Ginzelnummer 10 Pfempige
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Nummer 306
Montag, den 4. November 1929.
192. Jahrgang
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Nabatt weg. Bankonto Deutſche Bank und
Darm=
fädter und Natſonalbank.
Kuu der Hecterangsoilbang
in Frankreich.
Die parlamenkariſche Zuſammenſehzung des
Kabinekts Tardien.
EP. Paris, 3. November.
Während das zurückgetretene Kabinett Briand aus 14
Mini=
tern und vier Unterſtaatsſekretären beſtand, ſetzt ſich die neue
Regierung Tardieu=Briand aus 16 Miniſtern und 12
Unter=
taatsſekretären zuſammen. Mitglieder des vorhergehenden
Kabi=
retts waren: Tardieu, Briand, Maginot, Leygues, Chéron,
Lau=
ent=Cynac, Marraud, Henneſſy und Loucheur als Miniſter und
Fermain Martin, Oberkirch, Poncet, Paté als
Unterſtaatsſekre=
äre. Früheren Kabinetten haben angehört: Piétri, Flandin und
Nallarmé. Die übrigen 12 Kabinettsmitglieder ſind zum erſten
Male Miniſter oder Unterſtaatsſekretäre.
Nach der parlamentariſchen Zuſammenſetzung beſteht das
Niniſterium aus vier Senatoren und 24 Abgeordneten. Von den
Senatoren gehören drei zu der Demokratiſchen Linken (150
Sitze), die bekannulich im Senat auch die Radikalen umfaßt, und
iner zur Republikaniſchen Union (77 Sitze), der auch Poincaré
ingehört. Von den Abgeordveten ſind zwei, darunter Briand.
Tepublikaniſche Sozialiſten (18 Kammerſitze) zwei linke
Unab=
ängige (16), ſechs, darunter Loucheur, Linksradikale (52), acht,
arunter Tardieu, Linksrepublikaner (64), zwei Mitglieder der
Bruppe Maginot (29), drei Mitglieder der Gruppe Marin (101),
ind ein Mitglied der Demokratiſchen Volkspartei (18 Kammer=
*tze).
Die franzöſiſche Preſſe zum neuen Kahinekk.
Die neue Regierung Tardieu=Briand findet in der Pariſer
Ereſſe eine ziemlich reſervierte Aufnahme. Im allgemeinen wird
ie vor allem mit Erleichterung begrüßt, weil endlich der ſeit elf
Tagen andauernden Kriſe ein Ende gemacht wurde. Die Blätter
enterſtreichen je nach ihrer politiſchen Einſtellung mit Bedauern
der mit Genugtuung, daß die Radikalen eine Beteiligung au der
Tegierung abgelehnt haben und daß die Zuſammenſetzung des
Labinetts die Spuren dieſer Weigerung inſofern träge, als die
Fegierungsmehrheit ſich nunmehr von der Kammermitte bis zum
rußerſten rechten Flügel, alſo bis zur Gruppe Marin erſtrecke.
Hin und wieder kommen Zweifel zum Durchbruch, ob verſchiedene
Nitglieder des neuen Miniſteriums ſich auf die Dauer
mitein=
uder vertragen können.
„Die Unbekannte der neuen Regierung” ſchreibt der
Figaro”, „iſt der Zuſammenhang zwiſchen der Politik Briands
inerſeits und der Politik Tardieus und Maginots andererſeits.
Vie können ſie ſich einigen und wohin ſteuert die Regierung,
penn ſie ſich nicht einigen können?“
Das „Echo de Paris” zeigt beſondere Befriedigung darüber,
aß Maginot das Kriegsminiſterium übernommen habe. Zu
rner Zeit, wo die Politik Briands ſo lebhafte Beſorgnis im
Tande hervorrufe, ſei es ein Troſt, wenigſtens die Armee und
en Grenzſchutz einem ſicheren, energiſchen und fachmänniſchen
Führer anvertraut zu wiſſen.
Vorausſagen über das Schickſal des Miniſteriums Tardieu
nachen nur recht wenig Blätter. Im allgemeinen begnügt ſich
ie Preſſe damit, zum Abwarten zu raten. Man müſſe erſt am
Donnerstag die Regierungserklärung hören, von
er viele Fraktionen ihre Haltung gegenüber der neuen
Regie=
uing abhängig machen, bevor man die Erfolgsausſichten der
Tegierung beurteilen könne. Für die Haltung der Radikalen iſt
S bezeichnend, daß kein dieſer Partei naheſtehendes Blatt dem
reuen Kabinett entſchloſſene Gegnerſchaft ankündigt. Das
Oeuvre”, das allerdings im Beſitz des Landwirtſchaftsminiſters
Henneſſy iſt, erklärt ſogar, die Brücke zwiſchen den Radikalen und
er neuen Regierung ſei noch nicht abgebrochen. Der ſozialiſtiſche
Populaive” dagegen ſagt dem reaktionären Kabinett Tardieu
üir nächſten Donnerstag ſchon den Sturz voraus.
Kundgebungen franzöſiſcher Politiker.
EP. Paris, 3. November.
Zwei Politiker der zur Regierungsmehrheit Tardieus
ge=
zörenden Rechtsgruppen hielten am Sonntag Reden, die für die
Zeurteilung der politiſchen Lage und der künftigen
Mehrheits=
verhältniſſe in der Kammer gewiſſe Fingerzeige geben. Louis
Marin äußerte ſich in Carcaſſonne gegen die
Rheinland=
äumung ohne genügende Garantien für die
Sicherheit Frankreichs und die Bezahlung der
Keparationen, gegen die Nichtanwendung der
Kriedensverträge, gegen den Youngplan und
ie Haager Abkommen und insbeſondere die
Internationale Zahlungsbank. Er erklärte ferner,
Frankreich könne auf der bevorſtehenden
Flottenabrüſtungskonfe=
enz nicht von ſeinem Mindeſtbauprogramm heruntergehen. Die
Regierung müſſe die Oeffentlichkeit unterrichten und ſich auf das
Parlament ſtützen, ſtatt ihm die Wahrheit zu verheimlichen. Dieſe
Ausführungen laſſen darauf ſchließen, daß Marin auch von der
reuen Regierung die Erklärungen über die Außenpolitik fordern
Dird, die Briand verweigerte.
In Clermont=Ferrand hielt der geiſtige Führer der Gruppe
Maginot, der in der letzten Zeit vielgenannte Abgeordnete Paul
kkeynaud, eine Rede, in der er erklärte, die Abgeordneten der
Kechten, die unlängſt gegen Briand geſtimmt hätten, ſeien keines=
Degs Gegner ſeiner Verſtändigungspolitik oder der Haager
Ab=
vmmen, ſondern hätten lediglich die Durchführung dieſer
Poli=
ik kritiſiert. Die Zweideutigkeiten über die
Durch=
ührung der Rheinlandräumung müßten zerſtreut
Herden. Ferner ſeien ſeine Freunde empört darüber geweſen,
daß die Regierung Verhandlungen über das Saargebiet eröffnet
ſabe, ohne vorher eine Debatte in der Kammer zu veranlaſſen.
Dieſe Debatte müſſe ſtattfinden, damit das Parlament der
Regie=
ung Richtlinien für die Verhandlungen geben könne.
vom Tage.
Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” iſt nach ſeiner
ſonntäg=
lichen Süddeutſchlandfahrt um 16.40 Uhr wieder über
Friedrichshafen eingetroffen und um 16.57 Uhr glatt gelandet. Um
17.30 Uhr war der „Graf Zeppelin” wieder in der Halle.
Der Chef der deutſchen Heeresleitung General Heye trifft
Montag früh in Wien ein. Er wird an der feierlichen Einweihung
des neuen Grabdenkmals für Feldmarſchall Konrad von Hötzendorff
teilnehmen.
Der Konflikt in der Stockerauer Maſchinenfabrik
Heid wird allem Anſchein nach zu keinen Weiterungen Anlaß geben.
Auf Veranlaſſung des Kriegsminiſteriums hat die polniſche
Stadt=
kommandantur eine Unterſuchung gegen diejenigen
Offi=
ziere eingeleitet, die am vergangenen Donnerstag im
Seim=
gebäude erſchienen ſind.
Anläßlich des Allerſeelentages fand auf dem Belgrader
deutſchen Heldenfriedhof eine eindrucksvolle Feier
ſtatt, der auch Vertreter der jugoſlawiſchen Regierung beiwohnten.
Der Generalſekretär des Völkerbundes Sir Erie Drummond
iſt geſtern zu kurzem Beſuche in Belgrad eingetroffen.
Die griechiſche Regierung hat die Einſetzung eines
nationalen Wirtſchaftsrates beſchloſſen und die Abſicht
angekündigt, zu dieſem Zweck dem griechiſchen Parlament in der
No=
vemberſeſſion einen Geſetzentwurf zugehen zu laſſen.
Der am 29. Oktober 1927 in Kraft getretene
ſchweizeriſch=
türkiſche Handelsvertrag, iſt von der Türkei
gekün=
digt worden.
Berichte beſtätigen, daß Bacha y Sakao, der als Habib
Ullah mehrere Monate lang in Kabul herrſchte, mit zweien ſeiner
Brüder und mehreren Anhängern in Kabul hingerichtet
wor=
den iſt.
Zum Rektor der Univerſität Edinburgh wurde der
frühere Schatzkanzler Winſton Churchill mit 864 Stimmen gewählt.
Das amerikaniſche Staatsdepartement und das
Schatzamt haben das Studium des Entwurfs für das
amerikaniſch=
deutſche Abkommen, das die direkte Bezahlung der
Beſat=
zungskoſten und Reparationen durch Deutſchlanb
an die Vereinigten Staaten vorſieht, beendet. Der Entwurf wird
wahr=
ſcheinlich am Montag nach Berlin abgehen.
Der amerikaniſche Senat führte in einer ſechsſtündigen
Sitzung einen nutzloſen Kampf über das
Zolltarif=
geſetz.
Geſtern morgen iſt der Oxient=Expxeß auf, der „Strecke
Agram—Steinbrück mit den letzten Wagen eines Güterzuges, der
auf einer Kreuzung ſtand, zuſammengeſtoßen, wobei zwei
Perſonen getötet wurden.
U
Die innerpolikiſche Spannung in Polen.
Warſchau, 3. Nov.
Die innerpolitiſche Lage iſt zur Zeit noch ungeklärt. Im
Laufe des heutigen Tages findet eine Unterredung zwiſchen dem
Staatspräſidenten und dem Seimmarſchall ſtatt, der
entſchei=
dende Bedeutung beigelegt wird. Von dem Ergebnis dieſer
Unterredung wird es abhängen, ob und wann vom
Sejmmar=
ſchall die nächſte Sitzung des polniſchen Landtages einberufen
wwird. Es charakteriſiert die innerpolitiſche Spannung, daß der
Warſchauer Vollzugsausſchuß der Sozialiſtiſchen Partei die
Par=
teimitglieder für morgen 17 Uhr in die Lokale der einzelnen
Bezirksorganiſationen eingeladen hat.
Die amtliche Polniſche Telegraphenagentur veröffentlicht
heute eine vom Innenminiſter General Skladkowfki und vom
Adjutanten Pilſudſkis, Oberſt Beck, verfaßte und von Marſchall
Pilſudſki ſelbſt ergänzte Darſtellung der dramatiſchen, am letzten
Donnerstag ſtattgehabten Unterredung zwiſchen Pilſudſki und
dem Seimmarſchall Daſzinſki. Die beiden Offiziere haben
näm=
lich dieſer Unterredung als Zeugen beigewohnt. Dieſer
Dar=
ſtellung zufolge hat Pilſudſki Daſzinſki gegenüber im
Zuſam=
menhang mit der Nichteröffnung der Sitzung von einer
Dumm=
heit geſprochen. Als Daſzinſki Pilſudſki verſicherte, daß er in
amtlicher Eigenſchaft ſpreche, habe Pilſudſki, mit der Fauſt auf
den Tiſch ſchlagend, erwidert: „Nun bitte ich Sie aber, Ihre
Zunge im Zaum zu halten, und ich frage Sie, ob Sie die Sitzung
eröffnen wollen.” Hierauf habe Daſzinſki erwidert: „Unter der
Herrſchaft von Bajonetten, Revolvern und Säbeln eröffne ich
den Seim nicht!“ Als Daſzinſki auf wiederholte
Aufforderun=
gen feſt blieb, verließ ihn Pilſudſki, ohne ihm die Hand zu
reichen. Als Pilſudſki durch den an das Arbeitszimmer
Da=
ſzinſkis anſtoßenden Salon ging, habe er noch laut geſagt: „Das
iſt ein Dummkopf!“
Neue Berhaffungen in der Agramer Mordaffäre.
EP. Agram, 3. November.
Obwohl die Polizei über die Liſte der nach der Ermordung
der beiden Geheimpoliziſten verhafteten Perſonen immer noch
Stillſchweigen bewahrt, iſt die Stadt voll von Gerüchten über
ſenſationelle Verhaftungen und Enthüllungen. Mehrere
Ge=
meinderäte ſollen ſchwer kompromittiert ſein, ſo daß man die
Auflöſung des Agramer Gemeinderates für wahrſcheinlich hält.
Unter den Verhafteten befindet ſich der Univerſitätsprofeſſor
Suplai, der im Jahre 1920 wegen Spionage zu 3 Jahren Kerker
verurteilt wurde und die Strafe verbüßt hat. Auch der bekannte
kroatiſche Emigrant Rechtsanwalt Gagliardi, der ſeinen Wohnſitz
in Graz hat, ſich aber in der letzten Zeit heimlich in Agram
auf=
hielt, wurde verhaftet. — Die Pobizei will den Mörder des
Chefredakteurs Schlegel in der Perſon eines gewiſſen Simbie
ermittelt haben, der verhaftet wurde und bereits ein Geſtändnis
abgelegt haben ſoll. Der Mechaniker Vramilovie, der vorgeſtern
einen Detektiv und einen Gendarmen erſchoſſen hat, ſoll der
Chauffeur geweſen ſein, der, machdem die tödlichen Schüſſe gegen
Schlegel gefallen waren, den Mörder zu verfolgen vorgab und
dann underrichteter Dinge zurückkehrte. Geſtern wurde ein
Be=
amter des Seuchenkrankenhauſes verhaftet, bei dem man eine
Höllenmaſchine fand. Der Verhaftete erklärte, die Höllenmaſchine
von dem Gemeinderatsmitglied Javor erhalten zu haben, der
einer der Führer der extremiſtiſchen kroatiſchen Frank=Partei iſt.
Jator wurde ebenfalls verhaftet, ebenſo der angeſehene Agramer
Rechtsanwalt Dr. Bammjak. Die Polizei verweigert jede
Mit=
teilung über die Gründe der Verhaftungen,
* Nach den Wahlen in der
Tſchecho=
flowakei.
Weſenkliche Veränderung der polikiſchen Konſtellakion
Von unſerem H=Korreſpondenten.
Prag, 1. November.
Die am 27. Oktober durchgeführten Wahlen in der
Tſchecho=
flowakei haben mit einem faſt ſenſationell zu nennenden Erfolg
der ſozialiſtiſchen Parteien ſowohl im tſchechiſchen wie im
deut=
ſchen Lager geendet; die bisherige bürgerliche Regierung ſah ſich
gleich nach der Verkündung des Skrutiniums veranlaßt, zu
demiſſionieren, und es unterliegt bei der nunmehr geſchaffenen
Lage der Dinge keinem Zweifel mehr, daß die ſozialiſtiſchen
Gruppen ein beſtimmendes Wort in den Vorbereitungen zur
Bildung der neuen Regierung mitſprechen werden, obwohl die
tſchechiſchen Agrarier als die ſtärkſte bürgerliche Partei nichts
unverſucht laſſen werden, ihre bisherige Machtpoſition (ſie ſtellten
bekanntlich den Miniſterpräſidenten) beizubehalten. Ihr
Beſtre=
ben geht unter der nunmehr eingetretenen politiſchen
Umſchich=
tung dahin, die alte Koalition, erweitert um eine oder zwei
ſozialiſtiſche Gruppen, wieder zu erneuern, wobei ſie den
Aus=
tritt der ſlowakiſchen Volkspartei aus der Koalition ſchon ins
Kalkül zu ziehen ſcheinen. Indeſſen beſteht kein Zweifel darüber,
daß die Abſichten der ſozialiſtiſchen Parteien keinestvegs mit den
Wünſchen der tſchechiſchen Agrarier konform gehen; ſie, die heute
die Mehrheit der Bevölkerung hinter ſich haben und ſowohl im
Abgeordnetenhaus wie im Senate über die größte Anzahl von
Mandaten verfügen, ſehen keinen Anlaß, dem von ihnen bisher ſo
ſcharf bekämpften agrariſchen Syſtem wieder in den Sattel zu
verhelfen. Trotzdem ſetzt die Agrarpartei die Bemühungen unr
die Konſtruktion einer Regierung mit Einſchluß ſozialiſtiſcher
Gruppen — alſo einer grün=roten Koalition — fort, in welche
ſelbſtverſtändlich auch der deutſche Bund der Landwirte wieder
einbezogen würde. Kommt es zu einer Abſage von ſeiten der
Sozialiſten, dann werden die tſchechiſchen Agrarier, die als ſtärkſte
bürgerliche Partei über 46 Abgeordnetenmandate verfügen, wohl
alle Hebel in Bewegung ſetzen, um zuſammen mit den übrigen
Parteien bürgerlicher Couleur einen ſtarken Bürgerblock zu
ſchaffen.
Was den ſozialiſtiſchen Block ſelbſt anlangt, ſo hängt ſeine
Bildung von der Entſcheidung der deutſchen Sozialdemokraten
über ein Zuſammengehen mit den regierungswilligen tſchechiſchen
Genoſſen ab. In ihrer Einſtellung zum Staate unterſcheiden ſich
die deutſchen Sozialdemokraten bekanntlich von den tſchechiſchen
inſofern, als ſie bisher der negativiſtiſchen, der
ſtaatsverneinen=
den Richtung zuneigten, während die tſchechiſchen
Sozialdemo=
kraten aus ihrer aktiviſtiſchen Einſtellung nie ein Hehl gemacht
haben. Die Entſcheidung der deutſchen Sozialdemokraten wird
ſchon in den nächſten Tagen ſallen. Verharren ſie auf ihrem
oppoſitionellen Standpunkte, der nicht zuletzt ſeine Erklärung
findet in dem ungelöſten Nationalitätenproblem, dann würde
da=
mit gerechnet werden müſſen, daß es den tſchechiſchen Agrariern
gelingt, eine Neuauflage der bisherigen bürgerlichen Koalition
mit einem kleinen Ruck nach links herbeizuführen. Schon ſehr
bald alſo wird ſich zeigen, ob die tſchechiſchen Sozialdemokraten
den Agrariern dieſe Möglichkeit offen laſſen; denn die Bildung
des ſozialiſtiſchen Blockes hängt, wie angedeutet, von der
Bereit=
willigkeit der tſchechiſchen Sozialdemokraten ab, den deutſchen
Genoſſen jene Zugeſtändniſſe zu machen, die geeignet erſcheinen,
die Löſung der ſchwierigen Nationalitätenprobleme in der
Tſchechoſlowakei verwirklichen zu helfen.
Ein kurzer Rückblick auf die Ergebniſſe der Wahlen zeigt,
daß die Kommuniſten in der Tſchechoſlowakei einen erheblichen
Teil ihrer Anhängerſchaft an die Sozialdemokraten verloren
haben; von den 41 Mandaten, die ſie im Wahlkampf 1925 erobert
hatten, vermochten ſie diesmal nur noch 29 zu behaupten. Aber
auch die bisherigen Regierungsparteien, tſchechiſche und deutſche,
haben Verlufte erlitten: die deutſchen Chriſtlichſozialen, die
tſche=
chiſchen Volksparteiler und die deutſchen Landbündler, deren
ge=
meinſame Kandidatur mit den Wahlwerbern der demokratiſchen
Roſche=Kafka=Gruppe überraſchenderweiſe nicht den erwarteten
durchſchlagenden Erfolg brachte. Empfindliche Verluſte
verzeich=
net von den oppoſitionellen deutſchen Gruppen die
National=
partei, die diesmal um mehr als 20 Prozent weniger Wähler
zählte als bei den Wahlen im Jahre 1925; allerdings dürften
zwei Drittel ihrer Stimmen den ebenfalls oppoſitionellen
deut=
ſchen Nationalſozialiſten zugefallen ſein, und zweifellos hat ihr
auch die ſelbſtändige Kandidatur der Alldeutſchen Stimmen
ge=
nommen. Dieſes ſelbſtändige Wahlvorgehen der Alldeutſchen blieb
ergebnislos: die Partei brachte es auf nur etwas über 8000
Stim=
men, erhielt daher kein Mandat, weil die Wahlzahl in allen
Krei=
ſen über 20 000 liegt. Die deutſche Gewerbepartei, die diesmal
gemeinſam mit den Chriſtlichſozialen in den Wahlkampf zog, hat
einen kleinen Gewinn aufzuweiſen, und die deutſchen
National=
ſozialiſten verzeichnen einen ganz nennenswerten Zuwachs an
Stimmen. Wider Erwarten iſt Tuka, der Preßburger
Spitzen=
kandidat der ſlowakiſchen Volkspartei, im erſten Wahlgang nicht
durchgedrungen. Die tſchechiſche Regierungspreſſe bejubelt dieſe
Tatſache als eine Niederlage der oppoſitionellen Richtung im
ſlowakiſchen Lager, vergißt oder überſieht dabei jedoch den
Um=
ſtand, daß immer noch faſt eine halbe Million ſlowakiſcher
Wäh=
ler ihre Stimmen für die Liſte des ſlowakiſchen Volksparteilers
Hlinka, des beſten Freundes Tukas, abgegeben haben. — Eine
der größten Ueberraſchungen dieſer an Senſationen ſo reichen
Wahl bedeutet ſchließlich der Erfolg der ſogenannten „Liga gegen
die gebundenen Kandidatenliſten”, die zum erſten Male auf den
Plan getreten iſt. Sie erhielt vier Mandate. Von den auf dieſe
Liſte gewählten Kandidaten iſt die intereſſanteſte Perſönlichkeit
wohl General Gajda, der ehemalige tſchechiſche Generalſtads:
chef, der im Verlaufe eines gegen ihn eingeleiteten Verfahrens
wegen Spionage degradiert wurde. Er iſt der Führer der
tſchecht=
ſchen Fasciſten, deren Kampf ſich deutlich gegen Maſaryk und
Beneſch richtet.
