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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit t verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 290
Samstag, den 19. Oktober 1929.
192. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
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Rellame=
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſwp., erliſcht
jede Verpflſchtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſfung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtiſcher Beſtreibung fällt jeder
Nabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſädter und Natonalbank.
Die Pecfaſſungsreform in Oeſterreich.
Reform der geſekgebenden Körperſchaften des Bundes. — Skärkung der ſtaaklichen Aukoritäk. —
Enkpoli=
kiſierung der
und der Rechſſprechung. — Neuregelung der Skellung des Bundespräſidenken
und der Bundeshaupkſtadk.
dem Bunde überlaſſen. Außerdem wird der Polizei in Städten
über 20 000 Einwohner das Recht zur Anlegung eines Wahl=
Einbringang der
Verfaſſungs=
kataſters eingeräumt. (Die Wahlliſten in Wien werden alſo von
der Polizei, und nicht vom Magiſtrat, zuſammengeſtellt.)
änderungsvorlage im Rakionalrak.
Nach der Rede Schobers wurde die Sitzung des
National=
rates geſchloſſen. Die erſte Leſung der Verfaſſungsvorlage
Bundeskanzler Schober über die Berfaſſungsreform. wurde für Dienstag anberaumt.
EP. Wien, 18. Oktober.
In der heutigen Sitzung des Nationalrats brachte
Bundes=
kanzler Schober die Geſetzesvorlage über die Abänderung der
öſterreichiſchen Bundesverfaſſung ein. Die Rede des
Bundes=
kanzlers bewegte ſich in ungefähr folgenden Gedankengängen:
Die Bundesregierung iſt mit der Verfaſſungsreformvorlage
von der Erwägung ausgegangen, daß die im Jahre 1920
be=
ſchloſſene Bundesverfaſſung unter Umſtänden zuſtandegekommen
iſt, die den heutigen Verhältniſſen nicht mehr entſprechen, und
daß infolgedeſſen der in der Oeffentlichkeit geltend gemachten
Forderung nach einer durchgreifenden Novellierung der
Ver=
faſſung nachgekommen werden müſſe. Die mit der
Verfaſſungs=
reform verfolgten Ziele betreffen die Reform der geſetzgebenden
Körperſchaften des Bundes, die Stärkung der ſtaatlichen
Autori=
tät, die Entpolitiſierung der Verwaltung und Rechtſprechung
ſowie die Neuregelung der Stellung des Bundespräſiden:en.
Der Orgguismus der geſehgebenden Körperſchaffen
wird in folgender Weiſe neu geregelt: Die Einrichtung
des Nationalrats bleibt unverändert; ebenſo
bleibt auch die Ländervertretung grundſätzlich beſtehen.
Sämtliche Bundesländer werden nunmehr nach dem
Muſter der Vereinigten Staaten und der Schweiz
die gleiche Anzahl von Vertretern zu entſenden haben. Dieſe
Ländervertretung ſoll jedoch mit einer
Ver=
tretung der Berufsſtände zu einer Kammer,
dem Länder= und Ständerat” vereinigt
werden. Ein Grundzug der Reform der geſetzgebenden
Körper=
ſchaften überhaupt iſt, daß die Mandatszahl dieſer
Körper=
ſchaften erheblich bermindert wird. So iſt eine
Herab=
ſetzung der Mandatszahl im Nationalrat von 165 auf 120 und
bei ſämtlichen Landtagen um insgeſamt etwa 130 vorgeſehen.
Der Stärkung der ſtaatlichen Autorität dient vor allem die
Erweikerung der Befugniſſe des Bundespräfidenken,
der als gleichberechtigter Faktor an die Seite des Nationalrats
tritt. Der Bundespräſident wird insbeſondere mit folgenden
weiteren Rechten ausgeſtattet: Beſtellung und Amtsenthebung
der Bundesregierung, Oberbefehl über das Heer, Recht zur
Auf=
löſung des Nationalrats, und ſchließlich das Recht, wenn vitale
Intereſſen der Allgemeinheit auf dem Spiele ſtehen, die
erforder=
lichen Verfügungen durch Verordnung zu treffen. Bei der
An=
ſtellung des Bundespräſidenten iſt eine Mitwirkung des geſamten
Volkes in Ausſicht genommen. Weſentlich für die Staatsautorität
iſt ferner, daß der Staat das Brachium (die bewaffnete Macht)
vollkommen in der Hand hat. Dabei wird die Obſorge für die
geſamte Sicherheit im Bundesgebiet und namentlich die
Ver=
fügung über die Polizeieinrichtungen dem Bundeskanzleramt
übertragen. Bei Gefahr von größeren Störungen der
öffent=
lichen Ruhe und Ordnung wird die Verhängung eines
Aus=
nahmezuſtandes zugelaſſen. Die Forderung nach
Enkpolikiſierung der Berwalkung und Rechlſprechung
ſoll durch folgende Maßnahmen entſprochen werden:
Ueber=
tragung der Rechtſprechung in Verwaltungsſtrafſachen an
unab=
hängige Kollegialbehörden; Aufbau der Schadenhaftung der
ſtaatlichen Organe: Neuregelung der Zuſammenſetzung der
Ge=
richtshöfe des öffentlichen Rechtes (Verfaſſungs= und
Verwal=
tungsgerichtshöfe), die jedem politiſchen Einfluß entzogen
wer=
den ſollen. Eine weitere Maßnahme iſt die Erſtreckung des
Wir=
kungskreiſs des Rechnungshofes, der nicht nur die Gebarung der
Länder, ſondern auch die Gebarung von Wien und den übrigen
Gemeinden von mehr als 20000 Einwohnern zu kontrollieren
haben wird. Ein weiteres Problem der Verfaſſungsänderung
bildet die Neuregelung der
Skellung Wiens im Bundesſtagi.
Die im Entwurf vorgeſehene bundesunmittelbare Stellung
Wiens ermöglicht es, bei voller Wahrung der Autonomie und
insbeſondere bei Belaſſung eines eigenen Geſetzgebungsrates,
den Einfluß des Bundes in jenen Angelegenheiten zu ſichern, die
auch in den Ländern als Bundesangelegenheiten geführt werden.
In den Angelegenheiten des ſelbſtändigen Wirkungsbereiches
iſt im Intereſſe einer objektiven Verwaltungsrechtſprechung die
Einrichtung beſonderer unabhängiger Kollegialbehörden für
be=
ſtimmte Materien vorgeſehen.
Wien wird alſo zur unmittelbaren Bundeshauptſtadt erklärt
mit ungefähr den gleichen Geſetzgebungsrechten, wie ſie die
Länder erhalten. Als Oberhaupt der Stadt wird ein von der
Regierung zu ernennender Oberbürgermeiſter eingeſetzt. Ein
Gemeinderatsmandat entfällt auf 35 000 Wähler, ſo daß die
künftige Wiener Gemeindevertretung auf die Hälfte (60 ſtatt
bisher 120 Mitglieder) zuſammenſchrumpft. Das Wiener
Mittel=
ſchulweſen wird dem Unterrichtsminiſterium unterſtellt. Die
Polizeirechte werden in dem Ausmaß, wie ſie 1925 beſtanden,
reſtlos wieberhergeſtellt, d. h. die Wiener Polizei bleibt völlig
Wahlrecht für D2utſche in Oeſterreich?
Im öſterreichiſchen Nationalrat brachten die Großdeutſchen
Abg. Dr. Wotawa, Dr. Waber und Genoſſen einen Antrag ein,
worin die Bundesregierung aufgefordert wird, bei Ausarbeitung
der ins Auge gefaßten Wahlreform Beſtimmungen über das
Wahlrecht der in Oeſterreich anſäſſigen Männer und Frauen
reichsdeutſcher Staatsangehörigkeit aufzunehmen. In formaler
Beziehung wird beantragt, dieſen Antrag dem
Verfaſſungsaus=
ſchuß zuzuweiſen.
Hindenburg gegen den Paragtaphen 4.
Einkreten des Reichspräſidenken für die
Reichs=
miniſter.
Berlin, 18. Okt.
Im Laufe des heutigen Vortrags des Reichskanzlers nahm
der Reichspräſident Gelegenheit, den § 4 des
Volks=
begehrens, welcher Reichskanzler und Reichsminiſter, die
den Young=Plan oder ähnliche Verträge abſchließen, unter die
Anklage des Landesverrats ſtellt, als einen unſachlichen
und perſönlichen politiſchen Angriff zu
bezeich=
nen, den er bedauert und verurteilt. Der Herr
Reichspräſident erſuchte den Herrn Reichskanzler, hiervon den
Mitgliedern des Reichskabinetts Kenntnis zu geben.
* Wenn der Reichspräſident jetzt aus ſeiner Reſerve
heraus=
tritt und ſich öffentlich dahin ausſpricht, daß er den § 4 als einen
unſachlichen und perſönlichen Angriff bedauert und verurteilt, ſo
iſt das nicht nur ein Ausfluß ſeiner Ritterlichkeit. Er hält es für
ſeine Pflicht, für ſeine Ratgeber einzutreten, die nach beſtem
Wiſſen und Gewiſſen erträglichere Bedingungen für die Exiſtenz
des deutſchen Volkes zu erkämpfen ſuchen. Hindenburgs
Er=
klärung bedeutet jedenfalls einen außerordentlich ſchweren Schlag
für die Anhänger des Volksbegehrens, die bisher ſtets bemüht
geweſen ſind, die Perſon des Reichspräſidenten als Kronzeugen
für ihre Ideen mit in den Kampf hineinzuziehen.
Der Deutſche Beamkenhund gegen das Volksbegehren
Berlin, 18. Oktober.
Entſchließung Stellung genommen:
bundes ſtellt feſt, daß es ſich bei dem Volksbegehren mit dem lich nach und nach in 5 Jahren vorgeſehen.
Kennwort „Freiheitsgeſetz” um keine parteipolitiſche
Angelegen=
heit, ſondern um eine Lebens= und Zukunftsfrage des deutſchen
Volkes von allgemein politiſcher Bedeutung handelt. Er iſt
da=
her berechtigt und verpflichtet, dazu Stellung zu nehmen. Der
Deutſche Beamtenbund iſt einig mit allen Volksgenoſſen darin,
daß die Behauptung von der alleinigen Schuld Deutſchlands am
Kriege mit allen zweckmäßig erſcheinenden Mitteln bis zum
Widerruf bekämpft werden muß, wie das bisher von allen
deut=
ſchen Regierungen geſchehen iſt. Er erkennt im Youngplan
im Ganzen geſehen, mit allen Vorbehalten im einzelnen — einen
Fortſchritt gegenüber dem Dawesplan und begrüßt insbeſondere
die damit verbundene baldige Räumung des beſetzten Gebietes.
Er muß die im § 4 des Volksbegehrens enthaltene Aechtung aller
derer als Landesverräter, die das ausführen, was durch
ord=
nungsgemäße Geſetzgebung beſchloſſen worden iſt, als unver= ſo iſt dies ein fragwürdiges Unternehmen, auch techniſch ſchwer
einbar mit den Grundſätzen eines Rechtsſtaates erklären. Der
Völkern gefährdet und befürchtet daraus ſchwere innenpolitiſche
Kämpfe zum Nachteil des Volksſtaates und des deutſchen Volkes. gen Erhöhung der Altmieten für eine allgemeine Mietſteuer von
Der geſchäftsführende Vorſtand billigt die von der Bundeslei= beiſpielsweiſe 20 Prozent frei gemacht werden. An einer ſolchen
tung getroffenen Maßnahmen, um die Beamten von der
Unter=
ſtützung dieſes Volksbegehrens fernzuhalten.”
Ein Aufruf rheiniſcher Wirkſchaftsführer
gegen das Volksbegehren.
Eine Anzahl bekannter rheiniſcher Wirtſchaftsführer, u. a.
Bankdirektor Dr. Pferdmenges, die Generaldirektoren Paul Eil= ſelbſt mit 331, Prozent gengunt worden. Gemeint iſt die
verberg und Dr. Zapf. Geheimer Regierungsrat Dr. Brecht, der
Vorſitzende des Vorſtandes der Rheiniſchen Aktiengeſellſchaft für
Braunkohlenbergbau und Brikettfabrikation. Geheimrat Louis ſteuer allein nur ein Bruchteil an Steuerſätzen übrig bleiben
Hagen, Präſident des Landwirtſchaftlichen Vereins, für
Rhein=
preußen, Heuſer, und Alfred Frhr. v. Oppenheim, haben folgenden
Aufruf veröffentlicht: Die Unterzeichneten betrachten das
Volks=
begehren, insheſondere bei der ſchwierigen Lage der deutſchen
handlung der Reparationsfrage. Sie raten deshalb dringend da=
1
von ab, dem Volksbegehren zuzuſtimmen.
Zut Frage der Steuerreform.
In der letzten Vorſtandsſitzung der Reichsgemeinſchaft der
Eiſen=, Stahl= und Metallwaren=Induſtrien erſtattete der
Steuer=
ſyndikus des Eiſen= und Stahlwaren=Induſtriebundes=Elberfeld,
Herr Paul Behrens, ein Referat über den jetzigen Stand der
Steuergeſetzgebung und die von der Regierung geplanten
Ab=
änderungen. Da in dieſem Referat das geſamte gegenwärtige
Steuerproblem in kurzen Zügen zuſammengedrängt iſt, geben
wir es nachſtehend wieder:
Die Finanzpolitik in Deutſchland und die übermäßige
Be=
laſtung der deutſchen Wirtſchaft mit Steuern und Abgaben ſind
ſeit langem Gegenſtand ernſter Beſorgnis. Namhafte
Sach=
kundige haben ſich mit Erleichterungsmaßnahmen befaßt. Am
weitgehendſten iſt der Hanſabund in zwei Denkſchriften
vor=
gegangen, indem er den Reichshaushalt im einzelnen unterſucht
und nahezu 500 Millionen an Erſparnismöglichkeiten
nachge=
wieſen hat. Außerdem iſt er für eine beſſere Verteilung der
Steuerlaſten eingetreten.
Sehr eingehende Darlegungen hat ferner Profeſſor
Stol=
per in ſeiner Zeitſchrift „Der Deutſche Volkswirt” gemacht und
jetzt veröffentlicht in einer Broſchüre als ein Beitrag zur
Finanz=
wirtſchaft. Stolper geht davon aus, daß die Kapitalnot in
Deutſchland behoben werden muß und ein billigerer Zins ſich
bil=
den kann. Er erklärt, daß bisher die Kapitalbildung beſtraft,
aber der Verbrauch begünſtigt worden ſei. Die Ausgaben
der öffentlichen Hand umfaßten in Friedenszeiten 18
Prozent des Volkseinkommens, alſo rund 7½ Milliarden, und
umfaſſen für 1929 30 Prozent — rund 18 Milliarden Er
er=
klärt weiter, es käme nicht ſo ſehr darauf an, ob eine Steuer
gerecht oder ungerecht ſei, ſondern es ſei die Frage, ob die Steuer
die Wirtſchaft ſchädige oder fördere. Schließlich ſieht Profeſſor
Stolper für das Reich die direkten Perſonalſteuern vor, während
für Länder und Gemeinden die Verbrauchsſteuern und die
übriggebliebenen Realſteuern in Frage kommen ſollen.
Von weſentlicher Bedeutung ſind die Arbeiten der
Spitzen=
verbände, zuletzt des Reichsverbandes der Deutſchen
Induſtrie. Dieſe Arbeit ſchafft die Grundlagen für die
Er=
örterungen der Finanzreform. In dem günſtigen Jahr
1927 ſind rund 51 Prozent der
Geſchäftserträg=
niſſe weggeſteuert worden. Am Kapital gemeſſen
wwaren es rund 4 Prozent des Kapitals, welches fortgeſteuert
wurde. Dieſe und andere Zahlen ſind eingehend unterſucht und,
vom Reichsverband dargelegt.
Die Erkenntnis der auf dem Gebiet der Steuern
herrſchen=
den unhaltbaren Zuſtände iſt in die weiteſten Kreiſe gedrungen,
ſogar der ſozialiſtiſche Miniſter Severing hat ſich für den
Abbau der Gewerbeſteuer eingeſetzt und der ſozialdemokratiſche.
Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding wird ein Steuerreform=
Programm bald vorlegen. Soweit bisher halbamtlich
bekannt=
geworden iſt, wird das Reichsfinanzminiſterium die
Erleichterun=
gen durch den Young=Plan, die auf 700 bis 750 Millionen
ge=
ſchätzt werden, ganz verwenden. Die einzelnen Poſten ſcheinen
ſolgende zu ſein:
A. Steuerſenkungen.
1. Induſtriebelaſtung.
Der Betrag von 300 Millionen Mark jährlich ſoll in einem
Zeitraum von 2 bis 5 Jahren abgebaut werden.
Die Wirtſchaft muß fordern, daß der ihr entzogene Betrag,
welcher für die Reichsregierung fortfällt, ſogleich auch für die
Wirtſchaft geſtrichen wird.
2. Einkommenſteuer.
Die Freigrenze ſoll weſentlich erhöht werden. Wahrſcheinlich
Der geſchäftsführende Vorſtand des Deutſchen Beamten= werden die Lohnſteuerpflichtigen und andere bis 3000 Mark
bundes hat in einer Sitzung zum Volksbegehren mit folgender Einkommen freigeſtellt. Ferner ſoll der Tarif vom Höchſtſatz von
40 Prozent auf 35 Prozent ermäßigt, und es ſollen die Steuer=
„Der geſchäftsführende Vorſtand des Deutſchen Beamten= ſtufen auseinandergezogen werden. Dieſer Abbau iſt angeb=
Die Wirtſchaft kann ſich mit dieſen Plänen nicht ohne
weite=
res einverſtanden erklären. Sie iſt der Anſicht, daß eine
ge=
wiſſe Verantwortlichkeit, auch in Bezug auf
Steuer=
zahlungen, bei allen Bürgern des Landes beſtehen bleiben
muß, ſonſt werden noch mehr als bisher die ſchwerwiegendſten
Beſchlüſſe von denjenigen gefaßt, welche eine Steuer nicht zu
tra=
gen haben. Schon jetzt ſind 50 Prozent der Bürger
ſteuerfrei. Bei Annahme eines ſolchen Vorſchlages über die
Heraufſetzung der Freigrenze würden wahrſcheinlich 80 Prozent
nicht mehr der Steuer unterliegen.
Wenn das Finanzminiſterium an anderer Stelle eine
Kopf=
ſteuer von Mark 3.— bis 20.— vorſieht, — wobei die Höhe
dieſer Steuern mit den Realſteuern verknüpft werden ſoll—
durchführbar. In dieſem Zuſammenhang muß auch erwähnt
Bund ſieht mit Sorge die jahrelangen Anſtrengungen um den werden, was die Wirtſchaft über eine Mietſteuer ſchon er=
Wiederaufſtieg Deutſchlands und um Verſtändigung mit anderen örtert hat. Bei einer Senkung der Hauszinsſteuer könnte ein
Teil der Leiſtungen des Mieters in Verbindung mit einer mäßi=
Steuer würden alle Bürger teilnehmen. Die Höhe der Steuer
könnte im Zuſammenhang mit den Steuer=Prozentſätzen der
Wirtſchaft für die Realſteuern gebracht werden.
Sodann iſt zu der Freiſtellung der größten Schichten unſerer
Bevölkerung von der Einkommenſteuer zu erwähnen, daß im
Verhältnis hierzu für die übrigen eine Einkommenſteuer bis
35 Prozent unerträglich hoch iſt. Der Höchſtſatz der Belaſtung
iſt gelegentlich der Einkommenſteuer 1925 ſeitens der Regierung
Geſamtbelaſtung mit Steuern, ſo daß für die
Einkommen=
kann; wenn dies nicht möglich ſein ſollte, ſo muß die
Gewerbe=
ſteuer fortfallen.
Die Erleichterung von 200 Millionen bei der Wirtſchaft iſt
Wirtſchaft, nicht als einen geeigneten und richtigen Weg zur Be= im Verhältnis zu den 800 Millionen, welche bei Erhohung der
Freigrenze ſich ergeben, viel zu gering und ſtellt keine
gleich=
mäßige Behandlung der Steuerpflichtigen dar.
Seite 2
Samstag, den 19. Oktober 1929
3. Kapitalertragsſteuer
von 10 Prozent ſoll fortfallen. Dies kann begrüßt werden, weil
damit die notwendige Kapitaleinfuhr gefördert wird.
4. Vermögensſteuer.
Das Reichsfinanzminiſterium will die Steuer=Freigrenze von
Mark 5 000 auf 20 000 erhöhen. Der Ausfall würde etwa 50
Mil=
lionen betragen.
Die Wirtſchaft hält den Ausfall nicht für notwendig, weil
die Rentner uſw. ſchon im Geſetz geſchützt ſind und die übrigen
Perſonen gut von Mark 10 oder 20 000 eine kleine
Vermögens=
ſteuer zahlen können. Wohl aber iſt es erforderlich, die
Ver=
mögensſteuer zu erlaſſen, wenn ein Vermögen keinen Ertrag
abgeworfen hat. Denn es iſt ein weſentlicher Faktor bei der
ſchlechten Wirtſchaftslage, daß viele Betriebe oft jahrelang die
Steuern aus der Subſtanz entnehmen mußten (rund 2 Prozent
des Kapitals jährlich), und es muß daher größtes Gewicht auf
Beſeitigung der Subſtanzſteuern gelegt werden.
5. Die Kapitalverkehrsſteuer.
Es iſt eine Senkung der Geſellſchaftsſteuer vorgeſehen. Der
Ausfall kann 35 Millionen betragen. Dies iſt annehmbar, weil
die Steuer mit 4 Prozent bei Gründungen uſw. zu hoch iſt.
6. Gewerbeſteuer.
Die Reichsregierung hält an dem Entwurf des
Steuerver=
einheitlichungsgeſetzes feſt. Ferner ſieht ſie jetzt vor, daß die
Gewerbeſteuer um 10 Prozent geſenkt werden ſoll. Der
Aus=
fall kann 100 Millionen betragen.
Die Wirtſchaft iſt mit den Realſteuern einſeitig und ſchwer
belaſtet und fordert einen Abbau. Die Gewerbeſteuer war
einmal als Ausgleich für die Laſten gedacht, welche in den
Ge=
meinden durch die Gewerbe entſtehen. Nachdem dieſe Theorie
nicht mehr aufrecht zu erhalten iſt, bleibt für die Gewerbeſteuer
kein Raum. Ferner iſt bei einer Einkommenſteuer bis 35 Prozent
eine Gewerbeſteuer nicht möglich.
Sofern aber für den Uebergang die Gewerbeſteuer nicht zu
entbehren iſt, muß ſie ſich im weſentlichen auf den Ertrag ſtützen,
und kann nur im geringſten Maße die Subſtanz in Form der
Kapital= oder Lohnſummenſteuer erfaſſen.
7. Die Grund= und Hauszinsſteuern
ſollen eing Aenderung erfahren, indem der am 1. 7. 1914 nicht
belaſtet geweſene Hausbeſitz von der Hauszinsſteuer freigeſtellt
werden ſoll. Im übrigen bleiben die Pläne des
Steuerverein=
heitlichungsgeſetzentwurfs beſtehen. Der Ausfall bei der
Haus=
zinsſteuer kann 240 Millionen betragen.
8. Zuckerſteuer.
Die von der Regierung vorgeſehene Ermäßigung auf die
Hälfte würde 75 Millionen Ausfall bedingen. Dies erſcheint
der Wirtſchaft nicht annehmbar, zumal die Ermäßigung für den
einzelnen kaum bemerklich iſt.
B. Steuererhöhungen.
1. Erhöhung der Bierſteuer um 165 Millionen,
2. Erhöhung der Tabakſteuer um rund 200 Millionen,
3. Einführung einer Kopfſteuer wie oben erwähnt von Mark
3.— bis 20.—
Es beſteht nach Vorgeſagtem der Eindruck, daß im
weſent=
lichen eine Entlaſtung der großen Zahl kleiner Steuerpflichtiger
beabſichtigt iſt, während die Wirtſchaft nur ſchwach berückſichtigt
werden ſoll.
Die Verwaltung muß einfacher und billiger werden,
die Steuergeſetzgebung iſt durchſichtiger zu geſtalten,
das Schwergewicht der Steuern muß von der Erzielung
des Einkommens und vor allem von der Subſtanz fortgenommen
werden, und es iſt das Hauptgewicht auf die Erfaſſung des
Verbrauchs, alſo der Verwendung des Einkommens zu
richten. Bei klaver und einſichtsvoller Steuergeſetzgebung wird
die Steuermoral gehoben und die Kapitalflucht, welche ein großes
Ausmaß angenommen hat — namentlich angeſichts der niedrigen
Steuerſätze der Nachbarländer — behoben.
Es ſind in Vorſtehendem manche Punkte noch nicht berührt,
z. B. Umſatzſteuer, Kirchenſteuer, Körperſchaftsſteuer uſw. Auch
die Fragen: Zündholzmonopol, Tabak= und Bierhandelmonopol
nicht behandelt. Dies alles wird Aufgabe der
Steuerkommiſ=
ſion ſein, wenn die ſchriftlichen Entwürfe der
Reichsfinanz=
verwaltung vorliegen.
Das Ziel iſt: unter Beachtung des Allgemeinwohls die
Erfaſſung der Wirtſchaft nur mit den Steuern und Abgaben,
welche ſie billigerweiſe aufbringen kann. Hieraus ergeben ſich
die Aufgaben der Steuerkommiſſion dahin, mit allen Kräften
an der Geſtaltung der Steuerreform zu arbeiten, nicht im Sinne
der verneinenden Kritik, ſondern aufbauend in Erwägung des
Für und Wider der Steuerpläne.
Vom Tage.
Das Reichskabinett hat in ſeiner geſtrigen Sitzung den
Entwurf des neuen Republikſchutzgeſetzes
verab=
ſchiedet, das unverzüglich dem Reichsrat zugeleitet wird.
In Anweſenheit von Vertretern des Handels und der Induſtrie
wurde in Bukareſt eine rumäniſch=deutſche Handels= Ruſſiſche Ablehnung des deutſchen Vorſchlages
kammer gegründet.
In dem belebteſten Stadtviertel von Sofia kam es am
Mitt=
woch abend wieder zu einem Attentat, deſſen politiſcher
Cha=
rakter wohl außer Zweifel ſteht. Mehrere Männer, die unerkannt
ent=
kamen, gaben Revolverſchüſſe auf den politiſchen Sekretär des
mazedo=
niſchen Nationalkomitees, Waſilow, ab, die dieſen aber nicht ernſtlich
verletzten.
Der bisherige engliſche Geſandte in Warſchau,
Sir William Erskine, iſt, wie vom Foreign Office bekannt
gegeben wird, nach der Erhebung der engliſchen Gefandtſchaft in
War=
ſchau zum Range einer Botſchaft zum engliſchen Botſchafter nicht für möglich erachtet, den Vorſchlag anzunehmen, der nicht
in der polniſchen Hauptſtadt ernannt worden. Erskine
war ſeit Januar 1928 engliſcher Geſandter in Warſchau.
Staatsſekretär Stimſon, iſt von Hoover amtlich mit
der Führung, der amerikaniſchen Abordnung auf
der bevorſtehenden Londoner Flottenkonferenz
betraut worden. Stimſon wird vorausſichtlich der einzige
ameri=
kaniſche Vertreter ſein. Der amerikaniſche Geſandte Gibſon und
Ad=
miral Jones werden Stimſon als Berater begleiten.
Willian Green wurde für ein weiteres Jahr zum
Vor=
ſitzenden des amerikaniſchen Arbeiterverbandes
wiedergewählt.
Die Beſſerung der zerrütteten Finanzlage
Ja=
pans durch umfangreiche Sparmaßnahmen ſtellt einen
der Hauptpunkte des Programms der gegenwärtigen Regierung dar.
Zu dieſem Zweck hat der japaniſche Miniſterpräſident eine 10
prozen=
tige Abgabe auf alle Monatseinkommen über 100
Yen vorgeſchlagen. Gegen dieſen Vorſchlag iſt eine heftige Oppoſition
im Gange.
Eine Programmrede des Zenkrumsführers Kaas.
* Berlin, 18. Oktober. (Priv.=Tel.)
In politiſchen Kreiſen wird eine Rede des Zentrumsführers
Dr. Kaas in Dortmund lebhaft kommentiert, weil man darin den
Beginn einer neuen aktiven Politik des
Zen=
trums zu ſehen glaubt. Herr Kaas hat kein Blatt vor den
Mund genommen. Er hat von dem Altivitätsſchwund der
ver=
antwortlichen Regierungsautoritäten geſprochen und hat auch die
innere Lage, wie ſie durch die Frontverſchiebung infolge des
Volksbegehrens entſtanden iſt, ſcharf charakteriſiert. Er hat aber
auch nach vorn geſehen und mit Nachdruck darauf hingewieſen,
daß ſachliche und perſönliche Veränderungen notwendig ſind,
wenn wir über den ſchweren Winter hinwegkommen wollen.
Nach der ſachlichen Seite hin ſcheint er eine größere
Unabhängig=
keit der Regierung gegenüber den Fraktionen zu verlangen, dazu
eine feſtgefügte Koalition und den Mut zur Unpopularität, nach
der perſönlichen Seite hin ſtärkere Initiative der
Kabinetts=
leitung und der verantwortlichen Reſſorts, was wohl ohne eine
Auswechſlung einzelner Perſönlichkeiten kaum zu ſchaffen ſein
wird.
Ein berechligkes Verbok.
* Berlin, 18. Oktober. (Priv.=Tel.)
