Einzelnummer 10 Wennigz
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
2 maligem Erſcheinen vom 1. Dezember
Ser 2.18 Reichsmart und 22 Pfennig
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Bezieher nicht zur Kürzung des
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Verbindlichteit für uns Poſiſcheckonto
Franfur a. M 1304
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit e verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtatfet
Nummer 3.52
192. Jahrgang
Freitag, den 20. Dezember 1929.
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Reklamezeile (92 mm
breitl 2. Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
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zelle 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
(1 Dollar — 420 Marfl. — Im Falle höheser
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ede Verpflichtung aur Erfällung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fäll jeche
Nabatt weg. Banktonto Deutſche Bant und
Darm=
ſädter und Nationalbank.
Schuldentilgung aus eigener Kraft.
ſerd 95 Amerika-Anleihe an dem Einſpruch Frankreichs und des Reparakionsagenken geſcheikerk.
2 Rolle Morgans. — Aufbringung des Ueberbrückungskrediks im Innern. — Schacht vermikkell.
Schaffung eines Tilgungsfonds zur Abdeckung der ſchwebenden Schulden des Reiches.
Die Fraklionen ſtimmen zu.
gegen, Herrn Dr. Hilferding ſofort zu opfern und haben ihm
eronng rapllältert Vor Schächl. geradezu zur Pflicht gemacht, auf ſeinem Poſten auszuharren,
obwohl ſie ſich doch eigentlich ſelbſt ſagen müßten, daß ein Mann,
rausſehungen des Reichsbankpräſidenken
erfüll.
* Berlin, 19. Dezember. (Priv.=Tel.)
Hilf) iugs Hoffnung auf die ameritaniſche Anleihe ſind
zu=
hte grden. Wie am Mittwocy bereits beſurchlet werden
ißte, 1. das Banahaus Dillon, Rcad u. Cie, aolelegraph ert,
o da-u 1ize Profeat dieſer 300 Miuionen=Anleihe iſt zu
Wäſ=
geſrw en. Es iſt nicht ganz einſach, ſoweit hinter die
Ku=
ſeii zs hen, um die Zuſammenhange aue klar zu erkennen,
ilhiy atürlich wancherlei Intereſſen gegeneinander ſpielen.
ſch er: Darſtellung, die wir für zuverläſſig halten, iſt die
Reri niſche Anleihe torpediert worden aus
onkrl enzgründen der amerikaniſchen
Groß=
ſintins.
Uhr,meilil Da=0 ankhaus Dillon, Read u. Cie, hatte ſich bereit erklärt,
kurzu ige Anleihe zur Verfügung zu ſtellen, aber daran die
dingry geknüpft, daß möglichſt raſch daraus eine laugfriſtige
le hes nacht werden ſollte. Damit war das Reichslabinett,
r allgl iber der Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding,
einver=
nden,y— ja nur das eine Ziel verfolgte, gegen den
Reichs=
iwpra rten Geld zu bekommen und dadurch ſich ſelbſt und
ne P ik zu rechtfertigen. Das Bankhaus Morgan
t abes rie gefährliche Mine gelegt: es wandte ſich an
fraru ſche Regierung, mit der es gute Beziehungen
ver=
upſenw ed an den Reparationsagenten Parker Gilbert und
lärte-3 den Stellen, daß eine derartige deutſche Anleihe
natür=
h einen tvere Vorbelaſtung des Geldmarttes bedeuten müßte
id daw aus Morgan daran hindern könnte, die deutſchen
eparanu Sobligationen entſprechend den franzöſiſchen Wünſchen
euch nun im Teil zu mobiliſieren. Dieſe Beſchwerde hat die
anzöſi;, Regierung in die Form einer Demarche gekleidet,
ſorauf ſ deutſche Regierung das ganze Projekt fallen ließ.
err D:2 ilferding mußte alſo am Donnerstag mittag
feſt=
ellen, . ſeine Hoffnung auf das amerikaniſche Goldſchiff
zu=
ichte gg eden war. Er ſtand vor der Ausſicht, am Ultimo
ſun dor hne Deckung des Spitzenbedarfs zu ſein.
r hat alſo hilfeſuchend an das Kabinett gewandt,
ſas mi=) s zuſammentrat, um die Lage zu beraten. Auch
1as K3neit haf keinen anderen Ausweg gewußk,
als vorn mi Reichsbankpräſidenten zu lapitulleren und einen
„Parlaxu ar mit weißer Fahne” zu ihm zu ſchichen. Das
üb=
ſiche W.9 1ſpiel zwiſchen Führerbeſprechungen,
Frak=
tions a ungen, Kabinettsſitzungen und alles, was
hazu ges, ſetzte ein, und am Abend war dann, wenigſtens in
der T e, ein Ergebnis erzielt: die
Regierungspar=
teien Ien ſich bereit erklart, einen Tilgungsfonds
zur AX aung der ſchwebenden Schuld des Rei=
Gese; uſtellen, der bis zum Ende des Jahres
1930 dr Betrag von 450 Millionen zu erreichen
hat. Dd. Fonds iſt aus Steuern und Einſparungen bei
Aus=
haben z eiſen. Damit ſind die Vorausſetzungen des
Reich= urpräſidenten erfüllt, der ſich jetzt an die
Sbitze s Konſortiums ſtellen wird, um zu verſuchen, aus
Beutſchla, die erforderlichen Beträge für den Ultimobedarf
auf=
äübringg! Das wird ihm wahrſcheinlich gelingen, ſo daß
wei=
tere Sam rigkeiten nicht mehr zu erwarten ſind.
Abs n welchen Preis!!
Abol en von den Wirtungen im Ausland, haben ſich die
gieru) Harteien nun dazu entſchloſſen, dieſen Antrag zu ſtel=
E:V nicht allein der Deutſchen Volkspartei ſchwer gefal=
*n, deru x bedeutet ja, vorläufig wenigſtens, den
Ver=
ſicht o jede Steuerſenkung. Das ganze
Pro=
skamrl er Reichsregierung löſt ſich in
Wohlge=
allerrf, weil jetzt die Auffüllung des Fonds allen anderen
Wunſche0 orangeht, zum mindeſten wird man bis zum 1.
Okto=
der brc n, um den geforderten Betrag von 450 Millionen
aus derk rfenden Einnahmen zuſtande zu bringen. Vorläufig
N alfo ine Senkung der Steuern nicht zu denden. Wie die=
Tiln) fonds geſpeiſt werden ſoll, darüber ſind noch keine
chlüf! efaßt worden. Es war ſchon davon die Rede, daß
aüßeryr Tabakſteuer und Bierſteuer auch noch
Ine O. öhung der Umſatzſteuer vorgenommen wer=
Den ſollM DDer Gedanke iſt aber wieder in den Hintergrund
ge=
ireten, man damit rechnet, daß der Ueberſchuß der
inſplangen aus dem Youngplan zuſammen
c entſprechenden Zuſammenſtreichung
A I, aben genügen wird, um in einem halben Jahr,
bislm 1. Oktober, den Fonds aufzufüllen. Aber
Das iſt ] die ſinanz=techniſche Seite. Viel ſchwieriger iſt
die innerpolikiſche Folge.
au arteien bis tief in die Sozialdemokratie hinein
nach=
ode ] doch der Ueberzeugung ſind, daß Dr. Hilferding auf
ſem en nicht mehr zu halten iſt. Wir hatten ſchon am
Zuitwml ngedeutet, daß im Falle des Scheiterns der Anleihe
Ng bes liche Folgerungen zu ziehen ſein würden und haben
NDei C en Miniſter und ſeinen Staatsſekretär ge acht. Die
üiais Fraten ſträuben ſich aber aus Preſtigegründen da=
der, abgeſehen von ſeinem früheren Verſagen, allein in den
letz=
ten Wochen von Mißerfolg zu Mißerfolg geeilt iſt, nicht mehr”
über die Autorität verfügt, um an der Spitze des
Reichsfinanz=
miniſteriums zu verbleiben. Im Reichstag wirkt er allmählich
als komiſche Figur, und wie er im Haag gegenüber den
Finanz=
miniſtern der übrigen Länder beſtehen ſoll, iſt ein völliges
Rät=
ſel. Das einzige, was ihn auch heute noch hält, iſt die
Befürch=
tung, daß ſein Rücktritt zu einer Geſamtkriſe führen könnte,
weil dann ſofort die Frage auftaucht, ob die Sozialdemokraten
das Finanzminiſterium behalten oder an das Zentrum abgeben
ſollen, was dann wieder einen großen Wechſel in den übrigen
Miniſterien zur Folge haben könnte. Auf dieſe Möglichkeiten
hin werden die bürgerlichen Parteien den Sozialdemokraten noch
einmal nahelegen, noch in dieſer Woche Herrn Dr. Hilferding
zurückzuziehen.
Der neue Antrag wird vermutlich erſt am Montag der
kom=
menden Woche vom Reichstag verabſchiedet werden. Sollte Herr
Dr. Hilferding dann noch die Negierung vertreten, dann iſt es
nicht ausgeſchloſſen, daß ein Teil der Regierungsparteien ihm
die Gefolgſchaft verweigert.
Schachls Sorderung an die Parkeien.
* Berlin, 19. Dez. (Priv.=Tel.)
Der Reichsbankpräſident Dr. Schacht hat den
Parteiführern erklärt, es genüge ihm, wenn der
ent=
ſprechende Antrag über den
Schuldentilgungs=
fonds mit den Unterſchriften der Parteien
vor=
liege, um ſofort die erforderlichen
Verhandlun=
gen einzuleiten. Er hat auf die Verabſchiedung dieſes
Antrages vor Weihnachten nicht unbedingtes Gewicht gelegt,
nach=
dem die Parteien ſich darauf geeinigt haben. Trotzdem beſteht;
im Augenblick noch die Abſicht, den Antrag auch im Plenum
durchzubringen, während dann die Ve atung der in= heiten
und die Frage, wie der Fonds geſpeiſt werden ſoll, bis zum
Januar zurückgeſtellt werden können.
*
Wie verlautet, ſind die Regierungsparteien zu dieſem Schritt,
der die geplanten Steuerſenkungen in Frage ſtellt, genötigt
wor=
den, weil bei der Beſprechung mit dem Reichsbankpräſidenten
die Gewährung des Ultimo=Kredits durch inländiſche Banken
von einer ſolchen Sicherung abhängig gemacht worden iſt. Der
von mancher Seite in die Diskuſſion geworfene Gedanke, die
Bierſteuererhöhung in das Sofort=Programm aufzunehmen,
ſcheint nicht verwirklicht werden zu können. Es bleibt nur übrig,
auf die Steuerſenkungen zu verzichten, wozu das Nachgeben der
Deutſchen Volkspartei, die gerade auf die Sicherung der
Steuer=
ſenkungen den größten Wert gelegt hat, erforderlich ſein würde.
Mit dieſem Verzicht würden ſich die erforderlichen
Garantiebe=
träge für Kredit erzielen laſſen, da der Etat für 1930 bereits
unter Einrechnung der Steuerſenkungen aufgeſtellt iſt, alſo ohne
dieſe Steuerſenkungen überſtehende Beträge frei werden würden.
Bei dem durch inländiſche Banken aufzubringenden Kredit würde
es ſich zum Teil auch um Gelder aus dem Ausland handeln,
die unter Zuſtimmung des Reichsbankpräſidenten von der
Mor=
gan=Gruppe bereitgeſtellt werden würden. Bei dem durch
in=
ländiſche Banken aufzubringenden Kredit würde es ſich zum Teil
auch um Gelder aus dem Ausland handeln, die unter
Zuſtim=
mung des Reichsbankpräſidenten von der Morgan=Gruppe
be=
reitgeſtellt werden würden. Aus dem Inlandsmarkt allein
laſſen ſich nach Anſicht maßgebender Finanzkreiſe 4—500
Millio=
nen Mark nicht herausziehen, es kommen alſo auch die
Spar=
kaſſen für dieſen Kredit nicht in Frage.
Der Geſekzenkwurf zur außerordenklichen Tilgung
der ſchwebenden Reichsſchuld.
Amtlich wird mitgeteilt: Zwiſchen der Reichsregierung und
dem Reichsbankpräſidenten haben im Laufe des heutigen Tages
(Donnerstag) Verhandlungen ſtattgefunden, die zu einem
völ=
ligen Einvernehmen geführt haben. Infolgedeſſen iſt in
Aus=
führung des Punktes 14 des Finanzprogramms der
Reichs=
regierung, der die Schuldentilgung betrifft, im Reichstag ein
Initiativantrag der fünf in der
Reichsregie=
rung vertretenen Parteien eingebracht worden, der
wie folgt lautet:
„Geſetzentwurf zur außerordentlichen Tilgung der
ſchweben=
den Reichsſchuld. Bei der Aufſtellung eines Nachtrags zum
Haus=
haltsplan 1929 und des Haushaltsplanes 1930 iſt ein
Til=
gungsfonds zur Abdeckung der ſchwebenden
Schuld des Deutſchen Reiches einzuſtellen, der ſpäteſtens bis
Ende des Rechnungsjares 1930 den Betrag von 450
Mil=
lionen Reichsmark zu erreichen hat. Der Fonds iſt aus
Steuern und aus Einſparungen bei den
Aus=
gaben zu ſpeiſen.”
Die von der Reichsregierung mit dem amerikaniſchen
Ban=
kenkonſortium eingeleiteten Verhandlungen werden nicht weiter
verfolgt. Die Beſchaffung der notwendigen Kredite wird unter
Führung der Reichsbank erfolgen.
Das oberſchleſiſche Menekekel.
Deutſche Stimmen in Kattowitz: 1921: 86 Proz., 1929: 40 Proz!
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
W. M. Kattowitz, 17. Dezember 1929.
Nach zweijähriger Mißwirtſchaft iſt jetzt in Groß=Kattowitz
wieder ein ordentliches Stadtparlament gewählt worden. Die
Kattowitzer Stadtverordnetenwahl hat ebenſo wie die
vorange=
gangenen Wahlen in den Landgemeinden eine völlige
Niederlage der Regierungspartei ergeben. Von
den 60 Stadtverordnetenſitzen in Kattowitz hat die
Regierungs=
partei nur 13 errungen. Die übrigen 47 Mandatsinhaber
ge=
hören reſtlos der Oppoſition gegen die jetzige Regierung an. Von
den polniſchen Parteien iſt als ſtärkſte Gruppe aus dem
Wahl=
kampf der Korfanty=Block hervorgegangen, der zuſammen mit der
ihm naheſtehenden Nationalen Arbeiterpartei 18 Mandate
er=
rungen hat. Korfanty hat in der erſten großen Wahlſchlacht
über Grazynſki, den berüchtigten Wojewoden, geſiegt. Die
Kom=
munalwahlen, die in mehreren Etappen jetzt in Oſtoberſchleſien
durchgeführt wurden, waren aber nur das Probexempel für die
bevorſtehenden großen politiſchen Wahlen, insbeſondere für die
Reuwahl des ſeit Februar aufgelöſten ſchleſiſchen Seim. Der
Kampf zwiſchen Korfanty und Grazynſki iſt noch
nicht beendet, die Endentſcheidung wird erſt
fallen.
Das Deutſchtum iſt bei den Kattowitzer
Kommunalwah=
len in zwei Gruppen, in der bürgerlichen deutſchen
Wahlgemein=
ſchaft und der deutſchen Sozialdemokratie, aufgetreten. Von den
deutſchen Sozialiſten wurde, ein Bündnis mit der deutſchen
Wahlgemeinſchaft abgelehnt und eine Liſtenverbindung mit den
polniſchen Genoſſen eingegangen! Die ſozialiſtiſche Verleumder=
Taktik an der deutſchen Sache iſt auch bei den Kattowitzer
Stadt=
verordnetenwahlen fortgeſetzt worden. Die Strafe für dieſen
ſchändlichen Verrat an der Sache des Volkstums durch die
ſchmutzigen Preſſeangriffe gegen den deutſchen Volksbund und
auch die deutſchen Katholiken iſt nicht ausgeblieben. Die
deut=
ſchen Sozialiſten haben eine gewaltige Niederlage erlitten. Die
Liſtenverbindung mit den polniſchen Genoſſen hat ihnen nichts
eingebracht. Das Geſchäft haben dabei die polniſchen
Sozial=
demokraten gemacht, die durch die Liſtenverbindung ein Mandat
gewonnen und damit insgeſamt drei bekommen haben, während
die deutſchen Sozialdemokraten nur zwei Sitze erhielten. Bei
der letzten Wahl im November 1926 hatten ſie fünf Mandate.
Der Stimmenrückgang der deutſchen Sozialiſten beträgt mehr als
30 Prozent.
Die Deutſche Wahlgemeinſchaft, die alle bürgerlichen
deut=
ſchen Parteien zuſammenfaßt, hat an der Stimmenzahl lediglich
einen Rückgang von etwa 12 Prozent erlitten. Dieſer
Stimmen=
rückgang war von vornherein zu erwarten, da in den letzten
Jah=
ren viele deutſchen Familien aus Kattowitz ausgewandert ſind
bzw. von den rückſichtsloſen Poloniſierungsmaßnahmen durch
wirtſchaftliche und perſönliche Schikanen aller Art dazu
gezwun=
gen wurden. Trotz dieſer unter den gegebenen Verhältniſſen
an und für ſich geringfügigen Stimmeneinbuße hat die Deutſche
Wahlgemeinſchaft nur 22 Stadtverordneten=Mandate erhalten
und gegenüber 1926 insgeſamt ſieben Sitze verloren. Der
Man=
datsverluſt iſt alſo verhältnismäßig bedeutend höher als der
Stimmenverluſt.
Dieſe Tatſache hat ihre beſonderen Urſachen. Die Zahl der
Wahlberechtigten iſt in Kattowitz von 1926 bis 1929 um über
7000 geſtiegen. Dieſe 7000 neuen Wahlberechtigten muß man
zweifelsohne den polniſchen Parteien zurechnen, denn ſie ſtellen
den Zuzug nach Kattowitz aus den öſtlich=polniſchen Gebieten
dar. Durch Erhöhung der Zahl der Wahlberechtigten iſt auch
der Quotient höher geworden, der jetzt für den Erwerb eines
Stadtverordnetenmandats notwendig iſt. Bei der kleinen
Stim=
meneinbuße auf der einen Seite und der Erhöhung des
Wahl=
quotienten auf der anderen Seite wirkte ſich der Verluſt der
deutſchen Wahlgemeinſchaft bei der Mandatsverteilung
weſent=
lich ſtärker aus als bei der Stimmenzahl. Trotzdem iſt die
Deutſche Wahlgemeinſchaft mit 22 Mandaten
nach wie vor die ſtärkſte Partei im Kattowitzer
Stadtparlament geblieben. Von den Deutſchen müßte
daher nach den ſonſt im Kommunalleben üblichen Gewohnheiten
ſowohl der Stadtverordneten=Vorſteher als auch der
Oberbür=
germeiſter geſtellt werden. In Polen kümmert man ſich
ſelbſt=
verſtändlich um ſolche Gepflogenheiten nicht, ganz abgeſehen
davon, daß nach der Vorankündigung der polniſchen
Regierungs=
preſſe auch das neugewählte Stad parlament, ſofern ſeine Beſchlüſſe
den Wünſchen des Wojewoden nicht entſprechen ſollten, baldigſt
wieder aufgelöſt und durch von der Regierung ohne Rückſicht
auf den in den Wahlen zum Ausdruck gekommenen Willen der
Bevölkerung ausgeſuchte kommiſſariſche Vertreter abgelöſt wird.
Insgeſamt haben die Deutſchen — Deutſche
Wahlgemein=
ſchaft und deutſche Sozialiſten — 22 131 Stimmen von 53 475
abgegebenen gültigen Stimmen erhalten. 40 Prozent der
Bevöl=
kerung von Groß=Kattowitz mit den großen eingemeindeten
Ar=
beitervierteln hat demnach deutſch gewählt. Dies iſt ein ſehr
beachtenswerter Erfolg. Das Deutſchtum hat bei den
Katto=
witzer Wahlen das erreicht, was überhaupt bei verſtändiger
Be=
urteilung der Lage zu erwarten war. Bei der hemmungsloſen
Poloniſierungswut und dem ſtarken Zuzug aus den polniſchen
Oſtgebieten, insbeſondere auch von polniſchen Juden — zum
erſten Male werden in das neugewählte Kattowitzer
Stadtparla=
ment zwei polniſch=jüdiſche Vertreter einer eigenen Liſte
ein=
ziehen — iſt das Wahlergebnis der Deutſchen durchaus
befrie=
digend.
Die polniſche Regierungspreſſe ſchreit natürlich Sieg und
verſucht die Niederlage der Regierungspartei durch Frohlocken
über das Brechen der deutſchen Mehrheit von Kattowitz zu
ber=
tuſchen. Die deutſche Mehrheit, die die letzte Kommunalwahl
im November 1928 noch ergab, iſt allerdings tatſächlich nicht
mehr vorhanden. Bei der Volksabſtimmung am 20.
März 1921 ſtimmten in Kattowitz 86 Prozent
deutſch. Im November 1926 wählten noch 5u
Prozent deutſch, bei den Seim= und
Senats=
wahlen im März 1928 nur noch 47 Prozent und
Seite 2
jetzt bei den Stadtverordnetenwahlen im
Dezem=
ber 1929 nur noch 40 Prozent. Wenn das jetzige
Er=
gebnis an ſich in Berückſichtigung aller Tatſachen gut iſt, ſo kann
ſelbſtverſtändlich der fortſchreitende Rückgang der Deutſchen in
der Verhältniszahl zur Geſamtbevölkerung nicht verheimlicht
werden. Die Arbeit des Deutſchenhaſſers Grazynſki zeigt ihre
Erfolge. Der Rückgang des Deutſchtums iſt in erſter Linie ſein
Verdienſt, aber auch eine Reihe anderer Umſtände haben dieſen
Entwicklungsprozeß von außen her beſchleunigt. Der
Völker=
bund, der nach dem Genfer Vertrage der Schützer der deutſchen
Minderheit in Oſtoberſchleſien ſein ſollte, hat bei allen deutſchen
Beſchwerden völlig verſagt und den polniſchen Regierungsſtellen
in ihrem rückſichtsloſen Kampf gegen das Deutſchtum freies Spiel
gelaſſen. Aber auch von dem deutſchen Muttervolk iſt die
deutſche Minderheit in Oſtoberſchleſien in dem Kampf um ihre
Exiſtenzbehauptung nicht ſo unterſtützt worden, wie es notwendig
geweſen wäre. Das Deutſche Reiche hat in Genf nicht
durch=
ſetzen können, daß die Rechte der deutſchen Minderheit in
Oſt=
oberſchleſien nicht nur auf dem Papier der Verträge ſtehen,
ſon=
dern auch durch Maßnahmen des Völkerbundes in Praxi geſichert
werden. Preußen, das indirekt durch das Verhalten gegenüber
der polniſchen Minderheit in Preußen auch für die Intereſſen der
deutſchen Minderheit in Polen arbeiten konnte, hat den Polen
in den preußiſchen Gebietsteilen alle Rechte
ge=
geben, ohne irgendwie Sicherungen dafür zu
ſchaffen, daß auch umgekehrt von polniſchen
Seite, aufder immer das Recht der
Gegenſeitig=
keit betont wird, die deutſche Minderheit ebenſo
behandelt wird, wie die polniſche in Preußen.
Man hat von Preußen alle Trümpfe aus der Hand gegeben, ohne
für die eigenen Volksgenoſſen im Auslande zu ſorgen. Genf
und Berlin ſind mit ſchuld am beſchleunigten
Tempo der Verdrängung der Deutſchen aus
Oſt=
oberſchleſien.
Die Wahlzahlen von Kattowitz, die die Folgen der
Schutz=
koſigkeit und Peisgabe des Deutſchtums in Oſtoberſchleſien
zei=
gen, ſind ein Menetekel für die Zukunft. Man wird ſich auf
deutſcher Seite hüben wie drüben prüfen müſſen, ob die bisherige
deutſche Politik gegenüber Polen mit der milden Einſtellung zur
polniſchen Minderheit wie auch der Loyalitäts=Duſelei der
deut=
ſchen Minderheit unter Vermeidung aller Reibereien mit der
polniſchen Regierung weiter am Platze iſt. Noch iſt Kattowitz zu
10 Prozent deutſch, noch iſt nicht alles verloren. Aber ein
ener=
giſches Auftreten ſowohl von der deutſchen Minderheit als auch
von den reichsdeutſchen Regierungsſtellen gegenüber Polen
er=
ſordert der deutſche Selbſterhaltungstrieb in Oſtoberſchleſien.
Freitag, den 20. Dezember 1929
Numm
Vom Tage.
Hinſichtlich der franzöſiſchen Blättermeldungen über einen
angeb=
lichen Vorſtoß des britiſchen Schatzkanzlers Snowden zwecks Einfügung
von Sanktionsbeſtimmungen in den Young=Plan wird von unterrichteter
Seite auf die Dementis der engliſchen Preſſe verwieſen.
Mit Rückſicht auf das Weihnachts= und Neujahrsfeſt ſind die
deutſch=
franzöſiſchen Saarverhandlungen vertagt worden. Sie werden am 10.
Januar wieder aufgenommen werden. Die deutſche Saardelegation iſt
am Donnerstag aus Paris abgereiſt.
In einer interfraktionellen Beſprechung der Sachverſtändigen der
Regierungsparteien zur Frage der Zuſatzabkommen zum deutſch=
ſchwe=
diſchen Handelsvertrag wurde beſchlofſen, daß der Vertrag mit Schweden
noch vor Weihnachten abgeſchloſſen werden ſoll. Der Abſchluß des
Ver=
trages mit Fanland ſoll auf einen ſpäteren Termin verſchoben werden.
Die Vernehmungen im Sklarek=
Unterſuchungs=
ausſchuß des Preußiſchen Landtages geſtalteten ſich, ſehr leblhaft,
Verhört wurden am Donnerstag die Stadtbankdivektoren Schmitt,
Hoffmann und Dr. Lehmann.
Dr. Noldin, der Südtiroler Freiheitskämpfer, wurde am
Mitt=
woch in der Familiengruft in Salurn unter rieſiger
Be=
teiligung von Trauernden und Vertretern aller größeren Gemeinden
Südtirols beigeſetzt.
Die italieniſche Regierung hat mit den
Seideninduſtriel=
len nach eingehender Prüfung der Kriſe auf dem Seidenmarkt die
Bil=
dung eines Stützungsſyndikats mit
Regierungs=
hilfebeſchloſſen, um die Seidenpreiſe zu halten und einen
Preis=
ausgleich zu erreichen.
Bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen einem Autobus
und der Eiſenbahn bei Barcelona wurden geſtern 16
Pgſſa=
giere getötet und eine größere Anzahl verletzt.
In der Belgiſchen Kammer wurde der von der Regierung
einge=
brachte Geſetzentwurf über die Flamiſierung der Univerſität Gent mit
89 Stimmen gegen fünf bei 69 Enthaltungen angenommen.
Zu der bevorſtehenden Seeabrüſtungskonferenz in London teilte
der engliſche Premierminiſter Macdonald im Unterhaus mit, daß die
erſte Vollſitzung der Abrüſtungskonferenz am
Vor=
mittag des 24. Januar im Oberhaus ſtattfinden werde.
Die verjazzte heitere Muſe.
Operettenkritiſche Studie von Andrs v. Kun.
Nach einem verhältnismäßig kurzen Interregnum — Johann
Strauß, Suppé und Offenbach muſizierten längſt im Himmel.
erlebte die Wiener Operettenmuſik ihre ſingende=klingende
Renaiſ=
ſance. Es war vor knapp drei bis vier Jahrzehnten. Wien, Wien
nur du allein” wurde zur Deviſe, man beſang mit heller
Begeiſte=
rung das ſüße Wiener Mädel, die kleinen Häuſer von Grinzing
und die feſchen Leutnants vom k. u. k. Infanterie=oder
Kavallerie=
regiment. Leiſe, ganz leiſe klangen durch die Räume liebliche
Weiſen, lauter Walzerträume und „Fein, fein ſchmeckt uns der
Wein”, Wiener Operettenmuſik, Lieder ſo reich, Walzer, ſo weich,
haben die ganze Welt betört; heute will ſie niemand mehr hören.
Wo biſt du hin, du liebes, jubelndes Wien am blauen
Donau=
ſtrand
„Jſazz, nur Jazz iſt die Mode, mit der man mit muß, der
Rhythmus, der Atem das Tempo unſerer bewegten Zeit. Jazz.
Charleſton bedeuten Erneuerung, Befreiung; hipp, hipp, hurrah,
das iſt Amerika.
Die gute alte Operette hat abgewirtſchaftet, es leben die
Operettenrevuen und Revueoperetten. Mit anderen Worten:
„Le roi eſt mort, vive ſe roi!“
Denn: Unterſucht man genau, ob und welche Reformen die
Operette von anno dazumal erfahren hat, kommt man nach
gründ=
lichſter Analyſe zu dem einigermaßen überraſchenden Ergebnis,
daß es ſich lediglich um äußerliche Zutaten handelt, die wohl der
Senſationslüſternheit der heutigen Maſſen Rechnung tragen, am
Geſamtbild jedoch herzlich wenig ändern.
Man „nahm” früher (ganz wie in den Kochbüchern) zwei
Liebespaare, die ſich nach diverſen, mehr oder minder gekünſtelten
Komplikationen „kriegen” mußten. Denn man wollte in der
Ope=
rette keine Tränen ſehen. Es kam in der Regel nur darauf an,
reichlich für Humor zu ſorgen, am Schluſſe des zweiten Aktes eine
„möglichſt glaubhafte”, dramatiſch angehauchte Verwirrung
herbei=
zuſchaffen und im Nachſpiel eine allgemein zufriedenſtellende
Lö=
ſung zu finden. Der „Fall” endete ſodann mit zwei glücklichen
Ehepaaren. Dieſe ſagen noch einmal den Kehrreim des großen
Walzerduetts aus dem Mittelakt, und man ging ſoupieren. Der
Walzer begleitete das Publikum nach ſeinem Stammlokal, am
nächſten Tage wurden die Noten gekauft, und eine warme, ſüße
Melodie blieb bis Ende des Jahres in Mode. Dann war’s vorbei;
die Operetten galten ſchon immer als Eintagsfliegen, die in erſter
Linie unterhalten wollten. Immerhin mit zumindeſt muſikaliſch
mitunter recht anſprechenden Mitteln. Die Minderwertigkeit der
textlichen Unterlage trug ſtets die Hauptſchuld daran, daß die
Operette als Bühnengattung einen ziemlich ſchlechten Ruf
ge=
noſſen hat.
