Nat
Md.
Landnrich
Einzelnummer 10 Pfennige
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maligem Erſcheinen vom 1. 74
Bel wöchenl
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ſeichsmark und 20 Pfenni
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n März ohne Beſtellgeld monatlich 2,60 Reichemarl
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Franfurt a. M. 4301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 79
Samstag, den 19. März 1932.
195. Jahrgang
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Nie
nanz=Anzelgen 38 Reichepfg. Rellamez
breit l2 Reiche
nauswärte 35 Reichet
„Anzelgenvo
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Finanz=Anze
m breite Reiſt
zelle 200 R
nart. Alle Preiſe im Reſchemart
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Im Falle höberee
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Gewalt, wie Krieg. Aufruhr, Streil.
R.
ede Verpflichtung auf Erfüllung de
Anzeigs
ſchadenerſa
aufträge und Leiſtung von
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reibung fäl
Konkurs oder gerſchticher. Beltr
anfkon
Deutſche Bani und Darm=
Rabatt weg.
ſädter und Natonalban
N.
fund 20 1
Schellhus
ſtr. 50, die
Vorbereitungen
für den 10. April.
4er Reichswahlausſchuß ſtellk das Ergebnis des 13. März feſt. — Kein Bewerber hak die abſolute Mehrheit
der Skimmen erreicht. — Aufmarſch zum Endkampf.
Hindenburg,
Hikler und Thälmann.
* Der Reichswahlleiter hat jetzt das endgültige
Wahlergeb=
nis ausgerechnet und gleichzeitig feſtgeſtellt, daß unzweifelhaft
ſein Kandidat die abſolute Mehrheit errungen hat. Es kann jetzt
ſie Aufſtellung der Kandidaten für den zweiten Wahlgang am
0. April erfolgen. Feſt ſteht, daß Reichspräſident v. Hindenburg
wieder kandidiert. Auch Herr Hittler hat bereits den Kampf um
ſie Präſidentſchaft aufgenommen, obwohl er ſich über den für ihn
usſichtsloſen Kampf wohl klar iſt. Herr Düſterberg iſt bereits
usgeſchieden. Der Aufwertungs=Betriebsanwalt Winter ſitzt noch
n ſeiner Gefängniszelle und müßte ſeine Anhänger erneut mobil
nachen, um die vorgeſchriebenen 20 000 Unterſchriften
zuſammen=
ubringen, da er im erſten Wahlgang keine 500 000 Stimmen
er=
alten hat. Reichspräſident von Hindenburg, Hitler und
Thäl=
nnn haben nur die einfache Erklärung beim Reichswählleiter
bugeben, daß ſie wieder kandidieren, da ſie weit mehr als die
ach dem Wahlgeſetz notwendigen 500 000 Stimmen auf ſich
ver=
inigt haben. Ihre Erklärung muß 10 Tage vor der Wahl, alſo
m 1. April, eingegagngen ſein.
ie amkliche Feſtſtellung des Reichswahlausſchuſſes.
Berlin, 18. März.
Zur Feſtſtellung des Ergebniſſes des erſten Wahlganges
r Reichspräſidentenwahl verſammelte ſich am Freitag
vormit=
der Reichswahlausſchuß, dem je ein Vertreter der ſechs
ſeieſten Parteien des Reichstages angehören, unter Vorſitz von
ſeheimrat Meiſinger. Der Reichswahlleiter gab bekannt, daß
ſämtlichen Wahlkreiſen Meldungen über das vorläufige
gebnis, und nur aus dem Wahlkreis VII (Breslau) die end=
Ligen Ziffern vorliegen. Hiernach ſind abgegeben worden:
für Düſterberg.
für v. Hindenburg 18 654 690
für Hitler .. . . 11 341 360
für Thälmann . . 4982939
für Winter .."
Zerſplittert ſind
2 558 939 Stimmen — 6,8v. H.
— 49,6 v. H.
— 30,1 v. H.
— 13,2v. H.
— 0,3v. H.
111 486
*
8 622
— 00v. H.
Einige Stimmen erhielt auch der Boxer Max Schmeling.
Auf den Anwärter mit der höchſten Stimmenzahl, von
Hin=
mburg ſind mithin 49,6 v. H. der geſamten abgegebenen
gül=
en Stimmen entfallen. Da nach den Erfahrungen bei früheren
lhlen fehlerhafte Zuſammenrechnungen und
Eintragungs=
ler der Kreiswahlleiter das Geſamtergebnis nur
unweſent=
beeinträchtigen können, ſtellt der Reihswahlausſchuß
ent=
ſtechend Paragraph 147 der Reichsſtimmverordnung feſt, daß
der Wahl des Reichspräſidenten vom 13. März 1932
zweifelhaft keiner der Anwärter mehr als die Hälfte aller
uingen Stimmen erhalten hat und daß Bedenken gegen die
ltigkeit der Wahl nicht beſtehen.
Aufruf der Hindenburg=Ausſchüſſe.
Berlin, 18. März.
Die Hauptgeſchäftsſtelle der Hindenburg=Ausſchüſſe teilt mit:
Am Donnerstag nachmittag tagten in Berlin die Vertreter
* Hindenburg=Ausſchüſſe aus den Ländern und den preußiſchen
bovinzen. Die Vertreter erſtatteten Bericht über die
Organi=
ſon und über die Erfahrungen des erſten Wahlganges. Es
hnte feſtgeſtellt werden, daß der überparteiliche Charakter der
sſchüſſe von den Parteien und vom Volk verſtanden und
ge=
hrdigt worden iſt. Das Ergebnis der Wahl iſt der ſichtbare Be=
9s für die geleiſtete Arbeit. Es wurde nach Austauſch der
Er=
hrungen beſchloſſen, die Organiſation der Ausſchüſſe auszubauen
mit der größten Energie in den zweiten Wahlkampf
einzu=
en.
Am Freitag vormittag tagte ebenfalls in Berlin das
Kura=
um der Hindenburg=Ausſchüſſe. Das Kuratorium tritt mit
dender Erklärung an die Oeffentlichkeit:
Der erſte Wahlgang hat dem Reichspräſidenten von
Hinden=
g eine Stimmenzahl gebracht, die die Erwartungen des Kura=
Dums vollauf rechtfertigte. Für dieſes Ergebnis kann man den
händen und einzelnen Perſönlichkeiten, die ſich in den Dienſt
ter Sache geſtellt haben, nur auf das wärmſte danken. Aber
Aufgabe iſt damit noch nicht beendet. Es beſteht die Gefahr,
Awegen der Größe des Erfolges manche Wähler glauben, ihre
yme ſei nicht mehr nötig, während die Gegner zu doppelten
ſtengungen angetrieben werden. Demgegenüber bedarf es
von unſerer Seite neuer unermüdlicher Tätigkeit.
Niemand darf am 10. April der Wahl fernbleiben.
nand darf es unterläſſen, durch Aufklärung neue Stimmen
ewinnen, denn unſer Ziel muß ſein, daß der Reichspräſident,
ſich ſogleich zur Fortſetzung des Kampfes entſchloſſen hat, im
ſten Wahlgang noch erheblich mehr Stimmen erhält. Es gilt
zu zeigen, daß nach der unſeligen Zerſplitterung der erſten
die überwältigende Mehrheit des deutſchen Volkes ſich zu
Reichspräſidenten von Hindenburg bekennt als den über dem
Verſtreit erhäbenen Vertreter Deutſchlands nach innen und
außen. Darum tue jeder ſeine Pflicht.”
Aufruf des Grafen Weſtarp
„Im Freiheikskampf geſchloſſen hinker Hindenburg!
Berlin, 18. März.
Graf Weſtarp, der vor etwa drei Wochen einen Aufruf mit
über 500 Unterſchriften führender Perſönlichkeiten aus der alten
Wählerſchaft des Generalfeldmarſchlls von Hindenburg
veröffent=
lichte, übergibt zum zweiten Wahlgang der Oeffentlichkeit
fol=
gende Erklärung:
„Die Wahl des Generalfeldmarſchalls v. Hindenburg zu
Deutſch=
lands Staatsoberhaupt iſt im erſten Wahlgang ſichergeſtellt. Da
Adolf Hitler und Thälmann ihre Kandaturen nicht zurückgezogen
haben, muß am 10. April noch einmal um den endgültigen Sieg
gerungen werden. Aber es genügt, wenn die Wahl nur formell
beſtätigt wird.
Jetzt heißt es, Deutſchlands Stellung im außenpolitiſchen
Entſcheidungskampf zu ſtärken. Alle nationalen Frauen
und Männer müſſen durch ihre Stimme
bekun=
den, daß das deutſche Volk geſchloſſen hinter
ſeinem Präſidenten als dem Führer im
Frei=
heitskampfe ſteht, opferbereit gewillt, den
Kampf gegen Tribute, gegen die einſeitige
Ent=
waffnung und gegen die Kriegsſchuldlüge bis
zum vollen Siege durchzuführen.
Jetzt muß ohne Rückhalt die Forderung des
Reichspräſiden=
ten erfüllt werden, der unabhängig von Parteien und
Bindun=
gen als Vertreter und Treuhänder des ganzen deutſchen Volkes
ſein Amt führen will. Schon im erſten Wahlgang haben ſeine
alten Wähler von 1925 ſeine Wiederwahl an erſter Stelle
ge=
fordert und zum Siege geführt.
Nun ergeht auch an alle diejenigen, die am 13.
März noch einem anderen nationalen
Kandida=
ten ihre Stimme gegeben haben, der dringende
Ruf.der Selbſtzerfleiſchung Einhalt zu tun.
Hebt die falſche Frontſtellung auf! Bezeugt die
Geſchloſſenheit des nationalen Deutſchlands
Bekundet, daß der nationale Generalfeldmarſchll der unſerige iſt!
Niemand ſtehe verärgert bei Seite!
Durch die Teilnahme des ganzen nationalen Deutſchlands
muß die Wiederwahl des Generalfeldmarſchlls von Hindenburg
eine machtvolle Kundgebung deutſchen Freiheitswillens und ein
Bekenntnis zu dem Gedanken einer von Parteien unabhängigen
Führung des Staates durch einen deutſchen Mann werden, der
ſich nur ſeinem Gott und ſeinem Gewiſſen verantwortlich fühlt.
OBP. und Präſidenkenwahl.
„Auch im zweiken Wahlgang alle Kräfte
für Hindenburg.”
Berlin, 18. März.
In der heutigen Sitzung des Parteivorſtandes der Deutſchen
Volkspartei kam, wie der Preſſedienſt der DVP. mitteilt, der
ein=
mütige Wille zum Ausdruck, die geſamte Stoßkraft der Partei, die
ſelbſtändig in den Kampf eintreten wird, für die
Beſeiti=
gung der Herrſchaft der Weimarer Koalition in
Preußen einzuſetzen. Begrüßt wurde allſeitig das Ergebnis
der Reichspräſidentenwahl. Es wurde als ſelbſtverſtändliche
Pflicht aller Vollsparteiler erklärt, Wahlmüdigkeit
und Flaumacherei auf das ſchärfſte zu bekämpfen, und auch im
zweiten Wahlgang alle Kräfte für Hindenburg
einzuſetzen.
Bierſteuerſenkung ab 20. März.
CNB. Berlin, 18. März.
Die Notverordnung über die Senkung der Bierſteuer iſt jetzt
fertigeſtellt und wird vorausſichtlich im Laufe des Samstag
be=
kannt gegeben werden, ſo daß die Bierſteuerſenkung am 20. März
in Kraft treten kann. In der endgültigen Faſſung der Vorluge
iſt die Senkung der Reichsbierſteuer um 3 Mark in ſämtlichen
einzelnen Staffeln vorgeſehen, woraus ſich für die kleinſten
Be=
triebe eine ſteuerliche Entlaſtung um 32 v. H. ergibt, die bei
den größten Betrieben bis auf 25 v. H. ſinkt. In erſter Linie
ſind alſo die kleineren und mittleren Betriebe berückſichtigt worden.
Bei der Gemeindebierſteuer ſoll eine Senkung um 40 v. H.
eintreten, aber nicht unter 4 Mark.
Genehmigt iſt, daß außerdem eine Verbilligung des
Trink=
ſprits eintreten ſoll, und zwar in der Weiſe, daß die
Monopol=
abgabe an das Reich von 400 auf 250 Mark geſenkt wird,
wo=
durch ſich der Hektoliterpreis des Trinkſprits von 600 auf 400
Mark ermäßigt.
Wohnungsausſchuß des Reichstages.
Berlin, 18. März.
Der Wohnungsausſchuß des Reichstags lehnte am Freitag
den ſozialdemokratiſchen Antrag, der die durch die Dezember=
Not=
verordnung vorgenommenen Einſchränkungen des Mieterſchutzes
wieder rückgängig machen wollte, ab, da die Mehrheit des
Aus=
ſchuſſes Aenderungen aus politiſchen Gründen zurzeit nicht für
möglich hielt.
Anträge verſchiedener Parteien auf Senkung der
Neubaumie=
ten und der Zinslaſten für Eigenheimbewohner wurden durch
Annahme einer Entſchließung erledigt, die die Reichsregierung
er=
ſucht, die in der Dezember=Notverordnung nicht berückſichtigte
außerordentliche Notlage des Neuhausbeſitzes und der
Neuhaus=
mieter wirkſam zu beſſern.
* Noch einmal Saarkampf.
Von
Adolf Franke.
II.
„Propaganda.”
Am 13. März fanden im Saargebiet die
Wahlen zum Landesrat ſtatt, deren Ausfall als
ein unantaſtbares Zeugnis für das Feſthalten
der Saarländer an Deutſchland zu werten iſt.
Mit welchen Mitteln nicht nur wirtſchaftlich
ſondern auch geiſtig verſucht wird, dieſe Haltung
des Saarlandes zu erſchüttern, zeigt der
nach=
folgende Artikel unſeres Mitarbeiters. (Vgl. auch
den erſten Aufſatz in unſerer Nr. 77 b. 17. März.)
Die Schriftleitung.
Dieſelbe Saargrubenverwaltung, die heute beſte und rentable
Saargruben ſtillegt, die brutal den Saarbergmann auf die
Straße ſetzt, hat, allerdings mit der Methode des Raubbaus,
großartige Gewinne aus den Saargruben gezogen, hat
lothrin=
giſchen Bergwerksgeſellſchaften das „Recht” zuerkannt, unter
der Erde ins Saargebiet vorzuſtoßen und hier, im Grenzgebiet
Warndt, die beſte ſaarländiſche Kohle zu ſtehlen. Dieſelbe
Saar=
grubenverwaltung gibt immer noch jährlich acht Millionen
Franken für Propaganda im Saargebiet aus. Was
für eine Propaganda? Acht Millionen für Seelenfang und
Seelenvergewaltigung mit den alten traurigen Mitteln:
Zucker=
brot und Peitſche.
Es iſt eine Schande Europas und der Kulturwelt überhaupt,
daß man einem Staate, der ein Land annektieren will, das
„Recht”, der unumſchränkten wirtſchaftlichen Macht über die
Menſchen dieſes Landes erteilte. Frankreich als Beſitzer der
Saargruben ſtand und ſteht tief genug, die große deutſche Rot
dieſer Zeit dazu auszunutzen, um noch einmal ſeine verwerfliche
Werbetätigkeit für die Abtrennung unter der Saarbevölkerung
aufzunehmen.
In dieſer Werbetätigkeit ging es ſyſtematiſch vor. Eine neue
Propagandazeitung in deutſcher Sprache, die „Saar=Chronik”,
wurde Mitte vorigen Jahres gegründet, ein Wochenblatt. Troß
einer Auflage von zunächſt 5000 Exemplaren brachte es aber
das Schmutzblättchen auf nicht mehr als 500 Abonnenten, in
der Hauptſache die franzöſiſchen Beamten. Aus ehemaligem
Separatiſtengeſindel rekrutieren ſich die „Nedakteure” wie auch
zum Teil die neuen Werber. Das erſte Propagandablatt, der
„Saar=Kurier”, iſt vor mehreren Jahren eingegangen. Weiter
wurde verſucht, in einem „Warndtbumd” und einem „
Ver=
band der Saarbergleute” die Arbeiter und in dem
Verband früherer Mikumangeſtellten, die von
den Saargruben übernommen worden ſino, die Angeſtellten der
Gruben einzufangen. Drittens wurde mit allen Mitteln der
Erpreſſung und — der Verſprechungen von neuem verſucht, die
Bergleute dahin zu bringen, ihre Kinder in die
franzöſi=
ſchen Grubenſchulen zu ſchicken, ganz minderwertige
Schulen übrigens, wie ſeinerzeit in einer Denkſchrift die
Lehrec=
kammer des Saargebiets feſtgeſtellt hat. Schulen, in denen es
ja auch nicht auf Ordnung und Lernen ankommt, ſondern
ledig=
lich auf „Erziehutig in franzöſiſchem Geiſte” (mit reichlichen
Ge=
ſchenken und mit Ferienreiſen). Es iſt dann wieder die zweite
Methode Frankreichs angewandt worden, die erſte war ſchon
nach wenigen Wochen der Aera Rault auſgegeben worden. Bei
dieſer zweiten Methode wird nicht mehr für Frankreich
ge=
worben, jedenfalls nicht politiſch, ſondern für eine
Saar=
autonomie. Hier gab es ein doppeltes Verfahren. Zunächſt
wurde mit aller Skrupelloſigkeit die Sicherung vor dem für alle
Zeiten bankrotten Deutſchland empfohlen. Da aber bald eine
noch ſchrecklichere Not über das Saargebiet kam, hinkte
ſchließ=
lich die Gegenüberſtellung. Seitdem wird in der Hauptſache ein
anderes Verfahren gehandhabt. Es heißt jetzt ganz klar:
Ent=
weder wirſt du abgebaut, weil das notwendig iſt, oder — du.
ſchickſt deine Kinder in die franzöſiſche Schule und trittſt in
einen der ſchönen Bünde ein. Wohnt ein Bergmann in einer
Grubenwohnung, ſo war durch die Drohung mit dem
Hinaus=
ſetzen oder mit dem energiſchen Steigern der Miete ſchon die
erſte Daumenſchraube gegeben.
Dennoch iſt das Ergebnis all dieſer Mühen, dieſer
Erpreſ=
ſungen und Verſprechungen überaus kläglich. Auch heute
B. beſuchen nicht mehr als 2500 Kinder die franzöſiſchen
Schulen. Furchtbar aber iſt dieſe franzöſiſche
Zermürbungs=
politik, und unanſagbar iſt das Leid der deutſchen Bergleute
an der Saar. Ueberſtrahlt wird aber dennoch alles von dem
Geſinnungsadel, der ſich in dieſen deutſchen Arbeitern und
An=
geſtellten der Saargruben offenbart. Ein großes ſchweigendes
Heldentum wird heute in den Schächten an der deutſchen Saar
gelebt.
Das iſt nur ein kleiner Ausſchnitt aus der heutigen Not der
Saardeutſchen.
Vor kurzem hat das Saargebiet zwei neue
Regie=
rungsmitglieder bekommen, den Engländer Knox als
Präſidenten für den Engländer Wilton und den Kroaten
Zoriſchitſch für den Tſchechen Veszenſky. Wilton und
Veszenſky waren amtsmüde geworden. Hatten ſie Beſſeres
wirken wollen, als ſie unter dem franzöſiſchen Druck taten?
Wollten ſie doch zuletzt die Verantwortung nicht mehr tragen?
Wie unehrlich auch dieſe Regierungskommiſſion mitunter
han=
delte, beweiſt das Beiſpiel ihrer Unterſuchung über die
fran=
zöſiſche Schulpropaganda. Sie berichtete nach Genf, daß in den
von ihr unterſuchten Fällen alles regelrecht zugegangen ſei —
trotzdem unzählige Fälle des übelten Terrors allgemein bekannt
ſind. Die neuen Männer haben eine große Verantwortung vor
dem Weltgewiſſen, vor dem Völkerbund, wenn er ein wahrer
Völkerbund ſein will, und vor Europa, nicht zuletzt aber ganz
einfach vor der Gerechtigkeit. Werden ſie ſich dieſer
Verant=
wortung bewußt ſein? Oder wird auch ihnen gegenüber Herr
Morize, das franzöſiſche Regierungsmitglied, und
Frank=
reich hinter ihm ſich wiederun als, ie ſtäukere Kraft erweiſen?
Seite 2 — Nr. 79
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Reichsminiſter Groener
über die Aktion bei der NSOAP.
Von der Kaſernierung der SA.-Mannſchafken rechkzeikig in Kennknis geſekzk. — Beim Reichsinnenminiſterium
dagegen keine Bedenken, weil dadurch die Verankworllichkeit der oberſten
SA.-Leikung für alle elwaigen
Prüfung des preußiſchen Makerials.
Weitere Entſchlüſſe davon abhängig.
Berlin, 18. März.
Der Reichsinnenminiſter veröffentlicht folgende Erklärung
über die Aktion bei der NSDAP.: Es iſt zutreffend, daß Herr
Röhm einige Tage vor den Wahlen mir als Reichsinnenminiſter
hat melden laſſen, daß er beabſichtige, für den Wahltag die SA.
in ihren Unterkunftsräumen geſchloſſen zuſammenzuhalten, um
allen Zuſammenſtößen auf der Straße vorzubeugen. Gegen dieſe
Maßnahmen beſtanden beim Reichsminiſterium des Innern keine
Bedenken, auch deshalb, weil dadurch die Verantwortlichkeit der
oberſten SA.=Leitung für alle etwaigen Vorkommniſſe klar
feſt=
geſtellt war.
Der ruhige Verlauf des Wahltages hat der Auffaſſung des
Herrn Reichsinnenminiſters recht gegeben.
Was die in den letzten Tagen in der Preſſe verbreiteten
Nach=
richten über Mobilmachung der SA. und Putſchabſichten
anbe=
trifft, ſo handelt es ſich dabei um altbekannte Nachrichten. Soweit
es ſich um neue Nachrichten handelt, werde ich ſie unverzüglich
ſcharf nachprüfen. Selbſtverſtändlich wird von mir die
national=
ſozialiſtiſche Bewegung dauernd ſorgfältig beobachtet und jede
Nachricht auf ihre Richtigkeit nachgeprüft. Ich habe den
preu=
ßiſchen Miniſter des Innern gebeten, mir ſchleunigſt das bei den
Hausſuchungen der letzten Tage gefundene Material zugänglich zu
machen. Nach Prüfung desſelben werde ich meine weiteren
Ent=
ſchüſſe faſſen.
**
„Die Beguinar der A9BAB.
Nalionalſozialiſliſche Erklärungen zu der
Polizei=
aklion in Preußen.
München, 18. März.
In der nationalſozialiſtiſchen Korreſpondenz veröffentlicht
Dr. Frank II einen längeren Artikel: „Die Legalität der
NSDAP.” in dem er Names der Reichsleitung der Partei
erklärt, daß der „neue Verſuch, ein Verbot bzw. eine
orga=
niſche Vernichtung der NSDAP. und ihrer
Ein=
ichtungen durch die Behauptung zu erreichen, daß die
N
P. auf gewaltſame Weiſe ſich die politiſche Macht im Staat
erkämpfen wolle, ebenſo wie alle bisher unternommenen
Ver=
ſuche, an der abſoluten, unbedingten und
orga=
niſatoriſch einwandfrei geſicherten
Geſetz=
mäßigkeit des Vorgehens der Führung der
N
DAP. ſcheitern werde. Auf Anordnung der
Reichs=
leitung würden gegen jede Maßnahme, wie Hausſuchung,
Ver=
bote, organiſatoriſche Auflöſungen uſw. die geeigneten rechtlichen
Schritte mit Nachdruck betrieben werden.
Adolf. Hikler erklärk: „Sich nicht provozieren laſſen!”
Adolf Hitler veröffentlicht im „Völkiſchen Beobachter” einen
Aufruf, in dem er unter Hinweis auf die Hausſuchungen in
Preußen auffordert, ſich durch nichts zu einer Ungeſetzlichkeit
provo=
zieren zu laſſen, aber mit dem letzten Fanatismus im Sinne der
nunmehr zu gebenden Richtlinien zu arbeiten.
Legalikäksdokumenke der NSDAP.
Die Preſſeſtelle der NSDAP. erklärt jetzt, die Partei habe
von allen maßgebenden Unterführern der Partei eine Erklärung
Hitlers über die „abſolute Geſetzlichkeit und Legalität der
Ab=
ſichten und des Vorgehens der Partei und ihrer gefamten
Gliederungen” unterzeichnen laſſen. Dieſe Dokumente ſeien noch
heute nach Berlin geſandt und durch Hauptmann Goering dem
Reichsinnenminiſter überreicht worden.
Vorkommniſſe klar ſeſtgeſtellt.
Severing ſchweigl.
Berlin, 18. März. (Priv.=Tel.)
Die preußiſche Regierung hat ihren großen Angriff gegen
die Nationalſozialiſten zunächſt abgeblaſen. Herr Severing zieht
ſich darauf zurück, daß die Bearbeitung des bei den insgeſamt
170 Hausſuchungen beſchlagnahmten Materials einige Zeit in
Anſpruch nehmen werde, und daß über das Ergebnis erſt
ge=
ſprochen werden ſolle, wenn neue Unterlagen vorliegen. Man
wird daraus ſchließen dürfen, daß der Erfolg der großen Razzia
nicht ſehr groß geweſen iſt, ſonſt wäre mancherlei ſchon
durch=
geſickert. Abkühlend wirkt auch die Diſtanzierung der
Reichs=
regierung, wie ſie in der Erklärung des Reichsinnenminiſters
Groener doch deutlich durchklingt, ja man kann eine deutliche
Kritik Groeners an ſeinem Kollegen in Preußen herausleſen.
Es ſcheint auch zutreffend, daß die Reichsregierung von den
preußiſchen Abſichten vorher überhaupt nicht verſtändigt worden
iſt, was zeitlich doch gewiß möglich war, da man ja auch vorher
die preußiſchen Regierungsparteien und ihre Preſſe ins Bild
ſetzte. Man kann es dem Reichsinnenminiſter ſchon nachfühlen,
weun er darin eine unfreundliche Zurückſetzung ſieht. Selbſt
der rechtsdemokratiſche Berliner Börſenkurier beſcheinigt der
preußiſchen Regierung, daß ſie die ganze Aktion falſch
auſ=
gezogen habe.
Inzwiſchen benutzen die Nationalſozialiſten geſchickt die
Feuerpauſe der preußiſchen Regierung zum Gegenſtoß. Sie
haben eine ganze Fülle von Erklärungen veröffentlicht, haben
am Freitag nachmittag durch einen Vertreter im
Reichsinnen=
miniſterium eine ausdrückliche Legalitätserklärung aller
Ab=
geordneten und ſämtlicher Gauführer überreicht, die
Reichs=
innenminiſter Groener ohne Stellungnahme zur Kenntnis
ge=
nommen hat. Sie haben außerdem den Staatsanwalt mobil
gemacht und gegen die Polizei wegen angeblich unberechtigter
Beſchlagnahme von Material Strafanzeige erſtattet, wovon ſich
die Nationalſozialiſten ſelbſt allerdings kaum einen ſachlichen
Erfolg verſprechen werden. Jedenfalls benutzt Herr Hitler dieſe
Gelegenheit ausgiebig, um ſeine vom 13. März deprimierten
Anhänger wi der mobilzumachen.
Feſtnahmen in Hamburg.
UNB. Hamburg, 18. März.
Zu den geſtern bei den nationalſozialiſtiſchen Führern
vor=
genommenen Hausſuchungen teilt die Polizei mit, daß bei dem
feſtgenommenen Führer der Schutzſtaffel Hinſch mehrere
Re=
volver, Munition und ein Verzeichnis derjenigen Mitglieder
beſchlagnahmt wurden, die mit dem Gewehr 98 und der Piſtole
08 ausgebildet wurden. Bei dem SA.=Oberführer Boeckenhauer
wurde eine umfangreiche Ausarbeitung über Schießvorſchriften
der hieſigen Polizei beſchlagnahmt. Es handelt ſich um der
Polizei entwendetes Material. Die Ermittlungen haben bereits
zu zwei Feſtnahmen geführt.
Berhaffung von Nakionalſozialiſten
in der Tſchechoflowakei.
Prag, 18. März.
Nach einer Meldung des „Prager Tageblattes” befinden ſich
zurzeit 38 nationalſozialiſtiſche Studenten wegen Zugehörigkeit zu
dem Verband „Volksſport” in Unterſuchungshaft; es werden noch
weitere Verhaftete aus der Provinz eingeliefert. In Loboſitz
wurde heute der Vizebürgermeiſter Köhler verhaftet. Die Polizei
gibt an, daß ſie bei dem geſtern in Prag verhafteten ehemaligen
Lehrer Donhäuſer belaſtendes Material gefunden hätte, aus dem
hervorgehen ſoll, daß er der Leiter der Hakenkreuz=Jugend in
Böhmen geweſen iſt.
* 7
Frühlingsrätſel um Tod und Liebe.
Von Bruno H. Bürgel.
„Es geht mir ſchlecht” — ſo ruft an einem Frühlingstage
im Alter von vierundſiebzig Jahren Goethe aus —
„denn
weder bin ich verliebt, noch verliebte ſich jemand in mich!” Ein
paar Wochen ſpäter ſind dem großen Mann Herz und Sinn
verſtört; die letzte große Liebe hat ihn angefallen, die
neunzehn=
jährige Ulrike von Levetzow iſt der lieblich zarte Stern,
um den alle ſeine Gedanken kreiſen. Eine tiefe Melancholie
bemächtigt ſich ſeiner, als die geplante Ehe an mancherlei
Widerſtänden ſcheitert, und lange noch ſind die Wellenkreiſe
ſpürbar, die jenes ſtarke und heiße Empfinden in Goethes Seele
auslöſte.
Viele ſolcher großen und aufwühlenden Frühlingserlebniſſe
kennzeichnen unſres großen Mannes Leben, und man hat
nach=
zuweiſen vermocht, daß ſie zugleich auch die Zeiten ſind, in denen
Goethe die bedeutendſten ſeiner Werke ſchuf. Und nicht nur
bei Goethe iſt es ſo. Ja es iſt überhaupt keine Zufälligkeit,
die da bemerkbar wird, Frühling, Liebe, Tatkraft,
Schaffens=
freudigkeit, die Geburt großer Gedanken, das alles hängt
zu=
ſammen; auch hier verknüpfen ſich Urſache und Wirkung.
Viel=
leicht iſt’s uns nur beim Dichter verſtändlicher, denn Frühling,
Liebe und Poeſie ſind uns vertrauter Dreiklang! Der Frühling
macht bereit zur Liebe, er eröffnet das Herz, und eine große
Liebe, die die Seele in allen Tiefen aufwühlt, das Blut heißer
und raſcher durch Herz und Hirn jagt, wird auch dem geiſtigen
Schaffen zugute kommen. Nicht zu unterſchätzen iſt dabei die
ganz natürliche Empfindung eines jeden tüchtigen Mannes,
der Frau ſeines Herzens auch zu zeigen, daß er etwas Gutes
zu leiſten vermag. So manches Kunſtwerk, das ein großer
Mann geſchaffen, iſt indirekt einer Frau zu verdanken.
Der Frühling iſt tatſächlich die Jahreszeit, in der ſich das
Wichtigſte entſcheidet und die den größten Einfluß auf den
Menſchen hat. Nicht nur im Guten, auch im Böſen! Es iſt kein
Zufall, daß das große Erwachen in der Natur uns ſelber erwachen
läßt; und daß die Liebe in jeder Form um dieſe Jahreszeit
uns bewegt, iſt abermals kein Zufall, ſondern hängt ganz
offen=
bar mit Abläufen des Naturgeſchehens zuſammen, die ſeit
Urzeit=
tagen auf uns und in uns wirken. Es iſt eine tiefe Tragik, daß
die Natur hier einen Januskopf zeigt, ein Doppelgeſicht, das
zugleich ſchön und häßlich iſt. Die Statiſtik der
Ver=
brechen zeigt, daß alle Untaten, die irgendwie mit
Sinnlich=
keit, mit ſtarker erotiſcher Erregung zuſammenhängen, im
Früh=
ling gewaltig anſteigen, im Mai und Juni den Höhepunkt
er=
reichen. Ehenſo aber ſchuellt die Selbſtmordkurve im
April und Mai urplötzlich in die Höhe, und ganz ähnlich iſt es
wit der Kurve geiſtiger Erkrankungen.
Wie ſeltſam und wie rätſelhaft zunächſt, daß juſt in den
wundervollen Blütentagen, die alle Pulſe höher ſchlagen laſſen,
die den größten Teil der Menſchheit, ja der ganzen Natur mit
neuer Kraft, mit neuem Wollen, mit Freude, Schwung,
Be=
geiſterung erfüllen und alles, was geſund iſt, in liebender
Ver=
ſchmelzung zueinanderdrängen, der Tod mitten unter dem
Blütenbaldachin ſitzt und Erntetage hat, das graue Geſpenſt
umgeht, das Menſchen den klaren Geiſt verwirrt. Das iſt das
Geheimnis des Frühlings, daß er zugleich glücklich und
unglück=
lich machen kann. Wir haben es längſt noch nicht gelöſt,
ſo=
viele Forſcher ſich auch mit dieſem Problem befaßten. Sicher
aber iſt, daß der Frühling die Zeit der großen Erregungen iſt,
und auf dieſe Erregungen iſt vieles zurückzuführen, was gut und
was häßlich iſt, was begeiſtert und was niederzieht.
