Darmstädter Tagblatt 1929


26. Oktober 1929

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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 292
Samstag, den 26. Oktober 1929.
192. Jahrgang

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eier Mrorr franzoftſchen Kabmertsontbang beauftrage
der Skreik um die Führung. Ein Kabinekt Daladier? Rivalikäk zwiſchen Radikalen und Sozialiſten um die
Daupkminiſterien. Kommt Briand als Außenminiſter wieder? Daladier beräk mit ſeinen Parkeifreunden.
Skarke Strömung unker den Sozialiſten gegen jede
Die Marſchreuke der Radikalen.
Bekeiligung an einer Regierung Daladier.
Sammlung der republikaniſchen Kräfte.

Bemühungen um die Bildung einer Anion der Linken.
EP. Paris, 25. Oktober.
Der in Reims tagende Kongreß der Nadikalen Partei nahm
im Donnerstag ſpät abends einſtimmig die von Chautemps
rusgearbeitete Tagesordnung an, in der die politiſche Haltung
der Partei feſtgelegt wird. Sie lehnt jede Beteiligung
oder Mitwirkung an einer parlamentariſchen
oder gouvernementalen Kombination ab, die
von der Rechten und ihren Verbündeten gelei=
et
oder unterſtützt werde. Falls ſich um die Regie=
rung
eine Rechtsmehrheit ſchare, beabſichtige die Partei, in der
Oppoſition zu bleiben. Dagegen ſei ſie bereit, ſich um die Bil=
dung
einer Union der Linken mit einem beſtimmten Programm
fu bemühen. Falls die ablehnende Haltung der übrigen demo=
ratiſchen
Parteien im Augenblick die Bildung einer ſolchen
Mehrheit oder die Exiſtenz einer radikalen Regierung unmöglich
nache, werde die Partei in völliger Unabhängigkeit ihre Be=
nühungen
durch eine konſtruktive Oppoſition im Parlament und
durch eine methodiſche Propaganda im ganzen Lande fortſetzen,
um die republikaniſchen Kräfte um ſich zu ſcharen, mit dem Ziel,
ſobald als möglich die notwendige Aktion wieder aufzunehmen.
Durch die geſtern vom Radikalen Kongreß in Reims ange=
iommene
politiſche Tagesordnung iſt mit einem Schlage einiges
Licht in die verworrene Regierungskriſe gebracht worden. Dieſe=
Tagesordnung bedeutet mit anderen Worten, daß die Radi=
alen
an die Beteiligung oder Unterſtützung der
Sozialiſten für eine radikale Regierung appel=
ieren
, für den umgekehrten Fall, d. h. für eine
ozialiſtiſche Regierung mit radikaler Beteiligung, nicht zu
haben ſind. Dadurch wurde die Kombination
Baul=Boncour, von der man geſtern ſo viel ſprach, im
Teime erſtickt. Man kann alſo vorausſehen, in welcher Richtung
der radikale Parteipräſident Daladier, der am Freitag höchſt=
wahrſcheinlich
mit der Negierungsbildung beauftragt wurde,
eine Bemühungen orientieren wird. Es wird ſich für ihn darum ladier ein Kabinett der Linkskonzentration mit wohlwollender
handeln, zum mindeſten die wohlwollende Unterſtützung der
Sozialiſten und eine Beteiligung mehrerer anderer Linksgruppen
der Mitte zu erlangen, ohne die ein radikales Kabinett nicht
ebensfähig ſein würde.
Daladier, der in Reims von ſeiner Berufung benachrich=
igt
wurde, hielt ſofort eine Konferenz mit Maurice Sarraut ab,
n der die Baſis der neuen Regierung erörtert wurde, während
die Verwaltungskommiſſion der Sozialiſtiſchen Partei, als ſie
von den Vorgängen Kenntnis erhielt, auf jede Stellungnahme
verzichtete und es der parlamentariſchen Fraktion anheimſtellte,
ihre Haltung je nach dem Umſtand zu beſtimmen. Eine Ent=
ſcheidung
der Sozialiſten iſt mit ziemlicher Sicherheit noch heute
zu erwarten. Vorausſichtlich wird die Fraktion nicht für die Be=
teiligung
an einer radikalen Regierung, wohl aber für eine
Unterſtützungspolitik gegenüber jeder Linksregierung, die ein Ne=
form
= und Friedensprogramm vorlegt, zu haben ſein. Im an=
deren
Falle dürften die Bemühungen Daladiers von vornherein
zum Fehlſchlag verurteilt ſein.
Das Echo de Paris, das ſelbſtverſtändlich die Lebens=
fähigkeit
eines Linkskabinetts überhaupt beſtreitet, will wiſſen,
ron als Finanzminiſter zu übernehmen. Aber die Radikalen
Montigny und Bonnet ſeien gleichfalls Kandidaten für dieſe
beiden Miniſterien.
daß er ein begiſterter Anhänger der Briandſchen Friedenspolitik
iſt und ſich im vorigen Jahre bei der Beratung des Budgets
mit außerordentlichem Mut und trotz ſchwerſter Angriffe der
gegneriſchen Preſſe für eine ſtarke Herabſetzung der franzöfiſchen
Rüſtungsausgaben eingeſetzt hat.
Das Mindeſtprogramm der Kadikalen.
Der Radikale Parteitag hat die gemeldete politiſche Ent=
ſchließung
durch eine ebenfalls einſtimmig angenommene zweite
Entſchließung ergänzt, in der ein Mindeſtprogramm für eine poli=
tiſche
Vereiwigung der Regierungsparteien entwickelt wird, liſten heute ergebnislos verliefen, zeigte die ſtürmiſche Ausſprache
Außenpolitiſch werden darin folgende Forderungen aufgezählt:
Durchführung der Haager Abkommen, Fortſetzung der Annähe= Paul=Boncours gegen die Beteiligung an einer Regierung iſt,
rungspolitik mit Deutſchland und der Entente mit der engliſchen
Demokratie, Vorbereitung des europäiſchen Staatenbundes, För= zählenden radikalen Linken, eine Linksregierung nur dann zu
derung des Völlerbundes und der Schiedsgerichtsbarkeit ſowie
der Abrüſtung.
Die Beruſung Daladiers.
Der Vorſitzende der Radikalen Partei, Daladier, ſtattete am
Den angekündigten Beſuch ab. Die Unterredung dauerte bis 12.30
Uhr. Beim Verlaſſen des Elyſées erklärte Daladier den Preſſe=
bertretern
, der Präſident der Republik habe ihn mit der Neubil=
Dung der Regierung beauftragt. Er habe ſich eine Friſt, bis ziehen es vor, die Entwicklung der Dinge abzuwarten. Nur die
morgen nachmittag 3 Uhr, ausgebeten. Daladier reiſte dann ſo= Fraktion der Republikaniſchen Sozialiſten, Gruppe Chabrun, die
fort im Automobil nach Reims ab, wo gegenwärtig der Radikale
Parteikongreß tagt, um ſeine politiſchen Freunde zu Rate zu

Biehen.

Während in Reims Daladier ſeine politiſchen Freunde um
ihre Anſichten befragt und nach einem moraliſchen Rückhalt bei
ſeiner Partei für die Bildung einer neuen Regierung ſucht, ſieht
man in den parlamentariſchen Kreiſen in Paris
den Dingen etwas ſkeptiſch entgegen. Man glaubt,
daß ein Kabinett Daladier kaum den erſten An=

Daladier,
der Führer der Radikalen, wurde mit der Regierungs=
bildung
beauftragt. Er hat ſich Bedenkzeit bis Sams=
tag
mittag ausgebeten.
ſturmin der Kammer überleben würde. Sollte Da=
Neutralität der Sozialiſten oder des alten Kartells zu bilden ver=
ſuchen
: eine Tatſache iſt ſicher, daß er auf Widerſtände ſtößt, die
auf den beiden Flügeln dieſer Formationen ſehr groß ſein wer=
den
. Die Rivalität zwiſchen Radikalen und So=
zialiſten
um die Hauptminiſterien wird nach all=
gemeiner
Anſicht kaum zu überbrücken ſein, denn es iſt wohl an=
zunehmen
, daß Daladier für ſich und ſeine Partei die Miniſter=
präſidentſchaft
und die wichtigſten Miniſterien verlangt. Am
Freitag morgen nun hat ſich in der Fraktionsſitzung der So=
zialiſten
eine ſtarke Strömung gegen jede Be=
teiligung
an einer Regierung Daladier bemerkbar
gemacht, und einige Stellen in der Rede Chautemps wurden be=
ſonders
heftig angegriffen. Paul=Boncour gelang es ſchließlich
unter Anwendung ſeiner ganzen Ueberredungskunſt, ſeine ſozia=
liſtiſchen
Freunde zu beruhigen und ſie dazu zu bewegen, vor=
läufig
eine abwartende Haltung einzunehmen, um nicht von
daß Laladier beabſichtige, Briand als Außenminiſter und Che= vornherein alle Brücken abzubrechen. Für Tardieu, den man zu
einer Zeit, als noch niemand an eine Regierungskriſe dachte, und
der vielfach als der Nachfolger des Ferienkabinetts Briand an=
Zur Kennzeichnung der Perſönlichkeit Daladiers ſei bemerkt, geſehen wurde, ſprechen zurzeit nur die Rechtskreiſe, und auch
dieſe mit großer Zurückhaltung.
Schließlich hat der Freitag die Regierungskriſe der Löſung
nicht nähergebracht. In den Wandelgängen der Kammer be=
zeichnet
man es mehr und mehr als zweifelhaft, daß es
Daladier gelingen wird, ein auf eine trag=
fähige
Mehrheit geſtütztes Kabinett zuſtande zu
bringen. Man zeigt ſich außerordentlich erſtaunt, daß er bis=
her
noch keine Verhandlungen mit den Sozia=
liſten
eingeleitet hat. Obwohl zwei Sitzungen der Sozia=
doch
, daß die große Mehrheit der Partei trotz der Beſchwörungen
die nicht vorwiegend unter ihrem Einfluß ſteht. Neue Schwierig=
keiten
ſieht man auch aus dem Beſchluß der 52 Abgeordnete
unterſtützen, wenn ſämtliche Parteien der neuen Mehrheit in der
Regierung vertreten ſeien. Da man dem als intranſigent be=
kannten
Daladier nicht zutraut, daß er es mit einer nach rechts
erweiterten Regierung oder ein ſogenanntes Kabinett der linken
Konzentration verſuchen wird, neigt man zu der Annahme, daß
Freitag um 11,40 Uhr dem Präſidenten Doumergue im Elyſee er ſchließlich ein rein radikales Miniſterium bilden wird, ſelbſt
auf die Gefahr hin, daß es bei der erſten Berührung mit dem
Parlament eine Niederlage erleidet. Zahlreiche andere Parteien
über 12 Sitze verfügt, erklärte ſich für eine Einigung der Linken
und gegen jede Regierung, die dieſer Kombination nicht
entſpricht.

* Die Wahl in der Tſchechoflowakei.
Das Problem der deutſch=Eſchechiſchen
Zuſammenatbeit.
Von unſerem E=Korreſpondenten.
Prag, 25. Oktober.
In den Vorbereitungen zu den für den 28. Oktober aus=
geſchriebenen
Wahlen ins tſchechoſlowakiſche Abgeordnetenhaus
und in den Senat verſicherten die einzelnen politiſchen Gruppen
einander eines ſachlichen Wahlkampfes, verſprachen, mit der
alten Gepflogenheit perſönlicher Verunglimpfung des politiſchen
Gegners endgültig Schluß zu machen aber die in den letzten
Tagen eingetretene Erhitzung der Gemüter hat alle dieſe Ab=
machungen
ſo ſehr über den Haufen geworfen, daß ſich ein ge=
radezu
häßlich zu nennender Kampf um die Mandate entwickelt
hat, der in keiner Weiſe als erfreulicher Auftakt zu der kommen=
den
parlamentariſchen Tätigkeit bezeichnet werden kann. Auf
tſchechiſcher wie auf deutſcher Seite zeigte ſich in dieſer dem
Wahltag unmittelbar vorangehenden Woche das wenig ſchöne
Bemühen, in der Preſſe und in Verſammlungen die Gegenſätze
zwiſchen den Parteien möglichſt tief zu geſtalten, Abgründe zwi=
ſchen
den einzelnen Gruppen aufzureißen, die da und dort ſo
breit erſcheinen, daß es ſchwer halten wird, ſie zu einem ſpäteren
Zeitpunkt wieder zu überbrücken. Bedauerlich iſt dies vor allem
für das Sudetendeutſchtum, das heute wie je keinen Anlaß hat,
die eigenen Reihen zu zerſpalten, das heute an dem Beginn eines
neuen Abſchnitts in ſeiner Entwickelung innerhalb des tſchechi=
ſchen
Staates ſteht und deſſen zerfahrene Politik kaum eine Ge=
währ
dafür geben kann, daß in Zukunft wirklich die Erfüllung
der wichtigſten nationalen und kulturellen Forderungen heran=
reifen
wird.
Der Deutſche in der Tſchechoſlowakei, der an dieſem Sonn=
tag
ſeinen Stimmzettel in die Urne wirft, hat zu wählen zwiſchen
ſechs Liſten. An der Spitze der bürgerlichen Liſten ſteht die
demokratiſche Arbeits= und Wirtſchaftsgemeinſchaft, mit welcher
ſich der Bund der Landwirte alliert hat, dann folgt die Deutſche
chriſtlich=ſoziale Volkspartei, vereinigt mit der Gewerbepartei,
weiter die Deutſche Nationalpartei und endlich die Alldeutſche
Partei. Von den ſozialiſtiſchen deutſchen Gruppen ſteht an erſter
Stelle die ſozialdemokratiſche, an zweiter die nationalſoziali=
ſtiſche
; die deutſchen Kommuniſten wählen auf die gemeinſame
tſchechiſch=deutſche kommuniſtiſche Liſte. Ueberblickt man den
nunmehr zu Ende gegangenen Wahlkampf auf deutſcher Seite,
ſo iſt feſtzuſtellen notwendig, daß ſich des Bürgertums eine ſtarke
Wahlmüdigkeit bemächtigt hat, ja, daß weite Kreiſe der bürger=
lichen
Sudetendeutſchen überhaupt ein politiſches Desintereſſe=
ment
an den Tag legen, das ebenſo bedauerlich iſt, wie es ſich
ſchädlich auswirken muß. Während in den Verſammlungen der
ſozialiſtiſchen Parteien die Teilnehmer ſehr häufig nicht wehr
Platz fanden, gähnte den Referenten der bürgerlichen Parteien
eine Leere entgege., die angeſichts der zahlreichen Fragen von
beſonderer Wichtigkeit, wie ſie gerade in dieſem Abſchnitt ſudeten=
deutſcher
Geſchichte aufgetaucht ſind, geradezu unverſtändlich
war. Denn ſtärker als je bewegt heute das Problem einer
deutſch=tſchechiſchen Zuſammenarbeit die Maſſen. Bisher waren
es drei Parteigruppen, die innerhalb der Regierung, alſo auf
Grundlage völliger Staatsbejahung, verſucht haben, die Poſtu=
late
des Deutſchtums zu vertreten und die tſchechiſche Mehrheit
zu beſtimmen, von dem faſt ein Jahrzehnt hindurch eingehalte=
nen
Syſtem abzugehen, das die Deutſchen zu Staatsbürgern
dritten oder vierten Ranges herabgewürdigt hat. Das Ergebnis
dieſer Bemühungen war ſchmal genug, wenn auch nicht geleug=
net
werden ſoll, daß einzelnen Parteien gewiſſe wirtſchaftliche
Vorteile aus ihrer Mitarbeit an den Staatsgeſchäften entſtanden
ſind. Allerdings ſind die Nachteile für das Geſamtdeutſchtum
innerhalb des tſchechiſchen Staates, die ſich aus dem bedingungs=
und vorausſetzungsloſen Eintritt der drei deutſchen aktiviſtiſchen
Parteien in die Regierung ergeben haben, erheblich genug, um
gerade anläßlich dieſer Wahlen die Frage nach der künftighin
von den deutſchen politiſchen Gruppen in Prag einzuſchlagenden
Linie zu aktualiſieren. Und da iſt es nicht unintereſſant, feſt=
geſtellt
zu wiſſen, daß trotz dem im allgemeinen unbefriedigenden
Ergebnis der Mitarbeit aktiviſtiſcher Parteien bei den meiſten
deutſchen Parteien die Bereitwilligkeit zum Eintritt in die Pra=
ger
Regierung zu verzeichnen iſt. Nicht nur die Deutſche Ar=
beits
= und Wirtſchaftsgemeinſchaft, die bisher einen oppoſitio=
nellen
Standpunkt einnahm, erklärte ihre Bereitwilligkeit, unter
beſtimmten Vorausſetzungen der kommenden Regierung beizutre=
den
die Chriſtlich=Soziale Volkspartei und die Gewerbepartei
haben von vornherein manifeſtiert, ihren bisherigen regierungs
treuen Standpunkt beizubehalten , auch die extremſte deutſche
Oppoſitionsgruppe, die Deutſche Nationalpartei, hat mehrmals im
Laufe der Verſammlungsperiode vor den Wahlen verkündet,
prinzipiell nicht gegen eine Teilnahme an den Regierungsgeſchäf=
ten
zu ſein, allerdings nur dann, wenn von tſchechiſcher Seite
der Wille gezeigt würde, für die deutſche Mitarbeit an den
Staatsgeſchäften und an der Konſolidierung der innerpolitiſchen
Verhältniſſe ein entſprechendes Aequivalent einzuräumen, das
vor allem in der Gewährung der Selbſtverwaltung zu beſtehen
hätte. Die deutſchen Nationalſozialiſten nehmen einen ähnlichen
Standpunkt ein, und von den deutſchen Sozialdemokraten iſt be=
kannt
, daß ſie die Gelegenheit eines Eintritts in die Regierung
außerordentlich ſympathiſch begrüßen würden. Es ergibt ſich
alſo, daß ſich in der ſeit der letzten Wahl verfloſſenen Zeit die
Anſchauungen über die Linie der von den ſudetendeutſchen Par=
teien
zu verfolgenden Politik im Rahmen der tſchechoflowakiſchen
Republik nicht unweſentlich geändert haben; dieſe Tatſache könnte
als eine Beſtätigung dafür gelten, daß die bisher aktibiſtiſche
Politik verfolgenden deutſchen Gruppen den richtigen Weg ge=
gangen
wären, daß ſie ſchon vor Jahren erkannt hätten, es wäre
das Aufgeben des oppoſitionellen Standpunktes gegenüber dem
Staate von größerem Vorteil als das Verharren in der Oppo=
ſition
. Indeſſen liegen die Dinge heute doch einigermaßen an=
ders
wie zu jenem Zeitpunkte, an welchem deutſche Parteien der
tſchechiſchen Regierung aus einer ihrer ſchwerſten Kriſen ohne

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Samstag, den 26. Oktober 1929

Rummer 292

Garantien auf Entſchädigung herausgeholfen haben. So iſt ſich
heute auch der verbiſſenſte tſchechiſche Chauviniſt darüber im Kla=
ren
, daß es auf die Dauer unmöglich iſt, gegen die Deutſchen
als die ſtärkſte Minderheit im Staate zu regieren, und dann
haben ſich in den letzten Jahren ſo viele Berührungspunkte
zwiſchen deutſchen und tſchechiſchen Volksſchichten bzw. Standes=
gruppen
ergeben, daß man nunmehr den Zeitpunkt für gekom=
men
erachtet, den Verſuch einer Zuſammenarbeit ernſthaft in
breiterer Front als bisher zu unternehmen. Es muß ab=
gewartet
werden, ob und inwieweit dieſer Verſuch Erfolg haben
wird. Klar ging indeſſen aus dem Verlauf der Wahlvorberei=
tungen
hervor, daß der aktiviſtiſche Gedanke innerhalb des
Deutſchtums in der Tſchechoſlowakei eine Stärkung erfahren hat.
Den Tſchechen kann dies nur recht ſein, denn die Zuſpitzung der
Verhältniſſe in der Slowakei anläßlich des Ausganges des Tuka=
prozeſſes
dürfte es ihnen ratſam erſcheinen laſſen, es nicht ganz
mit den Deutſchen zu verderben, die, wie ſo oft ſchon, das Züng=
lein
an der Wage waren, auch in Zukunft ein gewichtiges Wort
in der Politik des tſchechiſchen Staates werden zu ſprechen haben.
Noch iſt da dieſe Zeilen dem Leſer vorliegen die Wahl=
ſchlacht
nicht geſchlagen. Aber ſchon jetzt läßt ſich ſagen, daß ſich
das Deutſchtum der Tſchechoſlowakei nach dieſem 28. Oktober
vor eine Situation geſtellt ſieht, die ſich ſtark genug von der bis=
herigen
unterſcheidet. Vermag es auf die Geſtaltung der kom=
menden
Dinge in der Republik des Philoſophen Maſaryk jenen
Einfluß auszuüben, der früher oder ſpäter das bisherige Sy=
ſtem
Ich Herr Du Knecht! zum alten Gerümpel wirft, dann
iſt gewiß, daß ſich der jetzt noch ſkeptiſch abſeits ſtehende Teil
des Volkes zu der gleichen Linie bekehren wird, auf der man in
eine friedliche Entwickelung gelangen will und zu einem Neben=
einander
auf der Baſis der Gleichberechtigung und der Ge=
rechtigkeit
!

in Freiheit. Die Sklareks ſchon

* Berlin, 25. Okt. (Priv.=Tel.)
Alle an der Unterſuchung des Sklarek=Sckandals beteiligten
Stellen geben ſich die größte Mühe, um die verworrenen Fäden
zu entwirren und möglichſt ſchnell zu einem erſten Abſchluß der
Angelegenheit zu kommen. Dieſer Augenblick ſcheint jetzt gekom=
men
zu ſein. Zum erſten Male liegen greifbare Ergebniſſe vor.
Am weiteſten gediehen iſt wohl der Beauftragte des Oberpräſi=
denten
. Regierungsrat Tapolſki hat jedenfalls erklärt, einige Be=
amte
der Stadtbank und des Magiſtrats, darunter auch einige
Stadtverordnete, hätten ihre Pflichten zugunſten der Gebrüder
Sklarek ſchwer verletzt. Sehr belaſtet ſtehen da die Direktoren
der Stadtbank, von denen ſich bis jetzt keiner zu einem Geſtändnis
bequemt hat; alles mußte ihnen in mühevoller Arbeit durch Prü=
fungen
und Zeugenvernehmungen erſt nachgewieſen werden.
Ebenſo ſchwere Schuld tragen die Mitglieder des Kreditausſchuſſes
der Stadtbank, die bedenkenlos ihre Zuſtimmung zu den immer
neu auftauchenden Kreditwünſchen der Sklareks gaben, und das,
obwohl bei einer beſonderen Gelegenheit die amtlich beſtellten
Reviſoren des Deutſchen Sparkaſſenverbandes ausdrücklich vor
der weiteren Hingabe von Krediten warnten. Sämtliche belaſte=
ten
Beamten des Kreditausſchuſſes ſind natürlich einſtweilen
kaltgeſtellt worden. Anders iſt es mit den im Kreditausſchuß
ſitzenden drei Stadtverordneten. Ein Diſziplinarverfahren kann
gegen ſie nicht eröffnet werden; auch zum Rücktritt können ſie
nur unter Beachtung zeitraubender Formalitäten gezwungen
werden. Man will ihnen nahelegen, ſelbſt ihren Rücktritt zu
erklären. Traurig genug, daß ſie nicht längſt einen derartigen
Entſchluß gefaßt haben. Insbeſondere iſt belaſtet der Stadtver=
ordnete
Roſenthal, der mit Sklareks dicke Freundſchaft pflegte
und einer ihrer größten Lieferanten war.
Der ſchwerbelaſtete Hauptbuchhalter der Sklareks, Lehmann,
hat heute 16 000 RM. als Sicherheitsleiſtung beſchafft und iſt
daraufhin aus der Unterſuchungshaft entlaſſen worden. Er
machte einen recht bemitleidenswerten Eindruck, als er zuſam=
men
mit dem Arzt und ſeinem Verteidiger das Gefängnis ver=
ließ
. Er vermochte kaum auf einige Fragen zu antworten. Er
erklärte, zunächſt in gründlicher Arbeit ſein erſtes Geſtändnis zu
erweitern und zu vertiefen. Es ſeien auch Konten mit fingierten
Namen geführt worden, auf denen die Zuſchüſſe an Beamte ge=
bucht
worden ſeien. Er habe die Fälſchungen der Beſtellzettel
ſtets auf Anweiſung ſeiner Dienſtherren vorgenommen. Die
Staatsanwaltſchaft erhebt auch gegen ihn den Vorwurf der Bei=
hilfe
zum Konkursverbrechen. Nach Anſicht der Staatsanwalt=
ſchaft
ſeien die Sklareks ſchon ſeit zwei Jahren konkursreif ge=
weſen
, und nur durch Wechſelſchiebungen, Betrügereien und Be=

Der Reichspräſident empfing den Reichsminiſter
Dr. Curtius ſowie den Geſandten Rauſcher=Warſchau
zum Vortrag über den Stand der Verhandlungen in den Organiſa=
tionsausſchüſſen
des Youngplanes und den Stand der deutſch=polniſchen
Verhandlungen.
Angeſichts der ungeklärten innerpolitiſchen Lage in Frankreich
haben die deutſchen Delegierten, die heute abend zu den
Verhandlungen über die Saarfrage abreiſen wollten,
ihre Abreiſe vorläufig verſchoben.
Auf dem Verordnungswege hat der Reichsarbeitsminiſter die ſelbſt=
ſtändigen
Muſiker und Hebammen ab 1. Oktober in die
Angeſtelltenverſicherung eingegliedert, ſofern ſie
ihr Gewerbe auf eigene Rechnung ausüben und keine Angeſtellten be=
ſchäftigen
oder die Angeſtellten nur invaliditätsverſicherungspflichtig
ſind.
Die Dresdener Stadtverordneten nahmen einen Antrag an, den
Wilhelms=Platz in Dresden=Neuſtadt zum ehrenden
Gedächtnis für den verſtorbenen Reichsaußenminiſter Dr. Guſtav
Streſemann in Streſemann=Platz umzubenennen.
Im Rahmen des Schulfunks der Deutſchen Welle ſendet
der Weſtdeutſche Rundfunk am 26. Oktober von 1212.50 Uhr
eine Feierſtunde, die dem rheiniſchen Land, ſeiner gro=
ßen
Geſchichte und lebendigen Gegenwart gewidmet iſt.
Der Berliner Oberbürgermeiſter Böß hat an Bord der
Bremen die Rückreiſe von Amerika angetreten.
Der Verfaſſungsausſchuß des öſterreichiſchen
Nationalrats beendete bereits in ſeiner erſten Sitzung die
Verhandlungen über die Verfaſſungsvorlage.
Infolge des anhaltend ſehr ernſten Zuſtandes des Fürſten von
Bülow hat der Leibarzt mit dem hinzugezogenen bekännten Spezia=
liſten
Profeſſor Machiafara eine Beratung abgehalten. Das Ab=
leben
des ehemaligen Reichskanzlers wird von Stunde zu Stunde
befürchtet. Die Aerzte haben weiterhin unbedingte Ruhe verord=
net
, um dem Kranken jede Aufregung zu erſparen.
Wegen berſchiedener Verletzungen des Memel=
ſtatuts
hinſichtlich der Rechte der von Litauen übernommenen deut=
ſchen
Beamten hat die Reichsregierung einem Delegier=
ten
nach Kowno entſandt, um den Rechrszuſtand wieder her=
zuſtellen
.
Nach einer Meldung der Telegraphenagentur der Sowjetunion
wurde im zentralen kaukaſiſchen Gebirgszug eine
gegenrevolutionäre Organiſation entdeckt. Die
Führer der Organiſation ſowie die Mitglieder des Rates
der Zwölf wurden erſchoſſen, die übrigen Teilnehmer zur Inter=
merung
in einem Konzentrationslager auf fünf bis zehn Jahre ver=
urteilt
.
Der Vizekönig von Indien, Lord Irving, iſt, von
England kommend, in Bombay wieder eingetroffen. Wäh=
rend
ſeines viermonatigen Aufenthaltes in England hatte Lord Irving
Beſprechungen mit dem Miniſter für Indien und mit anderen Regie=
rungsmitgliedern
über die zukünftige engliſche Politik.
ſtechungen hätten ſie ſich über Waſſer gehalten. Der Staats=
anwaltſchaft
erſcheint es unverſtändlich, daß den beamteten Kon=
trolleuren
dieſe Lage nicht erkennbar geweſen ſein ſoll.
Was von den 10 Millionen Verluſt, die die Stadt Berlin
erlitten hat, überhaupt noch gerettet werden kann, erſcheint
äußerſt beſcheiden. Die Warenlager ſind nur einen Bruchteil der
angegebenen Summen wert. Auch die heutige Verſteigerung des
Rennſtalles erbrachte nur insgeſamt 110 000 RM.

* Berlin, 25. Okt. (Priv.=Tel.)
Der deutſche Geſandte in Warſchau entfaltet in der letzten
Zeit eine rege Reiſetätigkeit zwiſchen Berlin und Warſchau.
Offenbar iſt er beſtrebt, die Handelsvertragsverhandlungen mit
Polen um jeden Preis zum Abſchluß zu bringen. Wie wir aus
diplomatiſchen Kreiſen hören, ſind eine Reihe von Vorfragen aus
dem Rahmen des Handelsvertrages bereits gelöſt, etwa auf der
Grundlage, daß Polen die weitere Liquidation deutſchen Eigen=
tums
einſtellt und ebenſo auf die weitere Ausſiedlung der letz=
ten
deutſchen Anſiedler verzichtet, auch den Reichsdeutſchen den
freien Aufenthalt in Polen künftig geſtattet. Dafür würde
Deutſchland einen Strich durch die Forderungen machen, die es
aus der Vergangenheit noch an die Polen zu ſtellen hat, wäh=
rend
die Polen andererſeits endgültig den Traum von einem
Oſtlocarno ausgeträumt haben. Praktiſch würde ein ſolcher
Ausgleich bedeuten, daß Deutſchland ein ſehr beträchtliches
Opfer bringt, nur um zu erreichen, daß den Deutſchen in Polei
künftig weiteres Unrecht nicht mehr geſchieht, alſo wieder eine
UUeberzahlung an Polen.

Von unſerem (D=Korreſpondenten.
London, 25. Oktober.
Es dürſte nur leicht begreiflich ſein, daß die letzten Ereig=
niſſe
in Afghaniſtan Englands Intereſſe zurzeit in höchſtem
Maße in Anſpruch nehmen. Und, obgleich die Lage in Kabul
als noch lange nicht normal betrachtet wird, läßt ſich doch feſt=
ſtellen
, daß die neue Wendung der Dinge in offiziellen
engliſchen Kreiſen unbedingt etwas wie ein Auf,
atmen ausgelöſt hat. Vor allem iſt man recht angenehm da=
von
berührt, daß erſtens dem unberechenbaren und räuberiſchen
Regime des Waſſerträgerſohnes Bacha=J=Sakoo endlich ein
Ende bereitet worden iſt, und daß zweitens der leer gewordene
Thron nicht vom unausgeglichenen und halb ſowjetfreundlichen
Exkönig Aman Ullah, ſondern vom an Erfahrungen weſentlich
reicheren und als Englandfreund geltenden Sirdar Mohammed
Nadir Khan eingenommen worden iſt.
Noch will England allerdings mit der Wiedereinſetzung
einer Geſandtſchaft in Kabul abwarten. Aber Preſſe und Re=
gierungsſtellen
halten in ihrer Anſicht über die Wünſchbar=
keit
der weiteren Entwickelung in dieſem ihr In=
tereſſengebiet
ſo nahe berührenden Staate keineswegs zurück,
Es wäre nun in der Tat wünſchbar, meint man, die Barakzai=
Dynaſtie endgültig wiederhergeſtellt zu ſehen und es zu erleben,
daß das Werk der ſtaatlichen Konſolidierung, welches der Vater
und der Großvater König Aman Ullahs mit großzügiger Unter=
ſtützung
Englands ſo erfolgreich begonnen hatten, nun wieder
in Ruhe fortgeführt werden könnte. Durch die Perturbationen
des letzten Jahres iſt das Land allerdings um faſt ein halbes
Jahrhundert zurückgeworfen worden. Und Nadir Khan wird
in der erſten Zeit mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen haben.
Aber er ſteht vor keiner unlösbaren Aufgabe, und er kann Er=
folg
haben, wenn gute Freunde ihm helfen werden . . .
Woher dieſe Hilfe gegebenenfalls kommen könnte, wird ſei=
tens
der Preſſe gleichfalls angedeutet. Nur mit engliſcher
Hilfe ſo kann man es leſen iſt in Afghaniſtan
Ordnung zu ſchaffen. Die großen kaufmänniſchen Unter=
nehmungen
Indiens treiben mit Afghaniſtan ausgiebigen Han=
del
. Sie ſind vor allem an der Wiederherſtellung geordneter
Verhältniſſe intereſſiert. Von dieſer Seite könnte der neue Emir
am eheſten finanzielle Unterftützung erhoffen, die ihrerſeits durch
England gedeckt werden dürften. Das, was England anſtrebt,
bemerkt der Obſerver, iſt ein konſolidiertes Afghaniſtan,
das Frieden bei ſich im Innern und Frieden an unſerer Grenze
halten, das mit Indien ſo intenſiv wie nur möglich. Handel
treiben und das taub gegenüber allen Einflüſterungen von ruſſi=
ſcher
Seite ſein möge. England wünſcht den vollen Sieg Nadir
Khans und eine Dauer ſeines Regimes. Und es hofft, daß die
kataſtrophalen Erfahrungen der letzten Jahre für Afghaniſtan,
wenn auch eine bittere, ſo letzten Endes doch eine heilſame Lehre
geweſen ſein mögen . . ."
Eingehender über die Perſon des neuen Königs
äußert ſich (in einer Zuſchrift an die Times) Lord Crewe, der
ehemalige engliſche Botſchafter in Paris, wo Nadir Khan von
1924 bis 1926 afghaniſcher Miniſter war. In dieſer Zeit
ſchreibt Lord Crewe, hatte der Sirdar die Gepflogenheit, ſehr
ft die britiſche Botſchaft zu beſuchen, mit den Engländern intim
zu plaudern und ſich bei ihnen wiederholt Rat zu holen . . . Er
ſprach ſtets offen über die Ambitionen der Moskauer; Regierung
und von ſeinem perſönlichen Beſtreben, die Beziehungen zw
ſchen Afghaniſtan und Britiſch=Indien ſo intim wie nur möglit
zu geſtalten . Beſonders war ihm der Plan lieb, Afghaniſtan
durch ein enges Eiſenbahnnetz mit Indien zu verbinden
Perſönlich iſt Nadir Khan ein überaus kluger und ruhiger
Menſch, dazu von Diſtinktion und Charme Gelingt es ihm,
ſich in Afghaniſtan zu feſtigen, ſo wird die Regierung Seiner
Majeſtät und diejenige Indiens in der glücklichen Lage ſein,
in Nadir Khan ſtets einen lohalen Verbündeten und freund=
ſchaftlich
geſinnten Nachbarn zu beſitzen

EP. Allahabad, 25. Oktober.
In Afghaniſtan machen ſich nach den letzten hier vorliegen=
den
Berichten Anzeichen einer Bewegung gegen den neuen König
Nadir Khan geltend. Die Thronbeſteigung Nadir Khans ſoll
unter den Anhängern Aman Ullahs in Kabul große Verſtim=
mung
hervorgerufen haben, und auch der bedeutende Stamm
der Wazaris ſoll gegen die Annahme der Königswürde durch
Nadir Khan proteſtiert haben, da Nadir Khan ihnen bei erfolg=
reicher
Beendigung des Feldzuges gegen Habib Ullah die Rück=
verufung
Aman Ullahs in Ausſicht geſtellt habe.