Daß aber die ſogenannte „moderne” Operette an den ſeichten
Textbüchern krankte, war bereits auf fremde Einflüſſe
zurückzu=
führen. Die mitteleuropäiſche Operettendämmerung begann mit
dem Augenblick. wo ſich auch bei uns die anglo=amerikaniſche
Rich=
tung Bürgerrechte erworben hatte, um in wenigen Jahren
Ober=
hand zu gewinnen.
Die anglo=amerikaniſche Operette favorierte den Tanz. Sobald
der unmotivierte Tanz an Stelle der muſikaliſchen Illuſtration
Deuntt und Lonsdegedten
Die Eukſcheidung des Staatsgerichtshofs
Arkikel 130, Abſ. 2 der Reichsverfaſſung
gewähr=
leiſſef den Beamken die Freiheit ihrer
poliliſchen Gefignung.
Leipzig, 19. Dezember.
In der Verfaſſungsſtreitſache der deutſchnationalen Fraktion
des Preußiſchen Landtags gegen das Land Preußen um die
Frage der Zuläſſigkeit einer Beteiligung der Beamten am
Volks=
begehren „Freiheitsgeſetz” hat der Staatsgerichtshof für das
Deutſche Reich ſeine Entſcheidung nunmehr dahin gefällt:
Die in Artikel 130, Abſatz 2, der Reichsverfaſſung den
Be=
amten gewährleiſtete Freiheit ihrer politiſchen Geſinnung
umfaßt das Recht, ſich bei einem zugelaſſenen
Volks=
begehren ohne Rückſicht auf deſſen Inhalt einzutragen und
bei einem Volksentſcheid abzuſtimmen. Die weitergehenden
Anträge werden abgewieſen.
Zur Begründung der Entſcheidung des Staatsgerichtshofes
führte der Vorſitzende, Reichsgerichtspräſident Dr. Bumke, u. a.
aus: Der Staatsgerichtshof nimmt das Vorliegen einer
Ver=
faſſungsſtreitigkeit innerhalb eines Landes an.
Verfaſſungs=
ſtreitigkeiten im Sinne von Artikel 19 der,
Reichsperfaſſung ſind nicht bloß Streitigkeiten zwiſchen
Organen eines Landes über ihre Teilnahme an der Ausübung
der Staatsgewalt, vielmehr iſt in der bisherigen Rechtſprechung
des Staatsgerichtshofes, an der feſtzuhalten iſt, anerkannt, daß
auch andere, in der Verfaſſung begründete Rechte im Wege der
Verfaſſungsklage ſeiner Entſcheidung unterbreitet werden
kön=
nen. Der Antragsgegner fordert in erſter Linie Abweiſung der
Klageanträge als unzuläſſig, weil lediglich politiſche
Meinungs=
äußerungen des preußiſchen Miniſterpräſidenten und des
preu=
ßiſchen Staatsminiſteriums vorlägen, über deren Berechtigung
der Staatsgerichtshof zu urteilen nicht berufen ſei. Hiermit wird
der Antragsgegner dem eigentlichen Streitgegenſtand nicht
ge=
recht. Die Anträge ſind nicht ſo aufzufaſſen, daß die
Antrag=
ſtellerin ſich gegen den preußiſchen Miniſterpräſidenten und die
Mitglieder des preußiſchen Staatsminiſteriums perſönlich wende
und ſie einer von ihnen begangenen Verfaſſungsverletzung
ver=
antwortlich machen will, vielmehr muß der Geſichtspunkt
der Verfaſſungsverletzung im vorliegenden
Falle überhaupt ausſcheiden. Die fraglichen
Kund=
gebungen haben einen Zuſtand geſchaffen, von dem die
An=
tragſtellerin behauptet, daß er die preußiſchen Beamten
in einer mit der Reichsperfaſſung nicht
verein=
barten Weiſe in ihrer politiſchen Betätigung
ſür das Volksbegehren beſchränke. Dieſe Frage
allein ſoll entſchieden werden. Sie kann nach der Rechtſprechung
des Staatsgerichtshofes Gegenſtand einer Verfaſſungsſtreitigkeit
ſein. Zur Führung einer Verfaſſungsſtreitigkeit iſt die
Antrag=
ſtellerin berechtigt. Zwar iſt ſie nicht befugt, an Stelle und im
Auftrage der einzelnen, der Deutſchnationalen Volkspartei
ange=
hörenden Beamten den Staatsgerichtshof anzurufen,
ebenſo=
wenig iſt ſie als Fvaktion in der Lage, das Recht des Landtages
auf Ueberwachung der Staatsregierung wahrzunehmen.
Ent=
ſcheidend iſt das berechtigte Intereſſe, das die
Deutſchnationale Volkspartei als Mitträgerin
des Volksbegehrens an deſſen ungehemmter
Durchführung hat. Zwar iſt das Volksbegehren an ſich
eine Reichsangelegenheit, das Reichsvolk ſoll hier in ihm ſeinen
Willen kundtun. In dieſem Verfahren werden aber auch
Lan=
desſtellen tätig und ihre Tätigkeit hierbei lann zu
Verfaſſungs=
ſtreitigkeiten innerhalb eines Landes führen. Das iſt hier
inſo=
ern der Fall, als die preußiſche Staatsregierung
auf die preußiſchen Beamten in der Richtung
eingewirkt hat, ſie von der Beteiligung am
Volksbegehren abzuhalten. Auf der anderen Seite
ſind aber auch die preußiſchen Landesverbände der
Deutſchnatio=
nalen Volkspartei, deren Zuſammenfaſſung und Stütze die
Kla=
gen der Fraktion bildet, berechtigt, dieſen auf Preußen ſich be=
ſchränkenden Verfaſſungsſtreit auf geſetzlichem Weg
trag zu bringen.
Die Durchführung des Volksbegehrens berubt
Artikel 73 der Reichsverfaſſung.
Ihrem Schutz dienen aber auch andere Beſtimmungen
verfaſſung, insbeſondere Artikel 130 Abſ. 2. Er
den Beamten die Freiheit ihrer politiſchen Geſinnun=
Volksbegehren.
Er gilt für alle Beamte, auch für die
und dient inſofern zur Ergänzung der preußiſchen
die in Art. 80 ausdrücklich auf die reichsrechtlichen
verweiſt. Die in Art. 130 Abſ. 2 der Reichsverfaſſung
ten gewährleiſtete Freiheit, ihre politiſche Geſinnung
und zu betätigen, findet allerdings, wie von ſämtlich
Diſziplinargerichten zutreffend ausgeſprochen worde
Schranken in den beſonderen Pflichten
Beamten kraft ihres Amtes obliegen. 7
urteilung der Frage, ob die politiſche Betätigung eine
mit ſeinen beſonderen Pflichten vereinbar iſt, kommt e
weſentlich auf die ſtaatsrechtliche und ppliti
deutung dieſer Betätigung an.
Die Einzeichnung in die Liſte eines zugelaſſenen
gehrens und die Abſtimmung über den ſich daran
ßenden Volksentſcheid iſt rechtlich nicht die Ausüb=
Petitionsrechtes im Sinne von Art. 126 der Ne
faſſung, ſondern Teilnahme an der Vollsgeſetzge
Dieſe Volksgeſetzgebung iſt der unmittelbare Weg zu ſ.
lichung des Hauptgrundſatzes der Reichsverfaſſung: 2
gewalt geht vom Volke aus. Sie ſteht der Reichsta
Wichtigkeit für das Verfaſſungsleben des Reiches nich
kann daher ebenſo wie die Stimmabgabe bei der Reick ſ,
keinen beamtenrechtlichen Bindungen unterliegen, viel t
die Teilnahme am Volksbegehren und Volksentſcheid 1
ſicht auf deſſen Inhalt allen Beamten frei.
Nun iſt allerdings richtig, daß daspreußiſche
miniſterium den ihm unterſtellten Beanſ
Teilnahme am Volksbegehren und Vo
ſcheid nicht verbotenhat. Die Geſamthei
Kundgebungen ließ aber in den Beam
Befürchtung aufkommen, daß ſie ſich ſchy
Einzeichnung in die Liſten und durd
Stimmabgabe einer diſziplinariſchen A
ausſetzen könnten. Dieſer Zuſtand beeinträchtigt
Art. 125 der Reichsperfaſſung noch beſonders geſchüt
freiheit und ſteht daher mit den Grundſätzen der Reichs
nicht im Einklang. Darüber hinaus allerdings get
Reichsverfaſſung den Beamten keinen beſonderen Schu
Teilnahme an der Volksgeſetzgebung.
Jede Werbetätigkeit kann eine Verletzung der bein
Beamtenpflichten enthalten und daher mit der Be
ſtellung unverträglich ſein.
Insbeſondere iſt die Anſicht der Antragſtellerin unri
nicht ſchon aus dem bloßen Hinweis eines zugelaſſen
begehrens gefolgert werden dürfe, daß das Eintre au1
beamtenrechtlich unzuläſſig ſei. Ob der Inhalteines
begehrens derart iſt, daß die Beamten über Eintra
Stimmabgabe hinaus an ſeiner Durchſetzung nicht
dürfen, iſt im einzelnen Falle von den Diſzipli
richten zu entſcheiden.
Grundſätzlich unzuläſſig iſt ein diſziplinariſches Bo
aus dieſem Grunde nicht.
Prüft man die geſtellten Anträge an der Hand dieſer
ſätze, ſo ergibt ſich, daß der Klageantrag im Eaz2 Nr.1b
der in Nr. 2 aber unbegründet iſt. Abzuweiſen iſt aber
Satz 1 des Antrages, denn durch ihn ſollen i der P6
heit liegende Kundgebungen des preußiſchen Staatsmint
beſeitigt werden. Dafür iſt neben der Feſtſtellung, d!
dem Klageantrag getroffen wird, kein Raum. Danag re
ſich die getroffene Entſcheidung.
von
u8 a.
und des edlen Geſanges trat, um den Hauptbeſtandteil der
Ope=
rette als ſolchen zu bilden, mußten die Textautoren zwangsläufig
darauf verzichten, eine abgerundete durchgehende Handlung
auf=
zubauen. Ihre Beſtrebung ging vielmehr dahin, dem Komponiſten
auf Schritt und Tritt logiſche ſowie illogiſche Gelegenheit für
Tanzeinlagen zu bieten.
Hierbei begann die Zerſplitterung der bis dahin einheitlichen
Operette und ihre Auflöſung in wenig gleichartige Beſtandteile,
die letzten Endes eine recht unglückliche Miſchung ergaben. Große
Oper mit dem Vaudeville franzöſiſcher Provenienz und
Salonluſt=
ſpiel mit Tanzvarieté „gemixt” — da konnte ja nur eine
Miß=
geburt zuſtande kommen. Daß dieſe Entartung der kleinen Oper”
(die die Operette ſein ſollte und früher auch wirklich war) auch
das muſikaliſche Niveau mit einem Schlage vernichtete, verſteht
ſich von ſelbſt; der Begriff „Tanzſchlager” bedingt eine
trivial=
volkstümliche Melodie in denkbar primitivſter Linienführung.
Keine „Senſation” dauert aber ewig, und der Tanz ohne
Bei=
werk hörte bald auf eine zu bilden. Auf der krampfhaften Suche
nach neuen Reizmitteln kamen die Operettenhandwerker auf die
Idee, die Tänze dekorativ und koſtümlich auszugeſtalten. So kam
die Mode auf, daß ſich die Primadonna für jede größere
Tanz=
ſzene umzuziehen hatte: eingeflochtene Traumbilder und
derglei=
chen mehr mit Hinzunahme des Balletts ſorgten ebenfalls für
an=
genehme Abwechſelung für das Auge.
Dieſe „äußere Wandlung” der vormals ſoliden Operette (die
innere Struktur iſt, wie ſchon eingangs erwähnt, die alte
geblie=
ben) beſchleunigte wohl einerſeits den textlichen und muſikaliſchen
Verfall, ſchuf aber auf der anderen Seite die nötige Grundlage
für eine neue „Kunſtrichtung”.
Da die Milieu=Variationen längſt erſchöpft waren, mußte der
Rahmen ausgedehnt werden: die drei traditionellen Akte genügten
nicht mehr, um innerhalb einer mehr oder minder normierten
Handlung all die notwendigen Ausſtattungsſenſationen
aufmar=
ſchieren zu laſſen. Das Publikum iſt immer anſpruchsvoller
ge=
worden und wollte immer mehr — ſehen. Nur ſehen! Da ließ
man einfach die — Handlung weg und verſuchte, die veraltete
Ope=
rette durch die Revue zu erſetzen. Das Experiment gelang — vor
etwa fünf Jahren — über alle Erwartungen, und die Revue blieb
gleich der aus Amerika importierten, beinahe gleichzeitig
aufge=
tauchten Jazzmuſik Siegerin.
Die Revue — ob ſie Revueoperette oder Operettenrevue
heißt, tut nichts zur Sache — iſt im Grunde genommen weiter
nichts als in bezug auf Text, Muſik und — Geiſt verjazzte
Ope=
rette. Daß ſie den Gipfelpunkt der Sinnloſigkeit darſtellt, dürfte
außer allem Zweifel ſtehen. Nicht zu vergeſſen, daß die
Revue=
bühne die „unmoraliſche Erziehungsanſtalt” par ersellence iſt,
gehört doch zu ihren belebenden Hauptelementen die Nudität oder
vielmehr die Halbnacktheit in raffiniert=ſinnlichſter Aufmachung.
Die „verjazzte Revueoperette” ſtellt ſich neben bildlichen
Sen=
ſationen aus Geiſtloſigkeit und muſikaliſchem Tſchinderaſſabum
zu=
zuſammen; nach geiſtigen Werten irgendwelcher Art würde man
vergeblich in ihr ſuchen. Sie will — wie jede andere „Senſation”
unſerer verjazzten Zeit — lediglich die Nerven, vor allem die
Sinnlichkeit aufpeitſchen, und iſt in ihren Mitteln alles eher denn
wähleriſch.
Die Revue, die Verjazzung der heiteren Muſe iſt zweifelsfrei
eine Geſchmacksverirrung, die — dies muß ausdrücklich betont wer=
den! — ausſchließlich auf fremde Einflüſſe zurückgefuhr*
muß und der wirklichen urdeutſchen Pſyche fernſteht.
Die Revue ſpekuliert zugegebenerweiſe auf die niedris
lüſte des Publikums, vielmehr der niedrigſten Publikums
Sie muß und wird von der Oberfläche
verſchwinden-
ihren Erfolgen, die ja in Wirklichkeit nur ephemere She
ſind, wirft heute ſchon — und das will etwas heißen:
immer ſtärker werdende Begehr nach einer neuen Richt”
heiteren Muſe ſeinen Schatten voraus. Das Neue ſtürze
nur noch eine Zeitfrage! — und die Operette muß zu ihre
reichen Vergangenheit zurückkehren, um ſich eine Zukunft 24
Sie wird dieſe ſogenannte „klaſſiſche” Vergangenheit geſte
niſieren, nicht durch Aeußerlichkeiten und Tam=Tam. F
Inſzenenzerrung und Erotik, ſondern dadurch, daß ſ. *
aus Fleiſch und Blut und das wirkliche, nicht operetten9”
logene Leben auf die reformierte Operettenbühne bringe
Es wird aus dem heutigen ſenſationslüſternen und
„Etwas”, das ſich Operette und Revue nennt, eine Neie
entſtehen; vielleicht tritt eine Art muſikaliſches Geſelſchalt:
ihre Stelle.
Heute ſind noch Jonny. Tommy, Bobby und Zimiae
ren, und die Verrückten tanzen mit verdrehten 9e
Charleſton. Ganz wie die Kongoneger. Das Symbo
aben.
der Dollarteufel,
morgen iſt was
kehren
wen=
wiß wieder!
— Heſſiſches Jagdrecht (2. Nachtrag), enthaltend 90s
geſetz vom 12. April 1998 und das Heſſiſche Jahdn
vom 25. März 1929, mit Ausführungsbeſtimmungen in.
Begründung — erläutert von Oberlandesgerichtsraä. L
ſtadt, unter Mitwirkung von Waffenmeiſter Robert. Oi
Auf Veranlaſſung des Heſſiſchen Jagdklubs haben.
zwei erfahrenen Jäger und Mitglieder des Vorſtanoe=
Herausgahe dieſes Kommentars zu dem neuen Reichted
waffen und Munition entſchloſſen. Das Geſetz enihe.
Beſtimmungen über den Erwerb und die Führung. N
und Patronen, über den Beſitz von Waffenſammthd
diebsgewehre, Gewehrſcheinwerfer u. a. m., die ſ
muß, wenn er ſich nicht Unannehmlichkeiten und
ſetzen will. Der neue Kommentar zeichnet ſich hor. Se
mentaren zum Schußwaffengeſetz dadurch aus, dah wie
für den Jäger geſchrieben iſt und die für i9a
mungen in gemeinverſtändlicher Art und Weile
eine beſondere Ueberſicht und Einleitung das Zi
Nichtjuriſten erleichtert. Im Verlag von J. Diechl.
Buch erſchienen, das dazu beſtimmt iſt, eine wichte.
geſetzlichen Literatur auszufüllen und in keiner.
ſollte. (Ladenpreis 4,40 Mk.) Der Heſſiſche
Herausgabe des Werkes zu ermöglichen, eine
plare feſt übernommen, die er ſeinen Mitalie
Vorzugspreis von 3,50 Mark pro Stück abgi:
Darmſtadt; Geſchäftsſtelle: Heinrichſtraße 8
Nan er 352
inte ausdebakke über die Kohlenbill.
das 3 1ickſal der engliſchen Arbeiterregierung
in Frage geſtellk.
EP. London, 19. Dezember.
Mit Xtem Intereſſe ſieht man in parlamentariſchen
Krei=
der, tigen Unterhausſitzung und der Abſtimmung über
Geſ )kwurf der Regierung zur Reorganiſierung der
Freitag den 20. Oezember 1929
Seite 3
Aienim ie entgegen, die über das Schickſal der
Arbeiter=
erungltſcheiden wird. Die Lage iſt augenblicklich recht
un=
gärt., — ie Liberaien in einer geſtern abend abgehaltenen
ung großer Mehrheit ſich dahin entſchieden haben, daß
bish=en Verſicherungen von Regierungsſeite über das
Klenve fsſyſtem nicht geeignet ſeien, die Zweifel und
Ein=
itzode der iberalen zu beſeitigen. Ein Weg für ein
Entgegen=
amen nüber dem Standpunkt der Liberalen iſt der
Re=
ung — noch offen gelaſſen worden, da die Liberale Partei
on Verlauf der heutigen Unterhaus=Debatte
ſcher,d=Kohlenbill und der Stellungnahme der
maß=
inden / niſter zu den liberalen Einwänden abhängig
ge=
ht ha b ſie die Regierung unterſtützen oder gemeinſam
den ſervativen gegen die Regierung ſtimmen wird. Die
diimmm üüber die Kohlenbill wird heute etwa gegen 11 Uhr
ids e ſen. — Ueber das Ergebnis der Abſtimmung läßt
ſchwe was vorausſagen. Die Regierung dürfte aber
vor=
ſichtslA i Lauf des heutigen Tages nichts unverſucht laſſen,
ſich O Interſtützung der Liberalen zu ſichern.
Vor der Enkſcheidung.
Obwa) die politiſche Lage zurzeit noch recht unklar iſt und
Verlol der heutigen Unterhausdebatte über die Kohlenbill
die — re Entwicklung von weittragender Bedeutung ſein
ſte, wueine Niederlage der Regierung in parlamentariſchen
iſen k3, erwartet, da die Regierung zu weitgehenden Zuge=
Idniſſe s genüber den Liberalen bereit ſein ſoll. Sofort nach
„intwor/ g einer Reihe von Anfragen des liberalen
Partei=
rers, 2 D Georges, wird eine Konferenz der
parlä=
ntamſoen Liberalen Partei ſtattfinden, in der die
dgül e Stellungnahme der Partei feſtgelegt
eden ſcl Tach Anſicht parlamentariſcher Kreiſe dürfte die
Ant=
tder 1rierung aber ſo gehalten ſein, daß ſie eine
Abände=
ng desberigen Standpunktes der Liberalen zuläßt. Selbſt
den es gengeſetzten Fall glaubt man, daß es der Regierung
n o. den Geſetzentwurf in zweiter Leſung mit einer
hrheit 1 20 Stimmen durchzubringen.
Kohs bill mit 8 Stimmen Mehrheit angenommen
die m großer Spannung erwartete Abſtimmung über die
hlen=Bé rgab in der zweiten Leſung die außerordentlich
ppe M5l ſeit von 8 Stimmen für die Regierung. Es ſtimm=
281 W ordnete für die Bill, 273 dagegen. Lloyd George
die 2 rzahl der Liberalen ſtimmten dagegen, ſo daß faſt
ſchließs Arbeiterparteiler dem Geſetz zur Annahme verhal=
Vory Abſtimmung kam es zwiſchen Lloyd George und
edonako zu einer lebhaften Debatte. Macdonald erklärte,
nach icht der Bergwerksbeſitzer die Verkürzung der Ar=
Szeit u. ine Stunde ſchwerwiegende Folgen für die Kohlen=
„uſtrie rbt hätte. Daher habe die Regierung die Bill in
vorlie) den Form eingebracht, die den Wünſchen beider
ſteien" nung trage.
eng he Regierung denkt nicht an Sanklionen
gegenüber Deutſchland.
Die i1 aris veröffentlichten Berichte, wonach Schatzkanzler
owdenn, der bevorſtehenden zweiten Haager Konferenz die
ge vora, anktionen zur Sicherung des
Young=
ans w rwerfen beabſichtigen ſoll, werden in hieſigen
offi=
len Kruc als haltlos und unzutreffend bezeichnet. Wie aus
ßgeblichi Quelle verlautet, denke die engliſche
Re=
erungſicht daran, die in dieſem Zuſammenhang von
Pariſſ Breſſe angedeutete Möglichkeit einer
Wie=
rbeſei ng des Rheinlandes auch nur in
Er=
igungir ziehen.
Abri ch der Eiſenbahnkarifverhandlungen.
Berlin, 19. Dezember.
Nach / geren Verhandlungen über eine Neufaſſung des
un=
ekündigtey Manteltarifs hat die Hauptverwaltung der
Reichs=
ahn zuru, einen vollſtändigen Entwurf des Manteltarifver=
trages aufgeſtellt, der als Grundlage für die weiteren
Verhand=
lungen dienen ſollte. Die Gewerkſchaften verlangten nun nach
Eintritt in die Beſprechungen, daß die Vertreter der
Hauptver=
waltung ſofort zu jedem einzelnen Streitpunkt Stellung nehmen
ſollen. Da die Vertreter der Hauptverwaltung dies unter
Hin=
weis auf eine frühere Vereinbarung, wonach die erſte
Verhand=
lung nur informatoriſchen Charakter haben ſollte, ablehnten,
er=
klärten die Gewerkſchaften, daß ſie an der Fortſetzung der
Ver=
handlungen kein Indereſſe hätten. Darauf wurden dieſe
abge=
brochen.
Goldenes Prieſterjubiläum des Papfkes
Inkhronifierung der neu ernannten Kardinäle.
Eine päpftliche Enzyklika.
EP. Rom, 19. Dezember.
Den im jüngſten Konſiſtorium ernannten ſechs Kardinälen hat
Pius XI. am Mittwoch abend ſelbſt feierlich den Kardinalshut aufgeſetzt.
Der Feier wohnten im Konſiſtorialſaal auch die Botſchafter Deutſchlands
und Frankreichs ſowie der bayeriſche Geſandte und zahlreiche Biſchöfe
bei. Kardinal Cerejeira, der Patriarch von Liſſabon, hielt eine Dankes
anſprache, auf die der Papſt antwortete und in der er ſeine
Befriedi=
gung ausdrückte, daß er anläßlich ſeines
Prieſterjubi=
äums ſo würdige Prälaten zu Kardinälen habe ernennen können.
Papſt Pius, XI.,
der vor 50 Jahren zum Prieſter geweiht wurde, begeht heute ſein
goldenes Prieſterjubiläum, das in der ganzen katholiſchen Welt
in kirchlichen Feiern feſtlich begangen wird.
Weiter hat der Papſt anläßlich ſeines Prieſterjubiläums an die
Patriarchen, Biſchöfe und anderen geiſtlichen Würdenträger der ganzen
Welt eine Enzyklika gerichtet über die Wichtigkeit und den Nutzen der
Förderung der geiſtlichen Exerzitien. Pius XI. betonte darin, ſeine
Hoff=
nung habe ſich erfüllt, daß durch die Veranſtaltungen dieſes Jubeljahres
der Glaube, die Frömmigkeit und die chriſtliche
Voll=
kommenheit geſtärkt und die Sitten und Gebräuche
geläu=
tert worden ſeien. Er habe eine wundervolle Zunahme des
Glau=
bens und der Frömmigkeit feſtſtellen können. Um dieſe Erfolge
zu bewahren, ermahne er die Geiſtlichkeit zur Veranſtaltung der
geiſt=
lichen Exerzitien, die aus Ueberlieferungen der Chriſten des Altertums
von allen befolgt werden müßten. Von ihrer Verbreitung unter allen
Geſellſchaftskreiſen verſpreche er ſich die heilſamſte Wirkung für das
geiſtliche Leben und den ſozialen Frieden.
Nachklänge zur Induſkrie=Tagung.
Unſtimmigkeiken beim Reichsverband der Deutſchen
Induſtrie?
Die Bedeutung der jüngſten Tagung des Reichsverbandes
der Deutſchen Induſtrie hat wegen der Auseinanderſetzungen
über das Finanzreformprogramm und die ſich daran
anſchließen=
den innerpolitiſchen Kämpfe nicht recht in die Erſcheinung treten
können. Infolgedeſſen fiel es nicht ſonderlich auf, daß Dr.
Sil=
verberg den Vorſchlag gemacht hatte, die Induſtrieabgabe, wenn
ſie ſchon weiterbeſtehen ſolle, einem Fonds zur Verbilligung des
Hypothekarkredits der Landwirtſchaft zuzuführen. Von dieſem
Vorſchlag rückte dann eine formulierte Erklärung des
Präſiden=
ten ab. Die „Deutſche Tageszeitung” greift dieſe Angelegenheit
jetzt auf und macht ſie zum Gegenſtand einer längeren
Betrach=
tung, in der ſie ſich für den Vorſchlag Silverbergs ausſpricht und
von einer außerordentlichen Verſtimmung, um nicht zu ſagen,
„Kriſenſtimmung”, innerhalb des Reichsverbandes der
Deut=
ſchen Induſtrie wiſſen will. Dr. Silverberg ſoll mit ſeinem
Vor=
ſchlag nicht allein daſtehen. Mit ihm ſollen weiteſte Kreiſe der
weſtdeutſchen Induſtrie und weiter darüber hinaus der
Ueber=
zeugung ſein, daß ſeine Anregung die beſte Löſung darſtellt. Man
wird wohl abzuwarten haben, ob die Meinungsverſchiedenheiten
tatſächlich ſo ausgeprägt und ſo zugeſpitzt ſind, daß man wirklich
von einer Kriſenſtimmung ſprechen kann.
Erwerbsloſenkumplke in Berlin.
Die Berliner Kommuniſten hatten ſich in den letzten Tagen wiedes
einmal ſehr ungebärdet benommen und immer wieder Aufrufe an ihre
Parteigenoſſen, vor allem aber auch an den Mob gerichtet, ſich zu einer
großzügig angelegten Demonſtration vor dem Berliner Rathaus am
Donnerstag einzufinden und die Sitzung zu ſtören. Die Polizei wartete
aber Störungsverſuche erſt gar nicht ab und riegelte ſchon beizeiten das
Rathaus in weitem Umkreis ab. Im Hof des Rathauſes ſtand eine
Hundertſchaft berittener Polizei bereit. Auch die Beſucher wurden
ſtreng auf Papiere und Waffen unterſucht. Paſſanten, mit
Sprech=
zetteln für kommuniſtiſche Stadtverordnete wurde der Zutritt verſagt.
So konnte dann die Sitzung ungeſtört beginnen.
Die für Donnerstag abend 18 Uhr feſtgeſetzte Kundgebung der
Er=
werbsloſen am Neuen Markt, unweit des Berliner Rathauſes, iſt von
der Polizei verboten worden, da der Neue Markt innerhalb der
poli=
zeilichen Bannmeile liegt und ſämtliche Kundgebungen deshalb
ver=
boten ſind. Auf dem Neuen Markt ſammelte ſich gegen 18 Uhr eine
größere Anzahl von Erwerbsloſen an, wobei es häufig zu
Zwiſchen=
fällen kam.
In der Dirkſenſtraße und in der Straße Am Königsgraben, in
unmittelbarer Nähe des Alexanderplatzes, hatten ſich mehrere hundert
Demonſtranten angeſammelt, die daran gingen, das dort zurzeit in
großen Mengen aufgeſtapelte Baumaterial für die Untergrundbahn
durcheinander zu werfen und zu zerſtören. Als die Polizei eingriff,
wurde ſie aus der Menge heraus mit Schüſſen empfangen. Die
Poli=
zei griff ebenfalls zur Waffe und feuerte mehrere Schreckſchüſſe ab. Die
Demonſtranten flüchteten in die umliegenden Straßenzüge und in den
Bahnhof Alexanderplatz. Im Einvernehmen mit der Reichsbahn geht
die Schutzpolizei im Augenblick daran, die Bahnſteige und die Räume
des Bahnhofes von den Demonſtranten zu ſäubern. Die Zahl der
Verletzten, die zum größten Teil von den Demonſtranten
mitgenom=
men wurden, iſt bis fetzt noch nicht bekannt. In die Wache am
Alexan=
derplatz wurden zahlreiche Siſtierte eingeliefert.
Kommuniſtiſche Unruhen in Frankfurk.
Am Donnerstag hatten die Kommuniſten vor dem
Arbeits=
amt Flugblätter verteilt (ſiehe auch Reich und Ausland), in denen
die Erwerbsloſen zu Proteſtverſammlungen gegen die Haltung des
Magiſtrats in der Frage der Weihnachtsbeihilfe und gegen das
Umzugsverbot des Polizeipräſidenten eingeladen wurden. Obwohl
die Polizei die Flugblätter ſofort beſchlagnahmt und die Verteiler
feſtgenommen hatte, wurden die Verſammlungen doch am
Nach=
mittag in drei Sälen abgehalten. In allen drei Verſammlungen
wurden Proteſtreſolutionen gegen das Demonſtrationsverbot und
die Reduzierung der Weihnachtsbeihilfen auf 20 Mark beſchloſſen.