Seite 2
Montag, den 4. November 1929
Aus der Landeshaupkſtadi
Darmſtadt, 4. November.
Hefüſcher Melanchkhonverein.
Unter der Leitung führender evangeliſcher Pevſönlichkeiten des
Heſſenlandes und mit Unterſtützung der Landeskirchenregierung, des
Pfarrvexeins, der Inneren Miſſion und des Evangeliſchen Bundes hat
ſich unter dem Vorſitz von Landeskirchenrat D. WaitzD=armſtad: ein
Hefſiſeher Melanchthonzerein gebildet, deſſen Aufgabe es iſt, evangeliſche
Heime für Sihuler höherer Lehranſtalten zu gründen und zu
unter=
halten. Die Notlage in Pfarrer=, Lehrer= und Beamtenfamilien auf
dem Lande, die eine entſprechende Ausbildung der Kinder faſt unmöglich
maclit, einerſeits, der Mangel an bewußt evangeliſchen Männern mit
akademiſcher Bildung und auch die Sorge um den Pfarrernachwuchs
andererſeits haben zu dieſer Gründung geführe. Dabei war das Vor=
Eild Badens beſtimmend, in dem drei ſolihe Heime beſtehen. Die nächſte
Aufgabe iſt die Errihtung und der Unterhalt eines evangeliſchen
S=kulerheims. In ihm ſollen ſolche, die während ihrer Schulzeit nicht
im elterlichen Hauſe ſvohnen können, Sei guter Verpflegung und
mög=
lickſt niedrigem Penſionspreis eine Erziehung im Geiſte evangeliſchen
Chriſkentums finden. Alle diejenigen, die Intereſfe an der
Neugrün=
dung, die mir Oſtern 1930 in Kraft treten ſoll, haben, wollen ſich an den
Vorſitzenden, Darmſtadt, Mollexſtraße 23, wenden. Zur Unterſtützung
des Unternehmens iſt der Beitritt zu dem Verein von Körperſchaften
und Einzelperlönlichkeiten dringend erwünfeht.
Evang. Bund Darmſtadt — Speyerer Feſtſpiel. Wir
möch=
ten nicht verſäumen, alle diejenigen, die bis jetzt noch keine
Ge=
legenheit hatten, das Feſtſpiel „Um Glauben und Gewiſſen” zu
beſuchen, aufmerkſam zu machen, daß vorausſichtlich, wenn keine
anderen Wünſche laut werden, Dienstag, 5. November die
letzte Aufführung im Städtiſchen Saalbau ſtattfindet und daß die
Nachfrage nach Karten äußerſt lebhaft iſt. Wer ein wirklich
inne=
res Erlebnis ſeines evangeliſchen Glaubens und ein Bild jener
großen hiſtoriſchen Tage von Speyer haben will, der verſäume
nicht, dieſes Spiel an ſeinem Geiſte vorüberziehen zu laſſen.
— Petrusgemeinde. Das Konzert des Frauenvereins, bei dem
Frau Regina Harre und Herr Franz Tibaldi vom Heſſiſchen
Landestheater ihre Mitwirkung zugeſagt haben, findet heute,
Montag, abend im Gemeindehaus Eichwieſenſtraße 8 ſtatt.
Be=
ginn pünktlich um 8 Uhr. Vielleicht können letzte Karten noch an
der Abendkaſſe zu haben ſein.
— Klavierabend Alexander Buch. Der heute abend im kleinen
Saal des Saalbaues ſtattfindende Klavierabend des Pianiſten
Alexan=
der Buch (Beethoven, Schumann, Prokofieff, Chopin) beginnt punktlich
8 Uhr. Karten bei Bodenheimer und an der Abendkafſe.
— Das Schnurrbuſch=Quartett ſetzt ſeinen Kammerzyklus „Von
der alten zur neuen Zeit” am Freitag, den 8. November, im
Kleinen Hauſe fort. Zur Aufführung kommen: Beethoven:
Streich=
quartett Opus 127 Es=Dur; Schuberr: Quartettſatz C=Moll, und
Schu=
mann: Klavierquintett Es=Dur. Den Klavierpart zu dem
Schumann=
ſchen Werk hat Herr Guſtav Beck freundlichſt übernommen. Vorverkauf
an der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes.
— Volksbühne. Die Mitglieder der Konzertgemeinde
wer=
den nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie als zweites Konzert
die Hauptprobe des Muſikvereins (Die Jahreszeiten von J. Haydn)
heute Montag, den 4. November, im Großen Haus beſuchen. Programm
und Textheft ſind in der Geſchäftsſtelle der Volksbühne,
Eliſabeihen=
ſtraße 34 (Haus Alter) erhältlich.
— Volkshochſchule. Am Dienstag, den 5. November beginnt Dr.
Diehl ſeine Vorleſung über: „Entſtehung, Aufbau und
Dierleben des Mainzer Beckens”. An 6 Abenden wird
dabei behandelt: Der Einbruch des Rheintalgrabens, das rheiniſche
Meer und ſeine Tierwelt, Ausſüßung und Verlandung des Beckens,
der Urrhein, die Tierwelt von Eppelsheim, die Tierwelt der Eiszeit,
der diluviale Menſch im Mainzer Becken. Eine Reihe von Lichtbildern
wird die Vorträge ergänzen, die im Saal 182 der Techniſchen
Hoch=
ſchule von 20—21 Uhr ſtattfinden. Anmeldungen zur Teilnahme ſind
an die Volkshochſchule, Mathildenplatz 17, zu richten.
— Pauline Jack iſt der Darmſtädter Oeffentlichkeit durch ihre
Tätig=
keit am Heſſiſchen Landestheater in Erinnerung und als Liederſängerin
bekannt. Wir werden die Künſtlerin am 10. November im Kleinen
Haus des Heſſiſchen Landestheaters in einer Liedermatinee wieder zu
hören bekommen.
— Reichskurzſchrift=Anfängerkurſe in der Ballonſchule. Auf die
heute abend und Donnerstag, den 7. d. M., ab 20 Uhr, in der
Ballonſchule beginnenden neuen Anfängerkurſe in Reichskurzſchrift
des Gabelsberger Stenographenvereins (1861) e V. wird
noch=
mals hingewieſen. Die ſehr niedrig gehaltenen
Teilnehmergebüh=
ren können in Raten bezahlt werden. Anmeldungen und
Aus=
kunft in der Auskunftsſtelle Ballonplatz 7 und in den erſten
Unter=
richtsſtunden.
— Mittagstiſch des Hausfrauenbundes. Dank der Fürſorge des
Hausfrauenvereins beſitzt Darmſtadt eine ſeit Jahren im Stillen
wir=
kende Mittelſtandsküche, welche gegen geringes Entgelt (70 Pfennige)
ein gutes bürgerliches Mittageſſen in und außer dem Hauſe zwiſchen
12 und 2 Uhr verabreicht. Zwei Teller gute Suppe, Kartoffeln, Gemüſe,
Fleiſch, abwechſelnd mit Fiſch= und Mehlſpeiſen, erfreuen die Güſte.
Abends iſt die Küche geſchloſſen.
Spegerer Festspiel
„Um Glauben und Gewissen”
Leizte Auffükrung Bienstag, 5. Hevember
abends 8 Uhr im Städilschen Eaalbau
17337
Eintrittspreis: Mk. 0.50 bis 3.—
Orisgewerbeverein und Handwerkervereinigung
Darmſtadt.
Die Reihe ſeiner Wintervorträge eröffnete der Ortsgewerbeverein
und die Handwerkervereinigung Darmſtadt am letzten Donnerstag abend
mit Herrn Syndikus Dr. Kollbach als Redner. Bereits zu Beginn
der Veranſtaltung war der „Fürſtenſaal” überfüllt. Der Vorſitzende
des Vortrags=Ausſchuſſes, Herr Prof. Dr. W. Sonne, begrüßte mit
herzlichen Worten die zahlreich Erſchienenen und verwies zugleich auf
das reichhaltige und intereſſante diesjährige Vortrags=Verzeichmis, von
dem jedes Vereinsmitglied durch die ihm zugeſtellte beſondere Karte
Kenntnis erhalten habe. Durch dieſe Vorträge wolle man praktiſche
Arbeit im Sinne des Gewerbe= und Handwerkerſtandes leiſten und der
überaus zahlreiche Beſuch beweiſe, daß dieſen Beſtrebungen auch
Ver=
ſtändnis entgegengebracht werde.
Der Vorſitzende erteilte ſodann Herrn Syndikus Dr. Kollbach das
Wort zu ſeinem Lichtbildervortrage: „Eiſen und Kohle ihre
Gewinnung und Weiterverarbeitung‟. Der Redner
beſchäftigte ſich in einer kurzen perſönlichen Bemerkung eingangs mit
einer Einſendung des „Heſſ. Volksfreund”, die aus durchſichtigen
Wahl=
gründen an dem gewählten Thema herumkritiſiert hatte und dabei ſo
unvorſichtig war, die Behauptung aufzuſtellen, die Darmſtädter
Hand=
ſverker intereſſierten ſich jetzt nicht für ein ſolches Thema; die
ſchla=
gende Antwort, die jetzt erteilt wurde, hatten den erſten einmütigen
Beifallsſturm der Verſammlung zur Folge!
Aus dem ungemein reichhaltigen und feſſelnden Inhalte des
Vor=
trages, für den mehrere führende induſtrielle Werke in großer Zahl
höchſt anſchauliche Lichtbilder und Bildſtreifen zur Verfügung geſtellt
hatten, ſei nachſtehend einiges hervorgehoben: Zunächſt erläuterte
Redner die überragende Bedeutung von Eiſen und Kohle für unſere
heutige Kulturwelt, die Verkeilung und Menge ihres Vorkommens
mit beſonderer Berückſichtigung unſerer deutſchen Verhältniſſe. Die
ungeheuren Verluſte, die wir durch den Verſailler Vertrag erlitten
haben, wurden veranſchaulicht. Die erſte Lichtbilderreihe galt dem Eiſen.
Man verfolgte die harte Arbeit des Bergmannes unter Tag, ſah die
kilometerlangen Stollen und Bauten tief im Schoße der Erde, und
droben die Anlagen, die der Aufbereitung der gewonnenen Erze
dien=
ten. In gewaltigen Hüttenwerken wird dann das Erz zu ſchmiedbarem
Eiſen und Stahl verwandelt. Die einzeluen Betriebsvorgänge,
ins=
beſondere die Hochöfen, wurden in dielen Bildern gezeigt. Die
Schil=
derung von verſchiedenſten Walzwerken, ſchloß dann die erſte
Betrach=
tung über das Eiſen ab, an das ſich dann die Kohle anreihte. Man
ſah Bilder aus dem Saargebiet und aus Oberſchleſien, insbeſondere
aber aus dem rheiniſch=weſtfäliſchen Induſtriebezirk. Auch hier wieder
eine ſyſtematiſche Darſtellung von der Kohle, wie ſie in der Tiefe
gewonnen wird bis zum verſandfertigen Brennmaterial verſchiedenſter
Sorten und Qualitäten, oder dem Brikett, oder dem in gewaltigen
Kokereien erzeugten Koks. Beſonders eindrucksvoll waren die Bilder
der allen dieſen Zwecken dienenden induſtriellen Anlagen. — Im
wei=
teren Verlaufe wurden Bildſtreifen gezeigt, die die ganzen bereits
genannten Arbeitsvorgänge, in beſonders intereſſanter Weiſe deutlich
machten, z. B. das Heranbringen ausländiſcher Erze auf See= und
Flußſchiffen, das Verhütten in rieſigen Hochofenanlagen, die weitere
Behandlung in den Beſſemer=Birnen, oder durch das Thomas=Verfahren
und ſchließlich die Wiederverwendung von zerſchrottenem Altmetall in
der Gluthitze des Siemens=Martin=Oefen. Gewaltig waren die Bilder
von verſchiedenen Walzwerken, insbeſondere das Walzen von großen
nahtloſen Rohren.
Als letzten Teil des Vortrages, der insgeſamt über 2½ Stunden in
Anſpruch nahm, erſtattete Herr Dr. Kollbach in teilweiſe launigen
Wor=
ten einen reichilluſtrierten Bericht über die Sonderfahrt des Vereins
ins Siegerland und zum Ruhrgebiet, die bekanntlich unter zahlreicher
Beteiligung im September ſtattfand und einen außerordentlich
an=
regenden und reibungsloſen Verlauf genommen hatte. Die ebenfalls
zum großen Teil beim Vortrage anweſenden damaligen Teilnehmer der
Fahrt konnten dieſe von Anfang bis zum Ende noch einmal miterleben.
Im einzelnen iſt ja bereits ſeinerzeit ausführlich über dieſe Fahrt
be=
richtet worden. Große Begeiſterung weckten u. a. die Gruppen= und
Einzelbilder, die jetzt auf der Leinwand erſchienen, z. B. eine Gruppe
vor der Einfahrt ins Bergwerk und nach der Ausfahrt aus den
Tie=
fen, in denen die Kohle gewonnen wird. Von der berühmten Eſſener
Gartenbauausſtellung „Gruga” konnten allein 29 Bilder gezeigt
wer=
den. Die Schlußbilder behandelten den Abmarſch der franzöſiſchen
Truppen aus dem Ruhrgebiet und die großartige Befreiungsfeier in
Düfſeldorf unter Teilnahme von Hindenburg. Redner gab dabei der
Hoffnung Ausdruck, daß auch für unſer rheinheſſiſches Gebiet bald die
Stunde der Freiheit ſchlagen möge und man in Mainz den
Reichsprä=
ſidenten zur Befreiungsfeier begrüßen könne. — Herr Dr. Kollbach
ſchloß ſeinen Vortrag mit einer Betrachtung darüber, daß man aus
den Bildern Hochachtung für den Wert der Arbeit gewinnen müſſe; im
Siegerland und im Ruhrgebiet habe man ein hartes, zähes und
fleißi=
ges Geſchlecht an ſeiner ſo ſchweren und von ſo vielen Gefahren
um=
lauerten Arbeit geſehen. Ohne dieſe Arbeit müßte Deutſchland
wirt=
ſchaftlich zugrunde gehen. Das Hohelied der Arbeit erklinge aus all
den induſtriellen Stätten, die in vielen Bildern an uns vorübergezogen
ſeien, und es zeuge für den Mann mit der ſchwieligen Fauſt! —
Wie=
derholt hatte die Verſammlung während des Vortrags Beifall
geſpen=
det, der jetzt zum Schluß wieder einmütig und lebhaft erſcholl. —
Herr Prof. Dr. W. Sonne brachte dem Redner dieſen Dank dann
noch in herzlicher Weiſe zum Ausdruck, der es verſtanden habe, die=
Zu=
hörer bis zur letzten Minute zu feſſeln; und er verwies ſchließlich
noch auf den nächſten Wintervortrag am 28. November, wo Herr Dr.
v Gerhardt=Frankfurt über „Entſtehung und Weſen des Geldes
in ſeinem Verhältnis zum Wert und Preis der Güter” ſprechen wird.
bei Rheuma,
KAIANC Sschias,
Hexen=
ſchuß, Nerven= und
Erkältungs=
ſchmerzen. — In Apotheken und
Drogerien erhältlich. a r u
Großes Haus. — Sonntag, den 3. November.
Alda.
Oper von Ghislanzoni, Muſik von G. Verdi.
In der ſtraffen, ungemein feſſelnden Auslegung des
ſtab=
führenden Maria Zwißler fand die farbenreiche,
vielge=
ſpielte Oper eine wie immer ſtark beſuchte Wiederaufnahme, die
durch Anſtellungsgaſtſpiele in den beiden Hauptrollen ein
be=
ſonderes Intereſſe gewann.
In Jennie v. Thillat, die die Aida ſang, ſtand eine
ſchlechtweg vollendete Künſtlerin vor uns, techniſch von größter
Reife, hochintelligent, von heißem Temperament, ſtimmlich und
darſtelleriſch ſehr kultiviert, die vom erſten Augenblick an die
Fäden zum Publikum geſpannt hat und feſthält. Sie beſitzt einen
wundervollen tragenden Sopran von elegantem Schliff und
trotz=
dem ſtärkſter dramatiſcher Kraft. Die Stimmbehandlung iſt
meiſterhaft und ſteckt voll delikater Feinheiten. Geſchmackvoll in
Anzug, Auftreten und Spiel wirkt ſie außerordentlich vornehm
und iſt eine intereſſante ausgeprägte Perfönlichkeit. Sie ſcheint
ebenſo geeignet für das Hochdramatiſche wie für das
Zwiſchen=
fach zu ſein. In der Wahl für eine Nachfolge Roſe Landwehrs
kommt ſie in ſtärkſtem Maße in Betracht.
Sich über Karl Martells Eignung zum Heldenfach heute
zu entſcheiden, wird ungewöhnlich ſchwer gemacht durch die
Un=
gleichheit ſeiner Leiſtung als Rhadames, die, obgleich von Szene
zu Szene ſich ſteigernd, große Vorzüge dicht neben offenbaren
Mängeln ausfwies und ein endgültiges Urteil unmöglich macht.
Der Eindruck wurde geweckt, als ob der Künftler entweder
zeit=
weiſe indisponiert, vielleicht auch befangen war, oder der
akuſti=
ſchen Verhältniſſe nicht Herr wurde, oder auch in der
Behand=
lungsweiſe ſeiner Stimme in einer Uebergangszeit ſteht,
jeden=
falls Hemmungen unterworfen war die verhinderten, daß er über
ſeine Mittel voll verfügte. Er ſcheint ein großes hochliegendes
heldiſches Material zu beſitzen — viele herrliche Töne klangen
auf —, das auffallend dunkle Farbe hat und oft zu eng ſitzt. Erſt
der Stilakt brachte mit dem dramatiſchen Schwung auch
mit=
reißende Wirkung. Die lyriſche Schlußſzene zeigte müheloſe Höhe,
doch ohne große Wärme. Eine ſchlanke heldiſche Erſcheinung.
Geſtaltungsvermögen unentwickelt, Spiel konventionell und
un=
perſönlich. Ein weiteres Gaſtſpiel wird für erforderlich, aber
auch wünſchenswert gehalten.
In den anderen Rollen bewunderten wir oft beſprochene
bewährte Darbietungen von Hans Komregg als Amonasro,
von Theo Herrmann als Ramphis, Ernſt Overlack als
König, hörten die ſchöne Stimme der Prieſterin von Ines
Loewen und Hans Schuſter als Boten, die wirkungsvollen
Chöre und die herrlich geſteigerten Enſembles. Die
vortreff=
liche Leiſtung von Anna Jacobs als Amneris, deren
Ge=
ſtaltungskraft und Charakteriſierungskunſt ihres gleichen ſucht,
kann nicht darüber wegtäuſchen, daß für dieſe und ähnliche
aus=
geſprochen jugendliche Figuren eine äußerlich und ſtimmnlich
jüngere Kraft einzuſetzen wünſchenswert iſt. Vielleicht wächſt
in der ſtimmbegabten Ines Loewen ein ſolcher Erſatz heran?
Das Ballett im zweiten Akt hatte durch den Schwertertanz eine
v, H.
dankenswerte Bereicherung erfahren.
Kleines Haus. — Sonntag, 3. November.
Die andere Seike.
Drama von R. C. Sherriff.
Ein ernſtes, ſachliches Dokument, dieſes Kriegsftück!
Es iſt kein Drama, in dem eine bühnenmäßige Handlung
mit inneren menſchlichen Konflikten oder mit Kämpfen um
Ideen ſich abſpielt. Es iſt die ſachliche Schilderung des Krieges,
des Lebens im Unterſtand und ſeines Einfluſſes auf die Menſchen.
„Tournays end” iſt der Titel der engliſchen Urſchrift.
Es iſt das Ende der kleinen Reiſe, die der junge
Kriegsfrei=
willige vom College in den Krieg unternimmt.
