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Franffurt a. M. 1304
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit verſebenen Original-Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
192. Jahrgang
Nummer 355
Montag, den 23. Dezember 1929.
27 mm breite Zeile im Kreie Darmſiad: 25 Reichspfg.
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Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bani und
Darm=
ſtädter und Nationalbant.
Hugenbergs Niederlage.
Stimmkreis Zahl derStimmberech=
tigten
zur Reichstags=
wahl
am 20. Mai 1928 Zahl der Eintragungen
zum Volksbegehren
„Freiheitsgeſetz”
(endgültiges Ergebnis) Volksentſch
Zahl der von
den hinter dem
Volksentſcheid
ſtehenden Par=
teien abgegebe=
nen Stimmen
bei der letzten
Reichstagswahl
im Mai 1928 eid am 22. D
für den
Geſetzentwurf
(Ja=Stimmen) ezember 1929
gegen den
Geſetzentwurf
(Nein=Stimmen) Name ſtpreußen .... .. . . . . . .. . ..... 1341 042 320 898 23,93 352 228 359 495 27 528 Ferlin .. . . . . . . . . . . . . . . . . . ... . ..
otsdam II ............. ......" 1 540 882
1 286 099 95 646
130 649 6,21
10,16 186 470
212 142 132 205
188 015 6 235
8 330 otsdam l .. . . . ." 1270 449 190 583 15,00 294 135 241 727 13 710 Zankfurt an der Oder ........." 1056 202 201 232 19,05 280 290 260 833 16 275 vmmern
.. 1 172 255 385 757 32,91 387 040 391 406 25 888 zeslau
...." 1 233 250 164 201 13,31 238 865 220 140 18 496 regnitz". 789 850 109 943 13,92 159 228 152 150 12 038 ppeln. 822 711 61 989 7,53 103 917 100 052 1140 Eagdeburg ...."
............ 1095 723 181 437 16,56 184 716 233 166 13 477 Zerſeburg ..
... 937 693 174 341 18,59 187 570 230 083 14 227 Süringen .. . . . . . . . . . . . . . . . ...." 1473 488 241 378 16,38 265 172 356 757 14 781 chleswig=Holſtein ....... 1041 380 140 844 13,52 213 241 190 318 10 607 Seſer=Ems 956 939 112044 11,71 119 281 162 623 6 429 .
Ithannover ..." 679 485 134 532 19,80 196 591 179 795 10 201 Iidhannover=Braunſchweig. . . . . . . 1 302 321 143 739 1104 200 787 215 194 15 164 eſtfalen Nord.. 1554 601 59 881 3,85 169 228 104 597 5 838 eſtfalen Süd .. 1601 821 51 159 3,19 143 153 90 820 4 434 —ſſen=Naſſau ..
. 1644 365 89 670 5,45 251 009 171 389 7130 Sln=Aachen.
.. 1436 372 18 881 1,31 95 392 34 161 2 658 Sblenz=Trier. 776 332 9916 1,28 61 559 39 715 2 584 Eiſſeldorſ Oſt.. . . 1462. 113 29 370 2,01 146 254 46 272 2.868 Eiſſeldorſ Weſt...." 1 121 280 35 412 3,16 100 550 65 716 3 905 Serbahern=Schwaben . 1610 676 69 101 4,29 144 849 129 562 7898 Eederbayern. 794 509 19 522 2,/46 177 106 35 126 2 580 Sanken 1620 203 215 052 13,27 312 668 311 343 10 127 Falz 590 188 16 691 2,83 37 206 32 184 1884 Eesden=Bautzen 1 299 108 122 704 9,45 140 728 202 585 12 058 Tipzig .. 917 989 82 397 8,98 93 918 122 924 7411 emnitz=Zwickau. 1247 715 198 449 15,90 129 645 264 206 12 885 ürttemberg 1717 104 110 546 6/44 282 906 202 504 5 333 aden 1495 624 33 098 2,21 103 841 85 238 3 830 ſſen=Darmſtadt. 913 361 27 700 3,03 112400 78 308 4127 887 319 35 650 4,02 109 488 46 792 2 262 amburg 588 448 122 752 20,86 128 049 147 375 13 064 ecklenburg Zuſammen ....... 41278 897 4137 164 10,02 6321 622 Miſce Miftt Zahl der Stimmberechtigten zur Reichstagswahl 1928 (Sp. 3.).
Dasd rlägfige amkliche Geſamkergebnis
Nal gem vorläufigen amtlichen Endergebnis haben von
42 111-1 Stimmberechtigten bei dem Volksentſcheid 5825 082
mit Jol Ftimmt. Das ſind etwa 13,83 Prozent der
Wahl=
berechtin —
Würfel ſind gefallen. Das deutſche Volk in ſeiner
überwig den Mehrheit hat ſich gegen die Politik des Herrn
Hugenky entſchieden. Ein Urteil, wie es nicht anders zu
er=
warteml z. 5 822820 Ja=Stimmen wurden abgegeben. Damit
iſt nich! rmal die Stimmenzahl erreicht worden, die die
Par=
teien, / Hinter dem Volksentſcheid ſtanden, bei den letzten
Reichs9 =wahlen erreichten, trotzdem die Zahl der
Stimm=
berecht, ſich ſeitdem vermehrt hat. Eine Lehre für die Väter
des „7 eitsgefetzes”. Herr Hugenberg wird die Tatſache
nicht aol ver Welt ſchaffen können, daß ihm das deutſche Volk
in ſeinn =berwiegenden Mehrheit die Gefolgſchaft verweigert,
entſchie) verweigert und auch in alle Zukunft verweigern
wird. hat ihm die Gefolgſchaft verweigert, ebenſo wie ein
Leil ſell eigenen Parteifreunde, die ſich nicht zum Werkzeug
einer ſ=flen Oppoſition um jeden Preis machen laſſen wollten.
Die La9 um Lambach und Treviranus unterſcheiden von
Derrn —nberg nicht Meinungsverſchiedenheiten im einzelnen,
londerr! 2 grundſätzliche Auffaſſung vom Staat, von den
Pfliolai dem Staat gegenüber. Nicht um den
Adung g! handelte es ſich bei dem geſtrigen Volksentſcheid,
ſonderr! ce einſt Streſemann feſtſtellte, um die Macht im
Staauräicht nur Herr Hugenberg und ſeine Gefolgſchaft
er=
kennen N. gewaltige Belaſtung, die der Youngplan für unſere
Wirtſch Bedeuten wird. Auch der Reichsverband der
Deut=
ſchen T' ſtrie hat ſeine Bedenken ſchon mehrfach offen aus=
Veſbroo) uind hat trotzdem erſt kürzlich wieder jede
Kata=
rophe 9 Etik auf das ſchärfſte verurteilt. Es iſt eine ſchwere
ieder:A, die Herr Hugenberg geſtern erlitten. Es ware im
ntereis 2s deutſchen Volkes zu wünſchen, daß nunmehr ſeine
ren) ausgeſpielt und daß damit der Weg frei wird zu
Eiher 4 Ich ſtarken nationalen Bewegung. Es iſt ein trau=
Tel, das geſtern ſeinen Abſchluß fand. Wir glauben
riges
er, E’per nationale Gedanke ſtark genug iſt, um ſich auch
Dn des Hweren Schlage alsbald wieder zu erholen, den ihm
Lugenky5 Politik zugefügt.
Das Ergebnis in Heſſen.
Vo) —n 929 308 Wahlberechtigten wurden 83 159 Stimmen
Davon 78308 Ja= und 4127 Nein=Stimmen, der
ngültig. Insgeſamt haben 8,4 Prozent der Wähler=
Teiheitsgeſetz” geſtimmt.
Das Ergebnis in Darmſtadt.
Von den 67 272 Wahlberechtigten haben abgeſtimmt 4659,
davon mit Ja 4343 (1551 Eintragungen beim Volksbegehren),
mit Nein 255, ungültig waren 61 Zettel. Es haben alſo 6,45
Prozent der Wähler für den Volksentſcheid ſich ausgeſprochen.
Eine Sonnkagsfihung des Reichsrals.
Der Reichsrat hielt am Sonntag nachmittag eine Sitzung
ab, um zu den in den letzten Tagen vom Reichstag
verabſchie=
deten Geſetzentwürfen abſchließend Stellung zu nehmen. Zu
Be=
ginn der Sitzung gedachte Reichsjuſtizminiſter v. Guérard des
Ausſcheidens des bayeriſchen Staatsrats v. Nüßlein aus dem
Reichsrat nach 12jähriger Tätigkeit im Bundesrat, im
Staaten=
ausſchuß und im Reichsrat. Der Miniſter wies auf die hohen
Verdienſte hin, die ſich Staatsrat v. Nüßlein um die
Geſetz=
gebung erworben habe, das Wirken dieſes verehrten Mannes
habe allzeit dem Wohle ſeines engeren Vaterlandes wie dem des
Reiches gegolten. (Beifall.)
Der Reichsrat nahm auf Grund eines bayeriſchen Antrages
eine Entſchließung an, in der betont wird, daß die vom
Reichs=
tag beſchloſſene Beitragserhöhung zur Arbeitsloſenverſicherung
nicht zur Deckung des Defizits der Reichsanſtalt ausreiche; er
ſpricht die Erwartung aus, daß die Regierung mit möglichſter
Beſchleunigung Maßnahmen zur endgültigen Sanierung der
Reichsanſtalt unternimmt, daß bis zur Durchführung dieſer
Maßnahmen die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit der
Reichsanſtalt ſichergeſtellt wird und die Reichsratsausſchüſſe über
die Beratung der dazu erforderlichen Maßnahmen gemäß Art. 67
der Reichsverfaſſung dauernd auf dem laufenden gehalten
werden.
Einverſtanden erklärte ſich der Reichsrat mit den
Reichs=
tagsbeſchlüſſen, betreffend die bis zum 30. Juni 1930 befriſtete
Beitvagserhöhung zur Arbeitsloſenverſicherung um ½ Prozent,
ferner auch mit der vom Reichstag beſchloſſenen Faſſung des
Geſetzes über Ausfuhr von Kunſtwerken. Hierzu gab der
Vertre=
ter von Lübeck die Erklärung ab, daß nach dem Lübecker
Denk=
malſchutzgeſetz der Senat keine Genehmigung zum Verkauf des
Memmlinger Altars an das Ausland erteilen würde.
Der Reichsrat beſchloß, Einſpruch zu erheben gegen das
vom Reichstag beſchloſſene Geſetz, wonach Rückflüſſe aus
Haus=
zinsſteuermitteln nur wiederum zu Zwecken des Wohnungsbaues
verwendet werden dürfen.
Einverſtanden erklärte ſich dagegen der Reichsrat mit den
Reichstagsbeſchlüſſen, betreffend Aenderung des
Tabalſteuer=
geſetzes, betreffend die Zollnovelle und betreffend das Geſetz zur
außerordentlichen Tilgung der ſchwebenden Reichsſchuld.
Die Erbſchaft Dr. Hilferdings.
Dr. Herz, der neue Reichsfinanzminiſter?
* Berlin, 22. Dez. (Priv.=Tel.)
Im Laufe des Montags wird wahrſcheinlich ſchon über die
Nachfolgeſchaft Hilferdings die Entſcheidung fallen. Die
Sozial=
demokraten hatten noch in der Samstagnacht nach der
Plenar=
ſitzung des Reichstags eine Sitzung abgehalten und haben den
Beſchluß gefaßt, das Finanzminiſterium nicht aufzugeben. Sie
haben dadurch zunächſt die ganze Situation weſentlich
erleich=
tert, weil, wenn wieder ein Sozialdemokrat in das
Finanzmini=
ſterium einzieht, eine Umgruppierung innerhalb des
Reichs=
kabinetts wit allen möglichem Verwirrungen nicht nötig iſt. In
der Kabinettsſitzung vom Samstag nachmittag, in der die
Ent=
ſcheidung über den Rücktritt Dr. Hilferdings fiel, haben
anſchei=
nend die ſozialdemokratiſchen Miniſter einſchließlich des
Kanz=
lers nicht mit der Möglichkeit gerechnet, daß ihre Partei ſich noch
einmal mit der Verantwortung für das Reichsfinanzminiſterium
belaſten wollte. So kam man darauf, den
Reichswirtſchafts=
miniſter Dr. Moldenhauer proviſoriſch auf den Platz von Dr.
Hilferding zu ſtellen, um ihn dort zu laſſen, ſobald die innere
Umgruppierung vollzogen wäre. So war die Situation um
5 Uhr nachmittags, als der Kanzler dem Reichspräſidenten
Be=
richt erſtattete.
Acht Stunden ſpäter ſind die ganzen Dispoſitionen wieder
über den Haufen geworfen worden, weil die Sozialdemokraten
einen Verzicht auf das Finanzminiſterium in dieſem Augenblick
vor ihren Wählern glauben, nicht vertreten zu können. Sie
ſchlugen auch gleich den Abg. Dr. Herz als Nachfolger Dr.
Hil=
ferdings vor. Infolgedeſſen mußte der Hanzler auch noch in der
Nacht die mit Dr. Moldenhauer getroffenen Vereinbarungen
rüchgängig machen. Im Laufe des Montag wird es zu einer
Ausſprache zwiſchen Hermann Müller und Dr. Herz kommen,
die von entſcheidender Bedeutung ſein wird. Soweit wir wiſſen,
hat Dr. Herz keine allzu große Neigung, die Erbſchaft Dr.
Hil=
ferdings anzutreten. Neben ſachlichen Bedenken ſind es auch
perſönliche, die ihn veranlaßten, in der Fraktionsſitzung noch nicht
zuzuſagen. Auch im Laufe des Sonntags hatte er ſich noch nicht
zu einem Entſchluß durchgerungen. Es wird nun von der
Ge=
ſchicklichkeit des Kanzlers abhängen, ob er die Bedenken ſeines
Parteifreundes zerſtreuen und ihn für die Mitarbeit in der
Re=
gierung gewinnen kann. Vermutlich wird die Ausſprache ſchon
am Montag vormittag ſtattfinden, ſo daß der Kanzler dem
Reichs=
präſidenten ſchon am Nachmittag wird berichten können. Wie ſich
der Abg. Herz die Leitung des Finanzminiſteriums vorſtellt,
im Falle er zuſagt, darüber hat er ſich bisher noch nicht geäußert.
Es iſt aber ganz ſelbſtverſtändlich, daß auch der neue
Reichs=
finanzminiſter ſich an die im Kabinett getroffenen
Vereinbarun=
gen über die Finanzreform wird halten müſſen, die aber nach
den jüngſten Ereigniſſen kaum mehr in dem urſprünglich
beab=
ſichtigten Tempo durchzuführen iſt. Sollte Herr Herz abſagen,
dann wird, der Kanzler kein ruhiges Jahresende haben. Da
Tardieu und Macdonald zu der Haager Konferenz fahren, wird
auch er ſelbſt an die Spitze der deutſchen Delegation treten
müſſen. Vor dem 3. Januar aber muß er das verwaiſte
Finanz=
miniſterium neu beſetzen.
Inzwiſchen ſuchen die Sozialdemokraten zur eigenen
Ent=
laſtung nach einem Schuldigen, und es iſt wieder
ſelbſtverſtänd=
lich, daß die Deutſche Volkspartei für den Sturz Hilferdings
her=
halten muß. Der „Vorwärts” zieht es aber doch vor, ſich in
der Hauptſache auf den Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht und
den ausgeſchiedenen Staatsſekretär Dr. Popitz zu ſtürzen. Von
Popitz behauptet er, daß er es unterlaſſen habe, ſeinen Chef,
alſo Dr. Hilferding, auf die drohende Gefahr rechtzeitig
auf=
merkſam gemacht zu haben, ſo daß die Reichsregierung dann
wehrlos der Ueberrumpelung Dr. Schachts unterlegen ſei. Wenn
dem ſo wäre, dann träfe Dr. Hilferding mit doppelter Wucht
die Schuld, denn dann hätte er ſich einfach nicht um die
Kaſſen=
lage gekümmert, die jedermann als kritiſch bekannt war. Da
müſſen wir aber Dr. Hilferding gegen ſeine eigenen
Partei=
freunde in Schutz nehmen. Er hat, wie ſchon aus ſeiner
Soli=
daritätserklärung ſeinem Staatsſekretär gegenüber hervorgeht,
mit Dr. Popitz ſtets Hand=in=Hand gehandelt und ſich von
die=
ſem fortlaufend und reſtlos über die Kaſſenverhältniſſe
unter=
richten laſſen.
Die franzöſiche Preſſe zum Rückrikk Hilferdings.
EP. Paris, 22. Dezember.
Der Rücktritt des Reichsfinanzminiſters Dr. Hilferding hat in der
higſigen Preſſe nur eim ſchwaches Echo gefunden. Faſt ſämtliche Blätter
begnügen ſich damit, die kurzen Berichte ihrer Berliner
Korreſponden=
ten zu geben und höchſtens in der Ueberſchrift die Bedeutung dieſes
Wechſels in der Finanzleitung des Reiches anzudeuten. Die zwei
Blät=
ter, die ausführlich und redaktionell auf den Rücktritt des
Finanzmini=
ſters eingehen, ſprechen bezeichnenderweiſe nur ſehr wenig von
Hilfer=
ding, dafür aber um ſo mehr von Reichsbankpräſident Dr. Schacht:
„Er iſt der Sieger” ſchreibt der „Figaro”, „und ſein Sieg iſt ein
vollſtändiger. Was die Gründe, die Dr. Schacht bei ſeiner Haltung
haben könnte, anlangt, ſo laſſen ſie ſich mehr erraten, als daß ſie klar
in Erſcheinung treten. Heute iſt Dr. Schacht der Finanzdiktator
Deutſchlands; hat er auch die Abſicht, die pollitiſche Diktatur an ſich zu
reißen?” fragt das nationaliſtiſche Blatt weiter. Jedenfalls habe er
nicht erſt ſeit heute die Hoffnung, eines Tages Reichspräſident zu
wer=
den. Bis dieſer Fall eintrete, habe er dem Reichskanzler Müller einen
Stoß verſetzt, von dem ſich das Kabinett nicht mehr erholen werde. Das
Kabinett liege im Sterben und werde nur noch von der Notwendigk it,
die Haager Konferenz zu überdauern, am Leben gehalten. Aber dann
werde es ſeine letzten Züge tun. Dann werde man ſehen, ob Schacht
für die Nechtskreiſe oder für ſich ſelbſt gearbeitet habe.
Das „Petit Journal” ſtellt die Frage, ob Schacht nicht ein wenig zu
weit gehe, als es ſelbſt ſeine eigenen Freunde von der Rechten
wünſch=
ten. Der Reichsbankpräſident ſcheine die Großinduſtrie beherrſchen und
nicht allein ihr dienen zu wollen. Er ſetze viel auf eine Karte, imn der
Goffnug, der Retter und Hersſcher Deutſchlands eu werden.
Geite 2
Montag, den 23. Dezember 1929
ig einer Berfcrsurang
M Aurnm.
Dr. Macek verhaftek.
EP. Agram, 22. Dezember.
Heute früh wurde Dr. Macek, der frühere Führer der
Ra=
ditſch=Partei, nach 24ſtündigem polizeilichem Verhör in Haft
ge=
nommen. Es verlautet, daß die Agramer Polizei umfangreichen
Vorbereitungen zu Terroriſtenakten auf die Spur gekommen ſei.
Die Polizei hat eine große Anzahl von Perſonen verhaftet, die
einen Anſchlag auf den Zug beabſichtigten, mit welchem die
Ver=
treter der kroatiſchen Städte und Kulturinſtitutionen nach
Bel=
grad reiſten, um dem König anläßlich ſeines Geburtstages am
17. Dezember zu huldigen. An demſelben Tage hätten auch in
der Kathedrale in Agram während des Feſtgottesdienſtes
ſowie am Abend während des Feſtbauketts der Stadt
im Hotel Eſplanade Anſchläge verübt werden ſollen. Es
wurden zehn Perſönlichkeiten feſtgenommen, darunter mehrere
Rechtsanwälte, Univerſitätsprofeſſoren und Studenten. Unter
den Verhaufteten befinden ſich u. a. auch der frühere öſterreichiſche
Oberſt Mirko Begic und der geweſene Abgeordnete der Raditſch=
Partei, Profeſſor Jacob Jellacic. Die beiden letzteren geſtanden
Mas der Sandeshänpiſinet.
