Darmstädter Tagblatt 1932


16. Februar 1932

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Uinzetummmer 10 Menntge

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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Arwöchenilich 2maligem Erſchelnen vom l. Februar
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſfrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten mu mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſiattet.
Nummer 47
Dienstag, den 16. Februar 1932.
193. Jahrgang

2i mm breite Zeile im Kreiie Darmitadt 23 Reichepis
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Gewalt, wie Krſieg. Aufruhr, Strell vſw., erliſcht
ſede Verpſiſchtung auf Erfüllung der Anzelgen=
aufträge
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Konkurs oder gerſchticher Beitelbung ſäſl ieder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Banl und Darm=
Kädter und Naionaban

Snd emng un tar deusce Ton.
Oer Feldmarſchall ſtellt ſich nochmals zur Verfügung.
Sein Ziel: Zuſammenſchluß des Volkes in ſeinem Exiſtenzkampf, volle
ſbingabe jedes Deutſchen in dem harten Ringen um die Erhaltung der Nation.
Berlin, 15. Februar.
Reichspräſident v. Hindenburg gibt auf die an ihn in den letzten Tagen gerichteten Auf=
forderungen
und Anfragen öffentlich ſolgende Antwort:
Nach ernſter Prüfung habe ich mich im Bewußtſein meiner Verantwortung für das Schickſal
unſeres Vaterlandes entſchloſſen, mich für eine etwaige Wiederwahl zur Verfügung zu ſtellen.
Der Umſtand, daß die Aufforderung hierzu an mich nicht von einer Partei, ſondern von breiten
Volfsſchichten ergangen iſt, läßt mich in meiner Bereiterklärung eine Pflicht erblicken.
Sollte ich gewählt werden, ſo werde ich auch weiterhin mit allen Kräften dem
Vaierland treu und gewiſſenhaft dienen, um ihm nach außen zur Freiheit und
Gleichberechtigung, nach innen zur Einigung und Aufſtieg zu verhelfen. Werde ich nicht gewählt,
ſo bleibt mir dann der Vorwurf erſpart, meinen Boſfen in ſchwerer Zeit eigenmächtig verlaſſen
zu haben.
Für mich gibt es nur ein wahrhaft nationales Ziel: Zuſammenſchluß des
Volkes in ſeinem Exiſtenzkampf, volle Kingabe jedes Deutſchen in dem harten Ringen um die
Erhaltung der Nation!

Treue um Treue.

Sindenburg hat geſprochen, und er hat auch diesmal wieder,
M ſtets, mit ſeinen einfachen Worten dem Deutſchen Volke aus
A Seele geſprochen. Er will auch weiterhin ſeinem Vaterland
u und gewiſſenhaft dienen. Für ihn gibt es nur das eine
i nale Ziel, den Zuſammenſchluß des Volkes in ſeinem
eſtenzkampf, volle Hingabe jedes Deutſchen in dem harten
Maen um die Erhaltung der Nation. Er, oeſſen ganzes Leben
gefüllt war durch treuen Dienſt am Vaterland, er hat wahr=
rin
Recht, das heute auszuſprechen und damit gleichzeitig
ben Appell an das Gewiſſen des Deutſchen Volkes zu richten.
R hoffen, daß dieſes Bekenntnis des Siegers von Tannen=
B, des Führers des Deutſchen Volkes in Waffen im größten
Kriege, das gleichzeitig eine eindringliche Mahnung iſt,
R ganzen Deutſchen Volk richtig verſtanden wird. Wir hoffen,
mun, nachdem die Entſcheidung gefallen, nachdem Hinden=
g
ſich abermals zur Verfügung geſtellt hat, all das partei=
Aiſſche Gezänk der letzten Tage und Wochen wie ein böſer
El berſchwindet. Parteien und Organiſationen mögen alle
blichen Beſchlüſſe faſſen, das Deutſche Volk wird daven
wir überzeugt jetzt, da Hindenburg ſich abermals bereit
lät hat, trotz ſeines hohen Alters, die Bürde des Amtes

eint Volk niemals im Stich gelaſſen hat.
Brundlagen der neuen Hindenburg=Kandidakur, wohl neue Verſuche der Rechten um eine Einheitskandidatur
üiber den weiteren Verlauf der Dinge ſehr zuverſichtlich Kampf um das Mißtrauensvotum im Reichstag durchgefochten
* echnet beſtimmt damit, daß der Reichspräſident im erſten iſt, kaum möglich, über den endgültigen Aufmarſch der Par=
Ulsang wiedergewählt wird, ſelbſt wenn von Rechts her noch teien bei der Präſidentenwahl ein abſchließendes Urteil zu
oder mehrere Kandidaturen gegen ihn aufgeſtellt werden bilden.
e. Dieſe Rechnung hat ja auch bei Berückſichtigung der
Me1 von 1930 eine ſtarke Wahrſcheinlichkeit. Man wird

bände ſind zwar mit Erklärungen hervorgetreten, die eine Ab=
ſage
an die Kandidatur Hindenburgs bedeuten. Es fragt ſich
aber doch, inwieweit ſie damit das letzte Wort ſchon geſprochen
haben. Ihre Verſuche zu einer gemeinſamen Gegenkandidatur
zu gelangen, ſind trotz aller Bemühungen geſcheitert, und er
Briefwechſel zwiſchen Hitler und Seldte zeigt deutlich, wie groß
die Reibungen in dieſen Reihen ſind. Das nächſte Behelfs=
mittel
der Harzburger Front iſt deshalb offenbar der Verſuch,
mit taktiſchen Mitteln weiterzukommen. Deshalb iſt die Auf=
ſtellung
Hitlers, die eigentlich ſchon für Dienstag erwartet
war, in Verbindung mit ſeiner bevorſtehenden Einbürgerung
in Braunſchweig wohl wieder zurückgeſtellt worden.
Die Harzburger Oppoſition will, ſo viel wir
hören, die Fortſetzung des Kampfes zunächſt auf
das parlamentariſche Feld verlegen und abwarten,
ob es ihr gelingt, bei der großen politiſchen Ausſprache, je
am nächſten Dienstag im Reichstag beginnt, den Kanzler zu
ſtürzen. Sie rechnet damit, daß ſie diesmal bei ihrem Miß=
trauensvotum
auch die Unterſtützung der Wirtſchaftspartei fin=
det
und dadurch die Mehrheit, die Dr. Brüning bisher hatte,
in eine Minderheit verwandeln kann. Würde das gelingen,
dann wäre zum mindeſten für den Stahlhelm die von ihm
geforderte Aenderung des Shſtems und damit der Weg für
eine Befürwortung der Hindenburgkandidatur frei. Aber die

rum zu übernehmen, wiſſen, was es zu tun hat. Im Ausſichten dieſes parlamentariſchen Vorſtoßes
leteſſe des Deutſchen Volkes wünſchen wir, daß die Reichs= ſind doch noch recht unſicher, da es fraglich iſt, wie
eutenwahl ein überwältigendes Bekenntnis des Deutſchen weit die Parteien Neigung haben, mitten in
s zu Hindenburg wird, zu Hindenburg, der ſein Vaterland den außenpolitiſchen Kämpfen einen Regie=
rungswechſel
einzuleiten. Sollte der Kanzler den
parlamentariſchen Sturm im Reichstag überſtehen, dann . n
einſetzen. Auch dann bleibt es fraglich, ob dieſer Verſuch Erfolg
* Berlin, 15. Februar. (Priv.=Tel.) hätte, ob nicht ſchließlich doch Herr Hitler ſelbſtändig vorgeht
der Entſchluß des Reichspräſidenten, ſich für die Wieder= und es dem Stahlhelm, zuſammen mit den Deutſchnationalen,
1Sur Verfügung zu ſtellen, hat in politiſchen Kreiſen, vielleicht auch dem Landbund, überläßt, ob ſie ihm bedingungsl:s
Reichshauptſtadt naturgemäß lebhafte Ge= folgen oder eine eigene Kandidatur aufſtellen oder die Stimm=
uung
ausgelöſt. In amtlichen Berliner Kreiſen iſt abgabe freigeben wollen. Jedenfalls iſt es, ſolange nicht der
Die Parole des Kuffhäuſerbundes.
Ru ausgehen müſſen, daß etwa 43 Millionen Wahlberechtigte
Narrdeu ſiund. Unter Zugrundelegung der hohen Wahl=
Anabhängig von jeder Parkei
ugung der letzten Reichstagwahl würden etwa 36 Millionen
zen abgegeben werden. Die Parteien, die hinter der
in aller Treue für Hindenburg.
5A datur Hindenburgs ſtehen, brachten es damals auf rund
Mälionen, die Kommuniſten auf 4½= und die Parteien der
Der Präſident des Kyffhäuſerbundes Geueral a. D.
Nurger Frout auf 10 Millionen. Rechneriſch wäre alſo eine
e Mehrheit für Hindenburg ſicher. Es iſt aber nicht zu bont Horu erläßt eine Kundgebung zur Reichspräſidentenwahl, in
Tſchen, daß inzwiſchen die Struktur der Wähler ſich ge= der er von der Annahme der Kandidatur durch Generalfeld=
hat
. Die Millionen, die hinter deu bürgerlichen Mittel= uarſchall von Hiudenburg Kenntnis gibt und u. a. ſagt:
Auch ich rufe Euch zu: Laßt die Parteibindung beifeite
ReiEn ſtanden, ſind mehr und mehr verſchwunden. Mau
alſo von den 20 Millionen rund 5 Millionen abzuziehen und handelt in reinem Kyffhäufergeiſt. Da ich als verantwor=
I. Nicht zu vergeſſen iſt allerdings, daß der Name Hin= tungsbewußter Führer und auf Wunſch der Organiſation Stel=
urgs
die Zugkraft beſitzt, um auch diesmal, wie ſchon 1925, lung nehmen muß, ſo ſoll ſie erhaben über alles parteipoli=
tiſche
Getriebe und unabhängig von jeder Partei und jeden
Marteiſchablonen zu ſprengen.
Vorläufig freilich läßt ſich die weitere Entwicklung noch Ausſchuß, lediglich geleitet von dem Streben für das Wohl des
cht überſehen, ſolange nicht die Parteien der Harzburger Paterlandes lauten: bewahren wir alten Soldaten unſerem
zu einer klaren Eutſcheidung gekommen ſiud. Darau verehrten Ehrenpräſidenten das Vertrauen, das er verdient und
Einſtweilen noch ſehr viel. Deutſchnationale, der Stahl= die Treue, die er uns gehalten hat. Verlaſſen wir unſeren
und die zahlenmäßig einflußloſen baterländiſchen Ver= Hindenburg nicht!

Das Ausland
zur Kandidakur Hindenburgs.
Tiefer Eindruck in London.
London, 15. Februar.
Der Entſchluß Hindenburgs, trotz ſeines hohen Alters er=
neut
bei den Präſidentſchaftswahlen zu kandidieren, findet ia
der geſamten Londoner Abendpreſſe große Zeachtung. Beſou=
ders
tiefen Eindruck haben die Worte des Reichspräſidenten ge=
macht
: Ich will meinen Poſten nicht im Stich laſſen.
Daily News hebt beſonders hervor, daß der alte Gegen=
kandidat
Hindenburgs, der ehemalige Reichskanzler Marx, ſich
für Hindenburg einſetzt.
Evening Standard verſieht ſeinen Bericht mit der Ueber=
ſchrift
: Hindenburg, der Kämpfer.
olange er an der Spite Deukſchlands bleibk.
der Zunnerauich in eos des Mitgelieges
vermieden."
Paris, 15. Februar.
Zur Reichspräſidentenwahl ſchreibt der Temps‟: Die Wie=
derwahl
des Marſchalls von Hindenburg würde keineswegs die
Bedeutung einer fühlbaren Aenderung der allgemeinen deutſchen
Forderungen haben. Hindenburg, ſo ſchreibt der Temps hat
während ſeiner ganzen Präſidentſchaft ſelbſt in den kritiſchſten
Stunden ſeine perſönlichen Gefühle beiſeite geſtellt, über den
Parteien geſtanden und ſowohl der Revolution von der äußer=
ſten
Rechten wie von der äußerſten Linken den Weg verlegt. Er
begnügte ſich damit, die Nationaliſten für eine im Rahmen der
Weimarer Verfaſſung ſich entwickelnde Politik zu gewinnen, um
Deutſchland die Gefahren einer tiefgreifenden Umwälzung zu er=
ſparen
. Aber den Eid, den er auf die Verfaſſung geleiſtet hit,
hat er niemals vergeſſen. Solange er an der Spitze Deutſch=
lands
bleibt, wird man die Gewißheit haben, daß das Schlimmſte,
nänlich der Zuſammenbruch im Chaos des Bürgerkrieges, ver=
mieden
werden kann.
Oberbürgermeiſter Sahm am Dienskag bei hindenburg
Berlin, 15. Februar.
Wie der Hindenburg=Ausſchuß mitteilt, wird ſich Oberbürger=
meiſter
Dr. Sahm morgens vormittag um 11,30 Uhr mit einer Ab=
ordnung
des Hindenburg=Ausſchuſſes zum Reichspräſidenten
v. Hindenburg begeben, um ihm über das Ergebnis der Einzeich=
nungsaktion
für den Wahlvorſchlag Hindenburgs zu berichten
und ihn um ſein Einverſtändnis zu bitten, daß ſein Name auf den
Wahlvorſchlag geſetzt wird.
Wie der Hindenburg=Ausſchuß weiter mitteilt, hat die
Zahl der Eintragungen für den Wahlvorſchlag, Hindenburgs im
Laufe des heutigen Abends 2,8 Millionen erreicht. Es laufen
ſtündlich noch Abſchlußmeldungen, namentlich vom flachen Lande=
ein
.

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Seite 2 Nr. 47

CNB. München, 15. Februar.
Der Bayeriſche Kurier, der vor kurzem den Beſchwerde=
brief
des Stahlhelms an Hitler veröffentlicht hatte, gibt heute
von der Antwort Adolf Hitlers an Seldte Kenntnis.
Hitlers Brief iſt vom 12. Januar datiert und fordert von dem
Stahlhelm, ſich in der Frage der Reichspräſidentenwahl be=
dingungslos
hinter die NSDAP. zu ſtellen.
Hitler erklärt wörtlich: Ich darf noch bemerken, daß es
als ſelbſtverſtändlich gilt, wollen Sie mit uns gemeinſam auf
einer Ebene dieſes eine Ziel verfechten (den Kampf gegen die
Regierung Brüning), der nationalſozialiſtiſchen Bewegung in
der Frage der Reichspräſidentenwahl bedingungslos Gefolgſchaft
zu leiſten. Dazu gehört vor allem, daß der vertrauliche Brief,
den das Bundesamt des Stahlhelms vor wenigen Tagen zur
Frage der bevorſtehenden Präſidentſchaftswahl an ſeine Führer
hinausgegeben hat, zurückgezogen und für vollkommen ungültig
erklärt wird.

Berlin, 15. Februar.
Die Preſſeſtelle des Stahlhelms teilt mit: Der ,Bayeriſche
Kurier' hat einen angeblichen Brief Adolf Hitlers an den erſten
Bundesführer des Stahlhelms vom 12. Januar veröffentlicht,
in dem die beoingungsloſe Gefolgſchaft für die nationalſozia=
liſtiſche
Politik gefordert wird. Obgleich die Veröffentlichung
als plumpe Fälſchung erkennbar iſt, hat ein Teil der Preſſe ſie
abgedruckt. Es ſei deshalb feſtgeſtellt, daß bei keiner Dienſt=
ſtelle
des Stahlhelms ein derartiger Brief eingegangen iſt.
Der Weg des Stahlhelms.
Die Preſſeabteilung des Bundesamtes des Stahlhelms,
B. d. F., teilt mit:
Am Sonntag waren die Landesführer des Stahlhelus in
Berlin zur Beſprechung der Frage der Reichspräſidentenwahl ver=
ſammelt
. Die Ausſprache ergab in voller Einmütigkeit, daß der
geſamte Stahlhelm wie im Jahre 1925 zum Einſatz für
den Generalfeldmarſchall v. Hindenburg bereit=
ſteht
, wenn eine ausreichende ſichtbare Voraus=
ſetzung
für einen Kurswechſel geſchaffen wird.
Dem Herrn Reichspräſidenten, iſt dieſes Ergebnis zur Kenntnis
gebracht worden.
Die Preſſeabteilung des Bundesamtes des Stahlhelms teilt
ferner mit:
Die Vorausſetzungen, unter denen der Stahlhelm bereit war,
für die Präſidentſchaft des Generalfeldmarſchalls von Hindenburg
einzutreten, ſind nicht erfüllt. Nunmehr hat der Stahlhelm freie
Hand. Der General von Horn war nicht ermächtigt, im Namen
des Stahlhelms zu ſprechen.
Zu dieſer Mitteilung des Stahlhelms erklärt General von
Horn, daß er überhaupt nicht im Namen des Stahlhelms geſpro=
chen
habe, das gehe auch aus der amtlichen Meldung hervor,
in der ausdrücklich feſtgeſtellt wird, der General habe dem Reichs=
präſidenten
erneut das Vertrauen und die Treue der im Kyff=
häuſerbund
vereinigten alten Soldaten zum Ausdruck gebracht.
9BP. für Hindenburg, aber für Oppoſikion.
Der Preſſedienſt der Deutſchen Volkspartei teilt mit:
Der Parteivorſtand der DVP. trat am Montag zur Er=
örterung
der politiſchen Lage zuſammen. Der Parteivorſtaud
beſchloß, alle Kräfte einzuſetzen, damit Hindenburg mit über
wältigender Mehrheit gewählt wird. Bei der Beſprechung der
Stellung der Partei zur Reichsregierung beſtand völlige Ein=
mütigkeit
in der Fortführung einer eindeutigen, klaren und ziel=
bewußten
Oppoſition.
Die Wahl Hindenburgs eine wahre Volkswahl.
Daß ſich für die Wiederwahl des Reichspräſidenten v. Hin=
denburg
ſehr weite Kreiſe, insbeſondere auch aus dem Lager der
rechts orientierten Parteien und Organiſationen, einſetzen, er=
gibt
ſich aus folgender Zuſammenſtellung von Verbänden, Or=
ganiſationen
, Gruppen und Perſönlichkeiten, die ſich für die Wie=
derwahl
Hindenburgs ausgeſprochen haben, und zwar die Reichs=
tagsfraktion
des Deutſchen Landvolks, der Jungdeutſche Orden

Binenſchaft gegen Lalsinen.
Schnee und Lawinen vernichten alljährlich ungeheure Werte.
Jährlich finden 80 bis 100 geſunde wertvolle Menſchen allein im
Alpengebiet den Schneetod. Wir verloren im Weltkrieg an der
Alpenfront nach verſchiedenen Schätzungen 30000 bis
60 000 Meuſchen durch Lawinen. Dabei iſt die höhergeſchätzte
Zahl ſicher die richtigere, wenn man bedenkt, daß an einem
Berg, dem Paſubio, in einem Winter allein 8000
Mann durch Lawinen zugrunde gingen! Durch
Lawinen wird der Beſtand an jagdbaren Tieren und an Vieh
bezimiert; Wege, Straßen, Bahnen werden verſchüttet, Häuſer
uind Baulichkeiten aller Art werden vernichtet, Wald wird zer=
ſtört
, beſtes Weideland mit Schutt überſtreut. Verwehungen durch
Schnee ſtören den Verkehr auf das empfindlichſte, und Mil=
lionen
müſſen jährlich aufgewendet werden um
dieſen Schäden zu wehren oder ſie zu beſeitigen.
Das gelingt bis jetzt nur ſehr unvollkommen, da alle Maß=
nahmen
gegen dieſe Schädigungen mehr oder weniger gefühls=
mäßig
erdacht und angeordnet wurden. Man hatte bisher
weder den Schnee ſelbſt, die Arten ſeiner Erſcheinungsformen,
die Veränderungen, die er nach ſeinem Falle durchmacht, die Ab=
lagerungsformen
, noch andererſeits das Lawinenphänomen ge=
nauer
unterſucht.
Die großen Erfolge in den Waſſerbau= und den Strömungs=
laboratorien
wie an den gerodynamiſchen Forſchungsſtätten zei=
gen
die Wege, die beſchritten werden müſſen. Die gerodynamiſchen
Probleme der Schneeverwehungen können und müſſen am klei=
nen
Modell mit verſchiedenem geeigneten Lockermaterial durch
das Hochſchulexperiment gelöſt werden, ebenſo die Probleme
der Rutſchungserſcheinungen bei verſchiedener Konſiſtenz des
Lockermaterials und die Wirkung von Bauten zum Feſthal=
ten
von Lockermaterial am Steilhang, weiterhin auch die An=
ordnung
und Geſtaltung von Leitwerken, die in Bewegung be=
findliches
Material aufhalten oder dorthin leiten, wo es keinen
Schaden anrichten kann.
Die Beſtrebungen von Prof. Dr. W. Paulcke von der Tech=
niſchen
Hochſchule Karlsruhe, ein Hochſchullaboratorium für die
planmäßige wiſſenſchaftliche Durchdringung dieſer Aufgaben ein=
zurichten
, ſcheiterten bis jetzt an der Geldfrage. Dagegen bearbei=
ter
Paulcke mit ſeinen Mitarbeitern bereits ſeit etwa ſechs Jah=
ren
die angedeuteten Probleme draußen in der Natur. Die Karls=
uber Hochſchulvereinigung und der Deutſche und Oeſterreichiſche
Ozſpen=Verein ſowie die Direktion der Jungfraubahn ermöglich=
ter
bisher durch ihre Unterſtützung dieſe Arbeiten in kleinem
Ausmaß. Es wurden im Gebirge Naturlaboratorien für Schne= Lawineuforſchung eingerichtet, z. B. auf der Hornisgrinde

Darmſtadter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Miniſter Klagges teilt mit daß die Meldung eines Berliner
Blattes über eine bereits am Freitag vollzogene Ernennung Hit=
lers
zum Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule Braunſchweig
nicht den Tatſachen entſpreche.
Der bisherige Leiter der braunſchweigiſchen Staatsbauk. Prä=
ſident
Dr. Stübben, iſt vom Staatsminiſterium in den Ruheſtand
verſetzt worden. Das gegen Dr. Stübben in die Wege geleitete
Dienſtſtrafverfahren wird durch dieſe Maßnahme, nicht berührt.
Die Frage ob Dr. Stübben ein Ruhegehalt beziehen wird, hängt
von bem Ausgang des Dienſtſtrafverfahrens ab. Als Nachfolger
Dr. Stübbens iſt Finanzpräſident Bartels beſtimmt worden.
In Verhandlungen des Reichskommiſſars für Preisüber=
wachung
mit den Bäderverbänden wurde feſtgeſtellt, daß im ver=
gangenen
Jahre bereits allgemein eine 10prozentige Senkung der
Gebühren erfolgt iſt. Der Allgemeine Deutſche Bäderverband hat
ſich bereit erklärt, ſeinen Mitgliedern zu empfehlen, im Jahre 1932
eine weitere 10prozentige Senkung durchzuführen.

Angehörige der NSDAP., die geſtern früh in Hamburg Flug=
blätter
verteilt hatten, wurden kurz nach 10 Uhr von Kommu=
niſten
beſchoſſen. Dabei wurde ein Nationalſozialiſt durch einen
Kopfſchuß getötet und ein anderer durch einen Streifſchuß leicht
verletzt. Die Täter ſind entkommen.
Die litauiſche Regierung verhindert nach wie vor, daß ein
Vertreter des Memellandes zu den Beratungen nach Genf reiſt.
Die Memelländer ſind hierüber ſtark beunruhigt.
Der türkiſche Außenminiſter ſtellte ſich auf der Abrüſtungs=
konferenz
auf den Boden der Ausführungen des italieniſchen
Außenminiſters und verwarf den franzöſiſchen Vorſchlag. Der
Standpunkt der ſkandinaviſchen Länder kam in der Rede des nor=
wegiſchen
Geſandten zum Ausdruck, der die franzöſiſchen Vor=
ſchläge
als undurchführbar bezeichnete und weiterhin die direkte
Herabſetzung der Rüſtungen forderte.
In dem iriſchen Orte Ballinamore wurde der bisherige Ab=
geordnete
der Regierungspartei und Kandidat für die Parla
mentswahlen. Reynolds, erſchoſſen. Das gleiche Schickſal traf
einen Polizeibeamten, der den Abgeordneten begleitete. Der
Täter, ein früherer Polizeibeamter, konnte verhaftet werden.
In verſchiedenen ſpaniſchen Städten, u. a. in Sevilla, fanden
Proteſtſtreiks gegen die Deportierung der politiſchen Gefangenen
ſtatt. In Barcelona explodierten mehrere Bomben. Sechzig Per=
ſonen
wurden verhaftet.

Die indiſche Studentin, die am 6. Februar ein mißlungenes
Revolverattentat auf den Gouverneur von Bengalen unternahm.
wurde zu neun Jahren ſchweren Kerkers verurteilt.
Sirdar Sardul Singh. der Präſident des Allindiſchen Kon=
greſſes
, iſt auf dem Wege nach Peſchawar, auf der Station Shan=
dara
, verhaftet worden. Er wurde nach Lahore zurückgebracht
und hier der Polizei unterſtellt. An feiner Stelle übernahm der
bengalmohammedaniſche Führer Maulana Kalam Azad die
Würde des Kongreßpräſidenten.

die Reichsleitung des Chriſtlich=Sozialen Volksdienſtes, der Baye=
riſche
Heimatſchutz (früher Forſtrat Eſcherich), der Evangeliſche
Volksdienſt, der Adelsmarſchall von Berg=Markienen, der Geſamt=
vorſtand
der chriſtlichen Gewerkſchaften, die Reichsvereinigung
ehemaliger Kriegsgefangener (Vorſitz Frhr. von Lersner), die
Volkskonſervative Vereinigung Mannheim, die landwirtſchaftli=
chen
Bezirksvereinigungen Berchtesgaden und Reichenhall, die
Hochſchullehrerſchaft Marburg, Generaloberſt Graf v. Bothmer, die
Techniſche Hochſchule zu Braunſchweig, die Hochſchullehrerſchaft
der Univerſität Halle=Wittenberg, die Reichstagsfraktion der
Deutſchen Volkspartei, die Volkskonſervative Vereinigung zu
Berlin und die Reichstagsfraktion der Wirtſchaftspartei.

Berlin, 15. Februar.
Der Reichstag iſt nunmehr endgültig für den 23. Februar,
nachmittags 15 Uhr, einberufen worden. Auf der Tagesordnung
ſteht lediglich Beſchlußfaſſung über den Wahltag für die Wahl
des Reichspräſidenten. Als Grundlage der Beratung für den
keichstag dient das Schreiben des Reichsinnenminiſters Groener,
worin dieſer namens der Reichsregierung für den erſten Wahlgang
den 13. März und für den zweiten Wahlgang den 10. April vor=
ſchlägt
. Ein Beſchluß über den zweiten Wahlgang iſt zwar erſt
erforderlich, wenn die Notwendigkeit des zweiten Wahlganges
feſtſteht. Miniſter Groener empfiehlt jedoch dem Reichstag, vor=
ſorglich
ſchon jetzt einen Eventualbeſchluß über den zweiten Wahl=
gang
zu faſſen, wie dies auch bei der Reichspräſidentenwahl 1925
geſchehen ſei.
Der Aelteſtenrat des Reichstages iſt für Montag, den
22. Februar, abends, einberufen worden, um darüber Beſchluß
zu faſſen, welche Gegenſtände außer dem Termin für die Reichs=
präſidentenwahl
vom Reichstag noch vor dem Beginn des Wahl=
kampfes
erledigt werden müſſen.

im Schwarzwald, bei Station Eigergletſcher und an anderen
Stellen. Die bisherigen Ergebniſſe waren zum
Teil ſehr überraſchend und neu. Die mikroſkopiſche
Unterſuchung des Schnees ergab die Entdeckung einer bisher
überſehenen Schneeart, des ſehr locker liegenden, alſo auch lawinen=
gefährlichen
Schwimmſchnees, der außerdem neue wichtige Er=
kenntniſſe
über die Kriſtalliſationsformen des Waſſers lieferte.
Färbung mit Anilinpulver zeigte erſtmals die bis dahin unbe=
kannte
Art der Waſſerbewegung (Schmelzwaſſer) im Schnee und
ſeine Bedeutung für die Entſtehung der Feuchtſchneelawinen
Durch ein beſonderes Verfahren, durch Losſägen große
Wächten von 5 bis 10, ſogar auch 20 Tonnen mit
dünnen Drahtkabeln, werden fahrplanmäßige
Lawinen (bis zu 25 000 Kubikmeter) zum Ab=
ſturz
gebracht, ihre Sturzgeſchwindigkeit und Bewegungs
art wird beobachtet, die Verſchüttung von Menſchen am Puppen=
modell
verfolgt, um die verſchiedenen Wirkungen der verſchiedenen
Lawinenarten feſtzuſtellen. Zum Studium der Wächtenbildung
und der Art des Schneetransports ſowie der Schneeanhäufungen
auf Lee, d. h. der dem Wind abgewandten Seite, wurden künſt=
liche
Grate gebaut und mittels Streuung von Konfetti Ablage=
rung
und Umlagerung des Schnees ſtudiert, z. T. unter Feſt=
haltung
der Bewegungsvorgänge im Laufbild.
Die Arbeiten in Hochſchullaboratorien und die in den Schnee
und Lawinenlaboratorien in der Natur müſſen einander ergän=
zen
. In den Naturlaboratorien, in denen nach den erprobten
und weiter auszuarbeitenden Verfahren künſtlich am gewollien
Ort und zu gewollter Zeit und unter den gewünſchten Schne=
verhältniſſen
Lawinen losgelöſt werden können, müſſen dann
Verſüchsbauten der verſchiedenſten Art, wie Fangwerke, Leit=
werke
, Schneekeile uſw. eingebaut und in planmäßigen Ver=
ſuchen
erprobt werden. Bisher wurde ein Lawinenlehrfilm
von rd. 1000 Meter Länge fertiggeſtellt.
Es ſteht außer Zweifel, daß dieſes neue Forſchungsgebiet, das
bisher faſt völlig vernachläſſigt war, beſonders auch durch Einfüh=
rung
des Experiments dazu berufen iſt, wertvollſte Er=
gebniſſe
zu zeitigen, durch die große Summen
erſpart werden können. Aber die Mittel für planmäßige
Arbeiten, die lange Zeit in den Naturlaboratorien in Verkin=
dung
mit Hochſchulverſuchen durchlaufen können, müſſen be=
reitgeſtellt
tverden, damit fruchtbringende Arbeit zur Erhaltung
von Menſchenleben und Sachwerten geleiſtet werden kann.