Von Montag abend bis Donnerstag früh ſpielt die
Hand=
lung ſich ab. Ein einziger Schauplatz; der Unterſtand im
eng=
liſchen Graben vor St. Quentin — fünfzig Meter von der
deutſchen Stellung entfernt. Die Menſchen im Unterſtand, die
Offiziere einer engliſchen Kompagnie, reden nicht über den Krieg:
lie leben den Krieg.
Jeder in ſeiner Art. Stanhope, der junge Kompagnieführer,
der ſeit drei Jahren in der Front ſteht, ein Muſter an
Pflicht=
treue und doch innerlich gebrochen und nur durch Alkohol die
Schrecken überwindend. Onkel Osborne, ruhig=überlegen in das
Schickſal ſich fügend und den todbringenden Vorſtoß führend.
Hibbert, der Feigling, und Raleigh, das Kind, das in wenigen
Tagen ſeine freiwillige Meldung mit dem Tode beſchließt.
Als Raleigh im Graben erſcheint, bahnt ein menſchlicher
Konflikt ſich an. Er iſt der Bruder des Mädchens, deſſen Held
Nummer 305
Huberkusiagd und Jagdrennen des Hefſiſchen Beiks
vereins in Babenhauſen am 2. Rovember 1929.
r. Der Samstag ſtand in unſerem Städtehen ganz im Zeiche
Sthutzpatrons der Jagd, des St. Hubertus. Der Heſſiſche Neiterver
(Sitz Darmſtadt) hatte zur frohen Hubertusjagd nach Babeuhau
eingeladen. Sammelplatz der Reiterſchar war diesmal der Bisma
platz. Von da ging es zum weiten Exerzierplatz, auf dem 5 Flachren
über je 1400 Meter geritten wurden. Trotz des rauhen Wetters
Werktags war eine große Zuſchauermenge auf ben grünen S0n
geeilt, der, umſäumt von dunkelgrünen Kiefernwäldern und bunt
gen Laubbäumen, einen prächtigen Anblick darbot. Am Trot
wäldchen war eine ſtattliche Anzahl Autos aufgefahren. Ein
dafür, welch große Aufmerkſamkeit man der Veranſtaltung aus
Mitgliederkreiſen von Darmſtadt, Offenbach a. M. und Frankfurt
gegenbrachte. Bewegung kommt in die Maſſe der Zuſchauer, als
Waldesrand die ror und ſchwarz befraikte Reiterſchar auftaucht un
fliegendem Galopp auf den Exerzierplatz dahergeſprengt komut. Vo
die vom einheimiſchen Maſter, Herrn Carl Loeſch., wohldre
Hundemeute und ein mitjagendes, herrenloſes Pferd. Ein farbendr
tiges Bild, das von gar manchem Photographen feſtgehalten wird
Marktplatz ſammelt ſich die Teilnehmerſchar von Damen und Her
Frohes Halali erſchallt aus dem Munde der etia 40 bis 50 zählen
Reiterinnen und Neiter. Eine kurze Exholungspauſe, und die ſünf B.
nen beginnen. Als Ziel= und Schiebsrichter ſind in Tätigkeit die
F. W. Bach=Frankfurt a. M., Kommerzienrat Gerſt=;
furt a. M., H. A. Schoeller=Frankfurt a. M. und Landesſt
meiſter a. D. Schberke=Darmſtadt. Dank der trefflichen Leit
der Herren Hch. Andreae=Frankfurt. a. M., Se. Erlaucht Alex
der Erbgraf zu Erbach Erbach, H. Paul
Heil=
furt a. M. und Senator h. c. Paul Rott=Frandfurt a. M. u
die Rennen einen flotten Verlauf und enden ohne Unfall.
Verlauf der Nennen:
1. Darmſtädter Flachrennen: 1. Dr. Fritz Mercks W.
ſporn”, Reiter: H. Pol.=Oberlt. Rettig. 2. G. Hartmanns
Iſhta”. Reiter: H. Paul Heil. Nur 2 Pferde am Stärt. Ein ſha=
Rennen, das der Sieger mit mehreren Längen gewinnt.
2. Amazonen=Nennen: 1. Paul Heils W. „Frechdachs”. Reit
Frl. Merton. 2. G. Hartmanns St. „PadLy”. Reiterin:
Roſer. 3. Frau v. Stettmanns „Perle”, Reiterin: die Beſitz
Ein ſehr ſpannendes Rennen, das von den Dayen in flotter
geritten wird und eine ſichere Beute von Frl. Merton wird.
3. Hubertus=Jagdrennen: 1. Dr. Aug. Wienands St. „Arm
Reiter: der Beſitzer Hch. Wienand. 2. Frl. H. Roſers St. „Elektr
Reiterin: die Beſitzerin. 3. H. Behaimbs „Aſtor”, Reiter: der
ſitzer, 4. H. Hartmanns „Lilith”. Reiter: Dr. Dunker. 7 Pfe
am Start, die flott auf die Reiſe gehen. Wohl das ſchärfſte Nem
des Tages, das die Stute „Armee”, die aus dem Geſtüt Eulbach ſtam
mit mehreren Längen Vovſdrung ſiegreich behauptét. Frl. Roſe‟
mit dem größten Schneid ritt und im Endſpurt dem Sieg gefährlich
werden drohte, wird mit ſtarkem Beifall am Ziel empfangen.
4. Preis vom Frankfurter Reit= und Fahrklub: 1. F. W. Ba
W. „Ganymed”, Reiter: der Beſitzer. 2. Frau Elſe Stern=Rot
St. „Freha”. Reiterin: die Beſitzerin. 3. Th. Gallos St. „be
lich”, Neiter: Senator Rott, geſtürzt. Nur 3 Pferde am Start. N
etwa 200 Metern ſtürzt „Heimlich”, deren Reiter, Herr Senator R
unverletzt bleibt. Frau Stern=Roth kämpft tapfer bis in die Zielger
mit dem Sieger um den 1. Platz.
5. Iſhta=Rennen: 1. Rittmeiſter Gallos „Heimlich”, Reiter
Beſitzer. 2. Paul Heils W. „Frechdachs”. Reiter: Ernſt Reinha
3. Dr. Hohenemſers St. „Lotte”, Reiter: Stallmeiſter Zar
Die 3 Pferde liefern ſich ein ſehr flottes, ſpannendes Rennen, 1
„Heimlich” ſicher gewvinnt.
Nach dem Rennen begaben ſich die Damen und Herren, teils
Wagen, teils hoch zu Roß, in das Städtchen, wo ſich im Gaſihe
„Deutſcher Hof” ein Hubertus=Eſſen anſchloß, das alle Teilnehmer n
ihren Gäſten noch einige fröhliche Stunden zuſammenhielt, und I
dem den Siegerinnen und Siegern wertvolle, geſriftete Ehrendre
und geſchmackvolle Erinnerungsgaben überreicht wurden. Ein Lob d
Anerkennung gebührt dem vortrefflichen Maſter des Heſſiſchen Reite
vereins, Herrn C. Loeſch, der alle Vorbereitungen ſo gur getroff
hatte, daß ein reibungslofer Verlauf der ganzen Veranſtaltung
ſchieden war.
— Stenographie. Die Stenographenvereinigung „Gabelsben
Handwerkerſchule Ecke Karl= und Nieder=Namſtädter Straße, macht!
auf aufmerkſam, daß am Dienstag, den 5., und Freitag, den 8. N0
abends 7 und 8 Uhr, in ihren vorgenannten Unterrichtsräumen ner
Kurſe in Reichskurzſchrift bezinnen, und lädt zum Beſt
derſelben ein. Dieſe Kurſe ſtehen unter Leitung ſtagtlich geprü
Lehrer der Stenographie, die die Gewähr für eine gute Ausbildu
geben. Das Unterrichtsgeld iſt ſehr niedrig bemeſſen und kann — d
Zeitverhältniſſen entſprechend — in Raten beglichen werden. 2
meldungen in der erſten Stunde. (Siehe auch heutige Anzeie
— Kleinhandels=Tagespreiſe vym Darmſtädter Wochenmarlt
Samstag (pro Pfd. bzw. Stück in Pfg.): Gemüſe: Kohlrabi 5=
Erdkohlraben 12—15, Gelbe Rüben 8—10, Rote Rüben 12—15, Ve
Rüben 12—15, Schwarzwurzeln 4)—50, Spinat 30—35, Römiſchkohl
bis 15, Rotkraut 12—15, Weißkraut 6—8, Wirſing 10—12, Rofenk.
40—45, Zwiebeln 12—15, Knoblauch 80, Tomaten 25—30, Kaſtanien
bis 30, Feldſalat 80—100, Endivienſalat 10—15, Kopfſalat 12—15, B
menkohl 30—120, Rettich 10—15, Meerrettich 8—100, Radieschen 8—
Kartoffeln 5—6; Obſt: Tafeläpfel 12—20, Wirtſchaftsäpfel 8—
Falläpfel 5—8, Tafelbirnen 10—20, Wirtſchaftsbirnen 8—15, Qutt
15—18, Trauben 45—50, Nüſſe 45—55, Zitronen 8—15, Bauanen 45—
Eßwaren: Süßrahmbutter 230—250, Landbutter 200—230, Wei
käſe 35—45, Handkäſe 5—15, Eier, friſche 17—19; Hühner 14—1
Tauben 80—90; — Fleiſch= und Wurſtwaren; Rindflei
friſch 30—110, Kalbfleiſch 120, Schweinefleiſch 110—126, Dörrfleiſch
Wurſt 70—160, Wurſtfett 60, Schmalz, ausgelaſſen 110.
und Bräutigam der Kompagnieführer Stanhope iſt: Stanhol
der nach drei Jahren Krieg an ſich ſelbſt verzweifelt und
des Mädchens nicht mehr würdig hält. Doch der Zwiſchenf
bleibt Epiſode: das große, gemeinſame Geſchehen geht über a
Einzelſchickſale hinweg.
Eine ſtarke Spannung ſtrömt von dieſer in ihrer Sachlie
keit furchtbaren Schilderung des Krieges aus. Ein engliſch
Gegenſtück zu dem franzöſiſchen Film „Verdun!‟ Das Scha
ſpiel ſpricht keine Tendenz in Worten aus, und doch iſt ſei
Sprache furchtbar, ernſt, niederdrückend.
Der Zufall wollte es, daß ich in dieſen Tagen in d
Sammlung der „Kriegsbriefe gefallener Stude!
ten” las, die Prof. Ph. Witkop bei Georg Müller herausgegeb
hat. Es ſind auch Dokumente des Krieges, menſchlichſte Dot
mente derer, die mitten im Krieg ſtanden und ihr Leben
den Krieg hingaben. Die Schrecken des Krieges ſind dieſe
Briefen nicht fremd. Aber es lebt in ihnen eine Geſinnung,
den Krieg mit ſeinen Schrecken, ſoweit es einem Menſchen 10b
lich iſt, überwindet. Das Buch iſt erſchütternd, aber zu9ſeſe
aufrichtend. Es weiſt über die Schrecken des Krieges
aus einen Weg ins Freie.
Es zeigt die eine Seite gegenüber Sherriffs „Andel
Seite”, und dieſe eine Seite nicht zu vergeſſen, iſt von auß‟
ordentlicher Bedeutung. Die Kriegsbriefe der Gefallenen Iſ
Zeugniſſe von höchſtem menſchlichem und ethiſchem Wert. 2
Sherriffs Kriegsſtück erſchüttert und zerſchlagen verläßt, fine
in den Kriegsbriefen die ſtarken, poſitiven Stützpunkte d
dem gleichen Geſchehen.
Die Aufführung unter der Leitung von Günter Haen
ielt ſich verſtändiger Weiſe in ſachlichen, unpathetiſchen Bahn”
Nur das zu Beginn erſcheinende, bittere Werbe=Plakat des Ei
ſchen Heeres paßte nicht hierzu. Der Unterſtand war 9 Hummel unheimlich wirkungsvoll ausgeſtaltet.
Die Offiziere des Grabens ſchloſſen ſich zu einer charat
ſtiſchen Gruppe zuſammen: Bernhard Minetti ſtark in d.
tervenausbrüchen des zerrütteten Kompagnieführers, Ke
Leſtermann ausgezeichnet als der gelaſſene und doch inn
ch bewegte „Onkel Osborne‟. Neben ihnen Werner 9"
twas blaß als der junge Raleigh, Heinz Wemper ausdrug
IIl in den Angſtzuſtänden „Hibberts”, Hermann Gallin8
herrſcht in der Rolle des ſanguiniſchen „Trotter”. In kleinet
piſoden erſchienen Hans Baumeiſter, Jürgas, Maletzki, Pſol
Z.
r in ſem ausnahmsweife frauenloſen Schauſpiel.
Nummer 306
Montag, den 4. November 1929
Seite 3
Verwalkungsgerichtshof.
p. Klage des Stadtbauratsa. D. Profeſſor Knipping
Darmſtadt wegen Anforderung von
Straßen=
nigungsgebühren. Die vorliegende Klage befaßt ſich mit
— Angelegenheit des öffentlichen Rechts, die für die Bewohner der
ot von großer und weittragender Bedeutung iſt, denn ſie rollt eine
ge auf, die im Jahre 1928 die Bevölkerung heftig bewegte: die
hebung von Gebühren für Straßenreinigung.
Schon einmal hat eine bezügliche Ortsfatzung dem
Verwaltungs=
chtshof im Jahre 1922 zur Nachprüfung vorgelegen und damals
der höchſte Gerichtshof dem miniſteriell genehmigten Statut die
chtsgültigkeit abgeſprochen. Sechs Jahre waren
ſeit=
ins Land gegangen, als der Miniſter des Innern eine neue
be=
iche Ortsſatzung am 29. Juni 1928 genehmigt hat. Wir verweiſen
en des Inhalts auf unſere Nummer 180 vom 30. Juni 1928.
Der Kläger bekämpft die ihm angeforderte Gebühr mit der Begrün=
* liege. Nutznießer derſelben ſeien letztere erſt in letzter Linie, in
Hauptſache komme die Reinigung dem Verkehr und ſämtlichen auf
Straße verkehrenden Fahrzeugen und Perſonen zugute. Intereſſiert
der Straßenreinigung ſei demnach die geſamte Bürgerſchaft der
dt und es ſei Aufgabe der Stadt als der
Wegeunterhaltungspflich=
r, die Reinigung durchzuführen. Könne man aber dieſer
Auffaſ=
nicht beipflichten, ſo werde um Herabſetzung der Abgabe gebeten,
cherungsanſtalt) durchgeführt werde und in der Straße ſeit Monaten
nur keine Reinigung erfolgt ſei, ſondern in der geſamten Breite
materialien gelagert und damit Staub und Schmutz verurſacht
wor=
ſolche von 155 Quadratmeter der Heranziehung zur
Straßenreini=
gsgebühr zugrunde legen.
Die Stadt Darmſtadt wandte ein: Die Wegeunterhaltungspflicht ſei
2 geeignete Grundlage für die Verpflichtung zur Beſeitigung des
aßenſchmutzes, denn dieſe umfaſſe nur die Inſtandſetzung der Straße
die Beſeitigung von daran eintretenden Schäden. Seit unvordenk= rung ſei ſehr merkwürdig, habe keine Abſtufung, richte ſich
ſchema=
n Zeiten hätten die Anlieger die Reinigung als eine ſelbſtverſtänd=
Pflicht angeſehen, dieſe Verpflichtung habe ſich als Gewohnheits=
(richtiger Obſervanz) herausgebildet. Die Berechnung der Fläche
preche den geſetzlichen Beſtimmungen, berechtigten Wünſchen des
gers ſei Rechnung getragen worden und die Gebühr ſei ermäßigt
den. In der Polizeiverordnung vom 29. Juni 1928, auf der ſich die
tigungspflicht aufbaue, ſei die Reinigungspflicht der Anlieger
ge=
ich feſtgelegt.
Aus den Gründen des die Klage abweiſenden mit Berufung ange= unmöglich.
enen Provinzialausſchußurteils ſei das Nachſtehende hier
wieder=
ben: Die Ortsſatzung iſt ordnungsmäßig erlaſſen. Formelle Mängel
gsmäßig erlaſſen. Es erfolgt ein Ausſchlag auf die Mieter, Päch=
und Benutzer des Grundſtücks. Die Frage der Verſchuldung und
urſachung der Straßenbeſchmutzung ſteht mit der Regelung der
„chführung der Reinigung in keinem urſächlichen Zuſammenhang.
ade den Anliegern komme die Reinigung in erſter Linie und im
rutzes auf längere Dauer unterbliebe oder nicht ausreichend vorge=
Herabſetzung der Gebühr kann nicht durchdringen. Kläger iſt nach
Kaabe der geſetzlichen Beſtimmungen herangezogen worden. Eine
igkeitsermäßigung ſei bereits gewährt. Zur Beſeitigung von Här= wohner (vgl. Ausſchreiben des Miniſteriums von 1840), ſie ſei eine Laſt
muß ſich Kläger unmittelbar an den Oberbürgermeiſter wvenden.
Zu den auftretenden Rechtsfragen darf noch bemerkt werden: Zu
fen iſt, ob die rechtliche Grundlage der Straßenreinigungspflicht ſich die Rechtsgrundlage für die Polizeiverordnung von 1928. Ein Polizei=
Geſetz oder Gewohnheit ſtützt und ob eine Polizeiverordnung die
icht zu begründen vermag. Steht die Reinigungspflicht feſt, ſo wirft
der Grundſtückseigentümer mit Zwang angehalten werden kann, ſich
von der Gemeinde gebotenen Einrichtung zu bedienen, d. h. ob ſolche
ächlichen Monovole rechtlich zuläſſig ſind. Weiter bleibt zu prüfen,
an überhaupt Gebühren auferlegt werden dürfen. Die Gebühr, um
es ſich hier handelt, kann nur eine Benutzungsgebühr ſein, d. h.,
Entgelt für die Inanſpruchnahme einer öffentlichen Einrichtung.
Beſtritten iſt, in der Lehre des Verwaltungsrechts, ob die Benutzung
freiwillig oder gezwungen erfolgt. Art. 190 StO. ſpricht von „
wirt=
ſchaftlichen Vorteilen” bzw. von „beſtimmten Nachteilen”, von
Vor=
teilen, die den Einwohnern erwachſen und von Nachteilen, die von ihnen
durch die Veranſtaltungen abgewendet werden. Dieſe bilden die
Vor=
ausſetzungen für Auferlegung einer Gebühr, müſſen alſo vorliegen, wenn
die Gebühr zu Recht beſtehen ſoll. Weiter iſt beachtlich, ob für die
Dauer eines Neubaues ein Anſpruch auf Freiſtellung von der
Gebühren=
zahlung beſteht, ob Leiſtung und Gegenleiſtung im richtigen Verhältnis
zu einander ſtehen.
Die erſte Inſtanz hat den Streitwert auf 1000 Mark feſtgeſetzt, was
Kläger als zu hoch beanſtandet. Hier kommt es auf die Tragweite des
Klagebegehrens an: Iſt nur für eine Jahresgebühr Freiſtellung
be=
gehrt oder wird die Gebührenpflicht an ſich in Streit gezogen, das iſt
die Frage.
Auch für 1929 hat Kläger die Gebührenpflicht beſtritten und Klage
erhoben.
Im geſtrigen Termin war Kläger und der Anwalt der Stadt, ſowie
für das Tiefbauamt Stadtbaurat Kleinmann erſchienen. Der
Gerichts=
hof wird aus den Mitgliedern: Präſident Spamer, Profeſſor Dr. Gme=
7. daß die Straßenreinigung nicht im Intereſſe der einzelnen An= lin=Gießen, Miniſterialdirektor Dr. Kratz und den
Oberlandesgerichts=
räten Dr. Maurer und Conradi gebildet. — Trotz der Wichtigkeit der
in der Zeitung bekannt gemachten Tagesordnung ſind nur 4 Zuhörer
erſchienen, unter denen ſich aber keine Stadträte befinden.
Der Berichterſtatter Prof. Dr. Gmelin=Gießen gibt ein Expoſé über
die ſeitherigen Verhandlungen. Die Ortsſatzung vom 29. Juni 1928 iſt
zufolge des Beſchluſſes der Stadtverordnetenverſammlung vom 3. Mai
egenüber dem fraglichen Anweſen (Annaſtraße) ein Neubau (Landes= 1928, nach Anhörung des Kreisausſchuſſes miniſteriell genehmigt worden.
