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vember 248 Reſchsmark und 22 Pfennis
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ne Verbindlſchleit für uns. Poſiſcheckonio
Franfurt a. M. 4304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche ilufrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original-Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 324
Freitag, den 22. November 1929.
192. Jahrgang
2 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
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breit)2 Reichsmarl.Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
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Reliame=
zeile 3.00 Reichsmar” Alle Preiſe in Reichsmart
(4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deuſche Bank und Darme
Kädier und Natſonalbank.
Um die Freiheit der Saar.
egian der deukſch=franzöſiſchen
Saatverhandlungen.
anf
Einſehung dreier Unkerausſchüſſe.
EP. Paris, 21. November.
deutſch=franzöſiſchen Saarverhandlungen haben heute
mit einer Sitzung im Speiſeſaal des Quai dOrſay be=
Die deutſche Delegation kam kurz nach 11 Uhr in
Be=
eines Vertreters der deutſchen Botſchaft im franzöſiſchen
niſterium an und begab ſich ſofort in den Sitzungsſaal,
n franzöſiſchen Delegationsmitgliedern vorgeſtellt wurde.
rgriff der Miniſter für öffentliche Arbeiten und
Vor=
er franzöſiſchen Delegation, Pernot, das Wort zu einer
ngsanſprache. Er legte die Aufgaben der Kommiſſion
gab dem Wunſch der franzöſiſchen Delegation Ausdruck,
Verſtändigung zu gelangen, die geeignet ſei, die wirt=
Annäherung zwiſchen den beiden Ländern zu fördern.
von Simſon, der Präſident der deutſchen Delegation,
n ſeiner Erwiderung auf die Anſprache Herrn Pernots
druck, daß die deutſche Delegation den gleichen Wunſch
ſem er das von Deutſchland in dieſen Verhandlungen
Ziel darlegte.
Anſchluß hieran wurde geprüft, welche Arbeitsmethode
mäßigſte ſein würde. Es wurde die Bildung
fol=
dreier Unterausſchüſſe beſchloſſen:
Unteraus=
rBergwerksfragen, Unterausſchuß für
Han=
ind Zollfragen und Unterausſchuß für juri=
Fragen. — Ferner wurde vereinbart, daß dieſe
Unter=
zuſammentreten ſollen, ſobald ihr Arbeitsprogramm
Vorſitzenden der beiden Delegationen feſtgelegt worden
Eröffnungsſitzung dauerte genau zwei Stunden. Da,
mtet, die Einſetzung der Unterausſchüſſe einige Tage in
nehmen wird, wird vor Montag oder Dienstag kom=
Woche keine weitere Sitzung der Delegationen ſtatt=
ſe Saarverhandlungen haben programmäßig begonnen
erwarteten drei Ausſchüſſe ſind eingeſetzt worden, in
inmehr die Einzelfragen durchgeſprochen werden ſollen.
Programm der Verhandlungen ſind der deutſchen
Re=
von deutſchnationaler Seite Vorwürfe gemacht worden,
en einen Rückzug angetreten und die politiſche
jederung des Saargebiets an
Deutſch=
in Deutſchland überhaupt nicht mehr Gegenſtand der
ng. Das iſt nur inſoweit richtig, als bei den politiſchen
doch die Zuſtändigkeit der Regierungskommiſſion im
et und des Völkerbundes nicht auszuſchalten iſt.
Sach=
hält die deutſche Regierung an der Auffaſſung feſt, daß
eckdieſer Beratungen ja gerade ſein ſoll, die
)äftlichen und finanziellen Probleme
*! um dann gemeinſam, mit den
Fran=
eine politiſche Formel auszuarbeiten,
VVölkerbund offiziell unterbreitet
wer=
bdie aber ſicherlich nirgends auf
Wider=
ſtößt, ſobald die hauptbeteiligten Mächte
tigſind.
Politiſche Seite der Saarfrage ergibt ſich aus der Be=
8 des Saarſtatuts, daß über das endgültige Schickſal des
Eels die Bevölterung durch Volksbefragung entſcheiden
9 zbar 15 Jahre nach Unterzeichnung des Verſailler
entſtehung und Aufgabe des Saarſtatuts laſſen aber
weiſel darüber, daß das in Verſailles geſchaffene Saar=
Bce nur geſchaffen wurde, „um eine ungehinderte Aus=
N Saargruben durch Frankreich ſicherzuſtellen‟. Da
ſchutbeſtimmungen über den Rückkauf der Saargruben
/eſbgrung zwiſchen Deutſchland und Frankreich vor
A dieſer 15 Jahre vorſehen, iſt es logiſch, daß dieſe
Ru8 auch entſprechend früher ſtattfindet. Frankreich,
Sagnabſtimmung ſeinerzeit gefordert hat, verſucht jetzt
Deie Volksbefragung nicht ſtattfinden zu laſſen,
nach=
von dem rein deutſchen Charatter des Saargebietes
zu erſchütternden deutſchen Haltung ſeiner Bevöl=
A Verlauf der zurückliegenden 11 Jahre überzeugen
Snand hat in ſeiner letzten Kammerrede ſelbſt zuge=
*B Eine Volksabſtimmung im Saargebiet gegen
Frank=
ſachen würde und daß deshalb Frankreich — nach einer
eitarung Briands — dieſe nicht vertragen könne.
Hicte Franzöſiſche Preſſepolitik verſucht der Welt jedoch
tiken, daß Frankreich großzügig auf die Saarabſtim=
Jore. Die in Paris begonnenen Saarverhandlungen
Deshalb nur unter der Vorausſetzung geführt werden,
ueich den rein deutſchen Charakter des Soargebietes
g bereit iſt, den politiſchen Willen der Bevölkerung
* Oükunft zu reſpektieren. Nur unter dieſer
Beding=
iD über eine wirtſchaftliche Regelung der Sgarfrage
L Die Rückgliederung des Saargebietes muß wirt=
Land zalbalitich jenen Zuſtand wieder herſtellen, wie er
LesHlis des Scarſtatuts beſtanden hat. Es handelt ſich
Sanß imn die Rückführung der Sgargruben in den Beſitz
Dnger und bicheriſchen Staates. Der Haufpreis muß an=
Lu und den augenblicklichen techniſchen Zuſtand der
in Sarchernden Srudtden Wie auich eter Schidet bertiche.
La Dich unjachliche Abbaumethoden der franzöſiſchen
Senalauis entfäanden ind. Als Sicherſelung des
On
Wents für die Lothringer Induſtrie kommt nur ein
Ten
Ltage, das nach rein kaufmänniſchen und handels=
geſchäftlichen Geſichtspunkten abzuſchließen iſt. Von deutſcher
Seite ſind keinerlei Schwierigkeiten in der Belieferung der
loth=
ringiſchen Induſtrie und darüber hinaus der franzöſiſchen
Wirt=
ſchaft zu erwarten.
Ein weiterer Punkt der jetzigen Saarverhandlungen betrifft
jene franzöſiſchen Wirtſchaftsintereſſen, wie ſie durch
Niederlaſ=
ſung franzöſiſcher Induſtrie, Inweſtierung franzöſiſchen Kapitals
in der Saarwirtſchaft und Begünſtigung des Abſatzes
franzöſi=
ſcher Waren im Soargebiet künſtlich in den abgelaufenen elf
Jahren entwickelt worden ſind. Deutſchland wird ſicherlich
be=
reit ſein, Härten zu vermeiden, die ſich für dieſe Fragen bei der
Rückgliederung ergeben müſſen. Es iſt ein Abkommen denkbar,
das ein Uebergangsregime vorſieht, um der franzöſiſchen
Wirt=
ſchaft und dem franzöſiſchen Kapital Gelegenheit zu geben, ſich
langſam auf die neuen zoll= und wirtſchaftspolitiſchen
Verhält=
niſſe einzuſtellen, oder ſich vom Saargebiet zu löſen. Dabei darf
nicht einſeitig verfahren werden. Auch Frankreich muß
Möglich=
keiten ſchaffen, um die Beziehungen, die zwiſchen Saargebiet und
Elſaß=Lothringen beſtehen, nicht rückſichtslos zu zerreißen.
Grundſatz der Pariſer Saarverhandlungen muß jedenfalls ſein,
daß das Saargebiet politiſch und wirtſchaftlich unverſehrt dem
Verband des Reiches wieder eingegliedert wird.
Franzöſiſche Inkerpellationen zu den
Saarverhandlungen.
Vor Beginn der Eröffnungsſitzung der deutſch=franzöſiſchen
Saarverhandlungen hat der deutſche Botſchafter v. Hoeſch den
Pernot vorgeſtellt. — Außer der von Franklin=Bouillon ſeit
eini=
gen Tagen angekündigten Interpellation über die
Saarverhandlungen hat jetzt auch die ſozialiſtiſche
Kam=
merfraktion eine ſolche Interpellation, im Kammerbüro
nieder=
gelegt. Während Franklin=Bouillon in aller Schärfe gegen die
Ueberſtürzung bei der Eröffnung dieſer Verhandlungen proteſtiert,
verlangt die ſozialiſtiſche Interpellation von der Regierung
ledig=
lich die Bekanntgabe der Direktiven, die dieſe bei den
Verhand=
lungen zu verfolgen gedenkt.
Die Pariſer Preſſe zum Beginn der
Saarverhandlungen.
Die franzöſiſche Preſſe widmet dieſem Ereignis ausführliche
Artikel, in denen die zur Debatte ſtehenden und ihrer Löſung
harrenden Probleme dargelegt werden. Was die politiſche Seite
der Saarfrage angeht, ſo drücken ſich die Blätter recht vorſichtig
und meiſt ziemlich unklar aus. Man will ſich offenbar in dieſer
Frage vorderhand in keiner Weiſe feſtlegen. Es kann, ſo ſchreibt
das „Journal”, im Augenblick keine Rede davon ſein, die
Ver=
handlungen auf politiſchen Boden zu verſchieben, denn in dieſer
Hinſicht iſt die Situation durch den Verſailler Vertrag eindeutig
feſtgelegt. Im Jahre 1935 wird die Saarbevölkerung zwiſchen
drei Möglichkeiten zu wählen haben: Zwiſchen dem Anſchluß an
Frankreich, der Wiedervereinigung mit Deutſchland oder der
Auf=
rechterhaltung der Völkerbundsverwaltung, doch ſcheint ſchon
die Tatſache, daß man eine Diskuſſion eröffnet,
die prinzipielle Vorausſetzung einer Rückgabe
des Saargebietes an Deutſchland
einzuſchlie=
ßen. Ohne dieſe Hypotheſe beſtände überhaupt kein Grund für
die Einleitung von Verhandlungen.
Der gegenwärtige Zuſtand trägt allen Intereſſen Rechnung
und man brauchte daran nichts zu ändern, wenn nicht die
Verſöhnungspolitik zur Annahme der
deut=
ſchen Theſe geführt hätte, wonach die Saarländer ihre
Wiedervereinigung mit Deutſchland verlangen. Selbſt wenn
man dieſes Prinzip annimmt, wird die politiſche Löſung nur
vom Völkerbund vorgenommen werden können, falls eine
Eini=
gung über die künftige Regelung der Intereſſen zuſtande kommt.
Dieſe Einigung wird man jetzt ſuchen.
Das „Oeuvre” äußert ſich zu dieſem Punkt folgendermaßen:
Es handelt ſich nicht darum, die Saarländer ihrer Rechte zu
be=
rauben, aber da der Wille der Saarbevölkerung nicht zweifelhaft
zu ſein ſcheint, wäre es äußerſt unvorſichtig, bis zur
Abſtimmung, die unfehlbar gegen Frankreich
ausfallen würde, zu warten, um mit Deutſchland die
Grundlagen einer wünſchenswerten und dauerhaften
Zuſammen=
arbeit zu prüfen. Als Leitſätze der franzöſiſchen
De=
legation bei den kommenden Verhandlungen zählt das Blatt
auf: Frankreich kann ſich nicht damit einverſtanden erklären, daß
die politiſche Lage des Saargebietes vor 1935 geändert wird,
wenn man ihm nicht zuſichert, daß das Saargebiet auch bis 1935
im franzöſiſchen Zollverband bleibt. Beim Rückkauf der
Saar=
gruben muß man ſich darüber klar ſein, daß die frühere
fran=
zöſiſche Schätzung von 300 Millionen Goldmark vor der
In=
beſtierung franzöſiſchen Kapitals und der Moderniſierung der
Gruben erfolgt ſei, wodurch der gegenwärtige Wert der
Gru=
ben erhöht worden ſei. Schließlich weiſt das Blatt auf die
wach=
ſenden Beziehungen zwiſchen Frankreich und dem Saargebiet
hinſichtlich der Saarkohle und der lothringiſchen Eiſenerze hin.
Zur Löſung des letzteren Problems ſchlägt Pertinax, der im
„Echo de Paris” die gleichen Gedanken entwickelt, die Bildung
von franzöſiſch=deutſchen Betriebsgeſellſchaften vor, in denen auch
die Saarinduſtrien vertreten ſein ſollen, eine Idee, die
bekannt=
lich ſowohl von Deutſchland wie auch von den berufenen
Ver=
tretern des Saargebietes abgelehnt wird. Pertinax ſchließt
übrigens ſeinen Artikel mit der Erklärung, man hätte die
Saar=
ſpage regeln müſſen, bevor Frankreich in die Rheinlandräumung
eingewilligt habe.
Es iſt in dieſem Zuſammenhang intereſſant, daß von
ſämt=
lichen Morgenblättern nur der „Matin” die geſtrige Erklärung
des ſaarländiſchen Landtagspräſidenten Scheuer wiedergibt, in
der die vollſtändige Wiederherſtellung der
deut=
ſchen Souveränität über das Saargebiet
gefor=
dert wird.
Die Weltbank.
Möglichkeiken ihrer Wirkſamkeil.
w Bei Betrachtung der in der vergangenen Woche veröffento
lichten Statuten der Bank für Internationalen
Zahlungsaus=
gleich als das Ergebnis der Arbeiten des Baden=Badener
Or=
ganiſationsausſchuſſes und als wichtige Etappe auf dem Wege
der Entpolitiſierung des Reparationsproblems iſt an dieſer
Stelle die weſentlichſte Aufgabe der Bank für Internationalen
Zahlungsausgleich, vom deutſchen Standpunkt aus, in ihrer
Tätigkeit als Treuhänder für Annahme, Verwaltung und
Ver=
teilung der deutſchen Reparationszahlungen geſehen worden. Es
war aber gleichzeitig darauf hingewieſen worden, daß eine ganze
Reihe von Möglichkeiten und Ausſichten in Richtung einer über
dieſe Treuhändertätigkeit weit hinausgehenden Betätigung im
Rahmen der Weltwirtſchaft vorliegen, und es muß zugegeben
werden, daß die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich,
wenn man den Sinn ihrer Statuten richtig verſteht, auch für den
Fall des Aufhörens der Reparationszahlungen wertvolle Dienſte
leiſten kann.
Die Baden=Badener Sachverſtändigen haben in dem
Beſtre=
ben, die Politik bei der Durchführung der Neuregelung der
Re=
parationen nach Möglichkeit vollkommen auszuſchalten, abſichtlich
die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich als eine von
der Reparationsfrage unabhängige Bank aufgezogen. Der
Ar=
tikel 4 der Statuten, der ſich auf die Reparationsaufgaben der
Bank bezieht, hat innerhalb des Geſamtſtatuts nur eine
neben=
ſächliche Bedeutung, während in dem vorherſtehenden Artikel 3
der Zweck der Bank ausdrücklich feſtgelegt iſt: Die
Zuſam=
menarbeit der Zentralbanken zu fördern, neue Möglichkeiten für
internationale Finanzgeſchäfte zu ſchaffen und als Treuhänder
oder Agent bei den ihr auf Grund von Verträgen mit den
be=
teiligten Parteien übertragenen internationalen
Zahlungsge=
ſchäften zu wirken. Alſo an erſter und zweiter Stelle unter den
Aufgaben der Bank ſtehen die Förderung der Zuſammenarbeit
der Zentralbanken und die Schaffung neuer Möglichkeiten für
internationale Finanzgeſchäfte. Die Sachverſtändigen haben ſich
bei der Beſtimmung und Feſtlegung des Zweckes der Bank auf
dieſe allgemein gehaltene Feſtſtellung beſchränkt, wohl aus dem
Grunde, weil auf dieſem Gebiete eigentlich praktiſche
Erfahrun=
gen noch nicht vorliegen und weil es ſich bei dem weiten
Rah=
men dieſer Aufgaben, der erſt ausgefüllt werden ſoll, vorerſt nur
um theoretiſche Möglichkeiten der Wirkſamkeit der Bank für
In=
ternationalen Zahlungsausgleich handelt. Deswegen iſt auch
eine gewiſſe Skepſis und Zurückhaltung hinſichtlich der
Erfolgs=
ausſichten der neu zu gründenden Weltbank berechtigt, ſolange
praktiſche Auswirkungen ihrer Tätigkeit auf weltwirtſchaftlichem
Gebiete nicht vorliegen, und Deutſchland ſollte ſich um ſo mehr
zunächſt erſt darum kümmern und darauf in erſter Linie ſeine
Aufmerkſamkeit richten, daß die neue Bank ihr Können als
Treuhänder für die Annahme, Verwaltung und Verteilung der
deutſchen Reparationszahlungen beweiſt.
Man hat der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich
die Bezeichnung „Weltbank” gegeben, obwohl ſie nichts weiter
iſt als ein Inſtrument der Zentralnotenbanken, die ſie gründen
werden, und die ſpäter gemäß Artikel 7 des Statuts durch
Ueber=
nahme der 44 % des 500 Mill. Schw.=Franken betragenden
Aktien=
kapitals noch an ihr beteiligt ſein werden. Im einzelnen kann
ſich die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich an allen
Zweigen des Bankgeſchäftes mit Ausnahme des Gründungs=,
Finanzierungs= und Akzeptgeſchäftes betätigen, und ſie hat, ihrem
Charakter als Aktien= und Depoſitenbank entſprechend, auf ihre
Liquidität nach beſtimmten Deckungsvorſchriften zu halten. Als
Inſtrument der an ihr beteiligten Zentralnotenbanken, bei denen
auch allein das Stimmrecht liegt, ſo daß die
Generalverſamm=
lung praktiſch von nur beſchränkter Bedeutung iſt, wird ſie durch
Gold= und Deviſenclearing weſentlich zur Erleichterung des
internationalen Zahlungsausgleichs beitragen können und damit
den Zentralnotenbanken wertvolle techniſche Dienſte leiſten
kön=
nen. Genau geſehen, iſt die Bank für Internationalen
Zahlungs=
ausgleich, zumal ſie das Recht der Notenausgabe nicht hat, in
ihrer Tätigkeit dadurch ſtark eingeſchränkt, daß ſie ihre Geſchäfte
nur in Uebereinſtimmung mit der Politik der Zentralbanken der
beteiligten Länder ausführen darf. Das Vetorecht der
Zentral=
banken iſt in Artikel 20 des Statuts ſehr weit gefaßt worden,
ſo daß es der Bank nicht möglich iſt, ein Finanzgeſchäft auf einem
beſtimmten Gebiete oder in einer beſtimmten Währung gegen
den Willen der unmittelbar beteiligten Zentralbank auszuführen.
Jede Zentralbank kann ihr Einverſtändnis zu beabſichtigten
Fi=
nanzgeſchäften der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich,
die den einzelnen Zentralbanken vorher bekanntgegeben werden
müſſen, von Bedingungen abhängig machen, ihre Einwilligung
auf ein beſtimmtes Geſchäft beſchränken, oder ein allgemeines
Abkommen treffen, welches der Bank geſtattet, ihre Geſchäfte
in=
nerhalb beſtimmter Grenzen hinſichtlich Zeit, Art und Betrag zu
halten. Dieſe Vorſchrift bezieht ſich natürlich auch auf
Finanz=
geſchäfte, die die Bank in ihrer Eigenſchaft als Treuhänder der
deutſchen Reparationszahlungen tätigen würde, ſo daß ihr
ge=
gebenenfalls die Bedeutung einer Transferſchutzbeſtimmung, je
nachdem um welches Geſchäft es ſich handelt, zukommt.
An der ſcharfen Begvenzung der Tätigkeit der Bank gerade
durch die ausſchlaggebende Beteiligung der Zentralbanben läßt
ſich klar erkennen, daß es ſich bei der internationalen Bank weder
um eine Ueberbank mit weitgehender finanzieller und politiſcher
Macht, noch um eine bloße Abrechnungsſtelle, für die
Rebara=
tionszahlungen und für die Zahlungen der interalliierten
Kriegs=
ſchulden handelt. Die Sachverſtändigen haben den eigentlichen
Geſchäftskreis der Bank ſoweit, wie es überhaupt für eine Bant
möglich iſt, gezogen, um ihr auf den von ihnen geſetzten
Grund=
lagen die Möglichkeit der Enzwicklung zur Weltbank, zu einer
Bank der Banken, zu geben. Der Gedanke einer Zuſammenarbeit
der Notenbanken oder beſſer geſagt einer Zuſammenarbeit der
Präſidenten der Notenbanken iſt nicht alt. Als man in den erſten
Jahren nach dem Kriege und nach den Inflationen daran ging,
die zerrütteten Währungen zu ſtabiliſieren, kam man auf den
Seite 2
durchaus als richtig erwieſenen Gedanken, daß eine
Stabiliſie=
rung der Währungen und damit die Konſolidierung der
mit=
einander zweckverbundenen Wirtſchaften der einzelnen Länder in
erſter Linie eine Zuſammenarbeit der Notenbanken mit einem
gemeinſamen Ziele zur Vorausſetzung habe. Dieſe
Zuſammen=
arbeit iſt aber darauf beſchränkt geblieben, daß in großen
Inter=
vallen einzelne Notenbankpräſidenten zuſammengekommen ſind,
um gemeinſame Beſprechungen abzuhalten und miteinander
Füh=
lung zu nehmen. Trotzdem aber ſind währungspolitiſche
Ereig=
niſſe eingetreten, die bei ſeſtem Beſtehen einer wirklich
verma=
nenten Zuſammenarbeit der Zentralbanken Wirtſchaft und
Wäh=
rung einzelner Länder nicht erſchüttert hätten. Es ſei an den
bekannten während der Pariſer
Reparationsſachverſtändigenver=
handlungen erfolgten Angriff des Auslandes auf die deutſche
Mark erinnert, der ſicherlich nicht von einem Teilerfolg begleitet
geweſen wäre und mit ſcharfen, den Kredit der deutſchen
Wirt=
ſchaft ſtark einſchränkenden Reſtriktionsmaßnahmen der
Reichs=
bank hätte, bekämpft werden müſſen, wenn die Notenbanken
Deutſchlands und Frankreichs bereits enger zuſammengearbeitet
hätten, wie es das Statut der Bank für Internationalen
Zah=
lungsausgleich als erſten Zweck vorſchreibt. Zuſammenarbeit
der Notenbanken bedeutet, praktiſch geſehen, etwas mehr als
Zuſam=
menarbeit der Nationen, und die meiſten Länder haben angeſichts
der Zerriſſenheit der Weltwirtſchaft und in Anbetracht der durch den
Krieg eingetretenen Verſchiebung zwiſchen Gläubiger= und
Schuldner=Nationen und im Hinblick auf die Folgen der Kriegs=
und Nachkriegs=Inflationen auf währungs= und zollpolitiſchem
Gebiete eingeſehen, daß eine Zuſammenarbeit der Noteninſtitute
mit ihren ausſchlaggebenden Währungs= und Kreditfunktionen
notwendig iſt, und daß die bisher getanenen Schritte, die nur
durch Zufälle bedingt waren und nicht von einer feſten Baſis
ausgingen, nicht ausreichten. Der Zuſtand der Weltwirtſchaft iſt
heute weit von der Automatik des Kapitalausgleichs in
weite=
ſtem Sinne des Wortes entfernt, die vor dem Kriege Störungen
von der Weltwirtſchaft und damit auch von den in ihr
verbun=
denen Einzelwirtſchaften fernhielt. Die innere Verbundenheit
der einzelnen nationalen Kreditſyſteme konnte in nichts
deut=
licher vor Augen geführt werden als durch die diskontpolitiſchen
Vorgänge der letzten Zeit, die die Abhängigkeit der einzelnen
Zentralbanken voneinander gezeigt haben. Dieſe Verbundenheit
der Kreditſyſteme beſchränkt ſich aber nicht nur auf den Kredit
ſelbſt, ſondern iſt auch gleichzeitig eine Verbundenheit der
Pro=
duktion. Vielleicht kann durch die Gründung der Bank für
In=
ternationalen Zahlungsausgleich die finanzielle und
wirtſchaft=
liche Zuſammenarbeit der Zentralbanken und damit der Länder,
denen ſie angehören, eine ſehr feſte Form annehmen. Jedenfalls
feſter als die Form, die noch den bisherigen Erfahrungen die
Zuſammenarbeit der Nationen zuſtandegebracht hat. Die Bank
für Internationalen Zahlungsausgleich kann die Grundlage für
eine ſolche finanzielle und wirtſchaftliche Zuſammenarbeit unter
den Nationen abgeben, die natürlich erſt allmählich gebildet
wer=
den muß, und darin liegt die größte ihrer Aufgaben und zugleich
ihre ungeheure weltwirtſchaftliche Verantwortung. Ihre Väter
und die Baden=Badener Sachverſtändigen ſehen in ihr ein
In=
ſtrument, welches wie der Völkerbund auf politiſchem Gebiete,
auf finanziellem und wirtſchaftlichem Gebiete in Anwendung
kommen ſoll und damit die weltwirtſchaftliche Entwicklung
för=
dern ſoll, wo die Regierungen aus politiſchen Gründen oder mit
Mitteln der Politik verſagt haben. In Genf kommen regelmäßig
die politiſchen Repräſentanten der Nationen zuſammen, um ſich
kennen und verſtehen zu lernen, die Bank für Internationalen
Zahlungsausgleich ſchafft ein dauerndes Expertenkomitee von
maßgebenden Vertretern der Weltwirtſchaſt, aus der
Bank=
welt, aus Induſtrie und Handel, alſo eine internationale
finan=
zielle Kooreration von autoritärer Geltung, die mit ihren
Ver=
bindungen die Kriſenherde der Weltwirtſchaft aufzudecken und
durch bankpolitiſche Mittel weiteſten Umfanges mit Hilfe der
mächtigſten Kreditinſtitute, der Zentralbanken, zu bekämpfen in
der Lage iſt. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich
muß natürlich erſt — und die Möglichkeit dazu gibt das Statut —
zu dieſer größten autoritären Einrichtung auf finanziellem
Ge=
biete werden. Aber das Eine ſteht ſchon heute feſt: Auf dem
Gebiete der Reparationen wird keine Entſcheidung
internatio=
naler Art getroffen werden, ohne das Vorum der Bank für
In=
ternationalen Zahlungsausgleich einzuholen, nicht etwa weil ſie
Abrechnungsſtelle für Tribute der Nationen iſt, ſondern weil ſie
der Ausdruck der internationalen finanziellen Kooperation ſein
ſoll. Das bedeutet aber Entſcheidungen nach wirtſchaftlichen
Ge=
ſichtspunkten. Man ſieht alſo, daß die Möglichkeiten der
Wirk=
ſamkeit der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich ſehr
groß und von weittragendem Einfluß für die Weltwirtſchaft
ſind. Wenn der Young=Plan auf der zweiten Haager Konferenz
zur Annahme endgültig gelangen wird, ſo erhält die Bank für
Internationalen Zahlungsausgleich, Fleiſch und Blut; zunächſt
wird ſie ihr Können als Treuhänder für die Annahme,
Verwal=
tung und Verteilung der deutſchen Reparationszahlungen zu
be=
weifen haben.
Freitag den 22 November 1929
Vom Tage.