Karlsruhe: Der bisherige Ordinarius für Geometrie an der Tech=
niſchen
Hochſchule Profeſſor Dr. phil. Richard Baldus hat den an ihn
ergangenen Ruf auf ben Lehrſtuhl für Geometrie, der ſeit der Entpflich=
tung
von Geheimrat Finſterwalde unbeſetzt iſt, angenommen und i
bereits zum Ordinarius für Geometrie an der Univerſität München
etatsmäßiger Eigenſchaft ernaunt worden.

Tilſit, 15. Februar
Der Oſtdeutſche Heimatdienſt hatte am Sonntag zu ein=

öffentlichen Kundgebung gegen den Rechtsbruch im Memellanm
aufgeſordert, zu der Tauſende erſchienen waren. Der Vorſitzenn
des Heimatdienſtes, Schulrat Kairies, ſchilderte den Leideno
weg der Memelländer von der Anuektion durg
die Litauer im Jahre 1923 bis zum neuerlicher
Rechtsbruch vom 6. Februar 1932. In einer einſtimmiſſ
angenommenen Entſchließung wird erklärt: Der Bruch de=
Memel=Konvention durch den litquiſchen Gouvernern
Merkys hat in allen deutſchen Bevölkerungs=
kreiſen
, vornehmlich aber in der Stadt Tilſi=
die
bei ihrer vorgeſchobenen Lage durch Tradition und Geſchuunn
ſich zur Brücke deutſcher Wirtſchaft und zum Hüter deutſch,
Kultur im Oſten berufen fühlt, höchſte Erregung unn
Beunruhigung ausgelöſt. Die Verſammelten lege0
mit Entrüſtung ſchärfſte Verwahrung gegen die Ve
letzung heiliger verbriefter Rechte, gegen die fom=
geſetzten
Angriffe auf die Autonomie und gegen die unter des

Kriegszuſtand gegen Volk und Kultur durch Litauen ausgeüb
Willkürherrſchaft im Memelland ein. Die Entſchließung binn
die Reichsregierung, ſich für die ſofortige Amtsen
hebung des Gouverneurs Merkys einzuſetzen. S
fordert ſofortige Wiederherſtellung des Recht
zuſtandes im Memellande und ſofortige Wiederein=
ſetzung
des Präſidenten Böttcher, weiter die Beſei igung du
gänzlich unbegründeten Kriegszuſtandes und eine grundlegenn
Reviſion der Memellandfrage dahingehend, daß die Grunorech
deutſchen Volkstums wirklich geſichert werden und der Stiw=
mung
der überwiegenden Mehrheit der Memelland=Bevölkerur
Rechnung getragen wird. Ein unbefriedigender Au;
gang dieſes Konflikts würde ein verhängni.
voller Schlag für das geſamte Grenzlan;
deutſchtum im Oſten ſein. Mit einem dreifachen Hi,
auf das deutſche Vaterland und dem Deutſchlandlied ſchloß Ke
würdevolle und ruhig verlaufene Kundgebung.

die Beralungen über Memel in Genſ.
Genf, 15. Februar.
Der vom Völkerbundsrat mit der Berichterſtattung, über H.
Memelfrage beauftragte norwegiſche Delegierte Colban han
heute vormittag getrennte Beſprechungen mit Staatsſekretär.
Bülow und dem litauiſchen Außenminiſter Zaunius. Man nim 7
an, daß die Verhandlungen ſich noch bis Mittwoch ausdehm
werden, ſo daß der Völkerbundsrat wahrſcheinlich erſt am Mii=
woch
die Memelfrage behandeln wird. Die Beſprechungen üEn
den Bericht, den der Ausſchuß dem Völkerbundsrat vorzulegn
hat, befinden ſich vorläufig noch im Anfangsſtadium. Die Aud
arbeitung des Berichts erfolgt erſt, wenn die Verhandlungen m
der deutſchen und litauiſchen Abordnung endgültig abgeſchloſs
ſind.

Donnerskag Uebergabe der deutſchen Abrüſtungs

Der deutſche Delegierte auf der Abrüſtungskonferenz. B
ſchafter Nadolny, wird am Donnerstag in der Generalausſpra
das Wort ergreifen, um die deutſchen Vorſchläge, die am ſeli=
Tage der Oeffentlichkeit übergeben werden, zu erörtern.
Die Ausſicht, die Generaldiskuſſion der Abrüſtungskonferel
in dieſer Woche zu beenden, iſt durch die zu erwartenden
widerungen auf die deutſchen Vorſchläge unſicher geworden.

Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, hat ſich ae
chineſiſche Delegierte entſchloſſen, in der nächſten Ratsſitzung.
Dienstag die Einberufung der Völkerbundsverſammlung offizs
zu beantragen. Dem Antrag Chinas muß entſprochen werd.
und man rechnet hier mit einem Zuſammentritt der Verſan
lung in etwa acht bis zehn Tagen. Man hat den Eindruck,
chineſiſche Delegation habe die Hoffnung aufgegeben, daß E
Verfahren vor dem Rat zu irgendwelchen praktiſchen Ergebniſſ.
führen könne. Ob die Bundesverſammlung allerdings in einn
Bericht, oder, wie die Chineſen erhoffen, in einer Entſchließu3
eine moraliſche Verurteilung des Vorgehens der Japaner ar
ſprechen wird, erſcheint nach dem bisherigen Verlauf der An
legenheit noch zweifelhaft.

Der geneppke Braukkäufer.

(P.) Stambul. Der biedere Vauer Achmed, Muhadſchir, d.-0
Rückwanderer aus Skoplie in Jugoſlawien, der ſich im Hinterland &N
Smyrna ein neues Heim ſchaffen wollte, hat gleich nach ſeiner Anku)
in der anatoliſchen Heimat ein unangenehmes Abenteuer erlebt, das in
ſoviel Schaden wie Spott eintrug. Trifft er da in den Straßen Smm
nas zwei Bauernburſchen, Brüder aus dem Orte Torbali, unfern
Stadt, pfiffige Jungens. Die Muhadſchirs, die Rückwanderer aus ar.
Balkan, ſind meiſt viel wohlhabender als ihre Landsleute in Anatolun
Eine Gimpelfängerei iſt ſofort das Ziel der Burſchen. So knüpfen
mit dem Muhadſchir ein Geſpräch an, zeigen ſich ihm gefällig, erwerdl
ſein Vertrauen; in ſeiner Einfalt erzählt dann Achmed effendi, daß
ſich vor allem erſt mal eine Frau ſuchen will. Die beiden Burſchen /7
gen das Bild ihres hübſchen Schweſterchens Kadrie, einer jungen Homle.
von knapp 16 Lenzen, bei ſich. Das Bild zeigen ſie dem heiratsluſiel
Bauern, der gleich Feuer und Flamme iſt und nur Kadrie als Hamt*
nehmen will. Der Schelmenſtreich beginnt.
Die Brüder bieten dem reichen Muhadſchir die Schweſter zum Rre
an, wie das früher ſo Sitte war, und man einigt ſich auf den Preis m

drei Goldpfunden, die der glückliche Achmed effendi auch gleich i ſe*

kelndem, gutem Gold erlegt. Nun drängt es ihn aber, ſeinen Kaul.
Beſitz zu nehmen, ſeine künftige kleine Hanum heimzuführen. Nc i.
lich, antworten ihm die nichtsnutzigen Burſchen, komm nur nach 2
bali und hole ſie dir aus unſerem Hauſe ab. Die Brüder geben ih
auch ihre Wohnung richtig an, und am nächſten Tage zieht A9
effendi erwartungsvoll in Torbali ein. Die beiden Brüder trifft er R
Zufällig nicht an, alſo trägt er den Grund ſeines Beſuches vor, *
ſich aber alsbald baß verwundern, daß die hübſche Kadrie durchaus Niee
von dem Geſchäft wiſſen will.
Man verhandelt hin und her, ſchließlich reißt dem Muhadſchis,
keine Ahnung vom neuen türkiſchen Eherecht hat, die Geduld. Mit Ta4
tiger Hand packt er ſeine vermeintliche Braut, um ſie mit Gewalt N-
zuführen, er hat doch nicht umſonſt drei funkelnde Goldpfunde ſür
bezahlt. Hilfeſchreie Kadries rufen die Polizei auf den Plan, Me
jedoch vergeblich bemüht, dem heiratsluſtigen Bauern klarzumacheh.
es die Sitte des Brautkaufes in der Türkei nicht mehr gibt, und 2
ſchen keine Waren ſind. Achmed effendi aus Skoplie hat dafür düre
kein Verſtändnis, beſteht auf ſeinem vermeintlichen Recht und ſeh
zur Wehr. Die vielköpfige Hermandad aber iſt ſtärker als der geſer.
Muhadſchir, er iſt ſeine Goldpfunde los, hat keine Braut und keine Ne
zeitsfreuden, muß dafür aber noch wvegen Widerſtands gegen die Sil
gewalt die Einladung der Polizei annehmen, hinter ſpaniſchen. L
dinen über die mertwürdigen Fortſchritte ſeiner türkiſchen Lic*
genoſſen trübſinnig nachzudenken.

[ ][  ][ ]

Dienstag, 16. Februar 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Rachrichten

Neue große Notverordnung in Sicht
Schließung weiterer Lücken in der Deviſengeſekgebung. Ekatsſicherung. Wirtſchaftsbelebung.
Behördliche Arbeitsbeſchaffung.
* 4
Drittel dieſer Unternehmungen ſind die Tarife um mehr als
Jar Mcerang vort gatſchaft
10 v. H. geſenkt worden. Die Senkungen gehen ſogar bis 33 v. H.

und Binanzen.
Von unſerer Berliner Schriftleitung.
Eine neue Notverordnung zur Sicherung von Wirtſchaft
Finanzen zeichnet ſich am Horizont ab. Wenn die ein=
ſi
en Reichsminiſterien auch noch keineswegs ſo weit ſind,
die verſchiedenen Teile dieſer kommenden Notverordnung
das Kabinett beratungsreif zu machen, ſo läßt ſich doch
che beſtreiten, daß die Reichsregierung weitere wirtſchaftliche
bſſtandsmaßnahmen anſteuert, über die ſich der Kanzler mit
ſien Miniſtern intenſiv unterhalten wird, ſobald die außen=
ſc
iſchen Sorgen wieder etwas mehr in den Hintergrund ge=
tten
ſind. Einige der Maßnahmen, an die die Reichsregierung
fhrt, ſind bereits in der Oeffentlichkeit erörtert worden. Es
hwelt ſich um die Schließung weiterer Lücken in

ſt Deviſengeſetzgebung. So will

man die Mark=

ſtiptausfuhr unterbinden und weiter eine Umgehung der Be=
mrnungen
über die Kapitalflucht durch Warenaufkäufe, im
t kand unmöglich machen. Die Erhaltung des Gold= und
ſyrſenbeſtandes der Reichsbank gehört in den Rahmen der
aßnahmen auf dem Gebiet der Deviſenbewirtſchaftung.
Ein anderes Kapitel, mit dem ſich die Reichsregierung
ſonr beſchäftigt hat, iſt der Etat, namentlich aber die Steuer=
en
gänge. Hier ſieht es gerade nicht roſig aus, ſo daß noch
giges geſchehen muß, um die Regierung während der Repa=
gienskonferenz
von Etatsſorgen frei zu machen. Auf dem
übrete der Wiederankurbelung der Wirtſchaft iſt ebenfalls
uucherlei zu erwarten. Man geht gewiß nicht zu weit, wenn
zu an Schritte denkt, die ſich mit der jetzt im Vordergrund
ſheniden amerikaniſchen Kreditausweitung decken. Iſt
amerikaniſche Aktion von Erfolg begleitet, dann wird man
ſierlich auch bei uns verſuchen, aus ihr Nutzen zu ziehen.
Arger wird noch die behördliche Arbeitsbeſchaf=
fu
g eine Rolle ſpielen. Hier legen ſich eigentlich die Sozial=
dnokraten
ſtark ins Zeug, die teilweiſe ſchon ihre Schen vor
m freiwilligen Arbeitsdienſt verloren haben. Wie weit man
wei auf das Mittel der Arbeitsloſenverſicherung oder all=
m
ine Fürſorgemittel zurückgreifen, und wie weit eine Um=
ſygniſierung
der Erwerbsloſenfürſorge zur gleichzeitigen Ent=
ſunng
der Städte vorgenommen werden kann, wird zurzeit noch
ter ſucht. Dagegen ſpielt auch die Reform unſerer Sozial=
ger
gebung eine Rolle. Hier ſind vom Arbeitsminiſterium
Haebogen ausgearbeitet worden, die von den Länderregierun=
ſe
ausgefüllt werden ſollen und die die Grundlage weiterer
Ai tungen bilden werden.
Die Bankenfrage vor dem Reichskabinekt.
Berlin, 15. Februar.
Wie wir erfahren, hat das Reichskabinett heute die Beratun=
güber
die Bankenfrage fortgeſetzt. Sie ſind aber noch nicht zu
pen: Abſchluß gekommen, ſondern müſſen in den nächſten Tagen
utergeführt werden.
Leſprechung beim Reichskanzler über Bierſteuer=
umgeſtalkung
.
Reichskanzler Dr. Brüning hatte am Montag vormittag
ee ſchon ſeit einiger Zeit vorgeſehene Beſprechung mit dem
krteifuhrer der Wirtſchaftspartei, Reichstagsabgeordneten Mol=
Ih. und dem Präſidenten des Deutſchen Gaſtwirteverbandes,
Nia stagsabgeordneten Köſter, über die Frage der Bierſteuer
ihre Umgeſtaltung. Die Verhandlungen ſind noch nicht gb=
ghlöſſen
und ſollen fortgeſetzt werden.
4 Tarifſenkungen bei Berkehrsunkernehmungen,
Elekkrizikäls= und Gaswerken.
Der Reichskommiſſar für Preisüberwachung gibt einen Ueber=
ſt
tiber die wichtigſten von ihm erreichten Tarifſenkungen. Da=
uh
ſind bisher bei 67. Verkehrsunternehmungen
ſtüſenkungen vorgenommen worden. Bei mehr als einem

Etwa 50 v. H. haben die Tarife um 7 bis 10 v. H. gefenkt, nur
wenige Betriebe unter 5 v. H.
Bei den Elektrizitätswerken haben rund 200 Werke
die Tarife um 5. v. H., rund 285 um 5 bis 7 v. H., 60 um 7 bis
10 v. H. und 75 Werke um mehr als 10 v. H. geſenkt. Bei
160 Werken muß noch eine Nachprüfung vorgenommen werden.
Bei Gas ſind die Tarife bei 235 Werken um 5 v. H., bei
70 um 5 bis 7 v. H., bei 215 um 7 bis 10 v. H. und bei 40 über
10 v. H. geſenkt worden. Eine Nachprüfung findet ſtatt bei
185 Werken.
Ueberfall auf den nakionalſozialiſtiſchen
Landkagsabgeoreneken Bukkler.
Durch Schuß in den Rücken ſchwer verlekt.
* Geſtern abend gegen ½8 Uhr wurde der natſoz. Landtags=
abgeordnete
Joſef Buttler=Eberſtadt auf dem Weg zu einer
Sitzung der natſoz. Landtagsfraktion von noch unbekannten
Tätern ſchwer verletzt.
Buttler erhielt auf offener Straße in der Nähe der Modau=
brücke
einen Schuß in den Rücken. Das Attentat erfolgte un=
mittelbar
vor der Wohnung eines Arztes, der dem Verletzten
ſofort einen Notverband anlegte, worauf die Ueberführung des
Schwerverletzten in das Herz=Jeſu=Hoſpital nach Darmſtadt er=
folgte
. Gleichzeitig wurden Polizei und Statsanwaltſchaft ver=
ſtändigt
. Abg. Buttler wurde, wie uns die Gaupreſſeſtelle der
NSDAP. beftätigt, im letzten halben Jahre bereits dreimal von
linksſtehenden politiſchen Gegnern überfallen und verletzt.
Wie wir aus dem Krankenhaus hören, iſt die Verletzung ſehr
ſchwerer Art. Die Kugel, anſcheinend Kleinkaliber, iſt quer in
den Rücken gegangen und hat das Rückenmark angegriffen. Im
Augenblick ſcheint Lebensgefahr nicht zu beſtehen.
Das Landeskriminalpolizeiamt hat ſofert die Nachforſchung
nach dem Täter intenſiv aufgenommen. Abg. Buttler ſelbſt hat
weder den hinterliſtigen Schützen geſehen, noch gehört, aus
welcher Richtung der Schuß abgefeuert worden iſt.
Kundgebung der heſſiſchen Landtagsfrakkion
der Talk.
Aus Anlaß des Ueberfalls auf den Abg. Buttler erläßt die
nationalſozialiſtiſche Landtagsfraktion eine Kundgebung, in der
es u. a. heißt:
Die fortgeſetzten Arbeitermorde müſſen im Volk den Ein=
druck
erwecken, als ſeien Nationalſozialiſten vogelfrei. Die
Nationalſozialiſtiſche Partei in Heſſen, hinter der 37 Prozeut
des heſſiſchen Volkes ſtehn, warnt die Regierung, zu glauben,
die Nationalſozialiſten würden es weiterhin dulden, daß natio=
nalſozialiſtiſche
Arbeiter beſtigliſch ermordet werden. Es iſt zu
Ende mit unſerer Geduld. Entweder werden exemplariſche Maß=
nahmen
gegen die Mörder ergriffen, oder die Nationalſozialiſten
greifen zu Mitteln, welche die Mörder und ihre Genoſſen zur
Raiſon bringen.
Erodus der Ralionalſozialiſten aus dem Thüringer
Landkag.
Weimar, 15. Februar.
Die nationalſozialiſtiſche Fraktion des Thüringer Landtags
erklärt, daß ſie an den Beratungen des Landtags bis auf weiteres
nicht mehr teilnehmen werde. Sie werde aber jederzeit im Land=
tag
erſcheinen, wenn es ihr am zweckmäßigſten dünkt. Begründet
wird der Auszug der Nationalſozialiſten aus dem Landtag mit
der Politik der Thüringer Rumpfregierung nach dem Sturz des
Miniſters Dr. Frick. Insbeſondere wird die Reiſe des Staats=
miniſters
Baum zum Reichsinnenminiſter in Sachen der Einbür=
gerung
Adolf Hitlers und die damit verbundene Bloßſtellung des
ehemaligen Innenminiſters Dr. Frick als Grund angegeben.

* Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. Montag, den 15. Februar 1932.
6. Hinfonie-Konzerk.
Karl Maria Zwißler brachte Guſtav Mahlers letzte Sin=
Ne, die Neunte in D=Dur erſtmalig zur Aufführung, eine Tat,
Ne ihm von Herzen gedankt werden muß, da die ſpäten Sin=
Ver-Mahlers, mit Ausnahme der Achten, außerordentlich ſel=
geſpielt
werden. Hatte Mahler, der geniale Schüler Bruck=
*, in ſeinen vier erſten Sinfonien alle Seiten ſeines Weſens
der tiefſten Tragik bis zur kühnſten Groteske anklingen laſ=
ſo
kehrte der bis dahin die Form überaus frei handhabende
gern Geſangsſätze einlegende, mit der fünften Sinfonie zum
rucksgebiet der rein inſtrumentalen, durch Bruckner formal
beicerten romantiſchen Sinfonie zurück und ſchuf in ihr ſein
En ſchaftlichſtes, vielleicht perſönlichſtes ſinfoniſches Werk. Und
unterbrach nur noch die kantatenhafte Achte die Arbeit an
meuen Inhalten, mit denen die ſinfoniſche Form erfüllt
N. Die Neunte wurde erſt nach Mahlers Tod veröffent=
und ſie folgt Mahlers tiefſtem und bedeutendſten Spät=
ſeinem
Lied von der Erde, an das mancherlei Anklänge
ern. Mahler iſt in beiden Werken zu einer faſt erſchrecken=
Feſignation und Lebensmüdigkeit gelangt, und er geſtaltet
E). Peſſimismus, in den immer wieder die Sehnſucht nach
Tahſolut Schönen, nach Ruhe und Frieden klingt, in erſchüt=
Ddr Ausdruckskraft. In der 9. Sinfonie iſt inſofern die Satz=
* ungewöhnlich, als die beiden Außenſätze langſam ſind, und
1A den der friedliche Ausklang wie ein Einſchlummern unter
okichſten religiöſen Viſionen wirkt. Dieſer Zuſtand des
Ans leitet den erſten Satz ein, und aus ihm entwickelt ſich
ein Bild immer erregteren und düſteren Geſchehens, bald

haft, ſo ſteigert ſich der dritte zu einem wahren Inferno. Der
Schlußſatz zeigt Mahler in unmittelbarer Nähe von Bruckner.
Ein wahrhaft religiöſes Adagio voll inbrünſtiger Leidenſchaft=
lichkeit
, herrlichem Klang, dazwiſchen ein Intermezzo, in dem das
Lied von der Erde als Gegenſatz zu den überirdiſchen Klängen
des Satzes anklingt. Zwißler geſtaltete die Sinfonie bewun=
dernswürdig
. Das Zerriſſene, Schmerzliche in Mahlers Kunſt
führt allzuleicht zur Zerſplitterung, wenn die Details zu liebe=
voll
und zu unabhängig voneinander behandelt werden. Dieſer
Gefahr entging Zwißler in ſehr glücklicher Weiſe, ſo daß auch die
Geſtaltung im Großen ein klares Bild des Geſamtwerkes und
ſeiner Gedankengänge ergab. Selbſt die ganz langſamen Tempi
blieben rhythmiſch klar, und das Landestheaterorcheſter unter=
ſtützte
in vorbildlicher Weiſe die Intentionen ſeines Dirigen=
ten
. Selten erlebt man eine Sinfonie von über fünf Viertel=
ſtunden
Dauer ſo einheitlich, wie an dieſem Abend.
Vor der Sinfonie ſang Johannes Drath die Kindertoten=

einien, und dann erſcheinen wieder, wie faſt
o ien faſt volksliedartigen Gepräges, die bisweilen hart an
hrenze des Trivialen ſtreifen, bis ſich ſchließlich die Kon=
ahnlich
löſen, wie im letzien der Kindertotenlieder, das
Wiegenlied ſo ganz jenſeitig wirkt.
Te beiden Mittelſätze zeigen zahlreiche Anſätze zu Freude
A uſt. Ländler, Walzer, burleske Themen werden aufgegrif=
Teich mit Gegenſtimmen verſehen, aber immer erwacht wie=
192 Dämoniſche, Ruheloſe, unterbricht oder trübt die ruhigen
7 ſchafft tragiſche Konflikte und bringt ſchmerzliche Akzente.
ſarers Kunſt, thematiſche Wiederholungen mit kontrapunk=
eu
Gegenſtimmen zu verſehen, lebt bei Mahler neu und in
anderer Art auſ. Schließt der zweite Satz faſt geſpenſter=

daß man aus ihnen ſein Weſen aufs Genaueſte kennenlernen
kann. So wie Schubert durch Wilhelm Müllers Winterreiſe zu
einem unſterblichen, die Dichtung weit an Bedeutung über=
treffenden
Meiſterwerk begeiſtert wurde, ſo ſteht auch Mahlers
Vertonung noch weit über den tiefempfundenen Dichtungen
Nückerts. Mahler hat hier die tragiſchen Erlebniſſe des Vaters,
der ein geliebtes Kind verloren hat, in einer Ausdruckskraft in
Muſik geſetzt, daß dieſe Lieder einen Höhepunkt der Spätroman=
tik
bedeuten. Johannes Drath ſang ſtimmlich hervorragend, die
Schönheit ſeines Organs, die gut anſprechende Höhe, die edle
Ausſprache, waren von ausgezeichneter Wirkung. Beim dritten
Lied ſprach die Tiefe nicht immer gleich gut an. Künſtleriſch
zeigte der Vortrag eine bedeutſame Reife und Vertiefung, wenn
auch nicht alle Teile des Zyklus gleich glücklich gelangen. So
wurde das erſte Lied faſt allzuſchön geſungen, die Herbheit des
Schmerzes verſchwand zuweilen gegenüber dem ſchönen Geſang,
die Tongebung wurde mehrmals zu weich. Beſonders gut ge=
langen
die beiden folgenden Geſänge. Im Oft denk ich, ſie
ſind nur ausgegangen haben die bedeutendſten Interpreten des
Zyklus Meſchaert und Naatz=Brockmann ein weſentlich ruhigeres
Tempo gewählt, wodurch der verzweifelte Schmerz noch weit
elementarer wirken kann. Bei beiden Künſtlern erſchütterte im
letzten Lied durch den harten Gegenſatz die Zeile Das ſind nun
eitle Gedanken, die bei Drath ſich kaum hervorhob. Ganz
herrlich klang dafür der friedvolle Ausklang. Die geſamte
Leiſtung war für einen derart jungen Künſtler außergewöhnlich
bedeutend und packend, und man kann bei derart guter Be=
herrſchung
des Stimmlichen, bei ſo außergewöhnlicher Einfüh=
lung
in eine der ſchwerſten Aufgaben ſicher ſein, daß Herr Draih

Nr. 47 Seite 5

*
Zunl Aubrac
der engliſch=ruſſiſchen Schuldenverhandlungen.
Von unſerem (D=Korreſpondenten.
Der Kanonendonner von Schanghai und die Reden der Ab=
rüſtungskonferenz
haben völlig jene bedeutſame Erklärung über=
tönt
, die der britiſche Außenminiſter Sir John Simon vorige
Woche im Unterhauſe über den Abbruch der Verhandlungen zur
Regelung der ruſſiſchen Schulden abgab, und die angetan iſt, eine
völlig neue Phaſe der geſamten engliſch= ruſfi=
ſchen
Beziehungen einzuleiten. Sie ſchließt einen Abſchnitt
engliſch=ruſſiſcher Verhandlungen ab, der ganze zwei Jahre und
vier Monate gewährt, jedoch keinerlei praktiſche Ergebniſſe ge=
zeitigt
hat. Wie erinnerlich, unterzeichneten am 3. Oktober 1929
der Außenminiſter der damals kurz vorher ans Ruder gekommenen
Labour=Regierung, Henderſon, und der Sowjetdiplomat Dovga=
levski
in Lewes ein Protokoll über die Wiederaufnahme offizieller
Beziehungen, an das eine Hauptbedingung geknüpft war: Rege=
lung
der Schuldenfrage, d. h. vor allem der ruſſiſchen Forderungen
britiſcher Staatsangehöriger. Doch erſt im Dezember 1930 erfolgte
die Einſetzung einer unter den Vorſitz von Lord Goſchen geſtellten
engliſch=ruſſiſchen Kommiſſion, die beauftragt wurde, nicht nur die
offiziellen und privaten engliſchen Forderungen an Rußland, ſon=
dern
auch die ruſſiſchen Gegenforderungen an England zu prüfen
und den Plan einer Regelung des Geſamtproblems auszuarbeiten.
Die hierin enthaltene prinzipielle Anerkennung
ſowjetruſiſcher Gegenforderungen bedeutete, für
die Sowjetregierung einen großen Erfolg. Denn die ſowjetruſſiſchen
Gegenforderungen baſieren lediglich darauf, daß anno 1919 und
1920 einige engliſche Regimenter an den antibolſchewiſtiſchen
Kämpfen im Süden und Norden Rußlands teilgenommen hatten
und ſtellten daher nur einen überaus vagen, ſchwer ſpezifizier=
baren
und kaum gerechtfertigten Schuldenanſpruch dar. England
dagegen hatte an Rußland nicht nur vor und während des Krieges
Millionen und Abermillionen in bar geliehen, ſondern außerdem
noch wirkliche Rieſenverluſte dadurch erlitten, daß die Sowjetmacht
ſämtliche britiſchen Staatsbürgern gehörenden Fabriken, Berg=
werke
, induſtriellen Unternehmungen und Kapitalien beſchlag=
nahmt
und hierfür nie einen Penny Entſchädigung gezahlt hatte.
Trotz dieſes ihnen eingeräumten Entgegenkommens ſchienen die
Sowjetdelegierten jedoch von Anfang an kaum ernſtlich an eine
wirkliche Regelung der Schuldenfrage gedacht zu haben. All die
Bemühungen der ſechs Sowjetdelegierten (die aus Rußland elend
und abgeriſſen gekommen, doch ſich in London erſtaunlich raſch rund
gegeſſen und dandyhaft eingekleidet hatten) waren die ganze Zeit
lediglich darauf gerichtet, die geſamte, an und für ſich höchſt klare
Aingelegenheit künſtlich zu verwirren und ſo viel wie möglich in
die Länge zu ziehen. In ihrer moskowitiſch=aſiatiſchen Verzögerungs=
taktik
gingen ſie (wie ein engliſches Kommiſſionsmitglied es dem
Verfaſſer berichtete) ſogar ſo weit, daß ſie ſelbſt zu Oſtern, Weih=
nachten
und anderen chriſtlichen Feiertagen Urlaub nahmen und
jedesmal für längere Zeit nach Moskau entſchwanden. Auf den er=
ſtaunten
Hinweis der britiſchen Kommiſſionsmitglieder, daß in
Sowjetrußland chriſtliche Feſte doch nicht mehr gefeiert würden,
entgegneten ſie ungeniert, daß dieſes lediglich offiziell der Fall
wäre, daß ihre privaten Gewohnheiten ſich hierdurch jedoch in
keiner Weiſe geändert hätten. Von jeder Rußland=Reiſe kehrten
überdies von den ſechs Sowjetdelegierten gewöhnlich nur zwei oder
drei nach London zurück. Die übrigen waren, wie ſich herausſtellte,
inzwiſchen in Moskau verhaftet und nach Sibirien verſchickt wor=
den
. Bis neue Delegierte aus Moskau eintrafen und die Kom=
miſſion
wieder verhandlungsfähig war, vergingen oft viele Wochen.
Im Laufe von 14 Monaten ihres Beſtehens
hatte die Kommiſſion überhauptnurvier Sitzun=
gen
gehabt. Der einzige Vorſchlag, den die Ruſſen ſchließlich
vorbrachten, lief darauf hinaus, daß England ihnen einen Kredit
von einer halben Milliarde Pfund Sterling gewähren möge,
und daß ſie dann hieraus einen Teil der britiſchen Privatforde=
rungen
befriedigen würden. Das war im Juli vorigen Jahres.
Selbſt der nachſichtige Mr. Arthur Henderſon fand dieſen Vor=
ſchlag
nicht ſehr verlockend. Doch immerhin bat er den Sowjet=
botſchafter
Sokolnikoff, ihm den ruſſiſchen Vorſchlag ſchriftlich for=
muliert
vorzulegen. Lord Reading wiederholte dieſe Bitte wäh=
rend
ſeiner kurzen Amtszeit. Sir John Simon brachte ſie zum
drittenmal vor. Alles vergebens. Schließlich riß den ſprichwört=
lich
geduldigen Briten die Geduld. Am 2. Februar brachen ſie
endlich die Verhandlungen ab. Die engliſche öffentliche Meinung
hat dieſen Schritt voll und ganz gebilligt. Zur gleichen Zeit
wurde ſcharf mißbilligt, daß die ruſſiſche Einfuhr nach England im
Jahre 1931 um ganze 500 Millionen Mark größer geweſen war,
als die engliſche Ausfuhr nach Sowjetrußland. Auch iſt bereits
eine merkliche Einſchränkung der engliſchen Exportkredite an Sow=
jetrußland
erfolgt. Das Ganze iſt ſehr ſymptomatiſch für die Ruß=
land
=Politik der neuen britiſchen Regierung. Sie iſt allen Experi=
menten
abhold und ſteht offenſichtlich im Begriffe, in eine neue,
weſentlich zurückhaltendere Phaſe einzutreten.

künſtleriſch noch eine verheißungsvolle Zukunft vor ſich hat.
Sehr klangſchön, fein abgetönt und tief empfunden war die
Orcheſterbegleitung, denn jeder einzelne der mitwirkenden Künſt=
ler
wie auch Herr Kapellmeiſter Zwißler ſtellten ſich völlig in
den Dienſt des Kunſtwerks. Es war wohltuend, daß die beiden
Werke nicht durch eine Pauſe getrennt wurden, und wenn auch
beide ſo zur Verſenkung und Einkehr führten, ſo war doch der
Dank der Zuhörer überaus reich und von Herzen kommend.
F.N.

