Darmstädter Tagblatt 1929


16. Dezember 1929

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Wöchentliche illnftrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 348
192. Jahrgang
Montag, den 16. Dezember 1929.

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lilungen der zweiken Haager
Konferenz.

AImmlung der Kleinen Enkenke. Mironescu
jg. Die Gegenparkei: Ikalien Ungarn
Bulgarien.
* Prag, 15. Dezember. (Priv.=Tel.)
er Hochflut der vorbereitenden Beſprechungen für die
rager Konferenz nimmt die Sammlung der Kräfte, die
den Reihen der kleinen Entente durchgeführt wird, in
tlichen Aufmerkſamkeit kaum den gebührenden Platz
iſt inſofern verſtändlich, als es im Haag ſchließlich noch
e Dinge gehen wird, als um ungariſche und bulgariſche
nen und um den uralten Optantenſtreit zwiſchen Buda=
Bukareſt. Dieſe Fragen an ſich ſind aber inſofern von
Bedeutung, als ſie eine Entwicklung auslöſen, die auch
dätere Lage und für die Aufrechterhaltung des politi=
chgewichts
in Mittel= und Südoſteuropa ſehr weſentlich
wärtig weilt der rumäniſche Außenminiſter Mironescu
Sein Beſuch wird als Staatsbeſuch aufgefaßt, und zu
ren werden rauſchende Feſte gegeben. Natürlich kom=
auch
die ſachlichen Beratungen mit dem Vater der
ntente, Dr. Beneſch, nicht zu kurz. Worum dreht es
ieſen Beſprechungen? Es liegt nahe, die eigentliche

g des rumäniſchen Beſuchs in der Zuſpitzung der Lage
en, die durch den Mißerfolg der Pariſer Ausſprache
ſogenannte Oſtreparationsfrage entſtanden iſt. Man
ſeiß, / che Ziele ſowohl Gläubiger= wie Schuldnermächte ber=
ilgenn
a Rumänien und die Tſchechoſlowakei Gläubiger Un=
arus
o Bulgariens ſind, iſt hier ſchon allein eine gemein=
Feinefeigme 1 2 für ihre Handlungen gegeben. Darüber hinaus hat
ber 1s dieſer beiden Mitglieder des kleinen Staatenver=
andst
lein ſeine privaten Abrechnungen bzw. Weiterverrech=
ſungey
iber die eine Verſtändigung zwecks einheitlichen Vor=
ehen
; exbeigeführt werden ſoll. In der offiziellen Sprache
er Pr Regierung wird dies ſo ausgedrückt, daß die Soli=
ſaritä
) r kleinen Entente eine wertvolle Ergänzung zur ge=
neinſfen
Aktion der Großmächte ſein ſoll. Sowohl mit dieſer
Soli;) rät als auch mit der Gemeinſamkeit des Vorgehens
der E nächte hat es aber gerade hinſichtlich der Oſtreparationen
ein ef; s Bewenden.
2 Prager Regierung drückt die ſogenannte Befreiungs=
ſchuldd
h. der Betrag, den die Tſchechoſlowakei an die Groß=
mächten
s Beſtandteil der ehemaligen öſterreichiſch=ungariſchen
Monal an Reparationen während 37 Jahren zahlen ſoll.
Prag 1Ite gern dieſe Schuld auf Ungarn abwälzen. Es trifft
ſich alz Heinlich, daß der Hauptgläubiger der Tſchechoſlowakei
Iſtalie), das gar kein Intereſſe an einer Umwandlung dieſer
tſchechce in eine ungariſche Schuld hat, wenngleich man in
Pariss ni derartiges Schulden=Umbuchungsverfahren gern
ſehen 1=de. Da aber Italien ſich ernſtlich dagegen ſträuben
dürſte=) nicht abzuſehen, ob es auf der Grundlage der Prager
Wünſſ zu einer Einigung kommen wird. Man würde eine
derartty Regelung in Prag auch noch deshalb begrüßen, weil
Ungang adurch in ein Schuldnerverhältnis gegenüber Italien
kame, I der tſchechiſchen Quertreiberpolitik gewiſſe Trübungs=
ausſick
) für die italieniſch=ungariſche Freundſchaft bietet.
Man ht jedenfalls daraus, daß es mit der ſprichwörtlich
gewors vi Solidarität ſowohl der Staaten der großen En=
lente
r/ einander als auch dieſer zu den einzelnen Mitgliedern
er II9r Entente nicht immer ſo gut geſtellt iſt, wie man es
S S gründen in Prag wahr haben will.
An auch Rumänien hat ſeine eigenen Sorgen. Die un=
Bariſch ainachgiebigkeit in der Optantenfrage, d. h. die Weige=
tung
apeſts, die auf Grund des rumäniſchen Enteignungs=
beſetzes
m Grund und Boden gekommenen ungariſchen Beſitzer
auf M ationskonto zu entſchädigen, hat Bukareſt in eine böſe
Elemr! ebracht. Man will ſich nun in Prag wenigſtens der
Unter ang Beneſchs verſichern, um dann gemeinſam mit
örankk) Ungarn unter neuen verſchärften Druck zu ſetzen.
AN, dieſen perſönlichen Reparationsſorgen iſt es aber das
Aufgell: te Verhältnis der Staaten der kleinen Entente zu ein=
ander
,1r Beneſch zu einer neuen Sammlungsaktion veranlaßt.
Die 8 e der kleinen Entente ſollen feſter zuſammengekittet
Derdes en dem Anrennen Italiens, Ungarns und neuerdings
Nuch 2 ariens, Stand zu halten.
D auf der Gegenſeite iſt ebenfalls eine ähnliche Aktion
im Ge‟ Es iſt ſchon nahezu überflüſſig, zu betonen, daß die
Paltuy Ingarns auch in der Frage der Oſtrepanationen die
Anter Arng Roms findet. Neuerlich iſt aber auch der römiſche
Zeſuck) bulgariſchen Miniſter Buroff und Moloff den Poli=
ihern
I. kleinen Entente in die Knochen gefahren. Die Aus=
Ne, E die ſchwächliche und ſchwankende Sofioter Außenpolitik
Eies es wie es jetzt den Anſchein hat eine entſchloſſe=
Uerke 2! ung nach der römiſchen Seite hin machen könnte, wird
ders Uaptſtädten des kleinen Verbandes wahezu als Friedens=
Veororg angeſehen. Allerdings hat man noch die Hoffnung,
Daß did aalgaren, die ſich ja gegenwärtig in Paris befinden, von
Drianu rieder auf den richtigen Weg gebracht werden.
Jammrg haben die überaus freundſchaftlichen Kundgebungen
Der N) rden italieniſchen Staatsmänner mit Einſchluß Muſſo=
tms
der römiſchen Preſſe an die bulgariſche Adreſſe recht
mieb 2s Aufſehen erregt. Ueber das ſachliche Ergebnis
Der A2 nidlungen zwiſchen Beneſch und Mironescu, der nun=
eNr
der nach Bukareſt abgereiſt iſt, verlautet offiziell recht
DENig! Ean wird wohl wieder einmal die gemeinſame Front
Der II r Entente hergeſtellt haben, ſo daß ihr im Haag die
Seden ei ItalienUngarn-Bulgarien wird gegenübertreten

Knne7

Vom Tage.

Der Vorſitzende des Angeſtelltenausſchuſſes der Deutſchnationalen
Volkspartei, Landesverband Hamburg, Heinz Stange, hat ſeinen
Austritt aus der Deutſchnationalen Volkspartei
und damit auch aus dem Vorſtand des Landesverbandes Hamburg
erklärt.
Die Firma M. M. Warburg u. Co. hat von der International
Acceptance Bank, New York, zirka 1,3 Millionen Dollar Gold
erworben. Das Gold wird heute im Auftrage und für Rechnung
der Hamburger Bankfirma mit dem Dampfer Bremen
nach Deutſchland verſchifft und iſt an die Reichsbank verkauft
worden. Dies iſt die erſte Goldeinfuhr aus Amerika ſeit Anfang 1928.
Der öſterreichiſche Bundeskanzler Schober be=
gibt
ſich am 5. Januar zum Abſchluß der internationalen Unter=
handlungen
über die Oſtreparationen nach dem Haag.
Die geſtrigen Aufmärſche des Republikaniſchen
Schutzbundes in Wien ſind ruhig verlaufen.
Ein offizielles ſpaniſches Communiqué kündigt an, daß die Regie=
rung
einſtimmig die Aufhebung der Nationalverſammlung im Sep=
tember
1930 und ihre Erſetzung durch eine verfaſſungsmäßige
Körperſchaft beſchloſſen habe. In maßgebenden Kreiſen gibt
man jedoch zu verſtehen, daß die Diktatur Primo de Riveras auch
nach der Aufhebung der Nationalverſammlung weiter beſtehen werde.
Der New York World berichtet, daß J. P. Morgan das be=
rühmte
Tintoretto=Gemälde Apollo und Marfyas zum Preis
von 100 000 Dollars gekauft hat.
Der amerikaniſche Senat hat in der Samstag=Nacht den
Geſetzentwurf über die Herabſetzung der Einkommen=
ſteuer
um ein Prozent mit 63 gegen 14 Stimmen angenommen.
Das Geſetz wird unverzüglich dem Präſidenten Hoover zur Unterzeich=
nung
unterbreitet werden.

Das dentſche Reichsheer.
Reichswehrminiſter Groener widerlegk franzöſiſche
Behaupkungen.
Reichswehrminiſter Dr. Groener gab einem Redaktionsmit=
glied
der Germania zu den Behauptungen über den deutſchen
Rüſtungsſtand bei der Debatte über den franzöſiſchen Heeres=
etat
in der Kammer eine Erklärung, in der es heißt:
Ich kann mich eines Lächelns nicht erwehren, wenn ich leſe,
wie Volksboten einer ſtark gerüſteten Nation anſcheinend allen
Ernſtes eine Bedrohung von einem Volk befürchten, das als
einziges auf der ganzen Welt in einem Maß entwaffnet iſt, das
nicht überboten werden kann. Ein Heer wie das deutſche Reichs=
heer
, ohne moderne Maſchinenwaffen, ohne Flieger, ohne Tanks,
ohne ſchwere Artillerie, ein Heer ohne perſonelle Reſerven, ohne
lagerndes Kriegsmaterial, als Stoßheer anzuſprechen etwa gegen
eine Armee wie die franzöſiſche, die ein wahres Volk in Waffen
iſt, mit allen Errungenſchaften der neuzeitlichen Technik ausge=
rüſtet
, verrät entweder böſe Abſicht oder völligen
Mangel an Urteilskraft. Ich verſtehe auch nicht, wie
man in Frankreich die Stärke des deutſchen Heeres auf 200 000 und
ſogar auf 400 000 Mann beziffern kann. Wir haben 100 000 Sol=
daten
im Heer und nicht einen Mann darüber. Ich glaube, um
jede Kompagnie, die die zuläſſige Stärke überſchritte, würde in
Frankreich ein Sturm der Entrüſtung ausbrechen. Wir haben
keinerlei Reſerven, und die Polizei iſt weder militäriſch organi=
ſiert
noch militäriſch brauchbar. Ebenſo unverſtändlich iſt für
mich die Behauptung, im deutſchen Reichshaushalt ſeien Kriegs=
mittel
verſteckt bei zivilen Etats. Deutſche Schuld iſt es nicht,
daß trotz aller öffentlichen Verfemungen des Gaskrieges und trotz
aller Verbote der Gaskrieg bei allen fremden Armeen in Rech=
nung
geſtellt wird. Deutſchland hat auch auf dieſem Gebiet den
Verſailler Vertrag ſtrikte innegehalten und keine Vorbereitungen
für eine chemiſche Kriegsführung getroffen.
Neue Ermitkelungen in der Bomben=
Affäre.
Die Herkunft der Sprengſtoffe.
Berlin, 15. Dezember.
In der Vorunterſuchung wegen der Sprengſtoffattentate
war bisher zwar die Aufbewahrung des Sppengſtoffs bekannt
es war dies das an der däniſchen Grenze gelegene Gehöft des
angeſchuldigten Peter Holländer nicht aber deſſen Herkunft.
Den Unterſuchungsbehörden iſt es jetzt auch gelungen aufzu=
klären
, daß der Sprengſtoff aus dem Steinbruch des Mülheimer
Steinbruchbeſitzers Karl Wehand entwendet worden iſt, und
zwar durch Einbruch in die Pulverkammer. Eine blechbeſchlagene
Eingangstür und die Behältniſſe im Innern ſind erbrochen wor=
den
, und es ſind dort im ganzen 52½ Kilogramm Amonit I
und 700 Sprengkapſeln geſtohlen worden. Des Diebſtahls drin=
gend
verdächtig ſind die Angeſchuldigten Hans Nickels aus Heide
und der Juwelier Fritz Rehling aus Mülheim. Gegen Rehling
iſt erneut Haftbefehl vom Unterſuchungsrichter erlaſſen und voll=
ſtreckt
worden. Der Beihilfe verdächtig iſt der Bruder des Stein=
bruchbeſitzers
Robert Weygand, der von der Polizei feſtgenom=
men
, aber vom Unterſuchungsrichter wieder freigelaſſen wurde,
weil die Verdachtsgründe zum Erlaß eines Haftbefehls nicht
ausreichten. Der Sprengſtoff wurde von Nickels und dem Auto=
vermieter
Hermann Wieborg aus Lunden in deſſen Automobil
von Mülheim in die Nähe von Huſum gebracht und dort von
Volk und Johnſen übernommen, die ihn nach dem Verſteck an
der däniſchen Grenze zu Holländer ſchafften. Die für die Be=
gehung
der Anſchläge jeweils erforderlichen Mengen wurden von
Holländer und ſeiner Frau an die betreffenden Täter ausge=
händigt
.
Vor der Strafkammer des Landgerichts I fand am Samstag
Termin zur Prüfung der Haft der Angeſchuldigten Weſchke,
Pünjer und Ernſt v. Salomon ſtatt. Die gegen Pünjer und
Weſchke erlaſſenen Haftbefehle wurden aufrechterhalten, die Ent=
ſcheidung
für den gegen Ernſt von Salomon erlaſſenen Haftbefehl
iſt bis Mittwoch ausgeſetzt.

Die Wahlen in Oftoberſchleſien.

Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
W.M. Kattowitz, im Dezember 1929.
In dem an Polen abgetretenen Teilgebiet Oberſchleſiens
wurde wieder einmal nach längerer Zeit eine Wahlſchlacht ge=
ſchlagen
. In einer großen Anzahl von Landgemeinden fanden
dieſer Tage Gemeindewahlen ſtatt. Die Deutſchen haben ſich
bei dieſen Wahlen im allgemeinen gut behauptet. Wenm auch
vielfach die überaus günſtgen Ergebniſſe der letzten Kommunal=
wahlen
vom November 1926 nicht erreicht werden konnten, ſo war
doch faſt überall ein nicht unweſentlicher deutſcher Stimmenzu=
wachs
gegenüber den letzten politiſchen Wahlen in Oſtoberſchleſien
im März 1928 zum Warſchauer Seim und Senat feſtzuſtellen.
Eine einheitliche Bewertung der Wahlen zur Beurteilung der
gegenwärtigen nationalpolitiſchen Verhältniſſe in Oſtoberſchleſien
iſt allerdings überhaupt nicht möglich. In 80 von 150 Wahl=
gemeinden
wurden Einheitsliſten aufgeſtellt, ſo daß hier
überhaupt nicht gewählt wurde. Von der Regierungs=
partei
werden alle dieſe Einheitsliſten ohne weiteres dem Regie=
rungsblock
zugezählt, was natürlich völlig abwegig iſt, denn auf
dieſen Einheitsliſten ſtanden vielfach auch altbewährte deutſche
Gemeindevertreter als Kandidaten, ganz abgeſehen von den zahl=
reichen
übrigen Kandidaten dieſer Einheitsliſten, die im pol=
niſchen
Oppoſitionslager ſtehen und durchaus nicht mit der Re=
gierungspartei
ſympathiſieren. Durch dieſe Rechnungskunſtſtücke
mit der Hinzuzählung der Einheitsliſten hat die Regierungspar=
tei
einen Sieg für ſich herausgerechnet.
In Wirklichkeit iſt es aber durchaus kein Sieg. Die ſoge=
nannten
Erfolge der Regierungspartei entſprechen durchaus nicht
dem Aufwand an Geld und Propaganda und den kühnen Sieges=
fanfaren
der regierungsfreundlichen Preſſe vor den Wahlen. In
keiner der Gemeinden, in der gewählt wurde, hat die Regie=
rungspartei
die Mehrheit erreicht. Selbſt in der Hochburg der
Regierungsanhänger, der ſogenannten woraliſchen Sanierung
in der großen Induſtriegemeinde Bismarckhütte, wo ein Auf=
ſtändiſchenhäuptling
als Bürgermeiſter herrſcht, gelang es der
Regierungspartei nicht, die Mehrheit zu erringen. Von den 24
Mandaten von Bismarckhütte entfielen nur 9 auf die Regierungs=
partei
. Drei Mandate hat die Korfantypartei, die hier größere
Verluſte hinnehmen mußte, erhalten. Auf die Deutſchen ent=
fielen
ſelbſt in dieſer Gemeinde mit ſtarkem politiſchen Terror
die Hälfte aller Sitze; 7 Mandate hat die deutſche Wahlgemein=
ſchaft
und 5 die deutſche Sozialdemokratie errungen.
Die Oppoſitionsparteien, im der Hauptſache
Deutſche und Korfantiſten, haben überall die
Mehrheit bekommen. Die Wahlen in den Landgemein=
den
haben einwandfrei ergeben, daß der überwiegende Teil der
oſtoberſchleſiſchen Landbevölkerung ſich wicht mit dem jetzigen
Diktaturſyſtem des Wojewoden Dr. Graſzynſki ſolidariſch erklärt.
Da die polniſchem Oppoſitionsparteien, insbeſondere die Kor=
fanty
=Anhänger, die moraliſchen Sanierer der Regierungspartei
nicht riechen können, iſt auch anzunehmen, daß in Praxis die
Regierungspartei in den neugewahlten Landgemeindevertretun=
gen
völlig hintenunterfallen wird. Die polniſchen Oppoſitions=
parteien
können ohne weiteres mit den Deutſchen gemeinſchaft=
lich
dafür ſorgen, daß die Regierungspartei in den Gemeinde=
vertreterparlamenten
bei der kommunalen Arbeit ausgeſchaltet
wird. Den deutſchen Gemeindevertretern wird däaher in den neu=
gewählten
Kommunalparlamenten eine wichtige Nolle zufallen,
Es wird für die Deutſchen unbedingt darauf ankommen, mit den
polniſchen Oppoſitionsparteien eine gemeinſchaftliche Linie für
die künftige Kommunalpolitik in den Landgemeinden zu finden.
Da in den Kommunen im allgemeinen politiſche Fragen an
zweiter Stelle ſtehen, dürfte es ſicherlich möglich ſein, dieſes Ziel
zu erreichen und den Sieg der Regierungspartei in Praxis zu
einer völligen Niederlage umzuſtempeln. Bei dieſem Verfahren
beſteht leider nur die eine Gefahr, daß der Wojewode alle Ge=
meindeparlamente
, wie dies ja von der Regierungspreſſe bereits
vor den Wahlen, angekündigt wurde, wieder auflöſen
wird, die nicht in ſeinem Sinne arbeiten und die Regierungs=
partei
von der kommunalen Mitwirkung ausſchalten wollen.
Wie die Regierungspartei, ſo iſt auch der von Regierungs=
ſeite
und mit Regierungsgeldern unter einem deutſchen Mäntel=
chen
aufgezogene ſogenannte deutſche Kultur= und Wirt=
ſchaftsbund
, der in verſchiedenen Gemeinden beſondere
Liſten zum Deutſchenfang aufgeſtellt hat, kläglich ge=
ſcheitert
. Er hat in keiner einzigen Gemeinde ein Mandaherrun=
gen
. Hier muß wieder an Bismardhütte erinnert werden, wo von
dem auf dem Bürgermeiſterſeſſel ſitzendenAufſtändiſchenführer amt=
lich
alles geſchieht, um dieſen Kultur= und Wirtſchaftsbund zu för=
dern
. Vor den Wahlen hat man ſogar zur Werbung für den
Kultur= und Wirtſchaftsbund Operettenvorſtellungen
veranſtaltet! Bei den Frauen wurde bei koſtenloſer Bewirtung
mit Kaffee und Kuchen verſucht, Begeiſterung für dieſe
Liſte zu erwecken. Trotz all dieſer Bemühungen hat der Kultur=
und Wirtſchaftsbund in Bismarckhütte, wo für ihn am beſten
Propaganda gemacht wurde, nur 257 Stimmen erhalten, die für
ein Mandat nicht ausreichten.
In den anderen Gemeinden iſt es dem Kultur= und Wirt=
ſchaftsbund
ähnlich ergangen. Er hat jedenfalls überall eine
ſcharfe Abfuhr erfahren. Vom deutſchen Standpunkt aus iſt dieſe
Tatſache außerordentlich erfreulich. Der Kultur= und Wirt=
ſchaftsbund
wird nach dieſen Mißerfolgen hoffentlich recht bald
wieder von der Bildfläche verſchwinden, vor allem wird er mit
dieſen kläglichen Wahlergebniſſem von den polniſchem Regierungs=
ſtellen
nicht bei den internationalen Inſtanzen gegen das Deufſch=
tum
benutzt werden können, denn der Völkerbund, bei dem man
von polniſcher Seite verſucht hat, den Kultur= und Wirtſchafts=
bund
als Vertreter der deutſchen Minderheit einzuführen, um Da=
durch
die Beſchwerden des deutſchen Volksbundes abzubiegen,
wird hoffentlich ſelbſt zu der Erkenntnis kommen, ſoweit dies
noch nicht durch die von deutſcher Seite gegebenen Erklärungen
geſchehen ſein ſollte, daß dieſer Kultur= und Wirtſchaftsbund,
wie die jetzigen Wahlergebniſſe llar und deutlich zeigen, in Oſt=
oberſchleſien
tatſächlich leine Rolle ſpielt und deshalb auch in

