Darmstädter Tagblatt 1929


07. November 1929

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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 309 Donnerstag, den 2. November 1929. 192. Jahrgang

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Gewalt wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
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Rabatt weg.
Kädter und Nationalbank.

Der Reichskanzler verhandelt.
Anſprüche des Zenkrums auf einen Kabinekkswechſel abgelehnt. Die Ernennung der Miniſter Sache
es Kanzlers. Terminmäßige Vereinbarungen. Der Skreit um die Eheſcheidungsreform beigelegk.
Das Zentrum hat ſich daraufhin bereit erklärt, die Arbeit im
Rechtsausſchuß wieder aufzunehmen. Am Freitag ſoll in einer
Die Parkeiführer-Beſprechung beim
neuen Beſprechung mit dem Kanzler über die weitere taktiſche
Behandlung dieſes Problems, die wohl nur in einer Zurück=
Reichskanzler.
ſtellung bis zur Erledigung des Young=Planes beſtehen kann,
beſchloſſen werden.
Das Kabinett iſt alſo wieder einmal geleimt und kann weiter
Ende November Einberufung des Reichskages
exiſtieren. Es lebt immer nur von der Hand in den Mund, und
daran wird ſich wohl nichts ändern, ſolange der Kanzler nicht
zut Verabſchiedung des Bolksbegehrens.
zeigt, daß er ſtark genug iſt, nicht nur den Young=Plan, ſondern

* Berlin, 6. November. (Priv.=Tel.)
Die Beſprechung der Parteiführer, die am Mittwoch nachmit=
im
4 Uhr beim Kanzler begann, wurde in politiſchen Kreiſen
ſehr bedeutſam angeſehen und mit großer Spannung er=
et
. Der Fraktionsvorſtand der Deutſchen Volkspartei hat
Vormittag noch einmal getagt und daran feſtgehalten, daß
Partei keine Veranlaſſung habe, den Wünſchen des Zen=
s
nach einem Wechſel innerhalb des Kabinetts entgegenzu=
nen
. Es iſt alſo nicht anzunehmen, daß das Zentrum mit
r Forderung durchdringt. Die Germania veröffentlichte
ganzen Leitartikel über die Vorgänge im Rechtsausſchuß,
n ſie den Auszug der Zentrumsabgeordneten nicht als eine
e Kampfanfage, wohl aber als eine ſehr ernſte Warnung
pretiert. Vielleicht begnügt ſich das Zentrum damit, wenn
Fheſcheidungsreform zunächſt zurückgeſtellt wird. Das iſt prak=
ja
bereits geſchehen inſofern, als die Anträge einem Unter=
huß
überwieſen wurden. Mehr iſt für das Zentrum nicht
rreichen, da es mit der Bäyeriſchen Volkspartei in dieſer
völlig iſoliert daſteht. Vor der Beſprechung hatte der
lex bereits die Fraktionsführer einzeln empfangen, um den
m für eine Verſtändigung möglichſt vorzubereiten,
ſt ſtundenlangen Unterhandlungen, die ihren Abſchluß dann
ner Führerbeſprechung fanden, iſt es dem Kanzler
den Koalitionsparteien gelungen, die Riſſe, die ſich in den
n Tagen in der Koalition gezeigt hatten, wieder einmal zu
en. Der Zweck der Beſprechung war an ſich harmlos genug
ging lediglich dahin, eine Entſcheidung über den
tpunkt der Einberufung des Reichstags her=
führen
. Da es immer noch unſicher iſt, wann die Haager
ißkonferenz mit ihren Arbeiten fertig wird, hängt die Diſpo=
des
Reichstags, wenn er wirklich darauf warten wollte,
r Luft. Auf der anderen Seite iſt es nicht gut angängig,
Volksbegehren ſolange auf Eis zu legen. Bei allen Parteien
iher auch der Wunſch zum Ausdruck gekommen, die Vorlage
ſch wie möglich vor den Reichstag zu bringen. Endgültige
lüſſe ſind zwar noch nicht gefaßt worden. Es iſt aber wahr=
llich
, daß der Reichstag doch noch Ende Novem=
vermutlich
am 26. November zuſammentritt.
dahin wird feſtgeſtellt ſein, ob die verfaſſungsmäßig notwen=
10 Prozent der Wähler zum Volksbegehren vorliegen. Bis
i wird auch das Kabinett das Freiheitsgeſetz mit ſeiner
en ablehnenden Stellungnahme dem Reichstag unterbreitet
1. Der Reichstag will dann ſehr raſch arbeiten, ſo daß dann
teſtens anfangs Januar der Volksent=
id
erfolgen könnte, jedenfalls bevor die Ratifikation des
er Vertrags vom Reichstag vorgenommen wird. Gefähr=
für
das Kabinett als dieſe termin=
igen
Vereinbarungen waren natürlich die
wierigkeiten, die ſich in den letzten Wochen mehr

hinter den Kuliſſen

en hatten: das Drängen des Zentrums nach
em Miniſteraustauſch und der Ausmarſch
Zentrums aus dem Rechtsausſchuß. Die
brüche auf einen Kabinettswechſel ſind offen=
dom
Reichskanzler ziemlich kühl abgelehnt worden.
at dem Zentrum und auch der Volkspartei gegenüber die
richtige Auffaſſung vertreten, daß die Ernennung
Miniſter Sache des Kanzlers ſei, und daß ein
Id zu einem allgemeinen Revirement nach ſeiner Meinung
vorliege. In dieſer Auffaſſung ſei er mit dem Reichspräſi=
n
einig, deshalb könne er Wünſche in dieſer Richtung nicht
gennehmen. Er habe lediglich die Volkspartei gebeten, die
r das Wirtſchaftsminiſterium beſetzt hatte, ihm unverbind=
Vorſchläge zu unterbreiten. Dem ſcheint das Zentrum ſich
jetzt gefügt zu haben, ſo daß dieſer Streit wohl ausgeſtan=
ſt
und in den nächſten Tagen die Ernennung der beiden
* Miniſter erfolgen kann. Für das Wirtſchaftsminiſterium
ich in den letzten Tagen mehr die Kandidatur des Volks=
lers
Albrecht in den Vordergund geſchoben, die von dem
rigen Wirtſchaftsminiſter Dr. Curtius gefördert wird und
guch beim Kanzler ſtarke perſönliche Sympathien findet.
ultig aber hat ſich wohl der Kanzler noch nicht feſtgelegt,
en Vorſchlag er dem Reichspräſidenten unterbreiten will.
der dritte Punkt war die Haltung des Zentrums
Reform der Eheſcheidungsgeſetzgebung. Be=
lich
ſind die Zentrumsabgeordneten am Dienstag aus dem
Sausſchuß ausgezogen und auch am Mittwoch nicht er=
en
. Das hat dem Vizepräſidenten des Ausſchuſſes, dem
Udemokraten Dr. Landsberg, Anlaß gegeben, von einer
en Obſtruktion zu ſprechen. Ganz ſo ſchlimm war es wohl
Zeitrum nicht gemeint, denn es kam ihm wohl mehr dar=
un
die Behandlung der Eheſcheidungsreform zu verhindern,
ihm ja durch die Verweiſung an den Unterausſchuß ge=
n
iſt. Da die übrigen Parteien für den Augenblick
Primat der Außenpolitik anerkennen, wird
Der Eheſcheidungsreform zunächſt nicht weiter die Rede ſein.

auch die Finanzreform durchſetzen zu können.
Die Aufrechnung des Bolksbegehrens. Ungüllige
enl.
Einkragu
Berlin, 6. November.
Zu verſchiedenen Preſſeäußerungen, die von einem Verſagen
der Organiſation des Reichswahlleiters bei der Berichterſtattung
über das Ergebwis des Volksbegehrens ſprechen, wird von unter=
richteter
Seite daran erinnert, daß der Reichswahlleiter im Ein=
verſtändnis
mit dem Reichsminiſter des Innern bereits am 24.
Oktober die Wahlkreisleiter um beſchleunigte Uebemittlung der
Ergebniſſe erſucht hat. Wenn doch Verzögerungen eingetreten
ſind, ſo liegt dies naoch Anſicht der unterrichteten Stellen haupt=
ſächlich
an der dezemtraliſierten Bearbeitung durch Landes= und
Gemeindebehörden.
Wir hatten ſchon einmall angedeutet, daß ſich auch bei der
amtlichen Aufrechnung der Eintragungen zum Volksbegehren eine
Veränderung des bisherigen Ergebniſſes nach unten ergeben
könnte, da die Abſtimmungsausſchüſſe unter Umſtänden eine
ganze Reihe von Eintragungen beanſtanden und für ungültig
erklären werden. Zurzeit wird an der Prüfung der Eintragun=
gen
noch gearbeitet. Die Abſtimmungsausſchüſſe werden wahr=
ſcheinlich
erſt in der Zeit vom 18. bis 20. November in den Wahl=
kreiſen
ihre Sitzungen abhalten und dann darüber Entſcheidung
treffen, welche Eintragungen für ungültig zu erklären ſind. Es
liegen aber ſchon jetzt Anzeichen dafür vor, daß eine recht hohe
Anzahl von Eintragungen zurückgewieſen werden wird. Auch
vom Reichswahlleiter ſind bisher ſchon verſchiedene Andeutun=
gen
gemacht worden, daß eine große Anzahl von Beanſtandungen
vörliegt. In einer Gemeinde in Franken z. B. iſt feſtgeſtellt
worden, daß von 133 Eintragungen 43 Eintragungen für un=
gültig
erklärt werden müſſen, weil ſie nämlich von ein und
derſelben Perſon vollzogen worden ſind. Wenn dieſes Verfah=
ren
erhebliche Nachfolger gefunden hat, iſt unter Umſtänden mit
einem ganz beträchtlichen Abſtrich zu rechnen.
Zu der verfaſſungsrechtlichen Frage des Volksentſcheides
hören wir weiter, daß eine Entſcheidung, ob das im Volksbegeh=
ren
geforderte Geſetz verfaſſungsändernd iſt oder nicht, bisher
nicht gefällt worden iſt. Man ſieht in unterrichteten Kreiſen
dieſe Frage als nicht ſehr dringlich an. Man betrachtet es als
unwahrſcheinlich, daß ſich überhaupt, wie in der Verfaſſung vor=
geſehen
, die Hälfte der Stimmberechtigten an dem Volksentſcheid
beteiligen wird, da die gegneriſchen Parteien von vornherein
Stimmenthaltung proklamieren dürften.
Das Geheimnis des ikalieniſchen Chiffre-Schlüſſels.
* Berlin, 6. November. (Priv.=Tel.)
Der italieniſche Botſchafter Graf Aldrovandi iſt nach Berlin
zurückgekehrt und hat die Leitung der Botſchaft wieder über=
nommen
. Das könnte ſo gedeutet werden, als wenn es dem
Botſchafter gelungen wäre, ſich in Rom bei der Vernehmung
wegen des abhanden gekommenen Geheimſchlüſſels zu rechtfer=
tigen
und die Verantwortung für den Diebſtahl von ſich abzu=
wälzen
. Soweit wir wiſſen, ſtimmt das nicht. Muſſolini iſt
offenbar unerbittlich geweſen und hat auf der Auswechſlung des
geſamten Botſchaftsperſonals beſtanden. Deshalb kann es ſich
auch wohl nur darum handeln, daß der Wechſel ſich in Formen
vollzieht, die für den Botſchafter möglichſt wenig demütigend
ſind. Er wird deshalb noch einige Zeit amtieren, aber inzwiſchen
ſeinen Haushalt auflöſen und ſein Abſchiedsgeſuch demnächſt
überreichen, um dann ſeinem Nachfolger Platz zu machen. Der
künftige Botſchafter Orſini=Baroni ſoll aus Angora kommen.
Er iſt übrigens mit der Tochter des Bankgewaltigen H. Gutt=
mann
verheiratet.
Ikglieniſcher Botſchafterwechſel.
EP. Rom, 6. November.
Die Verſetzung des italieniſchen Botſchaf=
ters
in Angora, Orſini=Baroni, auf den Ber=
liner
Poſten wird jetzt amtlich beſtätigt, und gleichzeitig
mitgeteilt, daß der bisherige Berliner Botſchafter, Graf Aldro=
bandi
=Maroscotti, zur Verfügung des Miniſteriums ſtehen wird,
ebenſo der italieniſche Botſchafter in Santiago, Garbaſſo. Der
italieniſche Geſandte in Bern, Graf Pignatti, wird zum Bot=
ſchafter
in Buenos=Aires befördert und der italieniſche Geſandte
in Budapeſt, Graf Durini, zum Botſchafter in Santiago. Der
italieniſche Botſchafter in Tolio, Baron Aviſi, wird nach Angora
verſetzt.

* Die Reform des Reichshaushalksrechts
Wir veröffentlichen ſehr gern die nachſtehenden Aus=
führungen
unſeres ſtändigen wirtſchaftspolitiſchen Mit=
arbeiters
, obwohl wir nicht in allen Punkten mit ihnen
übereinſtimmen.
Die Schriftleitung.
Die Regierung hat bekanntlich eine Novelle zur Aende=
rung
der Reichshaushaltsordnung herausgegeben, die gegenwär=
tig
von dem Reichshaushaltsausſchuß beraten wird. Der Reichs=
verband
der deutſchen Induſtrie und der Deutſche Induſtrie= und
Handelstag haben ſich ſeit langem mit der Neugeſtaltung des
Haushaltsrechts des Reiches befaßt und ſich ſchließlich, um eine
unnötige Nebeneinanderarbeit in dieſer für die Wirtſchaft ſo
ungeheuer wichtigen Frage zu vermeiden, entſchloſſen, einem
gemeinſamen Ausſchuß die Arbeiten zu übertragen. Die bis=
herigen
Ergebniſſe dieſer Arbeiten des gemeinſamen Ausſchuſſes
liegen jetzt vor und ſind dem Reichshaushaltsausſchuß und der
Oeffentlichkeit in Geſtalt von 10 Leitſätzen übergeben worden. Bei
den großen Schwierigkeiten, die mit der Behandlung eines ſo
zentralen Problems wie das der Reform des Haushaltsrechts
des Reiches mit ſeiner politiſchen und wirtſchaftlichen Grundlage
notwendigerweiſe verbunden ſind, muß man anerkennen, daß
hier ſeitens der Spitzenverbände der Wirtſchaft eine ſchnelle und
auch gute Arbeit geleiſtet worden iſt. Die Vorſchläge der In=
duſtrie
enthalten keine zahlenmäßigen Angaben, ſondern ſind be=
wußt
auf eine Neugeſtaltung des Haushaltsrechts eingeſtellt in
dem Sinne, daß es ſich hierbei um Aufgaben handelt, die nur
organiſch aus dem Ganzen heraus erfüllt werden können. Denn
im Grunde handelt es ſich doch um nichts anderes, als um die
Frage der Angleichung der öffentlichen Ausgaben an das Volks=
einkommen
und weiter um die Frage, wer über den Haushalt
beſtimmen ſoll. Die Zwangsläufigkeit der wirtſchaftlichen Ent=
wicklung
Deutſchlands und der wirtſchaftlichen Verhältniſſe, die
ſich gerade heute eindeutig vor unſeren Augen dartut, beweiſt
die unbedingte Notwendigkeit der Kapitalbildung, die mit allen
Mitteln gefördert werden muß, um von der Wirtſchaft die Un=
ſicherheit
zu nehmen, ſowohl im Intereſſe der Arbeitgeber als
auch der Arbeitnehmer, und um es möglich zu machen, daß
menſchliche und techniſche Arbeitskräfte nutzbringend angewandt
werden.
Die Vorſchläge des Reichsverbands der deutſchen Induſtrie
und des Deutſchen Induſtrie= und Handelstages zur Reform des
Reichshaushaltsrechts zerfallen in zwei Gruppen, von denen die
eine, die Leitſätze I und II, eine ſtarke ſtaatspolitiſche Bedeu=
tung
haben, während es ſich bei der zweiten Gruppe, den Leit=
ſätzen
III bis X, um mehr techniſche Fragen handelt. Die Vor=
ſchläge
, beſonders der zweiten Gruppe, berühren ſich zum Teil
mit den Beſtimmungen der Novelle zur Haushaltsordnung; je=
doch
gehen die beiden erſten Leitſätze auf eine weitgehende
Selbſtbeſchränkung des Reichstages hinaus, die aber durchaus
mit den demokratiſch=parlamentariſchen Grundzügen der Reichs=
verfaſſung
und dem von ihr geſtalteten Gewalten=Aufbau ver=
einbar
iſt. Der Leitſatz I erklärt es für notwendig, daß ſich der
Reichstag eine Beſchränkung ſeines Ausgabebewilligungsrechts
auferlegt, die es ausſchließt, daß ohne die Zuſtimmung der
Reichsregierung Ausgaben im Reichshaushaltsplan erhöht oder
neue Ausgaben eingeſetzt, Geſetze verabſchiedet und Beſchlüſſe
gefaßt werden, die eine Erhöhung der Ausgaben im Haushalts=
plan
des laufenden Jahres vorſehen. Das gleiche muß für die
Erhöhung der im Entwurf des Haushaltsplanes enthaltenen
Einnahmeſchätzungen, und zwar gleichermaßen für Rreichsrat
und Reichstag, gelten. Es iſt bei dieſer Vorſchrift wohl an die
Ueberraſchungsabſtimmungen im Reichstag gedacht, die nicht
ſelten eine Verwirrung des Haushaltsbildes zur Folge hatten.
Die Induſtrie geht dabei von dem Gedanken aus, daß die Ver=
antwortung
der Regierung und beſonders des Reichsfinanz=
miniſters
geſtärkt werden ſoll. Das geltende Recht enthält zwar
eine Reihe von Vorſchriften, deren Ziel in der Richtung der
Beſchränkung der Ausgaben liegt, jedoch genügen ſie nicht der
geſtellten Aufgabe, und zwar hauptſächlich deshalb, weil der
Reichsfinanzminiſter nach der tatſächlichen Entwicklung unſerer
Verfaſſungszuſtände zumeiſt allzuſehr in parteipolitiſche Kräfte=
zuſammenhänge
eingeſpannt iſt, als daß ſich bisher die Uebung
einer völlig unabhängigen Anwendung der ihm nach der Reichs=
haushaltsordnung
zuſtehenden Vorrechte, ſo wie notwendig, ent=
wickelt
hätte. Dies hat, wie es in der allgemeinen Begründung
der Denkſchrift heißt, dazu beigetragen, daß nicht zu rechter
Zeit und an allen Stellen die Notwendigkeit ſparſamſter Aus=
gabenbemeſſung
und wirtſchaftlichſter Finanzgebarung als zen=
trale
politiſche Notwendigkeit, ſich durchſetzen
konnte. Außerdem iſt gegenwärtig der Reichstag durch keinerlei
Rechtsvorſchriften gehemmt, Einnahmen und Ausgaben über die
Anſätze und Vorſchläge der Reichsregierung hinaus zu bewil=
ligen
. Hier ſoll alſo eine Selbſtbeſchränkung des Reichstages ein=
ſetzen
, und dieſe Selbſtbeſchränkung wird u. E. um ſo wirk=
ſamer
ſein, beſonders in pſychologiſcher Hinſicht, wenn auch
außerhalb des Parlaments mehr als bisher Kräfte eingeſetzt
werden, damit die Notwendigkeit der Ausgabenbeſchränkung als
das Zentralproblem des Tages erfaßt wird, genau ſo wie große,
grundſätzliche Fragen der Außen= und Innenpolitik. Denn Maß=
nahmen
können nie die Kräfte von Perſönlichkeiten erſetzen.
Durch eine Selbſtbeſchränkung des Reichstags würde aber gleich=
zeitig
der Grundſatz der Verantwortlichkeit der Reichsregierung
bzw. des Reichsfinanzminiſters verſtärkt werden. Dieſem Grund=
ſatz
entſpricht auch die Forderung einer bindenden Beſtimmung,
daß die Einnahmeſchätzungen, wie die Reichsregierung ſie im
Haushaltsplan, vorgenommen hat, nicht durch Reichsrat und
Reichstag, abgeändert werden können. Eine Beſchränkung des
Ausgabenbewilligungsrechtes iſt nur durch eine geſetzliche Aen=
derung
der Verfaſſung möglich, und die beiden Spitzenverbände
der Wirtſchaft ſehen gerade darin die ſtärkſte Wirkung der von
ihnen gemachten Vorſchläge, die auf eine Erhöhung der Verant=
wortung
der Reichsregierung auslaufen.
Von großer politiſcher Bedeutung iſt ferner der Leitſatz II
der Denkſchrift, in dem nicht nur für die Beibehaltung des
Reichsſparkommiſſars plädiert, ſondern darüber hinaus
ein auf Unabhängigkeit gerichteter Ausbau der Einrichtung des
Reichsſparkommiſſars verlangt wird. Wenn man davon ausgeht,

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Seite 2

wie ſehr es darauf ankommt, daß die ſparpolitiſche Notwendig=
keit
im Sinne nicht eines unbedingten Abbaues, ſondern einer
verſtändigen Einſchränkung der Ausgaben immer
wieder allen Beteiligten in ihrer großen Bedeutung vor Augen
geführt wird, ſo wird man in der Einrichtung des Reichsſpar=
kommiſſars
nicht eine Noteinrichtung einer Uebergangszeit, wie
es urſprünglich gedacht war, ſehen, ſondern einen ſachverſtän=
digen
Anwalt, deſſen Stellung von dem Fluktuieren der Partei=
verhältniſſe
und von der jeweiligen Regierung unabhängig ge=
macht
werden muß. Dieſe Ueberzeugung bildet die Grundlage
für die von den Spitzenverbänden gemachten Vorſchläge hinſicht=
lich
der Ausgeſtaltung der Einrichtung des Reichsſparkommiſ=
ſars
. Zweifellos iſt die Tätigkeit des Reichsſparkommiſſars bis=
her
nicht gerade ſehr erfolgreich geweſen, weil er unſtreitig nicht!
die genügende Unabhängigkeit und Freiheit hatte, mit anderen
Worten, weil er nicht für ſich ſelbſt die eigene geſetzliche Sicher=
heit
hatte. Denn er leitet nach dem gegenwärtigen Rechtszuſtand
ſein Amt von der Beſtätigung durch die Reichsregierung her und
bedarf bei jeglichem Regierungswechſel einer erneuten Beſtä=
tigung
ſeines Auftrages, ein Zuſtand, der mit der gegenwärtig
offenbar auf längere Sicht beſtehenden Notwendigkeit unabhängi=
ger
Tätigkeit des Reichsſparkommiſſars unvereinbar iſt. Er iſt
ferner nicht in der Lage, innerhalb der für ſeine Tätigkeit erlaſ=
ſenen
Richtlinien ſeinen Aufgabenbereich ſelbſtändig abzugrenzen,
oder die Reihenfolge ſeiner Unterſuchungen feſtzuſetzen,
weil er eben heute nicht unabhängig, ſondern Kommiſſar der
Regierungen iſt. Nach dem Vorſchlage der Spitzenverbände kann
er aber ſo nicht ſeine Aufgabe mit vollem Erfolg durchführen,
und daher ſoll die Einrichtung des Sparkommiſſars durch
Reichsgeſetz als eine nur dem Geſetz unterworfene, der Reichs=
regierune
gegenüber ſelbſtändige Reichsbehörde feſtgelegt und ge=
ſichert
werden. Seine Stellung ſoll für eine beſtimmte Zeit über
den gegenwärtigen Rechtszuſtand hinaus erweitert und unab=
hängig
gemacht werden, ſo daß er ſich auch aus eigener Ent=
ſchließung
gutachtlich zu wichtigen Fragen der Finanzwirtſchaft
und zur Haushaltführung des Reiches uſw. äußern kann, nicht
nur gegenüber der Reichsregierung, ſondern auch gegenüber dem
Reichstag und dem Reichsrat. Es handelt ſich alſo hierbei um
außergewöhnliche Maßnahmen, die aber nach Anſicht der Spitzen=
verbände
in einer Zeit gefährdeter politiſcher, finanzieller und
wirtſchaftlicher Lage Deutſchlands berechtigt ſind. Wird die Ein=
richtung
des Reichsſparkommiſſars zu der eines autoritären Gut=
achters
ausgebaut, dann iſt aber zugleich auch das Intereſſe der
Oeffentlichkeit an der Finanzgebarung des Reiches, wie über=
haupt
der öffentlichen Hand, berückſichtigt, da ein unabhängiger
Vertreter für die Erforderniſſe der Sparſamkeit und Wirtſchaft=
lichkeit
in der öffentlichen Verwaltung vorhanden iſt, mit anderen
Worten, es wird der Grundſatz der konſtitutionellen und parla=
mentariſchen
Haushaltskontrolle, der der Oeffentlichkeit, durchge=
führt
. Natürlich muß dem Reichsſparkommiſſar die Möglichkeit
gegeben werden, alle Prüfungen vorzunehmen und alle Einkünfte
einzuholen, durch die er Einblick in alle Verwaltungszweige der
öffentlichen Hand gewinnt. Nach der Denkſchrift ſoll ferner dem
Reichsſparkommiſſar geſetzlich das Recht eingeräumt werden, an
allen Sitzungen der Reichsregierung mit beratender Stimme teil=
zunehmen
und in allen organiſatoriſchen, finanziellen und ſon=
ſtigen
mit ſeinen Aufgaben zuſammenhängenden Angelegenheiten
Anträge zu ſtellen. Auf dieſe Weiſe kann er dann Erörterung
und Entſcheidung der ſeines Erachtens der Klärung bedürftigen
Fragen erlangen, insbeſondere wenn es ſich um ſolche handelt,
in denen der Reichsfinanzminiſter eine von dem Gutachten des
Reichsſparkommiſſars abweichende Entſcheidung getroffen hat.
Um zu erreichen, daß evtl. Haushaltsüberſchreitungen und
außerplanmäßige Ausgaben vom Reichsſparkommiſſar geprüft
werden, ſoll er vom Reichsfinanzminiſter erſt vor ihrer Bewil=
ligung
gutachtlich gehört werden. Schließlich iſt für die vor=
geſchlagene
Ausgeſtaltung der Einrichtung des Reichsſpaxkom=
miſſars
noch eins hervorzuheben, was zur Vereinheitlichung der
geſamten Finanzwirtſchaft von Reich, Ländern und Gemeinden
beitragen könnte, nämlich die Anerkennung der Tätigkeit des
Reichsſparkommiſſars als eines unabhängigen autoritären Gut=
achters
, um ſo mehr als derſelbe dabei dem Geſichtspunkt der
Sparſamkeit als einer verſtändigen Einſchränkung der Ausgaben
Geltung verſchaffen kann. Gerade weil es als erſte und wich=
tigſte
Aufgabe des Haushaltsrechts zu betrachten iſt, innerhalb
der öffentlichen Ausgabenwirtſchaft der gefährdeten finanziellen
Lage von Reich, Ländern und Gemeinden ſtärkſte Berückſich=
tigung
zu verſchaffen, erſcheint die Nutzbarmachung der Einrich=
tung
des Reichsſparkommiſſars für die Länder zweckmäßig.
Von den übrigen Leitſätzen, wie oben geſagt, mehr iechniſcher
Art, ſind beſonders hervorzuheben die Einſchränkung der Mög=
lichkeit
, durch Anleiheermächtigungen Ausgaben zu decken, die
Vorſchrift, daß Mehrausgaben gegenüber dem Soll grundſätzlich
in einem Nachtragsplan einzuſtellen ſind, um auf dieſe Weiſe Erſten Kammer hielt und im der er auf die Notwendigkeit inner=
Klarheit über ihre Deckung zu ſchaffen, ſowie die Verbindung
einzelner Geſetze mit Vorſchlägen für die etatmäßige Deckung der denkbar ſchwierigen Augenblick, wurde er zum Reichskanzler er=
durch
ſie erwachſenden Koſten, ſchließlich die Beſchleunigung und nannt. Als Nachfolger des Grafen Hertling war er der achte
Verſtärkung der Arbeiten des Rechnungshofes, um ſeine Ar=; Kanzler des Deutſchen Reiches, von denen heute nur noch einer,
beiten bei der Aufſtellung des neuen Haushalts noch verwerten
zu können. In der Richtung der Förderung der Kapitalbildung
liegt die im letzten Leitſatz vorgeſchlagene Beſtimmung, für Zah=
Fälligkeit erfolgen, einen angemeſſenen Diskont zu vergüten.

Donnerstag, den 7. November 1929

Vom Tage.