Die Beamten und Angeſtellten der Interalliierten
Rheinlandkom=
miſſion, an ihrer Spitze der franzöſiſche Oberdelegierte Tirard, haben
Koblenz verlaſſen, um ſich nach Wiesbaden zu begeben, wo ſie am
Mitt=
woch ihre Arbeit aufgenommen haben. In den letzten Tagen hat die
Koblenzer Räumung weitere Fortſchritte gemacht.
Im Zuſammenhang mit den Erörterungen über das Abkommen
mit der Botſchafterkonferenz bezüglich der rheiniſchen Eiſenbahnen iſt.
behauptet worden, daß im Haag auch noch ein Abkommen über
Straßenbauten getroffen worden ſei, von dem man bisher nur
von franzöſiſcher Seite gehört habe. Hierzu wird von zuſtändiger
Stelle erklärt, daß ein ſolches Abkommen nicht getroffen
wor=
den iſt
Die Zählungen im Reichswahlbureau über das
Volksbegehren ſind auch am Donnerstag nicht zu Ende
gekom=
men, weil zahlreiche Rückfragen notwendig waren. Der
Reichswahl=
ausſchuß iſt daher auch erſt für den kommenden Montag einberufen
worden.
Clémeneeau gab ſeiner Umgebung erneut Veranlaſſung zu
ſchwerer Beunrubigung. Starke Schmerzen machten ſich wieder
bemerk=
bar, ſo daß eiligſt ein Arzt herbeigerufen werden mußte. Sein
Zu=
ſtand iſt ſehr ernſt.
Der engliſche Außenminiſter Henderſon empfing
den deutſchen Botſchafter Dr. Sthamer im Foreian
Office. Wie es heißt, wurde die Frage des Datums für die
Eröff=
nung der zweiten Haager Konferenz zwiſchen Henderſon
und dem deutſchen Botſchafter befprochen.
Das japaniſche Goldembargo wird am 11. Januar
1930 aufgehoben. Damit haben die allgemeinen Erwartungen,
daß die Beſeitigung des Goldembargos in Kürze bevorſtehe, ihre
Be=
ſtätigung erhalten.
Der japaniſche Marineminiſter Takarabe wird der japaniſchen
Dele=
gation für die Seeabrüſtungskonferenz nicht in der Eigenſchaft als
Marineſachverſtändiger, ſondern lediglich als „japaniſcher Staatsmann”
angehören.
Zreilaſſung Lampels.
Gegen Hinkerlegung einer Kaukion.
* Berlin, 21. Nov. (Priv.=Tel.)
Der Unterſuchungsrichter in Neiße ſieht jetzt in der
Feme=
mordſache Lampel ſoweit klar, daß eine Vernehmung an Ort
und Stelle nicht mehr ſo notwendig erſcheint. Gemeinſam mit
der Staatsanwaltſchaft hat er ſich darauf geeinigt, die drei
Ver=
hafteten Lampel, Schweninger und v. Beulwitz aus der
Unter=
ſuchungshaft zu entlaſſen gegen die Hinterlegung einer Kaution
von 20000 RM. Lampels Verteidiger iſt bereits mit einem
Be=
trage von 6000 RM. nach Neiße unterwegs. Weitere 14 000 RM.
will die Gattin Schweningers einzahlen, um ihren Mann und
v. Beulwitz aus der Unterſuchungshaft zu befreien. Ueber den
Antrag der Verteidigung, das Verfahren auf Grund des
deutſch=
polniſchen Amneſtievertrages einzuſtellen, iſt noch nicht
entſchie=
den. Es erſcheint ſelbſt Juriſten fraglich, ob dieſem Antrag
ent=
ſprochen werden kann, weil die Tat angeblich auf einem Terrain
erfolgt iſt, das außerhalb des Abſtimmungsgebietes liegt.
Die Juſtizpreſſeſtelle des Landgerichts Breslau teilt zu
den letzten Blättermeldungen in der Sache Lampel mit:
Rechtsanwalt Flato hat nachträglich mitgeteilt, daß ſich bei
ihm ein Dr. Kandt gemeldet habe, der in der fraglichen Zeit
Leutnant in der Sturmfahne „Ritter von Finſterling” geweſen
ſein will und der Köhler kennen will. Kandt hat dem
Rechts=
anwalt Flato erklärt, im Juli 1921 ſei ein Offizierſtellvertreter
Köhler mit einer Abteilung von 40 Mann ſeiner Kompagnie
zu=
geteilt worden. Köhler habe ſich aufſtändig gezeigt und ſeine
Leute gegen die Stammkompagnie aufgewiegelt, u. a. habe er
auch gedroht, Kandt, der, um zu ſeinen Leuten zu gelangen, ein
größeres Feld durchreiten mußte, zu erſchießen, ſobald er ihn
träfe. Die Abteilung Köhler habe auch einen Ueberfall auf die
Stammkompagnie geplant, aber nicht über genügend Waffen
ver=
fügt. Ein von Köhler zur Beſchaffung von Waffen erbetener
Urlaub ſei ihm von Kandt verweigert worden. Darauf habe ſich
Köhler entgegen dem Befehl entfernt und ſei verſchwunden,
nach=
dem er offenbar davon Wind bekommen habe, daß die
Ortsaus=
gänge beſetzt und er verhaftet werden ſollte. Das ſoll in den
erſten Tagen des Juli 1921 geweſen ſein. Hiermit hat
Rechts=
anwalt Flato vorgelegt: 1. Einen Antrag mit der angeblichen
Unterſchrift des Köhler auf Ausftellung zweier Ausweiſe zur
Bewaffnung der Abteilung: 2. eine von Schweninger
beglau=
bigte Abſchrift eines Schreibens vom 25. Juli 1921 mit der
Orts=
bezeichnung Dittersdorf, in dem es ſich um gewiſſe
Abrechnungs=
gelder des Köhler handelt. Zu der vom „Berliner Tageblatt”
am 19. November gebrachten Meldung, es hätten ſich mehrere
Zeugen gemeldet, die über die Perſon des Köhler und den
Tat=
hergang beſtimmte Angaben machen könnten, iſt dem
Unter=
ſuchungsrichter nichts bekannt.
3u Brih Maukhners 80. Geburkstag
an 22. November.
Von Theodor Kappſtein.
Fritz Mauthner, der in Meersburg am Bodenſee, wo er in
ſeiner Waldſiedelei die letzten Jahre ſeines fruchtbaren Lebens
in der bewegten Stille zubrachte, 1923 ſtarb, erzählt in ſeinem
rühen „Märchenbuch der Wahrheit”: „Mund und Erde, die
ein=
ander ſeit Weltengedenken liebten, halten Zwiegeſpräch. Die
Erde zum Monde: Willſt du etwas Tolles hören? Der Staub
auf meinem grünen Gürtel vermag ein Geräuſch zu machen. Der
Staub nennt das Sprechen und Denken! Ob der kluge
Erden=
ſtaub auch etwas über Mond und Erde wiſſe? Freilich; er habe
herausgebracht, daß ſich der Mond um die Erde drehe. Nichts
weiter; nicht, daß der Aether uns innig verbindet. Nicht, daß
wir unendliche Küſſe tauſchen, nicht, daß du dich mit deiner
Kraft einwühlſt in meine wogenden Meere. Aber er fand ein
Wort für das Drehen, wie er es nennt — Geſetz heißt der
Staub unſerer Liebe! Die Erde erzählt weiter: Der Staub auf
meinem Gürtel hat viele Geſetze. Das ſind kleine Tafeln, au
jeder ſteht ein Wort: Du ſollſt. Wenn nun ein Staubkorn nicht
kann, ſo kommt ein zweites, eins mit Eiſenatomen, und packt es
beim Kragen. Das iſt das Geſetz des Staubes. Und ſo erklärt
er ſich unſere Liebe! Wir ſollen! Wir! Der Mond lachte, preßte
die Erde an ſich und ſpielte mit etwas Flut den Staub von
ihrem lieben grünen Gürtel. Das war die Sintflut, ſagte der
Staub..
In dieſer eigenwilligen und ergreifenden Kurzgeſchichte
er=
ſcheint der Denker und Dichter Fritz Mauthner; ich nenne ihn
am liebſten den Sokrates, den wiedergekehrten Sokrates des
19. und 20. Jahrhunderts. Der nur in ſich gebundene Menſch,
ſeinem Dämon oder kleinen Gott, mit dem er ſich in allem
be=
ſpricht, in Freiheit folgſam, auf ſich allein beruhend, iſt der
Starke, der am mächtigſten allein iſt. Mit der Sicherheit ſeines
Gemüts, mit der Reinheit der Perſönlichkeit, mit dem ſozialen
Bruderſinn für die Gebundenen. Zwiſchen Athen und Spree=
Athen des Sokrates und ſeines echten Erben liegt nur ein
bißchen Raum und ein wenig Zeit; in der Geſinnung und faſt
auch in der Methode ſind beide Männer erſtaunliche Kollegen.
Denn auch bei Fritz Mauthner heißt der Feind: ſchwächlich
ver=
logene Romantik und wichtigtueriſches Aeſthetentum. Unbunſt
als führende Richtung, cant ſtatt Kant, Prüderie ſtatt Keuſchheit,
Hermelin ſtatt Würde, Reliquie ſtatt Geiſt. Die toten Symbole
werden ausgefegt. Auch Mauthner, mit ſeinem alten Fontane
zu ſprechen, brachte keinen Sinn auf für Feierlichkeit. Er, der
zuerſt und lange ein Journaliſt war und es, im hohen Sinne,
zeitlebens blieb, er half fragend der Wahrheit zum Licht aus
dunklem Mutterſchoß, wie ſich Sokrates ſolcher Hebammenkunſt
(mit der Anſpielung auf den Beruf ſeiner Mutter) befliß.
Dieſer Deutſchböhme, der als junger Mann 1876 nach
Ber=
lin kam, hat ſich ſeinen unſterblichen Namen erworben durch
ſeine Kritik der Sprache. Doch nur im harten Joch des
Tagesſchriftſtellers an Zeitung und Buch konnte er die
Hinter=
liſt und den Doppelſinn, den doppelten Boden der Sprache ſo
ganz durchſchauen lernen, um heranzureifen zum Befreier vom
Götzendienſt der Worte, namentlich, wenn ſie ſich als Programm
aufſpielen. Hätte er ſich von Anfang an — ſo urteilte ſein weiſer
Freund Friedrich Dernburg, der Vater Bernhard. Dernburgs
(mit dem und mit Mauthner zuſammen ich meine literariſche
Anfängerzeit in der großen Berliner Preſſe teilen durfte) — der
reinen Wiſſenſchaft zugewendet, ſo hätte vielleicht auch ihn, wie
ſo viele andere, die Theorie verſchlungen. Im Journalismus
mußte er der Fülle des Lebens ſtandhalten, das auf ihn
herein=
brach, das er in ſeinen Zuſammenhängen ordnete und in ſeiner
Kritik bewältigte. An dieſer Fülle beobachtete er mit ſeinem
ätzend ſcharfen Geiſt auch die innere Armut. Mauthner hatte in
übermütigem Scherz in ſeiner Sünden Maienblüte in ſeinem
erſten Buch „Nach berühmten Muſtern” zeitgenöſſiſche Dichter
und Denker in Nachahmung ihrer Art und Sprache ausgeſpottet.
Das Büchlein ſchlug ein und ſetzte ihn durch. So bleibend, daß
ihn viel ſpäter an der Tafel des Herzogs von Meiningen der
Muſiker Brahms bei der Vorſtellung anredete: Ach, Mauthner,
Verfaſſer der „Berühmten Muſter”. — Mauthner entgegnete
ſchlagfertig: Ach, Brahms, Komponiſt der ungariſchen Tänze!
Er hatte allmählich eine kleine Bibliothek
zuſammengeſchrie=
ben an ernſten Satiren und parodiſtiſchen Märchen,
erſchüttern=
den Nobellen und kulturhiſtoriſchen Romanen — der
vergäng=
lichen Zeitproduktion nicht zu achten, die er fürs liebe Brot auch
ſchnell ſchuftete und ſchufterte —, bis zu dem literariſchen Kleinod
des reinen Kunſtwerks vom „letzten Tod des Gotama Buddha”.
Unſere haſtigen Leſer der nervenhetzenden Zeitromane ſollten
mehr, vom beſinnlichen Mauthner kennen, um manches
viel=
gerühmte Saiſonbuch (mit und ohne Freud) dafür ungeleſen zu
laſſen. So etwas wie Mauthners „Totengeſpräche” mit ſeinem
göttlichen Lieben und Haſſen, haben wir doch ſeit ihm nicht
wieder erlebt; dieſe fröhliche Bosheit des durchſchauenden Geiſtes
und dieſe kriſtallklare Reinheit der plaſtiſchen Sprache ſind gar
ſelten! Als Mauthner ſtarb, wagte ſich niemand an ein
Toten=
geſpräch über ihn unter den Unſterblichen im Olymp.
Und nun ſeine ragende Sprachkritik, die ihn in der Geſchichte
der deutſchen Geiſteswiſſenſchaft neben Kants Kritiken im Rang
geſellen wird, wie ſie in ſechs Rieſenbänden und mancherlei
wertvollem Beiwerk uns in immer neuem Anſprung, bei der
Nun
Deutſchnakionaler Parkeikag
Der Kampf um den Kurs der Deutſchn
Kaſſel, 2
Hier begann heute der neunte Parteitag de
nalen Volkspartei mit einer Sitzung des Parteit
von der Partei herausgegebene Führer durch den
durch einen Begrüßungsartikel des Parteivorſitz
genberg eingeleitet, der darauf hinweiſt, daß der 2
teitag im Zeichen des Kampfes der Rechtsoppoſi
beabſichtigte Verſklavung des Volkes durch den 9
Hugenberg ſagt u. a.: „Die Entwicklung wird um
anſchreiten, je geſchloſſener die Oppoſition iſt. 9
daß ihr das Spiel mit wechſelnden Mehrheiten 1
lich iſt, daß die Rechte nicht mehr gelegentliche
ſtellung gibt und daß nur eine vollſtändig
Loslöſung von der Gemeinſchaft mit dem Marx
ſammenarbeit ermöglicht, ſo wird der Weg z.
antimarxiſtiſchen Koalition frei ſein. Sie wird
men, je mehr die Deutſchnationale Volkspartei
hält.”
* Der Augenblick, wo der Parteitag der D
in Kaſſel zuſammentritt, wird vom Reichslandbr d ben
die Frage des deutſchnationalen Kurſes und mit
deutſchnationalen Führung aufzuwerfen. Es iſt
fall, daß der Reichslandbund ſeine Führertagung leichze
dem deutſchnationalen Parteitag angeſetzt hat.
bund wird alſo in Kaſſel ſo gut wie nicht vertren ſein.
ſcheinlich weil er einſieht, daß er gegen das U
Hugenbergſchen Einfluſſes nichts ausrichten wird
halb die Entſcheidung auf andere Weiſe geſuch werden
vielleicht in der Preſſe oder in der Fraktion. Jed falls ſch
auch die agrariſche „Deutſche Tageszeitung” da Probl
überraſchender Offenherzigkeit an, nachdem ſie ſon an
zuvor eine ſcharfe Kritik daran geübt hatte, daß an den
menzuwachs der Nationalſozialiſten als eine „ freulick
ſcheinung bezeichne. „Der Landbund ſtehe ſchon
ſcharfem Abwehrkampf gegen den Nationalſozial
wußt ſozialiſtiſche Einſtellung dieſer Bewegung /berdec
das nationale Kleid und ſei nur auf die Maſſent
geſtellt. Leider beſtehe auch bei einzelnen deutſchr kionale
ſen die Gefahr des Ueberwucherns des reinen
und der bloßen Parteinützlichkeit über die ſtaat olitiſche
ſtellung. Die Partei werde eine Politik des Ali)) treibe
im Augenblick des Zuſammenbruches den Nacht jis füh
können, daß ſie bei jeglicher Urſache dieſes Kſdderad
nicht dabei geweſen ſei. Dieſe Einſtellung ſei vert ſbar fü
Parteiſekretär, aber ſie fei zu albern für jeden,
über den Parteivorſatz hinaus ſtaatspolitiſch ſehe
Die deutſchnationale Partei könne Kernpunkt und
für eine ſtaatskonſervative Bewegung ſein, aber ſi
Ziel nicht im Kokettieren mit einem wie immer kettierte
dikalismus, nicht cuf dem Weg des unheilvollen
Partei, ſondern nur durch wirkliche ſtaatspolit
ſchaft.”
Damit ſind in der Tat die Gegenſätze, die utte dun
deutſchnationale Partei gehen, auf eine kurze 7 mel ge
und es kann ſich nur noch fragen, ob es Herrn
ſugenb=
lingt, durch Ausſpielen eines neuen Trumpfes, al des Ka
gegen den Marxismus, die Lage zu retten, oder ſb der
Widerſpruch ſchon ſo groß geworden iſt, daß der
nächſter Gelegenheit kommt.
Repreſſalien gegen die deutſchruſiſcht
Berlin, 2 IMohem
Die Schilderungen über die furchtbare Lae fder de
ruſſiſchen Bauern in den einzelnen Siedlungsge
in der deutſchen und ausländiſchen Preſſe darang tüpften
mentare haben offenbar die ſowjetruſſiſchekn Börden
laßt, ſich an den vor Moskau verſammelten
rächen. Obwohl der ruſſiſchen Regierung durch 4
ſchaft der Beſchluß der Reichsregierung offiziell, kkannt
worden iſt, die Weiterleitung dieſer deutſchſtär ſigen
linge nach Deutſchland oder Ueberſee zu überneh m. he
ruſſiſchen Behörden begonnen, dieſe Rückwandere wang
in das Innere Rußlands abzutransportieren. Di ſeuſſiſt
hörden geben ſogar bekannt, daß ſie mit all
ſchnellſte Räumung der Flüchtlingslager bedack
Daraus muß leider geſchloſſen werden, daß entwe
Hilfe zu ſpät kam, oder daß ſie von ruſſiſcher Sei illuſor
macht werden ſoll. In hieſigen unterrichteten Kſen h
große Beſorgnis über das Schickſal der bedauer werten
ſchen, deren Zahl vor Moskau auf 13 000 angeweſen wa
werden jetzt anſcheinend von den ruſſiſchen Be ſoen
in das Verderben geführt.
unermüdlichen Wanderung durch ein halbes Hund
der Gelehrſamkeit, des Erkennens, und menſchlick
die doppelte Wahrheit einzuprägen, einzubrenn
wird: die Sprache iſt unfähig zur Erkenntnis, ſt
ſcheinungen und Begriffe nur umſchreiben, nicht
dieſe ſelbe Sprache, die uns jämmerlich ſtecken Ie
Sehnſucht. zu erkennen, was die Welt und uns
ſie erweiſt ſich zugleich als ein ausgezeichnetes
tiſchen Genuſſes. Erinnerung iſt all unſer Wiſſe
erworbene Erinnerung der Menſchheit. In Wo
Worten erworben. Unſer Wiſſen und Denken i
praktiſch an der Wirklichkeit orientiert, die ſo w.
erkenntnis geeignet iſt, wie das Betwußtſein ein
ſelber hat. Die Wirklichkeitswelt ein Produkt u
ſinne. Unſere Sinne ein Produkt der Außenwe
von der Wirklichkeit eingerichtet.
Mauthner unternahm den Verſuch der
Sprachaberglauben in der Philoſophie. A
menſchliche Sprache iſt bildlich, uneigentlich, men
nicht die Sonne augenhaft, wir könnten niemal
ſo wandelte er Goethes Worte ab. Die Wirklichke
der Sprache nicht erfaſſen, weil beſtenfalls die
weiſende Erinnerungen an Sinneseindrücke ſind.
ners Kritik der Sprache leidet man bittere Schmer
dies gewaltige Werk ehrlich durcharbeitet;
Schmerzen werden Kinder der Freude geboren. 9
ſich vor uns ein Zaubergarten mit Bäumen ur
leſener Kultur, mit Waſſerkünſten und lauſchige.
mit wildverbuſchten Wegen und berückenden Irr
unerhörte Reichtum an Geiſt und Form ſtellt die
Forſcher und auserwählten Künſtler auch in die r1
des Dichterphiloſophen Friedrich Nietzſche. Zwar
ſeinem 70. Geburtstage dem Profeſſortitel glück
kein einziger Doktorhut hat dem Fanatiker der
Freiheit einen Ring um die Stirn gedrückt. Sein
eine Sammlung ſeiner Aufſätze betitelte) blieb /
Meinung und ſeine heilige Ueberzeugung zugleich.
er die Wahrheit gegen den Schein, die Weſenhaft!
Maske, Gott gegen ſeine Pfaffen, den Charakter II.
das bewußte Nichtwiſſen wider allen Dünkelſto
Armen gegen die armen Reichen.
Adler und Schlange waren auch ſeine Ehren
der ihm befreundete Schweizer /Pfarrer bei der
der ebangeliſchen Kirche ergreifend bezeugt: „Als
ſeinsregung des Sterbenden glitt jenes Lächeln
ſein Antlitz, das ſchon halb aus der überirdiſch
Irdiſchen ſtammt. Ein Lächeln, wie es nur aus
tuellen Liebe zu Gott (und Gottes) gebören wel
nus
einer
nſo el
e Nen
„ſchnat
wiß
erwieg
und de
eit lan
nus.
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ſer irg
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Sammel
erreiche
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euch ſt
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deutſch
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ſein
Gfu
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ſie
Täßt
Fort
rtet
Seite 3
324
jetrichs Agrarprogramm.
jäge zur Linderung der Nok der Landwirke.
* Berlin, 21. November. (Priv.=Tel.)
intlich tritt die Zolltarifnovelle vom 17. Auguſt 1925
d ezember gußer Kraft. Wenn nicht verlängert werden
äirden nicht nur wichtige Agrarzölle, ſondern auch eine
„ be ſehr wichtiger Induſtriezölle in Fortfall kommen.
abſichtigt, in Verbindung mit der Verlängerung der
gollnovelle die im Sommer dieſes Jahres unerledigt
An zolpolitiſchen Fragen auf landwirtſchaftlichem
Ge=
geln und daneben einige dringliche Maßnahmen auf
zt der Marktregulierung zu treffen.
„4 Reichskabinett wird dem Reichstag zu dieſem Zwecke
etzentwurf zugehen laſſen, der einige Vorſchläge
Herung der Not der Landwirtſchaft ent=
Vorſchläge ſind ausſchließlich auf die
Unter=
der getreidebauenden Landwirtſchaft
Sie ſind nach zahlreichen Vorbeſprechungen zwiſchen
landwirtſchaftlicher Organiſationen und dem
Reichs=
zminiſter zuſtandegekommen. Soweit wir unterrichtet
elt es ſich zunächſt um das Getreideproblem,
jjederum die Roggenfrage im Vordergrund ſteht.
In=
uten Roggenernten der beiden letzten Jahre ſind
eberſchüſſe vorhanden, die preisdrückend auf den
ken. Der Gedanke, durch Einführung eines
Beimah=
ges von Roggen zum Weizen einen vermehrten
Rog=
b zu erzielen, hat ſich infolge unüberwindlicher
tech=
hwierigkeiten als undurchführbar herausgeſtellt. Es
er nur übrig, einen Anreiz zur verſtärkten
perfütterung zu geben. Dies ſoll dadurch erreicht
6verbilligter Roggen aus dem Oſten nach dem Weſten
nd dort zuſammen mit niedrig verzollter Gerſte den
äſtern zugeführt wird. Wer nicht den Nachweis
er=
z er derartigen verbilligten Roggen zu
Fütterungs=
rkauft hat, wird in Zukunft Gerſte nur zu erhöhten
nämlich fünf Reichsmark, beziehen können. Als
wei=
ahme zur Stützung des Roggenmarktes iſt die
Ein=
iner größeren Menge Roggen beabſichtigt.
eill alſo einmal die autonomen Zölle für Weizen und
7250 RM. heraufſetzen. Man will dabei aber gewiſſe
vorſchlagen, ſo daß dieſe Maßnahme ſchließlich auf
ihrung gleitender Zölle hinauslaufen würde,
andere Staaten ſehr ſchlechte Erfahrungen gemacht
I dadurch der Getreideſpekulation Tür und Tor ge=
). Beabſichtigt iſt ferner, den Getreidepreis zu
eren, um ein weiteres Abgleiten der Preiſe zu
ver=
lus dieſem Grunde ſoll ein gewiſſesQuantum
auf Lager genommen und vergällt, alſo für
iſchlichen Genuß unbrauchbar gemacht
ſoll lediglich für Futterzwecke dienen. Es
üine befriſtete Zollerhöhung für
Futter=
in2 auſ 5 RM. vorgeſchlagen. Alle dieſe
Maßnah=
z gehalten, daß eine Verteuerung des Brotes und
Ge=
in Frage kommt, weil auch umgekehrt durch den an=
Preisſturz auf den Getreidemärkten keine Verbilligung
3 erfolgte.
koggen und entfprechend für die Getreidearten wird
ogen, die Zölle den jeweils geltenden
Preisverhält=
paſſen. Ferner werden auf dem Gebiet der Vieh= und
die bereits im Handelspolitiſchen Ausſchuß des
3 behandelt worden ſind, Maßnahmen zu treffen ſein,
eſchlüſſen des vorgenannten Ausſchuſſes im
weſent=
rechen.
Delspolitiſche Verſtändigung mit Polen.
eſonderer Bedeutung ſind die Bemühungen, mit
ine Roggenausfuhrkonvention
abzu=
n. Auch die polniſche Landwirtſchaft hat erkannt,
gene Notlage in dem Maße wächſt, wie durch die
pol=
reideausfuhr die deutſchen Getreidepreiſe unterſchrit=
Nun iſt es allerdings recht fraglich, ob dieſe
Kon=
ſtande kommt. Beide Teile hatten ſich verpflichtet,
Stillſchweigen zu bewahren, bis eine Einigung erzielt
Ein Berliner Blatt hat es jedoch verſtanden, ſich in
der Beſchlüſſe des Kabinetts vom Dienstag zu ſetzen,
f dieſe landwirtſchaftlichen Hilfswaßnahmen beziehen,
hen auch von der Roggenkonvention mit Polen die
Tore geöffnet in unbefleckte Länder. Was Mauthner
konnte, war immer nur Erſtarrtes, waren ausgehängte
n denen kein Licht brannte, waren Sonnen, die nicht
baren Waſſer, die nicht belebten.” Goethes Ehrfurcht
m lebendig vor dem, was hinter den Dingen ruht,
che Demut vor dem Unergründlichen. So hat er die
aler Werte und die Revolutionierung des Lebens
brache aus unternommen. Auch ſein erſtaunliches
lein Vierbänder über die Geſchichte des
Gottesglau=
bendlande mit ihren tauſend Wandlungen, zeigt uns
Uundigen Forſcher auf vielverſchlungenen Wegen, und
e der ſich ſelbſt dazu verurteilt ſah, in ſterblichen
S Unausſprechliche hinreißend zu verkünden.
* bermanenſage ſoll Thor das Trinkhorn der Rieſen
e Züge tat der Gott, dreimal wich das Meer vor
Een zurück. Fritz Mauthner hat mit Göttern und Men=
Ben; das Kraftſtück ſeines Lebens und ſeines Werkes
den
Andre Gide.
e iſt am 22. November 1869 geboren. Er iſt
Dieſe Feſtſtellung iſt nicht belanglos, denn der
s hat ſich deutlich in ſeiner geiſtigen Haltung
9 noch zu einer Zeit, wo er ihm ſchon fremd
ge=
dit er ſeinen Einfluß, und eine moraliſche
Beſorg=
eſen franzöſiſchen Geiſtern fremd blieb, zeigt ſich
ſen, wie in ſeinen letzten Werken. Ueber ſeinen
„ISdans und ſeine innere Entwicklung hat er durch
euene Autobiographie „Stirb und werde” mit
benntnis gegeben, wie ſie ſich kaum ein zweites
Lebſtdarſtellungen der Weltliteratur findet. Bei
19 ſeines Lebensganges fällt in die Augen, daß
De Geſchichte ſeiner Bücher iſt. Die faſzinierende
Perſönlichkeit André Gides ſpiegelt ſich in der
MErſtaunen und Bewunderung ſetzenden Freiheit
Ooff und Gehalt und Form.
