Darmstädter Tagblatt 1932


25. Mai 1932

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10 Pfemaige.

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illufkrierte Beilage: Die Gegenwart?, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Mittwoch, den 25. Mai 1932.
Nummer 144
195. Jahrgang

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(4 Dollar 4.20 Markl. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strell uſw erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigene
aufträge und Teiſſung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichticher Beltrelbung fäll ſeder
Nabatt weg. Banſkonto Deutſche Bank und Darm=
ſädter
und Nationalbank.

vormittags
es Neue
eGie üge

und Barſ

aeamnentritt des Preußiſchen Landtags.
nſitnierende Sihung. Schwenkung der Nalionalſozialiſten. Zurückziehung ihres Ankrages
auf Aenderung der Geſchäftsordnung. Berzicht auf Kampfwahlen.

Am das Miniſterpräſidium.
on unſerer Berliner Schriftleitung.
Preußiſche Landtag iſt am Dienstag zu ſeiner konſtitu=
Sitzung zuſammengetreten. Er hat keinerlei Ueber=
en
gebracht. Der natſoz. Alterspräſident, General Litz=
nurde
allerdings von den Kommuniſten mit Zitaten aus
z. Preſſe, die ſeinerzeit gegen das Alter des Reichspräſi=
gerichtet
waren, ſchwer in die Zange genommen und die
kanonaden dauerten faſt bis zum Schluß der Sitzung.
v. Litzmann amtierte nach der alten Geſchäftsordnung.
hrend man am Dienstag nachmittag noch allgemein an=
es am Mittwoch mittag bei der Wahl des Landtags=
ms
zu Kampfabſtimmungen und damit zu einer unzwei=
Verſchärfung der geſamten Situation kommen würde,
ie Dinge am Dienstag abend ſchon etwas anders aus.
ationalſozialiſten zogen plötzlich ihren
ig auf Aenderung der Geſchäftsordnung
Qandtages zurück, d. h. alſo, daß ſie ſich, wenn auch
noch vorläufig, den Beſtimmungen der vom alten Land=
ndeiten
Geſchäftsordnung beugen wollen. Dieſe alte Ge=
dnung
ſieht jedoch vor, daß der Miniſterpräſident nur mit
r Stimmenmehrheit gewählt werden kann.
12 Zurückziehung des nakionalſozialiſtiſchen
rags auf Aenderung der Geſchäftsordnung
n.allgemeines Rätſelraten ausgelöſt. Hin=
daß
die Natiovalſozialiſten wider Erwarten Neigung
ſich mit den anderen Fraktionen über die Aufteilung der
m Präſidium zu einigen. Man nimmt an, daß ſie nicht
inen ſozialdemokratiſchen Abgeordneten, wenn er für den
1 des erſten Vizepräſidenten entſprechend der Fraktions=
ufgeſtellt
wird, ſtimmen werden, ſofern die Sozialdemo=
bei
der Wahl des Landtagspräſidenten ſich einem national=
iſchen
Kandidaten gegenüber entſprechend verhalten wer=
eſe
plötzlich veränderte Haltung der Nationalſozialiſten,
ens ihr Beſtreben, nach Möglichkeit Spannungen zu ver=
hat
vielerorts zu der optimiſtiſchen Auffaſſung geführt,
Aelteſtenrat des Landtags ſich tatſächlich ſo etwas wie ein
Uinis zwiſchen Zenkrum und Nakionalſozialiſten
en könnte. Dieſen Optimismus können wir vorläufig nicht
Jedenfalls nicht, ſoweit er ſich auf die Möglichkeit
Vildung einer ſchwarzbraunen Koalition
Gerade in den letzten Tagen haben prominente Führer
tionalſozialiſten erneut darauf aufmerkſam gemacht, daß
ſonalſozialiſtiſche Partei in Preußen nur dann mit ſich reden
verde, wenn es im Reich zu einem Regierungswechſel kommt.
ie Anſprache Hitlers in der nationalſozialiſtiſchen Frak=
ar
ziemlich eindeutig. Vielleicht hat aber Herr Hitler in=
plötzlich
den Entſchluß gefaßt, ſeine Taktik zu ändern und
ens den Verſuch zu machen, in Preußen an die
zu kommen. Die Gefahr, daß vom Reiche her in die
chen Verhältniſſe eingegriffen und auch hier die Parteien
beiſeite geſchoben werden, wenn im Landtag eine Löſung
iſtandekommt, läßt ſich auf jeden Fall nicht ohne weiteres
r Hand weiſen. Es mögen auch andere Gründe ſein,
e Nationalſozialiſten veranlaßt haben, ſich
gewiſſe Zurückhaltung aufzuerlegen. Sie
ligen ſich über die Ziele, die ſie mit der Zu=
ehung
ihres Geſchäftsordnungsäntrages
mit dem Verſuch, Kampfwahlen zu vermei=
berfolgen
, aus, verſichern aber nach wie vor, den
des Miniſterpräſidenten ebenſo wie den Landtagspräſi=
itz
für ſich zu beanſpruchen. Für den Poſten des Miniſter=
ſiten
ſcheint der Reichstagsabgeordnete Straſſer in Aus=
nommen
zu ſein, der durch ſeine letzte im Reichstag gehal=
ede
mit ihren ſtark ſozialiſtiſchen Forderungen erneut her=
eten
iſt. Man iſt daher geſpannt, wie die Dinge in den
nden Tagen laufen werden.
Aus dem Preußiſchen Landkag.
n Mittelpunkt des innerpolitiſchen Intereſſes im ganzen
gebiet ſtand am Dienstag die erſte, die konſtituierende
8 des aus den Wahlen vom 24. April hervorgegangenen
ſchen Landtags. Zu ernſten Zwiſchenfällen iſt es nicht
nen, und im Landtagsgebäude ſelbſt ging es erfreulicher=
ohne
jede polizeiliche Beſetzung. Auf den überfüllten
len ſtanden und ſaßen ſchon faſt eine Stunde vor
gsbeginn doppelt ſo viel Perſonen, wie normalerweiſe
iden ſind. Gemäß einem vorher gefaßten Beſchluß be=
die
Nationalſozialiſten um 15,15 Uhr, als das letzte
zeichen für den Sitzungsbeginn verklungen war unter
ng des Abg. Kube in einer langen Reihe nacheinander
Bungsſaal. Auf den Regierungsbänken hatten Miniſterial=
* als Berichterſtatter Platz genommen, während man die
ſchen Staatsminiſter auf ihren Abgeordnetenſitzen ſah, mit
hme des Finanzminiſters Klepper, der nicht dem Hauſe
Irte.
r greiſe Alterspräſident Litzmann betrat das Präſidenten=
im
Schmuck ſeiner Kriegsauszeichnungen. Er mußte
ausgiebig Gebrauch von der großen Handglocke des
Henten machen, weil die Kommuniſten ihn mit wieder=
Niederrufen auf die Generäle, den Fascismus uſw.
Beile Die Nationalſozialiſten verhielten ſich völlig ruhig.
Imann das Präſidentengeſtühl betrat, erhoben ſie ſich
5 don ihren Plätzen und grüßten ihn mit dem Fasciſten=
Als der Alterspräſident mitteilte, daß er im 83. Jahr

ſteht, riefen die Kommuniſten: Sie haben den Krieg ganz gut
überſtanden! Lachen und Oho=Rufe ertönten, als er in das
proviſoriſche Präſidium neben ſeinen Fraktionsgenoſſen Hinkler
und Haake, ſowie der Zentrumsabgeordneten Frau Gieſe, auch
den Sozialdemokraten Paetzel berief, der zu ſeiner Linken Platz
nahm.
Der Alterspräſident gedachte zu Beginn ſeiner Aus=
führungen
, während alle Anweſenden ſich von ihren Sitzen
erhoben, des ſchweren Grubenunglücks bei Dorſtfeld. Dann
teilte Abg. Litzmann mit, daß außer der Rücktrittserklärung des
Staatsminiſteriums noch zahlreiche andere Vorlagen eingegangen
ſeien und fügte hinzu, er werde zwar zunächſt nach der Ge=
ſchäftsordnung
des bisherigen Landtags
amtieren, was jedoch in keiner Weiſe die Uebernahme dieſer
Geſchäftsordnung durch den jetzigen Landtag bedeuten ſolle.
Als nunmehr der Alterspräſident keine weiteren Ausführungen
machte, riefen die Kommuniſten: Kein Wort gegen die Tribut=
zahlungen
und für die Erwerbsloſen! Hitler hat das wohl
nicht erlaubt! Es entwickelte ſich hierauf eine Geſchäfts=
ordnungsdebatte
, die der Führer der Kommuniſten, Abg. Pieck,
eröffnete. Er wurde von ſeinen Freunden mit Rotfrontrufen
empfangen und brachte einen Antrag ein, der dem Miniſterium
Braun das ſchärfſte Mißtrauen ausſpricht. Die ſofortige Be=
ratung
dieſes Antrages wurde abgelehnt. Bereits nach einer
halben Stunde konnte die konſtituierende Sitzung geſchloſſen
werden. Die Kommuniſten brachten nochmals Niederrufe auf
den Fascismus aus und ſangen mehrere Strophen der Inter=
nationale
. Die Nationalſozialiſten waren zwar im Saal,
reagierten aber nur ſehr ſchwach, ſo daß es zu keinerlei Zu=
ſammenſtößen
kam. Gegen 16 Uhr war der Saal bereits leer.
Die nächſte Sitzung findet am Mittwoch um 13 Uhr ſtatt.
Der Karzler
vor dem Auswärkigen Ausſchuß.
DerAusſchuß forderkdeukſchlands Gleichberechtigung.
Warnung an Polen.
Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstags trat am Dienstag
vormittag unter dem Vorſitz des Abg. Dr. Frick (Natſ.) zuſam=
men
. Außer dem Reichskanzler nahmen auch Reichsverkehrsmini=
ſter
Treviranus und Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes
von Bülow an der Sitzung teil. Reichskanzler Dr. Brüning er=
griff
ſofort das Wort, um eine ausführliche Darſtellung der
hauptſächlichſten außenpolitiſchen Probleme zu geben:
Genfer Verhandlungen, Tribute, ausländiſche Schulden, Ab=
rüſtung
, Donauproblem, Memelland und Danzig.
Nach Beendigung der einſtündigen Ausführungen des Reichs=
kanzlers
erhielt als erſter Parteiredner der Abg. Roſenberg
(Natſ.) das Wort.
In der Vormittagsſitzung kamen außer dem Abgeordneten
Roſenberg (Natſ.) noch die Abgeordneten von Freytagh= Loring=
hoven
(Dntl.), Graf Weſtarp (Konſ.), Dr. Wirth (3.), Stampfer
(SPD.) und Dr. Kaas (3.) zum Wort.
In der Nachmittagsſitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes des
Reichstags ſprachen die Abgeordneten Goering (Natſ.), Dr.
Quaatz (Dntl.), Stöcker (Komm.), v. Seeckt (D. Vpt.), Reinhold
Stp.), Dr. Spahn (Dntl.), v. Epp (Natſ.), Leicht (Bayer. Vpt.)
und Schneller (Komm.).
Darauf gab der Botſchafter v. Nadolny einen ausführ=
lichen
Ueberblick über die Abrüſtungsverhandlun=
gen
in Genf. Zum Schluß antwortete Reichskanzler Dr. Brü=
ning
auf verſchiedene Anfragen, die im Laufe der Diskuſſionen
an ihn gerichtet worden waren.
Dann nahm der Ausſchuß die Abſtimmung über verſchiedene
Anträge vor. Angenommen wurde ein Antrag des Abg. Dr.
Frick (Natſ.), nachdem er mit einer Aenderung des Abg. Leicht
(Bayer. Vpt.) verſehen war, mit ſämtlichen Stimmen gegen die
Stimmen der Kommuniſten und bei Stimmenthaltung der
Deutſchnationalen.
Dieſer Antrag erſucht die Reichsregierung, alles daran zu
ſetzen, daß die Gleichberechtigung, welche beſonders von
einem Staat nur als theoretiſch bezeichnet wird, in einwand=
freier
Formulierung entſprechend namentlich dem Artikel 8 der
Völkerbundsakte und unter Ablehnung des § 53 des Konven=
tionsentwurfs
als tatſächliche Vorausſetzung anerkannt
wird und als bindende Grundlage für alle weite=
ren
Verhandlungen zu gelten hat,
Weiter wurde mit 11 gegen 10 Stimmen ein nationalſoziali=
ſtiſcher
Antrag angenommen, worin die Reichsregierung
erſucht wird, die polniſche Republik nicht darüber
im Unklaren zu laſſen, daß jeder Angriff auf
den Freiſtaat Danzig vom ganzen deutſ chen Volk
als Angriff auf deutſche Lebensrechte betrach=
tet
und dementſprechend beantwortet würde.
Schließlich wurde ein Antrag des Abg. Dr. Bell (3.) und
anderer Ausſchußmitglieder mit ſämtlichen Stimmen, mit Aus=
nahme
derjenigen der Kommuniſten angenommen, der folgende
Forderungen aufſtellt:
1. Der Auswärtige Ausſchuß hat Kenntnis genommen von
der Erklärung des Herrn Reichskanzlers, wonach die berechtigten
Intereſſen unſerer deutſchen Volksgenoſſen in Memel und in Dan=
zig
gegen jeden unzuläſſigen Eingriff nachdrücklich geſchützt
werden.
2. Im Hinblick auf die das deutſche Volk empörenden Vor=
gänge
in Memel und Danzig erwartet demgemäß der Auswär=
tige
Ausſchuß, daß die Reichsregierung alle geeigneten Vorkeh=
rungen
trifft, um jeden Verſuch einer erneuten Vergewaltigung
dieſer Rechte und Intereſſen rechtzeitig zu unterbinden.

* Tokio und Moskau in Kriegsſpannung.
Von
E. Mukden.
Bis zu welchem Grade die Gefahr eines Krieges zwiſchen
Japan und der Sowjetunion auch in der weſteuropäiſchen
Oeffentlichkeit oder zumindeſt in weiten Schichten der=
ſelben
als akut empfunden wird, beweiſt die am 20. d. M.
in Zürich gefaßte Entſchließung der Exekutive der II. Inter=
nationale
, an den internationalen Gewerkſchaftsbund zu appel=
liren
, um die Herſtellung und Verſchiffung von
Munition, Kriegsmaterial und Waren nach
Japan im Ernſtfalle zu verhindern, ja ſich aus=
drücklich
mit der Sowjetunion ſolidariſch zu erklären. Die
Alarmrufe ſind aber auch in anderen Lagern zu vernehmen,
wie beiſpielsweiſe in der engliſchen Preſſe der verſchiedenſten
Richtungen (Times, Mancheſter Guardian u. a.); vor allem
aber in Sowjetrußland ſelbſt. Nach den jüngſten
Attentaten in Tokio erklärte der Chef des Moskauer General=
ſtabes
in einer Rundfunkanſprache, der ermordete japaniſche
Miniſterpräſident ſei kein Freund eines Krieges gegen die Sow=
jetunion
in der Mandſchurei geweſen und wäre eben aus dieſem
Grunde von den Mitgliedern der Todesbande beſeitigt worden.
Noch mehr: ſchon am nächſten Tage nach jener Mordtat, am
17. d. M., meldete der Moskauer Sender Komintern in einer
Preſſeſendung, daß der revolutionäre Kriegsrat beſchloſſen habe,
zu den Manövern dieſes Jahres die Jahrgänge 1909, 1910,
1911 und 1912 heranzuziehen, während ſonſt immer nur ein
Jahrgang einberufen wird. Dieſe Sendung wurde von Moskau
für die ſtädtiſche Bevölkerung und von den andern Sendern
für die Landbevölkerung durchgegeben; ſo hat 12 Stunden ſpäter
der Sender Kiew dieſelbe Meldung in ukrainiſcher Sprache für
die Bauernbevölkerung verbreitet. Drei Tage ſpäter erfolgte
freilich ein Dementi der Sowjetregierung fürs Ausland ver=
mittelſt
der TASS. Inwieweit dieſes Dementi zutrifft oder
nur den üblichen ſtrategiſchen Zweck hat, läßt ſich von hier aus
nicht nachprüfen. PexAlapmziſtand, in dem ſich die geſamte
Sowjetunion =befindet/ ſteht üdenfalls außer Zweifel. Die
Ueberzeugung, Ddaß ein KreF mit Japan unvermeidlich ſei,
erhält ſich doxt ſchon ſeit Mchiaten. Durch die neue Entwick=
lung
erhielt ſie innſer elle Vährung. Tokio hat den ſowjet=
ruſſiſchen
NichtangrƗffspakt im Januar d. J. ab=

gelehnt und ſtatt deſſen Charbin beſetzt. Damit wurde der
ruſſiſche Mitbeſitz an der Oſtchineſiſchen Bahn unmittelbar in
die Gefahrenzone einbezogen. Die dann im Laufe der letzten
Wochen erfolgten Bahnſprengungen in der Mandſchurei, bei
denen japaniſche Soldaten ums Leben kamen, wurden von
Tokio ſogar in offiziellen Verlautbarungen des Kriegs=
miniſteriums
und des Auswärtigen Amtes (28. April d. J.)
auf die Tätigkeit geheimer Sowjetagenten zurückgeführt. Daß
trotz dieſer Eiſenbahnattentate die japaniſche Regierung darauf
nur mit Verlautbarungen reagierte, mag aber der Todes=
bande
neuen Anreiz zu ihrer Tätigkeit gegeben haben. Denn
die ſchwächliche Regierungspolitik iſt ſeit Jahren ſchon das
Leitmotiv der nationaliſtiſchen Terroriſten Japans. Dieſes
Leitmotiv beginnt beſonders vernehmlich ſeit dem Londoner
Flottenpakt zu tönen. Ihm entſprang das Attentat auf
Hamagutſchi, der den Pakt ratifizierte; ihm auch wie erſt
Anfang d. J. die polizeiliche Unterſuchung ergab die Er=
mordung
des Finanzminiſters Inui und des Bankiers Takuma
Dar; und ihm ſchließlich die jüngſte Mordtat an Inukai. Der
Tadel der ſchwächlichen Regierungspolitik bezog ſich ſomit in
jüngſter Zeit konkret auf die Politik gegenüber China und
Sowjetrußland, auf die verſchleierte Taktik und Halbheit in der
Mandſchurei. Und eben in dieſem Sinne ſind die jüngſten
Vorgänge auch in Moskau ausgelegt worden.
Neben dieſen akuten Vorgängen wirken aber ſeit Monaten
ſtrategiſch=taktiſche Erwägungen und Befürchtungen. Man
möchte in der Sowjetunion erſt die zweite Sibiriſche Bahn, die
gigantiſchen Werke am Ural und im Kusnetzki=Becken vollenden,
was etwa, ſo berechnet man, drei bis vier Jahre erfordern
würde. Dann würde man ſtrategiſche Bahnen zum Fernen
Oſten, Kohle und Metall und Proviantbaſen zur Verfügung
haben um dem Japaner vollſtändig gerüſtet gegenüber=
zuſtehen
. Allein man kennt auch die ausgezeichnete Infor=
mation
der Japaner, die dieſe Pläne durchſchauen und daher
einen Interventionskrieg gegen die Sowjetunion für
ſich als weitaus vorteilhafter betrachten. Dieſe Befürchtungen
aber wiederum ihrerſeits, ſowie die unmittelbare Bedrohung
der Oſtchineſiſchen Bahn und des fernöſtlichen ruſſiſchen Küſten=
gebiets
zwingen zur tätigen Abwehr. Und ſo wird das Arbeits=
tempo
der Munitionsfabriken geſteigert. Alle Anforderungen
der Armee werden in vollem Maße erfüllt auch wenn die
übrige Bevölkerung dadurch dem Hunger ausgeſetzt wird
und gen Oſten rollen unabläſſig Züge mit Truppen, Tanks,
Flugzeugen und ſchwerer Artillerie.
Sehr intereſſant ſind, im Zuſammenhang mit der äußeren
Gefahr, jene Wahrnehmungen, die man neuerdings am Innen=
leben
der Roten Armee machen kann. Dieſe Armee iſt heute
zweifellos (neben der G.P.U.) der privilegierteſte Teil der
geſamtruſſiſchen Bevölkerung. Die Kaſernen kennen keine Kälte,
kein Ausſetzen des elektriſchen Stromes, der Soldat keinen
Mangel an Eſſen und Kleidung. Man hat von der Ver=
gangenheit
gelernt und weiß, daß alle Fälle von Unzufrieden=
heit
in der Zarenarmee auf materielle Gründe zurückgingen.
Man gewährt dem Soldaten auch größere Freiheit außerhalb
des Dienſtes und verſchont ihn mit jenen kleinlichen Schikanen,
die ſo häufig waren in der alten Armee. Aber dafür belauſcht
man auch in äußerſt intenſiver Weiſe die Stimmung der Sol=
datenmaſſe
. Gerade die in den letzten Jahren zahlreich in den
Beſtand der Roten Armee eingeführten Kommuniſten und Mit=
glieder
des Komſomol (der kommuniſtiſchen Jugendbünde) er=
leichtern
der Partei und Regierung dieſe pſychologiſche Rolle.
Alle irgendwie verdächtigen Elemente aber werden entſprechend
bearbeitet, im Notfalle jedoch aus der Armee ganz und gar
ausgeſchaltet.
Das Bewußtſein der Möglichkeit oder ſogar Unvermeid=
lichkeit
des Kriegskonflikts hat aber auch die Stellung der
oberſten Armeeſpitzen entſcheidend beeinflußt. So fungiert der
bekannte Tuchatſchewſki derſelbe, der am Krieg gegen
Polen im Jahre 1920 teilnahm, ſich dabei manchen Mißgriffes
ſchuldig machte Jugendeifer nennt man das jetzt , und
ſpäter wegen ſeiner Beziehungen zu Trotzki erledigt erſchien,

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Seite 2 Nr. 144

Darmſtädter Tagotatt / Heſliſche Neueſte Nachrichten

zurückke
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haben
währe
von
Wahl
große
Deutt
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck.

heute als Truppenkommandeur des Leningrader Militär=
diſtrikts
. Ebenſo hat Blücher, der durch den Verſchwörer
Syrzow kompromittiert wurde, dank dem Eingreifen Woro=
ſchilows
ſeine führende Rolle in der Armee behalten. Er gilt
als der gegebene Oberbefehlshaber im Fernen Oſten, während
Tuchatſchewſki die gleiche Rolle an der Weſtfront zugedacht wird.
Denn man befürchtet in der Räte=Union eine Auswirkung
des fernöſtlichen Konflikts auch an den weſtlichen Grenzen Ruß=
lands
. Es gibt in der Tat eine intereſſante Wiederkunft des
Gleichen in dieſer Beziehung: 1904 reiſte Pilſudſki nach Tokio,
um mit den Japanern ein Bündnis gegen Rußland zu ſchließen;
1932 unternahmen japaniſche Offiziere eine Reiſe nach Warſchau.
Und der Kreis ſchließt ſich noch dadurch, daß Japan ſich heute,
wie man in Moskau weiß, des Wohlwollens Frankreichs erfreut.

Vom Tage.

Deuiſche Polizeibeamke
in polniſchen Gefängniſſen.
Berlin, 24. Mai.
In Polen hat ſich ſeit einiger Zeit die Praxis eingebürgeri,
deutſche Polizeibeamte, die irgendwie auf polniſches Gebiet
geraten, wegen Spionageverdachtes feſtzunehmen und hinter
verſchloſſenen Türen abzuurteilen. Im Laufe der letzten
12 Monate ſind vier preußiſche Polizeibeamte
von Polen verurteilt worden. Zuerſt wurde das
unglückliche Opfer des Grenzzwiſchenfalls von Neuhöfen, der
frühere preußiſche Polizeiwachtmeiſter Bruno
Fude, der den Hof ſeiner Eltern bei Graudenz übernommen
hatte, der Spionage angeklagt und zu elf Jahren Zuchthaus
verurteilt.
Bald darauf geriet der drei Tage vorher erſt nach Namslau
verſetzte preußiſche Grenzkriminalbeamte Anton
Preiß bei Reichtal auf ſeinem erſten Grenzgange durch die
Unüberſichtlichkeit der Grenze verſehentlich wenige Schritte auf
polniſches Gebiet. Er folgte freiwillig einem plötzlich auf=
tauchenden
polniſchen Grenzſoldaten zur Grenzwache, wurde
feſtgenommen und kurz vor Weihnachten in Oſtrowo zu ſechs
Jahren Zuchthaus verurteilt.
Der preußiſche Grenzkriminalbeamte Koppenatſch, der ſeit
10 Jahren als Paßkontrolleur auf dem polniſchen Teile des
Grenzbahnhofs Garnſee Dienſt tat, wurde im vorigen Jahre
plötzlich von Polen verhaftet und der Spionage bezichtigt. Das
Bezirksgericht Graudenz verurteilte ihn hinter verſchloſſenen
Türen zu zehn Jahren Zuchthaus.
Und nun iſt vor wenigen Tagen der preußiſche
Polizeihauptmann Nocny, der ſeine in Oſt= Ober=
ſchleſien
wohnende Schwiegermutter beſuchte, verhaftet und
wegen angeblicher Spionage zu acht Jahren Zuchthaus ver=
urteilt
worden. In keinem dieſer vier Fälle durften Ver=
trauensleute
der Verhafteten oder Zivilverteidiger an der Ver=
handlung
teilnehmen. In allen vier Fällen wurden Offiziere
als Offizialverteidiger geſtellt. Es beſteht alſo nicht die ge=
ringſte
Möglichkeit, die Berechtigung der Urteile nachzuprüfen.
Von preußiſcher Seite iſt bisher nur einmal ein polniſcher
Grenzbeamter feſtgenommen und verurteilt worden, und zwar
der Oberleutnant der Grenzwacht Biedrzynſki, der bei Neu=
höfen
der preußiſchen Polizei in die Hände fiel. B. iſt jetzt
gegen Fude und Preiß ausgetauſcht worden, die bereits wieder
auf deutſchem Gebiet weilen, nachdem ſie zwei bzw. ein Jahr
der Strafe verbüßt haben. Austauſcho jekte für Koppenatſch
und Nocny ſtehen uns leider nicht zur Verfügung, da bei der
milden Handhabung der Grenzverordnungen durch Preußen
verſehentlich über die Grenze geratene polniſche Beamte ohne
weitere Maßnahmen einfach wieder über die Grenze abgeſchoben
werden. Es beſteht aber trotzdem die Hoffnung, auch Koppen=
atſch
und Nocny gegen in Deutſchland verurteilte polniſche
Staatsbürger austauſchen zu können.

Die Arbeiksmarkklage im Reich.
Geringe Frühjahrsenklaſtung. Nur 64 000 Arbeiks=
loſe
weniger.
Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für die Zeit vom 1. bis
15. Mai 1932 hat ſich die Frühjahrsbelebung des Arbeitsmarkts
in der erſten Hälfte des Mai in langſamem Tempo fortgeſetzt.
Die Zahl der Arbeitsloſen, die am 15. Mai bei den Arbeitsäm=
tern
gemeldet waren, iſt mit rund 5 675 000 nur um rund 64 000
geringer als Ende April. Der Geſamtrückgang ſeit Mitte März
beläuft ſich damit auf rund 454 000.