Darmſtadt, 23. Dezember.
Landesbibliothek.
Neue Erwerbungen
(Auswahl) vom 23. Dezember auf 14 Tage zur Anſicht im Leſeſaale
aufgeſtellt:
vor dem Unterſuchungsrichter, daß ſie für die Bezahlung der
Attentäter von Macek Geld erhalten hätten, und daß Macek die
Leitung der Organiſation inne gehabt habe. Hierauf wurde Dr.
Macek auf die Polizei beordert und, nachdem er alles geſtanden
hatte, verhaftet. Oberſt Begic prſuchte heute in der
Unter=
ſuchungshaft Selbſtmord zu begehen, konnte aber daran
gehin=
dert werden.
Der ikalieniſch=franzöſiſche Rokenwechſel
EP. Paris, 22. Dezember.
Der hieſige italieniſche Botſchafter, Graf Manzoni, hat
ge=
ſtern abend dem Außenminiſter Briand die italieniſche
Antwort=
note auf die franzöſiſche Note über die Londoner
Seeabrüſtungs=
konferenz überreicht. Auf dem Quai d’Orſay zeigt man ſich über
den Inhalt der Note ſehr zurückhaltend. Immerhin iſt ſo viel
in die Preſſe gedrungen, daß die italieniſche Note die Löſung
des Problems vollſtändig offen laſſe. Die Standpunkte der
bei=
den Staaten ſtehen ſich ebenſo ſchroff gegenüber wie am Anfang,
und die Kombinationen, die jetzt in den franzöſiſchen Blättern
auftauchen, gehen offenſichtlich von dem Wunſche aus, die
Schwie=
rigkeiten vor der Londoner Konferenz auf ein Minimum zu
be=
ſchränken, da man hier genau weiß, daß Frankreich bei den
kom=
menden Verhandlungen leicht Gefahr läuft, iſoliert dazuſtehen.
— Aus der italieniſchen Note geht nach den Verlautbarungen
der hieſigen Preſſe hervor, daß Italien auf der Parität für die
Kreuzer bis zu 10000 Tonnen beſtehe und daß es Frankreich
in der Höhe ſeiner übrigen Forderungen vollkommen freie Hand
laſſe. Um keinen zu großen Abſtand zwiſchen der gegenwärtigen
Höhe der Tonnage der beiden Staaten zu erreichen, ſchlage die
italieniſche Note vor, Frankreich möge ſeine Forderungen auf
das Allernotwendigſte beſchränken, da ein Schiedsgerichts= und
Freundſchaftsvertrag zwiſchen den beiden Staaten eine genügende
Garantie für ihre Sicherheit bieten würde.
Bom Tage.
Adickes, Franz: Sein Leben und ſein Werk. Frankfurt a. M.
1929; Burckhardt, Rud: Zum Schauen beſtellt. Eduard v.
Geb=
hardt, der Düſſeldorfer Meiſter der bibliſchen Hiſtorie. Stuttgart 1929;
Chriſtentum und Sozialismus, Quellen und Darſtellnngen. Bd. 2:
Weitling, Wilhelm: Gerechtigkeit. Ein Studium in 500 Tagen.
Erſt=
ausgabe von Ernſt Barnikol. Kiel 1929: Das Erbe der Alten.
Schriften über Weſen und Wirken der Antike. 2. Reihe. Heft 17:
Brecht, H. J.: Platon und der George=Kreis. Leipzig 1929;
Fei=
ler Arthur: Das Experiment des Bolſchewismus. Frankfurt a. M.
1929; Forſchung, neue. Arbeiten zur Geiſtesgeſchichte der
ger=
maniſchen und romaniſchen Völker. Bd. 3: Fricke, Gerh.: Gefühl und
Schickſal bei Heinrich von Kleiſt. Berlin 1929;
Forſchungsbe=
richte, wiſſenſchaftliche. Naturwiſſenſchaftliche Reihe Band 21:
Pfeiffer, Hans: Elektrizität und Eiweiße, insbeſond. d. Zellplasmas.
Dresden 1929; Zur Frage einer deutſch=proteſtaniſchen Politik. Von
einem rheiniſchen Proteſtanten. Berlin 1929; Kaiſer Friedrich III.
Tagebücher von 1848—1866. Herausgegeben von H. O. Meisner.
Leip=
zig 1929: Haldane, Rich. Burdon: Erinnerungen aus meinem
Leben. Ueberſetzt von H. v. Hindenburg. Stuttgart 1930;
Hand=
buch der Landwirtſchaft. Bd. 4: Hanſen, J.: Allgemeine
Tierzuchts=
lehre. Berlin 1929; Handbuch der praktiſchen und wiſſenſchaftl.
Pharmazie. Bd. 4. 2. Hälfte, 1. Teil. Berlin 1929; Heffter, L.:
Lehrbuch der analytiſchen Geometrie. Karlsruhe 1929;
Hofmanns=
thal, H. v.: Buch der Freunde. Tagebuch=Aufzeichnungen.
Leip=
zig 1929; Irwin, Will: Herbert Hoover. Berlin 1929; Luther,
M.: Werke. Bd. 6: Die deutſche Bibel. Weimar 1929; Menz,
Gerh.: Die Zeitſchrift, ihre Entwicklung und ihre Lebensbedingungen.
Stuttgart 1928; Peſtalozzi: Sämtliche Werke. Bd. 4. Berlin
1929; Rechtsverfolgung. Die, im internationalen Verkehr.
Bd. 6, Teil 4. Berlin 1929; Schadewaldt, Wolfg.: Die
Ge=
ſchichtsſchreibung d. Thukydides. Berlin 1922; Schlachten des
Weltkrieges. Bd. 28: Die Oſterſchlacht bei Arras. 1. Teil. Oldenburg
1929: Schultze=Naumburg. P.: Das Geſicht des deutſchen
Hauſes. München 1929; Stegemann: Erinnerungen aus
mei=
nem Leben und aus meiner Zeit. Stuttgart 1929; Steinhauſen,
Gg.: Geſchichte der deutſchen Kultur. Leipzig 1929: Studien,
Germaniſche. Heft 70: Wendt, Kurt: Hölderlin und Schiller. Berlin
1929; Studien zur deutſchen Kunſtgeſchichte. H. 263/264.
Straß=
burg 1929; Tſchuppik K.: Eliſabeth, Kaiſerin von Oeſterreich.
Wien 1929; Tſudzumi, Tſuneyoſhi: Die Kunſt Japans. Leipzig
1929. Außerdem die neueſten gebundenen Zeitſchriftenbände.
Vom 16. Januar an verleihbar. Vormerkungen werden im
Leſeſaal entgegengenommen.
„Peterchens Mondfahrt”, das bereits von mehr als 10 000 Kindern
beſuchte Weihnachtsmärchen, wird heute Montag um 15 Uhr im Großen
Haus wiederholt. Die nächſten Aufführungen von „Peterchens
Mond=
fahrt” finden Donnerstag, den 26. Dezember, um 14 Uhr, ſowie
Sams=
tag, den 28. Dezember, um 16½ Uhr, und ſchließlich Sonntag, den
29. Dezember, um 14 Uhr im Großen Haus ſtatt.
Wie der Preſſedienſt der Hauptberwaltung der Reichsbahn mitteilt,
hat die Reichsbahn nunmehr, der vorliegenden Entſcheidung der
Reichs=
regierung folgend, die 10 der Induſtrie des Oſtens
vor=
behaltenen Lokomotiven den Schichau=Werken in
Auftrag gegeben.
Bei den Wahlen zum ägyptiſchen Parlament trugen
die Anhänger der Wafd=Partei wie vorauszuſehen war, einen
überwältigenden Sieg davvn. Die Wahlen ſind im ganzen Land ruhig
verlaufen. — Ueber das Schickſal des Vertvages Aegyptens mit
Eng=
land herrſcht noch Ungewißheit, da vorläufig noch keine vollſtändige
Einigkeit über die Verträge innerhalb der Wafd=Partei erreicht iſt.
Eine angeſehene Provinzbank Flanderns die Bank von
Flan=
dern, die in Lille ihren Hauptſitz und in Paris und zahlreichen
Städ=
ten Nordfrankreichs Filialen unterhält, hat ihre Zahlungen
eingeſtellt. Die Bank wwar im Jahre 1922 gegründet worden. Ihre
Hauptkunden rekruticrten ſich aus kleineren Handelsleuten. Die Paſſiven
betragen nach den erſten Schätzungen drei Millionen Franken.
Durch einen im „Journal Officiel” veröffentlichten Erlaß iſt der
Zinsſatz der Bonds der nationalen Verteidigumg
mit zweijähriger Laufzeit von 4 Prozent auf 3½ Prozent
her=
abgeſetzt worden.
Die Zerwürfniſſe innerhalb der Kommuniſtiſchen
Partei Frankreichs ſowie die von Moskau befohlene und von
Moskauer Funktionären zum Teil durchgeführte Säuberungsaktion
haben zum erſten praktiſchen Ergebnis geführt. Sechs Führer der
Par=
tei, die dem großen Reinemachen Moskaus zum Opfer fielen, haben eine
neue Partei, einen „Bauern= und Arbeiterbloch”, gebildet.
„Ich tanze um die Welt mit Dir” die von dem Textdichter
Mar=
cellus Schiffer und dem Komponiſten Friedrich Hollaender, den
bekann=
ten Autoren der modernen literariſchen Revue, verfaßte Geſangspoſſe
gelangt Donnerstag, den 26. Dezember, um 20 Uhr im Kleinen Haus
zur Uraufführung. Die Inſzenierung beſorgen Arthur Maria
Raben=
alt, Cläre Eckſtein und Wilhelm Reinking. Muſikaliſche Leitung:
Erwin Palm. In den Hauptrollen: Hinz, Hoffart, Kann a. G., Gothe,
Haenel, Jürgas, Conradi, Minetti, Gallinger, Mosbacher, Flemming,
Karzau, Knott. (Zuſatzmiete I.) Heute Montag Begin des
Vor=
verkaufs.
Frau Paula Mulder=Fazzi, die bekannte Darmſtädter
Violinkünſt=
lerin und Muſiklehrerin, veranſtaltete geſtern mit ihren Schülern einen
Vortragsnachmittag in der Loge (Sandſtraße). Die Vorträge, die von
kleinen und großen Schülerinnen und Schülern zu Gehör gebracht
wurden, gaben ein geſchloſſenes Bild von dem erfolgreichen Schaffen
der Künſtlerin auf einem Gebiete, das der Oeffentlichkeit meiſt verborgen
bleibt, das aber in hohem Maße die Grundlage zu einer
Vorwärtsent=
wicklung des Darmſtädter Muſiklebens bildet. Neben den Schülern,
die — jeder im Rahmen ſeines Könnens — ihr Beſtes boten und unter
denen Frl. Knuſt beſonders hervorragte, trugen Frl. Sommer durch
Geſangsvorträge (von Schülern begleitet), Frl. Heißner durch ihre
ſinnvolle Begleitung und nicht zuletzt die Künſtlerin ſelbſt durch die
temperamentvoll vorgetragene Polonaiſe von Vieuxtemps zum
Ge=
lingen bei.
Der Kirchengeſangverein der Stadtkirche wird am 1.
Weih=
nachtsfeiertag im Vormittagsgottesdienſt mitwirken und am
2. Feiertcg um 5 Uhr einen reich ausgeſtalteten liturgiſchen
Got=
tesdienſt veranſtalten. Für den Abend des 27. Dezember lädt der
Verein ſeine aktiven und inaktiven Mitglieder zu ſeiner
Weihnachts=
feier im Gemeindehaus (Kiesſtraße 17) um 8 Uhr herzlich ein.
Auf jaden Weihnachtstisch!
m trisch
PTaS.OI O gerösteterKdffté
Schulstraße 10
(20024b) in Weihnachtspackung
Weihnachks-Schau irnen
der Zurngemeinse Bark
* Die Turngemeinde 1846 Darmſtadt ver
Woogsturnhalle ein Weihnachtsſchauturnen
Schüler=Abteilungen, das außerordentlichen Ge
große Weihnachtsbaum verbreitete eine frohe
ſich auf die kleinen temperamentvollen Turner
trug und von dieſen weiter auf die recht za
ſucher. Unter den Ehrengäſten bemerkte man 1
Oberſchulrat Ritſert, Kreiskinderturnwart Kle=
Roth und Gauoberturnwart Hofferbert. Sch
mehr als 400 Buben und Mädels war herze
Natürlichkeit wirkte wie die Sonne auf groß u El
Stimmung die Darbietungen genoſſen. Der
rat Becker, begrüßte in herzlichen und war
im Namen der kleinen Turnerinnen und Tury alle
der Freude Ausdruck, daß zu dem Weihnachtsſe tin
die ſich damit die Herzen erobern wollen, ſor
ſind. In der ſchweren Zeit, in der wir leben küüſſ
Einkehr halten und die Alltagsſorgen und =mül zu
Das wünſche er von ganzem Herzen.
Und dieſer Wunſch iſt reſtlos in Erfüllung ea
anſtaltung darf als in allen Teilen wohlgelun /=
—— Nach einem ſinnigen Vorſpruch des
Schülers=
ſam bei ſtrahlendem Lichterbaum das ſtimmun p
O du fröhliche, o du felige, gnadenbringende We ge
Dann begannen die Darbietungen mit den Nac me
kleinen Schülerinnen niedlich und allerliebſt
u=
leiterin Frau Becker ausführten. Für die M
war der Raum faſt zu klein. Aehnlich ging
Schmidt mit ſeinen kleineren Schülern bei 1K
putzig machten ſich dabei die allerkleinſten Kerlch 5.
überaus gewandt, flink und flott machten. Fre
mit einer ſtattlichen Schar größerer Mädchen
Freiübungen, die in netter Entwicklung und Zu u=
und Beugeübungen brachten. Wieder ältere Sch ſinn
ter Leitung von Vorturner Strauch eine präch
von Freiübungen in 3 Abteilungen. Sie ginge H
ſichtlich. Die Freiübungen zu Paaren der älteſ S
Frau Becker machten durch die Anmut der Bet
druck. Das Hindernisturnen der kleinſten S
Schwebekanten war durchaus neuartig und gefäll: SDie
waren recht zweckmäßig und machten den Ausfül
ſchauern ſichtlich Freude. Eine reine Augenweide en
der Schüler des Turnwarts Schmidt an der G. g
arbeiteten dieſe ſich durch, und wie geſchickt wußte
kleinſten Zwerglein zu helfen. Durch mannigft Ueb
Leiterturm verſtanden dann wieder die Schüilerint o uch
wicklung alles trefflich zu unterhalten. Das je
Schülerinnen Strauch war gut zuſammengeſtellt u r.d
Ausführung reichſte Anerkennung. Das Springe — Echu
durch Kühnheit und Schnelligkeit alles in höchſt Sannun
Langſtabübungen (Uebungen am lebenden Gerät —
(Frau Becker) und die Geſellſchaftsübungen der jälr
gelangen aufs beſte und verdienten durchaus den r
Abteilung Tanz und Spiel beſtritten mit größte - folge
teilungen Frau Becker, Turnwart Strauch und —wart et
Hier war Anmut mit freudigſtem Eifer wunderbar Lar,
Und dann kam Nikolaus mit dem Eſel und eine t— Gahen
beladenen Wagen. Das gab ein Staunen bei den K x. Me
ſagten ſie ihre Sprüchlein! Wie brav ſangen ſie. md d ſch
Nikolaus auch mal die Rute. Jedenfalls verſtand er mit
dern ſehr gut. Froh empfingen ſie alle ihre Gak mnd ſt
Nikolaus noch gerne dabehalten, aber ſchließlich muſ doch ſ
Am Schluß noch eine neue Ueberrafchung mit der zende !
nachtsſpiel „Der dicke Weihnachtsmond‟. Dies Spie vn
Otto Wettlaufer trefflich eingeübt und geleitet. De FFähndhin
(Turner, Indothal), der Weihnachtsmann (Turneu —eM
Schar der Engel verſtanden es ſehr gut, ihre Rollen lehnin
zu geſtalten. Der Jubel und die Freude der kleiner
ſchauer war groß. Lange wird bei allen die Eri au
genehm nachwirken.
Martinskirche. Die kirchenmuſikaliſche Weihnachts
nachtsfeiertag, abends 6 Uhr, dürfte dadurch beſon I—N
weil der Kirchengeſangverein in dieſem Jahre ger T.
Madrigal=Vereinigung Darmſtadt die Feier verai
ſingt außer einer klangvollen Motette von Albert
der neuen Mendelsſohnſchen Choralſätze eine Kanta
Carl Briegel, die dieſer eigens für die ſchlichten Dar Isr 0
niſſe des Jahres 1677 komponiert hat. Die Madrigal= r.
außer ſechs beſonders ſchönen und innigen Weihr be0
brößeren Werken das herrliche, jauchzende „Hodie Ck
des niederländiſchen Komppniſten Sweelinck und die hi
Gehör gebrachte Bachſche Motette „Lobet den Herrn I2
Die Feier findet bei freiem Eintritt ſtatt.
Briefkaſtenleerung am Heiligen Abend und am 1. Juggſehge.
Die letzte Briefkaſtenleerung wird am 24. Dezember zu
19 Uhr ausgeführt. Es empfiehlt ſich, die Briefſendr Ein
Tage möglichſt frühzeitig einzuliefern. Am 1. Weihne
zember) werden die Briefkaſten abweichend von der
gültigen Regel ausnahmsweiſe ſchon in der Zeit von IIb
ſeleert, damit die abends und in der Nacht eingelegten .9
och mit der Briefzuſtellung am 1. Feiertag abgetragen „I.I
Die Leerung der Briefkaſten am Nachmittag des 20.
wie an Sonntagen, alſo zwiſchen 17 und 18.30 Uhr, ſre
Werner Krauß.
Der größten einer unter den lebenden Schauſpielern, hat in
Alfred Mühr einen Interpreten und Biographen gefunden, der
in ſeinem kürzlich erſchienenen Buch „Die Welt des
Schau=
ſpielers Werner Krauß” (Brunnen=Verlag, Karl
Wink=
ler, Berlin) unendlich viel mehr gibt, als eine
Künſtlerbio=
graphie. Wie und was Alfred Mühr ſchreibt über die geniale
Kunſt Werner Krauß” (dem künſtleriſchen Urteil ſtimme ich
von Herzen zu) ſchreibt er etwas, das für jeden Schauſpieler
ſein ſollte und es doch für ſo wenige Auserwählte iſt. An den
Fingern einer Hand ſind ſie nach ſtrengſter Auswahl
herzu=
zählen. Sollte es nicht eine allgemein gültige Forderung für
den Bühnenkünſtler ſein, ſeine Rollen zu leben. Sich ſelbſt
völlig auszuſchalten und ganz und ausſchließlich das, den
zu geben, zu leben, den es darzuſtellen gilt! Ganz gleich, iſt es
Bühne, iſt es Film! Wie wenige aber können das außer Werner
Krauß? Legen nicht gerade unſere „modernen” Schauſpieler
ihre ganze Stärke darin, ſich ſelbſt zu geben, ganz gleich, welche
Rolle ſie ſpielen? Und ohnbeſchadet der Tatſache, daß doch keinen
Theaterbeſucher der Menſch intereſſiert, der da auf der Bühne
ſteht, ſondern ausſchließlich die Figur der Bühnendichtung. Den
Menſchen zu bewundern, wenn er hinter den Künſtler
zurück=
tritt, ihn zu ehren, iſt immer Zeit und Gelegenheit...