Swendſten für die erſte Zeit der literariſchen Tätig=
D 1885 erſchienenen „Paludes” („Die Sümpfe‟
*eperſetzung von F. P. Greve.) Auch dieſes Buch,
Gheren, ein „Ideenbuch” und auch dieſes
peſ=
veminiſtiſch. Nur daß hier im Gegenſatz zu den
Suchern nicht eine ſymboliſche Traumwelt, ſon=
LaI beobachete, kritiſch geſehena Wirklichkeit des
geſtaltet iſt.
L Amſchwung weiſt dann das nächſte, 1897 er=
„es Nurritures Terreſtres”. (Die deutſche
Freitag, den 22. November 1929
Die Handelsverkragsverhandlungen mit Schweden.
* Berlin, 21. Nov. (Priv.=Tel.)
Ueber die Handelsvertragsverhandlungen mit Schweden, die
wegen Rückwirkungen auf die Agrarzölle von großer Bedeutung
ſind, laufen allerlei beunruhigende Gerüchte um. So wird
be=
hauptet, daß ſich neue Schwierigkeiten ergeben hätten, und daß
die Schweden nach Stockholm zurückgefahren ſeien, um ihre
In=
truktionen ergänzen zu laſſen. An unterrichteter Stelle wird ung
dazu erklärt, daß das falſch ſei, die Verhandlungen nähmen
viel=
mehr einen normalen Verlauf und ſtänden dicht vor dem
Ab=
ſchluß. Ebenſo erwarte man auch, daß die Verhandlungen mit
Finnland in allernächſter Zeit zu einem befriedigenden Ende
ge=
führt werden.
Die Amtelſacung der Geſchäfte mie den Gnutels.
Rommunale Berrieve in Mißkreoit.
Lückenhafte und friſierke Aufſichksraksprokokolle.
Berlin, 21. November.
Der Sklarek=Unterſuchungsausſchuß des Preußenlandtags hat
am Anfang der Woche ſeine Beratungen wieder aufgenommen,
und zwar berichtete zunächſt Abg. Könnecke (Dn.) über den
Akteninhalt, wobei er feſtſtellte, daß die Protokolle der
Kleiderverwertungsgeſellſchaft lückenhaft ſeien.
In den Akten der Berliner
Anſchaffungsgeſell=
ſchaft herrſche ebenfalls große Unordnung. Es
fehlten nicht nur der Geſellſchaftsvertrag, ſondern auch ſämtliche
Bilanzen. Die amtlichen Protokolle des
Aufſichts=
rates ſeien in ſchlimmſter Weiſe friſiert. In den
Büchern befinde ſich u. a. ein geheimnisvolles Konto „F. G.B.”
mit 300 000 Mark.
Schließlich behandelte Abg. Könnecke die Strafakten gegen
Kieburg, Kallmann, Marquardt und Genoſſen. Der Ausſchuß
werde zu prüfen haben, ob bei den Einkäufen des Marquardt
keine Beſtechungen vorgekommen ſeien. Gegen Kieburg ſei
früher ein Strafverfahren eingeleitet worden, weil er ſich von
Lieferanten höhere Beträge quittieren ließ, als er auszahlte. Das
Verfahren ſei dann eingeſtellt worden, und zwar auf Grund der
Ausſagen des Stadtrats Gaebel, daß kein Anlaß zum
ſtrafrecht=
lichen Vorgehen gegen Kieburg vorliege. Dieſe Ausſage berühre
eigenartig, wenn man berückſichtige, daß Gaebel über die
be=
denkliche Geſchäftsführung Kieburgs unterrichtet geweſen ſei.
Nach dem Bericht Könneckes trat der Ausſchuß in eine
nicht=
öffentliche Sitzung ein, in der über den weiteren Arbeitsplan und
etwaige Zeugenvernehmungen beraten wurde. Nach
Wiederher=
ſtellung der Oeffentlichkeit wurde Oberregierungsrat Tapolſki
als Zeuge vernommen. Er teilte mit, daß auf Veranlaſſung des
Oberpräſidenten gegen 14 Beamte Diſziplinarverfahren
einge=
leitet ſind, und nennt an erſter Stelle den Oberbürgermeiſter
Dr. Böß. Sieben Verfahren ruhen, weil eine gerichtliche
Vor=
unterſuchung gegen die Beſchuldigten eingeleitet iſt. In neun
von den 14 Verfahren iſt die Suspenſion vom Amt verfügt.
Bedenkliche Geſchäftspraris.
Bei der Beſprechung der Geſchäfte der K. V. G. ſtellt
Regierungsrat Tapolſki feſt: Die Firma Sklarek hatte die Waren,
die ſie ſelbſt für 1,4 Millionen geliefert hatte, ſchließlich für
600 000 RM. zurückgekauft. Sie hat davon aber nur 280 000 RM.
bezahlt. In einem Nachtragsvertrag erhielt ſie vom Magiſtrat
die Erlaubnis, alle ſtädtiſchen Dienſtſtellen zu beliefern. Die
Rundverfügung des Magiſtrats in dieſer Angelegenheit war aber
ſo unklar gefaßt, daß ſie allgemein ſo aufgefaßt wurde, als
handele es ſich um eine Verpflichtung der Dienſtſtellen, nur von
Sklarek zu kaufen. In einer Debatte in der
Stadtverordneten=
verſammlung am 20. Januar 1927 erklärte Stadtverordneter
Schalldach (D. Vp.), die Firma Sklarek habe einen
Monopol=
lieferungsvertrag für die ſtädtiſchen Dienſtſtellen. Tatſächlich
hatte die Firma aber einen ſolchen Vertrag gar nicht, ſondern
lediglich eine Lieferungserlaubnis. Die Firma Sklarek erſuchte
ſpäter den Magiſtrat um ein Darlehen mit der Begründung, ſie
habe bei der Warenübernahme großen Schaden erlitten. Der
Stadtkämmerer lehnte ein ſolches Darlehen mit größter
Ent=
ſchiedenheit ab. Der Darlehensvertrag, der bis 1930 lief, wurde
von den Stadträten Gaebel und Benecke unterſchrieben. Sklarek
erſuchte nun Gaebel, ihm für die Dauer des Darlehensvertrages
auch den Lieferungsvertrag — der ja tatſächlich gar nicht
be=
ſtand — zu verlängern. Gaebel ſprach darüber mit dem
frühe=
ren Stadtrat Schüning, der keine Bedenken äußerte. Obwohl er
gar nicht dafür zuſtändig war, unterſchrieb Stadtrat Gaebel, und
auf ſeine Veranlaſſung auch Stadtrat Benecke einen Vertrag, in
dem der Firma Sklarek beſtätigt wird, daß ihr Recht, ſämtliche
ſtädtiſchen Dienſtſtellen mit Textilwaren zu beliefern, bis zum
Jahre 1930 verlängert wird. Erſt jetzt hatte alſo die Firma
Sklarek tatſächlich einen Lieferungsvertrag erhalten, mit dem ſie
ihre Geſchäfte bei den Bezirksämtern machte. Am 3. April 1929
wandte ſich Sklarek an Gaebel mit dem Erſuchen um
Verlänge=
rung des Lieferungsvertrages bis zum Jahre 1936. Der
Ver=
trag war im Büro der Firma Sklarek formuliert worden. Gaebel
telephonierte an den Obermagiſtratsrat Clemens von der
Finanzverwaltung, der an ſich gar nicht zuſtändig war, aber
er=
klärte, die Finanzverwaltung habe keine Bedenken gegen die
Vertragsverlängerung. Clemens hat aber den Vertrag, der
ver=
längert werden ſollte, überhaupt nicht gekannt, er hat die Sache
auch nicht dem Stadtkämmerer vorgelegt, ohne deſſen
Zuſtim=
mung ein ſolcher Vertrag nicht hätte abgeſchloſſen werden dürfen.
Der Vertrag wurde von Gaebel und Benecke unterzeichnet. Der
Zeuge geht dann auf die bedenkliche Geſchäftspraxis
ein, die der frühere Geſchäftsführer der K. V. G. und der B.A.G.
Kieburg im Verkehr mit den Firmen Sklarek und Roſenthal
be=
obachtet habe. Dieſen Firmen habe er große Darlehen zinslos
bewilligt, während die Geſellſchaft ſelbſt für ihre Kredite 20
Pro=
zent Zinſen zahlen mußte.
Ueberkauft.
Im weiteren Verlauf der Unterſuchungen wurde der
frühere Direktor der Kleiderverwertungsgeſellſchaft und der
Ber=
liner Anſchaffungsgeſellſchaft, Kieburg, vernommen. Er erklärte,
er und ſeine Mitarbeiter hätten 1924 nicht an eine Stabilität der
Währung geglaubt und daraufhin größere Warenbeſtände
ein=
gekauft. Er habe aus ſeiner Tätigkeit außer dem Gehalt keine
perſönlichen Vorteile gezogen. — Der Ausſchuß beſchloß, den
Zeugen Schalldach zur Vernehmung hinzuzuziehen. — Kieburg
erwähnte dann, im Dezember 1926 ſei er infolge Erkrankung
ausgeſchieden. Die von ihm hinterlaſſene angebliche Unterbilanz
ſei unerklärlich, da er nicht begreifen könne, wie dieſelben
Be=
amten, die früher das Lager ſo hoch bewertet hätten, den
Lager=
beſtand auf einmal hätten ſo niedrig bewerten können. Abg.
Könnecke (Dn.) meinte, nach dem Aufſichtsratsprotokoll ſei
Kie=
burg nicht wegen Krankheit ausgeſchieden, ſondern weil der
Auf=
ſichtsrat ſeine Geſchäftstätigkeit mißbilligt und ſeine Kündigung
beſchloſſen habe. Kieburg erklärte, er ſei nicht entlaſſen worden,
ſondern freiwillig gegangen, weil er krank geweſen ſei und weil
er die Hetze gegen ſich ſatt gehabt habe. Kieburg führte weiter
aus, daß, nachdem man ſich im Jahre 1924 aus dem
obener=
wähnten Grunde überkauft hatte, man die Ware nur noch
mit Verluſt abſtoßen konnte. Die Waren ſeien gewiß zu billig
an die Sklareks abgegeben worden, aber man habe ſich in einer
Zwangslage befunden. Auf die Frage ſeines Verhältniſſes zu
den Sklareks betonte der Zeuge, er kenne die Villen der Sklareks
weder von innen noch von außen. In den Geſchäftsräumen der
Firma ſei er wiederholt geweſen, aber dort habe es niemals
Ge=
lage oder dergleichen gegeben. Auch in Reſtaurants ſei er
nie=
mals mit den Sklareks zuſammen geweſen. Abſolut falſch ſei
auch die eBhauptung einer Zeitung, Stadtkämmerer Karding
und er hätten ſich von den Sklareks bewirten laſſen.
Auf Befragen erklärte dann der Zeuge Schalldach, er habe
dem Magiſtrat empfohlen, die baldige Liquidation der
Kleider=
verwertungsgeſellſchaft zu veranlaſſen, ehe die Unterbilanz ſich
vergrößere. Dies habe man dann als „Intrige” gegen Kieburg
ausgelegt. Auf die Frage, wie er die Erklärung des
Oberbürger=
meiſters auffaſſe, daß er erſt in Amerika von dem
Monopolver=
trag mit den Sklareks gehört habe, erwiderte der Zeuge, er habe
ſeiner Ausſage, die er auch beeidet habe, nichts hinzuzufügen.
Oberbürgermeiſter Böß müſſe im Drang der Geſchäfte dieſe
Unterredung vergeſſen haben.
Anſchließend ſollte der vom Amte ſuspendierte frühere
Be=
zirksbürgermeiſter Kohl von Köpenick vernommen werden. Dieſer
hat ein ärztliches Atteſt überreicht des Inhalts, daß er ſeeliſch
erkrankt und nicht imſtande ſei, vor dem Unterſuchungsausſchuß
ſich zu äußern und zu verteidigen. Kohl habe ſich aber trotzdem
zur Vernehmung bereit erklärt. Die Mehrheit des Ausſchuſſes
war der Anſicht, daß dann eine Vernehmung keinen Sinn habe,
denn Widerſprüche in Kohls Ausſagen würden ſpäter auf
ge=
ſundheitliche Störungen zurückgeführt werden.
Der Ausſchuß vernahm dann Stadtrat Schüning, der vor
kurzem aus der Sozialdemokratiſchen Partei ausgeſchloſſen
wurde und Mitglied des Aufſichtsrates der
Kleiderverwertungs=
geſellſchaft ſowie Vorſitzender der Anſchaffungsgeſellſchaft war.
Ueberſetzung wird unter dem Titel „Uns nährt die Erde” von
Hans Prinzhorn vorbereitet.) In dieſem Buche zeigt ſich deutlich
der ſtarke Einfluß Nietzſches, den Gide als ſeinen geiſtigen
Er=
wecker begrüßt. 1902 folgt das erſte Buch, das man einen
Roman nennen könnte, wenn auch Gide dieſe Bezeichnung
ab=
hnt: „Der Immoraliſt” (Deutſche Ueberſetzung von F. P. Greve.)
Durch ein doppeltes Medium hindurch überliefert er die
alge=
iſchen Erlebniſſe Michels, des puritaniſch erzogenen, jung
ver=
heirateten, langſam geneſenen Phthiſikers, der an der Seite
Mar=
elines, ſeiner Frau und Pflegerin, zu einem zweiten Leben voll
Brauſamkeit erwacht und nach ihrem Schwindſuchtstod der
fata=
iſtiſche Gefangene homoſexueller Begierden wird. Das ſeltſam
intuitive des Romans ſind die Schilderungen des Körperlichen:
ſichels Blutſturz, ſeine Wut, leben zu wollen, das Quellbad
n Ravello, die Liebesnacht in Sorrent, der Willensverluſt in
er Atmoſphäre des normanniſchen Landguts, wo Michel, der
zutsherr, der lüſterne Komplize von Wilddieben iſt, der
Blut=
urz Marcelines in Tuggurt, ihr armes Sterben, und Michels,
es Witwers, geſchlichtliche Demoraliſation”. In der Folgezeit
veſchäftigt ſich Gide eingehend mit Doſtojewſki, was auf ſeine
väteren Werke einen unberkennbaren Einfluß übt. 1907
er=
heint: „Die Rückkehr des verlorenen Sohnes” (deutſch von
R. M. Rilke), 1909 die „Enge Pforte” (überſetzt von F. P.
Greve). „Sie iſt die tiefſte Verſenkung in das religöſe, das
tranſzendente Gefühl, die Inbrunſt Pascals, nachempfunden von
einem Franzoſen, der Doſtojewſki geleſen hat. Abermals ein
Ichroman, mit eingelegten Briefen: der Roman des Knaben
und Jünglings Jérome, der mit ſeiner Couſine Aliſſa Bucolin
ſeit Kindheitsjahren verlobt iſt, doch auch von Juliette, der
Schweſter, geliebt wir. In ſtarrer Demut und Scham entzieht
Aliſſa ſich ihm, ſie wird Pietiſtin und ſtirbt eines frühen,
ver=
heimlichten Todes in einem Sanatorium. Ein Roman voll
Süßigkeit, mit unvergeßlichen Situationen irregehender Liebe,
mit delikaten Interieurs und dem Hauche der Natur.”
Zunächſt anonym erſcheinen 1914 „Die Verließe des
Vatikans”, (eine deutſche Uebertragung von Ferdinand
Harde=
kopf zur Zeit in Vorbereitung), 1919 „Die Paſtoral=Symphonie‟
(deutſche Uebertragung von Bernhard Guillemin), 1920 „Der
ſchlechtgefeſſelte Prometheus” (überſetzt von Franz Blei). Im
gleichen Jahre veröffentlicht Gide dann ſeine autobiographiſchen
Aufzeichnungen (deutſcher Titel „Stirb und werde”, übertragen
von Ferdinand Hardekopf), nächſt den „Falſchmünzern” ſein
wich=
tigſtes und eindrucksvollſtes Werk. 1926 erſcheinen dann die
„Falſchmünzer”, das Werk, das Gide ſelbſt erſtmalig als Roman
bezeichnet. Er beſchreitet mit dieſem Buch auch in der Form
des Romans einen ganz neuen Weg und ſtellt durch dies
prak=
tiſche Beiſpiel eine Theorie vom „Ideenroman” auf, der auf
die geiſtige Jugend Frankreichs einen ungeheuren Einfluß
aus=
geübt hat; nicht umſonſt von der Kritik bezeichnet als eines der
„klügſten faſzinierendſten, aufwühlendſten Bücher, die Frankreich
ſeit Jahren Europa zu ſchenken vermochte.‟ Das bald darauf
erſcheinende „Tagebuch der Falſchmünzer” iſt ein großartiger
Monolog des ſchaffenden Künſtlers.
André Gides letztes, ſoeben erſt vollendetes, und auch ſchon
in einer deutſchen Ueberſetzung von Käthe Roſenberg
vorliegen=
des Werk iſt der Roman „Die Schule der Frauen” —
Tagebuch=
aufzeichnungen einer Pariſerin, in denen ſich das erſchütternde
Schickſal einer Ehe unſerer Tage ſpiegelt. Ein Buch unendlich
reich an pſychologiſchem Einblick und feinſter Seelendeutunc.
Wenn man heute das Geſamtwerk Andrs Gides überblickt,
ſo drängen ſich unwillkürlich die auf ihn ſelbſt beziehbaren Worte
aus den „Falſchmünzern” auf: „Für dieſe Kommenden will ich
ſchreiben. Einer noch unbeſtimmten Neugier Nahrung liefern,
einer Sehnſucht antworten, die noch nicht eingegliedert iſt, 1o
daß, wer heute noch ein Kind iſt, morgen erſtaunt ſein wird, mich
auf leinem Wege zu finden.‟ Das Verſtändnis, dem das Werk
des jetzt 60jährigen nicht nur in Frankreich und Europa, ſondern
auch in der neuen Welt begegnet, rechtfertigt den Schluß, daß die
Zeit André Gides heute gekommen iſt.
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Aus der Landeshaupkftadt.
Darmſtadt, 22. November.
ensſtellung im Stadtmuſeum. Die Lamberger=Aus=
(das unbekannte Darmſtadt) erfreut ſich eines ſehr guten
gs wird hiermit darauf aufmerkſam gemacht, daß die Bilder
vis zum 1. Dezember zu ſehen ſind. Die Ausſtellung iſt täg=
1——1 Uhr, Samstags und Sonntags von 11—1 Uhr und von
geöffnet.
biamuſeum. Das Liebigmuſeum iſt Samstags von 2—4 Uhr
atags von 11—1 und 2—4 Uhr geöffnet.
Weihnachtsausſtellung der Künſtlerhilfe 1929 wird am 1. De=
Advent) eröffnet werden. Alle in der heſſiſchen Provinz
„a wohnenden Künſtler ſind zugelaſſen. Einſendungen vom
jovember in der Kunſthalle am Rheintor.
v. H.
tenfeſtmuſik in der Johanneskirche. Am Sonntag vormittag
g und 11 Uhr wird in der Johanneskirche die Kantate von
Sehaſtian Bach: „Chriſtus, der iſt mein Leben vom Chor,
und Soliſten aufgeführt. Eine der nicht ſeltenen Kantaten
lusblick auf den Tod, aber in der Haltung bedeutſam von den
erſchieden. Kaum hat Bach je einem anderen öfters
behan=
genſtand ſo verſchiedene Seiten abgewonnen. Bei dieſer
ganz eigenartig, daß direkt hintereinander zwei figurierte
ſir Chor und Orcheſter über verſchiedene Melodien und in
verſchiedener Handlung angebracht ſind. Dieſen beiden folgt
einem Rezitativ noch ein drittes für Sopran allein mit
„Oboe. Der erſte Choral fließt träumeriſch ruhend, der
ndiger dahin. Das übertreibende Rezitativ iſt anfangs ganz
Drcheſter=Motiven des erſten Chorals begleitet; ſpäter treten
gur noch in kurzen Zwiſchenſpielen auf. Die Tenorarie iſt
Bizzicato des ganzen Streichorcheſters begleitet, dem ſich
kon=
die zwei Oboen in ſtetem Legato verbinden. Anlaß dieſer
on iſt offenbar die Erwähnung der Totenglocke im Text
ge=
in ſehr melodiſches und im Rhythmus apartes Stück. Der
ine Schlußchoral ſteht in einer gewiſſen Beziehung zu dem
„urierten Choral des Eingangs, indem in beiden Sätzen die
e ſich mit ſelbſtändigen Melismen hoch über den Chor
ſiſches Landestheater. Grillparzers „Weh dem, der
ind heute Freitag um 19.30 Uhr in der begeiſtert
aufgenom=
uinſzenierung von Günter Haenel und Wilhelm Reinking
ſjederholt. In den Hauptrollen: Elſa Knott, Werner Hinz,
Ballinger, Hans Baumeiſter, Bernhard Minetti, Kurt Weſter=
Liete L, Gemeinde S. Gruppen 1—4; Miete T Nummer 151
— Eine Nachmittagsvorſtellung von „Weh dem, der lügt”,
gen Samstag um 15 Uhr im Großen Haus ſtatt. (Heſſen=
I.)
komiſche Oper „Der Poſtillon von Lonjumeau”
ate Freitag um 19.30 Uhr im Kleinen Haus unter
muſikali=
na von Carl Bamberger in der erfolgreichen Inſzenierung
Ammermanns (Bühnenbild: Lothar Schenck von Trapp) zur
g. Die Titelpartie ſingt Otto Stadelmaier; die übrigen
n ſind mit Käthe Walter und den Herren Kuhn, Vogt und
(Zuſatzmiete IV, Miete T Gruppe 1 und 2, Nr. 1—100.)
andere Seite”, die erſchütternde lebenswahre
Kriegs=
es Engländers C. H. Sheriff wird morgen Samstag um
Liete A des Bühnenvolksbundes) und übermorgen Sonntag
Uhr (Heſſenlandmiete III) im Kleinen Haus in der hervor=
Premierenbeſetzung in Szene gehen.
n Samstag, 20 Uhr, wird im Großen Haus Mozarts Oper
rung aus dem Serail” unter muſikaliſcher Leitung
Bamberger ſtatt des urſprünglich angekündigten „Walzer=
* Darſtellung gebracht. In den Hauptrollen: Käthe Walter,
rre, Otto Stadelmaier, Eugen Vogt, Theo Herrmann. (Miete
znenvolksbundes.)
„Othello” kommt am Sonntag, den 24. November, um
m Großen Haus unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl
der gefeierten Inſzenierung Carl Eberts zur Wiederholung.
ſans Grahl, Desdemona: Anny von Stoſch, Jago: Hans
(Miete C.)
udwig Wüllner, der berühmte Altmeiſter, wird nach
fauſe am Sonntag, den 24. November, einmalig in Darm=
Gedichten von Goethe die „Weiſe von Liebe und Tod des
hriſtoph Rilke” von Rainer Maria Rilke und „Hektors
Be=
is Homers Ilias mit begleitender Muſik von Bodo Sigwart
Die Veranſtaltung findet um 16 Uhr im Kleinen Haus
te ſtatt. (Preiſe 1—5 Mark.)
herſtube Alfred Bodenheimer. Als letzte in der Reihe „Aus=
Darmſtädter Künſtler” vor Weihnachten zeigt die Bücherſtube
Auswahl von Aquarellen der Darmſtädter Malerin Mathilde
her. Die Aquarelle bringen zum Teil landſchaftliche Mo=
Teil Blumenſtilleben. — Die Nachfrage für den Vortrag von
holſky, über „Juſtiz und Sittlichkeit” iſt ſehr rege. Die
ing findet ſtatt am Montag, den 25. November, abends 8.15
oßen Saal des Saalbaues
Freitag, den 22. November 1929
4. Inkernakionale Meiſterſchaften der Skudenken
Darmſtadt von 1. bis 10. Auguf 1930.
Die Entſcheidung im Plakatwettbewerb für die
4. Internationalen Meiſterſchaften der Studenten iſt am Mittwoch, den
D. November, gefallen. Erſter Preisträger wurde Herr Otto
Schnei=
der=Mainz mit ſeinem Plakat „Ziel‟. Dasſelbe ſtellt einen jungen,
athletiſch gebauten Läufer dar, welcher gerade das Zielband zerreißt.
Der nackte Körver iſt ſonnengebräunt. Zweiter Preisträger wurde
Herr Garvé=Frankfurt mit ſeinem Plakat „Fair play”. Auf
ſchwar=
zem Grund erhebt ſich der bekannte Darmſtädter Hochzeitsturm und
auf deſſen roter Grundfläche, die bis in den Vordergrund des Bildes
reicht, läuft ein Leichtathlet. Dritter Preisträger wurde Herr Pützer=
Fritzler=Darmſtadt mit ſeinem Plakat „Stoppuhr”. Aus der
rech=
ten unteren Ecke ſtößt ein nackter Arm in die Bildmitte: die Hand hält
eine Stoppuhr. Im Hintergrund iſt das Darmſtädter Monument
ſicht=
bar. — Allen Plakaten iſt eine ſtarke Wirkung eigen. Die Preiſe
be=
tragen 500, 300 und 200 Mark. Die Plakate finden (dreiſprachig) in
den Univerſitäten aller Länder, Konſulaten uſw. Verwendung.
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— Orpheum — Märchentheater. Morgen Samstag, den 23. Nov.,
und am Sonntag, den 24. Nov., jeweils nachmittags 3.30 Uhr, finden
die beiden letzten Aufführungen des mit ſo großem Erfolg
aufgenom=
menen Kinder=Märchens „Schneeweißchen und Roſenrot” in
drei Akten, bearbeitet von Robert Bürkner, ſtatt. Die Hauptrollen
liegen in beſten Händen und werden von den reizenden
Kinderdarſtel=
lerinnen, Frl. Anni Born (Schneeweißchen), und Frl. Erna Volz
(Roſenrot) beſtens dargeſtellt. Beſonders hervorzuheben ſind noch
Frl. Irene Senger, Frl. Elſe Volk, und die Herren Hans
Aus=
felder, Alois Ausfelder, Theo Magor, Bruno Stein, und
vor allem der fahrende Geſell, dargeſtellt von Karl Stadi, welcher
die Aufgabe hat, den Kontakt zwiſchen Vühne und Zuſchauerraum, die
Unterhaltung, herzuſtellen. Das Stück ſelbſt iſt ein echtes deutſches
Kindermärchen, welches einen wirklich künſtleriſchen, dauernden Wert
hat. Die Spieldauer iſt zweieinhalb Stunden. Da für die Sonntags=
Nachmittagsvorſtellung ſchon ſehr ſtarke Nachfrage iſt, empfiehlt es ſich,
die Samstags=Nachmittagsvorſtellung zu beſuchen. Karten ſind im
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— Der Straßenbahnverkehr zum Waldfriedhof am 23. und 24. Nov.
Wie wir in Erfahrung gebracht haben, wird am Samstag, den 23.
Nov., von nachmittags 1 Uhr bis Eintritt der Dunkelheit, und
Sonn=
tag, den 24. Nov. (Totenſonntag), von 8 Uhr vormittags bis Eintritt
der Dunkelheit, verſtärkter Vetrieb auf der Straßenbahnlinie nach dem
Waldfriedhof einſetzen.
ines Haus. — Donnerstag, den 21. November.
409 Banny und die Dienſtbokenfrage.
Luſtſpiel von J. K. Jerome.
