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Franffurt a. M. 1304.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart:, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 303
192. Jahrgang
Freitag, den 1. November 1929.
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtiadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reſchepfg. Relamezelle (92 mm
breitls Reichsmark=Anzeigen von auswärte 40 Reſchspfg.
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zelle 300 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmart
ſ Doſſar — 420 Mart. — im Fale heberer
Gewalt, wie Krleg, Aufruhr. Sireſt uſw., erliſcht
ede Verpſlichtung auf Erfüllung der Anzeigene
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerſchtſcher Beſtreibung fällt jeder
Rabait weg. Banſionio Deuſche Bani und
Darm=
ſädter und Nationalbank.
Langt es oder langt es nicht?
Die Einkragungen zum Volksbegehren.
Zuſanmenbruch einer Berliger
Skeigende und fallende Prozenke.
Berlin, 31. Oktober.
Beim Reichswahlleiter ſind am 31. Oktober vormittags
Teil=
neldungen aus dem Stimmkreis Nr. 1 (Oſtpreußen) und Nr. 12
Thüringen) eingegangen. Der Stimmkreis Nr. 1 (Oſtpreußen) Gehälter gebracht. — Enkrüſtangsſturm gegen die
neldet 31 423 Eintragungen. Die Zahl der Stimmberechtigten
es Gebietes, in dem dieſe Eintragungen erfolgt ſind, beträgt Bankleitung. — Verzweiflungsſzenen watteniger
84729. Die Wahlbeteiligungsziffer für dieſes Gebiet ſtellt ſich
nithin auf 1701 Prozent. Für Thüringen liegt das
Eintra=
ungsergebnis aus Gebieten mit insgeſamt 371 677
Stimm=
erechtigten vor. Die Zahl der Eintragungen beläuft ſich auf
3 790, die Beteiligungsziffer auf 11,78 Prozent. Nach den beim
Keichswahlleiter bisher eingegangenen Meldungen ſtellt ſich das
Ergebnis wie folgt:
Zahl der Stimmberechtigten: 22 535 407, Zahl der
Ein=
ragungen: 1924 775, mithin Beteiligungsziffer:
„54 Prozent. Gemeſſen an der Geſamtzahl der
Stimm=
erechtigten (41 278892) liegen die Eintragungsziffern aus etwa
459 Prozent des Reichsgebietes vor
Nach den bis 13.15 Uhr vorliegenden Angaben haben ſich
on 23 783 622 Stimmberechtigten in den erfaßten Bezirken
066 201 für das Volksbegehren eingetragen, das
ind 8,69 Prozent.
Nach den bis 13.40 Uhr vorliegenden Angaben haben ſich
on 24394 733 Stimmberechtigten in den erfaßten Bezirken
171 348 für das Volksbegehren eingetragen, das ein Begmter mehr Geld, als auf ſeinem Konto gutſtand, ſo
ind 8,90 Prozent.
Nach den bis 14.15 Uhr vorliegenden Angaben haben ſich
Dn 2 301 936 Stimmberechtigten in den erfaßten Bezirken die Bank einen Kundenkreis von rund 50 000 Perſonen geſchaf=
217157 für das Volksbegehren eingetragen, das ſind
73 Prozent.
Bis 15 Uhr betrug die Geſamtzahl der abgegebenen
Stim=
gen 2 421 644, die Geſamtzahl der Stimmberechtigten
6984341. Die Wahlbeteiligung war alſo gleich 8:97 Proz.
Bisher 9,54 Prozenk Einkragungen.
Nach den beim Reichswahlleiter bis zum 31. Oktober 22 Uhr
ingegangenen Meldungen ſtellt ſich das Geſamtergebnis wie
olgt: Die Zahl der Stimmberechtigten 34 585 399. Zahl der
intragungen 3 299 152, mithin Beteiligung.
54 Prozent. Gemeſſen an der Geſamtziffer der
Stimm=
ent des Reichsgebietes vor.
egehrens iſt in den letzten beiden Tagen ſehr ſtarken
Schwan=
ungen ausgeſetzt geweſen, ähnlich wie bei der letzten
Reichs=
räſidentenwahl, wo man einmal die Wahl von Dr. Marx ſchon
Is ſicher annahm, bis dann die letzten Ergebniſſe dem
Reichs=
räſidenten von Hindenburg den entſcheidenden Vorſprung minalpolizei gerufen, die ſofort alle Bücher
icherten.
tiſſe aus den Großſtädten vorlagen, ſchien ein kläglicher
Zuſam=
tienbruch des ganzen Volksbegehrens ſo gut wie gewiß. Auch
imtliche Stellen, die einigermaßen Ueberblick hatten, rechneten
roße Unbekannte das flache Land blieb. Allmählich hat ſich das
Zild verſchoben, je mehr ſich herausſtellte, daß die Zahlen aus
en ggrariſch orientierten Gegenden die Erwartungen
überſchrit=
en und den Ausfall im Weſten und Süden des Reiches zu decken geweſen, mit der Zentralbank der Beamten in Berlin eine
Fu=
jegannen. Der Durchſchnittſatz ſtieg auf 8 Proz.,
nittag hat er ſogar vorübergehend die 10 Proz.
im einen Bruchteil überſtiegen, bis dann die dann geht wohl daraus hervor, daß die von den Behörden für
usſteht, ſind Teilergebniſſe aus Weſtfalen=Nord, Mitteldeutſch=
Ind, Frankfurt a. O., Mecklenburg, Nieder=Schleſien und faſt
ünſtig wahrſcheinlich Weſtfalen=Nord ſein, obwohl nicht ſo
n den übrigen Gegenden noch ſtarke Reſerven ſtecken, die
viel=
eicht gerade ausreichen, um den Geſamidurchſchnitt etwas über der Regimentskaſſe beim Inf=Regt. 45 in Poſen.
O Prozent hinauszuſchrauben.
Das iſt für die Bewertung des Endzweckes natürlich
gleich=
ültig. Auch dann hätte der Reichsausſchuß nur wenig mehr
Ils die Hälfte der Stimmen, auf die er glaubte rechnen zu
rreichen zu können, iſt mehr als ſchlecht. Politiſch hätte aber verbandes, noch des Genoſſenſchaftsverbandes iſt.
ann der blinde Zufall der Zahlen doch dazu geführt, daß die
Däre. Mit den 10 Prozent muß nämlich das Volksbegehrengeſetz nehmen, da hierdurch Verluſte für das Poſſcheckamt hätten entſtehen
n den Reichstag gehen und ſpäter zum Volksentſcheid geſtellt
Derden, würde alſo weiterhin im Mittelpunkt des politiſchen
Lampfes ſtehen und noch wochenlang als Hemmklotz jede ge=
4 Stunden anhalten.
Beankenbank.
Beamke durch einen ungekreuen Bankleiker um ihre
Frauen vor verſchlaßenen Schaltern.
In der Wilhelmſtraße in Berlin fiel am Donnersag
vormit=
tag eine Gruppe Menſchen vor einem Hauſe auf, an dem die
Turen geſchloſſen waren. An den Firmenſchildern des Hauſes
Aufregung der wartenden Menſchen, von denen man erfuhr, daß
ſie alle ihr Geld zurückhaben wollten, während die Leitung der
Bank erklärte, daß ſie aus Mangel an flüſſigem Kapital auf
einige Stunden die Schalter ſchließen müſſe. Die Bank für
Deutſche Beamte zählt zu ihren Kunden in der großen
Haupt=
ſache Beamte der Reichsbahn, der Reichspoſt, der
Schutzpolizei und anderer Behörden. Die
Behör=
zwangsweiſe zugeführten Kunden jeweils die erforderlichen
Be=
träge. Der verbleibende Reſt wurde verzinſt. Brauchte einmal
nicht zu knappe Zinſen bevorſchußt. Auf dieſe Weiſe hatte ſich
fen, wenn man den erſten Augaben trauen darf. Bisher waren
die Zahlungen glatt erfolgt; noch am Mittwoch ſind angeblich
800 000 RM. auſtandslos ausgezahlt worden. Heute wurde
Stunden ſpäter wurde ſchon mitgeteilt, die verfügbaren Gelder
ſeien erſchöpft, weitere Auszahlungen könnten erſt om
Nachmit=
tag erfolgen. Nun ſind gerade am letzten Tage des Monats die
größten Zahlungen für Miete, Beiträge uſw. fällig, die einfach nie war: zur Standesſchule, oder ſagen wir richtiger: zur
von jedem Menſchen geleiſtet werden müſſen.
Man kann ſich die Entrüſtung und Verzweiflung
der harrenden Menſchen vorſtellen, die gleich den Glauben an dienſt der Behörde, ſondern lediglich einer ſchwerbedrückten
die Angaben der Bankangeſtellten verloren. Man verſuchte mit
erechtigten (41 278 897), liegen die Eintragungen aus 83,78 Pro= Gewalt in die verſchiedenen Depoſitenlaſſen, von denen die Bank harte Entbehrungen auferlegt, als daß ſie ihren Kindemn die
Seg=
geſetzt werden. Under den Leuten, die ſich heftig gegen die
Bank=
leitung ausließen, befonden ſich viele uniformierte Beamte: Kalkulation darauf bauen kann, daß die Eltern ſich ihren Knaben
* Der Stand der Ausſichten des deutſchnationalen Volks= Eiſenbahner, Poſtangeſtellte und Poliziſten. Inzwiſchen erſchien und Mädchen zuliebe jede neue Schröpfung gefallen laſſen, ehe
bank, die ihr geliehenen Summen nicht pünktlich zurückgezahlt
richtigkeit dieſer Erklärung. Nun wurde die Krie Anſtändigkeit und Notlage überhaupt.
beſchlagnahmte. Jnzwiſchen hatte auch die Bankleitung
In den erſten Abendſtunden des Dienstags, als die Ergeb= die Sprache wiedergefunden. Sie erklärte, ſie hätte durch ver= herige Ordnung kannte 6 Sätze. Schon das bedeutete für den
ſchiedene Geſchäfte in der letzten Zeit ſehr erhebliche Verluſte
erlitten. Insbeſondere ſeien ihr ſchwere Ausfälle bei
ſöchſtens auf 3 bis 35 Millionen Eintragungen, obwohl die verpfändet hätte. Ebenſo enttäuſchend war die Zu= uun macht man Unterſchiede zwiſchen Schülern in Ober= und
ſchäftsmacher, der eine Autovertriebsfirma gegründet hatte heſſen, ein Teil der Mädchenſchulen ſogar noch zwiſchen Orts=
und ſehr große Schulden bei der Bank aufnahm. 400 000 RM. anſäſſigen und andern. Es mag eine reizvolle Aufgabe für
rechen=
ſeien auf dieſe Art verloren gegangen. Daher ſei man geneigt
tud ſchließlich auf9 Proz. Am Donnerstag nach= geſtellt, um das Unternehmen ligud zu erhalten. In der letzten 4. Geſchwiſter dieſelbe Schule beſuchen, ſo können ſie ſich befinden
Zeſit ſeien aber die Darlehen wieder zurückgezogen worden und
ſo ſei es zum Krach gekommen. Wenn dieſe Angaben richtig ſind,
ergebniſſe aus der Pfalz ihn wieder auf die Beamtengehälter eingezahlten Beträge zur Abdeckung der handeln, es kann der Inhaber einer ganzen, jedoch auch einer
„7 Prozent herunterdrückten. Was heute noch Schulden dieſer Bank benutzt wurden. Schlimm ſind natürlich halben Freiſtelle dabei ſein, und jedesmal iſt die
Schul=
inem Drittel Oſtpreußens. Davon wird ausgeſprochen un= ſein, daß die Geſchädigten ihr Geld bei der Bank für Deutſche man ihn 1925 geſtrichen hatte. Es liegt auf der Hand, daß
ataſtrophal wie das eigentliche Induſtriegebiet, dagegen können verlautet, daß der Leiter der Kreditabteilung der verkrachten ſiſchen Eltern, die Kinder hinüberſchicken müſſen, entſprechende
worden iſt, einmal in Breslau und einmal wegen Mitnahme pfarrern, Lehrern und ähnlichen „Kröſuſſen‟. Aber davon ab=
Am Samstag wird ſich der Deutſche Beamtengenoſſenſchaſtsverband
mit der Zahlungseinſtellung der Bank für Deutſche Beamte beſchäftigen.
önnen, und die Ausſicht, im zweiten Wahlgang 10 Millionen die Bank für Deutſche Beamte weder Mitglied des Beamtenwirtſchafts= von Grundſätzen verlockte? Es dürfte ſich alles in allem, ein=
Zorausſetzung für das Weitertragen der ganzen Aktion gegeben weiſungen für Beamte durch die Bank für Deutſche Beamte vorzu= noch Staat und Gemeinden!
können, hätte die Deutſche Beamtenzentralbank Bürgſchaftsanteile für, einer ungeeigneten Zeit ſo ſchwere Opfer auferlegt worden ſind,
Die genaue Höhe der bei der Oberpoſtdirektion vorliegenden Schecks der
unde Entwicklung ausſchließen. Dieſe ungewißheit kann noch rechnet aber mit B=ſtimmtheit damit, daß der Geſamtbetrag 20 000 peinliche Neuigkeit in Geſtalt einer „Verfügung‟ (Die Volks=
Mark nicht überſteigt.
* Die heſſiſche Schulgelderhöhung
ein Skurmzeichen.
Von Dr. O. Keller, M. d. L.
Schon ſeit Einführung der befeſtigten Währung hat Heſſen
im ſchroffen Gegenſatze zur früheren. Zeit ſich des zweifelhaften
Nuhmes erfreuen dürfen, in ſeinen höheren Schulen mit das
höchſte, zeitweilig überhaupt das höchſte Schulgeld zu erheben.
Mag immerhin die Weimarer Verfaſſung in ihrem berühmten
Artikel 146 den Grundſatz feſtgeſtellt haben, daß für den
Bil=
dungsgang eines Kindes nicht die Vermögensverhältniſſe der
Eltern maßgebend ſein dürfſten; unſer Landesbildungsamt hatte
bereits im Frühjahr 1927 die Vorkriegsſätze um die Hälfte
über=
ſchritten (genau bis zu 61,5 Prozent) und tröſtete ſich und die
Nichtbeteiligten damit, daß es in gewiſſen Einzelfällen, die bei
1000 Kindern vielleicht einmal vorkommen, außerordentliche Ver=
* Berlin, 31. Oktober. (Prib.=Tel.) günſtigungen vorgefehen habe. Immerhin beließ man es
wenig=
ſtens ſeit 1927 30 Monate lang einmal bei den gleichen
Be=
trägen, während man vorher innerhalb von 3 Monaten zweimal
Hinaufſetzungen beliebt hatte; dafür aber hat man jetzt, ſo
unge=
ſtand beſcheiden „Bank für Deutſche Begmte‟. Der Zulauf wurde fähr in den Tagen, wo Hausvater und Hausmutter ſich den
immer größer, im gleichen Tempo vergrößerte ſich aber auch die Kopf darüber zerbrechen, woher ſie das Geld für die Kohlen,
die Kartoffeln und die Winterkleidung nehmen ſollen, dem Hund
den Schwanz gleich auf einmal abgehackt.
Der übliche Waſchzettel an die Kreisblätter hatte von einer
„mäßigen” Erhöhung geſprochen, hatte dieſe auch als „Anpaſſung
an die Verhältniſſe” bezeichnet. Wir können uns ſchwerlich
denken, daß den Eltern dieſe Charakteriſtik zutreffend erſcheint
nachdem ſie auf dem neuen Schulgeldzettel geleſen haben, daß
den überwieſen die fälligen Gelder ihrer Beamten rechtzeitig die Mehrforderungen durchſchnittlich etwa ein Viertel, in
an dieſe Genoſſenſchaftsbank und von dort erhoben die beinahe nicht wenigen Fällen aber auch bis über 50 Prozent
be=
tragen, und daß, um einige Beiſpiele herauszugreifen, je Kind
102 RM. 90 RM., 78 RM., 66 RM., 54 RM. mehr im Jahre
zu entrichten ſind als bisher. Wieder hat es Heſſen fertig
ge=
wurde ſein zukünftiges Gehalt bis zur Höhe eines Drittels gegen bracht, im Deutſchen Reiche die „Führerſtellung” an ſich zu
brin=
gen, und das trotz der bis zum Ueberdruß abgewandelten
Feſt=
ſtellung, daß es dem heſſiſchen Staatsbürger infolge der
Be=
ſatzung und anderer Kriegsſchäden (pgl. Regierungsdenkſchrift!)
ganz beſonders ſchlecht ginge. Indem man auf die in
beträcht=
licher Zahl zugelaſſenen, aber wegen der ſtrengen (übrigens mit
ſchon den erſten Kunden mitgeteilt, daß die Gelder ausgeblieben Recht ſtrengen!) Bedingungen und der ſehr verſchieden
beurteil=
ſeien, man könne daher nur Teilauszahlungen vornehmen. Einige ten Frage der „Bedürftigkeit” immer nur zum Teil verleihbaren
Freiſtellen hinweiſt, glaubt man ſich gegen den Vorwurf geſchützt,
daß man im Begriffe iſt, die höhere Schule im „Volksſtaat” zu
dem zu machen, was ſie im ſogenannten „Obrigkeitsſtaate‟
Schule der Vermögenden. Ja, wenn dieſe Entwicklung
bis heute noch nicht eingetreten iſt, ſo iſt das nicht ein Ver=
Elternſchaft, beſonders des kleinen Mittelſtandes, die lieber ſich
12 in Berlin beſitzt, einzudringen, und Schutzpolizei mußte ein= nungen einer umfaſſenderen Ausbildung entzieht. Daraus
er=
gibt ſich freilich, daß der Fiskus mit einem gewiſſen Rechte ſeine
ein Bankangeſtellter und erklärte, man ſei in Schwierigkeiten ge= ſie dieſe aus der höheren Schule herausnehmen; wir möchten
raten, weil eine befreundete Bank, die Deutſche Begmtenzentral= indeſſen mit dem Urteil nicht zurüchalten, daß eine derartige
Ueberlegung nicht nur nicht zeitgemäß, ſondern
ſchlechter=
habe. Naſche Erkundigungen bei dieſer Bank ergaben die Un= dings unſittlich iſt, ſo unſittlich wie jede Ausnutzung von
Dazu zwingt die Art, wie die neuen Schulgeldſätze geſtaffelt
ſind, noch zu einigen weiteren kritiſchen Bemerkungen. Die bis=
Schulrechner eine ziemlich große Zahl von verſchiedenen
Buchun=
gen, weil ja z. B. bei der Stufe für „. 4 Kinder in
Schulaus=
der Beleihung von Bildern entſtanden, die der bildung” nur eines von den vieren, aber genau ſo gut auch alle
entmündigte Prinz von Hohenlohe=Oehringen, in der betreffenden Schule ſein konnten. Seit dem erſten Oktober
ſammenarbeit mit einem jugoflawiſchen Ge= ſolchen in Mittel=, bzw. Unterklaſſen, zwiſchen Heſſen und
Nicht=
gewandte Rätſelrater ſein, einmal herauszutifteln, wieviel
Mög=
lichkeiten künftig für den zwar vielgeplagten, aber deſto ſchlechter
ſion einzugehen. Dieſe Bank hatte auch Mittel zur Verfügung beſoldeten Rechner gegeben ſind. Man bedenke etwa: Wenn
1. alle in Oberklaſſen, 2. 1 in Ober=, 3 in Mittelklaſſen, 3. 2 in
Ober=, 2 in Mittelklaſſen, 4. 3 in Ober=, 1 in Mittelklaſſen,
5. 4 in Mittelklaſſen. Es kann ſich um Heſſen und Nichtheſſen
die Begmten daran, die nun für den kommenden Monat kein Geld geldiumme eine andere. Bedenklicher noch erſcheint uns,
haben. Die Zentralbank hat ſich allerdings bereit erklärt, den Be= daß Heſſen zu dem wahrhaftig überlebten Zuſchlag für
amten Vorſchüſſe zu gewähren, doch ſcheint nicht zu erwarten zu Linder aus Nachbarſtaaten zurückgekehrt iſt, nachdem
Beamte wieder bekommen könnten — Aus zuverläſſiger Quelle. Preußen und Baden dafür den an der Grenze wohnenden heſ=
Bank. Chert, bereits wegen Unterſchlagung zweimal verurteilt Auflagen zumuten, vermutlich kleinen Eiſenbahnern,
Land=
geſehen, durfte ſichwirklich das Land, deſſen
Mini=
ſter in Wort und Schrift bei jeder Gelegenheit
den Einheitsſtaat propogieren, eine derartige
Kleinſtaaterei leiſten?. War der Gewinn, der auf den
Kopf des Ausländer” jährlich 24 RM., in manchen Fällen
Schwierig iſt ein Eingreifen des Genoſſenſchaftsberbandes inſofern, als auch nur 12 RM. beträgt, ſo bedeutend, daß er zur Preisgabe
ſchließlich der Mädchenſchulen, um vielleicht 1200 Kinder handeln,
Als ſeinerzeit die Oberboſtdirektion Bedenken hatte, Gehaltsüber= und in die Beute von höchſtens 25 000 RM. teilen ſich bekanntlich
Wenn nun aber einem Bruchteile unſerer Bevölkerung in
ſo wäre es ſicher nicht richtig, dafür beſtimmte Perſonen im
die Bank für Deutſche Beamte bei der Oberpoftdirektion übernommen. Kultusr iniſterium, alſo beſonders den Staatspräſidenten
Adelung als Bildungsminiſter und die beiden Referenten Block
Bank für Deutſche Beamte iſt bisher nicht feſtzuſtellen geweſen. Man und Glückert verantwortlich zu machen. Gewiß, ſie haben die
vertretzung iſt bezeichnenderweile im Vollsſtaat bei ſo einſchnei=
Seite 2.
denden Maßregeln ausgeſchaltet!) der Oeffentlichkeit mitgeteilt.
Sie hatten auch die undankbare Aufgabe, ſie dieſer Tage vor
dem Finanzausſchuß zu vertreten, und werden ſie demächſt im
Plenum noch einmal haben. Aber ſie denken nicht daran, ihre
eigne Schöpfung gutzuheißen, bezeichnen ſie ausdrücklich als
„Notmaßnahme” und geben ſo deutlich zu verſtehen, daß die
ver=
antwortlichen Väter der Schulgelderhöhung im
Finanz=
miniſterium zu ſuchen ſind. Und wenn wir die Erklärung
des Finanzminiſters vom 2. Oktober hinzunehmen, in der er
betont, das ganze Kabinett gehe darin einig, daß
vor Abſchluß des Staatsvoranſchlags noch
durch=
greifende Sparmaßnahmen herbeigeführt
wer=
den müßten, ſo begreifen wir auch die Haltung des
Kultus=
miniſters gegenüber dem volksparteilichen Antrag auf Aufhebung
der Schulgeldverfügung. Herr Adelung forderte nämlich dringend
die Zurückſtellung der Ausſchußberatung bis zur
Be=
handlung der geſamten Sanierungsmaterie,
betonte jedoch gleichzeitig, daß eine Zurückziehung der Verfügung
bis zum gleichen Termin ausgeſchloſſen ſei, weil die
Mehr=
einnahme unbedingt gebraucht werde. Er gab auch deutlich
zu verſtehen, daß einzig eine größere Nentabilität unſer höheres
Schulſveſen vor rückſichtsloſen Verſtümmelungen retten könne;
— kurz und gut, er ließ jeden, der Augen und
Ohren hat, erkennen, als was der heſſiſche
Bür=
ger die Schulgelderhöhung zu betrachten hat:
als Sianal daſür, daß in der Zwickmühle
zwi=
ſchen leeren Kaſſen und dem Bericht des
Spar=
kommiſſars die heſſiſche Negierung ſich endlich
zu dem entſchloſſen hat, wozu ſie trotz aller
Warnungen der Oppoſition ſich nicht
entſchlie=
ßen konute, als der Weg noch gangbarer war,
zur Sanierung der heſſiſchen Staatsfinanzen.
Mau will 5 Minuten vor 12 Uhr „freiwillig” tun, was Punkt
12 Uhr Zwang geiveſen wäre.
Wem die Geſchehniſſe in der heſſiſchen Politik der letzten
5 Jahre nicht völlig fremd geblieben ſind, dem fallen bei dieſem
Stande der Dinge unwillkürlich all die Kämpfe ein, die faſt in
jeder Landtagstagung um die Frage ausgefochten worden ſind,
ob unſere Finanzwirtſchaft in Ordnung und ihre Fortführung in
gleicher Weiſe auf die Dauer möglich ſei. Er entſinnt ſich vor
allem des Volksbegehrens der vereinigten Rechtsparteien vom
Jahre 1926 und der Leidenſchaft, mit der damals die
Regierungs=
anhänger die heſſiſchen Verhältniſſe als völlig geſund anſprachen.
Er hat freilich auch nicht vergeſſen, daß faſt unmittelbar danach
Finanzminiſter Henrich ſich den Unterſuchungen des
Reichsſpar=
kommiſſars unterwarf, an die wohl die Weitergewährung von
Reichsvorſchüſſen geknüpft war. Und er hat vermutlich mit dem
Schreiber dieſer Zeilen den Kopf geſchüttelt, als der neue
Finanz=
miniſter, nachdem der Bericht jenes Sparkommiſſars Monat für
Monat auf ſich warten ließ, trotz des Wachſens der
Staatsaus=
gaben in ſeiner letzten Budgetrede eine Auffaſſung zu erkennen
gab, die man am beſten mit der Etikette „gemäßigter
Optimismus=
bezeichnen wird. Schon der Sprecher der größten
Regierungs=
partei, der Abgeordnete Kaul, konnte demgegenüber ſeine
Be=
deuken nicht ganz unterdrücken; ſehr viel ungläubiger zeigten
ſich dagegen die Sprecher des Landbundes und der Deutſchen
Volkspartei, die übereinſtimmend (und beinahe wortwörtlich!)
auf all die Dinge hinwieſen, die Herr Kirnberger letzte Woche
nun ſelber als Gründe für das „ſehr ungünſtige Bild” des
kom=
menden Voranſchlags anſpricht: die geſunkene
Wirtſchaftskon=
junktur mit dem ſelbſtverſtändlichen Rückgang der
Ueberweiſungs=
ſteuern, die Steigerung des Zinſendienſtes und die (bisher von
Regierungsſeite unterſchätzte) Auswirkung der Beſoldungsordnung.
Jegt aber treffen zwei Umſtände geradezu
ver=
hängnisvoll zuſammen: die durch die eben
auf=
gezählten Punkteverurſachte
Finanzkriſeeiner=
ſeits und das endlich zum Abſchluſſe gekommene
Ergebnis mehrjähriger Arbeit des
Sparkom=
miſſars anderſeits.
Wir könnten uns denken, daß weiteſte Kreiſe der
bürger=
lichen und bäuerlichen Berufe den kommenden Ereigniſſen mit
Ruhe, ja mit einer gewiſſen Genugtuung entgegenſehen, indem
ſie einen Abbau größten Stils bei Aemtern und Beamten und
als deſſen Folge für ſich eine fühlbare ſteuerliche Entlaſtung
er=
warten. Damit würden ſie jedoch einen
Optimis=
mus bekunden, der noch größer wäre als der
aus=
geträumte des Finanzminiſters, und
daraufhin=
zuweiſen iſt der eigentliche Zweck dieſer ganzen
Ausführungen. Selbſtverſtändlich kann eine mit
Verſtänd=
nis durchgeführte Verkleinerung des Beamtenapparats —
neben=
bei bemerkt eine für die Staatsbedienſteten und deren Nachwuchs
höchſt ſchmerzhafte Prozedur! — mit der Zeit zu großen
Erſparniſſen führen. Aber von heute auf morgen iſt die
Aus=
wirkung gering, und unſer Fehlbetrag in z. Zt. unbekannter
Millionenhöhe ſoll doch noch „vor Abſchluß des Staatsvoran=
* Der neue „Wekkermelder”
des „Graf zeppeiin.
Ein fliegender, drahtloſer, automatiſcher Wettermelder. — Eine
Erfindung von größiter Tragweite. — Wie der Wettermelder das
Luftſchiff ſchützen ſoll. —
Nach einer Meldung wird „Graf Zeppelin” im
November zur Erprobung eines neuen
Wetter=
melders eine größere Fahrt unternehmen.
Schon die Tatſache, daß das Luftſchiff „Graf Zeppelin” eigens
einen Flug unternehmen will, um zur Vorbereitung ſür ſeine
Nordpolfahrt einen Wettermelder zu erproben, iſt ein Beweis
dafür, daß es ſich um eine Erfindung von weittragendſter
Beden=
tung handeln muß. Tatſächlich iſt dieſer neue Wettermelder,
wenn er ſich bewährt, dazu berufen, das Luftſchiff beim Kampf
gegen die Gefahr der Vereiſung zu unterſtützen und regelmäßig
wichtige Nachrichten über die Veränderung der Temperatur zu
bermitteln. Der Wettermelder iſt eine Art Sendeapparat, der
automatiſch arbeitet und auf drahtloſem Wege wichtige
Mittei=
lungen über die Temperatur, die Feuchtigkeit und die
Luftdruck=
verhältniſſe in den Weltenraum ſendet. Die Apparate ſind an
kleineren Luftballons befeſtigt, die imſtande ſind, den leichten
Sendeapparat aus Aluminium einſchließlich einer 10 Meter
lan=
gen Antenne in die Lüfte zu führen. Es wurde durch Verſuche
feſtgeſtellt, daß Ballons von ungefähr 4 Kubikmeter Gasinhalt
ausreichen, um dieſe automatiſchen Wettermelder zu tragen. Der
Erfinder, der Leiter des gerologiſchen Obſervatoriums zu
Lenin=
grad, Profeſſor Moltſchalow, hat eine glückliche Verbindung von
meteorologiſchen Apparaten und Radioapparat geſchaffen, die
dergeſtalt wvirkſam wird, daß durch einen Zeiger mehrere
brahtloſe Zeichen veranlaßt werden. Auf dem Gehäuſe befinden
ſih nämlich 4 Kontakte, die der nach Art eines Uhrenzeigers ſich
bewegende kleine Hebel, der in der Mitte der oberen Seite des
Wettermelbers angebracht iſt, nacheinander berührt. Zuerſt löſt
er einen Doppelkontakt aus, der den Empfangsapparaten ein
Zeichen übermittelt, daß nunmehr die Wettermeldung beginnt,
Nun rückt der Zeiger vorſwärts und berührt zuerſt einen Kontakt,
der die Temperatur anzeigt, dann den Feuchtigkeitskontakt und
ſchließlich den Luftdruckkontakt. Aus dieſen Mitteilungen, die
auf dieſe Weiſe von dem drahtloſen, automatiſch wirkenden
Wet=
termelder gegeben werden, kann man nun auf dem Zeppelin=
Luftſchiff ebenſo wie auf anderen Stationen ganz genau
feſt=
ſtellen, wie ſich die Temperatur= und Feuchtigkeitsverhältniſſe
verhalten, und ob ſie ſich in unangenehmem Sinne verändert
Freitag, den 1. Tovember 1929
Vom Tage.
Wie wir hören, wird an Stelle des in den Ruhoſtand tretenden
Miniſterialdirektors Dr. Schwarz der ſeitherige
Staats=
rat Dr. Neuroth das Amt des Miniſterialdirektors
im heſſiſchen Juſtigminiſterium übernehmen.
Reichsminiſter Dr. Curtius hat im Namen der
Reichs=
vegierung an die Gattin des verſtorbenen Schiedsrichters Parker in
Waſhington ein Beileidstelegramm gerichtet.
Die neue auſtraliſche Negierung beabſichtigt nach
einer Ankündigung des auſtraliſchen Miniſterpräſidenten Seullin,
unter Beachtung der für die Landesverteidiqung erforderlichen
Siche=
rungsmaßuahmen die allgemeine Wehrpflicht abzn
ſchaffen.
Der Generalſekretär der Völkerbundes, Sir. Erie
Drummond, iſt vom Papſt in Privataudienz empfangen
worden. Er war vom Sekretär der britiſehen Geſandtſchaft begleitet,
Der Padſt ſchenkte ihm die große Goldene Medaille des päpſtlichen
Jubeljahres.
Der ehemalige Präſident der portugieſiſchen
Nepublik, Antonio Joſé d’Almeida, iſt im Alter von 68 Jahren
geſtorben. Er war einer der Hauptorganiſatoren der Revolution
von 1910. Im Jahre 1919 wurde er zum Präſidenten der Republit
gewählt und leitete als ſolcher verfaſſungsgemäß die Geſchicke des
Landes.
Premierminiſter Maedonald wird Freitag früh von
ſeiner Amerikareiſe wieder in Liverpvol eintreffen und ſich im
Son=
derzug nach London begeben. Am Nachmittag wird eine
Zuſam=
menkunft der Regierungsmitglieder unter dem Vorſitz des
Premier=
miniſters ſtattfinden.
ſchlags” (Vgl. Regierungserklärung!) verſchwinden. Was bleiben
da für Möglichkeiten? Nun, im allgemeinen
Steuerhöhun=
gen, die niemals beliebt waren und bei uns beinahe
ausge=
ſchloſſen ſind, nachdem ſelbſt der verſtorbene Finanzminiſter hat
zugeben müſſen, daß ein weiteres Anziehen der Steuerſchraube
nicht mehr möglich ſei. Der Ausgangspunkt unſerer Betrachtung
jedoch weiſt einen anderen, viel bequemeren Weg: man erhöht
die Staatseinnahmen, indem man ſtatt der
eigentlichen Steuern all die Gebühren nach
eignem Gutdünken hinanfſetzt, deren
Feſt=
ſetzung nicht der Volksvertretung, ſondern der
Negierung anheimgeſtellt iſt! Ein Federſtrich, und
die höheren Schulen bringen 650 000 RM. mehr ein, ein weiterer,
und bei der Landesvermeſſung ſprudelt eine neue Geldquelle,
für deren Erſchließung keine Wünſchelrute vonnöten war, ein
dritter und vierter, und in einer beliebigen andern Sparte des
Staatshaushalts ſind zwar nicht Erſparniſſe, wohl aber
Ein=
nahmeerhöhungen erzielt. Der Prozentſatz der in jedem
Einzel=
falle Betroffenen iſt weit geringer als bei einer Steuer und
des=
halb der Einſpruch nicht ſo beängſtigend; dafür iſt freilich die
Belaſtung für den gerade zum Opfer Erkorenen deſto drückender,
und auf die Dauer kommt jeder doch dran! Iſt
das aber der Fall, ſo iſt natürlich der Sachenach eine neue
Beſteuerung eingetreten, wenn auch der Name vermieden iſt.
Wie wird ſich der Landtag zu dieſer unter dem Namen
„Sparmaßnahmen” vorgeſehenen Blutentziehung der
Bevöl=
kerung ſtellen? Wenn auch hier die Aufnahme des erſten
Blut=
egels, eben der Schulgelderhöhung, einen Fingerzeig geben ſoll,
ſo ſieht die Regierung keinen freudigen Tagen entgegen; weder
Zentrum noch Demokraten haben ſich bei der
Ausſchußbehand=
lung des Antrags der Deutſchen Volkspartei handfromm gezeigt.
Aber darauf wird nicht viel zu geben ſein; denn die
Aufrecht=
erhaltung der Koglition war und iſt ſür die Beteiligten jedes
Opfers wert. Ohne weiteres gegeben iſt wohl die
Haliung einer verantwortungsbewußten
Oppo=
ſition. Bei wirklichen Sparmaßnahmen wird ſie abzuwäigen
haben, ob nicht der unvermeidliche Schaden am betreffenden
Platze größer iſt als der Nutzen für das Ganze. Bei der
Heran=
ziehung der „Kleinen” (ſowohl der kleinen Gemeinden wie der
kleinen Verdiener) muß ſie ſeſtſtellen, ob auch die „Großen” ſich
ſelber nicht vergeſſen haben. Und bei allen Maßregeln, die
be=
reihtigten Widerſtand der Staatsbürger herausfordern, wenn ſie
auch durch eine verzweifelte Lage des Landes halbwegs
entſchuld=
bar ſcheinen, wird ſie eine begreifliche Zurückhaltung zu üben
verſtehen. Wer die Annehmlichkeiten einer
Regie=
rungspartei mit gutem Appetit auszukoſt en
nicht verſchmäht hat, wird ſich wohl oder übel
auch mitderweniger angenehmen Seite befaſſen
müſſen. Das Zupfen von Brenneſſeln iſt ein
zweifelhafter Genuß; er wird denen
verblei=
ben, die ſo reſtlos die Erdbeeren im heſſiſchen
Gärtlein unter ſich verteilten und dabei die
Plantage nicht immer pfleglich behandelten.
haben. Insbeſondere iſt eine anſteigende Feuchtigkeit bei
fallen=
den Temperaturen, d. h. bei Wärmeverhältniſſen von wenig unter
null Grad, ein Warnungszeichen, da ſich daraus die Gefahren
der Vereiſung ergeben können, denen das Luftſchiff rechtzeitig
vor=
ſeugen muß. Es werden ſelbſtverſtändlich mehrere derartige
Wetter=
melder im Luftſchiff mitgeführt werden, von denen nicht nur unter
dem Luſtſchiff ſelbſt einer ſtändig befeſtigt ſein wird, der ſeine
Meldungen weiter gibt, ſondern die Luftſchiffleitung beabſichtigt
auch, ſich dieſes genialen Apparates mehrfach am Tage zu
be=
dienen, um alle Maßnahmen zu treffen, die nach menſchlichem
Er=
meſſen zur ſicheren Durchführung der Polarfahrt möglich ſind.
Jedenfalls iſt ſicher, daß dieſer kleine Apparat durch ſeine
bedeut=
ſame Vercinigung von automatiſchem drahtloſen Sender und
Meteorographen gerade für eine Polarfahrt einen großen Wert
haben und zu den wichtigſten Ausrüſtungsgegenſtänden des
Luft=
ſchiffes gehören wird, ſobald er ſich, wie zu erwarten, gut
be=
währt. Die weitere Verwendung dieſer automatiſchen
Wetter=
melder im internationalen Wetternachrichtendienſt iſt offenbar
nur eine Frage der Zeit und der techniſchen Einrichtungen, die
notwendig ſind, um dieſe kleine und unſcheinbare Uhr auch an
denjenigen Stellen im Dienſt der europäiſchen Wetternachrichten
zu verwvenden, an denen durch die Natur, bisher noch keine
Wetterſtationen möglich waren. Es iſt darum von größtem
In=
tereſſe für die Geſtaltung der Polarfahrt des „Graf Zeppelin”.
wie ſich dieſe Wettermelder bei den erſten Verſuchsflügen, die
mit ihnen unternommen werden, bewähren werden. Unter
nor=
malen Verhältniſſen ſind ſie bereits ausgeprobt worden und
inſ.
haben ſich als leiſtungsfähig erwieſen.
Stüdt. Saalbau. — Donnerstag, den 31. Oktober.
Wieder ließen die Orcheſterleiſtungen des
Inſtrumentalver=
eins (Orcheſter der Städtiſchen Akademie für Tonkunſt), ergänzt
durch Mitglieder des Stadtorcheſters, ſtaunend aufhorchen; denn
das ſind keine Dilettantenleiſtungen mehr, das iſt ein Muſizieren,
das dem vieler guter Berufsorcheſter vergleichbar iſt. Einzig der
noch ettas zaghafte und vorſichtige Strich einiger nicht in
vor=
derſter Linie mitkämpfender Geiger erinnert daran, daß noch
Lernende und Muſikliebhaber dem Orcheſter angehören. Die
raſtloſe Tätigkeit des Leiters, Muſikdirektor Wilhelm Schmitt,
die häufigen Konzerte, das überaus genaue Studieren hat hier
allmählich einen Klangkörper geſchaffen, der ſich an ſchwierigſte
Aufgaben mit Erfolg heranmachen kann. Die Vortragsfolge
brachte zuerſt die Ouvertüre zu einem Rittermärchen von Arnold
Mendelsſohn, ſoviel wir wiſſen, ein älteres Werk des Meiſters
für großes Orcheſter, das ihn noch als Vollblutromantiker, als
Nummer 30
* Berlin, 31. Okt. (Priv
Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Vollspartei ha
Donnerstag bis in die Abenoſtunden hinein über die pol
Lage beraten. Dabei ſtand die Umbildung des Kabiy
natürlich im Vordergrund. Wie zu erwvarten war, ſind
die Ernenmtng des Reichswirtſchaftsmmiſters Dr. Curtius
Reichsaußenminiſter ernſthafte Bedenken kaum mehr gelten
macht worden. Es iſt alſo damit zu rechnen, daß der N.
kanzler dem Reichspraſidenten nun ſchon in den nächſten 3
die Neubeſetzung des Außenminiſteriums vorſchläigt. Herr 9.
hat ſogar daran gedacht, die Sitzung der Vollspartei gar
abzuſparten, ofſenbar, um parteipolitiſche Reibereien, die
den Koalitionsparteien entſtehen könnten, abzubiegen. Es
ſich) unter den gegebenen Verhältniſſen immer mehr
herg=
ſtellt, daß eine Fortſetzung des Proviſoriums
Auswärtigen Amt nicht mehr möglich war und
haben auf die außenpolitiſchen Gründe bereits wiederholt
gewieſen. Der Reichskanzler hat ſicht dieſen Geſichtspunkten.
auch, von unſeren diplomatiſchen Vertretungen im Ausland
giezeigt wurden, augeſchloſſen, und es blieb nur die Wahl.
wveder Herrn Curtins endgültig zum Außenminiſter zu erner
oder einen anderen Außeiminiſter zu berufen, damt er noch
hatte, ſich in die Materie einzuarbeiten. Der Reichspräſi
hat dabei wiederholt an eine Neutraliſierung des Auswärt
Amtes gedacht, etta durch Berufung des römiſchen oder
Pariſer Botſchafters. Wir glauben aber zu wiſſen, daß er
von der Unzwealmtäßigkeit einer ſolchen Neuordnung — we
ſtens imr Augenblick — überzeugt hat, ſo daß alſo wahrſchein
noch im Laufe dieſer Woche die Erneunungv
Dr. Curtius zum Reichsaußenminiſter durch
Reichspräſidenten unterzeichnet werden wird.