Aber freilich iſt damit das Geheimnis des Frühlings
keines=
wegs klargeſtellt, denn was es letzten Endes iſt, das uns, und
vor allem den jungen Menſchen, ſo ſelig erregt, die Herzen
zu=
einanderdrängt, den Künſtler, den Dichter den Geiſtesmenſchen
zu größerer Tat über ſich ſelbſt hinausdrängt, was auf der
an=
deren Seite den Menſchen in tiefſte Melancholie verfallen läßt,
die ihn zwingt, juſt in den Tagen, da das Leben neu erwacht,
das ſeine zu beſchließen . . . wir wiſſen es nicht! — Daß Liebe
und Tod nicht nur (und auch das iſt als Symbol ſehr
inter=
eſſant und aufſchlußreich!) im Drama und im Roman
beiein=
anderwohnen, ſondern bis zu einem gewiſſen Grade
natur=
bedingt ſind, beweiſt die Tatſache, daß vor allem im niederen
Tierreich mit der Paarung und Zeugung der Tod
verbunden iſt. Gewiſſe Inſekten ſterben, wenn ſie ihre
große Aufgabe in der Natur, neues Leben zu erzeugen, erfüllt
haben. Wie viele Geſchöpfe aber gehen bei den großen
Liebes=
kämpfen um das Weibchen überall in der freien Wildbahn
zu=
grunde! Auch das iſt vom Standpunkt der Natur von
Wichtig=
keit, denn hier ſetzt ſich die natürliche Zuchtwahl durch; das
kräftigſte, das geſündeſte Geſchöpf, alſo das wertvollſte für die
Erhaltung der Art bleibt Sieger, erbt ſeine Eigenſchaften fort!
Tauſend und tauſend Säfte läßt der junge Lenz ſtrömen,
die Sonne ſtrahlt anders, ein friſcher Odem weht durch Feld
und Wald. Wir ſpüren’s tief im Blut, und es iſt wohl kein
Zweifel, daß tatſächlich irgendein Etwas von außen her in
unſere Blutbahn eindringt, unnennbare Winzigkeiten, mit
den=
noch gewaltigen Wirkungen, unſeren Organismus umſteuern.
Die Fortſchritte der Medizin in den letzten Jahrzehnten haben
uns ja bewieſen (alle Welt ſpricht heute von Vitaminen und
Hormonen), daß ungemein kleine Teilchen in der komplizierten
Apparatur unſeres Körpers eine für unſer Wohlbefinden
aus=
ſchlaggebende Rolle ſpielen. Keine Jahreszeit wirkt ſo ſtark auf
uns ein als der Frühling, er erregt und ermüdet zugleich, macht
froh und melancholiſch in einem. Aber, wie er es eigentlich
macht, worin ſein Geheimnis liegt, darüber ſtreiten ſich Biologen
und Klimatologen, Pſychologen und Philoſophen.
Samstag, 19. März 1932
Forderungen der Indufkrie.
Präſidialſikung des Reichsverbandes.
Berlin, 18. März.
Unter dem Vorſitz von Dr. Krupp von Bohlen und
Halbas=
beſchäftigte ſich das Präſidium des Reichsverbandes der Deutſche
Induſtrie mit den wirtſchaftspolitiſchen Erforderniſſen, die ſich au= gegenwärtigen Lage ergaben. Das Präſidium ſtellt ſich au
dem Boden der Vorſchläge des Beirates und des Reichsrates au
den Standpunkt, daß es in erſter Linie darauf ankomme, die au
außen= und innenpolitiſchen Urſachen entſtandene Vertrauenskriß
zu beſeitigen, unter der die ganze deutſche Wirtſchaft leidet
un=
die jede Unternehmungstätigkeit lähmt. Es müſſe von der
Regis=
rung gefordert werden, daß ſie alles daran ſetze, die
Hemmunge=
zu beſeitigen, die einer freien Entwicklung der private
Wirtſchaft im Wege ſtehen, und daß ſie damit endlich die no
wendige Rechtsſicherheit und das Vertrauen auf die Zukunft
wis=
derherſtelle. Es müßten unbedingt die Grundlagen dafür
geſcha=
fen werden, daß die Betriebe wieder rationell wirtſchaften könnem
Im Rahmen der Wiederherſtellung der Wirtſchaft müſſe vor allen
auch auf dem Gebiet der Arbeitsbedingungen ein Zuſtan)
geſchaffen werden, der freie Vereinbarungen über
Ar=
beitslohn und Arbeitszeit ermöglicht. Dieſer Weg ſe
letzten Endes für die Arbeiterſchaft wertvoller, weil damit mehyt
Arbeitskräfte wieder Beſchäftigung finden könnten. Auf dem
Ge=
biete der Finanzpolitik ſei es notwendig, endlich zu einer ein
heitlichen Finanzordnung zu kommen. Ebenſo drine
lich ſei die Umſchuldung der Gemeinden ſowie eine durchgreifend
Reform der Arbeitsloſenverſicherung und =
fürſorg=
mit dem Ziel einer Vereinheitlichung und Ausgaber,
erſparnis. Allzu lange habe man gezögert, die Aufgaben de=
Verwaltungsreform anzupacken. Die jetzige Höhe des Ur
koſtenfaktors der öffentlichen Hand ſei völlig unerträglich. Un.
nur eine durchgreifende Senkung könne ein weiteres
Zuſammen=
brechen der Wirtſchaft verhindern.
Das Präſidium beſchäftigte ſich ferner, mit der
Deviſen=
politik, der Handelspolitik und des Arbeitbeſchaß
fungsprogramms. Einſtimmig wurde die Meinung ven
treten, daß alle Möglichkeiten ausgeſchöpft werden müßten, di
organiſch zu einer Verminderung der Arbeitsloſigkeit führen könm
ten. Es ſeien aber alle künſtlichen, mit Milliardenſummen reck
nenden Arbeitsbeſchaffungsprogramme und damit zuſammenhär,
gende Finanzierungsvorſchläge abzulehnen. Für ein zuſätzliche=
Arbeitsbeſchaffungsprogramm komme allein der organiſch
gewack=
ſene, aber bisherig zurückgeſtellte Bedarf in Frage, wenn dafü
einwandfreie und brauchbare Finanzierungsmöglichkeiten
geſcha=
fen werden könnten.
Das Präſidium drückte ſeine Verwunderung darüber aus, da
England ſich über gewiſſe, die Einfuhr engliſcher Ware hen
menden Maßnahmen beſchwert fühle, nachdem es ſelbſt, beſonder.
durch ſeine Notzölle, die Einfuhr einer großen Anzahl deutſche
Ausfuhrartikel zu 100 Prozent verhindert und damit die deutſch.
Wirtſchaft ſtark geſchädigt habe. Das Präſidium ſtellte feſt, da
durch die engliſchen Schutzölle die Grundlagen des deutſch=ene
liſchen Handelsvertrages einſeitig zu Ungunſten Deutſchlands ver
ſchoben worden ſeien, und daß die neuen engliſchen Zölle gegen di
Beſtimmungen des Handelsvertrages verſtoßen. Der Reichsver
band erwartet, daß die Reichsregierung dieſen grundſätzlichen Be
ſtimmungen des Handelsvertrages baldigſt zum Erfolge verhelf=
Ueber die mit dem Donau=Konföderationspla;
zuſammenhängenden wirtſchaftlichen und politiſchen Fragen
be=
richtete Staatsſekretär Dr. v. Simſon. In Uebereinſtimmung mi
der vor wenigen Tagen abgegebenen Erklärung der Reichsregie
rung ſtellte ſich das Präſidium auf den Standpunkt, daß eine Hilf
für Oeſterreich, zu der Deutſchland grundfätzlich bereit ſei, roſe
erfolgen müſſe, daß aber die Notlage in Oeſterreich und den
üb=
rigen Donauländern ihren Urſprung in einer Abſatzkriſe habe un
deshalb eine Löſung, die die Hauptabſatzländer dieſer Staater
insbeſondere alſo Deutſchland, ausſchließe, als unmöglich ange
ſehen werden müſſe.
Schlußſihung des Preußiſchen Landkages.
Berlin, 18. März.
Der Preußiſche Landtag beendete am Freitag nachmitta
ſeine vorausſichtliche letzte Sitzung, nachdem er die allgemein
Ausſprache zur Haushaltsberatung zu Ende geführt hatte. De
von der Wirtſchaftspartei eingebrachte Geſetzentwurf auf Hinauf
ſetzung des Wahlalters auf das 25. Lebensjahr konnte nich
mehr erledigt werden, da ſich an der namentlichen
Abſtimmun=
zur zweiten Leſung nur 105 Abgeordnete beteiligten und das
Haus ſomit beſchlußunfähig war.
Der Präſident teilte mit, daß man am Schluß der voraus
ſichtlich letzten Sitzung ſtehe. Er behalte ſich jedoch vor, der
Landtag vor der Neuwahl noch einmal einzuberufen, falls
die=
erforderlich werden ſollte.
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die Ei
matiſche Kunſt und Literatur.
Kunfkt., Wiſſenſchaft und Leben.
Internationale Kunſtausſtellung Paris 193=
Die société des artistes decorateurs in Paris hat einen Studiem
ausſchuß zur Vorbereitung einer Internationalen Ausſtellun
moderner Kunſt gebildet, die 1937 in Paris ſtattfinden ſoll. Wi.
die Neue Heſſ. Arbeitsgemeinſchaft für bildende Kunſt erfuhs W
umfaßt das Ausſtellungsprogramm nicht nur Malerei und Bildr 800
hauerkunſt, ſondern auch moderne Baukunſt, moderne Muſik, dra 80 bis h
Mnen.
en in
dee
Frühling eines deutſchen Menſchen. Die Geſchichte des jungen Goehhe=
Von Klara Hofer. Leipzig, Heſſe u. Becker Verlag, 376 Seiten / Nſch,
Kartoniert 5 RM., in Leinen 7,50 RM.
uendf
Der junge Goethe war — namentlich ſeit der Straßburger
Zeit=
nach dem einſtimmigen Zeugnis der Mitlebenden von einem hinreißem / Bheri,
den Zauber der Perſönlichkeit; begeiſtert und begeiſternd, allem Schöne ,0 ſeirag
do
aufgeſchloſſen, ein treuer, hilfsbereiter Freund ſeiner Freunde, ein lei
denſchaftlicher Verächter des Standesdünkels und alter Vorurteile, Liebes,/ duch
bedürftig wie ſelten ein Ausnahmemenſch, hängt ſein Herz an Mädchen
denen er, zur Einſamkeit vorherbeſtimmt, die Treue nicht halten kanr
1AI
Feinfühlig und von zartem Gewiſſen, leidet er ſelber am meiſten darum
ter und geſtaltet in ſeinen Dichtungen immer wieder den Mann, 9
ſich in Reue über ſeine Treuloſigkeit verzehrt. Zum Dichter und Schrit
ſteller geboren, bringt er doch nur zu Papier, was ihm das Herz be
drängt und die Ruhe raubt. Dieſe Zeit des Werdens und Reifens he.
Klara Hofer in dem vorliegenden Roman mit einer erſtaunlichen Gab=
Rn A.
der Einfühlung dem Leſer nahegebracht. Aus dieſem Buche kann man
den jungen Goethe beſſer kennen lernen als aus mancher an ſich vortreſt
lichen Biographie. Ja, es iſt, als ob man die inneren Kämpfe dieſes ein
zigartigen Deutſchen zum erſten Male wirklich miterlebte. Auch die
Ver=
wandten und Freunde des Dichters weiß Klara Hofer meiſterhaft hus
zuſtellen. Alle dieſe Menſchen, die in Literaturgeſchichten ein Schatten=
Eſtor
daſein führen, ſchauen uns in dieſem Roman an wie liebe Bekannte
mit denen wir ſchon jahrelang umgehen.
MNe
* Menſch Goethe. Ein Lebensſpiegel. Selbſtzeugniſſe, Zeitberichte
Schlaglichter. Von Dr. Fritz Linde. 264 Seiten mit zahlreichen
Bildern. Preis kart. 335 RM., Leinen 4.50 RM. (obert Lutz 9e
lag, Stuttgart.)
Der Menſch ſoll vorerſt einmal wieder erſtehen als Schlüſſel zu ſel.
nem Werk. Er foll nicht geſehen werden durch die Brille des Biograbhe‟
Er ſoll ſelber zu Wort kommen, und mit ihm Freund und Gegner. Das
ſoll ſo anſpruchslos und ſo zeitgemäß wie möglich geſchehen; vermittelnde.
Ueberſchriften ſollen dem Leſer zu Gemüte führen, daß Goethes Lebeiſe
linie, wo immer man ſie packt, zum mindeſten „intereſſant” iſt. Um au
beſchränktem Raume Vieles und Vielen etwas zu bringen, iſt aus 9e
Zeugniſſen ſchlaglichtartig nur das Weſentliche herausgehoben. dee
Blick fällt in Uebermenſchliches und auch in Allzumenſchliches. Dadure
wird dem Leſer die große Leiſtung um ſo größer erſcheinen. Inhalte
überſicht: Hundert Jahre, Ausfahrt und Schiffbruch, Sturm und Dkſue
Tagwerk (Beimar), Wiedergeburt, Entfaltung. Verklärnng
*
NEche
[ ← ][ ][ → ]Sanstag, 13. März 1332
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Tardieus Donau=Proiekt.
der Inhalt der engliſchen Ankwork.
Grundfäkliche Zuſtimmung.
doch Bedenken an der Durchführbarkeit.
TU. London, 18. März.
Wie der Pariſer Berichterſtatter der „Morningpoſt” von
zu=
tämdiger Seite erfährt, entſpricht die am Donnerstag nach Paris
hermittelte Stellungnahme, der engliſchen Regierung zu dem
ſirdieu=Plan der Haltung, die Außenminiſter Simon bei ſeinen
eiten Pariſer Beſprechungen mit Tardieu eingenommen hat. Die
mliſche Antwort gehe dahin, daß England dem franzöſiſchen Plan
randſätzlich zuſtimme, bezüglich ſeiner praktiſchen Anwendung
je=
och ſcharfe Einwendungen mache. England wolle, ſich nicht zu
vem Abkommen bereit erklärten, das Zugeſtändniſſe an Paris
ſuir ſich bringe. Das geſchehe aus Gründen, die mit den
Beziehun=
ei Englands zu den Dominions in Zuſammenhang ſtehen. Die
iliſche Regierung betone, daß zur Durchführung des
Tardieu=
lanes noch verwickelte Verhandlungen zwiſchen den betroffenen
egierungen notwendig ſeien, was den Bedürfniſſen der
Donau=
nder nicht Rechnung trage. London wünſche eine internationale
nanzielle Zuſammenarbeit, um den beteiligten Staaten
Erleich=
rungen zu bringen. Wie der Berichterſtatter weiter erfährt, ſoll
rankreich bereit ſein, den Donauſtaaten eine unmittelbare
finan=
ele Beihilfe in Form von kurzfriſtigen Anleihen zu gewähren.
ſie Empfänger müßten jedoch verſtehen, daß es ſich dabei nicht
n eine Unterſtützung, ſondern um den Teil einer endgültigen
ſie deraufbaupolitik handele, und daß die Kreditgeber eine ſtrenge
itrolle über den Gebrauch der Kredite ausüben würden.
Paris und die deutſche Ankwork=Noke.
EP. Paris, 18. März.
In den zuſtändigen politiſchen Kreiſen von Paris iſt man,
e die „Agence Economique et Financiere” meldet, über die
tuſche Antwort auf die franzöſiſchen Vorſchläge eines
Wirt=
utsbundes in Mitteleuropa der Anſicht, daß die deutſche Note
ſtneswegs das letzte Wort Deutſchlands darſtelle und keinerlei
überwindliches Hindernis für eine ſpätere Einigung ſei. Man
ürteile ſie vielmehr als eine Grundlage für die
Verhandlun=
zwiſchen den intereſſierten Ländern. Immerhin müſſe man
die genaue Prüfung des Textes der deutſchen Antwort
ab=
arten, ehe man ſich über ihre Bedeutung und ihre Tragweite
klares Bild machen könne.
Dieſe Anſicht des großen franzöſiſchen Finanzblattes kommt
vor zwei Tagen vom franzöſiſchen Miniſterpräſidenten
Tar=
iu dem „Temps” gegebenen kurzen Erklärungen über die
itſche Antwort entgegen. Erſt die franzöſiſche Preſſe ſtellte
an anderen Tages die Sache ſo hin, als ob Deutſchland nichts
veres wolle, als den franzöſiſchen Plan auf alle Fälle zu
durch=
ſizen, und als ob es für Deutſchland ſich ausſchließlich um die
tiſche Frage des Anſchluſſes handele.
Das deutſch=rumäniſche Handelsabkommen
krikf ſofort in Krafl.
EP. Bukareft, 18. März.
Den Blättern zufolge hat die deutſche Regierung die
rumä=
he Regierung verſtändigt, daß das Präferenz=Abkommen
ſtſchen den beiden Staaten ſofort in Kraft treten könne. Nach
ar eingehenden Beratung im rumäniſchen Miniſterrat wurde
em Vorſchlag Deutſchlands zugeſtimmt.
Vor dem Rückkrikt der griechiſchen Regierung?
EP. Belgrad, 18. März.
Der griechiſche Miniſterpräſident Veniſelos erklärte, daß die
ierung zurücktreten werde, wenn das Finanzkomitee des
ſikerbundes in Paris die von Griechenland geforderten
ſanziellen Erleichterungen nicht bewilligen
birde. — Man nimmt an, daß es in dieſem Falle zu einer
(zentrationsregierung kommen wird, in welcher auch
Veniſe=
einen Poſten einnehmen wird. Dieſe Regierung würde
m die Einſtellung der ausländiſchen Zahlungen beſchließen.
Finanzkomikee des Völkerbundes
beräf Unkerbrechung des Schuldendienſtes.
EP. Paris, 18. März.
Das Finanz=Komitee des Völkerbundes, das gegenwärtig
hier tagt, berät weiterhin über die Frage, ob die teilweiſe oder
vorläufige Unterbrechung des Schuldentilgungsdienſtes gewiſſer
europäiſcher Staaten möglich ſei. Bei der Prüfung dieſer Frage
ſpielen natürlich eine beſondere Rolle die von dem Finanz=
Komitee eingeholten Berichte in den betreffenden Ländern über
die Anſtrengungen der Regierungen, die wirtſchaftlichen und
finanziellen Verhältniſſe in ihren Staaten zu beſſern.
Anderer=
ſeits iſt die Frage der Priorität gewiſſer Anleihen geprüft
worden. Man ſcheint, ſo berichtet die Agence Economique et
Financiere, ſich dahin einigen zu wollen, daß in den Fällen, wo
juriſtiſch dieſe Priorität nicht bewieſen werden könne, die
inter=
national garantierten Anleihen ein Vorrecht genießen ſollen. Das
erkläre ſich mit den außergewöhnlichen Bedingungen, unter
denen dieſe Anleihen gewährt worden ſeien, und außerdem
mit dem Beſtreben, die Kreditbereitſchaft der Gläubigerländer
ſchon im Hinblick auf zukünftige Anleihen ſich nicht zu verſcherzen.
Die Abrüfkungskonſerenz verkagk.
Genf, 18. März.
Die Arbeiten der Abrüſtungskonferenz ſind am
Freitagvor=
mittag bis zum 11. April eingeſtellt worden. Die meiſten
Abord=
nungen ſind bereits abgereiſt. Das Präſidium ſoll am 9. April
zuſammentreten, um die notwendigen Entſcheidungen für die am
11. April beginnende Hauptausſprache zu treffen. Der erſte, faſt
ſiebenwöchige Abſchnitt der Abrüſtungskonferenz iſt ohne praktiſche
Ergebniſſe verlaufen, hat jedoch eine Klärung der Stellungnahme
der Mächte zur Abrüſtungsfrage und der grundſätzlichen Fragen
gebracht. Die Konferenz wird nunmehr am 11. April ihre
Arbei=
ten im vollen Umfange in den fünf großen Ausſchüſſen
aufneh=
men, die ihrerſeits wiederum zahlreiche Einzelausſchüſſe bilden
werden.
Das Wahlreformgeſetz von der Pariſer Kammer
angenommen.
TU. Paris, 18. März.
Die Franzöſiſche Kammer hat am Freitag mit 152 gegen
111 Stimmen das Wahlreformgeſetz in der unveränderten
Faſ=
ſung des Senats angenommen. Von einem Reformgeſetz kann
praktiſch nicht die Rede ſein, da der Senat aus der
urſprüng=
lichen Vorlage alle weſentlichen Veränderungen geſtrichen hatte.
Die Zahl der Kammerabgeordneten wurde von 612 auf 615
erhöht. Die vom Kammerausſchuß geforderte Streichung des
zweiten Wahlganges iſt endgültig gefallen und kann erſt in der
nächſten Legislaturperiode wieder vorgebracht werden.
Aufgedeckker Akkenkaksplan
anf den Miniſterpräſidenken von Neuſüdwales.
EP. London, 18. März.
Einem ſenſationellen Attentasplan auf den
Miniſterpräſiden=
ten des auſtraliſchen Bundesſtaates Neuſüdwales, Lang, iſt man
auf die Spur gekommen. Der hieſige Oberkommiſſar für
Neuſüd=
wales, Willis, hat in Erfahrung gebracht, daß Miniſterpräſident
Lang, der am Samstag die neue große Brücke im Hafen von
Sydney dem Verkehr zu übergeben gedenkt, bei dieſer Gelegenheit
von der Brücke, die eine beträchtliche Höhe hat, ins Waſſer
ge=
ſtoßen werden ſollte. Willis erklärte auf Anfvage hin, er habe
die Informationen über das geplante Attentat aus einer abſolut
zuverläſſigen Quelle erhalten.
Es ſcheint ſich um ein Komplott der ſogenannten „New
Guard” zu handeln, eines reaktionären Geheimbundes in
Auſtra=
lien, der nach dem Muſter des amerikaniſchen Ku=Klux=Klan
gebildet worden iſt. In weiten politiſchen Kreiſen Auſtraliens
beſteht eine erhebliche Erregung über die vom Miniſterpräſidenten
Lang verfolgte Finanzpolitik, die ſich in offenem Gegenſatz zu der
von der auſtraliſchen Bundesregierung verfolgten Politik ſtellt.
Da Lang ſich weigerte, den Schuldendienſt von Neu=Südwales
fortzuſetzen, beabſichtigt die auſtraliſche Bundesregierung, die
Steuerzahler von ihren Verpflichtungen dem Staate Neu=
Süd=
wales gegenüber zu entbinden und ſie aufzufordern, ihre Steuern
künftighin nur mehr an die Bundeskaſſe zu entrichten.
Berge in Flammen.
Der neue Luis=Trenker=Tonfilm.
Als in den Jahren 1916/17, nachdem Italien in den Krieg
egriffen, die öſterreichiſch=deutſch=italieniſche Front ſich vom
zo bis hoch in die Gipfel der Alpen zog, ſtanden Berge in
mmen. Erhielt der weiße Tod einen furchtbaren
Bundes=
laſſen in Menſchenwerk. Wurde die Einſamkeit und gigantiſche
e der Regionen ewigen Schnees zerriſſen durch harte
ſige der Granaten, durch Hämmern und Pochen der Gewehre
Maſchinengewehre und durch Dröhnen von Sprengungen,
auſendfaches Echo auslöſten. Der Menſch hatte ſein
Zee=
ungswerk, ſein Töten in die Einſamkeit der höchſten
Berg=
getragen. Wo vordem hilfsbereit einer dem anderen
bei=
ng, wo Jahre hindurch ſelbſt aufopfernd Abgeſtürzte,
Ver=
durch Rettungskolonnen geborgen wurden, galt nur noch
Ville, erbarmungslos, kühl berechnend, der Wille der
Ver=
ſung! Der Kampf Mann gegen Mann.
Vir wiſſen heute, daß die öſterreichiſchen Kaiſerjäger, wie
ſhe Truppe unſeres ehemaligen Bundesgenoſſen an
ein=
un Stellen dieſer Front Uebermenſchliches leiſtete,
Ueber=
ſchliches in harter körperlicher Arbeit, in Entbehrungen und
ähen Aushalten, in der Verteidigung der Heimat.
Wort=
waren ſie da oben, die Kaiſerjäger, die gewohnt waren,
eeben lang Einſamkeit um ſich zu haben, in gigantiſcher
gswelt die Natur in ihrer erhabenſten Größe kennen zu
Kurze Befehle und kurze Wiederholungen, dann gingen
uillen in den Tod. Kurze Meldungen: „Jäger H. auf
ſi erfroren” und wortlos drückte man dem Kameraden die
Mn zu, bettet ihn im Schnee. Kreuz auf Kreuz erwächſt ſo
en Monaten aus dem Schnee. Immer wieder wurden
Rife der Italiener, die wußten, daß mit der Stellung am
Dauf dem Col alto in den Dolomiten die Front
durch=
en war. Angriffe, die mit verſchlagener Kühnheit bis durch
drahtverhaue getragen wurden, zurückgewieſen. Die kleine
Obe der Kaiſerjäger kannte nur den Befehl, die Stellung
N allen Umſtänden zu halten. Und ſie hielt die Stellung.
zu verzweifeln. In einer Pflichterfüllung, wie ſie nur
Soldat des Weltkrieges kannte. — Bis eines Tages der
n am Scherenfernrohr die merkwürdige Entdeckung machte,
9ei den Italienern drüben ſtändig Feldgeröll zu Tat rollte.
man ahnte, wurde zur Gewißheit: Die Italiener hatten
Maſchinen angeſetzt, um die ganze Stellung der Oeſterreicher
enr Gipfel des Col alto zu unterminieren, den Berggipfel
iM e Luft zu ſprengen.
um waren die Hundert dort oben m der Einſanckeit dem
Sherfallen, wem es nicht gelang, den Angenblick der
Sprengung zu erfahren. Da wächſt auf den Geſichtern, bisher
nur trotzverbiſſen, Grauen, das Grauen vor ſcheinbar
unentrinn=
barem Schickſal. Der Bergführer Dimai, ein Gefreiter der
Kaiſerjäger, im Frieden einſt befreundet mit Franchini, dem
italieniſchen Alpinioffizier, in deſſen Händen die Sprengung
lag, geht freiwillig die Patrouille. Seine Erkundungen ſind
fertig und von Erfolg, wenn auch ohne letzte Gewißheit. Da
übermannt ihn die Sehnſucht nach Weib und Kind. Das ganze
Kriegsjahr konnte er ſein von den Italienern beſetztes
Heimat=
dorf liegen ſehen. Nun gelingt es ihm in kühner Nachtfahrt,
ſein Weib zu beſuchen. In der gleichen Minute aber erhält er
durch die italieniſche Einquartierung die Gewißheit, wann die
Sprengung erfolgt. Es gilt ſofortigen Abſchied, die Kameraden
zu retten. In allerletzter Minute trifft er im Felſenneſt der
Kaiſerjäger ein, ſie räumen die Stellung, entgehen der Gefahr,
in die Luft geſprengt zu werden. Und als der Bergkegel
ver=
ſchwunden, die Italiener die neue Stellung beſetzen wollen,
werden ſie von mörderiſchem Feuer empfangen. Die Stellung
iſt gehalten.
1917. — Im Schnee und Eis lagen die Tiroler Kaiſerjäger
an der Dolomiten=Front, der italieniſchen Uebermacht gegenüber,
die immer neue Regimenter und Armeen heranführte, um dieſe
wichtigen Stellungen zu erobern und einen Weg ins öſterreichiſche
Land zu finden. Es war nicht nur der ſchwierigſte, es war
auch der heldenmütigſte Krieg, der dort, zwiſchen Felſen und
Gletſchern, in 2000 Meter Höhe geführt wurde. Einer, der mit
dabei war und als Kommandant einer Bergführerkompagnie
alle die Kämpfe und Leiden mitgemacht hat, iſt Luis Trenker.
1931. — Derſelbe Luis Trenker zog mit Kamera und
Mikrophon aus, um an denſelben Stellen, die einſt den wilden
Krieg geſehen, Filmbilder zu drehen, die an dieſe große Zeit
erinnern ſollen. Der Film „Berge in Flammen”, iſt das
Er=
gebnis dieſer Reiſe, dieſer Arbeit während ſieben Monaten.
*
Und Luis Trenker ſchuf, gemeinſam mit Karl Hartl,
jenen Kriegern in dem Film „Berge in Flammen” ein
Denkmal, wie es ſchöner, ſauberer, ehrlicher, zurückhaltender und
unaufdringlicher nicht ſein konnte, dabei aber grandios in der
Wirkung iſt. Liſſi Arna, Luigi Serventi und vor allem
Claus Clauſen in den Hauptrollen ſind ihm ausgezeichnete
Mitſpieler. Die Hauptrolle des Florian Dimai ſpielt Luis
Trenker ſelbſt. Wundervoll ſind neben dem ſtark realiſtiſchen
Spiel und den Kriegsſzenen die Berg= und Schneebilder,
er=
ſchütternd, wie dieſe immer wieder von berſtenden Granaten
zerriſſen werden.
*
Eines nur muß beanſtandet werden. Oier wie in vielen
anderen Tonfilmen: Die Mnſik an der uglaublichſten Steße.
Nr. 7 — Sefte 3
Schwierige innenpolikiſche Lage
in Japan.
EP. Tokio, 18. März.
Die Gefahr einer Kabinettskriſe in Japan wird trotz der
Uebernahme des Innenminiſteriums durch den
Miniſterpräſiden=
ten Inukai von Tag zu Tag größer. Die Machtloſigkeit der
Re=
gierung gegenüber der in beängſtigendem Maße
zu=
nehmenden Wirtſchaftskriſe iſt die Haupturſache der
Unzufriedenheit. Ein Staatsſtreich der Militärparte
wird vielfach befürchtet. Der volkstümliche, betagte Staatsmann
Prinz Sayonyi hatte mit führenden politiſchen Perſönlichkeiten
Beratungen, die, wie allgemein angenommen wird, der
Bil=
dung einer nationalen Regierung galten. Näheres
über das Ergebnis dieſer Beratungen iſt bisher nicht bekannt
geworden.
Schwindende Friedensausſichten in Schanghaf?
WTB. Schanghai, 18. März.
Die Friedensverhandlungen haben eine Verzögerung
en=
fahren. Die innere Lage Japans nimmt hier jetzt den
Mittel=
punkt des Intereſſes ein, da die Gerüchte, dort ſtünde ein
Staatsſtreich der Militärpartei unmittelbar bevor, nicht
ver=
ſtummen wollen. Unterdeſſen treffen weiter große Mengen
Munition, Lebensmittel und Kriegsmaterial hier ein.
Mel=
dungen aus Nanking beſagen, daß Dſchiang Kai=ſchek den
Vor=
ſitz des Kriegsrates und zugleich das Amt des
Generalſtabs=
chefs übernommen habe.
Die Auffkandsbewegung in der Mandſchurei
Mukden bedrohl.
TU. Schanghai, 18. März.
Mehrere Tauſend chineſiſche Banditen erſtürmten am
Don=
nerstag die Stadt Petuna, die etwa 160 Kilometer ſüdweſtlich von
Charbin liegt. Die Banditen ſind im Beſitz von Artillerie und
Maſchinengewehren. Sie haben ſich in den Straßen der Stadt
Schützengräben ausgehoben. Auch Mukden ſelbſt iſt von Banditen
bedroht, die bereits eine Reihe von Ortſchaften in der Nähe der
Stadt beſetzt haben. Sie haben dort die Flaggen der
mandſchuri=
ſchen Republik heruntergeriſſen und die Beamten abgeſetzt oder
gefangen geſetzt. General Tſaitingkai, der bisherige
Oberbefehls=
haber der chineſiſchen Truppen in Schanghai, ſoll in der
Mandſchu=
rei eingetroffen ſein und verſuchen, die Banditen zu organiſieren.
In verſchiedenen Städten ſind eine Reihe von Richtern und
an=
deren Beamten zurückgetreten mit der Begründung, daß ſie nicht
unter der neuen Regierung zu dienen wünſchten.
Die indiſchen Mohammedaner ziehen ſich zurück.
EP. Nem Delhi, 18. März.
Auf einer Verſammlung der Führer der indiſchen
Moham=
medaner wurde beſchloſſen, die Arbeiten der Rundtiſch=Konferenz
zu boykottieren und den Austritt aus dem Verfaſſungsausſchuß
ernſtlich in Erwägung zu ziehen. — Die Gründe für die
Unzu=
friedenheit der Mohammedaner ſind, daß die von ihnen
ver=
langte Sicherung der Rechte der Minderheiten trotz der Zuſage
der engliſchen Regierung bisher keine Fortſchritte gemacht hat.
Die endgültige Entſcheidung über die künftige Politik der
Mo=
hammedaner wird auf dem Allindiſchen Kongreß getroffen, der
am Sonntag in Lahore zuſammentritt.
Scharfes Vorgehen der indiſchen Regierung
gegen die Boykoktbewegung.
Die indiſche Regierung beabſichtigt, demnächſt draſtiſche
Maß=
nahmen gegen die antiengliſche Boykottbewegung zu ergreifen.
U. a. will man den geſamten Bombayer Baumwollhandel unter
amtliche Oberaufſicht ſtellen und außerdem, wie das ſchon
wäh=
rend des Krieges der Fall war, einen Teil der Geſchäfte
ent=
eignen und durch Beauftragte der Regierung weiterführen laſſen.
Noch kein Schritt der Mächte in Kowno.
Berlin, 18. März.
An zuſtändiger Stelle in Berlin liegt noch keine Beſtätigung
der Nachricht vor, daß die Unterzeichnermächte des
Memelabkom=
mens in Kowno ihre Proteſtnote überreicht haben. Richtig ſei
allerdings, daß die Mächte ihren Vertretern in Kowno die
be=
kannten Anweiſungen hätten zugehen laſſen. Es müſſe
aller=
dings bedacht werden, daß vor Ueberreichung einer gemeinſamen
Note gewiſſe techniſche Schwierigkeiten überwunden werden
mußten.