Der Berliner Polizeipräſident hat für den kommenden
Sonn=
ſtag alle vorgeſehenen öffentlichen Demonſtrationen und
ge=
ſchloſſenen Aufmärſche zu Verſammlungen unter freiem Himmel
oder in geſchloſſenen Räumen unterſagt. Eine vernünftige
vor=
beugende Maßregel. Die Nationalſozialiſten hatten einen großen
Aufmarſch durch die Berliner Arbeitergegenden beabſichtigt, und
die Kommuniſten hatten zu Gegendemonſtrationen, ja zu offenen
Gewalttaten aufgefordert. Nach den blutigen Ereigniſſen der
letzten Tage handelte der Polizeipräſident nur klug, wenn er
dieſe Umzüge, die ſicherlich zu ſchweren und blutigen
Aus=
ſchreitungen geführt hätten, im Intereſſe der öffentlichen Ruhe
und Sicherheit unterſagte.
Ein Unkerſuchungsausſchuß zur Prüſung des Sklarek=
Skandals.
Berlin, 18. Oktober. (Priv.=Tel.)
Bevor der Preußiſche Landtag ſich vertagte, hat er noch raſch
einen Unterſuchungsausſchuß zur Prüfung des Sklarek=Skandals
eingeſetzt. Für parlamentariſche Unterſuchungsausſchüſſe können
wir uns allerdings nicht gerade begeiſtern. Die Vergangenheit
ſchreckt, wenn wir noch an den Unterſuchungsausſchuß denken, der
den Barmat=Skandal aufklären ſollte und deſſen Ergebnis gleich
Null war. Es darf dabei nicht überſehen werden, daß der
Vor=
ſitzende eines ſolchen Ausſchuſſes es doch ſtark in der Hand hat die
Unterſuchungsarbeiten in die Breite zu lenken Turnusmäßig fällt
der Vorſitz dieſes Ausſchuſſes den Kommuniſten zu, die zunächſt
den Rundfunk=Entführer Schwarz vorſchickten, aber endgültig den
Abgeordneten Obuch aufſtellten.
Nummer 290
Eine mißglückke Akkion im
ruſſiſch=
chineſiſchen Konflikk.
auf Aufhebung der Repreſſalien.
Moskau, 18. Oktober.
Das Außenkommiſſariat übergab heute der deutſchen Botſchaft
die Antwort auf den deutſchen Vorſchlag der Aufhebung der im
Zuſammenhang mit dem Oſtchinabahn=Konflikt getroffenen
Re=
preſſalien. Die Antwort ſpricht der deutſchen Regierung Dank für
ihre Vorſchläge aus und teilt mit, die Sowjetregierung habe es
zum Ziele führe, da die Nankinger Regierung ihren
Verpflich=
tungen und Verſprechungen nicht nachkomme und ſich bis jetzt
wei=
gere, guten Willen und die Bereitſchaft zur loyalen Einhaltung
der getroffenen Vereinbarungen zu zeigen.
* Die Reichsregierung iſt jetzt im Beſitze der Noten der
Regie=
rungen Chinas und Sowjetrußlands auf ihr Vermittlungsangebot.
China iſt grundſätzlich bereit, die von der
Reichsregie=
rung angebotene Hilfe anzunehmen und auf dem Umwege über
Berlin dafür zu ſorgen, daß durch eine beſſere Behandlung der
Internierten bzw. eine Freilaſſung der Gefangenen die
ruſſiſch=
chineſiſche Spannung herabgemindert wird. Die Antwort der
Sow=
jetregierung dagegen iſt anders ausgefallen. Rußland lehnt
unſer Angebot ab, weil China in der Zwiſchenzeit nichts
unter=
nommen habe, um von ſich aus den guten Willen zu bekunden.
Es iſt lediglich das Mißtrauen der Ruſſen, die unſere
Vermitt=
lungsaktion zum Scheitern gebracht hat. Trotz dieſer Moskauer
Abſage will die Reichsregierung erneut verſuchen — diesmal auf
diplomatiſchem Wege — auch die Ruſſen zu der Annahme ihres
Vermittlungsvorſchlages zu bewegen.
Ialien ſucht nun doch Zühlung mit Frankreich
in der Blokkenabrüſtungsfrage.
* Paris, 18. Oktober. (Priv.=Tel.)
Die italieniſche Regierung hat die franzöſiſche
Regierung, wie jetzt vom Quai d’Orſay in einer an die Preſſe
ausgegebenen Mitteilung beſtätigt wird, zu einer
Vorbe=
ſprechung über die Seeabrüſtungskonferenz
eingeladen. Dieſe Mitteilung weiſt darauf hin, die
fran=
zöſiſche Regierung habe bereits in ihrer Antort an Henderſon
betont, daß ſie die Anſicht der engliſchen Regierung über die
Zweckmäßigkeit vorbereitender Beſprechungen
vor Beginn der eigentlichen Flottenabrüſtungskonferenz teile. Da
die italieniſche Regierung den Wunſch bekundet habe, einen
Meinungsaustauſch mit Frankreich herbeizuführen, habe der
Quai dOrſay unverzüglich ſeine Einwilligung dazu
bekannt=
gegeben.
Der „Intranſigeant” bemerkt dazu, die zwiſchen Paris und
Rom erfolgte Fühlungnahme habe durchaus den Charakter von
vorbereitenden Beſprechungen. Es könne keine Rede davon ſein,
ihnen eine allgemeine Tragweite oder den Charakter geſchloſſener
Verhandlungen zwiſchen Frankreich und Italien zu geben, denn
Frankreich werde auch mit den übrigen beteiligten Mächten
Be=
ſprechungen aufnehmen.
Die ikalienäſchen Richklinien zur Blokkenabrüſtung.
EP. Rom, 18. Oktober.
Die italieniſchen Richtlinien in der Frage der Seeabrüſtung können
in folgenden Punkten zuſammengefaßt werden: 1. Gegenſeitige
Ab=
hängigkeit der Staaten in der Einſchränkung der See=, Luft= und
Land=
rüſtungen. 2. Ausdehnung der Verpflichtungen auch auf kleinere
Staa=
ten. 3. Abrüſtung nach dem Geſamtonnengehalt und nicht nach der
Schiffskategorie. (Dieſes Prinzip entſpricht der Verſchiedenheit der
geo=
graphiſchen und ſtrategiſchen Erforderniſſe der Staaten und hat
teil=
weiſe bereits bei der Einigung zwiſchen England und Amerika
Anwen=
dung gefunden.) 4. Annahme auch der kleinſten Grenze, ſolange dieſe
von den anderen europäiſchen Staaten nicht überſchritten wird. 5.
Zu=
rückſtellung des Baues von Linienſchiffen bis zum Jahre 1936. Unter
dieſen Punkten ſpiegelt der zweitletzte den tatſächlichen Willen zu einer
Einigung über die Abrüſtung wider. Die italieniſche Regierung erklärt
ſich bereit, zur Einſchränkung ihrer Rüſtungen auch die kleinſte Ziffer
anzunehmen, wenn dieſe von keiner anderen europäiſchen Macht
über=
ſchritten wird. Die nötige Schiffstonnage rechtfertigt ſich in der
Ver=
teidigung des Handels. Amerika muß ſeine Handelsausdehnung,
Eng=
land die eigenen Linien mit den Kolonien ſchützen. Die gleiche
Not=
wendigkeit beſteht für Frankreich und Italien. Nun gleichen ſich die
italieniſche und die franzöſiſche Handelsflotte bei etwa 3,3 Millionen
Tonnen aus. Dieſe Parität im Tonnengehalt der Handelsflotte
recht=
fertigt auch die gleichmäßigen Anſprüche in der Verteidigung.
Die „Eiſerne Krone‟.
Aus Italien kommt die Nachricht, daß König Viktor
Ema=
nuel III. mit der „Eiſernen Krone” durch den Papſt zum König
von Italien gekrönt werden ſoll.
Damit ſteigt die Erinnerung an eine
dreizehnhundert=
jährige Vergangenheit herauf! Iſt doch die „Eiſerne Krone‟
eng verknüpft mit unſerer deutſchen Geſchichte.
Die Krone ſelbſt beſteht aus einem einfachen, 8 Zentimeter
breiten, mit Edelſteinen beſetzten goldenen Reifen; ihren Namen
hat ſie von dem ſchmalen eiſernen Band im Innern, das nach
der Tradition aus einem Nagel vom Kreuze Chriſti geſchmiedet
ſein ſoll. Der Ueberlieferung zufolge hat Papſt Gregor der Große
der lombardiſchen Fürſtin Theodolinde dieſen Nagel geſchenkt;
ſie ließ zur Krönung ihres Gemahls, des Langobarden=Königs
Agilolf im Jahre 593 die Krone mit jenem Eiſenſtreifen fertigen.
Seit dieſer Zeit wurden die lombardiſchen Könige, dann Karl
der Große und ſpäter viele deutſche Kaiſer bis auf Karl V.,
da=
mit gekrönt.
Auch unter den Reichskleinodien des alten heiligen römiſchen
Reiches teutſcher Nation befand ſich ein Stück, das auf die
Sterbe=
ſtunde des Erlöſers auf Golgatha zurückgeführt wurde: die
heilige Lanze! Nach der Tradition hat mit dieſer Lanze der
römiſche Kriegsknecht (Legions=Soldat) „Longinus”, ein
hochge=
wachſener blonder Germane, die Seite des Heilands geöffnet.
Die heilige Lanze galt als ſiegbringend, ſie hat König Heinrich I.
in der Schlacht bei Riade an der Unſtrut im Jahre 933 gegen die
Ungarn geführt; ſein großer Sohn, Kaiſer Otto I., hat in der
Frühe des Laurentius=Tages (10. Auguſt) 955 vor ihr gebetet,
bevor er zu Roß ſtieg, um ſein tapferes Heer gegen die
ungari=
ſchen Mordbrenner in der Schlacht auf dem Lechfeld zu jenem
großen Siege zu führen, der ein Wendepunkt in der Geſchichte
Deutſchlands werden ſollte.
Die „Eiſerne Krone” war das Wahrzeichen der „
lampar=
tiſchen” Könige! Wie eng verbunden mit unſerem alten Gotte
Wodan waren die Langobarden! Noch als Herren Italiens
haben ſie ihn in heiligen Hainen verehrt, bis St. Michael mit
der germaniſchen Gottheit zu einer Geſtalt verſchmolzen wurde.
Zu ſeiner Dämmergrotte auf der Höhe des Monte Gargano
dilgern noch bis auf den heutigen Tag dichte Scharen von
Gläubigen. Das Bildnis des heiligen Michael zierte die
lango=
bardiſchen Münzen und flatterte gewiß auch in ihrer
Reichs=
fahne.
Die Königin Theodolinde, die die „Eiſerne Krone”
ſchmie=
den ließ, war ein bayriſche Fürſten=Tochter; groß war ihre Vor=
liebe für die Stadt Monza. Im Jahre 602 ließ ſie dort den Dom
Johannes dem Täufer weihen, reich an Reliquien und Schätzen.
Hier wurde auch die „Eiſerne Krone” aufbewahrt. Zum Papſte
Gregor, der ihr den Nagel vom Kreuze Chriſti überſandt hatte,
unterhielt ſie als katholiſche Fürſten=Tochter gute Beziehungen;
die Langobarden ſelbſt waren in der Hauptſache Arianer. Ihr
Geſchichtsſchreiber, Paulus Diaconus, erzählt: „durch ſie erlangte
die Kirche Gottes viele Vorteile‟. Unfern dem Dome zu Monza
ſtand ihr glänzender Palaſt, in dem ſie auch den Thronfolger
Adelwald gebar: Von 615 bis 625 trug Adelwald die „Eiſerne
Krone”, nach ihm Ariowald bis 636. Dann kam jener berühmte
König Rothari, den Paulus Diaconus rühmt: „Er war ein
ſtarker und tapferer Mann und ging den Weg der Gerechtigkeit.”
Rothari iſt der Geſetzgeber ſeines Volkes geworden; das „Edikt
des Königs Rothari” iſt uns in koſtbarer Schrift in der Stifts=
Bibliothek zu St. Gallen erhalten.
Welche Entwicklung innerhalb 100 Jahren! Als die
Lango=
barden im Jahre 568 nach Italien kamen, waren ſie noch das
wilde, unbändige Volk, von dem der Chroniſt berichtet: „gens
Langobardorum etiam germana feroeitate ferocior”: das
Langobarden=Volk, beſonders trotzig, ſelbſt nach dem Maß von
Germanen=Trotz.”
Wie gewalttätig die Langobarden waren, kennzeichnet die
Handlungsweiſe des Königs Alboin, der die gewaltſam zu ſeiner
Gemahlin gemachte gevidiſche Königstochter Roſamunde zwang,
aus der zum Trinkgefäß umgearbeiteten Schädeldecke ihres
er=
ſchlagenen Vaters zu trinken!
Nicht von den „langen Bärten” haben die Langobarden
ihren Namen, ſondern ſie, die Wodans=Verehrer, führten die
„Langebarte”, die lange Lanze als Hauptwaffe! Der letzte König
der Lagobarden war Deſiderius (757 bis 774). Seine Tochter
Deſiderata war die erſte Gemahlin Karls des Großen, der ſie
im Jahre 769 heiratete. Kaum war ein Jahr enteilt, als
Deſi=
derata verſtoßen zum Vater zurückkehrte. Die Gegenſätze
zwi=
ſchen den Langobarden einerſeits und dem Papſte und dem
Frankenreiche andererſeits führten zum Kriege. Karl belagerte im
Jahre 773 die Hauptſtadt Pavia. Hartnäckig verteidigte
Deſi=
derius die Stadt. Nach acht Monaten war er durch Hunger
und Krankheiten am Ende ſeiner Kraft; Karl ließ ihn als
Gefan=
genen nach dem Kloſter Korvey an der Weſer bringen. Seit
774 nannte ſich Karl „König der Franken und Langobarden”
die „Eiſerne Krone” ſetzte er ſich ſelbſt aufs Haupt. Nach Karl
dem Großen haben noch viele deutſche Könige und Kaiſer die
Langobarden=Krone getragen.
Unter ihnen iſt beſonders Otto der Große zu nennen; die
Erwerbung der Langobarden=Krone durch ihn iſt ein kleiner
Roman, denn mit der Krone erwarb der Kaiſer ſeine ſchöne
Gemahlin Adelheid. Sie war in jugendlichem Alter nach dem
Tode ihres Gemahls, des Langobarden=Königs Lothar, ſeit 22.
November 950 Witwe. Der Feind ihres Gatten, Berengar,
warf das blühende, jugendſchöne Weib in den Kerker; von rohen
Knechten ließ er ſie aufs ſchlimmſte demütigen und ſetzte ſie den
abſcheulichſten körperlichen Mißhandlungen aus. Beſonders tat
ſich bei dieſen Quälereien ſeine Gemahlin, die Königin Willa,
hervor, die ihre wehrloſe Gefangene mit Füßen trat und ihr das
langwallende Haar eigenhändig ausraufte. Der Abt Odilo von
Cluny und die deutſche Nonne Roswitha von Gandersheim
haben es uns überliefert. Roswithas Dichtung iſt in der
Urhand=
ſchrift in der Staatsbibiliothek zu München aufbewahrt. Nach
langen Monaten der ſchlimmſten Kerkerhaft gelang der Königin
mit Hilfe eines treuen Prieſters Martin die Flucht nach der
Burg Canoſſa, wo ſie der Markgraf Azzo in ſeinen Schutz nahm.
Von dort bat ſie brieflich den ebenfalls verwitweten König Otto
um Schutz und trug ihm Hand und Krone an. Otto zog über
die Alpen, heiratete die ſchöne Frau und ſetzte ſich die „Eiſerne
rone” auf.
Der Hohenſtaufe Herzog Konrad ließ ſich im Kampfe gegen
aiſer Lothar am 29. Juni 1128 zu Monza mit der „Eiſernen
rone” krönen, im Jahre 1158 hat ſich ſein Neffe, der große
Bar=
groſſa, zu Monza die „Eiſerne Krone” aufgeſetzt und danach
en berühmten Reichstag auf der Ebene von Roncaglia
gehal=
n. Nach ihm haben noch verſchiedene der alten Kaiſer die
iſerne Krone” getragen. Ein Jahr vor dem Untergang des
eiligen römiſchen Reiches teutſcher Nation hat der Sohn und
eberwinder der Revolution: Napoleon Bonaparte: ſich in
Mai=
ind die Eiſerne Krone aufs Cgeſarenhaupt geſetzt am 26. Mai
805. Bezeichnend ſeine Worte bei der Krönung: „Gott gibt
e mir! Weh dem, der daran rührt.”
Nach Napeleons Sturz haben die öſterreichiſchen Kaiſer dieſe
hickſalsvolle Krone als Herren von Oberitalien getragen. Nach
em unglücklichen Ausgang des Krieges von 1859 wurde die
Eiſerne Krone” von Monza nach Wien gebracht.
Es kam der Krieg von 1866: die italieniſche Armee erlitt
e vernichtende Niederlage bei Cuſtozza, aber im Norden brach
18 öſterreichiſche Heer bei Königgrgetz vor den Waffen des mit
talien verbündeten Preußen zuſammen. So konnte Italien nicht
ur für ſich Venetien erwerben, ſondern auch im Wiener Frieden
m 3. Oitober 1866 die Herausgabe der „Eiſernen Krone”
er=
ngen. Die feierliche Uebergabe erfolgte am 13. Oktober 1866.
Seit dieſer Zeit wird die „Eiſerne Krone” wieder im Dom
Monza aufbewahrt.
Nummer 290
Samstag, den 19. Oktober 1929
Seite 3
Deutſche Not im Oſten.
Das Grenzdeukſchlum im Abwehrkampf gegen das vordringende Polenkum. — Berſtärkke Propaganda.
mit Hilfe polniſcher Minderheitsſchulen. — Zunehmendes Eindringen der Polen in deutſchen Grundbeſiß.
Der deutſche Oſten in Gefahr.
Auffallende Zunahme des polniſchen Elemenks
in den deutſchen Grenzgebiefen.
* Schneidemühl, 18. Okt. (Priv.=Tel.)
Es iſt gewiß ſchwer zu ermeſſen, an welcher Ecke des Reiches
Deutſchland und das Deutſchtum durch die Kriegsfolgen und
den Verſailler Vertrag am meiſten gelitten hat und am ſchwerſten
heimgeſucht wurde, an welcher Grenze es heute noch am meiſten
bedroht iſt. Rheinland und Saargebiet, Elſaß=Lothringen und
die Pflaz, Schleswig=Holſtein, Danzig, der Korridor und
Ober=
ſchleſien — das ſind Begriffe für das leidende Deutſchtum
ge=
worden. Während aber die Elſaß= und Schleswigfrage nach
menſchlichem Ermeſſen eine endgültige Regelung gefunden
haben, während das Rheinland und die Pfalz ihrer Befreiung
entgegenſehen und auch die Saarfrage demnächſt in Angriff
genommen wird, dauern die Leiden des Oſtens ſeit Jahr
und Tag fort, ohne daß eine Aufrollung dieſer Frage, die von
Deutſchland nicht als endgültig gelöſt angeſehen werden kann, in
vollem Umfange vorausgeſehen werden könnte.
Die große Deutſchtums= und Grenzlandkundgebung, die
kürzlich in der hart an der polniſchen Grenze gelegenen
Kreis=
ſtadt Flatow ſtattfand, iſt geeignet, von neuem die Blicke aller
Deutſchen auf den gefährdeten Oſten zu richten. Es hat
ſich zwar bei dieſer Kundgebung nur um einen Ausſchnitt der
Oſtfrage gehandelt, es ſind in erſter Linie die Leiden der
Grenz=
mark Poſen=Weſtpreußen behandelt worden — was aber hier
ge=
ſagt und was hier aus gepeinigtem Herzen hinausgeſchrien
wurde, das gilt ja hundertfältig für den ganzen deutſchen Oſten,
für die Grenzmark gleichermaßen wie für Oſtpreußen,
Ober=
ſchleſien und für die Millionen Deutſchen, die durch die unſinnige
Grenzziehung unter polniſche Herrſchaft gekommen ſind. — Einen
ſchweren Abwehrkampf muß das Grenzdeutſchtum
gegen das ungeſtüm vordringende Polentum
beſtehen, das — auch das darf nicht verſchwiegen werden —
täg=
lich an Boden gewinnt. Was in dieſer Beziehung in den Reden
zum Ausdruck gekommen iſt, legt Zeugnis für die Größe der
Deutſchtum von polniſcher Seite droht. Die
Minderheitenſchul=
verordnung der preußiſchen Regierung hat dem Polentum eine
willkommene Handhabe zu einer ganz großen Offenſive auf kuls Grundbeſitz in polniſche Hand überging.
turellem Gebiet geboten. Nicht weniger als
77 polniſche Minderheitenſchulen
ſind errichtet worden, die natürlich großzügige geldliche und
ideelle Unterſtützung von jenſeits der Grenze genießen. Was
Polen bisher in Deutſchland verſagt blieb, nämlich, eine
wirk=
lich ſtarke und nationalbewußte Gruppe von Auslandspolen, die ſtützung gewährt. So kommt es dahin, daß die in Deutſchland
in Warſchau das natürliche Zentrum ihrer Intereſſen erblicken,
das ſoll teilweiſe durch verſtärkte Propaganda, teilweiſe durch
direktes Vorgehen, in erſter Linie aber durch die
Minderheiten=
ſchulen erreicht werden. Wer ſich des Aktionsplanes erinnert,
der bei der letzten Tagung der Auslandspolen in Warſchau
auf=
geſtellt wurde, der kann ſich darüber keinem Zweifel hingeben,
daß auch die Polen in Deutſchland jetzt mit neuen
Kräften ans Werk gehen. Bei den letzten
Landtags=
wahlen ſind die beiden Abgeordneten, die die Polen bisher im
preußiſchen Landtag hatten, durchgefallen. Die in Deutſchland
lebenden Polen haben anerkannt, daß ſie durch deutſche
Abge=
ordnete beſſer vertreten ſind, d. h., daß ihnen über das hinaus,
was von ſtaatswegen in Preußen jedem Bürger gewährleiſtet iſt, werden, wenn das Reich und Preußen ſich zu Aufwendungen
Polen als eine große Schlappe ausgelegt worden, und Polen
ſucht nun auf allen Gebieten Boden zu gewinnen. Die
Minder=
heitenſchulen ſind aber nur eines der Mittel, die man auf pol=
niſcher Seite anwendet, um zum Ziele zu gelangen. Ein zweites
Mittel auf dieſem Wege iſt das zunehmende Eindringen in
deut=
ſchen Grundbeſitz. Die ſchwere Not der deutſchen
Landwirt=
ſchaft, ihre Verſchuldung und die ungeheure Geldknappheit auf
dem Lande bringen es mit ſich, daß
polniſche Beſiher immer wieder als Käufer
enſcher Gife afſen.
und damit das polniſche Element in den deutſchen Grenzgebieten
erſchreckend wächſt. Man frage nicht, woher die Polen die Mittel
haben. Wenn es für Warſchau gilt, nationalpolitiſche
Propa=
ganda zu treiben, wvenn Landerwerb und damit Erweiterung
des polniſchen Einfluſſes in Frage kommt, dann ſpielen
Kapi=
talien keine Rolle. So müſſen deutſche Beſitzer des öfteren Haus
und Hof verlaſſen, um polniſchen Herren das Feld zu räumen.
Und ſitzen Polen erſt einmal an einer Stelle feſt, ſo ziehen ſie
weitere Genoſſen nach. Infolge ihrer außerordentlichen
An=
ſpruchsloſigkeit vermögen die Polen billiger zu arbeiten und zu
leben als die Deutſchen, und ſo verdrängen ſie immer mehr die
kulturell hochſtehenden Deutſchen von der Scholle.
Wie ſtark die polniſchen Gutsaufkäufe ſind, davon macht ſich
der Außenſtehende kaum einen Begriff. Von amtlicher Stelle
wurde auf diesbezügliche Preſſeauslaſſungen hin immer wieder
betont, Polen kaufe nur in geringem Maße deutſchen Grundbeſitz,
die deutſchen Rückkäufe von Polen ſeien viel ſtärker. Wie jetzt
einwandfrei feſtſteht, trifft dies nicht zu. In den Jahren 1927
und 1928 ſind an Gütern von deutſcher in polniſche Hand
über=
gegangen: Kreis Schlochau 1 Gut mit 17 Hektar, Kreis Flatow
15 Güter mit insgeſamt 221 Hektar, Kreis Meſeritz 1 Gut mit
10 Hektar, Kreis Bomſt 2 Güter mit insgeſamt 11 Hektar,
zuſam=
men 261 Hektar. Dagegen gingen von volniſcher in deutſche
Hand über: im Kreiſe Schlochau 1 Gut mit 7 Hektar und im
Kreiſe Flatow 8 Güter mit insgeſamt 110 Hektar, zuſammen
117 Hektar. Rund 575 Morgen ſind alſo mehr von
deutſcher in polniſche, als von polniſcher in
deutſche Handübergegangen. In dieſen Angaben ſind
jedoch nicht die Käufe enthalten, die die Polen in den deutſchen
Städten, insbeſondere in Flatow, tätigen konnten. Die
gegen=
bezüglich der Landkäufe. Ueber die 15 Käufe im Kreis Flatow
Gefahr ab, die dem unter ſchwerer wirtſchaftlicher Not leidenden hinaus haben die Polen noch in 14 Fällen Gutskäufe zu tätigen reißen drohten, beizulegen. Die Diktatur hat die große
Umfor=
verſucht. Durch rechtzeitiges Eingreifen des Oſtmarkenvereins
konnte es jedoch verhindert werden, daß weiterer deutſcher
Zunehmende Polonifierungsgefaht.
Die polniſchen Käufe werden oft mit Hilfe der polniſchen
Konſulate getätigt. Oftmals ſchlägt Polen jedoch nicht dieſen
offiziellen Weg ein, der Vermittler iſt dann die Bank Ludowo,
lebenden Polen wirtſchaftlich ſicher daſtehen, während die
Deut=
ſchen infolge der außerordentlichen Wirtſchaftsnot des deutſchen
Oſtens kaum in der Lage ſind, ihre Eriſtenz zu friſten. Der
Oſten ſieht ſich auf dieſe Weiſe einer zunehmenden
Ueberfrem=
dungsgefahr, einer Poloniſierungsgefahr gegenüber, die um ſo
ſchwever zu bekämpfen iſt, als Polen allen amtlichen Schritten
gegenüber ſtets das Geſicht wahrt und alles ableugnet, im
ge=
heimen aber deſto emſiger ſeine unterirdiſche Arbeit fortſetzt.
Man hat es hier mit einem Gegner zu tun, der offiziell nicht zu
licher iſt, weil er jede deutſche Schwäche — und die wirtſchaftliche Beſſedowfkis unangebracht ſei, da die franzöſiſche Regierung ein
Not der Grenzgebiete iſt die größte Schwäche der deutſchen
Poſi=
tion — geſchickt auszunutzen verſteht. Die Gefahr, die dem Oſten
droht, iſt eine deutſche Gefahr. Und ſie kann nur gebannt
nichts zu wünſchen übrig bleibt. Die Wahlniederlage iſt aber in entſchließen, die dem deutſchen Bauern im Oſten ſeine Scholle Gehör geſchenkt und dem Botſchafter mitgeteilt, daß der ruſſiſche
ſichern und wenn der Grenzdeutſche alle ideelle und materielle
Unterſtützung vom Reich erfährt in ſeinem Kampf gegen das
vordringende Polentum.
I
Jialiens Vorfah
gegen die flawiſchen Minderheiken.
Ein aufſehenerregendes Blukopfer.
* Belgrad, 18. Okt. (Priv.=Tel.)
In der Nähe der Stadt Pola wurde der ſlawiſche Arbeiter
Wladimir Gortan, der von einem Sondergericht zum Tode
ver=
urteilt worden war, hingerichtet. Vier andere Angehörige der
ſlawiſchen Minderheit wurden von dem Sondergericht zu je 30
Jahren Zuchthaus verurteilt. Der Richterſpruch iſt ein
aus=
geſprochen politiſcher; den das ganze Verbrechen der 5 Slawen
beſtand darin, daß ſie eine Gruppe von Wählern, die ſich zur
Urne begaben, überfielen und mißhandelten. Das Todesurteil
wurde nur dadurch möglich, daß der Gerichtshof in der
Behin=
derung des Wahlaktes „einen Anſchlag auf das Leben des
Staa=
tes” erblickte. Nur in dieſem einen Punkt iſt die Fällung eines
Todesurteils nach dem italieniſchen Geſetz zuläſſig. Das
Sonder=
gericht hat außerdem beſchloſſen, daß das Urteil und eine
Be=
ſchreibung der Hinrichtung in allen ſlawiſchen Dörfern als
War=
nung öffentlich angeſchlagen werde. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß
der Richterſpruch in Belgrad ſehr viel Aufſehen gemacht hat und
die an ſich ſchon geſpannten Beziehungen zu Rom ſich noch mehr
verſteifen. Italien unterdrückt ſeine Minderheiten nicht nur in
Dalmatien, ſondern ebenſo in Tirol und in anderen Provinzen,
wo ſich nicht italieniſche Gruppen befinden. Man ſieht mit Recht
in dieſem Urteil eine Herausforderung, und wenn die Belgrader
Regierung auch nicht das Recht beſitzt, Proteſt in Rom zu
er=
heben, da der Hingerichtete italieniſcher Staatsbürger, wenn auch
flawiſcher Nationalität war, ſo wird man Italien doch die
Fol=
gen dieſes blutigen Urteils fühlen laſſen.
Man behauptet in Belgrad, daß Italien in Bulgarien gegen
Südflawien ſchüre und daß es die Komitatſchis und namentlich
die Protogeroffgruppe unterſtütze. Die bulgariſche Regierung
ſtellt zuar in Abrede, irgend einen Geheimvertrag mit Rom
abgeſchloſſen zu haben, und der italieniſche Geſandte in Sofia
ſoll von Muſſolini Vorwürfe bekommen haben, daß es ihm nicht
gelungen ſei, feſte Bindungen der bulgariſchen Regierung gegen
Südflawien an der Seite Italiens zu erreichen. Auch das
Liebes=
werben Roms um Budapeſt wird in Belgrad mit gewiſſem
Mißtrauen betrachtet, ganz zu ſchweigen davon, daß Albanien
mehr und mehr zu einer italieniſchen Provinz umgemodelt wird.