Die Entlaſtung geht nach wie vor faſt ausſchließlich von den
Saiſonaußenberufen aus und wäre noch ſtärker zum Ausdruck ge=
kommen
, wenn nicht eine Gegenwirkung von einzelnen Produk=
tionszweigen
, beſonders im Zuſammenhang mit der erſchwerten
Exportlage ausgegangen wäre. In der Arbeitsloſenverſicherung
wurden am 15. Mai rund 1 140 000, in der Kriſenfürſorge rund
1633 000 Hauptunterſtützungsempfänger gezählt, ſo daß in beiden
Kelliſche Grabfunde

in Crumſtadk (Kreis Groß=Gerau).
Vor zwei Jahren war bei einem Hausbau am Nordausgang
von Crumſtad ein Grab der Frühlatenezeit (etwa 400300 v.
Chr.) zufällig zutage gekommen. Die unverbrannt beſtattete Leiche
hatte als Beigaben zwei verzierte Armringe und eine feingearbei=
tete
verzierte Fibel, alles aus Bronze, bei ſich; außerdem war,
ohne Zuſammenhang mit dem Grab, noch ein weiterer bronzener
Armring gefunden worden. Das Heſſiſche Landesmuſeum, dem die
Fundſtücke eingeliefert worden waren, begann im April 1932 mit
Nachgrabungen an der Fundſtelle, durch die vier weitere Gräber
zutage gefördert wurden. Gleich am erſten Tag der Grabung
kamen in 75 Zentimeter Tiefe die Reſte eines auf der linken Seite
liegenden Skeletts zutage, das wie das vor zwei Jahren gefündene
in nordſüdlicher Richtung, mit dem Kopf nach Norden, Geſtattet
war. Am rechten Oberarm fand ſich ein offener Bronzearmring
gleich dem vor zwei Jahren einzeln gefundenen, in der Gegend
der rechten Hand eine große eiſerne Fibel der Frühlatenezeit und
zwiſchen den Beckenknochen ein völlig verroſtetes Eiſenſtückchen von
3 Zentimeter Länge, vielleicht der Reſt einer Gürtelſchnalle. Vom
linken Arm und dem dort zu vermutenden Armring die Arm=
ringe
kommen faſt immer paarweiſe vor fand ſich keine Spur;
da hart neben der Leiche der Boden durch den Hausbau geſtört
iſt, beſteht die Möglichkeit, daß der vor zwei Jahren einzeln ge=
fundene
Armring hierher gehört. Das nächſte, in 80 Zentimeter
Tiefe aufgedeckte, Grab war ein Kindergrab; die Länge des Ske=
letts
, deſſen Füße allerdings fehlten, betrug nur 110 Zentimeter.
Die Leiche lag in oſtweſtlicher Richtung, Kopf nach Oſten, geſtreckt
auf dem Rücken, Arme auf der Bruſt gekreuzt. Der Geſichtsſchädel
war zerſtört. An beiden Armen fanden ſich dünne offene Bronze=
armringe
; der am linken Arm unverziert, der rechte mit ſtempel=
förmigen
Enden, von denen eins abgebrochen war (alter Bruch).
Von einem weiteren Grab, das 110 Zentimeter tief lag, und
wahrſcheinlich wieder nordſüdlich, mit dem Kopf nach Norden,
gerichtet war, war nur noch der völlig zerſtörte Schädel und Reſte
einer Hand vorhanden; auf der Hand, alſo ſonderbarerweiſe
nicht um die Unterarm= oder Handwurzelknochen, lag frei ein ofſe=
ner
Bronzearmring mit ſtempelförmigen Enden und Zickzack=
verzierung
.
Das größte Intereſſe beanſprucht das zuletzt aufgefundene
Grab. Es lag weſentlich tiefer als die übrigen, in einer Tiefe von
137 Zentimeter. Wohl aus dieſem Grunde war das Skelett, im

Im Haushaltsausſchuß des Reichstags wurden die Anträge
der Nationalſozialiſten, der Deutſchnationalen und der Kommu=
niſten
auf Aufhebung aller ſeit dem 1. Juli 1930 erlaſſenen Not=
verordnungen
oder einzelner von ihnen mit 18 gegen 17 Stimmen
abgelehnt. Für die Aufhebung trat außer den Antragſtellern
auch die Deutſche Volkspartei ein.
Der Kommuniſt van t’Ende, der wegen Tötung des Natio=
nalſozialiſten
Garthe vor dem Eſſener Gericht ſtand, wurde wegen
vorſätzlichen Totſchlags in Tateinheit mit Raufhandel und ver=
ſchiedener
Waffendelikte zu 12 Jahren 3 Monaten Zuchthaus ver=
urteilt
.
Der bisherige ſtellvertretende Vorſitzende der D.V.P. Düſſel=
dorf
, Dr. Max Schlenker, iſt aus der D.V.P. ausgetreten. Er be=
gründet
den Austritt mit einem Aufſatz der Nationalliberalen
Korreſpondenz, in dem die deutnationale Parteiführung ange=
griffen
wird.
In Planitz (Sachſen) kam es am Dienstag zu Ausſchreitungen
von Erwerbsloſen, die gegen die verkürzten Wohlfahrtsbezüge
demonſtrierten. Ein Polizeikommiſſar wurde durch einen Stein=
wurf
ſchwer verletzt.
Die Frage der Erſchwerungen, die der engliſchen Kohlenein=
fuhr
in Deutſchland, Frankreich und Belgien bereitet werden,
kam im engliſchen Unterhaus erneut zur Sprache. Handels=
miniſter
Runciman erklärte, die Verhandlungen mit den drei ge=
nannten
Ländern zur Beſeitigung der Hemmniſſe ſeien noch nicht
abgeſchloſſen.
Der italieniſche Landwirtſchaftsminiſter Acerbo, der die bul=
gariſche
Landwirtſchaft durch perſönliche Studien kennenlernen
will, iſt in Sofia eingetroffen.
Im Zuſammenhang mit den Beſuchen des türkiſchen Mini=
ſterpräſidenten
in Moskau und in Rom, glaubt der diplomatiſche
Korreſpondent des Daily Telegraph mitteilen, zu können, daß
Moskau ſich dem Eintritt der Türkei in den Völkerbund nicht
länger widerſetzen werde. Italien befürworte lebhaft die Kan=
didatur
der Türkei in Genf.
Den Japanern gelang es, die Stadt Hulan in der Man=
dſchurei
von chineſiſchen Aufſtändiſchen zu ſäubern.
Admiral Saito hat das Amt des Außenminiſters in der neuen
japaniſchen Regierung telegraphiſch dem Botſchafter in London,
Matſudeira, angeboten. Matſudeira, der ſich gegenwärtig in
erteilt.

Einrichtungen zuſammen mehr als 234 Millionen Arbeitsloſe un=
terſtützt
wurden. Demgegenüber kann für den gleichen Zeitpunkt
die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen auf etwas über 2 Millionen
geſchätzt werden.
Gemeindewahlen in Heſſen.
Rückgang der nakionalſozialiſtiſchen und kommn=
niſtiſchen
Skimmen.
Am Sonntag fand in Zwingenberg a. d. B. Bürgermeiſter=
wahl
ſtatt, bei der der bisherige Bürgermeiſter Adam Gerhard
(SPD.) mit 702 von insgeſamt 1183 Stimmen wiedergewählt
wurde. Auf den Landwirt Chriſtian Dickler (NSDAP.) entfielen
337, auf Ludwig Mütz (Komm.) 134 Stimmen.
Im Vergleich zur Landtagswahl 1931 haben die Natſoz. 204
Stimmen, zur 2. Reichspräſidentenwahl 267 Stimmen verloren.
Die kommuniſtiſchen Verluſte betragen 132 (50 Prozent) bzw.
40 Stimmen.
Bei der Beigeordnetenwahl in Vilbel erhielt der ſozialdemo=
kratiſche
Kandidat Kaxlein 1718, der Sammelkandidat der bürger=
lichen
Mittelparteien Klöß 905, der kommuniſtiſche Kandidat
Barth 521 und der Kandidat der NSDAP. Kroner 298 Stimmen.
Es muß Stichwahl zwiſchen Karlein und Klöß erfolgen. Im Ver=
gleich
zur heſſiſchen Landtagswahl vom 15. November 1931 haben
die Sozialdemokraten 93 Stimmen gewonnen, die NSDAP. 608
und die Kommuniſten 134 Stimmen verlören.
Die Kandidakenliſte des Zenkrums zur Landkagswahl
* Der Landesausſchuß der Heſſiſchen Zentrumspartei tagte
geſtern und billigte einmütig die vom Landesvorſtand vorgeſchla=
gene
Kandidatenliſte für die Landtagswahl. Die Liſte, die vierzig
Namen umfaßt, ſieht an der Spitze folgende Namen vor:
1. Miniſterialrat Hoffmann=Darmſtadt, 2. Landwirt
Blank=Gaulsheim (Rheinh.), 3. Amtsgerichtsrat Schül= Offen=
bach
, 4. Gewerkſchaftsſekretär Weſp=Darmſtadt, 5. Rektor Win=
ter
=Mainz, 6. Frau Hattemer=Darmſtadt, 7. Landwirt Weck=
ler
=Rockenberg (Oberh.), 8. Prof. D. Albert Stohr=Mainz,
9. Studienrat Anton Hainſtadt=Bensheim, 10. Lederarbeiter
Noll=Herrnsheim b. Worms, 11. Schuhmachermeiſter Alt=
mann
=Seligenſtadt, 12. Rechtsanwalt Schmitt=Mainz,
13. Glaſermeiſter Dory=Bingen, 14. Jugendfürſorgerin Eliſabeth
Serari=Heppenheim, 15. Arbeiterſekretär Even=Mainz.

Gegenſatz zu dem Zuſtand der übrigen Gräber, faſt völlig erhal=
ten
. Die Leiche war in oſtweſtlicher Richtung beſtattet worden,
mit dem Kopf nach Weſten, alſo der Blickrichtung gegen Oſten;
der Kopf war leicht nach rechts geneigt, der Mund wie übri=
gens
auch bei dem zuerſt aufgedeckten Grab weit offen. Ander
linken Seite war der Schädel zweimal eingeſchlagen; den unver=
narbten
Wundrändern nach zu ſchließen, iſt das die Todesurſache
geweſen. Immerhin ſcheint man die Wunde noch verbunden zu
haben; auf der linken Augenhöhle und im linken Mundwinkel
lag je eine ſtark verroſtete eiſerne Fibel, die wohl den Verband
zuſammengehalten haben. Die Hände lagen übereinander; an den
Unterarmen befanden ſich verzierte Armringe aus Bronze. Am
linken Beckenknochen lag ein verroſtetes hakenförmiges Eiſenſtück,
vielleicht der Reſt einer Gürtelſchließe, Rechts zu Füßen der Leiche
ſtand ein ſchöngeſchwungenes ſchwarzes Tongefäß vom Früh=
lateneſtil
, aus freier Hand geformt; es mag Speiſebeigaben ent=
halten
haben. Die Beigabe von Tongefäßen iſt in dieſer Zeit ſonſt
allgemein; ihr Fehlen bei den übrigen Gräbern iſt vielleicht auf
Störungen zurückzuführen. Außer den an dem Schädel ſicht=
baren
Verletzungen ſind verſchiedene Züge der Schädelbildung be=
merkenswert
; die etwas vorſtehenden Kiefer, ſtarken Augenbrauen=
bögen
und die ſehr ſtark fliehende, faſt flache Stirn erinnern an
primitive Raſſenformen. Ob es ſich wirklich um primitiven Ein=
ſchlag
oder um eine zufällige, vielleicht rachitiſche, Mißbildung
handelt, muß die eingehende Unterſuchung ergeben. Das Skelett iſt
152 Zentimeter lang, ſehr breitgebaut und derbknochig.
Der Volkszugehörigkeit nach waren die Toten zweifellos Kel=
ten
; den geringen Beigaben nach zu ſchließen keine beſonders
wohlhabende Bevölkerung. Erſt im letzten Jahrhundert vor Be=
ginn
unſerer Zeitrechnung beginnen in unſerer Gegend, mit
Brandbeſtattung im Gegenſatz zu den Skelettgräbern der Kelten,
germaniſche Grabfunde.
Die Fundſtücke befinden ſich im Heſſiſchen Landesmuſeum und
werden in nächſter Zeit ausgeſtellt; das zuletzt gefundene Grab
wurde im alten Zuſtad ausgehoben und ſteht jetzt in der archäo=
logiſchen
Landesſammlung im Untergeſchoß.
Dr. Heinz Amberger.
Bon Deutſchlands Hohen Schulen.
Halle a. d. Saale: Der Ordinarius der Univerſität Leipzig
Dr. med. Paul Morawitz, Direktor der Mediziniſchen Klinik,
iſt zum Mitglied der Kaiſerlich=Leopoldiniſchen Akademie der
Wiſſenſchaften in Halle ernannt worden.
Leipzig: Das Miniſterium für Volksbildung hat den nach
Leipzig berufenen Profeſſor Dr. Eduard von Jan unterm

Mittwoch, 25. Mai 11
Die Verwirrung in Irland.
Von unſerem (=Korreſpondenten.
London, 23. A
Das iriſche Parlament, der Dail Eireann, hat in den I
zwei Wochen nacheinander zwei Maßnahmen gutgeheißen
beide in gleicher Weiſe Zeugnis von jener wirtſchaftli
und politiſchen Verwirrung ablegen, in die der
ſtaat Irland durch den Wahlſieg de Valeras geſtürzt worde
Die erſte iſt die Einbringung eines überaus draſtiſchen Bu
das förmlich eine wirtſchaftliche Revolution einleitet und d
abzielt, Irland von heute auf morgen in einen Induſtri
zu verwandeln. Die andere iſt die endgültige Annahme
Oath Bill, die den dem engliſchen König zu leiſtenden
eid abſchafft und eine ſcharfe Reibung zwiſchen dem Fre
und England hervorgerufen hat. Im erſten Falle hande
ſich um eine eminent praktiſche Maßnahme, deren wirtſcha
Folgen jeder Ire wahrſcheinlich bald ſchmerzlich zu ſpüren b
men wird. Im anderen, demjenigen des Treueids, hat m
im Grunde genommen bloß mit einer zeremoniellen Ange
heit zu tun, die jedoch durch ungeſchickte Handhabung ebe
zu einem drohenden Problem geworden iſt, deſſen Ausgan=
zeit
noch kaum überſehen werden kann.
de Valeras erſtes Budget iſt ſtark von ſozial
ſchen Tendenzen erfüllt und legt den Kaufleuten
amten und Angehörigen des Mittelſtandes ſchwere Opfe=
Die Gehälter ſind gekürzt, die Einkommenſteuer erhöht und
weniger als 43 Arten von neuen Zöllen eingeführt w
de Valera beabſichtigt, mit Hilfe all dieſer Maßnahmen
denen er ſich ein ſofortiges Schwinden der Arbeitsloſigkeit
ein wunderbares Aufblühen Irlands verſpricht, offenſi
die Sympathien der Landbevölkerung zu erringen. Doch v
hand haben die neuen Maßnahmen bloß eine heilloſe B
rung angexichtet und Irlands Handel mit England=fur
mehr erſchwert. Auch hat Unter der ländlichen Bebolkerur
Tatſache, daß die Land=Annuitäten, die bisher an Engla
entrichten ſwaten, nun keineswegs gänzlich aufgehoben u
ſind, ſondern nun trotz der ſchweren Beiten an die Regi
de Valeraß gezählt werden müſſen, bittere Enttäuſchung
Genf befindet, hat bisher noch keine Antwort auf dieſes Angebot vorgerufen. Bei all dem geht es nicht ohne echt iriſcher K
ab. So ſchickt man ſich zurzeit an, einige iriſche Farme
wegen Nichtbezahlens der Land=Annuftäten an England G
nisſtrafen abzubüßen hatten, als Nationalhelden mit ſ
den Feſtlichkeiten willkommen zu heißen, und dieſes juſt in
ford, dem Wahlbezirk des fLandwirtſchaftsminiſters, der no
wenigen Tagen im Dail zernehmlich erklärt hat, daß jede
die Landſteuern nicht zahlt, mit Gefängnis beſtraft wird
Die Bill, die den Treueid aufheht, wurde vorigen Do=
tag
mit 77 gegen 69 Stimmen vom Daile endgültig ang
men. Nächſte Woche wirdiſie dem Senat vorgelegt werden
dieſem herrſcht eine oppoſitionelle Mehrheit. Lehnt der
die Bill ab, ſo beabſichtigt de Valera, ſofort Neuwahlen
zuſchreiben. Es beſteht jedoch die Möglichkeit, daß der
vom Willen ausgehend, de Valera nicht eine ſo zugku
Wahlloſung in die Hände zu ſpielen, bloß Aenderungen
ſchlagen und ſo verſuchen wird, in der Angelegenheit 3.
gewinnen. Die Politik des britiſchen Dominion=Miniſters
mas (der kürzlich Irland androhte, es im Falle einer An=
der
Bill von den Zollpräferenzen auszuſchließen) iſt nämli
gemein, auch in England, ſehr kritiſch beurteilt worden.
war urſprünglich in bezug auf de Valeras Vorgehen
Treueid=Frage durchaus geteilter Anſicht, da relativ nur
Irländer allen Ernſtes einen Austritt aus dem Britiſchen:
reich erſtreben. Doch faſt jeder Irländer betrachtet den Fr
de facto als eine Republik. Thomas Drohung hat dah
abſtrakte Frage des Treueids zu einer ernſten Staatsange
heit aufgebauſcht und die Stellung de Valeras im Mome
ſtärkt. Das Letzte, das man in dieſer Angelegenheit hör
der Beſchluß de Valeras, nun dennoch an der Reichskon
von Ottawa teilzunehmen. Und jene Kreiſe, die beharrli
eine iriſch=engliſche Verſöhnung hinarbeiten, empfehlen, dr
ſammenkunft von Ottawa dazu zu benutzen, um das iriſ
liſche Verhältnis eingehend zu ventilieren und den Ti
Streit eventuell durch ein beſonderes inter=britiſches Tr
oder durch das Haager Schiedsgericht gütlich beilegen zu
Eine Noke Polens an den Danziger Senak!
Der diplomatiſche Vertreter Polens in Danzig, M
Papée, hat am Montag dem Senat der Freien Stadt Danzi
Note zugehen laſſen, in der es u. a. heißt: Der Stoff und di
derung, die die Danziger Behörden der Tagung der Jugendo
ſationen des V. D.A. (Verein für das Deutſchtum im Ausla
Danzig haben zuteil werden laſſen, und das rigoroſe Un
tragenverbot für die polniſchen Pfadfinder anläßlich ihres
jährigen Beſtehens bedeuteten eine flagrante Verletzung d
Danzig geltenden Beſtimmungen. Die Note proteſtiert ferner
die Anſprache des Senatsvizepräſidenten Viarcinſki=Ceyſer I
Weiheſtunde des V.D.A. in Heubude.

Oktober 1932 zum Ordinarius der romaniſchen Philologi
Mitdirektor des Romaniſchen Seminars, des Engliſch=Ro
ſchen Inſtituts und des Staatlichen Forſchungsinſtituts für
Philologie ernannt Der Ordinarius für Geſchichte der
zin Dr. med. Henry Sigeriſt wird den an ihn ergangene
an die John=Hopkins=Univerſität in Baltimore annehmen
infolgedeſſen ſeine Lehrtätigkeit an der Univerſität mit
des Sommerſemeſters 1932 beenden. Prof. Dr. Rille,
tor der Leipziger Univerſitätsklinik für Hautkrankheiten
von der Japaniſchen Dermatologiſchen Geſellſchaft (Tokio
Ehrenmitglied gewählt. Der Leiziger Hiſtoriker Profeſſ
Walter Goetz wurde zum Vorſitzenden des Deutſchen
für Buchweſen und Schrifttum gewählt, in dem er bishe
ſtellvertretenden Vorſitz inne hatte.
Würzburg: Anläßlich der 350=Jahrfeier hat die Rechts
ſchaftliche Fakultät der Univerſität Würzburg Herrn Pau.
Hedemann=Heſpen, Deutſch=Nienhof, zum Ehrer
ernannt.
Renato Mordo wurde von Intendant Dr. Eger als
ſpielleiter der Oper an das Deutſche Theater in Pra=
pflichtet
.
* Altfränkiſche Bilder 1933 als Feſtgabe zum Würz
Univerſitätsjubiläum von Prof, Dr. Knapp Verlag Unive
druckerei, H. Stürtz A.=G., Würzburg Preis 2. RM.
Gedanke, die neue Folge 1933 im Jubiläumsjahr der Uni=
als
Art Feſtgabe zu einer geſchloſſenen Julius=Echter=N
zu machen, war ein ſehr glücklicher. Hier haben wir den
men, der der geſchichtlichen Perſönlichkeit des Fürſtbiſchof=
dig
und der Bedeutung ſeiner Werke angepaßt erſcheint. Nick
einfache Gründungsgeſchichte bietet der Autor; in ſeiner
ſchaft als Kunſthiſtoriker an der Univerſität Würzburg u
Rückſicht auf den Charakter der Altfränkiſchen Bilder bi
eine mehr kunſtgeſchichtliche Darſtellung. Es iſt eine fein
Jubiläumsgabe, die weite Verbreitung verdient und ſi
auch ſehr viele Freunde finden dürfte.
Leo Hamburger, Die Religion in ihrer dogmatiſchen und
reinen Form. Verlag von Ernſt Reinhardt in München.
Es handelt ſich um ein Werk, welches den religions
phiſchen Problemkreis in ſeiner ganzen Breite ſyſtemati
faßt. Im Gegenſatz zu anderen Unterſuchungen dieſer Art I
ſich dasſelbe nicht damit, das Weſen der Religion zu beſch
oder einen Querſchnitt durch die Mannigfaltigkeit der hiſte
Religionsſyſteme zu geben, ſondern es iſt auf die Ermittlun
Maßſtabes gerichtet, welcher über den Wert beſtimmter Rel.
allgemeingültige Ausſage geſtattet. Die Arbeit gipfelt
Nachweis der entſchiedenen Selbſtändigkeit der religiöſen
verfaſſung, welche durch kein anderes Verhalten, auch ni
wiſſenſchaftliche, erſetzbar iſt und glaubt, eine ſchlechthin
vollſte Form unter allen möglichen Geſtaltungsweiſen de‟
giöſen Lebens aufzeigen zu können.

[ ][  ][ ]

twoch, 25. Mak 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 144 Seite 3

eien Pſeniig ieht iMr kepurntionen.
tſchland muß Nein ſagen. Die deutſche Forderung muß heißen: Soforkige und völlige Streichung
der deutſchen Tribuke, kein Morakorium!

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Braulng and Hindenoctg.
Unbildung des Reichskabinetts vor Lauſanne.
* Berlin 24. Mai. (Priv.=Tel.)
er Staatsſekretär des Reichspräſidenten, Meißner, hat ſich
jenstag abend nach Neudeck begeben, um dem Reichspräſi=
Vortrag über die Arbeiten der Regierung zu halten. Der
präſident wird vorausſichtlich am Sonntag wieder in Ber=
ntreffen
. Dann iſt der Augenblick für den Kanzler ge=
n
. den Präſidenten um die Unterſchrift der zu erlaſſenden
ordnung zu bitten und mit ihm die Perſonalfragen durch=
ten
. Gewiſſe Kreiſe verſuchen bereits, ſchwarz in ſchwarz
ſen und den Eindruck zu erwecken, als ob die Stellung des
rs dem Reichspräſidenten gegenüber erſchüttert wäre. Wir
n nicht daran, daß Dr. Brüning bei Herrn von Hinden=
die
Vertrauensfrage ſtellen wird. Er wird ihm jedoch
ſehr eingehenden Vortrag über die innen= und außenpoli=
Jage halten, wobei er ſelbſtverſtändlich zum Ausdruck brin=
ird
, daß es in Lauſanne nicht in der Kraft Deutſchlands
wird, die Gläubiger zu zwingen, einen Schlußſtrich unter
eparationen zu ziehen. Die Siegerſtaaten ſind in ihren
üſſen frei. Der Kanzler wird ihnen gegenüber aber noch
ſchmucklos erklären müſſen, daß Deutſchland keinen
nig an Reparationen mehr zahlen kann, und
Ile Beſchlüſſe der Gläubiger, gleichgültig, wie
sſehen, uns nicht veranlaſſen können, neue
n auf uns zu nehmen. Der Kanzler wird ebenſo
rſtändlich mit dem Reichspräſidenten die finanzielle Lage
eiches, der Länder und der Gemeinden behandeln. Es iſt
uusgeſchloſſen, daß Herr von Hindenburg den Kanzler bit=
rd
, ſein Steuerprogramm noch einmal zu überarbeiten und
ſuchen, auf anderem Wege Einnahmen zu erzielen. Daß
ichspräſident ſeine Unterſchrift unter die Notverordnungen
gert und damit dem Kanzler ſein Vertrauen entzieht, iſt
nicht anzunehmen. Andererſeits können wir uns nicht
len, daß ſich der Reichspräſident mit den perſonellen Fra=
it
irgendwelchen Halbheiten zufrieden geben wird. Irgend=
Kandidaten werden nicht mehr genannt, und es ſcheint,
r Kanzler in den letzten Tagen auf dieſem Gebiete keiner=
erhandlungen
mehr geführt hat, weil er vor Lauſanne
welche Verſchiebungen nicht mehr vorzunehmen beabſichtigt.
Skreichung der Tribuke, kein Morakorium!
München, 24. Mai.
it der bevorſtehenden Konferenz von Lauſanne beſchäftigt
offizielle Korreſpondenz des Bayeriſchen Bauern= und
ſtandsbundes. Sie bezeichnet die Lage als äußerſt ernſt.
mmende Mann in Frankreich heiße Herriot, der ſich in der
politik um kein Haar von Tardieu unterſcheide. Unter=
verde
ſein Starrſinn noch durch die Haltung und die
iung der der B. J. 3. in Baſel naheſtehen=
Bankiers, die ein Moratorium für Tribute
internationale Schulden, aber keine
ichung, wünſchen. Deutſchland müſſe aber
ſagen und werde Nein ſagen. Denn hier gebe es kein
i und Deuteln, kein Wenden und Ausweichen mehr. Es
in Lauſanne zur Entſcheidung kommen. Deutſchland
e ſich nicht auf ein noch ſo langfriſtiges
atorium einlaſſen. Eine Politik des Wiederhin=
ebens
müſſe Deutſchland von einer Illuſion in die andere
Aus wirtſchaftlichen, politiſchen und moraliſchen Grün=
die deutſche Forderung heißen: Sofortige
völlige Streichung der deutſchen Tribute,
Moratorium!
Feſthalfen am deutſchen Nein!
n der Kölner Leſegeſellſchaft ſprach Profeſſor Dr. Grimm
das Reparationsproblem. Der Redner ſchilderte die Un=
hkeit
weiterer Reparationszahlungen. 34 Reparationskon=
en
, erklärte er, ſind ſeit Verſailles bis heute zuſammenge=
34 Konferenzen haben die Stationen des Leids bezeich=
Dr. Grimm forderte zum Schluß, daß ſich die im Juni zu=
ntretende
Konferenz die Feſtſtellungen des Baſeler Sach=
idigenberichts
zu eigen mache.
n einer Entſchließung richtete die Verſammlung an die
regierung die Bitte, bei der kommenden Reparationskonfe=

