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Frantfurt a. M. 1304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuffrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit / berſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 312
Sonntag, den 10. November 1929. 192. Jahrgang
A mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
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breit) 2. Neichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reſchspfg.
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4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ede Verpfliſchtung au Erfüllung der
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aufträge und Leſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung fäll jeder
Nabatt weg. Bankonto Deutſche Bani und Darm=
Kädter und Nationalbant.
die Räumungsverzögerung. — Tardieus Vorbehalke über den Young=Plan und die Laufzeit der Räumungs=
Nen.— Jac deuſcher Aufeliung je uad der Falfierung des Jaungs Jianfs Eeit Grud nelt ut.
die Ränmung zu verſchleppen.
vorliegenden Berichten nicht klar erkennen. Er hat die Frage,
wann der Youngplan in Kraft tritt, dahin beant=
Polikik der Zwieſpälkigkeit.
wortet, daß zunächſt die Gründung der Bank erforderlich ſei und
dann die Uebergabe einer erſten Tranche von deutſchen
Obli=
die franzsſiſche Kammer iſt damik einverſtanden gationen an die Bank. Wenn dieſe beiden Operationen
voll=
zogen ſeien, dann ſei die Kommerzialiſierung im Gange, und die
und ſpricht der Regierung Tardien-Briand vorgeſehene Friſt bon 8 Monaten für die Näumung beginne zu
laufen. Die Friſt vom 30. Juni 1930 laufe jetzt natürlich noch
ihr Berkrauen aus.
nicht.
* Paris, 9. November. (Priv.=Tel.)
Das kann ein Spiel mit Worten ſein. Die im Haag
getrof=
fenen Abmachungen gingen davon aus, daß die Schlußkonferenz
Nach einer ſechsſtündigen Nachtſitzung wurde in der franzö= ſchon ſehr viel früher ſtattfinden ſollte, unter Umſtänden acht
ſiſchen Kammer eine Tagesordnung des linksradikalen Abgeord= Monate vor dem 1. Juli 1930. Dieſe Vorausſetzungen ſind jetzt
neten Thomſon eingebracht, in der die Kammer die Poli= hinfällig geworden. Da die Räumung ausdrücklich von dem
In=
tik der Regierung, insbeſondere ihre Außen= gangſetzen des Planes abhängig gemacht worden iſt, hat auch
rein juriſtiſch die Friſt des 30. Juni 1930 noch nicht zu laufen
be=
politik billigt. Einen Zuſatzantrag des Sozialiſten Uhry, gonnen. Die muß ſich erſt im gleichen Augenblick auswirken,
in dem ſich die Regierung zur Aufrechterhaltung der Laiengeſetze wenn auf deutſcher Seite alle Vorausſetzungen für die „
Inkraft=
verpflichten ſollte, lehnte der Miniſterpräſident ab und ſetzung” geſchaffen ſind. Das wäre auch nach Herrn Tardien alſo
die Gründung der Bank, und die Uebergabe der Obligationen.
ſtellte dazu gleichfalls die Vertrauensfrage. Der Zu= Das ſind Formalitäten, die, auch wenn die Hagger
Schlußkonfe=
ſatzantrag Uhry wurde darauf mit 327 gegen 256 Stimmen ab= renz erſt im Januar ſtattfinden ſollte, gut und gern bis zum
gelehnt. Um 5 Uhr morgens drückte die Kammer mit 332 gegen 1. März erfüllt ſein ſollten. In dem Augenblick aber würde auch
nach deutſcher Auffaſſung die von den Beſatzungsmächten ge=
B3 Stimmen, alſo mit 79 Stimmen Mehrheit, der Regierung gebene Zuſage fällig werden, daß ſpäteſtens Ende Juni 1930 die
Tardien ihr Vertrauen aus.
letzten franzöſiſchen Truppen den deutſchen Boden verlaſſen.
Wir können die Franzoſen nicht zwingen, vorher mit der
* Die franzöſiſche Außenpolitik iſt, ſo ſchreibt uns unſer Räumung zu beginnen. Es iſt dann aber auch ihre Sache, wenn
A=Korreſpondent im Zuſammenhang mit der Auseinan= die Truppenabtransporte auf eine ganz kurze Zeit
zuſammen=
derſetzung in der franzöſiſchen Kammer, der ſchwächſte Punkt des gedrängt werden müßten. Jedenfalls beſteht nach deutſcher
Auf=
höinetts Tardieu. Zwei vollkommen, entgegengeſetzte Rich= faſſung nicht der leiſeſte Zweifel darüber, daß ohne Nückſicht auf
ungen, wie die Briands und die Maginots, zu vereinigen, und den Tag der Ratifikation, wenn alſo einmal ratifiziert iſt, die
zuar in einem Augenblick, in dem die außenpolitiſche Lage einen Räumung innerhalb der verſprochenen Friſt zu erfolgen hat. Um
volkommen neuen Aſpekt annimmt, das war eine äußerſt ſchwie= dieſe bindende Zuſage kommt auch Herr Tardieu nicht herum. Es
rige Aufgabe. Alles, was neuerdings in Frankreich über die ſcheint auch, als ob er vielleicht mit Nückſicht auf den rechten
Außenpolitik geſagt wird, atmet Zwieſpältigkeit. Flügel ſeiner Mehrheit ſich abſichtlich etwas verſchleiert
ausge=
deshalb wird man gut daran tun, nicht alle Worte, die gefallen drückt hat. Jedenfalls findet ſich im amtlichen Wortlaut ſeiner
ſind, ernſt zu nehmen. Unter dieſem Geſichtspunkt die Situation Nede ein Nachſatz, der wohl als ein kleiner Rückzug aufgefaßt
betrachtet, muß man aber doch zugeben, daß durch das Kabinett werden kann. Er hat hier nämlich die Bemerkung eingeſchoben,
daß nach der Ratifikation kein Grund mehr vor=
Tardieu in der franzöſiſchen Außenpolitik rückſchrittliche
Ten=
denzen zur Herrſchaft kamen. Man muß aber annehmen, daß dies liege, die Räumung zu verſchleppen. Unter dieſen
bis zu einem gewiſſen Grade der Konzeption Briands entſpricht: Umſtänden dürfte wohl die deutſche Regierung darauf verzichten,
ſonſt hätte er ja wohl die Bildung des Kabinetts Tardieu nicht auf diplomatiſchem Wege um eine Aufklärung über dieſe
Zwei=
deutigkeit der Rede Tardieus zu bitten. Es wird aber kein
erleichtert.
Zweifel darüber gelaſſen, daß nur die uns gegebene Interpre=
Die Rechte will eine Außenpolitik, welche man nicht anders tation zutreffend iſt, daß alſo Frankreich räumen muß und wir
haralteriſieren kann, als die Außenpolitik des energiſchen Vor= ſind wenigſtens in dieſem Falle in der Lage, daß wir uns auf die
gehens nach allen Richtungen. Das iſt wenig genug, und wenn Unterſtützung nicht nur der Engländer verlaſſen können.
wan noch hinzunimmt, daß die außenpolitiſche Konſtellation für
eine Politik der Erfolge weng günſtig iſt, ſo ſieht man ſchon
Die Zerſtörung von Eiſenbahnlivien im theiniſchen
einen Teil der Schwierigkeit.
Briand wird von rechts ſehr wenig geſchont. Die Rede
Eiſenbahnneß. — Eine amnkliche Erkkärung.
Fronllin Bouillons zum Beiſpiel war neben den Angriffen auf
die deutſche Politik vor allem ein Angriff gegen Briand, ſo ſcharf,
Bei den Kammerdebatten in Paris wurden u. a. auch die
wie man ihn nicht erwartet hat. Die ungenügende Vorbereitung Verhandlungen erwähnt, die im Juli d. J. zwiſchen Vertretern
der Konferenz von Haag iſt ein Vorwurf, welcher ihm ſchon viel der deutſchen Regierung und der Botſchafterkonferenz über Eiſen=
Beſchadet hat. Neuerdings geht man dazu über, ihm die unge= bahnfragen in der demilitariſierten Zone ſtattgefunden haben.
nügende Vorbereitung der Londoner Seeabrüſtungskonferenz Hierzu iſt folgendes zu bemerken:
borzuwerfen und beklagt ſich darüber, daß mit Italien noch keine
Seit Jahren war es eine zwiſchen der deutſchen Regierung
Einigung herbeigeführt wurde.
und der Botſchafterkonferenz ſtrittige Frage, welche Rückwir=
Wir haben ſeinerzeit, während der Reiſe Macdonalds nach kungen die Beſtimmung des Art. 43 auf die Eiſenbahnanlagen
Bclhington, über die Unruhe berichtet, welche in Paris die Ver= in der demilitariſierten Zone hat. Die deutſche Regierung hat die
Muungen über eine engliſch=amerikaniſche Verſtändigung in der Beſorgnis, daß die Botſchafterkonferenz die Beſtimmungen in
Gage der internationalen Bank verurſacht haben. In der Kam= einer Weiſe auslegen wolle, die die wirtſchaftliche Entwicklung
wekdebatte fanden dieſe Befürchtungen ihren Ausdruck, und im des Eiſenbahnnetzes hemmen könnte, während die Gegenſeite ge=
Hlunde genommen hat Briand ihnen nicht viel entgegenzuſetzen. heime militäriſche Abſichten auf deutſcher Seite befürchtete. Durch
Die Außenpolitik, welche die franzöſiſche Rechte durchführen die vertrauensvolle Ausſprache im Juni und Juli d. J. iſt es
Sc wäre denkbar, wenn die Entente Cordiale noch beſtände, gelungen, die beiderſeitigen Bedenken zu beſeitigen. Die deutſchen
2I ſt aber nicht der Fall, und deshalb kann man ruhig feſt= Vertreter haben ſich davon überzeugt, daß die
Botſchafterkonfe=
lieceh, daß die franzöſiſche Rechte überhaupt kein außenpolitiſches renz weder rechtlich noch tatſächlich die Befugniſſe in Anſpruch
Pkogamm beſitzt. Auch Briands Konzeption ſcheint in vielen, nehmen will, Deutſchlands Freiheit zur wirtſchaftlichen Entwick=
Süſſten der Zeit nicht mehr zu entſprechen. Unter ſolchen Um= lung des Eiſenbahnſyſtems in der demilitariſierten Zone zu
be=
anden iſt es ſchwer, auf eine Klärung der Lage in Europa zu einträchtigen. Die in der Botſchafterkonferenz vertretenen
Re=
hoffen.
gierungen haben ihrerſeits feſtgeſtellt, daß Deutſchland bei ſeiner
Eiſenbahnpolitik ausſchließlich wirtſchaftliche Zwecke verfolgt und
We Bearkeilung der Reden Briands und Tardieus keinerlei militäriſche Abſichten hegt. Auf dieſer Grundlage iſt
eine Vereinbarung zuſtande gekommen.
Die in der Botſchafterkonferenz vertretenen Regierungen
in Berlin.
* Berlin, 9. November. (Priv.=Tel.) haben den Widerſtand, den ſie gegen die Erhaltung einiger
be=
ſtehender und den Bau einiger zukünftiger Bahnanlagen bisher
Die franzöſiſche Preſſe ſtreitet ſich darüber, ob die über= erhoben hatten, aufgegeben. Deutſchland ſeinerſeits hat demge=
Toſchend große Mehrheit von 79 Stimmen auf Briands oder
Tar=
genüber anerkannt, daß in der Nähe der Grenze Anlagen
be=
ues Nede zurückzuführen ſei. Das iſt eine mehr innerpolitiſche ſtehen, die lediglich aus militäriſchen Erwägungen gebaut wur=
LtMzöſiſche Angelegenheit. Für uns iſt im Augenblick wichtiger,
den und für den öffentlichen Verkehr ohne Bedeutung und zum
Deiche Wirkung aus dem Auftreten des neuen Kabinettes auf
die deutſch=franzöſiſchen Beziehungen ausgeübt werden können, Teil hinderlich ſind. Es handelt ſich hierbei um einige der langen
und da iſt in amtlichen Kreiſen die letzte Erklärung Tardieus Militärrampen, die ſeinerzeit in verkehrsarmen Gegenden zu
licht ohne ernſte Sorge aufgenommen worden. Es iſt ja ſchon militäriſchen Aufmarſchzwecken errichtet wurden, ſowie um
Un=
lange bekannt, daß in Frankreich der Streit darum geht, wann terabſchnitte ſtrategiſcher Bahnen, deren Zweigleiſigkeit nur durch
Der Youngplan zu laufen beginnt, vor allen Dingen was unter militäriſche Erforderniſſe zu rechtfertigen war. Hier hat ſich die
deutſche Regierung zu einer gewiſſen Herabſetzung der militä=
Der Kommerzialiſierung zu verſtehen iſt.
Die eine Lesart, zu der ſich Briand im weſentlichen bekannt riſchen — nicht wirtſchaftlichen — Leiſtungsfähigkeit (Verkür=
L iſt darauf abgeſtellt, daß Deutſchland ſeine Verpflichtungen zung von Rampen und Rückbau eines Gleiſes) bereit erklärt,
La der endgültigen Unterſchrift unter den Youngplan erfüllt hat. Außerdem ſind deutſcherſeits über den künftigen Ausbau des
D Rdere Ertrem geht ſehr viel weiter und verlangt darüber hin= rheiniſchen Eiſenbahnnetzes erläuternde Erklärungen gegeben
2 Nog die Gründung der neuen Bank, die Uebergabe der deut= worden, die die wirtſchaftlichen und betrieblichen Notwendigkeiten
Am Wendepunkk deutſcher
DeI Ohligationen, ſowie die Mobiliſierung dieſer deutſchen Obli=
MtüDlen. Das würde bedeuten, daß Monate vergehen können,
an alio die Näumung der 3. Zone ins Endloſe hinausgeſchoben
N22. Wie Herr Tardien darüber denkt, daß läßt ſich nach den
der Eiſenbahn aufs weiteſtgehende berückſichtigen und zugleich
der Botſchafterkonferenz auf zwölf Jahre die Gewißheit geben,
daß Deutſchland nicht daran denkt, den Ausbau des Netzes über
das Maß des wirtſchaftlich Begründeten zu forcieren.
Von
Rudolf Mauve.
Wenn man heute ausſpricht, daß unſer ganzes Parteiſyſtem,
von der Entwicklung der Dinge längſt überholt, an ſchier
hoff=
nungsloſer Arterienverkalkung leidet, ſo ſcheint das faſt eine
Binſenwahrheit. Seit Jahren läßt ſich der ſchleichende
Krank=
heitsprozeß verfolgen, immer deutlicher treten die Wirkungen in
Erſcheinung, auch für den politiſchen Laien. Anfänglicher
Em=
pörung und ſchärfſter Kritik folgte lähmende Gleichgültigkeit, die
in ſteigender Wahlmüdigkeit erſchreckenden Ausdruck fand. In
mißtrauiſcher oder gar feindſeliger Abſeitsſtellung ſehen wir
breite Kreiſe des deutſchen Volkes, ſehen wir vor allem die
beutſche Jugend. Ein unerträglicher Zuſtand, deſſen
Zukunfts=
gefahren kaum überſchätzt werden können, der unſer ganzes
poli=
tiſches Syſtem unterhöhlt, denn der Parlamentarismus iſt nur
lebensfähig, wenn er getragen wird von der breiten Maſſe des
Volkes.
Wer iſt ſchuld an dieſer verhängnisvollen
Enkwickleng?
Die Antwort der comunis opinio lautet: die Parteien. Das
iſt zu einem großen Teil richtig, aber in dieſer Ausſchließlichkeit
ſicherlich nicht. Daß damals, mitten in den Wirrniſſen
revolutio=
nären Zuſammenbruchs, die beſtehenden Parteien in der
Haupt=
ſache nur mit einer Namensänderung in eine neue Zeit
hinüber=
wechſelten, deren Entwicklung und Erforderniſſe ſich noch in
keiner Weiſe überſehen ließen, iſt ſchließlich verſtändlich und iſt
hiſtoriſch geſehen vielleicht ſogar durchaus richtig. Das
Ver=
hängnis war nur, daß uns dann ein Wahlrecht beſchert wurde,
das die Parteien, die Parteibürokratie, zu alleinigen Trägern
der politiſchen Macht machte, und daß dadurch jede Entwicklung,
jede Umgruppierung praktiſch faſt unmöglich gemacht wurde,
in=
ſofern, als ja die Nutznießer dieſes Syſtems bei jedem derartigen
Verſuch Gefahr gelaufen wären, ſich ſelbſt zu entthronen. Die
großen Fragen der Politik wurden hinter den verſchloſſenen
Türen der Fraktionszimmer von erfahrenen Routiniers
abge=
handelt, und das politiſche Leben verfiel mehr und mehr der
Erſtarrung, je mehr jede perſönliche Initiative erſtickt wurde.
Insbeſondere die Parteien, in denen ſich das deutſche Bürgertum
politiſch zuſammengefaßt hat, haben ſich in ihrer gegenwärtigen
Form überlebt und muten uns heute an wie Foſſilien aus längſt
vergangenen Zeiten. Innerhalb der Parteien (man denke nur
an die Deutſchnationale Volkspartei) klaffen Gegenſätze, die viel
tiefer gehen als die, welche z. B. zwiſchen manchen
Deutſchnatio=
nalen und manchen Demokraten angeblich beſtehen. Daß die
Dinge ſo wie bisher nicht weiterlaufen können, ohne die
Zu=
kunft des deutſchen Volkes aufs ſchwerſte zu gefährden, pfeifen
die Spatzen von den Dächern.
Wo iſt der Hebel anzuſekzen?
Man hat in einſichtigen Kreiſen vielfach die Frage erörtert,
ob eine Aenderung unſeres Wahlrechts Vorausſetzung für die
notwendige parteipolitiſche Umgruppierung ſei, oder umgekehrt
dieſe parteipolitiſche Umgruppierung die Vorausſetzung für eine
Aenderung des Wahlrechts. Auch dieſe an ſich ſehr berechtigten
Erörterungen dürften durch die Entwicklung der Dinge überholt
ſein. Der Tod Dr. Streſemanns, des einzigen deutſchen
Staats=
mannes, der in ſeiner Perſönlichkeit ein politiſches Programm
verkörperte, der über die Parteigrenzen hinweg ein Führer ſeines
Volkes war, das Hugenbergſche Volksbegehren mit all ſeinen
Begleiterſcheinungen und auch noch andere Ereigniſſe der letzten
Zeit haben die Dinge in raſcheren Fluß gebracht. Heute gibt es
nur noch die eine Frage, ob die parteipolitiſche
Um=
gruppierung der bürgerlichen Mitte unter
Mit=
wirkung und Führung der in den derzeitigen
Parteien organiſierten Kräfte und
Perſönlich=
keiten erfolgt, oder ob die Entwicklung der
Dinge über ſie hinweggeht. Welcher der beiden Wege
der beſſere iſt, kann für alle diejenigen, welche die Notwendigkeit
organiſcher Entwicklung bejahen, nicht zweifelhaft ſein. Beſonders
politiſche Laien ſchimpfen gern über das Parteibonzentum. Das
iſt aber nur richtig, ſoweit dieſes Bonzentum tatſächlich die
per=
ſönliche Initiative erſtickt. Auf der anderen Seite darf man doch
nicht vergeſſen, daß Politik eben nicht allein nur mit dem
geſun=
den Menſchenverſtand gemacht wird, und daß man die Summe
von Kenntniſſen und Erfahrungen, die in den beſtehenden
Par=
teien vorhanden, ſchlechthin nicht ohne ſchweren Schaden über
Bord werfen darf, gerade wenn man neue Ufer anſtenern will.
Wenn man die Dinge unvoreingenommen anſieht, kann man
ohne weiteres feſtſtellen, daß die Gegenſätze heute nicht mehr
Beite 2
vorhanden ſind, die zwiſchen der Deutſchen Volkspartei und der
überwiegenden Mehrheit der Demokratiſchen Partei einerſeits
und zwiſchen der Deutſchen Volkspartei und einem gewiß nicht
kleinen Teil der Deutſchnationalen Partei andererſeits einſt
be=
ſtanden. Insbeſonpere die Frage der Staatsform, der
Mit=
arbeit im neuen Staat, die einſt ſo weſentlich war, ſpielt heute
keine Rolle mehr. Etwa von Lindeiner bis Reinhold erſtreckt
ſich die Front derjenigen, welche die organiſche
Weiterent=
wicklung des Staates auf nationaler Grundlage
unbe=
dingt bejahen, derjenigen, welche den Erforderniſſen einer
ge=
ſunden Wirtſchaftspolitik auch politiſch Rechnung zu tragen
be=
reit ſind, die Front derjenigen, welche eine gleiche ſoziale
Ein=
ſtellung verbindet.
Die gleiche Einſtellung zu den grundſätzlichen Fragen der
Außenpolitik, die gleiche Einſtellung auch zu den Fragen der
aktuellen Tagespolitik. Sinnlos, unter dieſen Umſtänden an
alten Bindungen und auch an alten Trennungslinien
feſtzuhal=
ten, durch die das deutſche Bürgertum nur zerſplittert und ſein
politiſcher Einfluß geſchmälert wird. Die Zeit iſt reif für eine
Neugliederung, für eine ſtarke Zuſammenfaſſung der bürgerlichen
Mitte.
Wenn man dieſes Ziel, das auch das Ziel Streſemanns war,
für erſtrebenswert hält, gewinnen die innerpolitiſchen Vorgänge
der letzten Wochen ganz beſondere Bedeutung. Das Programm,
das die breite Grundlage, die neue Front des deutſchen
Bürger=
tums abgeben ſoll, muß feſtgelegt werden, es muß feſtgelegt
werden auch in perſönlicher Beziehung. Die Deutſche
Volkspartei, die in der Mitte der neu zu bildenden Front ſteht,
muß bei der Wahl ihres neuen Parteivorſitzenden beweiſen, daß
ſie die Zeichen der Zeit verſteht. Der Schwerpunkt darf nicht
verſchoben werden, wenn nicht alle Möglichkeiten von vornherein
zerſtört werden ſollen. Der neu zu wählende Vorſitzende der
Deutſchen Volkspartei wird auch durch ſeine Perſon
dokumen=
tieren müſſen, daß die Partei gewillt iſt, an dem Programm
ihres großen Führers unbedingt feſtzuhalten. Es wäre ein
Un=
glück, wenn ſich die politiſchen Ideen durchſetzen würden, die
Herr v. Kardorff letzthin in einem Zeitungsartikel ausſprach,
und es würde auch nicht unbedenklich ſein, wenn Herr Scholz, der
langjährige Fraktionsvorſitzende der Deutſchen Volkspartei, zum
Nachfolger Streſemanns gewählt würde. Man mag von der
poli=
tiſchen Erfahrung des Herrn Scholz noch ſoviel halten, man mag
auch der unter ſeinen Fraktionskollegen verbreiteten Anſicht ſein,
daß er als neuer Parteivorſitzender ſeine vornehmſte Aufgabe
darin ſehen würde, das Erbe Streſmanns zu verwalten. Das
alles aber kann nicht entſcheidend ſein. Herr Scholz gilt — mit
Recht oder mit Unrecht mag dahingeſtellt bleiben — für die
ge=
ſamte deutſche Oeffentlichkeit als ein ausgeſprochener Vertreter
des ſogenannten rechten Flügels der Deutſchen Volkspartei.
Dieſer ſein Ruf aber iſt eine der Imponderabilien, die nun
ein=
mal in der Politik eine ſo ausſchlaggebende Rolle ſpielen. Die
Deutſche Volkspartei muß, wenn ſie die große Aufgabe der
Stunde richtig erfaßt, die Türen nach beiden Seiten
öffnen. Sie muß die Jugend zur Mitarbeit im Staat
heran=
ziehen, ſie muß dafür ſorgen, daß friſche Luft in die ſtickigen
Parteibüros weht. Und ſie muß handeln. Das iſt das Gebot
der Stunde.
Der Geſchäftsführende Ausſchuß des Heſſiſchen
Landesver=
bands der Deutſchen Volkspartei hat heute, nach einem Bericht
des Herrn Reichstagsabgeordneten Dingeldey über die politiſche
Lage folgende Entſchließung gefaßt:
Die deutſche Wirtſchaft in allen ihren Zweigen iſt durch die
Tributlaſten, durch den öffentlichen Aufwand in Reich, Ländern
und Gemeinden, durch die Belaſtungen und erdrückenden
Steuern vor die unmittelbare Gefahr des Zuſammenbruches
oder des Ausverkaufs an das Ausland geſtellt. Die deutſche
Landwirtſchaft iſt infolge ihrer Ueberſchuldung in weiten Teilen
Sonntag den 10 November 1929
Vom Tage.
Der Abſtimmungsausſchuß für den Stimmkreis Baben hat
unter dem Vorſitz von Oberregierungsrat Walz im großen Sitzungsſaal
des Miniſteriums des Innern die endgültigen Ergebniſſe
des Einzeichnungsverfahrens zum Volksbegehren „Freiheitsgeſetz”
feſtgeſtellt. Die Prüfung der Eintragungsliſten ergab, daß von den
33 248 Eintragungen in Baden 138 ungültig waren, ſo daß die
Eintragungen ſich nur auf 33 110 belaufen.
Bei den preußiſchen Kommunalwahlen am
kommen=
den Sonntag wählen in Berlin zum erſten Male Männer und
Frauen getrennt.
Der Reichspräſident hat ſich bereit erklärt, das Ehren=
Protektorat über die im nächſten Sommer in Berlin ſtattfindende
zweite Weltkraftkonferenz zu übernehmen.
Reichspräſident v. Hindenburg hat ſich nach Groß=
Juſtin (Bezirk Stettin) begeben, um dort an der Taufe
ſei=
nes Urenkels v. Brockhuſen teilzunehmen. Der
Reichspräſi=
dent wird in den erſten Tagen der nächſten Woche wieder nach Berlin
zurückkehren.
In den letzten Tagen ſind Züge der aus Sibirien
ausge=
wanderten deutſchen Bauern in Deutſchland eingetroffen.
Das deutſche Rote Kreuz hat infolgedeſſen aus eigenem Antrieb
für dieſe Auswanderer in Ergänzung der behördlichen Maßnahmen
eine Flüchtlingsfürſorge aufgenommen.
Heute finden in Niederöſterreich
Gemeinderatswah=
len ſtatt. In über 1700 Gemeinden werden etwa 900 000 Wähler zur
Urne ſchreiten und über die parteipolitiſche Zuſammenſetzung der
nie=
deröſterreichiſchen Gemeinderäte die Entſcheidung treffen.
Die Indiendebatte im engliſchen Unterhauſe hat
in Indien im Gegenſatz zur Oberhausdebatte einen guten
Ein=
druck hinterlaſſen. Die feſte Haltung des Miniſters für Indien und
ſeine Weigerung, die Bedeutung der Erklärungen Lord Irvins in
irgendeiner Weiſe herabzuſetzen, hat in den Kreiſen der indiſchen
Natio=
ualiſten beſondere Zuſtimmung gefunden.
In der Frage der Aufhebung der Exterritorialität iſt von
der engliſchen Regierung an die Nankingvegierung
eine neue Note geſandt worden, in der ſich England zur
Teil=
nahme an einer Konferenz über die Exterritorialitätsfrage bereit
er=
klärt. Die Konferenz wird am 19. November, wahrſcheinlich in
Nan=
king, ſtattfinden.
Präſident Hoover erklärte, der amerikanifche
Haus=
haltsplan für das Wirtſchaftsjahr 1930/31 werde die
Höhe von 3 830 000 000 Dollars erreichen, was eine
Verminde=
rung um 111 Millionen gegenüber dem Etatsjahr 1929/30 bedeutet.
Vor Ende der nächſten zwei Wochen werben Einzelheiten des
Haus=
haltsplanes nicht bekanntgegeben werden.
Die japaniſche Delegation zur Londoner
Seeabrüſtungs=
konferenz wird vorausſichtlich am 16. Dezember auf ihrem Wege nach
London in Waſhington eintreffen. Am darauffolgenden Tage
wird die Delegation vom Präſidenten Hoover empfangen werden. Mit
dem amerikaniſchen Staatsſekretär Stimſon ſoll
dann eine Reihe von Beſprechungen in den Fragen der
Ab=
rliſtung zur See ſtattfinden, an denen Japan und Amerika beſonders
intereſſiert ſind,
bereits der Kaufkraft beraubt. Kapitalſchwund und
unerſchwing=
licher Zinsſatz, Börſenpanik und Konkurſe ſind die Anzeichen
lebensgefährlicher Krankheit.
Mit Nückſicht auf die deutſche Außenpolitik mußte, um das
Ziel der Befreiung der Rheinlande nicht zu gefährden, der
Kampf um die inneren Reformen im Reich zurückgeſtellt
wer=
den. Mit dem vertraglichen Abſchluß aber der Verhandlungen
über die Tributlaſten und die Räumng iſt ſpäteſtens der
Zeit=
punkt gekommen, wo die lang aufgeſchobenen Reformen auf dem
Gebiete der Verfaſſung, des öffentlichen Aufwandes und der
Steuern mit rückſichtsloſer Entſchiedenheit angefaßt werden
müſſen.
Die Deutſchnationale Volkspartei iſt durch die Führung
Hugenbergs zu unfruchtbarem Radikalismus, und damit zu
völ=
liger Einflußloſigkeit auf den Gang der Entſcheidungen
verur=
teilt. Gegenüber der ſtarken Sozialdemokratie beſteht deshalb um
ſo dringender und unaufſchiebbarer die Notwendigkeit, daß die
auf dem Boden des gegenwärtigen Staates zur inneren
Geſun=
dung des Reiches und zur Sanierung ſeiner Wirtſchaft
entſchloſ=
ſenen Kräfte und Parteien aus allen Ständen, und insbeſondere
aus der jüngeren Generation, zu einer großügigen
Zuſammen=
arbeit zuſammengefaßt werden. Die Deutſche Volkspartei iſt zur
Führung dieſer Entwicklung im Geiſte Streſemanns berufen, der
noch am 26. Februar 1929 in ſeiner letzten großen Rede vor dem
Zentralvorſtand es als den tiefſten Wunſch ſeines Lebens
be=
zeichnet hat, „die Schichten, die links und rechts von uns
dem=
ſelben Gedanken der bewußten Mitarbeit an der Bejahung und
der Erhaltung des Staates ſich hingeben, zuſammenzufaſſen, um
durch ihre ſtaatspolitiſchen Ideen und die Stärke, die ſie dadurch
hätten, gleichzeitig zur Beſeitigung von reinen Intereſſenparteien
beizutragen.”
Wir fordern die Parteileitung der Deutſchen Volkspartei auf,
die kommenden politiſchen Entſcheidungen, insbeſondere in der
Führerfrage, ausſchließlich unter dieſe großen Geſichtspunkte zu
ſtellen und baldigſt herbeizuführen.
Wie feit Jahren eröffnet der Mozartverein (diesmal nach der
Liedertafel) die Saiſon der Darmſtädter Vereinsfeſtlichkeiten, und wie
immer mit beſtem, von Jahr zu Jahr ſteigendem Erfolg. Wiederum
war geſtern der Saalbau dicht beſetzt und die Beſucher wurden aufs
Beſte unterhalten.
Eugen Köſer der ſich von ſeinen wiſſenſchaftlichen Arbeiten durch
den griechiſchen Decknamen Arno Egelaſa („Ich habe gelacht”) trennt,
ſchreibt ſeit Jahren ſeinem Mozart=Verein eine Revue, ein eigenartiges
Bühnenſpiel, das die Ereigniſſe des abgelaufenen Jahres mit Humor
und Satire übergießt. Er ſtellt neben die Revue des Scheins und
des Beins, die in der Großſtadt durch Entfaltung von Prunk und
das Girl=Aufgebot immer noch die Maſſen anzieht, die Revue des
Seins. Die zum Lachen reizende Wirklichkeit wird unter die Lupe
genommen. Die Revue wird auf das pointierte Wort geſtellt.
Und dieſ Revue iſt unſterblich, denn jedes Jahr zeigt ſo viel Irrniſſe
und Wiriniſſe im öffentlichen und privaten Leben, daß dieſer Revue
der Stoff nie ausgehen kann. Die „neue Kunſtgattung” Egelaſas
be=
ſteht aus „Plänkeleien” von Loge zu Loge und eingeſtreuten
Schelmen=
liedern. Der großſprecheriſche Berliner Oskar Breitmund iſt mit ſeiner
hochnäſigen Frau, die voll Verachtung auf die Provinz zu blicken
pflegt, in Darmſtadt hängen geblieben, um den „Schönen Menſch in
der neuen Kunſt” zu beſichtigen. Am Abend beſuchen ſie eine Mozart=
Revue. Ihnen gegenüber ſitzt in ſeiner Loge der Heiner Darmſtädter,
der die ſchnoddrigen Bemerkungen der Berliner in urwüchſigſter
Hei=
nerſprache mit überlegenem Mutterwitz abtut und mit ſeinem geſunden
Menſchenverſtand Verſtiegenheit und Aufgeblaſenheit der Lächerlichkeit
preisgibt. Die Plänkelei beginnt mit einer Unterhaltung über die
Darmſtädter Verkehrsverhältniſſe, über die Kohlenpreiſe und den kalten
Winter. Das Lied von „der Winterkälte” macht den Seitenſprung des
alten Golfſtroms dafür verantwortlich, daß die Heinerfrauen in Crepe
de Chine gehen, und bei uns die Kohlenhändler Millonäre werden
konnten. Als die Berlinerin mit dem Lippenſtift zu arbeiten beginnt,
preiſt der Darmſtädter die heimiſchen Mädchen, bei denen noch „alles
Natur” iſt, und ein friſches Darmſtädter Kind walzert den Kehrreim:
Fein, fein, lecker und fein
Iſt ein natürlich Geſicht.
Pein. Pein, Kummer und Pein
Machet das Malen mir nicht.
Schminke und Puder und färbenden Stift
Haß’ ich wie Sünde und Gift.
Drum wenn den Schatz in den Armen ich hab',
Läuft nichts und färbt auch nichts ab.
Das Logengeplänkel ſpringt über auf die ſchöne Gepflogenheit, im
ommer bei offenen Fenſtern durch Radio und Grammophon die
Nach=
gn und Vorütbergehenden zut ergötzen. Im Lied erſcheint dann ein
Abendbummler, der vor der „ahgeküßten Hand, die ihm zum Hals
heraushängt” flüchtet.
Das Geſpräch kommt auch auf die Berliner Schlager. Der Heiner
beſpöttelt die geiſtige Armut, die irgend eine Blume mit einem
Weibs=
bild in Verbindung bringt, die Chryſantheme, die Roſe, den Flieder
uſw. uſw. und empfiehlt die Egelaſa=Schlager, die man in jedem
Mäd=
chenpenſionat ſingen kann. Ein Muſter wird in dem „Frühling an der
Bergſtraße” vorgeführt:
Wenn die ſchöne Bergſtraß” wieder blüht,
Zieht auch mir der Frühling ins Gemüt.
Wenn gleich kleinen Roſen
Tauſend Blüten koſen,
Spür' auch ich im Herz ein Frühlingstoſen.
Wenn die ſchöne Bergſtraß” wieder blüht,
Manche zarte Wang” vom Küſſen glüht,
Und am Melibokus
Treibt man manchen Jocus,
Wenn die ſchöne Bergſtraß” wieder blüht.
Der Heiner läßt ſich natürlich die böſe Sache Böß nicht entgehen.
Der Berliner, in die Enge getrieben, meint, man ſolle ſeinen
Ober=
bürgermeiſter nicht von auswärts beziehen. Der Heiner entgegnet, das
habe man aber in Darmſtadt grade vorgehabt. Der Stadtrat habe aber
geſagt: „Kauft am Platze‟. Ein ſchneidiges Marſchlied preiſt ben neuen
Oberbürgermeiſter.
Die Berlinerin, von der Revue, die ihr zu anſtändig iſt,
gelang=
weilt, beſchäftigt ſich mit dem Preisausſchreiben der Illuſtrierten: Wen
halten Sie für den glücklichſten Menſchen? Der Heiner hat früher den
Direktor Sauerbrei von der Frankfurter Allgemeinen dafür gehalten,
iſt aber nach trühen Erfahrungen zu der Erkenntnis gekommen, daß
der glücklichſte Menſch der kleine Heiner im Flöhbad am Woog iſt,
Ein Walzerlieb preiſt dieſe Stätte der Seligen:
„Und wird der Ort auch Flöhbach
Verächtlich nur genannt,
Dies heitere Milieu — ach!
Iſt vielen unbekannt.
O könnt die Menſchheit werden.
— Der Wunſch mein Herz durchzog —
So froh und ohne Beſchwerden
Wie Heiner in der Flöhbach am Woog.”
Heiner löſt Rätſel in der Illuſtrierten. Es fehlen noch zwei
Wör=
ter: Veralteter Brauch” und „Aufdringlicher Mahner‟. Der Heiner
rät richtig: „Barzahlung”, und nach der mißglückten Löſung „Rettig”
kommt er auf „Finanzamt” In einem ſchmelzenden Tauber=Lied wird
das Finanzamt geprieſen. Es ſchließt allerdings mit der Bitte:
Doch, ach, den Boten dein
Schick” mir nicht ins Haus hinein.
Denn dieſe Viſite.
Die macht mir Pein.
Der Heiner entpuppt ſich im Geſpräch als Gegner des Pyjamas. Er
verſpricht ſich vom langen Hemd dieſelbe Wirkung und wird das Theater
Nummer 3 7
an Volksbegehren. — Soll die Beamkenſche
* Berlin, 9. November (Priv.
Die preußiſche Regierung hat vor einiger Zeit mittei
ſen, daß gegen Hunderte von Beamten wegen ihrer Eintre
zum Volksbegehren und ihrer Haltung in der Propagand
plinariſch eingeſchritten werden ſollte, wofür das Min
demnächſt — im Cinvernehmen mit dem Reich — Richtlin
ſtellen würde. Bisher iſt das nicht geſchehen, anfcheiner
Preußen die Entſcheidung des Staatsgerichtshofs auf die
nationale Klage abwarten will. Inzwiſchen hat aber de
ßiſche Innenminiſter wohl eingeſehen, daß er in ſeinem
gegen die Beamten zu weit gegangen iſt und hat in ſein
niſterium einen Referentenentwurf ausarbeiten laſſen,
Konſequenzen ſeines erſten Verbotes nicht mehr aufrech
und die Bereitwilligkeit erkennen läßt, die Brücke zu k
die von der Deutſchen Volkspartei durch ihren Urant
Preußiſchen Landtag geſchlagen worden iſt. Darnach ſol
auf folgenden Standpunkt geſtellt haben.
„Beamte, deren Eintreten für das Volksbegehren ſie
lich auf die Eintragung in die amtlichen Liſten
beſchränk=
den nicht mit einer Diſziplinarſtrafe beſtraft. Ob ſonſt
welche Maßnahmen ergriffen werden, z. B. Verſetzun
bleibt dem Reſſort überlaſſen.
Beamte, die ſich an der Agitation, für das Volksb
durch Unterzeichnung eines Aufrufes zur Einzeichnung
haben, ſollen, ſofern ſie nicht leitende Beamte ſind, mit
Verweis beſtraft werden, wenn der Aufruf in einer ma
nicht bleidigenden oder gehäſſigen Form gehalten iſt ur
ſonſt keine Umſtände vorliegen, die ein ſcharfes Vorgehet
dern.
Gegen leitende Beamte, die ſich an der Agitation f das
Volksbegehren durch Unterzeichnung eines Aufrufes zu
zeichnung oder ſonſtwie beteiligt haben, ſoll das förmliche diſzi
plinarverfahren mit dem Ziele der Entfernung aus den Amie
eingeleitet werden, es ſei denn, haß im Einzelfall beſonde
ſtände eine mildere Beurteilung rechtfertigen.
Gegen Beamte, die über die Unterzeichnung eines A fufes
hinaus werbend für das Volksbegehren eingetreten ſind, or bei
denen die erwähnten, für eine mildere Behandlung ſprei
Umſtände nicht vorliegen, ſoll das förmliche Diſziplinarve
mit dem Ziele der Entfernung aus dem Amte durch Di
ten=
laſſung eingeleitet werden.
Gegen die Beamten der Gemeinden und Gemeindeve inde,
ſowie gegen Amtsvorſteher iſt in der gleichen Weiſe zu ver hren
Handelt es ſich um unbeſoldete Gemeindebeamte, ſo ſind di
einem Verweis zu beſtrafen; die Einleitung eines för ſche
Diſziplinarverfahrens mit dem Ziel auf Dienſtentlaſſung
dieſen Beamten nur dann erfolgen, wenn ihr Eintreten f
Volksbegehren unter beſonders ſchweren Umſtänden erfo
Es iſt anzuerkennen, daß hier wenigſtens der Verſuch e jacht
wird, das begangene Unrecht wieder gutzumachen.
Befri=
wirkt aber dieſe Löſung nicht, weil ſie allen möglichen pol chen
Schikanen Tür und Tor offen läßt und auf eine Fortſe
der Politiſierung der Beamtenſchaft hi
muß. Ein politiſierter Beamtenapparat aber iſt für einen
ein gefährliches Inſtrument. Herr Grzeſinſki wird alſo
Herzen toch einen Stoß geben müſſen, um die Halbheit,
ſeinem Entwurf ſteckt, zu beſeitigen.
* Berlin, 9. November. (Priv.=
Das Reichskabinett hat am Samstag vormittag den 9
mit dem ſchwediſchen Zündholzkönig Kreuger verabſchieſ
daß die Vorlage jetzt zur Begutachtung dem Reichswirtſch
zugehen und dann dem Reichstag unterbreitet werden banz
zum Teil ſchon erwartete Kabinettsumbildung iſt aber ni
folgt da Prof. Dr. Moldenhauer erſt am Samstag abend i
lin eintraf, ſo daß er den Kanzler nicht mehr ſprechen 1
Die Unterredung iſt daher auf Montag vormittag verſchober
den. Sollte es ſich dabei herausſtellen, daß zwiſchen dem
ler und Prof. Moldenhauer eine Verſtändigung über das
ſchaftsprogramm der nächſten Zeit möglich iſt, dann wi=
Ernennung — da der Reichspräſident bereits ſeine Zuſtim
erteilt hat — Prof. Moldenhauers zum Reichswirtſchaftsm
am Montag erfolgen, wodurch alſo das Zwiſchenſpiel de
binettsumbildung abgeſchloſſen wäre.
Ein=
Um=
nden
hren
mi.
bei
bas
iſt.
gend
ing
elen
ſtagt
hem
)
Frag
ſo
Frat
Die
er=
Ver=
nte.
lor=
mz
irt=
die
ing
ſter
Ra=
Jes
meiden, wenn etwa ein moderner Regiſſeur die Elſe von Brab
der Brautnacht in einem Pviama auftreten laſſen ſollte. Ein
Lied verhöhnt ſeine Rückſtändigkeito
Es ſieht doch das dämlichſte Lama wohl ein.
