Ginzelnmmmmer 10. Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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vöchentlich 2maligem Erſcheinen vom 1. April
ſo. April 2.— Reichsmark und 20 Pfennig
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nen 2.20 Reſchsmart frei Haus. Poſtbezugspreis
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Frankfurt a. M. 4301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuffrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten m mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſiattet.
Nummer 118
Donnerstag, den 28. April 1932.
195. Jahrgang
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 23 Reichspfal
Finanz=Anzeigen 35 Reichspfg. Rellamezeile (92 mm
breit/2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 35 Reſchdwg.
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zeile 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmare
(41 Dollar — 420 Markl — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw erliſcht
ſede Verpſiſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichticher Beitreibung fäll jeder
Rabatl weg. Bankionto Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Tardieu reiſt nicht nach Ge
ien angeblich erkrankk. — Ausſprache der Großmächke über Abräſtung, Schulden,
und Donanpläne nunmehr ohne Tardien.
Akionen
Tardieus Abſage.
Paris, 27. April.
die vielen Reden und Reiſen der letzten Wochen haben den
terpräſidenten Tardieu ſo ſtark ermüdet, daß ihm die Aerzte
ufig ſtrengſte Ruhe empfohlen haben. Tardieu iſt ernſtlich
ner Kehlkopfentzündung erkrankt. Er wird weder am
erstag in Belfort die beabſichtigte große politiſche Reve
noch am Freitag, wie urſprünglich geplant, nach Genf
er franzöſiſche Miniſterpräſident hat ſich infolgedeſſen
ge=
gen geſehen, an den ſtändigen franzöſiſchen Vertreter beim
bund, Paul=Boneour, folgendes Telegramm zu ſenden:
Ich wäre Ihnen ſehr verbunden, wenn Sie den Herren
on, Macdonald, Dr. Brüning und Grandi folgende
Mit=
g machen wollten: Als ich geſtern den Wunſch meiner
en, mich am Freitag in Genf zu ſehen, erfuhr, habe ich,
Ach leidend, zugeſagt. Aber die ſtarke Kehlkopfentzündung,
er ich befallen bin, hat ſolche Fortſchritte gemacht, dan
Arzt mir formell dieſe beiden Nachtreiſen unterſagt. Er
tet mir ebenfalls die politiſche Rede, die ich morgen in
t halten wollte. Sie wird in meinem Namen von einem
Regierungskollegen verleſen werden. Er verordnet mir
f weiteres Schweigen und völlige Ruhe. Ich bin hierüber
tlich, aber ich kann nichts dagegen tun. Ich bitte Sie,
Kollegen mein freundſchaftliches Bedauern zum
Aus=
bringen zu wollen.
Die auf Freitag anberaumte und auch in Deutſchland mit
Spannung erwartete Ausſprache zwiſchen den
Miniſter=
nten und Außenminiſtern der Großmächte wird alſo nun
Tardieu vor ſich gehen müſſen. Der Leiter der franzöſi=
Politik iſt plötzlich erkrankt. Es muß dahingeſtellt bleiben,
ſich lediglich um eine der bekannten diplomatiſchen
Er=
ngen handelt, weil Tardieu der ihm offenſichtlich nicht
an=
nen Auseinanderſetzung aus dem Wege gehen wollte. Der
aniſche Staatsſekretär des Aeußeren hatte ja ſeine „guten
e” angeboten und dieſe Konferenz angekurbelt, was ganz
nte politiſche Schlüſſe zuläßt. Offiziell wollte man ſich
eitag über die Abrüſtung ausſprechen, es liegt aber doch
r Hand, daß man um das Schulden= und
Repa=
insproblem nicht herumkommt, und daß man
ſer Gelegenheit auch wirtſchaftliche Dinge, namentlich die
er Kataſtrophe drängenden wirtſchaftlichen Nöte des
juraumes behandeln würde. Das muß nun ohne
ieu geſchehen. Infolgedeſſen wird man wohl kaum der
gskonferenz maßgebende Bedeutung zumeſſen können und
ntſcheidung ſelbſt wird vertagt werden bis zu einem
n Zeitpunkt, allerdings könnte ſie bereits in einer ganz
1 nten Richtung vorangedrängt werden, was Herr Tardieu
Amnem Fernbleiben gerade verhindern wollte.
Eindruck der Erkrankung Tardieus in Genſ.
1e Nachricht, daß der franzöſiſche Miniſterpräſident Tar=
Sſegen Erkrankung verhindert iſt, Ende der Woche nach
Su kommen, wurde am Nachmittag in den Wandelgängen
Urüſtungskonferenz lebhaft beſprochen. Eine Verſchiebung
ſiſchen Brüning, Stimſon, Macdonald und Tardieu für
Ely vorgeſehen geweſenen Beſprechung wird für unwahr=
Ech gehalten. Zudem verlautet in amerikaniſchen Kreiſen,
a4imſon ſeine Abreiſe für Freitag feſtgeſetzt habe. Er werde
Aeitag abend Genf verlaſſen, um nach kurzem Aufenthalt
Riviera in Cannes einen italieniſchen Dampfer zu
I. Ob. der Reichskanzler ſeine für Freitag in Ausſicht ge=
Ane Abreiſe nach Berlin nunmehr früher antreten wird, iſt
Aicht bekannt. An den Reiſedispoſitionen Macdonalds
Aich inſofern kaum etwas ändern, als der engliſche
Premier=
r von Anfang an mit ſeinem Aufenthalt in Genf bis Ende
Hifenden Woche gerechnet hate.
Pariſer Unkerſtükung für Tardien.
8 „Journal des Débats” begrüßt den Entſchluß Tardieus,
ſeines Geſundheitszuſtands nicht nach Genf zu fahren,
ichſt. Die Staatsmänner in Genf, ſo ſchreibt das Blatt,
ſich etwas freundſchaftlicher zeigen können, als den
fran=
n Miniſterpräſidenten verhindern zu wollen, ſich ganz dem
aldzug zu widmen, der ſich nur alle vier Jahre ereigne.
E nen Tag komme es außerdem bei dieſen Genfer
Ver=
ſigen nicht an, die ſo ſchlecht eröffnet worden ſeien. Gute
* könne man unter ſolchen Bedingungen doch nicht leiſten
91 habe zuerſt dieſem „Druck” nachgeben wollen. Am Ende
jedoch eingeſehen, daß ſein Geſundheitszuſtand ihm nicht
dieſem inopportunen Ruf Folge zu leiſten. Man brauche
edauern über die Enttäuſchung auszudrücken, das die
* Unterhändler empfinden werden.
hr aufſchlußreich in dieſer Beziehung iſt der heutige
Leit=
des „Temps” in dem gefragt wird „Wie können die
und die franzöſiſche Theſe angenähert werden?” Wo
in Kompromißmöglichkeiten bei ſolch ſich widerſprechenden
Auen? Ein Irrtum ſei es, die von den Mächten
ein=
hene Stellung durch verſteckte Manöver zu durchbrechen zu
en. Wenn man in gewiſſen engliſchen Kreiſen mit einem
aren Gleichmut die rechtliche Rüſtungsgleichheit für
land und eine Politik des Reinemachens hinſichtlich der
tionen ins Auge faſſe, was tatſächlich dem gleich kommen
daß man die Reviſion der wichtigſten Klauſeln des
eer Vertrages zur Diskuſſion ſtelle, dann dürfe man ſich
iner Hoffnung hingeben, daß es gelingen werde, hierzu
llonen zu bewegen, welche ſich bewußt ſeien, was eine
ſacht über die Sicherheit Europas erfordere,
Flokkenkonflikk
im Genſer Flokken=Ausſchuß.
Am Linienſchiffe. U-Booke und Flugzeugmukkerſchiffe.
Genf, 27. April.
Im Marineausſchuß der Abrüſtungskonferenz ergab ſich am
Mittwoch eine große Verſchiedenheit der Auffaſſungen über die
Bewertung der einzelnen Schiffstypen; der Nachdruck, mit dem
die Delegationen ſich für die Beibehaltung der einen oder
anderen Kategorie einſetzten, zeigte deutlich, daß auch in dieſem
Ausſchuß jedermann unter qualitativer Abrüſtung die
Abſchaf=
fung und nicht die Internationaliſierung verſteht.
Der amerikaniſche Delegierte erklärte, daß der Begriff
An=
griffswaffe mit Ausnahme der U.=Boote auf die Flotte
über=
haupt nicht anwendbar ſei. Das Ziel des Seekrieges ſei die
Beherrſchung des Meeres und die Schädigung des feindlichen
Handels; er richte ſich alſo ſeinem Weſen nach nicht gegen die
nationalen Verteidigungswerke, noch gegen die Zivilbevölkerung.
Der Vertreter Italiens ſtellte ſich auf den Standpunkt
Deutſchlands und verlangte gleichfalls Abſchaffung der
Linien=
ſchiffe, der Unterſeeboote und der Flugzeugmutterſchiffe, machte
jedoch die Abſchaffung der Linienſchiffe von der Abfchaffung der
Unterſeeboote abhängig.
Gegen die Abſchaffung der U.=Boote ſprachen ſich Polen,
Japan und Finnland aus. Der Vertreter Japans forderte
da=
gegen die Abſchaffung der Flugzeugmutterſchiffe als einer
be=
ſonders gefährlichen Angriffswaffe. Im Gegenſatz zu den
amerikaniſchen Exklärungen wies der Vertreter der Sowjetunion
darauf hin, daß gerade die Linienſchiffe vermittels der Blockade
oder durch Vorbereitung einer Invaſion als Angriffswaffe und
als Berdohung der Zivilbevölkerung wirken könnten. Er wies
ferner darauf hin, daß die Abſchaffung einzelner Schiffskategorien
nicht genüge, ſondern mit einer Einſchränkung der Tonnage der
verbleibenden Kategorien verbunden ſein müßte, wenn die
Ab=
rüſtung ihr Ziel erreichen wolle.
Schließlich beantragte der holländiſche Delegierte, daß auch
die Kontaktminen als ſtändige Gefährdung der Zivilſchiffahrt
auf die Liſte der abzuſchaffenden Waffen geſetzt werden.
Deukſchland fordert
Anerkennung der Lufiwaffe als Angriffswaffe.
Der Genfer Luftfahrtausſchuß iſt am Mittwoch zum erſten
Male zuſammengetreten.
Der deutſche Vertreter, Miniſterialdirektor Brandenburg,
ſtellte den Antrag, unter den vom Hauptausſchuß bezeichneten
Ge=
ſichtspunkten die geſamte Militärluftfahrt zu prüfen und
ent=
ſprechende Vorſchläge auszuarbeiten. Er wies darauf hin, daß die
Aufgabe dadurch erleichtert werde, daß in den
Friedensver=
trägen von 1919 eindeutig die Waffen
bezeich=
net worden ſeien, deren Abſchaffung wegen ihres
Offenſivcharakters als eine unerläßliche
Ab=
rüſtungsmaßnahme angeſehen wurde. Die Luftwaffe
habe nach dem Urteil aller militäriſchen Kreiſe außerordentlich
gewonnen. Der ungeheure Ausbau der Militärluftfahrt in den
letzten Jahren überall in der Welt ſei ein eindrucksvoller Beweis.
Deutſchland und andere Mächte hätten die
mili=
täriſche Luftfahrt durch Zerſtörung abgerüſtet
und ſo ein Beiſpiel für diejenigen Maßnahmen
gegeben, die jetzt allgemein als wirkſame
Maß=
nahme durchgeführt werden können. Man dürfe ſich
nicht nur auf die Bombenluftfahrzeuge beſchränken, ſondern müſſe
ſich auch mit den Jagd= und Aufklärungsflugzeugen, die ebenfalls
im Verſailler Vertrag in die qualitative Abrüſtung einbezogen
worden ſeien, beſchäftigen. Der Ausſchuß habe die Pflicht, betonte
der deutſche Vertreter nochmals, konkrete Vorſchläge zu machen.
Miniſterialdirektor Brandenburg brachte ſodann einen
deut=
ſchen Entſchließungsentwurf im Hauptausſchuß ein, nachdem der
Luftfahrtausſchuß erklärt, daß die geſamte Militärluftfahrt zu
Lande und zu Waſſer, ſowie der Abwurf von Kampfmitteln jeder
Art aus Luftfahrzeugen unter die vom Hauptausſchuß bereits
feſt=
gelegte Begriffsbeſtimmung der Angriffswaffe fällt.
Der deutſche Antrag wurde einem Unterausſchuß überwieſen.
Mit ihrem Antrag hat die deutſche Delegation einen
entſcheiden=
den Vorſtoß in der Richtung gemacht, daß auf dem Gebiete der
Militärluftfahrt wirkſam abgerüſtet wird. Der deutſche Antrag
ſpricht klar und präziſe aus, daß die geſamte Militärluftfahrt und
der Abwurf von Kampfmitteln jeder Art aus Luftfahrzeugen den
Gegenſtand wirkſamer Abrüſtungsmaßnahmen zu bilden hat.
Wieder ein franzöſiſches Zlugzeug
über deutſchem Gebiek.
Trier, 27. Aprilg
Erneut hat heute ein franzöſiſches Militärflugzeug die deutſche
Grenze überflogen. Aus der Richtung Diedenhofen kommend,
erſchien heute vormittag gegen 10,30 Uhr ein franzöſiſcher
Doppeldecker über dem Hammelsberg bei Perl an der oberen
Moſel. Das Flugzeug kreuzte mehrfach über dem Ort, flog über
die Grenze nach Frankreich zurück, um nach kurzer Zeit wieder
zu erſcheinen, und zwar an der Stelle, an der geſtern, wie
ge=
meldet, ein franzöſiſches Militärflugzeug notlanden mußte.
Da=
nach kehrte die Maſchine nach Frankreich zurück. Der Vorfall
wurde den deutſchen Behörden gemeldet. Der geſtern
not=
gelandete franzöſiſche Militärflieger befindet ſich noch im
Unter=
ſuchungsgefängnis i Perl.
Weikerer Abbau der Zinsſpanne.
Die Reichsbank hat mit Wirkung ab 28.
April 1932 den Diskontſatz von 5½ auf 5
Pro=
zent, den Lombardſatz von 6½ auf 6 Prozent
ermäßigt.
— Der Beſchluß des Reichsbankdirektoriums, den Diskontſatz,
der erſt am 8. April von 6 auf 5½ geſenkt worden war, bereits
jetzt auf 5 Prozent zu ermäßigen, iſt zum mindeſten überraſchend
gekommen. Die Reichsbank ſcheint mit der zögernden Haltung
in ihrer Diskontpolitik endgültig Schluß gemacht zu haben, indem
ſie ſich ſo raſch entſchloſſen hat, ihren Diskontſatz den Verhältniſſen
anzupaſſen.
Die neue Diskontſenkung hat ihren Grund in erſter Linie in
der günſtigen Entwicklung des Reichsbankſtatus. Die Entlaſtung
auf den Inlandskonten iſt eine außergewöhnlich hohe, indem das
Wechſelkonto gegenüber ſeinem höchſten Stande, von Ende
De=
zember 1931 um mehr als eine Milliarde abgenommen hat. Der
Umlauf an Reichsbanknoten und Rentenmarkſcheinen hat in dieſer
Zeit einen Rückgang um rund 650 Millionen RM. erfahren, und
wenn ſich der geſamte Zahlungsmittelumlauf nur um 150
Mil=
lionen RM. verringert hat, ſo liegt dies an der ſtarken Ausgabe
von Silbergeld, das zuſätzlich zu dem Umlauf an Reichsbanknoten
und Rentenmarkſcheinen getreten iſt. Aber auch in der Qualität
des Wechſelmaterials, welches bei der Reichsbank ruht, iſt eine
weſentliche Beſſerung zu verzeichnen. Die Sparkaſſen und die
Banken haben ſeit Jahresbeginn erhebliche Rückzahlungen auf ihr
Engagement bei der Akzept= und Garantiebank, die aus der
Kre=
ditkriſe herrühren, vornehmen können; infolgedeſſen zeigt das
Ge=
ſamtengagement der Akzept= und Garantiebank, die die ihr
ein=
gereichten Wechſel bei der Reichsbank rediskontiert hat, einen
Rückgang von 1,6 Milliarden RM. Ende 1931 auf 1.1 bis 1,2
Mil=
liarden RM. Da die Akzeptbank inzwiſchen größere Beträge für
anderweitige, hauptſächlich induſtrielle Finanzzwecke zur
Ver=
fügung geſtellt hat, ſo müſſen die effektiven Rückzahlungen der
Banken und Sparkaſſen noch größer geweſen ſein, als es aus der
Abnahme des Geſamtengagements der Akzept= und Garantiebank
hervorgeht.
Man kann annehmen, daß das von der Akzeptbank ſtammende
Wechſelmaterial bei der Reichsbank um mehr als 30 Prozent
ab=
genommen hat, weil die Banken genügend Gelegenheit hatten,
ſich bei den Privatbanken zu refinänzieren. Die in den
Monats=
bilanzen der Kreditbank vom 31. März zum Ausdruck kommende
günſtige Liquidität deutet darauf hin. Die beträchtliche
Ent=
laſtung der Akzept= und Garantiebank, die ein in der Kreditkriſe
des vergangenen Jahres geborenes Inſtitut iſt, um
Kriſenſchwan=
kungen auszugleichen und damit indirekt die Reichsbank, iſt aber
ein klares Zeichen für die Rückkehr des Vertrauens in das deutſche
Kreditgebäude, und je mehr ſich dieſes Inſtitut in normalen
Bankgeſchäften betätigen kann und aus dem ihm bei ſeiner
Grün=
dung bezeichneten Aufgabenkreis der Hilfeleiſtung für die
Kredit=
banken herauskommt, in um ſo höherem Maße vollzieht ſich der
allmähliche Abbau der großen Kriſe des vorigen Jahres, ſoweit
ſie ſich auf das deutſche Bank= und Geldweſen erſtreckt. Die weitere
Entwicklung des Geſamtengagements der Akzept= und
Garantie=
bank iſt alſo der Beobachtung wert, um die Wiederkehr normaler
Verhältniſſe im deutſchen Kreditweſen zu beurteilen. Man kann
mithin verſtehen, wenn die Reichsbank in der erfreulichen
Ent=
wicklung der Inlandskonten ihres Status ein berechtigtes Motiv
zur Vornahme der neuen Diskontſenkung ſieht und wenn ſie dieſe
bereits jetzt vorgenommen hat, wo man ſie allgemein erſt für den
Beginn des Monats Mai erwartet hatte, ſo kommt darin auch
zum Ausdruck, daß das Reichsbankdirektorium die weitere
Enk=
wicklung ebenfalls günſtig anſieht.
Etwas anders ſieht es mit der Deviſenlage und mit dem
De=
viſenkonto der Reichsbank aus. Sie hat bekanntlich in ihren
Be=
gründungen zu den Diskontermäßigungen der letzten Zeit immer
wieder auf ihre Bedenken hingewieſen, die von der Deviſenſeite
her für ihre Diskontentſcheidungen beſtehen. Nun ſind gerade im
Laufe des April weitere Lücken der Deviſenbewirtſchaftung
ge=
ſchloſſen worden, und die Reichsbank glaubt, daß dies genügt, um
ihr die Möglichkeit einer liberaleren, d. h. auf die Bedürfniſſe der
Wirtſchaft eingeſtellten Diskontpolitik zu geben. In dieſem
Zu=
ſammenhang ſpielt die Zinsmarke gegenüber den ausländiſchen
Diskontſätzen eine wichtige Rolle. London und New York liegen
nach der jetzt vorgenommenen Diskontſenkung der Reichsbank um
2 Prozent, Amſterdam und Paris um 2½ Prozent und Zürich
ſogar um 3 Prozent unter dem deutſchen Inlandszinsfuß. In
normalen Zeiten wäre dieſer Zinsunterſchied Anlaß zum
Herein=
ſtrömen erheblicher ausländiſcher Gelder geweſen, die bei der
be=
deutend höheren Verzinſung in Deutſchland Anlage bei uns
ge=
ſucht hätten. Infolge der Deviſenzwangswirtſchaft und auch des
Stillhalteabkommens kann aber heute eine ſolche Wirkung nicht
eintreten. Im Gegenteil. Der Anreiz der deutſchen Schuldner
von Auslandsgeld zur Umwandlung ihrer Valutakredite in
Reichsmarkkredite würde wachſen und damit die geringen
De=
viſenvorräte der Reichsbank ſtark belaſtet werden, wenn nicht eine
ſo ſcharfe Deviſenſperre beſtehen würde. Sicherlich aber finden die
Beſtrebungen um eine Herabſetzung der immer noch zu hohen
Zinsſätze für die Stillhaltekredite, die wenigſtens bisher den
Er=
folg gehabt haben, daß im allgemeinen jetzt 6 Prozent verlangt
werden, in der entſchloſſenen Diskontſenkungspolitik der
Reichs=
bank eine ſtarke Stütze, weil die Zinsſpanne zwiſchen den
nied=
rigen ausländiſchen Sätzen immer geringer wird.
Mit 5 Prozent kann das Diskontniveau, das ſeit der
Wäh=
rungsſtabiliſierung im allgemeinen bei dieſem Satz lag, wieder
als normal bezeichnet werden. Damit iſt der Diskontſatz erreicht
worden, der vor der Bankenkriſe im vorigen Jahre in Kraft war
und ein ſinnfälliges Zeichen für die Rückkehr des Vertrauens und
für das Verſprechen der Reichsbank, der in tiefſter Depreſſion ſich
befindenden Wirtſchaft zu helfen, ſoweit es ihr möglich iſt. Trotz
der fehlenden Zuſammenhänge zwiſchen dem deutſchen Geldmarkt
und den internationalen Geldmärkten iſt natürlich der Reichsbank
ihre raſche Diskontentſcheidung durch das allgemeine Sinken der
ausländiſchen Zinsſätze erleichtert worden. Denn die niedrigen
Geldraten in der Welt und die Tatſache, daß die Geldmärkte
end=
gültig in eine Phaſe der Verflüſſigung geraten ſind, ſind ein
Be=
weis für den, wenn auch vorläufig zögernden Abbau der
Welt=
finanzkriſe überhaupt. Die Bereinigung beginnt ſchneller und
ſchneller, um ſich zu greifen, und man kann nur hoffen, daß di
Verbilligung der Geldſätze weitere Fortſchritte macht. Denn ſie
Seite 2 — Nr. 118
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 28. April 193
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iſt eine notwendige Vorausſetzung für den Wiederaufſtieg nicht
nur der deutſchen, ſondern auch der Weltwirtſchaft; es muß aber
dafür geſorgt werden, daß die Verbilligung allen Kreiſen der
Wirtſchaft zugute kommt, um die Geſchäfts= und
Inveſtitions=
tätigkeit zu befruchten. Daß dies geſchieht, hängt nicht zuletzt von
der Rückkehr des Vertrauens in eine auf Ausgleich gerichtete
in=
erustionale Politik ab.
Zwiſchen Zenkrum
und Aarionalſozialiſten.
Reichskommiſſar oder Beamkenkabinelt in Preußen!
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Die vertrauliche Fühlungnahme zwiſchen Zentrum und
Na=
tionalſozialiſten hat noch nicht begonnen, wird aber zweifellos
in den nächſten Tagen einſetzen. Ihre Ausſichten werden auch in
den Parteien ſelbſt ganz verſchieden beurteilt. Man kann beim
Zentrum wie bei den Nationalſozialiſten deutlich zwei Flügel
be=
merken, die nach verſchiedenen Richtungen drängen. Beim
Zen=
trum der eine, der offenbar auch aus Süddeutſchland Unterſtützung
bekommen hat, und alle ernſthaften Verhandlungen mit den
Na=
tionalſozialiſten von vornherein für hoffnungslos erklärt, der
an=
dere, der wenigſtens auch in Preußen noch einmal einen ehrlichen
Verſuch machen will. Die gleichen Ueberlegungen ſtellt man auch
auf nationalſozialiſtiſcher Seite an. Der bisherige preußiſche
Frak=
tionsführer Kube hat in einer der letzten Sitzungen des alten
Landtages erklärt, das Zentrum würde ſtaunen, wie
realpolitiſch die Nationalſozialiſten nach den
Wahlen denken würden, und in dieſem Zuſammenhang
wird auf den Sinneswandel auch der
Nationalſozia=
liſten in Heſſen gewieſen, die ſich inzwiſchen zu ſachlicher
Arbeit „umgeſtellt” hätten und für die Ausräumung von
Miß=
verſtändniſſen ſorgen würden. Aber es gibt auch andere Kreiſe
innerhalb der NSDAP., die es vorziehen, die Verhandlungen
mit dem Zentrum nicht zu einem Ergebnis kommen zu laſſen und
noch einmal zu verſuchen, im Herbſt mit der übrigen Rechten
zu=
ſammen die jetzt noch fehlenden Sitze für die einfache Mehrheit
zu erreichen.
Dahinein ſpielt natürlich die andere Ueberlegung, ob eine
Regierungsbaſis für Preußen allein denkbar
iſt oder ob nicht Zentrum und Nationalſozialiſten
ausſchlag=
gebendes Gewicht darauf legen müßten, daß die gleiche
Gruppierung auch auf das Reich übertragen wird,
wofür wieder die Frage ausſchlaggebend iſt, ob das Kabinett
Brüning im Reich ſich überhaupt noch halten kann, wenn die
klei=
neren bürgerlichen Parteien ihre Drohungen wahrmachen und
unter die Oppoſition gehen, oder die Sozialdemokraten aus dem
Verluſt ihrer Machtſtellung in Preußen die Folgerung ziehen und
im Reich ebenfalls dem Kabinett Brüning den Krieg erklären.
Aber auch die Sozialdemokraten ſind ſich über ihre
Taktik noch keineswegs im Klaren. Herr Braun
ver=
ſönlich iſt der Auffaſſung, daß ſeine Partei die Wunde aus der
Wahlſchlacht nur heilen kann, wenn ſie eine Zeitlang von aller
Verantwortung frei iſt und durch heimtückiſche Anträge die
Na=
tionalſozialiſten mit jeder nur denkbaren Verantwortung und
Bloßſtellung bepackt. Viele ſeiner Ratgeber ſcheinen jedoch die
Pfründe in Preußen nur ungern verlaſſen zu wollen und ſtellen
ſich darauf ein, daß die Verhandlungen zwiſchen Zentrum und
Nationalſozialiſten ſchließlich doch ſcheitern. Aus ihren Kreiſen
kommt der Rat, daß Herr Braun ſein geſchäftsführendes Kabinett
umgeſtalten und des ausgeſprochenen parteipolitiſchen Charakters
entkleiden ſoll, um nachher eine geeignete Kombination
präſen=
tieren zu können, falls etwa, wenn alle Kombinationen ſich als
unmöglich herausgeſtellt haben, das Reich doch den Weg einer
Art Zwangsverwaltung für Preußen wählen muß.
Hierzu dürfte aber doch heute ſchon feſtſtehen, daß ein
Reichskom=
miſſar, der dann über die Wilhelmſtraße nach Preußen geſchickt
würde, ſicher nicht Braun heißen, wahrſcheinlich auch dem
Zen=
trum nicht angehören würde, ſondern daß wahrſcheinlich in dieſem
Falle alle Anſtrengungen gemacht würden, ein reines
Be=
amtenkabinett für die Verwaltungsaufgaben zuſtande zu
bringen.
Dieſe kurze Ueberſicht zeigt ſchon, wie ſtark die Meinungen
auseinandergehen, und daß es in der Tat unmöglich iſt, über den
Gang der Verhandlungen heute ſchon etwas vorauszuſagen. Sicher
iſt nur, daß ſie ſich ſehr ſchwierig geſtalten und vermutlich mehrere
Wochen vergehen werden, bis ſich die Waagſchale nach der einen
oder anderen Seite ſenkt.
*
Die nationalſozialiſtiſche ſächſiſche Landtagsfraktion hat den
am 17. April erfolglos gebliebenen, von kommuniſtiſcher Seite
ein=
geleiteten Volksentſcheid auf Landtagsauflöſung beim ſächſiſchen
Oberverwaltungsgericht angefochten, da bei der Abſtimmung
ge=
waltige Wahlbeeinfluſſungen und Verletzung des Wahlgeheimniſſes
vorgekommen ſeien.
Vom Tage.
Der Stadtrat von Nürnberg hat in geheimer Sitzung
beſchloſ=
ſen, dem Reichspräſidenten v. Hindenburg das Ehrenbürgerrecht zu
verleihen und die am Gefallenendenkmal im Luitpoldhain
vorbei=
führende Schultheiß=Allee Hindenburg=Allee zu benennen. Der
Herr Reichspräſident hat in einem perſönlichen Schreiben an
Oberbürgermeiſter Dr. Luppe die ihm zugedachten Ehrungen mit
Dank angenommen.
Das deutſche Auswärtige Amt hat die tſchechoſlowakiſche
Re=
gierung eingeladen, Vertreter nach Berlin zu entſenden, um, wie
im März bereits vorgeſehen, die Beſprechungen über wirtſchaftliche
Fragen wieder aufzunehmen.
Im Reichstag hat jetzt die nationalſozialiſtiſche Fraktion
be=
antragt, den Reichspräſidenten zu erſuchen, den Reichstag
aufzu=
löſen. Ein weiterer Antrag verlangt, daß ein
Unterſuchungsaus=
ſchuß zur Unterſuchung der Frage eingeſetzt wird, ob und welche
öffentlichen Mittel für die Hindenburg=Propaganda im
Reichsprä=
ſidentenwahlkampf in Anſpruch genommen wurden. Schließlich ſoll
die Verordnung des Reichspräſidenten über die Auflöſung der SA.
und SS. aufgehoben werden.