Was manchmal ſchon beim ſtummen Film furchtbar deplaciert
war, wirkt doppelt ſchlimm beim Tonfilm, in dem die
handeln=
den Perſonen ſprechen und ihr Tun nicht nur ſichtbar, ſondern
auch hörbar iſt. Muſikbegleitung beim Patrouillengang, Muſik
beim nächtlichen Schleichen durch feindliche Stellungen, Muſik
zum Scharren der Bohrmaſchinen, Lawinenſtürze mit
Muſik=
begleitung ſind unerträglich! —
M. St.
Grieben=Reiſeführer „New York, Hudſon=Tal, Boſton,
Phila=
delphia, Waſhington, Niagara=Fälle, Detroit, Chicago”. 1931.
253 Seiten, mit 12 Karten und 3 Grundriſſen. In Ganzleinen
gebunden 5,85 RM.
Die im Grieben=Verlag Albert Goldſchmidt, Berlin,
erſchie=
nene 7. Auflage dieſes Führers iſt nach neuzeitlichen
Geſichts=
punkten völlig umgeſtaltet und weſentlich erweitert worden. Sie
kann in der vorliegenden Geſtalt als einziger zeitgemäßer
deutſcher Führer durch die öſtlichen Vereinigten Staaten
angeſprochen werden, umfaßt doch die Beſchreibung außer New
York alle wichtigen Städte des Oſtens, die von deutſchen (bzw.
deutſchſprechenden) Reiſenden beſucht werden. Die Bearbeitung
erfolgte in engem Zuſammenwirken mit vorzüglichen Kennern
des Landes und mit Unterſtützung vieler deutſcher und
amerikani=
ſcher Behörden, Organiſationen, Verkehrsunternehmungen uſw.
Richtunggebend für die Ausgeſtaltung des von 180 auf 253 Seiten
Text erweiterten Führers war vor allem das Beſtreben, dem nach
„drüben” reiſenden Europäer das Verſtändnis des typiſch
Ameri=
kaniſchen zu vermitteln und dem deutſchſprechenden Europäer, der
ſich in New York anſäſſig macht, das Einleben in die ihm völlig
ungewohnten Verhältniſſe zu erleichtern. Eine völlige
Umgeſtal=
tung erfuhr auch die Schilderung der Umgebung New Yorks,
ins=
beſondere die der Hudſon=Fahrt Albany—New York. Ganz neu
aufgenommen wurde ein Abſtecher zu den Niagarafällen ſowie die
Beſchreibung der wichtigſten Städte der öſtlichen U. S.A.: Boſton,
Philadelphia und Waſhington, und eine Schilderung der
ſoge=
nannten Mittelweſtſtädte Detroit, Chicago und Milwaukee. Einer
Ueberſicht ſämtlicher in Frage kommender Verbindungen (
Eiſen=
bahn, Auto, Flugzeug, Dampfer) folgt jeweils eine allgemeine
Charakteriſierung ſowie eine knappe, aber umfaſſende
Stadt=
beſchreibung mit Planſkizze. Wo es erforderlich erſchien, ſind auch
die wichtigſten Ausflüge beſchrieben, ſo z. B. — als Ausflug von
Chicago — die deutſcheſte Stadt der U. S.A.: Milwaukee.
Die Abrichtung bes Hundes für den Hausgebrauch. Von Walther
Bu=
ſack. Kart. 1,50 RM. Berliner Verlag Walter Detlof, Berlin SW. 48,
Wilhelmſtraße 119—120.
Die „Hundewelt” ſchreibt: In dieſem Leitfaden ſpricht nicht ein
Lehrer zu ſeinen Schülern, hier ſcheint mehr der Hund zu uns etwa
zu ſprechen: „Seht, das kann ich, das will ich gern tun, wenn ihr mein
Freund ſein wollt, wenn ihr es verſteht, euch mir gegenüber verſtändlich
zu machen.” Kurz und leicht faßbar iſt auch wieder dieſer neue kleine
Band Walther Buſacks; nicht trockene Lehre mit Exerzitien, ſondern
praltiſche Winte, vhne Oierrat mud Wichtigtnerei, knapp und überzengenb
vorgetragen .. —.
Seite 4 — Nr. 79
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Samstag, 19. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 79 — Seite 5
Aus der Landeshaupkfkadk.
Darmſtadt, den 19. März 1932.
Goekhe=Gedächknisfeier der Stadt Darmſtadt.
Für die Goethefeier der Stadt Darmſtadt, die am
kom=
rnenden Montag, abends 8 Uhr, im Städtiſchen Saalbau ſtatt=
Eindet, macht ſich ein außergewöhnlich ſtarkes Intereſſe bemerkbar.
Es empfiehlt ſich bei den volkstümlichen Preiſen daher, möglichſt
umgehend im Verkehrsbüro auf dem Ernſt=Ludwigsplatz ſich
Kar=
ken zu ſichern.
Heſſiſches Landestheater.
Mittwoch, 23. März: In Gießen (Stadttheater) „Don Juan”.
— Heſſiſches Landestheater Die Goethe=
Gedächtnis=
voche in Darmſtadt. Vor 100 Jahren als Deutſchlands
größter Dichter verſchieden war, fand eine Gedächtnisfeier am
7. Mai 1832 im Großherzoglichen Hoftheater ſtatt. Es wurden
nehrere Szenen aus den dramatiſchen Werken Goethes zur
Dar=
tellung gebracht: ſo die „Erdgeiſt=Szene” aus „Fauſt” „Götzens
Tod”, die Abſchiedsſzene der „Iphigenie”. „Taſſos Bekränzung”,
vorauf zum Schluß dieſe berühmten Geſtalten Goetheſcher
Dich=
ung ſich zu einer Huldigung, Bekränzung und Verklärung ihres
Schöpfers vereinigen. Der Widerhall einer Goethe=Gedenkfeier
ſt in unſeren Tagen, nach 100 Jahren, in Deutſchland wie
m Ausland, nicht weniger ſtark, und Länder und Städte rüſten,
as Gedenken an „Deutſchlands größten Sohn” feierlich zu
be=
ehen. In dieſem Jahre lädr das Heſſiſche Landestheater zu
ner Gedenkfeier ein, die am Sonntag. dem 20. März. 20 Uhr,
m Kleinen Haus ſtattfindet. Staatspräſident Dr. Adelung wird
ie einleitenden Worte ſprechen. Guſtav Hartung lieſt die
Ge=
ächtnisreden Schellings und Wilhelm von Humboldts auf
boethes Tod und den Lehrbrief aus „Wilhelm Meiſters Lehr=
Die ſchönſten Goethe=Lieder von Schubert. Schumann,
ahren”
dugo Wolf. Loewe, Mendelsſohn und Pfitzner werden von den
ſolomitgliedern der Oper Anny von Stoſch, Theo Herrmann,
Ds Wen Gaiche MSrchad Genfif e Duft.
üre von Mozarts „Zauberflöte” und die zum „Egmont” von
Die heutige Premiere der
beethoven rahmen die Feier ein
„phigenie”, mit der die Gedächtnistage eingeleitet werden,
beginnt um 20 Uhr im Kleinen Haus. Unter der Regie Guſtav
ſartungs ſpielen: die Iphigenie Franziska Kinz. Oreſt: Emil
lohkamp. Pylades: Franz Kutſchera. König Thogs: Joſef Keim.
Das Bühnenbild entwarf Siegfried
rkas: Karl Heinz Peters.
Die Feſtaufführung des „Fauſt”, 1. Teil, mit
ſebba
aul Wegener als Mephiſto, in der erfolgreichen In=
ie Micli zie cer Nindid widerkäl. De Haif e
hiline ſingt Gertrud Gelly vom Stadttheater Aachen, die mit
toßem Erfolg am vergangenen Sonntag die Partie der Violettn
Verdis „Traviata” ſang.
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Zur Goethe=Feier. Fauſt 1 Teil. Pr. 0.70—5 60 M. Dienstag, 22 März 19½, E. n 2330 Uhr Dſt. Volksb. G 12. Vſt. Gr.
IIiu IV. Zur Goethe=Feier, Fauſt 1.2. 0.70—5 60. Nittwoch, 23 März Keine Vorſtellung Ne Soniach.
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Preiſe 0.80—6.40 Mk. Kleines Haus. Samstag, 19 März 20, Ende nach 22. Zur Goethefeier. Fphigenie
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Preiſe 0 50—3 Mk. Mittwoch, 23. März 20, Ende nach 22 Uhr. Zuſatzmiete 11 10.
Zur GoetheFeier Tpbigenie. Preiſe 0.70—5 Mk. Oſter=Sountag,
27 März 19½, Ende gegen 22 Uhr. Zuſatzmiete V 13.
Fphigenie. Preiſe 0.70—5 Mk. We
28. März 19, Ende vor 22 Uhr Außer Miete. Meine
Schweſter und ich. Ermäßigte Pr. 0.50—3 Mk.
Zum Gedächtnis von Goethes 100. Todestag ſprach am 14.
März 1932 Herr Oberſtudiendirektor Dr. Hugo Müller über das
Thema: „Aus Goethes Geniezeit in Darmſtadt und
Offenbach”. Wiewohl in beiden Städten der Dichter nur als
Gaſt geweilt hat, hat er doch in beiden Erlebniſſe gehabt und
Einflüſſe erfahren, die auf ſeine ganze Entwicklung beſtimmend
eingewirkt haben. Der junge Frankfurter Advokat, der ſich in
ſeiner Vaterſtadt vereinſamt fühlte, fand in Johann Heinrich
Merck den teilnehmenden Freund, der für ſeine Größe volles
Verſtändnis hatte und ihn während ſeiner ganzen Geniezeit in
ſeinem dichteriſchen Schaffen zu beraten und zu leiten verſtand.
Als Mercks Gaſt kam Goethe im März 1772 zum erſten Male
nach Darmſtadt und trat damit in einen Kreis von Menſchen, in
denen das gleiche hochgeſteigerte Gefühlsleben glühte, wie in
ſeiner eigenen Seele. Was ihn mit dieſem Kreis, den er halb
im Scherz die Gemeinde der Heiligen nannte, verband, war die
Empfindſamkeit, die hier früher und ausgeprägter als
ander=
wärts in einer Gemeinſchaft befreundeter Männer und Frauen
eine Stätte gefunden hatte, und von der auch der junge Goethe
ebenſo erfüllt war, wie faſt alle tieferen Geiſter jener Jahre. Denn
trotz aller Ueberſchwenglichkeiten darf die Empfindſamkeit als
die ſtürmiſche Reaktion gegen den einſeitigen Rationalismus der
Aufklärung und als Jugendphaſe des Zeitalters des deutſchen
Idealismus eine durchaus ernſthafte ideengeſchichtliche
Würdi=
gung beanſpruchen. Der junge Dichter fühlte ſich während eines
dreimaligen Aufenthalts in Darmſtadt in den Monaten März
bis Mai 1772 in der Gemeinſchaft der Empfindſamen völlig
hei=
miſch, und er hat in ihr für ſein dichteriſches Schaffen die
be=
deutendſten Impulſe empfangen. Erſt jetzt gelangte er dazu,
über die Liebeslyrik ſeiner Straßburger Zeit hinaus ſeine
tief=
ſten ſeeliſchen Erlebniſſe in ſeinen fruhen hymniſchen Dichtungen
künſtlerich zu geſtalten. Aber auch ſein Werther iſt aus der
Stimmungswelt ſeiner Darmſtädter Tage hervorgewachſen,
inſo=
fern ſein Gegenſtand der tragiſche Konflikt iſt, in den das
All=
gefühl des „Titanen der Empfindung” mit der zweckhaft
geord=
neten wirklichen Welt kommen muß. Auch nachdem ſich die
Ge=
meinſchaft der Empfindſamen aufgelöſt hatte, blieb Goethe mit
Merck noch jahrelang durch eine wirkliche Herzensfreundſchaft
ver=
bunden und erfuhr durch ihn mannigfache und verſtändnisvolle
Förderung. Durch ihn iſt er auch in die ſchriftſtelleriſche
Lauf=
bahn erſt hineingekommen. Denn durch ſeine Beziehungen zu
der Wittich ſchen Buchdruckerei konnte Merck nicht nur den erſten
Flugſchriften Goethes zur Drucklegung verhelfen ſondern vor
allem auch ſeinem „Götz von Berlichingen” den Weg bahnen, der
im Juni 1773 von dieſer Druckerei aus ſeinen Siegeszug antrat.
Wenn aber der Darmſtädter Freundeskreis weſentlich dazu
bei=
getragen hatte, der neuerwachten titaniſchen Schöpferkraft des
jungen Dichters zum Durchbruch zu verhelfen, und wenn dieſer
in dem überſtrömenden Schaffen der nächſten Jahre ſeines
Ge=
nies voll bewußt geworden war, ſollte er noch vor die
Entſchei=
dung geſtellt werden, ob er deſſen Gebot unwandelbar treu
blei=
ben wolle. Dieſe Frage trat an ihn heran, als er um Neujahr
1775 Anna Eliſabeth Schönemann, ſeine Lili, kennen lernte und
alsbald von ſo leidenſchaftlicher Liebe zu ihr erfaßt wurde, daß
er ein unbezwingliches Verlangen nach dauernder Vereinigung
mit ihr empfand. Aber Lili war für ihn nur zu erreichen, wenn
er ſich entſchloß, ſeine Fähigkeiten und Kräfte an einen
bürger=
lichen Beruf zu ſetzen, um auf dieſer Grundlage einen Hausſtand
gründen zu können. Da ſich gegen dieſe Ausſicht ſein innerſtes
Weſen auflehnte, erhob ſich in ſeinem Buſen ein furchtbarer
Kampf zwiſchen dem Gebot ſeines Genies und der Macht der
Liebe in den uns ſeine Briefe a.
in Auguſte Stolberg einen
er=
ſchütternden Einblick gewähren. Der hauptſächlichſte Schauplatz
dieſes denkwürdigſten Liebeserlebniſſes Goethes war nicht
Frank=
furt, ſondern Offenbach, wo die Liebenden in den gaſtlichen
Häu=
ſern der verwandten und befreundeten Familien dOrville,
Ber=
nard und André ſchon im Frühling und dann nochmals nach
Goethes Rückkehr aus der Schweiz, wohin er vor ſeiner
Leiden=
ſchaft geflohen war, im Auguſt 1775 der Liebe höchſtes Glück und
tiefſtes Leid erfuhren. Unter gewaltigen Schmerzen riß ſich
Goethe von Lili los, um ſeinem Genius treu zu bleiben. Der
Verzicht auf ſie, den noch der Greis als das ſchmerzlichſte Opfer
ſeines Lebens empfand, trieb ihn zur Flucht aus ſeinem
Heimat=
land. In Weimar, wohin ihn Herzog Karl Auguſt zu Beſuch
einlud, gelangte er zur Vollendung ſeines Weſens. Mit den
ergreifenden Abſchiedsworten, die der Dichter in Eberſtadt am
30. Oktober 1775 ſeinem Reiſetggebuch anvertraute, fand der
Vortrag ſeinen Abſchluß.
Zum zweiten Wahlgang.
Neue Stimmberechtigte.
Bekanntlich findet der zweite Wahlgang der
Reichspräſi=
dentenwahl am 10. April I. J. ſtatt.
An dieſer Wahl können alle diejenigen Reichsangehörige
teil=
nehmen, die bis zum Wahltag das 20. Lebensjahr vollenden oder
mit anderen Worten — alle bis zum 10. April 1912 Geborenen.
Es ſind alſo auch diejenigen ſtimmberechigt, die in der Zeit
zwiſchen dem erſten und dem zweiten Wahlgang das 20.
Lebens=
jahr vollenden.
Im Intereſſe aller dieſer Perſonen, ſowie aller
Stimmberech=
tigten, die bei der Wahl am 13. März in den Liſten nicht enthalten
waren, liegt es, ſich alsbald im Stadthaus, Rheinſtraße 16/18,
Zimmer 17. zu den Stimmliſten anzumelden, damit ſie in die
Lage verſetzt werden, am 10. April von ihrem Stimmrecht
Ge=
brauch zu machen.
— Hans Komregg. Der geſchätzte frühere Darmſtädter
Künſt=
ler, jetzt Bariton des Mainzer Stadttheaters, iſt im Anſchluß
an ſeinen Erfolg im letzten Symphoniekonzert vom Frankfurter
Cäcilienverein verpflichtet worden, in zwei Aufführungen der
Bachſchen „Matthäus=Paſſion” die Partie des Jeſus zu ſingen.
Hans Komregg hatte in letzter Zeit bedeutende künſtleriſche
Erfolge zu verzeichnen. Wir leſen in Kritiken u. a.: Hans
Kom=
regg war der Soliſt des Abends, dem ſich natürlich die Gunſt
des Hauſes ganz beſonders zuwandte. Seine immer wieder
her=
vortretenden Vorzüge der=Wohlklang ſeiner vorzüglich
beherrſch=
ten Stimme, die ſeelenvoller Poſe abholde Ausgeſtaltung des
Vor=
trags gaben auch den Liedern Mahlers, mit dem ja Komregg,
wie das aus ſeiner Feder ſtammende Gedicht zeigt, beſonders
innig vertraut zu ſein ſcheint, ſowie dem ſehr geſchmackvoll
ge=
ſungenen „Feldherr” von Muſſorgsky etwas unmittelbar
Zün=
dendes, das von den andachtsvoll Lauſchenden mit Begeiſterung
aufgenommen wurde. — Hans Komregg als Wanderer, der keine
Wünſche offen ließ. Ein fülliger, paſtoſer Bariton, der die
Er=
innerung an den unvergeßlichen Kammerſänger Müller
beſchwö=
ren wollte: Groß in Haltung und Geſte, in der „Erda”=Szene
— ſie iſt das Gigantiſchſte des „Rings” — von zwingender
Ein=
druckskraft und Geſtaltung. Auch er fand die ungeteilte
dank=
barſte Anerkennung des Hauſes. — Ausgezeichnetes leiſtete auch
der zweite Gaſt aus Mainz, Komregg, als „Wanderer‟ Dieſer
Künſtler hatte ſeine Rolle groß angelegt und führte ſie
geſang=
lich und darſtelleriſch ſo ſicher und überzeugend durch, daß ſeine
hervorragende Leiſtung ſtarke und nachhaltige Eindrücke
hinter=
ließ. — Und auch von ihm kann man nur das Allerbeſte ſagen.
gezeichnete Zuſtimmung.
Die Ruſſiſche Kapelle, auf der Mathildenhöhe, iſt jeden Tag
zur Beſichtigung von 10—12.30 Uhr und von 3—6 Uhr geöffnet.
— Die Volkshochſchule Darmſtadt war Veranſtalterin des
Vortragsabends „Eine Studienfahrt durch das franzöſiſche Wie=
Die Darmſtädter Reiſevereinigung war Gaſt
deraufbaugebiet”
der Volkshochſchule.
Die Durchführung des Milchgeſehes.
Vom 1. April d. J. ab müſſen Molkereien, Händler,
Samm=
ler und ſonſtige Perſonen, die ein Unternehmen zur Abgabe von
Milch, Rahm. Magermilch, Buttermilch, Sauermilch, Joghurt oder
Kefir betreiben wollen, nach den Beſtimmungen des neuen
Milch=
geſetzes im Beſitze einer Genehmigung ſein oder ſie müſſen bis
ſpäteſtens 1. n M. die Erteilung einer derartigen Erlaubnis
beau=
tragen. Die Inhaber von landwirtſchaftlichen Betrieben bedürfen
vom genannten Zeitpunkt an ebenfalls einer Genehmigung, wenn
ſie ſelbſtgewonnene Lebensmittel der vorbezeichneten Art außerhalb
ihrer Betriebsſtätte unmittelbar an den Verbraucher angeben, es
ſei denn, daß dieſe Erzeugniſſe in der Gemeinde des Betriebsſitzes
des Erzeugers abgegeben werden und die Menge von 40 Litern im
einzelnen täglich nicht überſteigen. Gaſt= und Schankwirte, die
innerhalb des ordnungsmäßigen Gaſt= oder
Schankwirtſchaftsbt=
triebs Milch oder Milcherzeugniſſe abgeben, bedürfen keiner
beſon=
deren Erlaubnis nach den Beſtimmungen des Milchgeſetzes.
Das=
ſelbe gilt für die Abgabe dieſer Lebensmittel in Kantinen,
Milch=
häuschen oder ſonſt zum Genuß an Ort und Stelle,
Wer nach Vorſtehendem einer Genehmigung bedarf, muß alſo
bis ſpäteſtens 1. April d. J einen entſprechenden Antrag
einge=
reicht haben. Die Bürgermeiſtereien halten die vorgeſchriebenen
Vordrucke bereit. Ein ſolches Formular koſtet 12 Rpfg. Die
An=
träge ſind bei den Bürgermeiſtereien ſo rechtzeitig abzugeben, daß
ſie ſpäteſtens bis 1. April dem Kreisamt, der
Genehmigungs=
behörde, vorliegen.
— Gartenbauverein Darmſtadt e. V. Die Märzverſammlung
wurde vom Vorſitzenden mit einer betrübenden Mitteilung
ein=
geleitet. Der Verein hat nämlich in den letzten Tagen kurz
nach=
einander zwei ſeiner älteſten Mitglieder durch den Tod verloren,
zunächſt Frau Sanitätsrat Dr. Hüffel, die ſich bis ins hohe Alter
hinein eifrig an den Aufgaben des Vereins betätigte und lange
Jahre dem Vorſtand angehörte, ferner Herrn Glaſermeiſter
Wil=
helm Werner, der ſelten eine Veranſtaltung des Gartenbauvereins
verſäumte. Ihr Andenken wurde in der üblichen Weiſe geehrt.
Sodann wurden den Anweſenden ſämtliche Vorſitzenden im
Licht=
bild gezeigt, die ſeit dem Gründungsjahre 1835 an der Spitze des
Vereins ſtanden. — Hierauf hielt Herr Prof. Dr. Schilling einen
hochintereſſanten und eingehenden Vortrag über „Goethes
Ver=
hältnis zur Natur”. Nach einem kurzen Hinweis auf das Goethe=
Jahr und ſeine Bedeutung für die Selbſtbeſinnung unſeres
Vol=
kes wurden die Gegenſätze zwiſchen Naturforſchung und Dichtung
aufgezeigt und wie es Goethe gelang, ſie in ſeinem Weſen
aus=
zugleichen. An ſeiner Metamorphoſenlehre wurde nachgewieſen,
wie er den Entwicklungsgedanken, der ſchon ein Menſchenalter
zuvor von K. Fr. Wolf ausgeſprochen worden war, erſt von
Her=
der übernimmt und auf das botaniſche Gebiet überträgt, indem
er ihn an der Formbildung der Blattorgane verfolgte. Es wurde
die Urpflanze als Beiſpiel dafür angeführt, wie er auch bei ſeiner
Forſchertätigkeit niemals den Dichter verleugnen konnte, indem
er nicht vollkommen vorausſetzungslos an ſeine Probleme
heran=
trat, ſondern dabei eine beſtimmte Idee zum Gegenſtand ſeiner
Frageſtellung gemacht hat. Entſprechende Lichtbilder zeigten
Goethe als Naturfreund und Gartenſchöpfer einerſeits und als
Naturforſcher und Naturphiloſoph andererſeits. Der Vortrag fand
vielen Beifall. Als Abſchluß des Vereinsabends gab es noch
eine hübſche Freiverloſung.
Es wäre Versalwendumg, minderwertige Schuhe
gur kauufen, seit Salamander Oualität so billig ist!
3."
1:.5.: f:-*
777
Ladwigstraße 13
Barmstadt
esdwigstraße 13
[ ← ][ ][ → ]Seite 6 — Nr. 79
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 19. März 1932
MRt
Fältſchie deutfce ciel
Immer wieder führen unſere Hausfrauen darüber Klage, daß
ſich unter den Eiern, die ſie auf dem Markt oder beim Händler
als friſche deutſche Eier kaufen, häufig minderwertige — riechende
oder gar faule — Eier befinden. In manchen Fällen hat ſich auf
Grund ſolcher Erfahrungen ſogar die Anſicht gebildet, daß die
deutſchen Eier grundſätzlich ſchlechter ſeien, als z. B. die däniſchen
oder holländiſchen Eier, die in einigen Gegenden Deutſchlands in
rieſigen Mengen auf den Markt kommen. (Berlin bezieht z. B.
drei Viertel ſeiner Eier aus Dänemark!) Daß eine ſolche
Mei=
nung von Grund auf falſch iſt, ergibt ſich aus einer ſehr
ein=
fachen Tatſache: Die als „friſche Landeier” oder unter ähnlichen
Bezeichnungen angebotenen Eier ſind — wie zahlloſe Fälle der
Praxis beweiſen — häufig Eier aus Balkanländern, aus Polen,
Rußland oder gar aus China. Offenbar können derartige Eier,
die eine lange und komplizierte Reiſe hinter ſich haben, an
Qualität mit einem deutſchen Erzeugnis nicht verglichen werden.
Es iſt ſehr bedauerlich, daß die bisher beſtehenden Vorſchriften
über die Bezeichnung von Eiern kein zuverläſſiges Mittel in die
Hand geben, um derartige, falſche Namen zu verhindern. Zwar
haben ſich die Behörden in einigen Städten Deutſchlands —
wenigſtens vorübergehend — intenſiv für die Abſchaffung
derar=
tiger Mißſtände eingeſetzt. Aber gegen welche Widerſtände ſie
dabei zu kämpfen haben, zeigt das Beiſpiel eines Händlers, der
un einem Korb ein Schild mit dem Aufdruck, friſche
Chineſen=
jier” ſtehen hatte und die Richtigkeit dieſer Bezeichnung damit
beweiſen wollte, daß dieſe Eier tatſächlich friſch” (nämlich
kürz=
lich) aus China eingetroffen ſeien. In Wahrheit handelte es ſich
natürlich um eine Ware, die monatelang in Kühlhäuſern gelagert
hatte.
Die deutſchen Hühnerhalter erleiden aus der Konkurrenz des
Auslandes unter dieſen Umſtänden einen doppelten Verluſt. Die
fremde Ware konkurriert nicht nur mit der deutſchen Waxe und
drückt deren Preiſe, ſondern ſie zerſtört auch noch den guten Ruf,
der den deutſchen Eiern zukommt. Es iſt deshalb ſehr erfreulich,
daß der Geſetzgeber ſich endlich zu Maßnahmen entſchloſſen hat, die
unrichtige Bezeichnungen der Eier in Zukunft unmöglich machen
ſollen. Eine Verordnung über Handelsklaſſen für Hühnereier,
deren Publikation für die allernächſte Zeit zu erwarten ſteht, ſieht
vor, daß alle aus dem Ausland eingeführten und alle
konſervier=
ten Eier mit einem unabwaſchbaren Stempel verſehen werden
müſſen. Zweifellos werden die Hausfrauen nach kurzer Zeit
ge=
nügend Erfahrungen geſammelt haben, um zu wiſſen, welche Eier
ſie abzulehnen, welche zu verlangen haben. Von dem ſoliden Teil
der Eierhändler wird deshalb die Durchführung dieſer
Verord=
nung mit Freuden begrüßt werden.
Es darf jedoch nicht verſchwiegen werden, daß die
Organi=
ſation des deutſchen Eierhandels gegenwärtig noch mancherlei zu
wünſchen übrig läßt, und daß infolgedeſſen auch die Eier deutſcher
Herkunft häufig einen unnötig langen Weg zurücklegen, ehe ſie an
den Verbraucher gelangen. Auch dieſem Mangel will die
Han=
delsklaſſenverordnung abhelfen, indem ſie Standardtypen für
Eier aufſtellt, in die alle Händler und Erzeuger ihre Ware
ein=
ordnen können (nicht „müſſen‟). Hierdurch hofft man, den
deut=
ſchen Eiermarkt von Grund auf zu bereinigen. Bei keiner
an=
deren Ware iſt ein Schutz des Konſumenten ſo notwendig, wie
beim Ei. Denn bei keiner anderen iſt die Qualität der Ware für
den Käufer ſo ſchwer zu beurteilen, wie bei dieſem Artikel, dem
man „von außen” nur mit Hilfe beſonderer Apparate anſehen
kann, ob er friſch iſt oder faul.
Der Polizeibericht meldel:
Aufgelöſte Kommuniſtenverſammlung in Darmſtadik.
Betrüger mit Glühbirnen. Wer iſt noch geſchädigt?
Vor gemeingefährlichen Betrügern kann nicht oft und eindringlich
genug gewarnt werden. So hat in letzter Zeit in Darmſtadt ein
Unbekannter bei Geſchäftsleuten und Privaten elektriſche
Glüh=
birnen unter der Angabe, daß dieſelben mit 50 bis 75 Prozent
Stromerſparnis heller leuchten, als die im Handel befindlichen,
verkauft. Weiter ſollen dieſe Birnen unter Garantie 3 bis 5 Jahre
die volle Leuchtkraft behalten. Der Täter hat den Geſchädigten
für dieſe Birnen, die in jedem Fachgeſchäft zu haben ſind, den
doppelten Preis, wie ſonſt erhältlich abgenommen. Perſonen,
die durch den Unbekannten, der ſich Köllmann oder Pöllmann aus
Hamburg nannte geſchädigt worden ſind, wollen dies der
Krimi=
nalpolizei. Darmſtadt, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 29 a. oder der
nächſten Polizeiſtelle mitteilen.
Diebſtähle. Am 8. März. zwiſchen 20 und 22 Uhr, wurde einem
Theaterbeſucher aus dem Großen Haus der Mantel geſtohlen. Es
handelt ſich hier um einen blauen Herrenflauſchmantel, zweireihig.
wovon der linke obere Knopf fehlt. Der Mantel iſt mit Schlitz
verſehen. In den Manteltaſchen ſtecken eine braune Brieftaſche
— In der
mit Inhalt und ein blaugrau gemuſtertes Cachenez.
Nacht vom 4. zum 5 März wurden aus dem Anweſen Heidelberger
Straße 63 etwa 15 bis 20 Glasfalzziegel geſtohlen. Diejenigen
Perſonen, die in dieſer Sache Angaben machen können, werden
gebeten, auf dem Polizeiamt, Hügelſtraße 31/33, Zimmer 29.
vor=
zuſprechen. — Geſtohlen wurde am 9. März in Darmſtadt, in der
Saalbauſtraße, ein Motorrad, BMW., ſchwarzer Tank mit weißen
Streifen Pol.=Kennzeichen V S 3369, Fahrgeſtell Nr. 25 662,
Motor Nr. 49 521. — Geſtohlen wurde am 17. März in Darmſtadt,
in der Neckarſtraße, ein Motorrad, Marke DKW., Pol.=Kennzeichen
37 977, Fahrgeſtell Nr. 69 369, Motor=Nr. 127 614, Hubraum
198 Zentimeter. — In der Nacht vom 9. zum 10. März wurden
die vier Räder von einem Milchwagen, der auf dem Wagenplatz
am Oſtbahnhof (Erbacher Straße) aufgeſtellt war, geſtohlen. Zwei
Räder ſind mit grüner Oelfarbe geſtrichen und haben einen
Durch=
meſſer von 55 bis 60. Zentimetern. Die Vorderräder ſind etwas
kleiner.
Vergehen gegen die Sittlichkeit. Mit Eintritt der milderen
Witterungsverhältniſſe treiben auch wieder ſchamloſe männliche
Perſonen in den Anlagen und weniger bewohnten Gegenden der
Stadt ihr Unweſen. So konnten in der letzten Woche, unter
tat=
kräftiger Mitwirkung von Zivilperſonen, wieder drei in
Darm=
ſtadt anſäſſige männliche Perſonen feſtgenommen werden, die ſich
weiblichen Perſonen, beſonders auch Schülerinnen gegenüber, in
der Gegend der Kraftruhe an den Sportplätzen am Böllenfalltor
und in den Anlagen am Woog in unſittlicher Weiſe zeigten. Da
mit Beginn der wärmeren Jahreszeit damit zu rechnen iſt, daß
derartige Schädlinge in erhöhtem Maße auftreten, ergeht an die
Bevölkerung die Bitte, alle Wahrnehmungen umgehend der
nächſten Polizeiſtelle oder dem Polizeiamt, Kriminalabteilung,
Hügelſtraße 31/33, Zimmer 3, direkt zukommen zu laſſen.
Ein Reiſender iſt in Darmſtadt aufgetreten, der Beſtellungen
auf Zeitſchriften aufſuchte. Der Reiſende wurde bei einer Familie
abgewieſen, worauf er verſuchte, bei dem Hausmädchen den
Be=
ſtellſchein unterſchreiben zu laſſen. Beim Vollzug der Unterſchrift
hat er den Beſtellſchein mit einer Hand zugehalten. Er erklärte,
die Unterſchrift ſei Formſache, damit er der Firma gegenüber
nachweiſen könne, woſelbſt er vorgeſprochen habe. Perſonen die
auf die gleiche Art geſchädigt wurden, wollen dies beim
Polizei=
amt zur Anzeige bringen.
— Feier der Angeſtelltenjugend. Auf die heute abend im
Fürſtenſaal ſtattfindende Veranſtaltung des Jugendbundes des
GDA. zu der alle kaufmänniſchen und techniſchen Lehrlinge
ſo=
wie Handelsſchüler und die an Oſtern zur Entlaſſung
kommen=
den Schülerinnen und Schüler, welche den kaufmänniſchen Beruf
ergreifen wollen, eingeladen ſind, wird nochmals aufmerkſam
gemacht. Auch die Eltern dieſer Lehrlinge und Schüler, ſowie
Freunde der Jugendbewegung werden an dem Leben und
Trei=
ben der Jugend ihre Freude haben, denn eine
abwechſelungs=
reiche Vortragsfolge wird ein ſchönes Bild aus der Jugendarbeit
zeigen. Damit iſt eine Ausſtellung der Scheinfirmen verbunden,
die einen Ueberblick über die Arbeit der Jugendlichen geben ſoll,
die auf beruflichem Gebiete geleiſtet wird. Ernſte
Berufsaus=
bildung und frohes Jugendleben hilft den Jugendlichen gerade
jetzt in dieſer ſchweren Zeit, weiter zu kommen.