Die letzten belgiſchen Truppen haben die Stadt
Eſchweiler geräumt. Nur ein Kommando von zwei Offizieren
und 20 Soldaten iſt noch zur Uebergabe der Kaſerne, die in zwei Tagen
erfolgt ſein wird, zurückgeblieben. Eſchweiler war ſeit dem 6. Dez.
1918 zuerſt von belgiſchen Truppen, dann von franzöſiſchen Kolonial=
truppen
, zuletzt wieder von belgiſchen Truppen beſetzt.
Der Reichspräſident hat der Prinzeſſin Max von Baden
zum Ableben ihres Gemahls telegraphiſch ſeine herzliche Teilnahme
ausgeſprochen. Der Reichskanzler hat an die Gemahlin des
Prinzen Max von Baden im eigenen wie im Namen der Reichsregie=
rung
ein Beileidstelegramm gerichtet.
Der deutſche Geſandte hat am Mittwoch in Bukareſt
den Entwurf eines neuen Handelsvertrages über=
geben
. Die rumäniſche Regierung wird einen Gegenentwurf aus=
arbeiten
, worauf dann die Delegationen an die Arbeit gehen werden.
Am Dienstag vormittag erſchien im polniſchen Seim der
Premierminiſter Switalſki und überreichte dem Seimmarſchall Das=
zynſki
ein Dekret des Staatspräſidenten, durch das die Budgetfeſſion
für 30 Tage vertagt wird.
Bei den Stadtratswahlen von New York wurde
der bisherige Bürgermeiſter Jimmy Walker mit einer
in der Geſchichte der Stadt noch nie dageweſenen Mehrheit wieder=
gewählt
. In 1450 Diſtrikten entfielen auf Walker 384 446 Stimmen,
auf ſeinen liberal=republikaniſchen Gegenkandidaten Guardia 155 886
Stimmen.

Der lehzte Kanzler des Deutſchen Kaiſerreiches.
* Konſtanz, 6. November (Priv.=Tel.)
Prinz Max von Baden, der letzte kaiſerliche Reichskanzler, iſt
heute früh 5.45 Uhr im Alter von 63 Jahren im Krankenhaus
von Konſtanz geſtorben.

Nummet 3

Der am Mittwoch früh nach längerer Krankheit ver=
ſtorbene
frühere Reichskanzler Prinz Max von Baden wurde
am 10. Jubi 1867 als Sohn des Prinzen Wilhelm, eines Bruders
des Großherzogs Friedrich des Erſten in Baden=Baden geboren.
Seine Mutter war die Prinzeſſin Marie, geb. Romanowſky, Her=
zogin
von Leuchtenberg. Prinz Max von Baden ſtudierte in
Heidelberg und Freiburg Rechtswiſſenſchaften und promovierte
zum Dr. jur. Er tat dann Militärdienſt beim Gardeküraſſier=
Regiment in Berlin. Später war er Kommandeur des Badiſchen
Leibdragonerregiments. Seit 1908 nahm er kein militäriſches
Kommando mehr an, ſondern widmete ſich der Politik. Die
badiſche Erſte Kammer wählte ihn zu ihrem Präſidenten. Ueber
die Grenzen ſeiner engeren Heimat hinaus erregte er Aufmerk=
ſamkeit
durch eine Rede, die er im Dezember 1917 in der badiſchen
politiſcher Reformen hinwies. Am 3. Oktober 1918, in einem
nämlich Michgelis, under den Lebenden weilt. Nach der Abdan=
kung
des Kaiſers übergab Prinz Max von Baden das Amt des
Reichskanzlers in die Hände Eberts. Er zog ſich dann auf ſeine
lungen, insbeſondere Steuerzahlungen, die vor der geſetzlichen oberbadiſche Beſitzung, Salem am Bodenſee, zurück, wo er ſich
mit der Bekämpfung der Schuldlüge im Auslande beſchäftigte.

Prinz Max, der mit dem Großherzog Friedrich dem Zweite
Baden am 22. November 1918 ausdrücklich für ſich und
Nachkommenſchaft den Thronverzicht erklärte, war ſeit 190
einer Tochter des 1923 verſtorbenen Herzogs Ernſt Augu
Cumberland, der Prinzeſſin Marie Luiſe, verheiratet.
Ehe iſt die Prinzeſſin Marie Alexandra entſproſſen, die
den Prinzen Wolfgang von Heſſen heiratete, ferner der 19
borene Prinz Berthold von Baden, der im vergangenen 9
in ſeinem vierten Semeſter in Berlin Rechtswiſſenſchaf md
Volkswirtſchaft ſtudierte. Prinz Max von Baden iſt der ſtor
der in Rom weilenden kranken Königin von Schweden.
*
* Ein blinder Zufall hat es gefügt, daß wenige Sti
nachdem die ſterblichen Ueberreſte des Fürſten Bülow, des
lers der Glanzzeit des Wilhelminiſchen Zeitalters, zu Gra
tragen worden waren, der Kanzler des Zuſammenbr 5
Prinz Max von Baden, geſtorben iſt. Wenige Wochen nur
5. Oktober bis 9. November 1918, hat ſeine Amtszeit ged irt
Aber in dieſe kurze Zeit waren Entwicklungen von unge er=
lichſtem
Ausmaß hineingepreßt. Sie haben mit ihren ſee ſen
und körperlichen Erſchütterungen genügt, den Mann, der e=
bereit
in die Breſche geſprungen war, zu zerreiben und zu ſer
Ruine zu machen. Vielleicht gab es überhaupt niemand, de mi=
ſtande
geweſen wäre, die Erbſchaft zu liquidieren, die
Max von Baden übernehmen mußte. Er ſelbſt hatte ſich
den Willen, aber nicht die Kräfte. Die Sommeroffenſive we
ſammengebrochen, die Oberſte Heeresleitung wurde nervös
erkannte, daß ſie den Krieg nicht mehr gewinnen konnte Ff.
drängte zum Frieden. Im Innern hatten unterirdiſche
und zermürbender Nahrungsmangel ein Maß von Unzufri m
heit geſchaffen, das zu einer Entlaſtung drängte. Beſte Ge m
heiten waren verpaßt worden. Bethmann=Hollweg, der
Zauderer, hatte verſagt. Die Ernennung von Michaelis hat:
als einer der ſchlimmſten Mißgriffe der mangelnden Men
kenntnis des Kaiſers erwieſen. Graf Hertling war klug, aber
braucht. So ging koſtbarſte Zeit verloren, die nicht mehrn
geholt werden konnte. Prinz Max von Baden, der lange e=
dem
Einfluß von Johannes Müller, dem Verkünder einer 1
Geiſtigkeit, geſtanden hat, galt gerade den Demokraten als e=
Vertreter eines neuen Kurſes. Die ſüddeutſchen Demol
Hausmann und Payer empfahlen ſeine Kandidatur ſchon
Graf Hertling kam. Sie ſahen in ihm im Oktober die letzte
tung und gewannen auch die Sozialdemokraten für das E=
ment
, die erſte parlamentariſche Regierung mit einem deu
Kronanwärter zu bilden. Das Programm, mit dem Prinz
kam, war ſicherlich gut. Er wollte kein Friedensangebot,
aber große Zugeſtändniſſe an die Feinde. Bei entehrenden
densbedingungen Kampf bis zum Aeußerſten. Im Ir
wollte er die Sozialdemokratie zur ausſchlaggebenden R
rungspartei machen. Aber es gelang ihm nicht, die Gedanken
er am Schreibtiſch erſonnen hatte, in die Praxis umzuſetzen.
Druck der Oberſten Heeresleitung zwang ihn zu einem über
ten Friedensangebot. Seine Hoffnung, daß ſchließlich die
kanntaabe der fürchterlichen Waffenſtillſtandsbedingungen
neue nationale Widerſtandsfront ſchaffen würde, konnte ſich
mehr erfüllen, weil im Innern der Stein ins Rollen gekon
war und ihn zu Boden riß. Er hat für die Monarchie käm
wollen wollte den Kaiſer opfern, um die Republik zu verme
Er hat zu dem verzweifelten Mittel gegriffen. den Rücktritt
Kaiſers zu proklamieren, bevor er dazu berechtiat war, und
mit doch nur erreicht, daß wenige Minuten ſpäter ſein en
Mitarbeiter Philipp Scheidemann vom Balkon des Reichs
aus die Republik ausrief. In ſeinen Erinnerungen hat er
zu rechtfertigen verſucht. Das iſt ihm nur zum Teil gelur
ſoweit die Ethik ſeiner Abſichten in Frage kam. Er war ebe
ſeiner Art ein moderne Hamlet, und was Goethe jüber d
ſagte, gilt auch für ihn: Eine Laſt auf Schultetn gelegt,
für dieſe Laſt zu ſchwach waren.

Der neugewählte Badiſche Landvag iſt am Mittwoch vormi
zu ſeiner erſten Sitzung zuſammengetreten. Bei der Wahl
Präſidium wurde mit 70 von 82 abgegebenen Stimmen
7. Male der Zentrumsabgeordnete Baumgartner zum Landt
präſidenten gewählt. Die Wahl des 1. Vizepräſidenten fiel
den ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Maier=Heidelberg
67 Stimmen, die Wahl des 2. Vizepräſidenten auf den vu
parteilichen Abgeordneten Dr. Waldeck mit 63 Stimmen.
Präſident Dr. Baumgartner übernahm dann den Vorſitz
widmete dem verſtorbenen langjährigen P
ſidenten der Erſten Kammer und nachmalit
Reichskanzler Prinz Max von Baden ti
empfundene Gedenkworte. Die Deutſchnationalen
die Nationalſozialiſten verließen während dieſer Erklärung
Saal, die anderen Parteien mit Ausnahme der Kommuni
hatten ſich von ihren Sitzen erhoben. Der Präſident führte u
aus, daß Prinz Max von Baden, als er in Deutſchlands ſcht
ſter Stunde das ungeheuer verantwortungsvolle Amt des Rei
kanzlers des Deutſchen Reiches übernahm, von dem Gedan
geleitet war, Volk und Vaterland zu helfen, ſoweit es in ſei
Kraft ſtand. Dieſer Wille habe ſeine Bedenken gegen die Uel
nahme des Amtes, die ihm ſicherlich bitter ſchwer geworden
zerſtreut.

Von Dr. Johannes Günther.
Für das Gefühl des modernen Menſchen, der ſich gern in
Freiheit entwickelt, hängt der Fabel ein unangenehm moralpäda=
gogiſcher
Zopf an. In der Tat leiden die meiſten Fabeln, die
wir kennen, an der Abſichtlichkeit. Der allzu beſtimmte Zweck
nimmt der Fabel das Künſtleriſche, ohne daß ſie nun doch wohl
einmal nicht zu denken iſt. Denn wenn die Fabel auch zu einem
guten Teil Sache der Pädagogik iſt, ſo ſoll ſie doch zu einem an=
deren
guten Teil der Kunſt angehören. Sagte doch Leſſing:
... der Fabeldichter ſteht auf dem gemeinſchaftlichen Raine
der Poeſie und der Moral . . ." Aber derſelbe Leſſing hat auch in
ſeiner Fabeltheorie geſchrieben: Wenn wir einen allgemeinen
moraliſchen Satz auf einen beſonderen Fall zurückführen, dieſem
beſonderen Falle die Wirklichkeit erteilen und eine Geſchichte dar=
aus
dichten, in welcher man den allgemeinen Satz anſchauend
erkennt, ſo heißt dieſe Dichtung Fabel. Ein ſolches Theorem
trägt eben dazu bei, das Kunſtwerkchen, das ſich Fabel nennt,
mit Abſichtlichkeit zu überlaſten, vielen verſtockten und langwei=
ligen
Fabelſchreibern recht zu geben und die Fabel überhaupt ver=
haßt
zu machen.
Ich glaube daß das Werden oder, wie man hier beſſer
ſagen müßte: die Konzeption der Fabel für ihre Frucht und für
ihre Wirkung entſcheidend iſt. Das ſollen drei Beiſpiele aus drei
verſchiedenen Zeiten zeigen:
In dem altflämiſchen Schauſpiel Lanzelott und Sanderein
iſt die Szene von beſonders ſtiller Schönheit, wo Sanderein mit
dem Ritter unter einem Blütenbaum ſitzt. Sie möchte ihm ge=
ſtehen
, daß ſie nicht mehr unberührt ſei. Aber Scham hält ihre
Worte zurück, auch wünſcht ſie, die Liebe des Ritters nicht zu
verlieren. Da faßt ſie einen beſonders blütenreichen Zweig und
fragt:
... Käm jetzt ein Falk zum Baum herab
und riß’ ſich eine Blüte ab,
danach indeſſen weiter keine,
ſo daß nicht mehr er hätt’, denn eine,
ſoll darum mich der Baum betrüben,
ich weniger vielleicht ihn lieben?..."

Zunächſt antwortet der Ritter nur in dem Bilde der Fabel:
nein, um der einen fehlenden Blüte willen achte er den Baum
nicht geringer. Er ſchont vorſichtig ihren inneren Menſchen. Erſt
am Ende ſtreicht er gütig über ihn hin:
:.. So ſei, mein Lieb, nicht mehr verwirrt,
was ſich in deiner Bruſt begibt,
weiß ich genau. Doch unverzegt!
Mein Herz dich ohne Schranken liebt.
Nun zieh mit mir, du reine Magd!
*
Wir kennen alle Martin Luthers kurze markige, treuherzige
Fabeln, aber die beſten Fabeln, die Luther dichtete die hat
er gar nicht geſchrieben. Ich ſpreche da nur einen ſcheinbaren
Widerſpruch aus. Die Löſungen mögen uns einige Stellen aus
ſeinen Tiſchreden geben:
Doktor Martinus ſagte: Ich habe geſehen, daß in Ita=
lien
auf harten Steinfelſen die allerſchönſten Oelbäumlein wach=
ſen
; da lernte ich die Worte verſtehen, ſo im Pſalm geſchrieben
ſind: aus den Felſen ſättigt er ſie mit Honig, und wir müſſen’s
allhier zu Wittenberg auch bekennen, da unſer Land gar ſandig
iſt, dennoch gibt uns Gott aus dieſen Steinen guten Wein und
köſtlich Korn. Aber weil dies Wunderwerk täglich geſchieht, ſo
verachten wir’s.
Auf einen Abend ſah Doktor Martin ein Vögelein auf einem
Baume ſitzen und die Nacht über darauf rühen; ſprach er: Dies
Vögelein hat ſein Nachtmal gehalten und will hie fein ſicher
ſchlafen, bekümmert ſich gar nicht noch ſorget für den morgenden
Tag oder Herberge, wie David ſagte: Wer unter dem Schirm
des Allerhöchſten wohnet.. . Es ſitzt auf ſeinem Zweiglein und
läßt Gott ſorgen.
Doktor Martin, Anno 38, den 17. Auguſt, hörte, daß ſich
ſeine Kinder untereinander zankten und haderten und bald wie=
derum
vertrugen und verſöhnten; ſprach er: Lieber Gott, wie
wohl gefällt dir ſolcher Kinder Leben und Spielen! Ja, alle
ihre Sünden ſind nichts denn Vergebung der Sünden!
So erging es Luther; er hatte Augen und Ohren immer
offen, und alle Kreaturen und Dinge, die er ſo wahrnahm, ent=
deckten
ſich ihm im buchſtäblichen Sinn, ſie ließen ihre Decke, ihre
Hülle fallen, ſie zeigten den tiefen Sinn, der ihnen inne wohnte,

den tiefen göttlichen Sinn. Dazu gehört nun ein Satz,
Luther ein andermal ſprach:
Die größten Wunderwerke Gottes werden in den al
kleinſten und unachtſamſten Kreaturen und Dingen geſchehen. C
iſt an keinen Ort gebunden, er iſt auch an keinem ausgeſchloff
Er iſt an allen Orten, auch in der geringſten Kreatur, als
einem Baumblatt oder in einem Gräslein und iſt doch nirge
Nirgend das heißt: greiflich und beſchloſſen; an all
Orten iſt er: denn er ſchafft, wirket und erhält alle Ding
*
In unſeren Tagen lebt noch ein viel zu wenig bekann.
Dichter: Paul Gurk. Wenn man in ſeinem Fabelbuch lieſt, d.
vor ſieben Jahren erſchien, oder auch die weiteren Fabeln auf 1
wirken läßt, die ſeitdem hier und da hervortraten und ſich
einer neuen Fabelſammlung vorbereiten dann hat man b
ſtimmt den Eindruck, daß dies keine abſichtlich zurecht geſuchte
und zurecht gemachten Fabeln ſind, ſondern daß es Naturzuſat
menhänge, Naturſituationen, Naturbilder, Naturerſcheinung
waren, die ſich dem Dichter Gurk im begnadeten Zufall offe
barten und ihn in ihrer Gehaltsfülle nicht losließen, bis er
aus dem perſönlichen Erlebnis in die ſtrenge Sicherheit u.
Klarheit poetiſcher Form hinaufhob. Beim Dichten der Fabe.
die ſo zuſtande kamen, verwandte Gurk nicht oder nicht bl
die (wenn auch an ſich wertvollen und einſtmals auch irgendn
erlebten) Fabelſchablonen, ſondern, in unbewußter Befolgu
von Luthers Wor, über die Allgegenwart des regierenden Geiſt
entdeckte er in Naturerſcheinungen, welche gerade unſer modern
Auge intereſſieren, in Gebrauchsgegenſtänden, welche die Hän
des modernen Menſchen anpacken, ewige Gültigkeit, und all die
Dinge wurden ihm zu Spiegeln ewiger Wahrheit. Aber ni
bloß in ſolchem Fabelbuch, ſondern und das ſcheint mir f.
das Wichtigſte auch in den anderen Werken Paul Guu
macht ſich dieſer Denkſtil bemerkbar, der eben alles ſinn= und 4
haltvoll ſieht:
Seinem Thomas Münzer wird zugerufen, nachts, an ein
Kohlenhalde, beim Fackellicht: Du Empörer aus deines Herzei
Not und deines Blutes Gemeinſchaft: ich klage um dich! W
dieſe Fackeln wirſt du ſein. Brand, Glut, Licht für andere, ſell
ſich verzehrend und in die Erde geſtampft von kotigen Füßen.
Möchteſt du vorher ſterben!

[ ][  ][ ]

Nummer 309

Donnerstag, den 7. November 1929

Seite 3

das engliſche Ankerhaus für Wieder=
nahme
der Beziehungen zu Rußland
die Konſervakiven mit 324 gegen 199 Skimmen
in der Minderheit.
EP. London, 6. November.
Im weiteren Verlauf der geſtrigen Unterhausſitzung kam die
age der Wiederaufnahme der diplomatiſchen
ziehungen zu Rußland zur Sprache. Von Regie=
nasſeite
war ein von Macdonald und Henderſon
terzeichneter Antrag eingebracht worden, in dem die Wie=
rherſtellung
der diplomatiſchen Beziehun=
n
zu Rußland als wünſchenswert bezeichnet
das Haus erſucht wurde, das zwiſchen Henderſon und
wgalewfki abgeſchloſſene Uebereinkommen anzunehmen. In
Debatte über dieſe Frage erklärte Henderſon, daß beide
jaten ſich in dem am 3. Oktober unterzeichneten Protokoll ver=
chtet
hätten, die in dem Vertrag von 1924 enthaltene Be=
mmung
über die Propagandafragen zu beachten, außerdem
rden Rußland keine Kredite von Regierungsſeite zur Ver=
ung
geſtellt werden.
Der Führer der Liberalen, Lloyd George, ſetzte ſich beſon=
s
für die Wiederaufnahme der diplomatiſchen Beziehungen
Rußland ein und wies auf die großen Verluſte hin, die dem
liſchen Handel durch den gegenwärtigen Zuſtand erwachſen
n. Von konſervativer Seite war jedoch ein Gegenantrag
gebracht worden, in dem dem Unterhaus die Beibehaltung des
enwärtigen Status empfohlen wurde. Da jedoch die Libe=
en
den Antrag der Arbeiterpartei unterſtützten, blieben die
nſervativen mit 324 gegen 199 Stimmen in der
inderheit, womit das zwiſchen Henderſon
d Dowgalewſki abgeſchloſſene Ueberein=
mmen
die Billigung des Unterhauſes gefun=
nhatte
.
Der Name des engliſchen Botſchafters in Moshau wird in
3 Tagen bekanntgegeben werden. Es ſcheint ſicher, daß der
ſten einem Berufsdiplomaten anſtelle eines Parteimannes
rtragen wird.
Die Indien=Polikik der engliſchen Regierung.
Im engliſchen Oberhaus brachte der frühere Vizekönig von
dien, Lord Reading, am Freitag ſeinen angekündigten An=
zu
der Erklärung Lord Irvins ein, in dem die Regierung
Darlegung der Gründe erſucht wurde, die ſie zu einer Er=
ung
über ihre Indienpolitik ohne vorherige Befragung der
nonkommiſſion veranlaßte. In der über die Erklärung Lord.
ſins und den Antrag Lord Readings folgenden Debatte
chte der Führer der Arbeiterpartei im Oberhauſe, Lord Par=
ur
. eine Regierungserklärung zur Verleſung, in der zum
zdruck gebracht wurde, daß die Erklärung Lord Irvins keine
derung in der bisherigen Politik gegenüber Indien bedeute.
vohl das letzte Ziel der indiſchen Verfaſſungsreform die
ebung Indiens in den Dominialſtatus ſei, könne dieſe Stel=
g
Indien aber erſt nach Ablauf einer längeren Zeit gewährt
den. Lord Reading gab ſich mit dieſer Erklärung Lord
imoors zufrieden und zog darauf ſeinen Antrag zurück.
GA
Die Lage MA Srantten.
Das Schickfal der Regierung Tardien.
Ein Teil der Radikalen gegen die Regierung.
EP. Paris, 6. November.
Im Kammerbüro laufen die Interpellationsgeſuche
inunterbrochenem Strome ein. Ueber die allgemeine Po=
ik
der Regierung liegen bereits fünf, über die Außen=
tik
des Kabinetts drei Interpellationen vor. Die letzteren
ehen ſich auf den Young=Plan, auf die Saarver=
ndlungen
und auf die bevorſtehende Flottenabrü=
ngskonferenz
. Feruer ſind über ein halbes Dutzend
erpellationen über die Landwirtſchaftspolitik der Regierung
gegangen. Als Kurioſum ſei eine Interpellation erwähnt, die
ch die unlängſt bekannt gewordene Anwendung mittelalter=
er
Foltern bei polizeilichen Verhören veranlaßt worden iſt
in ironiſchem Ton Aufklärung über die Methoden der
izei zur Erlangung freiwilliger Geſtändniſſe fordert.
In den Wandelgängen der Kammer gab man geſtern der
icht Ausdruck, daß die neue Regierung am Donnerstag bei
Abſtimmung über die Regierungserklärung etwa 290 gegen
Stimmen, alſo eine Mehrheit von nur 20 Stimmen erhal=
werde
, allerdings nur dann, wenn gewiſſe Fraktionen ſich
Abſtimmung enthalten. Das große Fragezeichen
dieſer Rechnung bilden immer noch die Ra=
alen
.
Ungefähr die Hälfte der radikalen Kammerfraktion unter
eſitz Daladiers nahm heute vormittag einſtimmig eine Ent=
jeßung
an, wonach ſie, entgegen ihrem früheren Beſchluß, die

Regierung nach ihren Taten zu beurteilen, gegen die Regierung
Tardieu ſtimmen wird, da weder die Zuſammenſetzung der Re=
gierung
, noch ihr Programm den politiſchen Prinzipien der Par=
tei
entſprechen. Die Gruppe beſchloß, bei der Abſtimmung
ſtrengſte Parteidiſziplin zu wahren, was jedoch nicht ausſchließt,
daß trotzdem ein Teil der Fraktion für die Regierung ſtimmen
oder ſich der Stimme enthalten wird.
Im allgemeinen iſt jedoch die Stimmung in parla=
mentariſchen
und Regierungskreiſen ziemlich
zuverſichtlich, da man ſich von den angekündigten Erklä=
rungen
Briands über die Außenpolitik der
neuen Regierung eine beruhigende Wirkung verſpricht und
auch die allgemeine Kriſenmüdigkeit zugunſten Tardieus in Rech=
nung
ſtellt.

In dem erſten Kabinettsrat der neuen Regierung Tardieu,
der am Mittwoch vormittag im Innenminiſterium ſtattfand und
annähernd drei Stunden dauerte, hat, dem ausgegebenen Com=
muniqué
zufolge, die Regierung die innere und äußere Lage
einer genauen Prüfung unterzogen. Nach einem Meinungsaus=
tauſch
kann die vollſtändige Einigkeit unter den Kabinettsmit=
gliedern
über die beſprochenen Punkte feſtgeſtellt werden. Das
Kabinett beſchloß, am Donnerstag vor dem Parlament die
ſofortige Diskuſſion der Interpellatiouen be=
züglich
der allgemeinen und der Außenpolitik
zu verlangen. Am Donnerstag wird unter dem Vorſitz des Präſi=
denten
der Republik im Elyſée der erſte Miniſterrat ſtattfinden,
wobei die Regierung die letzte Hand an die Regierungserklärung
legen und ihre Haltung vor dem Parlament beſtimmen wird.

Oberbürgermeiſter Pöß und die Sklarefs.

Die Pelziacke.
Eine Erklärung des Oberbürgermeiſters Böß.
Berlin, 6. November.
Oberbürgermeiſter Böß läßt durch das Nachrichtenamt der
Stadt Berlin folgende Erklärung verbreiten:
Die ungeheuerlichen ehrverletzenden Angriffe, die in meiner
Abweſenheit, ohne daß ich davon Kenntis erhielt und mich da=
gegen
wehren konnte, gegen mich erhoben worden ſind, haben
mich aufs Tiefſte erſchüttert. Umſo ſchwerer habe ich es
empfunden, daß ich mich auch nach meiner Rückkehr nicht ſofort
öffentlich dazu äußern durfte, da ich verpflichtet war, vorher die
Vernehmung in dem von mir beantragten Diſziplinarverfahren
abzuwarten. Nachdem dieſe heute nachmittag erfolgt iſt, gebe ich
folgende Erklärung ab:
1. Die meiner Frau von den Gebr. Sllarek gelieferte Pelz=
jacke
iſt ihr als ein beſonders günſtiger Einkauf von Pelzfellen
aufgedrängt worden. Nach Lieferung der Jacke habe ich die
Ueberſendung der Rechnung verlangt. Da wir der Rechnungs=
betrag
zu wiedrig erſchien, ich mich andererſeits mit den Gebr.
Sklareks nicht in Verhandlungen über den Preis einzulaſſen
wünſchte, habe ich mich der peinlichen Erörterung dadurch ent=
entziehen
wollen, daß ich einen Betrag zur Linderung
von Not verwandte und die Gebr. Sklarek hiervon benach=
richtigte
. Ich erkenne natürlich heute, zumal nach den jetzigen
Aufklärungen über die Perſönlichkeit der Verkäufer und den
Wert der Pelzjacke, daß es unvorſichtig von mir geweſen iſt, den
Pelzkauf zu dulden und entgegen meinem urſprünglichen
Gefühl die Pelzjacke nicht zurückzugeben. Einer rechtlichen
und ſittlichen Schuld bin ich mir nicht bewußt. Die Pelzjacke iſt
wenige Stunden nach meiner Rückkehr dem Konkursverwalter
der Firma Sklarek zur Verfügung geſtellt worden. Andere Pelz=
jacken
habe ich und meine Familie von den Gebr. Sklareks nicht
bezogen.
2. Es iſt unrichtig, daß eines meiner Kinder bei der Firma
Sklarek ein beſonderes Konto Böß jun. gehlabt hat. Ich und
meine Familie haben vor mehreren Jahren vereinzelt Beklei=
dungsſtücke
von der Firma Sklarek bezogen und nach Lieferung
ordnungsmäßig bezahlt. Daß ich überhaupt Waren von der
Firma Sklarek genommen habe, erblärt ſich aus der Ueber=
nahme
der Städtiſchen K. V. G. durch die Gebr. Sklarek.
3. Zwiſchen den Gebr. Sklarek und mir oder meiner Fa=
milie
haben niemals perſönliche oder geſellſchaftliche Beziehun=
gen
irgendwelcher Art beſtanden. Ich und meine Familie ſind
niemals bei ihnen zu Gaſte geweſen, ebenſowenig, wie die Gebr.
Sküarek bei uns.
4. Eine Begünſtigung der Gebr. Sklarek durch mich iſt nie=
mals
erfolgt und auch niemals in Frage gekommen. Ich habe
niemals auf ihre Lieferungsgeſchäfte oder Kreditgeſchäfte Ein=
fluß
genommen, oder auch nur Einfluß zu nehmen verſucht. Nach
der Dezernatsverteilung und der beſtehenden Organiſation habe
ich mit den Lieferungsgeſchäften und den Kreditgeſchäften zwi=
ſchen
den Gebr. Sklarek und der Stadt nichts zu tun gehabt.
5. Es iſt mir niemals gemeldet worden, daß die Gebr.
Sklarek hohe Millionenkredite von der Stadtbank erhalten haben.
Ich habe von den hohen Millionenkrediten der Gebr. Sklareks
erſt während der 2. Hälfte meiner Amerikareiſe erfahren. Ich
bin von jeher grundſätzlich gegen hohe Kredite der Stadtbank an
private Unternehmen geweſen. Ich habe bereits im Jahre
1925 mit dem damaligen Stadtkämmerer Dr. Garding und dem
Geſchäftsführer Schmidt der Berliner Stadtbank ausdrücklich
vereinbart, daß hohe Kredite der Stadtbank an Private nicht ge=
geben
werden ſollen.
6. Ich verurteile auf Schärfſte, daß zwiſchen den Gebr.
Sklareks und der Stadt Berlin ein Monopolvertrag ohne die
ſtädtiſchen Körperſchaften abgeſchloſſen worden iſt. Ich habe von
dieſem Vertragsabſchluß erſt in Amerika gehört.
Alle Behauptungen, die mit den vorſtehenden Erklärungen
nicht übereinſtimmen, ſowie alle ſonſtigen über mich aufgeſtellten
Behauptungen, die darauf hinauslaufen, daß ich unerlaubte
Vorteile irgendwelcher Art in Anſpruch genommen habe, ſind
unwahr und werden von mir gerichtlich verfolgt werden. gez.
Böß, Oberbürgermeiſter.

