Kinzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 26
Montag, den 12. März 1930.
193. Jahrgang
ZI mm brelte Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg..
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpſiſchtung auf Erfüllung der
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Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Banl und Darme
ſtädter und Nationalbank.
Die Zeier oes Bollstraderinges
inn Reicstag.
Berlin, 16. März.
Am der Spitze der Veranſtaltungen aus Anlaß des Volks=
Frauertages ſtand die Gedenkfeier, die der Volksbund Deurſcher
Kriegsgräberfürſorge am Sonntag mittag im Reichstag abhielt.
Wie in den vergangenen Jahren war der Plenarſitzungsſaal
Feſtlich geſchmückt. Stirnwand des Saales und Eſtrade waren
ſchwarz verkleidet. Vor der Rednertribüne waren zwei rieſige
Lorbeerkränze mit ſchwarz=rot=goldenen Schleifen wiedergelegt.
PPunkt 12 Rhr erſchien Reichspräſident von Hindenburg,
be=
gleitet von Reichsinnenminiſter Severing und den
Vizeprä=
ſidenten des Reichstages, Eſſer und von Kardorff, ſowie
Den Cheſs der Heeres= und Marineleitung, um in der
Diploma=
kenloge Platz zu nehmen. Die Reichsregierung war ferner durch
Sie Miniſter Dietrich, Dr. Schätzel und Dr. Wirth ver=
Kreten. Außerdem bemerkte man under den Anweſenden den
Prä=
ſidenten des Volksbundes, Miniſter a. D. Dr. Geßler, die
Ver=
ſtreter der Kirchenbehörden, darunter den neuen Weihbiſchof von
BBerlin, Vertreter der Landesregierungen und der Parlamente.
Hinter der Rednertribüne hatten Fahnenabordnungen der
Reichs=
wehr Aufſtellung genommen, während die Vertreter ſämtlicher
ſſtudentiſchen Korporationen in vollem Wichs und mit Fahnen
einen Kreis um den ganzen Saal bildeten.
Die Feier wurde eingeleitet durch Darbietungen des
Koslek=
ſchen Bläſerchors und des Berliner Lehrergeſangvereins. Die
Bedenkrede hielt in dieſem Jahre Reichstagsabgeordneter
Beheimrat Dr. Kahl. Er führte u. a. aus: Wir gedenken der
Toten mit der ſtarken Stimmung und Entf hloſſenheit heiligen
Dpfermutes und unerſchütterlichen Glaubens an eine deutſche
Zukunft. Der Volbstrauertag iſt ein Totenfeſt des deutſchen
Wolkes. Von zwei Millionen deutſcher Kriegstoten ruhen nur
200 000 in deutſcher Erde, während die übrigen in 38 Ländern
uind auf dem Meeresgrundo zerſtreut ſind. Uns alle bewegt heute
Sie Frage, ob es unſere letzten Kriegstoten ſein werden. Es geht
Heute nicht mehr um die Liquidierung des Krieges, ſondern um
Sie Frage der Abſchaffung des Krieges. Der große
Weltfriedens=
gedanke darf allerdings; niemals herabſinken zur nationalen
Würdeloſigkeit. Keiner darf die große geſchichtliche Vergangen=
Heit des Volkes vergeſſen. Der Geiſt der Wehrfreudigkeit muß
Eebendig erhalten werden. Die innerlichſte Kraft muß gelöſt und
Sefeſtigt werden, die allein die einzige wahrhaftige
Kriegsbereit=
ſſchaft und Friedenswirtſchaft iſt. „Ans Vaterland, ans
keure ſchließ dich an”. Erſt in den jüngſten Tagen iſt
die=
ſer Ruf an das deutſche Volk ergangen. Der Ruf der Sammlung
uim das Vaterland. In der Einſtellung zum Staat mag manches
uns trennen, in der Einſtellung zum Vaterland darf uns nichts
trennen. So iſt der Volkstrauertag zugleich ein Tag des Ge=
Senkens und des Bekenntniſſes zum Vaterland.
An die Gedenkrede ſchloß ſich ein Trommelwirbel und,
wäh=
rend die Fahnen ſich ſenkten, das Lied vom Kameraden. Mit dem
geme uſamen Geſang des Deutſchlandliedes wurde die
Gedenk=
feier beendet. Im Anſchluß daran ſchritt Reichspräſident von
Hindenburg vor dem Reichstag eine Ehrenkompagnie der
Reichs=
wwehr ab."
Das Wochenende in Cheguers.
EP. London, 16. März.
Miniſterpräſident Tardieu, Außenminiſter Briand und
Marineminiſter Dumesnil hatten heute vormittag eine
Be=
prechung mit den Mitgliedern der amerikaniſchen Delegation
nter Führung des Botſchafters in Mexiko, Morrow, und
Segaben ſich kurz vor mittag nach Chequers, wo ſie mit Mac=
Sonald, dem Erſten Lord der Admiralität, Alexander, und
einigen Mitgliedern der engliſchen Delegation die Lage auf der
FFlottenkonferenz eingehend ers=terten. Die Unterredung dauerte
Sis in den ſpäten Nachmittag hinein fort. Tardieu kehrte um
18,30 Uhr in das Carlton=Hotel, wo die franzöſiſche Delegation
abgeſtiegen iſt, zurück. — In Konferenzkreiſen beſteht heute abend
Der Eindruck, daß in den Unterhaltungen in Chequers gewiſſe
Fortſchritte erzielt worden ſeien. Man ſchließt dies vor allem
Haraus, daß Tardieu morgen vormittag ſchon nach Paris zurück=
Sehren wird und mit Maedonald eine neue Beſprechung für
ächſten Sonntag vereinbart hat.
Der Druck der Großmächke auf Bulgarien.
EP. Sofia, 16. März.
Der engliſche Geſandte in Sofia, Waterloo, hat einen
Schritt bei der bulgariſchen Regierung unternommen, wobei er
Die Erwartung ausdrückte, daß die bulgariſche Regierung die
Wünſche Jugoflawiens wegen Verhütung künftiger Attentate
minbedingt erfülle. Außenminiſter Burow erklärte, die
bulga=
riſche Regierung habe bereits alle Maßnahmen zur
Grenzſiche=
rung getroffen. — Auch der jugoflawiſche Geſandte Neſitſch hat
Bei Außenminiſter Burop vorgeſprochen und in freundſchaftlicher
Weiſe den Wunſch nach Antwort auf die Feſtſtellungen der
ge=
miſchten jugoſlawiſch=bulgariſchen Kommiſſion ausgeſprochen,
In Regierungskreiſen erwartet man für heute auch einen Schritt
Ddes franzöſiſchen Geſchäftsträgers.
Ungewöhnliche polikiſche Lage in Polen.
TU. Warſchau, 16. März.
Der polniſche Staatspräſident hat das Rücktrittsgeſuch
Des Kabinetts Bartels vorläufig weder
ange=
mommen, noch abgelehnt. Die Miniſter des Kabinetts
ſmtieren weiter. Die Löſung der ganz ungewöhnlichen Lage
lliegt allein in den Händen des Marſchalls Pilſudſki.
Primo de Rivera †.
Tragiſches Ableben des ſpaniſchen Dikkakors.
EP. Paris, 16. März.
Ankunft aus Madrid wohnte, an einem Herzſchlag verſchieden, und haben nunmehr die Möglichkeit zu einer nüchternen Be=
Primo de Rivera hat ſeinen Rücktritt vom Direktorium nur
leiden feſtgeſtellt worden. Jetzt wollte er wegen dieſes Leidens
ein Frankfurter Sanatorium aufſuchen. Der Tod iſt
der Kunſt der Aerzte zuvorgekommen.
Eſtella erhobenen Marſchalls geborene Diktator hatte eine raſche
militäriſche Laufbahn. Bereits im Alter von dreißig Jahren
war er General. Als Führer einer der ſpaniſchen Offiziers=
Junten griff er während der Marokko=Feldzüge mit der
Forde=
rung nach Aufgabe Marokkos in die Politik ein. Denſelben
Standpunkt vertrat er als Senator, welches Amt er von 1917
bis 1921 bekleidete. Als Generalkapitän trat Primo im
Septem=
ber 1923 an die Spitze der Militärrevolution, die die beſtehende
parlamentariſche Regierung verjagte und eine Militärregierung
einſetzte, mit der Abficht, dem durch die parlamentariſchen
Miß=
bräuche mitgenommenen Lande wieder aufzuhelfen. Anfangs
Dezember 1925 bildete Primo das nur aus Generälen beſtehende
Direktorium in ein Kabinett um, in dem er ſelbſt den Vorſitz
führte. Im Jahre 1926 kam es zu einer Kriſe der Diktatur, da
das Offizirskorps der Artillerie in Gegenſatz zu ihm trat. Primo
blieb jedoch Herr der Lage, da die übrigen Teile der Armee treu
zu ihm hielten. Im Frühjahr 1928 hieß es zum erſten Male,
Primo ſei amtsmüde. Nachdem im September 1928 eine neue
Militärverſchwörung aufgedeckt war, kam es anfangs Februar
1929 in mehreren ſpaniſchen Städten zu einer neuen Revolte
gegen die Diktatur, die diesmal von der alten konſervativen
Par=
tei unter Führung von Sanchez Guerra ausging. Der Aufſtand
wurde niedergeſchlagen. Nachdem Primo mit ſeinem Rücktritt
gedroht hatte, gab ihm der König neue diktatoriſche Vollmachten.
Durch königlichen Erlaß wurde die Artillerieſchule von Segovia
aufgelöſt. Nach wiederholten Rücktrittsäußerungen erfolgte der
endgültige Rücktritt Primos zu Anfang dieſes Jahres, worauf
am 30. Januar die endgültige Zuſammenſetzung des neuen
ſpa=
niſchen Kabinetts erfolgte.
Die lehten Skunden Primo de Riveras.
Primo de Rivera mußte ſeit etwa einer Woche wegen einer
Grippe das Bett hüten. Da ſich in den letzten Tagen eine
Beſſe=
rung ſeines Befindens zeigte, wollte er heute abend oder
mor=
gen Paris verlaſſen, um in einem Sanatorium in Frankfurt
am Main eine Kur zur Heilung ſeiner Zuckerkrankheit
durchzu=
machen. Heute früh war er wie gewöhnlich aufgeſtanden, um
ſeine Poſt durchzugehen. Als ſeine beiden Töchter aus der
Meſſe zurückkehrten, fanden ſie ihren Vater tot auf ſeinem Bette
liegen. Der herbeigerufene Arzt konnte nur noch den Tod
feſt=
ſtellen, den er auf eine Embolie zurückführt. Für den
Nach=
mittag hatte er aus Anlaß des Abſchluſſes ſeines Pariſer
Auf=
enthaltes Gäſte geladen, unter anderen den Marſchall Pétain
und die Abgeordneten Henneſſy und Malvy. Die Leiche wurde
einbalſamiert und wird morgen nach Madrid übergeführt außenpolitiſche Werk nicht gefährden laſſen und erklärte deshalb,
werden.
Vom Tage.
Am Sonntag wurde der ſeit Anfang Februar d. J. vermißte
Direk=
tor des Archäologiſchen Inſtituts in Frankfurt, Profeſſor Dr.
Fr. Drexel, bei Höchſt aus dem Main geländet. Irgendwelche
Anzeichen, daß ein Verbrechen vorliegt, wurden nicht wahrgenommen.
Der Schnelldampfer „Europa” des Norddeutſchen Lloyd hat am
Sonntag die 24=ſtündige Abnahmefahrt angetreten, der einige
Meilenfahrten an der norwegiſchen Küſte vorangegangen waren.
Bei den am Freitag vorgenommenen Gemeindewahlen in
Rumänien erhielten die Regierungspartei 59 Prozent, die Liberalen
21,6 Prozent, die Sozialdemokraten 5,8 Prozent, die Kommuniſten 3,4
Prozent, die Lupu=Partei 1,7 Prozent, die Juden 1,6 Prozent, die
Avereseu=Partei, 1,/4 Prozent und die Antiſemiten 0,2 Prozent der
ab=
gegebenen Stimmen.
Der Ebro iſt 7 Meter geſtiegen. Sein Flußtal iſt zwei
Kilometer breit überſchwemmt. Hunderte von Häuſern ſollen
ein=
geſtürzt, 1500 Familien obdachlos ſein.
iali eche e earet e Selce eie zeie
Borno hat in einem Schreiben ſein Einverſtändnis erklärt
Purläenlsttife!
Von
Rechtsanwalt Dingeldey, M. d. R.
Die Aufregungen, in die die geſamte Oeffentlichkeit durch die
General Primo de Rivera, der frühere ſpaniſche Diktator, iſt Verhandlungen des Reichstags in Verbindung mit der
Verab=
heute morgen 11 Uhr im Hotel Pont=Royal, wo er ſeit ſeiner ſchiedung des neuen Planes verſetzt wurde, ſind etwas abgeebbt
trachtung der innerpolitiſchen Situation geſchaffen. Die akute
um wenige Wochen überlebt. Bereits im Frühjahr 1928, als er Zuſpitzung der zweifellos an ſich ſchon ſeit längerer Zeit
vorhan=
noch auf dem Gipfel ſeiner Macht ſtand, war bei ihm ein Zucker= denen innerpolitiſchen Spannung entſtand durch die
Forde=
rung des Zentrums, gleichzeitig mit der Verabſchiedung
des neuen Planes müſſe auch eine Mehrheit im Reichstag über
die „Sanierung der Reichsfinanzen” bindende Abmachungen
ge=
troffen haben. Einflußreiche Kreiſe der Wirtſchaft haben dieſes
Vorgehen des Zentrums begrüßt, und zweifellos liegt ja auch
in dieſer Forderung an ſich ein grundſätzlich durchaus
notwen=
diger Gedanke. Gerade weil nach der allgemeinen Ueberzeugung
der Regierungsparteien die Laſten des Neuen Planes ganz
außerordentlich ſind, weil die Unſicherheit ihrer Aufbringung auf
irgendwie abſehbare Zeit nach wie vor fortbeſteht, würde eine
völlige Planloſigkeit der Finanzpolitik die allergrößten Gefahren
für das Wirtſchaftsleben des deutſchen Volkes zur Folge haben.
Aus den Kreiſen der Wirtſchaftsverbände iſt immer wieder
darauf hingewieſen worden, daß die vertraglichen Bindungen auf
lange Zeit zur Ableiſtung der unerhörten Tributlaſten nur
ver=
antwortet werden können, wenn gleichzeitig damit innerpolitiſch,
d. h. finanz= und wirtſchaftspolitiſch alles getan werde, um die
Vorausſetzungen zu ſchaffen. Von der anderen Seite her geſehen
hat die Wirtſchaft in ihrer überwiegenden Mehrheit die Annahme
des neuen Planes gerade deshalb befürwortet, weil er in den
erſten zehn Jahren eine Erleichterung von etwa 700 Millionen
Mark im Jahre gegenüber dem derzeitigen Zuſtand unter dem
Dawes=Plan bringt. Um ſo mehr müßte die Wirtſchaft Wert
darauf legen, daß dieſe Erleichterung von 700 Millionen
Reichs=
mark nun nicht etwa für neue Ausgabenpläne, ſondern
aus=
ſchließlich für eine Senkung der auf der
deut=
ſchen Wirtſchaft ruhenden innerdeutſchen
Der im Jahre 1871 als Sohn des ſpäter zum Marquis de Laſten Verwendung findet. Grundſätzlich fand
des=
halb die Forderung des Zentrums in breiteſten Teilen der
deut=
ſchen Oeffentlichkeit Anerkennung. Zwei ſchwerwiegende
Be=
denken allerdings mußte der nüchterne Betrachter der Dinge
von vornherein geltend machen: einmal vermied es das
Zen=
trum ſorgfältig, ſeine Bedingungen ſo zu ſtellen, daß eine
wirklich orggniſche Reform der deutſchen
Fi=
nanz= und Steuer=Politik gefordert wurde. Das
Zen=
trum beſchränkte ſich vielmehr darauf, nur die Sanierung der
Reichsfinanzen, d. h. alſo, ohne Umſchweife ausgedrückt,
Eini=
gung über die Art und das Maß neuer Steuerbewilligungen,
alſo eine Vermehrung der geſamten Abgaben zu fordern. Das
zweite Bedenken liegt nun aber gerade darin, daß in den wenigen
Tagen bis zur Verabſchiedung des neuen Planes eine
Verſtän=
digung über eine wirklich organiſche Reform der Finanz= und
Steuer=Politik ſchlechterdings nicht durchzuſetzen war.
Aus dieſem Grund vertrat die Deutſche Volkspartei
den Standpunkt, daß zunächſt einmal das außenpolitiſche Werk
zum Abſchluß gebracht werden müſſe. Man wollte unter
kei=
nen Umſtänden Gefahr laufen, die Inkraftſetzung des neuen
Planes und damit die Räumung des Rheinlandes
der innerpolitiſchen Verhandlungen wegen zu
verzögern oder gar ernſtlich zu gefährden. Ebenſo
entſchloſſen bekundete aber die Deutſche Volkspartei von
vorn=
herein ihren Willen, vom Tage der Verabſchiedung des Neuen
Planes ab, mit aller Energie und mit dem ganzen politiſchen
Nachdruck, den ſie einzuſetzen vermag, ſich für eine wirklich
or=
ganiſche Reform, d. h. alſo für eine geſetzgeberiſche Verbindung
der beiden Aufgaben: Sanierung der Finanzen durch
Aus=
gabenſenkungen und Steuererhöhung für das Jahr 1930,
und gleichzeitig Regelung der dann erfolgenden Senkung der
Steuerlaſten nach Zeitpunkt und Ausmaß
durch=
zuſetzen. Die Verhandlungen, die auf Wunſch des Zentrums
ge=
führt wurden, konnten zu einer Einigung über dieſes größere
Programm einer wirklichen Reform bis jetzt nicht führen. Das
Zentrum aber beharrte darauf, dem neuen Plan ſeine
Zu=
ſtimmung nur zu geben, wenn die von ihm geforderte Einigung
über die Sanierung vorausgegangen wäre. Hätte ſich die Deutſche
Volkspartei auf dieſen Weg drängen laſſen, ſo wäre die Folge
geweſen, daß ſie die in der Zuſtimmung zu neuen indirekten
Steuern liegenden Trümpfe aus der Hand gegeben hätte, ohne
die im Intereſſe der Wirtſchaft unerläßlichen Sicherungen der
künftigen Senkung und der geſamten Reform in der Hand zu
haben.
So ſtanden die Dinge unmittelbar vor der zweiten Leſung
des neuen Planes. Die Reichsregierung durfte und konnte das
die Verabſchiedung des neuen Planes mit allen Mitteln, auch
mit den äußerſten parlamentariſchen Druckmitteln, für die ſie ſich
die Zuſtimmung des Herrn Reichspräſidenten erbitten wollte,
durchzuſetzen. Nunmehr verſuchte das Zentrum unter
Ausſchaltung der Deutſchen Volkspartei eine
Einigung der Weimarer Parteien über die
Sanierung der Reichsfinanzen herbeizuführen.
Da man der Zuſtimmung der Deutſchen Volkspartei zu dem
außenpolitiſchen Werk ſicher war, wollte man ſich auf dieſe
Weiſe die Grundlage dafür ſchaffen, von der ſelbſtgewollten
tak=
tiſchen Bindung zwiſchen Finanzſanierung und Außenpolitik
her=
unter zu kommen. Scheinbar hätte eine ſolche Entwicklung dazu
geführt, die Deutſche Volkspartei aus der Regierung zu drängen,
nachdem der neue Plan verabſchiedet war, und dann die
Steuer=
politik mit einer Regierung der Weimarer Koalition
durchzu=
führen. Eine ſtarke Nervoſität vor dieſen Möglichkeiten erfaßte
weite politiſche Kreiſe. Eine Regierung der Weimarer Koglition
bedeutete nach der Auffaſſung aller maßgeblichen
Wirtſchafts=
kreiſe in Handwerk, Landwirtſchaft und Induſtrie einen Verzicht
auf eine wirklich organiſche, wirkſame Ausgaben= und Steuer=
Reform.
Es erwies ſich, ſehr bald, daß die Weimarer
Koglition in ſich ſelbſt zu einer Verſtändigung
auc nur über die nächſten Aufgaben der Sanie=
Seite 2
Nummer 76
Montag, den 17. März 1930
rungfür das Jahr 1930 außerſtande war. Denn was
als ſogengnntes Programm der Oeffentlichkeit mitgeteilt wurde,
bedeutet nichts anderes als einen Verzicht auf alle wertvollen
ſteuerpolitiſchen Grundgedanken zugunſten der engbegrenzten
bayeriſchen Intereſſen. Man hat mit Recht geſagt, dieſes
Pro=
gramm der Weimarer Parteien iſtd as Programm einer
Reichs=
ſteuergeſetzgebung unter blau=weißer Flagge.
Dazu käme weiter, daß ſelbſt die Weimarer Parteien ſich an
die=
ſes Programm nicht endgültig binden wollten. Sowohl von der
Sozialdemokratie, wie auch von der Bayeriſchen Volkspartei
konnte eine wärkliche Bindung nicht erreicht werden.