* Uraufführung in Maunheim:
Der gewaltige Hahnrei von Berthold Goldſchmidt.
Sofern Goldſchmidt mit ſeiner muſikaliſchen Tragikomödie
Der gewaltige Hahnrei überhaupt ein Wort zur Diskuſſion über
das Weſensproblem der Oper geredet hat, bedeutet für ihn die
Oper nicht ſo ſehr abſtrakte muſikaliſche Ausdrucksform einer künſt=
leriſch
empfundenen Idee, als vielmehr in dem beſonderen Falle
des gewaltigen Hahnrei muſikaliſche Ausſtattung einer Handlung,
deren bizarre Phantaſtik ihm willkommenen Anlaß gab, ſeine im
Einzelnen recht intereſſanten und eindringlichen Inſtrumentations=
künſte
zeigen zu können. Darüber beſteht kein Zweifel, daß Gold=
ſchmidt
die Ausdrucksmittel eines Orcheſters beherrſcht und ſie bei
gegebener Gelegenheit im Sinne ſeines Lehrers Franz Schreker,
wenn auch unter anderen Vorausſetzungen geſchickt einzuſetzen
weiß. Dem ſteht aber im Geſamteindruck des Werkes gegenüber,
daß Goldſchmidts oft bis ins Groteske geſteigerte Atonalität dazu
angetan war, die abnorme Triebhaftigkeit der zugrunde liegenden
Handlung von Crommelyncks Drama: Io Cocu magnikique
eher unter pſychiatriſchem als unter pſychologiſchem Geſichtswinkel
erſcheinen zu laſſen. Goldſchmidt wird ſich wohl vergebens be=
mühen
, dem unbefangenen Zuhörer die Illuſion erzeſſiv geſteiger=
ter
Dramatik auf dem Wege einer für den muſikaliſch empfinden=
den
Laien meiſt unverſtändlichen, oft bis zur körperlichen Uner=
träglichkeit
ſich ſteigernden Dysphonie zu übermitteln. So kann
zwar die Erreichung des dramatiſchen Effektes im großen und
ganzen als gelungen bezeichnet werden, wohingegen es nicht
immer leicht war, die Gehörnerven gegen Goldſchmidts klangliche
Spezialitäten genügend zu immuniſieren.
Um ſo bewundernswerter waren die Leiſtungen des En=
ſembles
, dem auch vermutlich in erſter Linie der lang anhaltende
Beifall des für eine Uraufführung mäßig beſetzten Hauſes galt.
Hier iſt vor allem die glänzende darſtelleriſche und geſangliche Lei=
ſtung
Heinrich Kuppingers zu nennen Hervorragend ſchön
klang auch der herrliche Sopran von Elſe Schulz. Ein ganz be=
ſonderes
Lob verdient die hervorragende Interpretation des Wer=
kes
durch das Orcheſter unter Leitung von Generalmuſikdirektor
J. Roſenſtock. Nicht unerwähnt dürfen die von K. Klauß
einſtudierten Chöre bleiben, die zu den muſikaliſch lichteſten Mo=
menten
der Tragikomödie zu rechnen ſind. E. Löfflers inter=
eſſantes
Bühnenbild gab den realen Untergrund zu der phautaſti=
II.
ſchen Handlung ab.

[ ][  ][ ]

Seite 4 Nr. 47

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Dienstag, 16. Februar 195-1

A
A

Unsere Karin bekam heute
ein Schwesterchen Gitta.
In dankbarer Freude

Dipl.-Ing. Max Edenberg
I. Frau Kid, geb. Scbreiber.

Reual (Estlend), 8. Febr. 1932
2582
Louna täu. 8

Todes=Anzeige.

Hedwig Löwenſtein
Richard Neu
Perlobte 2627

Nach Gottes unerforſchlichem Ratſchluß
verſchied Sonntag abend 8 Uhr mein
lieber, herzensguter Gatte, unſer lieber
Sohn, Bruder, Schwiegerſohn, Schwager,
Onkel und Neffe

eii Mut. Seuel

Partenheim

(Rheinheſſen)

Fränk. (rumbach
(im Odenwald)

Bankbegmter
nach kurzem, ſchwerem Leiden im 36. Le=
bensjahr
.
Im Namen der tieftrauernd Hinterbliebenen:
Mariechen Becker, geb. Schmidt.

Darmſtadt, den 15 Februar 1932.
Heinheimerſtr. 18.

Allen denſenigen, welche mich zu meinem
80. Geburtstage durch Wort und Schrift
ſowie Blumenſpenden und Geſchenke ſo
liebevoll bedacht haben, ſage ich auf dieſem
Wege meinen allerherzlichſten Dank. (*
Karl Oswald, Reichsb.=Ob.=Gefr. i. R.
Darmſtadt, im Februar 1932.

Die Beiſetzung findet Mittwoch nachmittag ½3 Uhr

on der Kapelle des Waldfriedhofes aus ſfatt. (*

Statt ſeder beſonderen Anzeige.

Heute iſt meine liebe, unvergeß=
liche
Frau, unſere gute, treu=
ſorgende
Mutter, Frau
Eliſabeth Gundersdorff
im Alter von 49 Jahren nach
kurzem Leiden entſchlafen.
In tiefer Trauer:
Wilhelm Gundersdorff
Kinder, Geſchwiſter
und Angehörige.
Darmſtadt, 14. Februar 1932.
Die Beerdigung findet Mittwoch
nachmittag 3 Uhr aufdem Wald=
friedhof
ſtatt.

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen innigſi=
geliebten
Gatten, meinen treuſorgenden Vater, meinen
lieben Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel

Peter Meſſer

am 15. Februar, morgens ½7 Uhhr nach mit großer
Geduld getragenen Leiden in die Ewigkeit abzurufen.

Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Sophie Meſſer, geb. Müller
Georg Meſſer
Familie Allmann.
Darmſtadt, Waldſtr. 34, Steinbach i. O. (2598

Die Beerdigung findet am Mittwoch nachmittag 3½ Uhhr
von der Kapelle des Waldfriedhofs aus ſtatt.

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Dankſagung.
Wir danken Allen aufrichtig für das liebevolle
herzliche Gedenken bei dem Heimgange unſeres
lieben Entſchlafenen.
Im Namen der trauernden Familie:
Marie Hofmann Wwe.
Gernsheim a. Rh., den 15. Februar 1932. (2579

Von der Re
zurück!

Br. Meuß

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Einträge in das Handelsregiſter Ab=
teilung
A: Am 8. Februar 1932 hin=
ſichtlich
der Firma; Leon Beuer, Darm=
adt
: Die offene Handelsgeſellſchaft iſt

aufgelöſt. Geſchäft ſamt Firma iſt auf
den ſeitherigen Geſellſchafter. Wein=
händler
Ludwig Beuer in Darmſtadt,
als Einzelkaufmann übergegangen.
Abteilung B: Am 27. Januar 193:
hinſichtlich der Firma: Glasinduſtrie
Darmſtadt Leonhard Raſt &. Co.,
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung,
Darmſtadt: Joſef Fuchs, Handelskam=
merſekretär
i. R. in Darmſtadt, iſt mit
Wirkung vom 21. Januar 1932 als Ge=
ſchäftsführer
ausgeſchieden. Karl Dörr=
ſtein
, Kaufmann in Frankfurt a. Main,
und Dr. Ernſt Bolte in Darmſtadt ſind
mit Wirkung vom 21. Januar 1932 zu
Geſchaftsführern beſtellt mit der Maß=
gabe
, daß beide Geſchäftsführer die Ge=
ſellſchaft
gemeinſchaftlich vertreten und
ihre Firma gemeinſchaftlich zeichnen.
Am 6. Februar 1932 hinſichtlich der
Firma: Albert Weicker & Cie., Geſell=
ſchaft
mit beſchränkter Haftung, Arheil=
gen
: Die Vertretungsbefugnis des
Liquidators iſt beendet. Die Firma iſt
erloſchen. Am 8. Februar 1932 hin=
ſichtlich
der Firma: Heſſiſche gemein=
nützige
Aktiengeſellſchaft für kleine Woh=
nungen
, Darmſtadt: Der ſeitherige Ge=
ſamtprokuriſt
, Kaufmann Otto Schnei=
der
, iſt jetzt zum Einzelprokuriſten be=
tellt
.
Darmſtadt, den 13. Februar 1932.
Amtsgericht Darmſtadt. (2585

Holzverſteigerung.

Montag, den 22. d. Mts., von vorm.
9 Uhr ab, werden in der Turnhalle am
Woogsplatz, hier, aus den ſtädtiſchen
Förſtereien Bürgertanne (Unter dem
Bahnhof 1, Los 678761, nur Kiefer)
und Beſſunger Laubwald ( Franzoſen=
berg
12. Los 11481483) letzte
Verſteigerung verſteigert:
Buchenrundſcheit, 1,55 m lang: 30 rm.
Scheiter, rm: 210 Buche, 91 Eiche,
94 Kiefer. (Stamm=) Knüppel, rm:
83 Buche, 29 Eiche, 74 Kiefer. (St. 2589
Darmſtadt, den 15. Februar 1932.
Städtiſche Güterverwaltung.

Skamm= und Brennholz=
Verſteigerung.

Montag, den 22. Februar 1932, vor=
mittags
10 Uhr. werden in der Heberer=
ſchen
Gaſtwirtſchaft bei Station Meſſel
aus dem Zeilharder Gemeindewald,
Diſtrikt Mark, verſteigert:
Stämme: 176 Fichte mit 33,50 fm Inh.,
1 Eiche mit 1,75 fm Inh.
Derbſtſtg.: 271 Fichte mit 19,22 fm Inh.

Es wird gebeten, das Holz vor der
Verſteigerung einzuſehen.

Dr. Berger
verreift!

Die Vertretung
haben übernommen
die Herren:
Dr. Buchhold,
Aliceſtraße 19½.
Dr. Grode,
Roßdörferſtr. 20.
Dr. Hofmann.
Lauteſchl.=Str. 16.
Dr. Holzmann,
Schwanenſtr. 71.
Dr. Nauheim.
Landwehrſtr. 14.
Dr. Riemenſchneider
Otto=Wolfskehl=
Straße 32.
Dr. Stern,
Ludwigsplatz 6.
(2580)

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Dienstag, den 23. Februar, vormittags
10 Uhr, werden in demſelben Diſtrikt
an Ort und Stelle verſteigert:
Scheiter, rm: 2 Buche, 36 Eiche, 60 Kie=
fern
, 2 Erlen. Knüppel, rm: 34 Eiche,
41 Eſche, 71 Fichte, 35 Erlen. Knüp=
pelreiſig
: 37 rm.
Die Zuſammenkunft iſt in vorgenann=
ter
Wirtſchaft. Näheres Auskunft er=
teilt
Herr Förſter May, Markhaus.
Zeilhard, den 12. Februar 1932.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Zeilhard.
Kühn.
(2584b

Zwangsverſiteigerung.

Termin: Dienstag, den 23. Februar 1932, nachmittags ½4 Uhr,
im Sitzungsſaal des Neuen Gerichtsgebäudes in Darm=
ſtadt
. Zimmer 219.
Grundſtück: Gemaikung Darmſtadt, Bezirk 6, Band 8,
Blatt 375. Flur 30, Nr. 43, Ho reite Kaſtanienallee Nr. 22,
hinter dem Ziegelbuſch. 931 qm, Schätzung 23000 RM.
Eigentümer: Eheleute Kau mann Johann Heinrich Katzenbach
und Katharina geb. Tangert, in Darn ſtadt zu je einhalb.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der Zwangsvollſtreckung.
Darmſtadt, den 10. Oftober 1931.
(239a
Heſſiſches Amtsgericht I

Zwangsverſteigerung.

Termin: Dienstag, den 23. Februar 1932, nachmittags
/4 Uhr, im Sitzungs aal des neuen Gerichtsgebäudes
in Darmſtadt, Zimmer 219.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 5, Band 27,
Blatt 1804.
Flur 18, Nr. 81, Grasgarten, Heidelbergerſtr., 209 gm.
Schätzung: 2000 Rmk.
Flur 18, Nr. 22, Hofreite Nr. 59, daſelbſt, 702 qm,
Schätung: 34 (00 Rmk.
Flur 18, Nr. 82¾),,, Grasgarten (Vorgarten) daſelbſt, 97qm,
Schätzung: 1000 Nmk.
Eigentümer: Eheleute Automobildroſchkenbeſitzer Friedrich
Wilhelm Lehe und Margareie, geb. Sehnert, je zur Hälfte.
Die Verſteigerung erfolgt im Wegeder Zwangsvollſtreckung.
Darmſtadt, den 15. Oktober 1931.
240a)
Heſſ. Amtsgericht I.

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Termin: Dienstag, den 12. April 1932, nachmittags 3441
im Sitzungsſaal Zimmer 219 des Neuen Geri=c
gebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez. 5, Bd. 31. Bl. 2
Flur 6. Nr. 258½/, Hofreite. Sandbergſtn
1554 qm. Schätzung: 24 000. RM., inſoweit ALi
eigentum der Schuldnerin.
Flur 6. Nr. 258,o, Einfahrt (Hofreitegran
Sandbergſtraße 81 qm. Schätzung: 1000. RM. i
ſoweit zur Hälfte Miteigentum der Schuldnerin.
Eigentümer: Textilwerk Darmſtadt Helmenſtein & Hes
G. m. b. H. bzw. dieſer Geſellſchaft zu ½ und
Wäſchereibeſitzers Ludwig Hering II. deſſen Ehe=
Eliſabeth geb. Gemündt. Wäſchereibeſitzer Wille
Hering; deſſen Ehefrau Eliſabeth geb. Hechler zu Eie
Darmſtadt, den 6. November 1932.
(24
Heſſiſches Amtsgericht.

Zwangsverſteigerung

Termin: Dienstag, den 12. April 1932, nachmittags ½4
im Sitzungsſaal Zimmer 219 des Neuen Gerki
gebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bezirk 6, Bd. 4, Bl.
(eingetragener Eigentümer: Chr. Fey):
Flur 29 Nr. 25, Acker in den Rödern, 2303
Schätzung: 3500. RM.
Blatt 190 (eingetragener Eigentümer: Hch. Fey)
Flur 29 Nr. 26. Acker in den Rödern, 2304
Schätzung: 3500. RM.
Eigentümer: Chriſtoph Fey und Heinrich Fey.
Die Zwangsverſteigerung erfolgt
zwecks Aufhebung der Gemeinſchaft
Darmſtadt, den 4. November 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.

Zwangsverfkeigerung.

Termin: Dienstag, den 1. März 1932, nachmittags 344
im Sitzungsſaal Zimmer 219 des Neuen Gerkit
gebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt, Bez 5. Bd. 21. Bl. 21
Flur 6 Nr. 914, Acker im Loß, 1858 qm. Schätz
5500. RM.
Flur 6 Nr. 921. Acker im Krötengrund, 2861
Schätzung: 9000. RM.
Flur 6 Nr. 831, Hofreite Nr. 24, Moosbergſt3
211 qm. Schätzung: 14 500. RM.
Flur 6 Nr. 832, Grasgarten daſelbſt, 50 qm. Schätz
500. RM.
Eigentümer: Eheleute Landſchaftsgärtner Rudolf
und Eliſabeth geb. Ritſert zu je einhalb in D=
ſtadt
. Moosbergſtraße 24.
Darmſtadt, den 22. Oktober 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.

Zwangsverſkeigerung.

Termin: Dienstag, den 1. März 1932, nachmittags 344
im Sitzungsſaal Zimmer 219 des Neuen Gerät
gebäudes in Darmſtadt.
Grundſtücke: Gemarkung Darmſtadt. Bez. 6. Bd. 17, Bl.
Flur 34 Nr. 20½/,o, Hofreite Gräfenhäuſerweg Nr.
rechts der Windmühle, zwiſchen dem Gräfenhä:
weg und dem Darmbach. 13 194 qm. Schätz=!
124 000. RM.
Flur 34 Nr. 18½/o, Grasgarten mit Gartenhauss)
ſelbſt. 264 qm. Schätzung: 1000. RM.
Eigentümer: Geſamtgut der aus Witwe Kaufmann Hei
Strauß Recha geb. Strauß in Frankfurt a.
Ehefrau Dr. phil. Ernſt Heilbrunn Hedwig
Strauß in Frankfurt a. M., Kaufmann Wil=
Strauß in Frankfurt a. M. beſtehenden Ene
gemeinſchaft.
Darmſtadt, den 28. Oktober 1931.
Heſſiſches Amtsgericht I.

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[ ][  ][ ]

Zefenstag, 16. Februar 1932

Aus der Landeshaupkfkadt.
Darmſtadt, den 16. Februar 1932.
Deutſchlandfahrer am Rhein und Main.
(Am 19. Februar in Darmſtadt.)
Die große 30=Tagefahrt auf dem Nürburgring war nur ein
der umfaſſenden Kraftwagenprüfung veranſtaltet von der
zwG. Es ſchließt ſich eine große Prufungsfahrt durch anz
Eſchland an, zu der die 18 Wagen, die wochenlang über die
im in der Eifel rollten, bereits am 3. Februar geſtartet ſind,
dr. 4agen hat ungefähr 6000 Kilometer zurückzulegen. Se
uwen in der Zeit von Mittwoch, den 17., bis Samstag, den
Februar, an Rhein und Main ſein. Das genaue Programm
ſrr Tage lautet:
iu twoch, den 17. Februar; Koblenz; Bacharach= Bin=
men
Mainz. Ankunft in Mainz um 4 Uhr nachmittags.
anerstag, den 18. Februar: Mainz Abfahrt 10 Uhr.
WWiesbaden von 10,45 bis 11,45 Uhr, Ankunft in Frankfurt
Em Main 1 Uhr nachmitags.
itag, den 19. Februar: Frankfurt a. M. Abfahrt
70 Uhr, Hanau, Aſchaffenburg, Darmſtadt Ankunft 2.15 Uhr
nrachmittags.
mstag, den 20. Februar: Darmſtadt Abfahrt 10 Uhr,
Bensheim, Heppenheim, Mannheim. Ludwigshafen, Ankunft
Dort um 2 Uhr nachmittags.
WWie für Frankfurt durch den Gau 3a des ADAC., iſt auch
Darmſtadt Empfang durch die Automobilklubs uſw. geplant.
reilung darüber folgt noch.

Gedächtnisfeier am Volkstrauertag. Bezüglich der am
ſnntag, den 21. Februar (Volkstrauertag), vormittags 11.15
im Kleinen Haus des Heſſiſchen Landestheaters ſtattfinden=
Wedächtnisfeier zu Ehren der Toten des Weltkriegs ſei noch
iter mitgeteilt, daß ſich freundlicher Weiſe das Orcheſter
s Hefſiſchen Landestheaters unter Leitung von
ſeim Kapellmeiſter Dr. Schmidt=Iſſerſtedt ſowie der
ſos artverein unter Leitung von Herrn Kapellmeiſter
bock zur Verfügung geſtellt haben, um die Gedenkrede, die,
öchon bekannt gegeben, von Herrn Prof. Dr. Köſer gehal=
wird
, mit Vorträgen inſtrumentaler und vokaler Art zu um=
ſinen
. Da auf zahlreichen Beſuch der Feier gerechnet werden
ᛋᛋ empfiehlt es ſich, ſchon jetzt Eintrittskarten an der Kaſſe des
inen Hauſes zu erwerben. Der Reinertrag der Veranſtal=
gen
findet zur Pflege der im fernen Land gelegenen deutſchen
iserfriedhöfe Verwendung.
Die Not der Blinden veranlaßt den Reichsdeutſchen
tusenverband, in dem die deutſchen Blinden zuſammenge=
ſoſ
en ſind, in dieſer Woche im ganzen Reiche Blindenkund=
jungen
zu veranſtalten. Die Kundgebung des Landesverban=
der
heſſiſchen Blinden e. V. der dem Reichsverband als or=
dtäches
Mitglied angehört, findet in Darmſtadt am Sonntag,
n 21. d. M., nachmittags 3 Uhr im Vereinshaus Feier=
tu‟
, Stiftsſtraße 51. ſtatt. Herr Reuſch wird ſprechen über
i Lage der Blinden in der Gegenwart, Alle ſehenden
eunde der Blinden werden zu dieſer Verſammlung hierdurch
furdlichſt eingeladen.
Die Gründungsverſammlung der Darmſtädter Vereinigung
Seſellſchafts=, Ferien= und Studienreiſen findet heute abend
Aix, im großen Saal der Reſtauration Krone, Schuſtergaſſe,
t1: Ueber Zweck und Ziele der neuen Vereinigung wird an
dem Abend eingehend Aufklärung gegeben. Der vorbereitende
sſchuß bittet Freunde und Intereſſenten um zahlreiches Er=
ſiſcen
.
In der Sektion Starkenburg des Deutſchen und Oeſter=
chſchen
Alpenvereins hält am Donnerstag, den 18. Februar,
AUyr, im Hörſaal 326 der Techn. Hochſchule (Eingang Weſtpor=
Serr Dr. F. Wölcken, der Führer der Jugendgruppe, einen
hiHildervortrag über Zwiſchen drei Ländern (Geſchichten aus
Geſchichte eines Südtiroler Winkels). Die Mitglieder der Sek=
hDDarmſtadt
ſind freundl. eingeladen. Gäſte ſind willkommen.
* Winterſonne in Neunkirchen. Die Heſſ. Eiſenbahn=A.=G. hat
dergangenen Samstag und Sonntag ihr Großkraftwagen=
trial
vollkommen in den Dienſt der Bevölkerung Darmſtadts
helllt., Zu ganz beſonders billigen Preiſen wurden über 150
ltehmer, Winterſportler und Touriſten, nach dem ſo allgemein
teten Ausflugsort Neunkirchen befördert. Jedermann war an=
geim
überraſcht über die gut durchwärmten Wagen, die wie=
dui
den Beweis erbrachten, daß Winterfahrten im Heag=Wagen
emein Freude bereiten. Auf beſonderen Wunſch vexanſtaltet
deſſ EiſenbahnA.=G am kommenden Mittwoch (17. Februar),
hnittags 13,30 Uhr. ſowie Sonntag (20. Februar), 8 Uhr vor=
ſtags
und 13 Uhr nachmittags, wiederum Fahrten zur Neun=
her
Höhe. Die Großkraftwagen=Abteilung der Heag wird
4s daran ſetzen, ihre Kundſchaft nach wie vor vollkommen zu=
drnzuſtellen
.
Evangeliſche Stadtmiſſion, Mühlſtraße 24. Heute Diens=
Den 16. Februar, findet nachmittags um 4 Uhr eine Frauen=
bltunde
ſtatt, die Frau Miſſionar Hofmann= Lindenfels
ſten wird. Hierzu ergeht freundliche Einladung.
Schülerkonzert des Realgymnaſiums. Das Konzert, das
Donnerstag, 18. Februar, abends 8 Uhr, in der Turnhalle
Woogsplatz ſtattfindet, bringt in erſter Linie hiſtoriſche
ſ, Sachen aus Romantik und Spätromantik. So ſingt der
or einige Volkslieder oder Lieder im Volkston, wie die be=
tmen
Weiſen Kommt ein Vogerl geflogen und Der kleine
krrt, daneben eine wirkungsvolle Vertonung des Mörikeſchen
biötes Um Mitternacht von Rheinberger und Fiedel und
an melbaß von Wagner. Im Jaſager von Weill, der im
ien Teil des Konzerts aufgeführt wird, ſingt der Schülerchor
Shor der Studenten, das Orcheſter eröffnet den Abend
der klaſſiſchen Egmont=Ouvertüre Beethovens und beſchließt
erſten Teil mit einem Armeemarſch Es wird darauf auf=
kimm
gemacht, daß außer bei den Schülern der Anſtalt auch
beſchränkte. Anzahl von Karten bei der Buchhand=

von Schlapp in der Schulſtraße erhältlich iſt.
Deutſcher Offizierbund. Wir ſind von der Studentenſchaft

Seſſiſches Landestheater.

Großes Haus.

Wa 16 Febr Keine Vorſtellung

19½, Ende gegen 22½ Uhr B14. Nauhnacht.
poch 17 Febr
P eiſe 0.70 5.60 Mk.

2022½g Uhr. Außer Miele. Die luſtige Witwe.
nerstag, 18 Feb. Preiſe 0.604. 0 Mk.

Kleines Haus.

Rne ag, 16 Febr

20. Ende nach 21½ Uhr. Zuſatzmete 110
Leben in dieſer Ze.t Preiſe 0.604.50 Mk

Ewoch, 17. Febr.

20, Ende nach 22 Uhr. Zuſatzmiete 111 10.
Drei Kurz= Opern der Gegenwart.
D.r Jaſager. Spiel oder Ernſt. Schwergewicht
Pr iſe (.604.50 k.

19½22 Uhr. Zſt. Vollsb. G (10 Vorſtellung)
Lye rstag, 18 Feb
Br. und II. Nina. Preiſe 0.604.50 %.k.
Deſſiſches Landestheater. Heute abend wird im Kleinen
Leben in dieſer Zeit lyriſche Suite von Erich
Der Muſik von Edmund Nick wiederholt. Die Hauptrollen
beſetzt mit Beſſie Hoffart, Werner Hinz, Kurt Schindler,
Sieber. Eine Abendfeier, Geſänge und Rezita=
veranſtaltet
das Heſſiſche Landestheater am Gefallenen=
0rtag. Sonntag, den 21. Februar, 20 Uhr, im Kleinen Haus,
muſtkaliſcher Leitung von Karl Maria Zwißler. Mitwir=
Raub=
Las Soloperſonal des Landestheaters.
Nr von Billinger wird am Mittwoch, den 17. Februar.
Uhr und Freitag, den 19. Februar, 20 Uhr, im Großen
wiederholt. Mozarts. Don Juan wird am Sonntag,
4 Gehruar, in neuer Inſzenierung und Einſtudierung zum
Ea Mals aufgeführt. Muſikaliſche Leitung: Dr. Hans Schmidt=
Sibe2t: Inſzenierung: Rabenalt=Reinking. Den Don Juan
Sohannes Drath, Komtur: Albert Lohmann. Don Octavio:
Nich Alnerotz, Levorello. Theo Herrmann. Maſſeto: Theo=
eDdorn
. Donna Elvira; Regina Harre, Donna Anna: Annn
Siwoſch, Zerline: Maria Kienzl.

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 47 Seite 5

Siedlungsgedanken und Bauwietschaft

Von Oberbaurat Steinberger.