Wer Werner Krauß auf der Bühne und im Film ſah, weiß,
daß er zu den Auserwählten zählt. Was und wie immer ſeine
künſtleriſche Aufgabe iſt. Er weiß, daß „der Verluſt am „Ich”
des Menſchen der Geſinn am „Du” im Schauſpieler iſt”. —
Wer alſo ſo ausgezeichnet wie Mühr über Werner Krauß ſpricht,
gibt damit Bekenntniſſe und Erlebniſſe über die Schauſpielkunſt
ſchlechthin. Und ſo erſteht tatſächlich in dieſem lebendig
geſtal=
teten und geſtaltenden Buch der Schauſpieler unſerer Tage, im
ganzen Reichtum und in der ganzen Ausdruckskraft ſeiner
Per=
ſönlichkeit. — „Aus einer großen Liebe und aus freiem Geiſte
wurde dieſes Buch, für das Theater, für den Schauſpieler
Wer=
ner Krauß”. So ſteht vor dem Titelblatt als Bekenntnis des
Verfaſſers. Und es dürfte mit weniger Beſcheidenheit ſtehen
„für die ganze Schauſpielkunſt”.
Von Krauß, dem Geſtalter und dem Meiſter der Maske, iſt
in dieſem köſtlichen Buch geſchrieben. Und auch von dem „
magi=
ſchen Sprecher” Gerade dieſem ſind kluge und ernſte, faſt
leiden=
ſchaftlich=tragiſche Sätze und Seiten gewidmet. Und dann auch
von der „Viſion des Schauſpielers”. So iſt es zur feſſelnden
Lektüre geſtaltet auch für den Laien. Wie denn das ganze Buch
Thegterluft atmet und ausſtrömt, auch wenn es von den taufei=
derlei Rollen ſpricht, die Werner Krauß, der keine Seite der
Kunſt ſpezialiſiert, der Schauſpielgenie auch umfaſſendſter
Vielſeitigkeit iſt. — Eine reiche Fülle von Bildern aus Rollen
und aus dem Privatleben des Künſtlers und Menſchen Krauß,
bildet den zweiten Teil des Buches.
Weihngchtliche Abendmuſik in der Pauluskitche.
Sonntag, den 22. Dezember 1929.
mit ſchwer deutbaren Symbolen zu tun haben. Ja, eS
bar ganz ſchlichten Bildern; liegt doch in ihnen oft uner
verborgen, als der raſche Blick ahnt. So begrüße ich de Ll=
Buch Kofahls ſehr warm. Es bringt 13 recht gute
bedeutender Bilder auf loſen Einzelblättern; man ia
zur Hand nehmen und vergleichen, wenn man den z4s
lieſt. Die beſprochenen Bilder verteilen ſich auf 44
das älteſte (Maria mit dem Chriſtuskind zwiſchen E=
Die Vereinigung der Darmſtädter Soliſtinnen unter Herrn
Bernd Zeh fang eine größere Anzahl weihnachtlicher Lieder, die
urſprünglich von Orgelſpiel unterbrochen werden ſollten, was
da=
durch unmöglich wurde, weil die Orgel nicht in Ordnung war.
Dadurch ergab ſich leider nicht die beabſichtigte Abwechſlung, die
ſtets dann beſonders wertvoll iſt, wenn gleiche Stimmen, alſo
Männer=, Frauen= oder Kinderchöre ſingen. Trotzdem erfreute
die Vereinigung durch ihre ausgezeichnete Schulung, die
vor=
zügliche Einſtudierung der Geſänge und den ſchönen
Zuſammen=
klang, der allerdings hin und wieder dadurch etwas
beeinträch=
tigt wurde, daß ein bis zwei Sopranſtimmen in der Tongebung
zu unruhig waren. Herr Zeh hatte ſich teils Chöre aus dem
großen Werk für Frauenchor von Th. Otto gewählt, teils Lieder
ſelbſt mit Geſchick und Geſchmack bearbeitet. Der ſichere Satz iſt
gewählt in der Harmonik, dabei reich in der Stimmführung, für
die Ausführenden durchaus nicht leicht. Sätze von Rob.
Hern=
ried wiſen mehr alten Stil auf. Die Höhepunkte der Aufführung
waren das „Christe eleison” von Paleſtrina und das ſchleſiſche
Volkslied „Maria auf dem Berge”. Beſonders ſchön war auch
das Sopran=Solo, mit dem „Maria ſtund und weinte” durchſetzt
war. Der letzte Sonntag vor Weihnachten erwies ſich für eine
ſolche Veranſtaltung als nicht recht günſtig, die Kirche war nur
F. N.
ſchwach beſucht.
* Von der Madonna zu Chriſtus. Ein Gang durch die religiöſe
Malerei des Abendlandes. Von Otto Kofahl. 88 Seiten,
Groß=
oktav, mit 13 in einer beſonderen Taſche beigegebenen Tafeln mit
Abbildungen auf Kunſtdruckpapier, z. T. farbig. Fein kartoniert
6.— RM. Eckhardt Verlag G. m. b. H., Berlin SW. 61.
Es iſt immer meine Meinung geweſen, daß es eine große Aufgabe
iſt, das rechte Verhältnis zwiſchen Bild und Beſchauer herzuſtellen,
und daß gerade dieſe Aufgabe gröblich vernachläſſigt zu werden pflegt.
Der Beſchauer muß angeleitet werden, zu ſehen. Wenn er aber ſehen
gelernt hat, ſtellt er Fragen, die Antwort fordern. Wer gibt ſie ihm
ſo, wie er ſie braucht? Das alles gilt vielleicht beſonders ſtark von der
Feligiöſen Malerei, auch von denjenigen ihrer Schötfungen, die nicht
Moſaikbild aus Ravenna aus dem 6. Jahrhunderk:
ſtammen aus vorreformatoriſcher Zeit; von Neueren ſihd
lin, Uhde und Thylmann vertreten. Drei der modernei
nicht recht zum Thema; doch weiß Kofahl Beziehunge*
ſtellen — wie mir ſcheinen will, etwas gewaltſam. ZD*
ausführungen bat man ſehr viel; ſie ſind keineswegs It*
ſie ſtellen das Bild in die Geſchichte der Malerei, in de
religiöſen Kunſt, in die Geſchichte der religiöſen Ioee 2
tun das in feſſelnder Form und in gediegener Sachlicht.
D. W.
förderliches Buch.
Ap. Anton Betzner, Antäus. Roman. Berlin=Verlab,
Preis broſch. 4.— Mk.
Betzners Buch iſt ein ungewöhnliches, aber immer
des Miſchgebilde von Autobiographie und Romal. *
werk eines jungen Autors, der es ernſt meint. Er lt4z
Frage auf: Was iſt mit dem Menſchen, was iſt der Meil
mitleidslos an die Erde geſchmiedete, der ſeelenlole,
ſeinesgleichen? Betzner hat eine Unbedingtheit in der ſiht
eine harte männliche Art, ſich zu äußern, die auſhorche.
wo er am plaſtiſchſten geſtaltet, den Leſer in zueryt.
hineinjagt. Mit wenig Worten formt er Schickſale, ericht.
ſale. Jede Geſtalt iſt bis ins kleinſte geſchaut und M.
Kraft der Darſtellung hingeſetzt. — Bekanutlich 90. Dc
heſſiſchen Autor dieſes Romans den Georg=Büchnede.
Ap. 24 beutſche Erzähler. Herausgegeben von Hermſlt.
lag G. Kiepenheuer, Berlin.
Die junge Generation meldet ſich zum Wort. Sie L
ſtehen, denn jeder von ihnen hat auf ſeine Weiſe ſt
Welt abzurechnen” Sie rufen „vorwärts” uid w.
und ſprechen knapp und eindringlich. Sie ſind—""
einſeitig — Zeitkritiker, unbeirrte Ankläger, die eine Krut
ablehnen. Der Herausgeber ſagt in ſeinem Vorh.
nete einer Zeit ſind, daß die Bücher und Ausſagen.
heute maßgeblichen unter den Nachtriegsleuten deihtlge, ih
lich
nur Deutſchlands allein ſeien, ſchwächt aber dieſe S
liche Urteil wieder ab, wenn er ſagt, daß ſie he
nicht alle Berufene ſeien; denn es ſind lauter ſoce
denen zumeiſt wohl noch nicht abzuſehen iſt. Mod”
Jedenfalls haben auch ſie im Streit der Meiſnthl
Wort mitzureden.” Alles, was ſie ſchreiben, iſt.
eilig, wollte man die Ernte vorausſagen.
mmer 355
Montag, den 23. Dezember 1929
Ceite 3
Verwalkungsgerichtshof.
Geſuch der Frau Anna Scheib in Darmſtadt um Erlaubnis
ieb einer Gaſtwirtſchaft im Hauſe Schloßgaſſe 12. Frau
at am 15. April d. J. um Konzeſſion nachgeſucht. Der Ehe=
Eetzger und Wirt, will ſich in Hausſchlachtungen betätigen. Der
lausſchuß hat ein Bedürfnis verneint und das Geſuch abge=
Die Geſuchſtellerin hat Berufung verfolgt. Der Hausbeſitzer
leichfalls an den Verwaltungsgerichtshof gewandt. In einer
Des letzteren erging ein Beweisbeſchluß, der einen Augenſchein
,der ſtattgefunden hat. Es ſteht namentlich in Frage, wann
Ez in der Obergaſſe einging, und welche Bettenzahl es enthielt.
d. J. iſt das Hoſpiz (mit 35 Betten) wieder gefchloſſen. Der
r Schließung ſoll in der Forderung zu hohen Pachtzinſes lie=
— Polizeikommiſſar betont, daß die Logiswirtſchaften in der
En der letzten Zeit nicht ſtark frequentiert ſind und deshalb
—fnis verneint werde. Der Vertreter des Staatsintereſſes be=
Zweck des Notgeſetzes, den Betrieb von Wirtſchaften
einzu=
für den Betrieb einer Schankwirtſchaft oder gar einer
Gaſt=
beſtehe kein ſachliches Intereſſe. Das Urteil verwirft
—ufung.
rtrag des Kreisamts Friedberg auf Entziehung des Gewerbe=
—ls Rechtsberater des Reinhard Kröll in Friedberg.
Provinzialausſchuß hat am 17. Auguſt 1929 mit Rückſicht auf
Strafen den Gewerbebetrieb unterſagt. Kröll hat Berufung
er betont, die gegen ihn ergangenen Urteile beſtänden nur
in Recht. Das Urteil verwirft die Berufung.
rsgemeinde. Die Weihnachtsfeier der Männer=Vereinigung
Kirchengeſang=Vereins findet, wie vorauszuſehen war, auch
Xvie in den beiden vorhergehenden Jahren, großen Anklang.
— noch eine geringe Anzahl von Eintrittskarten (Preis 30 Pfg.)
r. Zu beziehen bei Herrn Kirchendiener Kropp und in der
endlung Bender. Die Feier findet am 2. Weihnachtsfeiertage
ndehauſe ſtatt und beginnt pünktlich um ½8 Uhr.
erluſt 1849. Die Weihnachtsfeier, die alljährlich der
Sam=
derer iſt, die einer gediegenen und wirklichen Familienfeier
r wollen, findet auch in dieſem Jahre am 1. Feiertage im
rhöhſaale ſtatt. Das Programm zerfällt in einen ernſten
r heiteren Teil und bringt außer Geſang und Theater für
as. Auch der Kleinen ich wieder gedacht. Es lohnt ſich daher
Sieſe Veranſtaltung zu beſuchen.
zweig=Weihnachtsfe r. Die Feier findet am 2.
Weihnachts=
ei der Turnhalle am Woogsplatz ſtatt. Da zur Ausführung
e Programm iſt ſehr abwech’lungsreich und bietet für alle
einige angenehme, unterhaltungsreiche Stunden. Zur Auf=
Selangt u. a. „Die Brieftaſche” von H. Rüthlein. Näheres
Tige.
Teinhandel=Tagespreiſe vom Wochenmarkt am Samstag (pro
Stück in Pfg.): Kohlrabi 10—12, Erdkohlraben 10—15, Gelbe
—10, Rote Rüben 12—15, Weiße Rüben 10—12, Schwarzwur=
S0, Spinat 25—30, Rotkraut 10—15, Weißkraut 8—12, Wir=
L5, Grünkohl 20—25, Roſenkohl 30—40, Zwiebeln 12—15,
Eu 80, Tomaten 80—100, Feldſalat 80—120, Endivienſalat 10
Kopfſalat 25—30, Blumenkohl 60—120, Meerrettich 50—70,
5—7, Tafeläpfel 12—22, Wirtſchaftsäpfel 8—10, Tafelbirnen
ErWirtſchaftsbirnen 8—10, Nüſſe 55—60, Apfelſinen 10—15,
trau 8—10, Bananen 50—55; Süßrahmbutter 220—240, Landbut=
T1 200, Weichkäſe 40—45, Handkäſe 5—15, Eier, friſche 18—20
nſw 2—150, Hühner 140—160, Tauben 80—90, Haſen 120;
Rind=
tiſcht Ich 90—110, Kalbfleiſch 120, Schweinefleiſch 120—140,
Dörr=
ſch3 — Wurſt 80—160, Wurſtfett 60, Schmalz, ausgelaſſen 120.
* Xehrsunfall. Am Sonntag nachmittag kurz nach 2 Uhr ſtieß
d7 ke Wiener= und Roßdörfer Straße ein Perfonenkraftwagen
tei Motorradfahrer zuſammen. Dabei zog ſich die Beifahrerin
s T] —radfahrers, Frl. Demmler aus Frankenhauſen, einen
Ober=
ſenky rch zu, der ihre ſofortige Ueberführung durch die Städtiſche
ettum Sache in das Krankenhaus zur Folge hatte. Der Motorrad=
„hrem g eine leichte Beinverletzung davon. Der Führer des
Kraft=
agern jeb unverletzt. Nur der Wagen wurde beſchädigt. Die
poli=
ilickü Srmittlungen über die Schuldfrage ſind eingeleitet.
Slizeibericht. Am Samstag abend wurde in der Hochſtraße
F — Raubüberfall verübt. Ein 18—20jähriger Burſche
trißn er Dame die Handtaſche und ſuchte das Weite. Trotz ſofort
ifges iener Verfolgung durch Polizeibeamte konnte der Täter noch
icht ᛋ=t werden. — Am gleichen Abend ereignete ſich Ecke
Oſann=
raßeß Am Erlenberg ein Verkehrsunfall. Der
Zuſammen=
vß 1— Perſonenkraftwagen entſtand dadurch, daß der Chauffeur
s e! Wagens die rechte Straßenſeite nicht einhielt.
Glücklicher=
ſiſe Den Perſonen nicht verletzt; es entſtand nur Sachſchaden. —
on „ Kriminalpolizei wurden drei Perſonen
feſtgenom=
enn — von auswärtigen Behörden geſucht werden. Sie werden
em 21 gericht vorgeführt.
mbruchsdiebſtähle aufgeklärt. Wie der Polizeibericht meldet,
zurd:’ e Einbruchsdiebſtähle in der Eberſtädter Villenkolonie in der
Tachty 25. auf 26. November 1929 zum Nachteil des Privatiers
inu and des Kaufmanns Aßmus nunmehr durch Darmſtädter
mim Samte aufgeklärt. Zwei der Täter konnten in Frankfurt a. M.
genommen werden. Die geſtohlenen Pelzmäntel und auch die
Wertgegenſtände verſchiedener Art, ſind beſchlagnahmt und
— reſtlos wieder herbeigebracht werden. Bei den Dieben
han=
um vielfach vorbeſtrafte Perſonen, die es verabſcheuen, einem
Broterwerb nachzugehen. Zur Zeit ſteht feſt, daß ſie noch
ribruchsdiebſtähle begangen haben. Beweiſe hierfür ſind durch
rten Ermittelungen und vorgefundenen Ueberführungsſtücke
Mit Rückſicht auf den gegenwärtigen Stand, der
Unter=
in zunächſt Weiteres hierüber nicht berichtet werden.
Kunftnotizen.
Künſkier oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Rachſtehenden Crwähnung
geſchieht. behält ſich die Redaktlon ihr Urteil vor
aiberto Urbano, der Bariton der Mailänder Scala,
gibt a! amstag, den 4. Januar, abends 8 Uhr, im Städtiſchen
Saal=
au es! Tig in Darmſtadt ein Konzert. — Dem Meiſter des Belcanto
anz bedert ender Ruf voraus. Die Rundfunkhörer ſchätzten
Tange aus ſeinen zahlreichen Konzerten in Frankfurt und in
die durch Rundfunk übertragen wurden. Wo er auch im=
, überall nahm die Begeiſterung des Publikums lange nicht
Formen an, und Urbano war Gegenſtand beiſpielloſer
an, die ihn zu vielen Zugaben zwangen. Die Preſſe äußerte
in gleicher Weiſe lobend und begeiſtert, nennt ihn einen
Battiſtinis und bewundert ſein beſtrickendes Organ, ſein
2 Timbre, die Leichtigkeit der Stimmbehandlung, den
außer=
r Klangreichtum und die ungeahnte Modulationsfähigkeit.
Hrung des im Darmſtädter Konzertleben noch unbekannten
ei im folgenden erzählt, wie der große Künſtler entdeckt
S war an einem heißen Junitage des Jahres 1923. In der
TTechniſchen Hochſchule von Piſa ſtanden einige Studenten
Svoll vor der Pforte des Prüfungsſaales. In einer Viertel=
Sen ſie vor ihren Profeſſoren das letzte Rigoroſum ablegen,
cchte ſorglos und begann plötzlich, als er die trüben Geſich=
O ſah, ſchmetternd zu ſingen: „Vittoria, vittoria, mio coro,
raar piu!“
* ſtarrten ihn die anderen, Silentia gebietend, an, und im
Tigenblick ſtand auch der ſtrenge, gefürchtete Profeſſor da,
de6 Snen Sänger verwundert anſah. Die Prüfung begann. Der
er die Fragen ſtellte, war ein gewiſſer Urbano. Die
Fra=
r immer ſchwerer, der Prüfling verſtummte ſchließlich ganz.
ar letzten, entſcheidenden Frage gewann der Kandidat Urbano
ane wieder und antwortete ſo ausgezeichnet, daß er die
Prü=
rad. Der Profeſſor aber gab dem neuen Ingenieur die
Trkung mit auf den Weg: „Herr Kandidat, es iſt gut, jetzt
e Häuſer erbauen. Beſſer aber iſt, Sie ſingen, und alle
die Ihre herrliche Stimme hören, werden erbaut ſein.”
eskalender für Montag, den 23. Dezember 1929.
destheater, Großes Haus, 15 Uhr: „Peterchens Mond=
— Kleines Haus: Gefchloſſen. — Konzerte: Schloßkaffee,
Iler, Rheingauer Weinſtube. — Kinoborſtellungen:
heater, Helia.
Die weltberähmten Pfarrer
KNEIPP-PILLEN
zuverlässig zur Blutreinigung un
Stuhlgang-Regelun8
Rheum, Sapo je 2, Cal. 3, Junip. 1, Rloe 4
In allen Apotheken Mk. 1.—
Kneipp-Kur-Wegweiser
bestenfrei durch Kneipp-Hanz-Gentrale Wirabm
Aus Hefſen.
Reichsbahn-Omnibuslinie
Darmſtadk-Roßdorf-Habikheim.
Wie auf allen Omnibuslinien, die in der Hauptſache dem
Berufs=
verkehr dienen, dürfte auch der Verkehr auf der Reichsbabn=
Omnibus=
linie Darmſtadt—Roßdorf-Habitzheim am 1. Weihnachtsfeiertag nur
ſehr gering ſein. Daher ruht der Verkehr auf der genannten Linie und
be=
ginnt erſt mit Fahrt 10, Roßdorf ab 14.25 Uhr. Am 2. Feiertag
ver=
kehren die Omnibuſſe wie an Sonntagen.
Aa. Eberſtadt, 21. Dez. Die Turngeſellſchaft e. V. hält
ihre diesjährige Weihnachtsfeier am 2. Weihnachtsfeiertag im Saale des
Vereinslokals „Bergſträßer Hof” ab.