Dadurch wird alſo das Wirtſchaftsmini
rium frei, auf das vom Zentrum aus parteipolitiſchen Gr.
den mttelbar Anfpruch erhoben wurde. Die Fraction der D.
ſchen Vollspartei hat begreiſlicherweiſe keine Veranlaſſun
ſehen, darauf zu reägieren. Sie hält daram feſt, daß innerh
der nun einmal gegebenen Verteilung das Wirtſchaftsmi
ſterium ihr zuſteht, und daß keinerlei Grund vorliegt, dar
etlvas zu ändern, zumal da ſie in ihren eigenen Reihen u
eine ganze Anzahl von Perſönlichleiten verfügt, die allen V
ausſetzungen für die Leitung dieſes trichtigen Miniſteriums
recht werden. Das iſt umſo ſichtiger, als jetzt der En
kampf um die Finanz= und Steuerreform ei
ſetzt, wobei das Wirtſchaftsminiſterium ein g
toichtiges Wort mitzureden hat. — Es würde de
Sinn der Verfaſſung widerſprechen, wenn die Fraktion en
einen beſtinunten Namen dem Kanzler benennen würde, w
das Vorſchlagsrecht doch beim Kanzler ſelbſt liegen muß.
hindert natürlich nicht, daß der ſtellvertretende Fraktions
ſchäftsführer Dr. Zapf dem Kanzler Kenntnis gibt, welche Fre
tionsangehörigen nach der Meinung der Fraktion in Frage kon
imen könnten. Genannt werden hafür die Abgeordneten Albred
Cremer, Dauch, Hugo, Hoff, Moldenhauer, v. Raumer, Schneide
und Zapf. Es wird Aufgabe des Kanzlers ſein, aus dieſer we
teren Liſte, die ſich vielleicht für die ernſthafte Bewerbung no
verengen ließ, eine Auswahl zu treffen und dann dein Neichs
präſidenten ſeinen Vorſchlag zu machen. Er weiß dann jeden
ſalls, welche Perſönlichkeiten das Vertrauen der Fraktion haber
würden. — Wir können nicht recht glauben, daß das Zeutrum
ernſthafte Schwierigkeiten machen ſollte, jedenfalls, müßte dann
dem Zentrum die Veranlwvortung zugeſchoben wverden.
In der Fraklion der Deutſchen= Volkspartei ſind, auch
an=
dere politiſche Tagesfragen beſprochen worden. 20
Verhältnis zu Polen wird mit großer Aufmerkſanliſt
verſolgt. Gegen die Löſung, wie ſie jetzt vom Geſandten
Aüle=
ſcher angeſtrebt wird, beſtehen aber doch ſtarbe Bedenhen, nſcht
nur wegen der Folgen für die deutſehe Landwirtſchaft ſondern
auch wvegen der Leichtigkeit, mit der Deutſchland auf ſeine
A=
ſprüche verzichtet. Auch die Zentrumspartei hat von der
agrariſchen Seite her beim Reichsernährungsminiſter gelvarſt.
Gegen die Trangaktion mit der Emelka=
Film=
geſellſchaft wurde gleichzeitig Einſpruch erhoben, wie in der
Führerbeſprechung bei Regierung bereits Dr. Zapf angekündigt
hatte. Das Reich hat ſich dabei in ein ziemlich abenteuerliches
Geſchäft eingelaſſen, da es nicht nur einen Ueberpreis für die
Aktien gezahlt hat, ſondern nun auch noch die Baukſchulder
tilgen und die zukünſtige Produklion finanzieren müßte. Es
iſt aſo anzunehmen, daß die Reichsregierung bei der
Anforde=
rung der entſprechenden Krebite im Reichstag auf ſtarhen
Wider=
ſpruch ſtoßen wird.
Freund Humperdincks, als begeiſterten Verehrer C. M. v. Wehers
und als Opernkomponiſten zeigt. Kraftvolle Diſſonanzen bei
Beginn, die am Schluß wiederkehren, weichen bald Hörner=
(längen, in denen das ritterliche, an fröhliches Jagen erinnernde
Hauptthema erſcheint. Der lyriſche Seitenſatz führt eine erſte
vom Cello intonierte, dann mit voller Orcheſterbegleitung von
den Violinen aufgenommene Melodie von größer Wärme eiſſ.
Eine ſpukhafte Epiſode ſteht in der Mitte des Werkes, das in
großer Friſche und Klangſchönheit vorgetragen wurde. Lediglich
die eine ſynkopierte Stelle geriet nicht ganz klar.
Das zweite Orcheſterwerk des Abends war für Darmſtadt
eine Erſtaufführung, ein rhapſodiſches Vorſpiel für großte
Orcheſter „Triumph des Lebens” (Opus 8) von Rudolf Peterka.
Es verdankt ſeine Entſtehung perſönlichem Erleben und zeudl
von hervorragendem Können, ungeſvöhnlichem Temperamtent und.
vorzüglicher Geſtaltungskraſt. Die muſikaliſche Sprache iſt
allel=
dings im weſentlichen die von Nichard Strauß, an den manale
lei Eigentümlichkeiten des Tonſatzes, beſonders aber die
Orcheſten=
ſarbe, erinnern. Mit großem Schwung werden wir mitten ſ.
die muſikaliſche Entwicklung hineingeſtellt, dann erlöſcht plü0ſg
der Klang, nach einem lyriſchen Cellothema hören wwir ein aug
iches Flackern, man denkt durch das beigegebene erläuteräge
Programm unwillkürlich an den Aufang von „Tod und Bee
klärung”, ein neuer dramaliſcher Anſturm erhebt ſich, dem danl
ein Schwelgen in ſchönen Linien, ſatten Farben und leuchtenden
Modulationen folgt, bis eine große Schlußſteigerung das Welt
zu wirkſamem Ende führt. Die Ausführung war höchſten Lole?
würdig. Wie es Wilhelm Schmitt fertig brachte, das Orcheſſe
zu freiem Ausdruck und ſtändigem rhythmiſchen Nachgeben und.
Folgen zu bringen, ehrt ihn ebenſo wie den Inſtrumentalvereln.
Mit größtem Temperament beteiligten ſich alle an dem kunſe
leriſchen Aufbau, und mit größter Klangſchönheit wurde geſpie"
Soliſtin des Abends war Annie Steiger=Betzak (Fraunkfur
a. Main), eine Geigerin von erſtaunlichem Können und großtel
muſikaliſchen Sicherheit. Sie ſpielte zuerſt das ſchöne E=Mou=
Nonzert von Pietro Nardini, die Kompoſition eines der klaſſiſchen
italieniſchen Geigenkünſtler, die in melodiſcher und klaugliche!
Schönheit zu ſchwelgen lieben, aber auch ſchon das Soloinſtrue
ment derart bevorzugen, daß das Orcheſter in eine ſehr nutele
geordnete Rolle zurückgedrängt wird. Warm und empfindungee
reich hebt der erſte Satz an, trotz des Moll eigentlich kaum düſter,
im Andante, das leicht dahinfließt, ſind wir ſchon nach Dur
über=
gegangen, und der Schlußſatz bleibt bei dieſer heiteren
Stime=
mung. Das Ganze wirkt ſo ſchön und lieblich, daß man
eigent=
lich einen herben, kräftigeren Gegenſatz vermißt, und dadura
beſonders fühlt, wie notwendig die künſtleriſche Miſſion eines
Beethoven war. Die Künſtlerin ſchwelgte ebenfalls in Schönheit
des Tones und Vortrags und erfreute beſonders durch die klare
Rammer 303
Freitag, den 1. November 1929
Seite 3
freulicher Auftakk zu den
Saar=
verhandlungen.
Ruhloſes Gezänk zwiſchen Induſtrie und
Gewerk=
ſchaften.
* Berlin, 31. Okt. (Priv.=Tel.)
Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß unmittelbar vor
m Beginn der Saarverhandlungen und der zweiten
Repara=
onskonferenz eine verſtändige Zuſammenarbeit aller politiſchen
nd wirtſchaftlichen Kräfte Deutſchlands mehr als je von Nöten
t, um den Gläubigerſtaaten eine geſchloſſene Front
gegenüber=
rſtellen, die keinerlei Angriffspunkte aufweiſt. Leider kann von
rier derartigen geſchloſſenen Front keine Rede ſein. Schon
ährend der Pariſer Sachverſtändigenkonferenz, ſpäter auch bei
en Verhandlungen im Haag, zeigte es ſich, daß hinter der
ront ein verderblicher Kleinkrieg aufflammte, der davon
aus=
rig, daß ſich die Gewerkſchaften bei der Zuſammenſtellung der
elegationen übergangen fühlten. Es kam dann ſpäter der
chacht=Brief, um den eine erbitterte Fehde entbrannte, in der
iederum die Gewerkſchaften die Hauptrufer im Streite waren.
or einigen Tagen wußte zur Abwechſlung der Reichsverband
* Deutſchen Induſtrie nichts beſſeres zu tun, als eine Attacke
gen die Gewerkſchaften zu reiten, weil ſie von der deutſchen
elegation für die Reichsbahn in Paris gehört worden ſind.
abei ſtellte ſich, wie wir bereits mitgeteilt haben, bald heraus,
iß ſowohl Vertreter der Gewerkſchaften, wie der der
Reichsbahn=
rektion und der Wirtſchaft zu Rate gezogen worden ſind. Man
irfte annehmen, daß nach dieſer Klarſtellung die Sache endlich
Tedigt fein würde. Statt deſſen greift eine
Zentrumskorreſpon=
nz den „Fall Siemens”, wenn man von einem Fall überhaupt
rechen kann, auf, um in der tendenziöſeſten Weiſe gegen die
irtſchaft zu Felde zu ziehen. Wir haben nicht die geringſte Ver=
(laſſung, den törichten Vorſtoß des Reichsverbandes der
Deut=
den Induſtrie zu entſchuldigen. Nachdem aber feſtſteht, daß die
ewerkſchaften zu ihrem Recht gekommen ſind, iſt es doch
wirk=
h überflüſſig, nun die Dinge ſo darzuſtellen, als ob der
Reichs=
rkehrsminiſter Dr. Stegerwald und auch Dr. Curtius Herrn
iemens, der von der Pariſer Delegation telegraphiſch geladen
ar, gebeten hätten, nicht zu fahren, daß aber Herr v. Siemens
h um dieſe Bitte nicht gekümmert habe und für die untragbare
eichsbahnpolitik des Ausländers Lefévre eingetreten ſei. Es
UIte uns nicht Wunder nehmen, wenn ſich nunmehr Herr v.
Sie=
ens energiſch zur Wehr ſetzt. Welchen Eindruck derartige
Aus=
iranderſetzungen in Paris machen müſſen, und wie unheilvoll
auf die Stellung unſerer Delegierten wirken, braucht nicht erſt
ſagt zu werden.
Aber nicht genug damit. Die Gewerkſchaften haben
inzwi=
den zu einem neuen Vorſtoß ausgeholt. Sie haben die
Reichs=
gierung aufgefordert, den Leiter der Saardelegation, Herrn
Simſon, abzuberufen, weil er zur Induſtrie zähle und weil ſie
ne induſtrielle Kontrolle der Saarverhandlungen nicht dulden
nnten. Dieſe induſtrielle Kontrolle iſt ebenſowenig vorhanden,
ie die gewerkſchaftliche Kontrolle bei den Pariſer
Reichsbahn=
rhandlungen, von der der Reichsverband der Deutſchen
In=
tſtrie ſprach. Wir können uns nicht vorſtellen, daß dieſe
For=
rung irgendwelche Entſchlüſſe der Reichsregierung in der
Rich=
ing der gewerkſchaftlichen Wünſche auslöſt. Der Regierung
ar das Recht vorbehalten, die Delegation zuſammenzuſtellen
rd ihren Leiter zu ernennen. Sie hat ſich ſehr ſorgfältig nach
nem Manne umgeſehen, der über einen Namen und über ein
arkes Maß von Anſehen und Vertrauen auch im Auslande be=
8t, um damit von vornherein zu dokumentieren, welche
Bedeu=
ng Deutſchland den Saarverhandlungen beilegt. Sie hat lange
oiſchen dem früheren deutſchen Botſchafter in Tokio, Dr. Solf,
d Herrn Dr. Simſon geſchwankt, hat ſich ſchließlich aber für
r. Simſon entſchieden. Es ſcheint nun endlich an der Zeit,
eſem Gezänk, ein Ende zu machen, von dem doch niemand
uttzen ziehen wird, das den deutſchen Intereſſen aber nur un=
„dlichen Schaden bringen kann und muß.
er Geſekgebungsausſchuß des Heſſiſchen Landtags
Inmte in ſeiner Sitzung am Donnerstag einer Regierungsvorlage
If Niederſchlagung eines Strafverfahrens gegen ein 16jähriges
Mäd=
ens wegen Meineides zu. — Mehrere Eingaben wurden durch die
egierungsantwort für erledigt erklärt, bzw. abgelehnt. Den breiteſten
aum nahm die Beratung von Anträgen der Volksrechtpartei und eines
mmuniſtiſchen Antrages ein, die die Aufwertung von Sparguthaben
fw. die Erhöhung des Zinsſatzes für Aufwertungsguthaben bei
Spar=
ſſen zum Gegenſtand hatten. Die Beratung über dieſe Punkte wurde
gließlich abgebrochen und, ebenſo wie die Abſtimmung, auf nächſte
Koche vertagt.
Briand torpediert auch Clementel.
Elemenkels Verſuch einer republikaniſchen Berſöhnung geſcheikerk. — Briand inkrigierk. — Verſtimmung
bei den Radikalen. — Nun Tardieu. — Briand „leßker” Rekkungsanker.
*
Von Daladier zu Clömenkel.
Der Rückgriff auf den Hengk. — Bildung eines
Verlegenheitskabinekts?
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 31. Okt.
Der Mißerfolg des Verſuchs Daladiers gehört zu den
inter=
eſſanteſten Ereigniſſen der franzöſiſchen Politik ſeit langer Zeit.
Und die Rückwirkungen, ſowohl perſönlicher wie politiſcher Art,
werden ſehr bedeutend ſein, wenn auch vorläufig ſich alles hinter
den Kuliſſen abſpielt.
Kriſe und Löſungsverſuch jagten ſich diesmal beſonders
dramatiſch. Die letzten Tage der franzöſiſchen Politik waren reich
an Ueberraſchungen. Es iſt jetzt nicht der Augenblick, auf die
vielfach konfuſen Urſachen und Hintergründe des Scheiterns
Daladiers einzugehen, ſo wichtig ſie auch ſind. Aber auf zwei
Punkte ſei beſonders hingewieſen, da ſie zur Beurteilung der
Weiterentwicklung, der Berufung Clémentels, unerläßlich ſind.
Die Abſage der Sozialiſten, an der Regierung teilzunehmen,
kam wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Nachdem die
parla=
mentariſche Gruppe der ſozialiſtiſchen Partei das Angebot
Dala=
diers angenommen hatte — ſie konnte gar nicht anders handeln,
da dieſer ihr alles bewilligte — hat der Nationalrat der Sozialiſten
die Teilnahme abgelehnt. Mit anderen Worten: Die franzöſiſchen
Sozialiſten wollen kein Kartell. Nachdem ſie die Regierung geſtürzt
haben, wollen ſie doch nicht in dieſe intreten. Sie wollen angeblich
nicht das Aufkommen der bürgerlichen Linken befördern. Kurz, ſie
treiben eine völlig negative Politik. Die Enttäuſchung gewiſſer
ausländiſchen ſozialiſtiſchen Kreiſe iſt ungeheuer.
Für Daladier ſtand nach der Ablehnung der Sozialiſten ein
zweiter Weg offen, den er allerdings mit wenig Begeiſterung
be=
ſchritten hätte. Er hätte nach Rechts Anſchluß finden können
durch die Bildung einer gemäßigten Linksregierung, eventuell
mit Unterſtützung von außen durch die Sozialiſten. Dieſer Weg
wurde ihm verrammelt. Wenn die Ablehnung ſeitens der
Sozialiſten unter merkwürdigen Umſtänden geſchah, ſo iſt die ab
oro Erſtickung eines neuen Verſuchs Daladiers nicht wenig
merkwürdig . .
Die Union nationale iſt von rechts und links in die
Minder=
heit geſetzt worden. Nachdem aber die Bildung einer
aus=
geſprochenen Linksregierung teils durch die freiwillig geübte
Reſignation einer Partei, teils durch die Eiferſucht der „
Vedet=
ten” in anderen Fraktionen vereitelt wurde, bleibt nichts anderes
übrig, als die Bildung eines Verlegenheitskabinetts, der
Rück=
griff auf den Senat.
Der Senat iſt der Kammer neuerdings ſehr unſympathiſch.
Aber die Perſönlichkeit Clementels flößt, trotzdem er dem Senat
angehört, doch der Kammer Vertrauen ein.
Clémentel, der zur demokratiſchen Linken gehört — die
Par=
teien führen im Senat andere Namen als in der Kammer —
und eigentlich ein zur alten Garde der Radikalen gehörender
Politiker iſt, ſtand in der letzten Zeit wenia im Vordergrund.
Er war Finanzminiſter der letzten Herriot=Regierung zur Zeit
der großen Frankenſtürze, für die er aber keineswegs die
Ver=
antwortung trägt.
Clemenkels Bemühungen um die Kabinektsbildung.
EP. Paris, 31. Okt.
Senator Clementel beginnt ſeine Beſprechungen und ſeine
Bemühungen um eine neue Regierung genau wie Daladier mit
einigen guten Reſultaten. Er gewann geſtern noch die
Zu=
ſicherung Briands, im neuen Kabinett das
Außenminiſterium zu übernehmen. Er hat weiter
die Zuſtimmung der im vorhergehenden Kabinett vertretenen
Miniſter Chéron, Loucheur und Laureet=Eynac
er=
halten. Am Donnerstag morgen verlautet, daß er den Radikalen
die beiden wichtigen Miniſterien des Innern und der Juſtiz
an=
bieten werde. Er ſelbſt wolle ſich mit dem Handelsminiſterium
neben der Miniſterpräſidentſchaft begnügen. Clémentel hofft,
ſchnell vorgehen zu können. Er will bereits am Donnerstag abend
dem Präſidenten ſein neues Miniſterium vorſtellen oder . . . ."
Alles hängt jetzt von der Haltung der
Radi=
kalen ab wie vorgeſtern noch von der Haltung der Sozialiſten,
als Daladier mit der Regierungsbildung beauftragt war.
Clémentel, der ſelbſt Mitglied der Radikalen Partei iſt, zählt
auf die Mitwirkung der Radikalen in einem neuen Kabinett, das
von den etwas weiter links ſtehenden republikaniſchen Sozialiſten
bis zur republikaniſchen Linken unter Ausſchluß der Gruppe
Marin gehen ſoll. Es ſoll ein Kabinett der
republi=
kaniſchen Verſöhnung werden. Ob ihm dieſe
Verſöh=
nung gelingen wird, iſt fraglich. Ein großer Teil der Radikalen
wird ſich nach den letzten Vorgängen kaum verſöhnen laſſen, die
Anhänger Daladiers ſicher nicht. Sehr bezeichnend für die
Stim=
mung in der Radikalen Partei iſt die Tatſache, daß Herriot,
der dem rechten Flügel der Partei nahe ſteht, das Angebot
Clémentels, im neuen Kabinett das Miniſterium der
ſchönen Künſte zu übernehmen, abgelehnt hat, ein
wenig günſtiges Omen für Clémentel, der heute perſönlich vor
der radikalen Kammerfraktion erſcheinen wird, um ihre
Mit=
arbeit zu erhalten. Sicher wird ein großer Teil, wahrſcheinlich
die Mehrheit der Partei, ſich für eine Teilnahme an der
geplan=
ten Regierung ausſprechen. Ob die Parteidiſziplin, die bei
ande=
ren Gelegenheiten ſchon oftmals in die Brüche ging, diesmal ſo
ſtark ſein wird, daß der linke Flügel der Partei für die Regierung
ſtimmt, muß bezweifelt werden, und damit wird auch die
Mehr=
heit der geplanten Regierung, die ſowieſo ſchon ſchwach iſt und
die im günſtigſten Fall bei einer geſchloſſenen Stimmabgabe aller
beteiligten Parteien kaum 12 bis 15 betragen wird, ſehr ſchwach.
Clömenkel ſondierk weiter.
Senator Clémentel nahm am Donnerstag vormittag ſeine
Beſprechungen für die Kabinettsbildung wieder auf. Auf dem
Wege von ſeiner Wohnung in Verſailles nach Paris nahm er
Daladier mit in ſein Auto und unterhielt ſich mit ihm über die
politiſche Lage. Eine neue Unterredung der beiden erfolgt
mit=
tags. Wie verlautet, hat Clémentel dem Führer der Radikalen,
Daladier, das Kriegsminiſterium angeboten, das dieſer jedoch
ablehnte. Ebenſo lehnte Barthou ſein Angebot, in die
Regie=
rung einzutreten, ab. Elementel ſetzte bis ſpät in den
Nachmit=
tag hinein ſeine Beſprechungen mit den für ſeine Regierung in
Frage kommenden Perſönlichkeiten fort. Kurz nach 2 Uhr begab
er ſich erſt zum Frühſtück und erklärte den Journaliſten, daß er
gegen 18 Uhr dem Präſidenten der Republik einen Beſuch
abzu=
ſtatten gedenke, bei welcher Gelegenheit er ihm vorausſichtlich
die Zuſammenſetzung ſeines neuen Kabinetts mitteilen werde.
Am die Bekeiligung der Radikalen. — Die Radikalen
fordern Berückſichtigung ihres Parkeiprogramms.
Die radikale Kammerfraktion hat heute morgen unter dem
Vorſitz Daladiers eine Sitzung abgehalten. Daladier ſelbſt gab
einen Ueberblick über die Lage und teilte ſeinen
Parteifreun=
den die Abſichten Clémentels und deſſen Regierungsprogramm
mit, gab jedoch der Anſicht Ausdruck, daß nur die
außen=
politiſchen Punkte ihn völlig befriedigt
hät=
ten, während die innenpolitiſchen Fragen das
Programm der Partei nicht genügend
berück=
ſichtigten. Die Fraktion hat eine in dieſem Sinne gehaltene
Reſolution gefaßt und den Abgeordneten Chautemps beauftragt,
mit Clémentel die weiteren Verhandlungen zu führen. Am
Donnerstag nachmittag empfing Clémentel die drei radikalen
Führer Herriot, Sarraut und Malvy; außerdem erſchien
Mon=
tigny bei Clémentel. Nach Schluß dieſer Unterredung erklärte
Montigny, er habe im Auftrag der radikalen Fraktion Clémentel
neue Vorſchläge gebracht. Dieſer habe ſich ſehr befriedigt
dar=
über gezeigt. Dieſe Mitteilungen konnten auf die Lage einen
ſehr günſtigen Einfluß ausüben. Beſonders hoffnungsvoll war
der radikale Senator Milan, der erklärte, alles, was die
Nadikalen hätte hindern können, an der neuen
Regierung teilzunehmen, ſei nun beſeitigt.
yythmiſche Prägung, die ſich der Gefahr, zu weich zu werden,
it Erfolg entgegenſtemmte.
Ihre glänzende Technik zeigte ſie dann im Vortrag des immer
jeder ſchönen und bedeutenden E=Moll=Konzertes Opus 64 von
Tendelsſohn=Bartholdy, das trotz der kleinen Störung, die das
uswechſeln der Geige zur Folge hatte, ganz beſonders im erſten
atz vorzüglich gelang. Später machte ſich allerdings eine kleine
rmüdung geltend, ſo daß der langfame Mittelſatz ein wenig
rätter klang und der graziöſe Schlußſatz unter einer gewiſſen
nruhe litt. Ob dies die Folge der ſchon erwähnten Störung
lirch die Saite war, oder ob es nicht eine allzugroße
Anſtren=
lang bedeutete, in zweimaliger Aufführung je zwei große
jolinkonzerte zu ſpielen, vermögen wir nicht zu entſcheiden.
edenfalls beeinträchtigte die genannte Ermüdung nicht den aus=
2zeichneten Eindruck, den die hervorragende Künſtlerin
hinter=
eß. Auch in den beiden Konzerten begleitete das Orcheſter
orzüglich ſowohl in der Anpaſſungsfähigkeit wie in der
klang=
chen Rückſicht auf das Soloſpiel, wie wir ja auch ſchon früher
ſelegenheit hatten, zu betonen, daß der Inſtrumental=Verein in
er Begleitung der Soliſten ſich beſonders auszeichnet, einer
unſt, die ſonſt ſelten Sache von Dilettanten iſt. Der ſtarke
inſtleriſche Erfolg des Konzertes drückte ſich in dem lebhaften
eifall aus, der allen Leiſtungen von der zahlreichen Zuhörer=
F. N.
Haft geſpendet wurde.
* Darmſtädter Ausſtellungen.
In der Bücherſtube Bodenheimer hat die Darmſtädter
Talerin Paula Endner eine Reihe von Radierungen und
eichnungen ausgeſtellt, die ein gutes techniſches Können und
ne fleißige und geſchickte Naturbeobachtung verraten. Die
inienführung iſt ſehr ſorgfältig, beinahe zaghaft, aber gerade
Urch dieſe vielleicht manchmal recht große Zurückhaltung, durch
eſes Vermeiden eines raſchen und großen Schwungs, werden
„e Bilder, die in der Hauptſache Tiere darſtellen, außerordentlich
benswahr und fein abgetönt. Es wären da etwa zu nennen
n Truthahn, ein liegendes Kälbchen, verſchiedene
Pferdezeich=
lngen und das Bild eines Zickleins, das durch die beſondere
echnik auffällt. — Zu gleicher Zeit zeigt Amalie Seckbach
ne geſchickt angeordnete, reichhaltige Sammlung alter
chine=
cher Holzſchnitte. Es ſind manche ausgezeichnete Stücke dieſer
genartigen öſtlichen Kunſt darunter. Eigenartig muten auch
e kleinen Tonplaſtiken an, die als eigene Schöpfungen der
Aus=
ellerin zwiſchen und vor jenen Holzſchnitten ihren Platz
gefun=
en haben. Exotiſch und dem Primitiven nahe, greifen ſie doch
ach der Subſtanz der modern=nervöſen Erregbarkeit des
weſt=
chen Geſichtes und halten es in Spannungen und Höhepunkten
erſchiedenſter Art feſt, dabei die Grenze des Expreſſioniſtiſchen
R4
Eeifend, aber nicht überſchreitend.
* Dem Senior der deutſchen Chirurgie.
Geheimrat Ernſt Küſter, geb. 2. November 1839,
zum 90. Geburtstag.
In Berlin feiert am 2. November d. J. der frühere Direktor
der Marburger Univerſitätsklinik, Geheimrat Küſter, das ſeltene
Feſt des 90. Geburtstages. Man darf dieſen verdienſtvollen
Mann heute wohl als den älteſten lebenden deutſchen Chirurgen
anſehen. Neben dem noch in voller Rüſtigleit in Freiburg
leben=
den allverehrten Interniſten Geh. Rat Bäumler iſt Geheimrat
Küſter wohl der älteſte Hochſchulvertreter der mediziniſchen
Fakultät im Reich.
Geheimer Medizinalrat Prof. Dr. Ernſt Küſter.
Der Jubilar ſtammt aus dem Orte Kalkofen auf der Inſel
Wollin. Sein Vater war Kalkbrenner und Gutsbeſitzer. Nach
Beendigung des Eymnaſiums in Stettin ſtudierte Ernſt Küſter
in Bonn, Würzburg, Berlin und wurde Schüler des berühmten
Chirurgen von Wilms. Er machte die Kriege 1866 und 70/71
mit. Von 1871 bis 1890 leitete er die chirurgiſche Abteilung des
Auguſtahoſpitals in Berlin. Dann wurde er Profeſſor der
Chirurgie in Marburg. Mit 67 Jahren trat er von der
klini=
ſchen Direktion in Marburg zurück und lebt ſeitdem als
Privat=
chirurg in Berlin=Charlottenburg. Auf dem Gebiete der Nieren=
chirurgie hat Prof. Küſter wertvolle wiſſenſchaftliche Arbeit
ge=
beiſtet. Im Jahe 1915 erſchien ſeine Geſchichte der neueren
deut=
ſchen Chirurgie, und erſt vor kurzem hat der ſich noch voller
geiſtiger und körperlicher Friſche erfreuende greiſe Gelehrte ſeine
Kriegserinnerungen aus den Jahren 66 und 70/71 erſcheinen
laſſen. Dieſes Erinnerungswerk eines Arztes, der mehr als
ſie=
ben Dezennien chirurgiſcher Arbeit miterlebt hat, und zwar
ge=
rade jene Jahre, in denen dieſes Gebiet der Medizin ſeine
größ=
ten Triumphe feierte, dürfte gerade den modernen Arzt, deſſen
mediziniſch=hiſtoriſches Intereſſe größer iſt als es früher der
Fall war, ſtark feſſeln. Den jungen Mediziner von heute mag es
ſonderbar anmuten, wenn Küſter ſchreibt:
„Am 23. Juni 1866 ſah ich die erſten Kriegsverwundeten,
preußiſche Dragoner, welche bei einer Plänkelei ziemlich ſchwere
Verwundungen, meiſt Säbelhiebe über den Kopf, davongetragen
hatten. Ihre Wunden waren zu meinem großen Erſtaunen ganz
unverbunden geblieben, und doch war dies nach unſeren
heuti=
gen Anſchquungen das beſte was ihnen hatte begegnen können.”
Eine keimfreie Wundbehandlung in unſerem Sinne gab es
damals noch nicht. An anderer Stelle berichtet Küſter:
„Ich habe keinen einzigen Knieſchuß mit dem Leben
davon=
kommen ſehen, alle gingen an Blutvergiftung zu Grunde. Sieben
Jahre ſpäter, vor Plewna, ein ganz anderes Bild! Von 51
Schußbrüchen des Kwiegelenks hat Ernſt von Bergmann 50 mit
Erhaltung der Funktion wieder hergeſtellt.”
Die Erkenntnis von der Unſchädlichkeit der Luft —
gegen=
über der Infektionsgefahr durch nicht keimfreie Verbandſtoffe,
Finger und Inſtrumente (Kontaktinfektion) hatte ſich durchgeſetzt.
Der Vergleich zwiſchen einſt und jetzt, die Freude am
Fort=
ſchritt und die glühende Liebe für ſein Vaterland und ſeinen
Beruf des Arztes, machen das Buch zu einer wertvollen Lektüre.
Küſter ſteht auch heute noch in lebhaften Beziehungen zu
ſeinem Arbeits= und Forſchungsgebiet. Verwandtſchaftliche und
freundſchaftliche Bande verknüpfen ihn mit den hervorrogendſten
Vertretern der mediziniſchen Wiſſenſchaft. Seine Freunde,
Schüler und Kranken wünſchen ihm einen Lebensabend in
weiterer geiſtiger und körperlicher Friſche.
Dr. G. K.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Frankfurt a. M.: Der ordentliche Profeſſor der Kunſtgeſchichte
Geh. Regierungsrat Dr. phil, Dr.=Ing. e. h. Rudolf Kautzſch iſt
auf ſeinen Antrag zum 1. April 1930 von den amtlichen Verpflichtungen
eutbunden worden.
Stuttgart: Auf das Ordinariat für Kraftfahrweſen an der
Techni=
ſchen Hochſchule iſt der Leiter der Motorenabteilung der Deutſchen
Verſuchsanſtalt für Luftfahrt Dr.=Ing. Kamm in BerlinAdlershof
ufen worden
ſann Wirtſchuk iſt zum Lektor für
Berlin: Profei
ile ernannt worden.
Polniſch an der
Seite 4
Freitag, den 1. November 1929
Gesneiel kannf den Hadifalen weigehend
entgegen.
Clémentel machte bedeutende Anſtrengungen, die radikale
Kammerfraktion geſchloſſen für ſein neues Miniſterium zu
ge=
winnen. Er legte heute nachmittag den Führern der Partei ein
Programm vor, das dem radikalen Parteiprogramm zum
Ver=
wechſeln ähnlich ſieht. Herriot konnte der radikalen
Kammerfrak=
tion die heute nachmittag in der Kammer tagte, folgendes
Pro=
gramm Clsmentels mitteilen: 1. Annahme der von der
Finanz=
kommiſſion der Kammer vorgeſchlagenen Steuererleichterungen;
2. Annahme des Youngplanes; 3. Verminderung der
Militär=
ausgaben; 4. Annahme der Sozialverſicherung; 5. Prinzipielle
Zuſicherung auf Amneſtie aller politiſchen Gefangenen.
Clsmentel bietet den Radikalen 7 oder 8 Portefeuilles an,
und zwar als ſeinen größten Trumpf dem Führer der
Radi=
kalen, Daladier, das Innenminiſterium. Tardieu ſoll ſich mit
dem Marineminiſterium begnügen. Die Gruppen Maginots
und Marins ſowie die 18 Mann ſtarke Demokratiſche Partei
ſol=
len in der neuen Regierung nicht vertreten ſein. — Die radikale
Fraktion hat zu dieſem Angebot noch nicht Stellung genommen
und ihre Sitzung unterbrochen, während Daladier ſich zu
Elé=
mentel begab.
In parlamentariſchen Kreiſen verlautet, daß Tardieu das
Portefeuille der Marine nicht annehmen werde, falls Daladier
Innenminiſter würde. — Dieſe von Clsmentel ins Auge gefaßte
Regierung und deren Programm wäre, wenn ſie zuſtande käme,
ungefähr eine Regierung Dgladier, wie dieſer ſie vorgeſtern noch
bilden wollte, ohne Oagladier als Miniſterpräſidenten.
.. . und gibt ſchließlich ſeinen Auftrag zurück.
Um 10 Uhr abends begibt ſich Clémentel ins Elyſee, um
dem Präſidenten mitzuteilen, daß ſeine Bemühungen um
die Regierungsbildung geſcheitert ſeien, da er
wegen der bei der Vergebung des Innenminiſteriums
eingetre=
tenen Schwierigkeiten ſeine Bemühungen habe einſtellen müſſen.
Der Gang der Ereigniſſe läßt erkennen, daß es ſich wiederum
um ein Manöver Briands und ſeiner Freunde
handelt. Während nämlich Clémentel behauptet, daß Daladier
durch ſeine hartnäckige Forderung nach dem Innenminiſterium
die Negierungsbildung unmöglich gemacht habe, erklärte
Dala=
dier ſoeben vor der noch am ſpäten Abend einberufenen
Frak=
tion der Radikalen, Clsmentel habe ihm im Laufe der
Unter=
haltung nacheinander drei Portefeuilles, nämlich das des
Kriegs=
miniſteriums, des Marineminiſteriums und ſchließlich des
In=
nenminiſteriums geradezu aufdrängen wollen. Er habe ihm
ent=
gegnet, für ſich ſelbſt fordere er nichts, ſondern er werde die
Vor=
ſchläge ſeiner Partei unterbreiten, die darüber entſcheiden müſſe.
Noch als Clementel ihm heute abend uitgeteilt habe, Tardieu,
Chsron und Loucheur wollten nicht in ein Kabinett eintreten,
in dem er, Daladier, das Innenminiſterium leite, habe er
er=
neut betont, daß er dieſes Miniſterium gar nicht verlauge.
Trotzdem habe Elsmentel unmittelbar darauf bekanntgegeben,
daß ſeine Bemühungen geſcheitert ſeien, weil er den Gegenſatz
zwiſchen Tardieu und Daladier nicht habe beſeitigen können.
Aus dieſen Vorgängen ſei zu erſehen, daß die Intrigen
Briands, an denen ſeine eigenen Bemühungen um die
Re=
gierungsbildung geſcheitert ſeien, fortdauerten. Man habe
lediglich erneut verſucht, ihn, Daladier, auf Umwegen in ein
Ka=
binett der Rechtskoalition hineinzumanövrieren, um ſo die
Uinterſtützung der Radikalen zu erlangen, oder die Radikalen vor
ihrer Wählerſchaft diskreditieren wollen mit der Behauptung,
daß man die Prinzipien wegen einiger Miniſterſeſſel aufgebe.
In parlamentariſchen Kreiſen liefen heute abend Gerüchte
um, Präſident Doumerque habe Raoul Péret mit der
Kabi=
nettsbildung beauftragt. Man hält aber auch dieſen Verſuch für
ausſichtslos und iſt überzeugt, daß Briand es verſtehen werde,
ſich als den Retter in der Not hinzuſtellen, der allein einen Weg
aus der parlamentariſchen Situation finden könne.
Nummer 303
Tardieu beguftragt.
Staatspräſident Doumergue hat in den ſpäten Abendſtunden
nach einſtündiger Unterredung den bisherigen
Innen=
miniſter Tardien mit der Kabinettsbildung beauftragt.
Tardieu hat angenommen und wird morgen vormittag ſeine
Be=
ſprechungen aufnehmen.
Offiziere verhindern die Eröffnung
des polniſchen Seim.
Warſchau, 81. Okt.
Die für heute nachmittag 4 Uhr angeſetzte Eröffnungsſitzung
des Seim kam nicht zuſtande, da ein neuer Konflikt zwiſchen
Re=
gierung und Parlament entſtanden iſt. Als Marſchall Pilſudſki
im Seimgebäude erſchien, hatten ſich in der Vorhalle, offenbar
zum Schutze des Marſchalls, etwa 150 Offiziere verſammelt, die
der Aufforderung der Seimbehörde, das Parlament zu verlaſſen,
nicht nachkamen. Darauſhin eröffnete Seimmarſchall Daczinſti
die Sitzung nicht, ſondern ſetzte ſich mit dem Staatspräſidenten
in Verbindung, um gegen den Uebergriff des Militärs
Ein=
ſpruch zu erheben. Wie ſoeben bekannt wird, hat Marſchall
Pilſudſki den Seimmarſchall aufgeſucht, um mit ihm die Lage
zu beſprechen. Die Unterredung zwiſchen Marſchall Pilſudſki und
Seimmarſchall Daczinſki, in der Pilſudſt den Seimmaſcha
auforderte, die Sitzung zu eröffnen, iſt ergebnislos verlaufen,
Daczinſki darauf beſtand, die Sitzung erſt zu eröffnen, wenn di
150 Offiziere das Parlament verlaſſen hätten. Pilſudſki verlie
hierauf den Seim, um ſich zum Staatspräſidenten zu begeber
Der Vorraum des Parlaments iſt nach wie vor von den bewaf
neten Offizieren beſetzt. Gerüchtweiſe verlautet, aus der
Wa=
ſchauer Vorſtadt Praga hätten ſich Arbeiter, die von den Vor
fällen im Parlament erfuhren, in der Nichtung zum Seim
Bewegung geſetzt, ſeien aber von der Polizei aufgehalten worder
Der Staatspräſident hat dem Seimmarſchall empfohlen, ange
ſichts der unlösbaren Lage den Seim zu vertagen. Der Seim
marſchall hat entſprechend dem Beſchluß des Aelteſtenrates di
Sitzung nicht eröffnet. Den Abgeordneten wird der neue Termi
drahtlich mitgeteilt. Die Lage bleibt nach wie vor völlg un
geklärt.
Scharfer Konflikk zwiſchen Heiewehr and Schukband.
Wien, 31. Oktober.