In den Verſammlungen war die Parole ausgegeben worden einen
„Späziergang” über Zeil und Kaiſerſtraße zu machen. Die Polizei
verhinderte überall die Bildung von geſchloſſenen Zügen. Die
Er=
werbsloſen zogen dann auf den Bürgerſteigen rechts und links des
Fahrdamms über die Zeil zur Hauptwache und dann die
Kaiſer=
ſtraße hinunter, wobei immer wieder Proteſtrufe laut wurden.
Die Polizei konnte gegen dieſe Art der Demonſtration nur ſehr
ſchwer einſchreiten, weil ſich die Demonſtranten unter die Straßen=
Hauptſchreier aus der Menge herauszuholen. Es kam zu
zahl=
reichen kleinen Zuſammenſtößen, bei denen es der Polizei jedoch
immer ſehr ſchnell gelang, die Menge auseinanderzutreiben. —
Die Kriminalpolizei ſtattete im Laufe des Tages dem
kommu=
niſtiſchen Parteibüro und der Druckerei der kommuniſtiſchen
Arbei=
terzeitung einen Beſuch ab, um das dort vorhandene
Flugblatt=
material zu beſchlagnahmen.
(nton 2
eſſen grau
Zinky
Blätter fx!
Genius in
werden d
uns ſinde
der Qual
Empfinde
8 mö. 6
Beſtreben. 1
ſagen.
Jaßl
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der 33
lung und 9
etwas zu !
licher Kuri
kirchlicher:
Es mag 1.
Trbeiten von Ankon Harkmann.
Im verbemuſeum ſind wieder einige Arbeiten von
tmann ausgeſtellt, dem Darmſtädter Maler, auf
Begabung wiederholt hingewieſen worden iſt. Es
eine kK1 Auswahl aus der Studienmappe des Künſtlers.
ſtadierunen, die aus Geldmangel nicht auf Kupfer, ſondern
ten ausgeführt wurden, Pinſelzeichnungen in
Schwarziy uind farbige Skizzen. Hartmann arbeitet weder für
Ausſtellun) noch für den Verkauf. Auch die ausgeſtellten
r nicht nach Liebhaber und Käufer, ſondern zeigen
ſur flüch-d. Momente aus der raſtloſen Arbeit, mit der ein
eine Vollendung ringt. Um leichteſten zugänglich
arbigen Studien zu einer Kreuzigung ſein. In
alten lebendig, durch die Meiſter vergangener Kunſt
Golgatha in ähnlicher Weiſe einfach und ergreifend
Ausdruck 1eben haben. Der Zuſammenhang zwiſchen tiefem
rd einfacher Geſtaltung iſt uns da nicht ganzfremd.
der auch5, den anderen Blättern händelt es ſich im Grunde
mer und sſelbe Problem. Die Kunſt, mit wenigen Mitteln
zu ſol iſt keine Spielerei. Nur durch die Beſchränkung
den Ausdruck, zu ſteigern. In dem unabläſſigen
I zu erfaſſen, aber es mit den einfachſten Worten
It das Geheimnis aller künſtleriſchen Vollendung.
dafüü inn hat, wird nicht ohne Ehrfurcht vor den Ar=
Eeiten de-s kinſtlers ſtehen. Vielleicht findet ſich hier und da
ch einer? T den Erwerb ſolcher Lichtblicke für einen Gewinn
as derbemuſeum hat dieſe Blätter ausgeſtellt, um wie=
Udieſ rndmalereien des Künſtlers hinzuweiſen, die in
Fidd skirche der Vollendung entgegenreifen. Seit
vollzieht, ſich in dieſer faſt unterirdiſchen Kirche
an die höchſten Aufgaben monumentaler Malerei.
tung, auf dieſen Wänden mit unmöglicher Beleuch=
Dieſem Raum von höchſter Nüchternheit künſtleriſch
ken, wäre jeder andere verzweifelt. Anton Hart=
San hat! Ausmalung unentgeltlich übernommen, und heute
ürr jeded uch in der äußeren Erſcheinung dieſer kleinen
Un=
ſirche S 3 von dem Wehen des Geiſtes. Hartmanns Arbeit
Eine ge9 tig ernſte Auseinanderſetzung mit den Zielen kirch=
Bilder und Geſtalten, wie er hier ſchafft, ſind
S kieferr) eu vor den heiligen Dingen eutſtanden. Der Künſt=
* Mag r1 Den Schleier wegziehen vor dem Heiligſten und will
* ſicht + ürdigen durch Zudringlichkeit. Aber er will dem
was des Geiſtes iſt, und möchte die Geſtalten
aſt frei machen von allem Irdiſchen und Schweren.
ſein, daß ſeine Darſtellung der Paſſionsſzenen dem
Delrſnisl „Neugierigen nicht entſpricht. Aber das Geheimnis
des Leidens iſt wohl in der ganzen neueren Kunſt nicht tiefer
und erſchütternder zum Ausdruck gekommen, als in dieſen leiſen
und doch ſo eindringlichen Bildern. Aus welchen Bereichen
religiöſen Empfindens ſtammen die Figuren der Auferſtehenden
im jüngſten Gericht oder die erſt angedeutete mächtige Erſcheinung
des Weltenrichter! Gewiß, es iſt eine andere Welt, als die der
üblichen Devotionsfiguren. Aber ſie iſt für niemanden
ver=
ſchloſſen, der wie Moſes vor dem feurigen Buſch auch heute noch
bereit iſt, die Schuhe auszuziehen, wo er auf heiliges Land tritt.
Der Ordinarius an der Techniſchen Hochſchule, Kirchenmaler
Pro=
feſſor Dr. Plenck hat unter dem Eindruck dieſer Arbeiten
Herrn Hartmann ſofort und ohne Zaudern als ſeinen Helfer an
die Hochſchule gezogen. Auch die Kirche wird dem Maler
dank=
bar ſein, der in unerſchütterlichem Glauben an die Macht geiſtiger
Dinge in dieſem äußerlich ſo beſcheidenen Gotteshaus verſucht
hat, mit ſeiner Arbeit dem Geiſt und der Wahrheit zu dienen
Haupt.
Weihnachtliche Hausmuſik
laſſen ſich die Schallplattenfabriken ſeit Jahren angelegen ſein. Und
gerade für weihnachtliche und ähnliche Feiern, an denen möglichſt alle
Familienmitglieder teilnehmen wollen, ſo daß keiner gezwungen ſein
möchte, zum Muſizieren abkommandiert zu werden, iſt die gute
Schall=
plattenmuſik der beſte Freund, beſonders bei dem außerordentlich hohen
künſtleriſchen Niveau, das heute die Schallplattenfabrikation der guten
Hausmuſik zu geben in der Lage iſt.
Elektrola bringt zu Weihnachten eine ganze Reihe Feſtmuſikplatten
heraus. „Zu Bethlehem geboren” und „Heiligſte Nacht”, Chor mit
Orgel und Glockenbegleitung, von der Staatsoper Berlin geſungen,
ge=
hören zu den ſchönſten Weihnachtsplatten, die überhaupt hergeſtellt
wur=
den. Aber auch für die leichtere und ernſte muſikaliſche Unterhaltung
ſind wieder Platten herausgekommen, die das Entzücken jedes Freundes
der Schallplattenmuſik bilden dürften. Wir erwähnen beſonders: „Das
Lied vom Feldmarſchall” von Friedrich Hegar und „Der Soldat”, von
Friedrich Silcher (Goltz=Quartett). — „Meine Liebe, deine Liebe‟ (Das
Land des Lächelns) Franz Lehar, Slow Fox, „Zig, zig, zig‟ (Du biſt ſo
ſchön, du biſt ſo lieb) Fox=Trott (Marek Weber und ſein Orcheſter)
— „Ein Liebesbrief, ein Roſenſtrauß” (Marietta v. Oskar Strauß),
Man liebt ſich, man küßt ſich” (Käthe Dorſch und das Orcheſter des
Metropol=Theaters Berlin, Dirigent Oskar Strauß), — „Berceuſe
Yogelyu”. (Diez Weismann, Violine mit Klavier, Harfe und Cello),
„Chant Hindon” (Diez Weismann, Violine und Orcheſter), „Sole Mio”
und „Mannella Mia” (Duſolina Gianni, Sopran), — „Stundenwalzer”
und „Slawiſche Volkslieder” (Variationen aus Copelia) geſpielt von
einem großen Symphonie=Orcheſter, Dirigent Kapellmeiſter Clemens
Schmalſtein.
Die Deutſche Grammophon A.=G. (Stimme ſeines Herrn) hält mit
ihren Polyfar=Platten immer noch die Spitze der Fabrikation. Dieſe
ſundervollen Raumtonplatten ſind nicht nur ungemein dauerhaft, ſie
ſind, mit der richtigen Nadel geſpielt, auch von bewundernswerter Fein=
heit in der Wiedergabe des ſtimmlichen und inſtrumentalen Tones. Zu
Weihnachten bringt „Deutſche Grammophon” eine Platte heraus „Die
Weihnacht”, die eine ganze Weihnachtsgeſchichte muſikaliſch illuſtriert,
d. h. ſie bringt die Weiſen der bekannteſten Weihnachtslieder in ſinniger
Bearbeitung. Eine weitere, die ſehr zu empfehlen iſt, iſt das
Weih=
nachtsliederpotpourri, in dem die beliebteſten Weihnachtslieder in
bun=
tem Strauß wiedergegeben werden, und endlich für ernſte Feiern eine
künſtleriſch ungemein wertvolle Platte „Andante religioſo” Inconvation.
Dieſe letztere Platte iſt beſonders für ernſte Weihnachtsfeiern geeignet,
ſie iſt von ungemein feierlichem, tief eindringlichem Charakter und bildet
eine ausgezeichnete Ergänzung zu den Platten, die altbekannte
Weih=
nachtslieder enthalten — Weiter ſind empfehlend zu erwähnen, eine
Wilhelm Furtwängler=Platte mit der Mendelsſohn=Ouvertüre zu „Ein
Sommernachtstraum” und eine Reihe von Brunswick=Tanzplatten, wie
immer temperamentvoll und ausgezeichnet geſpielt. — Für die
Heim=
bühne bringt, Grammophon” „Die Fledermaus” als Kurzoperette
heraus, für Polyphon bearbeitet von Hermann Weigert und Hans
Maeder. Wie zu all dieſen Kurzobern wird ein ſpezielles Textbuch und
ein Sammelalbum geliefert. Die Oper iſt geſungen und geſpielt von
Mitgliedern der Staatsoper Berlin unter dem Dirigenten Hermann
Weigert. In 5 doppelſeitigen Platten wird die Fledermaus
wieder=
gegeben. Die notwendigen Kürzungen treffen keine Stelle, die nicht
entbehrt werden könnte, ohne die Geſamtwirkung der Operette zu
beein=
trächtigen. — Für Freunde der Operette ſei weiter auf die Platten aus
dem neueſten Lehär=Werk „Das Land des Lächelns”
aufmerk=
ſam gemacht, die von Franz Völker, Elſe Kochhann uſw. geſungen
wurden.
Ferdinand von Miller geſtorben. Der Neſtor der bayeriſchen
Künſtlerſchaft und langjährige Direktor der Bayeriſchen
Aka=
demie der bildenden Künſte, Ferdinand von Miller, iſt am
Mitt=
woch abend nach kurzem Krankſein im 88. Lebensjahre in
Mün=
chen geſtorben. Ferdinand von Miller iſt ein Bruder von O8car
von Miller, dem Begründer des Deutſchen Muſeums in München.
Der Verſtorbene hat in jahrzehntelangem Schaffen als
Erz=
gießer für Deutſchland und das Ausland zahlreiche Werke
ge=
ſchaffen. U. a. war er langjähriger Präſident der Münchener
Künſtlergenoſſenſchaft, Mitglied der Münchener
Gemeindeven=
tretung und Ehrenbürger der Stadt München.
Ap. Leo Tolſtof: Nach vierzig Jahren. Volkserzählung. Ueberſetzk
von Rahel bin Gorion (Verlag Alexander Fiſcher, Tübingen).
Obwohl Tolſtoj zu dem vorliegenden Buche, einer ukrainiſchen
Volkslegende des ruſſiſchen Schriftſtellers Koſtomarow nur das
Schluß=
kapitel, allerdings mit Aenderungen im Text, geſchrieben hat, kann
dieſe Erzählung doch inſofern als ſein Werk gelten, als die Legende
durch ihn erſt zur eigentlichen Dichtung geworden iſt, denn er ſchildert
in dieſem Schlußkapitel die fürchterlichen Qualen, die ein Mörder nach
bierzig Jahren erleidet, da einem Menſchen, der den Gott in ſich
ver=
liert, alles zur Pein wird. Es iſt ein Meiſterwerk realiſtiſcher
Erzäh=
lungskunſt, wahr und ergreifend.
Seite 4
Freitag den 20 Dezember 1929
Num
Der Kampf um das Sofork=Programm.
Die Tabakſteuervorlage gehl an den Ausſchuß. — Die
Beitragserhöhung zur Arbeitsloſenverſicherung mit
225 : 137 Slimmen im Reichstag angenommen.
* Berlin, 19. Dez. (Priv.=Tel.)
Der Reichstag hat am Donnerstag zwei Sitzungen geſehen.
In der erſten Sitzung behandelte man das
Soſortpro=
gramm, das die Tabakſteuer und die Erhöhung des
Beitrages zur Arbeitsloſenverſicherung enthält.
Um nicht die Debatte unnötig in die Länge zu ziehen und ſomit
das ganze künſtliche Gebäude der Arbeitsverteilung bis
Weih=
nachten ins Wanken zu bringen, hatten die Regierungsparteien
auf eine Ausſprache verzichtet, ſo daß lediglich der Kommuniſt
Ende eine ſcharfe Attacke gegen den Finanzminiſter ritt wegen
der Steuerrückſtände einiger großer Zigarettenſabriken, Kurz nach
12 Uhr wurde ſchon zur Abſtimmung geſchritten. Die
Tabak=
ſteuervorlage ging ſofort an den Ausſchuß. Die
Beirtagserhöhung zur
Arbeitsloſenverſiche=
rung dagegen wurde mit 225:137 Stimmen in
zwei=
ter Leſung im Hammelſprung angenommen. Es ſollte
dann noch die Zollvorlage drankommen. Da die Druckſachen
aber noch nicht fertig waren, mußte die Sitzung auf 4 Uhr
unter=
brochen werden. Durch die finanziellen Schwierigkeiten war aber
der Reichstag am Nachmittag ſo beſchäftigt, daß die Sitzung bis
6 Uhr hinausgeſchoben wurde. Man vertiefte ſich dann in die
Einzelheiten der Vorlage, bei denen nacheinander die Vertreter
der einzelnen Fraktionen auftraten und ihre Wünſche
verfoch=
ten. Die Sitzung dauerte bis in die ſpäten Abendſtunden hinein,
weil der Präſident Wert darauf legte, das Programm unter allen
Umſtänden aufrecht zu erhalten, ſelbſt wenn die Sitzungsperiode
noch bis zum Montag verlängert werden ſoll.
Auf der Tagesordnung der heutigen Reichstagsſitzung, die um 11
Uhr begann, ſtand die Beratung des Sofort=Programms in Geſtalt des
Geſetzes zur Tabakſteuererhöhung und des Geſetzes über eine befriſtete
Erhöhung des Beitrags in der Arbeitsloſenverſicherung. Zunächſt
wurde ein kommuniſtiſcher Antrag, den Reichsfinanzminiſter
herbeizu=
rufen, abgelehnt.
Abg. Dr. Hertz (Soz.) begründete die Anträge der
Regierungs=
barteien und empfahl, die Erhöhung der Tabakſteuer dem
Steueraus=
ſchuß zu überweiſen, während Abg. Ende (K.) das Sofort=Programm
und die Finanzreform als einen Raubzug gegen die Arbeiter
be=
zeichnete.
Abg. Freidel (W.P.) erklärte namens ſeiner Fraktion, dieſe
lehne die Beitragserhöhung zur Arbeitsloſenverſicherung ab. Ihre
Stellungnahme zur Tabakſteuererhöhung werde ſeine Partei nach der
Ausſchußberatung bekanntgeben.
Damit ſchloß die Ausſprache, und die Tabakſteuervorlage wurde
dem Steuerausſchuß überwieſen.
Anſchließend wurde die Beitragserhöhung zur
Arbeitsloſenver=
ſicherung nach Ablehnung kommuniſtiſcher Anträge in zweiter Leſung
durch Hammelſprung mit 225 gegen 137 Stimmen bei einer
Stimm=
enthaltung angenommen.
Dann nahm das Haus ohne Ausſprache einen Antrag der
Deutſch=
nationalen, des Zentrums, der Deutſchen Volkspartei, der Demokraten,
der Wirtſchaftspartei und der Chriſtlich=Nationalen an auf
unverzüg=
liche Vorlegung eines neuen Weingeſetzes. Angenommen wurde auch
ein Antrag der Regierungsparteien, bei der Steuererhebung dem
Steuerpflichtigen im Falle eines Nachnahmeverfahrens die Koſten zu
üiberbürden. Damit ſchloß die Vormittagsſitzung.
Die Beralung der Zolliarifnovelle.
Präſident Loebe eröffnete die zweite Sitzung um 18.00 Uhr.
Auf der Tagesordnung ſtand die zweite Beratung des Geſetzentwurfs
über Zolländerungen in Verbindung mit dem Geſetzentwurf über die
Ausführung der Empfehlungen der Weltwirtſchaftskonferenz.
In der allgemeinen Ausſprache gab zunächſt Abg. Schmidt=
Berlin (Soz.) für ſeine Partei eine Erklärung ab. Darin heißt es,
daß die ſozialdemokratiſche Fraktion der Zollvorlage in der Faſſung
der Ausſchußbeſchlüſſe zuſtimme. Sie ſei dazu in der
ſorge getroffen ſei, daß die notwendige Aufbeſſeru
Preiſe bei den Agrarprodukten nicht zu einer übermäl
rung für die Verbraucher führt. Den Aluminiumzöll
ſozialdemokratiſche Fraktion nur zu, weil die übrigen
zeugenden Länder die allgemeine Zollfreiheit
lehnt haben.
Abg. Stubbendorff (Dnl.) führte aus
des Geſetzes ſei für die Landwirtſchaft gefährlich, un
Vorlage wird davon abhängig ſein, ob unſeren Ver
entſprochen wird.
Abg. Deſſauer (Btr.) betonte, maßloſe Forderu
das Gute. Seine Partei erſtrebe die bewußte Hilfsſtel
ſchaftsſtände untereinander. Dies komme auch in dieſ=
Ausdruck.
Abg. Hörnle (Komm.) begründete einen mit
den Steuervorlagen, dem Youngplan und dem
Revubli=
vierten Mißtrauensantrag gegen das Geſamtkahinett.
Abg. Dr. Schneider=Dresden (D.V.P.,
ſchroffe Ablehnung der Vorlage durch den Abgeordneter
Wir wünſchen vom Reichsernährungsminiſter eine Erllär=
Umfang er von der Ermächtigung bezüglich der R.
Gebrauch machen will. Es würde uns die Erklärung
nicht an ein Monopol gedacht wird, ſondern daß der
Getreidehandels auch beim Roggen beſtehen bleiben ſor
nach Weihnachten müſſe der Reichstag auch über ein.
eine ganze Reihe vno Induſtrien beraten. Nur ſo
der Arbeitsloſen vermindert werden.
Ein kommuniſtiſcher Vertagungsantrag wurde abgel
Abg. Freybe (Wirtſchaftsp.) proteſtierte gegen die
ledigung der Vorlage. Der Redner forderte, daß der
durch ausreichende Zölle gegen die Ueberſchwemmung
produkten geſchützt werde. Er begründete Aenderungse
Fleiſch= und Fettzöllen und eine Entſchließung zugun
Getreide= und Futtermittelhandels.
Nach längerer Ausſprache, an der ſich auch
Reich=
ſter Dietrich beteiligte, der bereits am Abend im Run
Zollvorlage einen Vortrag gehalten hatte, wurden ſän
rungsanträge, darunter auch der deutſchnationale Antrag
der Schweinezölle, in namentlicher Abſtimmung mit 277
bei 2 Enthaltungen abgelehnt. Die Vorlage wurde
zweiter Leſung in der Ausſchußfaſſung angenommen.
tagte ſich auf Freitag 12 Uhr: 3. Leſung d
nach 12 Uhr nachts.
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Aus der Lundeschagrfiast.
Darmſiadt, 20 Dezember.
Landestheater Darmſtadk-Mainz?
Theaterbetriebsgemeinſchaft Darmſtadt, Mainz und
heſſiſche Regierung geplant.
gs Unſerer Mainzer Redaktion wird uns berichtet:
einer über drei Stunden dauernden Preſſebeſprechung
Sonnerstag mittag der Theaterdezernent der Stadt
Lirgermeiſter Hiemenz, einen Ueberblick über die ſeit
2: Nationaliſierungs= und Eyparnismaßnahmen ge=
Verhandlungen zum Zwecke einer Zuſammenlegung
er im rhein=mainiſchen Wirtſchaftsgebiet, die jetzt dazu
hen, daß die Städte Mainz und Darmſtaot und der
Staat in Verhandlungen eingetreten ſind, um die
Tdter und Mainzer Bühne zu einer
Be=
drie emeinſchaft umzuwandeln. Die Dräger ſollen
ie be Städte und der heſſiſche Staat ſein. Beide Theater
ſich, ſo erklärte Bürgermeiſter Hiemenz, in einer
ge. Sie arbeiteten mit ganz erheblichen Zu=
, die unter den jetzigen ſchwierigen Wirtſchaftsverhält=
Her ſeitherigen Höhe nicht mehr verantwortet werden
Nainz hatte ſeither einen Zuſchußbedarf von 950 000
rur dadurch aufgebracht werden konnte, daß das Reich
blichen Teil (400 000 RM.) beitrug. Dieſer
Reichs=
erde in Frage geſtellt, zum mindeſten ſei ſehr
wahr=
cheinl/ Gaß er in der ſeitherigen Höhe nicht aufrecht
erhal=
obwohl Mainz auf Grund ſeiner beſonderen Opfer
tten 10 Jahren der Beſetzung zweifellos einen
Anſpruch auf Reichszuſchuß hätte. Auch das
Darm=
ädtsTandestheater arbeite mit einem ſehr erheblichen
Er belaufe ſich auf 1,7 Millionen RM., die ſich
iit 1fllion auf den Staat und 700 000 RM. auf die
xteilen. Der Landtag werde nicht mehr bereit ſein,
chuß angeſichts der geſpannten finanziellen Lage des
z bewilligen. Auch die Stadt Darmſtadt werde ſich
erlich mit einem Betrag von 700 000 RM. abfinden
So ſtehe das Landestheater in Darmſtadt vor der
Ge=
m Betrieb in der bisherigen Form nicht mehr
aufrecht=
ar können. Die Oper müſſe evtl. eingehen.
Anderer=
ich die Zukunft des Mainzer Stadttheaters nach
Weg=
eichszuſchuſſes in Frage geſtellt.
ieſer Situation heraus ſei der Gedanke entſtanden,
ädter und die Mainzer Bühne in einer
Betriebgemein=
in Landestheater Darmſtadt=Mainz,
zu=
aſſen. Nur durch dieſe Zuſammenlegung könnten
tat=
ſparniſſe gemacht und der Zuſchußbedarf verkleinert
2s müſſe eine Form gef nden werden, die dem Par=
H dem Staat erlaube, den Landeszuſchuß auch
re heſſiſchen Stadt, nämlich Mainz, mit ſeiner alten
Fheate Hition zugute kommen zu laſſen. Die Verhand=
2 in dieſer Hinſicht zwiſchen den Städten Mainz und
und der heſſiſchen Staatsregierung geführt wurden,
inem gewiſſen Ergebnis geführt, das auch von der
deputation des Mainzer Stadtrates gebilligt
D. das in der nichtöffentlichen Sitzung des Stadtrates
ar Freitag zur Sprache kommen werde. Danach ſollen
ie beii= Orcheſter, wenn auch in verkleinertem Umfang, in
dt und Mainz erhalten bleiben, ſo daß ſie
Ferten und großen Opern ſich gegenſeitig
er=
ſſen. Das Perſonal von Oper und Schauſpiel
enengelegt werden, ſo daß man ein zwar an ſich
elenſemble habe, das aber an Zahl natürlich geringer
einzelnen Schauſpiel= und Opern=Enſembles der
bei=
en. Dadurch ließen ſich Betriebserſparniſſe erzielen
inſtleriſche Qualität der Darbietungen zu beeinträchti=
— die Frage, wohin nun Oper und Schauſpiel gelegt
Ten, ſeien noch keine endgültigen Beſchlüſſe gefaßt. Es
Orſcheinlich Darmſtadt die Oper und Mainz
kel und Operette erhalten. Auch Chor und
in beiden Städten, müſſen ſich Herabſetzung ihrer
allen laſſen. Nach den Berechnungen von
Bürger=
menz ſcheine dieſe Löſung der einzige Weg zu ſein,
iden Bühnen zu erhalten, wenn auch unter immer
chtlichen finanziellen Opfern. Die Beſpielung
ein, daß ſie ſich zwiſchen Darmſtadt und Mainz
verhält, da in Darmſtadt zwei Häuſer beſtehen. Auf
ſkizzierte Weiſe müſſe es möglich ſein, daß der vom
die Theatergemeinſchaft erforderliche Zuſchuß kleiner
der ſeitherige Zuſchuß für das heſſiſche Landestheater
rdt allein, ſo daß man die Zuſtimmung des Landtags
reuten Vereinbarung erwarten dürfe. Es handle ſich
n Augenblick darum, ſich über das Prinzip und die
28 von den einzelnen Teilnehmern der Betriebsge=
Zu leiſtenden Zuſchuſſes einig zu werden, um die
Zu=
r Theater ſicherzuſtellen. Die Richtlinien über den
rinten dann noch der prinzipiellen Einigung in aller
Hgeſprochen werden.
er ſehr inſtruktiven Vortrag des Bürgermeiſters Hie=
3 ſich eine längere Ausſprache, an der ſich Intendant
and die Vertreter der Mainzer Preſſe beteiligten und
beſonderen Belange der Stadt Mainz und das mora=
* auf Beteiligung am Landeszuſchuß herausgeſtellt
— die Meldung unſerer Mainzer Redaktion. Bevor
e Beſchlüſſe in dieſer ſchwerwiegenden Angelegenheit
Den, dürfte es doch notwendig ſein, die Frage der
iebsgemeinſchaft eingehend, vor allem auch von der
riſtleriſchen Seite aus zu behandeln. Wir werden in
* Stellung zu der Frage nehmen.
vr H. R. Kröh veranſtaltet für die vielen Freunde
gartigen Kunſt, wie ſeit Jahren, vor dem Feſte eine
tellung. Die Atelierausſtellung des Seniors der heſſi=
* gibt nicht nur einen feſſelnden Ausſchnitt aus dem
es Künſtlers im letzten Jahr — das immer noch
be=
wert reich und friſch iſt — ſie bietet auch Gelegenheit,
Tichen Fülle von Werken des Künſtlers älteren und
Ttums für weihnachtliche Geſchenkzwecke Wertvolles
Endes zu finden. Wir kommen auf die Ausſtellung
Eechen.
m
Tagung des Peirats bei der obegen Forſtbehörde.
Auf Einladung der Forſtabteilung des Miniſteriums der Finanzen
hatte ſich der auf Grund des Forſtverwaktungsgeſetzes vom Jahre 1923
gebildete Beirat der oberen Forſtbehörde aus den
Kreiſen der Waldeigentümer zu einer Tagung in
Darm=
ſtadt verſammelt. Außer den vollzählig erſchienenen Mitgliedern der
Miniſterial=Forſtabteilung und des Beirates nahmen Vertreter des
Finanzminiſters, des Miniſters des Innern ſowie ein Abgeſandter der
Landwirtſchaftskammer als Vertreter des nicht zu Schutzforſten
zu=
ſammengeſchloſſenen Privatwaldes teil.
Im Mittelpunkt der anregend verlaufenen Beratungen ſtand die
Er=
örterung der allgemeinen wirtſchaftlichen Notlage des Waldbeſitzes, die
in einem einleitenden Referat des Landforſtmeiſters Heſſe eine
aus=
führliche Würdigung fand. Anſchließend behandelte Miniſterialrat Dr.
Urſtadt die Frage der Beitragsleiſtung zu den Koſten der ſtaatlichen
Forſtverwaltung.
In der äußerſt lebhaften Diskuſſion wurde von den
Mitglie=
dern des Beirates die Beförſterung der Gemeindewaldungen einmütig
als ſegensreiche Einrichtung anerkannt, und es wurde ausdrücklich
be=
tont, daß eine Rückwärtsentwicklung des dermaligen Zuſtandes von den
Gemeinden nicht gewünſcht werde. Zu beklagen ſei allerdings die
Be=
laſtung der Gemeinden hieraus durch die Beförſterungsbeiträge an den
Staat, und es ſei eine ſtärkere Entlaſtung der Gemeinden, die allerdings
dann zu Laſten des Staates gehen müſſe, dringend zu wünſchen, zumal
auch die Gemeinden mit der Verſtaatlichung des Förſterperſonals eine
Einſchränkung in ihren Rechten erfahren hätten und dem Staate mit der
Pflege des Waldes auch eine Kulturaufgabe obliege. Auch der
Ver=
treter der Landwirtſchaftskammer legte dar, wie die Leiſtungsfähigkeit
der kleineven Privatwaldbeſitzer von der wirtſchaftlichen Lage der
Land=
wirtſchaft abhänge, und daß der Privatwald daher in der gegenwärtigen
Zeit, wo die Landwirtſchaft darniederliege, auf eine Ermäßigung der
Beiträge ſehen müſſe.