Cp. Pfungſtadt, 21. Dez. Beratungsſtunden. Das hieſige
Gewerkſchaftskartell hat beſchloſſen, regelmäßige Sprechſtunden über
Arbeitsrecht, Sozialverſicherung, Steuerfragen, Rentenanſprüche aller
Art uſw. einzurichten. Die Auskünfte ſollen an jedermann
unentgelt=
lich erteilt werden. — Die Arbeiterwohlfahrt hält am erſten
Weihnachtstag (nachmittags) im Saalbau Vögler ihre Weihnachtsfeier
ab. — Beiträge für Viehbeſitzer. Die Liſte der Beſitzer von
Pferden und Rindvieh, die der Erhebung zu den Koſten der
Entſchädi=
gungen für Viehverluſte für das Rechnungsjahr 1929 zugrunde gelegt
wird, liegt gegenwärtig zur Einſichtnahme und Einwendung auf der
Bürgermeiſterei offen. — Die vom Gemeinderat für das neue Jahr
be=
ſchloſſene Gemeindehundeſteuer beträgt für den erſten Hund
4 Mark und für jeden weiteren Hund 2 Mark mehr. — Die
Bade=
anſtalt iſt am 24. Dezember bis 5 Uhr nachmittags geöffnet. In der
Zeit vom 25. Dezember bis einſchließlich 6. Januar iſt das Bad wegen
Vornahme von Inſtandſetzungsarbeiten geſchloſſen. — Der
Geflügel=
zuchtverein, der mit der kürzlich abgehaltenen Geflügelausſtellung
wohl zufrieden ſein kann, nahm am Freitagabend im Vereinslokal die
Auszahlung der Klaſſenpreiſe vor.
f. Roßborf, 22. Dez. Hundeſteuer. Die vom Gemeinderat
für das Kalenderjahr 1930 beſchloſſene Gemeindehundeſteuer, und zwar:
1. wenn der Hundebeſitz fällt in die Zeit vor dem 1. Juli mit 6 Mk.,
2. wenn der Hundebeſitz fällt in die Zeit nach dem 1. Juli mit 3 Mk.
für jeden Hund, wurde genehmigt. — Arbeitsloſenmeldung.
Die ſeitherige Meldung der hieſigen Arbeitsloſen in Ober=Ramſtadt iſt
aufgehoben worden; die Arbeitsloſen melden ſich jetzt auf dem hieſigen
Rathauſe.
Cd. Michelſtadt, 20. Dez. Elternabend der Stadtſchule.
Die Stadtſchule veranſtaltete einen Elternabend. Nach einem vom
Schülerchor der Stadtſchule vorgetragenen Lied begrüßte Herr Rektor
Mader die Erſchienenen und wünſchte allen einige frohe Stunden. —
Am ſelben. Abend verabſchiedete ſich Herr Bürgermeiſter Ritzel. —
Nach einem weiteren Liedervortrag durch den Schülerchor begann dann
die Aufführung des Volksmärchens „Der geſtiefelte Kater‟. Hier kam
man aus dem Staunen nicht mehr heraus, denn wie dieſe Kleinen ihre
einzelnen Rollen erfaßt hatten, war bewundernswert.
Bl. Erlenbach bei Fürth, 21. Dez. Weihnachtsfeier der
Schule. Die Weihnachtsfeier der Schule vereinigte vorgeſtern abend
alle Eltern und Angehörigen der Schüler ſowie viele andere Freunde
der Schule. Und alle kamen ſie auf ihre Koſten. Die Vorführungen
der Kleinen und Kleinſten löſten Beifallsſtürme aus. Es wechſelten
drei=
ſtimmige Lieder, Vorträge und Reigen mit Darbietungen des
Schul=
mundharmonikaorcheſters ab. Zum Schluſſe gelangte das zweiaktige
Stückchen „Seekönigs Rache” zur Aufführung. Alle Kuliſſen und alle
Gegenſtände, die während der Darbietungen benötigt wurden, waren
von den Schülern im Werkunterricht ſelbſt hergeſtellt worden. In einem
Schlußwort dankte Herr Kreisſchulrat Dr. Weil für die Einladung
und würdigte in ſchönen Worten das herzliche Einvernehmen, das
zwi=
ſchen Schule und Gemeinde und Lehrer und Elternſchaft gerade in
un=
ſerem kleinen Odenwalddörfchen beſteht.
Bie
HeihnachtsrMummer
unseres Blattes erscheint bereits, mit der Ausgabe
vom 24. Dezember vereinigt. am Dienstag (
Heilig-
abend) und gelangt nachmittags in der Stadt
durch unsere Trägerinnen zur Verteilung. Für
Ab-
holer ertolgt die Ausgabe von 3—4 Uhr Bleich
straße (Portier).
Anzeigen für diese Nummer
bitten wir nach Möglichkeit schen heute
auf-
zugeben, da die Annahme am Dienstag nur bis
10 Uhr ertolgen kann.
(20304
VeF
A
Ze. Hammelbach, 21. Dez. Der Geſangverein „Germania” der
dem Heſſiſchen Sängerbund angeſchloſſen und dem Gau Weſchnitztal
zu=
geteilt iſt, wird am 14., 15. und 16. Juni des nächſten Jahres ſein 50.
Stiftungsfeſt in größerem Maßſtabe feiern. Das erſte Rundſchreiben
iſt bereits an die Geſangvereine ergangen, und haben ſich ſchon eine
Anzahl von Vereinen gemeldet. — Der kath. Kirchenchor, der vor
etwa vier Jahren gegründet wurde, beſchloß in ſeiner
Generalverſamm=
lung, am 6. Juni 1930 ſeine Fahnenweihe abzuhalten. Das erſte
Rund=
ſchreiben wird in den nächſten Tagen an die einzelnen Kirchenchöre
er=
gehen.
— Schwanheim bei Bensheim, 21. Dez. Am 2. Weihnachtsfeiertag
begehen die Eheleute Feldſchütz i. R. Georg Nickel und Frau, geb.
Poht, das ſeltene Feſt der Goldenen Hochzeit bei körperlicher und
gei=
ſtiger Friſche.
Ck. Groß=Gerau, 21. Dez. Die Sprechſtunden der
Bür=
germeiſterei kommen von Montag, den 23. Dezember, bis
ein=
ſchließlich Mittwoch, den 1. Januar, in Wegfall wegen innerer
organi=
ſatoriſcher Umſtellung. In dringenden Fällen kann täglich von 11 Uhr
bis 12 Uhr vormittags bei der Bürgermeiſterei vorgeſprochen werden.
Die Ausgabe der Gutſcheine für die Winterbeihilfe erfolgt am Montag,
den 23. Dezember, die Verteilung des Weihnachtshilfswerks am
Diens=
tag (Heiligen Abend), den 24. Dezember. — Weihnachtsfeiern.
Am 2. Weihnachtsfeiertag veranſtaltet der Turnverein in der
Turnhalle einen Theaterabend. — Der Odenwaldverein veranſtaltet
am Sonntag nachmittag im Weißen Roß eine Weihnachtsfeier mit
Kinderbeſcherung. — Die Brennholzverſteigerung vom 14.
Dezember iſt genehmigt worden. — Die Städtiſchen Betriebe
empfehlen zur Vermeidung von Schäden bei dem Einfrieren von
Waſſerableitungen das Nachſtehende zu beachten: Beſondere
Aufmerk=
ſamkeit iſt hier den Kloſetts zuzuwenden, da die mit Waſſer gefüllten
Syphonrohre und Spülkaſten leicht einfrieren können. An den
Außen=
ſeiten der Gebäude angebrachte Küchenabflußrohre ſind dem Einfrieren
beſonders ausgeſetzt, es ſollte daher das Ausſchütten von Waſſer in
ſolche Rohre möglichſt vermieden werden. Die in den Waſchküchen
vor=
handenen Abflußkaſten können nur durch rechtzeitige Entleerung des
Waſſers vor dem Einfrieren geſchützt werden. Die Hofſinkkaſten ſind bei
der anhaltenden ſtrengen Kälte gegen Einfrieren durch Ueberdecken zu
ſchützen. — Der Volksbildungsverein Groß=Gerau
veranſtal=
tete in der Aula der Realſchule ſeinen zweiten diesjährigen
Vortrags=
abend. Medizinalrat Dr. Schmitt=Groß=Gerau ſprach über anſteckende
Krankheiten. — Faſtnachtsabenteuer. Ein Mann aus
Wall=
ſorf, der wegen Diebſtahls vorbeſtraft iſt, ſtand in der letzten
Ver=
handlung vor dem Amtsgericht Groß=Gerau erneut unter der Anklage
des Diebſtahls. Der Anklage lag folgender Tatbeſtand zugrunde: Am
19. Januar d. J. beſuchte der Angeklagte mit ſeiner Frau einen
Maskenball, wobei er nach mitternächtlicher Stunde die Wirtsſtube des
betreffenden Lokales betrat. Als er hier Platz nahm, ſetzte er ſich auf
einige Grammophonplatten, die auf einem Stuhl lagen. Wie der
An=
geklagte vor Gericht ausſagte, mußte er annehmen, daß die Platten
da=
bei beſchädigt wurden. Um nicht haftbar gemacht zu werden, wollte er
die Platten verbergen und ſteckte ſie ſich unter die Jacke. Andere Gäſte
beobachteten dies und beſchuldigten ihn des Diebſtahls. Das Gericht
hatte Verſtändnis für das Malheur und glaubte nicht, daß der
An=
geklagte Diebſtahlsabſichten hatte. Da insbeſondere nicht nachgewieſen
worden ſei, daß der Angeklagte bei der Wegnahme der Platten ſchon
den Vorſatz der rechtswidrigen Zueignung gehabt habe, glaubte das
Ge=
richt, den Angeklagten freiſprechen zu müſſen.
Auguſt Eimer bei Ediſon.
* Man ſchreibt uns: Unter den alten Freunden Ediſons, welche
von allen Teilen der Vereinigten Staaten kamen, um teilzunehmen an
dem goldenen Jubiläum von der Erfindung des weißglühenden Lichtes,
iſt Auguſt Eimer, 76 Jahre alt, Direktor von Eimer u. Amend,
New Yorker Chemiker, welche die erſten Ediſonſchen Experimente in
New York mit allen Chemikalien verſorgten.
Wir wohnten gerade um die Ecke von Ediſons Wohnſitz an der
21. Straße und Firſt Avenue — erklärte Eimer.
Es war meine Arbeit, jeden Morgen im Geſchäft zu ſein, wenn
Herr Ediſon kam, um ſeine Chemikalien für das Tageswerk zu kaufen.
Er kaufte nie mehr als Vorrat für einen Tag. Er kam in den Laden,
wir ſahen das Lager zuſammen an, und er ſuchte aus, was er brauchte.
Seine Kleider pflegten verkrumpelt zu ſein, und er ſagte nur, das
käme vom Schlafen auf Bänken im Laboratorium
R. D. Fine, ein anderer Gehilfe Ediſons in 1881, in Erörterung
ſeiner Jahre als Chemiker in Ediſons Pflanzung, erklärte: „Zeit
be=
deutete für Tom nichts.” Fine ſagte: Er könnte für zehn Leute
arbei=
ten. Er war immer gleichmäßig und, einerlei wie lang er arbeitete,
er lächelte immer und bedauerte, daß der Tag nur 24 Stunden habe.
Ich wette, da gab es Wochen, daß er kein Bett ſah. Er ſtand über einer
Bank bis 3—4 Uhr jeden Morgen. Plötzlich gähnte er, dann kletterte
er auf die Bank und mit ein paar Büchern als Kopfkiſſen fiel er in
tiefen Schlaf. Viele der Leute, die mit Ediſon arbeiteten, hatten
Er=
folg in ihrem ſpäteren Leben, dank dem Beiſpiel harter Arbeit, das
er ihnen gab.
Nehmt zum Beiſpiel Herrn Eimer, der den größten Teil der
Che=
mikalien an die Ediſon=Induſtrie verkaufte, als der Erfinder ſeine
Fabrikation in der Firſt Avenue und 21. Straße anfing. Das war
um 1881 herum — ſagte Herr Eimer —; ich hatte ein chemiſches
Geſchäft in Third Avenue und 18. Straße, nicht weit von Ediſons
Pflanzung. Eines Morgens kam ein Mann, um einen großen Vorrat
zu kaufen. Ediſon war ſchon ziemlich bekannt, und ich kannte ihn, ehe
er ſeinen Namen nannte. Es wurde viel von ihm geſprochen als dem
Mann, der die verrückte Idee hatte, daß er Gebäude mit heißen
Dräh=
ten beleuchten könnte. Sie wiſſen, das elektriſche Licht wurde nicht
auf einmal verſtanden, ſein Gebrauch mußte langfam wachfen, bis die
Menſchen ſich daran gewöhnt hatten. Eine der Hauptſachen, woran ich
mich erinnere, iſt, daß Ediſon ſchwer gearbeitet hat. Er kam jeden
Morgen in mein Geſchäft, um einen Vorrat Chemikalien für den
näch=
ſten Tag zu kaufen. Er arbeitete viele Stunden, manchmal die ganze
Nacht durch.
Als er ſein Laboratorium nach Florida verlegte, hatte er ein
Fahrzeug voll Chemikalien zu laden und hinunter zu ſchicken. Auf
der Reiſe kam es in einen Sturm, wurde auf Felſen geworfen, und
alles war verloren. Aber das ſchreckte Ediſon keine Minute ab, er
beſtellte uns, ein anderes Fahrzeug zu beladen und abzuſchicken. Dies
war charakteriſtiſch für den Mann; wenn er eine Idee gehabt hatte,
ließ er ſich nicht einhalten, trotz aller Schwierigkeiten.
T. Sprendlingen (Kreis Offenbach), 21. Dez. Kanaliſation.
Die weſtlich des Hengſtbaches gelegenen Straßen werden zurzeit
kana=
liſiert. Die Arbeiten werden als Notſtandsarbeiten durchgeführt,
wes=
halb die ausführenden Firmen 90 Prozent ihrer Arbeitskräfte aus den
Reihen der Erwerbsloſen, und zwar der Ausgeſteuerten nehmen mußten.
Die Arbeiten ſchreiten rüſtig vorwärts. — Gemeinderatsſitzung.
Zu Punkt 1, Hundeſteuer, wurde beſchloſſen, die bisherigen Sätze für
das Rechnungsjahr 1930 beizubehalten. 3. In dem der Gemeinde
Sprendlingen gehörigen Anweſen der „Krone” wird dem
Be=
zirkskonſumverein „Vorwärts” ein Raum zum Mietpreis von 60 Mk.
pro Jahr überlaſſen. 4. In der Beſoldungsfrage der
Gemeindeange=
ſtellten Thum und Paul wird beſchloſſen, keine Aenderungen zu treffen.
5. Zur Ausführung der Kanaliſierungsarbeiten als
Notſtandsmaßnah=
men werden 60 000 Mark Darlehen auf zwei Jahre, mit 8 Prozent zu
verzinſen, genehmigt. 6. Für das Roden von Stockholz wird eine
Zu=
lage von 50 Pfennig pro Meter gewährt. 7. Die Feſtſetzung der
Aus=
zahlungsſätze für die Winterbeihilfe geſchieht folgendermaßen: An
Le=
dige 12 Mark, an Alleinſtehende 20 Mark, an Verheiratete 20 Mark
und 4 Mark Kinderzulage. Die Beihilfe wird in zwei Raten
ausbe=
zahlt, und zwar die erſte Hälfte noch vor Weihnachten, die zweite im
Februar nächſten Jahres.
L. Dreieichenhain, 21. Dez. Kommunale
Angelegenhei=
ten. Ueber den Belegungsplan auf dem neuen Friedhof wurde
nach=
ſtehendes feſtgelegt und beſchloſſen, daß dort Familiengräber abgegeben.
werden können, aber unter der Bedingung, daß ſich die Familiengräber
an die Reihengräber anſchließen. In bezug auf die Einführung von
Waſſerleitung in den Gärten wird beſchloſſen, daß von den
Anſchluß=
teilnehmern die Einführungskoſten bezahlt werden müſſen und für
die Benutzung des Waſſers die Handhabung wie bei den Hausgärten
erfolgt. Ferner konnte den Geſuchen verſchiedener Anſchlußteilnehmer
auf Herabſetzung des Waſſerpreiſes nicht entſprochen werden. Ueber
die Feſtlegung der Zahlungstermine für Holzgeld wird beſchloſſen:
1. Rate zahlbar am 1. Mai, 2. Rate am 1. Juli, 3. Rate am 1.
Sep=
tember, 4. Rate am 1. November. Für das Jahr 1929 wurde die
Aus=
zahlung einer Winterbeihilfe an Sozialrentner und Erwerbsloſe uſw.
beſchloſſen. — Wie wir erfahren haben, wird ab 16. Dezember 1929 in
der Gemeinde Dreieichenhain die Poſtzuſtellung werktags in zwei
Zu=
ſtellungen ausgeführt. Die Vormittagszuſtellung findet gleichzeitig in
zwei Zuſtellbezirken ſtatt, die Zuſtellung wird infolgedeſſen ſchon um
11.30 Uhr bzw. 13.40 Uhr beendet ſein. Bisher zog ſich die Zuſtellung
bis 15.30 Uhr hin; in den Zuſtellverhältniſſen tritt ſomit eine erhebliche
Verbeſſerung ein. — Vom gleichen Zeitpunkt ab werden die jetzt zum
Zuſtellbereich der Poſtagentur Götzenhain (Kreis Offenbach) gehörigen
Abbauten, Bergmühle und Haus Petſch, in den Zuſtellbereich der
Poſt=
agentur Dreieichenhain einbezogen, während die zur Poſtagentur
Drei=
eichenhain gehörigen Einzelniederlaſſungen, Kleinmühle, Märzenmühle,
Haus Helfmann und Haus Eichhorn, wieder dem Poſtamt Langen (
Be=
zirk Darmſtadt) zugeteilt werden.
P. Rüffelsheim, 21. Dez. Begnadigung. Das heſſiſche
Staatsminiſterium hat den vom Bezirksſchöffengericht in Darmſtadt
und von der Strafkammer in Darmſtadt als Berufungsinſtanz wegen
fahrläſſiger Tötung des Viehhändlers J. Hirſch in Groß=Gerau durch
Nichtſchließen der Eiſenbahnſchranken zu vier Monaten Gefängnis
ver=
urteilten Oberweichenſteller B. mit Rückſicht auf ſeine langjährige
pflichttreue Dienſtführung bei der Reichsbahn und ſeiner ſeitherigen
Unbeſtraftheit bedingt begnadigt, d. h. ihm die Verbüßung der
Frei=
heitsſtrafe erlaſſen, wenn er ſich innerhalb fünf Jahren keiner weiteren
ſtrafbaren Handlung ſchuldig macht.
Ah. Alzey, 21. Dez. Vom Unglück verfolgt. Nachdem erſt
vor kurzem der Arbeiter. Jakob Sommer von hier bei Ensheim tödlich
verunglückte, ſtürzte jetzt die Witwe desſelben beim Fenſterputzen des
alten Kreisamtsgebäudes aus 5 Meter Höhe in den Hof und zog ſich
ſchwere Verletzungen zu. U. a. hat ſie einen Armbruch erlitten. Ein
ſofort herbeigerufener Arzt legte ihr einen Notverband an und
veran=
laßte ihre Ueberführung ins Krankenhaus.
Ad. Dalsheim, 21. Dez.: Seinen Verwundungen
er=
legen iſt der 23jährige, elternloſe Kurt Freier von hier, der bei
einem Streit mit 17jährigen Burſchen in den Unterleib geſtochen wurde.
Er war in dem Sägewerk der Firma J. Merkel beſchäftigt.
Ad. Wörrſtadt, 21. Dez. Ein Dorado für Weintrinker
iſt der Winzergenoſſenſchaftskeller Wörrſtadt=Eichloch, der an Sonn= und
Feiertagen den Ausſchank von 1929er Natur=Weißwein auf 40 Pfg. und
1918er auf 50 Pfg. per Schoppen ermäßigt hat. In Gebinden iſt der
Genoffenſchaftswein noch billiger.
*
m. Aus dem Lande, 20. Dez. Gewerbliches. Die Nebenſtellen
der Handwerkskammer entfalten am Jahresende und den folgenden
Wochen weiter eine rege Tätigkeit in der Abhaltung von Sprechtagen.