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Seite 2

keiner Weiſe bei Beurteilung oberſchleſiſcher Fragen zu berück=
ſichtigen
und zu werten iſt.
Eine eigenartige Rolle bei den Wahlen haben die
beutſchen Sozialiſten geſpielt, die eigene Liſten aufge=
ſtellt
hatten. Man mag darüber ſtreiten, inwieweit dies über=
haupt
zweckmäßig oder nicht zweckmäßig war. Vom deutſchen
Intereſſe aus ware jedenfalls zweifelsohne eine einheitliche
deutſche Front inkluſive auch der deutſchen Sozialiſten nur zu be=
grüßen
geweſen. Das Einzelvorgehen der deutſchen Sozialiſten
könnte man allerdings allenfalls, unter der Parteibrille geſehen,
vielleicht noch verſtehen, wenn auch vom volkspolitiſchen Stand=
punkt
aus nicht rechtfertigen. Schärfſte Beurteilung aber muß
die Art des Wahlkampfes finden, wie er von den
deutſchen Sozialiſten gegen die deutſche Wahl=
gemeinſchaft
geführt wurde. Das deutſch=ſozialiſtiſche Organ
hat die Deutſch=Bürgerlichen in der unflätigſten Weiſe beſchimpft
und vor allem auch dieſen Verleumdungsfeldzug auf das reli=
giöſe
Gebiet hinübergezogen und in der ſchmutzigſten Weiſe
den deutſchen Katholizismus, der in dem katholiſchen
Lande eine Hauptſtütze der deutſchen Sache darſtellt, verun=
glimpft
. Dieſes Vorgehen der deutſchen Sozialiſten hat dem An=
ſehen
des Deutſchtums außerordentlich ſchwer geſchadet. Es iſt
mehr als betrüblich, daß die deutſchen Sozialiſten ſich in Oſtober=
ſchleſien
zu dieſer Verleumdertaktik hinreißen ließen, obwohl von
der Gegenſeite, der deutſchen Wahlgemeinſchaft, keinerlei Veran=
laſſung
dazu geboten wurde. Von der deutſch= bürger=
lichen
Preſſe wurden auch die unerhörten An=
griffe
der deutſchen Sozialiſten mit Still=
ſchweigen
beantwortet.
Die Taktik der deutſchen Sozialiſten hat die Deutſchen zer=
ſplittert
, ohne der deutſchen Sozialdemokratie, ſelbſt ſichtbare
Erfolge zu bringen. Der größte Teil der deutſchen Arbeiterſchaft
Oſtoberſchleſiens hat ſich von dieſem Treiben der Sozialiſten ab=
gewandt
. Die Stimmenerfolge der deutſchen Sozialiſten in den
einzelnen Gemeinden ſind außerordentlich gering, vielfach ſo
gering, daß ſie nicht für ein einziges Mandat ausreichten. Wenn
dagegen die deutſche Einheitsfront von den deutſchen Sozialiſten
nicht gebrochen worden wäre, dann hätten auch dieſe wenigen
deutſchen Sozialiſtenſtimmen in manchen Gemeinden wenigſtens
dazu ausgereicht, um bei einer Liſtenverbindung ein weiteres
Mandat zu ſichern. So wurde durch die Sozialiſten nicht nur
dem deutſchen Anſehen größter Abbruch getan, ſondern auch
praktiſch durch unnötige deutſche Stimmen=Vergeudung bei die=
ſer
unheilvollen Zerſplitterung Schaden zugefügt. In den ein=
ſichtsvollen
Kreiſen der deutſchen Sozialiſten wird in Oſtober=
ſehleſien
dies bereits eingeſehen. Drei Vorſtandsmitglieder der
deutſchen Sozialdemokratie Oſtoberſchleſiens ſind von ihrem
Amt zurückgetreten. Die Parteimachthaber in der deutſchen
Sozialdemokratie führen allerdings in der Parteipreſſe den
Kampf gegen deutſche Volksgenoſſen im bedrohten Lande weiter.
Zuſammenfaſſend kann man die Ergebniſſe der Wahlen in
den Landgemeinden unter deutſchen Geſichtspunkten dahin be=
urteilen
, daß in den letzten Jahren eine Konſolidierung
des Deutſchtums in Oſtoberſchleſien eingetreten iſt. Min=
deſtens
ein Drittel der Landbevölkerung ſteht heute noch zum
Deutſchtum. Was das heißt, kann eigentlich nur der verſtehen,
der die letzten ſchweren Jahre des rückſichtsloſen Poloniſierungs=
kampfes
hier ſelbſt in Oſtoberſchleſien erlebt hat. Es gehört
heute mehr als Mut dazu, ſich auf dem flachen Lande, wo der
Terror auf allen Gebieten herrſcht, zum Deutſchtum zu bekennen.
Wenn trotz aller wirtſchaftlichen und perſönlichen Benachteiligun=
gen
, die die Deutſchen in den Landgemeinden zu erleiden haben,
noch ein Drittel der geſamten Bevölkerung ſich zum Deutſchtum
bekennt, ſo iſt dies zweifelsohne ein Erfolg. Andere größere
Erfolge in Stimmen= oder Mandatszuwachs waren bei dieſer
Sachlage von vornherein nicht zu erwarten.
Mehr als die Ergebniſſe in den Landgemeinden werden
bielleicht die bevorſtehenden Wahlen in den Städten zeigen.
Ein einheitliches Bild über das nationale Stimmenverhältnis
in Oſtoberſchleſien wird allerdings auch dann ſchwer zu erreichen"
ſein, da nicht in allen Städten Wahlen ſtattfinden, z. B. wird I.
die große Stadtgemeinde Königshütte, in der bisher immer
ſtarke deutſche Erfolge zu verzeichnen waren, diesmal nicht mit=
wählen
.
Jedenfalls beſteht keinerlei Anlaß, von übermäßigen Er=
folgen
der polniſchen Bewegung, insbeſondere der Regierungs=
partei
, zu reden. Was die deutſche Minderheit angeht, kann
man wohl ſagen, daß ſie ihren jetzigen Beſtand in den nächſten
Jahren wird trotz aller polniſchen Schikanen und Rechtsverge=
waltigungen
aufrecht erhalten können. Der Volksteil in Oſt=
oberſchleſien
, der heute deutſch wählt und damit in
ſchwerſter Zeit ſeine Treue zumdeutſchen Volks=
tum
bekundet hat wird auch in Zukunft deutſch
bleiben. Das ganze deutſche Muttervolk kann und muß ſtolz
auf dieſen deutſchen Volksteil hier in Oſtoberſchleſien ſein,
deſſen aufrechtes Kämpfertum in den heutigen Zeiten bitterer
Enttäuſchungen ein beachtenswertes Poſitivum der deutſchen
Zukunft im Oſten darſtellt.

* Das Iſenheimer Weihnachkswunder, Deutſches
Weihnachken in Bild und Lied.
Vortrag Dr. Ernſt Zeh über Grünewalds Iſenheimer Altar.
Der Volkshochſchule und Dr. Ernſt Zeh iſt eine Weiheſtunde
ganz eigener, hehrer Art zu danken. Eine Weihnachtsfeier von
tiefſter, reinſter Eindringlichkeit. Und war doch nur ein Vor=
trag
über den Iſenheimer Altar von Mathias Grünewald! Der
Vortragende aber, das Thema und das dieſem zugrunde ge=
legte
Kunſtwerk ſind ein Dreiklang von ſo wunderbarer Ton=
Harmonie, daß, wenn je der Beweis gelang, daß Vertiefung in
ein wahres großes Kunſtwerk Gottesdienſt bedeuten kann, das
hier war . . .
Der Vortragende: Man muß Dr. Ernſt Zeh kennen,
zu wiſſen, wie tief, wie ernſt er ein Thema anpackt, in ein
Kunſtwerk ſich vertieft, mit der alle Sachkenntnis überſtrahlenden
feinen, ſenſiblen Seele, mit dem heißen Herzen des wahren
Künſtlers. Und wie das von ihm in männlich=ſtarker Gläubigkeit
Erbannte und Erfaßte, von heldiſch=kämpfenden Sinnen ver=
arbeitet
, dann vermittelt wird. Zu den Mittlern zählt Dr. Zeh,
deren faſzinierender Perſönlichkeit, zwingender Beweisführung,
ſtrahlender Glaubenskraft (Glaube nicht in religiöſem Sinne
gemeint) kein Hörer ſich entziehen kann. Sicher nicht, wenn es
ſich um Meiſter Grünewald handelt, dieſen deutſcheſten und
größten Maler, deſſen Kunſtſchaffen nicht nur Dr. Zeh mit
beſonderer Liebe und durch nichts zu erſchütternden Glauben,
auch deſſen Herz und Seele, deſſen einzigartigem Innenleben
er, ſoweit ſeine Werke es widerſpiegeln, nachging, bis in feinſte,
verborgenſte Regungen.
Thema und Kunſtwerk, dem es gewidmet: Mathias
Grünewald und ſein Iſenheimer Altar. Damit iſt wenig und
doch ſo unendlich Großes geſagt. Mit Recht warf der Vortra=
gende
die Frage auf: darf man überhaupt in unſerer ent=
götterten
Gegenwart, da der Ruf nach Sachlichkeit bis in die
Umgebung des Kindes dringt, dem dieſe Sachlichkeit alles neh=
men
ſoll, was irgend an Märchen anklingt, noch von Wun=
dern
, vom Weihnachtswunder ſprechen? In unſerer Zeit der
vom Techniſchen, vom Materiellen, vom Meßbaren beherrſchten
Weltanſchauung! Ja, man darf das! Denn um ſo heller leuchtet
die erlöſende Wunderkraft in heiligen Schreinen, wie ſie göttliche
Kunſtwerke offenbaren, deren größten eines Grünewalds Altar iſt.
Und wie Ernſt Zeh ſeine Aufgabe löſte? Das eben gebar
die Weiheſtunde! Schon der in ſeiner Schlichtheit um ein Viel=

Montag, den 16. Dezember 1929

Mae der Mneeshadptftadt.
Darmſiadt, 16. Dezember.
Friedrich Rehbocks Ehreuabend.
Am Samstag abend verſammelte ſich der Mozart=Chor mit
den Verehrern Friedrich Rehbocks im Mozarthaus, um dem
Meiſter Dank zu ſagen für ſeine unermüdliche, ſegensvolle Tätig=
keit
zum Ruhme unſeres Muſiklebens. Der Vorſitzende des
Mozartvgreins, Profeſſor Dr. Köſer, ſchilderte Rehbocks Ver=
dienſte
um den Mozart=Verein, den Aufſtieg der letzten 25 Jahre,
gelobte im Namen des Chors dem zielbewußten Führer treue Ge=
folgſchaft
und überreichte als äußeres Zeichen der Dankbarkeit
ein Gemälde von Profeſſor Kröh: Herſt im Odenwald‟. Der
am Erſcheinen verhinderte Staatspräſident Adelung ſprach in
ſeinem Handſchreiben Anerkennung dafür aus, daß Rehbock ſein
großes künſtleriſches Können in den Dienſt edelſter Volksbildung
geſtellt, den Männerchorgeſang auf die höchſte Stufe der Leiſtung
erhoben und ſich um das muſikaliſche Leben der Landeshauptſtadt
verdient gemacht habe. Miniſter Korell, ſeit langer Zeit mit
dem Jubilar befreundet, ließ Jugenderinnerungen lebendig wer=
den
und betonte die Notwendigkeit, gerade in Zeiten bitterer Not
und Bedrückung durch die Pflege der Muſik die Seele zu er=
löſen
und zu befreien. Schulrat Haſſinger beleuchtete vom
Standpunkt ſeines Amtsbereiches, der Volksbildung und Jugend=
pflege
, die wertvolle Bundesgenoſſenſchaft eines Künſtlers von
der vornehmen und beſcheidenen Denkart eines Friedrich Rehbock.
Zugleich überbrachte er die Eluctinſche des Heſſiſchen Sänger=
bundes
, der den Jubilar zu ſeinem Ehren=Chormeiſter er=
nannte
. Die Stadt Darmſtadt war vertreten durch den Städti=
ſchen
Muſikdirektor Schmitt. Dieſer würdigte den großen
Muſikpädagogen, den erfolgreichen Lehrer der Akademie und
überreichte die von der Stadt geſtiftete Preismünze in Silber,
Graf Hardenberg beglückwünſchte den ehemaligen Hofkapellmei=
ſter
, und übergab dem Gefeierten die ſilberne Erinnerungs=
Plakette des Großherzogs Ernſt Ludwig. Gefühle der Dankbar=
keit
und Verehrung brachte namens des Landestheaterorcheſters
Kammermuſiker Brückmann zum Ausdruck. Der Sprecher der
Tauſende, die Rehbock im Theater und Konzertſaal beglückt
hat, war Pfarrer Vogel. Staatsrat Balſer überbrachte die
Glückwünſche des Muſikvereins, ſich mit dem Mozartverein zu
dem Leitſatz verpflichtend: Darmſtadt nicht ohne Kunſt, Major
Pfaff vertrat den Inſtrumentalverein, der unter Rehbocks
Stabführung mit dem Mozartverein gar manchesmal konzertiert
hat. In herzlichen Worten begrüßten die Herren Mitze, Hil=
debrand
und Schneider im Namen der Liedertafel, des
Liederkranzes und des Liederzweiges den Jubilar, während
Muſiklehrer Krebs den Dank der Schüler zum Ausdruck
brachte. Telegramme und Briefe häuften ſich vor dem Ehrenſitz
des Meiſters. Aus aller Welt kamen Bekundungen der Dank=
barkeit
und Wertſchätzung. Dazu geſellten ſich gewiſſermaßen
muſikaliſche Huldigungen. Das Drumm=Quartett ſpielte
ergreifend ſchön Beethoven und Dvorak, ebelſte Kunſt offenbarte
ferner das Bläſerguintett unſeres Landestheaterorcheſters.
Heinrich Hölzlin, von dem Klaviervirtuoſen Karl Dietrich
begleitet, gab die ganze Pracht ſeiner Stimme einer Kompoſition
von W. de Haan Vom Nebo, und er ehrte den anweſenden
Arnold Mendelsſohn durch Vortrag des Hohen Liedes
Der freigebige Sänger ſpendete fernerhin heitere Lieder und
erntete ſtürmiſchen Beifall. Konzertſänger Franz Müller
verſchönte den Abend durch den Vortrag von Liedern, die F.
Liſzt. Rehbocks Lehrer, vertont hat. Zum erſten Male ließ ſich
im Mozartkreis das neue Mozart=Quartett vernehmen, das
unter Leitung von Rektor Wick den Volksliedgeſang beſonders pfle=
gen
will. Das erſte Auftreten brachte größten Erfolg. Leider konn=
ten
durch zeitliche Bedrängnis nicht alle zu Gehör kommen, die
ſich angemeldet hatten, um durch eine Gabe ihrer Kunſt ihren
Meiſter Rehbock zu beglücken.