Der Kläger betont, daß ein Geſetz, daß die Reinigung regele, nicht
beſtehe, auch eine Obſervanz beſtehe in Darmſtadt nicht. Die
Polizei=
verordnung von 1893 gelte nur für den Kreis, auch bei der
Eingemein=
ſeien. Man möge daher anſtelle der Fläche von 326 Quadratmeter, dung von Beſſungen ſei die Sache nicht im Sinne der Anſicht der Stadt
geregelt worden. Die Polizeiverordnung ſollte nur den Rechtsgrund
für die Gebührenerhebung ſchaffen, aber die Polizei könne nur Geſetze
ausführen, nicht ſelbſt ſchaffen. Die Regelung nach 8 6 der Ortsſatzung
ſei nicht angemeſſen, denn ſie ſtelle eine Steuererhebung dar, bei der
der Hausbeſitzer der Steuererheber ſei. Auch der Maßſtab der
Beſteue=
tiſch nach der Größe der Reinigungsfläche. Nach der Art und dem
Um=
fang der Benutzung der Straße müſſe eine Einteilung der Straßen
er=
folgen. Die Regelung der Stadtverwaltung entſpreche nicht dem
moder=
nen Straßenverkehr. Kläger betont die Beläſtigung, die ihm durch die
Lagerung von Baumaterialien bereitet wurde, für dieſe Lagerung
er=
hebe ja die Stadt von dem Straßenbenutzer eine Gebühr. Zum Schluſſe
wendet ſich Kläger gegen die Höhe des Streitgegenſtandes. Solche
Feſt=
ſetzung mache im Einzelfalle dem Hausbeſitzer die Rechtsverfolgung faſt
Der Vertreter der Stadt überläßt die Feſtſetzung des
Streitgegen=
ſtandes dem gerichtlichen Ermeſſen. Die Klage erſcheine aus einer
ge=
ten alſo nicht erhoben werden. Auch die Polizeiverordnung iſt ord= wiſſen Verärgerung geboren. Die Beläſtigung, von der die Rede
ge=
weſen, ſei durch den Neubau der Landesverſicherungsanſtalt verurſacht
worden. Hier habe die Polizei für Regelung eines vorübergehenden
Zuſtandes einzutreten und Sorge zu tragen. Für eine Obſervanz wäre
Kläger beweispflichtig, eine ſolche beſtehe nicht. Von altersher habe
der Anlieger die Reinigungspflicht gehabt, ſie finde ſich auch in einer
ſten Grade zugute; ſie müßten die ſchweren geſundheitlichen Schäden Verordnung vom 8. November 1856 ausgeſprochen. § 8 der Ortsſatzung
Nachteile auf ſich nehmen, wenn die Beſeitigung des Straßen= von 1928 habe das Statut vom 14. September 1886 aufgehoben. Auch
mit dem Eingemeindungsvertrag Darmſtadt—Beſſungen ſei hier nicht zu
imen würde. Art, 190 flgg. der Städteordnung ſeien daher ſehr operieren. Die Bemeſſungsgrundlage könne nur die Reinigungsfläche
T eine geeignete Grundlage zur Regelung. Auch der Eventuglantrag bilden. Einen gerechten Ausgleich biete die Heranziehung der Mieter.
Der Vertreter des Staatsintereſſes bezeichnet die Anſicht des Klägers
als rechtsirrig, in Heſſen ſei die Reinigung der Straßen Sache der
Ein=
der Einwohner. An dieſem Rechtsſtandpunkt habe auch das Heſſiſche
Polizeiſtrafgeſetzbuch in Art. 114 feſtgehalten. Dieſer Artikel bilde auch
reglement vom 8. November 1856 regle die Reinigung (Mittwochs und
Samstags jeder Woche). Im Jahre 1886 habe die Stadt den
Einwoh=
die Frage auf, ob die Verpflichtung erzwungen werden kann, d. h. nern die Reinigungspflicht abgenommen. Das Statut vom 14.
Sep=
tember 1886 habe auch für Beſſungen gegolten. Die Reinigung der
Straße ſei eine Sache der öffentlichen Ordnung und des Verkehrs, die
Regelung habe durch die Polizei zu geſchehen. Eine planmäßige
Reini=
gung durch eine Anſtalt liege im allgemeinen Intereſſe. An der
Rechts=
gültigkeit der Polizeiverordnung ſei nicht zu zweifeln. Auch der
Mono=
pol=Gedanke ſchränke die Gewerbefreiheit nicht ein.
Kläger betont noch, Leiſtung und Gegenleiſtung müßten in einem
richtigen Verhältnis ſtehen; die Stadt dürfe doch nicht Gebühren
er=
heben, wenn ſie bei einem Neubau die Zuführung von Staub und
Schmutz geſtatte und dies während längerer Zeit. Die Verhältniſſe, aus
denen heraus die Polizeireglements erfloſſen ſeien, lägen faſt 90 Jahre
zurück; ſie paßten nicht mehr in die Zeit des Autoverkehrs. Die Stadt
habe ſeit 1886 (alſo 40 Jahre) die Reinigungspflicht ausgeübt. Die Stadt
habe Geld gebraucht und da habe man eine Polizeiverordnung gemacht;
aber ein polizeiwidriger Zuſtand, der Anlaß zu einer Polizeiverordnung
habe geben können, habe garnicht beſtanden. Man möge doch nicht mit
juriſtiſchen Spitzfindigkeiten kommen. Die Polizei könne nicht einfach
ſagen: Die Reinigung der Straßen liege den Einwohnern ob.
Das Urteil verwirft die Berufung des Klägers. Der Streitwert
wird auf 116 Mark feſtgeſetzt.
— Trockenſkikurſus des Skiklubs Darmſtadt=Odenwald. Im Rahmen
eines Trockenfkikurſes wird der obige Klub auch in dieſem Herbſt
An=
fängern im Skilauf Gelegenheit geben, ſich ſchon vor Beginn des
Schnee=
falls weitgehend mit Schneeſchuhen und den zahlreichen Uebungen des
Skilaufs vertraut zu machen. Seit einigen Jahren werden ſolche
vor=
bereitenden Kurſe in allen größeren Städten durchgeführt und haben
ſich, bei ſorgfältigem Aufbau, ſehr gut bewährt. Neben gründlicher
Ein=
führung in die Bewegungsformen der Skilauftechnik wird bei ſolchen
Lehrgängen beſonderer Wert darauf gelegt, durch zweckgymnaſtiſche
Uebungen den Körper des Anfängers an die ſtarke Inanſpruchnahme,
welche der Skilauf erfordert, zu gewöhnen. Der vorgeſehene
Trocken=
ſkikurſus umfaßt acht Stunden einſchließlich einer Stunde Unterricht
über die Behandlung der Schneeſchuhe und Bindungen. Die Uebungen
finden jeden Freitag, abends von 8—9 Uhr, in der Turnhalle,
Soder=
ſtraße 30, ſtatt. Zur erſten Stunde, am Freitag, den 8. Novembei,
braucht die Skiausrüſtung noch nicht mitgebracht zu werden, ſondern nur
Gymnaſtikanzug und Turnſchuhe. Schneeſchuhe und Stöcke können
wäh=
rend der Dauer des Kurſes in der Turnhalle aufbewahrt werden. Der
Kurſusbeitrag beträgt für Nichtmitglieder 6 RM., für Mitglieder 4RM.
und für Jugendliche unter 18 Jahren 4 RM. Es können auch Damen
teilnehmen. Die Leitung des Kurſes übernimmt der geprüfte Skilehrer
Herr Gießmann, Seitersweg 14, welcher auch auf Wunſch
ſachverſtän=
digen Rat über die Beſchaffung der Skiausrüſtung erteilt. Anmeldung
zum Kurſus ſind möglichſt ſofort im Sporthaus Adelmann, Rheinſtraße,
abzugeben.
Bp. Ein geſtohlener Kraftwagen in Brand. Am Samstag wurde
Ecke Zeughausſtraße und Mathildenplatz ein dem Zigarrenhändler
Meher gehöriger Perſonenkraftwagen geſtohlen. Die Täter
unternah=
men damit eine Schwarzfahrt und kehrten anſcheinend von der Nieder=
Namſtädter Straße her zurück. Ecke Jahnſtraße und Nieder=Namſtädter
Straße entſtand ein Vergaſerbrand; die Täter ließen den Wagen im
Stich. Das Feuer konnte von Paſſanten gelöſcht werden, ehe die
Feuer=
wehr eintraf. Schwer beſchädigt wurde der Wagen von der
Feuer=
wehr nach dem Polizeiamt abgeſchleppt. Die Täter ſind noch
unbe=
kannt.
Bp. Provinzialausſchuß. Der Provinzialausſchuß beſchäftigte ſich
am Samstag mit der Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Darmſtadt=
Stadt gegen den Bezirksfürſorgeverband Groß=Gerau wegen Erſatz
von Unterſtützungskoſten für Helene Ohlendorf. Der Klage wurde
ſtattgegeben; ebenſo wegen Unterſtützungskoſten für die Peter Bert
Ehefrau geb. Müller. Koſtenpflichtig abgewieſen wurden die Klagen
der Eheleute Georg Ruttmann, Lichtſpieltheaterbeſitzer in Offenbach
a. M., Bieberer Straße 118, gegen den Oberbürgermeiſter der Stadt
Offenbach wegen Anforderung von Vergnügungsſteuer, die Klage der
Eheleute Joſ. Closmann zu Marburg wegen Anforderung von
Ver=
gnügungsſteuer für die Capitol=Lichtſpiele zu Offenbach a. M.
Geneh=
migt wurden das Geſuch der Karl Eſchert Wwe. zu Offenbach um
Er=
laubnis zum Betriebe einer Schankwirtſchaft mit Branntweinausſchank
im Hauſe Domſtraße 9 zu Offenbach und das Geſuch des Karl Gick zu
Darmſtadt um Erteilung der Erlaubnis zum Betriebe einer
Schank=
wirtſchaft mit Branntweinausſchank im Hauſe Magdalenenſtraße 3 in
Darmſtadt.
Tageskalender für Montag, den 4. November 1929.
Heff. Landestheater, Großes Haus, 19.30 Uhr: Oeffentliche
Hauptprobe zum 1. Konzert des Muſikvereins: „Die Jahreszeiten”.
— Kleines Haus: Keine, Vorſtellung. — Orpheum, 20.15 Uhr:
„Fräulein, Pardon . . .! — Konzerte: Schloßkaffee. — Kleiner
Saalbau, 20 Uhr: Kllavierabend Alexonder Buch. —
Kinovor=
ſtellungen: Union=Thegter, Helia.
Schr wohischmeckend und U/olänger
jchneisse rionsEt. Din gangfEist
[ ← ][ ][ → ]Geite 4
Montag den 4. November 1929
Bekanntmachung.
Für die Wahl der Stadtratsmitglieder am 17. November 24. Weiße, Elſe,/ Hausfrau,
ds. Js. ſind folgende Wahlvorſchlage zugelaſſen:
I. Wahlvorſchlag: Keunwort „Sozialdemokratiſche Partei”
1. Aßmuth, Peter, Penſionär,
2. Wolf, Philipp, Eiſenbahn=Werkſtätten=Arbeiter,
3. Kern, Eliſabeth, geborene Bangert, Hausfrau,
4. Engel, Jacob, Gewerkſchafts=Angeſtellter,
5. Neuroth, Ludwig, Staatsrat,
6. Wieſenecker, Georg, Kaſſier,
7. Ziegs, Kurt, Zeichner,
8. Friedrich, Karl Oberſchulrat,
9. Tempel, Heinrich, Gewerkſchafts=Angeſtellter,
10. Metzler, Georg, Kaufmann.
11. Reinhard, Eugen, Verwaltungs=Inſpektor,
12. Richter, Willi, Arbeiter= und Gewerkſchafts=Sekretär,
13. Gebhardt, Luiſe, Genoſſenſchafts=Angeſtellte,
14. Klotz, Anton, Handelsinſpektor,
15. Wedel, Friedrich, Meiſter,
—16. Baßler, Gottfried. Krankenkaſſenbeamter,
17. Parnicke, Hugo) Geſchäftsführer der Volkshöchſchule,
18. Hütſch, Joſef, Angeſtellter,
19. Nover, Wilhelm, Kaſſenbeamter i. R.,
20. Ernſt, Wilhelm) Buchdrucker,
21. Geißlinger, Auguſt, Redakteur,
22. Mierendorff, Garl, Schriftſteller,
23. Reeſe, Karl, Schloſſer,
24. Kircher, Karl, Buchbindermeiſter,
25. Götzinger, Friedrich, Polizei=Oberleutnant,
26. Dr. Weppler, Paula, Diplomhandelslehrerin,
27. Reibold, Adam, Schloſſer,
28. Bolkart, Max Buchdrucker,
29. Dauernheim, Theodor, Pfandmeiſter,
30. Arnold, Peter, Weißbindermeiſter,
31. Hillinger, Peter Maſchinenſchloſſer,
32. Hedtrich, Karl, Schloſſer,
33. Horſt, Johan, Schreiner,
34. Huber, Heinrich, Tapezier,
35. Stahl, Friedrich, Geſchäftsführer,
36. Dörſch, Georg, Weißbinder,
37. Lautermann, Wilhelm, Gewerkſchafts=Angeſtellter,
38. Klar, Emil, Eiſenbahn=Oberſekretär,
39. Bächmann, Klara, geb. Selinger, Hausfrau,
40. Raue, Karl, Buchbinder,
41. Trautmann, Jakob, Schloſſer,
42. Imhof, Emilf Schreiner,
43. Hübner, Johann, Lagerarbeiter,
44. Sulzbach, Wilhelm, Bildhauer,
45. Bieſer, Jean, Schornſteinfeger,
46. Voigtländer, Curt, Angeſtellter,
47. Eiſinger, Georg, Sattler,
48. Meß, Karl, Schloſſer,
49. Dr. Queſſel, Ludwig, Redakteur.
II. Wahlvorſchlag: Kennwort „Zentrumspartei”.
1. Viktor Geißner, Rechtsanwalt und Notar,
2. Johann Weſp, Gewerkſchaftsſekretär,
3. Karl Blümlein, Weißhindermeiſter.
4. Ludwig Merkel, Betriebsinſpektor,
5. Eva Maria Keßler, geborene Schmitt,
6. Hermann Bach, Regierungsrat,
7. Karl Stamm, Reallehrer,
8. Freha von Kunowfki, geborene Hock,
9. Otto Frühwein, Stuckateurmeiſter,
10. Katharina Mergler, geborene. Dang,
11. Anton Ritter, Kulturbauinſpektor,
12. Wilhelm Kiefer, Schloſſer,
13. Fritz Ehrhardt, Oberbrandmeiſter,
14. Maria Dries, Sekretärin,
15. Wilhelm Leyerer, Polizeihaupmann,
16. Joſef Kühn, Kaufmann,
17. Lina Simmer, Lehrerin,
18. Franz Wolf, Oberſteuerinſpektor,
19. Elifabeth Troſt, geborene Arnold,
20. Leo Kocks, Dr., Arzti
21. Aloyſe Küchle, geborene Pleines,
22. Heinrich Baumann, /Buchhalter,
23. Otto Meller, Dr., Miniſterialrat.
III. Wahlvorſchlag: Kennwort „Deutſche Volkspartei”.
1. Haurhy, Konrad, Zimmermeiſter,
2. Altendorf, Heinrich, Oberlandesgerichtsrat,
3. Brückner, Frau Minna, geb. Henneberg,
4. Kalbfleiſch, Friedrich, Oberſtudienrat,
5. Krug, Heinrich, Steuerrat.
6. Bender, Dr., Hugo, Juſtizrat,
7. Moeßner, Dr., Albert, Syndikus des Einzelhandels,
8. Engel, Jakob, Monteur,
9. Gauß, Dr., Georg, Direktor,
—10.-Pfnor, Eleonore, Lehrerin i. R.,
11. Hummel, Wilhelm, Bauunternehmer,
12. Mattern, Dr., Friedrich, Rechtsanwalt,
13. Ludwig, Leonhard, Bäckermeiſter,
14. Appel, Georg, Itſtizoberwachtmeiſter,
15. Kolb, Heinrich, Poſtinſpetor,
16. Haller, Auguſt, Dr. med., Arzt,
17. Schneider, Gottfried, Buchdruckerei=Prokuriſt,
18. Stumpf, Heinrich Studienrat und Architekt, B. D.A.,
19. Wittenbecher, Eliſabeth, Telegraphenſekretärin,
20. Bär, Fritz, Stadtfekretär i. R.,
21. Geißler, Karl. Monteur.
122. Pizzala, Bertha, Kunſtgewerblerin,
23. Nuß, Johs., /Oberveterinärrat,
25. Jäger, Karl, Uhrmacher,
26. Pfaff, Luiſe, /Rentnerin,
27. Scharf, Hermann, Kaufmann,
28. Bär, Elſe, ohne Beruf,
29. Walbe, Heinrich, Geh. Baurat, Profeſſor.
TV. Wahlvorſchlag: Kennwort „National=Sozialiſtiſche
Deutſche Arbeiterpartei (Hitlerbewegung)”.
1. Abt, Ferdinand, Kaufmann,
2. Stroh, Ernſt, Dr., Zahnarzt,
3. Schneider, Adam, Handlungsgehilfe,
4. Zürtz, Alfred, Handelsvertreter,
5. Wittkopf. Wilhelm, Schloſſer,
6. Zacheiß, Johanngs, Poſtinſpektor,
7. Fabian, Albin, Oberpoſtſchaffner,
8. Ebner, Otto, Heizer,
9. Kopp. Otto, Dipl.=Ing.,
10. Langlitz, Willi, Schloſſer,
11. Hofmann, Philipp, Weißbinder,
12. Rambock, Joſeph) Autoſchloſſermeiſter,
13. Fiſcher, Martin, Betriebsleiter,
14. Gettmann, Peter, Fuhrunternehmer,
15. Neff, Hans, Bäckermeiſter,
16. Hildenbrand, Heinrich, Handlungsgehilfe,
17. Stroh, Johannes, Leihamtskaſſier i. R.,
18. Lotz, Heinrich, Gaſtwirt,
19. Kreutzer, Hubert, / Schuhmacher,
20. Friedrich, Ludwig, Handelsvertreter.
V. Wahlvorſchlag: Kennwort „Deutſchnationale
Volkspartei”,
1. Eduard Schneider, Oberrechnungsrat,
2. Ferdinand Heß, Pfarrer,
—3. Chriſtian Süß, Schriftleiter,
4. Ludwig Bauer /Schneidermeiſter,
5. Emma Nick, geb. Bauſch, Lehrerin,
6. Rudolf Graßmann, Konditormeiſter,
7. Joſeph Barth, Oberſtleutnant a. D.,
8. Heinrich Thomas, Heizer,
9. Karl Heckler, Amtsgerichtsrat,
10. Roſa Alt, geb. Wolff,
11. Otto Carius, Buchhändler,
12. Philipp, Cramer, Profeſſor, Studienrat i. R.,
13. Karl Mahr, Kaufmann,
14. Chriſtian Nübling, Buchbindermeiſter,
15. Karl Theobald, Landgerichtspräſident i. R.,
16. Oskar Herold,/ Prokuriſt,
17. Paul Griebel/ Direktor,
18. Adalbert Duyſter, Kaufmann,
19. Gertrud Widmann, geb. Lindt,
20. Max Freiherx von Preuſchen, Generalmajor a. /D.
VI. Wahlvorſchlag: Kennwort „Deutſche Demokratiſche
Partei”.
1. Goſenheimer, Georg, Verwaltungs=Amtmann,
2. Berndt, Otto, Profeſſor, Geh. Baurat,
3. Glenz, Auguſte, Lehrerin,
4. Karnatz, Hugo, Oberingenieur (Geſchäftsführer der
Siedlungsgeſellſchaft f. d. Verkehrsperſonal G.m.b. H.,
Darmſtadt),
5. Dr. Hammer, Richard, Arzt,
6. Dörr, Peter, Miniſterialoberſekretär,
7. Klein, Philipp, Weißbindermeiſter,
8. Wittmann, Fr., Werkmeiſter,
9. Strübing, Wilhelm, Buchdruckermeiſter,
10. Conrad, Henriette, geb. Berger, Wohlfahrtspflegerin,
11. Horn, Philipp, Lehrer,
12. Büttner, Georg, Poſteſkretär,
13. Jung, Hedwig, geb. Müller, Hausfrau,
14. Stumpf, Karl, Polizeibeamter,
15. Löb, Emil, Kaufmann,
16. Reiber, Julius, Rektor u. M. d. L.
VII. Wahlvorſchlag: Kennwort „Volksrechtpartei”
(Reichspartei für Volksrecht und Aufwertung).
—1. Anna. Walz, Privatin.
2. Friedrich Axt, Prof., Oberſtudienrat,
3. Richard Kuch, Privatangeſtellter,
4. Chriſtian Göckel, Oberſtudiendirektor i. R.,
5. Lina Kaiſer, geb. Dort, Hausfrau,
6. Otto Erb, Kaufmann,
7. Eliſabeth Felgner, geb. Heckner, Arztwitwe,
8. Carl Vietor, Apotheker,
9. Leonhard LöwFLehrer i. R.,
10. Georg Freſenius, Chemiker.
VIII. Wahlvorſchlag: Kennwort „Kommuniſtiſche Partei
Deutſchlands”
(Sektion der Kommuniſtiſchen Internationale).
—1.-Fröba, Georg, Schneider,
2. Geher, Ludwig, Schloſſer,
3. Trietſch, Karl, Weißbinder,
4. Leonhard, Wilhelm, Gärtner,
5. Mühlbach, Karl, Bahnarbeiter,
6. Bartſch, Juliane, geb. Fleißener, Hausfrau,
7. Ries, Hubert,/Korrektor,
8. Günther, Ernſt, Schriftſetzer,
9. Polz, Marieſfgeb. Volz, Zeitungsträgerin,
10. Vetter, Jakob, Schreiner,
11. Knappe, Felix, Handlungsgehilfe,
12. Bernhard, Ggorg, Schloſſer,
13. Gruß, Heinrich, Arbeiter,
14. Brauer, Rudolf, Schloſſer,
15. Weicker, Jakoby Arbeiter.
TX. Wahlvorſchlag: Kennwort „Gewerbe= und
Handwerker=
vereinigung Darmſtadt”.