Die Wohnungsnot nach dem Kriege gab Veranlaſſung zur
Durchführung behördlicher Linderungsmaßnahmen, einerſeits durch
die Geſetze über die Zwangsbewirtſchaftung von Altwohnungen
und die Einführung des Mieterſchutzes, andererſeits durch die
Förderung der Bauwirtſchaft mit öffentlichen Mitteln, zunächſt
auf der Grundlage von Baukoſtenzuſchüſſen nach dem Geſetz vom
9. Juli 1919, dann im Rahmen einer Wohnungsbauabgabe nach
dem Geſetz vom 26. Juni 1921 und ſchließlich ſeit 1924 auf dem
Wege einer Sonderſteuer auf den Althausbeſitz ( Gebäudeentſchul=
dungs
= oder Hauszinsſteuer). Dieſe Steuer ſollte vorwiegend dem
Bau von Wohnungen dienen.
Während der Zeit der Geldentwertung (Inflation) war die
Geldbeſchaffung verhältnismäßig leicht, aber im Wert ſtändig
ſchwankend.
Die Zauberkraft der Rentenmark vom 1. Dezember 1923 und
die Hauszinsſteuer auf der Grundlage des Gebäudewertes
(Heſſen) bzw. der Friedensmieten machte dieſem Zuſtand eig
Ende. Das neue Geld in feſt umriſſener Umlaufbegrenzung er=
hielt
wieder einen feſten Austauſchwert.
Der Grundgedanke der Rentenmark und ſpäteren Reichs=
mark
war die Belaſtung des Beſitzers von Werten zugunſten der
Allgemeinheit und die Beſchaffung von Bürgſchaften für die neuen
Geldzeichen durch die Verpflichtung der Beſitzenden zur Zahlung
laufender Beträge. Es wurden mit einer verzinslichen Grund=
ſchuld
von 4 bzw. 5 Proz, alle die Grundſtücke belaſtet, die dauernd
land= und forſtwirtſchaftlichen ſowie gärtneriſchen Zwecken dien=
ten
, außerdem die induſtriellen, gewerblichen und Handels=
betriebe
, ſowie die Banken in gleicher Höhe der Verzinſung ( In=
duſtriebelaſtung
), ſchließlich wurde auch die geſamte übrige Wirt=
ſchaft
nach der Verordnung des früheren Reichsfinanzminiſters
Dr. Luther nicht verſchont. Die Belaſtungen beliefen ſich auf
etwa 3 Milliarden Mk. Der ſtädtiſche Grundbeſitz (der Wert aller
Werte) war von der Belaſtung ausgenommen. Dafür mußte
er als Gegenleiſtung kraft Geſetzes die Hauszins= und Gebäude=
entſchuldungsſteuer
mit jährlich 17 Milliarden Ertrag auf ſich
nehmen. Das entſpricht bei 5 Prozent Zinſen einem Kapital
von 34 Milliarden und einer ungeſchriebenen Hypothek. Die
Aufwertungsgeſetze haben nun einen Teil der Inflationsentſchul=
dung
zugunſten der Hypothekengläubiger wieder zurückgetragen.
Es blieb aber immer noch ein Entſchuldungsreſt, und auf die=
ſem
wird der Fortbeſtand der Hauszinsſteuer hochgehalten, weil
der größte Teil der Steuern zur Deckung laufender und ſteigen=
der
Staatsaufgaben herangezogen werden muß. Heute iſt die For=
derung
auf Streichung der Hauszinsſonderſteuer, nachdem für 17
Milliarden Neubauwohnungen entſtanden ſind, nur allzu ſehr be=
rechtigt
. Wir ſehen heute erſchreckend, daß die Häuſer trotz der
recht beträchtlichen Inſtandſetzungszuſchläge verfallen und kaum
noch die Hälfte der Friedensmiete Leſitzen. Jeder Käufer hat zu
allen ſonſtigen einmaligen Unkoſten noch die in der Sonderſteuer
kraft Geſetzes verankerten laufenden Zinſen der ungeſchriebe=
nen
Hyvothek zu übernehmen. So mußte ſich der ſtädtiſche
Grundbeſitz mehr und mehr verbluten
Mit der Reichsmark und der ſo leicht gefloſſenen und immer
noch fließenden Hauszinsſteuer begann unter dem Zeichen vieler
Geſetze und Verordnungen ſozialer Art, beſonders der Sied=
lungsgeſetze
, der Aufbau der Wohnungswirtſchaft, wobei aller=
dings
die Mieten nach Baukoſten und Zinſen faſt zum Dreifachen
der Friedensmiete ſtiegen.
Der Wohnungsbau war durch die eingehenden Hauszins=
ſteuermittel
begrenzt, und da die Baukoſten ſtändig ſtiegen, war
mit dem verfügbaren Geld recht wenig anzufangen. Anleihen
waren nicht zu haben. Als aber der Anleihemarkt günſtiger
wurde, konnte die Grundlage für die Beſchaffung der Baumittel
erweitert werden. Die Hauszinsſteuer wurde kapitaliſiert. So
wuchſen die verfügbaren Mittel, deren Verwendung war aller=
dings
den ſteigenden Baupreiſen und den beſonderen Härten der
Not (Kleinwohnungen) nicht immer angepaßt. Es blieb von
früher her vielerorts immer noch zu viel Stadtbaukunſt unter
Entfaltung höchſter Wohnungskultur. Viel Geld wurde ſo ge=
opfert
. Selbſt die auf billigſtem Wege nach dem bei den Be=
hörden
üblichen Aufwertungsverfahren errichteten Bauten kong=
ten
die Unkoſten nicht mehr decken, ein Teil derſelben mußte auf
laufende Rechnung der Allgemeinheit übernommen werden, die
Bauwirtſchaft ſtockte, die Quelle der Anleihen verſiegte. Die
Mietbildung erfolgte mehr oder weniger ſchätzungsweiſe. Eine
ſolche unſichere Grundlage konnte natürlich nicht lange aufrecht
erhalten werden, und es wurde eine feſte Grundlage für die
Mieten geſucht und gefunden. Man ging hierbei von der Frie=
densmiete
aus und paßte die Mieten der Lage, dem Wohnungs=

inhalt und noch anderen Faktoren an. Die Friedensmiete er=
gab
ſich folgendermaßen: Ein Kubikmeter umbauter Raum koſtete
im Frieden beiſpielsweiſe 16 Mk., der durchſchnittliche Gelände=
wert
24 Mark für den Quadratmeter Ein Quadratmeter nußz=
bare
Wohnfläche erfordert nach genauer Rechnung 4,9 Kubik=
meter
Raum und 1.10 Quadratmeter Gelände, ſowie 1.10 Mk.
Aufſchließungskoſten. Daraus ergibt ſich an Geſamtkoſten 4,9 X
16 1.10 X 24 1.20 106 Mk. Und da die Verzinſung
und Tilgung der Aufwendungen 5 Prozent betrug, ſo erforderre
1 Quadratmeter Wohnfläche 5,30 Mk. Die Lage, der Wohnungs=
inhalt
uſw. wurde nach Punkten bewertet. Der Geldwert der
Punkte wurde aus der Spannung der einzelnen Wohnungsgrup=
pen
der Friedenszeit ermittelt. Schwankten die Wohnungs=
gruppen
etwa wie folgt:
1. Fünfzimmerwohnung 650900 Mk.
250,00 Mk.
2. Vierzimmerwohnung 430700 Mk.
270,00 Mk.
3, Dreizimmerwohnung 320500 Mk.
180,00 Mk.
ſo ergab ſich bei 45 Punkten der Wert eines Punktes zu rund
5 Mk. aus (250 : 45 270 : 45 180 : 45) s.
Die ſo feſtgeſtellten Mieten wurden noch um einen Faktor
erhöht, der die Steigerung der Baupreiſe ausdrückt, und
es ergab ſich eine für beide Teile (Vermieter und Mieter)
gerechte Miete; die Zinsermäßigung nach der vierten Notver=
ordnung
wurde beſonders angerechnet.
Trotz der oben geſchilderten Maßnahmen zur Verbreiterung
der Geldbeſchaffung, fuhr ſich die Bauwirtſchaft wiederum feſt;
ſie mußte aber fortgeſetzt werden. Die Grundlage für die Geld=
beſchaffung
mußte erneuert und verbreitert werden, und zwar
dadurch, daß die Hauszinsſteuermittel für Darlehen an erſter
Stelle bis 45 Prozent des Bauwertes zu 1 Prozent Zinſen und
2 Prozent Tilgung verwandt wurden. Nun traten Aktiengeſell=

ſchaften und gemeinnützige Genoſſenſchaften uſw. auf den Plan,
zumal die öffentlichen Stellen für Einen weſentlichen Teil der

noch benötigten Baugelder bis 85 Prozent und mehr der Bau=
koſten
Bürgſchaft leiſteten. Der Unkoſtenſatz verminderte ſich auf
etwa 65 Prozent einſchließlich des Auszahlungsverluſtes ( Dam=
num
oder Disagio) für die zwiſchen erſter Hypothek und Eigen=
geld
liegenden Zwiſchenhypotheken, die Mieten blieben aber trotz
allem noch hoch. Als nun im Juli vorigen Jahres der Kapital=
markt
und die Sicherheit der Bürgſchaft überhaupt ins Wanken
kam, war der Zuſammenbruch der Bauwirtſchaft endgültig.
Die troſtloſe Wirtſchafts= und Wohnungsnot zwingt aber zu
weiteren Ueberlegungen und Taten. Bis jetzt haben ſich die Be=
ſtrebungen
nur zu Vorſchlägen, nih= aber zu Taten verdic ten
können. Es iſt erfreulich, daß auch Nichtbauſachverſtändige ſich
mit der Lage der Dinge beſchäftigen und Vorſchläge heraus=
bringen
.
Alle gehen auf weitere Baukoſtenerſparnis zugunſten der
Mieten und Auswertung brachliegender Arbeitskräfte hinaus,
und damit wird auch tatſächlich der Kern der Sache getroffen.
Es wird in dieſem Sinne die Siedlung in Selbſthilfe vorgeſchla=
gen
. Erwerbsloſe ſollen unter Bereitſtellung von Gelände und
Baumaterial Eigenheime bauen. Baurat Köſter Harburg= Wil=
helmsburg
, und andere haben hierzu eingehende Vorarbeiten ge=
leiſtet
. Darüber hinaus iſt aber noch nichts zuwege gebracht
worden, denn letzten Endes konnte weder das Geld, noch der
Fachmann, noch der Gewerbetreibende ausgeſchaltet werden. Faſt
alle Selbſthilfsbetriebe ſind an den menſchlichen Fehlern und an
der Unterſchätzung der notwendigen Sachkunde zuſammengebro=
chen
. Die aus der natürlichen Entwicklung herausgewachſenen
Betriebsnotwendigkeiten laſſen ſich nicht willkürlich ändern. Sie
ſind Naturgeſetzen gleichzuſtellen. In richtiger Einſchätzung die=
ſer
zwangsläufigen Umſtände hat die Stadt Gladbach=Rheyd ein
Verfahren durchgeführt, das dahin ging, die Aufwendungen für
Erwerbsloſenunterſtützung und die Erwerbsloſen ſelbſt dem Ge=
werbe
zuzuführen. So ermäßigten ſich die Baukoſten um 10 Pro=
zent
(vergl. Bauamt und Gemeindebau Nr. 23 vom 13. 11. 1931).
Anders liegen die Dinge bei den neuerdings vom Reich
unterſtützten Stadtrandſiedlungen Da ſind zunächſt Reichsmittel
vorhanden, und dann ſind die Anforderungen an das Wohnen,
wenigſtens für ſofort, zeitgemäß begrenzt, und ſchließlich iſt Aus=
ſicht
auf zuſätzlichen Erwerb durch landwirtſchaftlichen Betrieb
gegeben. Als Selbſthilfe wird nur das verlangt, was jeder lei=
ſten
kann, und ſo beſteht Ausſicht auf Erfolg mit dem Endziel
der Anſiedlung erwerbsloſer Induſtriearbeiter in der Landwirt=
ſchaft
, und dies Ziel wird durch die Zeitverhältniſſe erreicht wer=
den
. Vorausſetzung iſt allerdings geeigneter Boden und per=
ſönliche
Eignung zum Betrieb, beſonders auch der Frau.

Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt.
Wir erinnern hierdurch unſere Mitglieder und deren Angehörige
ſowie ſonſtige Freunde von Handwerk und Gewerbe, an unſeren
4 Wintervortrag, der morgen Mittwoch, abends 8 Uhr im
Fürſtenſaal bei Chriſt (Grafenſtraße) ſtattfindet. Herr Dipl.=
Kaufmann W. Mertes aus Mainz ſpricht über, das wichtige
und intereſſante Thema: Bauſparkaſſenbewegung in
Amerika, England und Deutſchland.
Die Wiſſenſchaft der Politik in der Geſchichte Chinas. Ueber
dieſes Thema ſpricht Donnerstag, den 18. d. M., abends 8 Uhr,
in der Univerſität Frankfurt a. M. Dr. jur. Hſü Dau=Lin aus
Peking. Es handelt ſich um eine Darlegung der Stellung der
Politik in den wiſſenſchaftlichen Diſziplinen, des politiſch orien=
tierten
Erziehungsideals des Verhältniſſes zwiſchen Politikertum
und Gelehrtentum in China im Vergleich zu den entſprechenden
Erſcheinungen im Abendland. Angeſichts der von der üblichen
Politik ſtark abweichenden Haltung Chinas im Konflikt mit Ja=
pan
und bei den Verhandlungen im Völkerbund dürfte der Vor=
trag
großem Intereſſe begegnen.

T. Pralle’s
Rasiererene

Ein Genuß für
Selbstrasierer
Große Tube nur noch

B0

A.

Orpheum.

Weſt=Oſtſiedlung. Die bei der hieſigen Geſchäftsſtelle des
Landesvereins für Innere Miſſion eingerichtete Beratungsſtelle
für Siedlungsweſen verſammelte diejenigen Siedlungsluſtigen, die
für die Oſtſiedlung in Frage kommen. Der Fachberater, für die
ſüdweſtdeutſchen Beratungsſtellen. Herr Baron von Neurath,
Landwirt in Kleinglattbach in Württemberg, war anweſend und
ſprach über die Siedlungsverhältniſſe in Simmenau. Kreis Kreuz=
burg
, in Oberſchleſien, wo bereits ſüddeutſche Siedler angeſetzt und
mit den Bodenverhältniſſen zufrieden ſind. Dort ſind zurzeit noch
etwa 10 ſchlüſſelfertige 60 Morgenſtellen zu günſtigen Bedingun=
gen
zu haben. Eine ſolche Stelle koſtet 30 000 RM. bei einer
Anzahlung von 2500 RM., ohne Inventar. Das Reſtkaufgeld iſt
vom 5. Jahre des Ankaufs an mit 5 Prozent zu verzinſen mit Ein=
ſchluß
von ½ Prozent Amortiſation, während vorher nach einem
Freijahr geringere Zinsſätze beſtehen. Infolge der immer mehr
ſinkenden Kapitalkraft werden fortan ſchlüſſelfertige Stellen nicht
mehr ausgelegt. Es beginnt nun um die Uebernahme von Sied=
lerſtellen
zu erleichtern, die ſog. Aufſtiegſiedlung, bei der die Sied=
ler
beim Bau der Gebäude mitarbeiten. Mitte März ſoll eine
Gruppe von Siedlern zur gemeinſamen Arbeit in Simmenau an=
geſetzt
werden. Es ſind 30 Morgenſtellen zu je 14800 RM. mit
einer Anzahlung von 1500 RM. ohne Inventar vorgeſehen. Für
die Verzinſung des Reſtkaufgeldes beſtehen dieſelben Erleichterun=
gen
wie bei den ſchlüſſelfertigen Stellen. Die Siedler werden bis
zur Fertiaſtellung mit ihren Familien im Gutshaus untergebracht
und verköſtigt. Der Siedlungsträger liefert alles Baumaterial
und bezahlt noch einen Tagelohn, von dem dem Siedler ein Teil
zur Beſchaffung des Inventars, gutgeſchrieben wird. Die Woh=
nungen
werden entweder in vorhandene Gehäude eingebaut oder
nach einem einheitlichen Typ neu errichtet. Fünf der bei der Schluß=
heratung
anweſenden Siedlungsluſtigen erklärten ſich bereit.
ſich in die zu bildende Gruppe einreihen zu laſſen. Ein ſechſter will
als Arbeitsgehilfe in der Landwirtſchaft mitreiſen. An der Ver=
handlung
nahm auch der Referent im Landeskirchenamt für Sied=
lungsweſen
. Herr Vizepräſident Dr. Dahlem teil und gab wert=
volle
Aufklärung. Die Geſchäftsſtelle für Siedlungsweſen. Bis=
marckſtraße
55, iſt an jedem Dienstag= und Mittwoch=Vormittag
von 912 Uhr zur Beratung geöffnet.

Meths Bauern=Theater.
* Der Bauernſchwank Das Heiratsbad, das zur Zeit
von Meths Bauern=Theater im Orpheum aufgeführt wird, iſt ein
beſonderer Schlager, der noch durch die Mitwirkung Joſeph
Meths in der Hauptrolle ſeine beſondere Note erhält. Was die
Niederzupfenhauſener mit ihrer heilkräftigen Quelle alles erleben,
iſt ſo amüſant und grotesk, daß man aus dem Lachen gar nicht
herauskommt. Ein Bauer will natürlich immer ſchlauer wie der
andere ſein und den größten Gewinn aus dem ausſichtsreichen
Bad herausſchlagen. Der Haberlhofbauer (Joſ. Meth) iſt der
Schlaueſte, das ändert aber nichts, daß er ſchließlich ſelbſt noch
ein Opfer ſeines eigenen Heiratsbades wird. Sein echt bayeriſches
Spiel in unverfälſchtem Dialekt und ſein immer bereiter Humor
wirken zündend und anfeuernd auf Mitſpieler und Zuſchauer. Ihn
unterſtützen wirkungsvoll Herm. Scholz als Bürgermeiſter Hölzel
und Gg. Kurz als Jgnaz Reindl. Der luſtige Bauern=
burſche
, der aus lauter Liebe zu ſeiner Leni von der feſchen
Käthi Sippl temperamentvoll dargeſtellt ſeinem Metzgermeiſter
allerhand Würſte entführt, wird friſch und lebhaft von Sepp
Geromiller dargeſtellt. Eine Type für ſich iſt natürlich wie=
der
Leni Meth als die Pfarrersköchin, die in ihrer Rolle als
Heiratskandidatin und erſter Kurgaſt des neuen Bades glänzt
und außerordentlich erheiternd wirkt. Auch alle übrigen Rollen
dieſer ergötzlichen Begebenheit ſind durch die ſehr guten Kräfte
des Meth=Enſembles aufs beſte beſetzt, ſo daß die Aufführung
reichen und herzlichen Beifall fand.
Wie immer fanden die Muſik= und Geſangsdarbietungen des
Wildmoſer=Trios bei allen Zuhörern großen Gefallen und ſtarken
Anklang.
Mozart=Verein. Das nächſte Konzert, das am Mittwoch,
dem 17. Februar, unter der Leitung von Kapellmeiſter Fr. Reh=
bock
im Saalbau ſtattfindet, bringt neben Chören aus alter und
neuer Zeit Lieder und Duette die Nuſcha Krumhaar aus
Berlin und Dr. Heinrich Allmeroth vom Heſſiſchen Lan=
destheater
vortragen. Nuſcha Krumhaar, der der Ruf
einer vorzüglichen Liederſängerin vorausgeht, wird Lieder von
Schubert ſingen, Dr. Allmeroth, der beliebte Künſtler unſe=
re
Bühne, hat Lieder von P Graener gewählt, die in Darm=
ſtadt
noch nicht erklungen ſind. Beide Soliſten vereinigen ſich
zum Schluß des Programms in Voiksliedern, denen B. Seid=
ler
=Winkler eine eigenartige Duettform gegeben hat. (Siehe
Anzeige.)
Der Wanderklub Falke 1916 rief zu ſeiner zweiten Wan=
derung
. Prächtiges Wetter lockt die Wanderfreunde, und zahl=
reich
iſt daher ihr Erſcheinen. Vom Böllenfalltor geht der winter=
lich
ſchöne Weg über den Donnersberg, Nieder=Ramſtadt nach
Waſchenbach. Dortſelbſt nach zweiſtündigem Marſch, gemütliche
Frühſtücksraſt in der Krone‟. Die Wanderung wurde dann fort=
geſetzt
nach Frankenhauſen. Unbekannte Wieſen= und Waldwege
führen uns weiter nach Ober=Modau. Darnach durch Schneeball=
Sperrfeuer erſchwertes Ueberſchreiten der Modau. Schöne Tan=
nenwälder
nehmen uns wieder auf. Beim Verlaſſen derſelben
erblicken wir in der Ferne, in herrlichem Sonnenglanz, unſer
nächſtes Ziel: Schloß Lichtenberg, das wir über Asbach erreichen.
Nach wohlverdienter Mittagsraſt und gemütlichem Beiſammen=
ſein
im Hauſe Schellhas, bei welcher Gelegenheit der Ehrenvor=
ſitzende
des W.=C. Falke 1916, Herr Ober=Reallehrer A. Schaefer,
den beiden Führern, den Herren Karl Bieger und Heinz Dauven,
den Dank der Wanderſchar für die wohlgelungene Durchführung
der Wanderung ausſprach, traten wir den Rückmarſch nach Rein=
heim
an. Von dort beförderte uns die Bahn in heimatliche
Gefilde.
Polizeiheamter läßt ſich vom Zug überfahren. Auf deit
Gleiſen des Südbahnhofs wurde die Leiche des 40jährigen Polizei=
hauptwachtmeiſters
Georg G. aufgefunden. Finanzielle Schwierig=
keiten
dürften den Mann in den Tod getrieben haben.

[ ][  ][ ]

Seite 6 Nr. 47

Darmſtädker Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Rachrichten

Gau=Hänger- und Charmeiſter-Tagung
des Gaues Darmſtadk im Heſſ. Sängerbund.

Im oberen Saale der Krone konnte der Gau Darmſtadt=Stadt
des Heſſiſchen Sängerbundes ſeine große ordentliche Gauſänger=
und Dirigentagung halten. Um 9 Uhr eröffnete Gauvorſitzender
G. F. Roth die Sitzung. Sein Gruß und Willkommen galt den
zahlreich erſchienenen Vertretern von 26 Darmſtädter Männer=
geſangvereinen
. Fünf Vereine fehlten. Beſonderen Dank ent=
bot
er dem erſchienenen Provinzialvorſitzenden Wilhelm Mitze.
Vor Eintritt in die Tagesordnung gibt der Vorſitzende die Namen
der im abgelaufenen Geſchäftsjahr verſtorbenen Sangesbrüder
bekannt, und zwar: Alfred Boos und Adam Scherer ( Lieder=
tafel
), Karl Krämer (Liederkranz), Karl Aßmuth und Ludwig
Schaaf (Orthſcher Männerchor) Karl Schäfer ( Bürgergeſangver=
ein
Beſſungen) und Wilhelm Herbert, Chormeiſter der Geſang=
vereine
Einigkeit und Rheingold. Die Ehrung der heimgegan=
genen
Sangesbrüder erfolgt durch Erheben von den Sitzen und
ſtillem Gedenken. Das Verleſen der vorjährigen Niederſchrift
zur Ausſprache geſtellt, bringt keine Aenderung, damit iſt die
Niederſchrift genehmigt.
Der Jahresbericht, vom Gauvorſitzenden erſtattet, zeigt den
Anweſenden die erheblichen verſchiedenartigen Arbeiten, die die
Führung des Gaues mit ſich bringen. Nur durch vorzügliche har=
moniſche
Zuſammenarbeit aller Gauvorſtandsmitglieder in Verbin=
dung
mit allen Gauvereinen konnten dieſe Arbeiten im Intereſſe
des Anſehens der Darmſtädter Sängerſchaft durchgeführt wer=
den
. Kritik und Oeffentlichkeit haßen dies auch anerkannt. Mit
herzlichem Dank an ſeine Mitarbeiter im Gauvorſtand und be.
ſonderem Dank an Gau=Chormeiſter Etzold ſchloß er ſeine Aus=
führungen
, die mit lebhaftem Beifall aufgenommen wurden. Der
Kaſſenbericht, von Gauſchatzmeiſter Konrad Glatt erſtattet, gab
der Verſammlung Kenntnis, daß für das neue Geſchäftsjahr 1932
keinerlei flüſſigen Mittel zur Verfügung ſtänden. Durch An=
legung
des Kaſſenbeſtandes bei der Volksbank anläßlich unſeres
2. Heſſiſchen Bundesfeſtes in Darmſtadt ſind Beträge vor den ein=
zelnen
Rückzahlungsterminen nicht zu erhalten. Der Gau ſteht
daher vor einem Nichts. Kaſſenprüfer Schwarz, der mit Sanges=
bruder
Ferdinand Schulz die Kaſſe geprüft hatte, konnte Ent=
laſtung
beantragen, die einſtimmig durch Erheben von den Sitzen
als beſonderer Dank erteilt wird.
Die Wahlperiode des Geſamtgauvorſtandes von 4 Jahren
war abgelaufen, ſo daß Neuwahl erfolgen mußte. Die Aemter
werden zur Verfügung geſtellt, Provinzialvorſitzender Mitze ge=
beten
, die Wahlleitung des 1. Gauvorſitzenden zu übernehmen.
Nach Uebernahme widmet Sangesbruder Mitze warme Worte der
Anerkennung dem ſeitherigen Vorſitzenden und beglückwünſcht den
Gau zu ſeiner vorbildlichen ernſten Arbeit. Anerkennung und
Dank ſolle dem ſeitherigen Vorſitzenden durch einſtimmige Wie=
derwahl
ausgedrückt werden. Widerſpruch erhebt ſich nicht, die
Wahl erfolgt einſtimmig. Sangesbruder Roth dankt der Ver=
ſammlung
für das große ehrende Vertrauen und gelobt, auch
weiterhin ſeine ganze Kraft für das Anſehen der Darmſtädter
Sängerſchaft einzuſetzen. Lebhafter Beifall begrüßte ſein Gelöb=
nis
. Die Wahlhandlung der weiteren Vorſtandsmitglieder geht
nunmehr auf Vorſchlag des Vorſitzenden raſch vonſtatten. In
ihren ſeitherigen Aemtern verblieben: Sangesbruder Karl Beſt
als 2 Vorſitzender, Konrad Glatt, Schatzmeiſter Paul Höchſt,
Schriftführer, Eugen Baſtian, Hermann Fink. Guſtav. Hampel,
Heinrich Winter als Beiſitzer. Neu gewählt wurden die Sanges=
brüder
Ludwig Dillmann, Georg Götz, Wilhelm Kläden, Lud=
wig
Pulg, Ferdinand Schulz und Fritz Sproß. Die Chormeiſter=
tagung
hatte unter anderem als Ergebnis die ebenfalls einſtim=
mige
Wiederwahl des ſeitherigen Gau=Chormeiſters Wilh. Etzold,
der bei ſeinem Erſcheinen mit lebhaftem Beifall herzlichſt be=
grüßt
wurde.
Ernſteſte Ausſprache bringt das 11. Deutſche Sängerbundes=
feſt
in Frankfurt a. M. Die Veranſtaltungen des Heſſiſchen
Sängerbundes bei dieſem Feſt werden vom Vorſitzenden noch=
mals
erläutert und dabei betont, daß alle Sangesbrüder ſich
daran beteiligen möchten. Als Generalprobe für die große Heſſen=
kundgebung
auf dem Römerberg in Frankfurt iſt unſer Lieder=
tag
anzuſehen, der Ende Mai oder Anfang Juni dieſes Jahres
gehalten wird. Die Feſtſetzung des endgültigen Termins ſowie
die Vortragsfolge wird dem Gauvorſtand überlaſſen. Anträge
waren keine eingegangen. Beſtandserhebungen ſollen umgehend
abgeliefert, der Freichor Deutſches Volksgebet von Janoske ab=
geholt
werden. Sangesbruder Wolf als Vertreter unſerer Ver=
tragsgeſellſchaft
Allianz, referierte am Anfang der Sitzung über
Verſicherungsfragen und deren Vorteile für uns und die Ver=
eine
. Sangesbruder P. Heiligenthal (Liedertafel) ſang Caro
mio ben von Th. Giordani. Still wie die Nacht von K. Bohu,
ſowie Mädel, wie bin ich dir ſo gutvon Gg. Enders, Sangesbru=
der
E. Mattheis vom gleichen Verein Prolog aus Der Ba=
jazzo
von Leoncavallo und O Jugend, wie biſt du ſo ſchön
von Fr. Abt. Beide Künſtler haben durch ihre klangvoll ſchönen
Vorträge, abwechſelnd von Gau=Chormeiſter Wilhelm Etzold und
Chormeiſter Bernd Zeh am Klavier begleitet, die Zuhörer begei=
ſtert
. Aufrichtiger Beifall dankte jedesmal dem Sänger für ſ ine
Darbietungen. Mit dem Deutſchen Sängergruß, ſtehend von allen
geſungen, ſchloß der ſo überaus würdig verlaufene Gauſängertag.