So ſtand nun allerdings das deutſche Volk vor der
Möglich=
keit, daß die ſeit vielen Jahren mit größter Mühe und Opfern
erſtrebte Beendigung der deutſch=franzöſiſchen Auseinanderſetzung
über den Rhein durch die Taktik des Zentrums und
innerpoli=
tiſche Differenzen im letzten Augenblick gefährdet wurde. Es iſt
das Verdienſt des Vaters des Vaterlandes, des
Reichspräſi=
denten Hindenburg, daß er das Zentrum aus der
Ver=
ſtrickung in ſeine eigene Taktik im Intereſſe der Löſung der
außenpobitiſchen Lage befreit hat. Er richtete ſeinen Appell an
den Führer des Zentrums und ſicherte dafür zu, daß er mit allen
verfaſſungsmäßigen Mitteln dafür ſorgen werde, daß die
er=
forderlichen Maßnahmen zur Sanierung der Finanzen bis zum
1. April durchgeführt würden.
So ſtehen die Dinge heute. Nur wenige Tage bleiben dem
Reichstag, um dieſes Ziel zu ſichern. Gelingt es nicht, die von
dem Herrn Reichsfinanzminiſter Dr. Moldenhauer geforderten
neuen Einnahmequellen (Bierſteuer, Mineralwaſſerſteuer,
Ben=
zin= und Benzol=Abgaben) ſpäteſtens im Laufe der nächſten
Woche im Reichstag durchzuſetzen, dann ſtehen das Reich und
ſeine Kaſſen am Ende des erſten Vierteljahres vor der
glei=
chen entſetzlichen Lage, die ſchon um die
Jahres=
wende bei dem Abgehen des Herrn Hilferding
um ein Haar zur ſchwerſten Kataſtrophe geführt
hätte. Auf der anderen Seite können aber dieſe neuen
Ab=
gaben nur verantwortet werden, wenn gleichzeitig Sicherheit in
den zwei anderen großen Richtungen einer organiſchen Reform
geſchaffen iſt: nämlich einmal in der Richtung der
Ausgaben=
ſenkung und zum anderen in der Richtung der Steuerſenkung
für das Jahr 1931. Unter dem Geſichtspunkt der
Ausgaben=
ſenkung allein hat die Frage der
Erwerbsloſenver=
ſicherung ihre unheilvolle Bedeutung. Wir wiſſen, daß in
den beiden letzten Jahren das Reich auf Grund der
augenblick=
lich geltenden geſetzlichen Beſtimmungen der Reichsanſtalt für
Er=
werbsloſenverſicherung Summen von jeweils mehr als 400
Mil=
lionen Reichsmark zur Verfügung ſtellen mußte, für die zum
größten Teil eine Deckung nicht vorhanden war. Der Herr
Reichs=
finanzminiſter Dr. Moldenhauer hat deshalb ſich von vornherein
grundſätzlich auf den Standpunkt geſtellt, daß er unter keinen
Umſtänden wieder damit einverſtanden ſein würde, auch für das
neue Haushaltsjahr 1930 eine derart uſerloſe Finanzierung durch
Reichswittel zu bewilligen. Er forderte deshalb eine feſte
Be=
grenzung des Reichszuſchuſſes auf 150 Millionen Reichsmark
und darüber hinaus die freie Verantwortung der
Erwerbsloſen=
verſicherungsanſtalt dafür, daß ſie auf irgendwelchen anderen
Wegen den Reſt der notwendigen Summen, die auf etwa 100
Millionen Reichsmark geſchätzt wurden, aufbringe. Hierfür gibt
es zwei Wege, den der weiteren Beitragserhöhung,
gleich=
bedeutend mit einer Belaſtung der Wirtſchaft, oder der
Re=
form ſowohl der Organiſation der Erwerbsloſenverſicherung,
wie auch ihrer Leiſtungen. Alle ſachkundigen Beurteiler ſind ſich
darüber einig, daß burch Vereinfachungsmaßnahmen in der
Ver=
waltung, daß durch die Schaffung von Erſatzkaſſen für die
An=
geſtellten, — die von allen Angeſtelltenverbänden ſeit Jahren
dringend verlangt wird — und durch eine Verlängerung der
Anwartsfriſten, wenn nicht die ganze Summe, ſo doch ein ſehr
erheblicher Teil des Fehlbetrages gedeckt werden könnte. Nur
der äußerſte Druck, aber wird die im der Verſicherungsanſtalt
waßgeblichen Kreiſe, der Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu
der=
artigen Reformmaßnahmen bringen. Verzichtet man auf dieſen
Druck, und verlegt man die letzte Entſcheidung wieder, wie es
vorgeſehen iſt, in das politiſche Parlament, ſo iſt die für jeden
Klarblickenden unausbleibliche Folge, daß auch
fer=
nerhin, wie bisher wie ein Faß ohne Boden, die
Erwerbsloſenverſicherung laufende
Reichs=
mittel verſchlingen wird.
Eine wirkliche Ausgabenſenkung auf dieſem und anderem
Gebiet iſt aber die Vorausſetzung dafür, daß die von der
Deut=
ſchen Volkspartei und allen im wirtſchaftlichen Lebew tätigen
Volksgenoſſen verlangte Senkung der öffentlichen
Laſten in dem Umfange der 700 Millionen Reichsmark, die
wir nunmehr an unſere Gegner weniger zu zahlen haben, für
das nächſte Jahr verbürgt iſt. Um dieſe Frage geht nun
in den nächſten Tagen und Wochen der Kampf. In
ihrer wahren Größenordnung werden dieſe Fragew naturgemäß
nur richtig geſehen, wenn man ihnen gegenüber ſtellt die
unge=
heuerliche Not der geſamten Wirtſchaft, die ſchnell fortſchreitende
Zerſtörung der Landwirtſchaft, deren Unrentabilität ſeit zwei
Jahren offenſichtlich iſt, und die ſtaatspolitiſche, ſittliche und gei=
ſtige Verwilderung weiteſter Teile des deutſchen Volkes, die
durch dieſe Geſamtlage eingetreten iſt und wie eine freſſende
Krankheit rapid fortſchreitet. Sieht man den Zuſtand unſeres
Volkes aber ſo, ſo kann es ſich bei den bevorſtehenden
Entſchei=
dungen wirklich nicht mehr um kleine parlamentariſche Händel,
um ein daktiſches Hin= und Herziehen der Verantwortung und
um reine Koalitionsfragen handeln, ſondern es handelt ſich
um die Errämpfung der verlorengegangenen
Grundlage fürden Wiederaufbau unſeres
deut=
ſchen Volkes.
Es iſt verhängnisvoll, daß gegenüber ſolchem Aufbau der
Führer der größten deutſchen bürgerlichen Partei in einem
fang=
tiſchen Kampf nur orientiert um den Rückblick auf die
Vergan=
genheit verharrt, ſtatt ſeine Kräfte mit zur Verfügung zu ſtellen
zur Löſung dieſer großen Frage.
„Schweren, aber ſeſten Herzens habe ich nach ernſtlicher,
gewiſſenhafter Prüfung die Youngſchen Geſetze mit meinem
Namen unterſchrieben. Ich richte daher an alle deutſchen
Männer und Frauen die ernſte Mahnung, ſich ihrer Pflichten
gegenüber dem Vaterlande und der Zukunft der Natioſ
be=
wußt zu ſein. . . Die politiſchen Auseinanderſetzungen und
Kämpfe der letzten Monate müſſen nunmehr einer
entſchloſſe=
nen praktiſchen Arbeit Platz machen, die die Geſundung
un=
ſerer Finanzen, die Belebung unſerer geſamten Wirtſchaft, und
damit die Beſeitigung der ungeheuren Arbeitsloſigkeit und die
Linderung der ſchweren Lage der deutſchen Landwirtſchaft zum
Ziele hat.”
Dieſe Worte Hindenburgs in ſeiner wundervollen
Proklamation an das deutſche Volk zeigen von neuem, wie dieſer
allverehrte Mann, die Verkörperung des deutſchen Pflichtgefühls,
mitten in den Wirren innerpolitiſcher Auseinanderſetzungen
Wegweiſer für die Zuſammenführung aller ſtagtsbewußten
Kräfte bleibt. Am gleichen Tage hat Herr Hugenberg
die Verabſchiedung des neuen Planes als „Verbrechen und
Un=
ſinn” gebrandmarkt und erklärt, daß er ſeine Mithilfe den
an=
deren Parteien an der wirtſchaftlichen Wiederaufrichtung
ver=
weigere. Eine Abſage alſo an alle Politiker, die
nunmehr alle ſtaatsbewußten Kräfte des
Bür=
gertums ſammeln wollen, um die Reformgedanken, für
Wirtſchaft und Staat im Innern Deutſchlands durchzuſetzen.
Ob mit der Sozialdemokratie eine Einigung über den
Grund=
gedanken eines ſolchen Reformwerkes möglich iſt, ſteht dahin und
iſt nach vielem Erklärungen ſozialdemokratiſcher Führer nach wie
vor zweifelhaft. Dann muß ein anderer Weg verſucht werden,
ſelbſtverſtändlich auf dem Boden des Parlaments,
ſelbſtverſtänd=
lich under Vermeidung tiefſter politiſcher Erſchütterungen. Das
Wort des Reichspräſidenten wird ſeine Wirkung auf die
brei=
teſten Volksſchichten nicht verfehlen. Finden ſich die Führer
für ein wirkſames, werbendes Reformprogramm für Wirtſchaft
und Staat, dann werden ſie die Mehrheit des Volkes gegenüber
allen Kräften der Zerſtörung, links und rechts, hinter ſich haben,
dann wird auch das Parlamemt ſich wieder Vertrauen im Volke
erwerben. Ein Parlament ohne Vertrauen iſt ein Heft ohne
Klinge. Die nächſten Wochen werden entſcheiden über die geſamte
innerpolitiſche Entwicklung der nächſten Jahre.
Die Hochwaſſergefahr in Frankreich.
EP. Paris, 16. März.
Die Fluten der Gave und des Adour ſteigen nach Meldungen
aus Bayonne, Pau und Dax weiter. Die Gefahr an den
Ober=
läufen der Flüſſe iſt beſeitigt, dagegen ſind jetzt die Anwohner
der Mündungsgebiete ſtark bedroht, alſo vor allem die Anwohner
des Departements Landes. Da die Bewohner der Uferdörſer
überall rechtzeitig gewarnt werden konnten, ſind Menſchenleben
bisher nicht zu beklagen, und auch die Sachſchäden ſind
verhält=
nismäßig gering. Am ſtärkſten haben die Eiſenbahnlinien, die
Brücken und Straßen gelitten. Ein Deich, der den Adour auf
18 Kilometer Länge von Bayonne bis St. Marie einfaßt, iſt
unter dem Druck des Hochwaſſers an mehreren Stellen geborſten,
ſo daß ſich die Ebene mit zahlreichen Dörfern in einen großen
See von ein bis zwei Meter Tiefe verwandelt hat. In
Bor=
deaux hat die Garonne neuerdings die Uferquais überſchwemmt.
Nach einer Meldung aus Metz ſind die Einwohner der
Moſel=
dörfer von der Polizei gewarnt worden, da Hochwaſſer zu
be=
fürchten ſei und alle Vorkehrungen getroffen werden müßten.
In Metziſt der Fluß geſtern in einer Stunde um 70 Zentimeter
geſtiegen. Die Arbeiter der deutſchen Firma Hoch= und Tiefbau,
die gegenwärtig auf Reparationskonto Kanaliſierungsarbeiten
an der Moſel ausführen, ſind alarmiert worden und errichten
proviſoriſche Dämme, damit die bereits fertiggeſtellten Arbeiten
durch das Hochwaſſer nicht gefährdet werden.
Großes Haus. — 16. März.
Lohengrin.
Romantiſche Oper von Richard Wagner.
Daß Hans Grahl heute den Lohengrin nicht ſingen
konnte, war eine große Enttäuſchung des ausverkauften Hauſes.
Als Erſatz war Herr Laholl aus Wiesbaden gewonnen
wor=
den, der als ein Sänger und Darſteller von Format die Rolle
mit reifer Beherrſchung aller Mittel zum Erfolg führte, wenn
auch trotz glänzenden ſtimmlichen Materials die etwas
unper=
ſönliche Art des Künſtlers nicht recht erwärmen konnte. Der
Heerrufer hat mit der Beſetzung durch Karl Stralendorf
ſehr gewonnen. Frau Varena, temperamentvoll ins Zeug
gehend, und Herr Biſchoff gaben charakteriſtiſche Leiſtungen.
Theo Herrmanns prachtvoller König und Anny
v. Stoſchs ideale Elſa ſind rühmlich bekannt. Chöre und
Orcheſter waren auf bemerkenswerter Höhe. Dr. Böhms
Leitung begeiſterte Bühne und Vublikum.
v. H.
Chriſtus=Myſkerium.
Am geſtrigen Abend war die Stadtkirche von etwa 15—1600
Menſchen gefüllt, die in tiefer Ergriffenheit dem Chriſtus=
Myſterium lauſchten, das Guſtav Hildebrant, ein Künſtler
eigener Art, erleben ließ. Nach dem einleitenden Glockengeläute
erloſchen nach und nach die Lichter der nach ihrer
Wiederherſtel=
lung beſonders ſtimmungsvollen Stadtkirche. In immer ſtärker
anſchwellendem Vorſpiel führte die Orgel, die Studienrat
Born=
gäſſer in meiſterhafter Anpaſſung an das Geſprochene und
alles Folgende an den Höhepunkten begleitend und erläuternd
ſpielte, zu dem Kommenden hin. Dann nahm an dem vor dem
Altar aufgeſtellten Tiſch, auf dem zwei fünfarmige Leuchter
ſtan=
den, im ſchwarzen Talar der Künſtler Platz. Die Gemeinde war
vorbereitet, das ergreifendſte Drama der Menſchheit, die
Ge=
ſchichte der Paſſion Jeſu, nachzuerleben. In ſieben Bildern —
nach einem Vorſpruch des Satans — traten in ungeheurer Wucht
vor die Seele; der Rat der Phariſäer und Jeſu Einzug in
Jeru=
ſalem, das letzte Mahl, die Begegnung mit Maria, der Mutter,
und die Gefangennahme, das Verhör vor Kaiphas und Pilatus.
die Geißelung und Verurteilung, der Zug zur Richtſtätte und
das Ende des Judas und Golgatha. Das Eigenartige der Kunſt
des Darſtellers iſt, daß er in einer Perſon die verſchiedenen
Rollen des Dramas zur Darſtellung bringt. Dadurch vermag er,
was das Theater nie kann, aus einem Guß heraus das Ganze
zu geſtalten. Die ganz ungewöhnliche Begabung Hildebrants
erreicht eine Plaſtik der Sprache, die aufs tiefſte ergreift, weil
durch ſie alles lebendige Wirklichkeit wird. Die Paſſionsgeſchichte,
oft genug geſchildert, oft genug dogmatiſch totgeſchlagen, wird
einfaches Wirklichkeitserlebnis, das keinen unberührt läßt. Die
Verworfenheit eines Judas, die Scheinheiligkeit der Phariſäer,
die Charakterloſigkeit des Pilatus werden ebenſo meiſterhaft
dar=
geſtellt wie die ſeeliſche Zerriſſenheit der Maria und die Hoheit
Jeſu. — Oft genug hat ſich die Kunſt an der Paſſionsgeſchichte
verſucht. Das Dramatiſche in ihr muß ja die Kunſt reizen, wie
ſie auch immer in Gefahr gerät, über dem Dramatiſchen das
Religiöſe zu gefährden. Hildebrant hat, weil er mit ſeiner
gan=
zen Perſönlichkeit hinter dem Geſprochenen ſtand, dieſe Gefahr,
die für ſeine künſtleriſche Aufgabe beſonders groß war, völlig
vermieden. Nie ſtand der Hörer — ſelbſt an der gewagteſten
Stelle, an der Jeſus ſelbſt das Vaterunſer ſpricht — unter dem
Eindruck des Schauſpieleriſchen. An dieſer Stelle vor dem Altar
wäre ja nur ein kleiner Schritt von dem Erhabenen zum
Pro=
fanen geweſen. Die Kunſt war ſtark genug, die Erhabenheit des
Heiligen völlig zur Wirkung zu bringen. Und damit iſt das
Beſte geſagt, was geſagt werden kann. — Der Text iſt einem
mittelalterlichen Myſterienſpiel entnommen und trägt ganz die
feine Innerlichkeit jener Kunſt. 1453 haben die franzöſiſchen
Mönche Greban, zwei Brüder, ein Schöpfungsmyſterium
gedich=
tet, aus dem die vorliegende Paſſionsgeſchichte einen kleinen
Teil darſtellt. 1920 hat Schmidtbonn, der es wieder entdeckt und
übertragen und umgedichtet hat, es neu herausgebracht. Es iſt
einige Male verſucht worden, dieſes Paſſionsmyſterium auf die
Theaterbühne zu bringen. Indem wir dies ſagen, empfindet
jeder, der die geſtrige Darſtellung erlebt, wie unmöglich dieſer
Verſuch iſt und wie erſt eine ganz neue Kunſtform gefunden
wer=
den mußte für dies Myſterium. Es iſt das Verdienſt
Hilde=
brants, dazu die Wege gezeigt zu haben. — Nur an zwei Stellen
hatte man die Empfindung zu ſtarker ſchauſpieleriſcher
Geſtal=
tung: bei der Geſchichte vom Schweißtuch der Veronika und bei
der Erſcheinung des Erzengels Michael über dem Kruzifixus,
beidemal an Stellen, wo die mittelalterlich=katholiſche Unterlage
zu deutlich durchſcheint: für evangeliſches Empfinden um ſo
ſtörender, als in allem Uebrigen das Dogmatiſche völlig hinter
dem Religiöſen zurücktrat und frei von aller Ausſchmückung eine
bibliſch=hiſtoriſch treue Darſtellung zu geben bemüht war. — Dgs
Darmſtadt, den 17. März.
* Ihre goldene Hochzeit feiern heute Herr Senatspräſident
a. D. Geheimrat Dr. Keller und Frau Margarethe, geb.
See=
mann. Das Jubelpaar verlebt in voller Rüſtigkeit und Friſche
in einer Nachbarſtadt in aller Stille ſeinen ſchönen Feſttag.
— Odenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Am 14. März fand im
ſchönen oberen Kronenſaal die diesjährige Hauptverſammlung
unter Beteiligung von etwa 120 Mitgliedern ſtatt. Sie wurde geleitet
durch den ſeitherigen 1. Vorſitzenden Herrn Oberbürgermeiſter Mueller,
Nach herzlicher Begrüßung durch den erſten Vorſitzenden erfreute die
Klubmitglieder ein friſcher Begrüßungschor der Geſangsabteilung unter
Herrn Niebergalls künſtleriſcher Leitung. Den Jahresbericht
er=
ſtattete in gewohnt meiſterhafter Weiſe der ſtellvertretende 2. Vorſitzende,
Klubgenoſſe Schrauth. Danach zählt der Klub zur Zeit 1095
Mit=
glieder, hat alſo gegen das Vorjahr erfreulicherweiſe zugenommen. Den
folgenden elf Klubgenoſſen: Bankbeamter Elsner, Apotheker
Gruſch=
witz, Prokuriſt Horſt, Kaufmann Jakobi, Hofdekorationsmaler Klump,
Amtsdirektor Kreiter, Ingenieur Lorey, Amtmann Meyer,
Rechnungs=
rat Prinz, Dr. Stadelmayr, Dr. Wolfes — wurde das Abzeichen für
25jährige Mitgliedſchaft verliehen. Der Jahresbericht weiſt darauf hin,
daß die Ortsgruppe nun einen Stamm von 286 Mitgliedern hat, die
ſämtlich über 25 Jahre dem Verein angehören. Weitere 19
Klub=
genoſſen konnten bei der Hauptverſammlung für die Treue, die ſie
über 40 Jahre dem Klub bewieſen haben, mit dem neu geſchaffenen
Abzeichen geehrt werden. Es ſind dies die Herren: Sanitätsrat Dr.
Barthel, Prokuriſt Bartcky, Bürgermeiſter Daub, Kaufmann
Diefen=
bach, Rechnungsdirektor Fritzges, Geh. Hofrat Henneberg,
Buchdruckerei=
beſitzer Hohmann, Uhrmachermeiſter Karp, Rechnungsrat Kinkel.