* Immer noch Goethe=Likerakur.
Goethe als Zeichner.
ine nicht unbedeutende Aufgabe des Goethe=Jahres wird es
aus der Jubiläumsliteratur die Spreu vom Weizen zu ſon=
Alles, was dazu dient, Goethes Weſen klarer noch heraus=
en
und dieſen einzigen Menſchen in der Univerſalität ſeines
S uns und unſerer Zeit näher zu bringen, ſei willkommen.
indere iſt überflüſſig.
a erſcheint nun ſoeben im Athenaion=Verlag, Potsdam, der
ſeine kunſt= und literatur=wiſſenſchaftlichen Publikationen
ders zu einem Goethe=Beitrag berufen ſein dürfte, eine
t von 100 Seiten: Goethe als Zeichner, von dem Danziger
hiſtoriker Willi Droſt. Aeußerlich ein ſchönes, handliches
hen, mit Akkurateſſe und gediegenem Geſchmack ausgeſtattet,
ſelbſt für heutige Verhältniſſe ſehr billigk) und für jeder=
anſchaffbar
, enthüllt dieſe Arbeit dem Leſer einen bisher
beachteten, aber beglückend reichen Bezirk im Schaffen Goe=
Merkwürdig, daß der Augenmenſch Goethe der unter
rn aufwächſt, der in tauſenden der herrlichſten Worte wieder
dieder ſein inniges Verhältnis zur bildenden Kunſt offenbart
isher noch nicht ſelber als ſchöpferiſcher bildender Künſtler
htet worden iſt. Man hat es einfach verabſäumt, ſeine vie=
eichnungen
als Kunſtwerke einmal unter die Lupe zu neh=
und war allzu ſchnell bei der Hand, ſeine zeichneriſchen Be=
ugen
in die Rubrik des Dilettantismus einzureihen. Zu=
en
: es iſt nicht der Olympier, der uns in den 34 klug aus=
Ilten Zeichenblättern des Droſtſchen Büchleins entgegentritt,
doch ein Künſtler, der auch mit dem Zeichenſtift ſoviel zu
hat, daß er unter den bildenden Künſtlern der Zeit unmög=
berſehen
werden darf, ja, ihren Kreis bereichert und voll=
Wie dieſer Nachweis im einzelnen geführt iſt, das gibt der
ſt ihren Reiz. Der Verfaſſer kennt ſich aus im Lebenswerk
des. Und der Zuſammenklang der Literaturkundigen und
lar ſehenden und wertenden Kunſthiſtorikers ſchafft die wohl
ndete Baſis für neue Erkenntnis und neues Wiſſen um
)e, den Zeichner. Wie war dieſer Dichter doch von früheſter
1d an vom Zeichentrieb beſeſſen! Und mit welch bewun=
werter
Stetigkeit müht er ſich um das Handwerkliche dieſer
2ten Kunſt, die ihn auf allen Stationen ſeines langen Lebens=
3 begleitet. Von den realiſtiſchen Landſchaften des Knaben,
der Tradition des Barocks führt eine von Droſt klar be=
te
Entwicklungslinie zu den Zeichnungen der Italienzeit und
chtdurchfluteten Landſchaften der reifen Mannesjahre. Da=
ſt
es vielleicht der größte Vorzug Droſts, daß er nicht ver=
einſeitig
die zeichneriſche Haltung und Bedeutung Goethes
derſpitzen. Denn was man auch immer ſagen möge Goethes
Ghe, nicht ſein Zeichenſtift, hat ſeine ſchönſten Bilder ge=
Reichsmark 1,80.

renz in Lauſanne und bei allen Verhandlungen mit den repara=
tionsberechtigten
Staaten an dem Nein des Reichskanzlers vom
1. Januar 1932 und der neuerlichen Erklärung des Reichskanzlers
vor dem Deutſchen Reichstag feſtzuhalten.
Selbſt eine Pauſchalſumme zur Abläſung der Tribuke
für Deutſchland unkragbar.
London, 24. Mai.
Ein Leitartikel der Times iſt den Konferenzen von Genf,
Lauſanne und Ottawa gewidmet. Das Blatt gibt der Anſicht
Ausdruck, daß es verfrüht wäre, ſchon jetzt von einem Miß=
erfolg
der Genfer Abrüſtungskonferenz zu ſprechen. Die Hoff=
nung
auf eine Einigung in Genf aufgeben, würde, ſo meint die.
Times, gleichbedeutend ſein mit der Aufgabe der Hoffnung
auf einen Wandel in der gegenwärtigen Wirtſchaftslage. Dieſe
könne nämlich nicht ohne Vertrauen und ohne Beſeitigung der
herrſchenden politiſchen Spannung in neue Bahnen gelenkt
werden. Auf eine Beendigung der Spannung ſei aber keinerlei
Ausſicht vorhanden, bevor eine Vereinbarung zuſtandekomme,
die die Bewaffnung nach Prinzipien regle, die von allen Län=
dern
angenommen und für alle gleichmäßig anwendbar ſeien.
Es könne keinen wahren Frieden und darum
keine Rückkehr zum Wohlſtand geben, ſolange
die Bewaffnungsgrundlage eines Volkes der=
jenigen
der anderen untergeordnet ſei und der
Beſitz von Waffen für den einen verboten, für
den anderen aber erlaubt ſei. Das Blatt weiſt
dann darauf hin, daß ein entſcheidender Schritt auf dem Ge=
biete
der Abrüſtung eine notwendige Vorbe=
dingung
für die Regelung des Schuldenpro=
blems
ſei, das zurzeit den internationalen Handel lähme.
Denn die Vereinigten Staaten würden erſt dann
einer Herabſetzung nähertreten, wenn die Ab=
rüſtung
ihrer Verwirklichung nähergebracht
werde. Das Blatt hält es nicht für unmöglich, daß Ab=
rüſtungspläne
vorbereitet werden könnten, die in Deutſchland
das Gefühl der erlittenen Ungerechtigkeit beſeitigen würden,
ohne die Sicherheit Frankreichs und ſeiner Verbündeten zu
gefährden. Das gleiche gelte für die Reparationen. Man
könne ein Schema ausarbeiten, das vielleicht durch Verein=
barungen
über die Zahlung einer endgültigen
runden Summe die franzöſiſchen Kompenſationsforderungen
mit der von Deutſchland benötigten Erleichterung in Einklang
bringen könnte. Ein auch nur beſcheidener Erfolg in Genf
und Lauſanne würde das Vertrauen in die Zukunft wieder
aufleben laſſen und den Handel wieder in Gang bringen.
Sollten dieſe Konferenzen jedoch ſcheitern und die unvermeid=
liche
Folge eines Bankrotts in Europa eintreten, dann ſei es
die Aufgabe der Konferenz von Ottawa, trotz dem
Zuſammenbruch des internationalen Handels für das unter
britiſcher Herrſchaft ſtehende Viertel der Welt die Möglichkeit
einer Aufrechterhaltung von Produktion und Handel ſicher=
zuſtellen
.
Ein Franzoſe für Verzicht auf Reparakionen.
In dem Information beſchäftigt ſich Fernand de Brinon
mit dem Reparationsproblem. Man habe in Frankreich, ſchreibt
er u. a., hinſichtlich des Reparationsproblems ſtändig Illuſionen
aufkommen laſſen. Welche Haltung könne nun in Lauſanne die
für Frankreich vorteilhafteſte ſein? Einige Zeit habe man noch
hoffen können, auf Grund weiterer Reparationszugeſtändniſſe
wenigſtens eine Entſpannung zwiſchen Deutſchland und Frank=
reich
herbeizuführen. Die letzte Gelegenheit hierzu ſei ohne Zwei=
fel
die Reiſe Lavals nach New York geweſen, aber einflußreiche
Führer der bisherigen Regierungsparteien hätten Laval zu ver=
ſtehen
gegeben, daß es beſſer wäre, nichts zu unternehmen, und
Laval habe dementſprechend die Entſcheidung vertagt und damit
auch die obligatoriſchen Nutzanwendungen aus der Baſeler Sach=
verſtändigenkonferenz
verſchoben. Heute könne ein Verzicht auf
die Reparationszählungen an dem gegenwärtigen Geiſteszuſtand
in Deutſchland nichts mehr ändern. Deutſchland in ſeiner Ge=
ſamtheit
ſehe dieſe Frage als gelöſt an. Die ſehr vernünftigen
Pläne Flandins ſeien jetzt überholt. Es handele ſich jetzt nicht
mehr um ein Deutſchland zu gewährendes Zugeſtändnis. Sei nun
die moraliſche Annäherung an England und Amerika nicht wert,
daß Frankreich feierlich auf die Reparationen verzichte? Es ſei
doch denkbar, daß Frankreich für einen ſolchen Verzicht Anerken=
nung
finden würde. Man müſſe ſich eines Tages zu der Auf=
ſchaffen
. Aber wie Goethes Stellung im zeitgenöſſiſchen Kunſt=
ſchaffen
feſtgelegt wird, iſt überzeugend, neu und wertvoll. Man leſe
nur einmal nach, wie etwa Goethes geiſtige Umſtellung durch die
italieniſche Reiſe auch in ſeinen Zeichnungen, etwa durch eine
ganz neue Lichtbehandlung zum Ausdruck kommt, wie die Beſchäf=
tigung
mit der Naturwiſſenſchaft eine neue Zeichenluſt im Gefolge
hat, um die Droſtſchen Ausführungen recht würdigen zu können.
Ohne die Bilder bis ins Kleinſte zu analyſieren, weiß Droſt mit
wenigen Worten das kunſtwiſſenſchaftlich Bedeutende herauszu=
ſtellen
, darüber hinaus aber in ſtiliſtiſch gut ausgewogener, an=
genehm
konzentrierter Darſtellung zu ſchildern, wie auch Goethes
Zeichnungen als Bruchſtücke einer großen Konfeſſion aufzufaſ=
ſen
ſind. Man wird dieſes Werkchen als eine willkommene Jubi=
läumsgabe
betrachten dürfen und kann nur wünſchen, daß ein
großer Leſerkreis den gelungenen Verſuch Droſts verfolgt, Goethe
auch für die Kunſtwiſſenſchaft zu erobern.
Goethe und Goetheſtätten.
88 Bilder, eingeleitet von Dr. Rudolf Pechel. Band 32 der
Schaubücher herausg, von Dr. Emil Schaeffer. Geb. g,40Mg
Orell Füßli Verlag, Zürich und Leipzig.
Dem Verlag Orell Füßli (Zürich und Leipzig) war es Ehren=
ſache
, im Goethejahr ſeine Kulturverbundenheit mit allen zu be=
kunden
, denen Goethe die edelſte Verkörperung deutſchen Weſens
iſt. Daß der Verlag jedoch den Manen Goethes gerade ein Schau=
buch
darbringt, hat ſeinen beſonderen Grund: Denn Goethe, der
von ſich ſagte, daß er durch das Auge die Welt erfaſſe, kann
wohl als Schutzpatron der Schaubücher gelten, und eigentlich
hätte die ſympathiſche Serie mit dieſem Buch begonnen werden
müſſen, den einer unſerer gründlichſten Goethekenner, Dr. Rudolf
Pechel, mit ſachlichem, aber niemals trockenem Ernſt betreut
hat 88 Abbildungen, ausgewählt mit ſorgſamſtem Bedacht und
meiſterlich wiedergegeben, erzählen hier den äußeren Verlauf von
Goethes Erdentagen und ſind ſolchermaßen die notwendige Er=
gänzung
zu jener Schilderung des inneren Verlaufs, die wir mit
zwei ſchlichten Worten, die gleichwohl Unermeßliches einſchließen,
Goethes Werke heißen.

Ein neuer Fauſt."

Wer dies Buch geleſen hat, fragt ſich unwillkürlich: Wie iſt es
möglich, daß ein Dichter von ſolcher Geſtaltungskraft, ſolchem
Reichtum an großen Gedanken und kühnen Ideen ſo lange faſt un=
bekannt
unter uns weilen konnte?
Ueber ſeinen Fauſt kann man unmöglich in einer kurzen
Beſprechung erſchöpfend berichten. Da entrollt ſich in einer Un=
*) Ernſt Kratzmann: Fauſt. Ein Buch von deut=
ſchem
Geiſt. Artur Wolf Verlag, Wien=Leipzig. Kartoniert 6.
RM., in Leinenband 8. RM.

faſſung durchringen, daß man nichts gewinne, wenn man Unmög=
liches
aufrecht erhalte. Wenn man Frankreich wieder die nöti=
gen
Sympathien verſchaffen und ſeine früheren Freunde zu einer
klareren Beurteilung der gemeinſamen Gefahren der Zukunft
beſtimmen könnte, dann dürfe die franzöſiſche Regierung nicht
zögern, bald das Opfer zu bringen.
Vorbereilung der Reparalionskonferenz in Paris.
Polniſche Anleihewünſche.
Die Zuſammenkunft zwiſchen Miniſterpräſident Tardieu, dem
Finanzminiſter Flandin als Vertreter der alten Regierungs=
mehrheit
und dem Führer der neuen Linksmehrheit, Herriot,
im Arbeitszimmer des Präſidenten der Republik, Lebrun, dauerte
über zwei Stunden.
Die Konferenz bei Lebrun begann mit einer Darlegung der
allgemeinen außen= und innenpolitiſchen Lage durch den Mini=
ſterpräſidenten
Tardieu. Finanzminiſter Flandin gab eine ge=
naue
Ueberſicht über die finanziellen Probleme. Die Repara=
tionen
ſpielten dabei eine ziemlich bedeutende Rolle. Flandin
gab vom finanztechniſchen Standpunkt aus nähere Auskünfte
über die jüngſten Anleiheforderungen Polens in
Höhe von 600 Millionen Franken. Tardieu machte
dazu dann einige allgemeine Bemerkungen, in denen er be=
tonte
, daß man dieſe dringende Bitte Polens
aus außenpolitiſchen Gründen berückſichtigen
müſſe.
Herriot hörte ſich die Ausführungen der beiden Miniſter,
ohne ſie zu unterbrechen, an, wenn er auch da und dort einige
Fragen ſtellte. Er hat ſich vorbehalten, all dieſe Probleme an
Hand der Akten zu ſtudieren, deren Uebergabe ihm für morgen
verſprochen wurde. Mit dieſer Uebergabe der Akten an den radi=
kalen
Parteiführer hat Herriot praktiſch die Geſchäfte des Lan=
des
in die Hand genommen. Bis zur offiziellen Uebertragung
der Amtsgeſchäfte wird Herriot dieſe Akten eingehend ſtudieren.
Bis dahin dürfte es zu irgendwelchen Entſcheidungen nicht kom=
men
. Auch über das Anleihegeſuch Polens wird erſt
dann endgültig entſchieden werden.
Das Geheimnis um den Tod
Lord Kitcheners.
Der Unkergang des brikiſchen Kreuzers Hampſhire‟
New York, 14. Mai.
Das Geheimnis, das über den Tod Lord Kitcheners gebreitet
iſt, wird demnächſt, wie die amerikaniſchen Blätter in großer
Aufmachung melden, gelüftet werden. Die amerikaniſche Poli=
zei
verhaftete einen Mann, der angab, ein Engländer namens
Trafford=Graven zu ſein, der in Wirklichkeit der aus Transvaal
ſtammende Hauptmann Fritz Joubert=Duquesne ſein ſoll. Die
Mutter und Schweſter Jouberts ſeien während des Burenkrieges
von engliſchen Soldaten vergewaltigt worden. Er habe darauf
den Engländern und beſonders dem damaligen Führer der bri=
tiſchen
Streitkräfte, Lord Kitchener, Rache geſchworen. Aus die=
ſem
Grunde ſei Joubert während des Weltkrieges in den Dienſt
der deutſchen Spionage getreten. Nachdem es der deutſchen
Spionage gelungen war, einen ruſſiſchen Offizier, der ſich auf
dem Wege zu Lord Kitchener befand, abzufangen, ſei Joubert
an deſſen Stelle nach London gegangen. Er habe Lord Kitche=
ner
an Bord des Kreuzers Hampſhire geleitet und den deut=
ſchen
U=Booten, die dem Kreuzer auflauerten, Signale gegeben,
die ihnen am 5 Juni 1916 die Toxpedierung des Schiffes ermög=
licht
haben. Joubert ſei nach dem Untergang des Kreuzers eine
Stunde lang im Waſſer umhergetrieben und dann von einem
deutſchen U=Boot aufgenommen worden.
Alle dieſe Angaben ſollen, den amerikaniſchen Blättern zu=
folge
, aus einem Geheimtagebuch herrühren, das Joubert bei
der Verhaftung bei ſich trug, und das den Titel führt: Der
Mann, der Kitchener umbrachte. Dieſes Tagebuch ſoll ſogar eine
Karte, der Orkney=Inſeln mit genauer Angabe des Ortes an
dem die Hampſhire ſank, enthalten, unter der die Worte
ſtehen: Hier habe ich Lord Kitchener getötet.
Die Verhaftung Jouberts erfolgte auf Antrag der engliſchen
Regierung, da die engliſchen Behörden ihn als Urheber einer
Exploſion an Bord des Dampfers Tennyſon ſuchten. Dieſe
Exploſion erfolgte im Februar 1916 und koſtete drei Matroſen
das Leben. Joubert war bereits 1919 von der amerikaniſchen
Militärpolizei feſtgenommen worden; damals gelang es ihm
jedoch, aus einem Gefängnislazarett zu entfliehen.
*
Hierzu iſt zu bemerken, daß ſich um den Tod von Kitchener
von Anfang an viele Gerüchte und Legenden gebildet haben. Im
allgemeinen aber herrſcht die Anſicht vor, daß der Kreuzer durch
eine deutſche Mine verſenkt worden ſei, da einige Tage vor der
Kataſtrophe ein deutſches Unterſeeboot in den Gewäſſern nörd=
lich
von Schottland Minen ausgeſtreut habe.
zahl kleiner Augenblicksbilder ein Rieſenbild deutſcher Vergangen=
heit
, die in allen Dingen ſo ſehr unſerer Gegenwart gleicht. Man
könnte meinen, daß ein ſolches Moſaikbild verwirrend, ermüdend
wirkt? Gerade das Gegenteil iſt der Fall. Die Geſtaltungskraft
des Dichters formt aus den zahlreichen Elementen mit überlegener
Sicherheit den Rieſenbau eines Kunſtwerkes, wie wir es ſchon
lange nicht mehr in der deutſchen Dichtung erlebt haben.
Aber iſt das überhaupt ein hiſtoriſcher Roman? Kaum.
Ebenſo wenig, wie Goethes Fauſt ein hiſtoriſches Drama iſt, weil
man es ſich im Mittelalter ſpielend denken ſoll. Dichtungen vom
Rang des Fauſt gegenüber verſagt das übliche Einteilungs=
ſchema
. Sie ſtehen jenſeits der herkömmlichen Begriffe. Hier
offenbart ſich, ganz abgeſehen von der ſpannenden, mitreißenden
Handlung, ein unerhörter Gedankenreichtum, eine Gedankentiefe,
die man, ach ſo lange ſchon, in deutſchen Dichtungen vermißt hat.
Eine Fülle großer Ideen, die dieſes Buch weit über den üblichen
Roman hinaus zu einem Freund und Gefährten fürs ganze
LLeben machen. Und was kann man wohl von einem Kunſtwerk
Höhexex und Schöneres ſagen?
Sollen wir noch etwas vom Inhalt des Buches andeuten?
Nur ſcviel: Fauſt iſt in Kratzmanns Werk der deutſche Geiſt ſelbſt,
der formend und geſtaltend auf das Leben ſeiner Zeit einwirkt,
von dem alles Große und Entſcheidende ausgeht, das, im Lauf der
Jahrhunderte ſich erſt entfaltend, das Antlitz des deutſchen Geiſtes=
lebens
gebildet hat. Er iſt ein Symbol und doch zugleich wirk=
licher
, lebendiger Menſch. Gerade in dieſem Punkt hat ſich die
Kunſt des Dichters voll bewährt. Wer es weiß, wie unendlich
ſchwierig es iſt, eine ſinnbildliche Geſtalt ſo darzuſtellen, daß ſie
nicht zum blutleeren Schemen wird, ſondern zugleich als wirklicher
Menſch von Fleiſch und Blut erſcheint, wie wir alle es ſind, der
muß hier rückhaltslos bewundern. Dieſer Fauſt hat Geſichte
vom Teufel und von Gott und das erſcheint ſo ſelbſtverſtändlich,
als wäre es das natürlichſte Ding der Welt. Denn der Leſer lebt
ſo in den Geſtalten des Romans, daß er es iſt, dem ſolche Geſichte
werden. Dieſe zwingende Kraft des Dichters äußert ſich aber auch
in ſeiner Art, Geſchichte zu ſehen und darzuſtellen. Was ſind uns
ſchon die Ereigniſſe der deutſchen Geſchichte des 13. und 14. Jahr=
hunderts
? Beſtenfalls ein paar Namen und Zahlen. Hier aber
haben ſie plötzlich Sinn und Bedeuten, es offenbart ſich ihr tiefer,
innerer Geiſt, hier begreift man mit einmal, was es heißt: der
Sinn der Geſchichte. So ſollte man Geſchichte ſchreiben, wiſſen=
ſchaftlich
ſowohl als künſtleriſch. Hier iſt ein Muſterbeiſpiel für
die Behandlung eines hiſtoriſchen Stoffes, der uns das Geſchehen
vergangener Zeiten ſo lebendig vor Augen rückt, daß wir uns ſelbſt
darin erkennen, die nämlichen Triebfedern fühlen, wie ſie heute
noch die Gegenwart bewegen. Dieſes Buch gehört der Zukunft,
beſſer: einer ewigen Gegenwart.
Der Dichter hat ſich nicht zu viel angemaßt, wenn er ſeinem
Buch den Namen gab, der dem Deutſchen ſeit Goethe der größte
und ſinnſchwerſte, das Symbol ſeiner ganzen Kultur iſt: Fauſt,
Das Buch wird zum Wendepunkt für eine Generation werden, zum
Evangelium des kommenden Deutſchland!

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 144

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 25. Mai 19

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OM

Für die anläßlich ihrer Vermählung zuteil gewordenen
Glückwünſche und Geſchenke danken herzlichſt
Heinrich Fiedler und Frau
Paula, geb. Medicke.

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am 20. Mai entſchlief ſantt nach längerem
Leiden unſere liebe Tante und Schwägerin
Fräulein Lina Goldmann
Tochter des verſtorbenen Oberkonſiſtorial=
präſidenten
Dr. Goldmann.
Die Familien Nebel, Trapp u. Goldmann.
Friedberg u. Darmſtadt, 23. Mai 1932.
Die Beerdigung fand in der Stille ſtatt. (7846

Todes=Anzeige.
Unſere treuſorgende, unvergeßliche Mutter und Groß.
mutter
Frau
Katharine Hohl Wwe.
wurde geſtern abend nach längerem Teiden in die Ewig=
keit
abgerufen.
In tiefer Trauer:
Emma Steuernagel Bwe., geb. Hohl
Erwin Steuernagel.
Darmſiadt, den 24. Mai 1932.
Die Beiſetzung erfolgt Donnerstag, den 26. Mai, nachmittag8 ½4 Uhr
auf dem Waldfriedhof.

Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe aufrichtiger Teil=
nahme
, die vielen Kranz= und Blumenſpenden,
ſowie die troſtreichen Worte des Herrn Pfarrer
Beringer bei dem Hinſcheiden unſeres lieben.
Entſchlafenen
Heinrich Daum
ſagen wir herzlichen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 24. Mai 1932. (7836

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ſtwoch, 25. Mai 1932
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſiadt, den 25. Mai 1932.
ſchikektur=Ausſtellung Markwort und Seiberk.
eitdem dieſe Ausſtellung von Entwürfen und Modellbauten
jedlungs= und Einfamilienhäuſer am Sonntag eröffnet wor=
(Ecke Rhein= und Saalbauſtraße) hat ſie im Verlauf von
Tagen rund 500 Beſucher zu verzeichnen gehabt. Man wird
rgen worin ein ſo außerordentlich reger Beſuch begründet iſt
das hier ein ſo ſtarkes und allgemeines Intereſſe erweckt. Der
z, liegt darin, daß hier ein neuer Gedanke von großer prak=
Tragweite gefunden und verwirklicht worden iſt, deſſen Be=
ng
jedem einleuchten wird, der ſelbſt einmal gebaut hat oder
it der Abſicht zu bauen befaßt. Der ſpringende Punkt bei
n Vorhaben iſt, zumal in der heutigen Zeit, die Koſtenfrage.
tereſſiert den Bauluſtigen natürlich zunächſt einmal der un=
e
Preis, für den er ein Haus nach ſeinen Gedanken, ſeinem
aack und ſeinem Geldbeutel hergeſtellt bekommen kann und
n dieſer Beziehung kann er ſich in dieſer Ausſtellung einen
blick verſchaffen. Wichtiger aber für die Praxis und im ein=
Fall oft ausſchlaggebend iſt etwas anderes: nämlich von
g an den genauen Preis zu wiſſen, der zuguterletzt für
rtiggeſtellten Bau zu zahlen ſein wird. Wenn auch in dieſer
uung ſchon bisher gelegentlich bis zu einem gewiſſen Grade
tie gegeben wurde, ſo iſt hier das Neuartige, daß der Archi=
ie
volle Garantie für jede Ueberſchreitung des ausbe=
nen
Preiſes übernimmt. Es iſt möglich, daß dieſe Neuerung
ſewiſſe Anregung für die Bautätigkeit bringt, die im In=
des
vollſtändig darniederliegenden Baumarktes i ir zu
ſen wäre. Die ſehr hübſchen und bis ins Kleinſte usge=
eten
Entwürfe, die ausgeſtellt ſind, werden durch Cips=
ſe
veranſchaulicht und zeigen neben einem Siedlungshaus für
RM. Beiſpiele für Einfamilienhäuſer mit 58. Zimmern,
Küche, teilweiſe Wintergarten und Garage, deren Preiſe
ſiſchen 10 000 und 30 000 RM. bewegen.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 144 Seite 5

ebens
cherungel
und ohne
vinnantellt
Renten=

Deche
Keine Vorſtellung.
Heſſiſches Landestheater. Zum letzten Male Fauſt,
eil mit Paul Wegener. Die letzte Fauſt= Auf=
ng
heute abend 19 Uhr im Großen Haus iſt eine Volks=
tellung
zu ermäßigten Preiſen Paul Wege=
ſpielt
noch einmal als Gaſt den Mephiſto, Fauſt: Emil
mp, Gretchen: Leny Marenbach. Inſzenierung: Guſtav
ing; Bühnenbild: Wilhelm Reinking. Im Kleinen Haus
hr die erfolgreiche Opern=Neueinſtudierung Die Ita=
erin
in Algier von Roſſini (Bearbeitung: Hugo
). Morgen Donnerstag, Großes Haus. Cavalleria
ſcana von Mascagni und Bajazzo von Leon=
o
. Inſzenierung: Rabenalt=Reinking; muſikaliche Leitung:
Dans Schmidt=Iſſerſtedt Freitag, Großes Haus. Die
oſe Straße, ein Frontſtück von Graff und Hintze, in
rfolgreichen Inſzenierung von Günther Haenel (Bühnen=
Siegfried Sebba); Mitwirkende: ſämtliche Herren des
ſpiels. Die nächſten Premieren in Oper und
Uſpiel. Am 30. Mak findet im Kleinen Haus ein Kam=
dern
=Abend ſtatt, der dadurch von beſonderem Intereſſe iſt,
ſier zum erſten Male eine engere Zuſammenarbeit mit dem
leſtfunk Frankfurt verſacht wird. Regie des Abends hat
ünſtleriſche Leiter des Südweſtfunks. Ernſt Schön, von dem
ſzeniſche Rundfunk=Kantate Der Tag des Herrn
zur Aufführung gelangt; ebenfalls eine ſzeniſche Rund=
Kantate betitelt ſich Tempo der Zeit von Hanns
, das als zweites Werk im Programm erſcheint. Beiden
geht die Uraufführung der Kammeroper Dido und
eas von Henry Purcell, einer der früheſten Kompoſitio=
dieſer
Gattung des engliſchen Barock. Muſikaliſche Leitung
bends hat Dr. Hans Schmidt=Iſſerſtedt. Einſtudierung der
Dandlung gehörigen Tänze und Bewegungschöre: Hans
Das Schauſpiel bringt als nächſte Erſtaufführung
Gürſters Komödie Wetter veränderlich, die in
er Weiſe das Thema der Einwirkung politiſcher Wahl=
1de auf Autoren und Theaterdiretoren ausübt. Inſzenie=
285 Werkes, das bei ſeiner Uraufführung in Der Tri=
Berlin, großen Erfolg hatte, hat Günther Haenel; Büh=
ld
: Wilhelm Reinking.