Verdun Lichtbildervortrag im Heaghaus. Am Samstag
ſprach über die am 27. Februar ſtattfindende Verdun=Fahrt Herr
Major a. D. Freiherr von Wangenheim über Kriegserlebniſſe
von Verdun an Hand ſeines guten Lichtbildermaterials. Infolge
des ſtarken Andranges, hat ſich in liebenswürdiger Weiſe Herr
Major a. D. Freiherr von Wangenheim bereit erklärt, nochmals
am kommenden Samstag. 16 Uhr, ſeinen Vortrag im Heaghaus
zu wiederholen. Auskunft über die Fahrt ſelbſt wird nach dem
Lichtbildervortrag unverbindlich durch den Reiſeleiter der Heag
koſtenlos erteilt. Wer die Gelegenheit, die deutſchen Kriegerfried=
höfe
von Verdun zu beſuchen, nicht verſäumen will, benutze die
billige Heagfahrt nach Verdun.
Der Akademiſche Chor im Sondershäufer Verband ver=
anſtaltete
anläßlich ſeines 34. Stiftungsfeſtes ein Konzert, unter
Leitung ſeines Dirigenten, Herrn Prof. Dr Noack. Neben
einigen Liedern für drei= und vierſtimmigen Männerchor, kompo=
niert
von Alten Herren des Sondershäuſer Verbandes, wurden
Goethelieder in Schubertſcher Vertonung von Frl. Jſolde Pützer,
begleitet von Herrn Kapellmeiſter Karl Hauf geboten. Die
junge Künſtlerin bewies eine gut ausgebildete Stimme, und der
Vortrag verriet Wärme und inneres Mitempfinden. Karl Haufs
Begleitung war dezent und ſchwungvoll. Die Chöre unter der
Leitung Prof. Noacks wurden friſch und ausdrucksvoll geſungen.
Einige Inſtrumentalwerke, ein Streichquartett von Armin Knab,
Märchenbilder Opus 113 von Schumann und ein Celloſolo von
D. von Goens bereicherten das Programm. Der reichlich gezollte
Beifall brachte den Veranſtaltern verdienten Lohn.
Sektion Darmſtadt des D. und Oe. Alpenvereins. In der
Monatsverſammlung am Freitag, den 19. Februar, abends 8.15
Uhr, in der Aula des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums, wird Herr
Dr. Ernſt Schubert an Hand von Lichtbildern über ſeine hoch=
intereſſante
Reiſe nach Sumatra und Bali, in beſonderer Berück=
ſichtigung
der Delitabakkulturen, berichten. Die Mitglieder der
Sektion Starkenburg und eingeführte Gäſte ſind zu dem Vortrag
freundlichſt eingeladen.
Skikurſe. Im Hinweis auf die heutige Anzeige ſei noch er=
wähnt
, daß der Kurſus nach Seefeld am 22. d. M. beginnt. Der
Skikurſus nach Gaſchurn wird während der Oſterferien durch=
geführt
.
Das Union=Theater bringt ab heute Siegfried Arno, den
beliebten Komiker, Camilla Horn und Max Adalbert in der
tollen Verwechſelungskomödie Die Nacht ohne Pauſe‟,
Im Helia=Theater ſieht man nur noch heute und morgen
Grock, den Mann, der eine ganze Welt zum Lachen brachte.
In den Palaſt=Lichtſpielen läuft nur noch heute das Sen=
ſationsfilmwerk
Helden der Luft
Mädchen in Uniform. Im Anſchluß an unſere geſtrige
Nachricht teilt uns die Direktion des Union=Theaters mit, daß
die Hauptdarſtellerin des Filmes Mädchen in Uniform
Hertha Thiele, mit 11 weiteren Darſtellerinnen zur Pre=
miere
auch hier im Union=Theater anweſen ſein wird. Der Film
läuft ab kommenden Samstag.

Tageskalender für Dienstag, den 16. Februar 1932.
Lichtſpieltheater: Union=Theater: Die Nacht ohne Pauſe‟,
Helia=Lichtſpiele: Grock: Palaſt=Lichtſpiele:
Helden der Luft Orpheum: Das Heirats=Bad,
Konzerte: Rheingauer Weinſtube. Café Oper. Cafs Ernſt=
Ludwig, Schloßkeller, Perkeo Verein deutſcher Ingenieure.
Ortsgruppe Darmſtadt, 20 Uhr, Saal 326 der Techn. Hochſchule:
Vortrag des Dipl.=Ing. Kiſſinger, Ludwigshafen. Vereinig.
der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums. 20 Uhr, im Feſt=
ſaal
des Gymnaſiums, Karlsſtrs 2: Lichtbilder=Vortrag von
Geh. Baurat Prof. Walbe.

Aw. Am Donnerstag nachmittag wurde als Zeugin eine
Adventiſtin aus Groß=Gerau vernommen, die, da ſie den Eid ver=
weigerte
, durch Handſchlag ihre Ausſage bekräftigen mußte. Durch
Anfrage beim Juſtizminiſterium erhielt jedoch das Gericht die
Auskunft, daß lediglich für Menoniten eine Eidesverweigerung
genehmigt ſei, ſo daß die Zeugin noch einmal auf heute vormittag
zur Beeidigung beſtellt wurde. Trotzdem ihr eine Beſtrafung in
Ausſicht geſtellt wurde, blieb die Zeugin bei der Eidesverwei=
gerung
. Der Herr habe geſagt: Du ſollſt nicht ſchwören. Es
wurde ihr nach geſetzlicher Vorſchrift vom Gericht eine Geldſtrafe
von 3 Mark und die durch die Eidesverweigerung entſtandenen
Koſten auferlegt.
Alsdann begann Staatsanwalt Dr. Orth mit ſeinem
Plädoyer: Er geht zunächſt eingehend auf den Charakter des
Stier ein. Unterſuchungsrichter und der Kreisarzt von Groß=
Gerau bekundeten den außerordentlich weichen, ja feigen Cha=
rakter
des Angeklagten. Zeugen, die ihn ſchon lange vorher
kannten, bekundeten dagegen, er ſei ein geiſtig ſtarker Menſch, der
keine Angſt kannte. Das käme daher, daß die einen ihn nur vor
der Tat, die beiden anderen Zeugen nur nach der Tat kannten.
Das zeige deutlich, daß dieſe Weichheit die Einwirkung der Tat
ſelber ſei. Andere Zeugen bekunden weiter, daß der Angeklagte
ſtets außerordentlich zurückhaltend war, gerade bei politiſchen
Zuſammenſtößen. Daß der Angeklagte jedoch nicht ſo zurückhal=
tend
ſei, wenn er im Zorn und im Innerſten aufgewühlt war,
beweiſe die Stelle aus einem Brief, den er kurz nach ſeiner zwei=
ten
Inhaftierung an einen Freund ſchrieb. Es heißt da an einer
Stelle. Sie wiſſen ja, zwei blühende Menſchenleben habe ich der
Staatsanwaltſchaft entriſſem und was hätte ſie ſonſt noch für
Ehre mit ihnen einlegen können. O Varus, Varus. Ein Menſch,
der derart hämiſch, ja frivol über den Tod zweier Menſchen ſchrei=
ben
könne, den er ſelber verſchuldet, ſei auch fähig, über das
Leben von Parteigegnern gering zu denken. Das bewieſen auch
die Worte während der Tat: Das iſt mir egal, ich ſchieße.
Die Handlung des Angeklagten beginne, ſagt der Staats=
anwalt
weiter, als er ſich in der Wirtſchaft Zur Krone den
Revolver holte. Da ſetzte er objektiv die Bedingungen zur Tat,
ſo daß es ſchon eigentlich gar nicht mehr anders kommen konnte
als es kam. Was am Abend vorausging, habe einzig in den
Schimpfworten des mit Stier befreundeten Nationalſozialiſten
das Vorgehen des getöteten Hammer veranlaßt, auf die vor dem
Arbeitsamt befindliche Menge habe ſie keinerlei Einfluß gehabt.
Die Anklage behaupte ja nicht, daß der Zweck von Stiers Han=
deln
war, Menſchen zu töten. Aber ebenſo wie der Kronenwirt
und deſſen Angehörige, mußte er vor Augen haben, was er mit
dieſer Waffe anrichten konnte. Man wiſſe im übrigen aus Er=
fahrung
, daß eine Waffe gewiſſermaßen einen ſuggeſtiven Einfluß
auf ihren Trager ausübe. Der Staatsanwalt meint weiter, daß
der Angeklagte ja nicht wußte, daß Hammer der Angreifer war,
und wenn er, wie er angibt, ſolche Angſt vor der Menge hatte,
wie konnte er ſo unklug ſein, durch ſein Reinkommen in das
Arbeitsamt zur verkehrten Tür und durch ſein dortiges Verhalten
die Menge erſt recht auf ſich aufmerkſam zu machen. Aber tatſäch=
lich
war die Menge nicht gegen ihn, denn die meiſten hatten ja
von der Unterhaltung zwiſchen den beiden (Hammer und Stier)
nichts gemerkt. Dieſe Unterhaltung, fährt der Staatsanwalt fort,

Dg. Arheilgen, 15. Febr. Wohlfahrts= Beratungs=
ſtunde
. Eine Beratungsſtunde des evangeliſchen Kreiswohlfahrts=
dienſtes
in Fragen der ſozialen Fürſorge und der Wohlfahrts=
pflege
findet am kommenden Mittwoch, den 17. Februar, nachmit=
tags
von 57 Uhr, im evangeliſchen Gemeindehaus ſtatt.
Holzverſteigerung. Das Forſtamt Kranichſtein hält am
kommenden Mittwoch, den 17 d. M., vormittags, im Gaſthaus
Zum weißen Schwanen dahier eine Nutz= und Brennholzver=
ſteigerung
ab.
G Ober=Ramſtadt, 15. Febr. Genehmigte Verſteigerung.
Die am 11. ds. Mts. im Saalbau Eliſenbad (Suppes) ſtattgefundene
Gemeindeholzverſteigerung iſt genehmigt, und können die Abfuhrſcheine
gegen Barzahlung oder genügende Bürgſchaft bei der Gemeindekaſſe an
den Zahltagen eingelöſt werden.
An. Groß=Zimmern, 15. Febr. Raksſitzung. Der Bürger=
meiſter
teilt mit, daß der in der vorigen Ratsſitzung beſchloſſene
10prozentige Zuſchlag der Holzhauerlöhne behördlicherſeits geneh=
migt
worden iſt. Ferner wird eine Verfügung bekannt gemacht,
wonach alle erhobenen Umlagen für Kreis, Provinz, Landwirt=
ſchafts
= und Handwerkskammer uſw. nicht von der Gemeindekaſſe
verwendet werden dürfen, ſondern umgehend an die betreffenden
Stellen abzuführen ſind. Ueber die Beteiligung an den Ernte=
ſchäden
wird beſchloſſen, daß die Gemeinde den gleichen Betrag
erläßt wie das Finanzamt. Ein vom Rat angenommener Zuſatz=
antrag
des Bürgermeiſters geht dahin, daß bei allen Steuer=
ſchuldnern
, die bei den Ratenzahlungen die Richtlinien des Innen=
miniſteriums
einhalten, von der Erhebung der Verzugszinſen Ab=
ſtand
genommen wird. Die Wiegegebühren für Schlachtvieh wer=
den
um 40 Prozent geſenkt. Einem Geſuch der hieſigen Saal=
beſitzer
betreffs Ermäßigung der Saalſteuer wird dahin entſpro=
chen
, daß eine Ermäßigung gemäß den reichsgeſetzlichen Beſtim=
mungen
um Zweidrittel der ſeitherigen Sätze eintritt. Zur Pacht=
ermäßigung
der gemeindlichen Grundſtücke findet eine lebhafte
Ausſprache ſtatt. Der Rat hält an ſeinem Beſchluß vom 7 Januar
feſt. Der Zinsfuß für verſpätete Steuerzahlungen wird auf 5 Pro=
zent
feſtgeſetzt. Betreffs Erlaß von Gewerbeſteuer beſchließt der
Rat, nach der Verfügung des Miniſters des Innern zu verfahren.
Es lagen mehrere Anträge der KPD. vor. Der Bürgermeiſter wird
beauftragt, diesbezügliche Verhandlungen mit der Heag zu pfle=
gen
und bei dem Miniſter für Wirtſchaft vorſtellig zu werden.
Die Arbeitsleiſtung der Ausgeſteuerten=Wohlfahrtserwerbsloſen.
Da hier der Rat gegenüber dem Bürgermeiſter eine andere An=
ſicht
vertritt, entſpinnt ſich darüber eine ſehr lebhafte Ausſprache.
Der Bürgermeiſter zieht ſeinen Antrag zurück. In einer demnächſt
ſtattfindenden nichtöffentlichen Ratsſitzung ſoll über die Frage
entſchieden werden. Die beiden Dringlichkeitsanträge Angermeier:
1. Der Gemeinderat möge beſchließen, das Kreisamt zu erſuchen,
daß die Erhebung des Waſſergeldes durch Gemeindebeamte wie
Feldſchützen, Polizeidiener uſw. vorgenommen wird; 2. der Ge=
meinderat
beauftragt den Bürgermeiſter, bei den maßgebenden
Behörden vorſtellig zu werden zwecks Schaffung von ungefähr 20
Siedlungsſtellen, werden abgelehnt.
Groß=Umſtadt, 15. Febr. Gefallenen=Ehrung. Als im
Jahre 1926 die Errichtung eines Denkmals für die Gefallenen unſerer
Stadt geplant wurde, wurde ein entſprechender Ausſchuß gebildet. Nach
Herſtellung des Ehrenhaines auf dem Friedhof verblieb ein kleiner Reſt
des geſtifteten Geldes, der im Laufe der Jahre zu annähernd 2000 RM.
angewachſen iſt. Da es die hieſigen drei Religionsgemeinſchaften für
angebracht hielten, wenigſtens einen Teil des Geldes, ſeiner urſprüng=
lichen
Beſtimmung entſprechend, zur Anbringung von Gedenktafeln in
den Gotteshäuſern zu verwenden, richteten ſie dahingehende Eingaben
an den Ausſchuß. In der letzten Sitzung wurde nun den Geſuchen inſo=
fern
ſtattgegeben, als man den drei Religionsgemeinden den die erſten
1000 RM., überſteigenden Ueberſchuß bewilligte. Von dieſem Betrag er=
hält
das hieſige Heimatmuſeum, das ebenfalls eine Ehrung der Gefalle=
nen
in ſeinen Räumen beabſichtigt, die Summe von 200 RM.

Ag. Groß=Bieberau i. Odw., 15. Febr. Zu einem wohlgelungenen
Ball ſammelte ſich die Freiwillige Feuerwehr bei Kamerad Gg.
Schellhaas (Zum Schützenhof). Die Beliebtheit der Wehr wurde durch
den ſtarken Ballbeſuch beſtätigt. Nicht nur im Dienſt, ſondern auch hier
trat die gute Diſziplin der Wehr zutage Krankheit und Trauer hielten

den 1. und 2. Obmann fern. Kamerad Gg. Böhm verſtand es, mit ſei=

nem Stab die Stimmung bis in die frühen Morgenſtunden durchzu=
halten
.

b. Erbach, 15. Febr. Gemeinderatsſitzung. Am Dienstag,
den 16. Februar, nachmittags 5.30 Uhr, findet im Rathausſaale zu Er=
bach
eine öffentliche Gemeinderatsſitzung ſtatt. Uebertritt zur
N. S. D.A.P. Der 2. Beigeordnete, Philipp Lenz, Elfenbeinſchnitzer in
Erbach, der im vorigen Jahre mit Unterſtützung der Nationalſozialiſten
gegen den S.P.D.=Kandidaten Hch. Stock gewählt wurde, iſt nunmehr
der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiter=Partei beigetreten.

Cf. Birkenau, 13. Febr. Bautätigkeit 1932. Während im
verfloſſenen Jahre die Bautätigkeit hier ſehr gering war und der
weitaus größte Teil der hieſigen Bauhandwerker faſt das ganze
Jahr hindurch ununterbrochen in Unterſtützung ſtand, ſcheint die
Bautätigkeit in dieſem Frühjahre ſtärker einſetzen zu wollen. Bis
jetzt iſt die Errichtunga von acht Neubauten in Ausſicht. Hierdurch
wird auch die kataſtrophale Arbeitsloſigkeit in der Gemeinde
etwas gemindert werden und eine Reihe Bauhandwerker wird
auf einige Zeit hinaus wieder Arbeit und Verdienſt haben.

ſei nicht genau aufzuklären. Aber die Rolle des Hammer ſy
für das Verhalten des Angeklagten gar keine Rolle, denn
habe ja ſelber geſagt, er habe vor Hammer keine Angſt ger,

Daß Hammer ihn ſchlug, wie Stier zuerſt angab, ſei auf j.a
Fall unwahr, und daß er, nach dem Beiſpiel eines Romanhe

Karl Mays, ſeinen Gegner nur kampfunfähig machen wollte
eine merkwürdig unreife und auch unrichtige Behauptung. 3e
er habe ganz bewußt gehandelt und mußte

über den Erfolg klar ſein.

komme auch weder

wehr, noch vermeintliche Notwehr in Frage, denn Hammer
ja nicht geſchlagen, und niemand aus der Menge ſei vor
erſten Schuß gegen ihn vorgegangen. Es ſei ſo viel über
Qualitäten des Hammer in der Verhandlung geſprochen won
der ja zweifellos kein guter Menſch geweſen ſei, aber das
weder für das Abholen des Revolvers, noch fur das Schießen
Stier maßgebend, denn erſt wußte Stier nicht, daß Hammer
Angreifer ſeines Freundes geweſen war, und dann ſagte er ſe
daß er mit Hammer allein fertig geworden wäre. Aber Zu
fellos ſei der getötete Wehnhöfer ein guter Menſch geweſen,
die letzten Ausſagen dieſes Manne, die ohne jede Bitterkeit g
Stier waren, neben dem Dokument des oben erwähnten Brä=
redeten
eine ſehr beredte Sprache. Der Staatsanwalt iſt auch
Anſicht, daß Stier beim vierten Schuß auf den einen Zer
zielte, nach deſſen ſehr beſtimmten Ausſagen, mit der Abſicht.
zu töten.
Milderungsgründe für den Angeklagten ſeien ſeine bishel
gute Führung, ſeine Reue, und die ganze damalige geſpar
Stimmung in Groß=Gerau. Der Staatsanwalt beantragt desie
unter Zubilligung mildernder Umſtände wegen vorſi
lichen Totſchlags in zwei Fällen je zwei Ja
Gefängnis und wegen eines Totſchlagsw
ſuches ein Jahr Gefängnis, die zuſammenzuziehen win
in eine Geſamtſtrafe von vier Jahren Gefängn
Gegen die beiden anderen Angeklagten beantragt er auf
meſſene Strafen.
Die Verteidigungsrede gipfelt in Angriffen Bi.
die Staatsanwaltſchaft und in der Unterſtreichung der ſchle g
Qualitäten des getöteten Hammer. Stier habe in Notwehr.
Ueberſchreiten der Notwehr, gehandelt, er habe auch ſchon in
wehr gehandelt, als er den Revolver holte. Auch der andere
geklagte Nationalſozialiſt, der von demſelben Rechtsanwalt
teidigt wird, habe bei dem Mitnehmen des Revolvers in
wehr gehandelt. Deshalb ſeien beide freizuſprechen.
Nach dem der Verteidiger des angeklagten Antifasciſten
ein paar kurze Worte ſprach, ergriff der Staatsanwalt
einmal das Wort zur Erwiderung. Er verwahre ſich
entſchieden gegen die Vorwürfe der Verteidigung. Der A
klagte Stier könne doch gewiß keine Sonderſtellung beanſprmf
Niemand könne in dem Vorgehen der Staatsanwaltſchaft
Inkorrektheit finden. Der Angeklagte müſſe beſtraft werd
Dieſes Urteil ſei von grundlegender Entſcheidung, und das
richt müſſe ſich klar ſein, was es bedeuten würde, wenn man !
gehörigen politiſch radikaler Richtungen erlaube, ihre Ge=
ungeſtraft
niederzuknallen.
Der Vorſitzende ſchließt um 1 Uhr die Verhandlung und
die Urteilsverkündung auf Dienstag vormittag 9.15 Uhr an

in Heſſen.

Am 10. Februar 1932 fand im Heſſiſchen Finanzminiſter
Abteilung Landwirtſchaft, in Darmſtadt die konſtituierende Sitz.
der nach dem Milchgeſetz für den Bereich des Volksſtaates He
zu bildenden Ueberwachungsſtelle für den Verkehr
Markenmilch ſtatt. Nach den heſſiſchen Vollzugsbeſtimmungen.
Milchgeſetz wurde die Stelle gemeinſam von der Landwirtſch
kammer und dem Verbande der heſſiſchen landwirtſchaftlichen
noſſenſchaften gebildet. In ihr ſind vertreten die Milcherzen
die Genoſſenſchafts= und Privatmolkereien, die ſtädtiſchen Yn
großbetriebe, der Milchhandel, die Gemeinden und die Verk=e
cherſchaft. Außer den Vertretern des zuſtändigen Miniſter:
nehmen an den Sitzungen der Direktor des Veterinärund
ſuchungsamtes Gießen ſowie der Vorſtand der Verſuchsanſtala?
heſſiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften mit berate-)
Stimme teil. Der erſtmalige Vorſitz, der nach den Beſtimmun
alljährlich zwiſchen Landwirtſchaftskammer und Genoſſenſch,
verband wechſelt, wurde durch das Los entſchieden und fiel
Verbandsdirektor Berg. Die neugebildete Ueberwachungsſſe
führt die Bezeichnung
Milchwirtſchaftliche Ueberwachungsſtelle für Heſſen.
Der Sitz der Geſchäftsführung iſt in Darmſtadt. Sandſtraße )

Du. Jugenheim, 15. Febr. Für die Kandidatur Hindenburg E
ſich in Jugenheim 49 Perſonen eingezeichnet. Geſtern abend
der Ortsgewerbeverein in der Turnhalle ſeinen Theateraben=
Der Reinertrag kommt der Jugenheimer Winterhilfe zugute.
15. Februar 1932 iſt das Staatl. Kurhotel Goldene Krone wiede
öffnet. Das Anweſen wurde von dem Hoteldirektor Scherer in Ze
genommen.
Dp. Zwingenberg, 15. Febr. Turnverein Zwingenb
Hauptverſammlung. Der Jahresbericht gab Zeugnis
der Arbeit, die für das Erſtarken, der Jugend geleiſtet wurde.
Kafſenverhältniſſe ſind beſtens geordnet. Dem Rechner wurde
laſtung erteilt. Neuwahl des Vorſtandes dürfte die Hauptanziehuns
Abends geweſen ſein, da Herr Beigeordneter Wilh. Kiſſel als Vorſitzsi
des Vereins 32 Jahre deſſen Geſchicke geleitet hatte und einſtir
zum Ehrenvorſitzenden gewahlt wurde. Herr Georg Seeger wurde
1. Vorſitzenden und Frl. Lina Schaubach zur Beiſitzerin neugete
Einer größeren Anzahl Turner wurden die Urkunden über die
ihnen auf dem vorjährigen Gauturnfeſt errungenen Preiſe ausgehär?
Bb. Bensheim, 15. Febr. Mufeumsverein Jahr
Mitgliederverſammlung. Der 1. Vorſitzende, Bürgerm
Dr. Angermeier gedachte der unentwegten Arbeitsfreudigkeit des
eins auf dem Gebiete der Pflege beimatlicher Geſchichte. Studis
Zwißler trug den Vorſtandsbericht vor, aus dem zu erſehen iſt, daßs
Verein wieder verſchiedene wertvolle Stiche u. n. m. erworben hat.
Fundſtücken wurden erworben Knochen und Zähne aus der Diluvia
aus der fränkiſchen Zeit verſchiedene Gräberfunde von Urnen, Pe‟
Schmuck und Nägel. Vorausſichtlich wird das Muſeum im Frül=)
nach dem Dahlberger Hof verlegt werden. Anerkennung wurde
ſichtlich der Pflege heimatlichen Geiſtes dem Verein Oalt Ben
dargebracht, mit dem im Sinne des verſtorbenen Profeſſors Henkein
ein Nebeneinanderwirken gedacht iſt. Der Jahresbeitrag wurde auf 1S‟
je Mitglied belaſſen. Schulverwalter Blum wird dem Kuſtos Stu.E
rat Zwißler als Konſervator beigegeben. Die turnusmäßig ausſcheide. M
Vorſtandsmitglieder wurden wiedergewählt. Studienrat Zwißler
einen ſehr intereſſanten Vortrag über Bensheimer Familiennamen
Bm. Hofheim (Ried), 15. Febr. Jagdverpachtung. In
allzu niedriger Gebote bei der erſten Verſteigerung fand vorgeſterlk
Adlerſaal nochmals eine ſolche ſtatt, bei welcher die Gebote im 2
ſchnitt 50 Prozent höher ausfielen. Mit 1272 RM. kam man gegen-
den
841 RM. der letzten Verſteigerung dem Taxpreis von 1364
für die Geſamtjagd bedeutend näher. Beim Ausgebot der Geſan
ging ein Wormſer Liebhaber noch etwas höher und bekam dieſelhe
1300 RM. zugeſchlagen. Konzert für die Winterh!
Zum Beſten der Winterhilfe fand hier im Adlerſaal ein Konzer!.
an welchem ſich die hieſige Muſikvereinigung, ſämtliche Geſangbes
und zwei auswärtige Muſikkräfte beteiligten. Die durchſeg 4*
Muſik= und Chorvorträge fanden allſeits Gefallen und dankbaren De
Trotz der niedrigen Eintrittspreiſe konnte doch ein nettes Sümmchen.
Winterhilfe zufließen.
g. Gernsheim, 13. Febr. Senkung der Brot=und Flel=
preiſe
. Nach eingehender Ausſprache wurde erzielt, daß das Bro
3 Pfg. pro Laib ſofort geſenkt wird. Die Fleiſchpreiſe bleiben wie
her, da ſie mit denen anderer Gemeinden auf gleicher Höhe baſiere!.
ſichtlich des Schmalzpreiſes tritt eine Ermäßigung von 5 Pfg. pro PI
für ganzes Schmalz und 10 Pfg. für ausgelaſſenes Schmalz ein.
Gernsheim, 15. Febr. Waſſerſtand des Rheine
Pegel am 14. Februar 100 Meter, am 15. Februar 1,06 Mele‟
Hirſchhorn, 15. Febr. Waſſerſtand des Neckak=
Pegel am 14. Februar 2,20 Meter, am 15. Februar 2,16 Meler.
Cp. Klein=Gerau. 15. Febr. Beigeordnetenwaht.
der geſtern ſtattgefundenen Beigeordnetenwahl wurde der
herige Kanzliſt Wilhelm Reibſtein, Kandidat der Sozjalde.
tratie, mit 288 Stimmen zum Beigeordneten gewählt. el *
gerliche Gegenkandidat, Arbeiter Michael Lipp, erhiet
Stimmen.

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Dienstag, 16. Februar 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

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Brarnang der ei Von=
Nach Verbrauch einer Packung Heidequell bin ich zu der
Ueberzeugung gekommen, daß Ihr Präparat ein vor=
treffliches
Mittel zur Stärkung der Nerven iſt. Werde
Heidequell auch in Zukunft weiter nehmen u. empfehlen.
Rüden (Weſtf.).
Auguſt Wollenweber.
Heidequell hat ſich bei mir und meiner Frau gut aus=
gewirkt
. Der Appetit hat ſich rieſig eingeſtellt, auch die
Nerven haben ſich beruhigt.
Darmſtadt, Mollerſtr. 28, III. Otto Pohl.
Heidequell hat die geſtellten Hoffnungen erfüllt. Seit
dem Gebrauch von Heidequell fühle ich mich körperlich
ſehr wohl (bin 64 Jahre alt). Das Ausſehen iſt friſch
geworden und das körperliche Befinden iſt befriedigend.
Spaziergänge bis zu zwei Stunden machen mir gar keine
Anſtrengungen. Meine Frau benutzt auch Heidequell
und iſt ebenfalls ſehr zufrieden.
Frankfurt/M., Theobaldſtr. 27. Chr. Plettung.
Ihr Heidequell habe ich jetzt einige Wochen ausprobiert
und muß Ihnen beſtätigen, daß es ein ganz vorzügliches
Mittel iſt. Ich fühle mich friſch und geſund und gehe
immer mit einem gewiſſen Appetit an den Tiſch.
Gernsbach/ Baden, Hepplerſtr. 4. Willi Kuhs.
Was ich bis jetzt von Ihrem Präparat geleſen habe,
kann ich vollauf beſtätigen. Ich fühle mich wie 10 Jahre
zurückverſetzt. Bin ganz heiter und froh. Das kam ſo
plötzlich und nur durch Ihr Wunder Heilquell. Jung=
brunn
der Geſundheit iſt nicht zu viel geſagt. Ich habe
Ihr Heilquell ſchon vielen empfohlen und werde es auch
weiter tun.
Mainz, Bebelring 51. Frau Betty Brieſemeiſter.
Aperkennungen, wie die vorstehenden, besitzen wir
viele tausende (ca. 7000 Stück gingen in wenigen
Monaten ein); täglich erbalten wir neue (IV 2184
Heidequell iſt ein angenehm aromatiſch ſchmecken=
des
Pulver, gebildet aus heimiſchen und exotiſchen ultra=
beſtrahlten
Pflanzen und aus phyſiologiſch aktiven Mine=
ralien
techniſcher Zubereitung, wie ſie natürlichen Ur=
ſprungs
den berühmten Quellen von Kiſſingen, Wies=
baden
und Karlsbad ihre Wunderkraft verleihen. Nicht
weniger als 22 Energieträger dieſer Art, die der menſch=
liche
Körper begierig als lebendige Naturkraft aufnimmt
und in eigene Lebensenergie umformt, ſind in Heide=
quell
enthalten. Darin liegt ſeine vitale Gewalt.
Wer ſeiner Geſundheit dienen und auf der Höhe ſei=
ner
Leiſtungsfähigkeit bleiben will, nehme jeden Morgen
oder Abend eine kleine Doſis Heidequell. Wer ſich aber
krank fühlt, ſoll ſtets zum Arzt gehen, ſich unterſuchen
laſſen und die Ratſchläge und Anordnungen des Arztes
befolgen.
Heideguell eine Woche gratis!
Es ſoll jedem Gelegenheit geboten werden, durch
koſtenloſen Selbſtverſuch die Heidequell=Wirkungen
ausgiebig an ſich ſelbſt zu erproben. Darum liefern wir
gegen Einſendung des untenſtehenden Gutſcheines eine
Probepackung Heidequell vollkommen unberechnet.
Aber nicht nur ein kleines Geſchmacksmuſter, ſondern
eine für etwa eine Woche ausreichende Menge, nach
deren Verbrauch Sie bereits den auffriſchenden Einfluß
von Heidequell auf Ihren Körper verſpüren werden.
Sie ſollen Heidequell nur erſt mal verſuchen. Wenn
es Ihnen gefällt, können Sie in der nächſten Apotheke
oder Drogerie mehr kaufen. Haben dieſe es noch nicht,
ſo beſorgen ſie es ſofort.
Heidequell iſt billig: mit einer Originalpäckung
kommt man ein bis zwei Monate aus, und ſie koſtet
3,50 Mark, alſo nur wenige Pfennige täglich. (Halbe
Packung 1,90 Mark.)
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In offenem Umſchlag als
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Senden Sie mir, wie im Darmſtädter Tagblatt
angeboten, eine für etwa eine Woche ausreichende
Probepackung Heidequell. Dazu die Druckſchrift
Alt werden und jung bleiben. Koſten dürfen mir
hierdurch nicht entſtehen.
Vorname, Name, Stand (Beruf), genaue Anſchrift.