Die Zukunft, die wird dem Pyjama ſein,
Damit man jetzt gar nicht erkennen mehr kann:
Wen haſt du denn vor dir? Iſt’8 Weib? Iſt’s Mann?
In Berlin hat es ſich herumgeſprochen, das die Darmſtädter
ner ihren Frauen an Bildung weit überlegen ſeien. Der Hein
ſtreitet das natürlich, gibt aber ein bißchen nach in der Behau
daß die Darmſtädter Buben ſchon 200 Jahre im Ludwig=Georgs
naſium geſeſſen hätten, während die Mädchen noch wie das U
aufgewachſen ſeien. So kommen denn die Schuljubiläen aufs
Dev Heiner meint, das ſei die glücklichſte Ehe, wo die Frau ein
dumm wäre. Den Fünfer ſeiner Frau im Franzöſiſchen habe e
nie ſtörend empfunden. Seine tiefſinnigen Betrachtungen klinge
in ein Lob auf das Darmſtädter Mädchen, und er bekämpft die
Wein oft bekundete Abſicht: „Nur am Rhein will ich frei’n”.
Marſchlied „Rhein oder Darm?” bindet dieſe Gedankengänge in
Alles ſtimmt in den Kehrreim ein:
Kölſche Mädcher könne bütze,
Darmſtadts Mädchen können’s auch.
Nur ſtatt „bütze” ſagt man küſſen,
Doch das iſt derſelbe Brauch.
Darmſtadts Mädchen ſind nur ſpröder,
Das iſt allgemein bekannt.
Doch ein rechter Schwerenöter
Liebt ein bißchen Widerſtand.
Der Berliner lieſt in der Zeitung, daß Nauheim von einer
kanerin 4½ Millionen Mark geſchenkt bekommen hat. Der
atmet auf, fällt aber in ſchwere Enttäuſchung, als er hört, daß
nicht um das Bankhaus, ſondern um das Bad handelt. Das da
Thema vom Pouſſieren belebt den Enttäuſchten wieder, und er ſ0
das Pouſſiergelinde der Rheinſtraße, wie es ſich zur Abenddä
ſtunde darſtellt. Der Rheinſtraßbummelmarſch ſchließt mit dem
„Vom Faire=Eck zum Adelmann man ſich gar ſchnell verlieben
Vom künſtleriſchen und verkehrspolitiſchen Standpunkt aus bele
der Heiner das Darmſtädter Ausſtellungsweſen, er rühmt die Leiſt
der Helia („Heſſiſche Lichtſpielaktiengeſellſchaft” nicht: „Hier e
Liebende innere Anzegung”), und malt in lockenden Farben die S
badprojekte dieſes kühnen Unternehmens. Eine feſche Oberwalt
nixe ſingt bereits:
Es wird noch der Steinbrücker Teich — Hel—i—a—o
Der Mittelpunkt vom Deutſchen Reich. — Hel—:—4—o
Im Oberwald dröhnt Freudenfchrei: — Hel—t—a—o
Mit Lido, Binz und Norderney
Und Borkum iſt’s vorbei.
Mit Recht kommt unſer Darmſtädter in den Harniſch, als
ihm vorhält, es geſchehe in Darmſtadt nichts für die Fremden.
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an=
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Rummer 312
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inn
Baden=Baden, 9. November.
Das Organiſationskomitee für die Bank für den
internatio=
nalen Zahlungsausgleich, das ſeit dem 3. Oktober tagt, hat die
Froge des Domizils der Bank wiederholt erörtert. In der
Freitagsſitzung wurde einſtimnuig beſchloſſen, die Schlveiz als
den Sitz der neuen Bank zu beſtimmen. Dieſe Entſcheidung hat
bei der belgiſchen Abordnung eine ſcharfe Proteſterklärung
her=
vorgerufen. Es heißt darin, daß der angeblich einſtimmige
Beſchluß in Abweſenheit der belgiſchen Hauptabgeordneten
Franck und van Zeelan gefaßt worden ſei. Die belgiſche
Abord=
nung, ſo heißt es weiter, proteſtiere dagegen, daß die Argumente
gegen Brüſſel als Sitz der Bank rein politiſcher Natur ſeien. Da
gerade ſolche Argumente während der ganzen Verhandlungen
des Communiqués ſtreng ausgeſchaltet geweſen ſeien, hätte auch
dieſe Frage nur vom rein techniſchen Standpunkt aus erörtert
werden dürfen. Die belgiſche Regierung habe der Abordnung
ihr Einverſtändwis zu erkennen gegeben und ſie aufgefordert,
ihren Standpunkt nachdrücklich zu vertreten und zu fordern, daß
die Frage des Sitzes der Bank den Regierungen zur
Entſchei=
dung überlaſſen werde. Nachdem nun einmal die Entſcheidung
in der Richtung Schweiz gefallen ſei, hätten ſich die belgiſchen
Abgeordneten zur Abreiſe entſchloſſen, da
ohne=
hin die wichtigſten Aufgaben, die dem Komitee geſtellt geweſen
waren, gelöſt ſeien. Sie werden ſich von den rechtlichen
Arbei=
ten des Organiſationsausſchuſſes nicht ganz zurückziehen,
ſon=
dern werden die Verbindung durch die Herren Frere
und Marx aufrecht erhalten.
In der Samstagnachmittagsſitzung des
Organiſationsaus=
ſchuſſes wurde die Stadt Baſel zum Sitz der Bank für
inter=
nationalen Zahlungsausgleich beſtimmt. In engerer Wahl ſtand
auch Zürich, doch hat man ſich für Baſel entſchieden, weil dieſes
nicht nur in eiſenbahntechniſcher Hinſicht als günſtiger gelegener
Knotenpunkt anzuſehen iſt, ſondern auch in telegraphentechniſcher
Beziehung hinſichtlich der guten Ka elverbindungen, beides
Vor=
bedingungen, die nach Anſicht der Konferenzteilnehmer für den
künftigen Sitz der Weltbank von ausſchlaggebender Bedeutung
ſein werden. Die beiden belgiſchen Delegierten, die nach der
Abreiſe der Hauptdelegierten hier als Beobachter zurückgeblieben
ſind, haben an der Abſtimmung nicht teilgenommen. Des
wei=
teren behandelte der Organiſationsausſchuß der B.J.Z. eine
„Anzahl finanztechniſcher Fragen des Truſtagreement, ohne
je=
doch zu einem Abſchluß zu kommen. Im allgemeinen ſind die
Hauptaufgaben des Organiſationsausſchuſſes erledigt. Es ſteht
nur noch die Fertigſtellung der Treuhandverträge aus, mit denen
man im Laufe des Sonntags zu Ende zu kommen hofft.
* Wenn die belgiſchen Delegierten geglaubt haben, daß ſie
durch ihren Auszug aus dem Organiſationsausſchuß für die
Re=
parationsbank noch einen Druck ausüben und die Verlegung des
Sitzes der Bank nach Brüſſel doch noch erzielen könnten, ſo haben
ſie ſich verrechnet. In Berliner amtlichen Kreiſen iſt ihre
Ab=
reiſe mit großer Ruhe aufgenommen worden. Die Belgier haben
ſeit Wochen gewußt, daß Deutſchland aus finanzpolitiſchen und
rein politiſchen Gründen Brüſſel als Sitz der Internationalen
Bank unter allen Umſtänden ablehnen würde, ebenſo wie die
Franzoſen London abgelehnt haben. Es ſtand alſo tatſächlich
ſchon lange feſt, daß praktiſch nur die Schweiz in Frage kommen
könnte. Darauf hätten ſich die Belgier einſtellen können. Ihr
Proteſt iſt alſo weiter nichts als Verärgerung. Die Arbeiten
des Komitees ſind aber ſchon ſoweit vorgeſchritten, daß bis
An=
fang der nächſten Woche der Bericht fertiggeſtellt werden kann.
Die Anweſenheit der Belgier iſt alſo nicht mehr notwendig. Das
Komitee wird auch ohne ſie fertig, und der Traum von der
Brüſ=
ſeler Weltbank iſt endgültig ausgeträumt.
EP. Paris, 9. November.
Der Brüſſeler Korreſpondent des „Temps” meldet ſeinem
Blatt über die geſtrige Entſcheidung auf der Internationalen
Konferenz in Baden=Baden über den Sitz der Internationalen
Zahlungsbank, die Belgier hätten ſich von den weiteren
Arbei=
ten der Konferenz aus dem Grunde zurückgezogen, weil ſie zu der
Anſicht gekommen ſeien, daß die Debatten einen politiſchen
Cha=
rakter angenommen hätten. Allein den Regierungen würde es
zuſtehen, eine Entſcheidung in dieſer Frage auf der nächſten
Haa=
ger Konferenz zu fällen. Nach belgiſcher Anſicht könnte die Baden=
Badener Konferenz lediglich Vorſchläge unterbreiten.
Sonntag den 10 November 1929
Zuſammenbruch des Zinanzinſtikuls des
Reichs=
bundes der höheren Beamken.
Berlin, 9. November.
Die Reichsbundbank in Berlin iſt in
Zahlungsſchwierig=
keiten geraten und wird den Antrag auf Eröffnung eines
ge=
richtlichen Vergleichsverfahrens ſtellen. Die
Beamtenfinanzwirt=
ſchaft hat, nachdem bereits die Bank für deutſche Beamte
zu=
ſammengebrochen iſt, durch die Zahlungseinſtellung der
Reichs=
bundbank, des ſelbſtändigen Finanzinſtitutes des Reichsbundes
der höheren Beamten, einen neuen ſchweren Schlag erhalten.
Der allgemeine Ruin, der infolge des Zuſammenbruchs der
Bank für deutſche Beamte auch bei anderen Beamten=Finanz=
Inſtituten einſetzte, verſchlimmerte die augenblickliche Illiquidität
— in wenigen Tagen wurden ebenſo hohe Geldbeträge
abge=
hoben wie ſonſt in einem Monat —, ſo daß ſchließlich, als auch
von anderer Seite keine Mittel zur Verfügung geſtellt wurden,
die Eröffnung eines gerichtlichen Vergleichsverfahrens
bean=
tragt werden mußte. Im Zuſammenhang mit der
Zahlungsein=
ſtellung der Reichsbundbank erklärt der Geſamtvorſtind des
Reichsbunds der höheren Beamten: Zwar iſt der Reichsverband
der höheren Baamten als Organiſation für die eingetretenen
Verluſte der Bank, die eine ſelbſtändige Aktiengeſellſchaft iſt, nicht
haftbar, aber er wird, ſoweit Mitglieder des Reichsbunds der
höheren Beamten und deren Angehörigen als Kunden der
Reichs=
bundbank geſchädigt ſind, verſuchen, den Geſchädigten nach
Mög=
lichkeit zu helfen.
Die Schwierigkeiten des Infkikuts.
Nach einer Erklärung der Verwaltung der Reichsbundbank
A.=G. anläßlich einer heute mittag abgehaltenen
Preſſebe=
ſprechung ſind die Schwierigkeiten des Inſtituts in der
Haupt=
ſache darauf zurückzuführen, daß bei Umſtellung auf Goldwark
eine Schuldenlaſt von 2 000 000 RM. vorhanden war, die mit
14 Prozent verzinſt werden mußte, während andererſeits die
Deckungen ertraglos blieben. Die hohe Zinſenbelaſtung hoffte
die Verwaltung durch Gewinnung neuer Mitglieder — von den
insgeſamt etwa 100 000 höheren Bamten im Deutſchen Reich ſind
nur etwa 4000 Kunden der Bank — beſtreiten zu können, da
an=
geblich rechnungsmäßig jedes Mitglied der Bank einen jährlichen
Gewinn von 40 RM. erbrachte. Als jedoch die Bank für
Kommunalen Grundkredit der Reichsbundbank A.=G. vor kurzem
ihre weitere Unterſtützung verſagte und im Anſchluß an die
Schwierigkeiten bei der Bank für Deutſche Beamte größere
Ab=
hebungen erfolgt ſind, ſah man ſich gezwungen, die Zahlungen
einzuſtellen. Die Paſſiva werden mit etwa 8,6 Millionen
Reichs=
mark beziffert, denen Aktiva in etwa gleicher Höhe
gegenüber=
ſtehen ſollen. Nach ganz unverbindlicher Schätzung dürfte die
Quote 40 bis 60 Prozent betragen.
* Die Skeuerrückſtände in Darmſtadt.
Im Haushaltsausſchuß des Reichstages iſt es aufgefallen.
daß bei dem Landesfinanzamt Darmſtadt Steuerrückſtände in
Höhe von 17 Millionen verbucht ſind, während normalerweiſe
Darmſtadt bisher nur 3 Millionen zu verzeichnen hatte. Bei der
Aufklärung ergab ſich aber, daß bei dieſem Betrag ein Berrag
von 14 Millionen hinterzogener Steuern des Spritſchiebers
Nöthling ſich befand, der amtlich feſtgeſtellt, aber natürlich
wie=
der reſtlos abgeſchrieben werden mußte. Ein tatſächlicher Verluſt
iſt nicht entſtanden.
Altona, 9. November.
Die Polizeipreſſeſtelle Altona teilt mit, daß der flüchtige
Her=
bert Volk, der an den erſten Handgranaten= und
Bombenanſchlä=
gen beteilgt war, beim Ueberſchreiten der ſchweizeriſchen Grenze
von badiſchen Polizeibeamten feſtgenommen worden iſt. Gegen
den Landwirt Volk beſiand ſchon ſeit langem ein ſtarker Verdacht
der Mittäterſchaft an den Bombenanſchlägen, der ſich verdichtete,
als Volt flüchtig ging, zum anderen, als die Verhöre der übrigen
Angeſchuldigten übereinſtimmende Belaſtungen ergaben. Aus
Biiefen an ſeine Mutter entnahm man, daß Volk ſich in der
Schweiz aufhielt. Man wußte auch ſeinen Wohnort, aber ſeine
Auslieferung war wegen des politiſchen Charakters der
Unter=
ſuchung nicht zu erreichen. Als man wieder einmal einen
Orts=
wechſel feſtgeſtellt hatte, ſetzte das Polizeipräſidium eine
Detek=
tivin auf ſeine Spur, die in Lauſanne mit ihm bekannt wurde.
Es gelang ihr auch wirklich, den Volk dazu zu bewegen, mit ihr
nach Baſel zu fahren. Dort war auf dem Deutſchen Bahnhof
ſchon alles bereit, und die Polizei nahm Volk noch auf dem
Bahnſteig in Empfang. Seine Ueberführung nach Berlin iſt
in=
zwiſchen erfolgt.
und aus dem Heere ausgeſtoßen.
In Königsberg iſt dieſer Tage ein Reichswehrſoldat namens
Remus zu 2 Monaten Gefängnis und Ausſtoßung aus dem
Heer verurteilt worden. Ueber dieſe Angelegenheit ſind
Mit=
teilungen in die Oeffentlichkeit gedrungen, die ein falſches Bild
von den Gründen geben, die zur Verurteilung geführt haben.
Tatſächlich iſt Remus wegen Abhaltens einer verbotenen
mili=
täriſchen Verſammlung verurteilt worden. Hierzu hören wir aus
Kreiſen des Reichswehrminiſteriums:
Remus glaubte ſich bei ſeinem Schreiben an den Chef der
Heeresleitung, General Hehe, auf eine Aeußerung des Generals
ſtützen zu können, die dieſer im Herbſt 1926 bei der
Verabſchie=
dung von ſeiner Diviſion in Königsberg gemacht hat, und in der
er unter Hinweis auf die allgemeine ſchwere wirtſchaftliche Not
geſagt hat, wer ſich in Not befinde, ſolle ſich getroſt an ihn
wen=
den. Wenn es irgend möglich ſei, werde er ihm helfen. Remus
iſt nicht, wie in den Berichten behauptet wird, im 11. Jahre
Soldat, ſondern iſt erſt am 1. April 1927 eingetreten. Er hat
alſo die Aeußerung des Generals Heye nicht perſönlich gehört,
wohl aber war ihm ein Befehl des Generals vom 12. Januar
1928 bekannt, in dem der General einen Erlaß des
Reichswehr=
miniſteriums in Erinnerung brachte, wonach Geſuche, Anliegen
und Anträge nur auf dem Dienſtwege zu erfolgen haben. Die
Verurteilung des Oberſchützen Remus erfolgte nicht wegen dieſer
Nichtinnehaltung des Dienſtweges, ſondern wegen der
Abhal=
tung einer verbotenen Verſammlung. Ueberdies hat Remus das
Material, das er in dem Schreiben an General Hehe vorlegte,
durch Rundfragen in ſeiner Kompagnie geſammelt. Die
vorge=
brachten Beſchwerdepunkte hat General Heye durch eine beſondere
Kommiſſion nachprüfen laſſen. In zwei Dritteln der Fälle ſtellte
ſich heraus, daß die Beſchwerden vollſtändig unwahr waren. In
einem Falle iſt ein gerichtliches Verfahren eingeleitet worden. In
anderen Fällen erfolgte diſziplinariſche Beſtrafung. In einer
Reihe weiterer Fälle handelte es ſich bei den Beſchwerden um
Gebührenrückzahlungen, die auf Anordnungen der
Oberrech=
nungskammer zurückzuführen ſind.
Nach dem ſoeben erſt vorliegenden „Journal Officiel” hat ſich
der franzöſiſche Miniſterpräſident Tardieu in ſeiner geſtrigen
Nachtrede hinſichtlich der Frage der Räumung folgendermaßen
geäußert:
„Im Augenblick, als die Abmachungen im Haag paraphiert
wurden, ſah man weder das traurige Ereignis des Todes des
Herrn Streſemann, noch unſere gegenwärtige Kabinettskriſe
vor=
aus. Man glaubte, daß alles ſchnell gehen würde, und daß die
Friſten vom Jahre 1929 ab zu laufen beginnen würden. Und
um techniſche Verzögerungen, mögliche Verwicklungen zu
ver=
meiden, hat man dieſes Datum vom 30. Juni feſtgeſetzt, um in
dem ſchon beſtehenden Rahmen einen genauen Zeitpunkt
einzu=
ſtellen. Aber es iſt vollkommen klar, daß in der gegenwärtigen
Lage, wo noch keine Ratifizierung, keine Ingangſetzung a priori
erfolgt iſt, nichts beginnt. Wenn man dagegen, wie es Herr
Briand ſagte, nach Erfüllung der Bedingungen räumt, ſo iſt
kein Intereſſe vorhanden, die Dinge hinſchleppen zu laſſen.”
Die Patiſer Preſſe zum Sieg der Regierung Tardieu.
Der Sieg der Regierung Tardieu, der in den frühen
Morgenſtun=
den mit 79 Stimmen Mehrheit erfochten wurde, konnte infolge des
frühen Erſcheinens der Morgenblätter erſt von den Abendzeitungen, die
faſt ausſchließlich rechts gerichtet ſind, kommentiert werden. In allen
dieſen Kommentaren wird vor allem der Name Briand genannt. Ihm
und dem Inhalt ſeiner Rede ſpendet ſogar ein Blatt wie die „Liberté”,
die der äußerſten Rechten angehört, uneingeſchränktes Lob. Wenn es
in den Zeitungen auch nicht offen ausgeſprochen wird, ſo iſt es
nichts=
deſtoweniger Tatſache, daß es Briand, und nur er allein war, der durch
ſeine Rede, die von Kennern als die beſte ſeiner ganzen Laufbahn
be=
zeichnet wird, zu verdanken war, wenn das Kabinett Tardieu heute noch
lebt, und ſtärker als die kühnſten Optimiſten hofften, aus der Schlacht
hervorging. Die „Liberté” ſchreibt, die Kammer habe geſtern das
Schau=
ſpiel von zwei Möglichkeiten gezeigt: eine für die Außenpolitik
Frank=
reichs, die neun Zehntel aller Abgeordneten hinter ſich habe, und eine
für die Innenpolitik, die immerhin noch beinahe zwei Drittel der
Ab=
geordneten auf ſich vereinige. Die Gewalt Briandſcher Redekunſt iſt in
der Tat erſtaunlich, wenn man bedenkt, daß kaum jemals Poincaré eine
ſolche Majorität hinter ſich brachte, wenn man ſich weiter Rechenſchaft
darüber ablegt, daß die Verwirrung in dieſer Kammer größer denn je
war. Die Nechte, die ſich geſchloſſen hinter die Regierung, d. h. vor
allem hinter die Außenpolitik Briands ſtellte, iſt jetzt gebunden.
Sie hat die Politik Briands, der ſelbſt keinen Zoll breit von
ſeinen Anſichten abgewichen iſt, begeiſtert zugeſtimmt, und man darf
wohl wünſchen, daß wirklich ein neuer Geiſt, wie heute der „
Intran=
ſigeant” ſchreibt, dieſe große Debatte belebt hat. Denn jedes
Mißver=
ſtändnis iſt durch die Rede Briands aus, der Welt geſchafft worden,
Daran können auch die Worte Tardieus nichts ändern.
backt er zornig aus und erzählt vom Städtiſchen Ratskeller, vom
Städtiſchen Herrngartenkaffee, vom Städtiſchen Oberwaldhaus, von der
Städtiſchen Traube und kündet die Abſicht an, auch noch eine Bar in
ſtädtiſche Regie zu nehmen, damit die Fremden ſich nachts nicht
lang=
beilen. Den Darmſtädtern ſelbſt wird nachgerühmt, daß ſie ſich früh ins
Bett machen,
Nur noch in der „Maxim”
Da klingt Muſik intim.
Da trifft man ſchöne Damen
Mit ſüßen Koſenamen.
Die Nacht geht ſchnell herum
Bei einer Flaſche Mumm,
Und immer kann man treffen
Das beſte Publikum.
In Berlin erblickt der Heiner das üble Vorbild von den Slareks
Dis zur Dreigroſchenoper. Auch ein „Wannenbad mit Scheidungsgrund”
ſehört nach ſeiner Anſicht nicht auf die Bühne. Ein Landwehrmann
der Badbütte ſtimmt dieſen Ausführungen zu. Er beginnt:
Ein Wonne=, Wannen=Bade=Akt
Vollzieht naturgemäß ſich nackt.
Drum ſchien ſeither ein Wannenbao
Höchſt ungeeignet in der Tat
Für ein Kultur=Theater.
Ernſt blickt er in die Zukunft:
Wenn das hinfort ſo weiter geht,
Noch mancherlei zu hoffen ſteht.
Wahrſcheinlich wird ein Werk gebracht,
Das heißt: „Das Neueſte von der Nacht”,
Da könnt” ihr was erleben!
Den Berlinern, die mit dem Beſuch des ägyptiſchen Königs prahlen,
Dro der Beſuch der ſpaniſchen Erzherzöge entgegengeſtellt, der Ruhm
De Darmſtädter Flughafens wird verkündet, und das luſtige Stück
Mießzt mit einer Verherrlichung des Heſſiſchen Sängerbundesfeſtes.
Die köſtliche Revue, ſehr gut aufgemacht und von tüchtigen, altbe=
Aien Geſangs= und Vortragskräften geſungen, bzw. vorgetragen,
von Bild zu Bild ſteigenden Beifall. Sie beſtens zur Geltung ge=
A und zum Ruhme Engen Köſers wie zum eigenen beigetragen
haben, iſt Verdienſt von Künſtlern von Ruf und von Mitgliedern
Mozartvereins, die ſich dem Rahmen beſtens und erfolgreichſt ein=
Hen: Inge van Heer vom Opernhaus Düſſeldorf, eine
Sou=
von entzückendem Charme, beſter Geſangskunſt und hinreißendem
ag: Hans Sylveſter Bunſel, Landestheater Darmſtadt, ein ge=
Ruer, ſtimmbegabter, routinierter Vortragsſänger; Tilly
Ame=
b. lehr gute Geſangsſchule verratend, dann Heinrich Gutkäfe,
-Ludwig Göbel, die ſchon oft lobend genannt wurden. — Her=
Bnd die Tanzkünſtlerin Ria di Guya. Ganz queckſilbriges
rräment, geboren für den exotiſchen Tanz, Feuer, Rhythmus.
Rex und Poſé dann, ein vielſeitiges amerikaniſches Tanzpaar.
Gro=
tesk, Kunſtpfeifer, Sänger, Zauberer, beſtens vielſeitig unterhaltend.
Ein ſtarkes Verdienſt am Gelingen des Abends die Mozart=
Hauskapelle, verſtärkt durch Mitglieder des Stadtorcheſters, unter
ſicher führender Leitung von Siegfried May. — Das „Geplänkel”
gaben humorvoll und dialektecht Grete Gutkäſe, Hans Harres,
Ernſt=Ludwig Grün.
Alles in allem: Ein guter und ſchöner Erfolg für den Mozart=
*
verein und beſonders für Eugen Köſer.
Paul Lindenberg 70 Jahre.
Am 11. November begeht der auch unſeren Leſern aus
man=
chem Beitrag bekannt gewordene vielſeitige Schriftſteller ſeinen
Paul Lindenberg.
70. Geburtstag, auf ein reichbewegtes, inhaltvolles Leben
zurück=
blickend. In Berlin geboren, veröffentlichte er ſchon als
Gym=
naſiaft ſeine erſten Erzählungen in Buchform und hegte von
Jugend auf den heißen Wunſch, ſich dem literariſchen Beruf
zu widmen, was ihm ſpäter, nach wiſſenſchaftlicher und
jour=
naliſtiſcher Ausbildung, in ſchönſter Weiſe durch ſeine
zwölf=
jährige redaktionelle Tätigkeit an Julius Rodenbergs „Deutſcher
Rundſchau” erfüllt wurde. Kam er hierdurch in nahen
perſön=
lichen Verkehr mit unſeren erſten Schriftſtellern und Dichtern,
Künſtlern und Gelehrten, ſo ließen ihn ſeine „Berliner
Stim=
mungsbilder”, die drei Jahrzehnte hindurch in vielen, auch
aus=
wärtigen Zeitungen erſchienen, an zahlreichen denkwürdigen
und weltgeſchichtlichen Ereigniſſen teilnehmen, wie er u. a. als
Gaſt beim Fürſten Bismarck, bei König Carl von Rumänien,
König Ferdinand von Bulgarien uſw. geweilt. Einem
ein=
jährigen Aufenthalt in Paris und London, der reiche literariſche
Früchte trug, folgten große Reiſen durch ganz Europa, durch
Algier, Tunis, Marokko, Aegypten, Paläſtina, Syrien,
Aus=
tralien, Amerika uſw. Eine ausgedehnte Fahrt um die Erde,
deren Berichte fortlaufend in über hundert Tageszeitungen
er=
ſchienen und dann vertieft als zweibändiges Werk: „Um die Erde
in Wort und Bild” herauskamen, ſchloß ſich an; als erſter
deut=
ſcher Schriftſteller konnte Lindenberg in Kiautſchau weilen und
darüber berichten, in Peking bewirtete ihn mehrmals Li=Hung=
Tſchang, mit Eliſabeth von Heyking und deren Gatten ſchloß
er dort enge Freundſchaft. Beim Kriegsausbruch wurde Paul
Lindenberg Kriegsberichterſtatter beim Oſtheere und dadurch dem
Armee=Oberkommando Hindenburgs zugeteilt. Er hatte das
Glück, daß ſeine Meldung vom Siege bei Tannenberg zehn
Stunden früher als die amtliche in Berlin eintraf, in
hundert=
tauſenden Extrablättern verbreitet wurde und den größten Jubel
auslöſte, hatte man in der Hauptſtadt doch ſchon das Nahen
der Ruſſen gefürchtet. Ferner konnte er den erſten
Bericht=
erſtatterflug über dem Feinde ausführen und die
Maſchinen=
gewehrkompagnie des 45. Infanterie=Regiments bei ihrem
Vor=
ſtürmen in ſtarkem feindlichen Feuer begleiten, was ihm das
Eiſerne Kreuz eintrug. Mit manchen Gefahren war auch ſein
Aufenthalt an der öſterreichiſchen Front während der erſten
ſchweren Jſonzoſchlachten verknüpft; ſpäter beſuchte er die
Kämpfer in Tirol, Mazedonien und an der Weſtfront. Dieſe
Kriegsfahrten fanden ihren Niederſchlag in zahlreichen
Licht=
bildervorträgen und in mehreren Büchern, die in verſchiedene
Sprachen überſetzt wurden, ebenſo wie ſeine Reiſeſchilderungen,
Romane, Novellen. Mitten im rüſtigen Schaffen ſteht der
Sieb=
zigjahrige, der noch in dieſem Sommer weite Meerfahrten
unter=
nahm; ſein gaftliches Heim im Berliner Vorort Lichterfelde bildet
den Mittelpunkt regſten geſelligen Verkehrs.
Seite 4
Sonntag, den 10. November 1929
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Aus der Landeshaupffadk.
Darmſiadt, 10. November.
Graf Zeppelin” heute vormitkag gegen
1u.30 ahr aber Barmmadt.
An der Süddeutſchlandfahrt des „Graf Zeppelin”, am heutigen
sonntag werden etwa 37 Paſſagiere teilnehmen. Das Luftſchiff wird
rausſichtlich folgenden Weg nehmen: Friedrichshafen — Stutt=
„— Bretten — Bruchſal — Heidelberg — Darmſtadt —
rankfurt. Das Luftſchiff wird etwa um 11 Uhr in Frankfurt
„effen. Sofern es die Wetterverhältniſſe geſtatten, wird das Luft=
„aff auf dem Rebſtöcker Flugplatz landen. Das Luftſchiff wird zu der
gut über dem Flugplatz eintreffen, wo vormittags der Gedenkſtein zum
ondenken an den erſten Zeppelinflug des „8. 2.” im Juli 1909
anläß=
rich der Internationalen Luftfahrtausſtellung enthüllt wird. Kapitän
Schiller iſt bereits nach Frankfurt abgereiſt, um die Vorbereitun=
„u für eine eventuelle Landung zu treffen. Der Luftſchiffbau erklärt
jehoch ausdrücklich, daß es noch nicht ſicher ſei, ob das Luftſchiff landen
werde. Eine Landung werde nur ſtattfinden, wenn die
Wetterverhält=
niſſe beſonders günſtig erſcheinen. Den Rückweg wird das Luftſchiff
üher Baden=Baden und den ſüdlichen Schwarzwald ausführen.
Ernannt wurden: am 31. Okhober: der Lehrer Otto Rötter
Bobenhauſen II, Kreis Schotten, zum Lehrer an der Volksſchule
zu Vatzenborn=Steinberg, Kreis Gießen, der Lehrer Eugen Zimmer
zu Watzenborn=Steinberg, Kreis Gießen, zum Lehrer an der Volksſchule
zu Bobenhauſen II, Kreis Schotten, beide vom Tage des
Dienſt=
mrits ab; am 4. Nobember: der Studienaſſeſſor Dr. Johannes
Raſp aus Monsheim zum überplanmäßigen Studienvat mit
Wir=
ſung bom 1. November 1929 ab.
Verſetzung in den Ruheſtand: Am 1. November 1929 wurde auf
ßumd des 8 1 des Geſetzes über die Altersgrenze der Staatsbeamten
vom 2. Juli bzw. 19. Dezember 1923 der Oberrechnungsrat Auguſt
ßormet bei der Obervechnungskammer, Reviſionsamt, II. Abteilung,
mit Wirkung vom 30. November 1929 in den Ruheſtand verſetzt.
uebertragen wurde durch die Kirchenregierung: dem Pfarrer
Lud=
vig Naumann zu Pohl=Göns die evangeliſche Pfarrſtelle zu
Ilbes=
gauſen, Dekanat Lauterbach; dem Pfarrer Hevmann Illert zu
Sſthofen die ebangeliſche Pfarrſtelle zu Nieder=Beerbach, Dekanat
Gberſtadt.
— Hefſiſches Landestheater. „Ein Walzertraum”, Operette
von Oskar Straus, gelangt heute Sonntag um 19,30 Uhr im Großen
6aus in neuer Inſzenierung und Einſtudierung zur Aufführung. Als
belene gaſtiert Inge van Heer aus Düſſeldorf. Die übrigen
Haupt=
follen ſind beſetzt mit: Bunſel, Harre, Neh, Maletzki, Tibeldi, Liebel,
Vogt, Keßler, Gothe, Saggau. Muſikaliſche Leitung: Carl Bamberger.
ſyſzenierung: Arthur Maria Rabenalt.
Die „Dreigroſchenoper” gelangt heute Sonntag um 15 Uhr
Is Nachmittagsvorſtellung im Kleinen Haus mit der
Premierenbeſet=
ung zur Aufführung. (Darmſtädter Volksbühne, Fremdengemeinde P,
Hruppen 1—4.)
R. C. Sherriffs erſchütternde Kriegsdichtung „Die andere
Zeite’ kommt in der eindringlichen Inſzenierung Günter Haenels
git den Kräften der Erſtaufführung heute Sonntag um 19.30 Uhr im
lleinen Haus zur Wiederholung. (Heſſenlandmiete II.)
gleiſts „Amphitryon” wird in der Inſzenierung Carl Eberts
m Dienstag, den 12. November, im Großen Haus zur Darſtellung
ommen.
Niebergalls Lokalpoſſe „Der tolle Hund” gelangt erſtmalig in
jeſer Spielzeit am Mittwoch, den 13. November, im Kleinen Haus mit
en Kräften der Heſſiſchen Spielgemeinſchaft zur Aufführung.
— Zweites Sinfoniekonzert. Morgen Montag findet um 20 Uhr
m Großen Haus unter muſikaliſcher Leitung von Generalmuſikdirektor
dr. Karl Böhm das zweite Sinfoniekonzert dieſer Spielzeit ſtatt. Es
derden die Sechſte Sinfonie von Beethoven und die „Sinfonia
dome=
huf von Richard Strauß zu Gehör gebracht.
— Hohes Alter. Am 11. November kann Herr Joſ. Geher in
beſungen ſeinen 87. Geburtstag in körperlicher und geiſtiger Friſche
egehen. — Ihren 70. Geburtstag begehen am gleichen Tage
Schmiede=
jeſter Bürner, Niederſtraße 2, und Herr Georg Geher,
Kies=
ergſtraße 8.
— Die Fratellinis in Darmſtadt! Wie bereits gemeldet, gaſtieren
ſe weltberühmten Freres Fratellini in Darmſtadt. Dazu wird uns
eſchrieben: Wer ſind die Fratellinis, was machen ſie?. Nun, die Fra=
Alinis ſind Clowns, — aber was für welche? Es ſind Muſical=Clowns
ſie ihr Kollege Grock, von Weltgeltung. Neben Raſtelli und Grock
nd die Fratellinis die höchſtbezahlten Artiſten der Varietéwelt.
ſie Veltpreſſe und die Illuſtrierten Zeitungen haben in Beſprechungen
nd Bildern den Ruhm dieſer Könige der Spaßmacher überallhin, auch
die Provinz, getragen; man hat von den Fratellinis ſchon irgendwo
nd irgendwann mal etwas geleſen, etwas gehört. — Auch ihr letztes
ſerliner Engagement an der Skala war reich an großen Erfolgen! —
ſas heſige Spiel beginnt morgen Montag, und zwar mit einem eigenen
änzenden Feſtſpiel=Programm.
— Die Kleintier=Ausſtellung im Roſengarten war mit über 200
umern beſchickt. Es wurden Bundes=, Verbands=, Stadt=,
Vereins=
nd Privat=Ehrenpreiſe, ſowie die jeweiligen Stand=Geldpreiſe
ver=
iben. Zur Schau ſtanden gefällige Pelzſachen aus Kaninchenfellen.
en Bundes=Ehrenpreis erhielt der Züchter von deutſchen Widdern,
err Friedrich Löchel, Arheilger Straße 66. Mit dem Bundes=
Ehren=
eis wurden ausgezeichnet die Züchter: Valentin Schmidt,
Kahlert=
raße 42, und Eberhard Diehl, Gardiſtenſtraße 21. — Die „
Darm=
idter Kleintierzüchter” ſind Mitglied des Bundes deutſcher
Kaninchen=
ſcher, der älteſten und größten Spitzenorganiſation Deutſchlands.
—Gewerbemuſeum. Die Vorträge über das Thema „Wege zum
andwerk” im Gewerbemuſeum werden am Dienstag, dem
. ). M., abends 8.15 Uhr, mit einem einführenden Vortrag von
Pro=
ſſor Haupt eröffnet. Die Verhandlungen über Auflöſung oder
eſtand des Gewerbemuſeums legen es nahe, die Bedeutung
handwerk=
her Bldung und den Wert geſverblicher Muſeen allgemein zu
er=
tem. Der Vortragende wird dieſ. Fragen an einem konkreten
Bei=
ſiel behandeln, nämlich an dem Verhältnis der Fakſimile=
Re=
roduktion zum Original. Verſchiedene Vorgänge haben in
r lhzen Zeit die Aufmerkſamkeit auf dieſes Thema gelenkt, und es
* geeimnet, im Rahmen heutiger Verhältniſſe die Bedeutung
handwerk=
cher Arbeit zu beleuchten. Der Vortrag findet in dem Hörſaal des
Lemerbemuſeums ſtatt. Der Eintritt iſt frei.
* Hausfrauenbund. Der dritte unſerer vollswirtſchaftlichen
Vor=
äu: „Der Kund= und der Verkäufer” (Redner: Herr Tümena=Berlin)
ndet am Montag, dem 11. November, abends, im Kaiſeragl,
Grafen=
aße, ſtatt. Wir bitten unſere Mitglieder, zahlreich zu erſcheinen.
egen Vorzeigen der Mitgliedskarte iſt der Eintritt frei.
Sonntag, den 10. November 1929
Seſte 8
Speyerer Festspiel
Um Glauben und Gewissen‟
Fitte Aufführung heute Sonntag, 10. Nov., im Städt. Saalbau,
Zends 7 Uhr. — Ermäßiste Preise: Mk 0.50—200 (17696
Jubeiſeier im Heſſiſchen Jagdklub.
Profeffor Karl Zimmer 25 Jahre Vorſtandsmikglied. — Eine Jubiläamsſtifkung. — Trophäen=Ausfkellung.
Die Hubertusfeier des Heſſiſchen Jagdklubs ſtand
1929 im Zeichen beſonderer Feſtesfreude. Es galt, einen Mann zu ehren,
zu feiern und Dank zu ſagen, der wie kein anderer je ſo unendlich
viel für einen Verein getan hat, und darüber hinaus mit dieſer
Ver=
einstätigkeit eine umfaſſende und ſegenvolle Arbeit geleiſtet hat aus
einem Idealismus heraus für die engere Heimat und damit für das
Volksganze überhaupt. Der Aufbauarbeit im beſten Sinne
des Wortes geleiſtet hat.
So bildete die Ehrung des Jubilars des Heſſiſchen Jagdklubs den
Mittelpunkt der diesjährigen Hubertusfeier, die in der köſtlich mit
duftendem Tannengrün geſchmückten Otto=Berndt=Halle ſtattfand. In
Form einer
Akademiſche Vorfeier
wurde die Ehrung des Jubilars vorgenommen. Unter Fanfarenklängen
(Kapelle Weber) wurde Profeſſor Karl Zimmer von dem
Klubvor=
ſtand, an der Spitze Herr Geheimerat Ebel, in den Saal geführt
und von der Feſtverſammlung mit herzlichem Beifall begrüßt. Der
Jubiläums=Fanfarenmarſch leitete den Feſtakt ein. Dann folgte eine
ſo unerſchöpfliche Fülle von Reden und Geſchenküberreichungen, daß
man unter dem Eindruck ſtand, hier wird ein Mann dankend
ge=
ehrt, der ſich Verdienſte erworben, die umfaſſend und dauernd
ſind.
„Wohin wir heute in der Runde blicken — ringsum frohe Mienen
und freudige Geſichier ——; alles deutet daraufhin, daß unſere heutige
Feier für unſeren Schutzpatron den gewohnten Rahmen weit
über=
ſchreitet. Der ſtärkere Beſuch derſelben, die Teilnahme hoher
Vertre=
ter der Regierung und Behörden, die zahlreichen Ehrengäſte und
Mit=
glieder des H.J.K., ſowie der Feſtraum — dies alles weiſt auf eine
beſondere feſtliche Veranſtaltung hin, deren Anlaß bereits durch meine
beiden Herren Vorredner mit beredten Worten des Dankes und der
Anerkennung an unſeren hochverehrten Herrn Profeſſor Zimmer
hervorgehoben und gewürdigt worden iſt.
Wenn ich Sie, meine ſehr verehrten Herren, trotzdem bitte, mir
für einige Minuten Gehör zu ſchenken, ſo geſchieht dies in Ausführung
eines mir vom Vorſtande des H.J.K. gewordenen Auftrages, eines
Auftrages, welchem ich mich um ſo lieber unterziehe, als derſelbe mir
gleichzeitig auch Gelegenheit gibt, meinem perſönlichen Empfinden
auf=
richtiger Freundſchaft und größter Hochachtung für unſeren Jubilar
Ausdruck zu verleihen.
Die Verdienſte, welche ſich Herr Profeſſor Zimmer während
ſeiner 25jährigen Tätigkeit im Vorſtande des H. J. K., und davon
weit=
aus den größten Teil an der Spitze desſelben, als geſchäftsführender
Ehrenvorſitzender, um die Belange der deutſchen Jägerei und des
deut=
ſchen Weidwerks, und damit bei der hohen wirtſchaftlichen Bedeutung
der Jagd und alles deſſen, was mit ihr zuſammenhängt, um das
öffent=
liche Wohl, damit gleichzeitig um die jagdlichen Intereſſen jedes
Ein=
zelnen von uns, erworben hat; wie er es verſtanden hat, in
unermüd=
licher Tätigkeit mit tatkräftiger Unterſtützung aller übrigen Herren des
Vorſtandes den H.J.K. zu ſeiner heutigen, Achtung gebietenden
Stel=
lung emporzubringen, dieſe Verdienſte hier im einzelnen anzuführen
oder aufzuzählen, iſt nicht erforderlich, — zu gut ſind ſie uns allen
bekannt und ins Herz geſchrieben!
Doch wenn dies auch der Fall iſt, ſo ſoll und darf der heutige Tag
nicht vorübergehen, ohne daß wir dem nochmals auch an dieſer Stelle
feierlichen Ausdruck geben, mit dem Verſprechen: „feſt in
Einig=
keit und Treue zu unſerem geſchäftsführenden
Ehrenvorſitzenden zu ſtehen und denſelben — ein
jeder von uns — nach beſtem Können und mit aller
Kraft zu unterſtützen und mitzuhelfen, zum Wohle,
Blühen und Gedeihen unſeres H. J.K. und damit
zum Heil des deutſchen Weidwerks!