Hohes Alter. Am 17. Dezember feiert Frau Anna Mun=
termann
. Witwe des Dieners des Chemiſchen Unterſuchungsamts,
Erbacherſtraße 17, ihren 78. Geburtstag.

faches eindringliche äußere Rahmen: der für uns ganz neu=
artige
aber harmoniſche Zuſammenklang von Geſang und Bild.
Im dunklen Saal, während die Blicke durch das im Lichtbild
gezeigte Schaubild des Altars gefeſſelt wurden, erklang von un=
ſichtbar
aufgeſtelltem Chor der feine Geſang des alten Weih=
nachtsliedes
Vom Himmel hoch die Englein von der Madri=
galvereinigung
unter Profeſſor Dr. Noack in wundervoll reinem
und reichen Stimmklang geſungen. Und wie dieſer Beginn, ſo
der Ausklang. Wieder blieb das Auge haften auf dem grandioſen
Golgathabild, während der Geſang von Es iſt ein Reis ent=
ſprungen
die Weiheſtunde abſchloß.
Und zwiſchen dieſem das große Erleben eines Kunſt=
werkes
von Welten überdauernder Einmaligkeit und gläubiger
Wahrhaftigkeit, wie Ernſt Zeh es vermittelte. Von dem im St.
Sebaſtian wiedergegebenen Selbſtbildnis des Meiſters mit dem
Doppelauge des Genies, dem dämoniſchen und dem tiefſte Seele
wiederſtrahlenden, über den unendlich reichen Inhalt ſowohl der
Schau= wie den Innenſeiten des Altars, die in vielfacher Tren=
nung
aber doch wieder in genial geſtalteter Einheitlichkeit das
ganze große glaubensſtark feſtgehaltene Myſterium der Verkün=
digung
, des Marienwunders, der Menſchwerdung und der Ver=
göttlichung
des Erlöſers, ſeine Welten erſchütternden Qualen
am Kreuze und ſein verklärtes Eingehen zum Licht der gött=
lichen
Ewigkeit wiedergeben, bis zur letztlichen Feſtſtellung, daß
Deutſch ſein heißt Seelenhaft ſein. Gott nahe ſein, und daß
kein anderer als Grünewald ſo ſeiner innereſtn Natur Deutſch=
ſein
erwies.
Wie des Vortragenden klärendes Eingehen auf die unend=
lich
reiche Fülle des Dargeſtellten einerſeits erwies, daß hier
nicht nur ein Kunſtforſcher am Werk von umfaſſendſter
Sachkenntnis, ſondern, wenn nicht mehr noch, ſo doch gleich
ſtark, der warmherzige Menſch, dem Gemüt und Seele Ge=
danken
zu Worten formen ließen, die überzeugten wie das
Kunſtwerk ſelbſt, ſo anderſeits auch das Genie des deutſcheſten
Meiſters, der mit glaubensſtarker Frömmigkeit eine ſo um=
faſſende
Kenntnis ſeiner dichteriſchen und religiöſen Unterlagen,
auch die alles Seeliſchen und Kreatürlich=gegenſtändlichen ſeiner
Darſtellung verband, ſo daß auf vielfaches Spezialſtudium ge=
ſchloſſen
werden darf. Eines Malers, der (neben vielem anderen)
vor über 4 Jahrhunderten ſchon ſchaffen konnte, was heute als
neue Offenbarung verkündet wird: Töne malen in einer
Vollendung, daß man aus ſeinem Konzert der Engel Sphären=
muſik
heraushören und nach den Farbtönen melodiengleich deu=
ten
könnte! Kontrapunktiſche Kenntniſſe muß er beherrſcht haben,
wie kontrapunktiſches Studium der Ausdeutung zur Seite ge=
ſtanden
haben muß. Und neben vielem anderen ſo tiefgehende
Kenntniſſe der Natur und ihrer kreatürlichen Schöpfungen, daß
der Roſenſtrauch heute noch jeden Naturforſchers Auge ſtand zu

Numm

* Geh. Hofral Briedrich Dingel
Zu ſeinem 70. Geburkstag.
Heute feiert die Techniſche Hochſchule den 70. Geburts!
älteſten Gliedes, des hervorragenden Mathematikers, Pro
Dingeldey. Wenn man die lange Reihe der Mathema
der geſchichtlichen Entwicklung der Anſtalt, von der höß
ſchule, dem Polytechnikum, bis zur jetzigen Techniſche
überſchaut, ſo gehört wohl der Jubilar ſchon wegen
Dienſtzeit von über vierzig Jahren unbedingt in
Reihe. Als Forſcher, Lehrer und Menſch hat er vi
der hohen Schule beigetragen. Ein Zeichen ſeines 9
ſeiner Beliebtheit bei ſeinen Kollegen iſt, daß ſie ihn dreim
erwählten. Da die Darmſtädter Oeffentlichkeit ſtets a=
an
den Geſchicken, an ihrem Wohl genommen hat, ziemt
die hieſige Preſſe ihre Leſer von der Bedeutung dieſe
unterrichtet, iſt doch Dingeldey ganz mit ſeiner Vaterſtad
Wir wollen dshalb im folgenden eine kurze Rückſchau au
und ſein Werk halten.
Die Familie Dingeldey ſtammt aus dem Odenwal
tritt in Pfaffenbeerfurth ein Philipp Dingelter
Urgroßvater, in Neunkirchen geboren, war zuletzt in Ar
Die beiden folgenden Generationen ſind Theologen, de
der hieſige Hofrat und Garniſonsprediger Chriſtian
Vater, der Stadtpfarrer Hermann D., waren mit u
eng verbunden. Die älteren Darmſtädter werden ſich des
gen Mannes, des ausgezeichneten Schillerkenners und =Fr
gut erinnern. Ihm wurde am 16. Dezember 1859 unſer
boren. Schon früh zeigte ſich bei ihm ſeine Anlage zur
Er ſelbſt ſagt darüber in ſeinen Erinnerungen: Zur Zeit
Schüler des Schmitziſchen Inſtituts war, geriet ich in hohe
als mir ein älterer Schüler erzählte, er habe gelernt,
Zahl der Punkte beſtimmt, in denen ſich beliebig viele gegel
ſchneiden. Auch erinnere ich mich noch, im gleichen Inſ
an der Tafel eines Klaſſenzimmers mathematiſche Zeichen
haben, die mir noch unbekannt waren, aber aufs äußerſte
gierde erregten. Vermutlich waren es Wurzelzeichen. Ar
naſium, das er 187077 beſuchte, nahm beſonders die G
ganz in Anſpruch; er bekam in ſpäteren Jahren gewöhnl=
nachten
mathematiſche Werke, ſo die von dem großen Geor
ner. In der Oberprima löſte er die mathematiſche Prei=
Lehre von den Determinanten, ein Gebiet, auf dem er aud
arbeitete. Im Jahre 1877 bezog er zunächſt die Land
Gießen. Bald aber ſtrebte er nach einer größeren Hochſch
das Leben ſeiner Wiſſenſchaft bewegter dahinflutete, und
aufhin vom 2. Semeſter ab nach Leipzig, dem er auch, mi
eines Aufenthalts in München, treu blieb, ja er ging, nachl
Hilfslehrer am Gymnaſium geweſen, im Sommer 1883
ein Semeſter dahin, um ſich noch weiter fortzubilden u
hochverehrten Lehrer Felix Klein, einem der größtet
tiker aller Zeiten‟. Damit ſchloß er ſeine Lehrjahre ab,
ſeine Meiſterjahre. Von Groß=Gerau aus, wo er ſeit 1887
1889 Leiter der höheren Bürgerſchule geworden, habilitiert
der Techniſchen Hochſchule 1889 und wurde 1894 ordentliche
Seine Vorleſungen zeichnen ſich durch Gründlichkeit und K
Bei der großen Bedeutung der Mathematik als der Gr
Technik, der Grammatik der Naturwiſſenſchaft, iſt ſeine
zu bemeſſen. Er verſteht es ganz vorzüglich, die junge Te
die Tiefen der Wiſſenſchaft einzuführen, ihnen Ehrfurcht 1
zuflößen. Ganz aus den Bedürfniſſen des Unterrichts e ſer
die Sammlung von Aufgaben zur Anwendung der Diffe=
Integralrechnung, die bereits ſchon mehrere Auflagen erle
mit kommen wir auf ſeine Leiſtungen als mathematiſcher ᛋe
und Forſcher. Die Zahl ſeiner Abhandlungen in Zeitſchri
allem in den Mathematiſchen Annalen iſt bedeutend, de Fr.
noch einige ſelbſtändige Werke, ſie hier aufzuführen erübrig
zwei ſollen hier angeführt werden. Das eine iſt ſeine H/ Ho
ſchrift Topologiſche Studien über die ausrin ſami
geſchloſſenen Bändern durch gewiſſe Schr
zeugten Gebilde‟ Er hat darin wertvolle Erken:
knüpfend an Ideen von Gauß, Möbius und Simon
gefördert, ſchade, daß er ſich nicht weiter damit aus Mank
beſchäftigen konnte. Das andere Werk iſt der 3. Teil der E

der mathematiſchen Wiſſenſchaften Kegelſchnitte un ſäd
ſchnittſyſteme, von dem auch eine franzöſiſche 1
herauskam.
Sein Leben wäre nicht vollſtändig geſchildert, wenn
Begeiſterung für Muſik, insbeſondere für die Richard AP
hier nicht erwähnen würde. Er kommt auch in ſeinen Er M
ausführlich darauf zu ſprechen, eine gute Aufführung iſt h.
Genuß höchſter, reinſter Art.
Die Wirkungen ſeiner Perſönlichkeit entſpringen b
Charaktereigenſchaften, ſeiner Treue gegen ſeine Freunde un
gemeinnützige Unternehmen. Auch ſeine Heimattreue und ſe
landsliebe mögen hier erwähnt werden. Dabei iſt er die
heit ſelbſt. Er iſt ein harmoniſcher Menſch. Am Schluß
innerungen ſagt er: Ich danke Gott, daß mein Leben
vollkommen befriedigenden Verlauf nahm.
Als Forſcher, Lehrer und Menſch iſt er ganzer M
dem Sinne W. H. Riehls.

Der Rentnerbund Darmſtadt hat heute Montag, 5 I.
tags, Mitgliederverſammlung im Kaiſerſaal.

halten vermag. Und doch wie weit war Grünewald de
fernt, Natur nachzuahmen, nur Natürliches malerſſck
ſtalten. Er konnte, wie kaum je ein anderer die Nat
göttlichem Atem beſeelen! Das aber iſt echte
Malerei!
Wunſchentſprechend ſtand man nach dem Verklin
Schlußliedgeſanges ſchweigend auf. Es war ein!
ſtunde!
* Wilhelm Schubart: Die Griechen in Aegypten‟ GBe
Alten Orient). Verlag J. C. Hinrichs, Leipzig 1940
heftet 2. RM.
Die kleinen Beihefte zu dem großen Veröffentlichungs
Alten Orient wollen Einzelfragen behandeln, und *
wenige, die für die Geſtaltung der Geſamterſcheinung de
Kultür gleich bedeutſam ſind wie das Verhältnis zwiſchei.
und Aegyptern. Was der ausgezeichnete Berliner Pabyrlsle"
auf ganzen 54 Seiten darſtellt, iſt ein Meiſterwerk leheſe
ſchichtsſchreibung, kein Abklatſch altbekannten Wiſſens, ol*
neu und ſelbſtändig aufgebaut auf teilweiſe noch under d
Material. Die nahen Beziehungen der 18. Dynaſtie Aeoyl.
Kulturkreiſe der Keftiu auf den griechiſchen Inſeln ha
zweiten vorchriſtlichen Jahrtauſends ſind nur der erſie. 4
für beide Teile wertvollen Austauſches geiſtiger Güter. D
des Griechentums in Aegypten war Naukratis, eine in ſeoe.
griechiſche Stadt. Der wichtigſte Abſchnitt in der Geſchich.
tiſchen Griechentums beginnt mit der Einverleibung Nebö.
Weltreich Alexanders des Großen. Das alte Phargonel.
keine Kolonie im landläufigen Sinne, zwei in langer hcir
wicklung erſtarkte Kulturen haben ſich hier auf alen. Le
geiſtigen und politiſchen Lebens durchdrungen und h.
geſchaffen, die alexandriniſche Kultur, die eine hole.
bewieſen hat als die in anderen Diadochenſtaaten entſch.
turen. Wie ſich im Einzelnen, im öffentlichen wie i0 b.
ägyptiſche und griechiſche Gedanten mit einander Vrol.
heir
in anſchanlicher Weiſe geſchildert. Die Herrſchaft der 700
vom Griechentum grut dverſchiedenen Staatsauffanlund.
hundertjährige Entwicklung jäh ab. und nicht It.
lichen Zeiten knechtſchaftsgewöhnten Aegypter, ſondern. Doch
ypte
wurden aus Herren des Landes zu Unterworſell.
wieder ſtrengere ſtaatsrechtliche Scheidung zwiſchen. 2. i
Griechen feſtigte dieſen ihre in der Ptolemäerzeit ſcho L, ſc
dene Eigenart wieder, ſie bildeten eine Art von Londle. Kd
römiſchen Herren und den Eingeborenen, Griechiſch we. T=
des
früheſten Chriſtentums in Aegypten, die gleßelge ienum
hat Namen wie Origenes aufzumeiſen, aber des Lie und
durch ſeine Abkehr von der griechiſchen Lebensſrei, neſt
Gr
cn
bejahung auch zugleich ein Keim der Zerſetzung."
rie
Aegypten, ſo daß am Ausgange des Altertune
geborenen Element ruhende koptiſche Chriſtentunt M. wunde.
ſer
kommen überflügeln konnte. Zwei Abbildunge goſeuns N.
Mumienporträts aus dem Beſitze des Staatlichen. 2 Grich
zeigen vortrefliche Thpen der in Aegypten lebende, Behu *e
Prof. Dr. V=

[ ][  ][ ]

Montag, den 16. Dezember 1929

Seite 3

Imer 348


remn
litäEn

Bälder:
unſch a
r köc

Schulrak Heddgeus 80 Jahre all.
eimer Schulrat Ludwig Heddaeus, einer der älteſten
fſens, feiert in dieſen Tagen ſeinen 80. Geburtstag. Die
oaß Geheimrat Heddaeus 35 Jahre lang am hieſigen Real=
r
wirkte, und daß Tauſende von ehemaligen Schülern ſich
ankbarer Verehrung ihres alten Lehrers erinnern, rechtfer=
Rückblick auf das arbeitsreiche Leben dieſes Mannes.
g Heddaeus wurde am 16. Dezember 1849 zu Gumbsheim
ſei. feh) als Sohn, des dortigen Leh=ers Heinrich Heddaeus ge=
ach
dem Beſuch des Gymnaſiums zu Darmſtadt, zu deſſen
eſtw1ſch lebenden Schülern er gehört, widmete Heddaeus ſich von
F der Univerſität Gießen dem Studium der klaſſiſchen Philo=
his
maniſtik und Geſchichte. Sein Studium wurde durch den
1870/71 unterbrochen. Der junge Student machte den Feld=
injährig
=Freiwilliger im Infanterie=Regiment 116 mit; ſeit=
ckt
ihn die Kriegsdenkmünze für Kombattanten neben anderen
Auszeichnungen. Nachdem Heddaeus ſchon während
Zeit ſeines Studiums infolge des damals herrſchenden Leh=
3 Aushilfe im heſſiſchen Schuldienſt geleiſtet hatte, wurde er
1875 in ſeiner rheinheſſiſchen Heimat, an der Realſchule
1Hh, angeſtellt. Zwölf Jare lang wirkte Heddaens in Alzey;
Her auch ſeine treue Lebensgefährtin in der Tochter des dor=
fmanns
Medieus. Von Beginn des Jahres 1887 an war
ddaeus dann am Realgymnaſium in Darmſtadt
Jahre lang, bis zur Penſionierung im Jahre 1921, galt ſeine
ſer Schule. Er hat die Entwicklung der Anſtalt zur größ=
r
Schule Heſſens miterlebt, und ſelbſt in ſtiller, maßgebender
gut Teil dazu beigetragen. Bereits im Jahre 1894 fanden
jenſte Anerkennung durch Verleihung des Titels Profeſſor,
ihre 1917 wurde ihm die Amtsbezeichnung Geheimer Schul=
hen
. Die Verleihung dieſes Titels an einen Oberlehrer war
dere Auszeichnung und ſtellte eine wohlverdiente Anerken=
für
Ludwig Heddaeus: Wirken an der Anſtalt, für ſeine
arbeit bei der Leitung der Schule und für die häufige Ver=
S Direktors. Nach 46jähriger Dienſtzeit trat Geheimrat
im Frühjahr 1921 in den Ruheſtand; aber ſeine raſtloſe
ilt noch heute der Schule, mit der er in langen Jahrzehnten
hſen iſt: Faſt täglich arbeitet der Unermüdliche in der
des Realgymnaſiums und iſt ſeinen jüngeren Amtsgenoſſen
nd immer freudig begrüßter Gaſt.
in der Schule hat Geheimrat Heddaeus auch in ſeiner Fach=
n
, im Heſſiſchen Philologenverein, erſprießlichſte
iſtet: Lange Jahre war er Vorſtandsmitglied und bis zum
9 der heſſiſche Schriftleiter der Südweſtdeutſchen Schul=
In den Kriegsjahren vertrat Heddaeus in nie verſagender
* und Schaffensfreude den im Felde befindlichen Schrift=
Verbandes. Während ſeiner Mitgliedſchaft im Vorſtand
Hründung des Deutſchen Philologenverbandes ſtatt. Die
iedſchaft des Heſſiſchen Philologenvereins bezeugte ihm die
ng, deren ſich Geheimrat Heddaeus bei ſeinen Amtsgenoſſen
hrer und Erzieher aber genießt Geheimrat Heddaeus bei
ym je als Schüler zu Füßen geſeſſen haben, gleiche Achtung
cung wie als offene und beſcheidene Perſönlichkeit. Jeder
ei und jedem Phraſengeklingel abhold, ging er gerade und
nen Weg, den rauhen Weg treuer Pflichterfüllung, unbe=
i
Lohn und Dank, ungebeugt durch manchen Schickſals=
Lebens. Seine Erholung ſuchte und fand er im Verkehr
dess tur, und heute noch iſt Ludwig Heddaeus trotz ſeines hohen
liers 8 rüſtiger Wanderer, der in ſeltener Friſche die heimatlichen
5 Berge durchſtreift. Seine abgeklärte Ruhe und Freund=
chkeit
1 im Freundeskreis immer erfriſchend und belebend. Wir
em verdienten Schulmanne noch recht viele Jahre in glei=
Dr. Götz.
icher und geiſtiger Friſche!

rei AP
Zwißles!
elmaieil
hiwe
ſekommn
äuft H.