Der Darmſtädter Einzelhandel zu Tagesfragen.
Der Einzelhandel gegen jede weikere Skeuererhöhung, aber für ein großzügiges Arbeitsbeſchaffungs=
progkamm
. Vollkommenes Zugabeverbok geforderk. Regelung des Ausverkaufs.

Techniſche Hochſchule. Frl. Dr. Maria Dorer zu Mainz
die venia legendi für Pſychologie und Bildungslehre‟
Techniſchen Hochſchule Darmſtadt erteilt.
Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Die 6 Wanderung
ihres 1932 war als Familienwanderung gedacht und führte
Bergſtraße. Wenn auch der Himmel ein ſehr unfreundliches
aufgeſetzt hatte und dies bald nach Abfahrt des Zuges lang=
ber
ſicher durch Bindfadenregen ganz entſchieden zum Aus=
grachte
, ſo konnte er der frohen ſtattlichen Wanderſchar da=
(einen Abbruch tun. Denn getreu der jahrelangen Ueberlie=
des
Klubs, Regen, Schnee und Sturgebraus, halten nie=
uns
zu Haus, ging die Wanderung von Heppenheim zur
nburg, deren neue Geſtaltung gebührend Bewunderung ge=
purde
, auf prächtigen, aber ſehr weichen Wegen durch Wald
eld. an Weinbergen vorbei nach Unter=Hambach. Nach drei=
gem
Marſch wurde das bekannte Zell erreicht, wo im Gaſt=
ur
Mühle die Frühſtücksraſt vorgeſehen war. Bei fröhlichem
uder und luſtigen Wanderliedern der Geſangsabteilung der
ruppe, unter Meiſter Volz’ Leitung, verging der Aufenthalt
ehr raſch, und friſch geſtärkt konnte der 2. Teil der hübſchen
anderung angetreten werden. Nach Ueberwindung des
Buckels boten ſich nun von der Höhe ganz einzigartige Fern=
nach
der Rheinebene. Ueber Schönberg mit ſeinem ehrwür=
Schloß, von deſſen Terraſſe wir nochmals die herrlichſten
dlicke genießen durften, ging es über den Kirchberg nach dem
hen Bensheim. Hier fand die Schlußraſt bei Klubmitglied
5 im Hotel Deutſches Haus ſtatt. Worte des Dankes an die
Führer, die Klubgenoſſen Bär und Klotz, brachte Klubmit=
Prof. Dr. Köſer zum Ausdruck, und Worte der Anerkennung
e Leiſtungen der Damen ſchloß er in bekannt humorvoller
an. Der Vorſitzende der Ortsgruppe Bensheim Herr Bei=
jeter
Krenkel begrüßte die Freunde aus der Stadt und zwei
e Klubmitglieder derſelben Ortsgruppe trugen durch Dia=
rträge
eigener Dichtungen zur Unterhaltung bei. Selbſt in
eim mußte die Abſchiedsſtunde ſchlagen, und freudig ge=
brachte
uns der Zug nach unſerer lieben Heimatſtadt.
Chriſtlicher Verein Junger Männer, Darmſtadt, e V.. Eli=
enſtraße
17. Ecke Wilhelminenſtraße. Jeden Mittwoch,
s, findet eine Bibelſtunde für Männer und junge Männer
in der alle Lebensfragen beſprochen werden, bei gegenſei=
Beſprechung und Fragenbeantwortung. Es wird für heute,
s, jedermann freundlichſt eingeladen. Das Heim iſt außer=
eden
Vormittag und Abend geöffnet.
Heſſiſches Landestheater.

Mikgliederverſammlung
der Bereinigung des Einzelhandels.
Die Vereinigung des Einzelhandels von Darmſtadt und Um=
gebung
hielt am Montag in dem großen Saale der Reſtauration
Krone ihre diesjährige Hauptverſammlung ab, die ſich durch
einen guten Beſuch auszeichnete. Nachdem Herr Robert Anspach
als Vorſitzender der Vereinigung die Sitzung mit Worten der Be=
grüßung
eröffnet hatte, erſtattete Herr Dr. Moeßner ausführ=
lichen
Bericht über das abgelaufene Geſchäftsjahr.
In großen Zügen gab Herr Dr. Moeßner, unter gleichzeitigem
Hinweis auf den auch ſchriftlich den Mitgliedern vorliegenden
Geſchäftsbericht, ein anſchauliches Bild von der vielſeitigen und
erfolgreichen Tätigkeit, welche die Vereinigung im Geſchäftsjahr
1931 auf allen Gebieten entfaltet hat. Beſonders eingehend befaßte
ſich der Redner angeſichts der koloſſalen Schädigung des Einzel=
handels
mit der Frage der Einheitspreisgeſchäfte und beſonders
mit der drohenden Eröffnung der Filiale Woolworth. Herr Dr.
Moeßner betonte weiterhin erneut die Forderung des Einzel=
handels
auf ein vollkommenes und reſtloſes Zugabeverbot, er=
läuterte
die auch für Heſſen zu erwartenden neuen Ausverkaufs=
beſtimmungen
, ferner die Frage der Sonntagsruhe und andere,
für den Einzelhandel beſonders wichtige Intereſſengebiete. Mit
ernſter Beſorgnis müſſe man die zurzeit im Gange befindliche
Beſtrebung der Reichsregierung verfolgen auf Einführung weite=
rer
Steuern, da die Steuerkraft der Bevölkerung aufs äußerſte
erſchöpft ſei und jede neue Steuererhöhung ſich automatiſch in

Deutſcher Altphilologen=Verband. Nach der gut beſuchten
und beifällig aufgenommenen Ariſtoteles=Veranſtaltung, findet
der nächſte Vortrag am Samstag, den 28. Mai, nachmittags, in
der Aula des Realgymnaſiums, ſtatt. Herr Studienrat Dr. Karl
Kraft aus Büdingen ſpricht mit zahlreichen Lichtbildern über
ſeine Hellas=Fahrt, (TrieſtBrindiſiAlbanien-Korfu
IthakaOlympia). Gäſte ſind willkommen.
Volksbühne. Den Mitgliedern der Gemeinden F und M.
die ſeinerzeit die Wallenſteinaufführung nicht beſuchen konnten,
wird die Möglichkeit gegeben heute Mittwoch, den 25. Mai, die
Feſtaufführung zu beſuchen. Die Platzkarten ſind gegen Vorlegen
der Mitgliedskarte an der Tages= oder Abendkaſſe des Heſſiſchen
Landestheaters erhältlich.
Frühlingspilze. Am Donnerstag, den 26. Mai, ſpricht Herr
Direktor Kallenbach, Leiter der Heſſiſchen Pilz= und Haus=
ſchwammberatungsſtelle
, im Feſtſaal des Realgymnaſiums über die
Frühlingspilze. An Hand von bunten Lichtbildern wird er Weſen,
Form und Standort der Pilze eingehend erläutern.
Vortragsabend der Geſangsklaſſe Beines. Die Städtiſche
Akademie für Tonkunſt veranſtaltet Montag, abends, im Kleinen
Saal des Städtiſchen Saalbaus, einen Klaſſiſchen und roman=
tiſchen
Vortragsabend der Geſangs=Ausbildungsklaſſen von Prof.
Karl Beines. Es kommen an dieſem Abend Lieder von Mozart
und Brahms, ſowie Arien, Terzette und Quartette aus Oratorien
von Bach bis Schumann zum Vortrag. Karten im Sekretariat
der Städt. Akademie für Tonkunſt. Eliſabethenſtraße 36.

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Preiſe 0.604 80.

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Preis 70 Pfennig
Erhältlich in den Buchhandlungen, Kiosken, Bahnhofs-
buchhandlung
und Geschäftsstelle, Rheinstraße 26.

Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Zu dem am Samstag,
den 28 Mai, 8.30 Uhr, im Vereinshaus ſtattfindenden Bun=
ten
Abend werden die Mitglieder und Freunde herzlichſt ein=
geladen
. Wenn in dieſer Notzeit die Vereinsleitung ſich entſchloß,
obige Veranſtaltung abzuhalten, ſo hat das ſeine beſondere Bedeu=
19½2814 Uhr. Bühnenpolksb. K 7. Borſt,) tung. Um den Mitgliedern, die ihr Scherflein zu dem Ausbau
Caballerig ruſticang, Hierauf: Der Bajazzo, der Umkleidehalle auf dem Sportplatz gegeben haben, eine kleine
Gegenleiſtung zu bieten, wurde dieſe Veranſtaltung vorbereitet.
Es ſtehen, nach den Vorarbeiten zu urteilen, den Beſuchern einige
frohe Stunden bevor, haben ſich doch bei der Aufſtellung der Vor=
tragsfolge
alle Abteilungen in den Dienſt der guten Sache ge=
ſtellt
. Daneben wirken aber noch bekannte Turner mit, die bei
anderen Vereinsveranſtaltungen ſchon mehrfach ihre Unterhal=
tungskunſt
unter Beweis ſtellten. Es kann jedenfalls ſchon heute
2022½4 Uhr. Zuſatzmiete II 12. DieFtalienerin verraten werden, daß ein abwechſlungsreiches und ſchönes Pro=
gramm
keine Langweile aufkommen laſſen wird, und es wird
niemand bereuen, an dieſem Tage Gaſt der T.=Geſ. 1875 geweſen
zu ſein. Falls Mitglieder noch bereit ſind, eine Beihilfe zum
Ausbau zu leiſten, ſo kann dies bei dem Hausmeiſter im Vereins=
haus
gegen Quittung noch vorgenommen werden. Für Fremde
ſtehen an der Abendkaſſe Karten zur Verfügung.
Die Helia=Lichtſpiele ſtarten heute den neuen Monumental=
Film der Emelka Kreuzer Emden, ein Heldenepos der
deutſchen Marine. Die Regie führte Louis Ralph. Der Film iſt
die getreue Nachbildung der Geſchichte der Emden. Vorher ſieht
man ein reichhaltiges und erſtklaſſiges Beiprogramm. Jugendliche
haben Zutritt.
Im Union=Theater ſieht man heute und folgende Tage den
neueſten Marlene=Dietrich=Film Schanghai=Expreß, mit
Marlene Dietrich und Anna May=Wong in den weiblichen Haupt=
rollen
. Dazu das reichhaltige Beiprogramm.
Freigabe von Zügen für Sonntagskarten. Auf einen Antrag
der Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt hat
die Reichsbahndirektion Mainz erfreulicherweiſe verfügt, daß ver=
ſuchsweiſe
der Zug D 167 nach MainzWiesbaden
Köln Krefeld Holland, Darmſtadt=H. ab 11.36 Uhr,
zur Benützung mit Sonntags=Rückfahrkarten an Samstagen und
an Werktagen vor Feſttagen freigegeben wird. Hierdurch iſt es
möglich, von Darmſtadt aus in bequemer Weiſe preiswürdige
Wochenendfahrten nach Stationen der Rheinſtrecke vorzunehmen,
und zwar unter Benützung der in Darmſtadt=H. aufliegenden
Sonntagskarten nach Mainz=H. Wiesbaden, Bingen oder Nüdes=
heim
, Bacharach oder Lorch, St. Goar oder St. Goarshauſen,
Koblenz und Köln.
Bereitſtellung von Mitteln für Kleingartenbau= und Sied=
lungen
. Die in Mainz zur arbeitspädagogiſchen Schulungs= und
Studienwoche verſammelten Leiter und Lehrer von Schulgärten
von Gartenarbeitsſchulen aus den verſchiedenſten Teilen Deutſch=
lands
begrüßen die Maßnahmen der Reichs= und Länderregierun=
gen
zur Behebung der ſozialen und wirtſchaftlichen Nöte unſerer
Zeit durch Bereitſtellung von Miteln für Kleingartenbau und
Siedlungen. Sie erblicken in der Freiluftſchulung im allgemeinen
und in der Gartenarbeit im beſonderen die Grundlage für Er=
ziehung
. Unterricht und praktiſche Geſundheitspflege unſerer Ju=
gend
und die Vorſtufe für ihre Heranführung zur Scholle. Sie
erwarten deshalb vom Reich. Ländern und Gemeinden weit=
gehendſte
Unterſtützung, damit das kommende Geſchlecht den oben
genannten Aufgaben gewachſen ſein wird.

einer weiteren Schrumpfung der bereits geradezu kataſtrophal
geſunkenen Umſätze auswirke. Die Verſammlung war ſich daher
auch darüber vollkommen einig, daß man insbeſondere auch die
ſeitens der Regierung geplante Beſchäftigungsſteuer für Beamte
und Angeſtellte ganz entſchieden ablehnen müſſe, da dieſe nur ein
weiteres Zurückgehen der Kaufkraft der Bevölkerung mit ſich
bringen werde. Pflicht der Regierung ſei es vielmehr, endlich
durch eine großzügige Verwaltungsreform die Ausgaben zu droſ=
ſeln
und durch ein wirklich durchgreifendes Arbeitsprogramm der
Arbeitsloſigkeit zu ſteuern. An den Geſchäftsbericht ſchloß ſich
eine längere Diskuſſion, durch welche die zur Erörterung ſtehen=
den
Fragen, insbeſondere auch die Forderung des Einzelhandels
auf Abſchaffung der Meſſen (Verkaufsmeſſen) einer weiteren
Klärung entgegengeführt werden konnten.
Herr Jordan erſtattete hierauf als Rechner der Vereini=
gung
den Kaſſenbericht. Nach Entlaſtungserteilung ſchritt die Ver=
ſammlung
zur Wahl des 1. Vorſitzenden, wobei der bisherige
Vorſitzende, Herr Robert Anspach durch Akklamation einſtimmis
unter lebhaftem Beifall der Verſammlung wiedergewählt wurde.
Fernerhin wurden noch die folgenden Herren in den Vorſtand teils
wieder=, teils neugewählt: Hachenburger, Jordan, Hauptmann,
Iſe, Meyer, Ohler. Nach weiterer Erledigung einer Satzungsände=
rung
ſowie verſchiedener Anfragen aus der Verſammlung wurde
hierauf die Sitzung von Herrn Anspach geſchloſſen mit dem Ver=
ſprechen
, daß der Vorſtand ſich auch weiterhin mit allen Kräften
dafür einſetzen werde, die Intereſſen der Mitglieder in jeder Hin=
ſicht
zu vertreten, daß er aber andererſeits an die Mitglieder
auch den dringenden Appell richten müſſe, durch tätige Mitarbeit
Vorſtand und Geſchäftsführung in ihrer ſchwierigen Aufgabe zur
Seite zu ſtehen.

Sonderfahrk
der Reichsbahn=Direkkion Mainz
nach München, Garmiſch=Parkenkirchen u. Mikkenwald
Der Zug nach dem Süden iſt den Bewohnern des Mittelrhein=
gebiets
von altersher eigen. Dem uralten Kulturland, das Jſar,
Inn und Lech durchrauſchen, der Welt der ſmaragdenen Almen
und ſchimmernden Schneefirnen gehört unſere beſondere Liebe.
Und nun lockt und wirbt ſie wieder um uns, dieſe Welt, und ver=
heißt
uns fröhliche und ſchöne Frühſommertage voll vielgeſtaltigen
Anregungen, die bei einer Fahrpreisermäßigung von 50 Prozent
und bei der äußerſt preiswerten Unterkunft und Verpflegung in
Garmiſch=Partenkirchen und Mittenwald keine allzu großen An=
ſprüche
an den Geldbeutel ſtellen und den Teilnehmern auf be=
queme
und angenehme Weiſe die Wunder des Hochgebirges er=
ſchließen
. Am Samstag, den 4. Juni, fährt der Sonderzug von
Wiesbaden über Mainz, Darmſtadt. Aſchaffenburg nach München,
wo zweimalige Uebernachtung ſtattfindet. Was München iſt und
bedeutet, welche Fülle von Sehenswürdigkeiten das ſtolze Jſar=
Athen umſchließt, das weiß wohl jeder und braucht kaum beſonders
erläutert zu werden. Am Montag, den 6. Juni, um 14 Uhr.
nimmt der Sonderzug die Teilnehmer am Starnberger Bahnhof
wieder auf, um ſie dem bayeriſchen Hochland entgegenzuführen.
Bereits um 16 Uhr wird die Doppelgemeinde Garmiſch= Parten=
kirchen
, die, im lieblichen Loiſachtal gelegen, vom Wetterſtein=
gebirge
mit der weithin grüßenden Zugſpitze überragt wird, er=
reicht
. Nur eine halbe Stunde ſpäter trifft der Sonderzug in dem
Grenzidyll am Fuße des Karwendelgebirges, in Mittenwald, ein.
An allen Orten iſt für gute und beſonders preiswerte Unterkunft
geſorgt.
In Garmiſch=Partenkirchen bewegen ſich die Preiſe für Unter=
kunft
, einſchließlich Frühſtück und Bedienung zwiſchen 2.80 und
3.50 RM. für Bett und Nacht; in Mittenwald ſogar nur zwiſchen
200 und 2.80 RM. Nahezu eine Woche iſt den Teilnehmern der
Fahrt Gelegenheit geboten, ganz nach Neigung und Wunſch in
dieſen weltberühmten Sommer= und Winterkurorten Umſchau zu
halten, größere und kleinere Ausflüge in die herrliche Umgebung
zu unternehmen und ſo recht nach Herzensluſt die Schönheit der
Hochgebirgslandſchaft zu genießen. An Hand eines ausführlichen
Programms können ſich die Teilnehmer unſchwer unterrichten und
ihre Zeit einteilen.
Eine Juniwoche in München und im bayeriſchen Hochland!
Wen packt nicht die Sehnſucht bei dieſer Anſicht, wer möchte nicht
mittun, um wieder einmal für kurze, aber inhaltsreiche Ferien=
tage
frei und unbeſchwert vom Druck des Alltags zu ſein, um neue
Eindrücke zu ſammeln oder alte, liebe Erinnerungen aufzufriſchen?
Für Viele iſt heute eine längere Urlaubsreiſe zur Unmöglichkeit
geworden. Die Reichsbahndirektion Mainz bietet durch den ſehr
billigen und gut vorbereiteten Sonderzug einen vollwertigen
Erſatz.
Platzkonzert der Polizeikapelle. Die Polizeikapelle gab
am Montag in der Zeit von 1718 Uhr auf dem Paradeplatz
ihr vor einiger Zeit angeſagtes Platzkonzert, das bald Hunderte
von Zuhörern angelockt hatte. Es darf anerkannt werden, daß
die Polizeikapelle unter ihrem bewährten Leiter. Herrn Wohl=
fahrt
, in der kurzen Zeit ihres Beſtehens zu einer diſziplinier=
ten
und leiſtungsfähigen Kapelle herangebildet worden iſt, die
bei ihrem diesmaligen Konzert ein ſchönes und wohlgelungenes
Programm zu Gehör brachte. Reichſter Beifall aller Zuhörer
brachte den Poliziſten Anerkennung und Dank zum Ausdruck.
Vielſeitig wurde der Wunſch geäußert, ähnliche Konzerte zu
wiederholen. Mögen die Konzerte dazu beitragen. Publikum
und Polizei zum Wohle beider gerade in der Jetztzeit ein=
ander
näher zu bringen.
Selbſttötungsverſuch. Geſtern mittag verſuchte ein jun=
ger
, ſtellungsloſer Kaufmann, nachdem er vorher eine Lyſollöſung
getrunken hatte, ſeinem Leben ein Ende zu machen. Die herbei=
gerufene
Retungswache verbrachte ihn nach dem Stadtkranken=
haus
.

Lokale Veranſtaltungen.

Dſe hſerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachte,
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſt.
Ueber Frühlingspilze veranſtaltet die Volkshoch=
ſchule
am Donnerstag, den 26. Mai, im Realgymnaſium, einen
Lichtbildervortrag.
Verband Heſſiſcher Regimentsvereine. Die
DNVP hat die angeſchloſſenen Vereine eingeladen zu einer Ge=
dächtnisfeier
für Leo Schlageter, unſeren Kameraden; der Tag
ſeines Opfertodes jährt ſich wiederum. Die Feier findet ſtatt am
28 Mai. abends, im kleinen Saale des Saalbaus. Eintritt wird
für unſere Mitglieder nicht erhoben.
Städt. Saalbau. Morgen, Donnerstag, bei günſtiger
Witterung: 2. Großes Saalbau=Garten=Konzert; verſtärktes
Orcheſter, unter perſönlicherLeitung von Kapellmeiſter W. Schlupp.
(Siehe morgige Anzeige.)
Schuls Felſenkeller. Heute großes Militärkonzert,
unter perſönlicher Leitung des ſtädt. Kapellmeiſters Willy Schlupp,
verſpricht genußreiche Stunden. (Vergl. Anzeige.)

Tageskalender für Mittwoch, den 25. Mai 1932.
Lichtſpieltheater: Union=Theater: Schanghai=Expreß
Helia=Lichtſpiele: Kreuzer Emden; Palaſt= Licht=
ſpiele
: Meine Kinder mein Glück und Bobby geht
los; Reſidenz=Theater; Bomben auf Monte Carlo.
Sportkaffee am Böllenfalltor, abends 8.30 Uhr: Großes Blas=
Konzert. Schuls=Felſenkeller. Dieburger Straße: Großes
Gartenkonzert (Ltg. W. Schlupp). Heag=Sonderfahrt, ab
13.30 Uhr, Heaghaus, nach Neunkirchen.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 144

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 25. Mai

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Aus Heſſen.
Stand der Feldfrüchke.

P. Die tropenartige Witterung der letzten Tage hat das
Wachstum der Feldfrüchte und der Obſtbäume günſtig
beeinflußt. In der Ebene ſtehen Korn und Weizen bei normaler
Halmbildung in Aehren, ſo daß bereits in der nächſten Woche
mit der Getreideblüte zu rechnen ſein wird. Zu guten Ernte=
hoffnungen
berechtigen Futterpflanzen und das Wieſen=
gras
. Die Kartoffeln ſind gut aufgegangen und werden be=
reits
zum erſten Male gehackt. Normale, zu guten Hoffnungen
berechtigende Fortſchritte machen auch die Sommerſaaten (Gerſte
und Hafer) Die Gartenjultugen, insbeſondere die Früh=
gemüſe
, ſtehen vorzüglich, Ekbſen and Bohnen verſprechen eine
reiche Ernte. Die Blüte der Obſtbäume iſt bei günſtigem Wet=
ter
gut verlaufen. AlleObſtarten, beſonders Steinobſt und
Beerenobſt, zeigen reiche Und geſunde Fruchtanſätze, ſo daß, falls
nicht kataſtrophale Witterungsverhältniſſe eintreten, auch in die=
ſem
Jahre mit einer guten Obſternte zu rechnen ſein wird. Die
Spargelernte hat im Rhein=Main=Wirtſchaftsgebiet zwar
verſpätet eingeſetzt, die heiße Witterung der letzten Tage hat
jedoch die Spargelernte derart rapid gefördert, daß auf den hei=
miſchen
Märkten bei ſtark geſunkenen Preiſen ein Ueberangebot
eingetreten iſt. In dem Ried und in dem heſſiſchen Rhein= und
Maingau wurden am Samstag als Großhandelspreiſe für Spar=
geln
erſter Sorte pro Pfund 20 bis 23 Pfennige, zweiter Sorte
10 bis 15 Pfennige bezahlt Preiſe, die erheblich unter den Vor=
kriegspreiſen
liegen. Im Straßenßhandel der Stadt Mainz wur=
den
am Samstag Spargeln erſter Sorte zu 30 Pfennigen, zwei=
Sorte zu 18 Pfennigen pro Pfund feilgeboten und ſtark abgeſetzt.
Ein weiteres Sinken der Spargelpreiſe in der nächſten Woche iſt
nicht ausgeſchloſſen.
Dg. Arheilgen, 24. Mai. Ortsgewerbeverein und
Handwerkervereinigung. In einer im Gaſthaus Zur
Sonne ſtattgefundenen Mitgliederverſammlung ſprach Herr
Grund von der Buch= und Steuerſtelle Darmſtadt über die Ein=
heitsbewertung
. An Hand zahlreicher Unterlagen verbreitete ſich
der Redner in intereſſanten Ausführungen über die Einheits=
bewertung
, über die Errechhung deyelben und die Möglichkeiten
zu etwaigen Reklamationen! Er cies beſonders auf die Ein=
ſpruchsfriſt
hin, die mit dem 44. Jum 1932 abläuft. Des weiteren
gab der Redner einen eingehenden/ Einblick in die Umſatzſteuer,
Vermögenſteuer, Grunderpexbſteuet uſw. und kam auch auf die
kommenden neuen Steuekartenzü ſprechen. Die aufklärenden
Ausführungen wurden dankbar aufgenommen. Anſchließend er=
ſtattete
der Vorſitzende, Maurermeiſter Philipp Rühl, den Be=
richt
über die letzte Bezirksverſammlung des Bezirksverbandes
Darmſtadt in Groß=Gerau. Weiter gab der Vorſitzende einen Ein=
blick
in den Stand der Verhandlungen zwiſchen dem Bezirksver=
band
und der Heſſiſchen Handwerkskammer. Schweine=
zwiſchenzählung
. Am 1. Juni ds. Js. findet wiederum eine
Schweinezwiſchenzählung ſtatt. Rotlaufſchutzimpfung.
Um ſich vor etwaigen Schäden zu bewahren, ſeien die Schweine=
züchter
darauf hingewieſen, bei ihren Beſtänden eine Schutzimpfung
gegen Rotlaufſeuche vornehmen zu laſſen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 24. Mai. Spar= und Darlehns=
kaſſeverein
e. G. m. b. H. Die Vorbereitungen für die Auf=
wertung
der Spareinlagen ſind nun ſoweit gediehen, daß die auf=
gewerteten
Beträge in die Einlagebücher beigeſchrieben werden
können. Die Kaſſe läßt uunmeht zur Vorlage der Einlagebücher
innerhalb 14 Tagen auffoldem=Aufgewertet werden bekanntlich
nach dem Beſchluß der Geferalverſammlung 15 Prozent des Gold=
markbetrages
, der ſich aus der Papiermarkeinlage errechnet. Die
Auszahlung der Aufwertungseinlagen erfolgt noch nicht, nur in
beſonders dringenden Fällen können Ausnahmen gemacht werden.
Dahingegen werden aber die Aufwertungseinlagen vom 1. Januar
1932 an ordnungsgemäß verzinſt. Gemeinderats=
ſitzung
. Am kommenden Donnerstag, abends 8 Uhr, findet im
Rathaus eine öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt.
G. Ober=Ramſtadt, 23. Mai. Futtergrasverſteige=
rung
. Das Futtergras von Begen und Schneiſen des hieſigen
Gemeindewaldes wird am Mſttwoch, den 25. d. M., vormittags,
im Zimmer 18 des Rathauſes berſteigert.
f. Roßdorf, 23. Mai Auch das hieſige Schwimmbad hat ſeine
Hallen geöffnet. Die Eintrittspräiſe bleiben dieſelben wie im
Vorjahre.