Solche ſind vorgeſehen von der Nebenſtelle Alzey an 3 Orten und in
Alzeh von Montags bis Samstags, die auswärtigen Sprechtage
aus=
genommen von 10—12 Uhr und 3—4 Uhr, Samstag nachmittags
ge=
ſchloſſen; — Nebenſtelle Darmſtadt an 2 Orten; Nebenſtelle Friedberg
an 11 Orten und in Friedberg Montags, Dienstags, Donnerstags und
Freitags; — Nebenſtelle Gießen an 11 Orten und in Gießen außer
Samstag und den auswärtigen Sprechtagen täglich von 9—12 Uhr,
weiter iſt das Büro werktäglich von 8—12 Uhr und von 2—6 Uhr
ge=
öffnet: — Nebenſtelle Mainz in Gau=Algesheim und in Mainz
Mon=
tags, Dienstags, Donnerstags und Freitags; — Nebenſtelle Offenbach
an 3 Orten, ferner iſt das Büro in Offenbach täglich von 9—12 Uhr
geöffnet: — Nebenſtelle Worms an 4 Orten und in Worms außer
Mitt=
wochs und Samstags täglich von 9—19 Uhr und 3—4 Uhr. — Bei
ge=
nügender Beteiligung hält die Nebenſtelle Friedberg für die
Meiſter=
brüfung im Jahre 1930 einen Vorbereitungskurſus ab in Vilbel und
Butzbach in Buchführung, Verſicherung, Gewerbeordnung, auch auf dem
Gebiete des Steuer= Arbeits= und bürgerlichen Rechtes. — Der
Heſ=
ſiſche Landesverband für das Dekorateur=, Sattler= und
Tapezier=
gewerbe will auch dieſen Winter wie ſchon früher Weiterbildungskurſe
für Meiſter, Meiſterſöhne und Gehilfen abhalten. Dieſe Kurſe haben
ſich gur eingeführt wegen ihrer praktiſchen Bedeutung für die
betzef=
fenden Berufe.
Seite 4
Montag den 23. Dezember 1929
WM FSANG MARKER
Urheber=Rechtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter. Werdau i. Sa.
79)
Nachdruck verboten
„Ja! So ſchroff wurde der Konkurrenzkampf durchgeführt,
daß ſich Peter Towler nicht ſcheute, verbrecheriſche Mittel
anzu=
wenden. Hinter dem Mordanſchlag auf Mac Millans und deſſen
Angehörige dürſte Peter Towler ſteden.”
„Das iſt ja fürchterlich! Und läßt ſich der Nachweis
er=
bringen?"
George ſchüttelte den Kopf. „Nein!”
„So wird er dafür ohne Strafe ſein?”
„Das ... wird ſich ſinden. Ich halte ſeinen Sohn für
weniger ſchlecht. Daß er in geldlichen Dingen auch ſehr
unkor=
rekt ſein kann, du lieber Himmel, das ſind ja die meiſten, die
zu Geld gekommen ſind. Schreiben Sie eine Geſchichte der
ameri=
kaniſchen Vermögen, und Sie ſchreiben damit gleichzeitig eine
Geſchichte des Betrugs. Ich ſage Ihnen eins, Bebberley: Ein
Fluch liegt auf unſerem Lande, der Fluch, der einſt von den
roten Männern ausgeſprochen wurde. Amerika iſt das Land
ohne Seele geworden.”
„Wohl wahr, Mr. George. Haben Sie übrigens ſchon die
ſenſationellen Enthüllungen über Waterbeacher und ſein
Unter=
nehmen geleſen?”
„Bin noch nicht zu den Zeitungen gekommen. Zeigen Sie
her, oder erzählen Sie!”
„Man wirft Waterbeacher vor, daß er ſich die Hilfe der
Ver=
brecherwelt im Konkurrenzkampfe gegen Towler und wohl auch
andere Unternehmen der Fleiſchinduſtrie gewinnen wollte, man
wirft ihm ferner unſaubere Zubereitung in ſeinem Betriebe vor.
Es ſoll da nicht alles richtig zugegangen ſein.”
„Waterbeacher!” ſagte George in Gedanken. „Der Mann
iſt mir nicht recht ſympathiſch, ſolange ich ihn kenne. In der
letzten Zeit ſcheint er mächtig zu würgen zu haben. Towlers
Konkurrenz . . . und ſchließli chauch die meiner Werke.
Water=
beacher iſt rückſtändig im Betriebe.”
Nun meldet Papers.
„Mr. Waterbeacher bittet um eine Unterrebung, Herr
Ober=
inſpektor.”
Ueberraſcht ſahen ſich die beiden Kriminaliſten an.
„Ich laſſe bitten!“
Nach wenigen Augenblicken ſtand Waterbeacher vor ihnen.
Sie erſchraken.
Dieſes Häufchen Elend war Waterbeacher? Wohin waren
die roten Wangen gekommen, wohin das verſchmitzte Lachen, das
ſtändig auf ſeinem Geſichte lag?
GeigeraGüunthen
Tae
Lrdtvigstraese 17
Vollſtändig gebrochen war er.
Halewys bat Waterbeacher, Platz zu nehmen.
„Kann ich Sie unter vier Augen ſprechen, Herr
Oberinſpek=
tor?” fragte Waterbeacher mit leiſer, unſicherer Stimme.
Oberinſpektor Halewys nickte und winkte Bebberley mit den
Augen. Der verſtand und verließ das Zimmer.
Die beiden Männer ſaßen ſich einander gegenüber.
„Bitte, beginnen Sie, Mr. Waterbeacher.”
Der Fleiſchwarenfabrikant und Schlachthausbeſitzer begann:
„Sie werden die Zeitungsmeldung geleſen haben, Herr
Ober=
inſpektor?”
„Ja, ich weiß, was man Ihnen vorwirft. Wünſchen Sie der
Polizei Angaben zu machen?”
„Ja! Die Preſſeartikel haben mich wahrſcheinlich ruiniert.
Ich kann die Ausmaße ihrer Wirkung jetzt nicht feſtſtellen, aber
ich werde mich nicht mehr halten können. Ich habe die ganzen
Jahre ſchwer zu kämpfen gehabt.”
„Ich habe davon gehört.”
„Sie werden dann auch wiſſen, wie die Situation iſt. Meine
Werke ſind klein, verſchwindend klein gegen ſolche Größen wie
Towler und jetzt auch Mac Millans Werke. Ich ſtand immer im
Schatten der Großen, aber ich konnte mich halten, dank einiger
ſehr begehrlicher Spezialitäten, die mir die anderen nicht nach=
machen konnten. In der letzten Zeit u
ſchlechter. Ich konnte in der Reklame mit
ſo recht mit. Mir fehlte das Barkapital.
mir vor, aber damit war mir nicht geholf
habe ich das Arbeiten der Konkurrenz
di=
immer ſauber. Ich habe ſelbſt geſchuftet
wiſſen: Sauberkeit iſt bei uns die Grundl
ledigt. Die Vorwürfe, die man mir in
unſaubere Zubereitung . . . die ſind erloge
mir iſt es peinlich ſauber zugegangen. Ab
naten iſt von unverantwortlichen Element
worden, Unſauberkeiten in die Produkte
Ratten und anderes Zeug hatte man in di
worfen. Ich habe Geheimpoliziſten angeſte
tan, aber ich konnte nicht herausbekommei
Ich ahnte es, aber ich durfte es kaum der
ausſprechen.”
Das iſt ſehr intereſſant! Auch in Ihr
alſo vorgekommen? Sagen Sie, Mr. Wat
Mr. Towler einmal den Antrag gemacht, zu
„Ja, aber ich habe es abgelehnt, denn
was der Vater in zäher Arbeit aufgebaut
den beften Ruf in Chicago, Mr. Halewys, ab
noch beſſer. Ich bin nicht ein Spieler, wie mm
auch kein großer Wetter, und die Weibergeſ ſten
funden. Aber ich bin in die Hände eines gew „Tof
gefallen. Ich ſage es Ihnen offen, ich will ü rau
reden: „Der Mann iſt Oskot.”
„Wir kennen ihn,” entgegnete der Oberin;
Stunde wird bald ſchlagen.”
Scham war in den Zügen des Mannes,
„Ich könnte Ihnen die Geſchichte erzähle
mich, ehrlich gefagt. Ich will Ihnen nur
war. „Ich ... habe einmal falſchgeſpielt!
Nun dürfen Sie nicht denken, daß ich etwa ein
Nein, ich ſpielte gegen Oskot und andere, und
Ich ſaß hoch im Verluſt und hatte getrunken za
mehr, wie alles kam. Ich will’s nicht beſchön
tan. Und ſeitdem ſaugt mich Oskot aus.
Im=
mir ihr Ehrenwort zu ſchweigen gegeben und a
dieſer Oskot ..
(Fortſetzung folgt.)
Gustel Langjahr
Philipp Ost
grüßen als Verlobte.
Unſerem lieben Freunde
Ludwig Kuhn, Hochſtr. 22
zu ſeinem 60. Geburtstage
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[ ← ][ ][ → ]Montag, den 23. Dezember 1929
Selte 5
rmer 335
Säddeutſcher Zußball.
7e Enkſcheidungen in den ſüddeutſchen
Verbandsſpielen.
2 üiddeutſche Fußball=Verband ſteht ſchon vor dem An=
Meiſterſchafts=Endſpiele und der Spiele der beiden
9 , und dennoch ſind noch nicht alle Entſcheidungen
s’o in der Gruppe Main, wo das erſte Entſchei=
85, zwiſchen den drei punktgleichen Vereinen Union
Nie=
ſdd S. V. Frankfurt und Not=Weiß Frankfurt, und zwar
S.V. und Rot=Weiß, ſtattfand, das nach
Verlänge=
mi —1 unentſchieden endete. Es muß daher am 29.
Dezem=
em rtz um weitere acht Tage hinausgeſchoben wurde. In
Gruppe fiel auch die letzte, noch ausſtehende Ent=
F.=V. Saarbrücken gewann nach Verlängerung 1:0
R. Pirmaſens und präſentierte ſich damit als dritter
an der Troſtrunde. Auch in Württemberg
er Sonntag die endgültige Klärung über die
Be=
gegen Stuttgarter Kickers, entgingen einmal die
dem drohenden Abſtieg, und weiterhin iſt damit der
ier V. f. R. Heilbronn. Während die Frage nach dem
der Gruppe Baden noch offenſteht, gelang
lsruhe der große Wurf, mit einem 2:3=Sieg gegen
Ztt ſich auf dem 3. Platz der Tabelle zu etablieren.
ntſoſt en iſt in dieſer Gruppe auch die Frage, wer den
Ab=
amu en muß, ob dies die Freiburger Spog. oder der
Frei=
er 1S iſt. Verhältnismäßig ruhig ging es in der
Südbayern zu. Hier machten Ulm 94 und D.S. V.
r1s, wer von dieſen beiden Vereinen dem Abſtieg ver=
Sine 2:4=Niederlage löſte dieſe Frage zu Ungunſten
das gerade in letzter Zeit unverkennbare Fortſchritte
Ten hatte. Wacker München holte ſich hier einen be=
Een 4:2=Sieg gegen Jahn Regensburg.
Süddeutſche Geſellſchaftsſpiele.
ſcher: Spog. Fürth und der Berufsſpieler=Mannſchaft von der Strafraumgrenze ein Hände. Mit Bravour wehrte Neger
nigarn Xudapeſt. Es entwickelte ſich zwiſchen beiden
Ver=
in es wannendes, bis zum Schlußpfiff reizvolles Treffen.
Klell ttler liefen zu einer ganz großen Form auf, die
nche ᛋFnungen auf die kommenden Meiſterſchaftsſpiele
be=
ikte. E 2:0 mußte ſich der deutſche Meiſter geſchlagen
be=
inen. re Enttäuſchung bot dagegen das Treffen Bayern
ünchers 1. F.=C. Nürnberg; es endete zwar mit einem 3:1 des Tirnberger, war aber alles weniger als eine
fußball=
ffenbarung. Beide Mannſchaften befanden ſich in
en Verfaſſung. Auch V. f. R. Mannheim entſprach in
egen S.=V. Düſſeldorf in ſeinen Leiſtungen nicht den
ri. Das 1:1 entſpricht den beiderſeitigen Leiſtungen.
Angelegenheit war auch das Spiel zwiſchen dem
SF.=V. und dem F.=C. Pforzheim, das ein 4:2=Ergeb=
Iten von Karlsruhe brachte.
Auf Neiſen befinden ſich
Reihe von ſüddeutſchen Vereinen. Doch nur Ein=
Furt und München 1860 abſolvierten ſchon an dieſem
onntag) — Spiel. Die Frankfurter eröffneten ihre Reiſe nach
5üdfram G mit einem Spiel in Paris gegen Stade Frangais
und verly — bei ungünſtigſten Bodenverhältniſſen — das Spiel=
Lelde wal en Pfützen überſät — mit 3:1. Auch München 1860
fmußte i resden gegen den dortigen S.=C. eine Niederlage
von 3:0 0 en einſtecken.
9 Geidungsſpiel in der Gruppe Main.
FSV ankfurt — Rot=Weiß Frankfurt 1:1 (1:0) n. Verl.
Dassl e Entſcheidungsſpiel in der Gruppe Main zwiſchen
dreis riktgleichen Anwärtern auf den 2. und 3. Platz der
ref ergebnislos. Nach dem Austragungsmodus ſollte
el zwiſchen FSV. und Rot=Weiß der Sieger den
3 belegen, während der Unterlegene mit dem dritten
an Niederrad, um den dritten Platz kämpfen ſollte.
Zu erwarten, daß das Treffen zwiſchen FSV. und
„ieut angeſetzt wird.
jel ſelbſt ſah zwei gleichwertige Mannſchaften im
ve Partei ſpielte mit größter Aufopferung und Ener=
Glückte es in der erſten Halbzeit den Bornheimern,
Strafſtoß von Henſel in Führung zu gehen, ſo fiel
Ibe Minute der zweiten Spielhälfte der Ausgleich
Weißen. Auch eine zweimalige Verlängerung von
telſtunde änderte nichts mehr an dieſem Ergebmis.
Aus dem Spielverlauf:
kel begann überaus nervös. Auf beiden Seiten
riur zu gut, was auf dem Spiele ſtand und das
Tturgemäß auch in den Geſchehniſſen auf dem
Spiel=
ald war vorübergehend Rot=Weiß leicht im Vorteil
n dieſem Spielabſchnitt die erſte Ecke erzielen, die
einbrachte. Dann kam auch der FSV. in Fahrt.
elhardt verſchuldeter Strafſtoß hart an der
Straf=
bringt den Bornheimern durch Henſel den Füh=
Zwar verſuchte Engelhardt auf der Torlinie den
Zuwehren, doch prallte dieſer an ihm ab und fand
Ɨns Tor. Bis zur Pauſe ſah man verteiltes Spiel,
p etwas an dem Ergebnis änderte.
Sderbeginn gab es auf beiden Seiten energiſche Vor=
Partei drängte mit Macht auf den Ausgleich. So
D ein flotter, raſſiger Kampf. Ju der 15. Minute
Deinksaußen von Rot=Weiß, Lillbob, eine Flanke von
— man ſich verſah, war der Ausgleich gefallem.
Wie=
erbittertes Ringen um den Sieg ein, es gab zwar
manche erfolgverſprechende Torchance, aber
nis blieb unverändert, eine Verlängerung wurde
Der Kampf ging weiter. Die Spieler gaben alles aus ſich
heraus. Wie ſehr nun ſich auch jeder einzelne anſtrengte, die
Entſcheidung blieb aus, es war ein Kampf zweier völlig
gleich=
wertiger Mannſchaften. Die Verlängerung dauerte zweimal je
eine Viertelſtunde, ſo daß nach einem zweiſtündigen Kampf dieſe
Begegnung mit einem unentſchiedenen Reſultat abgebrochen
wer=
den mußte, um an einem ſpäteren Termin wiederholt zu werden.
Eine Kritik erübrigt ſich eigentlich. Wenn aber einzelne
Spieler verdienen, herausgehoben zu werden, dann ſind es bei
Bornheim Knöpfle., Fendt und Münſtermamm, während bei Rot=
Weiß Pache und Kreß eine große Partie lieferten. —
Schieds=
richter des Spiels war Schneider=Offenburg. Abgeſehen von
manchen unverſtändlichen Entſcheidungen war er zu kleinlich in
der Spielauffaſſung, ſo daß er das Treffen dadurch ſtark
beein=
trächtigte. Dem Spielverlauf wohnten 8000 Zuſchauer bei eine
ſu Holt werden, wodurch auch die Entſcheidung um den verhältnismäßig geringe Zahl, die aber durch den „goldenen
Sonntag” erklärlich wird.
Sp. Bg. Bürkh — Hungaria Budapeft 0:2 10:2).
Zu dem zweiten Spiel der Budapeſter in der Nürnberg=
Fürther Hochburg hatten ſich ungefähr 10 000 Zuſchauer einge=
Blätze. Durch die Niederlage von Germanig funden, die einen ganz erſtklaſſigen Sport zu ſehen bekamen.
Hatten die Ungarn am vergangenen Sonntag gegen den 1. F. C.
Nürnberg mit etwas Pech verloren, ſo konnten ſie heute mit
platz Union Böckingen definitiv zugefallen. Tabellen= viel Glück einen Sieg buchen, der dem Spielverlauf nicht ganz
entſpricht. Denn die Fürther ſpielten diesmal in einer
Glanz=
form, wie man ſie bei ihnen ſeit langer Zeit nicht mehr geſehen
hatte. Aber das Glück der Ungarn und das Schußpech der
Fürther . . . Bis zur Pauſe lag Budapeſt bereits mit 2:0 in
Führung und konnte dieſen Vorſprung auch bis zum Ende
halten.
Wie die Tore fielen:
Fürth begann das Spiel mit flotten Vorſtößen zu eröffnen.
Dennoch gelang es den Ungarn, ſich bald in der Fürther Hälfte
feſtzuſetzen und bereits in der 11. Minute durch Paratke den
Führungstreffer zu erzielen. Dann konnte Fürth ſich aus der
Umklammerung etwas frei machen und mit flotten Angriffen
das gegneriſche Tor bedrohen. Das Treffen wurde zuſehends
ausgeglichener. Auf beiden Seiten wechſelten ganz ausgezeich=
Unfy &g ſteht hier an erſter Stelle das Treffen in Fürth nete Einzelleiſtungen ab. Da unterlief Hagen ganz in der Nähe
den ſcharfen Schuß im Fallen ab, kann es aber nicht verhindern,
daß der Nachſchuß von Paratka im Netz ſaß.
Trotz dieſes Erfolges ließen die Fürther ſich nicht
entmuti=
gen. Sie waren ſogar teilweiſe den Ungarn überlegen, doch
ſind ſie bei allem von einem rieſigen Pech verfolgt. Auer ſchoß
daneben, ein feiner Kopfball von Rupprecht, der ſich überhaupt
durch energiſche Vorſtöße auszeichnete, konnte von dem
ungari=
ſchen Torhüter Hüvari in feiner Manier unſchädlich gemacht
werden. Alle Anſtrengungen der Fürther blieben vergebens.
Selbſt als ſie in der letzten Viertelſtunde noch mit einem
mäch=
tigen Entſpurt loslegten, blieb ihnen der oft ſo nahe ſcheinende
Erfolg verſagt.
Rueff=Bern als Schiedsrichter konnte ſich die Sympathien
von Zuſchauern und Spielern nicht in vollem Maße erwerben.
Der rege Geſchäftsbetrieb am Goldenen Sonntag wirkte ſich
auch auf den Beſuch der am Sonntag in der Reichshauptſtadt
fortgeſetzten Verbandsſpiele ungünſtig aus. Trotz eines
herr=
lichen, nicht zu kalten Winterwetters wohnten nur wenige
Zu=
ſchauer den meiſten Treffen bei. Dabei gab es am
Gedenk=
brunnen eine Rieſenüberraſchung, glückte es doch hier dem
Ta=
bellenletzten der Abteilung A. Norden=Nordweſt, dem
Berli=
ner Meiſter Hertha B. S. C. mit 4:3 die erſte
Nieder=
lage beizubringen. Hertha B.S.C. mußte mit Erſatz für
Dom=
ſcheid und Müller antreten und zeigte bei weitem nicht die
ſon=
ſtigen guten Leiſtungen. Dagegen war die vom Abſtieg bedrohte
N. N. W.=Mannſchaft ſehr eifrig bei der Sache und führte bereits
bei der Pauſe klar mit 2:0. Nach dem Wechſel klappte es bei
der Meiſterelf bedeutend beſſer; es wurde nicht nur der
Gleich=
ſtand, ſondern ſogar noch ein drittes Tor errungen. Die
ener=
giſchen Angriffe von Norden=Nordweſt brachten jedoch kurz vor
Schluß noch zwei Tore, und damit den verdienten Sieg.