Von Regierungsſeite wurde dargelegt, wie die Notlage des
Waldbeſitzes, die ja die ſtaatliche Forſtwirtſchaft in gleichem Maße trifft,
eine Folge der allgemeinen wirtſchaftlichen Depreſſion iſt (Holzpreiſe!),
und daß es ſich hierbei um eine zwangsläufige Entwicklung handelt. Die
Regierung habe aber in der Erkenntnis, daß die waldbeſitzenden
Ge=
meinden durch die Beitragserhebung gerade in der jetzigen Zeit
beſon=
ders empfindlich belaſtet werden, eingehende Prüfung angeſtellt mit dem
Ergebnis, daß der Staat wegen der allgemeinen Bedeutung der
Forſt=
wirtſchaft ein Viertel der Koſten voraus übernehmen könne. Man hat
ferner eine Staffelung der Beiträge nach dem ſogenannten Einnahme=
Ueberſchuß eingeführt, wodurch der wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit der
einzelnen Betriebe Rechnung getragen wird. Der Staat müſſe aber
daran feſthalten, daß er mit der Forſtverwaltung eben in großem
Um=
fange eine Arbeit für die Gemeinden leiſtet, und daß er hierfür Erſatz
zu verlangen geſetzlich nicht nur berechtigt, ſondern bei der Lage der
Staatsfinanzen auch genötigt iſt. Während der Staat an den betreuten
Waldungen der Fläche nach nur mit etwa 40 Prozent beteiligt iſt,
be=
tragen die Leiſtungen des Staates ungefähr 60 Prozent, wobei noch
ſehr erhebliche Koſtenanteile, z. B. die Koſten der Zentralverwaltung,
der Forſteinrichtung u. a., überhaupt nicht und die Penſionslaſten nur
zum Teil eingerechnet ſind. Bei dieſer Sachlage könne eine Erhöhung
des vom Staat vorweg zu übernehmenden Anteils der gemeinſamen
Verwaltungskoſten in der Gegenwart um ſo weniger in Frage kommen,
als auch die allgemeine Finanzlage des Staates ein weiteres
Entgegen=
kommen nach dieſer Richtung nicht geſtatte. Dem Wunſche der
Gemeinde=
vertreter, bei der Koſtenfeſtſetzung mehr als ſeither gehört zu werden
und vor allem einen Einblick in die Unterlagen der Beitragsberechung
nehmen zu können, wird man Rechnung tragen. Es wird dem Beirat
in ſeiner nächſten Sitzung Gelegenheit gegeben, ſich an Hand
eingehen=
den Materials von der Richtigkeit und Loyalität der Berechnungen zu
überzeugen.
Den Abſchluß der Verhandlungen bildete ein ausführliches Neferat
des Oberforſtrates Schwieder über die Lage auf dem Holzmarkt,
wobei auch die verkaufspolitiſchen Maßnahmen der
Staatsforſtverwal=
tung Erörterung fanden.
Weibnachtsverlofung des Kunftvereins.
Bei der am 18. Dezember 1929 in der Kunſthalle am Rheintor
ſtattgehabten Verloſung entfielen: 1. Gewinn (Gutſchein über 300 Mk.)
auf Aktie Nr. 350; 2. Gewinn (Gutſchein über 250 Mk.) auf Aktie Nr.
1189; 3. Gewinn (Gutſchein über 200 Mk.) auf Aktie Nr. 1512; 4.
Ge=
winn (Ad. Beyer: Aqu. „Kloſter Altenberg bei Wetzlar”) auf Aktie
Nr. 352; 5. (A. Hartmann: Aquarell „Wimpfen”) auf Aktie Nr. 65
6. (A. Hartmann: Aqu. „Waldweg”) auf Aktie Nr. 1877; 7. (Johs,
Lippmann: Zeichnung „Frauen bei deu Kartoffelernte”) auf Aktie Nr.
333; 8. (K. Scheld: Aqu. „Pferdegruppe”) auf Aktie Nr. 254; 9. (W.
Reitzel: Oelſtudie „Landſchaft”) auf Aktie Nr. 175; 10. (W. Reitzel:
Delſtudie „Flußlandſchaft”) auf Aktie Nr. 1669; 11. (M. Sittmann:
Aqu. Blumen”) auf Aktie Nr. 1921: 12. (A. Söder: „
Landſckufts=
ſtizze”) auf Aktie Nu. 318; 13. (A. Poſch: Zeichnung „Florenz”) auf
Aktie Nr. 1521; 14. (A. Poſch: Zeichnung „Haus im Grünen”) auf
Aktie Nr. 192; 15. (M. Richter: Zeichnung „Obſtbäume im Winter”
auf Aktie Nr. 159; 16. (Gottfr. Richter: Zeichnung „Landſchaft”) auf
Aktie Nr. 1742; 17. (K. Scheld: Aqu. „Geſpann”) auf Aktie Nr. 378;
18. (Hofferberth: Aqu. „Bodenſeelandſchaft”) auf Aktie Nr. 901;
(K. Felber: Nadierung „Dachau”) auf Aktie Nr. 1797; 2. (K.
Koll=
witz: Rad, „Schmerz”) auf Aktie Nr. 90; 21. (K. Kollwitz: Rad. „
Mut=
ter und Kind”) auf Aktie Nr. 1581; 22. (Meher: Zeichnung „
Schlafen=
der Bär”) auf Aktie Nr. 1511; 23. (K. Felber: Nad. „Dorf im
Win=
ter”) auf Aktie Nr. 1684; 24. (R. Anheißer: Rad. „Portal der
Stadt=
kirche in Jena”) auf Aktie Nr. 1442; 25. (N. Anheißer: Rad. „Bildnis
Helene Criſtaller”) auf Aktie Nr. 96; 26. (W. Bader: Steinzeichnung
„Landſchaft”) auf Aktie Nr. 1620; 27. (A. Hartmann: Radier. „Alte
Brücke bei Hadamar”) auf Aktie Nr. 1679; 28. (A. Hartmann: Nad.
„Rhönlandſchaft”) auf Aktie Nr. 807; 29. (A. Hartmann: Rad. (
Ve=
nedig”) auf Aktie Nr. 1554; 30. (Hallauer, farb. Holzſchnitt „Blumen”)
auf Aktie Nr. 1683; 31. (Hallauer: farb. Holzſchnitt „Blumen”) auf
Aktie Nr. 1525; 32. (A. Hartmann: Linoleumſchnitt „Aus
Würz=
burg”) auf Aktie Nr. 463; 33. (A. Hartmann: Linoleumſchnitt „Prinz=
Georgs=Palais”) auf Aktie Nr. 1702; 34, (E. Eimer: „Das Lied”) auf
Aktie Nr. 1676; 35. (W. Bader: Steinzeichnung „Sommertag”) auf
Aktie Nr. 1617; 36 (W. Bader: Steinzeichn. „Sommertag”) auf Aktie
Nr. 114; 37. (W. Bader: Steinzeichn. „Erlkönig”) auf Aktie Nr. 1793;
38. (E. Räuber: farb. Holzſchnitt) auf Aktie Nr. 492: 39. (E. Räuber:
farbiger Holzſchnitt) auf Aktie Nr. 1875; 40. (L. Enders:
Steinzeich=
nung „Florenz”) auf Aktie Nr. 958; 41. (L. Enders: Steinzeichnung
„Fieſole”) auf Aktie Nr, 244; 42. (H. v. Habermann: Steinzeichn.)
auf Aktie Nr. 75; 43. (H. v. Habermann: Steizeichn.) auf Aktie
Nr. 1681; 44. (E. Bracht: Steinzeichn. „Rabenhorſt”) auf Aktie Nr.
1576; 45. (E. Bracht: Steinzeichn. „Nabenhorſt”) auf Aktie Nr. 197;
46. Gewinn (Graf v. Hardenberg: Saſcha Schneider in memoriam)
auf Aktie Nr. 165; 47. (desgl.) auf Aktie Nr. 18; 43. (desgl.) auf
Aktie Nr. 1705; 49. (desgl.) auf Aktie Nr. 1822; 50. Gewinn (desgl.)
auf Aktie Nr. 1721.
Die Gewinne können bei dem Hausmeiſter des Kunſtvereins gegen
Vorzeigung der letzten Mitgliedskarte in Emofang genommen
wer=
den. Die nicht bis Ende März 1930 abgeholten Gewinne fallen an den
Kunſtverein zurück.
* Die neue „Rrone‟
Schöne und prakt. Geschenke für
(18786a
Frauen und Feste
Gerda Wuthe
Porzellan, Kristall, Keramik
Wilhelminenstr. 11.
— Orpheum — Märchentheater. Morgen Samstag, 21. Dezember,
nachmittags 4 Uhr, findet die vorletzte Aufführung des mit großem
Beifall aufgenommenen Märchens „Das Aſchenbrödel”, ſtatt,
Am Sonntag, den 22. Dezember, nachmittags halb 4 Uhr, geht
ein=
nialig das Märchen „Hänſel und Gretel” in Szene. Sonntag,
abends halb 8 Uhr, gelangt „Das Aſchenbrödel” zum letzten Male zur
Aufführung. In jeder Vorſtellung erhält jedes anweſende Kind durch
Knecht Ruprecht ein Geſchenk. Die Preiſe ſind mäßig gehalten: von
40 Pfg. bis 1,50 Mk. Auswärtige Schulen erhalten nach vorheriger
telephoniſcher Anmeldung für die drei letzten Aufführungen eine
Son=
dervergünſtigung. Kartenverkauf bei de Waal und Verkehrsbureau.
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Kauf-
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Darmstadt,
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bethenstr. 44, schon
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7
— Hohes Alter. Frau Charlotte Maurer
Gutenberg=
ſtraße 52, Witwe des ehemaligen Hofbibliothekdirektors Wilh. Maurer,
begeht am 21. Dezember in voller geiſtiger und körperlicher Friſche
ihren 80. Geburtstag.
Stadtbücherei. Die Stadtbücherei (Pädagogſtraße 1) iſt am
Heiligabend bis um 12.30 Uhr, am Sylveſter bis nachmittags 15 Uhr
geöffnet. Zwiſchen den Jahren iſt die Ausleihe geöffnet wie üblich.
Die Wiedereröffnung der erneuerten, vergrößerten und
verſchön=
ten „Krone”, der altbeliebten volkstümlichen Gaſtſtätte, iſt ein
Ereig=
nis, an dem nicht nur Darmſtadt, ſondern in weitem Umkreis eine
große Schar getreuer Gäſte teilnimmt. Iſt doch die „Krone” ein
gaſt=
liches Haus, in dem ſich alle Schichten der Bevölkerung ein Stelldichein
zu geben pflegten, in deſſen behaglichen Räumen ſich der Knecht und
der Geheimerat, der Schreiber und die Exzellenz, der Kutſcher und der
Prälat, der Bauer und der Patrizier, der Handwerksmeiſter und der
Student zuſammenfanden, der Tatort kühner, biergeſtärkter Projekte,
befreiender Kritik, in den Tabakrauch gejagter Phantaſien, der
Ge=
burtsort zünftiger Sprüche, ergötzlicher Anekdoten und Witze, ein
Paradies der Biertrinkeu und der Freunde großer Portionen deftiger
Atzung. Der nunmehr vollendete Umbau, meiſterliche Kunſt ehrend,
rühmt Tatkraft und Geſchmack des jetzigen Kronen=Inhabers, des
Brauereibeſitzers Hermann Wiener, und weckt Erinnerungen
an den Unternehmungsgeiſt, die Berufstreue und den Berufsſtolz ſeiner
Ahnen, die faſt 20 Jahre in dasſelbe Gaſthaus zur Einkehr luden
und die Gäſte durch ihr treffliches Bräu erfreuten. Da taucht vor uns
auf die rüſtige Geſtalt des Gräflich Erbachiſchen Kellermeiſters
Jo=
hann Peter Wiener, der 1756 das ſtattliche mit dem Zeichen
der Güldenen Krone geſchmückte Anweſen nebſt Bierbrauerei in der
Schuſtergaſſe erwarb. Von ſeinen 16 Kindern, von denen mehrere
ſpäter als gelehrte Leute Kanzel und Katheder beſtiegen, wurde der
jüngſte Sohn Ernſt Gottlieb Chriſtian „Kronenwirt‟.
Die=
ſer, im Inland und Ausland für ſeinen Beruf gründlich vorgebildet,
baute 1780 ein neues Brauhaus und dehnte vom Wohlſtand beglückt,
mit erſtaunlicher Tattraft ſeine „Hausmacht” aus. Vier ſeiner
zahl=
reichen Söhne blieben dem Beruf des Vaters treu, während andere
im Dienſte des Staates und der Kirche erfolgreich tätig waren. Neben
der „Krone” blühten Tochterbetriebe auf. Johann Adam
Wie=
ner übernahm 1801 das „Heſſiſche Haus”, ſein Bruder
Lud=
wig Friedrich Alexander Wiener führte ſeit 1808 den
„Darmſtädter Hof”. Beſſungen erhielt aus derſelben Familie
ſein Bier und ſeinen Pfarrer. Denn Johann Jakob Wiener,
der 1809 Pfarrer in Goddelau geworden war, wurde 1815 Seelſorger
in Beſſungen, während ſein Bruder Karl Wiener daſelbſt das
Chaufſeehaus” übernahm. So führt dieſe Ueberſchau zu der
Erkenntnis, daß im Anfang des 19. Jahrhundert eine Familie am
Löſchen des Darmſtädter Bierdurſtes erheblich beteiligt war. Als das
Oberhaupt dieſes tatenkräftigen Brauergeſchlechts, das die Würde eines
Natsherrn und Bürgermeiſters zierte, aus dem Leben ſchied, fiel die
„Krone” an ſeinen Sohn Johann Philipp Wiener. Dieſer,
kinderreich und unternehmungsſtark wie ſein Vorgänger, war „
Kronen=
wirt” von 1824—1866. Sein älteſter Sohn, Karl Heinrich
Chri=
ſſian Wiener, richtete wieder einen Tochterbetrieb ein, die „Alte
Poſt‟ Die „Krone” ging nach des Vaters Tod 1866 an den zweiten
Sohn, Jacob Hermann Ferdinand Wiener, über. Seine
beiden älteſten Söhne Philipp und Adam führten ſeit 1
Gaſthaus und Brauerei zur Krone” gemeinſam weiter. Daher di
Bezeichnung „Kronenbrauerei Gebrüder Wiener”, die wir
täglich an den blitzblanken, von prächtigen Pferden gezogenen gelben
Wagen und an den grünen Autos leſen. Die Gebrüder Philipp und
Adam Wiener verlegten die Brauerei nach der Dieburger Straße. Als
Philipp Wiener nach ſeinem Bruder inmitten des Welttrieges ſtar0,
ein ſchlichter, kerniger, grader Mann, ein Meiſter von altem Schrot
und Korn, nahm ſein Sohn Hermann Wiener die Bürde des
weitausgedehnten Geſchäftsbetriebes auf ſich und führte das
Unter=
nehmen durch die Schwierigkeiten der Kriegszeit und die Wirren der
Geldzerrüttung, immer beſtrebt, den Ruf des alten Hauſes zu wahren
und den Anforderungen der neuen Zeit gerecht zu werden. Dieſem
Streben entſprang der Entſchluß, der alten Gaſtſtätte ein neues
Ge=
wand zu geben, durch Bebauung der Hoffläche zwei neue Säle zu
ſchaffen, die Errungenſchaften der Beleuchtungs= und
Entlüftungs=
technik, der modernen Raumgeſtaltung und ſogar des Rundfunks den
Gäſten dienſtbar zu machen, ohne die Behaglichkeit zu
verſcheu=
chen, die allezeit ein beſonderes Kennzeichen der „Krone” geweſen i
— Profeſſor Wilhelm Völſing vollendete — wie mitgeteilt — das
70. Lebensjahr. In dankbarer Anerkennung der eifrigen und
uner=
midlichen Tätigkeit als Schriftführer des Tierſchutzvereins und
Schrift=
leiter der Allgemeinen Tierſchutzzeitſchrift war es dem Vorſtand des
Tierſchutzvereins eine beſondere Freude, die herzlichſten Glückwünſche
am Ehrentage dem Jubilar und gleichzeitiger Ueberreichung eines
Blumen=Arrangements auszuſprechen. Auch der Herr Staatspräſident
Dr. Adelung hat in einem beſonderen Schreiben dem Jubilar die
herz=
lichſten Glückwünſche übermittelt und Dank und Anerkennung — neben
dem retchgeſegneten Wirken in der Schule — für die für Erziehung
von Jugend und Volk auf dem wichtigen Gebiete des Tierſchutzes
ſeit=
her ausgeübte ſelbſtloſe Tätigkeit zum Ausdruck gebracht.
— Sportverein 1898 — Jugendabteilung. Der Sportverein 1898,
deſſen Hauptarbeit von jeher der Jugend galt, begeht am Freitag, den
20. Dezember im Konkordiaſaal (Waldſtraße 33) ſeine diesjährige
Jugend=Weihnachtsfeier, und lädt auch auf dieſem Wege
ſeine geſamte Jugend ein. Eltern und Angehörige ſind gleichfalls
herzlich willkommen. Es ſei verraten, daß allerlei Kräfte am Werke
ſind, den Abend würdig zu geſtalten. Die gutbeſetzte Hauskapelle wird
dem Ganzen einen entſprechenden Nahmen geben.
Im ersten Jahrzehnt nur
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Freitag, den 20. Dezember 1929
Weihnachtsgruß an Heſſens JZJugend.
Liebe Heſſenjugend!
Früher als je uns Aeltere ſtellt euch heute das Leben in den
Kampf um Daſein und Geſtaltung, fordert es von euch
Entſchei=
dungen, die aufbauende Kräfte und zielſicheren Willen
voraus=
ſetzen. Woher ihr auch eure Schulung für dieſen Kampf habt, ob
aus der Politik oder der Weltanſchauung, ob aus dem
entſchloſ=
ſenen Streben nach freieſter Selbſtgeſtaltung oder aus dem Drange
eurer um Klarheit und Schönheit ringenden Seele, wohin euch
auch der Weg führen ſoll, den ihr gehen wollt, vergeßt nie, daß
der Menſch in euch als Erſtes und Oberſtes Geſinnung verlangt.
Warum gerade dieſe Gedanken an Weihnachten? Die
Ant=
wort darauf darf uns nicht ſchwer fallen: Weil wir uns unſer
eigenes Weihnachten von keinem und von keiner Macht der Welt
nehmen laſſen wollen! Es geht ja nicht darum, daß uns
Weih=
nachten nur ein äußerer Anlaß zum Feiern ſei, eine gute
Gelegen=
heit, die Arbeit ruhen zu laſſen und auszuſchlafen und vielleicht
einmal etwas beſſer zu eſſen und zu trinken: nein, wenn es nur
darum ginge, dann müßten wir in allen den Fällen verzweifeln,
wo wir Menſchen, Brüder und Schweſtern des gleichen Volkes um
uns her ſehen, die auch in dieſen Tagen von äußerer Not und
Ent=
behrung nicht losgelaſſen werden; dann müßte uns das kleinſte
Geſchenk, das man uns macht, traurig ſtimmen in dem Gedanken,
daß Tauſende und Abertauſende um uns her die Hände vergebens
ausſtrecken.
Nein und nochmals nein, ſo ſoll ſich unſer Weihnachten nicht
erſchöpfen! Wohl ſoll es uns zum Ruhepunkt werden nach einem
Jahre der Arbeit und des Kampfes, wohl ſoll es uns immer von
neuem heimführen in den Kreis derer, die uns das Leben zur
Seite geſtellt hat, aber zugleich ſoll es der Höhepunkt des Kampfes
werden, den wir unabläſſig gegen uns ſelbſt und gegen jeden
Mangel unſerer Geſinnung führen müſſen, um nicht an der
Träg=
heit unſeres Herzens zu ſterben.
Gerade die Ruhe und die unabwendbare Vollendung des
Jahresringes gibt uns die beſte Gelegenheit zur äußerſten
Durch=
führung dieſes unſeres eigenſten und zugleich ſchwerſten Kampfes,
des Kampfes um die Reinheit unſerer Geſinnung. Und hier gibt
es drei kritiſche Punkte, in denen wir uns jetzt in dieſen Tagen
wiederum aufs ſchärfſte prüfen ſollten: Wie ſteht es mit unſerer
Liebe, wie ſteht es mit unſerer Freundſchaft und wie mit unſerer
Feindſchaft? Denn Geſinnung iſt ja nichts anderes als der
Weg=
weiſer zu der Gemeinſchaft mit Gott und den Menſchen. Wird ſie
die Prüfung beſtehen, wenn wir ſie an den Fragen meſſen: Waren
unſere Liebe und Freundſchaft auch bereit zu opfern, zu verſtehen.
zu verzeihen, zu geben und zu entbehren? Und entſprang unſere
Feindſchaft wirklich immer dem heiligen Zorn gegen das Laue,
das Gemeine das Geſinnungsſchlechte in den anderen? Entſprang
ſie nicht vielleicht nur der Gegnerſchaft gegen die Sache, die der
andere verfocht? Die er vielleicht mit reinerer Geſinnung verfocht
als wir die eigene? Denn wie erſchreckend häufig erlebt man
heute, daß der Menſch bewußt mit der Sache, der Gegner bewußt
mit dem Feind verwechſelt wird. Wir fühlen uns auf unſerem
heutigen Kulturſtande ſo erhaben über Hexenprozeſſe und
Inqui=
ſition, über jene Zeit, da man politiſch und weltanſchaulich
An=
dersdenkende erbarmungslos in den Kerker warf oder aufs
Scha=
fott ſchleifte, und doch, wie erſchreckend oft muß man erleben, daß
brutale Gewalt und Geſinnungsloſigkeit heute noch ſo handeln, als
könne man einer Anſchauung nur dadurch Halt gebieten, daß man
ihren Träger körperlich ſchädigt, daß man ſeine Geſinnung
ver=
leumdet und — wenn irgend es geht — ihn an Leib und Seele
ſchädigt oder zugrunde richtet.
Und weil ich — ihr jungen Freunde — dieſe Gefahr für die
größte halte, die unſerem Volke droht, deshalb rufe ich euch auf,
euch mit der ganzen Kraft eurer Seele gegen ſie zu wehren, ihr,
die ihr berufen ſeid, dereinſt die Stützen und Träger eures Volkes
zu ſein. Wir werden als Menſchen und Volk nur dann zur
höch=
ſten Höhe aufſteigen, wenn wir lernen, auch den „Feind” zu lieben,
gerade weil er, und wahrſcheinlich nur er der Einzige iſt, der
uns die eigenen Fehler am deutlichſten zeigt, und weil wir an
ſeiner Gegnerſchaft und an ſeinen Argumenten am beſten die
Feſtigkeit der eigenen Meinung und die Reinheit der eigenen
Ge=
ſinnung erproben können. Darum Kampf der unlauteren
Ge=
ſinnung und Kampf des Geiſtes auch der Meinung, des andern,
wenn es um unſerer reinen Geſinnung und um unſeres Volkes
willen ſein muß, aber Friede den Menſchen, die guten Willens
ſind! Das ſei die Loſung, die ich euch allen in dieſen
Weihnachts=
tagen zurufen möchte.
Indem ich euch allen ſowie euren Führern ein recht geſegnetes
Weihnachtsfeſt und ein glückliches neues Jahr wünſche, bin ich mit
herzlichen Heilgrüßen in treuer Verbundenheit
Euer Heinrich Haſſinger.
Neuerweibungen der Skadlbücherei.
(außer Romanen).
Karl Schumacher, Aus Odenwald und Frankenland.
Studien=
fahrten und Sonnentage in alten und neueren Kulturſtätten. 1929.
15 H. — Hugo von Hofmannsthal, Buch der Freude.
Tage=
buch=Aufzeichnungen. 1929. 30 A. — Anton Wildgans Muſik
der Kindheit. Ein Heimatbuch aus Wien. 1928. 5 L 7898. —
Künſt=
lerbriefe der Renaiſſance. Ausgewählt auf Grund des
Werkes von Ernſt Guhl durch Wilhelm Mießner. 40 Kg 235. —
Künſtlerbriefe aus dem 19. Jährhundert. Herausgegeben
von Elſe Caſſirer. Mit Abbildungen. 1919. 45 Kg 230. — Ernſt
Barlach. Ein ſelbſterzähltes Leben. Mit Abbildungen. 1928. 70
Kg 60. — S. D. Gallwitz, Der neue Dichter und die Frau. 1927.
35 Kl 135. — Werner Mahrholz, Deutſche Dichtung der
Gegen=
wart. Probleme, Ergebniſſe, Geſtalten. 1926. 35 Kl 310. — Philipp
Witkop. Deutſche Dichtung der Gegenwart. 1924. 35 Kl 450. —
Kurt Weſtphal. Die moderne Muſik. Mit Notenbeiſpielen. 1928.
25 Km 600. — Guſtav Brandes, Neue holländiſche Baukunſt. Mit
Abbildungen. 15 Ka 40. — Napoleon I. Memoiren.
Heraus=
gegeben von F. M. Kircheiſen. Mit Abbildungen. 1927. 7 Bf 415. —
Guiſeppe Prezzollini, Das Leben Nicolo Machiavellis. Mit Holz=.
ſchnitten. 1929. 20 Bf 355. — Frhr. von Schoen, Erlebtes zur
politiſchen Geſchichte der neueſten Zeit. 1921. 7 B 440. — Elfa
Brändſtröm, Unter Kriegsgefangenen in Rußland und Sibirien
1914—1920. Mit Abbildungen. 1927. 45 Bk 23. — C. G. Jung,
Pſychologiſche Typen. 1925. 1 Ps 306. — Gertrud Bäumer,
Stu=
dien über Frauen. 1928. 48 Kc B5. — Lehrbuch der
Wohl=
fahrtspflege. Herausgegeben vom Haun uß für
Arbeiter=
wohlfahrt. 1927. 1 Ff 95. — J. Kubach, Neuzeitliche
Lehrlings=
erziehung. 1924. 60 E 50. — Eberhard Schnetzler. Der junge
Maſchinenbauer. Einführung in die Elemente des Maſchinenbaues und
Anleitung zur Herſtellung kleiner Modelle. Mit Abbildungen. 36.
Auf=
lage. 35 J. — Georg Keinath, Die Technik elektriſcher Meßgeräte.
Mit Abbildungen. 3. Auflage. 1928. Band 1: Meßgeräte und
Zu=
behör. Band 2: Meßverfahren. 45 E 100/101. — R. Thun. Der
Film in der Technik. Mit Abbildungen. 1925. 45 E 300. — Fritz
Loeſcher. Die Bildnis=Photographie. Wegweiſer für Fachmänner
und Liebhaber. Neu bearbeitet von Karl Weiß, 6. Auflage. 20 Ep 50.
— Ernſt Kahn und Fritz Naphtali, Wie lieſt man den
Handels=
teil einer Tageszeitung? Neue Bearbeitung. 1926. 55 Eh 37,
— Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. „Lady Fanny und
die Dienſtbotenfrage”, die mit ſenſationellem Erfolg
aufge=
nommene Komödie von Jerome K. Jerome, wird heute Freitag um
20 Uhr im Kleinen Haus wiederholt. Lady Fanny: Beſſie Hoffart.
In den übrigen Hauptrollen: Jürgas, Nürnberger, Carlſen, Gothe,
Maletzki, Keßler, Wigandt, Conradi, Mosbacher, Schindler, ſowie die
Tanzgruppe. (Zuſatzmiete IT.)
Wegen plötzlicher Erkrankung der Herren Kuhn und Stadelmaier
muß die für morgen Samstag angekündigte Vorſtellung „Angelina”,
ausfallen. Das mit ſo ſenſationellem Erfolg aufgenommene Werk wird
am zweiten Weihnachtsfeiertag, Donnerstag, den 26. Dezember, im
Großen Haus wiederholt werden. Es findet alſo für die Mieten L
und M, ſowie für die Miete T, Gruppe 6, 7. 8, morgen Samstag keine
Vorſtellung ſtatt.
Morgen Samstag: Sondervorſtellung
Peter=
chens Mondfahrt” Infolge der außerordentlichen Nachfrage,
da die nächſten Vorſtellungen ſchon faſt ausverkauft ſind, wurde
mor=
gen Samstag, den 21. Dezember, noch eine Vorſtellung des
Weihnachts=
märchens „Peterchens Mondfahrt”, eingeſchoben, die um
16 Uhr beginnt.
„Die andere Seite”, die grandioſe Kriegsdichtung von R. C.
Shexriff, gelangt morgen Samstag um 20 Uhr im Kleinen Haus mit
der bekannten Premierenbeſetzung (Minetti, Weſtermann, Hinz,
Gal=
linger, Wemper, Jürgas, Baumeiſter, Haenel, Pfaudler, Schindler)
zur Aufführung. (Zuſatzmiete VII.) Die beiden letzten Vorſtellungen
„Die andere Seite” finden am 25. und 27. Dezember ſtatt.
Statt der für Sonntag, den 22. Dezember, urſprünglich
angekün=
digten Vorſtellung. Weh dem, der lügt”, (im Großen Haus) wird
Lortzings komiſche Oper „Der Waffenſchmied” im Kleinen
Haus in Szene gehen. Dieſe Vorſtellung findet für den
Bühnenvolks=
bund, Miete H, ſtatt. — Die für den gleichen Tag für die
Zuſatz=
miete I angekündigte Vorſtellung „La vida breve” und „Die Hochzeit
in Cremona” fällt aus.
„Peterchens Mondfahrt” wird Sonntag, den 22. Dez.,
um 14 Uhr und um 17.30 Uhr, ſowie Montag, den 23. Dezember, um
15 Uhr wiederholt. Für alle drei Vorſtellungen iſt wiederum die
Ver=
teilung von Lebkuchen und Zeppelinen vorgeſehen.
— Geſellſchaft heſſiſcher Bücherfreunde. Die Jahresgaben
der Geſellſchaft: Niebergalls „Datterich”, mit Illuſtrationen von
Her=
mann Pfeiffer, in Luxusband, auf feinſtem Zanders=Bütten nur für
die Geſellſchaft gedruckt, ſowie die Novelle unſerer heimiſchen
Dich=
terin Frau Edith Winkelmann: „Das Feſt des heiligen Lazarus”
ebenfalls auf feinſtem Zanders=Bütten gedruckt, mit einem Einband
von Ernſt Rehbein verſehen, können nunmehr in der Geſchäftsſtelle der
Geſellſchaft im Schloſſe abgeholt werden. Vielleicht intereſſiert es
unſere Mitglieder, zu erfahren, daß das Drama „Rembrand” von
Edith Winkelmann von einer der erſten Bühnen in Amſterdam zur
Uraufführung angenommen worden iſt.
Zum Volksentſcheib. Nach den bezüglichen Bekanntmachungen
des Oberbürgermeiſters wurde für den Volksentſcheid am kommenden
Sonntag, 22.: Dezember, die Zahl der Abſtimmungsbezirke von 45 auf
15, und dementſprechend auch die Zahl der Abſtimmungslokale von
16 auf 5 vermindert. Als Abſtimmungslokal kommen für den
Volks=
entſcheid nur in Betracht: der Gartenſaal des Städtiſchen Saalbaues,
ſowie weiter die Turnhallen der Eleonorenſchule (Eingang in der
Wen=
delſtadtſtraße), der Knabenſchule am Ballonplat, der Ludwigs=
Ober=
realſchule in der Kapellſtraße 5 und der Mornewegſchule in der
Her=
mannſtraße 21. Alles Nähere iſt aus den Veröffentlichungen des
Obeu=
büirgermeiſters — auf die nochmals beſonders hingewieſen wird —
er=
ſichtlich.
Lohnzahlungen, Beihnachkseinkäufe —möglichſt ſchon
vor dem 24. Dezember.