ſiſches Landestheater. Roſſinis Angelina, Oper in
gelangt morgen Dienstag um 19.30 Uhr im Großen Haus
ur ſüz) deutſchen Uraufführung. Muſikaliſche Leitung: Karl M.
nſzenierung: Renato Mordo, Bühnenbild: Lothar Schenck
on Tr! In den Hauptrollen: Kuhn, Walter, Harre, Kienzl, Sta=
tralendorf
, Overlack.
turfilmbühne Kleines Haus. Im Schatten des Yo=
der
erſte original=japaniſche Großfilm, der nach Europa
iſt ein Triumph der ſtummen abſoluten Bildkunſt .
Montag, ſowie die drei nächſten Tage, jeweils um 16 und
0 Uhr), Kleinen Haus. Es fehlt dieſem Film alles Unwahre, Un=
hte
, striebene. Man muß lange zurückdenken, um ſich einer
lmleß x von dieſer Geſchloſſenheit des mimiſchen Ausdrucks, von
ut, dieſer Zartheit, dieſer ergreifenden Schönheit zu ent=
Orpheum iſt heute Montag und folgende Tage bis ein=
. Dezember geſchloſſen. Ab Mittwoch, 25. Dezember (erſter
eiertag), beginnt der große Weihnachtsſpielplan mit einem
r Revue von Weltruf vom Berliner. Admirals=
0 Bildern von Hermann Haller, Muſik von Walter
Es iſt dies das größte Revue=Gaſtſpiel (50 Mitwirkende!),
in Darmſtadt veranſtaltet wurde. Weitere Mitteilungen

2Skalender für Montag, den 16. Dezember 1929.
ndestheater Großes Haus: Keine Vorſtellung.
einzu haus, 16 und 20 Uhr, Kulturfilmbühne: Im Schatten des
ſoihrAr. Konzerte: Schloßkaffee, Schloßkeller, Rhein=
ſauerr
, inſtube Muſikverein, 20 Uhr, im Städtiſchen Saal=
eites
Konzert. Rentnerbund, 5 Uhr, im Fürſten=
hal
: gliederverſammlung. Kinovorſtellungen: Union=
Peat: Helia.

Große Saarkundgebung in Darmſtadt.

Der im überfüllten Fürſtenſaal abgehaltene dritte Vortragsabend
des Ortsgewerbevereins und Handwerkervereinigung Darmſtadt geſtal=
tete
ſich zu einer hochbedeutungsvollen Kundgebung für Freiheit und
Zukunft des Saarlandes. Nach Eröffnung der Verſammlung durch den
Leiter des Vortrags=Ausſchuſſes, Herrn Prof. Dr. W. Sonne, wel=
cher
auf die Aehnlichkeit der Zuſtände am Rhein, Main und an der
Saar infolge der gegneriſchen Verwaltung und Beſetzung hinwies,
nahm der Redner des Abends, Herr Malermeiſter Schmelzer, Mit=
glied
des Saarländiſchen Landesrats und Präſident der Handwerks=
kammer
Saarbrücken, das Wort zu einem zweiſtündigen Vortrag über:
Das Saargebiet und ſeine kulturelle, wirtſchaft=
liche
und politiſche Bedeutung‟. Der Vortrag wurde veran=
ſchaulicht
durch zahlreiche Lichtbilder, welche ſowohl die Schönheit der
Städte und Dörfer des Saarlandes, als auch deſſen hochentwickelte In=
duſtrie
und ſeinen Kohlenbergbau den zahlreichen Zuhörern erläuter=
ten
. Aus den hochintereſſanten und feſſelnden Ausführungen des Red=
ners
ſei nachſtehend nur das Allerwichtigſte hervorgehoben: Herr Prä=
ſident
Schmelzer gab zunächſt einen überſichtlichen Rückblick auf die ge=
ſchichtliche
Entwichelung ſeines Heimatlandes. Prächtige Bilder alter
Kirchen und Schlöſſer aus dem Mittelalter bezeugten die kulturelle
Höhe, die das Saargebiet bereits in früheren Jahren erreicht hatte. Als
Grenzland hatte es dann auch wiederholt die Verwüſtungen durch den
weſtlichen Nachbarn zu erdulden, die manches herrliche Bauwerk zu=
gleich
mit Dörfern und Städten in Trümmer legten. Eine ganz be=
ſonders
großartige Entwickelung erlebte das Saargebiet ſeit ſeiner An=
gliederung
an den preußiſchen Staat. Zahlreiche Bilder, vermittelten
den Eindruck der aufſtrebenden Städte und gewichtiger Zeugen bedeut=
ſamen
Gewerbefleißes. Dem Verkehrsweſen waren ebenfalls intereſſante
Ausführungen gewidmet. Wohl kann das Saargebiet auf ein gut aus=
gebautes
Eiſenbahnnetz hinweiſen, doch iſt das Kanalſyſtem leider ein=
ſeitig
unter der napoleoniſchen Herrſchaft nach Frankreich hin entwickelt
ſvorden. Redner bedauerte, daß man es nicht verſtanden habe, vor dem
Kriege durch eine großzügige Saar= und Moſelkanaliſation das Saar=
gebiet
mit der Völkerſtraße des Rheins in Verbindung zu bringen.
Gegenwärtig würden Kanalpläne erörtert, die eine Verbindung mit dem
Rhein quer durch die Pfalz hindurch bezwecken. Ehe in der zweiten
Serie der Lichtbilder die induſtrielle Bedeutung und der hochentwickelte
Bergbau veranſchaulicht wurden, kam Herr Präſident Schmelzer mit
Wärme auf die landſchaftlichen Schönheiten ſeiner Heimat zu ſprechen.
Wir begleiteten ihn im Geiſte auf ſeinen Wanderungen kreuz und quer
durch das Saargebiet, über Berge und durch Täler, einſame Wälder
und entlang dem ſilbernen Bande der Saar. Von der Induſtrie des
Saargebietes konnte der Redner die Behauptung aufſtellen, daß ſie im
eigenſten Sinne des Wortes bodenſtändig ſei. Im Gegenſatz zum Ruhr=
gebiet
und anderen induſtriellen Gegenden unſeres Vaterlandes kenne
man im Saarland nur den einheimiſchen Arbeiter, der feſt an der
Scholle wurzele und faſt ausnahmslos über eigenen Grundbeſitz verfüge.
Gerade hierin ſei nicht zuletzt die Quelle der Kraft zu erblicken, die
den großartigen Widerſtand der Saarbevölkerung gegenüber fremden
Machtgelüſten ermöglicht habe. Kohle und Eiſen ſind die Grundlagen
der induſtriellen Entwickelung des Saargebietes geworden. Die Kohle
findet ſich in reichen Flößen in großen Teilen des Landes, das Eiſen=
erz
kommt aus dem benachbarten Lothringen. Neben anderen Indu=
ſtrien
iſt beſonders auch noch die Glasfabrikation hervorzuheben. Zahl=
reiche
höchſt anſchauliche Lichtbilder zeigten Zechenbetriebe, Hochofen=
anlagen
, Walzwerke und dergleichen. Von ganz beſonderer Bedeu=
tung
war der letzte Teil des Vortrages von Herrn Präſident Schmelzer
der das politiſche Schickſal des Saargebietes in der Gegenwart behan=
delte
. Der Redner konnte hier aus dem Vollen ſchöpfen, da er eine

der wenigen Perſönlichkeiten aus dem Saargebiet iſt, der ſeit langen
Jahren auf das engſte mit den völkerrechtlichen Verhandlungen und
Abmachungen, die ſeine Heimat betrafen, in Beziehung ſtand. Auch zu
ſeinem Darmſtädter Vortrage war Herr Präſident Schmelzer von den
Pariſer Verhandlungen der deutſchen Saardelegation herbeigeeilt. Aus=
gehend
von Verſailles und dem Ringen zwiſchen Wilſon auf der einen
und Clémenceau auf der anderen Seite, ſchilderte der Redner das Zu=
ſtandekommen
des Saarſtatutes und das Wirken und die Bedeurung des
im Saargebiet regierenden Völkerbundes. Es handele ſich hier um
einen völkerrechtlich einzigartigen Zuſtand. Den Mitglieden der ſogen.
Regierungskommiſſion, von der manches Intereſſante erzählt wurde,
ſteht der Saarländiſche Landesrat gegenüber, der zwar nur beratende
Stimme beſitzt, aber mit Nachdruck und nicht ohne Erfolg die wahren
Wünſche der Saarbevölkerung zum Ausdruck bringt. Als hervorragen=
des
Mitglied dieſes Landesrats war es dem Vortragenden vergönnt
geweſen, in faſt ſämtlichen Hauptſtädten Europas in Verhandlungen
mit den fremden Regierungen für ſein Heimatland einzutreten. Allein
23mal führte Herrn Schmelzer der Weg nach Genf zu den Verhandlun=
gen
des Völkerbundes. Mit angeſpannteſter Aufmerkſamkeit lauſchten
die Verſammlungsbeſucher den hinreißenden Worten eines Mannes, der
bei aller perſönlichen Beſcheidenheit es verſtand, ein packendes Bild von
all den vielen geſchichtlichen Vorgängen zu zeigen, bei denen er ſelbſt
beteiligt war. Heute dürfe man, wenn auch noch lange nicht alle großen
Gefahren für das Saargebiet beſeitigt ſeien, wieder neue Hoffnungen
ſchöpfen. Das ſei in erſter Linie das große Verdienſt des verſtorbenen
Neichsaußenminiſters Dr. Streſemann, hinter dem alle Parteien des
Saargebietes geſtanden hätten. Gegenwärtig ſeien die Verhandlungen
über das künftige Schickſal des Saargebietes im Fluſſe, und die Fran=
zoſen
hätten gerade jetzt in Paris ihre Forderungen bekannt gegeben
Es werde großer finanzieller Opfer bedürfen, um namentlich die Kohlen=
gruben
, die ja bekanntlich in franzöſiſches Staatseigentum übergegangen
ſeien, wieder zurückzukaufen. Aber die Rückerwerbung ſei in wirtſchaft=
licher
und politiſcher Beziehung unumgänglich notwendig, und die Saar=
länder
, die ihre Treue zum Reich ſo glänzend bewährt hätten, könnten
dieſes Opfer auch beanſpruchen. Der Redner ſchloß ſeine Ausführungen
mit einem warmherzigen Mahnruf zu treuem Zuſammenſtehen. Die
Bevölkerung des Saargebietes ſei in dieſer Hinſicht dem großen Vater=
lande
ein nachahmenswertes Vorbild. Wenn es im Saargebiet in all
den ſchweren Jahren hart auf hart gegangen ſei, dann hätten ſämtliche
Parteien ſtets hinter den deutſchen Forderungen geſtanden. Ein Schluß=
bild
verkörperte dieſe vaterländiſche Mahnung durch das Gelöbnis:
Deutſch die Saar immerdar!
Bereits während des Vortrages erfolgten mehrere ſpontane Beifalls=
kundgebungen
der Zuhörer, und die vielen Hunderte ſpendeten am
Schluß ſtürmiſchen Beifall. Der Leiter der Verſammlung ſprach dem
Redner den wärmſten Dank des Ortsgewerbevereins und der Hand=
werkervereinigung
aus, worauf Herr, Syndikus Dr. Kollbach
der Genugtuung der Verſammlung darüber Ausdruck gab, daß es doch
noch deutſche Fragen gebe, bei denen man über parteipolitiſche Mei=
nungsverſchiedenheiten
hinweg einmütig zuſammenſtehe. Gerade in
Darmſtadt habe man immer mit dem Saargebiet mitgefühlt, das habe
auch gelegentlich des Deutſchen Turnfeſtes der begeiſterte Empfang der
Turner von Saar und Blies gezeigt. Es wurde noch bekannt gege=
ben
, daß der nächſte Vortragsabend am 23. Januar 1930 im Konkordia=
ſaale
(Waldſtraße) ſtattfindet. Auf der Tagesordnung ſtänden zwei
Vorträge über Weſen und Bedeutung des Hausſchwammes für das
Baugewerbe und den Hausbeſitz mit den Herren Prof. Dr. W. Sonne
und Dr. Heil, Privatdozent an der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt,
als Redner.

Advenksfeier.

* Im Gemeindehaus veranſtalteten geſtern die Evangeliſchen
Jugendbünde der Petrusgemeinde eine Adventsfeier, die ihren
Zweck, eine gemeinſam verlebte Feierſtunde zu verbringen, voll erfüllte.
Zu Beginn zog die mitwirkende Jugend in den mit brennendem Advents=
kranz
geſchmückten Saal, nahm Aufſtellung vor der Bühne, und dann
begann ein Wechſelgeſpräch zwiſchen zwei Chören und dem Leiter:
Der Adventsgedanke findet ſeine Deutung, und wie ein cantus
firmus durchziehen das Stück die ſchönen Verſe der vier Sprecher und
des Chors: Wir grüßen Dich, Herr der Ewigkeit, den kein Auge
geſehen hat, den kein Mund nennt; wir grüßen Dich in der Zeit
unſerer winterlichen Nacht‟. Ein Jubelhymnus: Wir loben Dich,
wir benedeien Dich, wir beten Dich an, wir preiſen Dich, wir ſagen
Dir Dank, beſchließt dies wirkſame Adventsſpiel, das einem Buche
von Wilhelm Thomas (Bärenreiterverlag) entnommen iſt, das den
Titel führt Die Menſchwerdung unſeres Herrn und Heilandes Jefu
Chriſti‟. Die jugendlichen Stimmen bewährten ſich bei den vorzüg=
lich
einſtudierten Sprech= und Singechören ausgezeichnet, und das
Ganze machte durch den Ernſt und die Hingabe der Mitſpielenden
tiefe Wirkung. Eine zweite Abteilung brachte dann die Aufführung
eines Weihnachtsſpieles von Henry von Heiſeler: Die Nacht des
Hirten, das in packender Weiſe der Macht der Erlöſeridee verherr=
licht
. Auch hier machte das Werk und ſeine Wiedergabe großen Ein=
druck
. Die Zuhörer folgten dem Spiele in andächtiger Ergriffenheit.
0
5 Uhr Ladenschluß am heiligen Abend!
Wer Geld hat kaufe schon jetzt.
Beſonders groß iſt der Andrang in den letzten Tagen ſowie
am heiligen Abend in der Parfümerie Müller in der
Rheinſtraße. Decken Sie Ihren Bedarf deshalb recht=
zeitig
. Sie kaufen nirgends beſſer und billiger wie in dieſem
(19642b
guten Spezialgeſchäft. Schaufenſter beachten.

Weihnachtsfeier. Der Verein der Freundinnen
junger Mädchen veranſtaltete geſtern in der Petruskirche eine
Weihnachtsfeier, die ſo ſchön verlief, daß ſie wohl verdient, hier be=
ſprochen
zu werden. Herr Studienrat Borngäſſer eröffnete die
Feier mit einem Paſtorale von Johann Pachelbel (geſt. 1710), die er
in zarter Regiſtrierung brachte und deren weiche Klänge die rechte
Stimmung zu wecken verſtanden. Und dann erklang in einer Arie
aus Meſſias, in einem alten deutſchen Weihnachtslied von Göhler
(hier ſpielte Frau Rechtsanwalt Dingeldey die Violinbegleitung),
in einem Weihnachtslied von Cornelius, in Mariä Wiegenlied von
Reger, die unendlich ſüße, liebliche Stimme der Frau v. Stoſch.
Ihr Singen iſt vollendet, ſie ſingt in ſchlackenloſer Schönheit und ihr
Vortrag dringt unmittelbar zum Herzen des Hörers. Das Regerſche
Wiegenlied insbeſondere kann nicht ergreifender, rührender geſungen
werden, als es geſtern durch Frau v. Stoſch geſchah! Dann folgte ein
Weihnachtsweiheſpiel, verfaßt von Herrn Pfarrer Moderſohn
das in ſchönem Rhythmus der Verſe das Geſchehnis der Geburt Chriſti
erzählte. Aus dem Munde Kurt Weſtermanns, des berufenen
Sprechers, klangen die Worte weihevoll durch die Kirche. In ſinniger
Weiſe bildeten die Mädchenchöre Umrahmung und Verbindung der
Worte. Unter Fräulein Aßmuths Leitung ſang die Mädchenver=
einigung
der Petrusgemeinde dreiſtimmige Chöre, und es war ein
lieblicher Anblick, als dann ſechs junge Damen in Engelgewändern,
am Altar ſtehend, der wie die ganze Kirche mit Tannenzweigen und
Adventskränzen geſchmückt war, zweiſtimmige Weihnachtslieder ſangen.
Es waren dies Freiin v. Bellersheim, Frl. Groos, Freiin
v. Detinger, Frl. Ottenheimer, Frl. Otken und Frl. von
Selzam. Die Stimmen von Chor und Engeln klangen friſch und
jugendſchön, und es war reizvoll, als ſich zu den Engeln eine Anzahl
ganz kleiner, putziger, weißgekleideter Menſchlein geſellte, die die
Krippe auf dem Altar umſchritten und hell und freudig das Ihr Kin=
derlein
kommet und das zum Schluß der Feier gemeinſam geſungene
O du fröhliche mitſangen. Es war eine ſehr würdige, einfache und
ſtimmungsvolle, Weihnachtsfeier.
O.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Montag den 16. Dezember 1929

Nun

Steuer= und Wirkſchaftskalender

für die Zeit vom 16. bis 31. Dezember 1929.
Ausſchneiden!
Aufbewahren!