Stadt=
kaſſedirektor Koch, Faktor Koch, Sparkaſſedirektor Netz, Dr. Schmidt,
Fabrikant Schmidt, Rentner Schmidt, Kaufmann Schulz, Kaufmann
Stemmer, Rechnungsrat Wamboldt, Privatier Weber. — Die
Beteili=
gung an den planmäßigen Wanderungen wies im abgelaufenen
Wander=
jahre die Durchſchnittszahl von 130 auf. Die Kaſſenverhältniſſe ſind
nach dem Bericht des Rechners, Klubgenoſſe Kammer, völlig
geord=
net, was in unſerer Zeit ſehr erfreulich erſcheint. Herr
Oberbürger=
meiſter Mueller konnte deshalb unter lebhaftem Beifall der
Ver=
ſammlung Herrn Direktor Schrauth für den prächtigen Jahresbericht
und dem Rechner für ſeine Geſchäftsführung danken. Es folgten nun
die notwendigen Wahlen zum Vorſtand. Herr Oberbürgermeiſter
Mueller iſt im verfloſſenen Wanderjahr zum erſten Vorſitzenden
des Geſamtodenwaldklubs gewählt worden. Er legt deshalb ſein Amt
als Vorſitzender der Ortsgruppe Darmſtadt nieder. In Anbetracht
ſeiner großen Verdienſte, die er ſich in den 21 Jahren ſeiner Tätigkeit
als Vorſitzender der Ortsgruppe erworben hat, wird der Herr
Ober=
bürgermeiſter auf Antrag des Klubgenoſſen Köſer unter brauſendem
Beifall der Klubgenoſſen zum Ehrenvorſitzenden ernannt. An die Stelle
des Herrn Oberbürgermeiſters tritt, einſtimmig gewählt, Herr Profeſſor
Dr. Köſer. Zum ſtellvertretenden Vorſitzenden wird Herr Direktor
Schrauth ernannt. Die ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder
Berg=
mann, Kiſſinger und Schäfer werden wiedergewählt. Für
vier freie Vorſtandsſitze beſtimmt die Verſammlung die Klubgenoſſen:
Miniſterialrat Guntrum, Landwirt Seipel, Schneidermeiſter
Straub, Profeſſor Wentzel. Herr Sanitätsrat Dr. Maurer
wird in Anbetracht ſeiner Verdienſte um Klub und Heimat zum
Ehren=
mitglied ernannt. Alle drei Wahlen erfolgten einſtimmig; ein Zeichen
für den Geiſt der Zuſammengehörigkeit, der die Klubgenoſſen verbindet.
Es mögen deshalb zum Schluß einige Sätze aus dem Jahresbericht des
Klubgenoſſen Schrauth hier angeführt werden: „Es hieße die Aufgabe
iner ſolchen Verſammlung verkennen, wollten wir uns nicht auch
dar=
über Rechenſchaft geben, was unſer Klub und ſein Streben für Volk und
Vaterland bedeuten. Gerade die letzten Tage und Wochen haben uns
wieder eindringlich zum Bewußtſein gebracht, daß wir von einer
wah=
ren Gemeinſchaft weiter entfernt ſind denn je. Volk ſteht gegen Volk.
Im Kampfe der Parteien und Weltanſchauungsrichtungen, der Klaſſen
und Intereſſenverbände droht auch der letzte Reſt von
Zuſammengehörig=
keitsgefühl zu ſchwinden. Wir ſind als Volk und Staat ſchwach, weil
wir als Menſchen und Volksgenoſſen nicht einig werden können. In
ſolchen Zeiten braucht Deutſchland Brückenbauer, Menſchen, die ohne
Voreingenommenheit dem Bruder die Hand reichen im Dienſte am
Vaterland, an der Heimat; Organiſationen, die das Trennende beiſeite
laſſen und das pflegen, was die Herzen und die Geiſter verbinden.
Schulter an Schulter mit ſolchen Organiſationen kämpft auch der
Oden=
waldklub.”
Reichskurzſchrift. — Neue Kurſe. Unter Hinweis auf die
voran=
gegangenen Anzeigen, ſei nochmals auf die am Dienstag, den 18. März
1930, abends 8 Uhr, beginnenden neuen Anfängerkurſe des
Gabels=
berger Stenographenvereins von 1861, Darmſtadt, hingewieſen. Der
Unterricht findet unter Leitung geprüfter Lehrer in der
Ballon=
ſchule ſtatt. Anmeldungen daſelbſt am Dienstag abend.
Maſchinen=
ſchreibkurſe (nur Einzelunterricht) beginnen ſtändig in der
Maſchinen=
ſchreibſchule des Vereins, Ballonplatz 7.
Bekenntnis des Hauptmanns unter dem Kreuz, mit dem das
Ganze ſchloß: „Dieſer iſt Chriſtus, des lebendigen Gottes Sohn”.
wird Vieler innerſtes Empfinden ausgedrückt haben. Und
Viele=
werden dem Evangeliſchen Bund für dieſen Abend dankbar
ge=
weſen ſein.
6.
Ap. Wilhelm Hochgreve: Von Wild und Wald und fröhlichem Jagen.
Mit Bild des Verfaſſers, 17 Vollbildern und Illuſtrationen vons
Gerh. Löbenberg. Kart. 4,50 Mk., in Leinen geb. 6,50 Mk.
Ein prächtiges, herzerfriſchendes Buch des bekannten und beliebten.
Jagdſchriftſtellers. Er führt uns in dieſen 36 Jagd= und Tiergeſchichten.
in den Harz, den Thüringer= und Frankenwald, die Oſtmark, durch
Ge=
birge, Feld, Heide und Moor, deren Zauber und landſchaftliche
Reize=
im Wechſel, der Jahreszeiten er in wundervollen Bildern ſchildert-
In jedem Abſchnitt offenbart ſich ſeine Naturnähe und
Naturverbun=
denheit, die den Leſer entzücken. Er macht ihn mit allen Wildarfem
und Vögeln bekannt, ſpürt jeder Regung der Landſchaft und des Tieres.
den Vogelſtimmen in Wald, Flur und Wieſe nach. Mag er den Spurer?
des Dachſes, des Edelmarders auf ſeinen Streifen, dem Fluge des
ſtolzen Seeadlers auf der Jagd nach Beute und des fliegenden
Edel=
ſteines, des Eisvogels, folgen oder das Röhren und die Kämpfe den
Hirſche, die Auerhahn=, Birkhahnbalz, die Jagd auf den Schwarzkittel
Löffelmann und Karnickel, den Schnepfenſtrich und die Hüttenjagd mi
dem Uhu ſchildert — in jedem Kapitel bekundet ſich die Meiſterſchaf 1
ſeiner aus dem Vollen ſchöpfenden Darſtellung. Auch der Humor komm?
in den Erzählungen von dem zahmen Kolkraben Jockel, den Streichet
des Fuchſes Felix in der Gefangenſchaft, der rührenden Hundetreus
von Packan und Wacker zu ſeinem Recht. Allen Natur= und Tier
freunden und Jägern wird dieſes ſchöne Buch von Wild und Wald
ſeinen Herrlichkeiten und ſeinem köſtlichen Erleben Freude und Hers
ſtärkung bereiten.
Muſik und Theater, illuſtrierte Halbmonatsſchrift. (Verlag Rothgieße.
und Dieſing A.=G., Berlin.)
Das erſte Märzheft bringt im Ditelbild die ſchöne Wiener Schal1
ſpielerin Liſa Mariſchka. Aus dem Inhalt ſei im übrigen hervorge
hoben eine Porträtgalerie leitender Bühnen= und Muſikmänner, Berline
Premieren mit vielen Illuſtrationen, Beſprechungen von Berliner Kol
zerten, ein Aufſatz von Paul Medenwaldt über Leopold Jeßner un
Erwin Piscator, eine Galerie von Schönheiten der Wiener Bühnen in
Bild, Betrachtungen über das Kaſperltheater und Theaterbeſprechunge.
aus dem Reich.
— Ein neuer Roman von Hans Poffendorf, dem Verfaſſer vo 1
„Klettermaxe” und „Bux” beginnt in der neueſten Nummer de
„Münchner Illuſtrierten Preſſe” (Nr. 11). Er heißt „Die Yacht Ka
Kai”, der Roman einer Abenteurerin. — Deutſchland beſitzt in Weihem
ſtephan die größte Brauakademie der Welt. In dieſe Hochſchule fü.*
Bier führt uns ein intereſſanter Bilderartikel. — Das Nachtleben irn
Paris des Fernen Oſtens, der chineſiſchen Hafenſtadt Schanghai, be
handelt ein weiterer Aufſatz mit ſehr hübſchen Bildern. — Aus dern
Inhalt nennen wir noch die Aufſätze „Oberammergau rüſtet” un 1
„Tragödien des Alltags” mit Zeichnungen von Erich Godal,
Nummer 76
Montag, den 17. März 1930
Seite 5
Gedächtnisfeiern am Volkstrauertag.
Ein Volk in Trauer! Ueber zwei Millionen der Beſten des Volkes
Kaben ihr Leben geopfert. Das Gedenken an ſie lebt fort und die
Dank=
hrarkeit erliſcht nicht. — Ein regenſchwerer, trüber Sonntag war
ange=
g=rochen und Trauer erfüllt die Herzen in Erinnerung an die
gefal=
eenen Helden. Je weiter das furchtbare Weltgeſchehen zurückliegt, um ſo
Gindringlicher, feſter und deutlicher ſcheint es in das Bewußtſein des
MNenſchon einzudringen, um ſo mehr Menſchen fühlen, daß ſie Dank
huldig ſind denen, die ihr Höchſtes, ihr Leben, freudig opferten für
Ore Volksgenoſſen, für ihr Vaterland.
So iſt der Volkstrauertag für ſehr viele als Tag der Einkehr ein
Sedürfnis geworden, ſehr viele weilen in Gedanken bei ihren Lieben,
ie nicht mehr ſind, und Tauſende danken es dem Volksbund deutſcher
Kriegsgräberfürſorge, daß hier Männer auch über den Tod in Treue
füir ihre gefallenen Kameraden ſorgen. Die vom Darmſtädter „
Volks=
trund deutſche Kriegsgräberfürſorge”, veranſtaltete
Gedächtnis=
eier zu Ehren unſerer im Weltkrieg Gefallenen und Geſtorbenen,
ie geſtern morgen im „Kleinen Haus ſtattſand, war ſehr gut beſucht.
Man bemerkte die Vertreter des Staates und der Stadt, u. a. den
Staats=
ſeräſidenten Dr. Adelung, Oberbürgermeiſter Mueller, den
Land=
agspräſidenten Delp.
Mit dem vom Outsverein Darmſtadt vom Reichsbund ehemaliger
Militärmuſiker, unter Leitung des Herrn G. Greilich, eindrucksvoll
weſpielten „Sinfoniſchen Trauermarſch” von E. Schäfer wurde die
Beier eröfſnet. Die Geſangsabteilung der Polizeibeamten des
Polizei=
mmts Darmſtadt, unter Leitung des Herrn Muſikoberlehrers Lam=
Gert, brachte ergreifend den Chorgeſang „Sanktus aus der deutſchen
Meſſe von Schubert” zu Gehör. Mit wundervollem Bariton ſang Herr
Komregg die Arie aus Paulus „Sei getreu bis in den Tod”.
Dann hielt Herr Pfarrer Guyot die zu Herzen gehende
Gedächtnisrede,
En der er u. a. folgendes ausführte:
Länger als zwölf Jahre iſt es ſchon her, daß das furchtbare
Ge=
ſchehen des Weltkrieges ein äußerliches Ende genommen hat. Vier
Jahre lang hatte das Unheil volle Gewalt. Unfaßbar ſcheint es uns
Beute zu ſein. Jahrzehnte, ein volles Menſchenalter ſchien der Krieg
ins zu dauern, als wir noch mitten drin waren. Solche Wucht und
ſiolche Gewalt hatten die ſich überſtürzenden und uns bedrückenden Er=
Signiſſe, ſolche unheimliche Dämonie lag in dem ſcheinbar endlos fort=
Sauernden Aushalten und Harren, in dem jahrelangen unentſchiedenen
Segeneinander Streiten und Kämpfen, daß ein Ende des Krieges uns
Faſt unmöglich ſchien. Der Krieg ſteht uns heute noch vor Augen, als
wväre er geſtern zu Ende gegangen. Und doch wächſt eine Generation
Beran, die den Krieg nur vom Hörenſagen kennt, die das Grauen, die
Slngſt und die Verzweiflung jener Jahre nur in der Phantaſie ſich
machbilden kann. Aber wir anderen, die an dieſem Geſchehen teil hatten,
Sinerlei wo und mit ſwelchen Mitteln wir den Krieg miterlebten — wir
gandern alle, wir wiſſen, was der Krieg war und was der Krieg iſt.
Wir kommen hier zuſammen, um Volkstrauertag zu feiern. Was
ſiſt das, ein Volkstrauertag? Trauert etwa das ganze Volk? Und
ſävorüber? Das iſt ganz klar: Wie nicht alle Menſchen, die im Krieg
varen, ſelbſt nicht alle, die draußen im Feld waren, den Krieg erlebt
ſaben, wie nicht alle Menſchen, die den Krieg geſehen haben und ſeinen
Wblutigen Spuren geſolgt ſind, den Krieg wirklich durchſchaut und begrif=
Fen haben, ſo können auch nicht alle Menſchen Volkstrauertag feiern.
Slle die, die an dem Krieg ſo oder ſo profitiert haben, alle die, die ein
uſtiges Spiel oder eine Befriedigung ihres Ehrgeizes oder ihrer
Ruhm=
ſſucht im Krieg fanden, die müſſen in unſerer Mitte fehlen. Hier kommen
Ddie Menſchen zuſammen, für die der Krieg ein Erlebnis von unſagbarer
Schweve und Härte, für die der Krieg ein Denkwal menſchlicher
Ohn=
macht, Kleinheit, Bosheit und Gemeinheit iſt, ein großes Fanal aller
rmenſchlichen Sünden, ein unfaßbares Rätſel, an dem wir uns nicht nur
die Köpfe zerbrechen, ſondern auch die Herzen immer wieder von neuem
tverwunden. Wir fühlen das Bedürfnis, an einem Tag im Jahr
zu=
ſammenzukommen, um in lebendiger Gemeinſchaft von Menſch zu
EMenſch über die Fragen nach dem Sinn des Krieges, nach dem Sinn
der Opfer, die wir gebracht haben und die wir bringen mußten,
nach=
zudenken.
Sinn des Krieges?. Sinn des Opſers?. Iſt es erlaubt, in
menſch=
licher Sprache von dieſem Rätſelhaften, Unbekannten zu veden? Ich
aglaube: Ja. Wir haben nicht nur ein Recht, über dieſe Fragen
nach=
fzudenken, wir haben — wenn man dieſen Ausdruck hier gebrauchen
ſedarſ — auch die Pflicht dazu.
Die Gedanben an die da draußen können uns wohl helfen, die
Frage nach dem Sinn des Krieges, dem Sinn des Opfers, zu löſen.
(Wavum ſind die dort gefallen? Wozu ſind ſie geſtorben. Ich kann mir
keine andere Löfung denken als die: menſchliche Bosheit und
Nieder=
tracht, menſchliche Selbſtſucht und Habgier — der Glaube ſagt dafür
mit einem Wort: Sünde — iſt die Urſache dieſes und jedes Krieges
geweſen. Nicht iſt es meine Aufgabe im einzelnen feſtzuſtellen wie
es zum Kriege kam. Aber, daß Böſes ſeine Urſache war, daß die Sünde
den Krieg hervorgerufen hat, das weiß ich genau. Gewalt iſt wider Gott,
in dieſer und jeber Art. Der Krieg war nichts anderes als die
Offen=
barung unſerer menſchlichen Niedrigkeit, ſo deutlich und Elar, daß es
einem ſchaudert. Wir ſehen durch das Mittel des Krieges, wie wir
Menſchen wirklich ſind, aber doch nicht ſein ſollen und zu ſein brauchen.
Das iſt für mich der Sinn des Krieges; daß wir Menſchen, indem wir
die Konſequenz aus unſerer eigenen Bosheit ziehen, uns ſelbſt unſerer
Sünde zum Opfer bringen müſſen. Da wir alle mitſchuldig ſind am
Krieg, ſo müſſen wir alle mitleiden. Aber wir haben die Möglichkeit,
durch das Opfer uns von der Schuld zu befreien. Nicht der Einzelne iſt
es der ſich opfer oder Opfer bringt — ein ganzes Volk, ja viele Völker,
haben ſich geopfert. Ob ſie ſich auch dadurch erlöſen? Faſt ſcheint es
nicht ſo. Oder doch? Zwar ſind die Methoden, die die Völker
anwen=
den, um ihre Inteveſſen zu vertreten, moch nicht viel anders geworden,
als ſie vor dem Krieg waren. Noch iſt menſchliche Habgier und
Selbſt=
ſucht ſo groß bei einzelnen und bei Völkern, wie ſie nur je geweſen iſt.
Aber trotzdem: es kommt im Stillen ſchon ein Neues. Jetzt ſind wir
die, die edlen Samen mit Tränen ſäen. Einſt aber werden wir mit
Freuden ernten. Wir ſäen Friede, Freiheit und Gerechtigkeit. Dafür
haben die Unſeren gelitten. Dafür ſind die Unſeren gefallen. Dafür
haben wir die Opfer gebracht: daß ein neues Reich, daß eine neue Welt
entſteht, in der andere Formen, andere Sitten herrſchen, weil ihr ein
anderes Weſen eignet. Friede — nicht Scheinſriede, nicht die Fortſetzung
des Krieges mit den Mitteln der Politik, nicht Voywände, um auf
ver=
ſteckte Art andere Menſchen und Völker auszuplündern und zu
unter=
drücken. Sondern Friede in Verbindung mit Freiheit und
Gerechtig=
keit. Ein Friede, der auf neue Formen des Verkehrs der Völker
un=
tereinander ſich gründet. Friede kann nur da beſtehen, wo Freiheit iſt und
Gerechtigkeit. Denkt daran, daß ein Volk nur dann das Recht hat, zu
beſtehen, wenn es eine Volksgemeinſchaft fähig iſt zu bilden. Der kraſſe
Egoismus, die falſch verſtandene Freiheit, die Willkür, ſich auf Koſten
der andern zu bereichern, die Gewalt, die das Recht durchdrückt — das
alles darf in Zukunft nicht mehr ſein. Das iſt der Sinn des Opfers, das
wir gebracht haben. Ein beſſeres, ein einigeres, ein gerechteres und
freieres Deutſchland ſoll erſtehen. Eine ſchwere und ernſte Aufgabe für
die Zukunft gewiß. Wir können uns nicht an Phraſen berauſchen. Wir
können uns nichts vornehmen. Der Weg der Pflicht iſt ein harter und
dornenvoller Weg. Wir haben gelernt und begriffen, was der Krieg
be=
deutet. Wenn wir auch die letzten Gedanken und Zuſammenhänge nicht
erkennen, wenn auch die Fragen, warum überhaupt der Menſch ſo iſt
und die Völker ſo ſind und die Geſchichte ſo ging, eine Frage iſt, die
niemals von uns Menſchen beantwortet werden Eann, ſo wiſſen wir doch
das: daß wir ſelber ſchuld waren und ſind an allem Unrecht, und daß
wir durch das Bekenntnis der Schuld hindurch müſſen, um zum
Frie=
den zu kommen. Aber das wiſſen wir auch: daß der Sinn des Opfers
die Erlöſung aus der Schuld iſt: Durch Krieg zum Frieden, durch
Un=
terdrückung zur Freiheit, durch Ungerechtigkeit zur Gerechtigkeit. In
heiligem Willen entflammte Herzen brauchen wir dazu. Still ruhen
oben die Sterne und unten die Gräber, Zwiſchen Vergangenheit und
Zukunft, zwiſchen Tod und neuem uns noch unbekanntem und doch ſo
verheißungsvollem Leben wandern wir Menſchen. Zwiſchen zwei
Wel=
ren kämpſen, arbeiten, ringen wir. „Doch rufen von droben die
Stim=
men der Meiſter, die Stimmen der Geiſter: Verſäumt nicht, zu üben
die Kräfte des Guten, hier winden ſich Kronen in ewiger Stille, die
ſollen in Fülle die Tätigen lohnen. Wir heißen euch hoffen!“
Lange klangen im Herzen die Worte Pfarrer Guyots nach. —
Er=
haben klang der Geſang Herrn Komreggs „Wohin nun Triſtan
ſcheidet”, aus „Triſtan und Jſolde” erhebend der Chorgeſang der
Geſangsabteilung „Frieden”, von K. Kloß. Und mit der Dubertüre zu
Kleiſts „Hermannsſchlacht”, die machtvoll mahnend zu den ergrifſenen
Herzen ſprach wurde dieſe erhebende Feier zu Ehren unſerer unver=
AT
geßlichen Gefallenen und Verſtorbenen im Weltkrieg beendet.
Gefallenen-Gedenkſeier des Reichsbundes jüdiſcher
Fronkſoldaken.
Der Reichsbund judiſcher Frontſoldaten, Ortsgruppe Darmſtadt,
veranſtaltete anläßlich ſeines 10jährigen Beſtehens eine Gefallenen=
Ehrung auf dem Friedhof der iſraelitiſchen Gemeinde. Neben den
zahl=
reich erſchienenen Mitgliedern und Gemeindeangehörigen hatten ſich ein
Vertreter der evangeliſchen Geiſtlichkeit, eine Fahnenſektion des
Reichs=
banners Schwarz=Rot=Gold, je eine Abordnung des Leibgardiſten=
Ver=
eins, der Kriegerkameradſchaft Haſſia, des Reichsbundes der
Kriegsbe=
ſchädigten, Kriegsteilnehmer und Hinterbliebenen, ſowie Chargierte der
Studentenverbindung Viadrina eingefunden.