Kleines Haus. Freitag, den 25. Oktober.

Komiſche Oper von Adam.

Nachdem ſeither Hans Hoefflin die Titelrolle, von der zwei=
ten
Aufführung an mit prächtigem Gelingen und verdienten Er=
folgen
, geſungen, hörten wir heute Otto Stadelmaier,
für den die Partie des Poſtillon, wie geſchaffen iſt. Denn er
kann ſein Beſtes darin leuchten laſſen, den fabelhaften Glanz
ſeiner hohen Töne, die ihm ſcheinbar mühelos zur Verfügung
ſtehen. Er ſetzt ſeine flotte äußere Erſcheinung als Chapelou
wie als St. Phar wirkungsvoll ein, erfreut durch gewandtes
Spiel und hat die Routine, aus der Rolle den ſicheren Erfolg
herauszuholen. Ich kann mich nach wie vor nicht mit der unaus=
geglichenen
Behandlung ſeiner Stimme befreunden, die keine
Methode hat, oder vielmehr alle, die aber ſein zweifellos ſelte=
nes
Material entſtellt, ja verdirbt. Was könnte der hochbegabte
Sänger mit dieſer Stimme leiſten, wenn er ihr die richtige ſchul=
V. H.
mäßige Pflege ſchenkte!

avk, Franz Lehär, der Reformator der modernen Operette, iſt
ein muſikaliſcher Kosmopolit. Beziehungsweiſe ein muſikaliſcher
Fregoli. Denn ohne ſeine eigene, in höchſtem Grade individuelle
Lehär=Linie jemals zu verleugnen, ſchreibt er die Muſiken aller
Nationen dermaßen ſtilecht wie vielleicht kein zweiter lebender
Komponiſt. In Zigeunerliebe und Wo die Lerche ſingt kam
er ungariſch (er ſelbſt iſt Magyare geblieben), in Die blaue
Mazur polniſch, in Zarewitſch ruſſiſch, in Frasquita ſpa=
niſch
, in Paganini ſtellenweiſe ſogar alt=italieniſch, und Frie=
derike
muſizierte er deutſch. Und jetzt in Das Land des
Lächelns hören wir chineſiſche Weiſen. Der typiſche
Lehar=Walzer iſt mit ſeiner ſchwelgeriſchen Melodie da, die raſ=
ſigen
, franzöſiſch=ſlawiſch anmutenden Marſchrhythmen (ewige
Luſtige Witwe=Reminiſzenzen!) kommen auch zu ihrem Rechte,
hie und da über aſcht die dramatiſche Ader des Meiſters mit
ihrer plaſtiſchen Ausdrucke eiſe, mit charakteriſtiſcher Unter=
nalung
von ſeeliſchen und äußerlichen Vorgängen, das große
Lied in der Art von Mädel, mein Mädel kommt diesmal in

Des=Dur und jauchzt, Dein iſt mein ganzes Herz darf auch nicht
fehlen. Darüber hinaus ertönen aber chineſiſche Töne im Or=
cheſter
: exotiſche Synkopen, wie ich ſie noch niemals in der Par=
titur
eines Europäers hörte. Durch dieſe ungemein intereſſante
Kolorierung wird das neue Lehär=Opus für jeden Fachmann
zum muſikaliſchen Leckerbiſſen, zur muſikaliſchen Delikateſſe von
größtem Format. Und durch die Behandlung der einzelnen In=
ſtrumente
ſowie der menſchlichen Stimme; auf beiden Gebieten
iſt und bleibt Lehär ein Meiſter, der zum Teil Muſik ſchreibt,
die beinahe ſchon Anſpruch auf Ewigkeitswert erheben darf. Für
die große Maſſe bleiben die ſogenannten Schlager, aber auch die
muſikaliſch ſauberſt gearbeitet, ohne Konzeſſionen in der Erfin=
dung
und in der immer formvollendeten Linienführung der Me=
lodien
, deren Quelle allem Anſchein nach nie verſiegen wird.
Kurz: eine hundertprozentige Muſik, die wit den
Operette genannten Erzeugniſſen der heutigen Durchſchnitts=
Produktion nicht zu vergleichen iſt. Das Buch weicht auch von
der landläufigen Schablone ab. Es will Weltanſchauungspro=
bleme
auf die der heiteren Muſe gewidmeten Bühne bringen.
Die Liebe eines chineſiſchen Prinzen zu einer Wienerin geht an
der pſychiſchen Verſchiedenheit der gelben und weißen Raſſe zu
Grunde. Eine ausgezeichnete Idee. Leider blieb es aber bei den
Anſätzen; die Ausarbeitung iſt weder beſſer noch ſchlechter als
bei einem anderen Operettenlibretto. Immerhin wird dem Kom=
poniſten
reichlichſt Gelegenheit geboten, ſeine große Kunſt nach
allen Richtungen hin zu entfalten; durch die prachtvolle Muſik
wird das Libretto gänzlich in den Hintergrund gedrückt. Gut ſo!
Man erfreut ſich ungehemmt an der Muſik und der auserleſenen
Geſangskunſt, welche die Lehar=würdige Aufführung des Metro=
pol
=Theaters bietet. Vera Schwarz und Richard Tauber ſind ein
Sängerpaar, denen man das Gottesgnadentum zuſprechen kann.
Uind ſo vermittelt das Trio Lehär=Tauber=Schwarz ein muſikali=
ſches
Feſt von größter Vollendung. Wobei alles andere (gute
Mitſpieler, pompöſe Ausſtattung) nur eine untergeordnete Neben=
rolle
ſpielen. Das Publikum raſt allabendlich Beifall; der Erfolg
der neuen Operette wird hinter dem von Friederike beſtimmt
nicht zurückbleiben.
Sladek, der ſchwarze Reichswehrmann be=
titelt
ſich ein Feme=Drama von Oedoen Horvath, das von
einer neu gegründeten Aktuellen Bühne herausgebracht wurde.
Von einer wirklichen Geſtaltung merkte man da nicht viel; die
ganze Choſe mutet wie etwa ein Prozeßbericht an. Auch die Auf=
führung
ließ nicht im mindeſten aufhorchen. Und aktuell ſcheint
dieſe Aktuelle Gruppe neuer Titanen ſchon überhaupt nicht zu
ſein. Wen intereſliert heute Feme?! Ein gänzlich mißlungener
Start . ..

Anſonſten nur Ausgrabungen aus der guten alten Zeit. Und
zwei techniſche Neueinführungen, die regiſtriert werden müſſen:
ſeit acht Tagen hat die deutſche Reichshauptſtadt ihr ſtändiges
Engliſches Theater ſowie ein deutſches, das regelmäßig
täglich zwei Vorſtellungen abhält. Den Verſuch
unternimmt Guſtav Hartung, um auf dieſe Weiſe den Berufs=
tätigen
Gelegenheit zu geben, unmittelbar nach Büroſchluß eine
gute Theatervorſtellung beſuchen und hinterher noch über den
freien Abend verfügen zu können. Es handelt ſich nicht um
eine Abend= und eine ſogenannte Nachtvorſtellung, ſondern um
einen zeitgemäßen Verſuch einer neuartigen Eingliede=
rung
des Theaterbetriebes in den Tageslauf des abgehetzten
Berliners.
ark. Geraume Zeit nach dem tönenden Erfolg des erſten bei
uns gezeigten amerikaniſchen Tonfilmes Singing Fool bekamt
man nun auch die erſten deutſchen Sprechfilme zu ſehen und zu
hören. Bei Das Land ohne Frauen (mit der Muſik
von Wolfgang Zeller) dominieren allerdings die ſynchroni=
ſierten
Geräuſche, ſo daß man hier nicht gut von einem 100 pro=
zentigen
Tonſtreifen ſprechen kann. Die menſchliche Stimme
ertönt nur an einzelnen, wenigen Stellen. Hierbei kann aller=
dings
einwandfrei feſtgeſtellt werden, daß die Wiedergabe in der
letzten Zeit weſentlich vollkommener geworden iſt. Der natür=
liche
Klangzauber iſt aber keineswegs erreicht! Und die Klang=
ſchattierungen
ſind zum Teil immer noch primitiv, und die Be=
gleitmuſik
ſelbſt bietet auf keinen Fall vollwertigen Erſatz für
ein gutes Orcheſter. Alles in allem: ein Fortſchritt wohl, doch
kein Sieg des tönenden Filmes. Das Drehbuch (nach dem
Roman Die Braut Nr. 68) wurde nicht gerade glücklich ge=
wählt
; die Beſetzung der Hauptrolle mit Conrad Veidt war=
zweifellos
eine Deplacierung.
Auch bei dem Eichberg=Luſtſpiel Wer wird denn
weinen, in dem bereits durchgehend geſprochen wird,
fallen immer wieder techniſche Mängel unangenehm auf. Immer=
hin
konnte das erſte deutſche Tonfilmluſtſpiel (ſehr flott in Szene
geſetzt und ausgezeichnet geſpielt) einen durchſchlagenden Publi=
kumserfolg
quittieren.
Die ſtummen Filme, die man in den letzten Wochen über
ſich rollen ließ, waren einer ſchwächer als der andere. Die
einzige erwähnenswerte Ausnahme bildete ein großangelegtes
Kulturwerk: ein ſchlechthin grandioſer Bildbericht, der die Ein=
drücke
der Nodpolfahrt der Norge anno 1926 vermittelte. Mit
Amundſen zum Nordpol iſt ein dokumentariſcher Film=
ſtreifen
von wiſſenſchaftlichem Ewigkeitswert!

[ ][  ][ ]

Nammer 297

Samstag, den 26. Oftober 1929

Seite 3

Heſſiſche Polikik.

Der Sinanzausſchuß bis 2. November verkagk.
Darmſtadt, 25. Oktober.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags beſchäftigte ſich am
reitag mit einer Cingabe des Heſſiſchen Hebammenverbandes, die die
jefreiung von der Geweubeſteuer bezweckte. Nach Mitteilung der Re=
jepung
hat in dieſer Frage, das Finanzaericht in dieſem Jahr, ſchon
ntſchieden, daß der Beruf der Heilgehilfen und Hebammen als Ge=
erbe
mit Recht beſteuert werde. Im übrigen ſei ein Eimkommen bis
200 RM. von der ſtaatlichen Gewerbeſteuer befreit, ſodaß alſo wohl
n ſehr großer Teil darunter falle. Die Eingabe wird durch die Regie=
ungsantwort
für erledigt erklärt.
Einer Eingabe der Bürgermeiſterei Birkenau, die letzten Endes auf
ime Neuregelung des Finanzausgleichs hinausläuft, kann nicht ent=
grochen
werden. Sie wird durch die Regierungsantwort für erledigt
rklärt. Die Eingabe von Heckmann, Erbach bei Reichelsheim i. O.,
uf Hevabſetzung der Steuerwerte bei der Grundſteuer wird für er=
Digt erklärt.
Eine Regierungsvorlage fordert die Niederſchlagung von Mietfor=
epungen
in Höhe von 6586,80 NM. an die Mainzer Kunſtgewerbe= und
ſandwerkerſchule. Die Vorlage muß zurückgeſtellt werden, da die Regie=
ſng
nochmals verſuchen ſoll, in Verhanblungen mit der Stadt Mainz
der dem dortigen Ortsgewerbeverein eine andere Löſung zu finden.
Eine Eingabe des K. M. Nicolai zu Niederweiſel auf Erlaß von
Itempelgebühren auf Hypothekenbeſtellungen wird der Konſequenzen
alber abgelehnt.
Dem Fianzausſchuß, der ſich nach Erledigung von unbedeutenden
ſingaben auf Samstag, den 2. November, vertagte, ſind zwei neue
forlagen zugegangen. Die eine betrifft die neue Einrichtung des Lehr=
uhls
Elektrotechnik II an der Techniſchen Hochſchule Darm=
adt
und die andere Vorſage die Bewilligung von Berufungsfor=
erungen
bei Beſetzung des durch die Emeritierung von Profeſſor Dr.
elbs freigewordenen ordentlichen Lehrſtuhls für Chemie an der Uni=
erſität
Gießen. Beide Vorlagen ſollen erſt noch die Fraktionen
eſchäftigen.
Kreisdirekkorenkonferenz
im heſſiſchen Innenminiſkterium.
Bei einer am Freitag im heſſiſchen Innenminiſterium abge=
ſaltenen
Konferenz der Provinzial= und Kreisdirektoren machte
Miniſter Leuſchner, wie amtlich mitgeteilt wird, einleitend län=
ere
Ausführungen, die an die politiſche Lage anknüpften, wie
ie durch das Volksbegehren und die in Verbindung damit wie=
er
verſtärkt erwachte Agitation der rechtsradikalen Kreiſe ge=
eben
iſt. Er teile die Auffaſſung der Reichs= und preußiſchen
kegierung, daß es ſich mit dem beſonderen Treuverhältnis, in
em der Beamte zu Volk, Staat und Regierung zu ſtehen habe,
icht vereinbaren läßt, wenn ein Beamter ſich öffentlich zu der
Luffaſſung bekenne, Reichsminiſter als Landesverräter mit Zucht=
aus
zu bedrohen, die ſich in Uebereinftimmung mit der großen
Nehrheit des deutſchen Volkes mit all ihrer Kraft für die Ver=
eſſerung
der Lage Deutſchlands einſetzten. Er ſei auch bereit
ind entſchloſſen, für die Beamten ſeines Geſchäftsbereiches die
totwendigen Konſequenzen zu ziehen. Er betonte aber ausdrück=
ich
, daß dieſe grundſätzlichen Darlegungen nicht als eine Er=
nahnung
an die Verſammelten gemeint ſeien, da hierzu wohl
ein Anlaß beſtehe. Beſondere Aufmerkſamkeit verdiene die ver=
ſetzende
Verſammlungstätigkeit gewiſſer rechtsradikaler Kreiſe,
deren Neigung, Politik mit Dolch und Revolver zu machen, die
ſberſten Polizeibeamten vor ſchwierige Situationen ſtellt. Ob=
vohl
durch den Wegfall des Republikſchutzgeſetzes der Polizei eine
vichtige Waffe im Kampf gegen politiſches Rowdytum genom=
nen
ſei, müſſe unter allen Umſtänden für die Aufrechterhaltung
der Ruhe und Ordnung geſorgt werden. Namentlich den Un=
geſetzlichkeiten
der Nationalſozialiſten müſſe überall mit Ent=
chiedenheit
entgegengetreten werden, damit ſie nicht zu einer
tändigen Bedrohung der öffentlichen Sicherheit werden. Seiner
Anordnung auf die Durchſuchung bei dieſen Verbänden nach
Waffen ſei in dieſem Zuſammenhang beſondere Aufmerkſamkeit
u ſchenken. Wenn auch infolge des ſcharfen Zugreifens in Heſſen
ſeute nicht mehr in dem Maße Waffen gefunden würden wie
rüher, ſo habe ſich doch in der letzten Zeit ergeben, daß beſonders
Angehörige der Nationalſozialiſtiſchen Partei auch wenn ſie
ticht uniformiert ſind immer wieder mit Waffen erſcheinen
ind auch entſchloſſen ſind, von dieſen Waffen jederzeit Gebrauch
u machen. Um dieſem Unweſen entgegenzutreten, halte er eine
Interſuchung überall da für erforderlich, wo der Verdacht der
Bewaffnung beſteht, beſonders wenn Zuſammenſtöße mit politiſch
Andersdenkenden zu befürchten ſeien. Ueber die gerade jetzt be=
onders
ſchwierige Ueberwachung der Verſammlungstätigkeit iſt
erſt kürzlich den Vorſtänden der Polizeiämter und den Kreis=
ommiſſaren
ein inſtruktiver Vortrag gehalten worden. Es ſei
elbſwerſtändlich, daß die Verſammlungfreiheit nach allen Seiten
yin zu ſchützen iſt, ſolange ſich die Verſammlung in den Grenzen
der Geſetze hält. Bei der verleumderiſchen Hetze freilich, die be=
onders
jetzt im Zuſammenhang mit dem Volksbegehren in ver=
tärktem
Maße eingeſetzt hat, dürfe andererſeits aber nach außen
hin bei der Bevölkerung nicht der Eindruck entſtehen, als ob die

Polizei durch den Schutz der Verleumder in ihren Verſamm=
lungen
erſt die wüſte Hetze ermöglicht.
Im Anſchluß hieran erörterte der Miniſter noch kurz einige
Fragen, die draußen im Lande immer wieder Anſtoß erregen,
und die bei der Bevölkerung manchmal den falſchen Eindruck er=
wecken
, als ſei der Gleichklang zwiſchen der Regierung und den
Behörden noch nicht in allem vorhanden. Erfreulich ſei es, daß
bis auf wenige Ausnahmen unter perſönlicher Mitwirkung der
Kreisämter die Verfaſſungsfeiern im letzten Jahre einen großen
Aufſchwung genommen haben. Die Konferenz, die ſich noch mit
einer Reihe anderer dienſtlicher Angelegenheiten beſchäftigte,
führte zu einer eingehenden Ausſprache, die ſich insbeſondere mit
den von dem Miniſter angeſchnittenen Fragen beſchäftigte.
Kundgebung des Mainzer Skadkrats gegen das
Bolksbegehren.
Am Freitag nahm der Mainzer Stadtrat in einer eigens zu
dieſem Zweck einberufenen Sitzung zum Volksbegehren Freiheits=
geſetz
Stellung. Der Stadtrat ſtimmte auf Antrag des Aelteſten=
rates
nach kurzen einleitenden Worten, des Oberbürgermeiſters
Dr. Külb gegen drei Stimmen einer Entſchließung zu, in der es
unter anderem heißt:

Die Ablehnung des Haager Abkommens würde ein Hinaus=
ſchieben
der von der Bevölkerung heiß erſehnten Befreiung und eine
ſchwere wirtſchaftliche Schädigung der Stadt Mainz bedeuten. Die
Stadt Mainz, die ſeit über zehn Jahren die Laſten der Beſetzung
getragen und in den ſchweren Zeiten des Rhein= und Ruhrkampfes
und der Separatiſtenunruhen treu zum Reich geſtanden hat, war
und iſt ſtets bereit, für das Vaterland Opfer zu bringen. Nach=
dem
es nun aber der Reichsregierung gelungen iſt, über die Rege=
lung
der Reparationslaſten Vereinbarungen zu treffen, die dem
beſetzten Gebiet die baldige Befreiung und außerdem der deutſchen
Volkswirtſchaft eine weſentliche Erleichterung verbürgen, wäre es
unverantwortlich, durch Ablehnung derſelben das Reich und das
deutſche Volk in neue, nicht zu überſehende politiſche und wirtſchaft=
liche
Schwierigkeiten zu bringen. Der Stadtrat als berufener
Vertreter der Mainzer Bürgerſchaft fordert daher die Bevölkerung
auf, das Volksbegehren nicht zu unterſtützen.
Die Räumung von Aachen.
Wie von unterrichteter Stelle verlautet, wird Aachen am 30.
November von der Beſatzung geräumt ſein. Als letzter belgiſcher
Soldat wird der kommandierende General der belgiſchen Be=
ſatzungstruppen
, General Pouleur, Aachen verlaſſen. Die Räu=
mung
ſetzt mit dem 10. November ein. Ein Teil der Offiziers=
quartiere
iſt ſchon geräumt worden. Die Offiziere wurden bis
zur endgültigen Räumung im Hotel untergebracht.

Wo bleibt der Reichshaushaltsplan?
Noch keinerlei Borarbeiken. Der Reichsfinanzminiſter komink um den Nachkragsekak nicht herum. Die
Einnahmeſchähungen zu hoch. Die Ausgaben überſteigen die Anſähe. Eine Reihe von Refſoris kommt
mil neuen Anſprüchen. 450 Millionen erheiſchen Deckung.

Hilferdings Geheimnis.
Worauf warkei der Reichsfinanzwiniſter noch?
* Berlin, 25. Oktober. (Priv.Tel.)
In jedem Staate, der auf Ordnung Wert legt, müßte eigent=
lich
im November der Haushaltsplan dem Parlament vorgelegt
werden, damit die Beratungen im Ausſchuß und im Plenum
nicht überſtürzt werden müſſen, und am Tage vor Beginn des
neuen Etatsjahres der Haushaltsplan feſtſteht. Dieſes Kunſtſtück
hat der Reichstag gerade zweimal fertiggebracht. In den erſten
Jahren nach der Revolution haben wir reichlich mit proviſoriſchen
Bewilligungen gearbeitet, weil die Beratungen nicht rechtzeitig
zum Abſchluß gebracht werden konnten. In dieſem Jahr ſind wir
zu dem groben Unfug wieder zurückgekehrt, und wenn nicht alle
Anzeichen täuſchen wird auch im kommenden Jahr trotz allen
Maßnahmen des Reichstagspräſidenten gegen die Redewut am
1. April 1930 der neue Etat nicht fertig ſein.
Davan iſt der Reichsfinanzminiſter allerdings nicht ganz
ſchuld. Er iſt in der Aufſtellung ſeines Planes abhängig von
dem Youngplan, weil es natürlich für die Berechnung der Ein=
nahmen
und Ausgaben von ausſchlaggebender Bedeutung iſt, ob
die 700 Millionen=Differenz zwiſchen Dawes= und Youngplan als
Erſparniſſe zählen oder nicht. Immerhin könnte man vielleicht
einige Vorbereitungen treffen. Aber auch das will Dr. Hilfer=
ding
nicht. Er will das Geheimnis ſeiner Steuer=
reform
nicht preisgeben, weil er fürchtet, daß die ohne=
hin
ſtarken Bindungen, die heute gegenüber dem Youngplan vor=
liegen
, innerpolitiſch noch größer werden. Er würde, meint er,
mit ſeinen Steuerermäßigungsplänen Hoffnungen erwecken, die
ſich nicht verwirklichen laſſen, wenn im letzten Augenblick der
Youngplan doch noch zu Bruch gehen ſollte. Das iſt in der
Theorie zweifellos richtig, fragt ſich nur, wie lange ſich dieſes
Prinzip aufrecht erhalten läßt, wenn das Schickſal des Young=
planes
ſich über Neujahr hinauszögert; fragt ſich auch, ob Dr.
Hilferding dieſen Vorwand nicht benutzt, weil er ſich in ſeiner
bekannten Zauderpolitik zu keinem Entſchluß über ſeine Steuer=
pläne
aufraffen kann.
Im günſtigſten Fall iſt jedenfalls das Vierteljahr von Weih=
nachten
bis Oſtern mit dem Etat, mit dem Youngplan und der
Steuerreform mehr als belaſtet. Vorarbeiten rechtzeitig anzu=
kurbeln
, wäre zum mindeſten nützlich. Aber auch daran ſcheint
der Reichsfinanzminiſter nicht zu denken. Es iſt ein öffentliches
Geheimnis, daß er mit einem Nachtragsetat herauskommen
muß, weil die Einnahmeſchätzungen zu hoch waren,
während die Ausgaben die Anſätze überſteigen, vor
allem aber weil eine Reihe der Reſſorts im Sommer auf die
volksparteilichen Sparſamkeitsforderungen hin ihre Anſprüche
zurückgeſtellt hatten, mit denen ſie jetzt hervortreten in der Hoff=
nung
, daß ſie nach der Annahme des Youngplanes einen aus=
gabewilligeren
Reichstag finden. Das gilt vor allem für das
Reichsarbeitsminiſterium, das ohnehin der Hauptkoſtgänger des

Nachtragsetats iſt. Die Knappſchafts= und Invaliditätsverſiche=
rungen
verlangen 125 Millionen, für die Kriegsbeſchädigten ſind
50 Millionen notwendig, produktive Erwerbloſen= und Kriſen=
Fürſorge benötigen neue Mittel. Dazu kommt dann noch der
Fehlbetrag aus dem vorigen Jahre von rund 150 Millionen, ſo
daß die Geſamtrechnung rund 450 Millionen beträgt, alſo
gerade die Erſparniſſe aus dem Youngplan für das laufende
Haushaltsjahr wieder aufzehren würde. Es ſcheint aber, daß
Herr Hilferding mit dem Arbeitsminiſterium noch nicht einig iſt,
denn er verhandelt noch ſtark mit ſeinem Parteifreund Wiſſell
über einige Forderungen. Neuerdings wird ſogar behauptet, daß
der Nachtkagsetat erſt zuſammen mit dem Etat 1930 heraus=
kommen
könnte. Das wäre, wenn es wirklich ſo kommen ſollte,
eine mehr als unglückliche Löſung, weil dann eine verſtändige
Prüfung unmöglich wird. Aus dieſem Grunde werden auch alle
intereſſierten Kreiſe darauf drängen, daß der Nachtragsetat ſo
raſch als möglich beratungsreif wird.
Der Kampf um die Saar.
* Saarbrücken, 25. Oktober. (Priv.=Tel.)
Wie wir bereits kurz gemeldet haben, ſind die Saarverhand=
lungen
wegen der franzöſiſchen Regierungskriſe vom 28. Oktober
zunächſt auf unbeſtimmte Zeit verſchoben worden. Im Haag
war vorgeſehen, daß dieſe Verhandlungen am 15. September be=
ginnen
ſollten. Nach langem Drängen waren die Franzoſen
glücklich für den 28. Oktober verhandlungsfertig, als Briands
Sturz erfolgte. Wie lange der Aufſchub wieder dauert, weiß
man noch nicht, denn erſt muß das neue Kabinett ſtehen und die
Richtlinien für die franzöſiſche Delegation gebilligt haben, ehe
man ſich an den Verhandlungstiſch ſetzen wird.
Die in der franzöſiſchen Preſſe auftauchenden Mitteilungen
über die Anſichten des interminiſteriellen Saar=Ausſchuſſes lau=
ten
jedenfalls nicht gerade ſehr hoffnungsfroh, denn die Franzo=
ſen
wollen ſich die fünf Jahre vorverlegte Räumung teuer be=
zahlen
laſſen mit Bindungen, die weit in die Zukunft hinein=
reichen
. Sie wollen vor allem den Rückkauf der Saargrubem
umbiegen in eine gemiſchtwirtſchaftliche Geſellſchaft. Es iſt ſchwer
zu ſagen, inwieweit bei dieſen Veröffentlichungen taktiſche Er=
wägungen
maßgebend ſind; mag ſein, daß der franzöſiſche Aus=
ſchuß
auch noch andere Vorſchläge in ſeiner Mappe hat; denn
heute ſchon kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß ein derarti=
ges
Projekt für Deutſchland nicht in Frage kommen kann. Es
ſind gerade die Saararbeiter, die ſich gegen die Verewigung des
franzöſiſchen Einfluſſes aus begreiflichen Gründen wehren.
Wenn die Franzoſen alſo auf dieſer Forderung beharren, ſind
die Verhandlungen von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Alle Parteien des Reichstages haben erklärt, daß für ihre Hal=
tung
zum Youngplan das Schickſal des Saargebietes von aus=
ſchlaggebender
Bedeutung ſein wird. Das letzte Wort wird
aber auch erſt in Paris geſprochen, wenn man weiß, wer an der
Spitze des neuen Kabinettes ſteht und welche Parteien die neue
Regierung ſtützen.

* Ein Ehrenhof für Bernhard Höfger in Bremen.
In der Böttcherſtraße in Bremen, einer Schöpfung des
Generalkonſuls Dr. Ludwig Roſelius, deren eigenartige und
völlig ſelbſtändige Geſtaltung bei ihrer Eröffnung vor Jahres=
frift
großes Aufſehen erregte und heute als eine der bemerkens=
werteſten
Sehenswürdigkeiten des neuen Bremen gelten darf,
hat man in dem breiten Bauwiſch zwiſchen dem Roſeliushaus
und der Bremen=Amerika=Bank einen weiteren würdigen und
ſchönen Anziehungspunkt geſchaffen, einen Ehrenhof für Bern=
hard
Hötger. Dieſer aus Weſtfalen ſtammende Bildhauer, der
jetzt in Worpswede wohnt, iſt bekannt geworden durch den
Platanenhain, den er im Auftrag des Großherzogs Ernſt
Ludwig auf der Mathildenhöhe in Darmſtadt ausgeſtal=
tete
, und wurde bei der Einweihung des Paula Becker= Moder=
ſohn
=Hauſes in Bremen, das nach ſeinen Plänen errichtet iſt,
viel umſtritten, aber vor dieſem Ehrenhof, der ſechs Bildwerke
von ihm enthält, wird auch der Gegner des Baumeiſters über=
raſcht
ſtehen bleiben. Der nicht gerade große Hof, der zugleich
Durchgang zu einem der Geſchäftshäuſer iſt, die mit ihrer hohen
Backſteinwand die Böttcherſtraße begleiten, enthält auf gemauer=
tem
Sockel die lebensgroße Bronzefigur eines nackten Jüng=
lings
, der in edler Bewegung dahinſchreitet, die Hände in ver=
ſonnener
Ergriffenheit bis zur Höhe des Kopfes erhoben. An
den beiden Wänden rechts und links ſind vier Halbfiguren be=
redter
Frauengeſtalten aufgeſtellt, die zu dem Eindrucksvollſten
gehören, was Hötger geſchaffen hat. Frei und leicht ſchwingt
die Körperfläche im gedämpften Licht des Hofes, rundet ſich zur
lebendigen Form blühender Frauenleiber, die durch nichts
teiter beſtechen als nur durch ihr Daſein, ihre freundliche und
anmutige Körperlichkeit. Ein Meiſter der Form, ein ſtetig und
ſtill gewordener reifer Mann, hat hier ſchlichteſte Innerlichkeit
gegeben, bezwingend im Verzicht auf jede Poſe, ergreifend in
der gelaſſenen Haltung ſeines Werkes. Sie haben keine Namen
dieſe Figuren, und das iſt gut, denn ſie ſtrömen mehr aus, als
irgend ein Schlagwort ſagen könnte, ſie wirken als lebendiges
Leben und entfalten ihre berückende Kraft ganz aus der Har=
inonie
ihrer Bildung. Die dem Eingang zugekehrte Wand
enthält ein großes Relief, fünf ſprengende Reiter in trotziger
Bewegung, groß und kraftvoll geſehen, vollendet gegeben, aber
noch mit einem Zug des früheren Hötger, der nicht frei von
Manier war. Die vier Frauengeſtalten aber ſind ganz reine,
große und bezwingende Kunſtwerke, und Bremen kann ſich
freuen, daß Generalkonſul Roſelius dieſe Schätze in aller Oef=
fentlichkeit
ausgeſtellt hat. Sie bilden in der Tat einen Ehren=
hof
.
Dr. Karl Neurath.

* Araufführungen in Düſſeldorf und Stakkgark.
Hellſeherei nennt Georg Kaiſer ſein neueſtes Geſell=
ſchaftsſpiel
, in dem er mit dem Problem in ſeiner geſchickten
Manier ein trapezhaft ſchaukelndes Spiel über imaginären Vor=
ausſetzungen
treibt. Ein Stück Salonkolportage ohne tiefere
Hintergründe, ein dramatiſch=techniſch geſchickt aufgezogener
Luftakt‟. Entdeckt auch ein Hellſeher den Platz eines verloren
gegangenen, im doppelten Sinne koſtbaren Ringes mit Sym=
bolen
der Liebe beladen das Schmuckſtück darf nicht mehr
erſcheinen, ſonſt beweiſt der eine Fall den peinlichen zweiten,
nämlich daß der Gatte der Eigentümerin mit der Freundin
ausgerutſcht iſt. Hat der okkulte Blick im einen Recht, warum
nicht auch in dem andern? Um dieſen Konſlikt dreht ſich das
Feuerwerk Kaiſerſcher Dialektik und ſzeniſcher Akrobatik. Der
Reſt iſt happy end zwar überraſchend und billig. Die Freundin
fliegt. Corſtanze verhält ſich diesmal richtig. Die Geſtalt des
Hellſehers wurde als ſehr dankbare Charakterrolle durch Luis
Rainer glänzend geſpielt. An ſeine Adreſſe richtete ſich in
erſter Linie der durch den Täufling nur ſchwach genährte Bei=
fall
.
In Stuttgart fand im Landestheater unter großem Bei=
fall
die Uraufführung von Georg Kaiſers Hellſeherei ſtatt. Der
ehemalige Expreſſioniſt Kaiſer zeigt ſich darin als Pſychologe,
glücklicherweiſe bleibt er dabei nicht an der Oberfläche der heu=
tigen
Gelegenheitspſychologie haften. Das Geſellſchaftsſpiel,
wie er es nennt, ſtellt vier Typen der heutigen Geſellſchaft auf
die Bühne, unter denen ſich ein Bild von inneren Beziehungen
entwickelt, das in ſeiner Wirklichkeitsnähe an den Naturalismus
der 90er Jahre erinnert; nur daß ſich bei Kaiſer die Beobachtung
auf die ſeeliſchen Vorgänge beſchränkt und die äußeren Ereigniſſe
nebenſächlich werden.
Vera, eine gefühlvolle und gläubige Frau, wird von ihrem
Mann und ihrer Freundin betrogen. Dieſe werden von dem
Hellſeher nach einer Kette ſehr ſpannender Begleitumſtände ent=
larbt
. Dieſe Komödie iſt nur der Rahmen eines Bildes heutiger
Seelenzuſtände eine reine, gutgläubige Frau, die, einſam in
ihrer kalten realiſtiſchen Umwelt, ein gutes Medium abgibt; ihr
Mann, ein Architekt, der unter ſeinem Künſtlertum ſeine mora=
liſche
Schwäche verbirgt; die ſachliche‟ Dame, die eigentlich gar
nicht ſachlich, jedenfalls unwahr iſt, und der Hellſeher, den in
dieſer Sachlichkeitwelt dieſelbe prophetiſche Einſamkeit umgibt,
die einſt den mittelalterlichen Sternkundigen vor ſeinen Zeit=
genoſſen
ächtete.