In der nahe gelegenen Stadt Stockerau wurden heute
mor=
gen drei Heimwehrleute, die ſich in der Maſchinenfabrikt vou
Heidt zur Arbeit gemeldet hatten, auf Beſchluß der Betriebs.
verſammlung der Arbeiter abgewieſen und gezwungen, den Be
trieb zu verlaſſen. Bald darauf erſchienen Heimwehrführer in
der Fabrik und forderten die Arbeiter auf, ihren Beſchluß zurück
zunehmen. Als dieſe ſich weigerten, glarmierten die
Heimwehr=
führer ihre Leute in Stockerau und den umliegenden Dörfern
die dann gegen Stockerau marſchierten. Einem anderen Bericht
zufolge hat auch der Republikaniſche Schutzbund mobiliſiert. Die
Gendarmerie wurde glarmiert, und die Garniſon erhielt Be,
reitſchaftsbefehl. Nach einer bei der Landesregierung
eingetrof=
fenen Meldung erſchienen die Führer der Heimwehr um die
Mit=
tagsſtunde im Bürgermeiſteramt und forderten die Aufnahme
der der Heimwehr angehörenden Arbeiter in der
Maſchinen=
fabrik Heidt, widrigenfalls die Heinwehr die Fabrik beſetzen
würde. Die Heimwehr hat vor der Fabrik Aufſtellung
genom=
men. Der Republikaniſche Schutzbund hat die Mobiliſierung
rückgängig gemacht.
Im Induſtriellenverband hat eine Beſprechung
ſtattgefun=
den, in der der Beſchluß gefaßt wurde, die drei Fabrikarbeiter
am Samstag wieder einzuſtellen. Falls ſich die übrige
Arbeiter=
ſchaft weigern ſollte, mit ihnen zu arbeiten, wird der Betrieh
mittags geſchloſſen werden. Die in einem Gaſthaus in Stockerzu
verſammelten Heimwehrleute haben ſich wieder zerſtreut. In
Stockerau herrſcht, wie die Amtliche Nachrichtenſtelle erklärt, vole
Ruhe.
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Freitag, den 1. November 1929
Geite 3
Aus der Suneeshaupiſtäut.
Darmſtadt, 1. November.
Allerheiligen — Allerſeelen.
Der Monat November beginnt ſeinen Lauf mit einem vollen, tiefen
und ſchweren Akkord der Trauer und des Schmerzes, der dem Gedanken
der unvergeßlichen teuren Toten und ihren Seelen gewidmet iſt. Was
die Flora noch Schönes, Zartes und Duftendes vor den kommenden
Heubſtſtürmen gerettet hat, rafft an dieſen beiden, in ihrer
Weltabge=
wandtheit ſo ergreifenden erſten Novembertagen die liebende Hand des
Waters und der Mutter, des Gatten und der Kinder zuſammen, um es
an das ſtille Grab derer zu legen, die über den Tod hinaus ihven Platz
im Herzen der Lebenden behalten haben. Eine ſinnige Handlung der
Liebe und Treue, ein erhebender Akt des Herzens, der bei aller
Ver=
gänglichkeit ſeiner äußeren Ausdrucksmittel eine ſymboliſche, tief
reli=
giöſe Bedeutung ſeit Jahrhunderten bewahrt hat. — Von der
katho=
liſchen Kirche werden Allerheiligen=Allerſeelen als zwei der höchſten
Rirchlichen Feiertage offiziell ſeit 1885 gefeiert, und zwar nach einer
Be=
ſtimmung Gregors IV. Der erſte der beiden Tage iſt
beſtimmungs=
gemäß dem Andenken aller Heiligen gewidmet. Die griechiſche Kirche
ſeiert allerdings ſolch ein Feſt ſchon ſeit dem 4. Jahrhundert, und zwar
am Sonntag nach Pfingſten. Eingeführt wurde der Gedenktag in der
römiſchen Kirche am Anfang des 7. Jahrhumnderts. Die anglikaniſche
Kirche kennt ebenfalls die Feier des „All Saints Day”, während ſie ſich
in der evangeliſchen Kirche nicht mit dieſem Bedeutungsinhalt gehalten
hat. Zum Gedächtnis der Verſtorbenen und zur Mahnung an die
Lebenden, der Seelen im Fegfeuer fürbittend zu gedenken, ſchloß die
katholiſche Kirche dem Allerheiligentag am 1. November den
Allerſeelen=
tag am 2. November an.
— Ernannt wurden: Am 8. Oktober: der Oberaſſiſtent im Ruheſtand
Otto Elfes zum Juſtizſekretär bei dem Amtsgericht Mainz; der
Amts=
gerichtsrat bei dem Amtsgericht Offenbach Erich Klein zum
Amts=
gerichtsrat bei dem Amtsgericht in Alzey, beide mit Wirkung vom
1. November 1929 an.
— Reichsfinanzverwaltung — Landesfinanzamt Darmſtadt. Der
Vorſteher des Finanzamts Alsfeld (Heſſen), Regierungsrat
Korf=
mann zu Alsfeld, wurde auf ſein Nahſuchen mit Ablauf des Monats
Oktober 1929 in den Ruheſtand verſetzt.
— Heſſiſches Landestheater. „Der Troubadour” vom Verdi
wird heute Freitag im Großen Haus um 19,30 Uhr unter muſikaliſcher
Leitung von Karl Maria Zwißler wiederholt. Als Manrico gaſtiert
Joachim Sattler vom Stadttheater Barmen=Elberfeld, als Leonore
Lurſe Löffler=Scheyer vom Stadttheaten Nürnberg. In den übrigen
Hauptrollen: Jacobs, Stralendorf, Overlack. (Miete E.)
In der heute Freitag, um 20 Uhr, im Kleinen Haus ſtattfindenden
Auffuhrung „Der Herr ſeines Herzens” von Paul Raynal
gaſtiert (infolge Erkrankung von Frl. Sybille Flemming) Frau Ruth
Baldor=Katſch (Frankfurt a M.) als Aline. In den übrigen
Haupt=
rollen: Nünberger, Hinz, Mosbacher. (Zuſatzmiete TV.)
Einmaliges GaſtſpielAgnes Straub. Morgen
Sams=
tag findet außer Miete um 20 Uhr im Kleinen Haus ein einmaliges
Gaſtſpiel der berühmten Berliner Darſtellerin Agnes Straub mit
eigenem Enſemble in Georg Kaiſers Schauſpiel in vier Akten Die
Flucht nach Venedig” ſtatt. Geſangliche Mitwirkung: Franz
Tibaldi. Vorverkauf an der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes.
Beethovens „Fidelio” gelangt morgen Samstag, um 19.30 Uhr,
im Großen Haus unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl Böhm zur
Aufführung. Fidelio: Elſe Varena. In den übrigen Hauptrollen:
Harre, Grahl, Herrmann, Komregg, Vogt. Wahl= und Tauſchgutſcheine
aufgehoben.
Verdis „Alda” wird zum erſten Male in dieſer Spielzeit am
Sonntag, dem 3. November, um 18,30 Uhr, unter muſikaliſcher Leitung
von Karl Maria Zwißler im Großen Haus in Szene gehen. In den
Hauptrollen: Jacobs, Loewen, Martell (Berlin) als Gaſt, Herrmann,
Komregg. Der Vorverkauf iſt im Gange. Für die Vorſtellung werden
nur ſolche Tauſchgutſcheine eingelöſt, die als Erſatz für eine nicht
be=
ſuchte Sonntags=Opernaufführung ausgeſtellt worden ſind.
Erſtaufführung „Die andere Seite‟. Am Sonntag,
helm Reinking) ſtatt. „Die andere Seite” iſt von der Kritik aller
Rich=
tungen einmütig als der bisher ſtärkſte dramatiſche Niederſchlag eines
Kriegsthemas anerkann= und von allen deutſchen Bühnen zur
Auffüh=
rung erworben worden. Vorverkauf an der Tageskaſſe des Kleinen
Hauſes.
— Klavierabend Alexander Buch. Das Kammermuſikkonzert des
jungen Pianiſten Alexander Buch, der gebürtiger Ruſſe iſt, bringt ein
mit beſonderem muſikaliſchen Geſchmack ausgewähltes Programm.
Beethoven: Eroica=Variationen; Schumann: Sinfoniſche Etuden Op. 13;
Prokofieff: Sarkasmen, Op. 17: Chopin: Prelude, Nocturne, zwei
Mazurkas, zwei Etuden und Scherzo in H=Moll Op. 20. Buch, der bei
dem Darmſtädter Pianiſt Direktor Willi Hutter ſein Studium begann,
ſpielte vor drei Jahren bei der Jubiläumsfeier der Städt. Akademie im
Bach=Konzert für drei Klaviere mit anerkanntem Erfolg. Das am
Mon=
tag, den 4. November, ſtattfindende Konzert beginnt um 8 Uhr im
kleinen Saalbau. Kartenverkauf bei der Bücherſtube Alfred
Boden=
heimer.
— Schloßmuſeum. Man ſchreibt uns: Der Verein der Offiziere des
Großh. Artilleriekorps, 1. Gr. Heſſ. Feldart.=Rgt. Nr. 25, beabſichtigt,
dem Schloßmuſeum als Stiftung die hiſtoriſch getreue Nachbildung des
Artilleriekorps nach dem Stande des Jahres 1914 in
Bleiſoldatenaus=
führung zu vermachen. Die Anfertigung iſt ſoeben beendet und zeigt
das Regiment in etatsmäßiger Stärke mit allen Geſchützen und
Fahr=
zengen in der ſchmucken Friedensparadeuniform; es wurde peinlichſte
Nückſicht genommen auf möglichſt genaue Darſtellung aller Einzelheiten
und Unterſcheidungsmerkmale; auch wurde nach Möglichkeit das
Pferdematerial der Wirklichkeit entſprechend nachgebildet, zum Beiſpiel
4. Batterie als Fuchs=, 5. Batterie als Rappenbatterie; die 6. Batterie,
die kurz vor dem Kriege zum allgemeinen Schmerze von einer
reiten=
den in eine fahrende Batterie umformiert wurde, womit ein Stück
beſter Tradition fortfiel, iſt als „Reitende” dargeſtellt. Die Aufſtellung
im Muſeum ſoll in einigen Wochen erfolgen. Der Offizierverein des
Artilleriekorps erfüllt mit dieſer Stiftung die Pflicht, der Nachwelt
anſchaulich zu übermitteln, wie das ſtolze Regiment — die älteſte
Feld=
artillerie der deutſchen Armee — vor dem Weltkriege ausſah. Mancher
alte Artilleriſt wird ſich herzlich freuen, dieſe Aufſtellung zu ſehen, und
er wird ſeinem Sohne mit Freude zeigen: „Da bin ich geritte!“ —
Möchte dieſer Anfang auch die anderen heſſiſchen Regimenter anregen,
gleiche Stiftungen zu machen, damit einmal die ganze Heſſiſche
Divi=
ſion aufgeſtellt werden kann.
Bi.
— Der Alice=Verein für Frauenbildung und Erwerb veranſtaltete
zu Ehren von Fräulein Margarete Fuchs, der verdienſtvollen
Leiterin des Handarbeitsſeminars, welche mit Beginn des
Winter=
ſemeſters in den Ruheſtand getreten iſt, eine akademiſche
Abſchieds=
feier mit darauffolgendem gemütlichen Zuſammenſein des
Vorſtan=
des und Lehrkörpers der Anſtalt in den Räumen des Schulhauſes,
Friedrichſtraße 4. Die weihevolle Feier wurde durch einen Prolog,
geſprochen von Fräulein Spamer, und dem Chor „Die Himmel
rühmen die Ehre Gottes” von Schülerinnen des Seminars, unter der
bewährten Leitung von Frau Dr. Walter, eingeleitet. Ihre Exz.
Freifrau von Hombergk zu Vach verlas ein Dankesſchreiben
der Frau Großherzogin und überreichte dasſelbe Fräulein Fuchs mit
warm empfundenen, anerkennenden Worten für die dem Verein
ge=
leiſtete Tätigkeit. Herr Oberſtudiendirektor Pfaff würdigte in hohem
Maße die Verdienſte, die ſich Fräulein Fuchs in der Zeit von faſt 40
Jahren um das Techniſche Seminar, die Schule und den Verein
er=
worben hat, und Herr Oberbürgermeiſter Mueller ſprach herzliche
Dankesworte im Namen der Stadt Darmſtadt und überreichte ein
wertvolles Buch. Für das Kollegium ſprach Fräulein Meyer innige
Dankesworte und Fräulein Lotte Hofmann übermittelte den Dank
der Schülerinnen. Zum Schluß der würdigen Feier ſangen noch einige
Schülerinnen aus dem „Elias” von Mendelsſohn „Wirf dein Anliegen
auf den Herrn”. — Als Nachfolgerin und Direktorin des Techniſchen
Seminars wurde Frau Thiele=Deutgen ernannt.
* Wanderungen durch den Bokaniſchen Garken.
8. Spätherbſttage.
Bei unſerem heutigen Beſuch empfängt uns nicht eine Fülle
blühen=
der Gruppen. Dazu iſt es ſchon zu ſpät im Jahre. Wir wollen hier
nur hinweiſen auf eine grünblühende Dahlie, an deren Stock
ſich aber auch ein rotblühender Rückſchlag in die Urform zeigt, und eine
violettbühende Maurandia vor dem Verwaltungshaus. Die
Hauptſehens=
würdigkeit des Gartens iſt jetzt die beginnende Laubverfärbung, die im
Botaniſchen Garten mit ſeinen vielen ausländiſchen Bäumen und
Sträuchern, die faſt alle Farben beherrſchen, beſonders großartig iſt;
eine wahre Farbenſymphoniel Vom blutigroten Hartriegel
(Cornus sanguinea) und den „Nordamerikanern” dem rötlichen
Schnee=
ball (Viburnum Opulus), der Blaubeere (Vaccinium corymbosum), dem
Zuckerahorn (Acer sacharum), der gelben Butternuß (Juglans
einerea), den fremden Pappeln und Weiden und der gelben Lärche
(Psendolarix Kaempheri) aus China. Am ſchönſten und eigenartigſten
iſt die rot=braun=gelbe Färbung von Crataegus polyfolia vor
den Gewächshäuſern. Maler machten verſchiedentlich Farbenſtudien an
ihm. Zu den verſchiedenſten Färbungen der Blätter kommen noch
aller=
lei bunte Früchte. So iſt die nordamerikaniſche Traube (Vitis aestivalis)
über und über mit blauen Trauben behängt und Gaultheria
pro=
gumbens mit roten Beeren überſät. — Werfen wir noch einen Blick
in die Gewächshäuſer. Viel Neues iſt in dem Kakteenhaus.
Die bisher ſchon ſehr reichhaltige Sammlung iſt durch neuen Zuwachs
ſtark vermehrt worden. Es ſeien hier nur erwähnt: Mammillaria
Hahneana, Mexiko Cereus Tollii, Echinocactus Wagnereana, rötlich,
die verſchiedenen Biſchofsmützen u. a. Ferner die Steinpflanzen
(Lithops), die Mittagsblume (Mesembrianthemum
Ha-
worthij), violettblühend. In den anderen Warm= und Kalthäuſern
ſind noch viele ſtattliche blühende Pflanzen, ſo Ericaceen, Orchideen u. a.
zu ſehen, die alle zu erwähnen, zu weit führen würde. Auch jetzt iſt ein
Beſuch des Botaniſchen Gartens noch ſehr lohnend. K. Noack.
Herpst=
Herbe
Verkauf
in
Ausstelerwaren
Damen-und
Herrenkleiderstoffen
Trikotagen
mit
auf die
anerkannt
niedrigen Preise
unserer seit Jahren bewährten
Oualitäten.
Hoss. Voin desellochaft
Schützenstraße 4.
17162
Petrusgemeinde. Auch in unſerer Gemeinde wwird heute Vorfeier
zum Reformationsfeſt gehalten. Außer Beflaggung und dem
Glocken=
geläute von 12 bis 12½ Uhr, das am Luthers große Tat des
Theſen=
anſchlags erinnern ſoll, wird ſich die Gemeinde heute abend um 8 Uhr
zu einem feſtlichen Gottesdienſt ſommeln. In liturgiſcher Form, unter
Mitwirkung von Geſangschören und Sprechchören, ſoll der Bedeutung
des hiſwriſchen Tages gedacht werden. Da die Feier dieſes Jahr zum
erſten Male ſtattfindet, ſeien die Gemeindeglieder beſonders darauf
hin=
gewieſen.
— Verein Freundinnen junger Mädchen. Dieſe Woche nehmen die
jungen Mädchen unſerer Heimabende an der Aufführung des Evangel.
Bundes, am „Glauben und Gewiſſen” teil. Freitag abend, 1. Nov.,
7.45 Uhr, Treffen am Heim, Sandſtraße 24; von da gemeinſamer Weg
zum Saalbau. Die Karten für 50 Pfg. liegen im Bureau, Sandſtr. 24,
bereit. Alle ſind herzlichſt eingeladen.
Beachten Sie meine
Schaufenster!
16641a (
J. GLÜCKERT
Möbelfabrik, Bleichstr. 31
Mozart=Verein. Die meue Mozart=Rebue die das
Darm=
ſtädter Oeben humorüberflutet zeigt, iſt jedesmal das freudig erwartete
Ereignis am Anfang der Winterſciſon. Das neue Werk „Drinnen
und draußen", von hervorragenden Kräften dargeſtellt düürfte
ſeine Vorgänger noch übertreffen. Um 11 Uhr ſchließt ſich an die
Auf=
führung der Tanz. Karten für Mitglieder und Studenten mur bei
Otto Titze, Eliſabethenſtraße 4. Alle Karden ſind mumeviert.
Geſell=
ſchaftsanzug ſelbſtverſtändlich. Die Geſchäftsſtelle belehrt auch über die
Möglichkeit, Gäſto einzuführen.
— Vereinigung Darmſtädter Soliſtinnen. Auf das heute abend
8 Uhr in der Aula der Höheren Bauſchule, Neckarſtraße 3, ſtattfindende
Konzert der „Vereinigung Darmſtädter Soliſtinnen”
(Leiter: Bernd Zeh) mit Werken zeitgenöſſiſcher Komponiſten wird
hier=
mit nochmals hingewieſen. Mitwirkende: Eliſabeth Klaus (Klavier),
Auguſt Niebergall (Harmonium). Karten (mit Textprogramm) zu 1
und 2 Mark bei Klavier=Arnold, Eliſabethenſtraße, und an der
Abend=
kaſſe.
Reſ.=Inf.=Regt. Nr. 118. Die ehemaligen Angehörigen des R.=J.=R
118 werden zur Zeilnahme an der 2. Wiederſehensfeier eingeladen. Sie
fimdet am nächſten Sonntag, den 3. Mobember, vormittags 11 Uhy, im
Reſtaurant „Rummelbräu” (Rheinſtraße Nr. 101) ſtatt.
* Zur Uraufführung „Opfer” von de Marnay=Baruch
Im Anſchluß an die Uraufführung hatte, am Mittwoch abend
Herr Oberbürgermeiſter Mueller die witwirkenden
Künſt=
ler, Vertreter der Behörden uſw. zu einem Abendeſſen in
die „Traube” geladen. Der Abend gab mehrfach Gelegenheit, nochmals
dem Autor den herzlichſten Dank für die in der ſchlimmſten Zeit der
Nachkriegsjahre geleiſtete Hilfe auszuſprechen. Oberbüngermeiſter Mueller
begrüßte zunächſt ſeine Gäſte, an der Spitze Herrn Miniſter des Innern
Leuſchner, herglüchſt und verlas ein Schreiben des Herrn
Staatspräſi=
denten Adelung, in dem dieſer mitteilt, daß er wegen einer
unaufſchieb=
baren Reiſe nach Berlin leider verhindert ſei, dem Abend beizuwohnen,
und bittet, Herrn de Marnah=Baruh Glüchwünſche zu der erfolgreichen
Uraufführung und Dank für ſeine Hilfstätigkeitz auszuſprechen. Der
Oberbürgermeiſter ſchloß ſich den Wünſchen von Herzen an, erwähnte
noch einmal in anerkennenden Worten die ſoziale Arbeit und
Hilfs=
tätigkeit, die Herrn de Marnay=Baruch in weiten Kreiſen des deutſchen
Volkes bekannt gemacht und zu vielen Prominenten in perſönliche
Be=
ziehungen gebracht habe. Alle, die ihn näher kennen lernten, ſchätzen
Herrn de Marnay=Baruch als Menſch und Philantrop ſehr hoch.
Nun=
mehr habe man ihn auch als Künſtler, als Dichter kennen gelernt, und
wiederum habe der Zauber ſeiner Perſönlichkeit ihm neue Freunde
geworben. Der Redner erinnert an die erſten Amerikabeſuche von
Eckener, von Köhl und Hünefeld und an viele andere Gelegenheiten,
bei denen Herr de Marnay=Baruch als Sprecher der Deutſchen in
Ame=
rika in vorderſter Reihe ſtand. Er ſchloß mit dem Ausdruck der
Hoff=
nung, daß die engen Beziehungen des Gaſtes dauern mögen, und daß
er uns immer ein treuer Freund bleibem möge.
Prof. Dr. de Marnay=Baruch erwiderte, er könne nur mit dem
großen deutſchen Volksdichter, dem unvergleichlichem Tonpoeten, der die
ganze Welt für das Deutſchtrm geworben hat, antworten: „Euch macht
ihr’s leicht, mir macht ihr’s ſchwer . . .‟. Der heutige Tag ſei für ihn
ein Erlebnis, er gehöre zu den großen, unvergänglichen Tagen, die
in dem ſchnell dahinſtrömenden Leben nicht vergeſſen werden. Was
die Hilfe Amerikas betreffe, an der er zu kleinem Teil mitzutragen
be=
rufen war, ſo ſei dieſe noch nicht halb genügend, den Dank abzutragen,
den Amerika der deutſchen Kultur ſchuldet, der großen Kultur, die die
Männer von 48 und v. a. nach ihnen nach drüben verpflamzten. Das
könne Amerika niemals gut mochen. Was die Weſenheit eines
Men=
ſchen angehe, ſo ſei das wie bei einer Glocke. Wie man ſie anſchlägt,
tönt ſie. Er ſei für den ſchönen Abend von Herzen dankbar; dankbar
auch dafür, daß ſeine kleine Sache eine ſo gute Aufnahme gefunden.
hat. Dank in erſter Linie Herrn Profeſſor Ebert, Bewunderung für
Herrn Renato Mordos Inſzenierung, und Dank an alle Künſtler, die
dem Werk zu einem ſo ſchönen Gelingen verhalfen. Er kenne ſehr viele
Theater, aber er müſſe geſtehen, daß es ſehr wenige gebe von der
Qualität des Darmſtädter Theaters. Er wiſſe, daß Tauſende drüben in
Amerika den Abend in Gedanken miterleben. Der Redner ſchloß wit
dem Wunſche, daß unſer geliebtes, ſchönes, herrliches Darmſtadt, dieſe
vornehme Stadt, in der die Kunſt eine ſo fruchtbare Pflegeſtätte
gefu=
den, blühen, wachſen und gedeihen möge unter der Führung ſo
pracht=
voller Menſchen, wie ſie hier verſammelt ſind.
Weitere Anſprachen wurden nicht gehalten, doch gab der Verlauf
des Abends Gelegenheit zu ungemein anvegendem Gedankenaustauſch,
der, bedingt durch die Menſchen, die hier zuſammenſaßen, auf hohem
Niveau ſtand.
— Der Verein ehemaliger Eleonoren= und Frauenſchülerinnen
ver=
anſtaltet Freitag, den 8. November, abends 8 Uhr, in der
Eleonoren=
ſchule einen Teeabend. Im Mittelpunkt des Abends ſteht ein
Licht=
bildervortrag von Heurn Oberſtudiendirektor Kiſſinger, außerdem noch
muſikaliſche und deklamatoriſche Unterhaltung. Anmeldung erbeten an
Leinberger, Ludwigsplatz 8.
— Bühnenvolksbund. Der Muſikverein hat aus beſonderem
Ent=
gegenkommen ſich bereit erklärt, den wenigbegüterten Mitgliedern, welche
bei uns Ermäßigung im Kartenbezug erhalten oder zur Wechſelmiete
zählen, Eintrittskarten für ſein erſtes Konzert „Die Jahreszeiten” am
kommenden Dienstag im Großen Haus des Landestheaters zum Preiſe
von 1,50 Mk. zur Verfügung zu ſtellen. Auch Karten zur Hauptprobe
zu 1,20 Mark am Montag abend im Landestheater können bezogen
werden. Diejenigen Mitglieder, die vom der außerordentlichen
Vergün=
ſtigung Gebrauch machen, wollen ſich ſofort in die bei Chriſtian Arnold
aufgelegte Liſte eintragen. Das Konzert, zu dem als Soliſten allererſte
Kräfte gewonnen ſind ſteht unter Leitung von Genexalmuſikdirektor
Dr. Böhm. Das Orcheſter ſtellt die Kapelle des Lanbestheaters. Das
ausgezeichnete Werk, für deſſen Wiedereinſtudierung dem Muſitverein
und ſeinem Dirigenten beſonderer Dank gebührt, bedarf keiner
wei=
teren Empfehlung.
— Darmſtädter Iuriſtiſche Geſellſchaft. Am heutigen Freitag, dem
1. November 1929, abends 8 Uhr, ſpricht am 19. Vortragsabend
Reichs=
miniſter a. D. Dr. Schiffer über „Fragen der Juſtizreform‟. Der
Vor=
trag findet im Saale des Hotels Traube ſtatt.
— Geſellſchaft für freie Philoſophie. Herr Dr. phil. und Dr. jur.
Erwin Rouſſelle, der aus denn Oſten zurückgekehrt iſt, wird im
Winter=
ſemeſter an der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt folgende
Vorleſun=
gen halten: 1. Welt= und Lebensanſchauungen des indiſchen Kulturkreiſes
(Montags 3—4 Uhr, Hörſaal 141), 2. Leben und Lehre des Buddha
(Montags 5—6 Uhr, Hörſaal 141). Beginn beider Vorleſungen am
Montag, dem 4. November 1929. Die Mitglieder, die an dieſen
Vor=
leſungen teilzunehmen wünſchen, wollen ſich auf dem Sekretariat der
Hochſchule als Gäſte einſchreiben.
— Orpheum. Varieté — Operette. Auf die heutige
Eröffnungsvor=
ſtellung des 1. November=Spielplans mit der Singſpieloperette „
Fräu=
lein! Pardon . . .” und dem glänzenden Varietéprogramm ſei
hier=
durch nochmals hingewieſen. Siehe auch heutiges Inſerat.
— Volkswirtſchaftliche Vorträge für Frauen. Die Zeiten, in denen
mit einer gewiſſen Sorgloſigkeit dahingelebt werden konnte, werden für
das unter tauſend Schwierigkeiten ſeufzende Deutſchland noch lange nicht
wiederkehren. Sie ſind vorläufig dahin für den Arbeiterſtand, der
täg=
lich von Erwerbsloſigkeit bedroht iſt, ſie ſind dahin für die meiſten
übrigen Volkskreiſe, denen der Rückhalt in Generationen erſparten
Ver=
mögens durch Krieg und Inflation zerſtört iſt und die alle
Lebens=
beduürfniſſe aus dem Jahreseinkommen, aus Gehältern beſtreiten müſſen.
Die feſt geründete Sicherheit des Daſeins, die früher auch in beſcheidenen
Verhältniſſen möglich war, iſt faſt überall erſchüittert. Dazu kommt, daß
die meiſten Bedarfsgegenſtände, Lebensmittel, Textilien uſw. um vieles
teurer geworden ſind und daß Abgaben und Steuern eine erſchreckende
Höhe ereicht haben. So iſt es für den aufmerkſamen Beobachter eine faſt
unbegreifliche Tatſache, weng er ſieht, wie viel Geld trotzdem für unnütze
Genußmittel, für Luxuswaren uſw. ausgegeben wird. Auch das
Unter=
haltungsbedürfnis und der dafür verwendete Betrag iſt erſtaunlich
ge=
ſtiegen, wenn auch zugegeben werden muß, daß die Notwendigkeit eines
gewiſſen Ausgleichs in Sorgenzeiten beſonders ſtark empfunden wird. —
Und doch gilt es, ſo vorſichtig zu lavieren, um in finanzieller Ordnung
zu bleiben, um Einnahmen und Ausgaben im richtigen Verhältnis zu
erhalten. Das weiß niemand beſſer als die Hausfrau, deren Händen
ein ſo großer Teil des Volksvermögens anvertraut iſt. Nie mehr als
heute rächt ſich Gedankenloſigkeit und Unkenntnis der wichtigſten
Grund=
lagen eines wirtſchaftlich geſunden Daſeins, und ſo wird es vielen
ver=
antwortungsbewußten Frauen erwünſcht ſein, von Sachverſtändigen auf
Gebieten orientiert zu werden, die auf ihr Tätigkeitsfeld übergreifen.
Hat doch die deutſche Frau nicht nur Pflichten gegen ihre Familie,
ſon=
dern auch gegen ihr Vaterland zu erfüllen; die Einfuhr und der
über=
mäßige Verbrauch ausländiſcher Erzeugniſſe, die ſo oft beklagt werden,
müſſen mit in erſter Linie durch die Hausfrau eingedämmt werden, und
hier erheben ſich oft Schwierigkeiten und Konflikte, die einer Klärung
bedürfen. Alle dieſe Geſichtspunkte veranlaſſen den Hausfrauenbund
Darmſtadt, zu vier volkswirtſchaftlichen Vorträgen einzuladen, die in der
Zeit vom 5. bis 12. November gehalten werden. Sie bieten Referate
tüchtiger Sachverſtändiger, denen jeweils eine gründliche Ausſprache
folgen ſoll, denm nur ſo kann ſich eine wirkliche Klärung der betreffenden
Fragen ergeben. Nach einem einführenden Vortrag, der den engen
Zu=
ſammenhang zwiſchen Hauswirtſchaft und Weltwirtſchaft zeigen will,
werden folgende Themen behandelt: Landwirtſchaft und ſtädtiſche
Haus=
fran, Kunde und Verkäufer, zuletzt „Was muß die Frau vom Geldweſen
wiſſen? Die Vorträge finden im Muſikſaal des Saalbaues ſtatt, bis auf
den vorletzten, der im Kaiſerſaal veranſtaltet wird und deſſen Träger
die Vereinigung Darmſtädter Einzelhändler iſt. Die Vorträge ſind
öffentlich und jedermann zugänglich.
PREISE
ScHUH
EINHEITS
Schuh- Ses. m. b. H.
[ ← ][ ][ → ]Geite 6
Große Skrafkammer.
p. Verhandelt wird eine Strafſache, die das Bezirksſchöffengericht
Offenbach am 26. und 27. März d. J. beſchäftigte. Sie richtet ſich
gegen den im Rüſſelsheim 1874 geborenen wemſioniertem ehemaligen
ſtäd=
tiſchen Baurat Fulius Klingelhöfer im Offenbach. Das
dama=
lige Verfahren endete mit der rechtskräftig gewordenen Freiſprechung
von der Anklage der Beſtechung in Tateinheit mit Almtsmißbrauch.
Wegen fahrläſſigen Galſcheides ſwurde eine Gefängnisſtrafe von ſieben
Monaten ausgeſprochen. Hiergegen nichtet ſich die beiderſeitige
Be=
zufung.
Die fahrläſſige Eidesverletzung findet die Anklage darin, daß K. in
einem Mechtsſtreit beſchwor, er habe an deſſen Ausgang kein Intereſſe,
was im Widerſpruch mit den tatſächlichen Verhältniſſen ſtehe.
K. hatte einen Bauſtein, Triolſtein” genannt, erfunden, hatte
Pa=
tent darguf erwirkt und der Firma Dyckerhoff u. Widwann im Biebrich
a. Rh. gegen eine Lizenzgebühr vom 5 Prozent der Steinlieferung die
Verwartung üübertragen. Später ſoll dieſe Lizenzgebühr auf 10 Prox.
erhöht worden ſein. Die Erhöhung wurde angeblich als Proviſion
für vermittelte Steinverkäufe betrachtet, die zurüchvergüftet werden
müiſſe, falls Käufer zahlungsunfähig werde.
Der Angeklagte berſtand es nicht, privatke vom dienſtlichen Geſchäften
gu trenmen und geriet ſo naturgemäß im Konflikt mit ſeiner beamteten
Stellung.
Im einem Prozeſſe, den die Firma Dyckerhoff u. Widmamm gegen
eine Käuferin von „Triolſteinen” führte, wurde Angeklagter am 2. Aug.
1926 vor dem Amtsgericht Offenbach als Zeuge vernommen; er brachte
damals zu dem Termin eine ſchriftliche Niederſchrift mit, in der er
ſeine Ausſage niedergelegt hatte. Die Anklage betont, K habe
ver=
ſchwiegen, daß er bei Klageabweiſung einen Anſpruch auf
Rückerſtat=
dung von Proviſion zu gewärtigen hatte. Der in Rede ſtehende
Zivil=
prozeß, der ſpäter an das Offenbacher Gericht berwieſen wurde, wurde
vergleichsweiſe erledigt. Das angefochtene Urteil betont, K. ſei bei der
Zeugenvernehmung unſicher geweſen und hätte über ſeine Stellung hier
micht im Zweifel ſein können. K. hätte den Richter hier befragen
müſ=
ſen, bevor er den Zeugeneid leiſtetze. Sein Intereſſe wird auch im
Ge=
richtsurteil darin gefunden, daß er ſich um den Abſchluß eines Vergleichs
im Zivilprozeß bemühte und ſelbſtſchuldneriſche Bürgſchaft für Zahlung
der Vergleichsſumme übernahm. Die jFrma D. u. W. habe die
Beam=
teneigenſchaft K’s ausgenutzt. Aber auch die Stadtverwaltung Offenbach
habe es an der erforderlichen Kontrolle gegenüber K. fehlen laſſen.
Eine über die fünfprozentige Lizenzgebühr hinaus zugeſicherte
Pro=
viſion hatte K. zugeſtandenermaßen nicht zu beanſpruchen in allen
Fäl=
len, in denen D. u. W. eine Händlenpyobiſion zu entrichten hatten. In
der Korveſſpondenz ſeitens der Firma D. u. W. wird ſcharf getrennt von
„Lizenzgebühr” und Vermittlungsgebühr” geſprochen. Eine
große Zahl von Beſtellſcheinen trug den Wevmerk „durch Klingelhöfer”.
Ueber den Hergang bei der Protokollierung der Zeugenausſage am
2 Auguſt 1926 wurden der die Vernehmung leitenda Richter und der
bei D . W. angeſtellte, im Termin amweſende Kaufmann Corlais
vernommen. In materieller Beziehung waven die Ausſagen des
An=
geklagten zum Teil widerſpruchsvoll.
Ueber den Angeklagten in perſönlichen Beziehung äußerte ſich der
im Jahre 1909 mach Offenbach gekommene Bürgermeiſter Weil, der
ihn als intelligenten und ſehr tüchtigen Beamten ſchilderte; nach
dem Kriege wurde ihm die Siedlungsabteilung übertragen. Den Zeuge
empfahl dem Beamten Vorſicht in Angelegenheit der Triolſteine und
Wahrung ſeiner Almtspflichten.
Am Nachmittag wurde in der Beweisaufnahme fortgefahren.
Die=
ſelbe betrifft hauptſächlich die Frage, wer die Beſtellungen der Steine
aufgab. Tatſache iſt, daß Angeklagter Prozente für ſeine Mitwirkung
verlangte. Namentlich die Offenbacher Mietergenoſſenſchaften wollten,
mit aus ihrem Ausſchreiben erſichtlich, mit Triolſtein bauen.
Die Verteidigung betont, daß der Angeklagte nach Abſolbierung
der Baugewerkſchule, auf Empfehlung von hoher Stelle in Offenbach
öffentliche Bauten im hervorragender Ausführung erſtellt und bei der
herrſchenden Wohnungsnot den Siedlungsgedanken praktiſch verwirklicht
habe. Als Vorſtand des Städtiſchen Siedlungsamtes habe ſich der
Be=
amte große Verdienſte um das öffentliche Wohl erworben. Mit dem
Material, das auf dem Baumaukt gur Verfügung geſtanden, ſſei nicht
auszukommen geweſen. Das hätten gerade die Klagen während der
ſtren=
gen Kälte des letzten Winters bewieſen. Der Triolſtein habe das
evaſche Bauen ermöglicht. Handwerker und Architekten ſeien
von der Güte des Steines überzeugt geweſen. Auch der Triolſtein habe
ſeine Kinderkrankheitem durchgemacht, nachdem zuvor der Schlackenſtein
verſagt habe. Die Firma D. u. W. habe dem Angeblagten große
Zu=
ſicherungen himſichtlich des Fabrikationsbetriebs gemacht in 30
Stein=
preſſen ſollte der Stein hergeſtellt werden. Die Firma D. u. W. habe
vom Vertrag loskommen wollen, weil die Zuſicherungen ihr zu große
Verpflichtungen aufgebürdet hätten; ſie habe die in Ausſicht
genom=
unenen Betriebsſtätten nicht eingerichtet. Ueber die Rechtsnatur der
wei=
teren 5 Prozent habe Unklarheit gerada bei den Angeſtellten der Firma
D. u. W. geherrſcht. Solche Unklarheiten führten maturgemäß zu
Pro=
zeſſen. Auftragsbeſtätigungen an die Beſteller (Mietergenoſſenſchaften)
ſſeien nicht erfolgt. Die Produktion der Firma D. u. W. ſei
ausgeblie=
ben. Angeſlagter habe keine Vermittlerproviſion fordern können. Man
habe ihm ſeinerzeit einen Einfluß auf die Preisbildung eingeräumt. So
ſei die Lizenzgebühr auf 10 Prozent geſtellt worden. Nur in Mühlheim
habe eine Produktion der Firma D. u. W. beſtanden.
In dem angeſtrengten Prozeſſe habe ein Intereſſe des Angeklagten
nicht beſtanden. Die Faſſung des § 393 ZPO. ſei maßgebend, der
Protokollvordruck im benutzten Formular entſpreche dieſer Faſſung
nicht; es habe ſich nur um die Frage des Erfüllungsortes beim
Beweis=
thema gedreht. Der vernehmende Richter hätte den Angeklagten über
den Inhalt des Lizenzvertrages befragen müſſen. Im Zuſammenhang
mit der Frage des Gerichtsſtandes habe Angeklagter als Zeuge eine
Vertretereigenſchaft verneint und nur ſein beſonderes Intereſſe an
möglichſt großem Umſatz betont. Hier hätte der Requiſitionsrichter
aufklärend fragen müſſen, Angeklagter ſei bis dahin in Gerichtsſachen
gar nicht bewandert geweſen, er habe ſein Intereſſe ſoweit dargelegt,
als er es verſtanden habe. Angeklagter ſei von der Unrichtigkeit
ſei=
ner Ausſagen damals nicht überzeugt geweſen. Nach der
Maigbrech=
nung habe Angeklagter einer Rückforderung ſeitens D.s und W.s zur
Zeit ſeiner Zeugenausſage nicht mehr erwartet. Nach ſeinem rechtlichen
Intereſſe ſei er gar nicht gefragt, auf die Formalfrage nach dem
Inter=
eſſe ſei gar kein Wert gelegt worden. Dem Angeklagten als Laien ſei
es ganz einerlei geweſen, ob D. und W. oder die Beklagte im Prozeſſe
obſiege. Deshalb habe Angeklagter nicht fahrläſſig gehandelt. Zu
vor=
heriger Rechtseinholung habe für ihn kein Anlaß beſtanden.
Für einen fahrläfſigen Falſcheid fehle es an jedem denkbaren Motiv.
Es gebe hochgeſtellte Menſchen genug, die ſich als Nichtjuriſten im
Rechts=
leben nicht zurechtfänden und nicht wüßten, was die Frage nach dem
Intereſſe bedeute. Auch die Ueberlaſtung des Offenbacher Gerichts müſſe
gewürdigt werden. Mit einer ſiebenmonatigen Gefängisſtrafe werde
An=
geklagter geſellſchaftlich erledigt. Werde die Anſicht der Verteidigung
nicht geteilt, ſo möge doch an Stelle einer Freiheitsſtrafe eine
Geld=
ſtrafe geſetzt werden.
Der Staatsanwalt kann aus den Feſtſtellungen nüchr die Schlüſſe
ziehen, wie der Verteidiger dies kun zu können glaubt. Angeklagter
habe in ſeiner Stellung nichſt das Offizium gewahrt, das ihm das Amt
geboten habe; er habe ſeine Einkünfte durch beſondere Geldquellen
ver=
mehren wollen, nicht immer mit anſtändigen Mitteln.