1. Hübner, Joſef, Schneidermeiſter, Obermeiſter der
Schneider=Innung,
2. Kollbach, Paul, Dr. jur., Handwerkskammer=Syndikus,
3. Schneider, Wilhelm, Metzgermeiſter.
4. Rothe, Karl, Schuhmachermeiſter, Vorſitzender des
Lan=
desverbandes Heſſ. Schuhmachermeiſter,
5. Finger, Balthaſar, Bäckermeiſter; Vorſitzender des
Zweigverbandes Heſſen d. Zentral=Verbands Deutſcher
Bäckerinnungen Gerwania,
6. Iſe, Carl, Buchdruckereibeſitzer u. Papier= u.
Schreib=
warenhändler, 2. Vorſitzender d. Deutſchen Buchdrucker=
Vereins Kreis III,
7. Pohl, Ludwig, Inſtallationsmeiſter, Vorſitzender der
Vereinigten Inſtallateur= und Spenglermeiſter,
8. Thümmel, Hermann, Maurermeiſter,
9. Hartmann, Georg Hch., Zimmermeiſter, Vorſitzender d.
Zimmermeiſter=Vereinigung;
10. Barth, Wilhelm, Konditormeiſter u. Kaffeehausbeſitzer,
2. Vorſitzender d. Konditoren=Innung,
11. Kanzler, Guſtav, Friſeurmeiſter,
12. Keil, Georg, Elektromeiſter) Vorſitzender d. Verbandes uEüEkalN
d. elektrotechn. Inſtallationsfirmen,
Nummer 7,
(15737
Ihr
M
billig un
KeinL.aden
Dleburge
Zünde
Repara.
Alle
Zündapp=Er
Fabrik=Verty
Zündarp=Mol
Otto Darm ie
Heinheimerſt
meiner Fab
13. Heinzerling, Karl, Schloſſermeiſter, Obermeiſter der In= Süßwarenbr
badol Euka
nung f. Schloſſer, Maſchinenbauer u. venw. Gewerbe, Menthol, dk.
14. Sproß, Fritz, Bäckermeiſter, Obermeiſter der Bäcker= für hieſ. Bez.
Innung,
Ve dienſt ſof.
15. Schütz, Friedrich, Tapeziermeiſter, Obermeiſter der Kleine Siche
Tapezierer= Polſterer= und Dekorateur=Innung,
Lager. Cher
16. Kemmerzehl, Heinr., Schreinermeiſter, Vorſitzender der „Ika‟ Leipzia s
ſpr. t. Darmſtad F.
Schreinermeiſter=Vereinigung,
d 5. N.29 v Ib
17. Hahn, Ludwig, Malermeiſter,
Hotel Schmi /84
18. Mayer, Auguſt, Metzgermeiſter, Obermeiſter d. Metzger=
Innung,
19. Zahn, Friedrich, Dachdeckermeiſter, Vorſitzender d.
Dach=
decker=Vereinigung,
Sport=!
20. Klepper, Georg, Wagnermeiſter, Obermeiſter d. Wagner= auch, für M
Innung,
fahrer geeigr
21. Mohrmann, Ernſt, Schmiedemeiſtr, Obermeiſter der mit im Pe
Schmiede=Innung,
Gr. 46 u 48,ſt
22. Himmler, Ludwig, Pflaſterermeiſter, Vorſitzender der für 55 M.
Pflaſterermeiſter=Vereinigung,
ſtädterſt. 34, 4
23. Möſer, Wilhelm, Glaſermeiſter, Obermeiſter d. Glaſer=/ Barol=Zim
Innung,
zu verkaufen
24. Kienzle, Max, Ofenbauer, Vorſitzender der Vereinigung Heinheimer
der Häfnermeiſter,
3 ſelte
25. Schramm, Hans, Photograph, Obermeiſter d. Photo=
Gelegenh
graphen=Innung,
26. Karpfinger, Hans, Schornſteinfegermeiſter, Obermeiſter 1 DKW., ſte
führerſchfr.
der Schornſteinfeger=Innung,
27. Gieſecke, Karl, Sattlermeiſter, Obermeiſter d. Sattler= 1 Zündapp,
m.Bündl.,
Innung,
28. Weicker, Ludwig, Gärtnereibeſitzer, Vorſitzender der 1 Standard,
maſch. in
Gärtnervereinigung,
farbe, ſehr
29. Poth, Friedrich, Küfermeiſter, Obermeiſter der Küfer=/Event. Teilz.
Innung,
Otto Darms
30. Oehmcke, Ludwig) Uhrmachermeiſter, Obermeiſter der Heinheimerſtr
Uhrmacher=Innung,
31. Mauer, Karl, Buchbindermeiſter, Vorſitzender d.
Buch=
binder=Vereinigung,
32. Werner, Ludwig, Glaſermeiſter, 2. Vorſitzender d. Orts= ſchöne, beſchla
gewerbevereins u. p. Handwerkervereinigung Darmſtadt, freie 4 Zimmer=?
X. Wahlvorſchlag: Kennwort „Freie Wahlvereinigung mit all. Zubel
Darmſtadt”.
1. Theodor Looſer, Knpalide,
2. Karl Leonhard, Rechtskonſulent,
3. Adalbert Lenza, Gerber,
4. Adam Gebhardt, /Buchhalter,
5. Max Miehling, Uhrmacher,
6. Jakob Hölzel, Schneider,
7. Albine Günther, Witwe, geb. Rakuſchau,
8. Ludwig Schmidt, Schneider,
9. Philipp Pfeiffer, Bürogehilfe.
Xl. Wahlvorſchlag: Kennwort „Poſtive Arbeits= H.4M
gemeinſchaft” (Datterich=Liſte).
1. Rudolph, Martin, Verleger,
2. Geher, Louis, Schloſſermeiſter,
Teltphon 3
3—Freudel, Hans, Schriftſteller,
4. Forſt, Guſti, Buchdruckereibeſitzerin,
Kauf
5. Schwab, Auguſt, Graphiker,
getragene 9
6. Hankewitz, Waldemar, Angeſtellter.
Die Wahlvorſchläge Nr. III, V, VIk und IX ſind mit= Schuhe, ſow 8!
und Bodenkra
einander verbunden.
Bei der Wahl dürfen
H. Sä
1. nur die amtlichen im Wahlraum entgegenzunehmenden Kleine Bachge
Stimmzettel verwendet
Laden
2. nur für einen der zugelaſſenen Wahlvorſchläge Stimmen
abgegeben
Telephon
3. keinerlei Aenderungen auf den Wahlvorſchlägen
vorge=
nommen werden.
Jede Gruppe verbundener Wahlvorſchläge wird als Rau
ein Wahlvorſchlag angeſehen. Die auf ſie abgegebenen getragene Ale
Schuhe, Boden
Stimmen werden bei der Feſtſtellung des Wahlergebniſſes Kellerkram ſ
zuſammengezählt.
Flaſchen.
Darmſtadt, den 4. November 1929.
9. Bluf
Der Stadtwahlkommiſſar.
Lauteſchlägerſtr
Delp
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Bürgermeiſter.
Im Zintenv
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Nummer 306
Montag, den 4. Novembet 1929
Seite 5
*
Wr Mr Han
9
Die Porrunde um den Handball=Pokal.
Spiele Tore Punkte.
Gruppe B
Züd, Mikkel- und Norddeutſchland
32:15 14
F. S. V. Mainz 05
Polizei Worms .
58:32
12
S. V. Wiesbaden
29:28
11
in Zronk.
Hakoah Wiesbaden . . 8
37:28
10
1ddeukſchland ſchlägt Weſtdeukſchland 7:5 (5:2).
Die Vorrundenſpiele um den Handball=Pokal der Deutſchen
rtbehörde brachten zwar die erwarteten Sieger, aber die
ipfe nahmen doch einen anderen Verlauf als man gedacht
. Nur das Spiel in Mülheim (Ruhr) entſprach in allen
en den Erwartungen. Hier konnten die als knappe Sieger
pten Süddeutſchen nach feſſelndem Kampf Weſtdeutſchland
7:5 (Halbzeit 5:2) Treffern bezwingen. In Hannover
ge=
es dagegen den Norddeutſchen erſt nach einer
Spielver=
erung, Südoſtdeutſchland mit 9:7 Toren zu ſchlagen und
Mitteldeutſchland hatte in Halle (Saale) Mühe, ehe es den
enverband wit 8:5 (Halbzeit 4:3) Toren bezwingen konnte.
Her Zwiſchenrunde treffen alſo Süd=, Mittel=,
Nord=
ſchland und die in der Vorrunde ſpielfrei gebliebene Ber=
Mannſchaft aufeinander.
Das in Mülheim (Ruhr) ausgetragene Spiel zog bei
neb=
ri, aber doch wenigſtens trockenem Wetter nur 1500 Zuſchauer
ich. Der Kampfverlauf war ſehr ſpannend. Beide
Mann=
ten hatten im Sturm Erſatz eingeſtellt, während dieſer ſich
bei den Süddeutſchen ſehr gut einfügte, verſagte bei den
deutſchen der Halblinke Hanſen (Erſatz) vollkommen. Er
fte es unmöglich, daß in das Spiel der Stürmerreihe der
Hendige Zuſammenhang kommen konnte. Auch die
Vertei=
r der Weſtdeutſchen ließen zu wünſchen übrig, dagegen war
Torwart in ausgezeichneter Form, ihm hat es der Weſten
ſchreiben, daß die Niederlage nicht höher ausfiel. Die
ſüd=
ſche Elf harmonierte in allen Teilen, ihr Spiel war
ausge=
net. Ein beſonderes Lob verdiente ſich der Darmſtädter
ier Werner. Dieſer ausgezeichnete Techniker hinterließ von
z 22 Spielern den beſten Eindruck. Gefallen konnte auch der
edsrichter Marienhagen (Magdeburg). — Zum
Spiel=
lauf: Die Süddeutſchen lagen ſofort im Angriff und
ten ſchon nach drei Minuten durch den Nürnberger Zacherl
Führung an ſich reißen. Zacherl fügte in der ſiebten und
m Minute zwei weitere Treffer an. Ein Fehler der
Ver=
gung verhalf den Weſtdeutſchen zum erſten Gegentor, aber
in der nächſten Minute war die alte Tordifferenz wieder
eſtellt. Nachdem Menders für den Weſten noch ein zweites
erzielt hatte, erhöhte Fuchs für den Süden auf 5:2, und bei
m Stand wurden die Seiten gewechſelt. Nach der Pauſe
en die Weſtdeutſchen etwas beſſer, es kam jetzt zeitweiſe zu
ai ſehr hartnäckig geführten Kampf. In der fünften Minute
ngerte der weſtdeutſche Halblinke Hanſen die Tordifferenz
5:3, und in der 12. Minute holten ſich die Weſtdeutſchen ihr
es Tor, nachdem eine Minute vorher Werner den ſechſten
eutſchen Erfolg gebucht hatte. Süddeutſchland lag
vorüber=
aid wieder ſtärker im Angriff, jedoch ſpielten die weſtdeutſchen
eidiger gerade zu dieſer Zeit in ihrer beſten Form. Nur
einen Strafwurf konnte das ſiebte Tor erzwungen werden.
s vor Schluß mußte der ausgezeichnete ſüddeutſche Tor=
* Bender noch einen fünften weſtdeutſchen Treffer paſſieren
rr. Das Spiel und die Leiſtungen der eindeutig beſſeren
ſüd=
ſchen Mannſchaft hinterließen bei den Zuſchauern den beſten
Truck.
Mikieldeutſchland — Balkenverband 8:5 (4:3).
Bei ſchönem Herbſtwetter wohnten dem Spiel auf dem
Eerplatz in Halle 3000 Zuſchauer bei. Es gab ein gutes Spiel
ehen, hei dem zwar die Mitteldeutſchen ſtändig überlegen,
Sem aber zur Hergabe ihres beſten Könnens gezwungen
en. Die Baltenverbandsmannſchaft leiſtete einen hartnäckigen
erſtand. Ganz vorzüglich war beſonders der Torhüter, aber
die Mitteldeutſchen hatten gerade im Torhüter einen ihrer
in Leute. Bis zur Pauſe hatten die Mitteldeutſchen nur
ri knappen Vorfprung von 4:3. Nach dem Wechfel erlahmte
r allmählich der Widerſtand der Oſtdeutſchen.
Tddeufſchland — Südoffdenkſchland 9:7, erft nach
Verlängerung.
Die 2000 Zuſchauer, die dieſem Spiek im Stadion zu
Han=
x folgten, erlebten die Ueberraſchung, daß Norddeutſchland
Südoſtdeutſchen erſt nach Verlängerung mit 9:7 Treffern
gen konnte. Die Südoſtdeutſchen übernahmen ſchon nach
igen Minuten durch Tietz mit zwei Treffern die Führung.
Norden erreichte zwar den Ausgleich, aber immer wieder
der Süden erneut zuerſt in Führung. Bei der Pauſe ſtand
Partie 4:4, beim Ende der regulären Spielzeit 6:6. In der
Tängerung fielen dann die Schleſier dem hohen Tempo des
Eles zum Opfer. Bei den Siegern enttäuſchte der Angriff,
em allerdings für den Mittelſtürmer Erſatz eingeſtellt worden
Tetwas.
noball=-Verbandsſpiele im Bezirk
Main=Heſſen.
Spiele Tore Punkte
GruppeſA
16
73:17
S. V. 98 Darmſtadt
76:16
14
Polizei Darmſtadt
40:37
10
F.S. V. Frankfurt
29:31
V.f. R. Schwanheim
24:30
T. S. V. Langem
16:37
Rot=Weiß Frankfurt
19:43/
Kickers Offenbach
12:50
Sp.Vgg. Arheilgen".
Wormatia Worms
Polizei Wiesbaden
Alemannia Worms
Reichsbahn Wiesbaden.
24:24
44:39
22:36
*
23:39
Polizei Darmſtadt — T.u. 5p.V. Langen 5:1 (1:0).
Die Polizei hatte es trotzdem gewagt, heute gegen Langen
ihr Verbandsſpiel auszutragen. Mit zwei Mann Erſatz für
Koch u. d Otto kam die Mannſchaft auf das Spielfeld. Man
hatte Langen in ihrer Spielſtärke allem Anſchein nach etwas
unterſchätzt. Langen verfügt über eine ausgeglichene und ſehr
ſpielſtarke Mannſchaft. Vor allem iſt es die Hintermannſchaft
mit dem vorzüglichen Tormann. Aber auch der Sturm läßt an
Ballfangen und Technik nichts zu wünſchen übrig. Nur für
Tore zu ſchießen hat er bei einer aufmerkſamen Verteidigung
kein Verſtändnis. Die Langener ſind, eine äußerſt gut
ver=
anlagte und verbeſſerungsfähige Handballelf, die auf ihrem
Platz noch manchem Verein zu ſchaffen machen wird.
Die Polizei war durch die Erſatzleute, ſowie auch durch
Um=
ſtellung in der Mannſchaft vor Halbzeit etwas gehemmt, was
ja aus dem Halbzeitreſultat hervorgeht. Nach der Pauſe gingen
die alten Kämpfer wieder auf ihre Plätze, und ſiehe da, das
gewohnte Spiel trat wieder hervor, was auch das Endreſultat
dokumentiert. Der Erſatzläufer fiel von den übrigen kaum ab.
Er wird ſich bald einen dauernden Platz in der Mannſchaft
ge=
ſichert haben. Bei dem Halblinken fehlt noch das nötige
Ver=
ſtändnis mit den Nebenleuten. Sonſt aber eifrig und talentiert.
Die Pokizeiſtürmer müſſen ſich unbedingt angewöhnen, ſicherer
und nicht immer auf den Tormann zu ſchießen. Sonſt war das
Spiel von außen flott und anſehnlich. Der Schiedsrichter, Herr
Fränkel von Frankfurt, war gut.
Sp. Dgg. Arheilgen — 5.5.D. Frankfurk 3:6 (1:4).
Dem geſtrigen Treffen wohnte eine überraſchend große
Anzahl Zuſchauer bei, die Zeuge eines ſchnellen, aufopfernten
Kampfes waren. Schon die erſte Minute brachte den
Frank=
furtern unverhofft den erſten Treffer, dem bis zur zehuten
Minute noch drei weitere folgten. Schuld daran trug die
Ar=
heilger Verteidigung, die bis zur Spielhälfte aufgerückt war.
Arheilgen konnte erſt gegen Schluß der erſten Hälfte ein Tor
aufholen. War das Spiel in der erſten Hälfte ſchon ſchnell, ſo
wurde es nach der Pauſe nochmal ſchneller. Beide Parteien
kamen noch zweimal zu Erfolgen. Die Mannſchaften waren im
Feldſpiel ebenbürtig, während die Frankfurter Verteidigung ein
Plus in der Stabilität hatte.
Gemeſſen an dem Spielverlauf, hat Fußball=Sp.V.
unver=
dient gewonnen, ein Unentſchieden wäre am Platze geweſen,
dabei ſoll nicht unerwähnt bleiben, daß Arheilgen immer noch
viel Erſatz aufwies und Frankfurt komplett erſchien.
Der Schiedsricliter, Herthel=Frankenthal, nahm beſonders
die Arheilger ſcharf unter die Lupe, ſonſt war er gut.
5.5.J. Mainz 05 in der Gruppe B in Führung.
In der Gruppe B fiel eine wichtige Entſcheidung: Mainz 05
gelang es, auf eigenem Platz den bis dahin punktgleichen Polizei
S. V. Worms mit einem 3:2=Sieg auf den zweiten Platz zu
ver=
weiſen. Mainz ſtellte die techniſch und auch taktiſch beſſere
Mann=
ſchaft, die den Sieg ihrer Schnelligkeit und ihrem Eifer verdankt.
— S.V. Wiesbaden erkämpfte ſich in einem fairen, ſchönen und
ſpannenden Spiel mit 6:4 einen feinen Sieg über den
Lokal=
gegner Polizei Wiesbaden. Das von 1000 Zuſchauern beſuchte
Treffen ſtand bei der Pauſe noch 4:3 für die Polizei, doch in
beſtechender Form erfolgte kurz nach der Pauſe Ausgleich= und
Führungstreffer. — Einen unſchönen Kampf lieferten ſich
Hakoah Wiesbaden und Wormatia Worms. Drei Spieler,
Reich=
gott und Gieß von Wormatia und Birnbaum von Hakoah
muß=
ten den Platz verlaſſen. Nach dem 2:2 geendeten Spiel gab es
wüſte Radauſzenen under den Zuſchauern, die ſich gegenſeitig
verprügelten. Unter ſtarker Bedeckung mußte der gut amtierende
Schiedsrichter Schlaucht=Schwanheim den Platz verlaſſen.
Sp. Bgg. Arheilgen — Mainz 05, Damen.
Beide Mannſchaften lieferten ſich ein intereſſantes Treffen,
bei dem Arheilgen ſchon in der dritten Minute durch einen
ele=
ganten Doppelhänder von Krug in Führung ging. Durch dieſen
Erfolg angefeuert, hatte Arheilgen anfangs, mehr vom Spiel,
Mainz konnte ſich jedoch bald frei machen und gefährliche
An=
griffe einleiten, wobei die Arheilger Torwächterin einige ſchöne
Bälle hielt. Bei beiden Stürmerreihen war das Spiel zu ſehr
auf die Mittelſtürmerin zugeſchnitten, die man jedoch bald
er=
kannte und gut abdeckte. Nach wechſelvollem Spiel ging man
mit 1:0 für Arheilgen zur Pauſe.
In der zweiten Hälfte kam das verſtändnisvolle Spiel von
Mainz mehr und mehr zur Geltung und brachte auch bald den
Ausgleich. Hätte die Arheilger Torwächterin nicht ſo gut
ge=
halten, es wären noch manche Tore gefallen. Im Arheilger
Sturm iſt alles auf Krug zugeſchnitten, die aber in der Mitte
zu ſtark abgedeckt iſt. Sie ſollte eigentlich auf Außen ſpielen, ſie
wäre beſtimmt erfolgreiches.
Damen Groß=Gerau-Polizeiſportv. Darmſtadt 0:5.
Die Damenabteilung der Polizei konnte auch nach
raſan=
tem Kampf die beiden Punkte mit nach Darmſtadt bringen.
Handball=Ergebniſſe.
Vorrunde um den D.S.B.=Pokal.
In Mülheim (Ruhr): Weſtdeutſchland — Süddeutſchland 5:7.
In Halle: Mitteldeutſchland — Baltenverband".
8:5.
In Hannover: Norddeutſchld. — Südoſtdeutſchld. 9:7, n. Verläng.
Städteſpiel.
In Berlin: Berlin — Halle ... ..
13:3.
Süddeutſchland.
Main/Heſſen, Gruppe 4: Polizei Darmſtadt — T.u. Sp.V.
Langen 5:1. Sp.Vg. Arheilgen — FSV. Frankfurt 3:6.
Gruppe B: FSV. Mainz — Polizei=SV. Worms 3:2.
Hakoah Wiesbaden — Wormatia Worms 2:2. SV.
Wies=
baden — Polizei=SV. Wiesbaden 6:4.
Gruppe Nordbayern: Bar Kochba Nürnberg — Nürnberger SC.