Südflawien fühlt ſich von einem feindlichen Ring umklammert,
den zu ſchaffen die vornehmliche Aufgabe der italieniſchen
Bal=
kanpolitik zu ſein ſcheint. Wenn man ſich in den Vorkriegsjahren
über Oeſterreich=Ungarn beſchwerte und in Wien den
Unter=
drücker der ſerbiſchen Expanſionsbeſtrebungen erblickte, ſo kommt
man jetzt zur Einſicht, daß Italien der weit gefährlichere Feind
wärtige Entwicklung geſtaltet ſich zugunſten Polens, vor allem iſt. In Belgrad bemüht man ſich, die inneren Streitigkeiten
zwiſchen Serben, Krogten und Slowenen, die den Staat zu
zer=
mung der Verwaltungsbezirke durchgeführt in der Hoffnung,
Kroaten und Slowenen dadurch zu verſöhnen. Denn es iſt
ſelbſt=
verſtändlich, daß man den Ring Italiens nur zu durchbrechen
vermag, wenn das ſüdflawiſche Königreich innerlich geſtärkt
da=
ſteht und eine ſtete Außenpolitik durchzuführen vermag. Das
Bündnis Belgrads mit Paris ſichert zwar Südſlawien vor
un=
liebſamen Ueberraſchungen, aber die italieniſchen Nadelſtiche
er=
zeugen eine Atmoſphäre des Unbehagens und des Haſſes, die
allmählich zu einer gefährlichen Exploſion führen kann. Das
die den Polen in Deutſchland weitgehendſt finanzielle Unter= blutige Urteil in Pola hat dieſe Atmoſphäre noch geſpannter
gemacht, als ſie bisher war.
Zuſpihung des Salles Beſſesorfi.
EP. Paris, 18. Okt.
Wie aus Moskau gemeldet wird, hatte der ſtellvertretende
Volkskommiſſar für auswärtige Angelegenheiten, Litwinow, eine
längere Unterredung mit dem franzöſiſchen Botſchafter in
Mos=
kau, Herbette, die ſich auf die Beſſedowſki=Affäre bezog. Herbette
hatte ſich bemüht, dem gegenwärtigen Leiter der ruſſiſchen
faſſen iſt, der heimtückiſche Kniffe anwendet, aber deſto gefähr= Außenpolitik klar zu machen, daß ſein Antrag auf Auslieferung
derartiges Anſuchen ablehnen müſſe, ſo daß es nur eine
Ver=
ſchlechterung der franzöſiſch=ruſſiſchen Beziehungen zur Folge
haben könne. Litwinow habe dieſen Argumenten jedoch kein
Botſchafter in Paris, Dowgalewſki, beauftragt werde, in Kürze
der franzöſiſchen Regierung eine auf den Fall Beſſedowſki
bezüg=
liche Note zu überreichen.
Am 20. September 1870 beſetzten in der Auswirkung der
Kataſtrophe von Sedan nach dem Abzug der franzöſiſchen
Be=
ſetzung die Italiener unter General Cadorna Nom.
So haben die deutſchen Siege von 1866 den Italienern die
„Eiſerne Krone”, im Jahre 1870 die Landeshauptſtadt Rom
gebracht!
Das ſind Erinnerungen, die in uns lebendig werden bei der
Nachricht von der bevorſtehenden Krönung König Viktor
Emanuels III. mit der uralten „Eiſernen Krone‟.
Wenn auch vor tauſend Jahren das Reich der Langobarden
zerſtört wurde, ſo dauert es doch in ſeinen Lebens=Aeußerungen,
in Namen, Formen, in Recht und Perſönlichkeiten fort bis auf
unſere Zeit.
Dr. Ludwig Roth.
Amüſier= und Lebakkierkheaker.
. . Auch was die erſten ſechs Wochen eines
Saiſon=
beginns überlebt, langt noch für einen einzelnen Mann.
Der Quantität nach, nicht der Qualität. So vielerlei da
aufgetiſcht iſt, es macht einen normalen Menſchen nicht ſatt.
Denn ein nahrhafter Biſſen Brot, ein anſtändiges Stück Fleiſch,
ein friſcher Teller Gemüſe wird einem da nicht vorgeſetzt. Bloß
anreizend hergerichtete Hors doeunres und aufreizend
ge=
würzte Salate, altbackene Torten und Kompotte aus der
Kon=
ſervenbüchſe. Der Gaumen wird hier und da ein bißchen
ange=
regt; ſeinen Hunger kann man an dieſen Schaugerichten nicht
ſtillen. Das Einzige, was man davon hat, iſt ein fader
Nach=
geſchmack. Der Geiſt kriegt den Skorbut davon.
Betrachtet man einen Wochenſpielplan der Berliner
Büh=
nen, ſo ſieht das ja auf den erſten Blick recht bunt aus. Von
Marietta” bis zu „Stempelbrüder” iſt ein weiter Wegt eine
Welt liegt dazwiſchen (und ein Weltkrieg). Liegt wirklich die
Welt dazwiſchen, unſre Welt, unſer Schickſal, unſre Problematik,
unſre Tragik und unſre Komik?. Nichts liegt dazwiſchen; es iſt
alles wüſt und leer. Hie Amüſiertheater — hie Debattiertheater.
Dazwiſchen nichts; nichts für den mit Denk= und Gefühlskraft
begabten Menſchen, der die große Not ſeines Daſeins, ſeines
Eingeſtanntſeins zwiſchen Himmel und Hölle im lebendigſten
Bilde erleben will, um ſich, lachend oder weinend, von ihr für
eine kurze Spanne zu erlöſen. Auf weiter Flur höchſtens einmal
ein einſamer Klaſſiker; aber auch an den kann man ſich kaun
halten: denn irgend eine „Auffaſſung” richtet ihn, mit Songs
und Girls, mit Stahlhelm oder Rotfront, für die eine der beiden
Konſumentenkategorien — wenn nicht gar für alle beide — her,
aus denen einem Fremden das deutſche Theaterpublikum
zuſam=
wengeſetzt ſein muß: Genießer und Kannegießer.
Stünden etwa „Die drei Musketiere” und „Zyankali” nur
als Gvenzpunkte da, wären ſie peripheriſche Erſcheinungen eines
von einem geiſtigen Zentrum her ſich ausweitenden, eben daher
immer wieder geſpeiſten, erfüllten, erneuerten Kreiſes, man
könnte ſie ſich gern gefallen laſſen, Befriedigung der Sinne,
Auf=
rüttelung der Gewiſſen — beide haben an ihrem Platz, den man,
ethiſch wertend, ſo hoch oder ſo niedrig lokaliſieren mag, wie man
will, ihr Recht. Niemand wird es ihnen auch verwehren wollen,
ſich für ihre durchaus legitimen Zwecke aller Mittel, der älteſten
wie der jüngſten, der gröbſten wie der feinſten, alſo auch des
Theaters, zu bedienen; ſchon gar nicht in einer Zeit der
Auf=
lockerung aller ſenſuellen und ſozialen Sicherheiten, der
Um=
lagerung von Geſellſchaftsſchichten und zuſtänden. Man muß ſich
nur klar darüber bleiben, daß das alles mit dramatiſcher Kunſt
nur am Rande zu tun hat; daß die Verwandtſchaft mit ihr eine
rein äußerlich=techniſche iſt. Die Bühne iſt weder eine
Fort=
ſetzung von Lungpark und Ballhaus, noch von
Volksverſamm=
lung und Zeitung mit andern Mitteln.
Die vorſtehenden Ausführungen ſind einem Aufſatz von
Harry Kahn in der „Weltbühne” entnommen. Die zitierten
Stellen beſchäftigen ſich mit der Saiſon in Berlin!
Ap. Farbenſprühende, leuchtende Nacht! . . . Funkenregen, Flammen,
Blitze (Ernſt, Humor, Satire. Witze). Ein Feuerwerk aus leichtem
und ſchwerem Geſchütz mit Raketen, Leuchtkugeln, Bombenſchlägen,
Blinkfeuer, Sprühfontänen, Fröſchen, Schwärmern und Knallerbſen
für Vortragsmeiſter, Nundfunkſprecher, Kabarettiſten, Humoriſten,
Geſellſchaftsredner uſw. von Moritz Schäfer. Verlag von Herm.
Geſenius, Halle. Broſch. 2,60 Mk., gebunden 3,50 Mk.
So lautet der lange Titel der neueſten Sammlung von
Vortrags=
dichtungen des ſchon mit zwei ähnlichen Werken hervorgetretenen
Ver=
faſſers, der in dieſer dem Radio beſonders Rechnung getragen hat.
Das Buch enthält eine Fülle von humoriſtiſchen Gedichten, die faſt
ausſchließlich aktuelle Themata in ſatiriſcher Form behandeln, wie „Das
Allzumoderne” (ein Stück modernſtes Leben, ein Spiegelbildchen
unſerer Zeit), „Knickerbocker” (Knickerhocker jederzeit ſind ein feudales
Modekleid). „Der Boxertag” (Kongreß der Liebhaber=Boxervereine),
„Geſellſchaft” (Verulkung der Sportlerinnen), „Preisfrage! (Wo — ich
frag’s im Grame, find’ ich noch eine Dame?), „So manches Seelchen”
(Nicht Weibchen ſollt ihr ſein nur Weib, nur Weib), „Nhythmus der
Großſtadt” (Bilder aus dem Leben der Großſtadt), „Was unſere
Klaſ=
ſiker zu dem neuen Zeppelin geſagt haben würden” (im Stile Schillers,
Goethes und Heines) uſw. Aber auch ernſte, poetiſch empfundene
Ge=
dichte, wie „Farbenſprühende, leuchtende Nacht”, die der Sammlung
den Namen gegeben hat. An die Jugend”, „Graf Zeppelin” „Ich
klopfe Steine”, fehlen in dieſem bunten Feuerwerk aus leichtem und
ſchwerem Geſchütz nicht. Es iſt ſomit jedem Geſchmack Rechnung
getra=
genz und der Vortragskünſtler findet reichen und dankbaren Stoff in
dieſen Gedichten, die ihre zündende Wirkung nicht verfehlen können.
Zwei mit köſtlichem Humor gewürzte Proſadichtungen, „Typen und
Originale” und „Beſuch um Mitternacht”, machen den Beſchluß des Buches.
Ap. Alfred Bock=Buch. Herausgegeben von Will Scheller. (
Ver=
lag der Elwertſchen Buchhandlung in Marburg. Preis broſch. 2,25 Mk.)
Das Buch iſt eine Gabe zu des Dichters 70. Geburtstag, die beſtimmt
iſt, ihm einen größeren Leſerkreis zu gewinnen. Eine Würdigung des
Dichters vom Herausgeber geht dem Buche voraus. Alfred Bock hat
ſich durch die Schilderung des heſſiſchen Volkslebens beſondere Verdienſte
um ſeine engere Heimat erworben. Seine Romane und Novellen
wur=
zeln in der oberheſſiſchen Heimat. Namentlich ſind es die Romane „Die
Pariſer”, „Die Oberwälder” und „Kantor Schildköters Haus”, in denen
er ſchidert, mit welcher Zähigkeit die aus den Zuſtänden geſellſchaftlicher
und wirtſchaftlicher Gärung heraus entſtandenen Kämpfe in der
Ab=
geſchiedenheit des heſſiſchen Oberlandes ausgefochten werden. Die
No=
mane „Der Schlund” und „Das fünfte Element” führen uns in die
Kriegs= und Inflationszeit. Alfred Bock iſt als ein Volksdichter im
beſten Sinne des Wortes anzuſprechen, und hat ſich einen ehrenvollen
Platz in der deutſchen Literatur geſichert. Einen zweiten Beitrag zu
dem Buche lieferte Dr. Elſe Hoppe=Braunſchweig mit dem Artikel „Der
Dichter und ſein Heim”, der ſich vorwiegend mit ſeiner Perſönlichkeit
beſchäftigt. Aus den „Erinnerungen” von Alfred Bock iſt ein dritter
Beitrag entnommen, in dem der Dichter von ſeiner Kindheit und ſeinem
Elternhauſe erzählt. Das Buch bringt Proben aus Bocks Romanen und
Novellen, die aus allen ſeinen Werken einen Ueberblick geben und in
ſich abgeſchloſſenen Stücken ihn als den Meiſter der Erzählungskunſt
und vortrefflichen Schilderns eigenartiger Bodenſtändigkeit
entſprunge=
ner Phyſiognomien und Geſtalten kennzeichnen. Dem unveröffentlichten
Roman „Hauſierer” iſt einer Erzählung aus einem Vogelsberger Dorfe
entnommen; ein neuer Originalbeitrag ſind die prachtvollen
Wander=
ſkizzen aus dem Lahntal. Das hübſche Buch, das auch der Jugend zur
Lektüre empfohlen werden kann, wird dazu beitragen, dem beliebten
Dichter neue Freunde zu gewinnen.
Die kolonialen Pflanzungsbetriebe. Nicht nur für die Heimat kommt
immer mehr die wiſſenſchaftliche Betriebsführung landwirtſchaftlicher
Betriebe in Betracht, ſie erweiſt ſich auch für den kolonialen
Pflanzungs=
betrieb, und dielleicht in erhöhtem Maße, als unumgänglich notwendig.
Dieſe erhöhte Notwendigkeit iſt in den allgemeinen klimatiſchen
Verhält=
niſſen und in der Undertrautheit der zu bauenden Gewächſe (es fällt
das traditionelle Wirtſchaften der Heimat weg) begründet. Wenn heute
für Deutſchland eine koloniale Tätigkeit auch nicht in Frage kommt,
ſo gibt es doch eine große Anzahl von tropiſchen deutſchen Pflanzern
(es darf an den Rückauf der Kakaoplantagen am Kamerunberg
er=
imnert werden), denen das im Verlag Walter Bangert, Hambeurg,
er=
ſchienene Buch: „Die kolonialen Pflanzungsbetriebe unter
wiſſenſchaft=
licher Betriebsführung” von Guido Brupbacher von außerordentlichem
Wert ſein wird. Wber auch für den heimatlichen Leſer iſt das Werk
von Intereſſe, und es darf beſonders angerecknet werden, daß es ſich
nicht darauf beſchränkt, in allgemeinen Redensarten ſich über die
tro=
piſche Wirtſchaft zu äußern, ſondern daß es die kleinſten und
unſchein=
barſten, ſachlich notwendigen Dinge berückſichtigt.
Ott 2
Samstag, den 19. Oktober 1929
Mrnn, 2300
K
Hausscnune
Alles auf Extra-Tischen
Alles Zum
Hiedrigen
Tietz-Preis
Ein Vergnügen, zu kaufen
Beshalb
Zderst äd
Nummer 290
Aus der Landeshaupkſtadt.
Darmſtadt, 19. Oktober.
Wochenſpielplan des Hefſiſchen Landeskheakers.
vom 20. bis 27. Oktober.
Großes Haus.
Sonntag, den 20. Oktober. Anfang 19 Uhr, Ende 22 Uhr. G 2,
Gruppe 1—4 (Darmſtädter Volksbühne). „Der fliegende
Holländer”, Oper von Wagner. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Montag, den 21. Oktober. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. F 2,
Gruppe 1—4 (Darmſtädter Volksbühne). „Amphitryon”.
Schauſpiel von Kleiſt. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Dienstag, den 22. Oktober. Keine Vorſtellung.
Mittwoch, den 23. Oktober. Anfang 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. B6.
Neuinſzeniert: „Der Troubadour”. Oper von Verdi.
Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Donnerstag, den 24. Oktober. Anfang 20 Uhr, Ende 22½ Uhr.
C 5. „Neues vom Tage.” Luſtige Oper von Paul
Hindemith. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Freitag, den 25. Oktober. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. D 6.
„Amphitryon” Schauſpiel von Kleiſt. Preiſe 1—10 Mk.
Samstag, den 26. Oktober. Anfang 19½ Uhr, Ende 22½ Uhr.
K 2 (Bühnenvolksbund). Der fliegend,e
Hollän=
der”, Oper von Wagner. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Sonntag, den 27. Oktober. Anfang 19 Uhr, Ende gegen 22 Uhr.
Heſſenlandmiete II: und III.. „Der Troubadour.”
Oper von Verdi. Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag, den 20. Oktober. Anfang 20 Uhr, Ende 22½ Uhr.
„Die verborgene Aehnlichkeit” von R. Wünzer
und P. Wagner. Dargeſtellt von der Heſſiſchen
Spielgemein=
ſchaft. Preiſe 1, 2, 3 Mk.
Montag, den 21. Oktober. Anfang 20 Uhr, Ende 21½ Uhr.
Sonatenabend Edmund Weyns, Jeanne Jaſpar.
Preiſe 1, 2, 3, 4 Mk.
Dienstag, den 22. Oktober. Anfang 20 Uhr, Ende 22½ Uhr.
„Die Dreigroſchenoper” von Bert Brecht, Muſik von
K. Weill. Preiſe 1 bis 5 Mk.
Mittwoch, den 23. Oktober. Keine Vorſtellung.
Donnerstag, den 24. Oktober. Keine Vorſtellung.
Freitag, den 25. Oktober. Anfang 19½ Uhr, Ende 21¾ Uhr.
ZZuſatzmiete Vs. „Der Poſtillon von Lonjumeau”.
Komiſche Oper von Adam. Preiſe 1,50 bis 7,50 Mk.
Samstag, den 26. Oktober. Anfang 20 Uhr, Ende 22½4 Uhr.
„Die Dreigroſchenoper” von Bert Brecht, Muſik von
K. Weill. Preiſe 1 bis 5 Mk.
Sonntag, den 27. Oktober. Anfang 15 Uhr, Ende 1734 Uhr.
Heſſenlandmiete I.. „Der Waffenſchmied”. Komiſche
Oper von Lortzing. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Anfang 20 Uhr, Ende 22½ Uhr. „Die
Dreigroſchen=
oper” von Bert Brecht, Muſik von K. Weill. Preiſe 1,20
bis 6 Mk.
*
— Heſſiſches Landestheater. „Die Dreigroſchenoper” von
Brecht und Weill kommt heute, Samstag, um 20 Uhr im Großen Haus
mit den Kräften der erfolgreichen Erſtaufführung (Hinz, Hoffart,
Keß=
ler, Gothe, Maletzki, Conradi, Mosbacher) zur Aufführung. (Miete L,
und Darmſtädter Volksbühne S, Gruppe I—TV.)
Volksvorſtellung „Der Waffenſchmied‟. Heute,
Samstag, 19.30 Uhr, findet im Kleinen Haus einmalig eine
Volksvor=
ſtellung der beliebten Lortzing=Oper „Der Waffenſchmied” ſtatt.
Muſi=
kaliſche Leitung Carl Bamberger. Als Marie gaſtiert Ilſe Schulz=
Eiſenlohr (Prag). In den übrigen Rollen; Herrmann, Stralendorf,
Liebel, Kuhn, Vogt und Neh. Preiſe 1, 2, 3 Mk.
Morgen, Sonntag, gelangt im Großen Haus Richard Wagners
volks=
tümliches Opernwerk „Der fliegende Holländer” in der
er=
folgreichen Neuinſzenierung von Renato Mordo, unter muſikaliſcher
Lei=
tung von Dr. Karl Böhm, zur Aufführung. Die Titelpartie ſingt Hans
Komregg. In den übrigen Hauptrollen: Varena, Herrmann, Grahl,
Liebel, Bunſel. (Darmſtädter Volksbühne G, Gruppe I—TV.)
Die nächſte Wiederholung des Luſtſpiels „Amphitryion” von
Kleiſt findet am Montag, den 21. Oktober, um 20 Uhr, im Großen Haus
in der erfolgreichen Inſzenierung Carl Eberts ſtatt. Die Beſetzung iſt
die der Erſtaufführung (Ebert, Conradi, Nürnberger, Minetti,
Pfaud=
ler, Gothe).
Heſſiſche Spielgemeinſchaft im Kleinen Haus.
Rudi Wünzers und Peter Wagners Volksſtück in heſſiſcher Mundart
„Die verborgene Aehnlichkeit” wird morgen, Sonntag, um
20 Uhr, im Kleinen Haus außer Miete zur Darſtellung gebracht. Preiſe
1, 2, 3 Mk.
Samstag, den 19. Oktober 1929
Seite 5
Der Fall Stohkov vor dem Schwurgericht.
p. Wie zu erwarten war: ungeheurer Andrang des Publikums.
Der Einlaß nur gegen Karten, durch die Schupo kontrolliert, erweiſt
ſich als vorſchauend gehandhabtes Ventil.
Auf dem Aſſervateutiſch ein Teil der Schädeldecke des Opfers, wohl
in Formalinlöſung, die bei der Tat gebrauchte Piſtole und Briefſchaften.
Die drei Sachverſtändigen: der Kreisarzt, der Amtsarzt und der
Pſychiater in der Perſon des Medizinalrats Dr. Illert vom Landgraf=
Philipps=Hoſpital, ſind zur Stelle.
Die Leugen werden aufgerufen — eine ſtattliche Zahl.
Der Angeklagte, Kellner F. W. Stoykov, ledig, wegen unbefugten
Schießens vorbeſtraft, ſeit 8. Januar d. J. in Unterſuchungshaft, wird
von Rechtsauwalt Dr. Oppenheimer verteidigt
Stoykov iſt am 5. März 1905 in Mannheim=Neckarau als Sohn
eines Schneiders geboren.
Der Eröffnungsbefchluß wird verleſen, wie er ſich aus der Anklage
ergibt; er legt dem Angeklagten zur Laſt, den am 19. Dezember 1928,
vormittags 3,45 Uhr, im „Sporteafé” durch Piſtolenſchüſſe verübten
Mord an der Wirtin Ferd. Kraft Ehefrau, hier, begangen zu haben.
St. hat in der Geburtsſtadt die Schule beſucht; er ſollte zum
Mili=
tärdienſt in Jugoſlawien eingezogen werden, nachdem der im Auguſt
1923 geſtorbene Vater nach Dalmatien übergeſiedelt war. Im
Dezem=
ber 1925 floh er nach Deutſchland, wo er als Kellner tätig war. Hier
arbeitete er in Mannheim und ſpäter hier. Er gibt an, perfekt ſerbiſch
und zum Teil ungariſch zu ſprechen. Anfang Juli 1926 dar er in der
Turnhalle am Woogsplatz beſchäftigt.
Nach den Vorermittelungen wau St. zür Zeit der Tat Kellner in
der Wirtſchaft Rehberger in der Nieder=Ramſtädter Straße; am 18.
Dezember hatte er einen freien Tag. Als häufiger Gaſt
des Sportcafés war er mit Wirt Kraft und einigen Kollegen in der
Stadt, wo verſchiedene Lokale beſucht wurden. Alsdann begab ſich
Kraft mit St. in das Sporteafé zurück. Kraft ging gegen 12 Uhr zu
Bett und St. entferute ſich für kurze Zeit aus dem Lokal. Die
Er=
hebungen ergaben, daß St. ſeine Wohnung Gervinusſtraße 18 aufſuchte
und dort einen im Koffer aufbewahrten Revolver holte. Mit dieſem
kehrte er in das Café zurück.
Nach ſeiner Anſicht konnte er ſich wochenlang des Alkohols
enthal=
ten, dann trank er aber doch einmal feſt; ev ſpricht da von Bierreiſen,
die unternommen wurden.
Die Gäſte, die Karten geſpielt hatten, hatten ſich entfernt, der im
Lokal tätige Kellner hatte ſich in die Küche begeben: da ſchoß St. die
Frau Kraft mit drei Schüſſen in den Kopf nieder, er ſelbſt brachte ſich
einen Schuß in den Kopf bei. Polizeibeamte, die zur Bewachung des
Chriſtbaummarktes auf dem Marktplatz ſtationiert waren, hörten die
Schliſſe und begaben ſich nach dem Café. Die Eingangstüren waren
bereits geſchloſſen, die Beamten kletterten über die Hoftore und
ge=
langten ſo in das Lokal. Die Wirtin lag in einer Blutlache tor, der
Täter St. in unmittelbarer Nähe neben ihr. St. wurde ſchwer
ver=
letzt in das Stadtkrankenhaus übergeführt. St. (tſchechiſcher
Staats=
angehöriger) wird als aufbrauſender, zu Gewalttätigkeiten neigender
Menſch geſthildert.
Der Neigung, dem weiblichen Geſchlecht nachzugehen, will er durch
den Beruf verhindert geweſen ſein. Anläßlich einer Revue lernte er
ein Mädchen kennen, an dem er Gefallen fand. Man trat in
Brief=
wechſel, traf ſich ſpäter in Frankfurt a. M. und hier. Auf 1. Januar
1928 fand ein Verlöbnis ſtatt nach St.s Angabe, Ringe wurden
gewech=
ſelt, der weibliche Teil will ſich indes nicht für verlobt gehalten haben.
Die Familie Kraft lernte St. näher im „Sporteafé” kennen, kam
an den Stammtiſch am Büfett und wurde Stammgaſt. Das Geſchäft
ging auf den Namen der Frau, wohl aber war auch der Ehemann in
ihrer Vertretung darin tätig. Die Frau war im Wirtsgewerbe der
Eltern tätig geweſen. Freundſchaft verband St. mit den Eheleuten
Kraft, mit denen er auf „Du” ſtand. Später ſtellten ſich die Beteiligten
auf „Sie” ein. Die Wirtin plante Veränderungen im Lokal. St. ging
der Wirtin mit Rat und Tat zur Hand, die ihm viel von ihrem
eifer=
ſüchtigen Ehemann erzählte (dies beſonders bei einem Auftritt mit
einem Gaſt) und St. ihr Herz ausſchüttete, ja ihn — nach dieſem
Auf=
tritt — leidenſchaftlich umarmte. St. verſuchte, ſie in ihrer
Seelen=
angſt zu tröſten, ſie bat ihn, ihr treu zu bleiben. Ausführlich
ver=
breitete er ſich über das geſpannte Verhältnis der Kraft Eheleute
zu=
einander und den von der Ehefrau ausgeführten Plan, den Ehemann
zu verlaſſen; er ſprach darüber mit dem Bruder der Frau. St. ſollte
im September 1928 eine Stellung in Köln antreten. Frau Kraft wollte
das Geſchäft hier verkaufen uno nach durchgeſetzter Eheſcheidung dem
St. nach Köln folgen. Kraft drohte, wenn die Frau nicht zurückkomme,
werde er das Geſchäft ſchließen. Frau Kraft wußte, daß St. verlobt
war, aber ſie dachte die Scheidung durchzuſetzen, um für St. frei zu
werden. Auch St. geſteht eine Nigung zu der Frau zu, zumal er in
ihr die tüchtige Geſchäftsfrau ſoh. St. erklärt, er habe den Ehemann
zu betrügen nicht über ſich gewinnen können, zumal er ſich als
rechts=
gültig verlobt betrachtet habe.
In der Folge blieb Frau Kraft wiederum bei dem Manne, ſie
wollte das Geſchäft allein weiterführen und der Ehemann ſollte wieder
ſeinem Gewerbe als Buchdrucker nachgehen. Aber die Unſtimmigkeiten
unter den Ehegatten dauerten fort.
St. ging nach Köln, fand eine Stelle, die ihm zuſagte, nicht — auf eine
Aushilfsſtellung reflektierte er in K. nicht — und ging nach Darmſtadt
zurück, nicht, wir er ſagt, weil ihn die Frau wieder nach hier zog. Aber
beide korreſpondierten nach Vereinbarung, St. poſtlagernd. St. ſchrieß
an „Fräulein Hilda Kaiſer, hauptpoſtlagernd” von Köln aus, der
Bru=
der habe aber, wie St. ſagt, die Abgabe an die Adreſſatin verhindert.
St. ſchrieb der Frau auch unter ihrer richeigen Adreſſe, auch einmal
an den Ehemann K.
In Darmſtadt fand dann St., wie oben geſagt, bei Rehberger
Stellung. Auch am 17. Dezember Montag) war, St. gegen 1 Uhr
nachts ins Lokal gekommen, es wurde Karten geſpielt (St. ſpielte gut
und gern) über die Polizeiſtunde hinaus; zwiſchen 5 und 6 Uhr früh
verließ er das Lokal, um nach ſeiner Wohnung zu gehen. (Schon
frü=
her eflegte er über die Polizeiſtunde hinaus noch nach Lokalſchluß im
Jafé zu bleiben.)
Eingehend werden die Vorgänge in ber Nacht der Tat beſprochen;
in den verſchiedenen Lokalen war vorher reichlich getrunken worden,
Frau Kraft hatte verſchiedentlich telephoniſch mit ihrem Ehemann und
St. geſprochen. Ein freundlicher Empfang war bei der Rückkehr ins
Sportcafé nicht zu erwarten. St. erklärt, er habe die Frau beruhigen
wollen, ſie aber ſei gereizt und direkt bös auf ihn geweſen. Das
Ge=
ſpräch habe ſich längere Zeit hingezogen. Auch er (St.) ſeierregt
gewor=
den. (Frau Kraft war angeblich der Anſicht, St. habe ihren Ehemann
zum Trinken verleitet.) Als heruntergekommenen Menſchen, der einen
betrüge, habe Frau Kraft ihn (St.) vor dem ganzen Lokal hingeſtellt.
Darauf habe er betont, ſie möge ihm das alles unter vier Augen ſagen.