Hochverehrter Herr Profeſſor!
Der Heſſiſche Jagdklub mit ſeinen ſämtlichen Ortsgruppen glaubte
es aber auch der Bedeutung Ihres heutigen Ehrentages ſchuldig zu
ſein, es nicht nur bei Worten des Dankes und der Anerkennung
bewenden laſſen zu ſollen, ſondern er hat freudig den Gedanken
auf=
genommen und durchgeführt, dieſem Empfinden, für Ihre Perſon und
aufopferungsvolle Tätigkeit auch durch die Tat Ausdruck zu verleihen:
Eine zu dieſem Zwecke bei den direkten Mitgliedern des H. J.K.
und bei ſeinen ſämtlichen Ortsgruppen durchgeführte
Subſkrip=
tion hat allſeitige, begeiſterte Zuſtimmung und Beteiligung gefunden.
Als Ergebnis derſelben habe ich heute die Ehre, Ihnen ſehr geehrter
Herr Profeſſor, als
„Profeſſor Karl Zimmer=Jubiläumsſpende‟
einen namhaften Betrag zur freien Verfügung zu über=
reichen.
Mit dieſer Spende möchte die Geſamtheit der Mitglieder des H. J.K
einen kleinen Teil der Dankesſchuld, zu welcher ſie ſich Ihnen verbunden
fühlt, abtragen, und gleichzeitig damit zum Ausdruck bringen, daß auch
in kommenden Generationen die Erinnerung an Ihre bedeutſame
Tätigkeit zum Wohle des Klubs hoch in Ehren erhalten wird, ſo wie
diejenige an den Gründer unſeres Klubs, unſeren unvergeßlichen
Hickler, der ſchon durch die erſten drei Buchſtaben ſeines Namens
unſerem Klub innig verbunden war! — H. J. K.!
Möge dies aber auch Ihnen, hochverehrter Herr Profeſſor, ein
Be=
weis dafür ſein, daß Ihr Wirken und Walten das volle Verſtändnis
und die Anerkennung von uns allen findet, welche Sie — wenn auch
manchmal unter harten Kämpfen — ehrlich verdient haben!
Möge es Ihnen aber auch ein Anlaß dazu ſein, an der
exponier=
ten Stelle, an welcher Sie ſtehen, noch recht lange — geſtützt auf
das Vertrauen und die Unterſtützung des Vorſtandes und der
Mitglie=
der — ſo wie bisher an der Spitze des H.J.K. tätig zu ſein; rüſtig, in
voller Geſundheit, mit goldenem Humor!. Laſſen Sie
mich ſchließen mit den Worten:
Was genützt in langen Jahren
Du dem Weidwerk und der Jagd,
Wird Dir unvergeſſen bleiben;
Wirk noch ſo recht lange Zeit!”
— Evang. Bund Darmſtadt. Speyerer Feſtſpiele. Wir
wollen nicht verſäumen, nochmals auf die heute abend, 7 Uhr im Städt.
Saalbau ſtattfindende letzte Aufführung des Feſtſpiels „Um
Glauben und Gewiſſen” aufmerkſam zu machen. Alle diejenigen, die im
Vorverkauf keine Karten mehr bekommen konnten, wollen ſolche an
der Abendkaſſe zu dem ermößigten Preiſe von 0,50—200 Mark löſen.
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Die Matinee
heute Sonntag 11½ Uhr im Kleinen Haus des
Landestheaters, in der
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östliche Lieder singt, findet zu volkstümlichen
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(TV.17295
Ich bitte Sie, mit mir einzuſtimmen in den Ruf: „Dem
geſchäfts=
führenden Ehrenvorſitzenden des H.J.K. zu ſeinem heutigen Ehrentag
ein dreifaches donnerndes Horridoh!"
Nicht, weil dieſe Rede — ſie wurde gegeben von dem 1. Vorſitzenden
der Ortsgruppe Frankfurt des H. J.K., Direktor Röder — die erſte
oder beſte war, gebe ich ſie hier ausführlich wieder. Im Grad der
Herz=
lichkeit waren alle gleich. Alle erkannten an, daß ein
unver=
gleichliches Maß von Arbeit durch Profeſſor Karl
Zimmer in dem Vierteljahrhundert geleiſtet wurde im Intereſſe
und zum Segen des Heſſiſchen Jagdklubs und damit des heſſiſchen und
des deutſchen Weidwerks überhaupt. Und in allen Reden wurde die
Unmöglichkeit betont, dieſes Arbeitsmaß auch nur einigermaßen
erſchöpfend zu ſchildern, oder ausreichend dafür zu danken.
Den Reigen der Feſtanſprachen eröffnete Herr Geh. Rat
Oberforſt=
meiſter Ebel im Namen des Vorſtandes des H.J.K. Er ſtellte die
Tatſache feſt, daß dieſer Herrn Profeſſor Zimmer faſt alle Ehrungen,
die er zu vergeben hat, ſchon zuteil werden ließ. Nur eine bleibt noch
übrig: die Verleihung des Goldenen Ehrenringes, den
jahre=
lang der unvergeßliche Vorſitzende Hickler getragen. Unter lebhaftem
Beifall überreichte Geheimerat Ebel dem Jubilar den Ehrenring unter
Verleſung einer Adreſſe.
Oberlandesgerichtsrat Conradi vom Vorſtand des H. J.K., ließ
in großen Zügen die bedeutſamſten Arbeiten und Verdienſte Profeſſor
Zimmers für den H.J. K., das Weidwerk und den deutſchen
Gebrauchs=
hund, vor allem die Errichtung der Hegeringe, die es erreichten, daß
nach den furchtbaren Kriegs= und Nachkriegsjahren der Wildbeſtand
wieder auf achtbare Höhe in Heſſen gebracht wurde. Redner überreichte
als Ehrengeſchenk ein Album mit den Photos der engeren Freunde
des Jubilars.
Miniſterialrat Dr. Weber von der Miniſterial=Forſtabteilung
ſprach — auch im Namen des Herrn Landesforſtmeiſters Heſſe, der
lei=
der durch eine Dienſtreiſe am Erſcheinen verhindert iſt —, ferner für
die Miniſterial=Forſtabteilung und das Miniſterium des Innern.
Bürgermeiſter Buxbaum hielt einen hochintereſſanten kurzen
Feſtvortrag, in dem er durch 2000jährige Geſchichte nachwies, daß
Darm=
ſtadt — Darnemunde (d. h. Hirſchhüter) die Urgroßmutter des H. J.K.
iſt, und überreichte dem Jubilar den einzigen Orden, den die Stadt
Darmſtadt zu verleihen in der Lage iſt: die Preismünze in Silber, „in
Anerkennung ſeiner hervorragenden Verdienſte um das deutſche und
beſonders heſſiſche Weidwerk”.
Aus der großen Reihe der Anſprachen noch folgende: Major de la
Fontaine überreichte für die noch lebenden neun Gründer des
H.J.K. (von denen fünf anweſend ſind), einen Becher, „dem Hort gut
deutſchen Weidwerks allerwege!” — Fabrikdirektor Otto Rexroth=
Erbach ſprach für die Ortsgruppe Odenwald des H. J.K. und den
Grif=
fonklub. — Redakteur Max Streeſe ſprach für den Landesverband
Heſſen des Reichsverbands der deutſchen Preſſe, Erbgraf Alexander
zu Erbach=Erbach für den Heſſiſchen Automobilklub, Konſul
H. A. Hommel=Wiesbaden für den Verein der Rotwildjäger im
Odenwald.
Robert Schneider brachte in einer beſonderen
Dialekt=
dichtung ſeine Glückwünſche unter großem Beifall dar.
Herr Ferd. Haas=Gſottſchneider= Frankfurt ſprach für
den Klub St. Hubertus=Frankfurt a. M. und für die Arbeitsgemeinſchaft
der jagdlichen Vereinigungen und den Bezirksverein Frankfurt des
A. D.,J. V.; Herr Konrad Schmidt=Frankfurt für den Erſten
Frank=
furter Jagdklub, Staatsförſter Kolb=Darmſtadt für den Heſſiſchen
Förſterverband. Direktor Heyne=Bad Homburg für den
Reinzucht=
verband und Pudelpointer=Verein, Hofkammerrat Engel für die
Pri=
vilegierte Schützengeſellſchaft Darmſtadt, Albert Boſch=Darmſtadt für
den Verein der Hundefreunde, Georg Schubkegel=Darmſtadt für
den Automobilklub, Starkenburg, Landgerichtsrat Dr. Fromherz=
Mannheim vom Badiſchen Bund deutſcher Jäger, Lehrer Karl
Seid=
ler=Mannheim für den Klub „Kurzhaar Südweſt”.
Die Dankesrede Prof. Zimmers
klang ergriffen und herzlich. Ein Tag wie der heutige iſt
nicht ein ſolcher reiner Freude. Es klingt ein Moll=Ton hindurch.
25 Jahre Mitgliedſchaft und Arbeit im Klub ſind 25 Jahre Höhe des
Lebens geweſen und — ſind vergangen! — Trotzdem aber haben
wir Grund zu reiner herzlicher Freude, denn das Werk Guſtav
Hick=
lers konnte trotz der ungeheuren Stürme, die über unſer Vaterland
dahinbrauſten, erhalten bleiben. Darüber uns zu freuen, haben wir
allen Grund. Dank dafür aber gebührt Ihnen allen, die Sie
mitgehol=
fen, nicht mir! — Dann folgten herzliche Worte des Dankes an alle
Redner, insbefondere an die Miniſterial=Forſtabteilung, an den
Vor=
ſtand des Jagdklubs, an die Stadt Darmſtadt, die Preſſe, an ſeinen
Mitarbeiter Kreuzer uſw. Und der Schluß ein Treuſchwur der
Sache des Weidwerks, ein Gelöbnis zur unermüdlichen Weiter= für das , Paterland und für das Blühen und Gedeihen des
deut=
ſchen Weidwerks. (Lebhaftes Bravo!)
Das Deutſchlandlied beſchloß den Feſtakt — An den
Feſt=
akt ſchloß ſich die
Verleihung von Auszeichnungen
durch Herrn Oberforſtmeiſter Ebel. Die Veröffentlichung der Namen
all der für die verſchiedenſten Verdienſte in vielſeitiger Weiſe
Aus=
gezeichneten behalten wir uns vor. Herr Oberforſtmeiſter Ebel
wurde zum Ehrenmitglied des H. J.K. ernannt.
An die Ehrung und die Beſichtigung der ausgezeichnet beſchickten
Trophäenausſtellung ſchloß ſich dann das Hubertuseſſen an,
das den gewohnt ſchönen, harmoniſchen und animierten Verlauf nahm.
Angeſichts der voraufgegangenen Feier wurde auf offizielle Tiſchreden
verzichtet. — Herr Oberforſtmeiſter Dierſch gab im Verlauf des
Abends die Prämiierung der Jagdtrophäen des letzten Jahres bekannt,
die wir in der Montags=Nummer veröffentlichen werden.
Herr Beuer, gab die vielen Glückwunſchtelegramme und =Briefe
bekannt, die aus allen Teilen des engeren und weiteren Vaterlandes
eingelaufen waren. Ein Beweis, wie weit der Ruf der Tätigkeit des
Jubilars in alle Kreiſe und Gegenden Deutſchlands gedrungen iſt.
Salustangskirnn
in größter Auswahl und allen Preislagen, für alle Zwecke.
Ernst-Ludwigstraße 10
Telephon 3449 17685) Aesaisiaene
— Dienſtfubiläum. Herr Stadtamtmann Sahm ſeiert heute ſein
Bjähriges Dienſtjubiläum.
— Orpheum. Märchentheater. Heute Sonntag, 10. Nov.,
findet die letzte Aufführung von „Schneewittchen und die ſieben Zwerge‟
ſtatt. Die Hauptrolle liegt in Händen der reizenden Kinderdarſtellerin
Fräulein Elſe Federlin als Schneewittchen. Wer ſeinen Kindern eine
große Freude machen will, verſäume nicht, ſie in die letzte Aufführung
von „Schneewittchen” zu ſchicken. — Abends 8 Uhr zum letztenmal
Varieté und Operette: „Fräuleinl pardon —”. Karten:
Ver=
kehrsbureau bis 12 Uhr, Kiosk gegenüber Verkehrsbureau bis 1 Uhr,
Orpheumskaſſe ab 2 Uhr. (S. Anz.)
Seite 6
Sonntag, den 10. Tovember 1929
Nummer 34
Verkaufsberalung im Einzelhandel.
Im „Fürſtenſaal”, Grafenſtraße, ſprach am 8. November, abends
der Leiter der Verkaufsberatung der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen
Einzelhandels, Herr H. W. Tümena=Berlin, über „Reklame und
Schaufenſter” vor der Vereinigung des Einzelhandels von Darmſtadt
und Umgebung e. V. und einer Reihe von Ehrengäſten.
Nach einleitenden Worten des Vorſitzenden, Herrn W. Kalbfuß,
führte der Redner aus, daß es bei der Werbung des Einzelhandels in
erſter Linie darauf ankomme, pſychologiſche Geſichtspunkte zu veri
ſichtigen. Das moderne Warenangebot iſt auf die beſonderen Vorteile
und Annehmlichkeiten abzuſtellen, die der Kunde durch die Ware
er=
hält. Es iſt daher richtiger, die Wirkungen der Ware hervorzuheben,
als den Namen der Firma. An Stelle von kategoriſchen Imperativen
und Superlativen muß in der Werbung der Beweis dafür angetreten
werden, daß die Ware für den Kunden Vorteile ſchaffe. Man ſoll nicht
Obſt anbieten, ſondern Geſundheit, reines Blut, man ſoll nicht Kleider
anbieten, ſondern angenehme, anziehende Erſcheinung, man ſoll nicht
Muſikinſtrumente anbieten, ſondern angenehme Abende, — kurz, man
ſoll die Wirkung der Ware bei dem Kunden ſtets in den Vordergrund
ſtellen. Auch in der äußeren Geſtaltung der Werbemittel ſoll dies ſtets
zum Ausdruck kommen. Es kommt darauf an, nicht zu ſehr von der
eigenen Firma, ſondern mehr von dem Kunden zu ſprechen. Auch der
Gebrauch der Ware beim Kunden muß genauer und ausführlicher in
der Werbung behandelt werden. Der Redner ging dann mehr auf die
einzelnen Werbemittel ein und bezeichnete das Inſerat als ein
be=
ſonders wichtiges Werbemittel, bei dem es darauf ankomme, durch
einen geſchickten Blickfang die Zeitungsleſer für die angebotene Ware
zu intereſſieren. Der Werbebrief iſt immer dann anzuwenden,
wenn ſich der Einzelhändler an einen enger gezogenen Kreis der
Be=
völkerung mit ſeinem Angebot wenden will. Abgeſehen vom
Schau=
fenſter, das beſonders behandelt wurde, dienen die meiſten anderen
Werbemittel dazu, die Schaufenſter=Reklame durch Inſerate und durch
Werbebriefe zu unterſtützen und neben dieſen Werbemitteln den Namen
der Firma bekannt zu machen. An einer Reihe von Lichtbildern zeigte
der Redner, welche Geſichtspunkte bei der Placierung und Abfaſſung
des Inſerates zu beachten ſeien, und wie man Werbebriefe in wirkſamer
Weiſe abfaſſen kann. Beim Schaufenſter kommt es in erſter Linie
dar=
auf an, den Vorübergehenden durch intereſſante Ausſtellung zu
veran=
laſſen, ſtehen zu bleiben und den Wunſch bei ihm hervorzurufen, die
ausgeſtellte Ware zu kaufen. An Stelle eines unüberſichtlich
vollge=
ſtopften Schaufenſters ſoll eine gute Schaufenſteridee treten, die ähnlich
wie alle anderen Werbemittel eingeſtellt ſein ſoll auf dei Verwendung
der Ware beim Kunden. Die ſtärkere Berückſichtigung der Intereſſen
des Kunden bei der geſamten Werbung wird dazu führen, daß auch die
Werbung des Einzelhandels ſtets in die Geſichtspunkte des
Kunden=
dienſtes geſtellt wird.
An den Vortrag ſchloß ſich eine ausgedehnte Diskuſſion, in der
zu=
nächſt der Vorſitzende, Herr Kalbfuß, das Wort ergriff und die
Preſſe um möglichſt weitgehende und wirkungsvolle Unterſtützung der
Beſtrebungen des Einzelhandels bat. Zu dieſen Anregungen nahm
Herr Prokuriſt Kuhle vom Darmſtädter Tagblatt Stellung und
ver=
breitete ſich in längeren Ausführungen über die Pſychologie des
Kun=
den, die individuelle Behandlung der Anzeigen und des Käuferkreiſes
und vor allem über den gerade heute ſo notwendigen Kundendienſt,
dem insbeſondere auch der Inſeratenteil einer gut geleiteten Zeitung
höchſte Aufmerkſamkeit ſchenken müſſe. An der Ausſprache beteiligten
ſich weiter die Herren Roſenthal und Arnold. Nach einem
kurzen Schlußwort des Herrn Tümena wurde der Vortragsabend
ge=
fchloſſen.
Schneewikichen und die ſieben Zwerge.
Orphenm.
Am. Man merkt doch ſchon ein wenig, daß wir uns der Adventszeit
nähern, und die Vorſtellungen, die eben bei dichtbeſetztem Hauſe im
„Märchen=Theater” des Orpheums ſtattfinden, leiten in die
Weihnachts=
ſtimmung bereits über. Die Märchentruppe, die aus Darmſtädtern
zu=
ſammengeſetzt iſt, macht ihre Sache recht, recht gut, und vor allen
Dingen iſt der richtige Ton für die Kinder ſehr gut getroffen. Geſpielt
wurde am geſtrigen Samstag nachmittag das Märchen vom „
Schnee=
wittchen und den ſieben Zwergen”, und alle die vielen Kinder bangten
um Schneewittchens Schickſal, kein Wunder, wenn jemand ſo friſch
und reizend wie Elſe Federlin die Märchengeſtalt wiedergab. Auch
der Prinz vom Goldland, Ernſt Federlin, und die böſe Königin,
Irene Senger, fügten ſich in den Rahmen der dem kindlichen
Gemüt trefflich angepaßten Vorſtellung wirkungsvoll ein. Ein
Sonder=
lob den tüchtigen und munteren Zwergen, ein Sonderlob auch Herrn
A. Ausfelder, der als Spielleiter für einen reibungsloſen,
ſtim=
mungsvollen Verlauf des Märchens ſorgte, anſprechende Bühnenbilder
ſtellen ließ und daneben noch einen Jäger ſpielte. Am Klavier
be=
gleitete wirkſam unterſtreichend Wilhelm Botterbuſch. Die
Kinder waren einfach begeiſtert; kritiſch ſtanden nur einige zum Schluß
dem Ablauf gegenüber, als wider Erwarten die böſe Königin nicht auf
glühenden Pantoffeln tanzen mußte, ſondern begnadigt wurde!
Heute, Sonntag, wird das Märchen zum letzten Male wiederholt, in
Vorbereitung iſt der „Froſchkönig”. — Der Beſuch des Märchentheaters
im Orpheum kann den kleinen — und großen Kindern nur warm
empfohlen werden.
Aus den Parkeien.
— Deutſche Volkspartei Ortsgruppe Darmſtadt.
Der Wahlvorſchlag der Deutſchen Volkspartei zum Stadtrat wird von
allen denkenden Wählern nur mit Befriedigung aufgenommen worden
ſein. Er löſt in überaus glücklicher Weiſe das Problem, daß der größte
Teil der bisherigen Stadtratsmitglieder wiedergewählt wird, trägt aber
dabei den Wünſchen der jüngeren Generation Rechnung und bringt
atſächlich die prominenten Vertreter aller Stände. Es erſcheinr der
Arbeiter neben dem Arbeitgeber, der Hausbeſitzer neben dem Mieter,
Handwerk, Gewerbe und Kaufmannſchaft, die Beamten aller Gruppen
und die freien Beruſe. Die Deutſche Volkspartei hofft, daß dieſer
Wahlvorſchlag die volle Billigung de Darmſtädter Wählerſchaft findet.
Dieſe hat Gelegenheit, die Kandidaten kennen zu lernen in einer
Ver=
ſammlung, die, wie ſich aus der heutigen Anzeige ergibt, am
Donnerstag, den 14. November, abends 8,15 Uhr, in der
Turnhalle am Woogsplatz ſtattfindet. Zum Thema „Young=
Plan, Wirtſchaftskriſe, Kommunalpolitik” werden ſprechen Herr
Reichs=
tagsabgeordneter Dingeldey, und die Stadträte, bzw.
Stadtratskandi=
daten Oberlandesgerichtrat Altendorf, Haury und Dr. Moeßner. In
der Diskuſſion werden noch andere Kandidaten der Deutſchen
Volks=
partei das Wort ergreifen. Dieſe Verſammlung gibt Gelegenheit, ſich
über das zu unterrichten, was die Deutſche Volkspartei in
jahrzehnte=
angem Kampf in der großen Politik erſtrebt und erreicht hat und was
ſie im Stadthaus zum Beſten des Bürgertums durchſetzen konnte. Die
geſamte Wählerſchaft iſt herzlichſt eingeladen.
— Morgen Montag Verſammlung der Nat.=Soz.
Deuk=
ſchen Arbeiterpartei in der Woogsplatz=Turnhalle. (Siehe
heutige Anzeige.)
— Autoliſten. Soeben iſt Autoliſte Nr. 26 erſchienen. Dieſe
ver=
zeichnet alle Meldungen (Ab= und Zugänge) von
Kraftfahr=
zeugen jeder Art in den 18 Kreiſen des Volksſtaates
Heſſen (Gennzeichen V8, VR, VO) für die Zeit vom 16. bis
31. Oktober 1929. Die Autoliſten enthalten die Angaben in
derſelben Reihenfolge wie die Hauptausgabe: Name, Beruf, Wohnort des
Kraftfahrzeugbeſitzers, Type, Motornummer, Hubraum in ccm (evtl. PS),
Art des Fahrzeugs. Fabrikneue Wagen ſind durch † kenntlich gemacht.
Die Meldungen ſind geordnet nach den 3 Provinzen (VS, VR, VO)
und Kreiſen und innerhalb dieſer nach Polizeierkennungsnummern.
Abgemeldete Wagen werden beſonders geführt. — Die Autoliſten ſind
eine wichtige Ergänzung des Autoadreßbuches (Adreßbuch der
Kraftfahrzeugbeſitzer im Volksſtaat Heſſen), Ausgabe 1929, und
un=
entbehrlich, weil ſie laufend neueſtes
Adreſſenmate=
rial liefern. Sie erſcheinen alle 14 Tage, alſo monatlich zwei
Liſten. Die am 10. eines Monats ausgegebene Liſte enthält die
Mel=
dungen vom 16. bis 30. (31.) des voraufgegangenen Monats, und die
am 25. eines Monats ausgegebene Liſte die Meldungen vom 1. bis 15.
des gleichen Monats. Wegen des Bezugspreiſes val. Anzeige!
Anfragen richte, man an den zuſtändigen Verlag, L. C. Wittich in
Darmſtadt.
Beachten Sie meine
Schaufenster!
(16641 a
J. GLÜCKERT
Möbelfabrik, Bleichstr. 3
— Geflügelzuchtverein Darmſtadt e. V. Auf den Vortrag über die
Junggeflügelſchau in Hannover, ſowie auf die Mitteilungen über die
Hauptverſammlung des Bundes bei der nächſten
Monatsver=
ſammlung wird beſonders hingewieſen. Außerdem finden die
letz=
ten Beſprechungen und Vorbereitungen für die diesjährige Ausſtellung
ſtatt. (Siehe Anzeige.)
— 40=Jahrfeier, verbunden mit 10. Gründungsfeſt. Die
Orts=
gruppe Darmſtadt im Verband der weiblichen Handels=
und Bureauangeſtellten E. V. macht auch an dieſer Stelle
nochmals darauf aufmerkſam, daß heute Sonntag, abends 6.30 Uhr,
im „Fürſtenſaal” (Grafenſtraße 18), die Vierzigjahr=Feier des
Verban=
des, verbunden mit 10. Gründungsfeſt der Ortsgruppe Darmſtadt,
ſtatt=
findet. Eintritt 60 Pfg. Durch Mitglieder eingeführte Gäſte
will=
kommen!
— Stenographie. Unter Hinweis auf die heutige Anzeige macht
die Stenographen=Vereinigung „Gabelsberger” darauf aufmerkſam, daß
am Dienstag, den 12. November,, abends 7 und 8 Uhr, in ihren
Unter=
richtsräumen, Handwerkerſchule, Ecke Karl= und Nieder=
Namſtädter Straße weitere Anfängerkurſe in
Reichs=
kurzſchrift unter Leitung ſtaatlich geprüfter Lehrer der Stenographie
beginnen. Anmeldung in der erſten Stunde.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkrankung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu rufen.
Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag, dem 10.
No=
vemher 1929, folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit: Dr. med.
Gallus, Bismarckſtraße 23, Telephon 3148; Dr. med. Hein
Her=
mannſtraße 25, Telephon 281; Dv. med. Kalcher, Rheinſtraße 37,
Telephon 3296.
PASTILLEM
(Acridiniumderivat)
Zum Schufz gegen
Grippé
Erkälkungsbrank-
geiten, Mandel-c.
Halsentzündungen
Di P
Leigle Betauftaltnxgen.
erfheinenden Reizen lind ausfaließiic als Hinweifr auf Krssges mscaden
in lemem Jale irgenbwie als Deſprechung eber Krick.
— Reichsbund der Zivildienſtberechhigten,
Ortsverein Darmſtadt. Monatsverſammlung am Montag,
dem 11. November.
— Heute Sonntag, den 10. November, Konzert im Hotel und
Reſtaurant „Zur Poſt”, am Hauptbahnhof, gegenüber der Bahnpoſt.
— Die Sektion Starkenburg des Deutſchen und
Oeſterreichiſchen Alpenvereins beginnt ihre
dieswinter=
liche Vortragsreihe mit einem Lichtbildervortrag des Herrn Dr. F.
Wöl=
cken, Führer der Jugendgruppe der Sektion, am Donnerstag, 14. Nov.,
abends 8 Uhr, im Hörſaal 326 der Techniſchen Hochſchule. Der
Vor=
tragende wird über ſeine Berg= und Wanderfahrten in Südtirol,
die=
ſem herrlichen, im Kern deutſchen Lande berichten. Die Mitglieder der
Sektion Darmſtadt ſind freundlichſt eingeladen. Gäſte willkommen!
(Vgl. Anzeige.)
Tageskalender für Sonntag, den 10. November 1929.
Heſf. Landestheater, Großes Haus, 19.30 Uhr, E 7: „Ein
Walzertraum” — Kleines Haus, 11,30 Uhr: Liedermatinee Pauline
Jack: 15 Uhr, P 1: „Dreigroſchenoper”: 19,30 Uhr,
Heſſenland=
miete II: „Die andere Seite‟. — Orpheum nachm. 8.30 Uhr:
„Schneewittchen und die ſieben Zwerge”; abends 2 0Uhr: „
Fräu=
lein, Pardon. . .!" — Konzerte: Schloßkaffee, Alte Poſt,
Bis=
marckeck, Hotel Prinz Heinrich, Hotel Prinz Karl, Waldſchlößchen.
Kaffeee Jöſt. Darmſtädter Hof, Sportplatz=Reſtaurant, Reichshof,
Kaffee Monopol, Haſerkaſten, Reichskrone, Stadt Malaga,
Bürger=
hof, Spaniſche Bodega, Zur Kanone, Roſengarten, Hanſahotel. —
Neckarſtraße 19. 11.30 Uhr, Richard=Wagner=Verband deutſcher
Frauen: Muſikaliſche Feier. — Ludwigshöhe, 16 Uhr: Konzert.
— Wiener Kronenbräukeller. 20 Uhr: Hevbſtfeſt.
Rummelbräu 16 und 20 Uhr: Konzert. —
Kinovorſtel=
lungen: Union=Theater, Helia. — Nat.=Soz. Dtſch.
Ar=
beiterpartei (Hitlerbewegung), Perkev vorm. 10 Uhr:
Totengedenkfeier; abends 7 Uhr: Gaſtſpiel der Nat.=Soz.
Volks=
bühne Berlin: „Der Miſchling”
Eine Errungenſchaft von eminenter Bedeutung bildet das
Poſteriſan, welches ſich die neueſten Forſchungsergebniſſe über die
Ur=
ſachen der Hämorrhoidalerkrankungen zu eigen gemacht hat. Poſteriſan
euthält Schutz= und Heilſtoffe gegen die Darmbakterien, die letzten
Endes die Urſache für die äußerſt ſchmerzhaften und quälenden
Hämor=
rhofdalentzündungen ſind. Wer an Hämorrhoiden leidet, ſollte nicht
länger zögern und das ſpezifiſch w.rkende Poſteriſan anwenden, das in
allen Apotheken erhältlich iſt. Wiſſenſchaftliche Aufklärungsſchrift iſt
koſtenlos in jeder Apotheke zu haben. — Originalpackung Poſteriſan=
(TV 16550
Salbe; RM. 1.75; — Poſteriſan=Zäpfchen: RM. 2,65.
Aus Heſſen.
Jubiläumsausſtellung
des Geflügelzuchlvereins Eberſtadi.
Aa. Eberſtadt, 9. Nov. Am Samstag nachmittag wurde d
läumsſchau des Geflügelzuchtvereins Eberſtadt, die im
untergebracht iſt, eröffnet. Die Ausſtellung findet anläßlich
rigen Jubiläums des hieſigen Geflügelzuchtvereins ſtatt und iſt
4. Bezirkstierſchau des Bezirks Darmſtadt des Starkenburger
züchterverbandes verbunden. Der erſte Vorſitzende A. Daum
die Ausſtellung mit einer kurzen Anſprache. Bei der
Eröffn=
u. a. der Ortsbürgermeiſter Dr. Uecker zugegen. Die Ausſtell.
faßt über 300 Nummern. Ausgeſtellt ſind Hühner aller Art
ton, Plymouth=Rocks, Lachshühner, Wyandottes, Barnevelder,
kaner, Rhodeländer, Reichshühner, Minorka, Italiener, Rame
Rheinländer, Kreienkopp uſw.) An Waſſergeflügel ſind Kayug
Khaki=Campbell, Indiſche Laufenten uſw. vertreten. Eine kleine
heit ſtellen die Zwerghühner dar. Unter Tauben ſind vertrete
merſche Kröpfer, Altdeutſche Kröpfer, Heſſiſche Kröpfer, Brün
fer, Koburger Lerchen, Steinheimer Bagdetten, Sträſſer, Le
Schwalbentauben, Tümmler uſw. Auch eine ganze Reihe Sc
brieftauben ſind vorhanden. Außerdem umfaßt die Ausſtellung
ſtände und Geräte.
Mit der Ausſtellung war eine Prämiierung verbunden.
tige Preisrichter hatten die Auswahl und Entſcheidung vorge
Ehrenpreiſe hatten u. a. die Gemeinde Eberſtadt, der Bund
Geflügelzüchter, die Geflügelzuchtvereine Nieder=Modau, Ol
ſtadt, Roßdorf und der Starkenburger Geflügelzüchterverband
Außer zahlreichen Mitgliedern des Eberſtädter Vereins ha
flügelzüchter aus Weinheim, Zwingenberg, Pfungſtadt, Ober=
Reinheim, Kranichſtein, Reichenbach, Darmſtadt, Griesheim,
Sprendlingen, Arheilgen, Offenbach, Nieder=Modau, Weiterſta
hard, Eppertshauſen, Groß=Gerau, Hahn bei Pfungſtadt, La
Oberheſſen, Ober=Modau, Groß=Umſtadt und anderen Orten der
und weiteren Umgebung ausgeſtellt.
Bundesehrenpreiſe erhielten: Georg Schmitt=Weinheim
kaner), Wilhelm Boßler (Italiener), Alex Gutfreund=Darmſtal
merſche Kröpfer) und Heinrich Rüßler=Ober=Modau (Koburger
Ehrenpreiſe errangen: Adam Wenninger=Weinheim, Jakob M., Karl Wambold=Pfungſtadt, Adam Daum=Eberſtadt, Fr
quardt=Eberſtadt, Georg Kehres=Darmſtadt: Peter Jährling
bach; Georg Graf=Sprendlingen; Karl Enders=Dieburg; Joha
ler=Dieburg; Peter Dächert=Eberſtadt; Sebaſtian Katzenmeier=C
Karl Wolf=Eberſtadt, Hch. Göckel=Zeilhard, Wilhelm Delp=C
Georg Breitwieſer=Ober=Ramſtadt, Hch. Högy=Laubach, Chriſti
ſer=Groß=Gerau, Jakob Krämer=Groß=Gerau, Fritz Rückert=
Peter Keller=Ober=Modau, Georg Fr. Wolf=Ueberau, Gg. Lu
Nieder=Modau, Willi Michlich=Darmſtadt, Otto Koch=Sprendling
Hanſel=Frankfurt, Wilhelm Frieß 8.=Groß=Umſtadt. Wilhel,
Eberſtadt, Hch. Hill=Eberſtadt und Auguſt Schneider=Eberſtadt.
Die Ausſtellung war bereits am Samstag nachmittag gut
Swär=
mmen,
ttſcher
Ram=
ſtifte
nſte
ebut
ich in
fheren
er
Mar=
eis
rſ.
rſtadt,
ig
Karl
Kern=
eſt
Aa. Eberſtadt, 9. Nov. Odenwaldklub. Die Or
Griesheim des Odenwaldklubs unternimmt am Sonntag eine
rung durchs Mühltal, nach deren Beendigung hier Einkehr
wird. Außerdem erwartet am Sonntag der hieſige Odenwall
Ortsgruppe Ober=Ramſtadt gelegentlich einer Wanderung eber
Beſuch.
Aa. Eberſtadt, 9. Nov. Schnitzeliagd. Die Turnge
e V. veranſtaltet am 17. November eine Schnitzeljagd in di
Umgebung. — Das Programm für das am Samstag abend ſtat
Jubiläumskonzert des Geſangvereins „Männerquart
monie” liegt nunmehr vor. Es umfaßt Werke von Bach,
Grieg, Meherbeer, Mendelsſohn uſw., Chorgeſänge, Lieder für
(Frl. Haas), Violinſolo (Herr Kleinberg), Duette, Orcheſtervortr
wechſeln miteinander ab. Sonntags iſt Feſtball.
Cp. Pfungſtadt, 9. Nov. Odenwaldklub. Das di
Wanderer=Ehrungsfeſt der Ortsgruppe Pfungſtadt des Odent
findet am Samstag, den 16. November, im „Rheiniſchen H
Mehrere benachbarte Ortsgruppen haben ihr Erſcheinen zugeſa
— Traifa, 9. Nov. Zweifellos iſt die Elektrizität zur L
gung allen anderen Beleuchtungsarten weit überlegen, und
dieſe Vorteile waren es, welche die Stromperſorgnug in S
Land immer weiter entwickelt haben, ſo daß heute mehr als jed
Haushalt in Deutſchland Elektrizität zur Verfügung hat. 2
für andere Zwecke außer der Beleuchtung, bietet die Elektrizitä
dung große Vorteile, beſonders für die mannigfaltigen Auf
Haushalt, Gewerbe und Landwirtſchaft. Um nun die verſchiede
wendungsmöglichkeiten der Elektrizität zu zeigen, veranſtaltet
ſiſche Eiſenbahn=A.=G. am Montag, den 11. November, abends Uhr
im Gaſthaus zum „Heſſiſchen Hof” einen Werbeabend, verbu
Filmvorführung, Schallplattenkonzert und einer Freiverloſung
ſchiedenen elektriſchen Geräten. Der Redner, Herr A. Heß,
ſeinem ebenſo intereſſanten wie lehrreichen Vortrage die m
Geräte praktiſch vorführen und erläutern unter beſonderer A ſickſit
tigung des elektriſchen Herdes und des Heißwaſſerſpeichers.
Schluſſe des Vortrages zur Verteilung kommenden Koſtprober ſerden
die Anweſenden unbedingt von den großen Vorzügen der neu
elektriſchen Küche überzeugen. Der Vortrag iſt daher ſehr zu /pfeh
len. Ferner wird am Tage nach dem Vortrag, nachmittags
Uhr, eine Sprechſtunde abgehalten, um den Intereſſenten
Gelegenheit zu geben, die reichhaltige Ausſtellung zu beſichtiger
Ak Nieder=Ramſtadt, 9. Nov. Ebangeliſationsvor
Von Dienstag, den 12., bis einſchl. Montag, den 18. ds. M
Herr Pfarrer Fabianke aus Stettin=Finkenwalde in der hieſige
Kirche Evangeliſationsvorträge halten, und zwar über folgende
1. Dienstag: „Wann bekommt dein Leben einen Wert?” 2. A
Der Weg zum fröhlichen Leben”. 3. Donnerstag: „Welches
Standpunkt”, 4. Freitag: „Eine günſtige Gelegenheit”. 5. E
„Freiheit für Jeden”, 6. Sonntag: „Wer iſt ein Sünder”. 7.
„Heil für dich”. Außer dieſen Vorträgen in der Kirche wi
Pfarrer Fabianke an denſelben Tagen, ausgenommen Sonn
evangeliſchen Vereinshaus, Ober=Ramſtädter Straße, in Bib
die Frage behandeln: „Was will Jeſus den Gläubigen ſagen?
— Roßdorf, 10. Nov. Der Geſangverein
Liederkra=
am Sonntag, den 17. November 1929, im Saal „Zur Sonn
Liedertag veranſtalten. Die ſämtlichen anderen Vereine
haben ihre Mitwirkung zugeſagt, auch wollen befreundete Ver
Umgegend dieſen Tag verſchönern helfen. Um den Zuhörern
anſtaltung recht abwechſlungsreich zu geſtalten, hat der Ver
Violinkünſtler Oskar Kleinberg, Lehrer an der Städt. Akademi
ſtadt, unter Begleitungdes Herrn H. Kreuzer (Klavier) gewon: —
Leiſtungen der Roßdörfer Geſangvereine ſind unbeſtritten, und
alle Gäſte und Freunde von echtem Männergeſang beim Beſu
Veranſtaltung auf ihre Rechnung. Das geringe Eintrittsgeld
licht jedem den Beſuch.
ſch
ähere
dende
bpran
ährige
bklub=
Kfte
onders
* und
Zweite
auch
mwen=
en int
7. An
tr mit
Ed
igſt
Lichen
Dmals
äge.
wird
Sang.
anen:
och;
dein
Stag:
atag:
Herr
P im
Enden
Evird
iner
Or
Wer
den
Ern
Eiel
SCHWAB9
KLEIDUNG
wird in modernen Großwerkstätten hergestellt,
wodurch es möglich wurde gute Fertigkleidung
schöner und billiger zum Verkauf zu bringen.
Im eigenen Interesse sollten Sie nicht versäumen,
sich von dieser wirklichen Tatsache zu überzeugen!
17769
DARMSTADT ( Ludwigsplat:
[ ← ][ ][ → ] Archivrat Karl Morneweg blickt am 11. November 1929 auf eine
vierzigjährige Dienſtzeit in dem Gräflichen Geſamtarchiv zu Erbach
zurüſck. Er hat ſich um die Erforſchung der heimatlichen Geſchichte,
ins=
beſondere des Odenwalds, ſowohl durch eigne Arbeiten als auch durch
felhſtloſe Förderung der Forſchungen anderer das größte Verdienſt
er=
worben. Er iſt ein jüngerer Bruder des verſtorbenen Darmſtädter
Fherbürgermeiſters Adolf Morneweg und am 7. Juni 1856 zu Groß=
Bieberau als Sohn des Oberförſters Ernſt Morneweg geboren. Im
Herbſt 1878 berließ er die Schule und genügte ſeiner einjährigen
Mili=
tirbflicht bei dem Leibgarde=Infanterieregiment Nr. 115 in Darmſtadt.
Seine erſten ſchriftſtelleriſchen Verſuche gehen in ſeine Schulzeit zurück.
Em Jahre 1880 wurde er Schriftführer des neu gegründeten
Verkehrs=
fereins für Darmſtadt=Beſſungen und verfaßte in deſſen Auftrag einen
ſurzen Führer durch Darmſtadt=Beſſungen, ſeine Umgebungen, die
Bergſtraße und den Odenwald”, der 1881 erſchien. Eine Ballade über
den Tod des Grafen Diethart (Diether II) von Katzenelnhogen im
Jahre 1315 auf einem Turniere zu Baſel, die am 16. Mai 1880 in der
„Darmſtädter Zeitung abgedruckt und in die zweite Auflage von
Ferdi=
nand Dieffenbachs „Großherzogtum Heſſen‟ (Darmſtadt 1883, S. 342k.)
aufgenommen wurde, trug ihm eine Einladung zu Joſ. Viktor v.
Schef=
fel nach Karlsruhe ein. Zu Beginn des Sommerſemeſters 1882 ſiedelte
er zum Studium der Geſchichte nach Heidelberg über. Zur Feier der
fünfundzwanzigjährigen Regimentsinhaberſchaft des Kaiſers verfaßte
er in demſelben Jahre die kleine Schrift. Das 2. badiſche
Grenadier=
regiment Kaiſer Wilhelm.” Im Herbſt 1882 ſiedelte er für drei Semeſter
nach München über, wo er zugleich die von dem Archivdirektor Franz
von Löher geleitete Archivſchule beſuchte. Zum Sommerſemeſter 1884
kehrte er ebenfalls für drei Semeſter nach Heidelberg und dann nach
Darmſtadt zurück. Als Frucht ſeiner Studien veröffentlichte er 1887 die
grundlegende Schrift zur Geſchichte des Humanismus am Mittelrhein
„Fohann von Dalberg, ein deutſcher Humaniſt und Biſchof”.
Als durch den am 3. Juli 1889 erfolgten Tod des Grafen Ernſt
zu Erbach=Erbach die Stelle eines Archivars des Gräflich Erbachiſchen
Geſanthauſes frei geworden war, wurde ihm dieſe am 11. November
1g89 übertragen. Hier harrte eine Fülle lohnender Arbeit, handelte
es ſich doch darum, die aufgeſtapelten Archivalien durch Anlegung von
Verzeichniſſen und handliche Aufſtellung der Benutzung zugänglich zu
machen und das Erhacher Archib in die Reihe der fachmänniſch
geord=
neten Archive einzuführen. Im Herbſt 1896 hatte er die gewaltige
Arbeit zu allgemeiner Zufriedenheit und unter Anerkennung der
Fach=
leute beendet.