Nach einem einleitenden Geſang eines Doppel=Quartetts ſprach
Worte des Gedenkens Herr Rabbiner Dr. Bienheim. Seiner von
Herzen kommenden und zu Herzen gehenden Rede war das Leitmotiv
Denken und Danken” vorangeſtellt. In erhebender Weiſe ehrte der
Redner die Gefallenen aller Bekenntniſſe, die ihr Leben hingegeben
für Recht und Freiheit des deutſchen Volkes, für die Einheit und
Einig=
keit des gemeinſamen deutſchen Vaterlandes. Im Anſchluß hieran hörte
man ein weihevolles Gebet des Herrn Kantors Löwenthal. Dann
folgte eine Anſprache des Bundespräſidenten Dr. Löwenſtein,
Ber=
lin, der in kernigen Worten auf die Bedeutung der ernſten Stunde
hinwies, indem er an den allgemeinen Volkstrauertag erinnerte der
die deutſchen Juden ebenſo angehe, wie die andersgläubigen
Volks=
genoſſen. Er erinnerte an die auf dem Felde der Ehre gebliebenen
12000 Kameraden jüdiſcher Konfeſſion und rief den Geiſt wach, der die
Streiter für ihr deutſches Vaterland bei ihrem Opfergange beſeelte.
Dieſen Geiſt lebendig zu erhalten im Sinne wahrer Brüderlichkeit und
Schickſalsverbundenheit ſei die Mahnung, die aus allen Gräbern
auf=
ſteige, ſei die Forderung der Toten an uns Lebende. Die Vertreter der
anweſenden Verbände legten Kränze am Denkmal nieder, und nach
Schlußworten des Vorſitzenden der Darmſtädter Ortsgruppe, Herrn
Joſef Thalheimer, ſenkten ſich die Fahnen, während das Lied
„Ich hatt” einen Kameraden”, von dem Doppelquartett der Ortsgruppe
des Frontbundes ergreifend geſungen, über den Gräbern verhallte.
Ein Vorbeimarſch an dem Grabe des Mitbegründers der hieſigen
Ortsgruppe des R.J.F., Profeſſor Dr. Goldſtein, beſchloß die erhebende
Feier.
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* Der Vogelsberger Höhenklub, Zweigberein Darmſtadt, latte den
weit über die Grenzen ſeiner engeren Heimat bekannten und ge cätzten
Dichter des „Hüttenbergs”, Herrn Georg Heß, zu einem ſehr
inter=
eſſanten Lichtbildervortrag in der Techniſchen Hochſchule gewonnen.
Der Vorſitzende, Herr Miniſterialrat Braun, begrüßte herzlich die
Anweſenden, und gab ſeiner Freude Ausdruck, daß die Mitglieder ſo
zahlreich erſchienen waren. Dann erteilte er dem Referenten das Wort,
der an Hand von einer Fülle von Lichtbildern, die er ſich
erfreulicher=
weiſe zur Erinnerung an unſere leider verſchwindenden Volkstrachten
geſammelt hatte, hier die Sitten und Gebräuche, die Trachten und
Ge=
wohnheiten der Hüttenberger Bevölkerung ſchilderte. In der
Einfüh=
rung erläuterte er zunächſt die geographiſche und geſchichtliche
Bedeu=
tung des etwa zwiſchen Butzbach und Gießen gelegenen Hüttenberger
Landes. Seine Dörfer und Bewohner wurden dann in Wort und Bild
vor Augen geſtellt. Echtes, unverfälſchtes Volkstum! In den
weib=
lichen Trachten drückt ſich Freud' und Leid, arm und reich aus.
Unter=
ſchiede beſtehen zwiſchen den verſchiedenen Dörfern. Die Männertracht
iſt ganz verſchwunden, auch die Traiht der weiblichen Bewohner
ſchwin=
der immer mehr. — Unbeſtritten iſt der Redner der berufenſte
Ver=
treter ſeiner Heimat. Wie kein anderer verſtand er in feiner,
humor=
voller Art Land und Leute, Sitten und Gebräuche zu ſchildern. Ein
erſtaunliches Gedächtnis ermöglichte ihm, ſeine mundartlichen Gedichte
frei vorzutragen. Der Nachwelt ein großes Kulturgut durch die
ein=
gehendſten Studien und die vortrefflichen Bilder gerettet zu haben, iſt
bleibendes Verdienſt. Im Vereinslokal, Reſtaurant Sitte, weilten die
dankbaren V.H. C.er noch eine zeitlang mit dem verehrten Gaſte
zu=
ſammen. Hier gab Herr Heß einige Proben ſeiner dichteriſchen
Be=
gabung zu Gehör, die freudig aufgenommen wurden. Die
Geſangs=
abteilung verſchönte mit trefflichen Vorträgen das Zuſammenſein.
— Orpheum. Das Freiheits=Schauſpiel „Flieg’, roter Adler
von Tirol”, gelangt nur noch heute Montag und morgen Dienstag
zur Aufführung. — Es wird beſonders darauf aufmerkſam gemacht,
daß vaterländiſche Verbände und Vereinigungen nach telephonifcher
Nückſprache (389) eine beſondere Preisermäßigung erhalten. In
Vor=
bereitung als nächſte Aufführung der Ganghofer=Thoma=Bühne iſt die
„Brautſchau” und „1. Klaſſe” vorgeſehen. (S. Anz.)
— Vortrag. Wir verweiſen unſere Leſer auf den heute abend um
8 Uhr im Phyſikſaal des Realgymnaſiums ſtattfindenden Vortrag
des Herrn Dr. med. Jockel=Darmſtadt über: „Die Mandeln,
ihre Bedeutung in geſunden und kranken Tagen”.
Herr Dr. Jockel iſt von ſeinen vorjährigen Vorträgen als guter Redner
noch in beſter Erinnerung und wird er Aufklärung über das Entſtehen
mancher anderen Krankheiten infolge von ſchlechter Funktion der
Man=
deln geben. (Siehe Anzeige.)
— Wochenmarkt=Kleinhandelspreiſe vom 15. März (je Pfund bzw.
Stück in Pfg.): Gemüſe: Erdkohlraben 8—10, Gelbe Rüßen 8—10,
Rote Rüben 12—15, Weiße Rüben 10—12, Schwarzwurzeln 35—45,
Spinat 30—40, Rotkraut 15—2, Weißkraut 8—15, Wirſing 15—D,
Grünkohl 15—20, Roſenkohl 35—40, Zwiebeln 10—15, Knoblauch 80,
Tomaten 80—100, Feldſalat 100—120, Endivienſakat 20—40, Kopffalct
20—30, Blumenkohl 40—80, Meerrettich 30—70, Radieschen ½—W,
Kartoffeln 5—6; Obſt: Tafeläpfel 15—30, Wirtſchaftsäpfel 8—15,
Apfelſinen 8—15, Zitronen 8—10, Bananen 50—60; — Eßware,:
Süßrahmbutter 200—220, Landbutter 180—200, Weichkäfe 30—35,
Hand=
käſe 5—15, Eier, friſche 10—14; — Wild und Geflügel: Gäufe
130—150, Hühner 140—160, Tauben 80—90, Haſen 120; — Fleiſch=
und Wurſtwaren: Rindfleiſch, friſch 90—110, Kalbfleifch 40
Schweinefleiſch 190—140, Dörrfleiſch 180, Wurſt 80—160, Wurſtfett 60,
Schmalz, ausgelaſſen 120.
Hefſiſches Landestheaker.
17. März Keine Vorſtellung. Keine Vorſtellung Dienstag,
18. März 19.30— 22.50
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21. März 20,00—22.15 Uhr
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[ ← ][ ][ → ] Seite 4
Zehnüäheiges Sftungsfeſ des Reichsbundes
jüdiſcher Fronkſoldaken, Orisgruppe Darmſtadt.
Zu ſeinem 10jährigen Stiftungsfeſt hatte der Reichsbund jüdiſcher
Frontſoldaten, Ortsgruppe Darmſtadt, ſeine Mitglieder, Freunde und
Gönner in den Städtiſchen Saalbau eingeladen. Dieſer Einladung war
ſehr zahlreich Folge geleiſtet worden, der Saalbau war ſtark beſetzt.
Der Feſtausſchuß hatte ein auserleſenes Feſtprogramm
zuſammenge=
ſtellt, das im erſten Teil ernſter Natur war und einen ſehr würdigen
Verlauf nahm, der zweite Teil war unterhaltender und
geſellſchaft=
licher Art. Das Stadtorcheſter eröffnete den Abend mit dem „Einzug
der Gäſte auf der Wartburg” (Wagner). Der erſte Bundesvorſitzende
wurde von den Anweſenden bei ſeinem Eintreffen herzlich begrüßt. Frau
Liebreich=Frankfuxt a. M. ſprach einen eindrucksvollen Prolog,
der ein hohes Lied auf Menſchenwürde und Menſchenrecht war und das
Gelöbnis enthielt, Treue um Treue zu halten. In kurzen, warmen
Worten begrüßte der 2. Vorſitzende der Ortsgruppe Darmſtadt des
R.3.F., Kam. Blum, die Anweſenden, beſonders herzlich den
Bundes=
präſidenten, der ſchon vor 10 Jahren bei Gründung des Bundes
an=
weſend war und auch diesmal die Reiſe von Berlin nicht geſcheut hatte,
um an dem Stiftungsfeſt der Ortsgruppe teilnehmen zu können. Er
hieß weiter die Vertreter des ehem. Leibgarde=Regiments 115 und die
Kameraden der näheren Umgebung willkommen. Ungeheuer ſei die
Arbeit, die der Bund geleiſtet habe; beſonders als die Wogen des
Anti=
ſemitismus hochſchlugen, habe man zum Andenken der 12000 gefallenen
jüdiſchen Frontſoldaten, die ihre Pflicht bis zum Tode getan haben,
auch in Darmſtadt eine Ortsgruppe des Reichsverbands jüdiſcher
Front=
ſoldaten gegründet. Er dankte allen Kameraden für ihre allzeit tätige
Mitarbeit, insbeſondere aber dem 1. Vorſitzenden, dem er zum Zeichen
der Dankbarkeit namens der Ortsgruppe eine prachtvolle Mappe mit
folgender Widmung überreichte: „Ihrem Mitbegründer und ſeit der
Gründung den erſten Vorſitz führenden Kameraden Joſef
Thal=
heimer anläßlich ihres 10=jährigen Beſtehens in Verehrung und
Dankbarkeit gewidmet, Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsbundes jüdiſcher
Frontſoldaten.‟ Er wünſchte der Ortsgruppe und dem Bund ein
wei=
teres Blühen und Gedeihen zum Wohle und zur Ehre des Judentums
und des deutſchen Vaterlandes.
Herr Nahm=Frankfurt a. M. „ſang mit voller, ſchöner Stimme
den Prolog aus „Bajazzo”, das Trinklied aus „Hamlet” und nach
ſtürmiſchen Beifall als Zugabe die „Zueignung” von Strauß. Dann
hielt der 1. Bundesvorſitzende Dr. Löwenſtein=Berlin eine ſchlichte,
aber ſtark wirkungsvolle Anſprache. Nachdem er die Bundesgrüße und
Glückwünſche aller Kameraden aus dem Reiche übermittelt hatte, kam
er auf Zweck und Ziele des Bundes und deſſen Tätigkeit zu ſprechen.
Der RJ.F. ſei gegründet als Antwort auf all die ſchweren Anklagen
gegen die Juden. Mit feinen 30 000 Mitgliedern habe er gegen alle
Anwürfe gekämpft und dieſe widerlegt, in Treue Verehrung und
Er=
innerung an die 12000 jüdiſchen Gefallenen kämpfe man für
Menſcheu=
recht. Der Vorſitzende zeichnete in Kürze einige ſchwarze und lichte
Bilder ſeit Beſtehen des Bundes und gab dem Wunſche Ausdruck, daß
endlich Friede und Einigkeit im deutſchen Volke wieder einkehren möge,
daß der Bruder ſeinen Bruder achte, und daß der Haß wieder
ver=
ſchwinde. Wenn diefes Ziel erreicht ſei, dann habe auch der Bund
ſeinen Zweck erfüllt, dann werde er, der aus der Not der Zeit geboren
wurde, überflüſſig ſein. Aber ſolange noch Zwietracht beſtehe, werde
man weiter kämpfen, und es ſei Pflicht eines jeden Kameraden, feſt
zum Bunde zu halten, und jede Ortsgruppe möge treu hinter ihrem
Bunde ſtehen. Der Ortsgruppe Darmſtadt, die in hervorragender
Weiſe ihre Pflicht getan habe, wünſche er von Herzen ein weiteres
Blühen, Wachſen und Gedeihen. Die Anweſenden ſtimmten begeiſtert
in das dreifache Hoch ein. — Anſchließend überbrachte Kam. Herz=
Wiesbaden die Grüße und Glückwünſche des Landesverbandes
Süd=
heſſen.
Fräulein G. May=Darmſtadt (eine Schülerin der Geſangsſchule
Franke) erfreute mit einigen hübſchen und recht ſchwierigen
Geſangs=
darbietungen die Zuhörer. Dann ſprach der erſte Vorſitzende
Thal=
heimer an alle Kameraden Worte des Dankes für die zahlreichen
Chrungen und die tätige Mitarbeit, und gelobte, treu zum Bunde zu
halten. Ein erſchütterndes und eindrucksvolles Totengedenken flocht
er ein. Die Mitglieder erhoben ſich von ihren Plätzen und leiſe wurde
„Ich hatt einen Kameraden” geſpielt. — Mit einem ſtarken Bekenntnis
ſchloß der Vorſitzende ſeine Ausführungen.
Der heitere Teil wurde mit Tanzdarbietungen der
tempera=
mentvollen „6 R.J.F. Girls” und der „Deux Siſters” eingeleitet. Es
wirkten bei den Tänzen die Damen J. und R. Hönigsberger, L. und G.
Sternfels, G. May und G. Lüderitz mit. Die Anſage hatte Herr H.
Brill übernommen. Eine charmante Sängerin war Frau Lieb=
Montag, den 17. März 1930
reich=Frankfurt a. M., die mit ihrer ausgezeichneten Stimme einige
flotte, heitere Lieder ſang. Sie erntete ebenſo lebhaften Beifall wie
die raſſige Sängerin Frl. Nußbaum, die mit ihren luſtigen Chanſons
alle mit ſich fortriß. Am Klavier begleitete ſehr feinſinnig Frl. Eung
Mann. Anſchließend an dieſes vielſeitige und reichhaltige Programm
blieb man bei frohem Tanz noch einige gemittliche Stunden beiſammen.
Der Feſtausſchuß darf mit dem Verlauf des Feſtes ſehr zufrieden ſein. *
— Antbropoſophiſche Geſellſchaft. In ſeinem letzten Vortrag
ver=
folgte Herr v. Gleich, mit der atlantiſchen Epoche beginnend, den Gang
der Menſchheitsgeſchichte bis zur Gegenwart und andeutend bis in die
prophetiſche Ferne, in der das Menſchheitsziel ſichtbar wird. Er zeigte
dabei, wie die einzelnen Epochen in ihren Grundimpulſen auf das
Walten der Mächte bezogen ſind, die im großen Sonnenzyklus einander
ablöſend aus dem Tierkreis in das irdiſche Geſchehen hereinwirken.
Einer geiſteswiſſenſchaftlichen Betrachtung enthüllt ſich als der Sinn der
Enzwicklung die Hevausbildung der freien Denkkraft aus einer
dämmer=
haften Hellſichtigkeit und die Fortbildung der Dendkraft zur ſpivitnellen
Schauenskraft. Der Logos hat ſich in die Erdenwelt hineingeopfert,
da=
mit der Menſch wieder den Zugang zu der geiſtigen Welt finde, die
er aus ſeinem Bewußtſein verloren hat. Denn der Menſch ſollte durch
die mechaniſtiſche Betrachtung der Natur und ſchließlich auch ſeiner ſelbſt
dahin kommen, die Materie als ſolche zu begreifen, um ſie auch materiell
nutzen zu können. Es ſollte aber auch der Schöpfer und Gegenpartner
dieſes entgeiſtigten Weltbildes an dieſem in ſeiner Schheit erſtarken.
Doch indem er ſich an den Sinnenſchein hingab, iſt er blind geworden
für das Geiſtige. Nun iſt es ihm anheimgegeben, ſein Denken wieder
freizumachen und es ſo zu ſteigerm und ſo zu wandeln, daß es wieder
den Weg finde zu den ſpirituellen Grundlagen alles Seins. Er vermag
es kraft der göttlichen Gnade, wenn er eines guten Willens iſt. — In
ſeinem nächſten Vortrag am Dienstag wird Herr v. Gleich über das
Wirken der Planetenintelligenzen ſprechen, wie es in den Volkstümern
der Menſchheit offenbar wird. (Siehe die Anzeige im geſtrigen Blatt!)
— Reichsbund der Kinderreichen zum Schutze der Familie E. V.
Die Ortsgruppe Darmſtadt hielt ihre Hauptverſammlung ab. Der
2. Vorſitzende erſtattete den Jahresbericht, in welchem er beſonders die
Verdienſte des früheven Vorſitzenden, Herrn Oberſtudienrat Prof. Dr.
Heußel, hervorhob, der in unermüdlicher und uneigennütziger Weiſe
neben ſeiner Lehramtstätigkeit das Amt als Vorſitzender der Ortsgruppe
von 1925 an und ſpäterhin gleichzeitig noch das Amt als
Landesver=
bandsvorſitzender im Reichsbund der Kinderreichen ausübte. Leider
war er gezwungen, infolge Krankheit im Laufe vorigen Jahres dieſe
beiden Aemter niederzulegen. Die Ortsgruppe ſowohl wie der
Landes=
verband würdigten ſeine Verdienſte dadurch, daß ſie ihn zum
Ehrenvor=
ſitzenden ernannten. In der Vorſtandswahl wurde der ſeitherige
2. Vorſitzende, Herr Buchbindermeiſter Nübling, der die Geſchäfte ſeit
der Erkrankung des Herrn Prof. Heußel geführt hatte, zum 1.
Vor=
ſitzenden gewählt. Die planmäßig ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder
wurden einſtimmig wiedergewählt und für zwei ausgeſchiedene
Mit=
glieder, Frau Prof. Heußel und Herr Johann Müller gewählt. In den
Ausſprachen wurde imsbeſondere durch eine Dame des Vorſtandes
aus=
führlich hingewieſen auf die Not und den Ernſt unſerer Wirtſchaftslage,
ganz beſonders rügte ſie auch die Beſtimmungen, die getroffen werden
ſollen als Sparmaßnahmen durch Streichung der Kinderzulagen vom
16. bis 21 Lebensjahr. Wenn auch allerſeits anerkannt wird, daß wir
ſparen müſſen, ſo iſt es doch ſcharf zu verurteilen, daß die Behörden
gerade anfangen abzubauen an der Jugend und deren Erzieher, den
Lehrern. Die Ortsgruppe unterimmt gegenwärtig eine Werbung von
fördernden Mitgliedern, und auch an dieſer Stelle möchten wir nochmals
die Bitte ausſprechen, unſerem Beauftragten, der in dieſen Tagen
vor=
ſpricht unter Hinweis auf die Bedeutung der kinderreichen Fcmilien,
einen jährlichen Beitrag zu zeichnen. Das Miniſterium des Innern hat
auch in dieſem Jahre wiederum die Abhaltung des Muttertages im
Volksſtaat Heſſen unter den früheren üblichen Beſtimmungen genehmigt.
Zum Schluſſe der Verſammlung wurde nachſtehende Entſchließung
ein=
ſtimmig angenommen: „Die Ortsgruppe des Bundes der
Kinder=
reichen erhebt Einſpruch gegen die von der Regierung getroffenen hohen
Sparmaßnahmen (Streichung der Kinderzulagen und Abbau der Lehrer),
welche insbeſondere die kinderreichen Familien auf das ſchwerſte treffen,
und nur dazu angetan ſind, die körperliche und geiſtige Entwicklung
unſever Jugend zu gefährden.”
Tageskalender für Montag, den 17. März 1930.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Keine Vorſtellung. —
Kleines Haus: Keine Vorſtellung. — Orpheum, 2.15 Uhr:
„Flieg, roter Agler von Dirol”. — Konzerte: Schloßkeller,
Theater=Reſtaurant, Zum Tropfſtein. — Kinovorſtellungen:
Union=Theater, Helia=Lichtſpiele, Palaſt=Lichtſpiele.