Einem Wunſche des Reichstages entſprechend, dem er bei
der Verabſchiedung des Geſetzes über den Ladenſchluß
am vierundzwanzigſten Dezember vom 13. Ifd. Mts.
Aus=
druck gegeben hat, wird das Publikum gebeten, ſeine
Weihnachts=
einkäufe möglichſt frühzeitig zu erledigen. Die öffentlichen
Ver=
waltungen und die wirtſchaftlichen Verbände der Arbeitgeber
ſind erſucht worden, Lohnzahlungen und Ausſchüttungen
an=
läßlich des Weihnachtsfeſtes möglichſt ſchon vor dem
vierund=
zwanzigſten Dezember vorzunehmen.
— Weihnachtsbeſcherung bei den Waiſenkindern! „Edel ſei der
Menſch, hilfreich und gut” lautet die Deviſe, unter der die
Zweig=
ſtelle Darmſtadt des Heſſiſchen Fechtvereins Waiſenſchutz auch in dieſem
Jahre den Reigen der Kinderbeſcherungen im Saalbau eröffnete.
Unter den ſtimmungsvollen Klängen des von Kapellmeiſter Schlupps
bewährter Hand geleiteten Stadtorcheſters, das ſich für den
muſikali=
ſchen Teil des Abends in liebenswürdigſter Weiſe zur Verfügung
ge=
ſtellt hatte, und unter anderen flotten Marſchſtücken auch das beliebte
alt und jung erfreuende Weihnachtsgemälde von Ködel ausführte, zogen
die 130 Halbwaiſen mit glänzenden Augen in den prachtvoll mit einem
Weihnachtsbaum und bunter elektriſcher Beleuchtung ſtrahlenden Saal
und nahmen an den mit praktiſchen Gaben aller Art bedeckten Tiſchen
Platz. Nach weiteren Muſikſtücken trug dann die Kleine Hilde Kropp
ein „Weihnachtsgedicht”, ſowie die Schülerinnen Heller und Frank
ein Zwiegeſpräch: „Bei Muttern iſt’s am beſten” ganz allerliebſt mit
Ausdruck vor. Herr Pfarrer Wagner fand in ſeiner Anſprache an
die Gäſte, die Kinder und die Angehörigen eindrucksvolle Worte über
die Weihnachtsfeier im Anklang an die Worte: „Edel ſei der Menſch,
hilfreich und gut!“ — In bunter, angenehmer Abwechflung folgten
Chöre der gutgeſchulten Geſangsabteilung des Vereins „Komet” unter
Leitung ihres gewandten Chormeiſters. W. Mayer, Vorführungen
der „Körperſchule” und „Volkstänze” von jugendlichen Turnerinnen
der Turngeſellſchaft 1875 unter Leitung des Turnwarts Götz, ſowie
ein ſehr netter Tanzreigen, geleitet von der Turnerin Aßmuth in
Verbindung mit munteren Muſikſtücken, ſo daß zum Schluß
Ober=
fechtmeiſter Burggraf allen Mitwirkenden, die zu dem ſchönen
Erfolg des Abends beigetragen hatten, herzlichen Dank ſagen konnte.
Anerkennung verdient beſonders das Vorſtandsmitglied Thomas,
der damit ſeine langjährige verdienſtvolle Tätigkeit als
Vergnügungs=
wart abſchließt.
Auf jeden Weihnachtstisch!
trisch
Diabsol Ogerssteter Kafté
Schulstrade 10 (20024b) in Weihnachtspackung
Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffentliche
Sitzung am Samstag, den 21. Dezember, vormittags 9.15 Uhr:
Geſuch der Frau Anna Scheib in Darmſtadt um Erlaubnis zum
Betrieb einer Gaſtwirtſchaft im Hauſe Schloßgaſſe 12; vorm. 10.15
Uhr: Antrag des Kreisamts Friedbezg auf Entziehung des
Gewerbe=
betriebes als Rechtsberater des Reinhard Kröll in Friedberg.
*p. Kleine Strafkammer. 1. Ein Konditor von Offenbach ſteht
wegen Vergehens gegen das Arbeitszeitgeſetz unter Anklage; er hat
am Sonntag Sahne geſchlagen. Das Amtsgericht Offenbach hat ihn
freigeſprochen. Das Urteil erkenut auf 20 Mark Geldſtrafe.
Die Eisherſtellung oder Nachkühlung verſtößt gegen 8 6 der
Verord=
nung der Volksbeauftragten von 1918. Die wirtſchaftlichen
Geſichts=
punkte des Unterrichters konnte ſich das Berufungsgericht nicht zu
eigen machen. Die bei den Gerichten zutage getretenen Widerſprüche
muß der Geſetzgeber löſen, nicht der Richter. Sahne kann nicht als
Nohſtoff angeſehen werden, ſie iſt Halbfabrikat. Das Gericht mußte
ſich auf den S.=ndpunkt des Reichsgerichts ſtellen. — 2. Der
Ange=
klagte Chauffeur Karl Henkel in Remerz bei Hersfeld iſt vom
Erſcheinen entbunden; er iſt der fahrläſſigen Körperverletzung
ange=
klagt und vom Amtsgericht I mit 300 Mark Geldſtrafe beſtraft. Der
Unfall — Anfahren eines Radfahrers beim Ueberholen desſelben —
hat ſich am 17. September 1928 zugetragen. Von beiden Seiten iſt
Berufung verfolgt. Der Verletzte — ein Arbeiter eus Weiterſtadt —
erhielt ohne vorherige Signalgabe einen Schlag und kam zu Fall.
Drei Wochen war er in ärztlicher Behandlung und verſpürte noch
länger ſtarke Rückenſchmerzen. Das Urteil verwirft die Berufungen.
Bezirksſchöffengerichl.
p. Ein hieſiger Autovermieter iſt der fahrläſſigen Körperverletzung
angeklagt. Der Zuſammenſtoß des Autofahrers mit dem aus der
Alexanderſtraße kommenden Motorradfahrer erfolgte hier am
Donners=
tag, 29. Auguſt d. Js. Der Angeklagte kam aus der Mühlſtraße und
kreuzte die Alexanderſtraße, um in die Mauerſtraße einzubiegen. Der
Motorradfahrer kam zu Falle und trug einen Rippenbruch davon. Die
Anklage behauptet, der Autofahrer ſei mit übermäßiger
Geſchwindig=
keit gefahren. Bei Aufruf der Zeugen iſt der Verletzte nicht.
erſchienen.‟ Der Termin wird abgeſetzt.
Wegen Urkundenfälſchung und Unterſchlagung hat ſich ein
Kauf=
mann, gebürtig aus Hofheim, zu verantworten; er war Agent bei der
Verſicherungsgeſellſchaft „Kosmos” und der Krankenverſicherungs A. G.,
und handelt es ſich hauptſächlich um Differenzen bei einzelnen Poſten,
bezüglich deren der Angeklagte behauptet, ſie ſeien ihm doppelt belaſtet
worden. Ein Direktor erklärt, daß er fünf Jahre mit dem
Angeklag=
ten zuſammengearbeitet hat und mit ihm voll zufrieden war. — Der
Verteidiger beantragt Abſetzung des Termins und Nachpriffung der
Bücher durch einen Buchſachverſtändigen, gleichzeitig die Aufhebung
des Haftbefehls, da bezüglich des hier wohnenden Angeklagten eine
Verdunkelungsgefahr nicht beſtebe. Der Termin wird abgeſetzt; ein
Sachverſtändiger, Bücherrebiſor Simon hier, ſoll ein Gutachten
erſtat=
ten. Der Haftbefehl wird aufgehoben, da Verdunkelungsgefahr nicht
beſteht,
Mikkelrheiniſcher Fabrikanken-Verei
Der Verein hielt unter dem Vorſitz des ſtellvertre
ſitzenden, Herrn Kommerzienrats Karl Dyckerhoff
in Mainz eine zahlreich beſuchte Mitgliederverſammlu
Begrüßung durch den Vorſitzenden erſtattete zunachſt de
führer, Herr Dr. Meesmann, einen kurzen Berie
Verlauf der außerordentlichen Mitgliederverſammlun
verbandes der Deutſchen Induſtrie vom 12. d. M.. He
zienrat Dyckerhoff ergänzte die Ausführungen auf
ner perſönlichen Eindrücke. — Hierauf ſprach Herr
kind, Geſchäftsführer des Deutſchen Kraftfahr
wachungsvereins Heſſen e. V. über die Kraftf
überwachung und die Haftung des
halters. — Alsdann hielt Herr Dr. Hartwig
bach, Vertreter der Firma Weſtdeutſche Waggonfabrik
Gaſtell, einen ſehr intereſſanten Vortrag über die wi
lichen und politiſchen Veranderungen
Krieg auf dem Südamerikamarkt. De
habe, ſpeziell auf dem für Deutſchland ſo wichtigen
markte, eine Fülle von tiefgehenden Veränderungen
noch viel zu wenig in ihrer Bedeutung für den deutf
und die deutſche Wirtſchaft erkannt würden. In erſter
die ſüdamerikaniſchen Staaten beſtrebt geweſen, ſich v.
winnen aus den Kriegslieferungen eine eigene Induſt
fen, um ſich dadurch möglichſt unabhängig vom Au
machen. Da man unter dem Einfluß der Anforder
Kriegsgeſchäftes die künitigen Aufnahmefähigkeiten d
Landes und die Abſatzmöglichkeiten im Auslande ſtar
hatte, habe ſich nach Beendigung des Krieges eine
Betrieben, die um ihre Exiſtenz kämpften, gezeigt.
Zeit habe wieder der Anſturm des Exportes der durck
ausgeſchalteten alten Exportländer eingeſetzt. Eine
kung der Preiſe und auch der Währung war die Folg
teriſtiſch für Südamerika ſei das Erwachen des natione
in Wirtſchaft, Staat und Volk, der ſeine Frontſtellun
gegen Nordamerika nimmt. Der Panamerikanismus.
Weſen der Monroedoktrin, ſei voll erkannt. Infolgedeſ
beſtrebt, auch die Ausbeutung der Bodenſchätze in
lichſt nicht mehr in ausländiſche (nordamerikaniſche))
langen zu laſſen; was Nordamerika wiederum damit gu
es jeder nationalen Regierung in den ſüdamerikaniſch
politiſche Schwierigkeiten zu machen beſtrebt ſei.
ſich der Gefahren und Ziele des nordamerikaniſchen
imperialismus voll bewußt ſei, der ſyſtematiſch aus ſ
ſtriellen Niederlaſſungen und Beteiligungen in
kolonieähnliche Gebilde ſchaffe, die dann dem Gaſtland
Riſiko aufbürden habe man ſich doch des nordamerika
pitals zur Stabiliſierung der Währungen und Deckung
derlichen Anleihen bedient. Allerdings müſſe Amerika
ganz unerwartete Beobachtung machen, daß dieſe Gelt
der öffentlichen Hand, für unproduktive Zwecke, Lu
Stadien, rieſige Markthallen uſw. Verwendung
finde=
dem Aufſchluß des Landes dienen, um auf dieſe Weiſe
tiſiert werden zu können. Es liege ſomit ein Verſuchr
Umklammerung des nordamerikaniſchen Großkapitals 4
mäßige Verwendung der geliehenen Gelder im na
ſchaftlichen Sinne zu entziehen. Nordamerikas Außen
den ſüdamerikaniſchen Staaten ſei zahlenmäßig vaſſiv;
aber für Nordamerika ein Rieſengewinn, da es ſich me
Import von Rohſtofen handele, die, zum größten Teil e
geführt, unter dem Preisdiktate der großen Truſte ni
gewinnen verarbeitet würden. In dieſer wirtſchaftspolit
ſtellung der ſüdamerikaniſchen Staaten liege aber auck g
Chance für alle nicht=nordamerikaniſchen Waren, nicht z
ſten für Deutſchland. Wir müßten uns nur auf die verä!
dingungen des Exportes einſtellen und in erſter Linie
Qualitat, Geſchmack. Lieferungsbedingungen uſw. nach d
rikaniſchen Kundſchaft im Einzelfalle richten, vor allen
ganz von dem Gedanken frei machen, durch „neue S
oder ſonſtige Momente erzieheriſch wirken zu wollen.
ziehung des Kunden, ſondern Dienſt am Kunden müſſe
Leitſatz des deutſchen Wirtſchaftlers und Kaufmannes
Kenntniſſe und Erfahrungen leider noch an den amtlich
viel zu wenig in Anſpruch genommen und bewertet wür
den mit großem Intereſſe aufgenommenen Vortrag ſo
Ausführungen des Herrn Kommerzienrats Dyckerhof
Grund eigener Beobachtungen die Ausführungen des
den unterſtrich. Sodann zeigte Herr Dr. Hartwig
lich aufgenommenen Filmen die Bedeutung der chileni
peterinduſtrie ſowie der Anſiedelungsarbeit deutſcher 2
derter Um 7 Uhr ſchloß der Vorſitzende die ſehr angere
fene Verſammlung.
* Autounfall. Geſtern mittag um halb 12 Uhr ſtießen (
furter= und Pallaswieſenſtraße ein Laſtwagen und ein Pe
zuſammen. Es gab nur Leichtverletzte, die von der Sa
verbunden wurden. Durch den Zuſammenſtoß kam auch
laber zu Fall, der auf den Perſonenwagen fiel und dieſen
lierte. Der Kandelaber wurde durch die Feuerwache ausgeg
abgedichtet und ſpäter von dieſer die Wagen abgeſchleppt.
—Eigentümer geſucht: In der Nacht vom 22. auf B.
wurde im Anweſen Kranichſteiner Straße 4 der Bäcker Wilhe
(Erbacher Straße 17 wohnhaft), bei Verübung eines Wäſck
feſtgenommen. Hierbei war er im Beſitze eines älteren,
au=
zuſammengeſetzten weißleinenen Stückes Tuch im Ausmaß
mal 0,75 Meter mit 6 Zentimeter breitem Umſchlag, einer we
beſchädigten Uebergardine im Ausmaße von 0,50 mal
ter mit Lochſtickerei und einer 18 Zentimeter langen, an den
gerundeten, an den Enden 6, in der Mitte 5 Zentimeter b:
neuen Waſchbürſte. Dieſe Sachen, über deren Herfur
keine Angaben macht, ſind von ihm zweifellos in der geie
aus einem ſonſtigen Anweſen entwendet worden. In ſeiner
wurden Zubehörteile, Auto= und Fahrradwerkzeuge gefunden,
Unbekannten gekauft haben will, aber nur aus Diebſtählen
können. Es handelt ſich um die folgenden Sachen: 1 große
(Marke Mafa), eine kleine Fettſpritze (Marke „Lub
maſchine für Fahrräder, beſtehend aus Dynamo und Lan
„Boſch”), 3 Kombinationszangen, 1 Rohrzange, 4 0
der Nummer 9 13—19, und ein Nücklicht für Kraftfahrze
ſonen, welche Eigentumsrechte geltend machen können, wolle!
Zimmer 29a des Polizeiamts melden.
Lokale Beranfkaltungen
— Der Bürger=Geſangverein, Beſſunge!
eranſtaltet am Sonntag, den 29. Dezember, abends, in der
urnhalle ſein Weihnachtsfeſt. Wir haben ein reichhaltiges *
uſammengeſtellt; u. a. kommen zwei Luſtſpiele zu Au
„Harry ſoll heiraten” und „Eine Treppe höher”. Für eiſe
nit wertvollen Gewinnen iſt Sorge getragen. Anzeige Nei=
—Weihnachtsfeier der Elſaß=Lothringe
nigung. Die Darmſtädter Vereinigung der aus Elſh
Vertriebenen, die Elſaß=Lothringer=Vereinigung Darmſtade
Veihnachtsfeier am Sonntag, den 22. Dezember (n ichi,
ſinladungskarte irrtümlich hieß, am Samstag!), von 4.."
tags ab im „Perkeo”, Alexanderſtraße, ab. Das ſehr kei.
gramm ſieht unter anderem vor: Geſangs= und muſktaliſch.
gen, die Aufführung des Stückes von Julius Greber;,
m Kleiderkaſchte” durch die Spielſchar, ferner eine
inder durch den Nikolaus. Eine Tombola mit ſehr ſchone.
ſt eingerichtet, abends ſoll getanzt werden.
Gottesdienſt der iſe elitiſchen Teligionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße
Freitag, den 20. Dez.: Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 30 011
Samstag, den 21. Dezember: Morgengottesdiei!
Sabbatausgang 5 Uhr 15 Min
Goitesdienſt an den Wochen agen:
Morgens 7 Uhr 30 Min. — Abends 8 Uhr 00 90ck
Donnerstag, den 26. Dezember: Beginn de8 Lll
geſel
ſtes nachmittags 4 Uhr.
ebetszeiten in der Shynagoge der Fſraelitiſchen Reliod..
Samstag, den 21 Dez.: Vorabend 4 Uhr 9
Uhr — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang ? 4
Wochentags: Morgens 7 Uhr 15 Min. — N0chlt
Donnerstag, den 26. Dezember, abends:
Tageskalender für Freitag, den 20. 2e
eſſ. Landestheater, Großes Haus:
Kleines Haus, 20 Uhr, Zuſatzmiete II: „8094
botenfyage‟. — Orpheum: Keine Vorſtell
Schloßkaffee, Schloßkeller, Rheingauer Weinl
Lub 20,30 Uhr: Außevordentliche Hauptpe
lokgl (Kwone), — Kinovorſtellangen
352
Freitag, den 20. Dezember 1929
Seite 7
en, 19. Dez. Todesfall. Vorgeſtern verſtarb nach
7r Leiden Herr Valentin Weſp im Alter von 60 Jahren.
war lange Jahre beim Städt. Gaswerk zu Darmſtadt
ekannte und beliebte Perſönlichkeit. — Dieſen Samstag
wirdwr Philipp Schmidt im hieſigen Obſt=und
Garten=
iber „Anwendung des Sprengverfahrens im Obſtbau”
ardem wird unter den Mitgliedern eine Partie
Obſt=
rumchen und Blumenſtöcke zur koſtenloſen Verlofung ge=
— Kommenden Sonntag veranſtalten der Geſangverein
Saſthaus ,Zum Löwen” der Reichsbund der Kriegsbe=
„Sonne” und der Turnverein 1876 in der Turnhalle
* und Schülerinnen die diesjährigen Weihnachtsfeiern.
sereine werden wieder wie in früheren Jahren eine
ge=
am 2. Feiertag im Gemeindehaus abhalten. Nach dem
Arbeiterturn= und =ſportvereins iſt für den 1. Feiertag
feier mit Aufführung von zwei Theaterſtücken geplant,
folgt die Jahreshauptverſammlung und für den 8.
Fe=
reinsball in Ausſicht genommen.
„ 19. Dez. Im hieſigen Schulhauſe hatten ſich auf Ver=
Herrn Schulrat Storck=Darmſtadt alle Schulleiter und
Kreiſes Darmſtadt verſammelt, um zu dem Thema
Schule” Stellung zu nehmen. Herr Schulrat Lorentz
und Herr Lehrer Lortz aus Arheilgen legten in ihren
Sraten dar, warum und wie man Lichtbild und Film
erwenden ſoll. Sie zeigten an Hand von Beiſpielen,
5 und der Film oft das beſte Anſchauungsmaterial ſind
das zu betrachtende Objekt ſelbſt. An die theoretiſchen
Hloſſen ſich dann praktiſche Voxführungen an, die die
drher Geſagten bewieſen. Man war erſtaunt zu ſehen,
Material ſowohl an Lichtbildern als, auch an Filmen
ib wie einfach und fruchtbringend ſich ihre Auswertung
eiteren Ausgeſtaltung des Lichtbildunterrichts und Ein=
Grfilms hat das Kreisſchulamt die Lichtbildſtelle des
gegründet, deren Zweck es ſein ſoll, für das nötige
ſorgen und für den Unterricht geeignete Lehrfilme
en, 19. Dez. Am kommenden Sonntag hält der F.C.
e Weihnachtsfeier in ſeinem Klublokal (Gaſthaus „Zur
a. werden zwei inhaltsvolle Weihnachtsſtücke „Wenn die
und „Der Bergſchmied” ſowie ein Luſtſpiel „Der
Millionenbraut” aufgeführt. Nachmittags findet eine
rſtel g ſtatt.
Griesr, 19. Dez. Gemeinderatsbericht. Die
Grund=
z. 777/zo, 780, 781, 7822.o, 7834/yo und 7847/zo, an der
terſtraße ſollen umgelegt werden. Als Vertreter der
Umlegungsausſchuß wurde Beigeordneter Feldmann
Stellvertreter Bauinſpektor König beſtimmt. Das Ge=
Herechners Kunz um Uebernahme der
Inſtandſetzungs=
rüheren Kaſſenräume wurde an die Finanzkommiſſion
S Wohnhaus des Konrad Wilhelm Funk 4. hier wurde
ag wegen Baufälligkeit aus. der Zwangswirtſchaft frei=
Reſtaurateur Fritz Sander hier wurde die Anbringung
ne an ſeinem Lokal Pfungſtädterſtraße 1, und zwar
tlaterne erteilt. Die Anbringung hat auf Gefahr des
erfolgen. Von dem Ankauf des früheren Freundſchen
ſehen werden, da es für die Zwecke der Gemeinde
Die Auszahlung einer einmaligen Beihilfe an die
usgeſteuerten, Wohlfahrtsunterſtützungsempfänger,
So=
ntuer wurde beſchloſſen. Es ſollen erhalten, der Haus=
10 Maxk, jede unterhaltsberechtigte Perſon 5 Mark
terſtützungsempfänger 10 Mark. Für die Bewilligung
lanterſtützungen ſollen ab 1. Januar 1930 die neuen
inen Fürſorge als Grundlage gelten.
ot, 19. Dez. Die hieſigen Schulkinder
beſuch=
rag nachmittag in größerer Zahl die Märchenvorſtellung
uidestheater. — Todesfall. Eine der älteſten Ein=
Witwe Margarete Trietſch, geb. Pfeiffer, iſt im 87
prben. — Der Fußballverein „Germania
ſten Weihnachtsfeiertag in ſeinem Vexeinslokal „Zur
riachtsfeier ah. Mit der Feier iſt eine kleine Gewinn=
Beſchenkart verbunden. — Die Waiſenſchutzfeier
indet bereits am Sonntag abend (22. Dezember) ſtatt.
dient zum Beſten der Halbwaiſen und Ortsarmen
dem Muſikverein „Edelweitz” und dem Geſangverein
nonie” wirkt das zwölf Mann ſtarke Mundhar=
Geſangvereins „Klub Fröhlichkeit‟ Darmſtadt mit.
der erſten Rate der Winterbeihilfe an
hilfs=
bsloſe und ſonſtige Wohlfahrtsunterſtützungsempfänger
jeſer Woche zur Auszahlung.
Lau
z. Winterbeihilfe. Die erſte Rate der
hilfsbedürftige Erwerbsloſe und ſonſtige Wohlfahrts=
Hfänger (ausgenommen Sozial= und Kleinrentner)
ge=
g, den 20. Dezember, vormittags von 8—12 Uhr, auf
ſe zur Auszahlung.
18. Dez. Heute nachmittag wurde Friedhofsaufſeher
ol auf dem hieſigen Friedhof zur letzten Ruhe ge=
Siebzigjährigen iſt ein Mann dahingegangen, der bei
annten, vor allem in ſeiner Heimatgemeinde Roßdorf,
Vertſchätzung erfreute. Dies kam bei dem letzten ſchwe=
Grabe deutlich zum Ausdruck. Viele Freunde gaben
Sleit. Herr Pfarrer Berck hielt eine zu Herzen gehende
* 20 Jahre hat der Verſtorbene ſein Amt als
Fried=
vollen Zufriedenheit verſehen. Der Militärverein
benen durch Abgabe von Ehrenſalven und ließ einen
niederlegen, ebenſo die Ortsgruppe ehemaliger 115er
gein.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 19. Dez. Gemeindebadeanſtalt. Aus
Anlaß der Weihnachtsfeiertage iſt die Gemeindebadeanſtalt am Dienstag,
den 24. d. M., den ganzen Tag über geöffnet, und zwar vormittags für
Damen und nachmittags für Herren. Am Freitag nach den
Weihnachts=
feiertagen wird dafür der Badebetrieb eingeſtellt. —
Gemeinde=
hundeſteuer. Für das Jahr 1930 wird die Gemeindeſteuer in
glei=
cher Höhe erhoben wie im Jahre 1929, mithin für den erſten Hund
6 Mark und für jeden weiteren Hund 6 Mark mehr. Für den
Hunde=
beſitz nach dem 1. Juli I. J. wird die Hälfte der vorgenannten Sätze
erhoben.
r. Babenhauſen, 19. Dezember. In der nichtöffentlichen
Gemeinderarsſitzung, die am Dienstag abend unter dem
Vorſitz des Herrn Bürgermeiſters Rühl ſtattfand, ſtanden Fragen wie
Winterbeihilfen, Unterſtützungen und dergleichen im Mittelpunkt der
Erörterungen. Der Gemeinderat beſchließt, in demſelben Rahmen wie
im Vorjahr eine Winterbeihilfe an Unterſtützungsbedürftige nach den
feſtgeſetzten Richtlinien zu gewähren. Mit der Regelung wird die Wohl
fahrtskommiſſion betraut. Von einer Zuwendung in Naturalien ſoll
dieſes Jahr abgeſehen werden, es kommen nur Geldunderſtützungen in
Frage. Verſchiedenen Waldankäufen durch die Gemeinde wird zugeſtimmt;
die Waldkommiſſion ſoll an einem Waldbeſtand noch einmal vor Ankauf
Einſicht nehmen. Von einem Erlaß des Miniſters für Arbeit und
Wirt=
ſchaft, betr. Wohnungsmangelverordnung wird Kenntnis genommen,
des=
gleichen von Bevichten über die Beleuchtungsprobe und die Abnahme der
Hauprunterführungsſtraße durch die Behörden. Zur Entſcheidung des
heſſiſchen Finanzminiſters, betr. Beleuchtung und Reinigung der
kleinen Unterführungsſtraße nimmt die Gemeindevertretung
fol=
gende Stellung ein: Die Gemeinde iſt bereit, die Beleuchtung der
Kleinunterführung übernehmen. Zwei ganznächtige Lampen werden
für genügden erachtet. Die Reinigung dort wird abgelehnt, da nach den
Kreisſatzungen die Anlieger — das wäre hier die Bahnbehörde —
da=
für zu ſorgen haben
* Wald=Amorbach, 19. Dez. Montag abend fanden im großen
Trip=
pelſchen Saale die Ehrungen des Mannes ſtatt, der 40 Jahre lang die
Finanzgeſchäfte unſerer Gemeinde in vopbildlicher Treue, Umſicht und
Gewiſſenhaftigkeit leitet. Der Jubilar — Herr W. Weyrich — kann
auf dieſen Ehrentag ſtolz ſein. Welcher Wertſchätzung ſich der Gefeierte
nicht nur im Dorfe ſondern auch bei der Behörde und ſeinen
Vor=
geſetzten erfreut, beweiſt die große Zahl der Gradulanten, der
Mit=
feiernden und Ehrengäſte. Der Herr Kreisdirektor v. Werner ſuar
per=
ſönlich zugegen, um eine Anerkennungsurkunde vom Miniſterium des
Junern ſowie ein Glüchwunſchſchreiben des Heſſ. Kreisamts Erbach zu
überreichen. Die Landesgenoſſenſchaftbank zu Darmſtadt ließ durch
Herrn Direktor Ginnow gratulieren, während der
Genoſſenſchaftsver=
band zwei Herren entſandt hatte, don denen Herr Dr. Hillemann das
Ehrendiplom des Genoſſenſchaftsverbands für langjährige treue
Genoſſen=
ſchaftsarbeit dem Jubilar übergab. Auch die Gemeinde übereignete ihrem
langjährigen gewiſſenhaften Beamten eine Ehrenurkunde, die Herr
Bür=
germeiſter Flath zur Eröffnung der Feier abgab. Lehrer Adam
gratu=
lierte im Auftrag des Kriegeppereins Der Geſangverein umrahmte
ſtimmungsvoll die Feier.
— Seeheim, 19. Dez. Die Gruppe „Untere Bergſtraße” des Vereins
für das Deutſchtum im Ausland hielt im Hotel Hufnagel ihre
Haupt=
verſammlung ab. Mit großem Intereſſe folgten die zahlreich
Erſchie=
nienen dem von der Vorſitzenden, Frau von Buri, vorgetragenen
Jahres=
bericht, der ausführlich die in dieſem erſten Jahre ſeines Beſtehens
er=
folgten Zuſammenkünfte und Unterhaltungsabende anführte. Mit Stolz
konnte an Hand dieſes Berichtes feſtgeſtellt werden, daß die Gruppe
durch die rührige Tätigkeit des Vorſtandes und der Mitglieder ſchnell
angewachſen und ſtändig gefördert worden ſei. Der Bericht des
Schatz=
meiſters brachte die erfreuliche Mitteilung, daß ſchon die ſtattliche
Summe von 799 Reichsmark aus Mitgliederbeiträgen und Spenden an
den Heſſiſchen Landesverband Daumſtadt abgeführt werden konnte.
Dar=
auf erfolgte eine Reviſion des Kaſſenbuches und Entlaſtung des
Schatz=
meiſters, ſowie die Neuwahl des Vorſtandes. Dem Dank der Vorſitzen
den im Namen des Vorſtandes für das durch ſeine Wiederwahl bezeigte
Vertrauen ſchloß ſich ein Vortrag von Frau von Buri über die
Wolga=
deutſchen an, der ſeine Wirkung auf die Zuhörer nicht verfehlte und den
ſchönen Erfolg hatte, daß die daran anſchließende Sammlung zugunſten
der armen deutſchen Brüder volle 100 Reichsmark erbrachte. Dieſe
Summe wurde um weitere 100 Mark vervollſtändigt aus einer von der
„Arbeitsgemeinſchaft Seheimer Frauen und Mädchen” geſtifteten
Spende, und iſt an die Sammelſtelle abgeführt worden. — Der
offi=
zielle Teil der Verſammlung war damit beendet und das Erſcheinen des
Nicklaus brachte bald eine fröhliche Weihnachtsſtimmung, noch erhöht
durch den Anblick eines im Kerzenlicht erſtrahlenden herrlichen
Weih=
nachtsbaumes. Alt und jung mußte der Aufforderung des Nicklaus,
Lied oder Gedicht vorzutragen, nachkommen und gemeinſame Geſänge
zeugten von dem Gefühl der Zuſammengehörigkeit der einzelnen
Mit=
glieder des VDA. zu einander.
Cp. Crumſtadt, 19. Dez. Der Gemeinderat hat den Holzhauern
ein Geſchirrgeld von 100 Mark bewilligt. Die Zahl der Arbeitsloſen iſt
auf über 60 in die Höhe gegangen.