Um an die friſche Luft zu kommen, iſt St. dann in Begleitung eines
ihm unbekannten Herrn weggegangen nach ſeiner Wohnung. Dorr
habe er den Koffer aufgeſchloſſen, um Bucheintragungen zu machen;
ehne etwas dabei zu denken, habe er die Waffe genommen und
be=
trachtet; er müſſe ſie dann in die Taſche der Hoſe geſteckt haben. Er
habe angefangen, ſich auszuziehen, dann aber nach dem Mantel
ge=
ſucht und ſei ins Café zurückgekehrt. Mit Karten zu ſpielen, habe er
da abgelehnt, er habe ſeine Zeche bezahlen und nach Hauſe gehen
wvollen. Er ſei aber überredet worden, da zu bleiben, und habe mit
Karten geſpielt. Er habe da noch viel Zigaretten geraucht und
getrun=
ken, Frau Kraft habe am Büfett geſtanden. Er habe ihr zuzureden
verſucht, ſie habe ihm aber die kalte Schulter gezeigt, ihm im
beleidi=
genden Tone geantwortet. Jetzk ſei — 3,30 Uhr nachts — Feierabend
ge=
boten worden, er habe dann bezahlt, die Zeche habe ſich auf 11. Glas
Bier belaufen. Wie früher oft, ſei er im Lokal geblieben. Als er ſeine
Beſinnung wieder erlangt habe, habe er im Krankenhaus gelegen, die
Schweſter vor ſeinem Bette, er habe da viel erbrochen. — Wie aus den
Wolken gefallen ſei er geweſen, als er da im Krankenhauſe gehört habe,
er habe Frau Kraft erſchoſſen und ſich dann in ſelbſtmörderiſcher
Ab=
ſicht einen Schuß beigebracht.
Aus der Vernehmung des Angeklagten geht hervor, daß er viel
an Malaria gelitten hat, auch in Deutſchland;, hier hat ihn Dr. Rahn
daran behandelt, der ihm namentlich den Alkohol zu meiden empfahl.
Hier finden die Erklärungen des Angeklagten ihren Abſchluß. Nach
der Mittagspauſe wurde in die Beweiserhebung eingetreten.
Als erſter Zeuge wird Dr. Rahrr vernommen, der St. an
Magen=
beſhwverden und Gallenblaſenerkrankung behandelte, Patient teilte mit,
er habe 1923 Malaria gehabt, er klagte, daß ihn beſonders das
Nacht=
geſchäft ſehr anſtrenge.
Der Herr Kreisarzt berichtet über die am 19. Dezember v. J.
vor=
genommene Sektion der Leiche und die gefundenen Kopfverletzungen.
An der Schädeldecke wird die geſchwärzte Einſchußſtelle demonſtriert.
Im Gehirn fanden ſich große Sprünge, ſchließlich wurde im
Klein=
hirn ein Geſchoßmantel feſtgeſtellt. Die beiden Schüſſe in den Kopf
waren unbedingt tödlich. An der linken Wand des Lokals fand der
Arzt Geſchoßeinſchläge. Den erſten Schuß hat die Frau Kraft
vermut=
lich im Stehen erhalten. Der Amtsarzt fügt beſonders hinzu, daß
An=
geklagter noch bis in den Februar d. J. öfters benommen war. Der
polizeiliche Erkennungsdienſt hat Lichtbildaufnahmen des Tatorts mit
der Leiche hergeſtellt, die erläutert werden. Die Leiche lag auf dem
Rücken, der Kopf nach der Mühlſtraße zu. Unter der Leiche wurde eine
Kugel gefunden.
Der Witwer Kraft hat den Feldzug mitgemacht, Anfang Mai 1927
geheiratet, die Ehe blieb kinderlos. Am 1. Auguſt 1928 kamen die
Kraft Eheleute nach Darmſtadt, ſie hatten das Sportcafé gepachtet. Das
eheliche Verhältnis ſchildert der Witwer als gut, manchmal gab es
Miß=
helligkeiten. Der Ehemann Kraft gibt Eiferſucht auf ſeiner Seite zu;
er erklärt, die Frau ſei ihm zugetan geweſen. Von Köln ſchrieb
Stoy=
kobv, er habe keine Stellung gefunden.
Als der Ehemann Kraft am 18. Dezember trotz telephoniſchen
An=
rufs erſt ſpät nach Hauſe kam, war die Stimmung der Wirtin nicht
ſonderlich gut. Der Ghemann legte ſich zu Bett und hat von der Tat
ſelbſt nichts wahrgenommen.
Eine Zeugin beſtätigt, daß Kraft furchtbar eiferſüchtig war, und
daß es nachts deshalb zu Szenen zwiſchen dem Eheleuten kam.
Ein in der Wirtſchaft beſchäftigtes Servierfräulein beſtätigt, daß
Frau Kraft in der Nacht des 18./19. Dezember, als St. wegging,
äußerte, ſie ſei froh, daß er weggehe. Aber St. kam bald wieder und
tat gegen Frau Kraft drohende Aeußerungen.
Der im Lokal tätige Kellner hatte mit Frau Kraft gerade
abge=
rechnet und eben die Küche betreten, als er Schüſſe hörte und die Frau
am Boden liegen ſah. Der Zeuge rief die Schupo herbei, die überſtieg.
Erſt jetzt ſah dieſer Zeuge auch St. am Boden liegen.
Der Bruder der Getöteten beſtreitet, poſtlagernde Briefe, die für
die Schweſter beſtimmt waren, vernichtet zu haben.
Heute früh 8 Uhr 45 Minuten wird die Verhandlung fortgeſetzt.
Wer ſiegk am Sonntag?
Der Polizei=Sportverein oder Sportverein 98? Siehe Sportteil.
— Im Schloßmuſeum finden Führungen, ſtatt am Sonntag
vormittag um 11 und 11.30 Uhr und an allen Wochentagen um 11 und
11.30 Uhr vormittags und 3 und 3.30 Uhr nachmittags.
— Feier zum Gedenken an die tauſendjährige deutſche Oſtmark, Wir
weiſen nochmals auf dieſe heute, Samstag, abends pünktlich 8 Uhr, im
Fürſtenſaal, Grafenſtraße, ſtattfindende Veranſtaltung hin. Die
Orts=
gruppe Darmſtadt des Deutſchen Oſtbundes E. V. rechnet auf den
Be=
ſuch aller derer, die nicht haben wollen, daß die urdeutſche Oſtmark für
immer verloren ſein ſoll, und daß die unmögliche Grenzziehung im
Oſten unſeres Vaterlandes verewigt wird. Das Programm iſt reichhaltig
und entſpricht dem ernſten Zweck des Abends. Karten ſind noch zu haben
bei Herrn Gg. Moll, Grafenſtr. 4, Herrn Otto Lehmann, Beckſtr. 83,
Chriſtian Moll, Beſſunger Str. 1, ſowie an der Abendkaſſe.
— Deutſchnationaler Handlungsgehilfen=Verband, Ortsgruppe
Darm=
ſtadt. Wir verweiſen unſere Mitglieder nochmals auf die heute Abend
ſtattfindende 32. Gründungsfeier unſerer Ortsgruppe mit
anſchließen=
dem Feſtball. Eintrittskarten für 1,20 Mark einſchließlich Steuer und
Tanz ſind auf der Geſchäftsſtelle Rheinſtraße 35, oder an der Abendkaſſe
im Konkordigſaal, Waldſtraße 33, erhältlich. Saglöffnung um 8 Uhr.
Wir bitten unſere Mitglieder um zahlreiches Erſcheinen. Gäſte rönnen
eingeführt werden.
— Geiſtliche Abendmuſik. Auf die morgen abend um 8 Uhr in der
Pauluskirche ſtattfindende „Geiſtliche Abendmuſik” der Muſikantengilde
(Kleiner Chor) ſeien alle Freunde edler Muſik nochmals hingewieſen.
(Siehe heutige Anzeige.)
— Vücherſtube Alfred Bodenheimer. Die Ausſtellung des
Graphi=
kers Alfred Springer begegnet ſtarkem Intereſſe. Am 20. Okt.
eröffnet die Malerin Paula Endner eine Ausſtellung graphiſcher
Arbeiten. — Die Frankfurter, Bildhauerin Amalie Seckbach
zeigt eine intereſſante Auswahl plaſtiſcher Arbeiten; gleichzeitig
ſtellte die Künſtlerin aus ihrer Privatſammlung der Bücherſtube eine
ausgezeichnete Ausleſe chineſiſcher Farbenholzſchnitte des 17.
Jahr=
hunderts für eine Ausſtellung zur Verfügung.
— Turngemeinde Beffungen 1865 e. V. Darmſtadt. Wander=
Abtei=
lung. Kommenden Sonntag, den 20. Oktober, findet die diesjährige
11. Wanderung ſtatt. Diesmal geht es nach Lengfeld—
Eberhardtsbrun=
nen—Hummetroth—Höchſt. Führer ſind die Turner Willy Wolf und
Ed. Meißner. Die Marſchzeit beträgt 4½ Stunden. Es wird ſich
empfohlen, ſich auf Ruckſachverpflegung einzurichten. Die Teilnehmer
wollen dies die Führer wiſſen laſſen. — In Höchſt wird im Gaſthaus
„Zur Poſt” Einkehr gehalten. Der Wander=Ausſchuß erhofft noch
ſchönes Wetter und zahlreiche Beteiligung.
— Aktzeichwen. Ab Montag iſt Gelegenheit für das Kunſtgewerbe
geboten, ſich an dieſem Kurſus zu beteiligen. Männliche wie weibliche
Intereſſenten wollen ſich in die bei dem Hausmeiſter der Höheren
Lan=
desbauſchule offenliegende Liſte eintragen.
— Konzert Geſangsſchule Käthe Nowack. Das Schülerkonzert
der Geſangsſchule Käthe Nowack findet, wie bereits mitgeteilt, am 22.
Oktober, 20 Uhr. im Saale des Muſikvereins, Wilhelm=Gläſſing=Straße
(Steinſtraße) Nr. 24, ſtatt. Uebrige Karten ſind noch an der
Abend=
kaſſe erhältlich.
— Sarraſani=Zirkus=Schau. Die Eintrittskarten ſind im
Vorverkauf auf dem Verkehrsbureau (Tel. 582) zu haben, und empfiehlt
48 ſich, baldigſt zu beſtellen, da die Nachfrage ſehr groß iſt,
Kundgebung gegen das Bolksbegehren
in der Boogskurnhalle.
* „Viel Lärm um nichts”, iſt man geneigt, die Debatten um den
Youngplan und das Volksbegehren zu nennen, ſeit man die erſten
Ne=
ſultate der Eintragungen kennt, die auch die ſkeptiſchſten Schätzungen
noch unterbieten. Trotzdem aber war es wohl recht nützlich, daß in
Darmſtadt, das nun ſeit einigen Wochen die nationalſozialiſtiſch=
deutſch=
nationale Volksbegehrenspropaganda über ſich ergehen läßt, einmal
von der anderen Seite her in einer öffentlichen Verſammlung Stellung
genommen wurde. Am geſtrigen Abend war nicht nur die
Woogsturn=
halle, ſondern auch die raſch improviſierte Parallelverſammlung im
Bürgerhof überfüllt, was wir als Zeichen dafür buchen möchten, daß
man ſich für den Youngplan auch von der anderen Seite her
inter=
geſſiert. In der Hauptverſammlung in der Woogsturnhalle ſprach Dr.
Karl Mierendorff über „Youngplan und Volksbegehren”. In
etwa anderthalbſtündiger Rede legte er nicht nur all die bekannten,
von uns immer wieder angeführten Gründe für die Annahme des
Youngplanes dar, ſondern er ging auch auf die verſchiedenen
Beſtre=
bungen ein, aus denen heraus das Volksbegehren, über deſſen
Miß=
erfolg man ſich in unterrichteten Kreiſen ſeiner Amhänger ja nie im
Unklaren war, erwachſen ſei. Beſonders ſcharf nahm Dr. Mierendorff
Stellung gegen die Agitation der Nationalſozialiſten. Es erübrigt ſich,
auf ſeine Ausführungen näher einzugehen, da wir ſelbſt ſeinerzeit die
Art und Weiſe der nationalſozialiſtiſchen Hetzpropaganda klar
darge=
ſtellt und ſie gebührend gekennzeichnet haben. — Es war ein erfreuliches
Zeichen der Toleranz, daß man dem Redner der Gegenpartei eine halbe
Stunde Redezeit zur Verfügung ſtellte. Mag dabei natürlich auch die
Rückſicht, ſich von den Methoden der Volksbegehrler vorteilhaft zu
unterſcheiden, mitgeſprochen haben (bekanntlich wurden ſeinerzeit im
erſten Vortrag, den Dr. Bang hielt, Dr. Mierendorff nur 5 Minuten
Redezeit zugebilligt), ſo darf doch feſtgeſtellt werden, daß, von geringen
Ausnahmen abgeſehen, ſich die Oeffentlichkeit durchaus muſtergültig
ver=
halten hat, trotz der ſchweren Provokationen, die ſich der
nationalſozia=
liſtiſche Diskuſſionsredner, Bergarbeiter Lang, zuſchulden kommen
ließ. Sein Vortrag brachte zur Sache des Youngplanes und des
Volks=
begehrens herzlich wenig, erging ſich dafür in ſchärfſter Bekämpfung
der Sozialdemokratiſchen Partei einerſeits, in propagandiſtiſcher
Verherr=
lichung der Hakenkreuzleu andererſeits. Nach den Ausführungen ihres
Diskuſſionsredners, der intereſſanterweiſe früher der Kommuniſtiſchen
Partei angehörte, verließen die Nationalſozialiſten zum großen Teil
den Saal. Dr. Mierendorff ſprach kurze Schlußworte an die
Ver=
ſammlung.
— Zum Volksbegehren. Nach Mitteilung von amtlicher
Stelle ſind Beſtrebungen im Gange, auf Bürgermeiſtereien in
dem Sinne einzuwirken, daß ſie Eintragungen amtlich
anerken=
nen, die durch Umhertragen der Liſten von Haus zu Haus
zu=
ſtandegekommen ſind. Nach den Beſtimmungen des
Reichs=
geſetzes über Volksentſcheid und Volksbegehren dürfen die
Bür=
germeiſter ſolche Liſten nicht beglaubigen. Nur ſolche Liſten
haben Gültigkeit, die an den amtlich beſtimmten
Einzeichnungs=
ſtellen beſchrieben worden ſind.
Kunſthalle am Rheinkor.
Der Vorſtand des Kunſtvereins ſieht ſich veranlaßt, nochmals auf
die in der geſtrigen Nummer dieſes Blattes gebrachte Abhandlung über
die Gedächtnisſchau für Profeſſor Albert Hartmann
hinzuweiſen. Die Eröffnung der Ausſtellung erfolgt kommenden
Sonn=
tag, den 20. ds. Mts., 11.30 Uhr, und es wird der Hoffnung Ausdruck
gegeben, hierbei recht zahlreiche Beſucher begrüßen zu können. Es darf
noch angeführt werden, daß die Preiſe für die ſehr anſprechenden
Agug=
relle nicht hoch gehalten ſind, ſo daß jeder Freund der ſympathiſches
Kunſt Profeſſor Albert Hartmanns ſich eine ſchöne Erinnerung ſichern
kann.
— Ehem. ſtädt. Handelsſchüler. Es herrſcht eine rege Nachfrage nach
Eintrittskarten, der eigentliche Kartenverkauf findet aber nur an der
Abendkaſſe ſtatt. Mitglieder haben gegen Vorzeigung der quittierten
Mitgliedskarte freien Eintritt.
— Lotteriegewinn von 100 0000 Mark gezogen. In der Ziehung der
1. Klaſſe der Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſenlotterie am Freitag entfiel
ein Gewvinn von 100 000 Mark auf Nummer 148 479.
Straßenſperre. Wegen Vornahme von Straßenbauapbeiten wwird
der Herdweg zwiſchen Nieder=Ramſtädter Straße und Friedhofs=
Allee vom 18. Oktober bis auf weiteres für Fahrzeuge aller Art
geſperrt.
Lsfale Betagſtelſungen.
be 3
erftelnenden Netizn find ausfhliefich alt Hinwelke af Husdern w sehahten
m keisem Falle irgendwie alt Vebrechung oder Krich.
— Die Tanzabende am Samstag und Sonntag im Hotel
Prinz Heinrich werden ganz beſonders empfohlen.
— Sportplatzreſtaurant und Café am
Böllenfall=
tor. Heute Samstag und morgen Sonntag findet ein großes Münchner
Oktoberfeſt mit Tanz ſtatt. Zum Ausſchank gelangt baheriſches Feſtbier
der Wagnerbräu München. Zum Tanz ſpielt eine erſtklaſſige
Tanz=
kapelle mit dem berühmten Saxophoniſten Fritzi Krüger. (S. Anzeige.)
Aus den Parkeien.
— Jugendgruppe der D.V.P. Morgen Sonntag Ausflug
nach Roßdorf. Treffpunkt 2.30 Uhr Oſtbahnhof. Wir bitten um
zahl=
reiche Beteiligung.
1O
Hm Hiaareuaschen:
Aaan
mit dem Duftbeuer
FRIEDRICH SAUER ANAKSOTTAA
Seite 6
Samstag, den 19. Okiober 1929
Nummer 290
Sihung des Provinzialausſchuſſes.
In der Sitzung des Provinzialausſchuſſes vom 18. d. M. under
Vorſitz von Provinzialdirektor Gebhardt kam als erſter Punkt der
Tagesordnung die Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Stadt
Dort=
mund gegen den Landesfürſorgeverband Heſſen wegen Erſtattung von
Pflegekoſten für die Frieda Weichſel zur Verhandlung. Der
Landes=
fürſorgeverband Heſſen wurde zur Erſtattung der Koſten in Höhe von
69 Mark zuzüglich 4 Prozent Zinſen verurteilt. Als zweiter Punkt
kam das Geſuch des Landwirts Keil=Gronau, betr. Erteilung der
Kon=
zeſſion zum Betrieb einer Kaffeewirtſchaft mit Schokoladeausſchank, zur
Verhandlung. Der Gemeinderat Gronau hatte mit 5:3 Stimmen bei
einer Enthaltung die Bedürfnisfrage bejaht, Bürgermeiſter Dingeldey=
Gronau ſowie der Kreisausſchuß Bensheim ſie verneint. Der Vertreter
des Antragſtellers, Rechtsanwalt Dr. Hattemer=Bensheim, begründet
den Antrag damit, daß früher 8 gegen heute 5 Wirtſchaften zu Gronau
beſtanden hätten, und daß der Fremdenverkehr, für den eine
Kaffee=
wirtſchaft beſonders in Betracht käme, im Anſteigen begriffen ſei. Das
Geſuch Keils wird genehmigt, die Koſten fallen dem Berufungskläger
zur Laſt. — Als dritter Punkt der Tagesordnung wird über die
Ent=
eignungsklage der Gemeinde Fürth gegen Johannes Berg 11. zu Fürth
verhandelt. Vertreter der Klägerin iſt Rechtsanwalt Vetter=Fürth,
Bürgermeiſter Zeiß=Fürth, als Nebenberechtigter des Spar= und
Kredit=
vereins Fürth, vertreten durch Rechner Schilling, Vertreter des Joh.
Berg iſt Rechtsanwalt Dr. Hattemer. Gegen das
Enteignungsverfah=
zen als ſolches wird kein Einſpruch erhoben. Dieſer erſtreckt ſich nur
auf den Preis für die Uebernahme, den die Gemeinde mit 6000 Mark
feſtſetzte, während von der Gegenpartei 10 000 Mark verlangt wurden.
Das Gutachten der Lokalkommiſſion ſowie das Gutachten des
Sachverſtän=
digen Oberbaurats Keſſel kommen zu 2600 Mark Geländewert
zuzüg=
lich etwa 1500 Mark Aufwendungen für Errichtung der Straße. Die
Gemeinde macht die Notwendigkeit des Straßenſtücks, insbeſondere,
wenn — wie beabſichtigt — die Straße von der Provinz übernommen
werden ſoll, geltend. Dr. Hattemer weiſt auf die Geldentwertung hin,
die eine höhere Entſchädigung notwendig mache. Nach längerer
Bera=
tung kommt der Provinzialausſchuß zur Eutſcheidung, nach der das in
Frage kommende Straßenſtück (Länge zirka 60 Meter) mit 4680 Mark
zu vergüten ſei. Die Koſten des Verfahrens fallen der Gemeinde Fürth
zur Laſt. — In Sachen Berufung des Chriſtian Pfaff=Neu=Iſenburg
gegen das Urteil des Kreisausſchuſſes Offenbach wegen Nichterteilung
eines Kraftfahrzeugführerſcheins wird die Entſcheidung des
Kreisaus=
ſehuſſes Offenbach, die ſich auf die Tatſache ſtützt, daß der Antragſteller
mehrfach wegen Diebſtahls und Widerſtands gegen die Staatsgewalt
vorbeſtraft iſt, erſetzt durch die Erteilung der nachgeſuchten
Führerſchein=
erlaubnis, da der Antragſteller ſeit nunmehr 3 Jahren in einer Firma
tätig fei und ſich gut geführt habe. Ein Leumundszeugnis der
Orts=
polizeibehörde wurde verleſen. — Ein Geſuch des Robert Broſi=
Offen=
bach um Erteilung einer Schankkonzeſſion wird abgelehnt. Die
Be=
dürfnisfrage iſt verneint, und insbeſondere wird darauf verwieſen, daß
die betreffende Gaſtwirtſchaft innerhalb 3 Jahren etwa zehnmal den
Beſitzer bzw. deſſen Pächter gewechſelt habe. — Dagegen wird dem
Geſuch der Firma Gebr. Krome=Offenbach um Erteilung der Erlaubnis
zum Betriebe einer Erfriſchungshalle ſtattgegeben. Die Koſten fallen
dem Antragſteller zur Laſt. — Damit ſchließt der Provinzialausſchuß
gegen 312 Uhr ſeine Sitzung.
Auf dem Meſſeplatz mehrt ſich die Karawane der Sarraſani=Autos.
Die Sarraſani=Schau iſt der einzige Zirkusbetrieb der Welt, der ſich
mit eigener Kraft von Stadt zu Stadt mit Hilfe ſeiner 200
Autolgſt=
güge bawegt. Alle anderen Zirkuſſe, auch die amerikaniſchen, ſind auf
Eiſenbahnen angewieſen. Sarraſanis Automobilbetrieb läßt ſich ſelbſt
unter Aufwendung größter Geldmittel nicht von heute auf morgen
nach=
ahmen; es gehört jahrelange Erfahrung dazu, eine ganze Stadt auf
Rädern zu halten. In Amerika kündigte ſich 1926 der Erſte
Automobil=
zirkus der U. S.A. an mir 30 Autos; dieſes Unternehmen iſt aber nach
einem halben Jahr ſchon wieder auf Eiſenbahn umgeſtellt worden”
Sämtliche Autos Sarraſanis ſind deutſche Arbeit, machen alſo bei
jeder Auslandstournee ſtärkſte Propaganda für die deutſche
Automobil=
induſtrie, insbeſondere für die Fabrikate Daimler=Benz, Adler, Vomag,
Daag, Hanomag, Opel.
Die meiſten Autos ſind Transportwagen, Büros, Werkſtätten,
Raub=
tierwohnungen, verhältnismäßig klein iſt die Zahl der Wohnungen.
Welche Summen Sarraſani der deutſchen Automobilinduſtrie zuführt,
erhellen folgende Beiſpiele: 1927 wurden ſechs Bürowagen im
Geſamt=
werte von 238 000 Mark, ferner drei Tierſpezialwagen zu 62000 Mark,
ferner vier Wohnwagen zu 71000 Mark, insgeſamt alſo für 371000
Mark neuer Wagen abgenommen. Dazu kommen mehrere
hundert=
tauſend Mark (jährlich) für Autoreifen, Erſatzteile uſſ.
Alle Raubtiere, das Nilpferd, die Seelöwen, das geſamte Material,
Büros, Wohnwagen, Handwerkskammern, Werkſtätten gegen in
Auto=
mobilen oder Anhängern von einem Spielort zum andern über die
Landſtraße. Dieſe Straße wird vor der Abreiſe mit zahlreichen
Fahrt=
richtungsweiſern verſehen, die nachts beleuchtet ſind; insbeſondere
Pa=
trouillen fahren beſtändig in kleinen ſchnellen Autos die Landſtraße ab,
um zu kontrollieren, ob der Transport glatt vonſtatten geht. Bleibt
eines der ſchweren Laſtautos (bis zu 8 To.) ſtecken, dann werden die
Raupenſchlepper eingeſetzt. Um dieſe ſchnell hin= und herwerfen zu
kön=
nen, ließ ſich Sarraſani beſondere Kippwagen konſtruieren, auf denen
die Raupenſchlepper transportiert werden. — Die Sarraſani=Schau hat
feſt angeſtellt hundert Chauffeure im Sommer, ſiebenzig im Winter.
Durchſchnittsgehalt eines Chauffeurs 230 Mark monatlich und freie
Wohnung.
Freitod. Ein Darmſtädter Taxameterdroſchkenführer, Adam
Bachert, der wegen zahlreicher Betrügereien uſw. ſteckbrieflich verfolgt
wurde, hat ſich in der Nacht vom 14. auf 15. Oktober 1929 in einem
Gaſthaus in Groß=Umſtadt erſchoſſen.
Raub. Vor einigen Tagen wurde eine 82jährige Frau in
Mann=
heim in ihrer Wohnung überfallen, geknebelt und aus der Ladenkaſſe
zirka 2000 RM., beſtehend aus 50= und 100=Markſcheinen, geraubt.
Be=
ſchreibung der Täter: 1. 25 bis 30 Jahre alt, mittelgroß, ſchlank,
dunklen Anzug, dunklen Hut. 2. Etwa 26 Jahre alt, mittelgroß, ſchlank,
dunkle Kleidung. Sachdienliche Mitteilungen erbeten Polizeiamt,
Hügelſtraße, Zimmer 3.
Diebſtähle. In der Nacht vom 15. auf 16. Oktober 1929
wur=
den verſchiedene Gartenhütten hinter der Stadtgärtnerei an der
Frank=
furter Straße erbrochen und daraus unter anderem eine Bohrmaſchine,
ein Schraubſtock und ein Paar Gummiſtiefel geſtohlen.
Aus der Fürſorgeerziehung durchgebrannt. Die
Fürſorgezög=
linge Emil Ebbler aus Freiburg und Friedrich Grumbach aus
Mann=
heim haben ſich in Darmſtadt freiwillig bei der Polizei gemeldet. Sie
waren vor einigen Tagen aus ihrer Anſtalt bei Moosbach in Baden
entſprungen. Beide wurden zur weiteren Verfügung des Wohlfahrts=
und Jugendamts zunächſt dem Stadtkrankenhaus zugeführt.
Fürſorge=
zögling H. H. aus Darmſtadt wurde hier aufgegriffen und in
Schutz=
haft genommen. Seine anderweitige Verbringung iſt in die Wege
geleitet.
Aufgefundene Kleider ufw. Am 15. Oktober wurden im Walde
gegenüber dem Hauptbahnhof folgende Sachen, mit einem Koppel
ver=
ſchnürt, vorgefunden: Eine abgetragene graue Jacke, karrierte lange
Hoſe, graue Kniehoſe, 1 Paar alte ſchw. Halbſchuhe, ſchw. Schnürſchuhe,
blau=weiß geſtreifter Metzgerkittel, weißer, wollgeſtrickter Schal,
ge=
ſtreifte Stehumlegkragen, bunte Selbſtbinder, kleiner Handſpiegel mit
weißem Rahmen. Zweckdienliche Mitteilungen werden an die Kriminal=
Abteilung, Hügelſtraße 31—33, Zimmer 3, erbeten.
Fahrraddiebſtähle. Geſtohlen wurden: Am 10. Oktober 192‟
aus dem Hausflur Dieburger Straße 55 ein Herrenrad, Marke Revolte,
Rennſattel. Am 12. Oktober 1929 vor der Hauptpoſt ein Herrenrad,
Marke Haſſia, Fabriknummer 1 160 702. Am 11. Oktober 1929 vor dem
Kaufhaus Ehape ein Herrenrad, Marke Diskus, Fabriknummer 26 011.
Faſt jeden Tag werden eine Anzahl elektriſcher Lichtmaſchinen von
Fahr=
rädern geſtohlen. Wir warnen, Lichtmaſchinen von unberufener Hand
käuflich zu erwerben.
Tageskalender für Samstag, den 19. Oktober 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 20 Uhr, L 6: „Drei
groſchenoper”. — Kleines Haus, 19,30 Uhr, Volksvorſtellung:
Waf=
fenſchmied” — Orpheum, 20,15 Uhr: Tanzgaſtſpiel Bella Siris.
— Konzerte: Schloßkaffee, Rheingauer Weinſtube,
Reſtaurations=
betrieb Boßler, Alte Poſt, Bismarckeck, Hotel Prinz Heinrich,
Wald=
fchlößchen, Kaffee Jöſt, Darmſtädter Hof, Sportplatzreſtaurant,
Reichs=
rrone, Zum Haferkaſten, Reichshof, Zum Schwanen, Stadt Nürnberg,
Stadt Malaga, Bürgerhof, Spaniſche Bodega. —
Konkordia=
ſaal, 20.30 Uhr: 32. Gründungsfeier d. D.H.V. — Perkeo,
20,15 Uhr: Oktoberfeſt der ehemaligen ſtädtiſchen Handelsſchüler.
Fürſtenſaal 20 Uhr: Feier zum Gedenken an die
tauſend=
jährige deutſche Oſtmark. — Realgymnaſium, 20 Uhr:
Vor=
trag über Eſperanto. — Gewerkſchaftshaus 20 Uhr, Bund
religiöſer Sozialiſten: Vortrag „Chriſtentum und Sozialismus”,
Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia.
Aus Heſſen.
Heſſen in Zahlen.
Wer im öffentlichen Leben ſteht oder ſich über den engeren Kreis
ſeiner eigenen Tätigkeit hinaus über die allgemeinen Zuſtände
infor=
mieren will, kann auf das von der amtlichen Statiſtik gebotene Material
nicht verzichten. Auf die Benutzung durch einen weiteren Perſonenkreis
ſind demzufolge die von den Statiſtiſchen Aemtern herausgegebenen
Jahrbücher oder Handbücher zugeſchnitten. Auch die vom Heſſiſchen
Landesſtatiſtiſchen Amt in Darmſtadt herausgegebene, ſoeben
erſchei=
nende vierte Ausgabe des „Statiſtiſchen Handbuchs für den Volksſtaat
Heſſen” dient ſolchen Informationsbedürfniſſen. Es iſt beſonders zu
be=
grüßen, daß in dem neuen Handbuch das alphabetiſche
Schlagwortver=
zeichnis ſehr ſorgfältig und weitgehend ausgebaut iſt. Es gibt für
un=
zählige Einzelfragen darüber Aufſchluß, ob und in welcher
Veröffent=
lichung die heſſiſche Landesſtatiſtik Material darüber beſitzt. Wir
be=
halten uns vor, auf einzelne, die Allgemeinheit beſonders intereſſierende
Abſchnitte des Handbuchs beſprechungsweiſe noch weiter einzugehen.