* Der Berliner Oberbürgermeiſter Böß hat ſeine Ausſagen
vor dem Unterſuchungsrichter gemacht und im Anſchluß daran
eine längere Erklärung veröffentlicht, worin er ſich zu verteidigen
ſucht. Das iſt ſein gutes Recht und iſt zudem von der Oeffent=
lichkeit
erwartet worden. Zu überzeugen vermochte Herr Böß da=
mit
aber nicht. Von der ſehr peinlichen Pelzangelegenheit er=
kennt
er immerhin an, daß er unvorſichtig gehandelt hat. Seine
Behauptung, daß er einen entſprechenden Betrag zur Linderung
von Not als Ausgleich für den Pelz verwendet habe, wird von
anderer Seite beſtritten. Es werden Andeutungen gemacht, daß
er 800 RM. einem Maler (Max Oppenheimer) überließ, aber von
dieſem dafür ein Bild bekommen habe, während ein Reſt von
200 RM. einem Verwandten des Oberbürgermeiſters zugefloſſen
ſei, der ſich in ſchlechten finanziellen Verhältniſſen befand. Darauf
wird Herr Böß nun wahrſcheinlich wieder antworten müſſen.
Die Geſchichte wird alſo ſehr unerquicklich.
Sie wird aber auch politiſch bedeutſam, weil Herr Böß ſich
in der Wahl ſeiner Verteidigungsmittel vergreift. In ſeiner Er=
klärung
ſtellt er die Behauptung auf, daß er von den unge=
heuerlichen
ehrverletzenden Angriffen keine Kenntnis erhalten
habe und ſich infolgedeſſen dagegen nicht wehren konnte. Damit
macht er ſeinem Stellvertreter, dem zweiten Bürgermeiſter Dr.
Scholz, den Vorwurf nachläſſiger Unterrichtung. Der Magiſtrat
kann zum mindeſten nachweiſen, daß er in wiederholten Kabel=
telegrammen
dem Oberbürgermeiſter die Stimmung in Berlin
geſchildert und ihm die Rückkehr nahegelgt habe, daß er aber
darauf nur in Kabeltelegrammen antwortete, worin er mitteilte,
daß er nicht die Abſicht habe, ſeine Reiſe vorzeitig abzubrechen.
Er iſt denn auch tatſächlich erſt am Ende ſeines Urlaubs in Ber=
lin
eingetroffen. Auch die amerikaniſche Preſſe hat über dieſen
Millionenſkandal ausführlich geſchrieben. Herr Böß hätte alſo ge=
nügend
Gelegenheit gehabt, ſich zu unterrichten, wenn er nur
wollte. Jetzt noch ein öffentliches Duell zwiſchen dem erſten
und zweiten Bürgermeiſter der Stadt Berlin, das wäre die
unerfreulichſte Folge des Sklarekſkandals.
Eine feinere Form der Wohlkäligkeit.
Das 8Uhr=Abendblatt teilt mit: Oberbürgermeiſter Böß
hat angegeben, daß er 1000 Mark zur Linderung der Not ver=
wendet
hat. Dieſer Betrag ſetzt ſich, wie wir erfahren, in folgen=
der
Weiſe zuſammen. Der Oberbürgermeiſter hatte erfahren,
daß der Maler Max Oppenheimer (Mopp) in ſchwerer wirt=
ſchaftlicher
Bedrängnis war. Er bot ihm daher eine Gabe von
1000 Mark an. Herr Oppenheimer erklärte, die Annahme eines
Geſchenkes vertrüge ſich nicht mit ſeiner Künſtlerehre, doch würde
er es ſehr begrüßen, wenn der Oberbüsgermeiſter ihm ein Bild
abkaufte. Aus Taktgefühl ging nun der Oberbürgermeiſter auf
die Anregung des Malers ein und erwarb für 800 Mark das
Bild, das er in den Repräſentationsräumen ſeiner Dienſtvilla
aufhängte. Herr Böß hat niemals die Empfindung gehabt, daß
er dieſes Bild etta für ſich perſönlich erwürbe ſondern den gan=
zen
Vorgang als eine feinere Form der Wohltätig=
keit
angeſehen. Die reſtlichen 200 Mark hat er einer entfernten
bedürftigen Verwandten, die er laufend unterſtützt, zukommen
laſſen, und zwar hat er dieſen Betrag als eine Sonderzuwendung
angeſehen, über die laufende Unterſtützung hinaus, die er ihr
unvermindert ſandte.
nkhällk.
Bruns eutgas. .
* Berlin, 6. November. (Priv.=Tel.)
Der von der Deutſchnationalen Partei etwas unſanft an die
Luft geſetzte Abg. Bruns rächt ſich wegen der ihm vorgeworfenen
Beziehungen zu den Sllareks jetzt durch Enthüllungen. Er be=
hauptet
nicht mehr und nicht weniger, als daß die Sklareks
wiederholt auch Geldbeträge an den Landes=
verband
Berlin der Deutſchnationalen Volks=
partei
gezahlt hätten und daß Herr Hugenberg ſeit Anfang
Oktober über dieſe Geſchäfte, die mit Zuſtimmung des Landes=
verbandsvorſitzenden
erfolgt ſeien, umterrichtet geweſen wäre.
Die Deutſchnationalen werden nicht umhin können, ſich dazu
ſchleunigſt zu äußern.

aſn ſeinem Buch Die Wege des teelſchen Hans heißt eine
den vielen Stellen, an die ich hier denke: ... Es wird dunk=
Regen tropft, mißmutig, mit Langweile, weil es am Himmel
ſt mehr auszuhalten war. Nun kommt er unter die Stiefel
wird zerſchmiert, während die Stiefel ſich über das glitſchige,
noraliſche Pflaſter beſchweren...."
Und von Meiſter Eckehart wird erzählt: ... Lächelnd
G der Meiſter durch die Gaſſen. Sie waren voll von dunkel=
begter
Luft und von der Süßigkeit heimlicher Zwieſprache der
lenden und ihre Laſt ausatmenden Häuſer, die ſich zueinan=
zu
neigen ſchienen und ſich anſahen.. . ."
Die ſeltſame Hellhörigkeit und Hellſichtigkeit, mit der Gurk
Diligen und Kreaturen auf den Grund lauſcht ſo tief, daß
dem Lauſcher mit menſchlichen Worten zu reden und mit
iſchlicher Ueberlegung zu handeln ſcheinen dieſes Erlebnis,
er Zufall, der die künſtleriſch echte Fabel gebiert, das iſt ja
ntlich die dichteriſche Grundbegabung überhaupt. Dieſe Bega=
9 hebt, wie es die Romantiker ſo fein erkannten, die hem=
den
Unterſchiede zwiſchen den Erſcheinungsformen auf und
II die gegenſeitige Offenbarung. Aus dieſem Grunde wohl
ute Novalis (in ſeinem Märchen, das dem Heinrich von
dingen eingeordnet iſt) jenes mutige Weſen, das ganz
Lanz naturverbunden alle Trennungen innerhalb der
Opfung aufhebt, Fabel und ſchrieb:
Die Wärme naht, die Ewigkeit beginnt,
Wenn Meer und Land in Liebesglut zerrinnt.
Die kalte Nacht wird dieſe Stätte räumen,
Wenn Fabel erſt das alte Recht gewinnt.
In Freias Schoß wird ſich die Welt entzünden
Und jede Sehnſucht ihre Sehnſucht finden.
Ans verſtimmt die Fabel, deren Verfaſſer mit durchaus be=
Ender Abſicht von der Moral ausging und eine der Wirk=
Eil entlehnte Einkleidung ſuchte. Aber uns überzeugt die Fa=
deken
Einkleidung der Zufall in der Wirklichkeit (nicht der
iElende Verſtand) hergab. Ja, noch weiter: am Anfang
3 das Erlebnis ſtehen. Aus der Kreatur, aus dem Ding
Ei wir überraſcht den Gehalt erkennen, vielleicht ſogar die
Sheitslehre empfangen.

* Heſſiſches Landestheaker.
Mittwoch, den 6. November 1929.
Martha.
Oper von F. v. Flotow.
In der vorjährigen Inſzenierung und Beſetzung ging das
zugkräftige Werkchen mit dem gewohnten Erfolg von neuem
über die Bühne. Die ſehr geigneten Hauptkräfte, die wir dafür
einzuſetzen haben, ſind Käte Walter als Lady trotz ihrer
Erkältung reizend durchgeführt , Anna Jacobs als Nancy,
Hans Ney als Triſtan, Otto Stadelmaier und Hein=
rich
Kuhn als Lyonel und Plumkett. Alle, auch die lebhaften
Chöre und Vertreter kleinerer Rollen, dürfen lobend anerkannt
werden. Die Tongebung Herrn Stadelmaiers allerdings wirkt
nach wie vor ſtörend. Am Pult ſtand Erwin Palm mit er=
freulicher
Sicherheit und holte aus der Partitur manche Fein=
heiten
hervor. Seine temperamentvolle und perſönliche Führung
hat viel Verdienſt daran, daß die Vorſtellung ſo ſchwungvoll war.
Den Solomädchen des Marktbildes muß dringend empfohlen
werden, ſich vor der nächſten Aufführung ihre kleinen Röllchen
V. H.
ſehr genau anzuſehen.

Berliner Premieren.

ank. Dialektik in höchſter Vollendung. Verhöhnung der lie=
ben
Mitmenſchen, ebenfalls formvollendet. Verhöhnung der hohen
Politik, des Parlamentarismus. Eine politiſche Utopie und
gleichzeitig Satire. Im Mittelpunkt der König eines Zukunfts=
england
von 2000, der zum Kaiſer von Amerika gemacht wird.
Nachdem ihn ſein Kabinett (die Bruchſchadengeſellſchaft, wie es
Shaw nennt) zur Abdankung zwingen wollte ..."
Von einer Handlung im dramaturgiſch=landesüblichen Sinne
kann bei dem neuen Stück Bernard Shaws nicht geſprochen
werden. In Der Kaiſer von Amerika wie dieſe poli=
tiſche
Komödie in der Verdeutſchung heißt, wird drei lange Akte
hindurch eine geiſtreiche Diskuſſion über Politik geführt. Mit
antidemokratiſcher Tendenz. Eine vikante Angelegenheit. Von
großem Format. Aber; kein Theaterſtück. Noch nicht einmal ein
ſogenanntes Buchdrama. Nur eine philoſovhierende kämpferiſche,
politiſche Flugſchrift. Auf der Bühne beſtenfalls in der Rein=
hardtſchen
Geſtaltung genießbar. Mit Schauſpielern allererſten

Ranges, in der Rolle des geiſtig überlegenen Königs mit dem
überlegenen Werner Krauß, dem Meiſter der Rede‟.
Großer Erfolg im Deutſchen Theater. Für Werner Krauß.
Für die übrigen Mitſpieler. Für Reinhardt. Und zuguterletzt
auch für G. B. Shaw
Das Studio der Volksbühne machte mit, einem in Dresden
ſehr erfolgreich uraufgeführten Drama des Wiener Schriftſtellers
Karl Kraus (genannt der Fackel=Kraus) bekannt. Es heißt
Die Unüberwindlichen‟. Ein Schieberſtück. Ein Wie=
ner
Zeitſtück. Scharf pointiert. Fabelhaft gebaut und geſteigert.
Wirkungsvoll. Leider aber ebenfalls (ſiehe G. B. S.) kein richtig=
gehendes
Theaterſtück, ſondern ein Pamphlet. Gegen die Groß=
ſchieber
der Wiener Nachkriegszeit, die der Verfaſſer auch in ſeiner
hinlänglich bekannten. Fackel bekämpft, zum Teil ſogar erfolg=
reich
bekämpft hat. Ganz famos gezeichnete Typen aus Fleiſch
und Blut bieten den Schauſpielern reichlichſt Gelegenheit zu
Meiſterleiſtungen. Die Aufführung war ausgezeichnet, der Erfolg
einheitlich, widerſpruchslos.
Die neue Maſſary=Operette (diesmal allerdings ohne Muſik)
heißt Die erſte Mrs. Selby. Ein nicht gerade überwälti=
gendes
Geſellſchaftsſtück des engliſchen Schriftſtellers und Kritikers
St John Ervine. Im Mittelpunkt ſteht aber eine Frau im
gefährlichen Alter, die ihren Mann durch Klugheit und Güte
zurückerobert. Dieſe Rolle war für die Maſſary das Gegebene,
ſchauſpieleriſche Qualitäten feinſter Art zu entfalten; ſie entpuppte
ſich als eine Konverſationsſchauſpielerin von ſehr beachtlichem
Format. Man rief ſie mit ihren ausgezeichneten Mitſpielern und
dem Regiſſeur Engel im Theater an der Königgratzer Straße un=
zählige
Male vor die Rampe.
Nachdem P. M. Lampel die vielumſtrittene Revolte in den
Erziehungsheimen angezettelt hat, lieferte er ſchleunigſt ein zwei=
tes
Zeitſtück, in dem er ſich mit dem Problem der Pubertät und
dem anſchließenden Fragenkomplex (Eltern und Kinder, Schüler
und Lehrer) beſchäftigt. Nicht ungeſchickt. Nicht ohne Routine.
Leider aber als Reporter der Bühne, und nicht als Dichter. Dies
beſagt alles. Trotzdem hatte Lampel auch mit ſeiner Revolte im
Schulzimmer, Pennäler betitelt großen Erfolg. Was er der
ſchmiſſigen Aufführung der Verſuchsbühne des Theaters am Schiff=
bauerdamm
verdankt. (In aller Stille wächſt in Berlin eine
Avantgarde der jungen Schauſpieler heran. Junge Idealiſten,
welche die Zeichen der Zeit erkennen und deren Tätigkeit alle
Hochachtung verdient!)
Die Krolloper hat Marſchners Hans Heiling neu inſzeniert,
und das Theater am Nollendorfplatz ging mit Muſik Pleite. So=
gar
mit Militärmuſik von Brooks und Liſter. Dagegen hat es
Karl Heinz Martin in ſeiner Volksbühne vorbildlich verſtanden,
aus Wedekinds Frühlingserwachen das Weſentliſte der Dichtung
herauszuholen. Ein eindrucksvoller Abend, den man nicht ſo bald
vergeſſen wird.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Donnerstag, den 2. November 1929

AHHN

Nummer i

Die Geburt eines gesunden Mädels
zeigen an
Dipl.-Ing. Fritz Meyer u. Frau
Alexandra, geb. Pip.

Frankfurt a. M.
Leerbachstraße 113
z. Zt. Marienkrankenhaus.

Hans Walter.
Unſerer Liſelotte wurde ein kräftiges Brüderchen
geſchenkt.
In dankbarer Freude
Dr. Ernſt Schultheis und Frau
Heiena, geb. Doerfier
Darmſtadt, Alicehoſpital.
C
Nieder=Ramſiadt, den 6. November 1929.
Statt Karten.

Für die uns anläßlich unſerer Bermählung
erwieſenen Aufmerkſamkeſten ſagen wir
Allen herzlichen Dank.
Alfred Wick und Frau
Pallaswieſenſtr. 5.

Fußpflege
meſſerloſe Behdlg.
ſpez. f. Nagelbehdlg
Ref erſter Häuſer
Aug. Dreſcher
Spez f. Fußpflege
ismarckſtr. 5Gp.
Teleph 1882. (132962

Statt Karten
Schmerzerfüllt teilen wir Freunden, Ver=
wandten
und Bekannten mit, daß mein innigſi=
geliebter
, treuer Bruder, unſer guter Onkel
und Großonkel
Herr
Georg Engel
Inſpektor und Kunftmaler in München
nach langem ſchweren Teiden ſanft ent=
ſchlafen
iſt.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Philippine Göbel, geb. Engel.

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
liebe Frau, unſere gute, unvergeßliche Mutter,
Großmutter, Schwiegermutter Schweſter, Schwä=
gerin
und Tante
Frau Maria Berg
geb. Giegerich
im 57. Lebensjahre, nach längerem Leiden, wohl
vorbereitet durch den Empfang der heiligen Sterbe=
ſakramente
, heute morgen zu ſich in die Ewigkeit
abzurufen.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Peter Berg, Prokuriſt.
Darmſtadt, den 6. November 1929.
(Frankenſteinſtr. 64).
Beerdigung Freitag, den 8, ds., nachmittags 3 Uhr,
Beſſunger Friedhof. Von Beileidsbeſuchen wird
höfl. gebeten abſehen zu wollen.

Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beim Hinſcheiden meines über
alles geliebten Mannes ſpreche ich meinen
(17514
wärmſten Dank aus.
Wiky Sartorius, geb. Hallwachs.
Pferdemiſt

Darmſiadt, den 7. November 1929.
Rhönring 4.

(*

Die Beerdigung fand nach ſeinem letzten Willen auf
dem Weſtfriedhof in München ſiatt.

Statt beſonderer Anzeige.
Heute vormittag 1 Uhr verſchied ſanft nach
kurzem Leiden mein lieber Mann, unſer guter
Vater, Bruder, Großvater, Schwager und
Onkel
Philipp Kunz
Schreinermeiſter
im 69, Lebensjahre.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 6. November 1929. (*
Marktplatz 7.
Die Beerdigung findet Freitag, den 8. November, nach=
mittags
3½ Uhr, von der Kapelle des alten Friedhofes
aus ſtatt.

Oankſagung.
Für die herzliche Anteilnahme, ſowie
für die zah reichen Kranzipenden und
Beileidsbezeugungen beim Heimgang
unſerer lieben Entſchla enen
In
Frau Lorothea Berniu=
geb
. Pöhlmann
danken wir herzlich. Beſonderen Dan
Herrn Pfarrer Georgi für die tröſtenden
Worte am Grabe.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Gg. Bernius.
Darmſtadt, den 6. November 1929.
Külpſtraße 5.
(17472
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
, die uns bei dem Tode meiner
lieben Frau, unſerer guten Mutter.
Großmutter und Schw egermutter zu=
teil
geworden ſind, insbeſondere für
die troſtreichen Worte des Herrn Pfarrer
Köhler, ſagen herzlichen Dank
Adolf Grabe
Familie Rudolf Grabe
Familie Guſtav Grabe.
Darmſtadt, den 6. Nov. 1929. (17473

EROFFNUNGS-ANZEIGE
Habe mein
9
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Frankfurt am Main
Beethovenstr. 14, I. eröftnet.
Tel. Maing au 7505C
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Angewandt wird:
Ultrahochfreduenz-Radium-Bestrahli
(Methode Gallspach)
Lichttheraple (Ultraviolett-Ultrarot-Bestrahlung.
Elektrogymnastik.
Je nach Lage des Falles werden die versch. Methoden kombiniert.
Aeußerst gute und rasche Erfolge beit
Ueberempfindlichkeitserkrankungen (Asthmabronchiale, Urticaria,
schnupfen);
Akuten, subakuten und chron. Muskel- und Nervenerkrankungen, die /
Schmerzen und Muskelschwund einhergehen;
Gelenkerkrankungen versch. Ursprungs (Gicht Gel-Rheum., Sportverle
Erschlaffungszuständen der Bauch- und Beckenorgane (insbes- bei ch
atonischer und spast. Obstipation);
Schwellungen infolge von Ernährungsstörungen, Zirkulations- und Recorpt
schwierigkeiten, Lymph- und Blutstauung;
Magen-Darmstörungen, Leber-Gallenleiden, Stoffwechselstörungen;
Mit Blutdruckerhöhung einhergeh. Krankheiten (Paesklerose, Arterioskle
Hypertonie der Wechseljahre);
Mit Störung der inneren Sekretion verb. Krankheiten;
Herzmuskelerkrank., nervöse Herzzustände, die mit Schmerz einherge
Verschiedensten Stimmaffektionen, die auf Schwächezuständen, Paresen
Paralysen beruhen
Hörstörungen funktioneller Art (auch Ohrgeräusche bei Otosklerose);
Abnormen Sensationen u. Funktionsschwäche im Bereich des Sexualappars
Ermüdungszuständen des Gesamtorganismus (Rekonvaleszenz, Neurasthe

(1 17465

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Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Be=
kannten
hiermit die ſchmerzliche Nachricht,
daß uns am Mittwoch morgen 6 Uhr mein
innigſt geliebter Mann, unſer guter treu=
ſorgender
Vater, Großvater, Bruder, Schwa=
ger
und Onkel
A.
ohann Reinig
durch ein herbes Geſchick im Alter von 59
Jahren plötzlich entriſſen wurde.
In tiefer Trauer:
Charlotte Reinig Wwe. Georg Reinig
Kätchen Reinig Gertrude Reinig (Enkelkind)
Nieder=Ramſtadt, den 6. November 1929. (17489
Die Beerdigung findet Samstag, 9. 11. nachm. 3 Uhr ſiatt

Aufrwß!
Die beiden unterzeichneten Verbände rufen
hiermit ſämtliche Vereinigungen von Darm
ſtadt zwecks Teilnahme an der
Gemeinsamen
Toten-Gedenkfe
am 24. Rovember 1929, vorm. 11.30 Uhr
auf dem Waldfriedhof auf. (174e
Es wird beſtimmt erwartet, daß ſich auch
dieſes Jahr die nichtunterzeichneten Ver=
einigungen
wieder beteiligen.
Die Gedächtnisrede hat, für dieſes Jahr
Herr Profeſſor Dr. Köſer übernommen.
Die Herren Vertreter der einzelnen Ver=
einigungen
werden; zu einer Beſprechung
am Montag, abends 8 Uhr, ins Gelbe
Zimmer des Kaiſerſaals, herzlichſt gebeten
Dr. Jung
G. P. Roth
Reichsbanner
Vorſitzender
Schwarz=Rot=Gold der Darmſtädter
Ortsverein Darmſtadt. Sängerſchaft.
So bleibt der Boden
spiegelblank
aber dle Wasserechte"
muß es sein.
Das ist für den Boden von
höchster Bedeutung. Sle
hat lichtvolle, freundliche
Farben, dle nicht nach-
dunkeln
, glbt sonnenwar=
men
, feurigen Glanz, Vor
Enttäuschungen bewahrt
Sle das Farbbohnerwachs

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(174

[ ][  ][ ]

Rummer 309

Donnerstag, den 7. November 1929

Seite 3

Darmſtadt, 7. November.

Ernannt wurden: am 9. Oktober der Kanzleigehilfe bei dem
andeszuchthaus Marienſchloß Otto Dengler zum Kanzliſten; am
Oktober der Verſorgungsanwärter Friedrich Hartmann zum
utsgehilfen bei dem Amtsgericht Wörrſtadt mit Wirkung vom 1. 11.
oſes Jahres ab; am 30. Oktober: der Staatsrat bei dem Miniſterium
Juſtiz Ludwig Neuroth zum Miniſterialdirektor beim Mini=
erium
der Juſtiz und der Miniſterialrat bei dem Miniſterium der
uſti; Dr. jur. Friedrich Joſef von Eiff zum Staatsrat bei dem
niuiſterium der Juſtiz, beide mit Wirkung vom 1. November 1929 ab;
mi. November: der Rechnungsrat Jakob Lutz beim Miniſterium
Arbeit und Wirtſchaft zu Darmſtadt zum Bureaudirektor im Feld=
reinigungsdienſt
, der Miniſterialoberreviſor Philipp Schmahl zu
gruſtadt zum Rechnungsrat im Vermeſſungsweſen bei dem Mini=
erium
für Arbeit und Wirtſchaft beide mit Wirkung vom 1. Nov.
129 an.
Reichsfinanzverwaltung Landesfinanzamt Darmſtadt. Verſetzt
urde am 1. November Steueramtmann Schalk beim Finanzamt
epvenheim als Vorſteher an das Finanzamt in Schotten.
Heſſiſches Landestheater. Die andere Seite, die er=
witternde
Kriegsdichtung des Engländers R. C. Sherriff, gelangt in
eindringlichen Inſzenierung Günter Haenels heute Donnerstag um
30 Uhr im Kleinen Haus zur Wiederholung. In den Hauptrollen:
inetti, Weſtermann, Hinz, Gallinger, Wemper, Jürgas, Baumeiſter,
faudler, Maletzki, Schindler. (Zuſatzmiete V.
Puccinis Tosca wird heute Donnerstag um 19.30 Uhr im
roßen Haus zum erſten Male in dieſer Spielzeit in Szene gehen.
zuſikaliſche Leitung: Karl Maria Zwißler. Die Titelpartie ſingt Roſe
andwehr. In den übrigen Hauptrollen: Stadelmaier, Komregg,
uhn, Vogt. (Miete C.)
Der fliegende Holländer wird morgen Freitag um
30 Uhr im Großen Haus in der erfolgreichen Neuinſzenierung
engto Mordos unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl Böhm wie=
rholt
. Als Senta gaſtiert Grete Pohl vom Reuß. Theater in Gera.
n den übrigen Hauptrollen: Komregg, Herrmann, Grahl, Bunſel,
jebel. (Miete D.)
Als erſte Operetten=Neueinſtudierung dieſer Spielzeit gelangt am
onntag, den 10. November, der volkstümliche Walzertraum
mn Oskar Straus, in Szene geſetzt von Arthur Maria Rabenalt, unter
uſikaliſcher Leitung von Carl Bamberger, zur Aufführung. Heute
onnerstag Beginn des Vorverkaufs.
Zweites Sinfoniekonzert des Landestheaters. Das zweite Sin=
niekonzert
am Montag, den 11. November, bringt unter muſikaliſcher
itung von Generalmnſikdirektor Dr. Karl Böhm zwei Werke, die
an als Programmuſik im beſten Sinne des Wortes bezeichnen
nn: Beethovens, 6. Sinfonie, die der Meiſter ſelbſt als
aſtoralſinfonie bezeichnet hat, und Richard Strauß Sinfonia
meſtica, die von vielen Muſikfreunden als die beſte der ſinfoni=
en
Dichtungen von Richard Strauß angeſehen wird. Morgen Freitag
ginn des Vorverkaufs an der Tageskaſſe des Großen Hauſes.
Hans Grahl, das außerordentlich beliebte Mitglied des Heſſi=
en
Landestheaters, gibt am Donnerstag, den 14. November, im
einen Haus des Landestheaters einen Arien= und Lieder=
ſend
, der ſicherlich beim Publikum größtem Intereſſe begegnen
rd. Der Künſtler wurde bekanntlich von nächſter Spielzeit ab an
Hamburger Oper verpflichtet, ſo daß dieſes Konzert eine der letz=
Gelegenheiten ſein wird, ihn im Konzertſaal zu hören. Der Vor=
kauf
zu dieſem Abend beginnt heute Donnerstag an der Tageskaſſe
Kleinen Hauſes.