Fanny und die Dienſtbotenfrage” oder „Hier können
Kaſfee kochen” oder „Die Gartenlaube auf Engliſch”!
ja auch eine ſehr rührende Geſchichte; die Geſchichte
einen Tänzerin Fanny, die den netten Maler Vernon
Sie wollen ſich beide nur aus Liebe nehmen. Sie
daß er der reiche Lord Bantock iſt, und er weiß nicht,
* Nichte ſeines Kammerdieners iſt.
rſtere Enthüllung erträgt ſich, wie das des Lebens ſo
9 iſt, leichter. Die zweite fällt ſchon ſchwerer. Sie
er=
erſt, nachdem der Onkel Kammerdiener, die Tante
ener und die ſieben Kuſinen Kammerdiener, die alle
des Lords als Dienſtboten tätig ſind, die junge Lady
hat haben und der letzteren der über die Maßen
ge=
duldsfaden reißt.
unge Lord gerät in ſchwere Gewiſſensqualen, ſoweit
eihem engliſchen Humoriſten zuläſſig ſind. Doch
nach=
eine verehrte Tante ins Ohr geflüſtert hat, daß die
Aiter ſeines Hauſes eine Metzgerstochter war, ſiegt
Liebe, und alles kommt zum Happy end.
Hhrend heitere und heiter rührende Geſchichte wird
ch vorgeführt.
9dffarth löſte die Dienſtbotzenfrage bald ſchmol=
Akouend, bald ſchmeichelnd und ſtreichelnd mit dem ihr
Eſchick. Die Koſtüme der kleinen Tänzerin, der großen
D berfloſſenen Stamm=Mutter trug ſie mit gleichem
„EI lungen Lord, der von ſich ſagen konnte: „Ich kam,
Ne ſiegte!” ſpielte Siegfried Nürnberger mit
ge=
ornehmheit.
Zuenehmer allerdings war ſein Kammerdiener, als
Drd Jürgas unübertreffliche Allüren hat. Da=
Pſamte vornehme Kammerdienerei: Mela Wie=
EN Mmüſant), Inge, Conradi, Lotte Mosbacher
chindler.
Serfolge: Käthe Gothe und Margarete Carlſen
ſiche alte Hoffräuleins. Ein ruhender Pol wohl=
Suisrkeit: Paul Maletzri. Der bewegliche Hausarzt:
ßler.
cender Weiſe nahm ſich Herr Renato Mordo der
2 Deſer harmloſen Heiterkeit an. Doch im dritten
Aufzug wurde die Sache wirklich mordesk: als zwölf Girls von
der Empire=Revue, Fannys ehemalige Kolleginnen, auf die
Bühne ſtürmten und die letzten Jazz=Schlager
herunterwirbel=
ten. Da kannte die Begeiſterung beine Grenzen. Warum auch
Z.
nicht?
„Die Roſe von Stambul”, Operette von L. Fall.
FAm. Die Operettentruppe, die zur Zeit im Orpheum gaſtiert, iſt,
von kleinen Schönheitsfehlern abgeſehen, eine der beſten, die wie je an
dieſer Stätte gehabt haben. Nach dem ſo erfolgreichen Debüt mit der
unverwüſtlichen „Cſardasfürſtin” führt uns die Truppe nun ein paar
Stationen weiter nach Süden, an das Goldene Horn, zur Roſe von
Stambul. Wiederum eine ältere Operette (ſind doch faſt 60 Jahre ſeit
der Geburt des Komponiſten verfloſſen); ein Stück, deſſen friſche und
natürliche Muſikalität ſich gleichbeſchwingt an die übrigen Werke dieſes
mit beliebteſten Operettenkomponiſten, an den fidelen Bauer, die
Dol=
larprinzeſſin und neueren anſchließt. Die Muſik weiſt eine reiche Fülle
zugkräftiger Melodien und Enſembles auf, Leo Falls Erfindungsgabe
fließt in reichem Maße, gibt den Vertretern der Hauptrollen vielfach
Gelegenheit, geſanglich und darſtelleriſch durchſchlagende Wirkungen zu
erzielen.
Die Handlung — der Text ſtammt von Julius Brammer und Alfred
Grünwald — beginnt in dem Haxem eines hohen türkiſchen
Würden=
trägers, der ſeine Tochter an einen jungen Landsmann verheiraten
will. Seine Tochter, die Roſe von Stambul, und deren Freundinnen
revoltieren und jagen modernen Ideen von der Freiheit auch der
tür=
kiſchen Frau nach. Zudem liebt die Roſe von Stambul einen
Unbe=
kannten, der aber in Wirklichkeit . . . .! Gelt, mehr darf nicht
ver=
raten werden. Das „happy end” kommt natürlich auch hier zu ſeinem
Recht. Muſik und Aufführung hauchten der Fabel kräftiges Leben ein.
Die Aufführung ſtand, wie ja zu erwarten war, auf einem
durch=
aus achtbaren Niveau. Daß zwiſchen Orcheſter und Bühne kleine
Dif=
ferenzen vorkamen (was ja auch an größten Bühnen paſſieren ſoll!),
iſt wohl mit auf die geringen Probemöglichkeiten zurückzuführen; zu
ſpüren war jedenfalls, wie alle Mitwirkenden mit Luſt und Liebe bei
der Sache waren, an der Spitze wiederum Friedel Gierga in
der Titelrolle. Die Künſtlerin kann es ſich leiſten, von ihren
künſtleri=
ſchen Qualitäten ganz abgeſehen, auch ihre natürlichen Vorzüge ins
hellſte Rampenlicht zu ſtellen. Ein ganz entgegengeſetzter Typ iſt
Marga Herzel, unübertrefflich in ſchelmiſcher Laune. Die Rolle
der Beſinée hatte Irene Sänger einſpringend übernommen, ihrer
Aufgabe gut gerecht werdend.
Von den Herren überragt Gert Neumann die anderen; ſein
Spiel reißt alles mit ſich fort; in der überraſchenden Damenrolle wurde
ihm ein Sondererfolg zuteil. Kurt Richter, der Tenor, war
an=
fangs etwas unfrei, ſpielte und ſang aber dann famos. In kleineren
Rollen entſprachen die Herren Leo Baldus, Karl Stadi,
F. Daum und andere den zu ſtellenden Anſprüchen.
Der Kapellmeiſter B. Klockzin holte aus dem Orcheſter
her=
aus, was nur herauszuholen war und hielt alles anfeuernd zuſammen.
Der Beifall war ſehr herzlich.
Seite 3
Eine Kataſtrophe über: Deutſche im Auslande iſt hereingebrochen.
Tauſende deutſcher Bauern ſind durch Hunger, wirtſchaftliche Not und
Zeitverhältniſſe von ihrer Scholle in Sibirien vertrieben. Eine
deut=
ſche Hungerwanderung hat in Nußland begonnen!
Zehntauſend heimat= und exiſtenzberaubte deutſche Bauern haben
ſich vor Moskau angeſammelt, um auf dem Wege über Deutſchland
nach Ueberſee auszuwandern. Hunderte ſind bereits bettelarm in
Deutſchland eingetroffen. Kinder, Frauen und Greiſe leiden unſäglich.
Den Flüchtlingen bleibt in Rußland keine Wahl. Sie müſſen
weiter=
wandern, weil der ihnen ſonſt drohende Rücktransport nach
Sibi=
rien ſicheren Hungertod bedeutet.
Deutſche Bauern, deren Einwanderung vielfach Jahrhunderte
zu=
rückliegt, haben in Sibirien vorbildliche Kolonien, geſchaffen und ſich
ihre deutſche Art, Sprache und Sitte erhalten. Wirtſchaftlich und
heimatlich entwurzelt, religiös und ſeeliſch bedrängt, ſind ſie jetzt der
Verzweiflung preisgegeben.
Das Schickſal eines Deutſchen geht einen jeden
Deutſchen an!
Die unterzeichneten Verbände rufen deshalb trotz der ſchweren
wirtſchaftlichen Not im eigenen Lande das deutſche Volk zu einer
Sammlung für ſeine furchtbar heimgeſuchten Brüder auf. Wir haben
den Hunger ſelbſt durchgemacht. Hier aber hat er Tauſende von
Ver=
triebenen ergriffen, denen in der jetzigen Jahreszeit zu allen anderen
Qualen die Unerbittlichkeit des Winters droht.
Berlin, den 12. November 1929.
Deutſches Rotes Kreuz.
Zentralausſchuß für die Innere Miſſion. — Deutſcher Caritasverband.
— Fünfter Wohlfahrtsverhand. — Hauptausſchuß für
Arbeiterwohl=
fahrt. — Zentralwohlfahrtsausſchuß der chriſtlichen Arbeiterſchaft. —
Zentralwohlfahrtsſtelle der deutſchen Juden.
*
Den vorſtehenden Aufruf bringen wir im Einverſtändnis mit den
beſſiſchen Landesorganiſationen der Verbände, welche ihn unterzeichnet
haben, nochmals zur öffentlichen Kenntnis und bitten herzlich um
frei=
willige Spenden für die aus Sowjet=Rußland ausgewanderten und in
großer Not befindlichen deutſchen Bauern.
Ueber die Verwendung der eingehenden Spenden entſcheidet ein
Ausſchuß der Verbände, die den Aufruf erlaſſen haben, mit dem Sitz
in Berlin.
Nachſtehende Banken nehmen Spenden auf Konto „Brüder in Not”
entgegen: Darmſtädter und Nationalbank, Deutſche Bank und Diskonto=
Geſellſchaft.
Heſſiſches Rotes Kreuz.
(Heſſiſcher Landesverein vom Roten Kreuz und Alice=Frauenverein.)
v. Hahn.
Dr. Kratz.
— Die Buchhanblung Bergſtraeßer zeigt in ihren neuen Räumen,
Wilhelminenſtraße 29, eine größere Anzahl von Bildern der
Darm=
ſtädter Malerin Auguſte von Bellersheim. Die auf einer Reiſe
durch Dalmatien, Montenegro und in Herzegowina entſtandenen
Bil=
der haben im vorigen Jahre bei der Preſſe einhellige Anerkennung
gefunden. Neben Paſtellen und farbigen Holzſchnitten ſehen wir
reiz=
volle Lithographien, Skizzen von dalmatiniſchen Srraßen und Märkten,
dortige Sitten und Gebräuche ſchildernd. Dieſe Blätter ſind auch zu
einer Mappe formiert. Mehrere bibliſche Motive, darunter auch ein
weihnachtliches in Holzſchnittmanier, vervollſtändigen das Bild des
neueren Schaffens der beliebten Künſtlerin.
— Volksbühne. Die Mitglieder der Konzertgemeinde
wer=
den nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie als drittes Konzert
das am Samstag, den 23. November, im Saalbau ſtattfindende
Kon=
zert des Volkschors beſuchen. Die Eintrittskarten (numeriert)
werden, wie üblich, unmittelbar vor Beginn des Konzerts in der Nähe
der Abendkaſſe ausgegeben. Gaſtkarten zum Vorzugspreis von 1,50 Mk.
für alle Mitglieder der Volksbühne ſind in der Geſchäftsſtelle der
Volksbühne, Eliſabethenſtraße 34 (Haus Alter) zu haben. Daſelbſt
ſind auch Eintrittskarten zu dem am 28. November im Kleinen Haus
vom Kulturkartell veranſtalteten Konzert, deſſen Reinertrag der
Arbei=
terwohlfahrt überwieſen wird, zum Vorzugspreiſe von 0,80 Mk.
er=
hältlich.
— Fecht=Akademie. Die Weltmeiſterin Helene Mayer, der
Weltmeiſter Nedo Nadi, ſowie die drei deutſchen Meiſter im
Flo=
rett, Degen und Säbel fechten auf Einladung des Darmſtädter
Fecht=
elubs am Dienstag, dem 3. Dezember, im großen Saale des Saalbaues.
Das iſt ein Ereignis für alle, die ſich für Sport begeiſtern, denn nur
einem glücklichen Zuſammentreffen iſt es zu verdanken, dieſe Meiſter
der Fechtkunſt an einem Tage in Darmſtadt zuſammenzubringen. Der
Kartenverkauf iſt eröffnet, alle Plätze ſind numeriert. Näheres ſiehe
die Anzeige in heutiger Nummer ſowie den Artikel unter Sport.
— Turngemeinde Beffungen 1865. Das diesjährige Totengedenken
findet am Samstag, 23. November, abends 9 Uhr, im großen Saale
der Turnhalle, Heidelberger Straße, ſtatt. Eine ſchlichte, aber
eindrucks=
volle Feier wird alle Angehörigen der Turngemeinde Beſſungen 1865
vereinen. Die Schwimmſtunde der Schwimmabteilung fällt wegen des
Totengedenkens am Samstag aus.
— Reichsbund der Kinderreichen zum Schutze der Familie, e. V.,
Ortsgruppe Darmſtadt. Weihnachten, das Feſt der Liebe und der
Freude, rückt immer näher heran. Alt und jung freut ſich auf dieſes
Feſt, beſonders aber doch unſere Kinder. Vielen Familien fällt es in
der gegenwärtigen wirtſchaftlich harten Zeit ſchwer, den Kindern eine
Weihnachtsfreude zu bereiten. Um dies zu ermöglichen, veranſtaltet
der Bund der Kinderreichen am Samstag, den 23. November, abends
ünktlich um 8 Uhr, einen Wohltätigkeits=Theaterabend,
ausgeführt von den Mitgliedern der Ortsgruppe Offenbach am Main
in der Turnhalle am Woogsplatz. Zur Aufführung gelangt: „So
ge dein Mütterlein noch lebt”, Schauſpiel in 6
Auf=
zügen von Friedrich Schare. Karten ſind noch an der Abendkaſſe zu
haben. Die Bevölkerung von Darmſtadt wird gebeten, unſere
Beſtre=
jungen zu unterſtützen, damit wir in die Lage verſetzt werden, vielen
armen Kindern eine tleine Weihnachtsfreude zu bereiten.
— Ehemal, ſtädtiſche Handelsſchüler, Darmſtadt. Am Montag, den
25. November, abends 8.15 Uhr, findet in der „Eintracht”
Eliſabethen=
ſtraße 12, ein Vortrag von Herrn Photohändler Ohlenforſt:
„Wie photographiere ich richtig” ſtatt. Die Mitglieder werden um
zahlreiches Erſcheinen gebeten. Gäſte können eingeführt werden.
— Darmſtädter Adreßbuch 1930. Vom alphabetiſchen
Einwoh=
nerverzeichnis liegen offen die Buchſtaben J.—P. einſchließlich.
Einſichtnahme nur Einwohnermeldeamt, Wilhelm=Gläſfing=Straße 21
Steinſtraße) vom 23. bis 26. November einſchließlich. (Näheres ſiehe
heutige Anzeige.)
Tp. Schwurgericht. Der Prozeß Wacker in Schönnen
dürfte demnächſt das Regericht, 1. Strafſenat, beſchäftigen, da
von=
ſeiten der Staatsanwaltſchaft wie des Angeklagten Reviſion gegen das
ſchwurgerichtliche Urteil verfolgt iſt.
G Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffentliche
Sitzung am Samstag, den 23. November 1929, vorm. 9,15 Uhr:
Ein=
wendungen des Polizeihauptwachtmeiſters Aledter in Gießen gegen ſeine
Verſetzung in den Ruheſtand.
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Seite 6
Freitag, den 22. November 1929
Numm
Landesbibliokhek.
Neue Erwerbungen (Auswahl)
bom 25. November auf 14 Tage zur Anſicht im Leſeſaal aufgeſtellt:
DAbernon. Memoiren Bd. 2: Ruhrbeſetzung. Leipzig 1922;
Beitl, Rich.: Goethes Bild der Landſchaft. Berlin 1929;
Berg=
ſträßer, Ludw.: Die preußiſche Wahlrechtsfrage im Kriege und die
Entſtehung der Oſterbotſchaft 1917. Tübingenn 1929; Burdach,
Kon=
rad: Vom Mittelalter zur Reformation. Bd. 4: Aus Petrarcas
älte=
ſtem deutſchen Schülerkreiſe. Berlin 1929; Cahen=Salvador
Georges: Les Priſonniers de Guerre (1914—1919). Paris 1929;
Deutſchland und die Mächte vor dem Krieg in amtlichen
Schrif=
ten des Fürſten Bernh. von Bülow; ohne ſeine Mitwirkung
heraus=
gegeben von einem Ungenannten. Bd. 1, 2. Dresden 1929: Das
Ein=
geborenenrecht, Bd. 1: Ankermann, Bernh.: Oſtafrika.
Stutt=
gart 1929; Eloeſſer, Arthur: die deutſche Literatur vom Barock
bis zur Gegenwart. Bd. 1: Bis zu Goethes Tod. Berlin 1929:
For=
ſchungen Betriebs= und finanzwirtſchaftliche. 2. Serie Heft 37:
Bouffier, Willy. Die Verrechnungspreiſe als Grundlage der
Betriebs=
kontrolle und Preisſtellung. Berlin 1928/29; Geſchichtsquellen
der Provinz Sachſen und des Freiſtaates Anhalt. Neue Reihe Bd. 7:
Ovemann, Alfred: Urkundenbuch der Erfurter Stifter und Klöſter.
T. 2. Magdeburg 1929; Grundlehren, die, der mathematiſchen
Wiſſenſchaften, Bd. 31: Kellogg, Oliver Dimon, Foundations of
poten=
tial theory. Berlin 1929; Jacobs, Carl; Arzttum in Not.
Leip=
zig 1929: Kaplan Leo: Grundzüge der Pſychoanalyſe. 2. Aufl.
Baden=Baden 1929: Die Kunſtdenkmäler von Bayern,
Nieder=
bayern, Bd. 21: Bezirksamt Griesbach. München 1929; Magazin,
Friedrich Manns Pädagogiſches, Heft 1211—1217. Langenſalza 1928;
Planck, Max: Das Weltbild der neuen Phyſik. Leipzig 1929;
Przywara, Erich: Das Geheimnis Kierkegaards. München 1929;
Studien zur ſpätantiken Kunſtgeſchichte, Bd. 2: Delbrück, Rich.:
Die Conſulardiptychen und verwandte Denkmäler. Berlin 1929: Wahl,
Hans: Tiefurt. Leipzig 1929: Werner Johannes: Die Schweſtern
Bardua. Leipzig 1929; Wiſſig, Otto: Wynfrid=Bonifatius.
Gü=
tersloh 1929.
Zeitſchriften.
Archiv für Gynokologie. Bd. 136. Berlin 1929; Bericht,
zoo=
logiſcher. Bd. 19. Jena 1929; Gewerbearchiv für das Deutſche
Reich. Bd. 26. Berlin 1929; Jahrbuch des Zentralverbandes
deutſcher Konſumvereine. Jg. 1929. Bd. 3. Hamburg 1929;
Jahr=
buch für Morphologie und mikroſkopiſche Anatomie. 2. Abt. Heft 17.
Leipzig 1929; Jahrbücher, Byzantiniſch=neugriechiſche. Bd. 5, 6.
Athen 1927/29; Journal für reine und angewandte Mathematik.
Bd. 160. Berlin 1929: Mitteilungen Petermanns, Erg.=Bd.
42, 43. Heft 193—201. Gotha 1928/29: Rundſchau, Die neue. Jg. 40,
Bd. 1. Berlin 1929: Zeitſchriften für die geſamte phyſikaliſche
Therapie. Bd. 36. Berlin 1929; Zeitſchrift für die
altteſtament=
liche Wiſſenſchaft. Beihefte 48—51. Gießen 1928/29.
Vom 9. Dezember an verleihbar. Vormerkungen werden im
Leſe=
faale entgegengenommen.
— Wie man Weihnachtsgebäck elektriſch zubereitet, wird, Frl.
Hell=
wig heute abend 8 Uhr im Vortragsraum des Heaghauſes mit den
verſchiedenen elektriſchen Backgeräten vorführen. Da Weihnachtsgebäck
immer ſchon einige Wochen vor dem Feſt hergeſtellt wird, dürfte es
wohl angebracht ſein, ſchon jetzt darauf hinzuweiſen, daß die elektriſchen
Backgeräte außerordentliche Vorzüge gegenüber anderen
Beheizungs=
arten bieten. Die gleichmäßige und genau regulierbare milde Hitze
der elektriſchen Backöfen wird wohl von keinem anderen Gerät erreicht.
Dieſer Vorgang iſt von großer Wichtigkeit, da ein Anbrennen oder
Verbrennen nicht eintreten kann. Um die Anwendung der elektriſchen
Backgeräte zu zeigen, werden ſowohl die Backöfen der elektriſchen Herde,
als auch die beſonderen Brat= und Backgeräte wie Protos=Backröhre,
Carnifix=Röhre, Stromküche uſw. praktiſch vorgeführt und Koſtproben
zur Verteilung gebracht. Auch eignen ſich gerade die elektriſchen Geräte
als Weihnachtsgeſchenke beſonders gut, da ſie vor allem denkbar
prak=
tiſch ſind und der Hausfrau ihre ſchwere Alltagsarbeit in weitem
Maße erleichtern. Der Einkauf iſt jetzt beſonders vorteilhaft, da die
Heag für jeden gekauften Apparat ein Freilos für eine
Weihnachts=
lotterie ausgibt, wobei jedes zehnte Los gewinnt. Der Beſuch des
Vortrages iſt daher ſehr zu empfehlen.
*p. Große Strafkammer. Wegen Betrugsverſuchs hatte die
Straf=
kammer gegen einen an der Bergſtraße wohnenden Kaufmann eine=
Geldſtrafe von 300 Mark ausgeſprochen. Dieſes am 7. Mai d. Js.
ergangene Urteil hatte Angeklagter mit dem Rechtsmittel der Reviſion
angefochten mit dem Erfolge, daß das Reichsgericht, 1. Strafſenat, das
Urteil nebſt den zu Grunde liegenden tatſächlichen Feſtſtellungen
auf=
hob und die Sache zur anderweiten Verhandlung und Entſcheidung
an die Vorinſtanz zurückverwies. Es handelt ſich um die Hingabe von
Wechſeln an eine im Kontokorrentverhältnis ſtehende Bank, die nicht,
wie üblich, Warenwechſel waren, ſondern ſich als Finanzwechſel
dar=
ſtellten. — Der Verteidiger betont, daß der Bank die Hauptſicherheit
die Realſicherheiten in lombardierten Kaſſenvorräten darſtellten, denen
gegenüber die hereingenommenen Wechſel nicht ins Gewicht fielen; eine
Schädigung durch Hereinnahme eines ſpäter in Proteſt geratenen
Wech=
ſels gar nicht in Frage kam. Die Bewertung der Sicherheiten werde
von den Banken nach Stichproben oder rein gefühlsmäßig
vorgenom=
men. Die Wechſelſchuldner hätten durch ihren Beſitz eine gewiſſ
Sicher=
heit geboten. Angeſichts des beſtehenden Kontokorrentverhältniſſes
könnten die einzelnen Wechſel gar nicht beſonders in Betracht
ge=
zogen werden. Die Bank treffe der Vorwurf eigenen Verſchuldens,
denn ſie habe leichten Herzens dingliche Sicherheiten, die ſie
herein=
genommen habe, preisgegeben. Kein Teil habe damals an die
Mög=
lichkeit eines Schadens gedacht, aber der Angeklagte habe ſich auch eine
Möglichkeit eines ſolchen nicht vorgeſtellt. Eine kleinere Bank muſſe
ſich eben ihre Kunden erhalten. — Der Staatsanwalt ſtellt auf die
Vermögensſchädigung zur Zeit der Hereinnahme der Wechſel ab, beim
Kontokorrent kommen auch die einzelnen Wechſel in Betracht; im
Moment der Gutſchrift der beiden Wechſel ſei eine Gefährdung der
Gläubigerin eingetreten und liege ein vollendeter Betrug vor. — Das
Ueil erkennt wiederum wegen Betrugsverſuchs auf eine
Geld=
ſtrafe von 300 Mk.
*p Bezirksſchöffengericht. Ein Zimmermann von Mörfelden ſteht
unter der Anklage der Körperverletzung, des Widerſtandes gegen die
Staatsgewalt und der Beleidigung. Er will ſich auf nichts erinnern
können; am Samstag, den 7. September, dem Tage des Vorfalls, habe
er 16 Glas Bier getrunken gehabt. Aus der Beweisaufnahme geht
her=
vor, daß er reichlich Alkohol genoſſen hatte. Der Streit entſtand über
die Beſchädigung infolge des Zuſammenſtoßes mit einem
Motorrad=
fahrer, wobei dem betrunkenen Angeklagten der Mantel zerriſſen wurde.
Darob erboſt, griff der Angeklagte den ihm entgegenkommenden, völlig
nüchternen Motorradfahrer an und würgte ihn. Dem hinzugerufenen
Schutzmann leiſtete er Widerſtand, nannte ihn „Fasciſt” und äußerte:
„Jetzt bekommſt Du es mit einem Kommuniſten zu tun.‟ Der
Staats=
anwalt betont, daß die Angetrunkenheit hier als ſtraferſchwerender
Um=
ſtand erſcheine, zumal Angeklagter den erhaltenen Lohn in
Alkohol umgeſetzt habe. Der Verteidiger ſchildert den
An=
geklagten als jungen Mann, der, wie die Beweisaufnahme ergeben, als
ordentlicher Menſch erſcheine, deſſen Angetrunkenheit als ein Exzeß
zu werten ſei; der Schutzmann habe ſich bezüglich der Sicherſtellung
des Motorrades nicht in rechtmäßiger Amtsausübung befunden. Die
Wirkung des Alkohols ſei in ſehr intenſiver Weiſe zutage getreten, ſo
daß die Zurechnungsfähigkeit bezweifelt werden könne. Die
Trunken=
heit ſtehe mit den Straftaten in keinem ſachlichen Zuſammenhange.
Das Urteil erkennt auf Geldſtrafen von je 100 Mark,
zu=
ſammen 200 Mark, bezüglich deren Ratenzahlungen geſtattet werden.
Dem Beieidigten wird Publikationsbefugnis zuerkannt.
Skreik am Binger Technikum.
WSN. Bingen, 20. November.
Die in 15 verſchiedenen Korporationen vereinigten farbentragenden
Studierenden des Rheiniſchen Technikums in Bingen ſtreben ſchon lange
danach, dauernd Couleur tragen zu dürfen, was ihnen bisher
unter=
ſagt wurde. Da nur Samstags und Sonntags Couleur getragen
wer=
den darf, hat ſich der Ausdruck „Wochenend=Studententum” gebildet.
Um dieſem Zuſtand endlich ein Ende zu machen, veranſtalteten
ſämt=
liche farbentragenden Studierenden, annähernd 300, am letzten Freitag
eine Demonſtration, indem ſie geſchloſſen in Couleur ſich ſchweigſam
durch die Straßen der Stadt bewegten. Daraufhin wies die Direktion
des Technikums die Erſtchargierten der ſich an dieſer Demonſtration
aktiv beteiligten Korporationen kurzer Hand aus der Anſtalt aus. Das
gab zu einer großen Proteſtverſammlung am heutigen Mittwoch
nach=
mittag Anlaß, zu der auch als geladene Gäſte der Bürgermeiſter
Bin=
gens, der Direktor und der Beſitzer des Technikums ſowie eine
An=
zahl Binger Geſchäftsleute erſchienen waren. Der Vorſitzende des
Studentenausſchuſſes und verſchiedene andere Studenten ſchilderten die
Sachlage und trugen verſchiedene Forderungen vor. Zu dieſen
Aus=
führungen nahmen der Direktor der Anſtalt ſowie Amtsgerichtsrat
Steeg, der Schwiegerſohn des verſtorbenen Gründers des Inſtituts,
Stellung. Sie betonten beide, daß wegen des Couleurverbots der
ab=
lehnende Standpunkt des heſſiſchen Staatsminiſteriums maßgebend ſei,
und daß ihrerſeits das Geſuch um vollſtändige Couleurfreiheit
befür=
wortend weitergegeben worden ſei. Ferner erklärten ſie ſich bereit, die
13 Ausweiſungen zurückzunehmen, ſofern ſich die betreffenden
Studie=
renden den Geſetzen der Anſtalt fügen wollten. Eine Abſtimmung
zei=
tigte das Reſultat, daß ſich auch die Nichtkorporierten ihren
Kommili=
tonen anſchließen und daß vorläufig die geſamten Studierenden das
Kolleg nicht beſuchen. Der Kampf würde auf Biegen oder Brechen
ge=
führt, und wenn die Forderungen der Studierenden nicht anerkannt
würden, ſo wäre mit dem Austritt aus der Anſtalt nicht nur der
far=
bentragenden, ſondern auch der Mehrzahl der nichtkorporierten
Stu=
dierenden zu rechnen. Der Binger Bürgermeiſter trat dafür ein, einen
Vertreter des heſſiſchen Staatsminiſteriums nach Bingen zu bitten, um
Verhandlungen mit allen in Betracht kommenden Inſtanzen zu führen.