Leider hält der Schluß nicht, was die erſten beiden Akte ver=
ſprechen
. Die glatte Wandlung der drei Perſonen und die wider=
ſpruchsloſe
Rechtfertigung des Hellſehers ſind billig im Verhält=
nis
zu der vorhergehenden ausgezeichneten Schürzung des dra=
matiſchen
Knotens.
In der ſehr ſchwierigen Rolle der Vera zeichnete ſich Marga
Legal aus, und die Dame wurde von Elſa Pfeiffer meiſter=
haft
dargeſtellt. Der Viktor des Karl Junker hätte ſtellen=
weiſe
ausgeprägter ſein können, während der Hellſeher, dieſe in
ihrer Komik ſo ernſte Figur, durch Max Marx ſehr gut vertreten
wurde. Der Beifall des vollbeſetzten Hauſes, der anfangs,
der Problematik entſprechend, etwas langſam geweſen war, ent=
wvickelte
ſich zu einem ſtürmiſchen und begeiſterten.
*Am. Spionage! Von H. R. Berndorff. Verlag Dieck u. Co.
Stuttgart 1929. 280 Seiten.
Spionage, ein Gebiet, das ebenſo unheimlich wie intereſſant iſt.
Das Buch von Verndorff beivegt ſich nicht auf hiſtoriſchem Boden oder
in literariſchen Sphären, ſondern gibt Leben, ſpannendes Leben, das
den Leſer mehr packt als irgend ein Kriminalreißer von Wallace oder
anderen. Neben der Vor= und Nachkriegsſpionage wird in dem Werk
ausführlich die Spionage im Weltkrieg behandelt und ganz natürlicher
Weiſe treten hier die Frauen in den Vordergrund. Neue Aufklärung
erhalten wir über Mata Hari, die Tänzerin, ſchöne Frau und Kurti=
ſane
größten Stils, wie über Mademoiſelle doctenr‟ Deutſchlands
Meiſterſpionin, von deren Geſchick und traurigem Ende bislang nur
wenige wußten. Flugzeug und Unterſeeboote, Brieftauben und Hunde,
Liſt und Gewalt, eine Liſte von Dingen und Begriffen, mit denen die
Spionage arbeitete und die ſich beliebig verlängern ließe. Deutſchland
war immer ſchlecht daran, die Mittel für Spionage waren gering und
die Gegner ringsum ſpionierten mit rieſigem Aufwand an Mitteln und
Perſonen. Die Kapitel des Buches leſen ſich, jedes für ſich, wie eine
ſpannende Kriminalgeſchichte in gedrängter Form. Spionage gehört
ohne Uebertreibung wirklich zu den Büchern, die man leſen und
verſchlingen muß.
HI. W. W.
Seien Sie nicht ſo beſcheiden! Sie photographieren doch ſicher
auch. Warum halten Sie Ihre Bilder nicht für wert, daß eine Zeit=
ſchrift
ſie veröffentlicht? Die Woche ſtellt ihren Leſern die Aufgabe,
intereſſante Aufnahmen verſchiedener Art einzuſenden, und zeigt im
Heft 42 zugleich, wie jedermann zu wertvollen Bildern kommen kann.
Die beſten Photos werden mit insgeſamt 5000 Mark prämiiert.
In der Sammlung: Muſterbetriebe deutſcher Wirtſchaft iſt ein

Elektriztäitsgeſelſchaft (AGſc. ), Berlin. In dieſem Bändchen wir
nächſt über den Aufbau der AGG. im allgemeinen kurz berichtet und dann
die betriebliche, techniſche und kaufmänniſche Orggniſation einer Zähler=
fabrik
dargeſtellt. Der Wert dieſes Bändchens liegt einmal darin, daß
der Leſer ein anſchauliches Bild vom Werden des Zählers erhält, dann
aber darüber hinaus darin, daß ihm die Ueberzeugung vermittelt wird,
daß in bezug auf rationellſte Wirtſchaft in einem derart hochqualifizier=
ten
Betrieb Deutſchland ſich mit Amerika ruhig weſſen kam.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Samstag, den 26 Oftober 1929

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[ ][  ][ ]

Rummer 293

Samstag, den 26. Oktober 1929

Seite 3

Darmſtadt, 26. Oktober.
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landeskheakers.
vom 27. Oktober bis 3. November

Großes Haus.

Sonntag, den 27. Oktober. Anfang 19 Uhr, Ende gegen 22 Uhr.
Heſſenlandmiete II: und IIII. Der Troubadour.
Oper von Verdi. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Montag, den 28. Oktober. Anfang 20 Uhr, Ende 21,45 Uhr.
1. Sonderkonzert mit Werken zeitgenöſſiſcher Kompo=
niſten
(Hindemith, Marx, Kodaly, R. Strauß). Preiſe 1
bis 6 Mk.

Dienstag, den 29. Oktober. Anfang 19 Uhr, Ende 22,15 Uhr.
I. 7. T. Gr. 1 u. 2 (Nr. 1100). Carmen, Oper von
Bizet. Preiſe 1 bis 10 Mk.

Mittwoch, den 30. Oktober. Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr.
Uraufführung: Opfer. Eine Judithlegende von E. B.
de Marnay. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Donnerstag, den 31. Oktober. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr.
C 6. Intermezzo‟, Oper von Richard Strauß. Preiſe
1 bis 10 Mk.

Freitag, den 1. November. Anfang 19,30 Uhr, Ende nach 22,15
Uhr. E 7. Der Troubadur, Oper von Verdi. Preiſe
1 bis 10 Mk.

Samstag, den 2. November. Anfang 19,30 Uhr, Ende 22,15 Uhr.
Jugendgemeinde W und X (Darmſtädter Volksbühne).
Fidelio, Oper von Beethoven. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Sonntag, den 3. November. Anfang 18,30 Uhr, Ende 22 Uhr.
D 7. Aüda‟, Oper von Verdi. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.

Kleines Haus.

Sonntag, den 27. Oktober. Anfang 15 Uhr, Ende 17,45 Uhr.
Heſſenlandmiete I:. Der Waffenſchmied. Komiſche
Oper von Lortzing. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Anfang 20 Uhr, Ende 22,15 Uhr. R 3 (Gr. III u. TN) Darmſt.
Volksbühne. Die Dreigroſchenoper von B. Brecht
und K. Weill. Preiſe 1 bis. 5 Mk.
Montag, den 28. Oktober. Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 29. Oktober. Anfang 20 Uhr, Ende 22,15 Uhr.
M. 1 (Gr. ITV) Darmſtädter Volksbühne. Zum letzten
Male: Die Dreigroſchenoper, von Bert Brecht,
Muſik von K. Weill. Preiſe 1 bis 5 Mk.
Mittwoch, den 30. Oktober. Anfang 19,30 Uhr, Ende gegen
22 Uhr. H 2 (Bühnenvolksbund). Der Poſtillon
von Lonjumeau. Komiſche Oper von Adam. Preiſe
1,50 bis 7,50 Mk.
Donnerstag, den 31. Oktober. Keine Varſtellung.
Freitag, den 1. November. Anfang 20 Uhr, Ende 21,45 Uhr.
Zuſatzmiete IV=. Der Herr ſeines Herzens. Schau=
ſpiel
von Raynal. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Samstag, den 2. November. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Gaſt=
ſpiel
Agnes Staub mit Enſemble: Die Flucht nach
Venedig. Schauſpiel von Georg Kaiſer. Vorverkauf für
Mieter zu Preiſen von 1,50 bis 7,50 Mk. am 28. und 29.
Oktober. Allgemeiner Vorverkauf zu Preiſen von 2 bis 10
Mark ab 30. Oktober.
Sonntag, den 3. November. Anfang 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr.
Zuſatzmiete IIz. Zum erſten Male: Die andere Seite‟.
Schauſpiel von R. C. Sheriff, Deutſch von H. Reiſiger.
Preiſe 1,50 bis 7,50 Mk.

Beſſiſches Landestheater. Der fliegende Holländer
von Richard Wagner kommt heute, Samstag, um 19,30 Uhr, in der
wirkungsvollen Neuinſzenierung von Renato Mordo unter muſikaliſcher
Leitung von Dr. Karl Böhm zur Aufführung. Die Titelpartie ſingt
Hans Komregg. In den übrigen Hauptrollen: Elſa Varena (Senta),
Theo Herrmann (Daland), Hans Grahl (Erik), Martha Liebel (Mary),
Sylveſter Bunſel (Steuermann). Die heutige Aufführung iſt dem
Bühnenvolksbund (Miete K) zugeteilt.
Die beiden nächſten Aufführungen der von allen deutſchen
Bühnen in ſenſationellem Erfolge geſpielten Dreigroſchenoper
von Brecht und Weill finden heute, Samstag, um 20 Uhr (Darmſtädter
Volksbühne R, Gruppe I und II) und morgen, Sonntag, ebenfalls um
20 Uhr (Darmſtädter Volksbühne R, Gruppe III und IN) im Kleinen
Haus mit der hervorragenden Premierenbeſetzung (Hinz, Hoffart, Keß=
ler
, Gothe, Maletzki, Conradi, Mosbacher) bei kleinen Preiſen ſtatt.
Die letzte Aufführung iſt für Dienstag, den 29. Oktober, angeſetzt.
Der Troubadour, Verdis volkstümlichſtes Opernwerk, wird
in der begeiſtert aufgenommenen neuen Inſzenierung und Einſtudierung
anorgen, Sonntag, um 19 Uhr, im Großen Haus erſtmals wiederholt.
Muſikaliſche Leitung: Carl Maria Zwißler. In den Hauptrollen: Land=
wehr
, Grahl, Jacobs, Stralendorf, Overlack (Heſſenlandmiete II und III).
Der Waffenſchmied von Lortzing gelangt als Nachmittags=
Vorſtellung morgen, Sonntag, um 15 Uhr, im Kleinen Haus zur Auf=
führung
. (Heſſenlandmiete I).

Modenſchau.
Die von der Firma Carl Schürmann u. Co., Haus für feine
Damenmoden, veranſtaltete Modenſchau findet heute Samstag, nach=
mittags
4 Uhr und abends 8 Uhr, im Hotel Zur Traube ſtatt,
worauf nochmals beſonders hingewieſen wird. Abends 8.30 Uhr, nach
Beendigung der Modenſchau, wird getanzt.
Wie wir hören, wird die Firma Speiers Schuhwaren=
haus
nicht wie früher die entſprechenden Schuhe den durch Manne=
quins
vorgeführten Koſtümen nachtragen laſſen, ſondern in einer
Separat=Ausſtellung im Veſtibül des Hotels den Beſuchern
vorführen. Die Ausſtellungsvitrinen, in denen beſondere Neuheiten
für Geſellſchaft und Straße ausgeſtellt ſind, werden von der Firma
Glückert zur Verfügung geſtellt.

Bücherſtube Alfred Bobenheimer. Der Klabierabend von Alexan=
der
Buch findet am Montag, den 4. November 1929, ſtatt. Wir ver=
weiſen
auf unſere heutige Anzeige.
Aus dem Fortbildungsſchuldienſt wurde entlafſen am 15. Okto=
ber
der Fortbildungsſchullehrer an der Fortbildungsſchule zu Wieſeck
(Kreis Gießen) Karl Reichelt auf ſein Nachſuchen mit Wirkung
vom 1. Oktober 1929 cb.

Akademiſche Gedächtnisfeier für Profeſſor Eberle.

* Die Bühne der Otto=Berndt=Halle war mit Tüchern feierlich ver=
hängt
, aus grüner Umkränzung ſchaute der Porträtkopf Chriſtoph
Eberles energiſch, klug und gut. Die Abordnungen der ſtudentiſchen
Verbindungen zogen in den Saal, die Fahnen in Trauer, und ſtellten
ſich dem Bilde ihres toten Lehrers und Freundes zur Seite. Staats=
präſident
, Miniſter, Oberbürgermeiſter, der Senat der Hochſchule, viele
Profeſſoren und Induſtrielle, viele Studenten kurz alle, die dem
Toten zu danken haben waren gekommen, ihn zu ehren.
Langſam ſchwebten trauernde Klänge durch den Saal. Der frühere
Rektor Profeſſor Dr. Rau nahm das Wort:
Hart und grauſam hat der Tod im vergangenen Rektoratsjahre
die Hochſchule bewährter Lehrer beraubt. Die Geheimen Räte Wirtz
und Kittler, Bahnbrecher der Elektrotechnik, Köhler, den vorbildlichen
Lehrer des Maſchinenbaues, rief er zu ſich; Julius Goldſtein wurde
mitten in der Freude ſeines philoſophiſchen Schaffens und Lehrens da=
hingerafft
. Und nun verlor die Hochſchule auch noch den neugewählten
Führer, der ein Vertrauen beſaß, ſo allgemein und ſo unbedingt, wie
es nur wirklich großen Menſchen entgegengebracht wird; aber nicht
nur Vertrauen, ſondern auch unerſchütterliche Liebe. Dieſe Ehren=
ſtunde
ſoll nun einmal hinausſchauen über Schmerz und Trauer und
dazu beitragen, daß dem Toten ein lebendes Gedächtnis bewahrt werde,
wie es keiner mehr verdient als er.
Profeſſor Dr.=Ing. Heidebroek ſprach nun zum Gedächtnis
des ſeltenen Mannes, dem noch das Schickſal Güte bewies, indem es
ihn auf der Höhe ſeines Schaffens abberief und ihm ein langſames
Schwinden der Kräfte erſparte. Sein Tod führt uns nun erſt den
ganzen Wert und die ganze Bedeutung ſeiner Perſönlichkeit vor Augen=
Chriſtoph Eberles Weſen wurzelt tief in ſeinem Heimatboden. Am
6. Dezember 1869 wurde er in einem kleinen Orte der Pfalz als älte=
ſter
Sohn eines Landwirtes geboren. Die Tage ſeiner Eltern waren
erfüllt mit Arbeit, ſo daß die Erziehung des Jungen faſt vollkommen
in den Händen ſeines Großvaters lag. Dieſer Großvater vermachte
ihm einen Acker, ſollte er doch urſprünglich Landwirt werden. An
dem Acker hing er noch bis zuletzt, wenn auch ſein lebhafter Geiſt ihn
in andere Bahnen wies, die ihn von jenen landwirtſchaftlichen Plänen
wegführten. Man beſtimmte ihn ſchließlich für den Beruf des Leh=
rers
; aber auf der Realſchule zu Zweibrücken trat eine ſo ausge=
prägte
Begabung für die Naturwiſſenſchaften bei Eberle hervor, daß
der Großvater und die Eltern das Opfer brachten, ihn auf der Indu=
ſtrieſchule
in München ausbilden zu laſſen. Das opferfreudige Ent=
behren
der Eltern weckte früh das Pflichtgefühl und den Ernſt für
die Arbeit in ihm.
Von einer Stellung in der Zweibrücker Maſchinenfabrik Dingler
trieb ihn aber der Wiſfensdrang bald auf die Hochſchule Darmſtadt,
wo damals Berndt, Henneberg, Gundelfinger und Brauer lehrten. Da=
nach
wurde er Aſſiſtent in Karlsruhe. Hier fand er auch ſeine Lebens=
gefährtin
. Bald wurde er an die Höhere Maſchinenbauſchule in Duis=
burg
berufen, bald erregte er die Aufmerkſamkeit induſtrieller Kreiſe,
und 1991 trieb er in München für den Dampfkeſſelreviſionsverein
eigene Forſchungen über Dampf= und Energiewirtſchaft. Seine Tätig=
keit
war ungemein fruchtbar. Kurze Zeit ſpäter arbeitete er bei der
Erſchließung und Verwertung der Wälder Bosniens und der Herzego=

wina mit richtete alle möglichen Verkehrsmittel ein, Eiſenbahnen,
Dampferlinien, baute Siedlungen. Wenige wiſſen, daß auch die Zahn=
radbahn
auf den Wendelſtein ebenfalls ſein Werk iſt. Er gab ſich ganz
ſeiner Arbeit hin, tollkühn oft. Einmal fuhr er, unter der Maſchine
hängend, bergab, um die Wirkung des Bremsgeſtänges zu beobachten.
Das Jahr 1916 ſah ihn als ordentlichen Honorarprofeſſor in
Karlsruhe. Wertvoll in der Kriegszeit war ſeine Tätigkeit in der For=
ſchungsſtelle
für Wärmetechnik und Wärmewirtſchaft, die den Zweck
verfolgte, für Sparſamkeit in der Verwertung der heimatlichen Brenn=
ſtoffe
zu ſorgen.
1921 erfolgte die Berufung an die Techniſche Hochſchule zu Darm=
ſtadt
. Hier konnte Eberle nun ſeiner Liebe zum Lehrberuf folgen.
Getragen von dem Vertrauen der Induſtrie, konnte er auch von hier
aus den Bogen ſeiner ſchöpferiſchen Forſchung ſpannen über das ganze
Gebiet ſeines Lehrfachs, der Wärmetechnik und Wärmewirtſchaft.
Die meiſten wiſſenſchaftlichen Arbeiten entſtanden in München
und Darmſtadt. In der Induſtriezeit fehlte es an Muße. Bei Dingler
hatte er damals die allererſte Heißdampfmaſchine aufgeſtellt. In Mün=
chen
arbeitete er grundlegend über Heißdampfentnahme aus dem Zwi=
ſchenbehälter
bei Verbundmaſchinen. In allen möglichen Betrieben
ſetzte er ſeinen Grundſatz in die Praxis um: die Wärme am günſtig=
ſten
zu verwerten, indem man ihren Kraft= und Heizwert zugleich
ausnützt. Eingehend erforſchte er die Probleme der Ueberhitzung und
der Wärmeſpeicherung bei Betrieben mit ſchwankender Dampfentnahme;
eifrig arbeitete er an der Vervollkommnung der Heizkörper und der
Heizanlagen.
Seine zweite Aufgabe war die Entwicklung der Dampfkeſſeltechnik.
Chemiſch=phyſikaliſche Probleme durchdringen ſich hier mit werkſtoff=
lichen
; in allen Fragen ſtellte er eingehende Unterſuchungen an.
Eberles größtes Verdienſt iſt vielleicht die Gründung des wärme=
techniſchen
Inſtituts an der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt, die
er, der Selbſtloſe, zum Teil aus eigenen Mitteln vornahm. Hier ver=
feinerte
er die Meßmethoden für höchſte Temperaturen und erforſchte
die Entgaſung und Vergafung der Brennſtoffe. Nicht minders ſegens=
reich
wirkt ſich ſeine Gründung des gastechniſchen Inſtituts aus.
Eberle war von unheimlichem Arbeitsdrange beſeelt, von großer
Liebe zur akademiſchen Jugend und von einem ſtrengen Pflichtgefühl.
Keine leeren Formeln und Schemata brachte er in ſeinem Unterricht
vor, ſondern immer neu erarbeitete Gedanken. Damit riß er ſeine
Schüler fort. Ihm, dem Theoretiker, waren die Anforderungen der
Praxis letztes Kriterium für ſeine Arbeiten.
Immer iſt ſich Eberle treu geblieben, immer ein echtes Kind der
Pfalz; immer ernſt, einfach, anſpruchslos. Der Acker, den ihm der
Großvater gegeben hatte, wurde Symbol für ſeine Arbeit, die ſich
hart um den Segen mühen mußte, wie die Arbeit des Landmannes auf
ſeinem Boden.
Er lehrte das höchſte Berufsethos, nämlich, eine Sache um ihrer
ſelbſt willen zu tun. Sein Ruf als Fachmann iſt feſt gegründet, von
den Früchten ſeiner Arbeit werden wir lange zehren; aber was uns
wahrhaft erhebt und erſchüttert, das iſt die menſchliche Größe des
Mannes. Das ewig=ſittliche Prinzip, den Imperativ der Pflicht, lebte
er vor, das iſt der ſtärkſte Eindruck.
G.

Orpheum.
Berliner Gaſtſpielenſemble: Friederike‟.
Nunmehr danken wir der Direktion Fink die Bekanntſchaft
der in Berlin erfolgreichſten Operette der Saiſon Friederike‟.
Das Berliner Gaſtſpielenſemble bot in der Aufführung des von
Ludwig Herzer und Fritz Löhner gedichteten Singſpiels von
Goethe und dem Seeſenheimer Pfarrerstöchterlein eine Vor=
ſtellung
von beſtem Niveau. Kammerſänger Karl Erwin Bo=
rowſky
als Goethe und Eva Engelhardt als Friederike waren
ganz ausgezeichnet. Die wundervolle Muſik Franz Lehärs ver=
half
dem Singſpiel zu einem ganz ungewöhnlichen Erfolg bei
dem trotz Sarraſani außerordentlich zahlreich erſchienenen Publi=
kum
. (Wir kommen auf die Aufführung noch zurück.)
Heute und morgen abend finden Wiederholungen, am Sonn=
tag
nachmittag findet um 3,30 Uhr eine Volks= und Fremden=
vorſtellung
ſtatt.

Sonnabend, den 26. Oktober
Hotel zur Traube‟
nachm. 4 Uhr, abds. 8½ Uhr
WODEN-
SCHAU
der Firma
Carl Schürmann & Co.
unter Beteiligung der Firmen:
Johanna Becker, Hüte / A. Huf-
nagel
, Lederwaren / K. Jordan,
Schirme / Speier’s Schuhwaren-
haus
(Inhaber P. Wildau).
Abends 8½ Uhr, nach Be-
endigung
der Modenschau 1 AINZ-
Katfee- und Tee-Gedeck mit Kuchen oder Sandwichs 3 Mk.
Karten im Hotel zur Traube"
16798

Arbeitsjubiläum. Bei der Firma Gebrüder Trier, Eiſengroß=
handlung
hier, Rheinſtr. 25, feierte geſtern der Leiter der Regiſtratur=
abteilung
, Herr Reinhold Lehmann, ſein 25jähriges Arbeitsjubi=
läum
. Dem Jubilar wurden von ſeiten des Inhabers, der Geſchäfts=
leitung
und dem Geſamtperſonal entſprechende Ehrungen zuteil.

Aus Kritiken über Opfer.
Judithlegende von E. B. de Marnay.
Der geſtrige Abend war ein Abend von Triumphen für den
amerikaniſchen Autor, der uns ein ausgezeichnetes Stück brachte, ſowie
für Sybil Thorndike und Lewis Caſſon, der das Stück inſzeniert hatte.
Es war ein Abend von Beifallsrufen, und von Reden, und auch ein
Abend großen emotionellen Gefühls, denn die Hoheit und der Adel des
Vorwurfs riſſen das ganze Haus mit ſich fort. Es war ein diſtinguier=
tes
Publikum geſtern abend verſammelt und es ging wie eine Vibration
der Erregung durch die Verſammlung. (Daily Expreß.)
Die Legende der Judith, ſo wie ſie Dr. de Marnay=Baruch darſtellt,
hat jene Schönheit des Tragiſchen, das die Seele durch Furcht und
Mitleid erhebt‟. Der Gegenſtand iſt mit jenem exaltierten bibliſchen
Geiſte wiedergegeben. Der Autor hat uns in der Tat die Tragödie der
Judith gezeigt, die Tragödie einer großen Seele. Es ſteht nicht zu er=
warten
, daß Judith denſelben Appell an das Publikum haben wird,
wie die Heilige Johanna, wenngleich die Exaltation und die ernſte
Schönheit dieſes jungen Weibes ſo ſchön gezeichnet ſind. Sogar das
müde und ſkeptiſche Publikum einer Londoner Premiere war tief be=
eindruckt
. (Poſt.)
Judith iſt ein äußerſt intereſſantes Stück, glänzend in Darſtellung
und Aufführung, das mir großen Genuß gewährte. Die Sprache etwas
arm an Poeſie und dichteriſchen Gleichniſſen, aber ſie iſt wenigſtens
einfach, und jeder Satz trägt das Stück um einen Schritt vorwärts. Es
gibt ſchließlich nichts Langweiligeres, als einem Dialog zu lauſchen, der
vom Autor einfach auf Effekt gearbeitet iſt. Deſſen iſt de Marnah=
Baruch nicht ſchuldig. Er hat erfolgreich der Verſuchung widerſtanden,
ſeine Sätze ſo ſchwerwiegend und gewichtig zu geſtalten, wie die Ereig=
niſſe
, die ſie behandeln. Es mag gerügt werden, daß der Autor nicht
der bibliſchen Erzählung gefolgt iſt. Aber er kann darauf ruhig ant=
worten
: Warum ſoll ich das? Ich habe mir das nicht zur Aufgabe
geſtellt. Wir greifen ja auch nicht Shakeſpeare an, weil ſeine Stücke
nicht immer mit den Schriften oder Hiſtorikern übereinſtimmen.
(Diſpatch.)
Dresdener Neueſte Nachrichten. Der Beifall des Pre=
mierenpublikums
, unter dem man u. a. den deutſchen Botſchafter und
eine Reihe anderer Diplomaten bemerkte, war außerordentlich ſtark, und
ſteigerte ſich am Schluß zu einer Huldigung für den Autor, der von der
Bühne herab eine kleine Rede halten mußte. Wie man hört, hat Pro=
feſſor
de Marnay=Baruch ſelber eine deutſche Ueberſetzung des
Stückes geſchrieben und es erſcheint nach dem großen Erfolg der Lon=
doner
Uraufführung wahrſcheinlich, daß man das Stück des in Deutſch=
land
ſehr bekannten und geehrten Amerikaners auf einer deutſchen
Bühne ſehen wird.
Voſſiſche Zeitung, Berlin. In der Aufführung eines
Judith=Dramas von Emanuel de Marnay=Baruch im Londoner Strand=
theater
wurde vom Autor der Verſuch gemacht, unter Abweichung von
der Tradition das Judith=Motiv zu geſtalten. Der 2. Akt, in dem
Judith den Kampf zwiſchen der Liebe zu dem Aſſyrer=König und der
Pflicht, ihn zur Rettung ihrer Vaterſtadt zu ermorden, kämpft, iſt eine
ebenſo meiſterhafte Leiſtung des pſychologiſchen Dramatikers wie des
Schauſpielerehepaares Sybil Thorndike und Lewis Caſſon.

Die Turngemeinde Beſſungen 1865 veranſtaltet vom 27. Oktober
bis 3. November eine Turnwerbe=Woche aller Abteilungen, an die ſich
am 3. November die Turn=Werbeſchau Am Geſundbrunnen des deut=
ſchen
Volkes anſchließt. Uebungszeiten zur Werbewoche: Montag von
8,30 Uhr: Frauenturnen; Dienstag von 67 Uhr: Schülerinnen ( jün=
gere
); von 8,30 bis 10 Uhr: Turnerinnen; Mittwoch von 8,30 bis 10
Uhr: Jugendturner, Turner; Donnerstag von 67 Uhr: Schüler; Frei=
tag
von 67 Uhr: Schülerinnen; Samstag von 8,30 bis 9,30 Uhr:
Schwimmen im Hallenbad. Beteiligung aller Mitglieder wird erwartet.
Wir verweiſen auf die heutige Anzeige.

UAO WelONLKSTUUR
DER SCHUHFABRIKATION
Die Herbstneuheiten sind da!
Preise d. Gudlitäten unubertroffen

Ludwigstraße 13

DARMSTADT

Ludwigstraße 13

[ ][  ][ ]

Seite 6

Samstag, den 26. Okiober 1929

Nummer 294

Direkfor Joſef will F.

Nach ſchwerem Leiden verſtarb Donnerstag nacht an den Folgen
einer Gallenſteinoperation der Leiter der Mainzer Verlagsanſtalt und
Druckerei und Direktor des Mainzer Anzeigers, Jofef Will.
Joſef Will ſtammt aus einfachſten Verhältniſſen. Am 1. Oktober
1860 in Köln geboren, wandte er ſich dem Druckereigewerbe zu und
arbeitete ſich, von der Pike auf dienend, allmählich vom Schriftſetzer
hoch zum Leiter der Mainzer Verlagsanſtalt, die er im Jahre 1897
übernahm. Außerdem betätigte er ſich am Mainzer Anzeiger zunächſt
als Redakteur, ſpäter als Direktor. Herr Will war bis zu ſeinem Tode
Mitglied des Hauptvorſtandes Deutſcher Zeitungsverleger, Vorſitzender
des Vereins Deutſcher Zeitungsverleger, Kreisverein für Heſſen=Naſſau
und Heſſen, Mitglied der Handelskammer Mainz, Ausſchußmitglied des
Verkehrsverein Mainz. Er gehörte in früheren Jahren manchen Kom=
miſſionen
des Stadtrates an. Während der ſchweren Jahre des Nuhr=
kampfes
traf ihn, wie ſo viele an hervorragender Stelle ſtehende Män=
der
der Wirtſchaft und insbeſondere Leiter der deutſchen Preſſe, das
Los der Ausweiſung aus ſeiner Heimatſtadt. Im Jahre 1925 wurde
er von der Landesuniverſität Gießen zum Ehrenſenator ernannt, ein
Zeichen der Hochſchätzung, die ihm von ſeiten der Wiſſenſchaft entgegen=
gebracht
wurde. Herr Will erfreute ſich der hohen Wertſchätzung nicht
nur der Preſſe, ſondern auch weiteſter Kreiſe der Bevölkerung.
Staatspräſident Dr. Adelung hat der Witwe ſowie auch der
Mainzer Verlagsgeſellſchaft telegraphiſch ſein herzliches Beileid aus=
geſprochen
.
Durch ſein ſachliches Können und durch ſeine unparteiliche Gerech=
tigkeit
erwarb er ſich in den vielfachen Verhandlungen zwiſchen Ver=
legern
und Redakteuren den beſonderen Dank und die wärmſte An=
erkennung
beider Organiſationen.

Geiſtliche Abendmuſik in der Johanniskirche. Am Sonntag abend
um 8 Uhr veranſtaltet der Organiſt der Johanneskirche, Herr Lehrer
Niebergall, die erſte muſikaliſche Abendfeier dieſes Winters. Zu
Gehör kommen Werke neuer Meiſter: Max Reger (Orgelfantaſie über
den Choral: Wachet auf, ruft uns die Stimme, mit Tenarſolo),
Arnold Mendelsſohn (2 Choralvorſpiele), Joſeph Haas (2 Lieder für
Tenor), Hermann Grabner (Orgel), Martin Grabert (4 Lieder für
Tenor). Den Geſangsteil hat Herr Dr. Stiefenhofer übernom=
men
. Der Eintritt iſt frei für jedermann. Programme zu 20 Pfg.
am Eingang bieten den genauen Text der Lieder und die Spielfolge.
Nur noch zwei Tage Sarraſani! Es finden nur noch vier Vor=
ſtellungen
ſtatt, und zwar Samstag, den 26. Oktober, nachmittags
3 Uhr und 7.30 Uhr abends, und Sonntag, den 27. Oktober, eben=
falls
nachmittags 3 und 7.30 Uhr abends. Zu den Nachmittagsvor=
ſtellungen
zahlen Kinder auf allen Plätzen von 2,20 Mk. aufwärts halbe
Preiſe. Beſonders ſei auf die am Sonntag, den 27. Oktober, vormit=
tags
101 Uhr, ſtattfindende große Tier= und Indianerſchau hinge=
wieſen
, verbunden mit Maſſenkonzerten des geſamten Bläſerkorps Sar=
raſani
unter Leitung des argentiniſchen Oberleutnants und Kapell=
meiſters
Ceſare Seſſo. Wer nun immer noch nicht die Schönſte
Schau zweier Welten erlebt hat, muß ſich ſchnell entſchließen, da eine
Verlängerung des Gaſtſpiels unter keinen Umſtänden erfolgen kann.
(Vorverkäufe ſiehe heutige Anzeige!)
Anläßlich der Gaſtſpiele des Zirkus Sarraſani in Darmſtadt
verkehren die Züge 971 nach Frankfurt, 2848/50 nach Goddelau-Worms,
731 nach Wiebelsbach, 3423 nach Groß=Zimmern am 26. und 27. Oktober
ab Darmſtadt Hbf. bzw. Darmſtadt Oſt 20 Minuten ſpäter. Zug 731
wird bis Höchſt (Odw.) durchgeführt: Wiebelsbach an 0,11, ab 0,13, an
Höchſt 0,20 Uhr.
Schlechte Streiche der Straße. Am Abend des 23. Oktober 29
wurde ein vor dem Gaſthaus zum Schillereck aufgeſtellter Perſonenkraft=
wagen
von einem Unbekannten weggefahren. In der darauffolgenden
Nacht wurde dann der Wagen in der Landgraf=Georg=Straße von einer
Polizeiſtreife herrenlos angetroffen und ſichergeſtellt. Nach dem Stand
des Kilometerzählers waren mit dem Wagen zirka 50 Km. gefahren.
Wenn auch in ſolchen Fällen, die ſich in der letzten Zeit regelmäßig
wiederholen, eine Diebſtahlsabſicht hinſichtlich des Wagens nicht ohne
weiteres nachgewieſen werden kann, ſo hat ſich aber doch der Täter des
Diebſtahls an Betriebsſtoff, den er auf einer ſolchen Fahrt verbraucht
hat, ſchuldig gemacht, ganz abgeſehen davon, daß in jedem Falle gegen
den Schuldigen mit Strafanzeige wegen groben Unfugs uſw. vorgegan=
gen
wird. In allen Fällen aber bei denen ein Diebſtahl von vornherein
nicht beabſichtigt war, iſt ein ſolches Verhalten auf das allerſchärfſte zu
verurteilen, weil zunächſt der Eigentümer in höchſte Aufregung verſetzt
wird, und weil faſt in allen Fällen, durch die unſachgemäße Behandlung
des Fahrzeugs durch fremde Hand, erhebliche Schäden entſtehen. Ferner
werden durch die erſtattete Anzeige ein ganzer Behördenapparat in Be=
wegung
geſetzt, was zur Folge hat, daß manches Kraftfahrzeug zwecks
Kontrolle angehalten werden muß. Solche Fahrer bilden aber auch eine
ganz erhebliche Gefahr in verkehrspolizeilicher Hinſicht. Alle Perſonen,
die in ſolchen Fällen zweckdienliche Anhaltspunkte machen können, ſoll=
ten
ihre Wahrnehmungen unaufgefordert der Polizei mitteilen, damit
der Betreffende ſeiner wohlverdienten Strafe zugeführt werden kann.
Wegen Diebſtahls feſtgenommen. Der Schreiner Richard Dip=
ping
, geb. am 15. Mai 1911 zu Beutelsbach, wurde wegen zahlreicher
Diebſtähle z. N. ſeiner Arbeitskollegen im Zirkus Sarraſani feſtgenom=
men
. Im Laufe der Unterſuchung hat ſich auch noch herausgeſtellt, daß
er ein vor dem Verkaufshaus Ehape aufgeſtelltes faſt neues Fahrrad
mitgehen geheißen hat. Nach Aufklärung der einzelnen Straftaten
wurde der Dieb dem zuſtändigen Richter zugeführt, die geſtohlenen
Sachen an die Eigentümer zurückgegeben.
Vorſicht vor einem Uhrenverkäufer. Ein Unbekannter geht in
hieſiger Stadt von Haus zu Haus und bietet für das Uhrenhaus Kos=
mos
in Bensheim Taſchenuhren zum Verkauf an. Die Kriminal=
polizei
bittet um ſofortige Verſtändigung für den Fall, daß der Unbe=
kannte
in hieſiger Stadt wieder auftritt.
Diebſtähle in einem Lagerplatz. Die Kriminalpolizei wurde von
dritter Seite auf Diebſtähle aufmerkſam gemacht, die in den Abendſtun=
den
in einem größeren hieſigen Lagerplatz begangen werden. Sofortige
Ermittelungen führten zur Feſtnahme von 2 Arbeitern und einer Frau,
die eine ganze Anzahl Kochgeſchirre aus dem Lager geſtohlen hatten.
Die geſtohlenen Sachen konnten wieder herbeigebracht werden. Die Feſt=
genommenen
wurden nach Aufklärung des Falles entlaſſen.
Fahrraddiebſtähle. Am 18. 10. 29, gegen 17,30 Uhr, vor dem
Kaufhaus Ehape ein Herrenfahrrad, Marke Frankold, Fabr.=N. 5045;
am 22. 10. 29 aus dem Vorgarten der Wirtſchaft Zum Roſengarten
in der Frankfurterſtraße ein Herrenfahrrad, Marke Miefa. An dem
Fahrrad befand ſich eine braunlederne Aktenmappe; am 23. 10. 29, gegen
15 Uhr, aus dem Hofe Kaſinoſtraße Nr. 10 ein Herrenfahrrad; am 23.
10. 29 aus dem Hofe Wilhelminenplatz Nr. 17 ein Damenfahrrad, Marke
Miele, Fabr.=Nr. 48 434; am 24. 10. 29 aus dem Hausflur Luiſenplatz
Nr. 4 ein Herrenfahrrad, Marke Opel, Fabr.=Nr. 1329 623. Das Rad
hat ſchwarzen Rahmen, gelbe Felgen, graue Bereifung, elektr. Beleuch=
tung
, Marke Riemann‟. Die Fahrradglocke trägt die Aufſchrift Lud=
wig
März, Stockſtadt; am 25. 10. 29 vor der Firma Rothſchild ein
Herrenfahrrad, Marke Erika, Fabr.=Nr. 137 886; von einem Motorrad,
das am 12. 10. 29 vor dem Kaffee Union aufgeſtellt war, wurde ein
Boſchhorn, Typ 6, entwendet. Von einem am Schwimmbad abgeſtellten
Herrenfahrrad wurde in den letzten Tagen eine Satteltaſche geſtohlen,
Die Satteltaſche befindet ſich bei der Kriminalpolizei in der Hügelſtraße.
Eigentumsberechtigte werden gebeten, auf Zimmer Nr. 26 des Polizei=
amtes
, Hügelſtraße 31/33, vorzuſprechen.