Privatangelegen=
heiten habe er wit dienſtlichen verquickt. Die Auswertung der
Triol=
ſteine habe er der Firma D. und W. übertragen und eine heikle
Stel=
lung dabei eingenommen. Dieſes Verhalten ſei durch den
Beſtechungs=
paragraphen nicht zu faſſen geweſen. Die weiteren 5 Prozent ſeien
eine reine Vermittlerproviſion, was indirekt vom Angeklagten zugegeben
werde. Dieſe 5 Prozent hätten einen ganz anderen Charakter gehabt
als die Lizenzgebühr. Die Namen der Leute, die bauen wollten und
Freitag, den 1. November 1929
um Baudarlehen nachgeſucht hatten, hätte Angeklagter der Firma
D. u. W. mitgeteilt. Im Briefe vom 11. März 1926 der Firma D. u. W.
ſei vom Angeklagten als dem Vermittler die Rede; er habe deshalb ein
Intereſſe an dem Prozeſſe gehobt und eine Rückforderung ſeitens
D.s u. W.s befürchten müſſen. Sein Intereſſe habe aber noch in mehr
beſtanden, darauf weiſe auch der verleſene anwaltliche Brief, es habe
an der ganzen im Prozeſſe geforderten Summe beſtanden. Sein
Ver=
hältnis zu D. u. W. habe Angeblagter klarlegen müiſſen; das ſei ihm
natürlich äußerſt unangenehm geweſen. Deshalb ſei die
Zeugenaus=
ſage, wie bas erſte Urteil fage, nicht gehauen und nicht geſtochen
ge=
weſen. Die Tat grenze ſehr nahe an Vorſatz. Was die Verteidigung
ſage, könne nur den Vorſatz entkräften. Die Intelligenz hätte dem
Angeklagten ſagen müſſen, daß er ſein Intereſſe an der Sache
darzu=
legen habe; zudem ſei ihm die Ausſage noch einmal vorgeleſen
wor=
den. Der Strafantrag der erſten Inſtanz (1 Jahr Gefängnis) werde
aufrecht erhalten.
Das Urteil, das nach einſtündiger Beratung verkündet wurde,
än=
dert das angefochtene Urteil dahim ab, daß wegen fahrläſſigen
Falſch=
eides auf 4 Monate Gefängnis erkannt wird. Die Berufung der
Staats=
anwaltſchaft wird zurückgewieſen.
Werbe-Tage
mit
10‟e Rabaté
im
Spezlelhaus für Herren-Moden
Geiger & Günther Nachf.
17 Ludwigstraße 17
17157
Tp. Kleine Strafkammer. Am Abend des 15. September 1928 fand
in der Nähe der Station Glasberg an der Gabelung der beiden nach
Darmſtadt führenden Straßen ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem aus
Richtung Roßdorf kommenden Auto und einem dorthin fahrenden
Mo=
torradfahrer ſtatt. Das Motorrad wurde zertrümmert und der Lenker
desſelben verletzt. Wegen fahrläſſiger Körperverletzung war gegen den
Autolenker, einen hieſigen Kaufmann, Anklage erhoben worden, der am
Amtsgericht Freiſprechung erzielte. Auf vom Verletzten allein
ver=
folgte Berufung hatte das Gericht nochmals den Tatbeſtand zu prüfen.
Mit dem erſten Richter kam es zur Freiſprechung, da eine Schuld des
Autolenkers nicht feſtgeſtellt werden konnte.
— Wohlfahrtsbriefmarken. Der heutigen Stadtauflage liegt ein
Bildſtreifen der vom 1. November d. J. ab gültigen
Wohlfahrtsbrief=
marken bei. Sämtliche Marken, die Markenheftchen und auch die
Bild=
poſtkarten ſind im außerpoſtaliſchen Verkauf bei der Geſchäftsſtelle des
Ortsausſchuſſes Darmſtadt der Deutſchen Nothilfe, Stadthaus,
Zimmer 26, erhältlich, die auch gerne bereit iſt, ſchriftliche
Be=
ſtellungen auszuführen. Fernruf 3500.
— Reichskurzſchrift=Anfängerkurſe beginnt der Gabelsberger
Steno=
graphenverein (1361) e. V., Ballonſchule, am Dienstag, dem 4., und
Freitag, dem 7. d. M., in ſeinen Unterrichtsräumen in der
Vallon=
ſchule. Die Kurſe ſtehen unter Leirung bewährter und erfahrener
Stenographielehrer und iſt für eine gute Ausbildung Sorge getragen.
Anmeldungen und nähere Auskunft in unſerer Auskunftsſtelle,
Ballon=
platz 7, und in den erſten Unterrichtsabenden. Der
Maſchinenſchreib=
unterricht wird in unſerer eigenen Schule, Ballonplatz 7 erteilt und
kann jederzeit begonnen werden. Näheres fiehe heutige Anzeige.
—Zuſammenſtoß. Geſtern vormittag um 6.40 Uhr ſtießen
bei der Ausfahrt aus dem Bahnhof Großſachſen=Heddesheim im
Hauptgleis Friedrichsfeld—Darmſtadt der Materialzug Nr. 22 252
mit einer Teilfahrt des Materialzuges Nr. 20 253 a zuſammen.
Beide Hauptgleiſe wurden hierdurch geſperrt. Das Hauptgleis
Friedrichsfeld—Darmſtadt war um 10.25 Uhr wieder frei. Das
Gleis Darmſtadt—Friedrichsfeld wurde etwa um 12 Uhr wieder
fahrbar. Die Urſache des Unfalles iſt noch ungeklärt. Die
Unter=
ſuchung iſt eingeleitet.
Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffentliche
Sitzung am Samstag, den 2. November, vorm. 9.15 Uhr: Klage
des Stadtbaurats a. D. Profeſſor Knipping in Darmſtadt wegen
Anforderung von Straßenreinigungsgebühr.
— Schulgeldmahnung. Das Schulgeld für den Monat
Okto=
ber 1929 für die hieſigen höheren Schulen ſowie für die Städtiſchen
Maſchinenbau=, Gewerbe=, Handels= und Haushaltungsſchulen iſt nach
der heutigen Bekanntmachung im Anzeigenteil bei Meidung der
Bei=
treibung und Koſtenberechnung bis zum 11. November 1929 an die
Stadtkaſſe, Grafenſtraße 28, zu zahlen.
— Im Städtiſchen Leihamt findet am Mittwoch den 6., und am
Donnerstag, den 7. November, vormittags von 9—12 Uhr,
Verſtei=
gerung verfallener Pfänder ſtatt. (Siehe heutige Anz.)
Elektr. Heizkissen
mit 5facher automatischer Sicherheitsschaltung
Ernst-Ludwigstraße 10
Aiuakaltee
Telefon 3449 (17167b
Patlamenkariſches.
Sozialpolitiſcher Antrag, der heſſiſchen Zentrumsfraktion.
Die heſſiſche Zentrumsfraktion hat durch ihre Abgeordneten Weſp
und Späth folgenden für die Arbeiterſchaft außerordentlich bedeutſamen
Antrag geſtellt:
Der Landtag wolle beſchließen, die Regierung zu erſuchen, bei der
Reichsregierung dahin vorſtellig zu werden, daß die Reichsregierung
alsbald folgende Geſetzesvorlagen ausarbeitet und dem Reichstag
vor=
legt, in denen folgendes enthalten iſt:
1. Schaffung eines Taxifvertragsgeſetzes, Beſeitigung der anläßlich
des Eiſenſtreiks hervorgetretenen Mängel im Schlichtungsweſen.
Geſetz=
liche Maßnahmen, um bis zur endgültigen richterlichen Entſcheidung
die Anerkennung für verbindlich erklärter Schiedsſprüche zu erzwingen.
Begrenzung des Streitwertes bei Tarifſtreitigkeiten.
2 Schaffung eines Arbeitsvertragsgeſetzes mit endgültiger Regelung
der Frage des ſogenannten Betriebsriſikos und Lohnfortzahlung in den
Fällen des 8 616 BGB.
3. Rechtliche Sicherung der älteren Arbeiter; Verbeſſerung des
Kün=
digungsſchutzgeſetzes.
4. Ausdehnung des im Betriebsrätegeſetz vorgeſehenen
Kündigungs=
ſchutzes auf Kleinbetriebe; einſchl. landw. Betriebe,
5. Ausdehnung des Entlaſſungsſchutzes der Betriebsvertveter auf
Wahlkandidaten und Wahlvorſtandsmitglieder.
6. Schaffung eines Hausgehilfengeſetzes.
Nummer 303
— Gewerbemuſeum. In dieſem Sommer waren 50 Jahre verfl.
ſen, ſeit der Bildſchnitzer Otto Glenz in Erbach in die Lehre
treten iſt. Was die Elfenbeinſchnitzerei Erbachs im Laufe der ſetzt
Jahrzehnte an künſtleriſchem Ruf beſeſſen hat, iſt weſentlich ſein Ve
dienſt. Während andere Betriebe immer mehr auf ſelbſtändige
Arb=
verzichteten und der ungleich lohnenderen Fabrikation von Modewar.
nachgingen, hat Otto Glenz den Zuſammenhang mit der großen 2r
dition der Elfenbeinplaſtik zu wahren geſucht. Aus ſeiner
Werfſt=
ſind eine Fülle ſelbſtändiger Werke hervorgegangen, und der gute R.
ſeiner Arbeit hat dem Anſehen Erbachs über manche trüben Zeit
hinweggeholfen. Das Gewerbemuſeum hat zur Zeitz im Lichthof ei
Auswahl ſeiner Schnitzereien ausgeſtellt. Glenz wurzelt in den Uebe
lieferungen der Elfenbeinplaſtik, die aus der Barockzeit ſtammen ur
der Eigenart des ſchönen Materials in ſo reichem Maße entſprache
Aber ſeit der Wende des Jahrhunderts hat er ſich von dem Stil d.
barocken Figuren freigemacht und verſucht, den Zuſammenhang m
neuerer Großplaſtik zu finden. Die vollkommene Beherrſchung d.
Technik und ſein feines Verſtändnis für die Schönheit des Materia
hat ſeiner Arbeit in Deutſchland und im Ausland viele Freunde
worben. Die Ausſtellung im Gewerbemuſeum zeigt Proben aus de
verſchiedenen Gebieten ſeiner Arbeit. Möchte die kleine Ehrung de
Meiſter, der um die Odenwälder Schnitzkunſt erhebliche Verdienſte ho
auch einigen geſchäftlichen Erfolg bringen.
— Ausſtellung. Man ſchreibt uns: In der Kunſthandlung Pertche
in der Eliſabethenſtraße ſind zwei Aquarelle ausgeſtellt von Wilhel,
Kirſchner: Frankenſtein, von Sudweſten geſehen, und die Kirchſtraße vo
Alsbach a. d. B. Es trifft ſich gut, daß zu einer Zeit, wo zu Ehren vo.
Profeſſor Hartmann eine Gedächtnisausſtellung in der Kunſthalle a=
Rhcintor ſtattfindet, ein ehemaliger Schiiler dieſes Aquarellmeiſters hie
mit zwei Aquarellen an die Oeffentlichkeit tritt. Man ſieht, der Schüle
hat ſich in allem die Kunſt des Meiſters zu eigen gemacht, en hat es ve
ſtanden, die Eigenart der Technik Hartmanns zu erfaſſen.
— Der G.D.A. veranſtaltet am Samstag, den 2. November, eine
Unterhaltungsabend in ſeinem Heim. Am 7. Novem
findet ein Vortrag für Liebhaberphotographen ſtatt. Mittwoch, de
13. November, ſpricht Herr Gouvernementsſekretär a. D. Dietz über
Der deutſche Kaufmann im Lichte kolonialer Kulturtätigkeit”. Al
Veranſtaltungen finden bei freiem Eintritt ſtatt.
— Liedertafel. In den Anzeigen und Notizen zum Vunten Aben
am 2. November mußte es heißen „Geſangsſchule Maria Franke‟. Sel
bige iſt nicht Lehrerin der Städtiſchen Akademie, wie irrtümlich ange
geben wurde.
— Märchen=Theater im Orpheum. Für die Winterſpielzeit 1929/
ſind im Orpheum eine Anzahl Märchenborſtellungen vorgeſehen, die
Samstag und Sonntag nachmittag ſtattfinden. Als erſtes Märchen ge
langt Sonntag 3. November, nachmittags 3,30 Uhr, „Schnee
wittchen und die ſieben Zwerge” zur Aufführung, mit Elſ
Federlin, der reizenden Kinderdarſtellerin, als Schneewittchen. Die
Einſtudierung liegt in Händen von Herrn Alois Ausfelder ſen. (
vor=
mals Landestheater). Wer ſeinen Kleinen und Kleinſten eine Freude
bereiten will, ſchicke ſie in die Märchenvorſtellungen im Orpheum! Ein
trittspreiſe von 40 Pf. bis 1,50 Mk. Karten im Verkehrsbüro, Ernſt=
Ludwigsplatz.
Lokale Bergsftailnngen.
Dk Meruter Urianden Netiven ſind ausfdliesich gis Hinmeiſe auf Arzanan Mi Bcadien
in feinem Jeäs iaendwie als Beſprechung oder Kriſk.
— Deutſcher Offizierbund — Frauengruppe. Auf
vielſeitigen Wunſch Zuſammenkunft der Damen bereits am Dienstag,
den 5. November, im Herrngarten=Keffee.
— Der Verein der Freundinnen junger Mädchen
macht nochmals auf ſeine Veranſtaltung am 4. November, 3.30 Uhr,
im Muſikvereinsſaal aufmerkſam.
— A.=H.=Vereinigung des Sportvereins
Darm=
ſtadt 1898. Am kommenden Samstag, dem 2. November, findet im
Saale „Zur Eintracht” (Eliſabethenſtraße 12) ein gemütlicher Abend mit
Damen ſtatt, beſtehend aus Konzert, humoriſtiſchen und
Geſangsvor=
trägen. Wir laden unſere Mikglieder der A.=H.=Vereinigung ſowie
ſämt=
liche Mitglieder des Sportvereins 1898 mit ihren Damen und Freunde
unſeres Vereins zu dieſem Abend herzlich ein. Beginn abends 8,30 Uhr,
— Sportplatzreſtaurant und Café am
Böllenfall=
tor. Heute Freitag abend großes bayeriſches Schlachtfeſt mit Konzen,
Samstag und Sonntag nachmittag großes Konzert; an beiden Tage
abends danz unter Mitwirkung des auch in Darmſtadt bekannten Mie
ſter= und Stimmungspianiſten Franz Simon. (Siehe Anzeige.),
Aus den Baikeien.
— Deutſche Volkspartei Ortsgruppe Darmſtadt,
Heute Freitag, den 1. November, findet wieder einmal von 8 Uhr ab
ein Stammtiſchabend im Städtiſchen Saalbau ſtatt, bei dem Gelegenheit
zur Ausſprache über Kommunalpolitik gegeben iſt.
— Die Angeſrellten=Ausſchüſſe der Deutſchen Volkspartef
in den Wahlkreiſen Heſſen=Naſſau und Heſſen=Darmſtadt veranſtalten
am kommenden Sonnrag, dem 3. November, eine gemeinſame
Angeſtell=
ten=Tagung in Frankfurt a. M. Die Veranſtaltung beginnt mit einer
vormittags 11 Uhr im Hetel Kyffhäuſer, Kaiſerſtraße 62, ſtattfindenden
öffentlichen Angeſtellten=Verſammlung, in der der preußiſche
Landtags=
abgeordnete Heidenreich=Halle ſprechen wird. Nachmittags
2.30 Uhr finder im Hauſe der Kaufmannsgehilſen, Savignyſtraße 43,
eine geſchloſſene Tagung der Angeſtellten=Ausſchüſſe beider Wahlkreiſe
ſtatt. Auch hierbei werden mehrere Abgeordnete ſprechen. Die
volfs=
parteilichen Angeſtellten werden gebeten, dieſe Tagung zu beſuchen und
Geſinnungsfreunde mitzubringen. Nähere Auskunft erteilt die
Geſchäfts=
ſtelle der Deutſchen Volkspartei in Darmſtadt, Zimmerſtraße 1,
Tele=
phon 3540.
— Deutſche Volkspartei, Frauengruppe. Wir laden
unſere Frauen zu einer Verſammlung am Mittwvoch, dem 6. November,
abends 8 Uhr, bei Sitte, Karlsſtraße, herzlich ein und bitten um recht
zahlreichen Beſuch. Die Frauen unſerer Stadtratsfraktion werden über
„Die Arbeit der Frauen in der Kommune” und die Kommunalwahl
ſprechen. Gäſte ſind willkommen.
Tageskalender für Freitag, den 1. November 1929.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, 19.30 Uhr, E 7: „Der
Troubadour”, — Kleines Haus, 20 Uhr, Zuſatzmiete IV: Der Her,
ſeines Herzens” — Orpheum 20.15 Uhr: „Fräulein! Pardon.
— Konzerte: Schloßkaffee, Rheingauer Weinſtube, Alte Poſt,
Sportplatz=Reſtaurant. — Städt. Saalbau, 20 Uhr: „Um
Glau=
ben und Gewiſſen”, — Feſtſaal des Gymnaſiums 20 Uhr:
Vortrag „Haarausfall und Ergrauen”. — Landesbauſchule,
Neckarſtraße 3, 20 Uhr: Konzert des Frauen=Kammerchors. —
Kino=
vorſtellungen: Union=Theater, Helia.
Gottesdienſt der iſr jelitiſchen Teligionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 1. Nov.: Vorabendgottesdienſt 5 Uhr 00 Min
Samstag, den 2. Nov.: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min.
Sabbatausgang 5 Uhr 50 Min.
Gottesdienſt an den Wochentagen:
Morgens 7 Uhr 15 Min. — Abends 6 Uhr 00 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der Iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaſt
Samstag, den 2. Nov.: Vorabend 4 Uhr 35 Min — Morgené
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 5 Uhr 50 Min.
Wochentags: Morgens 6 Uhr 30 Min. — Nachm. 4 Uhr 30 Min=
Sonntag und Montag, den 3. und 4. November: Rauſch Chau”
deſch Marcheſchwan.
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Reiben Sie immer ein oder zwei Minuten vor dem
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reizung rasieren können. Machen Sie den Versuch
gleich morgen früh, aber nur mit Nivea-Creme;
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Freitag, den 1. November 1929
Der Obſtbau rentiert ſich nicht mehr, hört man heute viele
Obſt=
züchter ſagen. In der Weiſe, wie bei uns Obſtbau getrieben wird, trifft
dies auch zu. Der deutſche Obſtzüchter hätte ſchon längſt vom
Ameri=
kaner lernen können, wie man ſich Abſatzgebiete ſichert. Dieſer kluge
Geſchäftsmann pflanzt nur Handelsobſt. Das ſind wenige gute Sorten,
die verſandfähig ſind und vom Handel gut aufgenommen werden.
Die=
ſes Obſt wird gut ſortiert und in Kiſten zu 25 Pfund verpackt. Durch
gute Baumpflege und gute Düngung erhält er einen ſehr hohen
Pro=
zentſatz erſte Sorte Früchte. Deshalb die Mahnung an die deutſchen
Obſtzüchter. Stellt euch bald um nach amerikaniſchem Muſter und
pflanzt nur die Obſtſorten, die euch von der Landwirtſchaftskammer
empfohlen werden. Dann werdet ihr nicht mehr über ſchlechten Abſatz
und niedrige Preiſe zu klagen haben.
Sch.
— Arheilgen, 30. Okt. Oeffentliche Kundgebung. Die
hieſige Ortsgruppe des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten,
Kriegs=
teilnehmer und Kriegerhinterbliebenen blickt in dieſem Jahre auf ein
10jähriges Beſtehen zurück. Man hat in Anbetracht der Zeitverhältniſſe
von einer entſprechenden Feier Abſtand genommen. Die derzeitigen
Sparmaßnahmen des Reiches ſind nicht ohne nachhaltige Wirkung auf
die Belange auch der Kriegsopfer geblieben. Abbau — ſtatt Aufbau!
Aus dieſem Grunde veranſtaltet auch die Ortsgruppe Arheilgen eine
öffentliche Kundgebung, und zwar am Gründungstage, dem 23.
Novem=
ber 1929= abends 8½ Uhr, im Gaſthaus „Zum goldenen Löwen‟. Das
Referat hat Gauſekretär Deußer übernommen. Der Geſangverein „
Froh=
ſinn” hat in dankenswerter Weiſe ſeine Mitwirkung zugeſagt. —
Ge=
fallenenehrung. Tags darauf — am Totenſonntag — findet
unter Mitwirkung des Geſangvereins „Sängerluſt” die Ehrung der
Gefallenen ſtatt. Die Anſprache hält Kam. Feuerbach=Griesheim.
An. Arheilgen, 30. Okt. Kirchweihe. Die am kommenden
Sonntag ſtattfindende Kirchweihe wirft bereits ihre Schatten voraus.
Beſonders ſind es unſere Hausfrauen, die alle Hände voll zu tun haben.
Der Kirchweihputz iſt in vollem Schwunge, damit iſt zugleich das große
Reinemachen vor dem Winter verbunden. Dann heißt es Kuchenbacken
und Kochen und Braten richten. Bäcker und Metzger haben Hochbetrieb.
Bei letzteren hat das große Schlachten begonnen; denn auf dieſes
Lokal=
feſt erwartet faſt jedes Haus allerhand Beſuch, und der wird bewirtet,
daß es eine Art hat. Auch die Vorfreuden für die Jugend haben
be=
gonnen, Buden treffen ein und das Karuſſell wird aufgeſchlagen,
Ver=
kaufsſtände fahren ihre Waren an. Iſt gutes Wetter, ſo wird es ein
frohes Feſt werden. Unſere Wirte ſind gerüſtet, die Muſikanten ſind
bereit und wird in vier Sälen zum Tanze aufgeſpielt. Aber auch die
übrigen Gaſtſtätten ſind bereit; Küche und Keller weiſen Vorräte auf
und alle Wünſche können erfüllt werden, Durſt und Hunger werden
ge=
ſtillt. Sollte die Witterung, wie öfters in dieſer Jaherszeit, nicht die
beſte ſein, ſo iſt ja unſere Elektriſche bereit, und die Heag läßt ſicherlich
auch heuer, wie in früheren Jahren, verſtärkten Zugverkehr eintreten.
Alſo, ihr Freunde Arheilgens, kommt herbei, vergeßt den Alltag und
verlebt einige Stunden der Luſt und Freude in unſerem Orte!
E. Wixhauſen, 30. Okt. Gemeinderatswahl. Zu der am
17. November 1929 ſtattfindenden Gemeinderatswahl ſind vier
Wahl=
vorſchläge eingereicht worden. 1. Sozialdemokratiſche Partei: Heinrich
Büchſel 1., 2. Philipp Schmidt 6., 3. Ludwig Pol, 4. Georg Volz 11.,
5. Heinrich Melk 5., 6. Friedrich Wambold, 7. Wilhelm Wolf, 8. Jak.
Hüfner 3., 9. Georg Grein, 10. Philipp Henſel, 11. Willy Breidert,
12. Georg Stork. — 2. Bürgertum: 1. Philipp Zängerle, Landwirt,
2. Philipp Dietz, Land= und Gaſtwirt, 3. Georg Laumann, Landwirt,
4. Chriſtian Bormet 1., Eiſenbahner, 5. Karl Vollhardt, Landwirt,
6. Philipp Frey 5., Landwirt, 7. Georg Lotz 10., Landwirt, 8. Wilhelm
Lotz, Rangiermeiſter, 9. Georg Lotz 7., Landwirt, 10. Georg
Gieben=
hein, Landwirt, 11. Adam Schmitt, Landwirt, 12. Philipp Frey 6.,
Landwirt. — 3. Kommuniſtiſche Partei: 1. Michael Schmidt, 2. Fr.
Hannemann, 3. Chriſtian Bormet 3., 4. Peter Petry 3., 5. Ludwig
Petry 3., 6. Wilhelm Stork 3. — 4. Handwerker und Gewerbe: 1 JJak,
Becker, 2. Georg Wenz, 3. Konrad Koch, 4. Karl Petry, 5. Philipp
Bitter 2., 6. Otto Seip, 7. Ludwig Keller, 8. Leonhard Henſel, 9. Phil.
Langendorf, 10. Heinrich Pfaff 1., 11. Peter Jordan 3., 12. Georg
Schmidr 6. — Konzertabend des Geſangvereins „
Lie=
derkranz‟ Den Auftakt der diesfährigen Winterveranſtaltungen
des Vereins bildete der am Sonntag abend im Saale des Gaſthauſes
„Zur Traube” veranſtaltete Konzertabend. Der aktive Chor des
Ver=
eins wartete mit acht Chören auf, die unter der bewährten Leitung des
Dirigenten, Herrn A. Merker=Griesheim, vorzüglich vorgetragen
wur=
den. Den von Fräulein Ellen Kießling, Opernſängerin, Darmſtadt,
klangſchön geſungenen Liedern war im Rahmen des Konzertes ein
gün=
ſtiger Platz angewieſen und wurden ſehr beifällig aufgenommen. Sehr
zur Geltung kamen dieſe Liedervorträge durch die ausgezeichnete
Klavierbegleitung des Herrn A. Merker. Die Violinvorträge des
Kon=
zertmeiſters Herrn Fred Smith=Eberſtadt bewieſen mit der
Klavier=
begleitung Merkers echte muſikaliſche Freude am reinen Klang. Es
war ein Genuß ſchönen Zuſammenklangs. Mit reichem Beifall wurden
dieſe wie auch alle anderen Leiſtungen von dem zahlreichen Publikum
quittiert.
J. Griesheim, 30. Okt. In der Prozeßſache der Gemeinde
Gries=
heim gegen die Heag wegen des Zuſatztarifs fand am Montag am
Land=
gericht in Darmſtadt der erſte Termin vor dem Einzelrichter ſtatt. In
der mündlichen Verhandlung wurde in der Hauptſache die Frage
er=
örtert, ob der Prozeßweg oder das Schiedsgerichtsverfahren
Anwen=
dung zu finden habe. Die Heag will den Prozeßweg ablehnen und
ſpricht bekanntlich dem Schiedsgerichtsverfahren das Wort. Die Heag
ſtützt ſich dabei auf die Beſtimmung des § 9 des zwiſchen ihr und der
Gemeinde Griesheim abgeſchloſſenen Vertrages, obwohl eine
Ange=
legenheit zur Entſcheidung ſteht, die mit dem Vertrag in keinerlei
Zu=
ſammenhang ſteht. Es wurde dem Anwalt der Heag anheimgeſtellt, mit
ſeiner Klientin in Verhandlungen darüber einzutreten, ob dieſe zu
einer vergleichsweiſen Erledigung der Angelegenheit bereit ſei, worauf
weiterer Termin auf Montag, den 11. November d. J., vormittags
9 Uhr, anberaumt wurde. Sollte in dieſem Termin die Geneigtheit
zu einem Vergleich ſeitens der Heag zum Ausdruck kommen, dann ſoll
ein förmlicher Vergleichstermin anberaumt werden. — Herr
Bürger=
meiſtereiſekretär Willi Volkmann feiert heute das Feſt der
Silberhoch=
zeit. Glückauf zur Goldenen! — In die Einzeichnungsliſte für das
Volksbegehren „Freiheitsgeſetz” haben fünf Perſonen ihre Namen
ein=
gezeichnet. — Jedenfalls in einem Anfall geiſtiger Störung iſt geſtern
Nacht ein 19jähriges Mädchen in der verlängerten Sandgaſſe aus einem
Fenſter der elterlichen Wohnung vom erſten Stock auf die Straße ge=
ſprungen. Die anſcheinend ſchwer Verletzte wurde nach Darmſtadt ins
Krankenhaus verbracht. — Am Donnerstag, den 31. Oktober d. J.,
abends 8 Uhr, findet auf dem Rathaus eine öffentliche
Gemeinderats=
ſitzung ſtatt.
J. Griesheim, 29. Okt. Die bisherige milde Witterung hat es wit
ſich gebracht, daß Obſtbäume zum zweitenmale in dieſem Jahre Blüten
treiben. So kann man jetzt auch in einem Garten der unteren
Pfützen=
ſtraße ein gepfropftes Reineclaudebäumchen in der Blütenpracht ſehen.
Seit der Inbetriebnahme unſeres Waſſerwerkes ſind bis heute weit üüber
200 Neuanſchlüſſe ausgeführt worden. Die Geſamtzahl der Anſchlüſſe
beträgt jetzt ca. 1150, trotzdem ſich faſt in jeder Hofreite ein
Tieſbohr=
brunnen befindet, ſodaß ein Waſſermangel in unſerer Gemeinde niemals
eintreten kann. Am Mittwoch, 30. Oktober ds. Js., nachmittags von
4 bis 7 Uhr wurde das Kirchnotgeld im Evang. Gemeindeheim erhoben.
Außerdem weiſt die evang. Kirchenkaſſe darauf hin, daß die Pachtgelder
für das Pfarrgut bis Martini bezahlt ſſein müſſen. Die Bezahlung der
Beträge hat jeweils Montags und Donnerstags zu erfolgen.
Gelegent=
lich der von Herrn Dekan Zimmermann aus Darmſtadt hier
vorgenom=
menen Kirchenviſitation bildete auc die Pfarraſſiſtentenfrage einen
Gegenſtand der Erörterung. Es wurde ſſeitens des Kirchenvorſtandes
und der Kirchengemeindevertretung lebhaft bedauert, daß die hieſige
Pfarraſſiſtentenſtelle nunmehr ſchon ein volles Jahr verwaiſt iſt.
Hierbei wurde der Tatſache Ausdruck verliehen, daß die damit
ver=
bundene übermäßige Belaſtung des Pfarrers hart an die Grenze des
Tragbaren gehe, was dazu führe, daß vieles, was der Pfarrer tun ſollle
und tun möchte, unterbleiben müſſe, da ihn ſeine durchaus angeſpannte
Tätigkeit daran verhindere. Es wurde deshalb an den Herrn Dekan
das Erſuchen gerichtet, bei dem Landeskirchenamt darauf hinzuwirken,
daß möglichſt bald und möglichſt für Griesheim allein ein Pfarraſſiſtent
ernannt wird. Es wurden übrigens in der Ausſprache inſofern noch
weit=
gehende Anregungen gegeben, daß man daran denken müſſe, einen
zwei=
ten Pfarrer zu berufen, da es den Pfarraſſiſtenten mit Rückſicht auf ihre
jeweilige kurze Amtstätigkeit gar nicht möglich ſei, ſich mit dem ihnen
anvertrauten Gemeindeteil in ausgiebiger Weiſe bekannt zu machen.
Selbſtverſtändlich ſoll in dieſer Frage keine Uebereilung eintreten,
viel=
mehr wird es ſich der Kirchenvorſtand und die Kirchengemeindevertretung
angelegen ſein laſſen, in geviſſenhafteſter Beratung die Löſung dieſer
kommenden Aufgaben unſerer Gemeinde zu ſſuchen.
F. Eberſtadt, 29. Okt. Jubiläums=Konzerr des
Muſik=
vereins Eberſtadt 1904. Anläßlich ſeines 25jährigen Beſtehens
veranſtaltete der Muſihverein Eberſtadt 1904 im Saale „Zum
Darm=
ſtädter Hof” (Laun) ein großes Jubiläums=Konzert. Die
Probe dieſes Unternehmens, zeigte von Neuem die dem Verein
inne=
wohnende Kraft, die ſeine Konzertfähikeit micht nur beſtätigte, ſondern
einen kräftigen Ruck nach vorwärts bewies. Man kann in der Tat von
einer ſtarken künſtleriſchen Entwicklung des Vereins ſprechen, wenn man
ſich die ſchwierige Aufgabe, die der Verein ſich mit dem Konzert geſetzt
hatte, vergegenwärtigt. Klarheit, Glätte, Ebenmaß und Form waren
die beſonderen Kennzeichen des zu Gehör Gebrachten. Nur ſchade, daß
dieſer hohe Kunſtgenuß einem verhältnismäßig engem Kreiſe vorbehalten
werden mußte. Das Konzert wurde eröffnet durch die hinreißend
ge=
ſpielte „Jubel=Ouvertüre”, Op. 66, von Chr. Bach, die gleich an das über
20 Mann ſtarke Orcheſter ſchwierigſte Anforderungen ſtellte. Sie gab
der Feier gewiſſermaßen das Gepräge. Ihr folgte Mozarts Op. 191:
„Konzert für Fagott” (B=Dur) mit Herrn Eidenmüller=Pfungſtadt
als Soliſten, der wit bewundernswertem Geſchick ſein Inſtrument zu
meiſtern und durch das Aufgehen in ſeiner Aufgabe die Herzen der
Hörer zu ergreifen wußte. Neben Bach und Mozart kamen im erſten
Teil des Programms noch Wagner, und zwar durch das ſeiner Oper:
„Rienzi, der letzte der Tribunen” entnommene Teilwerk:
Intro=
duktion und Chor der Friedensboten” und J. Haydn durch ſeine
Symphonie Nr. 6 (mit dem Paukenſchlag G=Dur) zu Worte. Mit dem
„Einzugsmarſch der Gäſte auf Wartburg” aus der Wagnerſchen Oper
„Tannhäuſer” begann des Programms zweiter Teilz Beethoven wirkte
hier durch ſein „Andante aus der fünften Symphonie” (C=Moll),
Maillart durch ſeine „Große Fantaſie aus der Oper „Das Glöckchen des
Eremiten” unwittelbar auf die Hörer. Aſchers „Fanfare wilitaire‟
beſchloß das Konzert, das einen ſtarken Eindruck bei dem Publikum
hinterließ. Dieſes ſpendete den wohlverdienten Beifall. Wie üblich,
fand nach dem Konzert ein Ball ſtatt. In einem Rückblick auf die
Wirk=
ſamkeit des Vereins in den 25 Jahren ſeines Beſtehens gedachte der
Vorſitzende des Vereins, Dr. med. Aſcher, der verſtorbenen Gründer
und Förderer des Vereins, Fabrikanten Heinrich Müller, Rektor Müller
und der Lehrer Breidenbach und Brückmann. Heute, unter der Leitung
ſeines verehrten Dirigenten, Herrn Philipp Frees, dem als
Anerken=
nung und Dank für ſeie aufopfernde Tätigkeit ein ſchöner Taktſtock
überreicht wurde, habe der Muſikverein ſich ein weiteres Ziel geſteckt,
als der Verein der Vorkriegszeit es getan hatte. „Dem Vaterland
gilts! — ruft Redner zum Schluſſe aus —, „wenn es auch ſcheint, daß
wir nur ſpielen!” Begeiſtert ſtimmte das Publikum in das von der
Kapelle intonierte Deutſchlandlied ein, das ſtehend geſungen wurde.
F. Eberſtadt, 29. Okt. Geburtstagsfeier der
Sechzig=
jährigen. Die Sechtzigjährigen unſerer Gemeinde vereinigten ſich
zu einer gemeinſamen Geburtstagsfeier. Solche Feiern unter
Gleich=
alterigen haben ſich in den Jahren nach dem Kriege immer mehr
einge=
bürgert und erfreuen ſich großer Beliebtheit. Natürlich nahmen an der
Feier auch die Angehörigen, Kinder und Kindeskinder der
Geburtstags=
kinder teil, was der Veranſtaltung den Anſtrich eines ſchönen großen
Familienfeſtes gab. Alterskamerad Landwirt Jakob. Joſt begrüßte mit
ſchlichten, herzlichen Worten die Geburtstagskinder, Frl. Anna Bauer
ſprach den Begrüßungsprolog. Bei geſelliger, Jugendevinnerungen
aus=
tauſchender Unterhaltung und gemeinſamen Liedern ſpielte ein
fünf=
köpfiges Orcheſter zum Tanze auf, dem fleißig zugeſprochen wurde. Die
Eröffnung bildete eine Polonaiſe der Sechzigjährigen, deren Wunſch
nach alten Tänzen — Walzer, Rheimländer, Polka=Mazurka uſw. — die
Kapelle nicht gerade immer zur Freude der an die neuen Tänze
gewohn=
ten Jugend entgegenkam. Zur Ausfüllung der Pauſen hatte man ſich
einen Humoriſten aus Darmſtadt verſchrieben. Unter dieſen Zeichen
floſſen bei beſter Stimmung recht frohe nud fröhliche Stunden dahin,
und ehe man es gedacht hatte, graute der Morgen und mahnte zum
Aufbruch.
Aa. Eberſtadt, 28. Okt. Kirchliches. Am kommenden Sonntag
wird in der Evangeliſchen Kirche unter Mitwirkung des
Kirchengeſang=
vereins das Reformationsfeſt abgehalten. — An Allerheiligen findet
eine Prozeſſion auf dem Friedhof ſtatt.
Cp. Pfungſtadt, 31. Okt. Wellenbinder. Auch für die
dies=
jährige Holzhauerei benötigt die Gemeinde Wellenbinder. Insgeſamt
dürften 58 000 Stück gebraucht werden.
Cp. Hahn b. Pfungſtadt, 31. Okt. Drei Wahlvorſchläge.
Hier ſind drei Wahlvorſchläge eingegangen, und zwar von den
Land=
wirten, der Mittelſtandspartei und den Sozialdemokraten. An der Spitze
der letzteren Liſte ſteht Peter Claus, an der Spitze der Liſte der Landwirte
Friedrich Weicker 1. und an erſter Stelle der Liſte der
Mittelſtands=
partei Ludwig Spiller. Zwiſchen den beiden letzteren Liſten beſteht
Liſtenverbindung.
Beite 2
— Nieder=Ramſtadt=Traiſa, 31. Okt. Die hieſige Ortsgruppe des
Deutſchnationalen Handlungsgehilfen=Verbandes (DHV.) veranſtalter
ihren nächſten Vortragsabend am Donnerstag, den 7. November,
Die Mitglieder wollen, bitte, ihre Angehörigen recht zahlreich
mit=
bringen. Herr Poſtſekretär Beutler=Darmſtadt wird uns aus ſeinen
Erinnerungen während des Weltkrieges erzählen. Der Vortrag dürfte
für viele ſehr intereſſant werden, da Herr Beutler ſeine Erlebniſſe als
Luftſchiffer über Feind und Wolken im Zeppelin mitteilen wird.
G. Ober=Ramſtadt, 29. Okt. Bautätigkeit. Die Bautätigkeit
war in dieſem Jahre hier eine recht lebhafte. Eine ganze Anzahl
Nent=
bauten iſt teils ſchon bezugsfertig, oder wird in aller Kürze bewohnbar,
Auch die Gemeinde ſelbſt hat kürzlich noch mit dem Bau zweier
Doppel=
häuſer begonnen, die im nächſten Jahre nach Fertigſtellung an
lungen=
kranke und in ungenügenden Wohnungen untergebrachte Familien
kauf=
lich abgetreten werden ſollen. — Stiftungsfeſt. Die
Schützen=
geſellſchaft „Tell” Ober=Ramſtadt wird im nächſten Jahre ihr 25jähriges
Stiftungsfeſt mit Bannerweihe und Bundesfeſt feiern. Hierfür ſind die
Tage vom 5.—7. Juli 1930 in Ausſicht genommen. — Ausſtellung.
Der Brieftaubenzuchterverein „Heimatliebe” hier veranſtaltete am letzten
Sonntag im Gaſthaus „Zum weißen Roß” (Hrch. Fiſcher) eine
Brieſ=
taubenausſtellung, die gut beſchickt und beſucht war. —
Gemeinde=
ratswahl. Hier ſind für die am 17. November ſtattfindende
Ge=
meinderatswahl 6. Wahlvorſchläge eingereicht worden, und zwar von:
1. Sozialdemokratiſche Partei, 2. Vereinigte Bürgerſchaft, 3.
Ortsbür=
gerverein, 4. Wirtſchaftliche Vereinigung, 5. Mittelſtondsvereinigung,
6. Einheitsfronk der arbeitenden Bevölkerung.
G. Ober=Ramſtadt, 29. Okt. Erntedankfeſt. Am letzten
Sonn=
tag wurde hier das Erntedankfeſt gefeiert. Altar und Taufſtein unſerer
altehrwürdigen Kirche waren reich mit Feld= und Gartenerzeugniſſen
aller Art geſchmückt. In ſeiner Feſtpredigt verſtand es Herr Pfarrer
Nürnberger vortrefflich, die zahlreichen Kirchenbeſucher, unter welchen
ſich auch die 70jährigen Schulkameraden befanden, in das Weſen dieſes
kirchlichen Feſttages einzuführen und ſie auf die Dankesſchuld gegenüber
unſerem Schöpfer für die auch in dieſem Jahre im allgemeinen gute
Ernte hinzuweiſen. Der Gottesdienſt wurde durch die Mitwirkung des
Kirchengeſangvereins noch verſchönt. Zum Schluß des Gottesdienſtes
dankte Herr Pfarrer Nürnberger noch den Schulkameraden des
Jahr=
gangs 1879 für die gelegentlich ihrer 50jährigen Geburtstagsfeier
ge=
ſtiftete Taufſchüſſel, die auf dem Taufſtein zur Beſichtigung aufgeſtellt
war. Sie zeigt mitten im Bild die Heilige Taufe. Auf dem Nande
ſind die Worte „Wer da glaubet und getauft wird, der wird ſelig
wer=
den” und auf der Rückſeite ein Stiftungsvermerk eingraviert. Am Abend
fand alsdann noch eine Erntedankfeſtveranſtaltung mit Wiedergabe von
Lichtbildern in der Kirche ſtatt. — 70jährige
Geburtstags=
feier. Zum erſten Male feierten hier auch die 70jährigen ihren
Ge=
burtstag gemeinſam. Die Feier fand am letzten Sonntag ſtatt und
wurde mit Kirchgang und Teilnahme am Abendmahl eingeleitet. Der
Nachmittag war alsdann gemütlichem Beiſammenſein bei Kamerad
Phil. Burger hier gewidmet, zu der ſich noch mehr als 20
Schulkame=
radinnen und =kameraden eingefunden hatten. Manche Erinnerung aus
der Jugendzeit wurde hier wieder ausgetauſcht und nur allzu ſchnell.