— Turngemeinde Darmſtadt 1846. Die zu Ehren der zur
Schulentlaſſung kommenden Jugend gewidmete
Veranſtaltung am heutigen Abend im großen Saale des
Turn=
hauſes am Woogsplatz beginnt pünktlich um 20.30. Uhr. Die
Turngemeinde lädt hierzu alle Vereinsangehörigen und die
reund
der Leibesübungen zum Beſuche ein. Der
Eintritt iſt frei
— „Prinzeß Gänſehirtin”, das reizende Oſtermärchen, gelangt
morgen Sonntag nachmittag im Orpheum einmalig
zur Aufführung. Wie bei den vorangegangenen
Märchenauffüh=
rungen iſt auch für das Oſtermärchen beſondere Sorgfalt
ver=
wendet worden, um den Kindern zum Ferienbeginn eine ſchöne
Voroſterfreude zu bereiten. In dieſem Sinne ſind auch die
Ein=
trittspreiſe äußerſt niedrig gehalten; für numerierte Plätze
gel=
ten Sondervergünſtigungen. (Siehe Anzeige.)
Verwaltungsgerichtshof. Zeughausſtr. 2. Oeffentliche
Sitzung am Samstag, den 19. März 1932, vormittags 9,15 Uhr:
Vorentſcheidung gegen Gendarmerie=Hauptwachtmeiſter Philipp
Pfeiffer und Schutzmann Georg Leining, beide zu Eberſtadt a. d. B.,
wegen Körperverletzung im Amt.
In einer kommuniſtiſchen Verſammlung in der Darmftädter
Turnhalle ſprach geſtern abend der Reichstagsabg. Prenzel=
Offenbach über das Thema „5 Millionen gegen den Krieg. —
Was nun?‟ Er kam auch auf die Vorgänge in Mörfelden zu
reden und führte dabei u. a. aus, daß die Polizei den
Staats=
kommiſſar mit Schüſſen eingeführt habe. Das Vorgehen der
Regierung ſeien Terror und fasciſtiſche Diktaturmethoden.
Dar=
aufhin wurde die Verſammlung aufgelöſt. Die Räumung des
Saales ging glatt vonſtatten.
Der Biebesheimer Räuber gefaßt.
Nach wochenlangen Fahndungen iſt es der Polizei nunmehr
gelungen, den Räuber, der den Ueberfall auf den Gaſtwirt in
Biebesheim unternommen hatte, den Former Karl Hermann,
in Roſenheim in Bayern feſtzunehmen. Hermann hatte ſich dort
in einem Goſthaus unter falſchem Namen eingemietet. Durch
verſchiedene Diebſtähle in dem Gaſthaus war Verdacht auf ihn
gefallen. Als Polizeibeamte ihn feſtnehmen wollten, machte er
einen Fluchtverſuch. Auf der Wache ſtellte es ſich dann heraus,
daß man es mit dem ſchon lange geſuchten Biebesheimer Räuber
zu tun hatte, auf deſſen Konto noch verſchiedene Diebſtähle an
anderen Orten Deutſchlands kommen.
W 3403
Wr
*
A
t
— Bruno Kaſtner, Carola Toelle und Heinz Klubertanz, die
beſtens bekannten Film= und Bühnenkünſtler, ſpielen heute
Samstag, ſowie Sonntag und Montag perſönlich im Rahmen des
Enſemble=Gaſtſpiels des Kleinen Theaters, Berlin, im Orpheum
die Hauptrollen des ausgezeichneten Bühnenwerkes in 3 Akten
„Treu — oder untreu” von Rudolf Eger (dem Bruder des
vor=
maligen Intendanten Dr. Eger). Das Werk fand in der
her=
vorragenden Rollenbeſetzung überall ſtärkſten Beifall und
aus=
verkaufte Häuſer. Es ſei nochmals beſonders darauf
hingewie=
ſen, daß das Gaſtſpiel nur 3 Tage währt. (Siehe Anzeige.)
Angler=Vereinigung 1932 Darmſtadt. Zwecks Anſchluß an
den Heſſiſchen Anglerbund und zur Wahrung der Intereſſen
ihrer Mitglieder hat ſich hier eine Angler=Vereinigung neu
ge=
gründet. Geſchäftsführer iſt H. Wieder, Mollerſtraße 8, I.
— Matthäuspaſſion von Heinrich Schütz. Am
Palmſonn=
tag, dem 20. März, abends um 20 Uhr, bringt der Kirchenchor
der Johannesgemeinde unter Leitung des Herrn
Kammermuſi=
kers Guſtav Adam in der Johanneskirche die Matthäuspaſſion
von Hch. Schütz zur Aufführung. Als Soliſten wirken mit: Herr
Johannes Biſchoff (Chriſtus). Herr Heinrich Landzettel
(Evangeliſt); in den kleineren Rollen Frau Aggthe Zeh, Herr
Emil Sulzmann, Herr Gruß und Herr Weich
Die
Orgel ſpielt Herr Niebergall. Der Eintritt iſt für
jeder=
mann frei.
— Die Hebammen ſollen billiger werden. Die
Verhandlun=
gen des Reichskommiſſars für Preisüberwachung mit den
wich=
tigſten Organiſationen der Hebammen haben zu folgender
Ver=
einbarung geführt: Die Hebammen werden die verminderte
Kaufkraft der Bevölkerung weiteſtgehend beückſichtigen;
beabſich=
tigt eine Hebamme, ausnahmsweiſe die Höchſtſätze der amtlichen
Gebührenordnung zu überſchreiten, ſo hat ſie vor Aufnahme ihrer
Tätigkeit die anderweitige Feſtſetzung der Gebühren ausdrücklich
zu vereinbaren. Von generellen Maßnahmen zur Senkung der
einzelnen Gebührenſätze hat der Reichskommiſſar mit Rückſicht
auf die großen Verſchiedenheiten der örtlichen Verhältniſſe
Ab=
ſtand genommen. Er hat jedoch die Länderregierungen um
Prü=
jung gebeten, ob und in welchem Umfange eine Senkung der
Sätze der Gebührenordnungen für Hebammen notwendig iſt. Di
Länderegierungen ſind ermächtigt worden, die erforderlichen
An=
ordnungen zu treffen.
Von den Friedhöfen. Wir machen unſere Leſer auf die
heutige Bekanntmachung der Bürgermeiſterei betreffend das
Ein=
ebnen von Reihengräbern auf dem Alten und Beſſunger Friedhof
aufmerkſam.
Briefkaſſen.
Jaeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsquittung beizufügen. Anongme Anſragen werden
nicht beantwertet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeſt.
Anonymus. In Ausnahmefällen vielleicht Entſcheidung erſt
nach Prüfung möglich. Warum anonym? Redaktionsgeheimnis
wird gewahrt
M. K.) Dſtdt. Hitler erhielt bei den 1930er Reichstagswahlen
18,3 Prozent, am 13. März 1932 30,08 Prozent der abgegebenen
Stimmen.
Aus dem Gerichtsſaal.
Aw. Ein ſechzi jähriger Weißbindermeiſten
aus Darmſtadt ſaß am Mittwoch vor dem
Bezirksſchöffen=
gericht, wegen gefährlicher Körperverletzung. Dem
Mann war abends in einer Wirtſchaft mit ſeinem Nachbar, einem
Schuhmachermeiſter, in Streit geraten. Die beiden diskutiertem
auf der Straße weiter, und plötzlich hieb der Weißbinder auff
den Schuhmacher ein und ging dann davon. Der Schuhmachen
ſtellte gleich darauf feſt, daß er gehörig blutete, und
entdeckte=
bei genauerem Unterſuchen, daß er drei Stichwunden in der Backe.
unterhalb des Ohres, und in der Bruſt hatte. Die Schlagader
war durchtrennt worden, ſo daß er einige Tage das Bett hütenn
mußte. Der Angeklagte behauptet heute, der Schuhmachermeiſterr
habe ihn auf dem Heimweg überfallen; er habe auch nicht
ge=
ſtochen, höchſtens könne er mit ſeiner Pfeife, die allerdings innem
ein ſehr ſpitzes Röhrchen hat, zugeſchlagen haben. Die Beweis= ergibt jedoch, daß er nicht überfallen wurde.
Zugute=
wird dem Angeklagten allerdings gehalten, daß er von dem
Schuhmacher gereizt wurde. Mildernde Umſtände glaubt das Ge= ihm aber nicht zubilligen zu können, da Meſſerſtechereien zuu
gefährlich ſeien, und es verurteilt ihn zu vier Monatem
Gefängnis.
Es iſt dann eine Verhandlung gegen den
ver=
antwortlichen Schriftleiter des „
Heſſenham=
mer” wegen Beleidigung. Im Mai vorigen Jahres
ers=
ſchien im „Heſſenhammer” ein Artikel, in dem ein Mainzer
Stadt=
verordneter angeblich beleidigt wurde, der dann auch nahezu dres
Monate ſpäter Strafantrag gegen den Schriftleiter des „
Heſſen=
hammer” und gegen den angeblichen Verfaſſer, einen jüngerem
Nationalſozialiſten aus Mainz, ſtellte. Die Staatsanwaltſchaftt
ging nun zunächſt gegen den letzteren vor, der jedoch die
Autor=
ſchaft beſtritt. Auch ein dafür benannter Zeuge wußte nichts.,
Erſt dann, es war mittlerweile Dezember geworden, ging mam
gegen den Schriftleiter vor, der ſofort den Einwand erhob, de
die Sache bereits verjährt ſei. Das Gericht kommt daraufhim
heute nach kurzer Beratung zu dem Urteil, daß die
Verjährungs=
friſt gegen den Angeklagten abgelaufen war, denn das Vorgehem
gegen den angeblichen Verfaſſer habe die Verjährung, wie dem
Staatsanwalt meinte, keineswegs unterbrochen. Das
Ver=
fahren wird deshalb eingeſtellt.
Am Donnerstag ſteht vor der Großen Strafkammer
Ferdinand Abt, der ehemalige Führer der Darmſtädterr
Nationalſozialiſten, wegen Beleidigung des Miniſters Leuſchner
Der Angeklogte hatte in einer Nationalſozialiſtiſchen
Verſamm=
lung am 17. Juli 1930 ſeine Parteigenoſſen darauf
aufmerkſam=
gemacht, nicht in eine in den nächſten Tagen ſtattfindende
ſozial=
demokratiſche Parteiverſammlung zu gehen, da Miniſter Leuſchner
den Befehl an die Schupo habe ergehen laſſen, daß ſie in dieſer
Verſammlung „ganz rigoros” gegen die Nationalſozialiſten
vor=
gehen ſollten. Herr Abt behauptete das auch in der erſten Vet= ſt
handlung vor dem Bezirksſchöffengericht, ſeinem Antrag auf
La=
dung weiterer Zeugen zur Erbringung des
Wahrheitsbeweiſes=
wird jedoch nicht ſtattgegeben. Der Angeklagte wurde wegen
ver=
leumderiſcher Beleidigung zu zwei Monaten Gefängnis
verur=
teilt. Die Große Strafkammer vertagte die erſte
Berufungsver=
handlung zwecks Ladung weiterer Zeugen und verurteilte den An= ſaß
geklagten in der zweiten Verhandlung am 25 Juni 1931.
alſ=
über ein Jahr ſpäter, nur wegen Beleidigung zu einer
Geldſtrafs=
nwär
von 500 RM. Der Angeklagte verfolgte daraufhin Reviſion=
In der Verhandlung im September 1931 hob das
Oberlandes=
gericht das augefochtene Urteil auf und wies die Sache zur
noch=
maligen Verhandlung an die Große Strafkammer zurück. In dem
Urteil ſagt es, es ſei das ja zwar eigentlich nicht ſeine Sache, aber
es ſchiene dem Gericht doch, als ob die Große Strafkammer de
Vorwurf der Leichtfertigkeit, den es dem Angeklagten
gemacht=
üllt. 2.
habe, nicht genügend geprüft habe. Zum fünften Male wird alſo ien
1sN
heute dieſe Sache verhandelt, und muß abermals vertagt werden—, ſeten ve
da der Verteidiger nach ſeinem Plädoyer noch einmal
Beweis=
anträge auf Ladung fünf oder ſechs weiterer Zeugen ſtellt, un
zwar des Miniſters Leuſchner perſönlich, des Polizeidirektorsz
Uſinger und von drei oder vier Offizieren der Schupo. Das Ge==
1
richt vertagt alſo die Verhandlung abermals, indem es
ausdrück=
lich darauf aufmerkſam macht, daß das Verſchulden der Ver=
Peſtork
tagung diesmal den Angeklagten treffe, der die Beweisanträge= hönring
ebenſogut oder beſſer vor der Verhandlung hätte ſtellen ſollen.
g. 86
Zum ſechſten Male wird alſo Verhandlung ſtattfinden in dieſer
*
Sache am 14. April d. J.
Echr
— In den Helia=Lichtſpielen läuft ab heute des großen
deut=
ſchen Regiſſeurs F.
W Murnau letzter und ſchönſter Film:=
„Tabu” die Geſchichte einer verbotenen Liebe aus dem Para== M4
dies der Südſee. In dieſem Film gibt es keine Stars ſondern die
Mitwirkenden ſind alles Eingeborene. Wie dieſe Menſchen ih
Leben ſpielen, ſo geben ſie ſich im Film. Der Film lief in
Berlin=
wöchenlang vor ausverkauften Häuſern.
ania, Be
— In den Palaſt=Lichtſpielen ſieht man nur noch heute Curtl
Bois und Dolly Haas in der muſikaliſchen Film=Groteske „Einu
ſteinreicher Mann”.
Film=Morgenfeter. Im Rahmen einer Film=Morgenfeier. J
UN
läuft in den Helia=Lichtſpielen am Sonntag vormituag 11.15 Uh.
der herrliche Kulturfilm „... den ſchickt er in die weite Welt— Hiler Stt
Schnei
(Die Wunder der Welt).
ſelgaſſe
Nese
nich.
— Skikurſus in der Silvretta. Wie wir erfahren, wird auf” ſenſtein 9t
der Tübinger Hütte der bekannte Skilehrer Lautſchner aus Innss
bruck den Kurſus leiten. Der Name des Läufer und die
ſiche=
ren Schneeverhältniſſe geben Gewähr für guten Erfolg.
Lokale Veranſtalkungen.
— Der Schleſier=Verein e. V. hält heute Samstagu
abend in der Aula des Realgymngſiums, Kirchſtraße 22, eine=
Gedenkfeier für die oberſchleſiſche Volksabſtimmung ab. in der:
Herr Rektor Grabinſki=Wiesbaden an Hand von Lichtbildern!
über den ſelbſterlebten Abſtimungskampf ſprechen wird. Der=
Vortrag dürfte nicht nur für alle Grenzlanddeutſchen ſonder!
auch für alle hieſigen Bürger größtes Intereſſe erwecken. Der=
Eintritt iſt frei.
L. Mä
* 9
Dund c.
Roßdt
Sülerin.
I. Ote
cie 94.
oK
ſecher
Ff.
ohn, A.
sſtr, 145
— Hotel und Reſtaurant zur Poſt am Hauptbahn=”
hof veranſtaltet heute Samstag und morgen Sonntag Geſell
R
ſchaftsabende mit Tanz. Die gemütlichen Abende im Hotel Poſt
ſeien freundlichſt in Erinnerung gebracht. (Siehe heutige An)
In dem bekannten
Speiſereſtaurant Bender.
konzertieren jeden
Speiſereſtaurant Bender, Eliſabethenſtr 2
Samstag und Sonntag die drei beliebten Künſtler. (Näheres
ſiehe Inſerat.)
Vereinskalender.
— Verein ehem. Heſſ
Leibdragoner 9
Darmſtadt. Sonntag, den 20. März, nachmittags 3.30 Uhl.
Generalverſammlung mit anſchließendem Lichtbildervortrag über
unſere Kriegsgräber.
Seuneliche
Darmſt
Reiektet
Tageskalender für Samstag, den 19. März 1932.
Lichtſpieltheater: Union=Theater: „Berge in Flämmen"
Weite
Helia=Lichtſpiele: „Tabu”; Palaſt=Lichtſpiele:=
Eune
Orpheum: Gaſtſpiel Bruno Kaſtner.
„Ein ſteinreicher Mann”
Café Ernſt=
Reſt. Bender, Eliſabethenſtr.: Künſtlerkonzert.
Ludwig: Geſellſchaftsabend. — Sportplatz=Café, am Böllenfalle
tor: Geſellſchaftsabend. — Hotel u. Reſt. zur Poſt: Geſellſchafts”
abend mit Tanz.
Konzerte: Rheingauer Weinſtube, Caſé=
fs Ganß=
Oper, Cafs Ernſt Ludwig, Schloßkeller, Perkeo,
Heagſonderfahrt nach Pfungſtadt,
mann, Alter Ratskeller.
Abfahrt 14 Uhr Brauerei=Beſichtigung. — Heſſ. Beamtenbant,
15 Uhr, im Reichshof: Ordentl. Hauptverſammlung.
Laden-
Preſs:
Mik.
komplAusrüstug
HERRENRAD
RM. 245:
NSU VERE
NIGTE FAHRZEUGWERKE A-G. NECKARSULM /WÜRTTEMBERG
Autorisierte Vertretung: Fahrzeug-Schneider, Mühlstraße 1.
DAMENRAD
RM. 260-
(ie
[ ← ][ ][ → ]Samstag, 19. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 79 — Seite 7
Mei.
Aus Heſſen.
P Eberſtadt, 18. März. Goethe=Feier der
Volks=
ſchule. Im Saale „Zum Bergſträßer Hof” (Peter) fand geſtern
achmittag anläßlich des 100. Todestages Goethes, für ſämtliche
schulklaſſen eine Goethe=Feier ſtatt, die am Abend bei
vollbeſetz=
em Hauſe für Erwachſene noch einmal wiederholt wurde. Die
beiden zur Entlaſſung kommenden Klaſſen Ia und Ib hatten für
dieſe Feier ein Programm aufgeſtellt und — ohne dabei geleitet
zu werden — durchgeführt, das dem Publikum einige intereſſante
lusſchnitte aus Goethes Leben und ſeinen Werken darbot. Mit
der Ouvertüre zu „Egmont”, den Goethe noch in Frankfurt
be=
gann, wurde die Feier eingeleitet. Lieſel Hill eröffnete ſodann
ſen Reigen der Sprecherinnen und Sprecher mit einer Anſprache:
Was wollen wir?” Elli Bauer erzählte „Aus Goethes
Ju=
nd‟, Schüler Karl Wenz über „Goethes Leben bis zur
Ab=
uſſung des „Götz von Berlichingen” und einiges über dieſen ſelbſt.
ſenny Kirſchner ſchilderte ſodann die arbeitsreiche Zeit
Goe=
ches in Weimar, ſeine Reiſe nach Italien, die Jahre, in denen
im engen Kreiſe ſtiller und einſamer um ihn wurde, und
ſchließlich ſeine letzten Tage bis zum 22. März 1832, an dem der
Gewaltige ruhig entſchlafend die Augen für immer ſchloß.
Zwi=
ſchendurch vernahmen wir einige der ſchönſten Dichtungen Goethes,
„Die Legende vom Hufeiſen”, vorgetragen von Gretel Kögel,
„Erlkönig”", vorgetragen von der Schülerin E. Frank, „
Mig=
gon”, geſungen von Marie Raſcher, die Lieder: „
Heidenrös=
ſein”. „Es fing ein Knab’ ein Vögelein”. „Da droben auf jenem
Berge . „Gefunden” und „Wanderers Nachtlied”, geſungen von
en Mädchen bzw. Knaben der beiden Schulklaſſen. In dem von
Schülerinnen der Klaſſe Ib geſpielten Theaterſtück: „Nicht
fürch=
en”, und der Gerichtsſzene in Heilbronn aus „Götz von Ber=
Run
berlunt
en
ichingen”, geſpielt von Schülern der Klaſſe la, fand die Feier ihre
Krönung. Begeiſterter Beifall des Publikums war der
wohlver=
iente Lohn für die Mühe und Arbeit der Mitwirkenden, die den
lbend zu einer ſchlichten, ſchönen Gedenkfeier, für den reichſten
denker Deutſchlands zu geſtalten wußten. Lehrer Lampert
ichtete zum Schluſſe an die Schüler und Schülerinnen, die nun
us der Schule entlaſſen werden und ins Leben hinaustreten,
er=
jahnende Worte und wünſchte ihnen für ihre weitere Laufbahn
dlück und Segen.
Eberſtadt, 18. März. Bierſteuer=Ortsſatzung.
der Gemeinderat hat bekanntlich beſchloſſen, die Steuerſätze der
hemeinde=Bierſteuer für das Rechnungsjahr 1932 in der Höhe
er ſeitherigen Sätze beſtehen zu laſſen. Der Entwurf einer
dies=
ſezüglichen Ort=ſatzung liegt vom Montag, den 21. März, ab eine
Voche lang zur Einſicht offen: Während dieſer Zeit können
Ein=
vendungen gegen die Satzung ſchriftlich und zu Protokoll
vor=
ebracht werden.
Nutzholz=Verſteigerung. Am
donnerstag, den 24. März 1932, vormittags, werden aus dem
eberſtädter Gemeindewald (Diſtrikt Kirchtanne) 36 Stück
Lang=
ſolz. Kiefer der Klaſſen 2b, 3a, 3b, 4a und 5, ſowie 885 Stück
fichte=Derbſtangen und Fichte=Reißſtangen öffentlich meiſtbietend
erſteigert. Zuſammenkunft der Steigerer auf der Seeheimer
ötraße an der Holkar. Nähere Auskunft erteilt Förſter Pfänder
Forſthaus Sommersgrund). Siehe Bekanntmachung in dieſer
ſeitung.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Am
Sonn=
g, den 20. März, verſieht den ärztlichen Sonntagsdienſt Dr. med.
haßner.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 18. März. Grippe=Epidemie.
ſegenwärtig wütet in hieſiger Gemeinde die „Grippe . Sie tritt
videmieartig auf. In ſehr vielen Häuſern liegen 3 bis 4. Kranke
ändig danieder. Glücklicherweiſe verläuft der Krankheitsprozeß
n den meiſten Fällen gutartig. — Obſt= und
Gartenbau=
terein. Ueberall in der Gemarkung ſieht man noch an den
bſtbäumen Raupenleimgürtel, obſchon keine Notwendigkeit mehr
vrliegt, dieſe an den Baumen zu belaſſen. Der Zweck iſt längſt
rfüllt. Die jetzt noch anhängenden Gürtel können eher noch
Scha=
en als Nutzen bringen, weil ſich an dem klebenden Leim auch
nſekten verfangen, die für den Obſtbau von Nutzen ſind.
Siraßenbericht
für die Woche vom 20. bis 26. März 1932.
Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.
Fernverkehrsſtraßen in Heſſen:
42 Darmſtadt—Mainz (Ortsdurchfahrt Groß=Gerau, Darmſtädter
Straße) vom 26. 11. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Jahnſtraße und Friedrichſtraße in Groß=Gerau.
45 Heldenbergen—Windecken wegen Einſturzgefahr der Nidder=
drücke bis auf weiteres für allen Verkehr geſperrt. Umleitung
für den Durchgangsverkehr: Friedberg, Vilbel, Bergen,
Main=
kur, Hanau; fur den Lokalverkehr: Eichen, Oſtheim, Windecken.
Hauptſtraßen in Heſſen:
Keine Sperren gemeldet.
Sonſtige Straßen in Heſſen:
Ortsdurchfahrt in Biebelsheim vom 11. 1. bis Ende März
geſperrt. Umleitung über Genſingen.
Provinzialſtraße „Poſtweg” Gemarkung Weinsheim, Kreis
Worms, am Sonntag, den 20. März ds. Js., geſperrt.
Dp. Zwingenberg, 18. März. Herr Gerichtswachtmeiſter Korb,
welcher ſeit einigen Jahren am hieſigen Amtsgericht tätig iſt, iſt
ab 1. April ds. Is. an das Amtsgericht Seligenſtadt, von welchem
er ſeinerzeit gekommen war, verſetzt.
Ca. Lorſch, 18. März. Tabakbau in 1932. Mit der
Aus=
ſaat des Samens wird nun bald begonnen werden. Bekanntlich
ann in dieſem Jahre nur der Tabak anbauen, der in den Jahren
1927, 1928 oder 1929 Tabak gewerbsmäßig angebaut hat, es ſei
denn, daß die Anbaufläche in dieſem Jahre ſeitens der Altpflanzer
geringer iſt, wie das zugeteilte Kontingent. In dieſem Falle
könnten Neupflanzer zugelaſſen werden. Für Lorſch iſt das
Er=
gebnis
ür 1929 zugrunde gelegt mit zirka 140 Morgen
Anbau=
fläche. Wer im laufenden Jahre wieder Tabak anbauen will,
muß dies innerhalb einer Woche auf der Bürgermeiſterei
an=
melden
Gernsheim, 18. März. Waſſerſtand des Rheins
am Pegel am 17. März — 0,98 Meter, am 18. März — 0,90 Meter.
Bad Wimpfen, 17. März. Unfall. Der hieſige
Einwoh=
ner Nuhn fuhr mit einem mit Holz beladenen Wagen auf der
Bab=
ſtädter Landſtraße. Ein Laſtauto wollte auf der engen Landſtraße
das Fuhrwerk überholen. Nuhn wurde vom Auto erfaßt und
er=
litt einen Schädelbruch und ſonſtige Verletzungen. In bewußtloſem
Zuſtande wurde er nach Hauſe gebracht. Die Schuldfrage iſt noch
nicht feſtgeſtellt.
n der Turnhalle fand eine
Ausſtel=
ungder gefertigten Arbeiten der Induſtrieſchule ſtatt. Die
Aus=
ſtellung erfreute ſich eines guten Beſuches. Die gezeigten Arbeiten
verdienten durchweg Lob und Anerkennung und machen den
Schü=
lern wie ihrer Lehrerin, Frl. Seitz, alle Ehre.
Rheinheſſen.
Ac Worms, 17. März. Abgang zur Fremdenlegion
verhütet. Der Fahndungspolizei gelang es, vorgeſtern einen
25jährigen Arbeiter aus Parchim hier feſtzuſtellen, der als
ver=
mißt und zur Fremdenlegion abgängig ausgeſchrieben war. —
Verkehrspoliziſt umgerannt. Ein Dreirad fuhr
vor=
geſtern die Kaiſer=Wilhelm=Straße entlang, als der
Verkehrspoli=
ſiſt am Bahnhof Haltezeichen gab. Der Lenker des Fahrzeugs
onnte das Dreirad nicht zum Stehen bringen, ſondern rannte den
Poliziſten an. Schaden entſtand durch den Unfall nicht. Die
Bremſen waren nicht in Ordnung.
2* gesenkt.
von 1 RM. auf 80 Pfg.
Qualſtät unverändert
Geſtorbene. Am 4. März: Schwindt, Franz, 80 J., Landwirt,
hönring 41: Wilkes, Mathilde, Minka, Julie, geb. Lichten=
Nachrichken des Skandesamts Darmſtadt.
rg. 86 I. Witwe des Kaufmanns, Nieder=Ramſtädter Str. 63.
3. März: Müller, Eliſabeth, geb. Bitſch, 47 J.. Ehefrau
Schreiners, Forſtmeiſterſtr. 3. Am 10. März: Menger, Eliſe
gb. Kühlmann, 79 J., Ehefrau des
Strafanſtaltsoberwacht=
ſeiſters i. R., Heinheimerſtr. 58; Magenheimer, Emma, geb.
ſaß, 67 J. Ehefrau des Zollſekretärs j. R., Kranichſteiner Str. 63,
ſcker, Mathilde, geb. Jonghaus, 87
Witwe des Geh.
Regie=
ungsrats in Ruhe, Heinrichſtr. 95; Bundſchuh, Joſefine, geb.
ung, 78 J.. Witwe des Schreiners; Gervinusſtr. 34. Am
Februar: Keicher, Margarethe, geb. Götz, 19 J., ledig,
Lud=
rgshöhſtraße 59. Am 11. März: Sturmfels, Sophie.
Anna,
aria, Bertha, geb. Rau, 88 J.. Witwe des Dekan,
Mathilden=
jaße 48; Coy, Franz, Zimmermann, 24 J., Reinheim, Kreis
ſeburg, hier, Hermannsſtr. 6: Spiro, Annemarie, geb. Pohl,
J., Ehefrau des Arztes, Dr., in Erzhauſen, hier,
Landgraf=
vorgs=Straße 100: Friedrich, Max, Glaſer, 19 J., ledig,
Ar=
hilger Straße 82. Am 14. Marz: Jakobi, Katharina, Eliſabethe,
Schneider, 66 J.. Ehefrau des Malers und Weißbinders,
ffelgaſſe 16. Am 13. März: Bernhard, Margarete, geb.
Blu=
henſtein, 84 J.. Witwe des Steueraufſehers i. R., Stiftsſtr. 46.
In 12. März: Jockel, Reinhard, Ludwig, 62 J., Schreiner,
Hoch=
aße 13. Am 13. März: Käßner, Berta, geb. Höhl, 44 J..
Ehe=
u des Waffenmeiſters a. D., Eſchollbrucker Straße 44; Petri,
ſhanna Frieda, geb. Lippert, 55 J., Ehefrau des
Oberpoſtſchaff=
s. Roßdörſer Straße 30. Am 14. März: Kreſſel, Wilhelmine,
Gülerin, 16 J., Alicenſtr. 6: Heinrichs, Georg, Auguſt. Theodor,
Tolf. Otto. Gey. Oberregierungsrat i. R., Dr., 67 J., Claudius=
Neg 15: Frahnert, Kurt, Ludwig, Chemigraph, 40 J.,
Bismark=
uße 74. Am 15. März: Dorſch, Wilhelm, Viehpfleger, 22 J.,
ig. Erbacher Str. 138. Am 16. März: Sommer Eliſabeth, ger
fferberth. 55 J., Witwe des Kellners, Kranichſteiner Str.
Lygandt, Karl, Johannes, Wilhelm, Kaufmann, 64 J..
Eber=
ſodt, Kr. Darmſtadt, hier, Grafenſtr. 9. Am 15. März:
Schnitt=
ihn, Anna, Octavia, Maria, Luiſe, geb. Steukenſchmidt,
Hein=
ſhsſtr. 145. Am 16. März: Müller, Philipp. Kaufmann. 52 J.,
rmſtadt. Ernſt=Ludwigs=Str 14: Brenner, Heinrich, Oberpoſt=
R., Darmſtadt, Stiftsſtr., 48. Am 17. März:
ſenrendant
hck, Friedrich, Geh. Hofrat. Prof. Dr.. Muſeumsdirektor i.
ſ., Darmſtadt. Jahnſtr. 106: Sturm. Auguſt. Anton, Eiſenbahn=
Verſekretär i, R., 62 J., Darmſtadt, Rhönring 101.
Kirchliche Nachrichken.
Evangeliſche Gemeinden.
Samstag (19. März).
Etiftskirche. Abends 8 Uhr: Paſſionsbetſtunde.
Sonntag Palmarum (20. März).
Allgemeiner Buß= und Bettag.
Kollekte in allen Kirchen für hilfsbedürftige evangel. Gemeinden in Heſſen.
ſtadtkirche. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Markusgemeinde. Pfarrer Vogel.
. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer F. Müller.
t (im Gemeindehaus, Kiesſtr. 17). Pfarrer Heß.
Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottest
5 Uhr: Predigtgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer Vogel. —
ds 8 Uhr: Geiſtliches Konzert des Kirchengeſangvereins der Stadtkirche. Eintritt frei.
ſtadtkapelle. Vorm. 8,30 Uhr: Morgenandacht. Dekan Zimmermann. — Vorm.
auptgottesdienſt. Pfarrer Heß. — Vorm. 11,15. Uhr: Kindergottesdienſt.
rer Voge
ſchloßkirche. Borm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler. — Vorm. 11,15 Uhr:
ergottesdienſt. Dekan Zimmermann. — Abends 6 Uhr: Feier des heiligen Abend=
Eu3 mit Einzelkelch. Dekan Zimmermann
fereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: Mittwoch, 23. März, abends
Paſſionsandacht. Pfarrer Lautenſchläger.
utshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Beringer, Heinheimer Straße 41.
ehon 24
ſemeindehaus (Kiesſtr. 17). Sonntag, 20. März, vorm. 11,30 Uhr: Chriſtenlehre
e Reformationsgemeinde (Weſt). Pfarrer Wagner. — Abends 8 Uhr: Jugendver=
Montag, 21. März, abends 8 Uhr:
ſamer Abend).
ung der Stadtgemeinde (geme
bund der Lukasgemeinde. — Dienstag, 22. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor
dtkirche. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde (ältere Abtlg.). — Mädchen=
—igung der Reformationsgemeinde (jüngere Abtlg.). — Mittwoch, 23. März nachm.
ends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle
Fungſchar der Stadtgemeinde.
Schloßkirche. — Jugendbund der Markusgemeinde (ält. Abtlg.). — Mädchenver=
Aung der Reformationsgemeinde (ältere Abtlg.).
alonenſtation für männliche Krankenpflege: Heidelberger Straße 21, Tel. 2883
iesſtr. 17; Vorderh., 1 Treppe. Sprech=
. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus,
ßer Samstags) von 5 bis 6 Uhr. Tel. 4584
envorm-von 10 bis 12 Uhr und nachm.
idfürſorge, Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe, Beratung in
Wohnungs=
genheiten, Eheberatung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und Gefangenenfürſorge. —
Sauskunftsſtelle (auch für Steuer= und Verſicherungsangelegenheiten.)