Im Jahre 1897 wurde ihm für die Grafſchaft Erbach und die
Herr=
ſchaft Breuberg die ſtaatliche Denkmalpflege übertragen; ſeine erſprieß=
liche Tätigkeit galt hier namentlich mehreren Kirchen und Pfarrhäuſern
wie in Sandbach und Höchſt, den Burgen Breuberg, Rodenſtein,
Reichen=
berg und Freienſtein, ſowie den Grabmälern der Michelſtädter
Stadt=
kirche. Als er 1906 auch zum ſtaatlichen Urkundenpfleger ernannt
worden war, ordnete er die Stadtarchive zu Erbach und Michelſtadt.
In Erbach führte er ſeine literariſche Tätigkeit fort. Zahlreiche
größere und kleinere Aufſätze veröffentlichte er im Laufe der Zeit in
Zeitungen und Zeitſchriften. Zu ſeinen wichtigſten Veröffentlichungen
zählen: Die ungemein fleißige und gründliche „Stammtafel des
medig=
tiſierten Hauſes Erbach” (1893, 2. Auflage 1908), die „Geſchichte des
Odenwalds und ſeiner Bewohner”. Ferner die von ihm bearbeitete
dreizehnte und vierzehnte Auflage des Odenwaldführers von Windhaus=
Anthes (193 und 1996), die von ihm mit einer Einleitung und genauen
Perſonalnotizen der darin Abgebildeten verſehene Ausgabe des „
Sil=
houettenbuchs des Grafen Franz von Erbach, von Johann Wilhelm
Wendt” (1923), das Büchlein „Graf Franz zu Erbach und ſeine
Schöpfungen” (1994) ſowie das ausgezeichnete Heimatbuch „Erbach im
Odenwald, ein Führer durch das Städtchen, ſeine Geſchichte, die
Samm=
lungen im Schloß und ſeine Umgebung” (1994). Neben dieſen Arbeiten
liegt der von der Frühzeit bis 1464 reichende erſte Band einer Geſchichte
des Wormſer Kämmerergeſchlechtes von Dalberg faſt abgeſchloſſen vor.
Außerdem arbeitet er an einer umfangreichen Arbeit über „Das Haus
Erbach in der Geſchichte und Kunſt”, ſowie an einer „Geſchichte des
Odenwalds”.
Damit iſt aber Mornewegs Lebenswerk noch nicht erſchöpft. Im
Jahre 1891 führte er die Kunſttöpferei in Erbach ein. Auch die heute
daſelbſt viele Schnitzer beſchäftigende Herſtellung kleiner geſchnitzter
Elfenbeinfiguren geht auf ſeine Anregung zurück. Seit Ende der 1890er
Jahre auf dem Gebiete der Obſtzucht praktiſch tätig, förderte er durch
Beiſpiel. Beratung und Vorträge den heimiſchen Obſtbau. Im Jahre
1908 rief er in Erbach eine Sanitätskolonne vom Roten Kreuz ins Leben
und bildete ſie aus.
Während der ganzen Dauer des Krieges war er militäriſch tätig.
Zunächſt in der Heimat, die letzten zweiundeinhalb Jahre auf dem
weſtlichen Kriegsſchauplatz als Kompagnieführer und ſpäter als
ſtell=
vertretender Kommandeur des Landſturmbataillons Frankfurt a. M.
Trotz ſeiner dreiundſiebzig Jahre ſteht Morneweg noch mitten in
der Arbeit. Durch ſein liebenswürdiges, ſtets hilfsbereites Weſen hat
er ſich zahlreiche Freunde erworben, die ihn ſchätzen und verehren. Leben
heißt bei ihm ſo viel wie arbeiten: möchte ihm daher noch lange ſeine
Arbeitskraft ungeſchmälert erhalten bleiben!
Groß=Rohrheim, 9. Nob. Preisſchießen des
Schützen=
vereins. Das Preisſchießen des Schützenvereins, das an mehreren
Sonntagen abgehalten wurde, iſt nun beendet, und die Ergebniſſe ſind
feſtgeſtellt worden. Die Preiſe verteilen ſich wie folgt: 1. Preis: eine
Regulatoruhr, Schütze Peter Hermann, hier; 2. Preis:
Korbſeſſelgarni=
tur, Schützeſonrad Neumann von Klein=Hauſen; 3. Preis; ein
Jagd=
bild, Schütze Anton Forell, Klein=Hauſen. Weitere Preiſe fielen an die
Schützen David Rapp und P. Strauch, Klein=Hauſen, Jakob Bauer,
Groß=Hauſen, Jakob Neeb, Philipp Neeb. Willi Demmler, Wilhelm
Bachmann, Ludwig Ohl, ſämtlich von hier, ferner Ludwig Degen, Klein=
Hauſen, Jakob Kraft und Karl Habermehl von hier. Beſonders
bemer=
kenswert iſt, daß der erſte Sieger 36 Ringe ſchoß. —
Gemeinde=
ratswahl. Zur Gemeinderatswahl gingen zwei Wahlvorſchläge ein,
auf denen neben alten Gemeinderatsmitgliedern auch noch neue Namen
aftauchen. Der Wahlvorſchlag des „Landbundes” hat folgende
Kan=
didaten: Valentin Menges 8.. Joh. Stumpf 4., Philipp Schaab 2.,
Georg Hofmann 14., Valentin Germann 8, Jakob Kautzmann 8., Jakob
Kraft 5. Heinrich Richtberg 4., Georg Baumann 3., Georg Menger 2,
beinrich Hofmann 5. und Friedrich Wilhelm Hofmann 2. Der
Wahl=
zorſchlag „Sozialdemokratiſche Partei” umfaßt folgende Namen: E.
Bngel 2. Phil. Graf 1., Wilhelm Heß 6., Gg. Donnerstag 4., Friedrich
Petri, Wilhelm Hofmann 4., Joh. Herbold 4., Friedrich Henzel 4., Joh.
Menger 4., Phil. Baumann 11., Friedrich Kautzmann 1., Jakob
Don=
ſerstag 4.
C. Viernheim, 9. Nov. Lebendig begraben. Ein ſchwerer
Unfall mit tödlichem Ausgang ereignete ſich in der Kiesgrube am
Sand=
höferweg. Der erſt Bjährige Heinrich Hoock, Sohn des Landwirts
Johs. Hoock, war in der väterlichen Kiesgrube bei der Aufarbeit von
Kies beſchäftigt. Als ein Angehöriger einige Stunden ſpäter an die
Grube kam, um den Kies wegzufahren, fand er ſeinen Bruder in den
Erdmaſſen verſchüttet vor. Eine Schicht von etwa 40 Zentimeter lag
auf dem Körper, der mit dem Geſicht, das der Unglückliche mit dem
Arm zu ſchützen verſucht hatte, nach unten in dem Kies lag. Als man
den Körper freilegte, war der Tod bereits eingetreten. Der Unglückliche
iſt von herabbrechenden Erdmaſſen, die wahrſcheinlich durch den Froſt
und den darauffolgenden Regen gelockert wurden, erfaßt und zu Boden
geworfen worden. Die Leichenſchau ergab Erſtickungstod.
ſollen leichtverdauliche, aber nachhaltig kräftigende Nahrung zu ſich
nehmen. Ovomaltine, die aus Malzextrakt, friſcher Milch und friſchen
Eiern hergeſtellte Kraftnahrung, erfüllt die Bedingungen vollkommen.
Unzählige ärztliche Gu achten beſtätigen dies. — Ovomaltine iſt in
Apotheken und Drogerien vorrätig: 250 gr Büchſe 2.70 RM., 500 gr
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Dr. A. Wunder, G. m. b. H., Oſhofen=Rheinheſſen.
Seie"
gesordnung ſteht die Annahme der Ortsſatzung über die Anſtellung
eines Berufsbürgermeiſters. Als man nach Eröffnung und Erklärung
des Bürgermeiſters über den Zweck und die Vorteile der Anſtellung
eines Berufsbürgermeiſters zur Abſtimmung ſchreiten wollte, wurde
man nicht einig. Ein Teil verlangte die Abſtimmung zur nächſten
Sitzung vertagt, ein anderer Teil wollte geſtern abend endgültig
be=
ſchließen. Eine Abſtimmung hierüber will die Abſtimmung vertagt
wiſſen. Sodann wird noch verlangt, Herr Bürgermeiſter Huba möge
für heute ſeinen Vorſitz niederlegen, was dieſer aber ablehnt, da es ſich
nicht um ſeine Perſon ſelbſt handele, ſondern nur um die Anſtellung
eines Berufsbürgermeiſters im allgemeinen. Die Gemeinderäte ſind
aber unzufrieden und der größte Teil verläßt den Saal. Die Sitzung
wird dadurch beſchlußunfähig und löſt ſich in Wohlgefallen auf.
Ent=
täuſcht ziehen alle ab. — Kirchweih. Die Lorſcher „Kerb” ſteht vor
der Tür. Alles rüſtet; innen und außen werden die Häuſer neu
her=
gerichtet. Metzger und Wirte haben reichlich geſorgt, Gaumen und
Magen zu befriedigen, Kuchen iſt haufenweiſe gebacken. In allen
Lo=
kalen winken Tanzveranſtaltungen, Konzerte und ſonſtige luſtige
Unter=
haltungen. Auf dem Marktplatze herrſcht reges Leben.
S. Lampertheim, 9. Nov. Dringliche
Gemeinderats=
ſitzung. Durch die Bürgermeiſterei wird bekannt gegeben, daß ſeitens
der Gewerbe=Aufſichtsbehörde gegen die Errichtung des Sägewerkes
von Heß und Röhrig auf der Stelle, an der das kürzlich abgebrannte
Werk ſtand, keine Bedenken beſtehen, wenn die Firma gegen das
Gas=
werk zu eine maſſive Brandmauer errichtet und auch das Keſſelhaus
maſſiv aufgeführt wird. Der Gemeinderat gibt der Verwaltung auf,
den Nachſuchenden mitzuteilen, daß dieſelben keinen Rechtsanſpruch auf
das Gelände erheben könnten, wenn die Gemeinde, dasſelbe vielleicht
in abſehbarer Zeit für eigene Zwecke benötige — Für die Arbeiten
bei den demnächſtigen Wahlen bewilligt der Gemeinderat den Betrag
von 105.— RM. — Der Bürgermeiſter gibt Kenntnis von einer
Ein=
ladung des Jungbauern=Vereins und der landwirtſchaftlichen Abteilung
der Knaben=Berufsſchule zu der am 9. 10. und 11. d. M. ſtattfindenden
landwirtſchaftlichen Lehr= und Schauſtellung. — Des weiteren
gibt der Bürgermeiſter eine Einladung des Turnvereins zu dem am
9. und 10. d. M. ſtattfindenden Kunſt=Geräte=Wetturnen und Bühnen=
Schauturnen ſeitens des 2. Bezirks des 5. Turngaus Rheinheſſen bekannt.
— Ein Geſuch der Fürſorgeſchweſter Illert um einen Zuſchuß für
Weih=
nachtsgaben an 40 Säuglinge wird zur nächſten Sitzung zurückgeſtellt.
Zu bemerken iſt, daß der Gemeinderat in den letzten Jahren die
Zu=
ſchüſſe für Weihnachtsgaben in den Kinderſchulen infolge der ſchlechten
finanziellen Verhältniſſe der Gemeinde verſagen mußte, und daß ſich
die Verhältniſſe weiterhin verſchlechtert haben. — Ludwig Kellermann
bittet um Zuweiſung eines Platzes, auf dem er ſich eine Notwohnung
errichten will. Der Gemeinderat würdigt ſein Beſtreben und weiſt ihm
einen ſolchen am Weinheimer Weg an.
By. Langen, 9. Nov. Zur Wahl am 17. November ſind hier 4
Abſtimmungsbezirke gebildet. Die Wahllokale ſind im Rathaus, in der
Schule der Frankfurter Straße, in der Turnhalle der Wallſchule und in
der Turnhalle der Realſchule. Die Vorſitzenden der
Abſtimmungskom=
miſſionen ſind die Herren Phil. Bambach 2, Phil. Heller, Aug.
Pfanne=
müller und Gg. Ldw. Schroth. An Wahlvorſchlägen ſind 4 zugelaſſen:
1. Wahlvorſchlag der ſozialdemokratiſchen Partei, beginnend mit Joh.
Schäfer, Maurerparlier, 2. Katholiſche Gemeinde: Kennwort: Liſte
Jänecke, 3. Deutſche demokratiſche Partei, beginnt mit Paul Jenſen,
Bankdirektor, 4. Kommuniſt. Partei, beg. mit Anton Kornewald,
Stukka=
teur, 5. Gewerbeverein Langen, beg. mit Ferd. Heck, Mechaniker, 6.
Vereinigte bürgerliche Liſte, beg, mit Hrch. Göckel, Landwirt.
— Wafſerſtands=Nachrichten vom 9. November. Rhein: Hüningen
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8. November: —0,72 Meter; am 9
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Seite 8
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Ober-Ingelheim
10. Nouember 192‟
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Weine Verlobung mit Fräulein
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Dr. jar. Karl Spocht
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Darmſiadt
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10. November 1929.
Für die uns am 6. November 1929
an=
läßlich unſerer Silverhochzeit zuteil
ge=
wordenen Ehrungen ſprechen wir auf
dieſem Wege unſeren herzlichſten Dank
aus.
Adam Brunner
Kreis=Vollz.=Beamter
und Frau.
Todes-Anzeige.
Heute Vormittag 8 Uhr verſchied
ſanft unſere liebe Mutter,
Groß=
mutter, Schwiegermutter und Tante
Frau
Dankſagung.
Für die herzliche Teilnahme beim Hinſcheiden und
Begräbniſſe meiner lieben Frau, unſerer treubeſorgten
Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau Maria Berg
ſagen wir Allen, beſonders auch den Barmherzigen
Schweſtern für die liebevolle Pflege hiermit unſeren
wärmſten Dank.
Im Aamen der trauernden Angehörigen:
Peter Berg.
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Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Anna Achielſtätter
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Krankenhaus, Berlin.
Berlin, Malden (Maſſ) Darmſtadt
den 9. November 1929. (17740
Die Beerdigung findet ſtatt:
Diens=
ag, den 12. ds. Mts, nachmittags
2 Uhr, vom Portale des Friedhols
an der Nied.=Ramſtädterſtraße ab.
Dankſagung.
Für die liebevolle Anteilnahme,
ſo=
wie für die zahlreichen Kranzſpenden
und Beileidsbezeugungen beim
Heim=
gang unſerer lieben Mutter,
Schwie=
germutter, Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante danken wir
aufs herzlichſte. Ganz beſonders
danken wir Herrn Pfarrer Schmidt=
Neunkirchen für die tröſtenden Worte
Im Namen (17717
der trauernden Hinterbliebenen:
Ferd Sauerwein
Architekt in Treffurt a. d. Werra
Otto Sanerwein
Lehrer in Lützelbach (Poſt Brandau).
Lützelbach (Poſt Brandau), Treffurt
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Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme, Blumen= und
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ſpenden beim Heimgange unſerer
lieben Entſchlafenen ſagen wir Allen,
beſonders Herrn Pfarrer
Dutten=
höfer für die tröſtenden Worte
herz=
lichen Dank.
Für die krauernden Hinterbliebenen:
Jafob Kilian.
Darmſtadt, den 9. Nov. 1929.
Nat.=6oz. deutſche Arbeiterpartei
Heute Sonntag vorm. 10 Uhr im „Perkeo” Alexanderſtr
Totengedenkfeier
Für die Toten des Beltkrieges und unſerer Bewegung
Redner: Pg. Stäbe, Berlin
Gott dem Allmächtigen hat es
ge=
fallen, meine treuſorgende Gattin,
un ere liebevolle Mutter, Schweſter
Schwägerin und Tante
Frau Luiſe Weis
geb. Höhn
im Alter von 50 Jahren zu ſich in
die Ewigkeit zu rufen.
Die traue nden Hinterbliebenen
Familie Philipp Weis
Oberſchaffner.
Darmſtadt, Wiesbaden= Ootzbeim.
St. Goarshaufen /Lorelei elfen).
Die Beerdigung findet Montag,
den 11. November, um 15 Uhr,
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schnupfen);
Akuten, subakuten und chron Muskel- und Nervenerkrankungen, die mit
Schmerzen und Muskelschwund einhergehen;
Gelenkerkrankungen versch. Ursprung: (Gicht Gel-Rheum., Sportverletz.);
Erschlaffungszuständen der Bauch- und Beckenorgane (insbes, bei chron
alonischer und spast Obstipation);
Schwellungen infolge von Ernährungsstörungen, Zirkulations- und Resorptions
sctwierigkeiten, Lymph- und Blutstauung;
Magen-Darmstörungen, Leber Gallenleiden, Stoffwechselstörungen;
Mit Blutdruckerhöhung einhergeh, Krankheiten (Praesklerose, Arteriocklerose
Hypertonie der Wechse jahre);
Mit Störung der inneren Sekretion verb. Krankheiten;
Herzmuskelerkrank., nervöse Herzzustände, die mit Schmerr einhergehen;
Verschiedensten Stimmaffektionen, die auf Schwächezuständen, Paresen oder
Paralysen beruhen;
Hörstörungen funktioneller Art (auch Ohrgeräusche bei Otosklerose);
Abnormen Sensatienen u. Funktionsschwäche im Bereich des Sexualapparates;
Ermüdungszuständen des Gesamtorganismus (Rekonvale-zenz Neurasth nie
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Sonntag den 10 November 1929
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Provinziglausſchuß.
p. 1. Antrag der Stadt Darmſtadt auf Enteignung
von Gelände zur bauplanmäßigen Anlage der
Nie=
der =Ramſtädter Straße zwiſchen Ohlyſtraße und
Böllenfalltor.
Der ſtärkere Autoverkehr und der Ausbau der elektriſchen
Straßen=
bahn machen eine Verbreiterung der Straße notwendig. Die Stadt
hat ſich an die ortsgerichtliche Taxe angelehnt, die Eigentümer
bean=
ſpruchen höhere Preiſe. Die Lokalkommiſſion hat am 6. Auguſt 1929
getagt und, über das Angebot der Stadt hinausgehend, Preiſe von 10
Mark und 6 Mark pro Quadratmeter als angemeſſen bezeichnet. Nur
zwei Eigentümer verlangen höhere Preiſe. Die Stadtverwaltung läßt
durch ihren Vertreter betonen, daß Spekulationsgewinne bei der
Preis=
bildung nicht berückſichtigt werden könnten. Beſonders handelt es ſich
um das Eckhaus Jahn= und Nieder=Ramſtädter Straße. Von
Eigen=
tümerſeite wird beſtritten, daß Spekulationserwerb vorliege. Der
Grundbeſitz ſei vor 25 Jahren erworben worden.
Das Urteil ſpricht die Enteignung aus und ſetzt Enteignungspreiſe
von 12 und 6 Mark feſt.
2. Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Wertheim gegen den
Bezirks=
fürſorgeverband Offenbach=Stadt wegen Erſtattung von
Verpflegungs=
koſten für Elfriede Schultheiß.
Offenbach lehnt Zahlung ab, weil Elfriede Schultheiß wieder zu
ihrer Familie zurückgekehrt geweſen ſei; die Pflegekindereigenſchaft ſei
damit erloſchen geweſen. Kläger betont, der Auſenthalt im Elternhauſe
ſei nur ein vorübergehender geweſen.
Das Urteil weiſt die Klage ab.
3. Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Frankfurt a. M. gegen den
Landesfürſorgeverband Heſſen, vertreten durch den
Bezirksfürſorgever=
band Darmſtadt, wegen Erſtattung von Krankenhauskoſten für den
Mu=
ſiker H.h. Zeiß.
Zeiß wurde an offener Lungertuberkuloſe in Frankfurt a. M.
be=
handelt, Darmſtadt lehnt Zahlung ab, da Zeiß arbeitsfähig geweſen ſei.
Frankfurt a. M. dagegen betont, 3. ſei hilfsbedürftig geweſen und
ge=
rade wegen Tuberkuloſe ins Krankenhaus aufgenommen worden.
Es handelt ſich bei Z. um einen chroniſch kranken Menſchen, der
ſchon eine Menge Krankenhäuſer aufgeſucht hat.
Das Urteil weiſt die Klage ab.
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4. Geſuch des Leonhard Jöſt zu Darmſtadt um
Ex=
teilung der Erlaubnis zum Betriebe einer
Kaffee=
wirtſchaft im Hauſe Rheinſtraße 17
Jöſt will ein Café errichten. Einſpruch gegen den Betrieb haben
erhoben: die Konditorinnung, die Wirtſchaftsdeputation des Stadtrats,
Polizeiamt und Handwerkskammer. Der Hausbeſitzer hat gegen den
Betrieb nichts einzuwenden. Der Vertreter des Geſuchſtellers betont,
daß das Schloß=Café in Bälde eingehe, das U. T. ſei ſtändig überfüllt;
hier handele es ſich um ein Tagescafé. Die Bedürfnisfrage könne
nie=
mals ſchematiſch behandelt werden, beſonders nicht im Stadtinnern.
In der Wirtſchaftsdeputation des Stadtrats pflege jede Neuerſcheinung
abgelehnt zu werden, zudem ſei dieſe Entſcheidung im Umlauf
ge=
ſchehen. Es handele ſich hier um ein ganz erſtklaſſiges Familiencafé,
wie es in Darmſtadt eine Notwendigkeit ſei.
Die Konzeſſion (ohne Alkoholausſchanb wird
erteilt.
Neuzeitliche Aufgaben der Hausfrau.
Die diesjährige Haushaltlichtwerbung wendet ſich wie im Vorjahr
in erſter Linie an die Hausfrau. Sie will die Vorzüge einer
aus=
reichenden und richtigen Beleuchtung gerade in den Wirtſchaftsräumen
wie Küche, Speiſekammer, Bad, Keller uſw., die zum Reiche der
Haus=
frau gehören, ins richtige Licht ſetzen. Die Hausfrau, zu deren
Auf=
gaben vor allem die Schaffung und Bewahrung eines gemütlichen Heims
gehört und die ſich auch normalerweiſe viel länger in dieſem Heim
auf=
hält als der im Beruf ſtehende Ehemann, wird beſſer beurteilen können,
wo es im einzelnen etwa an der Einrichtung fehlt. Sie wird, einmal
auf die Mängel ihrer ſeitherigen Beleuchtung aufmerkſam gemacht, raſch
feſtſtellen, daß dieſe zu wünſchen übrig läßt und es ihr erſt bei richtiger
Beleuchtung möglich iſt, das Heim ſo angenehm und behaglich wie nur
möglich zu geſtalten. Ueber alle dieſe Fragen wird am Donnerstag,
dem 21. November, abends 8 Uhr, im Städtiſchen Saalbau zu Darmſtadt
Herr Ingenieur Wild aus Berlin einen Vortrag halten mit dem
Thema: „Gute und zweckmäßige Beleuchtung im
Haus=
halt — die Forderung der Zeit‟. Der Beſuch dieſes ebenſo
lehrreichen wie intereſſanten Vortrages iſt beſonders für die
Haus=
frauen von größtem Intereſſe und ſehr zu empfehlen, zumal der
Ein=
ritt frei iſt und mit dem Vortrag eine Freiverloſung von
Küchenleuch=
tern verbunden iſt.
Geſchäfliches.
Wellner=Silber.
Qualitätserzeugniſſen den Charakter eines Markenarti
— dieſes Beſtreben zeigt ſich auf allen Gebieten der Prol
Name eines Fabrikats wird durch großzügige Propagan
wußtſein der Käufer ſolange eingehäwmert, bis das Kennw
griff geworden iſt. Aber auch die intenſie Wevbung
Kaufluſt nicht ſo entſchieden auf ein beſtiwmtes Erzeug
zentrieren, vermag ein Kenmwort nicht ſo populär zu ma
jahrzehntelange Erprobung eines Fabrikats, deſſen Name
liche Entwicklung im Bewußtſein der Käuferſchichten zur
begriff ſwird. So hat das Wort „Wellner=Silber” als Bez
die ſchwerverſilberten Alpacca=Beſtecke der Sächſiſchen
fabrik Tuguſt Wellner Söhne Aktiengeſellſchaft Aue i.
Händlern und Konſumenten eingebürgert, weil es die (
hochwertige deutſche Qualitätsarbeit in ſich ſchließt. In
Fachgeſchäft iſt dieſe Standardmarke erhältlich.
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vorübergehender Aufheiterung, wieder kühler, bei näch
klaren Nachtfroſtgefahr, keine oder nur vereinzelt gerin /E
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über teils heiter, teils wolkig, Nachtfroſtgefahr.
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für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienfi: Andreas iuer
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312
Sonntag, den 10. November 1929
Seite 11
Sport, Spiel und Zurnen.
Handball.
Doppelveranſtaltung des Rot=Weiß=VfR.
vie Handballmannſchaft hat bereits bei dem letzten Verbandsſpiel
Sp.Vg. Arheilgen bewieſen, daß ſie die Kriſe überſtanden hat.
„te Siegeswille iſt wieder eingezogen. Techniſch iſt zu ſagen, daß
sintermannſchaft heute beſſer und verſtändnisvoller
zuſammen=
jet als früher. Im Sturm ſind dagegen die Lücken noch nicht
aus=
ſilt. Die Mannſchaft verlor letzten Endes in Hörr, Bitſch, Rettig,
uls u. g. auch zuviel gute Kräfte, um ihre alte Kampfkraft zu halten.
„6hEinſtellung talentierter Jugendlicher hat ſich jedoch die
Mann=
zt etwas erholt. Auch Rettig iſt zu ſeinem alten Verein
zurückge=
imen und ſollte eine Stärkung bedeuten. Der VfR. Schwanheim
deshalb, wenn er auch Spitzenkandidat iſt, noch nicht gegen die
ſemnſtädter gewonnen, zumal Meyer im Rot=Weiß=Tor ſeinem
genſpieler Bender im Schwanheimer Tor nicht viel nachgeben
b.
Vormittags 11 Uhr findet ein Freundſchaftsſpiel 2. Mannſchaft
„Weiß=VfR. — A. S.C. Darmſtadt ſtatt.
wie Fußball=Liga kämpft ebenfalls gegen den Abſtieg. Heute wird
ſich entſcheiden wer weiterhin das Tabellenende zieren ſoll:
Rot=
jg=VfR. oder Viktoria Griesheim. Wohl hat auch die Fußball=Liga
/ unter Spielerausfällen zu leiden, aber dieſe Tatſache iſt nicht
in die Urſache des Rückganges. Der Rot=Weiß=Mannſchaft hat bis
der Wille zum Sieg gefehlt, jener eiſerne Wille, der voriges Jahr
er viel unglücklicheren Umſtänden die Mannſchaft vor dem Abſtieg
ſahrte. Wird ſich dieſe alte Willenskraft heute offenbaren? Wir ſind
feſten Ueberzeugung, daß die Mannſchaft ſiegen wird, wenn ſie von
erſten bis zur letzten Spielminute von dieſem Siegeswillen
be=
eſcht iſt, denn techniſch iſt die Mannſchaft nicht ſchlechter als zuvor.
ſie dieſen Willen nicht, ſo wird ſie auch heute wieder zwei Punkte
jeren, denn letzten Endes weiß Viktoria Griesheim auch zu kämpfen.
Hoffen wir noch auf zwei faire Spiele und auf ein einſichtiges
yilum, damit auch dieſe Doppelveranſtaltung mit einem guten
Aus=
g endet.
e 1846 — Turn= u. Sportverein Worfelben, Meiſterkl., 1. Mannſch.
Heute nachmittag 3 Uhr findet auf dem Sportplatze am Oſtbahnhof
Rückſpiel vorgenannter Mannſchaften ſtatt. Das Vorſpiel wurde
ms der Tod, 9:5 gewonnen, doch muß ſie diesmal immer noch mit
4tz antretend, alles aufbieten, um ehrenvoll beſtehen zu können.
her, um 1,45 Uhr, ſpielt die 3. Mannſchaft gegen die 1. von Stock=
Ein Beſuch der beiden Spiele wird ſich lohnen.
Sonntag, den 10. November.
Handball.
200 Uhr: Rheinallee: Rot=Weiß — Schwanheim.
3,00 Uhr: Oſtbahnhof: Tgde. 1846 — Turn= u. Spp. Worfelden.
3,15 Uhr: Rennbahn: Tgde. Beſſungen — T.V. Bickenbach.
Fußball.
2,30 Uhr: Müllersteich: Sp.Vg. 1921 — Fr. T. V. Arheilgen.
3,00 Uhr: Rheinallee: Rot=Weiß V.f.R. — Viktoria Griesheim.
3,00 Uhr: Mühlchen: Sp. Vgg. Arheilgen — Union Darmſtadt.
Kraftſport.
3,00 Uhr: Bürgerhof: Fr. Athl. Sport. 1891 — Fr. Athl. V.
Offenbach.
Fußball.
Sportverein Darmſtadt 1898 (Jugend).
Die 1. Jgd. ſpielt in Würzburg vor dem Ligaſpiel Sp.V. Fürth
gegen 1. Würzburger FV. 04. Abfahrt 7,30 Uhr, Hauptbahnhof. —
2. Jgd. — 3. Jgd. Sp.V. 1898, 3410 Uhr, Stadion. — 4. Jgd. — 1. Jgd.
Meſſel, dort; Abfahrt 11,30 Uhr, Hauptbahnhof. — 5. Jgd. — 1. Jgd.
Roßdorf, dort, Abfahrt 10,30 Uhr, Hauptbahnhof. — 1. Schüler —
1. Schüler Union, Stadion, 342 Uhr. — 2. Schüler — 2. Schüler Pol.=
Sportverein, Stadion, 342 Uhr.
Reichsbahn=Turn= und Sportverein.
Infolge dienſtlicher Schwierigkeiten ſah ſich der Heſſ.
Polizeiſportz=
verein Darmſtadt=Babenhauſen leider gezwungen, das Spiel ſeiner
zweiten Mannſchaft gegen die erſte des Reichsb.=Turn= und
Sportver=
eins abzuſagen.
Die Tagung des Deutſchen Tennis=Bundes findet am 2. Februar
in Wiesbaden ſtatt.
Rundfunk=Programme.
Königswuſterhauſen.
C. 80 Frankfurt komb. — Techn. Hochſchule Darmſtadt 9:6 (3:3).
Eine kombinierte Rugby=Fünfzehn des SC. 80 Frankfurt hat ſich
dieſes Samstagsſpiel die Rugby=Mannfchaft der Techniſchen
Hoch=
ſe Darmſtadt verpflichtet. Die Darmſtädter lieferten eine ganz
an=
chende Partie, wenn ſie auch auf die Dauer der größeren Routine
Frankfurter nicht gewachſen waren. So konnte denn Frankfurt
jent mit 9:6 ſeinen Sieg ſicherſtellen, nachdem das Spieb bei der
ſe noch 3:8 ſtand.
Frankfurt a. M.
Gleichbleibendes Wr
9 aiflen, 6.30: Wetter, Zeit.
Gum=
naſtik. O 12: Zeit, Wetter, Wirtſchaftsmeld., Waſſerſtand. O 12.55:
Nauener Zeit. 15, 15,35: Zeit. Wirtſchaftsm. 16.10: Ind.,
Handelsk. iDi. u. Fr.). O 16.25: Gießener Wetter, Wirtſchaftsm.,
Während des Nachm.=Konzerts: Vereinsnachr. 6 18.05, 19.15 oder
19.30: Wirtſchaftsmeldungen.
Sonntag 10. Nov. 7: Hamburg: Hafenkonzert vom Dampſer
„Milwaukee”, der Hamburg=Amerika=Linie. O 8.15: Morgenfeier
der Evangel. Gemeinſchaft (Freikirche), Frankfurt a. M. Prediger;
O. Gähr. Mitw.: W. Simmermacher (Orgel), Chor der Evangel
Gemeinſchaft. S 10.30: Jugendbewegung: „Der Jugendtag in
Schwalenberg. o 11: Elternſtunde: Mittelſchullehrer Knierim: Kind
und Arbeit. 11.30: Oberſpielleiter Dr. Graf: Das Frankfurter
Opernhaus vom 10. bis 16. November. 12: Konzert des
Män=
nergeſangvereins Guſtavsburg. O 13: Dienſt der Landwirtſchafts=
Deutſche Welle. Gleihbleibendes Werktags=Programm. 6.55:
Wetter für den Landwirt. 7: Gymnaſtik. O 12.26: Wetter für den
Landwirt (So. 12.50). O 12.55: Nauener Zeit. 6 14: Berlin:
Schall=
platten. O 15.30: Wetter, Börſe.
Deutſche Welle. Sonntag, 10. Nov. 7: Gymnaſtik. 8 8:
Mit=
teilungen für den Landwirt. 8.15: Marktlage. 6 8.30: Dr.
Peters: Landwirtſchaftliche Buchführung. e 8.55:
Stundenglocken=
ſpiel der Potsdamer Garniſonkirche. O 9: Morgenfeier. Anſpe.=
Pfarrer Winkler, Berlin=Zehlendorf, o Anſchl.: Geläut des
Ber=
liner Doms. O 10: Sonntagswetter. o 11: Studio. Regie=
Pro=
bleme. S 11.30: Elternſtunde: Dr. Klopfer: Kinder am
Sonn=
tag. O 12: Mittagskonzert. Hansheinrich Dransmann mit dem
Titanic=Orch. S 14: „Die Flucht” nach Loftings „Dr. Dolittles
Zirkus”, als Hörſpiel. 6 15: Prof. Dr. Roeder: Unſere
Exve=
dition nach Aegypten. o 15.20: Programm der Aktuellen
Ab=
teilung (Sport). O 16.10: Schallplatten. 16.30: Berliner
The=
ater. 6 18: „Die Zerſteuung iſt der Tod aller Größe!” (von
Wet en ceche e ele e chteft
Sprecher: Prof. Dr. Luthmer. 14: Jugendſtunde: Bunter
Nachmittag der Kaſperltante Lieſel Simon. a 15: Dr. Kranz:
Was geht in der Welt vor und was geht es mich an? — Der
Hoſ. Zwiefalten im Vogelsberg, einſt Jagdſchloß, jetzt Muſtergut,
einl. Vortrag von Lehrer Sauer. — Ein Gang mit dem
Mikro=
phon durch den Hof Zwiefalten und Bericht über die
Hoch=
züchtung des Rindviehs von Landwirt Fiſcher. 16: Vortrag
O 16.30: Konzert des Funkorch. Mitw.: Anita Franz (Sopran).
S 18: Szenen aus dem Volkstheater von Karl Malß,
wiederge=
geben von H. H. Meißner und K. Harbt. o 18.45: Sport.
6 19.15: Stuttgart: Theodor Däubler lieſt aus eigenen Werken.
6 20: Wogelaweia, Kabarett=Abend. Orcheſterſtück. — Theo
Lin=
gen: Erzählungen und Songs. — Orcheſterſtück. — Valeska Gert:
kus Langer
dem Schloß Monbiion: Führung durch das Schloß. Am
Mikro=
phon: A. Braun. — Konzert des Münchener Violen=Quintetts.
Bach: Präludium und Fuge B=moll. — Jſaak: Lied. — Hobrecht:
Inſtrumentalſatz. — Purcell: Fantaſie über eine Note. —
Alt=
engliſche Tänze aus der eliſabethaniſchen Zeit. o Anſchl.:
Unter=
haltungsmuſik. Kapelle Geza Komor, Danach: Tanzmuſik.
Ka=
pelle. Daios Bela
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Soeben erschienen!
AUTOLISTE Nr. 26
nthält die Meldungen (Ab- und Zugänge) von Kraftfahrzeugen jeder
Wi der 18 Kreise des Volksstaats Hessen (Keunzeichen: VS, VR, VO)
Wrdle Zeit vom 16. bls 31, Oktober 1929.
Die Aufo-Listen enthalten die Angaben in derselben
Reihen-
folge wie die Hauptausgebe: Name, Beruf, Wohnort des
Kraft-
fahrzeugbesitzers, Type, Motornummer, Hubraum in ccm (evtl.
PS), Art des Fahrzeugs. Fabrikneue Wagen sind durch †
kenntlich gemacht. Die Meldungen sind geordnet nach den drei
Provinzen (VS, VR, VO) und Kreisen und innerhalb dieser nach
Polizeierkennungsnummern. Abgemeldete Wagen werden
geson-
dert aufgeführt. Die Auto-Listen sind eine wichtige
Ergän-
zung des Auto-Adreßbuches (Adreßbuch der
Kraftfahrzeug-
besitzer im Volksstaat Hessen), Ausgabe 1929, und
unentbekr-
lich, weil sie laufend
Ellestes Adressenmaterial
iefern. Sie erscheinen alle 14 Tage, also monatlich zwel Listen.
Die am 10, eines Monats ausgegebene Liste enthält die Meldungen
vom 16.— 30. (31.) des voraufgegangenen Monats und die am 25.
eines Monats ausgegebene Liste die Meldungen vom 1.— 15. des
gleichen Monats.
Bezugsprels:
1. Bei Bezug aller Meldungen sämtlicher 18 Kreise für
12 Monate: zum monatlichen Pauschalprels von
RM. 16.50.
2. Bei Bezug der Meldungen nur für einzelne Kreise
und Städte, gleichob für einen oder mehrere Monate, zu Staffel.
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Preisen, die wir bei uns zu erfragen bitten.
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Nummer 312
Sonntag, den 10 Not
leueſte Nachnd
Vom füddeukſchen Produkkenmarkk.
In der vergangenen Woche zeigten die internationalen
Getreide=
märkte ſchwache Tendenz. Gleich zu Beginn der Berichtswoche gab die
Stimmung an den ſchwächeren Newv Yorker Getreideterminmärkten im
Einklang mit den ſchwächeren New Yorker Effektenmärkten nach und auf
günſtige Witterungsnachrichten von Nordamerika und Argentinien hin,
mußten ſich die Weizennotierungen weitere Abſtriche gefallen laſſen.
Auch die mäßige Nachfrage des europäiſchen Kontinents und Englands
ſowie die großen ſichtbaren Vorräte wirkten auf den Geſamtmarkt
un=
günſtig. Am Wochenende war die Tendenz ſtetiger bei leicht angezogenen
Kurſen.
An den ſüddeutſchen Produktenwärkten blieb der Geſchäftsverkehr
die ganze Woche über ſehr ruhig. An Auslandsweizen nahmen die
Mühlen nur einiges an Kanſas= und Plataweizen aus dem Markt.
Inlandsſeizen war reichlich angeboten und mußte im Preiſe nachgeben,
ohne daß die Mühlen hierfür größeres Intereſſe bekundeten. Auch
Roggen blieb ſeitens der Mühlen vernachläſſigt und konnte den Preis
der Vorwoche nicht halten. Da die Roggenmühlen mit Rohware noch
gut verſorgt ſind, andererſeits die Mehlabnahme ſtockt, war prompter
Noggen faſt unverkäuflich. Entſprechend der ſchwächeren Tendenz am
Weizenmarkt ermäßigten die Konventionsmühlen ihre Preiſe für
Wei=
zenmehl ſukzeſſiv um je ¼ Mark, ohne die Käufer jedoch anregen zu
können, da einesteils der Handel gut verſorgt und anderſeits der
Preis=
abſchlag dem verbilligten Rohmaterial gegenüber als nicht genügend
angeſehen wurde. Auch am Roggenmehlmarkt blieb das Geſchäft
ins=
beſondere für nahe Ware ſehr ſtill. Die Preiſe haben auch hier gegen
die Vorwoche bis zu ½ Mark nachgegeben. Vereinzelt beſtand etwas
Intereſſe für ſpätere Lieferung. Weizen ausl., je nach Qual. und
Her=
kunft, 27—32, inl. 25,50—25,75, Roggen 19, Weizenmehl Spez. 0. 37,75.
2. Sorte 36,25, Roggenmehl ſüdd., je nach Qualität und Herkunft, 28,50
bis 29,50, novdd. 26,50—27,50. Die Abſatzſchwierigkeiten am
Braugerſten=
markt blieben auch in dieſer Woche wieder beſtehen. Die Preiſe haben
bei unverändert ſtarkem Angebot wiederum nachgeben müſſen. Während
mittlere Sorten ohne Beachtung blieben, kamen in feinſten Qualitäten
vereinzelt Abſchlüſſe zuſtande. Auch Futtergerſte lag etwas ſchwächer.
Auch Hafer hatte recht ſtillen Markt und zeigte eher etwas niedrigere
Preiſe. Die Honſumnachfrage nach Mais blieb auch in dieſer Woche
von ſeiten der Tierhalter unbefriedigend, ſodaß auch in dieſem Artikel
nur vereinzelt Geſchäfte bei ermäßigten Preiſen zuſtande kamen.
Brau=
gerſte ſüdd,, je nach Qualität und Herkunſt, 20,50—21, pfälz. 22—23,
Futtergerſte 17,25—18,50, Hafer inl. 18—19.
Am Futtermittelmarkt hielt die faſt vollkomene Geſchäftsloſigkeit
an. Die Preiſe für prompte Ware notierten teils unverändert, teils
etwas niedriger, und auch das Intereſſe für Käufe ſpäteren Termins
war mäßig. Die Preiſe für prompte Futterartikel ſtellten ſich wie folgt:
Weizennachmehl 14—15, Spezialfabrikate höher, Weizenfuttermehl 11 bis
11,50, Weizenkleie fein 9,50—9,75, grob 11—10,25, Roggenkleie 11,25 bis
10,50, Erdnußkuchen 21,50, Rapskuchen 18—18,75, Sojaſchrot 18,25—18,50,
Biertreber 16,50—17,50, Malzkeime 16—17,50, Trockenſchnitzel 10,50 RM.
Produkkenberichke.
Mainzer Börſe. Großhandelseinſtandspreife per 100 Kilo loko
Mainz am Freitag, den 8. November 1929: Weizen 25, Roggen
18—18,25, Hafer 18—18,25, Braugerſte 19,75—20,6), Futtergerſte 16,50
bis 17, Südd. Weizenmehl Spez. 0. 37,90—38,15, Roggenmehl Null 1
27,50—28, Weizenkleie fein 10,25, Weizenkleie grob 11, Roggenkleie 10,
Malzkeime mit Sack 16—17,50, Biertreber 16,50—17,50, Erdnußkuchen
21,50—22, Kokoskuchen 20—24,75, Palmkuchen 18,75—19,50, Rapskuchen
19—20, Kleeheu loſe 12,50—13, Kleehen geb. 13,50—14, Wieſenheu 11,50
bis 12, Maſchinenſtroh 5—5,50, Drahtpreßſtroh 5,75—6, Weiße Bohnen
54. Tendenz: Flau.
Frankfurter Butternotierungen. Marktlage: Nachfrage
gut, Abſatz auf dem erniedrigten Niveau befriedigend. Der
ſtarke Rückgang der Preiſe wurde durch das enorme Angebot von
Auslandsbutter verurſacht. Man rechnet aber, daß die Preiſe
ihren tiefſten Stand erreicht haben und in der nächſten Zeit
wie=
der anziehen werden. Es notierte holländiſche Butter 1 Faß
(50 Kilogramm) 2.15, ½ Faß 2.17, in Halbpfundſtücken 2.20,
deutſche Butter 2.05 das Pfund im Großhandelsverkehr.