Heſſiſcher Straßenbericht
für die Woche vom 20. bis 26. Oltober 1929.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Wiebelsbach — Höchſt i. Odw. (Klm. 28,2—34,39) vom 7. 10. bis
10. 11. geſperrt. Umleitung: Zipfen—Ober=Nauſes und Schloß Nauſes.
Babenhauſen—Aſchaffenburg vom Altendörfer Hof bis Stellwerk 2
vom 14. bis 25. Oktober geſperrt. Umleitung: Babenhauſen-
Harres=
hauſen.
Biblis—Bobſtadt Klm. 30.10—31,3 vom 21. bis 31. Oktober
ge=
ſperrt. Umleitung: Wattenheim-Nordheim-Hofheim.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Kolmbach-Fürth (Ortsdurchfahrt Schlierbach) vom 14. Oktober bis
10. November geſperrt. Umleitung: Lindenfels.
Waldmichelbach-Mörlenbach Klm. N,28—30,48 (frühere
Staats=
ſtraße) vom 7. bis 24. Oktober geſperrt. Umleitung: Ober=Mengelbach—
Zotzenbach.
Reiſen-Nieder=Mumbach-Ober=Mumbach-Rohrbach am
Bahn=
übergang Klm. 6,637 der Bahnſtrecke Weinheim-Fürth am 10. Oktober
von 7 bis 16 Uhr geſperrt.
St. Johann—Partenheim bis zur Bingerſtraße vom 19. 8. bis auf
ſveiteres geſperrt. Umleitung: Ober=Hilbersheim.
Ortsdurchfahrt Heidesheim vom 17. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung über Binger Straße.
Ortsdurchfahrt Wallertheim (Neuſtraße zwiſchen Schimbsheimer=
und Bahnhofſtraße) vom 30. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Schimbsheimer=, Geſellchen= und Bahnhofſtraße.
Genſingen—Gau=Bickelheim (Km. 8,3—13,0) vom 7. 10. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Planig-Boſenheim-Pfaffen=
Schwaben=
heim.
Vom Bahnhof Großen=Linden-Leihgeſtern vom 2. 9. bis auf
weiteres geſperrt. Umleitung: Gießen bzw. Lang=Göns.
Ortsdurchfahrt Echzell in Richtung Biſſes vom 29. 8. bis an
weiteres geſperrt. Umleitung: Grundſchwalheim.
Ortsdurchfahrt Bindſachſen in Richtung Gelnhaar und Büdingen
vom 2. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Kefenrod bzwv.
Wenings.
Nieder=Wöllſtadt—Chauſſeehaus—Ilbenſtadt vom 2. 9. bis auf
wei=
teres geſperrt. Umleitung nach Flbenſtadt erfolgt über Kloppenheim—
Groß=Karben, desgleichen nach Aſſenheim über Bruchenbrücken.
Heldenbergen=Bahnhof vom 4. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umlei=
tung erfolgt über eine Notbrücke auf eigene Gefahr.
Lauter-Laubach vom 13. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung:
Wetterfeld.
Gonterskirchen—-Ruppertsburg vom 26. 9. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Laubach.
Nieder=Ohmen-Bernsfeld vom 1. 10. bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Atzenhain.
Ermenrod—Groß=Felda vom 2. 10, bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Zeilbach.
endfen
Kxae
Uaateeetaetarteataaatataatesttetetwan
IN ApOTH. UMDORoC.
Dose od. Tube 60 Pfg.
J. Griesheim, 18. Okt. Die Kartoffelernte in unſerer Gemarkung
iſt jetzt beendet. In den beſſeren Lagen konnte eine gute Mittelernte
eingebracht werden, im Sandfeld dagegen iſt ſtellenweiſe eine völlige
Mißernte zu verzeichnen. — Die Bürgermeiſterei hat das Einſperren der
Tauben für die Zeit vom 17. Oktober bis einſchließlich 13. November
d. J. angeordnet. Zuwiderhandlungen unterliegen der Beſtrafung
ge=
mäß Artikel 39 Abſ. 2 des Feldſtrafgeſetzes. — Laut einer
Bekannt=
machung der hieſigen Volksbank hat die Bezahlung der Ackerpacht und
Holzgelder bis Ende Oktober d. J. zu erfolgen. Im Nichtzahlungsfalle
erfolgt Antrag auf Erlaß eines Zahlungsbefehls. — Am Sonntag, den
20. Oktober d. J., nachmittags 3 Uhr, findet die diesjährige Inſpektion
und Schlußübung der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr ſtatt. Nach
Schluß der Uebung erfolgt im Gaſthaus „Zum grünen Baum” die
Ueberreichung der 25= und 40=jährigen Auszeichnungen und Diplome an
verſchiedene Feuerwehrleute. — Am Sonntag, den 20. Oktober d. J.,
erfolgt die 10. Wanderung der Ortsgruppe Griesheim des
Odenwald=
klubs nach Stockſtadt—Kühkopf-Oppenheim.
— Pfungſtadt, 18. Okt. Zentralverband der
Arbeits=
invaliden und Witwen Deutſchlands, Ortsgruppe
Pfung=
ſtadt. Die Ortsgruppe Pfungſtadt veranſtaltet am Sonntag, den 20.
Ok=
tober, nachmittags, im Kino des Auguſt Stoltze, Frankfurter Straße,
einen Filmvortrag: „Der Verbandstag in Kiel und die ſozialpolitiſche
Arbeit des Verbandes‟. Der Film ſelbſt zeigt die Verbandstagung, den
Aufbau der Organiſation, und einige Bilder des Kieler Hafens und
deſſen Umgebung. Als Referent hierzu iſt der Kollege Nikolaus Adler=
Viernheim gewonnen. Derſelbe wird neben den Erläuterungen des
Films den Auf= und Ausbau der Invalidenorganiſation des
Zentralver=
bandes behandeln.
— Roßdorf, 18. Okt. Der Lutherfilm, der Film der deutſchen
Re=
formation, den der Evangeliſche Bund und der Guſtav=Adolf=Verein
zur Vorführung erworben haben, wird in unſerer Kirche am Sonntag
abend halb 8 Uhr vorgeführt. Orgelſpiel und Choralgeſang werden ſich
einfügen.
Oberheſſen.
— Gießen, 18. Okt. Der Butzbacher Bankkrach vor
Gericht. Vor einer Reihe von Monaten erregte der Zuſammenbruch
des Bankhauſes L. in Butzbach, über das dann auch das
Konkursverfah=
ren eröffnet wurde, erhebliches Aufſehen. Seit vorgeſtern wird nun vor
dem Erweiterten Schöffengericht in Gießen gegen den Bankinhaber L.
wegen Konkursverbrechens, insbeſondere wegen Verbrechens gegen das
Depotgeſetz, verhandelt. Die Anklage legt ihm zur Laſt, daß er in
Kenntnis ſeiner Zahlungsunfähigkeit bzw. Ueberſchuldung ihm
anver=
traute fremde Wertpapiere in beträchtlicher Höhe unterſchlagen habe.
Der Beihilfe dazu ſind ſein damaliger Prokuriſt H. und ein Angeſtellter
W. angeklagt, weiterhin wegen Hehlerei ein auswärts wohnender
Kauf=
mann, der zur Sicherung eines von ihm an den Bankinhaber gewährten
Darlehens fremde Wertpapiere von L. zum Pfand genommen habe. 30
Zeugen und 2 Bücherſachverſtändige ſind zu der Verhandlung geladen.
Aus der Vernehmung des angeklagten Bankinhabers L. iſt
hervorzu=
heben, daß er Ende 1924 ſein Bankunternehmen in Butzbach eröffnete,
die ihm hierfür zur Verfügung ſtehenden Mittel aber recht knapp waren.
Im Jahre 1927 geriet er in erhebliche Schwierigkeiten, da er ſich an
einem induſtriellen Unternehmen beteiligt und hierbei größere Verluſte
erlitten hatte. Hinzu kam, daß die Geldentnahmen aus dem Geſchäft
für Privatzwecke reichlich hoch im Verhältnis zu dem Verdienſt geweſen
ſind. Die rechtswidrige Verfügung über fremde Wertpapiere wurde von
L. zugegeben, er beſtritt aber, dabei ſeiner Zahlungsunfähigkeit bzw.
Ueberſchuldung ſich bewußt geweſen zu ſein. Der Prokuriſt H. frach
ſich in gleicher Weiſe aus, während der Angeſtellte W. keinerlei ſtrafbare
Handlung begangen haben will. Der weitere Angeklagte beſtritt den
Vorwurf der Hehlerei. Nach der Vernehmung der Angeklagten
mar=
ſchierten die Zeugen auf, von denen die meiſten durch L. empfindlich
ge=
ſchädigt worden ſind. Das Zeugenverhör wurde ſchließlich nachmittags
abgebrochen und die Verhandlung am Donnerstag weitergeführt.
Iu den Dahen ui 44. Aovemver.
Wahlvorſchlag der 2.5.P.
für die Provinzialkagswahl der Provinz Skatkenburg
am 17. November 1929.
1. Altendorf Heinrich, Oberlandesgerichtsrat, Darmſtadt,
Mathildenſtr. 53; 2. Fritſch, Karl, Oekonomierat, Dilshofen; 3. Joſt,
Joh. Gg., Lehrer, Offenbach a. M., Bismarckſtr. 141; 4. Schmidt,
Auguſt, Fabrikarbeiter, Hofheim i. Ried, Neugaſſe; 5. Müller,
Heu=
mann, Bürgermeiſter, Rüſſelsheim a. M.; 6. Enſinger, Chriſtian,
Autohändler, Michelſtadt i. O.; 7. Nohl, Jakob Otto,
Inſtallateur=
meiſter, Darmſtadt, Wilhelminenſtr. 10: 8. Weber 8., Georg,
Land=
wirt, Groß=Umſtadt; 9. Frick, Max, Salinendirektor, Wimpfen a. N.;
10. Lorey, Adam, Schreinermeiſter, Neu=Iſenburg; 11. Stetter 1.,
Wilh., Mützenfabrikant, Pfungſtadt; 12. Küchler, Peter Ernſt,
Land=
wird, Dudenhofen, Kr. Offenbach; 13. Groll, Wilhelm,
Oberjuſtiz=
inſpektor, Bensheim a. d. B.; 14. Becker, Theodor, Dr. h. c.,
Ober=
ingenieur, Direktor, Guſtavsburg; 15. Breimer, Wilh. Hch.,
Ge=
ſchäftsführer, Beerfelden i. O.; 16. Mottſcheller, Wilhelm,
Tape=
ziermeiſter, Offenbach a. M., Nohrſtr. 55; 17. Lehr 3., Georg Michael,
Verſicherungsbeamter, Dietzenbach, Kr. Offenbach; 18. Glaeſer, Hans,
Amtsgerichtsrat, Groß=Gerau; 19. Reitz, Georg Konrad, Bauinſpektor,
Groß=Steinheim; 20. Kurz, Wilhelm, Elektrizitätswerksbeſitzer,
Hain=
ſtadt, Kr. Erbach i. O.; 21. Lauteſchläger, Gg., Gärtnereibeſitzer,
Griesheim b. Darmſtadt; 22. Kammerer, Julius, Schloſſermeiſter,
Nüſſelsheim a. M.
Wahlvorſchlag des Heſſiſchen Landbundes
für die Provinzialkagswahl der Provinz Starkenburg
1. Joh. Philipp Jacobi, Landwirt in Königſtädten; 2. Fritz Bauer,
Landwirt und Mühlenbeſitzer, Schmalmühle bei Fränkiſch=Crumbach;
3. Johann Peter Arras, Landwirt in Ober=Oſtern; 4. Valentin
Men=
ger 8., Landwirt in Groß=Rohrheim; 5. Philipp Schuchmann, Landwirt
in Braunshardt; 6. Heinrich Göckel, Landwirt in Langen; 7. Johann
Heid, Land= und Gaſtwirt in Waldmichelbach; 8. Georg Wilhelm
Grüne=
wald, Landwirt und Mühlenbeſitzer in Harreshauſen; 9. Philipp
Dam=
mel, Landwirt in Biſchofsheim; 10. Heinrich Koch 6., Landwirt in
König; 11. Hermann Wegerle 1., Landwirt in Lampertheim; 12. Richard
Kunz, Landwirt in Pfungſtadt; 13. Karl Fecher 1., Landwirt in
Weis=
kirchen; 14. Adam Schaab, Landwirt in Mittershauſen; 15. Karl Fritſch,
Landwirt in Groß=Zimmern; 16. Philipp Schaefer 2., Landwirt und
Bürgermeiſter in Erfelden; 17. Rudolf Engelmann, Landwirt in
Güt=
tersbach; 18. Ludwig Hedderich 11., Landwirt in Groß=Hauſen; 19.
Philipp Zängerle, Landwirt in Wixhauſen; 20. Karl Philipp Geißler,
Landwirt in Hainſtadt, Kr. Offenbach; 21. Adam Rettig 2., Landwirt
in Zotzenbach.
Die Mitkelſtands=Bereinigung (wirkſchaftsparkei)
hat für die bevorſtehenden Wahlen zum Provinzialtag ebenfalls eine
Kandidatenliſte eingereicht. Es ſind dies: 1. Georg Adam Leonhardt,
Malermeiſter in Sprendlingen, Kr. Offb.; 2. Georg Ecrich, Kaufmann
in Klein=Auheim a. M.; 3. Max Freudenberg, Buch= und Steuerberater
in Bieber b. Offb.; 4. Ferdinand Heck, Kaufmann in Langen i. H.;
5. Johann Höfling, Malermeiſter in Seligenſtadt a. M.; 6. Johann
Werner 5., Bauunternehmer in Langen i. H.; 7. Jakob Wilhelm Müller,
Zimmermeiſter in Sprendlingen, Kr. Offb.; 8. Ludwig Werner 5.,
Zim=
mermeiſter in Langen i. H.; 9. Jgnatz Seipel, Steinbruchbeſitzer in
Mühlheim a. M.
Krafipoſtverkehr Bensheim-Lindenfels
während des Bergſträßer Winzerfeſtes in Bensheim.
Am 19., 20. und 21. Oktober wird die Kraftpoſt Bensheim—
Lindenfels beſondere Omnibuſſe verkehren laſſen, die um 19 Uhr
in Lindenfels und um 23 Uhr in Bensheim am Bahnhof
ab=
fahren.
Geſchäfliches.
„Ich bin Dein” — ein treuer und lieber Freund jeder Familie.
Er will auch der Ihre werden, und auch Sie werden mit ihm zufrieden
ſein und ihn jede Woche herzlich willkommen heißen.
Beachten Sie bitte den Proſpekt, der der heutigen Ausgabe
bei=
liegt. „Ich bin Dein” iſt eine neue, äußerſt inhaltreiche und gut
aus=
geſtattete Romanzeitſchrift, die in dem bekannten Verlage von W.
Vo=
bach u. Co., G.m.b.H., Leipzig, erſcheint. Die Anſchaffung dieſer
vor=
züglichen Familienlektüre iſt jedermann leicht gemacht, denn das Heft
koſtet bei freier Zuſtellung ins Haus 30 Pfg. „Ich bin Dein” bringt
Originalromane beliebteſter Schriftſteller, kleine Erzählungen, Scherz=,
Spiel= und Rätſelecke, ſowie Ratſchläge für Küche, Haus und Keller.
Das in Tiefdruck hergeſtellte künſtleriſche Umſchlagbild wechſelt bei
jeder Nummer. Sichern Sie ſich die Romanfortſetzungen durch
ſo=
fortige Beſtellung der Zeitſchrift „Ich bin Dein” und ſenden Sie die
dem Proſpekt beiliegende Poſtkarte noch heute an die Buchhandlung
Peter Schmitt, Frankfurt a. M., Kronprinzenſtraße. 51. (16351
Rundfunk=Programme.
Frankfurt
Samstag, 19. Okt. 10.40: Schulfunk: Franzöſiſch. o 13.30:
Schallplatten: Italieniſche Lieder. o 15.15: Kaſſel: Jugendſtunde:
Aus dem deutſchen Liederkranze — Bürgerſchule 10, Kaſſel.
Schillerlieder. 8 16.15: Stuttgart: Konzert des Funkorch. O 18:
Peterskirche Frankfurt a. M.: Frankfurter Motette. Kantate von
Bach. o 18.45: Briefkaſten. O 18.55: Stenograph.
Fortbildungs=
kurſus. O 19.10: Medizinalrat Dr. Aſcher: Hygiene der Arbeit,
19.30: Dipl.=Ing. Frank: Unter Afghanen. O 20: Bühne und
Leinwand. Heitere literariſche Veranſtaltung. Oſſiv Kalenter: „Oper”,
— M. Soſtſchenko: „Die Kinovorſtellung”. — L. Thoma: „Kabale
und Liebe‟: „Kino” Perſ.: Xaver Hierlinger Melber: Sopie
Hierlinger, ſeine Frau; Sopherl, die Tochter; Andere Münchner;
Andere Münchnerinnen. O. 21: Mainz; Funkſchaubrettl. Mitw.
u. a.: Irene Ambrus, W. Schaeffers, H. Sylveſter Bunſel (Tenor).
Funkorch. 8 22.45: Tanzmuſik.
Königswuſterhaufen
Deutſche Welle. Sonnabend. 19. Okt. 12: Rheiniſche Sage und
Rheiniſches Lied. Kaete Förder (Sprecherin), das Prof. Felix
Schmidt=Quartett, Dr. H. Fiſcher (Vortrag). 6 14.30:
Kinder=
baſtelſtunde: Tüchtigs Gemüſegarten. 15: Stephan Konetzky:
Für Erziehung und Unterricht: Bericht über die Studienfahrten
des Zentralinſtituts im Sommer 1929. o 16: Dir. Friebel und
Dr. Würzburger; Arbeitsgemeinſchaft für Funkpädagogik (Dialog).
o 16.30: Hamburg: Alte Kammermuſik. Mitw.: Lina
Roſen=
löcher (Sopran, H. Roſenlöcher (Violine), R. Kupfer (Cello).
17.30: Th. Kotzur: Bildungsquellen des Beamten. o 18:
F. Schröder: Um die Reform der Arbeitsloſenverſicherung. O 18.30;
Franzöſiſch für Anf. O 18.55: Prof. Dr. Dibelius: Das moderne
England. O 20: Orcheſterkonzert. Dirig.: Seidler=Winkler.
Beet=
hoven: Sinfonie Nr. 2, D=dur. — Chopin: Fantaſie über
pol=
niſche Lieder für Klavier und Orch. — Chopin=Erinnerungen.
Geleſen von Th. Loos. — Schumann: Ouv. zu Manfred‟
— Tieſſen: Totentanz=Suite, für Violine und Orch. Dirig.: Der
Komponiſt. — Schubert: Sinfonie Nr. 5 B=dur. Mitw.; Fanny
Weiland (Flügel), Stefan Frankel (Violine), Funkorch. o Danach;
Tanzmuſik. Fred. Bird=Tanz=Orch. — Pauſe: Bildfunk.
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Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe
Veranworſich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Siereſe; für Sport: Dr. cugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; fü=
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle; Drnc
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſiadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
Rummer 290
Eamstag, den 19. Oftober 1929
Seite 7
Nachrichken des Skandesamks Darmſtadk.
Geſtorbene. Am 11. Oktober: Gaß, Johann Heinrich Friedrich,
Zugführer i. N., 76 J., Im Wingert 1; Rapp, Heinrich, Friſeur, 53 J.,
Landwehrſtr. 43. Am 12. Oktober: Petry, Theodor Ludwig Karl,
Rech=
nungsrat i. R., 80 J., Hoffmannſtr. 21; Kunkel, Marie Suſanne, geb.
Pfeiffer, 72 J., Witwe des Kaufmanns, Stiftsſtr. 17; Kilian, Karl,
Schüler, 6 J.; in Reinheim, Kr. Dieburg, hier Hermannſtr. 6. Am 14.
Oktober; Fiedler, Martha, geb. Sommer, 42 J., Ehefrau des Dentiſten,
Arheilgen. Am 12. Oktober: Dietrich, Georg, 1 Stunde, Exerzierplatz,
Baracke 14. Am 13. Oktober: Spieß, Heinrich, 3 J., Pfungſtadt, hier
Grafenſtr. 9. Am 12. Oktober: Arnold, Adam, Wagnermeiſter, 68 J.,
Gräfenhauſen, hier Grafenſtr. 9. Am 13. Oktober: Schneider, Heinrich
Leonhard, Schneider, 60 J., Heidelbergerſtr. 6. Am 14. Oktober:
Har=
niſchfeger, Ludwig, 5 J., Pfungſtadt, hier Grafenſtr. 9. Am 15. Oktober:
Heß, Auguſte, geb. Bettin, 59 J., Ehefrau des Schneiders, Große
Ochſengaſſe 13: Mutz, Georg Max Friedrich, Schloſſerlehrling, 15. J.,
Nückertſtr. 8. Am 16. Oktober: Weigel, Katharina, geb. Münſtermann,
62 J., Witwe des Küfers, Arheilgerſtr. 82; Heppenheimer, Eliſabeth,
8 Mon., Große Kaplaneigaſſe 20; Kinkel, Wilhelmine Thereſe, geb.
Petry, 71 J.. Witwe des Braumeiſters, Frankenſteinſtr. 49; Klinger,
Chriſtiane, geb. Brunner, 88 J., Witwe des Schloſſermeiſters,
Heinrich=
ſtraße 74: Dernburg, Meta, geb. Emanuel, 32 J., Ehefrau des
Kauf=
manns, Viktoriaſtr. 50; Bender. Marie Emilie Antonie Magdaleue,
Zeichenoberlehrerin, ledig, Hügelſtr. 9. Am 17. Oktober: Appel, Emma,
geb. Stahl, 58 J., Witwe des Taglöhners, Nieder=Ramſtädter Straße 45.
Kaltwaſſer, Ernſt, Weißbinder, 69 T. Eberſtadt, hier Hermannſtraße 6
Zimmermann, Amanda, 1 J., Erfeiden, hier Grafenſtr. 9. Weitzel,
Eva, geb. Maſſing, 83 J., Witwe des Polizeiwachtmeiſters, Kittlerſtr. 34.
Kirchliche Nachrichten
Evangeliſche Gemeinden.
21. Sonntag nach Trinitatis (20. Oktober).
Stadtkirche. Wegen Bauarbeiten geſchloſſen.
Stadtkapelle. Samstag, 19. Oktober, abends 8.30 Uhr: Andacht. —
Sonntag, 20. Oktober, dorm. 8.45 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Lautenſchläger. — Vorm. 10.15 Uhr: Hauptgottesdienſt mit Feier des
heiligen Abendmahls. Pfarrer Heß. Die Neukonſirmierten ſind
beſon=
ders dazu eingeladen. — Vorm. 11.30 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Kleberger. — Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Lic. zur Nieden.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Dekan
Zimmer=
mann. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Dekan Zimmermann.
— Nachm. 2 Uhr: Schluß der Chriſtenlehre. Dekan Zimmermann.
In der Stadtkapelle und Schloßkirche Kollekte ſür die „Zuflucht” des
Eliſabethenſtifts.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 22. Oktober, abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung der Schloßgemeinde. — Mittwoch, 23., und
Sams=
tag, 26. Oktober, nachmittags 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der
Stadt=
gemeinde. — Samstag, 26. Oktober, abends 8 Uhr: Jugendvereinigung
der Stadtgemeinde, Poſaunenihor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Sonntag, 20. Oktober, vormittags
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt der Stadtkirche. Pfarrer Lautenſchläger.
— Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Montag,
21. Oktober, abends 8 Uhr: Jugendbund der Lukasgemeinde (ältere
Abteilung). — Dienstag, 22. Oktober, abends 8 Uhr: Kirchenchor der
Stadtkirche. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. —
Mädchen=
vereinigung der Reformationsgemeinde (jüngere Abteilung). —
Mitt=
woch, 23. Oktober, nachm. 2—4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde. —
Abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkapelle und Schloßkirche.
Jugendbund der Markusgemeinde (ältere Abteilung). —
Mädchenver=
einigung der Reformationsgemeinde (ältere Abteilung). — Donnerstag
24. Oktober, abends 8 Uhr: Frauenverein der Lukasgemeinde,
Not=
hilfe=Kreis. — Jugendvereinigung der Stadtgemeinde. — Jugendbund
der Lukasgemeinde (jüngere Abteilung). — Freitag, 25. Oktober, abends
8 Uhr: Mütterabend der Stadtgemeinde. — Jugendbund der
Markus=
gemeinde (jüngere Abteilung). — Jugendbund der Kaplaneigemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Bergér.
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Dienstag, 22. Oktober, abends 8 Uhr:
Vortrag für Frauen von Frau Frida Ufer=Held, Barmen: „Wie
er=
ziehe ich mein Kind zur ſittlichen Reinheit?” —
Mitt=
woh, 23. Okk.) abends 8 Uhr: Vortrag für junge Mädchen: „Heilige
Liebe.‟ Der Eintritt iſt frei.
Krankenpflege durch Diakonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, Vorderhaus,
1 Treppe. Fernſpr. 2379 Sprechſtunden vorm. von 10—12 Uhr:
Jugend=
fürſorge, Jugendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe,
Rechtsauskunfts=
ſtelle (auch für Steuer= und Verſicherungsangelegenheiten), Beratung in
Wohnungsangelegenheiten, Eheberatung, Trinkerfürſorge, Wanderer=
und Gefangenenfürſorge
Gemeindeamt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Hinterhaus. Geſchäftsſtunden vormittags von 8 bis
12 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379.
Evangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtraße 51):
Rechtsauskunftsſtelle. Sprechſtunden vorm. von 10—1 Uhr.
Fern=
ſprecher 2288.
Martinskirche. (Kollekte für den Poſaunenchor.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt unter Mitwirkung des Poſaunenchors.
Landeskirchen=
ra: D. Waitz. — Vorl. 11 Uhr: Kindergottesdienſt, gemeinſam für die
Martinsgemeinde Oſt und Weſt. Pfarrer Beringer. — Abends 6 Uhr:
Pfarrer Bergér.
Montag, 21. Oktober, abends 8 Uhr: Bibelbeſprechung in der
Klein=
kinderſchule, Liebfrauenſtr. 6. — Mitdwvoch, 23. Oktober, abends 8 Uhr:
Bibelſtunde im Martinsſtift. 2. Glaubensartikel. — Abends 8 Uhr:
Bißelſtunde im Gemeindehaus. 1. Petrusbrief.
Altersheim. Vorm. 10 Uhr: Pfarrer Bergér.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Sonntag, den 20. Oktober,
abenhs 7.30 Uhr im Gemeindehaus: Werbeabend der
Mädchenvereini=
gung Weſt. — Dienstag, den 22. Oktoßer, abends 8 Uhr im Martins=
ſtiſt: Kirchenchorz im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. —
Donners=
tag, den 24. Oktober, abends 8 Uhr im Martinsſtift:
Mädchenvereini=
gung Oſt; im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung Weſt; Mauerſtr. 5:
Poſaunenchor. — Freitag, den 25. Oktober, abends 8 Uhr im
Martins=
ſtift: „Mütterabend Oſt; im Gemeindehaus: Jugendvereinigung (ält.
Abteilung).
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt (Erntedankfeſt) mit
hl. Abendmahl und Vorbereitung. Pfarrer Goethe. — Vorm. 11.30 Uhr:
Kindergottesdienſt. — Montag, den 21. Oktober, abends 8 Uhr:
Kirchen=
chor und Mütterabend im Gemeindehaus. — Mittwoch, den 23. Okyober,
abends 8 Uhr: Bibelſtunde im Gemeinbehaus. Pfarrer Marx.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 7.30—5 Uhr zu ſtiller Andacht
geöffnet.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vormittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. — Vorm. 11,15 Uhrt
Kindergottesdienſt. — Dienstag, 22. Oktober, abends 8.15 Uhr:
Bibel=
ſtunde. — Donnerstag, 24. Oktober, abends 8 Uhr: Mütterabend.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). (Kollekte für Stanislau.)
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Lie. zur Nieden.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarraſſiſtent Lic. zur Nieden.
Veranſtaltungen: Sonntag, 20. Okt., abends 8.15 Uhr:
Jugendvereinigung: Lichtbilder über Oberitakien. — Montag, 21. Okt.,
abends 3.15 Uhr: Mädchenvereinigung. — 8.15 Uhr: Kleiner Kreis der
Jugendvereinigung. — Dienstag, 22. Okt., abends 8.15 Uhr:
Kirchen=
chor. — Mittwoch, 23. Okt., nachm. 3 Uhr: Außerordentliche Sitzung
der Frauenhilfe. — Abends 8.15 Uhr: Mädchenveveinigung, Jüngſten=
Abteilung. — Donnerstag, 24. Okt., abends 8 Uhr: Mütterabend."
Freitag, 25. Okt., abends 8 Uhr: Mädchenchor. — 8.15 Uhr:
Kirchen=
ihvr. — Samstag, 26. Okt., abends 8 Uhr: Singekreis.
Pauluskirche. (Kollekte für den Kirchenfonds der Paulusgemeinde.)
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller. Vorm. 11.15.
Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller, — Sonntag, 20. Oktober,
abends 8 Uhr: Kirchenkonzert der Muſikantengilde.
Veranſtaltungen: Sonntag, 20. Oktober, abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung: — Montag, 21. Okt., abends 8 Uhr: Jugendbund.