Vemeindeamt für Kirchenſteuerangelegenheiten: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17,
haus, Saal.3. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis 12 Uhr und nachm. von 3 bis 6 Uhr.
Muochs nur von 3—4,30 Uhr.) Tel. 2379
telle für das Kirchnotgeld: Gemeindehaus, Kiesſtr. 17, Hinterhaus, Zimmer 4.
B!Aige: Montag, Mittwoch und Donnerstag vorm. von 9 bis 12 Uhr,
„51): Rechtsauskunftsſtelle.
ha geliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stift
Rhſtunden vorm. von 10—1 Uhr. Fernſprecher 2288.
Martinskirche. (Kollekte für heſſiſche Diaſporagemeinden.) Vor
Uhr:
Chriſten=
ehre für die Martinsgemeinde Oſt im Martinsſti
Sfarrer Beringer.
Vorm. 8,30 Uhr:
hriſtenlehre für die Martinsgemeinde Weſti.
irche. Landeskirchenrat D.
z. —
form. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Landeskirchen=
rat D. Waitz. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. —
urm. 11,30 Uhr: Kinder
tesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer Köhler. — Abenbs 6 Uhr:
Bußtags=
gottesdienſt mit Abendmahlsfeier. Pfarrer Beringer. Anmeldung von 5,30 Uhr an in der
riſtei.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Dr. Berger.
Martinsgemeinde (Veranſtaltungen). Dienstag, 22. März, abends 8 Uhr, im
insſtift; Kirchenchor; im Gemeindehaus: Jugendvereinigun
M.
ohanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem
endinahl und
Nachm. 5 Uh
Vorbereitung .Pfarrer Marx
— Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Preditgottesdienſt mit heiligem Abendmahl. Pfarrer Goethe. — Abends 8 Uhr:
Auffüh=
rung der Matthäuspaſi
von Schütz durch den Kirchencho
Feranſtaltungen: Montag, 21. März, nachm. 4 Uhr: Helferſitzung für den
Süd=
bezirk; 4,30 Uhr: für den Nordbezir
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Junker. — Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt,
Pfarr=
aſſiſtent Junke
Veranſtaltungen: Samstag, 19. März, nachm. 3,30 Uhr: Spielfeier des
Kinder=
gartens Leſſingſchule im Paul=Gerhardt=Haus. (Eintritt 20 Pf
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier
s heiligen Abendmahls. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer Irle. —
11,30 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer Irle. Abends 8 Uhr:
gottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung von 7,30 Uhr an in
er Sakriſtei. Pfarrer Weiß.
r: Mädchenvereinigung.
Veranſtaltungen: Montag, 21. März, abends 8,
Dienstag, 22. März, abends 8,15 Uhr: Poſaunenchor.
Mittwoch, 23. März, abends
8,15 Uhr: Kirchenchor. — Samstag, 26. März, abends 7,30 Uhr: Singekrei
Pauluskirche. (Kollekte für die heſſiſche Diaſpora.) Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt.
en Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von
Pfarrer Rückert. Jeier des
— Abends 6 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer A. Müller. Feier
1,30 Uhr an in der Sakriſte
Forbereitung. Anmeldung von 5,30 Uhr an in der Sakriſtei
des heiligen Abendmahls mit
s 8 Uhr: Jugendvereinigung. —
Feranſtaltungen: Sonntag, 20. Märs,
Montag, 21. März, abends 8 Uhr: Jugendbund, — Abends 8 Uhr: Kirchenchor (
Haupt=
probe.) — Dienstag, 22. März, abends 8 Uhr: Kirchenchor.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck. — Vorm. 11,15
nntagsverein:
Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3 Uhr: 1. Paſſionsandacht. — E
chm. 4 bis 7 Uhr: Vereinsſtunden. — Montag, 21
Närz, nac
3 Uhr: 2. Paſſions=
Nittwoch, 23. März
andacht. — Dienstag, 22. März, nachm. 3 Uhr: 3. Paſſionsandac
nachm. 3 Uhr: 4. Paſſionsandacht, anſchließend Beichte für Gründonnerstag.
Gründonnerstag (24. März)
Stadtkirche. Nachm. 4,30 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt mit Einzelkelch. Pfarrer
Lautenſchläger
adtkapelle. Abends 6 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt. Pfarrer Heß
Martinskirche. Abends 8 Uhr: Gottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Pfarrer Beringer. Anmeldung von 7.30 Uhr an in der Sakriſtei
Johanneskirche. Abends 8 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt. Pfarrer Goethe.
Baul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie), Abends 8 Uhr:
Abendmahls=
gottesdienſt. Pfarraſſiſtent Funker
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Abenbs 7.30 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt.
Anmeldung von 7 Uhr an in der Sakriſtei. Pfarrer Irl
uskirche. Abends 6 Uhr: Einzelkelchabendmahl. Pfarrer A. Müller. Anmelbung
Uhr an in der Sakriſtei.
von
Stiftskirche. Nachm. 3 Uhr: 5. Paſſionsandacht, anſchließend Beichte für Karfreitag.
Abends 8 Uhr; Hauptgottesdienſt mit Abendmahlsfeier. Pfarrer Walbeck.
Karfreitag (25. März).
Stadtkirche. (Kollelte für die Kinderſchule der Lukasgemeinde.) Vorm. 10 Uhr:
(Kirchenchor).
Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer
Vo=
achm. 3 Uh
ormt. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt (im Gemeindehaus, Kiesſtr. 1
Abendmahlsgottesdienſt. Pfarrer F. Müller. — Abends 7 Uhr: Matthäus Paſſion von
J. S. Bach. (Muſikverein).
Stadtkapelle. Vorm. 9 Uhr: Chriſtenlehre für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß. —
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wagner. Kollekte für die Kinderſchule
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
immermann. Kollekte für die Kinderſchule
De
zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte: Nachm. 3 Uhr: 8. Paſſions=
9
nie
rer Lautenſchläger.
andacht. Pf
ten.) Vorm. 10 Uhr:
Martinskirche. (Kollekte für die Gemeindeſchweſterr
r. Berger. Anmeldut
hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfar
hm. 2 Uhr: Kindergottesdienſt für die
Martins=
von 9,15 Uhr an in der Sakriſtei. —
Nachm. 3,30 Uhr: Kirchenmuſikaliſche Paſſior
neinde Weſt. Pfarrer Dr. Berge
veranſtaltet von der Madrigalvereinigung unter Leitung von Profeſſor D. N
ſfe
Abends 8 Uhr: Karfreitagsgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer
Köhler. Anmeldung von 7,15 Uhr an in der Sakriſtei.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Karfreitagsgottesdienſt mit Abendmahlsfeier. Pfarrer
Köhler.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit heiligem Abendmahl und
Vorbereitung. Pfarrer Goethe. — Vorm. 11,30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Goethe.
bendmahlsgottesdienſt. Pfarrer Marx
Nachm. 5 Uhr
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
gottesdienſt mit anſchließender Feier des heiligen Abendmahls. Pfarraſſiſtent Junker,
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für den Kirchneubaufonds der
Petrus=
gemeinde.) Vorm. 8 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer Irle. — Vorm. 10 Uhr:
Haupt=
ottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der
Nachm. 2 Uhr: Kindergottesdienſt für beide Bezirke. Pfarrer
Sakriſtei. Pfarrer Weiß
Weiß. — Nachm. 5 Uhr: Liturgiſche Karfreitagsfeier unter Mitwirkung des Kirchenchors.
Pfarrer Irle
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert. Feier des heilige
Abendmahls mit Vorbereitung. Anmeldung von 9,30 Uhr an in der Sakriſtei. — Nachm.
5 Uhr: Geiſtliche Muſik.
Stiftskirche. Vorm: 10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Abendmahlsfeier, Pfarrer Hickel.
Kirchenkollekte für die Zuflucht. — Nachm. 3 Uhr: 6. Paſſionsandacht.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.— Vorm. 11 Uhr;
z
nach=
lachm. 3,30 Uhr: Bibelſtunde. Herr Bringmann. Mont
Eindergottesdienſt. —
Abend=
tag, nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde
* Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. —
Mittwoch, abends 8,30 Uhr: Gemiſchter Chor. —
8,30 Uhr: Blaukreuz=Bibelſtun
Donnerstag fällt die Bibelſtunde aus. — Karfreitag, nachm. 3,30 Uhr: Muſikaliſche
Paſ=
onsfeierſtunde. — Die Bibelſtunde in Beſſungen fällt aus. — Sastag, abends 8.15
Uhr: Poſaunenchor.
die wieder freigelegte Krypka in der evang. Kirche
in Worms=Hochheim.
EPH. Wenn auch von den Zeugen der alten reichen
Vergan=
genheit der ehemaligen Reichs= und Kaiſerſtadt Worms ſo vieles
verſchwunden iſt, vor allem damals als auf Befehl des
franzöſi=
ſchen Generals Mélac im Jahre 1689 Worms in Flammen
auf=
ging, ſo iſt doch noch viel wertvolles, altes Gut vorhanden. Und
dazu gehört nicht zuletzt die kleine Krypta in der evangeliſchen
Kirche in Worms=Hochheim, die jetzt wieder freigelegt worden iſt.
, wir können getroſt ſagen, ſie gehört mit zum Schönſten und
Weihevollſten, was Worms heute noch aufzuweiſen hat.
Die evangeliſche Kirche, in der die Krypta ſich befindet, ſtammt
aus dem 11. Jahrhundert, wohl aus derſelben Zeit, in der der
Wormſer Dom Biſchof Burkhardts entſtanden iſt. Aus dieſer alten
Zeit ſtammt auch noch die Krypta, die in ihrem Alter deutlich an
den charakteriſtiſchen Merkmalen romaniſchen Bauſtils
erkenn=
bar iſt.
Nachdem die Kirche im Jahre 1556 „reformiert” geworden
war, verfiel die Krypta allmählich der Verwahrloſung, und als
vor etwa 50 Jahren die Kirche einer Erneuerung unterzogen
wurde, wurde der Raum mit dem entſtandenen Bauſchutt
zuge=
worfen und dann zugemauert. Im vorigen Jahre ging man nun
daran, ſie wieder freizulegen, und als man jetzt die
Wiederher=
ſtellung betrieb — jedoch ohne am Bauwerk das geringſte zu
ändern oder zu bauen — da offenbarte ſich die Krypta als einen
Raum von wundervoller Schönheit. Jeder Beſucher iſt ergriffen
davon, jeder gerät in den Bann der weihevollen Stimmung, die
ſie beherrſcht. Zwar iſt es nur ein kleiner Raum, aber endlos
ſcheinen ſich die Bogen der 12 Niſchen und der 9 Kreuzgewölbe zu
dehnen, und man verliert ſich in myſtiſche Weiten. Von der Welt
geſchieden und fern ihrer Unruhe, konnte man ſich hier ſtiller
An=
dacht hingeben. Und ſo hat ſie auch heute wieder für ſtille
Andachts=
ſtunden Verwendung gefunden.
Oberbeſſen.
h. Gießen, 18. März. 100jähriges Jubiläum der
Rickerſchen Univerſitäts=Buchhandlung. Am 20.
März ſind 100 Jahre verfloſſen, ſeit Joſef Ricker hier ſeine
Buch=
handlung gründete. Nach ſeinem Tode übernahm ſie 1834 ſein
Bruder Anton, der ſie bis 1887 leitete. Unter den
hervorragen=
den Verlagswerken befanden ſich auch bedeutſame Bücher des
welt=
berühmten Gießener Chemikers Juſtus von Liebig. Unter dem
Beſitzer Reimer bezog die Buchhandlung einen prächtigen Neubau
in den ſchönen Anlagen. Am 1. Januar 1894 ging ſie an den
heu=
tigen Beſitzer Alfred Töpelmann über. Es begann jetzt ein neues
Aufblühen der Buchhandlung, beſonders widmete ſich der Beſitzer
den Werken auf dem Gebiete der wiſſenſchaftlichen Theologie und
deren Grenzgebieten. Von 1912 ab erſcheint die großangelegte
Ausgabe der „Miſchna‟
Seit 1925 erſcheinen theologiſche
For=
ſchungen unter dem Titel „Aus der Welt der Religion” Alfred
Töpelmann wurde 1900 zum großherzöglich heſſiſchen Univerſitats=
Buchhändler ernannt. 1905 trennte ſich die Univerſitäts=
Buch=
handlung unter Legler von dem Verlag, den A. Töpelmann
be=
hielt. Am 2. März 1923 wurde A. Töpelmann, dem
verſtändnis=
vollen Förderer der Wiſſenſchaften, dem bewährten Freund der
Landesuniverſität, der Ehrendokter der Philoſophiſchen Fakultät
verliehen.
Schlitz, 17. März. Im Steinbruch
verunglück=
ſind zwei Arbeiter aus dem nahen Bernshauſen. Die beiden
woll=
ten an einer ſteilen Wand Steine losbrechen. Plötzlich löſte ſich
eine größere Menge Steine und Erde und riß die Arbeiter etwa
bis 5 Meter mit in die Tiefe. Der 19 Jahre alte K. Bachmann
erlitt ſchwere innere Verletzungen und Quetſchungen und mußte
ins Krankenhaus befördert werden. Sein Arbeitskollege trug
nur leichte Hautabſchürfungen davon.
Jugendbund für (
ihlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr:
Bibelbeſprech=
ſtund
achm. 4,45 Uhr: Bibelbeſprechſtunde für junge Mädcher
de für junge Mä
3 8,30 U
Weißkreuzſtunde für junge Mädchen. — Montag, abends 8,30 Uh
Geſchäftsſtunde. — Dienstag, abends 8,30 Uhr: Freundesk
reis für junge Mädcher
Baſtel=Abend. —— Mittwoch, nachm
hr: E. C.=Jungſchar und Kinderbund. — Abends
,30 Uhr: Freundeskreis für junge Männer: Spielabend.
eimabende für ortsfremde junge A
jdchen: Freundinnenheim, Sandſtr. 24. Jede
tag, abends 8,15 bis 10 Uhr: Zuſammenkunft. — Jeden zweiter
ib vierten
voni
ſch
im Monat (23.: 10 Pf. mitbringen!): Nähen unb Zuſchneiden.
P
Donners=
7. März Back= und Bratkurs im Gaswerk. — Gründonnerstag:
Abendgottes=
o,
die
onnerstag, 31. März: Probe
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexank
rſtr. 22, Infante
aſerne, Ho
Abends 8,30 Uhr: Eltern= und
vis 6 Uhr: Jungvolkſtun
links.) Sonntag, nach
Familienabend mit Lichtbildervor
von Herrn Miſſionar K. Michel: „Aus dem chi
ſiſchen Volksleben und der Religior
— Dienstag, abends 8 Uhr: Jungvolkgruppenabend
„Wenn das Fernweh erwacht” iſt das Thema der Stunde. — Mittwoch, abends 8,30 1I
Bibelſtunde der Hauptabteilung. — Donnerstag, abends, 8,30 Uhr: Heimabend.
Karfreitag: Gemeinſamer Kirchgang. — Jungſchar (Jungen bis 14 Jahre): Mittwoc
nachm. 4,30 Uhr: Pflichtverſammlung. — Dienstag, nachm. 5 bis 6 Uhr, Tatkunde.
Die Ehriſtengemeinſchaft. Im Saal der Stäot. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethen=
aße. Sonntag, 20. Mä
10 Uhr: Menſchenweihehandlung n
Feis...
Kinderſonntagshandlun
Gründonne
g. 24. März, 20,15 u.
I. Aufführung
des Paſſionsſpiels aus dem bahr. Wald.
Charfreitag, 25. März, 10 Uhr:
Menſchen=
ihehandlung mi
tesdient „Grab und Tot
jedigt, 17.30 Uhr: Offentl. Predigt
raf
farrer Hans K
ze 2
— Im Raum, Alexanderſt
ontag, 21.
11
R
(r
Menſchenweihehandl
t=
ienstag, 22. März, 11 Uhr: Menſchenweiheh
ing.
woch, 23. März, 7,45 Uh
Menſchenweihehandlung. Gründonnerstag, 24. März, 10.30
Uhr: Menſchenweihehandlung.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtr. 9. Sonnte
vorm. 10 Uhr: Predigt; 11 Uhr:
sſchule; 8 Uhr: Predigt.
Son
Montag, abends 8,15 Uhr: Jugendverein (Probe).
D
tag, abends 8,15 Uhr: Singſtund
Methodiſten=Gemeinde (Evang. Freikirche), Wendelſtadtſtr. 38. Sonntag, 20. Mürz,
Vormittags 11 Uhr: (
ntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt. Prediger E. Bültge.
Larfreitag, abends 8 Uhr
Predigt. Predie
E. Bültge, Anſchließend an die Predigt
findet die Feier des Heiligen Abendmahles ſtatt.
Gemeinde
gläubi=
etaufter Chriſten (Baptiſten, Mauerſtr, 17. Sonntag, den
) . März, vormittag
Uhr
redigt. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abend=
8.15 Uhr:
Evangeliſationsverſammlung.
Mittwoch, abds. 8.15 Uhr Bibelſtunde
Karfreitag,
vorm. 10 Uhr Predigt und Feier des heil. Abendmahls. Prediger Hähnel.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt, Mollerſtraße 40. Sonntag, 20. März, vorm
1,30 Uhr: Andacht. Prediger Kruſ
„FVuhr Sonntagsſchule. Nachm. 3,30 Uhr:
endbundſtunde. Aber
Evangeliumsverkündigung. — Dienstag, abends
hr: Bibelſtunde. (Prediger Kruſt). — Freitag, 25. März, vorm. 9,30 Uhr:
Char=
freitagsandacht. Prediger Kruſt.
Chriſtlich=wiſſenſchaftliche Vereinigung, (Christian Science Socjety) in Darmſtadt,
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeben Sonntag, vorm. 10 Uhr u
jeden Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Thema am 20. März: Materie, Goldener Text: Pfalm
46:11
Lutheriſcher Gottesdienſt (ſelbſt. ev. luth. Kirche) im „Feierabend”, Stiftsſtr, 51.
Sonntag, 20. März, um 10 Uhr: Gottesdienſt mit Abendmahlsfeier. (Beichte 9,30 Uhr.)
Pfarrer Müller, Erba
Aovents=Gemeinde, Waldſtr. 18. Sonntag, 20 Uhr: Ofſentlicher Vortrag. — Freitag,
20 Uhr: Karfreitagsandacht (Lichtbilder). — Samstag, vormittags: Gottesdienſt. —
Oſterſonntag, 14 Uhr: Trauung. — 20 Uhr: Offentlicher Vortrag
jie Heilsariee, Schulzengaſſe 3.
zonntag vormitt. 10 Uhr und abends 8 Uhr
Heiligungsverſammlung.
lontag und Donnerstag 8 Uhr
Pfadfinder=
übung. — Dienstag 8 Uhr: Mitgliederverſammlung. — Mittwoch 8 Uhr:
Heiligungs=
ſammlung.
Uhr: Heimbund. — Freitag 8 Uhr: Heiligr
Donnerst
verſamm
— Kinderverſammlungen: Sonntag vorm. 11 Uhr und nachm. 6 Uhr
und Mittwochs 4 Uhr.
Auswärtige Gemeinden.
Schloßkapelle Kranichſtein. 10 Uhr Pfarrer Beringer, Darmſtadt.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. Vorm. 9,45 Uhr: Hauptgottesdienſt. Feier des
Buß= u
debr. 12, 28. 29. Lieber: 21
ttage
37, 195. Anſchließend
5
R
bend
r: EJG, Gemeindehaus. —
Kinde
Montag: 8 Uhr:
Näh=
hirs. — Dienstag, 5,30 Uhr: Kirchenſteuerſprechſtunde, Gemeindehaus. 8 Uhr: EJG,
Abendmahlsvorbereitung, Gemeindehaus. — Mittwoch, 8 Uhr: Kirchencho=
Grün=
donnerstag, 8Uhr: Feier des Heiligen Abendmahls. — Karfreitag, vorm. 9,45 Uhr
Hauptgottesdienſt, unter Mitwirkung des Kirchenchores. Predigt: 1. Sam. 12,22.
Lieder: 71,63. — Anſchließend Feier des Heiligen Abendmahles.
Prov. Pflegeauſtalt. Sonntag, nachm. 1,30 Uhr: Gottesdienſt. Lieder: 226, 221. —
Grür
nerstag: Nachm. 2 Uhr: Austeilung des Heiligen Abendmahles an den Kranken=
Karſreitag: Nachm. 1,30 Uhr: Abendmahlsgottesdienſt. Lieder 63, 204, 210.
bette
fwangeliſche Gemeinde Traiſu. Sonntag, 20. März: Bußtag. 10 Uhr: Gottesdienſt.
Kollekte. 11 Uhr: Kinde
zdienſt der Gr. 13 Uhr: Kindergottesdienſt der Kl. 20 Uhr:
gott
Zweiter Predigtgottesdi
Karfreitag, 10 Uhr: Gottesdienſt mit Beichte und hl.
Abendmahls. 20 Uhr: Hl. Abendmahl.
Evangeliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, 20. März, Landes=Buß= und
Beitag: Vormittags 10 Uhr: Hauvtgottesdineſt. Kollekte. Nachmittags 2 Uhr:
ttes-
dienſt in Waſchenbach. Abends 8 Uhr: Paſſionsandacht. Mon
Mitt=
irchenchor.
woch: Kirchenchor. Karfreitag: Vormittags 9,30 Uhr: Feſtgottesdienſt. Mitwirkung des
Kirchenchors. Kollekte. Im Anſchluß an den Gottesdienſt Feier des heil. Abendmahls.
Abends 8 Uhr: Liturgiſche Karfreitagsfeier. Mitwirkende: Frau Diplom=Ing. Schrof
Sopran), Herr Rektor Körner (Orgel) und die Herren /Wilh. Luckhanpt und- Ludw.
Re
Violine
Evangeliſche Kirche Ober=Ramſtadt. Sonntag, 20. März (Bußtag): 10 Uhr:
Gottes=
dienſ
ſe Feier
kte. 11 Uhr: Kindergottesdienſt. 8 Uhr: Paſſionsandacht. Liturgi
Ro
mit Lia
Diens=
rn. — Montag 6 Uhr: Bubenjungſchar. 8,30 Uhr
genduere
ag, 6 bis 7 Uhr: Bücherausgabe. — 8,30 Uhr: Bibelſtunde. — Mittwoch, 5 Uhr:
Mädchen=
jungſchar. 8,30 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag (Gründonnerstag), 8 Uhr: Abendmahl.
Karfreitag, 9,30 Uhr
Gottesdienſt, Follekte. Anſchließend Feier des heiligen Abendmahls.
8 Uhr: Paſſionsandach=
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Kollekte für hilfsbedürftige Gemeinden des
Lan=
des. Sonntag, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt
6. Paſſionsgottesdienſt. Montag:
bends 3 Uhr
Nachm. 2 Uhr: Jungſchar Bube
Mittwoch: Poſaunenchor.
Jung=
ſangverein
Dien
erei
rauenv
Kire
1
erstag, abends 8 Uhr: 7. Paſſionsandacht mit Feier des hl.
mäd=
erein. Gründo
bendmahles. — Karfreitag, vorm.10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Feier deshl. Abendmahls
ends 8 Uhr: Liturgiſcher Gottesdienſt. unter Mitwirkung des Jungmädchenvereins
Feier des hl.
dmahls.
Seite 8 — Nr. 79
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 19. März 1932
OUM
Die glückliche Geburt
eines Sohnes zeigen an
Sigrid Roellenbleck
geb. Mueller
Ewald Roellenbleck
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17. März 1932.
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Darmſtadt,
20. März 1932.
Friedr. Ebertpl. 16
früher Straßburg i. E.
Todes=Anzeige.
Heute verſchied plötzlich und unerwartet nach
2tägigem Krankenlager mein lieber, herzensguter
Mann, unſer Vater, Schwiegervatrr, Großvater,
Bruder und Schwager
Ludwig Abel
Geſchäftsführer i. R.
im 74. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eliſabeth Abel, geb. Zlig.
Darmſtadt, den 17. März 1932. Düſſeldorf.
Friedrich Ebertplatz 2.
Die Einäſcherung findet am Montag, 21. März,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
die den Körper von ſchädlichen Schlacken
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Räder
Nach kurzer, ſchwerer Krankheit verſchied plötzlich infolge feiner
Kriegsverletzung mein herzensguter Mann, unſer innigſtgeliebter,
einziger Sohn, Enkel, Schwiegerſohn, Schwager und Neffe
im 34. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Elſe Klipſtein, geb. Bechenhaub
Förſter i. R Wilh. Klipſtein, Klein=Umſtadt,
rüher Lißberg, Oberheſſen
Max Becher, Ww.
Bürgermeiſter Beckenhaub und Familie.
Klein=Umſtadt, Beltershain, den 17. März 1932.
Die Beerdigung findet Sonntag, den 20. März, nachmittags
3 Uhr, vom Trauerhauſe in Klein=Umſtadt aus ſtatt.
(429=
Todes=Anzeige.
Am 17. März entſchlief ſanft nach kurzem Leiden unſere liebe Mutter,
Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter, Schwägerin, Tante und
Großtante
grau Märie Deadach 4uwe
geb. Glenz
im 73. Lebensjahre.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Dr.=Ing. Franz Weckbach.
Darmſtadt, den 18. März 1932.
(4325
Darmſtraße 26.
Die Beerdigung findet Montag, den 21. März um 2½ Uhr nachmittags
auf dem alten Friedhof ſtatt.
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Samstag, 19. März 1932
für Erwachſene
auf den hieſigen Friedhöfen.
A. Frledhof an der Meder=Ramſtädterſtraße.
Für die Reihengräber der Abteilung // Rotelett, frisch u. ges. 0.80
IIIK, auf welcher in der Zeit vom
31. Januar 1911 bis zum 26. März 1912
Erwachſene und über 10 Jahre alte Kinder/M IaRippenspeer, mild . . 1.20
Heerdigt wurden, iſt die Ruhezeit abge=/M Dörrdeisch, mager Pfd. 1.00
raufen. Sie ſollen eingeebnet werden.
B. Frledhof an der Klappacher=Straße. A Reines Schweineschmalz 0.66
Die Reihengräber der Abteilung C
auf welcher in der Zeit vom 24. April
1900 bis 3. April 1912 Erwachſene und
ſollen wegen Ablaufs der Ruhezeit
eben=
falls eingeebnet werden.
20 Jahre erhalten bleiben.
Anträge auf Erhaltung ſind bis
ſpäteſtens 15. Mai d. Js. bei dem
Fried=
hofsamt, Marktplatz 8 (Rathaus) zu
ſtellen.
Bis zu dieſem Zeitpunkt ſind auch
etwaige Anträge auf anderweite
Ver=
wendung der Grabzeichen auf nicht
an=
gekauften Gräbern zu ſtellen, andernſalls
dreſe Grabzeichen in das Eigentum der
Stadt übergehen und entfernt werden.
Darmſtadt, den 18. März 1932.
Neueinirag un das Handelstegiuer
Abteilung B am 16 März 1932: Firma:
Atmos=Vergaſer=Aktiengeſellſchaft.
Sitz: Ober=Ramſtadt. — Gegenſtand
des Unternehmens: Die Herſtellung und
der Vertrieb von Vergaſein und anderen
Erzeugn ſſen der Metallbearbeitung. —
Die Geſellſchaft iſt zum Abſchluß aller Oeoenlditt
Beſchäfte befugt, welche mit dem
ange=
ſeichsmark. — Vorſtand: Jovs, Heint,/ für die Zeit vom 1. April bis 30 Sept.
ingenieur in Ober=Ramſtadt. — Der geben werden,
eſtgeſtellt und am 24. Oitober 1931 ge= mittel und Bedarfsgegenſtände (
Kolonial=
in Vorſtandsmitglied in Gemeinſchaſt der Angebotsabgabe anzuerkennenden
nit einem Prokuriſten. —
emacht:
ſurch den Aufſichtsrat.
Der Aufſichtsrat kann für Mitglieder
eit oder Behinderung aus der Zahl der einzureichen,
Ritglieder des Aufſichtsrates
Stellver=
teter nach Maßgabe des 8 248 des Darmſtadt, den 18. März 1932.
fandelsgeſetzbuchs beſtellen.
Das Grundkapital iſt eingeteilt in 250
uf den Inhaber lautende Aktien zu je
100.— Reichsmark. Die Ausgabe der
Atien erfolgt zu pari. Die Ausgabe von
Atien zu einem höheren Betrage als dem
ſennbetrage iſt zuläſſig.
Die ſtautariſchen und geſetzlichen
Be=
unntmachungen der Geſellſchaft erfolgen
hter der Firma der Geſellſchaft durch
un Deutſchen Reichsanzeiger.
Die ordentliche Generalverſammlung
ſpätesſtens im März eines jeden
ähres durch den Vorſtand zu berufen.
Arßerordentliche Generalverſammlungen
nd von dem Vorſtande oder dem
Auf=
ſhtsrat, in den in 8 12 des
Geſellſchafts=
mtrags bezeichneten Fällen einzuberufen
Le Berufung der Generalverſammlung
golgt mittelſt Bekanntmachung im
Deut=
ſten Reichsanzeiger. Die Bekanntmachung
Mmindeſtens zwei Wochen vor dem Tage
dr Generalverſammlung zu geſchehen.
Die Gründer der Geſellſchaft, die
ſämt=
ſche Aktien übernommen haben ſind:
holdinggeſellſchaft für Automobilwerte
A.=G., Davos;
2kaufmann Leo Betzen, Davos:
3kaufmann SiegmundWeil=Heinsheimer
Zürich;
4iechtsanwalt Dr. Hans Zoller, Zürich;
1)r. med. Jean Louis Burckhardt, Davos;
kau mann Joos Heintz, Davos.
Die Holdinggeſellſchaft für
Automobil=
mrte Aktiengeſellſchaſt in Davos bringt
ie Geſellſchaft folgende Sachwerte ein
Die Lizenz auf Herſtellung und
Ver=
ſib des zum deutſchen Reichs=Patent
cemeldeten „Atmos=Vergaſers” für de
mfzeit der Patente in den Ländern
Yutſchland, Schweiz und Oeſterreich.
M mit der Ausübung des Lizenzrechtes
ubundenen Verpflichtungen gehen auf
WGeſellſchaft über. Dieſe tritt in das
Aomwen zwiſchen der Holdingsgeſell=
Aft für Automobilwerte A. G. in Davos
ſtrſeits und dem Phanar=Truſt in
Waz andererſeits ein. Das eingebrachte
Heizrecht wird auf 150 00.— Reichs=
Ak bewertet. In dieſer Höhe wird
Ne Einlage auf die von der Holdings=
NAſchaft für Automobilwerte A. G. in
o8 übernommenen Aktien angerechnet.
den erſten Aufſichtsrat bilden folgende
bſonen:
leo Betzen, Kaufmann in Davos;
beheimerat von Becker in Darmſtadt;
iegmundWeil=Heinsheimer,Kaufmann
Zürich;
Liechtsanwalt Dr. Hans Zoller in Zürich;
r. med. Jean Louis Burckhardt in
avos.
lon den mit der Anmeldung der Ge=
Achaft eingereichten Schriftſtücken, ins=
Andere von dem Prüfungsgericht des
andes des Aufſichtsrates und der Seit ca. 40 J. beſt.!
Eiſoren kann bei dem Gericht, vor Kol.= u. Feink.=Ge=
M Prüfungsbericht der Reviſoren, auch ſchäft iſt krankh.=h.
der Induſtrie= und Handelskamwer in ſanderw. z. verm. 3.
Zmſtadt, Einſicht genommen werden. Uebern, ſind einige
1000 ℳ erford. Off.
armſtadt, den 17. März 1932.
u. Z. 69 Geſchſt. (*
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Nr. 79 — Seite 9
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Krakauer ¼ Pfd, 0.23
Hansm. Leber- u.
Blutwurst ¼ Pfd. 0.15
Aufschnitt in all. Preislacen
Zu
Soter
tber10 Jahre alte Kinder beerdigtwurden Mugholz=Berſteigerung.
Donnerstag, den 24. März 1932, vormittags 10 Uhr
Nach § 20a der Friedhofsordnung beginnend, werden aus dem Eberſtädter=Gemeindewald, Diſtrikt
lnnen dieſe Grabſtätten gegen Zahlung /Kirchtanne Abtg. 3a, 3b, 2, 14. 15, 9b und 7 die
nachver=
einer Gebühr von 20.— RM. auf weitere zeichneten Holzſortimente meiſtbietend verſteigert:
2 Stück Langholz Kiefer, Klaſſe 2b — 1,05 im
20
3a — 12,68
7.
3b — 6.97
*
*
8.
*
4a — 5,84 „
5 — 0.88
TV.
— 1,60
V. „ 3,25 „
VI. „ 156 „
VII.
—0,78
Zuſammenkunft der Steigerer auf der Seeheimer Straße
an der Holkar. Nähere Auskunft erteilt Herr Förſter Pfänder
Bürgermeiſterei. (St. 4324 Forſthaus Sommersgrund).
(4340
Eberſtadt, den 18. März 1932.
Heſſ. Bürgermeiſterei Eberſtadt/Bergſtraße.
Der Bürgermeiſter:
Dr. Uecker.