Vortrag Dr. Karl Schuch. Es ſei hiermit nochmals auf den
irtrag des Herrn Dr. Karl Schuch über: Wie erreicht auch der tech=
ch
Minderbegabte die höhere Technik im Klavierſpiel, aufmerkſam
nacht. Der Vortrag wird von der Städtiſchen Akademie für Ton=
iſt
und der Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsverbandes Deutſcher
nkünſtler uind Muſiklehrer veranſtaltet und findet um 20 Uhr im
ale der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt ſtatt. Karten in dem
kretariat der Städtiſchen Akademie, Eliſabethenſtraße o6.
Bühnenvolksbund. Pauline Jack ſingt am Sonntag, dem 10.
vember 1929, 11,30 Uhr vormittags, im Kleinen Haus des Landes=
aters
wenig bekannte ſlaviſche Lieder, darunter bedeutende Kompo=
onen
. Wir empfehlen den Beſuch dieſer ſeltenen Morgenfeier und
chen darauf aufmerkſam, daß unſere Mitglieder in unſerer Geſchäfts=
le
bei Chriſtian Arnold am Weißen Turm Karten zu ermäßigten
eiſen zu 1 Mk. und 1,50 Mk. erhalten können.
Meiſterprüfungs=Vorbereitungskurſus in Darmſtadt. Noch einmal
id hierdurch darauf hingewieſen, daß ſich die Kandidaten der nächſt=
rigen
Meiſterprüfung, die an einem Vorbereitungskurſus teilneh=
n
möchten, umgehend bei der Geſchäftsſtelle der Heſſiſchen
ndwerkskammer=Nebenſtelle Darmſtadt, Wilhelminenſtraße 21, I
nruf 4338 anmelden ſollen, da dieſer Voxbereitungskurſus in
nächſten Tagen bereits beginnt. Der Vorbereitungskurſus umfaßt
anntlich als Teil 1: Buchführung und allgemeine Kalkulation, und
Teil 2: Rechtskunde.
Paulusgemeinde. Heute Donnerstag, den 7. November, abends,
anſtaltet der Frauenderein der Paulusgemeinde im Gemeindeſaal
en Teeabend, der der Sache des Guſtad=Adolf=Vereins gewid=
iſt
. Für den zunächſt in Ausſicht geuommenen Redner, Herrn
tior Baron aus Marburg a: d. Drau, der plötzlich verhindert wurde
nunmehr Herr Pfarrer Storck aus Heppenheim eingeſprungen.
wird über Stanislau in Galizien ſprechen, das er aus eigener
ſchauung kenmt. Die Pfarrer Zöcklerſehen Anſtalten in Stanislau ſind
letzter Zeit ſchwer heimgeſucht worden, ſo daß dieſes Thema beſon=
s
aktuell iſt. Der Vortrag wird durch Lühtbilder unterſtützt. Zur
ſchönerung des Abends wird Frl. Wehner einige Lieder ſingen.
laden zu dieſem Abend außer unſeren Mitgliedern alle Freunde
Guſtav=Adolf=Sache herzlich ein.
Volksbühne. Die Mitglieder der Volksbühne erhalten zu der
ustag, 9. November, ſtattfindenden Volksvorſtellung Fidelio
r von Beethoven, Karten zu Vorzugspreiſen von 1,70 Mk. und 2,20
in der Geſchäftsſtelle der Vollsbühne, Eliſabethenſtraße 34 (Haus
er).
Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875 Wanderabteilung.
ere Mitglieder machen wir auf die am Sonntag, den 10. November,
tfindende Wanderung aufmerkſam. Der Abmarſch iſt um 8 Uhr am
enhaus, und führt der Weg von hier nach der DianaburgEinſiedel
wieder zurück nach der Turnhalle. Wir bitten um zahlreiche Be=
igung
.

80 Jahre deuſſche Briefmarken.

Die erſten deutſchen Briefmarken.
Oben links Bayern 1849. rechts Württemberg 1851.
Unten links Preußen 1850, rechts Baden 1851.

In dieſen Tagen ſind es 80 Jahre, ſeit als erſter deutſcher Staat
Bayern die Briefmarken einführte. England hatte 1840 zum erſten
Male Briefmarken allgemein verwandt, ihm folgten Braſilien,
Finnland, Nordamerika, Rußland Preußen ging erſt 1850 zur
Frankierung durch Briefmarken über.

Evangeliſcher Bund Darmſtadt. Speyerer Feſtſpiel. Auf
vielſeitigen Wunſch hin haben wir uns entſchloſſen, das Feſtſpiel U m
Glauben und Gewiſſen nächſten Sonntag, den 10. November,
(Luthers Geburtstag), nochmals zur Aufführung zu bringen, und
zwar für Stadt und Land. Die am Dienstag abend als letzte Auf=
führung
gedachte war dermaßen beſucht und überfüllt, daß Hunderre
keine Karten mehr bekommen konnten; ein Beweis dafür, welch tiefen
Eindruck dieſes Spiel bei allen Beſuchern hinterlaſſen hat. Umrahmt
wird die meiſterhafte Darſtellung von den exakten, klangſchönen Weiſen
des Poſaunenchors der Martinsgemeinde unter ihrem Dirigenten,
Herrn Breitrück. Mit Rückſicht auf die Beſucher von auswärts
ſoll die Aufführung ſchon um 7 Uhr beginnen, ſo daß ſie gegen halv 10
Uhr beendet iſt. Die Eintrittspreiſe ſind ermäßigt auf 0,502,00 Mk.
Eintrittskarten ſind ab Donnerstag zu haben in den Geſchäften: Buch=
handlung
Waitz (Eliſabethenſtraße 16), Muſikhaus Arnold (Ernſt= Lud=
wigſtraße
5), ſowie an der Abendkaſſe. Wir richten an die einzelnen
Geſchäfte die herzliche Bitte, die Plakate noch bis zur letzten Aufführung
im Aushang zu laſſen. (Alles weitere beſagen die Anzeigen in dieſer
Woche.
Die Turn=Werbeſchau der Turngemeinde Darmſtadt=Beſſungen
1865 fand in deren Vereinshaus ſtatt, und es ſei vorausgeſchickt, es
klappte und floß von A bis Z.: Was da der Oberturwwart Weinhapdt
mit ſeinem Stabe auf die Beine brachte, was da in zwei Stunden ge=
boten
wurde, war lehrreich und ſehensert. Der 1. Sprecher Hering
konnte um 4 Uhr ein überdolles Haus begrüßen, an deſſen Spitze die
amtlichen Leiter der Turnämter und =ereine, die Herren Profeſſor
Kalbfleiſch, Oberſchulrat Löſch, Profeſſor Becker, Gauſchriftwart Mathes,
Henſel u. a. Die Büihne war, dem Morto des Tages Am Geſundbrun=
nen
des deutſchen Volke entſprechend, ſehr geſchmackvoll aufgemacht, im
Hintergrunde miſchte ein Brünnlein ſein geſchwätziges Rieſeln melodiſch
in die ſchönen Worte der Vorſprecherin (Turnerin Erika Hering) und
den Begrüßungsgeſang der Singmannſchaft. Es entwickelte ſich nun in
flotter Fließarbeit die Tagesfolge: 1./ Lebensfreude: Kinderſpiel
und Singeſpiele der Kleinſten (Frau M. Friedrich), ein herzerhebender
Anblick von Fleiß, Eifer und Wichtigkeit, mit der die Aufgaben erledigt
werden. Die größeren Schüilerinnen warteten mit Tänzen und exakt
ausgeführten Freiübungen auf (Jugendturnwart Becker), die von vieler
geduldiger Kleinarbeit zeugten. In 2. Jugendfriſche kamen die
Knaben zu Wort. Was hier an Narhahnungsübungen, Fallen, Krie=
chen
, Zufallsübungen zu ſehen war, gab ein Bild der ſchon bei den
Kleinſten beginnenden neuen Sehularten; die Sicherheit bei den Pyra=
uiden
und im Pferdſpringen mit Federſprungbrett verrieten fleißiges
Ueben und kecken Wagemut, ein Wacker den Leitern K. Wolf und
Allgeier. Unter 3: Manneskraft und Gewandtheit zeigten
die Volksturner im Medizinball, wie wichtig blitzſchnelles Erfaſſen ge=
gebener
Momente iſt, wie hier jeder Nerv und Muskel in Anſpruch
genommen wird. Eine andere Gruppe zeigte in den Anſpannungs=
und Entſpannungsübungen das hochwichtige Geſundheitsturnen. An
dritter Stelle dieſer Gruppe die Grauköpfe, klein an Zahl, aber bei
der Sache mit weit über die Jahre gehender treuer Arbeit. In
Frauenkraft und Aumur treten die Turnerinen auf den Plan
wie immer freudig begrüßt, denn weibliche Anmut iſt ja ureigenſte Do=
mäne
; und ſo lagen auch die Barren= und Freiübungen in dieſem
Banne, ebenſo wie die ſtürmiſch gefeierten Volkstänze im Dirndl), hervorragend der humoriſtiſche Ententanz (Leitung H. Zeſchky).
5. Abteilung: Mannesmu= und Turnkunſt zeigte uns eine
Reckriege, deren Uebungen eine atemraubende Spannung erregten, die
während der ganzen Vorführung anhielt, und begeiſterten Beifall aus=
löſten
(Turnwart Heß). Nummer 6 der filmartigen Turnfolge, das
Schlußgruppenbld ſämtlicher Ausführenden, welihes ſich unter dem
Einmarſch der Klampfabteilung auf der Bühne formte, zeigte uns ein
mächtiges Bild von Jugend, Schönheit und Kraft, welches ſich, noch=
mals
reichen Beifall erntend, durch Gefamtabmarſch auflöſte. Abends
fand die Siegerehrung ſtatt, welche die Singmanſchaft unter Kapell=
meiſter
Fr. Fiſcher einleitete und dann die Chöre ſang, mit denen ſie
in Aſchaffenburg=Damm beinn Kreiswertungsſingen die höchſte Punktzahl
des Tages erreichte. An die Siegerverkündung ſchloß ſich die Ueber=
reichung
des Ehrenbriefs der D.T. an Singwart Künzel ud den des
Mittelrheinkreiſes an den Geſchäftsführer L. Heeb an.

25jähriges Geſchäftsjubiläum.
Wie wir hörten, hat die Firma Heinrich Fritz, Fabrik fün
Zentralheizungen und ſanitäre Anlagen, Darmſtadt, Aliceſtraße 2, ihr
25jähriges Geſchäftsjubiläum begangen. Die Firma Heinrich Fritz,
weit bekannt, wurde 1903 hier gegründet, und ſteht auch heute noch
unter der Leitung des Alleininhabers, Herrn Ingenieur Heinrich
Fritz. Herr Ingenieur Fritz kam Ende des Jahres 1903 nach Darm=
ſtadt
, nachdem er vorher in einem größeren Heizungswerk in Frankfurt
am Main als Ingenieur tätig war. Er iſt in Augsburg geboren, voll=
endete
ſein Studium in München, kam ſchon im Alter von 21½ Jah=
ren
als Gießereiingenieur in ein großes Werk im Rheinland, von dort
aus in eine größere Heizungsfirma in Hannover, Hannoverſche Zen=
tralheizungsapparate
=Bauanſtalt, und von dort aus in dieſelbe Firma
nach Frankfurt a. M. Im Jahre 1903 gründete er alsdann die
eigene Firma, die ſich unter ſeiner Leitung raſch entwickelte: Büros
in der Fuchsſtraße 21, Lager und Werkſtatt in der Aliceſtraße 2. Nach=
dem
ſich die Firma immer mehr und mehr ausdehnte, ſiedelte ſie im
Jahre 1910 ganz nach Aliceſtraße 2 über. Das Anweſen, das heute im
Beſitz der Firma iſt, wurde in der Nachkriegszeit durch Umbauten
weſentlich vergrößert. Während des Krieges hat der Inhaber, ſowie
faſt deſſen ſämtliche Beamten und Arbeiter vom Jahre 19141918
Kriegsdienſte geleiſtet, ſo daß nach Ende des Krieges die Firma ge=
zwungen
war, vollſtändig neu aufzubauen. Von den vielen Anlagen,
die die Firma Heinrich Fritz ſchon gemacht hat, wollen wir hier die
weſentlichſten aufführen.
In Darmſtadt wurden erſtellt: Ausſtellungsgebäude mit Hoch=
zeitsturm
, Knaben=Mittelſchule 1, Peſtalozziſchule, Damaſchkeſchule,
Goetheſchule, Erweiterungsbau des Städtiſchen Krankenhauſes. Dr.
Loſſenſche Klinik, Betriebsgebäude der ſtädtiſehen Betriebe, Vereinigte
Ortskrankenkaſſe, die erſten ſtädtiſchen Straßenbahnwagenhallen, Wohl=
fahrtsamt
(ehemal. Main=Neckar=Bahnhof), Betriebsgebäude des neuen
Hauptbahnhofs, Eiſenbahnwerkſtätte 1, Lokomotiv=Werkſtätten, Orpheum,
Kleines Haus des Heſſ. Landestheaters, Darmſtädter und Nationalbank,
ehemal. Kaufhaus Schneider, Guggenheimer u. Marx, Geſchäftshaus
Nothſchild, Gandenbergerſche Maſchinenfabrik, Verwaltungsgebäude der
Firma Schenck, Herdfabrik Roeder A. G., Fernheizwerk auf dem ehemal,
Flugplatz in Griesheim, Buchdruckereigebäude der Firma L. C. Wittich,
Chemiſche Fabrik Röhm u. Haas, Verlagsanſtalt Alexander Koch, Hotel
Zur Traube, Bahnhofshotel, Verwaltungsgebände der Mielewerke
A. G., Städtiſche Sparkaſſe, Oberpoſtdirektion, Verwaltungsgebäude der
Heag (Sanitäre Einrichtung), Verwaltungsgebände der Heſſiſchen Eiſen=
bahn
A. G. Landwirtſchaftskammergebände, Katholiſche Kirche St.
Ludwig und hunderte mehr! Außerhalb Darmſtadts ſind
als bedeutend zu nennen: Worms: Amtsgerichtsgebände, Kreisamts=
gebäude
, Poſtgebäude, Vereinigte Ortskrankenkaſſe, Oberrealſchule,
Schlachthofverwaltungshaus, Stadtkapelle; ferner eine Reihe von Ge=
ſchäftshäuſern
, Fabriken, Wohnhäuſern, Kliniken. Mainz; Zoll=
amtsgebäude
, Krankenhaus Wackernheim bei Mainz, Hotels und Wohn=
häuſer
. Frankfurt a. M.: Eine Reihe von Geſchäfts= und
Wohnhäufern. Offenbach, Karlsruhe: Verſchiedene, Fabrik=
gebäude
am Hafen. Bruchſal: Fabriken und Wohnäuſer. Hei=
delberg
: Eine Reihe von öffentlichen Gebäuden, Hotels und Wohn=
häuſern
, ſo z. B.: Städtiſche Gewerbeſchule, Handwerkskammergebäude,
Klinikbauten, Univerſität und Geſchäftshäuſer. Freiburg i. Br.:
Univerſitäts=Klinikbauten, Städtiſche Bibliothek, Bank für Handel und
Induſtrie, Hotels und Wohnhäuſer. Butzbach: Zellengefängnis:
Marienſchloß: Zellengefängnis d. Landeszuchthauſes. Fried=
berg
: Lehrerſeminar, Gewerbeſchule, Blindenanſtalt. Büdin=
gen
: Gymnaſium, Schulhaus. Gelnhauſen: Fabriken und
Wohnhäuſer. Bad Nauheim: Staatliches Kurhaus uſw. uſw.
Gießen: Diverſe Klinikbauten Amtsgericht, Verwaltungsgebäude,
Wohnhäuſer und Fabriken. Bingen: Kreisamtsgebäude uſw.
uſw. Ferner Anlagen in Aſchaffenburg, Würzburg, Miltenberg,
Schweinfurt, Bad Kiſſingen, Neuſtadt a. d. Saale, Mannheim, Eſſen
a. d. Ruhr, Altena i. Weſtf., Bamberg, Bayreuth, Wiesbaden, Limburg
a. d. Lahn, Koblenz, München, Bad Brückenau, Füſſen, Bad Tölz,
Bad Reichenhall, Oberſtdorf im Allgäu, Ingolſtadt, Regensburg, Paſ=
ſau
, Hohenſchwangau, Landshut, Memmingen, Oberſtauffen, Ulm a. d.
Donau, Rottweil, Heilbronn, Berchtesgaden, Kempten, Speher, Neu=
ſtadt
a. d. Haardt, Pirmaſens, Ludwigshafen, Saarbrücken=St. Jo=
hann
, Diedenhofen, Straßburg, Metz, Fulda, Weilburg, Bad Salz=
hauſen
, Bad Neuhaus a. d. Saale, Weinheim uſw.

Turner=Ehrungen. Für beſondere treue Vereinsarbeit in der
Beſſunger Turngemeinde 1865 wurde dem Turner Buchdruckereibeſitzer
Gg. L. Künzel,, Beſſunger Straße, nach Beſchluß des Hauptvor=
ſtandes
der Deutſchen Turnerſchaft der Ehrenbrief der Deutſchen Tur=
nerſchaft
nebſt Ehrennadel verliehen. Es iſt dies mit eine, der höchſten
Auszeichnungen, welche die Deutſche Turnerſchaft an verdiente Führer
zu vergeben hat. Dem Geſchäftsführer der Turngemeinde Beſſungen
1865, Turner Ldw. Heeb, Sandbergſtraße, wurde von ſeiten der
Kreisleitung des 9. Turnkreiſes (Mittelrhein) der D.T, der Kreis=
ehrenbrief
übermittelt.
Orpheum. Des Guten beinahe zuviel! Eine In=
vaſion
von Schlagern. Jeden Abend ſingt man im Orpheum: Fräu=
lein
, Pardon! verſchenkt ſein Herz, vertraut Jlona und bittet den lie=
ben
Herrgott um ein kleines Mädel. Willi Meiſel hat die drei Akte
in leichte, flüſſige Muſik geſetzt und die flotten Schlager komponiert.
Dazwiſchen elegante Kleider, ſchlanke Beine, ungariſche Tänze, Liebes=
ſchwüre
en gros und eine ganz ausgezeichnete Darſtellung. Der
Hannoverſche Anzeiger ſchrieb, anläßlich, der 25. Aufführung: Eine
Operette, die ganz Hannover und die Provinz ſehen müßte. Der
Weltſchlager Fräulein, Pardon , ich glaub, wir kennen uns ſchon!
mit dem aufſehenerregenden Varietéprogramm kommt nur noch bis
einſchließlich Sonntag zur Aufführung. Für die am Samstag, den
9. Nov., und Sonntag, den 10. Nov., nachmittags halb 4 Uhr, ſtatt=
findenden
Märchenvorſtellungen Schneewittchen und die ſieben Zwerge‟
hat der Vorverkauf bei Hugo de Waal, Rheinſtraße 14, ſowie im Ver=
kehrsbureau
, Ernſt=Ludwigsplatz, begonnen. Es empfiehlt ſich, ſich
rechtzeitig mit Karten zu verſehen und möglichſt die Samstags= Vorſtel=
lung
zu beſuchen.
Die Kaufmänniſche Stenographen=Geſellſchaft G. V. unternimmt
am kommenden Sonntag ihre vorletzte Wanderung im Jahre 1929
in die nähere Umgebung Darmſtadts. Der Abmarſch erfolgt von der
Odenwaldbahnbrücke (Dieburger Straße); auf Unvegen gehts nach
Meſſel. Dortſelbſt gemütliches Beiſammenſein bei Gaſtwirt Laumann.
Rückfahrt ab dort. Die Marſchzeit beträgt zirka 3 Stunden. Nuckſack=
verpflegung
. Gäſte ſind auf den Wanderungen ſtets willkommen. Die
Führung haben die Herren Schröbel und Mankel übernommen. Für
Nachzügler bietet ſich Gelegenheit mit der Bahn.

[ ][  ][ ]

Seite 6

Donnerstag, den T. ovember 1929

Nummer 3

PNanzenſchutz im November.

Die Heſſ. Hauptſtelle für Pflanzenſchutz ſchreibt uns:
Die Feld= und Gartenfrüchte ſind jetzt in der Hauptſache geerntet
und eingelagert. Pflanzenkrankheiten, die für uns praktiſches Intereſſe
haben, finden wir daher jetzt draußen ſelten. Dagegen müſſen wir nun
beſtrebt ſein, unſere Vorräte vor größeren Verluſten durch Schädlinge
und Krankheiten zu ſchützen. Eine fortlaufende, ſorgfältige Beobachtung
iſt hier am Platze.
In unſeren Kartoffelkellern und =mieten treten alljährlich ſehr er=
hebliche
Ausfälle ein. Unſere Aufgabe iſt es, die Urſachen dieſer Ver=
luſte
zu ergründen und ſo weit uns dies möglich iſt, Maßnahmen zu
ihrer Bekämpfung zu treffen. Was zunächſt die unvermeidlichen Ver=
luſte
betrifft, ſo ſteht in erſter Linie der Schwund durch Waſſerverdun=
ſtung
und Atmung, der im Laufe des Winters etwa 10 v. H. beträgt.
Je höher die Temperatur im Lagerraum iſt, deſto größer iſt auch der
Gewichtsverluſt.
Die durch eine Reihe von Kartoffelkrankheiten hervorgerufenen
Verluſte ſind bei fachgemäßer Lagerung und Behandlung der Vorräte
zum größten Teile zu vermeiden. Beſonders großen Schaden richten
die ſog. Kartoffelfäulen an. Man unterſcheidet Trocken= und Naßfäulen.
Am häufigſten zu beobachten unter den Trockenfäulen iſt die
Knollen= oder Braunfäule (Phytophthora=Fäule). Die durch den
Phytophthora=Pilz verurſachte Krankheit zeigt ſich ſchon im Spätſommer
oder Herbſt häufig am Kartoffelkraut. Beſonders bei feuchtwarmer
Witterung ruft er an den Blättern braune oder ſchwarze Flecken her=
vor
, die bei genügender Feuchtigkeit am Rande von einem weißlichen
Pilzgewebe umſäumt ſind. Die kranken Blätter und das ganze Kar=
toffelkraut
ſterben vorzeitig ab, und die Krankheitserreger werden durch
Regen, Tau uſw. in den Boden und an die Knollen gebracht. Der Pilz
ſchmarotzt nun auch auf der Knolle, wo er braune oder braungraue
Flecken hervorruft, die etwas in das Fleiſch eindringen, welches dadurch
zum Vermorſchen gebracht wird. Bei höheren Temperaturen (über 8
Grad Celſius) und genügender Feuchtigkeit der Luft ſchreitet die Krank=
heit
weiter fort. Bei niedrigeren Temperaturen (um 4 Grad Celſius.
und trockener Luft wird ſie zum Stillſtand gebracht. Die Braunfäule
hat jedoch nicht allein um ihrer ſelbſt willen große Bedeutung, ſondern
auch deshalb, weil ſie für andere Krankheiten, welche die unverletzte
Knolle nicht anzugreifen vermögen, den Boden bereitet. An den durch
die Phytophthora=Fäule hervorgerufenen Wunden können andere Pilze
und Bakterien eindringen, wodurch eine Miſchfäule, und zwar im
erſten Fall eine Trockenfäule, im anderen Fall eine Naßfäule entſteht.
Die Naßfäulen ſind noch gefährlicher, als die Trockenfäulen
Bei naßfaulen Kartoffeln iſt das Fleiſch in einen übelriechenden, meiſt
fadenziehenden Brei verwandelt. Dieſe Art der Fäule hat deshalb ſo
große Bedeutung, weil ſie viel raſcher zu einer völligen Zerſtörung der
Knolle führt als die Trockenfäulen, häufig ſchon innerhalb weniger
Tage.
Zur Verhütung von unnötigen Verluſten durch Faulen ſei die Be=
achtung
folgender Grundſätze empfohlen: Behandle die Kartoffeln ſorg=
ſam
, damit ſie nicht verletzt werden. Lies alle kranken und angefaulten
Knollen vor der Einlagerung aus. Halte die Temperatur möglichſt
niedrig (etwa 4 Grad Celſius). Bewahre die Knollen vor Froſt. Sorge
für trockene Luft und gute Durchlüftung (Lattenkanäle wagerecht in
Mieten und ſenkrecht in Kellern. Lies die kranken Knollen des
öfteren aus. Schütte in Kellern die Kartoffeln möglichſt nicht höher
als 60 Zentimeter auf.

Hausfrauenbund Darmſtadt. Zur Einführung in die Serie
Volkswirtſchaftliche Vorträge des Hausfrauenbundes Darmſtadt ſprach
vor zahlreichen Zuhörerinnen Frau Wahrlich über das Thema:
Hauswirtſchaft Volkswirtſchaft Weltwirtſchaft! Es gelang der
Rednerin, in feſſelnder Darſtellung die enge Verbundenheit, die ſtarke
gegenfeitige Beeinfluſſung und die Entwickelung aus dem einen zum
anderen dieſer drei mächtigen Faktoren anſchaulich zu ſchildern. Ihr
inhaltsreicher Vortrag zeigte an vielen Einzelbeiſpielen die ungeheure
Macht, welche die Hausfrau dank der großen Anzahl von Haushaltun=
gen
ausüben kann und ſoll durch möglichſt wirtſchaftlichen Verbrauch
aller volkswirtſchaftlichen Güter, über deren Produktion und Vertei=
lung
ſie in erſter Linie zu verfügen hat. Die Hausfrau kann durch
planmäßigen Einfluß die landwirtſchaftliche und induſtrielle Produk=
tion
beſtimmen und hierdurch einen beſſeren Ausgleich unſerer Han=
delsbilanz
herbeiführen helfen; ſie kann durch rationellſten Verbrauch
von Nahrungsmitteln, Stoffen, Heizmaterialien die Wirtſchaftspolitik
und Steuern, die Zollpolitik und hierdurch zum Teil auch die Außen=
politik
des Reiches beeinfluſſen. Aber ſie muß lernen, ſich der ſchweren
Verantwortung bewußt zu werden, als Leiterin der Hauswirtſchaft,
Volks= und Weltwirtſchaft nicht bloß im Einzelintereſſe, ſondern zum
Beſten des geſamten Volkswohles zu beſtimmen. Der nächſte dieſer
volkswirtſchaftlichen Vorträge findet ſtatt am Freitag, den 8. Novbr.,
abends 8 Uhr, im Muſikſaal des Saalbaues. Herr Dr. Pabler von
der Heſſiſchen Landwirtſchaftskammer ſpricht über Landwirt=
ſchaft
und ſtädtiſche Hausfrau. Gäſte willkommen. Ein=
tritt
frei.
Stenographie. Unter Hinweis auf die heutige Anzeige lädt die
Stenographen= Vereinigung Gabelsberger, Hand=
werkerſchule
Ecke Karl= und Nieder=Ramſtädter Straße, zum Beſuch der
am Freitag, den 8. November, beginnenden neuen Kurſe in Reichs=
kurzſchrift
ein. In den Kurſen iſt Gelegenheit geboten, dieſe Schrift
für weniges Geld zu erlernen. Die Stenographen=Vereinigung ſichert
beſte Ausbildung durch geſchultes, in der Praxis ſtehendes Lehrperſonal.
zu. Ratenzahlung des geringen Unterrichtsgeldes gerne geſtattet. An=
meldung
in der erſten Stunde.
Die Städtiſche Berufsfeuerwehr wurde im Monat Oktober
19mal alarmiert, und zwar zu zwei Großfeuern, davon ein Landfeuer,
drei Kleinfeuern und 14 ſonſtigen Fällen. Der Sanitätsdienſt er=
ſtreckte
ſich auf 154 Transporte; die hierbei zurückgelegte Fahrtſtrecke
betrug 980 Kilometer. Auf der Wache, Kirchſtraße 13, Fernſprecher
600 und 3500, wurde in ſieben Fällen erſte Hilfe geleiſtet.