Die Pluttat in Schönnen vor dem Schwurgericht.

15 Jahre Zuchthaus.

p. Es findet hinſichtlich einiger Punkte noch unter Ausſchluß der
Oeffentlichkeit die nochmalige Abhör dreier Zeugen ſtatt. Die Preſſe
bleibt anweſend.
Der Staatsanwalt verweiſt auf die ungeheure Erregung, die ſich
der Bevölkerung des mittleren Odenwaldes nach der Tat und nach dem
Tode des Schwiegervaters bemächtigte; dieſe Erregung dürfe nicht hin=
einklingen
in dieſe Verhandlung.
Zunächſt gibt der Staatsanwalt ein Bild des Werdeganges des
Angeklagten. Die übergroße Strenge auf der Schule gegen ihn habe
in ihm eine Verhärtung erzeugt. Das wahre Charakterbild ſei in der
zweitägigen Verhandlung von den Zeugen aus Schönnen und Erbach
gezeigt worden. Schmutziger Geiz habe ſich da offenbart. In Ver=
bindung
mit dieſem Geize eine ungewohnte Härte. Wie habe ein
ſchönes und gutes Mädchen einem ſolchen Menſchen die Hand zum
Bunde fürs Leben reichen können? Es habe wohl eine verirrte Seele
zum Guten hinleiten wollen.
Die Ehezerrüttung habe folgen müſſen, ſie ſei eine zwangs=
läufige
Folge der geiſtigen und moraliſchen Defekte des Angeklagten.
Die tote Frau noch zu ſchmähen, ſcheue er ſich nicht.
Der alte Schwiegervater habe den Betrieb hoch gebracht, der
Fabrikantenſohn habe ihn modern geſtalten wollen, aber er habe
das Gut nicht führen können. Der Angeklagte ſei unver=
träglich
, ein Beſſerwiſſer, grob und unverſchämt geweſen. Wer zum
Schwiegervater halte, der ſei ſein Feind geweſen. Dieſes Verhältnis
habe ſich ſchließlich auf die Frau ausgedehnt. So habe ſich der Haß
in dem Angeklagten entwickelt. Das entſcheidende Motiv der Tat ſei
aber ſeine Geldgier geweſen. So tauchten Pläne aller Art auf,
aus dieſem Zuſtande herauszukommen. Schließlich war kein Ausweg
mehr. Drei Menſchen ſollten beſeitigt werden. Der Mordgedanke
ſetzte ſich feſt: Die Bilanz einer ſiebenjährigen Ehe.
Zweifellos ſei Angeklagter über die Abſicht der Frau, wegzugehen,
erregt geweſen. Aber dieſe Erregung war abgeklungen, Stille herrſchte
im Schlafzimmer. Plötzlich Hilferufe der Frau: er macht uns tot,
und der Angeklagte hinter den Opfern drein mit der Waffe in der
Hand.
Liege Mord oder Totſchlag vor? Der Tötungsvorſatz ergebe ſich
klar aus der Ausführung der Tat ſelbſt. Ueberlegung könne Hand in
Hand mit Affekt gehen; auch die natürliche Erregung ſchließe eine
Ueberlegung nicht aus. Die Ueberlegung brauche nicht in allen
Stadien der Tat vorhanden zu ſein; auch bei einem geiſtig be=
ſchränkten
Menſchen, wie dem Angeklagten, könne ſie vorliegen. Dieſe
Prüfung ſei für das Gericht eine ſchwierige Aufgabe. Das Vorher und
Nachher der Tat müſſe da mit hereingezogen werden. Monatelang
habe Angeklagter den Tötungsgedanken erwogen. Die innerlichen
Hemmungen ſeien gefallen geweſen. Am 5. März ſei der Tötungs=
gedanke
in die Tat umgeſetzt worden. Das auslöſende Moment ſei
der Streit im Schlafzimmer geweſen mit dem Ergebnifſe, daß die
Frau ohne den Mann reiſen wollte. Im Ganzen: eine Kette von
überlegten Handlungen. Auch das Nachher zeige keinen Erſchöpfungs=
zuſtand
eines den Affekten Unterlegenen, keine nachzitternde Erregung.
Nuhe und Ueberlegung hatten dieſen Mann nicht verlaſſen; Neue
habe der nicht empfinden können, da er ſich frei gefühlt habe. Wegen
Mordverſuchs und Mords müſſe die Beſtrafung eintreten.
Nach faſt zweiſtündiger Pauſe ſpricht der Verteidiger.

Union=Theaker.

Das neue Programm des Uniontheaters bringt zwei Spielfilme,
von denen der erſte Unmoral, (die ſieben Abenteuer der Frau
Venus), ein etwas ſehr länglicher und nicht beſonders gut gelungener
Filmſcherz iſt. Yvonne, die Sängerin der Scacla, hält den Bruder
ihres Bräutigams in ſieben verſchiedenen Geſtalten zum Narren, was
nicht ſchwer fällt, da er ein harmloſer Gelehrter iſt. Das Ende der
Myſtifikationen aber iſt, daß ſie ſich in ihn verliebt und ihn ſtatt des
urſprünglich beabſichtigten Bräutigams heiratet. Manche Szenen ſind
nicht ſchlecht, beſonders die in einer ſchlechten Vorſtadtkneipe, wo übri=
gens
Kurt Gerron unter den Mitwirkenden ſich befindet, aber im
ganzen iſt der Film unbefriedigend. Um Mitternacht iſt eine
Verfilmung Edgar Wallgceſcher Motive. Ein recht komplizierter
Detektivroman, mit der ſpezifiſch Wallaceſchen Fineſſe, daß am Schluſſe
der Mörder ein anderer iſt, als man geglaubt hat. Nun, was Wal=
lace
ſchreibt, und was ſich da ſpannend lieſt, iſt im Film ſchwer dar=
ſtellbar
und verwirrend. Die Leiſtungen der Schauſpieler ſind nicht
überdurchſchnittlich, auch Lon Chaney hat ſchon beſſere Tage geſehen.
Zwiſchen beiden Filmen tritt die ſpaniſche Tänzerin Maru mit dem
argentiniſchen Tänzerpaar Valentin Granada y Gloria auf. Zu der
originellen und virtuoſen Kaſtagnettenbegleitung tanzt ſie ſpaniſche
Tänze mit Temperament und Grazie. Ihre Darbietungen, wie auch
die des ſpaniſchen Tänzerpaares fanden lebhaften Beifall.

Auszahlung der Renten: Das Rentenzahlgeſchäft beim hieſigen
Poſtamt beginnt in den Wintermonaten an den beiden Hauptzahltagen
um 8 Uhr, und zwar vorläufig noch im Bürgerhof.

Die erfahreneKausfrau-
bereitet
muhelos eine hocharomafische‟
leichtverdauliche Suppe aus

Kahlenoile
Grünkernmehle

1 15483

Tageskalender für Samstag, den 26. Oktober 1929.
Hefſ. Landestheater, Großes Haus. 19.30 Uhr, K 2: Der
fliegende Holländer. Kleines Haus, 20 Uhr: Dreigroſchenoper.
Orpheum, 20,15 Uhr: Friederike‟. Meßplatz, nach=
mittags
15 Uhr: Kindervorſtellung; abends 19,30 Uhr: Vorſtellung
des Zirkus Sarraſani. Konzerte: Schloß=Café, Rheingauer
Weinſtube, Bismarckeck, Alte Poſt, Reichshof. Café Monopol, Hotel
Prinz Heinrich, Waldſchlößchen, Café Jöſt, Darmſtädter Hof, Sport=
platz
=Reſtaupant. Haferkaſten, Reichskrone. Zum Schwanen, Stadt
Nürnberg. Woogsturnhalle, 20 Uhr: Maſſenverſammlung
der Nat.=Soz. Deutſch. Arb.=Partei (Hitlerbewegung). Kino=
vorſtellungen
: Union=Thegter, Helia.

Die öffentliche Meinung iſt gegen den Angeklagten. Die wirtſchaft=
liche
Seite der Sache muß neben der ethiſchen doch auch beachtet wer=
den
. W. hat nach Schiffbruch ſich der Landwirtſchaft zugewandt. W.
war zu jung zum Heiraten und zu unreif für den Beruf. Die Ehe=
gatten
waren ſich ſeeliſch zugetan, ohne tiefgründige Differenzen. In
der Inflationszeit wandte W. ſich Spekulationen zu. Aber er hatte
Unglück und wußte da mit ſolcher Tätigkeit nicht rechtzeitig Schluß zu
machen. Die Freude am landwirtſchaftlichen Beruf vermochte nicht
ſtärker zu werden. So kam der Gedanke der anderweiten Verpachtung
und des Verkaufs des Gutes in ihm auf. Die Schuldenlaſt wuchs,
So zog der Geiſt der Unzufriedenheit bei W. ein. Alles drängte nach
einer Entſcheidung. Man verſuchte, dem W. andere Wege zu ebnen,
Der Vater wollte ihm behilflich ſein. So wurde die Spannung unter
den Beteiligten immer größer. Abwegig dürfte es ſein, ſchon hier den
Weg des Verbrechens für W. offen zu ſehen.
Das Vorhandenſein des Totſchlags gibt der Verteidiger unum=
wunden
zu. Die Vorausſetzungen für eine Ueberlegung ſind an ſich
nicht gegeben. Entſchluß und Ausführung des Entſchluſſes ſind zwei
grundverſchiedene Dinge. Im Augenblick der Tat muß die Ueberlegung
vorhanden ſein. Früher waren W.s Drohungen leere Worte. Es kam
am 5. März zur Auslöſung einer Affekthandlung. Ein Wort gab das
andere bei der Auseinanderſetzung mit der Schwiegermutter. Es folgte
die Auseinanderſetzung mit der Frau, die nach Nieder=Ramſtadt fahren
wollte. So war auch die Frau in höchſter Aufregung, ſie wies des
Mannes Begleitung zurück. In welcher zeitlichen Folge ſind die
Schüſſe geſchehen?. Hier kann es ſich nur um Sekunden gehandelt
haben. Wie Blitz und Schlag müſſen die Vorgänge ſich gefolgt ſein.
Welche Vorteile konnte W. von der Vernichtung der Schwiegereltern
erwarten? Wer ſeine Frau tötet, iſt ja doch erbunwürdig und von
jeder Erbſchaft ausgeſchloſſen. Geiz und Habgier können nicht das
Motiv geweſen ſein. Auch eine Spannung auf ſexuellem Gebiete trat
zu den beſtehenden ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhältniſſen hinzu.
Augenblicksmomente haben zur Entladung geführt. Unter den Augen
aller ſind die Schüſſe erfolgt. Hat hier Ueberlegung bei W. obgewaltet?
Auch die von der Verteidigung vorgebrachten Gegengründe müſſen
Berückſichtigung finden. Mangels Klarſtellung des Ueberlegungspunk=
tes
kann nur Totſchlag und Totſchlagsverſuch in Frage kommen.
Als der Gerichtshof, der ſich bereits zur Beratung zurückgezogen
hatte, nochmals behufs Entgegennahme einer Aeußerung W.s den
Saal betritt, erklärt der Angeklagte, er habe die Frau mit dem Revol=
ver
bedroht; er geſteht zu, die Tür des Schlafzimmers verriegelt zu
haben. Er bittet um ein mildes Urteil.
Das um 6½ Uhr abends verkündete Urteil lautet wegen
Totſchlags und Totſchlagsverſuchs auf eine Zucht=
hausſtrafe
von 15 Jahren. Revolver und Patronen werden
eingezogen. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden auf
die Dauer von 10 Jahren aberkannt. Sehr vieles ſprach
dafür, daß der Angeklagte ſich des Mordes ſchuldig gemacht hat. Den
Schlüſſel bilden die lückenhaften Vorgänge im Schlafzimmer. Möglich
iſt, daß die Frau geſagt hat, ſie wolle ſich ſcheiden laſſen. Eine erregte
Ausſprache fand ſtatt. Aber die Gründe, die für eine Ueberlegung
ſprachen, waren nicht zwingend. So kam das Gericht zur Annahme
des Totſchlags. Eine Anrechnung der Unterſuchungshaft erſchien nicht
angebracht.

Handwerksrolle.

Die Verzeichniſſe derjenigen Firmen, die in
die zukünftige Handwerksrolle aufgenommen werden ſollen, liegen vom
1. bis 31. Oktober d. Js. zur Einſichtnahme aller Intereſſenten bei den
zuſtändigen Handwerkskammer=Nebenſtellen offen. Dabei iſt die Hand=
werkskammer
=Nebenſtelle Darmſtadt, für die Kreiſe Darmſtadt, Groß=
Gerau, Bensheim und Heppenheim zuſtändig; der Kreis Erbach da=
gegen
gehört zum Zuſtändigkeitsbereich der Handwerkskammer= Neben=
ſtelle
Offenbach a. M. Die maßgeblichen Beſtimmungen für die Ein=
tragung
in die Handwerksrolle (8 104 0, Abſ. 1 und 2 der Handwerker
novelle) lauten wie folgt:
Die Handwerkskammer hat ein Verzeichnis zu führen, in das die=
jenigen
Gewerbetreibenden einzutragen ſind, die in dem Bezirk der
Handwerkstammer, ſelbſtändig ein Handwerk als ſtehendes Gewerbe
ausüben (Handwerksrolle).
Ein Handwerksbetrieb, der mit einem Unternehmen der Induſtrie,
des Handels oder der Landwirtſchaft verbunden iſt, wird nur dann in
die Handwerksrolle eingetragen, wenn er dem Geſamtunternehmen
gegenüber inſoweit ſelbſtändig iſt, daß in ihm nicht überwiegend Neu=
anfertigungen
, Aenderungen und Reparaturen für das Geſamtunter=
nehmen
ausgeführt, ſondern überwiegend Waren zum Abſatz an Dritte
auf Beſtellung hergeſtellt oder handwerkliche Leiſtungen auf Beſtellung
Dritter bewirkt werden.
Es beſteht hiernach alſo die Gefahr, daß eine Reihe von Unterneh=
mungen
, die bereits zu anderen Berufsvertretungen (Induſtrie= und
Handelskammer oder Landwirtſchaftskammer) gehören, ebenfalls zu
der Berufsvertretung des Handwerks herangezogen werden.
Da denjenigen Unternehmungen, deren Eintragung in die Handwerks=
rolle
beabſichtigt iſt, bei denen jedoch die Vorausſetzungen des vor=
ſtehenden
8 104o der Handwerkernovelle nach ihrer Anſicht nicht ge=
geben
ſind, durch die Eintragung in die Handwerksrolle die Möglich=
keit
einer Beitragsbelaſtung zu zwei Berufsvertretungen droht, liegt
es im eigenſten Intereſſe dieſer Betriebe, von dem Recht der Einſicht=
nahme
in die Handwerksrolle während der geſetzten Friſt Gebrauch zu
machen.
Ergänzend ſei noch darauf hingewieſen, daß die Einſpruchsfriſt
gegen die Eintragung in die Handwerksrolle vom 1. November 1929
bis 31. Januar 1930 läuft. Die betroffenen Unternehmungen werden
gut tun, ſich außerdem mit ihren zuſtändigen Berufsvertretungen in
Verbindung zu ſetzen.

Aus den Parkeien.

Heute, Samstag, Verſammlung der Nat.=Soz.
Deutſchen Arb.=Partei in der Woogsturnhalle. Redner:
Reichstagsabgeordneter Joſ. Wagner=Bochum. (Näh. ſiehe heut. Anz.)

U

Lofale Beragftalfungen.
Hermntur erfchrahenden Noiyn ſiud ausfcüsßich als Hinweife euf Zrnmm n
m hiaem Folke irgenbwie ald Beſtprschung oder Reik.

Das Heim der Freundinnen junger Mädchen
veranſtaltet am 4. November 1929, nachmittags, im Saale des Muſik=
vereins
, Wilhelm=Gläſſing=Straße 24, einen bunten Nachmittag. Ez
wird ein kleines Luſtſpiel von den Schülerinnen des Heims aufgeführt,
muſikaliſche Darbietungen, Rezitattbn und Tänze vervollſtändigen das
Programm. Um zahlreiches Erſcheinen wird herzlichſt gebeten. Siehe
Anzeige.
Die Tanzabende Samstag und Sonntag im Hotel
Prinz Heinrich werden beſtens empfohlen.

Länger als die Menschen in den meisten anderen
Ländern müssen wir Deutschen berufstätig bleiben.
Die Gründe dafür kennt alle Welt. Nun kommt es
darauf an, sich auch möglichst lange berufsfähig, ja
berufsfreudig zu erhalten. Es ist jetzt doppelt schlimm, vorzeitig
zu altern oder älter zu erscheinen als man ist.
Mit äußeren Mitteln, die doch nur über unseren wahren Zu-
stand
täuschen können, ist nichts getan. Von innen heraus, von
TA.
Grund auf muß die Lebenskraft frisch erhalten werden.
Das geschieht durch Sanatogen, das in seiner Wirkung an Keim und Wurzel unserer
körperlichen und geistigen Verfassung geht, indem es in glücklichster Verbindung zugleich

die Zellen aller Organe mit ihrem natürlichen Baustoff versieht und die
Nerven durch Zufuhr ihrer besonderen Stammsubstanz ernährt und stärkt.
Wenn also Ihre Spannkraft zu leiden beginnt, wenn Sie merken,
daß Ihre Arbeits- und Lebenslust nachläßt, dann wird Ihnen Sanatogen
vortreffliche Dienste leisten.
Die Ausgaben für den Tagesverbrauch von Sanatogen sind gering
im Verhältnis zu dem unschätzbaren Gewinn an Gesundheit und
Kraft, den seine Anwendur,g verbürgt.

Nähr- und Kräftigungsmittel für Körper und Nerven.
Erhältlich in allen Kpotheken und Drogerien in
Packungen verschiedener Größe von Mk. 1,80 an.

[ ][  ][ ]

Nummer 297

Seite 7

Samstag, den 26. Oktober 1929

Aus Heiten.
Heſſiſcher Straßenbericht
für die Woche vom 27. Oktober bis 2. November 1929.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Wiebelsbach Höchſt i. Odw. (Klm. 28,234,39) vom 7. 10. bis
10. 11. geſperrt. Umleitung: ZipfenOber=Nauſes und Schloß Nauſes.
Biblis-Bobſtadt Klm. 30.131,3 vom 21. Okt. bis 31. Oktober ge=
ſperrt
. Umleitung: Wattenheim-NordheimHofheim.
Groß=Umſtadt-Wiebelsbach (Km. 23,825,2) vom 28. 10. bis 12. 11.
geſperrt. Umleitung: Lengfeld-Zipfen-Ober=Nauſes.
RoßdorfGundernhauſen (Km. 10,3910,95) vom 28. 10. bis 9. 11.
geſperrt. Umleitung: Einſiedel oder GundernhauſenTannenmühle-,
Ober=Ramſtadt.
Kailbach bis Drehplatzbrücke Km. 1,02,446 (Landesgrenze) vom 29.
10. bis 10. 11. geſperrt. Umleitung: GaimühleStrümpfelbrunnOber=
ScheidentalMudau.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Kolmbach-Fürth (Ortsdurchfahrt Schlierbach) vom 14. Oktober bis
10. November geſperrt. Umleitung: Lindenfels.
Nieder=KainsbachSpreng vom 30. 10. bis 2. 11 geſperrt. Umlei=
tung
: Ober=GerſprenzSpreng.
Ortsdurchfahrt Wallertheim (Neuſtraße zwiſchen Schimbsheimer=
und Bahnhofſtraße) vom 30. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Schimbsheimer=, Geſellchen= und Bahnhofſtraße.
GenſingenGau=Bickelheim (Km. 8,313,0) vom 7. 10. bis au
weiteres geſperrt. Umleitung: Planig-Boſenheim-Pfaffen= Schwaben=
heim
.
Vom Bahnhof Großen=Linden-Leihgeſtern vom 2. 9. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Gießen bzw. Lang=Göns.
Ortsdurchfahrt Echzell in Richtung Biſſes vom 29. 8. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Grundſchwalheim.
Nieder=WöllſtadtChauſſeehausIlbenſtadt vom 2. 9. bis auf wei=
teres
geſperrt. Umleitung nach Ilbenſtadt erfolgt über Kloppenheim
Groß=Karben, desgleichen nach Aſſenheim über Bruchenbrücken
Ortsdurchfahrt Bindſachſen in Nichtung Gelnhaar und Büdingen
vom 2. Sept bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Kefenrod reſp.
Wenings.
Heldenbergen=Bahnhof vom 4. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umlei=
tung
erfolgt über eine Notbrücke auf eigene Gefahr.
LauterLaubach vom 13. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Wetterfeld.
GonterskirchenRuppertsburg vom 26 9, bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Laubach.
Nieder=Ohmen-Bernsfeld vom 1. 10. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Atzenhain.

Nachrichken des Skandesamks Darmſtadt.
Geſtorbene. Am 10. Oktober: Eliſabeth Amend, geb. Rexroth, 59 J.,
Fürſtengrund, hier, Erbacherſtraße 25; Wilhelm Joſeph Ferdinand
Merkert, Friſenr, 47 J., Saalbauſrraße 25. Am 18. Oktober: Otto Erich
Geisler, 38 J., Heidelbergerſtraße 33. Am 20. Oktober: Anna Schuber,
geb. Burk, 56 J., Pallaswieſenſtraße 4; Suſanne Wagner, geb. Müller,
84 J., Neue Niederſtraße 16. Am 21. Oktober: Georg Philipp Jakob,
Wagnermeiſter, 59 J., Hochſtädten (Kreis Bensheim), hier, Grafen=
ſtraße
9: Jakob Eckert, Maurer, 61 J., Pallaswieſenſtraße 60: Adolf
Heerd, Vorarbeiter, 54. J., Pankratiusſtraße 17. Am 22. Oktober:
Friedrich Kaiſer, Bürodirektor, 48 J., Lichtenbergſtraße 22. Am 21.
Oktober: Lndwig Wilhelm Chriſtian Georg Schnepper, Eiſendreher,
51 J., Darmſtraße 6. Am 22. Oktober: Anna Katharina Dorothea
Kaſling, geb. Vollhardt, 75 J., Roßdörferſtraße 25; Philipp Spengler,
Händler, 43 J., Sprendlingen (Kreis Offenbach), hier, Grafenſtraße 9;
Franz Adam Schumann, Schloſſer, 20 J., ledig, Eberſtadt b. Darmſt.,
hier, Grafenſtraße 9. Am 23. Oktober: Margarethe Stumpf, geb.
Palmy, 44 J., Groß=Zimmern, hier, Riedeſelſtraße 52; Eliſabetch
Werner, geb. Görich, 52 J., Frankenäckerſtraße 2.

Kirchliche Nachrichten

Evangeliſche Gemeinden.
22. Sonntag nach Trinitatis (27. Oktober).
Stadtkirche. Wegen Bauarbeiten geſchloſſen.
Stadtkapelle. Samstag, 26. Oktober, abends 8½ Uhr: Andacht.
Sonntag, 27. Oktober, vormittags 83 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Vogel. Vormittags 10½ Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen
Abendmahls (beſonders für neukonfirmierte Jugend). Pfarrer Kleber=
ger
. Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. Nach=
mittags
5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Lautenſchläger. Donners=
tag
, 31. Oktober, abends 8 Uhr: Gottesdienſt zur Vorfeier des Refor=
mationsfeſtes
. Pfarrer Lautenſchläger.
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lutheriſcher Gottesdienſte:
Vormittags 9½ Uhr: Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei. Vor=
mittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls.
Pfarrex Lautenſchläger. Donnerstag, 31. Oktober, abends 8 Uhr:
Gottesdienſt zur Vorfeier des Reformationsfeſtes. Dekan Zimmermann.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 29. Oktober, abends 8 Uhr=
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. Mittwoch, 30. Oktober, und
Samstag, 2. Novemſser, nachmittags 24 Uhr: Handarbeitsſchule der
Stadtgemeinde. Samstag, 2. Nodemher, abends 8 Uhr: Jugendber=
einigung
der Stadrgemeinde, Poſaunenchor.
Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Sonntag, N7. Oktober, vormittags
11½ Uhr: Kindergottesdienſt der Stadtkirche. Pfarrer Heß. Abends
8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. Montag, 28. Oktober,
abends 8 Uhr: Sitzung der Gemeindevertretung der Lukasgemeinde.
Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere Abteilung). Dienstag, 22
Oktober, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche. Jngendvereini=
gung
der Stadtgemeinde. Mädchenvereinigung der Reformations=
gemeinde
(jüngere Abteilung). Mittwoch, 30. Oktober nachmittags
24 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. Nachmittags 4 Uhr: Frauen=
verein
der Lukasgemeinde, Guſtav=Adolf=Kreis (Stanislau). Abends
8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche. Jugendbund
der Markusgemeinde (ältere Abteilung). Donnerstag, 31. Oktober,
abends, Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. Jugendbund
der Lu.k.sgemeinde (jüngere Abteilung). Freitag, 1. November, abends
S Uh: Mütterabend der Stadtgemeinde. Jugendbund der Markus=
gemeinde
(jüngere Abteilung). Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Bis 31. Oktober: Pfarrer Ber=
ger
; vom 1. November ab Pfarrer Köhler.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, Vorderhaus,
1 Treppe. Fernſpr. 2379. Sprechſtunden vorm. von 1012 Uhr: Jugend=
fürſorge
, Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe, Rechtsausknnfts=
ſtelle
(auch für Steuer= und Verſicherungsangelegenheiten), Beratung in
Wohnungsangelegenheiten, Eheberatung, Trinkerfürſorge, Wanderer=
und Gefangenenfürſorge.
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Hinterhaus. Geſchäftsſtunden vormittags von 8 bis
12 Uhr und nachm. von 36 Uhr. Fernſprecher 2379.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtraße 51):
Rechtsauskunftsſtelle. Sprechſtunden vorm. von 101 Uhr. Fern=
ſprecher
222
Martinskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Bergér. Vormittags 11 Uhr: Feſtgottesdienſt der Martinsgemeinde Weſt
anlaßlich des 25jährigen Beſtehens. Landeskinhenrat D. Waitz. Abends
6 Uhr: Predigtgottesdienſt. Pfarrer Beriger.
Montag, 28. Oktober, abends 8 Uhr: Bibelbeſprechung in der Klein=
kinderſchule
, Liebfrauenſtraße 6. Donnerstag, 31. Oktober, abends
8 Uhr: Liturgiſche Feier in der Martinskirche.
Martinsgemende (Verſammlungen). Sonntag, 27. Oktober, nach=
mittags
3 Uhr, im Gemeindehaus: Feier des Kindergottesdienſtes der
Martinsgemeinde Weſt. Dienstag, 29. Oktober, abends 8 Uhr, im
Martinsſtift: Kirchenchor; im Gemeindehaus: Jugendvereinigung.
Freitag, den 1. Nodember, abends 8 Uhr, im Martinsſtift: Mütter
abend Oſt; im Gemeindehaus: Mütterabend Weſt; Jugendvereinigung
(ältere Abteilung)
Johanneskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgotsesdienſt. Pfarrer
Marx. Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr:
Muſikaliſche Abendfeier in der Kirche (Orgel, Geſang). Montag, 28
Okkober, abends 8 Uhr: Kinhenchor und Mütterabend im Gemeinde
haus. Donnerstag, 31. Oktober, abends 8 Uhr: Reformationsgottes=
dienſt
in der Johannesirche.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7.305 Uhr zu ſtiller Andacht
geöfſnet.

ErmenrodGroß=Felda vom 2. 10. bis auf weiteres geſperrt. Um=
leitung
: Zeilbach.
Ortsdurchfahrt Nieder=Mörlen gemäß Polizeiverordnung vom 3.
Oktober 1929 werden die Fuß= und die Pfadgaſſe zu Niedermörlen für
den Durchgangsverkehr mit Kraftfahrzeugen aller Art geſperrt.
Ortsdurchfahrt Ober=Mörlen gemäß Polizeiverordnung vom 2.
Oktober 1929 wird die Taunusſtraße zu Ober=Mörlen für den Durch=
gangsverkehr
für Kraftfahrzeuge aller Art geſperrt.