20. Dez.: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom 1. bis
15. Dezember 1929 erfolgten Lohnzahlungen im Marken=
verfahren
und im Ueberweiſungsverfahren; im letzteren
jedoch nur dann, wenn die in der erſten Hälfte des Kalender=
monats
einbehaltenen Lohnſteuerbeträge für ſämtliche in
einem Betrieb beſchäftigten Arbeitnehmer den Betrag von
200 RM. überſtiegen haben. (Keine Schonfriſt.)
25. (27.) Dez.: Fünfte Vorauszahlung (ſtaatliches Ziel) laut Voraus=
zahlungsbeſcheid
über heſſiſche Staatsſteuern für das Rech=
nungsjahr
1929 (Grundſteuer, Sondergebäudeſteuer und
Gewerbeſteuer). Schonfriſt bis 5. (6.) Januar 1930.
81. Dez.: Entrichtung der Be träge zur Handwerkskammer, drittes
Ziel, an die Stadtkaſſe, Grafenſtraße.
Steuerkarten für 1930.
Die Zuſtellung der Steuerkarten für 1930 iſt nach einer Bekannt=
hnachung
des Oberbürgermeiſters beendet. Arbeitnehmer, die noch nicht
im Beſitz einer Steuerkarte ſind, können deren Ausfertigung im Stadt=
haus
, Rheinſtraße, 16/18, Zimmer Nr. 21, beantragen.
H. W. Wohmann.

Gartenbauverein Darmſtadt e. V. Einem langjährigen Brauch
folgend, ſoll die Dezemberverſammlung einen weihnacht=
lichen
Charakter tragen, umſomehr, als durch eine nötig gewordene
Verlegung der diesmalige Vereinsabend dem Feſte ſehr nahe gerückt iſt.
Mit Rückſicht auf den zu erwartenden ſtarken Beſuch können diesmal
nur Mitglieder und deren Familienangehörige zugelaſſen werden.
Näheres im Anzeigenteil.
Todesfall. In der Nacht vom Samstag auf Sonntag ſtarb
der Großh. Forſtmeiſter i. R. Ldw. Spieler im Alter von nahezu 78

Jahren infolge eines Schlaganfalles. Spieler war ſeinerzeit Ober=
förſter
in Harreshauſen (Oberförſterei Babenhauſen), übernahm dann

die Oberförſterei Münſter bei Dieburg und zuletzt die Oberförſterei
Friedberg in Oberheſſen. Seit ſeiner Penſionierung lebte er hier in
ſtiller Zurückgezogenheit. Die Einäſcherung erfolgt Dienstag vor=
mittag
hier auf dem Waldfriedhof.
Selbſtmord eines Darmſtädter Studenten. Nachdem erſt dieſer
Tage ein Darmſtädter Student und ein hieſiges Mädchen in Aſchaffen=
burg
verſuchten, aus dem Leben zu ſcheiden, hat ſich nun der Student
Stephan Parnanoff in einem Hauſe in Aſchaffenburg mit
Leuchtgas vergiftet. Die Gründe, die den Studenten in den Tod
getrieben haben, ſind noch unbekannt. Er war an der Techniſchen
Hochſchule Studierender, wohnte ſeither in der Pankratiusſtraße und
machte, wie eingangs bemerkt, in Aſchaffenburg ſeinem Leben ein Ende.
Wo die Eltern des Studenten wohnen, iſt noch unbekannt.
Die Sonntagsrückfahrkarten können zu Weihnachten bereits
am 23. Dezember benutzt werden. Sie gelten zur Hinfahrt am
23. Dezember von mittags 12 Uhr an, am 24. Dezember ſowie auch an
den beiden Feiertagen, 25. und 26. Dezember, ſelbſt. Die Rückfahrt
kann angetreten werden an den beiden Feiertagen, dem 25. und 26.
Dezember, und auch noch am darauffolgenden Wochentage, dem 27.
Dezember, bis 9 Uhr morgens. Zur Rückfahrt dürfen die Karten
am 23. und 24. Dezember nicht benutzt werden. Zu Neujahr gelten
die Sonntagsrückfahrkarten zur Hinfahrt am 31. von 12 Uhr an
und am 1. Januar; zur Rückfahrt am 1. Januar unbeſchränkt und
am 2. Januar bis 9 Uhr. Im übrigen ſind die allgemeinen Tarif=
beſtimmungen
über die Sonntagsrückfahrkarten anzuwenden.

Bw. Langſtadt, 14. Dez. Seit einigen Wochen hat man im hieſigen
Gemeindewald mit dem Holzmachen begonnen. Hierbei finden 20 Mann,
welche in drei Partien arbeiten, lohnende Beſchäftigung. Da dieſes Jahr
etwa 1200 Raummeter Holz gemacht werden, dürfte dieſe Arbeit bis
anfangs Januar beendet ſein. Die erſte Brennholzverſteigerung für
dieſes Jahr fand am letzten Donnerstag in der Gaſtwirtſchaft Gunkel
zu Richen ſtatt. Zum Ausgebot kam das Abtriebholz aus dem Diſtrikt
Lützelforſt‟. Dabei wurden annehmbare Preiſe erzielt. Durchſchnittlich
kam ein Rm. Buchenſcheit auf 1516 RM., während für die gleiche
Menge Eichenſcheit 1112 RM. bezahlt wurden.

Zahlungseinſtellung des Bankhauſes Köth.

(2) Bensheim, 14. Dezember.
Das Bankhaus Georg Köth, das an der Bergſtraße in weiten
Kreiſen unbedingtes Vertrauen genoß, hat ſeit einigen Tagen ſeine
Zahlungen eingeſtellt und ſeine Gläubiger zu einer Verſammlung
einberufen, die über die Geſchäftslage beraten und beſchließen ſollte.
Zu der Verſammlung waren etwa 300 Gläubiger erſchienen, woraus
ſich ergibt, wie ſtark der Zuſammenbruch in die hieſige Geſchäftswelt
und Privatkreiſe eingreift. Im Auftrage des Bankhauſes Köth legte
Herr Rechtsanwalt Dr. Mainzer aus Darmſtadt die Sachlage dar
und empfahl eine gütliche Abwicklung und die Vermeidung eines Kon=
kurſes
. Nach dem Bericht eines Bücherreviſors betragen die Aktiven
nach den Büchern rund 1600 000 Mark, die Paſſiven rund 1 500 000
Mark. Es iſt jedoch bei den Ausſtänden mit Verluſten zu rechnen, ſo
daß es zweifelhaft iſt, ob die Gläubiger des Bankhauſes voll gedeckt
werden können. Mit Banken ſchweben Verhandlungen. Es fanden
längere Erörterungen ſtatt, an denen ſich die Herren Rechtsanwalt
Hemmes, Schriftſteller Geiger, Rechtsanwalt Dr. HoffmannII
aus Darmſtadt, Dr. Hartig, Bankier Bauer u. a. beteiligten.
Schließlich wurde auf Antrag des Herrn Dr. Mainzer beſchloſſen, daß
eine gütliche Abwicklung unter der Mitwirkung eines Gläubiger= Aus=
ſchuſſes
angeſtrebt und verſucht werden ſoll. In den Gläubiger= Aus=
ſchuß
wurden die Herren Bankier Haas, Rechtsanwalt Dr. Hoff=
mann
II aus Darmſtadt, Rechtsanwalt Hemmes, von Otto und
Kaufmann Scheidt gewählt.

Tabletten
Togal=Tabletten ſind ein hervorragendes Mittel bei Rheuma,
Gicht, Ischias, Grippe, Herven- und Kopfschmerz,
Erkäftungskrankheiten. Z. notar. Beſfätig. anerlennen über
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( I. Mch. 183)

Bg. Fränkiſch=Crumbach, 15. Dez. Ein bedauerlicher Unfall er=
eignete
ſich im hieſigen Gemeindewald. Der 62jährige Waldarbeiter
Georg Uhrig war beim Holzfällen beſchäftigt, als eine Buche, die
hängen geblieben war, nachfiel. Uhrig konnte ſich nicht rechtzeitig
retten, und es wurde ihm vom ſtürzenden Baum das eine Bein zer=
ſchmettert
.
Cd. Michelſtadt, 15. Dez. Autounfall. Geſtern nachmittag
ereignete ſich hier wieder ein Autounfall, der aber glücklicherweiſe noch
ohne ernſte Folgen abging. Das Auto der Firma Conr. Rein Söhne,
Steinbach, fuhr in der Karl Ulrich=Straße in der Richtung nach dem
Marktplatz, als ein 8jähriges Mädchen des Schloſſers Steiner aus der
Verteilungsſtelle des Konſumvereins kam und nach der gegenüberlie=
genden
Wohnung der Eltern wollte. Das Kind wurde vom Auto er=
faßt
, der Fahrer konnte aber ſofort abbremſen, und ſo kam das Kind
zwiſchen Vorder= und Hinterrad zu liegen. Durch dieſen Glücksum=
ſtand
wird das Mädchen mit einigen blauen Beulen und Hautabſchür=
fungen
davonkommen. Bürgermeiſter Ritzel wird
Kreisdirektor von Gießen. Was ſchon einmal nahe bevor=
ſtand
, iſt nun Tatſache geworden. Bürgermeiſter Ritzel verläßt Michel=
ſtadt
nach nunmehr 10jähriger Amtstätigkeit, um ſeiner Berufung als
Kreisdirektor des Kreiſes Gießen zu folgen. Daß Bürgermeiſter
Nitzel für Michelſtadt und überhaupt für den ganzen Odenwald ſehr
vieles getan hat, muß jeder, ſelbſt ſeine politiſchen Gegner, zugeſtehen,
und wird ſein Weggang ſehr bedauert. Ritzel erhielt als Volks=
ſchüler
ſchon das Künſtler=Einjährige für hervorragende Leiſtungen auf
dem Gebiet der Literatur; er wandte ſich dann der Laufbahn der mitt=
leren
Verwaltungsbeamten zu. Seit 10 Jahren iſt Ritzel als Berufs=
biirgermeiſter
der Stadt Michelſtadt tätig.

Bg. Vilbel, 14. Dez. In dieſen Tagen ſind es 25
Herr Pfarrer Freundlieb in der hieſigen evange
das Amt eines Pfarrers verſieht. Nachdem ſchon am
ordnungen des Kirchenvorſtandes, des Evangeliſchen
und des Kirchenchores dem Jubilar Glückwüinſche und
bracht hatten, fand am Mittwoch abend im großen Pfau
liche Feier ſtatt, an der ſich weite Kreiſe der Bevölke
Nicht weniger als vier Geſangvereine und ein Frauem
zur Verfügung geſtellt und ſangen paſſende, prächt
Kirchenbehörde war, durch Herrn Dekan Häufel ver
Stadtgemeinde, der Kirchenvorſtand, die Kirchenvertre
Konfirmanden, die evangeliſche Jugendvereinigung uns
Neligionsgemeinde ſprachen herzliche Glückwünſche aus
vereinigung hatte zur Jubelfeier für ihren Pfarrer
eingeübt und erntete reichen Beifall. Es war daher rech
bis Herr Pfarrer Freundlieb, gerührt durch all die Tre
lichkeit, in bewegten Worten allen Erſchienenen herzlig
Die Worte fielen auf guten Grund. Mit dem mächtie
deutſche Lied, vorgetragen durch den Kirchenchor, ſchlo
aufene Feier.
By. Langen, 14. Dez. Kommunales. Den auße
Wohnenden wird die Hundeſteuer auf Antrag erlaſſen.
bedürftige werden auch in dieſem Winter wieder von de
tützungen bezahlt, die aus den Sparkaſſenüberſchüſſen
den ſollen, der Reſt ſoll durch einen Zuſchlag von 2 Pfg
äts= und Gaspreis aufgebracht werden. Die Parag
der Ortsſatzung wurden dahin abgeändert, daß nun Ar
ſchluß an die Straßenkanäle durch die Bürgermeiſterei
nehmigt werden, während dies ſeither am Kreisamt er
Bei den Flachbauten am Leukertsweg wird die St
Meter verlegt. Die Hundeſteuerſätze für 1930 bleibe
ſeither. Der Schulkinderſpeiſung Minderbemittelter n
Für Verwendung von Wohlfahrtsbriefmarken werde
willigt. Die Holzverſteigerung vom 10. Dezember .
Dem Kaninchen= und Geflügelzuchtverein werden 25
Stadtehrenpreis bewilligt.
Ad. Nierſtein, 14. Dez. Der Tunnelbau der
Zum Abtransport der Nierſteiner und Oppenheimer Kal)
Hafen und dem Rhein iſt von der Firma Valentin Ku
zunächſt ein 33 Meter langer Tunnel erbaut worden,
bruch unter der Nierſteiner Chauſſee nach der Bahnlin
dort wird das Material über ein mächtiges Eiſengerüſt

leitet, die eine Höhe von 24 Meter haben, um dann in
verladen zu werden. Der Tunnelbau führt durch Mr
das wegen ſeiner Härte zuerſt angebohrt und dann abe
Falls ſich den Bau= und Montagearbeiten beſondere H
entgegenſtellen, glaubt man bis zum nächſten Frühjahr
frachtung der Kalkſteine und Kalkerde beginnen zu könne
tereſſe der Arbeitswilligen ſehr zu begrüßen wäre.

Wetkerbericht.

Die Warmluftwelle von Weſten her nimmt Mittel= u
land in ihren Bereich, ſo daß die heutigen Morgentem.
er vielfach 10 Grad überſchritten haben. Mit dem w
der nördlichen Störung hat ſich der hohe Druck auch me ſE
weſteuropa ausgebreitet. Die ausgeſprochene Weſtſtrömt mr
folgedeſſen allmählich zum Schwinden kommen und der

fluß ſich mehr durchſetzen.
Ausſichten für Montag, den 16. Dezember: Etwas kül
teils neblig=wolkig, teils aufheiternd, zunächſt noch de Ia4 uim
Regen.
Ausſichten für Dienstag, den 17. Dezember: Weitere Ab=
wolkig
und neblig, teils aufheiternd.

Hauptſchriftleltung: Rudolf Mauve
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feulli feit u
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Euge / Znan
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andrea
Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp /
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Herr Georg Michel
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im 59, Lebensjahr.

Die trauernden Hinterbliebenen:

Emilie Scherer, Pflegetochter
Adam Michel
Philipp Michel.

Darmſtadt, den 16. Dezember 1929
Rhönring 107.

(19949
indet Montag, den 16. Dez, nachm.
apelle des Waldfriedhofs aus ſtatt.

Trauer=Anzeige.

Geſtern Abend 9 Uhr verſchied
nach kurzer Krankheit infolge eines
Lungenſchlages unſere liebe Toch=
ter
, Schweſter, Schwägerin und
(19948
Tante

Greiel Lederer.

Um ſtille Teilnahme bittet
namens der trauernden
Hinterbliebenen
Emil Häcker.

Darmſtadt, 15. Dezember 1929.

Die Beerdigung findet am Diens=
tag
, den 17. Dez., nachm. 2½ Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.

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[ ][  ][ ]