[ ][  ][ ]

Seite d I.

Der Favag=Prozeß.

Plädoyers der Verteidiger von Sauerbrey
und Fuchs.
Frankfurt a. M. In der geſtrigen Ver=
handlung
des Favag=Prozeſſes beantragte Rechts=
anwalt
Eulau Freiſprechung des Angeklagten
Fuchs, deſſen Verfehlungen nur als geringfügig
anzuſprechen ſeien. Rechtsanwalt Fürſt, Frank=
furt
, führte in ſeiner Verteidigungsrede aus, daß
Sauerbrey unter den Angeklagten im Favag=
Prozeß eine Sonderſtellung einnehme. Er
kämpfe nicht um ſeine Freiſprechung, denn er
habe ſich ſelbſt mehrfach als ſchuldig bekannt. Bei
der Beurteilung der Verfehlungen des Angeklag=
ten
müſſe vor allem in Betracht gezogen wer=
den
, daß er ſchon mit 15 Jahren in das bei der
Favag herrſchende Syſtem hineingezogen worden
war, und daß er von Becker auf falſche Wege ge=
führt
wurde. Demoraliſierend auf ihn habe auch
die Unmoral der Inflationszeit gewirkt. Es
müſſe anerkannt werden, daß ſich Sauerbrey ſeit
Beginn des Prozeſſes bemüht hat, aufzuklären,
wo er konnte. Wegen Paßvergehens bei ſeiner
Flucht aus Frankfurt nach Prag iſt Sauerbrey
dort bereits zu der außerordentlich hohen Strafe
von drei Monaten Gefängnis verurteilt wor=
den
, die er reſtlos verbüßen mußte. Durch den
Verluſt wichtiger Lebensjahre und den Verluſt
ſeines ganzen Vermögens ſei er ſchwer genug be=
ſtraft
und habe aus dieſem Grunde Anſpruch auf
die Milde ſeiner Richter. Im Anſchluß an Dr.
Fürſt befaßte ſich Dr. Roſenblatt eingehend mit
den einzelnen Delikten, die Sauerbrey zur Laſt
gelegt werden.
In der Nachmittagsverhandlung trat die Ver=
teidigung
Dr. Kirſchbaums mit einer Reihe von
Beweisanträgen hervor, die zum Teil abgelehnt
wurden, weil ſie von der Staatsanwaltſchaft als
wahr unterſtellt wurden. Die Vernehmung des
Gerichtsarztes und des Nervenarztes Kirſchbaums
übex deſſen Geſundheitszuſtand erregte inſofern
ein gewiſſes Aufſehen, als beide Aerzte über=
einſtimmend
bekundeten, daß Kirſchbaum an ner=
vöſen
Erregungszuſtänden gelitten habe und öf=
ters
in einer leicht alkoholiſierten Stimmung an=
getroffen
worden ſei. Kirſchbaum ſei eine Min=
derwertigkeitsperſönlichkeit
, nicht aber vermin=
dert
zurechnungsfähig. Die Verhandlung wird
am Dienstag fortgeſetzt.

Ueberführte Einbrecher.
Frankfurt a. M. Vor etwa 15 Tagen
wurden zwei Einbrecher auf friſcher Tat ertappt.
Sie hatten bereits mehrere Einbrüche in ein
Modewarengeſchäft auf der Kaiſerſtraße ausge=
führt
und konnten beim dritten Einbruch feſt=
genommen
werden. Der eine Täter wurde ein=
geliefert
, während der zweite, da er nicht reſtlos
überführt werden konnte, wieder entlaſſen wer=
den
mußte. Vor wenigen Tagen wurde das um=
fangreiche
Diebesgut der beiden Täter bei Ver=
wandten
in Mörfelden entdeckt und beſchlag=
nahmt
. Auf Grund dieſes Beweismaterials
konnte nunmehr auch der zweite Einbrecher reſt=
los
überführt werden. Er gab zu, mit ſeinem
Komplizen die Einbrüche gemeinſam begangen
zu haben. Außerdem mußte er aber auch noch
einen weiteren Geſchäftseinbruch, der ſeinerzeit
in der Niddaſtraße von beiden verübt wurde,
zugeben. Der größte Teil der in dem Mode=
warengeſchäft
geſtohlenen Sachen konnte dem
Eigentümer wieder zugeſtellt werden. Die wie=
der
herbeigeſchafften Sachen haben einen Wert
von etwa 2000 RM.
Brandſtiftung in einem Dorfe bei Coburg.
Coburg. In dem Dorfe Unterwaſungen
brach geſtern am frühen Morgen an zwei ver=
ſchiedenen
Stellen zugleich Feuer aus, das zwei
Wohnhäuſer, vier Scheunen, vier Stallungen und
mehrere Nebengebäude einäſcherte. Zahlreiches
Vieh iſt in den Flammen umgekommen. Es liegt
unzweifelhaft Brandſtiftung vor.
Zweiter Grubenbrand in Oſtoberſchleſien.
Kattowitz. Wie am Samstag abend auf
dem Gotthardſchacht in Orzegow, ſo entſtand jetzt
auf dem Nickiſchſchacht der Gieſchegrube in Ja=
nowſk
ein großer Grubenbrand. Seit etwa vier=
zehn
Tagen war man mit der Abdämmung des
örtlichen Brandfeldes beſchäftigt. Plötzlich ent=
ſtand
infolge der entwickelten Gaſe eine Explo=
ſion
, die den Branddamm vollkommen zerſtörte.
Die dort beſchäftigten 14 Arbeiter wurden fort=
geſchleudert
. Hierbei wurde ein Bergmann auf
der Stelle getötet. Der Abteilungsleiter und
fünf weitere Bergleute wurden verletzt. Es
wurde in aller Eile ein neuer Damm errichtet,
um den Brand zu lokaliſieren. Gegenwärtig iſt
die Gefahr eines weiteren Umſichgreifens des
Feuers behoben.
Welkmeiſter Aliechin
Sieger im Londoner Schach=Turnier.

Schachweltmeiſter Ali=cin
n überlegen mit 9 Punkten das Inter=
ale
Schach=Turnier in London vor Flohr
ultankhan. Aljechin hat bei dem Turnier
als einziger keine Partie verloren.

Die Staatsoper in Wien,
deren beträchtliches Defizit dadurch ausgeglichen werden ſoll, daß die halboffizielle Rundfunkgeſell=
ſchaft
Radio-Paris hohe Lizenz=Beträge für die Uebertragung der Opernabende auf die franzö=
ſiſchen
Sender zahlt. Die Verhandlungen ſcheinen unmittelbar vor dem Abſchluß zu ſtehen.

Ein Wohnwagen in Geſtalt des Graf Zeppelin,
mit dem zwei Arbeitsloſe aus Eſchweiler zurzeit Deutſchland durchqueren. Die beiden ſind mit
ihrem ſeltſamen Gefährt ſeit Auguſt unterwegs und wöllen erſt in 5 Jahren heimkehren.

Darmſtäd er Taghlatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten
eſellſchaft?
Sanierung der Wiener Staaksoper durch Pariſer Ra

Der Schulkheiß-Prozeß.
Die Tätigkeit der Reviſionskommiſſion.
Berlin. In der geſtrigen Verhandlung des
Schultheiß=Prozeſſes, zu der Dr. Soberheim
wieder erſchienen war, wurde die Tätigkeit der
Reviſionskommiſſion erörtert. Die Reviſions=
kommiſſion
habe etwa achtmal im Jahre getagt,
auch ihre Unterkommiſſion habe etwa achtmal im
Jahre getagt und ihre Unterlagen für die Be=
ſprechungen
von der Reviſionsabteilung erhal=
ten
. Die Bilanzen ſeien ihr erſt vorgelegt wor=
den
, wenn ſie bereits fertiggeſtellt geweſen ſeien,
ſo daß ſich der Einfluß der Kommiſſion höchſtens
bei der nächſten Bilanz geltend machen ließ. In
die Protokolle der Kommiſſion ſeien die wich=
tigſten
Erörterungen und Beanſtandungen auf=
genommen
worden. Im Jahr 1928 ſeien die
Nutria=Forderungen zum erſtenmal als Bank=
guthaben
aufgeführt worden. Auf eine Bemer=
kung
des Vorſitzenden, daß wohl die Machtver=
hältniſſe
im Konzern ein entſcheidendes Vor=
gehen
der Reviſionsabteilung oder =Kommiſſion
unmöglich gemacht hätten, betonte der Zeuge
Schmeltzer, daß die Reviſionsabteilung von dem
Generaldirektorium ſtets auf das eifrigſte un=
terſtützt
worden ſei.
22 Arbeiter durch ausſtrömende Gaſe betäubt.
Nürnberg. In der Metallwarenfabrik
Ullmann explodierte geſtern vormittag ein zu
einem Emaillierofen führendes Rohr. Durch die
ausſtrömenden Gaſe wurde die geſamte Beleg=
ſchaft
in Stärke von 22 Mann vergiftet und
mußte ins Krankenhaus verbracht werden. Die
Erkrankungen ſollen größtenteils leichter Natur
ſein.
Belgrader Schuellzug verunglückt.
Dorfkirche von Lawine verſchüttet.
Belgrad. Schneefall und Kälteeinbruch
am Balkan haben in Südſlawien zu großen Ver=
kehrsſtörungen
geführt. Bei Brod an der Save
ſtieß infolge des Nebels der Belgrader Schnell=
zug
auf einen Laſtzug, wobei mehrere Waggons
beſchädigt und einige Reiſende verletzt wurden.
Ein eigenartiger Unfall ereignete ſich im Jur=
Kloſter in Slawonien. Die Kirche des Dorfes
Jur wurde in dem Augenblick von einer Schnee=
lawine
verſchüttet, als in ihr das halbe Dorf
verſammelt war, um der Einſegnung eines Ver=
ſtorbenen
beizuwohnen. Die ſtarken Mauern der
aus dem Mittelalter ſtammenden Kirche hielten
dem Druck der Schneemaſſen ſtand. Die Beſucher
konnten nach zehnſtündiger Arbeit durch den an=
deren
Teil der Einwohnerſchaft wieder befreit
werden.
Kälte und Schnee in Italien,
Mailand. In ganz Oberitalien herrſcht
außergewöhnliche Kälte, die in einigen Dolo=
miten
=Dörfern 26 Grad unter Null erreichte. Aus
Mittel= und Süditalien werden Schneeſtürme ge=
meldet
. In den Sabiner Bergen iſt der Schnee
1½ Meter hoch. In Calabrien war der Schnee=
ſturm
von einem Gewitter begleitet, wobei der
Blitz in eine Kirche einſchlug.

Sklarek-Prozeß.
Die Scheckreiterei der Sklareks.
Berlin. Auch in der Montags=Sitzung
dauerte die Vernehmung des Stadtamtmannes
Hoge, des Leiters der Stadtbankgirokaſſe I, bei
der die Sklareks ihr Konto hatten, an. Dem
Zeugen wurde vorgehalten, daß das Bankhaus
Arnold bereits bei einem Geſchäft mit den Skla=
reks
gemerkt habe, daß es ſich hier nur um Scheck=
reiterei
handele. Warum er, der Zeuge das nicht
gemerkt habe? Hoge erwiderte, ſein anfänglicher
Verdacht ſei durch ſeine Buchprüfungen und die
Tatſache, daß Umſätzſteuer bezahlt worden ſei,
beſeitigt worden.
Vorſitzender: Sie mußten doch in fünf Mi=
nuten
die Sache aufdecken. Man mußte doch ſo=
fort
die Unmöglichkeit erkennen, daß die Delika=
teſſenhandlung
Hennersdorf von den Sklareks
für 300 000 Mark Stiefel bezogen haben ſollte.
Zeuge Hoge: Ich konnte nichts mehr tun.
Dem Stadtbankdirektor Schröder war es ſchon
zuviel, als ich die Sklarekſchen Buchhalter nach
der Umſatzſteuer fragte.
Es wurde dem Zeugen dann noch vorgehal=
ten
, daß nach Anſicht von hervorragenden Fach=
leuten
ſelbſt Banklehrlinge hätten erkennen
müſſen, daß es ſich bei dem Sklarekſchen Scheck=
verkehr
mit der Stadtbank um Scheckreiterei ge=
handelt
habe.

Abſturz des Ankogel=Gipfels.
Wien. Die Stunde meldet aus Klagen=
furt
: Die Unterſuchung ergab, daß der Abſturz
infolge ſtarken und plötzlichen Teß veraturwech=
ſels
erfolgte. In der Nacht vom G. zum 7. Januar
trat plötzlich Tauwetter ein, das dann ſofort
wieder in außerordentlich ſtarke Kälte umſchlug.
Dieſe Temperaturſchwankung bewirkte, daß der
Gipfel des 3262 Meter hohen Berges ſamt den
Gletſchern und den vorſtehenden Felsgebieten
des Ankogelmaſſivs zu Tal ſtürzte. Es entſtand
ein Trümmerfeld von Millionen Tonnen von
Geſteinen, darunter Felsblöcke von 30 Meter
Länge und 15 Meter Höhe. Die ſchwere Ge=
ſteinserſchütterung
war in dem viel tiefer gele=
genen
Berggaſthof Weidmannsheil wie ferner
Kanonendonner vernehmbar und wurde bis ins
Anlauftal gehört. Jetzt iſt das rieſige Trümmer=
feld
vereiſt, da ſeit dem Bergſturz Temperaturen
von 6 bis 12 Grad Kälte verzeichnet werden. Die
Ausdehnung des Trümmerfeldes beträgt in ſei=
ner
Länge über 1000 Meter und in ſeiner Breite
über 100 Meter. Alle Touriſten werden gewarnt,
ſich dem Ankogel zu nähern und das verwüſtete
Gebiet zu betreten, oder auch nur in die Nähe
dieſes Gebietes zu kommen, da höchſte Lebens=
gefahr
beſteht.
Opfer des Eiſes.
Amſterdam. In Hallderen brach das Eis
eines Sees ein, auf dem zahlreiche Perſonen
Schlittſchuh liefen. Drei junge Mädchen und ein
Mann, der dieſen zu Hilfe kommen wollte, kamen
dabei ums Leben In einem in der Nähe ge=
legenen
Orte kamen unter den gleichen Umſtän=
den
zwei Perſonen ums Leben.

Paris. Ein Eiſenbahn=Attentat, das eine
Kataſtrophe hätte nach ſich iehen können, wurde
am Sonntag abend in der Nähe von Marſeille
verübt. Der Luxuszug VentimigliaParis hatte
Toulon um 17.41 Uhr verlaſſen und befand ſich
einige hundert Meter vor dem Bahnhof von La
Pomme, als ſich eine fürchterliche: Exploſion er=
eignete
. Das linke Gleiſe wurde auf einer
Strecke von mehreren Metern aufgeriſſen. Vier
Schlafwagen des Luxuszugs, der in dieſem Augen=
blick
mit einer Geſchwindigkeit von 90.= Kilome=
tern
fuhr, kamen ins Schlingern und fielen um.
Wie durch ein Wunder war dieſer Umſturz ſo
ſanft vor ſich gegangen, daß nur drei Reiſende
leicht verletzt wurden. Die erſte Unterſuchung
hat ergeben, daß ohne Zweifel ein verbrecheri=
ſcher
Anſchlag vorliegt. Ein Zeuge will geſehen:
haben, daß am Nachmittag zwei Perſonen die
Gleiſe entlang gingen. Die Behörden forſchen;
nach dieſen Perſonen, die zweifellos die Täter=
waren
.
Bei dem Eiſenbahnattentat gegen den Luxus=
zug
VentimigliaParis iſt außer den drei Rei=
ſenden
auch der Koch des Speiſewagens verletztt
worden. Man hat weitere Anhaltspunkte fürr
die Gewißheit eines Attentats gefunden. Ess
wurde ein Kraftwagen beobachtet, der im Augen=
blick
der Exploſion nicht weit von der Unglücks= entfernt hielt. Verdächtige Geſtalten ſol= einige Sekunden ſpäter mit großer Geſchwin=
digkeit
davongefahren ſein. Man erwägt dier
beiden Möglichkeiten: Terrorakt oder Raub=
anſchlag
.
Das vorgeſtrige Attentat auf den D=Zug
Ventimiglia Paris wird von der Unter=
ſuchungsbehörde
in Zuſammenhang gebracht mi=
dem
Anſchlag, der am 9. Februar auf den Zug
verſucht wurde. Man vermutet, daß auch vor:
geſtern wieder dieſelben Täter am Werke warem
die damals den Zugführer überfallen wollten=
um
ſich der von ihm verwalteten, mehrere tau
ſend Francs enthaltenden Kaſſe zu bemächtigem

Der letzte Ueberlebende des Dramas
von Mayerling geſtorben.
Wien. In Klein=Wolkersdorf iſt in de
Nacht zum Sonntag der ehemalige Leibkammer=
diener
und Leibjäger des Kronprinzen Rudolf
Johann Loſchek, 67 Jahre alt geſtorben. Er wa
der einzige Ueberlebende des Dramas von
Mayerling und hatte als erſter die Leichen de=
öſterreichiſchen
Thronfolgers und der Gräfin Vec
ſera entdeckt. Er war unmittelbar nach der Tra=
gödie
zum Kaiſer Franz Joſeph befohlen wor
den und hatte ihm geloben müſſen, kein Worn
über das Sterben des Thronfolgers zu ſprecher!
Der Berichterſtatter des M. hatte am Sonm
täg Gelegenheit, mit dem Sohne des Verſtor
benen, dem Bürgermeiſter von Klein= Wolkers=
dorf
, zu ſprechen. Dieſer teilte ihm mit, daß ſei
Vater ſeine Erinnerungen über die Kronprim
zentragödie zu Papier gebracht habe. Die Untem
ſchrift auf dem viele Seiten umfaſſenden Prs.
tokoll wurde von zwei Zeugen beglaubigt un.)
vorläufig im Safe der Gemeindekaſſe verſchloſſert
Bürgermeiſter Loſchek beabſichtigt, im Sinne ſer
nes Vaters, das Dokument vorläufig noch geheim
zu halten, will es aber zu einem ſpäteren Zein
punkt der Oeffentlichkeit übergeben und dau
43 Jahre ungelöſte Rätſel von Mayerling en
ſchleiern. Dem verſtorbenen Kammerdiener Lu
ſchek waren in den letzten Jahren von ameriker
niſchen Verlegern rieſ e Beträge geboten wor!
den, wenn er ihnen Mitteilungen über ſeim
Erlebniſſe in der Schreckensnacht von Mayerlim
machen würde. Doch hatte der alte Mann al=
Anträge abgelehnt. Das Gut in Klein= Wolker=
dorf
, auf dem er geſtorben iſt, war ein Geſchem
des Kaiſers Franz Joſeph für das Gelöbnis de
Verſchwiegenheit bis zu ſeinem Tode.
Dynamitanſchlag in Schweden.
Göteborg. Durch einen Dynamitanſchle
wurde geſtern Nacht in Göteborg ein Wohr;
gebäude in die Luft geſprengt, in welche
mehrere Familien wohnten. Ein 35jähriger Bar
arbeiter hatte beſchloſſen, an ſeiner von ih
geſchiedenen Frau Rache zu üben. Kurz vor 2.
Uhr warf er ein Paket mit Dynamit durch ef
Fenſter in ein Zimmer des Hauſes, in dem ſeim
Frau wohnte. Eine gewaltige Exploſion erfolgt!
durch die der größte Teil des Hauſes zerſto
wurde. Die Rettungsarbeiten geſtalteten ſich ſel!
ſchwierig. Aus den Trümmern wurden di2
Tote und ſechs zum Teil ſchwerverletzte Perſone=
geborgen
. Den Täter fand man geſtern vormi)
tag in einem Walde in der Nähe der Stadt 1
auf. Er hatte Selbſtmord begangen.
Drei indiſche Attentäter aus dem Zuchthaus
entſprungen.
Kalkutta. Drei Inder, die im Jahre 102
ein Attentat gegen den Polizeichef von Ka1
kutta begangen hatten und ſchwere Freiheis
ſtrafen erhielten, ſind aus dem Zuchthaus b0e=
Midna in Bengalen entflohen. Bisher 1o00 7
man ihrer noch nicht habhaft werden.

Miß Dänemark wird Miß Eurovd.

Fräulein Aaſe Clauſen,

die hübſche däniſche Schönheitskönigin 1es
wurde bei dem europäiſchen Schönheits.
bewerb in Nizza zur Miß Europa gewa!

[ ][  ][ ]

T.ienstag, 16. Februar 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nachrichten

Nr. 47 Seite 9

Soott, Spiel und Jurnen

Eutſcheidung im Viererboh.

Amerika auf den erſten Plähen.
Zeulſchland ! auf dem drikten Plakz.

Iu Lake Placid herrſcht Aufbruchsſtimmung. Nur die Bob=
hieer
blieben noch geſchloſſen in Lake Placid, da ja erſt der Mon=
Die Entſcheidung vor 25 000 Zuſchauern im Viererbob brachte.
Won den ſieben teilnehmenden Bobs ging Italien mit Graf
ſr am Steuer als Erſter über die Bahn. Die Italiener legten
(ik 2:07,94 Min. für die 2350 Meter lange Srrecke vor. Dann
ſgre Deutſchland 2 mit v. Mumm. Die deutſchen Aka=
miker
verbeſſerten ſich gegenüber dem Sonntag ganz weſentlich,
(lieben mit 2:07.89 um volle vier Sekunden unter den Zeiten
zu Vortag und waren ſogar noch etwas ſchneller, als die Ita=
her
. Trotzdem fielen ſie im Geſamtergebnis wieder auf den

1223 0m Führer übertrumpſte ſeine Landsleute..
note es auf 1:57.41 Min. Die Deutſchen hatten ſich gleichfalls
z vorgenommen Kilian ſteuerte Deutſchland 1 mit wah=
MMeiſterſchaft über die Bahn, und als die Zeit von 1:58,19
11-, die zweitſchnellſte des Laufs bekannt gegeben wurde, da
des auch im amerikaniſchen Publikum ſpontanen Beifall. Mit
oes Glück können es die Deutſchen nun vielleicht noch zur ſilber=
n
Medaille bringen. Sehr gut hielt ſich auch der ſchweizeriſche
Uh unter Capadrutt, der die Strecke in 2:01.47 Min. zurücklegte.
MMit großer Spannung ſah man nun dem letzten und entſchei=
alen
Lauf entgegen.
Der vierke Lauf des Bobrennens.
Im letzten Lauf des Bobrennens gingen die führenden Schlit=
mit
noch größerem Schneid über die Bahn und wieder konnten
der ganzen Linie die bisherigen Beſtzeiten verbeſſert werden.
ſi Bobs unterſchritten die Zweiminuten=Grenze. Rumänien,
ner der Führung von Papana, legte zuerſt 1:58,21 Min. vor und
ſſerte ſich damit endgültig den ſechſten Platz, nur um Sekunden=
ſichteile
beſſer war im Geſamtergebnis Italien (Graf Roſſi). Der
a nach den ſchweren Unglücksfällen der deutſchen Bobs zuſam=
umgeſtellte
und zu wenig trainierte Bob Deutſchland 2 mit
Mumm am Steuer, vollbrachte im letzten Lauf, mit 2:04.25
In. eine ſehr ſchöne Leiſtung, aber vom letzten Platz konnte der
Naßs=Bob nicht mehr wegkommen.
Der entſcheidende Kampf ſpielte ſich zwiſchen den beiden
ger ikaniſchen Bobs und Deutſchland 1 ab. Kilian ſteuerte ſei=
u
Schlitten wieder mit größter Bravour und beſter Steuerkunſt
dr die Strecke, die Zeit vom Vorlauf wurde auch mit 1:57.41
An wiederum verbeſſert, jedoch die beiden amerikaniſchen Bobs
ſten alles auf eine Karte und waren noch etwas ſchneller End=
war
der Beifallsjubel, der Maſſen. als die Zeiten für die
bA.=Schlitten verkündet wurden. Amerika 2. unter Fiske, ſicherte
mit 1:56.59 Min. endgültig den erſten Platz und damit die
ſte Goldmedaille für das Sternenbanner. Nur wenig zurück
beh im Geſamtergebnis Amerika 1 Der von Homburger ge=
nerte
Schlitten ſtellte auch mit 1:54.28 Min. die Beſtzeit des
Unnens auf.
Deutſchland hat ſich alſo im Vierer=Bobrennen mit einer
Vorce=Medaille begnügen müſſen. Unſere Hoffnungen waren
zu etwas höher geſpannt, jedoch muß geſagt werden, daß unter
d herrſchenden Umſtänden und nach den ſchweren Unfällen un=
Bobs in Lake Placid kau. noch mehr zu erwarten war.

Das Geſamkergebnis:

Umerika 2 (Fiske)
Amerika 1 (Homburger)
Deutſchland 1 (Kilian)
lSchweiz (Capadrutt)
dſtalien (Graf Roſſi)
bRlumänien (Papana)
Deutſchland 2 (v. Mumm)

3. Lauf. 4. Lauf Geſamtzeit: 1:57.41 1:56.59 7:53 68 1.:58.56 1:54 28 7:55.70 1:58.19 1:57.40 8:00.04 2:01.47 2:00.50 8:12.18 2:07,89 2:01.78 8:24.21 2:02 1:58,81 8:24.22 2:07,89 2:04.25 8:35.45

Das Endklaſſemenk der Nakionen:

8. 10. Ungarn 7 P. 11. Rumänien 4 P. 12. Polen und Italien
18 P., 14. Belgien und Tſchechoſlowakei je 1 Punkt. Ohne
zute ſind Japan und England geblieben.
Hegler=Vereinigung Darmſtadk und Umgebung.
Siegerehrung und Mannſchaftskampf.
Im Bürger=Verein trafen ſich geſtern die Mitglieder der
Bjährigen Kampfmannſchaft, um gegenſeitig einen 1000= Kugel=
mf
auszutragen.
Vor Beginn des Kampfes gab der Verbandsvorſitzende
ümmel einen kurzen Ueberblick über das vor kurzem ab=
Mloſſene Ausſcheidungskegeln. Er hob die gute Be=
ühuung
und insbeſondere die ausgezeichneten Ergebniſſe her=
Den Meiſtern Reichert, Bäumer und der Frauenmeiſterin
1. Schwinn gedachte er in ehrenden, herzlichen Worten und
n eichte denſelben als äußere Anerkennung Keglerorden in
Vickeriſcher Ausführung. Dem Vorſitzenden des Kegelklubs
ölfer, Kegelbruder Schinnerl, überreichte er den in den
ſkämpfen um den Hans=Borne=Pokal errungenen
Her=Pokal.
Nach der Ehrung der Sieger begann nach kurzer Anſprache
Sportwartes der Mannſchaftskampf, deſſen Ergebnis ſich
machfolgend geſtaltete:
.I-Mannſchaft: 1. Reinhardt 553: 2. Reichert 545: 3. Grün
. Schüßler 537; 5. Becher 534; 6. Hübner 532; 7. Bangert
B. Rößler 524; 9. Venger 513; 10. Mees 492: zuſammen 5302.
* Mannſchaft: 1. Sattſer 510; 2. Bender 533; 3. Dahlem
1. Erſatz 515; 5. Wilbert 512: 6. Thümmel 511;
genbrodt 489; 8. Scherer 172; 9. Hahn 176: 10 Katzen=
139; zuſammen 5022.
Weſtdeuiſche Handball=Meiſterſchaft.
Beginn der Endkämpfe.
Eut Weſtdeutſchland begannen am Sonutag Endkämpfe und
resjährige Handball=Meiſterſchaft des WSV., die in der
e der Meiſter nach Punktwertung und in der Runde der
Dreuf nach dem k.o.=Syſtem durchgeführt wird. Schon am
N Spieltag gab es eine Reihe von Ueberraſchungen. In
Sru Oſt unterlag der VfL. Münſter überraſchend mit
:5) der Polizei Bochum, deren Mannſchaft eine
leneuxe Kampfkraft aufweiſt. Hagen 05 bewies gegen
Ner L3 mit 11:3 (4:0) Klaſſenunterſchied, ohne ſich bei dieſem
19 uis ganz zu verausgaben. In der Gruppe Weſt trennten
Polizei Bergiſch=Land und Kupferhütte
ISburg nach guten Stürmer= und ſchwachen Torhüter=
ha
geu mit dem ſeltenen Unentſchieden von 11:11 (6:6). Mül=
M=Rohlenz zeigte gegen V.f. B. Aachen ein gutes
1 und unterlag nur knapp 5:6 (3:4). Der Aachener Erfolg
allerdings ſicherer, als das Ergebnis belagl.