4a. Griesheim, 25. Okt. Die Schranken überrannt. Am
Donnerstag vormittag überrannte infolge des dichten Nebels auf der
Bütselborner Chauſſee (Straße Darmſtadt-Büttelborn) ein Perſonen=
auto
, das mit einem Herrn und einer Dame beſetzt war, die wegen eines
herannahenden Zuges rechtzeitig geſchloſſenen Schranken der Riedbahn
(Strecke DarnſtadtGoddelau). Die beiden Schrankenbäume wurden
glatt durchgebrochen. Das Bahnperſonal konnte die Nummer des Autos,
das trotz der erlittenen Beſ hädigung eiligſt davonfuhr und ein Frank
fürter Zeichen trug, feſtſtellen, ſo daß noch am gleichen Tag in Frank=
furt
nach dem Fahrer gefahndet werden konnte.
Aa. Eberſtadt, 25. Okt. Die Riolarbeiten im Walde ſollen
mit Rückſicht auf die große Arbeitsloſigkeit in den nächſten Tagen be=
gonnen
werden. Auch ſollen die Holzhauerarbeiten baldmöglichſt in
Angriff genommen werden.
Cp. Pfungſtadt, 25. Okt. Neuer Gemeinderat. Anſtelle des
aus dem Gemeinderat ausgeſchiedenen und nach Darmſtadt verzogenen
Gemeinderatsmitgliedes Fey hat nach den Feſtſtellungen der Gemeinde=
wahlkommiſſion
Peter Nierbauer 2. in den Gemeinderat einzutreten.
Die Wahlakten liegen für dieſen Fall bis Montag, den 28. Oktober, auf
der Bürgermeiſterei zur Einſicht offen. HohesAlter. Am Frei=
tag
beging die Witwe Eliſe Schäfer, wohnhaft Baumgartenſtraße, ihren
81. Geburtstag. Außerdem beging am Wochenende die Witwe Katharine
Lutz (Waldſtraße) ihren 80. Geburtstag.
Ober=Ramſtadt, 25. Okt. Am nächſten Sonntag wird in unſerer
Kirche das diesjährige Erntedankfeſt gefeiert. Gleichzeitig wollen die
Siebzigjährigen die Feier ihres 70. Geburtstages mit einem gemein=
ſamen
Gottesdienſt und gemeinfamer Abendmahlsfeier beginnen, um am
Erntedankfeſt ihrem Gott gleichzeitig auch zu danken für die reiche
Ernte ihres eigenen Lebens. Eine beſondere Bedeutung hat der Tag
aber noch dadurch, daß an dieſem Sonntag die vom Jahrgang 1879
anläßlich ihrer fünfzigjährigen Geburtstagsfeier geſtiftete Taufſchüſſel
zum erſten Male in Gebrauch genommen wird. Die neue Taufſchüſſel
wollen wir am Sonntag mit den Erntegaben auf Gottes Altar ſtellen
und wollen bitten, daß aus ihr ein frohes, echtes, freies, chriſtliches Ge=
ſchlecht
getauft werde. Das wäre der ſchönſte Segen dieſer beſonderen
Erntegabe.
G. Ober=Ramſtadt, 25. Okt. Lieferung von Deckreiſer.
Die Gemeinde, wird auch in dieſem Jahre wieder Deckreiſer abgeben.
Diejenigen, welche ſolche zu beziehen wünſchen, wollen ihren Bedarf
bis ſpäteſtens 4. November d. J., jeweils nachmittags von 46 Uhr
auf der Bürgermeiſterei anmelden. Nachträgliche Beſtellungen finden
keine Berückſichtigung. Herbſtwanderung. Am kommenden

Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vormittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Jung=Alsbach. Der Kinder=
gottesdienſt
fällt aus. Dienstag, 29. Oktober, abends 81/ Uhr: Män=
nerabend
. Donnerstag, 31. Oktober, abends 8 Uhr: Reformations=
feier
(Gottesdienſt). Freitag, 1. November, abends 8½ Uhr: Aelteren=
kreis
.
Befſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vormittags 10 Uhr: Haupt=
gottesdienſt
. Pfarrer Weiß. Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Weiß. Donnerstag, 31. Oktober, abends 8 Uhr: Liturgiſcher
Abendgottesdienſt. Vorfeier zum Reformationsfeſt. Pfarraſſiſtent Ljc.
zur Nieden.
Veranſtaltungen: Sonntag, 27. Oktober: Vorführung des
Lutherfilms im Gemeindehaus: 4 Uhr für Kinder, 8 Uhr für Erwachſene.
Montag, 28. Oktober, abends 8½ Uhr: Mädchenvereinigung.
8½ Uhr: Kleiner Kreis der Jugendvereinigung. Dienstag, 29. Okto=
ber
, abends 8½ Uhr: Kirchenchor. Freitag, 1. Nobember, abends
8 Uhr: Mädchenchor. 8½ Uhr: Kirchenchor. Samstag, 2. November
abends 8 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Rückert. Vormittags 11½ Uhrz, Kindergottesdienſt. Pfarrer Rückert.
Donnerstag, 31. Oktober, abends 8 Uhr: Vorfeier des Reformations=
feſtes
(Abendmahlsfeier mit Vorbereitung). Pfarrer Rückert. An=
meldung
von 348 Uhr an in der Sakriſtei.
Veranſtaltungen: Sonntag, V. Oktober, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung. Montag, 28. Oktober, abends 8 Uhr: Jugend=
bund
. Dienstag, 29. Oktober, abends 8 Uhr: Kirchenchor. Freitag,
1. November, abends 8 Uhr: Kirchenchor. Samstag, 2. November,
abends 8 Uhr: Turnen der J. P. D.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Evang. Sonntagsverein:
Nachmittags 47 Uhr: Vereinsſtunden. Donnerstag, 31. Oktober,
abends 8 Uhr: Reformationsfeier.
Stadtmifſion, Mühlſtraße 24. Sonntag, vormittags 9 Uhr: Ge=
betsſtunde
. Vormittags 11½ Uhr: Kindergottesdienſt. Nachmittags
3½ Uhr: Bibelſtunde. Prediger Semmel. Montag, nachwittags
4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. Dienstag, nachmittags 4 Uhr: Frauen=
bibelſtunde
. Abends 8½ Uhr: Blaukreuz=Bibelſtunde. Mittwoch,
abends 8½ Uhr: Gem. Chor. Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibel=
ſtunde
. Prediger Semmel. Freitag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde in
der Kinderſchule, Beſſungerſtraße 80. Prediger Kleinſchmidt. Sams=
tag
, abends 67 Uhr: Eiſenbahner=Vereinigung. 8½ Uhr: Poſaunen=
chor
.
Jugendbund für E. C., Mühlſtraße 24. Sommtag, nachmittags
5 Uhr: Gemeinſame Jugendbetſtunde. Sekretär Nöll. Montag, abends
8½ Uhr: Geſchäftsſtunde. Dienstag, abends 8½ Uhr: Mädchenkreis
Mittwoch, abends 8½ Uhr: Freundeskreis für junge Männer.
Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22, In=
fanterie
=Kaſerne, Hof links). Sonntag, 27. Okt., vorm. 9 Uhr: Weiß=
kreuzſtunde
Abends 8 Uhr: Lichtbildervortrag: Chriſtus in
der Kunſt. Eintritt 20 Pfg. Montag, 28. Okt., abends 8.30 Uhr:
Familienbibelſtnude. Bundesgauwart Müller. Mittwoch, 31. Okt.,
abends 8.30 Uhr: Jung=C.=Heimabend. Freitag, 1. Nov., abends
8.30 Uhr: Turnen (Ludwvigsoberreglſchule). Frauenkreis im Heim.
Samstag, 2. Nor., nachuf. 3 Uhr: Jungſcharſtunde.
B.=K., Bund deutſcher Bibelkreiſe (Alexanderſtraße 22, In=
finteriekaſerne
, Hof links). Samstag, 26. Oktober, nachmittags 4)
bis 5½ Uhr: Spielen im Heim; anſchließend: Bibelſtunde. Mittwoch,
30. Okroßer, abends 8½ Uhr: Heimabend für Aeltere. Donnerstag,
31. Oktober, abends 8½ Uhr: Heimabend für Jüngere.
Darmſtädter Goten, Pfadfinder im Heſſenbund. Jeden Samstag
und Sonntag: Treffen. Samstag nachmittag 3 Uhr: Volkerſtunde im
Heim. Sonntag, nachmittags 2 Uhr: Treffen beim Führer zum
Gang. Sonntag, abends 8 Uhr: Aelterenkreis.
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feierabend, Stifts=
ſtraße
51. Sonntag, 27. Oktober, abends 7½ Uhr: Feier des 39. Jahres=
feſtes
.

Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße). Sonntag, 27. Oktober, vormittags 10 Uhr: Menſchen=
weihehandlung
. 11.20 Uhr: Kinder=Sonntagshandlung. 18 Uhr: Kul=
tiſche
Abend=Predigt: Der Ernſt des inneren Werdens (Martha Hei=
mergn
.)
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vormättags
10 Uhr: Predigt. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt.
Montag, abends 8½ Uhr: Jugendverein (Spielabend). Dienstag,
abends 8½ Uhr: Singſtunde. Mittwoch, nachmittags 3 Uhr: Frauen=
miſſionsverein
. Donnerstag, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Jeder=
mann
iſt herzlich eingeladen. P. Sſchanz, Prediger.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 28. Oktober, abends 81
Uhr im Feierabend (Stiftſtraße 51): Bibelſtunde.
Chriſtlich wiffenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society)
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten Mittwoch im Monat, abends
8.15 Uhr.
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11.15
Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündigung. Mitt=
ſvoch
, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. Freitag, abends 8.15 Uhr: Wort=
betrachtung
. Jedermann herzlich eingeladen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung (Ortsgruppe Darmſtadt),
Grafenſtraße 20. Jeden Dienstag abend 8 Uhr Bibelſtunde mit Dis=
kuſſion
. Jedermann herzlich willkommen. Sonntags vormittags 10 Uhr:
Kinderverſammlung.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, den
27. Oktober, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Nachm. 3 Uhr: Jugendbund
abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Mittwoch, abends 8.15
Uhr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Methodiſtengemeinde (Evang. Freikirche), Darmſtadt, Wendelſtadt=
ſtadtſtraße
38. Somtag, den N. Oktober, abends ½8 Uhr: Predigt:

Sonntag, den 27. Oktober, unternimmt die Ortsgruppe Ober=Ramſtadt
des Odenwaldklubs ihre 11. diesjährige Wanderung nach Kranichſtein
Arheilger Mühlchen. Der Abmarſch erfolgt um 12,30 Uhr mittags
am Bahnhof und iſt zahlreiche Beteiligung erwunſcht
Roßdorf, 25. Okt. Die Winterveranſtaltungen beginnen. Als
erſter Verein tritt der Turnverein Roßdorf mit ſeiner Laienſpieler=
gruppe
auf den Plan. Er bringt am kommenden Sonntag, den 27. d.
M., eine Aufführung von Kotzebue’s bekanntem Luſtſpiel Die deutſchen
Kleinſtädter‟. Die Aufführung findet im Saale zur Sonne ſtatt und
beginnt um 8 Uhr. Die Beſetzung mit den bekannten guten Kräften
verbürgt eine gute Aufführung und verſpricht einige frohe Stunden
für die Beſucher.
Schönberg, 25. Okt. In dem hieſigen Schloßgarten wurde in
den letzten Tagen durch Zerſtörung von ſteinernen Tiſchen und Abreißen
von Schildern wiederholt Unfug verübt. Die Fürſtliche Verwaltung ſah
ſich daher gezwungen, den Zutritt zum Schloßgarten bis auf weiteres
zu ſperren, eine Maßregel, die bisher noch niemals ergriffen werden
mußte, und im Intereſſe des naturliebenden Publikums nur zu be
dauern iſt.
Aa. Seligenſtadt, 25. Okt. 80 Jahre Kriegerverein. Der
Militär= und Veteranenverein Seligenſtadt kann in dieſen Tagen auf eis
80jähriges Beſtehen zurückblicken. Dem Verein gehören noch vier Alt=
veteranen
aus den Kriegsjahren 1866 und 1870 an, die alle im Alter
von über 80 Jahren ſtehen.
By. Langen, 25. Okt. Zum zweiten Male iſt die Wanderpreis=
plakette
der heſſiſchen höheren Schulen von der Schlagballmannſchaft
der hieſigen Realſchule errungen worden; denn es gelang ihr, im End=
ſpiel
gegen Nealſchule Ober=Ingelheim mit 48:45 Punkten zu ſiegen.
Noch einen Sieg, dann geht die Plakette endgültig in den Beſitz der
hieſigen Anſtalt über.
*

Waſſerſtands=Nachrichten vom 25. Oktober. Rhein: Hüningen
0,47; Kehl 1,65; Maxau 3,35; Mannheim 1,90; Mainz 0,19; Bingen
101, Caub 1,07, Köln 0,65 Meter. Main: Schweinfurt 0,59, Würz=
burg
0,62, Lohr 0,93, Groß=Steinheim 2,24, Frankfurt 2,38; Koſtheim
0,60; Koſtheim Waſſertiefe 1,38; Koſtheim Fahrtiefe 1,08 Meter.
Gernsheim, 25. Okt. Waſſerſtand des Rheins am
24. Oktober: 103 Meter; am 25. Oktober: 1,13 Meter. (Morgens
5,30 Uhr.)
Hirſchhorn, 25. Okt. Waſſerſtand des Neckars am
24. Oktober: 0,64 Meter; am 25. Oktober: 0,63 Meter. (Morg. 5,30 Uhr.)

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Oafé, Oabaret
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Gastspiel
Josef Baar
und das übrige Programm.
Eintritt frei
Tägl. nachm von ½5½7 Uhr
Gesellschafts-Tanz
Kleine Preise.
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Jeſus, der Sünderheiland Prediger E. Bültge. Mittwoch, den
30. Oktober, abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde. Prediger E. Bültge.
Zu allen Verſammlungen iſt jedermann herzlich eingeladen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 27. Oktober, vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt mit Feier
des heiligen Abendmahls. Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachmittags
um 4 Uhr: Feier des Erntedankfeſtes. (Prediger Hellwich aus Kaſſel.)
Mittwoch, den 30. Oktober, abends 8½ Uhr: Bibelſtunde. Zu allen
Verſammlungen iſt jedermann freundlichſt eingeladen.
Heilsarmee (Schulzengaſſe 3). Sonntag, vormittags 8 Uhr: Ge=
betsverſammlung
; 10 Uhr: Heiligungsverſammlung; 11½ Uhr: Kom=
pagnie
=Verſammlung für Kinder. Nachmittags 3 Uhr: Kinderverſamm=
lung
; 5 Uhr: Kinderverſammlung. Abends 8 Uhr: Heilsverſammlung,
Montag, abends 8 Uhr: Jugendliga für j. Leute. Dienstag,
abends 8 Uhr: Mitgliederverſammlung. Mittwoch, abends 8 Uhr:
Heilsverſammlung. Donnerstag, abends 8 Uhr: Heimbumd für
Frauen und Mädchen. Freitag, abends 8 Uhr: Heiligungsverſamm=
lung
. Jedermann herzlich eingeladen,
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I., Hindenburgſtr. (ehem. Kaſino).
Sonntag, den N. Oktober, vormittags 9½ Uhr, nachmittags 4 Uhr und
Mittwoch, den 30. Oktober, abends 8½ Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II., Bismarckſtraße 54.
Sonntag, den 27. Oktober, vormttags 9½ Uhr, nachmittags 4 Uhr und
Mittwoch, den 30. Oktober, abends 8½ Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.

Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Gemeinde Eberſtadt. Sonntag, den R. Oktober, vor=
mittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt, Erntedankfeſt mit Feier des heiligen
Abendmahls. Vormittags ½12 Uhr: Kindergottesdienſt. Montag:
Wartburgverein. Dienstag: Frauenverein. Mittwoch: Kirchenchor.
Donnerstag: Mädchenvereinigung. Freitag: Poſaunenchor.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt. Nachm. ½2 Uhr: Gottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den N. Oktober, vor=
mittags
10 Uhr: Erntedankfeſt. Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt
der Großen. Nachmittags 1½ Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen.
Evangeliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 27. Oktober
(Erntedankfeſt), vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Mitwirkung
des Kirchenchors. Kollekte für den Ebangeliſchen Bund. Montag:
Jugendvereinigung. Dienstag: Kirchenchor. Mittwoch: Jung=
mädchenverein

Evangeliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt. Sonntag, den 27. Oktober,
vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt (Erntedankfeſt). Mitwirkung des
Kirchenchors. (Kollekte.) Anſchließend Beichte und Feier des heiligen
Abendmahles. Abends 8 Uhr in der Kirche: Erntedankfeſtandacht mit
Lichtbildern. Montag: Jugendverein. Mittwoch: Kirchenchor.
Donnerstag, 8 Uhr: Reformationsfeſt=Andacht. Freitag: Mädchen=
verein
. Samstag: Jugendverein.
Evangeliſche Gemeinde Erzhauſen. Sonntag, den N. Oktober ( Kir=
chenviſitation
), vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Mitwirkung des Kir=
chenchors
. Vormittags 11 Uhr: Sitzung des Kirchenvorſtandes und der
Kirchengemeindevertretung. Nachmittags 2 Uhr: Jugendgottesdienſt.
Abends 8 Uhr: Mädchenvereinigung. Dienstag: Frauenabend.
Mittwoch: Jungmannſchaft. Donnerstag: Kirchenchor. Freitag:
Mädchenbibelkreis. Samstag: Jungwannſchaft.
Auswärtige Gemeinſchaften.

Neuapoſtoliſche Gemeinde, Arheilgen, Alte=Darmſtädterſtraße 14.
Sonntag, den N. Oktober, nachmittags 4 Uhr, und Donnerstag, den
31. Oktober, abends 8½ Uhr: Gottesdienſt.
Neugpoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauer Straße 3):
Sonntag, den 27. Oktober, nachmittags 4 Uhr, und Donnerstag, den
31. Oktober, abends 8½ Uhr: Gottesdienſt.
Neugpoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße Nr. 35):
Sonntag, den 27. Oktober, nachmittags 4 Uhr, und Donnerstag, den
31. Oktober, abends 8½ Uhr: Gottesdienſt.
Nenapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt, Bahnhofſtraße 25.
Sonntag, den 27. Oktober, nachmittags 4 Uhr, und Donnerstag, den
31. Oktober, abends 8½ Uhr: Gotresdienſt.
Neugpoſtoliſche Gemeinde Ober=Ramſtadt (Bahnhofſtraße Nr. 22).
Sonntag, den 27. Oktober, abends 8½ Uhr, und Donnerstag, den
31. Oktober, abends 8½ Uhr: Gotresdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburger Straße Nr. 22),
Sonntag, den 27. Oktober, nachmittags 4 Uhr, und Donnerstag, den
31. Oktober, abends 8 Uhr: Gotresdienſt.
Freude und Gönner herzlich willkommen.

Sonntag, den 27. Oktober (Chriſt=König=Feſt).
St. Liebfrauenkirche (Klappacherſtr. 44). Samstag um 17 und 20 Uhr
Gelegenheit zur hl. Beichte. Sonntag vorm. von 6 Uhr an: Gelegen=
heit
zur hl. Beichte. Um 7 Uhr: Frühmeſſe mit Auskeilung der hl.
Kommunion vor und in der hl. Meſſe. Um ½10 Uhr: Hochamt und
Predigt. Vorher Austeilung der hl. Kommunion. Nachm. um 14½ Uhr
Feierliche Veſper. Werktags: hl. Meſſe um 6½ Uhr. Montag abend
8 Uhr: Jugendverſammlung, Hermannſtraße 43. Dienstag, 20 Uhr;
Roſenkranz. Andacht mit Segen.
Martinskapelle (Ecke Herdweg und Bruchwieſenſtraße). An allen
Sonn= und Feiertagen 8 Uhr hl. Meſſe und Predigt. Um 7.45 Uhr
Beichtgelegenheit. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung der hl. Kom=
munion
.
Freitag, den 1. November (Allerheiligen).
St. Liebfrauenkirche (Klappacherſtr. 44). Samstag um 17 und um
20 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte. Sonntag, vorm. von 6 Uhr an:
Gelegenheit zur hl. Beichte. Um 7 Uhr: Frühmeſſe mit Austeilung
der hl. Kommunion vor und in der hl. Meſſe. Um ½10 Uhr: Hochamr
und Predigt. Vorher Austeilung der hl. Kommunion. Nachmittags
um 14½ Uhr: Feierliche Veſper. Um 20 Uhr: Predigt und Andacht für
die Verſtorbenen. An Allerfeelen: 1. hl. Meſſe um 6 Uhr;
2. Seelenamt um 6½ Uhr; 8. hl. Meſſe um 7½ Uhr.

[ ][  ][ ]

Geite 8

Samstag, den 26. Oktober 1929

Nummer 297

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In dankbärer Freude zeigen wir die Geburt
unſerer zweiten Tochter an. Sie ſoll Ruth
heißen.
Studienrat Auguſt Beck
und Frau Liſſh, geb. Arich.

Darmſiadt, den 24. Oktober 1929.
Heinrichſtraße 123.

Stat Karſen.

Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, meinen lieben Mann
Janer Rückert
in ſein ewiges Reich abzurufen.
In tiefem Schmerz:
Margarete Rückert
Darmſtadt, Soderſtraße 43.
Die Beerdigung findet Montag,
10½ Uhr, auf dem alten Fried=
hofe
ſtatt.

Georg Beutel
Gretel Beutel.
geb. Keil
Vermählte

Darmſtadt, den 26. Oktober 1929.
Schloßgartenſtr. 51.
Kirchl. Trauung: Samstag, den 26. Ok=
tober
1929, nachmittags 3 Uhr, in der
Martinskirche.
Theodor Koch
Sophie Koch
geb. Bill
Vermählie
Darmſiadt
Neue Niederſtr. 21 Heidelbergerſtr. 85
Die kirchl. Trauung findet am Sonntag,
den 27. Oftober 1929, nachmittags 3 Uhr,
in der Beſſunger Kirche ſiatt.
Jakob Jährling
Marie Jährling
geb. Feldmann
Vermählte
Darmſtadt
Heinheimerſtr. 74
Riegerplatz 7
Kirchl. Trauung: Sonntag, den 27. Of=
tober
, nachm 3 Uhr, in der Martinskirche.

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen
lieben Gatten, unſeren lieben Vater, Sohn, Bruder,
Onkel und Schwager, Herrn
Karl Weſp
welcher von einem ſchweren Unfall betroffen wurde,
im blühenden Alter von 35 Jahren zu ſich zu rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Klara Weſp Wiw., geb. Breiſch
nebſt Kinder
Familie Heinrich Breiſch
Familie Johann, Michael Weſp
Familie Karl Andres II.
Arheilgen, den 25. Oktober 1929.
Die Beerdigung findet am Sonntag nachmittag 2 Uhr
vom Trauerhauſe, Taunusſiraße 5 ſiatt.
(16819

Todes=Anzeige.
Geſtern vormittag entſchlief nach kurzem, ſchwerem
Leiden unſer treubeſorgter Vater, Großvater und
Urgroßvater
Herr

Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Anzeige)
Heute Nachmittag iſt unſere liebe, gute Mutter, Schwiegermutter,
Großmutter, Schweſter und Tante
Oind einfe kerbel Twe.
geb. Nicolaus
nach langer Leidenszeit im 78. Lebensjahre ſanft entſchlafen.
Im Namen der Hinterbliebenen;
Ludwig Roeder
Philipp Roeder und Frau Henny, geb. Hofer
Irmgard Roeder, geb. Glaſer
Ferdinand Roeder und Frau Rita, geb. Couſtol
Elſe Hofmann, geb. Roeder
und 7 Enkelkinder.
Darmſtadt, den 24. Oktober 1929
(16754
Rheinſtraße 95.
Die Beerdigung findet am Samstag, den 26. d8. Mts., vormittags 10 Uhr, von der
Kapelle des alten Friedhofs aus ſtiatt.
Wir bitten von Beileidsbeſuchen Abſtand zu nehmen.

im Alter von 76 Jahren,
Die trauernden Hinterbliebenen:
11 Kinder, 24 Enhel und 4 Urenkel.
Darmſtadt, Cannſtatt, Uelzen, Buenes=Aires
Darmſtadt, den 26. Oktober 1929
(16795
Moosbergſtraße 70.
Die Beerdigung findet Montag, den 28 Oktober,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.

Statt Karten.
Dankſagung.
Für die bielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem Heim=
gange
unſerer lieben Entſchlafenen
Frau Eva Weitzel, geb. Maſſing
Polizeiwachtmeiſters Witwe
ſprechen wir Allen, insbeſondere Herrn Pfarrer Beringer
für die troſtreichen Worte am Grabe, ſowie für die Blumen
und Kranzſpenden unſeren herzlichſten Dank aus.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 25. Oktober 1939.

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(Stait beſonderer Anzeige)
Heute morgen iſt unſere herzensgute, treubeſorgte
Mutter und Großmutter
Frau Marie Judith
geb. Landmann
nach längerem, ſchweren Leiden ſanft entſchlafen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ida Brambeer, geb. Judith
Darmſtadt, den 25. Oktober 1929.
Die Beerdigung findet den 28. d8. Mts, vormittags
11 Uhr, auf dem Waldfriedhofe ſtatt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme während der
langen Krankheit, ſowie für die Beteiligung und Kranz=
ſpenden
bei dem Heimgang meines lieben Mannes und
Vaters
Ludwig Schnepper
ſagen wir hiermit unſern herzlichſten Dank. Beſonders
danken wir für die Kranzniederlegung am Grabe durch
die Direktion der Heag, der Belegſchaft des Werkes
Böllenfalltor, ſowie dem Verband der Gemeinde= und
Staatsarbeiter.
Frau Marie Schnepper
Toni Schnepper.
Darmſtadt, den 25. Oltober 1929.

Dankſagung.
(Statt Karten.)
vollen Beweiſe der Freundſchaft und Liebe
empfinden wir tiefe Dankbarkeit. Wir ſind
tief bewegt und möchten jedem Einzelnen
von ganzem Herzen unſeren Dank aus=
ſprechen
. Es iſi uns ein Troſt in dieſen
Stunden, zu wiſſen, wie viele uns nahe
ſiehen und mit uns fühlen. Seien Sie
alle der gleichen Zuneigung, Freundſchaft
und Liebe verſichert.
Katharine Hannemann, geb. Hofmann
Konrad und Georg Hannemann.
Griesheim b. D., den 25 Oktober 1929.

Für die anläßlich unſerer Silbernen
Hochzeit entgegengebrachten Auf=
merkſamkeiten
danken herzlichſt
Max Golling u. Frau
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[ ][  ][ ]

Nummer 297

Samstag, den 26. Oktober 1929

Seite 9

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Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
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Damenarmbanduhr, goldene Vorſteck=
nadel
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brille
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Kittel. 1 Kurbel für Fleiſchmaſchine. Ein
ſchwarzer Damenſchirm ohne Griff. Ein
Kinderſpielzeug, darſtellend kleiner Dackel.
Zugeflogen: 1 Kanarienvogel.
Wir machen wiederholt darauf auf=
merkſam
, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früheren Bekannt=
machungen
verzeichnet ſind. Intereſſenten
können die Fundgegenſtände während der
Büroſtunden auf Zimmer 1 beſichtigen.

Bzuarbeiten.
Die Maurergrbeiten und Zement=
Kunſtſteinarbeiten für die Hofherſtellung
und Einfriedigungen der Wohnhäuſer
am Schlachthof ſollen auf Grund der
Reichsverdingungsordnung über die Ver=
gebung
von Bauleiſtungen vergeben
werden.
Die Bedingungen liegen bei dem
unterzeichneten Amte, Grafenſtr. Nr. 30,
I., Zimmer Nr. 9, offen.
Angebote ſind bis Montag, den
4. November 1929, 10 Uhr, einzu=
(st16793
reichen.
Darmſtadt, den 25. Okt. 1929.
Städt. Hochbauamt.

Bekanntmachung.
Ueber das Vermögen, der Frau Ro=
bert
Leopold Landau Witwe Toni,
geb./Landau, zugleich als Alleinin=
haberin
der Firma Moriz Landau ir
Darmſtadt iſt heute, am 23. Oktober 1929.
mittags 12 Uhr 50 Minuten das Konkurs=
verfahren
N 38/29 eröffnet worden,
da Zahlungseinſtellung und Ueberſchul=
dung
vorliegt.
Konkursverwalter: Rechtsanwalt Dr
G. Reis in Darmſtadt, Kaſinoſtraße 31.
Konkursforderungs=Anmeldungen ſo
wie offener Arreſt und Anzeigepflicht bis
zum 18. November 1929.
Es wird zur Beſchlußfaſſung über
die Beibehaltung oder die Wahl eines
anderen Verwalters ſowie über die Be=
ſtellung
eines Gläubigerausſchuſſes und
eintretenden Falls über die in § 132 der
Konkursordnung bezeichneten Gegen=
ſtände
auf:
Montag, den 18. November 1929,
vormittags 10 Uhr, Zimmer 228,
und zur Prüfung der angemeldeten For=
derungen
auf:
Montag, den 16. Dezember 1929,
vormittags 10 Uhr, Zimmer 228,
vor dem unterzeichneten Gerichte Termin
anberaumt.
(16788
Darmſtadt, den 23. Oktober 1929.
Heſſiſches Amsgericht I.

Soeben erschienen!
AoTGLSTE W.AS
Enthält die Meldungen (Ab- und Zugänge) von Kraftfahrzeugen jeder
Art der 18 Kreise des Volksstaats Hessen (Kennzeichen: VS, VR, VO)
für dle Zelt vom 1. bls 15. Oktober 1929.
Die Auto-Listen enthalten die Angaben in derselben Reihen-
folge
wie die Hauptausgabe: Name, Beruf, Wohnort des Kraft-
fahrzeugbesitzers
, Type, Motornummer, Hubraum in ccm (evtl.
PS), Art des Fahrzeugs. Fabrikneue Wagen sind durch
kenntlich gemacht. Die Meldungen sind geordnet nach den drei
Provinzen (VS, VR, VO) und Kreisen und innerhalb dieser nach
Polizeierkennungsnummern. Abgemeldete Wagen werden geson-
dert
aufgeführt. Die Auto-Listen sind eine wichtige Ergän-
zung
des Auto-Adreßbuches (Adreßbuch der Kraftfahrzeug-
besitzer
im Volksstaat Hessen), Ausgabe 1929, und unentbehr-
lich
, weil sie laufend
neuestes Adressenmaterial
liefern. Sie erscheinen alle 14 Tage, also monatlich zwel Listen.
Die am 10. eines Monats ausgegebene Liste enthält die Meldungen
vom 16.30. (31.) des voraufgegangenen Monats und die am 25.
eines Monats ausgegebene Liste die Meldungen vom 1. 15. des
gleichen Monats.
BeZUg3p re12:
1. Bei Bezug aller Meldungen sämtllcher 18 Kreise für
12 Monate: zum monatllchen Pauschalprels von
RM. 16.50.
2. Bei Bezug der Meldungen nur für einzelne Kreise
und Städte, gleich ob für einen oder mehrere Monate, zu Staffel-
(16733
preisen, die wir bei uns zu erfragen bitten.
L. C. WITTICH VERLAG T DARMSTADT

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Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen des
Kaufmanns Louis Oppenheimer in Arheilgen und ſeiner
Ehefrau Cäcilie, geb. Lorſch, zu je ½ im Grundbuch ein=
getragen
war, ſoll
Dienstag, den 29. Oktober 1929, nachm. 31/, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht, an Gerichtsſtelle, Zimmer
Nr. 219, verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt zum Zwecke der Auseinander=
ſetzung
.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 26. Februar 1929 in das
Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſtei=
gerungsvermerks
aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der Auf=
forderung
zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Ver=
teilung
des Verſteigerungserlöſes den übrigen Rechten nach=
geſetzt
werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen=
des
Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
ſtandes
tritt.
(13993a
Darmſtadt, den 26. Auguſt 1929.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk III, Band VII), Blatt 361.
Betrag der
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Schätzung
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Eſchollbrückerſtr. 26, hier, ſtatt.
Darmſtadt, den 23. Okt. 1929. (16752
Hauptzollamt, Ahaſtr. 7.

Arbeitsvergebung.
Für die Anlage des Rebmuttergar=
tens
2, Heppenheim, ſollen nachſtehende
Arbeiten vergeben werden.
1. Betonumzäunung (1000 Ifdm.),
2. Schloſſerarbeiten,
3. Pflaſter= und Geſtückarbeiten
Los I Pflaſter 700 qm, Los II Ge=
ſtück
2000 qm).
Eröffnung der Angebote Mittwoch,
den 30. Oktober 1929, vorm. 10 Uhr,
beim Heſſ. Kulturbauamt Darmſtadt,
Bleichſtraße 1. Angebotsvordrucke ſind
zum Preiſe von 0,50 RM. für jede Ar=
beit
bei der unterzeichneten Behörde er=
hältlich
, woſelbſt auch die Pläne und
die in Frage kommenden Vorſchriften
und Beſtimmungen zur Einſichtnahme
offen liegen und Auskunft erteilt wird.
Freie Auswahl unter den Bietern
bleibt vorbehalten. Die Zuſchlagsfriſt
läuft am 15. November 1929 ab. (16767
Darmſtadt, den 23. Okt. 1929.
Heſſiſches Kulturbauamt.

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[ ][  ][ ]

Geite 10

Samstag, den 26. Oktober 1929

Nummer 292

Reich und Ausland.
Juwelendiebſtahl in einem Frankfurter Hotel.
Frankfurt a. M. Am 24. Oktober wurde in
einem größeren Frankfurter Hotel ein Juwelendieb=
ſtahl
ausgeführt. Dem noch unbekannten Täter fie=
len
Werte in Höhe von 35000 bis 40000 Mark in
die Hände. U. a. handelt es ſich um folgende Gegen=
ſtände
: Eine Perlenkette mit 314 echten Perlen, ein
Armband mit 49 Brillanten, ein Perlenarmband mit
Onixknopf, ein Damenring, Gold mit 2 Perlen und
einem Diamanten, ein Herrenring mit einem Bril=
lanten
, 2 Hemdbruſtknöpfe mit fe einer Perle, eine
Hutbroſche mit Brillanten und Farbſteinſchnallen und
roter und blauer Farbe, eine Vorſtecknadel mit einer
Perle, eine goldene Damenarmbanduhr mit Brillan=
ten
, eine goldene Herrenarmbanduhr Marke Patek,
eine Damenhandtaſche aus Gobelin mit Halbedel=
ſteinen
und ſilbernem Bügel. Die Schmuckſachen be=
fanden
ſich in einem brgunen Schmuckköfferchen mit
Patentv rſchluß. Das Köfferchen befand ſich in einem
Hotelzimmer. Der Diebſtahl wurde in der Zeit von
11 bis 13 Uhr verübt, während das geſchädigte Ehe=
paar
ausgegangen war. Die Verſicherungsgeſellſchaft
hat eine Belohnung von 1000 Mark ausgeſetzt, die
ausſchließlich für das Publikum beſtimmt iſt. Es wird
Fſucht, ſachdienliche Mitteilungen an die Kriminal=
Oolißei zu machen.
Ein Fuhrwerk in den Rhein gefahren
und verſchwunden.
Mannheim. Am Mittwoch nachmittag nach
1 Uhr wollte der verheiratete 36 Jahre alte Zimmer=
mann
Alois Simon aus Neckarau mit einem Ein=
ſpännerfuhrwerk
die Fähre bei Altrip benutzen. Auf
der abſchüſſigen Zufahrt kam das Fuhrwerk ins
Rollen und das Pferd wurde unruhig. Plötzlich
ſetzte das am Kopf geführte Pferd an und riß den
Mann neben der Fähre mit in den Rhein. Der
Mann mit Pferd und Wagen ſind in den Fluten ver=
ſchwunden
. Rettungsverſuche waren erfolglos. Ein
auf dem Wagen zur Bedienung der Bremſe befind=
licher
11jähriger Junge konnte ſich durch Abſpringen
noch rechtzeitig retten.
Kindertumult im Kino.
Während eines Lichtbildervortrages in den Al=
hawbra
=Lichtſpielen in Schöneberg haben ſich,
wie der L.=A. meldet, unglaubliche Szenen abge=
ſpielt
. Das Publikum, faſt ausſchließlich Kinder, be=
gann
während des Vortrages ſo zu lärmen, daß die
Vorſtellung abgebrochen werden mußte. Als die Kin=
der
dann aufgefordert wurden, das Theater zu ver=
laſſen
, machten ſie einen Höllenlärm, demolierten
einen großen Teil der Inneneinrichtung des Kinos
und wollten den Vortragenden verprügeln. Es ent=
ſtand
eine Schlägerei, die mit Stuhlbeinen, elek=
triſchen
Glühbirnen als Wurfgeſchoſſen und anderen
Waffen ausgefochten wurde. Der Direktion blieb
nichts anderes übrig, als Polizei zu rufen, die die
Kinder aus dem Hauſe wies. Unter Führung eines
14=Jährigen ſammelten ſich nun etwa 200 der jugend=
lichen
Ruheſtörer vor dem Hauſe. Dann bildeten ſie
einen Stoßtrupp, der die Türen des Kinos aufbrach
und im Innern neue Verwüſtungen anrichtete. Die
Polizei nahm daraufhin den 14=Jährigen feſt und
zerſtreute die Zuſammenrottungen. Zu dieſem un=
erhörten
Vorfall werden noch folgende Einzelheiten be=
kannt
: Vor den Schöneberger Schulen wurden letzt=
hin
Zettel an die Kinder verteilt, in denen ein Berg=
ingenieur
zu einem Film über Kohlegewinnung in die
Alhambra=Lichtſpiele einlud. Der Ingenieur zeigte
aber ſtatt des angekündigten Films nur Lichtbilder.
Den Kindern paßte das nicht, und plötzlich ſetzte ein
lautes Toben ein, ſo daß die Kinder aus dem Hauſe
gewieſen werden mußten.
Kinder ſtürmen das Podium.
Berlin. Ein Unternehmer hatte einen Saal in
der Bockbrauerei gemietet, um dort eine Marionetten=
theater
=Vorſtellung zu veranſtalten. Ungefähr 300
Kinder, zum Teil in Begleitung der Eltern, waren
anweſend, als die Vorführungen begannen. Sehr
bald machte ſich, wie der L.=A. mitteilt, im Zu=
ſchauerraum
Unruhe bemerkbar, da angeblich die Dar=
bietungen
immer ſchlechter wurden. Mehrere Eltern
proteſtierten laut, und plötzlich fingen die Kinder an,
Radau zu machen. Sie warfen mit Biergläſern nach
der Bühne, ſtürmten das Podium und zerſtörten
Dekoration und Aufbau. An der Kaſſe verlangten
die Eltern das Geld zurück, und als dies verweigert
wurde, kam es auch dort zu Tumulten. Das Ueber=
fallkommando
ſtiftete Ruhe und brachte den be=
drohten
Unternehmer in Sicherheit.
Die 2=Zug=Kakaſtrophe bei Nürnberg.
Berlin. Aus unterrichteten Kreiſen der Reichs=
bahnhauptverwaltung
erfahren wir über die Urſache
des Zuſammenſtoßes bei Reichelsdorf, daß die un=
mittelbare
Urſache des Unglücks das Ueberfahren des
Halteſignals durch den München-Berliner Zug D 39
iſt. Ueber das Ausmaß der Schuld einzelner Beamten
wird erſt die gerichtliche Unterſuchung, die von den
örtlichen Gerichts= und Polizeibehörden eingeleitet iſt,

C Unglücksstelle

Karte der Unglücksſtelle.
genaueres ergeben können. Anſcheinend hat der
Fahrdienſtleiter vorſchriftswidrige Fahrdienſtbefehle
gegeben, ſo daß der Führer des D=Zuges 39 ſich zum
Ueberfahren des Halteſignals für berechtigt halten
konnte. Von den Verletzten befindet ſich keiner in
Lebensgefahr, Ihr Zuſtand iſt verhältnismäßig gut.
Der zuerſt als ſchwerverletzt gemeldete Mario Serra
aus Rom iſt nur leicht verletzt.