Der Unterausſchuß des Reichstagsausſchuſſes für ſozialpolitiſche
Angelegenheiten hat ſich am Mittwoch über die Lage der
Invali=
denverſicherung ausgeſprochen. Es iſt dabei die ſchwierige
Ver=
mögenslage dieſes Verſicherungszweiges erörtert worden. Aus den
Mitteilungen der Regierung ergab ſich, daß bei der
Invalidenver=
ſicherung mit einem erheblichen Fehlbetrag zu rechnen iſt.
Das Verbot von Verſammlungen und Aufzügen unter freiem
Himmel iſt auf den ganzen Freiſtaat Braunſchweig ausgedehnt
worden.
Bei einer Abſtimmung über eine Vorlage zur Bekämpfung
der Arbeitsloſigkeit in der iriſchen Kammer wurde die Regierung
mit 74 gegen 66 Stimmen geſchlagen. Von den Bänken der
Oppo=
ſition ertönten Rufe, die die Regierung zum Rücktritt
aufforder=
ten. de Valera antwortete, wer den Rücktritt der Regierung
wünſche, könne ja einen Mißtrauensantrag einbringen.
Die franzöſiſchen Kammerwahlen finden am kommenden
Sonntag, dem 1. Mai, ſtatt. — Nach der Statiſtik bewerben ſich
um die zu vergebenden 615 Mandate 3817 Kandidaten.
Ernſte Unruhen ereigneten ſich in verſchiedenen Städten
Spa=
niens. In Malaga griffen Streikende das Rathaus an und
plün=
derten mehrere Geſchäfte. In Valencia, Bilbao und Burgos kam
es zu wahren Gefechten zwiſchen Kundgebern und der Zivilgarde.
In Carmona verſuchten Brandſtifter Feuer an ein Nonnenkloſter
zu legen.
Der amerikaniſche Gewerkſchaftsbund ſchätzt die gegenwärtige
Zahl der Arbeitsloſen in den Vereinigten Staaten auf nahezu
acht Millionen. Der Vorſitzende des Gewerkſchaftsbundes fordert
deshalb erneut die Fünftagewoche.
Die chineſiſche Regierung hat ihren Vertreter in Genf. Dr.
Yen, telegraphiſch beauftragt, die von dem britiſchen Geſandten
in Nanking vorgeſchlagene Formel für einen Waffenſtillſtand
an=
zunehmen.
Skrafankräge gegen Frick.
Anklage vor dem Staatsgerichtshof.
Weimar, 27. April.
Der Unterſuchungsausſchuß, der ſich mit Maßnahmen der
thü=
ringiſchen Verwaltung, insbeſondere in der Amtszeit des
ehema=
ligen thüringiſchen Innenminiſters Dr. Frick befaßt, nahm am
Mittwoch die Schlußanträge entgegen. Danach empfiehlt der
Unterſuchungsausſchuß dem Landtag, gegen Dr. Frick
Straf=
antrag wegen Urkundenvernichtung und wegen
Verletzung der Eidespflicht zu erſtatten, ferner ihn
wegen ſchuldhafter Verletzung der Verfaſſung
und der Geſetze vor dem Staatsgerichtshof
anzu=
klagen. Es handelt ſich hierbei um den Verſuch, Hitler durch die
Anſtellung als Gendarmeriekommiſſar von Hildburghauſen die
deutſche Staatsangehörigkeit zu verſchaffen.
Zu dem Punkt „Durchſetzung der Polizei mit
Nationalſozialiſten empfiehlt der
Unterſuchungs=
ausſchuß dem Landtag, auszuſprechen, daß das Verfahren
Dr. Fricks nicht dem Gedanken der Lauterkeit der
Verwaltung entſpricht, weil es die nötige
Un=
parteilichkeit vermiſſen läßt.
Zu den Vorgängen in Gotha bei der Feſtnahme von
Natio=
nalſozialiſten in der Nacht zum 14. November 1931 empfiehlt der
Unterſuchungsausſchuß dem Landtag, auszuſprechen, daß die
Maß=
nahmen des Polizeidirektors Herfurth und des Kommandos der
Schutzpolizei den primitivſten Grundſätzen einer geordneten
Ver=
waltung widerſpricht und eine Begünſtigung der
NSDAP. darſtellt, durch die die Teilnehmer eines verbotenen
Umzugs der Strafe entzogen worden ſind. Der
Unterſuchungsaus=
ſchuß hält es deshalb für notwendig, die Regierung zu erſuchen,
gegen Polizeidirektor Herfurth und Polizeimajor Brandt, beide in
Gotha, das Dienſtſtrafverfahren einzuleiten. Die abſchließende
Sitzung findet am Dienstag, den 3. Mai, ſtatt. Das letzte Wort
in der Angelegenheit wird jedoch das Landtagsplenum zu ſprechen
haben.
Japaniſcher Vormarſch
in der Nordmandſchurei.
Mukden, 27. April
Die japaniſche Armee hat in der Nordmandſchurei unter (
ſatz von drei Brigaden einen groß angelegten Vernichtungst
zug gegen die chineſiſchen Freiſcharler eingeleitet, die ſich g.
die neue mandſchuriſche Regierung auflehnen. Zunächſt bewe
ſich die Truppen, die unter dem Oberbefehl des Generalleutn
Hiroſe ſtehen, in einer umfaſſenden Zangenbewegung nach der
lichen Zone der oſtchineſiſchen Bahn und dem unteren Sung
Gebiet, um die dort zuſammengezogenen, auf rund 20000 M
geſchätzten Aufſtändiſchen zu bekämpfen. Als Beförderungsm
wird der Schienenſtrang und der Waſſerweg benutzt. Die 1.
gade, unter dem Kommando von General Murai, rückt nordw
von Imiento gegen Fangſcheng vor. Sie wird ſich ſpäter mit
unter dem Oberbefehl von Generalmajor Yoda ſtehenden 2.
gade vereinigen, die längs der oſtchineſiſchen Eiſenbahn oſtw
marſchiert. Oberſt Nakamura befehligt die 3. Brigade, die
22 gepanzerten und mit je zwei Feldkanonen beſpickten Fluß
ten den Sungarifluß abwärts fährt. Dieſe Brigade iſt au
dem von vier Kanonenboten der mandſchuriſchen Regierung
gleitet. Die Vorwärtsbewegung geſchieht äußerſt vorſichtig, de
Chineſen Flußminen gelegt haben ſollen.
Ernſte Lage an der chineſiſchen Oſtbahn.
Auf der ſüdlichen Strecke der chineſiſchen Oſtbahn haben
Kämpfe zwiſchen aufſtändiſchen Chineſen und japaniſchen Tru
ſtattgefunden. Die Chineſen beſetzten eine weitere Bahnſta
Der Eiſenbahnverkehr zwiſchen Tſchangtſchun und Charbin
unterbrochen. Auf der Strecke Charbin—Waldiwoſtok be
ſchon ſeit mehreren Tagen kein Verkehr mehr. Auf der öſtl
Strecke der chineſiſchen Oſtbahn verſuchten Chineſen einen n
Bombenanſchlag gegen eine Eiſenbahnbrücke.
Unerhörte Ausſchreikungen der likauiſchen Wa
propaganda.
Zu unerhörten Ausſchreitungen der litauiſchen
Wahlp=
ganda kam es in der vergangenen Nacht in ganz Memel. (
Trupps großlitauiſcher Burſchen durchzogen mit Plakaten
Wahlaufrufen die Straßen, klebten an allen Häuſern und
an öffentlichen Gebäuden Plakate mit litauiſchen Aufrufen
und verſchonten damit nicht einmal die Denkmäler. Dock
gnügte man ſich keineswegs damit, ſondern beſudelte aue
verſchiedenen Straßen die Hauswände mit Teer und bekleht
Fenſter mit Plakaten. Beſonders hatte man es auf das
bäude des „Memeler Dampfbootes” abgeſehen.
Die Polizeibeamten, die den Ausſchreitungen entgegent
wollten, wurden mit Waffengewalt bedroht und mußten
zurückziehen. In ganz Memel herrſcht angeſichts dieſer Vorg
eine ſtarke Erregung.
Zuchkhausftrafe wegen Spiongge
zugunſten Frankreichs.
Stuttgart, 27. Ap
Wegen eines teils verſuchten, teils vollendeten Verbre
des Verrates militäriſcher Geheimniſſe zugunſten
Frank=
wurde am 21. April vom Strafſenat des Oberlandesgerich
nichtöffentlicher Verhandlung ein 27 Jahre alter Kaufmann
Stuttgart zu einer Zuchthausſtrafe von zwei Jahren und
Monaten und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte au
Dauer von fünf Jahren verurteilt. Ein 34 Jahre alter St
beamter, der ſtrafbare Beziehungen zu dem Spion unterh
hatte, erhielt wegen Vergehens gegen das Spionagegeſetz
Gefängnisſtrafe von zwei Monaten. Die Unterſuchung
wurde beiden Verurteilten angerechnet. Außerdem wurde
Wert des Entgeltes, den ſie für ihre landesverräteriſche 7
keit empfangen hatten, für dem Staat verfallen erklärt.
Urteil iſt rechtskräftig.
Drewik wieder Borſihender der Wirtſchaftspar
Wie erſt jetzt bekannt wird, hat der Reichsausſchuß der
ſchaftspartei einſtimmig den Reichstagsabgeordneten Drewitz
der zum Vorſitzenden der Wirtſchaftspartei gewählt. Drewitz
ſeinerzeit ſein Amt als Parteivorſitzender niedergelegt, im Zu
menhang mit perſönlichen Angriffen, die gegen ihn gerichtetw.
Nach der gerichtlichen Klärung dieſer Vorgänge haben die
gebenden Parteiinſtanzen keinen Anlaß geſehen, Drewitz nicht
der mit dem Parteivorſitz zu betrauen. Die Führung der R
tagsfraktion behält der Abgeordnete Mollath. Der zwiſchenzei
Parteiführer Dr. Bredt iſt noch immer leidend.
Bilanz des van Gogh=Prozeſſes
und ſonſt noch einiges.
Der van Gogh=Prozeß iſt alſo beendet. Der Angeklagte, Otto
Wacker, der Bilder als echte van Goghs in den Handel brachte,
die ſich als Fälſchungen erwieſen, iſt wegen Betrugs und
Urkunden=
fälſchung zu einem Jahr Gefängnis verurteilt worden. Das
Berliner Publikum hatte wieder einmal ſeine Senſation. Der
Andrang war ungeheuerlich. Die kunſtliebende Welt, die den
Prozeß verfolgt hatte, iſt unbefriedigt und übel enttäuſcht. Die
Hintergründe des Prozeſſes ſind weit weſentlicher geworden als
der Prozeß ſelbſt. Sie betreffen nicht nur die Perſon, ſondern
eine Reihe Dinge, die die Oeffentlichkeit angehen. Es war nicht
einfach nur ein Fälſcherprozeß. Kunſtwerke ſind ſchon oft genug
gefälſcht worden und man hat auch öfters die Fälſcher ſchon
erwiſcht. Hier aber iſt nicht eigentlich die Tatſache der Fälſchung
ſo wichtig, ſondern die Atmoſphäre, in der der Verkauf der
Bilder zuſtande kam, in der der Verkäufer der Bilder einen
Einfluß und eine Vertrauenswürdigkeit erhalten hatte, über die
man ſich mit ehrlichem Entſetzen wundern kann. Denn dieſer
Herr Wacker, der im Nebenberuf als Kunſttänzer Olindo Lowall
wenigſtens in dieſer Form ſeine Beziehung zur „Kunſt” wahrte,
der die Oeffentlichkeit mit einem Ruſſen beglückte (von dem er
die 30 van Gogh=Bilder bekommen haben will), der noch
myſteriöſer iſt, als man es fonſt bei ſolch ſchemenhaft
auftauchen=
den Nuſſen erwpartet hätte, dieſer doch eigentlich nichts weniger
als ſolide Geſchäftsmann hatte die namhafteſten
Perſönlich=
keiten zu ſeiner Verfügung. Er hatte große Ideen, er wollte
eine franzöſiſche Ausſtellung zuſtande bringen, der franzöſiſche
Geſandte war als Protektor ſchon gewonnen, der Loubre wollte
Bilder ausleihen. Es iſt erſtaunlich, welche Suggeſtion dieſer
Mann hat ausüben können, um ſo durch das Vertrauen
an=
geſehener Männer hochzukommen. Auch Herr Meier=Graefe hatte
ſich um ihn bemüht.
Das iſt ebenderſelbe Meier=Graefe, der die großen
erfolg=
reichen Bücher über van Gogh geſchrieben hat und der ſich nun
in ſeinen Expertiſen, die er Herrn Wacker in die Hand gab, ſo
gewaltig geirrt hat. 25 der falſchen Bilder hat er für echt erklärt.
Darunter Bilder, die von allen Sachverſtändigen als falſch
ei=
kannt wurden (es waren dies 11 an der Zahl), darunter Bilder,
die ſo ſchlecht gemalt waren, daß die Möglichkeit einer Kontrolle
felbſtverſtändlich war. Es kommt hinzu, daß einige dieſer Bilder
bei Cafſirer ausgeſtellt werden ſollten, von den Inhabern der
Firuia aber abgelehit wurden, weil ſie ſie als Fälſchungen
bereits erkannt hatten. Die Frage des Gerichtsvorſitzenden: „Wie
iſt es möglich geweſen, daß ein Bild, das ich perſönlich geradezu
als unappetitlich finde (nämlich das Bild mit dem Brötchen),
als echter pan Gogh in den Handel kommen konnte?” hat nur
zu ſehr Berechtigung. Gerade hierauf war keine klare Antwort
zu erhalten. Meier=Graefe aber erklärte den Wert der Expertiſe.
für ſehr gering. „Leute, die auf ſolche Gutachten ein Bild
kaufen, ſind es wert, hineinzufallen”.
Das iſt die wichtigſte Frage in dieſem Prozeß. Was wäre
Wacker ohne dieſe Gutachten geweſen? Nichts. In dem
Augen=
blick aber, wo er ſolche Scheine in der Taſche hatte, wurden
ſeine Kunſtwerke Ware, für die er unbedenklich hohe Preiſe
forderte, da er ſich auf ſie ſtützen konnte. Es muß
gerechter=
weiſe geſagt werden, daß Wacker bei einigen Bildern an die
Echtheit glaubte, dann aber doch Bedenken bekam. Nur die
Gut=
achten der Sachverſtändigen hatten ihn wieder beſchwichtigt.
Selbſtverſtändlich ſind Fehler unvermeidlich. Aber es gibt eine
unerlaubte Fahrläſſigkeit — wenn die Honorare mit den erzielten
Preiſen ſteigen, wie leicht wird da das Urteil beeinflußt!
Zu=
mindeſt hätten alle Unterſuchungsmöglichkeiten, auch die
Röutgen=
aufnahmen, die bei der Prozeßführung als Helfer in der
Be=
weisaufnahme vorzüglich in Erſcheinung traten, bei der Abgabe
eines ſo ſchwerwiegenden Urteils erſchöpft werden müſſen. Es
handelt ſich doch ſchließlich um hohe Summen. Sich nachher
noch luſtig zu machen über die Käufer, die doch ſchließlich das
Recht haben, ſich einigermaßen auf das Urteil eines
Sach=
verſtändigen verlaſſen zu können, gehört auch nicht gerade zum
beſten Ton. Auf jeden Fall bekommt dadurch das ſchon öfters
angegriffene Gutachtenweſen erneut einen argen Schlag. Der
anſtändige Kunſthandel und die verantwortliche Wiſſenſchaft
ſind die Leidtragenden. Das Publikum glaubt ihnen nicht mehr.
Die Sachverſtändigen bei Gericht haben nicht alle gleich gut
gearbeitet. Der erſte Gutachter, de la Faille, erklärte erſt alle
Bilder für echt, denn alle für falſch, dann wieder fünf für echt.
Kommentar überflüſſig! Die holländiſchen Herren ſchienen dem
Gericht durch ihre große Liebe zu dem Stammesgenoſſen zu
befangen. Jufti von der Nationalgalerie brachte den Erweis
der Fälſchung. Damit hat aber das grauſame Spiel noch nicht
ſein Ende erreicht. Eben derſelbe Juſti, Direktor der
National=
galerie in Berlin, hat einen van Gogh gekauft. Nicht von Wacker,
auch iſt er echt. Aber er hat nicht weniger als 249000, ſprich
eine viertel Million Mark, gekoſtet. Das wirkte erneut wie eine
Bombe. Dieſe neue Senſation begann mit einem energiſchen
Angriff Max Liebermann in der Zeitſchrift „Kunſt und Künſtler”,
in der er ſeine alte Gegnerſchaft aufs Neue bekundete. Dieſer
Preis iſt angeſichts der Not, in der ſich lebende deutſche Künſtler
befinden, erſchreckend. Er iſt viel zu hoch gegriffen und
über=
ſchreitet gerade heute bei der Senkung der Preiſe den wirklichen
Wert um ein Vielfaches. Es ſind im ganzen vor etwa einem
Jahr vier van Goghs angekauft worden. Eine Anſicht der
„moulin de la galette”, der „Mäher im Kornfeld”, das wunder=
volle „Ljebespaar” und dann ſchließlich der „Garten Daubi
und Zwar die zweite Faſſung, die van Gogh w
Tagé por ſeinem Tode 1890 malte und als letztes Bild
Hand zweifellos beſonderen Wert hat. Dieſes Bild koſtet
249008 Mark. Die Verhandlungen fallen in das Jahr
Juſti führt an, daß damals andere Wirtſchaftsverhäl
herrſchten. Auch ſei der Preis nicht aus Staatsmitteln, ſor
zum Teil aus der amerikaniſchen Reiſingerſtiftung aufgel
worden. Den anderen Teil ſtreckte ein Berliner Bankdit
zinslos und ohne Friſt vor. Die Bank ſteht ſeit der Ju
unter Staatsaufſicht. Der Bankdirektor, der Mitbeſitzerree
dem Bild hat, ſtellte ſeinen ganzen Beſitz ſeiner Bank zur
fügung. Nunmehr iſt alſo eine vom Reich geſtützte Bauk
beſitzer des Bildes. Eine reichlich komplizierte Lage.
Der Angriff Liebermann macht keine rechte Freude,
mit ſeinen Bildern in der Nationalgalerie gut vertrete
Aber gewiß — unbegreiflich erſcheint es, wie für ein Bild
toten holländiſchen Malers, der doch verhältnismäßig mit
Bildern gut vertreten war, ſoviel Geld bereit geſtellt. w
konnte, in einer Zeit, da die lebenden deutſchen Künſtler bi.
Proteſt führen, daß ſie kein Teil an den Arbeiten haben, de
Staat für ſie vergeben müßte. Hier herrſchte eine ſchre
Diskrepanz, die ſich ſehr zum Schaden der deutſchen Kunſt
wirken wird, und nicht einmal zum Nutzen eines Inſtitune
Dr. Guſtav Bart
der Nationalgalerie ausſchlägt.
Jubelſeier der Aniverſikät Würzburg.”
Das Gedächtnis an die vor 350 Jahren erfolgte Grut
der Univerſität Würzburg wird in einer ſchlichten, aber
gen Feier zum Ausdruck kommen.
Mittwoch, den 11. Mai, abends 8 Uhr, im Hutk
Begrüßung.
Donnerstag, 10 Uhr vormittags, katholiſcher
dienſt. Hernach Zug zur Reſidenz, in deren herrlichem
ſaal der Feſtakt mit den Reden des Rektors, Prof. Dr.
der auswärtigen Univerſitäten, der Landesbehörden uſw.
akademiſche Ehrungen uſw. erfolgen. Dieſe Feier wird zun
auf die bayeriſchen Sender übertragen.
Abends Feſtkommers der Studentenſchaft in der
wigshalle.
Freitag 10 Uhr vormittags: Gedenken am Gefal
Stein der Deutſchen Studentenſchaft.
Abends Feſtvorſtellung (Wallenſteins Lager) im
theater und anſchließend ein Waſſerfeſt au
Main mit Beleuchtung der Burg, Feuerwe!
Zu dem Feſte ſind alle ehemaligen Würzburger Studente!
Dozenten eingeladen. Es haben bereits ſämtliche Rettol
Univerſitäten Deutſchlands, dann ſolche aus Oeſterreich.
lande, England. Spanien, Vereinigte Staaten, weiter De
riſche Staatsbehörde, prominente Wiſſenſchafter u. a. duue
Donerstag, 24 April 1938
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 118 — Seite 3
r wohlfjahrlslaſten und Zinſen. — Das Reich kürzt Ueberweiſungsſteuern. — Heſiſcher 2,7—Millionen=
Ausgleichsſtock. — Wenn das Reich den Gemeinden nichk hilfk. Zuſammenbrüche unvermeidlich.
Dringlichſter Hilferuf
an die Reichsregierung.
Vor der Fortſetzung der Etatberatung im Finanzausſchuß
e Inuenminiſter Leuſchner den Entwurf einer
Not=
urdnung mit über die Beſchaffung der Mittel für den
Aus=
chsſtock zugunſten der unter Wohlfahrtslaſten beſonders
enden Gemeinden. Der Fonds ſoll darnach geſpeiſt werden
durch 8 Prozent der zu bildenden Kommunalmaſſen der
kommens= und Körperſchaftsſteuer, 2) aus dem die Summe
3,3 Millionen überſteigenden Betrag der Kommunalmaſſe
Umfatzſteuer. Man erwartet aus 1) 700 000 RM., aus
Millionen RM. Aufkommen.
Der Miniſter betonte u. a., daß die Dotierung des
Aus=
hsſtockes, der bekanntlich den interkommunalen Ausgleich
damit der finanziellen Stützung der durch
Wohlfahrts=
jaben beſonders ſtark belaſteten Gemeinden dient, im
Rech=
gsjahre 1932 beſonders ſchwer ſein werde, weil die
zielle Lage zahlreicher Gemeinden außerordentlich angeſpannt
Er benutzte die Gelegenheit, um einen Ueberblick über die
ere Belaſtung der Geſamtheit der heſſiſchen Gemeinden zu
n und rückte dabei insbeſondere drei Ausgabenpoſten
u Vordergrund: Betreuung der
Wohlfahrtserwerbs=
n, Beiträge zur Kriſenunterſtützung und Zinſen.
Die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen in Heſſen betrug:
Anfang April 1930
rund 10000
1. April 1931.
rund 25 000.
über 43 000
1. April 1932.
der Wochenaufwand für die 43 000 Erwerbsloſe erfordert
eine halbe Million Reichsmark.
Eine Entlaſtung von dieſen hohen Aufwendungen durch
giſonmäßigen Rückgang der Erwerbsloſenzahl im Sommer
eshalb nicht zu erwarten, weil der Zuſtrom von
Aus=
erten der Krifenfürſorge ſtetig anhält. Die Statiſtik beweiſt,
die Zahl der von der Arbeitsloſenverſicherung betreuten
rbsloſen ſtark rückläufig iſt, während die Zahl der Kriſen=
Vohlfahrtsunterſtützten in ſtetigem, und beſonders was die
fahrtsunterſtützten anbelangt, in bedrohlichem
An=
iſt.
ſer Aufwand der hefſiſchen Gemeinden für die
Wohlfahrts=
bsloſen wird deshalb im laufenden Rechnungsjahr auf
000 RM. geſchätzt werden müſſen.
ierzu kommen die Beiträge der Gemeinden zur
enunterſtützung, die für den gleichen Zeitraum ins=
15—6 Millionen RM. ausmachen. Dieſe Beiträge
u von einer großen Anzahl heſſiſcher Gemeinden ſchon
rgangenen Halbjahr nicht mehr geleiſtet werden, ſo daß
leich dazu überging die über zwei Millionen RM.
be=
den Rückſtände kurzerhand an den Ueberweiſungsſteuern
ſehalten.
urch dieſen Zugriff des Reiches wurde mehr als ein Drittel
den gleichen Zeitraum anfallenden Kommunalmaſſe
ein=
en und dadurch auch die unbeteiligten Gemeinden be=
Eine Reihe von Gemeinden hat infolge der
Auf=
ng auf Jahre hinaus keinerlei
Ueberweiſungs=
rnmehr zuerwarten, ein Zuſtand, der um deswillen
ers gefahrdrohend iſt, weil es ſich hier um ſolche
Gemein=
indelt, die am ſchwerſten belaſtet ſind.
: den rund 35 Millionen RM., die die Gemeinden
ins=
für die Betreuung der Erwerbsloſen im Jahre
aufzu=
haben, kommt eine Geſamtzinsbelaſtung von
igsweiſe annähernd 25 Millionen RM., ſo daß allein für
nannten Zwecke, die nur einen Teil der
Kommunalaus=
darſtellen, auf den heſſiſchen Gemeinden eine
iche Laſt von rund 60 Millionen RM. liegt.
bbei ſind die
Einnahmen der Gemeinden
der Wirtſchaftskriſe ſtändig rückläufig. Der Anteil der
iden und Gemeindeverbände an den
Reichsſteuer=
veiſungen (Kommunalmaſſe) der im Jahre 1930 rund
illionen RM. betragen hat, wird im Rechnungsjahre 1932
Und 14 Millionen RM. geſchätzt. Auch dieſes Ergebnis
dadurch zu erwarten, daß durch die Erhöhung des
Um=
erſatzes eine Mehrüberweiſung an Umſatzſteuer von
an=
d 2 Millionen erwartet wird. Dagegen ſind
Einkommen=
ind Körperſchaftsſteuer in ihrer Ergiebigkeit
außerordent=
rk beeinträchtigt. Auch bei den Realſteuern iſt mit
einer ſehr beträchtlichen Verminderung des Aufkommens für
1932 zu rechnen. Dieſes Ergebnis iſt nicht nur durch die ſchlechte
Wirtſchaftslage und der damit im Zuſammenhang ſtehenden
Un=
einbringlichkeit von Steuern bedingt, ſondern auch darauf
zurück=
zuführen, daß die Sondergebäudeſteuer auf Anordnung des
Reichs um 20 Prozent zu ſenken iſt, daß weiter aus ihrem
Auf=
kommen 8 Prozent für Umſchuldung bereitzuſtellen ſind, und daß
der Steuerausfall, der den Gemeinden durch die im Jahre 1931
erfolgte Realſteuerſenkung entſteht, ihnen im Rechnungsjahr 1932
vom Lande nicht mehr vergütet wird. Es ergibt ſich hierdurch
bei einem Geſamtſteuerſoll an Realſteuern (einſchl.
Sonder=
gebäudeſteuer) von rund 40 Millionen RM. ein Ausfall von
über 5 Millionen RM.
Das Geſamtſteueraufkommen der heſſiſchen
Ge=
meinden an Reichsüberweiſungsſteuern, Realſteuern, Bürger= und
Bierſteuer wird für das Rechnungsjahr 1932 auf rund 50
Mil=
lionen zu veranſchlagen ſein, während allein die oben errechnete
Belaſtung 60 Millionen beträgt und demnach das geſamte
Steueraufkommen um rund 10 Millionen überſteigt.
Es iſt verſtändlich, daß bei dieſer Sachlage der Miniſter die
Forderung nach verſtärkter und wirkſamer
Reichshilfe erhob.
Die bisherige Reichshilfe für die mit Wohlfahrtsausgaben
be=
ſonders ſtark belaſteten Fürſorgeverbände reiche infolge
des Anſchwellens der Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen bei
weitem nicht mehr aus. Nur wenn etwa durch eine
organi=
ſatoriſche Aenderung in der Betreuung der Erwerbsloſen
das Reich die Gemeinden weſentlich entlaſte, beſtehe Hoffnung,
ohne finanzielle Zuſammenbrüche bei den Kommunen über das
Jahr 1932 hinauszukommen.
An der
Selbſthilfe
dürfe es freilich auch in Zukunft nicht fehlen. Neben verſtärkten
Sparmaßnahmen ſeien von allen Gemeinden die ihnen
zur Verfügung ſtehenden Steuerquellen auszuſchöpfen.
Die vorgelegte Notverordnung werde der Regierung
ermög=
lichen, mit Hilfe des Ausgleichſtocks in den dringendſten
Not=
fällen auszuhelfen. Dem Ausgleichſtock ſolle deshalb außer dem
8prozentigen Abzug von der Kommunalmaſſe der geſamte
Mehr=
eingang an Umſatzſteuer mit rund 2 Millionen zugeführt werden.
Die ſo erreichte Dotierung des Ausgleichſtocks mit 234
Mil=
lionen RM. ſei das Mindeſte, was durch die Regierung
ver=
anlaßt werden müßte. Im übrigen, ſo betonte der Miniſter
zum Schluß, könne den Gemeinden nur vom Reich
grund=
legend und wirkſam geholfen werden.
Von der Regierung wurden verſchiedene aus dem Ausſchuß
geſtellte Fragen beantwortet und mitgeteilt, daß
das Städt. Orcheſter Mainz während der Sommermonate
wieder die Kurmuſik in Bad Nauheim übernehmen wird.
Die Theaterbeſpielung im Kurtheater iſt durch
Ueberein=
kunft des Landestheaters mit dem Gießener Stadttheater
ſo geregelt, daß im erſten Teil der Saiſon das
Landes=
theater, in der zweiten größeren Hälfte das Stadttheater
Gießen in Bad Nauheim Gaſtſpiele geben wird. Während
der Sommerferien der Landesbühne wird das
Stadt=
theater Gießen das Sommertheater in Darmſtadt beſpielen.