5:5. Pfeil Schweinau — FC. Bamberg 3:4. FC. Bayreuth
— ASV. Nürnberg 6:2.
Gruppe Südbayern: DSV. München — Ulm 94 3:1. SSV. Ulm
— München 1860 5:8. ASV. München — Jahn Münch. 4:3.
Gruppe Rhein: Mannheim 08 — MTV. Mannheim 0:1. FV.
Frankenthal — Mannheim 08 2:1. Phönix Ludwigshafen —
Ludwigshafen 03 4:2. Polizei Mannheim — Pfalz
Lud=
wigshafen 3:3. TV. Neulußheim — SV. Waldhof 4:7.
Gruppe Saar: FV. Saarbrücken — Bouß 8:2. Sportfreunde
Saarbrück. — Saarlouis 1:3. Trier 05 — Polizei Trier 2:2.
Handball in der Deutſchen Turgerſchaft.
9. Kreis (Mikkelrhein), 2. Gaugruppe.
Kreismeiſterklaſſe:
4:3 (2:1).
Pfungſtadt — Langen ..
Griesheim — Aſchaffenburg
1:1 (1:1).
2.K
Obernburg — Arheilgen
2:1
Klein=Wallſtadt — Leider."
Walldorf — Damm
3:2 (3:1).
ausgefall.
Groß=Umſtadt
Es iſt die Anſicht des Platzvereins, daß der Pfungſtädter
Sieg über Langen keinesfalls als Ueberraſchung anzuſprechen iſt,
wenn ſich auch der Tabellenerſte und =letzte gegenübergeſtanden
haben. Lächelnd kehrten die Arheilger Horchpoſten nach Hauſe.
Sie freuten ſich mit Recht. Gemeſſen an den Leiſtungen, lag
Pfungſtadt nach der Pauſe 4:1 in Führung. Kahn=Worfelden
pfiff das aufregende Spiel und trug ein Teil dazu bei, daß dem
Spiele der Reiz nicht genommen wurde. Was ein ſolches
Tref=
fen nur bieten kann, wurde alles gezeigt. Blitzſchwelle
Durch=
brüche, doch das Wort „Tor” erſtarb. Lattenſchüſſe, und was
nicht alles ausgelaſſen wurde. Langens Spieler ließen es öfters
auf den Einzelkampf ankomen und dies ſolange, bis ſich der
Pfungſtädter Schußkreis zugezogen hatte. Die taktiſchen Angriffe
der Pfungſtädter waren beſſer, ſo daß ſie ſich bis zum Stande
von 4:1 durchſetzten. Als es dann 4:2 hieß, ſtellte ſich Pfungſtadt
auf das Verteidigen um. Langen kam deshalb ſehr oft in des
Gegners Hälfte, holte auch ein Tor auf. Doch blieben die auf
Steilvorbagen eingeſtellten Durchbrüche der Pfungſtädter ſehr
ge=
fährlich. — Aus Obernburg war leider nur der hohe Sieg
der Arheilger zu erfahren. Sie werden ſich auch ſo freuen. —
Griesheim gegen Aſchaffenburg hatte ſehr unter dem
Schiedsrichter zu leiden. Als es nach der Pauſ= imer noch 1:1
ſtand, verſtärkten die Mainleute die Abwehr, ſo daß es ein
un=
intereſſantes Spiel gab. — Walldorf lief daheim gegen
Damm in der erſten Hälfte zu einem großen Spiele auf.
Neu=
mann ſtellte nach 2 Minuten auf 1:0. Wenig ſpäter konnte
Ger=
nand, den ma wieder einmal beigeholt hatte, das zweite Tor
ſchießen. Danm wurde das Spiel mehr verteilt und beide
Par=
teien kamen noch zu je einem Erfolg., Ueberraſchend holten die
Gäſte nach der Pauſe ein weiteres Tor auf und ſpielten dann
ſtark auf den Ausgleich, der aber nicht mehr glückte. Walldorfs
Läuferreihe verdiente ſich durch die aufopfernde Leiſtung ein
Geſamtlob. Das Groß=Umſtädter Spiel iſt in letzter
Minute abgeſagt worden.
Main=Rhein=Gau.
Meſiſterklaſſe:
Tgde. Darmſtadt — Nauheim
0:10 (0:3).
Wolfskehlen — Groß=Gerau
3:4 (1:2).
Büttelborn — Worfelden .
5:3 (2:1).
Sprendlingen — Beſſungen
5:4 (1:1).
Bickenbach — Bensheim
ausgefall.
Tgſ. Darmſtadt — Eberſtadt
... 1:2 (0:0).
Es geht ohne Ueberraſchungen nicht ab. Dazu zählt einmal
die hohe Niederlage der Turngemeinde. Nauheim war
in glänzender Verfaſſung und Darmſtadt hatte ziemlich Erſatz,
der ſich gegen eine erfahrene Mannſchaft, wie die der Nauheimer
nicht zuſammenfinden konnte. Groß=Gerau ſiegte in
Wolfs=
kehlen durch ſeinen Fuchs, der die unglaublichſten Sachen hielt.
Wolfskehlen hatte 2 Erſatzleute und bekam ſeinen Mittelſtürmer
vom Platze geſtellt. Trotzdem hielten die 10 Monn das Spiel
ausgeglichen. In Büttelborn kam es zu dem erwarteten
intereſſanten Treffen. Fink war ſcharf bewacht. Man lieferte
ſich eim ausgeglichenes Spiel, das ſehr aufregend war. Dreimal
ſtand es unentſchieden, zuerſt 1:1, dann 2:2 und ſchließlich 3:3.
Worfelden hatte dann nur 10 Mann und Büttelborn drängte
zum Schluß und Sieg. Beſſungen lieſerte als Gaſt in
Sprendlingen ein ſehr ſchönes Spiel. Herrliche Momente
gab es. Doch der Ausgang wurde für die Gäſte tragiſch, die acht
Minuten vor Schluß noch 4:2 in Führung lagen und dann drei
Tore nicht verhindern konnten. Sprendlingens Stürmer, die ſich
vorher nicht finden konnten, bei Halbzeit hieß es 1:1, dann 1:38,
2:3, 2:4, legten zum Schluſſe derart los, daß ſie das ſchon
auf=
gegbene Spiel zum Siege führten. Die beiderſeitigen Leiſtungen
fonden lebhafte Anerkennung bei den zahlreichen Zuſchauern.
Die Meldungen der unteren Klaſſen ſind wiederum ſo ſpärlich
eingegangen, daß eine Spielüberſicht kaum lohnt.
Seite 6.
Montag den 4. November 1929
4=Klaſſe; Pfungſtadt — Seeheim 1:4 (Pribatſpiel, kein
Schiri); Roßdorf — Egelsbach 1:3; Hähnlein —
Heppen=
heim 2:3; Tgde. Darmſtadt — Griesheim 9:2.
B=Klaſſe: Tgde. Darmſtadt — Reichsbahn 1:5.
C=Klaſſe: Tgſ. Darmſtadt — Worfelden 2:6; Walldorf
Reichsbahn 1:1; Lorſch — Pfungſtadt 0:0; Büttelborn —
Lorſch, kein Schiri; Eſchollbrücken — Hahn 0:5: Egelsbach
Langen 4:2: Sprendlingen — Erzhauſen 0:5.
Jugend: Tyſ. Darmſtadt — Nieder=Ramſtadt 8:1; Wolfskehlen
— Tgde. Darmſtadt 12:1 (Wolfskehlen 1. Sieger);
Bens=
heim — Seeheim 17:1; Eberſtadt — Pfungſtadt 9:3.
Tgſ. 1875 Darmſtadt - Tu. Eberſtadt 1:2 (0:0).
Der erwartete Kampf obiger Mannſchaften war ſehr
intereſ=
ſant und der Ausgang des Spiels dürfte dem Spielverlauf nicht
entſprechen. Ein 2:2 wäre richtiger geweſen. In der erſten
Halbzeit hatte Eberſtadt den größten Anteil am Spiel, doch das
gute Zuſammenarbeiten der Darmſtädter Hintermannſchaft
ver=
hinderte Erfolge. Eberſtadt deckte ebenſo den Darmſtädter Sturm
gut ab und ſo blieb das Spiel bis zur Pauſe torlos. Gleich in
den erſten vier Minuten nach der Halbzeit ſchießt der Platzbeſitzer
das Führungstor. Doch das überraſchend gute Angriffsſpiel
des Eberſtädter Sturmes ſtellte das Reſultat Remis. Gleich
dar=
auf kommt Eberſtadt durch Deckungsfehler zum zweiten Treffer.
Die geſamte Darmſtädter Mannſchaft ſpielt jetzt planvoller und
eifrig, ſo daß ſich das Spiel faſt nur in der Gäſtehälfte
abwik=
kelte. Von unheimlichem Pech verfolgt, kommen die
Einheimi=
ſchen zu keinem Torerfolg mehr. Schiedsrichter Geibel=
Pfung=
ſtadt leitete gut. — Die Jugend der Tgſ. 1875 konnte die gleiche
von NiederRamſtadt mit 8:1 Toren abfertigen. Dagegen mußte
ſich die zweite Mannſchaft gegen Worfelden mit 2:6 als geſchlagen
bekennen.
Nummei
5. Hallenſchriegrfeſt der Freien Turngemeinde
Darnaſtiast e. B., Abkeilung Waſſerſpork.
Die neue Waſſerſport=Abteilung (früher „Freier Waſſerſport”)
der Freien Turngemeinde hielt im dem Städtiſchen
Hallen=
ſchwimmbad nach nahezu zwei Jahren Zwiſchenraum ihr fünftes
Hallenſchwimmfeſt ab. Die Beſchickung war in den
Mannſchafts=
kämpfen ſowie in den Einzelkämpfen eine ſehr gute. Auch der
gebotene Sport bewegte ſich in aufſteigender Linie. Nur der
Beſuch des Publikums hätte ein beſſerer ſein dürfen. Nach
kur=
zen Begrüßungsworten des erſten Vorſitzenden des
Geſamtver=
eins, Herrn Eiſinger, begannen die einzelnen Wettkämpfe, deren
Refultate wir nachſtehend bringen:
Männerbruſtſchwimmen, A=Klaſſe, 4 Bahnen: 1. H. Berndt=
Born=
heim 1:28,4 Min.; 2. O. Rummel=Heilbronn 1:28,4; 3. Kühn=
Karlsruhe 1:34.
Rückenſchwimmen, Jugend, männl., 4 Bahnen: 1. K. Leonhard=
Darmſtadt 1:26 Min.; 2. Johannes=Offenbach 1:29,3; 3.Pfiſter=
Mannheim 1:36.
Frauenlagenſtafette, 3mal 2 Bahnen: 1. Darmſt. 2:29,4 Min.;
2 Bornheim 3:6,2.
Befähigungsſchwimmen für Männer, 4mal 1 Bahn: 1. Schreiner=
Bornheim 37 Punkte: 2. Georg Eitel, Darmſtadt 36; 3. Koch=
Offenbach 35.
Bruſtſchwimmen für Mädchen, 1 Bahn: 1. Strauch=Arheilgen 23
Sek.; 2. El. Mei=Pfungſtadt 25: 3. Rieſer=Mannheim 25,1.
Bruſtſchwimmen für Knaben, 1 Bahn: 1. W. Mai=Darmſtadt 23
Sek.; 2. Hum=Offenbach 24,1; 3. Jäger=Frankf.=Weſtend 24,2,
Bruſtſchwimmen für, Frauen, 4 Bahnen: 1. Pfitzenmaier=
Heil=
bronn 1:44,4 Min.; 2. Reiſinger=Mannheim 1:51,2: 3.
Hühner=
garth=Darmſtadt 1:52.
Männerlagenſtafette: 4mal 4 Bahnen: 1. Mannheim 5:52,3 Min.;
2. Bornheim 5:53,1: 3. Frankfurt 6:16,4.
Kraulſchwimmen für Männer, 4 Bahnen: 1. Koch=Offenbach 1:17,1
Min.; 2. E. Laminger=Mannheim 1:18,3; 3. Kimmel=
Offen=
bach 1:18,3.
Jugendlagenſtafette, 4mal 2 Bahnen: 1. Offenbach 2:35,2 Min.;
2. Darmſtadt 2:39,4; 3. Arheilgen 2:58,2.
Dreikampf: Kopfweitſprung, Streckentauchen, Paddeln in
Rücken=
lage, kopfwärts ohne Beine: 1. Aug. Eitel=Darmſtadt 38
Punkte: 2. W. Schreiner=Bornheim 37; 3. W. Schäfer=
Darm=
ſtadt 35.
Tauziehen: Mannheim im Endkampf Sieger.
Vereinsſtafette, 6mal 2 Bahnen: 1. Darmſtadt 4:20,/4 Min.;
2. Offenbach 4:30,1: 3. Bornheim 4:46.
Wafſerballſpiele: Darmſtadt Jugend — Frankfurt=Weſtend 2:2;
Darmſtadt Männer — Mannheim 4:
Schwimmer=Skaffeltag in Offenbach.
Der 7. „Moenus”=Staffeltag brachte in Offenbach vor
aus=
verkäuftem Haus recht beachtliche Ergebniſſe. Bedauerlicherweiſe
konnte Jungdeutſchland Darmftadt ſich an den Seniorenſtaffeln
nicht beteiligen. Hier konnte der 1. Frankfurter SC. ſeinen
Heidel=
berger Sieg in der großen Staffel wiederholen. Die beiden
an=
deren Freiſtilſtaffeln waren dem Veranſtalter infolge der großen
Ueberlegenheit von Maus, der heute ſchon zu der deutſchen
Spitzenklaſſe gehört, nicht mehr zu nehmen. Bei den
Jugend=
ſtaffeln dominierten dagegen die Jungens des SV. Offenbach 96,
die im ſämtlichen vier Staffeln ſchöne Erfolge erreichten. Die
Ergebniſſe ſind:
Senioren: 10mal 56 Meter Freiſtil: 1. EFSC. 5:32: 2. Moenus
5:33 Minuten. 4mal 112 Meter Freiſtil: 1. Moenus
Offen=
bach 4:48: 2. EFSC. 4:59,2 Min. 4mal 196 Meter Freiſtil:
1. Moenus Offenbach 9:20,1: 2. SV. Offenbach 8:43.
Junioren: 3mal 112 Meter Bruft: 1. Jungdeutſchland Darmſtadt
4:43: 2. EFSC. 4:49,4 Min. 3mal 112 Meter Lagen:
1. Jungdeutſchland Darmſtadt 4:33,2: 2. SV. Offenbach 96
4:34,/4 Min. (Moenus mit 4:29 diſtanziert). 3mal 112 Meter
Freiſtil: 1. Moenus 4:03,6 Min.: 2. Offenbach 22 4:04 Min.
Jugend: 3mal 112 Meter Bruſt: 1. Offenbach 96 4:42,8 Min.
3mal 112 Meter Freiſtil: 1. Offenbach 96 3:56,3 Minuten.
Knaben: 3mal 112 Meter Freiſtil: 1. Offenbach 96 4:24,8 Min.
3mal 56 Meter Lagen: 1. Offenbach 96 2:12,2 Minuten.
Weibliche Jugend: 3mal 112 Meter Bruſt: 1. Moenus 3:35 Min.
Mädchen: 1. Moenus 5:42 Minuten.
Neue Verhandlungen haben zu dem Ergebnis geführt, daß
Mün=
chen nun doch damit einverſtanden iſt, den Fußballkampf München—
Berlin bereits am 29. Dezember in München durchzuführen.
Durch einen 2:1=Sieg über den Sportklub erkämpfte ſich der
Wiener A.C. in der Tabelle der Wiener Profeſſional=
Fußballmeiſter=
ſchaft den zweiten Platz hinter Rapid.
Die Rugbymannſchaft von Hannover 78 erzielte im zweiten Spiel
ihrer Frankreichreiſe einen ſchönen Erfolg. Die Norddeutſchen ſchlugen
am Sonntag in Diion Stade Dijonaiſe nach ſpannendem Kampf
ver=
dient mit 5:3 Punkten.
Beim Sechstagerennen in Berlin führte am Sonntagabend nach
43 Stunden das Paar Dorn=Maczinski mit einer Runde vor Petri=
Tietz und Goſſens=Deneef. Alle anderen Paare zwei und mehr Runden
zurück.
Der bekannte amerikaniſche Davisſpieler John van Ryn holte ſich
in Mexiko=City die Tennismeiſterſchaft von Mexiko im Herven=
Einzel=
ſpiel. Sein Gegner im Finale war Ben Gorchakoff, den von Ryn mit
G:3 4:6 6:1 6:4 abfertigen koynte.
Der Berliner Herbſtwaldlauf wurde von Behnke (Polizei) vor Kohn
(SCC.) gewonnen.
Einen Todesſturz gab es am Sonntag in Strausberg. Der
Jockehlehrling Trumpfheller kam bei einem Sturz unter das
Pferd zu liegen und wurde ſofort getötet:
Suodeltſche Sandan=Panttelamgfe.
Kein Spiel in Agram. — Ueberraſchungen im Bezirk Rhein=Saar.
Am Sonntagabend wartete die ſüddeutſche Fußballgemeinde
vergeblich auf das Reſultat von dem für Agram vorgeſehenen
Spiel Süddeutſchland—Kroatien. Die Hoffnungen auf einen Sieg
der Süddeutſchen waren nicht allzu groß, die kataſtrophale
Nie=
derlage in Budapeſt hatte ſehr bedenklich geſtimmt. Man war
daher faſt froh, alls man hörte, Hochwaſſer habe die Austragung
des Spiels in Agram unmöglich gemacht und die ſüddeutſche
Mannſchaft habe von Budapeſt aus bereits die Heimreiſe
ange=
treten. Vielleicht blieb dem ſüddeutſchen Fußball damit eine
weitere Niederlage erſpart.
Im Verbandsgebiet ſelbſt wurden in allen Gruppen die
Meiſterſchaftsſpiele fortgeſetzt. Daneben gab es im Frankfurter
Stadion noch ein Städteſpiel, bei dem Nürnberg=Fürth vor
10 000 Zuſchauern einen knappen 2:1 (0:1) Sieg über Frankfurt
erzielte. Auf beiden Seiten waren allerdings wicht die beſten
Mannſchaften im Kampf. Die Punktekämpfe brachten in
der Gruppe Main nur zwei Spiele. Rot=Weiß ſchlug
erwartungs=
gemäß Griesheim 02 leicht 7:3 (1:1) und die Offenbacher Kickers
brachten ſich mit einem 5:1 Sieg über Germania Bieber aus der
Gefahrzone. — In der Gruppe Heſſen ſetzte die Wormatia
Worms ihren Siegeszug fort, ſie fertigte im Lokalderby die
Ale=
mannia 1:0 ab und führt damit weiter ganz überlegen. Der
Tabellenzweite, SV. Wiesbaden, erlitt im Iſenburg eine 1:0
Niederlage. Iſenburg hat damit ſeine Ausſichten, wieder an der
Troſtrunde teilnehmen zu können, befeſtigt. Der FC. Langen
ſchlug Haſſia Bingen 4:0, Mainz 05 fertigte Darmſtadt 98 5:3
ab. — In den Gruppen Nord= und Südbayern waren die
führenden Mannſchaften ſpielfrei. Die vier ausgetragenen Spiele
hatten keine beſondere Bedeutung. Zu erwähnen bleibt vielleicht
die Tatſache, daß Ulm 94 einen 3:1 Sieg gegen Teutonia
Mün=
chen erzielte und damit neue Hoffnung gewann, in der erſtem
Klaſſe bleiben zu können. — In Württemberg holte ſich der
Tabellenführer VfB. Stuttgart in Heilbronn einen ſehr
wert=
vollen 2:1 Sieg. Germcia Brötzingen bleibt aber den
Stutt=
gartern nach ſeinem 5:2 Sieg über FC. Birkenfeld weiter auf den
Ferſen. Die Stuttgarter Kichers fallen immer weiter zurück,
diesmal ließen ſie ſich auf eigenem Platz von Umion Böckingen
1:0 ſchlagen. — In Baden blieb die Situation unverändert.
Der Tabellenführer Freibunger FC. ſteuerte ſeinem Ziele durch
einen in Schramberg erzielten 2:1 Sieg weiter erfolgreich zu.
Daß ſich der Karlsruher FV. wieder ſeiner alten Form nähert,
beweiſt der 2:0 Sieg in Raſtatt. Phönix Karlsruhe büßte beim
1:1 Spiel gegen den FV. Villingen einen wertvollen Punkt ein.
— Während in faſt allen Gruppen eigentliche Ueberraſchungen
ausblieben, gab es in den beiden Gruppen des Bezirks Rhein=
Saar wieder eine Reihe von unertoarteten Ergebniſſen. In der
Gruppe Saar vergrößerte der FK. Pirmaſens ſeinen
Vor=
ſprung als Tabellenführer dadurch, daß er ſelbſt den FV.
Saar=
brücken 2:1 ſchlug, während der Tabellenzweite, Sportfreunde
Saarbrücken, gegen Saar 05 0:2 unterlag. Etwas überraſchend
kommt auch der 3:1 Sieg von Idar über Boruſſia Neunkirchen.