Die Verſammlung nahm dieſen Vorſchlag beifällig auf. Der
Verſamm=
lungsleiter teilte mit, daß er ſofort telegraphiſch einen Vertreter des
Heſſiſchen Miniſteriums nach Bingen bitten würde, um diesbezügliche
Verhandlungen zu führen. Weiter wurde beſchloſſen, am Donnerstag
abend in der Feſthalle eine weitere große Verſammlung abzuhalten, zu
der auch die Bürgerſchaft Bingens, insbeſondere die Geſchäftswelt,
ge=
laden werden ſoll. Die Teilnehmer der Verſammlung veranſtalteren
nach Schluß einen Demonſtrationszug durch die Straßen der Stadt,
und mit der Parole „Einigkeit macht ſtark”, wurde der allgemeine
Streik nochmals bekanntgegeben. Außerhalb der Verſammlung erfuhr
man noch, daß auch einige Lehrer der Anſtalt, die mit den
Studieren=
den ſympathiſieren, des Inſtiruts verwieſen werden ſollen.
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— Freunde der Darmſtädter Reglanſtalten. Heute abend findet
die Monatsverſammlung bei Heß ſtatt. Der Vorſtand wird den
Mit=
gliedern einige wichtige Mitteilungen bekannt geben.
— Die Chriſtengemeinſchaft. Wie der Kirchenanzeiger für
Toten=
ſonntag mitteilt, hält Herr Pfarrer Wetzel=Wiesbaden an dieſem
Tage, nachmittags 6 Uhr, einen Predigtgottesdienſt im Saale der
Städtiſchen Akademie für Tonkunſt (Eliſabethenſtraße). Er ſpricht über
„Unſere Toten und wir”.
— Deutſcher und Oeſterreichiſcher Alpenverein. Im Banne der
Bernina” iſt das Thema über das heute abend Herr Dr. Karl Nau
anhand eigener Lichtbilder im Feſtſaal des Ludwig=Georgs=Gymnaſiums
ſpricht. Die Mitglieder der Sektion Starkenburg und eingeführte
Gäſte ſind willkommen.
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— Vortrag über Graphologie. Vier Darmſtädter
Frauenvereine (Allg. Deutſcher Frauenverein, Internationale
Frauen=
liga für Frieden und Freiheit, Darmſtädter Lehrerinneverein, Deutſcher
Verband der Sozialbeamtinnen) veranſtalten am 26. November, abends,
einen Lichtbildervortrag über das wichtige Thema: „Die Graphologie
in der Erziehung — in der ſozialen Fürſorge” von Lilly Jannaſch=
Wiesbaden. Die Rednerin, die in weiten Kreiſen durch ihr
grapholo=
giſches Gutachten in einem Jugendlichen=Prozeß bekannt geworden iſt,
wird an Hand von zahlreichen Lichtbildern zeigen, wie die moderne
Wiſſenſchaft die Graphologie in der Erziehung nutzbar macht, was für
Eltern und Pädagogen von größtem Intereſſe ſein dürfte. — Die
Vortragende wird am folgenden Tage auf Wunſch für Intereſſenten
zu ſprechen ſein. (Siehe Anzeige.)
Faus
Setochleumt. Sodenen
Tageskalender für Freitag, den 22. November 1929.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, 19,30 Uhr, L. 9: „Web dem,
der lügt” — Kleines Haus, 19,30 Uhr, Zuſatzmiete I: Der
Poſtillon von Lonjumeau”. — Orpheum, 20.15 Uhr: „Die Roſe
von Stambul”. — Konzerte: Schloßkaffee, Rheingauer
Wein=
ſtube. — Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia.
Gottesdienſt der iſr gelitiſchen Teligionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße)
Freitag, den 22. Nov.: Vorabendgottesdienſt 4 Uhr 30 Min
Samstag, den 23. November: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min.
Predigt. — Sabbatausgang 5 Uhr 25 Min
Gottesdienſt an den Wochentagen:
Morgens 7 Uhr 30 Min. — Abends 6 Uhr 00 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der Iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 23 Nov.: Vorabend 4 Uhr 10 Min — Morgens
8 Uhr — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 5 Uhr 25 Min.
Wochentags: Morgens 7 Uhr 00 Min. — Nachm. 4 Uhr 15 Min
Aus Heſſen.
An. Arheilgen, 2. Nov. Brotverbilligung
ab ſetzten die hieſigen Bäcker den Preis für einen Laib Ko
auf 75 Pfennig herab. — Eine Müllabfuhr wurde
Hartmann eingerichtet und nimmt derſelbe Zuſchriften be
gen entgegen, um dann den geäußerten Wünſchen entſpri
fuhr vornehmen zu können. — Werkmeiſter Heinrich Bä
traße, kann in dieſen Tagen auf eine 25jährige
bei der Chemiſchen Fabrik E. Merck zurückblicken.
Stenographenverein beginnt in Kürze mit ein
kurſus in der Einheitskurzſchrift. — Die hieſige Bürge
dert alle Intereſſenten, welche von der Stadt Darmſtadt
über Reparatur der Waſſermeſſer erhalten h
unter Vorlage der Rechnung alsbald zu melden.
Aa. Griesheim, 21. Nov. Am Donnerstag abend, ku ſach
ſtießen infolge des dichten Nebels auf der Straße Dar adt.
heim, ein aus der Richtung Darmſtadt kommendes Per
einem Petroleum=Tankfuhrwerk (Olex) zufammen. Das glüc
nete ſich an der Stelle, an der die Büttelborner Chauſſee die
heimer Chauſſee einmündet. Die Schere des Fuhrwerl wo
trümmert, desgleichen wurde der Kühler des Autos völ ſein
Der Lenker des Fuhrwerks und der Lenker des Autos k.
Schrecken davon. Das Auto mußte abgeſchleppt werden.
g. Büttelborn, 21. Nov. In hieſiger Gemeinde iſt an h.
einen Verkehrsverein ins Leben zu rufen. Hoffe—’lich ge gt
eine Verbindung nach Rüſſelsheim zu ſchaffen, um die
arbeiter direkt mit dem Omnibus nach Rüſſelsheim und
fördern. — Unfall. Infolge Ausrutſchens auf eine Bet
ſtürzte Frau Eliſabeth Klink mit zwei Einmachgläſern u s
durch eine ſchwere Schnittwunde am linken Mittelfuß z die
fortige Operation im Städtiſchen Krankenhaus Groß=Ge
4a. Eberſtadt, 21. Nov. Holz= und Pachtge
Martini 1929 fällig geweſene Holzgeld und Pachtgeld iſt
Monats bei der Gemeindekaſſe zu entrichten. — Kirchnſe
Evangeliſche Pfarramt fordert hiermit zur alsbaldiger
rüickſtändigen Kirchnotgeldes (1. Ziel) auf. Die Zahlſtelle
i. R. Vogel, Luiſenſtraße 22 (nur Mittwochs von 5 bis
Totenfeſt findet außer dem Hauptgottesdienſt, in de
chor mitwirken wird, nachmittags um 3 Uhr eine Frief
Nachmittags um 5 Uhr findet in der Kirche ein Gottesdi
mit Abendmahl, ſtatt.
Cp. Pfungſtadt, 21. Nov. Ehejubiläum. Die
Merker in der Mühlbergſtraße begehen am Freitag
Hochzeit.
Cp. Eſchollbrücken, 21. Nov. Todesfall. Die
beth. Roth, geb. Poth, iſt im Alter von 72 Jahren
Theater. Der Pfungſtädter Geſangverein „Sängerl
Samstag abend (23. November) in der hieſigen Turnhe
ſpiel „Gib mich frei!” auf.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 21. Nov. Gemeinſame
tagsfeier der 50=Jährigen. Unter Hinweis
Tage unter dieſer Spitzmarke erſchienene Notiz ſei dare aufm
gemacht, daß die Feier nicht ſchon, wie irrtümlich anger imen,
Samstag, ſondern erſt am Samstag, den 30. d. M., ſtatt bet
zeit findet die Ausgabe der Leſeholznutzungskarten für
dungen auf dem Büro der Bürgermeiſterei während de dienſt
ſtatt. Die bisher gültigen, roten Karten ſind gegen Emt jgnahm
neuen, blauen, Karten zurückzugeben. — Im Laufe
Woche gelangen die Steuerkarten für das Jahr 1930 zur ursge
Arbeitnehmer und Lohn= und Gehaltsempfänger ſind ve: fwor
für, daß ſie bis ſpäteſtens 1. Dezember I. J. im Beſitz
karte ſind.
G. Ober=Ramſtadt, 21. Nov. Viehzählung. A Montn
2. Dezember, findet wie alljährlich im Deutſchen Reic wiede
Viehzählung ſtatt, die ſich auf Pferde, Maultiere, Maule / Eſel
vieh, Schafe, Schweine, Ziegen, Federvieh und Biener Fe
völker) erſtreckt. Zur Durchführung der Zählung iſt /Gen
Ober=Ramſtadt wie ſeither in mehrere Bezirke eingeteilt. m de
haltern liegt es, das Zählgeſchäft möglichſt dadurch zu ſichten
ſie den Zählern raſche und genaue Angaben machen.
G. Ober=Ramſtadt, 20. Nov. Säuglingsfürf ge.M
Montag, den 25. November, nachmittags, findet im un en Ra
ſaal Säuglingsberatungsſtunde ſtatt. — Steuerfälgkei
4. Nate Gemeinde= Kreis= und Provinzialſteuer 1929 i ſis ſä
25. d. M. bei Meidung der Beitreibung an die Gemei Eaſſe
zahlen.
— Beerfelden, 21. Nov. Herr Wilhelm Reinhardt ᛋ ſei
frau Henriette, geb. Johe, feiern am 23. November in ken
und körperlicher Friſche das Feſt der Diamantenen Hoch=
* Unter=Sensbach, 21. Nov. Kraftwagenl ſe
felden — Sensbachtal—Eberbach. Vorgeſte
für die zukünftige Verkehrsentwicklung des Sensbachte
ſame, gemeinſame Sitzung der Verkehrsvereine Unter=” Sbach,
bach und Beerfelden ſtatt. Herr Gemeinderechner He Unte
bach, zugleich Rechner des neugegründeten, rührigen U F=Se
Verkehrsvereins, begrüßte die in ſtattlicher Zahl erſe ene
insbeſondere die Herren Vertreter der Poſtämter Eber
felden, ſowie die Herren Bürgermeiſter. Der Redner bite
ſchaftliche Bedeutung und Notwendigkeit der geplante /it
Ausführungen wurden von Herrn Adam Walz=Unter=( Fbae
ſtrichen. An der ſehr angeregten Ausſprache, in der THert
treter der Reichspoſt ſehr intereſſante, auch zahlenmäß ele
führungen machten, beteiligten ſich die Herren Helm.
Willenbücher, Walz, Heiß, Koch und Bögner. Herr Bü
Frank, der das Intereſſe der Stadt. Eberbach an der zu
hervorhob und auf den vorbereitenden Charakter der
ſchlug eine nochmalige Zuſammenkunft vor. Der Ant
ſtimmig angenommen, und der 15. Januar 1930 als
geſetzt. Das Wort haben jetzt die Gemeindeparlamente
wichtige Fragen, beſonders die prozentuale Verteilung
Garantieſumme und Ausſtattung ihrer Vertreter mit K
und weitgehenden Vollmachten für die entſcheidende E Fg.
ſcheiden haben.
g. Wallerſtädten, 21. Nov. Infolge dichten Nebe ſen
Chauſſee Groß=Gerau—Wallerſtädten ein Autobeſitzer
bei Darmſtadt mit ſeinem Perſonenauto an der Kurve
ten in den Chauſſeegraben und kippte um, ohne jedol
werden. Ein Landwirt aus Wallerſtädten zog mit ſeine P
Wagen aus dem Graben und die Fahrt wurde fortgeſet
— Dietersheim b. Bingen, 21. Nov. Am 24. November E
tersheim bei Bingen wohnende Fabrikarbeiter Ferdinan
89. Geburtstag. Bender, der ſeit ſeiner Entlaſſung aus
der Firma Carl Gräff in Bingen als Zigarrenarbeiter
und vor einigen Jahren ſeine Tätigkeit wegen ſeines he
gegeben hat, hat täglich den oft beſchwerlichen Weg von .
ort nach Bingen zurückgelegt. Möge dem geiſtig und
rüſtigen Geburtstagskind weiterhin ein froher und E
abend beſchieden ſein.
— Wafſerſtands=Nachrichten vom 21. November 1
Hüningen 0,50, Kehl 1,69, Maxau 3,40, Mannheim 1,
Bingen 1,15, Caub 1,19, Köln 1,41 Meter. — Mairl
0,79, Würzburg 0,83, Lohr 1,10, Groß=Steinheim 2,28,
Koſtheim — 0,46, dto. Waſſertiefe 1,58, dto. Fahrtiefe 1,
— Gernsheim, 21. Nov. Waſſerſtand des
20. November: —0,93 Meter; am 21. November: —
Morgens 5,30 Uhr.
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iſche Eierverwerkungs=Zenkrale.
gtießen, 21. Nob. Unter der Leituug des zweiten Verbandsbor=
—garl Leith aus Reichelsheim bei Friedberg, tagte die Heſſiſche
„wgertungs=centrale am Dienstag in der „Stadt Nürnberg” zu
„a. M. N. Beith begrüßte die zahlreich erſchienenen
Mitglie=
g Gäſte, insbeſonders den Vertreter des Neicsausſchuſſes, für
wertung, Geheimrat Löhr, den Vertreter des Verbandes der
mlondwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften, den Vertreter der
Naiff=
woſſenſchaft, die Vertreter der Heſſchen und Naſſauiſchen Land=
Stsimmmer. Der Direktor der Genoſſenſchaft, Jäger=Oberhör=
Rutzbach, erſtattete den erſten Geſchäftsbericht. Er
us daß die Gründung am 23. März zu Gießen, die Eintragung
icht am 15. Mai erfolgt ſei. Der Zuſammenſchluß der Heſſiſchen
mit den Naſſauer und Kaſſeler Zentralen ſei am 18. Juli
voll=
jorden. Seit Gründung der Zentrale fanden acht
Vorſtands=
ſtatt. Am 1. Mai wurde als Hauptgeſchäftsführer in der Per=
Herrn Schau ein Fachmann aus der Eierbranche zum
Haupt=
führer angeſtellt. Die Mitgliederzahl hat ſich von 19 bei der
7a guf 49 erhöht, davon ſind 36 Genoſſenſchaften, ein Inſtitut,
nd. 1 Verein und 6 Einzelmitglieder.
un den geſchäftlichen Teil erſtattete Geſchäftsführer Schau
Be=
s Geſchäft hat ſich hiernach gut entwickelt. Die Nachfrage bzw.
itz an Eiern iſt ſo gut, daß noch viel mehr angeliefert werden
7 die Nachfrage befriedigen zu können. Die Geflügelzucht wird
n noch bedeutend vermehrt werden müſſen, um den
Friſchei=
ecken zu können. Der Preis, den heute die Lieferer von der
ſchaft erhalten, beträgt für das Friſchei 19 Pfg. Die Anliefe=
Eier begann Mitte Juni. Es wurden bis zum Schluß des
jahres am 30. September an Friſcheiern geliefert: im Monat
0000, Juli 70 00 Auguſt 150 000, September 130 000, alſo
amt 410 000 Friſcheier.
weiteren mehr internen Verhandlungspunkte drehten ſich um
cht des Aufſichtsrates und deſſen Tätigkeit, die Verteilung des
innes, Statutenänderung und Wahlen zu Vorſtand und Auf=
Beſonderes Augenmerk richtet die Zentrale auf die Förderung
zügelzucht: Leiſtungshennen und Bruteier von Leiſtungstieren
daher an die Genoſſen und Züchter vermitteln.
zweite Vorſitzende K. Veith dankte für die lebhafte Beteiligung
rregenden Ausſprache und ſchloß die faſt dreiſtündigen
Verhand=
tit dem Wunſche, daß die Eierverwertungs=Zentrale auch im
en Geſchäftsjahre gut vorwärts ſchreiten möge, damit das
ge=
el, Zurückdrängung des Auslandseies, bald erreicht werden
Nutzen der Landwvirtſchaft, ja des ganzen Vakerlandes.
Freitag, den 22. November 1929
Seite 7
Aus den in unſerem Schaubilde angeführten Zahlen für den
Ge=
ſamt=Eierverbrauch in Deutſchland ergibt ſich folgender Anteil der
eigenen Produktion an der Deckung des
Geſamt=
bedarfes:
65,4v. H.
1913...
72,6 b. H.
1924 .. .
68,8 v. H.
1926
69,1v. H.
1928
Bei dem augenblicklichen Stande der deutſchen Hühnerhaltung wäre
eine Steigerung der Durchſchnittsleiſtung je Huhn und
Jahr von 100 auf 140 Eier notwendig, um den geſamten Eierbedarf
Deutſchlands zu decken. Bei dem ſchnellen Anwachſen unſeres
Hühner=
beſtandes (1925: 64 122 000 Stück., 1928: 75 786 000 Stück) ſowie der ſtark
ausgeprägten Tendenz einer Beſſerung der allgemeinen Hühnerhaltung
und damit der Steigerung der Durchſchnittsleiſtung beſteht die
berech=
tigte Hoffnung, daß in abſehbarer Zeit der Bedarf der deutſchen
Be=
völkerung an Eiern voll von der deutſchen Eigenerzeugung gedeckt
wer=
den kann.
Rheinheſſen.
Ae. Worms, 21. Nov. Von jetzt ab wird ſtets tags und nachts ein
ſog. Ueberfallkommando mit einem 12ſitzigen Auto
bereit=
ſtehen, um auf telefoniſchen Anruf in Fällen der Gefahr immer ſofort
zur Stelle ſein zu können. Dieſe Neuerung wird in der Stadt
außer=
ordentlich begrüßt. — Symphoniekonzerte. Da ſeitens der
Stadtverwaltung im Rahmen der weſentlich eingeſchränkten
Auffüh=
rungen im Feſtſpielhaus nur ein einziges Symphoniekonzert vorgeſehen
werden konnte, deſſen großer Erfolg vor wenigen Tagen das Intereſſe
der Bevölkerung an Muſik zeigte, wird nunmehr angeregt, weitere
Konzerte im Laufe des Winters ohne Vermittlung der Stadt durch
frei=
willige Einzeichnungen in Kartenbeſtelliſten ſeitens der Bürgerſchaft zu
Stande zu bringen. Die muſikliebenden Kreiſe haben dieſe Anregung
aufgegriffen, und man iſt geſpannt, ob ſich eine genügend große
Be=
teiligung findet. — Verkehrsunfälle. In der Hardtgaſſe hat
ein Perſonenauto einen Radfahrer angefahren, und abends ſind an
der Ecke Gauſtraße=Renzſtraße zwei Autos zuſammengeſtoßen, wobei
ein Inſaſſe durch Glasſplitter verletzt und beide Wagen ernſtlich
be=
ſchädigt wurden. — Ausſchreitungen am Wahltag. Zwiſchen
Sozialiſten und Kommuniſten iſt es am Wahltage und in der darauf
folgenden Nacht wiederholt zu Zuſammenſtößen gekommen. So wurde
einmal das Ueberfallk mmando mit ſeinem Kraftwagen an eine Stelle
gerufen, wo die Inſaſſen zweier Laſtautos dieſer Parteien an einander
geraten waren. Die Polizeibeamten wurden dabei von den
Kommu=
niſten mit Lattenſtücken beworfen und jene machten daraufhin von ihren
Gummiknüppeln Gebrauch, worauf ſie die Angreifes verhafteten. Bei
der Durchſuchung des Wagens fand ſich u. a. auch ein Dolch und ein
Hammer vor. Die Verhafteten wurden nach der Feſtſtellung ihrer
Ver=
ſonalien bis auf einen wieder entlaſſen. Abends nach 10 Uhr
veran=
ſtalteten die Kommuniſten ein Konzert auf dem Marktplatz, der
darauf=
hin von der Polizei geräumt wurde. Dieſe wurde dabei mit Flaſchen
und Biergläſern beworfen. Auch in dieſem Falle mußten eine
An=
zahl von Perſonen verhaftet werden. In der Nacht gab es eine große
Zahl Prügeleien, beſonders zwiſchen Nationalſozialiſten und
Kommu=
niſten, bei denen die Polizei ſtets eingreifen mußte.
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herz=
licher Teilnahme bei dem
Heim=
gange unſerer lieben
ſage ich innigſten Dank.
Insbe=
ſondere bitte ich Herrn Pfarrer
Vogel ſowie das Pflegeperſonal
des Städt. Krankenhauſes,
mei=
nen Dank entgegenzunehmen.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Albert Weigand.
Darmſtadt, 21. Nov. 1929.
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[ ← ][ ][ → ]Rummer 324
Freitag, den 22. November 1929
Seite 9
Gefclcien aab diet Ben.
der Kaviar hringl’s an den Tag.
„m Athen. Früher, als die Menſchheit noch hilfreich.
nd gut war, genugte die himmliſche Sonne, um das Böſe zu
illen. Heute in unſerer realiſtiſchen und naturaliſtiſchen
bedarf es wirkſamerer Mittel, um Uebeltäter zu entlarven.
zehten da in Konſtantinopel ein paar Kaufleute, die — wie
eute immer mehr Mode wird — ſich durch eine anſtändige
Hung ihre geſchäftlichen Sorgen mit einem Schlage vom Halſe
affen gedachten. Sie beſaßen ein Schiff, „Albania” geheißen,
alten Seelenverkäufer, den ſie zur Rettung der Firma dem
gang zu weihen beſchloſſen, nachdem der Kaſten — verſteht
entſprechend” verſichert worden war. Leider lehnten aber
„ſtändigen Verſicherungsgeſellſchaften nach näherer Unter=
„des wurmſtichigen Schiffes es ſtrikte ab, ſich an dem „
Ge=
zu beteiligen, dafür fanden ſich nach langem Suchen ein
andere Kaufleute, die nicht ſo kleinlich waren und die der
nig” eine wertvolle Ladung Kaviar, Teppiche und Leder
trauten, eine Ladung, die nunmehr und zwar entſprechend‟
ſichern nicht mehr ſchwer fiel. Ging das Schiff jetzt unter,
waren jedenfalls beide Teile ſaniert. Leider hatten aber
rfrachter die Rechnung ohne den Wirt, genauer ohne die
das heißt die Matroſen, gemacht. Denn mit Rückſicht auf
räſumptiven Untergang war der Seelenverkäufer nur
not=
r mit Proviant ausgeſtattet worden, ſo daß ſich die hung=
Matroſen ſchon kurz nach der Abfahrt genötigt ſahen, ſich
„Zubrot” aus den Kaviarfäſſern „auf dasſelbe” zu ſtreichen.
chah — aber o Schreck! Das einzige, was an dem Kaviar
ar, war die Farbe, und — guter Kaviar muß bekanntlich
„” ſein — alſo das „Körnige”, das war echt. Der Kaviar
gar ſehr körnig, wie das Kohlenſtaub im übrigen immer ſo
hat. Auch die Teppich= und Lederballen bereiteten den
Uleuren die gleiche ſchmerzliche Enttäuſchung, ſo daß ſie es
„atener hielten, ſ on im nächſten Hafen die Polizei zu
be=
htigen, der es auch glücklich gelang, die „Albania” vor dem
ſang zu bewahren. Das Schiff iſt alſo gerettet, und nun
feſtzuſtellen, wer der eigentliche Gauner iſt: die Reeder,
porteure oder der Verſicherungsagent. Vorausſichtlich alle
Vie das heutzutage eben meiſt der Fall zu ſein pflegt . .".
Frankreich ſucht neue Trinklieder.
Paris. Die lyriſche Literatur Frankreichs iſt nicht reich
nkliedern. Dieſem Mangel ſoll nun abgeholfen werden, und
urch ein großes Preisausſchreiben, das die „Freunde der
von Frankreich” veranſtalten. Um aber keine Weingegend
achteiligen, ſollen verſchiedene Arten von Weinen beſungen
N. e den Scdei u enſf. Die Sece Gite
halten ſein, ſo daß ſie von jedermann begriffen, behalten
ungen werden können. Die Idee iſt ſehr nett. Zu bedauern
r die Preisrichter, die nachher die Preisdichter zu prüfen
denn alle Lieder, die eingereicht werden, ſollen einem
Ko=
vorgeſungen werden — und zwar in der entſprechenden
ung, d. h. beim Genuß der Weinſorte, die gerade geprieſen
)— ha! Das kann eine ſchlimme Prüfung werden ..."
Ein Hausbeſiher bekommt freie Skakion.
Paris. Der Pariſer Hausbeſitzer, der jetzt wider Willen
„freie Station” wegen Irreführung der Oeffentlichkeit
aufge=
brummt bekam, führt den poetiſchen Namen Samuel Bock . Er
zählt ſechzig Lenze, ließ ſich erſt vor fünf Jahren, ſeiner
Vater=
ſtadt Warſchau untreu werdend, in Paris nieder und ſuchte
krampfhaft nach einer „paſſenden” Beſchäftigung. Er wandte ſich
dem Beruf eines — Bettlers zu und konnte ſich ob des
Geſchäfts=
ganges nicht beklagen. Er verdiente täglich durchſchnittlich
hun=
dertfünfzig bis zweihundert Franken, beſaß bald ein Bankkonto
und kaufte ſich in der verhältnismäßig kurzen Zeit von einem
halben Jahrzehnt nicht weniger als drei Mietskaſernen. Zu
ſei=
nem Pech wurde nun der dreifache Hauswirt von einem ſeiner —
Mieter entlarvt und wanderte ins Kittchen. Wo er — aller
Ge=
rechtigkeit zum Hohne — ſtaatliche Verpflegung genießt. So
un=
gerecht es auch ſei, kann dem raffinierten Polen nicht viel
ge=
ſchehen. Nach der Freiheits= eine Ordnungs= und Geldſtrafe,
an=
ſchließend Ausweiſung aus Frankreich. Seine drei
zuſammen=
gebettelten Häuſer kann ihm aber das Geſetz nicht nehmen; er
Honorige Glaßen geſuchk!
(*) In den „Kleinen Annoncen” der Zeitungen ſucht man bei
im allgemeinen Büroperſonal, Hausmädchen, Köchinnen,
ftfahrer und dergleichen mehr; unter Umſtänden auch einen
enden Lebensgefährten mit oder (allerdings ſeltener) ohne
Barmitgift. In London werden dagegen augenblicklich — Glatzen
geſucht. Natürlich zu Reklamezwecken. Das zeitgemäße Inſerat,
das in allen Londoner Journalen erſchien, weiſt folgenden
Wort=
laut auf: „Wir ſuchen zwölf honorige Gentlemen mit einer
ein=
wandfreien Glatze, die gegen angemeſſene Honorierung geſtatten
würden, ihren kahlen Schädel für unſere Reklamezeile zu verwen=
hat ſie eben, wenn auch auf eine ungewöhnliche Weiſe, „
recht=
mäßig” erworben
Schokkiſcher Bilderbogen.