Der Finanzausſchuß drückte, einem ſozialdemokratiſchen
An=
rag entſprechend, den Wunſch aus, die Regierung möge
ver=
ſuchen, den Bau des Johannesberg=Reſtaurants noch im Herbſt
zu beginnen.
Der Ausſchuß erhob gegen die Notverordnung keinen
Widerſpruch.
In Fortſetzung der Etatberatung wurden
Kap. 6 (Bad Nauheim) und Kap. 7 (Bad Salzhauſen)
gegen die Kommuniſten genehmigt.
Der Zentrumsantrag, in Bad Nauheim und Bad Salzhauſen
Mittelſtandskuren von angemeſſener Dauer zu ermöglichen,
wurde durch die von der Regierung getroffenen Maßnahmen
gegen die Kommuniſten für erledigt erklärt. Zahlreiche
kom=
muniſtiſche. Anträge auf koſtenloſe Abgabe von Bädern an
unbemittelte Kranke, geſtaffelte Badepreiſe entſprechend
Ein=
kommenshöhe, auf Arbeitszeitkontrolle der im Staatsbad
be=
ſchäftigten Perſonen uſw., wurden für erledigt erklärt oder
ab=
gelehnt. Der Zentrumsantrag, auch 1932 wieder in Bad Salz=
haufen Kurtaxenbefreiung für Blinde zu gewähren, wurde der
Regierung zur Berückſichtigung überwieſen.
Der Ausſchuß ſetzt ſeine Beratungen heute fort.
Zunächſt werden die Steuerkapitel zurückgeſtellt bis neuere
Mitteilungen des Reichsfinanzminiſteriums vorliegen.
Veränderungen in dernakionalſozialiſtiſchen Fraklion
Anſtelle des Abg. Butler=Eberſtadt, der demnächſt
ſeinen bisherigen Wirkungskreis in Heſſen verlaſſen und in
ſeine bayeriſche Heimat zurückkehren ſoll, iſt Stadtrau
Zürtz=Darmſtadt in das Heſfenparlament eingetreten. Wie
beſtimmt verlautet, werden demnächſt noch andere Mitglieder der
natſoz. Fraktion im Landtag ausgewechſelt, insbeſondere die
beiden Herren, die ſchon einmal mit dem Strafgeſetz in
Konflikt gekommen ſind. Einige Herren, man nennt u. a.
Abg. Lenz, der noch dem Reichstag angehört, und Abg. Dr.
Ivers=Darmſtadt, ſollen beruflich überlaſtet ſein. Wann die
Veränderungen erfolgen, iſt wohl nur eine Frage der Zeit.
Bei den Darmſtädter Hausſuchungen anläßlich des SA.=
Verbotes hatte die heſſiſche Regierung auch einen Brief des
Gaufachberaters für Kriegsbeſchädigtenfragen in Heſſen, Karl
Weygold=Darmſtadt an den natſoz. Reichstagsabg.
Ober=
lindober=München gefunden und dieſen Brief, der ſcharfe und
unſerer Meinung nach berechtigte Kritik an der Landtagsfraktion
übte, am 15. April veröffentlicht. Wie verlautet, iſt Herr
Wey=
gold, der über den Kreis ſeiner Partei hinaus als ehrlicher
Nationalſozialiſt anerkannt iſt, wegen ſeiner Kritik nunmehr aus
der Partei ausgeſchloſſen worden.
Nakionalſozialiſten fordern Regierungsrückrikt
in Thüringen.
Weimar, 27. April.
Die Landtagsfraktion der Thüringer Nationalſozialiſten
fordert in einer Preſſenotiz im „Nationalſozialiſt” die Thüringer
Landesregierung auf, ſofort zurückzutreten. Es liegt im
Inter=
eſſe der bürgerlichen Parteien, ihr unnatürliches
Zuſammen=
gehen mit den Sozialdemokraten aufzugeben und mit den
Natio=
nalſozialiſten auch in Thüringen die Sozialdemokratie zu
bekämpfen.
bei der Reichsbahn.
Ermäßigung der Zuſchläge und der Zeitkarken.
Einführung von Urlaubskarken.
Berlin, 26. April.
Vom 25. bis 27. April tagte in Berlin der Verwaltungsrat
der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft. Er genehmigte
Geſchäfts=
bericht und Bilanz für das Rechnungsjahr 1931 und beſchloß
die Ausſchüttung einer 7prozentigen Dividende auf die
aus=
gegebenen Vorzugsaktien Serie I bis V.
In der Verkehrsentwicklung im erſten Vierteljahr des
Jahres 1932 drückt ſich die weitere Verſchlechterung der
Wirt=
ſchaftslage in vollem Maße aus. Der Güterverkehr erbrachte
gegen die gleiche Zeit des Vorjahres 31 Prozent weniger
Ein=
nahmen, gegen 1929 ſogar 52 Prozent weniger, beim
Perſonen=
verkehr machte ſich ein Einnahmeausfall gegenüber dem
Vor=
jahre von etwa 17 Prozent, gegen das Jahr 1929 von nahezu
26 Prozent bemerkbar.
Um den Reiſeverkehr zu beleben, gab der Verwaltungsrat
ſeine Zuſtimmung zu einer vorgeſchlagenen Fahrpreisermäßigung.
Danach wird vom 1. Juni d. J. ab der Schnell= und
Eilzug=
zuſchlag um die Hälfte ermäßigt. Das Spannungsverhältnis bei
den Monats= Schülermonats= und Teilmonatskarten wird
ge=
ändert, ſo daß eine Ermäßigung zwiſchen 8 und 21 Prozent
ein=
tritt. Außerdem werden nunmehr Urlaubskarten für die Zeit
vom 1. Juni bis 15. Oktober 1932 eingeführt, mit einer 20
pro=
zentigen Fahrpreisermäßigung und einer Geltungsdauer von
2 Monaten, wobei die Reiſe ſich mindeſt auf 200 Kilometer
er=
ſtrecken muß und die Rückreiſe nicht vor dem 11. Geltungstage
angetreten werden darf. Vorausgeſetzt wird, daß die
Urlaubs=
fahrten ſich auf Reiſeziele in Deutſchland erſtrecken.
Inkraftkreien des kommunglen Skillbalkeabkommens
Berlin, 27. April.
Das Kreditabkommen für deutſche öffentliche Schuldner von
1932, das die kurzfriſtigen Auskandsſchulden deutſcher Länder
und Gemeinden regelt, iſt am 27. April in Kraft getreten,
nach=
dem es vom Deutſchen Schuldnerausſchuß und von den
Gläu=
bigerausſchüſſen in Holland, Schweden und der Schweiz
unter=
zeichnet worden iſt. Die Gläubiger in dieſen drei Ländern
ver=
treten zirka 65 Prozent der Forderungen, die den Gläubigern
in den am Abkommen beteiligten vier Ländern, England,
Hol=
land, Schweden und der Schweiz, zuſtehen.
18‟
dem Muſter der Charlottenburger Oper
erbaut.
ſtſpielhaus in der Geburtsſtadt Shakeſpeares. — Der Brand
en Shakeſpeare=Theaters. — Prinz von Wales eröffnete
das Theater mit einem goldenen Schlüſſel.
Stratford am Avon, der Geburtsſtadt Shakeſpeares, iſt
Geburtstage des Dichters, am 23. April, das neue
Shake=
eſtſpielhaus eröffnet worden. Das alte Theater, das ein
dieſer berühmten Stadt war und eine Gemäldegalerie
e Bibliothek aufwies, iſt am 6. März 1926 abgebrannt.
d beſchloß, das Theater wieder aufzubauen, und im
gan=
iſchen Volk — übrigens auch in Deutſchland — wurde für
eue Gebäude Geld geſtiftet. Das Theater erhebt ſich in
ſe des Fluſſes Avon, von dem Shakeſpeare den Namen
hwan von Avon” erhalten hat, nicht eben weit von deu
haus Shakeſpeares, das noch vorhanden iſt und heur als
Shakeſpeare=Vereins und als eine Art von
Shakeſpeare=
dient. Das neue Feſtſpielhaus iſt nach dem Muſter des
enburger Opernhauſes errichtet worden, deſſen
Dreh=
eſonders den Beifall der engliſchen Architekten gefunden
iſt überhaupt viel deutſcher Geiſt in dieſem aufſehener=
Si Shakeſpeare=Theater, denn als Meiſter der
Bühnen=
rkt Aubrie Hammond, ein langjähriger Schüler Max
dts. Intereſſant iſt, daß der Bau von einer Baumeiſterin
in und geleitet wurde, nämlich von Miß Eliſabeth Scott.
e bei dem Preisausſchreiben, das für dieſes Theater von
keſpeare=Geſellſchaft erlaſſen worden war, den erſten Preis
Der Bau iſt prächtig, weiſt aber eine unſachliche Far=
und viele gotiſche Spielereien im Schmuck auf. Es hat
* ruhige, ſachliche Schlichtheit, die man von einem Theater
2: müßte, das dem Geiſte Shakeſpeares gewidmet iſt. Es
mehr dem modernen engliſchen Geſchmack entgegen, der
2t und Spielereien zu lieben ſcheint. Es iſt ein hellroter
u, der am Ufer des Avonfluſſes ſehr wirkſam liegt und
te Ferne hin das Wahrzeichen dieſer kleinen, aber be=
Stadt bildet. Bis zur Eröffnung war das Theater für
Meuſchen zugänglich. Der Prinz von Wales ſollte der
17, der es betrat. Er kam in einem Flugzeug nach Strat=
ford, um dadurch die Bedeutung dieſes künſtleriſchen Ereigniſſes
zu/würdigen. Der Bürgermeiſter von Stratford übergab dem
engliſchen Thronfolger einen goldenen Schlüſſel, der eigens für
dieſe Minute angefertigt worden war, und nun kam der große
Augenblick, wo der Prinz das große Portal des Theaters öffnete.
Dann wurde Shakeſpeares „Heinrich IV” vorgeführt in dem alten
Engliſch, das zur Zeit der Königin Eliſabeth geſprochen wurde.
Einen bemerkenswerten Schmuck, der im Treppenhauſe des
Theaters aufgehängt wurde, bildet ein Gobelin, der das alte
Globe=Theater im Bilde zeigt, wo der Dichter ſelbſt als
Schau=
ſpieler und Theaterdichter gewirkt hat. Es ermöglicht einen
Ver=
gleich zwiſchen dem Ausſehen desjenigen Theaters, das im
eigent=
lichen Sinne des Wortes als Shakeſpeare=Theater bezeichnet
wer=
den muß, und dem modernen Feſtſpielhaus, das dem Andenken
des Dichters gewidmet iſt. Ein zweiter Gobelin ſtellt die Bühne
dar, auf der Shakeſpeare gewirkt hat.
— Univerſität Gießen. Die Profeſſoren Dr. Roſenberg,
Dr. Schumann und Dr. Bothe, die Rufe an auswärtige
Univerſrkäten erhalten haben, leſen im Sommerſemeſter 1932 die
vor ihnen angekündigten Vorleſungen an der Landesuniverſität.
b 5. Matthes Einführung in den Geiſt der Bibel.
Göt=
tingen 1932. 92 S. Das vorliegende Buch, aus Vorleſungen im
Pädagogiſchen Inſtitut an der Techn. Hochſchule Darmſtadt
her=
vorgegangen, iſt eine vortreffliche kurze Einleitung in die
bibli=
ſchen Bücher und zwar nicht nur für Studierende der
Pädago=
gik und Religionslehrer an Volksſchulen, ſondern überhaupt für
ſolche, die ſich gründlicher mit der Bibel beſchäftigen wollen. Frei
von allem gelehrten Ballaſt, verrät es eine gute Kenntnis der
neueren und neueſten theologiſchen Wiſſenſchaft und bietet mit
dem beigegebenen Literaturnachweis einen Wegweiſer für die,
die eine Antwort auf Einzelfragen ſuchen. Dabei geht das
Ab=
ſehen des Verfaſſers nicht in erſter Linie darauf aus
Wiſſens=
ſtoff zu übermitteln, ſondern mit dem Geiſt der Bibel vertraut
zu machen. Gegenüber den Beſtrebungen, das alte Teſtament
aus dem chriſtlichen Religionsunterricht zu entfernen, ſind
beſon=
ders zeitgemäß und wertvoll die Ausführungen über den Kampf
der prophetiſchen Frömmigkeit wider die jüdiſche Volksreligion.
Der Sicherung der Fundamente des chriſtlichen Glaubens dienen
die Abſchnitte über die Evangelien als Geſchichtsquellen und über
Paulus als Seelenführer zur Chriſtusreligion. Möge die
Matthesſche Schrift dazu dienen das Goethewort zu erfüllen:
„Je höher die Jahrhunderte an Bildung ſteigen, deſto mehr wird
die Bibel zum Teil als Fundament, zum Teil als Werkzeug
der Erziehung, freilich nicht von naſeweiſen, ſondern von wahr=
D. Waitz.
haft weiſen Menſchen genutzt werden.”
Bei der Aprilnummer von Weſtermanns Monatsheften
überraſcht wieder der vorzüglich zuſammengeſetzte vielſeitige tert=
liche und bildliche Inhalt. Außer den wie immer
hervorragen=
den Kunſtblättern ſind eine große Anzahl intereſſanter Aufſätze
und Artikel farbig illuſtriert, ſo z. B. die lebendige und
anſchau=
liche Schilderung der landſchaftlichen Reize und heilkundlichen
Bedeutung des Bades Elſter von E. v. Hartenſtein und der Aufſatz
von Hilde Reimeſch=Dominik „Das deutſche — das ſchöne
Burgen=
land”, die Schilderung eines ſommerlichen Streifzuges durch das
Burgenland, ſeine Bauerndörfer und Burgen, ſeine Städte und
Bäder. Emil Pirchan hatte den originellen Gedanken, Goethe
auf die Spuren ſeiner italieniſchen Reiſe nachzufahren um 145
Jahre ſpäter die Eindrücke und Beobachtungen des Dichters noch
einmal unmittelbar auf ſich, als einen modernen Menſchen,
wir=
ken zu laſſen. Dr. Paul Bry, einer der jüngſten und
erfolgreich=
ſten Berliner Innenarchitekten, hat ſich dadurch einen Namen
er=
worben, daß er die moderne ſachliche Richtung auf das Praktiſche
abzuſtellen ſucht. In ſeinem Beitrag „Neues Wohnen” gibt er
an Hand eigener Skizzen Ratſchläge für die Einteilung und
Ein=
richtung einer Dreizimmerwohnung. Er zeigt bei dieſer
Gelegen=
heit einige Möbel, die durchweg mehr als einem Zweck zu dienen
haben, etwa für den Tag= und für den Nachtgebrauch und
der=
gleichen. Weſtermanns Monatshefte, die im Dauerbezug jetzt
nur noch 1,70 RM. koſten, ſind in jeder Buchhandlung zu haben.
— Der neue Führer durch die deutſchen Oſtſeebäder für 1932.
herausgegeben vom Verband Deutſcher Oſtſeebäder (E. V.), mit
Karte der Oſtſeebäder, iſt erſchienen. Der Führer enthält, wie
alljährlich, die neueſten Nachrichten über die Bäder und Städte
von Schleswig=Holſtein bis zum Memelland, ihre Beſchreibung,
ihre Unterkunftsmöglichkeiten und ihren Reiſeweg. Nach dem
das Bad beſchreibenden Text befinden ſich die Anzeigen der
Hotels und Penſionen; die Fahrpläne der einzelnen Reedereien
befinden ſich im Anhang. Der Preis des Führers, der, 200
Sei=
ten ſtark, in dieſem Jahre in einer ganz neuen und modernen
Aufmachung erſchienen iſt beträgt 1 RM. zuzüglich 15 Pf. Porto,
und iſt durch die Auskunftsſtelle des Verbandes in Berlin W 9.
Streſemannſtraße 128. zu beziehen Schriftliche Beſtellungen
nur nach Berlin W 35 Genthiner Straße 27. Der Führer iſt
auch in allen größeren Städten von den Reiſebüros zu beziehen,
(Nachnahme 1,45 RM.)
— England — wie es wohnt und lebt, wie ſchön und wie
merkwürdig es iſt, was Society auf der Grünen Inſel bedeutet
und welche Rolle der Sport ſpielt, wie man rund um
Großbritan=
nien reiſt und wie man gradedurch nach Schottland, zu den
Ka=
thedralenſtädten oder an die Seeplätze fährt; das alles finden Sie,
mit vorzüglichen Bildern illuſtriert und mit Texten erſter Kenner
erläutert, im Maiheft der Zeitſchrift „die neue linie‟. Die
Veröffentlichung der erſten Preisnovelle aus dem Novellen=
Wett=
bewerb der neuen linie. Der Weg” von Pia Kamper,
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falls allgemeines Intereſſe finden. Im Modeteil lernen Sie die
neueſten Modelle in Wolle nud Baumwolle für Sommerreiſe und
Sport. Land und Strand kennen. Auch der Herr kommt mit
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merlichen Ratſchlägen für intelligente Herrenkleidung zu ſeinem
Recht. (Verlag Otto= Beyer, Leipzig.).
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haben
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non
Wahl
große
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daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck
Seite 4 — Nr. 118
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ihre Vermählung
zeigen an
Dr. med. vet. Karl Langlotz
und Frau Hildegard, geb. Hoos
Darmstadt
27. April 1932.
Usingen i. I.
Die Eheleute W. Kommraus, Erheber, und ſeine Frau, )
geb. Horn, begehen am 28. April das Feſt der
6393)
Silbernen Hochzeit. Glückauf zur Goldenen!
Nachruf.
Am Dienstag, 26. April 1932,
verſchied unſer langjähriges,
treues Mitglied, Kollege
Anton Graf
Die Beerdigung findet am
Don=
nerstag, 28. April 1932, nachm.
3½ Uhr, auf dem Waldfriedhof
ſtatt. — Wir bitten unſere
Mit=
glieder, dem verſtorbenen
Kol=
legen recht zahlreich die letzte
Ehre zu erweiſen.
(6395
Gaſtwirte=Innung Heſſen
Sitz Darmſtadt.
Mund, I. Vorſitzender.
Statt Karten.
Dankſagung.
Allen denen, die uns in unſerem
Leid mitfühlend zur Seite
ſtan=
den, ſagen wir hierdurch unſeren
innigſten Dank.
Im Namen aller Angehörigen:
Paul Gubſch.
Darmſtadt, Karlsſtraße 117.
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mittags 11 Uhr wird auf dem
Amts=
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Jagdbezirk C — rd. 592 Hektar
öffent=
lich meiſtbietend auf 6 Jahre verpachtet.
Der Jagdbezirk umfaßt:
1. den ſtädtiſchen Burgwald und den
Diſtrikt Pelz 43 mit 107 Hektar
Wald und 10,4 Hektar Feld,
2. die ſtädtiſche Beſſunger Tanne, den
Hoſpitalwald mit ca. 375 Hektar,
3. aus ſtädtiſchem Anteil ca. 100
Hek=
tar Feld und Wieſe.
Der Geſamtjagdbezirk iſt begrenzt im
Norden durch den Beſſunger Weg, Main=
Neckarbahn, Stirnweg, Kugelfangpfad,
Damenſchneiſe, Kapellſchneiſe, im Oſten
durch die Straße Darmſtadt—Eberſtadt,
im Süden durch die Gemarkung
Eber=
ſtadt und im Weſten durch die
Gemar=
kung Griesheim.
(St. 6414
Nähere Auskunft erteilt die
unter=
zeichnete Stelle (Fernſprecher 2897).
Darmſtadt, den 26. April 1932.
Heſſiſches Forſtamt Darmſtadt.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Darmſtadt.
Beranmimacung.
Der Sommerfahrplan der Darmſtädter
Straßen= und Vorortbahnen ſowie der Damenrad, w. neu,
Omnibuslinien beginnt am 1. Mai d. J.
Taſchenfahrpläne ſind zum Preiſe von
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Karlſtr. 14, Laden.
Für die zahlreichen Troſt= und Blumenſpenden bei
dem ſchweren Verluſt unſeres unvergeßlichen Vaters
Lehrer i. R.
ſagen wir allen Beteiligten auf dieſem Wege unſeren
herzlichſten Dank.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen
Frau Dorothea Eller Ww.
und Kinder.
Auerbach, den 25. April 1932.
Dankſagung.
Für die uns ſo zahlreich erwieſene Anteilnahme und
die ſchönen Kranzſpenden beim Ableben unſeres lieben
Vaters, Großvaters, Urgroßvaters und Schwiegervaters
Herrn Karl Barth
danken wir herzlichſt. Beſonderen Dank Herrn Pfarrer
Weiß für die troſtreichen und ehrenden Worte, der
Männervereinigung der Petrusgemeinde, den Beamten,
Angeſtellten und Arbeitern der Lokomotiv=
Ausbeſſe=
rungswerkſtätte Darmſtadt, dem Oberheſſenverein
Darmſtadt, dem Kriegerverein Darmſtadt für die
Teil=
nahme, Nachrufe uund Blumenſpenden bei der
Bei=
ſetzung, fowie allen d ien, welche unſerem Entſchlafenen
die letzte Ehre erwieſen haben.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 27. April 1932.
Statt Karten.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme bei
dem Hinſcheiden meines geliebten Mannes
Franz Koch
ſage ich herzlichſten Dank.
Chriſtine Koch Wwe.
geb. Lauſter
6410
Aprik 1932.
Darmſta
Morgen Freitag, den 29. April 1932
abends 8 Uhr findet Im Heeghaus,
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arbeit, Terrazzo= und. Plattenarbeit,
Elektr. Lichtanlage, Rolläden und Buchen
langriemenböden. Zeichnungen,
Ange=
botsvordrucke und Bedingungen liegen
beim Bauherrn auf. Angebote ſind bis
Donnerstag, den 12. Mai 1932, vorm.
10 Uhr, beim Hausherrn einzureichen.
Die Wahl unter den Bewerbern bleibt
vorbehalten. Auskunft bei unterzeichnetem
Bauleiter.
Friedrich Deſchner, Architekt
Eberbach a. N., Tel. 301. (642=
Am Freitag, den 29. April 1932,
nachmittags 3 Uhr, ſollen in meinem
Verſteigerungslokal, Ludwigplatz 8.
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ſteigert werden:
2 Klaviere, 2 Radio=Lautſprecher,
1 Schnellwage, 1 Schreibmaſchine,
1 Staubſauger, ſowie Möbel aller Art.
Darmſtadt, den 27. April 1932.
Eißer,
Gerichtsvollzieher kr. A. (642
Am Freitag, den 29. April 1932,
nachmittags 3 Uhr, verſteigere ich itr
meinem Verſteigerungslokale, hier,
Hügel=
ſtraße 27 verſchiedene Gegenſtände
öffent=
lich zwangsweiſe gegen Barzahlung.
Vorausſichtltch verſteigert werden:
1 Singer=Nähmaſchine, verſch.
Schreib=
maſchinen, Kaſſenſchränke, 1 Standuhr
2 Schreibtiſche, 1 Büfett, 1 Sofa
1 Mptorrad, 1 Zeltbahndecke, 1
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koip, 1 Diwan, 1 K.=Anrichte, 1 Bücher
ſchrank, Mobiliar und
Einrichtungs=
gegenſtände u. a. m.
Beſtimmt verſteigert wird: 1 Klavier.
Darmſtadt, den 28. April 1932.
(6424
Craß
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Am Freitag, den 29. April 1932,
vormittags 10 Uhr, ſollen in meinem
Verſteigerungslokale Luiſenſtraße 32/3 Pfänder zwangsweiſe, gegen
Bar=
zahlung verſteigert werden, insbeſonder
100 Fl. Weißwein, 1 Ruhebett mit
Decke, 1 Ladenkaſſe, 1 Schreibtiſch, eichen
Möbel aller Art u. a. m.
(643
Darmſtadt, den 27. April 1932.
Jungermann
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
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Auszug=, runde, Klapp= u. E Tiſche,
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1 Diwan m. 2 Seſſel, Chaiſelongues, vollſt
Betten, Kommode, Trumeaux, Spiege
Bilder, Olgemälde, Geweihe,
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1 Eckvitrine, kirchb, 1 Bücherſchrk., kirchb
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Darmſtadt, den 28. April 1932.*
Techniſche Hochſchule. Mit Rückſicht auf den Himmelfahrttag
der nächſten Woche beginnt Profeſſor Dr. Friedrich Noack ſeine
uſitwiſſenſchaftlichen Vorleſungen an der Techniſchen Hochſchule
reits Donnerstag, den 28. April 1932. Die einſtündige
Vor=
ung über Formenlehre und die zweiſtündige über Muſikgeſchichte
s 18. und 19. Jahrhunderts werden beide reichlich mit Beiſpielen
legt, ſo daß ſie auch dem muſikliebenden Laien verſtändlich ſind.
e für Geſangſtudierende Vorleſung über Stimmphyſiologie und
Redeübungen beginnen erſt Mittwoch, den 4. Mai 1932.
Techniſche Hochſchule Darmſtadt. Unſere geſtrige
Ankün=
nung von Vorleſungen allgemein=geiſteswiſſenſchaftlichen
In=
lts enthält einen Fehler; Prof. Dr. F. Behn lieſt über „Die
ißen Ausgrabungen des 19 und 20. Jahrhunderts im In= und
slande‟. Die Vorleſung über „Heſſiſche Altertumskunde”
fin=
erſt im kommenden Winterhalbjahre ſtatt.
Hohes Alter. Am 29. April begeht Frau Katharina Degen
twe, hier, Karlſtraße 59 pt., ihren 90. Geburtstag.
Hundertjahrfeier des Muſikvereins. Der Muſikverein hat
dieſen Tagen ſeinen aktiven und inaktiven Mitgliedern, ſowie
jen Freunden und Gönnern die Einladung zur Feier ſeine
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 118 — Seite 5
ien Kſähſiefe in Giel Den Gies zadesſieteie ud
em ſich anſchließenden Geſellſchaftsabend für Mitglieder,
ge=
ene und eingeführte Gäſte im Städtiſchen Saalbau. Das
nzert findet unter Leitung von Kapellmeiſter Dr.
Schmidt=
rſtedt und unter Mitwirkung des Landestheaterorcheſters
t. Der Chor des Muſikvereins iſt durch Mitglieder des
zartvereins und des Vereins Sängerluſt erheblich verſtärkt.
zerleſene Soliſten verbürgen ebenfalls eine beſonders feſtliche
ſtung. Zur Aufführung kommt Händels „Meſſias”, der hier
längerer Zeit nicht mehr zu Gehör gebracht worden iſt. Eine
entliche Hauptprobe findet am Montag, dem 9. Mai,
0 Uhr, ſtatt. Inaktive Mitglieder haben zur Hauptprobe
die in ihren Händen befindlichen Jahres=Eintrittskarten
Eintritt. Zum Konzert gelten für Mitglieder und geladene
ie nur die ihnen beſonders zugeſandten Tages=
Konzert=
en, alſo nicht die Jahreskarten. Wegen des öffentlichen
tenverkaufs ſiehe Anzeige. Anmeldungen zum
Geſellſchafts=
id mit einfachem Abendeſſen werden an Architekt Julius
res. Fiedlerweg 31 erbeten. Ehemalige Mitglieder des
ikvereins ſind zu beiden Veranſtaltungen willkommen. (Siehe
) Vorherige Belegung von Tiſchen im Saalbau iſt geſtattet.
Mitglieder und eingeführte Gäſte, welche an dem
Abend=
nicht teilzunehmen wünſchen, werden im Vereinshauſe
be=
ere Ausweiſe für den Geſellſchaftsabend ausgegeben. Zur
rt vom Theater zum Saalbau ſtehen nach dem Konzert
tibuſſe der „Heag” bereit.
— Profeſſor Beines Ehrung. Zu einer eindrucksvollen Feier
ltete ſich der außerordentlich gut beſuchte Ehrenabend des
inergeſangvereins „Liederkranz”. Zahlreichen Sängern
ten wieder für fleißigen, zum großen Teil lückenloſen
Sing=
ſenbeſuch Sängerbrief und Sängernadel verliehen werden.
gesbruder Vollhardt wurde anläßlich ſeiner 25jährigen
gertätigkeit die Ehrenurkunde des Heſſiſchen Sängerbundes
reicht. Den Höhepunkt bildete die Verleihung der
Liederkranz=
nplakette an Herrn Profeſſor Carl Beines. Der
Vor=
de, Wilhelm Bitter, betonte die dabei empfundene Dankbar=
und die Liebe des Liederkranz zu ſeinem hohen Ehrenmitglied,
end Herr Profeſſor Beines ſeiner freudigen Ueberraſchung
die ihm zuteil gewordene Ehrung in warmen Worten
Aus=
gab. Den künſtleriſch wertvollen Inhalt des Abends beſtritten
Hans Kern (Schüler von Herrn Profeſſor Beines) mit
r und Arien für Baß, Herr Emil Sulzmann, Bariton, der
rkranzchor und die Kapelle Willi Kling.
Konzert im Stadtkrankenhaus. Am 27. April,
nachmit=
erfreute das Buslau=Orcheſter die Patienten des
Stadt=
enhauſes mit gut vorgetragenen Muſikſtücken. Beſonders
flott geſpielten Wiener Stücke ernteten wohlverdienten
IIl.