— Dienstag, 22. Okt., vorm 10 Uhr Vorſtandsſitzung des
Frauen=
vereins. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag, 24. Okt., abends
8 Uhr: Mütterabend. — Samstag, 26. Okt., abends 8 Uhr: Turnen
der J. P. D.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
— Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Evong. Sonntagsverein:
Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden. — Donnerstag, den 24. Oktober,
abends 8 Uhr: Betſtunde.
Stadtm ſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr:
Gebets=
ſtunde. — Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Nachm. 3,30 Uhr:
Vibelſtunde. Prediger Menne. — Montag, nachm. 4 Uhr:
Miſſions=
arbeitsſtunde. — Abends 8.30 Uhr: Kriegerdankbund. — Dienstag,
nachm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends 8.30 Uhr: Blaukreuz=
Bibelſtunde. — Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Gem. Chor. —
Donners=
nag, nachm. 3.30 Uhr: Baſeler Frauenmiſſionstagung: Bericht über
die Miſſionsſchweſternarbeit. — Abends 8.30 Uhr: Vortrag: „Unſer
Miſſionswerk im Sturm der Zeit”. Miſſionsinſpektor Huppenbauer.
Freitag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule,
Beſſunger=
ſtraße 80. Stadtmiſſionar Anders. — Samstag, abends 6—7 Uhr:
Eiſenbahner=Vereinigung. — 8.15 Uhr: Poſauncnchor.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag: Ausflug für
junge Männer nach dem Otzberg. — Nachm. 4.45 Uhr: Bibelſtunde für
junge Mädchen. — Dienstag, abends 8.30 Uhr: Mädchenkreis. —
Mitt=
woch, abends 8.15 Uhr: Freundeskreis für junge Männer. —
Donners=
tag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22,
In=
fanterie=Kaſerne, Hof links). Sonntag, 20. Okt.: Tageswanderung in
die Bergſtraße. Näh. am ſchv. Brett. — Montag, 21. Okt., abends
8.30 Uhr: Familienbibelſtunde. — Mittwoch, 23. Okt., abends 8.30 Uhr:
Jungmännerbibelſtunde. — Donnerstag, 24. Okt., abends 8 Uhr: Jung=
C.=Heimabend. — Freitag, 25. Okt., abends 8 Uhr: Turnen (
Ludwigs=
oberrealſchule). — Frauenkreis im Heim. — Samstag, 26. Okt., nachm.
5 Uhr: Jungſcharſtunde.
B.=K., Bund deutſcher Bibelkreiſe (Alexanderſtraße 22, Infanterie=
Kaſerne, Hof links). Samstag/Sonntag, 19./20. Oktober: Wanderung
in den Odenwald. Treffen Samstag 4.30 Uhr Hauptbahnhof. Näh.
durch die Schulvertreter. — Mittwoch, den 23. Okt., abends 8.15 Uhr:
Heimabend für Aeltere. — Donnerstag, den 24. Oktober, abends 8.15
Uhr: Treuburggbend.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße), Sonntag, den 20. Oktober, vorm. 10 Uhr:
Menſchen=
weihehandlung. Vorm. 11.20 Uhr: Kinder=Sonntagshandlung.
Sonſtige Gemeinſchafte n.
Chriſtlich wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society)
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten und dritten Mittwoch im Monat, abends
2.15 Uhr.
Chriſtliche Verfammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11.15
Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 4.30 Uhr: Wortverklindigung. —
Mitt=
ſvoch, abends 8.15 Uhr: Gehetſtunde. — Freitag, abends 8.15 Uhr:
Wort=
betrachtung. Jedermann herzlich eingeladen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Darmſtadt,
Grafenſtraße 20 (Fürſtenſaal). Jeden Dienstag, abend 8 Uhr
Bibel=
ſtudium mit D’skuſſion. Jedermann herzlichſt willkommen. Sonntag,
vormittags 10 Uhr: Kinderverſammlung daſelbſt.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 21. Oktober, abends 8.30
Uhr, im Feierabend, Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, den
20. Oktober, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. Nachm. 3 Uhr: Jugendbund;
abends 8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. — Mittwoch, abends 8,15
Ihr: Bibelſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Schulſtraße 9. Sonntag, vorm. 10 Uhr:
Predigt, Diſtriktsvorſteher G. Herrmann. Vorm. 11 Uhr:
Sonntags=
ſchule. Nachm. 3 Uhr: Predigt und Feier des heil. Abendmahles,
Diſtriktsvorſteher G. Herrmann. — Montag, abends 8.15 Uhr:
Jugend=
verein (Vortrag: „Luthers Gebetsleben”). — Dienstag, abends 8.30
Uhr: Singſtunde. — Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Frauenmiſſionsverein
und katechetifcher Unterricht. 5 Uhr: Knabenbund. — Donnerstag,
abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde. Jedermann iſt freundlich eingeladen.
P. Schanz, Prediger.
Methodiſtengemeinde (Cdang. Freikirche), Darmſtadt,
Wendelſtadt=
ſtraße 38. Sonntag, 20. Oktober, abends 7.30 Uhr: Predigt: „Das
unverletzte Gewiſſen”. Prediger F. Bültge, Darmſtadt. — Mittwocl),
23. Oktober, abends 8 Uhr: Bibel= und Gebetsſtunde. Prediger C.
Bültge.
Gemeinde glänbig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, den 20. Oktober, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr:
Sonntagsſchule. Nachm. um 4 Uhr: Predigt. Abends 8.15 Uht:
Jugendſtunde. (Miſſionar Rau.) — Mittwoch, den 23. Oktober, abends
8.15 Uhr: Bibelſtunde. Zu allen Verſammlungen iſt jedermann
freund=
lichſt eingeladen.
Altkatholiſcher Gottesdienſt. Sonntag, 20. Oktober, findet aus Anlaß
der in Darmſtadt tagenden Synode, der Altkatholiken Heſſens vor
10 Uhr Feſtgottesdienſt im Gemeindeſaal der evangel. StadtgemeinR,
Kiesſtraße 17, ſtatt. Pfarrer Dr. Werber aus Offenbach.
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, früh 8 Uhr:
Gebetsverſamm=
lung. Vorm. 10 Uhr: Heiligungsverſammlung. Vorm. 11.30 Uhr:
Kompagnie=Verſammlung für Kinder. Nachm. 3 Uhr:
Kinderverſamm=
lung. Nachm. 5 Uhr: Kinderverſammlung. Abends 8 Uhr:
Heils=
verſammlung. — Montag, abends 8 Uhr: Elternabend, geleitet von
Kommandant Flade aus Heidelberg. Eintritt 20 Pf. — Dienstag, abends
8 Uhr: Soldatenverſammlung. — Mittwoch, abends 8 Uhr:
Heils=
verſammlung. — Donnerstag, abends 8 Uhr: Heimbund. — Freitag,
abends 8 Uhr: Heiligungsverſammlung.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I., Hindenburgſtr. (ehem. Kaſino).
Sonntag, den 20. Oktober, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Mittwvoch,
den 23. Oktober, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II., Bismarckſtraße 54.
Sonntag, den 20. Oktober, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Mittſooel,
den 23. Oktober, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Gemeinde Traiſa. Sonntag, den 20. Oktober, vorm.
10 Uhr: Gottesdienſt. Antrittspredigt des Pfarrers Paul. Vorm.
11 Uhr: Kindergottesdienſt der Großen. 13 Uhr: Kindergottesdienſt
der Kleinen. — Donnerstag 20 Uhr: Frauenverein.
Evang. Geeminde zu Eberſtadt. Sonntag, den 20. Oktober, vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Antrittspredigt von Pfarrer Weißgerber,
Mitwirkung des Kirchen= und Poſaunenchors. Anſchließend
Kinder=
gottesdienſt. — Dienstag 8 Uhr: Mädchenvereinigung. — Mittwoch
8 Uhr: Kirchenchor. — Donnerstag 8 Uhr: Wartburgverein. — Freitag
8 Uhr: Poſaunenchor.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt. Nachm. ½2 Uhr: Gottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde zu Roßdorf. 21. Sonntag nach Trinitatis,
20. Oktober. Vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des
Poſaunenchors und des Mädchenchors. Feier des hl. Abendmahls.
Kollekte für den Bau der evang. Kirche zu Athen. Nachm. ½2 Uhr:
Dankgottesdienſt mit Kindergottesdienſt. Abends 7,30 Uhr: Lutherfilm.
— Dienstag: Kirchengeſangverein, Poſaunenchor. — Mittwoch:
Jugend=
bund Wartburg. — Donnerstag: Mädchenverein.
Evangeliſche Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 20. Okt.,
vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. — Montag:
Jugendvereini=
gung. — Dienstag: Kirchenchor. — Mittwoch: Jungmädchenverein.
Donnerstag: Frauenverein.
Evangeliſche Kirche zu Ober=Ramſtadt. Sonntag, den 20. Oktober,
vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
— Montag: „Jugendverein. — Dienstag: 5 bzw. 4 Uhr:
Wieder=
beginn der Konfirmandenſtunden der beiden Abteilungen. — Mitrwoch:
Kirchenchor. — Donnerstag: Poſaunenchor. — Freitag: Mädchenverein.
— Samstag: „Jugendverein.
Epangeliſche Gemeinde zu Erzhaufen. Sonntag, den 20. Oktober,
vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt. Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Nachm. 3 Uhr: Beteiligung der ebang. Jugendvereinigung an der
Wimpelweihe der Jungmannſchaft in Egelsbach. — Dienstag:
Frauen=
abend. — Mitswoch: Jungmannſchaft. —— Donnerstag: Kirchenchor. —
Freitag: Mädchenvereinigung (Bibelkreis). — Samstag:
Jungmann=
ſchaft.
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen, Alte=Darmſtädterſtraße 14.
Sonntag, den 20. Oktober, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 24. Okt.,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neugpoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauer Straße 3);
Sonntag, den 20. Oktober, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 24. Okt.,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße Nr. 35);
Sonntag, den 20. Oktober, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 24. Okt.,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt, Bahnhofſtraße 25.
Sonntag, den 20. Oktober, nachm. 4 Uh=, und Donnerstag, den 24. Okt.,
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburger Straße Nr. 22).
Sonntag, den 20. Oktober, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 24. Okt.,
abends 8 Uhr: Gottesdienſt.
Freſinde und Gönner herzlich willkommen.
Katholiſcher Gottesdien ſt.
St. Liebfrauenkirche (Klappacherſtr. 44). Samstag, um 17 und u.K
20 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte. Sonntag, vorm. von 6 Uhr ang
Gelegenheit zur hl. Beichte. Um 7 Uhr: Frühmeſſe mit Austeilung
der hl. Kommunion" vor und in der hl. Meſſe. Generalkommuniog
der Jungfrauenkongregation. Um ½10 Uhr: Hochamt und Predigß
Vorher Austeilung der hl. Kommunion. Nachm. um 14.30 Uhr
Roſen=
kranz. Andacht mit Segen. Um 15 Uhr: kirchliche Verſammlung der
Jungfrauen. Um 16½ Uhr: weltliche Verſammlung. — Werktags:
hl. Meſſe um 6.30 Uhr. Dienstag und Freitag 20 Uhr Roſenkranz,
Undacht mit Segen. Montag und Freitag abend 8 Uhr:
Jugendver=
ſammlung, Hermannſtraße 43.
Martinskapelle (Ecke Herdweg und Bruchwieſenſtraße). An allen
Sonn= und Feiertagen 8 Uhr hl. Meſſe und Predigt. Um 7,45 Uhr
Beichtgelegenheit. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung der hl.
Zom=
munion. Während der Schulzeit Dienstags und Freitags hl. Meſſe.
Vorher Beichtgelegenheit.
Warnung!
Zur Zeit beſuchen
Reiſende die Stadt u
die Umgegend und
bieten Bilder an,
deren Ertrag
angeb=
lich einer
Blindenan=
ſtalt zu gute kommen
ſoll. Wir machen
da=
rauf aufmerkſam, da
dies mir unſerer
An=
ſtalt nichts zu tun hat
u. in keiner Weiſe den
Heſſiſchen Blinden zu
gute kommt. Es
han=
delt ſich hierlediglich um ein Privatunter
nehmen, welches das Mitleid ausbeutet.
Unſere Anſtalt fertigt nur Bürſten und
Körbe und verkauft dieſe nebſt einigen zur
Branche gehörigen Artikeln durch Reiſende
und Hauſierer u. in unſerem Ladengeſchäft.
Jeder Artikel, außer Handelsware, iſt mit
oben beigedrucktem Zeichen ver ehen.
Ein=
mal im Jahre kommt ein Sammler um
für alte und ſchwache Blinde und zur
Stützung der nur wenig verdienenden
Blinden zu ſammeln, dieſe Sammlung iſt
miniſteriell genehmigt. Mit allen anderen
Unternehmungen zu Gunſten der Blinden,
die zumeiſt nicht auf reeller Baſis beruhen,
252
haben wir nichts zu tun
Beſchäftigungs
Blindensgereine. B.
Darmſtadt, Kariſtraße 21
Zuäußerſt billigen Preiſen!
Schwarzwälder Kirſchwaſſer 50‟
Zwetſchgenwaſſer, Kirſchlikör uſw.
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Vermählung erwieſenen
Glück=
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hiermit herzlichen Dank aus
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Karlſtraße 38.
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ſtraße 64, feiern heute das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
Zu meinem 40 jährigen Dienſtjubiläum
ſind mir überaus zahlreiche Glückwünſche
und Ehrungen zu teil geworden, ſodaß
es mir unmöglich iſt, Jedem einzeln zu
danken und ſpreche ich auf dieſem Wege
meinen herzlichſſen Dank aus.
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sich nachweislich Bruchleidende selbst geheilt.
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ist geheilt, lch bin wieder in meinem 66. Lebensjahre ein ganzer
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sehe mich genötigt, Ihnen nach 2 Jahren meinen innigen Dank
auszusprechen.. . wurde ich ganz befreib von meinem Leiden.”
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Berlin. In der vergangenen Nacht drangen
Geldſchrankeinbrecher in die Geſchäftsräume der
Bau=
firma Boswau u. Knauer in der Mohrenſtraße ein.
Die Verbrecher ſchweißten einen älteren Arnheim, der
im Lohnbüro ſtand, kunſtgerecht auf, nahmen die für
die Lohnzahlung am Freitag bereitgeſtellten
Lohn=
tüten heraus und ſtiegen damit, wahrſcheinlich weil
das Zimmer durch die Schweißarbeit erſtickend heiß
war, ein Stockwerk tiefer in ein Zimmer, wo ſie in
aller Ruhe am Tiſch Platz nahmen. Die Lohntüten
wurden aufgeriſſen und das Papiergeld
herausgenom=
men. Das Hartgeld ließen ſie zurück. Auch Beutel
mit Silbergeld, die im Schrank ſtanden, haben ſie
gar nicht berührt. Sie erbeuteten ungefähr 140000
RM. Nach Spuren, die man gefunden hat, ſcheint
die Kolonne von einem Hauſe in der Taubenſtraße,
das unbewacht iſt, heraufgekommen zu ſein. Es iſt
anzunehmen, daß ſie erſt in den Morgenſtunden
durch das Haus in der Taubenſtraße hinausgegangen
ſind. Ihr wertvollſtes Werkzeug haben ſie
mitge=
nommen.
Der Anſtifter des Kaſſenraubes in
Charlotten=
burg verhaftet.
Der Kriminalpolizei iſt es gelungen, den
An=
ſtifter zu dem Kaſſenraub in der Schlächterei in
Char=
lottenburg feſtzunehmen. Schon einen Tag nach dem
Ueberfall war der eine Täter, ein 16 Jahre alter
Walter Schall, ermittelt und feſtgenommen worden;
bald darauf zwei Mitwiſſer, ein Eberhard Geißler
und ein Edmund Kraweczinſki. Jetzt gelang es
end=
lich, auch den Anſtifter, einen 24jährigen Erwin
Wille, feſtzunehmen. Wille wurde am Freitag früh
in ſeinem Schlupfwinkel in der Weſtfäliſchen Straße
ausfindig gemacht. Sofort einem eingehenden
Ver=
hör unterzogen, gab er zu, das in der Fleiſcherei von
Schall geraubte Geld für ſich behalten und inzwiſchen
verjubelt zu haben. Er hat noch mehr auf dem
Kerh=
holz. In der Gegend von Neu=Ruppin hat er einen
Raubüberfall verübt und ſein Opfer dabei ſo ſchwer
verletzt, daß es den Wunden erlag. Wegen dieſer
Tat war Wille zu Zuchthaus verurteilt worden, hatte
aber Bewährungsfriſt für einen Teil der Strafe
er=
halten. Sie iſt durch dieſen neuen Ueberfall
ver=
fallen. Wille wird dem Unterſuchungsrichter
vorge=
führt werden.
Todesurteil gegen einen Vatermörder.
Ravensburg. Nach zweitägiger Sitzung
verurteilte das Schwurgericht Ravensburg den 25
Jahre alten ledigen Landwirtsſohn Julius Zell aus
Zweifelsberg, Gemeinde Oberdorf, Oberamt Biberach,
wegen eines Verbrechens des vollendeten mit Vorſatz
und Ueberlegung ausgeführten Mordes zum Tode
und zur Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte
auf Lebenszeit. Wegen einer Unterſchlagung erhielt
er außerdem eine Gefängnisſtrafe von 5 Monaten.
Der Angeklagte hatte ſeinen Vater, den 64 Jahre
alten Gemeindepfleger Franz Zell, aus dem
Hinter=
halt mit einem Militärgewehr erſchoſſen und die
Leiche im Hof verſcharrt. Der Täter leugnete zwar
hartnäckig den Mord ab und behauptete, ſein Vater
habe Selbſtmord begangen, nachdem er zuerſt
er=
klärt hatte, ſein Vater ſei drei Wochen vermißt.
Dann aber wollte er ſeinen Vater in Notwehr
er=
ſchoſſen haben, um wieder darauf zurückzukommen,
daß ſein Vater Selbſtmord verübt habe. Durch einen
eingehenden Indizienbeweis, der einen Zweifel an
der Täterſchaft nicht zuläßt, konnte er trotzdem des
vorſätzlichen und mit Ueberlegung ausgeführten
Mor=
des überführt werden. Der Angeklagte, der die ganze
Verhandlung über eine große Kaltblütigkeit zur
Schau trug, nahm auch das Urteil mit ſtoiſcher Ruhe
entgegen.
Drei Bergleute getötet.
Bochum. Auf Schacht IV der Zeche „
Lothrin=
gen” wurden zwei Bergleute von hereinbrechenden
Geſteinsmaſſen erſchlagen, gerade in dem Augenblick,
als ſie die Arbeitsſtelle verlaſſen wollten, um zum
Schacht zu fahren. Auf Schacht V ſtürzte ein Hauer
in einen Stapel und fand den Tod.
Mit dem geſtohlenen Auto verunglückt.
Hersfeld. Eine verhängnisvolle Schwarzfahrt
machte ein junger Mann, der ſich auf dem Lullusfeſt
ein fremdes Auto angeeignet hatte. Er fuhr damit
fort und rannte gegen einen Baum, wobei ſich das
Auto überſchlug. Er erlitt einen Schädelbruch und
wurde in bedenklichem Zuſtand ins Hersfelder Kran=
eknhaus eingeliefert.
Wilhelmhaven, 18. Okt.
Schon lange vor Beginn der Feier des
Stapel=
laufs des Kreuzers „E” hatte ſich am Freitag eine
große Zuſchauermenge eingefunden, darunter
Schu=
len, Kriegervereine und Arbeiterabordnungen. Das
Werftgelände war mit Flaggen, Wimpeln und
Gir=
landen reich geſchmückt. Um 11 Uhr erſchienen
Reichs=
wehrminiſter Groener, Admiral Raeder,
Konter=
admiral Eichel, Vizeadmiral Franz und
General=
leutnant Föhrenbach. Unter den Klängen des
Prä=
ſentiermarſches ſchritten ſie die Front der Ehren=
Wunſche, daß es alle Stürme des Meeres ſiegreich
werde und ſeine Beſatzung dem deutſchen Vaterlande
immer Ehre mache, daß das Schiff ein Bote des
Friedens zwiſchen Deutſchkand und den anderen Völ= angenehmes Abenteur erlebt. Bei Clonmany in der
kern ſtets ſein möge, auf den Namen „Leipzig”.
Anſchließend taufte die Witwe des bei den
Falk=
landsinſeln gefallenen Kommandanten des früheren
Kreuzers „Leipzig; Haun, das Schiff mit den Wor= zu fahren. Dort mußten die Inſaſſen ausſteigen; die
ten: „Ein Wahrzeichen uns gilt, das Vaterland zu
erretten. Auf Befehl des Herrn Reichspräſidenten
Kreuzer „Leipzig” beim Stapellauf.
kompagnie ab. Der Reichswehrminiſter begrüßte
ins=
beſondere die Ueberlebenden des bei den
Falkland=
inſeln geſunkenen Kreuzers Leipzig” ſowie einen
auf der Werft am heutigen Tage 50 Jahre lang
be=
ſchäftigten Arbiter. Hierauf begaben ſich der
Reichs=
wehrminiſter und die Ehrengäſte auf die Taufkanzel.
Der Oberbürgermeiſter von Leipzig, Dr. Rothe, hielt
darauf diegTaufrede, in der er u. a. ſagte: Nach
den furchtbäkren Lehren des Weltkrieges denken wir
bei der Taufe eines Kriegsſchiffes an die Verbindung
der Heimat mit den Deutſchen im Auslande, an den
Schutz der im Auslande lebenden Deutſchen und an
den Schutz unſeres Außenhandels. Wenn das Schiff
in den Häfen des Auslandes anlegt, dann ſoll es den
fremden Völkern, die es ſehen, zeigen, was deutſche
Technik, deutſches Können und deutſches Wiſſen
leiſten, wie deutſche Offiziere und Matrofen in
Diſziplin, aber auch in begründetem
Selbſtbewußt=
ſein die deutſche Nation feſt und würdig vertreten.
Zugleich ſoll mit dem Namen, den es trägt, das
Schiff Kunde geben von der deutſchen Stadt, die durch
ihre internationale Meſſe, durch ihren Welthandel
Beziehungen pflegt zu allen Ländern, und ſoll dieſen
Namen weitertragen. So taufe ich als
Oberbürger=
meiſter dieſer Stadt dieſes ſtolze Schiff, mit dem
taufe ich dich „Leipzig‟.‟ Die Flaſche deutſchen
Schaumweines zerbrach klirrend am Bug. Das Schiff
ſetzte ſich langſam in Bewegung und glitt unter dem
Jubel der Zuſchauer ins Waſſer. Begeiſtert ſang die
Menge das Deutſchlandlied. Nach der Feier begaben
ſich die Gäſte zum Werftſpeiſehaus, wo bei einem
Imbiß der Reichswehrminiſter das Wort ergriff.
Der Reichswehrminiſter Groener richtete folgende
telegraphiſche Meldung an den Reichspräſidenten:
„Kreuzer „Leipzig” in Anweſenheit der Ehrengäſte,
unter ihnen acht Ueberlebende der im heldenmütigen
Kampf bei den Falklandsinſeln gefallenen alten
„Leipzig”=Beſatzung, auf Marinewerft ſoeben
glück=
lich vom Stapel gelaufen.”
Der Reichspräſident erwiderte darauf: „Für die
Meldung vom glücklich erfolgten Stapellauf dankend,
wünſche ich dem neuen Kreuzer „E”, der den Namen
des im heldenmütigen Kampf bei den Falklandsinſeln
am 8. Dezember 1914 geſunkenen Kreuzers „
Leip=
zig” trägt und dadurch das Gedendn an dieſes
tapfere Schiff und die mit ihm untergegangenen
braven Kameraden lebendig erhalten wird, allezeit
glückliche Fahrt. Möge die neue „Leipzkg” in treuer
Pflichterfüllung der alten nacheifern. (gez.) von
Hindenburg, Reichspräſident.”
Todesſturz auf der Waſſerkuppe.
Gersfeld. Auf der Waſſerkuppe iſt am
Mitt=
woch nachmittag der Motorflieger Eyring aus
Al=
tona beim Nehmen einer ſcharfen Kurve mit ſeinem
Segelflugzeug aus erheblicher Höhe abgeſtürzt. Er
erlitt Knochenbrüche und eine ſchwere
Schädelver=
letzung und ſtarb kurze Zeit nach ſeiner Einlieferung
ins Krankenhaus.
Sieben Perſonen beim Untergang eines
Baggers ertrunken.
Vardö. Ein großer Baggerkahn, der ſich im
Schlepptau eines kleinen Dampfers befand, iſt am
Donnerstag während eines ſchſeren Sturmes
ge=
ſunken. Von der Beſatzung konnte nur einer
ge=
rettet werden. Sieben Mann ſind ertrunken.
Schweres Verkehrsunglück in Reval.
Rebal. In der Nähe des Niſti=Bahnhofes der
Eifenbahnlinie Reval-Hapſal wurde ein Omnibus
beim Kreuzen eines Vahnüberganges von einem
Güterzug erfaßt. Drei Perſonen wurden getötet,
eine ſchmer verletzt.
Die „Bremen” als Leipziger Meſſedampfer.
Wie uns mitgeteilt wird, iſt der neue große
Schnelldampfer „Bremen” des Norddeutſchen Lloyd
für die Fahrt von New York nach Bremen vom
22. bis 28. Februar angeſetzt. Die „Bremen” wird in
erſter Linie der Beförderung der zahlreichen
Ameri=
kaner dienen, die die am 2. März beginnende
Leip=
ziger Frühjahrsmiſſe beſuchen tvollen.
Hanſa=Dampfer „Lauterfels” wieder flott.
Bremen. Wie von der Hanſa=Geſellſchaft
mit=
geteilt wird, iſt der Dampfer „Lauterfels”, der bei
der Hilfeleiſtung für den bei der Inſel Minicei am
19. September geſtrandeten Hapag=Dampfer „Höchſt”
auf Grund geraten war, am Donnerstag abend nach
mehrtägigen Bemühungen wieder flott geworden.
Neuer Probeflug des „R 101‟.
London. Das Luftſchiff „N 101” mit etwa 50
Fahrgäſten an Bord, fuhr am Freitag um 8,15 Uhr
vormittags zu einem Probeflug, der neun Stunden
dauern ſoll, von Cardington ab. Das Wetter war
ruhig. Unter den Fahrgäſten befindet ſich der
Luft=
fahrtminiſter Lord Thomſon.
Im Norden Irlands, im Ulſterſtaat, hat eine
Ge=
überſtehen und überall feſten Ankergrund finden ſellſchaft von jungen Leuten, die ſich im Autobus zu
einem von engliſchen Truppen in Lenan Fort
ver=
anſtalteten Tanzvergnügen begeben wollten, ein un=
Grafſchaft Donegal wurde der Autobus von
bewaff=
neten und maskierten Leuten angehalten, die den
Führer des Wagens zwangen, nach der Inſel Doagh
Frauen wurden gezwungen, ihre Schuhe, Strümpfe
und Ballkleider auszuziehen. Die Kleidungsſtücke
wurden zuſammen mit den Hüten und Abendanzügen
der Herren auf einen Scheiterhaufen geworfen, mit
Petroleum übergoſſen und in Brand geſteckt. Die
Frauen wurden mehrere Stunden lang feſtgehalten
und erſt ſpäter von Poliziſten und Zivilgarden nach
Hauſe gebracht. — Man vermutet, daß der Anſchlag
in Verbindung ſteht mit anonymen Bricfen, die in
der letzten Zeit an mehrere Familien in Londonderry
gerichtet worden waren und in denen duvor gewarnt
worden war, die Töchter der Familien an
Tanzver=
gnügen teilnehmen zu laſſen, die von britiſchem
Militär veranſtaltet werden. Es war damit gedroht
„worden, daß man Mädchen, die dieſer Warnung nicht
folgen würden, nach amerikaniſchem Beiſpigl. teeren,
federn und auspeitſchen würde!
Neuer Höhenweltrekord für Leichtflugzeuge.
Warſchau. Dem polniſchen Sportflieger
Ober=
leutnant Zwirko iſt es am Mittwoch gelungen, einen
neuen Höhenweltrekord für Leichtflugzeuge mit einem
Gewicht von 280 Kilogramm aufzuſtellen. Er ſtieg
um 16,30 Uhr mit einem Paſſagier in ſeiner
pol=
niſchen RWB.=Maſchine auf und erreichte nach einer
„Stunde die neue internationale Rekordhöhe von
4400 Metern. Der Flug fand unter der Kontrolle
des polniſchen Aeroklubs ſtatt.
Aushebung einer Falſchdruckerei.
Komotau (Böhmen). Bei einer Durchſuchung
der Schönherrſchen Druckerei in Schmiedeberg, die
am Donnerstag von der Polizei vorgenommen wurde,
fand man halbfertige Staatsbauloſe, Kliſchees und
anderes Material, durch das einwandfrei feſtgeſtellt
wurde, daß ſich in der Druckerei eine
Fälſcherwerk=
ſtätte befand. Bisher wurden drei Angeſtellte der
Druckerei verhaftet. Der Beſitzer der Druckerei, Joſef
Schönherr, iſt am Tage vor der Hausdurchſuchung
mit den Geſchäftsbüchern und ſiebentauſend
Tſchechen=
kronen Bargeld über die Grenze geflüchtet. Seine Frau
wurde verhaftet.
250 Schafe verſchwinden ſpurlos.
Saarbrücken. Einem lothringiſchen
Vieh=
beſitzer wurden 250 Schafe im Werte von über
50 000 Franken geſtohlen. Dieſe Schafherde wurde
am Sonntag im Saargebiet bei Hilbringen und
Merzig geſehen. Von da ab fehlt jede Spur. Der
Beſitzer hat auf die Wiedereinbringung der Tiere
eine hohe Belohnung ausgeſetzt.
Exploſion in einem Tabakladen.
Eiferfucht oder Racheakt?