(k) London. Der ſchottiſche Witz iſt der Witz über den Geiz.
Hier einige Beiſpiele:
William entſchloß ſich ſchweren Herzens, zum Zahnarzt zu
gehen. „Was koſtet das Zahnziehen?”, lautete ſeine zaghafte
Frage. „Vier Schillinge” lautete die Antwort. „Können Sie
müſſen erſt hinterher bezahlen”, wehrt der Zahnarzt höflich ab.
William ſtaunt: „Wer denkt denn ans Bezahlen? Ich will ja
bloß mein Geld nachzählen.”
In Aberdeen bittet ein Fremder einen Eingeborenen um
Feuer auf der Straße. Mit größtem Widerwillen reicht ihm der
geizige Schotte eine Streichholzſchachtel. Der Fremde betrachtet
dieſe intereſſiert und ſagt dann: „Sie haben Glück, mein Freund.
daß Sie unſere Streichholzfabrikate benutzen. Ich bin der
Ver=
treter dieſer Firma und habe den Auftrag, jedem Bürger, der
unſere erſtklaſſigen Streichhölzer verwendet, ein Goldſtück zu
über=
reichen. Hier, nehmen Sie!‟ Er gibt dem Schotten eine
Gold=
münze; ein halbes Pfund. Und entfernt ſich, in der Annahme,
den Mann glücklich gemacht zu haben. Doch lief ihm der Schotte
nach und holte ihn auch an der nächſten Straßenkreuzung ein:
„Herr, geben Sie mir doch wenigſtens meine Streichhölzer wieder”!
*
Billy, der Schotte, beſuchte ſeinen Londoner Freund James.
Der Beſuch dauerte acht Tage und Billy hatte nichts dagegen, daß
der Gaſtgeber überall alle Zechen bezahlte. Dann kam die Stunde
des Abſchieds, die beiden tranken noch einen letzten Whisky=Soda,
und James griff nach ſeiner Börſe, um die Rechnung zu begleichen.
Da erhob aber Billy Proteſt: „Kommt gar nicht in Frage. Nun
haſt du ſchon ſolange alles bezahlt, da wollen wir wenigſtens den
Abſchiedsſchoppen — ausknobeln!“
den. Die Bemalung der Köpfe mit den drei ſchlagkräftigen
Wor=
ten Re=Manufactured Typewriters geſchieht auf eine vollkommen
hygieniſche, ärztlich geprüfte Weiſe. Die Herren müßten ſich dann
verpflichten, täglich Theatervorſtellungen, Konzerte u. a. m. zu
beſuchen. Jeder Herr erhält einen perſönlichen Begleiter, um vor
eventuellen Anpöbelungen ſeitens der Maſſe geſchützt zu ſein.
Meldungen von nur honorigen Gentlemen mit einwandfreiem
Vorleben erbeten.”
Wie aus dem ulkigen Inſerat hervorgeht, genügt die Glatze
allein nicht. Sie muß auch honorig ſein, einwandfrei und
unvor=
beſtraft.
Die höfliche Frau Snowden.
(k) Anläßlich der vor kurzem in London eröffneten
Radio=
ausſtellung hielt Frau Snowden, die Gattin des derzeitigen
eng=
liſchen Schatzkanzlers, eine Rede, die zur allgemeinen
Verwunde=
rung der Zuhörerſchaft mit der Anſprache: „Meine Herren und
Damen!” begann. Erſt meinte man, die Dame hätte ſich
ver=
ſprochen, im weiteren Verlauf des Vortrages merkte man aber
die Abſicht und bereitete der höflichen Rednerin lebhafte
Ova=
tionen. Darüber hinaus wurde beſchloſſen, in Zukunft ſtets den
Männern den Vorrang zu laſſen, ſobald eine Dame bei einer
Ver=
ſammlung das Wort ergreifen wird. „Gleiches Recht für alle”,
erklärte die kühne Reformatorin ihren Geſchlechtsgenoſſinnen,
wenn uns die Herrenwelt mit ausgeſuchter Höflichkeit behandelt,
kann ſie von uns dasſelbe verlangen.”
Die japaniſche Dreizehn.
(0) Tokio. Die Furcht vor der Unglückszahl iſt
internatio=
nal, nur wird ſie nicht überall durch die in Europa verpönte
Drei=
zehn ausgedrückt.
ſonderen Maße drohenden Gefahren aus. böſen Geiſter
gewinnen in dieſem Alter eine große Macht über ihn, und vor
Krankheiten. Unfällen. Brandſchatzungen und ſonſtigem Unglück
muß er ſich in dieſem Alter beſonders vorſehen. Ein Tag der für
einen Japaner mit der Zahl 42 beginnt, ſei es, daß er ſie gleich
am Morgen in ſeiner Zeitung lieſt, daß ſie ihm als
Straßennum=
mer zuerſt ins Auge ſpringt oder ſich als Querſumme der Nummer
des Autos ergibt, das er morgens zuerſt ſieht, ein ſolcher Tag iſt
ein Unglückstag. Wohnt er in einem Hauſe Nummer 42, dann
ſucht er eine andere Wohnung zu bekommen, und ergibt ſeine
Telephonnummer die Querſumme von 42. dann ſucht er den
Mak=
ler auf, um ſich eine andere Nummer zu kaufen. Denn die
Japa=
ner ſind in der Lage, ſich ihre Telephonnummern auszuſuchen und
eine ganze Gilde von Gewitzten, hat ſich Dutzende von Reſerve=
Glücksnummern” gekauft, die ſie an Abergläubiſche für teueres
Geld weiter verkaufen. Unbeliebt ſind auch die Nummern, die an
den letzten beiden Stellen die Zahl 9 führen Sie werden
gewöhn=
lich — den Behörden, insbeſondere der Polizei, zugeſchanzt.
M deifet der
Der Lssex Super Six hat in der abgeschlossenen Saison eine lange Reihe
Frober Ertolge erzielt: Zahlreiche Schönheitspreise wurden ihm zuerkannt,
e Langstrecken und Bergrennen war er in Front und bewährte sich,
1Der von seinen Besitzern eingesetzt wurde.
* ist aber nicht die Aufgabe des Essex, Rekorde aufzustellen — dieser
Veibewährte, außerordentlich schnelle Wagen erzielte seinen großen Ver-
Tautsertolg durch Verwendung allerbesten Materials, das größte Zuver-
RSskeit verbürgt, durch Sicherheit, Wirtschattlichkeit, verbunden mit
WAonen Linien und gediegener und bequemer Innenausstattung.
Euien Sie — vergleichen Sie! Sie werden keinen Wagen finden, der so
1e bemerkenswerte Faktoren beim gleichen Preise auf sich vereinigt,
vie der Essex Super Six.
Die Esser-Modelle haben 10/50 PS Sechszylindermotor nach dem
Supen-
iE-Frinzip, Ganzstahlkarosserie, hydraulische Stoßdlämpter und mecha-
Due dervo-Bremsen, Spstem Perrot-Bendix, die in den teuersten Wagen
werikas und Europas millionenfach eingebaut sind.
44
Modelle 10/50 PS, von M43C an-ab Werk Spandau-6Zyl.
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Reich und Ausland.
Unglaubliche Briefe des Düſſeldorfer
Mörders.
Der Düſſeldorfer Mörder hat der „B. 3.”
zu=
folge der Pflegemutter der von ſeiner Hand ums
Leben gekommenen fünfjährigen Gertrud
Alber=
mann, einer Frau Wieſe, zwei Briefe geſchrieben,
in denen er die Ermordung des Kindes in allen
Einzelheiten ſchildert. Frau Wieſe unternahm.
als ſie die Briefe geleſen hatte, einen
Selbſt=
mordverſuch.
Von den beiden Briefen enthält der erſte
und längſte die genaue Schilderung der Tat. Er
beginnt mit Verſen, dann fällt der Schreiber in
einen dramatiſchen Dialog. Rede und
Gegen=
rede werden angeführt, und dann wird der
Ueberfall auf das Kind, die verzweifelte
Gegen=
wehr, die Meſſerſtiche, das Schreien und die
ſchließliche Ermordung in allen Einzelheiten
ge=
ſchildert.
Das zweite Schreiben iſt, dem Blatt zufolge,
in ſeiner Wirkung noch entſetzlicher. Es iſt ein
Liebesbrief an das tote Kind, geſchrieben von
dem Mörder. Dieſe Briefe werden zurzeit von
den Schriftſachverſtändigen unterſucht.
„Hier iſt der Düſſeldorfer Mörder!”
Aufregung in Budapeſt.
Auf der Arenaſtraße in Budapeſt kam es am
Mittwoch zu einem aufregenden Vorfall als
eine Frau plötzlich laut ſchrie: „Hier iſt der
Düſſeldorfer Morder! Er ſteckt in
Frauenklei=
dern! Haltet ihn!‟ Dabei zeigte ſie auf eine
in der Nähe ſtehende Frau. Der herbeigeeilten
Menſchenmenge und einem Schutzmann erzählte
ſie, ſie ſei von der betreffenden Perſon in
deut=
ſcher Sprache gebeten worden, in den nahen
Stadtwald mitzukommen. Die unbekannte
Per=
ſon habe dabei auf Düſſeldorf angeſpielt. Die
Frau wurde eingeholt, und nur mit Mühe konnte
der Schutzmann verhindern, daß ſie von der
Menge gelyncht wurde. Bei der Vernehmung
ſtellte ſich heraus, daß es ſich um einen
geiſtes=
kranken Wiener Kaufmann handelte, der es
liebt, Frauenkleider anzulegen und Frauen
an=
zuſprechen. Der Geiſteskranke wurde der Obhut
ſeiner Verwandten anvertraut.
Zwei Autos im Nebel zuſammengeſtoßen.
Ba. Wiesbaden. Am Dienstag abend prallten
auf der Landſtraße kurz vor Klarenthal zwei
Per=
ſonenautos infolge des außerordentlich ſtarken Nebels
zuſammen. Dabei erlitt die 29 Jahre alte
Hausange=
ſtellte Ottilie Scheurer, hier, Biebricherſtraße 55
wohnhaft, Geſichtsverletzungen. Das Sanitätsauto
brachte die Verunglückte um 21,25 Uhr ins Städt.
Krankenhaus. Das eine der Autos, deſſen
Eigen=
tümer der Obſtplantagenbeſitzer W. Maurer,
Son=
nenberg (Kreuzberg) iſt, mußte von der Feuerwehr
in die Garage in der Nikolasſtraße 5 abgeſchleppt
werden, da es ſtark beſchädigt war. Das andere
Auto konnte ſeinen Weg ungehindert fortſetzen.
Von der Treſortür erſchlagen.
Würzburg. Als in der Hypotheken= und
Wechſelbank eine neue Treſortür angebracht werden
ſollte, fiel die etwa 80 Zentner ſchwere Tür um
und begrub den Arbeiter Nikolaus Wohlfahrt von
Kleinochſenfurt unter ſich. Wohlfahrt wurde von der
ſchweren eiſernen Tür erdrückt; er war ſofort tot.
Ein zweiter Arbeiter erlitt eine erhebliche
Ver=
letzung am Bein.
Berufung im Mohrprozeß.
Düſſeldorf. Gegen das freiſprechende
Ur=
teil im Prozeß gegen den Zahnarzt Mohr aus
Bar=
men und ſeine Mitangeklagten, die die Emmi Weiker
in der Nacht zum 2. Dezember 1928 bei Ohligs in
beſinnungsloſem Zuſtand ausgeſetzt hatten, hat die
Staatsanwaltſchaft Berufung eingelegt.
Tragiſches Ende einer Kirmesfahrt.
Wüſtenſachſen (Rhön). Ein tragiſches Ende
nahm die Kirmesfahrt von fünf Reichenhauſener
Ein=
wohnern. Bei der Heimfahrt von
Oberwaldbehrun=
gen ſprang von dem Auto des Dachdeckermeiſters
Schneider aus Kaltennordheim, der die
Heimbeförde=
rung übernommen hatte, auf der Landſtraße
Stock=
heim—Oſtheim der Mantel eines Hinterrades aus
dem Rahmen. Das Auto, das ſich gerade in einer
gefährlichen S=Kurve bei der Kupfermühle befand,
geriet ins Schleudern und ſtreifte einen
Chauſſee=
baum, wobei das Verdeck des Wagens abgeriſſen
wurde. Durch eine Verdeckſtange wurde dem Karl
Leutbecher die Stirnplatte eingeſchlagen; der
be=
dauernswerte Gatte und Vater von fünf Kindern
war ſofort tot. Der Dachdeckermeiſter Schneider
er=
litt einen Oberarmbruch, die übrigen Inſaſſen
wur=
den auf einen Acker geſchleudert. Einer von ihnen
trug noch einen Knöchelbruch davon, während die
anderen mit Hautabſchürfungen davonkamen.
Der Brand der Hammergutsmühle.
Verhaftung des Müllers.
Liegnitz. Unter den Verdacht, den Brand der
Hammergutsmühle in Heiligenſee (Kreis Bunzlau)
ſelbſt verſchuldet zu haben, wurde der Verwalter der
Mühle, der Müller Wandelt, feſtgenommen und dem
Amtsgerichtsgefängnis Bunzlau zugeführt. Wandelt
ſollte am 20. November aus der Mühle, deren
Ver=
waltung ihm entzogen worden war, zwangsweiſe
ent=
fernt werden. Der B ſitzer der Mühle wohnt zurzeit
im Auslande. Noch völlig ungeklärt iſt das
Schick=
ſal der Frau des Müllers und der beiden Kinder
im Alter von zwei und zehn Jahren, die ſeit dem
Brande verſchollen ſind. Nach Angabe des Müllers
will er kurz nach Ausbruch des Brandes erwacht ſein
und die beiden Kinder, mit Leitungsdraht erdroſſelt,
in einem Zimmer liegend geſehen haben. Ein Zeuge,
der ſpäter noch bei den Löſcharbeiten in die
Woh=
nung eingedrungen iſt, reklärt, er habe niemand in
den Räumen bemerkt. Merbvürdig iſt ferner, daß
Zeugen, die kurz nach Ausbruch des Brandes die
Räume abſuchten, den Kleiderſchrank vollſtändig
aus=
geräumt fanden. Die Mühle iſt völlig niedergebrannt.
Die Ablöſchung der Brandſtätte war erſt am
Don=
nerstag beendet, ſo daß es bisher nicht möglich war,
die Trümmer nach Spuren der vermißten
Familien=
mitglieder zu durchſuchen.
Verfahren gegen Sauerbrey in der
Tſchecho=
ſlowakei.
Prag. Der verhaftete Direktor der Frankfurter
Allgemeinen „Verſicherungs=A.=G., Sauerbrey, wird
wegen Betruges, begangen durch die Auswichſelung
der Photographie in dem Paß ſeines Schwagers
ſowie wegen falſcher Anmeldung angeklagt werden.
Nach Verbüßung der Strafe wird er an Deutſchland
ausgeliefert werden.
Freitag, den 22.November 1929
Rein Hokel-ſondern ein Obdachloſenafyl.
Das 6
.
Holzbildwerk von Ernſt Barlach.
(Aufnahme von W. Block. Güſtrow. Mit Genehmigung des Verlages Paul Caſſirer.
Berlin.)
Das modernſte Obdachloſenaſyl Deutſchlands
hat der Berliner Stadtbezirk Neukölln erbaut. Das Gebäude iſt in dem ebenſo freundlichen wie
praktiſchen modernen Stil gehalten und gleicht faſt einem Hotel.
Schwere Regen= und Starmverwüſkungen in England.
Autobus auf metertief überſchwemmter Landſtraße in Südwales.
turm und Regen, von denen ganz England heim
üſtungen angerichtet. Beſonders ſchwer iſt die
von
ſucht wurde, haben überall die ſchlimmſten Ver=
Zeſtküſte betroffen worden. Metertief ſtehen die
Eifenbahnzuſammenſtoß in Polen.
Warſchau. Bei der Station Skonſki in der
Wojwodſchaft Gelce ſtießen am Mittwoch zwei
Güter=
züge zuſammen. Eine Lokomotive und zwei Wagen
wurden zertrümmert. Ein Eiſenbahnangeſtellter
wurde getötet, zwei andere erlitten ſchwere
Ver=
letzungen. Die Unterſuchung ergab, daß der eine
Güterzug ein Halteſignal überfahren hatte und
über=
dies 17: Min., vor der richtigen Zeit in die Station
eingefahren war.
Entgleiſung eines Güterzuges in England:
Bath. Kurz vor der Einfahrt in den hieſigen
Bahnhof entgleiſte ein Güiterzug. Drei Perſonen
wurden getötet, zwei ſchwir verletzt.
Schwerer Unfall eines italieniſchen
Waſſerflugzeugs.
Rom. Auf der Fluglinie Rom—Sardinien hat
ſich am Mittwoch ein Waſſerflugzeug mit dem
Un=
terſtaatsſekretär des Kriegsminiſteriums, Manareſi,
an=Bord, am Eingang des Hafens von Terranova
überſchlagen. Drei Motorboote konnten Mannſchaft
und Paſſagiere bis auf den Grafen Pierch, der
er=
trunken iſt, retten. Der Unterſtaatsſekretär Manareſi
wurde im Geſicht leicht verletzt. Der Abgeordnete
Ferri erlitt einen Beinbruch. Die Piloten wurden
leicht und der Radiotelegraphiſt ſchwer verletzt. Der
Unfall entſtand, weil die Flieger beim Landen
in=
folge einer optiſchen Täughung durch den ruhigen
Seeſpiegel die Höhe nicht richtig einſchätzen konnten.
Nun ſei
9. 9. 120.
Ein neues Zeppelin=aft
Die neue Zeppelin=Halle in ried
geht ihrer Fertigſtellung entges
liche Tor iſt bereits vor der Vol
Dezember ſoll die Halle ihrer
ne=
übergeben werden. Anfangs de näch
nats ſoll bereits mit dem Bau
ſchiffs „L. 3. 128” begonnen werd
Fertigſtellung im Frühjahr 193
darauf wird es dann mit ſeinen
nen. Nach den Plänen werder
kabinen und der Salon in der
it=
ſchiffes eingebaut werden, währ d
Gondel etwas kleiner ausfallei hand
Führer= nd Navigationsſtand d
äußeren Anblick wird, das Lu hif
etwas gedrungener erſcheinen
Zeppelin”.
Die Vorbereitungen für die
des „Graf Zeppelt
Friedrichshafen. Dr.
einer Beſprechung über die Vorbe ſtu
Nordpolfahrt des Luftſchiffes „Gr /Be
daß zurzeit noch keine Einbauten
genommen werden. Das Schiff ſte ſnoc
Gas. Auch während der Eimbaut /f
Zellen entleert werden, die bei
dernd wirken könnten. Ueber die Tände
im Innern des Luftſchiffes vor ſmn
ſollen, kann noch nichts Beſtimmt Gbef
den, da alles von den weiteren 2 hand
dem in Frage kommenden Hauptt icher=
Man rechnet damit, daß in etwa 1
der Verſicherung des Luftſchiffes ge
zu dieſem Zeitpunkt wird der C
Verſicherungsgeſellſchaft, der Brit
ſurance Company in London, Kap
Friedrichshafen erwartet. An die Gfu
niſchen Fragen kann erſt gegangen erd
Verſicherung abgeſchloſſen iſt. Der ai
pelin, der auf das Fahrtunternehn
hat, ſondern lediglich das Luftſe
Arktik verchartert, übernimmt nur
Luftſchiff in den Zuſtand zu verſ ſt
ſolche Fahrt erforderlich iſt, und ſt
erfahrene Mannſchaft. Alle ande
die Verſicherung, gehen die Aero= ſtil
gibt auch die Preſſemonopole. S Ild d
rungsangelegenheit erledigt iſt, m
bauten begonnen, die bis Anfang ebruar
endet ſein müſſen. Mitte Februar ſerden
Probefahrten unternommen. Wälnd des
ſollen keine Fahrten ausgeführt irde
der Erkundung der Einwirkung 1 Kälte
derer Witterungseinflüſſe dienen anten,
Erfahrungen bereits zur Genüge ammelt
die ſtatiſtiſchen Aufzeichnungen hi ber reſt
ſchluß geben.
Weltflieger Freiherr von Ki g=Warig
in Deutſchland einge Iffen.
Berlin. Der jugendliche A
ffliege=
von König=Warthauſen iſt am Do ſrstag,
York kommend, mit der „Bremer in Brem
eingetroffen und dort offiziell emp ſgen m
Abſturz eines Flugzeuges ü
NewYork. Ein unbekannte 7
über New York ab und ſchlug au gs D
bäudes des Vereins chriſtlicher ger M
der 64. Straße in der Nähe des Tſadwah
Fallſchirm. ſand Ueberſchwemmungsſchäden Port Wie Havas aus Liſſabor Portugal in den letzten Tagen ſ. niedergegangen und haben durch 1
beträchtlichen Schaden angerichtet. Der Dampfer „Olympie‟
New York. Das Erdbeben
Amerikas wurde auch auf dem
eingetroffenen Dampfer „Olymp
Logbuch des Schiffes weiſt folgen
Am 18. November, 15,30 Uhr, au
licher Breite und 56,56 weſtlicher
einer Geſchwindigkeit von 20 Kn
leichten Winden und bewölktem,
auf der Kommandobrücke eine he
und ein zwei Minuten dauerni
ſpürt. — Kapitän Parket erklärte
haus geweſen und habe ſich ſof.
begeben. Es ſei aber nichts vo
Dampfer geſichtet worden. Er hel
das Schiff hätte einen Schraubenf
die Maſchinen hätten glatt wei
halb habe er die Befürchtung ge
auf ein unter Waſſer liegendes
ſeien jedoch keine Wrackteile ent
Vibrieren ſei ſo heftig
elektriſche Licht im Poſtraum erl
und Stewands auf das Promen
die Urſache feſtzuſtellen. Der Ar
habe die Empfindung gehabt, als
mit Vollkraft auf rüchwärts geſ
Der Maſchiniſt habe geglaubt, e
losgelöſt. Eine Unterſuchung des
aber ergeben, daß alles in Ord A
F5
A
Schiff keine Beſchädigungen erlit Gai
dann an die Möglichkeit eines Fbed
und dieſe Vermutung ſei am 7d
ſprüche beſtätigt worden.
Ein neues ägyptiſches Köni Eab‟
New York. Ein offizieller Edl
der in Aegypten weilenden Miſſi
Metropolitan Muſeums, Winlock 4:
Miſſion in der Nähe des Temp
bei Theben das Grab der Köni
der Gattin des Pharao Amen
habe. Dieſe Entdeckung wird vor
als die wichtigſte ſeit der Auff
chamon=Grabes bezeichnet. Das
muß jedoch wenige Jahre nach
Leiche ſchon von Räubern gepli
denn alle Wertſachen, u. a. die
inneren und äußeren Sarges ſon
fehlen. Dem Bericht zufolge ſtell
daß der Pharao Paynudiem im
das Grab öffnen ließ, um die 2
beizuſetzen, und daß er bei die
Spuren des Raubes nach Möglich
wurden die beiden Särge der K
geſtellt und vollſtändig neu bemat
Nummer 324
von
Mnan Az
„her=Niechtsſchutz durch Verlag O3kar Meiſter, Werdau i. Sa.
Nachdruck verboten
Der Vertragsabſchluß ging raſch vor ſich.
mr. Maggens zahlte den Kaufpreis in bar und zahlte auch
Ratar aus, der in einer Stunde tauſend Dollar verdient
Donn ſtellte Mr. Huizenbroeck den neuen Wirt dem Perſonal
fen Abteilungen vor und zum Schluß auch den verſchiedenen
tänden und Leitern der Clubs, die ſich herbegeben hatten
Mgggens gutmütiges Geſicht neugierig betrachteten.
mr. Maggens verſicherte ihnen, daß er Eden durchaus in
vornehmen, diskreten Geiſte Mr. Huizenbroecks weiterführen
Der Wirt habe ihn entſprechend unterrichtet, und es ſei
Beſtreben, daß die Herrſchaften den Uebergang in neue Hände
icht bemerken ſollten. Er erbot ſich ſogar, irgendwelche
Um=
m. die die Herrſchaften wünſchten, durchzuführen, bot ihnen
elephon in die Zimmer zu legen.
2as gefiel allen.
(her einer machte darauf aufmerkſam, daß er als Vorſtand
Krüder vom ewigen Leben ſtreng darauf geachtet haben
daß keinerlei Störungen eintreten..
H. das iſt nicht zu befürchten, Mr. Bird,” ſagte Mr.
Mag=
fehr höflich und unter vielen Verbeugungen. „Sie brauchen
Störungen zu befürchten. Das Telephon wird nach dem
en Syſtem gebaut, daß es keinem geſtatte,t mitzuhorchen.
ein Fremder in die Leitung hinein, dann ertönt das Ticken
Weckers, und man weiß ſofort Beſcheid. Und dann können
as Telephon jederzeit abſtellen.”
zr. Bird und die anderen Herren überlegten, und
ſchließ=
gten ſie zu.
ach etwa einſtündiger Unterhaltung waren alle damit
ein=
nden, auch unter Mr. Maggens als Wirt Eden treu zu
n.
ſieder im Amte.
eorge nickte Bebberley und Jörns zu, und ſie wußten, daß
ſeſchäft perfekt geworden war.
ann rief ſie George zu ſich herein.
Nr. Jörns,” ſagte er, „von morgen ab wohnen Sie
not=
n meiner Villa als Robert George. Zu mindeſt fahren
meiner Maske heim. Ich werde die nächſten Wochen als
Taggens im Eden wohnen.”
Lird gemacht, Mr. George.”
ind Sie, Bebberley, unterſtützen Mr. Jörns ſo gut es geht.
pring aber meldet ſich als Kellner im Eden. Sagen Sie ihm
tte. Jetzt brauche ich noch ſechs Kriminaliſten, die ſich im
erzimmer betätigen, die zuverläſſigſten, die man ſich denken
AUA DePebSn
hef des berühmten Schönheitsinstituts in Wien
empfſiehlt diese einfache Meihode.
Freitag, den 22. November 1929
kann. Ich werde keine Chicagoer nehmen, ſondern Neuyork
bit=
ten, daß man mir mit ſechs tüchtigen Kerls aushilft. Was iſt
heute los, Bebberley?”
„Die Nacht war wieder belebt. Sie werden beim Rapport
alles hören. Ich perſönlich möchte nur bitten, daß Sie mal dieſe
Notiz im „Journal” leſen.
George nahm das Blatt und las:
„Wie unſere Leſer ſchon von uns vor einigen Monaten
unterrichtet wurden, ſtanden die Verhandlungen zwiſchen der
Chicagoer Bank und der Gewerbebank dicht vor dem Abſchluß.
Das Abkommen, wonach die Gewerbebank in den Beſitz der
Chicagoer Bank geht, konnte aber bis heute noch nicht getätigt
werden, weil die Aktionäre der Gewerbebank nichts von einer
Uebernahme der Aktien zum Kurſe von 2:1 wiſſen wollten,
ſon=
dern ſie die Barauszahlung der Aktien verlangten — in dieſem
Falle auf den Namen lautende Anteilſcheine zum Kurſe von
achtzig Prozent. Jetzt iſt eine Einigung erzielt worden, und
zwar auf der Baſis von ſiebzig Prozent. Die Chicagoer Bank
zahlt von morgen ab die Summe aus. Sie hat die ſtattliche
Summe von zwölf Millionen in ihren Treſors, ein fetter
Happen für Chicagos immer noch ſehr ſehr lebendige
Ver=
brecherſchaft. Wir nehmen aber an, daß die Treſors geſchützt
ſind und allen Angriffsverſuchen widerſtehen.”