Frankfurter Eiergroßhandelspreiſe. Marktlage: Geſchäft
weiter ruhig, nur Kühlhausware verzeichnete lebhafteres Geſchaft.
Preiſe gut behauptet, teilweiſe ſogar etwas höher. Preiſe in
Pfennigen per Stück: Italiener (nicht am Markt), bulgariſche
12.25—12.50. holländiſche 15.00—18.50, jugoſlawiſche 12.50—13.25,
polniſche 11.50—11.75, ruſſiſche 12.50—13.50, chineſiſche 11.50—12.00,
däniſche 16.00—18.50, belgiſch=flandriſche 17.00—17.25, rumäniſche
11.75—12.00, norddeutſche 15.00—17.00, franzöſiſche, ſchleſiſche und
bayeriſche (nicht am Markt).
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Die amtliche Großhandelsindexziffer vom 6. November 1929.
Die auf den Stichtag des 6. November berechnete
Großhandels=
indexziffer des Statiſtiſchen Reichsamts iſt gegenüber der
Vor=
woche (136,5) um 0,4 v. H. auf 135,9 zurückgegangen. Von den
Hauptgruppen iſt die Indexziffer für Agrarſtoffe um 0,9 v. H auf
129,0 (130,2) geſunken. Die Indexziffer für induſtrielle Rohſtoffe
und Halbwaren hat um 0,4 v. H. auf 130,1 (130,6) nachgegeben.
Die Indexziffer für induſtrielle Fertigwaren weiſt mit 156,5 keine
Veränderung auf.
Kohlenförderung im Ruhrrevier. Nach vorläufigen Berechnungen
wurden im Ruhrrevier im der Woche vom 2. Oktober bis 2. November
an 5½ Arbeitstagen 2234 513 Tonnen Kohle gefördert gegenüber
2 441 087 Tonnen in 6 Aubeitstagen in der vorhergehenden Woche. Die
Koksproduktion ſtellte ſich auf 653 138 (648 463) Tonnen, die
Preßkohlen=
herſtellung auf 67 084 Tonnen gegen 72 168 Tonnen. Die arbeitstägliche
Kohlenproduktion betrug 411 892 Tonen gegen 406 848 Tonnen in der
vorangegangenen Woche, die Kokserzeugung bezifferte ſich arbeitstäglich
auf 93 305 (92 638) Tonnen und die Preßbohlenherſtellung auf 12 366
(12 028) Tonnen. Die eingelegten Feierſchichten beliefen ſich in der
Be=
richtswoche auf 55 667 (arbeitstäglich 10 261) gegenüber 62 661 (
arbeits=
täglich 13 775) in der vorhergehenden Woche.
Aenderung in der Leitung der Cornelius Heyl A. G., Worms
a. Rhein. Mit Anfang November ſchieden infolge vorgerückten
Alters zwei hochverdiente Herren aus dem Vorſtand der
Corne=
lius Heyl A.G., Lederwerke Worms, aus: die nunmehr in den
Ruheſtand tretenden Herren Generaldirektoren Dr. Heinrich
Schulz und Robert Arnold, die ſeit Jahrzehnten an leitender
Stellung gewirkt haben. Als ſtellvertretende Mitglieder treten
dem Vorſtand neuerdings bei: die Herren Direktoren Dr.
Alten=
rath, Dr. Matthes und Dr. Knab. Unter dem bewährten
Vorſitz des langjährigen Chefs des Hauſes, Herrn Dr. Cornelius
Freiherr Heyl zu Herrnsheim, dürfte auch für die Folge eine
gedeihliche Fortentwicklung der altangeſehenen Firma
gewähr=
leiſtet ſein, die nicht nur zu Worms, ſondern auch zum Heſſenlande
in enger wirtſchaftlicher Verbundenheit ſteht.
Zu den Verhandlungen in der deutſchen Uhreninduſtrie. In
Er=
gänzung der Meldung über die Beſtrebungen einer über die deutſche.
Uhreninduſtrie hinausgehenden Verhandlungsgrundlage, die zunächſt
die Schweiz erfaßte, iſt mitgeteilt, daß auf Grund der deutſchen
Ini=
tiative auch Beſprechungen mit der franzöſiſchen und italieniſchen
Uhren=
induſtrie laufen, und daß es durchaus möglich iſt, daß ſchon in nicht
allzu langer Zeit eine Verſtändigung über Preis und Abſatz, vielleicht
auch eine Zuſammenſchlußbewegung, erreicht wird.
Amerika noch immer aufnahmefähig für Kunſtſeide. Wie der von
der Neiv York Truſt Company herausgegebene Index” berichtet, iſt die
Kunſtſeideninduſtrie eine der wenigen amerikaniſchen Induſtrien, welche
ihren raſchen und großen Ausdehnungsprozeß beendete, ohne zu einer
Ueberproduktion zu kommen. Trotzdem 1929 die U. S.A.
Kunſtſeiden=
produktion um 25 Prozent höher zu ſchätzen ſei, als die des letzten
Jah=
zes, könnten die greifbaren Vorräte nur ſchwer mit der Nachfrage Schritt
halten. Dies ſei die Urſache, daß immer noch 10 bis 15 Prozent des
Geſamtverbrauchs importiert würden. Amerika ſtehe in dieſer
Be=
ziehung völlig im Gegenſatz zu Europa, wo die raſche Ausdehnung der
Kunſtſeideproduzenten eine ſtauke Ueberproduktion ausgelöſt habe.
Trotz=
dem in den Vereinigten Staaten mehr als 15 Firmen Kunſtſeidegarne
herſtellten, kämen doch etſva 85 Prozent der U. S. A. Kunſtſeideerzengung
auf dier Herſteller, von denen ein einzelner etwa die Hälfte der
Geſamt=
produktion bewältigt.
Prag 100 Tſch. 9 12.3: 12.391 Danzig 100 Gulden Dresdner Ban! 151.*0 Harpener Bergbau 136.— Berein. Glanzſtoff 185.— Budapeſt 100 Pengo (73.00 73. 19 Japan 1 Yen Hapag 108.75 Hoeſch Eiſen 120.— Verein. Stahlwerke 106.— Sofia 100 Leva 3.012 2.C1. Rio de Janeir= 1 Milrei Hanſa Dampfſch. 149.— Phil. Holzmann 89.— Weſteregeln Alkali 207. Holland 100 Gulden 168.55 168.8‟ Jugoſlawten 100 Dinar Nordd. Lloyd 104.— Kali Aſchersleben 201.— Agsb.=Nrnb. Ma ſch. 80.— Lslo 100 Kronen 111.87 12.0 Portugal 100 Escudos A. E. G. 171.— Klöcknerwerke 97.75 Baſalt Linz 34.25 Kopenhagen 100 Kronen 111.80 112.1 Athen 100 Drachm. Bahr Motorenw. 91.50 Köln=Neueſſ. Bgw. 118.75 Berl. Karlsr. Ind. 59.50 Stockholm 100 Kronen 112.17 112.3c Konſtantinope 1 türk. 2 J. P. Bemberg 208.— Ludw. Loewe 171.— Hirſch Kupfer 125.— London 1 L.Stg 20.37 20.41 Kairo 1 ägypt. 4 B ergmann Elektr. 206.— Mannesm. Röhr. 100.— Hohenlohe=Werke 93.50 Buenos=Aires 1 Pap. Pe 1.721 1.725 Kanada 11 canad. Doll Berl Maſch.=Bau 61.— Maſch.=Bau=Untn 47.— Lindes Eismaſch. 157.50 New York 1 Dollat 4.1755 4. 1835 Uruguan 1 Goldpeſo Conti Gummt 145.— Nordd. Wolle 104.25 Herm. Poege 24. Belgien 1100 Belge 58.39 58.5) Usland 1100 eſtl. Kr. Deutſche Cont. Gas 470.— Lberſchleſ. Koksw. 97.875 Vogel Telegr. Draht 69.— Italien 100 Lire 21.87 21.91 Tallinn (Eſtl.) 1100 eſtl. Kr Deutſche Erdöl 99.75 Orenſtein & Koppel Wanderer=Werke 48.50 Paris
100 Francs 16.44 16.48
Miga 100 Lats
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 9. Nob.
Im Vormittagsverkehr hörte man noch gut behauptete Kurſe, aber
Geſchäft kam kaum zuſtande. Zum offiziellen Beginn der Wochenſchluß=
börſe wirkte ſich jedoch die Abſchwächung an dev geſtrigen New Yorker
Börſe wieder ſtärker aus. Bei der herrſchenden Luſtloſigkeit und
Auf=
nahmeunluſt ergaben ſich gegenüber der geſtrigen Abendbörſe Rückgänge
von ½—3 Prozent. Kaufaufträge von irgend einer Seite lagen nicht
vor. Material kam aber auch nur in geringem Umfange an den Markt,
doch war die Allgemeinlage ziemlich unſicher, die zu den erwähnten
Ab=
ſchlägen führten. Hinſichtlich der Geldmarktlage war man auch nicht
zufrieden; man hatte erwartet, daß nach den Diskontſenkungen eine
fühl=
bare Entſpannung eintreten wurde. Tagesgeld war eher noch geſuchter
An allen Märkten war das Geſchäft äußerſt beſcheiden. Siemens
ver=
loren 3 Prozent, Schuckert 1¾ Prozent, ACG. ½ Prozent, J. G.
Far=
ben eröffneten 2½ Prozent ſchwächer. Am Montanmarkt ergaben ſich
Abſchläge bis zu 12 Prozent. Banken zumeiſt knapp behauptet. Am
Kunſtſeidenmarkt lagen AKU. 1½. Prozent niedriger. Renten ſtill.
Neubeſitzanleihe leicht erhöht. Im Verlaufe waren die Kurſe gegen den
Anfang ganz unverändert. Die Tendenz blieb unſicher; eine Belebung
war nicht zu verzeichmen. Das Geſchäft ſchrumpfte immer mehr
zuſam=
men. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 8 Prozent unverändert. Am
Dewiſenmarkt war die Lage nur unweſentlich verändert. Mark gegen
Dollar 4,1797, gegen Pfunde 20,3930. London=Kabel 4,8790, Paris
123,87, Mailand 93,12, Madrid 34,45, Holland 12,08½.
Berlin, den 9. November.
Nachdem der Verlauf der geſtrigen New Yorker Börſe wieder
Ab=
ſchwächungen im ſtärkeren Ausmaße gebracht hatte, konnte man auch für
die heutige Berliner Börſe ſchen vormittags nicht viel erwarten. Die
Anſichten waren aber in den Büros vormittags geteilt, da man ſich
ver=
chiedentlich einen günſtigen Eindruck von der großen Briandrede in der
geſtrigen franzöſiſchen Kawmerſitzung verſprach. Bei Beginn des
offi=
ziellen Verkehrs bekamen dann aber doch wohl die retardierenden
Mo=
mente die Oberhand, vor allem drückte jedoch die völlige
Geſchäftsloſig=
keit auf die Stimmung. Orders lagen ſelbſt bei den großen Banken ſo
gut wie gar nicht vor. Das Ausland iſt im Moment anſcheinend
un=
intereſſiert und hat auch mit ſich ſelbſt genug zu tn. Es ſoll ſogar
eher höhere Verkaufslimite hergelegt haben. Die Spekulation ſchritt zu
den üblichen kleinen Wochenendglattſtellungen, zumal wohl etwas
ver=
ſtimmte, daß bei der Favag geſtern die Entſcheidung über das
Zahlungs=
verbot vertagt werden mußte. Die Zahlungsſchwierigkeiten bei der
Neichsbundbank fanden natürlich Beachtung, ſind aber wohl nur als ein
Teil des Reinigungsprozeſſes anzuſehen, den das Bankgewerbe ebenſo
wie faſt alle anderen Induſtriezweige momentan durchzumachen hat. Die
Schwierigkeiten bei der Frankfurter Bankifrma Paul Schleſinger, Trier
u. Co. ſind übrigens anſcheinend auch größer als man urſprünglich
an=
genommen hatte. Im allgemeinen waren die Kursveränderungen gegen
geſtern minimal. Nach den erſten Kurſen blieb die Stimmung weiter
unſicher, und leichte Anſätze von Erholungen wurden durch die
anhal=
tende Geſchäftsloſigkeit immer wieder im Keime erſtickt. Zu Beginn der
zwveiten Börſenſtunde wurde der Reichsbankausweis für die erſte
No=
vemberwoche bekannt, der eine Geſamtkapitalentlaſtung um ca. 250
Millionen zeigte, die Notenrückflüſſe betrugen ca. 310 Millionen und die
Deckung beſſert ſich um 3 bis 4 Prozent auf 49 bzw. 57 Prozent.
Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 7. Novembe=
die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln und
Lombards und Effekten in der erſten Novemberwoche
Millionen auf 2494.4 Millionen Reichsmark verringert.
zelnen haben die Beſtände an Wechſeln und Schecks um
lionen auf 2319.5 Millionen Reichsmark, die Lombardbeſt
56.0 Millionen auf 50.7 Millionen Reichsmark und die
an Reichsſchatzwechſeln um 60.5 Millionen auf 31.7 M
Reichsmark abgenommen.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſam=
312.3 Millionen Reichsmark in die Kaſſen der Bank zurück
Der Umlauf an Reichsbanknoten hat ſich um 282.6 Millio
4550.4 Millionen Reichsmark, derjenige an Rentenbankſche
29.7 Millionen auf 377.3 Millionen Reichsmark verringer
entſprechend haben ſich die Beſtände der Reichsbank an
bankſcheinen auf 43.9 Millionen Reichsmark erhöht. Die
Gelder zeigen mit 497.4 Millionen Reichsmark eine Zung
43.4 Millionen Reichsmark.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen he
um 7.6 Millionen auf 2595.7 Millionen Reichsmark erhö
einzelnen haben die Goldbeſtände um 113 000 Reichsm
2229.0 Millionen Reichsmark abgenommen, während die
an deckungsfähigen Deviſen um 7.7 Millionen auf 366.7 M
Reichsmark angewachſen ſind.
Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich
Prozent in der Vorwoche auf 49.0 Prozent, diejenige dur
und deckungsfähige Deviſen von 53.6 Prozent auf 57.0 Pro
lone
m un
Den
nten=
miden
ände
onen
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 9. Nov.:
Getreide: Weizen, Dezember 119½, März 126½, Mai 130½,
Juli 130½; Mais, Dezember 87½, März 93½, Mai 95½: Hafer,
Dezember 46½8 März 49½, Mai 51½: Roggen, Dezember 100½,
Marz 105½, Mai 105½.
Schmalz: Dez. 10/42½, Jan. 10,90, März 11,0, Mai 11,25.
Chicagoer Baumwolle: Dez. 17,31, Jan. 17,45.
Fleiſch: Speck loco 10,50; leichte Schweine 8,85—9,40: ſchwere
Schweine 8,90—9,40; Schweinezufuhren in Chicago 6000, im
Weſten 34 000.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 9. Nov.:
Schmalz: Prima Weſtern 11,10; Talg, extra loſe 8½.
Getreide: Weizen, Rotwinter n. Ernte 135½, Hartwinter n.
Ernte 130½: Mais 101: Mehl 5,80—6,20; Getr. Fracht nach
Eng=
land 1,6—2 sh, nach dem Kontinent 8—9 C.
Nach den beſtehenden Beſtimmungen iſt im ganzen D
Reich am 2. Dezember wieder eine Viehzählung vorzunehn
erfolgt im gleichen Umfang wie die vorjahrige Viehzahlu
erſtreckt ſich auf die Pferde, Eſel (auch Mauleſel und Ma=
Rindvieh, Schafe, Schweine, Ziegen, Geflügel (Gänſe, Ente
ner, jedoch ohne Trut= und Perlhühner) ſowie Bienenſtöcke
Der am Samstag von der Schlichterkammer Nordmark
Schiedsſpruch, der eine Erhöhung der Heuertarife um durd
lich 5,6 Prozent vorſieht, iſt ſowohl von den Reedern a
von den ſeemänniſchen Berufsverbänden angenommen wor
Unter der Firma Mühlen= und Handels=A. G. iſt mit 1
in Koblenz und einem Aktienkapital von 100 000 RM. eit
Geſellſchaft gegründet worden, die namentlich den Hand
Getreide=Mühlenfabrikaten und Landesprodukten betreiben
Gründer ſind u. a. die Naamenlooze Vennootſchap Trans=
Handel Maatſchappij in Rotterdam und die Mühlen=
Koblenz.
Die Aufſichtsratsſitzung der Schöfferhof Binding=Bür
A.G in Frankfurt a. M., der das Ergebnis für das am
tember zu Ende gegangene Geſchäftsjahr vorliegen wir!
etwa Mitte Dezember ſtattfinden. Nach Informationen de
dürften die Erwartungen der Börſe auf wieder 20 Prozen
dende trotz der Erhöhung des Aktienkapitals um 1 Millio
nicht enttäuſcht werden.
Die im Zuſammenhang mit der Zahlungsſchwierigkei
pritz inſolvent gewordene Schuhfabrik Bernhard Schulenklo
Frankfurt a. M. erreichte von ihren Großgläubigern die
mung zu ihrem Vergleichsvorſchlag von 40 Prozent.
Nach einer amtlichen Mitteilung wurden Ende Oktobe=
Jahres in Oeſterreich insgeſamt 125 844 unterſtützte Arb
gezahlt. Im Vergleich zur letztjährigen Ziffer ergibt ſich e
nahme von rund 14 000 Arbeitsloſen. Dazu kommen nock
nichtunterſtützte Arbeitsloſe.
Zahlreiche Häuſer, der weſtſchweizeriſchen Uhreninduſt
fürchten große Verluſte, die ihnen aus einer mehrjährige
hindung mit einem Großabnehmer in Tokio entſtehen d.
Ein nach Japan entſandter Unterhändler läßt bereits durch
daß die Uhrenfirmen Schaden erleiden dürften.
Viehmärkke.
Auf dem Schweinemarkt in Weinheim a. d. B. am 9. 4
waren 246 Schweine zugeführt worden. Verkauft wurde
Stück, und zwar Milchſchweine zu je 18—25 Mark und Lär
je 32—55 Mark.
Berliner Kursbericht
vom 9. November 1929
Deviſenmar!
vom 9. November
Tonnrbanr, Koumanongefeafcaft
Frankfurter Kursbericht vom 9. November 1929
2 Dtſche.
Reichs=
anl. v. 27 .... ..
6% Baden
Frei=
ſtaat v. 27 ....
O Bayern
Frei=
ſtaat v. 27
8% Heſſen
Volks=
ſtaat. . . . . v. 28
b. 29
8".
(% Preuß.
Staats=
anl. v. 28 ....."
30 Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27 ...."
7% Thüringer
Frei=
ſtaat v. 27 ....
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. + .
Ablöſung sanl. . .
Otſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Otſche.
Schutzge=
bietsanleihe .. .
30 Bad.=Bad. v.26
60 Berlin v. 24.
8% Darmſtadtv. 26
8%
v. 28
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8 3. Die Städte / 8 4. Die Kreiſe / 8 5. Die Provinzen.) II. Die
Ver=
waltungsgerichtsbarkeit. (8 6), III. Das Fürſorgeweſen. (87. Allgemeine
Wohlfahrtspflege; Fürſorgeverordnung 88. Die Jugendwohlfahrtspfiege).
IV. Das Kirchenweſen, (8 9. Allgemeines / 8 ro. Die evangeliſche Lanz
deskirche / 8rr. Die katholiſche Kirche in Heſſen / §r2. Gemeinſame
Beſiimmungen für die ebangeliſche und katholiſche Kirche in Heſſen.)
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Nummer 312
Sonntag, den 10. November 1929
Seite 13
und Ausland.
Ein Frankfurter Juwelier um 200 000 Mark
Wertſachen geprellt.
grankfurt a. M. Einem hieſigen Juwelier,
ſich ſeit einigen Tagen geſchäftlich in Berlin auf=
und in einem Hoſpiz im Zentrum Berlins
wurden am Freitag vormittag durch einen
„welendieb Schmuchſtücke im Werte von etwa 200000
nark enwendet. Ein dem Juwelier ſeit längerer
eit bekannter Kaufmann Willy Perlewitz erteilte
m telephoniſch den Auſtrag, für eine ihm bekannte
chauſpielerin einen Brillantring im Werte von
000 Mark zu beſchaffen. Da der Juwelier einen
ſchen nicht beſaß, ſuchte er am Freitag früh in
Be=
eitung von Perlewitz einen Großhändler in der
gshacher Straße auf, um ſich dort evtl. den
ge=
inſchten Ring zu beſchaffen. Im Anſchluß daran
ſte der Kauf durch die Schauſpielerin in ihrer
ohnung erledigt werden. Von dem Großhändler
gaben ſich beide Männer nach einer Penſion Ecke
otz= und Martin=Luther=Straße, wo die
Schauſpie=
in wohnte. Sie hat ein miteinander in Verbindung
hendes Wohn= und Schlafzimmer, die auch Türen
Korridor haben, inne. DDer Juwelier ſtellte
n Muſterköfferchen in dem Wohnzimmer auf eine
ank unweit der Schlafzimmertür, während
Perle=
z das Schlafzimmer der Dame betrat. Nach
län=
ver Zeit kam die Dame heraus, und es ſtellte ſich
raus, daß ſie von der ganzen Sache nichts wußte.
rlewitz war inzwiſchen mit dem Köfferchen durch
je andere Tür verſchwunden. Er war beobachtet
irden, wic er mit dem Köfferchen das Haus, das
ſei Ausgänge hat, verließ. In ſeine Wohnung, wo
als Untermieter wohnte, iſt er nicht zurückgekehrt.
Kauf des Ringes war offenbar lediglich ein
uſchungsmanöver, um den Juwelenhändler aus
gem Hoſpiz fortzulocken und dem Dieb
Gelegen=
ſt zu geben, aus der ihm bekannten Privatwohnung
bemerkt zu entkommen.
Schwerer Unfall beim Geſchoßgraben.
Kobleng. Auf der Kathauſe ereignete ſich am
eitag ein ſchreckliches Unglück. Seitdem die
Fran=
en die Schießſtände verlaſſen haben, wird dort
täg=
nach Bleigeſchoſſen gegraben, trotz ſtrengſten
Ver=
es. Vier junge Leute aus dem Vorort
Moſel=
ß wurden plötzlich von nachrutſchenden Erdmaſſen
ſchüttet. Trotzdem ſofort von einigen im der Nähe
indlichen Geſchoßgräbern Hilfe kam, gelang es
noch, drei der Verſchütteten zu bergen. Der
ete hatte den Tod durch Erſticken erlitten. Die
i Lebendgeborgenen wurden mit leichteren bzw.
er mit ſchweren Verletzungen dem Krankenhauſe
eführt.
Ein neuer Mord in Düſſeldorf.
Düſſeldorf. Die Schreckensliſte der
Düſſel=
fer Mordtaten iſt um einen neuen Mord
be=
hert worden. Seit Donnerstag abend wurde die
fjährige Gertrud Albermann aus der Ackerſtraße
mißt. Das Kind ſvurde zuletzt gegen 19 Uhr in
gleitung eines etwva 25jährigen Mannes geſehen.
Nachforfchungen nach ſeinem Verbleib waren
der erfolglos. Am Samstag vormittag wurde es
dem Gelände am Düſſeltal unweit der elterlichen
hnung ermordet aufgefunden. Zur Stunde weilen
Mordkommiſſionen und die Polizei zur näheren
ſtellung am Tatort.
Geldſchrankeinbruch mit Dynamit.
Illingen (Saargebiet). In der Nacht zum
ninerstag wurde in das in der Hauptſtraße
lie=
de Büro des Bierverlegers Ties ein Einbruch
ibt. Die Einbrecher verſuchten, den Geldſchrank
Hilfe von Dynamit zu ſprengen. Ihr Vorhaben
lang aber inſofern, als der Geldſchrank zwar
ſer beſchädigt wurde, aber trotzdem geſchloſſen
b. Die Täter ſuchten darauf das Weite und ſind
ckannt entkommen. Die Polizei nahm ſofort nach
deckung des Einbruchs die Verfolgung auf, ihre
viorſchungen blieben jedoch bisher ergebnislos.
ihlreiche Störungen und Unfälle des
Flug=
verkehrs durch Nebel.
Caris. Zahlreiche Flugzeuge wurden am
Frei=
infolge dichten Nebels gezwungen, Notlandungen
unehmen, die jedoch alle glücklich verliefen. Nur
inem Falle wurden zwei Perſonen leicht verletzt.
i große Verbehrsflugzeuge landeten 30 Kilometer
Pgris. Ein Flugzeug, das den Dienſt Paris—
ſſel verſieht, mußte bei Survillieres notlanden,
ei ein Paſſagier leicht verletzt wurde. Ein vier=
Flugzeug ging bei Senlis nieder. Auf belgiſchem
iet ſtürzte ein Flugzeug ab, wobei mehrere
Per=
n verletzt wurden. Der Flugverkehr auf der
e Paris-London war den ganzen Tag über
rbrochen.
ine Spur vom franzöſiſchen notgelandeten
Waſſerflugzeug.
Taris. Wie aus Marſeille gemeldet wird, wur=
Samstag morgen keine SOS=Rufe des bei den
aren=Inſeln auf dem Mittelmeer notgelandeten
zeug der Linie Marſeille—Algier mehr gehört.
zur Hilfe und Suche ausgelaufenen Schiffe
n keine Spur vom Waſſerflugzeug finden
kön=
ſo daß befürchtet wird, daß die drei Fahrgäſte,
e der Pilot und Bordmonteur berloren ſind.
Ladung des Dampfers „Höchſt” geſtohlen.
ondon. Aus Colombo wird im
Zuſammen=
mit der Strandung des Hapagdampfers Höchſt
modernes Piratenſtück der Einwohner der Inſel
icbi (etwa 500 Kilometer weſtlich der Südſpitze
derindiens) gemeldet. Nachdem die Mannſchaften
Dampfer nach dem Brande verlaſſen hatten,
ſten die Bewohner der Inſel die geſamte
La=
der „Höchſt” an Land und verſteckten ſie.
die Schlepper zur Bergung der Ladung an der
eintrafen, fanden ſie nur den leeren Dampfer
Alle Verhandlungen mit der Bevölkerung auf
Ilsgabe der Ladung waren bisher erfolglos. Alle
N Indiens ſind verſtändigt worden, um die
ein=
nden Segler nach der geraubten Ladung der
2ſt”, die hauptſächlich aus Zinn beſteht, zu
ſchen. Der Wert der Ladung wird auf 4,8
lonen Mark geſchützt. Lloyd hat nunmehr ſelbſt
Beamten auf die Inſel ggeſchickt, um erneut
Verhandlungen mit den Einwohnern aufzu=
Omnibus=Unfall in London.
Lndvn. Im Südoſten von London überſchlug
m Freitag ein Omnibus, wobei verſchiedene
Per=
ſchwer verletzt wurden. Der Unfall ereignete
als der Führer des Omnibuſſes ſein Fahrzeug
herumgeriſſen hatte, um einen Zuſammenſtoß
Eihem anderen Kraftwagen zu vermeiden.
Erſter Stark des größten Landflugzeugs der Welk.
Das Junkers=Rieſenflugzeug „G 38” über Deſſan.
Deulſche Bauern wandern aus Rußland nach Kanada aus.
Die deutſch=ruſſiſchen Bauern im Kieler Hafen.
Nach unſäglichen Mühen und ohne jede Mittel ſind in Kiel 380 deutſch=ruſſiſche Auswanderer
eingetroffen, von wo ſie nach Kanada weiterfahren wollen. Die Auswanderer ſind Bauern, die in
Rußland keine Exiſtenzmöglichkeit mehr fanden und nun durch Unterſtützung kanadiſcher
Glaubens=
brüder — es handelt ſich durchwegs um Mennoniten — in der neuen Welt eine neue Heimat zu
finden hoffen.
Die Wier
Hen.
Demonſtrierende Studenten vor der Univerſität.
Rechts oben Profeſſor Tandler, deſſen Kolleg zum Ausgangspunkt der Unruhen wurde.
Im Wiener anatomiſchen Inſtitut kam es bei einer Vorleſung des ſozialiſtiſchen Profeſſors Tandler
zu ſchweren Ausſchreitungen andersgeſinnter Studenten. Nachdem ſich nun die Unruhen an den
Wiener Hochſchulen bereits ſeit Wochen hinziehen, haben die Rektoren jetzt die Schließung der
Hoch=
ſchulen angeordnet.
Brand auf einem Dampfer im Stettiner Hafen.
Stettin. Auf dem in Kopenhagen beheimateten
uind gegenwärtig im Stettiner Freihafen liegenden
Dampfer „Frieda” brach am Samstag früh gegen
4 Uhr aus bisher noch nicht geklärter Urſache im
Mannſchaftsraum Feuer aus. Der Brand konnte von
der Mannſchaft gelöſcht werden, doch ſind zwei
Ma=
troſen, die in dem Raum ſchliefen, durch Rauchgaſe
zu Tode gekommen.
700 Todesopfer in Guatemala.
New York. Aſſociated Preß berichtet aus
Guatemala, daß die Opfer der Vulkankataſtrophe auf
etwa 700 geſchätzt werden. Die wirkliche Anzahl der
Toten wird wohl niemals bekannt werden, da
an=
ſcheinend hunderte von der Lava verſchlungen
wur=
den. Obwohl der Labafluß gegenwärtig zum
Still=
ſtand gelangt iſt, lebt die Bevölkerung in der
Um=
gegend des Vulkans ſtändig in Schrechen vor einem
neuen Ausbruch.
Ein verzwickker
Erbſchafts=
ſkreil.
Um 70 Millionen franzöſiſche Franken.
Franzöfiſchen Blättern zufolge wird zurzeit ein
Erbſchaftsſtreit ausgefochten, der durch ſeine
ſonder=
baren Begleitumſtände und die verſchiedenen Länder,
die er berührt, beſonderes Intereſſe verdient. Es
handelt ſich um eine Summe von etwa 50 bis 70
Millionen franzöſiſche Franken. Vor etwa einem
Jahr war im italieniſchen Hoſpital in Alexandrien
eine achtzigjährige Frau, Likail Paſcha, geſtorben,
die in jener Stadt in beſcheidenen Verhältniſſen
ge=
lebt hatte. Frau Likail Paſcha hinterließ ein
be=
trächtliches Vermögen, das auf verſchiedenartige Weiſe
angelegt war: Juwelen in einem Safe in Paris,
Grundſtücke in Alexandrien und Kairo, Bankkonten
in Alexandrien, Wien, London, Berlin und Paris.
Sieben Neffen und Nichten waren erbberechtigt: die
Grafen Patrice und Michel Zogheb, die Baronin
Oppenheim in Paris, die Gräfinnen Alice und
Dag=
mar Zogheb, die Marquiſe Saſcha de Reverſeaux,
eine Verwandte des früheren franzöſiſchen
Botſchaf=
ters in Wien, und die Baronin Claire de Saint=
Vincent. — Sonderbarerweiſe fand ſich kein
Teſta=
ment vor. Als die Erben ſich jedoch anſchickten, an
die Aufteilung der Erbſchaft zu gehen, weldete ſich
der junge Sekretär der Verſtorbenen, der bei dieſer
nur einige Monate in Stellung geweſen war, ein
griechiſcher aus Rumänien ſtammender
Staatsange=
höriger namens Menelicli. Dieſer gab an, daß Frau
Likail Paſcha ihr Teſtament in einem Bankſafe
hin=
terlegt habe. Tatſächlich fand man dieſes Teſtament,
durch das Menelicli zum Erben über 25 000
ägyp=
tiſche Pfund bzw. 3 Millionen Franken beſtimmt
wurde. Weitere Angaben enthielt das Teſtament
nicht. Die Erben, die Verdacht geſchöpft hatten,
lie=
ßen dieſes Teſtament durch den Leiter des
Labo=
ratoriums der Techniſchen Polizei in Lyon, Dr.
Lo=
card, und einen Profeſſor Biſchoff unterſuchen, die
auf Grund getrennter Unterſuchungen zu dem
Er=
gebnis kamen, daß dieſes angebliche Teſtament
ge=
fälſcht ſei. — Menelicli gab ſich mit dieſem Ergebnis
nicht geſchlagen und behauptete auf einmal, er habe
in einem Koffer ein zweites Teſtament aufgefunden,
in dem diesmal Patrice Zogheb zum Unierſalerben
eingeſetzt war. Auch dieſes Teſtament wurde
unter=
ſucht und ebenfalls für gefälſcht befunden. Zum
Ueberfluß fand man bei einer Durchſuchung in der
Wohnung Meneliclis Briefe vor, aus denen
hervor=
ging, daß Graf Patrice Zogheb dem Menelicli die
Bezahlung der 3000 ägyptiſchen Pfund verſprochen
hatte, wenn Menelicli ein Teſtament zu ſeinen,
Pa=
trices, Gunſten herbeiſchaffen könnte. Das hatte
Menelicli prompt beſorgt. — Die Löſung dieſes
komplizierten Streits geſtaltet ſich durch diplomatiſche
Schwierigkeiten noch verwickelter. Ein Vorgehen gegen
Menelicli, der in Aegypten wohnt, iſt nur mit
Unter=
ſtützung des griechiſchen Konſulats möglich, das
je=
doch ſeinen Staatsangehörigen verteidigt.
Anderer=
ſeits beſchützt das italieniſche Konſulat den Grafen
Patrice Zogheb, ſo daß der Streit noch lange
weiter=
gehen kann.
Zwei Millionen Mark Löſegeld für einen
Amerikaner gefordert.
Vondon. Einer Meldung aus Tientſin zufolge
fordern die Banditen, die den Amerikaner Aaron
Brenner entführten, den Betrag von zwei Millionen
Mark als Löſegeld. Man nimmt an, daß es ſich bei
den Räulern um Weißruſſen handelt.
Fünf Arbeiter bei einer Dynamitexploſion
getötet.
London. Bei dem Bau eines Tunnels für
Städtiſche Waſſerwerke in Colebrook (N. Hampſhire)
explodierten 90 Pfund Dynamit vorzeitig, wodurch
fünf Arbeiter getötet wurden.
Mit einer Million Zloty flüchtig.
Kattowitz. Der Vertreter der hieſigen
Holz=
firma Nurnberg, A. Nurnberg, der Sohn des
Firmen=
inhabers, iſt nach Unterſchlagung von einer Million
Zloty zum Schaden einzelner Geſchäftsfreunde ſeiner
Firma aus Kattowitz flüchtig. Der Staatsanwalt hat
Steckbrief gegen ihn erlaſſen.
Verhaftung wegen Fälſchung von Lohnliſten.
Graz. Der Werksbeamte der Firma Felten und
Guilleaume in Graz, Martin Berger, und ſein
Vor=
geſetzter, Abteilungsvorſtand. Otto Kellner, wurden
verhaftet, weil ſie ſeit längerer Zeit Fälſchungen in
den Lohnliſten vornahmen und das Geld für ſich
verwendeten. Vorläufig wurde ein Fehlbetrag von
12000 Schilling feſtgeſtellt, die Lohnliſten ſind aber
noch nicht alle durchgerechnet, und man glaubt, daß
die Schädigungsſumme im ganzen über 70 000
Schil=
ling betragen wird.
Mukkermord auf Verlangen.
Der 19jährige Engländer Richard Corbett
auf der Anklagebank.
Das Urteil eines franzöſiſchen Gerichtshofs
er=
regt großes Aufſehen. Der 19jährige Engländer
Richard Corbett, der ſeine ſchwerleidende und
unheilbare Mutter auf ihr Verlangen durch
Revolverſchüſſe tötete, wurde freigeſprochen.
Seite 16
Sonntag, den 10. Nooember 1929
Nummer 38
Hilfe! mein Zwerchfell. 1000 Witze und Anekdoten von Ernſt
Wär=
litz. 292 Seiten, Titelbild von F. Koch=Gotha. Preis gebd.
3,50 Mark, karton. 2,50 Mark. Mas Heſſes Verlag, Berlin=
Schöne=
berg 1.
Das iſt der wahre Grillentöter, der uns allen gefehlt hat. Man
muß lachen, ob man will oder nicht. Hat Warlitz in ſeinen früheren
Bänden auch ſo manchen blutigen Witz verzapft, hier gewinnt man den
Eindruck als ob jeder Beitrag von irgendeinem Auditorium erſt auf
ſeine Wirkung hin geprüft worden iſt, ehe er in die Sammlung
auf=
genommen wurde. Nichts Abgedroſchenes begegnet uns; jede Anekdote
ſchlägt ein, jeder Witz zündet. Und mag Warlitz auch bei der
Nieder=
ſchrift dieſer oder jener Pointe ſtill ein Auge zugekniffen haben — er
wahrt überall die Form, tut niemandem etwas zuleide und iſt und
bleibt geiſtreich. Und darum gefällt er.
40 000 Kilonteter — eine Jagd auf Menſchen und Dinge rings um
Aſien — von A. E. Johann. Weihnachtsbuch des Verlages Ull=
ſtein, Berlin. Preis 5 Mark.
Neuer Erlebnishunger hat den Verfaſſer des vielgenannten Buchs
Mit 20 Dollar in den wilden Weſten” abermals in die Welt getrieben.
Und wenn wir glauben, daß die Gebiete, die er durchwanderte, erforſcht
ſeien, ſo werden wir mit Erſtaunen feſtſtellen, wie Johanns klarer
Blick die Menſchen und Dinge in ſeinem Buch „40 000 Kilometer” mit
neuen Augen ſieht. Als einfacher Arbeiter in Sibirien erhält er in
das wirtſchaftliche Leben und die Zukunft des unermeßlichen Landes
beſſeren Einblick als manche Studienkommiſſion, die in offiziellem
Auf=
trage heute das neue Rußland bereiſt. Viel Elend und viel Kummer,
wenig Schönes und Erfreuliches ſieht er dort. Als Wanderburſche
kommt er nach mancherlei Fährniſſen nach Japan, ſpielt den
Frem=
denführer in Tokio, durchſtreift mit der zarten Mädchenblüte Oharu
das märchenhafte Land. Hier ſchreibt ein Dichter. Der Abenteurer
beſucht in Shanhai, der brodelnden und gefährlichen Stadt des fernen
Oſtens die Bettlergilde. Der Vagabund fährt als Steward auf einem
Luxusdampfer nach Singapore und zeichnet Menſchen aller Klaſſen
mit ihren kleinen Schwächen mit leiſer Jronie. Dem Unſteten hält
eine kleine malaiiſche Schönheit in einem Fiſcherdorfe feſt; dort lebt
er unter den Eingeborenen ein primitives Leben. Der Seebär ſitzt
am Stammtiſch in Hongkong und läßt ſich die abenteuerlichſten
Ge=
ſchichten erzählen. Der Weltenbummler fährt erſter Klaſſe nach Genua.
Der Matroſe läßt ſich, nachdem das Geld ausgegangen iſt, auf einem
kleinen Dampfer anheuern und landet nach ſchwerer Seenot wieder in
Hamburg.
Ein Blick zurück und dann . . . Ein Kanada=Roman des franzöſiſchen
Goncourt=Preisträgers M. Conſtantin=Weyer. Im
Propy=
läen=Verlag, Berlin. Preis: broſchiert 4 Mk., Leinen 6 Mk.
Der Gonedurt=Preis des Jahres 1928 erhielt ein in Frankreich bis
dahin unbekannter Schriftſteller, M. Conſtantin=Weher, der damit in
eine Reihe neben die früheren Preisträger Henry Barbuſſe, Marcel
Prouſt, Paul Morand, Victor Margueritte, Claude Farrére ruckte.
Sein preisgekröntes Werk. Un homme ſe penche ſur ſon paſſé”
er=
ſcheint foeben unter dem Titel „Ein Blick zurück und dann . " in
deutſcher Ueberſetzung im Propyläen=Verlag. Die Liebe zu einem
Farmermädchen, das er nach ſeiner Rückkehr aus Alaskas Eisfeldern
heiratet, und die Entwicklung dieſer Ehe zwiſchen dem Europäer alter,
geiſtiger Kultur und dem einfachen Mädchen der Prairie wird
geſchil=
dert. In dieſen Rahmen aber iſt die Unendlichkeit der Steppe, die
un=
erbittliche Majeſtät der nördlichen Eisfelder mit ihrem geheimnisvollen
Tierleben, die tropiſche Ueppigkeit des Urwaldes eingeſpannt. Vor
dieſem Hintergrunde heben ſich die Menſchen: arbeitſame Farmer
ver=
ſprengte Originale, indianiſche Urbevölkerung in bunter Farbigkeit ab.
Die Natur und das Leben in ihr iſt mit ſeltener Feinfühligkeit
be=
lauſcht, die Entzauberung der Prairie durch die unerbittlich
fortſchrei=
tenden Ziviliſation, das Sterben der Cowboy=Romantik erleben wir
mit leiſer Wehmut.
Walter Kupper: Das Kakteenbuch. 24 Seiten mir 187 Bildern in
Schwarz und in Farben. Broſchiert 9,50 Mk., in Ganzleinen 12 Mk.
Verlag der „Gartenſchönheit”, Berlin=Weſtend.
Wenn heute eine wahre Leidenſchaft für die Kakteen die Menſchen
ergriffen hat, wenn die ſtachligen Geſellen ſich jedes ſonnige
Blumen=
fenſter, jeden hellen Erker erobern, ſo iſt es für alle Liebhaber der
Kak=
teen von größter Wichtigkeit, daß dieſe Wunderwelt zum erſten Male
in einem neuen Buche eine Darſtellung erfährt, die ihm ihre ganze
Schönheit vor Augen führt und ihm alles ſagt, was er von ihnen
er=
fahren möchte und von ihrer Pflege wiſſen muß. Das Buch fußt auf
den Ergebniſſen der heutigen Forſchung; der Verfaſſer,
Oberkonſer=
vator am Botaniſchen Garten zu Nymphenburg, iſt einer unſerer beſten
Kakteenkenner. Souveräne Beherrſchung des Stoffes, außerordentliche
Klarheit und Anſchaulichkeit der Darſtellung wie lebendiger Stil
wir=
ken zuſammen, um den Leſer ſicher durch das faſt unüberſehbare Reich
zu geleiten. Der faſzinierende Zauber der Kakteen, die Seltſamkeit und
die ungeheure Mannigfaltigkeit ihrer Geſtalt werden durch zahlreiche
große, zum Teil farbige Bilder dem Kakteenfreund nahegebracht —
kaum je dürfte in einem Blumenbuche eine ſolche Fülle eigenartigſter
Schönheit vereint ſein.