Eine wichtige indirekte Schädlingsbekämpfungsmaßnahme, die zu
Beginn und während des Winters durchzuführen iſt, iſt der Vogel=
ſchutz
. Nicht allein aus Sittlichkeitsgründen, ſondern auch aus rein
praktiſchen Erwägungen heraus iſt ein Schutz unſerer heimiſchen Vogel=
welt
am Platze, iſt ſie für uns doch ein wichtiger Bundesgenoſſe im
Kampf gegen Schädlinge. Daß in manchen Gegenden Schädlingsplagen
von Jahr zu Jahr häufiger und ſtärker werden, dürfte in vielen Fällen
auf ein Zurückgehen des Vogellebens zurückzuführen ſein.
Das Beſtreben, auch das kleinſte Fleckchen Erde landwirtſchaftlich
nutzbar zu machen, hat es mit ſich gebracht, daß beſonders bei der
Durchführung von Feldbereinigungen durch Beſeitigung von Rainen,
Hecken, alten Bäumen uſw. zahlreiche Niſtgelegenheiten verſchwunden
ſind. Dadurch iſt der Vogelbeſtand in unſerer Heimat ſtark zurück=
gegangen
.
Die ungeheuren Fraßleiſtungen, die unſeren kleinen Singvögeln
eigen ſind, bringen es mit ſich, daß dieſe gefiederten Freunde als eine
ſtarke Hilfstruppe in unſerem Kampfe gegen tieriſche Schädlinge, vor
allem gegen die dem Obſtbau ſchadenden Inſekten anzuſehen ſind. Als
Beiſpiel ſei hier angeführt, daß drei Sumpfmeiſen, eine Tannen=, eine
Schwanzmeiſe und zwei Goldhähnchen, mit einem Geſamtgewicht von
65 Gramm täglich durchſchnittlich 1876 Raupen mit einem Gewicht von
insgeſamt 97,55 Gramm verzehrten.
Die Notwendigkeit, die ſich für viele Vögel ergibt, für ihr Brut=
geſchäft
ungeeignete Niſtſtätten zu wählen, bringt eine Vermehrung
der unſeren Vögeln drohenden Gefahren mit ſich. Durch geeignete
Maßnahmen ſind wir leicht in der Lage, die Vogelwelt zu ſchützen. So=
wohl
Höhlen= als auch Strauchbrütern können wir geeignete Niſt=
gelegenheiten
ſchaffen.
Den Höhlenbewohnern hängen wir Niſtkäſtchen auf. Der November
iſt die geeignetſte Zeit dafür, weil ſich dann die Vögel über Winter
ſchon an die neue Wohnung gewöhnen können. Die nach dem Syſtem
des Freiherrn v. Berlepſch hergeſtellten, den natürlichen Niſthöhlen
nachgebildeten Kaſten ſind die bekannteſten. Die Niſtkaſten ſind drei
bis 4 Meter hoch an Bäumen ſo aufzuhängen, daß das Flugloch nach
Südoſt gerichtet und der obere Teil etwas nach vorn übergeneigt iſt.
Soll der Vogelſchutz in einem größeren Gebiet als Schädlingsbe=
kämpfungsmaßnahme
wirkſam ſein, ſo ſind auf der Fläche von einem
Normalmorgen edwa zwei Käſten aufzuhängen.
Die Strauchbrüter (z. B. Nachtigall und Grasmücke) ſind durch
Anlage von Vogelſchutzgehölzen zu ſchützen. Beſonders eignen
ſich dafür Weiß= oder Rotbuche, Fichte, Weißdorn, Wildroſe, wilde
Stachelbeere, Holunder. Durch Anlage ſolcher Gehölze können ſonſt
wertloſe Geländeflächen, z. B. alte Steinbruche, Hänge, Gräben uſw.
zweckmäßig genutzt werden. Auch die Anlage ſog, lebender Zäune
(Hecken) iſt zu empfehlen.
Für die Winterfütterung der Vögel ſei an die Futter=
ſteine
erinnert. Sie können in flüſſigem (erhitztem) Zuſtand über den
Weihnachtsbaum gegoſſen werden, wenn er ſeinenn urſprünglichen Zweck
erfüllt hat. Auch das bekannte ſog. Heſſiſche Futterhaus ſei hier er=
wähnt
. Sobald tiefer Schnee gefallen iſt oder kahler Froſt oder Rauh=
reif
und Glatteis eingetreten ſind, iſt mit der Fütterung zu beginnen.
Auch Aufhängen von Fleichreſten, Knochen mit anhaftendem Fleiſch,
Speckſchwarten uſw. leiſten gute Dienſte. Bror dagegen wird leicht
ſauer und iſt für Vögel ſchädlich.
Dr. Reichwein.

Schwurgericht.

p. Der Maurergeſelle Hch. Neuwirth, in Sprendlingen /an,
geklagt, am B. April d. Js. in dem Garten des Hauſes Linder ia=
daſelbſt
einen Totſchlagsverſuch begangen zu haben, indem er ſiner
geſchiedenen Ehefrau Pauline geb. Nies nach einem kurzen Wor Kſel
mit dem Vorſatz, ſie zu töten, mit einem Holzknüppel mehrm / auf
den Kopf ſchlug, ſo daß ſie mit ſchweren Schädelverletzungen bei /tſo
liegen blieb und ſich erſt nach langer Krankenbehandlung wieder
Angeklagter heiratete 1917 in Frankfurt a. M. Seit 1922
die Eheleute in Sprendlingen im von der Frau von den Elte /hes
Mannes mit ihrem Gelde erworbenen Hauſe. Seit 1923 war Ber=
würfniſſe
in der Ehe, weil der Ehemann meiſt keiner Arbeit n ſima
ſo daß die Frau für ſich und den Sohn Heinrich allein ſorgen (Ste
und weil Angeklagter die Frau roh behandelte. Die Ehe wu
m
November 1928 geſchieden. Beide Teile wurden für ſchuldig ſärt
Seit Januar 1929 wohnt Angeklagter, im E
ſchoß des obeugenannten Hauſes bei ſeinen E
die Ehefrau verblieb im erſten Stock daſelbſt
Verhältnis blieb denkbar ſchlecht. Angeklagter drohte wiederh Her
Frau mit Totſchlagen und Erſchießen.
Am 23. April d. J8. hatte Angeklagter beim Arbeitsamt ſge
die Arbeitsloſenunterſtützung geholt und im Anſchluſſe daran
dene Wirtſchaften in Langen und Sprendlingen beſucht. Ber

4
war er nicht, als er abends gegen 7 Uhr nach Hauſe gin
er nach dem Hofe kam, ſah Neuwirth, wie die geſchiedene Fre ſund
zwei Männer aus der Nachbarſchaft damit beſchäftigt waren, ein ſeue
Aborttüre an den im angrenzenden Gärtchen befindlichen Abo ſan=
zuſchlagen
. Erboſt hierüber, riß N. die Aborttüre wieder ab und
die Kloſettſchüſſel weg. Daran knüpfte ſich ein Wortwechſel,
mehr gereizt, ergriff N. plötzlich einen Knüppel, den er früher
dem zweiten im Gärtchen befindlichen Abort verſteckt hatte, und
ſeiner Frau von hinten damit über den Kopf. Die Frau ſtürz
einem Schrei zuſammen, und nun ſchlug der Angeklagte noch etw
mal auf den Kopf der Daliegenden mit großer Wucht ein, ſo d
dem letzten Schlag der ſtarke Knüppel zerbrach. Die Frau hat
Schädelverletzungen davongetragen, aus deren einer das
hirn hervortrat, und es iſt nur ihrer geſunden Natur u=
ärztlichen
Behandlung zu verdanken, daß ſie heute noch am Leb
Die Schädigung der Geſundheit iſt heute noch nicht behoben.
Wir haben im Vorſtehenden das Ergebnis der ſeitherigen
telungen mitgeteilt, und fügen noch bei, daß Angeklagter, der ſ
April in Unterſuchungshaft ſitzt, als zurechnungsfähig, aber auc
reizbar angeſehen wird.
Angeklagter gibt eine lange Schilderung ſeines vorehelicher
ehelichen Lebens. Den Vorfall vom 23. April d. Js. ſtellt er
daß die Frau auf ihn zugegangen, er vor ihr zurückgewichen
Frau müſſe ihn angegriffen und geſchlagen haben. Die Mögl
mit dem Knüppel ſie geſchlagen zu haben, gibt er zu. An w
will er ſich heute nicht mehr erinnern.
Der 11jährige Sohn aus dieſer unglücklichen
wird in Abweſenheit des angeklagten Vaters
nommen. Der Junge beſinnt ſich lange, ob ere
ſagen will; endlich ſagt er, er wolle ausſagen: Viel Trübe.
Streit zwiſchen den Eltern hat er mit anhören müſſen. Die 2

Burtrag für Liebhaberphotographen. Der Gewerkſchaftsbund
der Angeſtellten veranſtaltet am Donnerstag, den 7. November, in ſei=
nem
Heim, Riegerplatz 3, einen Vortrag über: Wie photo=
graphiere
ich richtig? Dieſer Vortrag wird von dem Photo=
händler
Ohlenforſt gehalten, der auch einige praktiſche Anleitungen
und Vorführungen bringen wird. Der Eintritt iſt frei; Gäſte ſind
willkommen.
Wanderklub Falke 1916. Herbſtfuchsjagd. Eine recht
zahlreiche Wandergruppe fand ſich zur foſtgeſetzten Zeit am Ausgangs=
punkt
ein. Kaum zur Jagd freigegeben, war guch ſchon die ganze Schar
raſch in alle Winde zerſtreut. Während ein Teil die Fiichſe im Dauer=
lauf
erreichen und fangen wollte, veyſuchte es ein anderer Teil auf be=
quemere
Art. Erſtere mußten wun ſo ziemlich alle Finten ablaufen,
während dies der anderen Gruppe zum Teil erſpart blieb. Einige aller=
dings
gerieten zu weit ab, ſo daß ſie die Kontrollſtation nicht erreichten
und dadurch natürlich vorweg ausſchieden. Die Fuchsjagd ſelbſt führte
durch unſere in herrlichem Farbenſchmuck prangenden heimatlichen Wäl=
der
über das Forſthaus Eiſerne Hand nach Zeilhardt (Frühſrücksraſt),
und dann über GeorgenhauſenIllbacher Hof nach dem Knöllkopf bei
Groß=Bieberau, hierbei reichlich Gelegenheit bietend, unſere nähere Um=
gebung
kennen zu lernen. Nach dem bei Gaſtwirt Daub eingenomme=
nen
vurzüglichen Mittageſſen wurde den Führern Göbel, Stay und
Stöſel für ihre feinſinnig anzelegte Schnitzeljagd das verdiente Friſch=
Auf ausgebracht, worauf wir das monumentale Kriegerdenkmal in Groß=
Bieberau, das auf einer Anhöhe über dem Orte ſehr wirkungsvoll an=
gelegt
iſt, beſichtigten. Oberreallehrer Schäfer fand zu Herzen gehende
Worte zu Ehren unſerer gefallenen Helden, und nach kurzem ſtillen
Gedenken gings dann mit Sang und Klang zur Bahn nach Reinheim.
Die Bakterien ſind überall die Feinde unſerer Geſundheit, das
iſt allgemein bekannt. Unbekannt iſt aber, daß die Qual der Hämor=
rhoidalerkrankungen
durch die Darmbakterien verurſacht wird. Das iſt
das Ergebnis der neueſten bakteriologiſchen Forſchungen. Wer ſich dieſe
Entdeckung zunutze macht, wird bei Hämorrhoidalbeſchwerden jeder
Art nur das Poſteriſan anwenden. Dieſes enthält die ſpezifiſchen
Gegengifte gegen die Darmbakterien und bewirkt ſchon nach kurzer
Anwendungsdauer eine weſentliche Beſſerung des läſtigen Leidens
Aufklärende Broſchüre über das Poſteriſan iſt in allen Apotheken koſten=
los
erhältlich. Originalpackung Poſteriſan=Salbe: R.M. 175;
Poſteriſan=Zäpfchen: RM. 2 65.
(IV. 16550

er mit angeſehen. Der Vater hat die Mutter geſchlagen. Auf
gen, wen er lieber habe, den Vater oder die Mutter, ſagt der I
er habe beide gleich lieb.
Am Nachmittag wurde die zur Zeugenausſage bereite geſch
Ehefrau eingehend vernommen.
Die Eltern des Angeklagten haben Einſitz=
in
dem der geſchiedenen Ehefrau eigentümlich
hörigen Hauſe. Das aus der Ehe hervorgegangene Kin
findet ſich in Fürſorgeerziehung.
Im Jahre 1918 machten die Eheleute vor dem Notar in Fra=
am
Main Gütertrennung. Die im Jahre 1922 eingereichte Klage
der Ehemann auf Ehebruch; jedoch kamen die Eheleute wieder z
men. Dieſes Zuſammenleben währte bis 1926, da nahm die El
das Verfahren wieder auf. Am 5. Dezember 1928 erging auf der
Klage Räumungsurteil gegen den Ehemann bezüglich des von
innegehabten Zimmers.
Elf Wochen lag die Frau infolge der Verletzungen im Lan
Kreiskrankenhauſe. Auch jetzt noch klagt ſie über Schmerzen im
Wir müſſen es uns verſagen, den Leſern Einzelheiten über die
lichen Zwiſtigkeiten mitzuteilen.
Zuletzt werden drei ärztliche Sachverſtändige vernommen.
Arzt des Krankenhauſes beſtätigt die Schwere der Verletzungen,
auch Gehör und Geſicht in Mitleidenſchaft gezogen haben. Der S)
linger Arzt hat die Eheleute behandelt; in ihre Familienangel
heiten hat er ſich nicht eingemiſcht. Beide ſind aufgeregte, nervöſe
ſonen. Der Angeklagte wurde im hieſigen Landgerichtsgefängnis
chiatriſch begutachtet; es liegt erbliche Belaſtung bei dem Pfychop
vor, der ungemein reizbar und jähzornig iſt.
Das Gericht lehnte die von der Staatsanwaltſchaft beantragte
eidigung der Ehefrau ab.
Der Staatsanwalt beantragt, wegen Totſchlagsverſuchs unter
ſagung mildernder Umſtände eine Zuchthausſtrafe von drei Ja
auszuſprechen, und die Unterſuchungshaft nicht anzurechnen.
Der Verteidiger nimmt nur das Vorliegen einer Körperverle.
an, wobei mildernde Umſtände in weiteſtem Maße zuzubilligen
Das Urteil erkennt wegen Totſchlagsverſuchs
vier Jahre Gefängnis und rechnet drei Monate der U
ſuchungshaft an. Mildernde Umſtände wurden bewilligt mit Rüc
auf das pſychiatriſche Gutachten. Eine exemplariſche Strafe war
Platze.
Tierſchutzverein für Heſſen in Darmſtadt, Beckſtraße 55,
phon 3239. Für die Schulen Heſſens haben wir diesmal wieder 10
Stück des von der Firma H. Stürtz=Würzburg hergeſtellten Deut
Tierſchutzkalenders (47. Jahrgang) für 1930 bezogen. Die Vertei
dieſes ſchönen Büchelchens an die Schuljugend Heſſens wird in den
ſten Tagen erfolgen. Soweit der Vorrar reicht, können noch Tierſt
kalender gegen Zahlung von 10 RPf. pro Stück auf der Geſchäfts
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Titel Vll Schindelerarbeiten,
VIII Glaſerarbeiten,
IX Weißbinderarbeiten,
*
X Schreinerarbeiten Los I,

und III,
Xl Schloſſerarbeiten Los Iu.
XlVa Beleuchtungsanlage inn
halb des Gebäudes,
XIPb Waſſer=Zu= und Ableitu
und Abortanlage,
XXII Pflaſterarbeiten.
Die Zeichnungen und Verdingun
unterlagen ſind während der Dienſtſt
den bei uns einzuſehen. Angebotsv
drucke werden, ſoweit der Vorrat rei
abgegeben. Die Angebote ſind v.
ſchloſſen, portpfrei und mit entſprech
der Aufſchrift verſehen (für jeden 2
und jedes Los getrennt) bis zum Mi
woch, den 20. ds. Mts., vormitta
11 Uhr, bei uns einzureichen.
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Gegenwart der etwa erſchienenen
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Erbach, den 4. November 1929.
Heſſ. Hochbauamt Dieburg,
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[ ][  ][ ]

Donnerstag, den T. ovember 1929

Seite 7

Rammer 309

Aus den Darmiſtädker Lichkſpieltheakern.
Helia.
den außerordentlich erfolgreichen Verdun=Film trotz ſehr ſtarken
ſuches wieder abgeſetzt. Hoffentlich gelingt es der Direktion, dieſen
m noch einmal zu bringen, da er ſicherlich noch ſtarkes Intereſſe fin=
n
dürfte. Seit geſtern nachmittag läuft der Metro=Goldwyn Mayer=
m
Stürme mit Lilian Giſh und Lars Hanſon in den
zuhtrollen. Die Filmhandlung, ein Spiel von Liebe und Leidenſchaft,
in die unwirtliche Gegend des Arizonagebirgs verlegt, in die Gegend
iger Stürme und ewigen Sandes. Rein techniſch iſt dieſer Film
chſt intereſſant. Die ſieben Akte mit einer Fülle von Begebenheiten,
t dem Aufgebot von großen Rinder= und Pferdeherden ſpielen in
ndigem Sturm, in ſtändigem Wechſel von Sandwolken und Sonne.
ne filmtechniſche Leiſtung, die auf jeden Fall Bewunderung abringt
nz gleich, ob es ſich durchweg um Freiaufnahmen oder um maſchinell
geugten Sturm als Bildſtaffage handelt. Lilian Giſh beginnt ihre
irſtellungskunſt mit naiv=ländlicher Unſchuld und ſteigert ſie bis zu
giſcher Größe. Lars Hanſon, hier ein wilder Naturburſch, ſpielt
en Partner in einer wundervoll fchlichten Naidität, unbeholfen.
er leidenſchaftlich. Im ganzen ein ſehr guter Film.
Der Mitternachtswalzer, iſt eine heitere Angelegen=
mit
ſatiriſchem Einſchlag, mit Sentimentalität und Schmalz, mit
ßem Aufwand an Menſchen und Material. Heinz Paul gibt in
ter Regie eine Verfilmung der Operette gleichen Namens, hat aber
er viel Eigenes geſchaffen, das, wenn ihm auch literariſche oder künſt=
iſche
oder ethiſche Werte zu ſchaffen nicht gelungen, eine recht nette
terhaltung iſt.
Reichskurzſchrift=Anfängerkurſe in der Ballonſchule beginnt der
helsberger Stenographen=Verein 1861 e. V. heute Donnerstag, den
und Montag, den 11. Nov., in ſeinen Unterrichtsräumen, Ballon=
nle
. Dem in weiten Kreiſen der Bevölkerung bekannten älteſten und
ißten Stenographenverein Darmſtadts ſtehen für die Erteilung des
enographieunterrichts nur beſte Kräfte und ſtaatlich geprüfte Steno=
iphielehrer
zur Verfügung. Anmeldung und Auskunft in unſerer
skunftsſtelle, Ballonplatz 7, und an den e ſten Unterrichtsabenden.
Maſchinenſchreibunterricht wird in eigener Schule, Ballonplatz 7, er=
ſt
, und kann jederzeit begonnen werden. Näheres ſiehe heutige
zeige.
Totengedenkfeier 1929. Von dem Gedanken ausgehend, daß im
dächtnis an unſere Toten alle uns ſonſt trennenden Gegenſätze ſchwei=
ſollten
, rufen die in der Anzeige unterzeichneten Verbände zu der
reinſamen Totengedenkfeier auf dem Waldfriedhof auf. Die Ge=
htnisrede
hat für dieſes Jahr Herr Profeſſor Dr. Köſer=Darmſtadt
rnommen. Die Geſangvereine, die den Grabchor noch nicht abgeholt
en, wollen dies alsbald nachholen.
Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika=Linie (einſchl.
utſch=Auſtral= und KosmosLinie). Abgeſchloſſen am 1. November 1929.
ne Verbindlichkeit. Aenderungen vorbehalten. NachNewYork;
Weſtphalia ab Hamburg 12. 11., M.S. Milwaukee ab Hamburg
11., ab Cuxhaven 15. 11, D. Cleveland ab Hamburg 21. 11., ab Cux=
en
22. 11., M.S. St. Louis ab Hamburg 26. 11., ab Cuxhaven
11., D. Reliance ab Hamburg 28. 11., ab Cuxhaben B. 11., D. Re=
tte
ab Hamburg 3. 12., D. Thuringia ab Hamburg 5. 12. Nach
iladelphia, New York ab Hamburg: M.S. Friesland
11., M.S. Rheinland 3. 12., D. Hagen 17. 12., M. S. Leverkuſen
12. Nach Boſton, Baltimore, Norfolk, ab Hamburg:
Liguria 12. 11., D. Altmark 26. 11., D. Eifel 10. 12., D. Harburg
12. Nachder Weſtküſte Nordamerika ab Hamburg: M. S.
ittle 16. 11., M.S. Portland 7. 12., M.S. Los Angeles 28. 12. Nach
nada ab Hamburg: D. Emden 8. 11., D. Laval County 6. 12.,
Kings County 20. 12., D. Emden 7. 1. 30. Nach Weſtindien,
ſtküſte Zentralamerika ab Hamburg: D. Erlangen 9. 11.
Galicia 16. 11., M. S. Preſidente Gomez 23. 11., M.S. Magdalena
11., M.S. Phrygia 7. 12., D. Grunewald 14. 12., M.S. Frida Horn
12. Nach den Weſtindiſchen Inſeln ab Hamburg: M. S.
ldtraut Horn 19. 11., D. Amaſſia 3. 12. Nach Cuba ab Ham=
g
: M. S. Palatia 3. 1. 30, ein Danwpfer 1. 2. 30. NachMexik=
Hamburg: M.S. Rio Panuco 19. 11., M.S. Patricia 30. 11., D.
ſterwald 11. 12., M.S. Rio Bravo 21. 12., D. Nord=Schleswig
1. 30. Nach der Oſtküſte Südamerika ab Hamburg: D.
ſeck 13. 11., M.S. General Oſorio 14. 11., D. Steigerwald 15. 11.,
General Mitre 22. 11., D. Kiel 23. 11., D. Khphiſſia 4. 12., D. Al=
na
14. 12. Nach der Weſtküſte Südamerika ab Ham=
g
: D. Schwarzwald 16. 11., M.S. Ruhr 2. 11., D. Frankenwald
11., D. Kellerwald 30. 11., D. Poſeidon B. 12. Nach Niedere
idiſch=Indien: D Freiburg ab Notterdam 12. 11., D. Lüne
ab Hamburg 2. 11., ein Dampfer ab Hamburg 4. 12., D. Menes
Rotterdam 10. 12., D. Eſſen ab Hamburg 18. 12. Nach Auſtra=
n
ab Hamburg: Ein Dampfer 16. 11., D. Hanau 2. 11. Nach
dafrika ab Hamburg: D. Amaſius 23. 11., ein Dampfer 21. 12
chOſtaſien ab Hamburg: M.S. Ermland 9. 11., D. Havenſtein
11., M. S. Burgenland 23. 11., D. Elmshorn 30. 11. Mitgeteilt
h die hieſige Vertretung: Bankgeſchäft Friedvich Zaun, Luiſenplatz 1,
phon 1308/09.

Aus Heſſen.
Skarkenburg

Kunffngkizen.

J. Griesheim, 6. Nov. Am Sonntag, 10. November, wird der
Direktor der bekannten Nieder=Ramſtädter Anſtalten, Herr Pfarrer
Schneider, hier ſprechen. Er hat ſich bereit erklärt, im Vormittags=
gottesdienſt
zu predigen, am Nachmittag einen Jugendgottesdienſt zu
halten, und am Abend, vorausſichtlich an Hand von Lichtbildern, aus
der Arbeit, die ihm anvertraut iſt, zu berichten. Die Abendverſammlung
findet im Saale Zum Rebſtock ſtatt. Es iſt dies der erſte Gemeinde=
abend
dieſes Winters. Der Kirchenchor und der Poſaunenchor wirken
dabei mit. Herr Pfarrer Schneider wird beſonders über die Arbeit
an den Krüppelkindern erzählen, die ſeit 20 Jahren in Nieder=Ramſtadt
geſchieht. Der Eintritt zu dieſem Gemeindeabend iſt frei. Es wird
jedoch erwartet, daß diejenigen, die dazu in der Lage ſind, etwas ſpen=
den
, damit dieſen armen Kindern im nächſten Jahre ein neues Haus
gebaut werden kann, da das bisherige Haus nur gemietet iſt und am
Ende des nächſten Jahres geräumt werden muß.
Aa. Eberſtadt, 6. Nov. Baulandumlegung. Wie zuverläſſig
verlautet, erfolgt die Zuweiſung der Bauplätze an die Interſſenten
in dem Umlegungsgelände an der Darmſtädter Straße im Frühjahr
kommenden Jahres. Die Bürgermeiſterei erſucht mit Rückſicht hierauf,
in dem betr. Gelände keine Beſtellungen, Düngungen uſw. mehr vorzu=
nehmen
, da eine Vergütung für dieſe Auslagen nicht erſtattet werden
kann. Todesfall. Frau Verena Hildebrand (Wieſenmühle)
iſt im 79. Lebensjahre geſtorben. Die Freie Turnerſchaft hielt am
Samstag abend im Saale des Vereinslokals (Schwanen) ein Büh=
nenſchauturnen
ab. Turner Raiß ſprach Worte der Begrüßung.
Turner, Turnerinnen, Volksturner uſw. warteten mit verſchiedenartigen
Darbietungen auf, ſoweit ſie im Rahmen des Bühnenturnens möglich
waren. Viel Beifall fanden auch wie immer die Spielleute des
Vereins. Bei dem Jubiläumskonzert des Geſangvereins
Männerquartett Harmonie, das anläßlich des 40jährigen Beſtehens
am Samstag abend im Bergſträßer Hof ſtattfindet, wirkt als Sopran=
ſoliſtin
Frl. Haas=Worms, und als Violinſoliſt Herr Kleinberg= Darm=
ſtadt
mit.

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* Werte, Känſſier oder künſtleriſche Veranſialtungen, deren im Nachſtiehenden Grwähnng
geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Arteil vor.
Dr. Rittelweyer ſpricht am Freitag, 8. November, 20,15
im Gartenſaal des Städtiſchen Saalbaus über Was kann ge=
ſen
gegen die innere Not der Zeit?. Der Vortragende iſt als Vor=
s
= und Kanzelredner und durch ſeine zahlreichen Bücher weiten Krei=
gut
bekannt. Er ſtand 25 Jahre lang im Dienſte der Ebangeliſchen
deskirche, zuletzt an der Neuen Kirche in Berlin, wo eine ausgedehnte
ßſtadtgemeinde ſich um ihn ſcharte. Im Jahre 1922 begründete er
mmen mit einem Kreiſe von Gefinnungsgenoſſen die Chriſten=
neinſchaft
, die für eine religiöſe Erneuerung in ganz Deutſch=
) und im Auslande wirkt und von ihm geführt wird. (Vergl. die
eige.,
Tageskalender für Donnerstag, den 7. November 1929.
ſ. Landestheater, Großes Haus, 1930 Uhr, C. 7: Tosca.
Aeines Haus, 19.30 Uhr, Zuſatzmiete V: Die andere Seite‟
Irpheum, 20,15 Uhr: Fräulem Pardon. . .!" Konzerte:
Schloßkaffee. Hanauer Hof, 20 Uhr: Familienabend der
Vereinigung früherer Leibgardiſten. Fürſtenſaal, 20 Uhr:
Deffentliche Wählerverſammlung der Volksrechtpartei, Kino=
ſorſtellungen
: Union=Theater, Helia.

Aa. Eberſtadt, 6. Nov. Schädelbruch erlitten. Der Motor=
radfahrer
, der am Dienstag nachmittag in der Nähe des Cafés Henn in
der Villenkolonie auf ein Fuhrwerk auffuhr, erlitt dem Vernehmen nach
einen ſchweren Schädelbruch. Er wurde durch einen ihm folgenden
Motorradfahrer in deſſen Beiwagen auf dem ſchnellſten Weg in ein
Darmſtädter Hoſpital gebracht.
Pfungſtadt, 6. Nov. Theateraufführungen. Ueber
Sonntag fanden hier ſeitens zweier Vereine Theateraufführungen ſtatt,
Das Männerquartett führte den bekannten Schwank Der Meiſter=
boxer
zweier Frankfurter Autoren auf. Die Titelrolle wurde durch
He
rrn F. Frick wirkungsvoll dargeſtellr. In die Regie teilten ſich Ph
Haſſenzahl und O. Hofmann. Mitwirkende waren außer dem Träger
der Titelrolle W. Hillgärtner, C. Bender, J. Winkler und P. Weber
ſowie die Damen G. Hillgärtner, L. Zimbrich, L. Sand, G. Stein und
M. Egner. Das ganz auf einen heiteren Ton geſtimmte Stück fand
großen Beifall. Wie verlautet, findet am Samstag abend (9. Novem=
uer
) eine Wiederholung der Aufführung ſtatt.
Der Geſangverein
Sängerluſt führte das Schauſpiel Gib mich frei nach dem gleich,
namigen Roman von Hedwig Courts=Mahler auf. Auch dieſes Stück
fand bei dem zahlreich erſchienenen Publikum eine gute Aufnahme.
Kirchennotopfer. Es wird darauf hingewieſen, daß das erſte
Ziel des evangeliſchen Kirchennotopfers bis zum 8. November fällig
iſt. Das zweite Ziel iſt am 15. Nobember fällig. Die Verkehrs=
autobuslinie
HahnCichEſchollbrückenPfungſtadtEberſtadt=
Darmſtadt verkehrt nunmehr nach einem neuen, den Winterverhält=
niſſen
angepaßten Fahrplan. Es wurden für die Werktage und für
Sonntags verſchiedene Fahrpläne aufgeſtellt. Durchſchnittlich ſind werk=
tags
12 Fahrten vorgeſſehen, wobei die letzte Abendfahrt nur dreimal
in der Woche (Dienstags, Samstags und Sonntags) verkehrt. Sonn=
tags
geht ein Omnibus divekt an das Darmſtädter Krankenhaus und
von da aus wieder zurück. Mannſchaftsringen. Am Sonntag
fand auf Veranlaſſung des Sportvereins Siegfried ein Mannſchafts=
ringen
ſtatt, das im Saale des Gafthauſes Zum goldenen Lamm aus=
getragen
wurde. Sportverein Siegfried Pfungſtadt ſiegte nach har=
tem
Kampfe 15:6 gegen den Kraftzſportverein Fürth i. O.
f. Roßdorf, 6. Nov. Gemeinderatswahlen. Die örtliche
Wahlkommiſſion ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Bürgermeiſter Lorenz
als Vorſitzender, Beigeordneter Nicolay als Stellvertreter, Johann
Konrad Kaffenberger, Johann Friedrich Poth und Paul Moter als
Beiſitzer, Johannes Stelzer 3., Philipp Auguſt Ewald 3., und Valentin
Lorenz als deren Stellvertreter, Lehrer Amann als Protokollführer,
Bürgermeiſtereiſekretär Koch als ſtellvertr. Protokollführer. In der
ſrattgehabten Kommiſſionsſitzung wurde die Zulaſſung der Wahlvor=
ſchläge
in nachſtehender Reihenfolge beſchloſſen: 1. Sozialdemokratiſche
Partei, 2. Kommuniſtiſche Partei, 3. Bürger=, Ortsgewerbe= und
Bauernverein. Nachkirchweihe. Wie unſere Vorkirchweihe,
ſo iſt auch unſer Nachkirchweihfeſt, vom ſchönſten Wetter begünſtigt
aufs beſte verlaufen. Damit iſt die Kirchweihſtimmung verflogen und
das Alltagsleben macht ſeine Rechte wieder geltend.
Lichtenberg, 6. Nov. Das am 27. Oktober in Traiſa ſo wohl=
gelungene
gemeinſame Volksliederkonzert der Geſangvereine Sänger=
luſt
Traiſa und Geſangsabteilung Eintracht Lichtenberg, wird am
Sonntag, den 10. November, in Lichtenberg wiederholt. Jedoch findet
es aus verſchiedenen Gründen nicht im Kaiſerſaal des Schloſſes, ſondern
in den Räumen des Hauſes Schellhaas ſtatt. Das Programm iſt ge=
ſchmackvoll
zuſammengeſtellt aus alten, lieben, gerngefungenen Weiſen.
Der aus beiden Vereinen geſchaffene Geſamtchor mit ca. 70 Sängern,
der in Traiſa bereits einen vortrefflichen Eindruck machte, wird gewiß
auch in Lichtenberg ſeine Wirkung nicht verfehlen. Den inſtrumentalen
Teil übernimmt in Lichtenberg das bewährte Trio der beliebten Kapelle
Breitwieſer Roßdorf. Die Nachkirchweihe in Lichtenberg findet am
17. d. M. ſtatt.