ſchwanden die ſchönen Stunden trauter Kameradſchaft dahin. Herrn
Pfarrer Nürnberger, der die Anweſenden zu dieſer ſeltenen Feier
be=
glückwünſchte, wurde zugunſten eines Fonds zur Einrichtung eines
elektriſchen Läutewerks in unſerer Kirche von den Verſammelten ein
an=
ſehnlicher Betrag übergeben, für welchen allen Spendern herzlicher
Dank geſagt ſei. — Feuerwehrball. Der hier allſeits
be=
liebte und daher ſtets gut beſuchte Feuerwehrball findet am
Samstag, den 2. November, im Saale Zum weißen Roß” (Hrch,
Fiſcher, Schafgraben) ſtatt, worauf auch an dieſer Stelle nochmals
hin=
gewieſen ſei.
—Traiſa, 31. Okt. Odenwaldklab. Die Ortsgruppe trifft ſich
am kommenden Sonntag, 1 Uhr nachmittags am Kohlpfad, um von da
aus auf beſonders gewählten Wegen die letzte diesjährige Wanderung
auszuführen. Wie alljährlich, ſo ſoll auch diesmal die letzte Wanderung
eine Streife durch die ſchönen Wälder rund um Trwiſa ſein, und wer
nur einen Funken Liebe zur Natur beſſitzt, der weiß, daß gerade jetzt das
Wandern in den herrlichen, im Herbſtkleid prangenden Wäldern, einen
ganz beſonderen Genuß bietet. Den Abſchluß der Wanderung bildet
dann ein gemütliches Beiſammenſein bei Gaſtwirt Heß.
r. Babenheauſen, 30. Okt. Das Schickſal unſerer Kaſerne, die leider
aufgehört hat, ihrem eigentlichen Zweck zu dienen, iſt auch zum Schickſal
der Kantine in der Kaſerne geworden. Dem Zwang der Verhältniſſe
folgend, hat Herv Theodor Schabacker im Oktober ſeinen
Kantinen=
betrieb eingeſtellt. Der älteſte Kantinenwirt des ehemaligen 18,
Armee=
korps hat damit ſeinem ſchon früh gewählten Beruf Valet ſagen müſſen.
Vom 1. Oktober 1895 ab übernahm er auf dem Truppenübungsplatz
Griesheim die Kantine der 3. Abteilung des ehemaligen 25er Artillerie=
Regimemts. Bei Aufſtellung der 6ler Artillerie blieb er bei dem
Re=
giment und kam im Oktober 1901 unter Herrn Mojor Freiſe zur
Uebernahme der hieſigen Kantine im unſere von der Gemeinde
neuer=
bauten Kaſerne. 28 Jahre lang hat Herr Theodor Schabacker ſeine
Tätigkeit hier ausgeübt und ein großes Kapitel Kaſernen= und
Soldaten=
leben aus nächſter Nähe miterlebt. Bei Offizieren und Mannſchaften
der 6ler Artillerie erfreute ſich „unſer Theo” einer beſonders großen
Beliebtheit. Die Zeiten des Krieges und der Nachkriegszeit ſind auch
nicht ſpurlos an ihm und ſeiner Familie vorübergegangen. Nun zieht
er ſich ganz ins Privatleben zurück, ein ſchönes Stückchen
Garniſons=
geſchichte iſt mit dem Scheiden aus ſeiner Berufstätigkeit zu Ende
gegangen.
Be. Ober=Kainsbach. 30. Okt. Nächſten Samstag, den 2. November,
und Sonntag, den 3. November, vormittags hält der hieſige Obſt= und
Gartenbauverein in dem Scale des Gaſtwirts Heinrich Hörr ſeine
Obſt=
ausſtellung ab. Es wird ſich zeigen, daß der kaum aus den
Kinder=
ſchuhen entwachſene, erſt zwei Jahre beſtehende Verein, manchem
Be=
ſucher der Ausſtellung ſagen wird, daß auch das landſchaftlich ſo reizend
gelegene Kainsbachtal an ſchönem Obſt einen Reichtum in ſich birgt.
Gleichzeitig findet bei der Ausſtellung noch eine bleine Verloſung ſtatt.
A. Fürth i. O., 30. Okt. Beſetzung der evangeliſchen
Pfarrſtelle. Nachdem ſeit dem Weggang von Herrn Pfarrer
Diſtel=
mann nach Worms die hieſige evangeliſche Pfarrſtelle längere Zeit
ver=
waiſt und von den Pfarreien Schlierbach und Hammelbach mitverſehen
worden war, iſt ſie Herrn Pfarrer Meyer in Steinbach im Taunus
übertragen worden.
*
— Waſſerſtandsnachrichten vom 31. Oktober. Rhein; Hüningen
1,01, Kehl 2,27, Maxau 31,70, Mannheim 2,12, Mainz —0,10, Bingen
107, Kaub 1,12, Köln 0,63 Meter. — Main: Schweinfurt 0,67,
Würz=
burg 0,64, Lohr 1,00, Groß=Steinheim 2,28, Frankfurt 2,38, Koſtheim
—0,52, Koſtheim Waſſertiefe 1,48, Koſtheim Fahrtiefe 1,18 Meter.
Hirſchhorn, 31. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
30. Oktober 0,57 Meter, am 31. Oktober 0,65 Meter.
Seite 8
Freitag, den 1. Tovember 1929.
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Nummer 301
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DARMSTADT
Rammer 303
Freitag, den 1. November 1929
Seite 9
Der Hiſtoriſche Verein in Gemeinſchaft mit ſeinem Zweigverein, der
Familiengeſchichtlichen Vereinigung, haben das Verdienſt, einen
Nachkom=
men Luthers und den Verfaſſer des 1925 erſchienenen beſten Werkes
über die Nachkommen Luthers, Herrn Paſtor O. Sartorius aus
Dankelshauſen bei Hann.=Münden, für einen Vortrag über
obi=
ges Thema gewonnen zu haben. Er führte etwa folgendes aus:
Wir leben heute in einer Luther=Renaiſſance. Nicht nur,
daß Luthers Leben, Schriften und Lehre aufs Gründlichſte durchforſcht
werden, ſondern ſeit 1917 wird die 400=Jahrfeier aller ſeiner
reformato=
riſchen Großtaten faſt alljährlich in der ganzen Welt gefeiert. Ueber
Luthers Familie und Nachkommenſchaft iſt ſeit 1731 viel geſchrieben
wor=
den, darunter das grundlegende Werk von einem Nachkommen des
Re=
formators, Profeſſors Nobbe, 1846. Der Vortragende ſtellte ſich nun
die Aufgabe, dieſes Werk bis zur Gegenwart fortzuführen und die
Un=
richtigkeiten darin zu verbeſſern. Gar viele Irrtümer und Sagen galt
es auszumerzen. Der bekannte Herausgeber der „Chriſtlichen Welt”,
Profeſſov D. Rade, behauptete noch in einem „Leben Luthers” (1883),
daß „keine leiblichen Nachkommen Luthers mehr leben”, und ſo ſteht es
noch heute in einem großen Konverſations=Lexikon. Kürzlich ging durch
die deutſche Preſſe die Nachricht, der einzige Nachkomme wäre ein
Eng=
länder William Harvey L., ein Händler mit Lederwaren in Bath. Der
Vortragende wandte ſich dahin, und es ſtellte ſich heraus, daß ſein Vater
immer behauptet habe, von Martin Luther abzuſtammen u. dgl. mehr.
Unerwartet ſelbſt ſeinen Freunden, ſchloß Martin Luther am 13.
Juni 1525 den Ehebund mit Katharina von Bora, die ſeit 1523
ſich in Wittenberg aufhielt, nicht aus Verliebtheit oder Sinnlichkeit,
ſon=
dern aus religiöſen Beweggründen und weil er einen Wunſch ſeines
Vaters erfüllte. Luther hatte 6 Kinder. Der älteſte Sohn,
Johan=
nes, bekannt als das „Hänſichen” in dem köſtlichen Brief 1530 von
Koburg, ſtudierte die Rechte und wurde herzöglicher Rat. Er
ver=
heiratete ſich mit der Tochter des Profeſſors Crüciger und hatte
nur eine Tochter, vermählt mit P. Böhme in Eilenburg, die
kinder=
los geſtorben iſt. Das erſte Töchterchen, Eliſabeth, ſtarb im erſten,
Magdalene von der wir ein ſehr feines Bild von L. Cxanach
be=
ſitzen, im 14. Lebensjahr. Sein zweiter Sohn, Maxtin, war von
ſchwacher Geſundheit, er war Theologe, nie im Amt, und ſtarb ſchon
1565. Er war — kinderlos — verheiratet mit der Tochter des
Bürger=
meiſters Heilinger zu Wittenberg. So iſt alſo nur von Paul und
Margarete dauernde Nachkommenſchaft vorhanden. Letztere, Luthers
jüngſtes Kind, war die Gattin des Landrats Georg von
Kun=
heim auf Knauten und Mühlhauſen in Oſtpreußen. Von ihr
ſtammen 74 lebende Glieder, von denen 43 bürgerliche Namen tragen.
Faſt achtmal ſo groß iſt die Nachkommenſchaft von Luthers jüngſtem
Sohn Paul, dem bedeutendſten unter ſeinen Kindern, der Profeſſor
der Medizin in Jena, danach Leibarzt bei mehreren ſächſiſchen Fürſten,
auch ein tüchtiger Chemiker geweſen iſt. In ſeiner Ehe mit Anna
von Warbeck, einer Tochter des Vizekanzlers von Warbeck zu
Tor=
gau, hatte er auch 6 Kinder, wie ſeine Eltern. Ein Ururenkel von
ihm, Martin Gottlob Luther, Advokat zu Dresden, iſt dort
1759 unverheiratet geſtorben, und mit ihm iſt der Name Lutheus in der
Nachkommenſchaft Luthers erloſchen, ſo daß alle, die Luther heißen, keine
Nachkommen Martin Luthers ſind. Daher der oben angeführte
Irr=
tum, daß keine lebenden Nachkommen Martin Luthers mehr vorhanden
ſeien. Dagegen hatten zwei Töchter Joh. Martin Luthers II. große
Nachkommenſchaft. Sie hier im einzelnen zu verfolgen, würde zu weit
führen. Die Zahl der bisher ermittelten, jetzt lebenden Nachkommen iſt
646; wahrſcheinlich leben aber noch mehr, da z. B. die Nachkommen des
Landwirts Hermann Schede, der 1855 mit drei Kindern nach Hoboken
auswanderte, noch nicht zu finden waren, u. a. Glieder der Familie
Avenarius in Chicago uſw. Ueber 525 Nachkommen ſind ſchon ge=
ſtorben in den 400 Jahren, davon 23 im Weltkrieg gefallen, ſo daß die
ganze Nachkommenſchaft aus den etwa 400 Ehen etwa 1200 beträgt.
Von den Lebenden haben ihren Wohnſitz über die Hälfte in der
alten Heimat Thüringen (110), um Eiſenach, Möhra, Salzungen,
Pro=
vinz Sachſen (88), Freiſtaat Sachſen (150), die andere Hälfte iſt zerſtreut
in den übrigen deutſchen Ländern und im Ausland, z. B. den
Ver=
einigten Staaten (43), Afrika (3), Auſtralien (2). — 173 Familiennamen
und noch 76 in der Vergangenheit ſind dabei vertreten, darunter:
Ave=
narius, Becker, Bender, Böhme, Bürger, Carrach,
Clare, Doering, Gené, Heinemann, Höffer,
Hoff=
mann, Holl, Hammel, Keil, von Kunheim, Lange,
Lindner, von Lettov=Vorbeck, Luther Maedonald,
von Marſchall, Medicus, Moebius, Nitzſche, Nobbe,
Opitz, Reinſch, Sartorius, und durch Schede, Schubert,
von Senden, Selle, von Tettau, Teubner, von
Tip=
pelskirch, Trinkler und dazu Dr. h. c. K. Zeiß, der Gründer
der Zeiß=Werke in Jena (F 1888) u. a. Dagegen gehört E. Möricke
nicht unter die Nachkommen. Profeſſor Cramer in Heilbronn wies
nach, daß ein Blatt in der Leichenrede der Katharina Stoffel, geb.
Wol=
ters (1697) gefälſcht iſt. Reichskanzler Dr. Luther iſt
Nach=
komme von Luthers Bruder Jakpb. Die 178 jetzigen männlichen
Glie=
der, von denen etwa 50 Univerſitätsbildung haben, verteilen ſich auf die
verſchiedenſten Berufe. Ueber 40 ſind Kaufleute, 12 Philologen und
Lehrer, 9. Ingenieure, 6 Offiziere, 4 Juriſten, 3 Paſtoren, 3
Forſt=
beamte, 5 Aerzte, 8 Landwirte, 4 Landarbeiter, 8 Handwerker, 4
Fabrik=
arbeiter, im ganzen 164 Berufsarten. — Hierauf führte der Vortragende
in ſehr guten Lichtbildern alle hervorragenden Glieder der Familie
Luther und die wichtigſten Stätten im Lichtbild vor. Reicher Beifall
der zahlreichen Zuhörer lohnte den vortrefflichen, aus dem Vollen
ge=
ſchöpften Vortrag. Der erſte Vorſitzende dankte ihm herzlich im Namen
des Vereins. Der Worſitzende der Familiengeſchichtlichen Vereinigung
verbreitete ſich noch darüber vom fachwiſſenſchaftlichen Standpunkt aus.
K. Noack.
Der Winkerflugplan der Deukſchen Luft=Hanſa A.-G.
Am Freitag, den 1. November, wird im Bereiche des
Strecken=
netzes der Deutſchen Luft Hanſa und der Mehrzahl der befreundeten
ausländiſchen Luftverkehrsgeſellſchaften der Uebergang vom
Herbſt=
zum Winterflugdienſt vollzogen. Eine größere Anzahl von
Flugver=
bindungen wird zu dieſem Termin eingeſtellt, zum Teil aus
meteoro=
logiſchen Gründen, zum Teil deswegen, weil infolge des beſchränkten
Luftfahrtetats nur verhältnismäßig geringe Subventionsmitteil für den
deutſchen Luftverkehr zur Verfügung ſtehen. Aus wirtſchaftlichen
Grün=
den muß jedoch eine allmähliche Angleichung des Winterluftverkehrs
an den ſommerlichen Hochbetrieb angeſtrebt werden. Solange
Perſo=
nal und Material nicht gleichmäßig das ganze Jahr über in der
Han=
delsluftfahrt beſchäftigt und ausgenutzt werden können, ſolange alſo
die Leiſtungskurve von der ſommerlichen Spitzenleiſtung zu den
Winter=
monaten ſteil abfällt, tritt eine erhebliche finanzielle Belaſtung der
Verkehrsgeſellſchaft ein, die das Streben nach Eigenwirtſchaftlichkeit
ſtark erſchwert. Daher iſt es erfreulich, feſtzuſtellen, daß der neue
Win=
terflugplan gegenüber dem vorigen Jahre in dieſer Hinſicht eine
Ver=
beſſerung bedeutet. Während im vorigen Winter nur 7—8020
Kilo=
meter in den Wintermonaten täglich geflogen werden konnten, erhöht
ſich diesmal die Leiſtung auf etwa 11,600 Kilometer.
Der Winterflugplan der Deutſchen Luft Hanſa, der vom 1.
Novem=
ber bis 28. Februar 1930 Gültigkeit hat, ſieht 14 Flugverbindungen
zwiſchen den wichtigſten Zentren des Wirtſchaftslebens vor. Man hat
eine ſorgfältige Auswahl im Hinblick auf Verkehrsbedeutung, Frequenz
und Wirtſchaftlichkeit vorgenommen. Von Berlin aus führen
Flug=
ſtrecken nach Danzig-Königsberg, nach Dresden-Prag—Wien, nach
Halle=Leipzig—Nürnberg=Fürth—München, nach Erfurt—Frankfurt am
Main, nach Hamburg-Lübeck=Travemünde-Kopenhagen-Malmö,
ſo=
wie über Hannoder nach Köln—Brüſſel-Paris und nach Amſterdam——
London. Durch die Nachtbefeuerung der Strecke Berlin-Hannoper iſt
es möglich, die Flugverbindungen nach der franzöſiſchen und engliſchen
Hauptſtadt ohne Unterbrechung den ganzen Winter über in einem
Tagesfluge aufrecht zu erhalten. Weiter führen Linien von Hamburg
üiber Hannover nach Frankfurt a. M.—Stuttgart, von Mannheim über
Frankfurt a. M. nach Köln—Düſſeldorf—Eſſen=Mülheim, von
Frank=
furt a. M. nach Köln und Nürnberg=Fürth-Munchen, ferner von
Halle=Leipzig nach Dortmund und Köln. Schließlich wird auf der
Linie Baſel—Genf—Marſeille-Barcelona dreimal wöchentlich
Flug=
dienſt in beiden Richtungen durchgeführt. Hierbei iſt auf die
Möglich=
keit eines kombinierten Eiſenbahn= und Luftverkehrs Rückſicht genommen.
Die bodenorganiſatoriſche Sicherung des Winterluftverkehrs wird
von der Deutſchen Luft Hanſa gemeinſam mit der Zentralſtelle für
Flugſicherung vorgenommen. Auf allen größeren Verbindungen ſind
mehrmotorige Großflugzeuge eingeſetzt, die mit den neuſten
Navi=
gationsinſtrumenten, insbeſondere mit Funkgerät, für den Flug im
Nebel und bei ſchlechtem Wetter, ausgerüſtet ſind. Sämtliche
Flug=
gaſtkabinen ſind natürlich mit Heizungsanlagen verſehen.
für die Zeit vom 1. bis 15. November 1929.
1. Nov.: Die Beiträge zur Landwirtſchaftskammer ſind bis Ende
Oktober 1929 zu entrichten geweſen.
1. Nov.: Letzter Tag für die Entrichtung des Schulgeldes für die
Darmſtädter höheren Schulen und die gewerblichen
Fortbil=
dungsſchulen für den Monat Oktober 1929 an die
Stadt=
kaſſe. (Schonfriſt bis 10. November 1929.)
5. Nop.: Abgabe der Beſcheinigung an die Finanzkafſe, daß die
Summe der im Oktober 1929 abgeführten
Steuerabzugsbe=
träge mit der Summe der im Oktober 1929 einbehaltenen
Steuerbeträge übereinſtimmt. Keine Schonfriſt.
5. Nov.: Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom 16. bis
31. Oktober 1929 erfolgten Lohnzahlungen. Falls die bis
zum 15. Oktober 1929 einbehaltenen Lohnbeträge den Betrag
von 200 RM. nicht überſtiegen haben, im
Ueberweiſungs=
verfahren Abführung der Lohnſteuer für die in der Zeit
vom 1.—31. Oktober 1929 erfolgten Lohnzahlungen. (Keine
Schonfriſt.)
5. Nov.: Ablauf der Schonfriſt für die am 25. Oktober 1929 fällig
ge=
weſene vierte Vorauszahlung (ſtaatliches Ziel) laut
Voraus=
zahlungsbeſcheid für heſſiſche Staatsſteuern (Grundſteuer,
Sondergebändeſteuer und Gewerbeſteuer) für das
Rechnungs=
jahr 1929.
10. Nov.: Ablauf der Schonfriſt für die Entrichtung des Schulgeldes
für die Darmſtädter höheren Schulen und gewerblichen
Fort=
bildungsſchulen für den Monat Oktober 1923.
10. Nov.: Zahlung der Börſenumſatzſteuer, ſoweit dieſe im
Abrech=
nungsverfahren entrichtet wird.
15. Nov.: Drittes Ziel der Kirchen= und Kultusſteuer laut Beſcheid für
1929/1930.
15. Nop.: Vorauszahlung auf die Vermögensſteuer 1929, 4. Rate. Keine
Schonfriſt. Landwirte, die die dritte Rate am 15. Auguſt
1929 nicht zu entrichten brauchten, haben dafür jetzt, am 15.
November 1929, zwei Raten auf einmal zu entrichten.
15. Nov.: Einkommen= bzw. Körperſchaftsſteuer= Vorauszahlung der
Landwirtſchaft. Keine Schonfriſt.
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in den Tod,
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Hungen (Oberheſſen), den 29. Oktober 1929
z. Zt. Eberſtadt (Bergſtr.), Hügelſtraße 581/,o
Die Einäſcherung fand in aller Stille in Darmſtadt ſtatt.
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Heute entſchlief nach ſchwerem, mit großer
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duld ertragenem Leiden unſer guter Vater, Groß=
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vater, Bruder, Schwager und Onkel
Schreiner i. R.
im Alter von 55 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Ludwig Kaffenberger II.
Familie Georg Kaffenberger.
Roßdorf, den 31. Oktober 1929.
Die Beerdigung findet Samstag nachmittag um
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 303
Freitag, den 1. Lovember 1929
Seite 13
Die Leipziger Meſſe im Jahre 1930.
Der Hauptausſchuß der Zentralſtelle für
Inter=
fſenten der Leipziger Meſſe, e. V., das maßgebende
Bremium der Ausſteller und Einkäufer, hat ſich in
einer während der Herbſtmeſſe abgehaltenen
Sitzung auch mit der Frage der zukünftigen
Geſtal=
ung der Leipziger Herbſtmeſſe befaßt. Er hat ſich
inmütig auf den Standpunkt geſtellt, daß an dem
sundament der Leipziger Meſſe in keiner Hinſicht
erüttelt werden dürfte und deshalb hinſichtlich der
Termine und der Dauer der Herbſtmeſſe keinerlei
lenderungen eintreten ſollen. Die Leipziger Meſſen
930 finden deshalb wie folgt ſtatt: Die
Frühjahrs=
reſſe vom 2. bis 8. März (Große Techniſche Meſſe
nd Baumeſſe bis 12. März), die Herbſtmeſſe vom
1. Anguſt bis 6. September.
Hochbetrieb im Aquarium des Zoologiſchen
Gartens Frankfurt a. M.
Die in der erſten Oktoberhälfte von Direktor Dr.
sriemel in Rovigno an der iſtrianiſchen Küſte durch
ahlreiche Fangfahrten in die Becken der (ehemaligen
eutſchen) zoologiſchen Station eingebrachte und
ein=
ewöhnte außerordentlich große Kollektion von Adria=
Seetieren aller Arten gelangte im Laufe der letzten
Voche durch drei Transporte, von denen der größte
m Dienstag, den 29. Oktober, abends in Begleitung
es Aquariumsvorſtehers eintraf, nach Frankfurt am
Nain. Sämtliche Tiere ſind bereits in den
Schau=
ecken zur Ausſtellung gelangt, ſo daß das Aquarium
ine Beſetzung zeigt, wie bisher noch nie ſeit ſeiner
dründung 1877. Ganz hervorragend iſt vor allem die
ieſige Kollektion an großen und kleinſten Seefiſchen,
arunter der eigenartige, in der Adria ſeltene
Drük=
erfiſch (Baliſtes), der bizarr geſtaltete „Sampierro”
er Italiener, rieſige See=Skorpione, ein elektriſcher
Tochen, größere und kleine Haifiſche, darunter der in
jrankfurt a. M. erſtmalig gezeigte Glatthai,
farben=
rangende Lipp= und Pfauenfiſche verſchiedener
Ar=
n. Muränen und große Mengen kleinſter, bunter
rundeln= und Schleimfiſche uſw. Beſonders
bemer=
mswert in dem Transport iſt eine rieſige, unlängſt
ei Parenzo ins Netz gegangene =Mittelmeer=
See=
hildkröte, die mit ihren zwei Zentnern eines der
rößten Exemplare dieſer in der Adria ſelten
gevor=
enen Art darſtellt, das ſeit vielen Jahrem gefangen
urde. Hervorzuheben ſind ferner ein
außerordent=
ch großer Adria=Hummer, Languſten, große
See=
einnen, Maskenkrabben, Seepferdchen,
Einſiedler=
ebſe, verſchiedene Arten Meerorangen, rote
See=
erne, Schlangenſterne und lebende Korallenſtöcke.
Tit das Hübſcheſte aber ſind fünf „Kraken=Babys”,
ſo junge Tintenfiſche (Octopus), darunter drei erſt
or wenigen Tagen dem Ei entſchlüpfte Exemplare.
die Beſichtigung des Aquariums findet am
Nach=
littag, vorläufig bis 6 Uhr, bei künſtlichem Licht
att.
Eiſenbahnunfall.
Frankfurt a. M. Geſtern morgen 6.40 Uhr
keßen im Bahnhof Großenſachſen=Heddesheim zwei
Naterialzüge zuſammen. Beide Gleife wurden
ge=
berrt. Verletzt wurde niemand. Die Züge znach
rankfurt a. M. erhielten zum Teili erhebliche
Ver=
ätung.
Die „Zeppelin”=Arktisfahrt geſichert.
Berlin. Wie die „V. Z.” erfährt, ſind die
erhandlungen zur Beilegung der
Meinungsverſchie=
nheiten zwiſchen der Befatzung des „Graf
Zeppe=
n” und der „Aero Aretis” von Erfolg gekrönt
orden. Nachdem die materiellen Bedingungen für
e Beſatzung in bezug auf Verſicherung und
Ent=
hnung verbeſſert werden konnten, ſteht nunmehr die
xpedition feſt. Das Vorſtandsmitglied der „Aero
rctis”, Dr. Bleiſtein, hat ſich bereits nach Amerika
geben, um mit den dortigen Behörden die
Maß=
ahmen zur Unterſtützung auf dem amerikaniſchen
ſtlande (Alaska) zu beſprechen.
pruch des Stettiner Seeamts zum
Zuſammen=
oß der Dampfer „Deutſchland” u. „Alexandra”.
Stettin. Das Stettiner Seeamt befaßte ſich
i Mittvoch mit dem am 17. Auguſt erfolgen
Zu=
mmenſtoß zwiſchen dem ſtark beſetzten
Paſſagier=
tmpfer „Deutſchland”, der u. a. Schulkinder an
ord hatte, und dem Stettiner Frachtdampfer
Ulexandra”, bei dem mehrere Paſſagiere und einige
kann der Beſatzung verletzt wurden und eine große
ataſtrophe nur dadurch vermieden wurde, daß der
aſſagierdampfer auf den Strand geſetzt wurde. Die
erhandlung nahm nicht weniger als 20 Stunden
Anſpruch. Erſt gegen 5 Uhr morgens verkündete
* Vorſitzende die Entſcheidung, wonach der
Zuſam=
enſtoß auf zu langes Beibehalten des Kurſes ſeitens
8 Dampfers „Deutſchland” ſowie darauf
zurückzu=
hren iſt, daß ſich der Kapitän der Deutſchland in
* Entfernung des entgegenkommenden
Frachtdamp=
rs verſchätzt hat. Ferner habe der Kapitän in der
fährlichen Lage ein verkehrtes Manöver
angewen=
t. Die nach dem Unfall von beiden Schiffsleitungen
troffenen Maßnahmen wurden als
anerkennens=
ert bezeichnet. Bemängelt wird die Knappheit an
ettungsweſten auf der „Deutſchland”.
Zwei Feuerwehrleute durch Rauch ſchwer
vergiftet.
Koblenz. In der Schenkendorf=Drogerie brach
n Feuer aus, das an den aufgeſtapelten Kiſten,
trohhülſen und dergl. reiche Nahrung fand. Die
uerwehrleute verſuchten, mit Sauerſtoffapparaten
7d Gasmasken an den Brandherd zu gelangen. Auf
m Wege dorthin ſind entweder die Gasmasken un=
(t geworden oder verrutſcht, ſo daß drei
Fruer=
ehrleute den Nauch einatmeten. Sie verſuchten
ſo=
rt das Freie zu gewinnen, aber die Kräfte
ver=
gten ihnen und man fand alle drei in der Nähe
ner Treppe bewußtlos liegen. Während ein
euerwehrmann kurz nach der Bergung wieder zu
Ukan, war die Rauchvergiftung der beiden anderen
euerwehrleute ſo ſchwer, daß ſie ins Krankenhaus
bracht werden mußten und Lebensgefahr beſteht.
EEine vierköpfige Familie durch Gas vergiftet.
Flensburg. Geſtern mittag wurde die
Feuer=
ehr in die Wohnung des Werftbuchhalters Boger
rufen, aus der ſtarker Gasgeruch drang. Sie fand
Chepaar und zuci Kinder durch das Gas
ver=
ftet tot auf. Offenbar ſind die Eheleute freiwllig
ihren Kindern aus dem Leben gegangen. Wie
rlautet, wurde Boger vor 14 Tagen aus ſeiner
ffswerft entlaſſen.
bei
Eine mit dem Rekordflugzeug beförderte Poſtkarte.
Die Piloten v. Schröder, Eichentopf und Albrecht.
Das Verkehrsflugzeug Konſtantinopel-Berlin der Lufthanſa hat die 2000 Kilometer lange Strecke in einer Zeit von zehn Stunden zurückgelegt.
Eine um Mitternacht in Konſtantinopel aufgegebene Poſtkarte konnte dem Empfänger in Berlin ſchon kurz nach Mittag zugeſtellt werden. Damit iſt
die bei der Beförderung durch die Eiſenbahn notwendige Zeit auf den ſiebenten Teil verkleinert worden.
Oben: Torpedoboot „Leopard”. — Unten: Linienſchiff „Schleswig=Holſtein”.
Bei Uebungen in der Oſtſee ſtieß das deutſche Torpedoboot „Leopard” mit dem Linienſchiff
„Schleswig=Holſtein” zuſammen. Das Torpedoboot wurde beſchädigt nach Kiel geſchleppt.
Ein ruhiger Tag an der New Yorker Börſe. Wie mag es erſt an einem Großkampftag ausſehen?
Trotz aller beruhigenden Veröffentlichungen der Wirtſchaftsführer hält die Baiſſe an der New
Yorker Börſe an. Seit 1907 hat das amerikaniſche Wirtſchaftsleben nicht eine ſo ſchwere
Erſchütte=
rung durchgemacht. Es ſcheint, daß auf Monate hinaus mit einer allgemeinen Depreſſion zu rechnen
ſein wird.
Brandunglück im Korridor.
Berlin. In dem Kirchdorfe Lubowitz, im
Kreiſe Lautenburg (Weichſelkorridor), brach, wie
Ber=
liner Blätter aus Dirſchau melden, auf einem
Grund=
ſtück, deſſen Gebäud, noch mit Stroh bedeckt waren,
inſtigt, auf die
Feuer aus, das, durch den Wind
Nachbarhäuſer übergriff. Innerhalb weniger
Stun=
den wurden 39 Gehöfte ein Raub der Flammen.
Un=
ter den abgebrannten Gebäuden befand ſich auch eine
ganze Reihe maſſiver Häuſer, Dreihundert Perſonen
ſind durch das Brandunglück obdachlos geworden. Die
Feuerwehren waren infolge Waſſermangels völlig
machtlos.
Sicherung der Bahnübergänge.
p. In der Schweiz ſoll eine neue Verordnung
über den Abſchluß und die Signaliſierung der
Niveaukreuzungen der Eiſenbahnen mit öffentlichen
Straßen und Wegen ermöglichen, ſämtliche
öffent=
lichen Niveauübergänge im ganzen Land den
Straßen=
benützern klar und einheitlich zu kennzeichnen. Die
bisher zur Kennzeichnung der Bahnübergänge
ver=
wendeten dreieckigen Automobilwarnungstafeln mit
dem Gatter oder den ſtiliſierten Lokomotivzeichen
ge=
nügten, wie die ſtändige Zunahme von Unfällen auf
Bahnübergängen, zeigt, nicht mehr. Es mußte danach
getrachtet werden, den Niveauübergang ſelbſt dem
Straßenbenützer in einheitlicher Weiſe beſſer
kennt=
lich zu machen. Die einfachſte Löſung, ſolche
über=
haupt zu vermeiden, wäre die allgemeine Erſetzung
dieſer Uebergänge durch Unter= oder
Ueberfüh=
rungen. Eine ſolche Maßnahme ſcheitert indeſſen an
der finanziellen Möglichkeit, abgeſehen davon, daß
die Durchführung der Umbauten viele Jahre
erfor=
dern würde, denn auf dem ganzen ſchweizeriſchen
Eiſenbahnnetz beſtehen insgeſamt 5000 öffentliche
Uebergänge. Nach langwierigen und umfangreichen
Verſuchen mit verſchiedenen Ginrichtungen hat man
ſich auf eine neue Regelung geeinigt, die ihren
Nie=
derſchlag in der kürzlich erlaſſenen bundesrätlichen
Verordnung gefunden hat. Wir hoffen, deren
Wort=
laut in Bälde mitteilen zu können.
Blauſäuregas zur Rettung eines Kunſtwerkes.
Wien. Der herrliche gothiſche, aus Holz
ge=
ſchnitzte Altar der Kirche in Kefermark in Nieder=
Oeſterreich iſt ſeit längerer Zeit von den
Zerſtö=
rungen des Holzwurmes bednoht. Um das Kunſtwerk
zu retten, iſt beſchloſſen worden, die ganze Birche zu
vergaſen. Die Vorbereitungen dazu ſind bereits
ge=
troffen. Sämtliche Fenſter der Kirche ſind luftdicht
abgeſchloſſen. Am nächſten Sonntag, nach Beendigung
des Gottesdienſtes, werden in gleicher Weiſe auch
die Türen abgedichtet, und am Montag früh beginnt
die Vergaſung. Das Gift, mit dem man die
In=
ſekten zu vergiſten hofft, iſt Blauſäure.
Sturmſchäden im Saargebiet.
Saarbrücken. Bei dem Wirbelſturm in
einer der letzten Nächte ſind mehrere auf der Saar
vor Anker liegende Schiffe losgeriſſen und zum Teil
erhebblich beſchädigt worden. Ein oberhalb der alten
Brücke ankerndes Schiff aus Lothringen trieb
ſaar=
abwärts und ſtieß mit den Maſten gegen den
Brücken=
bogen, wobei ein Maſt abbrach. Im Saarhafen wurde
ein gleichfalls aus Lothringen ſtammendes, beladenes
Schiff gegen das Ufer gedrückt und derart beſchädigt,
daß es ſank. Die Schifferfamilie konnte ſich noch
rechtzeitig in Sicherheit bringen. Hebungsverſuche
ſind bisher ohne Erfolg geblieben.
Neuer Erdſtoß in der Bretagne.
Paris. In der Bretagne wurde in der Nacht
zum Donnerstag abermals ein heftiges Erdbeben
ver=
ſpürt, das etwa ſechs Sekunden dauerte und von
donnerartigem Getöſe begleitet war. In mehreren
Häuſern in Vannes ſtürzte die Deckenbekleidung ab
und Geſchirr wurde aus den Schränken geſchleudert.
Menſchen kamen nicht zu Schaden.
Verkehrsunfall.
Paris. Wie dem „Petit Journal” aus Algier
gemeldet wind, ſind auf der Struße von Arba nach
Sakamudi ein Autobus und ein Perſonenauto
zuſam=
mengeſtoßen. Beide Fahrzeuge ſtürzten den Abhang
hinunter. Neun Eingeborene ſind ums Leben
ge=
kommen.
Eine rumäniſche Petroleumraffinerie
nieder=
gebrannt.
Bukareſt. In der Petroleumraffinerie
„Vega”, im Petroleumgebiet von Ploeſti, brach ein
Nieſenfeuer aus. Es entſtand eine große Panik, da
ſich in der Nähe große Benzindepots befinden und
ein Uebergreifen des Feuers auf dieſe eine
Kata=
ſtrophe zur Folge gehabt hätte. Nach ſiebenſtündiger
Arbeit konnte die Feuerwehr den Brand bewältigen.
Die Naffinerie, an der auch deutſches Kapital
inten=
eſſiert iſt, wird eine Zeitlang ihren Betrieb
ſtill=
legen.
Pockenepidemie auf der Molukkeninſel Sangir.
Amſterdam. Meldungen aus Niederländiſch=
Indien zufolge, iſt auf der Inſel Sangir (Molukken)
eine Pockenepidemie ausgebrochen, Bisher ſind 550
ernſthafte Erkrankungen feſtgeſtellt, wovon 60 bereits
tödlich verlaufen ſind. Ausgedehnte
Vorbeugungs=
maßnahmen wurden getroffen; Kirchen und Schulen
ſind geſchloſſen. Die Abhaltung von Jahrmärkten
wurde eingeſchränkt. 10 000 Perſonen ſind bereits
geimpft.
Seite 14
Coronel.
Von Kapitänleutnant Lietzmann.
In dem unlängſt erſchienenen Buche „Coronel und Falkland”
von John Irving beſchäftigt ſich ein engliſcher Seeoffizier mit
dem Siegeszug und der Schickſalsfahrt unſeres
Kreuzergeſchwa=
ders während der erſten Monate des Weltkrieges. Wie der
gleichnamige Großfilm, ſo ſucht auch dieſes Werk aus
Feindes=
mund den Leiſtungen des einſtigen Gegners in anerkenneswerter
Weiſe gerecht zu werden. Unebenheiten finden ſich zwar hier
wie dort. Unrichtigkeiten, die aus Preſtigegründen zuweilen
den Boden der Sachlichkeit verlaſſen. Immerhin aber
beſchrän=
ken ſich dieſe auf ein Mindeſtmaß, und es iſt zu begrüßen, daß
die im Verlag von K. F. Koehler in Leipzig erſchienene deutſche
Ausgabe in ihrem Ueberſetzer, Fregattenkapitän a. D.
Poch=
hammer, einen Bearbeiter gefunden hat, der ſowohl als
Fach=
mann wie auf Grund perſönlichen Erlebens als erſter Offizier
der „Gneiſenau” die nötigen Ergänzungen zu geben wußte.
Mit hinreißender Darſtellungskraft ſchildert der engliſche
Verfaſſer jene Vorgänge, die auch nach heutigem Eingeſtändnis
unſerer Gegner wie nichts zuvor an den Grundpfeilern des
bri=
tiſchen Weltreiches rüttelten. Denn weit mehr als andere
Opera=
tionen rein militäriſcher Art bedeutete das Wirken des Grafen
Spee für unſere damalige Kriegführung. War ſchon die
Ver=
einigung ſeines Geſchwaders auf hohem Weltmeere und fernab
von der helfenden Nähe eigener Stützpunkte zur Stärke von fünf
Kreuzern ein ſtrategiſches Meiſterſtück erſten Ranges, ſo ſchuf
uns vollends der überwältigende Sieg von Coronel eine
Machtſtellung, deren Auswirkungen die bisherigen weltpolitiſchen
und weltwirtſchaftlichen Zuſammenhänge und Vorausſetzungen
auf eine völlig veränderte Grundlage ſtellten.
Mit vernichtender Wucht brach das Schickſal über das
eng=
liſche Geſchwader herein, das ſich dort an der chileniſchen Küſte
zum erſten Male ſeit Nelſons Zeiten einem ebenbürtigen Gegner
zur offenen Schlacht geſtellt hatte. Der ſiegreiche deutſche Aar
aber beherrſchte unbeſtritten den Ozean und die von ihm
um=
brandeten Länder.
Panik bemächtigte ſich der Finanzwelt in den lateiniſchen
Staaten Südamerikas. Kursſtürze von ſeltenem Ausmaß
brach=
ten das herrſchende engliſche Pfund zu Fall. Trumpf aber war
fortan die deutſche Währung.
Deutſcher Handel und deutſche alteingeſeſſene und bewährte
Firmen erlebten eine Zeit ungeahnter Blüte. In den Gewäſſern
des weſtlichen Pazifik und des ferner liegenden Atlantik aber lag
die geſamte Schiffahrt Englands und ſeiner kämpfenden und
„neutralen” Verbündeten ſtill. Die Folge war die völlige
Ein=
ſtellung der Zufuhr von Erzen, Salpeter, Wolle und
Lebens=
mitteln nach Großbritannien. Selbſt in den Vereinigten Staaten
ſtiegen die Verſicherungsprämien ins Ungemeſſene.
Jäher Umſchwung kennzeichnete unter dem Eindruck des
eng=
liſchen Preſtigeverluſtes auch die öffentliche Meinung.