Paris. Die Frau eines Tabakhändlers in
Nar=
bonne entdeckte am Donnerstag hinter der Ladentür
eine Kiſte, über deren Inhalt ſie ſich im Zweifel war.
Sie verſuchte daher, den Deckel zu öffnen, wvas nach
vieler Mühe gelang. Als ſie ſich gerade daran
machte, den Inhalt der Kiſte zu unterſuchen,
ent=
ſtand plötzlich eine Exploſion. Die Frau ſtand ſofort
in hellen Flammen und hat ſchwere Verletzungen
davongetragen. Eine Kundin, die ſich im Augenblick
der Exploſion im Geſchäft befand, wurde ebenfalls
ſchwer verletzt. Während die Inhaberin des Geſchäftes
ihren Verletzungen wenige Stunden ſpäter erlag,
be=
findet ſich die Kundin in lebensgefährlichem Zuſtand
im Krankenhaus. Die Polizei nimmt an, daß es ſich
um einen Eiferſuchts= oder Racheakt handelt.
Die Aufdeckung einer Schmuggelorganiſation
in Amerika.
Newv York. Die Unterſuchungen in der am
Donnerstag gemeldeten Alkoholſchmuggelangelegenheit
führten zu überroſchenden Ergebniſſen. Wie
ver=
lautet, hat man zwei Bücher gefunden, aus denen
hervorzugehen ſcheint, daß ſieben Banken New
Jer=
fehs, Mitglieder der Küſtenwachmannſchaften,
Staats=
anzvälte und die Ortspolizei New Jerſehs in die
Sache verwickelt ſind. Nach den Büchern hat die
Schmugglerorganiſation binnen ſechs Monaten zwei
Millionen Dollars verdient, von denen die Leiter 23
Prozent unter ſich geteilt haben.
Nummer 290
Samstag, den 19. Oktober 1929
Seite 14
Sport, Spiel und Turnen.
Sporkverein Larmſtadt 1898 — Polizei=Sporkverein
Darmftadl.
Es dürfte lohnen, auf die ſportliche Bedeutung des morgigen
Spieles, das auf dem Sportplatz am Bollenfalltor nachmittags
3 Uhr zum Austrag gelangt, etwas näher einzugehen. In dem
Darmſtädter Lokaltreffen zwiſchen den 98ern und dem Polizei=
Sportverein begegnen ſich zwei Mannſchaften, die neben der
Hand=
ball=Elf der Spielvereinigung Fürth und des 1. F.C. Nürnberg
als die ſtarkſten Vereinsmannſchaften des ſüddeutſchen
Verbands=
gebietes anzuſehen ſind, deren Können jedoch auch ſchon wiederholt
in den großen Spielen um die deutſche Meiſterſchaft unter Beweis
geſtellt wurde. Auf der einen Seite ſteht die Mannſchaft mit der
größeren Tradition, die Elf des Sportvereins Darmſtadt 1898,
vierfacher Süddeutſcher Meiſter und letztjähriger Süddeutſcher
Pokalmeiſter, auf der anderen Seite die erſt im vergangenen
ſpiel gegen Polizei=Sportverein Berlin in trefflicher Weiſe
durch=
zukämpfen verſtand, ohne allerdings dieſes letzte Hindernis auf
dem Wege zur höchſten Würde im deutſchen Handballſport
über=
winden zu können. Letzten Endes iſt alſo beiderſeits eine ſportlich
große Vergangenheit aufzuweiſen, bei der einen Mannſchaft etwas
langer fundiert als bei der anderen.
Schon in der letzten Saiſon war eine faſt völlige
Gleichwertig=
keit beider Mannſchaften feſtzuſtellen. Auf dem Schupoſportplatz
mußte damals der Sportverein 98 eine knappe Niederlage (5:4)
einſtecken, während das Rückſpiel des 30. Dezember am
Böllenfall=
tor die 98er mit 8:5 als Sieger ſah. Dies war die letzte
Begeg=
nung vor dem morgigen Kampf. Wie iſt die Entwicklung dann
weiter verlaufen? Beide Mannſchaften haben ſeither in
zahl=
reichen Kämpfen ihr Können weiter gefeſtigt. Der Polizei=Elf
ge=
lang, es in den Spielen um die Süddeutſche Meiſterſchaft in der
Weſtgruppe die erſte Stelle einzunehmen und ſich dadurch für das
Darmſtädter Poliziſten aus dem Rennen geworfen. Zweifellos hat
jedoch auch die Elf des Sportvereins ſich ihr Können in der
Zwi=
ſchenzeit erhalten und dies vielleicht ſogar gefördert. Wir erinnern
an die Erringung der Süddeutſchen Pokalmeiſterſchaft, die trotz
ungünſtiger Ausloſung erkämpft wurde, und wir erwähnen die
äußerſt erfolgreiche Durchführung einer Privatſpielſaiſon, die in
dem grandioſen Sieg gegen den Meiſter von Oeſterreich ihre
Kro=
nung fand. Wenn es noch weiterer Tatſachen bedarf, um dieſe
kaum mehr zu überbietende Annäherung der Spielſtärke darzutun,
ſo ſei zuletzt auf den bisherigen Verlauf der diesjährigen
Gruppen=
ſpiele verwieſen, in dem die beiden Darmſtädter Vereine ihre
Kon=
kurrenten glatt in Schach halten konnten und bisher unbeſiegt bei
faſt gleichem Torverhältnis — die Polizeiſportvereins=Elf war in
letzter Hinſicht etwas erfolgreicher — die beiden erſten
Tabellen=
platze für ſich in Anſpruch nehmen.
Morgen wird es ſich alſo entſcheiden, wer ſich vor den
Mitkonkur=
renten placieren und damit in erſter Linie Anwartſchaft auf die
Gruppenmeiſterſchaft erheben kann. Die Erringung der
Gruppen=
meiſterſchaft wieder iſt wichtig für die Teilnahmeberechtigung an
den ſüddeutſchen Endſpielen, die allerdings den 98ern von
vorn=
herein durch ihre Pokalmeiſterwürde geſichert iſt.
Alſo ein ſogenanntes „ganz großes Spiel” ſteht bevor. Wir
wünſchen, daß es zu einem ſportlichen Erlebnis wird. Wir hoffen,
daß für uns Darmſtädter das Handballtreffen Sportverein —
Polizei=Sportverein bald das gleiche bedeutet, was für Frankfurt
der Fußballkampf Eintracht — Fußballſportverein, für Nürnberg=
Fürth das Spiel Club — Spielvereinigung heißt, wobei es unſeren
Darmſtädter Beteiligten gelingen möge, alles Unſchöne, was
ge=
rade des öfteren ſolchen Großkämpfen anhaftet, zu vermeiden. In
dieſem Sinne mögen ſich die Spieler morgen betätigen.
Das Treffen gilt als Verbandsſpiel der Runde der A=Klaſſe, in
der die 98er bisher noch keinen Punktverluſt erlitten haben.
Spielbeginn 2 Uhr.
Um allzu ſtarken Andrang an der Tageskaſſe zu vermeiden,
dürfte es ſich empfehlen, Eintrittskarten im Vorverkauf zu löſen.
Vorverkaufsſtellen, zu ermäßigten Preiſen ſind eingerichtet im
Zigarrenhaus Becher (Grafenſtraße) und im Zeitungskiosk
Skurnik (an der Reichspoſt).
Zußball.
Rol-=Weiß, V. ſ. R. — Bikkoria Walldorſ.
Zum nächſten Verbandsſpiel empfangen die Rot=Weißen am
kom=
menden Sonntag mit Viktoria Walddorf die Mannſchaft, welcher man
auf Grund ihrer ſpieleriſchen Fähigkeit dieſes Jahr die meiſten
Aus=
ſichten einräumt, Meiſter des Kreiſes Starkenburg zu werden. Rot=Weiß,
V. f. R., hat alſo abermals einen ſchweren Stand. Die Mannſchaft,
welche wiederum in der verjüngten Aufſtellung antritt, wird natürlich
alles daranſetzen, um gerade auf eigenem Platze ehrenvoll bei dieſem
Treffen abzuſchneiden. Die Reſultate und Spielweiſe der Elf in
Ur=
berach und Arheilgen haben bewieſen, daß die ſchon ſo früh totgeſagten
Not=Weißen dennoch in den kommenden Spielen ein Wörtchen mitreden
werden. Das Spiel findet auf dem Platze an der Rheinalle nachmittags
um 1 Uhr ſtatt. Der Beſuch kann jedermann empfohlen werden.
Untere Mannſchaften:
Rot=Weiß, V. f. R. (Reſ.)— Walldorf (Ref.) 11 Uhr, hier.
Rot=Weiß, V. f. R., 3. — F. C. Union 3. (Rennbahn).
Rot=Weiß, V. f. R., 1. Jgd. — Spv. 98, 1. Jgd. 10 Uhr, Rheinallee.
Rot=Weiß, V. f. R., 2. Jgd. — Eintracht 2. Jgd., 1 Uhr, Schanz.
Sporlverein Darmſtadt 1898 — Haſſia Bingen.
Mit dem morgigen Spiel der Ligamannſchaft des
Sportver=
eins Darmſtadt 1898 gegen Haſſia Bingen in Bingen wird die
Vorrunde der Verbandsſpiele beendet. Haſſia Bingen hat nach
nicht ſehr glücklichem Start ſich in eine gute Form hineingeſpielt;
die beiden zuletzt erzielten Reſultate, die knappe 1:2=Niederlage
gegen Wormatia Worms in Worms und der 2:1=Sieg gegen
Mainz 05 laſſen erkennen, daß die Bingener Mannſchaft ſtärker
als je iſt. Man kann daher — ſo bitter ſich dies auch anhört —
den Darmſtädtern, die immer noch nicht in vollſtändiger Beſetzung
antreten, nur dann die Möglichkeit zu einem Punktgewinn
ein=
räumen, wenn ein außergewöhnlicher Tatendrang aufgebracht und
damit der ſicherlich ſehr energiſche Siegeswille des Gegners
be=
zwungen werden könnte. Vielleicht überraſcht uns doch die
Darm=
ſtädter Mannſchaft mit einem Reſultat, das das Punktekonto
er=
höht. — Von den weiteren aktiven Mannſchaften iſt nur noch die
dritte Elf in einem Verbandsſpiel gegen Weiterſtadt tätig. Die
Jugend=Mannſchaften ſetzen in ſechs Treffen die
Verbands=
ſpiele fort.
F. C. „Chattia” 09 Wolfskehlen 1. — Sp.V. Groß=Gerau 1. 6:1 (1:1).
F. C. „Chattia” 09 Wolfskehlen 2. — Sp.V. Groß=Gerau 2. 4:3.
Durch einen eindrucksvollen 6:1=Sieg über den Tabellenführer
be=
wies Wolfskehlen erneut ſeine derzeitige gute Form. Bei Groß=Gerau
gefielen beſonders der erſtmals ſpielende Rechfsaußen, Mittelſtürmer
und Mittelläufer. Wolfskehlens geſamte Mannſchaft war in beſter
Ver=
faſſung, beſonders aber die Läuferreihe und Linksaußen. Das Spiel der
erſten Mannſchaften ergab einen 4:3=Sieg der jungen Wolfskehler
Mann=
ſchaft. Trotz kraftvollem Endſpurt gelang es Groß=Gerau nicht, den
Ausgleich herbeizuführen. Beide Spiele wurden wohl forſch, aber nicht
unfair ausgetragen. Zuſchauer: 400.
Der Sportverein 1898 Darmſtadt hat den bekannten Trainer Mr.
Tounley zunächſt für ein halbes Jahr zum Training ſeiner
Fußball=
abteilung verpflichtet.
Kraffſpork.
Akhlekik=Sporkvereinigung 1888 Mainz -
Kraftſpork=
verein Darmſtadk 1910.
Zum zweiten Verbands=Mannſchaftskampf im Ringen müſſen
die einheimiſchen Oberligiſten heute abend in Mainz antreten.
Auch hier ſteht dem Neuling eine ſchwere Aufgabe bevor, beſitzt
doch der Platzverein eine Mannſchaft von ſtabiler Kampfkraft. Es
heißt deshalb für die Einheimiſchen, mit Einſatz des ganzen
Könnens kämpfen, damit ſie nicht wie vor acht Tagen den
Punkt=
lieferanten abgeben. Sind ſie ſich deſſen bewußt, und dies
erwar=
ten wir von ihnen, dann wird auch unter Umſtänden das wenig
Wahrſcheinliche zur Wirklichkeit werden.
Akhl.-Berein Vorwärks 05 Groß=Zimmern-Akhlekik=
Spork=Bereinigung 1898 Bingen a. Rh.
Oben genannte Mannſchaften treffen ſich am Samsatg abend
8½ Uhr in Groß=Zimmern (im Kaiſerſaal) zum fälligen
Ver=
bandskampf im Mannſchaftsringen der Oberliga des 2. Kreiſes
D.A. S. V. von 1891. Da Bingen ſeinen erſten Kampf ſiegreich
be=
enden konnte, ſo wird ſich die Vorwärts=Mannſchaft gewaltig
ſtrecken müſſen, um die Punkte zu Hauſe zu behalten. Im Intereſſe
der Veranſtaltung hoffen wir auf einen ruhigen Verlauf.
Arbeiker-Akhl. Sporkverein 1891 Darmſtadt.
Am Sonntag, den 20. Oktober, nachmittags 4 Uhr, beginnen
die Serienkämpfe im 14. Kreis, 6. Bezirk des Arbeiter=Athleten=
Bundes Deutſchlands. Darmſtadt hat als erſten Kampfgegner
die A=Mannſchaft des Athleten=Vereins Bieber bei Offenbach. Der
Bieberer Mannſchaft geht ein guter Ruf voraus. Sie iſt im
gan=
zen 14. Kreis als gut durchtrainierte und faire Ringer=Mannſchaft
bekannt und geachtet. Da über die Darmſtädter Mannſchaft
das=
ſelbe geſagt werden kann, was dieſelbe vor drei Wochen bei dem
Kampfe gegen den 2. Kreismeiſter (Dieburg) bewieſen hat, ſo
kann man jetzt ſchon, ohne zu übertreiben behaupten, daß am
Sonntag ſchöne Kämpfe geboten werden. Die Kämpfe finden im
Saale des Reſtaurants „Bürgerhof” (Eliſabethenſtr. 2) ſtatt und
können wir einen Beſuch derſelben nur empfehlen, zumal der
Ein=
trittspreis ſehr niedrig gehalten iſt.
Ein Städtewettkampf im Kunſtturnen wird am 9. November in
München zwiſchen München und Eſſen durchgeführt.
Lucſen Michard, der fünffache Radweltmeiſter, ſoll von der
fran=
zöſiſchen Regierung mit der goldenen Medaille für Körpererziehung
aus=
gezeichnet werden.
In der deutſchen Ländermannſchaft
von Kuzorra (Schalke) der Hamburger
gegen
Horn
Finnland ſpielt an Stelle
Nittelſtürmer.
Italien und Ungarn tragen den urſprünglich für den 13. Oktober
vorgeſehenen Leichtathletikländerkampf am 20. Oktober in Bologna aus.
Wekterberich!
Der Einfluß der nördlichen Störung wird keine weitere
Wir=
kung auf unſere Wetterlage ausüben. An ihrer Rückſeite werden
gen bereits wieder zur Auflöſun
gehende Aufheiterung eintritt.
Kaltluft auch tagsüber zurück.
der Wolkendecke, ſo daß vorüber=
Ddie Temperaturen gehen durch die
sſichten
leichte Schauer.
wölkung mit vorübergehender Aufheiterung, nur vereinzelt
Ausſichten für Sonntag, den 20. Oktober: Teils wolkig, teils
auf=
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Slogns Zünf-Jahres-Progtgmm. — Die Opelwerke
bleiben deutſche Inſtilukign. — Die Produkkion ſoll
auf das Fünſfache geſteigeet werden.
Der Präſident der General Motors Corporation, Mr. Alfred P.
Sloan jr., entwickelte vor dem Händler= und Vertretertag der Adam
Opel A. G. in Frankfurt a. M. ſeine Gedankengänge über die
Richt=
linien von General Motors über die Weiterentwickelung des
Opel=Geſchäftes. In dieſer Rede kam ein bemerkenswerter
Optimismus hinſichrlich der zukünftigen Entwickelung der
Aufomobil=
induſtrie in Deutſchland und ſpeziell der Adam Opel A. G. zum
Ausdruck.
Das abſolnte Beſtreben der G.M.C. gehe dahin, bei der
Ent=
wickelung des Opelgeſchäftes die Opelwerke zu allen Zeiten
grundſätzlich als eine deutſche Inſtitution, zu
er=
halten. Damit ſei gemeint, daß deutſche Arbeiter und deutſche
Be=
amte beſchäftigt werden. Amerikaniſche Beame kämen nur inſofern in
Betracht, als ſie jelveils zur Einführung der Betriebsſtatiſtik und
Ve=
triebsgrundſätze der G.M.C. erforderlich ſeien. Man werde in
größt=
möglichem Ausmaße von deutſchen Arbeitern hergeſtelltes, deutſches
Ma=
terial verwenden. Die Tatſache, daß die GM.C. von Amerika aus
gleichzeitig Automobile nach Deutſchland importiere, ſei ohne Einfluß
auf die Weiterentwickelung von Opel. Auch in Amerika machen die
ver=
ſchiedenen Wagentypen des Konzerns einander mehr oder weniger
Kon=
kurrenz.
Opel fabriziere augenblicklich etwa 40 000 Automobile im Jahr.
Er, der Redner, verkenne nicht, daß die allgemeine wirtſchaftliche Lage
augenblicklich etwas ſchwierig ſei, aber trotzdem werde er enttäuſcht ſein,
wenn nicht nach Ablauf von 5 Jahren Opel über 200 000
Automobile im Jahr fabriziere. Die Abſicht der G.M.C. gehe
dahin, nicht nur die bewährten Traditionen der Opelwerke zu erhalten,
ſondern auch unter erſchöpfender Auswerturg der Mittel und
Fähig=
keiten der G.M.C. ſie zu einem noch größeren und beſſeren
Unter=
nehmen zu geſtalten, und zwar allezeit zu einem deutſchen Unternehmen,
das dazu berufen ſein ſolle, eine noch viel wichtigere Rolle im
indu=
ſtriellen Leben Deutſchlands zu ſpielen, als bisher. General Motors
glaube, daß durch die Entwickelung der Automobilinduſtrie und im
be=
ſonderen der Adam Opel. A.G. ein wichtiger Faktor für die Schaffung
von Wohlſtand in Deutſchland geſchaffen werde, der ſich in ſteigendem
Maße auswirken dürfte. Es ſei äußerſt wichtig, daß für die Ausdehnnug
und Weiterentwickelung einer Induſtrie, die derartig enorme Kräfte
für die Schaffung von nationalem Wohlſtand in ſich berge, jede
För=
derung, ſei es von ſeiten der Regierung oder in finanzieller Beziehung
oder ſonſtwie, zuteil werden ſollte. Sehr wichtig ſei auch die
ein=
gehende wiſſenſchaftliche Unterſuchung aller Faktoren, die zu der
Wirt=
ſchaftlichkeit und Rentabilität des Automobiltransportes in Bezichung
ſtehen. S on der Konſtrukteur ſollte ſein vollſtes Augenmerk einer
möglichſt —irtſchaftlichem Leiſtung des Wagens widmen.
„Maximalabſatz des Produktes könne nur dann erreicht werden, wenn
die Anſchaffungskoſten und auch die Betriebskoſten möglichſt niedrig
gehalten werden.
Der Benzinverbrauch ſei wichtig, ebenſo wichtig ſei die jährliche Steuer.
Häufig führe eine Herabſetzung der Steuer für den Wagen
infolge der dadurch ermöglichten größeren Verbreitung des Autos zu
einem gleichen wenn nicht gar zu einem größeren
Steueraufkommen. Sehr wichtige Faktoren ſeien auch die Koſten
für Verſicherung und Finanzierung eines Autos, ebenſo wie die
Aus=
gaben für Unterbringung und Wartung. Mr. Sloan kam dann auf
die ſpeziellen Fragen der Taktik zu ſprechen. General Motors, oder
in dieſem Falle die Adam Opel A.G., übernehme die alleinige
Ver=
antwortung für die Konſtruktion und Herſtellung von Automobilen,
die nach ihrer Meinung in geeigneter Weiſe dem Markt angepaßt ſind,
auf dem ſie zu konkurrieren haben.
Die Verantwortung für das Schöpferiſche liege bei der Adam Opel
A. G. Die Verantwortung für den Verkauf liege bei den Händlern,
auf die ſich die Opelwerke verlaſſen müßten.
Man köune augenblicklich keine definitiven Angaben darüber machen,
wie ſich das Programm der Opelwerke in Zukunft geſtalten werde.
Un=
geachtet der großen Hilfsquellen über die man
verfüge, ſtelle die Zeit ein ungeheuer wichtiges
Moment dar. Mr. Sloan bat ſodann ganz beſonders um die
Ge=
duld und Unserſtützung der Händlerorganiſation. Auf Wunſch der
Ge=
brüder Opel ſei der Eintritt einer der fähigſten Leiter der G.M. C.,
des Herrn Reuter, in die Adam Opel A.G. erfolgt, deren
verantwort=
liche Leitung er übernimmt. Herr Reuter ſei leitender Direktor
ver=
ſchiedener der wichtigſten amerikaniſchen Betriebe der G.M. C. geweſen.
Wirkſchaftliche Runsſchau.
Erhöhte Biererzeugung in Heſſen. Nach den Unterlagen des
Heſſi=
ſchen Landesſtatiſtiſchen Amtes iſt im Rechnungsjahr 1928 die
Bier=
erzeugung in Heſſen um 108 396 Hektoliter oder um rund 11 Prozent.
geſtiegen. Die hohen Wein= und Branntweinpreiſe und der heiße
Sommer begünſtigten den zunehmenden Bierabſatz. Im heſſiſchen
be=
ſetzten Gebiet hat allerdings elſäſſiſches und insbeſondere Straßburger
Bier dem heimiſchen Erzeugnis Konkurrenz gemacht. Seitdem
inlän=
diſches Bier nicht mehr ſteuerfrei an die Beſatzung abgegeben wurde,
führte dieſe zoll= und ſteuerfreies Bier aus Frankreich ein. An der
erhöhten Biererzeugung ſind im allgemeinen alle Brauereien
gleich=
mäßig beteiligt. Die Bierausfuhr nach dem Saargebiet iſt auf das
Doppelte geſtiegen. An Bierſteuer und Bierzoll gingen 7857 764 (im
Vorjahre 6 966 672) Mark ein.
Die vorausſichtliche Zuckererzeugung 1929/30. Nach dem Ergebnis
der vom 2.—12. Oktober veranſtalteten Umfrage der Internationalen
Vereinigung für Zuckerſtatiſtik wird die Zuckererzeugung ſämtlicher
Fabriken der von der Statiſtik erfaßten 15 europäiſchen Staaten für
1929/30 vorausſichtlich 5012501 To. Rohzuckerwert betragen, gegen
5 308 725 To. im Jahre 1928/29; das bedeutet eine Verminderung um
5,49 Prozent. Die vorausſichtliche Zuckererzeugung Deutſchlands wird
mit 1701670 To. gegen 1864 379 To. angegeben, was eine
Verminde=
rung um 8,73 Prozent bedeutet.
Einſchränkungen in der Wefterwälder Steininduſtrie. Infolge
Ab=
ſatzmangels hat die weſtdeutſche Hartſteininduſtrie ihre in der
Gemar=
kung Beilſtein gelegenen Steinbruchgebiete geſchloſſen und die
Arbeiter=
ſchaft in Stärke von etwa 100 Mann entlaſſen. Ebenſo haben auch die
Weſterwälder Brüche ihre Betriebe eingeſtellt. Allgemein macht die
Ba=
ſaltinduſtrie des Weſterwaldes zurzeit eine Kriſis durch, die ſich für die
Arbeiterſchaft empfindlich auswirkt.
Frankfurter Butternotierungen. Die Tendenz am Frankfurter
But=
termarkt iſt wieder etwas freundlicher geworden, doch iſt der Abſatz
weiter unbefriedigend. Es notierte: Auslandsbutter 1 Faß (50 Kg.) 2,20,
Faß 2,22, in Halbpfundſtücken 2,25, deutſche Butter 2,08 das Pfund
im Großhandelsverkehr.
Amerikaniſche Kabelnachrichken
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 18. Okt.:
Getreide: Weizen, Dez. 129½, März 137½, Mai 142: Mais,
Dez. 9158, März 96½, Mai 100½; Hafer, Dez. 50½, März 5238,
Mai 54; Roggen, Dez. 105½, März 110½4, Mai 11238.
Schmalz: Okt. 10,875, Nov. 10,925, Dez. 11,075, Jan. 30 11,60.
Fleiſch: Rippen, Okt. 11,25; Speck, loco 11,25; leichte Schweine
9,50—9,95, ſchwere Schweine 9,35—9,95; Schweinezufuhr Chicago
18 000, im Weſten 74 000.
Baumwolle: Okt. 17,70, Dez. 17,95.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 18. Okt.:
Getreide: Weizen, Rotwinter 139½, Hartwinter 135½: Mais
1045: Mehl 5,90—6,25: Getr. Fracht nach England 1,8—2,3 sh,
nach dem Kontinent 8—9 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 11,65; Talg, extra loſe 8½.
Wieder ein „ſchwarzer Freitag” an der Börſe.
Fraukfurt a. M., 18. Oktober.
Ncchdem an der geſtrigen Abendbörſe zumeiſt weitere enorme
Ab=
ſchwächungen eingetreten waren, machte ſich im heutigen
Frühver=
kehr einiges Rückdeckungsbedürfnis bemerkbar. Zum offiziellen Beginn
wurde es doch wieder etwas ſchwächer, aber eine einſetzende
Inter=
rentionstätigkeit veranlaßte die Spekulation in Spezialwerten zu
einigen Deckungen zu ſchreiten, ſo daß in dieſen Werten gegenüber
der geſtrigen Abendbörſe vereinzelte Beſſerungen zu verzeichnen waren
Auch wurde die Erholung an der geſtrigen New Yorker Börſe ſowie die
wieder eingetretene internakionale leichte Geldmarkentſpannung
be=
grüßt. Die nicht beſonders günſtigen Ausſichten auf dem
Arbeits=
markt im Reiche traten mehr in den Hintergrund. Etwas lebhafter
gehandelt wurden Deutſche Linoleum, die 3 Prozent, anziehen konnten.
Siemens gewannen 2 Prozent, und beſonderes Intereſſe wandte ſich
den Chadeaktien mit plus 9 Mark zu. Von Elektrowerten lagen AEG.
1½ Prozent feſter, während die übrigen Aktien dieſes Marktes
durch=
weg bis zu 1½ Prozent ſchwächer lagen. Chemiewerte eröffneten bis
1½ Prozent ſchwächer. In Glanzſtoffaktien hielt auch heute das
An=
gebot unvermindert an, doch blieb der Verluſt mit minus 3½ Proz.
relativ gering. Am Montanmarkt lagen Mansfelder 2 Prozent
ſchwächer, Gelſenkirchen gewannen dagegen 1 Prozent, Phönix blieben
gut behauptet, Stahlverein leicht erhöht. Banken uneinheitlich. Am
Rentenmarkt waren deutſche Anleihen bei kleinem Geſchäft zumeiſt
etwas gedrückt. Im Verlaufe hielt das Deckungsbedürfnis weiter an,
und die Kursbewegungen machten erneut Fortſchritte. Zum Schluß der
Börſe trat eine allgemeine ſtarke Verflauung ein, ſo daß Kursverluſte
bis zu 5 Prozent und in den ſchweren Werten bis zu 10 Prozent und
darüber hinaus die Folge waren. Am Geldmarkt war der Satz für
Tagesgeld mit 6½ Prozent beträchtlich erleiehtert. Am Deviſenmarkt
hielt die Dollarbaiſſe an. Mark gegen Dollar 4,1889, gegen Pfunde
20,40. London=Kabel 4,8700, Paris 123,87, Mailand 93,02, Madrid
33,95, Holland 12,09¾.
An der Abendbörſe war die Tendenz weiter ſehr flau bei allgemein
noch wachſender Nervoſität und Unſicherheit. Auf faſt allen Märkten
hielt das ſtarke Angebot aus ſchwach gewordenen Poſitionen an. Ebenſo
ſollen ſich die Verkäufe des Auslandes fortgeſetzt haben. J. G. Farben,
Elektrowerte, Montanaktien und auch Banken erlitten zunächſt
Kurs=
einbußen von 1—5 Prozent und gaben im Verlaufe weitere 1—2
Pro=
zent nach, da auf keiner Seite Aufnahmeneigung beſtand. Vor allem
aber waren Kaliaktien weiter in ſolchem Maße angeboten, daß offizielle
Notierungen für Aſchersleben, Weſteregeln und Salzdetfurth zunächſt
nicht zuſtande kommen konnten. Man taxierte die Kurſe gegen den
Ber=
liner Schluß 10—15 Prozent niedriger. Glanzſtoff waren relativ
be=
hauptet. Anleihen ſchwächer. Nachdem die Kurſe im Verlaufe weiter
zurückgegangen waren, konnte ſich gegen Schluß der Börſe auf teilweiſe
lebhafte Deckungskäufe eine Erholung durchſetzen, und die Kurſe zogen
3—6 Prozent an. Siemens waren 8 Prozent gebeſſert.
Berlin, 18. Oktober.