ſer 348

Montag, den 16. Dezember 1929

Seite 5

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15. Dezember gingen in Süddeutſchland die Fuß=
n
den Gruppen zu Ende. Es gibt jetzt nur noch
ge, meiſt bedeutungsloſe Nachzügler und einige Ent=
ele
. Das Gros der Entſcheidungen iſt gefallen, und
29. Dezember ſollen die erſten Endſpiele ſtattfinden.
Bruppe iſt die Gruppe Baden noch ohne Meiſter.
F.C. und Karlsruher F.V. gewannen ihre Spiele
en damit die Punktekämpfe mit gleicher Punktzahl.
gte die Sp.Vg. Schramberg in einem derben Spiel
ihrend der F. F. C. den F. V. Villingen 4:0 abfertigte.
idungsſpiel zwiſchen K.F.V. und F.F.C. ſoll am
intag, und zwar wahrſcheinlich in Offenburg aus=
erden
. Phönix Karlsruhe verbeſſerte ſeine Aus=
den
dritten Platz durch einen 2:1=Sieg über die
burg. In der Gruppe Main nehmen nach den
len y 15. Dezember Rot=Weiß, Fußballſportverein und
on 2ierrad mit gleicher Punktzahl die Plätze zwei und
uch hier müſſen alſo zwiſchen den drei genannten
tsſcheidungsſpiele zur Ermittlung der beiden Teil=
wer
1die Troſtrunde ſtattfinden. Im Spiel gegen Union
ezog übrigens der Mainmeiſter Eintracht mit 2:3
rn die erſte und einzige Niederlage der Saiſon.
ballf! verein rang nach hartem Kampf Hanau 93 3:2 (2:0)
ie Gruppe Saar hatte das erſte Ausſcheidungs=
n
dritten Platz auf der Tagesordnung. Boruſſia
wurde in Kaiſerslautern von V.f.R. Pirmaſens
3 ausgeſchaltet. Pirmaſens muß nun am nächſten
n zweiten Ausſcheidungsſpiel gegen den F. V. Saar=
eten
. Im letzten Gruppenſpiel trennten ſich F. C.
er, Zweite der Gruppe, Sportfreunde Saaxbrücken,
eined :4. Die Gruppe Rhein ſchloß die Saiſon mit
ieg von Mannheim 08 über Mundenheim ab. In
e Heſſen muß Haſſia Bingen abſteigen. Darm=
ſich
knapp mit einem 2:2 gegen Iſenburg. Bingen da=
ſen
und ag gegen Mainz 05 0:2.: Geradezu ſenſationell wirkte
der glänzend disponierten Elf des S. V. Wiesbaden
uppenmeiſter Wormatia Worms. Die Spiele in
ern hatten keine Bedeutung mehr, wenn auch beide
ebnify eſonders die 1:5=Niederlage von Würzburg 04 gegen
letzten Sp.Vg. Hof, überraſchten. In Südbayern
Hahn Regensburg durch einen 4:1=Sieg über Ulm 94
Ulm xültig einen der Plätze. München 1860, das bereits
tage Teilnehmer für die Troſtrunde wurde, ließ
von Aewaben Augsburg eine 5:0=Niederlage aufbrummen.
rttemberg dürften ſich die Stuttgarter Kickers
1:0=Sieg über den F.C. Birkenfeld vor dem Abſtieg
n. Die Kickers haben jetzt vier Punkte Vorſprung
demm bellenletzten Sportfreunde Stuttgart, der allerdings
spiele auszutragen hat. Eine große Ueberraſchung
Sieg des 1. F.C. Pforzheim über den Gruppen=
kon
Böckingen. Die Entſcheidung über die Be=
Oritten Platzes, für den noch Germania Brötzingen
Heilbronn in Frage kommen, ſteht noch aus.
Club beſiegt Hungaria 2:1.
Zender Erfolg des deutſchen Altmeiſters über die
ungariſchen Ballkünſtler.
Nürnberg, 15. Dez. (Drahtber.)
F.C. Nürnberg iſt in den großen internationalen
ſtbren, immer eine zuverläſſige Mannſchaft und eine wür=
ge
Ve=3 zuing des deutſchen Fußballs geweſen. Der Club‟
der dann, wenn man ihm bereits ſeinen Schwanen=
rgen
hatte, wieder auferſtanden. Er iſt auch jetzt,
ach einu chwachen Saiſon, wieder im Kommen‟. Das hat
reits / Sieg über die Sp.Vg. Fürth vor 14 Tagen gezeigt
o dass vies noch deutlicher ſein glänzender Erfolg über die
Spitzenmannſchaft Hungaria (ehedem MTK.)
e am 15. Dezember auf dem Platz am Nürnberger
d 2:1 (Halbzeit 2:1) Treffern bezwungen wurde. Es
keir! echniſche Ueberlegenheit, die den Nürnbergern zum
ge be‟ f. An Schnelligreit und in der Ballbehandlung, ſo=
an
s, Täuſchungsmanövern und ſonſtigen Einzel= und
nheit Haren die Magyaren den Bayern überlegen. Aber
ger brachten dafür etwas Wertvolleres mit. Sie be=
ßen
del illen zum Sieg, ſie kämpften mit einer außerordent=
chen
H9 be beim Angriff und in der Abwehr.
Heiner Stuhlfauth
be5? Einzelkritik wieder einmal vorweggenommen wer=
ben
, dem hatte einen ſeiner beſten Tage, er kämpfte zwiſchen
einen Wvund im Vorfeld wie ein Löwe und trug einen gro=
rSiege
bei. Aber auch ſeine beiden Vordermänner
Nügler 7 Popp ſpielten wie einſt im Mai. In der Läufer=
Ehe wol alb wieder einmal Angelpunkt. Kalb gab prachtvolle
rd. zerſtörte unermüdlich. Der Angriff hatte ſeine
Ieſten M. in dem immer beſſer werdenden Kundt, in Schmidt
u2 Reis nn. Der Clubſturm ſpielte ausgezeichnet zuſammen
iu2 hatte ach einen geſunden Torſchuß. Bei den Ungarn war
e Verk) gung ebenfalls ganz hervorragend. Sie rettete in
DAtdſery anzlichen Situationen mit beſtechender Ruhe und mit
einem 2 ,lag von ſeltener Reinheit. Die Läuferreihe war
* gut. Im Sturm ſah man vom Innentrio und vom
irzer Ballartiſtik in Reinkultur.
Der Spielverlauf
Tiem forſchen Angriff der Nürnberger ein, die auch
RMrt Ecke erzwangen. Aber auch die Ungarn kamen im

Gegenſtoß zu einem Eckball, bei dem ſich Stuhlfauth zum erſten=
male
bewährte. Für kurze Zeit waren die Magyaren etwas
überlegen, aber der Kampfeswillen der Nürnberger ſorgte bald
wieder für ausgeglichenes Spiel. In der 18. Minute gingen die
Ungarn, nachdem gerade Fuchs auf der Gegenſeite eine totſichere
Chance vergeben hatte, im Anſchluß an einen Eckball durch ihren
Rechtsaußen in Führung. Nun ſtürmte der Club unentwegt. Zu=
nächſt
prallte er zwar immer wieder an der glänzenden Verteidi=
gung
der Hungaria ab, aber in der 28. Minute erzielte dann
doch unter toſendem Jubel der Maſſen Kundt in eine i famoſen
Alleingang den Ausgleich. Unter der ſtürmiſchen Anfeuerung der
Maſſen griff der Club weiter an, und datſächlich fiel dann aun
bereits vier Minuten ſpäter nach einem geſchloſſenen Angriff
auf Vorlage von Kundt durch Schmidt 2. ein zweiter Treffer.
Nun drehten auch die Ungarn wieder auf und Stuhlfauth mußte
manchesmal eingreifen. Aber das Ergebnis änderte ſich nicht.
Nach der Pauſe brach bald die Dämmerung ein. Das Spiel
flaute vorübergehend ab, in den letzten 20 Minuten aber ver=
ſuchten
die Ungarn noch einmal mit aller Macht, wenigſtens den
Ausgleich zu erzielen. Das Spiel wurde etwas hart, aber der
Club hielt das Ergebnis. Er konnte ſogar in einer Serie von
Gegenſtößen noch wiederholt gefährlich werden.
Braun=Wien war als Schiedsrichter nicht immer einwandfrei.

Süddeutſchland.
Gruppe Nordbayern: Sp. Vg. Fürth-Bayern Hof 1:1. FV.
WürzburgSp. Vg. Hof 1:5.
Gruppe Südbayern: TeutoniaWacker München 2:4. Schwaben
AugsburgMünchen 1860 5:0. Ulm 94Jahn Regensburg 1:4.
Gruppe Württemberg: Kickers StuttgartFC. Birkenfeld 1:0.
FC. PforzheimUnion Böckingen 6:0.
Gruppe Baden: Karlsruher FV.Schramberg 5:0. FC. Frei=
burg
FC. Villingen 4:0. Sp. Vg. FreiburgPhönix Karls=
ruhe
1:2.
Gruppe Rhein: Mannheim 08 Sp.Vg. Mundenheim 3:2.
Gruppe Saar: 1. FC. IdarSportfr. Saarbrücken 4:4. Aus=
ſcheidungsſpiel
: Boruſſia Neunkirchen VfR. Pirma=
ſens
. 1:3.
Gruppe Main: Union NiederradEintracht Frankfurt 3:2. FSV.
FrankfurtHanau 93 3:2.
Gruppe Heſſen: Mainz 05Haſſia Bingen 2:0. Darmſtadt 98
VfL. Neu=Iſenburg 2:2. SV. WiesbadenWormatia Worms
6:1.
Geſellſchaftsſpiele: 1. FC. NürnbergHungaria Budapeſt 2:1.
VfR. Mannheim-Phönix Mannheim 2:3. FC. Lörrach
SC. Freiburg 3:2.
Berlin.
Norden NordweſtSportverein 92 2:10. 1. F.C. Neukölln=
Polizei 3:1. Halley ConcordiaSüdſtern 2:2. KickersBV.
Luckenwalde 5:2. Spandauer SV.Hertha BSC. 4:4. Tennis
BoruſſiaMinerva 2:2. Union Oberſchöneweide-Viktoria 3:6.
Wedding-Preußen 0:0. Weißenſee-Wacker 4:5. Adlershofer
BC.Union Potsdam 1:2.

Haſſia Bingen fteigk ab.

Die letzten Spiele in der Gruppe Heſſen brachten noch ein=
mal
den Beweis, daß in den Verbandsſpielen faſt alles möglich
iſt. Hatte man auch bei Wormatia Worms in das Bereich der
Möglichkeit gezogen, von S.V. Wiesbaden geſchlagen zu werden,
daß aber der Heſſenmeiſter ſogar mit 6:1 in Wiesbaden abge=
fertigt
würde, hatte wohl niemand erwartet. Sehr tapfer
ſchlug ſich auch der S.V. 98 Darmſtadt, der gegen V.f.L. Neu=
Iſenburg mit einem verdientn 2:2 ſich endgültig aus der Ab=
ſtiegszone
rettete. Dagegen muß Haſſia Bingen, das gegen
Mainz 05 2:0 verlor, den bitteren Weg in die Kreisliga an=
treten
, während Langen auch in dieſem Jahre mit einem Plus=
punkt
mehr ſich behaupten konnte.
Der Sporkverein 1898 verbleibt in der Bezirksliga.
Sportverein Darmſtadt 1898 V.f.L. Neu=Iſenburg 2:2 (1:1).
Der letzte Kampf in den diesjährigen Verbandsſpielen der
Gruppe Heſſen, der über den Verbleib der 98er in der Bezirks=
liga
entſcheiden ſollte, brachte ein ſelten aufregendes Treffen, das
im wahrſten Sinne des Wortes erſt mit dem Schlußpfiff das end=
gültige
Spielergebnis erkennen ließ. Der Verlauf war inſofern
hochdramatiſch, als die Gäſte, die nur für Engelhard Erſatz ein=
geſtellt
hatten, zweimal in Führung gingen, und das Spiel zu
gewinnen ſchienen, obwohl die Einheimiſchen nach vollſtändig
ausgeglichener erſter Hälfte in der 2. Halbzeit ſo klar überlegen
waren, daß bei weniger Schußpech und bei einer nicht derart
verſtärkten gegneriſchen Verteidigung wohl ein Sieg mit 2 Toren
Unterſchied am Platze geweſen wäre. Doch dieſe Ueberlegenheit
hätte den 98ern verteufelt wenig genutzt, wenn nicht die aller=
letzte
Spielminute den Ausgleich und damit den Verbleib in der
Bezirksliga gebracht hätte.
Wie geſchah es im einzelnen? Ketterer (Hanau), der Spiel=
leiter
, wußte von vornherein, daß es ein ſchweres und hartes
Spiel geben würde, da er ſich geſchickt darauf einſtellte und ener=
giſch
pfiff, brachte er den Kampf gut zu Ende. Die Gäſte lie=
ßen
ſofort erbennen, daß ſie auf Sieg ſpielen wollten, um ſich den
2. Tabellenplatz endgültig zu ſichern. Der Iſenburger Mittel=
ſtürmer
Rockmann führte ſeinen Sturm ausgezeichnet. Die
Darmſtädter Hintermannſchaft iſt von Anbeginn gut auf dem
Poſten, ſo daß es ihr, wenn auch oft nur mit großer Mühe, ge=
lingt
. Erfolge des Gegners zu verhindern. Der 98er Sturm hatte
ebenfalls verſchiedene recht gute Momente, die allerdings bei all=
zu
großer Nervoſität nichts einbringen. In der 30. Minute gin=
gen
die Gäſte ganz überraſchend in Führung. Bärenz paſſierte
das Malheur, einen leicht zurückgeſpielten Ball entgleiten zu
laſſen, ſo daß Rockmann ohne jede Mühe einſchießen konnte. Noch

vor Beendigung der 1. Hälfte glückt den Darmſtädtern der Gleich=
ſtand
: Im Anſchluß an einen Eckball kommt Eßlinger zum Schuß,
der über viele Köpfe hinweg im Tor landete.
Hatte in der 1. Hälfte das gefällige, flache Kombinationsſpiel
der Iſenburger ſehr gut gefallen, ſo war in der 2. Hälfte Darm=
ſtadt
drückend überlegen. Kratz, der Mittelläufer der 98er, lief
zut ganz großer Form auf und wirft ſeinen Sturm immer wieder
vor. Iſenburg verſtärkt die Verteidigung; wodurch die Darm=
ſtädter
um die Ausnutzung ihrer Feldüberlegenheit kommen, zu=
mal
auch die Außenſtürmer der Einheimiſchen im Torſchuß mehr=
fach
verſagen. Langſam läßt der Druck auf das Gäſtetor nach.
Die Iſenburger machen ſich frei und kommen durch ſchönen Weit=
ſchuß
des Halblinken zum 2. Tor, dies war 10 Minuten vor
Spielende. Der Kampf wurde nun ſehr aufgeregt und hart.
Ruppel (Darmſtadt) und Werner (Iſenburg) werden vom Platz
geſtellt. Die Einheimiſchen ſtürmen mit der ganzen Mannſchaft.
Trotzdem ſchien der Kampf für die 98er endgültig verloren, da
Iſenburg zäh und aufopfernd verteidigt. Da brachte die Spiel=
verlängerung
von 3 Minuten, vom Spielleiter angeordnet wegen
abſichtlicher Verzögerung der Spielhandlungen durch die Gäſte,
doch noch die Wendung. Irgendein Iſenburger Verteidiger macht
hart an der Strafraumlinie Hand, Kratz ſchießt mit unheimlicher
Wucht den Strafſtoß über unzählige Köpfe hinweg knapp unter
die Latte Darmſtadt hatte unter unbeſchreiblichem Jubel
gerade noch vor dem Schlußpfiff ſich das Unentſchieden geſichert,
das bei der Niederlage von Haſſia Bingen in Mainz ausreichte,
um Darmſtadt die Zugehörigkeit zur oberſten Klaſſe des Ver=
bandes
zu erhalten.
3. 5. V. Mainz 05 gegen Haffia Bingen 2:0 (1:0).
Haſſia Bingen mußte dieſes Spiel gewinnen, wenn es nicht
dem Abſtieg verfallen wollte. Sein Vorhaben jedoch mißglückte,
wenn ſich auch die Mainzer nicht gerade übermäßig anſtrengten.
Dagegen gefielen ſich die Binger in einer ſehr robuſten Spiel=
weiſe
, die verſchiedentlich den Proteſt der 2000 Zuſchauer her=
ausforderte
. Mainz lag bei der Pauſe ſchon mit einem Tor in
Führung und erhöhte dann in der zweiten Spielhälfte in einem
energiſchen Endſpurt auf 2:0. Der erſte Treffer fiel durch den
Halblinken Kaiſer und der nachfolgende durch den Halbrechten
Schneider. Schiedsrichter des Spiels war Hännewald= Frank=
furt
, der viel zu nachſichtig war.
S. V. Wiesbaden gegen Wormalia Worms 6:1 14:1).
Es war die Senſation dieſes Sonntags, daß Wormatia eine
6:1=Packung gegen Wiesbaden einſtecken mußte. Und dennoch
war dieſe Niederlage, wenn auch nicht in ihrer ganzen Höhe,
dem Spielverlauf entſprechend verdient. Vor 6000 Zuſchauern
lieferten ſich beide Mannſchaften ein vorbildlich faires und über=
aus
feſſelndes Spiel mit beiderſeits ganz ausgezeichneten
Leiſtungen. Vor allem bildete bei Wiesbaden die Angriffsreihe
eine Geſchloſſenheit und zeigte, eine Aktivität, die überrafßte.
Den Hauptanteil an dem ſchmeichelhaften Ergebnis hat vor allem
die Läuferreihe der Wiesbadener, in der ſich Zwing und Schlols
ter auszeichneten. Bei Wormatia konnten im Sturm nur L.
Müller und Gölz und in der Läuferreihe R. Müller befriedigen,
die jedoch das Verhängnis nicht aufhalten konnten. Die Tor=
ſchützen
waren bei Wiesbaden Rühl (2), Binding (2), ſowie Beſt
und Blaut mit je einem Tor, während der Ehrentreffer der
Wormſer kurz vor der Pauſe durch L. Müller fiel. Liſt=
Stuttgart leitete das Spiel korrekt und regelſicher.
Bezirk Main/Heſſen.

Gruppe Main: Spiele Tore Punkte Eintracht, Frankfurt 14 33:12 23:5 Union Niederrad = * 14 35:26 16:12 F. S. V. Frankfurt 14 29:22 16:12 Rot=Weiß Frankfurt 14 26:17 16:12 Kickers Offenbach . 14 30:26 15:13 Germania Bieber . * . 14 23:25 13:15 Hanau 93 . .. * 14 27:46 9:19 Griesheim 02 . 14 20:55 4:24. Gruppe Heſſen: Spiele Tore Punkte Wormatia Worms . . 14 39:13 23:5 V.f.L. Neu=Iſenburg 14 35:22 17:11 S.V. Wiesbaden . * 14 33:21 17:11 Mainz 05 . . * 14 29:32 14:14 Alewannia Worms * 14 23:94 12:16 S. V. Darmſtadt . . 14 23:34 10:18 F. C. Langen. . 14 21:43 10:18 Haſſia Bingen 14 15:29 9:19.

Die Lage nach Schluß der erſten Runde.
Viktoria Walldorf Union Darmſtadt . . 3:2 (1:1).
Germania Oberroden Pol, Darmſtadt . 2:5 (0:3).

Man könnte den Ausgang des Oberrodener Treffens als
eine Ueberraſchung bezeichnen, wenn man nicht wüßte, daß die
Darmſtädter Ordnungshüter fußballeriſch zu allem fähig ſind.
Glatte Siege gegen Favoriten wechſeln ab mit kaum erwarteren
Punkteinbußen; ſo gegen den Tabellenletzten vor acht Tagen,
Die Reaktion im guten Sinne mußte natürlich wieder ein Fa=
vorit
ſpüren: Germania Oberroden war der Leidtragende, der
dadurch an 4. Stelle der Tabelle rutſcht. Frappierend wirkt nun
die Höhe der Niederlage. Der Sieger hat ſich eine ausgezeichnenes
Poſition in der Mittelgruppe geſichert. In Walldorf gab es
den erwarteten ſchweren Kampf, den die Einheimiſchen mit 3:2
nur ganz knapp für ſich entſchieden. Beide Treffen wurden ein=
wandfrei
durchgeführt; im übrigen ſagt die nachſtehende Tabelle
alles über die derzeitige Lage.

[ ][  ][ ]

Geite 6

Die Tabelle nach dem 15. Dezember 1929.