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„Ganz intereſſant!“
„Meinen Sie nicht, Mr. George, daß es wirklich ein fetter
Happen für die Chicagoer Verbecher wäre?”
„Sicher! Aber ich glaube auch, daß man aufpaſſen wird.
Zwölf Millionen ſind kein Pappenſtiel. Ich habe übrigens auch
einen Teil von Mac Millans Geldern bei der Chicagoer Bank
liegen.”
„Ich meine, Mr. George, es wäre doch ganz gut, wenn wir
der Chicagoer Bank den guten Rat geben, das Geld im Treſor
der Staatsbank von Illinvis aufzubewahren. Die Treſoranlage
der Chicagoer Bank iſt nicht die beſte. Hol mich der Geier, ich
habe das verdammte Gefühl als wenn etwas in der Luft liege!”
George nickte gleichmütig. „Das kann auf alle Fälle nicht
ſchaden. Fahren Sie einmal hin zu den Herrſchaften und machen
Sie es ihnen begreiflich.”
„Wird gemacht!”
*
Die Direktoren der Chicagoer Bank lächelten, als ſie den
guten Rat Bebberleys hörten.
„Verehrter, Herr Inſpektor” ſagte der Generaldirektor
lächelnd, „es iſt alles getan, was zum Schutze des Geldes nötig
iſt. Das Geld wird in unſerem unterirdiſchen Treſor aufbewahrt.
Sechzehn Beamte, die eingeſchloſſen ſind, bewachen es die ganze
Nacht. Sie können, ſobald die kleinſte Sache vorliegt,
unverzüg=
lich die Polizeimannſchaften telephoniſch anrufen. Der zweite
Direktor der Bank ſchläft in dieſer Nacht in der Bank.”
Aber Bebberley war damit noch lange nicht beruhigt.
Haben Sie das Rezept dafür in der
Hand-
tasche?‟ — „Allerdings, meine Herren; das
Rezept ist der Diätzettel, den mir der Kurarzt
gegeben hat, und darauf steht: Kein Coffein."
„Und nun trinken Sie keinen Kaffee mehr?"
„Im Gegenteil, mehr und besseren als le zuvor,
nämlich den coffelnfreien Kaffee Hag. ihm
ver-
danke ich mehr Genuß und gute Gesundheit."
„Das iſt nicht genug!” ſagte er beſtimmt. „Soll ich Ihnen
aus meiner Praxis als Kriminaliſt erzählen? Nehmen ſie meinen
Rat an. Laſſen ſie das Geld heimlich nach der Staatsbank von
Illionis bringen. Dort iſt die Gefahr gering. Natürlich dürfen
ihre Beamten nichts davon erfahren. Können ſie die Gelder den
Treſors entnehmen, ohne daß man davon erfährt, ſo daß die
Beamten nichts merken?”
„Unſere Beamten ſind zuverläſſig.”
Bebberley lächelte gutmütig. „Ich weiß: So zuverläſſig, wie
es die Chicagoer Polizei früher war. Ein paar Böcke ſind aber
immer unter den Schafen. Alſo wollen ſie es tun?”
Schließlich entſchloſſen ſich die Direktoren dazu, und nach
Geſchäftsſchluß war das Geld — das hatten nicht fünf Mann
der Beamten gemerkt — in den Treſoren der Staatsbank von
Illinois untergebracht.
George war an dieſem Abend noch nicht im Eden.
Erſt vom nächſten Morgen ab übernahm er alles. Jetzt
ſchlief er noch einmal daheim. Er ging ſehr zeitig ſchlafen.
Todmüde wie er war, und er ſchlief bald ein.
(Fortſetzung folgt.)
„lch empfehle meiner Kundichäft em
dringlich, nur die aus Oliven- und Palm
ölen bergestellne Seife zu benutzen.
Palm-
olive-Seife ist besonders uchtig, weil z4
eine gesunde, glatte Haut bilder, die die besn
Grundlage für einen schönen Teint ist: 4
den berühnten Salon gegen-
I 4r Oper in Wien bält
ete Hem S. Pessl die Tradi-
7 kiuet Hauus hass
Im ſröhlichen Wien, der Stad:
der bezaubernden Frauen, im
romankicchen Budapest, gibt
es nur einen Namen auf dem
Gebien der Scbönbeitspllege,
der seil über 100 Jahren an.
ekannt wird — Pessl.
Die schädlichen Reste von Schmurz und Scaub,
von Schminke und Creme müssen eatfernt
werden. Oliven- und Palmöle, wie sie in der
Palmolive-Seife enthalten sind, reinigen die
Poren und geben der Haut ihre natürliche,
frische Farbe wieder. Herr S. Pessl empfehlt
folgende Behandlung zweimal täglich
anzu-
wenden: Encwickeln Sie ausPalmolive Seife und
warmem Wasser reichen Schaum, massieren Sie
ihn mit beiden Händen sanft in die Haut und
spülen Sie ihn mit warmem, allmählich kälter
werdendem Wasser ab. Herm Pessls Rat fnder
seinen Widerhall bei allen berühmten
Schön-
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19. September 1929 unaufgefordert folgendes
Anerkennungsschreiben über Kruschen:
Es ist mir ein Vergnügen, Ihnen mitteilen
zu können, daß ich Kruschen seit Jahren
regelmäßig nehme, und zwar wegen träger
Verdauung. lch bin außerordentlich
zufrie-
den damit, da es sich bequem nehmen 1äßt
und den gewünschten Erfolg hat, ohne daß
ich nötig gehabt habe, die vorgeschriebene
Dosis zu erhöhen. Auf Grund der am
eige-
nen Leibe beobachteten guten Wirkung
emp-
fehle ich Ihr „Neo-Kruschen-Salz” wärmstens
überall, wo ich nur kann.
gez. Unterschrift.
(Original befindet sich zur Einsicht für
jeden Interessenten in Aufbewahrung.)
Nehmen Sie Kruschen, das weltbekannte
Stoffwechselsalz, gleich den vielen klugen
Menschen, die auf die Erhaltung ihrer Frische,
ihrer Elastizität, d. h. ihrer Gesundheit, den
größten Wert legen. Kruschen ist das ideale
Abführmittel, das Ihnen regelmäßige und
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SALZ
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den Namen „Neo-Kruschen-Salz” und die
gelb-
schwarze Packung. Kruschen ist angenehm zu
nehmev da ohne jeden Beigeschmack!
Seite 12
Sport, Spiel
Der Spork des Sonnkags.
Vor inkernakionalen Begegnungen.
Der kommende Sonntag bringt in ſportlicher Hinſicht kein allzu
überragendes Programm, es iſt der Totenſonntag, an dem in
verſchiede=
men Bezirken und Ländern ſportliche Veranſtaltungen „öffentlichen
Luſt=
barkeiten” gleichgeſetzt und verboten wurden. Dieſe ſo ſportfremde
Einſtellung bringt es mit ſich, daß der Spielbetrieb verhältnismäßig
ſtark eingeſchränkt werden mußte. Und dennoch kann das ſonntägliche
Programm ſich hinſichtlich der Qualität ſehen laſſen, vor allem ſind es
die verſchiedenen repräſentativen Begegnungen, die ihm eine beſondere
Note geben. So tragen unſere Amateurboxer in Oslo einen
Länder=
kampf gegen Norwegen aus, in Chemnitz ſteigt das Länderſpiel
zwi=
ſchen Mitteldeutſchland und Dänemark, der Hockeyſport meldet neben
den beiden Zwiſchen=Rundenſpielen um den Silberſchild ein Städteſpiel
München-Zürich und den Länderkampf der Damen von
Süddeutſch=
land und der Oſtſchweiz, die beide in Zürich ſtattfinden. Man kann
alſo mit dem Programm im großen und ganzen wirklich zufrieden ſein.
Fußball.
Die ſüddeutſchen Meiſterſchaftsſpiele
ſtehen noch immer im Vordergrund. Der Endkampf hat eingeſetzt, und
faſt jedes Spiel kann von einer entſcheidenden Bedeutung ſein. Das
gilt natürlich auch von den Spielen am nächſten Sonntag. Es ſpielen:
Gruppe „Nordbayern: Bahern Hof-FC. Nürnberg, VfR.
Fürth—FV. Würzburg; Gruppe Südbayern: Wacker München—
München 1860, DSV. München—Teutonia München; Gruppe
Württemberg: VfB. Stuttgart—Germania Brötzingen, FC.
Bir=
kenfeld—VfR. Heilbronn; Gruppe Baden: SpVg. Schramberg—
Phönix Karlsruhe; Gruppe Rhein: Phönix Ludwigshafen—VfR.
Mannheim; Gruppe Saar: FV. Saarbrücken—VfR. Pirmaſens,
FC. Pirmaſens-VfR. Kaiſerslautern, FC. Idar—Sportfreunde
Saar=
brücken, Boruſſia Neunkirchen—Scar 05 Saarbrücken. In der Gruppe
Main und Gruppe Heſſen fallen auf Grund der bekannten
Verordnung ſämtliche Spiele aus. — In Chemnitz ſteigt der
Länderkampf Mitteldeutſchland—Dänemark.
Die mitteldeutſche Verbandself ſteht vor keiner leichten Aufgabe,
zumal ſie dieſes Spiel nicht mit ihrer ſtärkſten Aufſtellung beſtreiten
kann. Auf der anderen Seite ſind die Dänen mit ihren wuchtigen
Durchbrüchen ein ſehr beachtenswerter Gegner. Wenn man aber
trotz=
dem mit einem verdienten Sieg der Mitteldeutſchen rechnet, ſo iſt dies
vor allem ihrer größeren Routine und beſſeren Spielkultur
zuzuſchrei=
ben. Außerdem bringt der kommende Sonntag im Fußballſport die
Entſcheidung der Oſtpreußen=Meiſterſchaft. Hier wird das
Finale von dem VfB. Königsberg und der SpVg. Memel beſtritten.
Handball.
Auch bei den Handballern iſt der Spielbetrieb ziemlich eingeſchränkt
worden. Es finden nur folgende Meiſterſchaftsſpiele ſtatt:
Gruppe Nordbayern: ASV. Nürnberg-Bar Kochba
Nürn=
berg, Polizei Nürnberg—Pfeil Schweinau, Bamberg—1. FC. Nürnberg,
Bayreuth—Franken, Nürnberger SC.—SpVg. Fürth; Gruppe
Süd=
bayern: Jahn München-München 60, DSV. München—
Heiden=
heim, ASV. München—SSV. Ulm; Gruppe Württemberg:
Stuttgarter Kickers—VfB. Stuttgart, Tübingen 03—Sportfreunde
Tü=
bingen, SC. Stutdgart-Zuffenhauſen, Reutlingen 05—Sportfreunde
Eßlingen.
Rugby.
Im Mainkreis ſind folgende Begegnungen angeſetzt: BSC.
Offenbach-Blau=Weiß Frankfurt, DV. Aſchaffenburg—Eintracht
Frank=
furt, WV. 60 Frankfurt—SC. 1880 Frankfurt. Es wird ſich dabei
Ein=
tracht Frankfurt durch einen glatten Sieg gegen die Aſchaffenbunger
die Meiſterſchaft der Staffel A ſichern, während in der Staffel B SC. 80
Frankfurt alle Ausſichten auf den erſten Platz hat und dies durch einen
Sieg gegen den WV. 60 Frankfurt beſtätigen wird.
Freitag, den 22. November 1929
und Tarnen.
Fechten.
Fecht=Akademie.
2 Weltmeiſter, 3 beutſche Meiſter kämpfen am Dienstag, 3. Dezember,
im Saalbau.
Was der Darmſtädter Fechtklub ſeit Wochen erhoffte, wird durch
einen glücklichen Umſtand zur Wirklichkeit und in Darmſtadt ein Sport
gezeigt, den nur einige Städte in Deutſchland in dieſer Zuſammenſetzung
bieten können. Der Italiener Nedo Nadi, der auf 3 Olympiaden die
Weltmeiſterſchaft erringen konnte, wird gegen den deutſchen Meiſter im
Säbelfechten, Hans Thomſon, Fechtklub Offenbach a. M., antreten,
ſo=
wie im Florett gegen ſeinen Landsmann und Schüler Angelini,
Fecht=
meiſter im Darmſtädter Fechtklub. Noch mehr dürfte die Weltmeiſterin
Helene Mayer vom Fechtklub Offenbach intereſſieren, die zuerſt in einem
Florettgang mit ihrem Lehrer, dem Fechtmeiſter Cav. Gazzera, ihre
blendende Kunſt zeigen wird, und dann in einem Gefecht mit Frl. Hein=
Wiesbaden, der Siegerin beim Gruppen=Turnier vom Mittelrhein=
Ver=
band des Deutſchen Fechterbundes. Dazu kommen die beſten
Fechterin=
nen und Fechter vom Fechtklub Hermania, Frankfurt a. M., vom
Offen=
bacher und Darmſtädter Fechtklub. Man wird Schaukämpfe zu ſehen
bekommen, die dem ernſten Turnierkampf gegenüber den Vorteil bieten,
daß der Kampfgedanke nicht die Aeſthetik überwuchert. Das elegante
Sportfechten unterſcheidet ſich weſentlich von dem erſtarrten ſtudentiſchen
Fechten. Es erzieht nicht nur zur Kraft und Gewandtheit, ſondern iſt
eine Leibesübung von beſonderem intellektuellen Wert und zeigt durch
alle Bewegungen den Körper in plaſtiſcher Form. Erfreulich iſt es
des=
halb, daß durch das Auftreten der Weltmeiſter ſich auch das Intereſſe
der großen Darmſtädter Sportgemeinden zu regen beainnt, denn es iſt
große Nachfrage nach Karten, für welche der Vorverkauf in der
Par=
fümerie Müller. Rheinſtraße 6, ſowie bei W. Praſſel, Schulſtraße 10,
eröffnet iſt. Die Plätze ſind numeriert und koſten 3, 2 und 1 RM.,
Mitglieder vom Darmſtädter Fechtklub die Hälfte. Siehe die Anzeige
im heutigen Blatt.
Handball in der Deutſchen Turnerſchaft.
Odenwaldgau.
Pflichtſpiele.
Kreisklaſſe: Erbach — Walldorf 1:1; Leider — Gr.=Umſtadt 2:2.
Meiſterklaſſe: König — Groß=Zimmern (abgebr); Nieder=
Klin=
gen — Michelſtadt 2:0.
B=Süd: Momart — Zell 2:1.
Während Erbach gegen den Tabellenführer Walldorf ein
Unentſchie=
den erzwingen konnte, gelingt es Groß=Umſtadt nicht, den Tabellenletzten
Leider zu ſchlagen, nur 1 Punkt bringt es mit heim. Das Treffen in
Klingen zeigt in der erſten Halbzeit eine leichte Ueberlegenheit
Michel=
ſtadts; infolge reichlichen Schußpechs kann es aber zu keinem Erfolg
kommen. Nach der Pauſe iſt das Spiel ausgeglichen, wobei Klingen
zweimal einſenden kann. In König wird der Kampf abgepfiffen beim
Stand 3:0 für Groß=Zimmern. Nach dem Entſcheid der Gauleitung
wird an dieſer Stelle über das Spiel mit allen ſeinen Begleitumſtänden
berichtet werden. Momart bringt mit viel Glück die Punkte an ſich.
Zell hat im Laufe der Spielzeit viel an Stärke gewonnen. Die übrigen
Spiele konnten nicht durchgeführt werden, zum Teil weil die Plätze
un=
ſpielbar waren, zum Teil weil die Mannſchaften wegen des
anhalten=
den Regens nicht antraten. — Am Totenſonntag finden im Gau
keine Spiele ſtatt.
Kraffſpork.
Kraftſportv. Darmſtadt 1910 —Athl.=Sportvereinigung 03 Kreuznach.
Eine Delikateſſe auf dem Gebiete des Kraftſports ſteht der
ein=
heimiſchen Sportgemeinde am kommenden Sonntag, den 24. November,
bevor. Der Kraftſportverein Darmſtadt 1910 empfängt zum fälligen
Verbandskampf im Ringen den mehrmaligen deutſchen Meiſter, Athletik=
Sportvereinigung 03 Kreuznach. Näheres bringen wir am Samstag,
den 23. November, an dieſer Stelle, und ſei jetzt ſchon beſonders darauf
hingewieſen.
Die heutige Nummer hat 16 Geiten.
Numn
Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Freitag. 22. Nov. 12.15: Schallplatten: Aus der
Operette: „Das Land des Lächelns” und aus der r
Straus=Operette „Marietta” e 16: Konzert des Fu
Tanzmuſik. 18: Fortſchritte in Wiſſenſchaft und Techt
Film=Wochenſchau. o 18.30: Stenographiſcher Fortbi
O 18.50: Schach. O 19.10: F. Kühn: Wüſten und
O 19.30: Mandolinenkonzert. O 20: Liederhalle Stut
phoniekonzert des Philharm. Orch. Stuttgart. Moza
„Die Zauberflöte‟ — Beethoven: Konzert in D=dur
und Orch.: Sinfonie Nr. 11 in D=dur. Dirigent: Ge=
Leo Blech. Soliſt: C. Fleſch (Violine). o 22: Stutt.
Hans=Reimann=Stunde. O 23.15: Stuttgart: Tanzmuſ
orcheſters.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Freitag, 22. Nov. 9.30: Ein Vate r3z
ſchichten. O 10: Reza Khan Tarbidt: Reiſe nach
Heimat. O 14.30: Prof. Jöde: Muſik für Weihna n.
Dr. Kunert: Ernährung und Gebiß. O 15.40: Dr. Ge
Der Weg der Frau in die Politik: Das öffentlick
0 16: Min.=Dir. Geh. Oberreg.=Rat Kaeſtner: Geg
der Volksſchule. o 16.30: Leipizg: Konzert. Len
0 17.30: Dr. Mayer: Chemie m täglichen Leben. 1 G.
Die Bedeutung der holzverarbeitenden Induſtrie im de
ſchaftsleben. O 18.30: Engliſch für Fortgeſchrittene. o
Reg.=Rat Hagemann: Die Bedeutung der Einzelzweig
wirtſchaft. O 19.20: Wiſſenſchaftl. Vortrag für Tier
Aus der Smgakademie: Konzert. Beethoven: Große Fug
zwei Klavier. Ausf.: Fr. Osborn und H. E. Rie
Pergoleſi: Stabat mater für Sopran, Alt, Kammerſt
Oregl. Ausf.: Margot Hinnenberg=Lefebre (Sopra;C.
Jaeckel (Alt), C. H. Wiſcher (Orgel), Kammerſtreick h. o
Hier ſpricht Berlin”, Mitw.: Edith Braun, Herb.
Zilzer. O. Anſchl.: Abendmuſik. Kapelle Leo Bermann.
des
Eh
art
4.55.
der
horch
inther,
ſtw,
Wekterberichl.
Die Luftdruckverteilung zeigt ſeit geſtern nur wer / Aen
Wenn auch der Kern der nordweſtlichen Störung ſich
lagert und im Oſten der hohe Druck ſich weiter aufba / ſo
Deutſchland noch der gleiche von Norden nach Süden gerie te 7
verlauf. Der Witterungscharakter dürfte infolge der K ſtanth
Luftdruckverteilung ſich wenig ändern, wenn auch ſtell weiſe
bildung zu erwarten iſt und der Froſt zunächſt eine A
ſwäch=
fahren dürfte.
Ausſichten für Freitag, den 22. November: Stellenweiſe ſig, tags
leicht wolkig, trocken, Rückgang des Nachtfroſtes.
Ausſichten für Samstag, den 23. November: Stellenwei neblig,
über wolkig mit Aufheiterung, meiſt trocken, Temp kuuren
um den Gefrierpunkt und darunter.
Feld=
berg
Taunus Waſſ
Kuppe Feld=
berg
Eowary
wald Zug=
ſpitze Kahler
Aſten ch= Wetter heiter wolkig heiter wolkig heiter Temperatur (7C) 8 4 9 —0 6 Wind ſtill S. 80, SSW. Niederſchlag imm Schneedecke (cm)
Hauptſchriftlettung: Rudolf Maupe
Veranwortich für Polltk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Fe kox,
Ausland und Seſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eu / Buhin
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andr / Zat
„Die Gegenwart”: Dr. Herberi Nette; für den Inſeratenteil: Wi /Kudle
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantte der Rückſendung nich ernonn
die hiſegegen Gichr a. Ryenmänsmas.
Sie wiſſen kein ſicheres Mittel gegen dieſe Plagegeiſter?
Ein=
reibungen, Packungen. Bäder, Salben uſw. lindern meiſtens nur
für einige Zeit die Schmerzen, aber ſie packen nicht immer das
Uebel an der Wurzel.
Ich empfehle Ihnen ein wirklich erprobtes Mittel, und Sie
ſollen es ſelbſt verſuchen, ohne daß es Sie etwas koſtet; aber ehe
ich Ihnen mehr ſage, leſen Sie die folgenden Briefe:
Seit mehreren Jahren habe ich mit Rheumatismus zu tun
gehabt, ſo daß mir das Laufen vor Schmerzen ſehr erſchwert
wurde.
Daher kann ich jetzt mit Freuden bekunden, daß mir die von
mir eingeſchlagene Kur mit Gichtoſint=Tabletten außerſt gutgetan
hat und ich von meinen heftigen Schmerzen gänzlich befreit bin.
Jedem Rheumatismuskranken kann ich dieſe Kur nur empfehlen,
Höchachtungsvoll A. R. in M.
Ich ſpreche Ihnen heute meinen beſten Dank für Ihre
vor=
züglich wirkenden Gichtoſint=Tabletten aus. Nach 14tägigem
Ge=
brauch ſpürte ich ſchon eine Beſſerung und konnte nachts ſchlafen.
Nach Gebrauch der erſten Sendung war ich wie von neuem
ge=
boren. Nochmals beſten Dank.
Hochachtungsvoll P. Sch. in N.
„Ich will Ihnen hiermit von dem überraſchenden Erfolg Ihrer
Gichtoſint=Tabletten berichten und dankbar ſein. Ich habe zehn
Jahre mit Rheumatismus zu tun gehabt, hauptſächlich im Winter.
Jetzt kann ich mit Freuden berichten, daß ich keine Schmerzen
mehr habe. Nochmals meinen beſten Dank.
Hochachtungsvoll Frau M. H. in O.
Solche Briefe beſitze ich Tauſende, und nun hören Sie weiter:
Gicht und Rheumatismus können nur von inne
lich kuriert werden, durch Entgiftung des Blutes.
unreinigt durch zurückgebliebene harnſaure Salze, un
heraus, ſonſt nützt alles Einreiben und Warmhalte
Zur Beſeitigung der Harnſäure dient das Gie
Sie köngen das glauben oder nicht, aber Sie
Pfennig dafür ausgeben, ehe Sie ſich überzeugt ha
Teilen Sie uns Ihre Adreſſe auf einer Poſtke
und adreſſieren Sie dieſe an: Generaldepot der Vik=
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ammer 324
7 milionen Mark Berluſt bei der Frankfurker
Gasgeſelſchaft.
der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung der Frankfurter Gasgeſellſchaft
eu ſchon lange erwartete, durch die bekannten Vorfälle ver=
Geſchäftsbericht für das Jahr 1928 vorgelegt. Das Geſchäftsjahr
mit einem Verluſt von rund 1,7 Mill. Mark ab, deſſen Deckung
neralverſammlung aus der Reſerve der Geſellſchaft vorgeſchlagen
Der Verluſt iſt in der Hauptſache durch die bekannte Beteiligung
Gewerkſchaft Friedrich bei Hungen entſtanden. Die Gewerkſchaft
ſch hat 1928 den Betrieb zum Teil verſuchsweiſe aufgenommen.
einen Waſſereinbruch in die Grube kam es jedoch nicht zur vollen
jehſetzung. Das Jahr 1928 brachte einſchließlich des
Verluſtvor=
einen Betriebsverluſt von 3,25 Mill. Mark, der ſich durch
Ab=
gen auf 2,79 Mill. Mark verminderte. Im Jahre 1929 blieb die
ichaft Friedrich trotz langſamer Verbeſſerung ihres Status ein
betrieb, Es iſt jedoch gelungen, die Kuxe im Zuſammenhang mit
v kannten Transaktion der Stadt Frankfurt/Preußen=Elektra
ab=
n. ſodaß nunmehr das Riſiko der Gasgeſellſchaft an dieſem
Unter=
entfällt. Der Verkaufspreis für die Gewerkſchaft Friedrich be=
9 Mill. Mark. Ueber den niederrheiniſchen Kohlenfelderbeſitz
s in dem Bericht u. a.: Der 1997 gemeinſam mit der Stadt
rworbene Kohlenfelderbeſitz am Niederrhein" erſcheint in der
mit einem Geſamtwert von 8,26 Mill. Mark. Unter den
Paſſi=
das Reſtkaufgeld für den Erwerb der Kohlenfelder mit dem
Ge=
rag von 5,54 Mill. Mark ausgewieſen. Demgegenüber iſt die
Köln mit dem auf ſie entfallenden halben Betrag auf der
Aktiv=
aſtet. (Das bedeutet alſo, daß der Kohlenfelderkauf von der
irter Gasgeſellſchaft nicht mit Köln zuſammen, ſondern allein
worden iſt.) Der Reſtpreis für die Kohlenfelder iſt am 1. Nov.
zahlt worden. Die Bilanzprüfung iſt durch die Internationale
nsgeſellſchaft Price Waterhouſe u. Co. erfolgt. Wie im
Ge=
ericht mitgeteilt wird, hielt die Verwaltung es nicht für richtig,
igen Vorſchlägen den Empfehlungen von Price Waterhouſe zu
hen. — Zum kaufmänniſchen Direktor der Frankfurter
Gas=
aft wurde der bisherige Prokuriſt Dr. Winkler beſtellt. Er war
Leiter der kaufmänniſchen Reviſionsabteilung der Stadt Frankfurt
in. Der Generalverſammlung ſoll entſprechend dem Wunſche
nkfurter Magiſtrats und der Stadtverordnetenverſammlung die
Profeſſor Lehmanns als juriſtiſcher Berater vorgeſchlagen
Wirtſchaftliche Rundſchau.
e Schwierigkeit in Frankfurt a. M. Wie wir erfahren, iſt die
ger Zeit beſtehende finanzielle Beengtheit des Bankhauſes
f R. Bauer nunmehr akut geworden. Bemühungen
Frank=
nd Eſſener Bankkreiſe um eine Stützung und Bereitſtellung von
für die notwendigen Ueberbrückungskredite waren ſo gut wie
ch, bis plötzlich der Firmeninhaber am Mittwoch Frankfurt
ver=
in einem Wiesbadener Hotel tot aufgefunden wurde. Er hatte
iftet. In einem hinterlaſſenen Briefe äußerte er Selbſtmord=
Die Börſenbedeutung der Firma war in letzter Zeit ziemlich
—jangen, ihre Potenz war allerdings bei weitem überſchätzt
wor=
nicht nennenswerten Börſenengagements ſind beim Frankfurter
=Skontro vollkommen gedeckt. Wo die Verulſtquellen liegen,
h nicht feſt, ebenſowenig die Höhe des Status. Vorläufig nimmt
daß dieſer aktiv ſei, wenn auch die Paſſiven, die teilweiſe mit
nen RM. angenommen werden, mit rund 1 Million RM. als
bezeichnet werden. Die Firma hat größere Kontokorrent=
und Beteiligungen mit größeren Firmen der Lebensmittel=
und der chemiſchen Apparatebau=Induſtrie in Frankfurt a. M.
ten.
räuer äßigung der Londoner Diskontrate. Die Bank von England
am Donnerstag den Diskontſatz um nochmals 0,5 Prozent,
am 31. Oktober bereits eine Ermäßigung in gleichem Umfange
n wurde. Man nimmt an, daß auch die Deutſche Reichsbank
gleichen Maßnahme folgt. Bekanntlich ſoll auch Oeſterreich
eitag eine Diskontſenkung vornehmen.