R

Die Ausländer in Hefſen.
Anläßlich der großen Volks= und Berufszählung des Jahres 1925
wurde auch die Staatsangehörigkeit der Wohnbevölkerung ermittelt.
Das ſoeben erſchienene Statiſtiſche Handbuch für den Volksſtaat Heſſen
gibt über dieſe Ergebniſſe intereſſante Aufſchlüſſe. Darnach waren 7318
Ausländer in Heſſen feſtgeſtellt worden, 4327 von dieſen hatten jedoch
deutſche Mutterſprache. Allein 2323 Ausländer waren Polen, darunter
813 mit deutſcher Mutterſprache. In Heſſen befanden ſich damit 0,9
Prozent der im ganzen Reich überhaupt ermittelten Polen; da Heſſens
Einwohnerzahl 2,16 Prozent der Reichsſumme ausmacht, ſind alſo die
Polen in Heſſen relativ nicht ſo ſtark vertreten wie in vielen andern
Teilen des Reiches. Verhältnismäßig hohe Kontingente unter den Aus=
ländern
ſtellen die Schweiz (787, darunter 768 mit deutſcher Mutter=
ſprache
), Oeſterreich (705, darunter 687 mit deutſcher Mutterſprache),
die Tſchechoſlowakei (696, darunter 595 mit deutſcher Mutterſprache),
Frankreich (395, darunter 218 mit deutſcher Mutterſprache) und Italien
(384, darunter 251 mit deutſcher Mutterſprache). Die aſiatiſchen Staaten
ſind mit 66, die amerikaniſchen mit 178 und die afrikaniſchen mit 14 Per=
ſonen
vertreten, während auſtraliſche Staatsangehörige in Heſſen nicht
vorhanden waren.

Cf. Birkenau, 6. Nov. Ortsgruppengründung der
N. S. D. A. P. Am Samstag, den 2. Nov., fand hier in der Wirt=
ſchaft
Zum Engel eine Verſammlung der Nationalſozialiſtiſchen Deut=
ſchen
Arbeiterpartei ſtatt. Hierbei ſprach der Landtagsabgeordnete
Köhler von Weinheim über die Ziele der Bewegung. Anſchließend
wurde die Gründung einer Ortsgruppe der N. S. D. A. P. beſchloſſen,
der eine Reihe Anhänger als Mitglieder beitraten. Wie wir erfahren
beabſichtigt ein Herr aus Vilbel dahier im Saal Zum deutſchen Kaiſer
ein Kino einzurichten. Die Vorführungen ſollen Samstags und Sonn=
tags
ſtattfinden.
Von der Bergſtraße, 6. Nov. Anläßlich der Tagung der Bau=
amtsvorſtände
in Weinheim a. d. B. wurde das Ehrenmal der W. S. C.=
Wachenburg unter Führung von Stadtbaurat Eberhardt=Weinheim ein=
gehend
beſichtigt. Baurat Schäfer=Kehl ſprach über das monumentale
Bauwerk ſeine Bewunderung aus und gedachte in ehrenden Worten
des Schöpfers dieſes den Gefallenen im Weltkriege gewidmeten Werkes,
nämlich des Architekten Prof. Wienkoop=Darmſtadt.
Cp. Lorſch, 6. Nov. Um den Berufsbürgermeiſter
Der Gemeinderat kommt am Freitag abend zu einer außerordentlich
wichtigen Sitzung zufammen. Als einziger Punkt ſteht nämlich der
Erlaß einer Ortsſatzung über die Anſtellung eines Berufsbürgermeiſters
in der Gemeinde Lorſch auf der Tagesordnung.
Aa. Langen, 6. Nov. Verkehrsunfall. Auf der Landſtraße
zwiſchen hier und Offenthal wurden in den Abendſtunden zwei Männer
aus einem Nachbarort von einem (aus Frankfurt ſtammenden) Motor=
radfahrer
, der ſie überholen wollte, erfaßt und verletzt. Während der
eine Fußgänger nur leicht verletzt wurde, erlitt der andere ſo ſchwere
Verletzungen, daß er in das Langener Krankenhaus gebracht werden
mußte, wo er lange Zeit bewußtlos darniederlag. Die Schuldfrage wird
erſt durch die nähere Unterſuchung geklärt werden können.
Rheinheſſen.
* Mainz, 6. Nov. 5 Jahre Gefängnis für den Gun=
tersblumer
Totſchlag. Der 23jährige unvorbeſtrafte Arbeiter
Konrad Seibert aus Hamm (Kreis Worms), der am 5. Mai d. J.
ſeine Braut Barbara Breunig aus Heßloch (Kreis Worms), bei Gun=
tersblum
in den Rhein geſtoßen und dadurch ihren Tot veranlaßt hatte,
wurde vom Schwurgericht der Provinz Rheinheſſen unter Annahme mil=
dernder
Umſtände zu 5 Jahren Gefängnis und Tragung der Koſten des
Verfahrens verurteilt. 3 Monate der Unterſuchungshaft werden ange=
rechnet
. Der Staatsanwalt, der nach dem Verlauf der Verhandlung die
urſprüngliche Anklage auf Mord hatte fallen laſſen, hatte 10 Jahre
Zuchthaus beantragt. In Mainz=Mombach wollte ein 18jähriges
Mädchen ſeinem Leben dadurch ein Ende machen, daß es ſich mit dem
Küchenmeſſer die Pulsader öffnete. Durch das Hinzukommen der Mut=
ter
konnte die Lebensmüde ihr Vorhaben nicht vollenden. Nach einem
vorgefundenen Zettel wollte das Mädchen aus Liebeskummer in den
Tod gehen. Die Kriminalpolizei hat einen 14jährigen Jungen
feſtgenommen, der ſich dadurch Geld verſchaffte daß er in den
Häuſern angeblich für wohlttätige Zwecke kollektierte. Außerdem war er
im Beſitz eines geſtohlenen Fahrrades.
Ac. Oſthofen, 5. Nov. Ein hieſiger Kriegsbeſchädigter hatte eine
künſtliche ſilberne Schädeldecke nach einer ſchweren Schädelverletzung im
Kriege erhalten. Er fiel jetzt eine Treppe herunter, wobei ſich die
Schädeldecke beim Sturz auf den Hinterkopf verſchob und das Gehirn
verletzte. An den Folgen iſt der bedauernswerte Mann geſtorben.

v. Bad=Nauheim, 5. Nov. Reichstagsabgeordnete zu
Beſuch. Unter Führung des Reichstagsabgeordneten Medizinalrak
Dr. Sparrer ſtattete der 16. Ausſchuß des Reichstages, dem die Kriegs=
beſchädigtenfürſorge
anvertraut iſt, unſerem heſſiſchen Staatsbade einen
längeren Beſuch ab. 16 Reichstagsabgeordnete der verſchiedenſten poli=
tiſchen
Parteien, darunter der bayeriſche Bauernbündler Eiſenberg in
oberbaheriſcher Nationaltracht, waren erſchienen; dazu vom Reichs=
arbeitsminiſterium
die Miniſterialräte Meier und Griesmeier und vom
Hauptverſorgungsamt Kaſſel Direktor Werkmann und Obermedizinalrat
Dr. Krummacher. Als Gaſt wohnte Bürgermeiſter Dr. Ahl der Be=
ſichtigung
bei, die in erſter Linie den Einrichtungen der hieſigen
Reichsverſorgungskuranſtalt galt. Anſchließend fand ein
Rundgang durch die Kuranlagen, durch die Betriehe und das Medi=
ziniſche
Inſtitut ſtatt. Bei einem gemeinſamen Kaffee im Kurhaus be=
grüßte
Kurdirektor v. Bochmer die Gäſte, die mit der Verſicherung
ſchieden, in Bad=Nauheim ein Heilhad von ganz vorzüglichen Quali=
täten
kennen gelernt zu haben. Hohe Anerkennung wurde auch der
Verſorgungskuranſtalt gezollt, die zurzeit im Begriffe iſt, ſich weſent=
lich
zu vergrößern, um vom Frühjahr ab mit einer Belegſtärke von 82
Beiten der ſtarken Nachfrage nach Kriegsbeſchädigten=Kuren beſſer als
ſeither gerecht werden zu können.
Wafferſtands=Nachrichten vom 6. November 1929. Rhein:
Hüningen 0,79, Kehl 1,99, Maxau 3,96, Mannheim 2,39, Mainz 0,19,
Bingen 1,36; Caub 1,45, Köln 1,20 Meter. Main: Schweinfurt
0,70, Würzburg 0,67, Lohr 0,93, Groß=Steinheim 2,13, Frankfurt 2,36,
Koſtheim 0,22, dito Waſſertiefe 1,74, Fahrtiefe 1,44 Meter.
Hirſchhorn, 6. Nov. Waſſerſtand des Neckars am
5. November: 0,66 Meter; am 6. November: 0,66 Meter.

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[ ][  ][ ]

Seite 8

Donnerstag, den 7. November 1929

Reich und Ausland.
Das Fliegende Haus zum erſtenmal
in der Lufk.
Zur vollen Zufriedenheit.
* Nachdem am Dienstag nachmittag die Roll=
verſuche
mit dem größten deutſchen Landflug=
zeug
, der Junkers=Maſchine J 38, in Flieger=
kreiſen
das Fliegende Haus, zur Zufriedenheit
verlaufen waren, ſtartete die Rieſenmaſchine,
bei der bekanntlich ein Teil der Paſſagierräume
in den Tragflächen untergebracht iſt, am Mitt=
woch
nachmittag auf dem Werksflugplatz in
Deſſau zum erſten Probeflug. Ruhig und ſicher
hob ſich die rieſige Maſchine unter dem Donner
der vier Junkersmotore von insgeſamt 2000 PS
in die Luft und zog etwa eine halbe Stunde
lang über dem Flugplatz dahin. Die Piloten
und auch die Werksangehörigen überzeugten ſich
von der ausgezeichneten Manövrierfähigkeit der
Rieſenmaſchine. Die Landung vollzog ſich eben=
ſo
glatt wie der Start. Auch der neuartige
Fern=Propellerantrieb hat einwandfrei gearbei=
tet
. Die Probeflüge werden in den nächſten
Tagen fortgeſetzt.
Der neue Junkers=Oelflugmokor.
Berlin. In der Wiſſenſchaftlichen Geſellſchaft
für Luftfahrt hielt am Mittwoch der erſte wiſſenſchaft=
liche
Mitarbeiter von Prof. Junkers im Deſſau, Dr.=
Ing. Gaſterſtädt, über den neuen Junkers= Oelflug=
motor
einen Vortrag, der größtes Intereſſe er=
regte
. Der Redner ging zunächſt im einzelnen auf
die zwei Jahrzehnte zurückliegende Geſchichte
des Oelflugmotors ein, deſſen Ergebnis nach einer
ſeit dem Jahre 1923 mit allen zur Verfügung ſtehen=
den
wiſſenſchaftlichen Mitteln betriebenen Entwick=
lung
heute in einem ſbehenden ſechszylindri=
gen
Motorvon zirka 1000 PS mit gegoſſenem
Blockgehäuſe unter denn Namen F 0,4 vorliegt. Wenn
dieſer Motor, der in der ganzen Welt bisher in ſei=
ner
Größenklaſſe keine Rivalen hat, ſeine Betriebs=
fähigkeit
endgültig nachſveiſt, ſo ſtehen wir vor
einer Umwälzung der wirtſchaftlichen
Grundbedingungen in der Luftfahrt.
Der Betriebsſtoffverbrauch bei dieſem Motor beträgt
einſchließlich Oelverbrauch zirka 186 Gramm pro PS
und Stunde. Bei einem Vergleichsbeiſpiel zwiſchen
einem Flugzeug mit Vergaſermotor und einem ſol=
chen
mit Dieſelmotor auf eine Entfernung von 4000
Kilometer ergibt ſich, daß zur Ueberwindung der=
ſellben
Entfernung gegenüber einem Vergaſermotor
beim meuen Junkersmotor zirka 25 b. H. Brenn=
ſtoff
weniger an Gewicht mitgenommen zu wer=
den
brauchen. Dieſe Erſparnis von 25 v. H. an
Brennſtoffgewicht bedeutet, daß der Nutzlaſtanteil des
Flugzeuges um nicht weniger als 50 v. H. ſteigt.
Dieſe Vorteile des Schwerölbetriebes treten beſonders
bei der Ueberwindung ganz großer Strecken in Er=
ſcheidung
. Das mit einem Vergaſermotor ausge=
rüſtete
Flugzeug würde bei einer Reichweite von
6000 Kilometer keinerlei zahlende Nutzlaſt mehr be=
fördern
können, während das gleiche Flugzeug mit
Hilfe des neuen Junkers=Motors mit gleicher Reich=
weite
noch eine zahlende Nutzlaſt von zirka 325 Kilo
befördern könnte. Berüchſichtigt man nun noch, daß
die heutigen Gasölpreiſe etwa 0,10 bis 0,12 Mark je
Kilo betragen, ſo ergibt ſich, daß die Brennſtoff=
koſten
von 72 v. H. auf etwa 28 v. H. der
bisherigen Koſten ſinken. Die angeführ=
ten
Zahlenbeiſpiele zeigen klar, daß nach Einführung
des neuen Motors in die Luftfahrt alle bisherigen
Wirtſchaftlichkeits=Berechnungen im Luftverkehr auf
eine weit günſtigere Grundlage aufgebaut werden
könnten.
Verſchiebung der Schweizer Fahrt des Graf
Zeppelin auf Samstag.
Friedrichshafen. Wie die Hapag mitteilt,
wird die für Donnerstag geplante Schweizer Fahrt
des Graf Zeppelin auf Samstag verſchoben, da den
Paſſagieren eine genußreiche Fahrt geboten werden
ſoll und das Wetter zur Zeit ſehr dunſtig und
neblig iſt.
Mißglückter Ueberfall.
Saarbrücken. Ein Knecht aus Thalfang
ſurde zwiſchen Thiergarten und Thalfang von drei
Handwerksburſchen überfallen, die ihm ſeine Bar=
ſchaft
abverlangten. Als ſie den Knecht tätlich an=
greifen
wollten, ſchlug eines der Pferde, die der
Knecht mit ſich führte, aus und trat einem der Wege=
lagerer
gegen den Unterleib. Während die beiden
anderen Spießgeſellen ſich mit dem Verletzten beſchäf=
tigten
, konnte der Ueberfallene in eiliger Flucht ſeine
Fahrt fortſetzen.
Verwegener Raubüberfall auf ein Juwelier=
geſchäft
.
M.=Gladbach. Am Dienstag abend wwurde auf
ein Juweliergeſchäft im Stadtteil Gladbach ein Wild=
weſtüberfall
ausgeführt. Gegen 20 Uhr fuhr ein
Motorrad vor dem Juweliergeſchäft vor. Der Mit=
fahrer
ſtieg, während der Motor der Maſchine veiter=
lief
, ab und zerſchlug mit einem Hammer die große
Scheibe. Hieubei flog der Hammer in die Auslagen
hinein, ſo daß der Näuber ihn nicht mehr erreichen
konnte. Inzwiſchen ſwarin Straßenpaſſanten auf den
Vorfall aufmerkſam geſorden. Der Motorradfahrer
hielt ſie mit einem Revolber in Schach, während ſein
Helfershelfer mit einer Aktentaſche die Scheibe vol=
lends
zerſchlug und in die Taſche etwa 40 Brillant=
ringe
einpackte. In der einen Hand die Beute, in
der anderen Hand die ſchußbereite Waffe, gelangte
er wieder zum Motorrad und fuhr mit ſeinem Ge=
noſſen
unter Schrechſchüſſen auf die Verfolger davon.
Ein Berliner Tuchgroßhändler nach Hinter=
laſſung
einer Millionenſchuld verſchwunden.
Berlin. An die Serien der Betrugsaffären
reiht ſich, wie die Berliner Abendblätter melden, ein
neuer Fall, mit dem ſich Mittvoch mittag die Ber=
liner
Kriminalpolizei beſchäftigt. Der Tuchhändler
Miller aus der Kaiſer=Wilhelmſtraße 3 iſt nach Hin=
terlaſſung
einer Schuldenlaſt, die in die Millionen
geht, flüchtig geſvorden. Bisher iſt cs noch nicht
möglich geweſen, den Aufenthalt des Flüchtigen zu
ermitteln.
Indienſtſtellung des neuen Kreuzers
Karlsruhe‟.
Wilhelmhaven. Der Kreuzer Karlsruhe‟
wurde am Mittwoch mittag auf der Marinewerft
Wilhelmshaven in Dienſt geſtellt,

Heimkehr der deukſchen Grönlandexpedikion Prof. Wegeners

Profeſſor Dr. Wegener (Zweiter von links) und die Teilnehmer der Expedition.
An Bord des däniſchen Grönlanddampfers Gertrud Raſk traf die deutſche Grönland=Expedition,
die unter Leitung Profeſſor Wegeners eine Forſchungsreiſe in die nördlichſten Gegenden der
Polarinſel unternommen hatte, in Kopenhagen ein. Reiches wiſſenſchaftliches Material aus dem
noch ſo gut wie unerforſchten Gebiet wird die Expedition nach Berlin mitbringen.

Bürgermeiſterwahl in New York.

Fiorello la Guardia,

Jimmie Walker,

der Kandidat der Republikaner, der ſchon öfters
für den Bürgermeiſterpoſten kandidierte, aber
vorausſichtlich auch diesmal angeſichts der Popu=
larität
Jimmie Walkers ſcheitern dürfte.

New Yorks bisheriger Oberbürgermeiſter, Kan=
didat
der Demokraten, der wegen ſeiner elegan=
ten
Lebensführung angegriffen wird jedoch
wahrſcheinlich wiedergewählt werden dürfte.

Verheerender Bukanausbruch in Guakemala.

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Die Karte des Unglücksgebietes.
Nebenſtehendes Bild:
Blick auf den Vulkan Santa Maria.
Im Vordergrund die Stadt Quetzaltenango.

er Vulkan Santa Maria im Staate Guatemala (Mittelamerika) befindet ſich ſeit einigen Tagen
in Tätigkeit. Gewaltige Lavamaſſen wälzen ſich zu Tal, haben wertvolle Kaffeeplantagen vernich=
tet
und bedrohen die Städte Quezaltenango und San Felipe. Nach den jüngſten Feſtſtellungen
ollen etwa 400 Menſchen ums Leben gekommen ſein, doch wurden bisher nur 27 Leichen geborgen.
Zwei an den Abhängen des Vulkans gelegene Dörfer ſind von den Lavaſtrömen vollſtändig über=
ſchwemmt
worden und ihre Bewohner konnten ſich nicht mehr in Sicherheit bringen. Hunderte

ei Flüſſe, deren Quellen im Eruptionsgebiet liegen, führen kochendes Waſſer. Zum Zeichen
Trauer wurden die Theater, Kinos und Vergnügungsſtätten im ganzen Lande geſchloſſen.

Der Aufenthaltsort des geflüchteten Direktors
Ehrlich bekannt.
Frankfurt a. M. Direktor Ehrlich, der als
ehemaliger Leiter einer Anzahl Grundſtücksfirmen,
die der Frankfurter Allgemeinen naheſtanden, im Zu=
ſammenhang
mit dem Zuſammenbruch des Konzerns
geflüchtet iſt und von der Polizei ſteckbrieflich ver=
folgt
wird, befindet ſich laut einer an die F. Ztg.
gerichteten Mitteilung ſeiner Rechtsbeiſtände in
Polen. Seine Adreſſe iſt den Anwälten wie den an
der Unterſuchung beteiligten Behörden genau be=
kannt
. Der Flüchtling iſt aber vorläufig dem Zugriff
der deutſchen Behörden entzogen, da die Frage der
Auslieferung noch nicht geklärt iſt.

Kataſtrophen beim Waſſerkraftwerkbau.
Die V. Ztg. meldet aus Junsbruck: Innerhalb
von weniger als 24 Stunden haben ſich bei dem
Bau des großen Waſſerkraftwerkes im Zillertal bei
Steinſprengungen zwei ſchwere Exploſionskataſtrophen
ereignet, die insgeſamt ſechs Tote und vier Schwer=
verletzte
forderten. Das erſte Unglück entſtand da=
durch
, daß am Dienstag das Vortreiben eines Bohr=
loches
eine in einem benachbarten alten Bohrloch
ſtecken gebliebene Dynamitpatrone angebohrt und zur
Exploſion gebracht ſwurde. Drei Arbeiter wurden da=
bei
getötet, zwvei ſchwer verletzt. Das zweite Unglück
ereignete ſich auf ähnliche Weiſe am Mittvoch früh.
Einzelheiten fehlen noch.

Ein deukſches Flugzeu
in England abgeftürzl

Nummer 3

Hechs Tote.
London, 6. Nove
Ein deutſches Verkehrsflugzeug, das den F
im Croydon um 9,44 heute vormittag mit
ſtimmung Amſterdam-Berlin verlaſſew hatte
der Nähe der Ortſchaft Mardon in der Gr
Kent in Flammen abgeſtürzt. Von den 7
waren ſechs auf der Stelle tot. Zwei der Pg
ſind, wie man annimmt, gerettet worden. Da=
zeug
hatte vier Paſſagiere und vier Mann Be
an Bord.

Von unterrichteter Seite wird die Zahl
dem Flugzeugunglück in England ums Lel
kommenen Perſonen mit fünf angegeben. Au
wurden nach dieſer Darſtellung zwei Perſonen
verletzt, und zwar der Bordwart Willi UIr=
einer
der vier engliſchen Paſſagiere. Getötet
der bekannte Flugkapitän Bruno Rodſchin.
Funker Niklas und drei Paſſagiere. Das veru
Flugzeug war eine große Junkersmaſchine vo
G 24. Das Unglück iſt offenbar auf das vollk
unſichtige Wetter zurückzuführen. Es wird an
men, daß die Maſchine im Nebel gegen einer
oder ein anderes Hindernis geflogen iſt, ur
dadurch der Brand entſtand. Aus derſelben
iſt bekanntlich vor längerer Zeit einmal ein Fl.
zwiſchen Hannover und Berlin abgeſtürzt.
Nach der nächſten eingetroffenen Meldung
dem Abſturz des brennenden Flugzeuges Prin;
zu Schaumburg=Lippe und der Kapitänleutnan=
kidſtone
mit dem Leben davongebommen, währe
Perſonen den Tod gefunden haben. Prim E
Schaumburg=Lippe war vor einigen Tagen al
treter der Firma Benz=Mercedes nach London
men. Er hat ſchwere Verbrennungen erlitter
ſeiner Rettung war er zunächſt bei vollem T
ſein. Er liegt aber jetzt beſinnungslos im Ha.
Arztes Greig in der Nachbarſchaft des Abſtur
Ueber den Abſturz des Verbehrsflugzeuges
werden noch folgende Einzelheiten bekannt:
Flugzeug, das Croydon um 9,45 Uhr verließ
Godſtona in der Grafſchaft Kent paſſiert,
Sicht ſo ſchnell ſchlecht wurde, daß der Pilot
Rückkehr entſchloß. Hierbei hat er, wie me
mimmt, die Höhe der Bäume des Waldes
Foſter=Niederung underſchätzt, ſo daß das Fl.
die Baumſpitzen ſtreift und dadurch abwärts /
wurde, bis ſchließlich Feuer ausbrach. Die
wehr in Oaterham ſwurde zu Hilfe gerufen, u
der Unterſtützung einer Abteilung der britiſcher
ſtreitkräfte wurden die Flammen gelöſcht.
Toten weiſen ſchwere Brandwunden auf und
zum Teil nur noch ſchwer zu erbennen.

Schwere Brandkakaſtrophen.

Brand eines

Budapeſt.

in Budapeſt.

ein ſechs Stock hohes Palais, in welchem ſich
zeit der Klub der Tiſza=Partei befand, in
Flammen. Die Feuerwehr iſt zur Stelle. 2
Straßen ſtockt der Verkehr. Der Brand entſtat
dem Dache des Hauſes. An der Feuermaue
Palais wurden beim Ausbruch des Feuers
vierungsarbeiten vorgenommen. Infolge des
ſtürzte das Gerüſt, auf dem die Arbeiter beſe
waren, auf die Straße und zerſtörte die Leitun
elektriſchen Straßenbahn.
Die Türme und die große Kuppel des brenn
Tiſza=Palaſtes auf dem Karlsring ſind unter d.
ähnlichem Getöſe eingeſtürzt. Aus den Fenſte
oberen Stochwerke züngeln nur noch Flammen
Umgebung der Brandſtätte wwird von berittener
zei abgeſperrt. Die Löſcharbeiten wurden mit
ter Anſtrengung betrieben. Ein Feuerwehrmat
litt Verletzungen und wurde ins Krankenhau
bracht. Die Polizei hat die vier Arbeiter, di
dem Gerüſt an der Feuermauer des brenn
Hauſes gearbeitet hatten, ſowie einen Gerüſtar=
verhaftet
, da angenommen wird, daß das Feuer
die Unvorſichtigkeit der Arbeiter entſtanden iſt.

Tſchechoflowakiſches Strafverfahren
gegen Sauerbrey.

Prag. Gegen den früheren Direktor der 2

ufrter Verſicherungs A.=G., Sauerbrey, der ſich
in Haft befindet, iſt von den tſchechoſlowakiſchei
hörden Anklage ſvegen Paßvergehens und Ueb
tung der Anmeldungsvorſchriften erhoben we
Der Tevmin der Verhandlung ſteht noch nicht

Eine deutſche Forſchungsexpedikit
in Südgmerika umgekommen!

Dr. A. W. Ado Baeßler,
der bekannte deutſche Erforſcher des ſüdame.
niſchen Urwalds, iſt auf einer neuen Reiſe
Urwald=Gebiet des Gran Chaco verſcho
Man befürchtet, daß er und ſeine Begleiter d.
Indianer getötet worden ſind. Die Expedil
zu der Dr. Baeßler im Mai dieſes Jahres
brach, ſollte vor allem Filmaufnahmen der
her kaum bekannten Gebiete machen.

[ ][  ][ ]

Rammer 309
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gutem
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[ ][  ][ ]

Seite 10

Donnerstag, den T. November 1929

Nummer 1ſ9

Sport, Spiel und Turnen.

Schwimmen.