Nachdem im heutigen Vormittagsverkehr im Einklang mit den
Meldungen vom Auslande eine allgemeine Beruhigung und teilweiſe
Kurserholungen eingetreten waren, eröffnete die heutige offizielle
Börſe in gewiſſem Sinne allerdings wieder enttäuſchend. Man hatte
wohl damit gerechnet, daß noch in nennenswertem Umfange Ware an
den Markt kommen könnte, und in der Tat hat auch das ſtarke
Ange=
bot, beſonders ſeitens des Auslandes, nachgelaſſen. Von inländiſchen
Effekteninhabern wurden aber noch Glattſtellungen, wie man nun fah,
teilweiſe auch bezahlter Engagements vorgenommen, da die geſtrigen
Kursrückgänge zu einem Nachrechnen der Konten Anlaß gegeben zu
haben ſcheinen. Es gelang aber, den ſtützenden Großbanken die
heraus=
kommende Ware ohne allzu große Kursverluſte aufzunehmen. Nur
ſelten betrugen die Rückgänge mehr als 1—3 Prozent. Die
Geſchäfts=
tätigkeit war nicht ſehr groß, die Spekulatjon zurückhaltend und
auf=
grund der beruhigteren Vormittagsſtimmung eher zu Deckungen
be=
reit. Anregungen beſonderer Art lagen ſonſt heute nicht bor. Am
Debiſenmarkt lag der Dollar international ſchwach. Der Geldmarkt
war immer noch ziemlich angeſpannt, Tagesgeld 8—10 Prozent, ganz
vereinzelt vielleicht aber auch ſchon darunter, Monatsgeld 9½—10½
Warenwechſel ca. 7¾ Prozent.
* Die Leidensgeſchichte der deutſchen Börſe iſt am Freitag um ein
neues Kapitel bereichert ſorden. Sie hat wieder einen „ſchwarzen
Freitag erlebt. Obwohl die Kurſe nachgerade einen Tiefſtand erreicht
haben, deſſen Unterſchreitung eigentlich kaum mehr anzunehmen war,
genügte diesmal ſchon ein falſches Gerücht von der Erkrankung eines
franzöſiſchen Kali=Induſtriellen, um die Kaliaktien einem Kursſturz
auszuſetzen, der bis zu 30 Prozent ging. Ihm ſchloſſen ſich auch andere
ſehwere Papiere an, wie Siemens=Aktien und J. G. Farben. Ein
Wert=
papier, wie Siemens=Aktien, das noch im September, als wir ſchon
mitten in der Baiſſe waren, auf 380 ſtand, iſt am Freitag auf 310
heruntergehandelt worden. Es iſt keine Ausnahmeerſcheinung, daß gute
Wertpapiere in den letzten Wochen ein volles Viertel ihres
Kurs=
wertes verloren haben. Welcher Schlvund an Nationalvermögen darin
liegt, läßt ſich zahlenmäßig kaum ausrechnen. Sicher greift man nicht
zu hoch, wenn man den Geſamtverluſt der deutſchen Wertpapiere in
den letzten Jahren auf 2 Milliarden Reichsmark ſchätzt. Und nach
die=
ſem Freitag iſt wahrſcheinlich das Ende noch nicht abzuſehen. Die
Gründe ſind ſchwer zu faſſen. Das Entſcheidende iſt wohl eine
allge=
meine Vertrauenskriſe, die ſich allmählich der ganzen deutſchen
Wirt=
ſchaft bemächtigt und jede Initiative totſchlägt. Die Großbanken haben,
um Schlimmeres zu verhüten, im September ein Stützungskonſortium
gegründet, das aber jetzt durch die neue Baiſſe vollkommen überrannt
iſt und nicht mehr den Mut zu weiteren Aktionen aufbringt. Helfee
kann offenbar nur, wenn die Regierung dafür ſorgt, daß politiſch und
wirtſchaftlich das Vertrauen wieder zurückkehrt, was am beſten wohl
durch eine ſchnelle und vernünftige Finanz= und Steuerreform
ge=
ſchieht. Dann werden ſich auch die Gegenkräfte wieder bemerkbar
machen und es wird nicht mehr möglich ſein, daß die Börſe auf
irgend=
welche haltloſen Gerüchte hin zuſammenklappen wie ein Taſchenmeſſer.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 18. Oktober ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer 170,50 RM. Original Hüttenaluminium 190 RM.,
desgleichen 194 RM., Reinnickel 350 RM., Antimon Regulus 64—68
RM., Feinſilber 6825—70 RM.
Die Berliner MNetall=Termine vom 18. Oktober ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 145 (145,75), Februar 145,25 (145,75), März 145,75
(146), April 146 (146,25), Mai 146,25 (146,25), Juni 146,25 (146,50),
Jul: 146,50 (146,75) Auguſt 146,75 (146,75), September 146,50 (146,75),
Oktober 145 (146), November 144 (144,50), Dezember 145 (145,25).
Ten=
denz: ruhig. Für Blei: Januar, Februar, März, April, Mai, Juni
45,50 (45,75), Juli 45,50 (46), Auguſt. September 45,75 (46), Oktober
44,75 (46), November, Dezember 4525 (45,50). Tendenz: ſtetig. Fün
Zink: Januar, Februar 44,50 (46,50), März, April, Mai, Juni, Juli,
Auguſt, September 45 (47), Oktober 43 (45,75), November 43 (45,50),
Dezember 44,50 (46). Tendenz: luſtlos. — Die erſten Zahlen bedeuten
Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die Süddeutſche Mühlenvereinigung hat die am 16. 10.
vorgenom=
mene Erhöhung für Weizenmehl Spezial 0 um 0,25 RM.
zurückgenom=
men. Der Preis beträgt alſo wieder 38,50 RM. je 100 Kg. ab
Mühlen=
ſtation.
Die Preisindexziffer der „Metallwirtſchaft” ſtellte ſich am 16.
Ok=
tober auf 122,8 gegen 123,7 am 9. Oktober (Durchſchnitt 1909/13 — 100),
fiel alſo um 0,7 Prozent. Für die einzelnen Metalle wurden nach dem
Preisſtande vom 16. Oktober folgende Einzelindexziffern errechnet:
Kupfer 127,7 (am 9. Oktober 127,9), Blei 146,1 (146,9), Zink 93,4 (96,5),
Zinn 103,0 (106,5), Aluminium 132,0 (132,0), Nickel 107,7 (10777),
An=
timon 98,7 (98,7).
Die kritiſche Lage in der Kalkinduſtrie im Hunsrüch und am Rhein
hat ſich weiter verſchärft, da ſich der Abſatz immer ſchleppender geſtaltet.
Mehrere größere Betriebe, u. a. Gebr. Wandesleben, Stromberg, haben
ihren Arbeiterbeſtand weiter reduziert, während zahlreiche Kleinbetriebe
vollſtändig ſtillgelegt worden ſind.
Seit 1 bis 2 Monaten hat eine ganz außergewöhnliche Steigerung
der Preiſe der von der Lackinduſtrie benötigten Rohſtoffe eingeſetzt.
Insbeſondere iſt der hauptſächliche, zur Verwendung gelangende
Roh=
ſtoff, das Leinöl, im Preiſe um zirka 70 Prozent geſtiegen. Anzeichen
dafür, daß eine Aenderung eintritt, ſind nicht vorhanden.
Wie wir erfahren, hat die Vereinigung händlertreuer
Lackfabrikan=
ten, der ca. 24 namhafte, den Großhandel beliefernde Lackfabriken
an=
gehören, ſich zu beſtimmten in der Fachpreſſe bekannt gegebenen
Preis=
aufſchlägen von ungefähr 10 bis 20 Prozent entſchloſſen. Dieſer
Preis=
bewegung ſchließen ſich andere Lackfabriken an.
Die bereits mehrfach in der Preſſe erwähnten Verhandlungen
zwiſchen der Ford Motor Company A.=G. und verſchiedenen deutſchen
Städten ſind zum Abſchluß gekommen. Die Ford Motor Company,
A.=G., wird ihren Sitz und ihren Betrieb endgültig nach Köln legen.
Berliner Kursbericht
vom 18. Oktober 1929
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Frei=
ſtaat v. 27 ...."
8% Heſſen
Volks=
ſtaat. . . . . . v. 28
v. 2‟
8e.
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28 ....."
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27 ...."
7% Thüringer
Frei=
ſtaat v. 27 ..."
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. + 1/=
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ....
80 Bad.=Bad. v. 26
60 Berlin v. 24
8% Darmſtadtv. 26
v. 281
220 Frkf.a. M.b.26.
8%0 Mainz v. 26
8% Mannh. v. 26.
6% Nürnbergv. 26.
B:I. Heſſ. Landesbk.
Goldpfbr.
8‟, Hefſ. Landesbl.
Goldoblig.
4.J. Heff. Lbs.
Hhp.=Bk.-Liquid.
Pfbr.
82l.. Preu ſt. Lbs.
Pfbr.=Anſt.
Gold=
pfhr.
82I. Preuß. Lds.,
Pfbr.=Anſt.
Gold=
vhl. . . . . . .. .."
87.5
71.5
76.5
30
77.5
8‟/ Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
18‟/,
KaſſelerLandes=
kredit Goldpfbr.
18e/. Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . . . .
86.25 1Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser. I
91.4 1 + Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
8% Berl. Hyp.=Bk.
4:/=2o Liqu.=Pfbr.
8% Frif. Hyp. Bk..
41/,% „ Lig. Pfbr.
3% „ Pfbr. Bk..
4½,% Lig. Pfrb.
48% Mein. Hyp.Bk.
4:/,% „ Lig. Pfbr.
8% Pfälz. Hyp. Bk.
4½/.. „ Lig. Pfbr
821. Preuß.
Boden=
cred.-Bk..
Lig. Pfb
4.1-
82). Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bk.
4:.2, Lig.Pfbr.
82/=Rhein. Hyp.=Bk.
4½/-, Lig. Pfbr
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd. Credit ...."
9 Südd. Bod.=
Cred.=Bank. . . .
8% Württ. Hyp.=B
6% Daimler Benz
von 27 ..."
82I, Dt. Linol. Werke
v. 26.
2o Klückner.=Werke
Berlin v. 26
o Mainkriv. v.26
%o Mitteld.
Stahl=
werke v. 27 ...."
522=
69
72.5
76.25
72.75
9‟
75.25
72.25
87.5
gn"
76.25
26.5
97.5
27.25
85
8‟, Salzmann u. Co.
v. 26..
7%0 Ver. Stahlwerke
mit Opt. v. 26
2 VoigtcHäffner
von 26 .... .."
3. G. Farben Bonds
v. 28 ...."
5% Bosn. L.C.B.
..."
v. 1914
4:/,% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914.. .
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän.
4½%
42 Türk. Admin.,
1. Bagdad
„ Zollan!
½ %0 Undarn 1913
1914
4½
Goldr.
Aktien
Accum. Berlin...
Ablerw. (v. Kleher)
AEG. Stamm .. .
AndregeRoris Zahn
Baſt Nürnberg.
Bergm. El. Werke
Brown BoverickCie
Brüning & Sohn.
Buderus Ciſen
Cement Seidelbers
Karlſtadt
Chem. Werie Albert
Chade ........
Contin. Eummiw.
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr. . ..!.
Eiſenh. Berlin.
.....!
(rdöl
Eold, v. Silb
ſcheidc=Anſtalt".
Linoleumwerk.
Dyckerhoff u.
Wid=
mann .. . . .. . . ."
110
78
73.75
15
200
33
26
1539
259
Karpener Bergbau
Henninger, Kemp
Hilpert Armaturfbrl121
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer . . . . . /130
Hochtief Cſſen.
Holzmann. Phil.. .
Holzverk.=Induſtri
Jlſe Vergb. Stamm
Eenüſſe
Junghaus, Stamm
KaliAidersleben".
Salzdetfurth
Weſteregeln /215
Kammgarn ſpinn..
Karſtadt, R.
Klein, Schanzl. .1112
Klödnerwerke ...."
Lahmeher & Co..
Lech, Augsburg. . .1102.5
Löwenbr. Münch. /275
Lüdenſcheid Metall
Lut Cehr. Tarmſt
Mainfr.=W. Küchſt. /1C8
Mainz.Akt.=Br. „1205.25
167
87.5
86.1
77
211.5
120
208.5
137.5
1146.21
105
72
13
Mannesm. Röhren 199
26
Mansfeld Bergb.,I
MarswerkeNürnbg.
Metallgef. Frankf.
Miag. Mühlenbau.
Montecatini Maild.
Motorenfb. Darmſt
Neckarwerke Eßling.
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Reiniger, Gebb...
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.!
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Boigt & Haeffner,
50
18.5
122.5
52.75
56
128.5
140.5
105
108
106
73
180
778.5
142.5
115
186.5
161.75
74
146
758
113
102.25
75
167
150
111
75.25
22
Wayß & Freytag
Wegelin Rußfabr.
Eichbaum=Werger
Brauereien ......"
Zellſtoff. Aſchaffbg..
Memel ....
Waldhof
Allg. Dt. Credttanſt
Br. f.Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb!
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bant. . ..
Eff.-u.
Wechſel=
bank
...."
Diskonto=Geſellick
Dresdener Bax..
Frantt Bant . .
Hhp. Ban!
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundfr. Bk.
Mein. Hyp.=Bant
Nürnb. Vereinsbt
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Kyp.=Bank
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbl.
„ Hhp.=Bank...
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Baniverein
A.-G. ſ. Verlehrsw.
Allg. Lokalb. Kraftw
7%0 Dt. Reichsbahn
Vorzge
Hapag.
Nordd. Lloyd
Schantung=Eiſenk.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Allianz. u. Stung.
Berſicherung ..
Frkft. Allg. Verſ.=C
Frankona Rück= u.
Mitv. . . . . . .. .
Maxnh. Berſich.
84.*
109.5
188
132.25
Af
121.5
145
170.5
225
159.5
120.5
129.5
151
100
132
134.5
122
117
150
130
11
14r
138
127ſ.
19
115.5
106‟.
3.40
119
158
[ ← ][ ][ → ] aus reinwollenem Orepe caid, flott
verar-
beitet.
Elegantes Kleid
aus reinseidenem Orépe marocco
Nummer 290
Samstag, den 19. Oktober 1929
Seite 13
WUrr Her
ihm verfahren. Was denken ſie denn, meine Herren! Glauben
ſie, ich bin zu meinem Vergnügen Polizeipräſident und bilde
mir etwas darauf ein, daß ich die Ehre habe, immer mit einem
Fuß in der andern Welt zu ſtehen? Ich würde auf den ganzen
Krempel pfeifen. Aber ich habe mich breitſchlagen laſſen und
den Poſten übernommen, ich habe dem ermordeten Mr. Millans
das Verſprechen gegeben, und ein Wort iſt ein Wort.”
WolFcANG MARKEN
Urheber=Rechtsſchutz durch Verlag Oskar Meiſter, Werdau i. Sa.
21)
Nachdruck verboten
Jede Razzia ging daneben, er konnte es anſtellen, wie er
wollte. Die Verbrecherwelt war ſtets benachrichtigt.
Die Aufklärung der verſchiedenſten Verbrechen ſcheiterte an
der paſſiven Reſiſtenz untergeordneter Organe, und von Tag zu
Tag häuften ſich die Verbrechen. Immer neue Einbrüche,
Raub=
überfälle, ja ſogar Morde kamen vor.
Die Verbrechertätigkeit war nie ſchlimmer als zu dieſer Zeit.
Schon begannen die Zeitungen auf dieſen Umſtand
hinzu=
weiſen.
Und einen Monat nach Georges Tätigkeit wurden Stimmen
laut, die ſagten, daß es nicht das Rechte geweſen ſei, einem ſo
jungen und unerfahrenen Manne wie Robert George das
wich=
tige Amt anzuvertrauen.
Am 18. Oktober früh empfing der Präſident abermals ſeine
Beamten zum Rapport. Neue Kriminalfälle wurden gemeldet.
Unter anderem wurde auch gemeldet, daß man den Sekretär
des Millionärs Dan Hooge, der ein großer Lederſpekulant war,
in Schutzhaft genommen habe, da verſucht worden war, ihn zu
lynchen.
„Wiſſen Sie den Grund, Inſpektor?” fragte George.
„Ich beſitze das Protokoll über die Verhörung nicht. Ich
weiß nur, daß er die Tochter Dan Hooges etwas unſanft
be=
handelt haben ſoll.”
„Das heißt, geprügelt.”
„Wahrſcheinlich.”
George lachte in ſich hinein. „Das iſt allerhand, Inſpektor.
Da gehört in unſerem gottgeſegneten Weiberſtaate allerhand
dazu. Den Mann möchte ich ſprechen. Schicken Sie ihn mir
mal her.”
„Jawohl, Herr Präſident.”
„Wie iſt es mit den Erörterungen im Falle van Aben? Iſt
die Spur, die nach Philadelphia führte, weiter verfolgt worden?”
„Noch nicht, Mr. George.”
„Noch nicht!” entgegnete George trocken, während es in ihm
wütend rumorte. „Noch nicht? Das iſt ja reizend! Na, da
hat es auch keinen Zweck mehr, dann machen Sie Feuer mit
den Akten. Inſpektor, das iſt eine bodenloſe Schweinerei, und
ich ſage Ihnen, auch Ihnen allen meine Herren: Ich merke, daß
ich mit Ihnen nicht weiterkomme. Ich werde die Konſequenzen
ziehen und jeden, der wie Sie paſſive Reſiſtenz gegen mich übt
— ganz gleich aus welchem Grunde — als einen Spießgeſellen
der Verbrechergilden Chicagos anſehen und dementſprechend mit
Eiten Aorgen,
zeu Scheneckefein!
Na-haben Sie denn nun
Zie Auichurgeeliche Miſcdheun
PrOBMert
Bohvertkaffee
MShdinener
ſellKt miſchen=
Cas ſcheneckt fein !
Herausfordernd ſchob „ſich Inſpektor Tancre vor.
„Herr Präſident”, ſagte er ſchneidig, „wir laſſen uns nicht
von Ihnen die Ehre abſchneiden!“
„Von mir? Daß ich nicht lache! Das beſorgen Sie ſo
glänzend, daß es kein anderer nötig hat, zu tun. Aber ich warne
Sie, Herr Inſpektor. Ein Beamter der Polizei, der jeden Abend
beſoffen iſt, der iſt nicht qualifiziert, und ich habe ein Recht dazu,
ihn zu jederzeit zu entlaſſen.”
Nun wurde Tancre ganz klein.
Dieſer Teufel von George wußte auch alles.
Robert George ließ ſich den in Schutzhaft genommenen Robert
Henry Grave vorführen.
Es war ein junger Mann von vielleicht achtundzwanzig
Jahren, mit freundlichen, gutmütigen Geſichtszügen.
Und der Mann ſollte eine Millionärstochter durchgeprügelt
haben.
„Miſter Grave”, ſagte George gutmütig, „was haben Sie
denn angeſtellt?”
„Nichts beſonderes! Ich habe Mady Hooge bewieſen, daß
auch ſie Prügel beziehen kann. Sie iſt es nämlich gewöhnt,
ihren Golfjungen mit der Reitpeitſche und manchmal auch mit
dem Schläger zu traktieren. Und als ich geſtern wieder ſah,
wie ſie den kleinen Burſchen mit der Reitpeitſche bearbeitet, da
konnte ich mich nicht zurückhalten. Ich trat dazwiſchen, und ſie
wollte mich ſchlagen. Das läßt ſich kein Mann bieten. Ich habe
ihr die Reitpeitſche aus der Hand geriſſen und . . . es klingt ja
miſerabel . .. habe ſie tatſächlich verprügelt.”
George mußte innerlich lachen. Die Situation war nicht
alltäglich.
„Sie ſind Sekretär bei Miſter Hooge?”
Grave lächelte. „Ich glaube, Herr Präſiden, ich bin es
ge=
weſen. Ich habe meine Entlaſſung zwar noch nicht bekommen,
aber ich nehme an, daß man künftighin auf meine Dienſte
ver=
zichten wird.”
„Das befürchte ich auch. Was werden Sie aber anfangen?”
„Ich gehe nach Detroit, wo mein Vetter eine große
Auto=
mobilhandlung hat. Bei ihm kann ich leicht unterkommen, und
dann habe ich auch eine kleine Reſerve von einigen tauſend
Dollars.”
„Alle Achtung. Hat Mr. Hooge ſo nobel bezahlt?”
„Mr. Hooge iſt ein Geizkragen. Das Gehalt war gleich null.
Aber bei ſeinen Spekulationen bin ich immer etwas mit
einge=
ſtiegen. Mr. Hooge iſt ein geriſſener Fuchs. Auf dieſe Weiſe
habe ich verdient. Es erbt nicht jeder ein paar Millionen,
Herr Präſident.”
Die muntere, luſtige Art Graves gefiel George ganz
aus=
gezeichnet. Er war beluſtigt. Der junge Mann paßte in die
amerikaniſchen Verhältniſſe. Nun aber hatte ihm ſein
impul=
ſives Weſen einmal geſchadet.
Denn das war natürlich, daß die Frauenvereine in
Geſamt=
heit ſich der Sache annehmen würden.
„Alſo nach Detroit wollen Sie? Nun, wenn Sie mir Ihre
Adreſſe zurücklaſſen, dann kann die über Sie verhängte
Schutz=
haft aufgehoben werden. Schließlich iſt Ihr Delikt ja kein
ſtraf=
rechtliches, es ſei denn, daß Sie ſich eine ſchwere Körperverletzung
zuſchulden kommen ließen.”
„Schwere Körperverletzung!” lachte Grave. „Verzeihung,
Herr Präſident, daß ich ſo reſpektlos lache. Aber es war ja im
Grunde genommen ganz harmlos. Vielleicht iſt die Schminke
und der Puder etwas lädiert. Sonſt kaum etwas. Wenn die
Erzieherin, die verrückte Tante, nicht gleich alles mobil gemacht
hätte, kein Menſch wüßte etwas davon. So haben Sie aber
ganz Chicago auf den Plan gebracht. Als ich heute mittag im
Café Eden ſitze, da überfielen mich die Frauen, Angehörige
eines Frauenvereins, und wollten mich lynchen oder was ſie
ſonſt mit mir vorhatten. Ich bin ſchleunigſt durch die
Glas=
ſcheibe geflohen, und ſo bin ich hierhergekommen.
(Fortſetzung folgt.)
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Seite 14
Samstag den 19. Oktober 1929
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Heute Samstag, den 19. Oktober 192
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Heute Samstag und morgen Sonntag
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Nieder=Ramſtädterſtr. 14
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Samstag und Sonntag
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(16419
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Mme, Bella Biris opera Oslo, Bella Siris Tänsze:
Frende, Schmerz, Grauen, Erotik. — Im I. Teil: Demonstrations-Vortrag
Wie behalte ich Jugend und Schönheſt? Im II. Teil: Bella
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mit DINA GRALLA und ERNST VEREBES.
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Tanz=Abend
Samstag und Sonniag
„Mialärnher
Meert 3
Samstag und Sonntag
Konzert und
Metzelsuppe
Es ladet ein
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Ludwigsplatz 8.
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Es ladet freundlichſt ein
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Kurnoiel Schwergerhaus
Samstag, den 19, Oktober 1929
Billardweltsplel
Eberstadt-Pfungstadt
Beginn 4 Uhr mit 8 Partien.
Nach dem Wettspiel gemütliches
Bei-
sammensein mit den auswärtigen
Gästen. Gönner und Freunde
willkommen.
(16375
sonntag Konzert
Ausschank: SüßerApfelmost
mit SÜD CHAPLIN.
ein Wald voll Atten
7 Akte toller Ulk, 20 Löwen und
Bis einschl. Sonntag noch:
DAS GRGSSTE OPFER
mit IVAN PETROVCH — und
MADEL SEl LIEB
mit COLLEEN MOORE
Auf der Bühnne:
Zwei Certis Bangs Eauilibrictic-Akt
Beginn heute 3½ Uhr.
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Samstag
Unterhaltungs-Konzeri
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Heute Samstag und
Sonntag
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Bensheim
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Wnmnene
Hessisches
Landestheater
Samstag
19. Oktober 1929
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vorstellung
KleinesHaus 1930—22 Uhr
Die Dreigroschenoper
von Bert Brecht, Musik von K. Weill
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Der Waffenschmied
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Samstag, den 19. Oktober, ab 8½ Uhr:
Konzert.
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Allen unseren verehrten bisherigen Gästen, Freunden
und Cönnern zur gekl. Kenntnis, daß mir heute abend
6 Uhr, das Restaurant
„Frankfurter Hoß‟
Ecke Frankfurter- u. Landwehrstr., eröffnen. — Ee
wird unser Bestreben sein, unsere werten Gätte in jedler
Weise zukrieden zu stellen u bitten um geneigt. Zusprucl
Reinhold Kolb und Frau
Heute und morgen ab 8 Uhr
KÜNSTLER-KONZERT.
Achtung!
Achtung!
Samstag und Sonntag, den 19. und 20. Oktober
im Sportplatz-Restaurant und Café
am BöllenFalltor
O Münsbener Oktoberfest 0
mit Ausſchank von Original=Oktoberfeſtbier
0 Tanz 0
Erſtklaſſige Tanzkapelle
Eintritt frei!
Kurzschrift-Bezirk
Darmstadt
Sonntas, 20. Ottober 1929, im
Saale des Gasthauses „Zum
Schwanen” Eberstadt Schmitt)
Stenographen-
mr
V
E Treffen m
mit Unterhaltung und Tanz
Beginn 3½ Uhr
Vormittags 10 Uhr im Kurhotel
„Schweizerhaus”Eberstadt (Plank)
Herhsl-Beuirlsvertreler-
Versammlung
164321 1ei Vorstand.
Café Einsiedelstr.79=
„AKarl-
Neu eröffnet. Daselbst Messeler
Schwarzbrot. Frau Liebert.
Nummer 290
Samstag, den 19. Oktober 1929
Seite 15
Barmstadt
Städt. Meßplatz
Die dT!
mit dem
Oktober
gesamten
ungeteilten
Eröttnans
Unternehmen.
Montag
— Außer der
Eröff-
nungsvorstellung am Montag,
21. Oktober
21. Okiober, abends 7½½. Uhr,
finden noch folgende Vorstellungen
abends 71 Uhr
statt: Dienstag, 22. Oktober, abends
71/, Uhr: Vorstellung. Mittwoch,
23. Oktober, nachmittags 3 Uhr: Groß=
Fremdenvorstellung, abends 7½/= Uhr:
Vor-
stellung. Donnerstag, 24. Oktober, abends
71/, Uhr: Vorstellung. Freitag, 25. Oktober,
abds. 7½/, Uhr: Vorstellung. Samstag, 26.
Ok-
tober, nachmittags 3 Uhr: Croße
Fremdenvor-
stellung, abends 7½½- Uhr: Vorstellung Sonntag,
27. Oktober, nachmittags 3 Uhr: Fremdenvorstellung,
abends 71/, Uhr: Abschiedsvorstellung mit
unge-
kürztem Programm. — Kinder nachmittags auf allen
Plätzen von Mk. 2.20 aufwärts halbe Preise. — Sonntag,
27.Okt., vorm. 10-1 Uhr: Einzige Tier-u. Indianerschau
verbunden mit Massenkonzert. Erwachsene Mk. 1.—. Kinder
50 Pfg. Eintritt. — Karten im VORVERKAUF sichern.
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Ein Wagen gehört genau wie die Kleidung zu den
persönlichen Attributen des Besitzers. Man beurteilt Sie
nach dem Wagen, den Sie fahren, ebenso wie nach
Schnitt und Oualität Ihrer Kleidung. Deshalb sollten
Sie bei der Wahl eines Automobils darauf achten,
daß der Wagen repräsentiert, daß er den Ruf eines
Oualitätswagens hat, elegant, stark und zuverlässig ist.
Welcher Wagen erfüllt in der mittleren Preisklasse
diese Forderungen besser als der Essex Super Six?
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Darmſtadt und den Bekauntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
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täſchchen, 4 Bund Schlüſſel. —
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Pinſcher.
Wir machen wiederholt darauf auf
merkſam, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früheren
Bekannt=
machungen verzeichnet ſind. Intereſſenten
können die Fundgegenſtände während der
Büroſtunden auf Zimmer 1 beſichtigen.
Es wurde eingetragen:
1. In unſer Güterrechtsregiſter Band I,
Seite 173, am 23. September 1929 bei
Adam Fauſt und Ehefrau Eliſe,
geb. Eidenmüller von Raibach:
Durch gerichtlichen Vertrag vom
5. September 1929 iſt die
Verwal=
tung und Nutznießung des Mannes
am Vermögen der Frau
ausge=
ſchloſſen.
2. In unſer Handelsregiſter Abt. A unter
Nr. 214 am 2. Oktober 1929 bei der
Firma Thomas Franz in Mosbach:
Die Firma iſt infolge Aufgabe des
Geſchäfts erloſchen.
3. In unſer Handelsregiſter Abteil. B
Bd. I, Seite 17 am 4. Oftober 1929
bei der Firma Odenwälder
Holz=
induſtrie, G. m. b. H. in Wie=
(16377
belsbach:
Durch Beſchluß der Geſellſchafter
vom 4. Juli 1929 iſt Georg Eduard
Kann in Rumpenheim a. M. als
Geſchäftsführer ausgeſchieden.
Groß=Umſtadt, den 16. Okt. 1929.
Heſſ. Amtsgericht Groß=Umſtadt.
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Zwangsverſteigerung.
Die nachſtehend bezeichneten Grundſtücke, die zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen der
Wilhelmine Schneider, geb. Karp, Ehefrau des
Maler=
meiſters Georg Schneider in Darmſtadt im Grundbuch
ein=
getragen waren, ſollen
Dienstag, den 22. ORtober 1929, nachm. 31, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219,
verſteigert werden.
Die Verſteigerung erfolgt im Wege der
Zwangsvoll=
ſtreckung.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 20. März 1929 in das
Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auffor=
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls, für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
(13609a
ſtandes tritt.
Darmſtadt, den 26. Auguſt 1929.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung der Grundſtücke:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk I, Band III, Blatt 127.
Betrag der
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann am Schätzung
T 1382 Hofreite Nr. 41 Kiesſtr. 462 29000 RM.
2 T 1383 Grabgarten daſelbſt 80 1000 RM.
Seite 16
Samstag den 19 Oktober 1929
Nummer 290
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kragen u. Pelzstulpen, aus la.
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Dieser aparte Damen-Mantel
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