— Nordheim b. Biblis, 19. Dez. Dieſer Tage ſchloß die im hieſigen
Pfarrhofſaale abgehaltene zehntägige Evangeliſation. Unſerem
Ortsgeiſtlichen ſtellten ſich Reiſeſekretär Bender und Prediger Höhn als
Mitarbeiter zur Seite. Beide Prediger kamen vom Brüderhaus „
Ta=
bor” in Marburg a. d. L. Pfarrer Ackermann ſchloß die Epangeliſation
mit herzlichſten Dankesworten an die beiden Prediger.
C. Viernheim, 19. Dez. 500 Deutſchamerikaner als Gäſte
Viernheims. Eine ehrenvolle Miſſion haben im kommenden Jahre
unſere örtlichen 7 Geſangvereine zu erfüllen. 500 Deutſchamerikaner,
größtenteils aus den nordamerikaniſchen Staaten Toledo und Detroit,
machen im Jahre 1930 aus Anlaß der Oberammergauer Paſſionsſpiele
eine „große Sommerfahrt nach Deutſchland‟. Die Heimatfahrer,
Mit=
glieder des nordamerikaniſchen Sängerbundes, wollen außer den
Paſ=
ſionsſpielen in ihrem Heimatlande ein „echt deutſches Sängerfeſt”
er=
leben. Dank den guten Beziehungen, die zwiſchen dortigen und hieſigen
Sangesfreunden beſtehen, wurde das ſangesfreudige Viernheim, deſſen
Sängerruhm weit über die Landesgrenzen hinausgedrungen iſt, zum
Feſtort auserwählt und Herr Ehrenchormeiſter Rektor Mayr mit der
Durchführung des Sängertages betraut.
By. Langen, 19. Dez. An die Fürſorgebedürftigen wird auch in
die=
ſem Winter wieder die Gemeinde eine kleine Unterſtützung auszahlen
laſſen, und zwar an Ledige 20 Mark, an Alleinſtehende 28 Mark, an
Verheiratete 38 Mark und an jedes Kind 3 Mark, im ganzen eine
Summe von ungefähr 6000 Mark, die in zwei Raten zur Auszahlung
kommt.
— Waſſerſtands=Nachrichten vom 19. Dezember. Rhein:
Hünin=
gen 0,90; Kehl 2,34; Maxau 4,16; Mannheim 3,14; Mainz 0,88; Bingen
1,94, Caub 2,18, Köln 2,73 Meter. — Main: Schweinfurt 1,62,
Würzburg 1,72, Lohr 2,02; Groß=Steinheim 2,49; Frankfurt 2,28;
Koſt=
heim Staatspegel 0,57, dito Waſſertiefe 2,54; dito Fahrtiefe 2,24 Meter.
— Hirfchhorn, 19. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
18. Dezember: 1,32 Meter; am 19. Dezember: 1,27 Meter.
Gernsheim, 19. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
18. Dezember: +0,03 Meter; am 19. Dezember: 0,21 Meter.
In Fällen allgemeiner Verdauungsbeſchwerden
und chroniſcher Verſtopfung
hat ſich das weltbekannte „Neo=Kruſchen=Salz” ſtets hervorragend
be=
ſwährt. „Neo=Kruſchen=Salz” wird in allen Ländern der Erde von alt
und jung zur inneren Reinigung des Körßers, zur Säüberung der
Därme, d. h. für die innere Endſchlackung in Milbionen Fällen gebraucht.
In Deutſchland iſt „Neo=Kruſchen=Salz” von bekannten Autoritäten
(Chemiſches Laboratorium Freſenius in Wiesbaden und Dr. Oskar
Ma=
foloka in Berlin) hepvorragend begutachtet und die abſolute Reinheit und
Feinheit ſowie die völlige Unſchädlichkeit für den menſchlichen
Organis=
mus beſcheinigt.
Frankfurt a. M.
Freitag, 29. Dez. 11: Schallplatten. O 12.15: Schallplätten.
Alte Weihnachtsmuſik. 15.15: Jugendſtunde. Berufsberaterin
Steinhäuſer: Das Lehrmädchen im Verkauf. O 16: Kurhaus
Wies=
baden: Konzert. O 18: Briefkaſten. 0 18.10: H. Ramm: „
Sen=
ſalen”, 6 18.35: Stuttgart: Prof. Beutel: Wie mißt man im
Weltenraum Entfernungen? o 19.05: Stuttgart: H. Reichelt:
Tätigkeit und Bedeutung der Gewerkſchaften in der Wirtſchaft.
0 19.30: Mannheim: Liederſtunde. Ausf.: Margarete Kloſe, Rolf
Schickle. O 20.15: Mannheim: Konzert der Bläſervereinigung des
Mannheimer Nationaltheater=Orch. O 21.15: Stuttgart: Jürgen
Eggebrecht lieſt aus Maurice de Plaminck: Gefahr voraus. O 21.35:
Konzerr „Ausf.: Konzertmſtr. A. Rebner (Violine) Funkorcheſter,
22.45: Unterhaltungskonzert. Kapelle Otto Geller,
Königswuſterhauſen,
9: Landw.=Rat Killer:
Deutſche Welle. Freitag, 20. D
Der Kalk und ſeine Bedeutung. 0 9.30: Weihnachtslieder und
Weihnachtsmärchen, geſprochen von Kindern für Kinder, o 12:
Schallplatten. o 14.30: Kinderſtunde. Kunterbunt. O 15:
Kinder=
ſtunde. Schlecht gekaut, wird nicht verdaut” oder „Kaſper füttert
den Lindwurm”. O 15.45: Frauenſtunde. Dr. Reicke:
Kamerad=
ſchaft der Geſchlechter o 16: Schulrätin Käthe Feuerſtack: Die
ſoziale Not unſerer Volksſchulmädchen. 6 16.30: Leipzig: Bläſer=
Kammermuſik. Ausf.: Gewandhaus=Bläſer=Vereinigung. O 17.30:
Prof. Dr. Mersmann: Geſpräche über Muſik. o 18: Prof. Du.
Prion: Bilanzfragen und Aktienrecht. 18.30: Engliſch für
Fort=
geſchrittene. O 18.55: Geh. Reg.=Rat Prof. Dr. Gürtler: Weberei.
O 19.20: Wiſſenſchaftlicher Vortrag für Aerzte. O 20: Dr. Elſas und
Reichminiſter a. D. Dr. jur. h. c. Hamm: Private Wirtſchaft und
kommunale Wirtſchaft. O 20.40: Unterhaltungsmuſik. Orcheſter
Schmidt=Gentner. O 21.30: Chöre. Schubert: Der 23. Pſalm. —
Joſeph, lieber Joſeph mein. Volkslied. — Reger: Mariä
Wiegen=
lied. — Schumann: In meinem Garten die Nelken; Der Bleicherin
Nachtlied — Schubert: Ständchen. — Bargiel: Libellen. Ausf.:
Lichtenthalſcher Kammerchor. Nanni Loeffel=Carrar und Charlotte
Bockhacker (Geſang). Am Flügel: Lotte Birnbaum. O. Danach:
Dr. Pfeil: Trocken=Skt=Uebungen. O 22.30: Abendunterhaltung.
Frida Weber=Fleßburg (Sopran), Herm. Scheibenhofer (Flügel).
Kapelle Eddy Walis=Erhardt.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltfk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſiadt
Für unverlangte Manuſkeipte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 20 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
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Freitag, den 20 Dezember 1929
Seite 11
eich und Ausland.
of um die Winterbeihilfe geht weiter.
furt a. M. Der Beſchluß des Frank=
Iſtrats, den Unterſtützungsempfängern
zu=
inen Teilbetrag von 10 Mark auszuzahlen
Iſt nach Abdickung des Geſamtdefizits zur
„aI, zu bringen, hat in der Bevölkerung gro=
WBe1 Oen erregt. Die in der geſamten
Frank=
e geübte Kritik gab daher dem Magiſtrat
dinly g, in einer ſchleunigſt einberufenen
Preſſe=
be— lrch den Stadtkämmerer die finanzielle
ſati) er Stadt, die für den Beſchluß des
Ma=
ſatss z gebend war, darzulegen. Stadtrat Aſch
nte mals, daß der Magiſtrat recht gern den
Huwr Stadtverordnetenverſammlung ſofort
ſunw riz zur Ausführung bringen würde, aber
Kaf/ rhältniſſe wären ſo, daß ohne wirkliche
Kaf1 fließende D ckung eine volle Auszahlung
nen Winterbeihilfe unmöglich ſei. Von
Teſſevertreter wurde darauf hingewieſen,
ma angeführten Argumente zwar nicht
ver=
aber der Magiſtrat die Pflicht gehabt
Standpunkt von der Tribüne der
Stadt=
erſammlung herab eind utig zum
Aus=
zuu rigen. Die Witkung des Beſchluſſes des
ſiſtr— iſt denn auch nicht ausgeblieben: Die
muye haben om Donnerstag morgen durch
re Erwerbsloſen zu großen
Proteſtver=
lur 1 in drei Sälen aufgerufen, die
Donners=
aber rttfinden ſollen.
ſechr) affäre beim Frankfurter Hochbauamt
frac urt a. M. Offiziell wird mitgeteilt,
gege 1 ben Beamte des Hochbauamtes eine An=
Haſſiver Beſtechung eingelaufen iſt. Von
Naltung ſind unverzüglich die nötigen
eleitet worden, um jede
Verdunkelungs=
hindern und die reſtloſe Klärung der
* zunächſt im Wege des
Diſziplinarver=
eizuführen.
wtive fährt in eine Arbeiterkolonne.
Sechs Tote, ſechs V rletzte.
Ruhr). Die Reichsbahndirektion Eſſen
ernerstag vormittag kurz nach neun Uhr
omotive bei dem Streckenblock Sellerbeck
vor Bahnhof Mälheim=Eppinghoven bei
em Ri in eine Arbeiterkolonne. Hierbei wur=
*Yrin getötet und acht verletzt. Zwei der
nu inzwiſchen geſtorben, die übrigen ſechs
rden mit dem Auto ins Krankenhaus
gebracht. Ueber das Befinden der ſechs
— noch nichts in Erfahrung zu bringen.
iſt die Staatsanwaltſchaft damit be=
Heiden Aufſichtsperſonen zu vernehmen.
Unglück bei Mülheim=Eppinghoben er=
Och: Das Ungbück ſoll dadurch
entſtan=
eine Nebelwolke über der Unfallſtelle,
rem verhältnismäßig tiefen Einſchnitt
bte und die Fernſicht verhinderte. Ein
wrter ſoll etwa 110 Meter von der
tliche=” rfallſtelle entfernt ein Warnungsſignal
die 2 ter abgegeben haben, das aber von
nigü ehört worden iſt. Dagegen ſoll dir
die herankommende Lobomotie auf
er Entfernung wahrgenommen und
ng chaben. Dem größten Teil der
Ar=
gelal es, rechtzeitig zur Seite zu ſpringen,
rend andren erfaßt und getötet bzw.
ver=
wuny . Einige davon wurden mehrere
min Gleift und verſtümmelt. Die
Fiſtſtel=
n ſinn boch nicht abgeſchloſſen. An der
Bau=
waresy: ganzen 34 Mann beſchäftigt.
38
er=
rſammenſtoß bei Elberfeld.
d. Nachdem der am Mittwoch
nach=
uide Nebel im Induſtriegebiet bereits
Störungen im Eiſenbahnv rkehr
ge=
ignete ſich auf dem Verſchiebebahnhof
zmittags kurz vor ſechs Uhr ein
Zu=
diſchen einer Rangierlokomotive und
Hmotive mit Packwagen. Beide
Ma=
rit Perſonal beſetzt, (benſo der
Pack=
bei dem Zuſammenſtoß acht
Eiſen=
letzt wurden. Fünf Beamte wurden
Bt, daß ſie ſofort dem Krankenhaus
en mußten.
pbefahrt von „R. 100‟.
känger) engliſchen Luftſchiff „R. 109‟.
Morning Poſt” meldet, daß das
100” von ſeinem Ankermaſt des=
Te zurückgebracht worden ſei, weil
Ge, daß die Stoffverkleidung an
Tite des Luftſchiffkörpers und an
en nicht ſicher genug befeſtigt ſei.
hätten während des Fluges
gen wie eine Fahne im Wind.
ß die notwendigen Verbeſſerun=
Tagen ausgeführt werden können.
nSkaatsmannes Disraeli
Zum 125. Geburkskag des englif
Disraeti, Earl of Beaconsfield, bei einer Parlamentsrede.
(Aus dem Disraeli=Film der Warner Broth) Rechts ein zeitgenöſſiſches Porträt des Staatsmanns.
Vor 125 Jahren wurde am 21. Dezember Benjamin Disraeli geboren. Er kam ſchon frühzeitig
als konſervativer Abgeordneter ins Parlament, wo er bald zu den führenden Köpfen gehörte. Als
Schatzkanzler in drei Kabinetten und mehrfacher Premierminiſter legte er die Grundlagen zur
eng=
liſchen Europapolitik. Innenpolitiſch vertrat er den Standpunkt der Tory=Demokratie.
Opfer der Nordſee=Skürme.
Der engliſche Dampfer „Benwypis”, der an der holländiſchen Inſel Terſchelling ſcheiterte.
Der Sturm in der Nordſee der zeitweilig die Stärke eines Orkans annahm hat wiederum
zahl=
reiche Opfer gefordert. Mehrere Schiffe wurden auf den Strand geſchleudert und vernichtet.
Das Urteil im Siegelsdorfer Eiſenbahnprozeß.
Nürnberg. Im Siegelsdorfer
Eiſenbahn=
prozeß verkündete Landgerichtsdirektor Bub
folgen=
des Urtcil: Oberbahnmeiſter Alfred Stuhlfath iſt
ſchuldig eines Vergehens der fahrläſſigen
Transport=
gefährdung und wird deshalb zu drei Monaten
Ge=
fängwis verurteilt; die angeklagten Rottenführer
Georg Volland und Oberbahnwärter Johann Greller
aus Siegelsdorf werden freigeſprochen. Die Koſten
ihrer Verteidigung werden einſchließlich der für ſie
ausſcheidenden Verhandlungskoſten der Staatskaſſe
aurfgebürdet.
Die Urteilsbegründung.
Das Urteil im Prozeß wegen des Siegelsdorfer
Eiſenbahnunglücks wurde vom Vorſitzenden in etwa
zweiſtindigen Ausführungen begründet. Es heißt
darin u. a., daß ein Attentat nach U berzeugung des
Berichts ausſcheide. Auch die Vermutung der
An=
geblagten, daß die Lokomotie nicht in Ordwung
ge=
weſen ſei, ſei in der Verhandlung widerlegt worden.
Das Gericht ſei der Auffaſſung, daß der Zuſtand der
Gleiſe die Urſache der Zugentglciſung geweſen ſei.
Dabei habe es ſich im weſentlichen dem Gutachten der
Sachverſtändigen, Profeſſor Dr. Releux und
Reichs=
bahnvizepräſident Senſt, angeſchloſſen. Das Gleis
habe wohl am Samstag mittag nach Schluß der
Re=
gulierungsarbeiten für das nicht beſonders geübte
Auge einwandfrei gelegen. Es habe ſich aber ſehr
raſch zerfahren. Es ſei ein betriebsgefährlicher
Zu=
ſtand vorhanden geweſen, den die Angeklagten
Vol=
land und Greller wohl nicht erkennen konnten; ſie
ſeien deshalb freigeſprochen worden. Dagegen habe
ſich Stuhlfath inſofern pflichtwidrig verhalten, als
er die Gleisarbeiten nicht genügend beobachtet und
ſich vor der Entferwung der Langſamfahrt=Scheibe
nicht von dem Zuſtande der Gleiſe überzeugt habe.
Beim Strafausmaß habe das Gericht berüchſichtigt,
daß Stuhlfath. ſonſt ein dienſteifriger und
gewiſſen=
hafter Beamter war, und daß ihm bei der
mangel=
haften Unterſtützung von ſeiten ſeiner vorgeſetzten
Behörde die Schwierigkeiten der Gl isarbeiten nicht
zum Bewußtſein kamen. Aus dieſem Grunde habe
man ihm bedingten Straferlaß zugebilligt.
Die „Madonna mit dem Kind” zum zweiten
Male geſtohlen.
Mailand. Aus der Kirche von Pianiga iſt
das koſtbare Gemälde der „Madonna mit dem Kind”
von Giambellino neuerdings geſtohlen worden. Es
war bereits im Oktober abhanden gekommen und
konnte dann zufällig von der Polizei in einem
Hotel=
zimmer wieder beſchlagnahmt werden, wo (s
unbe=
kannte Automobiliſten vergeſſen hatten. Es wurde in
die gleiche Niſche zu ückgebracht, wo es ſich vorher
befand. Diesmal drangen die Gemäldediebe in die
verſchlöſſene Kirche dürch das Dach ein.
Schwerer Eiſenbahnbauunfall in Baden.
Stockach. Auf der Strecke Radolfzell—
Sig=
maringen ereignete ſich am Donnerstag während der
Umbauarbeiten an der großen Eiſenbahnbücke bei
Mühlingen ein ſchwerer Bqunfall dadurch, daß ein
Eiſenbahnwagen mit einem aufmontierten Kran das
Gltichgewicht verlor und die zwanzig Meter hohe
Böſchung hinabſtürzte. Der Kpanführer wurde
ge=
tötet, drei Arbeiter wurden ſehr ſchwer verletzt. Am
Aufkowmen eines der Schwerverletzten wird
ge=
zweifelt. Der Zugverkehr auf der Strecke Radolfzell
—Sigmaringen iſt unterbrochen, er wird durch
Um=
ſteigen aufrecht erhalten.
Das Urteil gegen den Raubmörder Przybylfki.
Berlin. Das Schwurgericht verurteilte
Don=
nerstag abend den 21jährigen Marian Przybylſki,
der die Obſthändlerin Johanna Senger am 28. Juni
in Weißenſee mit einem Stein erſchlagen und dann
beraubt hat, wegen ſchweven Raubes mit
Todes=
erfolg ſowie wegen ſchweren Diebſtahls zu zwölf
Jahren drei Monaten Zuchthaus. Die beiden
Mit=
angeklagten Scheffel und Materſon wurden von der
Anklage, den Raub nicht angezeigt zu haben,
freige=
ſprochen und wegen ſchweven Diebſtahls zu ſechs
Wochen reſp. drei Monaten Gefängnis verurteilt.
Der Staatsanwalt hatte gegen Przybylſki die
Höchſt=
ſtrafe von 15 Jahren Zuchthaus beantragt.
Zuſammenſtoß zweier Dampfer.
NewYork. Im Hafen ſtießen in dem dichten
Nebel, der ſeit 48 Stunden New Yoxk völlig
ein=
hüllt, der nach Berwuda ausgehende =
Paſſagier=
dampfer „Fort Victoria” mit dem Dampfer „
Algon=
quin” zuſammen. Die „Fort Victoria”, die von dem
nach Galweſton gehenden: „Algonquin” gerammt
wurde, ſandte SOS=Rufe an alle Hafenfahrzeuge aus
und lud die Paſſagiere auf ein Lotfinfahrzeug über.
„Fort Victoria” hatte 280 Paſſagiere, „Algonquin”
189 an Bord. „Algonquin” hat ein großes Loch im
Bug. Schlepper ſind zur Hilfeleiſtung abgegangen.
Der Dampfer „Fort Victoria”, der von dem
Dampfer „Algonquin” gerammt wurde, teilt durch
Funkſpruch mit, daß von ſeiner Beſatzung 12 Mann
an Bord zurückgeblieben ſind.
Mit dem Auto in das Meer.
San Francisco. Auf eigenartige Weiſe
ſind geſtern hier fünf Perſonen. Inſaſſen eines
Autos, ums Leben gekommen. Auf der
Ueber=
fahrt von der Yerba=Buena=Inſel in der Bucht
von San Francisco nach dem Feſtland rollte das
Auto, in dem ſich fünf Perſonen befanden, von
der Fähre ins Meer, wobei alle ertranken.
Oberbürgermeiſter Adenauer =Köln
wiedergewählk.
Oberbürgermeiſter Adenauer=Köln,
der während ſeiner Amtszeit eine Reihe
groß=
zügiger Kommunalpläne verwirklichte wurde
von der Kölner Stadtverſammlung auf weitere
zwölf Jahre zum Oberbürgermeiſter gewählt.
Fernflugzeug „Tenerife” verunglückt.
Berlin. Das aus Marſeille kommende
Poſt=
flugzeug „Tenerife”, das heute nachmittag in
Tempelhof erwartet wurde, hat in dem
unſich=
tigen Wetter den Berliner Flughafen nicht
er=
reicht und iſt in der Nähe von Neuruppin bei
dem Verſuch, zu landen, verunglückt. Hierbei
wurden der Leiter des Fluges von Schröder und
der Flugkapitän Albrecht ſchwer verletzt. Der
Bordmonteur Eichentopf kam mit leichteren
Ver=
letzungen davon und war in der Lage, den
Un=
glücksfall nach Berlin zu melden und ärztliche
Hilfeleiſtung aus dem 10 Kilometer entfernten
Fehrbellin herbeizurufen.
Die beiden abgeſtürzten und ſchwer verletzten
Teilnehmer v. Schroeder und Kapitän Albrecht
ſind ihren Verletzungen erlegen.
Die beiden engliſchen Kapſtadt=Flieger tödlich
abgeſtürzt.
Paris. Die Befürchtungen um das Schickſal des
engliſchen Rieſenflugzeuges Fairey, das am Dienstag
früh von Cranwell aus in der Richtung auf
Kap=
ſtadt ſeinen Flug angetreten hatte, um den
Welt=
entfernungsrekord zu brechen, haben ſich verwirklicht.
Am Mittwoch teilte der Generalreſident von Tunis
dem Luftverkehrsminiſterium mit, daß der Apparat
bei Zaghouan, etwa 50 Kilometer ſüdlich von Tunis,
abgeſtürzt iſt. Die beiden Flieger Williams und
Jenkins wurden getötet.
Banditenüberfall in Rumänien auf einen
Schnellzug.
Bukareſt. Aus Ploeſti wird ein ſenſationeller
Ueberfall auf einen Schnellzug gemeldet. Der
Eil=
zug Bukareſt—Siebenbürgen iſt bei Ploeſti von drei
maskierten Banditen überfallen worden, die den
Zug=
führer aus dem Zug werfen wollten. Dieſem gelang
es noch rechtzeitig, die Notbremſe zu ziehen. Die
Banditen ſprangen vom Zug und konnten unerkannt
entkommen.
Ein fideles Gefängnis.
Berlin. Im Unterſuchungsgefängnis Moabit iſt
man Unregelmäßigkeiten auf die Spur gekommen.
Schon ſeit einiger Zeit ging im
Unterſuchungsgefäng=
nis das Gerücht um, daß Beamte und ſogar
Ge=
fangene ſtark wetteten, ohne daß man zunächſt
feſt=
ſtellen konnte, ob, wie behauptet wurde, eine „
Wett=
vereinigung” im Unterſuchungsgefängnis beſtand. Es
wurde feſtgeſtellt, daß zwiſchen den
Unterſuchungs=
gefangenen Kaufmann Frey und dem Schließer eine
ſtarke Vertraulichkeit beſtand. Frey, der in nächſter
Zeit ein Verfahren wegen Betruges zu erwarten hat,
war bei den Strafbehörden darum eingekommen,
aus=
geführt werden zu dürfen, da er eine Reihe von
Ge=
ſchäften abzuwickeln habe. Tatſächlich wurde ihm auch
die Genehmigung erteilt, vom 19. Oktober bis 15.
November das Gefängnis täglich nachmittags in
Be=
gleitung eines Schließers zu verlaſſen. Frey hat nun
mindeſtens mit drei Beamten während dieſer
Aus=
gehzeit Lokale aufgeſucht, in denen ſtark gewettet
wurde, und er ſcheint hier ſelbſt erhebliche Wetten
abgeſchloſſen zu haben, bei denen er auch offenbar
den einen oder den anderen Beamten „mitgenommen”
hat. Frey ſelbſt und die drei hauptſächlich in Frage
kommenden Gefängniswärter beſtreiten, daß ſie
Vor=
teile von dem Unterſuchungsgefangenen gehabt
hät=
ten. Im Verlauf der Unterſuchungen hat ſich
übri=
gens die überraſchende Tatſache ergeben, daß ein
Teil des Unterſuchungsgefängniſſes Zellen beſitzt,
deren Schlöſſer praktiſch eingerichtet ſind, daß die
Gefangenen ſich die Türen ſelbſt öffnen und
einan=
der beſuchen konnten. Der Trick war allerdings nur
dann möglich, wenn die Aufſeher den Schlüſſel
ein=
mal im Schloß, und nicht, wie es Vorſchrift iſt,
zwei=
mal herumdrehten. Jedenfalls konnten die
Gefan=
genen im erſten Fall mit einem krumgebogenen Nagel
ihr Schloß bequem öffnen. Nachdem dieſe Tatſache
bekannt geworden iſt, hat die Gefängnisverwaltung
nicht etwa neue Schlöſſer in die Türen eingebaut,
ſondern lediglich erneut verfügt, daß die Schlöſſer
zweimal zu ſchließen ſeien.
Mißglückter Bombenanſchlag.
Berlin. Ein Bombenanſchlag, der Donnerstag
vormittag in den Büroräumen der A. E. G. verſucht
wurde, ſchlug fehl, ſo daß weder ein Menſchenleben
zu beklagen iſt, noch nennenswerter Sachſchaden
an=
gerichtet wurde. In einem Vorraum, der zur Kaſſe
führt, fand man drei Bomben, von denen zwei
zun=
deten. Die Ladung war jedoch, ſo minderwertig, daß
es bei einem lauten Knall blieb. Als Täter wurde
ein gewiſſer Hubatſch ermittelt, der früher bei der
A. E.G. tätig war und daher mit der Oertlichkeit
Beſcheid wußte. Er hatte ſich in die Räume
einge=
ſchlichen. Man nimmt an, daß er den Plan hatte,
die durch die Exploſion entſtehende Verwirrung dazu
auszunutzen, ſich des Lohngeldes zu bemächtigen. Als
er ſah, daß ſein Anſchlag mißglückt war, floh er
ohne jegliche Beute. Man nimmt an, daß der Täter
geiſttsgeſtört i
Seite 12
Freitag den 20 Dezember 1929
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Freitag, den 20 De ember 41929
Seite 13
Betrieb im Alai=Pamit.
Von Willi Rickmer Rickmers.
Vereinigungen haben die Deutſch=Ruſſiſche Alai= dafür, daß er den zwei Sendlingen „den Weg gezeigt” habe.
edition ausgeſchiat: Die Notgemeinſchaft der deut=
xiſchaft, die Akademie der Wiſſenſchaften der Sowjet=
Deutſche und Oeſterreichiſche Alpenverein. Die Zu=
Sit der ruſſiſchen und deutſchen Gelehrten und Berg=
reiche Früchte getragen, und die Wiſſenſchaftler ſind
der Ɨt Schätzen zurückgekehrt. 15 000 Quadratkilometer
ſur innten Gebietes wurden vermeſſen und über 1000
dr meter photogrammetriſch aufgenommen. Der längſte
ſchoer Erde wurde — aufgedeckt — entdeckt. Die Berg=
Er)rneben Fünf=, Sechs= und Siebentauſendern den höchſten
2 owjetunion, den Pic Lenin, beſtiegen, und die
ſagen=
ruir=Hochpäſſe wurden wieder aufgefunden. Willi
cmers legt im Verlag Brockhaus, Leipzig, jetzt den
Bericht vor: „Alai! Alai! Arbeiten und Erlebniſſe
De=Ruſſiſchen Alai=Pamir=Expedition” (mit 90
Abbil=
ſenm Diagrammen, einer Ueberſichtskarte und 2
Tiefdruck=
ra—1 Geheftet 13.— RM., Leinen 15.— RM.). Niemand
ſe 18 Bub beſſer ſchreiben als er. Als Organiſator und
Eer den beſten Ueberblick über die verſchiedenen
Grup=
un 1 s Schriftſteller beſitzt er die ſeltene Gabe, den wiſſen=
Betrieb weiten Kreiſen in feſſelnder, humorvoller
zubringen. Seine ſelbſtändige Denkweiſe und ſeine
anſchauliche Darſtellung machen dieſen mit
zahl=
mn: ]rtigen Bildern, Panoramen, Diagrammen und Karten
mis! Reiſebericht zu einem literariſchen Ereignis. Wir
ſenr). Genehmigung des Verlages ſchon jetzt eine feſſelnde
bro um Abdruck.
ßaky iht der Abbau des Staublagers. Ich ſichte und packe
derr ach. Die Fingernägel brechen bis auf ſpärliche Reſte
ſera re Zimmermann kommt pudelnaß angehüpft und
an=
eine ſreundliche Annäherung iſt indes nicht ganz er=
Ier wie ein friſch bebröſeltes Wiener Schnitzel
aus=
ach dem Flußbad kam er ein halbes Kilometer durch
werkündet das Nahen einer Karawane, der er wie
ge=
paar Stunden vorausgeeilt iſt, denn er weiß alle
Fleiſchtörfe auswendig. Trotz ſeines unſtillbaren
rs iſt er ein leidenſchaftlicher Reiſender, der nicht
Liptlager bleibt, ſondern jedem Ausreitenden nach=
— Furt iſt ihm zu reißend, kein Fels zu ſteil.
Ein=
ogar ganz allein über den Tachtakdrum nach
Altin=
rdert. Diesmal wird er wohl Abdulchaus Kommen
r mit Ruſſengepäck und Vorräten vom Karakul
ſt. Alles lauert ungeduldig auf Sarottiſchokolade,
Milch von Gabler=Saliter. Wegen des Hochwaſſers
erwarte ich ihn aber erſt morgen.
der kaum Ruſſiſch und wenig Tadſchikiſch verſteht,
icht 1ſchen mir und einem Sonderboten zu dolmetſchen.
ſchkes) riſſe durch verſtärkte Schallwellen erſetzend, brüllt er,
die 1cte wackelt. Den Boten ſandten die Behörden in
og 1 Pandſch als Antwort auf mein Geſuch vor vier
den. 13 ſei Befehl ergangen, mir alle geforderten Träger
ellen! In Oroſchor hat der Mann die zwei Leute
abge=
rt, 7 Oer Präſident von Tadſchikiſtan als Beiſtand für
hei Fgeſchickt hatte. Außer dem im Beglaubigungs=
LandsrelMhiben m Sähnten Lohn verlangt der Bote noch zehn Rubel
Mich dünkt, die Schweizer Fremdeninduſtrie iſt hier auf
ver=
wandtem Urboden ganz ſelbſtändig erfunden worden.