Das Arbeitsphyſiologiſche Inſkikuk in Dorkmund eröffnel.

Das neue Dortmunder Gebäude des Inſtituts.
Das Arbeitsphyſiologiſche Inſtitut der Kaiſer=Wilhelm=Geſellſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaften
in Dortmund wurde im Beiſein von Behörden und hervorragenden Gelehrten des In= und Auslandes
eröffnet. Rationaliſierung der Arbeitsbedingungen und die phyſiologiſchen Veränderungen während
der Arbeit ſind die Hauptaufgaben des Inſtituts.
Neuer deutſcher Welkfrekord im Segelflug.

Kunſtflieger Dinort mit ſeinem Segelflugzeug.
Der oſtpreußiſche Kunſtflieger Oberleutnant Dinort ſtellte bei Roſſitten mit der Flugleiſtung von
14 Stunden 43 Minuten einen neuen Segelflug=Weltrekord auf. Allein 12 Stunden flog er bei
tiefer Nacht.
Straßenbahn=9=Züge in Berlin.

Ein neuer Straßenbahn=Typ
wird zurzeit in Berlin probeweiſe eingeführt. Er beſteht aus zwei mit einſetzbarem Verbindungs=
ſtück
aneinandergekoppelten Triebwagen, die mit modernſten Maſchinen und Bremsvorrichtungen
ausgerüſtet ſind. Die Wagen geben Platz für 170 Perſonen und ſind zuſammen 23 Meter lang.

Vorſicht mit ungewaſchenen Trauben.
Bacharach. Die Frau eines Winzers in Steeg
im Weinberg Trauben, die mit Mitteln zur Schäd=
lichkeitsbekämpfung
beſpritzt worden waren, ohne ſie
abzuwaſchen. Es trat ſehr bald ſein Uebelbefinden
ein jedoch konnte ein ſchnell herbeigerufener Arzt
durch einen entſprechenden Eingriff weitere Folgen
der Vergiftung abwenden.
Todesopfer einer Starkſtromfalle.
Berlin. Am Donnerstag früh fand man vor
dem Ortseingang von Alberndorf in Niederöſterreich
den Landwirtsſohn Johann Luſt tot auf. Er lag an
einem Maſt der Starkſtromleitung. Neben der Lei=
tung
lag ein ſtarkes Drahtſeil, an deſſen einem Ende
ein altes Hufeiſen angebunden war. Das Drahtſeil
war an einer Stelle durchgeſchmolzen. Die Beſichti=
gung
ergab, daß das Drahtſeil über die Hochſpan=
nungsleitung
geworfen worden war, während das
andere Ende zwiſchen einem Leitungsmaſt und einem
Baum geſpannt geweſen ſein dürfte. Dadurch war
eine elektriſche Falle hergeſtellt worden. Unter der
Bevölkerung herrſcht große Aufregung, da dies be=
reits
der zweite Fall einer elektriſchen Starkſtrom=
falle
iſt.

Bankpräfidenk v. Schinkel 80 Jahre a

Nicht an die Wagen hängen!
Kaſſel. Auf der Straße SandershauſenKaſſel
ereignete ſich ein bedauerlicher Unfall, der als War=
nung
gegen die oft gerügte Unſitte dienen kann, daß
Kinder ſich an fahrende Wagen hinten anhängen.
Hinter einem Wagen, an den ſich ein 2½jähriges
Mädchen angehängt hatte, fuhr ein Autohus. Plötz=
lich
ließ das Kind 30 Meter vor dem Autobus den
Wagen los. Der Autobusführer bremſte zwar ſofort,
konnte aber nicht verhindern, daß das Auto über das
Kind hinwegging, das getötet wurde.
Nachricht von der deutſchen Himalaja=
Expedition.
London. Der deutſchen Himalaja=Expedition iſt
es nach Meldungen aus Kalkutta gelungen, den 9380
Meter hohen Gipfel des Kinchinyunga bis auf 730
Meter nahezukommen. Grimmige Kälte und heftiger
Schneefall zwangen dann zur Umkehr. Die Bewe=
gungsfreiheit
der Expedition wird durch einen mit
Froſtwunden darniederliegenden Kameraden beein=
trächtigt
. Ein in Darieeling eingetroffenes Mitglied
der Expedition berichtet, daß, abgeſehen von der
Froſterkrankung eines Mitgliedes, alles wwohlauf iſt.

Dr. h. c. Max von Schinkel,
der Präſident des Aufſichtsrates der Discont
Geſellſchaft begeht am 26. Oktober ſeinen 80 (
burtstag. Schinkel der aus einer alteingeſeſſen
Hamburger Familie ſtammt und 1917 wegen ſe
ner Tätigkeit im Kriege von Preußen geade
wurde, iſt auch zum Ehrenpräſidenten des neu
Banktruſts Deutſche Bank / Disconto=Geſellſche
vorgeſehen.
Ein Werber der Fremdenkegion verhaftet.
Trier. In einer Wirtſchaft in Pallien erſchie
am Mittwoch abend ein Mann, der vorgab, Arbeit
für eine Mannheimer Holzbearbeitungsfirma
ſuchen und den Leuten, die ſich für ſeine Pläne
tereſſierten, Freibier ſpendete. Man ſchöpfte aber
Laufe der Unterhaltung Verdacht und benachrichti
die Polizei. Der verdächtige Fremde wurde
haftet und an Hand ſeiner Papiere feſtgeſtellt,
es ſich um einen Werber für die Fremdenlegie
handelte.
Ein Pole wird bei ſeiner 62. Hochzeit
verhaftet.
In Vaver bi Warſchau wurde ein in den Ve
einigten Staaten naturaliſierter Pole namens Morr
Baskin verhaftet, als er ſich in der Kirche zu=
62. Male trauen laſſen wollte. Baskin hatte ein G.
werbe daraus gemacht, im Auftrag von polniſche
Staatsangehörigen, die nach den Vereinigten Staate
ausgewandert waren, deren noch in Polen befin!
lichen Bräute pro forma zu heiraten. Die Zulaſſun
zur Einwanderung nach den Vereinigten Staate
war dieſen Frauen auf Grund der amerikaniſche
Einwanderungsgeſetze nämlich nur dann möglick
wenn ſie auf Grund ihrer Papiere als angetraut
Gattinnen von Polen ausgewieſen waren, währen
die Einwanderungsgeſetze dagegen die Zulaſſung vo
Bräuten der nach Amerika ausgewanderten Pole,
nicht vorſehen. Baskin hatte ſich bisher ſeiner Auf
träge, für die er natürlich eine entſprechende Ver
gütung erhielt, zur beſten Zufriedenheit entledigt
Nach der Zeremonie vor dem Bürgermeiſter und de
Geiſtlichen trennte man ſich jeweils, und die jung
Frau konnte nach Amerika abreiſen. Bei dem 62. und
letzten Fall, der zur Verhaftung des Schwindlers
führte, lag die Sache jedoch anders, denn gerade be
dieſer Braut hatte Baskin Feuer gefangen und
wollte ſie wirblich heiraten. Der Zufall wollte es,
daß gerade jetzt Baskin verhaftet wurde.
Das vermißte engliſche Verkehrsflugzeug
in Paris gelandet.
London. Die Befürchtungen des Verluſtes eines
engliſchen Fernverkehrsflugzeuges haben ſich glück=
licherweiſe
nicht beſtätigt. Das dreimotorige, nach
Kenya beſtimmte Flugzeug iſt Freitag morgen in
Paris gelandet. Der Pilot, Campbell Black aus
Kenya, iſt ein früherer Flugzeugführer der Militär=
luftſtreitkräfte
.
Ein Fährboot mit 54 Mann vermißt.
London. Ein ſeit ſeiner Abfahrt von Mil=
wpaukee
am Dienstag abend vermißtes Fährboot wird
ſeitdem vermißt. Nach Berichten aus Racone im
Staate Wisconſin befürchtet man, daß das Boot mit
ſeiner geſamten Beſatzung von 54 Mann im Sturm
untergegangen iſt. Die Befürchtungen werden noch
verſtärkt durch eine Mitteilung der Küſtenſchutzwache,
wonach Trümmer gefunden wurden, beſtehend aus
einer Schiffskabine, verſchiedenen nicht gekennzeich=
neten
Rettungsgürteln und einigen Matratzen.
Ein Todesurteil für einen Siebzehnjährigen.
In der Stadt Tulſa im Staate Oklahoma wurde
ein 17jähriger Junge namens Ted Cole wegen
eines Raubüberfalls zum Tode verurteilt. Cole hatte
bei einem Raubüberfall mit vorgehaltenem Revolver
412 Dollar erbeutet, doch war bei dem Ueberfall kein
Schuß abgegeben und niemand verletzt worden. Der
Richter rechtfertigte das drakoniſche Urteil mit der
Erklärung, wenn einer der Ueberfallenen auch nur
die geringſte Bewegung gemacht hätte, ſo wäre er
niedergeſchoſſen worden. Es ſei nicht ratſam, zu war=
ten
, bis jemand getötet ſei, bevor man Maßnahmen
ergreife, um der Bedrohung durch ſolche Naubüber=
fälle
entgegenzutreten. Von demſelben Nichter
wurde ein vorbeſtrafter Mann namens Kelley, der
mit ſeiner Frau und ſeinem Sohn im Auto nach
Nevada unterwegs war, um dort von ſeinem Lungen=
leiden
Heilung zu ſuchen, zu fünf Jahren Gefängnis
verurteilt, weil er ſich an einer Tankſtation Benzin
verſchafft hatte und ohne Bezahlung weggefahren
war, wobei er einen Angeſtellten mit dem Nevolver
bedroht hatte.
Dynamitexploſion.
Houſton (Texas). Vier Mexikaner wurden bei
der Exploſion einer Kiſte Dynamit, die ihnen bei der
Einnahme ihrer Mittagsmahlzeit als Tiſch diente, in
Stücke geriſſen.
200 Millionen Mark Schaden in Hollywood.
WewYork. Wie aus Hollywvood gemeldet wird,
ſchätzt man den Schaden bei dem Brand im Film=
laboratorium
auf 200 Millionen Mark.
Die Formoſa=Flieger nach Japan zurückgekehrt.
Tokio. Die japaniſchen Armee=Flieger ſind nach
der erfolgreichen Durchführung des Fluges Kiuſchiu=
Formoſa zurückgekehrt. Sie haben drei Rekorde auf=
geſtellt
. 1000 Kilometer wurden in fünf Stunden in
dichten Wolken durchflogen, wvobei ſich die Flieger nur
nach dem Kompaß richten konnten. Benutzt wurden
die Flugzeuge der Kawaſaki=Geſellſchaft nach dem
Typ Dornier, ausgeſtattet mit 450 PS=Motoren.

[ ][  ][ ]

Nummer 297

Samstag, den 26. Oftober 1929

Geite 11

* Beſuch im Schloß.
Von Robert Neumann.
Der berühmte Jakob Caſanova fiel im 45. Jahr ſeine Lebens
zu Prag in Krankheit, und als er das Hoſpital verließ, da zeigte
es ſich, daß der lichte Stern ſeines Erdendaſeins ausgebrannt war
und endgültig erblaßt. All die Mittel und Mittelchen, mit denen
er es ſeit Jahrzehnten verſtanden hatte, die Menſchen in den
Bannkreis ſeiner planvollen Verwegenheit zu ziehen, verſagten,
untilabar tiefe Schatten lagerten ſich ihm ums Aug, ſein Geſicht
Hergilbte, und durch den kraftloſen Körper zeichnete unerbittlicher
ſich der Umriß jenes knöchernen Weggeſährten, der mit uns
twächſt, mit uns wandert und uns zum Schluß überwältigt. Da
fand ſich ein adeliger Herr und übertrug dem Greis die Obhut
ſeiner Bibliothek auf Schloß Dux, einem Waldſitz im Böhmiſchen,
Hen er kaum jemals ſelber beſuchte. So war der alte Glücks=
ritter
wohl vor ärgſter Bedrängnis gewahrt, doch er ein
bitteres Brot, denn er ward da von den ſchlichten Leuten, die an
ſeinen feineren Sitten ſich anſtießen, übel behandelt und gedemü=
tigt
, wo es nur anging.
Indes er aber ſo hinlebte, tiefer gebeugt und immer härter
vereinſamt, gewannen draußen in der lärmvollen Welt die denk=
würdigen
Aufzeichnungen und Erinnerungen ſeines tollen Lebens
ſo ſehr an Ruhm und Verbreitung, daß man ſich ſchließlich des
Schreibers ſelber beſann, ſein Refugium aufſpürte und ihn von
mehr als einer Seite mit Einladungen nach Wien, Paris, ja
ſelbſt nach Konſtantinopel beſtürmte. Doch Caſanova wies ſolche
Verlockungen mannhaft und klug von ſich und blieb trotz der
Armſeligkeit ſeines neuen Zuſtandes dort, wo er war, wohl wiſ=
ſend
, daß es in Dingen dieſer Erde auf nichts ſo ſehr ankommt
wie darauf, daß einer rechtzeitig Stock und Hut nimmt, ſein
Kompliment macht und geht. Dabei verſtand er es, ſein leben=
diges
Herz, das noch drängender Wünſche und inbrünſtiger Tat=
kraft
übervoll war, hinflattern zu laſſen mit allen Winden, und
ſeine Freunde weitum haben von ihm niemals frechere und
fröhlichere Briefe erhalten, als eben zu der Zeit, da er durch
Wochen allein und ohne Wartung in ſeiner Turmkammer auf
einer Bank lag und fieberte.
Damals begab es ſich, daß ein Freifräulein von Trenck aus
der ſächſiſchen Linie dieſes alten Geſchlechts auf einer Reiſe
nach Wien durch Dux kam und dort während des Pferdewechſels
beiläufig erfuhr, daß man den Chevalier Caſanova im Schloß
nicht weit vor der Stadtmauer zu beſuchen vermochte. Die junge
Dame, eben flügge geworden, hatte durch Zufall erſt kürzlich bei
einer Freundin eines der ſittenloſeſten Memoirenbücher des Mei=
ſters
in Händen gehabt und eine ſchlafloſe Nacht bis zum Ver=
löſchen
der Kerze an die aufreizende Wirrnis dieſer Wander=
fahrten
gewendet, wovon ihr ſeither ein Funken ungekannter
Sehnſucht im Blute ſaß. So wollte ſie die Gelegenheit wahr=
nehmen
, dem Autor und Erleber jener Abenteuer ins Antlitz
zu ſchauen, einem Menſchen alſo, der auf dem weiten Umweg
über bedrucktes Papier ihre Sinne gefeſſelt hatte, von dem ihr
Harüber hinaus nichts bekannt war, und der ihr vor Augen
ſtehen mochte als irgendein blaſſer, ſchöner, ſüdländiſcher Edel=
mann
, der, reich und ſorgenlos, irgendeiner vornehmen Neigung
zuliebe das böhmiſche Land und ſeine ſeitab gelegene Waldburg
als Hoflager und Reſidenz ſich erkoren hatte. Sie befahl, bis
zum ſinkenden Abend im Gaſthof ihrer zu warten, fragte ſich
durch die Gaſſen zum Tor hinaus und wanderte, ſtark ausſchrei=
tend
, weglos, durch mittaglos beſonnte Felder hinüber zum
Schloß.
Es traf ſich aber, daß damals eben alles jugendliche Geſinde
zum Einbringen der Ernte auf einem entlegenen Gutshofe
weilte, ſo daß das Fräulein, durch den verlaſſenen Luſtgarten
vordringend, auf einer Terraſſe unverſehens dem alten Manne.
ſich gegenüber fand. Hielt ſie ihn ſeiner ärmlichen Kleidung
wegen anfänglich für einen Bedienten, ſo ward ſie durch die an=
mutige
Ritterlichkeit im Benehmen des Greiſes alsbald eines
beſſeren belehrt, und, unterrichtet, daß ſie den Bibliothekar des
Beſitztums vor ſich habe, eröffnete ſie in einer faſt zu lauten
Freiheit und Friſche, der ein Kenner der Seelen trotz allem einige
Verlegenheit hätte anmerken mögen, daß ſie gekommen ſei, dem
Herrn des Schloſſes, dem Chevalier Caſanova, ihren Gruß zu
entbieten.
Da fiel der greiſe Abenteurer in nicht geringe Anfechtung
und ſtille Bedrängnis. War es aber die alte Freude an geiſtreich
verwegenem Spiel und galanter Täuſchung, war es im Gegen=
teil
jene tiefere Selbſtſucht und Eitelkeit, die das Trugwerk und
Geſpinſt des eigenen Geiſtes mehr liebt als das wahrhaftige
Leben, oder war es ſchon die wehe Schlichtheit und endgültige
Abkehr, die ihn da mit einem Male antrat und beugte ſoviel
ſteht feſt, daß der Alte nach kurzem Beſinnen erklärte, Herr Caſa=
nova
habe ſich für längere Zeit auf ein anderes ſeiner Schlöſſer
verzogen, er aber erbiete ſich, dem Fräulein, wenn es mit ſeiner
Führerſchaft vorlieb nehmen wolle, alles Sehenswerte zu zeigen.
So wandelten die beiden alsbald die Stuben und hallenden
Säle entlang und über Altane und Treppen einträchtig durch
das ſchweigende Schloß.

Seltitter
TelAädtlent!

56

Wiedemann’s
Adler-Emmmentalen
ohne Rinde?
Ichr Kaufmann Fährt ihn!

Es ſoll aber nicht berichtet werden, wie der alten Seelen=
fänger
es anſtellte, durch ein halbes Wort, ein Lächeln, ein
Schweigen die Anteilnahme der jungen Beſucherin für den ver=
meintlichen
Schloßherrn anzufachen und zu vermehren. Es ſoll
nicht berichtet werden, wie dem Fräulein von Trenck unter ſol=
cher
Leitung aus einem Nichts, aus Anhauch und Widerſchein
gleichgültiger Möbel und Bilder eine Wahnwelt erſtand, ein
verwegener Zauber, der dem jungen Geſchöpf das Blut ins Ge=
ſicht
trieb. Dann endlich hielt Caſanova den Augenblick für ge=
kommen
, die alſo Vorbereitete in die Welt ſeiner eigentlichen
und geheimſten Schätze zu führen. Da hatte er nämlich eine
ſtets verſperrt gehaltene Kammer auf eine abſonderliche Weiſe
zum Behältnis ſeines vergangenen Lebens gemacht. Darin
waren Staatskleider, Degen und Larven, ja ſelbſt alte Lorbeer=
gewinde
, Steine und Stücke Holzes in einer planvollen Wirrnis
über Wände, Tiſche und Schränke verteilt Gegenſtände durch=
wegs
, in denen noch Blut war, aus deren Runzeln und Rillen
es noch wie Lebensatem herwehte, wie verklungenes Lachen und
der verwirrende Anhauch heimlicher Nächte. Der Alte erſchloß
unter viel geheimnisvoller Vorbereitung und wichtigen Geſten
ſeltſam beklommen und geſchwellten Herzens den verſchwiegenen
Raum.
Die Nähertretende rückte ſich einen ſchweren Armſtuhl ans
Fenſter, durch das die ſchon tiefer ſtehende Sonne herein und
auf ihr rötlich glimmendes Haar fiel, lehnte ſich, läſſig und müde
von ihrer Wanderung durch die Felder und von der Beſchau des
Schloſſes, zurück und lauſchte nachdenklich und mit geſenkten
Lidern den Worten des Greiſes, der auf= und niederging, oder
ſonderbar tänzelnd ihren Seſſel umſchritt, eine der herbeigehol=
ten
Jagdtrophäen des Lebens in zitternden Händen, und unter
heimlichem Kichern eine feinſinnig verwegene und verwirrte Ge=
ſchichte
erzählte, für die eben jener Gegenſtand dem Herrn Caſa=
nova
Symbol und Anſtoß geweſen ſei. Dann ließ er es mit

Der Deukſche Poſtverband
hielt im Tiergartenhof in Berlin ſeinen 42. Verbandstag ab. In der
Vollverſammlung am 1. Verhandlungstag hielt der erſte Vrbandsvor=
ſitzende
, Oberpoſtinſpektor Schneider, ein Referat über Verbands=
politik
und Deutſche Reichspoſt. Am 2. Verhandlungstage, deſſen Vor=
mittagsſtunden
Ausſchußberatungen einnahmen, wurde am Nachmittage
von Herrn Reichsminiſter a. D. v. Raumer in dem von bis auf den
letzten Platz gefüllten Tagungsſaal ein Vortrag gehalten über Wirt=
ſchaft
und Berufsbeamtentum. Miniſter v. Raumer führte u. a. etwa
folgendes aus: Er glaube als früherer langjähriger Berufsbeamter,
der jetzt ſeit vielen Jahren in der Großwirtſchaft ſtehe, ſowohl die
Verhältniſſe und Bedürfniſſe der Wirtſchaft als auch des Berufsbeam=
tentums
hinreichend zu kennen, um das Thema behandeln zu können.
Er ſei ſich darüber klar, daß es ſich für ihn um ein Bekenntnis handle,
und er habe die Ueberzeugung, daß ſein Bekenntnis von der Wirtſchaft
geteilt werde. Die Wirtſchaft könne ſich in der Frage, ob Berufs=
beamte
notwendig ſeien, nicht in der Hauptſache von dem Geſichts=
punkt
leiten laſſen, ob ſie teurer ſeien als die Angeſtellten, für ſie ſei
vielmehr bei weitem die Hauptſache die Rechtsſicherheit, Unbeſtech=
lichkeit
, Sachkunde, ſchnelle Erledigung der Funktionen in den Staats=
verwaltungen
. Die Wirtſchaft müſſe ſicher disponieren, das ſei die
Grundlage jedes ſicheren Arbeitens für ſie. Daher müſſe die Wirt=
ſchaft
ſich für die volle Aufrechterhaltung des Berufsbeamtentums aus=
ſprechen
. Hinzu käme, daß gerade in der Demokratie das Berufs=
beamtentum
weit nötiger ſei als in der Monarchie; in der Demokratie
ſei das Berufsbeamtentum der ruhende Pol in der Erſcheinungen
Flucht. Notwendig ſei aber eine völlige Entpolitiſierung der Beamten,
alſo die Beſetzung der Stellen nur nach Leiſtungen, nicht nach politi=
ſchen
Geſichtspunkten. Denn das ſei die Grundlage der Idee des Be=
rufsbeamtentums
. Wenn man die Frage unterſuche, ob Angeſtellte im
öffentlichen Dienſte verwendet werden ſollten, ſo müſſe man zunächſt
feſtſtellen, daß ſie niemals mit dem Amte ſo verwachſen könnten wie
Berufsbeamte. Man führe die größere Wirtſchaftlichkeit manchmal ins
Feld für die Verwendung von Angeſtellten. Das ſei im Anfang viel=
leicht
richtig, Redner müſſe aber ſehr beweifeln, daß dies auf die Dauer
richtig bleiben werde. Was die Poſt angehe, ſo kämen hierbei auch
nicht vor allem wirtſchaftliche, ſondern andere Imponderabilien in Be=
tracht
, wie z. B. Sicherheit im Zuſtelldienſt, Wahrung des Brief=
geheimniſſes
uſw. Das ſei für die Wirtſchaft weit mehr wert als eine
etwaige geringe Erſparnis bei Verwendung von Angeſtellten, und
deshalb würde eine etwaige höhere Ausgabe bei Verwendung von Be=
rufsbeamten
von der Wirtſchaft gern getragen. Als Wirtſchaftler
müſſe man feſtſtellen, daß die Hauptſache ſei die Sicherheit in allen
Funktionen, auch den ſubalternſten. Würde man ſtatt der Beamten
Angeſtellte beſchäftigen, ſo würde man ihnen das Streikrecht, das die
Beamten nicht hätten, nicht verſagen können. Bei einem Streik be=
ſor
ders der Verkehrsbetriebe, alſo auch der Poſt, würde aber der ge=
ſamte
Verkehr ſtill liegen, woraus der Wirtſchaft ungeheurer Schaden
erwachſen könne. Die Anſchauungen des Redners über die Notwendig=
keit
des Berufsbeamtentums würden nach ſeiner Anſicht von allen
führenden Wirtſchaftlern geteilt. Die ſtaatlichen Aufgaben könnten
nur von Berufsbeamten, die unkündbar lebenslänglich angeſtellt ſeien,
ausgeübt werden. Man müſſe aber auch in Anſpruch nehmen, daß
wie die Wirtſchaft das Berufsbeamtentum für notwendig hielte, auch
die Berufsbeamten der Wirtſchaft, dem ehrbaren Kaufmann Verſtänd=
nis
entgegenbrächten. Gegenſätze in dieſer Hinſicht ſeien vom Uebel.
Die Berufsbeamten könnten nicht beſtehen ohne eine geſunde Wirt=
ſchaft
, aber andererſeits könne eine geſunde Wirtſchaft nicht ent=
ſtehen
und ſich nicht entwickeln, ohne auf der Grundlage eines geſicher
ten, ſtarken und redlichen Berufsbeamtentums, das erhalten bleiben
müſſe.

Hali Champel
und Ind. Laufenter
am Legen, a 6 Mk
Gg. Geiß, Bäckerei,
Groß=Zimmern.

Dtſch. Schäferhund
ſcharf u. ſehr wach=
ſam
(ſchuß= u. ſtock=
ſicher
) preiswert zu
verkaufen Ang. u
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Vermittlung.

dieſem Geſchehnis nicht ſein Bewenden haben, berichtete auf
gleiche Weiſe ein zweites und drittes, jedes kunſtreich und plan=
voll
geſteigert, wußte in zierlicher Rede Buntheit mit Sinnen=
freude
zu würzen, und kam endlich ſo weit, der jungen Dame,
der reglos an eine Gebärde des Lauſchens hingegebenen, vor
einem Kinderhemdlein, das er aus einer Lade hervorgekramt
hatte es war vergilbt und morſch und zerfiel ihm faſt in der
Hand die frechſte, leichteſte, lüſternſte kleine Hiſtorie zu er=
zählen
, die ſich erdenken läßt. Der Schritt, mit dem er den Arm=
ſtuhl
umkreiſte, der Schritt des alten Zauberers war faſt jugend=
lich
und beſchwingt, die Stimme des greiſen Kavaliers blühte
auf und vibrierte wie die eines Knaben, es ſtraffte ſich ſeine
Seele noch einmal unter dem Abenteuer, das, hergezerrt durch
die verfallene Zeit, von Liſt, Triumph und Gelächter Funken
ſprühte, und endlich langſam mit dem kunſtvoll gebändigten
Sinken der Rede ſtiller ward und verglomm. Caſanova ver=
ſtummte
, trat mit dem leiſen Tritt des Verführers neben den
Seſſel und beugte ſich nieder.
Da aber erwies es ſich, daß das Freifräulein, von Trenck
tief eingeſchlafen war. Ihr junger Kopf war im Schlummer
müde zurückgeſunken auf die Lehne des Stuhles, durch offene,
trotzig aufgeworfene Kinderlippen ſtrömte der liebe Lebensatem
ein und aus, die erblühenden Brüſte zeichneten; ihre Spitzen
durch das duftige Kleid, und ein unfaßbar lichtes und fernes
Lächeln war über das ſchlafgelöſte Antlitz gegoſſen.
Der berühmte Jakob Caſanova, der Abenteurer, ſchlich ſtill
aus dem Raum. Als das Fräulein ſchon längſt erwacht und
fortgegangen war, durch die abendlich verſchatteten Felder weiter=
ſchreitend
gegen die dunkelnde Stadt, kam der Alte aus ſeinem
Verſteck hervor und verſperrte mit zitternden Händen die Kam=
mer
ſeiner Triumphe.
Wenige Tage ſpäter fiel er erneut in Krankheit, ein langſam
aufzehrendes, fiebriges Leiden, von dem er ſich nicht mehr erhob.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt
Samstag, 26. Okt. 10.40: Schulfunk: Dr. Schollich: Auslands=
deutſchtum
. o 13.30: Schallplatten: Tragiſche Ouvertüren. 0 15.15:
Jugendſtunde: Liedervorträge Frankfurter Schulen. O 16.15: Stutt=
gart
: Konzert des Funkorch. Leitung: G. Görlich. Mitw.: Elſe
Wert) (Alt), Eberhard Schrempf (Bariton). e 17: Stuttgart:
Tanztee der Kapelle Stanley Wieſenberg. O 18.10: H. A. Joachim:
Pennäler als Helden der Dichtung. 6 18.30: Briefkaſten. o 18.40:
G. Sauer: Weltſpartag und Arbeiterſchaft. 6 19: Dr. Doris
Dauber: Eine Philoſophie des Lächelns. 6 19.30: Stuttgart: Aus
dem Württ. Landestheater: Die Regimentstochter. Kom. Oper
in 2 Aufzügen von Donizetti. Perſ.: Die Herzogin von Craquitorpi;
Die Marcheſa von Maggiorivoglio; Sulpiz, Sergeant; Tonio, ein
junger Tiroler; Marie, Marketenderin; Hortenſio, Haushofmeiſter
der Marcheſa; Ein Korporal; Ein Notar; Ein Tiroler; Ein Be=
dienter
: Franzöſ. Grenadiere; Tiroler Landleute; Kavaliere und
Damen; Diener der Marcheſa. Ort und Zeit der Handlung: Tirol
18.05. O 21.45: Stuttgart: Bunter Abend. Mitw.: Valerie und
L. E. Lindner, Luiſe Walker (Gitarre), Funkorch. Leitung: G.
Görlich. S 23.15: Mannheim: Jazzmuſik der Jazzkapelle Ho=
mann
=Webau. O 0.30: Nur für Frankfurt: Nachtkonzert. Funkorch,
Königswuſierhauſen
Deutſche Welle. Sonnabend, 26. Okt. 12: Köln: Rheiniſche
Feierſtunde. S 14.30: Kinderbaſtelſtunde. Urſula Scherz: Hans
Tüchtie bekommt den Hund Fifi und baut ihm ſeine Hundehütte.
6 15: Prof. Dr. Lampe: Aus dem Zentralinſtitut für Erziehung
uno Unterricht. O 15.40: E. Biſchoff: Skandinavier (Proſa von
Hamſun, Kierkegaard, Pontoppidan). o 16: Dir. Behrend: Die
Vielgeſtaltigkeit des höheren Schulweſens. o 16.30: Hamburg:
Konzert. Meiſter, der Mannheimer Schule. Norag=Orch. O 17.30:
C. Rauſch: Wenn der Beamte an das Parlament petittioniert,
O. 18: Graf Alex, Stenbock=Fermor: Als Werkſtudent unter Berg=
arbeitern
. 18.30: Franzöſiſch für Anfänger. O 18.55: Prof. Dr.
Dibelius: Das moderne England. o 20: Programm der aktuellen
Abteilung des Berliner Senders. O 20.30: Kabarett. Danach:
Tanzmuſik, Kavelle Gerhard Hoffmann o Vauſe:, Bil

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Wekkerbericht.
Mit dem Vordringen der Warmluftwelle der nordiſchen Stö=
rung
hat bereits auch in unſerem Gebiet Temperaturanſtieg, ſowie
Eintrübung mit Niederſchlägen eingeſetzt. Das Fallgebiet wird
zzeaniſche Luft nach dem Kontinent bringen, die bald aus höheren
Breiten zufließen wird. Dabei gehen die Temperaturen wieder
zurück, die Wolkendecke löſt ſich zeitweiſe auf und vereinzelte
Niederſchläge, mehr in Form von Schauern, treten noch auf.

Ausſichten für Samstag, den 26. Oktober: Wechſelnd wolkiges
Wetter, vorübergehend auch aufheiternd, allmählich wieder
kühler, einzelne Regenſchauer.
Ausſichten für Sonntag, den 27. Oktober: Weitere Abkühlung mit
nächtlichem Temperaturrückgang bis in Gefrierpunktsnähe,
teils wolkig, teils aufheiternd.