Mummer 76
*Hnf Ler Slfgeneähbe. Fir. de Wefer. Tage Kaligskaunden
Hauptverſammlung der Männervereinigung der Schloßgemeinde und
damit verbunden auch der Sterbekaſſe wäre eine ſtärkere Beteiligung
von den Mitgliedern erwünſcht geweſen. Nach einer Anſprache des
Vorſitzenden verlas der Schriftführer den Rechenſchaftsbericht, aus
wel=
chem hervorging, daß die Mitgliederzahl ſich durch Wegzug und
Sterbe=
fälle etwas vermindert hat. Die Betätigung der Männewvereinigung
äußerte ſich in der Hauptſache im Zuſammenwirken mit dem
Frauen=
verein zur Abhaltung größerer Veranſtaltungen, als Familien= und
Konfirmandenabende, Verſammlungen für die kirchlichen Wahlen,
Teil=
nahme an Tagungen des Landesverbands und Gedenkfeiern (Speher)
ſowie ſommerliche Ausflüge in unſere herrlichen Wälder. Auch bei der
feierlichen Amtseinführung unſeres Vorſitzenden als Dekan des
Deka=
nats Darmſtadt ſeitens der oberſten Kirchenbehörde war die
Männer=
vereinigung zahlreich vertreten und mit einzelnen Vorſtandsmitgliedern
bei der Weihnachtsbeſcherung des von der Männervereinigung
beſon=
ders betreuten Männer= und Diakonenheims, das ſeinerzeit mit großer
Unterſtützung der Männervereinigungen ins Leben gerufen wurde und
ſich ſeither zum Segen unſerer Stadt einer fortſchreitenden guten
Ent=
wickung erfreut. Nach dem vom Rechner Kahl erſtatteten Kaſſenbericht
hat die Männervereinigung bei beſcheidenen Anſprüchen an die
Mit=
glieder dennoch einen guten Rückhalt gewonnen, der nach Beſtreitung
der Verbandsbeiträge und ſonſtigen Koſten zu wohltätigen Zwecken
Verwendung findet. Dem Rechner wurde nach Prüfung der
Rech=
nungen mit Dank Entlaſtung erteilt. Zu dem Bericht bezüglich der
Sterbekaſſe übergehend, wies der Vorſitzende auf die ſegensreiche
Aus=
wirkung dieſer Einrichtung hin, wonach in jährlich 9 bis 10 Fällen den
Angehörigen von Verſicherten die Sorgen bei eintretenden Sterbefällen
in wohltuendſter Weiſe erleichtert würden. Leider mußte die
Verſiche=
rungsquote etwas herabgeſetzt werden, weil das Durchſchnittsalter bei
den wenig hinzutretenden jüngeren Perſonen ſich fortgeſetzt ungünſtiger
geſtaltet. Der Vorſitzende bedauert darum die Gleichgültigkeit des
jüngeren Geſchlechts gegen eine Einrichtung, deren geringfügige Laſten
von B Pfg. pro Monat demſelben als kaum merkliches Opfer im
Inter=
eſſe der Allgemeinheit erſcheinen dürfte, während eine unerwartet
ein=
tretende Inanſpruchnahme auch ſie betreffen könnte. Immerhin ſind
nach dem Bericht des Rechners diefer Abteilung, Herrn Pfeiffer. 515
Perſonen kollektiv verſichert, von welchen 177 auch die weſentlich höheren
Verſicherungsbeiträge für eine Zuſatzverſicherung tragen. Obgleich
ſon=
ſtige Pflichtbeiträge als zur Männervereinigung nicht erhoben werden,
hat ſich dennoch auf Grund verſicherungstechniſcher Erſparniſſe ein
kleiner Reſervekaſſenbeſtand angeſammelt, der zur Deckung der Unkoſten
auch für unvorhergeſehene Fälle ausreichend erſcheint. Herrn Pfeiffer
wurde für ſeine ſorgfältigen Leiſtungen beſondere Anerkennung gezollt.
Bum Schluß fand eine kleine Beratung ſtatt über die Weiſe, wie man
am ausſichtsreichſten jüngere Leute, in erſter Linie die Neuvermählten,
für den Eintritt zur Sterbekaſſe gewinnen könnte.
Sch.
— „Alt=Darmſtadt”. Vereinigung für Ortsgeſchichte und
Heimat=
kunde. Nächſte Veranſtaltung Donnerstag abend 8½ Uhr im
Eintrachtſaal, Eliſabethenſtraße 12. Vortrag von Herrn
Prälat D. Dr. Diehl über „die Darmſtädker
Proſe=
lytenanſtalten und das Proſelytenhaus in der
Luiſen=
ſtraße‟.
Lokale Veranſtalkungen.
Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſt.
Deutſcher Offizierbund — Frauengruppe. 1.
Zu=
ſammenkommen der Damen Dienstag, den 18. März, 4 Uhr,
im Herrengartenkaffe. — 2. Eltern, welche ihre Kinder in einem
Kinderheim im Sommer untergebracht haben wollen, haben dies
unver=
züglich der Frauengruppe anzumelden. Siehe auch Bundesblatt 7 vom
5 März, Seite W8. Bei Anfragen bitte Rückporto beilegen.
die Jonne ormgresun den Tag:
Das kann wohl ganz beſonders bei Gardinen behauptet
wer=
den, denn mit dem Einzug der Frühlingsſonne in die Wohnungen
fällt es erſt richtig auf, wie ſchmutzig Gardinen und Übervorhänge,
Rollos etc, während des langen Winters bei andauerndem Heizen
geworden ſind. Für ſachgemäßes Waſchen und Spannen empfehle
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Nummer 76
Montag, den 17. März 1930
Seite 5
Die ſüddeutſchen Zußball=Endſpiele.
Einkracht Frankfurk auf dem Wege zur Meiſterſchaft. — Sp. Bgg. Bürkh — Einkracht Frankfurk 1:1.
Wormakia Worms — Bayern München 1:0.
Die Vorenkſcheidung gefallen.
geſtern die Vorentſcheidung gefallen. Der Eintracht Frankfurt
gelang es, in einem unerhört ſpannenden Kampf in Fürth vor
einem 1:1 (0:0) einen Punkt abzutrotzen. Da gleichzeitig die
Münchener Bayern in Worms durch die Wormatig mit einem
0:1 (0:1)eine neue Niederlage erlitten, dürfte den Frankfurtern
nach menſchlichem Ermeſſen die Meiſterſchaft nicht mehr zu
nehmen ſein. Die Eintracht hat drei Punkte Vorſprung vor
Fürth und vier vor Bayern München. Der Favorit ſpielt von
den vier noch ausſtehenden Spielen nur noch eins auswärts,
gegen Wormatia Worms, das, die Frankfurter trotz der Siege
von Worms über Fürth und Bayern kaum verlieren dürften.
Zu Hauſe ſpielt der Mainmeiſter noch gegen Waldhof,
Frei=
burg und Bahern München. Von den übrigen Spielen der
Meiſterrunde iſt das Zuſammentreffen zwiſchen Fürth und
Bayern das wichtigſte Spiel. Es wird zugleich auch über die
Beſetzung des zweiten Platzes entſcheiden. — Daß Pirmaſens
auf ſeinem eigenen Platz kaum zu ſchlagen iſt, weiß man. Der
5:3=Sieg der Pfälzer über Waldhof überraſcht darum weiter
nicht. Freiburg kam am Sonntag durch ein 2:2 gegen VfB.
Stuttgart endlich wieder einmal zu einem Punkt.
Bemerkens=
wert bleibt ſchließlich zu den Spielen der Meiſter vom 16. März
noch die Tatſache, daß Bahern München und F9. Pirmaſens
mit je 12:8 Punkten wieder punktgleich auf dem dritten Platz
liegen. Wenn auch die Pfälzer in den weiteren Spielen noch
zurückfallen dürften, ſo bleibt dieſe hohe Punktziffer für ſie doch
ein Erfolg.
Die Troſtrunden.
In der Abteilung Nordweſt büßte Phönix
Ludwigs=
hafen durch ſeine 1:2 (0:1)=Niederlage in Iſenburg zwei ſehr
wertvolle Punkte ein. Der Fußballſportverein Frankfurt, der
gleichzeitig ſeinen Lokalrivalen Rot=Weiß 1:0 (0:0) ſchlug, liegt,
nach Verluſtpunkten gerechnet, jetzt wieder mit dem
Tabellen=
führer Phönix Ludwigshafen punktgleich. Der Endkampf
zwi=
ſchen Ludwigshafen und Fußballſportverein kann noch ſehr
ſpannend werden. Wiesbaden kam in Neckarau zu einem
un=
erwarteten, ſchönen 3:2=Erfolg. In Saarbrücken endete das
Lokalderby zwiſchen Fußballverein und Sportfreunde torlos.
In der Abteilung Südoſt führt der 1. FC. Nürnberg
nach ſeinem 5:2=Sieg über den VfR. Heilbronn (in Heilbronn)
wieder allein vie Tabelle an. Heilbronn iſt auf den dritten
Platz zurückgefallen. Der hartnäckigſte Verfolger der
Nürnber=
ger bleibt München 1860. Die Münchener „Löwen” nahmen zu
Hauſe mit einem 2:0 (0:0)=Sieg über den Karlsruher FV.
Re=
vanche für die in der Vorrunde in Karlsruhe erlittene
Nieder=
lage. Die Entſcheidung in dieſer Gruppe wird, beim Spiel
1. FC. Nürnberg gegen München 1860 in Nürnberg fallen.
Zur=
zeit hat der „Club” vor den Münchenern nur einen Punkt
Vor=
ſprung. — Eine kleine Ueberraſchung war das 2:2=Spiel in
Karlsruhe zwiſchen Phönix und Jahn Regensburg. Man hatte
Phönir einen knappen Sieg zugetraut.
Sp. Bgg. Bürkh — Einkracht Frankfurk 1:1 (0:0).
Welch große Bedeutung man dieſem Spiel auch in der
ſüd=
deutſchen Fußballhochburg beimaß, bewies der ſtarke Beſuch des
Treffens. 20 000 Zuſchauer kamen. Sie erwarteten mit großer
Spannung, ob es den Fürthern noch gelingen würde, die
füh=
renden Frankfurter noch zurückzudrängen. Bei einer
Nieder=
lage der Frankfurter wäre der Kampf um den Titel wieder
offen geworden. Eintracht wäre zu einem Siege gekommen,
hätte ſie der Schiedsrichter in der zweiten Halbzeit nicht um ein
zweites Tor gebracht. Der Kampf ſtand techniſch nicht einmal
auf beſonders hoher Stufe, dennoch aber war er durch den
kämpferiſchen Einſatz beider Mannſchaften mitreißend von der
erſten bis zur letzten Minute. Nach torloſer erſter Halbzeit
übernahm die Eintracht in der 10. Minute nach dem Wechſel
durch ihren Rechtsaußen Leis die Führung. 15 Minuten
ſpä=
ter glich Fürth durch Auer aus. Die Eintracht=Elf wurde nach
dem Spiel durch den zahlreich mitgekommenen Frankfurter
An=
hang ſehr lebhaft gefeiert. — Die Frankfurter ſtellten die
ein=
heitlichere Mannſchaft. Der ſehr bewegliche Sturm, in dem
Ehmer und Kellerhoff die beſte Figur machten, war immer
wie=
der gefährlich. Beſſer aber noch war die Läufereihe Gramlich=
Goldammer=Mantel, die die von Fürth klar übertraf. In der
Verteidigung glänzte der ſehr ſchnelle junge Stubb dadurch, daß
er den gefährlichen linken Flügel der Fürther faſt immer
kalt=
ſtellen konnte. Auch Pfeiffer und Trumpp waren ſicher. Die
ſehr gediegenes Können. Fürth war kein leichter Gegner. Der
Fauſt auf. Die Läuferreihe fiel nach einer guten erſten
Halb=
zeit nach der Pauſe ab, lediglich Leinberger konnte ſeine große
Linie beibehalten. Die Verteidigung Hagen=Kraus war nicht ſo
ſicher wie ſonſt, man vermißte die gewohnten befreienden
Ab=
ſchläge. Allerdings wurde ihr ebenſo wie dem Tormann Neger
die Hölle durch den Frankfurter Sturm mehr als heiß gemacht.
Der Schiedsrichter Glöckner=Pirmaſens war im
allgemei=
hen gut.
Wormaia Worms — Bayern München 1:0 (1:0).
Im Kampfe um die Süddeutſche Fußball=Meiſterſchaft iſt Ueberraſchung, denn nach dem 2:1=Sieg des Heſſenmeiſters über Wochen in der Vorrunde, immerhin aber doch verdient 1:0 (0:0).
20 000 Zuſchauern dem Deutſchen Meiſter Sp.Vg. Fürth mit Münchener „Bahern” gelingen würde. So iſt es denn auch ge= ordentlich unter den ſchlechten Bodenverhältniſſen. Außerdem
matia nicht entfernt ſo überzeugend ſiegte, wie gegen Fürth. ſcheidungen reichlich unſicher.
Schon das Eckenverhältnis von 1:7 für München läßt erkennen,
wer die wirklich beſſere Mannſchaft ſtellte. Die Bayern mußten
ohne Pöttinger und Nagelſchmitz antreten. Beſonders das
Feh=
nicht einmal ſagen, daß die Mannſchaft enttäuſcht hätte. Sie
ſchöne Leiſtung des Vorſonntags erreichten. Der entſcheidende, nehmen und konnten ſchließlich die Partie wieder remis ſtellen,
Treffer fiel 10 Minuten vor der Paufe durch den Halbrechten ! Das Reſultat entſpricht dem Spielverlauf.
Gölz. Der ſehr harte Kampf forderte leider auch den Ausfall von
zwei Stürmern. Gölz=Worms wurde ſchon vor der Pauſe
ver=
letzt und mußte nach der Pauſe ſchließlich ganz abtreten. Nach
dem Wechſel verloren dann auch die Bayern ihren beſten
Stür=
war mit 7000 Zuſchauern nicht den Erwartungen entſprechend.
Wahrſcheinlich wirkte ſich hier aber der Gefallenen=Gedenktag ins Auge, als Nürnberg ohne Hornauer, Kugler und
Stuhl=
kraft vermiſſen. Die Hintermannſchaft war zuweilen etwas
un=
ſicher, ſchlug ſich aber ſonſt recht gut. Schlecht war in dieſer
erreicht. Einzelne Leute, wie Ludwig Müller, Fries und Wolf,
fielen zeitweiſe ſogar ſtark ab. Dafür waren Debuſi, Kiefer und
der Tormann Gisbert um ſo beſſer. Der Schiedsrichter Keller,
Karlsruhe, war etwas kleinlich, er brachte die Bayern um einen
Punkt, als er in der erſten Halbzeit einen Handelfmeter des
Wormſer Verteidigers Völker den Bahern nicht zugeſtand.
F.=C. Freiburg — V. f. B. Stttgart 2:2 (1:2).
balklub auf eigenem Platz in einer recht guten und beachtlichen
Form. Beſonders in der zweiten Hälfte waren die Badener ſtark
überlegen, konnten aber die gute Hintermannſchaft der Schwaben
nicht überwinden. Ein Freiburger Sieg wäre nach dem Verlauf
des Spieles durchaus möglich geweſen. Die Gäſte gingen in der
erſten Hälfte durch ihren beſten Mann, den Stürmer
Stadel=
mann, in Führung, mußten ſich aber bald darauf den Ausgleich
gefallen laſſen. Zum zweiten Male riſſen die Stuttgarter vor
der Pauſe die Führung an ſich. Nach dem Wechſel war
Frei=
burg tonangebend, konnte aber außer dem kurz vor Schluß
er=
zielten Ausgleichstreffer zu keinem Erfolg mehr kommen. Der
Boden befand ſich durch den vorausgegangenen und anhaltenden
Regen in einem moraſtigen Zuſtand und ſtellte an die Spieler
hohe Anforderungen.
FC. Pirmaſens — SV. Waldhof 5:3 (2:1).
Das Spiel enttäuſchte. Es war im großen und ganzen ſchlecht
und bot keinesfalls Leiſtungen zweier Meiſter. Waldhof befand
ſich in einer derart ſchlechten Verfaſſung, daß Pirmaſens mit
Leichtigkeit einen hohen Sieg hätte herausholen können. Aber
bei den Pfälzern klappte es im Sturm gar nicht, hier machte ſich
meiſters war ſchlecht und hätte Waldhofs drei Gegentore, die den zum Abſtieg verurteilten 1. FC. Neukölln nur knapp 3:2
holte Brückel den erſten Treffer auf. Als dann Pirmaſens ein Ausſichten auf die Meiſterſchaft haben. Tennis=Boruſſia konnte
weiteres Tor nach dem Wechſel erzielt hatte, ſchien der Sieg trotz gegen den Tabellenletzten Wedding 5:2 gewinnen. Wacker 04
erdrückender Ueberlegenheit in Gefahr, nachdem Brückl in raſcher büßte den Anſchluß durch eine unverdient hohe Niederlage gegen
Folge auf 4:3 aufgeholt hatte. Im Endſpurt glückte es dann Viktoria 98 ein. Union Oberſchöneweide rettete ſich durch ein
den Platzherren durch Pfeifſer mit einem 5. Tor den Sieß ſichers 2.:2 gegen Weißenſe vor dem Abſtieg.
zuſtellen. 200 Zuſchauer waren Zeuge dieſes Kampfes der
durchaus nicht erwärmen konnte. Ketterer=Hanau leitete
anfäng=
lich gut, ſiel dan aber immer mehr ab.
V. f. L. Neu=Iſenburg — Phönix Ludwigshafen 2:1 (1:0).
nen wurde, weil ſeine Mannſchaſt in den gegebenen Momenten verlaufen war, in der zweiten Hälfte recht intereſſante Momente
Platzherren gingen ſchon vor der Pauſe durch Möller in Füh= Halbrechten Engel in Führung und erhöhten in der 25. Minute
ganze Mannſchaft kämpfte mit großem Elan und zeigte auch rend den Gäſten nur durch den Halblinken das Ehrentor glückte, die Gäſte durch außerordentlichen Kampfgeiſt, der zu einer ſicht=
Deutſche Meiſter lieferte das beſte Spiel in langen Wochen, verlor ſchon bald durch Verletzung ſeinen Mittelſtürmer Engel= in der dritten Minute konnte der Linksaußen Anſchütz ein Tor
Ueberraſchend gut war der Sturm, über den man in letzter Zeit hardt. E. lam zwar nach der Paufe wieder, konnte aber nur aufholen. Der Ausgleich fiel in der zehuten Minute durch den
manchmal geklagt hatte. Beſonders angenehm fiel der junge noch als Statiſt mitwirken. Mitte der erſten Halbzeit glückte den Mittelſtürmer Koch. Gegen Schluß kamen die Einheimiſchen wie=
Platzherren durch Möller das Führungstor. ZwanziaMinuten nach d
der Pauſe konnte Dorner auf Vorlage von Möller das zweite Tor zum dritten und letzten Treffer.
erzielen. Zehn Minuten ſpäter lam Ludwigshafen durch ſeinen
Halblinken zum einzigen Gegentreffer.
München 1860 — Karlsruher FV. 2:0 (0:0).
Mehr als 8000 Zuſchauer waren im 1860er=Stadion Zeugen
eines ſpannendes Kampfes, den die „Löwen” verdientermaßen. Meiſterſchaften in Berlin=Grunewald gemeinſam austragen.
für ſich entſchieden und damit für die in Karlsruhe erlittene
Schlappe Rebanche nahmen. Die Gäſte hatten ihre Stärke in der
überaus ſchlagſicheren Hintermannſchaft, die es verſtand, in der
ganzen erſten Halbzeit Erfolge der Münchener zu vereiteln. Bei
München waren der Mittelläufer Pledl und der Mittelſtürmer
Huber die beſten Waffen.
FSV. Frankfurt — Rot=Weiß 1:0 (0:0).
Der Fußballſportverein trat zum Troſtrundenſpiel auf dem
Platz des SC. Rot=Weiß mit einer völlig anderen Monnſchaft
als am Samstag im 5:1=Spiel gegen Union Niederrod an. Aber
auch dieſe Mannſchaft konnte ſiegreich bleiben, ſie gewann gegen
Das Ergebnis iſt eine Ueberraſchung, auch wieder keine den Lokalrivalen, zwar nicht ſo überzeugend wie vor wenigen
den Deutſchen Meiſter Sppg. Fürth am letzten Sonntag konnte. Das entſcheidende, von dem jugendlichen Henß II erzielte Tor
man erwarten, daß den Heſſen der gleiche Schlag auch gegen die war allerdings mehr ein Zufallstreffer. Das Spiel litt
außer=
kommen. Es muß allerdings gleich betont werden, daß die Wor= war auch noch der Schiedsrichter Boeres=Lahr in ſeinen Ent=
Phönix Karlsruhe — Jahn Regensburg 2:2 (0:1).