Darmſtädter Künſtler auswärts. Albert Seibert ſang
ch als Gaſt am Stadttheater Baſel den Othello, am
Main=
stadttheater den Floreſtan in „Fidelio”, am Frankfurter
nhaus den Tannhäuſer und errang überall großen Erfolg.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. erstag, 28. April 120. Ende gegen 22½ Uhr. C 22. Die endloſeStraße, Preiſe 0.60—4.80 Mk. g. 29 April . 19½, Ende nach 22 Uhr. Mignon. Werbevor=
ſtellung der Darmſt. Volksb. Kein Kartenverkauf. tag, 30 April 20—22½ Uhr. Außer Miete. Die lnſtige Witwe=
Ermäßigte Preiſe 0.50—4 Mk. Kleines Haus. irstag, 28. April 20—421½, T Gr. 1, 2, 3,4, 5u. B.=Vlkb. Wechſelm.
(10 Vſt.). La Traviata. Preiſe 0.60—4.80 Mk. g. 29 April Keine Vorſtellung.
120, Ende gegen 22 Uhr. Felis Weingartner mit
ag, 30 Apri dem Drumm=Quartett, Preiſe 1, 2 und 3 Mk.
Spielplanänderung. Leider muß infolge von Erkrankung
errn Kuhn die für heute angeſetzte Auffühung „
Ita=
erin in Algier” ausfallen. Es wird dafür „La
Tra=
a” von Verdi gegeben. Die Partie der Violetta ſingt
von Hentke als Gaſt. — Im Großen Haus wird, das
tück „Die endloſe Straße” wiederholt. —
Sams=
ſend wird im Großen Haus zu ermäßigten Preiſen Lehars
roperette „Die luſtige Witwe” in der beliebten
Pre=
beſetzung gegeben. Im Kleinen Haus findet als Auftakt
aſtſviels Felix Weingartners ein Kammermuſikabend ſtatt,
Is Drumm=Quartett mit Werken des Meiſters veranſtaltet.
oliſtin des Abends wird Frau von Stoſch vier Lieder von
artner zu Gehör bringen. Am Flügel begleitet Felix
artner. — Felix Weingartner dirigiert
Ylio‟ Der Vorverkauf zum Gaſtſpiel Felix Weingartners,
Sonntag, 19.30 Uhr, im Großen Haus „Fidelio” von
ven dirigiert, beginnt heute an der Tageskaſſe des Großen
Die Leonore ſingt Käte Teuwen vom Stadttheater
rthal als Gaſt, den Floreſtan Joachim Sattler. — Im
n Haus geht Sonntag zum letzten Male die beliebte rhei=
Komödie „Schneider Wibbel” mit Joſef Sieber und
Gothe in den Hauptrollen und der übrigen
Premieren=
ig in Szene.
Neuntes Sinfoniekonzert. Felix Weingartner ſetzt
zſchluß des letzten Sinfoniekonzerts am Montag, dem
die große Leonoren=Ouvertüre von Ludwig van
Beet=
die meiſt in der Oper „Fidelio” nach der Kerkerſzene
ge=
wird. Wohl eine der am meiſten geſpielten Ouvertüren,
ieſes Werk oft als eine ſinfoniſche Dichtung” bezeichnet.
chnet den inneren dramatiſchen Konflikt, durch den Kampf
emen, die Beethoven zum Teil dem „Fidelio” entnimmt.
uſammenbruch der deutſchen Mädchenbildung?
Von einem Schulmann wird uns geſchrieben:
Der Verband der deutſchen Philologinnen hat ſich mit einer
Entſchließung an Eltern und Behörden gewandt und bittet darin
dringend, die Zerſtörung des von Männern und Frauen in
ge=
meinſamer Arbeit geſchaffenen Aufbaues der Mädchenſchule
aufzu=
halten. Die pädagogiſchen Fachblätter ſind erfüllt von ſchwerſter
Sorge um die Zukunft dieſes Zweiges unſeres Bildungsweſens, der
dank der Tatkraft der Frauenbewegung eine glänzende Blütezeit
erlebt hat. Auch in dieſen Zeitſchriften wird die Klage laut, daß
unſere höhere Mädchenſchule als ſelbſtändiger, eigenwertiger
Auf=
bau vor einem völligen Zuſammenbruch ſtehe. Die Urſache liegt
wie für die Knabenſchule in dem Schrumpfungsprozeß, der als
Folgeerſcheinung der wirtſchaftlichen Kriſis nicht nur der
Verſchu=
lung Deutſchlands, d. h. der Aufblähung des deutſchen
Bildungs=
weſens, ein raſches Ende bereitet, ſondern über notwendige
Ein=
ſchränkungen hinaus es in ſeiner Subſtanz bedroht. Den größten
Schaden erleidet die Mädchenbildung. Durch den Abbau ganzer
Anſtalten oder durch ganze und teilweiſe Vereinigung mit
Knaben=
ſchulen tritt an Stelle der erfreulichen Entwicklung eine
rückläu=
fige Bewegung. Dazu kommt, daß viele bedrängte Familien den
Kindern beiderlei Geſchlechts den Zugang zur Hochſchule nicht mehr
erſchließen können. Bei der unausbleiblichen Ausgabenſenkung
wird aber das Mädchen mehr als der Knabe benachteiligt. Die
Töchter ſind bei Erſparnismaßnahmen auf dem Gebiet der Kultur
allemal der leidtragende Teil. Die wiſſenſchaftlich orientierten
Oberſtufen der Oberlyzeen und Studienanſtalten werden folglich
weiterhin an erſter Stelle Verluſte an Schülerinnenzahl erleiden.
Bei dem Ueberangebot an akademiſch gebildeten Frauen, an Stu=
dienrätinnen, Aerztinnen und Sozialbeamtinnen beſitzt das
Reife=
zeugnis ohnedies nur einen „Schein von Berechtigung‟. Das
wiſ=
ſenſchaftliche Abitur iſt auf lange Zeit hinaus entwertet. Im
preußiſchen höheren Schuldienſt hoffen beiſpielsweiſe in den
kom=
menden ſieben Jahren 5200 Anwärterinnen unterzukommen,
wäh=
rend im beſten Fall 700 Damen Verwendung finden werden.
Eine furchtbare Tragik liegt auf unſerer Jugend! Sie iſt ein
hoffnungsloſes Geſchlecht geworden, ein Jungvolk ohne
Lebens=
raum! Ein Lichtblick für Eltern und Lyzeallehrer iſt der Tyv der
Frauenſchule. Die Leiterin der Kreuznacher ſtädtiſchen höheren
Mädchenſchule, Frau Lina Hilger, ſchreibt ſogar: Jetzt iſt die
große Stunde für die Frauenſchule gekommen!
Wenn der Weg zur Hochſchule für viele Abiturientinnen verſperrt
iſt, ſo müſſen wir uns deſſen getröſten, daß in Wirklichkeit nur ein
kleiner Teil von ihnen ſtark wiſſenſchaftlich intereſſiert iſt, weit
weniger, als die Zahl derer ausweiſt, die vom Berechtigungsfieber.
gepackt wurden und die Oberklaſſen bis zur Reifeprüfung beſuchten.
Da wäre es ein Segen der Notzeit, wenn die Eltern ſich auf den
naturgemäßen Beruf ihrer Tochter beſinnen wollten, Hausfrau
und Mutter zu werden, und den ganzen weiblichen Menſchen in
ſeiner Totalität ausbilden ließen. Dazu gehört neben dem
wiſſen=
ſchaftlichen Intereſſe die praktiſche Betätigung des Mädchens nach
der mütterlichen, der künſtleriſch=techniſchen und ſozial=pflegeriſchen
Seite. Darum ſollten die Eltern jetzt auf die Stimme jener
Direk=
torin hören: Es gilt, junge Frauen in Frauenſchulen
heranzubil=
den, „die harmoniſch ausgebildet als volle Menſchen in das Leben
treten, bereit, ihre ganze Perſönlichkeit hingebend zum Wohl aller
einzuſetzen, auch wenn opfervolle Zeiten, entbehrungs= und
mühe=
reich, ſie erwarten.”
Dr. 4.—)
Mai=Sonderfahrken der Heſſ. Eiſenbahn A.=G.
Am Sonntag, den 1. Mai, veranſtaltet die Heag eine
Blüten=
fahrt durch die Bergſtraße nach Heidelberg, verbunden mit einer
Rundfahrt durch Heidelberg, Schloß, Molkenkur zum Schwetzinger
Schloßpark, und abends zurück nach Darmſtadt. Dieſe Fahrt
ver=
ſpricht beſonders viel, da gerade bis dorthin, bei der jetzigen
Witte=
rungslage, anzunehmen iſt, daß die Bäume an der Bergſtraße in
voller Blüte ſtehen. Ebenſo die Fahrt am Himmelfahrttag, den
5. Mai d. J., die über Neuſtadt, Klein=Heubach mit einem
Spa=
ziergang auf den Engelberg, und weiter nach Miltenberg,
Amor=
bach durch den Eulbacher Park zurück nach Darmſtadt führt. Da für
dieſe beiden Fahrten bereits große Nachfragen und Beſtellungen
vorliegen, werden die Fahrtintereſſenten gebeten, ſich rechtzeitig
Plätze zu ſichern. — In letzter Minute wurde von der Leitung des
Frankfurter Senders die Genehmigung erteilt zu einer techniſchen
Führung am kommenden Sonntag, den 1. Mai d. J. Aus dieſem
Grunde veranſtaltet die Heag an dieſem Tag eine
Beſichtigungs=
fahrt nach Frankfurt zum Sendehaus. — Auskunft über Fahrpreiſe
und Abfahrtszeiten ſiehe heutiges Inſerat. Kartenbeſtellungen nur
im Heaghaus, Zimmer 6, Tel. 3390.
Gekauft wird ...."
aber die Ware muß billig und gut ſein.
Zum Beiſpiel koſtet heute:
Bohnerwachs „Bitewa”, gute Qualität,
Kg. nur —.70
Die halbe Doſe (in vier Farben)
nur —.35
Ein 5 Pfund ſchwerer Bohner
nur —.95
Lobalin (nimmt alten Schmutz von Linol. u. Park.) Liter —.90
Waſch= und Lambrisbürſten, gute Borſten
von —.10 an
Schmierſeife, 5 Pfund Hobbok
nur —.95
Fenſterleder in guter Ware
G
75. —.90, 1.40, 1.90
Fenſterputzer mit langem Stiel, ſehr praktiſch .
2.75
Teppich= und Möbelbürſten, Möbelpinſel
von — 25 an
Teppich=Kehrmaſchinen, neue Ware
jetzt nur 6.75
Seifenhaus Müller, am Weißen Turm,
und Filiale, Seifenhaus am Schillerplatz.
(6422
— Varieté=Senſationen im Orpheum. Am Sonntag. 1. Mai,
beginnt im Orpheum ein großer internationaler Varieté=
Spiel=
plan, der die in der Winterſpielzeit gezeigten Programme noch
bei weitem übertrifft. In erſter Linie iſt Dompteur und
Tier=
fänger Brick mit ſeinem Löwen Habibi zu nennen, der in der
Dreſſur völlig neue Wege zeigt. Brick verwendet bei der
Abrich=
tung und Vorführung keinerlei Waffen, Peitſche oder dergleichen.
Bricks Löwennummer gilt als das Unerhörteſte auf dem Gebiete
der modernen Raubtier=Dreſſur. — Eine weitere Attraktion iſt
der Zauberer und Illuſioniſt Ferry Broſſo, der in ſeinem
ver=
blüffenden Zauber=Akt hochintereſſante Tricks zeigt, wie man ſie
hier noch nicht ſah, u. a. ein mediziniſches Rätſel, wobei eine
Dame in Stücke zerſchnitten wird (!
— The Imperials iſt
ein ausgezeichnetes Muſikal=Trio; die Otnandreffs ein
ſeriös=
komiſcher Ring= und Trapez=Akt: Gino d’Argo ein vorzüglicher
italieniſcher Tenor; Elſe und Nickita, die fabelhaften
Wirbel=
wind=Tänzer, und Aſtro, der urkomiſche Jongleur geben den
Rahmen für das überaus inhalts= und abwechſelungsreiche
1. Mai=Programm ab, das allenthalben viele Bewunderer
fin=
den dürfte. — Schließlich ſei noch erwähnt, daß die
Eintritts=
preiſe ab 1. Mai nochmals zeitgemäß ermäßigt werden, und zwar
gelten feſtſtehende Eintrittspreiſe, ohne Rückſicht auf die
Darbie=
tung, jeweils von 60 Pf. bis 1,75 Mk. (Siehe Anzeige.)
— Volksbühne. Es wird nochmals darauf aufmerkſam
ge=
macht, daß zu der Freitag, den 29. April, 19.30 Uhr, im Großen
Haus ſtattfindenden Jugend=Werbevorſtellung der Volksbühne:
Mignon”, Oper von Thomas, nur Jugendliche Zutritt haben.
Gutſcheine 3 50 Pfg. (weitere Koſten entſtehen nicht —
Theater=
zettel unentgeltlich) ſind in der Geſchäftsſtelle Eliſabethenſtr. 34,
(Haus Alter) noch zu haben.
— Waiſenſchutz. Wie aus der heutigen Anzeige in dieſer
Zei=
tung hervorgeht, mußte der für Samstag, den 30. April
ds. Js., vorgeſehene „Bunte Abend” im
Mathildenhöh=
ſaal abgeſagt werden.
— Elly Ney=Trio. Es ſei hiermit nochmals auf den am
Frei=
tag, den 29. d. M., abends 8 Uhr, im kleinen Saal des Städtiſchen
Saalbaues ſtattfindenden Kammermuſikabend des Elly Ney=Trios
hingewieſen. Das Programm bringt Kammermuſikwerke von
Beet=
hoven, Brahms und Schubert. Karten in der Muſikalienhandlung
Chriſtian Arnold, am Weißen Turm, und an der Abendkaſſe.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Wanderung zum
Reichsverbandstreffen in Wiesbaden! iſt die Parole für den
5. Mai. Die Führer haben eine reizvolle Wanderung auf den
Neroberg ausgearbeitet. Zu guter Zeit treffen die Wanderer
wieder in Wiesbaden ein, um an dem Feſtzug, der zugleich ein
Werbezug für die Sache der deutſchen Gebirgs= und
Wanderver=
eine ſein ſoll, teilnehmen zu können. Die Teilnahme am Feſtzug
iſt verbindlich, ſoll die Wanderung gezählt werden. Die Liſte
zur Einzeichnung liegt bei Klubgenoſſe Tillmann.
Eliſabethen=
ſtraße, offen und wird Montag, den 2. Mai, abends 7 Uhr.
ge=
ſchloſſen. An derſelben Stelle ſind auch die Feſtabzeichen zu
haben. Näheres bringt die Anzeige in der heutigen Nummer.
Verein für das Deutſchtum im Ausland.
Jahreshauptverſammlung der Männergruppe Darmſtadt.
In dieſen Tagen hielt die Männergruppe des V.D.A, ihre gut
beſuchte Jahreshauptverſammlung im Gaſthaus „Zur.
Krone” ab. Die mehrſtündigen Verhandlungen, die unter der
Lei=
tung des 1. Vorſitzenden, Dr. Röhm, ſtanden, ergaben im
einzel=
nen die Beſprechung folgender Punkte:
Das Protokoll des Schriftführers Dr. Götzüber die letzte
Hauptverſammlung fand die Zuſtimmung der Verſammlung. Die
Rechnungsablage des Schatzmeiſters Koch ergab rund
1900 Mark in Einnahme und Ausgabe bei einem Kaſſenbeſtand
von 400 Mark am 1. Januar 1932. Der Mitgliederbeſtand
iſt etwas zurückgegangen; er betrug nach Ueberweifung der
aus=
wärtigen Mitglieder, an die betreffenden Ortsgruppen noch 380.
Die Mitgliederbeiträge für 1932 ſind bereits nahezu vollſtändig
eingegangen. Für 1933 wird eine zweimalige Erhebung und
zeit=
gemäße Herabſetzung in Ausſicht genommen. Nach dem
anerken=
nenden Bericht der Rechnungsprüfer (Direktor May und
Kauf=
mann Grünpeter) wird dem Rechner Dank und Entlaſtung
zuteil. Die Vorſtandswahl ergab die Wiederwahl der
ſeit=
herigen Mitglieder; hinzugewählt wurde als Vertreter der
Schul=
gruppen Profeſſor Dr. Luſt. In der Beſprechung der laufenden
Arbeit des Jahres 1932 ſprach Dr. Götz über die
Pfingſt=
fahrt nach Elbing, an der über 150 Heſſen teilnehmen werden.
Dr. Diemer berichtete über die Geſtaltung der
Werbe=
woche, zu der die Bildung eines gemeinſamen Arbeitsausſchuſſes
der Darmſtädter V.D.A.=Gruppen in Ausſicht genommen wird,
ſowie über den Stand des Landesverbandes Heſſen
Dieſer umfaßt zurzeit in 50 Orts= und 80 Schulgruppen rund 4300
Erwachſene und 8300 jugendliche Mitglieder, der Haushalt betrug
1931 rund 60 000 Mark, von denen 10 000 Mark nach Berlin an
die Zentrale, 30 000 Mark unmittelbar in die Betreuungsgebiete
geleitet wurden. Vom Reſt diente ein geringer Teil für die
Ge=
ſchäftsführung, ein Teil der inneren Arbeit; eine ſtattliche Summe
wurde als Kaſſenbeſtand in das neue Rechnungsjahr
übernom=
men. Dr. Diemer berichtete ſodann über die planmäßige
Vertei=
lung der Gelder durch die örtlichen Ausſchüſſe der
Betreuungs=
gebiete und über eine Reihe von Einzelfragen der Betreuung
(Lehrerreiſen aus den Betreuungsgebieten, Bücherſammlungen,
Inſtitut für Völkerpädagogik) und entwickelte den genau
beſtimm=
ten Arbeitsplan des Landesverbandes, der ſeine
Höhepunkte in der Jahreshäuptverſammlung, in Pfingſtfahrt;
Werbewoche, Lehrerreiſe, Beſuch einer Volkskunſtgruppe)
Jugend=
treffen, Schulungstagung Führerausſprachen in verſchiedenen
Städten des Landes hat. Aus allem ergab ſich, daß die Arbeit des
L.V. trotz der ungünſtigen Zeitverhältniſſe ſtetig im Gange iſt und
Fortſchritte macht. Nach der Erröterung einiger kleinerer Punkte
ſchloß Dr. Röhm die Sitzung mit dem Ausdruck des Dankes für
die rege Mitarbeit und anregende Ausſprache und der
Feſtſtel=
lung, daß V D.A.=Arbeit als Ausübung des
Selbſterhaltungstrie=
bes heute nötiger ſei, denn je, daß namentlich die Beſchränkung
auf den Schutz des Deutſchtums im ſchwer gefährdeten deutſchen
Oſten es für jeden Deutſchen zur Pflicht mache, bei dieſer
wahr=
haft nationalen Arbeit mitzutun.
* Der Paddlerwerbeabend des Vereins für Leibesübungen
Rot=Weiß, V. f. R., erfreute ſich auch bei ſeiner Wiederholung eines
außerordentlich guten Beſuches, ſo daß der Kroneſaal, mit farbigen
Wimpeln geſchmückt, dicht beſetzt war. Vor allem übte der
wunder=
volle Film „Wildwaſſerparadieſe in Oeſterreich
und Jugoſlawien” ſehr ſeine Anziehungskraft aus. Es
waren ſehr viele Beſucher, die ſich dieſen ſchönen Naturfilm zum
zweiten Male anſahen, und auch die ihn zum erſten Male genoſſen,
waren reſtlos, begeiſtert. Wie wir ſchon in der Beſprechung des
erſten Paddlerabends hervorhoben, wurden in dieſem Walter=
Franz=Film herrliche Naturaufnahmen, verſchiedene
Wildwaſſer=
fahrten, die Technik des Paddelns, ſeine Freuden uſw. gezeigt,
Schon allein durch Vorführung dieſes Bildſtreifens werden dem
idealen Paddlerſport viele Freunde geworben. Anſchließend am
dieſe Vorführung hielt Dr. Fr. Rechel einen kurzen, intereſſanten
Lildbildervortrag über das Thema „Der Altrhein in
Wort und Bild”. Lebhafter Beifall dankte ihm. Die
Veranſtal=
tung wurde durch muſikaliſche Darbietungen der Paddlerkapelle
und durch ein ſehr gutes Grammophonkonzert — die vorzügliche
Apparatur und Platten hatte die Firma Techel, Schillerplatz,
freundlichſt zur Verfügung geſtellt — angenehm bereichert. Auch
dieſer zweite Werbeabend fiel zur vollen 2ufriedenheit der
Padd=
lergilde des Vereins für Leibesübungen Rot=Weiß und der
Be=
ſucher aus.
Verein der Freundinnen junger Mädchen. Neu zuziehende
Mädchen, die alleinſtehend ſind und noch keinen Anſchluß haben,
ſeien auf die Heimabende im Freundinnenheim, Sandſtraße 24,
hingewieſen. Zuſammenkunft jeden Donnerstag abend 8.15 bis
10 Uhr. Dieſen Donnerstag haben wir die letzte Probe vor
un=
ſerer Aufführung. Der Abend findet Sonntag, den 1 „Mai, im
Feierabendſaal (nicht Loge) ſtatt, da der Logenſaal ſich im
vori=
gen Jahre als zu klein erwies. Zur Aufführung kommen ein
Sprechchor (Wach auf, wach auf du deutſches Land), Volkstänze
und ein für unſere Zwecke verfaßtes Theaterſtück von Jula
Hart=
mann, das das Leben und Treiben in unſeren Abenden gut
ſchil=
dert. Wir hoffen auch in dieſem Jahre auf einen ſtarken Beſuch.
Volkshochſchule. Wir machen noch einmal darauf
auf=
merkſam, daß heute im Saale des Muſikvereins, Wilhelm=
Gläſ=
ſing=Straße 24, unſer Kammermuſik=Abend ſtattfindet.
Alle Mitglieder, Hörer und Freunde, ſind herzlichſt dazu
einge=
laden. Der Eintritt iſt frei.
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Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Donnerstag, 28. April 19
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mit
Ruck
* Ein Arbeiker aus Kelſterbach bant ſich ein Zlugzeng
Am Samstag wurde auf dem Griesheimer Sand bei
Darm=
ſtadt von dem Piloten Riedel ein neues Flugzeug eingeflogen.
Der Probeflug von zehn Minuten Dauer verlief ſehr
zufrieden=
ſtellend. Das Flugzeug, ein Eindecker mit einem 35=PS=Motor,
wurde von dem 26jährigen Arbeiter Kurt Schreiber aus=
Kelſterbach am Main in zweijähriger Arbeit ganz allein und
nur aus eigenen Mitteln gebaut. Die Konſtruktion lehnt ſich nn
den bewährten Typ GMG. der Gebrüder Müller=Griesheim an.
Wir erfahren zu dieſer erſtaunlichen Leiſtung folgende
Einzel=
beiten:
Schreiber iſt ſeit 1½ Jahren in den Vereinigten
Glanzſtoff=
werken in Kelſterbach als angelernter Arbeiter tätig. Von
mor=
gens 6 bis mittags 2 Uhr hat er 30 Maſchinen zu bedienen, in
denen der Kunſtſeidenfaden aufgeſpult wird. Eine Arbeit, die
viel Geſchick und Aufmerkſamkeit erfordert. Von Jugend auf
beherrſchte ihn der Wunſch, einmal ſelbſt fliegen zu können.
Un=
überwindlich ſcheinen aber die Hinderniſſe. In ſeinem
Heimat=
dorf in der Rhön hatte man wenig Verſtändnis für ſolche Ziele.
Der Vater, der eine große Familie hat, nahm ihm die
Flug=
modelle fort, die er ſich baute. Er ſollte lieber etwas
Ordent=
liches lernen. So trieb ihn ſein Beſtreben von Hauſe fort. Nach
manchen Irrfahrten, Arbeiten in Spielwarenfabrik. Baſtelwerk.
als Knecht bei Bauern, wurde er in der Kunſtſeidefabrik in
Kel=
ſterbach angeſtellt. Jahrelang hatte er geſpart. Keinen
Alko=
hol, der nichts für einen künftigen Flieger iſt. Nichts konnte
er ſich leiſten. In einer beſcheidenen Dachkammer wohnte er,
während das Ziel ſeiner Wünſche verwirklicht werden ſollte. Im
Sommer 1930 ſtürzte das Sportflugzeug des bekannten früheren
Segelfliegers Artur Martens auf dem Flugplatz Frankfurt ab.
Nach einigen Tagen erſchien ein ſchmächtiger junger Mann,
be=
ſcheiden auftretend, und äußerte den Wunſch, die Trümmer zu
kaufen. Großzügig wurde ihm der Bruch gegen geringes
Ent=
gelt von Herrn Martens überlaſſen. Viele „Fachleute” des
Flug=
platzes bedauerten den „armen Irren‟. Doch nun war der erſte
Schritt getan. Ein alter Dachboden wurde als Werkſtatt
herge=
richtet und die Bauzeichnungen von Gebrüder Müller erbeten.
Jeden Tag. Sonntag wie Alltag, Sommer, Winter hindurch
ar=
beitete Schreiber an ſeinem Flugzeug. „Ich brauche nicht zu
eſſen und nicht zu ſchlafen, wenn ich nur bei meinem Flugzeug
bin”, ſagte er in ſeiner bedächtigen Redeweiſe. Der Meiſter=
Anders vom Flugzeugbau Müller, ſekbſt arbeitslos, überwacht
uneigennützig den Bau. Alle paar Wochen ſieht er nach dem
Rechten. Es wird alles gut und gewiſſenhaft gemacht.
Pünktlich wird das Material abbezahlt. Während andere nicht
von ihrem Einkommen leben zu können glauben, macht es
Schrei=
ber möglich nach und nach das ganze Flugzeug wieder
auf=
zubauen. Große Koſten macht der Motor. Der Sturz hat die
Kurbelwelle verbogen, neue Kolben ſind nötig. Er ſchafft es.
Zwei junge Schloſſer aus Kelſterbach helfen bei der Ueberholung
des Motors. „In den letzten Tagen habe ich nicht mehr
geſchla=
fen vor Erwartung, wie die Maſchine fliegt‟. So äußerte er
nach dem glücklichen Probeflug. Sein größter Wunſch iſt jetzt,
nach ßjähriger Abweſenheit über dem Heimatdorf fliegend zu
er=
ſcheinen und dem Vater zu zeigen, daß er doch erreichen konnte,
was er wollte. Auch in Kelſterbach wurde er von vielen nicht
für voll genommen. Das Flugzeug fliegt ja doch nicht, ſo hieß
es. Jetzt iſt der Beweis erbracht.
Solche Taten und ſolches eiſerne Feſthalten am Ideal ſind
heute beſonders viel wert. Leider iſt das mit ſo viel Liebe
ge=
baute Flugzeug, das fliegeriſch ganz ausgezeichnet iſt, durch der 7 ). Dd. Arheilgen, 26. April. Konfirmandenabend. Am=
daß er für ſeine Idee alles einſetzt.
Aus dem Gerichksſaal.
Roheitsdelikten vorbeſtrafter Händler, aus Griesheim, die beiden
anderen Hilfsarheiter, ebenfalls aus Griesheim. Zu fünft
be=
ſchloſſen ſie eines Tages, ſich, da ſie ſämtlich in recht elenden und
kümmerlichen Verhältniſſen lebten, was zum Eſſen zu holen”,
und der dritte Angeklagte, ein Biebesheimer Kind lenkte ihre
Aufmerkſamkeit auf ein kleines Geſchäftchen in Biebesheim das
zwei alten Fräuleins gehörte. Man war ſofort bereit und der
erſte Angeklagte ordnete an, daß man Ruckſäcke und Handſchuhe
und Strümpfe zum Ueberziehen mitzunehmen habe. Er ſelber
nahm einen Revolver mit und zum Knebeln eines eventuell
auf=
tretenden Gegners Mullbinden. Sie gerieten dann bei ihrem
Fiſchzug aus Verſehen in das Schlafzimmer der beiden alten
Mädchen und ohne Beſinnen ſtürzten ſie ſich auf ſie und hieben
mit Fäuſten, der erſte Angeklagte ſogar mit ſeiner Taſchenlampe
auf ſie ein. Wie ein Wahnſinniger habe er auf ſie eingeſchlagen,
ſagt die eine als Zeugin. Heute noch ſehe ſie ihn in
Angſt=
träumen vor ſich ſtehen. Sie wurde ziemlich ſchwer am Kopfe
verletzt. Die Nichte der beiden, die im oberen Stock ſchlief,
er=
wachte von dem Lärm, und auf ihre Hilferufe hin flüchteten die
Einbrecher. Die Angeklagten behaupten Gewalttätigkeiten
hät=
ten ſie nie vorgehabt und ſeien nur in der Aufregung dazu
ge=
kommen. Das Gericht ſieht ſich jedoch bei der beiſpielloſen
Roheit der Tat nicht in der Lage, ihnen, wie beantragt
mil=
dernde Umſtände zuzubilligen, und verwirft die
Beru=
fung der beiden erſten Angeklagten, ſo daß es bei
ihnen bei Strafen von ſieben und fünfeinhalb
Jah=
ren Zuchthaus bleibt. Der dritte Angeklagte wird,
da er nur draußen vor dem Hauſe ſtand und alſo für das
tät=
liche Vorgehen der anderen nicht verantwortlich zu machen iſt,
lediglich wegen ſchweren Diebſtahls zu neun
Monas=
ten Gefängnis verurteilt.