Ein großes Spiel lieferte in der anderen Abteilung der
Ab=
ſtiegskandidat Adlerhofer B. S.C. gegen Tennis Boruſſia und
unterlag nur knapp 4:5 (3:4). Minerva 93 ſetzte ſeinen
Sieges=
zug auch gegen Wedding überlegen mit 7:2 (2:1) fort und bleibt
ſomit weiterhin der einzige noch ungeſchlagene Verein in der
Berliner Oberliga.
Im Gegenſatz zum vergangenen Sonntag, wo in faſt allen
weſtdeutſchen Bezirken wegen der ſchlechten
Witterungsverhält=
niſſe eine ganze Anzahl von Spielen abgebrochen wurden, gab es
diesmal einen geregelten Spielbetrieb. Im allgemeinen gab es
die erwarteten Siege, ſo daß nach wie vor die Lage in den
ein=
zelnen Tabellen ungeklärt iſt. Von den Geſellſchaftsſpielen
weſt=
deutſcher Vereine iſt das Treffen zwiſchen Boruſſia München=
Gladbach und D.F.C. Prag beſonders bemerkenswert. Nach
tapferer Gegenwehr mußten ſich die Boruſſen mit 3:1 geſchlagen
bekennen.
Hier ſtieg das zweite Entſcheidungsſpiel um die Pommern=
Meiſterſchaft. Titania Stettin benötigte nach ihrem
vorſonntäg=
lichen Sieg über V. f. B. Stettin nur ein Unentſchieden, um ſich
in den Beſitz des Meiſtertitels ſetzen zu können, doch brachte ſie
ſogar ein 4:1=Ergebnis heraus und iſt damit endgültiger Meiſter
von Pommern. Das Endſpiel um die Grenzmark=Meiſterſchaft
zwiſchen Schupo Danzig und Viktoria Stolp endete zugunſten
der Poliziſten mit 3:1 Toren.
3:1
Viktoria Walldorf—Sportvgg. 04 Arheilgen
0:1 (0:1)
Sportverein Münſter-Viktoria Urberach
3:2 (2:2)
Germania Oberroden—S. V. Mörfelden
3:0
F.V. Sprendlingen—F.C. 03 Egelsbach
Rot=Weiß, V.f.R. Darmſt.—Germania Pfungſtadt 1:0 (0:0)
1:2 (1:1)
Viktoria Griesheim—V.f.L. Sachfenhauſen
(Privatſpiel).
Der geſtrige Sonntag hat in der Starkenburger Kreisliga
im großen Ganzen normale Ergebniſſe gebracht. Vielleicht
könnte man den Sieg der Darmſtädter Rot=Weißen über
Pfung=
ſtadt herausſtellen, aber ſchließlich ließ die Formverbeſſerung der
Darmſtädter in den letzten Wochen auf etwas Aehnliches
ſchlie=
ßen. Der Sieg als ſolcher war ein Glücksſieg, der Treffer fiel
zwei Minuten vor Schluß, in einer Zeitſpanne, wo der Gegner
überlegen war. Ob der Sieg als Anbruch einer weiteren
Er=
folgsſerie der Darmſtädter gewertet werden darf, muß
abge=
wartet werden. — In dem wichtigen Treffen in Münſter
be=
wieſen die Urberacher durch ihren 1:0=Sieg, daß ſie mit Recht als
Meiſterſchaftsfavorit anzuſehen ſind. Auch Walldorf läßt nicht
locker; mit 1:3 mußte Arheilgen dran glauben. Zuguterletzt
brachte ſich auch Sprendlingen mit einem 3:0=Sieg über
Egels=
bach wieder einmal in empfehlende Erinnerung. Dagegen hatte
Oberroden ſeine liebe Not mit den ſich dieſes Jahr auch
aus=
wärts recht gut ſchlagenden Sportlern aus Mörfelden.
Die Tabelle hat ſich inſofern geändert, als nur Urberach
und Walldorf an der Spitze liegen, Münſter dagegen zu
Ober=
roden abgefallen iſt. Ob das von großer Bedeutung iſt, muß
abgewartet werden. Denn wenn nicht alles trügt, dürfte das
ſtarke Mittelfeld, in dem ſich der F. V. Sprendlingen vom
zehn=
ten auf den fünften Platz geſchafft hat, den Spitzenreitern noch
viel zu ſchaffen machen. In der Mitte und am Schluß hat ſich
kaum etwas geändert.
Der Tabellenſtand nach dem 22. Dezember:
Viktoria Urberach
Viktoria Walldorf
Sportverein Münſter
Germania Oberoden
F.V. Sprendlingen
Sportverein Mörfelden 1
Sportvgg. Arheilgen
Germania Pfungſtadt
Polizei Darmſtadt
Union Darmſtadt
18:39
Viktoria Griesheim
12
F.C. 03 Egelsbach
13
24:42
9 16:54
Rot=Weiß, V.f.R. Darmſtadt 13
Rol-Weiß, B. f. R. — Germanig Pfungſtadk 1:0 10:9)
Nachdem es vormittags die Handballer gegen Langen fertig
brachten, beide Punkte in Darmſtadt zu behalten, gelang es den
Fußballern nachmittags, die Pfungſtädter geſchlagen nach Hauſe
zu ſchicken.
Als der ausgezeichnete Schiedsrichter, Herr Sekel=
Schwetzin=
gen, das erſte Zeichen gab, hatte ſich bereits eine anſehnliche
Zu=
ſchauermenge eingefunden. Pfungſtadt erſcheint komplett,
wäh=
rend Darmſtadt für den dienſtlich verhinderten Verteidiger
Fin=
ger Erſatz einſtellen mußte. Sofort mit dem Anpfif iſt Rot=
Weiß leicht überlegen, aber die Hintermannſchaft der Gäſte
ver=
ſteht es, ihr Heiligtum rein zu halten. Pfungſtadt findet ſich
beſſer und beſſer, wobei beſonders die ſchnellen Außenſtürmer
durch exakte Flanken manchesmal ſpannende Situationen im
Darmſtädter Strafraum hervorrufen. Jedoch auch hier iſt eine
Hintermannſchaft, welche den Gegner zu keinem Erfolg
kom=
men läßt, ſo daß er torlos in die Pauſe geht. Sofort mit dem
Wiederbeginn merkt man, daß es beide Parteien mit allen
Mit=
teln verſuchen, eine Entſcheidung herbeizuführen. Das Tempo
ſteigerte ſich von Minute zu Minute, bis ungefähr eine
Viertel=
ſtunde vor Schluß, wo Pfungſtadt zu einem ungeheuren
End=
ſpurt anſetzt und leicht drückt. Noch eine Minute Spielzeit, und
dieſe bringt die Entſcheidung. Der kleine Ganz holt ſich den
Ball von der Mitte, ſpurtet damit in den Gäſteſtrafraum, legt
an den freiſtehenden Linksaußen gut vor, ſo daß dieſer
mühe=
los den Siegestreffer placieren konnte. Der Jubel im
Zuſchauer=
raum war groß, als der Schiedsrichter das ſcharfe, aber
jeder=
zeit faire Treffen abpfeift.
Rot=Weiß, V.f.R., war auch geſtern wieder mit einem
fri=
ſchen Kampfgeiſt ans Werk gegangen, welcher noch manchem
Gegner ein Schnippchen ſchlagen dürfte. Der beſte Teil der Elf
iſt die Hintermannſchaft, während im Sturm die beiden
Halb=
ſtürmer die treibenden Kräfte ſind.
Pfungſtadt zeigte ein ſehr gutes Spiel. Auch hier iſt die
Hintermannſchaft der beſte Mannſchaftsteil, während der Sturm
in den beiden Außen zwei ganz gefährliche Durchbrenner beſitzt.
— Herr Sekel als Schiedsrichter konnte in jeder Beziehung
ge=
fallen.
Rot=Weiß, V.f.R. (Erſatz)—Pfungſtadt (Erſatz) 2:2.
1.-0
1. 0:1 (0:0)
Das letzte Serienſpiel der Darmſtädter ging
überraſchender=
weiſe verloren. Obwohl Darmſtadt techniſch beſſer war als ſein
Gaſtgeber, mußte es ſich dem ungeheuren Eifer der
Gräfenhäu=
ſer beugen. Tragiſch iſt es, daß das Tor drei Minuten vor
Schluß durch ein Mißverſtändnis in der Darmſtädter
Verteidi=
gung fiel. Die Niederlage bringt vielleicht Pfungſtadts Turner
wieder punktgleich mit Darmſtadt, da nach Hörenfagen das Spiel
Pfungſtadt — Bensheim für Pfungſtadt gewertet werden ſoll. Es
iſt dann unter Umſtänden ein Ausſcheidungsſpiel um die
Grup=
penmeiſterſchaft zwiſchen beiden Vereinen nötig geworden.
Darmſtadt 2. — Gräfenhauſen 2. 8:2: Darmſtadt 1, Jugend
— Wixhauſen 1. Jugend 2:1.
Montag den 23. Dezember 1929
Geite 6
Die Tabellen.
ruppe 4: Spiele Tore Punkte Spb. 98 Darmſtadt . 12 99:24 94 Polizei Darmſtadt . 13 11:29 22 F. S. V. Frankfurt .. 13 55:49 15 V. f. R. Schwanheim 13 42:40 15 Rot=Weiß Darmſtadt . 14 33:62 10 T. S. V. Langen .. * 12 34:44 Not=Weiß Frankfurt. 12 26.59 Kickers Offenbach .. * 13 30:58 Spvg. Arheilgen = * 10 15:80 3 uppe B: Spiele Tore Punkte Mainz 05 . .. = 12 36:22 17. Polizei Worms . . . 12 61:43 15 Hakoah Wiesbaden 12 50:38 15 S.=V. Wiesbaden . . * 13 50:39 15 Polizei Wiesbaden 13 52:50 12 Wormatia Worms 13 39:48 12 Alemannia Worms . 12 26:47 Reichsbahn Wiesbaden * 11 28:55Die Spiele in der Gruppe A:
5. 5.3. Frankfurk — V. ſ. R. Schwanheim 2:0.
Die Mannſchaften lieferten ſich einen typiſchen Punktekampf,
ſpannend, ſchnell und wuchtig. Beiderſeits waren die
Hinter=
mannſchaften voll auf der Höhe, ſo daß ſich die zwei Treffer des
F. S. V. auch nur aus Strafwürfen durch Duchhardt und Krichel.
ergaben. Trotzdem der Unparteiiſche Schwab=Ludwigshafen zwei
Mann vom Platze ſtellte, genügte er nicht ganz, vor allem war
er viel zu nachſichtig.
Sporkvereinigeng Arßeilgen — Polizei Darmſtadt
0:11 (0:5).
Von der Sportvereinigung Arheilgen wird uns geſchrieben:
„Das geſtrige Spiel obiger Vereine, das äußerſt ſchnell
durchgeführt wurde, zeigte wieder einmal, daß ein unfähiger
Schiedsrichter viel dazu beitragen kann, eine harte Spielweiſe
aufkommen zu laſſen. Die Darmſtädter mit vollſtändiger
Mann=
ſchaft. Die Arheilger mußten wieder auf Mahr und Helm
ver=
zichten. Trotzdem ſchafften die Mühlches Leute gleich brenzliche
Situationen vor dem gegneriſchen Tore, die jedoch alle durch die
Unfähigkeit des Sturmes zu keinen Erfolgen führten. Allmählich
kam Polizei ins Fahrwaſſer. Leitete ſchöne, wenn auch recht harte
Angriffe ein, die in 10 Minuten 3 Tore brachten. Auf der
Ge=
genſeite verlieren ſich die Spieler zu ſehr ins Einzelſpiel,
da=
durch wird ein produktiver Spielaufbau unterbunden und die
Erfolge bleiben aus.
Bis zur Halbzeit kann Polizei noch 2 Tore erzielen. War
das Spiel vor der Halbzeit noch annehmbar, ſo flaute es in der
zweiten Spielhälfte ſtark ab, um an Härte geradezu
überhand=
zunehmen. Der Schiedsrichter, ein Herr aus Ludwigshafen, der
bis jetzt auf alle unfairen Mätzchen zum größten Teil mit
ſpöt=
tiſchem Lächeln antwortete, ſtellte dann, um feiner Unfähigkeit
die Krone aufzuſetzen, kurzerhand ausgerechnet zwei Arheilger
Spielex vom Felde. Mit 9 Mann wehrte ſich Arheilgen ſo gut
es eben ging, konnte allerdings noch 6 ſchön erzielte Tore des
Gegners nicht verhindern. — Man hat ſchon ſchönere Spiele am
Arheilger Mühlchen geſehen. Das geſtrige, das einen an
tech=
niſchem Können überlegenen Gegner, dem zu empfehlen wäre,
ſeine harte Spielweiſe, gegen eine ſchwächere Maynſchaft zu
unterlaſſen, ſah, war nicht dazu angetan, werbend für unſeren
Handballſport zu wirken. Die Hauptſchuld trug wohl der
un=
ſichere Schiedsrichter.
Hol-Weiß, B. f. R. — Turn= N. 5p. 5. Langen 2:1.
Mit einem äußerſt knappen Ergebnis hat ſich Rot=Weiß,
V. f. R., geſtern den 5. Tabellenplatz zurückgeholt. Ein
klaſſen=
armes Stürmerſpiel war die Kennzeichnung dieſes Treffens.
Mag der hartgefrorene Boden, der eine Ballberechnung
unmög=
lich machte, und die Blendwirkung der tiefliegenden Sonne
man=
ches entſchuldigen. Reſtlos kann die primitive Spielweiſe des
Darmſtädter Sturmes hiermit nicht entſchuldigt werden.
Ledig=
lich Roſenau und Benz konnten noch gefallen. Es war für Rot=
Weiß, V. f. R., ein Glück, daß der Langener Sturm noch
un=
fähiger und die eigene Verteidigung wachſam war. Beſonders
Mayer im Tor glänzte. Leider hatte er ſich kurz vor Schluß eine
Handverſtauchung zugezogen. Die Darmſtädter Läuferreihe
ar=
beitete fleißig und nicht ohne Geſchick in der Abwehr, verpaßte
aber das „Freiſtellen”, wenn der eigene Torwart den Ball hatte.
Daß die Langener nur mit 10 Mann antraten, benachteiligte
ſie nicht ſehr ſonderlich, denn ſie hatten in dem Schiedsrichter,
einem Herrn vom Poſtſportverein Wiesbaden, einen
hervor=
ragenden 11. Mann zur Seite, den wir als „Schiedsrichter”
hof=
fentlich hier nicht wiederſehen.
Zum Spiel ſelbſt erübrigt ſich eine Kritik. Rot=Weiß, V. f. R.,
ſchoß in jeder Halbzeit je ein Tor. Die Langener, deren Eifer
anerkannt werden muß, kamen in der zweiten Spielhälfte
wäh=
rend einer Drangperiode zum Ehrentor. — Die Darmſtädter
haben ſich nunmehr wohl endgültig aus der Gefahrzone entfernt.
Nach menſchlichem Ermeſſem ſollten die übrigen
Abſtiegskan=
didaten den Rot=Weiß, V. f. R., nicht mehr überholen können.
Roi=Beiß Frenkfurk — Kickers Offenbach 4:3.
Beide Parteien ſind in Abſtiegsgefahr. Trotzdem war der
Kampf fair, ein Verdienſt des vorzüglichen Schiedsrichters
Müller=Wiesbaden. Bei der Pauſe führten die wuchtigeren
Frank=
ſurter bereits mit 2:1 und erhöhten kurz nach dem Wechſel auf
3: 1. Kickers konnten noch einmal den Gleichſtand holen,
muß=
ten ſich aber dem gewaltigen Endſpurt der Frankfurter beugen,
die mit 4:3 knappe Sieger blieben.
Und in der Gruppe B..
ging Mainz 05 durch den klaren 2:0=Sieg über die Wormſer
ziemlich im Zeichen der Mainzer, die, wieder in kompletter
Auf=
dürften. Rößler und Einwächter II waren die Torſchützen. — Wünſchen der örtlichen Turn= und Sportvereine, die Teilnahme
Reichsbahn unterlag nach faſt gleichwertigem Kampf der Polizei
durchſchlagskräftiger. Schon bei der Pauſe lagen ſie durch drei
Treffer von Herbert und Pape (2) klar in Front und erhöhten
in der zweiten Hälfte durch Verwandlung eines Strafwurfes angeſehen werden kann. Bei den bevorſtehenden
Einigungsver=
auf 4:0. Trotz gleichwertigen Spieles blieb den Reichsbahn= handlungen zwiſchen Turnen und Sport iſt vielleicht damit zu
Sieg holte der ſich in glänzender Form befindliche S. V.
Wies=
baden in Worms gegen die Wormatia heraus. Die Platzherren der Bahn zu ermöglichen. Da für die drei ſüddeutſchen
Veran=
waren den Gäſten in keiner Weiſe gewachſen. Schon bei der
Pauſe lagen die Wormſer mit 1:5 klar im Hintertreffen, konnten ragender Kräfte aus Süddeutſchland und dem Reiche aus dem
fich auch nach dem Wechſel gegen den vorzüglichen Gegner zu Lager der Sportler ſchon im Gange ſind, wird man mit
beſon=
keiner einheitlichen Handlung emporraffen und mußten vier
wei=
tere Treffer hinnehmen.
Süddeutſchland.
Gruppe Nordbayern: Pfeil Schweinau — S.Vg. Fürth 0:8.
A. S.V. Nürnberg — S. C. Nürnberg 4:8.
Gruppe Württemberg: Kickers Stuttgart — S.Vg. Reutlingen
8:1. Sp.Cl. Stuttgart — Sportfreunde Tübingen 4:1.
Main/Heſſen, Gruppe A: Arheilgen — Polizei Darmſtadt 0:11.
Rot=Weiß Darmſtadt — S.V. Langen 2:1. F. S.V.
Frank=
furt — Schwanheim 2:0. Rot=Weiß Frankfurt — Kickers
Offenbach 4:3.
Main/Heſſen, Gruppe B: Mainz 05 — Alemannia Worms 2:0.
Reichsbahn Wiesbaden — Polizei Wiesbaden 0:4. Wormatia
Worms — S.V. Wiesbaden 1:9.
Berlin.
D.H.C. Berlin — Hann. S.V. 96 12:5.
9. Kreis, 2. Gaugkuppe.
Griesheim — Pfungſtadt 5:2 (4:1).
Zu dieſem wichtigen Spiele mußte Pfungſtadt mit drei
Er=
ſatzleuten antreten und traf auf die vollzählige Griesheimer Elf.
Trotzdem ging Pfungſtadt gleich zum Angriff über und ſchoß
auch das erſte Tor. Doch ließ ſich Griesheim nicht verblüffen, und
konnte das Spiel allmählich überlegen geſtalten. Es deckte vor
allem den gegneriſchen Böttiger ſcharf und verhinderte ſo weitere
Gäſteerfolge. Bis zur Pauſe hatte Griesheim mehr vom Spiel,
und führte 4:1. Dann flauten die Angriffe auf beiden Seiten
mehr ab, und ein Tor für Griesheim und eins für
Pfung=
ſtadt beendeten das recht gut beſuchte Spiel.
Main=Rhein=Gau, A=Klaſſe.
Heppenheim — Egelsbach 6:2 (1:2).
Sofort ging Heppenheim zum Angriff über, doch die
Schuß=
unſicherheit verhinderte vorläufig noch die Erfolge. Egelsbach
bam zweimal ſchön durch und führte 2:0. Bis zur Pauſe ſetzte
Heppenheim ein Tor dagegen. Dann klappte es beſſer beim
Platz=
verein, und zahlreiche Angriffe rollten auf das Gäſtetor, deſſen
Hüter ziemlich nervös geworden war, und zwei haltbare Bälle
paſſieren ließ. Der Sieg war verdient. Heppenheim kommt mit
dieſem Siege einen Punkt vor Hähnlein und erringt die
Grup=
penmeiſterſchaft.