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80 „ Reisſtangen
250 „
260 „
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das Stadtkrankenhaus und die
ſang ſtehen. — Grundkapital: 250000.— ſtädtiſchen Wohlfahrtsanſtalten pp.
kaufmann in Davos, Ernſt Decker, / 1932, ſoll im Wege der Verdingung ver=
— Die Art und
beſellſchaftsvertrag iſt am 27 Jun/ 1931 die Mengen der einzelnen
Nahrungs=
indert. — Der Vorſtand der Geſellſchaſt waren, Fleiſch= und Wurſtwaren, Brot
eſteht aus mindeſtens zwei Perſonen, und Backwaren, Fiſche, Käſe, Butter und
die Vertretung der Geſellſchaft und die Eier) ſind aus dem bei den genannten
Zeichnung der Firma erfolgen entwede: Dienſtſtellen erhältlichen Angebotsformu
urch zwei Vorſtandsmitgliederoder durch lar erſichtlich. Dort ſind auch die bei
(4284 Leferungsbedingungen einzuſehen. Die
Als nicht eingetragen wird bekannt= Angebote, getrennt von den Muſtern,
ſind bis zum 24. März ds. Js, vor=
Die Beſtellung des Vorſtandes erfolgt muttags 10 Uhr in verſchloſſenem
Brief=
umſchlag und mit entſprechender
Auf=
es Vorſtandes im Falle ihrer Abweſen= ſchriſt verſehen, bei dem
Stadtkranken=
haus bezw. Wohlfahrts= und Jugendamt
(4341
Bürgermeiſterei.
Neuerbaut. 2½ſtöck.
Haus, je 3 Zim. u.
Manſ.=Zim., die
Hälfte der Belaſtg.
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des Neuwertes zu
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Theol. Literaturblatt, 1931.
ſiellender Band. Verdienſivolles Werk.
Das Buch iſt Zeugnis eines ungewöhnlich reichen Lebens.
Die Literatur, 1931, März.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10 — Nr. 79
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Samstag, 19. März 1932
Hier werden die großen Weimarer Goethe=Gedenkfeiern ſtaktfinden.
Durc die Lunte ocne Otager und Propellee:
Blick auf die neu erbaute Stadthalle in Weimar.
die für die Goethe=Feierlichkeiten errichtet wurde und 2500 Perſonen Platz bietet. In dieſer Halle
finden die großen Weimarer Gedenkfeiern am 21. und 22. März ſtatt.
Drei amerikaniſche Sportler auf einem Toboggan=„Waſſerſchlitten”,
der von einem Sprungbrett aus ſtartet und von einem Motorboot in raſender Fahrt
vorwärts=
gezogen wird. Dieſe Fahrt im 60=Kilometer=Tempo zwiſchen Waſſer und Himmel iſt der neueſt
Sport unter der lachenden Sonne von Florida.
Heiuf aitd Ausland.
die Goekhe=Gedenkfeiem.
Brüning und Groener als Vertreter der Reichs=
Regierung.
Weimar. Wie nunmehr feſtſteht, wird die
Reichsregierung bei den Goethe=Fejerlichkeiten in
Weimar, die vom 20. bis 28. März ſtattfinden,
durch Reichskanzler Dr. Brüning und
Reichs=
miniſter Groener vertreten ſein. Weiter ſind
Staatsſekretär, Meißner, als Vertreter des
Reichspräſidenten von Hindenburg, und
Staats=
ſekretär Dr. Pünder angemeldet. Den Reichstag
wird Präſident Löbe vertreten. Die deutſchen
Länder werden zum größten Teil durch ihre
Miniſterpräſidenten vertreten ſein. So u. a
Sachſen, Württemberg, Heſſen und Braunſchweig,
während der bayeriſche Miniſterpräſident einen
führenden Miniſterialbeamten mit ſeiner
Ver=
kretung beauftragt hat. Für Preußen wird
Kul=
tusminiſter Grimme erſcheinen. Der Reichsrat
wird durch eine ſtattliche Reihe Ländergeſandten
und Bevollmächtigter beim Reichsrat vertreten
ſein. Ebenſo werden die Kirchenbehörden
Ver=
treter entſenden. Angeſagt ſind weiter die
Rek=
toren der Univerſitäten Berlin, Leipzig,
Frank=
furt und Jena, ſowie außerdem Vertreter des
Bühnenvereins und der Genoſſenſchaft, die
Gene=
ralintendanten, von Berlin, Dresden, München
und Bochum. Für die Städte Berlin und Leipzig
werden die Oberbürgermeiſter erſcheinen. Ferner
haben ſich ſchon angeſagt die Dichter Caroſſa,
Binding, Böries von Münchhauſen, Schaffner,
Lilienfein und Helene Böhlau.
Ein Haus auf Reiſen.
Wiesbaden. Der Beſitzer eines
Wochen=
endhauſes im Taunus, ein Wiesbadener Bürger,
war gezwungen, den Standort ſeines ziemlich
geräumigen Wochenendhauſes zu wechſeln. Er
ließ das Haus heben, auf Rollen bringen und
eine Zugmaſchine kommen. Dann ſetzte der
Transport nach amerikaniſchem Muſter ein. Die
Inneneinrichtung des Hauſes verblieb an ihrem
Platz. Sogar der Schornſtein rauchte, als das
Haus über die Aecker „gewalzt” kam.
Die „Königin von Paris”
beſucht den Präſidenken von Frankreich
Zwei Oberwachtmeiſter wurden hier von einem früheren Strafgefangenen
niedergeſchoſſen.
Sklarek=Prozeß.
Das Gut Plauer Hof bei Plaue a. d. Havel, das ausſchließlich von Strafgefangenen bewirtſchaftet wird.
Auf dem Gut Plauer Hof, eine Arbeitsſtelle der Brandenburger Strafanſtalt, wurden zwei
Ober=
wachtmeiſter von einem früheren Strafgefangenen niedergeſchoſſen, der nach der furchtbaren Tat
ſich ſelbſt durch einen Revolverſchuß tötete.
Das Kaffeeſervice im Main.
Wertvoller Fund eines Aſchaffenburger Fiſchers.
Aſchaffenburg. Ein hieſiger Fiſcher
barg beim Fiſchen auf dem offenen Main einen
koſtbaren Fund. Er fiſchte ein ſchwarzes Etui
aus dem Waſſer, das 43 Zentimeter lang, 30
Zentimeter breit und 18 Zentimeter hoch iſt.
Dieſes Etui, das kurz zuvor ins Waſſer
gewor=
fen ſein muß — es war kaum durchnäßt —
mit rotem Plüſch ausgeſchlagen und enthält ein
ſilber=vergoldetes Kaffeeſervice. Die Taſſen
ha=
ben Elfenbeingriffe, und die Kanne und
Zucker=
doſe ſind je mit einer Krone geſchmückt. Die
12 Kaffeelöffel tragen als Monogramm ein
M und je eine Krone. Nach
Sachverſtändigen=
gutachten repräſentiert dieſes Service, das einer
längſt vergangenen Zeit angehören muß, einen
hohen Wert, ſchon deshalb, weil es offenſichtlich
ein koſtbares Familienerbſtück darſtellt. Ob das
Etui mit ſeinem Inhalt durch Diebe entwendet
und dann in den Main geworfen wurde oder aus
welchem Grunde es ſonſt in das Waſſer geriet,
ſteht noch nicht feſt.
Dr. Hermann Meyer †.
Die Pariſer Schönheitskönigin 1932,
Mlle. Duquesne,
verläßt mit ihren „Hofdamen” das Palais
Elnſee, wo ſie der Präſident Doumer empfangen
hatte. Auch das republikaniſche Frankreich hat
alſo ſeine Königinnen, die ſelbſt der geſtrenge
Herr Staatspräſident anerkennt.
Leipzig. Im Alter von 61 Jahren iſt
geſtern nach längerem ſchweren Leiden der Chef
des Bibliographiſchen Inſtituts in Leipzig. Dr
Hermann Meyer, geſtorben. Dr. Hermann
Meyer hatte mehrere bedeutungsvolle
Expedi=
tionen unternommen, hauptſächlich nach
Süd=
amerika, und auch aus eigenen Mitteln die
deutſche Kolonie Neuwürttemberg gegründet.
Seine Verdienſte um das Auslandsdeutſchtum
wurden mit der Verleihung des Deutſchen Rings
vor zwei Jahren anerkannt.
Das Großfeuer in Stettin gelöſcht.
Stettin. Das Großfeuer auf dem Grund=
ſtück der Stettiner Dapolin=Niederlage konnte
am Donnerstag abend gelöſcht werden.
Insge=
ſamt 1000 Fäſſer Schmieröl fielen den
Flam=
men zum Opfer. Große Dienſte leiſtete der
Feuer=
wehr ein Löſchboot, mit deſſen Hilfe allein
zwanzig Schlauchleitungen gelegt werden
konn=
ten. Der Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt.
Die verwechſelte Flaſche.
Koblenz. Ein hieſiger Einwohner wurde
in ſeiner Wohnung bewußtlos aufgefunden. Er
war ſtark angetrunken nach Hauſe gekommen und
hat wahrſcheinlich eine Flaſche mit Gift mit einer
anderen Flaſche vertauſcht. Ein ſofort
hinzuge=
rufener Arzt nahm Wiederbelebungsverſuche
vor, die auch Erfolg hatten.
Vor dem öfterreichiſchen
Die Gondel der Stratoſphären=Flieger,
die bereits zur Hälfte montiert iſt.
Der von den beiden Oeſterreichern Graf Theodor
Zichy und Ingenieur Hans von Braun ſeit
län=
gerer Zeit beabſichtigte Stratoſphärenflug ſoll
nun Mitte April ſtattfinden. Die
Stratoſphären=
gondel ſteht bereits faſt fertig montiert in einer
kleinen Werkſtätte in Ottikring bei Wien. Sie
hat nicht die glatte Kugelform der Piccardſchen
Gondel, ſondern iſt als mächtiges Prisma aus
1½ Millimeter ſtarkem Duralaluminium=Blech
gebaut.
Marga von Etzdorff ſpricht aus Bangkok
mit Profeſſor Junkers in Deſſau.
Berlin. Am Freitag vormittag fand ein
längeres telephoniſches Geſpräch zwiſchen
Bang=
kok und Deſſau ſtatt. Marga von Etzdorff nahm
Gelegenheit, Prof. Junkers anzurufen, um ihm
mitzuteilen, welch großes Aufſehen das von ihr
benutzte Junkers=Junior=Flugzeug in Bangkok
erregt habe. Prof. Junkers gab der Freude
Aus=
druck, daß die perſönliche Fühlungnahme der
Fliegerin in den verſchiedenſten Ländern zu
einer wirklichen gegenſeitigen Verſtändigung
beitrage,
Berlin. Als erſter Zeuge der Freitagven
handlung des Sklarekprozeſſes wird der Reviſch
Obermagiſtrat Brandes vernommen, der im Sex
tember 1929 den Sklarekfall letzten Endes au
deckte. Am 17. September habe er vom
Magiſ=
rat den Auftrag erhalten, eine außerordentlickh,
Reviſion der Girokaſſe I vorzunehmen. Er ſei
e=
ſchüttert geweſen über die Höhe des Sklarekkre
dits und habe Direktor Schmidt ſchwere Bedenke
geäußert. Am folgenden Tage brachte Schmit.
ein Schreiben der Firma Sklarek des Inhalts.
daß alle Beträge, die die Bezirksämter gezah.!
haben, reſtlos an die Stadtbank abgeführt ſinn
Ihm ſei aufgefallen, daß das angebliche Schre
ben der Sklareks nicht geknickt war und alſo nick
durch einen Brief an die Direktoren gelangt ſei
konnte.
Als die Prozeßbeteiligten nach vorn an de
Richtertiſch treten, um das Schreiben anzuſehen.
ſpricht Leo Sklarek auf den Zeuge ein. De=
Vorſitzende weiſt ihn außerordentlich erregt zu.
rück: Es iſt eine Frechheit von Ihnen, Leo Sklc
rek, ſobald die Ausſicht verdeckt wird, mit Zeuge
zu ſprechen. Wenn das ſo weitergeht, laſſe ia
Sie während der Vernehmung des Zeugen
ab=
führen.
Der Zeuge ſchildert dann, wie er vom Be
zirksamt Spandau aus feſtſtellte, daß die bevon
ſchußten Rechnungen der Sklareks fingiert ſei
mußten. Als Fälſcher ſeien ſelbſtverſtändlich nm
die Sklareks in Betracht gekommen. Einer der
Stadtbankdirektoren ſagte zu mir, ſo
bekunde=
der Zeuge weiter, ich ſollte an meine Famili
denken. Ich ſollte mich nicht unglücklich machen
Die Sklareks würden gegen mich eine Schader
erſatzklage anſtrengen. Welcher der drei Dire
toren es war, wiſſe er nicht.
Mord aus Eiferſucht.
Berlin. Im Treppenflur eines Hauſes in
Nordoſten wurde geſtern nachmittag der
Reich=
bahnbeamte Hatwig erſchoſſen aufgefunden. A2
Täter kommt vermutlich der Liebhaber ſeins
Frau, Lolies, in Frage.
Spielverbot für ausländiſche Schauſpieler
in den Vereinigten Staaten. ...
Waſhignton. Präſident Hoover hat
ſ=
eben ein Geſetz unterzeichnet, wonach auslär
diſche Schauſpieler auf amerikaniſchen Bühne=”
nicht mehr auftreten dürfen. Ausnahmen dü
fen lediglich bei Bühnenkräften von internatis
nalem Ruf zugelaſſen werden. Durch dieſe Maß
nahme werden die ausländiſchen Schauſpiele
den allgemeinen
Einwanderungsbeſtimmunge=
unterworfen.
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R9
Dnch in e
Rneß Sta
ſes durch
entonden
belle mit
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Ming=Stt
eit auf de
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Beuant aut
60. Geburkskag von Karin Michgelis
Karin Michaelis,
die berühmte däniſche Schriftſtellerin, feiert a.
20. März ihren 60. Geburtstag. Faſt alle Romaß
und Erzählungen von Karin Michaelis beſche
tigen ſich mit ſozialen Problemen, vor aue
aus dem Gebiet der Ehe und Frauenfrage. 4
bekannteſten wurde ihr umſtrittenes Buch „e
gefährliche Alter‟. Daneben ſind zu nenſe
„Hohes Spiel”. „Das Buch der Liebe‟.
Weiber von Weinsberg” und „Die ſiee
Schweſtern”.
Samstag, 19. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 79 — Seite 11
Palästung.
Von Erna Pinner.
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Selten erſchien mir ein Land ſo kontraſtreich in ſeiner
Land=
chaft wie Palaſtina: Die üppigen Ebenen bei Jaffa ſind eben
moch voller Orangenhaine, und eine flammende Erde leuchtet
unter den wie lackiert grünen Blättern. Bei Jericho jedoch
chon ſenkt ſich das Land plötzlich viertauſend Meter unter den
Meeresſpiegel.
Durch ein Gebirge roſaner, nackter. Felsmulden geht es da
Hinab zu den abgebrannten Ufern des Toten Meeres.
Hingegen zieht wieder ein herrlicher Strand ſeine weit
aus=
adenden Kurven am Golf von Haifa, und hohe Palmen ſtehen
va magiſch gegen das ſüdliche blaue Meer Ueber der Stadt
jegt dunkel träumeriſch der Berg Karmel mit ſeinen
ſchwarz=
grünen Kiefern.
Nachts ſehe ich von dort oben aus die Lichter von Hatfa
wie einen Bienenſchwarm über dem Meer ſtehen. Sie gehen
anmittelbar in die tiefſtehenden orientaliſchen Sterne über.
Tief ins Land hinein führen dann plötzlich wieder
Euca=
hptus=Alleen zum See Genezareth. Man hat ſie in dieſer
Nalaria=Zone angepflanzt, weil ihre phantaſtiſch raſch
wachſen=
den Wurzeln das Waſſer wie einen Schwamm aus den tiefen
Sümpfen ziehen. Geſpenſtige Hitze lagert über den ſchwarzen
Baſaltufern des algengrünen Genezareth=See, der ſubtropiſche
Fiſche, die die Eier und ihre Jungen im Mund tragen, nicht
(18 einziges Geheimnis enthält.
Nachts kichern die Schakale über dieſen ausgebrannten
Steppen, hier ſtehen auch die Reſte einer ſchönen, römiſchen
Synagoge, die Ruinen von Kapernaum. Ueberall aber in der
Landſchaft ſind die Farbflecke der Beduinenzelte verſtreut. Sie
ſind ſchwarz wie das Fell der Ziegen, aus denen ſie gewebt
werden. Die weißen Schafe ſind hennarot am Kopf und Rücken
argetuſcht. In den ſchattenloſen Oeden ſtehen ſie kreisförmig.
die Köpfe in der Mitte zuſammengeſteckt, um ſich ſo gegenſeitig
Schatten zu geben und wirken ſeltſam graziös mit ihren
delika=
en roſa Tätowierungen in dieſer Wüſte.
In Samaria hauſen die Beduinen in gewölbten
Lehm=
hiigeln, die, einer neben dem anderen, ein Bienenhaus=Dorf
belden, welches von einer Lehmmauer umgeben iſt. Tiere und
Menſchen ſchlafen zuſammen. Ein winziges Loch bildet den
Ein=
gang, in den ſie kriechen müſſen. Und ſie kriechen, wie ich mich
oft überzeugte, ohne gegenſeitige Ranggefühle und Zeremonien
hinein.
Paläſtina iſt im Bereich der Ideen nicht weniger konſtraſtreich
als in ſeiner durch Widerſprüche bezaubernden Natur. Es iſt
das Land der großen bibliſchen und mythiſchen Ereigniſſe, das
Land der Juden und des Kreuzfahrertums. Aber auch des
Iflams.
Es iſt klar, daß hier die Probleme ſich überall ſchneiden. Wie
ſollte es auch anders ſein in einer Gegend, wo am Anfang der
Ebene Jesreel die älteſte mohammedaniſche Moſchee Paläſtinas
teht, dicht vor der erſten kommuniſtiſchen Anſiedlung der Juden,
ind wo ich in der Landſchaft, in der nach frommer
Ueberliefe=
ung Johannes der Täufer mindeſtens dreimal begraben liegt,
nachts von ungefähr die grotesken Hochzeitszeremonien eines
Beduf=
nnſtammes, fah mit Bauchtanz und Schwerttanz und einer
rotiſchen Wildheit von entzückender Offenheit.
Die Berge, die Ebenen, die Oelbäume und die Seen
Palä=
tinas liegen in einer Wolke von Myſtik. In der freien Natur
ſtoßen allerdings die Gegenſätze nicht ſo feſt aufeinander, wie in
feruſalem ſelbſt. Dort ruft bei Sonnenuntergang der Muezzin
om Minaretturm zum Gebet, und dicht daneben ſpäziert auf
em Dach der Grabeskirche der abeſſiniſche Mönch zur Andacht
uf und ab. Sie könnten ſich die Hände reichen, ſo eng iſt die
Spanne zwiſchen den Türmen. Jeden Abend erwartete ich dieſes
reignis der Begrüßung, aber es kam nie dazu.
Die Grabeskirche iſt eine Gruft, um die ſich ein Labyrinth
or Höhlen, Gängen, Altären und immer wieder neuen Kapellen
ind Treppen windet. Die alte Patina der Steinwände ſchimmert
Licht von hundert Kerzen und ſilbernen Lampen. Die
ehr=
bürdige Stätte iſt leider ſehr widerlich verwaltet. Die einzelnen
bekten der koptiſchen, armeniſchen, griechiſch=katholiſchen,
abeſſi=
ſiſchen und ſyriſchen Mönche ſtreiten ſich dauernd um den Beſitz
er Kirche. Eine Zeitlang mußte dieſe, da keine Einigung
zu=
ande kam, von einem engliſchen Juden verwaltet werden.
Es befteht in der Kirche jetzt eine hübſch kaufmänniſche
Auf=
ilung mit numerierten Eingängen, die zu den einzelnen
könchsſekten führt. An einem frühen Morgen erlebte ich gerade,
die der Mönch, der „Abteilung 3” verwaltete, mit dem vierten
tönch in Streit kam, weil „drei” über die Grenze ſeiner Kapelle
nweg Staub gekehrt hatte, der dem „vier” gehörte. Nachdem ich
eſes durch die gekreuzten Beſenſtile ſehr kriegeriſche Schauſpiel
ſerſtanden, kam ich durch eine kleine Felshöhe gebeugt zu der
apelle mit dem Grabe Chriſti. Es gehört den griechiſch=
katho=
ſchen Prieſtern. Der wachhabende Mönch kaſſierte ein
Zwei=
chilling=Stuck für Verweilen am Grabe von mir ein, das er
ſort auf der Grabesſtätte prüfend aufhüpfen ließ.
Dieſe ordinäre Komödie ſetzt ſich bei der reichen, Diamanten
und Orden beſäten Madonna fort, für deren Beſichtigung, die
mit Beſprengung von Roſenwaſſer verbunden iſt, ein Schilling.
liquidiert wurde. Leute, die laut und deutlich als Deutſche
er=
kennbar waren, machte der Mönch noch dazu beſonders auf das
Eiſerne Kreuz, welches die Madonna trägt, aufmerkſam.
Bethlehem iſt heute einer der reichen Orte in Paläſtina. Es
liegt auf einem Hügel von Oliven= und Weingärten. Ueber ſeinen
Ebenen und Mulden ſah ich zum erſten Mal den glänzenden
Spiegel des Toten Meeres. Die Kirche Bethlehems iſt eine
Baſilika wie die Kirchen Ravennas. Leider ſind die Moſaiken
zerſtört. Hier herrſchen dieſelben Zuſtände wie in der
Grabes=
kirche. Der Raum iſt aufgeteilt an einzelne Sekten. Der Teppich,
der vor dem armeniſchen Altar liegt, iſt an der Ecke ſchräg
ab=
geſchnitten, damit der koptiſche Mönch von der Kapelle nebenan
ihn nicht betritt, wenn er zu ſeiner Wandkapelle geht.
Ich atmete erſt auf, als ich in dem kleinen Gärtchen von
Gethſemane unter greiſenhaften Oelbäumen ſtand und über die
kleinen, mit Blumenbeeten geſchmückten Wege über das
Kidron=
tal hinüber zu dem goldenen Tor in der Mauer Jeruſalems ſah.
Hier zog Chriſtus ein. Bei untergehender Sonne ſteht mit
ſchwarzen Zypreſſen die Silhouette von Zion wundervoll vor
dem ſchönen Himmel Paläſtinas. Die immer magiſche und
er=
regend ſüße Stadt trägt ja als Krone die ſmaragdene Kuppel
der Omar=Moſchee, vielleicht der deliziöſeſte Bau, den der Orient
hervorgebracht und wahrhaft bis zur Vollendung ſchön
ge=
macht hat.
Von dem ſo geſcheiten und begabten Volke Iſrael gibt es
keine Tempelbauten, ja faſt überhaupt nichts Architektoniſches
mehr aus der bibliſchen Zeit. Es iſt merkwürdig, aber die
Juden haben keine Kunſtdokumente in Paläſtina hinterlaſſen.
Vermutlich haben ſie auch keine gehabt und ebenſo
wahrſchein=
lich hat es einen ausgeſprochen iſraelitiſchen Stil nie gegeben.
Man glaubt mancherorts, daß dies auf die bibliſchen Geſetze
zurückzuführen iſt, die eine plaſtiſch nationale Entfaltung aus
religiöſen Dogmen unterſagte. Wahrſcheinlich hat den Juden
aber der große Architekturſinn gefehlt, oder ſie verachteten ihn,
weil er bei den von ihnen ſo gehaßten Aegyptern eine ſo
herr=
liche Rolle ſpielte.
Die berühmte Klagemauer kann man jedenfalls nicht als
jüdiſche Architektur betrachten. Sie iſt wirklich nur ein Stück
Mauer. Aber man kann an ihr die Nuancen deſſen ſtudieren,
was es an orthodoxem Judentum heute noch gibt. Man glaubt
ſich zeitweiſe im Mittelalter.
Es gibt in Paläſtina nämlich heute mindeſtens ſo viel
ver=
ſchiedene Sorten Juden wie es Mönchsorden gibt. An der
Klage=
mauer, wo ſich nur das Proletariat einfindet, ſtechen vor allem
die ſpanioliſchen Juden im Fez, dunkelhäutig und ſchwarz
her=
vor. Die polniſchen jüdiſchen Knaben ſind dagegen mädchenhaft
zart, weiß und roſa und tragen zu beiden Seiten an den
Schläfen lange blonde Locken. Die Aſhckenaſim ſind große
Män=
ner im geſtreiften Seidenkaftan und langem Plüſchmantel, auf
dem Kopf eine Pelzmütze, die die Form eines Wagenrades hat.
Der farbige Glanz ihrer Erſcheinung hat ganz den Flair
Rem=
brandtſcher Geſtalten. Dann gibt es noch ſyriſche, galiziſche,
deutſche, ungariſche, buchariſche und perſiſche Juden. Sie tragen
alle die Tracht ihres Landes.
Die Zeremonien an der Klagemauer beſtehen in einem
zwigen Beten, das ſich beim Zeigen der Torarolle zur Ekſtaſe
ſteigert. Die Frauen ſitzen auf den für den Orient beinahe zur
Lebensbedingung gewordenen leeren Shell=Kannen. Bei einem
übermäßig langen Aufenthalt, den ſie nebenbei zur Beſprechung
wichtiger Tagesereigniſſe benutzen, werden ſie oft vom Aufſeher
verjagt, um anderen Platz zu machen.
„I had no Chance in Jeruſalem” verſicherte mir einige
Monate ſpäter ein für den Zionismus intereſſierter Engländer
aum Lido. Er war im Januar in Paläſtina und hatte ſolches
Glatteis, daß kein einziger Jude ſich an die Klagemauer wagte.
Wenn auch die Szenen bei der Entfaltung der Tora nur mit
den beſten Maſſenſzenen Reinhardts verglichen werden können,
ſo liegt auf dieſer ekſtatiſchen Theatralik doch ein rührender
Schimmer von der fanatiſchen Kraft des mitielalterlichen
Juden=
tums. Was hier vorgeht, iſt wirklich Mittelalter.
Die Leute der Klagemauer haben mit den Zioniſten gar
nichts zu tun. Die Zioniſten ſind die aktive Kraft der jüdiſchen
Bewegung in Paläſtina. Ihr Ziel iſt, Paläſtina mit Juden zu
bevölkern, um, ſei es als Minorität, ſei es als Majorität, die
Macht zu bekommen.
Dem ſteht entgegen, daß die arabiſche Bevölkerung weit
zahl=
reicher iſt als die jüdiſche und, daß das Land unter engliſchem
Mandat ſteht. Man hat ſich deshalb vorderhand mit aller
Energie auf die reine Bodenkultur geworfen. Innerhalb dieſer
Beſtrebungen gibt es wiederum, je nach dem politiſchen und
agrariſchen Programm, das die Anſiedler vertreten, die wildeſten
Abzweigungen.
Ich häbe ſehr biele der jüdiſchen Siedlungen beſucht. Man
fährt im Auto über Jaffa nach „Richon de Zion” eine mit
Roth=
ſchildſchem Kapital 1882 gegründete Kellerei, die nach Bordeaux
zu den größten Keltereien gehört. Sie hat fünfzehnhundert
Ein=
wohner. Bei Tellaviv liegt die älteſte und umfangreichſte
An=
ſiedlung „Petach Tikwah” von Jerufalemer Juden gegründet,
die ſich bereits wie eine kleine wohlhabende Villenkolonie
prä=
ſentiert und mit 6000 Menſchen auf dem Prinzip des
Eigen=
beſitzes ſteht. Das ſind ſehr reiche hochkapitaliſtiſche
Aeußerun=
gen des Zionismus.
Das für den Europäer intereſſanteſte Problem iſt aber, was
man die „Kwuzah” nennt, eine Anſiedlungsgemeinſchaft auf
kommuniſtiſcher Grundlage. Ich habe mir beſonders genau „En
Charod” angeſehen. Die Fahrt im Auto von Jeruſalem geht
über Samaria. En Charod iſt die größte Kwuzah. Sie wird
ſinanziert, wie alle Siedlungen, vom zioniſtiſchen Komitee, das
in allen Ländern einen Fonds ſammelt, mit dem beſonders in
der Ebene Jesreel Ländereien aufgekauft werden, die dann als
unveräußerliches Eigentum einer ſolchen Kommune zur
Ver=
fügung geſtellt werden.
Die Siedlung En Charod umfaßt mit Kindern mehr als
vierhundert Menſchen. Um zu einer wirtſchaftlichen Autokratie
zu gelangen, enthält die Siedlung Schuſter, Schneider, Tiſchler,
Schloſſer uſw. Die Kinder werden, von den Eltern getrennt,
ge=
meinſam in einem Gebäude erzogen, damit die Eltern ungeſtört
ihrer Arbeit nachgehen können. In einem Haus ſind die
Säug=
linge, in einem zweiten die Kinder von 3—4 Jahren, in einem
dritten die Schulkinder. Dieſe ſind alles aber nur Holzbaracken.
In ihrer freien Zeit beſuchen die Eltern die Kinder. Jeder
arbei=
tet und der Ertrag geht in die Kommune.
Merkwürdig berührt es einen, dieſe Köpfe mit den
Horn=
brillen und den Denkerſtirnen und die Frauen im Bubikopf, bei
der Landarbeit zu ſehen. Kleider ſind übrigens ebenfalls
All=
gemeingut.
Die Kinder lernen nur hebräiſch, was auch die
Umgangs=
ſprache iſt und ſpäter mit ſechzehn Jahren engliſch. Das
Haupt=
entrum im Lehrplan aber iſt die Ratur. Die Kinder lernen ſo
früh wie möglich die Namen der Vögel, der Eidechſen, der
In=
ſekten, der Blumen und Pflanzen. Man will a tout prix aus
dem Ghetto heraus und eine Agrarierraſſe züchten. Die Leute,
die ich in En Charod traf, ſind nette und viel liebenswürdigere
Menſchen, als das ſtreng Programmatiſche der Sache vielleicht
ſagt. Aber ſie ſind alle auch etwas hochmütig. Sie wiſſen und
zeigen, daß ſie Märtyrer einer neuen Epoche ihrer Geſchichte
ſind. Dieſe Haltung hat einen merkwürdigen Zauber.
Man ſieht jedenfalls, wenn man dieſes ganze Kaleidoſkop
zioniſtiſcher Anſiedlungen im ganzen betrachtet, daß es von den
Rothſchildchen Kellereien bis zu den Bauernkolonien von
Daghania alle ſozialen, politiſchen Formen gibt, die als Problem
die Welt bewegen. Das macht im ſozialen Sinn das heutige
Paläſtina ungemein intereſſant.
Dieſer Zauber verfolgte mich, als ich wegfuhr bis Nazareth,
wo am Brunnen der Maria die Frauen von heute ihr Waſſer in
alten Benzinkannen, aber mit der bibliſchen Geſte des
Teſta=
mentes auf dem ſchönen Kopf balancieren.
Hier in dieſem Lande iſt trotz der quälenden Ideen alles
beim alten. Die Brunnen, die Herden, die Menſchen ſind die
gleichen wie vor zweitauſend Jahren. Und genau wie
irgend=
einer der im Sand ſpielenden Beduinenjungen, hat am Brunnen
von Nazareth Chriſtus einſt geſpielt. Dieſe Idee iſt vielleicht die
geheimnisvollſte, die einem in dieſem überraſchenden Lande
über=
allen kann.
Hinter Nazareth liegt auch die Siedlung der chriſtlichen
deutſchen Templerſekte, die ebenfalls für ihr Ideal ſich hier
ſeinerzeit anſiedelte. Ich glaubte mich plötzlich in der deutſchen
Heimat. Es gibt Wälder, ja es wird wirklich württembergiſch
geſprochen. Die deutſche Jugend verprügelt ſich beim Fußball auf
einer Wieſe, während mir der Lehrer von einem nächtlichen
Beduineneinfall erzählt. Kräftige Worte wie Schafskopf
durch=
dringen die bibliſche Sphäre. Mit einem Wort: Es wird
gemütlich
Am Strand von Haifa aber ſtehen die Palmen, die die
Kreuz=
fahrer ſchon lockten und hier liegt noch Akko, die koloſſale
Kreuz=
zugsſtadt der Geſchichte, an einem Strand, der die Riviera an
Naturſchönheit zehnfach übertrifft.
Paläſtina iſt ein ſehr kleines Land, es wird, da es für alle
Religionen ein heiliges Land iſt, immer auf allen Landkarten
größer eingezeichnet, als es iſt. Es iſt ſo groß wie Thüringen,
und man kann im Auto an einem Tag ein paarmal durch es
hindurchfahren. Aber wo in der Welt ſind ſo viele Kontraſte
auf ſo kleinem Raum? In den Ideen, in der Landſchaft, in der
Architektur und in den Menſchen? Ich weiß es nicht.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantwortſich für Polltik und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; für Fenilſeion, Relch und
Ausland und Heſſiſe
ſe Nachrichten: Max Streeſe; für
Sport: Karl Böhmann
für den Handel:
C H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette;
für den Inſeratentell und geſchäftliche Mitteilungen: Willy Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rüchſendung n ich t Übernemmen.
Die heutige Nummer hat 16 Geiten.
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die weit verzweigten Intereſſen, die den ſo
tra=
giſch geendeten ſchwediſchen Finanzmann Jvar
Kreuger mit den Wirtſchaftsgebieten der ganzen
Welt verbanden. Im Mittelpunkt dieſes
unge=
heuren Konzern=Gebäudes, deſſen Träger die
Firma Kreuger & Toll in Stockholm war,
ſtan=
den die Zündholz=Intereſſen. Nicht weniger als
in 14 Staaten hatten ſich Kreugers Firmen
gegen Hergabe großer Kredite an die
betreffen=
den Staaten das Monopol für die
Zündholz=
herſtellung geſichert. Darüber hinaus aber
um=
ſpannten Kreugers Intereſſen Bergwerke und
Kugellager=Fabriken, Banken und Eiſenbahnen,
Telefon=Fabriken und ſowohl in Berlin wie in
Stockholm einen rieſigen Grundbeſitz.