— Turngemeinde Beſſungen 1865, e. V., Darmſtadt, Wander=
Abteilung. Kommenden Sonntag, den 1 Mai, findet die diess
jährige 5. Wanderung ſtatt. Die Führerinnen A. Bucher und O
Kugel haben ſich zur Aufgabe gemacht, die Wanderluſtigen auf bel
quemen Pfaden nach dem Frankenſtein, Ober=Beerbach, Kuralp,
Balkhauſen zu führen. Es iſt deshalb von der Führung angeordnet
worden, daß pünktlich um 8 Uhr vormittags Ecke Landskronſtraße
und Goetheſtraße abmarſchiert wird.
— Union=Theater. Richard Tauber, Deutſchlands populärſter
Sänger, ſpielt in dem ab heute laufenden neuen Tonfilm „Melo=
Aus den Gemeindeparlamenten.
As. Erbach, 27. April. Gemeinderatsſitzung. Zu 1. dem Hornſchen Anweſen ſtand, jetzt in den gemeinheitlichen K
Unter dem Vorſitz des Herrn Weißmantel wird die Rechnung des weg zu verlegen.
Kreiskrankenhauſes für das Rechnungsjahr 1930/31 vorgetragen
Op. Zwingenberg, 27. April. Gemeinderatsſitzu
Dieſelbe ſchließt in Einnahmen mit 50 609,24 RM. und in=Aus=/ Das Geſuch des Jakob Wolf=Zwingenberg, wegen Abgabe e
gaben mit 42 609,24 RM. ab, ſo daß ein Ueberſchuß von go6 RM.
zu verzeichnen iſt. Auf Antrag des Vorſitzenden wirg die
Rech=
nung durch den Gemeinderat angenommen, vorbehaltlich der
Ge=
nehmigung durch die Oberrechnungskammer. Zu 2. Die Satzungen 5. und 6. Rate Gemeindeſteuern, wurde der 25. Mai und der
der Freiwilligen Feuerwehr Erbach, die in 33 Paragraphen
vor=
liegen, kommen auf Antrag des Rates nicht zur Verleſung. Sie
ſollen vielmehr der Baukommiſſion zur Ueberprüfung vorgelegt
werden. Der Antrag wird einſtimmig angenommen. Zu 3. Herr
Bürgermeiſter Dengler berichtet über das Unterſuchungsergebniss
wegen der ſeitens des Herrn Beigeordneten Lenz behaupteten
Urkundenfälſchung. Das Kreisamt hatte, bereits erklärtz, daß
irgendwelche Feſtſtellungen bezüglich einer Fälſchung des
Ge=
meinderatsprotokolls nicht gemacht werden könnten. Herr Lenz
hat nun nach dieſer Erklärung die Angelegenheit weiter verfolgt.
Der Bürgermeiſter gibt nun das Schreiben der
Staatsanwalt=
ſchaft, betr. Strafſache gegen den Verwaltungs=Oberſekretär
Stell=
wag, bekannt, wonach ſich nach eingehend angeſtellten
Ermittlun=
gen der Verdacht einer ſtrafbaren Handlung nicht ergeben hat.
Zu 4. Ueber das Wartegeld für die Hebammen war bereits ein
Beſchluß herbeigeführt worden. Zur nochmaligen Ueberprüfung
wird die Angelegenheit dem Finanzausſchuß überwieſen. Zu 5.
Das Kreisamt drängt darauf, in den Voranſchlag die Erhebung
einer Kanalgebühr aufzunehmen. Von der Baudeputation
wur=
den bereits folgende Sätze in Vorſchlag gebracht: Von je 100.—
RM. Brandkaſſenwert ſollen 5 Pfg. erhoben werden. Da geget gleichung der Realſteuern an die Landesdurchſchnittsſätze g
dieſe Feſtſetzung verſchiedene Einwände gemacht wurden, eickigte
man ſich endlich dahin, die Sache zurückzunehmen und it dem
Bau= und Finanzausſchuß nochmals darüber zu beratel.
2 xe Gadernheim, 27. April. Gemeinderatsbericht,
Uetzer den Abſchluß einer Schülerunfallverſicherung, die behörds
4icherſeits der Gemeinde vielfach anempfohlen wurde, referierte
Herx Lehrer Rapp. Die Angelegenheit wird in einer der nächſten
Sitzungen endgültig behandelt. — Dem Anſinnen des
Steinbruch=
pächters Phil. Bickelhaupt von Gadernheim, den Vertrag über
den von ihm gepachteten Steinbruch im Heideberg, der bis Mai
1937 gültig iſt, jetzt ſchon aufzulöſen, wird ſtattgegeben mit der
Maßgabe, daß die geförderten, im Bruch noch vorhandenen
Mauer=
ſteine als Entſchädigung in den Beſitz der Gemeinde übergehen:
außerdem ſoll für das Pulverhäuschen, welches Bickelhaupt auf
dem Steinbruchgebiet errichtet hat und nicht abbrechen will, eine
jährliche Pacht von 15 Mk., beginnend am 1. 1. 33, an die Ge=
Rhenania=Oſſag genehmigt, der dahin lautet, die Gemeinde möge
geſtatten, die Tankſtelle, die bisher auf Provinzial=Eigentum vor Sportbundes wird genehmigt.
Bauplatzes (Gemeindegrundſtück auf der Tagweide) wurde ge
migt. Nach Vermeſſung des Geländes iſt der Bürgermeiſter
Ve=kauf ermächtigt. Bei Feſtſetzung des Fälligkeitstermins
Juni I. J. beſtimmt, da in dieſen Monaten keine Staatsſte.
fällig ſind. Als Tag der Bürgermeiſterwahl wurde der 22.
d. J. beſtimmt.
A. Groß=Rohrheim, 27. April. Gemeinderat. Da
Zahl der Unterſtützungsempfänger andauernd ſteigt, die Ste
eingänge aber ſtocken und nicht ausreichen, können, die U.
ſtützungen nicht mehr aus Gemeindemitteln beſtritten we=
4Wilk die Gemeinde aber die Reichsnothilfe oder den ſtaatl
Atsgleichsſtock in Anſpruch nehmen, müſſen erſt dreifache
Bü=
ſteuer, doppelte Bier= und die allgemeine Getränkeſteuer in
Gemeinde eingeführt ſein. Nach langer Beratung, bei der ar
meine Bedenken geäußert wurden, daß dieſe Steuereinführu
in der genannten Höhe doch nicht aufgebracht werden
kön=
wurde beſchloſſen, es der vorgeſetzten Behörde nach Prüfung
Gemeindefinanzen zu überlaſſen, die Angelegenheit zu regeln.
wurde ferner beſchloſſen, die Mittel zur Koſtendeckung eines
Finanzamt Heppenheim angeregten Vortrages über die n
Einheitsſteuerwerte aus der Gemeindekaſſe zu beſtreiten.
L. Dreieichenhain, 27 April. Gemeinderatsſitzy
Durch Verfügung des Heſſ. Kreisamts Offenbach wird die
derts /Da es eine Erhöhung der Sätze bedeutet, lehnt der
meinderat die Erhöhung ab. Der Gemeinderat beſchließt,
ſtändige Miete bis zu 75 Prozent von der Wohlfahrsunterſtüt
abzuzjehen. Der Gemeinderat Lenhardt 1. ſtimmt dieſem Beſe
unter Vorbehalt zu. Die Gemeinde hat noch Windfallholz o
geben. Der Preis beträgt pro Raummeter Buchen=Scheit
Buchen=Knüppel 6.—, Kiefern=Knüppel 5— und Buchen=W
100 Stück 9— RM. Der Gemeinderat beſchließt, dieſes Holz
der Hand abzugeben. Ueber den Rechtsſtreit der evgl. Kir
gemeinde gegen die bürgerliche Gemeinde nimmt der Gemei
rat Kenntnis von einer Verfügung des Heſſ. Kreisamts O
bach, wonach ein größerer Betrag der Schuld durch Zwangse
ſierung in den Voranſchlag für 1932 eingeſtellt werden ſoll.
Bürgermeiſter wird ermächtigt, die Geſchäfte bis zur Fertie
lung des Voranſchlags weiterzuführen. Der Antrag des T
vereins Dreieichenhain um Ueberlaſſung des Waldgeländes
meinde bezahlt werden. — Des weiteren wird der Antrag der neuen Sportplatz anläßlich des am 10. Juli ſtattfindenden
zirksfeſtes des 1. Bezirks im 9. Kreis des Arbeiter=Turn=
Aus Heſſen.
von Haus aus wenig zuverläſſigen franzöſiſchen Anzani=Motor//Sonntag abend fand im evang. Gemeindehaus ein gut beſuchtet
auf die Dauer ſtark gefährdet. Gönner und Förderer der deut= Unterhaltungsabend für die diesjährigen Konfirmandinnen nebſt,
ſchen Luftfahrt könnten hier durch Stiftung eines guten deutſchen deren Angehörigen ſtatt. Nach einer herzlichen Begrüßung duich=
Motors von 40 P9 einem Menſchen helfen, der bewieſen hat, Herrn Pfarrer Grein trat der evang. Jungmädchenverein der die=
FI. Ausgeſtaltung des Abends übernommen hatte, in Tätigkeit. Die
Aufführung eines Singſpiels und ein Vortrag mit Lichtbildern
über das Vereinsleben ließen die Stunden ſchnell verſtreichen.
Dg. Arheilgen, 27. April. Rentenzahlung. Die
Aus=
zzahlung der Militärverſorgungsgebührniſſe für den Monat Mai
Aw. Die Große Strafkammer beſchäftigte ſich unter /findet am Donnerstag, den 28. April, vormittags von 7.30 bis
anderem am Mittwoch mit dem Biebesheimer Raubs//19 Uhr, ſtatt. Die Invaliden= und Unfallrenten, werden am
überfall. Vor dem Bezirksſchöffengericht wurden im März / Freitag, den 29 April, in der Zeit von 7.30 bis 12 Uhr
vormit=
vier der fünf Angeklagten zu ganz erheblichen Zuchthausſtrafen tags, beim hieſigen Poſtamt ausbezahlt. — Hohes Alter.
verurteilt. Einer wurde freigeſprochen, der fünfte erkannte das Frau Marie Weber Wwe, geb. Stork, Mühlſtraße 32, kann am
Urteik an, ſo daß heute nur noch gegen drei Angeklagte verhan= Donnerstag (28. April) ihren 75. Geburtstag begehen. —
Orts=
delt wird. Der Hauptangeklagte iſt ein ſchon vielfach wegen ausſchuß für Arbeiterwohlfahrt. Gegenwärtig führt,
Unterrichtsabenden (Montags und Donnerstags) gemacht werden.
Für den Zeser vom Land!
Arbeit tut not
das Land, der Weinberg braucht ſie im Sommer. Aber
die harte Arbeit allein, ohne jede geiſtige Ablenkung,
macht allzu leicht ſtumpf. Man müßte es einmal perd
ſuchen, ob einige Minuten Zeitungsleſen am Tag —
mittags in der Ruhepauſe und abends — die Arbeit für
den Tandmann nicht viel leichter, angenehmer werden
laſſen. Man fühlt ſich danach geiſtig friſch und viel eher
aufgelegt zu neuer Arbeit. Man müßte es einmal
vei=
ſuchen und die Zeitung zum Frühjahr nicht abbeſtellen.
J. Griesheim, 27. April. Rektor Schützgeſtorben.
In=
folge eines Herzſchlages verſtarb plötzlich und unerwartet Herr
längerer Pauſe wieder der erſte Tonfilm, in dem Tauber ſich Lebensmittel im Werte von etwa 60.— RM. 60 Zentner Kar=
— In den Helia=Lichtſpielen ſingt heute Gitta Alpar unwider Sitzungen hat der Ortsausſchuß mit über 700 Unterſtützun
ruflich zum letzten Male mit ihrem charmanten Partner Guſtan / 400 Familien eine Hilfe zugewieſen.
Cp. Hahn bei Pfungſtadt, 27. April. Hohes Alter
Fröhlich in der Tonfilm=Operette „Gitta entdeckt ihr Herz”,
wirt Philipp Merſchroth 11., Ortsgerichtsmann und Feldgeſchwg=
—Die Palaſt=Lichtſpiele zeigen heute letztmalig „Grock” den rener, konnte dieſer Tage ſeinen 80. Geburtstag begehen.
Mann, der eine ganze Welt zum Lachen brachte.
Td. Traiſa, 27. April. Obſt= und Gartenbauverein.
Tageskalender für Donnerstag, den 28. April 1932.
bethenſtraße, 8 Uhr: Vortrag über „Fiſchgerichte im Gasherd.” unterricht.
zundntngnmaun
IAdätiKttE
Rektör i. R. Georg Schütz im Alter von 61 Jahren. Herr Rektok,
Schütz iſt am 1. April ds. Js. in den Ruheſtand getretem. Aus die
ſemlAnlaß verſammelte ſich noch am Dienstag voriger Woche d4s
deſige Lehrerkollegium zu einer Abſchiedsfeier mit Herr Rektdr
Schütz im „Darmſtädter Hof”. — Winterhilfe
Gries=
heim. Der hieſige Ausſchuß für die Winterhilfe nahm in ſeiner
letzten Sitzung den Bericht über ſeine Tätigkeit im vergangenen
Winter zur Kenntnis. An Geld gingen ein durch Hausſammlung,
Spenden von Vereinsveranſtaltungen, beſondere Einzelgaben und
dauernde Beiträge 1725,72 RM. Hierzu kamen noch eine Gabe der
hieſigen Bäcker=Innung von 100.— RM. und eine ſolche der
Metz=
die der Liebe” die Rolle eines berühmten Künſtlers. Es iſt ſeit gerinnung im Werte von 130.— RM. Außerdem waren noch
hören läßt. Seine Gegenſpielerin iſt die entzückende Lien Deyers toffeln und zahlreiche Kleidungsſtücke geſpendet worden. In 22
Am Montag, den 2. Mai, abends 8.30 Uhr, wird in der
Monats=
verſammlung im „Heſſiſchen Hof” Herr Lehrer Weſtrup über „Von
„der Blüte bis zur Ernte” ſprechen. Gäſte, beſonders auch Damen,
Lichtſpieltheater: Union=Theater: „Melodie der Liebe‟? ſind willkommen. — Die letzte Baumbeſichtigung war wieder un=
Helia=Lichtſpiele „Gitta entdeckt ihr Herz”; „Palaſte/ gemein lehrreich. Der Vorſitzende, Herr Gutsverwalter Seydel,
Lichtſpiele: „Grock” — Vortragsſaal des Gaswerks, Eliſa= gab an Ort und Stelle ausgezeichneten praktiſchen Anſchauungs=
Ak. Nieder=Ramſtadt, 27. April. Staatliche Ehr=
Den Eheleuten Heinrich Bickelhaupt dahier wurde aus Anlaf
kürzlich ſtattgefundenen goldenen Hochzeit von ſeiten des
Miniſters des Innern ein in herzlichen Worten gehaltenes (
wunſchſchreiben mit der Ehrengabe von 20.— RM. überreicht
U. Ober=Ramſtadt, 27. April. In dieſem Jahre tritt
erbſtzeitloſe auf den Wieſen noch ſtärker auf als im
jahre. Da die Pflanze, beſonders aber der ſich nun bild
Samen ein ſtarkes Gift enthält, das bei den Tieren Erkranku
hervorrufen kann, ſind die Wieſenbeſitzer aufgefordert
wo=
die Pflanzen jetzt auszuziehen.
Ernſthofen, 27. April. Amtstag des Kreisa
Dieburg in Ernſthofen am 6. Mai. Am Freitag,
6. Mai, findet nachmittags von 3—5 Uhr ein auswärtiger Sr
tag des Kreisamts Dieburg in Ernſthofen im Gaſthaus
Sonne” von Maul ſtatt. Dieſer Sprechtag iſt für die Gemei
des Modautals und des weſtlichen Odenwaldbezirks des Kr.
Dieburg beſtimmt. Anträge, Wünſche und Anfragen könner
dieſem Sprechtag dort vorgebracht werden.
Dh. Unter=Oſtern, 27. April. Vorgeſtern würde uuſere
eindejagd verpachtet. Der Preis iſt ein ganz geri
7370.— RM.) und bedeutet gegen den letzten Pachtpreis ein
Dnus von 860.— RM. — Von der Kulturinſpektion Darm
wurde dieſe Woche ein Wieſenrundgang in unſerer
meinde veranſtaltet. Der Beamte konnte den Landwirten nur
Lob ausſprechen, da gerade in unſerer Gemeinde faſt alles.
niert iſt und ſich die Wieſen in beſtem Zuſtand befinden.
— Reinheim, 27. April. Artillerieverein des
deren Odenwaldes, Sitz Reinheim. Am kommenden Sonntag
1 Mai 1932, unternimmt der Artillerieverein ehemaliger
Darmſtadt einen Spaziergang nach Wembach. Treffpunkt
Kamerad Karl Keller in Wembach. Die Kameraden des Art
rievereins des vorderen Odenwaldes nebſt ihren Damen we
ebenfalls zu einem Spaziergang für nächſten Sonntag nach A
bach eingeladen.
R. Reichelsheim i. Odw., 27. April. Am kommenden
Ftag, den 1. Mai, finder in der hieſigen evang. Kirche, wie allz
lich, die Konfirmanden=Wiederſehensfeier der 50= und 60=Jähr
ſtatt.
Dh. Reichelsheim i. Odw., 27. April. Bauernbu
FKauptverſammlung. Die Redner referierten hauptſä=
Füber die heutige Lage der Landwirtſchaft und bemühten ſich,
Mitgliedern klarzumachen, was der Bauernbund alles gele
hate. Zum Schluß wurde eine Reſolution angenommen, bei
Regierung darauf hinzuweiſen, daß nur noch eingeführt ſoll
den, was dringend notwendig iſt. Dann den Zinsfuß der heut
Wirtſchaftslage anzupaſſen und die Verdienſtſpanne zu ſenket
Cf. Birkenau, 26. April. Frühling im vorde
Weſchnitztal. Durch die unfreundliche, oft kalte Witter
der letzten Wochen zurückgehalten, hielt nun infolge der le
paar warmen Tage der Frühling mit Macht ſeinen Einzue
vorderen Weſchnitztal, und allenthalben beginnt es zu grünen
Zu blühen. In den großen, Birkenau umgebenden herrli
Waldungen ſteht am Hange des Wachenberg eine frühe B
die alljährlich das Signal zum Erwachen des Waldes gibt,
Samstag früh ragt ihr helles Grün über die noch kahlen W.
ihrer Schweſtern hinaus, und es wird nur noch wenige
dauern, und der ganze Wald ſteht im leuchtenden Frühlingsg
Der letzte warme Frühlingsſonntag brachte ſchon einen recht
ſehnlichen Verkehr, jedoch überwiegend Durchgangsverkehr.
Gemeinde Birkenau wird auch dieſes Jahr wieder alles tun,
Birkenau mit ſeiner herrlichen Lage für den Fremdenverkeh
noch weit größerem Maße als bisher bekannt zu machen.
Ci. Seeheim, 26. April. Das ſchöne Frühlingswetter, das
Sonntag Hunderte von Ausflüglern, an die Bergſtraße 11
führte den hieſigen M. G.V. 1859 mit zahlreichen Freunden
Beedenkirchen i. O. zu einem Beſuche unſerer früheren Pf
familie. Innige Chöre erklangen bald im Pfarrhofe, und.
Pfarrer Marguth dankte, ſichtlich erfreut, für die Anhänglig
ſeiner früheren Pfarrkinder, mit denen er ſoviel Freud und
getragen. Beim Klange froher Lieder verweilte man nae
gemeinſam ein paar gemütliche Stunden im Gaſthauſe Emich
* Alsbach a. d. B., 27. April. Die Freiwillige Feuerr
Alsbach begeht am 2. und 3. Juli ihr 40jähriges S1
tungsfeſt, verbunden mit Bannerweihe und Kreisfeuerw
tag.
— Gernsheim, 27. April. Waſſerſtand des Rhe.
am 26. April —0,24 Meter, am 27. April —0,12 Meter.
A
Von Donnerstag, dem 28. April bis Samstag, dem 30. April auf alle Waren
(mit Ausnahme weniger Artikel) doppelte Rabattmarken! Auf Wunsch statt
Rabatt bei Einkauf für 2 RM ein schöner Dessertteller, bei Einkauf für 3 RM
eine teine Tasse mit Untertasse aus echt bayerischem Qualitäts-Porzellan.
ſtg, 28. April 1932
Darmſtädter Tagblatt / eſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 118 — S.7
Müfe Zungereile e. I. Salfalt t. N.=
Die Turngemeinde e. V. Stockſtadt a. Rh. kann ineſem
hre auf ein 30jähriges Beſtehen zurückblicken. Aus=Anlaß die=
30jährigen Gründungstages, verbunden mit 25jährigem Fah=
„jubiläum, fand ein Vereins=Wetturnen mit Schauturnen ſtatt.
bt übermäßiger Feſttrubel, nein echt turneriſch eindrucksvoll
für die Turnerei werbend, wurde es gehalten, ſchlicht und
ein=
nach Turnerart. Am Vormittag fanden die Gerätekämpfe
am Nachmittag die volkstümlichen Wettkämpfe ſtatt. Eine
tliche Anzahl Turner und Turnerinnen, Knaben und Mädchen
men an dem Wetturnen teil, und verdienen die durchweg
en Leiſtungen vollſte Anerkennung. Infolge der guten
Vor=
zitung wickelten ſich die Wettkämpfe ſehr raſch ab. Abends
v im Vereinslokal (Gaſtwirt Kraft) die eigentliche Feier,
ver=
den mit einem Schauturnen, unter Mitwirkung aller
Abtei=
zen ſtatt. Der dichtbeſetzte Saal zeigte, daß der turneriſchen
eit der Turngemeinde größtes Intereſſe entgegengebracht
v. Nach einem vortrefflichen Muſikvortrag der Turner Otto
Günther Blaurock ſowie des Hch. Engelhardt, die den Abend
ntlich verſchönern halfen, und nachdem Turnerin Kohlbauer
n wirkungsvollen Vorſpruch zum Vortrag gebracht hatte
be=
jte der 1. Vorſitzende, Turner Fritz Nold, die zahlreich
erſchie=
in Gäſte. Er ſchilderte den Werdegang des Vereins von der
ndung bis heute und dankte ganz beſonders den Männern,
vor 30 Jahren den Vereins ins Leben gerufen haben. Er
ge=
ſe ferner der im Weltkrieg gefallenen 6 Turnbrüder und
er=
nte alle, unentwegt weiterzuarbeiten zum Wohle des Vereins
des geſamten deutſchen Volkes. Das „Gut Heil” des Redners,
begeiſtert aufgenommen wurde, galt der Deutſchen
Turner=
t und dem deutſchen Vaterland. Der Männergeſangverein
es ſich in anerkennenswerter Weiſe nicht nehmen laſſen, durch
rag zweier Chöre zum Gelingen des Abends weſentlich
beizu=
en. Herr Henninger überbrachte die Glückwünſche des
Män=
eſangvereins und Herr Hahn die des Geſangvereins Frohſinn.
e wünſchten dem Jubelverein weiteres Blühen. Unter den
igen des Spielmannszuges erfolgte nun der Aufmarſch der
ter, Turnerinnen, Knaben und Mädchen und bot in ſeiner
diſziplinierten Art ein unvergeßlich ſchönes Bild. Turner
aus Darmſtadt überbrachte anſchließend die Grüße und
Glück=
che des Main=Rhein=Gaues der D. T. und ſprach von den
ſielen der Deutſchen Turnerſchaft. Seine kernige Anſprache,
jegeiſtert mit einem „Gut Heil” auf den Jubelverein
aus=
wurde mit großem Beifall aufgenommen. Oberturnwart
nahm hierauf die Siegerverkündigung vor und ermahnte
dem Verein die Treue zu halten. Nun zeigten Schüler und
erinnen, Turner und Turnerinnen in bunter Reihenfolge die
Vielſeitigkeit des Betriebes eines Turnvereins. Da waren
e Knaben, die kindertümliches Turnen an den Geräten
zeig=
die Mädchen mit den Hüpfſeilübungen und den Volkstänzen,
urnerinnen mit den Frejübungen, Keulenübungen und den
en und die Turner mit den Uebungen an den Geräten. Auch
te der Spielmannszug des Vereins noch einen Marſch zu
r. Alle Darbietungen wurden mit großem Beifall aufgenom=
1 und den Fachwarten gebührt beſonderer Dank und
Anerken=
für ihre Arbeit. Alle dieſe Darbietungen zeigten, daß die
gemeinde dem ihr vorſchwebenden Ziele zuſtrebt, durch
Lei=
ungen jeglicher Art die körperliche und geiſtige
Ertüchti=
der Jugend und der Aelteren ſowie die Einprägung des
hen Volksbewußtſeins in alle Standesklaſſen zu erreichen.
ſie weiterhin auf dieſem eingeſchlagenen Wege ſteten
Fort=
ens unentwegt weiter wandeln zum Wohle des ganzen deut=
Volkes.
n. Hirſchhorn, 27. April. Kriegerverein Hirſch=
— Generalverſammlung. Vor Eintritt in die
Tagesord=
gedachte der 1. Vorſitzende, Herr Joh. Ludwig Mathes jr.,
n Laufe des Jahres zur großen Armee abberufenen Kame=
Philipp Zipp, Emil Rucktäſchel, Dr. Rieſe, Joſef Zipp
Ferdinand Zipp. Der Mitgliederſtand hat ſich um weitere
neraden vermindert und beträgt zurzeit noch 105
Mitglie=
in dieſem Jahre erhalten zwei Kameraden das Abzeichen für
ige Mitgliedſchaft. Am Sonntag, den 22 Mai, ſoll bei
rad Bißdorf, Lammwirt, ein kameradſchaftlicher Tag ſtatt=
Der Beitrag für Erwerbsloſe wird auf 20 Pfg. ermäßigt.
itzungsgemäß ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder wurden
Zuruf wiedergewählt und Kamerad Erich Seltner zum
nträger beſtimmt.
r Neckarſteinach, 25. April. Odenwaldklub. Die hie=
Irtsgruppe wird ſich am 5. Mai (Himmelfahrt) an der
nwanderung in Wiesbaden beteiligen. Mit dem Sonderzug
rtsgruppe Mannheim werden die Teilnehmer die gemein=
Reiſe antreten. Da wir frühzeitig in Wiesbaden eintreffen,
1: Vormittag genügend Gelegenheit zu Beſichtigungen ge=
— Verkehrsverein hält am Samstag ſeine
dies=
e Generalverſammlung im Gaſthaus „Zum Schiff” ab.
iſchaftsbericht über Erfolg der Werbung im vergangenen
Fo und die Art der Werbung für dieſes Jahr werden
beſpro=
ch perden. Auch werden als Neuheit Lichtbilder über Hoch=
und Sommertagszug gezeigt.
Bad Wimpfen, 26. April. Ueberreichung der
Ge=
nbriefe. Der Prüfung haben ſich 10 Prüflinge
unter=
o4 und alle haben die Prüfung beſtanden. Nach kurzer Be=
ig und Einleitung übergab der Vorſitzende, Zimmermeiſter
dd, dem Handwerkskammermitglied Obermeiſter Feyerabend
aſort. In trefflicher, ſehr zu Herzen gehender Rede verſtand
alte Meiſter, den jungen Geſellen ermahnende und lehr=
1 Winke mit auf den Weg in die jetzt offene Welt zu geben,
u berbrachte zum Schluſſe die herzlichſten Glückwünſche der
hc ſerkskammer. Der Vorſitzende des Ortsgewerbevereins und
bc ſerkervereinigung, Himmelreich, forderte die Junggeſellen
uu re freie Zeit auszunutzen und ſich weiter auszubilden. So=
Iprach Bürgermeiſter Sailer für die Stadt und Rektor Blitz
Schule. Darauf erfolgte die Ueberreichung der Geſellen=
EUan 1 Schneiderin 1 Friſeur 1 Glaſer, 1 Schreiner, 1
Schuh=
ſic, 1 Gipſer, 2 Küfer und 2 Konditoren.
n Hofheim (Ried), 25. April. Verſchiedenes. Die
r” ieſigen Geſangvereine „Liederkranz”, „Männergeſangver=
And „Sängerquartett” beteiligten ſich geſtern mit beſtem
Er=
eim Jubiläums=Liedertag des Geſangvereins „Liederkranz”
dt. — Unſer älteſter hieſiger Einwohner, Makler Jakob
hl 2., langjähriger hieſiger Fleiſchbeſchauer, wurde geſtern
be getragen. Er war über 86 Jahre alt und bis ins hohe
in ſeinem Beruf tätig.
Urberach, 25. April. Bezirks=Orcheſterkonzert
riſtenvereins „Naturfreunde‟. Die dem vorderen
Odenwald=
angehörenden Ortsgruppen von Langen, Egelsbach und
lingen hatten ſich hierzu zahlreich eingefunden. Unter Lei=
AA ſon H. Werner=Langen brachte die zuſammengeſchloſſene
g und Untergang der Jnkas.
Von Marck Müller.