Nach einer Einführung, in der gezeigt wird, wie gerade in
der heutigen Lage und Zeitbeſtimmung die Gründe gegeben ſind, aus
denen die Kakteenbegeiſterung ſo hell aufgeflammt iſt, wird die
Ge=
ſchichte ihres Siegeszuges in der Alten Welt gegeben, die kurz nach
der Entdeckung ihrer amerikaniſchen Heimat beginnt. Ausführlich wird
erläutert, wie aus den Lebensbedingungen ihre ſeltſame
Kör=
pergeſtalt zu erklären iſt: es eröffnen ſich hier tiefe Einblicke in
die Werkſtatt der Natur, wie ſie unter den ungünſtigſten Bedingungen
Leben geſtaltet und erhält.
Das große Hauptſtück des Buches bilder eine Geſamtüberſicht,
in der alle für den Liebhaber wichtigen Arten und Formen in knappen,
jedoch alles Weſentliche enthaltenden Charakteriſtiken zuſammengeſtellt
ſind, alle wichtigen Typen werden auch im Bilde gezeigt. Gerade in
der ſtrengen Sichtung und Heraushebung des Wertvollſten durch einen
den Stoff beherrſchenden Fachmann, die jedem Liebhaber ein Führer
durch die ſonſt verwirrende Fülle ſein wird, liegt die beſondere
Bedeu=
tung des Buches.
Der zweite Hauptteil des Buches iſt der Kultur der Kakteen
gewid=
met. Er beginnt mit der tröſtlichen Verſicherung, daß die Pflege und
die Arbeit an ihnen doch nicht ſo ſchwierig ſei, als man gemeinhin
an=
zunehmen geneigt iſt, und bei den präziſen Anweiſungen des
Ver=
faſſers wird es auch dem Anfänger möglich ſein, einen Zugang zu dem
Kakteenreich zu finden. Nach der Pflege wird die Vermehrung und
Veredelung der Kakteen behandelt, zu denen überzugehen jeder
weiter fortgeſchrittene Kakteenfreund geneigt ſein wird. Die Bedeutung
der Importen und die Krankheiten und Schädlinge, ſowie
deren Bekämpfung werden ſoweit dargeſtellt, wie es für die Praxis
notwendig iſt.
Göſta af Geijerſtam: Jva Ohneland. Roman aus dem Norwegiſchen
von E. v. Hollander=Loſſow. 239 Seiten. 8‟. In
Ganz=
leinen 6,20 Mk., broſchiert 4,40 Mk. Verlag Georg Weſtermann in
Braunſchweig, Berlin W. 10, Hamburg.
Göſta af Geijerſtam, den wir aus ſeinem reizenden Ferienbuche
„Das Sommerparadies” als heiteren Philoſophen kennen, zeigt uns in
ſeinem neuen Roman „Jva Ohneland”, daß er auch Meiſter der
ernſt=
haften Dichtung iſt. Wir hören von dem tragiſchen Geſchick eines
jun=
gen Bauern, der durch traurige Umſtände, vielleicht auch eigenes
Ver=
ſchulden, das Erbe ſeiner Väter, den elterlichen Hof, verſteigern laſſen
muß. Der Leſer fühlt ſich bei mancher Wendung verſucht, zu denken:
wie leicht hätte er hier ſein Geſchick anders geſtalten können, wenn er
dieſes oder fenes unterlaſſen hätte. Aber gerade dies, daß er es nicht
anders machen kann, iſt die zwingende und überzeugende Tragik all
der Ohnelands, die unter uns ſind. Sie ſind nicht beſſer und nicht
ſchlechter als die vielen anderen, die ſpielend mit dem Leben fertig
werden.
Hans Thoma: Aus achtzig Lebensjahren 1839—1920. Ein Le ſtsbiſt
aus Briefen und Tagebuchblättern geſtaltet von Joſ. A. 4 inger
Leipzig 1929. Koehler u. Amelang, G.m.b.H. Illuſtrierte
Ganz=
leinenband 10 Mark.
Kein ſchöneres Geſchenk konnte der ſtändig wachſenden C ſeinde
des deutſchen Menſchen und Künſtlers dargebracht werden ( dief
hervorragende Auswahl aus mehr als hundert Selbſtzeugniſſe /9
fen und Tagebuchblättern, die das lebendigſte und plaſtiſchſte Le ſsbild
ergeben, das man ſich wünſchen kann. Wie wächſt der Bernauer
kuern=
ſohn, der ſeinen Weg als Künſtler unbeirrt von Zeit und Mo/
aus den ſchlichten, heimatverbundenen Briefen heraus zu de Feifen
Aeußerungen des Mannes in Rang und Würden, der trotz
allzeit gütige Menſch bleibt. Unerſchütterliche Treue zur Lebens
nie wankendes Gottvertrauen und tiefe Dankbarkeit ſprechen
Briefen des Jünglings wie des Hochbetagten und ſichern ih
Freundes= und Verehrerkreis gerade in allen deutſchfühlenden
ünſeres Volkes. Dabei iſt wohl das Merkwürdigſte und Kennz ſe
in Thomas Leben und Schaffen ſeine Freiheit von allen mei ſli
Bindungen in konfeſſioneller, politiſcher und künſtleriſcher Hin ſt
lebte und wirkte im Bewußtſein, daß die höchſte Macht ſein
leite, ein Gedante, der ſeinem Werk und Leben die ſeeliſch Ruh
innere Sicherheit und kriſtallene Klarheit gegeben hat. Wer
ſeinen Angehörigen die Freude machen will, die Entwicklung
gefeſtigten und im beſten Sinne vorbildlichen Menſchen mitzt
greife zu dieſer innerlich wahrſten Biographie, die ſich aus ur fä.
ten, aus Zeit und Stimmung heraus geſchriebenen Selbſtze
ergibt.
Fliegende Blätter. Zeitſchrift für Humor und Kunſt, erſtes
1929. Verlag J. F. Schreiber, München. Preis gebunden ſcM
Der erſte Hälbjahrsband der „Fliegenden Blätter” für 9 /Jahr
1929 iſt vom Verlag Schreiber vorgelegt worden, der ſeit Er /19
dieſes älteſte und weiteſt verbreitete deutſche Witzblatt in V.
zung mit dem von ihm bisher ſchon publizierten Meggendorf
tern herausgibt. In einer Zeit, die beſtrebt iſt, die ſublimſten
Vörgänge im menſchlichen Gehirn zu analyſieren, in Antrieb, 1 pru
und Werbegang zu zerlegen, die in Artikelſerien wie „Die Ge
Witzes”, dieſe in Zeugungs= und Erſcheinungsakt zerlegt, iſt wo
tuend, ſtatt der Rede die Tat, den friſch=fröhlichen Witz, an ſic ſu
leben, der, ausgelöſt und in die Welt geſchleudert, durch den
und die ſatiriſche Weltanſchauung ſeiner Schöpfer das Lachen
Heiterkeit bringt — ohne ein Nachdenken über ſeine Entwicklut ſtufen
zu veranlaſſen. Die vereinigten Mitarbeiter der beiden mit ander
verſchmolzenen Witzblätter ergaben natürlich die doppelten
ſglich=
keiten, aus dem vorgelegten Material das Beſte und Luſtigſte
Faus=
zuſuchen, und ſo kann man dem neuen Bande getröſt nachſag
er neben der gepflegten Sprache ſeiner Beiträge in Reim und ſpo
neben der anſtändigen und unpolitiſchen Geſinnung ſeiner 2 brä
die nur dem Humor dienen, pikante oder politiſche Einſtellung
Emei=
det, eine Fundgrube guter neuer Witze und Anekdoten, luſtiger
Fzäh=
lungen, Gloſſen und Gedichte iſt. Auf gleicher Höhe und Orie alität
ſtehen daneben wie immer die in ausgezeichneten Reproduktie ſ
ge=
brachten Bilder und Zeichnungen.
Ph. Macdonald: „Der Tod in der Wüſte‟. Aus dem Engliſch
ſiber=
tragen von Anton Mayer, (Romane der Welt. Th. Knau kach,
Verlag. Berlin W. 50.) In Ganzleinen gebunden 2,85 M
Was Remarque für die Deutſchen, Barbuſſe für die Fr o
das iſt Macdonald für die Engländer — der Dichter, der mit
kenden Schilderung des Krieges eine erſchöpfende Charakkeriſti ein
Volkes zu geben verſteht in dem Soldaten, der den Krieg nur
nem Schützengraben=Blickpunkt aus ſieht, ihn im Schützengrabe Fleſt
und erleidet. — Der Brite, deſſen Soldaten in der ganzen A† ſich
herumzuſchlagen gewohnt ſind, führt uns zu der in Meſop iien
kämpfenden Heeresgruppe, von der eine Patrouille in die Wüſ
deta=
chiert wird mit einem Auftrag, den der führende Offizier, mi efſen
Tod der Dichter beginnt, mit ins Grab nimmt. Der Lebei und
Todeskampf der Mannſchaft in der Oaſe, die ſie mit Not und
MPer=
reicht, iſt der Inhalt des Buches. In der wahren Größe und
fach=
heit der Schilderung, in der eindringlichen Charakteriſtik, in de
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bei Becker. (*
Wer fert erſtklaſſ.
Herren=
und hat. Intereſſe
für Kauf eines
Klavie
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innnnnrnnannnagnnnnnnnnnnnnngangnrgnnnnnnnnnngnnnnnnnnngnnnnnnnnnnnnannnnnnnnrannnngEnHnnEEnHAEaEnAnAEn!
Haunannnnrng
Sonnu Boy.
Von Walther Scheunemann.
Sonny Boy — der populärſte Schlager der Saiſon,
ge=
lungen vom berühmteſten Sänger Amerikas, von Al Jolſon,
der als Weißer, aber in Negerverkleidung, die
ſchwermüti=
gen Songs, die Lieder der ehemaligen Sklaven aus den
Süd-
ſtaaten in den Großſtädten Amerikas ſingt und in kürzeſter
Seit zu unerhörter Beliebtheit kam.
Sonnu Boy — ein kleiner niedlicher Junge mit
blon=
dem Pagenkopf, niedlich im Matroſenanzug, entzückend,
wenn er im Schlafanzug in ſeinem Himmer umherturnt.
An=
geblich drei Jahre, vielleicht auch mehr. Wer weiß es ſo
genau? Auch Jackie Coogan iſt merkwürdig raſch alt
ge=
worden. Aber was ſchadet das? Was ſchadet, daß er David
Loe heißt, draußen im täglichen Loben. Daß er ſpäter Mr.
Loe ſein wird, irgendwo in den Filmateliers von Hollywood.
Oder vielleicht gar Kaufmann oder Fabrikdirektor. Er iſt
vorläufig Sonny Boy.
Sonnu Boy — der Liebling Amerikas. Aber auch der
Liebling Deutſchlands, ſeit er im Confilm uns näher trat.
Ths ginging Fool — der ſingende Narr, hoißt er, der
Confilm, der als erſte große Produktion von Amerika nach
Deutſchland kam, der hier raſch ſeinen Weg machte und
weiter machen wird. Drüben, in der Nachbarſtadt
Frank=
furt, lief er vierzehn Cage. Cag um Cag. Sweimal,
drei=
mal. Und immer war das Haus ausverkauft. Bis das
Programm wechſelte und die „Arche Noah” als nächſter
Confilm gezeigt wurde. Ein Confilm, der keiner war, und
der auch an ſich nicht das Intereſſe packen konnte. Kurz, er
wurde abgeſetzt. Und was erſcheint: The singing Pool. Al
Jolſon. Sonng Boy. Und weiter läuft er Cag um Cag...
Al Stone (Al Jolſon) ſingt als Kellner in einem kleinen
Nachtlokal des Proadwau, verliebt ſich in die Sängerin
Molly, die natürlich nichts von ihm wiſſen will. Er wird in
eins der größten Cheater New Yorks engagiert — worauf
ihn Molly heiratet. Er ſteigt zum beliebteſten Schlagerſänger
auf. Aber ſeine Frau iſt längſt in jomand anders verliebt,
Ner
zu Hauſe gibt es Szener, die der kleins Sonny hört. Ihn
ſingt der zärtliche Vater in den Schlaf mit ſeinem „Sonnu=
Boy”=Lied. Molly reißt aus und nimmt Sonny mit. Der
Vater iſt unglücklich und verkommt. Bis er ſchließlich durch
Dawiſchentreten eines früheren Bekannten gerettet und
durch Grace, die Sigarettenverkäuferin, wieder auf die rechte
Bahn gebracht wird. Er kommt aus neue zu Anſehen —
und Geld. Worauf Molly, der die Ausreißerei finanziell
nicht gut bekommen iſt, wieder mit ihm anzuknüpfen ver=
Celephonzelle wird geöffnet. Da dringt von draußen ganz zu drei?” Sonny: „but T have one‟. (Jch he6l fSsn eins.)
ſucht. Via Sonnu Boy, der im Krankenhaus liegt. Als Al,
deutlich, wie es in ſolchem Fall ja ſcheint, gleichſam zäh und
Gerade an dieſer Stelle wird aach recht dwtlich, wie auch
der allabendlich im Cheater auftritt als Negerſänger, dort
plaſtiſch der Lärm vom Balſaal herein. Ueberhaupt wird nicht die Befürchtung, es könnte Sprache und Bild nicht
hinkommt; wird er vom Hoſpital angerufen. Er eilt hin,
das Geräuſch von Maſſenſzenen, das Klingeln von Celepho= gleichlaufen, ſich rechtfertigt. Die Gebärde, die Sonny macht,
nimmt Sonny, der ſchwerkrank iſt, auf den Schoß. Und
nen, das Krachen von Cüren, das Brummen von Motoren,
und die Worte, die er ſpricht — but T have one —, halb
ſingt ihm den Sonny Boy. „Schlaf, träume ſüß, Sonny
kurzeum jedes Geräuſch naturwahr übermittelt.
überlegen, halb: ſiehſt du, ich hab dich drangekriegt, kommen
Boy”... Bis Sonnu Bou eingeſchlafen iſt. Für immer.
Das wäre viel, aber nicht ſehr viel. Wir hören ſprechen.
zeitlich im richtigen Suſammenwirken. — Sehr deutlich zeigt
Schmerzbewegt eilt Al zum Cheater. Er muß auftreten. Er
Wir hören die weiche und volle, außerordentlich modulierende
ſich das bei einer dem Film vorangehenden kurzen
Filmpanto=
muß ſingen. Er ſingt — wie jeden Abend — „Du biſt mein
Stimme Al Jolſons. Er erzählt Sonny Boy Märchen. Wir, mime, in der Eddio Poabody auf dem Banio und der Gitarre
Gück, Sonnu Boy”. Noch nie hat er es ſo begeiſternd, ſo
lebenswahr geſungen. Das Publikum raſt Beifall. Er aber lehen ihn prechen. Was wir nicht ſehen, was wir aber hören, eine Neihe von Niggerſongs vorträgt. Dieſes kurze Stücke
iſt das allmähliche Leiſerwerden, bis zum ganz leiſen Hin= wirſet vorblüffend. — Ganz vereinzelt ſind im Singing Fool
bricht ohnmächtig zuſammen.
hauchen. Bis Sonny Boy einſchläft. Oder wir hören den auch Farbenbilder aufgenommen, beim Silveſterfeſt die ver=
Das die Handlung des Films, die, zwar amerikaniſch und
Schmerz in ſeiner Stimme, wenn er auf der Bühne nach dem ſchiedenen Luftballons und Mützen. Man kann lich hier eine
ſentimental, doch auch als ſtummer Film wirkt. Dieſer Film
Code ſein „Sonnu Boy” ſingt. Als er ihm im Krankenhaus ganz ungefähre Vorſtellung machen, wie der Film in vielleicht
aber iſt ſprechend. Ein Confilm. Seine Wirkung war:
zum letzten Male das Lied ſingt und der Kleine einſchläft, ſagt zwanzig Jahren ausſehen wird, wenn er „tönend” und bunt
froppant.
er zum Doltor: he is aslegp. (Er ſchläft.) In den drei
iſt. Nie ſollte man vorgeſſen: erſt nach der Jahrhundertwende
Es iſt viel über den Confilm geſchrieben worden, hin und
Worten liegt viel. Es kommt im Con zum Ausdruck. — wurden brauchbare Filme gezeigt. Wie weit von den erſten
her. Vielleicht zuviel, beſonders von ſolchen, die noch keinen
Henny=Porten=Filmen bis zu Charlie Chaplin. Der Confilm
geſehen hatten. Und manche Cheorien ſind aufgeſtellt
wor=
wurde vor vielleicht zwei Jahren ernſtlich in Angriff
genom=
den. Mit Skepſis und kritiſcher Einſtellung hat der
Ver=
men. In einer außerordentlichen Schnelligkeit konnte ein
foſſer dieſem Film entgegengeſehen und gehört. Man fürch=
Film wie The singing Fool gedreht werden. Gewiß, man
tet, daß das typiſch Silmiſche, das eingehende, bis ins kleinſte
hat in Amerika Gelder. Man ſcheut Koſten nicht, man ſtellt
ausgearbeitete Spiel der Geſichtszüge, der Bewegungen, die
ſich auch von heute auf morgen um. Aber daß rein techniſch
durch die Groß= und Nahaufnahme dem Auge viel
deut=
ſo vieles in ſolch kurzer Seit möglich war, iſt erſtaunlich und
ſcher als je im Cheater dargebracht werden, daß ſie
zurück=
bewundernswert.
treten. Daß das Auge das verlieren wird, was dem Ohr
Der Film wirkt. Wie ſich das für ihn gehört, im
ſenti=
gegeben wird. Das iſt — in dieſem Film — nicht der Fall.
mentalen Sinne. Es iſt ja merkwürdig, wie gerade der
A Jolſon iſt Sänger. Aber er iſt ein vorzüglicher Schau=
Amerikaner ein ſtarkes Bedürfnis nach Sentimentalem hat.
ſpieler. Das ließe ſich an vielem zeigen. Die letzten Szenen
Zwiſchen all ſeinen Dollars und Maſchinen, ſeinen
genügen. Er kommt vom toten Sonny Bou und muß ſich
Skuscrapers und rieſenhaften Seitungen. Es iſt ſicher zum
in ſeiner Garderobe als Neger zurechtſchminken. Als Neger
Ceil die Jugend der amerikaniſchen Nation, die Primitivität.
ingt er. Dieſe Szenen ſind filmiſch erſtaunlich gut. Das Ge=
Aber man fragt ſich doch, ob damit alles erklärt iſt. Wenn
ſicht arbeitet, wie es im ſtummen Film nicht beſſer ſein könnte.
es jodenfalls ein Seichen für die Jugendfriſche eines Volkes
Ja vielleicht iſt es ſogar ſo: gerade weil das Singen, das im
lein ſollte, dann iſt das deutſche Volk auch noch jugendfriſch.
Bild feſtgehalten wird, auch im Con zum Ausdruck kommen
Denn der Film wirkte auch in den Frankfurter
Auffüh=
ſol, darum iſt es für ihn notwendig, mit aller Kraft ſich zu
rungen, wie es der Verfaſſer ſelbſt mitangehört und geſehen
konzentrieren. Filmiſches Bild und Inhalt muß nun einfach
hat, wie es ihm aber aus Dutzend anderen Vorſtellungen
gleichlaufen. Es iſt nicht mehr möglich, eine Liebesſzene zu
von Freunden beſtätigt wurde. Der weibliche Ceil der
Su=
fimen und dabei zu ſagen: „Fräulein Dagover (oder wie ſie
hörerſchaft weint. Weint richtig und mit Pathos.
Unauf=
lonſt heißen mag), ſchönes Wetter heute”. Vielleicht wird
Ner in gewiſſer Weiſe etwas Unwahrhaftiges vom bis- Wir hören allerlei Männerſtimmen. Sie kommen allerdings, haltſam. Schon als Al Jollon ſchon zum erſten Male den
je tiefer ſie ſind, deſto weniger heraus. Eine Eigenſchaft, die Sonnu Boy ſingt. Dann aber beſonders, als er ſein Kind
herigen Silm weggenommen.
So iſt das Aimiſche nicht beeinflußt. Es wird unterſtützt, der Confilm mit Grammophon und Nadio teilt. Crotzdem er / damit in den Cod ſingt. Eine Szene, die irgendwie pachend
Lurch die Sprache. Uebrigens laufen große Ceile noch ſtumm, weder das eine noch das andere iſt. Dafür erſcheinen Frauen= wirkt. Es weinen nicht mur Menſchen, die überbaupt gern.
d.h. mr mit Muſiſtbegleitung, die auch auf dem Gilmſtreifen ſtimmen um ſo klarer. So Molyz, wenn ſie ihren Aann an= das Caſchentuch nahe den Augen haben. Sondern es weinen
drauf iſt.) Nicht eigentlich durch die Sprache allein. Hon= ruft: Al. Dieſe eine Silbe in dem ſingend=weichen American ! Damen der erſten Geſelſchaft. Junge Mädchen, Sportgirls,
dern durch den Laut, durch das Geräuſch. Kleinigkeiten. Al Engliſh wirkt muſikaliſch. Am ſchönſten aber und ganz weinen trotz aller Emanzpation herzhaft und unverblümt.
iſt noch Kellner und plaudert mit irgend jemand. Läßt dabei, glockenhell hört man die Stimme Sonnus: „Daddy, eing me / Beinahe erfriſchend. Dann machen ſie kräftig vom
Caſchen=
zwei Glas Bier abſtehen. Was tut er? Er gießt ſie zus the song of the Sonny Boy”. (Papa, ſiung mir das Lied vom tuch Gebrauch ... Es ſcheint faſt, als wäre man in
Deutſch=
ſammen, läßt eins ins andere laufen. Das ſieht drolig aus. I. Sonnu Bou.) Oder, wenn ihm Daddy lagt: „Sch ſchenke dir land auch wieder ſentimental geworden. Bielleicht kommt
eine Neaktion auf die Vermännlichung? Tou never ean tell.
Daz hört man jetzt das Gluckſen ganz deutlich. Oder: Al, / ein Kaninchen und Mama ſchenkt dir eins, wieviel haſt du
ſteht am Celephon, ſpricht mit ſeiner Frau. Die Cüre der dann?‟ Er antwortet: „three‟ (drei). „Aber wie kommſt du Man kan nie wiſſen ...
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[ ← ][ ][ → ] Wandlungen, die unſere Seit brachte.
Eine Umfrage bei vier bedeutenden Frauen.
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lienlebens geſchaffen. Während aber das Problem Vater und
Sohn” — vor allem infolge der Vorliebe des expreſſioniſtiſchen
Dramas für dieſes Chema — in aller Oeffentlichkeit wieder und
wieder behandelt worden iſt, hat die Wandlung der Beziehungen
von Mutter zu Cochter viel weniger Diskuſſionen hervorgerufen.
Dabei bereitet dieſes Problem vielleicht noch mehr
Kopfſchmer=
zen und verlangt dringender Stellungnahme als die Frage „Vater
und Sohn”.
Wie prominente Frauen und Mütter dieſe Wandlung der
Beziehungen zwiſchen Mutter und Cochter ſehen, welche
Hoff=
nungen und Befürchtungen ſie daran knüpfen, das mögen die
folgenden Meinungsäußerungen zeigen:
Mutter und Cochter — das ſchönſte Freundſchaftsverhältuis
zwiſchen Frauen.
Von Charlotte Behrendt, der bekannten Malerin und
Witwe Lovis Corinths.
Ich glaube, daß die Freundſchaft ziſchen Frauen, d. h. die
menſchlich=geiſtige, neidloſe Freundſchaft, wie ſie ſonſt im allge=
meinen zwiſchen Männern beſteht, das Verhältnis von Mutter
und Cochter bringen kann. Freilich iſt dieſes ſehr hochſtehende
Verhältnis heute noch nicht die Regel, wenn ſich auch hier ſeit
dem Krieg vieles zum Vorteil geändert hat. Denn die Frau
wurde ſelbſtändiger und unabhängiger nicht nur in ihrer
wirt=
ſchaftlichen Lage und ihrem Beruf, ſondern auch im Denken.
Sie gibt ſich ihren Kindern gegenüber heute nicht mehr als
völ=
lige Autorität und verſucht, die Gegenſätze zu überbrücken, die
immer zwiſchen zwei Generationen beſtehen, ſchon deshalb, weil
ſie geſchaffen werden, wenn ſie nicht vorhanden ſind. Die Mütter
wurden jünger und die Cöchter früher reif, und beide lernten —
die Grundlage jeder Freundſchaft — ſich verſtehen, nachſichtiger
ſein.
Sprechen wir alſo nur von dieſem ſchönen
Freundſchaftsver=
hältnis zwiſchen Mutter und Cochter, das zwar faſt nur bei
überdurchſchnittlichen Menſchen möglich iſt, aber ſie bringen die
Entwicklung. Auch dieſe Freundſchaft iſt — wie jede
menſch=
liche Beziehung — nie ohne Kriſen, den kriſenloſes Glück iſt nur
bei ſehr flachen Menſchen möglich. Aber jede Schwierigkeit
überwinden Liebe und Verſtändnis.
Die Freundſchaft zwiſchen Mutter und Cochter beginnt mit
dem erſten Lebenstag des Kindes. Sie unterſcheidet ſich von jeder
anderen, ſelbſtgewählten dadurch, daß ſie ſchon von der Natur
gegeben iſt. Sie baſiert aber wie jede andere auf gegenſeitigem
Vertrauen. Selbſtverſtändlich liegt das Hauptgewicht in dem
Verhältnis bei der Mutter, weil ſie die Cochter noch bilden
kann, während dieſe in der Mutker einen fertigen, ſich kaum
noch verändernden Menſchen vorfindet. Für die Mutter iſt die
Cochter die Fortſetzung und vielleicht die Wiedergutmachung
ihres Lebens, für dieſe die Mutter die natürliche Stütze und
Vertraute.
Rollchen.
Von Dorothea Hollatz.
Er hatte während der Cheaterferien eine Anſtellung in S.
bei der Kurkapelle gefunden. Er ſchlug die Pauke und hieß
Röllchen.
Er war ein braver Menſch, hatte Frau und Kinder zu Haus
und brachte ſein Geld auf die Sparkaſſe, ehe er ſich in
Aben=
teuer ſtürzte.
Er ſaß im Orcheſter auf erhöhtem Platz und ſchlug die Pauke
mit koketter Nachläſſigkeit oder genialer Wucht, je nachdem.
Er war unbedingt taktfeſt und brauchte nucht die Pauſen an
Händen und Füßen abzuzählen, ſondern blätterte in einer
Bro=
ſchüre „Wie richte ich einen Kaninchenſtall ein?” Leider war
auf dem Citelbild des „Armeniſchen Stallhaſen” ein Fettfleck.
Eine Seite dauerte ungefähr zweiunddreißig Cakte, er fand ſich
immer zurecht. Bei langen Wirbeln ſchloß er die Augen ſo weit,
daß die Wimpern gerade das kleine Gerſtenkorn am linken Lid
berührten, und bei kurzen, heftigen Schlägen ſtieß er ſeine
auf=
geriſſenen Blicke vom Dirigenten los und ſchnellte ſie ins
Pu=
blikum, was ungeheuer großartig wirkte.
Im Suſchauerraum, in der zweiten Reihe rechts, ſaß ſo ein
füßes Mädel, etwas ſchwärmeriſch, etwas frech — etwas fürs
Herz. Auf das hätte Nöllchen es abgeſehen; er konnte ſich das
leiſten. Seine Beine waren nicht krümmer als die der zweiten
Geige, ſeine Kleidung war gepflegt und ſein Ceint roſig. Er hatte
überhaupt nur eine ſchlechte Eigenſchaft: daß er beim Gähnen
die Hand nicht vor den Mund hielt. Es war unſchön, bis hinters
Häpfchen ſehen zu können, man mußte an die aufgeriſſenen
Mäu=
ler am Spieß gebratener Barſche denken und verdarb ſich den
Appetik.
An einem Sonntag abend angelte er ſich auf der
Landungs=
brücke das niedliche Mädchen. Die Bügelfalten ſeiner weißen
Die größte Schwierigkeit beginnt dann, wenn die Cochter alt
genug iſt, die Nivalin der Mutter zu werden, oder die Mutter
noch jung genug, um der Cochter zu ſchaden. Swiſchen ſehr
hoch=
wertigen Frauen aber iſt der Nivalitätskampf überwunden.
Beide, Mutter und Cochter, haben das RNecht, ihr eigenes Leben
zu leben, und die Pflicht, ſich in den anderen hineinzudenken.
Die Mutter muß das Vertrauen der Cochter in dem Maße
haben oder zu beſitzen ſuchen, um mit ihr alles beſprechen zu
können. Herrſcht nicht abſolute Ehrlichkeit zwiſchen beiden, ſo
wird die Cochter (oder im umgekehrten Fall die Mutter) oft
jahrelang ſo ſchwer leiden, wie ich es aus einigen Fällen kenne.
— Nur in einem Fall hat die Mutter die Pflicht, zu
ver=
zichten: wenn das Glück der Cochter in Frage ſteht. Denn die
Cochter bedeutet in dieſem Freundſchaftsverhältnis zweier
glück=
licher Partner die Sukunft und — letzten Endes auch die
Su=
kunft der Mutter.
Die fortſchrittliche Mutter — ein Fortſchritt?
Von Srieda Richard, der bekannten Mutterdarſtellerin.
Hat ſich in den letzten fünfzehn bis zwanzig Jahren die
Stel=
nung der Mutter zur Cochter geändert?
Es ſteht feſt, daß ein großer Umſchwung im Gefühlsleben
der Frau im Laufe dieſer Seit ſtattfand; die Bedingungen liegen
in dem durch den Krieg hervorgerufenen Umſturz auf jedem
Gebiet. Die Frau wurde in Männerberufe gedrängt, die Frau
lernte ſich auf den Gebieten zu entfalten und zu behaupten, die ihr
früher fernſtanden; vielfach mußte die Frau ihren Beruf als
Frau und Mutter ganz aufgeben und nur als Ernährer tätig
ſein. Dieſen Umſturz ertrug nicht jede Frau; es entſtanden
Ent=
gleiſungen; vielfach wirkte ſich auch das Gefühl des
Selbſt=
bewußtſeins zu ſtark aus, die Frau fand nicht wieder in allen
Fällen auf ihren Platz zurück — ohne dabei rückſchrittlich zu
ſein! Dann kam die Mode, die den Umſturz auch im Aeußeren
beſtätigte, die die Frau verjüngte, die aus Matronen
kurz=
geſchürzte Numphen machte; wie ſchwer war es da für manche
Mütter und Großmütter, die Würde zu bewahren! Wieviel
ſtürzten ſich im Caumel des Verjüngtſeins gleichzeitig auch in die
Arme des wirbelnden Lebens — die Mutter hatte ſich ſelbſt
vergeſſen! Sollten da nicht auch Konflikte entſtanden ſein zwiſchen
Mutter und Cochter? Sollten nicht unnatürliche Verhältniſſe
ſich herausgebildet haben?
Jeder Umſturz zeitigt gute und ſchlechte Früchte! Wir wollen
gerne den Umſchwung im Gefühlsleben der Frau in den letzten
15—20 Jahren als einen Fortſchritt für ſie bezeichnen und gerne
annehmen, daß die wahre, echte Mutter in ihrer Liebe und
Ein=
tellung zur Cochter trotz der veränderten Verhältniſſe
unantaſt=
bar blieb und daß die fortſchrittliche Mutter nur nutzbringend
aus der neuen Seit für die Cochter denkt und fühlt.
Das Leben — eine Fülle von einzelnen Fällen.
Von Gabriele Neuter, der bekamnten Dichterin.
Das Verhältnis zwiſchen einer Mutter und ihrer Cochter
oder ihren Cöchtern iſt ſo ſtark individuell, durch Charakter,
Cradition, Familien= und Geldzuſtände bedingt, daß ſich darüber
nichts Allgemeingültiges ſagen läßt. Denn jedes Allgemein würde
ſofort an dem beſonderen Fall zur Phraſe oder zur Lüge.
Uebri=
gens gilt hier dasſelbe, wie von allem Verkehr zwiſchen
Men=
ſchen: man mag ſich noch ſo ſehr vornehmen, eine Nichtung
inne=
zuhalten, die der Verſtand vorſchreibt — ſteht Cemperament und
Gemüt dazu im Widerſpruch, ſo wird man trotzdem das
Gegen=
teil von dem tun oder ſagen, was man ſich vorgenommen hatte,
zu tun oder zu ſagen. Und das gilt ſowohl für das Alter wie für
die Jugend.
Das Uebergangs= und das Sukunftsverhälknis zwiſchen Mutter
und Cochker.
Von Dr. Ilſe Reicke.
Mutter und Cochker — ein Chema, das ewig und ewig
aktuell und vielleicht problematiſcher iſt als das Verhältnis
Vater und Sohn. Denn zwiſchen der Generation der heutigen
jungen Mädchen und ihrer Mutter liegt ja der große,
wirt=
ſchaftliche Umſturz, der den ſoziologiſchen zur Folge haben mußte.
Was vor dem Krieg Siel einiger Frauenrechtlerinnen war, iſt
heute Selbſtverſtändlichkeit: Die Frau im Beruf, als Kamerad
des Mannes, als ſelbſtändiger Staatsbürger.
Unſere heutige Jugend wuchs mit dieſen Gedanken als
Cat=
ſachen auf. Sie brauchte ſich ihre Forderungen nicht erſt zu
er=
kämpfen, höchſtens — gegen die Mütter. Denn von ihnen
ver=
langten die neuen Anſchauungen natürlich eine völlige
Umſtel=
lung. Was ſie bisher für richtig gehalten, die Gedanken, in
Hoſen ſtarrten wie mit Draht unterlegt. Die Kleine kicherte
und behauptete, die Großmama warte am Strand, aber eine
halbe Stunde ſpäter war von einer Großmama keine Nede mehr,
und Lilly — ſo hieß das ſchuldloſe Weſen — hing hingegoſſen
an Nöllchens rechter Seile.
„Wie wundervoll Sie pauken!”
Er lächelte und ſah aus wie Margarine. Er ſagte ihr die
banalſten Schmeicheleien, die ſie wie Honig trank. Ihr Papa
hatte geſtern eine Neiſe nach Schweden angetreten. Sie gingen
im falſchen Critt und ſtießen deshalb bei jedem Schritt
gegen-
einander, und dieſe Berührung, der Nöllchen mit der äußeren
Rundung ſeines rechten Beines etwas nachhalf, entflammte
beide. Er war ganz Glück und pries das Schickſal, das ihn
hatte Pauker werden laſſen, und nicht Sahnarzt oder
Cier=
bändiger.
Am ſelben Abend ſchon beſuchte ſie ihn auf ſeiner Bude. Sie
bog ſich vor Lachen über ſeine Pantoffeln, die aus lila Wolle
gehäkelt waren, dagegen fand ſie ſeinen karierten Pyfama
bild=
ſchön. Das Bild ſeier Frau, das er — ein guter Gatte! — auf
dem Nachttiſch ſtehen hatte, legte ſie voll Cakt mit dem Glas
nach unten auf die Kommode.
Großmama mußte die ganze Nacht hindurch warten.
Am nächſten Vormittag kündigte die Wirtin: Sie ſei eine
anſtändige Frau uſw. Nöllchen ſchenkte ihr zwei Pakete
Pan=
ganigebäck, drückte ihr 10 Mk. in die Hand und verſprach ihr
einen Sederhalter aus Bein, an dem ein Fernrohrchen
bau=
melte. Darauf nahm ſie die Kündigung zurück und borgte Lillu
helles Stopfgarn für ihre Bembergſtrümpfe.
Röllchen war kein Durchſchnittsmenſch, er behauptete ſogar,
hupnotiſche Kräfte zu beſitzen. Moraliſche Hemmungen allein
hinderten ihn, dieſe Kräfte zu betätigen.
Er behauptete, im vorigen Sommer an der Spielbank eine
ähnliche Kraft ſchon mit Erfolg erprobt zu haben. Er habe
zwölfmal geſetzt und zwölfmal gewonnen,
denen ſie ſelbſt erzogen waren, ſollten plötzlich „altmodi)
vergeſſen ſein? Das junge Mädchen ſollte arbeiten,
G=
dienen wie der junge Mann. Dadurch wurde es der müt
Aufſicht, dem ängſtlichen Behütetſein vor Gefahren
jedw=
von ſelbſt entzogen. Es kam mit Vertretern des ander
ſchlechts ganz anders zuſammen als bisher. Es war nie
die niedliche Puppe, ſondern ein wiſſender Menſch, wiſſe
in Dingen, bei denen früher das obligate Erröten am P.
Mußte das alles nicht der Cochter ihre Eheausſichten ſch
— Es war ſchwer für die Mutter, ſich völlig umzuſteller
Und ſchwer war und — iſt es natürlich auch für die
einer ſolchen Mutter. Von der Höhe ihres monatliche
dienſtes herunter geſehen, ſcheinen ihr die veraltete
ſchauungen der Mutter lächerlich. Mit ihrer Seit un.
Verdienſt will ſie anfangen können, was ſie wünſchk. H
ſetzt der Orrtum der Cochter ein. Sie verdient nicht Geld
für ihre Vergnügungen auszugeben und ſich weiter r
Eltern unterhalten zu laſſen. Der Verdienſt der Cochter
Verdienſt der Eltern. — Beide, Mutter und Cochter
unter dieſem Verhältnis und den ſich daraus ergebenden
tigkeiten.
Ein ſolches Verhältnis zeigt ein Uebergangsſtadium
Entwicklung der Frau. Die Mutter als „Lugendwauwau”
rer Seiten und die Cochter als das behütete
Haustö=
ſind Muſeumsfoſſilien. Was alſo ſind die heutigen Cyx
Mutter und Cochter?
Da iſt zuerſt einmal das unglückliche, vorher
geſchilde=
der noch recht häufige Verhältnis der altmodiſchen Mut
der deshalb um jeden Preis „modernen” Cochter, die of
die Verbote und Aengſte der Mutter zum Lügen gezwunge
ver
liche,
r. Art
Ge
meh
aue
war.
Vern
ſchte
Wer=
An=
Bren
aber
me
8a
Eiden
tre
fühe=
rlein
von
lei=
und
ſurch
pird
Eine ungewöhnlich ſeltene und ſchöne Freundſchaft
ve=
die Mutter mit ihrer Cochter, die ſich nicht erſt umz
brauchte, um den Wunſch der Jugend nach Oppoſition und
tung zu verſtehen und in richtige Bahnen zu lenken. — So
häufiger iſt leider der Fall, meiſtens dann, wenn beide
unbeſchäftigt ſind, daß die Mutter ſich noch jung genug u.
rufen fühlt, der eigenen Cochter Konkurrenz zu machen.
exiſtiert vor dem Gatten und Vater in ſolchen Fälle
Schweigeabkommen auf Gegenſeitigkeit. Ein ſolches Verl
illuſtriert exakt eine kleine Geſchichte aus der Wirklichke
man mir neulich erzählte. Die Cochter kommt ſpät abend
Haus unter dem Vorwand, ſie ſei bei der Freundin geweſei
ſteht dem Vater ſchräg zugewandt im Simmer, ſo daß n
Mutter ſehen kann, daß ſie einen Herrenhut unter dem Ar
klemmt hält. Die aber darf nichts ſagen, denn die Cochter
von ihr ſelbſt zu viel.
Heute ſehr ſelten, aber die Sukunft verheißend und’ v
ſie verſprechend, ſcheint mir das Verhältnis zwiſchen der b
tätigen Mutter und der berufstätigen Cochter zu ſein.
durch die beiderſeitige Arbeit und die mangelnde Seit verſe
den die unnützen Streitigkeiten von ſelbſt, ſind kameradſcha
Achtung und größeres Verſtehen durch die gleiche, der 21
bisher unbekannte Arbeitsſituation gegenüber dem Man
Vorgeſetzten oder Mitarbeiter, ſelbſtverſtändlich.
Denn dieſes kameradſchaftliche Verhältnis zweier arb
der Menſchen enthält ſchon die Forderungen, die das Verh
zwiſchen Mutter und Cochter ſetzt und immer ſehen, aber in
cunft noch viel mehr von beiden fordern wird: völliges
trauen, abſolute Ehrlichkeit, größeres Verſtehen und wirt)“
liche Selbſtändigkeit beider.
O, das wolle und müſſe ſie ſehen, quälte Lillu, und am
Aſ=
in der großen Orcheſterpauſe, traten ſie zuſammen an den 2
tiſch.
Seine lebhaften Ellenbogen drängelten ihn nach vorn,
er ſetzte. Aber verlor. Setzte wieder. Verlor wieder.
Publikum ſowie auf den Croupier machte das wenig Eind
Ihn ſelbſt aber ſtieß es in heftige Verſtimmung. Sein Geſich
aus wie eine unreife Comate, und mit den Paukenſchlegeln
er in der Pauſe ſtets bei ſich trug, trillerte er in die innere 9
fläche: Er habe es ja gewußt, heute ſei ein Unglückstag.
Frau hätte auch geſchrieben, daß drei Stachelbeergläſer
gegangen ſeien und daß bei Lehmanns der Balkon durchließ”
Lillu kicherte. Ihre haſelnußgroßen Grübchen zittertel
beſtrickend, daß Nöllchen nach dem Konzert wieder am Spie
ſtand. Er ſetzte dreimal und verlor dreimal. Wütend gin
nach Hauſe. Er ſchlief in Sachen, putzte ſich nicht einma
Sähne.
Lilly durfte die wartende Großmama erlöſen.
Am Morgen fühlte er ſich wie ein Hering, der in Eſſig
legen hatte; ſo ſauer und verſtümmelt kam er ſich vor. *
Eitelkeit war bis zur Grenze des Möglichen gereizt und ſein C
beutel mager. Er wollte und mußte Lillu beweiſen, daß er ein ?
begnadeter Spieler war. Sie hatte ihm geſtern mittag, gerade ik
Augenblick, wo er ſich die Neſte des Frikaſſees mittels eines Alpt
Sahnſtochers entfernte und ſich dabei hinter einer Serv
verbarg, geſtanden, daß ſie ſich nichts ſo wünſche, wie
Schreibmappe aus elfenbeinfarbenem Saffianleder, in der ſie
ſpäteren Briefe aufzuheben gedenke. So ein Ding follte
120 Mk koſten. Und daran möchte er denken, wenn er an
Spieltiſch träte.
Er dachte daran; er träumte davon. Die Mappe war
wie ein Haus, er ſtolperte, fiel zwiſchen den Deckel und das
Löſchblatt und wurde zerquetſcht. Nach hundert Jahren öff
Lilly die Mappe und ſchrie entzückt: Welch reizendes Blümc
Harmonieren die Charaktere?