Spiele gew. un. verl. Tore Pkt. Viktoria Urberach 12 43:23 17 S. V. Münſter 12 33:17 17 Viktoria Walldorf 12 20:10 Germania Oberroden". 12 31:21 17
15 Sp. Vgg. Arheilgen 12 30:21 S. V. Mörfelden 11 26:21 12 Germania Pfungſtadt 12 24:22 12
12 Polizei=S. V. Darmſtadt 10 24:21 11 Union Darmſtadt 11 30:31 11 S. V. Sprendlingen 11 26:25 11 Viktoria Griesheim 18:39 F. C. Egelsbach 12 24:39 Rot=Weiß Darmſtadt 12 15:54

Bikkoria Walldorf-1. 5. C. Union 3:2 (1:1).
Das Treffen in Walldorf, zu dem Union hoffnungsvoll an=
trat
, ging mit viel Pech verloren. Walldorf ſpielte ſehr hart.
Noller 1 mußte ſchon in der 3. Minute verletzt das Spielfeld
verlaſſen. Trotzdem konnte Union das Spiel offen halten. In
der 10. Minute gibt es eine ſehr harte Elfmeter=Entſcheidung,
doch Walldorf verſteht dieſe Möglichkeit nicht auszunützen, fünf
Minuten ſpäter gabs einen zweiten Elfmeter, der Walldorf die
Führung bringt. Vom Anſtoß weg gleicht Union aus. Halbzeit=
reſultat
1:1.
Nach dem Wechſel iſt Union zunächſt überlegen. Als Roth
einmal durchgebrochen, und nur noch den Tormann vor ſich hat,
wird er von hinten umgelegt. Der Elfer bringt Union in Füh=
rung
. Dann kommt Walldorfs Endſpurt. Schröder, Noller 2
und Aßmuth werden verletzt. Im Anſchluß an eine Ecke ge=
lingt
Walldorf der Ausgleich, und 1 Minute vor Schluß, als
Aßmuth, der wegen ſeiner Verletzungen keinen Ball mehr treten
kann, denſelben wegwirft, einem Gegner vor die Füße, und der
entſchloſſen den Siegestreffer ſchießt. Der Rechtsaußen Wall=
dorfs
mußte wegen Tätlichkeit das Feld verlaſſen. Der Schieds=
richter
, Herr Götzel aus Mannheim, war regeltechniſch ſehr genau,
ließ aber manche Härte durchgehen.
Germania 9berroden-Polizeiſporkverein Darm=
ſtadt
2:5 (0:3).

Mit dieſem Sieg, den wohl nur wenige erwartet hatten.
warf die Polizei den ſeitherigen Mitbewerber um die Meiſter=
ſchaft
, Germania Oberroden, vorerſt aus dem Renney Es war
ein ſehr hartes Spiel, das aber dank des guten Unparteiiſchen:
Herrn Schreibweiſe aus Flörsheim, glücklich zu Ende geführt
wurde. Die Polizei hat mit dieſem Sieg bewieſen, daß die Vor=
ausſage
nicht übertrieb, als ſie mit der Möglichſeit eines Polizei=
ſieges
rechnete. Der Sieger war in der erſten Spielhälfte mit
dem Wind als Bundesgenoſſen immer ſoyangebend und er=
zielte
auch in dieſer Periode drei Tore, von denen die beiden
erſten Glanzleiſtungen des Mittelſtürmers waren. Der Schütze
des dritten wie auch des vierten Tores letzteres kurz nach
Halbzeit war Bönſel, der aber troßz dieſer zwei Erfolge nicht
ſeine ſonſtige Form erreichte. Dafür legte er aber nach der
Pauſe Matthes einen Ball ſo kumſtgerecht vor, daß deſſen (5.)
Tor eigentlich eine Selbſtverſtänzolichkeit war. Die zwei Gegen=
tore
O. waren ein langer Ball,rden Darmſtadts ſonſt guter Tor=
hüter
ſalſch berechnete, und ein Selbſttor, das ein Darmſtädter in
der Bedrängnis fabrizierte. Der Elf des Pol.=Sp.V. gebührt
für ihre ſchöne Leiſtung eim rückhaltloſes Lob. Wenn die Mann=
ſchaft
in dieſem Sinne ſortfährt, ſollte ſie auch bei Vergebung
der Meiſterſchaft nicht ganz im Hintergrunde ſtehen. Oberroden
ſpielte der Wichtigkeit des Kampfes entſprechend äußerſt forſch;
ohne damit eine Aer deurng des Endreſultates herbeiführen zu
können. Sbieltechniſch war die Mannſchaft ihrem Gegner nicht
gewachſen.
Germang 22 pfungſtadt - Kickers 06 Aſchaffenburg
2:1 (1:1).
Zu eihem Privatſpiel empfingen die Pfungſtädter den ſpiel=
ſtarken
. A
ertreter des Oſtmainkreiſes. Die Gäſte rechtfertigten
die auf
ſie geſetzten Erwartungen und zeigten ein ſchnelles
raſante‟
Spiel, gepaart mit recht guter Technik. Das Reſultat
pricht etwa dem beiderſeitigen Stärkeverhältnis, immerhin
hät
Ge ke auch ein Unentſchieden nicht überraſcht. Das Spiel als
eſamtes konnte recht gefallen.
Freie Turngemeinde Darmſtadt 1.,Alemannia

Montag den 16. Dezember 1929

Die Tabe
Gruppe A:
SV. 98 Darmſtadt . .
Polizei Darmſtadt . . .
VfR. Schwanheim . ,
FSV. Frankfurt
TSV. Langen
Rotweiß Darmſtadt .
Rotweiß Frankfurt . ."
Kickers Offenbach . . .
Sp. Vg. Arheilgen . . .
Gruppe B:
K
FSV. Mainz 05
Polizei Worms . ."
Hakoah Wiesbaden ..
SV. Wiesbaden
Wormatia Worms =
Polizei Wiesbaden .. .
Alemannia Worms .
Reichsbahn Wiesbaden
Die Spiele in der

Uen.
Spiele
1.
11
13
11
12
9
Spiele
11
12
12
12
12
12
11
10

Gruppe

Tore
99:24
100:29
42:38
53:49
33:42
31:61
22:56
27:54
15:69
Tore
34:22
61:43
50:38
41:38
38:39
48:50
26:45
28:51

Punkte
24
20
15
13
3
Punkte
15
15
15
13
12
10

Dieſes Treffen erfüllte die gehegten Erwartungen. Die
Schwanheimer nahmen den am Tabellenende ſtehenden Gegner
nicht ernſt und ſchontey ſich dementſprechend, beſonders als der
Sieg bei der Pauſe mit 3:1 Toren bereits feſtſtand. Nach dem
Wechſel waren die Gäſte abgekämpft, ſo daß der Schwanheimer
Sturm noch Zu weiteren vier Toren kam, erſt dann kamen die
Gäſte zu ihrem zweiten Treffer. Kurz vor Schluß ſtellte der
Mittelſtürmer Belz mit einem wuchtigen Wurf das Endergebnis
fr. Schiedsrichter Melbert enttäuſchte ſtark.

Fußball-S. B. Frankfurk-S. B. 98 Darmſtadt 1:2 (0:1)
Ein äußerſt hartes, wenn auch nicht unfgires Spiel, dem
leider der für ein Handballſpiel ſo notwendige gute Untergrund
fehlte. Darmſtadts Mannſchaft war ſich der Wichtigkeit des
Spieles vollauf bewußt und ließ nicht einen Augenblick das Heft
aus der Hand. Nur der allzu harten Abwehrarbeit, die faſt im=
mer
in Feſthalten und Umklammerung der Spieler endete, iſt
es zu verdanken, daß die Torbeute nicht höher ausfiel. Fuchs
war der glückliche Schütze der beiden Tore. Die anderen waren
mehr vom Pech verfolgt, insbeſondere Hennemann, der mit meh=
reren
Doppelhändern aufwartete, die beide ihr Ziel verfehlten.
Die geſamte Hintermannſchaft ward ihrer ſchweren Aufgabe
vollauf gerecht, ſo daß das Darmſtädter Tor auch dank der
ſehr guten Arbeit von Henß freigehalten werden konnte. Der
Frankfurter Torerfolg fiel erſt in den letzten 5 Minuten.
Schiedsrichter Beck=Frankenthal gefiel wie immer.
Polizeiſporkverein Rof-Weiß-V.ſ. R. 10:1 (6:0).
Rot=Weiß ging mit dem feſten Willen auf den Platz, die
Polizeiſportvereinsmannſchaft zu ſchlagen, wen nicht, ihr zum
mindeſten einen Punkt abzuringen. Dieſe Abſicht konnte man ſo=
fort
beim Beginn des Spieles beobachten. Mit einem unge=
ſtümen
Elan griffen ſie an, und wer weiß, wie das Sipel aus=
gegangen
wäre, wenn die Hintermannſchaft des Polizeiſportver=
eins
nicht ſo ſehr auf der Hut geweſen wäre und alle Angriffe
des Gegners durch ihre Aufmerkſamkeit vereitelt hätte. Aber die=
ſes
anfängliche Temperament verflog mit dem Augenblick, als
ſich die Polizeiſportvereinsmannſchaft gefunden und durch plan=
volles
, dem Auge ſehr gefälliges Zuſammenſpiel Angriff auf An=
griff
vortrug. Dieſem ſyſtemvollen Spiel war die primitive Spiel=
weiſe
des Gegners nicht gewachſen. Rot=Weiß verlegte ſich in
richtiger Erkenntnis der Kampflage nun mehr auf die Abwehr.
Trotzdem gelang es dem Polizeiſportvereinsſturm, den glänzen=
den
Torhüter Meyer in der erſten Spielhälfte ſechsmal zu ſchla=
gen
. Wenn die Polizeiſportvereins=Mannſchaft in der erſten
Spielhälfte den Wind auch zum Bundesgenoſſen hatte, ſo gelang
es ihr dennoch in der zweiten Hälfte ohn dieſen Vorteil, vier
weitere Tore zu erzielen. Rot=Weiß erzielte ſein einziges Tor
beim Süande von 7:0 durch einen von Schäfer verwandelten
Strafwurf.

Heusheim 1. 7:1 (2:1).
Im vorletzten Serienſpiel ſtanden ſich obengenannte Mann=
ſchaften
auf dem Platze Am Müllersteich in Darmſtadt gegen=
über
. Darmſtadt lieferte ſeinem Gegner eine größtenteils über=
egene
Partie. Immerhin war der Ausgang bis in die zweite
Halbzeit ungewiß, erſt das dritte Tor brachte die entſcheidende
Wendung. Dann waren aber die Darmſtädter nicht mehr zu
halten. Obwohl ſie gegen den Wind ſpielten, konnten ſie ihren
Gaſt ſaſt völlig einſchnüren. Bensheim lieferte nur in der erſten
Halbzeit den erwarteten harten Widerſtand.
Darmſtadt 2. Bensheim 2. 0:0.
Darmſtadt Jugend Erzhauſen Jugend 1:1.

DeutſchlandJtalien in Frankfurt a. M. Die Entſcheidung
des Bundes. Ueber die Frage, an welchem Ort das für den 2.
März fällige Fußball=Länderſpiel DeutſchlandItalien ausge=
tragen
werden ſoll, wurde innerhalb des Vorſtandes des Deut=
ſchen
Fußball=Bundes eine ſchriftliche Abſtimmung vorgenom=
men
. Der Bundesvorſtand entſchied ſich mit ſtarker Mehrheit
dafür, das Spiel wegen der gleichzeitig am 2. März in Leipzig
ſtattfindenden Frühjahrsmeſſe nicht in Leipzig, ſondern im
Stadion der Stadt Frankfurt a. M. austragen zu laſſen.
Um die Meiſterſchaft der Gruppe Baden iſt ein Entſcheidungs=
ſpiel
zwiſchen Karlsruher FV. und Freiburger FC. notwendig
geworden.
Um den zweiten und dritten Platz der Gruppe Main müſſen
Rot=Weiß, Union Niederrad und Fußballſportverein Ausſchei=
dungsſpiele
austragen.
Die Fußballmeiſterſchaft von Oſtpreußen fiel wieder an den
VfB. Königsberg, der im dritten Entſcheidungsſpiel die Sp.Vg.
Memel mit 3:0 (2:0) Treffern ſchlug.
Germania Brötzingen konnte in Straßburg gegen A.S. ein
0:0 erzielen.
Die Berliner Rugbymeiſterſchaft fiel an den SC. Charlotten=
burg
, der im Entſcheidungsſpiel den Berliner Rugby=Club 6:3
ſchlug.
Der Hallen=Tenniskampf Rheinland-Baden in Eſſen endete
mit einem knappen 4:3 Sieg der Rheinländer.
Die Terminliſte für die ſüddeutſchen Endſpiele wird erſt in
der kommenden Woche aufgeſtellt.
Slavia Prag ſpielt am 19. Januar in Berlin gegen Minerva.
Ein Turnergau Groß=Frankfurt? Wie wir erfahren, planen
die durch die Eingemeindung zu Groß=Frankfurt zählenden Turn=
vereine
, demnächſt dem Gau Frankfurt der DT. beizutreten, deſſen
Mitgliederzahl ſich dadurch auf ungefähr 30 000 erhöhen würde.
In Verbindung mit dieſem Zuſammenſchluß ſoll dann dem Ge=
danken
näher getreten werden, einen Gau Groß=Frankfurt zu
Eilden.

2:5.

Die Frankfurter lieferten ein recht lahmes Spiel und waren
den Gäſten in jeder Hinſicht ſtark unterlegen. Bei der Pauſe
ſtand das Ergebnis bereits 3:0 zugunſten von Langen, das dann
nach ausgeglichenem Spiel in der zweiten Hälfte noch zwei wei=
tere
Tore ſchoß, während ſich die Frankfurter insgeſamt mit zwei
Treffern begnügen mußten.

und in der Gruppe B.
In der Gruppe B geht es nicht ohne Ueberraſchungen.
Mainz 05, das am Vorſonntag einen Punkt eingebüßt hatte,
unterlag glatt gegen die Polizei Wiesbaden mit 2:5. Die Poli=
ziſten
waren in jeder Hinſicht überlegen, was Mainz durch ein
ſehr hartes Spiel auszugleichen ſuchte. So mußte denn ſein
Mittelſtürmer wegen Tätlichkeit vom Felde. Während bei Mainz
Rößner für die beiden Treffer ſorgte, teilten ſich bei Wiesbaden
Pape und Fiſcher in der Erfolge. Da auch die Polizei Worms
über Wormatia Worms mit 6:3 ſicher ſiegen konnte, verzeichnet
die Gruppe B nun drei Mannſchaften, die mit gleicher Punkt=
zahl
an der Spitze ſtehen, und zwar Mainz 05, Polizei Worms
und Hakoah Wiesbaden. Die beſten Ausſichten hat allerdings
Mainz 05, das mit einem Spiel weniger noch Chancen hat, ohne
Entſcheidungsſpiel den Titel zu erringen.

Olympig Biebesheim 1. T.-u. Spo. Braunshardf 1.
3:1 11:1).
Man wußte es im voraus, daß den Braunshardtern auf dem
Biebesheimer Gelände eine harte Aufgabe bevorſtand. Sie waren
nicht in der Lage, dieſe zu ihren Gunſten zu löſen. Biebesheim
hat das harte Spiel für ſich entſchieden.

Süddeutſchland.
Gruppe Nordbayern: 1. FC. NürnbergSp. Vg. Fürth 2:2. Pol.
NürnbergBar Kochba 4:3. SC. NürnbergFC. Bayreuth
2:3. Franken ASV. Nürnberg 2:4. Bamberg Pfeil
Schweinau 2:4.
Gruppe Südbayern: Ulm 94DSV. München 5:4.
Gruppe Württemberg: Spfr. Tübingen Kickers Stuttgart 2:2.
SC. StuttgartSpfr. Eßlingen 1:1.
Gruppe Rhein: Mannheim 08Mannheim 07 4:1. Phönix
MannheimVfR. Mannheim 3:5.
Gruppe Saar: Pol. TrierSpfr. Saarbrücken 3:2.
Gruppe Main=Heſſen A: Polizei DarmſtadtRotweiß Darmſtadt
10:1. FSV. Frankfurt-Darmſtadt 98 1:2. Schwanheim
Arheilgen 8:2. Rotweiß FrankfurtSV. Langen 2:5.
Gruppe Main=Heſſen B: Pol. WiesbadenMainz 05 5:2. Polizet
WormsWormatia Worms 6:3.

Handball im Reich.