Neu=Iſenburg, 27. April. Vereinsjubiläum. Der
verein Männerchor feierte am Sonntag und Montag unter
zme zahlreicher hieſiger und auswärtiger Vereine ſein
14 ges Beſtehen. Sein erſter Dirigent war Lehrer Reeg, der
1867 bis 1898 leitete. — Bei den
Sprengſtoffun=
die am Sonntag von Kindern im Frankfurter Stadtwald
wurden, ſcheint es ſich nicht um Exploſivſtoffe zu handeln,
nur um Kapſeln, die die Eiſenbahn, wegen der ſtarken
ntwicklung als Notſignale benutzt. Sie rühren zweifellos
em Diebſtahl her.
Vor nunmehr 400 Jahren, Ende April 1532, betrat der
ſpa=
niſche Hauptmann Pizarro zum zweiten Male und endgültig den
Boden des Inkareiches. Die glücklich vollzogene Landung galt
ihm und ſeinen Soldaten als Zeichen der Gottgefälligkeit ihres
Vorhabens. Niemand ſtellte ſich ihnen ernſthaft entgegen, doch
wahrten die Vertreter des roten Herrſchers undurchſichtige
Zurück=
haltung. Es iſt ziemlich ſicher, daß der Inka informiert war über
die voraufgegangenen Verſuche der Spanier, kundſchaftend
einzu=
dringen, und daß er die Abſicht verfolgte, ſie vom Meere weg ins
Gebirge zu locken. Klug und mißtrauiſch rechnete man beiderſeits
mit dem unvermeidlichen Kampfe, nur die meiſt bäuerliche
Bevöl=
kerung der Küſtenländer empfing die Fremden wieder in
fried=
licher Verwunderung.
Es war nicht nur Abenteuerluſt und das Verlangen nach
Ruhm und Beute, was die ſpaniſchen Konquiſtadoren bei ihren
tollkühnen Zügen vorwärts trieb, ſondern auch viel nationaler
und religiöſer Fanatismus. Nicht umſonſt war Spanien der
Schauplatz einer jahrhundertelangen Fehde mit dem Islam
ge=
weſen. So war auch bei den Eroberern Perus eine Art
Kreuz=
zugs=Stimmung lebendig, die ſich ganz unbekümmert mit
piraten=
hafter Raubſucht vertrug. Heißt es doch in einem Bericht: „Es gefiel
dem Herrn, uns dieſe Stadt nehmen zu laſſen, damit die Schätze des
Landes bei den Leuten endlich Glauben fänden, und ſie dorthin
ſtrömten.” Und in gleicher Weiſe verband ſich der nationale Sinn
mit perſönlichem Machtwillen, der ſpäter zu blutigem Zwiſt unter
den Siegern, ja zum Aufſtand gegen die heimiſche Regierung
führte und die Kolonie erſt zur Ruhe kommen ließ, als alle
Füh=
rer umgekommen oder unſchädlich gemacht waren!
Die Seele der Unternehmung war die Perſönlichkeit Pizarros.
Heimatlos, der uneheliche Sohn irgendeiner Bauernmagd, der
niemals leſen und ſchreiben gelernt hatte, beſaß er die ganze
Zähigkeit und Inſtinktſicherheit eines Emporkömmlings. Ohne
ſeine nie erlahmende Energie, ohne ſeinen ſicheren Glauben an die
Richtigkeit der Gerüchte von den „Goldländern” im Süden, wäre
der Plan, dorthin vorzudringen, wohl mehrmals aufgegeben
wor=
den. Die Beamten der Krone hatten ihre Unterſtützung verſagt,
Pizarro war an Privatleute und zuletzt an den König ſelbſt heran=
Kolumbien — bewirkte die ſpaniſche Invaſion ſofort die radikalſte
Auflöſung. Das iſt um ſo erſtaunlicher, als ſie auch materiell
großartig entwickelt und in organiſatoriſcher Beziehung dem
da=
maligen Europa teilweiſe ſogar überlegen waren. Es wird nur
verſtändlich, wenn man ſich klar macht, daß ſie eine ſehr
altertüm=
liche Geſamtſtruktur hatten, wie vielleicht das frühe Aegypten oder
Babylonien ſie beſaßen: Nicht nur Staat und Geſellſchaftsform,
ſondern auch Religion und Mythus waren gehalten von der Idee
des zentralen Herrſchertums, in der jede irdiſche Ordnung gipfelte,
deren Sinn aber nur mit einer Hälfte im Irdiſchen lag. Mit
der anderen ruhte ſie ſozuſagen im Kosmiſchen, ſtand ſie in engſter
Verbindung mit dem Glauben an die großen Geſtirns=Gottheiten
Sonne und Mond. In der Perſon des Königs, im gleichen Punkte,
wo die Menſchenwelt kulminierte, erſchien auch die Himmelswelt
mit ihr verankert. Eine ſolche weitgehende Verſchmelzung von
politiſcher Allgewalt und höchſter religiöſer Mittlerſchaft beſtand
bei den Pharaonen des Alten Reiches und ähnlich in den
Kultur=
ſtaaten Alt=Amerikas. Es iſt darum wohl auch kein Zufall,
ſon=
dern eine bedeutſame Analogie, wenn wir dort Pyramidenbauten
und Terraſſentempel, bei den Mexikanern den Gebrauch von
Hieroglyphen und in Peru Mumien=Gräber wiederfinden.
Wohl konnte und mußte der Beſitz der Herrſchaft bisweilen
wech=
ſeln, und ſtets war dann die Uebergangszeit für die ganze
Lebens=
einheit ein kritiſches Stadium. Das Verhängnis führte die
Spa=
nier gerade in einem derartigen Augenblick nach Peru, denn der
rſchaft ſchön dargebrachte Muſikſtücke, darunter Wexke von letzte Inka war eigentlich ein Uſurpator, ein halber Baſtard, der
inn, Ritter, Sartori, Wölki, Julian, Eiſenberg uſw.,
Die=
rurz zuvor die legitimen Thronerben beiſeite geſchoben hatte.
n Erſchienenen ſehr beifällig aufgenommen wurden.
Als nun aber die mythiſche Würde überhaupt verſchwand, als an
ihre Stelle ein profanes Kolonialregime und die nur äußerlich
mit ihm verflochtene Kirche trat, war das Ende der Kultur
be=
ſiegelt.
Jedermann weiß, daß die Inkas ſich als Vertreter und
Spröß=
linge der Sonne betrachteten. Ihr zielbewußtes Wirken galt
ebenſo der Ausbreitung des Sonnenkultes wie der ihres eigenen
Machtbereiches. Weniger bekannt iſt es, welch wichtige Rolle auch
die Mondverehrung in Peru geſpielt hat, die keineswegs nur eine
ſekundäre Ergänzung der Sonnenanbetung, ſondern vielfach ihr
Gegenpol und beſonders an der Küſte die ältere Glaubensform
war. Kenner des Landes haben darauf hingewieſen, daß dies
den klimatiſchen Verhältniſſen ziemlich genau entſpräche: Das
Hochland mit ſeinem klaren, friſchen oder auch ſtürmiſchen Himmel
begrüße mit Recht in der Sonne den Lebensbringer. Die in
äquatorialer Hitze glühende Küſte dagegen würde von ihr in eine
Wüſte verwandelt ohne den Waſſerreichtum der Talmulden, wo
der Einfluß des Mondes auf die Natur, auf die Gezeiten des
Meeres und der Grundwäſſer ſich ringsum bemerkbar mache. Dort
war — lange vor der Inka=Zeit — eine Reihe prächtiger Oaſen=
Kulturen aufgeblüht, deren gemeinſamen Grundzug
höchſtwahr=
ſcheinlich die Mondverehrung bildete. Auch die Inkas haben ſie
geachtet und oft Tempelanlagen für beide Geſtirne miteinander
verknüpft. — — Und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß dahinter noch
eine dritte, ſeltſam tiefſinnige Religion exiſtierte. Zahlreiche
Sagen und Hymnen bewegen ſich nämlich um eine geiſtige
„Schöpfermacht”, die bald als Lichtheros, bald mehr unperſönlich
aufgefaßt iſt. Vielleicht galten Sonne und Mond urſprünglich
nur als Verkörperungen von ihr, während erſt ſpäter umgekehrte
Uebertragungen vorgenommen wurden. Es gab in der Hauptſtadt
Cuzco einen Tempel, wo ehemals zwiſchen den Bildern beider ein
eiförmiges Symbol gehangen hatte. Bezeichnenderweiſe ließ es
einer der Inkas zu einer zweiten runden Sonnenſcheibe
umfor=
men. Sie mochte nun das Geſtirn als Beherrſcher des Jahreslaufs
darſtellen und das bereits vorhandene ſich auf ſein tägliches
Er=
ſcheinen beziehen.
Das merkwürdige kommuniſtiſche Königreich der Inkas ſtand
auf einer mehrfach geſchichteten Baſis. Allerdings muß betont
werden, daß ſeine letzte, glänzende Entfaltung relativ ſpät — kurz
vor dem Einbruch der Spanier — erfolgte. Das eigentliche
Fun=
dament lag bei der genügſamen und in der Maſſe noch reichlich
primitiven Bevölkerung des Hochlandes. — Nach jeder
Gebiets=
erweiterung betrieb man die Sicherung des Erfolges mit einer
Planmäßigkeit, die an moderne Methoden erinnert. Nicht nur,
daß ein Netz von Straßen und Feſtungen das Land überſpannte,
Anlagen, die noch heute durch exakteſte Bauart und verzügliche
getreten. Die Expeditionen waren an tropiſchen Urwald=Geſtaden Anpaſſung an’s Gelände allgemeine Bewunderung erregen — nicht
ſtecken geblieben, angeſichts der feuchten, verfilzten Pflanzenmauer, nur, daß Eilboten in Stafetten eine ſtändige Verbindung zwiſchen
die nur Myriaden von Inſekten beherbergte, hatte jede weitere, der Hauptſtadt und den einzelnen Diſtrikten wahrten —, vor allem
Bemühung als Torheit gelten müſſen. Allein Pizarro war — waren die Inkas auch darauf bedacht, unterworfene Stämme ſich
wie einſt Kolumbus — an der Gewißheit des Erfolges nicht irre innerlich zu aſſimilieren. Sie verpflanzten wechſelſeitig ganze
geworden und hatte mit wenigen Gefährten in der Wildnis ſich Gemeinden, beließen zwar die einheimiſchen Häuptlinge im Amt,
monatelang kümmerlich durchgeſchlagen, bis Nachſchub die Weiter= erzogen aber deren Söhne am Königshofe, drangen auf die
Ver=
fahrt ermöglichte. So kamen ſchließlich die Tage, wo ſeine Aus= breitung ihrer Tracht und Sprache, errichteten Kultſtätten der
dauer glänzend gerechtfertigt wurde, wo ſeine Schiffe an dicht Sonne und beſtimmten die Elite der weiblichen Jugend zu
klöſter=
beſiedelten, emſig bebauten, kunſtvoll bewäſſerten Küſtenſtrichen lichem Tempeldienſt. Offenbar wollten ſie in kürzeſter Friſt
über=
entlangſegelten. Wo ſeine Landsknechte, ebenſo beſtaunt wie ſel= all nur Menſchen ihres Geiſtes züchten, willige Bauſteine für ein
ber ſtaunend, gepflegte Städte betraten und von peruaniſchen Kulturgebäude von ſtrengſter Konſequenz. Drei Monate im Jahre
Adligen und Damen vertrauensvoll aufgenommen wurden. Liſtig durfte der peruaniſche Bauer für ſich ſelber arbeiten. Dafür
er=
hatten ſich die Spanier dabei den Anſchein der Friedfertigkeit ge= hielt ein jeder, ſeinen Familienverhältniſſen gemäß, Land,
Woh=
geben und die Begierde verborgen, die der allgemeine Reichtum nung und Vieh zugewieſen. Im übrigen aber war er der
All=
an Edelmetall, koſtbaren farbigen Kleidern, Lamaheerden, Früch= gemeinheit zu ſteter Dienſtbarkeit verpflichtet, gemeinſam wurden
ten und Gewürzen und mehr noch die Kunde von den goldbedeck= die zum Unterhalt des Hofes, des Heeres, der Tempel ſowie der
ten Sonnentempeln im Hochlande bei ihnen entfacht hatte. — Nun Kranken und Schwachen nötigen Ländereien beſtellt. Auch die
kamen ſie wieder, kaum 200 Mann ſtark, aber zum Aeußerſten ent= übrigen Gewerbe waren bis ins kleinſte ſtaatlich erfaßt.
Sämt=
ſchloſſen und von ihrem geldbedürftigen Monarchen zu jedem liche Erzeugniſſe floſſen in öffentliche Magazine und gelangten von
Raub ermächtigt. —
dort aus zur Verteilung. Niemand war von der Pflicht zur Ar=
Keiner der Beteiligten ahnte freilich das geſchichtliche Aus= beit entbunden, ſelbſt die Damen des Beamten=Adels mußten ihr
maß des bevorſtehenden Zuſammenſtoßes, der die alte peruaniſche Webgerät in Tätigkeit halten. — Natürlich ſtieg eine Ordnung
Kultur mit all ihrer Vielfältigkeit, ihrer Verfeinerung und ihrer von Rangſtufen aus der breiten Volksmaſſe zum Inka empor.
Kraft wie ein Blitzſchlag zertrümmern ſollte. Mit der militäriſch= Aber ihre inneren Kräfte kamen wohl nur von oben und nicht
techniſchen Ueberlegenheit der Eroberer iſt das allein nicht zu er= von unten her, mit dem Untergang des Königtums ſank ſie
augen=
klären. Der Europäer hat ſie oft geltend gemacht, ohne daß es zu blicklich in ſich zuſammen.
einer ſolchen elementaren Kataſtrophe gekommen wäre. Die innere
Die Konquiſtadoren hatten ein untrügliches Gefühl dafür, wie
Urſache hierfür liegt tiefer: Mit der Vernichtung des geheiligten
Königtums zerſprang nämlich das geiſtige Gefüge der Kultur voll= die großen Staaten der Indianer in ihrem Lebensnerv zu treffen
ſtändig, und deshalb ging ſie ſo raſch zugrunde, obgleich Volk und waren. — Anfang Mai 1532 brach Pizarro in das Innere des
Raſſe zunächſt unverändert erhalten blieben. Eine Tatſache, die Landes auf. Nachdem er ſich einige Rückzugsplätze geſichert hatte,
ſehr beachtlich iſt und vor einſeitigen Auffaſſungen in dieſer Hin= zog er über die Kordilleren ins Hochland, um ſich des Inka zu
bemächtigen und ſo mit einem einzigen verwegenen Griff das
ſicht bewahren kann!
impoſante Reich lahmzulegen.
Bei allen indianiſchen Hochkulturen — auch in Mexiko und
Noch mehr? Wenn Sie noch mehr vom Photographieren
haben wollen als Ihnen die üblichen Rollfilmkameras geben
kön=
nen, dann nehmen Sie lieber eine „Avus”= oder „Bergheil”=
Kamera mit mehr als doppeltem Auszug. Mit dieſen modernen
Kameras und Vorſatzlinſe können Sie nämlich mehr als die
ande=
ren. Porträts können Sie ſo groß machen, daß ſie faſt das ganze
Format ausfüllen. Fernſichten bekommen Sie doppelt ſo groß,
und in der Nähe können Sie ſogar Aufnahmen in mehr als
natür=
licher Größe machen. Ob Sie Platten oder Films nehmen, iſt
dabei gleich. Wenn chie alſo nicht nur „Sonntag nachmittags
knipſen” wollen, ſondern eine Kamera ſuchen mit der Sie alles
machen können, dann laſſen Sie ſich mal im Photogeſchäft die
bei=
den Voigtländer=Modelle „Avus” und „Bergheil” zeigen. (1Bln4113
Wekterberichk.
Durch die im Norden vorüberziehenden Störungen wird über
Deutſchland die weitere Zufuhr ozeaniſcher Luft anhalten, die
vorerſt zu langſamem Temperaturanſtieg führt. Dabei herrſcht
neblig=wolkiges Wetter, welches aber durch Aufheiterung
unter=
brochen wird. Zeitweiſe iſt auch mit Niederſchlag zu rechnen.
Ausſichten für Donnerstag, den 28. April: Neblig=wolkig mit
Nie=
derſchlag, aber auch aufheiternd, langſam fortſchreitende
Er=
wärmung.
Ausſichten für Freitag, den 29. April: Wenig Aenderung des
Wetterlage.
Haupiſchriſtleltung: Rudolf Mauve
Veraniwortlich für Politit und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrſchten: Max Streeſe: für Sport: Karl Böhmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; 6
„Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Btid und Wort: Dr. Herbert Reite:
für den Inſeraienteil und geſchäftliche Mittellungen: Wilis Kuhle:.
Druck und Verlag: L. C. Wlttich — ſämilſch in Darmſtadt.
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernemmen
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
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Jeden Freitag 10rm
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Seite 8 — Nr. 118
Reich und Ausland.
Die 50. Rundreiſe
Bremen-New York-Bremen
L2s Llond=Schnelldampfers „Bremen”
Schnelldampfer „Bremen” des Nordd. Lloyd,
der am 19. April in Bremerhaven eintraf, hat
it Beendigung dieſer Reiſe ſeine 50. Rundreiſe
remen — New York — Bremen vollendet. Im
uli 1929 in Dienſt geſtellt, hät Schnelldampfer
Bremen” auf den 50 Reiſen dieſer 234 Jahre
ine Strecke von über 372 000 Seemeilen — das
wäre: 17mal der Umfang der Erde —
zurückge=
gt und 135 263 Paſſagiere über den Atlantik
zfördert. Gleich auf ſeiner erſten Ausreiſe, am
Juli 1929 ab Bremerhaven, gewann er mit
iner Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 27,83
See=
reilen und einer Ueberfahrtsdauer auf der
Meß=
recke Biſhop Rock — Ambroſe Channel
Feuer=
ſhiff von 4 Tagen 17 Stunden 42 Minuten das
„Blaue Band des Atlantik”. Oſtwärts legte er
auf dieſer erſten Reiſe die Fahrt nach Plymouth
in 4 Tagen 14 Stunden 30 Minuten, mit einer
Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 27,91 Seemeilen
zurück.
Schnelldampfer „Bremen” hatte auf dieſen
70 Reiſen einen Oelverbrauch — das Schiff wird
bekanntlich nicht mit Kohlen, ſondern mit Oel
beheizt — von über 506 000 Tonnen zu
ver=
zeichnen, die einen Wert von etwa 16 Millionen
Reichsmark darſtellen. An Proviant verbrauchte
er in dieſer Zeit — um nur die hauptſächlichſten
„Verte herauszugreifen — 740 000 Kilogramm
Fleiſch= und Wurſtwaren, 245 000 Kilogr. Wild
und Geflügel, 282 000 Kilogr. Fiſche, Kruſten=
und Schalentiere, über 2 Millionen Stück Eier,
710 000 Kilogr. Brot, Mehl und
Müllereierzeug=
uiſſe, 1 500 000 Kilogr. Kartoffeln und 1 700 000
Kilogr. Obſt und Gemüſe. Sein
Geſamtproviant=
verbrauch auf den 50 Rundreiſen beziffert ſich
auf etwa 7 Millionen RM. Dieſe Zahlen zeigen
erneut, in welch hervorragendem Maße die
deutſche Schiffahrt, und ſpeziell der
Lloydſchnell=
dampfer „Bremen” und ſeine Schweſterſchiffe
„Europa” und „Columbus”, nicht nur am
Ge=
deih ihres engeren Arbeitsgebietes, der
Ver=
kehrswirtſchaft, beteiligt ſind, ſondern weit
dar=
über hinaus an den verſchiedenſten Zweigen der
Weltwirtſchaft, und beſonders der nationalen
Volkswirtſchaft, deren Erzeugniſſe bei der
Aus=
rüſtung dieſer Schiffe ſtets in beſonderem Maße
berückſichtigt werden.
Jagd auf Einbrecher.
Frankfurt a. M. Nachts wurde in zwei
Geſchäfte im Oederweg eingebrochen. Beim
zwei=
ten Einbruch, der einem Kolonialwarengeſchäft
galt, überraſchten Hausbewohner die
Eindring=
linge und verfolgten mit einer Polizeiſtreife die
Diebe. Der Anführer, ein alter Zuchthäusler,
konnte nach längerer Verfolgung feſtgenommen
werden. Sein Komplice verſchwand in dem
Dunkel der angrenzenden Gärten. — In der
gleichen Nacht haben Einbrecher in der
Baſalt=
ſtraße ein Lebensmittelgeſchäft heimgeſucht und
für 300 RM. Waren geſtohlen.
Exemplariſche Beſtrafung von Baumfrevlern.
Marburg. Drei Erwachſene und ein
Jugendlicher aus Treyſa hatten ſich vor dem
Schöffengericht in Marburg wegen Diebſtahls
und ſchweren Baumfrevels zu verantworten. Die
Angeklagten hatten aus der Kartoffelmiete eines
Gutsbeſitzers Kartoffeln geſtohlen, ohne ſich
dar=
über klar zu ſein, daß dies ſchwerer Diebſtahl ſei.
Aber außerdem waren ſie auch noch auf der
jungen Obſtbaumanpflanzung der
Stadtverwal=
tung geweſen und hatten ungefähr 50 bis 60
Bäumchen die Krone abgebrochen. Als Grund der
Tat gaben die Angeklagten an, daß ſie ſich bei
der Verteilung der Winterhilfe benachteiligt
ge=
fühlt hätten und auf dieſe Weiſe ihrem Unmut
Luft machen wollten. Das Gericht erkannte auf
eine exemplariſche Strafe, und zwar wurden zwei
Angeklagte zu je 8 Monaten, einer zu 7
Mona=
ten und der Jugendliche zu 3 Monaten
Gefäng=
uis verurteilt.
Abreiſe der Himalaja=Expedition.
München. Die deutſche Himalaja=
Expedi=
tion iſt am Dienstagabend 11.10 Uhr von
München über den Brenner nach Genua
abge=
reiſt. Es waren ſieben Mitglieder, unter
Füh=
rung von Ingenieur Merkl, unter ihnen der
Amerikaner Herron und die „Zeltmutter” Miß
Knowlton. In Kufſtein geſellen ſich noch drei
Mitglieder der Expedition zu. Zur
Verabſchie=
dung hatten ſich viele alpine Freunde, unter
ihnen auch der Leiter der letzten deutſchen
Hima=
laja=Expedition, Notar Bauer, eingefunden.
Deukſchland überreicht Amerika
eine Waſhingkon=Plakekte.
Die Waſhington=Plakette,
die jetzt der deutſche Botſchafter in Waſhington,
von Prittwitz und Gaffron, dem amerikaniſchen
National=Ausſchuß für die 200=Jahr=Feier des
Geburtstages von George Waſhington überreicht
hat. Die Plakette wurde im Auftrage der
Staatlichen Porzellan=Manufaktur Berlin von
Profeſſor Scheibe=Frankfurt entworfen.
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Ein Rieſen=Käſe rollk durch Deutſchland.
Verurkeilung wegen Bergehens
gegen die Deviſen=Berordnung.
München. Durch den Schnellrichter beim
Ländgericht 2 wurde geſtern der 41 Jahre alte
Generalbevollmächtigte einer amerikaniſchen
Pelz=
tierzuchtgeſellſchaft Walther Lehmann, in
Sees=
haupt bei Tutzing wohnhaft, wegen Vergehens
gegen die Deviſenordnung zu 1 Jahr 14 Tagen
Gefängnis, 102 000 RM. Geldſtrafe, evtl.
wei=
teren 6 Monaten und 10 Tagen Gefängnis,
Ein=
ziehung eines bei ſeiner Sekretärin
beſchlag=
nahmten Betrages von 22 000 RM. für die nicht
einziehbaren verſchobenen Beträge verurteilt.
Lehmann hat ſeit Juli v. J. in kleinen Beträgen
zuſammen 53 000 RM., deren Ausfuhr ihm
aus=
drücklich verweigert worden war, ins Ausland
gebracht, desgleichen zu verſchiedenen Zeiten
ein=
mal 88 000 RM. und das andere Mal durch
ſeinen in Vaduz anſäſſigen Bruder 70 000 RM.
Ferner hatte er am 8. April d. J. ſeine
mitan=
geklagte Sekretärin mit 22000 RM. und
klei=
neren Beträgen in Schweizer Franken nach St.
Gallen geſchickt. Die Sekretärin war bei der
Ueberfahrt über den Bodenſee ertappt worden,
wodurch die Schiebungen ans Tageslicht kamen.
Die Sekretärin wurde zu drei Monaten
Gefäng=
nis mit bedingtem Straferlaß und 10 000 RM.
Geldſtrafe verurteilt und Lehmann verpflichtet,
dieſe Geldſtrafe ſeiner Sekretärin zu übernehmen.
Schweres Exploſionsunglück in der Dortmunder
Aktienbrauerei.
Dortmund. Montag abend, gegen 22 Uhr,
platzte im Keſſelhaus der Dortmunder
Aktien=
brauerei ein Dampfleitungsrohr. Der
Waſſer=
dampf aus dieſem Rohr wurde in die Feuerung
eines in Betrieb befindlichen Dampfkeſſels
ge=
drückt, vermiſchte ſich dort mit Kohlenſtaub,
wo=
durch es zu einer Exploſion in der
Feuerungs=
anlage kam. Die glühende Kohlenmaſſe und der
Waſſerdampf wurden bei der Exploſion aus den
Feuerungstüren herausgepreßt und trafen drei
Heizer, die lebensgefährliche Verbrennungen
er=
litten. Die ſchwerverletzten Heizer wurden
ſo=
fort ins Luiſenhoſpital gebracht. Der Heizer
Riſſe iſt bereits Dienstag früh ſeinen ſchweren
Brandverletzungen erlegen. Auch bei den beiden
anderen Heizern beſteht wenig Hoffnung, ſie am
Leben zu erhalten.
„Graf Zeppelin” wieder in Friedrichshafen.
Friedrichshafen. Das Luftſchiff „Graf
Zeppelin”, das um 2.35 Uhr Baſel überflogen
hatte, erſchien geſtern früh 3.55 Uhr zum
erſten=
mal über dem Landungsplatz. Es war ein
herr=
licher Anblick, als das Luftſchiff mit dem
Scheinwerfer den Platz und den See beleuchtete.
Die Landung vollzog ſich glatt um 5 Uhr. Die
Fahrzeit bis zum Erſcheinen des Luftſchiffes in
Friedrichshafen betrug 96 Stunden 50 Minuten.
An Bord befanden ſich 14 Paſſagiere und 130
Kilogramy: Poſt.
Tragiſcher Tod dreier Kinder.
Baſel. Bei Teufenthal, im Kanton
Aar=
gau, fiel das dreijährige Söhnchen des Wirtes
Flückinger beim Pflücken von Schlüſſelblumen
in die Wina. Bei dem Verſuch, das Kind zu
retten, ertranken auch die ſiebenjährige Schweſter
und das vierzehnjährige Kindermädchen.
Geheimnisvoller Selbſtmord des ehemaligen
Kammerdieners des Bankiers Löwenſtein.
Paris. Am letzten Donnerstag erſchoß ſich
der Engländer Baxter, ehemaliger
Kammer=
diener des belgiſchen Finanzmannes Löwenſtein,
der bekanntlich im Jahre 1928 auf
geheimnis=
volle Weiſe aus dem Flugzeug ſtürzte und deſſen
Leiche etwas ſpäter im Aermelkanal gefunden
wurde. Baxter hatte nach dem Tode des Ban= Campbell zu ſchlagen beabſichtigte, iſt geſtern in
kiers bei deſſen Sohn Stellung genommen. Er
hatte den Bankier bei ſeiner letzten Luftreiſe
be=
gleitet und als erſter das Verſchwinden ſeines
Herrn bemerkt. Der Selbſtmord Baxters — der
vielleicht auf den Tod Löwenſteins ein neues
Licht werfen wird — ſoll nach einem
zurückge=
laſſenen Briefe auf einen Verluſt von 500
Fran=
ken zurückzuführen ſein, die er ſeinem jetzigen war er 200 Meter in geringer Geſchwindigkeit
Herrn nicht zurückzahlen könne. Man glaubt
je=
doch nicht an dieſen Grund, der in Anbetracht
der ganzen Umſtände ſehr unwahrſcheinlich iſt, ſprangen ſofort aus dem Wagen und haben nur
Die Pariſer Polizei iſt bemüht, die
geheimnis=
volle Angelegenheit aufzuklären.
Ehrung für die Opfer der „Titanic”.
Der Gedenk=Gottesdienſt auf dem Titanic=
Leuchtturm bei New York,
der zum Gedächtnis an die furchtbare
Kata=
ſtrophe des Rieſenſchiffes „Titanic” vor 20
Jah=
ren errichtet wurde. Bei dieſem größten
Schiffs=
unglück aller Zeiten fanden 1563 Perſonen den
Tod in den Wellen.
Die letzten Zeugen im Sklarek=Prozeß.
Die Sklareks und ihre Gäſte als Sonntagsjäger.