An. Groß=Zimmern, 24. Mai. Liedertag. Der Männer=
geſangverein
Groß=Zimmern veranſtaltete am Sonntag im Schwa=
nenſaal
einen wohlgelungenen Ließertag. Außer den vier hieſigen
Geſangvereinen nahmen noch ſechs auswärtige Vereine an dem
Liedertag teil. Auch zahlreiche Sangesfreunde hatte der Lieder=
tag
angelockt, ſo daß der geräumige Schwanenſaal überfüllt war.

Le. Groß=Umſtadt, 24. Mai Es wird auf die am Mittwoch
abend ſtattfindende Verſammlung des hieſigen Männervereins
mit dem aktuellen Thema Sinmf der Gottloſenbewegung hinge=

Im allgemeinen wurden gutes Leiſtungen gezeigt, Kunſtchöre und
Volkslieder wechſelten in bunter Folge ab. Der Liedertag nahm
einen ſehr ſchönen Verlauf.
wieſen.
4s Erbach, 24. Mai. Gemeinderatsſitzung. Die nächſte
öffentliche Gemeinderatsſitzung=findet am Donnerstag, den 26.
Mai, im Rathauſe zu Erbach ſtatt, und zwar mit folgender Tages=
ordnung
: 1. Voranſchlag für das Kreiskrankenhaus für das Rech=
nungsjahr
1932. 2. Beratung des Voranſchlags der Stadt Erbach
für das Rechnungsjahr 1932 und Beſtimmung der Höhe der Ge=
meindeſteuerausſchläge
. Wegen des umfangreichen Materials und
der Wichtigkeit der zur Beratung ſtehenden Punkte iſt die Sitzung
ausnahmsweiſe auf nachmittags 2 Uhr feſtgeſetzt.
Ci. Erbach, 24. Mai. Amtstage in Reichelsheim.
Von jetzt ab wird am erſten Dienstag eines jeden Monats vor=
mittags
von 10 bis 12 Uhr in dem Rathaus zu Reichelsheim ein
Amtstag des Kreisamtes abgehalten. Die in dem Bezirk liegen=
den
Bürgermeiſtereien ſind verpflichtet, jeweils rechtzeitig in orts=

an dem 30jährigen Stiftungsfeſte ſeines Brudervereins Groß= Oſt=
heim
. Bei dem dabei ausgetuagenen Wettbewerb waren die hie=
ſigen
Mitfahrer verſchiedenemal mit Erfolg beteiligt. Im Jugend=
kunſtfahren
holte ſich der 9jährige Adolf Gaulrapp den 2. Preis.
Sein Vater Joſeph Gaulrapp wurde in der Klaſſe Einer= Kunſt=
fahrer
(alle Klaſſen) erſter Sieger; den 2. Preis in dieſer Gruppe
errang Leonhard Rodemich von hier. Im Zweier=Kunſtfahren
errangen die beiden den 2. Preis; ein Raddefekt brachte ſie um
den erſten Sieg. Spende. Anläßlich ihrer gemeinſamen
Konfirmationsfeier ſtifteten die verſammelten 50=, 60= und 70=
Jährigen insgeſamt etwa 150 RM. zur Innenwiederherſtellung
der hieſigen Stadtkirche.
m. Hetzbach i. O., 24. Mai. Wohnhäuſer als Niſtplätze der
Vögel ſind keine Seltenheit, daß aber auch vierbeinige Wald=
bewohner
an Häuſer bauen, das dürfte zu den großen Ausnahmen
zählen. Ein in Waldnähe angeſiedelter hieſiger Einwohner be=
herbergt
über der Dachrinne eine Eichhornfamilie, dort ſitzen 4
junge Eichhörnchen in dem hier von den Alten gebauten Neſt, der
Beobachter ſieht, wie die Alten oft den Weg in den Wald und
zurück zum Neſt machen. Ein ſeltener Fund wurde dieſer Tage
hier gemacht, und zwar eine Münze aus dem Jahre 1705. Die
eine Seite derſelben zeigt verſchiedene Wappen, die andere den
Wert: zwei Albus (zwei Weißlinge).
Dk. Wald=Michelbach, 24. Mai. Der Obſt= und Gartenbau=
verein
Heppenheim (Ortsgruppe Wald=Michelbach) hielt bei Gaſt=
wirt
Halter in der Straßburg eine außerordentliche Mitglieder=
verſammlung
ab, die gut beſucht war. Der Vorſitzende, Bürger=
meiſter
Röth, teilte mit, daß ſich die hieſige Ortsgruppe im letzten
Jahre von 80 auf 120 Mitglieder verkgrößert habe. Das ſei der
deutliche Beweis, daß die hieſige Bebökkerung den Beſtrebungen
des Obſt= und Gartenbauvereins Veiſtändnis entgegenbringe. Er
richtete an die Anweſenden die ernſte Mahnung, jedes Fleckchen
Heimaterde auszunützen, umklandwkrtſchaftlich vom Auslande un=
abhängig
zu werden. Anſchließend ſprach Kreisobſtbauinſpektor
Orthmann=Heppenheim über die Behandlung der Gartenkulturen,
Schädlingsbekämpfung uſw. und gab praktiſche Ratſchläge. Nach
einer intereſſanten Ausſprache fand eine Blumenverloſung ſtatt.
0. Reichenbach i. Odw., 24. Mai. Odenwaldklub. Der
hieſige Odenwaldklub unternahm am Sonntag bei guter Beteili=
gung
mittels Kraftwagen einen Ausflug nach Groß=Bieberau. Die

Bei der Feldarbeit vom Blitz erſchlagen
Ein Brüderpaar in ſchwerem Unwetter geköket. Ein driter Bruder knapp dem Tode enkgange

dortige Ortsgruppe hatte es ſich
derfreunden aus dem Lautertal ei
halt zu bereiten. Beſonderes V
bührt der Bieberauer Hauskapell

waldgruppe erfreute mit Reigentänzen.

aicht nehmen laſſen ihren Wan=
ſen
wirklich gemütlichen Aufent=
dienſt
in dieſer Beziehung ge=
Eine Darmſtädter Jungoden=

Tragiſcher Unfall bei Hahn.
Hahn, 25. Mai.
Geſtern nachmittag entlud ſich über Hahn ein furchtbares
Unwetter, das zwei Todesopfer forderte. Mehrere Einwohner der
Ortſchaft Hahn waren auf einem Grundſtück an der Straße nach
Gernsheim mit Feldarbeiten beſchäftigt, als ſie von heftigem
Regen überraſcht wurden. Die Leute wollien ſich truppweiſe nach
Hauſe begeben. Ganz unerwartet entwickelte ſich ein heftiges Ge=
witter
. In eine dieſer Gruppen ſchlug ein Blitz. Zwei junge
Männer, die Brüder Heinrichkund Philipp Puiler, wurden
getötet. Während der eine junge Mann völlig verbrannt wurde
und auf der Stelle tot war, verſtarb ſein Bruder nach einer Viertel=
ſtunde
. Ein dritter Bruder, der ſich bei derſelben Gruppe befand,
wurde betäubt, kam aber nach einiger Zeit wieder zu ſich. Die Ge=
töteten
waren die jüngſten von ſieben Geſchwiſtern. Die übrigen
Leute, die ſich in größerer Entfernung befanden, erlitten keinen
Schaden. An der Bodenſtelle, an der der Blitz einſchlug, bildete
ſich ein großes, trichterähnliches Loch, in dem drei Erwachſene
ſtehen können. Die Zuſchauer dieſer tragiſchen Todesfälle waren
wie gelähmt vor Schrecken. Man bringt den Angehörigen der
Getöteten ſtarke Anteilnahme entgegen.

Totſchlag.

e. Bad Wimpfen, 24. Mai.
Geſtern abend gegen 6 Uhr wurde der Adam Baldauf von
ſeinem Stiefſohn Emil Schmalzhaf und ſeinem Sohn Hans Baldauf
nach vorausgegangenem Wortwechſel, der ſich zwiſchen dem ver=
lebten
Baldauf und ſeiner Frau abgeſpielt hat, derart körperlich
mißhandelt, daß der Tod eintrgt. Det herbeigerufene Arzt konnte
nur noch den Tod feſtſtellen. /Diecnähere Urſache des Todes dürfte
erſt durch die Sektion feſtgeſtellt werden. Die beiden Täter ſowie
die Frau Baldauf wurden vo dep Gendarmerie verhaftet und in
das hieſige Amtsgerichtsgefängpks eingeliefert. Hunderte von
Menſchen hatten ſich in der Salzgaſſe vor dem Haus des Baldauf
angeſammelt und nahmen eine drohende Haltung gegen die Täter
ein, ſo daß die Polizei große Mühe hatte, ſie vor der aufgeregten
Menge zu ſchützen. 12 Uhr nachts traf die Landeskriminalpolizei
Darmſtadt am Tatort ein, und es wurden die ganze Nacht ge=
meinſchaftlich
mit der Gendarmerie die Vernehmungen fortgeſetzt.
Beedenkirchen, 24. Mai. Haſſiatagung. Zu dem geſtri=
gen
Bericht über die am Sonntag hier ſtattgefundene Tagung des
Bezirks Bensheim der Kriegexkameradſchaft Haſſia iſt zu be=
merken
, daß der 1. Bezirksvertretex, Kam. Rechnungsrat Zeunges,
die Ueberreichung der Haſſia=Verdienſtmedaille an die Kameraden
Grohrock=Bobſtadt, Chriſtmann und Biebesheimer=Nordheim vor=
nahm
. Kam. Grohrock nahm dabei die Gelegenheit wahr, dem
Bezirksvorſteher Zeunges für ſeine treue und umſichtige Leitung
der Geſchäfte des Bezirks und auch der heutigen Tagung den Dank
der Verſammlung auszuſprechen.
Bn. Hirſchhorn, 23 Mai. Streikzwiſchenfall. Am
Samstag vormittag verſuchte eine größere Anzahl Arbeiter von
der Stauſtufe Rockenau, an der mam ebenfalls die Arbeit nieder=
gelegt
hat, die wenigen Arbeitswilligen, welche an der hieſigen
Stauſtufe die Arbeit unter den geſtellten Bedingungen wieder
aufgenommen haben, zur Eknſtellung der Arbeit zu veranlaſſen.
Die hieſige Polizei und die anweſende Schutzpolizei aus Darm=
ſtadt
bemerkte rechtzeitig dieſes Vorhaben und wieſen die Strei=
kenden
von der Arbeitsſtelle zurück. Die wenigen Arbeitswilligen
aus der Umgegend werden unter polizeilichem Schutz von und zur
Arbeitsſtelle gebracht.
Hirſchhorn, 24. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
23. Mai: 1,84 Meter, am 24. Mai: 1,71 Meter. (Morg. 5,30 Uhr.)

Dr. Neckarſteinach, 23. Mai. Der Odenwaldklub hielt
eine allgemeine Mitgliederverſammlung im Gaſthaus Zum
Neckartal ab. Der Vorſitzende gab einen Bericht über die Stern=
wanderung
nach Wiesbaden, an der ſich die hieſige Ortsgruppe mit
einer Abordnung beteiligte. /Es wurde entſchieden, ſich an der
Hauptverſammlung in Erbach zu beteiligen; gemeinſame Fahrt
nach dort ſoll mit einem Autobus erfolgen. Die nächſte Wande=
rung
wird von Neckarhauſen nach Dilsberg ausgeführt; ſie wurde
ſo gelegt, um Werbezwecken zu dienen.
Bd. Alsbach a. d. B., 24. Mai 40jähriges Stiftungs=
feſt
der Freiwilligen Feuerwehr und Kreis=
feuerwehrfeſt
des Kreiſes Bensheim. Da die heſſiſche
Landtagswahl auf den 19. Juni vorverlegt wurde, findet das 40 Stiftungsfeſt der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr, ver=
bunden
mit dem Kreisfeuerwehrfeſt des Kreiſes Bensheim, nun
doch am 2. und 3 Juli dieſes Jahres ſtatt. Auf Grund der Ge=
ſetze
über die Altersgrenze ſcheidet hier der über 30 Jahre als
Flurſchütz tätig geweſene Gemeindebeamte Georg Wenz aus dem
Dienſt aus. Wenz iſt hier und in den angrenzenden Gemarkungen
als dienſteifriger, gerecht denkender und bei manchen auch als ein
gefürchteter Flurſchütz bekannt. In landwirtſchaftlichen Kreiſen
ſieht man ihn nur ungern ſcheiden. Als ſein Nachfolger wurde
vom Gemeinderat der Verſorgungsanwärter Adam Becker, Sohn
des früheren Gemeindevorarbeiters Peter Becker, beſtimmt. Des
letzteren Dienſtzeit beginnt am 1. Juni d. J.
Ce. Seeheim, 23. Mai. Hauptverſammlung der Spar=
und Darlehnskaſſe. In ſeinem Jahresbericht, der gedruckt
vorlag, konnte der Direktor, Herr Phil. Roßmann, feſtſtellen, daß
trotz großer Schwierigkeiten durch die allgemeine Geldverknap=
pung
und durch unnötige Abhebung von Spargeldern, der Ge=
ſchäftsgang
befriedigend war. Dadurch, daß die Heimzahlung von
20 Prozent gewährter Kredite verhältnismäßig günſtig einging,
konnten immer wieder Gelder flüſſig gemacht werden. Bei einem
Geſamtumſatz von rund 3 000 000 RM. konnte ein Reingewinn von
1683,00 RM. erzielt werden der ohne eine notwendig gewordene
Abſchreibung infolge Immobilkenverluſtes um 2000 RM. höher
wäre. Im verfloſſenen Geſchäftsjahre konnten für die Geſchäfts=
anteile
5 v. H. Dividende gefahlt werden. Der Vorſitzende ſchloß
mit der dringlichen Mahnung, im beiderſeitigen Intereſſe etwaige
Rückſtände baldigſt zu begkeichenDer Mitgliederſtand, der heute
161 beträgt, erfuhr einige Verluſte, die hauptſächlich durch die Er=
höhung
des Geſchäftsanteils von 50 auf 200 RM. hervorgerufen
wurden. Mit der Geſchäftsführung erklärte ſich die Verſammlung
durchaus einverſtanden. Sonderlich dem Intendanten, Herrn W.
Geibel, konnte der Direktor anerkennende Worte für ſeine gewiſſen=
hafte
Geſchäftsführung ſagen. In den Vorſtand trat durch Wahl
Herr Kaufmann Karl Herling, in den Aufſichtsrat Herr Friſeur
Jean Keimp ein. Alle Anfragen aus der Verſammlung beantwor=
tete
der Direktor mit Sachlichkeit und zu aller Zufriedenheit. Be=
ſonders
legte er Wert auf die Feſtſtellung, daß die Zwangsver=
ſteigerung
des Anweſens eines Genoſſen nicht durch den Vorſtand
betrieben worden ſei, daß dieſer jedoch ſich verpflichtet fühlte, bei
der Verſteigerung das Intereſſe der Kaſſe zu wahren. An den ge=
ſamten
Beratungen nahm von der Landesgenoſſenſchaftsbank Herr
Direktor Ginnow teil, der mit Nachdruck betonte, daß die Kaſſe
bei der Mutterkaſſe nie verſchloſſene Türen gefunden habe, daß
ſie ſelbſt aber über gewiſſe Kreditgewährungen nicht hinaus könne.

Dr. Drale’s Rasieroreme
macht das Rasieren zum Genuß Grte Hen vi Ri 3 Ber.

Dp. Zwingenberg, 24. Mai. Am Sonntag war das Ve
leben in Zwingenberg beſonders rege. Wie alljährlich am
tag nach Pfingſten, fanden ſich die im Coburger L.C. verei
Studentenverbindungen am=Ort der Gründung des Coburge
ein. Als Vorfeier des 100jährigen Beſtehens des Geſangr
Sängerkranz fand in der evang. Kirche ein Gedächtnis
dienſt ſtatt, bei welchem der gennante Verein den Chor Die
mel rühmen mit Orgelbegleitung ſang. Dieſem Gotte
wohnten auch die Fünfzig= und Sechzigjährigen, die ſich z
meinſamen Feier ihres Geburtstages zuſammenfanden, bei
Geburtstagsfeier wurde mit einem gemütlichen Beiſamn
beſchloſſen.
Bb. Bensheim, 24. Mai. Die Handwerkskammer hält
woch, den 1. Juni, in Lindehfels und dann am Mittwoe
8. Juni, in Bensheim, Lampentheim und Bürſtadt Sprechſ.
ab Der Heſſiſche Verein füy Luftfahrt veraſtaltete einen
Werbeabend, zu dem Herr Ay. Ing. von Langsdorff das 7
übernommen hatte. Der Voktrag war mit Filmaufnahme
Zeppelin=Arktisfahrt verbunden, deren Wiedergabe großes
eſſe erweckte.
Gernsheim, 24, Mai Waſſerſtand des Rhei=
23. Mai: 1,21 Meter; am 24. Mai: 1,26 Meter. (Morg. 5,30
P. Geinsheim, 24. Mai. Eine auf einem Kaſtanienbau
mitten des Dorfes gehißte ſchwatze Fahne wurde von der
entfernt und beſchlagnahmt. Durch Einbruch wurde
nachts aus einem Bauernhofe zahlreiche Hühner geſtohlen.
Au. Mörfelden, 24. Mai. Zuſammen tritt des
meinderates. Nach mehrmonatiger Pauſe ſoll am Do
tag dieſer Woche zum erſten Male wieder in Mörfelde=
Sitzung des Gemeinderates ſtattfinden. Nachdem Bürger=
Zwilling auf Grund der bekannten Vorgänge in Mörfelden
Amtes enthoben wurde, hatten bisher keine Gemeinderatsſit
mehr ſtattgefunden. In der für Donnerstag angeſetzten (
ſoll unter dem Vorſitz des vom Kreisamt eingeſetzten komn
ſchen Bürgermeiſters nunmehr die Wahl eines Stellvertrete
den Bürgermeiſter und eines Stellvertreters für den gle
abgeſetzten kommuniſtiſchen Beigeordneten ſtattfinden. Die
erfolgt auf Grund des 8 der WGemeindeordnung. Es beſt
Abſicht, ein Mitglied des Gemeinderates mit der Führu=
Gemeindegeſchäfte, die blsher von dem kommiſſariſchen T.
meiſter verwaltet wurdenk zu beauftragen. Für den Fall der
igen Beſchlußunfähigkeit des Gemeinderates iſt eine zweite‟
mit der gleichen Tagesordnung auf den gleichen Tag eine
Stunde nach der erſten Sitzung anberaumt. In dieſer Sitz=
entſprechend
Artikel 33 der Gemeindeordnung die Zahl d
weſenden Gemeinderatsmitglieder ohne Bedeutung für d
ſchlußfähigkeit. Zutritt zu der Sitzung, die im Dienſtrau
Arbeitsamtes ſtattfindet, haben nur die Beſitzer der von der
gliedern des Rates ausgegebenen und von der Bürgerm=
ausgeſtellten
Einlaßkarten. Auf der Tagesordnung ſtehen fo
Punkte: 1. Einführung des Ratsmitgliedes Herpel, 2. Wah. /
Stellvertreters des verhinderten Bürgermeiſters und Beige
ten, entſprechend Art. 47 der Gemeindeordnung, 3. Beſtin
des Sitzungslokals, 4. Oeffentlichkeit der Sitzungen des Ra=
Gemeinde, 5. Anlage einer Jugviehweide 6. Holzverwertu
Anſchließend wird eine nichtöffentliche Sitzung ſtattfinden.
P. Groß=Gerau, 23. Mai. Zur Landtagswahl. D.
zirksverband Groß=Gerau der Heſſiſchen Handwerkskamm
ſchloß einſtimmig, im Wahlausſchuß des Landesverbandes f
werbe und Handwerk darauf hinzuwirken, daß Handwer
Gewerbe in Heſſen bei der nächſten Landtagswahl wieder,
früheren Jahren, eine eigene Kandidatenliſte aufſtellen.
auf der hieſigen ſtädtiſchen Badeanſtalt gehißten Fahnen
Farben der Stadt, des Landes und des Reiches wurden
abgeriſſen, zerriſſen und in den Bach geworfen.
z. Offenthal, 24. Mai. Bauernproteſtverſamm
Als am Sonntag, nach dem Erwachen die Einwohner des
ſich die nähere Umgebung betrachteten, ſahen ſie hie und
hohen Bäumen ſchwarze Fahnen wehen. Es ſollte dies ein
bild für den materiellen Zuſammenbruch und die Zal
unfähigkeit des Bauernſtandes ſein. Doch bis mittag warer
Polizeiorgane dieſe Zochen wieder entfernt worden. Am
mittag fand dann im Gaſthauus Zum Löwen eine große 9
verſammlung ſtatt, die übekaus gut beſucht war, beſonde
der nahen Umgegend ſtkömten viele Menſchen herbei. Herr
Joſt 5., Vorſitzende des hieſigen Bauernbundes, eröffne
Sitzung und erteilte dem Kreisvorſitzenden Herrn Pf. Mu
Wort. Darnach ſprachen noch die Herren Grünewald aus
hauſen, Landtagsabgeordneter Göckel von Langen und
geſchäftsführer Dümas=Darmſtadt. Sämtliche Anſprachen
mit großem Intereſſe verfolgt. In allen Reden wurde
überaus große Not des Bauernſtandes hingewieſen und der
auf baldige Beſſerung ausgeſprochen. Zum Schluſſe erklau
dem dicht beſetzten Saale aus begeiſterten Kehlen das
Deutſchland, Deutſchland, über alles
2. Offenbach, 24. Mai. 30 Jahre Detailliſte
ein. Der hieſige Detailliſtenverein beſteht in dieſen Ta
Jahre. Er veranſtaltet aus dieſem Anlaß eine Jubel=L
Der erſte Gewinn iſt eine vhllſtändige Wohnungseinrichtur
nach Abſatz der Loſe wird alich ein größerer Betrag für die
fahrtspflege der Stadt Offenbach überwieſen. Auf Wun
Mitgliederkreiſen wird die fremde Bezeichnung des Vereins
zeitig in Offenbacher Einzelhandel e. V. abgeändert.

Rheinheſſen.

4e. Worms, 23. Mai. Durchgehende Pferde.
ſtarken Lärm einer Ackerwalze gingen einem Landwirt
Landſtraße nach Oſthofen die zwei noch jungen Pferde plötz
dem Wagen durch, wobei größerer Schaden angerichtet
Der Landwirt wurde, als er die Tiere bändigen wollte, au
Acker geſchleudert und blieb mit erheblichen Verletzungen
Die Pferde rannten in den Chauſſeegraben, wobei nicht n
Wagen in die Brüche ging, ſonder auch die Tiere ſelbſt durd
teile bedeutende Fleiſchwunden erlitten. Unfall Ein
fahrer aus Worms, der auf der Mainzer Landſtraße fuhr,
geſtern nacht ein Fuhrwerk überholen. In der Dunkelheit
der Radfahrer einen Pfklgskarrenvorderteil, der ſtark hie
herpendelte; er fuhr auf den Pflugsteil auf, wobei er von
geſchleudert wurde und gegen eine Telegraphenſtange flo
Verunglückte trug bei dem Unfall ſchwere Kopf= und
letzungen davon. Das Fahrrads wurde erheblich demolie
Schwerkriegsbeſchädigten=Fahrt des A
Worms. Jedes Jahr=beranſkaltet die Ortsgruppe Worn
ADAC. eine Maifahrt für die Wormſer Schwerkriegsbeſ
ten So wurde geſtern nachmittag gegen 3 Uhr dieſe tradit
Fahrt mit etwa 20 Wagen, in denen nahezu hundert &
kriegsbeſchädigte Platz gefunden hatten, angetreten. Es
eine Rundfahrt durch die Rheingegend bis Mainz veran
In Oppenheim wurden die Schwerkriegsbeſchädigten be
dann ging es nach Worms zurück Abendkonzer
Muſeumskreuzgang. Die Muſeumsdirektion plante
ſeit langem in dem durch ſeine Raumwirkung einzigartigen
gang der einſtigen Andreaskirche, in der die ſtädtiſchen
lungen aufbewahrt werden, einige Abendkonzerte zu veran
Das Wormſer Kammerorcheſter wird Mitte Juni ein erſtes
konzert dort veranſtalten. Man verſpricht ſich durch die glä
Akuſtik in dem wundervollen Muſeumskreuzgang einen beſo
muſikaliſchen Genuß.
Ah. Bingen, 21. Mai Ausſtellung der vere
ten Düſſeldorfer Künſtlexinnen in Bingen
Das Heimatmuſeum hat einen/ eik ſeiner ſtilvollen Räu
eine Kunſtausſtellung zur/ Verfügung geſtellt: eine Ausl
von Düſſeldorfer Künſtlekingen, aber auch einigen Küt
Ueberwiegend handelt es ſich dabei um Malerei in Oel
Aquarell; aber auch Zeichnungen ſind vertreten. Dazu k
Plaſtiken, Skulpturen, handgemalte Gläſer, Kragenjäckche
ſen. Schals, Täſchchen Gegenſtände, die von einer gute
faſſung zeugen.

Oberheſſen.

Butzbach, 23. Mai. Ein großer Flugſportt
hier für den 29. Mai ſeitens der Südweſtdeutſchen Sport
vereinigung Gießen geplcknt. Von den aufführenden
ſeien genannt Chefpilot Majer, Kunſtflieger H. Moog, Ju
ger Dietrichs, Erbprinz Attc von Hohenſolms=Lich und der
ſchirmpilot G. Reſch. Auch ein Luftſchleppzug ſoll geboten 1.

[ ][  ][ ]

ttwoch, 25. Mai 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 144 Seite 7

Marienbueg Königsberg-Oanzig.

udgebungen des deukſchen Oſtens und für den dentſchen Oſten zum Abſchluß der B. 9. A.-Tagung
in Oſtpreußen.

ichtet!)