Denn nur dem Starken gehört die Welt! Und er hat das Recht
auf ſeiner Seite ..."
Freitag, den 1. November 1929
Fünfzehn Jahre ſind ſeit jenem denkwürdigen 1. November
dahingegangen. Harte Monate lagen hinter unſeren braven
Beſatzungen. Auf ſich ſelbſt geſtellt, war es ihnen gelungen, mit
Hilfe eines aufopferungsvollen Troſſes deutſcher Handelsdampfer
den Stillen Ozean in ſeiner ganzen gewaltigen Breite zu
über=
queren, ungeachtet der zahlloſen feindlichen Flotten und
Geſchwa=
der, und ungeachtet auch der Unbill der Elemente, die ihne:t
in der Tropenglut und Sturmesnot ſchwer zu ſchaffen machten.
Kreuzerkrieg mit all ſeinen Freuden und Leiden, bis endlich, dem
Beſchauer ein unvergeßlicher Anblick, die endloſe Kette der
mäch=
tigen Kordilleren am fernen Horizont ſteil aus dem Meere
ge=
ſtiegen war.
Aeußerſte Spannung beherrſchte die Gemüter. Denn es war
ein offenes Geheimnis, daß auch der Feind nicht untätig geblieben
war. Mit vier Kreuzern und einem Linienſchiff ſtanb Admiral
Cradock irgendwo in den Gewäſſern Chiles. So drängte die
Lage gewaltſam einer Entſcheidung entgegen. Sie ſollte nicht
lange auf ſich warten laſſen.
Sonntäglich drangen die Glocken von den nahen Berghängen
zu uns herüber. Sonntagsſtimmung herrſchte auch an Bord,
während die Kreuzer, teils auf der Jagd nach feindlicher
Bann=
ware, teils auf der Suche nach einem tags zuvor gemeldeten
Kreuzer ſüdwärts der Inſel Santa Maria zuſtrebten.
Rummer 303
Da führte uns das überraſchende Moment des Krieges u
weit Coronel dem bis auf das Linienſchiff „Canopus” geſamme
ten feindlichen Geſchwader geradeswegs entgegen. Schmettern”
Hornſignale und rollende Trommelwirbel riefen in den
Na=
mittagsſtunden die Mannſchaft von der Kaffeetafel jählings a
die Gefechtsſtationen. Mit vier Kreuzern warf ſich Graf Sp
auf die vier feindlichen Schiffe, die in ſüdweſtlicher Richtut
dem Horizont entſtiegen. Gleich gegen gleich ſtanden die Au
ſichten. Wir aber vertrauten auf unſern Führer, auf unſere
eiſerner Zucht vollendete Gefechtsausbildung . .
Stunde um Stunde verrann. Koſtbare Zeit, die den Gegn
um den letzten Reſt ſeiner anfänglich ausgeſprochen vorhandene
taktiſchen Vorteile brachte.
Dann, kurz vor Sonnenuntergang, brach der Sturm Io
Schwer rollte die See. Mit gellender Melodie pfiff der Südwir
durch die Takelage, und begleitete die wilde Schlachtmuſik, die au
den zuckenden Schlünden der kämpfenden Linien hundertfält
von den grau verſchwimmenden Bergriſſen widerhallte.
Tod und Vernichtung hagelte es drüben. Mit recht eigen
lich erſchütternder Klarheit zeigte ſich von Anbeginn die Uebe
legenheit der deutſchen taktiſchen Führung und artilleriſtiſche
Ausbildung. Bei der dritten Salve bereits war der Feind vo
Stahlregen unſerer ſchweren Granaten eingehüllt. In Trümme
ſank, was eben ſo ſtolz ſich uns entgegenreckte. Schwer
ſammengeſchoſſen verſchwand der Panzerkreuzer „Monmouth”
der einbrechenden Dämmerung. In allen Teilen brennend ſtrel
ten alsbald auch „Glasgow” und „Otranto” davon, das in de
folgenden Nacht herannahende Linienſchiff „Canopus” in rege
loſer Flucht mit ſich fortreißend. Lodernde Flammen kennzeig
neten ferner den Weg des Panzerkreuzers „Good Hope” bi
eine erneute Detonation unter ohrenbetäubendem Krachen ſeine
— des engliſchen Flottenſchiffs — Laufbahn ein Ziel ſetzte.
Jubelnde Begeiſterung leuchtete unſeren Beſatzungen aus de
Augen. Sie ſtieg ins Ungemeſſene, als bald danach die a
Tage zurückgebliebene „Nürnberg”, bei ihrem Beſtreben Anſchlu
ans Gros zu gewinnen, auf die ſchwer havarierte „Monmouth
ſtieß und ſie nach kurzem Feuergefecht endgültig vernichtete.
Und doch war man von jedem übertriebenen Taumel we
entfernt. Bis zum bitteren Ende tapfer kämpfend war Admire
Cradock mit ſechzehnhundert ſeiner Seeleute ins Grab geſunker
Vor der Größe dieſes Schickſals verſtummte jeder Uebermu
Darüber hinaus aber konnte es nicht zweifelhaft ſein, daß Ene
land ſeine vernichtende Niederlage über kurz oder lang mit übe
wältigender Uebermacht wettzumachen ſtrebte. Das Schickſal hat
uns bei Coronel einen ungeheuerlichen Erfolg beſchieden. De
weiteren Weg aber hüllte es in rätſelvolles Dunkel. Wie Nebe
ſchleier in weiter Ferne, ſchemenhaft auftauchend und wiede
vergehend, doch — allgegenwärtig im Unterbewußtſein lag de
Wendepunkt — winkten die zackigen Umriſſe von Falkland.
Noch aber leuchtete uns für lange Wochen das helle Tages
geſtirn. Mit roſiger Glut übergoſſen lagen die Anden, als ar
Morgen nach der Schlacht Graf Spee ſeine Kreuzer „Scharnhorſt”
„Gneiſenau”, „Leipzig”, „Nürnberg” und „Dresden” begrüßte,
ſeinen Häupten wehte ein buntes Signal: „Mit Gottes Hilfe ei
ſchöner Sieg, für den ich Offizieren und Beſatzungen Dank un
Anerkennung ausſpreche!”
Nach dem Sport, nach
langen, staubigen
Auto-
touren — ein Besuch im
Salon Sterck-Schinzel oder
im prunkvollen Eulogius-
Bad — strahlend schön
und jung wird der Teint
durch die moderne
Schön-
heitsbehandlung, deren
Grundlage die tägliche
2-Minuten-Massage mit
Palmolive-Seife ist.
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„Viele Seifen enthalten scbarfe Bestandteile.
Ich empfehle daber Palmolive, weil diese Seife
eine Zusammensetzungreiner Oliven-u. Palmöle
it, deren wunderbare Eigenschaften als
Schön-
beitsmittel seit Jahrtausenden bekannt sind"
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Die Haut ist ein empfndliches, zartes Gewebe, das
mit größter Sorgfalt gepfegt und behandelt werden
muß, um seine lebenswichtigen Funkrionen
störungs-
frei ausüben zu können. Die Methoden der
Haut-
pfege richten sich daher streng nach der individuellen
Beschaffenheit der Haut. Ebenso vetschieden sind
auch die Mittel für die Hautpfege. Aber aur ein
einziges Mittel wird von den führenden
Schönheits-
spezialisten — darunter den größten Autoritäten der
Welt — einstimmig füir jede Haut empfohlen:
Palmolive-Seife.
Die häusliche Hautptege, die von Fachleuten
vor-
geschrieben wird, ist denkbar einfach: Zweimal
täg-
lich — morgens und abends — den Schaum der
Palm-
olive-Seife mit beiden Händen zwei Minuten lang sanft
in die Haut massieren und dann mit warmem,
allmäh-
lich kälter werdendem Wasser abspülen. Beginnen
Sie noch heute mir dieser Behandlung, Palmolive ist
übetall erhältlich.
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Lassen Sie sich nicht irreführen. Keine andere Seife wirkt uie
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olive. Ecbte Palmolive wird nur in Originalbackung verkauft: grünes
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Zwangsverſteigerung.
ſas nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit der
Ergung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
de heleute Kaufmann Wilhelm Menges und Marie,
g- Breidenbach, als Geſamtgut der
Errungenſchafts=
ge nſchaft im Grundbuch eingetragen war, ſoll
enstag, den 7. Januar 1930, nachm. 31/, Uhr,
dru das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer
923 19, verſteigert werden.
die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſt-ng.
er Verſteigerungsvermerk iſt am 14. Oktober 1929 in
d— rundbuch eingetragen worden.
nſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rm vermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſi. ie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auffor=
der g zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Sſt anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
g—haft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
d. eringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teg des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
b=' und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
kejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
d—/ echt haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Z ags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
V5 yrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Vrigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſt. 1 B tritt.
Jarmſtadt, den 25. Oktober 1929.
(17095a
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Gbuch für Darmſtadt, Bezirk V, Band Kl, Blatt 754.
Betrag der
2 Flur Nr. Kulturart u. Gewann am
Schätzung
VI 703 Hofreite Nr. 28 Moos=
16000 RM.
206
bergſtraße
Zwangsverſteigerung.
ie nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der
Ergung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des
FBkanten Max Walbinger und ſeiner Ehefrau Maria,
gy Uebelacker, beide in Darmſtadt, zu je ½ im
Grund=
bd ingetragen waren, ſollen
enstag, den 14. Januar 1930, nachm. 2, Uhr,
d.4 das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219,
vou igert werden.
ie Verſteigerung erfolgt zum Zweck der Anfhebung
de emeinſchaft.
ſer Verſteigerungsvermerk iſt am 3. Oktober 1929 in das
05 obuch eingetragen worden.
nſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
run vermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſir) e ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auffor=
de( x zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Göt anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
gll: haft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
da ringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
tesi g des Verſteigerungserlöſes, den übrigen Rechten
nach=
ge) werden.
iejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
ded echt haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
99 ags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Whrens herbeizuführen, widrigenfalls, für das Recht der
Vigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
(47133a
ſt3l,8 tritt.
darmſtadt, den 28. Oktober 1929.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
O bbuch für Darmſtadt, Bezirk II, Band IV, Blatt 282.
Betrag der
Flur Nr. Kulturart u. Gewann Am Schätzung
II 70 Hofreite Nr. 11 Prinz
478 60 000 RM.
Chriſtiansweg
II 71 Grasgarten m. Garten=
1143 15000 RM.
haus daſelbſt
—
Zwangsverfteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit der
E agung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
4 2aufmanns Jakob Zeller in Darmſtadt im Grund=
Eeingetragen war, ſoll
ustag, den 19. November 1929, nachm. 31, Uhr,
d das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſte lle, Zimmer 219
wigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſti ang.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 29. Auguſt 1929 in
de Brundbuch eingetragen worden.
inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſteige=
—vermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſ5 ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auffor=
Tg zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
S yt anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
2 haft zu machen, widrigenfalls, ſie bei der Feſtſtellung
A ieringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Ver=
— ig des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu=
2 S und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen=
* kecht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
— lags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
* ihrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
* Sigerungserlös an die Stells des verſteigerten Gegen=
(15009a
f es tritt.
Darmſtadt, den 19. September 1929.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
ndbuch für Darmſtadt, Bezirk I, Band Xl, Blatt 536.
Betrag der
Flur Nr. Kulturart u. Gewann am Schätzung
296 Hofreite Nr. 15 Schloß=
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In der Zeit vom Samstag, den
26. Okt. bis Montag, den 11. Nov.,
wird das ſtädtiſche Waſſerrohrnetz
ge=
ſpült. Dabei läßt ſich eine Trübung
des Leitungswaſſers nicht vermeiden;
auch muß die Waſſerlieferung von 22 Uhr
bis. 5 Uhr unterbrochen werden. Den
Waſſerabnehmern wird deshalb
empfoh=
len, ſich rechtzeitig mit Waſſer zu
ver=
ſorgen.
Bei den Druckrohrſpülungen wird die
Waſſerlieferung nur verringert.
Straßenverzeichniſſe mit der
Bezeich=
nung der einzelnen Spülabteilungen
können an den bekannten Aushangſtellen
des Herrn Oberbürgermeiſters eingeſehen
werden.
Spülplan:
Hauptdruckrohr I Samstag, 26. Okt.
Abteilung A Montag, 28. „
B Mittwoch, 30. „
b Freitag, 1. Nov.
C Samstag, 2.
6 Montag, 4.
D Mittwoch, 6.
d Freitag, 8.
E Samstag, 9.
von abends 22 Uhr ab.
Hauptdruckrohr II Montag, 11. Novemb.,
von nachmittags 16 Uhr ab. (st16618
Darmſtadt, den 22. Oft. 1929.
Direktion der ſtädt. Betriebe.
Verſteigerung
im ſtädt. Leihamt, Kirchſtr. 9
Mittwoch, den 6. u.
Donners=
tag, den 7. November 1929,
vormittags von 9 bis 12 Uhr,
Verſteigerung der bis Ende
Oß=
tober ds. Js. verfallenen
Pfänder.
Gold=u. Silberwaren,
Brillan=
ten, Taſchenuhren, Herren= u.
Damenmäntel, Anzüge, Wäſche,
Stiefel, Operngläſer,
Photo=
apparate, Fahrräder,
Näh=
maſchinen, Muſikinſtrumente
uſw.
Am Dienstag, den 5. Nov.
1929, bleibt das Amt wegen der
Vorarbeiten zur Verſteigerung
ge=
ſchloſſen.
(st17094
Darmſtadt, den 31. Okt. 1929.
Städtiſches Leihamt.
Mahnung.
Das Schulgeld für den Monat
Ok=
tober 1929 für die hieſigen höheren
Schulen ſowie für die ſtädtiſchen
Ma=
ſchinenbau=, Gewerbe= Handels= und
Haushaltungsſchulen iſt bei Meidung
der Beitreibung und Koſtenberechnung
bis ſpäteſtens 11. November Ifd. Js. an
die unterzeichnete Kaſſe zu zahlen.
Darmſtadt, den 1. Nov. 1929. (st17113
Stadtkaſſe Darmſtadt.
Oeffenkl. Ausſchreibung.
Die Schreinerarbeiten (ca. 410
Fuß=
böden) für ein Magazin im Schloß zu
Darmſtadt ſollen auf Grund der
Reichs=
verdingungsordnung im öffentlichen
Wettbewerb vergeben werden.
Die Verdingungsunterlagen und
Zeich=
nungen können auf unſerem Amte,
Pa=
radeplatz 3, Zimmer 11, eingeſehen und
die Angebotsvordrucke, ſoweit Vorrat
reicht, von dort abgeholt werden.
Die Angebote ſind mit der Aufſchrift
„Fußböden für das Schloß” bis zum
Er=
öffnungstermin, Mittwoch, den 6.
No=
vember 1929. 10 Uhr, auf unſerem Amte
einzureichen. Zuſchlagsfriſt 8 Tage.
Heſſiſches Hochbauamt Darmſtadt.
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und ist beim kauf nichf zu sehen.
Es fritt erst zutage wenn der Schuh
jängere Zeit getragen ist und frotdem
Seine korm und seine Schönheit behält.
Unser Geheimnis ist
Salamander weicht micht um
Sagresbreite davon db. Rur
das beste Material und die
Beste Arbeif zum Solmandet
Schunh zu verwenden.
Und wenn alle anderen, um
billig zu erscheinen, an der
Qug-
lifät sparen mollten so bleibt
Salgmander doch dabei, daß
nur ein Schuh von unfodeliger
Guglirär überhoupf billig
sein kann, weil nur er dem
Fräger das hälf. mas er im.
Schaufenster Verspricht.
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wie sie nur die giößte und
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stungsfähigste Fabrik, die ihren
Umsatz ständig steigern will.
herauskolkulieren kann. Wenn
man Quglität und Preis ver
gleicht, dann ist.
der Sclamander-Schuf
der bingste.
Aberall im Reich wird der
Solgmanderschuh zum gleichen
Preis verkauft der von der Fabrik
festgesetzt ist.
Beder Salamanderschuh trägt
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den Stempel, der den Wels
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Etzsche, wigſtr. 19.
Seite 19.
Freitag, den 1. November 1929
Aan!
aind mad sraan
Zer Iutt un Anterheingen.
Wie in jedem Jahre, gibt es auch diesmal wieder an Allerheiligen
(1. November) eine Reihe ſportlicher Wettkämpfe. Beſonders in den
katholiſchen Ländern, in denen der Allerheiligentag geſetzlicher Feiertag
iſt, herrſcht lebhafter Sportbetrieb. Im
Fußball
interefſiert in erſter Linie der Repräſentativkampf zwiſchen
Süddeutſch=
land und Zentralungarn, der in Budapeſt zum Austrag kommt. Das
Spiel fällt unter das Kapitel „Lehrſpiele‟. Es war bereits für dieſes
Frühjahr nach München vorgeſehen, wurde aber dann abgeſagt. —
Mün=
chen und Nürnberg=Fürth, die beiden Städte, deren Großvereine den
größten Teil der ſddeutſchen Mannſchaft ſtellen, haben ein Spiel nach
München vereinbart. Trotz der Spielerabſtellungen nach Budapeſt ſind
zwei recht ſtarke Garnituren übrig geblieben, ſo daß auch in München
ein intereſſantes Feiertagsſpiel zu erwarten iſt. In den katholiſchen
Gegenden des Reiches gibt es auch einige Spiele, deren Zahl aber doch
angeſichts der ſchweren Punktſpiele beſchränkt iſt. Aus dem Ausland
intereſſiert in erſter Linie der Städtekampf zwiſchen Paris und London
in Paris, bei dem übrigens der frühere ſchweizeriſche Nationaltorhüter
Séchehaye das Tor der Franzoſen hütet. Im
Handball
treffen ſich in der Gruppe Südbayern D. S.V. und A. S.V. zum fälligen
Rückſpiel. Sonſt herrſcht auf den ſüddeutſchen Handballfeldern Ruhe. Im
Rugby
verdient die Frankreichreiſe von Hannover 78 beſonderes Intereſſe. Die
Hannoveraner ſind am Freitag Gaſt der bekannten franzöſiſchen
Stu=
denten=Fünfzehn „Scuf”. Am Sonntag gaſtieren die Deutſchen dann
in Dijon. Der
Rabſport
bringt an Allerheiligen mehrere Großereigniſſe. Im Vordergrund ſtehen
zwei Sechstagerennen, die an dieſem Tage ihren Anfang nehmen. Mit
15 Paaren beginnt im Berliner Sportpalaſt das „Zweiundzwanzigſte‟,
während Stuttgarts Sportarena zum dritten Male ein Sechstagerennen
in ihren Mauern ſieht. Zwölf Mannſchaften gehen hier an den Start.
Auf der Pariſer Winterbahn gehen Oskar Rütt und Bernhard an den
Start. Die
Boxer
warten in Magdeburg mit einer Berufsveranſtaltung auf, die dadurch
beſonderes Intereſſe genießt, daß ſich Schmeling und Breitenſträter als
Ringrichter betätigen. Schmeling wird den Hauptkampf zwiſchen Dr.
Bach und Piſtulla leiten. In der
Schwerathletik
iſt der Stockholmer Start der Deutſchen Sperling, Bräun, Gehring und
Rupp zu erwähnen.
Handball.
Zum fünften Male Handball=Pokal der 2.5.5.
Der Start am 3. November 1929.
Zum fünften Male rüſten die Handballer der D. S. B. in dieſen
Tagen zu den Spielen um den D. S.B.=Pokal, der zwar kein Pokal im
Sinne des Wortes, trotzdem aber eine ſehr begehrenswerte Trophäe iſt.
Viermal wurden die Spiele bisher ausgetragen. Zweimal blieben die
Berliner Sieger und je einmal wurde der Pokal von Süddeutſchland
und Mitteldeutſchland errungen. Intereſſanterweiſe konnte der
Ber=
liner Verband in den Pokalſpielen nicht die Rolle ſpielen wie bisher
ſeine Verbandsmeiſter in den Spielen um die Deutſche Meiſterſchaft.
Achtmal wurde bisher die Deutſche Handballmeiſterſchaft der D. S.B.
ausgetragen und jedes Mal fiel ſie an den Berliner Verband.
Sieben=
mal errang die Polizei und einmal (1928) der von Schelenz gegründete
Deutſche Handballklub den Titel eines Deutſchen Meiſters. Von vier
Pokalkonkurrenzen konnten die Berliner aber nur zweimal Sieger
wer=
den. Die Urſache dürfte wohl darin zu ſuchen ſein, daß die anderen
Verbände bei der Aufſtellung von Repräſentativmannſchaften eine
glück=
lichere Hand hatten. In der Spielſtärke kann Berlin nur erreicht, nicht
übertroffen werden. Im Vorjahre kam Mitteldeutſchland auch in der
Hauptſache nur dadurch zum Sieg, daß Berlin eine ſchwache
Vertre=
tung entſandte.
Süddeutſchland trifft in der Vorrunde in Mülheim=Ruhr
auf Weſtdeutſchland. Erſtmals ſtanden ſich die beiden Verbände
in der Pokalkonkurrenz 1926/27 in Hagen gegenüber. Damals blieb der
Süden mit 9:4 Sieger. 1927/28 wurde der Weſten in Darmſtadt 6:4
geſchlagen. Diesmal tritt der Süden einen ſchweren Gang an.
Weſt=
deutſchland hat ſich auch verbeſſert, während die Handballkunſt des
Sü=
dens ſtagniert. Nachdem in der vorjährigen Zwiſchenrunde gegen
Mit=
teldeutſchland das Experiment, Süddeutſchland durch eine Darmſtädter
Städtemannſchaft vertreten zu laſſen, mißglückt iſt, hat man diesmal
erſt ein Probeſpiel zwiſchen Darmſtadt und Nürnberg=Fürth veranſtaltet.
Der Ausgang (8:8) hat bewieſen, daß Darmſtadt nicht mehr allein ſteht
und ſo war es begreiflich, daß man auch die Bayern bei der Aufſtellung
berückſichtigte. Die getroffene Löſung muß man als glücklich bezeichnen.
Die Süiddeutſchen ſpielen in folgender Aufſtellung;
Benber
(Schwanheim)
Denzor
Bernhard
(Fürth)
(Nürnberg)
Otto
Gebhardt
Henminger
(Pol. Darmſtadt)
(Fürth)
Koch
Zacherl
Fiedler, Werner, Fuchs
(Fürth) (Pol. Darmſtadt).
(Darmſtadt 98)
Weſtdeutſchland ſtellt dagegen: Orth (Hagen 72); Schüler (Hagen
1911), Rouffuſſe (Aachen 08); Voſſenkaul (Alem. Aachen), Nöh (Siegen),
Korte (Barmen); Geilenberg, Bender (Barmen), Heggen (Remſcheid),
Klein (Siegen), Kniep (Barmen).
Die Ausſichten des Südens ſind diesmal nicht ſehr roſig. Er hat
vor einem fremden Publikum zu kämpfen und wahrſcheinlich auch vor
einer Zuſchauerzahl, wie ſie in Darmſtadt ſelten erreicht wird. Wenn
die Mannſchaft verlieren ſollte, dann wird man ſich damit beſcheiden
müſſen. Beſſev zu ſtellen war ſie kaum. Es iſt ohnedies nicht
abzu=
ſtreiten, daß der Vorteil des eigenen Platzes bzw. des heimiſchen
Ver=
bandes bei dieſen Spielen außerordentlich viel ausmacht. Hoffen wir
aber dennoch, daß der Süden, der im Vorjahre unter weſentlich
er=
ſchwerten Bedingungen in Hannover gegen Norddeutſchland gewann,
auch gegen die Weſtdeutſchen das beſſere Ende für ſich behält.
In den beiden weiteren Spielen der Vorrunde ſtehen ſich
Mittel=
deutſchland und Baltenverband in Halle und Norddeutſchland gegen
Südoſtdeutſchland in Hannover gegenüber. Brandenburg iſt ſpielfrei
und greift erſt in die Zwifchenrunde ein.
Die Schiebsrichter
der Spiele ſind Marienhagen=Magdeburg (Weſtdeutſchland gegen
Süiddeutſchland), Berndr=Breslau (Mitteldeutſchland gegen
Balten=
verband), Dr. Klinkowſki=Berlin (Norddeutſchland gegen
Südoſt=
deutſchland),
Handball in der Deutſchen Turnerſchaff.
Am latzten Sonntag trafen ſich zum fälligen Rückſpiel der A=Klaſſe
die 1. Möannſchaft vom Göchſt i. O. und Vützel=Wiebelsbach, das die
Gäſte=
mannſchaft mit 3:1 gewann, vbwohl die Platzmannſchaft bei Halbzeit
1:0 führte. Dieſes Tor entſtand allerdings auch nur durch ein
Mißver=
ſtändnis der L.=W.=Deckung! Mach der Halbzeit kamen die Vützel=
Wie=
belsbacher mehr auf, da ſich ihre Stütrmer jetzt Geſſer verſtanden, und ihr
ſchußgewaltiger Mittelſtürmer ſtellte das 3:1 ſicher. Es ſei auch nicht
unerwähnt, daß Höchſt burz vor Schluß zwei Mann vom Platze geſtellt
bekam wegen Tätlichkeit. Mit dieſem Siege folgt L.=W. mit 8 Punkten
au zwoiter Stelle,
Durn Beroeſcäu der 29u. Beiſangen.
Am Geſundbrunnen des deutſchen Volkes.
Dem Beiſpiel der Turngemeinde Darmſtadt 1846, dem älteſten Turn=
und Sport treibenden Verein in hieſiger Stadtz, folgt die Turngemeinde
Beſſungen 1865 im Laufe dieſer Woche mit einer Werbeſchau aller
Ab=
teilungen, in welcher vornehmlich im ſüdlichen Stadtteil für den
Turn=
gedanken geſworben werden ſoll. Wie ſehr dieſe Werbewoche Anklang
findet und das lebhafteſte Intereſſe auf ſich benkt, bezeugt der rege Beſuch
der einzelnen Abende an welchen Ausſchnitte des umfangreichen
Uebungsbetriebs der Beſſunger Turner geßeigt werden. Den Abſchluß
der Werbewoche bildet die große Turn=Werbeſche „Am Geſundbrunnen
des Deutſchen Volkes”, Sonntag, den 3. November, nachm. 3½ Uhr,
im Turnhauſe, Heidelberger Straße 131. Wie reichlich der „
Geſund=
brunnen” fließt und wie man immer wieder aus demſelben für das
Leben zu ſchöpfen vermag, wollen die einzelnen Abſchnitte der
Turn=
folge aufzeichnen. Lebensfreude ſprüht aus den Kinderſpielen
der Kleinſten, und mit welch großer Liebe ſchon dieſe Kleinen den
Grundbegriffen deutſchen Turnens ergeben ſind, wird auch ſelbſt Freude
bei den Erwachſenen auslöſen. Die Freude an Tanz und Frejübungen,
die übrigens ureigenes Gebiet des Kinderturnens ſind, wird man durch
die gur geleitete Schülerinnenabteilung erfahren. Jugendfriſche
bietet der Geſundbrunnen den Schülern und Jugend=Durnern, die
Nachahmungsübungen, Pyramiden und Pferdſpringen zeigen werden.
Manneskraft und Gewandtheit, wie ſie aus dem Geſundbrunnen
ſpru=
delt, verbörpert die Volksturnabteilung in Uebungen mit dem
Medizin=
ball, die Turner ud Altersturner warten hier wit Frejübungen auf.
Im Tumen am Gerät und in Freiübungen zeigt die
Turnerinnenabtei=
lung den nie verſiegenden Born dieſes Geſundbrunnens, aus dem die
Turnerin Kraft und Anmut, Stählung des Willens
und Selbſtvertrauens immer wieder zu ſchöpfen vermag. Nicht
zuletzt verleihen die Volkstänze der Dumerinnen, welche in der
turne=
riſchen Arbeit kaum wehr fehlen dürfen und die nach vorangegangener
Arbeit alle Müdigkeit aufheben ſowie mit neuer Spannkraft die
Teil=
nehwerinnen erfüllen, dem Ganzen einen fröhllichen Ausklang.
Turn=
kunſt in höchſter Wollendung, gepgart mit Mannesmt, werden die
Vor=
führungen der Turner am Hochreck darſtellen. — Möge die
Schlußver=
anſtaltung der Werbewoche die Jahresarbeit der Beſſunger
Turn=
gemeinde mit vollem Erfolg krönen und der rührigen Gemeinde, die
hiermit den Weg zum Geſundbrunnen des deutſchen Volkes in
opfer=
freudiger Weiſe geigen ſwill, neue Freunde und Gönner zuführen.
Boken.
Zum heukigen Boxabend des Sporkvereins 1898.
Drei ſüdweſtdeutſche und ein weſtdeutſcher Meiſter ſowie ein deutſcher
D. A. S. V.=Meiſter im Ring.
Der Sportverein 98 hat ſich zum Prinzip gemacht, wie in allen
an=
deren von ihm betriebenen Sportarten, ſo auch im Boxen nur gediegene
Kämpfe zu vermitteln. Es nimmt daher auch weiteres nicht wunder,
wenn das Intereſſe der Darmſtädter Sportwelt bei allen Sportverein=
Kampfabenden von jeher das regſte iſt. Genau ſo groß iſt die
Anteil=
nahme bei dem heute in der Woogsplatz=Turnhalle ſteigenden
Kampf=
abend, wobei das Programm durch Kämpfe zwiſchen den Boxabteilungen
vom Sportverein 28 und V. f. R. Mannheim ſowie dem
Schwergewichts=
kampf Trumpfheller 98 gegen Krimmel=Colonia Köln ausgefüllt iſt.
Ur=
ſprünglich war Fehr als Gegner für Trumpfheller vorgeſehen; wegen
Abſage ſtartet jedoch nun der Kölner Colonia=Mann Krimmel, welcher
1929 in der erſten Mannſchaft des Deutſchen Mannſchaftsmeiſters
Co=
lonia=Köln boxte und kürzlich in Mainz Trumpfheller nach Punkten
ſchlug. Die Umſtellung im Schwergewicht bedeutet alſo unzweifelhaft
eine Verbeſſerung des Programms. — Die Mannheimer Raſenſpieler
ſtellen in ihrem ausgezeichneten Kampfesmaterial u. a. den wiederholten
Südweſtdeutſchen Weltergewicht=Meiſter Schuler, der mit Daniel Heß=
Sportverein 98 zwiſchen die Seile klettert. Für den Eingeweihten
be=
deuter dieſe Paarung eine ſportliche Delikateſſe, wie ſie beim Boxen nur
recht ſelten geboten wird. Außerdem hat die Sportvereins=Leitung noch
in letzter Stunde zwei Einlage=Kämpfe perfekt gemacht, nämlich: Pauli=
Mainzer B.C. gegen Schmidt=F. C. Mannheim 08 und Mitzel=Mainzer
B. C. gegen Nicoley=V. f. R. Mannheim. Pauli, der bis vor kurzem noch
in der erſten Kampfmannſchaft von Colonia=Köln boxte, iſt mehrfacher
Weſtdeutſcher Meiſter ſowie 2. Deutſcher Meiſter im Leichtgewicht. Er
kämpft genau denſelben Stil wie ſein früherer Klubkamerad, der
hier beſtens bekannte Dübers. Schmidt, der Gegner Paulis, iſt
zwei=
maliger Deutſcher Meiſter im D.A. S.V. und kürzlich zum S.W. A. B.V.
übergetreten, wo er heute ſchon mit zu den ſtärkſten ſeines Gewichts
taxiert wird. Mitzel iſt wiederholter Südweſtdeutſcher Meiſter und
Deutſcher Kampfſpiel=Meiſter im Federgewicht, ein Fighter und
Tech=
niker erſter deutſcher Klaſſe. Sein Gegner Nicoley wurde dieſes Jahr
Südweſtdeutſcher Meiſter im Bantam, wuchs inzwiſchen ins
Feder=
gewicht, wo er nun neben Mitzel als erſter Anwärter für die neue
Mei=
ſterſchaft 1930 gilt. Vergangenen Samstag erſt ſchlug Nicoley den
ge=
wiß ſehr guten Erler=Frankfurt beim Städtekampf Mannheim—
Frank=
furt bereits in zweiter Runde k.o. — Aber auch auf die anderen Kämpfe
des Abends iſt man äußerſt geſpannt, weil hier die Kämpfer=Paare
wegen ihrer Gleichwertigkeit und Beſetzung ebenfalls intereſſanten
Qualitätsſport verheißen. — Nach dem recht guten Vorverkauf zu
ur=
teilen, iſt mit gutem Zuſpruch von ſeiten des Publikums zu rechnen.
Intereſſenten ſei daher empfohlen, rechtzeitig vor Beginn der Kämpfe,
die um 8 Uhr anfangen, zu kommen, zumal die Eintrittspreiſe
ür alle Plätze, ſowohl für Mitglieder wie auch Nichtmitglieder,
billi=
ger denn je ſind.
Germanig 03 Pfungſtadt — 5.C. Union Darmſtadk.
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele empfängt am kommenden
Sonntag Germania Pfungſtadt den F.C. Union Darmſtadt. Das Spiel
findet infolge der über den Darmſtädter Verein verhängten
Platz=
ſperre entgegen der Terminliſte in Pfungſtadt ſtatt. Union
Darm=
ſtadt iſt nach einem guten Start, der die Mannſchaft mit an die Spitze
der Tabelle brachte, nach den Niederlagen gegen Oberroden und Münſter
zurückgefallen und wird deshalb bemüht ſein, das verlorene Terain
wieder aufzuholen. Ob dies gegen die Pfungſtädter Mannſchaft, deren
vorzügliches Abſchneiden die ſtete Ueberraſchung der letzten
Spielſonn=
tage bildete, gelingt, ſteht natürlich dahin. Auf alle Fälle iſt mit einem
ſpannenden, in ſeinem Ausgang ungewiſſen Kampf zu rechnen.
Zußball im Kreis Skarkenburg.
Schwächerer Spielbetrieb am 3. November.
Der Spielbetrieb des erſten Novemberſonntags iſt etwas ſchwächer
als der der letzten Sonntage. In der Kreisliga finden wir nur fünf
Treffen angeſetzt, die A=Klaſſe trägt nur Nachtragsſpiele aus und die
B=Klaſſe hat ihre Vorrunde bereits beendet. Die uns am meiſten
inter=
eſſierende Kreisliga ſieht folgende Spiele angeſetzt:
Sportverein Münſter — Germania Oberroden,
Germania 03 Pfungſtadt — Union Darmſtadt,
F. C. 03 Egelsbach — Sportvgg. 04 Arheilgen,
Viktoria Griesheim — Fußballverein Sprendlingen,
Sportverein Mörfelden — Rot=Weiß, V. f. R. Darmſtadt.
Das wichtigſte Treffen ſteigt in Münſter. Gelingt es den
Einhei=
miſchen, ihre Gäſte zu ſchlagen, ſo büßen dieſe ihren Vorſprung als
Tabellenführer ein und wir haben dann wieder einmal eine
Spitzen=
gruppe von drei punktgleichen Vereinen. Ein Erfolg Münſters iſt
mög=
lich, doch iſt zu beachten, daß ſich Oberroden auch auswärts recht gut
ge=
ſchlagen hat. Der Spielausgang iſt alſo reichlich offen. Da Urberach
und Walldorf ſpielfrei ſind, iſt das nächſtwichtigſte Treffen das in
Pfung=
ſtadt. Ueber den Platz der Darmſtädter Union iſt wegen der
Vorgänge beim Oberrodener Spiel die vorläufige Platzſperre
verhängt worden, ſo daß die Beſſunger nach Pfungſtadt müſſen.
Ge=
meſſen an den letzten Leiſtungen der beiden Gegner müßte ein knapper
Sieg Pfungſtadts herauskommen. Arheilgen muß nach Egelsbach. Nor=
malerweiſe ſollte ſich Arheilgen in Egelsbach durchſetzen können, aben
der dortige Platz hat ſeine Tücken. Wir laſſen den Ausgang offen
Die beiden am Tabellenende ſtehenden Mannſchaften Griesheim und
Rot=Weiß, V. f. R., ſcheinen auch am Sonntag nicht von dort
wegzu=
kommen. Griesheim erwartet den FV. Sprendlingen und Rot=Weiß
muß nach Mörfelden. Beide Spiele ſollten von den Gegnern gewonnen
werden. Oder ſollte aus Griesheim wieder einmal die Ueberraſchung
kommen?
In der A=Klaſſe hat die Gruppe Bergſtraße=Ried die
Vorrunde beendet. Wir werden ſpäter eine Tabelle bringen. In der
Gruppe Dreieich wird am Sonntag nur das Treffen FC. 02
Drei=
eichenheim — SV. 1911 Neu=Iſenburg ausgetragen, das Iſenburg ſiche,
gewinnen wird. Hier hat es ebenfalls eine Platzſperre gegeben
und zwar wurde der Platz des FV. Eppertshauſen wegen
Aus=
ſchreitungen im Spiel gegen Wixhauſen auf die Dauer von acht
Wochen geſperrt. Hoffentlich mahnen dieſe Strafen die unruhigen
Elemente zur Einkehr. — Die Gruppe Odenwald, ſieht am
Sonn=
tag drei Spiele, und zwar treten an: SV. Lengfeld — Haſſia Dieb=
Germania Dieburg — V. f. R. Erbach und V. f. L. Michelſtadt — FSV
Groß=Zimmern. Wir erwarten die beiden Dieburger Vereine und
Michelſtadt in Front.
In der B=Klaſſe wurden am Sonntag die letzten Spiele
Vorrunde ausgetragen. Intereſſanterweiſe waren zu ſämtlichen Treffen
keine Schiedsrichter erſchienen. Da es ſich um ſämtlich bereits im
Set=
tember angeſetzte Spiele handelte, die abgeſetzt und verlegt worden
waren, iſt anzunehmen, daß der Klaſſenleiter dieſe Spiele buchſtäblich
— vergeſſen hatte. Die Spiele wurden aber doch ausgetragen und
er=
gaben Siege der Favoriten. Die Tabelle ſieht folgende
Rangord=
nung: Germania Eſchollbrücken 6 Spiele, 11 Punkte; SC. Ober=
Ram=
ſtadt 10 Punkte: „Olympia Hahn 6 Punkte; Spielvgg. Groß=Umſtadt
5 Punkte; Kleeſtadt 4 Punkte; Schaafheim 4 Punkte; Hergershauſen
0 Punkte. Das noch ausſtehende Spiel Groß=Umſtadt — Hergershauſen
dürfte die Umſtädter vor Hahn bringen.
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ders auf das Inſerat in dieſer Nummer aufmerkſam; die Textilmeſſe
biever Gelegenheit zu günſtigen Einkäufen.
Der menſchliche Körper braucht Jod! Im letzten
Jahrzehnt ſind zahlreiche Krankheitserſcheinungen aufgetreten, die ma
auf den ungenügenden Jodgehalt unſeres heutigem Brotes zurückführt.
Der menſchliche Körper braucht aber Jod, und zwar vegelmäßig in
kleinſten Mengen, um Arterienverkalkung, Kropf, Skrofuloſe und
aller=
lei Zahnkrankheiten zu verhüten. Durch namhafte Aerzte und
Zahn=
ärzte wurde dia Herſtellung der „Jod=Kaliklora” veranlaßt, die
dem Jodmangel auf eine bequeme und ſichere Weiſe abhilft. Durch die
Fod=Kaliklora” wird das Jod dem menſchlichen Körper bei der
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Alltags=
leben: „Ach ja wir Frauen”. O 18.30: Schachſtunde. O 18.50:
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ſchritte in Wiſſenſchaft und Technik. O 19.10: Film=Wochenſchau,
19.20: Briefkaſten. O 19.30: Liederhalle Stuttgart: Sinfonie=
Konzert des Philharmon. Orcheſters Stuttgart. Schumann: Sinfont
Nr.2 — Mozart: Arie aus „Titus”: — Roſſini: Arie aus „Aſchen
brödel‟. — Mendelsſohn: Muſik zu Ein Sommernachtstraum”
Dirig.: Generalmuſikdirektor Blech. Soliſtin: Sigrid Onegin Alt),
S 21.30: Stuttgart: Gefangener Nr. 18. Ein Hörſpiel von K. A.
Böhringer. Perſ.: Nr 18 und Schubart, gefangen auf Hohenaſperg;
General Rieger, Kommandant der Feſtung Hohenaſpera; ſein Adjutant;
Sullivan Fourierſchütz; Unteroffizier der Wache: Klaus Hämpflein
und Sebald Hämpflein, Perſonen des Zwiſchenſpiels; eine
Schild=
wache: ein Führer der Streifwache. Offiziere, Soldaten, Sträflinge.