Turnerkagung in Egelsbach.
Zum geſtrigen Tage berief der Main=Rhein=Turngau der
Deutſchen Turnerſchaft die Vereinsvertreter zum 72. Gauturntag
nach Egelsbach. Pünktlich 10 Uhr vormittags konnte Gauvertre=
ter
Roth=Darmſtadt die Tagung mit einer Gedenkfeier für die
Gefallenen des Weltkrieges und die in dieſem Jahre verſchiedenen
Turner eröffnen. Er unterſtrich die glänzenden Vorbereitungen
zum Turntag durch die Turngemeinde Egelsbach, die Hervorragen=
des
auf dem Gebiete der Jugenderziehung leiſte, von dem beſon=
ders
der am Vorabend ſtattgefundene Turnabend Zeugnis ab=
legte
. Sehr raſch wurde die angeſetzte Tagesordnung durch den
Turntag erledigt. Neuaufgenommen wurde der Fechtklub Fran=
konia
Neu=Iſenburg. Bedauert wurde die Abdroſſelung des
Spielbetriebes, beſonders in den unteren Spielklaſſen, durch Ab=
gaben
beſonderer Stempelgebühren, und die Maßnahme des
heſſ. Miniſteriums wurde nicht gebilligt. Die zur=
zeit
beſtehende Reſerve des Lehrgangsfonds wird den Vereinen
durch beſondere Unterſtützungen wieder zufließen. Die einzelnen
Berichte der Fachwarte, die bereits im Druck in der Fachpreſſe
vorlagen, zeugten von der intenſiven Arbeit auf allen Gebieten
der Leibesübungen. Die Kaſſenprüfer berichteten über die tadel=
loſe
Führung der Gau=Kaſſengeſchäfte, und dem Gaugeldwart
konnte Entlaſtung erteilt werden. Einmütig vollzog ſich die Wahl
des Geſamtgauvorſtandes, deſſen Amtszeit abgelaufen war. In
den einzelnen Aemtern wurden beſtätigt: K. Roth, 1. Gau=
vertreter
: W. Hering, 2. Gauvertreter; W. Hofferberth, Gau=
Oberturnwart; Ph. Kochendörfer, Gaugeldwart; Ph. Matthes,
Preſſewart, und A. Jakob, Beiſitzer. Die zur Tagesordnung ge=
ſtellten
Anträge fanden eine raſche Erledigung, indem man ſie in
der geſtellten Form annahm. Mit einem Schlußgeſang der Ver=
ſammelten
und Worten des Dankes konnte Gauvertreter Roth
den einmütig verlaufenen Gauturntag beſchließen.
Kreisliga Südheſſen.
Harte Endkämpfe. Ein Spielabbruch.
Man hat ſich von dieſem harmloſen Programm des letzken
Sonntags beſtimmt nicht derartige Senſationen verſprochen: man
hat aber auch ſicherlich nicht geglaubt, daß ſo hart um die Punkte
gekämpft werden würde. In Lampertheim ging das Lokalderby
vor einer rieſigen Zuſchauermenge beim unentſchiedenen Stand
von 1:1 bereits vor Halbzeit deshalb zu Ende, weil der Spieler
Stumpf 2. vom VfL. gegen den guten Schiedsrichter Hopp aus
Hanau unvernünftigerweiſe tätlich wurde. Glücklicherweiſe blieb
die große Maſſe vernünftig und ſetzte dieſem bedauerlichen Vor=
fall
nicht dadurch die Krone auf, daß ſie eine Prügelſzene ver=
wirklichte
, die von VfL.=Fanatikern heraufbeſchworen worden
war. Auch in Worms ſchlug man faſt über die Stränge. Hof=
heim
unterlag hier gegen die beſſer disponierten Kleeblätter
ſehr knapp; beiderſeits legte man ſich herzlich wenig Schonung
auf. Ueber dieſes Kapitel können auch die Gernsheimer ein
Liedchen ſingen, denen man in Neuhauſen klafterweiſe Holz,
verabreichte. Es iſt unter dieſen Umſtänden natürlich nicht ver=
wunderlich
, wenn die Gernsheimer ihre heilen Knochen einem
Punktgewinn vorzogen. Sehr torreich ſind die eigentlichen Senſa=
tions
=Reſultate ausgefallen. In Hochheim ſtellten die Bibliſer
ein Halbzeitergebnis von 5:0 auf und ließen ſich auch. bei robu=
ſter
werdender Spielweiſe der Gaſtgeber nach dem Wechſel. vur
noch zwei Gegentore gefallen. Heppepnheim fertigte den Ab=
ſtiegskandidaten
Abenheim ſpieleriſch nicht ſo überzeugend b.
wie das Reſultat (5:1) beſagt. Der Tabellenführer, VfR. Bür=
ſtadt
, beſiegte nach ſchönem, fairem Kampfe ſeine recht guten
Gäſte überzeugend und beſetzt ſomit weiterhin unbeſiegt und un=
angefochten
die Spitze. Ein Freundſchaftsſpiel, das einer klei=
nen
Holzhackerei gleichkam, zwiſchen Alemannia Worms Reſ.
und Normannia Pfiffligheim endete 4:4. Die Tabelle:

Spiele gew. un. verl. Punkte VfR. Bürſtadt
Olympia Lampertheim VfL. Lampertheim Olympia Worms FV. Biblis Spv. Horchheim Starkbg. Heppenkeim Spp. Hochheim Conc. Gernsheim Norm. Pfiffligheim Vikt. Neuhäuſen 12 Spv. Abenheim FV. Hofheim

SV. 1916 Groß=GerauSV. 1910 Weiterſtadt 0:1 (0:0).
Am Sonntag mußte Weiterſtad: zum fälligen Verbandsſpiel
in Groß=Gerau antreten. Obwohl die Gäſte abermals ohne
Greifenſtein im Tor und J. Becker antreten mußten, konnten ſie
jedoch als verdienter Sieger infolge ihrer beſſeren Spielweiſe,
wenn auch nur mit 1:0 Toren gegen 9:1 des Vorſpiels nach
ſehr hartem Kampf den Platz verlaſſen. Die Gaſtgeber dürften
wiederum eine Erfahrung reicher ſein, daß man mit einer allzu
harten Spielweiſe ſo leicht kein Spiel für ſich entſcheiden kann.
Schon gleich nach Anpfiff entwickelte ſich ein ſchnelles Spiel, das
durch die Schneeverhältniſſe etwas litt. Beide Parteien waren
ziemlich gleichwertig. Durch die etwas harte Spielweiſe des
Gaſtgebers, die in der zweiten Hälfte Platzverweiſe nach ſich zog.
wurden die ſonſt guten Gäſteſtürmer immer mehr ängſtlicher, wo=
durch
der ſonſt ſehr gefürchtete Angriff ſichtlich litt. Die Gaſt=
geber
konnten in der erſten Hälfte 5 Ecken, die Gäſte nur 3 er=
zielen
. Die beiden Hintermannſchaften mitſamt den Läufern
und beſonders die Torwächter lieferten eine ausgezeichnele
Partie. Die ſtabilere Hintermannſchaft der Gäſte kann das Haupf=
verdienſt
für ſich in Anſpruch nehmen. Auch die Läuferreihe der
Gäſte war ihrem Gegenüber weit überlegen. Der Gäſteſturm
war durch ſeine Unentſchloſſenheit nicht zu den geſchloſſenen Aktio=
nen
wie ſonſt bereit und ließ manche große Chance aus. In den
letzten zehn Minuten wurde der ſtark bejubelte und längſt ver=
diente
Siegestreffer von den Gäſten erzielt. In der zweiten
Spielhälfte waren die Gäſte ſtark überlegen, was ſich auch im
Eckenverhältnis klar ausdrückt. Schiedsrichter Römer=Neu= Iſen=
burg
war bei der harten Spielweiſe zu nachſichtig.
Die Handballmannſchaft war ſpielfrei. Die 1. Ju end
brauchte in Griesheim nicht anzutreten, da der Gegner ſeine
Mannſchaft zurückzog.
Kommenden Sonntag, den 21 d. M., iſt der 4= Mei=
ſter
Rot=Weiß Darmſtadt zum fälligen Verbandsrückſpie!
zu Gaſt. Nach der jetzigen Spielſtärke der Einheimiſchen dürfte
ein Sieg der Gäſte nicht leicht ſein.
Im Berliner Sechstagerennen liegen am Montag
nachmittag Schön/Göbel mit Rundenvorſprung an der Spitze.
Einen neuen Sieg errang Hans Nüßlein auf ſeiner
Amerikareiſe über Tilden, den er in Niami Beach mit 8:6, 9:7 be=
ſiegte
.
Der deutſche Marathonmeiſter, der Deutſchameri=
kaner
Paul de Bruyn, ſiegte am Sonntag in einem 15 Meilen=
Laufen in 1:55.21 Stunden.
Bei der Deutſchen Ski=Meiſterſchaft in Schrei=
berhau
wurde am Montag der 50 Km.=Dauerlauf durchgeführt,
den der Vorjahresſieger. Erich Marx. Friedrichsroda, auch dies=
mal
mit 3:30:06,7 gewann.
Kauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Veraniwortſich für Poliit und Wirtſchaff: Rudolf Maupe; für Feuliſſeien, Reich und
Aueland und Heſſche Nachrichien: Max Streeſe: für Sport: Karl Bzhmann=
ür
den Handel: Dr E. 6. Quetſchi, für den Schlußdienſt: Andraas Bauer; für
Dle Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort: Dr. Herber: Neite;
für den Inſeratentell und geſchäftlſche Mitteilungen: Willg Kuhle;
Druck und Verlag: L. C. Wittich ſämilich in Darmſtiadt
Fär unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rüchſendung nicht überommen.
Die beutige Nummer hei 12 Seiten.

Geſchäftliches.
Eine kaum glaubliche Kaufgelegenheit für alle Rundfunkhörer

Das innere Gleichgewicht
ſich zu erhalten, iſt in unſerer ſtürmiſchen Zeit das erſte Gebot
aller Lebensweisheit. Dié ſeeliſche Harmonie iſt aber durchaus
abhängig vom körperlichen Wohlbefinden (Appetit, Verdauung.
Stoffwechſel, Drüſenfunktionen) und von einem zuverläſſigen
Nervenſyſtem (ausgeglichene Stimmung. Ruhe Schlaf, Energie).
Darum bedeutet es eine köſtliche Gabe für den geplagten Zeit=
genoſſen
, daß man jetzk aus zwei Naturreichen, dem Pflanzen=
und dem Mineralreich, in ſorgſamer Ausleſe ein Stoffgemiſch
gewonnen hat, das mit natürlichen Kräften (Fermenten) fördernd
in die Lebensvorgänge des menſchlichen Organismus eingreift,
ihren Ablauf harmoniſch geſtaltet, krankhafte Störungen fernhält
und körperliche und geiſtige Spannkraft und Leiſtungsfähigkeit
machtvoll ſteigert.
Man hat dieſes Gemiſch lebenskraft=fördernder Subſtanzen
Heidequell genannt, und es häufen ſich mehr und mehr die Stim=
men
derer, die Heidequell begeiſtert als etwas ganz Einzig=
artiges
preiſen. Jeder kann dieſes Urteil an ſich ohne Koſten
nachprüfen; denn die Firma Carl Auguſt Tancré in Naum=
burg/Saale
, die Herſtellerin von Heidequell, verſendet aus=
reichende
Gratisproben an jeden Intereſſenten.
Gewinnauszug
5. Klaſſe 38. Preußiſch=Süddeuiſche Staats=Lotterie.
Ohne Gewähr
Nachdruck verboten

Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne
gefallen, und zwar ſe einer auf die Loſe gleicher Nummer
in den beiden Abteilungen 1 und II

5. Ziehungstag
13. Februar 1932
In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
2 Gebinne zu 10000 M. 374684
14 Gewinne zu 5000 M. 36170 70858 206662 212086 218080 238984
257317
6 Gewinne m 3000 M. 24240 106400 383454
44 Gewinne zu 2000 M. 25088 38366 40440 106158 106644 108427
109224 112852 119743 126086 155308 189631 189737 190364 198967
248330 264698 278660 304011 342783 375493 379279
116 Gewinne zu 1000 M. 6224 10864 32325 36515 37738 40164 43901
62360 64466 70433 75432 88889 96276 101394 114814 188001 142886
145567 145716 162707 165377 175447 178998 184804 185147 189854
297236 207767 223004 227620 229996 230645 234512 243232 249803
271231 277421 287771 293312 299934 307799 318382 320982 322257
326747 326830 335790 336236 346039 358257 366843 374235 378319
386672 388826 391008 394899 396478
168 Gewinne zu 500 M. 1678 6547 7475 11659 37443 38662 41523
44667 46519 48220 50220 60234 62111 78496 80335 92698 95734
98880 95861 106082 106406 114943 118168 120234 120678 132830
140287 154046 159340 162301 173846 175360 175773 183780 189550
191593 192157 199568 208231 215255 217052 219832 221466 233356
235658 935946 241162 244727 246030 246135 250727 254603 258053
263816 264653 273207 273458 276409 278260 279784 286053 293555
294407 300622 302473 316774 328364 337400 346791 348959 350133
350689 362417 854117 367392 369597 370666 379006 379287 379931
382672 388025 397929
In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 400 M.
gezogen
6 Gewinne zu 10000 M. 3736 193623 332770
8 Gewinne zu 5000 M. 38386 49340 81122 81869
22 Gewinne zu 3000 M. 5476 38320 145862 156149 191676 198893
234685 238690 300688 322380 387164
62 Gewinne zu 2000 M. 29218 31610 32752 35362 37853 45174
99123 111763 139902 149134 168188 171801 189156 193629 198816
236948 238323 238835 247613 258513 261798 282332 286441 319269
385091 385787
94 Gewinne zu 1000 M. 2000 8572 11726 23851 27240 30546 48972
655730 57954 63838 68650 78156 81638 95363 98182 107881 117446
125020 127646 130581 173457 176634 184888 184776 198852 188487
206335 209437 243844 252925 259723 279710 985681 292554 294486
299292 300887 816920 322868 328066 330651 351024 373314 373433
386429 393451 396006
176 Gewinne zu 500 M. 2160 2966 5723 9088 9416 19843 13996
17700 20450 21547 25161 27788 28606 32323 37077 42843 44466
47522 49748 53519 65489 67644 70828 75668 77396 80301 81796
96644 93385 95801 101681 104672 111578 120639 123631 127568
153808 163194 163628 171798 175957 180284 199811 201688 203302
209637 210800 212051 220282 526866 230528 237091 240458 5342688
249947 550881 K53538 258236 561503 269662 279706 284098 284207
289880 300970 305093 31S815 317644 327898 398146 328242 335845
339054 346620 348202 559294 361415 362399 967621 368768 370599
371934 378761 378175 386354 386469 398478 399318
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien je zu 500000, 2 Ge=
winne
zu je 50000, 2 zu je 300000, 2 zu je 200000, 4 zu je
100000, 6 zu je 75000, 10 zu je 50000, 24 zu je 25000, 154 zu je
10000, 416 zu je 50 0, 818 zu je 3000, 2452 zu je 2000, 4970 zu
je 1000, 8168 zu je 500, 24516 zu je 400 Mark.

Rundſunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Dienstag, 16. Februar.
15.20: Hausfrauen=Nachmittag
17.05: Nachmittagskonzert des Funkorcheſters Mitw.: Hedwig Pf=
ſcalar
Sopran. Am Flügel: A. Haagen.
18.40: Prof. Beutler: Das neue Goethemuſeum in Frankturt d. M.
19.05: Oberreg.=Rat Dr. Kümmerle: Neueſtes aus der Sozial=
verſicherung
.
19.45: Unterhaltungskonzert, Kompoſitionen von Leon Jeſſel. Ausf.:
Philharm. Orcheſter Stuttgart Soliſten: Käte Mann, H. Hanus.
21.00: Raskolnikow=Suite Dramatiſche Ballade für den Rundfunk
nach dem Roman von Doſtoiewſki von Heinz Vollmer.
22.00: Walter Niemann ſpielt aus eigenen Rlavierwerken. Sprecher:
Dr. Elwenſpoel.
22.30: Zeit, Wetter, Nachrichten, Sport.
22.45: Freiburg: Unterhältungslonzert der Kapelle Jol
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle: Dienstag. 16. Februar.
10.10: Schulfunk: Muſik um Bach und Toch.
11.30: Verſicherungsweſen. G. Heumann: Perſonenverſicherün
falle, Haftpflicht= Lebens= und Krankenverſicherung).
12.05: Schulfunk: Franzöſiſch für Handels= und Fachſchulen.
15.00: Kinderſtunde: Märchen und Geſchichten.
15.45: Frauenſtunde: Wir ſtricken ein Kinderkleid.
16.30: Leipzig: Nachmittagskonzert.
17.30: Claude Grander: Das Problem der Aufrichtigkeit in der
franzöſiſchen Literatur.
18.00: Dr. Sahm: Vom Weſen der Hanſe.
18.30: Prof. Dr. Mersmann: Muſik in der Einheit der Künſte.
19.00: Engliſch für Fortgeſchrittene.
19.20: Gedanken zur Zeit. W. Maſchke G. Sachſenberg (M.d. R.):
Arbeitsdienſtpflicht?
20.00: Köln: Abendkonzert des Funkorcheſters. Soliſten: A. Valente
(Tenor), E. Grape (Klavier).
21.00: Der Fall Emma Badicke, Lehrſpiel von Ludwig Spitzer.
21.35: Breslau: Konzert der Breslauer Singakademie. Mitw.: Käthe
Heidersbach (Sopran;, H. Schen (Bariton), Schleſ. Philharmonie.
22.10: Wetter=, Tages= und Sportnachrichten.
Anſchl. Hamburg: Unterhaltungskonzert des kl. Norag=Orcheſters
Als Einlage: Vom Berliner Sechstagerennen im Sportpalaſt.

Weiterberichl.
Weiter ſüdwärts über Deutſchland iſt milde Luft vorgedrun=
gen
und verurſacht Froſtrückgang. Dementſprechend ändert ſich
auch das Temperaturbild und ſtuft ſich ab. In Norddeutſchland
liegen die Werte ſchon etwas über Null und in Mitteldeutſchland
herrſcht Froſt bis zu 4 und 5 Grad, der im ſüdlichen Teil des Rei=
ches
weiter bis zu 15 Grad zunimmt. Durch den hohen Druck über
den Britiſchen Inſeln, der ſich weiter gekräftigt hat, wird ozeaniſche
Luft nach dem Feſtland gebracht die ſowohl, durch ihre höhere
Temperatur, als auch durch Bewölkung den Nachtfroſt weiter ab=
ſchwächt
und tagsüber die Werte über Null anſteigen läßt.
Ausſichten für Dienstag, den 16. Februar: Milderung und nur
leichter Nachtfroſt, dunſtig oder wolkig mit Aufheiterung, ver=
einzelt
etwas Niederſchlag.
Ansſichten für Mittwoch, den 17. Februar: Nachts leichter Strah=
lungsfroſt
, tagsüber Temperaturen über Null, meiſt trocken,
ig mit Aufheiterung.
weiterhin dun

[ ][  ][ ]

Rummer 47

Dienstag, den 26. Februann

Der deutſche Außenhandel im Januar.

Weiterer Rückgang der Einfuhr um 65 Millionen, der Ausfuhr um 166 Millionen Mark.
Immer noch kakſächlicher Ausfuhrüberſchuß in Höhe von 105 Millionen Mark.

Akkive Handelsbilanz.

Die für Januar feſtgeſtellte Einfuhr beziffert ſich auf 440 Mill.
RM.; die tatſächliche Januareinfuhr beträgt jedoch nur 425 Mill. RM.,
da in der ausgewieſenen Zahl noch rund 15 Mill. RM. an Lagerabrech=
nungen
aus dem Vorjahr enthalten ſind. Gegenüber dem Vormonat iſt

die Einfuhr ſomit um 65 Mill. RM. zurückgegangen. Dieſe Abnahme
des Einfuhrwerts erklärt ſich zunächſt durch ein weiteres Abſinken der
Preiſe; denn der gewogene Durchſchnittswert der Einfuhr liegt um
3 b. H. niedriger als im Dezember. Der Mengenrückgang der Einfuhr,
der etwa 10 v. H. beträgt, iſt zum Teil ſaiſonmäßig begründet; im
übrigen ſpiegelt ſich in den mengenmäßig geringen Einfuhren, die bei
allen Warengruppen, voran den Rohſtoffen verzeichnet ſind, der weiter
anhaltende Tiefſtand der Produktionstätigkeit wider. Soweit bereits
Ländernachweiſe vorliegen, zeigt ſich ein Einfuhrrückgang bei den Waren=
bezügen
aus Großbritannien, Italien, Rußland, Britiſch=Indien, Frank=
reich
und den Niederlanden. Eine, im weſentlichen ſaiſonmäßige, Zu=
nahme
zeigt die Einfuhr aus Argentinien (Wolle) und China. Kaum
berändert iſt die Einfuhr aus der Schweiz, wohl eine Folge der Vorein=
deckungen
, die im Hinblick auf die Kündigung und den inzwiſchen erfolg=
ten
Ablauf des Handelsvertrages vorgenommen worden ſind; an ſich
wäre auch bei der Schweiz wie bei anderen Bezugsländern für Fertig=
waren
nach Beendigung des Weihnachtsgeſchäftes ſaiſonmäßig eine Ein=
fuhrabnahme
zu erwarten geweſen.
Die Ausfuhr iſt von 708 Mill. RM. im Dezember (ausgewieſen
738 Mill. RM., d. h. einſchließlich 30 Mill. RM. nachträgliche Sammel=
anſchreibungen
) auf 542 Mill. RM., im Januar zurückgegangen. Die
Reparations=Sachlieferungen, in dieſen Zahlen enthalten, betragen im
Januar 12 Mill. RM. gegen 26 Mill. RM. im Vormonat. Für die
Geſamtausfuhr (einſchließlich der Reparations=Sachlieferungen) ergibt
ſich demnach ein Ausfuhrrückgang um 166 Mill. RM.; die Fertigwaren
ſind daran mit 143 Mill. RM. beteiligt. Dem Wert nach beträgt die
Abnahme der Ausfuhr 23 v. H. Der mengenmäßige Rückgang iſt etwas
geringer, da der gewogene Ausfuhrdurchſchnittswert um annähernd 2 v.
H. geſunken iſt. Saiſonmäßige Einflüſſe ſind im Monat Januar nur in
geringem Umfang wirkſam. In der Hauptſache iſt der Ausfuhrrückgang
durch die Hemmungen begründet, die wirtſchaftspolitiſche Maßnahmen
der verſchiedenſten Art dem internationalen Warenaustauſch bereiten.
Beſonders deutlich zeigt ſich dies in der ſcharfen Schrumpfung der Aus=
fuhr
nach Großbritannien, die nach einem Rückgang im Dezember um
20 Mill. RM. im Januar einen Sturz um mehr als 50 Mill. RM. er=
fahren
hat. Ferner zeigt u. a der Warenabſatz einen ſtärkeren Rück=
gang
nach den ſkandinaviſchen Ländern und den Niederlanden. Auch iſt

die Ausfuhr nach Rußland und Frankreich erheblich vermindert aus=
gewieſen
; jedoch hier im weſentlichen wohl nur als Folge der Ueber=
höhung
der Dezembernachweiſe durch die Sammelanſchreibungen. Ebenſo
wie die Einfuhr aus der Schweiz hat auch die Ausfuhr nach der Schweiz
eine durch Voreindeckungen begründete Zunahme erfahren.
Die Handelsbilanz zeigt im Januar einen tatſächlichen Aus=
tions
=Sach=

elide zir Erik uer iu dener er Dn e A er
Sammelanſchreibungen).
Im einzelnen ergeben ſich gegenüber dem Dezember folgende Ver=
änderungen
:
Die Rohſtoffeinfuhr zeigt eine rückläufige Bewegung vor=
nehmlich
bei Baumwolle ( 4,6 Mill. RM.), Bau= und Nutzholz ( 3,7
Mill. RM.), Oelfrüchten und Oelſaaten ( 3,1 Mill. RM.), Holz zu
Holzmaſſe und Steinkohlen, Wolle und andere Tierhaare ſind um 3,2
Mill, RM. vermehrt eingeführt worden.
Unter den Lebensmitteln hat die Einfuhr an Obſt ( 5,6
Mill. RM.), Reis ( 2,4 Mill. RM.), Eiern, Fleiſch, Butter und Süd=
früchten
abgenommen.
Die Gruppe Fertigwaren weiſt in der Einfuhr Minderbezüge
an Wollgeweben ( 1,8 Mill. RM.), Wollgarnen und Lederwaren auf.
Die Ausfuhrvon Fertigwaren iſt nach den Anſchreibungen
am ſtärkſten bei den Maſchinen, Keſſeln und Maſchinenteilen ( 50 Mill.
RM.) zurückgegangen; doch enthielten wie bereits erwähnt die
Nachweiſe dieſer Warengruppen im Dezember Ueberhöhungen durch
Sammelanſchreibungen im Betrage von 30 Mill. RM. ſo daß der tat=
ſächliche
Rückgang dieſer Waren auf rund 20 Mill. RM. anzuſetzen iſt.
Erheblich zurückgegangen iſt auch die Ausfuhr von Eiſenwaren ( 23
Mill. RM.) und Textilwaren ( 19 Mill. RM.), namentlich von Ge=
weben
aller Art (zum Teil faſt völlig unterbundene Ausfuhr nach Groß=
britannien
). Der Rückgang von elektrotechniſchen Erzeugniſſen ( 9
Mill. RM.) und Kinderſpielzeug ( 5 Mill. RM.) iſt wie derjenige eini=
ger
anderer Fertigwaren nach Abſchluß des Weihnachtsgeſchäftes vor=
wiegend
ſaiſonmäßig begründet. Erwähnt ſei ferner der Rückgang der
Ausfuhr um jeweils 45 Mill. RM. von Papier und Papierwaren,
Lederwaren, Waren aus Kupfer, Glas und Glaswaren.
Von den wichtigſten Reparations=Sachlieferungen im
Januar gehören zur Gruppe Rohſtoffe: Kohlen aller Art mit 3,3 ( Vor=
monat
3,5) Mill. RM.; zur Gruppe Fertigwaren: Eiſenwaren mit 5,3
(5,9) Mill. RM. und elektriſche Maſchinen nebſt anderen elektrotechniſchen
Erzeugniſſen mit 1,1 (1,0) Mill. RM. Die Lieferungen an nichtelektri=
ſchen
Maſchinen ſind von 13.1 Mill. RM. im Dezember auf 0,3 Mill.
RM. im Januar zurückgegangen.

Berliner und Frankfurker Effekken=
Freiverkehr.

Lebhafte Hanſſebewegung, ſpäter Realiſakionen.

Erwartungsgemäß beantwortete der Berliner Platz die New Yorker
Samstagshauſſe mit einer neuen Aufwärtsbewegung. Man nimmt wohl
an, daß die Feſtigkeit in New York nicht ohne Rückwirkungen auf die
übrigen europäiſchen Auslandsbörſen bleiben wird, obwohl zu be=
achten
wäre, daß in dieſem Falle doch erhebliche Unterſchiede zwiſchen der
europäiſchen Wirtſchaftslage und der in U. S.A. beſtehen. Zunächſt muß
auch immer wieder darauf hingewieſen werden, daß die Bewegung drü=
ben
zweifelsohne techniſch forciert iſt, denn an den Börſenkrediten, die
mit 500 Millionen zirka einen Niedrigſtſtand erreicht hatten, iſt zu er=
kennen
, daß große Baiſſeengagements laufen. Nur wenn die ameri=
kaniſche
Wirtſchaft auf Grund der Kreditausweitungen importfreudiger
werden würde, könnte auch Deutſchland von der Entwicklung profitieren.
Die Spekulation hielt trotz höherer Kurſe mit Verkäufen ſichtlich zurück.
Fleines Kaufintereſſe des Publikums genügte alſo ſchon, um in den ein=
zelnen
Werten Materialknappheit hervorzurufen. Selbſt gegen die
höheren Samstagsſchlußkurſe waren 1= bis 2prozentige Beſſerungen keine
Seltenheit, die Umſatztätigkeit war aber verhältnismäßig gering. Bank=
aktien
und Schiffahrtswerte waren nur behauptet, auch Montanpapiere,
mit Ausnahme der weiter bevorzugten Braunkohlenwerte, wieſen keine
größeren Kursveränderungen auf. Die Kohlenwerte lagen dagegen ſtark
beachtet und bis zu 5 Prozent höher. Auch am Elektromarkt erhielt ſich

etwas größere Nachfrage, doch gingen hier die Gewinne im allgemeinen

nicht über 3 Prozeut hinaus. Sonſt hatten noch Julius Berger und die
Kaliwerte etwas ſtärkere Steigerungen aufzuweiſen, während die Favo=
riten
der letzten Tage, auch Schubert u. Salzer, weniger beachtet waren.
Nur die Valutawerte ſetzten ihre Aufwärtsbewegung fort. Reichsbahn=
Vorzugsaktien und Farbenbonds gewannen je 1 Prozent, Schuldbücher
zirka ½ Prozent. Auch deutſche Anleihen konnten ſich bis zu 1 Pro=
zent
beſſern, während ſonſt der Anlagemarkt ſtark vernachläſſigt blieb.
Die Abſchwächung der zweiten Vormittagsſtunde war nur vorüber=
gehend
, denn gegen Mittag wurden auf neu eintreffende Kauforders die
Kursrückgänge nicht nur ausgeglichen, ſondern zahlreiche Papiere, beſon=
ders
die Tarifwerte, erreichten neue Höchſtkurſe. Die Umſatztätigkeit
wurde hierbei auch etwas lebhafter als in den Vormittagsſtunden.

landsbörſen und die inzwiſchen bekannt gewordene Hindenburg= Bot=
ſchaft
der Tendenz eine Stütze. Die meiſten Werte lagen daher wenig
verändert, und nur die wenigen Spezialitäten beſonders die Tarif=
Werte wie Deſſauer Gas, Charlottenburger Waſſer, Hamburger Elektri=
zitätswerke
uſw. blieben gefragt. Stärkeres Intereſſe zeigte ſich auch für
Conti Gummi, die erſtmalig wieder die Pari=Grenze erreichen konnten.
Am Markte der feſtverzinslichen Werte war das Geſchäft zwar nicht ſehr
groß, die freundliche Stimmung konnte ſich aber auch hier erhalten und
beſonders Induſtrie=Obligationen hatten weiter etwas größeres Geſchäft.
Deutſche Anleihen, Reichsſchuldbuchforderungen, Farben=Bonds und
Reichsbahn=Vorzugsaktien behaupteten ihre Vormittagsgewinne. Relativ
ſchwach veranlagt waren an dieſem Markte nur die Stadtanleihen mit
Ausnahme der Berliner. Infolge des geſtrigen Steuertermines und zum
Medio machte ſich am Geldmarkte eine geringe Verſteifung bemerkbar,
die aber in den Sätzen kaum zum Ausdruck kam. Privatdiskonten waren
eher noch gefragt. Wie mittags bereits kurz mitgeteilt, erwog die Reichsbank
geſtern eine Herabſetzung der amtlichen Berliner Dollar=Rotiz. Wäh=
rend
dieſe geſtern noch nicht ſtattfand, rechnet man für heute mit einer
ſolchen Maßnahme, um das Angebot an Dollars gegenüber den anderen
Gold=Valuten nicht allzu groß werden zu laſſen.