Die Arbeitsgemeinſchaft der Turner und Schwimmer iſt der
erſte Schritt zur Vereinigung der Turner und Sportler. Die
D.T. und der D.S.V. ſchließen ein Uebereinkommen,
deſ=
ſen wichtigſte Punkte die gemeinſame Vertretung beider
Ver=
bände in allen ſchwimmſportlichen Belangen nach außen und
innen und der Uebertritt von einem Verband zum andern, der
nur bei einer Sperrzeit von einem Jahr möglich iſt, ſein ſollen.
Das Inkrafttreten des Uebereinkommens kann erſt nach Oſtern
1930 erfolgen, da noch die Zuſtimmung des D.S.V. auf dem
Verbandstag in Braunſchweig nötig iſt.
Vorſtandsſitung der Schwimmer in Berlin.
Der Hauptvorſtand des Deutſchen Schwimm=Verbandes trat
am Samstag nachmittag im Hotel Habsburger Hof zu einer
Sitzung des engeren Vorſtandes zuſammen, um ſich mit den
zur=
zeit aktuellſten Fragen, nämlich „Fall Dr. Brunner” und
Aus=
tritt des Gaues, V aus dem ſüddeutſchen Kreis V zu
beſchäf=
tigen. Die Sitzung zog ſich über zwei Stunden hin, am Schluß
wurden folgende Entſchließungen bekanntgegeben: Zum Fall
Dr. Brunner ſchlägt der Hauptvorſtand dem Geſamtvorſtand
vor, ſich dem außergerichtlichen Vergleichsverfahren anzuſchließen.
Die endgültige Regelung kann jedoch erſt auf dem kommenden
Verbandstag zu Oſtern in Braunſchweig erfolgen. Dem Kreis
VII (Sachſen) wird empfohlen, entſprechende Anträge für den
Verbandstag zu ſtellen. In der Frage der Erſatzwahl des Jugend=
und Werbeleiters, beſſen Amt Dr. Brunner bisher
verwal=
tete, nimmt der Hauptvorſtand von einer augenblicklichen
Erſatz=
wahl Abſtand, vielmehr ſoll dieſes Amt bis zur Neuwahl auf
dem Verbandstag von dem 1. Vorſitzenden Dr. Geiſow
mitver=
waltet werden. Zum Austritt des Gaues V aus dem
ſüddeut=
ſchen Kreis V ſtellt der Hauptvorſtand feſt, daß die Vereine des
Gaues noch dem Deutſchen Schwimm=Verband angehören, da
ſie die durch die Verbandsſatzungen vorgeſchriebene Kündigung
nicht gewahrt haben. Da der Kreis V eine Verhandlung bzw.
einen Verkehr mit dem Gau V ablehnt, wird durch den
Haupt=
vorſtand zur Wahrung der Intereſſen und Aufrechterhaltung der
Verbindungen ein Vertrauensmann ernannt werden.
Der Freiwurf des Torwarts.
Auf der in London abgehaltenen Sitzung des Internationalen
Waſſerball=Ausſchuſſes iſt bei der Durchſprechung und Abänderung der
einzelnen Spielregeln auch auf Antrag von Belgien und Ungarn der
Gisher übliche Freiwurf beim Wurf des Torwächters über die
Mittel=
linie, der von einem Ende der Seitenlinie ausgeführt wurde, abgeſchafft
und beſtimmt worden, daß der Freiwurf künftig von der Stelle aus
ge=
geben wird, an welcher der Ball die MMittellinie überſchritten hat. Die
neate Regel lauttet jetzt ſo: „Der Torwächter darf ſein Tor ſtehend
berteidigen, er darf aber den Ball nicht über die Mittellinie des
Spiel=
feldes werfen. Tut er dies doch, ſo erhält die Gegenpartei einen
Frei=
wurf von der Stelle aus, an welcher der Ball die Mittellinie überſchritt.
Dieſen Freiwurf führt der dieſer Stelle am nächſten liegende Spieler der
Gegenpartei aus.
mit Beteiligung der Turner.
Wie in dieſem Jahre, hat der ſüddeutſche Fußball= und
Alemannen nun wohl endgültig an die Spitze. Das Spiel ſtand Leichtathletik=Verband auch für 1930 drei Hallenſportfeſte
ange=
ſetzt, und zwar: am 22. Februar in Stuttgart, am 8. März in
ſtellung ſpielend, nun ihre Schwächeperiode überwunden haben Frankfurt und am 9. März in Nürnberg. Es entſprach den
der Turner=Leichtathleten zu den Hallenſportfeſten der D.S.B.
Wiesbaden mit 0:4. Die Poliziſten waren im Angriff bedeutend zu erwirken. Die D.S.B. hat jetzt die Genehmigung zur
Teil=
nahme der Turner erteilt, ſo daß die Veranſtaltungen dadurch
eine beſondere Note bekommen, die nur als ſehr wünſchenswert
leuten ſogar der Ehrentreffer verſagt. — Einen ſehr hohen 9:1= rechnen daß dieſer Vorgang dazu angetan iſt, die Wege für den
gemeinſamen Start der Turner und Sportler im Sommer auf
ſtaltungen die Vorbereitungen für die Verpflichtung
hervor=
ders ſtarker Beſetzung der ſüddeutſchen Hallenſportfeſte 1930
rechnen können.
Deutſcher Hockey=Erfolg in
Das Internationale Weihnachtsturnier
am Sonntag eröffnet wurde, nahm für
Deu=
heißungsvollen Anfang. Als erſten Gegyer
Nationalelf Frankreich erhalten. Daß es dieſe
Mannſchaft, die ſich in verſchiedenen Uebung
ſonders für dieſes Turnier vorbereitet hatte.
ſchlagen konnte, liefert einen deutlichen Bewe
blickliche glänzende Spielkultur des deutſchen
darf bei dieſem Reſultat nicht außer Acht laſſer
auf einem ſandigen Boden, ausgetragen wur
deutſchen Spieler ungewohnt war und ihnen n
Die /Deutſchen ließen ihre Gegner kaum
Der Sturm ging, gut unterſtützt von der 97 —i
wieder zum Angriff vor. Man ſah dabei auf d
ſtechende Einzelleiſtungen, wie auch die Zuſa ſ.,
gezeichnet funktionierte. So waren denn auch t
Pauſe die Ausbeute der Deutſchen, der die Fr.
Treffer entgegenzuſetzen hatten. Auch nach Wi
ſich die deutſche Elf überaus angriffsfreudig.
kaum noch etwas zu beſtellen, und mußte vo
Kombinationsmaſchine kapitulieren. Iw
regek=
den ſchoſſen unſere Vertreter noch vier weitere
ſo das Ergebnis von 8:2 her. Sieben Treffer ge Foho
auf das Konto des deutſchen Sturmführers K.
Belgien — Schweiz 3:0 (2:0
Nachdem noch am letzten Tag der Schweizer
ſeine Meldung zu dieſem Turnier wegen Urlau
zurückgezogen hatte, war es dennoch den Bemük
nierleitung gelungen, dieſe Abſage rückgängig
damit eine Umgruppierung zu vermeiden. Er
hatte die ſtark erſatzgeſchwächte Schweizer Elf
Belgier, deren Können in letzter Zeit ſtark zur
keine Gewinnchancen. Schon bei Halbzeit ſtan=
Belgier mit 2:0 Toren ſicher, die dann in der zwe
noch einen dritten Treffer erzielten, während die
los ausgingen.
Spanien — Oeſterreich 3:0 11:1
Man wußte, daß Spanien in dieſem Länderre gru
ernſt zu nehmenden Gegner darſtellt, daß bei Spi ſ7f
ſchem Boden gegen ſpaniſche Mannſchaften de FSändſt
Temperament der Spieler und auch der Zuſchau frmich
unterſchätzender Faktor darſtellt. Und dennoch kor ſisſ
derlage der Oeſterreicher überraſchend. Zwar ſpie fEſtenent
mit einem Rieſeneifer, war auch hinſichtlich S ſemt
Spielerfahrung ſeinem Gegner überlegen, doch feh ſ
reichern der abſchließende Torſchuß. Die Spanier
ten nicht lange, gingen in blitzſchnellen Vorſtößen
neriſche Tor und konnten ſo bis zur Halbzeit mit
Führung liegen. Nach Wiederbeginn gelang es
dieſen Vorſprung auf 3:0 Treffer zu erhöhen, ohne
reicher trotz aller Bemühungen zu ihrem verdier
kamen.
Die nächſten Spiele.
Am 23. Dezember ſpielen Oeſterreich— Deutſe
reich — Spanien und Schweiz — Belgien.
ſteat i4t
Fit
Met
jint
Sn 1
Süddeutſchland.
TV. 60 Frankfurt—Höchſter HC.
TV. 60 Frankfurt Damen—Höchſter HC. Damen
Eintracht Frankfurt—FSV. Frankfurt.
Eintracht 2. Frankfurt—FSV. Frankfurt 2.
Eintracht Frankfurt 2. Damen—FSV. Frankf. 1. 9d
TV. Fechenheim—Rot=Weiß Frankfurt
TV. Fechenheim Damen—Rot=Weiß Frankf. Damen
Kickers Offenbach-Poſt=SV. Frankfurt
Kickers Offenbach Damen—Poſt=SV. Frankf. Damen
HC. Bad Homburg 1.—TV. 60 Frankfurt 2.
HC. Bad Homburg Damen 1.—TV. 60 Frankf. 2. Da
HC. Klein=Steinheim—TSG. Höchſt.
TV. 46 Mannheim—Tgde. 78 Heidelberg, / 1
itig
Im weiteren Verlauf der Serienkämpfe weilte
ſchaft von Neu=Iſenburg hier als Gaſt. Der Verlau
zelnen Kämpfe iſt folgender:
Fliegengewicht: Götz=D.—P. Himmelreich=F. Si”
4,30 Minuten.
Bantamgewicht: Schnellbächer=D.—Becker=3. Sie4
3,33 Minuten.
Federgewicht: Bauer=D.—M. Himmelreich=Fſ. Sie9
1,57 Minuten.
Leichtgewicht: Scharf=D.—W. Himmelreich=F. Sſe8!
9,55 Minuten.
Leichtmittelgewicht: J. Zapf=D.—Fliesbach=3, Ane‟
Schwermittelgewicht: Zulauf=9.—Specht=J. Siebe:
„30 Minuten.
Schwergewicht: Kratz=D.—Pfeifer=J. Unentſched
Mithin ein Geſamtreſultat von 8:6 Punkten fü. *
D. hat jetzt noch zwei Kämpfe auszutragen, und zwſl.
nuar 1930 in Offenbach und am 12. Januar gegel 2*
gen hier. Darmſtadt hat ſich durch ſeinen geſtrige.
ührende Stellung ſo feſt geſichert, daß an der Beſt*
chaft nicht mehr gerüttelt werden kann, es müßte Le
Kämpfe noch verlieren. Bei dem Kampfe Darclſie.
ſenburg beſtand das Kampfgericht aus dem Kreistehle.
Frankfurt und dem Bezirkstechn. Schäfer=Sprendlung.
ttten die Leitung, trotz Meinungsverſchiedenheiteh
Hand.
Schießſpork=Klub windmühle.
ſportliche Veranſtaltung hielt der
S=
alljährlich, am 7. und 15. Dezember ſei d
ßen ab. Trotz trüben, dunklen Wetes
anz anſprechende Leiſtungen erzielt. 40
d nun die Ehrung der Sieger ſtat, vd
ht von der Anzahl der Prämien. Als Sieb”
in zu 9 Schuß, 50 Meter, 12er=Scheide, Gräf
chneider 99 Ringe, 2. Enders 9
be, ſtehen”
zu 3 Schuß, 50 Meter, 12er=Scheg Enders
undern d
Seipel=Gundernhauſen 35 Ringe,
Darmſtadt 34 R., 3. Schumann= Hlt,
Schneider=
Es1 keineswegs ſo, daß die Weihnachtstage, wie man es
aly inen von Feſttagen erwartet, eine „Hochflut” an
Er=
iſſe) s Turnens und des Sports bringen, es iſt an dieſen
m auch im Sport verhältnismäßig ruhig. Einer alten,
n. Sition folgend, hält man Weihnachten von
Meiſter=
ſtsr3 Fen möglichſt frei. Im Hodey und Rugby geht man
trt, ſelbſt die Freundſchaftsſpiele auf ein Mindeſtmaß
beſ) Xen. In dieſem Jahr gibt es allerdings eine große
dmaw, das Hockey=Länderturnier in Barcelona, das
über=
bedeutſamſte ſportliche Ereignis der Feſtwoche iſt.
i5 fußball kommt es zu intereſſanten Spielen; feſtliche
ganDem Charakter der Tage entſprechend, ſind die
ver=
der (aſtſpiele namhafter ausländiſcher Gäſte. Es fehlt
ſtbes rölich auch nicht an „Auslandsreiſenden”. So ſpielt
. 2;rankfurter Eintracht und auch Wacher München in
mkr— Im Hallenſport machen ſich nur die Radfahrer und
mityigen kleinen Ausnahmen — auch die Anhänger des
missts bemerkbar. Ein großes Fragezeichen iſt vor den
iterrit geſetzt. Gibt es dieſe erwünſchten „Weiße Weihnach=
ger 355
Montag, den 23. Dezember 1929
Geite 7
Der Spork an Weihnachten.
G Vorſchau auf die ſporklichen Ereignifſe
der Feſttage.
d— werden wir auch zahlreiche Ski= und
Eisſportveran=
tunsy erleben. Es liegt ganz beim Wetter, ob das
Sport=
graxy Oer Feſttage ſich auch auf den Winterſport ausdehnen
Am erſten Feiertag.
Fußball.
fFahl der Spiele iſt nicht überragend. Es machen ſich
h ſtec ie Nachwirkungen von den eben beendeten
Gruppen=
elen YCerkbar, man räumt den Spielern vor neuen Taten
eirn) eine kleine Ruhepauſe ein. Von den ſüddeutſchen
watfy en am erſten Feiertag iſt daher kein beſonders
hoch=
ſended port zu erwarten. Hervorzuheben iſt vielleicht das
effemyiſchen FSV. Frankfurt und dem Heſſenmeiſter
Wor=
ſtia 2/ —is, zwiſchen Alemannia Worms und AS. Straßburg
dniey rletzt das Treffen zwiſchen dem 1. FC. Nürnberg und
Stt-If von Göteborg, wobei noch nicht feſtſteht, ob dieſe
egegnr auch wirklich zur Durchführung gelangt. Die
Feſt=
uſge ald iſtige Reiſegelegenheit hat die Frankfurter Eintracht
mtzt,,1 cm erſten Feiertag in Cannes gegen den AS. Cannes
tretery rd. Auch Wacker München weilt im Süden von
ankreyh und iſt Gaſt des SO. Montpellier. Dagegen hat ſich
e Sp.V Fürth und V. f. R. Fürth Weſtdeutſchland als
Reiſe=
el erk:y — Die „Kleeblättler” ſpielen gegen Horſt=Emſcher 04,
ihrenm f. R. bei Hüſten 09 als Gaſt weilt.
Dieil kele ich Reich ſind ebenfalls nicht allzu zahlreich. Auch
erherde im Fußballbetrieb eine etwas weihnachtliche Stille.
nor ei=i: fchweren Aufgabe ſteht die Städteelf von Kaſſel, die
dem SV. Prag als Gegner auserwählt hat. Intereſſant
rſprion Lich das neuerliche Zuſammentreffen von Tennis=
Bo=
ſſia, r: Hertha=BSC. zu werden. Selbſtverſtändlich gibt es
„ch ei5 Reihe von Privatſpieken, die jedoch in den meiſten
güllen " Tokale Intereſſe nicht überſteigen.
Rugby.
Au= — Rugbyſport hat diesmal auf große, bedeutſame
Be=
nunm Serzichtet. Nur in Weſtdeutſchland ſteigt das Treffen
wiſchen3 m DRC. Düſſeldorf und dem TV. 60 Frankfurt, das
s Pruy aandaſpiel gedacht iſt, um auch im Weſten dem
Rugby=
ort nen 2Inhänger zuzuführen.
Hockey.
Allil Intereſſe der deutſchen Hockeygemeinde dürfte ſich in
ſter O. dem Internationalen Weihnachts=Hockeyturnier in
arcelml wenden. Die deutſche Nationalmannſchaft fteht dort
jahrlich! — keinen leichten Aufgaben. Zunächſt iſt es das
un=
ewohnm Tima, das unſeren Spielern zuſetzen wird, mehr aber
ls diess D die ſchlechten Platzverhältniſſe in Spanien ein
be=
onderesn aidernis bei dem Turnier. Wem es im letzten
Augen=
lick duu Sie unerwartet erfolgte Abſage der Schweizer keine
Aenderun in der Programmfolge gibt, dann wird am erſten
Feiertazu es Entſcheidungsſpiel um den dritten und vierten
Platz ary Xvagen werden.
Diei Veranſtaltung gegenüber verliert das Treffen
zwi=
ſchen de Berliner HC. und dem Münchener HC. an
Bedeu=
tung, dod Berliner ihre beſten Spieler für die
Nationalmann=
ſchaft alu en mußten.
Boxen.
Köllü rt an dieſem Tag wieder einmal eine Veranſtaltung
der Bers Hoxer, bei der Hein Heeſer und die ſchweizeriſche
Hoffnurm 2räuchi den Hauptkampf beſtreiten werden.
Motorſport.
Alssl —bereitung für das demnächſt beginnende
Sechstage=
rennen n gt Breslau ein 25=Stundenrennen zur
Durchfüh=
rung, ded ne ausgezeichnete Beſetzung erhalten hat, wenn auch
die Abfi0, den auſtraliſchen Sechstagefahrer Mac Namara an
den Stot u bringen, ſich nicht verwirklichen ließ.
Winterſport.
Mal offt, daß die Weihnachtsfeiertage als beſonderes
Weihnau reſchenk auch den erwünſchten Schnee bringen, und
hat ſo e' anze Reihe von Veranſtaltungen angeſetzt. Für den
erſten 75 rag ſind ſkiſportliche Wettkämpfe in Thüringen, in
Schreibel a und in Semmering geplant. Ob ſie ſich alle
ver=
wirklich,g aſſen, iſt noch eine Frage.
Eisſport.
In 1 bos beginnt die Saiſon mit dem Internationalen
Eishocke) rrnier um den Spengler=Cup, den der Berliner
Schlittſoſ Club zu verteidigen hat. Auch Stuttgart bringt
in feinesn Eadthalle ein Eishockey=Turnier zur Durchführung.
Außerdod Ɨbt es noch eine ganze Anzahl von mehr oder
min=
der wickhlrr Begegnungen, ſo zwiſchen dem SC. Rieſſerſee und
dem Wr? Eislaufberein, ſo daß die Anhänger dieſer
Sport=
art boll N ihre Koſten kommen.
Am zweiten Weihnachtstag.
Fußball.
In 1 Ddeutſchland bringt der Fußballſport auch am
zweiten 1—rtag kein beſonderes Feſtprogramm. FSV.
Frank=
ſurt hatty FV. Würzburg 04 verpflichtet, AS. Straßburg
ga=
ſiert in y ainheim bei dem dortigen VfR., und Boruſſia
Neun=
liichen T ach ſogar die bekannte Elf von Vienna Wien einge=
(den. W., damit ſind auch die bedeutenderen Treffen ſo
ziem=
lich aufoſ lt.
Auu eiſen befindet ſich von ſüddeutſchen Mannſchaften
Desmallu G der FV. Raſtatt, der gegen den Racing Club
raßbug en Straßburg ſpielt. Eintracht Frankfurt hat in
Marſeillll Fympique Marſeille als Gegner, SV. München trifft
n ſtiel A,, ſeinem Spiel am Vortage in Altona auf Holſtein
Nel unn — Sp.Vg. Fürth beſchließt ihre Weſtdeutſchlandreiſe
Mit einen reffen gegen Köln=Sülz ab.