Die Handlung ſpiel in einer Nacht auf der Feſtung Hohenaſperg
bei Ludwigsburg in Württemberg ums Jahr 1787. Anfang und
Ende des Zwiſchenſpiels werden durch einen jedesmal von zwei kurzen
Pauſen umrahmten Gongſchlag angekündigt. O 23: Stadthalle
Stutt=
gart: Uebertragung aus dem Sechstagerennen. O 23.30: Stuttgart:
Kammermuſik mit Gitarre. Ausf.: Kammermuſiker Dittrich (Flöte),
Konzertm. Köhler (Bratſche), A. Faiß (Gitarre),
Königswuſſerhaufen
Deutſche Welle. Freitag, 1. Nov. 10: Karl Megerle von
Mühlfeld: Die Trockenlegung der Zuiderſee. 6 12: Schallplatten.
6 14.30: Kinderſtunde: Kunterbunt. O 15: Frau Dr. Eylenburg:
Die Hausfrau und Mutter als Hüterin der Geſundheit. o 15.45:
Luiſe Reich: Pelzverarbeitung in der neuen Mode. e 16: Dr.
Hilde Lion: Die deutſche Akademie für ſoziale und pädagogiſche
Frauenarbeil als Einrichtung der Erwachſenenbildung. o 16.30:
Leipzig: Konzert des Leipziger Rundfunkorcheſters. o 17.30: Prof.
Dr. Mersmann: Geſpräche über Muſik: Arbeitsgemeinſchaft. 18:
Geh. Rar Ciauſſen: Das Problem der Reparationsſachlieferungen,
O 18.30: Engliſch für Fortgeſchrittene. O 18.55: Techniſcher
Lehr=
gang: Geh. Reg.=Rat Hagemann: Die wirtſchaftliche Bedeutung
der Textilwirtſchaft. o 19.20: Wiſſenſchaftl. Vortrag für Aerzte.
S 19.50: Inhaltsangabe und Perſonenverzeichnis zu der nachfolg.
Uebertr. O 20: Aus der Krolloper: „Spaniſche Stunde‟
Muſie=
kaliſche Komödie in einem Akt. Muſik von Maurice Ravel. —
„Der arme Matroſe‟. Eine Klage in drei Akten von Jean
Coe=
teau. Muſik von Darius Milhaud. — „Angélique”. Buffo=Oper
in einem Akt. Muſik von Jacques Ibert. Muſikal. Leitung: Alex.
von Zemlinsky. O Danach; Unterhaltungsmuſik. Karl: Zwei
Tem=
peramente. — Gruber: Mei Mutterl war a Weanerin. —
Bol=
zon: Menuett. — Benatzky: Draußen in Schönbrunn. —
Wald=
teufel: Ein Sommerabend. — Cui: Orientale. — Goſſec: Gavotte.
— Dufort: Columbine. — Benatzky: Heut hätt’ i Zeit. —
Leoncavallo: Briſe de mer. — Lehar: Aus der „Luſtigen Witwe‟,
Ausf.: Kapelle Eddy Walis. o 23.45: Um Mitternacht beim
Sechstagerennen (Uebertr. a. d. Sportpalaſt).
Wetterbericht.
Ein Hochdruckgebiet erſtreckte ſich heute morgen von Südweſten ibel
England bis über Skandinavien. Sein Kerngebiet liegt über den hni
tiſchen Inſeln mit Barometerſtänden von über 773 Millimeter. An
ſei=
ner Vorderſeite hat eine Nordwindſtrömung eingeſetzt, die uns von
Skandinavien her Kaltluftmaſſen zuführt. Bei ihrem Vordringen
wer=
den die Temperaturen noch weiter zurückgehen und nachts
Gefrierpunkts=
nähe erreichen. Die Wolkendecke, die zunächſt noch ziemlich dicht iſt, wird
bei der Oſtwärtsverlagerung des Hochs nach dem Kontinent hin zeite
weiſe durchbrochen. Niederſchläge werden kaum, höchſtens noch in ganß
geringem Maße, auftreten. Im Nordweſten, im Raume von Jsland,
greift jedoch ſchon ein neues kräftiges Tief an, wodurch die Hochdrück”
wetterlage gefährdet wird. Mit einer größeren Beſtändigkeit des
Weſ=
ters dürfte daher nicht zu rechnen ſein.
Ausſichten für Freitag, den 1. November: Teils wolkig, teils heiter,
Temperaturen beſonders nachts noch weiter zurückgehend, Nachlallen
der Niederſchläge.
Ausſichten für Samstag, den 2. November: Nach vorübergehenden
Beſſe=
rung erneute Eintrübung und Temperaturanſtieg.
Hauptſchriftlelltung: Rudelſ Manpe
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Neitei für den Zeſeratentel!: Wiliv Kublei
und Verlag: Z. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung a icht übernommen.
jens
*
bus
Die heutige Nummer hat 24 Geiten.
[ ← ][ ][ → ]Rummer 303
Freitag, den 1. November 1929
Seite 19
Eine Skadt wird gehoben.
300 Häuſer. — 10 Millionen Kubikmeter Sand. — Eine
Gelände=
ſerſchiebung für 2 Millionen Dollar. — Häuſer auf Rädern.
deutſche Ingenieure als Leiter. — Auch Bäume wurden gehoben.
Mit der Rieſenarbeit, eine Stadt mehrere Meter
zu heben, iſt man ſeit einiger Zeit bei der Küſtenſtadt
Galveſton in Texas beſchäftigt. Der amerikaniſche
Unternehmungsgeiſt iſt bekannt. Für uns liegt aber
ein beſonderes Intereſſe an dieſer merkwürdigen
Arbeit darin, daß auch deutſche Ingenieure bei der
Hebung der Stadt ſtark beteiligt ſind.
Galveſton iſt eine Stadt von etwa 40 000 Einwohnern und
ſer Galveſton=Bai mit ihren vielen Anlegeplätzen für Schiffe
usdehnt. Viele Dampfer= und Eiſenbahnlinien laufen hier
zu=
ammen. Ein weitgehendes Intereſſe gewann der Name der Stadt
urch das furchtbare Unglück, das den Ort 1924 heimſuchte. Eine
reſige Sturmflut ergoß ſich vom Golfe her über die Stadt, wobei
gehr als 200 Menſchen den Tod fanden, während ſich der
Sach=
chaden auf etwa 17 Millionen Dollar belief. Nach dem Unglück
durde von der Stadtverwaltung darüber beraten, wie der Ort
ernerhin gegen ähnliches Unheil zu bewahren ſei. Man berief
ine Kommiſſion, die einen Plan vorlegte, wonach die Stadt an
ſer vom Meere am meiſten bedrohten Seite durch eine rieſige
Zetonmauer gegen die anſtürmende See zu ſchützen ſei. An der
Landſeite ſollte das Erdreich in gleicher Höhe mit der 5,1 Meter
ſohen Mauer gebracht werden, abflachend nach der Bai hin bis
ruf 2.4 Meter. Der Plan gab auch an, daß hierdurch 2300 Häuſer
u heben und zur Auffüllung des ganzen Geländes faſt 10
Millio=
ten Kubikmeter Sand anzufahren ſeien. Mit dieſem Plan erklärte
ſich die Kreis= und die Stadtverwaltung einverſtanden Die Koſten
für die Errichtung der Betonmauer mit 1,5 Millionen Dollar
über=
nahm die Kreisverwaltung, wahrend die ſtädtiſchen Behörden für
die Ausführung der Gelandeverſchiebungen eine Summe von
2 Millionen Dollar zur Verfügung ſtellten. Der Beſchluß wurde
einer Volksabſtimmung unterbreitet, bei der man ſich faſt
geſchloſ=
ſen für die erwähnte Ausführung ausſprach. Somit ſtand dem
Beginn des ſchwierigen Werkes nichts mehr entgegen.
In zwei Jahren war die große Betonmauer vollendet. Sie
iſt aus maſſivem Beton, 5,1 Meter hoch, an der Baſis 4,8 Meter
und oben 1,5 Meter dick, und zieht ſich 6 Kilometer an der
Meeres=
ſeite hin, geſchützt durch Wellenbrecher und Steinſchüttungen. Die
ſchwierigſte Arbeit ſtand nun bevor. Es war dies die Hebung des
Niveaus der Stadt. Mehrere amerikaniſche Firmen waren auch
bereit, die Ausführung dieſer Arbeit zu übernehmen, aber die
hier=
für angeſetzte Summe war ihnen zu niedrig bemeſſen, ein Gewinn
ſchien ihnen zu fraglich. Ihre Berechnungen gründeten ſich auf die
Anfuhr der Sandmaſſen in Schiffen oder mit der Eiſenbahn.
Deutſche Unternehmer dagegen kannten ein einfacheres und
billi=
geres Verfahren. Mit einem Sandſaugbagger wollten ſie den
erforderlichen Sand aus dem Meere entnehmen und an Land
ſchaffen. Nachdem die Stadtverwaltung das geplante Verfahren
geprüft hatte, übertrug ſie die Arbeiten der deutſchen Firma und
dem amerikaniſchen Unternehmer Bates.
Parallel zu der bereits fertiggeſtellten Betonmauer wurde nun
ein 4 Kilometer langer Kanal angelegt, deſſen Breite 100 Meter
und deſſen Tiefe 6 Meter beträgt. Auf dem Gebiet, wo der Kanal
gegraben werden mußte, ſtanden etwa 150 Häuſer, die
fortzuſchaf=
fen waren. Sie wurden hochgeſchraubt, auf Holzrollen von etwa
50 Zentimeter Durchmeſſer geſetzt und durch Pferde fortgezogen,
einige faſt dreiviertel Stunden weit, ohne daß ſie ausgeräumt zu
werden brauchten. Begegnete man auf ſolcher Wanderung der
elektriſchen Straßenbahnleitung, ſo ließ man das Haus, auf der
Straße ſtehen, wartete bis nach Mitternacht, wo die Leitung
ſtromlos war, und leitete dann die Drähte um. Solch ein Haus
inmitten der Straße war ein komiſcher Anblick. Die Anlage des
Kanals brachte ferner noch mit ſich, daß eine Eiſenbahnbrücke über
fung durch Spülung erfolgt. Der Saugbagger dampft in die See
hinaus und ſenkt ſein Aufnahmerohr auf den Boden hinab. Dann
den Kanal herzuſtellen war, die aus Holz erbaut wurde. Sobald
der ganze Kanal fertig und die mühevolle Arbeit der
Hauſer=
verſchiebung beendet war, konnte das Werk der Geländeaufhöhung
begonnen werden. Inzwiſchen waren die Saugbagger eingetroffen.
Mit vier ſolchen Fahrzeugen, von denen das größte 900
Kubik=
meter Laderaum hat, wird der Seeſand aus der Bai geholt und
auf dem Kanal zum Arbeitsplatz gebracht, von wo die
Weiterſchaf=
fördern die Maſchinen den mit Waſſer vermiſchten Sand in den
Laderaum des Baggers. Hierauf dampft das Schiff zum Kanal,
wo eine Röhrenſtation aus Muffenröhren zuſammengeſetzt iſt,
deren Länge bis zu 2000 Meter beträgt. Durch dieſe Röhren preßt
der Bagger den flüſſigen Sand, der am Endpunkte des Rohres als
ſchmutzige Maſſe herausſprudelt und auf dem durch Dämme
be=
grenzten Weg weiter fließt.. Das Waſſer läuft ab und in den
Kanal zurück, der Sand dagegen ſetzt ſich und nimmt ſehr ſchnell
feſte Bodenform an.
Die eigenartigen Arbeiten bilden den Sammelpunkt von
Tau=
ſenden, die aus dem Binnenlande herbeieilen und ihre
Bewunde=
rung zu erkennen geben. Nicht das Heben der Häuſer — das iſt
dem Amerikaner nichts neues — ſondern das ganze Verfahren,
insbeſondere der Gedanke, dieſen Kanal zu bauen und Saug= und
Preßbagger zum Aufſpülen des Sandes zu verwenden, erregt das
Erſtaunen der Amerikaner.
Es iſt bei dieſen Arbeiten die Frage aufgeworfen worden, ob
die Häuſer nicht leiden. Nein! Aber die Kehrſeite von allem iſt
die, daß durch das ſalzhaltige Spülwaſſer das Pflanzenwachstum
für die erſten Jahre vernichtet wird. Galveſton führte bisher den
Namen Oleanderſtadt, ſo ſchön waren die blühenden Oleander,
und auch die übrige Vegetation war ſehr üppig. Dieſer
Pflanzen=
reichtum iſt leider dahin. Aber das Wachstum wird ſich recht bald
wieder einſtellen. Zudem hat man eine Anzahl ſchöner Bäume
gerade ſo gehoben wie die Häuſer. Die Hauptſache iſt immerhin
die Hebung der Stadt, deren Niveau nach beendeter vollſtändiger
Hebung in ſolcher Höhe liegen wird, daß nach menſchlicher
Berech=
nung eine Kataſtrophe nicht wieder zu befürchten iſt.
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Zummer 303
Freitag, den 1 November
Spareinlagen der Sparkaſſen des Deukſchen Reiches
Ende Sepkember.
Die Spareinlagen bei den Sparkaſſen des Deutſchen Reiches nehmen
auch weiterhin eine ziemlich gleichmäßige Entwickelung. Sie betrugen
Ende September 1929 8595,7 Mill. RM. gegenüber 8466,4 Mill. RM.
am Ende des Vormonars. Die Einzahlungen ſind mit 541,3 Mill. RMM.
nur unweſenklich zurückgegangen, während die Auszahlungen mit 411,9
Mill. RM. leicht angeſtiegen ſind. Ende Auguſt betrugen die
Einzah=
lungen 558,8 Mill. RM. und die Auszahlungen 409,1 Mill. RM. In
der Zeit vom Januar bis Ende September 1929 ſind die Spareinlagen
um rund 1,2 Milliarden erhöht worden. Im Sheck=, Giro=,
Kontokor=
rent= und Depoſitenverkehr iſt wiederum ein Rückgang des
Einlage=
beſtandes auf 1353,7 Mill. RM. gegenüber 1378,2 Mill. RM.
feſtzu=
ſtellen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk. Darmſtadt.
Neue Verfahren: Offenbach a. M.: Deutſcher
Heimſtättenbil=
dungsberein e. G. m. b. H. KVerſ. wird eröffnet. Bad=Nauheim:
Kfm. Paul Kellers. Af. 16. 11., Prft. 20. 11. Michelſtadt: Samenhdlg.
„Johann Georg Hamburger in Stockheim. Af. 13. 11., GlV. u. Prft.
B. 11. — Beendete Konkurſe: Alsfeld: Verſt. Berthold
Ramſpeck. — Aufgehobene Vergleichsverfahren:
Als=
feld: Alsfelder Trikotweberei G. m. b. H. Worms: Kfm. Emil Praiß.
Schuhfabrik Herz A.G., Offenbach a. M. Das Geſchäftsjahr 1928/29
ſchließt mit einem kleinen GAvinn ab. Der Aufſichtsrat beſchloß, der
G.V. (28. November) vorzuſchlagen, dieſen Gewinn vorzutragen. Eine
Dividende kommt ſomit wieder nicht zu Verteilung.
Vereinfachung des Verbandsweſens der Metallwalzwerksinduſtrie.
Der Vorſtand des Zentralverbandes der deutſchen MMetall=Walzwerks=
und Hütten=Induſtrie E. V. hielt unter zahlreicher Beteiligung, wie
die „Metallwirkſchaft” berichtet, in Berlin unter Leitung ſeines
Vor=
ſitzenden, Generaldirektor Dr. Heinhold (Mansfeld), ſeine 49. Sitzung
ab. Generaldirektor Th. Berg (Berg=Heckmann=Selve) erſtattete im
Namen eines Ausſchuſſes, den der Vorſtand eingeſetzt hatte, einen
Be=
richt über organiſaroriſche Maßnahmen, die zur Vereinfachung des
Verbandsweſens der Metallwalzwerksinduuſtrie dienen ſollen.
Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Die arbeitstägliche
Kohlenproduk=
tion ſtellte ſich in der Woche vom 20. bis 26. Oktober auf 406 848 To.
gegenüber 411 745 To. in der vorangegangenen Woche, die Koksproduktion
auf täglich 92 638 (93 139) To. und die Briketterzeugung auf
arbeits=
täglich 12028 (12458) To. Die Zahl der Feierſchichten wegen
Abſatz=
mangels erhöhte ſich in der Berichtswoche auf 62651 (d. h. arbeitstäglich
13 775) gegenüber B078 (4180) in der vorangegangenen Woche.
Keine Rückwirkungen der New Yorker Baifſe auf die Pariſer Börſe.
Die Börſe von Paris hat dem Druck, der infolge der Panik in New
York und deren Rückwirkungen auf faſt allen Börſen der Welt
unge=
heuer ſtark war, verhältnismäßig ſehr gut Stand gehalten, wenn auch
in den letzten Tagen die Kurſe im allgemeinen ſtärker als gewohnt
ab=
bröckelten. — Am Donnerstag morgen fand nun im Pariſer
Finanz=
miniſterium eine Konferenz ſtatt, an der der Vorſtand der Vereinigung
der Wechſelſtuben, die Direktoren der Großbanken ſowie die zuſtändigen
Stellen des Finanzminiſteriums teilnahmen. Es wurde feſtgeſtellt, daß
die Lage an der Pariſer Börſe vollkommen geſund ſei und ſpekulative
Einflüſſe ſich nicht bemerkbar gemacht hätten, ferner, daß das
franzö=
ſiſche Publikum bereits wieder bedeutende Käufe getätigt hat.
Amerikaniſche Kabelngchrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 31. Okt.:
Getreide. Weizen: Dez. 128½, März 135½, Mai 139½8;
Mais: Dez. 92½; März 9734, Mai 100½; Hafer: Dez. 50, März
52½, Mai 54½; Roggen: Dez. 107, März 11234, Mai 114.
Schmalz: Oktober und November 10,40, Dezember 10,50,
Januar 11,07½.
Fleiſch. Rippen: Oktober 1100; Speck, loko 11,00; leichte
Schweine 9,00—9,46; ſchwere Schweine 8,50—9,40;
Schweine=
zufuhren: Chicago 32 000, im Weſten 90000.
Baumwolle: Dezember 17,97, Januar 18,09.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 31. Okt.:
Getreide. Weizen: Rotwinter 142, Hartwinter 137: Mais:
105½; Mehl: 5,65—5,95; Fracht: nach England 1,6—2,3 Schill.,
nach dem Kontinent 8—9 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 11,15; Schmalz, extra,
loſe 8½.
Kakao. Tendenz: ſtetig; Umſätze in Lots: 25: Loko: 10½;
November 9,84, Dezember 9,95, Januar 10,01, Februar 10,05,
März 10,13, Mai 10,28, Juli 10/43, Sept. 10,56.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die wirtſchaftliche Vereinigung deutſcher Meſſingwerke e. V., Köln,
hat mit Wirkung vom 30. Oktober ihre Grundpreiſe für Meſſingbleche
um 1 RM. ermäßigt.
Ueber das Vermögen der Bankfirma André u. Herzog in Kaſſel=
Ständeplatz iſt ſoeben um 12,30 das Konkursverfahren eröffnet worden.
Ueber die Höhe der Verbindlichkeiten ſchweben noch Feſtſtellungen,
jedoch dürfte die Ziffer von 1 500 000 RM. zutreffend ſein, während
die Vermögenswerte zwiſchen 260 000 bis 280 000 RM. ſchwanken.
Ueber das Vermögen des Bankhauſes Sattler u. Jobſt, Lindenberg
(Bayer. Allgäu), iſt der Konkurs verhängt worden. Grund des
Zu=
ſammenbruchs ſind ſchwere Wechſelfälſchungen des inzwifchen
geflüch=
reten Prokuriſten.
Am 31. Oktober beging in voller geiſtiger Friſche Profeſſor Dr.=
Ing. Friedrich Quietmeyer ſeinen 80. Geburtstag. Nach faſt 27jähr.
Wirkſamkeit im Auslande als Leiter einer Gießerei in Tiflis, beim
Bohrbetrieb in Baku, einer Zementfabrik in Südrußland uſw. widmete
ſich Prof. Quietmeyer von 1909 bis 1921 an der Techniſchen Hochſchule
Hannover der Lehr= und Laboratoriumstätigkeit auf dem Gebiete der
Bauſtoffkunde.
Im September wurden im weſtoberſchleſiſchen Revier 1280 (870) To.
Galmei, 17 524 (19 273) To. Zinkblende und 2961. (2248) To. Bleierze
gefördert. An Schwefelkies wurden 316 (261) To. gewonnen. In den
Zinkblechwalzwerken wurden 581 (428) To. Zinkblech hergeſtellt,
außer=
dem 6 (4) To. Zinkblei. Die Arbeiterzahl der Erzgruben betrug 2 502
(2 533), die der Zinkwalzwerke 151 (151).
Die Niederländiſche Bank hat ihren Diskontſatz ab 1. November
von 5½ Prozent auf 5 Prozent herabgeſetzt.
Wie aus Kopenhagen gemeldet wird, fand in London eine
Ver=
ſammlung der ausländiſchen Geldgeber des Plum=Konzerns ſtatt, auf
der, wie nunmehr berichtet wird, engliſche, amerikaniſche und
ſchwei=
zeriſche Intereſſenten, insgeſamt etwa 15 bis 20 Bankhäuſer, vertreten
waren. Die Beſprechungen galten ausſchließlich der zweckmäßigſten
Form der Abwicklung des Plum=Konzerns.
Die Bank von England ermäßigte geſtern ihren ſeit dem 26.
Sep=
tember datierenden Diskontſatz von 6½ v. H. um ½ v. H. auf ſechs
Prozent.
Wie die Morgenpreſſe berichtet, iſt es gelungen, eine Verſtändigung
xwiſchen den polniſchen Bergwerksbeſitzern und den Arbeitnehmern zu
erzielen. Die zugeſtandene Lohnerhöhung beträgt durchſchnittlich 6v. H.
Wie aus Moskau berichtet wird, wurde am Mittwoch zwiſchen dem
Volksſirtſchaftsrat der Republik Georgiens und der Firma Siemens
u. Schuckert ein Vertrag unterzeichnet über den Bau einer Ferro=
Mangan=Fabrik in Tſchiaturi.
Nach New Yorker Meldungen ſind in letzter Zeit Verhandlungen
zwiſchen der Vacuum Oil und dem Naphtha=Syndikat der Sowjetunion
uiber Lieferungen von 6000 To. Petroleum für ägyptiſche Häfen
ein=
geleitet worden. Der Vertrag ſoll bei einem giinſtigen Ausgang der
Verhandlungen in allernächſter Zeit abgeſchloſſen werden.
Amr Freitag und Samstag findet an der New Yorker Börſe kein
Börſenverkehr ſtatt, wohl aber am kommenden Montag.
Die Bundesreſervebank in New York hat geſtern ihren Diskontſatz
hon 6 auf 5 Prozent ermäßigt.
Zählungseinſtellung der Bant fur deutſche beamte.
Von unterrichteter Seite verlautet, daß die Bank für Deutſche
Beamte in Berlin ihre Zahlungen eingeſtellt hat. Die Bank, eine
Genoſſenſchaft mit 16 500 Mitgliedern, die ſchon ſeit einiger Zeit mit
Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, konnte in den letzten Monaten die
Gehaltsüberweiſungen immer glatt ausführen. Die Einlagen der Bank
betragen 625 000 Mark, die Haftſumme der Genoſſenſchaft beläuft ſich
auf 6½ Millionen. Die Bank hat 60 000 Genoſſenſchaftsanteile
aus=
gegeben, von denen ſich 10000 in Händen der Bekleidungsgeſellſchaft
befinden. Die reſtlichen 50 000 Anteile verteilen ſich auf die 16 500
Mitglieder. Infolge der ſeit längerer Zeit beſtehenden Schwierigkeiten
hat die Deutſche Beamtenzentralbank der Bank für Deutſche Beamte
wiederholt Zwiſchenkredite gegeben, ſo im September 1,1 Millionen
und im Oktober 1,9 Millionen, die aber immer glatt abgedeckt wurden.
(Vgl. Politik.)
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
An der Abendbörſe lagen ſowohl aus dem Auslande, wie auch
aus ſüddeutſchen Provinzelätzen kleine Kauforders vor. Die
Mittags=
ſchlußkurſe waren an ſämtlichen Märkten gut gehalten, teilweiſe ¼ bis
Prozent freundlicher Das Geſchäfr hielt ſich in ſehr kleinem
Rah=
men. Es wurde ſehr beachſtet, daß am Rentenmarkt beſonders
auslän=
diſihe Nachfrage zu verzeichnen iſt, was als eine der Grundlinien der
Börſengeſundung angeſehen wird. Im ſpäteren Verlauf blieben die
Kurſe gut gehalten.
Berlin, 31. Oktober.
Die heutige Berliner Börſe beantwortete die geſtrige Beruhigung
in New York mit einer kräftigen Erholung. Schon vormittags war
man bei den Banken freundlich geſtimmt, ohne daß beſondere
wirt=
ſchaftliche Momente hierfür vorlagen. Es ſtimulierten vor allem die
Hoffnungen auf eine weitere Erleichterung der internationalen
Geld=
marktverhältniſſe, Tagesgeld hatte in New York trotz des Ultimos den
niedrigen Satz von 6—5 Prozent und der Kreis derer, die mit einer
baldigen Diskontſenkung in Amerika rechnen, wird immer größer. Die
Baiſſe=Spekulation, die geſtern wieder auf Gerüchte und Befürchtungen
hinſichtlich des heutigen Zahltages ſtärker an der Arbeit war, ſah ſich
heute, nachdem nichts ungünſtiges bekannt geworden war, zu Deckungen
veranlaßt. Ferner ſollen ſeitens der Bankenkundſchaft kleine
Mei=
nungskäufe vorgenommen worden ſein, ſo daß ſich zu den erſten Kurſen
überwiegend Gewinne einſtellten. Nach den erſten Kurſen war die
Tendenz zunächſt unentſchieden und ſpäter überwiegend ſchwächer. Die
Rückgänge hielten ſich in Grenzen von 1—2 Prozent und gingen nur
vereinzelt bis 5 Prozent. Auf die Ermäßigung der engliſchen
Dis=
kontrate auf 6 Prozent trat zu Beginn der zweiten Börſenſtunde eine
Befeſtigung ein.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 31. Oktober ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer auf 170, Originalhüttenglumimum 190, desgl. 194,
Reinnickel 350, Antimon Regulus 63—67, Feinſilber 67.75—69.50 RM.
Viehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 31. Oktober. Aufgetrieben waren:
7 Ochſen, 133 Kälber, 8 Schafe, 2 Ziegen. Die Preiſe ſtellten ſich für
Kälber a) 82—87, b) 76—81, c) 70—75 Pf. pro Pfund. Marktverlauf:
lebhaft, geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 31. Oktober. Der Auftrieb des heutigen
Nebenmarktes beſtand aus 106 Rindern, 942 Kälbern, 715 Schafen und
571 Schweinen. Verglichen mis dem Auftrieb des Nebenmarktes der
vergangenen Woche waren heute 42 Rinder; 134, Kälber, 165 und 85
Schweine weniger angetrieben. Marktverlauf: Schweine ſchleppend,
Ueberſtand. Kälber und Schafe rege, ausverkauft. Bezahlt wurde
pro Zentner Lebendgewicht: Kälber b) 81—84, c) 76—80, c) 70—75,
Schafe a1) 45—49, b) 38—44, c) 28—37, Schweine b) 84—87, c) 84—87,
d) 84—87, e) 80—83. Im Vergleich mit den Notierungen des letzten
Hauptmarktes gaben Kälber und Schweine bis zu einer Mark nach.
Fleiſchgroßmarkt: Ochſenfleiſch 1) 90—95, 2) 80—90, Bullenfleiſch 85
bis 90, Kuhfleiſch 2) 65—75, 3) 50—65, Kalbfleiſch 2)110—120,
Hammel=
fleiſch 90—105, Schweinefleiſch 1) 110—114, auslünd 95—105,
Gefrier=
fleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel, zollfrei 56, und Hinterviertel 65.
Der Umſchwung an der New Yorker Börſe.
New York. 31. Oktober
Die Börſe iſt nach den kataſtrophalen Kursſtürzen der letz
Tage geſtern bemerkenswert feſt geweſen. Die Wertpapiere zoe
um etwa 15 bis 30 Punkte an. Die Großbanken gaben Kaufa
träge en bloc von 25 bis 50 000 Aktien. Zwei Stunden nach
Eröffnung begannen die Kurſe erneut bedenklich zu ſchwank
beſonders die Induſtriepapiere ſanken wiederum rapid. Die k.
nen Spekulanten, die an ein Börſenmanöver glaubten, dem
ſtrierten gegen die Großbanken. Gegen Schluß der Börſe zo
die Papiere wieder an, ſo daß im allgemeinen ein Gewinn ge
die Vortage zu verzeichnen war. „Die Panik 1929”, wie
Kataſtrophe allgemein genannt und in der Geſchichte der
Yorker Börſe fortleben wird, dürfte allem Anſchein nach ihr
erreicht haben. Die Leitung der Wertpapierbörſe hat beſchloſſ,
über Allerheiligen ganz zu ſchließen. Die Börſe wird erſt wie)
am nächſten Montag eröffnet werden. Dies bedeutet, beſonde
für die 50 000 Angeſtellten und Leute, die unmittelbar mit
Börſe zu tun haben, eine wohlverdiente Ruhe.
Die geſtrige Haltung der New Yorker Börſe ſtellt einen voll
Umſchwung in der Entwicklung dar. Die Abwärtsbewegung g
als endgültig überwunden, nachdem die Kurſe wieder
angezo=
haben. An einer Konferenz führender Bankiers im Hauſe M.
gan, die am Mitttwoch ſtattfand, nahmen auch Owen Young u
der Präſident der National City Bank of New York, Mitche
teil. Im Anſchluß daran wurde eine Erklärung veröffentlicht
beſagt, daß ſich die Bedingungen inzwiſchen erheblich gebeſ
hätten. Verſchiedene große Geſellſchaften fahren fort, günſti
Vierteljahrsberichte über die ihnen naheſtehenden Firmen zu v.
breiten, um zur Wiederherſtellung des Vertrauens der
Oeffe=
lichkeit beizutragen. Die Wirkung dieſes Vorgehens macht ſich
reits bemerkbar. Nicht unweſentlich zu dieſer günſtigeren
E=
wicklung beigetragen hat ein Schritt John Rockefellers ſen.,
am Mittwoch durch ſein eigenes Büro mitteilen ließ, er und
Sohn ſeien der Auffaſſung, daß die gegenwärtigen Preiſe
führenden Werte an der New Yorker Börſe ihrem tatſächlich
inneren Wert entſprechen und daß er und ſein Sohn demzufol
ſeit Tagen in bedeutendem Umfange Ankäufe vornehmen. Er
abſichtige, angeſichts des Umſtandes, daß die Vernichtung
Börſenwerte durch die wirtſchaftliche Konſtruktion des Lan
nicht gerechtfertigt ſei, in dieſer Handlungsweiſe fortzufahren.
Entſcheidung des New Yorker Börſenvorſtandes, während
Wochenendes eine Unterbrechung der Börſengeſchafte durchzuft
ren, um dem überarbeiteten Perſonal Gelegenheit zu einer Ar
ſpannung zu geben, wird von den führenden Banken ſehr begrü
da die Ruhepauſe vom Freitag bis zum Montag nach ihrer Ar
faſſung die Zuverſicht in der Oeffentlichkeit weiter verſtärk
werde.
Rückwirkungen an der Skockholmer Börſe.
Während der geſtrige Tag an der New Yorker Börſe berei
ein bemerkenswertes Anziehen der Kurſe brachte, werden d
Rückwirkungen der Panikſtimmung in New York auf die Ste
holmer Börſe erſt jetzt fühlbar. Am Mittwoch ſanken die
We=
papiere weiter in erſchreckender Weiſe. Viele Induſtriewerte hab
Kursverluſte von 30. ja ſogar 40 Punkten zu verzeichnen.
Produkienberichle.
Berliner Produktenbericht vom 31. Oktober. Das Angebot von
ländiſchem Brotgetreide aus erſter Hand, namentlich das von Weit
iſt weiterhin nur recht gering, und da die Mühlen ſich infolge des V
mahlungszwangsgeſetzes laufend mit Material verſorgen müſſen, M
den die um etwa 2 Mark erhöhten Forderungen bewitligt. Der
rungsmarkt folgte dieſer Preisbewegung, und hier wirkten auc
vom Auslande vorliegenden Nachrichten einigermaßen befeſtigend. W
gen iſt in Kahnware nach wie vor reichlicher angeboten, Forderm
und Gebote liegen jedoch zumeiſt um etwa 2—3 Mark auseinander.
zielbar waren bei Roggen etwa 1 Mark höhere Preife als geſtern. A
Lieferungsmarkt hielten ſich die Preisteränderungen für Roggen in
ſcheidenen Grenzen. Die Oktoberengagements ſind für beide B
getreidearten anſcheinend glatt abgewickelt. Die etwas beſſere Na
frage für Mehl hat ſich erhalten, gegenüber den abgegebenen Unt
geboten verhalten ſich die Mühlen im allgemeinen jedoch reſerviert,
daß ſich das Geſchäft auf kleine Bedarfskäufe beſchränkt. Hafer
ziemlich geringem Angebot in ruhigem Konſumgeſchäft, während
Küſtenware wieder eher beſſere Nachfrage beſteht.
Berliner Kursbericht
vom 31. Oktober 1929
Oeviſenmarkt
vom 31. Oktober 19
M
Danatbank
Deutſche Bank
Disconto=Geſ.
Dresdner Bank 147.50
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bayr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Eleftr. 1196.—
Berl. Maſch.=Bau / 57.—
Tonti Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
100 Schillingl 58.72 58.84 Spanien 100 Peſetas 59.29 156.— Geſ. f.elektr. Untern. 169.—
Leonh. Tietz 160.— Prag
100 Tſch. Kr. 12.377 12.39, Danzig 1100 Gulden 81.46 Harpener Bergbau 135.— Verein. Glanzſtoff 214.50 Budapeſt
100 Pengo 72.99 73. 13 Japan 1 Yen 2.008 106.125 Hoeſch Eiſen 216.— Verein. Stahlwerke 105.50 Sofia
00 Leva 3.01 3.02 Rio de Janetro Milreis 0.4855 144.25 Phil. Holzmann 82.— Weſteregeln Alkali 201.—
Holland 100 Gulden 168.46 168.90 Jugoſlawien. 100 Dinar 7.386 100.875 Kali Aſchersleben 198.50 gsb.=Nrnb. Maſch. 80.50 2slo
100 Kronen 1111.7 712.01 Portugal
00 Escude 18.81 166.75 Klöcknerwerke 95.— ,Baſalt Linz 34.875 Kopenhagen 100 Kronen 111.81 112.0. Athen 100 Drachi 5.425 82.— Nöln=Neueſſ. Bgw. 112.75 Berl. Karlsr. Ind. 56.25 Stockholm 100 Kronen 112.06 112.2e/Konſtantimopellt türk. 2. 1.973 205.50 Ludw. Loewe 167.50 Hirſch Kupfer 127.—
London; 1 E.Stg. 20.356 20.396
Kairo ägypt. * 20.88 Mannesm. Nöhr. 95.875 Hohenlohe=Weike 85.50 Buenos=Aires Pap. Pe io 1.693/ 1.69
Kanada 1 canad. Doll. 4.086 Maſch.=Bau=Untn. 46.75 Lindes Eismaſch. 152.— New York Dollar 4.176:
4. 1845/Uruguay Goldpeſo 3.936 140.375 (Nordd. Wolle
102.— Herm. Pvege 22.25 Belgien
* 100 Belgo 58. 405 58. 525/ Jsland 100 eſtl. Kr. 92.1 168.25 Oberſchleſ. Koksw. 91.— Vogel Telegr. Drah 65.50 *
Italien. 100 Lire 21.86 21.90 Tallinn (Eſtl.) 100 eſtl. Kr. 111.92 96.25 Orenſtein & Koppel 72.— Wanderer=Werke 41.—
Paris 100 Francs 16.44 16.48 MRiga 100 Lats 80.56
Tohatbanr, Kocmandngefenfcaf
Frankfurter Kursbericht vom 31. Oktober 1929.
Wee
anl. v. 27 .....
6O Baden
Frei=
ſtaat v. 27 .....
60 Bayhern
Frei=
ſtaat v. 27 .....
8% Heſſen
Volks=
ſtaat. . . . . v. 28/
v. 29
8e.
6%0 Preuß.
Staats=
anl. v. 28 .... ..!
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27 ...."
7%Thüringer
Frei=
ſtaat v. 27 .....!
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. + 1.
Ablöſungsanl. . .
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ..
8% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24 ..
8% Darmſtadtv. 2/
v. 28
720 Frkfira. M.vp.26.
8% Mainz v. 26
8O Mannh. v. 26.
6% Nürnbergv. 26.
82), Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr.. . . ..
8‟1. Heſſ. Landesbk.
Goldoblig.
4/.%. Heſſ. Lds.
Hhp.=Bk.=Liquid.
Pfbr.
82o Preuß. Lds.
Pfbr.=Anſt.
Eold=
pfbr.
8‟. Preuß. Lbs.e
Pfbr.=Anſt.
Gold=
vbl..
182. Darmſt. Komn
87.25 Landesbk. Goldob
8‟/,KaſſelerLandes=
69.5 kredit Goldpfbr.
82), Naſſ. Landesbk.
76.5 Goldpfbr..
Rie
89.5
91.4
75
50.1
9.25
Aaff
87.75
85
81.5
84.4
87
96.9
93.5
98
95
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser.
* Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz)
8% Berl. Hyp.=Bk.
4:, Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp.Bk..
41,2 — Lig. Pfbr
8½% „ Pfbr.Bk.
4½/,% „ Lig. Pfrb.
8% Mein. Hyp.Bk.
4½,% „Lig. Pfbr..
8% Pfälz.Hyp. Bk.
4½/- „ Lig. Pfbr.
821. Preuß.
Boden=
cred.=Bk..
4½,). Lig. Bfb.
82). Preuß. Centrl.=
Bodencr. Bk..
4:/.J. „ Lig. Pfbr.
82/=Rhein. Hyp.=Bk
141/.). Lig. Pfbr.
18% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit.. . .
8% Südd. Bod.
Cred.=Bank. . .
18% Württ. Hhp.=B
6% Daimler Benz
von 27 ........
8I,Dt. Linol. Werke
v. 26.
890 Klöckner=Werke
Berlin v. 26 ...
26 Mainkrw. v,26.
% Mitteld.
Stahl=
werke v. 37..
93.5
98
96
48.25
65
21
97
74.6
A=
9
76.5
*
5
75
97
D.5
26.5
96.5
97.5
97.25
66
91
86
81.5
82/, Salzmann u. Co.
v. 26..........
726 Ver. Stahlwerke
mit Opt. v. 26
8% VoigtckHäffner
von 26 .... ...
3. G. Farben Bonds
v. 28 .......
5% Bosn. L.E.B.
v. 1914 ......
4½/=%0 Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914..
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän.
4½%
4%o Türk. Admin.
„ 1. Bagdad
„Bollan!
O1 Ungarn 1913
1914
9.
Goldr
Aktien
Accum.=Berlin...
Adlerw. (v. Kleyer).
AEG. Stamm .
AndregeNoris Zahn
Baſt Nürnberg.
Bergm. El. Werke.
Brown BoverickCie
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen
Cement Seidelberg
Karlſtadt
Chem.Werke Albert
Chade ........."
Contin. Eummiw.
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr. ..
„Eiſenh. Berlin.
Erdö!
Gold= u. Silb.
ſcheide=Anſtalt
„ Linoleumwerk.
Dyckerhoff u. Wid=
84
78.2!
103
26.5
A 6
26.5
8.70
13.8
7.075
5.8
7.45
21.5
167.5
112
124
93
63.75
119=),
175
53.5
367.5
140
30.5
97
126
94
20
Eleftr. Licht u. Kraft
Liefer=Geſ./159.75
Eſchw. Bergwert:
Eßlinger Maſchinen! 31
ſttlinger Spinnereil212
B. Farbeninduftrl179.2
inmech. (Jetter).
elt. & Guilleaum.
„
Frkft. Gas
Ho
Geiling & Cie..."
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. elektr.
Unter=
nehmungen ...
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfbri
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Aupfer..
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil..
Holzverk.=Induſtrie
Slſe Bergk.St mn
Genüſſe
Junghaus Stamm
Kali Aſck ersleben
Salzdetſurth ..
Aeſteregeln
Kammgarn ſpinn..
Karſtadt, R. .
Klein. Schanzl. ..
Klöcnerwerle,
Labmeher & Co..
Lech, Augsburg.
Löwenbr. Münch.: /273
Lüdenſcheid Metall/ 66
Lutz Gebr. Darmſt
Maink.=W. Söchſt.
Meinz. Aft.=Br. . ..