Noch größere Ueberraſchungen aber leiſtete ſich die Gruppe
Rhein. Hier ließ ſich der Tabellenführer VfL. Neckarau von
Phömix Ludwigshafen 2:3 ſchlagen. Damit nicht genug, auch der
Tabellenzweite, SV. Waldhof, wurde geſchlagen, und zwar mit
3:2 Treffern durch Mannheim 08. Schließlich büßte auch der
VfR. Mannheim einen Punkt ein. Die Raſenſpieler konnten gegen
Mundenheim nur ein 1:1 erzielen.
Nürnberg-Färkh — Frankfurk 2:1 (0:1).
Ein Städteſpiel im Frankfurter Stadion vor 10 000 Zuſchauern.
Es war etwas zu viel geſagt, dieſes Spiel als Städtekampf
zu bezeichnen, denn auf beiden Seiten ſtanden keineswegs die
beſten Vertretungen dieſer Städte. Es waren
zuſammengewür=
felte Teams, die hier kämpften, und deshalb kann man auch das
Ergebnis nicht als zuverläſſigen Gradmeſſer für das
Leiſtungs=
vermögen der beiden ſüddeutſchen Fußball=Zentralen bewerten.
Unter den gegebenen Umſtänden gewannen die Bayern verdient,
ſie hatten die ausgeglichenere, einheitlichere Elf, die das beſſere
Zuſammenſpiel und die größere taktiſche Reife zeigte. Dem
Spiel=
verlauf entſprach das Ergebnis weniger. Die Bayern hatten in
der erſten Halbzeit mehr vom Spiel, trotzdem lag aber Frankfurt
bis zum Wechſel mit einem Tor von Leichter in Führung. Nach
der Pauſe hatten die Einheimiſchen mehr vom Kampf, nun
mach=
ten aber die Bayern die Tore. Franz war zweimal erfolgreich.
Die Leiſtungen waren hier wie dort nicht überragend, immerhin
ſahen aber die 10 000 Zuſchauer ein recht gefälliges Spiel mit
guten Einzelleiſtungen.
Zum Spielverlauf.
Nach einigem Geplänkel, bei dem ſich die Mannſchaften
mit=
einander vertraut machten, ging plötzlich und überraſchend
Frank=
furt bereits in der 10. Minute in Führung. Der Linksaußen
Lindner flankte zur Mitte, wo der Mittelſtürmer Leichter das
Leder erwiſchte und einſchoß. Die Bayern wurden nun dank
ihres beſſeren Zuſammenſpiels leicht überlegen, ſpielten aber
etwas zu unproduktiv. Frankfurt erarbeitete ſich zunächſt noch
durch ſeine ſchnellen, gefährlichen Vorſtöße die beſſeren
Tor=
chancen. Die Läuferreihe der Einheimiſchen ſpielte aber etwas
zu defenſiv, ſo daß die Bayern immer wieder leicht vorkommen
konnten. Sie entwickelten nach und nach auch eine ſtärkere
Ueber=
legenheit, der aber die Auswertung verſagt blieb. Roth und
Hermann in der Frankfurter Deckung arbeiteten ganz
ausgezeich=
net. Nach der Pauſe hatten beide Mannſchaften einige Leute
ausgewechſelt. Frankfurt lag jetzt mehr im Angriff, aber die
Nürnberg/Fürther Hintermannſchaft lief zu einer ſehr ſchönen
Form auf und vereitelte alle Chancen der Einheimiſchen.
Zu=
weilen hatte ſie allerdings auch etwas Glück dabei. Bei einem
überraſchenden Durchbruch der Bayern fiel ſchließlich aus
näch=
ſter Nähe durch Franz der AusBleich. Frankfurt drängte jetzt
energiſch, blieb aber erfolglos, während Fürth durch Franz einen Worms nahm vor 3000 Zuſchauern einen eigenartigen Ve
Strafſtoß von der 16=Meter=Linie aus zum Siegestreffer
verwan=
deln konnte. Lebhafte Endſpurts blieben bei beiden
Mannſchaf=
ten ergebnislos.
Kritiſches.
Nürnberg/Fürth hatte nirgends eine ausgeſprochene
Schwäche. Recht gut waren Kraus I und Munkert, die beiden
Verteidiger, ferner die Läufer Röſchke und Hering, ſowie die
Stürmer Rupprecht, Franz und Kießling. Mit dem
Schußver=
mögen ſah es allerdings bei den Stürmern nicht übermäßig gut
aus. — Frankfurt hatte in dem rechten Läufer und im
Rechts=
außen Armbrüſter, der noch immer nicht wiederhergeſtellt iſt,
Schwächen. Sehr gut ſchlugen ſich der Torwart Roth, der
Ver=
teidiger Hermann, der linke Läufer Eſchenlohr, und auch von
den Stürmern Henſel, Lindner und Leichter ſah man ganz
hübſche Sachen. — Liſt=Stuttgart pfiff zu viel auf Zuruf.
Die Mannſchaften
ſtanden wie folgt: Frankfurt: Roth (Niederrad); Schminke
(Niederrad), Hermann (FSC.); Winterſtein (Niederrad) Böhm,
Eſchenlohr; Armbrüſter (FSV.), Aſchenbrenner (FSV.), Leich= gezeichneten Verfaſſung und zeigten ihr ganzes Können.
ter (Niederrad), Henſel (FSV.), Lindner (Niederrad). —
Nürn=
berg/ Fürth: Neger (F.); Munkert (Club), Kraus I (F.); ordentlich ſair durchführte. Ifenburg kann erſt in der zie
Röſchke (F.), Hering, Weikert (Club); Auer, Rupprecht, Franz / Halbzeit etwas mehr zur Geltung, nachdenn die erſte Spiel!
(Fürth), Fuchs, Kießling (F.). Nach der Pauſe ſpielten bei
Nürnberg/Fürth Weiß für Fuchs und bei Frankfurt Münſter=
1
mann und Leis für Armbrüſter und Aſchenbrenner.
Siblal Ergebiſ.
Repräſentativſpiele.
2i Aaulſi. ebeiſcifnte ene Seltell
Süddeutſchland.
Verbandsſpiele.
Gruppe Nordbayern: Bayern Hof — 1. FC. Bay
ASV. Nürnberg — VfR. Fürth 4:3.
Gruppe Südbayern: DSV. München — Schwab. Aug
Ulmer FV. 94 — Teutonia München 3:1.
Gruppe Württemberg: VfR. Heilbronn — VfB. Stu —
Kickers Stuttgart — Union Böckingen 0:1. Gern
gen — FC. Birkenfeld 5:2. Sportfreunde Stuttga
Pforzheim 2:2
Gruppe Baden: Sp.Vg. Schramberg — Freiburger
FV. Raſtatt — Karlsruher FV. 0:2. Phönix Kauſ.
FV. Villingen 1:1. SC. Freiburg — Sp.Vg. 7
Gruppe Rhein: Phönix Ludwigshafen — VfL.
Mannheim 08 — SV. Waldhof 3:2. Sandhofen
bach 4:0. VfR. Mannheim — Mundenheim 1:1.
Gruppe Saar: Sportfreunde Saarbrücken — Saar
FC. Pirmaſens — FV. Saarbrücken 2:1. VfR.
lautern — VfR. Pirmaſens 2:2. FC. Idar
Neunkirchen 3:1.
Gruppe Main: Kickers Offenbach — Germania Bi
Rot=Weiß Frankfurt — Griesheim 02 7:3.
Gruppe Heſſen: Wormatia Worms — Alemannia W.
FV. Mainz 05 — SV. Darmſtadt 5:3. VfL. Neu „e
— SV. Wiesbaden 1:0. 1. FC. Langen — Haſſia B
Berlin.
Abteilung A: Hertha/BSC. — Spandauer SV. 6:2. B. jg
walde — Berliner SV. 92 1:1. Kickers — Nord Ton
weſt 4:3. Südſtern — Polizei=SV. 0:1.
Abteilung B: Union Oberſchöneweide — Tennis/Bor fy.
Wedding — Wacker 04 1:4. Union Potsdam — Mh
0:3. Viktoria 89 — DFC. Preußen 0:0. Weißenſee
Neukölln 9:3.
Weſtdeutſchland.
Rheinbezirk: Mülheimer SV. — Köln=Südz 07 3:1. 2
— Kölner BC. 0:8. SC. Düren — Bor. M.=Glal/=
Blau=Weiß Lindenthal — Tura Bonn 2:4. FV.
Viktoria Rheydt 5:1. SV. Rheydt — Alemannia 9
Mitelrheinbezirk: FV. Engers — FV. Neuendorf 1:
Lützel — Koblenz 1900/02 1:1.
Niederrheinbezirk: SV. Meiderich — Duisburg 08 5:”
berger SV. — VfvB. Ruhrort 5:2. Duisburg 99
Krefeld 0:7.
Berg.=Märkiſcher Bezirk: Turu Düſſeldorf — VfL. Ben
Düſſeldorfer SC. 99 — Fortuna 1:4. Sp. u. Sp. Be
BV. 04 Düſſeldorf 2:4. Schwarz=Weiß Barmen
Elberfeld 1:1.
Weſtfalenbezirk: Sp.Vg. Herten — Arminia Bielefeld 0
Osnabrück — Boruſſia Rheine 1:2. VfB. Bie
SV. 09 Münſter 2:3.
Südweſtfalenbezirk: Gruppe 1: Hagen 1911 — Lie
2:3. Hemer 08 — Hagen 05 3:1. Gruppe 2: V
denau — Sportfreunde Siegen 2:2. SuS. Hüſte
VfR. Siegen ausgefallen.
Norddeutſchland.
Hamburger Oberliga: Hamburger Sportverein — Alton
Viktoria — Unitas 1:2.
Alſterſtaffel: St. Georg — Bergedorf 4:0 Uhlenhorſt 8
Wandsbek 3:1. Concordia — Wacker 1:2. Vorn
Komet 5:1.
Elbeſtaffel: Phönix — HEBC. 1:5. Alſtertal — Teuto
Hamburger LT. — Blankeneſe 3:10. Nienſtädten —
ſia 3:2. St. Pauli FC. — Groß=Flottbeck 7:1.
Schleswig=Holſtein: Kilia Kiel — Gaardener BV. 3:0
tracht Flensburg — Boruſſia Kiel 3:1. Raſenſpo
münſter — Holſtein Kiel 0:2.
Hannover/Braunſchweig: Hannover 96 — Leu Braunſcht
Eintracht Braunſchweig — Werder Hannover 0:3.
dia Hildesheim — VfB. Peine 5:2.
Die Punkikämpfe in der Gruppe he.
Wormakia Worms noch immer ungeſchlage
Das Hauptintereſſe in der Gruppe Heſſen konzentrie
auf das Wormſer Lokalderby zwiſchen Alemannia und
matia. Trotz allen Eifers konnten die Alemannen nicht
dern, daß Wormatia einen zwar knappen, aber doch ver
1:0=Sieg erringen konnte. Sehr knapp ging es in
Iſenb=
das mit einem 1:0 über SV. Wiesbaden mit Wiesbade
punktgleich wurde. Langen fertigte in einer überraſe
Form Haſſia Bingen mit 4:0 ab, auch Darmſtadt mußte
5:3 gegen Mainz geſchlagen bekennen.
Spiele Tore
Wormatia Worms
27:6
VfL. Neu=Iſenburg
10
SV. Wiesbaden
Mainz 05
19
Alemannia Worms
Haſſia Bingen
1. FC. Langen
1
SV. Darmſtadt 98
27:13
18:13
23:22
15:18
12:21
18:34
13:26
Wormakia Worms — Alemannia Worms 1:0
Dieſes Lokalderby zwiſchen Wormatia und Alen
Wormatia war erwartungsgemäß im Feldſpiel ſtark übel
befaß auch die größere techniſche und taktiſche Reife, doch
ſagte es kataſtrophal vor dem Tor von Alemannia. A.
anderen Seite leiſtete Alemannia eine wirkſame Zerſtor
arbeit, die alle Angriffe des Gegners zunächſt wirkſam
banden. So ging es in der erſten Halbzeit, in der 21
Müller aus 4 Meter Entfernung das Tor nicht finden I.
ſo ging es auch aafangs der zweiten Spielzeit. Die fortg
Erfolgloſigkeit ihrer Angriffe entmutigte die Wormatiaſ
ſtark und macht ſie überaus nervös, wodurch das Spiel nal
nicht beſſer wurde. Erſt in der letzten Minute konnte 21
Müller den Siegestreffer erzielen. Maier/Offenburg konn.
Schiedsrichter nicht gefallen.
B.ſ.2. Neu=Iſenburg — 5.B. Wieshaden 1:0 10.
Auf dem Iſenburger Waldplatz gab es an dieſem Sol
zwiſchen Vf.L. Neu=Iſenburg und SV. Wiesbaden ein
intereſſantes Spiel, wie man es dort ſeit langer Zeit nicht
geſehen hatte. Beide Mannſchaften befanden ſich in einer
verdient hervorgehoben zu werden, daß man den Kampf 4.
vollkommen ausgeglichen verlaufen war und keiner Parte!
Erfolg gebracht haite. Der entſcheidende Treffer fiel inrd
Spielſchluß durch Aockmann.
Rummer 306
Montag, den 4. November 1929
Seite 2
Oelverein Darmſtadk 1898 — Mainz 05 3:5 (1:3).
Mit derſelben Tordifferenz, mit der die 98er das Vorſpiel
Darmſtadt gewannen, mußten ſie ſich bei dem geſtrigen Rück=
C in Mainz geſchlagen bekennen. Daß den Mainzern die
anche glückte, war zweifellos verdient, und zwar auf Grund
Elans zu Spielbeginn. Von Angriff ab diktierte die
Platz=
nſchaft den Spielverlauf. Immer wieder gelang es dem
Zenden Zuſpiel der Mainzer Läuferreihe, ihre Stürmer mit
zr Vorlagen zu verſorgen. Und da es zu dieſer Zeitſpanne
der Hintermannſchaft der 98er nicht ganz klappte, konnten
erfolge nicht ausbleiben. Bei mehreren, von dem früheren
Hhöfer Decker, dem jetzigen Mainzer Mittelſtürmer, gut
Haegebenen Steilvorlagen zögert die Darmſtädter Deckung
einen Augenblick, und ſchon heißt es 1:0, als der Halbrechte
Mainzer eine derartige Vorlage aus nächſter Entfernung
ef verwandelt. Wenig ſpäter glückt Mainz der zweite
Er=
als Lipponer exakt flankt und wiederum der Halbrechte den
gut aufnimmt. In der 20. Minute vergrößern die
Platz=
zer ihren Vorſprung ſogar auf 3:0, als Decker im Anſchluß
inen Eckball den Ball an Bärenz vorbei einſchieben kann —
Dings dabei regelwidrig die Hände zuhilfe nimmt. Jetzt
kann die Darmſtädter Stürmerlinie in die Geſchehniſſe
ein=
fen. Der Elan des Gegners ſcheint deſſen Kräfte verbraucht
jaben. Das Spiel wird jetzt durchaus ausgeglichen. Der
Flügel der Darmſtädter kommt des öfteren gut durch; da
Mainzer Verteidigung zu wenig beweglich iſt, entſtehen
rfach brenzliche Situationen im Mainzer Strafraum. Eine
ike von Hebeiſen wird von Geher an Ruppel 2. vorgelcgt,
ſcharf einſchießt. Müller (Beiertheim) erkennt den Treffer
Recht — nicht an, da Geher den Ball zuvor mit der Hand
ihrt hat. Kurz vor dem Abpfiff der erſten Halbzeit kommt
9 zum Schuß, zu ſpät erkennt der Mainzer Torhüter die Ge=
Lichkeit des Balles, der flach ins Netz ſauſt.
Nach Halbzeit iſt das Spiel weiter ausgeglichen. Mainz
nicht mehr die Einheitlichkeit der erſten Halbzeit
aufbrin=
während das Zuſammenſpiel bei den Darmſtädtern jeßt
* klappt, obwohl Rupp und Lehr durch Verletzungen nicht
* voll aktionsfähig ſind. Bei einem raſchen Durchbruch
1t Lipponer ſcharf an die Latte, den zurückſpringenden Vall
int der gegneriſche Rechtsaußen ſofort auf, und unheintlick,
fhat Mainz den 4. Treffer erzielt. Und ſchon in der näch=
Minute iſt Bärenz wiederum geſchlägen. Ein allzu ſcharfes
reiſen von Geher im Strafraum wird mit einem Elfmeter
indet: Bärenz halt zuerſt, doch der Schiedsrichter ordnet
Derholung an, da die Darmſtädter Spieler zu früh die
afraumliuie überſchritten. Jetzt verwandelt Lipponer ſicher.
98er reißen ſich zuſammen und ſpielen jetzt eine leichte
dann noch Hebeifen durch Weilbächer regelwidrig am Schuß
ndert ſird, erhält Darmſtadt einen Elfmeter zugeſprochen,
Durch Müllmerſtadt erfolgreich ausgenutzt wird.
Müller (Beierth im) leitete korrekt und ſicher.
1. 5. C. Langen -Hafſia Bingen 4:0 (1:0).
Langen hat ſich vollkommen umgeſtellt, wenigſtens lieferte es
en Haſſia Bingen ein derart ausgezeichnetes Spiel, wie man
von Langen nicht erwartet hatte. Vielleicht iſt dies auf die
eit von Auguſt Thein, der wiederum das Training von
Lan=
übernommen hat, zurückzuführen. Langens Sieg war in
r Hinſicht verdient. Sie waren durchweg ihrem Gegner
rlegen und lagen bereits bei der Pauſe mit 1:0 in Führung.
c in der zweiten Spielhälfte hielt die Ueberlegenheit von
rgen an, das dieſe in drei weiteren Toren zum Ausdruck
chte. Zu erwähnen iſt, daß ein Spieler von Bingen wegen
redsrichterbeleidigung den Platz verlaſſen mußte. —
Müller=
esheim war nicht immer dem Spiele gewachſen.
Fußbal im Kreis Starkerbaig.
Die Lage wird intereſſant ...."
rtverein Münſter — Germania Oberroden
4:0
rnania 03 Pfungſtadt — Union Darmſtadt
2:3 (0:3)
03 Egelsbach — Sportvgg. 04 Arheilgen.
2:3
koria Griesheim — Fußballverein Sprendlingen . 1:3
artv. Mörfelden — Rot=Weiß=VfR. Darmſtadt . 7:2 ((2:2)
Die geſtrigen Ergebniſſe in der Kreisliga haben eine recht
reſſante, aber alles in allem erwartete Lage geſchaffen. Ueber=
Gend kommt eigentlich kein Ergebnis, höchſtens daß die Höhe
Münſterer Sieges und auch der in Mörfelden aufhorchen
E. In Pfungſtadt hätte man ja ſchließlich ebenfalls eher die
heimiſchen in Front erwartet, aber die Beſſunger traten
wie=
mit ihrer alten Manuſchaft an — was den Tip umwirft —
gewannen nicht unverdient. Rot=Weiß Darmſtadt zeigte in
rfelden das alte Uebel: bis zur Pauſe gutes Spiel und dann
fall der Kräfte. So gewinnt man allerdings keine Spiele.
Dder Rangfolge der Vereine ſehen wir jeßzt drei Vereine
punkt=
ch an der Spitze und dichtauf ſitzend Walldorf und Union
Emſtadt. Es folgt dann bis zum 10. Platz ein ſtarkes
Mittel=
e, und erſt von da ab ſieht man einen gewiſſen Abſtand klaf=
Alles in allem kann alſo der Kampf noch recht intereſſant
ben.
Der neue Tabellenſtand.
5.B. Mörfelden — Rol-Weiß, B.f.R. 6:2 12:2).
Sehr angenehm überraſchte Rot=Weiß=VfR. mit einer
tadel=
en Spielweiſe in Mörfelden, und nur dem Umſtand, daß bei
* Darmſtädtern in der zweiten Hälfte beim Stand von 3:2
k verletzte Spieler vollſtändig ausſcheiden mußten, verdankt
örfelden ſeinen klaren Sieg. Rot=Weiß=VfR. führte bis eine
rurte vor Schluß der erſten Halbzeit, während der Gaſtgeber
* dem Abpfiff den Ausgleich herſtellen konnte. Sofort nach
kederanſtoß findet ſich wiederum Darmſtadt ſchneller als der
gner, konnte aber außer zwei Lattenſchüſſen zu keinem
weite=
r Erfolg kommen. Auf der Gegenſeite geht Mörfelden in
Füh=
ig und hat dann, als die Rot=Weißen (durch das Ausſcheiden
Verletzten) nur noch mit acht Mann kämpften, ein ziemlich
—tes Spiel. Als Schiedsrichter fungierte Herr Schneider von
Helheim ziemlich zufriedenſtellend, nur wäre ein etwas
ener=
cheres Einſchreiten manchmal dringend am Platze geweſen.
J. C. Egelsbach —Sp. Bgg. Arheilgen 2:3 11:2).
Arheilgem brachte eine völlig umgeſtellte Mannſchaft. Bauer
man wieder im Sturm, für den man Schleimtoffer ins Tor
Ute. Egelsbach wie immer der Beſte Linksaußen. Die Arheil=
— Stürmerreihe, die recht durchſchlagskräftig war, entſchied das
ziel. Egelsbach hatte viel Pech, bei etwas mehr Glück müßte
das Spiel 3:3 ſtehen. Dos Spiel wurde ſehr hart durchgeführt,
beſonders die zweite Halbzeit war ſchon etwas ganz anderes
als Fußball; der Schiedsrichter hätte entſchieden ſchärfer
durch=
greifen müſſen. — Ligerſatzmonnſchaften 0:6.