Jung=Deutſchland durch Schwartz auf dem Internatioualen Schwimm=
feſt
in Duisburg=Ruhrort vertreten.
Auf dem in Duisburg=Ruhrort veranſtalteten internationalen
Schwimmfeſt des SV. Ruhrort von 1909 ging auch der in Köln woh=
nende
Heiko Schwartz von Jung=Deutſchland an den Start. Zum erſten
Male beteiligte er ſich an einem 1. Seniorfreiſtilſchſvimmen über 200
Meter und konnte dabei einen ſehr ſchönen Achtungserfolg erringen.
Seine Gegner hierbei waren der deutſche 200=Meter=Meiſter Balk= Gel=
ſenkirchen
, der 100=Meter=Meiſter Derichs=Köln, ferner Handke= Dort=
mund
und die beiden Belgier van Gheen und Goidtſonhoven, Brüfſel.
Schwartz lag mit den beiden Ausländern in einem Lauf zuſammen und
konnte die beiden in der fehr guten Zeit von 2:29,6 glatt hinter ſich
laſſen. Den erſten. Lauf hatte Balk mit 2:26,9 vor Derichs 2,29 ge=
wonnen
, ſo daß ſich Schwartz knapp hinter den beiden Meiſtern auf den
dritten Platz brachte. Er dürfte damit bewieſen haben, daß er für den
Länderkampf SüddeutſchlandWeſtdeutſchland unbedingt in die ſüd=
deutſche
4mal 200 Meter=Staffel hineingehört.
Kraftſpork.
Sportverein Siegfried e. V. Pfungſtadt.
Die eiſte Ringermannſchaft des Sportvereins Siegfried e. V.
Pfungſtadt erbrachte den Beweis, daß ſie in ihrer derzeitigen Aufſtel=
lung
einen nicht zu unterſchätzenden Gegner darſtellt. Weilte doch die
gefürchtete Ringermannſchaft des Kraftſportvereins Fürth i. O. in
Pfungſtadt und galt es, die Scharte vom Vorjahre wieder auszumerzen,
was auch vollkommen gelang. Mit nicht weniger als 15:6 Punkten
wurde Fürth nach Hauſe geſchickt. Dieſes Reſultat hätte keiner er=
wartet
und hätte es leicht noch höher ausfallen können, wenn nicht zwei
Pfungſtädter Ringer durch Verſehen den Sieg verſchenkt hätten. Nun
zum Verlauf der Kämpfe:
Bantamgewicht: P. Speckhardt (Pf.) Nik. Schorſch (F.). Zwei gleich=
wertige
Gegner. In den erſten Minuten war es nur ein Abtaſten
und man ſah nichts Poſitives. Bei den nun folgenden Bodenkämp=
fen
hatte F. nichts zu beſtellen, und gelang es hier dem techniſch
bedeutend beſſeren Sp., ſeinen Gegner durch Halbnelſon in 14,52
Minuten auf die Schultern zu legen. 3:0.
Federgewicht: L. Rühl (Pf.) P. Schorſch (F.). R. griff gleich mutig
an und diktierte ſo den Kampf, jedoch ohne zum Ziele zu kommen.
Erſt in 11,28 Minuten gelang es ihm, über ſeinen körperlich ſtär=
keren
Gegner durch Eindrücken der Brücke zu triumphieren. 6:0.
Leichtgewicht: L. Seeger (Pf.) D. Hirth (F.). Ein techniſch ſchöner
Kampf, bei dem die Partie in der 10. Minute noch punktgleich ſtand.
Erſt nachdem ſammelten beide Gegner Punkte, wobei H. durch
einige ſchön gezogene Griffe in Vorteil kam. In der 18. Minute
gelang es H., mit viel Glück durch Hüftſchwung S. eine Moment=
niederlage
beizubringen. 6:3.
Weltergewicht: Ad. Göbel (Pf.) Ad. Reibold (F.). G. iſt gleich der
Angriffsluſtigere, jedoch landeten alle Griffe auserhalb der Matte.
Ein gut gezogener Hüftſchwung mißglückte und G. fiel rücklings auf
beide Schultern, wodurch R. der lachende Sieger wurde. Zeit 5,19
Minuten. 6:6.
Mittelgewichi: W. Schwarz (Pf.) Ernſt Zeiß (F.). Schwarz bewies
wiederum ſein gutes techniſches Können und legte nach kurzem Ge=
plänkel
ſeinen Gegner Z. mit einem brillanten Kopfzug in 36 Sek.
auf beide Schultern. 9:6.
Halbſchwergewicht: H. Crößmann (Pf.) Herm. Schäfer (F.). Der
Kampf ging hin und her, die Griffe wechſelten blitzartig, endeten
jedoch alle außerhalb der Matte. Erſt in 6,37 Minuten gelang es
Cr., durch Armfallgriff Sch. rettungslos auf die Schultern zu
legen. 12:6.
Schwergewicht: C. Arnold (Pf.) blieb kampflos Sieger, da Fürth keinen
Gegner ſtellte.
Der Unparteiiſche Eckart=Darmſtadt leitete korrekt und einwandfrei.

Suudall.
* Kreisliga Südheſſen.
Olympia Worms immer noch ohne Punktverluſt!
Der Südheſſenmeiſter hat alſo auch den ſiebenten Spielfonntag ſehr
gut überſtanden und ſteht als einziger in unſerem Kreis ohne Punkt=
verluſt
an der Spitze der Tabelle. Es hat den Anſchein, als ob die
Meiſterſchaftsfrage dieſes Jahr glatt gelöſt werden ſoll. Kleine Ueber=
raſchungen
und ſonſt noch allerhand brachte der letzte Spielſonntag.
In Herrnsheim gab es, man ſoll ſich darüber nicht allzu ſehr wundern,
ein Unentſchieden; in Horchheim war man beim Privatſpiel ziemlich
rauhbeinig; Biblis und VfR. Lampertheim ſetzten aus. In Lampert=
heim
, bei Olympia, tut man nach wie vor ob der Platzſperre ſehr ent=
rüſtet
; man verſäumt jedoch darüber nicht, auswärts Punkte zu holen.
Das Spiel in Horchheim wird in der Tabelle nicht gewertet. Die
Reſultate lauten:
Olympia Worms Starkenburgia Heppenheim 3:0; Sportv.
Horchheim Olympia Lorſch 3:1; Sportv. Herrnsheim VfR.
Bürſtadt 1:1; Sportv. Hochheim Olympia Lampertheim 1:3;
Normannia Pfiffligheim FV. Hofheim 3:0.
Ein ſchönes Spiel in Worms! Starkenburgia Heppenheim unterlag
nach tapferer Gegenwehr und hätte unbedingt ein beſſeres Abſchneiden
verdient. Es iſt leicht möglich, daß die Bergſträßer noch mancherlei
Ueberraſchung ſchaffen. Olympia Worms gefiel in ſehr guter Geſamt=
leiſtung
; Hendrich war nach ſeiner ſchweren Verletzung wieder erſtmals
mit von der Partie. Bei einigermaßen Beſtändigkeit werden die Klee=
blätter
aus der Nibelungenſtadt ziemlich unangefochten erneut die
Meiſterſchaft machen vier Punkte Vorſprung ſind halt eine ſchwer
aufzuholende Sache. In Horchheim war kein Verbandsſchiedsrichter zur
Stelle; man einigte ſich auf ein Privatſpiel. Dabei ging es unerwartet
hart her. Die Lorſcher zeigten wenig von ihrem guten Können; der
Schiedsrichter, Kreisligaſpielen nicht gewachſen, hatte das Spiel nicht
feſt in der Hand; Horchheim ſpielte auch nicht lammfromm, und ſo war
man allgemein froh, als die Geſchichte zu Ende war. Keinestvegs zahm
ging es auch wieder einmal in Herrnsheim zu. Nach Olympia Lam=
pertheim
und Biblis mußte auch der alte Kreisligaroutinier Bürſtadt
erfahren, daß auf dem Platze des Neulings nicht leicht etwas zu
holen iſt; bis kurz vor Schluß ſtand die Partie 1:0 für die Einheimi=
ſchen
. In mächtigem Endſpurt holten die Gäſte dann noch ein Un=
entſchieden
heraus. Dabei gab es auf der Bürſtädter Seite einen Platz=
verweis
und anſonſten viel Getöſe, weil man einfach nicht begreifen
will, daß der Neuling auch Fußball ſpielen kann. Die Lampert=
heimer
haben zu Hauſe den Laden geſchloſſen trotzdem holen ſie
Punkte. Die Hochheimer ſind in der Leiſtung etwas zurückgegangen.
Das Spiel war keine Offenbarung. Der Tabellenletzte, Hofheim, konnte
auch in Pfiffligheim ſein mageres Punktkonto nicht erhöhen. Die Ein=
heimiſchen
waren vor allem im Sturm gut in Fahrt; die Gäſte hatten
nur einen etwas überragenden Mann, den Torwart. Die Leiſtung der
übrigen Leute war ſchwach. Die Tabelle ſieht nun wieder etwas ver=

Bf8. Michelſtadt 1. M. F. Sp.V. Groß=Zimmern 1. M. 1: K:).
Obige Mannſchaften trafen ſich zum fälligen Verbandsſpiel
gangenen Sonntag in Michelſtadt. Groß=Zimmern hatte diesr
Mannſchaft faſt gänzlich umgeſtellt. Während der ganzen Spie
eine mehr oder weniger ſtarke Ueberlegenheit der Gäſte nichtſ ver
kennen und die wenigen Angriffe der Einheimiſchen wurden von
tiſch hervorragend ſpielenden gegneriſchen Verteidigern faſt gät
geſchlagen. Die Läuferreihe war ebenfalls in beſter Verfaſſ
verſorgte ihren Sturm ausreichend mit guten Vorlagen. De
ſelbſt zeigte wunderbare Kombinationszüge und ließ es auch an
Torſchüſſen im geeigneten Moment nicht fehlen.
Bei Michelſtadt konnte höchſtens die Verteidigung einſchlief
Tormann einigermaßen gefallen. Der Schiedsrichter, ein
Plankſtadt, leitete ausgezeichnet. Zweite Mannſchaften 1:6

ändert, und zwar ſo aus:
Olympia Worms
Olympia Lampertheim .
Olympia Lorſch . =
V. f. R. Bürſtadt
Sportv. Horchheim . .
V. f. L. Lampertheim .
Sportv. Hochheim . ..
F. V. Biblis ."
r.
Sportv. Herrnsheim . .
Normannia Pfiffligheim
Starkenburgia Heppenheim
FV. Hofheim,

Sp. gew. un. verl. Punkte

12
10
9

71

ſein

n
I.
a
und
turm
ftigen
dem
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Rundfunk=Programme.
Frankfurt a. M.
Donnerstag, r. Nov. 12.:5: Schallplatten: Hans Pfitzn
Richard, Strauß interpretieren ihre Werke. o 15.15: Erzäl
und Kindergedichte. O 16: Stuttgart: Konzert. Mitw.: Rur
orcheſter. Leitung: Görlich. Eugenie Teichmann (Sopran),
von Wiſtinghauſen (Bariton), W. Hahn (Flügel). o 18: (
des Südweſtdeutſchen Radio=Clubs. 18.20: Erich Mühſan
Freihei als geſellſchaftliches Prinzip. o 19.10: Dir.
Winke und Ratſchläge für die Berufswahl, unter beſonderer
ſichtigung des kaufmänniſchen Berufes. o 19.30: Mand=
Konzert. 20.15: Der letzte Walzer. Operette in drei Akte
Oskar Straus. O 22: Geſangskonzert. Prof. A. Fiſcher. O Abl.
Tanzmuſik.
Königswuſterhauſen.
Deutſche Welle. Donnerstag, 7. Nov. 9: Dichterin Ina ſdel
ſpricht. O 10.35: Mitteil, des Verb. der Preuß. Landgeme ſen
O 14.30: K. Kramarſki

Zur Pſyche der reifen Frau. 6 16: Min.=Rat Fadrus: Oeſter chi=
ſches
Schulweſen. 16.30: Berlin: Konzert. O 17.30: Prof. C hs
Religiöſe Kultmuſik. O 18: Dr. Breyne: Deutſchlands. Ante ſan
der Beſiedlung Süd=Afrikas. S 18.30: Spaniſch für Fort hr.
18.55: Graf Schulenburg: Beſtandespflege im Walde. e
H. W. Tümena: Kundendienſt. 6 20: Wovan man ſpricht.
Zoſa=Quartett. Delius: Streichquartett. Bridge: Quartett
21.30: Die neueſten Schlager. Luigi Bernauer (Tenor). O A
Berliner Sportpalaſt: Letzte Stunde des Sechstagerennens. o
ſchl.: Tanzmuſik. Kapelle Gerhard Hoffmann. O 23.30: Tanz=1 er=
richt
. Walter Carlos.

Weiterbericht.

An der Südfeite der kräftigen Islandſtörung, die ſich in ihre Ker
etwas auffüllt und langſam nordoſtwärts weiterbewegt, hat ſich e
läufer entwickelt, der über Frankreich bis zu den Pyrennäen oo fe
Er wird ſeinen Einfluß auf unſere Wetterlage geltend machet
zunächſt etwas Erwärmung und vorübergehend auch ſtärkere Bet ſur
mit einzelnen Niederſchlägen zu erwarten ſind. Jedoch wird alsb
durch die Störung zufließende Kaltluftſtrom wieder ein Auflö
Wolkendecke herbeiführen, ſo daß für ſpäter bei nächtlichem Au rer
wieder die Nachtfroſtgefahr zunimmt.
Ausſichten für Donnerstag, den 7. November: Nach vorüber ſer
etwas milderem und wolkigem Wetter mit vereinzelten
ſchlägen wieder Temperaturrückgang, teils wolkig, teils aufhe
Ausſichten für Freitag, den 8. November: Nachtfroſtgefahr, wei
Bewölkung mit Aufheiterung.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maup=
Verancwertich für Pollikk und Wirtſchaft: Rudolf Mäuve; für, Feulſleien, R
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buh
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bau
Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle
und Verlag: 2. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für umeriangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nimt übernomn

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ais moderner ladusstthe-, Handels- und
Hafenplatz und als Wirtschaftszentrum
der umliegenden reichen norddeutschen
Landesteile ist ein besonders wertvoller
Markt, dessen Struktur in der Neuaus-
gabo
unserer generellen Markt- Analyse
differenziert ist . . . Man erfaßt dieses
in sich geschlossene Wirtschaftsgebiet
Den La L

Kt
WITGLIED DER RINGGRUPPIERUKS FÜARERDER PROVIRTVERLAFE.

[ ][  ][ ]

Nummer 309

Donnerstag, den T. Vovember 1929

Seite 11

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ötürme‟
Als künstlerisch anerkannt.
Dazu:

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Bayerlscher Gesang, Tanz, Humor.
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Oesterreicher und Willner
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Tages-Ordnung:
1. Allgemeine Berichterstattung
2. Gründung eines Bezirksvereins
3. Vorstandswahl
4. Aufnahme neuer Mitglieder
5. Aufstellung des Arbeits- und Winter-
programms

6. Bestlegung der monatlichen Ver-
sammlungen

7. Eröffnung der neuen Bibliothek,
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1. 14. Norember: Vortrag des Verbands-
vorsitzenden
, Herrn Handelskammer-
syndikus
Heinrich Ehlers-Frankfurt
2. Im Dezember: Familienabend
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Nammer 309

Donnerstag, den 2 Novem

Vom Ledermarkk.

Das herbſtliche Wetter hat noch immer nicht vermocht, eine
ſtärkere Belebung des Geſchäftes am Ledermarkt herbeizuführen.
Es iſt aber unverkennbar, daß der Bedarf doch beginnt, ſtärker zu
werden. Die Schuhinduſtrie iſt zu größeren Neuabſchlüſſen über=
gegangen
, die aber angeſichts der noch vorherrſchenden Zurückhal=

tung und unter Berückſichtigung der ſehr kleinen Lagerhaltung
bei der Schuhinduſtrie nur einigermaßen befriedigend genannt
werden können. Die Rohhäutemärkte mit ihrer eher leicht
chwächeren Stimmung trugen das Ihre dazu bei, die Zurück=
haltung
zu verſtärken. Andererſeits läßt der Zahlungseingang
weiter zu wünſchen übrig und beſteht die Betriebsmittelknappheit
fort. Die erwähnte leichte Belebung iſt in der Hauptſache auf das
Oberleder= und Bodenledergeſchäft zurückzuführen, wo die Schuh=
induſtrie
die für ſie in Betracht kommenden Sortimente abnahm,
während der Lederhandel für die für ihn geeigneten Zurichtungen
gleichfalls ei

geübt wird. In der Preislage ſind nennenswerte Aenderungen
wiederum nicht eingetreten. Am Sattlerledermarkt ſind die Um=
lätze
klein geblieben. Auch in Riemenleder war nur das gewohnte

Geſchäft aufzuweiſen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.

Weitere Zunahme der Arbeitsloſigkeit. Nach dem Bericht der Reichs=
auſtalt
für die Zeit vom 28. Oktober bis 2. November ſtieg die Arbeits=
loſigkeit
in der Berichtswoche weiter an. Die Kurve entſprach ungefähr
der Entwicklungslinie des Vorjahres. Die ſtärkſten Zugänge in man=
chen
Bezirken, mehr als die Hälfte, kamen aus dem Baugewerbe. Die
Saiſonbelebung im Zuſammenhang mit der Vorbereitung des Weih=
nachtsgeſchäfts
, die in erſter Linie der Frauenbeſchäftigung zugute kam,
konnte die Entlaſſungen nicht ganz ausgleichen. Die Zahl der Haupt=
unterſtützungsempfänger
in der verſicherungsmäßigen Arbeitsloſenunter=
ſtützung
lag am Ende des Monats nahe an 865 000. Mithin dürfte die
Arbeitsloſigkeit, ſoweit ihre Entwicklung (nicht der Umfang) durch die
Belvegung der Hauptunterſtützungsempfänger gekennzeichnet wird, zwi=
ſchen
dem 15. und 31. Oktober um rund 10 v. H. geſtiegen ſein. Im
Vorjahr ſtieg ſie in der gleichen Zeit, allerdings bei erheblich günſtigerem
Ausgangspunkt, um etwa 13 v. H.
Die Rohſtahlproduktion der Welt im letzten Vierteljahr. In Eng=
land
wurden im Juli 805 000 To., im Auguſt 753 000 To. und im Sep=
tember
848000 To. Rohſtahl produziert. Für Frankreich liegen die
folgenden Zahlen vor: Juli 815 009 To., Auguſt 827 000 To. Für Sep=
tember
ſind genaue Zahlen noch nicht bekannt. Amerika ſteht mit
4 838 000 To. im Juli und 4 926000 To. im Auguſt an der Spitze der
Rohſtahlweltproduktion. Auch hier liegen für September noch keine
genauen Zahlen vor. In Deutſchland betrug die Herſtellung im
Anguſt 1 402 000 To. und im September 1231000 To. Rohſtahl. Im
gleichen Monat des Vorjahres betrug die Produktion 1 190 000 To.
Fuſion im Richard Kahn=Konzern. Die drei Geſellſchaften: Schnell=
preſſenfabrik
Heidelberg A.G., C. Maquet A.G., Heidelberg, und die
Maſchinenfabrik Geißlingen in Heidelberg, deren Kapital ſich faſt ganz
im Beſitz der Gruppe Richard Kahn befindet, werden ihren General=
verſammlungen
die Verſchmelzung vorſchlagen. Aufnehmende Geſell=
ſchaft
iſt die Schnellpreſſenfabrik Heidelberg, die ihr Aktienkapital auf
zwei Millionen RM. erhöhen wird. Für jede Aktie der Maquet A. G.
und der Maſchinenfabrik Geißlingen wird eine Aktie der Schnellpreſſen=
fabrik
gewährt. Die Betriebe der beiden aufzunehmenden Firmen blei=
ben
beſtehen und werden als Teilbetriebe der Schnellpreſſenfabrik wei=
tergeführt
.
Frankfurter Allgemeine Verſicherungs A.=G., Frankfurt a. M. Nach
Informationen findet am Freitag dieſer Woche in Berlin die entſchei=
dende
Sitzung des Reichsaufſichtsamtes in Sachen Frankfurter Allge=
meine
ſtatt, in der geprüft wevden foll, ob das Zahlungsverbot noch
umgangen werden kann oder nicht. Freitag nachmittag findet gleich=
falls
in Berlin anſchließend die neue Aufſichtsrats=Sitzung ſtatt, die ſich
mit dem Ergebniſſe der Sitzung des Aufſichtsamtes befaſſen wird. So=
dann
ſind auch Beſchlüſſe über die Perſonalbeſetzung der einheitlichen
verantwortlichen Leitung bei der Frankfurter Allgemeinen zu erwarten,
bei denen man neben Herrn Dr. Waller, Herrn Otto Meyer, Berlin,
und einen Herrn aus Hamburg einſtweilen nennt. Der Status der
Induſtrie=Kredit G. m. b. H., der für die Bilanz der Frankfurter All=
gemeinen
infolge ſeiner ſtarken Verſchlechterung von großer Bedeutung
wurde, ſoll neu per 31. Oktober aufgeſtellt werden. Es iſt möglich, daß
er am Freitag, wenigſtens in ſeinen Grundzügen, ſchon vorliegt.
Weitere Teilausſchüttung der Frankfurter Hypothekenbank in Frank=
furt
a. M. Die Frankfurter Hypothekenbank bereitet eine weitere Teil=
ausſchüttung
vor. Eine Reſtabfindung iſt im Gegenſatz zu anderen
Verſionen nicht geplant. Bis jetzt erfolgten zwei Ausſchüttungen von
je 10 Prozent. Die Neſtmaſſe einſchließlich drei Millionen RM. Bank=
beitrag
hat eine theoretiſche Maximalquote von 3,4 Prozent. Nach dem
letzten Ausweis errechnete ſich eine Barquote von etwas über 1 Prozent
und nicht 2,5 Prozent, da bekanntlich der Bankzuſchuß von 3 Millionen
RM. in Liquidationspfandbriefen und nicht in bar zu leiſten iſt. Ob=
wohl
Reſtabfindung im allgemeinen gewünſcht wird, will das Inſtitut
nach Informationen, eine weitere Teilausſchüttung von zunächſt 2 Pro=
zent
in Liquidationspfandbriefen und 1 Prozent in bar vornehmen,
ſo daß alſo die den Pfandbriefgläubigern noch zuſtehende Reſtquote
ziemlich klein gehalten wird. Die Zuſtimmung der Aufſichtsbehörde
zu dieſer weiteren Ausſchüttung ſteht noch aus. Iſt dieſe vorhanden, ſo
dürfte das Inſtitut faſt die bisher größte Ausſchüttung von den preu=
ßiſchen
Hypothekeninſtituten geleiſtet haben.
Inſolvenzen in dem Süddeutſchen Eiſenhandel. Zu der Inſolvenz
der Eiſengroßhandlung Ettlinger u. Wormſer, Karlsruhe, (Paſſiven
zirka 700 000 RM.), treten, nach Informationen weitere Inſolvenzfälle
in der jüngſten Zeit aus dieſer Branche hinzu. Es haben ſich zwecks
außergerichtlichen Vergleiches an ihre Gläubiger gewandt, die Eiſen=
handlungsfirma
Knetſch, Weber o. H. G. in Kaſſel, die bei 560 000 RM.
Paſſiven und zirka 450 000 RM. Aktiven eine Quote von 50 Prozent
bietet. Die Gläubigerverſammlung hat noch nicht ſtattgefunden. Die
Firma Laeis u. Co., G. m. b. H., in Trier, erſtrebt von ihren Gläubi=
gern
bei 700 000 RM. Paſſiven gegen 650 000 RM. Aktiven eine Quote
von 75 Prozent, die Ausſicht auf Annahme hat. Die Firma H. Wein=
mann
in Zweibrücken erreichte nunmehr bei 700 000 RM. Paſſiven
gegen 600 000 RM. Aktiven einen Vergleich auf der Grundlage von 60
Prozent. Die Schwierigkeiten ſtanden im Zuſammenhang mit der In=
ſolvenz
der Volksbank in Zweibrücken. Die Liquidation der Firma ſteht
bevor.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 6. Nov.:
Getreide: Weizen, Dezember 120, März 127½, Mai 130½;
Mais, Dezember 88½, März 94, Mai 96½; Hafer, Dezember
46½, März 49½, Mai 50%; Roggen, Dezember 105½, März 108½,
Mai 109¾.
Schmalz: Dezember 10/45, Januar 1930 10,925, März 11075,
Mai 11,275.
Fleiſch: Speck, loco 10,50; leichte Schweine 8,859,25, ſchwere
Schweine 8,609,30; Schweinezufuhren Chicago 23000, im
Weſten 112000.
Chicagoer Baumwolle, Dezember 17,18, Januar 1930 17,24.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 6. Nov.:
Getreide: Weizen, Rotwinter n. Ernte 135½, Hartwinter n.
Ernte 130; Mais 101½; eMhl 5,906,25; Getr. Fracht England
62,3 sh, nach dem Kontinent 89 C.
Schmalz: Prima Weſtern 11,20; Talg, extra loſe 8½.
Kakao: Tendenz willig, Umſatz 266, Loco 10, November 9.59,
Dezember 9.65, Januar 1930 9.73, Februar 9.80, März, 9.93,
Mai 10.10, Juli 19.27, September 10.38.

Metallnokierungen.

134 (135), Juni 134,75 (135,50), Juli 135 (136), Auguſt 135 (135,75),
September 135, (135,25), Oktober 135 (135,50) November 130,50 (133,50)
Dezember 133,50 (134). Tendenz: matt. Für Blei: Januar 43,50
(44), Februar 43,50 (43,75), Mäuz 43,25 (43,75), April, Mai 43,25 (43,50),
Juni, Juli, Auguſt, September, Oktober 43,50 (43,75), Movember 43
44), Dezember 43,50 (43,75). Tendenz: abgeſchwächt. Fur Blei: Ja=
nuar
40,50 (42,50), Februar 41 (42,50), Marz 41 (43), April 41,50 (43),
Mai 41,50 (43,25), Juni 41,75 (43,50), Juli 42,50 (44), Auguſt, Septem=
ber
, Oktober 43 (44), Movomber, Dezember 40 (42). Tendenz: luſtlos.
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Glammern beigefügten Brief.

Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.

Die Berliner Metallnotierungen vom 6. November ſtellten ſich für
Clettrolytkupfer 170 RM., Original Hüttenaluminium 190 RM., des=
gleichen
194 RM., Reinnickel 350 00MM., Antimon Regulus 6367 MN.,
Feinſilber 67,7569,50 MM.
Die Berliner Metall=Termine vom 6. November ſtellten ſich für
Aupfen: Januar 133,50 (134,50), Februar 133,50 (135) März, April

Frankfurt a. M., 6. November.
Die heutige Börſe eröffnete in luſtloſer Haltung. Nachteilige Mo=
mente
waren nicht vorhanden, aber trotzdem entwickelte ſich das Geſchäft
nur zögernd und bewegte ſich in den denkbar engſten Grenzen. Der
Ausfall der geſtrigen New Yorker Börſe ließ auch die letzte Anregung
fallen. Die Tendenz neigte infolge der anhaltenden Orderloſigkeit und
der zumeiſt ſchwächeren Auslandsbörſen zur Schwäche. Das Angebot
nahm heute nirgends größeres Ausmaß an, ſo daß gegenüber der geſt=
rigen
Abendbörſe nur ganz geringe Abſchwächungen eintraten. Am
Elektromarkt gaben AEG. 1 Prozent, Siemens und Schuckert bis 2
Prozent nach. J. G. Farben eröffneten 1,25 Prozent ſchwächer. Trotz
des höheren Kaliabſatzes im Oktober gegen den Vormonat waren Kali=
werte
bis 2 Prozent gedrückt. Montanwerte gaben bis 1,5 Prozent nach,
nur Gelſenkirchen machten eine Ausnahme und gewannen 1 Prozent.
Banken lagen von 0,52,25 Prozent niedriger. Von Kunſtſeidenwerten
gewannen Aku, nachdem das Angebot nachgelaſſen hat, 1 Prozent. Auch
Renten konnten ſich der Allgemeintendenz nicht entziehen und waren
etwas niedriger.
Im Verlaufe blieb das Geſchäft äußerſt klein, doch war eine allge=
meine
, wenn auch nur geringfügige Erholung zu verzeichnen. Angeblich
wirkten höhere Anfangskurſe an den Auslandsbörſen günſtig. Einiges
Intereſſe machte ſich für Spezialwerte geltend. Es traten Beſſerungen
bis zu 1 Prozent ein. Siemens konnten vorübergehend 3 Prozent ge=
winnen
. Die Goldabflüſſe der Bank von England machten nicht die ge=
ringſten
Sorgen. Da aber Aufträge immer noch nicht eingetroffen
waren, mußten faſt alle Werte von ihrem Gewinn wieder etwas her=
geben
, da die Spekulation ſich weiter reſerviert verhielt. Gegen Schluß
der Börſe traten Daimler und einige Elektropapiere bei Beſſerungen
bis zu 4 Prozent hervor. Die Stimmung war freundlicher, das Geſchäft
erfuhr aber ſonſt keine Belebung. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit
7 Prozent unverändert. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen
Dollar 4,1796, gegen Pfunde 20,386, London-Kabel 4,8786, Paris
123,85, Mailand 93,15, Madrid mit 34,80 weiter ſchwach, Holland
12,08½, Schweiz 25,17½.
Die Abendbörſe eröffnete infolge des erneuten Kursrück=
ganges
in New York ſchwächer. Der erneute Kursrückgang um 4 Pro=
zent
bei Aku verſtimmte ſtärker. Im Verlauf der Abendbörſe trat
keine Veränderung mehr ein, allerdings war die Tendenz nicht erho
Man ſchloß unſicher.
Berlin, 6. November.
Da für heute beſondere Anregungen nicht vorhanden waren, hatte
ſchon der Vormittagsverkehr bei ſtarker Zurückhaltung der Spekula=
tion
größere Unſicherheit aufzuweiſen, zumal auch geſtern die Auslands=
börſen
, ſoweit ſie nicht wie in New York geſchloſſen waren, ſchwächere
Kurſe gemeldet hatten. Beſtehen blieben ferner die innerpolitiſchen Be=
denken
. Auch verſtimmten zunehmende Arbeitsloſenziffern und ein ſtag=
nierender
Kohlenabſatz. An die anhaltenden Goldverluſte der Bank von
England an Frankreich hat man ſich langſam gewöhnt. Bedauerlich iſt
es, daß die international erkennbare Gelderleichterung ſich am hieſigen
Markte nur ſehr zögernd auswirkt. Dies hängt wohl in der Hauptſache
damit zuſammen, daß der Geldbedarf der Kommunen im Augenblick
wieder ein ſehr ſtarker iſt und flüſſige Mittel abſorbiert. Weiterer
Ordermangel, und nicht zuletzt die bekannt gewordenen Schwierigkeiten
eines New Yorker Inveſtment Truſt, der Bankers Capital Corporation,
ließen das Kursniveau zu Beginn der heutigen Börſe um 1 bis 4 Pro=
zent
nachgeben.
Im Verlaufe blieb das Geſchäft zunächſt ſehr ſtill, und die Tendenz
war wenig einheitlich. Später konnte ſich aber eine Feſtigkeit der
Autowerte verſtärken, was auf den übrigen Gebieten eine Anregung
gab und allgemein zu allerdings nur kleinen Kurserholungen führte.
Auch gegen 1 Uhr war das Geſchäft im allgemeinen ſehr ruhig, nur
Spezialwerte lebhafter und feſter. Reichsbank plus 4 Prozent, Auto=
werte
bis 3 Prozent höher.