TV. (Schlußbericht.)
eutſche Not im Oſten: Zwei Drittel Weſtpreußen und
Zehntel Poſen iſt polniſch geworden! Neun Eiſenbahn=
apunkte
(Kempen, Oſtrowo, Krotoſchin, Kanitſch, Liſſa,
tein, Bentſchen, Uſch, Konitz polniſch! Durch will=
iche
Grenzziehung reicht der polniſche Machtbereich 10
Kilometer über diepolitiſche Grenze ins deutſche
hinein!
ſchtundſechzig Eiſenbahnlinien, Einhundertvierundvierzig
ſtraßen (Chauſſeen), Siebenhundertzweiundzwanzig Land=
n
, dazu viele Tauſend kleine Wege und Binnenwaſſer=
n
ſind durch Grenzziehung zerſchnitten! Brücken wurden
ch oder zerſtört! Oſtpreußen ganz von der
chſel abgedrängt!
er deutſche Weichſeldeich wird achtmal von der Grenze
chnitten. Ebenſo die Meliorations= und Waſſerwirtſchaft,
erade in der Entwäſſerungsrichtung durchſchnitten wurbe
dadurch der Einheitlichkeit beraubt iſt. Von deutſchem
und von deutſcher Stadt wurden Acker und Wieſe, Fried=
nd
Waſſerleitung durch wahnſinnig=perverſe Grenzziehung
ch!!
ſeutſche Bauern, die ſeit drei und mehr Jahrhunderten
ſeichſelufer wohnen und werken, knapp 10 Meter vom
dürfen aus der Weichſel kein Waſſer ſchöpfen, nicht
viel weniger etwa fiſchen, weil entgegen jedem völker=
chen
Brauch, der die Grenze, da wo ſie ein Strom bilder,
Mitte der Schiffahrtsrinne verlegt, den Polen auch
diesſeitige Ufer zugeſprochen wurde!
hedem kurze Bahnverbindungen zweier benachbarter Orte
durch willkürliche Grenzziehung um das vielfache ver=
ut
. Mit zahlloſen Zollmauern wurden wirtſchaftliche
ungsmauern aufgerichtet. (In Oberſchleſien allein ſind
Kilometer Grenzlinie 61 Zollſtationen mit 470 Beamten

Ria
erſann)
u
dies ei
die 301

as iſt deutſche Not im Oſten! Das, und noch
llich viel mehr, das hier aufzuzählen zu weit führen
Das aber als Ganzes und Unhaltbares! den
hen Oſten zum friedloſen Land ſtempelt. In dem
und zu jeder Zeit ſich bedroht fühlen muß. In dem
g im Kleinen und im Großen, offen und verſteckt, pro=
t
wird.
i dem zu leben aber Kämpfertum erzieht, ſtilles
ntum von unſagbarer Schwere, aber auch von unbeirr=
rTreue
!
ſeutſche Volksnot! Der V.D.A. zeigte ſie der Jugend! In
gebungen von tiefſtem unvergeßlichen Eindruck. Nicht mit
im Haßgeſang, aber doch ſo, daß Jahre und Jahrzehnte
ich alles hier Geſehene und Gehörte nachklingen und nach=
igen
wird, bis er kommt, der Tag!
s gab eine Zeit, da man das Wort Weltkrieg noch nicht
Unſere Jugend ſucht es in alten Lexiken vergeblich.
jete man durch Verleumdung und Lüge in Schulbüchern
Unterrichtsſtunden der franzöſiſchen Jugend Haß
Deutſchland und Deutſchtum. Und man prägte drüben
Immer daran denken, immer davon ſprechen! Wir
ns anders. Wer aber die leuchtenden Augen der Jungen
Nädel ſah, die den Eindruck dieſer Not= und Treue= Kuno=
gen
widerſtrahlten, der fühlte, wir machens
er! Wir brauchen nicht Lüge und Verleumdung, wir
hen nur Wahrheit zeigen und Gerechtigkeit, und mit der
dieſer Jugendbeeinfluſſung wird den Seelen der unbeug=
Glaube an deutſches Recht eingepflanzt, und Gottgeſtähltes
auen auf ein Wiedergutmachen deſſen, was am deutſchen
geſündigt wird.

ſarienburg: Im Remter des alten wundervollen
isſchloſſes die Erwachſenen, und draußen vor den Toren
jurg die Jugend! Sonne über bunte Wimpel und wider=
end
aus deutſchen Augen. Eine wundervolle Jugend, dieſe
eutſchen Notzeit! Muſik und Geſang, Rede und Treu=
r
! Abends dann die Aufführung des Freilicht=Feſtſpiels
rtholomäus Blume, das Hohe Lied der Treue,
rkeit und Selbſtopferung des Marienburger Bürger=
er
8.
önigsberg: Das gleiche Bild im Schloß und Schloß=

Janzig dann, der Höhepunkt. Ungezählte Tauſenoe
vom frühen Morgen an hinaus nach Neubude. Kilo=
breit
der blendend weiße ſonnedurchglühte Strand vor
Blau der Oſtſee, im weiten Bogen muſterhaft diſziplinierr
1 die Jugend bis oben hinauf, da, wo Reichsminiſter
ler mit einigen Herren des Senats auf einer Art Hoch=
ſteht
, während er unten am Rednerpult, das am ragenden
die roten Fahnen mit dem Wappen der Freiſtadt Danzig
ieren, vergeblich geſucht wird.
Veithin vernehmbar (bis hinüber zu den Polen?) die
des Vicepräſidenten des Danziger Senats, Dr. Wier=
ki
=Keiſer, an die deutſche Jugend. Was deutſche Art
ggt er zu ihnen, wißt Ihr und findet Ihr auch in Eurer
at. Wir Oſtdeutſchen ſind tiefbeglückt, in Euren
ten und Dörfern, in Euren Domen und Burgen die
Pfungen der deutſchen Seele bewundern zu können. Hier
Iſten aber zeigt ſich die deutſche Seele von eine:
onderen Seite, hier zeigt ſich ihre Kämpferntur.
kämpfer waren jene Männer und Frauen, die vor 700
800 Jahren aus Eurer Heimat hierher kamen, um deutſch=
er
zu gründen, wie Oliva, das Ihr da hinten aus den

rM. 1. Sie Ihr
Fahrrad
nigt, gefettet.

hrrad=Hahn,
anenſtraße 20.
(2645a)

Guterhalt. Klepper=
boot
, Zweiſitzer, 7, m. Boots=
wagen
u. Gummi=
ſitzringen
z. Prs. v.
160 abzugeben.
Näh. Herrenacker 8.
III. lks., abds, nach
18 Uhr od. zw. ½2 u.
43 Uhr nachm.

Seele aber im deutſchen Ritterorden gefunden,

Wäldern hervorleuchten ſeht. Kämpfer waren die deutſchen
Kaufleute, die aus Lübeck und vom Niederrhein kamen,
in zäher Arbeit Handelswege in das polniſche Hinterland er=
ſchloſſen
und die polniſche Ware über die Meere weg in fremdes
Land führten und nur zu oft dabei auch zur Waffe greifen
mußten.
Die herrlichſte Form des Kämpfers hat die deutſche
der das hier ſchon vorhandene deutſche Volkstum zuſammen=
faßte
, durch immer neues Nachſtrömen von Handwerkern, Bauern
und Rittern auffüllte und im dauernden Kampf mit den heid=
niſchen
Preußen einen prachtvoll organiſierten Ordensſtaat
mit zahlreichen deutſchen Städten, deutſchen Dörfern und
Burgen gründete, der ſchließlich die ſchon beſtehende deutſche
Stadt Danzig in ſeinen Beſitz nahm, und der das Danziger
Sumpf= und Urland der Weichſel durch Eindeichung und
Stromregulierung zum fruchtbarſten Marſchland machte.
Auch heute iſt dieſer Kampf im vollen Gange, doch
jetzt ſind die Rollen vertauſcht. Das Deutſchtum befindet
ſich in der Abwehr, große Teile des deutſchen Reiches ſind den
Polen mühelos durch den Vertrag von Verſailles in den Schoß
gefallen und bilden jetzt ſeine hochkultivierteſten Provinzen,

Polen nutzt nicht mehr den Danziger Hafen voll aus,
es baut ſich ſeinen eigenen Hafen in Gdingen, obwohl
die Abtrennung Danzigs ſeinerzeit nur zu dem Zwecke
erfolgte, um Polen den gewünſchten wirtſchaftlichen Zu=
gang
zum Meere zu geben.

Polen ſelbſt unterminiert damit den Verſailler Vertrag
in einem weſentlichen Punkte.
Danzig kämpft um ſeine wirtſchaftliche und politiſche Un=
abhängigkeit
. Manches gibt ihm aber auch Mut und
Kraft in dieſem Kampfe: Einmal der Blick in die engere Ge=
ſchichte
Danzigs, die da zeigt, daß Danzig, mögen die Ge=
fahren
und Nöte noch ſo groß geweſen ſein, nie ein Teil des
polniſchen Reiches, nie polniſch geworden iſt. Danzig war
durch all die Jahrunderte hindurch immer unabhängig,
hatte ſeine eigenen Geſandtſchaften im Ausland und ſchloß
eigene Verträge mit fremden Staaten. Es beſaß eigene
Münz= und Zollhoheit und eigene Militärhoheit. Keine pol=
niſchen
Truppen wurden in Danzig geduldet,
während wir heute auf der Weſterplatte 80 polniſche Sol=
daten
zur Bewachung des polniſchen Munitionshafens
ertragen müſſen.
Der polniſche König war zwar Schutzherr über Danzig,
aber wenn er die alten Rechte und die Freiheit Danzigs nicht
anerkennen wollte, dann erhoben ſich, wie die Hiſtoriker melden,
alle Danziger vom Patrizier bis zum Hafenarbeiter und
leiſteten zähen Widerſtand. Im Vertrauen auf ihr Recht und
ihre Kraft ließen es die Danziger ſogar einmal zur regel=
rechten
Belagerung durch den polniſchen König kommen
und ſchickten das polniſche Heer mit blutigen Köpfen nach
Hauſe. Als weiteres Zeichen für den Freiheitswillen
und die Kriegstüchtigkeit der Danziger in vergangenen Zeiten
ſei auch erwähnt, daß ſelbſt ſo ein Kriegsheld wie Guſtav=
Adolf, der alle Oſtſeeländer erobert und alle Oſtſeehäfen,
wie Riga, Pillau, Elbing genommen hatte, Danzig vergeb=
lich
belagerte und ſchließlich abziehen mußte,
und daß früher einmal die Danziger Kriegsflotte ſogar das da=

mals allerdings noch kleine England ſiegreich be=

kämpfte und dabei den Bürgermeiſter von London gefangen
ſetzte. (Lachendes Bravo!)
In einer Hinſicht iſt Danzigs heutige Lage günſtiger als
in früheren Jahrhunderten. Das alte Danzig ſtand ſtets
allein, ohne Rückhalt an Kaiſer und Reich und war doch
ſiegreich. Heute ſteht hinter uns Danzigern das ganze
deutſche Volk, als deſſen Abgeſandte aus allen deutſchen
Stämmen Ihr jetzt hier verſammelt ſeid. Unſer deutſches Volk
iſt zwar auch heute noch, ganz abgeſehen vom Auslands=
deutſchtum
ſtaatlich in drei deutſche Staaten zerriſſen; das
Deutſche Reich, Oeſterreich und die Freie Stadt
Danzig. Aber in allen Deutſchen iſt heute über alle Staats=
grenzen
hinweg das Bewußtſein der Volksgemein=
ſchaft
ſtark und lebendig, und dieſe Geſinnung
kann uns kein Vertrag verbieten. Den Diktaten
von Verſailles, St. Germain, ſetzen wir den
freien, ungeſchriebenen, aber ewigen Vertrag
unſerer deutſchen Herzen entgegen.

Einer der beſten Zeugen für dieſe deutſche Volksgemein
ſchaft iſt der V. D.A.

Ihr habt den Grundſatz Hilfe nach außen, Aufklärung nach
innen oder, wie es noch einfacher ausgedrückt wurde mit dem
ſchönen knappen Wort: Deutſch ſein und zuſammen=
halten
! Ihr ſelbſt ſeid Zeugen dafür durch Eure Fahrt
hierher nach dem Oſten.
Dieſe Weiheſtunde an der Oſtſee wird das Gefühl der
Zuſammengehörigkeit in Euch und in uns noch tiefer
in die Seele verſenken. Jeder von uns muß in ſeiner Bruſt
das ſtarke Gefühl haben, daß das Unterordnen des kleinen
Eigenlebens in das Ganze erſt dem Leben Wert und Kraft gibt.
Seht auf das Meer! So wie dieſes jetzt in Ruhe und
im Sonnenſchein daliegt, morgen aber vielleicht ſchon vom
Sturm aufgepeitſcht iſt und im zerſtörenden Kampfe die Wogen
an den Strand rollt, ſo wechſelt auch das Schickſal
Danzigs und des deutſchen Oſtens: Frieden und Kampf,

(Laut Notverordnung)

aber ſtändig Gefahr. An dieſe Weiheſtunden und an dieſes
Gelöbnis des Zuſammenhaltens erinnert Euch immer, wenn
Ihr Euch unter Eurem blauen Wimpel mit den weißen Buch=
ſtaben
verſammelt. Denkt an dieſe Weiheſtunde am blauen
Meer, am weißen Strand.
Und dann von der Jenſeite, hoch von oben, Reichs=
miniſter
Geßlers Dankesworte und Treuegeloben. An=
ſpielend
an das Blutrot der Roſen, die ein deutſches Mädchen
aus Neubude ihm überreichte, unterſtrich er, daß Blut dicker
iſt als Waſſer, und mahnend zur Selbſtbeſinnung. Vom Bei=
fallsbrauſen
umjubelt, als er mit erhobener Stimme über die
Tauſende rief
Deutſches Volk und deutſches Land darf nie und
nimmer zum Handelsobjekt fremder Völker werden!
Und nie wohl wie hier, wurde eindringlicher und als
Schlußakkord packender das Deutſchlandlied geſungen, mit der
hier im Oſten nie wegbleibenden Schlußſtrophe,
Deutſchland über alles
Und im Unglück nun erſt recht!!

Wahrlich ein wunderſamer unvergeßlicher Ausklang der
V. D.A.=Tagung 1932, die, wenn durch die wirtſchaftliche Not
auch nicht ganz ſo ſtark beſucht wie vorangegangene, vielleicht
die bedeutſamſte war, weil ſie den Weg fand und Tauſenden
bahnte zur deutſchen Seele.
Max Streeſe.

Geſchäftliches.

Vorſicht beim erſten Sonnenbad!
Denn die liebe Sonne iſt nicht immer nur eine Wohltäterin des
Menſchen. Sie kann auch großes Unheil anrichten, wenn man

ihr ſorglos vertraut, beſonders im Frühjahr. Wollen Sie ſchon
vom erſten Sonnenbad gebräunt werden oder möchten Sie lieber
eine Woche lang durch Sonnenbrand entſtellt und mit ſchrecklichen
Schmerzen herumlaufen? Es liegt in Ihrer Hand! Wenn Sie
vor dem erſten Sonnenbad Ihren Körper reichlich mit Pfeilring=
Hautöl oder Pfeilring=Lanolin=Creme einreiben, werden Sie
keinen Sonnenbrand bekommen.

Continental=Reifen triumphieren über die
reifenfreſſende Avus. Wieder haben die Continental=
Reifen ihre überlegene Qualität bewieſen. Beim internationalen
Avus=Rennen am 22. Mai fuhren in der großen Klaſſe der Sieger
v. Brauchitſch auf Mercedes=Benz und die Placierten: Caracciola
auf Alfa Romeo, Stuber auf Bugatti, Stuck v. Villiez auf Mer=
cedes
=Benz. Kotte auf Maſerati ſämtlich Continental=Reifen;
v. Brauchitſch fuhr mit 184 40 Stdklm. Durchſchnitt die beſte
Zeit des Tages ohne Reifenwechſel.

Rundfunk=Programme.

Frankfurt a. M.

Mittwoch, 25. Mai.
10.20: Schulfunk: Gedichte werden Lieder. Eine vergleichende Hör=
folge
.
15.15: Stunde der Jugend. Schwimmen . . . Ueberwaſſerhalten?
Großſtadtzigeuner, von Grete Bornheim.
17.00: Konzert des Funkorcheſters. Soliſt: Anita Franz (Sopran).
18.25: Dr. Fiſcher: Vom Naturſchutz in Heſſen.
18.50: Dr. Orlovius: Von D 1089. Bitte Streckenwetter und
Zielpeilung! Funkdienſt und Wetterberatung im Luftverkehr.
19.30: Konzert.
21.00: Das Hambacher Feſt. Hiſtoriſche Hörfolge von H. Wendel.
Einleitende Worte: Archivrat Dr. Ruppertsberg.
22.30: Der deutſche Film an ſein Publikum.
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.

Königswuſterhaufen.

9.30:
15.00:
15.45:
loſen
16.00:
in P
16.30:
17.30;
18.00:
18.30:
18.55:
19.16:
19.30:
Anſchl.
20.00:
21.00:
21.10:
22.15:
Anſchl.

Deutſche Welle: Mittwoch, 25. Maf
G. Hausdorf: Selbſterlernen von Plakatſchriften.
Jugendſtunde: Kleine Geſchichten.
Klara Kerſten: Erfahrungen auf dem Gebiet der gärungs=
Früchteverwertung.
Min.=Dir. Prof. D. Dr. Richter: Finanznot und Hochſchule
ſtreußen.
Hamburg: Nachmittagskonzert.
H. Knaak: Sport bei Menſch und Tier.
R. Hernried u. Mitw.: Das Orcheſter und ſeine Inſtrumente.
Prof, Dr. Valentin: Das Hambacher Nationalfeſt.
Ob.=Ing. Nairz: Viertelſtunde Funktechnik.
Geh. Juſtirat Prof. Dr. Heilfron: Rechtsfragen des Tages.
Dr. Drath: Beamtenkoalitionsrecht und Beamtenkoalitionen.
Wetter für die Landwirtſchaft.
Köln: Muſikaliſches Durcheinander.
Tages= und Sportnachrichten.
Leipzig: Elbland 1. Hörfolge von H. Chr. Kaergel.
Wetter= Tages= und Sportnachrichten.
Tanzmuſik der Kapelle Emil Rooſz.

Wekterberichkt.

Ueber Zentraleuropa breitet ſich ein flaches Störungsſyſtem
aus, das bei mehreren Kerngebieten verſchiedenartige Luftſtrö=
mungen
in ſich birgt. Da ſich bei uns noch die Ozeanluft aus=
wirkt
, wird vorerſt wechſelhaftes Wetter mit Niederſchlägen auf=
treten
und der weiter fortſchreitende Luftdruckanſtieg von Weſten
her nur langſam Einfluß auf die Wetterlage gewinnen.
Ausſichten für Mittwoch, den 25. Mai: Noch mäßig warm, wech=
ſelnd
wolkig mit Aufheiterung, vereinzelte Niederſchläge.
Ausſichten für Donnerstag, den 26. Mai: Langſame Beſſerung der
Wetterlage.

Hauptſchriffleitung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polliſk und Wirtſchaff: Rudolf Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe: für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Neiie;
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mitteſlungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C.Wittich ſämilſch in Darmſtfadt!
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich t übernommen.

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[ ][  ][ ]

Seite 8 Nr. 144

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Mittwoch, 25. Mai

haben
währe
no
Wahl
große
Deut
daß
den

vor
ware
vor

Vom Reikkurnier in Poksdam.

Ein Reichswehr=Trompeter=Korps ſpielt während des Turniers alte preußiſche Fanfaren.
In Potsdam hielt der dortige Reiterverein ſein großes diesjähriges Reit= und Fahrturnier ab.
Bei ausgezeichneter Beteiligung wurden hervorragende Leiſtungen erzielt.

Die Amkseinführung des neuen Erzbiſchofs von Schwed

Der Feſtgottesdienſt im Dom von Upſala,
wo jetzt der neue ſchwediſche Erzbiſchof Prof. Erling Eiden (im weißen Ornat) feierlich i
Amt eingeführt wurde. Der Vorgänger Eidens war der im Vorjahr verſtorbene Nobelpreis
Nathan Söderblom.

Heich und Ausland.
Zwiſchenfälle bei der Landung
des 90. X‟ in Calſhol.
Southampton. Das Flugſchiff Do. X‟
gelangte im hieſigen Flughafen Calſhot glatt
zu Waſſer, als es ſich aber den zu ſeiner Feſt=
machung
beſtimmten Bojen näherte, verlor einer
der Navigationsoffiziere, der ſich herausbeugte,
um ein Ankertau zu ergreifen, das Gleichgewicht
und ſtürzte ins Waſſer. Er konnte jedoch ge=
rettet
werden. Mittlerweiſe trieben die hoch=
gehenden
Wellen das Flugſchiff gegen die Mole
des Flughafens: Gerade noch rechtzeitig konnte
ein Motor in Gang geſetzt werden, der das
Flugſchiff außer Gefahr brachte, ſo daß es feſt=
gemacht
werden konnte.
Do. X zum Heimatflug geſtartet.
Berlin. Wie die Dornier=Werke mittei=
len
, iſt das Flugſchiff Do. X am Dienstag=
vormittag
10.20 Uhr von Southampton nach
Berlin geſtartet.
Do. X über Berlin.
Berlin. Um 18.10 Uhr überflog das
Flugſchiff Do. X. aus nordweſtlicher Rich=
tung
kommend, die Berliner Innenſtadt. Das
Flugſchiff hatte eine Höhe von etwa 400 Me=
tern
. Es war von mehreren Flugzeugen der
Lufthanſa begleitet. Die Berliner Bevölkerung
bereitete Do. X einen freudigen Empfang. In
den Stadtteilen, die das Flugſchiff überflog,
ſtockte für kurze Zeit der Straßenverkehr.
Do. X nahm ſofort Kurs auf den Müggelſee.
Um 18.20 Uhr traf das Flugſchiff Do. X‟
von rieſigen Menſchenmengen begeiſtert begrüßt,
über dem Müggelſee ein. Unter den Hochrufen
der Menge und dem Geheul der Schiffsſirenen
zog das Flugſchiff eine Schleife über dem See
und ging vier Minuten ſpäter glatt am Anker=
kreuz
nieder.
Noch keine Spur von den deutſchen Auſtralien=
Fliegern.
Batavia. Ein holländiſcher Torpedojäger,
der zu Nachforſchungen nach dem auf dem Flug
nach Port Darwin vermißten deutſchen Flieger
Hans Bertram und ſeinen Begleitern ausgelau=
fen
war, teilte durch Funkſpruch mit, daß er
keine Spur von dem Waſſerflugzeug oder deſſen
Inſaſſen entdeckt habe. Man hat daher die Hoff=
nung
aufgegeben, die Flieger noch lebend auf=
zufinden
.
Dr. James Simon F.

Berlin. Der berühmte Berliner Kunſt=
reund
Dr. e. h. James Simon iſt vorgeſtern im
1. Lebensjahre den Folgen eines Schlaganfalls,
ſen er vor einigen Wochen erlitt, erlegen. Das
legyptiſche Muſeum erfreute ſich ſeines dauern=
en
Wohlwollens. Noch mehr im Vordergrund
and ſeine Wirkſamkeit für das Kaiſer= Fried=
ch
=Muſeum. Dr. Simon, der früher Inhaber
r Baumwollfirma Simon geweſen war, hat
h um die Berliner Kunſtmuſeen große Ver=
ienſte
erworben. Er ſtand an der Spitze des
Kaiſer=Friedrich=Muſeums=Vereins und hat die=
em
Muſeum zahlreiche Stiftungen vermacht.

Von dem inkernakionalen Treffen der Ozeanflieger in Rom.

Die Ueberſchwemmungskakaſtro
in Miktel=England.
London. Die Ueberſchwemmungskata
in Mittelengland hat erheblich größere 2
rungen angerichtet, als es am Montag de
ſchein hatte. Beſonders die Stadt Derl
ſchwer unter der Ueberflutung gelitten;
wird der Sachſchaden auf eine halbe 2
Pfund geſchätzt. Am Montagnachmittag
nete ſich dort auch noch eine ſtarke Gasexr
bei der 10 Perſonen verletzt wurden. A.
Geburtsſtadt Shakeſpeares, Stratford=on
hat erheblich gelitten. In Bentley, bei
caſter, ſtehen 2000 Häuſer unter Waſſer.
Induſtriegebiet von Don Valley mußten
der Ueberflutung die meiſten Fabriken g
ſen werden. Dadurch ſind über 6000 Pe
vorübergehend arbeitslos geworden.
ſammenhang mit der Ueberſchwemmung
Montag vier weitere Todesopfer feſt
worden.

Eiſenbahnunglück in der Mandſa.
Vierzig Tote.
Charbin. Bei einem Eiſenbahnung
der Nähe von Japlonja, an dem öſtliche
der Oſtchineſiſchen Bahn, ſind 40 Perſon
tötet und mehr als 100 verletzt worde
handelt ſich um einen Zuſammenſtoß z
einem Güterzug und einem von Flüch
vollbeſetzten Perſonenzug.

Flecktyphus im Wilnagebiet.
Bisher 100 Tote?
Warſchau. Einige Bezirke im A
Gebiet ſind von einer Flecktyphusſeuche
geſucht worden. Bis jetzt ſind in 20 Ort
mehr als 150 Perſonen erkrankt und davo
100 Perſonen geſtorben. Die Seuche ſol
Flüchtlinge aus Sowjetrußland einge
worden ſein.
Zum Aukounglück auf der Avus

Georg Chriſtian, Fürſt von Lobkow
der tſchechiſche Rennfahrer, der bei den
nationalen Avus=Rennen mit ſeinem
aus der Kurve geſchleudert wurde und ku.
nach dem Unglück verſtarb.

Trauerfeier für Fürſt Lobkowicz
Berlin. In der Heilig=Geiſt=Kirc.
geſtern vormittag die Trauerfeier für
dem Automobilrennen auf der Avus töd
unglückten Fürſten Lobkowicz ſtatt. Sein
wird heute nach Melik in Böhmen üben
werden.

Die Ankunft der deutſchen Ozeanflieger v. Gronau (mit Hut links) und Zimmer (daneben rechts)
auf dem römiſchen Flughafen.
Nicht weniger als 53 Ozeanflieger aller Länder, darunter viele Deutſche, ſind zu dem internatio=
nalen
Ozeanflieger=Treffen in Rom eingetroffen, wo zu ihren Ehren eine Reihe glanzvoller
Veranſtaltungen ſtattfand.

Der devaheim=Prozeß.
Berlin. In der geſtrigen Verhandlung
gegen die Leitung des Devaheimkonzerns ging
der Vorſitzende noch auf die Fälle ein, in denen
Paſtor Cremer im Zuſammenhang mit der
Hilfskaſſe unberechtigte Verfügungen vorgewor=
fen
wurden. Die Hilfskaſſe Evangeliſcher Wohl=
fahrtsvereine
war ein Zuſammenſchluß von fünf
Wohlfahrtsverbänden. D. Cremer trat 1928 in
den Vorſtand der Hilfskaſſe ein, veranlaßte aber
bereits 1924 die Einrichtung zweier Geheimkon=
ten
über zuſammen 180 000 RM., wozu er nach
Annahme der Anklage nicht berechtigt war.
D. Cremer erklärte, es ſei in der Evangeliſchen
Kirche für jeden Pfarrer eine ſelbſtverſtändliche
Sache, daß er einen Fonds zur Verfügung habe,
aus dem er Bitten und Geſuche erfülle, ohne daß
die Gelder durch die Kirchenkaſſen gingen; er
habe daher die Geheimkonten eingerichtet, um
einen Dispoſitionsfonds zu ſchaffen.
Nach der Mittagspauſe wurden in der geſt=
rigen
Verhandlung des Depaheim=Prozeſſes die
erſten Zeugen vernommen. Der Vorſitzende wies
darauf hin, daß alle Zeugen wegen der über=
aus
komplizierten Zuſammenhänge dieſes Pro=
zeſſes
vorerſt unvereidigt vernommen werden.
Der Zeuge Liebchen, ſeit 1928 Geſchäftsführer
bei der Hilfskaſſe, ſchilderte die Verwendung der
amerikaniſchen Auslandsanleihe und erwähnte
dabei, daß die von der Hilfskaſſe aus Mitteln
dieſer Anleihe finanzierten Geſellſchaften zum
Teil in Konkurs gingen, ſo daß der Hilfskaſſe
ein Verluſt von 1,8 Millionen entſtand. Außer=
dem
mußte die Hilfskaſſe 46 000 Mark an Hypo=
theken
und 19 000 Mark an Autoſpeſen Pfarrer
Cremers übernehmen, die ſpäter von der Evan=
geliſchen
Verſicherungszentrale abgedeckt wurden.