Interenzen 4MetaDlindusttie
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FRANKREICH
GRIECHEMLANG
ESTLAN0
POLEN
„UGOSLAWIEN
PERU
FCUADOR
UNGARN
DEUTSCHLAND
LETTLAND
DANZ/G
RUMAMIEN
SAN DOMINGO
GUATEMALA
Zeideriehr.
Der geſtrige Berliner Börſenverkehr zeigte zu Beginn recht
widerſtandsfähige Haltung. Das Geſchäft war allerdings auf ein
Minimum beſchränkt, und ſelbſt in den Standardwerten waren die
Umſätze äußerſt klein. Der Hauptgrund für dieſe
Lähmungserſchei=
nungen dürfte wohl der ſein, daß die Kreugerkriſe an den
Welt=
börſen doch noch nicht ſo ganz überwunden iſt, wie der Verlauf der
vorgeſtrigen Stockholmer und auch der Baſeler Börſe bewies, und
daß eine ziemlich ſtarke Unſicherheit hinſichtlich der Weiterentwick
lung dieſer Dinge beſteht. Zweifellos herrſcht in der ganzen Welt
der gute Wille vor, eine Beſſerung der Weltwirtſchaftslage
herbei=
zuführen. Aber noch ſcheint der Weg nicht gefunden. Trotz aller
Maßnahmen ſchreitet auch in Amerika die Beſſerung nicht voran,
und es bleibt abzuwarten, ob es in London gelingt, mit der
an=
gefangenen Zinsverbilligungspolitik, die Wirtſchaft zu beleben.
So konnte geſtern auch der feſtere New Yorker Borſenſchluß keine
nachhaltige Wirkung ausüben, zumal der neue Kreditbedarf der
Landesbank der Rheinprovinz etwas verſtimmte. Sonſt lagen
Momente beſonderer Natur aber kaum vor. Nachdem ſich ſchon
vorgeſtern abend gegen die Höchſtkurſe kleine Abſchwächungen
ge=
zeigt hatten, eröffneten die Hauptmärkte etwa auf dieſer
ermäßig=
ten Baſis. Etwas lebhafter ging es auch geſtern wieder am
Mon=
tanmarkt zu, doch neigten die Kurſe im Verlaufe eher zur Schwäche.
Reichsbankanteile waren, unter Berückſichtigung des geſtern
erfolg=
ten Dividendenabſchlages auf 10,8 Prozent, eher etwas befeſtigt.
Die übrigen Bankaktien lagen behauptet. Auch Farben= und
Elektrowerte wurden auf etwa Vortagesbaſis gehandelt. Am
Kalimarkt lagen Weſteregeln anſcheinend auf ein Zufallsangebot
Prozent niedriger, während ſich Burbach geſtern nach den
Ab=
ſchwächungen der Vortage etwas erholen konnten. Von
Auslands=
werten waren Chade unverändert, Svenska dagegen leicht
ge=
beſſert. Auch am Pfandbriefmarkt war die Tendenz geſtern ſehr
ruhig bei wenig veränderten Kurſen. Da das Angebot in
Gold=
pfandbriefen immer mehr nachläßt, konnten vereinzelt Erholungen
bis zu ½ Prozent ſich durchſetzen. Bei den Induſtrieobligationen
ſcheint aber noch immer kleines Angebot zu überwiegen. Auch
Reichsſchuldbuchforderungen und deutſche Anleihen neigten eher
zur Schwäche, ebenſo gingen Reichsbahnvorzugsaktien um etwa ½
Prozent zurück.
Im Verlaufe änderte ſich an der Geſchäftsunluſt der geſamten
Börſe nichts. Montanwerte zeigten weiter Neigung zur Schwäche
Auch im weiteren Verlauf blieben Anſätze zu einer kleinen
Er=
holung meiſt in den Anfängen ſtecken. Bemerkenswerte
Kursver=
änderungen hatten nur ganz wenige Spezialgebiete. So waren
Kunſtſeidewerte auf die Meldung, daß in Köln neue
Verhand=
lungen zwiſchen dem deutſchen Kunſtſeideverkaufsbüro und der
franzöſiſchen Kunſtſeideinduſtrie beginnen, ſo daß Hoffnungen auf
eine weitere internationale Verſtändigung beſtehen, um ca. 1
Pro=
zent gebeſſert, und auch in J. G., Chemie. Baſel entwickelte ſich auf
feſtere Züricher Meldungen eine Sonderbewegung, ſo daß der Kurs
vorübergehend bis zu 6 Prozent über vorgeſtern und bis zu 3
Prozent für die vollen Stücke lag.
Die Geſchäftsloſigkeit, die auch ſchon während, des größten
Teiles des Börſenverkehrs vorherrſchte, blieb in den erſten
Nach=
mittagsſtunden beſtehen. Lediglich in Farben=Aktien fanden zu
ca. ½ Prozent gebeſſerten Kurſen einige Umſätze ſtatt, während
für Reichsbankanteile, Siemens, A.E.G. uſw. letzte Börſenkurſe
genannt wurden. Von den Auslandsbörſen lauteten die
Mel=
dungen geſtern ganz verſchieden. Beachtung fand eine Nachricht,
daß die Engländer hinſichtlich der Stillhaltezinſen
Entgegenkom=
men zeigen wollen. Dieſes müßte ſich in einer Entlaſtung der
deutſchen Deviſenbilanz fühlbar machen, beſonders natürlich, wenn
alle ausländiſchen Gläubiger dem engliſchen Beiſpiel folgen
würden.
Auch Pfandbriefe hatten, nachmittags kaum Geſchäft, der
Grundton blieb aber weiter freundlich. Man muß ſich jedoch
dar=
über klar ſein, daß die im Laufe des geſtrigen Tages erzielten
Zursgewinne mehr auf Materialknappheit als auf die Größe der
Orders zurückzuführen war.
Am Geldmarkte ſetzten erwartungsgemäß die Rückflüſſe ein,
doch erfuhren die Sätze geſtern noch keine Veränderung, da dieſe
Rückflüſſe durch Anforderungen für Lohnzahlungen ausgeglichen
waren. Nach einer Bekanntmachung des Berliner
Börſenvorſtan=
des bleiben die Börſenräume am Samstag, den 26. ds. Mts.
(Oſterſamstag), für jeden Verkehr geſchloſſen.
Die Frankfurter Börſe nahm einen freundlichen Verlauf. Das
Geſchäft war noch etwas zurückhaltend, doch machte ſich grundſätzlich
an allen Märkten eine freundlichere Stimmung geltend. Eine
ge=
wiſſe Stütze für die Börſe bot der feſte New Yorker Börſenſchluß.
luch die vorgeſtrige Londoner Diskontſenkung brachte eine ſtarke
Anregung, da die engliſche Diskontherabſetzung für die deutſche
Wirtſchaft nicht ohne Bedeutung iſt, nachdem Verhandlungen zum
Zwecke einer Herabſetzung der Zinſen für die Stillhaltekredite ein
geleitet worden ſind. Die Kreuger=Kriſe bewirkt immer noch
Zu=
rückhaltung, da die Lage in Schweden nunmehr weniger
opitimi=
ſtiſch beurteilt wird und man mit einer ſcharfen Sanierung bei
Treuger und Toll rechnet. Der Farbenmarkt lag zu Beginn 1¼
Prozent höher. Auch am Montanmarkte hielt die freundliche
Be=
wegung an. Die Kurſe gewannen hier ½ bis ¾ Prozent. Von
Eleltrowerten. A. E. G. behauptet.
diemens 2. Schuckert 1.
Ges=
fürel ½ Prozent höher. Kaliaktien freundlicher.
Reichsbank=
auteile leicht gedrückt. Bei dem Kurs iſt der Dividendenabſchlag
zu beachten. Im Verlaufe der Börſe blieb das Geſchäft klein, doch
hielt die freundliche Stimmung an. Die Renten= und
Anleihe=
märkte lagen gleichfalls freundlicher bei feſteren Kurſen für Rhein.
Hyp. und Frankfurter Hyp. Am Geldmarkt iſt Tagesgeld
unver=
ändert leicht bei 6½ Prozent.
An der Abendbörſe war das Geſchäft ſtill bei meiſt
behaupte=
ten Kurſen. Die Beurteilung in Schweden über die Lage des
Kreuger=Konzerns und die Ausführungen Generaldirektor
Vög=
lers in der Generalverſammlung des Stahlvereins bewirkten
wei=
tere Zurückhaltung. Günſtig auf die Börſe wirkten die feſten
Aus=
landsbörſen ſowie die Erleichterungen am Geldmarkt auf Grund
der nachlaſſenden Medioanforderungen. Etwas Geſchäft war nur
in J.G. Farben, die zu behaupteten Kurſen umgingen.
Die Auslandsbörſen.
Die Stimmung an der Londoner Börſe war auf der
recht feſten Schluß der vorgeſtrigen New Yorker Börſe hin
zuver=
ſichtlicher, und auf faſt allen Marktgebieten ergaben ſich Kurs=
Bis
beſſerungen. Das Geſchäft geſtaltete ſich ziemlich lebhaft.
zum Schluß der Börſe erhielt, ſich das Intereſſe für britiſche
Staatspapiere, und die Kurſe zeigten weitere Beſſerungen. Au
den übrigen Märkten neigten aber die Kurſe eher zur Schwäche.
Die Pariſer Börſe eröffnete gut behauptet, im Verlaufe
war aber die Haltung luſtlos und verſchiedene Werte lagen
ſchwächer.
Auch die Brüſſeler Börſe war nach unverändertem
Be=
ginn im Verlaufe wächer.
Die Kursgewinne von 1 bis 5 Prozent, die an der
Amſter=
damer Börſe anfangs zu verzeichnen waren, gingen im Ver
laufe wieder ſämtlich verloren.: Die Königl. Petroleum=Aktien
waren beträchtlich für franzöſiſche und ſchweizeriſche Rechnung
an=
geboten. Deutſche Obligationen lagen feſt. Deutſche Aktien
be=
haupteten ſich.
Vien war vollkommen geſchäftslos und kaum verändert.
Die New Yorker Börſe eröffnete geſtern in ſchwächerer
Stimmung.
An den internationalen Deviſenmärkten
erga=
ben ſich am Nachmittag kaum Veränderungen; das Pfund, die
Reichsmark, der franzöſiſche Franken ſowie der holl. Gulden be
hielten ihre geſtrigen Frühkurſe, während der Dollar weiter feſt
tendierte. Die Norddeviſen neigten eher etwas zur Schwäche, und
auch Madrid war weiter rückgängig. Deviſe Lettland konnte ſich
gegen vorgeſtern befeſtigen.
Berliner Zeviſen Feſtſekung vom 18. März 1932.
Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
ofia
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Schweiz
32.1: Brie 7.033 7.047 Spanien 49.95 Danzig 17 3. 12.465 2.485 Japan 2
1., 56.94 57.0 Rio de Jan. 0.249 0.2: 3.057 Jugoſlawien
Portugal 7.413 7.4 170.27 3.89 13.91 833 82.43 Athen 5.445 5.455 „ 84.08 Iſtambul 83.6: 33 Kairo 15.64 15.68 15. 15.27 Kanada 3.754 4 07 Uruguay 1.73. 9 4.21 sland 67.8 6
58.7 46 Tallinn 109.39 109.61 21.7 30 Riga 79.8 16.57 16.61 Bukareſt 52‟ 81.41 81.57 Kaunas 41.98 42.06
Wirtſchaftliche Rundſchan.
Die deutſche Rohſtahlgewinnung im Februar 1932. Die
deutſche Rohſtahlgewinnung (ohne Saargebiet) belief ſich im
Fe=
ruar 1932 auf 447 504 Tonnen gegen 404 950 Tonnen im Januar
Arbeitstäglich wurden durchſchnittlich 17 900 Tonnen hergeſtellt
gegen 16 198 Tonnen im Vormonat. Die durchſchnittliche
arbeits=
tägliche Gewinnung entſpricht ſomit wieder ungefähr dem Stande
des Dezember 1931 (17 551 Tonnen)
Verein für Depotprüfung gegründet. Unter Beteiligung des
Zentralverbandes des Deutſchen Bank= und Bankiergewerbes, des
Verbandes Deutſcher Privatbankiers, ſowie der bankgewerblichen
Berufsvertretungen aus Berlin, Frankfurt a. M., Hamburg,
Rheinland und Weſtfalen, Schleſien, Sachſen, Bayern und
Würt=
temberg iſt der Verein für Depotprüfung gegründet worden, der
Träger der bei Banken und Bankfirmen vorzunehmenden
Depot=
prüfungen werden ſoll. Der Vorſtand wird aus Vertretern der
genannten Vereinigungen zuſammengeſetzt ſein. Ueber die
Ein=
zelheiten werden den der Prüfung unterliegenden Banken und
Bankfirmen noch nähere Mitteilungen zugehen.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk
Darm=
ſtadt. Neue Verfahren.
Darmſtadt: Verſt. Steinmetzmſtr.
Johann Dieter 3. in Eberſtadt. Anmeldefriſt 15. 4.,
Gläubigerver=
ammlung 30. 3., Prüfungstermin 28. 4.; verſt. Kfm. Robert
Zergmann, Krawattengeſchäftsinhaber. Anmeldefriſt 15.
Gläubigerverſammlung 30. 3., Prüfungstermin 28. 4. Groß=
Gerau: Fa. A. u. P. Mattes, Gardinenfabrik, 2. deren Inhaber
Alfred Mattes, 3. der Paul. Mattes, geb. Strauß, Ehefrau von
Alfred Mattes. Anmeldefriſt 1. 4., Gläubigerverſammlung
Prüfungstermin 6. 4. Beendete Konkurſe. Gießen: Kfm.
Heinrich Heß, Inh. der Fa. Oberheſſiſches Korbwarenhaus
Hein=
ich Heß. Neue Vergleichsverfahren. Butzbach: Fa.
Lochanſtalt vorm. Meguin, Inh. Dr.=Ing. Bruno Möhring. Ver
gleichstermin 30. 3. Bingen a. Rh.: Fa. Borg u. Cie. G. m. b. H
Vergleichstermin
Büdingen: Kfm. Wilhelm Bauer in
Düdelsheim. Vergleichstermin 8.
1. Beendete
Vergleichs=
verfahren. Darmſtadt: Leonhard Henſel
Wixhauſen;
Siegfried May, Inh. der Fa. Strauß u. Mayer, Mode= und
Sei=
denhaus: Kfm. Ernſt Schepp.
Pfälziſche Hypothekenbank. Ludwigshafen a. Rh. Nach dem
Abſchluß für 1930 geht der Reingewinn auf 0.,62 (im Vorjahre
1,66) Mill. RM. zurück, woraus 5 (10) Prozent Dividende verteilt
werden. Von der Geſamtumlaufsvermehrung mit 12,715 (30,8771
Mill. RM. entfallen 4,048 Mill. RM. auf 8prozentige und 9.096
Mill. RM. auf 7prozentige Pfandbriefe, während der Umlauf an
5= und 6prozentigen Pfandbriefen ſich um 0,649 Mill. RM.
ver=
minderte. Mit Abſchluß des Jahres hatte der Umlauf in den
neuen Goldpfandbriefen 136.662 Mill. RM. erreicht. Der
Geſamt=
umlauf an Pfandbriefen betrug Ende 1931: 203.11 (194.30) Mill.
RM. Die Ausgabe der 5= und 8proze
igen
Kommunalobligatio=
nen hat ſich im Berichtsjahr nur um 221 300 RM. auf 7.95 Mill=
RM. vermehrt. Im Hypothekengeſchäft wurden 382 Darlehen
mi=
einer Geſamtſumme von 11.90 (29.60) Mill. RM. neu bewilligt.
Auf nichtlandwirtſchaftlichen Grundbeſitz wurden 318
Hypotheken=
darlehen mit 11.61 (28,91) Mill. RM. bewilligt. Die Senkung
der Hauszinsſteuer ſei ungenügend, Kommunaldarlehen wurden
nicht bewilligt. Insgeſamt waren von den Terminen vor dem
Dezember 1931 an Zinſen und Annuitäten rückſtändig 840 830
RM., das ſeien 6,52 Prozent des Solls.
der Leipziger Techniſchen Meſſe.
Vom Verein Deutſcher Maſchinenbau=Anſtalten, dem Spitze,
verband der deutſchen Maſchineninduſtrie, wird uns geſchrzebe
Das Inlandsgeſchäft zeigte im Februar keine Beſſerung. Du
Eingang von Anfragen und Auftragen blieb durchaus ungen
gend. Auch der Eingang von Auslandsaufträgen beſſerte
nicht. Dagegen war eine leichte Zunahme der Anfragen der
Am=
landskundſchaft zu verzeichnen. Da der bisherige Auftragszugamz
vorgenommen werden. Der Beſchäftigungsgrad ſank auf 29
Pr=
zent der Sollbeſchäftigung.
Die große Techniſche und Bau=Meſſe, die vom 6. bis 13. Mä
1932 in Leipzig abgehalten wurde, zeigte trotz der wirtſchaftlich,
Schwierigkeiten im Vergleich zu den Vorjahren ein verhältnk
mäßig geſchloſſenes Bild der deutſchen Produktionsmittel=Ind
ſtrien. Allgemein konnte feſtgeſtellt werden, daß der Beſuch zu
ſchwächer war als im Vorjahre, daß es ſich dafür jedoch bei den
ſuchern faſt durchweg um ernſthafte Intereſſenten handelte. Trotz der
ungeklärten politiſchen Lage Deutſchlands iſt es auch zu einer R
nennenswerter ausländiſcher Aufträge auf der Techniſchen Me’ſe
gekommen; allerdings wurde verſchiedentlich die Beſtätigung de
Aufträge bis nach der endgültigen Reichspräſidentenwahl
zuru=
geſtellt. Das Ergebnis der geſchäftlichen Auswirkungen der Tect
iſchen Meſſe wird in dieſem Jahre ganz beſonders ſtark von d.
Konſolidierung der politiſchen und damit auch der wirtſchaftlichse
Lage Deutſchlands abhängen. Der Beſuch aus den Ländern, d
der deutſchen Ausfuhr keige oder keine erheblichen Hinderniſſe —
den Weg legen, war verhältnismäßig gut. Aber auch die Za
der Beſucher aus den Ländern, in denen die deutſche
Maſchine=
induſtrie mit erhöhten Schwierigkeiten und Handelshemmniſſen
kämpfen hat, war erfreulich hoch. Dies trifft in erſter Linie f
Frankreich und die Tſchechoſlowakei zu. Der Geſamteindruck der
Leipziger Meſſe war ein erneuter Beweis für die Kraft un
Lebensfähigkeit dieſer Inſtitution, ſelbſt in Jahren eines ſo
außer=
ordentlichen Tiefſtandes der Wirtſchaft.
Metallnokierungen.
Die Metallnotierungen in Berlin vom 18. März ſtellten ſi)
für je 100 Kilogramm für Elektrolytkupfer, prompt cif Hambur.
r Vereinigung für de=
Bremen oder Rotterdam (Notierung
Die Noti.
deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 57.25 R!
rungen der Kommiſſion des Berliner Metallbörſenvorſtandes (de
Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Li.
ferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminiun
98= bis 99proz, in Blöcken, Walz= oder Drahtbarren auf 160 RMN
desgl. in Walz= oder Drahtbarren 99proz 164 RM., Reinnicke,
98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 52—54 RM.,
Fein=
ſilber (1 Kilogr. fein) 40.75 bis 44.00 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 18. März ſtellten ſich fäü
(51-,
Kupfer: März 49.50 (50.50). April 50 (50.25), Mai
Juni 51 (51.25), Juli 51.25 (51.75), Auguſt 51.50 (52.50). Septem
5 (52.75). Oktober 52.75 (53.50), November 53.25 (541,
ber. 5
ezember 53.75 (54.50), Januar 54 (55), Februar 54.50 (55.500
Tendenz: feſter — Für Blei: März und April 17.50 (19)
5 (18.75). Juni und Juli 18.50 (19.50), Auguſt 19.50 (19.50
8
September 19.25 (20), Oktober 19 (20), November 19.50 (20.50
NA
Dezember und Januar 19.50 (21) Februar 20 (20.50). Ter
luſtlos — Für Zink: März 19.50 (20.75). April 20 (20.25‟
22.50,
(
Mai 20 (21
Juni 20.75 (21).
September 21.75 (23), Oktober 391 21. 22), Auguſt 2t
5 (23.50), November 22.50 (241
Dezember 23 (24.50). Januar 23.50 (24.75), Februar 23.50 (24.5
Tendenz: ſtetig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in
Klan-
mern Brief.
Ein.
Uhr finde
Ausflugs
vir
Produkkenberichte.
10
Leute
778
ußt
Berliner Produktenbericht vom 18. März. Nach ruhigern, nonia
aber ziemlich ſtetigem Vormittagsverkehr nahm die Produkter
börſe wieder einen überwiegend ſchwächeren Verlauf.
Anregunge=
vom Mehlabſatz her fehlen weiterhin, ſo daß die Mühlen nur vo
ſichtig disponieren. Infolgedeſſen findet das herauskommeng
Inlandsangebot, das ſich bei Weizen für Kahnverladung etwa
verſtärkt hat, nur ſchwer Unterkunft. Am Promptmarkt lautete.
die Gebote für Weizen etwa 2 Mark niedriger, und auch f:
Roggen waren geſtrige Forderungen nicht immer durchzuhole
obwohl der Hauptteil des mäßigen Offertenmaterials an deutſche
Roggen bereits von den Provinzmühlen aufgenommen wird. A=
Lieferungsmarkt kamen die Notierungen wieder nur zum Teil zu
ſtande, wobei Weizen bis 1,50 Mark, Roggen bis 1 Mark ſchwäche
eröffnete. Weizenmehle waren in den Forderungen im Zuſau
menhang mit den leichteren Einkaufsmöglichkeiten etwas
mäßigt, haben aber ebenſo wie Roggenmehl ſchleppendes Geſcha
Am Hafermarkt iſt das Promptangebot für die geringe Konſun
nachfrage ausreichend, die Lieferungspreiſe waren nicht imme
behauptet. Gerſte luſtlos. Für Weizen= und Roggenexportſcheif
nannte man geſtrige Briefpreiſe
Vom Rohhäutemarkt. Die Abſchwächungen am Rohhäuts
markt machten in der Berichtswoche weitere Fortſchritte. D
Auktionen waren zwar regulär beſucht, die Gebote erfolgten abe-
ſehr vorſichtig und erreichten nicht die Preiſe der Vorauktionen=
Bei der Württ. Zentralhäuteauktion in Stuttgart wurden infols
der weichenden Tendenz leichte Kuhhäute zurückgezogen. Kall
felle erzielten letzte Preiſe, während alle übrigen Großviehhau
arten mit Abſchlägen von 5—15 Prozent gegenüber den Vorau
ionen verkauft wurden. Im einzelnen erzielten bei dieſer 2u
tion: leichte Ochſenhäute zurück, ſchwere 35,25—35,50. leichte Ku
häute zurück, ſchwere 35—36, leichte Farrenhäute 23, ſchwe
Kalbfelle bis 9 Pfund und bis 15 Pfund zurück, über 15 Pfun-
47 Pfg. pro Pfund, alles ohne Kopf.
Kleine Wirzſchafksnachrichten.
Die deutſche Kupferhüttenproduktion ſtellte ſich im Februc-
1932 auf 4252 Tonnen gegen 4348 Tonnen im Januar 1932. 2
deutſche Kupferraffinade=Produktion (Raffinade= und Elektrolye
upfer) betrug im Februar 1932: 13 085 Tonnen gegen 1130
Tonnen im Januar 1932.
Im Februar hat ſich der Zementabſatz mit 97 000 Tonne.
gegenüber dem Januar mit 104 000 Tonnen noch weiter verſchle‟
tert. Dies bedeutet, daß die Werke durchſchnittlich noch nicht eile
mal mit 10 Prozent ihrer Leiſtungsfähigkeit beſchäftigt ſind. De
Februar 1931 brachte noch einen Abſatz von 162 000 Tonnen gegel
über 294 000 Tonnen im Februar 1930.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft, Metallwiſſenſchal
auf 52,3 gegen 54.—
und Metalltechnik” ſtellte ſich am 16. März 1
am 9. März 1932 (Durchſchnitt 1909/13 —
100), fiel alſo um
3,9 Prozent.
Die G.=V. der Bornheimer Bank G. m. b. H. genehmigte
nun=
mehr den bereits bekannten Abſchluß für 1931, nach dem ſich de
Verluſt auf 280 000 RM. ſtellt, zu deren Deckung das Reichswil”
ſchaftsminiſterium 120 000 RM. beiſteuert. Die Verhandlunge‟
mit der Dresdner Bank wegen evtl. Uebernahme ſind noch mig
abgeſchloſſen.
Die Generalverſammlung der Sektkellerei J. Oppmann A.=G0=
Würzburg, erledigte die Regularien und wählte die ausſcheide‟
den Aufſichtsratsmitglieder wieder. Eine Dividende kommt ei
kanntlich nicht zur Verteilung. „
Die Oeſterreichiſche Nationalbank hat ihren Diskontſatz 9o.
8 auf 7 Prozent herabgeſetzt.
Den Blättern zufolge hat die deutſche Regierung die rume.
niſche Regierung verſtändigt, daß das Präferenz=Abkommen ?‟"
ſchen den beiden Staaten ſofort in Kraft treten könne. Nach elle.
eingehenden Beratung im rumäniſchen Miniſterrat wurde dieſee
Vorſchlag Deutſe lands zugeſtimmt.
Samstag, 19. März 193
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 79 — Seite 13
Sport, Spiel und Jucnen
Zußball.
Polizei Darmſtadt.
Das Spiel gegen Arheilgen 04 dürfte am Sonntag die
Pa=
role für alle Darmſtädter Fußballanhänger ſein. Das Spiel
muß von der Polizei äußerſt ernſt genommen werden, denn
ge=
rade gegen Polizei wird Arheilgen immer groß; man braucht
ja nur an voriges Jahr zu denken, wo Polizei ebenfalls in
Ar=
heilgen ſtrauchelte. Allen Mitgliedern und Freunden des
Ver=
eins wird zur Pflicht gemacht, ſo zahlreich wie möglich die
Mann=
ſchaft zu begleiten. Abfahrt (Bahn) 12.20 Uhr, elektriſche
Stra=
ßenbahn ab Monument 14.15 Uhr.
Union Darmſtadt Sonderm.—Reichsbahn Darmſtadt.
Kommenden Sonntag, 15 Uhr, empfängt die
Sondermann=
ſchaft die ſpielſtarke Reichsbahn. Jedem Darmſtädter ſind ja
beide Mannſchaften zur Genüge bekannt, um nochmals näher auf
dieſelben eingehen zu müſſen. Reichsbahn hat ſich, ſeit dem
Ver=
bande angeſchloſſen, ſehr gut herausgemacht und nimmt in der
Tabelle hinter dem Meiſter der Gruppe, Rot=Weiß Darmſtadt.
die 2. Stelle ein. „Beſonders gut beſetzt in der Elf ſind
Ver=
teidigung und Mittelläufer. Die Unioniſten ſtehen vor einer
nicht leichten Aufgabe und müſſen ſchon alle Regiſter ihres
Kön=
nens ziehen, um zu beſtehen. Die Union=Liga iſt
ſpiel=
frei. Um 1½ Uhr 2. Mſch.
Poſtſportverein.
Fußball: Am Sonntag 15 Uhr trägt die 1. Mſch. ihr vorletztes
Verbandsſpiel aus. Gegner iſt der Sportverein 1910 Weiterſtadt,
eine ſehr ſpielſtarke Mannſchaft, die zu kämpfen verſteht ohne rauh
zu werden. Die Poſtler treten wieder in voller Stärke an und
haben bewieſen, daß ſie zu ſpielen verſtehen.
Handball: Am Sonntag 15 Uhr trägt die
Handballmann=
ſchaft ein Freundſchaftsſpiei gegen den TV. Nieder=Ramſtadt aus.
Nieder=Ramſtadt, eine recht gute Mannſchaft, wird ſich ſehr
an=
ſtrengen müſſen, wenn ſie einen Sieg mit nach Hauſe nehmen will,
denn die Poſt hat ihre Form ſehr verbeſſert und darf nicht
unter=
ſchätzt werden.
Beide Spiele finden am Dornheimerweg ſtatt. Das
Fußball=
ſpiel findet auf dem vorderen, das Handballſpiel auf dem hinteren
Spielfelde ſtatt.
Sp. V. 1898 (Jugend).
Jgd
Jgd. Ober=Ramſtadt, dort; Abfahrt 13,20 Uhr
Oſtbahnhof. 2 Jgd.
Jgd. Wixhauſen, hier: 13.15 Uhr. 3 Jgd.
1. Jgd. Roßdorf, hier; 14,15 Uhr. 4. Jgd. — 2. Jgd. Polizei,
dort; 9,45 Uhr. 2. Schüler — 1. Schüler Griesheim, hier 9,45 Uhr.
SV. 1910 Weiterſtadt.
Weiterſtadt hat am Sonntag gegen den Poſtſportverein
Darmſtadt auf dem Platze des Reichsbahnſportvereins
Darm=
ſtadt anzutreten. Die Poſtler ſind auf eigenem Platze ein nicht
u unterſchätzender Gegner. W. muß daher ſehr auf der Hut
ſein, um ſich den zweiten Tabellenplatz nicht noch in letzter
Mi=
nute zu verſcherzen. Spielbeginn 2.30 Uhr. Abfahrt der
Mann=
ſchaft 1 Uhr.
Jugend hat um 1 Uhr in Groß=Gerau
anzu=
treten. Abfahrt 11.30 Uhr per Rad. — Am Samstag abend 8.30
Uhr findet bei Mitglied Hamm wegen des Familienabends und
Ausflugs an Pfingſten eine wichtige Mitgliederverſammlung
ſtatt.
Germania Leeheim—Eintracht Darmſtadt.
Zum vorletzten Verbandsſpiel muß Eintracht am Sonntag
in Leeheim antreten. Der Gaſtgeber hat ſich im Laufe der
Ver=
handsſpiele als ſehr ſpielſtarker Verein gezeigt und iſt auf
eige=
nem Platze ſchlecht zu ſchlagen. Es bedarf ſchon einer ſehr guten
Leiſtung, wenn Eintracht zu einem Siege kommen will.
Ein=
tracht wird das Spiel mit reichlichem Erſatz austragen müſſen,
wir halten den Spielausgang deshalb für öffen.
Germania Eberſtadt—Germania Ober=Roden.
Morgen begeben ſich die Vorſtädter zum fälligen Rückſpiel
nach Ober=Roden zu ihrem Namensvetter. Obwohl Ober=Roden
nicht mehr ſo ſtark iſt wie in der Vorrunde, wird es auch für die
Leute von der Bergſtraße ein recht ſchwerer Gang ſein, denn
ge=
rade mit ihnen haben die Platzherren ein Huhn zu rupfen. In
Eberſtadt wurde Ober=Roden zum erſten Male geſchlagen und
mußte die Tabellenführung dem Neuling überlaſſen. Der
Aus=
gang des Kampfes iſt abſolut offen.
Jgd Union.
dort. 10 Uhr. 1. Schüler—1. Schüler Groß=Gerau, 10 Uhr,
Ger=
maniaſportplatz.
Kreisliga Sidheſſen.
Exiſtenzkämpfe.
Nachdem nunmehr der Meiſter endgültig feſtſteht, richtet ſich
das Intereſſe in erſter Linie den Kämpfen um den Verbleib in
der Kreisliga zu. Zurzeit befinden ſich noch fünf Vereine in
Ab=
tiegsgefahr, von denen drei den Weg in die A=Klaſſe antreten
nüſſen. Am ſtärkſten bedroht ſind Abenheim. Neuhauſen und
Pfiffligheim; Hochheim und Hofheim haben noch die beſten
Aus=
ichten auf Verbleib. Zum letzten Male für dieſe Saiſon bringt
uns dieſer Spielſonntag ein volles Programm; die Paarungen
VfR. Bürſtadt—Konkordia Gernshein.
Olympia Lampertheim—Starkenbg. Heppenheim.
V. Biblis—Sportverein Horchheim,
Viktoria Neuhauſen—VfL. Lampertheim,
Sportverein Abenheim—Olympia Worms,
Normannia Pfiffligheim—FV. Hofheim.
Die Bürſtädter Raſenſpieler werden als neugebackene
Mei=
ſer ihrem eigenen Publikum natürlich ein Propagandaſpiel
vor=
ühren wollen; Gernsheim wird alſo erneut eine äußerſt harte
Luß zu knacken haben. Es wäre überheblich, mit einem Sieg der
dernsheimer in Bürſtadt zu rechnen; immerhin ſei an die letzte
degegnung der beiden Mannſchaften auf dem Bürſtädter Platze
innert wo ein Unentſchieden den Spielverlauf gerechtfertigt
ätte. Vielleicht teilt man ſich diesmal in die Punkte. In
ampertheim handelt es ſich bei dem Zuſammentreffen der
Berg=
räßer mit Olympia um die beſtmögliche Placierung. Der
Aus=
ang bei dieſer Begegnung iſt offen. In Biblis wird Horchheim
vohl kaum um eine Niederlage herumkommen, zumal die
Ried=
eute hier eine empfindliche Vorſpielniederlage wettzumachen
aben. Neuhauſen wird ſich, ähnlich wie Abenheim natürlich
ur auf Sieg einſtellen, um evtl. doch noch der Kreisliga
erhal=
en zu bleiben. Beide Vereine haben es jedoch mit ſpielſtarken,
dutinierten Gegnern zu tun, ſo daß ein Sieg fraglich erſcheint.
Pfiffligheim treffen ſich zwei Abſtiegskandidaten bei ziemlich
ngewiſſem Spielausgang.