Graphologie und Eheberakung.
Von Fritz Hocke, Wien.
Zu einer der ſchwierigſten Aufgaben der Handſchriftendeutung
zählt zweifellos die Eheberatung, das heißt, die Abſtimmung
zweier Charaktere auf ihre Harmonie, denn dieſe erfordert
ſei=
tens des Graphologen nicht nur eingehende graphologiſche
Kennt=
niſſe, ſondern auch ein reiches Maß an Lebenserfahrung. Wir
dürfen nicht vergeſſen, daß es ſich hierbei nur um eine
be=
ratende Aufgabe der Graphologie handeln kann, da vielfach
Milieu ſowie äußere Verhältniſſe keine unweſentliche Nolle für
das Glück einer Ehe ſpielen, die mit graphologiſchen Mitteln
aus einer Schrift nicht entnommen werden können. Eine Ehe iſt
in wirtſchaftlich=erotiſches Problem, und ihr Glück wird vor
allem dort gefährdet, beſſer geſagt, zerſtört werden, wo ſich
ein=
ſchneidende Mängel in dieſen Belangen ergeben. Es müſſen alſo
geben den Charakterveranlagungen auch dieſe Momente
berück=
ichtigt und gegeneinander abgewogen werden, wenngleich in
ziner höher kultivierten Ehe vor allem den Momenten ſeeliſcher
lebereinſtimmung keine, unweſentliche Bedeutung zufällt. Etwaige
vätere Schickſalsſchläge, die an ihrem Fundament zu rütteln
ſermögen, werden auch nur dort in Frage kommen, wo es ſich
im ſchwache Charaktere handelt, die dem Ernſt des Lebens
icht das richtige Verſtändnis entgegenzubringen vermögen und
ei welchen die ſeeliſche Bindung im Laufe der Jahre keine
Feſti=
ung erfahren hat. Ueber alle dieſe Fragen vermag jedoch die
jraphologie mit einem ſehr hohen Prozentſatze von Nichtigkeit
lufſchluß zu geben; wir möchten betonen: „mit einem ſehr
ohen Prozentſatz”, da ja die menſchliche Pſuche keine
mathe=
jatiſche Formel darſtellt, die ſich reſtlos löſen läßt, und eventuell
jäter auftretende Affekthandlungen aus der Schrift nicht
vor=
ergeſehen werden können, da die Graphologie, ſoweit ſie
wiſſen=
haftlich betrieben wird, mit Sukunftsdeutung nichts gemeinſam
at. Wir dürfen aber auch nucht dieſer Frage befangen
gegen=
vertreten und lediglich von der Kongruenz der Charaktere auf
eren Harmonie ſchließen wollen, denn vielfache Beiſpiele aus
m Leben bekunden, daß ſich oft gegenſätzliche Charaktere
an=
ehen, und daß auch Ehen, wo der weibliche Ceil die führende
olle innehat, nicht immer unglücklich zu ſein brauchen, ja —
t im Gegenteil! — ſehr glücklich ſind. Es handelt ſich in dieſen
ällen nur darum, die Pſyche der beiden Teile eingehend zu
iterſuchen und alle „Für” und „Wider” ſorgfältig und genau
erwägen.
Wir werden an Hand der nachfolgenden Schriftproben dieſe
atſachen zu erhärten verſuchen und bei der charakterologiſchen
iterſuchung vor allem — zwecks Abgrenzung der Materie —
if die Momente des Willens, des Gefühles und des Verſtandes
edacht nehmen.
In
Laier4e.!
k-
Figur 1.
enbart ſich eine männliche Schrift, deren Größe uns ſtarkes
lbſtbewußtſein — die außerordentliche Lebhaftigkeit, große
pulſivität, welche ſich — wie die dolchförmigen Endungen
raten — bis zur Brutalität zu ſteigern vermag, kundgibt. Das
hältnismäßige Regelmaß zeugt zwar für Willen, doch erfährt
ſelbe durch die ſtarke Gefühlserregbarkeit keine
unweſent=
e Einſchränkung und beeinträchtigt daher auch das Urteil
ich ſubſektive Einſtellung. Wenn wir
„ Kür
df — Areh- St.
ar- R. Mar,4.
Beh.
Figur 2
gegenhalten, ſo finden wir hier einen, wie die
Anfangsbeto=
g zeigt, ebenfalls ſehr ſelbſtbewußten Charakter von nicht
veſentlicher Willenskraft, die ſich aber — wie die Enge der
rift als Hemmungsmerkmal darlegt — vor allem paſſiv, und
ir in ſtarkem Eigenſinn offenbart. Die Verſchnörkelungen,
ſiell bei dem Buchſtaben „9", legen von Eitelkeit, die viel=
) üückläufigen Endungen von Egoismus Seugnis ab. Es
delt ſich hier um einen ſtark ichbetonten Charakter, dem es
allem auf den Eindruck auf die liebe Mitwelt ankommt.”
6 ſich dieſe beiden Charaktere nie zu einem harmoniſchen
nzen werden verbinden können, bedarf wohl keiner beſonderen
äuterung. Aus ihrem ſtarken Criebleben heraus, das ſich in
der rechtsſchrägen Schriftlage ſowie der Ceigigkeit der Schrift
offenbart, und in Sigur 1 durch die Heftigkeit und vielfache
Ungezügeltheit zum Ausdruck kommt, in Sigur 2 durch neurotiſche
Momente, auf die wir hier nicht näher eingehen können,
ge=
hemmt erſcheint, werden ſie ſich wohl für eine Seit zu finden
vermögen, aber in der Unnachgiebigkeit der
Charakterveran=
lagungen für die Dauer des Glückes nie teilhaft werden können.
Betrachten wir nun die männliche Schrift der
Figur 3,
ſo dokumentiert ſich in ihrer Größe, der Druckbetonung ſowie
dem Eckenduktus das Willensmoment, und wir haben hier den
energiſchen Charakter vor uns, der für Gefühlsmomente nicht
viel erübrigt, klar ſein Siel vor Augen hat und es mit Nachdruck
verfolgt. Dagegen zeigt uns
No ( rn Oder a
Aabe Ho tMenteie Mo deieiteen
Figur 4
die Schrift eines eindrucksfähigen, labilen Weſens, das ſenſibel
auf alle Eindrücke der Außenwelt ſtark reagiert, und wir wären
vielleicht nach oberflächlicher Beurteilung geneigt, die beiden
Charaktere als ſich ergänzend anzuſprechen: hier das ſenſible,
ſcheinbar ſchutzſuchende Weib, dort der zielbewußte Mann—
aber wir müſſen uns bald eines Beſſeren belehren laſſen. Hier
die ſtarke, dort die ſchwache Phyſis —, hier der Mann, der auf
beſtimmtes, ſicheres Handeln Wert legt, Widerſpruch nicht
dul=
det, dort die Frau, welche — wie die Anfangsbetonung ſowie die
Völle der Schrift verraten — trotz aller Hartheit von ſtarker
Selbſtſchätzung durchdrungen iſt, zufolge der wechſelnden
Schrift=
lage ſowie der fadenförmigen Bildungen der Buchſtaben
wandel=
bar in ihren Anſchauungen und Launen nur zu ſehr zugänglich
iſt . . ., ſie werden ſich nicht zu ergänzen vermögen, wozu noch
kommt, daß die weibliche Schrift eigenartig iſt, gute Bildung
verrät, wogegen die männliche nicht über die Schulnorm
hinaus=
reicht.
Die folgende männliche Schriftprobe
Ar.
— (7—½
Figur 5
zeigt durch die Weichheit der Formen einn ſtark femininen
Einſchlag, und die Ceigigkeit verrät einen hohen Grad vom
Sinn=
lichkeit; hier iſt alſo das Gefühlsmoment beſonders betont. Hierzu
kommt ein einfaches, beſcheidenes Weſen und gute Urteilskraft,
wie die eher kleinen, einfachen und ungeſchnörkelten Schriftzüge
dartun. Widerſtandskraft iſt, wie das Regelmaß der Schrift
offenbart, gegeben, welche im richtigen Moment hemmend
ein=
pringt; auch die nach links geneigte Lage der Buchſtaben mitten
in den Worten verrät Selbſtzügelung. Demgegenüber weiſt die
weibliche Handſchrift der
Figur 6
in ihrer Größe, in der Druckbetonung jedenfalls einen ſtark
männlichen Einſchlag auf; allein dieſer wird durch eine gewiſſe
Weichheit der Formen, durch gelegentlich aufſcheinende
Unregel=
mäßigkeit der Schriftelemente, die für Gefühlslebendigkeit
ſprechen, gemildert, und auch die vorherrſchende Verbundenheit
der Buchſtaben läßt auf Anpaſſungsgabe ſchließen. — Dieſe
beiden Charaktere würden ſich wohl zu ergänzen vermögen,
wenngleich hier die führende Nolle dem weiblichen Ceile zufiele.
Für die Ompulſivität der Frau, die ſich hauptſächlich in der
Lebendigkeit der Schrift kundtut, würde der Partner jedenfalls
Verſtändnis aufzubringen vermögen und ihre gewiſſe Sielbewußt=
heit und Feſtigkeit des Auftretens auf ſein mehr auf
Beſchaulich=
keit eingeſtelltes Weſen nur einen güinſtigen Einfluß auszuüben
in der Lage ſein. Außerdem würde ſie taktvoll genug ſein, das
gewiſſe Plus an Bildung, welches ihr eignet, ihn nicht fühlen zu
laſſen, ſo daß ſich hier im Laufe der Jahre die beiden Charaktere
anpaſſen könnten, wobei die erotiſche Bindung hier keine
un=
weſentliche Nolle ſpielen würde.
Betrachten wir nun die männliche Schrift der
Moid Herdrod) Ai dur Jah
Mtr
Lilthnteen
Drk MMar
4
Figur 7,
ſo verrät ſie uns in ihrer Klarheit, Einfachheit und
Regelmäßig=
ſceit den pflichtbewußten, verläßlichen, wenig anſpruchsvollen
Charakter, deſſen große Beherrſchtheit die ſenkrechte
Schrift=
lage erkennen läßt. Die weibliche Schrift der
MzE.nd Weihene Me2e 2 geLäßefz
Wäle-wde N u ditbtel4a-p
gONLLer ferde Daie"
Figur 8
gibt uns dieſelben Eigenſchaften kund, wenngleich hier das
Ge=
fühl naturgemäß lebendiger iſt — das Weſen freier, gelöſter.
Dieſe beiden Charaktere würden jedenfalls ſehr gut harmonieren,
da hier die Intereſſengemeinſchaft eine ſehr weitgehende iſt,
gleichwie die Charakterveranlagung. Beides ſind zielbewußte,
gereifte Menſchen, von feſtem, zuverläſſigem Charakter, von
ziemlich gleicher Bildungsſtufe, und der vielleicht gelegentlich
über das Siel ſchießende Gefühlsüberſchwang des weiblichen
Cei=
les würde durch das beherrſchte Naturell des Partners nur eine
erwünſchte Hemmung erfahren; dagegen würde dieſer das heitere
Weſen der Partnerin nur wohltuend empfinden. Die langen,
feinen An= und Endſtriche der männlichen Schrift laſſen zwar
Widerſpruchsgeiſt erkennen, aber der weibliche Ceil in ſeiner
Nachgiebigkeit würde dieſem durch Oppoſition wenig Nahrung
geben, es ſei denn gelegentlich aus einer momentanen Stimmung
heraus, da er von Schwankungen derſelben nicht frei iſt, aber es
würde ſich immer nur um eine vorübergehende Crübung, ohne
nennenswerte Bedeutung, der gegenſeitigen Harmonie handeln.
Hiermit wollen wir unſere graphologiſchen Beträchtungen
beſchließen. Wir wollen jedoch nicht unerwähnt laſſen, daß wir
uns nur auf ſkizzenhafte Charakteriſierung der hier
wiedergege=
benen Schriftproben beſchränken und nur die Hauptzüge der
ein=
zelnen Charaktere gegenüberſtellen konnten. Aber wir wollen
hoffen, daß es uns gelungen iſt, den Wert und die Bedeutung
der jungen graphologiſchen Wiſſenſchaft als Beraterin auch in
ſo wichtigen Lebensfragen, wie ſie das Eingehen eines
Lebens=
bundes darſtellt, dargelegt zu haben.
Der Waſchbär mit dem Regenſchirm.
Su einem Kürſchner kommt eine Dame und verlangt einen
Waſchbär=Pelz. Der Chef legt ihr verſchiedene Stücke vor und
rühmt deren Qualität.
„Wie iſt das,” fragte die Dame, „wird der Pelz auch nicht
ausgehen, wenn man mit ihm in den Regen kommt?”
„Nun, gnädige Frau,” antwortete der Kürſchner, „da habe
ich nur eine Antwort: Haben Sie ſchon einmal einen Waſchbär
mit einem Negenſchirm geſehen?”
Lediglich Privakſache!
Der Inſtallateur M. bekommt von einer Behörde dieſen
Brief auf ſeine Nechnung: „Sie fordern für die Anlage eines
Blitzableiters zweihundert Mark, und zwar für Hinaufſteigen
40 Mk., für Anbringen 100 ANk., für Hinabſteigen 60 MNk.
Letz=
terer Betrag wird geſtrichen, denn wenn das Hinauffkeigen und
Anbringen im Intereſſe der Stadt geſchah, ſo war doch das
Hinabſteigen lediglich Ihr Intereſſe.”
Der Werkſtudent.
Kaufmann: „Gut, ich werde Sie anſtellen. Sie werden das
Staubwiſchen und Aufräumen im Lager beſorgen!“
Stellenbewerber: Aber, geſtatten Sie, ich bin Lizentiat der
Volkswirtſchaftswiſſenſchaft!“
Kaufmann: „Na, das iſt auch nicht ſchlimm, da fangen wir
eben mit einfacheren Arbeiten an!”
rdas nur gepreßt haben mag! Welch goldige Silhouette auf
Löſchblatt!
Es blieb nichts übrig, er mußte ſich von der Sparkaſſe Geld
ken laſſen, um ſich nicht vor Lilly zu blamieren.
Jür heute langte es noch. Angeſtachelt von ironiſchen
Be=
kungen der kleinen Ceufelin, ſetzte er viermal, gewannn ein=
und verlor dreimal. Er wurde wild. Jetzt ſei ihm alles
9, und wenn er Haus, Hof, Weib, Kind und Geſinde
ver=
en ſollte. Lillu beobachtete neugierig, wie unter ſeinen roſigen
afen das zornige Blut in blauen Adern auf und nieder hüpfte
wie ſeine ſanften Augen Seuer ſchlugen.
Jür den nächſten Cag borgte er ſich das Nötige bei dem
Kenſchläger, und dann kam das Geld von der Sparkaſſe.
Am Frühſtückstiſch, wenn er die Seitung las und die Stellen
Saub, Selbſtmord, verbrühten Kindern, beſtialiſchen Müttern
brüchigen Dunggrubendeckeln herauspickte, bekam er Neue
lein Creiben. Aber ein ſchalkhafter Blick aus Lillus Augen,
etwas im ſtumpfen Winkel zueinander ſtanden und ihm
des-
beſonders reizvoll ſchienen — über Geſchmäcker läßt ſich
ſtreiten —, ein Blick genügte, um ihn verliebt zu machen
nem Grade, der das Normale mit Füßen trat.
Sie unbegreiflich iſt dieſe ſogenannte Himmelsmacht.
Die Liebe wird vielen zum Glück, Nöllchen ward ſie zum
uck. Sio trieb ihn in jeder freien Stunde zum Spieltiſch,
ſcheute ſich nicht, zwiſchen den einzelnen Orcheſterſtücken hin=
Ten, zu ſpielen, zu verlieren, krampfhaft die Minuten
zäh=
zurückzuraſen und gerade noch im letzten Augenblick zu=
2ukommen. Der Dirigent glaubte, Nöllchen habe zu viel
IIes Obſt gegeſſen, und wunderte ſich, daß ſo etwas viele
Lauerte und den ganzen Menſchen derart hinraffte, daß er
end und feindlich ſich in ſich ſelbſt verkroch.
Diesmal gab es die „Papageien=Symphonie” von Hugo
2. Die Partitur der Pauke beſtand mehr oder weniger aus
Pauſen. Namentlich im letzten Satz waren 264 Cakte Pauſe
verzeichnet, ehe Nöllchen mit elementarer Kraft und
rhyth=
miſchem Getöſe einſetzen mußte, was den Elefanten nachahmen
ſollte, der mit Stentorſtimme und Koloßbeinen der ganzen
Vogel=
piepſerei ein Ende machte.
Der erſte Cakt Pauſe jagte Völlchen hinaus; der Dirigent
lchüttelte mitleidig den Kopf und notierte ſich am Nand des
Notenblattes, daß er ihm nachher Choleratropfen anbieten wolle.
Beim 20. Cakt Pauſe ſtand Völlchen ſchweißbedeckt neben
Lilly am Spieltiſch. „Wer ſetzt?” Nöllchen hatte ſein ganzes
Geld mit, jetzt war ihm alles gleich. Während ſein Hirn die
Cakte zählte, ſetzte und verlor er. Immerzu. Der Croupier
ver=
zog keine Miene. Die Umſtehenden hingegen, die ihn ſchon
kannten, traten ſich gegenſeitig auf den Suß.
Lilly zitterte. Sie mochte fühlen, daß es heute um das
Schick=
al ihrer elfenbeinfarbonen Schreibmappe ging, und hatte ihre
Backen nicht ganz ſo rot aufgetuſcht wie früher.
Beim 120. Cakt gewann Nöllchen. Der Teufel, der gerade
mit Spielern ſo gern Fußball trillert, hatte Erbarmen. Nöllchen
ſetzte und gewann, immer wieder. Lilly ſtrahlte, aber er ſelbſt—
kein Muskel rührte ſich, jede Geſte war Selbſtverſtändlichkeit,
beinah Geringſchätzung. Die Leute drängten ſich heran und
beobachteten ſeine Blicke und Handbewegungen. Als wenn es
Mathematik wäre!. Dabei war es nicht einmal Glück, ſondern
höchſtens „Schwein”.
Der 246. Cakt! Er gewann wieder! Aber er mußte, mußte
Schluß machen. Ein letztes Mall Er gewann. Ein allerletztes
Mal — er gewann. Ein aller=aller — nein — 258 —
Donnerwetter, laſſen Sie mich bitte mal durch, entſchuldigen
Sie, meine Dame, aber ich muß mal ſchnell — — — 259, 260
— Verflucht, Donner und Doria!. Wer hat meine Schlegel! Ich
hatte ſie unter den Arm geklemmt. — 261. — Hier ſind ſie jg.
Sie treten ja drauf — — — 262 — ach ja, dankel Hoppla.
Verzeihung, Pardon, Platz! 265. — Die Papageien quäken und
piepſen, die erſte Geige iſt ſchon ganz heiſer, es iſt ein Wimmern
und Switſchern und Schreien.: Gottlob, daß endlich, jetzt — 264.
Der Dirigent ſchwitzt und bebt! Himmel, wo iſt Nöllchen.
wo iſt der Elefant mit ſeiner Donnerſtimme?! Mit
ausgebreite=
ten Armen legt er Cakte ein, läßt weiter wimmern, weiter
zwit=
ſchern. Völlchen muß doch gleich kommen, muß doch. Kann er
ſich denn gar nicht zuſammennehmen! Dann muß er ſich eben
krank melden.
Der arme Dirigent will gerade die ganze Sumphonie in einen
kläglichen Schlußakkord auflöſen, da brauſt Nöllchen zwiſchen der
Criangel und dem Fagokt auf ſeine Pauke los: Bum, Bumerum
Bum! Er prügelt, er haut, er ſtampft auf das geduldige Sell
will alles einholen und wieder gut machen. Er krümmt ſich vor
Anſtrengung.
Der Dirigent wiſcht ſich die Stirn: Na, es ging noch mal
Die Sumphonie geht richtig zu Ende, obwohl die Muſiker vor
Lachen die Inſtrumente kaum halten können. — Röllchen denk
ebenfalls: Na, es ging noch mal.
Das war der große Umſchwung in Völlchens Leben. Er iſ
nicht ſchofel, aber er erklärt ſeiner Kleinen, daß er nicht gewil
ſei, ihr eine elfenbeinfarbene Saffian=Schreibmappe bauen zu
laſſen, da er beim Spiel knapp das gewonnen, was er zuvor
ver=
loren. Er ſenkt die Augen und kitzelt mit den Wimpern das
Gerſtenkorn, das inzwiſchen reif geworden iſt. Weiter lagt e
ihr, daß ſie ruhig zu ihrer Großmama gehen ſolle, man dürfe
alte Damen nicht ſolange warten laſſen. Er bezahlt ſeine
Schul=
den beim Beckenſchläger und ſchickt der Sparkaſſe das Geld
zurück. Su Hauſe wiſcht er zärtlich den Staub von der
Photo=
graphie ſeiner Frau. Er ſieht ſie gutherzig an: Sie hat das
Gelbſeidene an mit den grünen Punkten, 1,95 Mk. das Meter.
Sie kauft immer ſo billig im Ausverkauf bei Cietz.
Seine Wirtin klopft und bringt ihm ein Fläſchchen:
Cholera=
tropfen. Er lächelt und ſtellt ſie oben auf den Schrank. Er
braucht ſie nicht mehr.
Begegnung mit dem Code.
Von Walter Haſenclever, Paris.
In mein Simmer trat ein hochgewachſener Herr mit
Adler=
naſe und ſchwarzem Haar und bat, meine Seit zehn Minuten in
Anſpruch nehmen zu dürfen. Er ſetzte ſich, nahm eine Sigarette
und begann ohne Umſchweife. Er komme im Namen der größten
Verſicherungsgeſellſchaft von Frankreich. Es handle ſich um eine
dringende Angelegenheit.
„Angenommen, es paſſiert Ihnen etwas. Es kann jeden
AAugenblick was paſſieren. Jahren Sie Auto?”
Ich ſagte, ich täte es.
„Sehen Sie, triumphierte er, „wie leicht verſagt die
Steue-
rung! Ein Zuſammenſtoß — leſen Sie nur die Seitungen. Sie
ſind ſtändig in Lebensgefahr.”
Ich wich erſchrocken zurück.
„Kein Grund zur Beunruhigung. Meine Geſellſchaft, ein
gemeinnütziges Unternehmen erſter Ordnung, hat für alle Fälle
vorgeſehen. Wir machen Ihnen einen fabelhaften Vorſchlag.
Einen Vorſchlag, wie Sie ihn in der Welt nicht mehr hören
werden.”
Er entriß ſeiner Bruſttaſche einen Stoß Papiere.
„Wir zahlen 48 Stunden nach Ihrem Code bar zehntauſend
Francs aus. Ohne Formalitäten. Es genügt uns, daß Sie tot
ſind. Andere Geſellſchaften zahlen erſt Monate ſpäter. Wir
wiſſen, daß Sterben Geld koſtet. Man muß das Begräbnis
be=
zahlen, die Crauerkleidung, den Arzt. Kurz: tauſend Dinge, an
die man zu Lebzeiten nicht denkt. Sind Sie verheiratet?”
Ich verneinte.
„Das macht nichts”, fuhr er fort. „Ihre Hinterbliebenen ſind
m der Lage, ſofort das Nötige zu beſchaffen. Wir erleichtern
Ihnen die letzten Stunden. Wir gehen ſogar noch weiter. Wir
bieten Ihnen eine Chance. Wir beteiligen Sie am Gewinn.”
Wie?” rief ich empört, „ich ſoll an meinem eigenen Code
verdienen?”
„Sie zahlen jährlich 600 Francs. Fünfzehn Jahre lang. Wir
verzinſen Ihr Kapital zu ſechs Prozent. Sterben Sie im erſten
Jahre ..."
„Aber ich will ja gar nicht!”
„.. dann erhalten Sie nichts. Das iſt Ihr Riſiko. Sterben
Sie im weiten Jahre, zahlen wir zehntauſend Francs zuzüglich
ſechs Prozent der von ihnen erlegten Summen .."
„Herr, ſchrie ich wütend, „wie kommen Sie dazu, mit
meinem Cod zu ſpekulieren! Ich will ſterben, wann es
mir paßt. Weder zu ſechs noch zu ſieben Prozent. Sie dringen
in meine Wohnung ein, Sie rauchen meine Sigaretten, Sie
er=
klären mir unausgeſetzt, daß ich ſterben muß . . . Kurz und gut:
ich will es nicht wiſſen. Laſſen Sie mich in Nuhe.”
„Wir verlangen”, ſprach er würdevoll, „keine ärztliche
Unter=
ſuchung. Vielleicht ſind Sie ſchwer krank. Es gibt ſchleichende
Krankheiten. Wie alt ſind Sie?‟
Ich ſagte böſe, ich ſei neununddreißig.
„Nicht möglich”, rief er hefter. „Sie ſehen viel jünger aus.
Wer hätte das gedacht! Dann iſt unſer Vorſchlag beſonders
vorteilhaft für Sie. Ueberlegen Sie ſich die Sache.”
Dicke Schweißtropfen ſtanden mir auf der Stirn. Ich ſah
ein, daß ich ſterben mußte. Ich begriff die
Nentabilitätsrech=
nung des Codes. Es gab keinen Ausweg mehr. Was ſollte ich
tun? Ich machte einen letzten Verſuch.
„Ich bin abergläubiſch”, ſagte ich zitternd zu der Adlernaſe.
„Sugegeben, daß der Cod mich ereilt. Aber ich möchte es nicht
provozieren. Ich will keinen Vorſchuß auf die Ewigkeit. Auch
nicht, wenn ich ihn ſelber bezahlen muß. Laſſen Sie mich aus
dem Vertrag aus.
Er ſtreifte gemeſſen die Aſche ſeiner Sigarette ab.
„Sie werden es bereuen. Unſere Geſellſchaft iſt die älteſte
in Frankreich. Wir verfügen über ein Umlaufskapital von zwei
Milliarden. Wir ſtehen unter Staatsaufſicht. Gibt es ein beſſeres
Geſchäft für Sie?‟
Noch einmal raffte ich mich auf.
„Ich zahle regelmäßig meine Steuern. Ich bin unbeſcholten.
Meine Papiere ſind in Ordnung. Laſſen Sie mich leben!”
Er ſchob mir das Codesurteil hin. Ein gedrucktes Formular
mit Sahlen. Schon griff ich danach. Schon ſtreckte die
Ver=
nichtung ihre Krallen nach mir aus. Da kam mir ein reitender
Gedanke.
„Ich bin bereit, die 600 Francs jährlich zu zahlen. Unter der
Bedingung, daß ein anderer für mich ſterben muß.”
Er ſah mich faſſungslos an.
„Das verlange ich ſchriftlich”, ſagte ich noch kurz.
Er ſtand auf, ergriff Hut und Handſchuhe und entſchwand.
Ein Naum,
über den man nicht ſpricht.
Von Hermann Linden.
Schreiben kann man ſchon über ihn, denn er iſt recht originell.
Das Haus, in dem er ſich befindet, ſteht in einer
Geſchäfts=
ſtraße, deren ſämtliche Häuſer Läden in ihrem Parterre haben,
in denen alle Früchte der Natur und Erzeugniſſe der Induſtrie
zu haben ſind.
Er hat keinen Himweis, kein Schild, das mit großen
Buch=
ſtaben in die Augen der Paſſanten ſpringt, noch nicht einmal ein
Cransparent; dennoch iſt er, der nicht vereinzelt iſt, auch ohne
Propaganda, einer jener Näume, die am meiſten betreten
werden.
Nur Eingeweihte wiſſen von ſeiner Exiſtenz. Man ſpricht
zwar nicht über ihn, aber man flüſtert ihn ſich zu, denn er iſt
nicht ohne Bedeutung im Leben der Menſchen.
An der Haustür iſt ein kleines Emailleſchild, auf dem nichts
ſteht als ein Name, der banal genug iſt, um niemand zu
inter=
eſſieren.
Der Raum befindet ſich in zeſten Stock. Dunkt ſchmd
und alt iſt die Creppe, die man hinaufgehen muß; die v blaßten
Flecken auf den Capeten des Creppenhauſes erwecken be häherer
Betrachtung den Anſchein gedruckter Blumen. Im porige
Jahrhundert muß dieſes alte, enge, vierſtöckige Haus •wiß e
moderner Bau geweſen ſein. Von ſeinen Manſarder zerblickt
man die Kuppel des Bahnhofs.
Der Naum iſt das größte Simmer einer Bierzimmer Abnun
Iſt man die Creppen emporgeſtiegen, die eigentlich in ſer
be=
leuchtet ſein müßten, obwohl die Beſucher des Naum ) gewi
darauf verzichten, ſo ſieht man ſich einem zweiten Schil lgeger
über, das den gleichen Namen wie das an der Haustür lgt, de
Namen des Verwalters; als Ergänzung, die nichts and ſet und
nichts verrät, den Eingeweihten jedoch informiert, lieſt nn unter
dem Namen: Sammeſtelle — und: Geſchloſſen von /[bis 2
Geöffnet iſt alſo ſcheinbar hier Cag und Nacht.
Die Leute, die hinaufgehen nach dieſem Naum oder
kunter=
kommen, ſind faſt ausnahmslos erkenntlich. Sie habe ihren
Mantelkragen ſenkrecht emporgeſtellt, ſo daß ihre Geſſter
Stoff verſchwinden. Sudem drehen ſie ihre Geſichter ſg
ſenken ſie. Sie fürchten ſich gegenſeitig vor dem Erken mn.
ſteigen hinauf mit großen Paketen oder mit kleinen Etu. / Wenn
ſie herunterkommen, ſind die Pakete und Etuis verſchwu ſen und
in der am wenigſten benutzten Falte ihrer Brieftaſche ſiſt
kleiner zuſammengeknickter roter Settel eingekehrt, deſhn
vor=
übergehendes Gaſtſpiel ſorgfältig verborgen wird vor n
neu=
gierigen, ſchadenfrohen Augen einer immer aufpaſſendr! Welt,
Ein langer Gang, der das Anſtehen geſtattet, führ zu dem
Naum. Der Platz für die Beſucher iſt vier Quadratme / groß
Auch das Gitter, das ihn umgibt, iſt dazu angetan, die enſchen
beſcheiden zu machen, die den Naum mit zu hohen. At ſrüchen
betreten.
Man könnte den Naum für ein Konfektionsgeſchäf halten
In jenem Ceile hinter dem Gitter hängen an einem Noal, das
mehrere Meter lang iſt, hunderte Mäntel und Anzüge;
geord=
net, wahllos und ſtillos, dicht hintereinander, chronolo ch
ſo=
zuſagen.
Wenn man ſich umſieht, ſieht man: alles in dieſem Tſum M
alt. Der Ciſch und die Bank für die Beſucher, die zw PPulte
und die drei Stühle für das amtierende Perſonal, das
Sſalter=
holz und der Fußboden, die Kleider und die Beamten.
auch der Kampfer, der die Luft mit einem ſcharfen, une
jeneh=
men Geruch erfüllt, den die Menſchen hinter dem Schal / nicht
mehr riechen, aus einem jahrzehntealten Vorrat. Sa
atmo=
ſphäre.
Unzählige Hände gleiten über dieſes Schalterbrett.
aller Geſchlechter, aller Berufe, jeden Alters, Hände glicher
Formen, ſchlanke und fette, weiße und farbige, zarte u
ver=
arbeitete, nervöſe und gelaſſene, gierige und zaghafte; n Feines
iſt bei den Menſchen, denen dieſe verſchiedenartigen Häſe
ge=
hören, gemeinſam, gleichartig, immer dasſelbe: augenl Fliche
äußere Not.
Deshalb kommen ſie in dieſen Naum, der eine In gſtelle
des Pfandhauſes iſt; eine Sammelſtelle für Nöte, Wer
ſtände und alte Kleider. Hier wird man nicht ſo leicht ehenz
die Stelle iſt mehr offiziös als offiziell. Man ſucht irgen ſtwag
Entbehrliches aus ſeiner Habe heraus, es wird alles Eehen,
ſogar Cutawaus, die kein Crödler mehr will. Gegen hohe jinſen
iſt das Pfandhaus loual zu jedermann. Die Beträge, die n die
Beſucher für Gegenſtände gezahlt werden, die keine pelen
ſind, werden diejenigen beſtürzen, die ohne Skepſis leben.
Indes ſind die Näume ſegensreich in der Not des
blicks, immer hilfswillig, dazu in diskreter Verſteckthe
etwas zu ſehr im Altertum ſitzen geblieben — meinen S
auch? Oder ſind Sie noch nicht in dieſem Naum gewe
jenem Hauſe der Geſchäftsſtraße, wo man von den Mau
auf die Kuppel des Bahnhofs blicken kann? Nein? Dann
Sie bei Ihren Bekannten auf kleine, rote, ängſtlich b
Settelchen acht; dieſe Bekannten können Ihnen vielleich
mehr von dem Naum erzählen, über den man eigentlich
ſpricht.
her iſt
Häude
egen=
Schach
Nummer 836.
Partie Nr. 66.
Die 10. Partie des Wettkampfes um die Weltmeiſterſchaft, geſpielt
am 5. und 6. Oktober 1929 zu Heidelberg. Anmerkungen von
Bogol=
jubow.
Abgelehntes Damengambit.
Schwarz:
Weiß:
Ld3—e4; aber von einem Vorteil für
Bogoliubow.
Dr. Alechin. Weiß konnte nicht mehr die Rede ſein.
1. d2—44
20..
d7—d5
Sf6—g4
C7—c6
21. 8e4—g3
2. e9—04
C6—c5!
Sg8—f6
3. 881—43
Schwarz hat das alles ſehr gut geſpielt
e7—e8
4. 8b1—e3
und bekommt Gegenangriff.
22. d4Xc5
Dr. Alechin verſucht die gleiche
Ver=
teidigung wie Bogoljubow in der
vorher=
gehenden Partie.
5. Lc1—g5 Weiß geht hiermit in die
wohlbekannte Spielart der orthodogen
Ver=
teidigung über. Wenig Vorteil gibt dem
Weißen hier e2—e3; denn Weiß wird
ſpä=
ter gezwungen ſein, um das Spiel offener
zu geſtalten, zu e3—e4 zu ſchreiten.
In=
zwiſchen wird dann auch Schwarz nach
Vollendung der Entwicklung zu dem
be=
freienden Zuge c6—c5 kommen.
Sb8—d7
5.
6. e2—e3 Würde Weiß die nun
entſtehende Cambridge=Springs=Variante
vermeiden wollen, ſo bliebe ihm nichts
an=
deres übrig, als mit 6. 64xd5 die
Bauern=
ſpannung im Zentrum aufzulöſen, wonach
ſich die Spiele ziemlich ausgleichen.
Dd8—a5
7. 818—d2
L18—b4
d5kc4
8. Dd1—c2
In der 9. Partie ſpielte Bogoljubow
hier zunächſt 8. 0—0. Die Abſicht
Dr. Alechins iſt aber, wie aus der weiteren
Fortſetzung erſichtlich iſt, das Spiel
mög=
lichſt verwickelt zu geſtalten.
Sd7xfé
9. Lg5Xf6
Da5—c7
10. Sd2Xc4
0—0
11. Lf1—e8
We
Tf8—d8
12. 0—0
Sf6—d5
13. Ta1—d1
14. Sc3—e4 Dieſer Zug ſcheint wenig
aggreſſiv zu ſein. Der Vorteil der weißen
Stellung beſteht eigentlich darin, daß er
im Zentrum freier operieren kann.
Des=
halb war an dieſer Stelle e3—e4 zu
er=
wägen.
Lb4—e7
14..
b7—b6
15. 42—49
Lc8—b7
16. Le2—d3
Ta8—c8
17. 701—1
h7—h6
18. b2—54
Sd5—f6
19. Dc2—b 3
20. Tf1—d1 Umſichtiger wäre es
ge=
weſen, hier den Springer zu tauſchen nebſt
23. b4—b5
24. Db3—c2
25. Sc4xeb
26. Ld3—c4
27. Dc2xc4
28. a3—a4
29. Tclxd1
b6ko5
Lb7—d5
Sg4— 5
De7ke5
Ld5kc4
De5—b 2
Td8xd1-
Db2—b4
30. Dc4—c2 Weiß muß natürlich den
Damentauſch vermeiden. Seine Lage ſcheint
jetzt mit jedem Zuge bedrohlicher zu
wer=
den.
c5—c4
30.
Le7—f6
31. 8g3—e2
e4—a3
32. g2—g3
Db4—a5
33. 7d1—b1
Te8—d8
34. Kg1—g2
Schwerlich konnte Schwarz ſeine
Chan=
cen beſſer ausnutzen, und doch hat jetzt
Weiß überraſchenderweiſe eine vollkommen
genügende Verteidigung.
Td8—d 2
35. Dc2—e4
36. De4—c4
Td2—c2
Schwarz merkt plötzlich, daß ſeine
Fi=
guren im Angriff ſich etwas verlaufen
haben. Weiß drohte breits Tb1—c1.
37. Tb1—d1
Da5—b6
38. Se2—d4
Db6—d8
Natürlich nicht Db7+22 wegen Dc6,
DXD. bxc6 und gewinnt.
39. Td1—d3
Lf6xd4
40. Td3xd4(Dxd4l) Dd8—f6
41. Td4—f4
DF6—e5!
42. e3—e4? Dieſer Zug koſtet die
Partie.
Tc2—d 2
42.
43. De4—e8+
Kg8—h7
Deske4t
44. Tf4x17
T42—45
45. Kg 2—h 3
Td5—h5+
46. Nf7—t4)
De4-e24
47. Kh3—g4
48. 12—f3
Th5—g5*
49. Kg4—h3
De2—f14
50. Kh3—h4 und gibt auf, denn es
folgt Matt in zwei Zügen.
(Aus „Denken und Raten”.)
Eine Kreuzwortbriefmarke.
Wagerecht: 1 deutſche Hauptſtadt, 6 Muſe, 7 alte Waffe, 9
babh=
loniſcher Mondgott, 12 Paſcha von Janina, 13 Sinnſpruch, 14 Fluß
in Galizien, 15 Zufluß der Etſch, 16 Luftförmiger Körper, 19
Für=
wort, 20 Nebenfluß der Saale, 22 engliſches Bier, 24 Gegenteil von
ſtets, 25 engliſche Inſel, 26 Stadt in Ungarn, 30 Stadt in
Frank=
reich; — ſenkrecht: 1 Meer, 2 Flächenmaß, 3 Umſtandswort, 4 heißt
„und” in einer fremden Sprache, 5 Aſtrolog, 7 Kurort in Salzburg,
8 jüdiſcher König, 10 Frauenname, 11 Wandervölker, 17 Faultier,
13 Gewäſſer, 21 chineſiſche Münze, 23 italieniſche Muſiknote, 27 Inſel
an der franzöſiſchen Weſtküſte, B chemiſches Zeichen für Lithium,
29 zuſammengeſetztes Umſtandswort.
Silbenrätfel.
Aus den Sillben: bach, bein, blee, buſ, ee, chan, cho, da, di, du,
e, e, fi, flo, gat, he, hol, i, i. iff, ka, kopf, kraut, kro, land, li, Ii, li,
luſ, ma, meau, mu, mut, ne, och, ral, re, re, ret, ri, ro, ro, ſen, ſter,
ta, tew, tich, trau, tru, tu, ul, un, ung, vree, wer, zier, ſind B Wörter
zu bilden, deren Anfangs= und Endbuchſtaben, beide von oben nach
unten geleſen, einen Spruch ergeben (ch — ein Buchſtabe, außer beim
7. Wort).
Die Wörter bedeuten: 1. Amerikaniſcher Staat, 2. Mitbegründer
und erſter König Roms, 3. Berg im Fichtelgebirge, 4. „Heiltrank”
5. afrikaniſches Volk, 6. Dienerkleidung, 7. bekannter Klavier= und
Orgilbauer, 8. Kirchengeſang, 9. Doſe, 10. Rohgemüſe, 11. Gebäck,
12. was man ausjätet, 13. Pfeilerſp egel, 14. bedeutender deutſcher
Maler, 15. bedeutender Schauſpieler des 19. Jahrhunderts, 16.
bluſen=
artiger Waffenrock, 17. Papierſtreifen zum Anzünden, 18. Eirchliche
Zeremonie bei der Heirat, 19. mit Goldplättchen überzogenes Metall,
20. Kleidungsſtück, 21. Segelwettfahrt, 22 Gewinnausſicht, 23.
Heil=
pflanze
bde
Stern=Rätſel.
mnn n n m
vor
Vorſtehende 20 Buchſtaben ſetze man auf die 20 Punkten) ſo da
ter von folgender Bedeutung erſcheinen: 1—2 Oper von jir Bellit
ſüdamerikaniſche Gebirgskette, 3—4 ſchädliches Inſekt, 4. —
Dichter, 5—1 Himmelskörper. Die Mittelbuchſtaben, in rich”.
Carhelgeu
folge geleſen, nennen etwas, das Kilber iſt.
*
Auflöſungen der Rätſel aus Nr.
Magiſche Quadrate.
ind
Johann Strauß=Rätſel.
Medea, Meile, Rieſe Eifel, Lilie, Adele, FedefDy. Diele
Dumas, Drama, Laura, Marſala. — „Die Fledermau
Silbenrätſel.
1 Energie, 2 Simili, 3 Weſtfalen, 4 Aprikoſe, 5 G
7 Sommer, 8 Tornaddo, 9 Domäne, 10 Erasmus, PNWwiah, 2.
11 Rarus
laſſe, 13 Epikur, 14 Norden, 15 Sentenz, 16 Charkkerow. 17 9
aſſe, 20 Sopran.