Hohe italieniſche Auszeichnungen
für die Ueberſeeflieger.
Rom. Im Verlauf des Feſteſſens, das Muſ=
ſolini
zu Ehren der Ueberſeeflieger veranſtaltete,
wurden ſämtlichen Ueberſeefliegern hohe Aus=
zeichnungen
überreicht. Köhl, v. Gronau und
Zimmermann erhielten jeder den Comtur und
das Großoffizierskreuz des Ordens der Krone
von Italien. Muſſolini blieb länger als ſonſt
im Kreiſe der erleſenen Geſellſchaft.

Exploſion in einem Bergwerk.
Acht Tote.
London. Durch eine ſchwere Exploſion in
dem Mawſtone=Bleibergwerk in Youlgreave, bei
Bakewell (Derbyſhire), wurden am Montag=
abend
acht Perſonen, darunter der Direktor des
Bergwerks, getötet. Die Exploſion ereignete.
ſich, während ſechs Bergleute 75 Meter tief un=
ter
der Erdoberfläche in einem Stollen arbei=
teten
. Einer der Bergleute hatte ſich zufällig
von dem Arbeitsplatz entfernt und kam mit dem
Leben davon. Nach kurzer Zeit ſtiegen Ret=
tungsmannſchaften
unter Führung des Berg=
werksdirektors
zur Unfallſtelle hinab, die jedoch
ſofort von den Exploſionsgaſen betäubt wur=
den
. Drei von ihnen konnten nur noch als
Leichen geborgen werden, ſo daß ſich die Zahl
der Todesopfer auf acht erhöht. Die Rettungs=
arbeiten
mußten abgebrochen werden, da durch
das Eindringen von Waſſer der Stollen bald
überſchwemmt war.
Beileid der Reichsregierung zum Untergang
der Georges Philippar.
Paris. Der deutſche Botſchafter von Hoeſch
hat am Montag dem franzöſiſchen Miniſterprä=
ſidenten
das Beileid der Reichsregierung zum
Untergang der Georges Philippar und ſeiner
Opfer zum Ausdruck gebracht.
Plünderung einer Konſumfiliale in Duisburg=
Meiderich.
Duisburg. Am Montag abend wurde von
einer größeren Anzahl junger Leute ein an=
ſcheinend
planmäßig vorbereiteter Ueberfall auf
die Konſumfiliale der Vereinigten Stahlwerke
in Meiderich verübt. Nachdem ſich das Käufer=
publikum
aus dem Geſchäftsraum entfernt hatte,
betraten fünf junge Burſchen den Laden. Sie
riefen einer vor dem Geſchäft ſtehenden Gruppe
von Männern zu Nun los‟ Darauf ſtürmten
etwa 20 Perſonen in den Verkaufsraum und
nahmen an Lebensmitteln alles ihnen Erreich=
bare
mit. Bevor die Polizei alarmiert wer=
den
konnte, waren die Plünderer geflüchtet. Die
Fahndungen nach ihnen ſind eingeleitet.

[ ][  ][ ]

woch, 25. Mai 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 144 Seite 9

Tationalspoctliche Geganisation-

Heiassansters für deibestbang
an Groener.
bekannten Pläne des Reichsminiſters des Innern, die
Jugend in nationalſportlichen Organiſationen zuſammen=
und ſie ſo in Verbindung mit dem Ausbau des freiwilli=
beitsdienſtes
zu geſunder und für das Volksganze erſprieß=
ſetätigung
zu ſammeln, haben in der Oeffentlichkeit in Für
ider ſtarken Widerhall gefunden. Der Grundgedanke der
ziehung durch Leibesübungen, der wirklichen Erfaſſung der
deutſchen Jugend in den Leibesübungen und durch die
bungen zur Volksgemeinſchaft, wird von dem Deutſchen
usſchuß für Leibesübungen ſeit ſeinem Beſtehen auf das
betont. Seit mehr als einem Jahrzehnt hat der Deutſche
usſchuß für Leibesübungen in Entwürfen und Vorlagen
ierungen und Parlamente immer wieder für die Grund=
Groenerſchen Vorſchläge geworben leider nur zu oft
s nötige Verſtändnis bei der Oeffentlichkeit.
brauchen nur an die große Eingabe des deutſchen Reichs=
ſes
für Leibesübungen an den Reichsminiſter des Innern
Oktober 1931 zu erinnern, in der unter dem Stichwort
politik und Leibesübungen der nach Anſicht der unpoli=
Eurn= und Sportbewegung allein erfolgverſprechende Weg
Zuſtandekommen einer tragfähigen und organiſch aufge=
neuen
Staatspolitik der Leibesübungen gewieſen wurde.
Vorſtand des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibes=
hat
unter dem 3. Mai in folgendem Schreiben an den
iniſter des Innern nochmals die Stellung der unpoliti=
utſchen
Turn= und Sportbewegung zu dieſer volkswichtigen
ſargetan:
Hochverehrter Herr Reichsminiſter des Innern,
Euer Exzellenz ausgeſprochene Abſicht, die deutſche Jugend
torganiſationen zuſammenzufaſſen, zur Ertüchtigung von
und Geiſt und zur Pflege ſtaatspolitiſchen Denkens und
hat in der ganzen deutſchen Turn= und Sportwelt Wi=
gefunden
.
Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen als der Zu=
ſchluß
aller deutſchen Turn= und Sportverbände auf un=
er
Grundlage darf mit Befriedigung und Dankbarkeit
u, daß dieſer Plan die Erfüllung der vom Reichsausſchuß
r in der Oeffentlichkeit, ſondern auch den zuſtändigen Be=
gegenüber
unaufhörlich vertretenen Forderung bedeutet.
mittelbar nach dem Zuſammenbruch überreichte er der
n Nationalverſammlung in Weimar ſein Programm in
der in einem Druckſtück beigefügten 7 Forderungen, welche
thalten, was bis zur Stunde in Deutſchland zur Erreichung
Zieles erwogen und zum kleinen Teil erfüllt und in an=
ändern
ausgeführt worden iſt.
1
ſieben Forderungen enthalten kurz gefaßt:
ſie Forderung nach einem Spielplatzgeſetz. Folge war,
die von uns aufgeſtellte Zielforderung auch ohne Geſetz
is zu einem großen Teil erfüllt worden iſt.
iin Turn= und Sportpflichtgeſetz für die
ſugend vom Verlaſſen der Schule bis zur
folljährigkeit. Dieſes Geſetz iſt dann in anderen
ändern, z. B. Ungarn, Italien, erlaſſen worden bzw. wird
ach ſeinen Richtlinien verfahren, z. B. in Frankreich,
ſolen und der Tſchechoſlowakei.
erbindlicher Turnunterricht in Fortbildungsſchulen (nicht
urchgeführt).
jägliche Turnſtunde (nicht durchgeführt) Siehe Denkſchrift
es Reichstages vom 16. Dezember 1926.
Beibehaltung der Sommerzeit.

6. Unterſtützung der Vereine durch Fahrpreisermäßigung,
Steuerbefreiung und finanzielle Unterſtützung.
7. Einrichtung von Dienſtſtellen zur Förderung der Leibes=
übungen
bei den Reichs=, Staats= und Gemeindebehörden.
Dieſe Forderungen ſind von der Nationalverſammlung der
Reichsregierung als Material überwieſen worden. Trotz wieder=
holten
Einzel= und Geſamteingaben an das Reichsminiſterium des
Innern, an das Reichsarbeitsminiſterium, an das Reichswehr=
miniſterium
iſt es zu einer planvollen Reichsaktion in dieſer An=
gelegenheit
noch nicht gekommen.
Seit jenem Antrag an die Nationalverſammlung hat ſich die
deutſche Turn= und Sportbewegung unaufhörlich und mächtig ent=
wickelt
. Wir zählen heute in Deutſchland rund 40 000 Turn= und
Sportvereine mit rund 6 Millionen Mitgliedern. Dazu kommen
die ſozialiſtiſchen Arbeiter=Turn= und Sportverbände mit 16 000
Vereinen und 1,3 Millionen Mitgliedern. Nicht mitgerechnet ſind
alle diejenigen politiſchen Organiſationen, die mit ihren Jugend=
abteilungen
Sport treiben oder jedenfalls Sport zu treiben vor=
geben
. Die Zahl der Jugendlichen, die in den Turn= und Sport=
verbänden
zuſammengeſchloſſen ſind, beträgt etwa 25 bis 30 Pro=
zent
der betreffenden Altersklaſſen.
Die deutſche Reichsregierung verfügt daher in der deutſchen
Turn= und Sportbewegung über ein ausgebildetes Turn= und
Sportveſen, in Vereine zuſammengefaßt, wie ſie kein anderes Land
auch nur annähernd aufweiſt. Die deutſchen Turn= und Sportver=
bände
ſind relativ und abſolut die größten der Welt, und die bei
uns organiſierte Bewegung läßt ſich in ihrer Bedeutung nur mit
der Gewerkſchaftsbewegung vergleichen.
Während alſo diejenigen fremden Länder, deren Regierungen
rechtzeitig die nationalpolitiſche Bedeutung des Sportes erkannt, den Frauen treffen die vorjährigen Finaliſten Vorwärts Breslau
haben, wie Frankreich, Italien, Polen, Rußland, Ungarn, neue
Gebilde und Vereine ſchaffen mußten, um überhaupt eine trag= begegnen ſich Turnverein Herrnsheim und MTV. Herrenhauſen,
fähige Form zu finden, kann ſich die deutſche Regierung auf ein
Vereinsweſen und einen Stab von ehrenamtlichen ſachverſtändigen
Führern, die zum Teil ſeit Jahrzehnten in das Fach ſich eingearbei=
tet
haben, ſtützen, wie ſie ſonſt nirgendwo auf der Welt vorhanden
ſind.
Der deutſchen Reichsregierung ſteht ferner in der Deutſchen
Hochſchule für Leibesübungen eine Führerſchule zur Vexfügung, die
unterſtützung ſeit dem Jahre 1920 unterhalten wird, und in die
die fremden Nationen Studierende entſenden, um auf dieſe Weiſe
der modernſten Form der Körpererziehung teilheiftig zu werden,
für die Deutſchland heute als maßgebliches Land gilt. Von ihr iſt
das Syſtem der Verbandsſchulen (Deutſche Turnſchule uſw.) und
der Wanderlehrer für das flache Land ausgegangen und in Ge=
meinſchaft
mit den Verbänden entwickelt worden, ſo daß in dieſen
Einrichtungen weitere Ausbildungsſtätten zur Verfügung ſtehen.
jetzige Kabinett den Wunſch ausgeſprochen, dem Herrn Reichs=
kanzler
über unſeren Plan zur Verbreitung der Leibesübungen
Vortrag halten zu dürfen. Leider iſt dieſer Bitte bisher nicht
entſprochen worden.
Wir bitten nunmehr Euer Exzellenz, geſtützt auf die in Ausſicht
geſtellte Reichsinitiative, den engeren Vorſtand des DRA. empfan=
gen
zu wollen. Es wäre ihm die größte Freude und die Erfül=
lung
jahrelanger Hoffnung, bei einer Aktion mitzuwirken, die die
ganze deutſche Jugend ohne die Sprengwirkung der Politik auf
dem Boden der Volksgemeinſchaft vereint: zu vernünftiger, ge=
ſunder
Körperübung, welche die von Euer Exzellenz erſtrebte
Wehrhaftigkeit des ganzen Volkes vorbereiten würde.
in Euer Exzellenz Eigenſchaft als Reichswehrminiſter gerichtet.
Mit dem Ausdruck der vorzüglichſten Hochachtung

1. Vorſitzender
gez. Lewald.
2. Vorſitzender
3. Vorſitzender
gez. Dominicus.
gez. Linnemann.

Handball.
Polizei Darmſtadt Sporkverein 98 Darmſtadk.
Zu dem heutigen Spiel 18,45 Uhr auf dem Polizeiplatz
treten die Mannſchaften in folgender Aufſtellung an:
Sportv. 98:
Henß
Rothenburger
Förſter
Pabſt
Dittmar
Delp
Ploch
Fiedler Werner
Freund Feik
Koch Sommer
Schliffer
Huber Bohl
Stahl
Unmacht
Daſcher
Pfeiffer
Walter
Polizei:
Kiepfer
Wie aus der Aufſtellung zu erſehen iſt, haben beide Vereine
ihre ſtärkſte Vertretung auf die Beine gebracht, ſo daß ein her=
vorragendes
Spiel zu erwarten iſt. Eine Vorherſage iſt nicht
gut möglich, da beide Mannſchaften ſich gegenwärtig in guter
Form befinden.
Zweimal Handball Meiſterſchaften am 5. Juni.
Die Endſpiele der DT. und DSB. in Worms und Deſſau.
Die Spielausſchüſſe der Deutſchen Turnerſchaft und der Deut=
ſchen
Sportbehörde für Leichtathletik haben, ihre am 5. Juni
zum Austrag kommenden Endſpiele um die Meiſterſchaften nach
Worms und Deſſau gelegt.
In Worms ...
Die Deutſche Turnerſchaft hat Worms, den Heimatort des
Turnvereins Herrnsheim, die Meiſterſchaften übertragen. Bei
und Stadtſportverein Frankfurt zuſammen, und bei den Herren
die beide erſtmals an den Endſpielen überhaupt teilnahmen und
ſich bis ins Finale durchrangen.
In Deſſau
empfängt Polizei Weißenfels Polizei Berlin. Scheinbar hat ſich
der Deutſche Meiſter überreden laſſen, auch ſein letztes Spiel aus=
wärts
auszutragen; oder man hat ihn ebenſo wenig nach ſeinen
vom Deutſchen Reichsausſchuß für Leibesübungen mit Reichs= Wünſchen gefragt wie die Fürther in der Vorſchlußrunde. Vor
dem Spiele begegnen ſich die Frauen=Mannſchaften des SC. Char=
lottenburg
und der Frankfurter Eintracht im Endſpiel zur Frauen=
Meiſterſchaft.
Zum Handball=Vier=Berbände Kampf.
Für den von der DSB. zur Kräftigung des Olympia=Fonds
veranſtalteten Handballkampf zwiſchen den vier Verbänden Berlin,
Wir hatten mit Uebernahme der Reichsregierung durch das Mittel=, Süd= und Weſtdeutſchland liegt jetzt der genaue Spiel=
plan
vor. Am 12. Juni ſtehen ſich in Magdeburg Mittel=
deutſchland
und Berlin und in Aachen Weſt= und Süd=
deutſchland
gegenüber. Der zweite Teil ſteigt am 26. Juni.
An dieſem Tage treffen ſich
in Darmſtadt Süddeutſchland und Berlin
und in Weißenfels Mitteldeutſchland und Weſtdeutſchland.
Deukſches Turn= und Sporkabzeichen.
Die nächſte Prüfung zur Erlangung des Deutſchen Turn=
und Sportabzeichens in Gruppe V. Radfahren, findet am
kommenden Sonntag, dem 29. Mai, vormittags, auf der bekann=
Wir haben ein gleichlautendes Schreiben an Euer Exzellenz ten Rundſtrecke Kranichſtein ſtatt. Anmeldungen ſind
zu richten an Herrn Gg. Hahn=Darmſtadt, Schwanenſtraße 20,
Ecke Schloßgartenplatz.
Das Endſpiel 1. FC. Nürnberg Bayern München kommt
auf den Proteſt des 1. FC. Nürnberg hin nicht in München, ſon=
dern
in Mannheim zum Austrag.

M. N.
iderſchöne

ie Gernt.
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n.
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z
nach)
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Tardie
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konföd
verluſ
haben
währe
von
Wahl
große
Deut
daß
den
hül
vor
ware
vor

Nummer 144

Mittwoch, den 23.7

Die ſchwediſche Ler Kreuger in Kre
Finanzielle Lage der deutſchen Schiffahrt.
Im außerordentlichen ſchwediſchen Kronrat wurde am M.

des Lloyd.

Der A.=R. der Hamburg=Amerika=Linie beſchloß in ſeiner am
24. Mai abgehaltenen Bilanzſitzung, der G.=V. vorzuſchlagen, nom.
400 200 RM. im Beſitz der Verwaltung befindliche eigene Aktien
einzuziehen, den verbleibenden Teil des Stammatrienkapitals von

159 600 000 RM in erleichterter Form durch Zuſammenlegung der
Aktien im Verhältnis von 3:1 auf 53 200 000 RM. herabzuſetzen

und die Vorzugsaktien mit 1 370 000 RM. unverändert zu belaſſen.
Die Gewinn= und Verluſtrechnung weiſt nach Vornahme des
vertraglichen Ausgleichs mit dem Norddeutſchen Lloyd ein Ge=
ſamterträgnis
von 20 364 153 RM. auf, dem Handlungsunkoſten,
Steuern, Sozialaufwendungen und Zinſen von insgeſamt 24 980 010
RM. gegenüberſtehen. Neben dem Geſamterträgnis ſtehen ferner
zur Verfügung 125 179 RM. Gewinn aus eigenen Aktien,
12 778 000 RM. Uebertrag aus dem Reſervefonds, 25 250 000 RM.
Uebertrag der Sonderrücklage, 37 766 943 RM. Eingang aus ame=
rikaniſchen
Freigaben und 106 400 000 RM. aus der Kapitalzu=
ſammenlegung
. Der Saldo der Gewinn= und Verluſtrechnung be=
trägt
ſomit 177 704 266 RM. Hiervon ſollen für Abſchreibungen
auf Seeſchiffe, Flußdampfer, Grundbeſitz und Gebäude, Mobiliar,
Geräte, Beteiligungen uſw. 153 704 266 RM. verwendet und mit
den reſtlichen 24 000 000 RM. eine Spezialreſerve gebildet werden.
Die GV. wird auf den 29. Juni d. J. einberufen werden.

ſchen Landtag mahnen zur Zurückhaltung. Verſtimmend wirkten
die ſchwachen Auslandsbörſen. J.G. Farbeninduſtrie eröffneten
2 Prozent niedriger. Auch die übrigen Märkte hatten meiſt Ab=
ſchwächungen
von ½½ Prozent zu verzeichnen. Der Renten=
markt
lag ſtill und ohne Veränderung. Am Börſenſchluß nannte
man Farben 82 Prozent.

Die Abſchlüſſe des Aku=Glanzſtoff=Truſts.

Der A.=R. des Norddeutſchen Lloyd, Bremen, beſchloß in ſei=
ner
Bilanzſitzung, der GV. vorzuſchlagen, zum Zwecke des Aus=
gleiches
von Wertminderungen im Vermögen der Geſellſchaft 11,5
Mill. RM. eigene Aktien einzuziehen, das verbleibende St.= Aktien=
kapital
von 148,5 Mill. RM. im Verhältnis von 3:1 auf 49,5 Mill.
RM. zuſammenzulegen und nom. 3,34 Mill. RM. V.=Aktien im
Verhältnis 1:1 in neue Stammaktien umzuwandeln. Die Ge=
winn
= und Verluſtrechnung weiſt nach Vornahme des vertraglichen
Ausgleiches mit der Hamburg=Amerika=Linie ein Geſamterträg=
nis
von 18 093 509 (i. V. 56 078 098) RM. aus: allgemeine Un=
koſten
, Steuern, ſoziale Aufwendungen und Zinſen erforderten
insgeſamt 27 291 236 RM. (i. V. allgemeine Verwaltungskoſten
und Steuern 10 487 361 RM., ſoziale Aufwendungen 7 108 262
RM. und Anleihezinſen und 6 Prozent Dividende auf vollgezahlte
V.=Aktien 5 125 653 RM.). Durch Eingang der zweiten Rate
der amerikaniſchen Freigabe ſtehen 24 059 164 RM., durch Gewinn
aus der Einziehung eigener Aktien 4 105 622 RM. und durch Zu=
ſammenlegung
des reſtlichen Stammaktienkapitals von 148,5 Mill.
RM. im Verhältnis 3:1 99 000 000 RM. zur Verfügung. Hiervon
werden für Abſchreibungen auf Seedampfer und kleine Fahrzeuge,
auf Grundbeſitz, Gebäude, Inventar und Anlagen und auf Be=
teiligungen
und Wertpapiere insgeſamt 140 517 058 RM. ver=
pandt
(i. V. Abſchreibungen auf Seedampfer und Hilfsfahrzeuge
22 443 371 RM. und auf Grundbeſitz, Gebäude, Inventar und An=
lagen
1 121 450 RM.).
Es wird der auf den 28. Juni einzuberufenden G=V. vorge=
ſhlagen
werden, den verbleibenden Reſt von 24 Mill. RM. ange=
ſichts
der völlig unüberſichtlichen Geſellſchaftsentwicklung, die Ver=
iſte
erwarten läßt, als Sonderreſerve zu verwenden. Weitere
Junkte der Tagesordung der G.=V. beziehen ſich u a. auf die Neu=
faſſung
der Satzungsänderungen hinſichtlich der Zuſammenſetzung
und Wahl des neuen Aufſichtsrates.

Der Aufſichtsrat der Vereinigten Glanzſtoffabrik A.=G. Wup=
pertal
=Elberfeld beſchloß, der auf den 21. Juni einzuberufenden
Generalverſammlung vorzuſchlagen, bei einem Jahreserträgnis
von rund 4,5 Mill. RM. einen Betrag von 6,5 gegen 9,6 Mill RM.
im Vorjahre zu Abſchreibungen auf verſchiedene Konten der Bilanz
zu verwenden und den ſich dadurch ergebenden Jahresverluſt von
rund 1,9 gegen 2,7 Mill. RM. vorzutragen, ſo daß der geſamte
Verluſtvortrag rund 4,7 Mill. beträgt.
Der Aufſichtsrat der Allgemeene Kunſtzyde Unie in Arnheim
ſchlägt der Generalverſammlung am 22. Juni vor, aus dem Jah=
reserträgnis
aus 1931 von 2,30 gegen 2,92 Mill. Gulden, das ſich
um den Vortrag aus dem Vorjahr auf 6,96 gegen 9,84 Mill. Gul=
den
erhöht, auf Anlagen 1,93 gegen 2,13 Mill. Gulden abzuſchrei=
ben
. Unter Berückſichtigung von 2,02 Mill. Gulden Kursverluſten,
ferner Abſchreibungen auf Vorräte, verbleiben 1,91 Mill. Gulden
zum Vortrag. Die in der Generalverſammlung vom Juni 1931
bereits feſtgeſetzte Dividende von 3 Prozent auf die kummulativen
Vorzugsaktien erfordert rund 0,7 Mill. Gulden, die zu Laſten des
Jahreserträgniſſes zu verbuchen ſind. Im Vorjahre ergab ſich nach
Abſchreibungen auf die Vorräte, Patente ſowie rund 1 Mill. Gul=
den
auf Emiſſionskonten noch die Möglichkeit zur Ausſchüttung von
6 Prozent Dividende auf die Prioritäts= und die Vorzugsaktien.
4,66 Millionen Gulden wurden vorgetragen.

abend das Notgeſetz über den Kreuger=Konkurs (Lex Kreuge
Kraft geſetzt. Das Geſetz hat ſofortige Gültigkeit erhalten, d
bis Ende Februar 1933 erſtreckt. Zuvor hatte der Reichsro
mit der Frage beſchäftigt, die in beiden Kammern ohne Ausſr
angenommen wurde. In Verbindung hiermit wird das 9
torium für Kreuger u. Toll und die naheſtehenden Stellen
Kraft geſetzt und der Konkurs ſowohl über Kreugr u. Toll
über die perſönliche Hinterlaſſenſchaft Jvar Kreugers erklär=
Das Schickſal der drei Unterdirektoren des Kreuger=Kon;
die perſönliche Verpflichtungen ven Kreuger u. Toll über
men hatten und bisher durch das Moratorium geſchützt ware
noch nicht entſchieden. Angeblich belaufen ſich die Verpflicht=
allein
des einen Direktors auf nicht weniger als 54 Mill
Kronen, deren Deckung in entwerteten Aktien beſteht.

Konkurs von Kreuger=Geſellſchafken.

Mekallnokierungen.

Wirtſchaftliche Rundſchau.

Auch geſtern lag wieder in Berlin eine Anzahl mehr oder
minder neuer, wenig günſtiger Momente vor, ſo daß die Stim=
mung
als ziemlich gedrückt zu bezeichnen war. Es ſchien zunächſt
ſo, als ob weiterhin Liquidationen alter Terminengagements er=
folgten
, denn faſt überall lag zu den erſten Notierungen etwas
Angebot vor, und die Kurſe gingen infolgedeſſen um 1 bis 2 Pro=
zent
zurück. Im allgemeinen herrſchte nur ſehr wenig Unterneh=
mungsluſt
. Die Finanzſorgen Polens, die ſich erhaltenden Ge=
rüchte
über ein öſterreichiſches Moratorium und endlich der Be=
ginn
des Landtages mahnten zur Zurückhaltung. Einen ſtärker
verſtimmenden Einfluß hatte die ſchwache Veranlagung des Ren=
tenmarktes
, an dem angeblich ſogar größere Poſten unter Kurs zu
haben ſein ſollen. Die Abſchwächung der Mark im Auslande regte
auch nicht gerade an. Als beſonders ſchwach ſind Chade=Aktien zu
erwähnen, die 7,25 Mk. einbüßten. Vereinzelt wurden einige
Deckungen vorgenommen, ſo lagen am Elektromarkt vorgeſtern
rückgängige Werte wie Siemens, A. E. G. und Schleſiſche B=Gas bis
zu 23 Prozent erholt. Im Verlaufe war die Tendenz zunächſt
uneinheitlich, die anfangs abgeſchwächten Werte hatten Erholun=
gen
aufzuweiſen, während die zunächſt feſteren Werte zur Schwäche
neigten. Ausgehend vom Farben= und Reichsbankmarkt, konnte
ſich dann aber eine Befeſtigung um 1 bis 1½ Prozent durchſetzen,
die jedoch einer neuen Abſchwächung Platz machen mußte, als es
ſich zeigte, daß zu den Kaſſakurſen wieder Ware herauskam. Die
Kurſe gaben bis unter Anfang nach. Deutſche Anleihen waren
wenig verändert.