Vor nicht ganz 1000 Zuſchauern lieferten ſich die Mannſchaften
len von Pöttinger machte ſich ſtark bemerkbar. Jedoch kann man einen fairen und ritterlichen Kampf. Trotzdem war der
Spiel=
verlauf jederzeit anregend und im Tempo belebt. Bei
gleichver=
lieferte zeiweiſe ſogar ein recht gutes Spiel, während die wieder teiltem Spiel lagen die Regensburger bei der Pauſe mit 1:0 in
ohne Philipp ſpielenden Wormaten nicht zu 50 Prozent die Front, mußten donn aber nach dem Wechſel zwei Treffer hin=
V. f. R. Heilbronn — 1. FC. Nürnberg 2:5 (1:3).
Die Niederlage, der Heilbronner war auch in dieſer Höhe
mer, Schmidt 2. durch eine Verletzung. Der Beſuch des Spieles, durchaus verdient und bezeugte wieder einmal mehr die große
Klaſſe des deutſchen Atmeiſters. Das Reſultat fällt um ſo mehr
aus. — Bei den Bahern war das Zuſammenſpiel ganz ausge= fauth antrat, die durchweg gut erſetzt waren, namentlich Köhl im
zeichnet. Beſonders die Läuferreihe war im Aufbau und Zu= Tor war ein vollwertiger Erſatz für Deutſchlands beſten
Tor=
ſpiel ſehr gut. Der Sturm ließ aber die gewohnte Durchſchlags= hüter. Das Gehirn der Gäſtemannſchaft war der überragende
Mittelläufer Kalb, der in der Mitte das Spielfeld ſouverän
be=
herrſchte. Heilbronns Sturm litt ſehr unter dem verbindungs=
Mannſchaft eigentlich niemand. Wormatig kämpfte wieder mit loſen Spiel der Läuferreihe, die einen ausgeſprochen ſchwarzen
dem zähen Elan, der die Mannſchaft bisweilen auszeichnet, aber Tag hatte Hervorragend ſchlug ſich die Verteidigung und
Rat=
dennoch wurden die Leiſtungen aus dem Spiel gegen Fürth nie geber im Tor. Schon bei der Pauſe lag der „Club” mit 3:1
Tref=
fern in Front. Als Heilbronn bald nach der Pauſe einen Treffer
aufgeholt hatte, zog der Club unwiderſtehlich davon und ſiegte
ſicher mit 5:2 Toren. Fritz=Oggersheim leitete den Kampf vor
5000 Zuſchauern recht umſichtig.
F.V. Saarbrücken — Sportfreunde Saarbrücken 0:0.
Vor 5000 Zuſchauern lieferten ſich im Saarbrücker
Ludwigs=
park die beiden Lokalrivalen einen fairen und lebhaften Kampf,
Vor 1500 Zuſchauern präfentierte ſich der Freiburger Fuß= in deſſen Verlauf es kaum drei einwandfreie Torchancen gab, da
beiderſeits Verteidigung und Torwart ein ganz großes Spiel
lieferten. Von dieſen wenigen Chancen waren die meiſten für
den Fußballverein, der ohne ſeine Spieler Heimer und
Benz=
müller antreten mußte. Trotzdem hatte der F.V. ein klares Plus.
Das anſtändige und faire Treffen wurde von Schiedsrichter
Beſt=Höchſt ganz ausgezeichnet geleitet.
V. f. L. Neckarau — S.V. Wiesbaden 2:3 (1:3).
Vor 1000 Zuſchauern mußte der V. f. L. Neckarau auf
eige=
nem Platze eine Niederlage hinnehmen, die nach dem
Spielver=
lauf nicht unverdient iſt. Der Wiesbadener Sturm erwies ſich
durchſchlagskräftiger als der Angriff Neckaraus. Wiesbaden ging
in der 23. Minute durch Rühl II in Führung. Sieben Minuten
ſpäter erhöhte Beſt auf 2:0, und erſt bei dieſem Stande fiel durch
Zeilfelder der erſte Mannheimer Gegentreffer. Ein Selbſttor
ver=
half aber den Gäſten dazu, den alten Stand wieder herzuſtellen.
Fünf Minuten vor Schluß fiel der zweite Treffer der
Platz=
beſitzer.
Die Berliner Oberliga.
Trotz eines heftigen Schneetreibens konnten am Sonntag in
das Fehlen des verletzten Hartmann, der nicht genügend erſetzt Berlin die Meiſterſchaftsſpiele der Oberliga ſämtlich abgewickelt
war, allzu ſtark bemerkbar. Auch die Verteidigung des Saar= werden. In der Abteilung 4 konnte der Berliner Meiſter
ſämtlich aus Alleingängen Brückls reſultierten, verhindern (3:1) ſchlagen. Dagegen ſchwamm Norden=Nordweſt gegen die
müſſen. In der erſten Halbzeit legte Pirmaſens bei ſtändiger Polizei mit 6:1 (2:1) überraſchend hoch. Sehr intereſſant ſind
Ueberlegenheit zwei Tore vor, gegen Schluß dieſer Spielphaſe die Kämpfe in der Abteilung B, wo noch drei Mannſchaften
5.5.P. Mainz 05 — Boruſſia Neunkirchen 3:2 (2:0).
Vor 800 Zuſchauern konnte der F. S V. Mainz 05 einen etwas
In Fſenburg ſohen am Sonntag 2500 Zuſchauer beim Gaſt= glücklichen Sieg über die Boruſſen erringen. Das Spiel ſtand
ſtiel des Tabellenführers der Gruppe Nordweſt ein im allge= unter der guten Leitung von Schiedsrichter Mangold aus
Gries=
meinen ausgeglichenes Spiel, das von Iſenburg deshalb gewon= heim und wies, nachdem die erſte Halbzeit ziemlich langweilig
bei Torchancen die größere Ruhe und Ueberlegung zeigte. Die auf. Die Platzherren gingen bereits in der 13. Minute durch den
rung und erhöhten nach dem Wechſel durch Dorner auf 2:0, wäh= durch den Mittelſtürmer auf 2:0. Nach der Pauſe überraſchten
Die erſte Halbzeit verlief ziemlich ausgeglichen. Fſenburg lichen Ueberlegenheit in den erſten 20 Minuten führte. Schon
der mehr zur Geltung und in der 35. Minute durch Schneider
Die Kampffpielmeiſterſchaft im Eiskunſtlaufen, die ſetzt im Berliner
Sportpalaſt zu Ende geführt wurde, fiel bei den Damen an Fritzi
Burger=Wien, und bei den Herren an Haertel=Berlin.
DT. und DSB. werden ſchon in dieſem Jahre ihre Leichtathletik=
Beitte 6
Kummer 76
Sporlverein 1898 — Germania Bieber 0:6 (0:1).
Dieſes Spielreſultat gibt ohne weiteres Anlaß zu der Frage
Wie war es möglich, daß ſich dieſe beiden Gegner vor wenigen
Wochen im Vorſpiel in Bieber mit dem Ergebnis von 2:2
trenn=
ten? Hat ſich der Sieger des Rückſpiels ſo verbeſſert oder der
Sportverein 98 ſo verſchlechtert? Wer Zeuge des Vor= und
Rück=
ſpiels war und nur einigermaßen Ahnung vom Fußballſpiel hat,
der muß ſich ſagen, daß Bieber im Vorſpiel um beinahe eine
Klaſſe ſchlechter war und erſt im Rückſpiel ſeine bekannten
her=
vorſtechendſten Eigenſchaften: Eifer, Schnelligkeit, Wendigkeit,
Härte und Schußkraft demonſtrierte. Und gerade um dieſe
Eigen=
ſchaften war Bieber ſeinem Gaſtgeber, der ihm in techniſcher
Be=
ziehung und im Feldſpiel nahezu ebenbürtig war, voraus. Dieſe
Eigenſchaften verſchafften Bieber, auch den zahlenmäßig hohen
Sieg, der vielleicht zu hoch, aber in jeder Hinſicht verdient war.
Man kann die Niederlage der Einheimiſchen nicht mehr als
Aus=
fluß des durch die derzeitige Trminingsmethode bedingten
Um=
lernens bezeichnen. Es fehlten ihnen nicht nur die vorerwähnten
Vorzüge ihres Gegners, ſondern auch das gegenſeitige
Verſtänd=
nis, Genauigkeit im Zuſpiel und ſchnelles Erfaſſen der Situation.
Die meiſten Tore Biebers wurden von den überaus ſchnellen
Flügeln eingeleitet, die im Gegenſatz zu denjenigen ihres
Geg=
ners hervorragend bedient wurden, meiſtens ungedeckt waren
und mit dem Ball etwas anzufangen wußten. Demgegenüber
wurde bei den 98ern meiſtens Innenſpiel getrieben, das bei der
ſchnellen und ballſicheren Hintermannſchaft des Gegners ohne
Erfolg bleiben mußte. Die Tore waren weniger der Abſchluß
kunſtvoll aufgebauter Angriffe, als das Reſultat reinen
Zweck=
mäßigkeitsfußballs und für den Darmſtädter Torwächter bis
auf höchſtens zwei unhaltbar und ſcharf eingeſchoſſen.
Alles in allem muß feſtgeftellt werden, daß die Mannſchaft
der 98er zwar Fortſchritte in techniſcher Hinſicht gemacht hat, aber
noch ſehr viel in taktiſcher Hinſicht, in Mannſchaftsarbeit, Zu=,
Stellungs= und Stürmerſpiel, ſowie in Punkto Schnelligkeit zu
lernen hat. Schiedsrichter Eiſenhauer, Rot=Weiß, V. f. R.,
Darm=
ſtadt, leitete gut.
Rol=Weiß, V. J. R. — Polizei 1:3 (1:3).
Das geſtrige Treffen gegen Polizei war nicht das erſte, dafür
aber das ſtärkſte Zeichen, daß Rot=Weiß, V. f. R. dieſes Jahr
zum Pech gevadezu verdammt iſt. Nach einer Schwäche in den
erſten 20 Minuten war die Mannſchaft durchweg tonangebend,
um dann in der zweiten Halbzeit ſogar drückend überlegen zu
ſpielen. Nach den gezeigten Leiſtungen und Chancen gerechnet,
hätte geſtern Rot=Weiß, V. f. R. mindeſtens mit einem
Unter=
ſchied von 3 bis 4 Toren gewinnen müſſen. Daß dies nicht der
Fall war, verdankt die Elf (wie ſchon anfangs erwähnt) ihrem
übergroßen Pech. Die Polizei ſpielte ihren gewohnten Stil und
mützte die Schwächeperiode der Rot=Weißen geſchickt aus. Sie
erzielte kurz hintereinander durch drei Eckbälle drei Tore. Mit
der Leiſtung des Schiedsrichters, einem Herrn aus Hanau, konnte
man zufrieden ſein.
Sporkvereinigung Arheilgen — 5. C. Germania
Pfungſtadt 1:3 (1:2).
Nach dreiwöchiger Ruhepauſe bereiteten die Arheilger in
dieſem Spiel ihren Anhängern eine große Enttäuſchung. Sie
zeigten geſtern eines der ſchlechteſten Spiele der ganzen
Ver=
bondsrunde. Wohl mag zur Entſchuldigung angeführt ſein, daß
Rückerich und Krug erſetzt werden mußten und Benz ſchon in
der 10. Minute verletzt wurde und nur noch als Statiſt
mit=
wirken konnte. Pfungſtadt dagegen entpuppte ſich als ſchnelle
Mannſchaft mit einem geſunden Schuß; von großem Können
war auch hier nicht ſehr viel zu ſpüren. Damit ſoll ihr Sieg
nicht geſchmälert werden. Pfungſtadt iſt verdienter Sieger.
Das Spiel begann mit ſchnellen, wuchtigen Vorſtößen der
Arheilger, die ſich auch ungefähr zehn Minuten in des Gegners
Hälfte feſtſetzen konnten, dann war es mit ihrer Kunſt aus.
Pfungſtadt machte in der Verteidigung einen Fehler, Arheilgen
hat die Führung. Auf der Gegenſeite genau derſelbe Fall,
Pfungſtadt erzielt den Ausgleich und ſieben Minuten ſpäter durch
ein ſchönes Tor die Führung. — Sieben Minuten nach Halbzeit
unterbrach der Schiedsrichter auf zwei Minuten das Spiel. In
Schweigen mit entblößtem Haupt gedachte man unſerer Toten.
— Das Spiel zeigte dann bis zum Schluß nichts mehr
Beſon=
deres. Arheilgen mit zehn Mann ſtrengte ſich wohl mächtig an,
aber Pfungſtadt hielt durch zahlreiche Verteidigung den
Vor=
ſprung und konnte noch zuguterletzt ein Tor erzielen. So
ver=
ging auch die zweite Spielhälfte, und Arheilgen mußte 2 Punkte
abgeben. Anſcheinend hatte man geglaubt, den Sieg ſchon in der
Taſche zu haben. Der Schiedsrichter Bremſer=Wiesbaden
am=
tierte mit auffallender Ruhe.
Offenbach a. M.-Fr. Tade. Darmſtadt 2:5 (0:5).
Die Vorſchau traf mit dem vorausgeſagten Sieg der
Darm=
ſtädter das Richtige. In der erſten Halbzeit konnten ſie auch
überlegen mit 5:0 führen. Man ſah durchweg ein ſehr ſchönes
Spiel. Nach Seitenwechſel änderte ſich die Situation. Der Eifer
Darmſtadts ließ nach, wobei ein Teil Schuld auf den Schiri
zurückzuführen ſein dürfte. Bei Darmſtadt muß man ſich das
Kritiſieren im Spiel abgewöhnen. Bei Offenbach ſah man viel
Einzelſpiel und ein ſehr hohes Syſtem. Lediglich in der zweiten
Halbzeit konnten einzelne Spieler Offenbachs gefährlich werden.
Offenbach a. M.—Fr. Tgde. Darmſtadt, 2. Mannſch. 3:6,
Offenbach a. M.—Fr. Tgde. Darmſtadt, 3. Mannſch., 11:1,
Offenbach a. M.—Fr. Tgde. Darmſtadt, Jgd. 2:3,
Offenbach a. M.—Fr. Tade. Darmſtadt, Alte Herren 3:1.
1. F.C. Langen — Boruſſia Fulda 2:0 (1:0).
Zu einem fairen und ſchönen Freundſchaftstreffen kam es
zwiſchen dem 1. F.C. Langen und der Boruſſia Fulda. Langen
hatte durch das beſſere Zuſammenſpiel und die ausgereiftere
Technik den Gäſten gegenüber ein kleines Plus und konnten mit
2:0 (1:0) verdienter Sieger bleiben. Bereits in der zehnten
Minute gab H. Dietzel durch einen ſchönen Drehſchuß ſeinem
Verein die Führung. Mit 1:0 wurden die Seiten gewechſelt.
Auch nach der Pauſe waren die Einheimiſchen wehr im Angriff.
Den zweiten Treffer erzielte Daum eine Viertelſtunde vor Schluß.
Torwart Krämer im Langener Tor wurde gegen Schluß des
Spieles wegen Nachtretens vom Platz verwieſen. Schiedsrichter
Kratzenberg=Sprendlingen leitete vor 200 Zuſchauern
zufrieden=
ſtellend.
* Die Kreisliga in Skarkenburg.
Spogg. Arheilgen — Germania Pfungſtadt 1:3.
Rot=Weiß Darmſtadt — Pol.=S.=V. Darmſtadt 1:3 (1:3)
Sportv. Münſter — Viktoria Walldorf 0:2 (0:0).
Viktoria Urberach — Germania Oberroden 4:1 (1:0).
Der geſtrige Sonntag ſtand im Zeichen der Gaſtvereine,
in drei von vier Spielen ſiegreich bleiben konnten. Es gab al
nur eine wirkliche Ueberraſchung. Der Sieg Pfungſtadts
Arheilgen. In der Tabelle hat ſich nicht viel verändert: Urber
und Walldorf kämpfen nach wie vor um die Meiſterſchaft;
Mittelfeld hat ſich noch mehr zuſammengeſchoben, und am
bellenende fällt Griesheim durch die Punktgewinne von Pol
und Pfungſtadt endgültig zurück.
Arheilgen hatte einen ausgeſprochen ſchwachen Tag, doch n
auch die Unterſchätzung des Gegners ſcheinbar nicht ſchuld
an der Niederlage Außerdem zeigte Pfungſtadt ſchon in ſein
letzten auswärtigen Spielen überraſchend gute Leiſtungen. R
Weiß hatte viel Pech, doch iſt, alles zuſammengenommen,
Montag, den 17. März 1930
Sieg der Poliziſten nicht unverdient. Der Unterlegene verſchoß
u. a. einen Elfmeter, während ein anderer Elfer das Ehrentor
erbrachte. Walldorf hatte ſehr viel Glück; das Eckenverhältnis
von 13:1 für Münſter, das dem Spielverlauf ungefähr entſpricht,
beſagt genug! Im übrigen war es höchſt unſportlich, den
ſchwachen, aber keineswegs parteiiſchen Schiedsrichter für die
unglückliche Niederlage verantwortlich zu machen. Die Schnld
trägt einzig Münſters Sturm — doch den ließ man ungeſchoren!
Das Derby in Urberach wurde nur mit Mühe unter Dach
ge=
bracht. Oberroden gefiel vor Halbzeit beſſer, wußte dies aber
nicht ſo gut auszunützen wie Urberach es nach der Pauſe machte.
Jedenfalls konnte die Leiſtung des Siegers nicht recht überzeugen
Die Tabelle:
Spiele gew. un. verl. Tore Punkte Viktoria Urberach 17 3 78:32 37 Viktoria Walldorf". 12 5 3 39:14 Sportv. Münſter 11 5 6 53:35 Germania Oberroden 19 11 1 7 48:37 Spbgg. 04 Arheilgen 10 3 9 35:37 F.=V. Sprendlingen". 8 51:41 Sportv. Mörfelden 21 Kie 44:39 21 Union Darmſtadt . 20 2 9 48:58 20 Germania Pfungſtadt 21 40:42 20 Pol.=S.=V. Darmſtadt 19 5 39:37 19 Viktoria Griesheim 21 13 30:65 13 F.=C. 03 Egelsbach 21 14 34:67 11 Rot=Weiß. Darmſtadt 21 7 16 26:81 Zurnen.
der Feldberg=Turnkag.
Der Feldbergturntag dient der Vorbereitung des alljährlich
ſtattfindenden Feldbergturnfeſtes im Taunus, das das älteſte
Bergfeſt in Deutſchland iſt. Bei der am Sonntag im T.V.
Vor=
wärts in Frankfurt a. M.=Bockenheim ſtattgefundenen Tagung,
die von 86 Abgeordneten beſchickt war, gab es um die Exiſtenz
der Freiübungen heftige Wortgefechte. Eine ſchwache Mehrheit
ſprach ſich ſchließlich doch für die Beibehaltung aus. Das für
den 21./22. Juni beſchloſſene Feſt ſieht folgende Wettkämpfe vor:
Männer: 100 Meter, Weitſprung, Kugelſtoßen, Freiübung;
Frauen: 75 Meter, Hochſprung, Kugelſtoßen, Freiübung;
Jugend: 100 Meter, Weitſprung, Kugelſtoßen, Freiübung;
Aeltere (35—39 Jahre): 75 Meter, Weitſprung, Steinſtoßen,
Freiübung; desgl. für Aeltere über 40 Jahre und älter:
Wöl=
ſungenkampf: 100 Meter, Hochſprung, Kugelſtoßen,
Schleu=
derball, 4mal100=Meter=Pendelſtaffel; Jahnſchild: 4mal100=
Meter=Pendelſtaffel (alle Klaſſen); Schmuck=Schild=
5mal100=Meter=Pendelſtaffel (Unterſtufe). Zum Schluß erfolgte
die Wiederwahl der ſeitherigen Mitglieder des
Feldbergaus=
ſchuſſes.
Die Mitkkelrheiniſche Borkurner=Bereinigung
in Darmſtadt.
Lehrarbeit und Bühnen=Schauturnen am 23. März.
Eine große Turnſchau, an welcher bedeutende Kunſtturnkräfte
des Mittelrheiniſchen Turnkreiſes der D.T. beteiligt ſind, bringt
der 23. März im Rahmen der 28. Zuſammenkunft der Vorturner=
Vereinigung vorgenannten Kreiſes in der Turnhalle der
Turn=
gemeinde 1846 Darmſtadt. In einer zweiteiligen Turnfolge will
die Vereinigung der Vorturner der größeren Turnvereine erſtens
Lehrarbeit und Anregung, die befruchtend auf die
Vereinsturn=
betriebe wirben ſoll, vermitteln, und zweitens in einem
groß=
zügigen Bühnen=Schauturnen die Geräteturnkunſt in
höchſter Vollendung zeigen. Die Lehrarbeit, die um 8.45
Uhr beginnt und um 12 Uhr beendet wird, umfaßt Freiübungen,
Pferdſprünge als Gemeinturnen, außerdem Turnen am den
Hauptgeräten einzelner Riegen und freies Kürturnen der
Ver=
treter von 26 teilnehmenden Vereinen. Um jedermann einen
Einblick in die Lehrweiſe des Geräteturnens zu gewähren, iſt
der Eintritt zu dieſer Turnſchau frei. Der Beginw des großen
Bühnen=Schauturnens, bei welchem Gelegenheit geboten
iſt, mit die beſten Geräteturner des Mittelrhein=Turnkreiſes zu
ſchauen, iſt auf 3 Uhrnachmittags angeſetzt. An der
Turn=
folge ſind mit Vorführungen u. a. beteiligt: Turngemeinde
Worms 1846 mit Hantelübungen, Turnverein Mainz 1817 und
Turnverein Kreuznach haben Reck als Vorführungsgerät
ge=
wählt, Turnverein Mainz=Amöneburg ſowie Turnerbund
Wies=
baden mit Vorführungen an je zwei Barren, mit Sprüngen am
Tiſch wartet Wiesbaden „Eintracht” auf. Höhepunkte dieſer
Turnſchau dürften das Einzelturnen ausgeſuchter Kunſtturner
an den Hauptgeräten Reck, Barren, Pferd und Schauchelringen
bilden. In dreiſtündiger Dauer wird ſich eine Turnfolge vor
den Augen der Beſchquer abwickeln, wie ſie noch ſelten in
Darm=
ſtadt zu ſehen war. Zur Nachmittagsveranſtaltung ſind
Eintritts=
karten bei dem Hausmeiſter der Turngemeinde Darmſtadt
er=
hältlich. Für Auswärtige dürfte es ſich empfehlen, Karten bei
Gau=Oberturnwart W. Hofferbert, Darmſtadt, Taunusſtraße 19.
zu beſtellen.
