſten parteipolitiſche Machtkämpfe ausgefochte
werden. „Es muß beſſer werden”, auch im Heſſiſchen Landtag! Daher
Bürger! Wählt bürgerlich!
Nationale Einheitsliſte Nr.
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Landvolkpartei, Deutſche Volkspartei, Chriſtlich=Sozialer Volks
dienſt, Deutſche Staatspartei, Wirtſchaftspartei, Volksrechtparte
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Heute Samstag und morgen Sonntag, abends
GARTEN-KONZERT
Sonntag abend laufend Vekanntgabe der Wahl-Ergebnisse. 8
Cafédaldesruk
Inhaber: Karl Diergardt
bei Traiſa, ca. 20 Minuten vom Böllenfalltor. (6541a
f. Kaffee und Kuchen. Schattiger Garten (ſtaubfreie Lage)
Kinderbeluftigung. Tierſchau. Jeden Mittwoch u. Samstag
O Kaffee= und Kuchentag Oood
Scherkamp
e Etwas Erfreuliches!6
im i. Oeunala ig
Höhenluftkurort Vielbrund gsm hoch Anzüge f. 25.—
Für die Ferien empfehle ich mein altbek.
Gasthaus u. Pension. gute bürgerl. Küche,
schöne Fremdenzim m. Hießendem Wasser
Pensionspr. 3.50 M einschl. 4 Mahlz., Tel. 15
Besitzar: G. Jochim Wwe., Gasthaus und
Pension zum Hirsch.
oh. Zutaten fertigt
hieſiges
Schneider=
geſchäft. Hoſen 6.—.
Garant, tadelloſer
Sitz, gute Verarb.
Ausbeſſ., Wenden,
Bügeln bill. Off.
R. 21 a. d. Geſch. (*
Schweine=Schnitzel . . Pfd. 1.00
1.10
Schweine=Lendchen
0.85
Schweine=Kotelett.
1.20
Ia Rippenſpeer
Hausmach, ſowie breite
Leber= und Blutwurſt 0.30
„ 0.90
Dörrfleiſch."
— Für die heiße Jahreszeit: —
a Schinkenfülze . Pfd. 1.20
Restaurant2g
Tel. 2463
am Hauptbahnhof
Heute Samstag, morgen Sonntag
von 8—1 Uhr
8947
Hesellschafts-Abend mit Tanz.
Morgen Sonntag Spez.: Rehessen.
Jägersuppe
Rehragout u. Kartoffelklöße 75 Pfg.
Gesp. Rehkeule oder Rücken, Sahnen-
1.00 Mk.
tunke, garpiert.
HLaufend Bekanntgabe d. Wahlresultate
Karlstraß
Fernsprecher
NeuerInhaber: Er
Laufende Bekannt
Wahlergeh
Vorzügliche Küel /
klassige Getränke
gemäßen Pre
deal- Schattiger
Brädorer
Schloßgasse 25
ff. Spezialbierl Felsenke
hell und dunkel. Samstag
Gute Küchellstadtörchestel.
Sonntag 101
Bekanntgabe der Wahlresl