Der Reinlichkeitsteufel heiſcht ein Opfer. Auch das will
organiſiert ſein. Gleich neben der Feuerſtelle, wo Osman Waſſer
in zwei Suppenkeſſeln kocht, ſteht das Küchenzelt. Es bietet
willkommnen Schutz, denn Gott mildert hier nicht die Briſe dem
neugeborenen Lamm. In die Mitte die Gummiwanne. Ein
Paket Lux verſchmilzt mit dem ſiedenden Waſſer zu
ein=
ſchmeichelnder, ſämiger Lauge. Dahinein die ſchmutzige Wäſche.
Ich ſetze mich darauf und raſiere mich zunächſt einmal. Dann
bearbeitet mich Osman mit der Bürſte, während ich
gleich=
zeitig trampelnd die Wäſche knete. Zuletzt ein warmer Guß
aus dem zweiten Keſſel. Die Wäſche bleibt noch 24 Stunden
in der Lauge ſtehen. Dann darf die Kirgiſin ſie im Bache ſpülen.
27. Auguſt. — Die Unfälle Kohlhauxts und Borchers, der
Träger= und Geldmangel, die ausgedehnten Staffeln drohen mit
Verwicklungen, denen gegenüber Tatenloſigkeit geboten erſcheint,
zu der ich mich mit männlicher Entſchlußkraft durchringe.
Irgend=
ein Ausweg wird ſich finden. Wir ſind im Morgenlande und
dazu noch im Tanimas, was Geduld und Zuwarten heißt, wenn
man keinen Fehler aus Ueberſtürzung begehen will. Bald muß
der gute Schtſcherbakoff da ſein. Er wird ſchnell auf die Bank
gehen (in Oſch) und Geld beheben. Er iſt wirklich unſer ewiger
Jude, ſtets unterwegs, um etwas zu beſorgen oder jemanden
abzuholen. Kein beneidenswertes Forſcherſchickſal. Ich möchte
gern zu Kohlhaupt. Aber ich weiß, wo er ſteckt; und Lentz weilt
bei ihm. Dagegen tummeln ſich drei oder vier Bergſteigergruppen
im Höhengürtel zwiſchen 5000 und 6000 Metern. Der Leutnant
Luß ſchreibt mir ſoeben aus dem Paßlager, daß er von den
meiſten nichts Genaues zu berichten vermag und daß man noch
nichts von Gorbunoff geſpürt hat. Da heißt es wachſam bleiben.
Die Julibrut der Stechbremſen iſt ausgeſtorben. Seit ſechs
Tagen warten die Fliegenfänger vergeblich auf Opfer. Bis zu
meiner Abreiſe erſchien kein Nachwuchs mehr.
Ich ſitze haarſcharf auf der Wetterſcheide, die ja nicht genau
mit der Waſſerſcheide zuſammenfällt. Von Nebelſpritzern
ab=
geſehen, bleibt es hier immer trocken, mag es oben noch ſo
ſtür=
men und ſchneien. Seit vier Wochen ſegnet mich ununterbrochen
ſchönes Wetter; das Gepäck liegt ungeſchützt im Freien. Heute
beiſpielsweiſe iſt der Paß umdüſtert. Wie dem Munde einer
Geiſterbrecherin entquillt feuchtaraues Teleplasma ſeinem Rachen
und kriecht zähklebrig auf mich zu. Aber ſenkrecht über mir
zerfaſern und verflüchtigen ſich die Wolken in den blauen
Himmel.
Den heutigen Seand überblicke ich ſo: Nöth arbeitet im
Gegenalai. Dieſer Täge wird er kurz am Karakul nach den
Sammlungen, Gehörnen und Plattenkiſten geſehen haben, die ſich
dort für die Beförderung nach Oſch anhäufen.
Lentz iſt etwas lahmgelegt, wird aber die Trägerlaſt Papier,
die ich ihm ſchickte, auch noch vollkriegen, denn die Ausbeute „iſt
unglaublich groß‟. Dabei habe ich in Berlin mit eignen Augen
geſehen, wie der Mann 1000 Aktenbogen einpackte.
Kohlhaupt einſtweilen kampfunfähig.
Gorbunoff im Jasgulem.
Schtſcherbakoff und Judin I werden ſich ſoeben von
Gor=
bunoff getrennt haben und auf dem Rückweg durchs Bartangial
ſein.
Reinigs derzeitiger aſtronomiſcher Punkt unbekannt.
Dada iſt mit einem leeren Fuhrpark zu mir unterwegs.
Alle andern auf dem Fedtſchenkogletſcher.
Die Ergebniſſe zeigen ſchon ein erfreuliches Bild.
Finſter=
walder und Bierſack runden ihr Werk mit Rieſenſchritten. Wenn
tvir nur erſt die Perutztopoplatten heil und trocken daheim
hätten! Die Bergſteiger haben das Rätſel des Kaſchalajaks
ge=
löſt und werden den Leninberg auf keinen Fall vergeſſen. Dem
hummelmordenden Reinig traue ich einen unbändigen, von
ver=
erbungsmathematiſcher Wiſſenſchaft beflügelten Jagdeifer zu.
Lentzens Berliner Sprachgewandtheit muß unbedingt die
urtief=
ſten Quellen des Volkstums erbohren und zum Sprudeln
brin=
gen. Von Gorbunoff ſtehen hier ſchon Kiſten voller Tiere und
Pflanzen. Zimmermann hat dem Wetter alle Werte
abgenom=
men, die es irgendwie hergeben kann. Schneideroff und
Tolt=
ſchan ſaugen die Natur kilometerweiſe ans laufende Band. Kurz,
die deutſch=ruſſiſche Mühle ſchrotet den Alai=Pamir emſig und
friedlich zur übervölkiſchen Wiſſenſchaft aus,
Eine alle Indianerſage.
(a) New York. Der Eyklon hatte furchtbar gewütet. Weite
Landſtriche waren aufgewühlt und verſandet. Das entfeſſelte Feuer
war mit dem Cyklon gezogen und hatte verzehrt, was es erreichen
konnte. Die Indianer fanden ſich nur langſam wieder aus ihren
Erdhöhlen ein, in denen ſie Zuflucht geſucht hatten. Müde und
hung=
rig ſaßen ſie frierend um die Feuer, die ſie in den zerſtörter Lagern
anfachten.
„Warum kommt der furchtbare Wind über uns?” fragte ein junger
Indianer den Aelteſten des Kreiſes.
„Weil wir das Pferd aus roter Erde von dannen gejagt haben;
aber das iſt lange her.
Und dann erzählte der Alte die Geſchichte von dem
geheimnis=
vollen Tier, das als Cyklon um die Erde geht:
„Auch meine Vorväter waren noch nicht geboren, als jene
In=
dianer lebten, die das rote Pferd zuerſt ſahen. Es herrſchte damals
große Hitze überall. Die Menſchen drohten zu verdurſten. Die Bäums
vertrockneten. Oede lag das Land. Da kamen die Beſten aller Stämme
zuſammen, um zu beraten, wie ſie gegen die Hitze kämpfen könnten.
Viel Volk kam zu dieſer Tagung. Die Späher wurden ausgeſandt, um
gute Lagerplätze zu ſuchen. Aber ſie kamen zurück mit der
Bot=
ſchaft, daß überall die Sonne brenne. Da trat ein alter Zauberer
aus dem Kreiſe der Beratenden. Lange hatte er ſtill abſeits geſeſſen.
„Ich habe das Mittel, um die Hitze zu bannen!”
Und er ſchickte drei Frauen aus, die rote Erde aus einem Fluß
holen ſollten. Als ſie zurückkehrten, formte er ein Pferd aus der
roten Erde. Ein Pferd mit vier Beinen, einem Kopf und einem
mächtigen Schweif. Dann befahl er allen, mit ihrem Atem gegen das
Pferd zu blaſen. In einem geheimnisvollen Lied befahl er dann dem
Pferde:
„Wir alle — ſieh uns an — verdurſten und ſterben vor Hitze.
Er=
hebe Du Dich und ſpende uns Kühle.”
Da flog das Pferd wie ein Vogel gen Himmel. Es trat mit
ſeinen Beinen die Luft und ſchlug mit dem Schweif um ſich.
Ueber=
all war kühle Luft. Da befahl der Alte, daß das Pferd wieder
herabſteigen möge. Und es kam. Aber die Menſchen waren
undank=
bar und klagten darüber, daß überall zuviel Wind geweſen ſei.
„Fort, Du Pferd, fort von hier!” ſchrieen die Menſchen. Der
Alte wollte das Tier halten, er faßte es um den Leib und zerdrückte
ſeine edlen Formen, ſo daß der Körper lang und ſchmal wurde, wie der
einer Schlange. Und da entwand ſich das Tier dem Zauberer und
flog davon. Seitdem aber jagt das Pferd aus der roten Erde um
die Welt. — Immer wieder, ruhelos, und in dem Bild des Cyklons
erſcheint der Pferdekopf und der Körper, der dünn iſt wie der einer
Schlange.
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und Onkel
Zugführer i. R.
imn 68. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Betiy Bauer, geb. Simon
Fritz Bauer, Oberinſpektor
Fritz Simon, Lehrer.
Gertrud Simon
und drei Enkel
Darmſtadt, den 19. Dezember 1929.
(20188
Die Beerdigung findet Samstag, den 21. Dezember,
nachmittags 3 Uhr, von der Kapelle des alten
Fried=
hofs, Nieder=Ramſtädterſtraße aus, ſtätt.
Heute Nacht entſchlief nach langem, ſchwerem
Leiden unſere liebe ſiets treubeſorgte Mutter,
Großmutter Schwiegermutter Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau
geb. Hecht
im 75. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen
Freitag den 20 Dezember 1929
Statt Karten.
Uhre am Samstag, den 21. Dezember 1922,
nachmittags 2 Uhr, in Neunkirchen i. Odw.
stattfindende Trauung zeigen an (eotes
Adam Roßmann, Rendant
Käthchen Roßmann, geb. Lorz
Obertshausen b Offenb. Arheilgen b. D.
Lützelbach i. OdM.
Römerstr. 18
Dankſagung.
Für die herzliche Anteilnahme an
dem ſchmerzlichen Verluſt, der uns
durch den Heimgang unſerer geliebten
Mutter betroffen hat, ſowie die
trö=
ſtenden Worte des Herrn Pfarrer
Krämer am Grabe und die
Kranz=
niederlegung des Frauen=Vereins
Rodau ſagen wir unſeren innigen
Dank.
Zohannes Hofferbert
und Kinder
Nodau, den 18. Dezember 1939
(20173)
nna
Wenakstt
(Ecke Heinhe
Verzogen.
Dr. mel. A
Leleph. 1208, Sprech
Von der Reis
D. Hanro
Hals- Masen-
u
Georg Fr. Schäfer
Stadtamtmann.
Darmſiadt, den 19. Dezember 1929. (a0148
Frankenſteinſtr. 57.
Die Beiſetzung findet am Samstag, den 21. Dezember,
nachmittags 2 Uhr, vom Portale des Friedhofs an der
Nieder=Ramſtädterſtraße aus ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
In der Frühe des 17. Dezember entſchlief ſanft
nach kurzem Leiden in Bad Dürrenberg (Saale)
unſere liebe, treuſorgende Mutter und Großmutter
Frau Aund Jager
geb. Braun
im vollendeten 65. Lebensjahr.
Die trauernden Hinterbliebenen;
Reg.=Rat Dr. jur. Hermann Jäger
Otto Jäger
Gertrud Hahn, geb. Jäger
Hildegard Jäger, geb. Morian
Thilde Jäger, geb. Jung
Dr. Ing. Walier Hahn
und 4 Enkelkinder.
Darmſtadt. Eſſen (Ruhr), Alfredſtr. 168, Frankfurt a. M.,
Im Heidenfeld 54, Bad Dürrenberg (Saale),
Lützener=
ſtraße 26.
Die Beiſetzung findet in Schlitz am 21. Dezember von
der Friedhofskapelle aus ſtatt.
Dankſagung.
Allen denen, die in aufrichtiger Teilnahme unſeres
lleben Entſchlafenen gedacht, ſagen wir
herz=
chen Dank. Beſonders danken wir Herrn Pfarrer
Weigel für ſeine erhebende Grabrede, ferner
für die ehrenden Nachrute und
Kranznieder=
legungen der Lehrerſchaft Nieder=Ramſtadt, dem
Bezirkslehrerverein Ober=Ramſtadt, der
Ge=
meinde Nieder=Ramſtadt, dem Kriegerverein, dem
Gefangverein „Harmonie” dem Deutſchen
Turnverein, den ehemaligen Schülern dem
Vorſtand der Nieder=Ramſtädter Anſtalten und
dem Kirchenvorſtand.
Frau Henriette Schultheis
Familie Dr. Ernſt Schultheis.
Nieder=Ramſtadt, im Dezember 1929
Statt Karten
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme und
Kranzſpenden bei dem Heimgang meines lieben Mannes
ſpreche ich meinen innigſten Dank aus beſonders danke
ich Herrn Pfarrer Weiß für die tröſtenden Worte ſowie
den Barmherzigen Schweſtern für die liebevolle Pflege.
Frau Caroline Gauckler Ww
geb. Kaus
Darmſtadt, den 19. Dezember 1929.
Festtags-Kaffee
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Seite 15
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Seite 46
Freitag, den 20. Dezember 1929
Roſ-Weiß, V. f. R. — Germanig 03 Pfungſtadt.
Kommenden Sonntag wartet Rot=Weiß=VfR. ſeinen Anhängern
wie=
der mit einem Doppelprogramm auf, welches in jeder Beziehung
ge=
nügen dürfte, die Außenſtehenden zu befriedigen. Während bereits
ſchon vormittags um 11 Uhr die Handball=Liga der gleichen Langens
gegenüberſteht, erwarten anſchließend die Reſerven der Fußballer die
Reſerve von Germania Pfungſtadt. Das Hauptintereſſe wird allerdings
das nachmittags 2 Uhr ſtattfindende Treffen der beiden obengenanten
Ligamannſchaften beanſpruchen, und gerade deshalb, weil durch die
Spielberichte in Darmſtadt bekannt iſt, daß ſich Germania Pfungſtadt
dieſes Jahr in ausgezeichneter Verfaſſung befindet. Der letzte Sieg
Pfungſtadts gegen Arheilgen war jedenfalls das beſte Zeugnis für die
derzeitige Spielſtärke der Mannſchaft. Auch an dieſem Sonntag werden
die Gäſte in ihrer bewährten Aufſtellung komplett antreten. Rot=Weiß=
VfR. wird am Sonntag zu beweiſen haben, ob die Kriſe wirklich
über=
ſunden iſt, oder die beiden letzten Erfolge auf Zufall zurückzuführen
waren. Hoffen wir, daß die Mannfchaft vor allem den letztgezeigten
Sifer beibehält und Anſtrengungen macht, ihren alten Ruf wieder
zu=
rlickzugewinnen.
und Tarnen.
Turnen.
Weihnachten in der Turngemeinde 1846 Darmſtadt.
Ja, es weihnachtet ſehr! Ueberall waren ſchon Feiern, überall
ſind Feiern, und überall werden weitere Feiern vorbereitet. Mächtig
wird für die allgemeine Weihnachtsfeier am erſten Feiertage gearbeitet,
aber noch fleißiger und regſamer ſind die Schülerinnen= und
Schüler=
abteilungen. Nun, ihr Weihnachtsſchauturnen ſoll ja auch ſchon am
22. Dezember, nachmittags 3 Uhr, in der großen Woogsturnhalle
ſtatt=
finden. Eine reiche Feſtfolge: Lied, Vortrag, Körperſchule,
Geräte=
turnen, Sondervorführungen, Tanz und Spiel, auch ein niedliches
Weih=
nachtsſtück iſt vorgeſehen. Selbſt St. Nikolaus und andere
Himmels=
bewohner haben ihre Mitwirkung zugeſagt. Da kann es natürlich nicht
fehlen! — All die kleinen Turnerinnen und Turner rechnen mit einem
guten Beſuch. Feſtfolgen, deren Beſitz zum Beſuch des Feſtes
berech=
tigen, ſind beim Hausmeiſter zu erhalten.
Schwimmen.
Schul=Wekkkämpfe.
Die Schwimmwettkämpfe um die Wanderpreiſe des Amtes für
Leibesübungen und der Firma Stempelſchulz zwiſchen den Darmſtädter
Schulen werden in Anweſenheit der Direktoren und Rektoren und den
Lehrern der teilnehmenden Schulen, ausgetragen. Die Kämpfe
beſtan=
den in der Austragung einer 10mal 50 Meter=Bruſtſtaffel für Schüler
unter 14 Jahren und einer 12mal 50 Meter Lagenſtaffel für Schüler bis
zu 18 Jahren. 4 Schulen traten an. Verteidiger der beiden
Wander=
preiſe war das Realgymnaſium.
Sieger wurde in der Klaſſe bis zu 14 Jahren: Realgymnaſium
in 7 Min. 54,6 Sek. und ſomit endgültiger Gewinner des von der Firma
Stempelſchulz geſtifteten Wanderpreiſes. Es folgten ſodann:
Gymna=
ſium mit 8 Min. 56,1 Sek. und Dieſterwegſchule mit 9 Min. 55 Sek.
In der Klaſſe bis zu 18 Jahren wurden Sieger: Realgymnaſium
in 7 Min. 59,2 Sek. und gewann auch in dieſer Klaſſe endgültig den
von dem Amte für Leibesübungen geſtifteten Wanderpreis. — Es
folg=
ten ſodann: Ludwigs=Oberrealſchule mit 8 Min. 19,3 Sek., und
Gym=
naſium mit 8 Min. 23,3 Sek.
Hilde Schrader ſchwimmt Weltrekord.
Am Dienstag abend unternahm die Olympiaſiegerin Hilde
Schra=
der vom 1. Magdeburger Damen=SC. im Magdeburger Wilhelmsbad
einen Weltrekordverſuch im 200 Yards=Bruſtſchwimmen, der bis jetzt
von der Engländerin Miß King mit 3,02 Minuten gehalten wurde.
Ihrem Vorhaben war ein voller Erfolg beſchieden, denn ſie verbeſſerte
den Weltrekord auf 2:57,8 Minuten. Der Anerkennung dürfte nichts
im Wege ſtehen. Als deutſcher Rekord kommt dieſe Leiſtung nicht in
Frage, da die deutſchen Rekordſtrecken nur über 100 Meter gehen.
Kraftſpork.
Polizei — Dieburg (Ligaklaffe).
Am kommenden Samstag abend um 8,15 Uhr wird in der
Polizei=
ſporthalle, Eſchollbrückerſtraße 24, der Rückkampf im Verbandsringen
gegen obigen Gegner ausgetragen werden. Der Vorkampf ging als
erſter gegen dieſen Verein verloren. Die Eintrittspreiſe zu dieſem
in dem Jahre als letzten auszutragenden Kampf ſind niedrig gehalten.
Die Halle ſelbſt iſt geheizt.
Odenwaldgan.
1. Pflichtſpiele.
Meiſterklaſſe: Groß=Umſtadt 2. — Nieder=Klingen 3:1.
A=Klaſſe: Kirchbrombach — Erbach 2. (abgebrochen).
B=Nord: Klein=Umſtadt — Richen 3:1.
B=Süd: Mümling=Grumbach — Zell (abgebrochen).
Steinbuch — König 2. 6:0.
C=Klaſſe: Groß=Zimmern — Hergershauſen 5:0.
2. Freundſchaftsſpiele.
Reinheim 1. — Momart 1. 1:2.
Reinheim 2. — Momart 2. 0:6.
Hainſtadt — Heubach 4:3.
Altheim — Klein=Zimmern 6:0.
C=Klaſſe=Tabelle nach Schluß der Rückrunde:
In Groß=Umſtadt liefern ſich die Gegner einen ruhigen, fein
durch=
geführten Kampf, den Groß=Umſtadt infolge beſſerer Technik für ſich
entſcheidet. Daß es in Korchbrombach zwei Minuten vor Schluß zum
Spiel=Abbruch kommt, verdankt die Mannſchaft der Eigenſinnigkeit
ſei=
nes Tormannes. Mußte ſo gehandelt werden? Die gleiche Frage lege
ich der Zeller Elf vor. Sind die Entſcheidungen des Kreisſpielwartes Feidberg
über eigenmächtige Spielabbriche ſo wenig bekannt? Sie waren in
der Kreiszeitung veröffentlicht! Warum beſchreiten die Spieler nicht
den Beſchwerdeweg? Und dann, ihr Spieler, laßt euch durch das
Ra=
dauen einer halbwüchſigen Jugend nicht aus dem Gleichgewicht bringen.
In Klein=Umſtadt wird beiderſeits großer Eifer an den Tag gelegt,
wobei Richen eine leichte Ueberlegenheit zeigt. Es fehlt ihm aber ſicherer
Torſchuß und Entſchloſſenheit. Durch ſcharfe Fernſchüſſe reißt Klein=
Umſtadt den Sieg an ſich. Warum wurde ſoviel rückwärts geſpielt?
Steinbuch gewann glatt. König 2. hat an Spielſtärke nachgelaſſen.
Groß=Zimmern beendet ſein letztes Treffen zu ſeinen Gunſten und hat Garmiſch=
Parten=
hiermit Vor= und Rückrunde ungeſchlagen hinter ſich gebracht.
Wäh=
rend Reinheim 1. ſich gegen Momart 1. ſehr gut ſchlägt, iſt der
Wider=
ſtand von Reinheim 2. gering. Daß ſich Hainſtadt wieder regt, iſt
er=
freulich. Seinen Sieg hat es verdient erfochten. Die neue Mannſchaft
Klein=Zimmerns heißen wir mit „Gut Heil” willkommen.
Pflichtſpiele am 22. Dezember 1929.
Meiſterklaſſe: König 1. — Groß=Zimmern 1. m Groß=Umſtadt.
A=Klaſſe: Lützel=Wiebelsbach — Kirchbrombach.
B==Nord: Langſtadt 1. — Klein=Umſtadt 1.
Zentraleuropa liegt im Bereich hohen Druckes, unl
Kern von Weſten nach Deutſchland gewandert. Der geſe
komplex gewinnt dabei oſtwärts an Ausdehnung und
ſich durch die Kaltluft ein weiterer Kern herausgebilde
Deutſchland ſind die Temperaturen ſtärker zurückgegange
namentlich im Kern, begünſtigt durch die Polarluftreſte
Nacht, die tiefſten Temperaturen. In München lagen
Morgentemperaturen bei —12 Grad C. In unſerem g
ſie ſich zwiſchen —6 und —8 Grad.
Ausſichten für Freitag, den 20. Dezember: Fortdauer de
jedoch ſpäter Rückgang, ſtellenweiſe neblig, auch be‟
heiterung, trocken.
Ausſichten für Samstag, den 21. Dezember: Vielfach nebli
langſamer Temperaturanſtieg.
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Paſſive Handelsbilanz im November.
riber zeigen Ein= und Ausfuhr annähernd die gleiche
nd 1150 Millionen RM. Die Einfuhr im reinen
des Spezialhandels hat gegenüber dem Vormonat
T. RM. zugenommen, die Ausfuhr einſchließlich der
Sachlieferungen um 100.2 Mill. RM. abgenommen.
rng, Zunahme der Einfuhr und Rückgang der
Aus=
mber, konnte auch bereits in früheren Jahren beob=
„ ſo daß die Veränderung, mindeſtens zum Teil. in
ridelsziffern gegenüber dem Vormonat auf ſaiſon=
Ɨſſe zurückgeführt werden muß. Der Anteil der
Repa=
keferungen an der Ausfuhr im November beträgt
N. (Oktober 89 Mill. RM.).
me der Einfuhr entfällt zum überwiegenden Teil
ge Rohſtoffe und halbfertige Waren (+ 51.3 Mill.
ſondere ſind Baumwolle (+ 34,7 Mill. RM.) Mine=
Kalbfelle und Rindshäute an der erhöhten Einfuhr
Hensmittel und Getränke verzeichnen eine
Zu=
infuhr (+ 16,6 Mill. RM.) und zwar vorwiegend
3 Mill. RM.) Südfrüchte, Fiſche und Fleiſchzuberei=
2. Die Einfuhr von Butter und Eiern hat dagegen
abgenommen.
Uhr von Fertigwaren iſt gegenüber dem Vor=
B Mill. RM. zurückgegangen. An der Abnahme, die
ſchiedenſten Fertigwaren verteilt ſind in nennens=
rige nur Kraftfahrzeuge und Kraftfahrräder (— 4,3
owie Garn aus Wolle und anderen Tierhaaren be=
Rückgang der Ausfuhr, der, wie oben erwähnt,
Saiſonerſcheinung zu werten iſt, entfällt in erſter
Fertigwarenausfuhr, die um 72,4 Mill. RM.
ermonat zurückſteht Unter den Fertigwaren, deren
arkerem Maße zurückgegangen iſt, treten namentlich
gwaren (— 32 9 Mill. RM.), darunter insbeſondere
Sung und Wäſche, ſowie die Walzwerkserzeugniſſe
Eiſenwaren (— 16,9 Mill. RM.) hervor; ferner ſind
Maſchinen, elektrotechniſche Erzeugniſſe, Pelze und
zvefelſaures Kali. Waſſerfahrzeuge.
hme der Ausfuhr von Lebensmitteln beläuft
Till. RM. und iſt vorwiegend die Folge einer
gerin=
von Weizen, Hafer und Roggen (zuſammen — 17,1
geringere Ausfuhr von Rohſtoffen und
halb=
e. die um 9.7 Mill. RM. zurückgegangen iſt, iſt die
Alusfuhr von ſchwefelſaurem Ammoniak (— 5 Mill.
er Steinkohlen und Koks (— 3,5 Mill. RM.) von
Rff
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ättet
Pr
dam 1
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z
eiri
AEy
unm
S
Erd
erwalm
rter 7
uſampm
Juz
kenbrauerei, Mainz. In der G.V. der Mainzer
Aktien=
der Geſchäftsbericht genehmigt und die Verteilung
von 13 Prozent beſchloſſen. Das ausſcheidende Auf=
* Chriſtian Scholz wurde wiedergewählt. — Hinſichtlich
rür das kommende Geſchäftsjahr wurde darauf hinge=
Helungen ſei, das Auslandsgeſchäft zu erweitern. Die
Brüſſel entwickelten ſich gut; die neu errichtete
Schank=
berechtigte zu den beſten Hoffnungen, und auch in
die Mainzer Aktienbrauerei Fuß gefaßt.
ſammlung Frankfurter Induſtrie=Kredit G. m b. H.
Tſammlung der Frankfurter Induſtrie=Kredit G. m. b. H.
9t des Gläubigerausſchuſſes über die weitere Abwicklung
Tärte ſich mit der Tätigkeit des Ausſchuſſes einverſtanden.
*sſchuß wurde in ſeinem Amte beſtätigt und nähere ver=
Harungen üher die Form der weiteren Abwicklung ge=
Inger dauernde Stillhaltung wurde abgelehnt und be=
*dgültige Stellungnahme über die Art der Abwicklung
der auf den 15. Januar 1930 anberaumten Gläubiger=
Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs=A. G. zu ver=
*s der ausländiſchen Gläubiger wurde dabei der
be=
kung Ausdruck gegeben, daß bis dahin ſeitens der deut=
Sbanken Bericht über die Befriedigung der Gläubiger der
emeinen Verſicherungs=AG. vorgelegt würde.
beit zwiſchen der Carbo=Union und dem Verein für
Sie A. G. Bekanntlich haben die J.G. Farbeninduſtrie
a. M., die Metallgeſellſchaft A.G., Frankfurt a. M.,
Für chemiſche und metallurgiſche Produktion, Karlsbad,
uf dem Gebiet der aktiben Kohle in der „Carbo”=Union
Gruppe hat ſich vor einiger Zeit die Compagnie des
ques et Charbons Actifs Ed. Urbain in Paris
an=
weitere maßgebende Gruppe arbeiteten bisher auf
Diete die Firmen: Verein für chemiſche Induſtrie A. G.
) und N. V. Algemeene Norit Maatſchappif (
Amſter=
von unterrichteter Seite hören, haben die beiden
ge=
ſpeben ein Abkommen getroffen, das eine weit=
Zuſammenarbeit unter gegenſeitiger Benutzung aller
Erfahrungen auf dem gemeinſamen Arbeitsgebiet
vor=
iſt eine entſprechende Verſtändigung über den Ver=
auch den Vertriebsapparat möglichſt rationell zu ge=
Sſtändigkeit der einzelnen Firmen wird durch das
Ab=
ührt. Die Firmen verfügen über zahlreiche
Fabrika=
ebsſtellen in verſchiedenen Ländern.
dII I
aufu
Derslautenden Gerüchten erfahren wir, daß die Dauer
öhrenverbandes Düſſeldorf bis zum 31. März 1932
ten. 9
Divissi
ufzufu
enderband zur Vertretung der gemeinſamen Arbeit=
2r. geſamten papierverarbeitenden Induſtrien iſt der
Etgeberverband der Deutſchen Papierverarbeitung in
worden.
tverſammlung der Schleſiſchen Zelluloſe= und Papier=
Kunnersdorf wurde der Abſchluß für das am 30. 6.
Sjahr 1928/29 mit 10 Prozent Dividende genehmigt.
lichten über Dividendenreduktion bei der Hapag und
rklären beide Verwaltungen ganz energiſch, daß dieſe
Eloſen Kombinationen beruhen. Da die
Bilanzarbei=
geſchloſſen ſind, laſſe ſich heute deren Ergebnis noch
Auch die Meldungen über ein engeres
Zuſammen=
loyd und Hapag werden erneut in entſchiedenſter
K
Dig verringernden Abſatzmöglichkeiten im Hunsrücker
yaben in den letzten Tagen zu weiteren Einſtellungen
rd Einſchränkungen geführt. Die Budenbacher Schie=
Arbeiterentlaſſungen vorgenommen.
Trar 1930 ab wird die Notiz für 7proz. Vereinigte
Echsmarkanleihe von 1926 mit Optionsrecht an der
e eingeſtellt.
lungen über eine Konvention der Buntfarbenfabri=
Inbeſtimmte Zeit vertagt worden.
Bandlungen wegen Verlängerung des Weſtdeutſchen
iſt eine Einigung erzielt worden.
gab die Inveresk Paper Company, die ein Kapital
Millionen Pfund hat, die Erklärung aus, die gegen=
Marktes, die es unmöglich mache, ſicheres Kapital
ige die Geſellſchaft, alle ihre Barmittel im Geſchäft
Shalb erweiſe es ſich als notwendig, die am 31. Dez.
rzahlung für die erſten und zweiten Zuſatz=
Vorzugs=
u. Anfang nächſten Jahres werden der Generalver=
Hrliche Informationen vorgelegt werden.