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[ ][  ][ ]

Seite 12

Samstag, den 26. Oktober 1929

Nummer 297

Der Spork des Sonnkags.
Länderkampf im Hockey und Rugby.
Die bemerkenswerteſten Ereigniſſe im Sportprogramm des letzten
Oktoberſonntags ſind die Repräſentativkämpfe im Hockey und Rugby.
Im Hockey ſpielt Deutſchland in Hamburg gegen Dänemark, im Rugby
geht es in Heidelberg gegen Italien. Neben dieſen Ereigniſſen bean=
ſpruchen
die Deutſchen Meiſterſchaften im Waſſerball und im Raſenrad=
ball
, die Punktekämpfe im Fußball und Handball, einige Hallenrad=
rennen
und Boxkämpfe ſtärkeres Intereſſe. Im
Fußball
werden die Meiſterſchaftsſpiele in allen Landesverbänden fortgeſetzt.
In Süddeutſchland gibt es diesmal keine ausgeſprochenen Schla=
ger
, dafür aber in faſt allen Gruppen intereſſante Poſitionskämpfe, die
für die Beſetzung der zweiten und dritten Tabellenplätze von beſon=
derer
Bedeutung ſind. Im einzelnen hat das Spielprogramm des Sonn=
tags
folgendes Ausſehen: Nordbayern: FC. Bayreuth1. FC.
Nürnberg, Sp.Vg. HofSp.Vg. Fürth, AS. NürnbergFV. 04 Würz=
burg
, V. f. R. Fürth-Bayern Hof; Südbayern: FV. 94 Ulm
Bayern München, Teutonia München-Jahn Regensburg, DSV. Mün=
chen
München 1860, Schwaben AugsburgWacker München; Würt=
temberg
: V. f. B. StuttgartSportfreunde Stattgart, Germania
BrötzingenFC. Pforzheim, V. f. R. HeilbronnStuttgarter Kickers;
Baden: FV. VillingenFreiburger SC., Karlsruher FV.Sp.Vg.
Freiburg, Freiburger FC.FV. Raſtatt; Gruppe Rhein; Phönig
LudwigshafenMannheim 08, SV. WaldhofSp.Vg. Sandhofen, Rohr=
bach
Sp.Vg. Mundenheim, V. f. L. Neckarau-V. f. R. Mannheim;
Gruppe Saar: Sportfreunde Saarbrücken-V. f. R. Kaiſerslau=
tern
, V. f. R. PirmaſensSaar 05 Saarbrücken, FC. IdarFC. Pir=
maſens
, Boruſſia NeunkirchenFV. Saarbrücken; Gruppe Main:
Eintracht Frankfurt-Kickers Offenbach. Germania BieberFSV. Frank=
furt
, Rot=Weiß FrankfurtFC. 93 Hanau, Union Niederrad Gries=
heim
02. Der Abonnent auf den erſten Platz der Gruppe Heſſen,
Wormatia Worms, muß am Sonntag in Darmſtadt gegen den SV. 98
ſpielen. Der V. f. L. Neu=Iſenburg muß ſehr auf der Hut ſein, will
er beim Spiel in Worms gegen die Alemannia nicht ſeinen zweiten
Tabellenplatz einbüßen. Der SV. Wiesbaden ſteht auf dem Sprung,
dieſen Platz zu beſetzen, denn dem SVW. dürfte diesmal ein Sieg nicht
ſchwer fallen, er ſpielt zu Hauſe gegen Haſſia Bingen. Langen
iſt durch zahlreiche Sperren ſehr geſchwächt, aber auch Mainz 05 hat
viel an Vertrauen verloren. Man ſcheut ſich daher, eine Vorausſage
für das Zuſammentreffen dieſer beiden Mannſchaften zu geben. Von
den Ereigniſſen im Ausland intereſſiert uns zunächſt das Gaſtſpiel
von Phönix Karlsruhe bei Stade Francais Paris.
In Bern ſteigt das Spiel um den Europa=Pokal zwiſchen Oeſter=
reich
und Schweiz. England und Wales treffen ſich in
Wales.
Hockey.
Das Länderſpiel in Hamburg
gegen Dänemark dürfte, ſofern der deutſche Sturm einigermaßen Glück
hat, mit einem deutſchen Erfolge enden. Dänemark hat ebenſo wie
Holland ſeit den Olympiſchen Spielen 1928 bemerkenswerte Fortſchritte
gemacht, die Dänen ſpielen ein ſchnelles, hartes Hockey nud ſind keines=
wegs
zu unterſchätzen, jedoch dürfte es ihnen an den letzten Feinheiten
und Sicherheiten noch mangeln. Von den zahlreichen Privatſpielen
des Sonntags wird in Süddeutſchland die Begegnung zwiſchen Frank=
urter
SC. 80 und Münchener SC. beſondere Beachtung finden.
Rugby.
Die Auflöſung des italieniſchen Rugby=Verbandes läßt es zur
Stunde noch als fraglich erſcheinen, ob das für Sonntag nach Heidelberg
angeſetzte Länderſpiel DeutſchlandItalien überhaupt
zur Durchführung kommt. In Leipzig liefern ſich Berlin und
Leipzig einen Städtekampf, SC. 80 Frankfurt hat den Deutſchen
Rugby=Meiſter Vikt. Hannover zu Gaſt. Außerdem ſind in den ver=
ſchiedenen
Verbänden auch noch einige Meiſterſchaftsſpiele angeſetzt.
Kraftſpork.
Krafkſporkverein Darmſtadt 1910 Sportklub
Siegfried 1924 Klein=Oſtheim.
Mit den Gäſten aus Klein=Oſtheim a. M. empfangen die Einheimi=
ſchen
am Sonntag, den 27. Oktober, vormittags 10 Uhr, in der Turn=
halle
, Soderſtraße 30, einen weiteren Bewerber um die Kreismeiſter=
ſchaft
im Mannſchaftsringen der Oberliga. Schon zu Beginn der dies=
jährigen
Verbandskampf=Saiſon konnten dieſelben ihre erſtklaſſige
Kampfkraft unter Beweis ſtellen, indem ſie in Bingen der dortigen
Athl.=Sportvereinigung 1898 mit einem 13:5 das Nachſehen gaben.
Mit dieſem Beſtreben kommen ſie auch nach Darmſtadt, und es ſoll an
dieſer Stelle nicht unerwähnt bleiben, daß gerade die Siegfried=Leute‟
das Kunſtſtück fertig brachten, bei den vorjährigen Mannſchaftskämpfen
der Kreisliga den Einheimiſchen die einzige Niederlage auf eigenem
Platze beizubringen, und damit den damals ſtark favorierten Zehnern
mit einem Punkt den Kreismeiſtertitel vor der Naſe wegzuſchnappen.
Es heißt deshalb für die Platzmannſchaft, diesmal doppelt auf der Hut
zu ſein, wenn ſie jede Ueberraſchung von vornherein ausſchalten will,
denn ihre Gegner ſind ehrgeizige Sportler, die alles aufbieten, um ihr
Ziel zu erreichen. Außerdem haben die Darmſtädter die moraliſche
Pflicht, daß die heiß erſehnten Punkte diesmal zu Hauſe bleiben. Ueber
die beiderſeitigen Siegesausſichten im voraus zu diskutieren, iſt verfehlt
bei der abſoluten Gleichwertigkeit der Mannſchaften, doch erwarten wir
von der guten Form, die die Einheimiſchen in Mainz zeigten, von ihnen
einen knappen Sieg. Alles in allem geſagt, wird es zu einem ſpannen=
den
Treffen kommen, zu dem wir dem Veranſtalter ein volles Haus
wünſchen.
Polizei Aſchaffenburg=Damm.
Am kommenden Sonntag findet vormittags 10 Uhr in der Polizei=
ſporthalle
, Eſchollbrücker Straße 24, für die Liga des Heſſ. Pol.= Sport=
vereins
einer der ſtärkſten und ſpannendſten Kämpfe ſtatt. Hat doch
Aſchaffenburg=Damm bis jetzt in dieſen Verbandskämpfen noch keinen
Pnukt verloren. Wenn die Polizei gewinnen will, muß ſie an dieſem
Tage alles aus ſich herausgeben und ihre Mannſchaft ſo ſtark wie mög=
lich
ſtellen. Durch die neuen Gewichtsklaſſen ſteht die Mannſchaft in den
unteren Klaſſen zurzeit noch ſehr ſchwach. Da die Eintrittspreiſe nied=
rig
gehalten ſind, hofft der Veranſtalter auf einen guten Beſuch dieſer
Veranſtaltung. Der Ausgang des Kampfes iſt offen.

Böcher bleiht in China.
Als Sportlehrer der Univerſität Mukden.
Unſere Japanreiſenden haben am Dienstag von Mukden aus die
Heimreiſe angetreten, aber ohne Herbert Böcher, der von der Univer=
ſität
Mukden auf die Dauer von zwei Jahren als Sportlehrer
verpflichtet wurde und gleich an Ort und Stelle blieb. Dieſe Berufung
beweiſt, daß unſere Leichtathleten im fernen Oſten gute Arbeit für die
deutſche Sache geleiſtet haben, ſie iſt aber auch gleichzeitig eine Anerken=
nung
der Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen, denn Böcher genoß
auf dieſem Inſtitut eine ſechsſemeſtrige Ausbildung als Sportlehrer.
In dem jetzt 26jährigen verliert der deutſche Sport eine ſeiner beſten
Stützen. In den Länderkämpfen der letzten vier Jahren war der Weſt=
deutſche
, der im Jahre 1927 von Köln nach Berlin überſiedelte, ſtets ein
würdiger Vertreter der deutſchen Intereſſen. Seine beſte Leiſtung als
1500=Meter=Läufer bot er im Jahre 1927 beim Länderkampf gegen
Frankreich in Paris mit 3:56,6. In der Weltrekordſtaffel von Teu=
tonia
Berlin war Böcher die ſtärkſte Stütze.

Ein Fußball=Städtekampf Frankfurt gegen Nürnberg=Fürth finder
am 3. November im Frankfurter Stadion ſtatt.
Norwegiſcher Fußballmeiſter wurde Sarpsborg durch einen 2: 1=
(*:1) Sieg über Oern=

Muboan.
Sporkverein Darmſtadk 1898 Wormakia Worms.
Das wichtigſte Spiel der Fußballabteilung des Sportvereins 98
am morgigen Sonntag iſt zweifellos das Verbandsſpiel der Liga=
mannſchaft
gegen Wormatia Worms. Da ſeit langer Zeit in
Darmſtadt keine Mannſchaft mehr geweilt hat, die ein der Wor=
matia
=Mannſchaft gleichwertiges Können aufzuweiſen hat, wird
wohl das Spiel ſeine Anziehungskraft nicht verfehlen. Die Sport=
vereinself
wird das Treffen in folgender Aufſtellung beſtreiten:
Bärenz
Rupp Laumann
Kratz Lehr Ruppel
Peth Geyer Eßlinger Frey. Hebeiſen
Wir geben nochmals der Erwartung Ausdruck, daß die Einheimi=
ſchen
den Kampf nicht verzagt aufnehmen, ſondern mit größter
Willensanſtrengung ſich um einen günſtigen Spielausgang be=
mühen
. Die Ligaerſatzmannſchaft ſpielt ebenfalls gegen die
Reſerven von Wormatia (Uebungsplatz, 1 Uhr), die 3. Mannſchaft
fährt nach Groß=Gerau. Da die 1. Jugend und die Junioren ver=
bandsſpielfrei
ſind, treten ſie zum Uebungsſpiel (Beginn 12.15 Uhr)
gegeneinander an. Die übrigen Jugendmannſchaften bringen fol=
gende
Verbandsſpiele zum Austrag:
2. Jugend 1. Jugend Groß=Umſtadt (hier, 10.45).
3. Jugend 2. Jugend Arheilgen (dort).
4. Jugend 1. Jugend Griesheim (hier, 9.45).
5. Jugend 1. Jugend Eſchollbrücken (hier, 10.45).
1. Schüler 1. Schüler Polizei Darmſtadt (hier, 9.45).
2. Schüler 1. Schüler Roßdorf (dort).
Rol=Weiß, V. f.R. 3.B. Sprendlingen.
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele empfängt Rot=Weiß,
V.f. R. am kommenden Sonntag den Fußballverein Sprendlingen.
Die Gäſte ſind in Darmſtadt genügend bekannt durch die vorjähri=
gen
Spiele. Dieſes Jahr geht es den Sprendlingern ſcheinbar
ähnlich wie den Rot=Weißen, denn auch ſie konnten bis heute noch
nicht ihre alte Form zurückgewinnen, wodurch die Placierung in
der Tabelle der beiden Vereine nicht gerade günſtig zu nennen iſt.
Schon aus dieſem Grunde iſt mit einem intereſſanten Kampf zu
rechnen, zu welchem Rot=Weiß. V.f.R. mit einer etwas beſſeren
Aufſtellung als in den letzten Spielen antreten kann. Der Spiel=
beginn
iſt auf nachmittags 2 Uhr (Rheinallee) feſtgeſetzt.
Vor dieſem Spiel treffen ſich die Erſatzmannſchaften ebenfalls
um die Punkte, und iſt auch hier ein ſpannender Spielverlauf zu
erwarten.
Die 3. Mannſchaft fährt nach Bensheim, um das Rückſpiel
gegen die Junioren der 07er auszutragen, während die 1. ſowie 2.
Jugendmannſchaft mit Pflichtſpielen belegt ſind.
Spielvereinigung Arheilgen Polizei=Sporkverein
Darmſtadk.
Der nächſte Gaſt auf dem Polizeiſportplatz iſt die bekannte Sp. Vgg.
Arheilgen. Die vorjährigen Bezirksligiſten haben in der Kreisliga bis
jetzt genau wie ihr Gaſtgeber mit wechſelndem Erfolg gekämpft.
Nach Verluſtpunkten gerechnet, nehmen beide Mannſchaften den gleichen
Platz in der Tabelle ein. Es wird deshalb zu einem harten Kampfe
kommen, bei dem die Arheilger ihre größere Spielerfahrung, die Poli=
ziſten
den Vorteil des eigenen Platzes, in die Waagſchale zu werfen
haben. Daß der letztere Vorteil nicht immer ausſchlaggebend iſt, haben
die Grünen erſt am vergangenen Sonntag am eigenen Leib erfahren
müſſen. Deshalb iſt größte Vorſicht geboten. Der Platzbeſitzer tritt erſt=
mals
wieder mit vollſtändiger Mannſchaft an und wird beweiſen wollen,
daß er komplett nur ſchwer zu ſchlagen iſt. Das Spiel beginnt mit
Rückſicht auf weitere hier ſtattfindende ſportliche Veranſtaltungen nach=
mittags
3.30 Uhr.

Zußball im Kreis Skarkenburg.
Am Sonntag, den 27. Oktober, ſpielen ..."
Germania Oberroden FC. 03 Egelsbach.
Viktoria Urberach Viktoria Griesheim.
Viktoria Walldorf Germania 03 Pfungſtadt.
Sportverein Münſter Union Darmſtadt.
Polizei Darmſtadt Sp.Vgg. Arheilgen 04 (3.30 Uhr).
Rot=Weiß, V.f.R. Darmſtadt FV. Sprendlingen (2 Uhr).
Es ſcheint nicht, als ob die Spiele des Sonntags eine Aende=
rung
in der Spitzengruppe der Starkenburger Kreisliga her=
beiführen
würden. Denn wie die obige Zuſammenſtellung der
Gegner zeigt, ſind in den meiſten Fällen die Gegner doch recht un=
gleiche
. Dies gilt vor allem von den Spielen in Oberroden und
Urberach, wo die Platzherren wohl ziemlich ſicher in Front zu er=
warten
ſind. Eine Ueberraſchung wäre vielleicht in Oberroden
möglich, doch glauben wir nicht recht daran. Anders liegen die
Dinge in Walldorf und Münſter. Die Pfungſtädter haben ſchon
in den letzten beiden Jahren in Walldorf immer nur recht knapp
verloren. Die augenblickliche Form der beiden Mannſchaften läßt
es durchaus möglich erſcheinen, daß die Gäſte wenigſtens einen
Punkt mitnehmen, wenn auch ein knapper Erfolg der Platzherren
vorerſt näherliegender erſcheint. Genau dasſelbe gilt für das
Spiel in Münſter. Recht intereſſant verſpricht das Treffen auf
dem Darmſtädter Polizeiplatz zu werden. Beide Mannſchaften
können durch einen Sieg ihre Poſition verbeſſern, deshalb wird
man um den Sieg kämpfen. Der Ausgang iſt reichlich offen. Vor=
her
ſtehen ſich nebenan auf dem Rot=Weiß=Platz Rot=Weiß. V.f.R.
und Sprendlingen gegenüber. Uns ſcheint, daß diesmal die Sprend=
linger
ihr Punktkonto verbeſſern werden.
In der A= und B=Klaſſe

iſt der Spielbetrieb geringer. In den Gruppen Dreieich und Berg=
ſtraße
=Ried iſt man mit der Vorrunde ziemlich fertig und erledigt
nur noch Reſttreffen. SV. 1911 Neu=Iſenburg und Union Wix=
hauſen
bzw. Germania Eberſtadt liegen hier an der Spitze: zwi=
ſchen
dieſen Vereinen liegt auch die Meiſterſchaft. In der Gruppe
Odenwald hat ſich bisher Haſſia Dieburg als einwandfrei beſte
Elf erwieſen und ſteuert nun endlich nach einigen Jahren ent=
täuſchter
Hoffnungen einmal einer Gruppenmeiſterſchaft zu.
Folgende Spiele finden wir hier für den Sonntag angeſetzt:
Gruppe Dreieich. SV. 1911 Neu=Iſenburg FV. Epperts=
hauſen
. Sportgemeinde Sprendlingen FC. 02 Dreieichenhain.
In beiden Spielen ſind die Platzherren als Sieger zu erwarten.
Gruppe Bergſtraße/Ried. Sportverein Groß=Gerau FSV.
Seeheim Boruſſia Dornheim Sportverein Weiterſtadt. Wir
rechnen hier ebenfalls mit Siegen der Platzvereine.
Gruppe Odenwald. V.f.R. Erbach Haſſia Dieburg. Sport=
verein
Roßdorf V.f.L. Michelſtadt. V.f.R. Beerfelden Sport=
verein
Höchſt. In Erbach fällt die Vorentſcheidung um die Meiſter=
ſchaft
. Die Dieburger müßten beſtimmt in der Lage ſein, beide
Punkte mit heimzunehmen. Das Roßdorfer Treffen iſt offen, ob=
wohl
Michelſtadt den beſſeren Fußball ſpielt. Auch in Beerfelden
iſt eine Vorherſage nicht gut möglich.
B=Klaſſe. Viktoria Schaafheim Olympia Hahn. Germania
Eſchollbrücken V.f.R. Kleeſtadt. Spielvgg. Groß=Umſtadt
Kickers Hergershauſen. Hahn, Eſchollbrücken und Groß=Umſtadt
ſollte man normalerweiſe in Front erwarten können.

* Kreisliga Hüdheſſen.
Der Stein iſt im Rollen: Der ſiebente Spielſonntag der dies=
jährigen
Verbandsſerie iſt da und wir haben ein kunterbuntes
Durcheinander von Siegen und Niederlagen bei 11 Teilnehmern,
nur Olympia Worms, der Kreismeiſter, iſt noch ohne Spiel= und
Punktverluſt. Der ewige Kreismeiſteranwärter, Olympia Lam=
pertheim
, hat ſich eine ſauere Suppe eingebrockt, und ſo ſtehen die
Nibelungenſtädter vorerſt noch allein auf weiter Flur. Das kann
natürlich leicht anders werden, zumal in unſerem Kreis der all=

ſonntäglichen Senſationen. Ob es ſchon diesmal anders wird
Wer kann es wiſſen! Sehen wir uns die Spiele des Sonntags ar
Es begegnen ſich:
FV. Hofheim Olympia Worms
FV. Biblis Olympia Lorſch
V.f. R. Bürſtadt V.f.L. Lampertheim
Olympia Lampertheim Norm. Pfiffligheim
SV. Hochheim Starkenburgia Heppenheim
SV. Horchheim SV. Herrnsheim.
Der Kreismeiſter hat im benachbarten Hofheim anzutreter
Normal gerechnet käme auch hier kein Punktverluſt in Frage, abe
wer kann heuer bei Fußballſpielen noch normal rechnen‟? Di
Hofheimer hatten am letzten Sonntag eine ſehr gute erſte und ein
pechſchlechte zweite Halbzeit. Die Kleeblatter haben trotz 5
nicht ſonderlich überzeugt ergo; wenn die Hofheimer diesme
durchhalten, verlieren die Wormſer den oder die erſten Punkte.
Biblis iſt die Sache für den Platzverein doch etwas ſicherer. (
wiß, die Riedleute konnten am Sonntag in Herrnsheim nich
überzeugen, trafen aber auch auf einen ſehr gut disponierte
Gegner. Natürlich ſind die Lorſcher auch nicht von Pappe aber
Biblis ſchlecht zu gewinnen. Faſt genau ſo iſt es in Bürſtad
Es wäre kein Wunder, wenn dort die Lampertheimer V.f.L.=Leut
von dieſem alten Kreisligaroutinier mit einer eindeutigen Niede
lage beehrt würden. Die Lampertheimer Olympia=Mannſcha
muß nach Pfiffligheim. Die erſte bittere Pille der Platzſperr
Es iſt leicht möglich, daß dazu noch zwei Punkte flöten gehen.
Hochheim möchten die Heppenheimer natürlich ſehr gerne zu zw=
weiteren
Punkten kommen. Das iſt nicht leicht, aber auch nich
unmöglich. Natürlich alle Schubfächer müſſen ausgekramt und da
beſte Material auf den Markt gebracht werden; denn die Hod
heimer laſſen ſich nicht leicht ein X für ein U vormachen.
Herrnsheimer haben in Horchheim höchſtenfalls 40 Prozent Au=
ſichten
. Die Horchheimer ſprechen dieſes Jahr ſchon ein gewichtige
Wörtchen mit; ſie werden ſich auch dem Neuling gegenüber nicht
vergeben.
Hansonn.

Sporlv. Darmſtadk 98 Turn= u. Sporkv. Langen.
Als erſtes der beiden Doppelſpiele des morgigen Sonntag
ſteht das Handballverbandsſpiel der 98er gegen Turn= und Spor
verein Langen auf dem Programm. Es handelt ſich hierbei fi
die Sportvereinsmannſchaft darum, im letzten Spiel der Vorrund
auch dieſe beiden Punkte unter Dach zu bringen, um ſo ungeſchle
gen und ohne Punktverluſt dieſe Vorrunde zu beenden. Die Gäſ=
haben
das Können in ſich, den Einheimiſchen ſtarken Widerſtan
zu leiſten, wenn ſie auch letzten Endes deren Sieg nicht werde
vermeiden können. Zu dem Spiel, das pünktlich um 2 Uhr b
ginnt, treten die 98er mit ihrer gewohnten Mannſchaft, in de
nur Werner wegen Verhinderung durch Wehr erſetzt iſt, an. D
Ligaerſatzmannſchaft tritt in Arheilgen gegen die Ligaerſatzman
ſchaft der Sportvereinigung zum Verbandsſpiel an. Die 3. Mant
ſchaft fährt nach Dreieichenhain, um gegen die dortige Turngeſel
ſchaft eine Verbandsſpielverpflichtung der B=Runde zu erfüllen.
Vo

mannſchaft antreten wird. Die 2. Jugend tritt in Arheilgen o
(Treffpunkt 12.15 Uhr am Riegerplatz), während die 3. und 4. Jr
gend gegen Babenhauſen bzw. Dietzenbach Spiele austragen.

Hunoonlt in der brutſcen Burnerſcäf
9. Kreis Mikkelrhein, 2. Gaugruppe.
Kreismeiſterklafſe: AſchaffenburgArheilgen; LangenGriesheim: E
bach-Damm; Groß=Umſtadt-Klein=Wallſtadt; LeiderWalldor
Aſchaffenburg hat eine 11:3=Niederlage auszumerzen. Zum Unen
ſchieden wird es vielleicht reichen. Griesheim verlor daheim mit viele
Pech. Doch hat ſich Langen ohne Spielverluſte an die Spitze der Tabel
geſetzt und wird ſich zu Hauſe von Griesheim nicht ſchlagen laſſe,
Damm verlor auf eigenem Platze mit allerdings ſehr ſchwacher Man=
ſchaft
gegen Erbach. Doch heute iſt die Sache ſo, daß diesmal wiede
die Gäſte Sieger bleiben. Groß=Umſtadt gewinnt ſo ſicher gegen Klei=
Wallſtadt, wie Leider gegen Walldorf verliert.
Main=Rhein Gau.
Meiſterklaſſe: WolfskehlenTgde. Darmſtadt; Büttelborn-Nauhein
Groß=GerauWorfelden; Tgſ. Darmſtadt-Bickenbach; Bensheit
Beſſungen; EberſtadtSprendlingen.
Die Vorſpiele hatten faſt durch die Bank Ueberraſchungen gebrach
und es wird ſich diesmal zeigen, inwieweit die Ergebniſſe gerechtfertie
waren. Die Turngemeinde fährt mit erſatzgeſchwächtem Sturme na
Wolfskehlen, ſo daß die geplante Vergeltung ausbleiben wird. 2
Büttelborn wird vielleicht die Meiſterſchaft entſchieden, wenn Nauhei=
keine
Punkte mit nach Hauſe nimmt. Groß=Gerau wird ſich gegen Wo
felden vergeblich anſtrengen, um zu Punkten zu kommen. Die Darn
ſtädter Turngeſellſchaft hat bisher ihre beſten Spiele nur auswärts g
liefert und ſollte nun einmal dazu übergehen, auch die einheimiſchen Zu
ſchauer zufrieden zu ſtellen. Ob das aber gegen Bickenbach gelingt,
fraglich. Bensheim hatte in dieſem Jahre reichlich Pech. Trotzdem wir
Beſſungen alles aufbieten müſſen, wenn es ſeinen Vorſprung halte
will. Eberſtadt hatte den Sprendlingern im Vorſpiel die zwei Punk
regelrecht abgeknöpft, ſo daß die Gäſte diesmal auf der Hut ſein werder
A=Klaſſe: Seeheim-Heppenheim; Roßdorf-Hähnlein; Egelsbach=
Pfungſtadt; Tgde. DarmſtadtGernsheim; WallerſtädtenErfe
den; Ober=RamſtadtGriesheim.
B=Klafſe: Zwingenberg-Bickenbach; Bensheim-Neu=Iſenburg; Aue
bach-Heppenheim; StockſtadtReichsbahn; Erfelden-Turng
meinde Darmſtadt.
C=Klaſſe: Worfelden-Beſſungen: ReichsbahnTgſ. Darmſtadt; Lorſch=
Hüttenfeld; Pfungſtadt-Zell; Hahn-Lorſch; BüttelbornBi
besheim; EſchollbrückenCrumſtadt; LangenSprendlingen; Ni
der=RamſtadtEgelsbach; ErzhauſenArheilgen.
Acht Jugend= und Schülerſpiele beſchließen das Programm.
Turngemeinde Beſſungen Turnverein Bensheim.
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele begibt ſich am kon
menden Sonntag, den 27. Oktober, die 1. Mannſchaft der Turi
gemeinde Beſſungen nach Bensheim, um dort das fällige Rückſpi
auszutragen. Das Vorſpiel auf der Rennbahn endete unentſchi
den, 3:3.
Die 2. Mannſchaft fährt nach Worfelden und trifft dort au
einen ſtarken Gegner.
Die Jugend ſpielt in Pfungſtadt und wird aller Vorausſich
nach einen hohen Sieg mit nach Hauſe bringen.

Kommt ein neues Spielfyſtem? Die Spielſyſtemkommiſſion des Sil
deutſchen Fußball= und Leichtathletik=Verbandes, die neue Vorſchläl
für ein Spielſyſtem ausarbeiten, ſoll, tritt am Samstag und Sonnta
in Ulm zum erſtenmal zu einer Sitzung zuſammen. Der Kommiſſio
gehören als Vertreter des Verbandes die Herren Flierl, Wohlſchlege
und Tuſch, als Vertreter der Vereine die Herren Schneider (Karlsruhe
Merk (Nürnberg), Krawutſchke (Pfungſtadt) und Bender (Viernheim) au
Die Silberſchild=Zwiſchenrunde. Die Zwiſchenrunde um den Hocket
Silberſchild führt am 24. November in Leipzig Süd= und Mi
teldeutſchland zuſammen, Brandenburg und Nord
deutſchland treffen ſich am gleichen Tage in Berlin.
Ein Inderſpiel in Heidelberg. Dem Hockeyklub Heidelberg wurd
von einem Mitglied des Präſidiums des Deutſchen Hockeh=Bundes mi
geteilt, daß beim Zuſtandekommen der Indienſpiele auch Heidelberg ei
Spiel der Inder erhalten foll.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Veranwornich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feulſieton, Reldm
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlman!
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schinßdienſt: Andreas Bauer; V.
Die Gesenwart: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willy Kuhle: Dik
und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garanne der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 16 Seiten.

[ ][  ][ ]

Nammer 292

Samstag, den 26. Oktober

Der Ausweis der Reichsbank.
Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. Oktober hat ſich in der
ritten Oktoberwoche die geſamte Kapitalanlage der Bank in Wechſeln
und Schecks, Lombards und Effekten mit 197,6 Millionen auf 2121,6
Millionen RM. verringert. Im einzelnen haben die Beſtände an
Wechſeln und Schecks um 100,9 Millionen auf 1981,5 Mill. RM., die
Beſtände an Reichsſchatzwechſeln um 4,5 Millionen auf 5,5 Mill. RM.
and die Lombardbeſtände um 92,2 Millionen auf 42,0 Mill. RM. ab=
genommen
.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 256,8
Millionen RM. in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen, und zwar hat
ich der Umlauf an Reichsbanknoten um 239,1 Millionen auf 4110,5
Mill. RM. und der Umlauf an Rentenbankſcheinen um 17,7 Mill.
rauf 367,1 Mill. RM. vermindert. Unter Berückſichtigung, daß in der
Berichtswoche Rentenbankſcheine in Höhe von 2,5 Mill. RM. getilgt
vorden ſind, haben ſich die Beſtände der Reichsbank an Rentenbank=
cheinen
auf 54,2 Mill. RM. erhöht. Die fremden Gelder zeigen mit
54,5 Millionen eine Zunahme um 101,9 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen haben ſich um
3,8 Millionen auf 2572,8 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen ſind die
Goldbeſtände um 7.1 Millionen auf 2219,0 Mill. RM. und die Be=
tände
an deckungsfähigen Deviſen um 1,6 Millionen auf 353,9 Mill.
RM. angewachſen.
Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich von 50,9
Prozent in der Vorwoche auf 54,0 Prozent, diejenige durch Gold und
veckungsfähige Deviſen von 59,0 Prozent auf 62,6 Prozent.

Wirkſchaftliche Rundſchau.

Frankfurter Allgemeine Verſicherungs=A.=G. Der Schwebezuſtand
n der Abwicklung der Frankfurter Allgemeinen wurde von der Ab=
vicklungsſtelle
des Konzerns bekanntlich auf die Dauer als untragbar.
n ſeiner jetzigen Form hezeichnet, und drängt niach der einen oder an=
deren
Richtung zur Löſung. Ein General=Stillehalten iſt noch immer
nicht, beſonders durch den Widerſtand aus Holland und Frankreich, er=
ceicht
. Es ſind verſchiedene Klagen von Gläubigern vorhanden, die ab=
gebogen
werden müſſen. Daneben ſoll verſucht werden, die einzelnen
Bläubiger der einzelnen Konzerngeſellſchaften und der Favag geſondert
zuſammenzufaſſen und jeweils zu einem Stillehalten zu veranlaſſen
Denn das weſentliche liegt immer noch im Verſuch, mit den Gläubigern
zu einem außergerichtlichen Arrangement und Stillehalten zu kommen.
Man erwartet auch, daß das Reichsaufſichtsamt vielleicht Wege findet,
die jetzige Abwicklung auch künftig im Grunde aufrecht zu erhalten und
zu irgend einer Sanierungsverordnung zu gelangen. Da all dieſe Wege
jedoch noch offen und ungeklärt ſind, wird ſich der Aufſichtsrat Anfang
nächſter Woche in Berlin zu einer Sitzung zuſammenfinden, um eine
allgemeine Ausſprache über die Situation herbeizuführen. Ob Be=
ſchlüſſe
in der einen oder anderen Richtung ſchon erwartet werden kön=
nen
, iſt unklar. Denn der Schlüſſel für die endgültige Geſtaltung der
Verhältniſſe und vor allem für die endgültige Bewertung des Status
und der Gläubigerbefriedigung liegt in der Einigung mit der Allianz
Wird das Schiedsgericht den vorläufigen Kaufpreis der Allianz von 15
Millionen RM. erhöhen, werden naturgemäß die Ausſichten für Aktio=
näre
und Gläubiger beſſer. Die Einigung mit der Allianz iſt aber tech=
niſch
noch nicht möglich, da die endgültige Richtung für die Abwicklung
noch nicht gegeben iſt. Infolgedeſſen ſind auch Angaben über den
Status, der ſich naturgemäß gegenüber den bisherigen Aufſtellungen und
Ziffern verſchlechtert habe, noch nicht möglich. Man erwartet, daß die
Treuhandgeſellſchaft Ende des Monats ein genaueres Ziffernbild vor=
Tegen kann.
J. G. Farben über Nuhrſtickſtoff. Die in einer weſtdeutſchen Zeitung
verbreitete Meldung, welche Stickſtoffverkäufe der J. G. Farbeninduſtrie
mit den Verhandlungen über eine Verſtändigung mit den Ruhrzechen
und die Verlängerung des Stickſtoffſyndikates in Verbindung bringt,
beruht, wie die Preſſeſtelle der J. G. Farbeninduſtrie mitteilt, auf völ=
liger
Verkennung der Sachlage. Es handelt ſich bei den in Rede ſtehen=
den
Abſchlüſſen nicht um Düngerſtickſtoff, ſondern um Stickſtoff für tech=
niſche
Zwecke, alſo ein Produkt für induſtrielle Weiterverarbeitung, das
den Geſchäftsbericht in keiner Weiſe berührt und von jeher durch die J
G. Farbeninduſtrie ſelbſtändig verkauft worden iſt. Damit fallen auch
die in der erwähnten Meldung an die Preisſtellung für dieſen Stickſtoff
geknüpften Kombinationen und Rückſchlüſſe fort.
Zuſammenſchluß in der ſüddeutſchen Oberleder=Induſtrie. Die Cor=
nelius
Hehlſchen Lederwerke Liebenau G. m. b. H. in Worms= Neu=
hauſen
haben, wie verlautet, die Aktienmehrheit der Chevreauxleder=
fabrik
Emil Waeldin A.=G. in Lohr (Baden) erworben und verhandeln
noch mit dieſer Firma über engeren Zuſammenſchluß

Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 25. Okt.:
Getreide: Weizen, Dez. 121½, März 129½, Mai 133: Mais,
Dez. 92½, März 97½4, Mai 100½: Hafer, Dez. 50, März 527
Mai 54½: Roggen, Dez. 104½, März 109½, Mai 111½
Schmalz: Okt. 10,17, Nov. 10,75, Dez. 10,90, Jan. 1930 11,40.
Fleiſch: Rippen, Okt. 11,20; Speck, loco 11,25; leichte Schweine
9,359,85, ſchwere Schweine 9,159,90; Schweinezufuhren Chi=
cago
22000, im Weſten 91000.
Baumwolle: Dez. 18,29, Januar 1930 18,/45.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 25. Okt.
Getreide: Weizen, Rotwinter 134½4, Hartwinter 130½: Mais
105½: Mehl 5,906,25; Getr. Fracht nach England 1,62,3 sh,
nach dem Kontinent 89 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 11,40; Talg, extra loſe 8½.
Kakav: Tendenz ſtetig, Umſätze in Lots 40, Loco 10½, No=
vember
10.08, Dezember 10.07, Januar 1930 10.09, Februar 10.12,
März 10.23, Mai 10.39, Juli 10.54, Sept. 10.69.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die deutſche Produktion von Original=Hüttenweichblei einſchließlich
kleinerer Mengen Hartblei ſtellte ſich, wie der Geſamtausſchuß zur
Wahrung der Intereſſen der deutſchen Metallwirtſchaft in Berlin auf
Grund der Berechnungen des ſtatiſtiſchen Bureaus der Metallgeſell=
ſchaft
A. G., Frankfurt a. M., mitteilt, im September 1929 auf 10 788
To. gegen 9534 To. im Monat Auguſt.
Die Reichsbank hat mit der Banque Nationale de Bulgarie, Sofia,
ein Abkommen getroffen, durch das der Auslandsgiroverkehr auf
Bulgarien ausgedehnt wird. Die Girokunden der Reichsbank können
infolgedeſſen durch Einreichung von Auslandsgiroſchecks Ueberweiſun=
gen
oder Zahlungen an jede Perſon oder Firma in Bulgarien aus=
führen
laſſen. Der Verkehr wird am 1. November d. Js. aufgenom=
men
werden.
Die Preisindexziffer der Metallwirtſchaft ſtellte ſich am 23. Okt.
auf 122,4 gegen 122,8 am 16. Oktober, fiel alſo um 0,3, Prozent.
In der G. V. der Metallwerke Knodt A. G., Frankfurt a. M., wurde
der dividendenloſe Abſchluß 1928/29 genehmigt. Ueber das geringe
Ergebnis teilte der Vorſtand mit, daß die Beſchäftigung erſt ſeit April
zugenommen habe, dann aber das Werk voll beſchäftigt geweſen ſei.
Für das neue Geſchäftsjahr werden die Ausſichten als nicht ſo ungün=
ſtig
angeſehen wie im Vorjahr.
Die Firma Leopold Schön, Großhandel in Tuchen und Furter=
ſtoffen
, München, Paul Heyſeſtraße 10, hat die Zahlungen eingeſtellt
und ſtrebt einen Vergleich von 50 Prozent an. Die Paſſiven in Höhe
von zirka 900 000 RM., darunter zirka 150 000 RM. bevorrechtigte
Forderungen, ſollen die Aktiven um zirka 230 000 RM. überſteigen.
Zwiſchen Schweden und der Türkei iſt ein proviſoriſcher Handels=
vertrag
auf der Baſis der Meiſtbegünſtigung abgeſchloſſen worden, der
am 6. November, an dem die Gültigkeit des bisherigen Handelsver=
trags
abläuft, in Kraft tritt.
Wie Daily Expreß hört, hat eine der führenden engliſchen Ver=
ſicherungsgeſellſchaften
, die Prutendial, im Anſchluß an die geſtrigen
Verhandlungen zwiſchen Miniſter Thomas und Vertretern der Auto=
mobilexportinduſtrie
die Sicherung für die Bereitſtellung eines Fonds
von 20 Mill. RM. zur Förderung der britiſchen Automobilausfuhr
gegeben.

Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 25. Oktober.
Zum Schluß der geſtrigen Abendbörſe traten, als Gerüchte von
ganz enormen Kurseinbußen an der New Yorker Börſe auftauchten,
plötzlich erhebliche Rückſchläge ein. Ueberraſchenderweiſe war man je=
doch
im heutigen Frühverkehr zuverſichtlich und feſt geſtimmt. Inter=
bentionen
der Banken und Deckungen der Spekulation führten zu be=
trächtlichen
Beſſerungen, ſo daß bald die höchſten Kurſe des geſtrigen
Tages wieder erreicht wurden. In Spezialwerten wurden nennens=
werte
Umſätze getätigt, da, vom Cademarkt ausgehend, eine Anregung
beſtand. Hier wird mit der Möglichkeit einer ev, höheren Dividende
gerechnet. Die ſtarken Kurseinbrüche in New York machten kaum mehr
einen Eindruck, da nach Zuſammentritt der größten Banken auch hier
eine Beruhigung eintrat. Zu Beginn des offiziellen Marktes ſchlug
die Tendenz plötzlich wieder um, und die vorbörslichen Gewinne gingen
zumeiſt verloren. Ein Grund hierfür war nicht zu erkennen. Der
Markt unterlag von dieſem Moment an größeren Schwankungen:
einmal hörte man höhere Kurſe und im nächſten Augenblick trat ein
Rückſchlag ein. Hierdurch entſtand eine gewiſſe Unſicherheit, und die
Aufnahmeunluſt verſtärkte ſich, zumal Orders kaum vorgelegen haben
dürften. Aber trotzdem waren gegenüber dem Stand der geſtrigen
Abendbörſe Verluſte kaum zu verzeichnen. Im Verlaufe trat keine
Belebung des Geſchäftes mehr ein und größere Zurückhaltung war
wieder erkennbar. Die Kurſe blieben jedoch gegen Anfang zumeiſt
behauptet. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 6,5 Prozent etwas ge=
ſpannter
. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4.1806,
gegen Pfunde 20.399, London-Kabel 4.8800, Paris 123.86, Mai=
land
93 13, Madrid 210, Holland 12.10, Schweiz 25.18.
An der Abendbörſe konnte ſich eine nennenswerte Umſatztätig=
keit
nicht entwickeln, doch war die Haltung im allgemeinen gut behauptet
im Einklang mit den ſtetigen New Yorker Anfangsnotierungen. Einiges
Intereſſe beſtand für J. G. Farben, die gegen den Berliner Schluß
leicht anzogen. Außerdem waren Elektrowerte etwas gefragt. Im übri=
gen
traten Kursveränderungen von Belang nicht ein.
Berlin, 25. Oktober.
Die Meldungen von der geſtrigen Börſenpanik in New York, den
Rekordumſätzen von 12,88 Millionen Stück und die ſonſtigen inter=
eſſanten
Vorgänge in Wallſtreet ließen im heutigen Vormittagsverkehr
die hieſige Spekulation ziemlich kalt. Wie erwartet, eröffnete denn
auch der offizielle Verkehr in freundlicher Haltung, ohne daß das Ge=
ſchäft
allerdings den ſtürmiſchen Charakter hatte wie gegen Schluß der
geſtrigen Mittagsbörſe. Die Hauptſorge blieb die Beſchaffung von
Stücken zum Ultimo, und die Deckungen ſetzten ſich fort. Auch ſeitens
des Auslandes beſtand einige Kaufneigung. Man wartete mit Inter=
eſſe
auf die Auswirkungen New Yorks auf die übrigen europäiſchen
Börſen, da Berlin ſich nur aus den erwähnten poſitionstechniſchen
Gründen zunächſt von der internationalen Bewegung frei gemacht
habe. Wenn auch die höchſten Notierungen von geſtern abend nicht
immer wieder erreicht wurden, ſo lagen die erſten Kurſe zum größten
Teil mehrprozentig über dem geſtrigen Schluß. Im Verlaufe bröckel=
ten
die Kurſe bei ruhigem Geſchäft leicht ab. An einigen Märkten
ſtärker herauskommende Ware fand ſeitens der Interventionsbanken
ſchlank Aufnahme; allerdings ließen ſich bei einigen Papieren etwas
größere Kursverluſte nicht vermeiden. Anleihen ruhig. Ausländer
behauptet, Bosnier 1 Prozent feſter. Gegen Ende der erſten Börſen=
ſtunde
hatten die Deckungen ſo gut wie aufgehört, und es fanden dar=
aufhin
nur noch Entlaſtungsverkäufe der Mitläuferſchaft ſtatt, die das
Kursniveau der Hauptſpekulationswerte um 13 Prozent drückten.

Produkkenberichke.

Frankfurter Butternotierungen. Am Frankfurter Buttermarkt
waren die Preife für Auslandsbutter (holl.) ſehr feſt, während deutſche
Butter ſtark vernachläſſigt war. Preis für 1 Pfund im Großhandels=
verkehr
; 1 Faß (50 Kg.) 2,25, ein halbes Faß 2,27, in Hälbpfundſtücken
2,30, deutſche Butter 2,10.
Berliner Produktenbericht vom 25. Oktober. Die ſelten ſcharfen
Preiseinbrüche an den geſtrigen nordamerikaniſchen Terminmärkten,
denen jedoch ſchon die argentiniſchen Börſen nur in weitem Abſtande
folgten, hinterließen an der hieſigen Produktenbörſe kaum irgendwelchen
Eindruck. Lediglich an der Küſte zeigt ſich etwas mehr Angebot von
deutſchem Weizen zu entgegenkommenden Forderungen, die Gebote
lagen etwa 23 Mark unter geſtrigem Niveau. Roggen ſtand auch
heute in Kahnmaterial ausreichend zur Verfügung, ohne daß die Eigner
zu Preiskonzeſſionen geneigt waren.

Berliner Kursbericht
vom 25. Oftober 1929

Ein ſchwarzer Tag
an der New Borker Börſe.
Börſenpanik in New York. Rückwirkungen
auf den Londoner Markk.
Nachdem ſchon an der New Yorker Mittwoch=Börſe eine grö=
ßere
Anzahl Papiere ſtarke Kurseinbrüche erlitten haben, haben
ſich am Donnerstag die Verkäufe aus dem ganzen Lande in rieſi=
gem
Ausmaße fortgeſetzt, ſo daß von einer Börſenpanik geſprochen
werden kann. Beſonders die ſchweren Papiere, wie U. S.=Steel=
Corporation, ferner Radio=Corp. General Motors und General
Elektric, ſind ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Das Eingreifen der
Großbanken, die die angebotenen Aktien paketweiſe übernahmen,
konnte eine Beruhigung des Marktes zunächſt nicht herbeiführen.
Auf neue Interventionen hin trat ſpäter eine leichte Erholung und
Beruhigung ein. Der Geſamtumſatz betrug rund 8 Millionen
Shares. Das Bekanntwerden dieſes ſenſationellen Kursſturzes
rief auch auf dem Londoner Markt ſtarke Beunruhigung hervor,
worunker beſonders die engliſch=amerikaniſchen Werte zu leiden
hatten. Wie verlautet, trägt man ſich ſogar in Wallſtreet mit der
Abſicht, die Börſe am Freitag geſchloſſen zu halten.
Das Direktorium der Federal Reſervebank in New York hat
ſich, wie von dort gemeldet wird, am Donnerstag vertagt, ohne die
erhoffte Herabſetzung der Bankrate vorgenommen zu haben. Die
Erholung an der New Yorker Börſe im Anſchluß an die Konferenz
führender Bankiers war unzureichend. In ſehr vielen Fällen
betrugen die Kursrückgänge bis zu 20 Punkten. Die Kataſtrophe
an der New Yorker Börſe wird ſich nach allgemeiner Auffaſſung
der Londoner Börſenwelt in Großbritannien kaum ernſthaft aus=
wirken
. Die verhältnismäßig zuverſichtliche Beurteilung des New
Yorker Bankkraches, ſowohl durch das amerikaniſche Schatzamt wie
durch die führenden Bankkreiſe in New York hat die Zuverſicht
auf dem Londoner Geldmarkt verſtärkt. Abgeſehen von den ſpeku=
lativen
Verluſten in den Vereinigten Staaten würden nach An=
ſicht
Londoner Börſenkreiſe die Kursſtürze der beiden letzten Tage
aber auch für Amerika von Nutzen ſein. Der New Yorker Börſen=
krach
werde auch eine Verbeſſerung des Wertes des Pfundes gegen=
über
dem Dollar zur Folge haben, ſowie vielleicht in kürzeſter Zeit
eine Verbilligung der Geldbedingungen und vielleicht ſogar eine
Verminderung des Diskontſatzes der Bank von England.
Die Blätter geben dem New Yorker Bankkrach den aller=
größten
Raum. Durchweg wird darauf hingewieſen, daß ſeit dem
Oktober 1907 ein ähnlicher ſchwarzer Tag an der New Yorker
Börſe nicht mehr zu verzeichnen war, und daß ſelbſt die Ereigniſſe
zu Beginn des Krieges gegenüber den geſtrigen Vorgängen faſt
belanglos waren. Man ſchätzt, daß weniggſtens 50 000 kleinere
Spekulanten ſo gut wie ruiniert ſind und die Geſamtverluſte viele
Milliarden betragen. Die Zahlenangaben ſchwanken allerdings
beträchtlich, und zwar zwiſchen 5 und 100 Milliarden Mark. Be=
troffen
iſt, wie verlautet, auch der Vorſitzende der Firſt National
Bank, der 22000 Aktien der Bank in ſeinem Beſitz hält. Da die
Aktien geſtern um 500 Dollar das Stück fielen, würde ſein Verluſt
nahezu 45 Millionen Mark ausmachen.
Mekallnotierungen.
Die Metallnoterungen vom 25. Oktober ſtellten ſich für Elektrolyt=
kupfer
170 MM., Original Hüttenaluminium 190 MM., desgleichen 194
RM., Reinnickel 350 RM., Antimon Regulus 6367 RM., Feinſilber
6869,75 RM.
Die Berliner Metall=Termine vom 25. Oktober ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 140,75 (141,75), Februar, März. April 141,50 (142),
Mai 142,25 (142,25), Juni 142,50 (142,50), Juli 142,25 (142,50). Auguſt
142,50 (42,50), September 142,50 (142,75), Oktober 139 (141), November
140 (142,50), DDezember 140 (141). Tendenz: ſchwächer. Für Zink:
Januar, Februar, März 45,50 (46), April, Mai 45,75 (45,75), Juni, Juli,
Auguſt, September 45,75 (46), Oftober 45 (46), November 45,50 (45,75),
Dezember 45,50 (46). Tendenz: ſtetig. Für Zink: Januar 43,50
(45,50), Februar 44 (45,75), März 44 (46). April, Mai, Juni, Juli
44,50 (46,50), Auguſt, September 45,50 (46,50), Oktober 42,50 (45), No=
vember
42,50 (45,50). Dezember 43 (45,50). Tendenz: ſtetig. Die erſten
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.

Oeviſenmarkt
vom 25. Oktober 1929

Me H

Danatbank
Deutſche Ban!

Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!.
5
Sapag
Sanſa Dampfſch.

Nordd. Lloyd
A. E. G.

Gahr. Motorenw.
J. P. Bemberg..
Bergmann Elektr.
Berl Maſch.=Bau
Conti Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl

Vee
25 3.
160.
160.
152.
109.875
150.
104.125
171.
83.25
201.
200.
60.
154.
172.
99.75

Mie eee

J. G. Farben
Gelſenk. Bergw.
Geſ. f.elettr. Unterr
Harpener Bergbau

Hueſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcnerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw.

Ludw. Loewe
Mannesm. Röhr.
ſMaſch.=Bau=Untn.
MNordd. Wolle

Oberſchleſ. Koksw
Orenſtein & Koppe

Ku
182.
128.25
168.50
36.50
116.50
86.
208.
97.
113.25
165.125
100.25
48.
107.
93.25
72.

adee
Rütgerswerke
Salzbetfurth Kau
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
ſAgsb.=Nrnb. Maſd
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.

Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Wer
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
Vogel Telegr. Drah=
Wanderer=Werke

A
71.75
326.50
167.
20.
107.75 Sofia
82.75
36.
57.75
135.
51.75
23.376
65.50
43.25

Währung R Währun Geld Helingfo! 100 finn. Mk. /10.493 10.51: Schwer 100 Fran ten 80.53
Wien 100 Schilling 58.67 58.79 Spanien 100 Peſeta 59.6. Prag
100 Tſch. Kr. 12.377 12.39 Danzig
100 Gulden 81.47
Budapef. 100 Pengö 73.03 73.17 Japan 1 Yen 2.00 100 Leva 3.0/7 3.C2 Rio de Janetro Milrei 0.495 215.75 Holland
00 Gulden 168.39 168.73 Jugoſlawien 100 Dinar 7.38. Oslo
100 Kronen Jjrj.si/ i2.73
Portugal 100 Escudo 18.80 Kopenhagen 100 Kronen 1711.93/ 112-1. Athen 100 Drachm. 5.43 Stockholm 100 Kronen 1112.24 112.4 Konſtantinopell türk. 2 1.273
London 2=Sta. 20.377 20.41 Kairo 1ägypt. 4 20.90 Buenos=Aires 11 Pap. Pe 1.740 1.744 Kanada 1 canad. Doll. 4. 120 New York 1 Dollar 4.1765 4. 1841 Uruguay 1 Goldpeſo 4.076 Belgien 100 Belgo 18.415 58.53
sland 100 eſtl. Kr. 92.14
Italien 100 Lire (21.885/ 21.92 Tallinn (Eſt!.) 100 eſtl. Kr. 111.94
Paris 100 Franes 16.45 16.49
Riga 100 Lats 80.67

Brief
81.09
59.74
81.63
2.007
0.487
7.399
18.84
5.445
1.977
20.94
4. 136
4.084
92.37
112.14
30.76

Frankfurter Kursbericht vom 25. Oktober 1929.

% Dtſche. Reichs=
anl
. v. 27 ......
6% Baden Frei=
ſtaat
v. 27 ....."
(% Bahern Frei=
ſtaat
v. 27 ....
8% Heſſen Volks=
. v. 28
ſtaat.
v. 29
82.
6% Preuß. Staats=
anl
. v. 28 ......
6% Sachſen Frei=
ſtaat
v. 27 ..."
7%Thüringer Frei=
ſtaat
v. 27
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. + /.
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub.
Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
..
8% Bad.=Bad. v. 26
6 Berlin v. 24 ..
8% Darmſtadt v. 26
v. 28
Frkf.a. M. v. 26.
% Mainz v. 26
8O Mannh. v. 26.
62 Nürnbergv. 26.
8I, beſſ. Landesbl.
Goldpfbr.
81, Heſſ. Landesbl
Goldoblig
4 =J Heſſ. Lds.=
Hyp.=Bk.=Liquid.
Pfbr.
82o Preuß. Lds.,
Pfbr.=Anſt. Gold
pfbr.
82. Preuß. Lds.=
Pfbr.=Anſt. Gold=
vbl
. ..

85.5
89.5

91.4

76.4

4.15

87

8‟/ Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl
8‟/, KaſſelerLandes=
kredit
Goldpfbr.
82/. Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr.
Dr. Komm. Sam
mel=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser.
* Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz
8% Berl. Hyp.=Bk.
4:= Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp. Bk...
4:/,% Lig. Pfbr.
Pfbr. Bk.,
4½.0 Lig. Pfrb.
8% Mein.Hyp.Bk.
4:/=% Lig. Pfbr.
8% Pfälz. Hyp. Bk.
4½/.V Lig. Pfbr.
8l. Preuß. Boden=
cred
.=Bk.
Lig. Pfb
41/-
821. Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bk. ..
4½.). Lia. Pfbr
8e=Rhein. Hyp.=Bk
41.. Lig. Pfbr.
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credit .. ..
80 Südd. Bod.=
Cred.=Bank. . . .
8% Württ. Shp.=B
6% Daimler Benz
von 27.
8eI, Dt. Linol. Werke
b. 26
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26
% Mainkrw. v. 26
% Mitteld. Stahl=
werke
v. 27.

A
65
21.5
17
n2.75
5.5
72.7
75
73.5
97.5

96.5
97.5
87.25

86
80.5
83.5

82), Salzmann u. Co.
v. 26.
..."
7% Ver. Stahlwerke
mit Opt. v. 26
8% VoigtckHäffner
von 26 ...."
J. G. Farben Bonds
v. 28 ...
2o Bosn. L.E.B.
v. 1914
4,% Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914..
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän.
4½%
4% Türk. Admin.
1. Bagdad
Zollan!
4½% Ungam 1913
1914
½29
Goldr.
49.
Aktien
Accum.=Berlin.
Adlerw. (v. Kleyer).
AEG. Stamm
AndregeNoris Bahnl
Baſt Nürnberg
Bergm. El. Werke
Brown BoverickCie
Brüning & Sohn
Buderus Eiſen
Cement Heidelberg
Karlſtadt
Chem. Werle Albert
Chade
...
Contin. Eummiw.
Daimler=Benz....
Dt. Atl. Zelegr. . . .
Eiſenh. Berlin.
(rdöl
Gold= u. E
ſcheide=Anſtalt
Linoleumwerk
Dyckerhoff u. Wid=
mann"
.

SK

75

30

1.85

1

125

137
251

81

Elektr. Licht u. Kraft
Liefer=Geſ.
Cſchw. Bergwerk.
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei
J. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter).
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas ......."
.
5o
Geiling E Cie.....
Gelſenk. Bergwerk
Geſ. elektr. Unter=
nehmungen
.. ..
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frkft..
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
pert Armaturfbr
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer .....
Hochtief Eſſen ..."
Holzmann, Phil..
Holzverk.=Induſtrie
Ilſe Bergb. Stamn
Genüſſ
Junghaus Stamr
KaliAſchersleben
Salzdetfurth
Weſteregeln
Kammgarn ſpin
Karſtadt,
Klein, Echanz
*
Klöcknerwerle ....
Lahmeher & Co.
Lech, Augsburg. ..
Löwenbr. Münch..
Lüdenſcheid Meta
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz.Akt.=Br. . . .

168

fe

208
117
54.5

132

Jns
274.5
70
13
105
205

Mannesm. Röhren100.5

Mansfeld Bergb.=
MarswerkeNürnbg.
Metallgeſ. Frankf. /115
Miag. Mühlenbau. 1124
Montecatini Maild.
Motorenfb. Darmſt.
Neckarwerke Eßling.
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Otavi Minen
Phönix Bergbau".
Reiniger, Gebb...
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Elektr. Stamm.
Stahlwerke. . . .
Riebeck Montan
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Schucker: Elektr. .
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Siemens & Halskel
Strohſtoff. Ver.. ..
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Zucker=A. G...
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Thür. Lieſer.=Geſ..
Tücher=Brauere..
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tr
.=Verſ..

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Ver. f. Chem. Ind
Frankf.
Laurahütte.
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Zellſt. Berlin
Vogtländ. Maſchin.
Boigt & Haeffner.

16.5
50
53.25

Ja

104
104
43.5
105
106
71.6
175
Aar
115
184.5

309
196
74
146.5
348
112
101.5

100

111
65.5
D5.

Banß & Frehtag
Wegelin Rußfabr./110
Werger=Eichbaum
Brauereien ......
Zellſtoff. Aſchaffbg..I
Memel .. . . .
Waldho .....
Allg. Dt. Creditanſt
Bk. f. Brauinduſtr. .
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatbk.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank.. . .
Eff.-u. Wechſel=
bank

..
Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Ban1.
Frankf. Ban1 ....
Hyp. Ban1 .
Pfdbr.=Bk. ..
Götha. Grundkr. Bk.
Mein. Hyp.=Bank..
Nürnb. Vereinsbk..
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp.=Bank..
Reichsbank=Ant
Rhein. Creditbl. ..
Hyp.=Bank....
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein
A.G. j. Vertehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftn
7% Dt. Reichsba
Vorzge
Hapag
Nordd. Lloyd
Schantung=Eiſenb.
Südd. Ciſenb.=Geſ. /113
Allianz. u. Stutte
Verſicherung .. .!"
Frfft. Allg. Verſ.=G/ 91
Frankona Rück= u.
Mitv. . . . . . . . . .
Mannh. Berſich.

84

198.75
118.75
141
168
253
160
118
160
151
100
126.26
131
121
117.25
150
30.5
129.5
269
119
142.5
137

119.75

86
110.25
105

206

158

[ ][  ][ ]

Seite 14

Samstag, den 26. Oktober 1929

Nummer 297

Mur noch beute und morgen, abends 8.15 Uhr
Franz Lehars größten Operettenschlagers:
Fiederike
mit Kammersänger K. E. Borowsky
als Goethe und weiteren Mitgliedern des
Metropol-Theaters, Berlin. (16796
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Schloßgraben 15
Schloßgraben 15 oo Ecke Bismarck- und Wendelstadtstraße
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Inhaber L. Doerr
Inhaber Ph. Doerr
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Orth’scher Männerchor
Chorleiter: Karl Diether
Sonntag, 27. Oktober 1929
abends 7 Uhr in der
Bessunger Turnhalle (
Rheinischer Abend
Rheinische Aufführungen
aus drei Zeitabschnitten:
Germanenzeit / Rokokozeit / Gegenwart
Ab 10 Uhr: Tanz
In den oberen Räumen
Die Drosselgasse in Rüdesheim
Eintritt Mitglieder 0.60 , Gäste 0.85.K. Karten b. F. Wagner
Heidelbergerstr. 114, Zigarrengeschäft Roß, Kiesbergstr. 3
und H. Fink, Soderstr. 36.
(16751

KLAVIER-ABEND
ALEKANDER BUCH
Kleiner Saalbau, am Montag, den 4. November, 20 Uhr
VORTRAGSFOLGE:
Beethoven: Fünfzehn Variationen mit Fuge Op.35
Schumann: Sinfonische Etüden, Op. 13
Prokofieff: Sarkasmen, Fünf Stücke für Klavier,
Op. 17
Chopin: Prelude, Nocturve, Walzer, 2Mazurkas
2Etüden und Scherzo in h-Moll, Op. 20
Kartenvorverkauf: Bücherstube Alfred Bodenheimer
Numer, Karten: Mk. 2. u. Mk. 3. Unnumor, Karten: Mk. 1.
Mitglieder der Volkshochschule, Städt. Akademie, Volksbühne,
Studenten der Techn, Hochschule für Mk. 1. numerierte Plätze.
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aus dem Magazin 4. W. Zimmermann, Grafenstraße 21.

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Samstag, den 26. Oktober, nachmittags 3 Uhr
und abends 7½ Uhr
Sonntag, den 27. Oktober, nachmittags 3 Uhr
und abends 7½ Uhr
(nachmittags zahlen Kinder auf allen Plätzen
von 2.20 Mk. autwärts halbe Preise).
Uhr
Sonntag,
vor-
den

27. Oktoh. 40 4 mittags U1Ohe Her

und Laafärerschad
Es ist noch keine Vorstellung ausverkautt, aber
besorgen Sie sich Ihre Karten rechtzeitig, evtl.
telephonisch. Vorverkautsstellen: Zirkuskasse,
täglich ab 9 Uhr morgens durchgehend geöffnet,
Telephon 4508/ 4509. Zigarrenhaus H. de Waal,
Rheinstraße, Telephon 565. Verkehrsverein Darm-
stadt
, Ernst-Ludwigsplatz 5, Telephon582. Christian
Arnold, Musikalienhandlung, Ernst-Ludwigsplatz 5,
(V.16786
Telephon 1283.

77 Lieferant Winzergenossenschaft
EI9 per Glas 30 Pfennig. (16771
Ueber die Straße per Liter 1.30 Mk.

Turngemeinde Bessungen1865
Vom 27. Oktober bis 3 November 1929
Werbewoche aller Abteilungen.
Sonntag, 3. Novbr. 1929, nachmittags
Am Gesundbrunnen
des Deutschen Voikes‟
Turnwerbeschau aller Abteilungen.
die Eintrittspreiſe ſind ſehr niedrig
gehalten. Abends von 8½ Uhr ab
Ehrung der Sleger aus dem
(16785
Jahre 1929.

MONOpOL

Heute
Konzert
(168134

Mühlſtr. 5
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Samstag und Sonntag
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(16763b).

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Café Einsiedelstr.79
Neu eröffnet. Daselbst Messeler
Schwarzbrot. Frau Liebert.

Großes Haus 19.3022.30 Uhr
Hessisches
K2
Landestheater

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26. Oktober 1929 Gruppe lu,II

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(16761b)

(10535a)

Reichstagsabgeordneter
JogephHager, Bochum
spricht heute Samstag, den 26. Oktober 1929, abds. 8 Uhr in der Woogsturnhalle
in einer
Massenversammlung
über das Thema:
Halionaksopialistische Außenpolitik, der Wegbereiter zur Preiheit

Saalöffnung
7 Uhr

()

Mat. - 8oz. Deutsche Arbeiterpartei
(Hitlerbewegung) Ortsgr. Darmstadt

Tanz-Abend

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Hierzu ladet freundlichſt ein
Frau E. Preuſch, Witwe.

Bunter Nachmittag
veranſtaltet von den Schülerinnen des
Freundinnenheims, am 4. Nov. 19207
nachm. 3½Uhr, imSaale des Muſikvereins,
Wilhelm=Gläſſingſtr. 24. Programm be=
rechtigt
zum Eintritt. Preis 1.. Tee und
Kuchen 60 3. Eintrittskarten im
Heim, Sandſtraße 24, Buchhandlung Waitz,
Eliſabethenſtr Papierhandlung Leuthner;
*
Ernſt=Ludwigsplatz 2.

[ ][  ][ ]

Rummer 292

Wtct
Rnnaann
urheber=Rechtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau i. Sa.
Nachdruck verboten
27)
Jetzt noch eine halbe Länge. Treu kämpfte der Goldfuchs
unter dem Brüllen der Maſſen, die Alf anfeuerten.
Und als Flapper Kopf an Kopf mit Alf lag, ſchien ſich der
Schimmel auf ſeinen alten Kampfgeiſt zu beſinnen. Er ſtreckte
ſich willig ... er ſchien es zu ſchaffen. Er gewann Zoll um
Zoll an Boden. Hundert Meter vor dem Ziel war er wieder
mit einer Länge in Front.
Ohrenbetäubender Jubel.
Doch abermals ſchrie die tauſendköpfige Maſſe auf. Denn
Zwanzig Meter vor dem Ziel klappte Alf mit einem Male zu=
ſammen
und mußte Flapper widerſtandlos ziehen laſſen, der mit
janderthalb Längen als Sieger das Ziel erreichte.
Einen Augenblick war die Menge ſtarr.
Stille war, die nur durch ein leiſes Murmeln unterbrochen
wurde, dann entlud ſich die Erregung und Enttäuſchung der
Maſſe in gellenden Schreien und Rufen. Die Jockeis wurden
mit allerlei lieblichen Namen, von denen Schieber noch der
mildeſte war, bedacht.
George, der neben Mr. Towler und Mr. Slange, den beiden
Beſitzern ſteht, iſt für den Augenblick ſtarr. Unfaßbar erſcheint
ihm, was eben ſeine Augen ſahen.
Er blickt auf die beiden Männer an ſeiner Seite.
Mr. Towlers Geſicht iſt von grenzenloſem Erſtaunen er=
füllt
, dann wird es ſtarr, und er ſchüttelt den Kopf für ſich.

Samstag, den 26. Oftober 1929
Mr. Slange aus Detroit iſt die Sprache für Augenblicke
abhanden gekommen, bis er ſich endlich an Mr. Towler wendet
und ſagt: Was ſagen Sie dazu, Mr. Towler?
Finſter entgegnete der Senator: Wünſchen Sie mir nicht
Glück, Mr. Slange. Die Sache geht nicht mit rechten Dingen
zu. Ich kann mich des Sieges nicht freuen, bis nicht die
Veterinäre einwandfrei feſtgeſtellt haben, daß Alf nicht gedopt
iſt. Kommen Sie, meine Herren, wir wollen unverzüglich alles
Notwendige veranlaſſen.
Die Herren des Vorſtandes vom Reitverein ſind in Auf=
regung
.
Ihre Geſichter bekunden Faſſungsloſigkeit, ſo überraſcht hat
ſie die Niederlage Alfs.

Puppenwagen

größte Ausmahl, billisste Prelse
nur im Spezialgeschaft (16440a
Donges & Wiest, Elisabethenstr. 25 ½,

Sie begrüßen es, daß Towler und Mr. Slange kommen,
und überfällt dieſe mit Fragen.
Mr. Towler ſagt ruhig und beſtimmt: Ich muß befürchten,
daß hier von irgendeiner Seite eine unſaubere Manipulation
vorliegt. Ich bitte den Vorſtand, das Totalgeſchäft abwickeln zu
laſſen. Auf den Preis erhebe ich erſt Anſpruch, wenn einwand=
frei
erwieſen iſt, daß der Grund von Alfs Niederlage nicht in
einem Doving zu ſuchen iſt.
Bei dem Wort Doping erſchrickt alles, doch dann ſtimmt
man Mr. Towler zu.
Der wechſelte noch einige Worte mit George, der nach Beb=
berley
ſpäht und ſich mit den ergriffenen Maßregeln einver=
ſtanden
erklärt.
Während die Veterinäre in der Box ihres Amtes walten,
ſpricht George mit ſeinem Inſpektor.
Tolle Sache, Bebberley!
Eine Schweinerei! ſagt Bebberley entrüſtet. Muß von
langer Hand vorbereitet ſein. Habe die Augen offen gehabt und
den Schimmel nicht aus den Augen gelaſſen. In den ſechs

Seite 15
Stunden, die ich ihn beaufſichtigte, geſchah es ſicher nicht.
Wir müſſen die Unterſuchungsergebniſſe abwarten.
Die Unterſuchung erbrachte keinen Beweis eines erfolgten
Dopings. Die Veterinäre erklärten vielmehr, daß andere nicht
feſtſtellbare Gründe für das Verſagen verantwortlich gemacht
werden müßten.
Dann nahm Mr. Towler die Glückwünſche ſeiner Freunde
entgegen.
Auch George kam zu ihm.
Wünſchen Sie mir nicht Glück, ſagte Mr. Towler mit um=
wölbter
Stirn. Ich vermag mich dieſes Sieges nicht zu freuen.
Sehn Sie ſich die Zeit an. 2 Minuten und 20 Sekunden! Der
Boden iſt etwas ſchwer, aber Alf hat ſchon bei knietiefem Boden
in 2,19,5 geſiegt und meinen Flapper dabei vier Längen hinter
ſich gelaſſen. Dieſe Sache iſt nicht ſauber. Das ſagt mir mein
Gefühl.
Wünſchen Sie, daß ich ihr nachgehe?"
Eigentlich wäre es das Richtige, aber es ſind zu viel andere
Verbrechen zu klären, wozu Sie Ihre Beamten brauchen. Halten
Sie es wie Sie wollen, Mr. George.
George nickte. Er verſtand und ſagte: Sie haben recht, es
gibt anderes zu tun. Ich werde die Sache nicht weiter verfolgen.
Höchſtens wenn mich der Generalſtaatsanwalt mit der Verfol=
gung
beauftragt.
Im Innern war er ſich aber klar, daß er die Unterſuchung
doch durchführte.
Er verließ dann zuſammen mit Mr. Towler den Rennplatz.
Als ſie am Sattelplatz vorbeikamen, grüßte plötzlich ein
ſchlanker eleganter Herr, dem man den Sportmann durchaus
anſah.
Die Augen des eleganten Rennbahnbeſuchers lagen mit einer
gewiſſen Genugtuung auf Mr. Towler, die Lippen zuckten etwas
ſpöttiſch
Mr. Towler ſchien unangenehm berührt, er dankte ganz
knapp.
(Fortſetzung folgt.)

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Morgen Sonntag
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Bei gutbeſetztem Orcheſter
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bis 3 Uhr früh.
Mittagstiſch von 12 bis 2 Uhr. Reichhalt.
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und 2 Stücke auchen 1 Mk.
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