Schießſpork.
Schießſportklub „Windmühle‟ 1924.
Bei dem am Sonntag ſtattgefundenen Eröffnungsſchießen,
verbunden mit Wanderpokalſchießen innerhalb des Vereins,
konnte mit Freude feſtgeſtellt werden, daß alle aktiven Schützen
zur Stelle waren. Infolgedeſſen kam es bei der Erringung des
Wanderpokals zu einem äußerſt ſpannenden Kampf. Sieger für
1930 wurde Gräf mit 281 Ringen (15 Schuß auf Zehner=Scheibe
125 R., 15 Schuß auf Zwölfer=Scheibe 156 R.). Es folgten der
vorjährige Inhaber Ehrig mit 278 R., Stahl mit 276 R., Preſtel
mit 275 R., Schupp mit 264 R. und Schneider mit 261 R.
Boxen.
Rot=Weiß V. f. R. Darmſtadt.
Einer Einladung des Fauſtkämpfervereins Rüſſelsheim
fol=
gend, kämpften zwei Rot=Weiße am Samstag abend vor gut
beſuchtem Hauſe in Rüſſelsheim. Sie vertraten Darmſtadts
Far=
ben recht gut und der Verein kann mit dem Reſultat zufrieden
ſein.
Im Bantamgewicht mußte Erwin Eiſenberg eine knappe
Punktniederlage durch Göbel=Rüſſelsheim hinnehmen. Eiſenberg.
der mit dieſem Treffer ſeinen 2. Kampf lieferte, darf, da Göbel
ein ſehr erfahrener Kämpfer iſt, mit dieſem Reſultat zufrieden
ſein. — Karl Bork, der durch eine Operation am Training
verhindert war, konnte im Leichtgewicht gegen Rohde=
Rüſſels=
heim, nach ſehr raſchem und ſchönem Kampf einen hohen
Punkt=
ſieg für ſich buchen. Mit dieſem Sieg hat Bork wieder bewieſen.
daß er ſeinen Mann zu ſtellen vermag.
Hoffen wir, daß dasſelbe Dutzend Kämpfer der Box=
Abtei=
lung beim Kreisfeſt in Aſchaffenburg am 29. und 30. d. M. einen
guten Erfolg erzielen wird.
Augby.
Süddeutſchland.
Endſpiel um die Meiſterſchaft.
R.G. Heidelberg — S.C. 80 Frankfurt 8:3. Bayern:
Bahern München — D. S. V. München 3:3. T.V. Heidelberg 46
— R.V. Offenbach (Geſellſchaftsſpiel) 8:3.
die Baidauf meiſterſchäften ii Gan
Sergſtraße.
Am Sonntag vormittag wurden mit Start und Ziel auf
dem Stadion am Böllenfalltor die
Frühjahrswaldlaufmeiſter=
ſchaften des Süddeutſchen Fußball= und Leichtathletik=
Verban=
des, verbunden mit den Pflichtwaldläufen der Jugend,
aus=
getragen. 267 Läufer, davon 84 Aktive und 183 Jugendliche,
hatten ihre Meldung eingehalten, immerhin eine ſtattliche Zahl!
Kein Wunder alſo, wenn in den einzelnen Klaſſen hart um den.
Sieg und die Plätze gekämpft wurde, kein Wunder auch, wenn.
das Kampfgericht alle Hände voll zu tun hatte, um möglichſt.
einwandfreie Arbeit zu leiſten. Mit nur kurzer Verſpätung.
die übrigens durch die flotte Abwickelung bald eingeholt war,
begann unter Leitung von Sportwart Lindner die Abwickelung
der Kämpfe mit dem Start der Jugendklaſſe III. Die 41
Klei=
nen und Kleinſten gingen in geradezu achtunggebietendenn
Tempo auf und davon und zeigten in ihren Leiſtungen gute=
Ausgeglichenheit. In der Jugendklaſſe II waren nur 35
Teil=
nehmer am Start, in der Jugendklaſſe I dagegen 107. Leider
mußte man die Feſtſtellung machen, daß einige jugendliche
Fuß=
baller und Anfänger abzukürzen verſuchten. Disqualifikatioin
war die bittere Folge für dieſe „Auchſportler”, denen geſagt ſei,
daß wir als Leichtathleten nur faire, anſtändige Kerle brauchen
können!
„Altc Herren” — leider nur Krichel, Pfeil und Schröck vom
Sportverein 1898 — und „Anfänger” ſtarteten zuſammen über
4,2 Kilometer. Während die noch ſo jungen „alten Herren”
ge=
ſchloſſen durch das Ziel liefen, kam in der Anfängerklaſſe Eckardt
(Polizei) vor ſeinem Klubkameraden Luft zu dem erwarteten=
Sieg.
Mit beſonderem Intereſſe verfolgten die verhältnismäßig
zahlreich erſchienenen Zuſchauer den letzten und Hauptkampf
der Gau=Meiſterklaſſe, in der auch der Sportwart mittat. Die
Rundſtrecke von 4,2 Km. war zweimal zu durchlaufen. Von den
Langſtrecklern des Sportvereins war diesmal Habich in beſter
Form. Er ſiegte vor Lindner und Gellweiler. Bernſee mußte
wegen Verletzung ausſcheiden. Die Läufer der anderen Vereine
konnten den drei Lilienträgern nie gefährlich werden. Wir
warten mit Intereſſe auf den Erfolg der Meiſtermannſchaft bei
der „Süddeutſchen”!
Nachſtehend die Ergebniſſe:
Klaſſe I, Gaumeiſterſchaft=Einzellauf (8,4 Km.): 1. Habich
(Sp.V. 98) 28 Min. 35 Sek., 2. Lindner (Sp.V. 98) 29 Min.
02 Sek., 3. Gellweiler (Sp.V. 98) 29 Min. 35 Sek., 4. Geſſer, K.
(Rot=Weiß D.) 30 Min. 35 Sek., 5. Krichbaum (Rot=Weiß D)
31 Min. 09 Sek., 6. Göbel (Pol.) 31 Min. 16 Sek.
Klaſſe I, Gaumeiſterſchaft=Mannſchaftslauf: 1. Sp.V.
Darm=
ſtadt 1898 (Habich. Lindner, Gellweiler) mit 6 Punkten, 2. Rot=
Weiß, V.f.R. Darmſtadt (Geſſer, Krichbaum, Kieslich) mit 18
Punkten, 3. Pol. Darmſtadt (Göbel, Kiſſel, Weber) mit 23 Pkt.
Klaſſe II, „Anfänger”=Einzellauf (4,2 Km.): 1. Eckhardt
(Pol.) 14 Min. 38 Sek., 2. Luft (Pol.) 14 Min. 53 Sek.,
3. Kürſchner (Rot=Weiß D.), 4. Martinaglia (A.S.C. D.),
5. Krauth (Sp.V. 98), 6. Henk (Pol.), 7. Merkel (Sp.V. 98),
8. Dörſam (Sp.V. 98), 9. Hebel (Sp.V. 98), 10. Gönner (Sp.V.
98), 11. Margardt (Sp.V. 98), 12. Hauf (Sp.V. Groß=Gerau),
13. Stoltzenberger (Sp. V. 98), 14. Stahl (Pol.), 15. Roth (
Ger=
mania Eſchollbrücken).
Klaſſe II, „Anfänger”=Mannſchaftslauf: 1.
Polizeiſport=
verein (1. Mannſchaft) mit 32 Punkten, 2. V.f.L. Michelſtadt
mit 45 P., 3. Sportverein. Darmſtadt 1898 (Leichtathl.) mit
52 P., 4. Rot=Weiß, V.f.R. Darmſtadt mit 70 P., 5. Sportverein
Darmſtadt 1898 (Fußball) mit 87 P., 6. Polizeiſportverein
(2. Mannſchaft) mit 93 P., 7. Haſſia Dieburg mit 116 P.
8. Sportverein Darmſtadt 1898 (Handball) mit 132 P., 9. Sport=
Club Ober=Ramſtadt mit 143 P.
Klaſſe III, „Alte Heren”=Einzellauf (4,2 Km.): 1. Krichel,
2. Schröck, 3. Pfeil, alle Sp.V. 98, 18 Min., 43 Sek., damit
gleich=
zeitig Sieger am „Alte Herren”=Mannſchaftslauf.
Jugendklaſſe I, (1913/14), Einzellauf (2,6 Km.): 1. Treuſch
(04 Arheilgen) 10 Min. 05 Sek., 2. Gg. Kreter (Sp.V. 98),
3. Karl Kreter (Sp.V. 98), 4. Engel (Sp.V. 98), 5. Laumanm
(Weiterſtadt), 6. Hohenſtein (Groß=Gerau), 7. Scheidt (Pol.)
8. Anthes (Arheilgen). 9. Gaydeck (Eintracht D.), 10. Gorr
(Sp. V. 98). 11. Kern (04 Arheilgen), 12. Fillmann (Sp.V. 98)
Jugendklaſſe I, Vereinsmannſchaftslauf (
Zehnermannſchaf=
ten): 1. Sportverein Darmſtadt 98 mit 173 Punkten, 2. 04
Ar=
heilgen mit 305 P., 3. Haſſia Dieburg mit 543 P., 4. Pol. Sp. V.
mit 576 P., 5. Union Dſt. mit 639 P.
Dreiermannſchaften: 1. Sportverein Groß=Gerau mit 40
Punkten, 2. Sportverein Weiterſtadt mit 88 P., 3. Eintracht
Darmſtadt mit 101 P., 4. Sportverein Münſter mit 141 P.
5. Eſchollbrücken mit 190 P.
Jugendklaſſe IT (1915/16), Einzellauf (1,8 Km.): 1. Friedrick
(Sp. V. 98 D.) 8 Min. 37 Sek., 2. Schupp (Pol.), 3. Klöß (Sp.V
98), 4. Rüthlein (Sp.V. 98), 5. Reuter (Pol.), 6. Klar (Sp.V. 98)
7. Schneider (Eberſtadt), 8. Aßmann (Pol.), 9. Sommerkort
(Griesheim), 10. Boller (Sp.V. 98).
Mannſchaftslauf: 1. Sportverein 98 Darmſtadt 8 Punkte
2. Polizeiſportverein 15 P., 3. Viktoria Griesheim 42 P.
Jugendklaſſe III (1917 und jünger), Einzellauf (1,4 Km.)=
1. Ahl (Pol.) 5 Min. 28 Sek., 2. Merker (Griesheim), 3. Kolberg
(Sp.V. D. 98), 4. Sommerkorn (Griesheim), 5. Seib (Pol.)
6. Hanke (Groß=Gerau), 7. Lehr (Union Dſt.), 8. Schöll (Groß=
Gerau), 9. Bambach (Groß=Gerau), 10. Neumann (Grieshein)
Jugendklaſſe III, Vereinsmannſchaftslauf: 1. Viktoria
Gries=
heim 16 Punkte, 2. Polizeiſportverein 20 P.. 3. Sportvereinl
Groß=Gerau 23 P., 4. Union Darmſtadt 30 P., 5. Sportverein=
Darmſtadt 1898 46 P.
Meiſterſchaftsvorkämpfe der Kegler.
In Frankfurt a. M.=Riederwald begannen geſtern die
Bezirksmeiſterſchaftskämpfe des 3. Bezirks. Es traten dort die
Verbände Neu=Iſenburg, Bensheim, Offenbach und Hanau zun!
Start an. Neu=Iſenburg enttäuſchte nach der angenehmer
Seite. Es ſind in der Mannſchaft verſchiedene junge Kräfte,
die ſich gut bewährt haben; davon zeichnete ſich Knippel durch
ſein Reſultat von 560 beſonders aus. Bensheim ſtand unter
keinem guten Stern und war von reichlichem Pech verfolgt.
Eif=
riges Training dürfte die Form bis zum Rückkampf noch
ver=
beſſern, da gute Veranlagung dem größten Teil der Mannſchaf!
eigen iſt. Der beſte Mann war Gondolf Chriſt mit 545 Hols
Offenbach hat im Gegenſatz zum vorigen Jahre weſentlich beſſen
abgeſchnitten. Auch hier ſtehen verſchiedene neue Kräfte in der
Mannſchaft, darunter einige junge Leute, die ſich gut zurech
gefunden haben. Hier dominierte der diesjährige
Verbands=
meiſter, von ihnen Kegelbruder J. Möller mit 551 Holz. Als
letzte Mannſchaft trat Hanau an. Außer dreien beſtand die
Riege aus früheren Mitgliedern. Gegen das Vorjahr ſind die
Reſultate auch hier verbeſſert worden. Die vier neuen Kräfte
ſind mit einem Plus von der Bahn gegangen. Leider war eir!
Totalverſager zu verzeichnen, der mit minus 60 die Bahn
ver=
ließ, ſonſt hätte die Mannſchaft geſtern das beſte Reſultat
er=
reicht. Beſter Mann war Guebel mit 538 Holz. Es erreichteri
insgeſamt: 1. Neu=Iſenburg 5166, 2. Hanau 5140, 3. Offenback)
5123, 4. Bensheim 4930 Holz. Die Fortſetzung der Kämpfe
findet am 23. März ſtatt. Es ſtarten dann die Verbände
Darm=
ſtadt, Aſchaffenburg und Gelnhauſen.
Nummer 76
Montag, den 17. März 1930
Seite 7
Die Handballkämpfe des Sonntags.
Am Süddeutſchlands Handball=
Meiſterſchaft.
Sp.V. 98 Darmſtadt — V. f. R. Kaiſerslaukern
4:2 (3:2).
Wird Darmſtadt Meiſter der Weſtgruppe?
Im Kampf gegen den Rhein=Saar=Meiſter vermochten die
DDarmſtädter erſt nach hartnäckigem Ringen, ſich die Punkte zu
ſichern. Es war wirklich kein ſchönes Spiel, das auf dem völlig
werſandeten Platze des V. f. R. Kaiſerslautern vor einem
voll=
ſkommen einſeitig eingeſtellten Publikum zur Durchführung kam.
DDie Bodenverhältniſſe ließen einen techniſch einwandfreien
Spiel=
daufbau nicht zu. Statt einer flüſſigen Kombinationsarbeit bekam
rman ſo eine Unmenge erbitterter Einzelkämpfe um den Ball zu
fſehen. Dadurch kam es auch, daß die techniſche Ueberlegenheit
ider 98er nur in wenigen Spielphaſen zur Erſcheinung kam.
Der Rhein=Saar=Meiſter hat zweiſellos gegenüber den
Vor=
jahren ſeine Form verbeſſert. Ganz beſonders gefiel, daß jeder
Spieler der Elf das Spiel auf das beſte durchſtand, obwohl ſie
von Anbeginn mit großer Aufopferung ſpielten. Die Deckung
hat immer noch ihren beſten Mann in dem rechten Verteidiger
Jeſſulath, der eine große Anzahl beſter Torchancen des Gegners
im letzten Augenblick unterband. Der Sturm hat ſeine beſten
Stützen in den beiden Flügelſtirmern, die denn auch vorwiegend
bedient wurden. Es bedurfte der größten Anſtrengung des
Darmſtädter Torhüters, eine größere Torausbeute des Gegners
zu verhindern.
Die Darmſtädter, bei denen immer noch Fiedler und Werner
nicht ſpielfähig ſind, mußten nun auch noch Rothenburger
er=
ſetzen, für den Jäger in der Verteidigung ſpielte. Dafür waren
die Außenläuferpoſten mit Wehr und Pabſt beſetzt; Rechtaußen
ſpielte Wahl von der Erſatzmannſchaft. In der erſten Hälfte
ſpielten die 98er ihr gewohntes Spiel und kamen ſo auch zu einer
überlegenen Durchführung des Kampfes. Daß zu dieſer Zeit
nicht mehr Tore fielen, war in erſter Linie auf ein großes
Wurf=
pech — 5 Lattenſchüſſe — zurückzuführen. In der zweiten Hälfte
ließ die Leiſtung des Sturmes merklich nach; man empfand
offen=
ſichtlich von der harten Abwehrarbeit des Gegners allzu viel
Re=
ſpekt. Während der Drangperiode des Platzvereins in den letzten
zehn Minuten ſtond das Abwehrtrio der 98er — vorweg Henß —
wacker ſeinen Mann. Von den Läufern befriedigten Delp und
Wehr, während Pabſt mitunter recht ſchlecht abſpielte.
Der Spielverlauf ſah zuerſt die 98er in der Offenſive.
In der 8. Minute kämpft ſich Fuchs allein durch und wirft
un=
haltbar ein. Fünf Minuten ſpäter zieht Darmſtadts Erſatz
rechts=
außen mit einer weiten Vorlage gut durch und krönt ſeine
Lei=
ſtung durch glänzenden Flachwurf, der das Spiel auf 2:0 ſtellt.
Dann kommt Kaiſerslautern zu Wort: Der Saarmeiſter
verwan=
delt einen Strafwurf und kommt dann auch gleich durch einen
hohen Ball ſeines Rechtsaußen, den Henß ſcheinbar nicht richtig
berechnete, zum Ausgleich. Noch iſt der Jubel des Anhangs des
Platzvereins nicht verhallt, als Freund nach guter Kombination
den 3. Treffer für Darmſtadt erzielt, ohne daß der gegneriſche
Torwächter die geringſte. Chance zum Eingreifen hatte. In der
zweiten Hälfte nahm das Publikum erhöhten Anteil an den
Ge=
ſchehniſſen auf dem Spielfelde. Angefeuert durch das beſtändige
Rufen des Publikums ſpielt ſich der Platzverein in gute Form
hinein. Doch Henß läßt ſich nicht ſchlagen. Auch als Feick durch
glänzend placierten Fernwurf das Reſultat auf 4:2 für
Darm=
ſtadt verbeſſert hat, kämpft der Gegner wacker weiter. Die Deckung
der Darmſtädter ließ jedoch eine Veränderung des Spielſtandes
nicht zu, ſo daß die Darmſtädter als Sieger und damit wohl auch
als Teilnehmer des Süddeutſchen Endſpieles den Platz verließen.
Als Schiedsrichter fungierte Oberleutnant Herrmann=
Mün=
chen, dem ſein Amt durch das unvernäünftige Verhalten des
Pu=
blikums ungeheuer erſchwert wurde. Ihm gebührt das Verdienſt,
in dem Hexenkeſſel nie die Ruhe und Ueberſicht verloren zu haben,
ſo daß das Spiel einwandfrei verlief. Wohl wenige
Schieds=
richter hätten es vermocht, unter der Begleiterſcheinung des
geſt=
rigen Kampfes eine glatte Spielabwicklung zuſammenzubringen.
Bürkh Oftgruppenmeiſter.
Sp.Vg. Fürth—Kickers Stuttgart 9:4 (6:1).
Wie trotz des knappen Erfolges im Vorſpiel in Stuttgart
nicht anders zu erwarten war, ſicherte ſich die Sp.Vg. Fürth im
Rückſpiel gegen den Meiſter von Württemberg/Baden die
Meiſterſchaft der Gruppe Oſt durch einen klaren und
einwand=
freien Sieg. Da das Treffen vor dem Fußballſpiele Fürth—
Eintracht Frankfurt ſtattfand, war es von zahlreichen Zuſchauern
beſucht, die einen ſehr ſpannenden Kampf zu ſehen bekamen.
Fürth war allerdings klar die beſſere Mannſchaft. Stuttgart
berfügte über mehrere Einzelkönner, reichte aber in der
Geſamt=
heit nicht an die Form der Gaſtgeber heran.
Hakoah Wiesbaden - Polizei=Sporkverein Darmſtadt
1:13 11:2).
Wie aus dem Halbzeit=Ergebnis zu erſehen iſt, verſteht
Hakoah durchaus, Handball zu ſpielen. Bis zur Pauſe war das
Spiel trotz einer Ueberlegenheit der Polizei jederzeit offen. Sehr
ſchnelle und ſchöne Angriffe wurden auf dem ſchlechten Spielfeld
der Wiesbadener eingeleitet. Die Vorausbeute war aber vorerſt
nicht überzeugend. Erſt in der zweiten Hälfte kam die
Ueber=
legenheit des Polizei=Sportvereins zur Geltung. Wiesbaden
konnte das ſchnelle Tempo der erſten Halbzeit nicht mehr
durch=
halten und fiel mehr und mehr ab. Die Polizei lief immer mehr
zu ihrer alten Form auf und konnte bis zum Schluß noch 11
Tore aufholen, denn Wiesbaden nichts mehr endgegenſetzen
konnte. Der Polizei=Sportvereinsmannſchaft gebührt für ihr
ſchönes und produktives Spiel, hauptſächlich in der zweiten
Hälfte, ein ausgeſprochenes Lob. Mit dieſem Geiſt und vor allen
Dingen mit dieſem Eifer werden auch weitere Erfolge nicht
aus=
bleiben.