In der Gruppe 3 Ried treffen ſich diesmal:
Bobſtadt—Olympia Biebesheim; Tv. Biebesheim—Groß=
Rohrheim; Lorſch Reſerve—07 Bensheim.
Die beiden Biebesheimer Vereine haben es diesmal
verhältnis=
äßig ſchwer, ehrenvoll zu beſtehen. Der Meiſter der Gruppe
ſied, 07 Bensheim, wird gegen die Lorſcher Reſervemannſchaft
ſeneralprobe halten für das Pokalſpiel am Oſterſonntag.
Schwimmen.
Rot=Weiß—SC. Wiesbaden 6:4.
Der obige Kluhzweikampf hatte erwartungsgemäß zahlreiche
Zu=
hauer in das Städt. Hallenbad gelockt, die einen in jeder
Be=
ehung ſpannenden Kampf geboten bekamen. Herr Hanſt von
ot=Weiß begrüßte vor Beginn der Wettkämpfe die zahlreichen
ſchauer ſowie die Gäſte aus Wiesbaden und überreichte den
letz=
ren einen Freundſchaftswimpel, mit der Hoffnung, daß auch
eſer Klubzweikampf die jahrelangen freundſchaftlichen
Be=
ehungen zwiſchen den beiden Vereinen wiederum feſtigen möge.
achſtehend die Ergeb.
K200 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Wiesbaden 10:55,8 Minuten,
Rot=Weiß 11:04,6 Min
3X100 Meter Bruſtſtaffel: 1. Wiesbaden 4:28,1 Minuten,
Rot=Weiß 4:37,5 Min.
10X50 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Rot=Weiß 5:13,8 Minuten,
Wieshaden 5.
0,7 Min.
1. Mſch. 11:8.
Waſſerball:
Mſch.
Geſamtergebnis: Rot=Weiß gegen Wiesbaden 5:4 Punkte.
Handball.
Haſſia Bingen — Polizei Darmſtadk.
Am Sonntag fährt die Handball=Liga des Pol.=Sportvereins
nach Bingen zu einem Freundſchaftsſpiel gegen „Haſſia” Bingen.
Der ſchöne 9:3=Sieg der Darmſtädter gegen die Frankfurter
Po=
liziſten am letzten Mittwoch läßt die gute Form der Grünen
er=
kennen. Aber auch Haſſia Bingen ſtellt eine der beſten
Mann=
ſchaften des Bezirks, die auf eigenem Platze ſchwer zu ſchlagen
iſt. Spielbeginn 15 Uhr Abfahrt 12.42 Uhr.
Mſch. ſpielt um 10.30 Uhr in Bürſtadt gegen Tv.
Bür=
ſtadt 2.
Omnibusfahrt nach Mannheim.
Das Handballſpiel 1898 gegen VfR. Mannheim wird, am
Sonntag nachmittag erſt um 3 Uhr ausgetragen, und nicht,
wie vorgeſehen, um 2 Uhr. Aus dieſem Grunde fahren die
Heag=
autobuſſe erſt um 12 Uhr 30 Minuten am Heaghauſe ab
Der Fahrpreis iſt hin und zurück nur 3 Mark. Karten im
Heag=
haus und bei Skurnik, Hauptpoſt.
Main=Rhein=Gau Deutſche Turnerſchaft.
Vorbereitungen zu den bevorſtehenden Wettkämpfen.
Nach einer kurzen Ruhepauſe nimmt die turneriſche Arbeit
mit der am 20. März, vormittags 9 Uhr, in Darmſtadt (
Turn=
gemeinde 1846, Woogsplatz), ſtattfindenden Gauübungsſtunde für
das Männerturnen ihren Fortgang. Die Uebungsfolge umfaßt
die allgemeinen Freiübungen ſowie die Wettkampfübungen an den
Geräten für Gau= und Kreisturnfeſt. Außerdem werden die
Ord=
nungsübungen für das Vereinsturnen zum Kreisturnfeſt geübt.
Einen breiten Rahmen in dieſer Ausbildungsſtunde nimmt das
Gemeinturnen (Lehrarbeit für die Vereinsturnbetriebe) ein.
Ne=
ben dieſer Uebungsſtunde findet zur ſelben Zeit und an dem
gleichen Ort das Ausſcheidungsturnen zum Heſſenturnkampf ſtatt.
Der Termin des Kampfes iſt nunmehr endgültig auf den 8. Mai
feſtgeſetzt worden. Der erſte Heſſenkampf wurde in Darmſtadt,
ſodann folgend in Mainz und Gießen, ausgetragen, und wiederum
iſt es Darmſtadt, wo ſich die beſten Geräteturner Heſſens im
Kampfe um den von dem Herrn Staatspräſidenten geſtifteten
Wanderpreis treffen werden. Beteiligt ſind die Gaue
Rhein=
heſſen. Heſſen (Oberheſſen) und Main=Rhein. Bis jetzt konnte der
Gau Heſſen einmal und der Gau Rheinheſſen zweimal als Sieger
hervorgehen. Wer aus der Reihe der Meiſter der Geräteturnkunſt
aus dem Main=Rheingau auserleſen wird und die Befähigung
erweiſt, den Gau bei dem Heſſenturnkampf zu vertreten, wird das
Ergebnis des morgigen Tages ergeben.
Kraffſpork.
Gaumannſchaftsſtemmen des Odenwaldgaus.
Am Sonntag vormittag 10 Uhr findet in der
Polizeiſport=
halle das Gaumannſchaftsſtemmen um die Gaumeiſterſchaft de
Odenwaldgaues ſtatt. An dieſem nehmen bis jetzt teil die Ve
ine von Nieder=Ramſtadt, Dieburg, ſowie der Kraftſportverein
1895 Darmſtadt und eine Mannſchaft des Polizeiſportvereins.
Die Gaumeiſterſchaft vom letzten Jahre erhielt der
Polizeiſport=
verein. Ob es ihm in dieſem Jahre reicht, iſt ſehr fraglich, da
ſowohl Dieburg wie 1895 Darmſtadt mit guten Kräften
auf=
warten. Da Eintritt nicht erhoben wird, hoffen wir, daß das
ſportliebende Publikum ſich auch dieſen Sport einmal anſieht,
um Zeuge des Könnens der Kraftſportler auf dem Gebiete des
Gewichthebens zu ſein.
Europameiſterſchaft im Eishockey.
Schweden—Schweiz 1:1.
Obwohl Deutſchland am Donnerstag abend bei den Kämpfen
um die Eishockey=Europameiſterſchaft im Berliner Sportpalgſt
ſpielfrei war, hatten ſich zum zweiten Spiel der Hauptrunde
Schweden—Schweiz wieder mehrere tauſend Zuſchauer
eingefun=
den die einen ſehr intereſſanten und überaus ſchnellen Kampf
zu ſehen bekamen. Obwohl die Schweizer leicht überlegen waren,
blieb es bei dem Remis von 1:1 (1:1. 0:0, 0:0).
Die Veranſtaltung wurde dann mit dem Spiel der
Troſt=
runde zwiſchen Lettland und Rumänien an dieſem Abend
abgeſchloſſen. Die Letten überraſchten dabei mit einem ſtark
ver=
beſſerten Können, was ihnen auch einen verdienten 3:0 (0:0.
2:0. 1:0)=Sieg einbrachte.
Auch am Freitagnachmittag gab es im gut beſuchten
Berliner Sportpalaſt wieder ein Unentſchieden: Oeſterreich
und Schweden trennten ſich mit einem 0:0. Das Spiel ſtand
auf beachtenswerter Stufe, es war wohl das beſte der bisherigen
Meiſterſchaftsſpiele. Oeſterreich hätte dem Spielverlauf nach einen
knappen Sieg verdient gehabt, jedoch war die ſchwediſche
Vertei=
digung nicht zu überwinden. Beſonders Karlsſon im Tor hatte
einen ſehr guten Tag.
In einem unerhört ſpannenden Spiel, in dem lediglich beide
Stürmerreihen enttäuſchten, ſchlug
Deutſchland die Tſchechoſlowakei 1:0 (0:0, 0:0, 1:0).
Skandal um den Inhaber des Hindenburg=Pokals.
Im Badiſch=Pfälziſchen Luftfahrverein herrſcht große
Ver=
ſtimmung über das Verhalten des Vorſtandsmitgliedes Schlerf=
Mannheim. Schlerf hat bekanntlich im Vorjahre den
Hinden=
burg=Pokal für Verdienſte um die Luftfahrt erhalten und wurde
bei der Ueberreichung des Pokals vom Reichspräſidenten perſönlich
empfangen. Obwohl nun der Badiſch=Pfälziſche Luftfahrverein
ge=
legentlich der Reichspräſidentenwahl beſchloſſen hatte, daß keine
Flugzeuge des Vereins für Wahlpropaganda benutzt werden
ſoll=
ten, ließ Schlerf, der als Leiter der Motorflugabteilung des
Ver=
eins über den Vorſtandsbeſchluß genau unterrichtet war, am
Wahl=
tag zwei Flugzeuge des Vereins mit Propaganda für den
Wahl=
kandidaten Hitler ſtarten. Man verübelt Schlerf dieſe Verletzung
der politiſchen Neutralität des Vereins um ſo mehr. als der
In=
haber des Hindenburg=Pokals auch die Veröffentlichung des
Vor=
ſtands=Beſchluſſes in der Vereinszeitung verhindert hat.
Nurmi wehrt ſich.
Das von Edſtröm, dem Präſidenten des Internationalen
Leicht=
athletik=Verbandes, angekündigte Strafgericht gegen die beſter
europäiſchen Athleten richtet ſich bekanntlich gegen den größten
aller Läufer Paavo Nurmi. Nach Ladoumégue ſoll nunmehr auch
Finnlands Idol daran glauben. Die alarmierenden Zeitungs=
Nachrichten baben den ſonſt ſo ſchweigſamen Finnen aus ſeiner
Reſerve gelockt und der größten ſchwediſchen Tageszeitung hat er
jetzt eine Erklärung übermittelt. Es heißt darin:
„Ich bin überraſcht, daß man mir mit einer angeblichen
Iva=
lienreiſe einen Strick drehen will, zumal ich nie daran gedacht oder
den Wunſch gehabt habe, überhaupt in Italien zu ſtarten. Mein
Verband weiß am beſten, daß ich nur auf Grund beſonderer
Ein=
ladungen in das Ausland gefahren bin. Stets habe ich darauf
ge=
achtet, daß für meine Teilnahme auch die Genehmigung des
be=
treffenden ausländiſchen Verbandes vorlag. Verſchiedene Male
haben einige Manager verſucht, mich auf eigene Fauſt zu
verpflich=
ten, jedoch war es mir immer eine beſondere Freude, gerade dieſe
dunklen Geſellen an der Naſe herumzuführen. Bei meinem letzten
Auslandsſtart im Oktober vorigen Jahres in Königsberg habe ich
offiziell mitgeteilt, daß ich wettkampfmüde bin und mich für die
nächſte Zeit ganz meinem Beruf widmen werde. So habe ich es
auch bis heute gehalten."
Eine internationale Berg=Meiſterſchaft für Automobile wurde
zwiſchen Deutſchland. Frankreich, Italien, Oeſterreich und der
Schweiz beſchloſſen und ſoll die bisherige Europa=Meiſterſchaft
erſetzen.
Einen Außenſeiterſieg gab es am Freitag bei der Grand
Na=
tionale Steeple=Chaſe in Liverpool durch Forbra, der das
klaſ=
ſiſche engliſche Pferderennen gegen alle Favoriten ſiegreich
been=
dete. Von 36 Pferden gelangten nur 7 ans Ziel.
Deutſchlands Vertretung für den Ring=Länderkampf gegen
Dänemark am 10. April in Köln wurde geändert und tritt jetzt
wie folgt an: Fiſcher, Hering, Sperling, Möſchel, Krämer,
Heit=
wann, Gebring.
Frankfurker Reifkurnier.
Schöner Verlauf des erſten Jagdſpringens.
Nach zahlreichen Vorprüfungen am Vormittag, nahm das
Frankfurter Reitturnier im Hippodrom am Donnerstag abend. bei
gutem Beſuch, ſeinen Anfang. Der erſte Abend diente in erſter
Linie einer Generalprobe der ſieben Schaunummern, die das
Publikum in helle Begeiſterung verſetzten. Die ſchneidig gerittene
Quadrille der Frankfurter Schutzpolizei machte den Anfang. Es
folgte Oſtern zu Pferde, ein netter Kinderreigen, dann das
Puſh=
ballſpiel zu Pferde, von zwei Mannſchaften der Polizei Frankfurt
vorgeführt, die große Huldigungs=Quadrille vor Goethe, das
„Roſenwunder” eine faſzinierende Spring=Quadrille der
Heſſi=
ſchen Schutzpolizei, das Denkmal der Kavallerie, das die beſten
deutſchen Dreſſurreiter auf der allererſten Klaſſe der
Dreſſur=
pferde in den Paradeuniformen der Reiter=Regimenter des
früheren 18. Armeekorps zeigte, und ſchließlich als Abſchluß den
Großen Zapfenſtreich zu Pferd, vom Trompeterkorps des 18.
Rei=
ter=Regiments ausgeführt und vom zuhlreichen Publikum mit
ſpontanem Beifall aufgenommen. Das „Roſenwunder” und das
„Denkmal der Kavallerie” waren ſonſt die am beifälligſten
auf=
genommenen Darbietungen.
Anſchließend kam dann der erſte Jagdſpring=Wettbewerb, den
61 Pferde der guten Klaſſe beſtritten, zur Durchführung. Es
wurde von Anfang an ſtark auf Zeit gerivten Dadurch unterliefen
eine Menge von Flüchtigkeitsfehlern, vor allem an dem grünen
Gartentor, das ziemlich leicht fiel. Dennoch blieben nicht weniger
als 26 Ritte fehlerlos. Drei von ihnen, Frau Franke auf
Arn=
fried. Guſtav Lange auf Bob V
und Oberleutnant
Groß=
kreutz auf Ehemann, beendeten mit der abſolut ſchnellſten Zeit
von 43½ Sekunden den Kampf im toten Rennen. Einen
impo=
nierenden Eindruck machten die Pferde der Kavallerieſchule
Han=
nover, von deren Offizieren ſich außer Oblt. Großkreutz noch
wei=
tere unter den Fehlerloſen befanden, darunter auch der Führer
des Hannoveraner Sprungſtalls. Major Freih v. Waldenfels,
ferner Oblt. Lippert, Oblt. p. Plötz und Lt. Brandt. Andere
Reichswehroffiziere, wie Lt. Frhr. v. Gultlingen und Lt.
Sachen=
bacher ritten mehrere ihrer Truppenpferde ohne Fehler; erſterer
deren ſogar drei, ebenſo wie die Springkanonen A. Holſt und
Volz. Sehr ſchön ſprangen noch Polizeioberſt Freyer auf
Winde, Pol.=Oblt. Walther mit zwei Pferden, Frau v. Opel, Frl.
Düſſel und die Dänin Frl. Rasmuſſen.
Ergebniſſe des Jagdſprigens:
1. Kav.=Sch. Hannovers
Ehe=
mann (Oblt Großkreutz); Stall Weſtens Arnfried” (Frau Franke)
und Guſtav Langes Bob V (Beſitzer) je 0 Fehler. 43½ Sekunden;
Frau Glahn und A. Holſts, Walküre (A. Holſt), 0 Fehler
43½ Sek.; 5. Oblt. v. Ploetz” Freiſchütz (Beſ.),
0 Fehler, 44½
Sek
Fritz Hellmanns „Nino” (Voltz), 0 Fehler, 45 Sek.;
Oblt, Lipperts Haſſan (Beſ.), 0 Fehler 45½ Sek.; 8. Fr. v
Opels Arnim (Beſ.), 45½ Sek.;
9. Heſſ. Schupos Winde (Oberſt
Freyer) 0 Fehler, 46½ Sek. 10. Major Frhr v. Waldenfelds
Chef (Beſ.), 0 Fehler, 473 Sek.;
Frl. Jürgens Mickymaus
11.
(Beſ.), 0 Fehler, 48½ Sek. 12. Frau Glahns Kriegskind (A.
Holſt), 0 Fehler, 49½ Sek.; 13. Frau Geiſts Schwälbche (G.
Langer) und Lt. Sachenbachers Großherzogin (Beſ.), 49½ Sek.;
15. Fritz Hellmanns Puffer (Voltz), 0 Fehler, 50 Sekunden.
Am Freitag wurde das Programm mit dem erſten Teil
des ſehr ſchweren mittleren Jagdſpringens eingeleitet. Der
Wett=
bewerb ſtellte an die Teilnehmer ſchwere Anforderungen und von
den am Nachmittag geſtarteten 45 Reiterinnen und Reitern
blie=
ben nur ganz wenige fehlerlos. In der Eignungsprüfung für
Damen=Reitpferde gingen in der Klaſſe der leichten Pferde ſechs
Teilnehmerinnen in den Wettbewerb. Frau Franke gewann den
Wettbewerb auf Hauptmann Schuſters Anzeiger vor Frau Beckers
Prenzlau, von der Beſitzerin geritten. In der Klaſſe der ſchweren
Pferde (4 Teilnehmerinnen) ſiegte Frau von Becker auf Parſe
vor Frl. Wolffs Caeſar. In der Materialprüfung für Reitpferde
gab es einen zweiten Sieg von Frau Franke, diesmal auf Plakat.
Die Ergebniſſe.
Eignungsprüfung für Damen=Reitpferde, Klaſſe I, leichte
Hptm a. D. Schuſters Anzeiger (Frau
Pferde (6 Teilnehmer:
Franke) 2. Frau K. v. Beckers Prenzlau (Beſ.) 3. Stall Kölns
Fauſt (Fr. Rau). — Schwere Pferde (4 Teilnehmer): 1.
Beckers Parſe (Beſ.); 2. Fritz Wolffs Caeſar (Frl. Wolff);
Fr. Dr. Hartmanns Mäander (Fr. Franke); 4 A. Heckmanns
Materialprüfung für Reitpferde,
Ignatz (Fr. Heckmann),
leichte Pferde: 1. Fr. Frankes Plakat (Beſ.); 2. Fr. v. Beckers
Gö=
Prenzlau (Beſ.); 3. F. Mergells Pelion (Beſ.)
möris Neiße (Ennulat); 5. Böllhoffs Unkenruf (A. Rother).
Materialprüfung für Reitpferde, ſchwere Pferde: 1.
Geheim=
rat Stiers Dorfblume (Frau v. Gottberg); 2. Frau Schumachers
Maienmorgen (Rohde); 3. Heckmanns Pendel (Leineweber);
3. Frau Wolfs Hermes (R. Waettgen). — Dreſſurprüfung. Kl. I.:
Frau Wolfs Phäomen (Waettgen), 2
O. Loerkes Diamant
— Jagdſpringen:
(Beſ.); 3. Frau v. Gottbergs Koeffizient (Beſ.)
Fehler, 47,8 Sek.
Kl. M: 1. Obltn, Haſſes Derby (Beſ.),
2. Kav.=Sch. Hannovers Illo (Obltn v. Ploetz); ferner Geh.=Rat
Beckers Norma (Lage) und Obltn. v. Salviattis Großfürſt
(Beſ.), alle 0 Fehler, 53,4 Sek.; 5. Kav.=Sch. Hannovers Deutſch
(Obltn. Haſſe), 0 Fehler, 54,8 Sek.; 6. Olymp. Komitees Der
Mohr (Obltn. Graf Uexkuell) 0 Fehler, 55 Sek.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Samstag, 19. März.
10.20: Schulfunk: Goethe=Feier. Szenen aus „Egmont” mit der
Beethovenſchen Muſik.
15.15: Stunde der Jugend. Freie Fahrt. Ein Stephenſon=Spiel aus
den Tagen der erſten Eiſenbahn von Lothar Wichmann.
16.40: Nachmittagskonzert des Rundfunkorcheſters. Mitw.: Erika
We=
ber (Sopran), Miſcha Jgnatjeff (Balalaika). Am Flügel: A.
Haagen. Werke von Wagner und Brahms.
18.70: Vortrag: Staatsverfaſſung der Völker: 1. Deutſchland.
19.05: Spaniſch.
Rosbaud: Muſikaliſche Grundbegriffe — Ihr Wefen
19.35:
und ihre Bedeutung.
Wiesbaden: Bericht aus der Fabrik für künſtliche Augen.
WK.
0.20: Frankfurt a. M.: Bunter Abend.
22.30: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport
„50: Berlin: Tanzmuſik des Orcheſters P ul Godwin und der
Tangokapelle Alemany Bajo.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Sonnabend, 19. März.
9.30: Stunde der Unterhaltung.
11.30: Schulfunk: „Fauſt”, Erſter Teil von Job. von Goeihe.
14.50: Kinderbaſtelſtunde. Wir erfinden Spiele.
15.45
Elſe Steup: Frauen helfen ſich untereinander.
16.00:
Dr. Margot Rieß: Schöpferiſcher Dilettantismus als
Berufy=
ausgleich.
16.30: Hamburg: Nachmittagskonzert.
17.30: Min. Dir. Dr. Dammann: Orgamiſation der Krebsbekämpfung.
17.50: Ob. Ing. Nairz: Viertelſtunde Funk=Technik.
18.05: Dr. Günther: Deutſch für Deutſche.
18.30: Hochſchulptarrer Dr. Nielen: Die Berufskriſe und die hunge
Generation.
19.00: Engliſch für Anfänger.
19.30: Stille Stunde. „Keine Zeit haben”.
anſchl. Wetter für die Landwirtſchaft.
20.00: Konzert zum Beſten der Künſtler=Altershilfe.
ca.: 21.00: Tages= und Sportnachrichten.
22.00: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
anſchl.: Tanz=Muſik. Jazz=Orcheſter Paul Godwin und Tango=
Ka=
pelle Alemann Baio.
Wekkerbericht.
Die ſüdliche Störung iſt bereits nach dem Mittelländiſchen
Meer und den Balkanländern weitergezogen, ſo daß eine
Be=
einfluſſung durch ſie bei uns nicht mehr zu befürchten iſt. Ueber
den Britiſchen Inſeln hat ſich vielmehr das Hochdruckgebiet
wie=
der verſtärkt, ſo daß auch Deutſchland nach und nach in ſeinen
Bereich kommt. Die an der Vorderſeite des Hochs herrſchenden
nördlichen Winde bringen zunächſt noch Kaltluft ſüdwärts, und
ſomit dürften die Temperaturen beſonders in der Nacht noch
ver=
hältnismäßig niedrig gehalten werden. Jedoch wird ſich die
Sonnenſtrahlung wieder durchſetzen und tagsüber Erwärmung
bringen.
Ausſichten für Samstag, den 19. März: Wolkig und wieder mehr
aufheiternd, nachts Temperaturen noch unter Null, tagsüber
etwas wärmer, trocken.
Ausſichten für Sonntag, den 20. März: Tagsüber weitere
Er=
wärmung, wolkig mit Aufheiterung und trocken.
Samstag, 19. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Seſte 14 — Nr. 73
Roman von
Anruf in der Nacht, / Fau Fosenhain
(Rachdruck verboten.)
0
Als Jenkins in ſeine Loge zurückkehrte, ſcholl ihm aus dem
Zuſchauerraum toſendes Gelächter entgegen. Auf der Bühne
ſtand Grock, der große Komiker. Seine groteske Clownerie, ſo
unnachahmlich in einer leiſen, etwas melancholiſchen Philoſophie,
riß die Zuſchauer in eine unbändige Heiterkeit. Auch Jenkins
ſtand ſofort im Bann dieſer bezwingenden Komik. Er nahm
ſeinen Platz an der Seite der Falieri wieder ein. Während er
den drolligen Tapſereien des Künſtlers folgte, fühlte er den Blick
Elenas auf ſich ruhen.
Das Licht im Zuſchauerraum flammte auf. Sie blickte
prü=
fend in das ſorglos lachende Geſicht des Dctektivs. „Wollen wir
nicht gehen Mr. Jenkins?” fragte ſie, ein leichtes Gähnen
unter=
drückend, „ich glaube, wir können uns den Reſt des Programms
ſchenken.”
„Ich wollte Ihnen eben dieſen Vorſchlag machen, Madame.
Er öffnete die Tür der Loge. „Fragen Sie nach dem Wagen
Lord Haddingtons.”
Die beiden nahmen an einem kleinen Tiſch im Veſtibül Platz.
Aus dem Theaterſaal ſcholl in gedämpften Tönen die Muſik und
die gellenden Rufe einer Knock=about=Truppe — der turbulenten
Schlußnummer.
Der vom Schließer fortgeſchickte Page trat mit abgezogenem
Käppi an den Tiſch. „Lord Haddingtons Wagen wird ſofort
vor=
fahren,” meldete er.
Jenkins erhob ſich. Während er an Elenas Seite die breite
Treppe hinunterſtieg, ſagte ſie mit einem faſt kindlichen Ausdruck
in ihrer dunklen Altſtimme: „Darf ich Sie mit einer Bitte
be=
läſtigen, Mr. Jenkins?”
„Jederzeit, Madame.”
„Und wollen Sie mir verſprechen, nicht ungehalten zu ſein —
ſelbſt wenn Ihnen meine Bitte mehr als töricht erſcheinen ſollte?‟
„Ich verſpreche es Ihnen.”
„Nun alſo — ich bitte Sie, mir zur Erinnerung an dieſe
Stunde Ihr Autogramm zu geben. Nicht wahr, jetzt machen Sie
ſich über mich luſtig? Ich muß Ihnen vorkommen wie ein
Back=
fiſch, der einen Kinohelden anſchwärmt. Aber es iſt eine Marotte
von mir. Ich ſammle die Autogramme berühmter Männer.
Jenkins wandte ſich ihr lächelnd zu: „Was hätte mein Name
in dieſer Sammlung zu bedeuten?”
„Sie verlangen doch keine Schmeicheleien von mir zu hören.
Aber gut; ſagen wir ſtatt berühmter Männer — intereſſante. Sind
Sie mit dieſem Epitheton beſſer einverſtanden?"
Er lachte. „Darf man wenigſtens zur Belohnung dieſe
Samm=
lung einmal beſichtigen?”
Elenas Augen leuchteten auf. „Ich freue mich darauf, Mr.
Jenkins,” ſagte ſie lebhaft, „oh, ich bin ſicher, daß Ihnen dieſe
Sammlung gefallen wird. Sie finden dort den Namenszug
Al=
fons XIII. von Spanien neben dem Lenins und die Unterſchrift
Albert Einſteins ſteht der von Jack Dempſey gegenüber.”
„Das ſind allerdings recht pikante Gegenſätze.”
Sie ſtanden jetzt in dem menſchenerfüllten Veſtibül des
Theaters. Die Menge ſchob ſich langſam den Ausgängen zu.
Jenkins führte Elena aus dem Gedränge. „Wir wollen hier
warten, Madame, bis der Boy unſeren Wagen meldet,” ſagte er,
„inzwiſchen werde ich Ihren Wunſch erfüllen.‟ Er zog die
Brief=
taſche, entnahm ihr eine Karte und ſchrieb mit ſeiner
charakteriſti=
ſchen Handſchrift ſeinen Namen ſchräg über das Blatt.
„Aber, Mr. Jenkins,” ſagte Elena lächelnd,” hätten Sie nicht
einen angenehmeren Augenblick ..."
„Ich weiß wirklich nicht, Madame, ob ich ſpäter noch
Gelegen=
heit haben werde.”
Sie nahm die Karte aus ſeiner Hand und blickte forſchend in
ſeine kühlen grauen Augen. Es ſchien, als wollte ſie eine Frage
an ihn richten.
„Der Wagen ſeiner Lordſchaft,” rief die helle Stimme des
Pagen.
Elena wandte ſich dem Ausgang zu. Als ſie an die pendelnde
Glastür kam, ſtreifte eine Frau ihren Arm. Sie ſchien in großer
Eile zu ſein; ſie ſtieß Elena heftig an, murmelte eine haſtige
Ent=
ſchuldigung und drängte ſich vorbei.
Jenkins, der hinter Elena ging, warf einen blitzſchnellen Blid
auf die Fremde; eine Sekunde lang ſah er ein blaſſes, ſchmales
Geſicht mit müden, ſchlaffen Zügen, in Augen, die ihn unter
halb=
geſchloſſenen Wimpern haſtig und ſcheu ſtreiften. Der Detektiv
drehte ſich betroffen herum, aber die Frau war im Gewühl der
Menſchen verſchwunden.
Dort an der Bordſchwelle wartete der dunkellackierte
Hiſpano=
ffneten Schlag.
Suiza Haddingtons. Jenkins trat an den
ge
„Wollen Sie mich bei dem Lord entſchuldigen, Madame? Ich kann
leider ſeiner Einladung nicht Folge leiſten .. ."
Sie ſah ihn mit erſchrockenen Augen an. „Warum?” fragte
ſie erſtaunt.
Jenkins zog höflich den Hut und trat einen Schritt zurück.
Elena blickte in das lächelnde, undurchdringliche Geſicht des
Detektivs.
„Ich hoffe, Sir Erneſt morgen einige intereſſante
Mitteilun=
gen machen zu können.”
Er hob die Hand; der Page ſchlug die Tür der Limouſine zu.
Langſam glitt der ſchwere Wagen in das nächtliche Dunkel der
Straße.
„Darf ich bitten, Mr. Jenkins. Lord Haddington erwartet
Sie im Sprechzimmer.”
Der weißhaarige Haushofmeiſter des „Carlton Clubs” ſtand
vor dem Detektiv in jener reſerviert reſpektvollen Hältung, die der
Würde ſeiner Stellung in dieſem feudalſten Klub der engliſchen
Hauptſtadt nichts vergab. Er führte den Beſucher durch den
ge=
räumigen Leſeſaal in das Sprechzimmer.
Aus einem der mächtigen Klubſeſſel, die um den Kamin
ſtan=
den, erhob ſich Lord Haddington und ging mit ausgeſtreckten
Hän=
den auf den Detektiv zu. „Mein lieber Jenkins, ich freue mich
aufrichtig, Sie wiederzuſehen. Bitte, machen Sie ſich’s bequem.”
Er wies mit einladender Geſte auf den zweiten Seſſel und ſtellte
die Importenkiſte vor Jenkins hin. „Hier iſt „Black and White‟
oder ziehen Sie Sherry vor?
„Danke.‟ Der Detektiv miſchte den Whisky und ſetzte die
Zigarre in Brand. Einen Augenblick rauchten die beiden
Män=
ner ſchweigend. Jenkins ſchien keine Neigung zu haben, das
Ge=
ſpräch zu eröffnen. Er hatte ſich erhoben und betrachtete mit dem
Intereſſe des Kenners die Gemälde an der Wand. „Ah, —
wahr=
haftig, ein echter Goya,” ſagte er.
„Eine Stiftung Lloyd Georges. Sie finden in allen Räumen
des Hauſes ſolche Kunſtwerke. Lieben Sie Bilder?” fragte der
Lord und unterdrückte ein Gähnen.
„Ich halte Feierſtunden vor einem Kunſtwerk der großen
Meiſter,” erwiderte Jenkins.
Haddington warf mit einer haſtigen Bewegung den Reſt
ſei=
ner Zigarre in den Aſchbecher. „Was gibt es Neues in der Affäre
Crane?” fragte er unvermittelt. „Ganz London ſpricht von dem
Fall.
„Leider. Iſt es Ihnen bekannt, Sir Erneſt, daß die Sache auf
eine myſteriöſe Weiſe in die Preſſe kam?”
Der Lord blickte fragend auf und ſchüttelte den Kopf.
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zeue Samsiag Morgen Sonnlek7
Samstag, 19. März 1932
Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Nr. 79 — Seite 15
*
2.
Gesellschafts-
Abend mit Tanz
HELIA
Horgen Sonntag vormittag 11.15 Uhr Film-Morgenſeier
Erstaufführung des berrlichen Kulturfilmes:
9
wrarden schickt er in die weite Wel
(Dle Wander der Welt)
HELIA
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Giſtwirt, Darmſtadt, Grafenſtuaße 37.
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Flefon 1826.
Dgegenäber deO Bauntpoſt
Heute ab ½,9 Uhr:
gesellschafts-Abend!
Heute und folgende Tage
DER GROSSE ERFOLGI
Ein Kochgebirgs-Tonfilm aus der
Hente Erataufführung
des großen dentschen Regisseurs F. W. Murnan’s †
letztes und schönstes Werk:
Gipfelwelt der Dolomiten
TAZ
(Die Geschichte einer verbotenen Liebe)
Ein märchenhaft schöner Film von der Südsee.
Die Darsteller:
Das Mädchen . . . Reri / Der Polizist . . . . Jean
Der Jüngling . . Matahi / Der Kapitän . . . Jules
Der alte Häuptling . Hitu / Der Chinese „ Kong Ab
Die Geschichte einer Liebe zwisch. zwei jungen Menschen
der Südsee wird in einer Bilderreihe erzählt, die an
Zartheit nicht übertroffen werden kann, Himmel. Erde,
Meer. Menschen. — Die Kamera vermittelt einen Rausch
der Schönheit und führt in ein Paradies, das jedem
Zuschauer unvergeßlich bleiben wird.
Im tönenden Beiprogramm:
mit Liss1 Arna ud Claus Claugen.
Begie: Hartl-Trenker.
Wunder des Films.
Wunder der Berge.
Der Film zeigt entscheidende Momente aus den Kämpfen
in den Dolomiten, die Sprengung des „Col di Lana‟
und die von Trenker selbst miterlebten Kämpfe
am „Lagazoi‟
Im tönenden Beiprogramm:
Die neueste Uſa-Tonwoche
Die neueste Emelka-Tonwoche
Ingendliche haben Zutritt.
Beginn: 4.45, 6.40 und 8.30 Uhr.
Jugendliche haben Zutritt.
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[ ← ][ ]Seite 16 — Nr. 79
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