Berlin. Der Sklarekprozeß nähert ſich
ſei=
nem Ende. Es ſind nunmehr noch 29 Perſonen
als Zeugen zu vernehmen, dann kann die
Be=
weisaufnahme geſchloſſen werden und die
Plä=
doyers der Staatsanwälte können folgen. Unter
den noch zu vernehmenden Perſonen befindet ſich
der deutſchnationale Abgeordnete Könnecke, der
Leiter des Weinbergſchen Rennſtalles, Graf
Spreti, der Renſtallmanager Hans von Tepper=
Laski, Kommerzienrat Schöndorf vom Karſtadt=
Konzern und der Staatsanwaltſchaftsrat
Was=
mund. Am Mittwoch wurde der frühere
Skla=
rekſche Förſter in Waren, Ebener, vernommen,
der bekundete, daß die Sklareks nichts von der
Jagd verſtanden hätten. Aber auch der
Stadt=
bankdirektor Schmidt ſei kein weidgerechter Jäger
geweſen. Er habe die Böcke zu früh abgeſchoſſen.
Willi Sklarek habe gelegentlich aus Verſehen
einen Haſen getroffen. Leo Sklarek habe
über=
haupt nicht geſchoſſen, obwohl er immer mit einer
Büchſe herumgelaufen ſei. Als dann der frühere
Berliner Bürgermeiſter Scholz aufgerufen wird,
bittet ein Sklarekverteidiger das Gericht, Leo
Sklarek das Verlaſſen des Verhandlungsſaales
zu geſtatten, weil er ſich in ſeinen Ideen gegen
Bürgermeiſter Scholz verrannt habe und deshalb
außerordentlich erregt ſei. Leo Sklarek verläßt
während der Vernehmung des Bürgermeiſters
Scholz den Saal.
Ein neuer Rennwagen verbrannt.
Paris. Ein von dem franzöſiſchen
Inge=
nieur Stapp gebautes Automobil, mit dem dieſer
die Schnelligkeitsrekorde des Engländers Major
St. Nazaire in Brand geraten und zerſtört
wor=
den. Das Automobil, das drei Motoren von
800 PS aufwies und theoretiſch eine
Stunden=
geſchwindigkeit von 500 bis 600 Kilometer zu
er=
zielen in der Lage geweſen wäre, war auf den
Strand befördert worden, und Ingenieur Stapp
beſtieg den Wagen mit einem Monteur. Kaum
gerollt, als plötzlich eine leichte Rauchfahne
be=
merkbar wurde. Stapp und ſein Monteur
leichte Verletzungen erlitten. Der Kraftwagen
verbrannte.
Die „Käſekarawane” bei der Ankunft in Berlin.
Die oſt= und weſtpreußiſchen landwirtſchaftlichen Verbände veranſtalten jetzt einen großangelegten
Propaganda=Feldzug für den Tilſiter Käſe, um die Verbreitung des bekannten Käſes zu fördern.
So wird u. a. eine rieſige Käſe=Attrappe, die von einem Wagen mit Bauern in Tilſiter Tracht
begleitet wird, durch ganz Deutſchland gerollt.
Beiſetzung des Kardinalfürſterzbiſch.
Piffl.
Wien. Geſtern nachmittag wurde hier
ter ungeheurer Beteiligung aller Bevölkerur
ſchichten Kardinalfürſterzbiſchof Dr. Piffl
Grabe getragen. Vor dem Sarge ſchri
31 Biſchöfe und Aebte, der päpſtliche Nunt
Kardinalfürſtbiſchof Faulhaber=München.
Fürſtprimas von Ungarn, Dr. Seredi, Vertr.
der griechiſch=uniierten und der orthodoxen Ki
in Wien. Dem Sarg folgten nach den A.
hörigen des Verblichenen in einem eineinh
ſtündigen Zug die Wiener und öſterreichiſ
Geiſtlichen, Kloſterſchweſtern, katholiſche Ve
nigungen und andere. Der Einſegnung in
Stephans=Kirche wohnte das geſamte diplo
tiſche Korps, die Regierung unter Führung
Bundespräſidenten Miklas, ſowie der Bür
meiſter von Wien und der Nationalratspräſi
Dr. Renner bei. Der Trauerzug begleitete
toten Kirchenfürſten bis zur Stadtgrenze.
Sarg wird, einem Wunſche des Verſtorbenen
ſprechend, nicht in Wien, ſondern auf dem Fr
hof von Kranichberg in Niederöſterreich
geſetzt, wo die Sommer=Reſidenz der Wiener
biſchöfe ſich befindet.
Ein franzöſiſcher Generaldireklo
inWarſchauaufoffenerskraße erſchof
Warſchau. Der Generaldirektor der f
zöſiſchen Zyrardowa=Werke, Köhler, wurde
frühen Nachmittag des Dienstag in Warſchau
offener Straße erſchoſſen. Der Täter ſoll
entlaſſener Angeſtellter der Werke ſein.
Zur Ermordung des Generaldirektors
Zyrardowa=Werke, Köhler, iſt ergänzend zu
den, daß der Täter ein entlaſſener Beamter
genannten Werke namens Blaſchowſki iſt.
ler wurde durch zwei Revolverſchüſſe get
Blaſchowſki lauerte Köhler auf, als dieſer ſe
gewohnten Weg zum naheliegenden Kaffee
manſka ging. Der Täter, der flüchten w.
wurde von Fußgängern feſtgehalten und
einem Polizeibeamten verhaftet. Köhler,
ſechs Jahren als Direktor bei den Syrard.
Werken tätig, war franzöſiſcher Staatsbürger
nahm als Vertrauensmann der franzöſi
Hauptaktionäre deren Intereſſen wahr.
dings geſtaltete ſich dieſe Intereſſenwahrnehn
allzu oft in recht draſtiſcher Weiſe. Köhler
allgemein als rückſichtsloſer Menſch und wa
den Arbeitern und Angeſtellten der Zyrard
Werke ſehr unbeliebt. Auch ſeine nächſten
arbeiter und Kollegen hatten unter ſeinen
unausſtehlichen Charakter viel zu leiden.
ſchowſki wurde vor kurzem entlaſſen.
Ausſtellung mittelalterlicher deutſcher Ku
in London.
London. Eine Ausſtellung mittelalter
deutſcher Kirchenkunſt wird am Montag,
2. Mai, in London eröffnet. Die meiſten der
geſtellten Gegenſtände ſtammen aus dem Ma
Dom. Kardinal Bourne wird die Ausſte
perſönlich eröffnen.
Wilde Schießerei in einer Straße von Kimbe
Kimberley (Südafrika). Zwei
Poli=
die wegen dienſtlicher Verfehlungen vom
ſuspendiert waren, verbarrikadierten ſich
geſtern nachmittag in einem Raum der Po
ſtation und eröffneten aus ihren Revolver
wildes Feuer auf die Sträßenpaſſanten,
Perſonen wurden ſchwer verletzt. Herbeig
Polizei feuerte ihrerſeits auf die beiden
ziſten und ſtreckte einen verwundet nieder,
auf der andere Selbſtmord beging.
Wirbelſturm in Amerika.
Naſhville (Georgia). Ein Tornado ri
in den beiden kleinen Städten Naſhville
Valdoſta großen Schaden an. Bäume wi
entwurzelt, Häuſer zerſtört und die Ernten
nichtet. Bisher ſind acht Todesopfer ge
worden. Eine größere Zahl von Perſonenv
verletzt.
Im Windmühlen=Flugzeug
von England nach Kapſtadl.
Der Start des Windmühlen=Flugzeug.
in Hanworth.
Der engliſche Pilot Young hat jetzt als
Europäer einen Langſtreckenflug im *
mühlen=Flugzeug angetreten. Sein Siat”
dem engliſchen Flugplatz Hanworth nach
ſtadt hat in ganz England größtes Auſſehe
regt. Bisher waren ſolche Langſtreckenfllsz”
Windmühlen=Flugzeugen nur in den Bee
ten Staaten unternommen worden. e
Auto=Giro=Prinzip ſich bereits einen Dee
Platz in der Flugzeug=Technik errunge‟
Honnerstag, 28. April 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte=Nachrichten
Nr. 118 — C.
Shoct, Spiel und Jucnen
Tennis.
zis- u. Eisklub Darmſtadt — SC. 1880 Frankfurk.
Am kommenden Sonntag trifft der T.u. E. C.D. gleich zu
Be=
der diesjährigen Meiſterſchaftsſpiele auf ſeinen ſtärkſten
gefährlichſten Gegner. Der Sportclub 1880 hat zwar am
mittag gegen den T.C. Höchſt anzutreten, doch ſteht der Sieg
Frankfurter hier außer Frage und ſchon ſo gut wie feſt
Im Vorjahre unterlag die Mannſchaft des Frankfurter Clubs
nntlich am Böllenfalltor nach aufregendem ausgeglichenem
wpfe mit 5:4 Punkten. Dieſes Mal wird ſie ſich beſtimmt
inche holen wollen, zumal die Umſtände dafür ſehr günſtig
Zu dem Platzvorteil kommt nämlich noch, daß der
Frank=
r Club weſentlich verſtärkt antreten kann, da Goſewiſch, der
inte Spitzenſpieler des T.C 1914 zum S.C. 1880
übergetre=
ſt. Dadurch iſt die Spitze der 1880er=Mannſchaft mit G ſe=
Henke und Bermann äußerſt ſpielſtark. Wenn man dies
kſichtigt, iſt das Spiel an der Adickes=Allee gegen den
ver=
en Rivalen für Darmſtadt ein ſchwerer Gang, und ein Sieg
Clubs wäre immerhin eine kleine Ueberraſchung.
Natür=
wird die Mannſchaft, die nach Frankfurt fährt, alles
ver=
i, um auch weiterhin im Meiſterſchaftswettbewerb. zu blei=
Zahlreiche interne Uebungs= und Ausſcheidungsſpiele und
Trainingsſpiel in Wiesbaden, das übrigens nicht, wie
irr=
in Uebungsſpiel ohne jede Punktwertung war, dürften ihr,
etzten Schliff gegeben haben. Iſt jeder Spieler in ſeiner haus.
Form dann ſollte trotz allem ein Sieg nicht unmöglich
Die Mannſchaft, die in Frankfurt antritt, ſteht
voraus=
ch: Claß, Kleinlogel, Endriß, Werner, Müller, Sennewald,
Steffan und Colin. Beginn des Spiels 14.30 Uhr.
Handball.
Turner=Stadtelf — Gauauswahlmannſchaft.
armſtädter Turnerſchaft in ihrem erſten Freundſchaftsſpiel
ſaumannſchaft des Main=Rhein=Gaues auf dem Platze der
tzte Ergebnis der Uebungsſpiele der Gauſpieler betrachtet, punkte brachte.
ß man zugeben, daß hier die neue Stadtelf einen ſchweren
or ſich hat. Die Gaumannſchaft mit Hennemann als
Sturm=
ſt geſpannt, ob die Zuſammenſtellung der Stadtmannſchaft
lückliche iſt. Der komplette Reichsbahnſturm wird wohl die
mannſchaft des Gegners oftmals vor eine ſchwere Aufgabe
und die drei Läufer, mit Spahn als Mittelläufer, dürften
ine gute Unterſtützung ſein. Die Hintermannſchaft iſt eben=½
als ſtabil zu bezeichnen, beſonders Hahndorf iſt als guter der Kampf in Aſchaffenburg auf den 22. Mai feſtgeſetzt.
bekannt. Die Gaumannſchaft ſpielt mit: Grünig (Pfung=
Winter (Groß=Gerau), Wenner (Pfungſtadt); Aßmuth,
bach (Beſſungen), Fey (Reichsbahn); Spalt (Seeheim),
Arheilgen), Hennemann, Schweickert (Bickenbach), Becker
zſtadt). Es iſt beſtimmt mit einem ſpannenden Kampf zu
Fußball.
3110 Weiterſtadt
Sonntag hatte Weiterſtadt die Sportgemeinde
Sprend=
zeichnete ſich die Hintermannſchaft und der Tormann, der
en bei ſehr großem Glück die unglaublichſten Sachen hielt,
ſagegen waren die Einheimiſchen weit von ihrer ſonſt ge=
wohnten Spielweiſe entfernt, was ſich durch den bis in die
Mor=
genſtunden ſtattgefundenen Familienabend entſchuldigen läßt. Bei
den Spielern fehlte es an dem nötigen Murr. Zahlreiche und
ſichere Torgelegenheiten wurden vergeben. Schiedsrichter Feigk=
Darmſtadt leitete korrekt und einwandfrei.
Die 2 Mannſchaften trennten ſich, nachdem die Einheimiſchen
2:0 in Führung lagen und ſpäter ſich noch 3 Tore von den Gäſten
aufhängen ließen, durch einen leider eigetretenen Unglücksfall
ſchon kurz nach Halbzeit. — 1. Jugendm. unterlag mit nur 8 Mann
gegen den SV. 98 Jgd. 8:0.
Kanuſpork.
Anpaddeln des Rot=Weiß. V. f. R., Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag, vormittags 10 Uhr,
hat die Paddelabteilung des Rot=Weiß, V. f. R., ihr diesjähriges
Anpaddeln. Aus Terminſchwierigkeiten mußte dieſe
Veranſtal=
tung in dieſem Jahre etwas ſpäter gelegt werden. Vor dem
An=
paddeln findet am Rot=Weiß=Bootshaus eine Taufe der neuen
Boote ſtatt. Alsdann wird eine große Auffahrt ſämtlicher Boote
vor der Erfelder Reede den offiziellen Beginn der
Waſſerſport=
ſaiſon eröffnen. Traditionsgemäß geht die Fahrt nach
Gunters=
blum zum Fährwirt Blüm, wo bei gemütlichem Beiſammenſein,
Unterhaltung, Sport und Spiele, der Nachmittag verbracht wird.
Für Fußwanderer dürfte ein Spaziergang zur Guntersblumer
Fähre bei der beginnenden Baumblüte ebenfalls zu empfehlen
ch gemeldet, mit 8:7 für Darmſtadt endete, ſondern ledig= ſein. Die Abfahrt nach Goddelau=Erfelden iſt morgens ab
Haupt=
bahnhof 7.06 Uhr oder ab 8 Uhr mit dem Heagomnibus ab Heag=
Schwerakhlekik.
Aus dem 2. Kreis D. A. S. V. 1891.
Der 2. Kreismeiſter, Athleten=Club Oberſtein, traf zu
ſei=
uem erſten Gruppenkampf mit Siegfried Koblenz zuſammen und
mußte ihm mit 17:3 die Punkte überlaſſen. Ein Reſultat, das
keineswegs, auch nach Bericht in den Koblenzer Tageszeitungen,
die Stärke beider Mannſchaften wiedergibt. Von etwas Glück, das
m Samstag nachmittag 17 Uhr ſteht die Stadtelf, auch zum Ringen gehört, verlaſſen und die lange ermüdende
Autofahrt taten dazu das ihrige wozu noch ein ſchmeichelhafter
Sieg des Koblenzer Mittelgewichtlers gehörte, wie auch das
un=
feſellſchaft „Kranichſteiner Straße, gegenüber. Wenn man beſetzte Halbſchwergewicht, das ſchon an der Waage 3 Minus=
Ein Serien=Freundſchaftskampf im Stemmen, der bei ſehr
ſchwachem Beſuch ausgetragen wurde, in dem ſich
Offenbach=
wird die Darmſtädter auf eine harte Probe ſtellen, und Bürgel und Kraftſportverein Neu=Iſenburg
gegenüber=
ſtanden, konnte erſterer mit 2795 für ſich entſcheiden. Beſonders
bemerkenswerte Leiſtungen, machte Liſt. Neu=Iſenburg, 565 und
Mohr=Bürgel 570 im Mittelgewicht.
Der für den=Bericht=Sonntag feſtgelegte Aufſtiegkampf
Det=
tingen—Neu=Iſenburg wurde umſtändehalber auf den 1. Mai, und
Um die Kreismeiſterſchaft der Kreisliga. In ſchönen und
temperamentvollen Kämpfen, die dem Sieger wie Beſiegten
alle Ehre machten, verlor Koſtheim auf eigener Matte in den
Endkämpfen 16:2 gegen Hösbach.
Athl.=SV. 1891 Darmſtadt.
Am Samstag findet in der Turnhalle des Realgymnaſiums,
abends 8.30 Uhr, ein Städteringkampf zwiſchen Roßdorf und
Sportgemeinde Sprendlingen 2:3 (1:3). Darmſtadt ſtatt. Roßdorf, welches eine neue Bezirksmannſchaft
zuſammengeſtellt hat, wird alles daran ſetzen, um gegen die zum
erſtenmal wieder komplett antretende Darmſtädter Mannſchaft
zu Gaſt. Die Gäſte waren in ſehr guter Verfaſſung. Be= ehrenvoll zu beſtehen. Daß die Darmſtädter Mannſchaft wieder
im Kommen iſt, beweiſt das Reſultat vom Sonntag, wo die
Darmſtädter Mannſchaft in Rödelheim gegen den Bezirkszweiten
11:3 gewinnen konnte.
1910 Arbeilgen — Darmſtadt 1910.
Die Einheimiſchen begeben ſich am kommenden Samstag mit
ihrer 1. und 2. Mannſchaft nach Arheilgen, um gegen die gleichen
des Kraftſportklubs 1910 ein Freundſchaftstreffen zu abſolvieren.
Der Gaſtgeber beſitzt in ſeiner erſten Garnitur eine ſehr
kampf=
tüchtige Vertretung, die, zumal vor heimiſchem Publikum, die
Gäſte beſtimmt zur Hergabe ihres ganzen Könnens zwingen wird.
Die Kampfkraft der Zweiten iſt noch unbekannt, doch wird es
auch hier zu intereſſanten Kämpfen kommen. — Durch
Bereitſtel=
lung eines Kraftwagens iſt Intereſſenten Gelegenheit geboten,
die Mannſchaften zu begleiten. Fahrpreis 30 Pfg. Abfahrt
pünkt=
lich 20 Uhr ab Reſtauration „Krone‟.
Geſchäftliches.
Drei Sondertage bei Kaiſers!
Die Firma Kaiſers Kaffeegeſchäft veranſtaltet von Donnerstag,
den 28., bis Samstag, den 30. April, drei Sondertage. Es wird
auf die heutige Anzeige verwieſen.
Die Darmſtädter Pferdelotterie mußte der
wirt=
ſchaftlichen Lage entſprechend auf wenige Tage verſchoben
wer=
den. Die Ziehung findet nunmehr garantiert unwiderruflich am
7 Mai in Darmſtadt ſtatt, und ſind noch Loſe in allen durch Plakate
kenntlichen Verkaufsſtellen zu haben.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Donnerstag, 28. April.
10.20: Schuffunk: Mit dem Mikrophon am Seismographen des
Geodätiſchen Inſtitutes in Potsdam.
15.30: Stunde der Jugend: Aus dem Leben einer Pfadfindergruppe.
— Das Spiel vom Bauer und Bergmann, dem Staatsminiſter
Goethe vorgeſpielt. Lehrſpiel von K. A. Findeiſen. (Schallplatten)
17.00: Konzert des Funkorcheſters. Soliſt: L. Magido (Tenor).
Anſchl. Alte Tanzmuſik.
18.25: Dr. Arnheim: Filmkünſtler — richtig und falſch beſchäftigt.
18.50: Frau Girshauſen: Iſt der Handwerker zu teuer?
19.15: Niddy Impekoven erzählt von ihren Reiſen durch Jaoa und
Ceylon.
19.30: Freiburg: Buntfunk.
19.45: Sonderdienſt bei Vorliegen beſonderer Ereigniſſe.
20.00: Der Apotheker. Opera buffa von Joſeph Haydn.
21.00: Aus der Schublade einer Frau. Von Nora Kiepenheuer.
21.20: Mannheim: Liederkreis um „C. M. Bellmann, bearbeitet
von Helmut Schlawing.
22.20: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: Köln: Nachtmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Donnerstag, 28. April.
9.00: Schulfunk: Mit dem Mikrophon am Seismographen des
geodätiſchen Inſtituts in Potsdam.
10.10: Schulfunk: Zwei Käfer, die ihr beſonders gern habt. (
Mai=
käfer und Marienkäfer).
15.00: Kinderſtunde: Wir antworten heut” auf alle Eure Fragen.
15.45: Frauenſtunde. Ruth Goetz von Schüching: Diskreton.
16.00: Dr. Stölten: Hauswirtſchaftliche pflegeriſche Ausbildung nach
dem Abitur eine Notwendigkeit?
16.30: Berlin: Nachmittagskonzert.
17.30: Prof. Rern: Ein Kapitel aus der Geſchichte der
Sklaven=
befreiung.
18.00: Dr. Deermann: Hünengräber im Emsland.
18.30: Spaniſch für Fortgeſchrittene.
19.00: Reichsminiſter Dr. Schiele: Die Agrarpolitik der letzten
Jahre.
19.30: H. Wankerl: Wie lebt und arbeitet ein deutſcher Arbeiter in
Rußland?
Anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Leipzig: Ritter Roland. Heroiſch=komiſche Oper von Haydn.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
22.30: Konzert zum 50jährigen Beſtehen des Konſervatoriums
Klindworth=Scharwenka.
Anſchl. Tanzmuſik der Kapelle Barnabas von Géczy.
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große
Deut
daß
den
hül
vor
ware
vor
mit
Ruck
Reichsbank=Diskontſenkung.
Troß Hemmungen au der deviſenlage Ziusſenkungen zur Belebung der Wirtſchaft.
Der Jentr ſchuß der Reichsbank war geſtern auf 16.30 Uhr
einberufen, um die Frage einer Diskontſenkung um ½ Prozent zu
Wirtſchaftliche Rundfchau.
erörtern.
Die Reichsbank hat mit Wirkung ab 28. April 1932 den
Dis=
kontſatz von 5½ auf 5 Prozent, den Lombardſatz von 6½ auf
G Prozent ermäßigt.
Der Zentralausſchuß der Reichsbank hat in ſeiner geſtrigen
Sitzung dem Beſchluß des Reichsbankdirektoriums den
Diskont=
ſatz und den Lombardſatz mit Wirkung vom 28. April um je ½
Prozent auf 5 bzw. 6 Prozent zu ermäßigen, nach Begründung
des Reichsbankpräſidenten Dr. Luther zugeſtimmt. Die
Reichs=
bank hat ſich trotz der ſich aus der Deviſenlage ergebenden
Hem=
mungen zu dieſer Zinsſenkung entſchloſſen, um der Wirtſchaft
von=
der Zinsſeite her die nach der Geſamtlage vertretbaren
Antriebs=
möglichkeiten zu verſchaffen. Der Reichsbank wurde ihr Entſchluß
durch die flüſſige Geſtaltung des Geldmarktes, durch die
fortſchrei=
tende Entlaſtung ihres Status und durch die ſeit der letzten
deut=
ſchen Diskontſenkung eingetretenen weiteren ausländiſchen
Dis=
kontermäßigungen erleichtert.
*
Der Privatdiskont wurde geſtern bei ſtärkerer Nachfrage um
½ auf 4½ v. H. ermäßigt.
Berliner und Frankfurker Effekkenbörſe.
Die Befeſtigung an der Berliner Effektenbörſe nahm auch
geſtern ihren Fortgang. Die Einberufung des Zentralausſchuſſes
der Reichsbank ſtellte eine kräftige Anregung dar. So vermochten
ſich bereits in den Vormittagsſtunden weitere Steigerungen
durch=
zuſetzen, die noch über die höheren Frankfurter Abendkurſe von
vorgeſtern führten. Die Nachrichten aus Genf wurden freundlich
aufgenommen, und auch die innenpolitiſche Situation fand eine
zuverſichtlichere Beurteilung. Demgegenüber traten Momente
wie der ſtetige Schluß der New Yorker Börſe, der
Dividendenaus=
fall beim amerikaniſchen Stahltruſt und die infolge der ſich
hal=
tenden Gerüchte um Deterding, empfindliche Abſchwächung der
Shell= und Royal=Dutch=Werte an, den internationalen Börſen
völlig in den Hintergrund. Auch die Verlängerung des Kreuger=
Moratoriums um nur 14 Tage ſowie die ſchwierige finanzielle
Lage der Kommunen in der Rheinprovinz hinterließen keinen
ſtärkeren Eindruck. Kaufaufträge des Publikums ſowie Deckungen
der Spekulation bewirkten, daß die Kurſe bei der Enge der
Märkte um 1 bis 2 Prozent anzogen. Beſonders feſt lagen
Reichsbank, einige Spezialwerte ſowie Kali=Aktien, die bis zu
3 Prozent gewannen. Salzdetfurth lagen ſogar 4 Prozent.
Aſchersleben 6 und Berger 4½ Prozent geſteigert. Etwas
ſchwä=
cher waren Dortmunder Union, die 1½ Prozent verloren, ſomPe
Otavi=Minen, die eine halbe Mark nachgaben. Ilſe Bergbäu,
Oberkoks, Aku und Neubeſitzanleihe erſchienen mit Plus=Plus=
Plus=Zeichen, und Ilſe wurden ſpäter 7½ Prozent höher zur
Notiz gebracht. Deutſche Anleihen waren durchweg feſter. Im
Verlaufe blieb die Tendenz feſt, und es ergaben ſich bei
lebhafte=
rem Geſchäft weitere Steigerungen bis zu 2 Prozent. Starkes
In=
tereſſe fanden Montane, Reichsbank, Farben und Siemens. Am
Maukt der feſtverzinslichen Werte traten allgemein Beſſerungen
ein.
*
Die Aufwärtsbewegung ſetzte ſich an der geſtrigen
Frankfur=
ter Börſe weiter fort. Die Urſache der Tendenz liegt in dem
Widerhall der politiſchen Diskuſſionen über eine
Regierungsbil=
dung in Preußen, die durch die Rechte einſchließlich Zentrum
er=
wartet wird. Auf dieſe politiſchen Auslegungen ſind gleichzeitig
Eindeckungen der Baiſſe=Partei notwendig, die auf das
voraus=
ſichtliche Wahlergebnis hin ſtark vorverkauft hat. Stärker
an=
regend wirkte auch die Einberufung des Zentralausſchuſſes der
Reichsbank. Ueberhaupt verweiſt man auf die flüſſige Lage des
Geldmarktes. Das Geſchäft iſt erſtmals etwas belebt, da auf
Grund der oben geſchilderten Situation auch Publikumsaufträge
vorlagen, wenn auch noch in beſcheidenem Umfange. Das
Haupt=
geſchäft wickelte ſich wieder am Farbenmarkte ab. Bereits zu
Beginn eröffneten J. G. ¼ Prozent höher, zogen dann aber raſch
nochmals 1½ Prozent an. Von ſonſtigen Chemiewerten gewannen
Deutſche Erdöl 1½ Prozent. Scheideanſtalt waren behauptet.
Stärker gebeſſert waren auch Elektroaktien unter Führung von
Siemens, die über 2½ Prozent anziehen konnten. Auch A.E.G.
2½ Prozent gebeſſert, desgleichen Schuckert, Chade hörte man 3.—
RM. höher. Der Montanmarkt war ebenfalls freundlicher.
Gel=
ſenkirchen, Phönix und Stahlverein je ½, Mannesmann 1
Pro=
zent höher. Kunſtſeideaktien um 1 Prozent gebeſſert,
Zellſtoff=
werte zogen über 1 Prozent an. Schiffahrtsaktien nur wenig
er=
höht um rund ½ Prozent. Von Transportwerten waren
Reichs=
bahnvorzüge 1½ Prozent höher. Am Kalimarkt war die Erholung
gegenüber den letzten Verluſten etwas ſtärker. So gewannen
Salzdetfurth 4 Prozent. Auch die übrigen Kaliwerte ſtärker
ge=
beſſert. Von Frankfurter Werten nannte man Holzmann ½
Pro=
zent höher, Grün u. Bilfinger waren ſtramm geſucht und plus
an=
geſchrieben. Am Rentenmarkt war die Geſamttendenz ebenfalls
feſt. Pfandbriefe, Schuldbuchforderungen und
Liquidationspfand=
briefe ungefähr ½ Prozent feſter. Im Verlaufe blieben die
höchſten Kurſe zunächſt behauptet. Die Aufwärtsbewegung ſetzte
ſich ſpäter weiter fort. Farben gewannen nochmals 1½ Prozent
und erreichten ſo einen Kurs von 97½ Prozent. Tagesgeld leicht
bei 4½ Prozent.
Wenn auch das Geſchäft an der Abendbörſe nicht mehr ſo
leb=
haft war wie heute mittag, ſo war die Tendenz doch weiter feſt.
Anregend wirkte die nunmehr beſchloſſene Diskontſenkung der
Reichsbank um ½ auf 5 v. H. Daneben wirkten die feſteren
Aus=
landsbörſen günſtig auf die Tendenz. J.G. Farben eröffneten 58
Prozent über Mittagsſchluß. Reichsbankanteile / Prozent höher.
Beſonders geſucht waren Montanwerte, die ½—3 Prozent
an=
ziehen konnten. Elektrowerte lagen gut behauptet. Am
Renten=
markt war Neubeſitzanleihe bei 3,2 Prozent geſucht. Im Verlaufe
der Börſe blieben die Kurſe behauptet. Farben hörte man zum
Schluß mit 97½ Prozent.
Produkkenberichte.
4b. Weinverſteigerung in Rheinheſſen. In der in Mainz
durch=
geführten Weinverſteigerung von 6 Guntersblumer
Wein=
gütern wurden bezahli für 4000 Flaſchen 1929er Guntersblumer
((natur)e 0.75—1.05, durchſchnittlich 0,85 Mark: 23 Halbſtück
zzher (verbeſſert) 220—300, durchſchnittlich 260 Mark: 39
Halb=
ſtück 1931er (verbeſſert) 220—300, durchſchnittlich 255 Mark:
2 Halbſtück 1931er (natur) je 280 Mark; 1 Halbſtück 1930er (natur)
340 Mark. Das ganze Ausgebot ging ab; für 1920er war die
Kaufluſt ſchwach.