Druck, Verlag u. Kliſchees: L. C. Wittich’ſche Hofbuchdruckerei, Rheinſtr 23
[ ← ][ ][ → ] oufg e jeder, der wvo maant, er weer dezu berufe — un mer
er gornet, wieviel „Berufene” mir heit hawwe,
ſchätzungs=
ſe mnpeſtens neununneunzig Brozend mehr, als mer ohne
ndigung vun unſerm Verſtand beziehungsweis vun
un=
kenne — alſo,
Geldbeidel verdrage
der, der wo mhant, er weer dezu berufe, der leßt heit
wie geſagt,
uicht leichte, uu wann’s aach bloß e timmerliches Nachtlichtche
„rmeelich Funzeſche is, un gibt allerhand Dreigroſche=
Binſe=
ſbeide vun ſich, un driſcht mit Begeiſterung leeres Stroh;
e Verwunnerliche debei is bloß däß, daß er bei däre
Ge=
heubeit, wie mer ſo ſage jann, zwar niemand en Summer
g en Winder bringt, awwer ſei eiche Scheier ganz erfreilich
vrgiebich fille dhut. Un däß is offenbar for ihn die
Haubt=
ſoderdings, s gibt gottlob aach annern, die wo dadſächlich
z zu ſage wiſſe. Mer kennt ſe dodra, daß ſe meiſtens nig
Sundern bloß wann’s gilt, do ricke ſe raus mit dem was
wiſſe, un daß ſe recht hawwe, däß jann mer ſich dodraus
ſanern, daß aam daß net immer freid, was ſe aam beibringe
„So zum Beiſpiel, wann gam geſagt wärd, mir miſſe
ar=
de mehr als arweide, un immer widder arweide, um daß
aus dem Schlammaſſel erauskumme. Hacmlich un ganz
Smerſte fiehlt nadierlich jeder halbwwähks Vernimfdiche, daß
dadſächlich nix annerſter iwſwrich bleibt, als arweide, un
tes geſcheider weer, mer dhet wenicher Geſchimbf un
Ge=
esdrum erum machte, un dhet ſtatt dem — mehr arweide. —
muß do immer an den Klohn vum Zärrguß Lorſch denke,
wo mit uffgeſchärzte Hemdsärmel aach immer gekriſche hott:
giten, arbeiten, arbeiten! — un hott ſällwer nix gedho.
Awwer, annererſeiz un Hand uff’s Härz, wem macht’s e ehr=
Vergnieche, un e richdich Fraid, wann er immer widder
Vamuß: arteide, nix als arweide, mehr als arweide — un
ind for ſei Arweidsträfte närjends Verwendung? — — Alſ
in e old Fraa, un verſteh’s net beſſer, awwver ich maan doch
n mer des Gebod der Stunde: arweide, arweide un noch
e, un dann die Arweids forſcht. Un des ganziche,
wärk=
un wärkſamſte Middel gääche die Arweidsloſichteid is äwe
innerſter als — Arweid, damit iwwerſvind mer aach die
t for de Arweid. Valleicht is awwer däß Middel ſo afach
die, die wo immer brediche: arweide, arweide, nix als
ar=
wei e — daß die däß afache Middel, in ihrm Eifer genslie
rrſähe, ſodaß mer aach do widder ſage kann: was nicht de
and der Verſtändichen ſieht, das fiehlet in Unſchuld eit
ich Gemied. .
Awwer net nor net, daß es uns an de neediche
Arwei=
t, naa, geiſtvolle un geſcheide Kebb ſin Dag un Nacht debei
tierte Maſchiene, odder Maßuahme erauszudiffdele, die wo
Arweid endwedder ganz vera facht, odder genslich
rfliſſich mache, un wo beiſpielmeßich frieher zehe
zich un dreißich Hend Brod hatte, do brauch aaner
noch kaan Finger krumm zu mache debei. Korzum
tatzionaliſiern” is heit ſozuſage s Zeiche der Zeit, un es
les devo entzickt, bloß net es Maul un de Mage, die
ver=
ihr „Ratzion” nooch wie vor, un ſcheern ſich de Deiwe
III die raffinierde „Vereifachunge‟. Un däßhalb peif id
uff die Wiſſenſchaft, die wvo erſt lang erausrächent, wievi
prie” der Menſch däglich zum Läwe brauch, ſundern es wee
jiewer, ſie dhete e Middel erfinne, daß jeder ſatt wärd.. . .
Innererſeiz is uns, un grad die Woch widder, geſagt worrn
s widderum nor a Middel gibt, um aus dem große kabbi=
Dalles un Finanzſchlammaſſel eraus zu kumme. Däß
Mid=
äwenfalls ſo a’ſach un ſo gud, un ſo ald, wie de Mond
ner ſich bloß verwunnern muß, warum mer ſo e Wäſe deve
Nemlich, däß Middelche haaßt erſtens: Sparn! — zwei
Der zeitgemäße Haushalt.
Allerlei wirkſame Fleckmittel.
bſt=und Weinflecken aus der Wäſche zu
ent=
en. Sind in der Tiſchwäſche die unerwünſchten Flecke
nden, ſo ſpanne man dieſe Tücher raſch über einen großen
Topf oder Eimer, indem man ſie mit einem Band ſtraff
in Trommelfell darüber befeſtigt. Dann bringe man den
kkeſſel zum Kochen und gieße ſolange das ſprudelnde Waſſer
inem Strahl darüber, bis die Flecke verſchwunden ſind.
lerflecke aus Seidengeweben zu entfernen.
auf Seidenkleidern durch Unvorſichtigkeit Bierflecke entſtan=
9 miſche man gleiche Teile Spiritus und Waſſer, betupfe
den Fleck und reibe am beſten mit Watte oder weichem
hen nach.
liter= und Honigflecke auf Leinen verſchwinden
Behandlung mit warmem Waſſer. Aus Wollſtoffen
Ron ſie auf gleiche Weiſe beſeitigen, doch muß man die
ſofort trocken plätten.
eiße Flecke auf lackierten oder polierten
en zu tilgen. Durch heißes Waſſer oder ebenſolche
entſtandene Flecke befeuchte man mit kräftigem Eſſig, reibe
einiger Zeit it Eſſig ab und trockne ſie, worauf man
Bohnerwachs überreibt, bis ſie wieder gleichmäßig dunkel
ce Umgebung ſind.
Obelpflege und=Reinigung. Nicht nur die
Har=
des Heims, durch gefällige Einordnung der Möbel, wie
Oſtimmung der Farben bedingt, zeugt vom wahren Weſen
1Sſrau, ſondern ebenſo ſehr auch die Beſchaffenheit der
lach Erhaltung und Pflege. Es genügt nicht, dieſe täg=
Der abzuſtauben, ſondern ſie ſollen auch von Zeit zu Zeit
A Niederſchlag befreit werden, der durch menſchliche Aus=
Beu, die Feuchtigkeit, die den Blumentöpfen entſtrömt,
Tuß oder auch Speiſereſte als matte Schicht ſich darauf
ißt.
leichteſten von allen Möbeln ſind nun Eichenmöbel zu
* Man reibe ſie zu dieſem Zweck mit Flanell und
ge=
m Terpentin ſtrichweiſe ein, breite dann ein Leinentuch
ue zuſammengeballte wollene Strumpfſocke und entferne
Seu gelöſten Schmutz. Man wird finden, daß man den
„olapben ſehr oft wechſeln muß, um immer wieder mit
Delle abreiben zu können. Am nächſten Tage überreibe
un mit wollenem Lappen und Möbelwachs, um wieder
S98 ſbäter die Eichenmöbel matt oder hochglänzend, je
dens noch emol: Sparn! — driddens bis zwelftens nis wie:
Sparn! . . . ."
Un ſo hott mer gach die Woch widder mit allerhand Uff.
wand unſern Spardrieb mit gude Worde un preiſend mit viel
ſcheene Redensarde uffgeſtachelt, un hott uns geſagt, was jeder
in ſeim Innerſte äwenſalls lengſt waaß, nemlich daß mer ſparn
miſſe, wann mer zu was kumme wolle, ſparn, ſparn un noch
emol ſparn —
No, un wann mer uns umgucke, ſo hawwe mer eichentlich ſo
erlauchte Vorbilder im Sparn, daß uns der Sparſamkeidsdrieb
eichendlich net weiders ſchwer ſalle ſollt. So ſpart bekanntlich
des Reich uff Koſte vun de Lender, die Lender ſparn bekanntlich
uff Koſte vun de Gemeinde, un die Gemeinde, no ich will nis
geſagt hawwe, awwer mir gewehnliche Bärjersleit wiſſe ſchun,
ſparminiſterialrät unſoweiter unſoweiter lange dhet; an
Baddei=
greeße, die wo ſich for derardiche Pöſtcher „eigene”, fehlt’s jo
net..."
Nadierlich kanu ſich unſer beſcheidener Spardrieb mit dem
bum Reich, de Lender un de Gemeinde net mäſſe, dann wie
ge=
ſagt, däß ſin ſozuſage Schambinjohs, Firrduwoſe un Konniferie,
in der zwiefache Kunſt, annern per Abbelatzion zum ſparn
uff=
zufordern, un friſch, fromm, freelich frei un fergniecht uff Koſte
vun de annern Leit vorbildlich zu ſparn.
Awwer die Art Sparerei ſcheint net ganz es Richdiche zu
ſei, un däßhalb hott mer, wie ich die Woch geläſe hab, vun Seiden
des Hannels un der Induſtrie e paar leichtfaßliche Leitſätz
bedräffs ere Sparreform ausgearweid un de Reichsreſchierung
zur gefellichen Behärzichung vorgelegt. Die Reichspeſchierung,
mit dem Sparkommiſſär an de Spitz wärd ſich nadierlich mit
Begeiſterung uff die Sparvorſchleg ſtärze, un wärd die Sach in
geſchäftsordnungsmeßige Behannlung nenue. Un was donm
debei erauskimmt, ſieht mer ganz denooch aus, als wann’s zu=eme
neie Reichsſparminiſter, zu e paar Reichsſparſtaatsrät,
Reichs=
ſparminiſterialrät unſoweiter unſoweiter lange dhet.
Daß de Heſſiſche Staat vun ſich aus ſpart, was des Zeich
hellt, däß ſieht mer allgans ſchum am Schloßumbau, do muß er
richte vun de Sparkaſſe Glaawe ſchenke kann, un dodro is net
zu zweifle, wann mer gach däre ganze gewalddädiche
Sparfähich=
keid zimmlich ſchkäbbdiſch gäächeniwwer ſteht. — Awwer geſpart
wärd doch gottſeidank, bloß, un däß is wiederum des
Märk=
wärdiche, es will’s kaaner ſei. Aaner ſchiebt die Sach uff de
anner, un jeder behaubt vun ſich, es dhetm kaum zu=eme
ſtandesgemeße Hungerduch lange
Wie geſagt, ich wär' aus dem ganze Gedhu im Gemach net
klug, ich bedabbel’s affach net. Awwer ich maan, in Bezug uff’s
Arweide un uff’s Sparn ſollt mer net ſoviel ſchwätze, ſundern
ſollt, un zwar vun ganz owwe runner, an ſich de erſt
afange; 8 mißt mitm Deiwel zugeh, wann’s dann net ganz
vun ſällwer beſſer wärrn dhet.
Bienche Bimmbernell.
Poſtſchkribbdumm: Ganz briefadiem, un ohne, daß
ich was geſagt hawwe will, mecht ich zwar verode, daß unſer
Stadtverwaldung, odder doch wenigſtens unſer Herr
Owwer=
owwer, recht ernärſchich an’s Sparn denkt, dann wie ſo langſam
dorchſickert, will mer unſer ſexhunnerdjehrich Stadtjuwiläum in
aller Beſcheidenheit begeh. — Ach, un wann ich ſo denk, was hott
mer ſo in de letzte zwaa, drei Johr all for hochfliechende Bleen
gewälzt, was ſollt all gemacht wärrn un geſchähe: Kunſt= un
Ge=
wärwe=Ausſtellunge — 8 Heſſiſche Handwärk, — Aufführunge,
— en große hiſtoriſche Feſtzug, — un was was ich all. — No
mer hott alſo recht grindlich zurück geſteckt, ei gedenkt, daß all däß
Geld koſt, Geld un noch emol viel Geld — — —. Un grad es
Geld is, däß ſieht mer langſam ei; däß, wo uns bekanntlich
fehlt, wohärngääche an Brojäckte kaan Mangel is an Iwwerfluß.
— Jedenfalls wvie mer ſo hinnerum heert will mer alſo nor e
„akadomiſch Feier” ſteiche loſſe, un do wärd unſer verehrlichter
Herr Owwerowwer en nädde Vordrag halte ilower „Kulldur un
Räbbräſſendatzion” odder ſo; ’s Stadtorchäſter wärd was dezu
blooſe, un weer an’s Eſſe un Drinke denkt, krickt was gepiffe. . . .
Un däß langt vollkumme, mehr is gornet needich. Un iwwrichens,
bis dohie is jo aach de „Niewergall=Brunne” färdich un reif
zum Endhille. Es is, wie Fiſchura zeicht, jo aach kaa Monumendal=
ſchun e Vermeeche geſpart hawwe. Un unſere geſächende
Stadt=
verwaldung kann mer aach de Spardrieb net abſpräche, die geht
uns ſozuſage ſchun ſeit Jahrn mit=eme exemblariſche Beiſpiel
vora”, un ſpart feſthallemeßich, ratskellerhaft, hodälliös un
härrn=
gaddeg’lageriſch gradezu knauſerhaft; un was ſe am nei’zeidliche
Wohnungsbau ſpart, geht uff kaa Kuhhaut, un is gradezu
iwwer=
wäldichend.
Nadierlich is däß e ungeheierer Aſporn for uns annere
äwenfalls ganz gewalddädich zu ſparn, bloß, mer wiſſe net recht,
wo mer domit affange ſolle, dann nemlich, Geld, wo mer
effen=
duäll ſparn kenne, hawwe mer kaans; an de Steiern zu ſparn,
däß is aach ſo e Sach, däß wärd obrichkeitlicherſeiz aach net
gewinſcht, ſundern ganz im Gäächedaal, do därf mer ſogar druff
enei hauſe, wie mer wolle; aach am Lob ſoll mer in Bezugnahm
uff die Obrichkeid net ſparn, äweſowenig an de Hausmied indem
die geſetzlich feſtgeſchraubt is. Un ſo, wie ſe beim Berliener
Magiſtrat „ſpaarn” däß liggt uns aach net; alſo was bleibt
unſeraam do weider’s iwwrich, mer ſpart halt in ſeine
Ver=
zweiflung an ſeine Bedirfniſſe, indem mer ſich e Muſter
nimmt an unſere Klaarentner, die wo äwenfalls frieher derart
geſpart hawwe, daß ſie ſich heit, des Danks des Vaderlands
er=
freie, un ſich ’s Maul uff die Diſchkand haage därfe
Was awwer des allermärkwärdichſte is, is däß, daß es
dad=
ſächlich Leit gibt, die wo ſparn, wenichſtens wann mer de Be=
werk un ſoll’s aach gornet ſei, ſundern es ſoll der liewe un ſchlichte
Perſeenlichkeid vun unſerm Ernſt, Elias endſpräche, dann der
dhet ſich vermudlich recht komiſch vorkumme, wann merm e
iwwerrenzich Denkmal hiegeſtellt hett. Jedenfalls der beſcheidene
Niewergall=Brunne, baßt ganz in unſer Stadtjuwiläum, däß wo
äwenfalls, der Zeit endſprächend, nor ganz beſcheide abgehalte
wärrn kann.
Halt, do fellt mer noch e Niewergall=Ehrung ei’, die wo als
Eilleidung vun unſerm Stadtjuwiläum gälde kann. Nemlich die
Woch is e nei „Datterich=Ausgab” erſchiene, die wo fraglos alle
bis jetzt erſchienene Datterich=Ausgabe in de Schatte ſtellt,
nem=
lich weil e konngenialer Moler die Illuſtratzione dezu gemacht
hott, un zwar de Hermann Pfeiffer. Sage un ſchreiwe
värrzich Bilder hott=er dezu gemolt, als ans dräffender, wie des
annere, mer kann gornet genug gucke und bedrachte, dann ſo dief
is mit ſeim Pinſel noch kaaner in de Geiſt der Niewergallche
Ge=
ſtalte ei gedrunge. Wie geſagt, die nei' Niewergall=Datterich=
Ausgab is beſſer un ſchenner, wie ’8 ſchennſte
Jubiläumsfeſt=
ſpiel, un leßt däß unſtärbliche Meiſterwerk widder nei” vor uns
erſteh‟. Dann do is emol nir dro zu dibbe, nemlich:
Wann die, die wo heit große Boge ſpucke
Mit ihre ſchmieriche Poeterei,
Wann die kaa Menſch mehr läſe dhut un drucke,
Js unſer Niebergall noch jung un nei ..
nach ihrer Art, zu polieren. Nußbaummöbel ſind einmal mit
wollenem Lappen und Petroleum vorzureiben, am nächſten Tag
mit weichem Lappen zu reinigen und am dritten mit nur für
dieſes Holz beſtimmter Politur hochglänzend zu reiben. Ein
anderes Mittel iſt eine Miſchung von 1 Teil Terpentin, 1 Teil
Benzin und wenigen Tropfen Salmiakgeiſt. Als Teil wird immer
ein Eßlöffel voll gerechnet. Nachbehandlung wie beim vorigen
Verfahren. Mattlack=Möbel wollen beſonders ſorgſam gereinigt
K. I.
werden.
Aufbewahrungder Wintervorräte. Oben ſtehen
unter all den wichtigen Nahrungsmitteln, die ſich die Hausfrau
auf Vorrat zulegt, die Kartoffeln. Wo es an einer der neuen
Kartoffelkiſten fehlt, in denen dieſe ſtändig in Bewegung
gehal=
ten werden, alſo nicht keimen können, ſollte man ſie möglichſt
abgetrocknet auf einer Unterlage von ungelöſchtem Kalk im Keller
dergeſtalt aufſchütten, daß man dieſen dick auf den Boden ſtreut,
darüber ein trockenes Brett erhöht auflegt und auf dieſes die
Kartoffeln ſchüttet. Der Kalk zieht die Näſſe an und die
Kartof=
feln werden vor frühzeitigem Faulen bewahrt. Für Meerrettich,
Sellerie und alle anderen Wurzel= und Knollengemüſe ſollte man
eine flache Kiſte mit trockenem Sand aufſtellen und dieſe bis
zum Kraut hineinſtecken. Sie bleiben dann wie friſch geerntete.
Für Krautköpfe jeder Art eigenen ſich am beſten zwei
nebenein=
ander gelegte Stangen, auf denen die Köpfe nebeneinander, ohne
ſich zu berühren, aufgelegt werden können. Größere Vorräte an
Zwiebeln halten ſich am beſten in der Ecke des Bodenraumes
auf einer dicken Unterlage von Kaſtanienlaub und ebenfalls mit
ſolchem dicht bedeckt. Für Froſt breite man noch eine Decke
oder eine Lage von 10 Zentimeter Zeitungspapier darüber.
Kohlrabi mit Rinderbruſt. Die in Stifte
geſchnit=
tenen, geſchälten Kohlrabi werden mit Butter weichgedünſtet, mit
Mehl beſtäubt, mit Fleiſchbrühe zu dickem Gemüſe verkocht und
mit Fleiſchſcheiben umlegt angerichtet. Mit reichlich Peterſilie
beſtreut, bringt man die Schüſſel neben Salzkartoffeln zu Tiſch,
Kohlrabi=Salat. Zarte Knollen werden geſchält, in
Salzwaſſer gekocht, in Scheibchen geſchnitten, mit Oel, Eſſig und
wenig Salz und Pfeffer aut untermiſcht, 2 Stunden ziehen
ge=
laſſen und mit feinem Schnittlauch beſtreut zu Tiſch gegeben. Er
iſt ſehr wohlſchmeckend und bekömmlich.
Speiſe=Zettel.
Sonntag: Rumfordſuppe, Huhn mit Reis, geſchmorte
Birnen. — Montag: Eierkuchen mit Fleiſchfülle. —
Diens=
ag: Gefüllte Zwiebeln. Mittwoch: Weinbeerſuppe,
Pichel=
ſteiner. — Donnerstag: Kohlrabi mit Rinderbruſt. —
Frei=
tag: Gekochter Schellfiſch mit Anchovisſoße. — Samstag:
Steinpilzgemüſe mit Bratkartoffeln.
Amerfkaniſcher Humor.
„So, mein Junge, das wird dir eine Lehre ſein, nie mehr and
Steuer zu faſſen, wenn Papa es verboten hat!“
Der neue Angeſtellte. Sie können mir glauben, Herr Direktor, daß
ich ſehr aufgeweckt bin. Ich habe bereits fünf Preiſe für gute Löſungen
von Kreuzſporträtſeln gewonnen.” — „Ich brauche aben jemand, der
im Büro geweckt iſt.” — „Gewiß! Die Rätſel habe ich doch in meiner
(„Paſſing Show.”)
Avbeitszeit geraten.”
Caft, die große
Abendmode.
Trotzdem die Mode, wie man
weiß, mit intereſſanten,
abend=
lichen Materialien keineswegs
kargt, gibt es doch wenige Gewebe,
die dem neuen Kleiderſtil und der
phantaſiereichen Linienführung der
letzten Saiſon ſo ſehr
entgegen=
kommen, wie die verſchiedenen
Tafte. Sie ſind nämlich
ſchmieg=
ſam und haben dabei doch jene
Steifheit, die den pompöſen
Ein=
druck erreichen läßt, den man von
der abendlichen Mode wünſcht, ſie
ſind impoſant und dabei doch
jugendlich, ſie geben Raffungen
und Wickelungen in ganz
unver=
gleichlicher Art wieder und fügen
ſich ſomit geradezu vollendet in das
neue Modenbild ein.
Die Tafte, die man ſieht,
ha=
ben die allerverſchiedenſten
Struk=
turen. Manche ſind weich und
ſchmiegſam, andere wieder
zeich=
nen ſich durch eine Steifheit aus,
die aber nicht nur durch Appretur,
ſondern vor allen Dingen durch die
Webart erreicht wird, ſo daß dieſe
Seiden den Geweben, die für
Krawattenerzeugung verwendet
werden, ſehr ähneln. Dann findet
man auch viele in eigenartiger
Weiſe präparierte Tafte, unter
denen die „gewachſten” („cirierten”)
Typen mit ihrem ganz unwirklich
ſchönen, öligen Glanz die
bemer=
kenswerteſten ſind.
Natürlich werden die
Taftſei=
den auch gerne mit anderen
Ma=
terialien zuſammengeſtellt, um ſo
mehr als heuer kombinierte
Klei=
der ſehr gut gefallen. Es kommt
hier etwa Tüll, Gaze und Spitze,
aber auch Velourchiffon in Frage,
der mit Taft in faszinierender Art
kontraſtiert.
Die Farben, die hier
gebräuch=
lich ſind, decken ſich im allgemeinen
mit den Modeſchattierungen, die
i anderen Geweben gebracht
wer=
den. Vorherrſchend iſt Schwarz,
ein intenſives Mitternachtsblau und
natürlich Kardinallila, das ja
heuer wahre Triumphe feiert.
Außerd em treten noch einige Grün=Schattierungen markant
her=
vor, wie auch ein ſcharfes Gelb als abſolut mondän anzuſehen iſt.
Von einer beſtimmten, maßgebenden Linie zu ſprechen, hieße
wohl der neuen Mode ſchweres Unrecht tun, denn ſie bringt nicht
etwa einen Stil, ſondern eine ganze Kette aparter Einfälle,
die alle ihre Anhängerinnen finden werden, ſo daß dem
indivi=
duellen Geſchmack mehr Rechnung getragen wird als je. Ins
Auge fallend iſt nur die Tatſache, daß das Abendkleid lang
ift, mitunter zwar noch immer vorne etwas kürzer als rück=
Koſtüme ſind entzückend . .
und die elegante Frau macht von dieſer Mode auch reichlich
Gebrauch, denn ſie weiß ganz genau, daß das Jackenkleid ſehr
jugendlich und flott iſt und zu der übrigen Tagesmode, die
im=
merhin etwas ausgeſprochen „Damenhaftes” an ſich hat, in einem
ganz auffallenden Kontraſte ſteht. Darum zieht man das Koſtüm
gerne ſowohl für Trotteurzwecke als auch für den Nachmittag
heran. Für Strapazgelegenheiten wird ein unauffällig gemuſter=
wärts, oftmals aber ringsum gleichmäßig lang, und zwar ſo
daß gerade noch der Knöchel ſichtbar, das Bein aber ganz
ge=
deckt iſt.
Viele werden ſicherlich der neuen Mode zum Vorwurfe
machen, daß die Kleider durch ihre Länge die Jugendlichkeit
ein=
büßen, und daß die ſportliche Note der Frau dadurch
unter=
graben werde. Nun kann man zwar nicht ſagen, daß die neuen
Sachen un=jugendlich wirken, um ſo mehr als ſie ja die Figur ſehr
ſtrecken und außerordentlich ſchlank erſcheinen laſſen; der
knaben=
unterſtreicht, dürfte wohl auch wieder der Augenblick für die
lan=
gen Handſchuhe gekommen ſein.
hafte Eindruck der Frau ſerdn
verſchwindet immer hr
mehr, was ja eine log ſe
der Tatſache iſt, daß der are
Typ vollkommen erledi /erſche
und nur noch ab und auf
Trotteurgarderobe eine gewif
Einfluß nimmt, der er ka
mehr in die Waagſchale It.
Wie mannigfaltig ſi die 70.
mode präſentiert, ze w un
Bildgruppe:
Da ſieht man an eer
eines der ſogenannte. „Linſe
kleider”, die in ihrer ſaſſiſch
Wickelung als ſenſatior / beze
net werden müſſen, ind
ſchlanke, elegante Frau inge
vornehm erſcheinen la n.
zum Beiſpiel ſetzt ſich d /Raffu
des Oberteiles in e
Maſchenſchlupfe fort, di nit
Schmucknadel gehalten rd.
untere Partie des Klſes
ſehr reich und iſt rück rts
verlängert. Ein ſolch / Mol.
das mit verhältnismäßi gerin
Mitteln herzuſtellen iſt
hier nur auf das Marial
kommt, während, abgeſel/ von
Schmucknadel, jede ſrnien
fehlt, wäre am beſten / ſaſ
gelbem Taft=Faille zuſtel
der ſchwer fällt und d / Cha
teriſtiſche dieſer Linie i ganz
vergleichlicher Weiſe wie rzuge
vermag.
Die neue Kaſak=inie
— wie man weiß — in er neu
Abendmode ſehr gebrär ſich,
Taft ſpielt hier eine c6
ders große Rolle. J lunſere
letzten Bilde zeigen wir / inten
ſantes Abendkleid, de
prinzeßartig geſchweif
artiger Oberteil aus St=h
ſtellen und unter mit ei / breite
aus Taftblättern gebilde/
abzuſchließen wäre, wä nd
ſich die in zwei Vola /
löſte Rockpartie aus gle ſarhi
Tüll zu denken hätte. ſesM
dell, das ſchon in ſeiner Taterd
kombination und Eig irt
ondlest Linie nicht alltäglich mu
ſicherlich in Schwarz gar borte
lich ausſehen. Das Stilkl /beha
tet immer noch jene vor frſchen
Stellung, die es ſeit Jahr und Tag inne hat, nur hat /ſich
ſeiner Strenge, die ihm lange Zeit anhaftete, vollko ſen
gemacht. Es gibt keine Drahtgeſtelle im Unterkleid, te
haarunterlagen mehr, ſondern man begnügt ſich m per
dem Taftmateriale ſelbſt reſultierenden bauſchigen Virlu
Ein ganz entzückendes Modell, mit kurz tailliertem Fanl
zogenem Oberteil und einer aus meheren großen, m Zül
randeten rund geſchnittenen Flügeln beſtehenden pdn
bringen wir als zweite Skizze, die von apartem Effekl äre.
die kunſtgewerblich=bunte Wirkung der Farben nod ef”
wird. In der Regel ſind es Streifenmuſter oder geome ſhe
tive, die hier zur Anwendung kommen. Kontraſtre
tierungen, wie Beige mit Blattgrün, Gelb mit Perſiſe
grün mit Orange, Dottergelb mit Kardinallila uſw.
flott und eigenartig.
Die Hausjacke.
iſt ein Garderobeſtück, das die Frau der Herrenmol?
hat. Ein ſolches Jäckchen iſt ganz beſonders praktiſc
— abgeſehen davon, daß es kleidſam und originell
außerordentlich warm und leiſtet darum an kühlen 2
treffliche Dienſte.
Man kann dieſes auf Wattelin gearbeitete und in
ſteppte Jäckchen ſowohl über das Hauskleid als aug
ter Stoff in einer ſchönen Mittelfarbe und in einem ganz
ſchlich=
ten Schnitt verarbeitet, der immer den „toiler-made-Charakter”
wahren ſoll (Skizze 1). Gerade das Gegenteil aber wünſcht man
vom Nachmittagskoſtüm, das aus einem eleganten Gewebe (etwa
aus Samt) verfertigt und reich mit Pelz verbrämt iſt. Die
glockigen Röcke in Verbindung mit den halblangen Paletots ſind
W. U.
hier außerordentlich beliebt (Bild. 2).
Der lange Handſchuh
iſt eine Mode, die ſchon ſeit langem in den führenden Salons
vorbereitet wurde, noch aber gelang es bisher nicht, dieſes Detail,
das ſicherlich ungemein markant und eigenartig iſt, in den
Vor=
dergrund zu rücken.
Erſt jetzt, da die Linie immer mehr den femininen Charakter
Sie ſehen zu einem ärmelloſen kleinen Abendkleide ſehr gut
aus und werden immer in Schwarz gebracht, ob nun das
be=
treffende Abendmodell ſchwarz oder hell ſei (denn auch zu lichten
Farben wirkt der ſchwarze Handſchuh — gerade ſeines pikanten
Konträſtes wegen — ungemein originell, Bild 2).
Und mit dem langen Handſchuh aus Sämiſch= oder Glacé=
Leder rückt auch wieder eine Mode in den Vordergrund, die man
ſeit Großmutters Tagen nicht geſehen hat: der
Halbhand=
ſchuh, der meiſt aus Spitze oder Tüll verfertigt iſt und nur
den Arm deckt, oft als oberen Abſchluß eine Rüſche oder Stulpe
bringt, während der Handſchuh ſelbſt vollkommen fehlt und dieſer
ſeparat zu tragende Aermel (den wir in der 1. Skizze vor Augen
führen) mit mehreren Schmuck=Armreifen abgeſchloſſen erſcheint.
Die geſtrickte Garnitur
iſt eine wirklich ganz entzückende Neuheit für den Sport, noch
vielmehr aber für Trotteurzwecke, etwa für Wochenendtouren
und für den Aufenthalt im Gebirge.
Mc bringt die geftrickte Woll=Pullmann=Mütze mit
Hand=
ſchuhen der gleichen Muſterung und einem flotten Schal, ſowie
einer geſtrickten, aber ſteif=montierten Handtaſche in Verbindung,
ſo daß eine ſolche Garnitur ungemein apart ausſieht und durch
Pyjamahoſe tragen und wird immer gute Wirkungen
Das Material, das man hier heranzieht, darf
ſein, denn lebhafte Farben ſind ja bekanntlich in
kleidung ſehr geſchätzt und werden immer beliebter, je
fluß das Kunſtgewerbe auf die Mode nimmt.
Ein ſolches Hausjäckchen bleibt faſt immer ungar
wird nur evtl. mit einem Schalkragen oder mit Herk
verſehen, die eine abſtechende Farbe (nämlich die des
bringen und damit einen wirkungsvollen Kontraſt /9
Zummer
312
Sonntag, den 10. November 1929
Seite 25
K
eneher=Rechtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau i. Sa.
Nachdruck verboten
Tom druckſte eine Weile herum, ehe er endlich fragte: „Mr.
zonge, Sie wiſſen doch, wie ich mein Brot bisher verdiente.
in bei dem Bootlegger Stone Gehilfe geweſen. Stone iſt nicht
el ein guter Kerl. Hatte es nicht ſchlecht bei ihm. Aber ich
ſchze gerne wiſſen: Wird es tun mit den Bootleggers beſſer
er.
George überlegte.
Tom”, ſagte er dann eindringlich, „du haſt mir einſt einen
ſßen Dienſt getan. Ich weiß, du biſt ein reeller Funge. Wenn
dir einen guten Rat geben kann: Gehe von Stone weg. Suche
etwas anderes. Ich will dich notfalls in meinem
Unterneh=
n beſchäftigen.”
„Wird es für die Bootleggers ſchlechter?”
„Nein, beſſer.”
„Jg, aber ...", ſtotterte Tom. „Das verſtehe ich nicht.”
„Es wird beſſer”, ſagte George, „weil ich mich herzlich wenig
ſie kümmern werde. Mögen ſie verlaufen, was ſie wollen.
und zu werden wir unſere Aktivität ſcheinbar beweiſen,
r im Grunde genommen, lehne ich es ab, daß ſich meine
Be=
ten mit der Verfolgung der Bootleggers und
Alkoholſchmugg=
im großen Maßſtabe abgeben.”
Aber dann wird das Geſchäft ja beſſet, wenn es ungeſtört
ewickelt werden kann.”
„Nein, ſchlechter. Glaubſt du denn, mein Junge, die
Ab=
mer der Bootleggers werden nicht ſehr raſch dahinterkommen,
jetzt das Riſiko weſentlich geringer iſt? Sie werden nicht
ur bereit ſein, die Phantaſiepreiſe zu bezahlen, die ihnen bis
abberlangt wurden.”
„Wal” bemerkte Tom. Er begriff.
„Aus dieſem Grunde rate ich dir: Mache Schluß! Aber das
e ich nur dir geſagt. Ich erwarte, daß du keinem anderen
on erzählſt.
„Beſtimmt nicht, Mr. George Aber ... darf ich es Mr.
ne andeuten?” Verwundert ſah ihn George an.
Iſt dir dein Maſter ſo ans Herz gewachſen?”
Nein, aber .. Beſſie!. Wir wollen uns heiraten.”
George klopfte ihm auf die Schulter. „Well, deute es ihm
Aber ſage ihm nicht, daß du bei mir warſt.”
„Wird ſchlecht gehen”, ſeufzte Tom auf. „Habe ihm ſchon
gt. daß ich zu Ihnen will.”
„Tue, was du willſt. Laß es nur nicht publik werden.
Ueb=
ns. Tom, jetzt mal zu einer anderen Sache. Du kennſt
ger?‟.
„Well, ſehr gut,”
„Sage mir, Tom, weißt du, ob Conger mit Silver in
Ver=
ung ſteht?”
Tom verfärbte ſich bei dieſen Worten über das ganze Geſicht.
Dann ſah er ſich ſcheu im Raume um.
„Mr. George,” ſagte er leiſe, „woher kennen Sie den Namen
ers Es iſt gefährlich, ihn zu kennen.”
„Biſt da ängſtlicher als nötig, Junge. Alſo, du kennſt
er?”
Tom Holender kaute an einer Antwort. Dann zuckte er die
ein.
„Ich kenne ihn nicht.”
„Tom, ſei vernünſtig!!” riet Robert George. „Ich meine es
gut mit dir. Du biſt verwundert, weil ich von Silver ſpreche.
Nun, ich will dir ſagen: Ich kenne ihn nicht. Ich weiß nicht
einmal, welche Bedeutung er in der Chicggoer
Verbrecher=
welt hat.”
Toms Kopf verſank faſt zwiſchen den Schultern.
„Ich weiß, daß du mir auch nicht viel ſagen kannſt. Höre,
mein Junge! Das eine weißt du ganz gewiß: Iſt Silver der
Kopf der Chicagoer Verbrecherwelt, der überragende Führer,
deſſen Wirken wir im Geheimen ſchon oft geſpürt haben?”
Die Antwort ließ lange auf ſich warten.
Schließlich ſagte Mr. Tom: „Mr. George, ich weiß es nicht.
Ich habe nur einmal gehört, daß in Weißkopfs Keller einer den
Namen Silver in den Mund genommen hat, und am anderen
Tage haben ſie ihn tot aus dem Michigan gefiſcht.”
George ſprang erregt auf. „Das war Mueller?”
Tom nickte, „Stimmt, der war es!”
George war in eine leichte Erregung gekommen. Er hatte
ſich erhoben und ſchritt im Zimmer auf und ab.
„Alſo haben wir recht!. Silver iſt die Perſönlichkeit, die
führt. Haſt du ihn ſchon einmal geſehen?”
„Nein! Ehrlich geſagt!”
„Oder Näheres über ihn erfahren?”
„Hätte ichs, ich würde nicht wagen, es Ihnen zu ſagen, Mr.
D
1. Danges & Wlest, Elisabethenstrage 281 5
George. Aber ich weiß auch nichts Näheres.”
„Aber du haſt dich doch mit deinen Kameraden ſchon
aus=
getauſcht?”
„Hm!”
„Hat ihn nicht einer von ihnen geſehen?”
„Nein! Doch: Etta Holl, die ſoll ihn geſprochen und geſehen
haben.”
„Etta Holl?. Wer iſt das?‟
„Das war Muellers Geliebte.”
George pfiff durch die Zähne. „Ah, famos! Etta Holl! Weiß
jetzt Beſcheid. Die Filmſchauſpielerin.”
„Stimmt, Mr. George.”
4.
Heliane.
Heliane hatte es ſich angewöhnt, George jeden Tag
anzu=
rufen. Auf dieſe Weiſe hatte ſich zwiſchen den beiden Menſchen
eine Art freundſchaftliches Verhältnis angebahnt.
George beſuchte ſie hin und wieder auch, denn er hatte das
Verſprechen, das er einſt dem Sterbenden gegeben hatte, nicht
vergeſſen. Die Wertſchätzung Helianes ſpürte er, ja, es erſchien
ihm manchmal, als brächte ſie ihm mehr als das entgegen, als
ſei es eine warme Zuneigung.
Er ſelbſt war ſich über ſeine Gefühle nicht im klären.
Benn hatte einmal den Fall angedeutet, daß Robert George
Mrs. Heliane Millans heiraten könne.
Nur ſcherzhaft war es geſagt worden, aber das Wort klang
doch in George nach.
Sie gefiel ihm, ihre Schönheit wirkte ſehr ſtark auf ihn, aber
ſeltſamerweiſe hatte er immer ein Gefühl, das ihm ſagte: „Es
wird ſtets eine Kluft ſein zwiſchen euch beiden, die nie zu
über=
brücken iſt, denn die Verſchiedenheit des Weſens iſt eine zu
aus=
geſprochen abweichende auf beiden Seiten.”
Noch nie hatte George ein Gefühl der Leidenſchaft Heliane
gegenüber gefunden. Manchmal hätte er das zarte, kindhafte
Weſen am liebſten genommen und an ſeine Bruſt gedrückt, aber
nur, um ſie zu beſchützen, wie man ein Kind beſchützt.
George war wieder einmal bei Heliane zu Beſuch.
Sie begrüßte ihn herzlich wie einen alten Freund, und der
Teetiſch war wie immer gedeckt, diesmal allerdings für drei
Perſonen.
Auf ſeinen fragenden Blick ſagte Heliane: „Sie werden heute
Mr. Prakſy kennenlernen, lieber Robert. Er iſt noch beim
Training. Ich teilte Ihnen vor einiger Zeit ſchon mit, daß ich
ihm den Trainingsſaal zur Verfügung geſtellt habe. Ich habe
ſelbſt für das Boxen nicht viel übrig, aber ich weiß, mein Mann
war ein Förderer des Sports, und ich möchte etwas in ſeine
Fußtapfen treten. Uebrigens habe ich dem Training aus
Neu=
gierde einmal beigewohnt. Der Sport gewinnt bei näherer
Be=
trachtung. Wenn Sie Intereſſe haben, lieber Robert, dann wollen
wir Mr. Prakſy ein wenig beobachten.”
„Gern”, ſagte George und folgte der jungen Frau, die
leicht=
füßig durch die prunkvollen Räume ſchwebte. Sie waren
teil=
weiſe überladen ausgeſtattet, geſchmacklos eingerichtet. Verſchiedene
Stilarten liefen durcheinander. George verſtand nun zwar von
Kunſt und Stilarten nicht das geringſte. Er hätte ein gotiſches
Portal nie als ein ſolches erkannt. Aber ſein Auge hatte einen
Blick für das Schöne und Harmoniſche.
Prakſy hatte die Uebungen am Sandſack, das Laufen und
Springen hinter ſich und ſtand jetzt gegen ſeinen
Trainingspart=
ner Loveking in einem Trainingskampf über ſechs Runden.
Er ließ ſich durch die Eingetretenen nicht ſtören, ſondern
kämpfte ruhig weiter.
George hatte Muße, den Boxer genau zu betrachten.
Prakſy war 178 groß — George ſelber maß 176 — und war
in Figur und Erſcheinung der typiſche Boxer: breit gebaut,
mutskulös, mit anormal langen Armen.
Mit Augen des Fachmanns folgte George dem Kampfe.
Prakſy war ein güter Techniker. Seine dunklen kalten Augen
hielten den Gegner im Schach und ſchienen jeden Schlag vorher
zu erraten.
Im Atem war er gut, auch ſeine Beinarbeit ließ nichts zu
wünſchen übrig. Nur ſeinem Schlag fehlte noch viel. Er traf
oft ungenau. Anſcheinend fehlte ſeinem Schlag die Härte. Der
Umſtand, daß er die meiſten ſeiner Kämpfe gegen gute Gegner
nach Punkten gewann, erhärtete auch Georges Beobachtung.
Der Techniker war beſſer als der Schläger.
George ſtellte unwillkürlich einen Vergleich mit ſich ſelber
an. Er kam ſich ſchneller vor als Prakſy, glaubte, daß ſein
Schlag härter ſei, daß er überhaupt in einem Kampfe mit Prakſy
ſicher in Ehren beſtehen könne. Bökkel hatte ihm mehrmals
ge=
ſagt, daß er ihn für beſſer als Prakſy halte, und daß es ſchade
ſei, daß er nicht ſtatt mit Prakſy mit Dubois kämpfe. Bökkel
war feſt überzeugt, daß Dubols Prakſy zuſammenſchlagen würde.
Der Trainingskampf war zu Ende.
Prakſys Manager, Mr. Scholz, knüpfte die Handſchuhe los.
Der Maſſeur trat in Tätigkeit. Dann zog Prakſy einen Swegter
an und trat mit plump=liebenwürdiger Miene zu Mrs. Heliane
und George.
Heliane ſtellte vor: „Mr. Robert George .... Mr. Prakſy,
der die Welmeiſterſchaft im Halbſchwergewicht zurückholen will”
Die Männer reichten ſich die Hände.
„Mr. George!” ſagte Prakſy liebenswürdig. „Wer kennt
Mr. George nicht, der den erfolgreichen Kampf gegen Chicagos
Verbrecherwelt führt! Im übrigen: auch als Bocer alle
Hoch=
achtung! Schade, daß Sie fern des Berufsſports ſtehen. Sie
hätten ſicher eine gute Zukunft. Wie Sie damals Cookwin
zu=
ſammengeſchlagen haben, alle Hochachtung!”
„Es war nicht ſo ſchlimm”, entgegnete George. „Sie
über=
ſchätzen meine bogſportlichen Fähigkeiten, Mr. Prarſy. Cookwin
war nicht ſchwer zu ſchlagen. Er kam wie ein wilder Stier auf
mich zu, und ich hatte meine Ruhe behalten. Das machte es aus.”
„Trotz alledem: Ein anderer hat mir noch ein wenig von
Ihnen erzählt . . . Mr. Bökkel.”
(Fortſ. folgt.)
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Seite 26
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