Produkkenberichke.

Frankfurter Produktenbericht vom 6. November. Am Produ
markt war die Tendenz ausgeſprochen ſchwach. Die flauen Uebe
meldungen verſtimmten ſtark. Beſonders gedrückt lagen Weizen,
gen und Gerſte, aber auch die anderen Getreidearten gaben überwie
nach, ſo daß Einbußen bis zu 0,75 Mark feſtzuſtellen waren. Das
gebot von Brotgetreide war dabei noch nicht einmal ſo groß, doch
wieder ſchlechtere Mehlgeſchäft drückte ſtärker auf die Stimmung.
ſoll die Landwirtſchaft zu Geldbeſchaffungszwecken die Forderungen
ermäßigt haben. Es notierten: Weizen 25,1025,20, Roggen 1
Brief, Sommergerſte 19,75, Hafer 18,2518,50, Mais 18,7519; We
mehl ſüdd. und niederrhein. 37,7538,25; Roggenmehl 26,752/
Weizenkleie 9,75; Roggenkleie 10..
Berliner Produktenbericht vom 6. November. Der Markt nahm
heute wieder einen ſchwächeren Verlauf. Die flauen Meldungen
Ueberſee verſtimmten. Weder das Mehlgeſchäft, noch der Export h.
eine Belebung erfahren, und lediglich einige Deckungskäufe gaben
Lieferungsmarkt einen gewiſſen Halt. Das Inlandsangebot von be
Brotgetreidearten iſt an ſich nicht reichlich zu nennen. Der Geldbe
der Landwirtſchaft und des Provinzhandels, namentlich im Zuſamr
hang mit den bevorſtehenden Fälligkeiten der Düngerwechſel, veran
die Abgeber jedoch, zu größerer Nachgiebigkeit in den Forderun
Zu etwa 2 Mark niedrigeren Preiſen fanden Weizen und Roc
Unterkunft. Die Mühlen, die Mehllieferungskontrakte bis tief in
Frühjahr hinein auf Baſis der Promptpreiſe hereinnehmen müſſen,
überhaupt zu Abſchlüſſen zu gelangen, ſind gezwungen, ſich lediglid
naher Ware einzudecken. Die Mehlofferten ſind heute zum größten
um etwa 50 Pfennig gegenüber geſtern mittag ermäßigt, es erfol
zumeiſt nur kleine Bedarfskäufe. Hafer iſt ausreichend angeboten,
Exportgeſchäft ſtockt angeſichts der ruſſiſchen und polniſchen Konkurr
dahingegen macht ſich hier und da auf niedrigerem Preisniveau ein
Konſumnachfrage bemerkbar. Gerſte matt.

Kleine Wirkſchaftsnachrichken.

Im Monatsdurchſchnitt Oktober iſt die Geſamtrichtzahl der Gr
handelspreiſe gegenüber dem Vormonat (138,1) um 0,7 v.H. auf 1:
geſunken.
Dank der Vermittelung und unter dem Vorſitz des Reichsern
rungsminiſters Dietrich iſt es in einer am Montag in Berlin al
haltenen Beſprechung zwiſchen den Beteiligten im Einvernehmen
der Preußiſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe gelungen, die ſchon
langem angebahnte Einigung im ländlichen Genoſſenſchaftsweſen
Freiſtaates Baden zu einem Abſchluß zu bringen.
Die Fried. Krupp. A.G. in Eſſen unterhandelt, wie verlautet,
Spalato mit einer Intereſſentengruppe über den Ankauf eines a
gedehnten Komplexes in Salona zur Errichtung neuer Fabrikanlag
Was dieſe Fabrik erzeugen ſoll, iſt bisher unbekannt.
Wie von amtlicher Seite mitgeteilt wird, werden für das n
Großkraftwerk Bringhauſen am Ederſee, das aus Mitteln der prol
tiven Erwerbsloſenfürſorge erbaut wird, 3000 Arbeitsloſe fünf Ja
lang beſchäftigt. Das Werk hat weit über den Bezirk hinaus
deutung.
Nach den Berechnungen der Statiſtiſchen Abteilung der Met
geſellſchaft A.G., Frankfurt a. M., betrug die Bleihüittenproduktion
Welt im September d. Js. 143 147 To. gegen 145 374 To. im Aug
dieſes Jahres.
Nach Informationen ſchließt das abgelaufene Geſchäftsjahr
Martin May Lederwerke A.G., Frankfurt a. M., gegenüber ein
Reingewinn von 20000 RM. im Vorjahre mit einem Verluſt r
55 000 RM., der mit 40 000 RM. aus der nunmehr aufgezehrten
ſerve gedeckt uind mit dem Reſt neu vorgetragen wird.
Die im Januar d. Js. in Zahlungsſchwierigkeiten geratene Allt
meine Spar= und Kreditbank e. G.m.b.H. Frankfurt a. M. hat bekant
lich ihren Gläubigern einen Vergleich zu 50 Prozent vorgeſchlagen, d
auch vor einigen Wochen bereits vom Gericht eingetragen wurde. Ei
Generalverſammlung der Genoſſen der Bank beſchloß am Diensta
abend, die Bank zu liquidieren.
Nach einer von der Humanité übernommenen Meldung der rum
niſchen Zeitung Cuvantul hat das rumäniſche Arbeitsminiſterium m
geteilt, daß Rumänien mit Frankreich einen Vertrag unterzeichnet he
durch den Rumänien die Verpflichtung übernimmt, nach Frankrei
10000 Induſtriearbeiter zu entſenden, die zum größten Teil in de
Schwerinduſtrie beſchäftigt werden ſollen.

Berliner Kursbericht
vom 6. November 1929

Oeviſenmarkt
vom 6. November 19:

M
Danatbank
Deutſche Bank
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Gahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl Maſch.=Bau
Conti Gummi
Deutſche Cont. Gat
Deutſche Erdöl

Nife
246.25 Mie ee
f. G. Farben 183.50 Mee
Rütgerswerke Mf
74.25 Helſingfors Währun=
00 finn. Mk. ſGeld
1 0.494 Brief
10.512 Schweiz WährungiGe
100 Franten 80.93 157. Gelſenk. Bergw. 29.2 Salzdetfurth Kali 324. Wien 100 Schilline 8.71 58.33 Spanien 100 Peſetas 58.57 157. Heſ. f. elektr. Untern 75. Leonh. Tietz 161. Prag 100 Tſch. Kr. 2.3e 2.394 Danzig 100 Gulden 81.48 51.50 Harpener Bergbau 36. Verein. Glanzſtoff 200. udapeſt 100 Pengt 72. 94 73. 13 Japan en 2.03 109.25 poeſch Eiſen 1. Verein. Stahlwerke 106.50 Sofia 100 Leva 3.014 2.(22 Mio de Janeir= Milrei 0.491 150.25 Phil. Holzmann B8.- Weſteregeln Alkali 208. Holland 00 Gulden 68.54 168.88 Jugoſlawien 100 Dinar g. ali Aſchersleben 200.25 Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind./ 57.6 81.50 Slo 100 Kronen 11.59 112.11 Bortugal 00 Escudos e
8.84 171. 25 Rlöcknerwerke 98.50 34.875 Kopenhagen 100 Kronen 1171.s0 112.1. Athen 100 Drachm. 5.427 94.50 Nöln=Neueſſ. Bgw. 117.50 25 Stockhol= n 00 Kronen 1112. 12.40/Konſtant inopel 205.50 Ludw. Loewe Hirſch Kupfer 25.- London L.Sta 20.37 20.41 Kairo ägypt. 4 a089 204. Mannesm. Röhr. 101. dohenlohe=Werke 5.- Buenos-Aires Pap. Pe= 1.713 1.71 Kanado canad. Doll. a. 60. Maſch.=Bau=Untn. 46.75 Lindes Eismaſch. 50 New York Dollat 4.176 4.184 Uruguan Goldpeſo 4.0 142.50 Norbd. Wolle 105. Herm. Pvege 24.* Belgien 100 Belga 8.41 58.*3 Féland 100 eſtl. Kr. 92.19 169.50 berſchleſ. Kolsw. 95.7 Vogel Telegr. Draht 68.50 Italien 100 Lire 21.88 21.92 Tallinn (Eſtl.) 100 eſtl. Kr. 11.84 100. Orenſtein & Koppel 76.75 Wanderer=Werke 53.50 Paris 100 Franes 16.44 16.48 Mkiga 100 Lats 80.58

Frankfurter Kursbericht vom 6. November 1929.

6% Dtſche. Reichs=
anl
. v. 27 ....."
6% Baden Frei=
ſtaat
v. 27 ...."
2 Bahern Frei
ſtaat v. 27 ....
8% Heſſen Vol
taat. . . . . . v. 28
1. 29
8eI.
6% Preuß. Staats=
anl
. v. 28 ......"
Sachſen Frei=
ſtaat
v. 27 ....
7%Thüringer Frei=
taat
v. 27 .....

Dtſche. Anl. Auslo=
ungsſch
. + 1=
Ablöſung Sanl. .
Dtſche. Anl. Ablö
ſungsſch. (Neub.)

Dtſche. Schutzge
bietsanleihe .. . .

8 Bad.=Bad. v. 20
O Berlin v. 24..
Darmſtadtv. 26
Ve
v. 28
rff. a. M.v. 26
80 Mainz v. 26 ..
Mannh. v. 26.
6% Nürnbergv. 26.

81. Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr.. . ...
3), Heſſ. Landesbk.
Goldoblig. ...."
2. Heſſ. Lds.
Hyp.=Bk.=Liquid.
Pfbr. .. .. ...."
Preu ß. Ld8.-
Pfbr.=Anſt. Gold=
Pfbr. . . . . . . . ...
Preuß. Ld8.=
Pfbr.=Anſt. Gold=
vbl
. . . . . . . . . . ..

87.2

76.3

85
8921

91.4

75

50
9.55

ARff

81.5
84.5
87

96.9
93.5

/. Darmſt. Komm
Landesbk. Goldobl
8‟/,KaſſelerLandes
kredit Goldpfbr.
3/. Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . . . . .

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
+ Ausl. Ser.
* Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)

8% Berl. Hyp.=Bk.
4½,. Liqu.=Pfbr.
Frtf. Hyp.Bk..
Pfbr
41.0 Lig.
Pfbr. Bk..
Lig. Pfrb.
Mein. Hyp. Bk..
Lig. Pfbr..
Pfälz. Shp. Bk.
4,. Lig. Pfbr.
82/. Preuß. Boden=
cred
.=Bk.. . . . . . .
4:.. Lig. Pfb.
8), Preuß. Centrl.=
Bodener.=Bk. ...

Lig.Pfbr.
Rhein. Hhyp.=Bk.
Lig. Pfbr
77
Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit .. . . .
Südd. Bod.=
Cred.=Bank.. . . .
8% Württ. Hyp.=B.

7% Daimler Benz
von 27 ........"
8), Dt. Linol. Werke
26......"
3½ Klöckner=Werke
Berlin v. 26 ..
O Mainkrw. v,26.
Mitteld. Stahl=
werke
v. 37 ....

93.5
96
96

Rré
65

A

97
75:),
97
R
78.25
5
7
5

82), Salzmann u. Co.
26 ....."
7% Ver. Stahlwerke
mit Opt. v. 26 .
8% Voigtck Häffner
von 26 .... ..
J. G. Farben Bonds
v. 28 ...."
5% Bosn. L.E.B.
v. 1914 ..."
4:/.% Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914.. .
Goldrente
nh. Rumän.
n

Türk. Admin.
1. Bagdad
Bollan!
ungarn 1913
1914
418
Zoldr.
49
elktien

977
76.25

97.5
73.7
1
78.5

96.5

97.5
97.25

Accum.=Berlin. . .
Adlerw. (v. Kleyer)
AEG. Stamm ..
AndreaeNoris Bahn
Baſt Nürnberg.
Bergm. El. Werke
Brown BoverickCie
Brüning & Sohn. ."
Buderus Eiſen .."
Eement Seidelberal
Karlſtadt
Chem. Werte Albert
hade ..... .. ..."
Contin. Cummiw.
Daimler=Benz..."
Dt. Atl. Telegr. . .
Eiſenh. Berlin.
Erdöl ........
Gold= u. Silb.=Anſtalt
Linoleumwerk.
Dyckerhoff u. Wid=
Mank ........."

84
81:/.
Rr.

108

9

34.5
2
14.1
7.15

7.50
7.55
21.3
4.2
21.75

120

172.1
113

12
120

Eleltr. Licht u. Kraft
Liefer=Geſ.
Cſchw. Bergwert.).
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei
7. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter).
Felt. & Guilleaum.
Frkſt. Gas .......!
Ho / .."
Geiling & Cie...."
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. elektr. Unter=
nehmungen
.. . .
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Dafenmühle Frkft.
dammerſen (Osn.)
darpener Bergbau
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfbr
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer ... ..
Hochtief Cſſen ..."
Holzmann, Phil...
Holzverk.=Induſtrie
Jlſe Berab. Stamm
Genüſſe
Jungkaus Stamm
KaliAſd ersleben".
Ealzdetſurth ..
Aeſteregeln ..
Kammgarn ſpinn..
Karſtadt, 9. .....
Klein, Echanzl. ...
Alöcnerwerle ....

202
0
212
185

Lahmeher & Co...
Lech. Augsburg. ..
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Wetall
Lutz Gebr. Darmſt
Mainkr.-W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. .
Mannczm. Röhren

174

112
69
26
129.5

172
65.5
49.75
74
145

164.25
30
78
125

90-
79
207
44
52

109
133.5
144
130.5

167

Nansfeld Bergb.
NarswerkeNürnbg.
Metallgeſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau.
Montecatin; Maild.
Motorenfb. Darmſt.
Neckarwerle Eßling.
Nicolay, Hofbr. ..
Oberbedarf. . . . . ."
Otavi Minen ....
Phönix Bergbau .
Reiniger. Gebb.. .
Rh. Braunkohlen..
Elektr. Stamm,
Stahlwerke. ..
Riebec Montan .
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerle ....
Sachtleben A. 0.
Schbfferhof=Bind..
Schramm Ladfabr
Schriftg. Stempel.
Schuckert Clettr. .
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtrie
Siemens & Halsfe
Strohſtoff. Ver.. ..
Südd. Immobilien
Zudker=A. G...
Ebensia Tänt ſtids
Tellus Vergbau
Thür. Lieſer.=Geſ.
Tucher=Brauere:..
Unterfr. Ars.- Clel=
tr
.=Verſ. .......!

Beithwerke. .. . . .
Ver. f. Chem. Ind.
Franki=
Laurahütte. .
Stahlwerfe .."
Ultramarin. .
Zellſt. Berlin.
Vogtländ. Maſchin
Bvigt & Kgeffner.

50
118
121.5
54.75

128
151

60.5
105

98
1a7

Wanß & Freitae
Wegelin Rußſabr
Werger=Eichbaun
Brauereien ......
Zellſtoff. Aſchaffbg..
Memel ......."
Waldho

103
74.2

175
24
101.5
115

155
340

113
102.5
142

98
8.50

75.5

Allg. Dt. Creduarſ.
k. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ..
Comm. u. Privatk!
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bar
Eff.-u. W
R
ant . . . . . .."
Diskonto=Geſellid
Dresdener Bar
Franki. Ban
Hyp. Ban!
Pfdbr.=Bk.
Götha. Grundh
Mein. Hyp.=Bant
Nürnb. Vereinsbl.
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Syp.=Bank
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbi.
Hyp.=Bank..
Südd. Bod.-Cr. Bk.
Wiener Bankverein

W.-G. f. Verjehrew.
Allg. Lokalb. Kraf
Dt. Reichsbahn
Vorzge ..
Hapag. ......."
Nordd. Llond ...
Schantung=Eiſenk
Südd. Ciſenb.=Ge

85
104

184
144

19.

129
150

130.5
271
118
142.5
139
12.5

149

[ ][  ][ ]

Donnerstag, den 7. November 1929

Seite 15

Nt
HeirWerr Swarsaue waggen
beber=Rechtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau i. Sa.
Nachdruck verboten
Es gab viele, die George den Mann ohne Seele naunten.
Doch die wenigen, die ihn wirklich kannten, denen gegenüber
aus ſeinem Herzen keine Mördergrube machte, die lächelten
über, denn ſie wußten daß der ſcheinbar harte Robert George
edelſte, vornehmſte Charakter war.
Alles in Ordnung! meldete Benn. Wagen iſt in der
rage, Stattlicher Kerl, Miß Hooge. Haben ihn grade noch
ergebracht. Uebrigens, der Privatdetektiv wollte ſich mit mir
zine Diskuſſion einlaſſen. Aber ich habe hochmütig die Achſeln
uckt.
Richtig, Benn! ſagte George.
Miß Cavellyn meldete: Das Bett iſt aufgeſtellt, das Zim=
iſt
aufgeräumt.
George nickte. Miß Cavellin wird ſie in unſer feudales
ſtzimmer geleiten, ſagte er zu Miß Hooge. Schlafen Sie
und morgen friſch an die Arbeit. Vielleicht können Sie
Freundſchaft mit ihr ſchließen. Man weiß manchmal nicht.
Miß Hooge ſah ihn an und reichte den Männern die Hand.
Als ſie an der Türe ſtand, bellte draußen laut der große
Ifshund auf. Miß Hooge öffnete die Tür und ließ ihren
ten vierbeinigen Begleiter ein.
Das kluge Tier ſah ſeine Herrin an und knurrte wohlig auf,
ſie ihn ſtreichelte.
Es war ein ſchönes Tier. George ſah ihn prüfend an.
Mein Treuer! ſagte das Mädchen. Er hat mich noch
im Stich gelaſſen. Dann wandte ſie ſich wieder zu Robert
rge und ſagte: Wenn aber Pa anruft?
Machen Sie ſich keine Sorge. Mit Mr. Hooge werden wir
u fertig. Gute Nacht, Miß Hooge.
Gute Nacht, meine Herren! ſagte ſie gehorſam und ver=
mit
Miß Cavellyn das Zimmer.
Als die beiden Männer allein waren, ſagte Benn vorwurfs=
zu
George: Man kann dir nicht nachſagen, daß du beſon=
liebenswürdig
biſt. In das Trainingszimmer ſteckſt du
Ich hätte ohne weiteres mein Bett eingeräumt.
George lachte kurz auf.
Das traue ich dir zu. Aber es iſt falſch. Das Mädel macht
en üblen Eindruck, Benn, aber ſie hat das, was man Er=
ung
nennt, nie genoſſen. Wenn wir ihr behilflich ſind, daß
arbeiten lernt, dann müſſen wir ſie gleichzeitig auch ein
lig erziehen. Ich gebe dir den guten Rat, ſei freundlich zu
aber halte Diſtanz. Sie ſell durch Arbeit Reſpekt vor ſich
ſt bekommen.
Nach zehn Minuten rief Mr. Hooge an.
Seine Stimme war ſehr erregt, als er fragte: Mr. George,
ſieine Tochter bei Ihnen?

Jawohl! entgegnete der Polizeipräſident ſchläfrig.
Ja ... ich verſtehe nicht . . . iſt Ihnen nicht bekannt, daß
wir heute Madys Verlobung feiern? Sie müſſen doch davon ge=
leſen
haben!"
Ich habe davon geleſen. Zu Ihrer Orientierung, Mr.
Hooge: Miß Mady Hooge kam zu mir und bat mich um Hilfe,
da man ſie mit Betalt zu einer Verbindung mit Mr. Conger
zwingen wolle. Ich habe daraufhin Miß Hooge die Gaſtfreund=
ſchaft
meines Hauſes angeboten. Miß Hooge iſt über einund=
zwanzig
Jahre alt. Die Gewalt des Vaters über ſie iſt damit
erloſchen. Sie müſſen Ihrer Tochter ſchon geſtatten, daß ſie ſich
nach Wiunſch und Willen verlobt und verheiratet.
Mr. Hooge ſchien in wahnſinnige Wut zu kommen.
Er ſtieß eine Flut von Vorwürfen aus.
Robert George hängte an
Eine Stunde ſpäter war Mr. Hoge mit ſeinem Wagen da.
Mr. Conger begleitete ihn.
Der Wortwechſel dauerte nur fünf Minuten, dann zogen die
Herren wieder ab.
Ein aufregender Tag heute! ſagte George ruhig, als ob
nichts geſchehen wäre. Hoffentlich können wir jetzt ruhig
ſchlafen.

Kinderwagen aller Art, nur im Spezialgeschätt g
J. Donges & Wiest, Elisabethenstraße 25½ *

Dann gingen ſie zu Bett.
Aber es war eine vertrackte Nacht
Denn kurz vor vier Uhr früh klang das Krachen eines Schuſ=
ſes
durch das Haus, daß die Schläfer entſetzt aufſprangen.
George und Benn ſtürment im Schlafanzug, mit den Brow=
nings
in der Rechten, nach dem Trainingsraum, denn von dort
war der Schuß gekommen.
Sie wird ſich doch nichts angetan haben! ſtieß Benn im
Laufen hervor.
Bewahre! Es iſt einer eingeſtiegen. Paß auf, der Hund
hat ihn gefaßt.
George hatte richtig taxiert.
Im Trainingsraum ſtand Miß Hooge, eine Decke um ſich ge=
ſchlungen
, mit erhobenem Revolver, und am Boden lag ... wahr=
ſcheinlich
, er war es .. . . der Noten=Billy, der vor acht Tagen
aus dem Zuchthaus entlaſſen worden war.
Der Hund kauerte auf ihm, jeden Moment bereit, ihm an die
Kehle zu fahren.
George ſah Mady Hooge, die doch einen kräftigen Schrecken
erwiſcht haben mochte, wohlwollend an: Famos haben Sie das
gemacht, Miß Hooge! Alſo, der Burſche ſtieg ein, und ihr braver
Satan merkte es?
Ja, Mr. George. Ich griff zu meinem Browning und
ſchoß. Aber ich glaube, ich habe ihn nicht getroffen.
Gut, gut! Jetzt ſeien Sie ſo nett und rufen Sie Ihren
Hund zurück, denn wir möchten uns des Burſchen etwas an=
nehmen
.
Das geſchah. George entfernte aus den Taſchen des am
Boden liegenden Noten=Billy einige Waffen und ſagte dann
barſch: Aufſtehen!

Wortlos erhob ſich der Verbrecher und ſtarrte das Mädchen
frech an.
George wandte ſich wieder Miß Hooge zu und ſagte
freundlich:
Ich glaube, Sie werden dieſe Nacht nicht noch einmal ge=
ſtört
. Verſuchen Sie zu ſchlafen und haben Sie Dank, Miß
Hooge.
Sie nickte gehorſam. Das Lob Georges ſchien ſie zu ſreuen.
Die drei Männer verließen das Zimmer. Noten=Billy machte
keine Miene, auszukneifen. Er wußte, daß es doch unmöglich
war, wenn man den Bluthund
ſo hieß George ſeit Kate=
rinks
Tod im Nacken hatte.
Im Zimmer nahmen George und Benn Platz.
Auch der Verbrecher wurde zum Sitzen eingeladen.
Sogar eine Zigarre bot ihm George an. Noten=Billy grinſte
über das ganze Geſicht.
Verdammt liebenswürdig, George! Biſt ein guter Junge!
ſagte Noten=Billy und entblößte damit ſeinen zahnloſen Mund.
Aber von dir Burſchen iſt es, gelinde geſagt, eine Unver=
ſchämtheit
, uns mitten in der Nacht zu wecken.
Beruf, George! ſagte der Verbrecher wichtig. Muß die
Nachtzeit zur Hilfe nehmen. Schien mir günſtig. Sah, daß Ihr
die ganze Nacht nicht zur Ruhe kamt. Wäre der verfluchte Köter
nicht geweſen, dann ..
Na, was dann? Erwartungsvoll ſah George auf den Ver=
brecher
. Wenn Silver den Noten=Billy ſchickt, dann iſt eine
Gefahr für unſer Leben kaum zu befürchten, denn Billy iſt zwar
ein ganz verfluchter Burſche, aber ich glaube, er hat noch nicht
gemordet. Irre ich mich, Billy?
Du irrſt dich nicht, George! ſagte der Verbrecher. Er war
rot geworden. Faſt wie ein Lob hatten Georges Worte in ſeinen
Ohren geklungen.
Gut! Alſo, was wollteſt du dann?
Das wirſt du nie erfahren, und wenm du mich zehn Jahre
einſperrſt.
Einſperren? Wegen was ſoll ich dich denn einſperren?
Wegen Störung der Nachtruhe? Habe keine Sorge, mein Junge.
Ich laſſe dich laufen. Ich will dich nicht ins Gefängnis bringen.
Erwiſchen wir dich wieder beim Fälſchen, dann dürfte deine
Karviere unter Silver abgeſchloſſen ſein.
George hielt ihn ſcharf im Auge. Er ſah, wie der Verbrecher
bei der Nennung des Namens Silver ſtets zuſammenzudte.
Möglich! entgegnete Billy.
Höre, Billy, du ſollſt wir nur etwas über Silver erzählen.
Doch der Verbrecher ſchüttelte den Kopf. Silver? log er.
Silver? Weiß nicht, wen du meinſt. Kenne keinen Silver,
Was ſoll mit ihm ſein?
Halte mich doch nicht zum Narren! ſagte George ſcharf.
Als ob nicht jedes Kind in euren Reihen weiß, daß Silder euer
Erſter iſt. Doch laß, brauchſt mir nichts zu erzählen, denn du
weißt ja ſelber nicht mehr als ich. Ich weiß, wo ich ihn zu ſuchen
habe. Ihr jammert mich eigentlich, daß ihr unter der Fuchtel
eines ſo ausgekochten Schurken ſeid.
Der Verbrecher ſaß mit zuſammengekniffenen Lippen da.
Geh! ſagte dann George.
Er winkte Bökkel zu, der an der Tür ſtand, und ſagte:
Bringen Sie ihn hinunter, Mr. Bökkel.
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waltungsgerichtsbarkeit
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Wohlfahrtspfiege; Fürſorgeverordnung / 88. Die Jugendwohlfahrtspfiege).
IV. Das Kirchenweſen. (8 9. Allgemeines / 8 ro. Die evangeliſche Lanz
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