Im Hinblick auf die feſten Auslandsbörſen verlief der Frankfurter
Telephonverkehr ſehr feſt. Das Geſchäft war allerdings ſehr klein, ſo
daß ſich die Aufwärtsbewegung faſt unter Ausſchluß des Publikums voll=
zog
. Bevorzugt waren J. G. Farben und Reichsbankanteile, die 2 bis
3 Prozent gewinnen konnten. Auch die übrigen Aktienmärkte freund=
licher
. Nur Schiffahrtswerte 1 Prozent niedriger. Die Rentenmärkte
zeigten nur behauptete Kurſe,bei gleichfalls kleinem Geſchäft.

Berliner Deviſen=Feſtſehung vom 15. Februar 1932.

In den Nachmittagsſtunden ließ die Umſatztätigkeit, die vorüber=
gehend
mittags wieder ziemlich ſtürmiſch war, erneut nach. Die etwas

größere Kaufluſt der Depoſitenkaſſen=Kundſchaft ebbte wieder ab, und
auch einige auf Sperrkonto vorgenommene Auslandskäufe hatten ihre
Erledigung gefunden. Die Spekulation neigte auf Grund der halbierten
Außenhandelsziffern zu Realiſationen, allerdings gaben die feſten Aus=

Helſingfors
Wien
Prag
Budapeſt
Sofia.
Holland
Oslo
Kopenhagen
Stockholm
London
Buenos Aires
New York
Belgien
Italien
Paris
Schweiz

Geld Brief Geld Brief 6.524 6.536 Spanien 33.27 33.33 49.95 50.05 Danzig 81.97 82.13 12.465 12.485 Japan 1.484 1.486 56.94 57.06 Rio de Jan. 0.250 0.252 3.057 3.063 Jugoſlawien 7.463 7.477 169.93 170.27 Portugal 13.19 13.21. 78.82 78.98 Athen 5.545 5.555 79.82 79.98 Iſtambul 81.07 81.23 Kairo 14.84 14.88 14.49 14.53 Kanada 3.656 3.664 1.028 1.032 Uruguay 1.728 1.732 4.209 4.217 Island 65.43 65.57 58.64 58.76 Tallinn 111.39 111.61 21.84 21.88 Riga 80.92 81.08 16.59 16.63 Bukareſt 2.522 2.528 82.14 82.30 Kaunas 41.98 42.06

Die Auslandsbörſen.

Die Stimmung zu Beginn der geſtrigen Londoner Börſe wau
auf New York hin allgemein zuverſichtlich, die Tendenz konnte als auss
geſprochen feſt bezeichnet werden, und die Kurſe zogen auf allen Markt4
gebieten an. An der Börſe trat im Verlaufe eine Reaktion ein, nut aum
einzelnen Marktgebieten ſetzte ſich zunächſt die Aufwärtsbewegung weite=
fort
. Als ſpäter umfangreiche Realiſationen aus Wallſtreet gemelden
wurden, machte ſic) jedoch allgemein ſtärkere Zurückhaltung geltend.

Paris tendierte bis zum Schluß ſehr feſt, die Schlußnotierunge=

waren gleichzeitig die höchſten des Tages.
Wallſtreet eröffnete die neue Woche zrar bei feſter Grunsz
ſtimmung, aber mit nur geringen Kursgewinnen. Die Wirtſchaftsauss
ſichten werden im Hinblick auf die zu erwartende neue Bankengeſetztz
gebung zuverſichtlich beurteilt, man erwartet aber angeſichts der zi
ſchnell erfolgten Aufwärtsbewegung einen Rückſchlag, der auch ſchon arm
frühen Vormittage eintrat, als umfangreiche Gewinnmitnahmen er
folgten.
An den internationalen Devifenmärkten blieb düſ
Stimmung für den Dollar weiter ſchwach, ohne daß ſich kursmäßig nem
nenswerte Veränderungen einſtellten. Unter leichten Schwanfunger
ſtellte er ſich gegen das engliſche Pfund immer zwiſchen 3,46. und 3,46½
Das engliſche Pfund blieb in Amſterdam mit 8,55 ebenfalls behaupte
während der Dollar mit 2,47 notierte. In der Schweiz blieb der Dollg= 5,12 ebenfalls faſt unverändert gegen den Vormittag, während, das
Pfund mit 17,72 eine leichte Befeſtigung erfuhr. Die Reichsmark lag i1
Zürich mit 121,67 verhältnismäßig gut gehalten, wenn man berückſichtigy
daß der Schweizer Franken ſelbſt ſehr feſt tendierte. Die Norddebiſe=
erfuhren
im weiteren Verlaufe des Tages keine nennenswerten Veränds
rungen mehr, auch Madrid hatte nur eine vorübergehende Abſchwächury
aufzuweiſen.

W3

Maßnahmen gegen Kapikalflucht durch Warenkäufg

Es hat ſich herausgeſtellt, daß in einzelnen Fällen Warenkäufe ij.
Ausland zum Zweck der Kapitalflucht vorgenommen werden, und zw=
in
der Weiſe, daß Einzel= oder allgemeine Genehmigungen zur Bezau
lung der Wareneinfuhr erwirkt wurden, die gekaufte Ware aber im Auu
land belaſſen und dort unter Verletzung der Deviſenbeſtimmungen ſpät
wieder verkauft wurde, wobei der Erlös im Ausland ſtehen blieb. D=
Deviſenbewirtſchaftungsſtellen werden daher künftig bei der Erteilu
von Genehmigungen von Wareneinfuhren die Verpflichtungserklärum
verlangen, daß der Bezieher die Ware ſpäteſtens innerhalb eines Monau
nach Leiſtung der Zahlung tatſächlich ins Inland verbringt. Auch 23.
Inhaber von allgemeinen Genehmigungen werden zu einer entſpreche
den Erklärung gegenüber den Deviſenbewirtſchaftungsſtellen veranlan
werden.

Produkkenberichke.

Mannheimer Produktenbericht vom 15 Februar. Weizen inlä
75/76 Kilo, gut, geſund und trocken 26,2526,50, ausländ. 73/74 Kilo, g1 iN
geſund und trocken 25,5025,75, Roggen inländ. gut, geſund und trockau
22,50, Hafer inländ. neue Ernte je nach Qualität 15,5018, Somme=
gerſte
inländ 18,5019,50 Futtergerſte 1717,50, gelber PlataMau=
mit
Sack 17,7518, Soyaſchrot (Mannh. Fabr.) prompt 11,25, Biertreb
mit Sack 1212,50 Trockenſchnitzel loſe 7,25, Wieſenheu loſe 5.405S
Rotkleeheu 5,405,90 Luzernkleeheu 5,806,40, Stroh: Preßſtroh Ror
gen=Weizen 3,804,10, Hafer=Gerſte 3,403,80, geb. Stroh Rogge=
Weizen 3,604,00, Hafer=Gerſte 3,203,60, Weizenmehl Spezial 0 un
Sack, neue Ausmahlung (Südd. Großmühlenpreis ab. Mühle) per FeE
36,30, dito mit Auslandsweizen 38,05, Roggenmehl mit Sack (60prozentf
Ausmahlung) je nach Fabrikat per Febr. 3132,50, feine Weizenkleie nu
Sack 8,759, Erdnußkuchen 13,50 Tendenz: Unter dem Einfluß du
infolge des herrſchenden Froſtes ſehr ſchwachen Angebots ſind die Frn
derungen für Brotgetreide weſentlich erhöht. Die Stimmung im alle
meinen muß als recht feſt bezeichnet werden, hervorgerufen durch 2.
Einſtellung der Rheinſchiffahrt. Der Konſum iſt aber noch immer zurül
haltend.

Frankfurter Produktenbericht vom 15 Februar. Tendenz feiét
Es notierten: Weizen 25, Roggen 22,50 Sommergerſte 18,50, Hafer
bis 15,50, Weizenmehl ſüdd. 37,1538,30, dito mit Sondermahll-d
35,4036,55, Weizenmehl niederrh. 37,1538,05 dito mit Sondermav
lung 35,4036,30, Roggenmehl 3132, Weizenkleie 8,608,70, Roggeu

Piehmärkke.

Mannheimer Viehmarkt vom 15. Februar. Auftrieb: 152 Ochſe=
158 Bullen, 323 Kühe, 303 Färſen, 642 Kälber, 38 Schafe 2656 Schweir!
6 Ziegen. Preiſe für 50 Kilo Lebendgewicht in RM.: Ochſen a) 3255
b) 2428, c) 2630; Bullen a) 2527, b) 2224, c) 1822; 1
a) 2428, b) 1821, c) 1316, d) 1012; Färſen a) 3436 b) P
c) 2528; Kälber b) 4245, c) 3640, d) 3235, e) 2830: Schcr
b) 1220; Schweine b) 4546 c) 4446, d) 4446, e) 4143, f) 4041
Ziegen (pro Stück) 1220 RM. Marktverlauf: Großvieh ruhig, kleinn
Ueberſtand; Kälber mittel, geräumt; Schweine ruhig, kleiner Uebe
ſtand.
Frankfurter Viehmarkt vom 15. Februar. Der Auftrieb des Hauts
marktes beſtand aus 1409 Rindern (gegen 1365 am letzten Hauptmark.
darunter befanden ſich 374 Ochſen, 127 Bullen, 454 Kühe und 410 Färſe,
ferner aus 622 (546) Kälbern, 75 ((129) Schafen, 4813 (4988) Schweinet.
Preis pro Zentner Lebendgewicht in RM.: Ochſen al). 3033, a2) B25
b1) 2225; Bullen a) 2730, b) 2126; Kühe a) 2527, h). 25
c) 1519; Färſen a) 3033, b) 2629, c) 2225; Kälber b) 35**
2) 3034, d) 2529; Schafe al) 2830, b) 2427; Schweine b) 424
)4345, d) 4145, e) 3642, g) 3338. Im Preisverhältnis zum !e2
ten Hauptmarkt blieben Rinder, Kälber und Schafe behauptet Schweit?
zogen um 12 Mark an. Marktverlauf: Rinder ruhig, nahezu ausbe.
kauft; Schweine ruhig geringer Ueberſtand; Kälber und Schafe lan?

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Rienstag, 16. Februar 1932

Darmſtädter Tagblatt / Heſſiſche Neueſte Nochrichten

Nr. 47 Sefte 11

Mein Lielster ist . . . Prolessional

Copyrisht by:Carl Dancker Verlag, Berlin 2 Roman von Franz Roswalt

ecndlich ſagte Nicolo bedauernd: Ich finde es nicht ſchön
dir, daß du mich gerade jetzt im Stich gelaſſen haſt. Ich
ſt dich dringend gebraucht!
Wir haben nichts mehr miteinander zu tun! erwiderte ſie
Baß.
O!. Du bedenktſt die Konſequenzen nicht, mein Kind!
.Du wirſt mich in Frieden laſſen!
Ein Paar, das vor ihnen herging, ſah ſich erſtaunt und neu=
dieg
nach ihnen um. Sie hatte in ihrer Erregung faſt geſchrien.
Ich würde leiſer ſprechen! meinte er und blieb ſtehen. Das
tächholz wollte nicht brennen. Endlich! Er zog den Rauch
and ſtieß ihn in kurzen Pauſen wieder aus.
Wie heißt du jetzt eigentlich? fragte er ſpottiſch.
Sie gab keine Antwort. Nicolo ging neben ihr her, hinter
ſag die kleine Penſion, in die ſie ſich geflüchtet hatte. Will
evielleicht inzwiſchen ſchon gekommen und wartete auf ſie.
Nichts hatte ſich geändert, die Wirklichkeit war nur greller
unbarmherziger geworden, als früher!
Was willſt du von mir fragte ſie und wußte doch die
Atwort ganz genau voraus.
Er lachte.
Pera, ich will gar nichts. Ich will dich nur darauf auf=
nk
am machen, daß du ſchließlich meine Frau biſt, und daß es
zug wäre, wenn du bei mir wohnteſte als bei dieſem Herrn
Gfner!
Laß dich doch ſcheiden! Ich bitte dich darum. Ich nehme
Schuld auf mich, wenn du wilſt!
Ich denke nicht daran. Uebrigens haben wir ja darüber
zus geſprochen. Du kommſt jetzt mit mir, ich wohne im
Ich komme nicht!
So, du kommſt nicht? Hm. Die Folgen kennſt du ja!
3 würde als Tochter anders handeln!
Sie ſah ihn flüchtig an wahrhaftig, dieſer Menſch
ſa e noch lächeln. Sie mußte ſich beherrſchen, um nicht in
ſ verhaßtes bleiches Geſicht zu ſchlagen. Sie haßte ihn.
Kicolo ſtrich ſich über das kleine Menjoubärtchen.
Alſo, du willſt nicht zu mir zurückehren?
Nein, ich will nicht!
Gut, gut!

Sie fragte wehrlos: Was willſt du tun?
Du weißt es. Ich tue, was ich dir geſagt habe!
Kibt es keinen Himmel, der hilft, ſann ſie in ihrer Ver=
Imnert werden?! Sie bat jetzt. Wäre es um ſie gegangen,
beacht, ſie erniedrigte ſich um eines einzigen Tages willen, den

Nachdruck verboten
ſie vielleicht länger mit Will leben konnte einen Tag länger,
wer ahnte, was das für ſie bedeutete. Zu jedem Opfer war ſie
bereit. Einen Tag nur noch!
Ich werde morgen Abend bei dir ſein, Nicolo! Aber heute
laß mich noch allein nur heute noch, ja?!"
Er zuckte höhniſch die Schultern. Damit du morgen wieder
verſchwunden biſt. Ich kann hier nicht mehr lange bleiben! Sie
ſind ſcharf hinter mir her. Ich muß Geld auftreiben, du mußt
mit mir kommen!
Nein! Heute nicht! Sie riß ihre Taſche auf, zog ein
Bündel Banknoten heraus, Will hatte ſie ihr gegeben. Nimm
das folange!
Er ſteckte die Scheine ein.
Warum nicht?!
Alſo morgen, wie du willſt. Vergiß nicht, Hotel des
Weſtens!
Als er ſchon ein paar Schritte gegangen war, wandte er ſich
noch einmal um: Ich würde auf jeden Fall kommen, an deiner
Stelle!
Sie ging langſam zur Penſion zurück. Das plötzliche Wie=
derauftauchen
Nicolos hatte alles jäh zerſtört, was ſie im inner=
ſten
Herzen erträumt hatte, alles war zerſtört, nur die bitteie
Wahrheit blieb. Morgen mußte ſie Will verlaſſen, den Nicolo
würde ſeine Drohung wahrmachen. Er würde auch zu Will
gehen und ihm alles erzählen. Morgen war alles zu Ende.
Sie ſtieg mit müden Füßen die Treppe hinauf, Stufe für
Stufe. Eine Hoffnung blieb noch! Nicolo hatte kein Geld, er
fühlte ſich verfolgt vielleicht konnte man ſich mit Geld
kaufen! Man mußte ihn mit Geld hinhalten, viel Gelo brachte eine Nuance erſtaunter als zuvor: Sie halten doch weiter?!
ihn zum Schweigen! Die Hoffnung war gering, aber ſie war da.
Und ein Menſch, der hofft, lebt weiter:
hoffnungslos ſeiner einzigen Leidenſchaft, dem Spiel.
In dieſer Nacht ging Nicolo ins Tripot, im Club der klei=
nen
Leute galt er immerhin noch etwas.
Broich hatte den Club zwei Abende zuvor im Nordweſten
der Stadt ausfindig gemacht und führte ihn ein. Als ſie das
Berliner Zimmer in der abgelegenen Gartenhauswohnung be=
traten
, war das Spiel gerade in vollem Gange. Nicolo ſchlen=
derte
an den Tiſch, der Mann, der die Chouette hielt, war ge=
rade
fertig: Halten Sie? fragte er reſigniert. Ohne nachzu= und ſetzten ſich kracheno in ihre Seſſel.
ſehen, wie hoch der Einſatz war, übernahm der Baron, die
gillung. Mußte denn jedes winzige Glück auf Erden zer= Chouvette. Ihm konnte nicht viel paſſieren, er wußte, daß ſich hatte ſchon in Gedanken mit der Hälfte des Gewinnes gerechnet=
die
Chancen jetzt bald unauffällig, aber ſicher, wandeln würden. Er hatte ſich jede Nacht einen ſolchen Coup gewünſcht.
ſhätte nicht ein einziges Wort einer Bitte über die Lippen Broich ſtand ihm gegenüber und ſignaliſierte die Karten. Der
Daumen der linken Hand glitt in die Weſte, der Zeigefinger war

etwas geſpreizt. Nicolo wußte Beſcheid, es ging ſpielend leicht.
Die Chouette wollte nicht an den Umſchwung des Glücks glauben.
Es waren kleine, aufgeregte Leute, die ihren Monatslohn, ihre
Bankguthaben, ihre Ziusgelder in den Rachen des Spielteufels
warfen. Nach etwa zwei Stunden überzählte Orzini bei einem
Glas Sekt den Gewinn, es mochten etwa ſiebentauſend Mark
ſein. Nicht aufregend, wenn er an frühere Spiele in den feu=
dalen
Clubs dachte, wo zwanzig auſend Mark eine Bagatelle
waren. Er erinnerte ſich noch gut an den jungen Werls, der in
einer einzigen Nacht eine Viertelmillion verlor und ſich am
Morgen im Tiergarten erſchoß. Er hatte die Unvorſichtigkeit be=
gangen
, ſich im Ccarts mit ihm allein einzulaſſen.
Broich blinzelte ihm vergnügt zu und nickte mit dem Kopf.
Neben ihm geriet ein biederer Tiſchlermeiſter aus dem Häus=
chen
und ſchwor, daß es hier nicht mit rechten Dingen zuginge.
Broich ſetzte demonſtrativ zweihundert Mark. Dus wat
überzeugend.
In dieſem Augenblick tauchte in der Chouette ein neuer
Gaſt auf, der ſofort fünfhundert Mark ſetzte.
Sie halten doch? fragte er Orzini und ſah ihm feſt ins
Auge. Nicolo fühlte durch Rauſch und Spieltaumel den eiſer=
nen
Blick des anderen und wußte ſofort, daß alles verloren war.
Er kannte den Mann, der jetzt gegen ihn ſpielte, ganz genau.
Er war einer der berüchtigſten Haſardeure, des Kontinents,
außeroem pflegte er ſehr ſchnell mit der Schußwaffe bei der
Hand zu ſein. Er hieß, wenn der Name nicht falſch war wie
ſein Spiel, Renner. Renner hielt ſich ſo, daß er ſowohl Nicoko
wie Broich ſtändig im Auge behalten konnte. Nieolo hätte den
halben Gewinn darum gegeben, jetzt das Spiel abgeben zu kön=
nen
, aber es ging ihm wie dem Kaninchen, das man zu einer
Schlange in den Käſig geſperrt hat. Er war wie hypnotiſiert,
Als er den größten Teil des Gewinnes an Renner verloren
hatte, wollte er wenigſtens das Geld retten, das er von Pera
erpreßt hatte, er mußte ja etwas bei ſich haben, wenn er ge=
zwungen
war, vor der Kriminalpolizei zu flüchten. Sie waren
ihm hart auf der Spur, er machte ſich über ſeine Lage keinerlei
von ihm befreien, vielleicht ließ er ſich ſein Recht auf ſie ab= Illuſionen. Renner kam ihm zuvor, ſetzte und fragte wiederum
Ich halte! antwortete der Baron wehrlos. In ganz kur=
zer
Zeit hatte er alles verloren. Renner übernahm von ihm die
Sobald Nicolo Orzini Geld in den Fingern hatte, verfiel er Chouette, ohne mit der Wimper zu zucken. Kaum mehr als
zwei Stunden waren vergangen. Nicolo hatte gewonnen und
berloren, jetzt beſaß er nichts mehr. Er ging mit Broich in
einen Nebenraum, der mit ein paar Klubſeſſeln wohl eine Art
Geſellſchaftszimmer darſtellen ſollte. Der Spieler, den er ſelbſt
abgelöſt hatte, begrüßte ihn mit einem trüben Blick. In den
Augen, die wie erloſchen waren, glänzte eine billige, matie
Freude, daß es ſeinem Nachfolger auch nicht beſſer ergangen war
als ihm ſelbſt. Orzini und Broich drehten ihm den Rücken zu
Ich verſtehe dich nicht mehr! flüſterte Broich erregt. Er
Was ſoll man machen! wehrte Orzini reſigniert ab.
(Fortſetzung folgt.)

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Seite 12 Nr. 47

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des Herrn Dr. J.
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Siegfried Arno
Camilla Horn u. Max Adalbert
in der tollen Verwechslungs-Komödie:

Ein Sensationsfilm von un-
auslöschlicher
Eindruckskraft

Nur noch
heute und morgen
in Neuaufführung

Sensation

Regie: Frank R. Capra.
In den Hauptrollen:

Jack Holt, Balph Graves,
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mit dem Tode, packend
in der Fülle seiner unbeschreib-
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Sensationen.

Mittwoch, den 17. Februar, 20 Uhr

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Konzert

unter Leitung von Kapellmeister Fr. Rehbock
und Mitwirkung von Nuscha Krumhaar (Sopran)
und Dr. Heinrich Allmeroth (Tenor).

Eine heitere mit Witz und Spannung ge-
ladene
Kleinstadtschwindelei in welcher
der beliebte Siegfried Arno wieder einmal
alle Register seiner originellen Komik
spielen läßt.
Dazu das unterhaltende Beiprogramm.
Jugendliche haben Zutritt.

Chöre von Praetorius, Haßler, Lendvoi, Panl Müller
und Volkslieder verschiedener Nationen, Lieder von
Graener, Schubert und Volkslieder in Duetten.
Karten für Nichtmitglieder (0.75 bis 2 RM.) bei
Ch. Arnold am weißen Turm, für Mitglieder zu
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am Mttwoch, 24. Febr., abends 8 Uhn:
im Gelben Saal, bei Sitte,

Tagesordnung;

1. Tätigkeitsberich Überd. Geſchäftsjahr1ost
2. Rechnungsgblage
3. Beratung des Voranſchlags
4. Wahl des geſchäftsführenden Vorſtandon
5., Buch= u. Steuerſtelle für Handwerk urn
Gewerbe.
6. Stellungnahme zur 4. Reichs=Notver
ordnun g.
7. Kommunaler Bericht
z, Beratung von Anträgen, die ſatzungg=
gemäß
vom Vorſtand oder von Vereinz
mitgliedern eingebracht worden ſin=

ſtellv

Illert
Vorſitzender.

Dr. Kollbach
Schriftführer.

Skikurse:

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Der auf Mittwoch, den 17. Februcr;
anberaumte Tiſchtennis=Abend muß lo/
der ſchon wieder auf Freitag, den D.
Februar verlegt werden. Wir bitt1;
unſere Mitglieder, am Freitag, aben 15
8½ Uhr, im Vereinslokal zu erſcheiner

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Hente Dienstag und Mittwoch,
abds. 8½ Uhr
4
folgen
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nochmals
imRest, Burgernor täslich 2 Vorführungen, nachmittags 2.30 Uhr und abends 5.30 Uhr.
Jede Hausfrau ist Freundl. eingeladen. Schmutzige Wäsche,
EINRFIE TFeI T auch Stärkenäsche, aber nur in trockenem Zustande, bitte mitbringen!
Nur voch diese Woche gilt für die Besucher
Prels 42 M. des Probenaschens die Ansnahme von Prels 19.50 M.
Hunderte von Darmstädter Hauskrauen haben dieses wunderwirkende Waschgerät in Tätigkeit
gesehen, viele Hausfrauen haben sich den Wapu angeschafft, und das nur anfgrund seiner großen Lei-
stungen
. Darum komme jede, auch die letzte säumige Hausfrau, zu diesem letzmallg in Darmstadt
stattfindenden Probewaschen. Billiger, bequemer, schneller und schonender haben 8ie noch nie gewaschen.
Mur noch diese letzten 4 Tage besteht der billige Ausnahmepreis
auch für spätere Bestellungen. Bestellte Apparate bilte von 3½ Uhr an abzuholen,
Dleses Inserat erscheint nur einmal,
doshalb bitte ich,
dasselbe ausschnelden zu wollen.:

HEPNEHTMISFEIER
zu Ehren der Toten des Weltkrieges,
veranstaltet von der Ortsgruppe Darm-
stadt
des Volksbundes Deutsche Kriegs-
gräberfürsorge"
am Volkstrauertag
(Sonntag, 21. Februar), vorm. 11½ Uhr.
im Kleinen Haus des Hess. Landestheaters.
Mitwirkende: Orchester des Hess. Landestheaters
(Leitung: Herr Kapellmeister Dr. Schmidt-
Isserstedt) und der Mozartverein ( Lei-
tung
: Herr Kapellmeister Rehbock).
Am Flägel: Fräulein Nelly Birrenbach.
(2580b
Die Gedenkrede hält Herr Prof. Dr. Köser
Eintrittskarten zum Preise von O.50 bis 2.00 Mk. sind
schon jetzt an der Kasse des Kleinen Hauses erhältlich.

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Da in den letzten Wochen die Preise für Schweine
starken Schwankungen ausgesetzt waren, werde ich
von jetzt ab jeden Dienstag meine änßersten Preise
an dieser Stelle bekannt geben.
Bis Dienstag, den 23. Februar kosten:
Kolelett, frisch u. gesalzen.
0.30
Bratendeisch, nach Wunsch geschnitten
0.80
Bauchlappen, frisch und gesalzen .
0.68
Lendchen und Schnitzel . . .
1.10
Zartes Rippenspeer ...
1.25
der, Backen . . . 0.65 der. fetter Speck".
0.70
Prima Nnßschinken, ohne Schwatte.
1.30
Sämtl. Wurst-, Aufschnitt- und Räucherwaren in be-
kannter
Qualität, zum alleräußersten Preis.
Alle Wurstwaren eind ohne Geraube (Innereien) von
ron Ochsen, Rind usw. Kein Stadtrersand. (2596

Wa
gabe nur un Mitglieder
Achtung
B billige Ausnahmetage
Auf vielſeitigen Wunſch geben wir in der Zeit von Donnerstag,
den 18, bis einſchließlich Samstag, den 20. Februar, in
unſeren ſämtlichen Verteilungsſtellen und Fleiſchereiläden, an
unſere werten Mitglieder ab:
1 Pfund prima Gulaſch, ohne Beilage und 1 Pfund
ff. GEG Grießbandnudel . . . . . zuſamme 0.95
Mittwoch direkt vom Fiſchereiplätz eintreffend:
ff. Kabelfau, ohne Kopf, im Stück.
... Pfd. 0.24
ff. GEG Fiſchfilet, küchenfertig, in Perg. Port. Packung,, Pfd. 0.40
Süße Bücklinge .. . . . . . .
Pfd. 0.27
la trinkfriſche Eier . . . . . Stück 10, 9, 8 und 2½ Pfg
Schmalz, amerik. Standard Marke
... Pfd. 0.43
Feinſtes GEG Schmalz . . .
. . 1 Pfund=Paket 0.64
la Kokosfeit. .. . . .
1 Pfund=Taſel 0.33
ff. GEG Kokosfett.
1 Pfund=Tafel 0.38
ff. Taſelöl
. .. Liter 0.90, 0.75, 0.46
la Limburger=Stangenkäſe, Marke GEG Kun‟. Pfd. 0.40
ff. Röſtkaffee, aus eigener Röſterei und Abpackerei
Pfund 4.00, 3.80, 3.20, 2.40, 2.00
pra. 1930er Rhein. Weißwein, in 5 Ltr.=Korbfl. a Ltr 0.65 o. Glas
pra. 1930er Ingelh. Rotwein, in 5 Ltr.=Korbfl. a Ltr. 0.65 o. Glas
ff. Weinbrand, eig. Abfüllg., 3 Stern, 1/. Fl. einſchl. Glas 4.20
Fl. einſchl. Glas 2.15
ff. Weinbrand, eig. Abfüllg., 4 Stern, /. Fl. einſchl. Glas 4.50
/. Fl. ein chl. Glas 2.30
Ia Kirſchwaſſer, Zwetſchenwaſſer in ganzen und halben Flaſchen
zu bedeutend ermäßiaten Preiſen. (2611
Feine GEG Marinaden Feine GEG Gemüſe= und Obſtkonſerven.

Nichtmitglieder machen ſich und ihre Anſtiſter durch Einkauf in unſeren Verteilungsſtellen na9
8 152 des Genoſſenſchaftsgeſetzes ſtrafbar. Soweit wir Nichtmitglieder beim Einkauf.!4
unſeren Verteilungsſtellen ermitteln, werden wir dieſelben bei der Polizei zur Anzeige bringel-