Frankfurter Produktenbericht vom 27. April. Die Tendenz
am heutigen Getreidemarkt war ruhig. Es notierten: Weizen
27,50—27,75, Roggen 22,50 Sommergerſte 19,50—20, Hafer 16,50
bis 17,25, Weizenmehl ſüdd. 39,65—40,50, dito Sondermahlung
38,90—39,75, niederrheiniſch 39,50—40,25 dito Sondermahlung
38,75—39,50, Roggenmehl 28,50—30, Weizenkleie 11,
Roggen=
kleie 11.
Berliner Produktenbericht vom 27. April. Bereits im
heu=
tigen Vormittagsverkehr kündigte ſich am Produktenmarkte eine
ſchwächere Stimmung an, von der vor allem das handelsrechtliche
Lieferungsgeſchäft betroffen wurde. Anſcheinend auf Grund des
bevorſtehenden Liefermonats erfolgten in beiden
Brotgetreide=
arten verſchiedentlich Realiſationen, und da auch das
Offerten=
material in Neugetreide etwas ſtärker in Erſcheinung trat, lagen
die Lieferungspreiſe bei Eröffnung 1 bis 2 Mark unter geſtrigem
Schlußniveau. Am Promptmarkte hat ſich das Angebot kaum
nennenswert vergrößert; da der Mehlabſatz aber ohne Belebung
bleibt, und vor allem entſprechend den geſtiegenen
Rohmaterial=
erhöhte Mehlforderungen nicht durchzuholen ſind, waren
die Mühlen mit Anſchaffungen merklich vorſichtiger, und die
Ge=
bote lauteten im allgemeinen 1 bis 2 Mark niedriger als geſtern.
Reſtzahlung auf die Dividende der Vorzugsaktien Serie 4, 5
und 1 der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft. An die Inhaber von
Zertifikaten Gruppe 1, 2 und 5 der Reichsbank über
Vorzugs=
aktien der Serie 4, 5 und 1 der Deutſchen Reichsbahn=Geſellſchaft
wird die Reſtdividende für 1931, die auf die durch die Zertifikate
vertretenen Vorzugsaktien entfällt, unverkürzt auf
Dividenden=
bezu sſchein Nr. 12 bzw. Nr. 8 bzw. Nr. 4 vom 29. April ab bei
der für die Einlöſung vorgeſehenen Zahlſtellen ausgezahlt.
Au. Volksbank Groß=Gerau. Die Groß=Gerauer Volksbank
Fhielt im Adlerſaale ihre ordentliche Generalverſammlung ab. Nach
dem in der G.V. erſtatteten Bericht des Vorſtandes wurden von
der Volksbank rund 1 911 000 RM. den Mitgliedern an Krediten
zur Verfügung geſtellt. Die Forderungen im laufenden
Rech=
nungsjahr beliefen ſich auf 1588924 RM. Es gelang, die
For=
derungen um rund 400 000 RM. zu vermindern. Die Bilanzſumme
betrug 2 255 000 RM., der geſamte Umſatz betrug rund 54 000 000
RM. An den Krediten ſind ſelbſtändige Handwerker mit 32,26
Prozent, ſelbſtändige Kaufleute und Handelsfirmen mit 55,36
Pro=
zent, Landwirte mit 8,25 Prozent, freie Berufe mit 2,10 Prozent,
Angeſtellte und Arbeiter mit 1,39 Prozent, Körperſchaften uſw.
mit 0,64 Prozent beteiligt. Die Kredite über 20 000 RM. wurden
weſentlich abgebaut. Die Verwaltungskoſten wurden um 13
Pro=
zent geſenkt. Die Garantiemittel belaufen ſich auf 938 500 RM.
Die Gewinn= und Verluſtrechnung weiſt einen Reingewinn von
20 211,16 RM. auf. Die Mitgliederzahl betrug am Ende des
Ge=
ſchäftsjahres 496 Mitglieder mit 592 Geſchäftsanteilen. Die
Haft=
ſumme beträgt 592 000 RM. Eine Dividendenverteilung findet in
dieſem Jahre nicht ſtatt. Der Reingewinn ſoll dem Reſervefonds
zugeführt werden, um die Garantiemittel, der Bank zu ſtärken.
Die Auszahlung zurückgeforderter Spar= und Girogelder erfolgte
reibungslos. Aus dem Aufſichtsrat hatten ſatzungsmäßig
auszu=
ſcheiden die Herren Spreng, Volk und Vogel. Der Letztere
ver=
zichtete auf eine Wiederwahl, die erſten beiden Herren wurden
wiedergewählt. Für Herrn Vogel wurde Wilhelm Heldmann neu
in den Aufſichtsrat gewählt,
Chr. Adt Kupferberg u. Co., K.=G. a. A., Mainz. Die
Ge=
neralverſammlung genehmigte die Herabſetzung des 2,505 Mill.
RM. betragenden Kapitals in erleichterter Form durch
Ein=
ziehung von nom. 150 000 RM. Vorratsaktien. Der hieraus
ent=
ſtehende Buchgewinn von 106 321 RM. wird zur Minderung des
Verluſtes verwandt, der dann immer noch 497 590 (im Vorjahre
259 000) RM. beträgt.
Cp. Volksbank Dieburg. Die erſt zu Beginn des Jahres 1931
Fgegründete Dieburger Volksbank konnte in den erſten 8 Monaten
ihres Beſtehens einen Geſamtumſatz von 486 000.— RM.
verzeich=
nen. Die Bilanz ſchließt mit einer Summe von ca. 12 000.— RM.
ab. Der Geſchäftsertrag wurde in der Hauptſache durch die
Grün=
dungskoſten aufgebraucht.
Bilanz der Böhmiſchen Union=Bank. Geſtern wurde die
Bilanz der Böhmiſchen Union=Bank veröffentlicht. Die Bank, die
am 31. Dezember 1931 auf Noſtro 250 000 Stück eigene Aktien zu
200 Kronen nominal im Geſamtwert von 50 Millionen Kronen
hatte, vernichtet dieſe Aktien und vermindert mithin ihr
Aktien=
kapital von 200 Mill. auf 150 Mill. Der Wertpapierſtand wird
um 105 Mill. niedriger ausgewieſen als im Vorjahre (149,3 gegen
254,4 Mill.). Die Konſortialwerte zeigen eine Verringerung um
44 Millionen (96,4 gegen 139,5 Mill. im Jahre 1930) Einen
be=
ſonders ſtarken Rückgang um 587 Mill. auf 2322 Mill. haben die
Debitoren erfahren. Es wird keine Dividende verteilt.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 27. April ſtellten ſich
für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg,
Bremen oder Rotterdam (Notierung der Vereinigung für die
deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 55. 75 RM. — Die Notierungen
der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (die Preiſe
verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für promptie Lieferung
und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium 98= bis
99proz., in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 160 RM.,
des=
gleichen in Walz= oder Drahtbarren 99proz. 164 RM., Reinnickel,
98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 45—47 RM.,
Fein=
ſilber (1 Kilogr. fein) 39—42.25 RM.
Der Fall Kreuger.
Moraloriumsverlängerung für Kreuger und To
Geſekliche Ausnahmebeſtimmungen zur Abwickt
des Konkurſes.
Der von der ſchwediſchen Regierung für das Kreuger=M
torium eingeſetzte Unterſuchungsausſchuß gibt bekannt, daß
kurzfriſtige Verlängerung des Moratoriums unumgänglich
Zur ſpäteren Abwicklung würden geſetzliche Ausnahmebeſtimn
gen notwendig ſein. Die Lage der Kreuger u. Toll laſſe jetzt
kennen, daß die Verpflichtungen nicht einmal dann erfüllt wer
können, wenn man für die Aktiven Nominalwerte einſetzt. E
der Mitglieder des Unterſuchungsausſchuſſes erklärt, daß das
ratorium vorausſichtlich um 14 Tage verlängert werde. Die
die Abwicklung beantragten geſetzlichen Ausnahmebeſtimmut
ſollten den Konkurs ermöglichen unter Vermeidung ſofort
Realiſierung der Aktiven. Was Jvar Kreuger mit dem auf
Millionen Kronen geſchätzten Erlös des großen Wertpapier
kaufs kurz vor ſeinem Tode angefangen habe, ſei noch nicht
klärt. Die engliſche „Financial Times” macht darauf aufmerk
daß durch die Konkurserklärung der International Match
poration die Kreugerkriſe eine neue Wendung genommen habe.
beſtehe die Gefahr, daß der ſchwediſche Zündholztruſt ſeine
trolle über die amerikaniſche Tochtergeſellſchaft verliere.
Der erſte Polizeibericht in der Kreuger=Angelegenheit
„Stockholm Tidningen” zufolge, in Kürze zu erwarten. Er
nicht beſonders umfaſſend ſein. Eine fünfte Verhaftung
auch im Zuſammenhang mit der Veröffentlichung erwartet.
der Durchſuchung hat man viele für die Verhafteten belaſt
Tatbeſtände feſtgeſtellt. Einer von den Verhafteten iſt beſon
belaſtet, da es nachgewieſen ſein ſoll, daß er Buchungsweiſu
gegeben hat, deren Bedeutung ihm kaum unbekannt ſein ko=
Kleine Wiriſchaftsnachrichken.
Das Amtsgericht Düſſeldorf hat in der Strafſache gegen
Kaufmann Samuel Gottdiener, Inhaber des Bankhauſes
u. Co. in Düſſeldorf, wegen Verſtoßes gegen die Deviſenver
nung das geſamte inländiſche Vermögen, auch das des Bankya
Koop u. Co., beſchlagnahmt.
Die Erdölgewinnung Preußens betrug im März 1932
den vorläufigen Ergebniſſen der amtlichen Statiſtik 16 504
gegen 16 028 To. im Vormonat und 14 793 To. im
Monatsd=
ſchnitt 1931. Die Zahl der angelegten Arbeiter betrug Ende
Monats 1593 gegen 1575 am Ende des Vormonats.
Die Verhandlungen über das Kurzarbeitsabkommen in
nordweſtlichen Gruppe der Eiſen= und Stahlinduſtrie, die
Dienstag zwiſchen den Vertretern des Arbeitgeberverbandes
der Angeſtelltenverbände unter dem Vorſitz des Schlichter=
Eſſen ſtattfanden, wurden nach zweiſtündiger Dauer auf Di
tag, den 3. Mai, vertagt.
Die neue Zolliſte des iriſchen Freiſtaates ſieht außer für s
dungsſtücke höhere Abgaben auch für Wollſtoffe, Wolle und Ka
garne ſowie für Hüte und Hemden vor.
Der Hauptausſchuß des Verbandes der engliſchen Baumn
ſpinner und Fabrikanten hat einſtimmig beſchloſſen, den
Ar=
gebern die Kündigung der bisherigen Lohn= und Arbeitszeit
träge zu empfehlen. Dieſer Schritt iſt die Antwort auf die in
letzten Woche erfolgte Weigerung der Textilgewerkſchaften,
Lohnherabſetzung zu erörtern. Von der Kündigungsmaßne
werden rund 200 000 Arbeiter betroffen werden.
Der Demobilmachungskommiſſar wird ſich am Freitag
dem Antrag der Knurower Grube auf Entlaſſung von 400 A
tern zu beſchäftigen haben. Wegen Auftragmangels wird fe
die Kattowitzer Aktiengeſellſchaft der Bismarck=Hütte 1600
beiter turnusmäßig beurlauben.
Die griechiſche Kammer und der Senat haben geſtern
Geſetz über die Aufgabe des Goldſtandards angenommen.
Nach Mitteilungen des Vorſitzenden des amerikaniſchen
gemeinen Arbeiterverbandes. Green, hat die Zahl der Arb
loſen in den Vereinigten Staaten 7 950 000 erreicht. Green
fiehlt die Einführung der fünftägigen Arbeitswoche, um dem
der Lage zu begegnen.
Wie Havas aus Algier meldet, hat die Banque Franco=2
rienne geſtern ihre Schalter geſchloſſen. Urſache ſoll der Zu
menbruch einer großen am Orte befindlichen Firma ſein.
Bank hofft, alle Gläubiger befriedigen zu können, da ſie ſelbſt
Guthaben ausſtehen habe, die ſich auf 11 Mill. belaufen ſo
Berliner Kursbericht
vom 27. April 1932
Oeviſenmarkt
vom 27. April 19.
Berl.Handels=Geſ.
Danatbank. ...
Deutſche Bank u.
Disconto=Gei.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti=Gummi
Deutſche Cont. Gas
38.25
Kan
29.25
31.25
38.25
16.—
14.75
83.—
84.625
Me
Elektr. Lieferun ge
J. G. Farben
Gelſ. Bergw.
Geſ.f.elektr. Unterr
Harpener Bergbau
Hoeſch Eiſen u.
Köln=Neueſſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke ..
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Oberſchleſ. Korsw.
Orenſtein & Koppell
Me
56.50
97.75
37.50
55.625
39.—
29.75
34.50
92.—
25.25
38.—
26.25
32.75
25.—
Meeee
Nütgerswerke.
Salzdetfurth Kali !y
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſto
Verein. Stahlwerke
Weſteregein Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Aarlsr. Ind.
Hirſch Aupfer.
Hohenlehe=Werie
Lindes Eismaſch.
VogelTeleor. Draht
Wanderer=Werke.
Vie
30.75
u51.—
58.75
17.125
101.—
26.—
10.—
26.75
75.—
68.50
19.—
25.25
Helſingfors
Wien.
Prag
Budapeſt.
Soſia
Holland
Tslo.
Kopenhagen
Stocholm
London
Buenos=Aires
Nem Yort.
Belgien
Italien
Paris
Währung
100 finn. Mk.
100 Sd illingls
100 Tſch.Kr.
100 Pengö
100 Leva.
100 Gulden
100 Kronen
100 Kronen
100 Kronen
1 2=Sta.
Pap. Peſo
Dollar.
100 Belga
100 Lire
100 Franes 1
Geld=
7.1431
51.9s
12.465
2.055
170,63
77 2.
24.5.
76.67
15.38
1.008
4.209
58.96
21.,88 2
16.59
Rit
7.157
52.05
5112,4325
3.c63
170.97
77.4
ga es
76.8=
15.32
103
4.217
59.08
21.87
16.62
Schweiz
Exanien
Danzig
Jopan
Rio deJanerrol
Zugoſlawien
Portugal
Athen.
Iſtambu
Kairo.
Kanada
Urguah
8sland
Tallinn (Eſtl.)
Riga
Währung
100 Franlen
100 Peſetas
100 Gulden
Milreis
100 Dinat
100 Gseudos
100 Drachm.
1 türt. 4
t ägypt. 4
canad. Doll
Goldpeſo
100 isl. Kr.
100 eftl. Kr.
100 Lats.
—
1.74
330
22,65
z9
0.304
7.421
398
—
2.004
15.60
3.u66
eai9
109.,39
79.72
Darmſtädter und Nationalbank Darmſtadt, Süale der Dresdner 90
Frankfurter Kursbericht vom 27. April 1932.
620 Frankfurt a. M.
Schätze v.2‟
v. 28
82Mainz
62 Mannheimv. 27
6%München v. 29
6% Wiesbaden b.28
6% Heſſ. Landesbl.)
689 „ Goldoblig
5½% Heſſ. Lds.
Hyp.=Bk.=Lignid.
434% Kom.=Obl.
6% Preuß. Lds.
pfbr. Anſt. G. Pf.
6%— Goldoblig
71.5
50.5
Ns
71.25
54.75
Wie Lu
Bk. Girozentr. für
Heſſen Goldobl., 48
6½ Kaſſeler Land.)
kredit Goldpfbr.
6% Naſſ. Landesbr
5½2%0 „Ligu. Obl 75
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
4AuslSer.
„„ Ser. II 48
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz).
%, Zerl. Hhp. Bk.
5½. %an Ligti.=Pfbr 73.75
6% Frkf. Hhp.=Bk. 73.5
5½ % „ Lig. Pfbr.) 77.25
„ Goldoblig.
Pfbr.=Bk.) 73.5
„ Ligu. 82.5
82 Mein.,Hyp.=Bk. 68.5
%0 „ Lig. Pfbr.:/ 76.5
5% Pfälz. Hyp.=Bk. 76.5
d. Lig. Pfbr. 82
a2 Rhein. Hyp.Bk.
13
51/.%0 „Lig. Pfbr. 76.5
„ Goldoblig
Südd. Bod.
Cred.=Bank
76.25
51
9 „ Lig. Pfbr. 80.25
6% Württ. Hyp.=B.) 75.75
6%Daimler=Benz./ 39
680 Dt. Linol. Werke
6SMainkrw. v.
6%Mitteld. Stahl
6%Ver. Stahlwerkel 42
Mach
50.5
3. 6. Farben Bonds
5% Bosn. L.E.B.
„ L.Inveſt.
520 Bulg. Tab. v.02
.0. Oſt. Schätze
48 Oſt. Goldrentel
5% vereinh. Rumän
.%
42 Türk. Admin.
% „ 1. Bagdad
Zollanl.
%0 Ungar 1913
1914
Goldr.
1910
Aktien
Ala Kunſtzüde Unie
N. E. G.
AndregeNoris Zahn
Aſchaffbg.Brauerei
Zellſtoff
Bemberg, J. P..
Bergm. El.=Werke
BrownBoverickCie.
Buderus Eiſen.
Eement Heidelberg
Karlſtadt
F. G. Chemie, Baſel139.75
Chem.Werke Abert 27
Chade .........."
Contin. Gummiw./ 79.5
Linoleum
Daimler=Benz ....! 10),
Dt. Atl. Telegr.
„ Erdöl ..
Es
86.75
8.75
9.25
8.5
3.9—
8.7
3.85
1.75
2.2
38‟
29.75
*
39.25
18.75
23.5
42‟
43
ſeis
22
72
.59.75
Dt. Gold=u. Silbers
ſcheide=Anſtalt .
„ Linoleumwerke
Eiſenhandel.
Dyckerhoff u. Widm
Eichbaum=Werger.
Elektr. Lieferg.=Geſ.
Licht u. Kraft
Eſchw. Bergwerk..
EßlingenMaſchinen
Faber & Schleiche
7.6. Farbeninduſt
Feinmech.
Felt. E Guilleg,
Frankfurter
Gelſenk.
Geſ f.elektr
56.5
Goldſchm
19
Gritzner Maſchinen 15
Grün E Bilfinger 142
Hafenmühle Frkft. 40
Hammerſen (Osn.)
Hanauer Hofbrauh.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
HilpertArmaturfrb. 25
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer..
Hochtief Eſſen
47.5
Holzmann, Phil. „35
Ilſe Bergb. Stamml
Genüſſel
Junghans ....... 12.5
Kali Chemie ...../ 51.75
Aſchersleben.
Karſtadt. R.
Klein, Schanz!
Rlückzerwer
Knorr C. H.
134*
126
13.25
17.75
42.5
57.25
69.5
180
3.os
TLahmener & Co.
Laurahütte.
28.25 Lech, Augsburg 70
Löwenbr. Münch. 143.I
Lutz Gebr. Darmſt
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br.
Mannesm. Röhren 38.75
Mansfeld Bergb.
Metllageſ. Frankf. 29
Miag. Mühlenbau.=
MontecatiniMaild.
Motoren Darmſtadt
Oberbedarf
Bhönix Bergbau.
Reiniger. Gebbert
Rh. Braunkohlen 1149
Elektr. Stamm 67
Stahlwerke . .. 39.25
Riebeck Montan.
34
Roeder Gebr. .
31
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kali.150
Sazw. Heilbronn 144
Schöfferhof=Bind.
Schramm, Lackfbr.
Schriftg. Stempel. 50
Schuckert Elektr. 49
Schwarz=Storchen. 44
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske. 100.5
Südd. Zucker=A. G./ 93.5
Tellus Bergbau..
Thür. Liefer.=Geſ..
Tietz Leonhard ..
nnterfranken.
tahlwerke
Weſteregeln Kall., /9
Zellſtoff Waldhof. / 3
Memel
Allg. Dt. Creditanſt.
Badiſche Bank:..
Bk. f. Brauinduſt.
BarmerBanberein)
Bahyer. Hyp. u. W.)
Berl. Handelsgeſ..
„ Hypothelbi,42
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nat.=Bl.)
Dt. Bank und Die
Dt. Eff. u. Wechſe
Dresdner Bank.."
Frankf. Bank ..
Hyp.=Bank ../6
Mein. Hhp. Bank
Pfälz. Hyp.=Bank / 5
Reichsbank=Ant .11
Rhein. Hyp.=Banl! 5
Stüdd. Bod.=Cr.Bl.
Württb. Notenband
A.=G. ſ. Verkehrsw)
Allg. Lokalb. Kraftw
22 Dt.Reichsb. Bic
Hapag .....
Nordd. Llond.
Südd. Eiſenb.=Geſ
Allianz. u. Stutte
Verſicherung.
Berein, Beri 421
rankonaRücku.M
Verſich.
bell 4
Roman von
Tad/ Beunings grober Zeind. Rurst Siodnat
(Nachdruck verboten.)
Copyright by Carl Duncker Berlag, Berlin 1931
kan muß die Nummer wechſeln — Wenn Rowolſki Ben=
Jacke trägt, mit der eingedruckten Nummer drin, uno
hn auf den Schienen findet, ſo wird man annehmen, daß
ng auf der Flucht verunglückt iſt. Man wird ſeinen
n ſtreichen, man wird weiter nach Rowolſki forſchen und
jemals finden. Denn wer fragt danach, ob das arme
eines toten Menſchen Brenning oder Rowolſki gehört
Die Hauptſache, daß die Nummer ſtimmt!
ühſam zog ſich Benning die Jacke vom Körper. Bei jeder
ung hatte er den Wunſch, loszulaſſen, zu ſchreien, auf die
en zu fallen und zu verſchwinden, wie Rowolſki es klug
jetan hatte.
inn begann die große Arbeit, Rowolſkis Jacke zu
zer=
die Nummer herauszufetzen, und jetzt, als die
Räder=
n höchſter Geſchwindigkeit raſten, mußte man Rowolfti
m Geſtänge löſen, ihn auf die Schienen fallen laſſen mit
cke, die die andere Nummer trug.
zitterte, wurde ſich ſeiner Lage bewußt. Er hatte die
ja all dieſe Jahre hinter den Gittern des Lodzer
Zucht=
wie im Traum erlebt, ein Traum, der unendlich ſchien,
den Augenblick ein Ende haben konnte.
If Benning wandte vorſichtig den Kopf. Golder hatte ge=
Er ſah Golder, den Kopf vorgeſtreckt, langſam mit dem
Fuß nach der äußeren Traverſe angeln.
ngfamer drehten ſich die Räder. Ein Feuer brannte am
n. Arbeiter tauchten ſchemenhaft auf.
te Bauſtelle.
nning ſchob ſich vorſichtig zu den Rädern hin, kletterte
as Geſtänge, wartete mit angehaltenem Atem. Immer
ner fuhr der Zug. Dann ſah Benning, wie Golder
av=
ſeinen Körper in das Gras ſchleuderte. Benning ſtteß
wberſe von ſich, warf ſich zurück, fühlte den harten
Auf=
s Sturzes, lag einen Augenblick ſtill. Die Wagen rollten
vorüber. Erleuchtete Fenſter, Menſchenköpfe, eine
Frauen=
te huſchte vorbei. Dann verſchwand das Schlußlicht des
z, wurde kleiner, die Nacht hatte es blinzelnd verſchluckt.
ining ſetzte ſich. Golder pfiff leiſe und kam auf Händen
ißen angekrochen. Er hatte Gras zwiſchen den Lippen
tte, ſtrich ſich über die kurzgeſchorenen Haare, reckte ſich
eitete die Arme aus:
„Verdammt”, ſagie er erlöſt, „das war eine Arbeit!“
Er hob beunruhigt den Kopf, ſtand plötzlich federnd auf den
Füßen. „Bleib hier!” flüſterte er und entfernte ſich ſchnell
und leiſe.
Kaum eine halbe Stunde, da kam er wieder; ein Bündel
Kleider auf dem Arm.
„Runter mit dem Zeug”, ſagte er freundlich und wärf
Ben=
ning eine Jacke zu, „Hoſen habe ich leider nicht finden können,
die haben ſie nicht ausgezogen —
„Von den Streckenarbeitern?” fragte Benning und ſchlüpfte
in die Jacke. „Das iſt doch Diebſtahl!”
Golder lachte auf, verſtummte ſofort. „Die Fahrt iſt dir wohl
nicht gut bekommen — Diebſtahl! Du biſt wohl ins Zuchthaus
gekommen, weil du zuviel gebetet haſt?
Benning ſchwieg.
„Ich kenne die Gegend”, ſagte Golder, blickte ſuchend zum
Himmel auf, „man ſollte ſich nicht ſo lange hier herumdrücken,
wir müſſen weiter! Da muß Juliusburg liegen!“
„Du willſt — du meinſt” Benning war verwirrt. Er ſetzte
ſich aber in Marſch. Was ſollte man jetzt tun? Auf das Poſtamt
gehen, telegraphieren, Geld ſchicken laſſen, mitteilen, daß man
noch lebte?”
„Wir müſſen doch das Geld von Rowolſki holen!” Golder
ſtaunte. „Was willſt du denn ohne Geld in der Taſche? Der erſte
Landjäger nimmt dich hoch!"
Sie ſchritten auf der dunklen Landſtraße dahin. Ihre Augen
bohrten ſich in die Finſternis, der jeden Augenblick ein Schutzmann
mit Hund enttauchen konnte.
„Dort, ſüdlich, liegt Oels”, erklärte Golder mit Genugtuung,
„und dieſes gottverlaſſene Neſt Juliusburg muß hier an dieſer
Landſtraße liegen. Wenn wir ſo anderthalb Stunden marſchieren,
kommen wir hin. Das Haus werden wir finden, und wenn ſie
keinen Hund haben, ſind wir in ein paar Minuten fertig. Dann
haben wir Geld in der Taſche, und alles iſt wieder okee!”
Die Straße dehnte ſich, ſchwang ſich in ſanftem Bogen. Ein
Wagen knarrte. Golder blieb ſtehen.
„He, kommt man hier nach Juliusburg?” rief er.
Der Mann beugte ſich vom Bock. Plötzlich ſchlug er mit der
Peitſche nach Golder, das Pferd ſetzte ſich erſchrocken in Trab.
Golder blickte ihm erſtaunt nach.
„Fein müſſen wir ausſehen —
Drittes Kapitel.
Die Lichter der kleinen Stadt verlöſchten mit einem Schlag.
Ein großer, runder, guter Mond blickte herab, zeichnete ſcharfe
Häuſerſchatten auf das holprige Pflaſter der engen Straße.
Golder marſchierte geräuſchlos, als liefe er auf Gummi. Er
kaute eine kleine leere Tabakspfeife zwiſchen den Zähnen, die er
in der geſtohlenen Jacke gefunden hatte. Benning trottete hinter
ihm, groß, mit langen raumgreifenden Schritten, die Arme an den
Körper gepreßt.
„Hunger”, murrte Golder, machte die Schritte noch länger,
„wird Zeit, daß wir was Gebratenes in den Bauch bekommen.
„Wie hieß das Haus? Rohmer? Profeſſor Rohmer?”
„Rohmer!” beſtätigte Benning, blieb ſtehen, in den
Schat=
ten eines ſpitzgiebligen Hauſes gepreßt.
Golder hob die Naſe wie ein witternder Hund. „Fragen
können wir niemand”, ſtellte er mißmutig feſt, „und übrigens
ſchlafen ſie ſchon alle in dieſem verdammten Neſt wie die
Hühner! Komm!”
Er wandte ſich und ſchritt in eine kleine Straße, die plötzlich
ein Ende hatte. Weit dehnten ſich Wieſen, Häuſer ſtanden
ver=
einzelt, von Gärten umgeben.
„Wenn er was in einem Garten vergraben hat, müſſen wir
erſt mal nach einem Garten ſuchen!“
Er ſchritt die ungepflaſterte Straße ſchnell hinunter, fetzte
ſich in Trab, blieb vor einem Haus ſtehen, beugte ſich zum
Tür=
ſchild hinab, das Feuerzeug, groß wie eine Granate in einer
Hand, ſtiebte Funken.
„Das iſt es nicht”, ſtellte er feſt, blickte ſich ſuchend um.
„Geh auf die andere Seite, ſieh dir dort die Namen an. Haſt
du Streichhölzer?”
Benning ſchüttelte den Kopf, ſchritt unbekümmert in das
Mondlicht hinüber. Golder blickte ihm flüchtig nach. Wenn ſie
Benning entdecken, hat er hier im Schatten genügend Zeit, zu
verſchwinden.
Benning ſteuerte mit Sicherheit und dem Bewußtſein, das
richtige Haus zu finden, auf eine kleine Villa zu, die einen
kleinen runden Turm zeigte. Die Fenſter waren zu groß und
nahmen ihm die Wucht, ein Wetterhahn auf dem Dach fchien ihn
zu verhöhnen. Er ſtand verunglückt, ein wenig ſchief und ſah
Benning entgegen. Der Hahn auf ſeinem Dach ſtand auf
einem geſchwungenen R.
Benning atmete auf. Das Haus hatte er im Traum
ge=
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