5. B. Pfungſtadt — Sp. Bgg. 1921 Abk. d. Freien Tgd.
(3:2 (1:1).
Was wohl viele geahnt, aber keiner glauben wollte, iſt doch
eingetreten. Darmſtadt wurde in Pfungſtadt zum erſten Male
geſchlagen, wenn auch unverdient. Ein Unentſchieden oder ein
knapper Sieg Darmſtadts wäre dem Spielverlauf gerecht
ge=
weſen. Darmſtadt ſpielte aber viel zu nervös und zerfahren.
Man ſah wenig einheitliche Aktionen. Der Platz in Pfungſtadt
läßt aber auch ein flaches Zuſpiel, wie es die Mannſchaft
ge=
tvohnt iſt, nicht zu. Man ſinkt knöcheltief in den Sand und ein
rollender Ball bleibt direkt liegen. Die Mannſchaft hatte aber
heute Pech. Von ſeiten Darmſtadts wurden zwei Foulelfmeter
verſchoſſen, welche den Sieg unbedingt ſicherſtellten. Hinzu kommt
noch ein Sclbſttor des Darmſtädter Verteidigers bei einem
Ge=
dränge vor dem Toc. Das Eckenverhältnis ſtand 8:4 für
Darm=
ſtadt. Darmſtadt hat Anſtoß und kommt gleich vors Tor, der
Ball ſpringt von der Innenlatte heraus ins Aus. Darmſtadt
drückt weiter und kann in der 12. Minute das erſte Tor erzielen.
Doch der Ausgleich folgt poſtwendend. Darmſtadts Tormann
liegt am Boden mit dem Ball. Ein Pfungſtädter Stürmer
ſchießt ihm den Ball aus der Hand, der Darmſtädter Verteidiger
rettet noch vor der Linie, der Schiedsrichter entſcheidet Tor (1:1).
Kurz danach werden die Seiten gewechſelt. Nach der Halbzeit
drückt Pfungſtadt eine Zeitlang. Darmſtadt reißt die Führung
bald wieder an ſich 2:1. Pfungſtaot ſtellt aber bald den
Aus=
gleich wieder her. Im Kampf um die Entſcheidung ſpielt
Darm=
ſtadt ganz kopſlos. Es werden nacheinander zwei Elfmeter
ver=
ſchoſſen, eine traſrige Tatſache. Im Anſtoß an einen Eckball
köpft der Darmſtädter Verteidiger ins eigene Tor, wodurch
Pfungſtadt billig zu zwei Punkten kam, denn Darmſtadt kann
kein Tor mehr erzielen. Die 2. Mannſchaft unterlag ebenfalls
mit 3:2 Toren. Jedoch trat dieſe mit 10 Mann an und mußte
die ganze zweite Halbzeit mit 9 Mann ſpielen.
Nur die 1. Jgd. konnte über Weiterſtadt mit 2:1 Sieger
bleiben.
Sporkverein 1898, Jugend.
1. Jgd. — 1. Jad. Eberſtadt, dort 2:3.
2. Jgd. — 2. Jgd. Fußballſportverein Frankfurt 1:3.
4. Jgd. — 1. Jgd. Griesheim, dort, 3:0.
1. Schüler — 1. Schüler Griesheim, dort, 3:0.
2. Schüler — 1. Schüler Roßdorf, dort, 0:1.
Kraftſpork.
Polizei-Hanau (eigal 12:8.
Polizei-Heßbach (A=Klaſſe) 15:6.
Am geſtrigen Sonntag war in der Polizeiſporthalle
Groß=
kampftag im Verbandsringen geweſen. Die Polizei=Liga hatte
alle Hände voll zu tun, um gegen den vorzüglichen Gegner
Hanau Herr der Lage zu werden, zumal ſie wegen Erkrankung
des Leichtmittelgewichtlers dieſes Gewicht unbeſetzt laſſen mußte.
Aber durch den Zuſammenhalt der Poliziſten in
kameradſchaft=
lichem und ſportlichem Geiſte werden, dieſe Kämpfe auch bei
einem Ausfall reibungslos und glatt erledigt.
Die Polizei=4=Klaſſe ſoll in ihrer jetzigen Form nur ſo
fort=
fahren, dann werden auch ihr noch Lorbeeren winken.
Alles in allem waren ſämtliche Kämpfe auf ihrer
gewohn=
ten Höhe.
Die beiden Herren Schiedsrichter, Herr Heckmann aus
Die=
burg und Herr Solch aus Darmſtadt, leiteten die Kämpfe in
ge=
ſchickter Art und Weiſe, ſo daß zu Klagen kein Anlaß vorliegt.
Der Beſuch beider Veranſtaltungen war für unſere
Verhält=
niſſe als ſehr gut zu bezeichnen. Es kämpften:
Liga:
Bantamgewicht: Hahl (P.)—Müller (H.) 0:3.
Federgewicht: Schanz (P.)—Adelsbach (H.) 3:3.
Leichtgewicht: Schrauder (P.)—Dauth (H.) 6:3.
Weltergewicht: Vetter (P.)—Jüngling (H.) 6:5.
Leichtmittelgewicht: Kampflos an Hanau 6:8.
Schwermittelgewicht: Krauß (P.)—Nolde (H.) 9:8.
Schwergewicht: Lißfeld (P.)—Kracker (H.) 12:8.
A=Klaſſe:
Bantamgewicht: Göckel (P.)—Hörr (Hetzb.) 3:0.
Federgewicht: Kampflos an, Polizei 6:0.
Leichtgewicht: Flügel (P.)—Seipp (Hetzb.) 9:0.
Weltergewicht: Erbel (P.)—Kleinſchroth (Hetzb.) 9:3.
Leichtmittelgewicht: Feldmann (P.)—Heilmann (Hetzb.) 12:2.
Schwermittelgewicht: Büchlein (P.)—Seibert (Hetzb.) 15:3.
Schwergewicht: Trodt (P.)—Seip (Hetzb.) 15:6.
Freier Akhl.-Sporkverein 1891 Darmſtadk.
Geſtern war die Mannſchaft in Neu=Iſenburg zum fälligen
Serienkampf, und hatten, wie in der Vorſchau nicht zuviel
ge=
ſagt, bis jetzt den ſchwerſten Kampf für Darmſtadt zu beſtehen.
Zu allem Ueberfluß mußte Darmſtadt auch noch mit einem Mann
Erſatz antreten, und zwar im Leichtgewicht, eine der Hauptklaſſen.
Der Verlauf der einzelnen Kämpfe war folgender:
Fliegen=
gelvicht: Ad. Götz=Darmſtadt P. Himmelreich=Neu=Iſenburg;
Sieger Götz in 4.10 Min. Bantam: Gg. Schnauber=Darmſtadt
gegen M. Himmelreich; Sieger Schnauber in 6.30 Min.
Feder=
gewicht: J. Bauer=Darmſtadt gegen W. Himmelreich;
unent=
ſchieden. Leichtgewicht: K. Pulch gegen W. Schickedanz;
unent=
ſchieden. Leichtmittelgewicht: H. Neidig gegen Hugo Fließbach;
Sieger Fließbach=Neu=Iſenburg in 9 Min. Schwermittelgewicht:
F. Zapf gegen F. Specht; Sieger Specht=Neu=Iſenburg in 2.2
Min. Schwergewicht: J. Zulauf gegen W. Pfeifer; Sieger
Pfeifer=Neu=Ifenburg in 1.30 Min. — Mithin ein Geſamtreſultat
von 8:6 Punkten, für Neu=Iſenburg ein knapper Sieg, aber
ſchwer errungen. Die Kämpfe ſtanden unter Leitung des
Sport=
kollegen W. Schäfer=Sprendlingen. Die Mannſchaf wird
ver=
ſüchen, bei den nächſten Kämpfen die Scharte wettzumachen.
Pferdeſpork.
Rennen zu Horſt=Eegſcher.
Gruga=Preis; 20 Mark, 1800 Meter: 1. W. Wegners Negro
(Präger), 2. Kalif, 3. Jubilate. Ferner liefen: Neck, Sebaſtiano,
Valor, Creta, Leibwache, Fer aut feri, Pax. Tot. 22, Pl. 12, 14, 15:10.
½2—2 Lg.
Preis der Eſche; Verk.=Rennen. 2500 Mark, 1000 Meter: 1. Geſtüt
Lauvenburgs Mohawk (Buge), 2. Amenophis, 3. Maharadſcha.
Fer=
ner: Lauſitzer, Sturmbraut, Eifenbraut, Völkerbund, Orla, Finſternis,
Albrung, Elegie, Geralca, Pfalzgraf, Maukſtein, Tutankhamen, Ajax.
Tot. 69, Pl. 20, 27, 24:10. 2—2 Lg.
Prüfungs=Preis: Ehrenpreis und 3000 Mark, 1000 Meter: 1. Lox,
Hahns Goldjäger (Narr), 2. Chevalier, 3. Georgia und Hohenſyburg
(tot. R.). Ferner: Gebt Feuer, Lotos, Meute, Fortunatus, Spitzweg,
Vivat, Tauperle, Lütkeſchwienſtärt, Faſanenhenne. Tot, 78, Pl. 22, 36,
27, 9:10. 2—½ Lg.
Weſtfalia=Jagdrennen; 3000 Mark, 370) Meter: 1. Chr. Krutwigs
Froher Mut (Sauer), 2. Sirokko, 3. Original. Ferner: Konſul II.
Le Gerfaut, Moſelkern, Prädicta. Tot, 29, Pl. 12, 13, 12:10. 2—4 Lg.
Rüttger von der Horſt=Rennen; 3500 Mark, 2400 Meter: 1. Geſt.
Ravenburgs Lucca (H. Schmidt), 2. Larida und Julfeſt (tot. R.).
Ferner: Lonni, Polfina, Jaaroom, Coral, Föhn II, Clauswalde,
Dä=
mon. Tot. 46, Pl. 18. 51, 27:10. ¼ Lg.—tot.
Schlägel und Eiſen Ausgleich III; 2500 Mark, 1400 Meter: 1. J.
Plögers Norge (Wermann), 2. Fahnenweihe, 3. Miſpel. Ferner:
Tirano, Woher, Blaugelb, Krönung, Geſelle, Trutzfeſte, Latina,
Kö=
nigstreu, Orlanda, Fröhliche Fahrt. Tot. 377, Pl. 79, 18, 41:10. 1—1 L.
Feierabend; 3000 Mark, 1600 Meter: 1. Fr. J. v. Opels Irländer
(Narr), 2. Dominikus, 3. Honoria. Ferner: Poſtillon, Nobelmann,
Favorit, Tarzan, Helmzier, Lux. Tot. 32, Pl. 15, 17, 27:10. 1—4 L.
Rennen zu Karlshorſt.
Herero=Jagdrennen; 1. Ilſe XIII. (Hr. von Borcke), 2.
Chri=
ſtine II., 3. Parademarſch. Tot. 20, Pl. 15, 29:20. 5—3 Lg. Ferner
liefen: Erle, Karia Viktoria, Caper, Johanniterin, Beate, Jſokrates,
Charis, Freiſchütz, Pilot, Comet, Wilddieb, Hallenſer.
Springinsfeld=Hürdenrennen: 1. H. Rieges Boruſſia (R. Schäfer),
2. Lakl, 3. Spala. Tot. 33, Pl. 15, 12, 17. 1—10 Lg. Ferner; Carl
Heinz, Vrasdin, Heliade, Filanda.
Hubertus=Jagdrennen: 1. E. Manves Nebbich (Hr. von Borcke),
2. Patriotin, 3. Banditi. Tot. 28, Pl. 13, 17. 22. 1—4 Lg. Ferner:
Nordſee, Manoir, Fechter, Rappelkopf, Numere.
Winter=Preis: 1. A. Daubes Honeska (W. Wolff), 2. Tiber,
3. Rohrpoſt. Tot. 24, Pl. 12, 13, 12. ſa Lg.—Hals. Edu, Wiesbaden,
Palmieri, Moſſuk, Surya, Thymian.
Parforce=Jagdrennen: 1. Heinr, und Herm. Baumgärtners
Ban=
dola (Hr. von Borcke), 2. Oberjäger, 3. Vezna. Tot. 16, Pl. 14, 25,
38. 6—3 Lg. Ferner: No Friend. Daim II, Le Tourneman, Saut
du Cerf. Immelmann, Luxemburg.
Kinder=Jagdrennen: 1. Geſtüt Ebbeslohs Paroli (H. Müſchen),
2 Sonntagmorgen, 3. Friderun. Tot. 70, Pl. 24, 30, 38. Hals—1 L.
Ferner: Neuer Ulſter, Frundsberg, Strius, Leuchtturm, Lagina,
Mid=
gard, Hella X, Der Muck, Echo, Alkmene, Radames.
Troſt=Ausgleich: 1. Stall Kosmos Tamaratian (K. Schultes),
2. Schlehblüte, 3. Roſenprinz. Tot. 39, Pl. 29, 26. 8—X Lg. Ferner:
Falter, Kabalia, Ardoritin.
Ultimatum. 1. Abteilung: 1. Stall Hagos Jlos (E. Grabſch),
2. Roxana, 3. Sturmhaube. Tot. 33, Pl. 16, 19, 32. 2—1 Lg. Ferner:
Katuſchka, Sachſe, Pfalzmädchen, Märchenland, Briholder, Wiſſenſchaft.
— 2. Abteilung: M. Sterns Grasgräfin (Hr. v. Schmidt Pauli
jr.), 2. Mika, 3 Karlchen. Tot. 68, Pl. 24, 18, 32. Kopf—3 Lg.
Fer=
ner: Servus, Florett, Francesco, Riviera, Roswitha, Friederike,
Maxime.
Winterkur für
Mervenkpanke
und Nervös-Erschöpfte. Spezialkuranstalt Hofheim
im Taunus bei Frankfurt am Main. — Prosp. durch 1.58
San.-Rat Dr. H. Schulze-Hahleyss, Nervenarzt.
Geſchäftliches.
Schwerhörig zu ſein, iſt ein Leiden, von welchem ſich
der guthörende Menſch keinen rechten Begriff machen kann — es iſt ja
ſelbſtverſtändlich, daß man gut hört. Der Schſwerhörige wird deshalb
meiſt umgangen, man meidet ihn, um nicht genötigt zu ſein, einige
Worte laut in ſein Ohr zu ſchreien; ſchließlich wird die Ausübung vieler
Berufe durch das Uebel ganz unmöglich gemacht. Jetzt iſt die beſte
Aus=
ſicht auf Beſſerung der Lage der Schwerhörigen und anderen
Ohren=
leidenden vorhanden, denn Herr Hofopcrateur a. D. C. Lorbeer ſtaatl.
gepr. Chirurg in Bad Sulza (Thüringen), hat durch die Erfindung
ſeiner Emmſée=Ohrenzäpfchen ein Mittel auf den
medizini=
ſchen Markt gebracht, welches ſich Gisher bei Ohrenleiden, ſelbſt in
ber=
alteten Fällen, als äußerſt wirkſam gezeigt hat, wie die vielen „
reichs=
amtlich geprüften” Anerkennungsſchreiben aus allen Schichten der
Be=
völkerung bezeugen. Es kann bei der Billigkeit dieſes Mittels allen
Intereſſenten empfohlen werden, mit Herrn Lorbaer ins Benehmen zu
treten.
Spaniens Anſchluß an das Weltfunknetz. Das Netz
der erdumſpannenden Radioſtationen ſwird immer engmaſchiger. Nun
er=
öffnet auch Spanien ſeine eigene Transradio=Geſellſchaft, die „
Trans=
radio Eſpanole”, die es ſich zur Aufgabe geſetzt hat mit den
über=
ſeeiſchen Ländern in direkten Verkehr zu tretem. Angeſichts der
Wichtig=
keit dieſer Aufgabe iſt es nicht verwunderlich, daß die Eröffnung der
neuen Kurzwellenſtation in Aranjuez, die in dieſen Tagen vor ſich
gehen ſoll, mit beſonderer Feierlichfeit geſtaltet wwird. Die Einweihung
dieſer Sration wird im Beiſein des Königs von Spanien vollzogen
wver=
den. Als Vertreter der mit der Transradio Eſpanola befreundeten und
an ihr intereſſierten Verkehrsgeſellſchaften werden amweſend ſein,
Sena=
tor Marguis Marconi aus London und Graf Arco und Dr. Schapira
von Telefunken, Berlin, ferner noch Vertreter der fanzöſiſchen
Nadio=
gefellſchaft aus Paris. Nichts zeigt deutlicher den Fortſchritt des
Zuſam=
menarbeitens der Völker, als dieſe durch das Radio veranlaßte
Zuſam=
menkunft.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt
Montag, 4. Nov. 12.15: Schallplatten: Am Rhein beim Wein.
O 15.15: Lehrer Voigt: Mit Renntierſchlitten durchs verſchneite
Lappland. o 16: Hausfrauen=Nachmittag: U. a.: Kochtante:
Fiſch=
gerichte. — Frau Lotte Volksheimer: Hausfrauen und
Körper=
kultur. O 17: Geſangskonzert: Indianiſche Geſänge. Kompoſitionen
nach Originalmelodien verſchiedener Indianerſtämme. Ausf.: Frau
Zimmermann=Behn. O 18: Dreigeſpräch: Die Frau in der
Poli=
tik. O 18.50: Engliſche Literaturproben. 6 19.05: Engliſcher
Sprach=
unterricht. S 19.30: Stuttgart: Blasmuſik. Ausgef. v.
Trompeter=
korps der 5. Nachr.=Abtlg. Leitung: Muſikdir. Langer. o 20:
Deutſche Welle: Rechtsanwalt Dr. Alsberg: Aus der Werkſtatt
des Verteidigers. O 20.30: SOS Rao, rav . . . Foyn. Hörſpiel
von Friedrich Wolf. O Anſchl.: Geſangskonzert. Händel: Zwei
Arien aus „Rodelinde‟. — O. Braun: Vier alt=engliſche Ayres
(Frühes 17. Jahrh.). — Milhaud: Acht Skizzen aus „Soirées
de Petrogade‟. — Italieniſche Volkslieder. Ausf.; Alberto Uzielli.
Anſchl.: Tanzmuſik.
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Deutſche Welle. Montag, 4. Nov. 19: Min.=Rat Fadrus:
Oeſterreich, Land und Leute. O 12: Engliſch für Schüler. O 14.30:
Kinderſtunde. 0 15: Berufsberatung. 8 15.45: Margarete Weinberg:
Welche Widerſtände begegnen der neuzeitlichen Frauenbewgung?
S 16: Engliſch. O 16.30: Berlin: Konzert. 6 17.30: Prof. Sachs:
Religiöſe Kultmuſik. O 18: Dir. Bäuerle: Geſchichte des freien
Volksbildungsweſens. o 18.30: Engliſch für Anfänger. o 18.55:
Dr. Blohm: Maſchinenanwendung in der amerikaniſchen
Landwirt=
ſchaft. O 19.20: Maurermeiſter Arendt: Die Verarbeitung der
natür=
lichen und künſtlichen Steine. O 20: Rechtsanwalt Dr. Alsberg:
Aus der Werkſtatt des Verteidigers. O 20.30: Klavier=Konzert.
Fr. Joſ. Hirt. O 21: Militär=Konzert. Märſche. Muſikkorps der
Kommandantur, Berlin. 8 22.30: Tanzunterricht. O Danach:
Tanz=
muſik. O 23.45: Um Mitternacht beim Sechstagerennen. (Aus dem
Berliner Sportpalaſt.)
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Weikerbericht.
Ausſichten für Montag, den 4. November: Stellenweiſe neblig, ſonſt
wolkig mit Aufheiterung, trocken, zunehmende Nachtfroſtgefahr.
Ausſichten für Dienstag, den 5. November: Teils wolkig, teils
aufhei=
ternd, trocken, Nachtfroſtgefahr.
Haupiſchriftleitung: Rudolf Maupe
Veranworſich für Polltk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleion, Reich lid
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmenn
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußbienſ: Andrea‟ Baueri ſt
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Wilip Kuplei Dick
und Verlag: Z. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für underlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückiendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
Seite 8
Montag, den 4. November 1929
Nummer 30
Ab heute der neueste Douglas Fairbanks-Großfilm
„Der Mann mit der eisernen Mask
Reichhaltiges Beiprogramm.
Einige Kritiken:
e und morgen nock
He
ALOOIA
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Nr. 4
The Times: „Eig herrlicher Film. Ein Film,
Daily Expreß: „Die eiserne Maske” ist der
je hergestellt wurde —
auf den es wert war, ein Jahr zu Warten.”
tapferste, fröhlichste, sauberste und herrlichste Film, der
Beginn 31/, Uhr.
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am Flügel: Paul Meyer
Slavische Lieder
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Der sensationelle Doppel-Spielplan
Fräulein Pardon....
Die melodiöse Schlager-Operette von Will Meisel — und der
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Die trauernden Hinterbliebenen:
Georg Bernius
Familie Adam Schöllkopf
Familie Friedrich Krapp
Darmſtadt, den 2. November 1929.
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