Wanneim. Rökren
J
n
123
60%
164
145
135.5
163
35
75
82.5
77.25
205.5
118.5
197
315
132
143
169
102.5
108.5
105
Mansfeld Bergb...
MarswerkeNürnbg.
Metallgeſ. Frankf.. 1114.7!
Miag. Mühlenbau.
Montecatin:Maild.
Motorenfb. Darmſt.
Neckarwerke Eßling.
Nicolay, Hofbr. ..
Oberbedarf.
Otavi Minen
Phönix Bergbau".
Neiniger, Gebb.,./ 97.7
Rh. Braunkohlen.
„ Elektr. Stamm. /144.5
Stahlwerke. .
Riebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerle
Sachtleben A. G.
Schöfferhof=Bind.:
Schramm Ladkfabr
Schriftg. Stempel
Schuckert Cleftr. .
Schwarz=Storchen. /153.5
Siem. Glasinduſtrie
Siemens & Halske
Strohſtoff. Ver.. . .
Südd. Immobilien
Zucker=A. G..
Ebensia Täntſtüicks
Tellus Vergbau 1113
Thür. Liefer.=Geſ.
Tucher=Brauere ..
Unterfr. Krs.=
Elei=
tr.=Verſ.
114.5
50
120.5
53.5
Beithwerke.
Ver. f. Chem. Ind.
Frankf.
Laurahütte. .
Stahlwerie
Utramarin.. 141
Zellſt. Berlin
Bogtländ. Maſchit
Boigt & Kaeffner.
150
104
106
71
173
264
98
115
180
188
71
146.5
340
141
97
8.50
5ls
112
66.75
222
Wayß & Freytag
Wegelin Rußfab
Werger=Eichbaum
Brauereien ......
Zellſtoff. Aſchaffbg.,
„ Memel ...."
„
Waldho
Allg. Dit. Crebitanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ..
Comm. u. Privatk=
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank. . ..
Eff.-u. Wechſel
bank
Diskonto=Geſelſch
Dresdener Bax!
Frankf. Ban!
Hyp. Ban!
Pfdbr.=Bk.
Götha. Grundkr. Bk.
Mein. Hyp.=Bank
Nürnb. Vereinsbl.
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Syp.=Ban!
Reichsbank=Ant. 1257
Rhein. Creditbl.
Hhp.=Bank. . 1142
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein
A.G.,.Vertehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftwl
72 Dt. Reichsbahn
Vorzge
Hapag..
Nordd. Lloyd
Schantung=Eiſenk
Südd Ciſenb. Gei=
Allianz. u. Stuttg.
Verſicherung ... /208
G/ 76
83
95
184
1354
194
ſ405
140
163.
W
155.
u18
155.
148
100
125.
130
120
117
150
30
130
16
139
12
119
86
107
10Z
178
wir kennen uns schor.!
3 Akte von Burghardt und Briese. Musik von Willi Meisel
Im Ersten Teil: Variefé u. a. die Attraktionsnnmmern.
2 Hol
Pavellec & Co.
Tom Jack
Kunst aut
unerreichte Stirnbalancen
der Eiskönig?
(Skala, Berlin)
(nie err
bl Preise . 1.00 an. Karten: Verk-Büro u de Waal, Rheins raße
Jahr-Feier der
1
Volkshochschule Darmstadt
Sonntag, den 3. Hovember 1929, Fesisgal
der Vereiniglen Gesells chaft, Rheinsr. 36
Morgen-Feier 110 Uhr
1. Satz aus dem F.-dur Ouartett von Dvorik Schnurrbusch-Quartett
Festrede: Zehn Jahre Volkshochschule
Rückblick und Ausblick. Studienrat Jacob
Andante, von Mozart
. . Schnurrbusch-Quartett
Begrüßungen Walzer . .. Brahms Schnurrbusch-Quartett
Abend-Feier iau Uhr
Musik Ansprache, Professor H. Kißner
Ouartett-i. Sologesang-Gymnast. Vortührungen TANZ
Alle Mitglieder, Hörer und Freunde der
Volkshochschule sind herzlich eingeladen
A
Nummer 303
Freitag, den 1. Lovember 1929
Oeite 21
Noch
Eddie Pelo
Ab heute
Wt
im
Jurngemeinde Darmſtadt 1946
Samstag, den 2. November, 9 Uhr,
Monatsverſammlung.
Lichtbilder=Vortrag über
„Zeppelin=Weltflug” (17171
Die Mitglieder ſind herzl. eingeladen.
Reheſſen am 2. 1. 3. Nob.
im Hubertus, Kittlerſtraße 34.
Zum Ausſchank la Rauſcher u. Alter Wein
Glas 30 H, Diſchinger Export Glas 20
Der Wirt L. Kern ladet ein.
— Stimmungsmuſik.
Herr.=Mantel f. gr. Gr. mod. weiß. Kin=
Fig., Stiefel Gr.45, derwagen billig zu
Mädch.=Mantel, U.=ſverk. Daſ 3=Rohr.=
Schuhe Gr. 40 b. z. Gerät.
Barkhaus=
verk. Näh. Geſchſt.* ſtraße 13, pt. r.
ORPAEUR
ORPAEUN
Heute Freitag (und folgende Tage) abends 8½ Uhr
Premiere des glänzenden 1. Movember-Spielplans
Die Schlager-Operette
InI POR
Vorher:
Schneeschuh-Banditen
ein lustiger Sporttilm mit Paul Richter
und Aud Egede Nissen
Aafee
Hesponnest
und
Eheskandal
(9.17179
Auf der Bühne:
Ru-Be-Kunstradfahrer
Heute Freitag u. morgen Samstag
Broßes Schlachtfeſ
im Ausſchank das beliebte
bayeriſche Exportbier Baba=Bräu,
Es ladet freundlichſt ein (17145
Sebaſtian Lang
Reſtauration „Zum goldnen Faß”
Langgaſſe 41.
Telephon 3052
Sportplatz-Restaurant u. Café
am Böllenfalltor
Haltestelle 2 / Telefon 2900
Heute Freitag, den 1. Mov. 1929
großes bayer.
Schlachtfest
mit Konzert
Metzelsuppe, Schlachtplatte
1.50 Mark
Samstag und Sonntag
nach-
mittags ab 4 Uhr
Konzert
abends ab 8 Uhr
TANZ
mit humoristischen Einlagen.
Eintritt frei
Letzte Straßenbahn ab Böllfalltor 1207
Hotel-Restaurant
ALlg POST
Metzelſappe
mit Konzert ((7151t
Heinstuhe Stolzenfels
Soderſtraße 61,
Franz Recke
Spaniſche Weinhalle
Karlſtraße 58
Heute und morgen (17114
Schlachtfest.
eſtauration „Zum Ring
Freitag und Samstag
Metzeljuppt
W
Es ladet ein
* Ecke Arheilgerſtr.
Heinrich Bott und Rhönring
BESITZER: WILHELM DESCH
Biergroßhandlung
Dortmunder Unfon-Pilsner- Münchner Hackerbräu —
Markgrafenbräu Kulmbach — Arienheller Sprudel —
Vilbel — Sämtl. Biere in Flaschen u. Siphons frei Haus
am welßen Turm . Fernsprecher 1410
Freitag, den 1. und Samstag, den 2. Wovember 1929
K
Schlachtfest
Kiesen-Schlachtplatten m. Ueberraschungen!
Ab morgens 10 Uhr: Wellfleisch mit Kraut
Ab morgens 10 Uhr: Hausm. Bratwurst
Ab heute im Ausschank: (17134b
Kulmbacher Markgrafenbräu (Hell) 0.45 Ltr. nur 0.35
Konzert mit Verstärkt. Grchester
Ausschank der Brauerel
Goldner Anker
Am Güterbahnhof
Inhaber Philipp Schneider
Freitag und Gamstag
Metzelsuppe
mit Bock=Bier=Ausſchank
Heute
gehen wir zur
(17110a)
Brauerei
schul
9
Freitag O Samstag
chlachtfest!
A
Schuls Felſenkeller
ab 1. November und die Wintermonate geſchloſſen.
Harrn
Was hat usere Heimaterde
Drt7tt2
Frifz Lautenschläger
jetzt: Nieder-Ramstädterstr. 64
(Ecke Heinrichstraße)
NB. Für die zahlreichen
Blumen-
spenden und Glückwünsche anläßlich
unserer Neu-Fröffnung danken wir
hiermit herzlich und sichern auch
fernerhin aufmerksamsteBedienung zu.
Fritz Lautenschläger und Frau
mit Ihrem Kaffee zu tun?
Der Erdboden ist kalkhaltig, das Wasser ebenso,
Aus kalkhaltigem Wasser aber einen wirklich guten
Kaffee zu machen, ist Vergebliche Mühe.
Da hilft nur eins: „Weber’s Carlsbadep” — und
das hilft ganz!
„Webers Carlsbader” gibt dem Wasser, was es braucht.
Es wertet die Bohnen besser aus und hält die
Duft=
stoffe zusammen.
Nehmen Sie also immer „ebers Carlsbader‟. Dann
ist Ihr Kaffee so, wie er besser nicht sein kann;
wundervoll wohlschmeckend und appetitlich goldbraun,
Lernen Sie den Unterschied kennen
ewischen einem Kaffee „mit” und einen
Kaffee „ohne‟ Webers Carlsbader
Der ist wie Tag und Nacht.
Weber8 macht den Kaffee besser- das steht fest!
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Vom TNodember
befindet sich der Geschäftsbetrieb der nunmehr unter der Firma
Deutsche Bank und Disoonto-Gesellschaft
Fillale Darmstadt
vereinigten hiesigen Niederlassungen der Deutschen Bank und
der Disconto-Gesellschaft in dem Bankgebäude
Laisenplatz 1
Telephon 3411—3415
Deutsche Bank und
-Gesellschaft
Filiale Darmstadt
K
Hessisches
E6
Landestheater
Freitag
1. November 1929
Zusatzmiete
TP, 2
KleinesHaus 20—21.30 Uhr
Der Troubadour
Oper von Guiseppe Verdi
Preise 1—10 Mk.
Der Herr seines Herzens
Schauspiel von Pail Raynal
Preise 1.50—7.50 Mk.
Freie Turngemeinde Darmſtadt
e,B.
Abt. Waſſerſport
Einladung
zu dem am Sonntag, den 3.
Novem=
ber 1929, nachm. 220 im Städt.
Hallen=
ſchwimmbad ſtattfindenden
hwimm feſt
Eintrittspreiſe:
im Vorverkauf: Stehplatz 0.60 Mark
Sitzplatz 1.—
an der Kaſſe: Stehplatz 0.80
Sitzplatz 1.20
Karten ſind bei allen Mitgliedern
17141
erhältlich.
Die techniſche Leitungß
Kirchweihfest
in Auerbach
Sonntag, den 3. u. Montag, den 4.
No=
vember findet im
Hotel „Zur Krone‟
großes
Tanzbergnügen
in beiden Sälen ſtatt.
Die Muſik wird ausgeführt von der
Süddeutſchen Tonkünſtlervereinigung
Anerbach.
Getränke und Speiſen in üblicher
Güte zu ſoliden Preiſen!
Es ladet freundlichſt ein
G. Metſchenbacher
17774
Kirchweihfest
in Auerbach!
Sonntag, den 3. und Montag, 4. Nor.
Gasthof
zum Bahnhof
Tanzmusik
der bekannten Kapelle Heinz Beck.
Prima speisen
und Getränke!
Bs ladet höklichst ein (17173
Ph. Rechel.
*
Empfehle
Reh=und Saſenbraten
Rer Hihe
Ferner: Junge Hafermaſtgänſe, das Beſte,
was geboten werden kann, Maſtenten,
Maſthühner, Kochhühner, per Pfund nur
1.20 Mk., junge Hahnen, junge Tauben
2
von 60 Pfg. an.
E. Schrdder
Telephon 1969.
Kiesſtraße 15
K
Kinder=
ſt
Wügen M.
bei B. Orio,
Karl=
ſtr. 14—18 (13681a
2ue
5-Röhr. Radio
in Mahag.=Gehäuſe.
verſeh. m. Schlüſſel
u. Sich. z. Schutz d.
Birnen, Akku.
Netz=
empfänger u
Kopf=
hörer, komplett zu
verk. Grafenſtr. 9.4*
MORGEN SAMSTAG
Werner Hinz
beim
Bunten Abend
der
Liedertafel
8 Uhr, städisch. Saalbau
Mitglieder 1.—, Gäste 2.—- Vorverkauf im Zigarrenhaus
Wißmann (früher Wacher) Soder- und Mühlstraße, Ecke.
(17003
Erstes konzert des Ausikvereins
Dorn
Bei der am 24. und 25. Oktober 1929 vorgenommenen Ausloſung der auf Ende des
Jahres 1929 zur Einlöſung fälligen Jahresraten 1926, 1927, 1928 und 1929 der
Aus=
loſungsrechte zur Ablöſungsanleihe der Stadt Darmſtadt wurden folgende Nummern
gezogen:
Gruppe 4. 32 Stück zu je 1000 RM. Nennwert.
8, 14, 16, 28, 30, 43, 53, 65, 69, 91, 93, 109, 113, 115, 118, 120, 122, 124, 127,
138, 147, 152, 153, 159, 165, 190, 196, 200, 216, 225, 226, 227.
Gruppe B. 16 Stück zu je 500 RM. Nennwert.
4, 8, 15, 24, 32, 38, 39, 46, 65, 69, 71, 74, 98, 104, 102, 113.
Gruppe C. 80 Stück zu je 200 RM. Nennwert.
12, 15, 20, 21, 30, 31, 34, 37, 72, 77, 84, 101, 102, 115, 127, 132, 135, 145, 160,
163, 188, 214, 215, 248, 249, 254, 265, 266, 271, 278, 283, 285, 295, 301, 303, 307, 323,
324, 327, 341, 344, 345, 361, 362, 366, 368, 371, 374, 382, 383, 386, 396, 398, 403, 408
412, 415, 429, 444, 447, 484, 488, 494, 509, 513, 516, 525, 529, 541, 551, 556, 557, 560,
576, 587, 589, 591, 594, 595, 597.
Gruppe D. 160 Stück zu je 100 RM. Nennwert.
1, 4, 16, 18, 28, 34, 36, 51, 65, 68, 73. 74, 79, 96, 100, 109. 123, 136, 139, 148,
151, 153, 159, 163, 175, 177, 184, 188, 195, 196, 197, 203, 204, 209, 212, 219, 230, 332
236, 244, 249, 259, 260, 263, 266, 270, 273, 300, 306, 318, 335, 339, 356, 358, 369, 372, 376,
377, 402, 409, 410, 416, 441, 453, 454, 469, 477, 479, 480, 500, 511, 520, 525, 527, 558,
560, 572, 607, 610, 622, 631, 635, 639, 645, 649, 671, 684, 685, 689, 692, 710, 712, 720,
728, 730, 756, 759, 763, 771, 781, 784, 787, 793, 800, 803, 808, 819, 829, 830, 832, 840
844, 846, 849, 853. 864, 865. 877, 883, 898, 930, 936, 942, 944, 948, 964, 990, 991 992
998, 1002, 1004, 1008, 1023. 1025. 1028, 1030, 1032, 1033, 1039, 1055, 1056, 1058,
1068, 1069, 1075, 1098, 1099, 1113, 1134, 1136, 1138, 1143, 1149, 1151, 1160, 1175
1178, 1189, 1197.
Gruppe B. 384 Stück zu je 50 RM. Nennwert.
1, 3, 17, 18, 23, 31, 33, 40, 45, 63, 65. 71 90, 110, 116, 117, 142, 156, 173, 191, 195
1196, 197, 199, 301, 204, 216, 218, 223, 227, 231, 233, 242, 251, 271, 288, 300, 316, 333,
356, 357, 358, 364, 376, 378, 414, 435, 439, 440, 447, 462, 469, 472, 473, 518, 528, 534,
536, 545, 558, 563, 571, 596, 599, 602, 604, 606, 611, 624, 628, 638, 647, 651, 652, 655,
657, 667, 676, 683, 693, 695, 702, 704, 706, 714, 731, 732, 743, 744, 770, 771, 772, 777,
782, 793, 802, 813, 814, 823, 832, 847, 864, 866, 881, 906, 907 920, 923, 936, 948, 958,
961, 964, 968, 973, 974, 977 979, 980, 987, 996, 997, 1003, 1010, 1016, 1048, 1047,
1o56, 1057, 1058, 1062, 1068, 1079, 1084, 1107, 1109, 1112, 1133, 1137, 1139, 1150
1154, 1183, 1187, 1188, 1193, 1200, 1205, 1244, 1246, 1256, 1273, 1275, 1284, 1288,
1291, 1310, 1313, 1317, 1322, 1330, 1331, 1339, 1346, 1349, 1350, 1362, 1364, 1378,
1394, 1397, 1400, 1406, 1412, 1419, 1435, 1439, 1456, 1471, 1479, 1486, 1499, 1511,
1520, 1526, 1533, 1543, 1551, 1554, 1556, 1578, 1579, 1584, 1590, 1592, 1595, 1598,
1602, 1606, 1614, 1619, 1622, 1623, 1626, 1627, 1630, 1640, 1642, 1847, 1654, 1658.
1658, 1684, 1693, 1700, 1711, 1718, 1719, 1724, 1738, 1740, 1745, 1754, 1758, 1767
1770, 1772, 1778, 1787, 1799, 1804, 1820, 1830, 1834, 1845, 1846, 1848, 1851, 1853,
1863, 1874, 1876, 1890, 1896, 1906, 1910, 1920, 1923, 1933, 1945, 1963, 1970, 1989,
1991, 1994, 2001, 2002, 2005, 2017, 2018, 2022, 2026, 2028, 2041, 2049, 2073, 2078
2086, 2087, 2092, 2093, 2097, 2106, 2112, 2142, 2144, 2147, 2159, 2162, 2163, 2171
2176, 2179, 2185, 2188, 2202, 2211, 2218, 2221, 2224, 2231, 2944, 2251, 2254, 2257
2268, 2274, 2280, 2289, 2291, 2298, 2300, 2305, 2308, 2322, 2328, 2337, 234, 2352,
2353, 2354, 2355, 2357, 2358, 2373, 2383, 2385, 2391, 2397, 2411, 2415, 2423, 2424.
2428, 2439, 241, 2451, 2453, 2470, 2473, 2479, 2496, 2501, 2502, 2507, 2528, 2533,
2545, B41, 2550, 2578, 2582, 2583, 2589, 2597, 2606, 2610, 3617, 2630, 2633, 2634,
2641, 2644, 2652, 2653, 2654, 2657, 2670, 2673, 2686, 2689, 2699, 2703, 2704, 2705,
2709, 2720, 2750, 2751, 2769, 2784, 2791, 2794, 2797, 2807, 2808, 2812, 2825, 2832
2,
2833, 2838, 2848, 2858, 2815.
Gruppe F. 608 Stück zu je 25 RM. Nennwert.
3, 10, 12, 14, 21, 22, 27, 30, 36, 38, 43, 50, 58, 70, 76, 86, 87, 96, 108, 123, 124.
125, 126, 129, 136, 138, 144, 175, 178, 181, 203, 204, 210, 225, 226, 228, 231, 235, 257,
282, 285, 287, 311, 321, 336, 339, 343, 345, 346, 350, 355, 361, 390, 391, 398, 403, 409,
414, 422, 423, 428, 439, 450, 458, 468, 470, 471, 473, 478, 498, 499, 502, 510, 520, 521,
524, 531, 535, 538, 543, 555, 562, 570, 574, 575, 581, 584, 587, 590, 592, 602, 618, 643,
648, 652, 656, 669, 682, 687, 689, 696, 702, 715, 728, 729, 731, 735, 744, 759, 779, 784,
786, 787, 791, 799, 802, 805, 807, 810, 813, 822, 832, 833, 845, 852, 853, 857, 861, 863,
864, 870, 890. 895, 899, 925, 928, 932, 934, 936, 948, 953, 958, 964, 967, 969, 971 972.
990, 1014, 1023, 1026, 1029, 1034, 1038, 1039, 1046, 1049 1050, 1052, 1061, 1071, 1077
1088, 1099, 1102, 1107, 1117, 1119, 1127, 1138, 1140, 1150, 1155, 1161, 1175, 1181,
1184, 1186, 1189, 1190, 1206, 1224, 1234, 1243, 1250, 1256, 1257, 1263, 1280, 1281,
1311, 1314, 1321, 1322, 1337, 1355, 1361, 1363, 1370, 1379, 1390, 1407, 1411, 1418,
1458, 1464, 1475, 1484, 1486, 1487, 1491, 1497, 1502, 1503, 1516, 1522, 1526, 1544,
1558, 1562, 1568, 1569, 1570, 1580, 1590 , 1593, 1594, 1600, 1632, 1653, 1657, 1661
1673, 1677, 1690, 1692, 1697, 1698, 1706, 1735, 1740, 1755, 1758, 1764, 1780, 1781,/
1787, 1790, 1795, 1799, 1826, 1831, 1834, 1849, 1853, 1857, 1872, 1878, 1880, 1885,
1887, 1889, 1893, 1904, 1912, 1928, 1940, 1943, 1949, 1950, 1938, 1970, 19n5, 1994,
1995, 2000, 2002, 2003, 2014, 2022, 2031, 2040, 2049, 2060, 2072, 2109, 2129, 2130,
2132, 2134, 2142, 2149, 2155, 2158, 2186, 2193, 2195, 2211, 2219, 2223, 2226, 2232,
2235, 2239, 2243, 2248, 2253, 2270, 2287, 2298, 2310, 2316, 2318, 2323, 2327, 2330,
3/2331, 2346, 2349, 2355, 2358, 2359, 2365, 2367, 2372, 2381, 2383, 2394, 2395, 2406,
2407, 2423, 2437, 2438, 2439, 2449, 2472, 2490, 2492, 2493, 2498, 2501, 2512, 223
2524, 2538, 2541, 2554, 2557, 2564, 2567, 2571, 2581, 2594, 2600, 2603, 2610, 2613
2624, 2627, 2632, 2640, 2646, 2674, 2692, 2706, 2708, 2716, 2730, 2735, 2764, 276
2774, 2776, 2785, 2786, 2789, 2796, 2806, 2816, 2825, 2826, 2839, 2840, 2846, 2858
2867, 2870, 2872, 2892, 2898, 2899, 2900, 2906, 2914, 2923, 2929, 2930, 2938, 2940
12947, 2963, 2966, 2968, 2974, 2978, 2980, 2985, 2986, 3007, 3019, 3020, 3036, 303
3042, 3048, 3070, 3077, 3079, 3085, 3087, 3093, 3094, 3107, 3110, 3118, 3164, 315,
3181, 3183, 3194, 3212, 3218, 3224, 3225, 3226, 3233, 3246, 3253, 3277, 3280, 321
3308, 3334, 3337 3344, 3347, 3353, 3362, 3363, 3365, 3366, 3367, 3372, 3389, 3401
3413, 3418, 3419, 3430, 3445, 3447, 3451, 3454, 3468, 3476, 3477, 3481, 3493, 340
3512, 3517, 3522, 3538, 3541, 3547, 3563, 3564, 3569, 3570, 3576, 3580, 3590, 300,
3616, 3632, 3659, 3662, 3666, 3682, 3685, 3686, 3691, 3701, 3708, 3728, 3731, 373,
3734, 3737, 3750, 3755, 3757, 3784, 3786, 3794, 3795, 3796, 3807, 3819, 3820, 3825,
3827, 3849, 3856, 3869, 3875, 3883, 3897, 3909, 3918, 3925, 3941, 3980, 3990, 391,
3989, 4015, 4020, 4048, 4053, 4067 4070, 4085, 4086, 4100, 4109, 4113, 4120, 4124,
4152, 4163, 4171, 4176, 4181, 4185, 4186, 4187, 4189, 4193, 4195, 4205, 4213, 4214,
4233, 4241, 4249, 4254, 4264, 4269, 4278, 4283, 4286, 4291, 4295, 4310, 4311, 4318,
4327, 4331, 4345, 4353, 4360, 4366, 4369, 4382, 4386, 4390, 4393, 4403, 4407, 4494,
4435, 4450, 4452, 4454, 4455, 4461 4467, 4475, 4476, 4484, 4486, 4487, 4494, 4508,
4510, 4511, 4512, 4513, 4524, 4525, 4533, 4549, 4550, 4554, 4556, 4558.
Gruppe G. 524 Stück zu je 12,50 RM. Nennwert.
I1, 14, 17, 37, 51. 55, 61, 69, 71. 72, 76, 79, 84, 86. 93, 98, 107, 111, 112, 121, 157,
148, 156, 163, 170, 191, 202, 204, 208, 217, 221, 229, 230, 232, 258, 259, 260, 264, 268,
269, 272, 276, 277, 284, 285, 286, 296, 298, 324, 328, 330, 344, 355, 360, 364, 365, 372,
381, 386, 389, 390, 392, 393, 395, 406, 411, 417, 421, 422, 452, 466, 480, 494, 495, 497
499, 514, 524, 527, 545, 556, 559, 565, 574, 579, 592, 600, 603, 604, 618, 621, 630, 041,
659, 662, 681, 682, 696, 699, 711, 717, 726, 736, 742, 743, 744, 746, 761, 770, 776, 781.
783, 793, 795, 808, 815, 819, 820, 830, 838, 842, 843, 847, 848, 852, 855, 856, 857, 882,
897, 901, 910, 913, 923, 924, 931, 935, 950, 951, 963, 964, 972, 980, 990, 993, 995, 1016.
1032, 1037, 1039, 1040, 1041, 1047, 1055, 1081, 1090, 1099, 1103, 1106, 1107, 1109.
1111, 1118, 1121, 1125, 1126, 1130, 1132, 1134, 1142, 1143, 1153, 1165, 1167, 1I79.
1186, 1188, 1191, 1200, 1205, 1207, 1213, 1221, 1226, 1231, 1254, 1277, 1279 1290
1294, 1302, 1308, 1310, 1312, 1318, 1321, 1326, 1370, 1379, 1390, 1391, 1396, 1403
1405, 1412, 1423, 1430, 1443, 1447, 1468, 1474, 1478, 1484, 1493, 1494, 1496, 1497
1503, 1507, 1509, 1526, 1545, 1543, 1555, 1557, 1566, 1574, 1575, 1578, 1580 1635
1649, 1654, 1668, 1669, 1676, 1682, 1685, 1697, 1700, 1704, 1706, 1711, 1719, 1721
1726, 1734, 1743, 1747, 1748, 1754, 1755, 1768, 1776, 1778, 1779, 1786, 1794, 1816,
1825, 1829, 1830, 1836, 1840, 1851, 1854, 1860, 1866, 1876, 1878, 1883, 1908, 1910
1911, 1924, 1934, 1940, 1945, 1946, 1948, 1964, 1966, 1973, 1993, 1998, 2031, 2033,
2066, 2081, 2088, 2120, 2127, 2140, 2148, 2154, 2157, 2158, 2165, 2178, 2180, 2184,
2194, 2199, 2200, 2221, 2228, 2230, 2232, 2236, 2253, 2258, 2259, 2262, 2266, 221l,
2272, 2276, 2291, 2292, 2299, 2307 2308, 2312, 2321, 2323, 2324, 2332, 2343, 2303,
2372, 2378, 2407, 2426, 2430, 2431, 9440, 2456, 2465, 2480, 2487, 2525, 2567, 2508,
2571, 2578, 2581, 2599, 2607, 2609, 2620, 2624, 2634, 2649, 2656, 2673, 2678, 391,
2698, 2709, 2736, 2771, 2777, 2789, 2801, 2802, 2803, 2813, 2831, 2832, 2841, 2842,
2849, 2851, 2888, 2895, 2902, 2907, 2912, 2921, 2925, 2938, 2946, 2952, 2970, 2983,
2985, 2993, 2997, 3002, 3004, 3008, 3024, 3025, 3034, 3040, 3041, 3042, 3048, 305,
3070, 3097, 3098, 3123, 3129, 3134, 3135, 3136, 3140, 3144, 3148, 3157, 3161, 310
3167, 3174, 3177, 3183, 3185, 3186, 3197, 3198, 3209, 3212, 3215, 3221, 3226, 325)
3245, 3247, 3249, 3251, 3255, 3273, 3275, 3276, 3282, 3293, 3299, 3300, 3316, 301
3321, 3322, 3323, 3332, 3360, 3372, 3374, 3376, 3394, 3395, 3396, 3400, 3401, 3401
3408, 3410, 3412, 3424, 3441, 3444, 3449, 3450, 3461, 3465, 3476, 3480, 3484, 34991
3490, 3496, 3502, 3506, 3509, 3513, 3522, 3523, 3527, 3535, 3563, 3567, 3586, 300
3612, 3618, 3626, 3629, 3651, 3664, 3677, 3678, 3679, 3683, 3694, 3704, 3721, 3/411
3746, 3759, 3764, 3768, 3778, 3796, 3797 3801, 3840, 3843, 3846, 3856 3862, 3803,
3872, 3874, 3876, 3883, 3884, 3889, 3892, 3895, 3901, 3905, 3912, 3918, 3927.
Die gezogenen Ausloſungsrechte werden mit dem ſiebenfachen Betrag ihres Nenne
wertes, zuzüglich 5 %0 Jahreszinſen für die Zeit vom 1. Januar 1926 bis 31. Dezember
1929, heimbezahlt. An den geſetzlichen Zinſen kommen 10 %o Steuer vom Kapitalertag
in Abzug.
Es werden hiernach bezahlt
Gruppe
Nennwert
RMk.
Tfacher Betrag ..........
Dazu 5%0 Zinſen für 4 Jahre
nach Vornahme des
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abzugs vom Kapitalertrag ..
Zahlungsbetrag RMk.
Fa.
1000.—
7000—
1260.
8260—
—.
500.
3500,
B8
4130—
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200
1400—I
252
1652
K.
100.
700—
126.—
Ve
50 —
350—
63.—
826—/413—
25
175
31.50
1250
V750
15.75
1206,50 103,25
Die Auszahlung erfolgt auf Vorlage des Ausloſungsſcheines und von
Schuldver=
ſchreibungen der Ablöſungsanleihe im gleichen Nennwert auf den 31. Dezember 1999.
Mit dieſem Tag hört die Verzinſung der ausgeloſten Stücke auf.
(St. 17108
Einlöſungsſtelle iſt die Stadtkaſſe Darmſtadt.
Darmſtadt, den 27. Oktober 1929.
Der Oberbürgermeiſier.
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Nummer 303
Freitag, den 1. November 1929
Seite 23
geber=Rechtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau i. Sa.
Nachdruck verboten
„Das bedarf keines Wortes”, ſagte Mr. Woodland
ent=
oſſen. „Sagen Sie, Mr. Towler hat Ihnen wohl zugeſetzt?”
„Nicht zu knapp. Er warf mir vor, daß ich keine
Berech=
uug habe, die Privatverhältniſſe der Beamten öffentlich zu
andeln. Ich ſagte ihm, daß jeder Polizeibeamte auf einer
den Warte ſteht und ſein Leben ſo einrichten muß, daß es in
em Zug der ernſteſten Kritik ſtandhält. Wohin kämen wir,
nn dieſe Pflicht nicht auf jeden Beamten, der in der
Oeffent=
keit ſteht, angewandt wird! Mag jeder von ihnen mit ſeinem
tkommen tun, was er will. Das intereſſiert uns nicht. Wenn
r einer ſein Leben ſo geſtaltet, daß der unbefangene
Beob=
ter, der die Einkünfte eines Polizeibeamten genau kennt, ſagt:
her hat er den Mehrbetrag, den er ausgibt? Das geht nicht
rechten Dingen zu? In dem Augenblick hat der Mann kein
cht mehr, ein öffentliches Amt zu bekleiden. In dem Augen=
* iſt er faul. Wenn ich von dieſer Richtſchnur abgehe, dann
idige ich gegen die, die mich auf dieſen Poſten geſtellt haben.”
„Ja, gut! Ich erkläre heute durch die Preſſe, daß ich die
tlaſſungen aufrecht erhalte. Jeder Beamte, der ſich unſchuldig
roffen fühlt, hat das Recht zur Klage. Mag er Klage gegen
Stadt einreichen. Ich ſelbſt werde mich ſehr um dieſe even=
Uen Klagen kümmern. Aber eines macht mir Kopfſchmerzen.”
„Und das wäre, Mr. Woodland?”
„Woher nehmen Sie den Erſatz?”
George ſchien zu überlegen, dann ſagte er entſchloſſen: „Geben
e mir Ihre Einwilligung, daß ich die Prohibitionspolizei
auf=
e und die tüchtigen Kerle daraus in meine Beamtenſchaft
reihe.
„Was ſoll ich tun?” rief Woodland entſetzt. „Ich ſoll .. ."
„Die Prohibitionspolizei auflöſen.”
Die beiden Männer wechſelten einen Blick miteinander.
inn brachen ſowohl der Gouverneur wie der Oberrichter in
Lachen aus.
George ließ ſie lachen, bis ſich Mr. Woodland wieder ihm
wandte.
„Das iſt ein köſtlicher Witz, George! Was glauben Sie, wie=
I Frauen Chicagos, von Illinois überhaupt, mir auf den
pf kommen?”
„Sie mißverſtehen mich, Herr Gouverneur. Ich denke nicht
ran, Sie zu bitten, daß Sie das Prohibitionsgeſetz für Chicago,
den Staat Illinois außer Kraft ſetzen. Das kommt nicht
Frage. Die Polizei ſoll weiter die Verfolgung der
Alkohol=
muggler betreiben, aber es ſoll nicht eine beſondere
Prohi=
konspolizei geben, ſondern dieſe Aufgabe wird von den
Be=
tten der Polizei übernommen. Ich brauche von den
Beam=
der Prohtbitionspolizei nur dreihundert, um meine
Be=
itenſchaft aufzufüllen. Meine Beamtenſchaft iſt dann mit für
ſe Aufgabe da."
„Gutl. Und was geſchieht dann?”
„Dann gebe ich die Geheimorder, daß ſich keiner um die ganze
Prohibition zu kümmern hat.”
Die beiden Männer verſtanden nicht recht, was George ſagen Cntlaſſung?”
wollte. „Mr. George, Sie widerſprechen ſich. Sie ſagten doch,
daß Ihre Beamtenſchaft die Arbeit der Prohibitionspolizei
über=
nehmen ſoll.”
„Offizielll. Verſtehen Sie mich, Mr. Woodland. Dieſes ganze
verfluchte Prohibitionsgeſetz ruiniert das Rechtsempfinden des
Volkes. Man lacht über das Geſetz, denn man weiß, daß es un=
Chicago überall Ihren Wisky trinken. Und ſo wie die Hoch= ſeiner Haut.
achtung vor dieſem einzelnen Geſetz zum Teufel ging, ſo geſchah
es mit der Achtung vor dem Geſetz überhaupt. Das Prohibitions= amten Bezug hatte, er kannte nichts als die Arbeit.
geſetz hat das Geſetzempfinden in allen Kreiſen des Volkes voll=
Sie das Geſetz auf, das nur eine beſtimmte Klaſſe der Verbrecher= neue Wege und das alles in einem atemberaubenden Tempo,
nicht. Sie können auch für den Staat Illinvis das Geſetz weder
ſür dauernd noch zeitweiſe aufheben. Aber Sie haben das Recht,
die Prohibitionspolizei aufzuheben und dieſe Aufgabe meinem
inofiziell gilt unſer Kampf der Verbrecherwelt der Stadt, den
Mördern und Räubern, den gemeingefährlichen Verbrechern. Und
mir wird die Aufgabe bedeutend erleichtert, denn eine beſtimmte
Kategorie der Geſetzesübertreter ſcheidet aus.”
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Mr. Woodland ſchüttelte den Kopf von Staunen.
„Mr. George, das iſt tatſächlich eine Möglichkeit, die wir
ausnutzen ſollten. Ich will mit dem Bürgermeiſter und den
Senatoren reden. Natürlich werde ich nicht ſagen, daß Sie die
Verfolgung nicht weiter durchführen wollen.”
Robert George kam nach dem Polizeipräſidium zurück, in
dem es brodelte und kochte.
Die Poliziſten, die ihm in den Weg liefen, ſtarrten ihn
ent=
ſetzt an. Sie ſahen noch an ſeiner teilweiſe zerfetzten Kleidung,
was geſchehen war.
Als er in das Vorzimmer ſeines Büros trat, fand er Jörns
und Papers bleich und erregt im Geſpräch mit Bebberley.
Der dicke Kommiſſar trat zu George und reichte ihm die
Hand.
Er knirſchte: „Die verfluchten Kerls! Wir werden nicht locker
laſſen, Mr. George, entweder ſchaffen wir es mit Ihnen, oder
wir krepieren!“
„Bin glimpflich davongekommen!” ſagte George. „Mehers
iſt im Krankenhaus. Es hat ihm den Bruſtkorb etwas
ein=
gedrückt. Denk aber, es wird nicht ſo ſchlimm ſein.”
Jörns atmete bei dieſen Worten auf.
„Sie kommen vom Gouverneur?”
„Jawohl, meine Herren. Freuen Sie ſich mit mir. Der
Gouverneur ſteht hinter mir, und er wird den Senatoren zu
verſtehen geben, daß er mich in jeder Hinſicht deckt.”
Die Männer atmeten befriedigt auf.
„Das iſt wundervoll! Ein famoſer Kerl, dieſer Woodland.
Alle Achtung!” ſagte Jörns begeiſtert. „So bleibt es alſo bei der
„Jawohl!‟ Damit ſchickte George ſich an, ſein Bürozimmer
zu betreten. Er wandte noch einmal den Kopf und ſagte zu
Papers: „Bitten Sie die Inſpektoren zum Rapport”.
Sie traten ein.
Unter ihnen war auch Inſpektor Walker, der Beſchwerde
ge=
zähligemal übertreten wird. Sie können heute tatſächlich in ſührt hatte. Er fühlte ſich in dieſer Stunde nicht ganz wohl in
Aber George ſagte kein Wort, das auf die entlaſſenen Be=
George ließ ſich die einzelnen Fälle vortragen, nahm
Ein=
kommen ruiniert. Ich kann nun nicht von Ihnen fordern: Heben ſicht in die Akten und Protokolle, gab neue Anweiſungen, wies
welt, die Bootleggers, zu reichen Leuten macht. Das können Sie aber ſo klar und unmißverſtändlich, daß die Inſpektoren
Hoch=
achtung empfanden.
Eine Stunde dauerte es. Zum Schluſſe ſagte Robert George
zu ihnen; „Ich war bei dem Gouverneur und habe ihm das ganze
Reſſort zu übertragen. Bedenken Sie, was die Stadt ſpart, und Material unterbreitet. Er hat verfügt und wird es in der Stadt
außerdem ruinieren wir den Stand der Bootleggers völlig und in klarer Weiſe zu verſtehen geben, daß er meine Maßnahmen
gründlich. Offiziell verfolgen wir die Bootleggers weiter, aber billigt und daß die Entlaſſungen aufrecht erhalten werden. Es
ſteht den entlaſſenen Beamten der Weg der Klage offen. Ich
werde mich freuen, wenn einer oder der andere der betroffenen
Beamten wirklich in der Lage iſt, die Verdachtsmomente gegen
ſich zu entkräften. Ich werde nicht ſäumen, ihn ſofort öffentlich
zu rehabilitieren und ihn wieder einſtellen.”
„Sagen Sie, Walker”, meinte der Inſpektor Argente zu
die=
ſem, „wie hat es der Chef nur in Erfahrung gebracht, wie hat
er das ungeheuere Material geſammelt? Man muß doch beinahe
an Zauberei glauben.”
„Er iſt wieder in Maske unter unſere Kollegen gegangen.
Nichts anders.”
„Das iſt unmöglich! Bedenken Sie doch, Walker, er hat Tag
für Tag von morgens ab bis zum Abend im Polizeipräſidium
gearbeitet. Er kann doch nicht wochenlang Nacht um Nacht auf
den Beinen geweſen ſein.”
Walker zuckte die Achſeln.
Argente hatte recht.
Es war ein Rätſel, wie es George geſchafft hatte. Etwas
Unheimliches haftete für ihn der unerhörten Tatkraft und
Aktivi=
tät des Mannes an.
„Miß Hooge bittet Sie um eine Unterredung, Mr. George.”
George machte ein ärgerliches Geſicht.
„Miß Hooge . . . das überſpannte Ding! Habe keine Zeit,
ſagen Sie ihr, daß ich beſchäftigt bin.”
„Ja, Herr Präſident. Dann iſt auch noch Mrs. Millans
anweſend.”
Heliane!
Unſchlüſſig ſtand der Präſident, dann ſagte er: „Mrs.
Mil=
lans kann ich nicht abweiſen. Aber laſſen Sie die Dame erſt
ein=
treten, wenn Miß Hooge fort iſt. Die bringts fertig und macht
mir eine Szene.”
(Fortſetzung folgt.)
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