Eine Meſſe für Bau=, Haus= und Betriebsbedarf findet im
Rahmen der Leipziger Herbſtmeſſe 1932 vom 28. Auguſt bis 1.
September in ſieben Ausſtellungshallen und auf Freiflächen der
Techniſchen Meſſe ſtatt. Sie umfaßt Erzeugniſſe der Induſtrie für
den Siedlungs= und Wohnungsbau, für die Einrichtung von Woh=
nungs
= und Geſchäftsbauten, für die Inſtandhaltung und Reini=
gung
der Wohn= und Geſchäftsräume uſw. Hilfsmittel für indu=
ſtrielle
, gewerbliche und handwerkliche Betriebe kleine Werk=
zeugmaſchinen
, Werkzeuge Betriebsmittel, hygieniſche Einrichtun=
gen
für die Betriebe, Lieferfahrzeuge uſw. In beachtlichem Um=
fange
werden auch Rundfunkgeräte neuerer Art ausgeſtellt ſein.
Cornelius Heyl A.=G., Worms. Wie wir erfahren, bleibt das
Aktienkapital von 15 Mill. RM. (Familienbeſitz) dieſer Leder=
fabrik
1930/31 (31. Oktober) dividendenlos gegenüber 4 Prozent
im Vorjahre. Der Abſchluß weiſt nach angemeſſenen Abſchreibun=
gen
(im Vorjahre 1,43 Mill. RM.) und vorſichtiger Bewertung
der Beſtände, die den Verhältniſſen in der Lederinduſtrie Rech=
nung
tragen, einen mäßigen Verluſt aus, der teilweiſe durch den
Gewinnvortrag von 164 400 RM. gedeckt und zum Reſt vorgetragen
wird (im Vorjahre 686 925 RM. Reingewinn). Das Ergebnis
entſpreche der allgemeinen Wirtſchaftslage und den beſonderen
Verhältniſſen in der Lederinduſtrie
Frankfurter Hof A.=G., Frankfurt a. M. Der Bilanzſitzung
am 2. Juni wird ein Verluſtabſchluß, für 1931. (im Vorjahre
57 760 RM. Gewinnvortrag) vorgelegt, deſſen Höhe ſich nach dem
Ausmaß der Abſchreibungen (im Vorjahre 169 000 nach 414 000
RM.) richten wird. Wie in der allgemeinen Hotelbranche, war
auch beim Frankfurter Hof der Frequenz=Rückgang erhöht und das
allgemeine Geſchäft zurückgegangen. Der Umſatzrückgang war er=
heblich
, wodurch ſich ein erhöhter Betriebsverluſt ergab.

Die Berliner Metalltermine vom 24. Mai ſtellten ſi
Kupfer: Mai 40 (41), Juni 40 (40.25). Juli 40.50
Auguſt 41 (41.25), September 42 (41.75), Oktober 42.25
November 42.50 (43), Dezember 43 (43.50), Januar 43.50
Februar 44.25 (44.50), März 44.50 (45), April 44.75 (.
Tendenz: ſtetig. Für Blei: Mai 13.50 (13.75), Juni
(16.50) Juli 15.75 (16.75), Auguſt 16.25 (16.50), September
(17) Oktober 16.50 (17.75), November 16.75 (18.50), Dez
17 (19), Januar und Februar 17.25 (18.75), März 17.75 (
April 18 (19.50). Tendenz: ſtill. Für Zink: Mai
(19.25), Juni 18.75 (19.50), Juli 19.25 (20), Auguſt 19.75 (
September 20.25 (20.50), Oktober 20.50 (21), November=
(21.75) Dezember 21.25 (22), Januar 21.50 (22.50), Febru
(23), März 22,25 (23), April 22,50 (23,50) Tendenz ruh
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief

Kleine Wirkſchaftsnachrichken.

In der Aufſichtsratsſitzung der Kali=Chemie A.=G., 2
wurden der Jahresbericht und der Abſchluß für 1931 vor=
Der Gewinn beträgt 4,37 (5,18) Mill. RM., iſt alſo um ru
Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgeblieben. Der auf d
Juni einzuberufenden Generalverſammlung wird vorgeſch
4,29 Mill. RM. für Abſchreibungen auf Anlagen und B
gungen (im Vorjahre 2,80 Mill. RM. auf Anlagen) zu vern
und den Reſt von 80 000 RM. zuſammen mit dem Gewinnv
aus 1930 von 176 888 auf neue Rechnung zu übertragen (in
jahre 7 Prozent Dividende).

Die Generalverſammlung der Buntpapierfabrik A.=G.
fenburg, genehmigte einſtimmig den Abſchluß für das Geſchäf
1931 und beſchloß, den entſtandenen Verluſt von 276 752 RA
dem Sonderreſervefonds zu decken. Der Aufſichtsrat wurde
ner bisherigen Zuſammenſetzung wiedergewählt.

Diehmärkke.

Die Leipziger Herbſtmeſſe 1932 wird Sonntag, den 28. 2
beginnen. Die Textilmeſſe dauert bis einſchließlich Mittwo
31. Auguſt, die übrigen Zweige der Muſtermeſſe und die gleie
ſtattfindende Meſſe für Bau= Haus= und Betriebsbedar
einſchließlich Donnerstag, den 1. September.

Mainzer Viehmarkt vom 22./23. Mai. Auftrieb: 25 Ochſen,
16 Bullen, 548 Kühe oder Färſen, 370 Kälber, 780 Schweine.
Marktverlauf: In allen Viehgattungen ruhig, bei Großvieh Ueber=
ſtand
, bei Schweinen und Kälbern langſam geräumt. Preiſe pro
50 Kilogramm Lebendgewicht in RM.: Ochſen a1) 3033, b2) 20
bis 25; Bullen c) 2025; Kühe a) 2026, b) 1722, c) 1518;
Färſen (Kalbinnen) a) 2832; Kälber c) 3640, d) 3235;
Schweine b) und c) 3941, d) 3539.

Ein neuer ſchweizeriſcher Bundesratsbeſchluß über die
fuhrbeſtimmungen ſieht eine Reihe von Waren vor, die tei
Bewilligung, teils nur zu einem höheren Zollſatz ohne Bewil
eingeführt werden dürfen. Es ſind dies: Obſt und geni
Beeren (friſch), friſches Gemüſe wie Kohl, Gelberüben, Eßzw
Tomaten, Artiſchocken, Spargel, grüne Bohnen und Erbſen
Trüffel; Reißverſchlüſſe, Rollager und Kugeln aus Stahl
Reißzeuge.

Berliner Kursbericht
vom 24. Mai 1932

Deviſenmarkt
vom 24. Mai 14

Die Frankfurter Börſe war zur Eröffnung ausgeſprochen
matt und unſicher. Es hat ſich an der innen= und außenpolitiſchen
Unklarheit wenig verändert, wobei beſonders die Eröffnung des
Preußiſchen Landtages immer noch gewiſſe Beſorgniſſe auslöſte.
Weiterhin drückte die bevorſtehende öſterreichiſche Moratoriums=
erklärung
auf die Stimmung. Börſentechniſch kam dazu, daß zahl=
reiche
Privatkunden zur Abwicklung ihrer Terminengagements für
Mitte Juni bereits jetzt freiwillige Verkäufe vornehmen oder auch
zwangsweiſe ausführen ließen. Allerdings ging die Spekulation
nach Beendigung der erſten Verkaufsorders zu Deckungen über, ſo
daß an den Hauptmärkten die Anfangsverluſte wieder ausgeglichen
wurden. Im ſpäteren Verlaufe blieb die Börſe eher unſicher und
ſchwankend, wobei Mitteilungen über die Lage im Wintershall=
Konzern mit angeblich hohen Verpflichtungen mitſprachen. J.G.
Farben eröffneten zunächſt 2 Prozent ſchwächer, glichen jedoch raſch
wieder dieſen Verluſt aus und ſchwankten ſpäter auf der Vor=
tageshöhe
von 82½821 Prozent. J.G. Farben=Bonds ½ Pro=
zent
niedriger, auch Erdöl trotz der Dividendenerwartungen 1 Pro=
zent
ſchwächer. Kunſtſeide lagen matt, Aku verloren 2 Prozent.
Auch Zellſtoffwerte niedriger, ſo Waldhof um 1 Prozent nach=
gebend
. Schiffahrtswerte kaum verändert. Nordlloyd verzeichnet
jetzt einen 2 Prozent höheren Kurs als Hapag. Heute werden
die Beſchlüſſe aus der Bilanzſitzung der beiden Unternehmungen
erwartet. Von ſonſtigen Transportwerten verloren Verkehrs=
weſen
2½ Prozent, Reichsbahnvor. Prozent. Ziemlich wider=
ſtandsfähig
lag der Elektromarkt. Gesfürel gewannen ½ Sie=
mens
1½ Prozent. Auch der Montanmarkt war durchweg ſehr gut
behauptet bei vereinzelten Kursbeſſerungen um den Bruchteil
eines Prozentes. Nur Mannesmann 1 Prozent ſchwächer. Kali=
werte
ſchwächer. Auch der Salzdetfurth=Konzern durch die Dis=
kuſſionen
um Wintershall beeinflußt, Weſteregeln 2½, Salzdet=
furth
1½ Prozent niedriger. Von Einzelwerten gaben Holzmann
erneut um 1½ Prozent nach. Offenbar werden die Dipidenden=
ausſichten
wieder geringer beurteilt. Beſchlußfaſſung hierüber er=
folgt
dieſen Samstag. Am Anleihemarkt zeigten Alt= und Neu=
beſitz
eine leichte Erholung. Schuldbuchforderungen bei kleineren
Schwankungen kaum verändert. Dagegen kommt am Pfandbrief=
markt
nach wie vor etwas Material auch zu ermäßigten Kurſen
heraus. Am Deviſenmarkt liegt die Reichsmark wiederum ſchwä=
cher
und ging gegenüber dem Dollar unter Parität bei 23,75
gegen 23.90 vor wenigen Tagen.
An der Abendbörſe herrſchte wieder ſtilles Geſchäft. Die im
Verlauf der Mittagsbörſe einſetzenden Deckungen haben ganz auf=
gehört
. Es machte ſich an den einzelnen Märkten eher wieder
Abgabeneigung bemerkbar, ſo daß die Kurſe wieder ſchwächer
lagen. Die für morgen bevorſtehenden Abſtimmungen im Preußi=

Berl. Handels=Geſ.
Danatbank. ...
Deutſche Bank u.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A.E.G.
Bahr. Motorenw.
C. P. Vemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas

Vch
19.

34.75

19.
10.125
18.
11.375
21.50

32.50
18.
11.75
85.875
73.75

Mee
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Untern.
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Koksw.
Orenſtein E Koppell

Refe
58.
81.125
39.25
48.
36.25

23.50

38.
82.25
22.125.
34.50
21.125
32.
20.375

Mauee
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtof
Verein. Stahlwerkel
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nnrb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werke
Lindes Eismaſch.
VogelTelegr. Drahtl
Wanderer=Werke

we
25.
141.75
51.25
58.
14.25
93.
19.

24.75

15.50

13.625
28.

Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſ
Sofig
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stocholm
London
Buenos=Aires
New York
Belgien
Italien

Paris

Währung

100 finn. Mk.
100 Schilling
100 Tſch.Kr.
100 Pengö
100 Leva
100 Gulden
109 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2.Sta.
1 Pav. Peſo
Dollar.
100 Belga
100 Lire
100 Franes

Geld

7.123
5195
12.465

3,057
170.88
77 32
84.42
79.12
15.49
0.9c9
4.209
58.99
21.,68
16.Sos 1

Riict

7.137
52.05
12.495

3.063
171.0.
77.4e
84.50
79.39
15.53
100=
4.277
59.11 I.
21.67
16.645l=

Schweiz
Spanien
Danzig
Japan.

Rio de Frnetrolt
Fugoſlawien. 1
Vortugal t
1
Athen
Iſtambu
Kairo.

Kanada
1
urugnah

Jsland.
Tallinn (Eſtl.)
Riga

Währung
100 Frankenl
100 Peſetas
100 Gulden
1 Yen
Milreis
00 Dinar
100 Escudosl
100 Drachm.
1türk. *
t ägypt. 2
1canad. Doll.)/
Goldpeſo
100 isl. Kr.
100 eſtl. Kr.
100 Lats

Gel
32.14
34 6
22.,6
1.3
0.3.
7.4I
14,0
2.9
20
15.9
3.65
9.
103.

t, Fliale der Dresdner 9

Frankfurter Kursbericht vom 24. Mai 1932.

680 Dtſch. Reichsanl
v.27
5½%Intern. ,
6%Baden .....
69 Bayern .....
69 Heſſen.......
690 Preuß. Staat.
62 Sachſen.

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. 4½, Ab=
löſungsanl
..
Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub.)

Deutſche Schutzge=
bietsanleihe
.

6%Baden=Baden.
6% Berlin. ..v. 24
6% Darmſtadt . . .
6% Dresden v. 26
620 Frankfurt a.M.)
Schätze v. 29
v. 26
S8Mainz .=
6% Mannheimv. 27
6% München v. 29/
6% Wiesbaden v. 28

6% Heſſ. Landesbkl.
68 Goldoblig
5½% Heff. Lbs.=
Hyp.=Bk.=Lignid.
4¾% Kom.=Obl.
6% Preuß. Lds.,
pfbr.=Anſt. G. Pf.
670 J Goldobligl

Rie

54
54.25
59.5

48
14
61

38.25

3.00

2.30

W0 Mi
Bk. Girozentr. für
Heſſen, Goldobl.)
69 Kaſſeler Land.
kredit Goldpfbr.
6% Naſſ. Landesbk.
5½% Ligu. Obl

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
*AuslSer. I
Ser,II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).

41

48.25

41

71.5
52.25

65.5

71.5
57

60o Berl. Hyp.Bk.)
5½90 Liqu.=Pfbr.
6% Frkf. Hyp.=Bk.
5½2% Lig.Pfbr.
6% Goldoblig.
69
Pfbr.=Bk.
5½
Liqu.
6% Mein=Hyp.=Bk.)
5½%0 Lig. Pfbr.,
6% Pfälz. Hhp.=Bk.
5½% 7 Lig. Pfbr.
6% Rhein. Hyp. Bk.
51/.%0 Lig. Pfbr.,
69
Goldoblig.
6% Südd. Bod.
Cred.=Bank.
g Lig. Pfbr.
72 Württ. Hyp.=B.

2Daimler=Benz
620 Dt. Linol. Werke
6%Mainkrw. v. 26
6%Mitteld. Stahl.
6% Ver. Stahlwerkel

Ge

71.5
74.5
77.25

357,
49

5.25

77.5
52,5
71.5
81.25
76
n65
76

57

76.5
78

39
64.75
72.25
46

R

J. 6. Farben Bonds

5%0 Bosn. L E.B.)
L.Inveſt.
3% Bula. Tab. v.02
41/.% Oſt. Schätze
420 Oſt. Goldrentel
5% vereinh. Rumän
41.%

4% Türk. Admin.
4% 1. Bagdad
48 Zollanl.
4.% Ungarn 1913
1914
Goldr!
1910
49
Aktien

Rla. Kunſtzide Uniel
A. E. G. ..... . ...
AndregeNoris Zahn
Aſchaffba.Brauereil
Zellſtoff
Bemberg, J. P..
Bergm. El.=Werke
BrownBoverickCie.
Buderus Eiſen....
Cement Heidelbergl
Karlſtadt.
J. G.Chemie, Baſell1
Chem.Werke Abert
Chade ........
Contin. Gummiw.
Linoleum
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr. ..
Erdöl ......!

A

84

8.75
8l.

4.1
7.8
3.55
1.75
2.15
2.15
4.25
4.7

21
60

21.75
32

21

40,5

133.5
26.5

85!),
26

*

Dt. Gold=u. Silber=
ſcheide
-Anſtalt x27
Linoleumwerkel 28.5
Eiſenhandel...
Dhckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Gektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft/ 60.25
Eſchw. Bergwerk..
EzlingenMaſchinen/ 12.5
Faber & Schleicher
F. G. Farbeninduſtr. 81.5
Feinmech. (Fetter)
Felt. & Guilleaumel 36.25
Frankfurter Hof.
Gelſenk. Bergwerl 39
Geſ f.elektr. Untern 47.25
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinenl 17.
Grün & Bilfinger.
Dafenmühle Frkft. 40
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau/ 37
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb. 28
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer.. ...
Hochtief Eſſen ..../ 44
Holzmann, Phil. 37.5
Zlſe Bergb. Stammſ
Genüſſel
9.9
Junghans ....
Kali Chemie .....
Aſchersleben 83.5
Karſtadt, R.
6.5
Klein, Schanzlin . . 32
Klöcknerwerke ....
Knorr C. H.. ....!

Hii
Laurahütte ...."
Lech, Augsburg...
Löwenbr. Münch.
Lutz Gebr. Darmſt
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=B
Mannesm: Röhren
Mansfeld Bergb.
Metllageſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Oberbedarf ....."
Phönix Vergbau.
Reiniger, Gebbert
Rh. Braunfotzlen=
Elektr. Stamm
Stahlwerke ..
Riebeck Montan. .
Roeder Gebr.
Rütgerswerke.
Salzdetfurth Kali :/142
Salzw. Heilbronn
Schöfferhof=Bind.. 11
Schramm, Lackſbr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr. ..
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.)
Siemens & Halske.!
Südd. Zucker=A. G.
Tellus Bergbau...
Thür. Liefer.=Geſ.)
Tietz Leonhard ...
nnterfranken ....
Ver. Stahlwerke ..
Ultramarin ..
Voigt & Haeffner.
Wahß 2 Frehtag.

10.5
140

&
78

25.25

UFI,
50

65
36.5

R

1o

44
51.5

103.5

1as

21.5
4.5

Me
Zellſtoff Waldhof.
Memel

Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank.. .
Bk. f. Brauinduſtr.
BarmerBanwverein
Bayer. Hyp. u. W.
Berl. Handelsgeſ.=
Hypotherbl.
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nat.Bk.
Dt. Bank und Die
Dt. Eff. u. Wechſel
Dresdner Ban1.=
Frankf. Ban) ..
Hyp.=Ban1 ..
Mein.Hyp. Ban1.
Pfälz. Hyp.=Ban
Reichsbank=Ant. .
Rhein. Hyp.=Bank
Sübd. Bob.=Cr.Bt
Württb. Notenban.

A.-G. ſ. Verkehrsw
Allg. Lokalb. Kraftn
726 Dt. Reichsb. Bz
Hapag ......"
Nordd. Llohzd.. ..
Südd. Eiſenb.=Ge

Allianz. u. Stuttg
Verſicherung ..
Berein.Ver
FrankonaRück=u.9
Mannh. Verſich.

Otavi Minen ..
Knnnne

Die Firma Kreuger u. Toll und zwei ihrer Tochtergeſel
ten, die Sefo und die U. S.A., haben geſtern beim Stockh.
Stadtgericht die Einleitung des Konkursverfahrens bean
Das Gericht genehmigte dieſen Antrag ſofort und ernannt
Präſidenten des Kreuger=Unterſuchungsausſchuſſes, Prof.
zum Konkursverwalter. Die drei Geſellſchaften haben gleick
auch um die Aufhebung des Moratoriums bei der Regierung
geſucht. Dieſe wird wahrſcheinlich am Freitag erfolgen.
Einer dritten Tochtergeſellſchaft, der Angsvik, gelang e=
ihren
Gläubigern zu einem Ausgleich zu kommen. In dieſen
beſteht daher die Notwendigkeit zur Eröffnung eines Konku
fahrens nicht.

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voch, 25. Mai 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 144 Seite 11

aul Bennings graber Feind.

Roman von
Rurt Siodmak

(Nachdruck verboten.)

Cophright by Carl Duncker Berlag, Berlin 1931

guſt 1

ging nervös und ein wenig aufgeregt am Bahnſteig
ab. Viktoria mußte mit dem Zug aus Florenz kommen.
nd bevor, man mußte mit Viktoria ſprechen, heute war
des Umſchwunges, des großen Aufräumens. Man ging
Schlacht, in der die Sieger und Beſiegten ſchon be=
waren
aber trotzdem, auch dieſe Schlacht mußte ge=
werden
. Neben Juſt ſchritt Direktor Blackmann, in
irs wie ein Engländer und mit einem Bärtchen wie ein
e. Er trug ein Monokel, und Juſt war darüber heim=
oſt
. Denn erſt ſeit heute trug Blackmann ein Monokel.
ſt erinnerte ſich, daß Blackmann ſehr gute Augen beſaß,
als Juſt oft lieb war. Aber Blackmann war heute
beiden Fahrer werden nicht eintreffen, ſie werden eine
nitten auf der Gotthardſtraße haben und zu ſpät kommen.
ma wird nur zwei Räder ſtatt vier in das Rennen
und dieſe zwei werden unſere Bereifung tragen. Black=
tzte
ſein Monokel wieder ein, das er beim Sprechen vor=
entfernt
hatte.
ſchwieg, um Blackmann weiter reden zu laſſen. Black=
atte
ſo Gelegenheit, ſeine Tätigkeit in das richtige Licht
i. Die anderen ſind Ausländer und fahren ſämtlich auf
iſcher Bereifung. Wir müſſen das Ausland mit unſeren
erobern, das Ausland iſt wichtig!
ürlich war das Ausland wichtig, aber man ſoll allgemeine
iten nicht als Neuigkeiten vorbringen!
e Ruſſen ſind da, ich habe den Spitzbart von der
delegation geſehen, er bleibt auf der Hälfte der Strecke,
Martino, dort ſind auch mehrere andere Herren ver=
man
ſitzt dort ſehr gut, hat eine wunderbare Aus=
d
die Räder kommen dort vorbei.
sgezeichnet, wir werden dort unſer Hauptquartier auf=
hmer
von Ranſtatt iſt auch da‟ Blackmann kicherte un=
lt
, die Reiſe wird ſich für ihn nicht lohnen.
ffen wir, hoffen wir, murmelte Juſt abweſend, denn
ief der Schnellzug ein, die Hotelburſchen formierten ſich
Drahtſeilbahn, die vom Bahnhof in die Stadt führte.
dort ſteigt Viktoria aus.
äckträger in bunten Mützen und weiten dunklen Hoſen
gten ſie tatenhungrig, ſtürzten auf das Gepäck und
n die Koffer auf einen kleinen Wagen.

Viktoria hatte Juſt bemerkt. Juſt ſah, daß ſie ſchlanker ge=
worden
war. Juſt begrüßte ſie ernſt und höflich, er war etwas
kleiner als ſie, ſehr ausgeſucht gekleidet, ein wenig zu korrekt,
zu modern, er ſah zu neu aus, ein Kavalier aus einem
Modeheft.
Iſt Frank da? fragte Viktoria. Sie freute ſich auf das
Wiederſehen mit Frank, ſie wäre keinesfalls hier ausgeſtiegen,
nur um Juſt zu treffen.
Frank iſt hier, erklärte Juſt ein wenig verärgert, daß ihre
Begrüßung eine Frage nach dem Bruder war, wir werden ihn
ſchon noch ſehen. Die Ranſtatt=Werke halten ihn ſicherlich für
unentbehrlich, er muß eine große Nummer geworden ſein. Er
hat nicht einmal Zeit gehabt, mich zu begrüßen.
Viktoria blickte Juſt erſtaunt an. Seit wann legte Juſt
Wert darauf, von Frank begrüßt zu werden?
Ich hoffe, daß du mich jetzt begleiten kannſt Juſt winkte
ſeinen Wagen heran, in einer Stunde beginnt das Rennen.
Ich treffe mit den Herren der Ruſſenkommiſſion zuſammen, und
es wäre ſehr nett von dir, wenn du mitkommen würdeſt!
Sie ſtiegen in das wartende Auto, das in die Straße nach
Paradiſo einbog.
Juſt lehnte ſich aufatmend zurück. Es war ſehr angenehm,
den Ruſſen zu zeigen, daß man eine ſchöne, elegante Frau be=
ſaß
, und dieſe Frau ihrem Manne zur Seite ſtand. Man muß
Geſchäfte auf freundſchaftlicher Baſis erledigen, aus dem
Familienkreis heraus, ſie laufen dann glatter, man macht ſich
gegenſeitig weniger Schwierigkeiten.
Das Geſchäft mit den Ruſſen iſt in Ordnung, erklärte
Juſt ruhig, mit gleichmütiger Stimme, als habe er niemals
mit einem Fehlſchlag gerechnet.
Weißt du das ſo genau? Viktoria horchte auf, ſie kannie
dieſen Ton, fürchtete ihn, hinter dieſem Ton ſteckten Hinter=
gründe
, die ſie oft erſchreckt hatten.
Der Wagen rollte an dem mächtigen Majeſtic=Hotel vor=
über
, deſſen Fenſter von Gäſten beſetzt waren, die auf den Be=
ginn
des Rennens warteten.
Ich denke, Ranſtatt bewirbt ſich auch um den Auftrag?
fragte ſie wie beiläufig. Sie mußte an Ralf denken, wie oft
hatte ſie an Rohmer gedacht. Hatte ſich Rohmer von dieſem
Wettbewerb zurückgezogen?
Die Räder mit Ranſtattbereifung laufen nicht mit Juſts

Stimme war noch gleichgältiger geworden, die Fahrer ſind
nicht eingetroffen!
Man mußte ihr alles erzählen, das war ſeine Taktik vom
erſten Tage ſeiner Ehe an, man mußte ſie zur Mitwiſſerin, zur
Mitverſchworenen machen.
Daß die Fahrer nicht kommen, hat mich eine Kleinigkeit
gekoſtet, ſo eine Panne auf dem Sankt Gotthard iſt teuer! Seine
Stimme bebte vor Genugtuung. Sie ſollte ihn nicht unter=
ſchätzen
, ſie ſollte Achtung vor ſeiner Energie bekommen, die vor
keinem Schritt zurückſchreckte.
Nennſt du das Konkurrenzkampf? Ob Rohmer auch mit
ſolchen Mitteln arbeitete? Nein dazu war er nicht fähig
Rohmer ging immer geradeaus. Sie ſah ſeine ernſten, klaren
Augen, ſeinen feſten Mund, die ruhigen Bewegungen ſeiner
ſtarken Hände. Rohmer war den Liſten Juſts nicht gewachſen.
Jeder ſchützt ſich ſo gut er kann. Juſt zuckte die Achſeln.
Geld, das iſt die Hauptſache, ich muß dieſe Rennen machen,
ich habe Aufträge bitter notwendig! Uebrigens hat Blackmann
dieſe Sache in die Wege geleivt, man braucht nicht nur einen
Kopf, der denkt, ſondern auch Hände, die das Geld zahlen.
Ich weiß von nichts, alles hat Blackmann auf eigene Kappe
gemacht übrigens Rohmer hat die Nummern ſechs und
ſieben bekommen, kein Wunder wenn ſeine Sache nicht klappt
Er war mit ſich zufrieden.
Immer ſprach er von Rohmer, wenn er die Ranſtatt=Werke
meinte. War es perſönlicher Haß?
Rohmer hat den alten Ranſtatt doch wahrhaftig herum=
bekommen
. Er hat mein Angebot abgelehnt. Jetzt werde ich
ihn fertigmachen
Der Wagen fuhr einen ſteilen Weg zum Ufer hinab. wendete
auf der glatten Straße, ſchoß weiter, an Hotels vorüber, der
Rennſtraße zu, die See und Felſen trennte.
Der Wagen wendete ſich vorſichtig nach links, fuhr dann
durch eine Einfahrt. Viktoria zuckte zuſammen; ein furchtbarer
Schrei fiel vom Himmel. Juſt lachte. Ueber ihnen, auf der
Mauer, ſaß ein Pfau. Jetzt ſchrie er wieder, grell, kreiſchend
und legte ſeine langen Federn zuſammen.
Eine lange Wagenreihe war im Hof aufgeſtellt. Der kleine
Garten des Lokals wendete ſich dem See zu, der ſich weit, tief
abfallend, mit ſtumpfen Kegelbergen und einer langen wuchtigen
Bergkette am Horizont, ſchillernd und dunkelblau dahinzog, von
weißen Schaumſtraßen durchzogen, Schiffsſpuren, die den Ein=
druck
machten, als hätte ein großes, unſichtbar ſchwimmendes
Tier ſeinen Rücken hinausgereckt.
Viktoria ſtarrte auf die Wunderlandſchaft, die ſich ihr dar=
bot
, wie künſtlich und formvollendet aufgeſtellt, unwirklich ſchön
wie ein Kindermärchen, kuliſſenhaft, bunt, verſchwimmend wie
ein Zauberbild, das ſofort verſchwinden kann.
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