SC. BerlinDeutſcher SC. 3:6.
Nordd. Hochſchulmeiſterſchaft: Un. Hamburg
Un. HamburgUnion Kiel (Damen) 5:0.
Weſtd. Hochſchulmeiſterſchaft: Un. MünſterUr

9. Kreis, Main=Rhein=Gau.

Entſcheidungsſpiel in der Gruppe Weſt der
in Groß=Gerau: Büttelborn Nauheim 1:2
Alle Anzeichen für ein großes Spiel ware
Zuſchauer umſäumten den Platz, als Schieds
Beſſungen anpfiff. Sofort entwickelte ſich ein ſeh
wobei man die Wahrnehmung machte, daß Na
auf die ſchärfſte Abdeckung des Büttelborner He
war. Nach 5 Minuten erhielt Büttelborn einen
Feick zum Führungstor verwandelte. Trotzdem
legenheit Nauheims, die nicht auf einen Spielſ,
war, unverkennbar. Bei einem ſchönen Durchbry
ner den Ausgleich. Im weiteren Verlaufe grif 4
unerlaubten Mitteln, um Nauheims ſchöne Kome,
unterbinden und mußte dafür Verwarnungen
ſchließlich zum Platzverweis eines Büttelborner
ten. Seine Vereinsanhänger waren zeitweiſe ſch.
geworden. Auf dieſen Fall hin begannen ſie lau
machten dadurch die Mannſchaft erſt recht nervös ,
wann immer mehr an Ueberlegenheit und ſchoß
Führungstreffer zum Stande von 2:1. Die Zur
borner brachten Feick ſchließlich ganz aus dem
mußte den Platz verlaſſen, was für ſeine Man
raubung der beſten Stütze bedeutete. Er leiſtete de
des Schiedsrichters keine Folge, und dies führte t
abbruch. Es iſt außerordentlich zu bedauern, di
gut beſuchtes Spiel ein ſolches Ende nahm. Die
Nauheim den Sieg zuſprechen müſſen.
In der A=Klaſſe fuhr Pfungſtadt zum
ſpiele nach Roßdorf und traf dort abermals Verh
das Austragen des Pflichtſpieles verhinderten.
um 3 Uhr an, doch ein anderer Verein ſpielte a
Fußball. Man wird Pfungſtadt nicht zumuten
drittes Mal die Unkoſten zu tragen. In der B=K.
die beiden angeſetzten Spiele auch nicht den erwar.
Erfelden 2. ſollte gegen die Reichsbahn 1. ſpielen.
dem Ried brachten eine zuſammengeſtellte Mannſ

zichteten auf die Punkte und man einigte ſich au
ſchaftsſpiel. Die Reichsbahn gewann es unerw
12:2 (7:2) unter der umſichtigen Leitung von Ke ſ.
Eckert=Langen pfiff die Begegnung Auerbach 1.3½
Nach der Halbzeit ſtand das Spiel 2:0 zugunſtem Imilu
eins, als die Zuſchauer der Gäſte tätlich auf den S=
eindrangen
, ſo daß er ſich zum Spielabbruch gei een
Zwingenberg iſt für dieſe Vorgänge verantwortli / m
In der C=Klaſſe errang Crumſtadt einen 10:0 (: iaü
die Nachbarn aus Eſchollbrücken. Die Pfungſtädte Se
zwang in Seeheim ein Unentſchieden mit 2:2.
Kraftſpork.
Darmſtadk 1910-Borwärtks 05 Groß-Zimt
Der große Wurf iſt gelungen! Die Zehner 1
ſie geſetzte Vertrauen beſtätigt und den Spieß di Hu
dreht. Nur das leichtſinnige Verhalten des einheimi E
gewichtlers ſorgte dafür, daß die Niederlage des
noch glimpflich ablief. Ueber ein halbes Tauſei E
wohnten dem von Anfang bis zum Schluß außeror ſäd
ausgetragenem Treffen bei, und wahre Orkane von EI
ſchütteten die Kämpfer bei gut gelungenen Akt
dabei die Einheimiſchen den Löwenanteil einheim ſronl
wollen wir nicht verhehlen, denn ſie übertrafen ih= Ehe
zeigten Leiſtungen um ein Bedeutendes und über ſpen
einer Hochform. Auch das Verhalten der Vorwär ſae
viel dazu bei, daß ſie etwas ſtiefmütterlich behan! E
denn ſie haben es wirklich nicht nötig, mit unſpor:
chen zu arbeiten. Sie haben verdient verloren un) ſoel
Glück um eine höhere Niederlage herum. Herr
Iſenburg als Unparteiiſcher verdient das Prädikeſn
ſeine Aufmerkſamkeit trug viel dazu bei, daß ſich d.
Kämpfe in erlaubten Grenzen abſpielten und es
ein Geſamtlob. Der Kampf fand am Samstag a.
Turnhalle, Soderſtraße 30, ſeine Erledigung.
Nachfolgend ſei der Verlauf der einzelnen
ſchildert:
Vantam: Borowſki (D.)-Poth (3.)
Beide ſind gleich zu Anfang in einen hitzigen
verwickelt, der keinem nach Ablauf der erſten zeh
etwas Poſitives einbringt. Der Darmſtädter muß
geſetzten Bodenrunden zuerſt die Unterlage einnehmle
ſofort ſcharf an die Arbeit und ſucht dieſen Vork
auszunutzen, jedoch B. kann, ſich taktiſch richtig ein!
wohlgemeinten Abſichten ſeines Partners vereiteln.
ſel bringt ein anderes Bild, B. kann bei Angrifſ
faſſen und P. landet auf beiden Schultern. Mit di
vollen Leiſtung kann er ſeinen Verein in Führung 2.
brauſender Beifall belohnt ihn hierfür. Zeit 13,40
Federgewicht: Schwarz (D.)Weidner (3.).
Weidner geht ſofort wie ein Büffel, anders
drücken für die unſympathiſche Kampfart des Vorie
unmöglich, an den kleinen, ihm an Kraft vorweh."
Darmſtädters ran. Doch dieſer läßt ſich durch das S
irritieren und verſucht, rechniſch ſeinem Gegner be‟
was ihm vorläufig nicht gelingt. Für die erſte 2
muß W. nach unten und S. iſt in ſeinem Eleſle
dauerndes Angreifen zermürbt er ſeinen Gegner."
dem Wechſel ſind ſeine Beſtrebungen von Erfolg 2
brillant ausgeführter Aufreißer befördert W. auf Le
tern. Auch hier kargt das Publikum nicht mit e.
12,45 Min. 6:0.
Leichtgewicht: Siegriſt (D.)Ohl (3.).
Die Abſicht des Deutſchen Meiſters Ohl, über Ie
über mit einem Blitzſieg zu triumphieren, wird 9i*
volle Abwehrarbeit Siegriſts vereitelt. Im Oeee
Darmſtädter nimmt das Heft in die Hand und it
ringeriſche Naffineſſe O. zeitweiſe in die Deſehle.
ſchien, als ob der Darmſtädter die Oberhand Nilt
Durch verſtecktes Beinarbeiten gelingt es O, den L
in die Unterlage zu bringen, einem Halbnelio) i
mehr entrinnen und der Vorwärtsmann kann die..
für ſeine Farben buchen. Hier ließ der I
amtierende Kampfleiter einen groben Fehler Me.
während er den Angriffen des Darmſtädters eiſe
Gro
ſame Beachtung ſchenkte, ließ er hier deſſe.
ſeinen unſportlichen Manipulationen freien ?"
nt erwo?
pathie hat ſich der Deutſche Meiſter hiermit. ie
it 6.M
ſpärliche Beifall hat es ihm ſicher gezeigl.
1e
Weltergewicht: Heß=Darmſtadt kommt es
ſeines Kontrahenten kampflos in den Beſit De.
Mittelgewicht: Keitel (D.)Fröhlig (30
Mit wuchtigen Angriffen, ſetzt der Darwſit.

[ ][  ][ ]

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ein
Mit!
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r. daß die Grenze des Erlaubten nicht überſchritten
Darmſtädter ſoll nicht herausgehoben werden, auch
uld daran, daß ſich die Situationen manchmal mit
micht mehr vereinbaren ließen. Aber die Haupt=
voch
Fröhlig, denn er hatte es wirklich nicht nötig,
eiflich bemerkbar zu machen, und nur ſeine Faul=
ten
es mit ſich, daß Keitel Anſtalten machte, Gleiches
zi zu vergelten. Allmählich beruhigen ſich die Ge=
Die letzten der zehn Minuten enden für beide Teile
Das Los entſcheidet für die erſte Bodenrunde
jr Fröhlig. K. ſetzt Ausheber; und innerhalb zehn
acht ſein Gegenüber Bekanntſchaft mit der Matte.
Tin. 12:3.
war der Sieg der Darmſtädter geſichert.
ewicht: Zapf (D.)Dänz (3.).
ir man geneigt, dem Darmſtädter in Anbetracht des
ich feſtzuſtellenden Gewichts= und Stärke=Minus
dänz faſt keine Chance einzuräumen. Doch ließ er ſich
Umſtand nicht irritieren, mit der bei ihm gewohn=
sfreudigkeit
zwang er D. zur Hergabe ſeines ganzen
ur ſeine koloſſale Standkraft rettete ihn vor unan=
ituationen
. In der achten Minute gelang Letzterem,
glückten Hüftſchwung des Darmſtädters abzufangen
urch in die Unterlage zwingend. Nelſon auf Nelſon
och bezweckt er nur vorübergehendes In=die= Brücken=
rachtvoll
verteidigenden Darmſtädters. Unter dem
Publikums gelingt es ſogar vor Ablauf der zehn
Ipf, unter äußerſter Kraftanſtrengung ſich aus den
eſſeln ſeines Gegners, zu entwinden und in den
hen. Letztgeſchilderter Bodenkampf brachte D. einige
und die letzten zehn Minuten Kampfzeit gehen auf
eil hin im Stand weiter. Auch hier iſt der Ein=
ieder
dauernd der Angreifer, der Vorwärtsmann
hnun ganz auf die Abwehr. Der Abpfiff ſieht denn
tvartet, Dänz als Punktſieger. Dieſer Kampf war
ſchönſte des Tages und ein Lichtblick in Anbetracht
egangenen. 12:5.
ht: Veith (D.)Bernhard (3.).
r wieder ein ungleiches Paar. Der Vorwärtsmann
Schwergewichtler, der Hieſige ein ſtarker Mittel=
Veith übernimmt ſofort bei Kampfbeginn die Ini=
einen
Gegner brenzliche Momente ſchaffend, die der=
nik
ſeiner Körpergröße überwinden kann. Doch muß
Regiſter ſpringen laſſen, um ſich ſeiner Haut zu er=
er
Ablauf der erſten zehn Minuten ergibt Punkt=
B. muß für die erſte Bodenrunde die Unterlage ein=
kann
durch raſch aufeinander folgende Angriffe, die
ilt in Gefahr bringen, ſich ein anſehnliches Punkt=
Man rechnete ſogar mit einem Sieg des Darm=
och
der Wechſel brachte die Ueberraſchung. V. wird
Phlegmatiſch läßt er ſich eine Armfeſſelung an=
in
die Brücke, und es iſt um ihn geſchehen. Der
ards iſt um ſo höher zu bewerten, da er mit zäher
mit den letzten Kräften daran ging, wenigſtens, ob=
I doſannſchaftsniederlage bereits feſtſtand, für ſeinen
Geſamtreſultat zu verbeſſern. Geſamtzeit 36,10:42
ſuter! 2:8.
em Mannſchaftsſieg haben die Zehner zweifelsohne
n Achtungserfolg errungen, gab man ihnen doch in
iertenSportkreiſen faſt keine Ausſicht auf einen Er=
Beſſimiſten zum Trotz zeigte ſie jedoch, daß es anders
auf den Lorbeeren auszuruhen, wäre verfehlt, im

Montag, den 16. Dezember 1929

Geite 7

Gegenteil, ſie müſſen dafür Sorge tragen, daß die jetzige Form
ſtabil bleibt, erſt dann werden weitere Siegesausſichten beſtehen.
Iſt die Mannſchaft ſich deſſen voll bewußt, dann wird es auch am
nächſten Samstag im Bürgerhof, Eliſabethenſtraße 2, gegen
Mainz klappen.
Polizei-Roßdorf A-Klaſſe 9:10
Polizei-Hörſtein Ligaklaſſe 9:10
Beide vorgenannten Kämpfe wurden am Samstag und
Sonntag in der Polizeiſporthalle ausgetragen und gingen auf
eigenem Kampffeld für die Polizei verloren. Während letzterer
Kampf verdient von dem Gegner gewonnen wurde, verſagte der
Schiedsrichter beim erſten Kampf gänzlich. Hörſtein wurde an=
ſcheinend
von der Polizei=Liga underſchätzt, denn es wurde bei
einigen Poliziſten zu leicht genommen. Hahl im Bantamgewicht
ſah man an, daß er geſundheitlich zurzeit nicht auf der Höhe iſt.
Hoffen wir, daß die Kriſe der Ligamannſchaft nicht lange anhält
und nur eine vorübergehende Erſcheinung iſt.
Die A=Mannſchaft iſt für ihre Klaſſe nicht ſchlecht, hat es
aber auch eingeſehen, daß es ohne Training nicht geht. Beim
Kampf im Weltergewicht geſtattete ſich der Schiedsrichter eine
offenſichtliche Fehlentſcheidung.
A=Klaſſe:
Bantamgewicht: Göckel=Pol. Schuchmann=Roßdorf 0:3.
Federgewicht: A. Schanz=Pol. Breitwieſer=Roßdorf 3:3.
Leichtgewicht: Flügel=Pol. Ahl=Roßdorf 3:5.
Weltergewicht: Erbes=Pol. Meenzer=Roßdorf 3:7.
Leichtmittelgewicht: Mayer=Pol. Moter=Roßdorf 6:7.
Schwermittelgewicht: Büchlein=Pol. Schuhnann= Roßd. 6:10.
Schwergewicht: Trodt=Pol. Feigk=Roßdorf 9:10.
Ligaklaſſe:
Bantamgewicht: Hahl=Pol. Herberger=Hörſtein 0:3.
Federgewicht: G. Schanz=Pol. Nickola=H. 3:3.
Leichtgewicht: Daum=Pol. Neumann=H. 3:6.
Weltergewicht: Schrauder=Pol. Hoffmann=H. 3:8.
Leichtmittelgewicht: Krauß=Pol. Neumeyer=H. 6:8.
Schwermittelgewicht: Knapp=Pol. Haas=H. 6:10.
Schwergewicht: Lißfeldt=Pol. Geibig=H. 9:10.
Geſamtzeit: 15:65 A=Klaſſe: 3:67 Ligaklaſſe.
Arbeiter=Akhlekik=Sporkverein 1891 Darmſtadt.
Fortfahrend in den Serienkämpfen, trafen ſich geſtern Darm=
ſtadt
und Jügesheim. Da Jügesheim die Nachricht von ſeinem
Antreten zu ſpät übermittelte, waren wir gezwungen, die Kämpfe
in dem kleinen Saal unſeres Vereinslobals Zur goldenen
Kette auszutragen. Auch Jügesheim, ſeiner 12:2 Niederlage im
Vorkampf gedenkend, hatte ſeine Mannſchaft umgeſtellt, und ge=
dachte
dieſesmal, ein neues Reſultat herauszuholen. Vergeblich,
es mußte ſich mit genau demſelben Reſultat (12:2) als beſiegt be=
kennen
. Der Verlauf der einzelnen Kämpfe iſt folgender:
Fliegengewicht: Meuer=J. Götz=D. Sieger: Meuer in 7,20 M.
Bantam: Darmſtadt kampflos Sieger, da Jügesheim Uebergewicht.
Federgewicht: Weber=J. Bauer=D. Sieger: Bauer in 5,38 Min.
Leichtgewicht: Werner=J. Scharf=D. Sieger: Scharf, 4,27 Min.
Leichtgewicht: Dörſam=J. F. Zapf=D. Sieger: Zapf, 7,04 Min.
Schwermittelgewicht: Darmſt. ebenfalls kampflos Sieger.
Schwergewicht: Jäger=J. Zulauf=D. Sieger: Zulauf, 8,51 Min.
Auch bei dieſer Veranſtaltung wurden wieder ſchöne, auf
techniſch hoher Stufe ſtehende Kämpfe gezeigt. Die Serienkämpfe

gehen jetzt langſam ihrem Ende entgegen, und tritt am Sonn=
tag
, den 22. Dezember, Neu=Iſenburg in Darmſtadt an. Wie
ſchon bekannt, iſt dieſe Mannſchaft der ſtärkſte Rivale von Darm=
ſtadt
und kann man daher auf den Ausgang dieſes Treffens ge=
ſpannt
ſein. Die Kämpfe finden nachmittags 2,30 Uhr im Saale
zum Bürgerhof, Eliſabethenſtraße 2, ſtatt. Ein Beſuch iſt allen
Anhängern der Schwerathletik zu empfehlen.
Neuer deutſcher Schwerathletik=Rekord. Unter offizieller Kon=
trolle
ſtellte am Samstag in Eſſſen, der deutſche Meiſter
Bierwirth mit 184 Pfund einen neuen deutſchen Rekord im
linksarmigen Stoßen auf. Intereſſant iſt dabei, daß Bierwirth
ſelbſt nur 161 Pfund wiegt.
Der Endkampf um die Deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft der
Amateurboxer zwiſchen Colonia Köln und Punching Magdeburg
endete mit 8:8 Punkten unentſchieden, die Wiederholung findet
im Januar ſtatt.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Montag, 16. Dez. 11: Schallplatten. 12.15: Schallplatten.
15.15: Jugendſtunde. Dr. Laven: Ein rheiniſcher Weberjunge
erzählt 16: HausfrauenNachmittag des Frankfurter Hausfrauen=
vereins
o 16.15: Stuttgart: Konzert des Funkorch. o 18:
Poſtdir. Storch: Ratſchläge zur richtigen Abſendung der Weihnachts=
poſtrakete
. 18.15: O. Schleinitz: Vom Weihnachtseinkauf. 8 18.35:
Wilhelm Speier lieſt aus eigenen Werken. o 19.05: Engl. Unter=
richt
. O 19.30: Konzert des Frankfurter Orcheſtervereins. Arnold
Schönberg: Fünf Orcheſterſtücke. Mozart: Konzert für Kla=
vier
und Orcheſter in C=dur. Beethoven: Eroica Soliſt:
Walter Gieſeking (Klavier). o 21.30: Stuttgart: Ski=Heil. Beſuch
der Heilbronner auf der Stuttgarter Hütte. Mitw.: Mitgl. des
Gaues Stuttgart des S. S.B. Schrammelkapelle, die Schnee=
ſchuhabteilung
der Turngemeinde Heilbronn. 22.30: Tanzmuſik.
Kapelle Berndt Buchbinder.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Montag, 16. Dez. 9: Landw.=Rat Killer:
Der Phosphorſäure= und Kalidünger. e 10: Hamburg: Plattdeutſche
Dichterſtunde. Rud. Kinau, Fr. Lau. 12: Engliſch für Schüler.
O 12.30: Schallplatten. O 14.30: Kinderſtunde. Märchen. 15: Be=
rufsberatung
. Min.=Dir. Schindler: Die rechtliche Regelung des
Lehrverhältniſſes. o 15.45: Frauenſtunde. Rektor Winter: Tiere
als Hausgenoſſen. O 16: Engliſch (literariſche Stunde). o 16.30:
Berlin: Lieder von H. Hermann. Maria Toll (Sopran) am
Klavier: Der Komponiſt. O 17.30: Prof. Moſer: Die Muſik im
evangeliſchen Gottesdienſt. O 18: Paſtor Tonneſen: Ländliches
Volksbildungsweſen. 18.30: Engliſch für Anfänger. e 18.55:
Dr. Schmidt: Schweinezucht und =maſt. 19.20: Dr.=Ing. Petri:
Die Grundſtoffe der Beton= und Eiſenbetonweiſe. O 20: Violin=
konzert
. Marta Linz. Am Flügel: E. Siegmund. Tartini: Sonate
D=dur. Mozart: Rondo. Schubert: Rondo brillant. Bach:
Aria. Beethoven: Rondino. Tartini: Variationen über ein
Thema von Corelli. Debuſſy: Im Kahn. Brahms: Ungari=
ſcher
Tanz. Saraſate: Romanze Andaluza; Zigeunerweiſen.
S 21: Weihnachtsdich ungen. Sprecher: Erna Feid, Wolfgang Zilzer.
O 22.30: Funk=Tanzunterricht. W. Carlos. O Danach: Tanzmuſik.
Kapelle Herbert Fröhlich.

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