Produkkenberichke.
inheimer Produktenbericht vom 21 November. Auf kleineres
in Inlandsware verkehrte die Börſe in ſtetiger Haltung. Im
iellen Verkehr nannte man gegen 12.30 Uhr in RM. die 100
ggonfrei Mannheim: Weizen inländiſcher 26,50, ausländ. 26,75
) Roggen inländ. 19, Hafer inländ. 17,50—18,50, Braugerſte
württembergiſche und rheinheſſiſche 20—20,50, pfälziſche 20,50
Futtergerſte 17—18, Mais mit Sack 19,25, ſüddeutſches Wei=
Spez. Null 38, dgl. 2. Sorte 36,5, ſüdd. Weizenauszugsmehl 42,
hes Weizenbrotmehl 28, ſüddeutſches Roggenmehl 27,25—31,75,
izennkleie 9,50, Biertreber mit Sack 16—17, Leinſaat 47 RM.
iner Produktenbericht vom 21. November. Nach der geſtrigen
ſinterbrechung kam das Geſchäft an der heutigen
Produkten=
angs nur zögernd in Gang. Die mit ziemlicher Sicherheit zu
de Verlängerung des verſchärften Vermahlungszwanges für
beizen hat hier lebhaftere Deckungsnachfrage der Mühlen
aus=
mal auch das Mehlgeſchäft weiter ziemlich befriedigend iſt. Am
Uhmarkte hat das Preisniveau unter ſcharfen Schwankungen
bchenbeginn einen Tiefpunkt erfahren und infolgedeſſen waren
für Weizen etwa 3 bis 4 Mark höhere Preiſe zu erzielen. Be=
* gegenwärtig die ſehr rege Nachfrage nach Einfuhrſcheinen.
Biehmärkke.
nſtädter Viehmarkt vom 21. November. Aufgetrieben waren:
197 Kälber, 10 Schafe, 3 Ziegen. Die Preiſe ſtellten ſich für
2 64—5, b) 62—68; C) 55—61 Pfg. pro Pfund. —
Markt=
ſchleppend.
Nheimer Viehmarkt vom 21. November. Dem heutigen
Klein=
baren zugefahren: 149 Kälber, 50 Schafe, 86 Schweine, 699
No Läufer. Bezahlt wurden für Kälber 60—80, für Schafe
Aeine nicht notiert, für Ferkel bis vier Wochen 22—26, über
Den 28—36, für Läufer 40—54. Marktverlauf: Mit Kälbern
ham geräumt; mit Ferkeln und Läufern ruhig.
Jhrter Schlachtviehmarkt vom 21. November. Der Auftrieb
wen Nebenmarktes beſtand aus 94 Rindern, 884 Kälbern, 760
ANd 307 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des
Neben=
er dergangenen Woche waren heute 176 Kälber, 256 Schafe und
Eie weniger angetrieben. Marktverlauf: Kälber rege, Schafe
SSwerkauft. Schweine wurden wegen des geringen Antriebes
S Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Kälber:
(—81, d) 70—75: Schafet al) 40—44, b) 34—39, c) 27
L:Eiſchgroßmarkt: Ochſenfleiſch 1. 90—98, 2. 80—90,
A 65—75, Kuhfleiſch 2. 65—75, 3. 50—65, Kalbfleiſch 2. 100
eimmelfleiſch 90—95, Schweinefleiſch 1. 108—112. ausl. 100 bis
Erleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel zollfrei 56 und Hinter=
Degenüber den Preiſen des letzten Hauptmarktes waren
1 I Mark und Schafe bis zu 2 Mark teurer.
Amerikaniſche Kabelnachrichken
ieten nach Meldungen aus Chiengo am 21. Nod.:
D: Weizen, Dezember 1235, März 130½, Mai 134½,
22: Mais. Dezember 89,50, März 94, Mai 96: Hafer,
D2, März 4938, Mai 50,75: Roggen, Dezember 10034,
34, Mai 10434
L Des, 10325, Jan. 11,90, März 11,075, Mai 11,30.
Speck, loco 9,75; leichte Schweine 8,65—9,20, ſchwere
A2930; Schweinezufuhren in Chicago 42 000, im
121000.
Der: Baumwolle: Dezember 17,60. Jan. 17,76.
uetren nach Meldungen aus NewYork am 21. Nov.:
Ei D: Prima Weſtern 11,05: Talg, extra loſe 8.
Beizen, Notwinter n. Ernte 140½, Harwinter n.
2 Nais 102 Mehl 580—625: Getr. Fracht nach Eng=
2h, nach dem Kontinent 8—9 C.
v.
„denz ſtetig, Umſatz 148, Loco 9. November 8.72,
Januar 1930 8.96, Februar 904, März 9.25, Mai
N74, September 9.95.
Freitag, den 22 Nov.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Die Arbeitsmarkklage im Reich.
Frankfurt a. M., 21. November.
Auch nach der Unterbrechung des Börſengeſchäftes durch den
geſtri=
gen Feiertag blieb die Umſatztätigkeit an der heutigen Börſe minimal.
Die Stimmung war aber allgemein freundlicher, da erneute
Hoffnun=
gen einer evtl. Diskontſenkung in London und Amerika auftauchten.
Eine Anregung bot noch die aktive Handelsbilanz des Monats Oktober.
Der Auftragsmangel hielt aber weiter an, und die Spekulation zeigte
nur geringe Unternehmungsluſt. Doch genügte ſchon geringſte
Nach=
frage, um ein Anziehen der Kurſe herbeizuführen. Die feſte geſtrige
New Yorker Börſe konnte ſich nicht voll auswirken, denn die in
Schwie=
rigkeiten geratene Frankfurter Bankfirma Rudolf R. Bauer mahnte zur
Zurückhaltung. Die Kurſe hielten ſich jedoch auf dem etwas höheren
Niveau, aber das Geſchäft erfuhr hierdurch eine weitere Einbuße. Auch
das in Inſolvenz geratene Freiburger Bankhaus Bürkle wurde jetzt
mehr diskutiert, und machte einen ungünſtigen Eindruck. Gegenüber der
Dienstag=Abendbörſe konnten bei etwas mehr Nachfrage beſonders
Chadeaktien kräftig anziehen mit plus 14,5 Mark. Am Elektromarkt
er=
öffneten Geffürel 2 Prozent, Schuckert 4,5 Prozent und Siemens
4 Prozent feſter. AEG. und Licht und Kraft lagen gut behauptet. Am
Chemiemarkt waren J. G. Farben 1,5 Prozent und Deutſche Erdöl
1 Prozent gebeſſert. Montanwerte vernachläſſigt und durchweg eine
Kleinigkeit ſchwächer. Am Bankenmarkt waren Reichsbankanteile
ge=
fragt und 5 Prozent höher. Die übrigen Werte dieſes Marktes
ge=
wannen bis zu 1 Prozent. Etwas Intereſſe beſtand noch für Daimler
mit plus 1,5 Prozent und Weſteregeln mit plus 2 Prozent. Am
variab=
len Markt konnten Junghans 2 Prozent gewinnen. Von
Kunſtſeide=
werten eröffneten Aku=Aktien 3 Prozent höher. Renten ſtill aber
durch=
weg etwas gebeſſert.
Im Verlaufe wurde das Geſchäft auf die Ermäßigung des
Lon=
doner Diskontſatzes um 0.5 Prozent etwas lebhafter, und es traten
kleine Beſſerungen ein. Später aber ſchritt die Kuliſſe zu Realiſationen,
ſo daß die im Verlaufe erzielten Gewinne wieder eingebüßt wurden.
Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7,5 Prozent etwas geſuchter. Am
Deviſenmarkt war das Pfund etwas feſter. Mark gegen Dollar 4,1815,
gegen Pfunde 20,399: London-Kabel 4,8740, Paris 123,87; Madrid
mit 35,10 ſchwächer; Mailand 93,15; Holland 1208/s.
An der Abendbörſe herrſchte wieder große Luſtloſigkeit.
In=
folge des andauernden Ordermangels kam kaum Geſchäft zuſtande.
Gegenüber der ſchwächeren Stimmung an der Mittagsnachbörſe war
die Stimmung jedoch nicht unfreundlich, da etwas feſtere New Yorker
Anfangskurſe eine Stütze boten. Im Vergleich mit den Berliner
Schluß=
kurſen konnte J.G. Farben, Metallgeſellſchaft und Kommerzbank bis
0,75 Prozent höher eröffnen. Zellſtoff Waldhof gewannen 1.25 Proz.
Weſteregeln lagen gedrückt. Im Verlauf kam etwas Metall heraus,
und die Kurſe lagen eine Kleinigkeit unter Anfang.
Anſteigende Arbeitsloſigkeit.
Nach dem Bericht der Reichsanſtalt für die Zeit vom 11. bis
zum 16. November ſtieg die Arbeitsloſigkeit weiter an, doch war
die Bewegung kaum ſchneller als in der Vorwoche und entſprach
ungefähr der Entwicklung des Vorjahres. Im übrigen war die
Lage in den einzelnen Landesarbeitsamtsbezirken überaus
un=
einheitlich. Am ungünſtigſten entwickelten ſich die Verhältniſſe in
Sachſen. Auf Sachſen entfiel nicht nur das höchſte Maß der
Arbeitsloſigkeit, ſondern auch nahezu ein Drittel aller unterſtützten
Kurzarbeiter. In Schleſien hat ſich die Ungunſt der Lage durch
die Rückkehr der Saiſonwanderarbeiter ſehr verſchärft. In den
anderen Bezirken entſprach die Entwicklung ungefähr dem
Reichs=
durchſchnitt.
Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der
verſiche=
rungsmäßigen Arbeitsloſenunterſtützung betrug am 13. November
rund 980 000. Sie iſt mithin ſeit dem 15. Oktober wie im Vor=
jahr um etwa 200 000 geſtiegen. Sie dürfte aber Mitte
Novem=
ber bereits bei einer Million liegen, während ſie zur gleichen Zeit
des Vorjahres rund 800 000 betrug.
Meiallnokierungen.
Die Metallnotierungen vom 21. November ſtellten ſich für Origings
Hüttenaluminium 190 RM. desgleichen 194 RM., Reinnickel 350 RM.,
Antimon Regulus 64—67 RM., Feinſilber 67—69 RM.
Die Berliner Metall=Termine vom 21. November ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 134,50 (135), Februar 135 (135), März 135 (135,25),
April 135,25 (135,50), Mai, Juni, Juli 135,50 (135,75), Auguſt,
Septem=
ber 135,75 (135,75), Oktober 136 (136,25), November 133,50 (135,50),
De=
zember 134 (135). Tendenz; ruhig. Für Blei: Januar 41 (41,50),
Februar 41,50 (42), März 41,75 (42), April 41,75 (41,75), Mai 41,775 (42),
Juni, Juli 42 (42), Auguſt 42 (42,25), September 42,25 (42,25), Oktober
42,25 (42,50) Nobember 40 (42), Dezember 40,75 (40,75). Tendenz:
ſchwächer. Für Zink: Januar 39 (41), Februar 39,50 (41,75), März
39,50 (41,50), April 39,50 (42), Mai 39,50 (41.25), Juni 39,50 (42,25),
Juli 40 (42), Auguſt, September 40 (41,75), Oktober 40 (42), November
38,50 (41,50), Dezember 38,50 (41. Tendenz ſchwach. — Die erſten Zahlen
bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Berlin, 21. November.
Schon im heutigen Vormittagsverkehr konnte man einen
freund=
lichen Grundton feſtſtellen, der in erſter Linie mit
Diskontſenkungshoff=
nungen in London begründet wurde und außerdem im Einklang mit der
Feſtigkeit der letzten New Yorker Börſe ſtand. Die Ziffern der
Außen=
handelsbilanz wirkten ebenfalls noch in günſtigem Sinne nach, die
Boſtoner Diskontſenkung auf 4,5 Prozent wurde angeführt, und die
ge=
beſſerten Oberkokserträge fanden Beachtung. Zu Beginn der offiziellen
Börſe war zwar die Stimmung dann immer noch ziemlich freundlich,
und die Kurſe konnten ſich gegen die Schlußnotierungen vom Dienstag
meiſt leicht beſſern. Vorhandene ungünſtige Momente, wie diverſe
Zah=
lungseinſtellungen von Provinzbankfirmen, weiter raſch anſteigende
Arbeitsloſenziffern uſw, wirkten aber geſchäftshemmend und ſtanden
einer ſtärkeren Befeſtigung entgegen. Im allgemeinen gingen die
Kurs=
beſſerungen nicht über zwei Prozent hinaus. Im Verlaufe bekam die
Hoffnung auf eine Londoner Diskontſenkung weiter die Oberhand, denn
die Umſatztätigkeit nahm allgemein etwas zu und die Kurſe der
Haupt=
werte beſſerten ſich um 1 bis 1,5 Prozent gegen den Anfang. Später
ließ das Geſchäft aber wieder nach, und die Spekulation wartete
ſicht=
lich auf die Diskontmeldung aus London. Nach Bekanntwerden des um
0,5 Prozent ermäßigten Londoner Diskontes konnten ſich die Kurſe bei
zunehmender Geſchäftstätigkeit allgemein wieder befeſtigen.
Die New Yorker Börſe veröffentlicht Ziffern über die während
der Baiſſe eingetretenen Verluſte. Die Geſamtverluſte beliefen ſich
danach am 1. November auf 71 752 650 908 Dollar. Der
Durchſchnitts=
preis der Aktien iſt von 83,06 auf 64,62 Dollar gefallen.
Die deutſche Kupferhüttenproduktion ſtellte ſich, wie der
Geſamt=
ausſchuß zur Wahrung der Intereſſen der deutſchen Metallwirtſchaft,
Berlin, auf Grund der Berechnungen des Statiſtiſchen Bureaus der
Metallgeſellſchaft A.G., Frankmurt a. M., mitteilt, im Oktober 1929
auf 4016 To. gegen 4745 To. im September d. Js.
Das Rheiniſche Braunkohlenſyndikat hat die von den amtlichen
Organen der Kohlenwirtſchaft in der Sitzung vom 20. Oktober
beſchloſ=
ſene Erhöhung der Verkaufspreiſe mit Wirkung ab 1. Dezember in
Kraft geſetzt. Die Erhöhung beträgt bis 1 RM. pro Tonne.
Wie zu erwarten war, iſt die auf morgen angeſetzte Verſammlung
der Gläubiger der Frankfurter Allgemeinen Verſicherungs A. G. vertagt
worden. Im übrigen iſt man weiter um die Aufſtellung des neuen,
bekanntlich weſentlich verſchlechterten Status bemüht.
Die Bankfirma Aron Behm in Schneidemühl hat geſtern ihre
Zah=
lungen eingeſtellt.
Der Aufſichtsrat der Luxſchen Induſtriewerke A. G., Ludwigshafen,
beſchloß, die Ludwigshafener Fabrikationsbetriebe nach Frankfurt am
Main zu verlegen und mit denen der A. C. Spannerſchen
Waſſermeſſer=
fabrik G.m.b.H. zu vereinigen, um durch Zuſammenfaſſung aller
Be=
triebe eine größtmögliche Rationaliſierung zu erzielen. Die
Frank=
furter Geſellſchaft wird als ſelbſtändige Geſellſchaft weitergeführt.
„Wie wir erfahren, rechnet man damit, daß die Paſſiven der in
Kon=
kurs geratenen Bürkle=Bank in Freiburg mehrere Millionen betragen.
Allein ein Schweizer Hauptgläubiger hatte ein Guthaben von etwa
zwei Millionen RM. bei der Bank, um deſſen Rückgabe er ſich ſchon
während zwei Jahren bemühte.
Die Bank von Norwegen hat den Wechſeldiskont von 6 auf 5,5
Pro=
zent herabgeſetzt.
Die Federal Reſervebank von Boſton hat, dem Vorbild der New
Yorker Federal Reſervebank folgend, ihren Rediskontſatz von 5 auf 4,5
Prozent herabgeſetzt.
Wie offiziell mitgeteilt wird, wird das Goldembargo in Japan
mit Wirkung vom 11. Januar 1930 aufgehoben.
Berliner Kursbericht
vom 21. November 1929
Deviſenmarkt
vom 21. November 1929
Währung RrJ Brie
Danatbank 237.— J. G. Farben 180.— Rütgerswerke 100 finn.M 10.498 10.51e 1100 Fran ten 81.02 81.18 Deutſche Bant 150.50 Gelſenk. Bergw 123.2 Salzdetfurth Kalr 319.875
Wien 100 Schillingl 58.75 58.87
Spanien 100 Peſetas 58.04 58.16
Disconto=Geſ. 150.50 Geſ. f.elettr. Untern 166.— Leonh. Tietz 157.50 Prag
100 Tſch. Kr 12.386 12.40 Danzig 100 Gulden 81.43 61.59 Dresdner Ban 149.50 Harpener Bergbau 132.25 Verein. Glanzſtoff 183.— Budapeſt 100 Pengo 73.04 73.18 Japan 1 Yen 2.050 2.054 Kapag
Sanſa Dampfſch. 104.125 Soeſch Eiſen 1117.50 Verein. Stahlwerke 163.— Sofia
100 Leva 3.074 2.720 Mio de Janetro 1 Milrei 0.489 0.491 147.50 hil. Holzmann 86.— Weſteregeln Alkali 205.- Holland. 100 Gulden 168.4c 168. Jugoſlawien 100 Dinar 7.396 1.410 Nordd. Lloyd 101.— Kali Aſchersleben 1196.— Agsb.=Nrnb. Ma ich. 80.50 Lslo 100 Kronen 111.86 12.08/ Portugal 100 Escubos 18.80 E.84
A. E. G. 161.— Klücknerwerke 95.— Baſalt Linz 32.- Kopenhagen 100 Kronen 111.89 112.1
Athen 100 Drachm. 5.524 5.534 Bahr. Motorenw. 89.50 Köln=Neueſſ. Bgw. 115.50 Berl. Karlsr. Ind. 70.— Stockholm 100 Kronen 112.26 112.48 Konſtantimopel türk. 2 1.966 „970 J. P. Bemberg
Bergmann Elektr. 263.— Ludw. Loewe 184.50 Hirſch Aupfer 121.— London 11 2=Ste 20.365 20.40 Kairo 1ägypt. * 20.885 20.925 201.25 Mannesm. Rbhr. 96.125 Hohenlohe=Werke 85.— Buenos=Aires 11 Pap. Pe v 1.722 1.726 Kanada 1 canad. Dol 4. 12 g. 129 Berl Aaſch.=Bau 59.75 Maſch.=Bau=Untn. 46.— Lindes Eismaſch. 157.— New Yort 1 Dollar 4.1775 4. 1955 Uruguah 1 Goldpeſo 4.026 4.034 Cont: Gummt 142.— Mordd. Wolle 105.25 verm. Poege 21.75 M
Belgien 100 Belge 58.41 58.*3 Fsland 100 eſtl. Kr. 92.18 92.36 Deutſche Cont. Gas 162.25 Tberſchleſ. Kofsw. 98.— Vogel Telegr. Draht 68.— Italien 100 Lire 21.87 21.91 Tallinn (Eſtl. 100 eſtl. Kr. 111.86 112.08 Deutſche Erdö! 97.50 renſtein & Koppell 73.25 Wanderer=Werke 46.— Paris
100 Franes 16.445 16-485 Riga
00 Lats 30.58 80.74
Frankfurter Kursbericht vom 21. November 1929.
8% Diſche. Neichs.
anl. v. 27 ......"
60 Baden
Frei=
ſtaat v. 27 .....
6% Bayhern
Frei=
ſtaat v. 27 ..."
8% Heſſen
Volks=
ſtaat v. 28 ..
v. 25
8%
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28 ......
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27 ..
7% Thüringer
Frei=
ſtaat v. 27 ..
Ne
73.5
76
8% Darmſt. Komm
Landesbk. Goldobl.
8
¾KaſſelerLandes=
kredit Goldpfbr.
8% Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr.
93.5
96
96
8‟½,Salzmann u. Co.
v. 26
70 Ver. Stahlwerkel
mit Opt. v. 26 ..
3% VoigtckHäffner
von 26 ......."
84.75
89.5
91.4
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser.
*Ausl. Ser. I
Dt. Komm. Samm.=
Avl. (Neubeſitz)
Rre
65
18.5
75
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +½½=
Ab=
löſungsanl.
Otſche. Anl. Ablö
jungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ..
80 Bad.=Bad.v. 26
6% Berlin v. 24.
8% Darmſtadt v. 26
v. 28
720 Frkf.a.M.b. 26.)
8% Mainz v. 26
8% Mannh. v. 26..
8% Nürnbergv. 26.
87
84.5
81-.
85
8% Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr.
8% Heſſ. Landesbk.
Goldoblig.
4½% Heſſ. Lds.=
Hhp.=Bk.=Liquid.
Pfbr.
89 Preuß. Lds.=
Pfbr.=Anſt. Gold
pfbr
Preuß. Lds.
Pfbr.=Anſt. Gold
vbl ..... .. . . ..
Rtt
93.5
3% Berl. Hyp.=Bk.
4½2 Liqu.=Pfbr
8% Frkf. Hyp. Bk.
4:,% Lig. Pfbr.
„ Pfbr. Bk.
41,20 — Lig. Pfrb.
8% Mein. Hyp. Bk.
4:/ %n Lig. Pfbr.
8% Pfälz.Hyp.Bk.
4½½ „ Lig. Pfbr.
8%½ Preuß
Boden=
ered.=Bank
4½% „ Lig. Pfb
8% Preuß. Centrl.
Bobencr.=Bk.
Lig. Pfb
4½
8% Rhein. Hyp. Bk.
4:/.%0 „ Lig. Pfbr..
8% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit.....
8% Südd. Bod.
Cred.=Bank..
8% Württ. Hyp.=B
N
78.5
96.5
76.9
96.5
80.4
97
76.75
78.75
3. G. Farben Bonds!
v. 28. ........!
1 5% Bosn. L.E.B.
B. 1914
41/.%0 Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914...
4% Oſt. Goldrente
5‟ vereinh. Rumän.
4½
42 Türk. Admin.
4% „ 1. Bagdat
Bollanl
4:,% Ungarn 1913
19141
14½/,%
Goldr.
Aktien
77.ar
97.5
75.45
R
79.9
96.5
97.5
97.25
6% Daimler Benz
von .... ...."
8% Dt. Linol. Werke
v. 26
2a Klöckner=Werke
Berlin v. 26
O Mainkrw. v,26.)
2o Mitteld.
Stahl=
werke v. 27....!
88.5
81.25
83
Accum=Berlin
Adlerw. (v. Kleher).
AEG. Stamm ..
AndreaeNoris Zahr
Baſt Nürnberg..
Bergm. El. Werke.
Brown BoverickCie
Brüning & Sohn..
Buderus Eiſen ..
Temen: Heidelbere
Karlſtadt
Chem. Werke Albert
Chade ...........!
Contin. Gummiw.
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Telegr. . . .
„Eiſenh. Berlin
Erdbl ....
Gold= u. Silb.=Anſtalt.
Linoleumwerk".
Dyckerhoff u.
Wid=
mann .. . . . . . .."
1597/,
112
200
118
88
122
164
46
328
42
40.25
96.5
136
240.5
82
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer=Geſ.
Eſchw. Berowert
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei
J. G. Farbeninduſtr/479.*
Feinmech. (Jetter).
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas ......."
....
„ Hof
Geiling & Cie.....
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. elektr.
Unter=
nehmungen .. . . 1165
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen! 46
Grün &. Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
darpener Bergbau
ſenninger, Kempf.
Hilpert Armaturfbr
Hinberichs=Aufferm/ 74
Hirſch Kupfer ....."
Hochtief Eſſen ....! 75
Holzmann, Phil.
Holzverk.=Induſtrie
3lſe Bergb. Stamn
Genüſſe
Junghan • Stamm
Kali Aſchersleben" .
Salzdetfurth
Weſteregeln ..
Kammgarnſpinn,
Karſtadt, N.
Klein, Schanzl. . ..
Klöcknerwerke
Lahmeyer & Co...
Lech. Augsburg. ..
Löwenbr. Münch..
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br.
Mannesm. Röhren
10,5
160
96
213
67.5
66.5
N
122.
65.5
171.5
Mansfeld Bergb.
MarswerfeNürnbg.
Metallgeſ. Frankf.
Miag, Mühlenbau.
Montecatini Maild.
Motoren fb. Darmſt.
Neckarwerke Eßling.
Nicolay, Hofbr.
50
14.5
122
54.25
Wahß & Freytag
Wegelin Rußfabr.
Werger Brauerei.
Zellſtoff. Aſchaffbg..
Memel .......
Waldho .....
80.
180
140
112.25
190.75
152
Oberbeba
Otavi Minen
163.:
102
121
78
208.5
127
196
202
125
126
159
103.25
2776
66
Phönix Bergbau.
Reiniger, Gebb...
Rh. Braunkohlen.
Elektr. Stamm.
Stahlwerke
Riebeck Montan
Noeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke
Sachtleben A. G.
Schöfferhof=Bind..
Schramm Lackfabr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Eleftr. .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtr.
Siemens &. Halske
Strohſtoff. Ver...
Südd. Immobilier
Zucker=A. G...
Svenska Tändſticks
Tellus Bergbau ..
Thür. Liefer.=Geſ..
Tucher=Brauerei.
Unterfr. Krs.=
Elet=
tr.=Verſ.
Beithwerle.
Ver. f. Chem. Ind.
Frankf
Laurahültte. / 57.5
Stahlwerke
Ultramarin
Zellſt. Berlin".
Vogtländ. Maſchi
Voigt & Haeffner.
102
97.5
143.5
103
104
72.25
170
250
92.5
113.5
184
150
190
67.5
157.25
326
112
102.5
Alg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr. .
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb. .
Darmſt. u. Nt.=Bk..
Deutſche Bank... ."
„ Eff.-u.
Wechſel=
ban
Diskonto=Geſellſd
Dresdener Ban!
Frankf. Bant,
„ Hyp. Ban1....
Pfdbr.=Bk. . ..
Gotha. Grundkr. B
Mein.Hyp.=Bank
Nürnb. Vereinsbk..
Oſt. Creditanſtalt ..
Pfälz. Hyp.=Ban!.
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk. . ..
Hyp.=Ban...."
Südd. Bod.-Cr. 2
Wiener Bankverei
116.5
138
154.25
23
151.5
16
151.5
148
100
1 25
127
120
115.76
145
30.30
129.5
250
112.75
140.5
139
12.5
95
A..G. ſ. Verfehrsn
Allg. Lokalb. Kraftw
% Dt. Reichsbah
Vorzge.
Hapag...
Nordd. Llotzd
Schantung=Eiſenb
Südd. Eiſenb.=Geſ
122.5
104
101
110
101.75
134.5
115
B5.
Alltanz. u. Stutte
Verſicherun
Frkft. Allg. Ve
Frankona Rück= u.
Mitv.
....
Mannh. Verſich.
218.5
55.5
148
[ ← ][ ][ → ]Freitag den 22 November 1929
Numm
AlMSaLodltddief
Ist das höchste Gatt
Schützen Sie diese durch einen warmen, molligen Mantel von Deuster. Die Qualität und
Verarbeitung der Mäntel, wie auch deren Paßtorm ist etwas ganz besonderes auf dem Gebiete
kleidung. Die Anfertigung derselben ertolgt zum größten Teil in eigener Herstellung. Wiek übe
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Der von der Mode begünstigte aus weichem, warmem Flausch,
Cheviot und englisch gemusterten
Stoffen, auf K’seide oder
Stepp-
futter verarbeitet, dürfte den ver-
Oioter „ähntesten 4nsprlichen gentsen. V0. V0. 10.
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für alle Gelegenheiten passend, teils auf
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seide, Stepptutter oder Winterplait verarbeitet
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