Vong r Spielen im Reich hat das Abſchneiden von
Vortunoy, ſſeldorf gegen den DFC. Prag Intereſſe. In Leip=
9 ſeig! gar eine Begegnung zwiſchen Wacker Leipzig und
Skarta 9 g. Der SC. Dresden wird ſein Könen gegen den
Siud F” ais Paris erproben. Alles in allem, diesmal geben
E Derſ/l enen ausländiſchen Vereine den Veranſtaltungen ein
beſonde / Polorit,
Von den Ereigniſſen im Ausland iſt der Studenten=
Länderkampf Italien gegen Ungarn, ebenſo das Städteſpiel
Madrid-Paris zu erwähnen, wie auch der Kampf Red Star
Olympique gegen Slavia Prag nicht ohne Intereſſe ſein wird.
Hockey.
Das Internationale Weihnachtsturnier in
Barcelona wird an dieſem Tag das Endſpiel um den erſten
und zweiten Platz austragen laſſen und damit ſeinen Abſchluß
finden. Wenn es auch unter den beſonderen Verhältniſſen, die
dieſes Turnier beeinfluſſen, töricht wäre, unbedingt mit einem
ſicheren deutſchen Sieg zu rechnen, ſo läßt dennoch die
ausge=
zeichnete Verfaſſung, in der ſich die deutſche Mannſchaft bei ihren
letzten Kämpfen zeigte, die berechtigte Hoffnung auf einen
End=
erfolg zu.
HC. München trägt in der Reichshauptſtadt ſein zweites
Spiel, diesmal gegen den Berliner SC., aus.
Radſport.
Am zweiten Feiertag kommt Dortmund mit einem
internationalen Dauerrennen zu Wort, das bei der Beſetzung,
die es gefunden hat, ſicherlich ſpannende Kämpfe bringen wird.
Auf der Brüſfeler Winterbahn wird das Sechstagefeld,
unter denen ſich auch die Berliner Sieger Dorn/Maczinſki
be=
finden, auf die lange Reiſe geſchickt.
Eisſport.
Zunächſt ſind die Spiele um den Spengler=Cup, die in
Davos auch am zweiten Feiertag durchgeführt werden, zu
er=
wähnen. Ferner iſt eine Begegnung SC. Rieſſerlee—
Juns=
brucker Eislaufverein vorgeſehen.
Winterſport.
Umfangreich iſt wiederum das Programm der
Winterſport=
ler. Hier gibt es Weihnachts=Sprungläufe in Braunlage, in
Schreiberhau, in Semmering, ein Skiſpringen in St. Moritz,
ferner Rodelrennen in Wildbad und in Schreiberhau ein
Bob=
rennen. Es wäre zu hoffen, daß alle dieſe Veranſtaltungen
auch die Witterung finden, die ſie zu ihrer Durchführung
be=
nötigen.
Hochſchulſpork.
Hahungen des deukſchen Hochſchulamts für Leibes=
Das Deutſche Hochſchulamt für Leibesübungen hat jetzt
offi=
zielle Satzungen angenommen. Ihnen zufolge ſetzt ſich das
Hoch=
ſchulamt aus zwölf ordentlichen Mitgliedern und dem Beirat
zuſammen, die zu gleichen Teilen von der lehrenden Gruppe, den
Dozenten und Turn= und Sportlehrern, und der lernenden
Gruppe, den Studenten, benannt werden. Das Hochſchulamt
ſtellt eine Arbeitsgemeinſchaft dar für alle gemeinſamen Fragen
der Leibesübungen an den deutſchen Hochſchulen. Die einzelnen
Fachausſchüſſe werden geleitet von Dietz=Karlsruhe, Hinſch=
Ber=
lin, Prof. Dr. Jaeck=Marburg und Prof. Dr. Dreſel=Greifswald.
Alle Fragen, die lediglich von den Studenten aus zu
bear=
beiten ſind, werden vom Turn= und Sportamt der deutſchen
Studenten erledigt, und zwar Wettkampffragen allgemein, ſoweit
ſie die deutſchen Hochſchulmeiſterſchaften betreffen, durch den
Wettkampfausſchuß, außerdem alle internationalen
Veranſtal=
tungen, an denen deutſche Studenten beteiligt ſind. Vom Turn=
und Sportwart werden überdies alle Aufgaben erledigt, ſoweit
ſie Werbung und Heranziehung von neuen Mitarbeitern
be=
treffen.
Die Aufnahme von Hörern und Hörerinnen in die Preußiſche
Hochſchule für Leibesübungen (Landesturnanſtalt) für das
Aus=
bildungsjahr 1930 beginnt: a) für Hörer ab 25. April 1930,
b) für Hörerinnen am 24. April 1930. Aufnahmegeſuche ſind
unmittelbar an die Preußiſche Hochſchule für Leibesübungen in
Spandau, Radelandſtraße 59, zu richten.
Flugſpork.
Deutſchland im Höhen- und Dauerflug voran.
Von den ſieben wichtigſten Flug=Weltrekorden haben fünf
im Laufe dieſes Jahres erhebliche Verbeſſerungen erfahren. Den
abſoluten Geſchwindigkeits=Weltrekord hält der Engländer Capt.
Orlebar, der am 12. September in Calſhot auf einem 1800 PS
ſtarken Supermarine Rolls=Royce=Waſſerflugzeug ein
Stunden=
mittel von 575, 7 Kilometern erreichte. Der korreſpondierte
Weltrekord der Landflugzeuge gehört mit 448,171 Kilometern
dem inzwiſchen tödlich verunglückten Franzoſen Bonnet. Der
Deutſche Willi Neuenhofen ſetzte ſich am 26. Mai d. J. in
Deſſau in den Beſitz des Höhenflug=Weltkrekords, indem er mit
ſeiner Junkers=Maſchine eine Höhe von 12 739 Metern erklomm.
Noch ein zweites Mal iſt Deutſchland in der Liſte der ſieben
be=
deutendſten Höchſtleiſtungen vertreten, und zwar halten die
Jun=
kers=Piloten Riſties und Zimmermann ſeit Juli 1928
mit 65 Stunden 25 Minuten den Weltrekord im Dauerflug,
auf=
geſtellt mit einer 280 PS Junkers Maſchine. Die beiden
Ameri=
kaner Jackſon und O Brien hielten ſich im Juli d. J. in
St. Louis 420 Stunden 17 Minuten in der Luft, doch wurde ihr
170=PS=Curtiß=Eindecker ſtändig mit neuem Betriebsſtoff
ver=
ſehen; ihre Leiſtung wird als Weltrekord im Dauerflug mit
Be=
triebsſtoffergänzung gewertet. Schließlich ſind noch die beiden
franzöſiſchen Weltrekorde im Streckenflug zu erwähnen. Coſtes
und Bellonte legten mit einem Bréguet=Flugzeug 7905,140
Kilometer in gerader Linie zurück, und mit dem gleichen
Ap=
parat brachten vor einigen Tagen Coſtes und Codos
8026,800 Kilometer auf geſchloſſener Bahn hinter ſich.
Dem Geſchäftsführer der Deutſchen Turnerſchaft Major a. D.
Breithaupt wurde in Anerkennung ſeiner Verdienſte um die
Jugendpflege die Adler=Plakette des Wohlfahrtsminiſteriums
verliehen.
Anerkannte Turner=Beſtleiftungen. Der Schwimmwart der
Deutſchen Turnerſchaft hat zwei am 1. Dezember in Leipzig
auf=
geſtellte Höchſtleiſtungen, jetzt als ſolche anerkannt. Im 100=
Meter=Seitenſchwimmen erzielte der Leipziger Fritz Viertler die
Rekordzeit von 1:15, während ſein Landsmann K. Kühn im 100=
Meter=Hand=über=Hand=Schwimmen mit 1:06,1 eine neue
Beſt=
zeit ſchuf.
Zwiſchen der Deutſchen Turnerſchaft und dem Deutſchen
Schwimmer=Bund wurde eine Arbeitsgemeinſchaft ins Leben
ge=
rufen, die ab Oſtern 1930 eine gemeinſame Zuſammenarbeit
be=
ſchloſſen hat.
In der Gruppe Südbayern iſt jetzt der Abſtieg von Ulm 94
nach der 4:2=Niederlage gegen D. S. V. München endgültig
ent=
ſchieden.
Den zweiten Tabellenplatz der Gruppe Württemberg iſt an
Union Böckingen gefallen, während der dritte V. f. R. Heilbronn
nicht mehr zu nehmen iſt.
F.V. Saarbrücken fertigte nach Verlängerung V. f. R.
Pir=
naſens mit 1:0 ab und ſicherte ſich damit den dritten Platz der
Gruppe Saar.
Mit einem 3:2=Sieg gegen F.V. Raſtatt holte ſich in der
Gruppe Baden Phönix Karlsruhe den dritten Platz.
In der Gruppe Main endete das Entſcheidungstreffen
zwi=
ſchen F. S.V. und Rot=Weiß Frankfurt unentſchieden 1:1 und
wird daher am 29. Dezember wiederholt.
Helene Mayer konnte bei einer internationalen Fechtakademie
in Florenz die italieniſche Meiſterin Germana Schwaiger mit
10:5 Treffern ſchlagen.
Frankreich wurde im Weihnachts=Hockeyturnier in
Barce=
lona von Deutſchland überlegen mit 8:2 (4:2) Toren geſchlagen,
Spanien fertigte überraſchenderweiſe Oeſterreich mit 3:0 (1:0) ab,
wie auch Belgien gegen die Schweiz mit 3:0 (2:0) gewann.
Ein Schwimm=Länderkampf Deutſchland — Ungarn wurde
für den 19. und 20. Juli 1930 nach Berlin vereinbart.
Ein Schiedsrichter=Weltkongreß ſoll im Rahmen der
Fuß=
ball=Weltmeiſterſchaft im kommenden Jahre in Montevideo
ab=
gehalten werden.
Bei dem Radrennen in Paris konnten die Berliner Sechs=
Tage=Sieger Dorn—Maczinſki unter 15 Paaren nur den zwölften
Platz belegen. Der Sieg fiel an die Franzoſen Choury—Fabre.
Im Kölner Hallentennis=Turnier verlor Cilly Auſſem das
Damen=Einzel mit 4:6, 6:4, 3:6 an Frl. Krahwinkel.
Ein Fünf=Länder=Turnier der Amateurboxer von
Deutſch=
land, Holland, Ungarn, Italien und Belgien wird im
kommen=
den Jahr in Antwerpen ausgetragen werden.
Der Länderkampf der Amateurboxer Bayern — Ungarn in
München wurde von den Bayern mit 10:6 Punkten gewonnen.
Rundfupk=Progrgmme.
Frankfurt a. M.
Montag, 23. Dez. 11: Schallplatten. O 12.15: Schallplatten:
Robert, Schumann. 15.15: Jugendſtunde. Auf der Suche nach
der Geiſterburg” in der Sahara verirrt; ein gefahrvolles Erlebnis
des Afrikaforſchers Heinrich Barth. 16: Hausfrauen=Nachmittag
des Frankfurter Hausfrauenvereins. Wochenſchau und
Vereinsmit=
teilungen — Von der Kochtante: Der Silveſterkarpfen. o 16.50:
Frau Rhabanus: Vortragszyklus des Frauenverbandes Heſſen=
Naſ=
ſau und Waldeck: Der Dank der Volksgemeinſchaft an die alte
Generation. . 17 20: Stuttgart: Konzert des Funkorch. 18.05:
S. Pfeifer: Der Vogelzug und ſeine Erforſchung im Untermaintal.
O 18.35: Prof. Weidenreich: Zum 100jähr. Todestage von Lamarck.
O 19.05: Engliſch. O 19.30: Marienlieder von Herm. Zilcher,
Ausf.: Suſanne Horn=Stoll (Sopran), W. Caſpar (Violine), K.
Völp (Bioline), H. Geis (Violine), A. Stübgen (Cello). O 20.15:
Konzert des Funkorch. Auber: Ouv. zu „Des Teufels Anteil”.
— Tſchaikowſky: Aus der Serenade für Streichorcheſter. Walzer.
— Roſſini: Arie „Der Barbier von Sevilla”. — Joh. Strauß:
Ouv. zu „Indigo und die vierzig Räuber”. — Lehar: Ouv. zu
„Zigeunerliebe‟. — Lanner: „Hofball=Tänze‟. — Joh. Strauß:
„Frühlingsſtimmen”: Ouv. zu „Die Fledermaus”. — Joh. Strauß
(Bater): Radetzky=Marſch. Mitw.: Anny van Kruyswyk (Sopran).
O 21.4 Kaſſel: Der gläſerne Berg. Volksmärchen. Muſik von
Walter Braunfels. O 23: Tanzmuſik. Kapelle Buchbinder.
Dienstag, 24. Dez. 11: Schallplatten. o 13.40:
Schallplat=
ten: Heiligabend. o 14.30: Stuttgart: Der Hirten Verkündigung.
Neue Hirtenſpiel nach alten deutſchen Texten. Mitw.: Tante Grethe,
E. Stockinger, F. Höger, E. Thyſſen, Kinderchor, Funkorch. O 15.30:
Kinderſtunde. Ausf.: Mintie Lauprecht van Lamnen (Sopran), Mary
Gläſer=Urban (Rez.), E. J. Kahn (Klavier). 16.15: Konzert
für Hinder. o 18: Weihnachtsglocken vom Frankfurter Dom.
O 18.15: Stuttgart: Das Gotteskind. Weihnachtsſpiel. Nach alten
deutſche; Volksſpielen und Liedern. O 19.30: Weihnachtsmuſik aus
der Nikolauskirche Stuttgart. 20.15: Stuttgart: Weihnachten
daheim und draußen. Pocci: O heilges Land, wir grüßen dich. —
Scharzelmann: Pinkepanks Weihnachten. — Hoffmann v.
Fallers=
leben: Ich lag und ſchlief. — G. Plüſchow: Weihnachten in
Feuerland. — Aſta Burchardt=Nienſtein: Weihnachtshandel. — Dr.
H. W. A. Beßler: Heilige Nacht am Fuß der Cordillere. —
Ringel=
natz: Heiliger Abend. — Sven Hedin: Weihnachten in der Wüſte
Gobi. — Stächerl, ſollſt gſchwind aufſtehen, Volkslied. — Th.
Plivier: El Niho (Die Weihnachtsflut). — F. Hiahman: Weihnacht.
2 Bergmann: Tante Oberhos. — E. Käſtner:
Weihnachts=
lied. Ditw.: Elſa Pfeiffer, H. Eſchwege (Lieder zur Laute), K.
Köſtlin. O 21.30: Heilige Nacht. Weihnachtslegende in oberbayeriſcher
Mundar; von Ludwig Thoma. o 22.30: Schallplatten: Feierliche
Muſik. 23: Freiburg: Das Chriſtgeburtsſpiel. Deutſches
Weih=
nachtsſpiel von Fritz Weege. O 24: Freiburger Münſter:
Glocken=
geläut.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Montag, 23. Dez. 9: Dr. Kramer: Das
Saat=
gut und die Beſchaffung eines einwandfreien Saatgutes. O 10: Prof.
Jöde: Weihnachtslieder. O 14.30: Kinderſtunde. „Die Heilige Nacht”
von Selma Lagerlöf. o 15: Erziehungsberatung. Elly Heuß=Knapp:
Feiern mit Kindern. o 15.45: Frauenſtunde. Rektor O. Winter:
Tiere als Hausgenoſſen. 16: Franzöſiſch (literar. Stunde). O 16.30:
Berlin Unterhaltungsmuſik. Kapelle Jaro Michalek. O 17.30: Dr.
Balet: Alte Flötenmuſik. O 18: Dr. Meyer: Chemie im täglichen
Leben. O 18.30; Franzöſiſch für Fortgeſchrittene. O 18.55: Graf
v. d. Recke: Holzwirtſchaft im kleinen und mittleren Privatwalde.
20: Internalionaler Programmaustauſch. Bekanntgabe des
Pro=
gramms. — National=Theater Prag: „Die verkaufte Braut”.
Ko=
miſche Oper von Sabina. o Ca. 21.30: Lieder, geſungen von
C Bronsgeeſt (Bariton). e Danach: Weihnachts=Kantilene, für
Soli, Chor, Streichorcheſter und Orgel. Dichkung von M. Claudius.
Muſik von R. von Moiſiſovics. Soliſten: Ruth Patzſchke, Maria
Hoffmann. Chor und Orch, der Funk=Stunde. O. Anſchl.: Zeit,
Wetter. O 22.30: Tanzunterricht. O Danach: Tanzmuſik. (
Ka=
pelle Kermbach).
Deutſche Welle. Dienstag, 24. Dez. 10: Unſere ſchönſten
Weihnachtslieder. Mitw.: Margarethe Roll (Sopran), Dr. H.
Fiſcher (Flügel). o 14: Märchenſtunde. „Adam un Eva”
Wih=
nachtsmärcken von Joh. Meyer (Plattdütſch). o 14.30:
Kinder=
theater: Krippenſpiel von Ludwig Bäte. — Der
Weihnachts=
mann kommt, von O. Wollmann. o 15.40: Der Geſchenktiſch:
Urſula Scherz, W. Wauer: Künſtleriſche Handarbeiten. 16:
K. A. Findeiſen: Wie die bekannteſten Weihnachtslieder entſtanden
Dimano (Tenor), Kammerorch, der Gemeinnützigen Vereinigung
zur Pflege deutſcher Kunſt. 19.20: Heilig. Abend. 20.15:
Leipzig: Konzert. Mitw.: Cläre Gerhardt=Schultheß (Sopran), R.
Gerhard (Baß). Valentini: Weihnachtspaſtorale. — Alte
Weihnachts=
lieder mit neuen Weiſen. — Manfredini: Weihnachts=Konzert für
Streichorcheſter und Klavier. — Cornelius: Drei Lieder. — Schreck:
Adventslied. — J. D. Heinichen: Weihnachtspaſtorale. — Ave
Maria, zart. Lied aus dem 16. Jahrh. — Reger: Mariä
Wiegen=
lied. — Berger: Weihnachtslied. — Becker: Selige Stunde. —
Händel: Weihnachts=Paſtorale aus dem „Meſſias” — Heiſer;
Weihnacht. — Schlummerlied der Hirten. Schweizer Volksweiſe.
— H. v. Herzogenberg: Lieber Joſef, lie r Joſef mein”. o 22:
Turmuſik. Kosleckſcher Bläſerbund. O 23.30: Weihnachtschöre.
Ausf.: Berliner Funk=Chor.
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Wekterbericht.
Bei ſtändig fallendem Barometer rückt die ozeaniſche Störung
immer näher und drängt das Hochdvuckgebiet nordöſtlich vb. Jedoch
geht die Erwärmung nur langſam vor ſich, da die maritime Warmluft
ſich bei den ruhig über dem Kontinent lagernden Kaltluftmaſſen nicht
recht durchſetzen kann. Mit dem weiteren Abbau des hohen Druckes
wird aber die Kaltluft langſam ihre Vorherrſchaft verlieren und ein
Rückgang des Froſtes einſetzen.
Ausſichten für Montag, den 23. Dezember: Langſame Abſchwächung
des Froſtes, vorerſt noch heiter, ſpäter aufkommende
Bewöl=
kung, trocken.
Ausſichten für Dienstag, den 24. Dezember: Langſame weitere
Ab=
ſchwächung des Froſtes wahrſcheinlich.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Veranwworſich für Polltikk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buylmann;
für den Handel: Dr. C. 8. Que tſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; ſür
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Reite; für den Inſeratentell: Willp Kuhle: Druek
und Verlag: C. C. Wlitich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkrivte wird Garantie der Kückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
[ ← ][ ] Seite 8
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9. Januar: Wilh. Backhaus (Beethoven=
„Klavierabend), 30 Januar: rcheſter=
Konzert, Soliſt; Hans Beltz, Berlin
Klavier). 13. Februar; Prof. Adolf
Buſch und Rudolf Serkin (Sonaten=
Abend). 13. März: Orcheſter=Konzert,
Soliſt: Profeſſor Carl Fleſch, Berlin,
Baden=Baden (Violine). 10. April:
Orch.=Konz., Soliſt: Göſta Andreaſſon,
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für Platz u. Konzert. Die Miete liegt
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Sekretariat der Städt. Akademie für
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Zeitpunkt werden Meldungen nicht
mehr berückſichtigt.
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