Mefallnokierungen.
Metallnotierungen vom 19. Dezember ſtellten ſich für
70 RM., Original Hüttenaluminium 190 MM., des=
Reinnickel 350 RM., Antimon Regulus 65—69 RM.,
S9 RM.
Metall=Termine vom 19. Dezember ſtellten ſich für
Tar, Februar 132,75 (133,25), März, April, Mai 132,75
alf 132,75 (123,25), Augurſt 182,76 (133), September,
Oktober, November 132,75 (133,25), Dezember 134 (136). Tendenz:
ſtetig. Für Blei: Januar 41,25 (41,50), Februar 41,50 (42,50), März
41,75 (42,50), April 42 (42,50), Mai 42,25 (42,75). Juni 42,25 (43), Juli,
Auguſt 42,50 (43), September 42,50 (43,25), Oktober, November 42,75
(43 25), Dezeuber 41 (42). Tendenz: ruhig. Für Zink: Januar,
Februar 39 (41,25), März 41,25 (42), April 41,50 (42,25), Mai 41,50
(42,50), Juni 42 (43), Juli 4225 (43), Auguſt 42,2 (43,25), Siptember
42,50 (43,25), Oktober, Nocember 42,75 (43,25), Dezember 38,50 (41).
Tendenz: ſtetig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
beigefügten Brief.
Frankfurt a. M., 19. Dezember.
Auch heute änderte ſich an der zur Gewohnheit gewordenen
Ge=
ſchäftsſtille nichts. Anregungen fehlten vollkommen. Der
Auftrags=
mangel hielt weiter an, ſo daß ein Anſporn zu einer lebhafteren
Ge=
ſchäftstätigkeit in keiner Weiſe vorhanden war. Es lagen eher
un=
günſtige Nachrichten vor. Vor allem verſtimmte die Meldung, wonach
keine Ausſichten auf einen Inlandskredit beſtehen würden. Auch ſeien
die wieder aufgenommenen Verhandlungen mit Amerika in dieſer
Be=
ziehung nicht gerade günſtig. Ferner machte der feſte Schluß der
geſtrigen New Yorker Börſe keinen Eindruck. Die Spekulation zeigte
nur geringfügige Aufnahmeluſt, doch war auch das Angebor ſo gering,
daß gegenüber der geſtrigen Abendbörſe die Grundtendenz eine
ge=
wiſſe Widerſtandsfähigkeit erkennen ließ und Kursabſchläge kaum zu
verzeichnen waren. Zur Erſtnotiz kamen nur wenig Abſchlüfſe
zu=
ſtande. Etwas Intereſſ= beſtand am Elektromarkt für A.E.G. auf
höhere Dividendenhoffnungen mit plus 1 Prozent. An dieſem Markt
waren nur noch Siemens mit minus 1,5 Prozent notiert. J.G.
Far=
ben eröffneten leicht gedrückt, während Scheideanſtalt gut behauptet
blieben. Leicht anziehen konnten noch Deutſche Linoleum. Am
Kunſt=
ſeidemarkt war in Reaktion der beſſeren Veranlagung der Aku=Aktien
in letzter Zeit dieſes Papier angeboten und 3 Prozent ſchwächer.
Mon=
tanaktien lagen geſchäftslos und bis 2 Prozent niedriger,
Baunter=
nehmungen bis 1 Prozent abgeſchwächt. Banken durchweg behauptet.
Schiffahutswerte waren wieder im Angebot und bis zu 1,5 Prozent
ſchwächer. Renten nachgebend. Im Verlaufe blieb das Geſchäft ſtill;
die Kurſe blieben im allgemeinen gut behauptet. J.G. Farben zogen
etwas an. Zum Schluß der Börſe wurde es ſchwächer bei
Kursein=
bußen bis zu 2 Prozent. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 8 Proz.
geſucht. Am Debiſenmarkt lag der Dollar ſchwach. Mark gegen
Dol=
lar 4.1740, gegen Pfunde 20.385, London-Kabel 4.8830, —Paris 123.95,
—Mailand 93.25, —Madrid 35.25. —Schweiz 25.10 und —Hölland
12.09¾
Die heutige Abendbörſe zeigte eine leichte Erholung, da man den
Abſchluß der Anleihe des Reiches zur Bedarfsdeckung am Ultimo
er=
wartet. Sehr beachtet wurde das Gerücht über den angeblichen
Rück=
tritt Hilferdings, was aber ſpäter dementiert wurde. Das Geſchäft war
auf faſt allen Märkten ſehr gering, da man vor den Feiertagen eine
weitere Anvegung nicht erwartet. J. G. Farbeninduſtrie waren mäßig
erholt, auch Siemensweute etwas freundlicher, desgleichen Nordd. Lloyd
etwas erholt. Die ſonſtigen Werte waren kaum berändert, der
Renten=
markt ſtill und umſatzlos.
Berlin, 19. Dezember.
Mannheimer Produktenbericht vom 19. Dezember. Infolge der noch
immer ungeklärten Lage der einzuführenden neuen Zölle verkehrte die
Börſe in abwartender Haltung. Im nichtoffiziellen Verkehr uannte
man gegen 12½ Uhr in Reichsmark je 100 Kg. waggonfrei Mannheim:
Weizen inl. M—27,25, ausl. 28,50—32, Roggen inl. 19,50, Hafer iul.
43,25, ſüdd. Weizenbrotmehl 29,25, ſüdd. Roggenmehl 29—33, Kleie 10,
Biertreber mit Sack 15.25—16.
Frankfurter Produktenbericht vom 19. Dezember. Die ſtarke Hauſſe
des Vortages hatte ſchon nachbörslich, in geringem Umfange einer
Ne=
aktion Raum gegeben, die heute größere Formen annahm. Die
Fort=
ſetzung der Zollverhandlungen hat die erſte Aufregung nur beruhigt
und plötzliche Verkaufsaufträge in Weizen und Roggen gebracht.
Dar=
auf erklärten ſich ohne weiteres die Abſchläge, die im Durchſchnitt vier
Mark betrugen. Die Berichte von den überſeeiſchen Getreidebörſen
blieben ohne Eindruck, da die Cifforderungen im ganzen kaum nach=
ließen. Das Mehlgeſchäft hatte ſich für wenige Stunden zwiſchen dem
Schluß des Vortages und heute vormittag etwas belebt, iſt aber jetzt
wieder ruhig geſvorden. Ebenſo ergeht es der Gerſte. Hafer liegt im
Prompthandel etwa 2 Mark ſchwächer; für Lieferung bleibt er noch
ohne Umſatz
Da heute weſentliche neue Momente nicht vorlagen, war
vormit=
tags und vorbörslich bei der anhaltenden Zurückhaltung eine Tendenz
noch nicht zu erkennen. Auf der einen Seite löſten Nachrichten, wie
die Zahlungseinſtellung der Bankfirma Gebr. Alexander in Breslau
und die gemeldete ſtille Liquidation des Bankhauſes Kurt Fiedler in
Erfurt Befürchtungen aus, daß ſich die geſtrigen Exekutionen fortſetzen
könnten. Auch die immer noch ſchwebenden Kreditverhandlungen des
Reiches und die infolge der Weihnachtsfeiertage frühzeitiger
einſetzen=
den Ultimovorbereitungen wirkten als Unſicherheitsfaktor. Auf der
anderen Seite boten der feſtere New Yorker Schluß und die
Dividen=
denhoffnungen bei der A.E.G. der Börfe eine gewiſſe Stütze. Die
offiziellen erſten Notierungen lagen dann auch erwartungsgemäß nicht
einheitlich; es ergaben ſich aber vorwiegend kleine Abſchwächungen.
Nach den erſten Kurſen hielt die unſichere Stimmung an, das Geſchäft
war äußerſt ruhig. Der Rückgang der Aktivität in der
Außenhandels=
bilanz für November, die diesmal bei Ein= und Ausfuhrziffern von
rund 1150 Millionen ziemlich ausgeglichen war, enttäuſchte vielfach,
doch iſt dieſer Rückgang ſaifonmäßig begründet und brauchte an ſich
nicht ungünſtig gewertet zu werden. Später gab das Nibeau aber doch
ziemlich allgemein etwas nach. Spezialwerte wie Danatbank, Lloyd,
Salzdetfurth, Deutſch=Linoleum, Siemens, Bemberg mußten ſich
ſtär=
kere Abſchwächungen gefallen laſſen.
Dazmſtädter Viehmarkt vom 19. Dezember. Aufgetrieben waren
14 Ochſen, 144 Kälber, — Schafe. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälbex:
a) 84—90, b) 77—83, c) 70—76 das Pfund. Marktverlauf: lebhaft
geräumt.
Mannheimer Viehmarkt vom 19. Dezember. Dem heutigen
Klein=
viehmarkt wurden zugefahren 380 Kälber, 59 Schafe, 747 Schweine, 470
Ferkel und Läufer und eine Ziege. Bezahlt wurden: Für Kälber 76
bis 94, für Schafe 46—48, für Schweine 82—85, für Ferkel bis 4 Wochen
18—22, über 4 Wochen 23—30, für Läufer 33—45. Marktverlauf: Mit
Kälbern lebhaft ausverkauft, mit Schweinen mittelmäßig geräumt, mit
Läufern und Ferkeln lebhaft. — Der Ferkel= und Kleinviehmarkt finder
am Freitag, den 27. Dezember, ſtatt.
Frankfurter Viehmarkt vom 19. Dezember. Der Auftrieb des
heu=
tigen Nebenmauktes beſtand aus 189 Rindern, 1686 Kälbern, 391 Schafen
und 2536 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Nebenmarktes
der vergangenen Woche waren heute 78 Rinder, 756 Kälber und 1985
Schweine mehr angetrieben, während 188 Schafe weniger zum Verkauf
ſtanden. Marktverlauf: Kälber und Schafe lebhaft, geräumt. Schweine
anfangs rege, zum Schluß abflauend, Ueberſtand. Bezahlt wurde pro
Zentner Lebendgewicht: Kälber b) 92—96, c) 86—91, d) 80—85, Schafe
al) 45—48, b) 40—44, c) 36—39, Schweine b) 83—8, c) 84—86, d) 83
lis 85, e) 80—83. Im Vergleich mit den Notierungen des letzten
Haupt=
marktes zogen Kälber bis zu 8 Mark und Schweine bis zu 2 Mark an,
während Schafe ganz unverändert blieben. Fleiſchgroßmarkt:
Ochſen=
fleiſch 1. Sorte 90—100, 2. Sorte 80—90, Bullenfleiſch 85—90, Kuhfleiſch
2. Sorte 65—75, 3. Sorte 50—65, Kalbfleiſch 2. Sorte 120—130,
Ham=
melfleiſch 90—100, Schiveinefleiſch inl. 108—112, ausl. 105—108,
Gefrier=
fleiſch, Rindfleiſch Vorderviertel zollfrei 56 und Hinterviertel 65.
Amerikaniſche Kabelnachrichten
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 19. Dez.:
Getreide: Weizen, Dezember 118½, März 12434, Mai 1283,
Juli 129½: Mais, Dezember 90½, März 93½, Mai 95½, Juli
97; Hafer, Dezember 45, März 47, Mai 48½; Roggen.
De=
zember 104½, März 102½, Mai 101, Juli 1003.
Schmalz: Dez. 10,125, Jan. 10,35, März 10,60, Mai 10,80.
Fleiſch: Speck loco 10,50; leichte Schweine 9,60—10, ſchwere
Schweine 9,65—10; Schweinezufuhren in Chicago 30000, im
Weſten 98 000.
Chicagoer Baumwolle: Bezember 17, Januar 16,97.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 19. Dez.:
Schmalz: Prima Weſtern 10.85; Talg extra loſe 758.
Getreide: Weizen, Rotwinter n. Ernte 136½, Hartwinter n.
Ernte 126½; Mais 104½; Mehl 5,90—6,30; Getr. Fracht nach
England 1,6—2 sh, nach dem Kontinent 8—9 C.
Berliner Kursbericht
vom 19. Dezember 1929
Deviſenmarkt
vom 19. Dezember 1929
00 Schilline 58.70 58.82 Spanien 100 Peſetas 57.69 57.81 Discontv=Geſ. //143.50 Geſ.f.elettr. Untern. /4 45.- Leonh. Tietz 145.25 Prag 100 Tſch. Kr. 2.385 12.405 Danzig 100 Gulden 81.41 *7.57 Tresdner Vanl 143.— Harpener Bergbau 131.— Verein. Glanzſtoff 150.— Budapeſt 100 Pengo 73.09 73.2* Japan 1 Den 2.046 2.050 Karag E8 50 Speſck Eiſen 1C5.50 Verein. Stahlwerke 102.75 Sofig. 100 Leva z.017 2.(221 Rio de Janeire 1 Milrets 0.4565 C.4585 Sanſa Dampfſch. 159.50 Phil. Kolzmann 77.50 Weſteregeln Alkali 188.— Holland 100 Gulder 168.28 168.56 Jugoſlawien 100 Dinar 7.409 1.472 Norbd. Lloyd Eo. Kali Aickersleben 176.— Agsb.=Nrnb. Malch 74.50 Lslo 100 Kronen 111.85 111.0. Portugal 100 Escubo 18.81 (.75 A. E G. 151.125 Klöcnern erke 87.50 Baſalt Linz 29.- Kopenhagen 1100 Kronen 111.93 112.15 Athen 100 Drachm. 5.43 5.44 Bahr Motorenw Köln-Neuefſ. Bgw. 104.— Berl. Karlsr. Ind. 67.50 Stockholm 100 Kronen 112.5 112.7: Konſtantmopel türk. 2 1.963 2.867 J. 2. Bemberg 137.50 udw. Loewe 143.— Hirſch Kupfer 116.— London 1 S.Sta. 20.36: 0.402). Kairo
ägypt. * 20.385 2C.225 Bergmann Elektr 198.— Mannesm. Röhr 80.— hohenlohe=Werke 77.— Buenos=Aires 1 Pap. Peiv 1.672 1.676 Kanado 1 canad. Doll d. 143 4.151 Berl A aſch.=Bau 60.50 Maſch.=Bau=Untn 37.25 Lindes Eismaſch 148.— New Yort 1 Dolla: 4.1705 4. 1785 Uruguay 1 Goldpeſo 3.876/ 3.884 (onti Gumm 142.— Nordd. Wolle 89.— Herm. Poege 23.— Belgien
100 Belg: 158.385 58.505 Fsland
100 eſtl. Kr. 92.09 22.27 Deutſche Cont. Eas 148.— Cberichleſ. Kofsw 90.375 Vogel Telegr. Draht 64.25 Italien
100 Lire 21.835 21.875 Tallinn (Eſtl.) 100 eſtl. Kr. 111.73/ 1f1.95 Deutſche Erdöl 87.875 Crenſtein & Aoppel 66.— Wanderer=Werke 45.— N
Paris 100 Francs 16.43 16-47 I. iga
100 Lats 80.45 8o.61
Frankfurter Kursbericht vom 19. Dezember 1929.
5% Dtſche.
Reichs=
anl. b. 27 .....
Baden
Frei=
ſtaat v. 27
6% Bahern
Frei=
ſtaat v. 27
8% Heſſen
Volks=
ſtaat v. 2e.....
v. 29
8%
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28 ....
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27.
72Thüringer
Frei=
ſtaat v. 27
68.75
RKJf
Dtſche. Anl. Auslo
ſungsſch. +:I.
Ab=
öſungsanl.. . ..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ..
Bad.=Bad. v. 26
Berlin v. 24 ..
Darmſtadt v. 26
v. 28
Frkf. a. M. v. 26
Mainz v. 26
2 Mannh. v. 26.
2a Nürnbergv. 26.
8% Heſſ. Landesbl.
Goldofbr.
3½ Heff. Landesbl.
Goldoblig
Heſſ. Lbs.=
Php.=Bk.=Liquid.
Pfbr.
8% Preuß. Lds..=Anſt. Gold=
Pfbr.
8% Preuß. Lds.,
Pfhr.=Anſt.
Gold=
ebl..
83
89.5
91.4
74.5
50
6l.
2.75
86
8% Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
8½
KaſſelerLandes=
kredit Goldpfbr.
3½ Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser. I
4Ausl. Ser. I
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
82.3
84.6
96.5
Au
72.75
98
95
Berl. Hyp.=Bk.
4½ % „Ligu.=Pfbr.
8% Frkf. Hhp. Bk..
1,%6 Lig.Pfbr.
„ Pfbr. Bk.
% Lig. Pfrb.
2 Mein. Hyp. Bi.;
Lig. Pfbr.
Pfälz. Hyp.Bk.
% „ Lig. Pfbr
8% Preuß
Boden=
cred.=Bank
Lig. Pfb.
4½
80 Preuß. Centrl.=
Bodener.=Bk.
Lig. Pfb.
4½9
3% Rhein. Hyp. Bl.
4:/,% „ Lig. Pfbr.
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit... ..
80 Südd. Bod.=
Cred.=Ban 1. . .
8% Württ. Hyp.=B
6% Daimler Benz
von 27 ........
8% Dt. Linol. Werke
v. 2
89 Klöckner=Werke
Berlin v. 26 ...
Mainkrw. v,26.
Mitteld. Stahl=
94.5
96
96
46.1
64.5
17.75
97
96.5
74.5
96.5
79.75
27
75.25
78.7
75
3½, Salzmann u. Co.
7% Ver. Stahlwerke
mit Opt. v. 26 .
8% VoigtcHäffner
von 26 ......"
J. G. Farben Bonds
v. 28... ......"
5% Bosn L.E.B.)
v. 1914
41.%0 Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914. . .
4% Oſt. Goldrente
5‟overeinh. Rumän.
8 Türt. Admin.
1. Bagdad
Bollanl
4:/,% Ungarn 1913
1914
4:
Goldr.
Aktien
97.5
74.75
9
78.7
95
97.5
97.25
65.5
92
B8
80.5
Accum=Berlin
Adlerw. (v. Kleher).
AEG. Stamm ..
AndreaeNoris Bahn
Baſt Nürnberg.
Bergm. El. Werke.
Brown BoverickCie
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen.
Cemen Seidelberg/
Karlſtadt
Chem. Werke Alber,
Chade
CContin. Gummiw.
Daimler=Benz
Df. Atl. Telegr. . . .
Eiſenh Berlin.
Erdöl ..
Golb= n. Eilb
Geide=Anſtalt.
Linoleumwerk
Dyckerhoff u. Wid
mann
81.5
77.5
90.75
102
35
8.80
7.05
15
12
197
117
81
155
42.
142
*
90
89
J44
226
81
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer=Geſ.
Eſchw. Bergwer!".
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei
J. G. Farbeninduſt.
Feinmech. (Jetter).
Felt. & Guillequm.
Frkft. Gas ..
„ Ho1
Geiling & Cie..
Gelſen1. Bergwer!
Gef. eleftr.
Unter=
nehmungen
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft..
Hammerſen (Lsn.)
Harpener Bergbau
Henninger. Kempf.
Hilpert Armaturfbr
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer.....
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil..
Holzverk.=Induſtrie
Flſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghan. Stamm
Kaligſchersleben .
Salzdetfurtb. .
Weſteregeln
Kammgarnſpinr
Karſtadt, R. ...
Klein, Schanz!.
Klöcknerwerke ... 87
Lahmeher & Co...
Lech. Augsburg.
Löwenhr. Münch..
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gehr. Darmſt
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. . . .1197
Mannesm. Röhren
145.5
159.25
206
30
216
a70
65
Al
61
43
167
163
102
116
78.5
78
213
122
75
0
81
12.
159
Mansfeld Bergb...
MarswerleNürnbg.
Metallgeſ. Frankf..
Miag. Mühlenbau.
Montecatin: Maild.
Motorenfb. Darmſt.
Reckarwerke Eßling.
Nicolay, Hofbr.
64
12.5
106
Oberbedarf.. .. .."
Otav: Minen
Phön;; Bergbau
Reiniger. Gebb.
Rh. Braunkohlen..
Elektr. Stamm
Stahlwerke
Riebea Montan
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerte
Zachtleben 2. G.
Schöfferbof=Bind..
Schramm Lackfabt
Schriftg. Stempel
Schuckert Elettr
Schwarz=Storchen
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halste
Strohſto Ver.
Südd. Immobilier
Lucker=A. G.
Svensko Tändſtids
Tellus Bergbau
Thür. Liefer. Ge
Tucher=Brauere..
Unterfr. Krs.-
Elei=
tr.=Ver.
Beithwerte
Ver. Chem. Ind.
Frankf.
Laurahütte.
Stahlwerke
Ultramarin. . .!.
Zellſt. Berlin.
Vogtländ. Maſchin.
oiat & Haeffner.
12.5
121
Wayß & Frentagl
Wegelin Rußfabr.
Werger Brauerei..
*
125
64
98.5
100
232.5
136
00
108
160
266
92
112
170.5
151
Zellſtoff. Aſchaffbg.
Memel.
Waldhof
V.
133:,
115
175.75
274
65
160.75
313
110.*
90
133
96.25
Al. g. D1. Creditan)
Bk. f. Brauinduſtr. .
Berl. Handelsgeſ..
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=B!
Deutſche Ban1 und
Diskonto=Geſellia
Deutſche Effelten=
und Wechſelban
Dresdener Bant
Frankf. Bank
Hyp. Ban!
Pfdbr.=Bk.
Gotha Grundtr. B
Mein. Kyp.=Ban1
Nürn b. Vereinsbk..
Oſt. Creditanſta)
Pfälz. Hyp.=Ban1
Reichsbank=An:
Rhein. Creditbi.
Hhp.=Ban1. ..!
Sudb. Bob.-Cr. B
Wiener Banlverei
A..0. „Vertehren
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsbahr
Borzge.
Sapag......
Nordd. Lloyd.
Schantung=Eiſenb.
Südd Ciſenb.=G;
69
52
162
135.5
72.5
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung ...
Frkft. Allg. Verſ.-6
Frankona Rück= u.
Mitv.
Mannh. Berſich. .
115.6
136
148.5
228
143.5
112
143
100
123
126.76
117
180
29.75
127.5
276
108
140
139
104
138.5
86
89.5
2.20
110.5
211.75
48
150
a1
Seite 18
Freitag, den 20 Dezember 1929
VOM
urr doht
WorrEAns MARKER
Urheber=Rechtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau i. Sa.
76)
Nachdruck verboten
Der Wirt Mr. Appleton beobachtete den unbekannten Gaſt
eine Weile. Als er aber den ſtillzufriedenen Ausdruck auf dem
Geſicht ſah, war er beruhigt.
Im Spiel trat eine Pauſe ein.
Ciner der Chauffeure ſah, wie George den Kopf ſchüttelte,
und fragte: Sie kennen das Spiel nicht, Sir?”
„Nein. Bin in Eſſenton zu Hauſe. Auf unſerem Dorf ſpielt
man andere Spiele, die Sie nicht kennen, mein Freund.”
„Glaub’s wohl. Wollen Sie von uns lernen, Sir?”
„Nein,” entgegnete der alte Herr gleichgültig. „Ich habe
Appletons Hotel aus einem anderen Grunde aufgeſucht. Hat
mir da einer geſa t, daß hier Chicagos Chauffeure verkehren.”
„Stimmt!” entgegnete Georges Nachbar, und die Augen der
anderen Chauffeure am Tiſch wandten ſich dem alten
Provinz=
onkel zu.
George nickte wieder behäbig und fuhr fort: „Das iſt
näm=
lich ſo: Ich will mir ein Auto kaufen. Da hab ich nun mit
vielen Bekannten geſprochen, und jeder hat mir immer ſeinen
Wagen ſo gelobt. Da weiß ich nun nicht, welchen ich nehmen ſoll.
Ich habe mir nun gedacht: Hier ſind die Chauffeure, die doch
die verſchiedenſten Wagen fahren. Will ſie doch mal fragen,
wel=
cher Wagen heute der beſte mittelſtarke Wagen iſt.”
Das leuchtete den Männern ein, und das Erſcheinen des
Fremden war geklärt.
Augenblicklich ſetzte eine ſtarke Debatte ein, an der ſich die
Chauffeure der Nebentiſche mit beteiligten.
Alle Marken wurden durchgekaut, die Reden wimmelten nur
ſo von Fachausdrücken und die Meinungen ſtießen aufeinander.
Aber im Verlaufe von einer Stunde Debatte, während der
ſich der alte Provinzonkel ſehr ſpendabel gezeigt hatte, war
man ſich ſchon auf vier Marken einig geworden, die in Qualität
ſcheinbar nicht viel voneinander abwichen.
Zum Schluſſe kriſtalliſierte ſich der Onsky=Wagen heraus.
George markierte den Hocherfreuten und wurde durch ſeine
Freigebigkeit mit dem ganzen Lokale gut Freund.
Im Verlaufe des Geſpräches erklärte er dann: „Vorgeſtern
bin ich von einem rückſichtsloſen Fahrer beinahe über den Haufen
gefahren worden. Habe gedacht, den Herrn vielleicht auch hier
zu finden, daß ich ihm einmal den Kopf waſchen kann. Aber
er iſt nicht hier.”
„Haben Sie ſich die Nummer des Wagens nicht gemerkt,
Sir?”
„Die Nummer konnte ich nicht erkennen, aber das Geſicht,
das habe ich mir eingeprägt. Es war ein richtiggehendes
Toten=
kopfgeſicht.”
Kaum hatte er das geſagt, als mehrere riefen: „Sir, das
war keiner der Chauffeure. Sie ſprechen von Jonathan Trakers.
Der hat eine Autoreparatur=Anſtalt. Der fährt manchmal wie
der Teufel und hat ſchon viele Polizeiſtrafen.”
George war ſehr befriedigt.
Aſo den Führer hatte er. Die Nummer war nämlich falſch
geweſen, wie er im Laufe des Nachmittags feſtgeſtellt hatte. Das
war wertvoll.
Er blieb mit den Chauffeuren noch bis etwa drei Uhr
zu=
ſammen, dann verabſchiedete er ſich.
Am Mittag des nächſten Tages begab ſich Robert George
in der Maske eines Kunſthändlers Ekedyl nach Mac Millans
Palaſt und begehrte Heliane zu ſprechen.
Der Hausmeiſter fragte nach ſeinem Begehr, und willig
er=
zählte ihm der Pſeudokunſthändler, daß er verſchiedene echte alte
Niederländer habe. Mac Millans ſei doch ein Sammler alter
Niederländer geweſen, und er hoffe, daß ſich auch ſeine junge
Gattin dafür intereſſiere.
Ein milstemmamnß Aalgen?
K’Seidene Decken und Teegedecke
Taschentücher in veizenden Geschenkpackungen
20164
Arig Sande M.,Ladwigsplatz!
Der Hausmeiſter ſagte: „Ich bezweifle es ſtark. Im übrigen
können Sie Mrs. Millans jetzt nicht ſprechen, denn ſie iſt
ver=
reiſt und kommt vorausſichtlich erſt am kommenden Donnerstag
oder erſt in zehn Tagen wieder.”
„Das iſt ſehr ſchade,” entgegnete der Kunſthändler und
ver=
ſprach, in einigen Tagen wieder anzurufen, um zu erfahren, ob
Mrs. Millans wieder anweſend ſei.
George ging und war innerlich befriedigt.
Oskot wurde überwacht. Jedes Telephongeſpräch turde
aufgenommen. Jeder Brief von ihm wurde durch die Hände
eines Geheimpoliziſten geleitet. Und von dem Briefe an Mrs.
Millans nahm man beſtimmt rechtzeitig Kenntnis.
Sicher war aber George, daß Oskot ſich des Telephons
be=
dienen werde. Darauf baute er, und er hoffte, Tag und Stunde
der Unterredung mit Heliane genau zu erfahren.
Sein Plan war fertig. Er war ſich über den Weg, auf dem
er eindringen konnte, und über ſein Verſteck völlig im klaren.
Nachdem George im Eden die Maske des Oberinſpektors
Halewys aus New York, der von ihm unterrichtet war und
auf ein bis zwei Wochen in Urlaub ging, angelegt hatte,
durch=
querte er auf dem Weg zum Polizeipräſidium die City.
PuppenHagen
größte Auswahl, billigste Preise
nur im Spezialgeschäft (16440a
Donges & Wiest, Elisabethenstr. 25½,
An den mächtigen Plakatſäulen, in den Geſchäften, überall
ſvo es möglich war, klebten Plakate mit der Ankündigung des
großen Boxkampfes um die Weltmeiſterſchaft im
Halbſchwerge=
wicht zwiſchen dem amerikaniſchen Meiſter Prakſy und dem
Titel=
verteidiger Dubois.
Die Plakate ſchrien es in aufdringlichen Farben.
Und ihre Wirkung, unterſtützt durch die unzähligen
Preſſe=
artikel, war eine ſo ſuggeſtive, daß tatſächlich ganz Chicago in
dieſen Tagen von nichts anderem ſprach als von dem
bevor=
ſtehenden Boxkampf.
Besseren Kaffee gibt es
Die neue
Vakuum-
sagen Sie?"
meine Herren, iel
nur Keffee Hag. Me
ihn letzt auch in Vaß
Geschenk- Dosen bekommen, wi
Peckung Amerika. Der Kaffeen
sich in diesen
luft-
leer gemachten
Do-
sen unbegrenzte Zeit
vollkommen frisch. 4
Nach vielen Monaten
schmeckt er noch so, als
wäre er heute erst geröstet.
Wieder einmal eine
Erfin-
dung, die von Deutschland
nach Amerika ging und
jetzt zu uns zurückkommt."
Festesfreude durch Kaffe
Oberinſpektor Halewys kam auf das Präf
von den Poliziſten mit der größten Liebenswür
Mr. Caſtmann, der Bürgermeiſter von Chie
der Dezernent des Polizeiweſens, und Mr. W
verneur von Illinois, waren andpeſend, und In
der den kranken Robert George vertrat, erſtatt ſ—ien
Dieſer Bericht war nicht erfreulich.
Die Aktivität der Verbrecherwelt hatte in
in einem Maße zugenommen, wie die der Po
hatte.
Mr. Woodland war ganz gebrochen. Er
ſeinem Stuhl und ließ die anderen reden.
Mr. Towler führte das große Wort.
Er ſchien ſich jetzt als Herr über die Chi
fühlen.
Papers meldete den Oberinſpektor Halewt
Ah, der Erwartete, den man auf Wunfe
George herbeigerufen hatte, damit er einſtweiler
Polizeipräſidiums übernehme, bis endgültig e
—M4
Sie
Eu
Zeitu
Kden
(Fortſetzung folgt.)
Arünng
kommt.
(19974b)
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4rzt und Geburtshelfer, urteilt wie kolst:
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(Beide Originalschreiben köunen A
werden.)
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