2. Mannſchaft Polizei Wiesbaden — 2. Mannſchaft Polizei
Darmſtadt 4:4.
Um die Handballmeiſterſchaft der D.S.B.
In den weiteren Spielen um die Handballmeiſterſchaft der
D. S.B. gab es faſt durchweg entſcheidende Spiele. In der
Vorrunde um die Norddeutſche Meiſterſchaft ſchlug
die Polizei Hannover in Bremen den Sportverein
Werder überlegen mit 6:1. In Weſtdeutſchland blieb
Alemannia Aachen über Tura Barmen mit 8:6
er=
folgreich. Dagegen mußte ſich Polizeiſportverein
Bielefeld eine derbe Abfuhr von den Sportfreunden
Siegen mit 1:8 gefallen laſſen. Die Meiſterelf von
Bo=
ruſſia Carlowitz konnte erneut den Titel eines
ſüdoſt=
deutſchen Meiſters an ſich bringen, indem ſie Schleſien
Oppeln ſicher mit 10:5 abfertigte.
Um die Kreis=Meiſterſchaft der 2.T.-
Handballer.
Polizei Frankfurk — Tv. Herrnsheim 3:0 (2:0).
Ein ſchnelles und ruhiges Spiel, das Polizei verdient gewinnt.
Vor zirka 1500 begeiſterten Zuſchauern gelangte geſtern auf
dem Polizeiſportplatz das Entſcheidungstreffen um die
Kreis=
meiſterſchaft im Rhein—Main=Gau zum Austrag. Zunächſt die
Feſtſtellung, daß die Frankfurter Polizei das Spiel zu Recht in
dieſer Höhe gewann. Ausſchlaggebend war die größere
Spiel=
erfahrung, Stellungsvermögen, Fangtechnik, variiertes Syſtem
und Schußvermögen überwogen bei weitem die der Rheinheſſen.
Herrnsheim, die „Wundermannſchaft” enttäuſchte ſtark. In
Be=
tracht zu ziehen iſt hierbei allerdings der plötzliche Ausfall des
Herrnsheimer Mittelſtürmers, des geiſtigen Führers der
Herrns=
heimer Elf, der ſich in letzter Minute noch einer Operation
un=
terziehen mußte. Trotzdem verblaßt das Geſamtbild der
Herrns=
heimer gegenüber dem der Polizei. Man konnte ſich
unwillkür=
lich nicht dem Eindruck verſchließen, daß man es hier mit einer
Mannſchaft zu tun hatte, die ungeheuer ſchnell ihren Aufſtieg
vollzogen hatte, ohne indeſſen die nötige Spielerfahrung und
Spieltechnik ſich anzueignen, und im Endkampf der phyſiſch
Un=
terlegene war. Sehr treffend konnte man bei dem Treffen den
Unterſchied zwiſchen dem zweckmäßigen Flügelſpiel und dem
Dreiinnenſpiel beobachten. Während das Flügelſpiel der Polizei
als viel geſchloſſener und zielbewußter ins Auge fiel, wirkte das
Dreiinnenſpiel der Herrnsheimer, wohl durch das Fehlen des
Mittelſtürmers behindert, unbeholfen und unzweckmäßig. Auch
der ſchußgewaltige Halblinke Embach ließ alle Wünſche offen. —
Schiedsrichter Heil=Keſſelſtadt pfiff ſehr viel, jedoch richtig.
Die 60 Spielminuten.
Herrnsheims Anwurf gelangt bis zum Polizeimittelläufer,
der den Angriff erwidert. Jedoch auch auf der Gegenſeite
aus=
ſichtslos. Beide Mannſchaften noch äußerſt nervös und fahrig.
Trotzdem fällt die zielbewußte Arbeit der Polizei auf. Knüttel,
der Frankfurter Halbrechte, läßt einen Bombenwurf los, der von
Herrnsheims Torhüter gehalten wird. Embach verſchießt auf der
Gegenſeite einen Strafſtoß. Auf und ab wogt der Kampf. In
dieſer Periode iſt das Spiel an Schnelligkeit kaum zu
über=
treffen. Der Frankfurter Halblinke erzielt aus Abſeitsſtellung ein
Tor. Jeder Polizeiangriff fällt durch größere Durchſchlagskraft
auf. Ein Rollball des Halbrechten der Polizei, ſowie ein
Straf=
ſtoß wird abgewehrt. Einen darauffolgenden Strafſtoß wegen
Foulſpiel wird von Fahrner, Polizei, durch brillanten Wurf in
die lange Ecke zum 1. Tor verwandelt. In der 15. Minute führt
Polizei 1:0. Alle Gegenangriffe der Herrnsheimer werden wegen
zu ſpäten Abſpielens des eigenwilligen Mittelläufers vermaſſelt.
Der Polizeiſturm läßt eine Unmenge ſcharfer Würfe auf das
gegneriſche Tor los, die jedoch in dem vorzüglichen Torhüter,
der vor allem durch ſein glänzendes Stellungsſpiel auffällt,
ihren Bezwinger finden. In der 26. Minute gibt der
Frankfur=
ter Linksaußen eine gute Flanke zu dem Halbrechten, deſſen
Roll=
ball an dem ſich werfenden Tormann in den Maſchen landet.
2:0. Nachdem ein Strafſtoß für Herrnsheim wegen der vielen
erhobenen Hände der Polizei verloren geht, pfeift der
Schieds=
richter zur Pauſe.
Nach Seitenwechſel fällt die Ueberlegenheit Frankfurts noch
mehr ins Auge. Herrnsheim hat zeitweiſe gänzlich den Kopf
ver=
loren und ſpielt obendrein völlig luſtlos. Gleichzeitig verſtärkt
ſich bei Herrnsheim eine völlig unangebrachte Härte. Zahlloſe
Freiwürfe und Strafſtöße für Polizei ſind die Ausbeute. Eine
große Chance der Herrnsheimer wird von dem Polizeihüter in
glänzender Parade verhindert. Angriff auf Angriff rollt auf das
Herrnsheimer Tor, während die Gegenangriffe meiſtens infolge
ihrer Unzweckmäßigkeit im Sande verlaufen. Kurz vor Abpfiff
gelingt der Frankfurter Polizei durch Weitſchuß des Halbrechten
ein drittes Tor. 3:0.
Sprendlingen 1. — Fr. Tgde. Darmſtadt 1. 3:6 (3:3).
Ein ausgeſprochenes Serienpunktſpiel, doch bewegte es ſich
im Rahmen des Erlaubten. Beide Mannſchaften zeigten großen
Eifer. Sprendlingen hatte Glück und konnte das erſte Tor buchen.
Doch Darmſtadt holte auf, und mit 3:3 ging es in die Pauſe.
Nach Wiederanpfiff hatte Darmſtadt mehr Ausdauer und Glück
und konnte noch dreimal einſenden.
Erzhauſen 2. — Darmſtadt 2. 0:1.
Darmſtadt Jgd. — Langen Jgd. 12:1.
Turnv. Pfungſtadt — Mörfelden 4:8.
Trotz der Niederlage muß man doch dem Platzverein
Ach=
tung zollen, ſtand doch ein Bezirksverein (Anfänger) dem
erfah=
renen Kreisklaſſenverein Mörfelden gegenüber.
Günterfürſt 1. — Gr.=Bieberau 1. 2:2 (2:0).
Bis Halbzeit war Günterfürſt dauernd im Angriff und hatte
auch mehr vom Spiel als der Gaſtgeber. Erſt nach der Halbzeit
fand ſich Groß=Bieberau beſſer zuſammen und konnte
gleich=
ziehen.
Polizei=Sporkverein Darmſtadt — Arheilgen (Damen)
nach Verlängerung 0:0.
Entſcheidungsſpiel um die Kreismeiſterſchaft.
Zum dritten Male ſtanden ſich geſtern die beiden Rivalen
gegenüber. Wieder konnte keine Partei einen klaren Sieg
her=
ausſpielen, und auch die Verlängerung der Spielzeit endete
tor=
los, ſo daß nunmehr wieder am „grünen Tiſch” eine
Entſchei=
dung fallen muß. Das techniſche Plus der Darmſtädter Damen
glich Arheilgen durch körperliche Ueberlegenheit aus. Im
Feld=
ſpiel war die Arheilger Elf ſogar etwas überlegen und drückte
auch, angefeuert durch die zahlreichen Zuſchauer, auf das Tempo;
die gute Darmſtädter Deckung und beſonders die Torhüterin,
die mehr Arbeit hatte als ihr Gegenüber, ließen Arheilgen zu
keinem zählbaren Erfolg kommen. Im Vergleich mit dem
Ar=
heilger Sturm ſchienen uns heute die Fünf der „Grünen”
merk=
lich ſchwächer; der Sturm ſpielte ſich nicht genügend frei und
war beim Kampf um den Ball zu zögernd und zaghaft.
Abwei=
chend von dem gewohnten Flügelſpiel der „herr”=lichen Kollegen,
verlegte man ſich trotz der gewichtigen Arheilger Deckung zu ſehr
auf das Innenſpiel. Trotz der ungünſtigen Witterung ſpielten
beide Parteien ſehr ſchnell, eifrig und aufopfernd. Wir hoffen,
daß dies auf die zuſchauendein Damen von ſo großem
Eindruck geweſen iſt, um nun ſelbſt unbedingt Handball
ſpie=
len zu wollen. An tüchtigen und geſunden Vorbildern fehlt es
—b—
ja keineswegs.
Handball=Damenmeiſterſchaft von Main=Heſſen.
Eintracht Frankfurt—Wormatia Worms 1:0.
In der Meiſterſchaftsrunde der Damen im Bezirk Main=
Heſſen ſtand nur ein Spiel auf dem Programm. Eintracht
Frankfurt ſiegte in Worms mit 1:0 über die dortige Wormatia
und bleibt damit weiterhin Tabellenführer,
Handball=Ergebniſſe.
Um die ſüddeutſche Meiſterſchaft.
V. f. R. Kaiſerslautern — Sp.V. Darmſtadt . . .
2:4
Sp.Vg. Fürth — Stuttgarter Kickers .. . . 9:4
Pokalſpiele.
Kichers Offenbach — Polizei Worms (nach Verl.) . 1:3
Rot=Weiß Frankfurt — Wormatia Worms
3:5
F. S. V. Frankfurt—Reichsbahn Wiesbaden (nach Verl.) 3:2
T. S. V. Langen — Polizei Wiesbaden (nach Verl.)
8:5
Hakoah Wiesbaden — Polizei Darmſtadt
1:13
Mainz 05 — V. f. R. Schwanheim
1:1
S. V. Wiesbaden — Sp.Vg. Arheilgen
5:1
Um die Damen=Meiſterſchaft.
Wormatia Worms — Eintracht Frankfurt . 0:1
Weſtdeutſchland.
Alemannia Aachen — Tura Barmen 8:6. P. S.V.
Biele=
feld — Sportfreunde Siegen 1:8.
Berlin.
Polizei S. V. — D.H.C. Berlin 7:4.
Mitteldeutſchland.
P. S.V. Erfurt — S.V. 98 Halle 2:7. Fortuna Leipzig —
P. S. V. Bernburg 7:6. V. f. C. Plauen — G.M. Dresden 2:7.
P. S. V. Halle — P. S. V. Zwickau 13:7. P. S. V. Deſſau — Richth.
Weimar 14:3. Union Zella — V. f. L. Neuſtadt 3:0.
Südoſtdeutſchland.
Boruſſia Carlowitz — Schleſ. Oppeln 10:5. Stab Wahlſtatt
— Amic. Forſt 3:2.
Wander=Ruderfahrt des 2. R. 5. 1930.
Wie in jedem Jahr, ſo hat auch für 1930 der Deutſche
Ruderver=
band ſeine Wanderfahrt ausgearbeitet. Diesmal iſt der deutſche Oſten,
und zwar die Oder als Wanderfahrtgebiet auserſehen. Als Beginn
wurde der auf die Kampfſpieltage in Breslau folgende Montag, alſo
der 30. Juni beſtimmt, wo die Fahrt in Ranſern mit einer
Tages=
tour bis Maltſch beginnt. Die eigentliche Ruderfahrt ſchließt mit der
Etappe Schwedt—Stettin und erreicht damit eine Geſamtlänge von 490
Kilometern.
Hockey.
Süddeutſchland—Mannheim=Heidelberg (komb.) 1:1. S. C. 80
Frankfurt — H.C. Harveſtehude 2:1. S.V. Griesheim 2. Herren
— H.C. Kreuznach 6:0. Stadt S. V. Frankfurt — Tu. F. C. Hanau
4: 1. Stadt S. V. Frankfurt (Damen) — Tu. F.C. Hanau (
Da=
men) 0:0. Offenbacher H.C. — Höchſter H.C. 7:0. T.V. 46
Hei=
delberg — F. S. V. Frankfurt 3:0. T. V. 46 Heidelberg 2.—F. S.V.
Frankfurt 2. 6:0. T. V. 46 Heidelberg (Damen) — F. S.V.
Frank=
furt (Damen) 1:2. Berlin: Siemens — Güſtrow 06 9:1.
Damen=Städteſpiel Hamburg — Berlin 1:1. Club zur
Vahr Bremen — Berliner H.C. 1:2. A. S.V. Dresden — A. S.V.
Leipzig 5:2.
Süddeutſcher Rugbymeiſter wurde die Rudergeſellſchaft Heidelberg
durch einen 8:3 (3:3) Sieg im Entſcheidungsſpiel gegen den SC. 80
Frankfurt.
Der Deutſche Fliegermeiſter Mathias Engel kam in Auſtralien zu
einem neuen Sieg. Er ſchlug in Brisbune den Dänen Falck=Hanſen,
ſowie die Auſtralier Jimmy Beer und Jack Fitzgerald.
Die Deutſche Tennismeiſterin Frau von Reznicek wurde in der
Vorſchlußrunde des Tennisturniers in Nizza von der Kalifornierin
Miß Ryan überraſchend glatt 6:3, 6:1 geſchlagen.
Im Leichtathletikkampf Cambridge—Oxford ſiegten die Studenten
von Cambridge mit 8:3 Punkten.
Ludwig Haymann, der Deutſche Schwergewichtsmeiſter, wurde in
New York erneut geſchlagen, er unterlag gegen Jack Edwards nach
Punkten.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag. 17. März. 12.30: Schallplatten. 15.15:
Jugend=
ſtunde. o 16: Kurhaus Bad Homburg: Konzert. Urbach: Per
aſpera ad aſtra! — Auber: Ouv. zu „Die Stumme von Portici”.
— Verdi: Fantaſie aus „Aida‟. — Hall: Die Hochzeit der Winde.
— Suppé: Präludium, Chor und Tanz aus „Das Penſionat”. —
Neue Tanzmuſik. o 17.30: H. Ritter: Führung und Führer aut
Wanderfahrt. 18.05: Dr. Gravenkamp: Kunſthandwerk in unſerer
Zeit. O 18.35: A. Lütke: Das Wirtſchaftsleben des Saargebietes.
O 19.05: Engliſch. O 19.30: Klavierkonzert. Werke von Rameau,
Couperin, Debuſſy. o 20.15: Konzert. Boieldieu: Ouv. „Die
weiße Dame‟ — Delibes: Suite aus Coppelia”. — Bizet:
Farandole aus der „Arléſienne‟=Suite. — Flotow: Ouv. „Martha‟,
—Schubert: Andante aus der 6. Sinfonie in C=Dur. — Strauß:
Ballettmuſik aus. Ritter Pasman. 21.45: Ernſt Glaeſer lieſt aus
ſeiner Novelle „Marynka im Ried”.
Deutſche Welle. Montag, 17. März. 10: Schulfunk:
Spiel=
ſtunde. O 12: Engliſch für Schüler. O 12.30: Schallplatten. O 14.30:
Kinderſtunde. o 15: Direktorin Paula Rengier: Hausfrauenaufgaben
in der Gegenwart und hauswirtſchaftliche Berufsbildunng. O 15.45:
Dr. Stern: Schmuck und Mode. O 16: Engliſch. O 16.30: Berlin:
Konzert. O 17.30: Das Klaviertrio der Wiener Klaſſiker. o 17.55:
Dr. Mayer: Die Chemie der Haus= und Küchengeräte. o 18.20:
Dr. Gudenrath: Das Theater der Japaner. O 18.40: Engliſch für
Anfänger. 19.05: Eduard Stucken lieſt aus eigenen Werken.
19.30: Dr. Ebert: Obſtbaumpflege im Frühjahr. O 20: Prof.
Dr. Bonn: Maſſenarbeitsloſigkeit und Wirtſchaft. O 20.30:
Marſch=
muſik. Schallplatten. O 21: Kammermuſik. Telemann: Trio G=moll.
— Stamitz: Sonate D=dur. — Bach: Präludium und Fuge A=moll.
— Krebs: Burlesca für Cembalo ſolo. — Loeillet: Largo ed
Allegro. — Abel: Sonate für Viola da Gamba und Cembalo. —
Burtehude: Trio=Sonate A=dur. O Anſchl.: Zeit, Wetter. O Danach:
Tanzmuſik.
Wetkerbericht.
Der heute morgen über dem Kanal liegende Wirbel bewegt ſich
bſtwärts und beſtimmt unſer Wetter. Warmluftmaſſen an ſeiner
Vor=
derſeite haben bereits unſer Gebiet erreicht und rege
Niederſchlagstätig=
keit verurſacht. An ſeiner Rückſeite dringen nun bald kältere
Luft=
maſſen vor, die die Temperaturen wieder ſinken laſſen. Das
unbeſtän=
dige Wetter bleibt dabei fortbeſtehen und einzelne Regenſchauer treten
noch auf.
Ausſichten für Montag, den 17. März: Wechſelnd bewölkt,
vorüber=
gehend auch aufheiternd, kühler, vereinzelte Schauer.
Ausſichten für Dienstag, den 18. März: Immer noch unbeſtändiges
Wetter.
Hauptſchriftlettung. Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleion, Reich un
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Karl Böhmann
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwari”,„ Tagesſplegel in Bild und Wort: Dr. Herbert Nette:
für den Inſeratenteil und geſchäftliche Mittellungen: Wiliy Kuhle:
Druck und Verlag. L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſiadt
Für unverlangte Manuſkrſpte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten,
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Seite 8
Montag, den 17. März 1930
Für nur 15 Mark
monatliche Raten
er=
halten Sie die
ſchönſten und beſten
Nummer 76
Wilhelm Dieterle
ist heute Montag D letztmalig —
zur Erst-Aufführung seines neuen großen
Filmwerkes in allen Vorstellungen
persönlich anwesend
und erteilt von 11—12 Uhr im Foyer des Union-Theaters
Autogramm-Stunde!
Der Film scbildert den König als einen Menschen, der für das Schöne
schwärmt und das Häßliche haßt, der mehr für das Volk als für
seines-
gleichen ist, dem aber eine tragische Veranlagung und eine unglückliche
Vererbung die Kraft nehmen, sich durchzusetzen.
In weiteren Rollen:
Theodor Loos, Eugen Burg, Ferdinand v. Alten, Hubert v. Meyringk,
Hedwig Pauly-Winterstein, Trude v. Molo, Rina Marsa u. a.
Ehrenkarten, sowie sämtliche Vergünstigungen sind aufgehoben.
Musikalische Leitung: Georg Selbert
Beginn der Vorstellungen: 2, 4, 6, 8.10 Uhr.
(.4412.
Heute letzter Tag!
nach dem gleichnamigen Schweizer
Roman von J. C. Heer. — Ein Film
vom Freiheitskampf eines Volkes und
dessen Führer.
Regie: Ernst Lubitsch, Deutschlands
Meisterregisseur.
In den Hauptrollen: John Barrymore,
Amerikas größter Schauspieler.
Camllla Horn, der deutsche
Filmstar.
Dazu:
Am großen Strom
Tierwelt am Amazonas
Der neueste Terra-Expeditions-Film.
Heute letzter Tag
Der König der Berning
Ein Mensch der Masse
Beginn: 3½ Uhr
Der große soziale Film.
Das wahre Antlitz New Torks wird
darin enthällt, das Schicksal eines
kleinen Massenmenschen in der
Siebenmillionenstadt veranschaulicht.
Regie: King Vidor
In den Hauptrollen:
Eleanor Boardman,
James Murray
Dazu:
Sonny als Detektiv
Lustspiel in 2 Akten
und die aktuelle Wochenschau.
Beginn: 3½ Uhr
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Hessisches
Landestheater
Montag
17. März 1930
Kleines Haus
Keine Vorstellung.
Keine Vorstellung.
Unsern Kindern
ein rechtes
Vaterhaus!
Vortrag
am Dienstag, den 18. März 1930
abends 8 Uhr im
Fürstensaal in Darmstadt
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Frau Regierungsrat
Amalie Keller
ſpricht über
Bedeutung und Ziele der
internationalen Zuſammenarbeit
auf dem Gebiete der Sozialpolitik
am Mittwoch, den 19. März, abends 8 Uhr
im Muſikvereinsſaal, Wilh. Gläſſingſtr. 24
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