Kinzelnzmmmer 10 Pfennige
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Nummer 264 Montag, den 23. September 1929. 
192. Jahrgang
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ſede Verpflichtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerſchticher Beſtreibung fällt jeder 
Nabatt weg. Bankonto Deutſche Bank und 
            Darm=
ſädter und Naiſonalbanl.
 * Die engliſch=franzöſiſchen Gegenſähe. 
Die Enkenke Cordiale in der Auflöſung. — Das Spiel 
mit dem Feuer im Nahen Orienk. — Frankreichs 
neueſtes Schlagwork: „Konkinenkale Polikik”. 
Von unſerem A=Korreſpondenten. 
Paris, 22. September. 
Die Verhandlungen in Genf nehmen eine Wendung, die die 
hieſigen politiſchen Kreiſe aufs höchſte verſtimmt. Es ſcheint, daß 
die engliſche Regierung entſchloſſen iſt, ſämtliche Reſte der Entente 
Cordiale auf der ganzen Linie abzubauen. 
Ebenſo wie Snowden das Werk Churchills vernichten will, 
will Lord Robert Cecil — ſo ſagt man hier — die von Lord 
Cuſhendun vorbereitete Völkerbundspolitik über den Haufen 
            wer=
fen. Die Frage der Reſerven in der Landabrüſtungsfrage ſpielt 
für Frankreich dieſelbe Rolle wie der Kampf um die 
            Unterſee=
boote in der Frage der Seeabrüſtung. 
Die franzöſiſche Preſſe beklagt, daß die deutſche Delegation in 
Genf die engliſche Politik unterſtützt. Man macht Deutſchland 
bittere Vorwürfe, daß es ſeine kontinentalen Intereſſen nicht 
            er=
kennen will .." 
Man hört neuerdings manches von einem franzöſiſch=
            italie=
niſch=belgiſchen Zuſammenwirken. Es wäre falſch, dieſe Nachricht 
ſehr ernſt zu nehmen. Zwiſchen Frankreich und Belgien beſtand 
auch bisher ein gutes Verhältnis, und die italieniſche 
            Außen=
politik iſt ſo unſtetig, daß es ſich kaum noch lohnt, auf Gerüchte 
über Neuorientierungen in Rom zu achten. In der Frage der 
Seeabrüſtung ſcheinen die franzöſiſchen und italieniſchen 
            Inter=
eſſen allerdings parallel zu laufen. 
Am meiſten beunruhigt man ſich hier wegen der engliſchen 
Kolonialpolitik. Es iſt eine alte Erfahrung, daß, wenn Paris 
und London uneinig ſind, die Politik im Nahen Oſten plötzlich 
lebendig wird. Nach der franzöſiſchen Auffaſſung — und ſie iſt an 
und für ſich nicht irrig — iſt Ruhe im Nahen Oſten das A und O 
jeder Kolonialpolitik. Was aber jetzt von ſeiten Englands in 
Aegypten und in der arabiſchen Welt unternommen wird, iſt kaum 
9 eignet, die Ruhe und den Frieden zu fördern. Es handelt ſich 
üm Petroleum, arabiſchen Nationalismus und andere höchſt 
            feuer=
gefährliche Dinge. Am Foreign Office ſoll es einige Männer 
geben, die es bedauern, daß das engliſch=franzöſiſche 
            Zuſammen=
wirken im Nahen Oſten abgebaut wird. Das ändert aber nichts 
an der Sache. Die franzöſiſche Außenpolitik muß ſich darüber 
Rechenſchaft geben, daß alle Grundlagen der Entente Cordiale 
verſchwinden. Und es iſt fraglich, ob eine ſcharfe Wendung in 
der Innenpolitik bei einer der beiden Mächte etwas daran ändern 
kann. Denn Macdonazd macht vor allem engliſch=nationaliſtiſche 
Politik. In Paris beklagt man bitter die Unzuverläſſigkeit 
            Eng=
lands. Aber ſchon wird das neue Schlagwort „Kontinentale 
Politik” lanciert. 
Einbernfung einer Zolfriedenskonferenz. 
Das Vorgehen der intereſſierten Staaten zur Erreichung 
eines Teilwaffenſtillſtandes iſt am Freitag nachmttag von der 
Wirtſchaftskommiſſion der Vollverſammlung des Völkerbundes 
in einer Ergänzung zum Breitſcheid=Bericht feſtgelegt worden. 
Danach werden ſämtliche Mitglied= und Nichtmitglied=Staaten 
des Völlerbundes aufgefordert, vor dem 31. Dezember d. J. 
            mit=
zuteilen, ob ſie bereit ſeien, an einer diplomatiſchen Konferenz 
für den Zollfrieden teilzunehmen. Auf Grund dieſer Antworten 
entſcheidet der Völkerbundsrat in ſeiner Januarſitzung unter 
            Be=
rlickſichtigung der Zahl und des Charakters derjenigen Staaten, 
die zuſtimmend geantwortet haben, ob. die Einberufung einer 
diplomatiſchen Konferenz notwendig ſei. Dieſe Konferenz ſoll 
möglichſt vor Ende Januar 1930 zuſammentreten. An ihr ſollen 
nur diejenigen Statem beteiligt ſein, die zuſtimmend geantwortet 
haben. Es läßt ſich vorausſehen, daß dies in erſter Linie die 
            ſo=
gewannten europäiſchen Induſtrieſtaaten ſein werden. Nach 
            Ab=
ſchluß des Zollfriedens ſollen während einer ziemlich langen 
Periode unter den Signatarſtaaten des Abkommens 
            Verhand=
lungen über einen gemeinſamen Zollvertrag ſtattfinden, zu denen 
auch andere Staaten zugelaſſen werden können, die den Wunſch 
danach äußern. Endlich ſoll nach Abſchluß dieſer geſamten 
            Ar=
beiten zu einem noch nicht beſtimmten Termin eine diplomatiſche 
Schlußkonferenz ſtattfinden, zu der ſämtliche Staaten ohne 
            Aus=
nahme eingeladen werden. Der Zweck dieſer diplomatiſchen 
Schlußkonferenz iſt, die mittlerweile zuſtande gekommenen 
            Zoll=
vereinbarungen in Beziehungen zu der Wirtſchaftspolitik anderer 
Länder und Erdteile zu bringen. 
Die Fünfmächke=Konferenz geſicherk. 
EP. Waſhington, 22. September. 
In Regierungskreiſen wird erklärt, daß das Zuſtandekommen 
der Fünfmächte=Seeabrüſtungskonferenz geſichert erſcheine, und 
daß die Konferenz höchſtwahrſcheinlich in London 
            zuſammen=
treten werde. Die diplomatiſchen Vertreter von Frankreich, 
            Ita=
lien und Japan hätten in ihren Beſprechungen mit 
            Staatsſekre=
tär Stimſon keine Einwände gegen die Wahl Londons erhoben. 
Wieshaden Sitz des Organiſakions=Komikees 
für die Zahlungsbank? 
Laut „Excelſior” wird von franzöſiſcher Seite kein Einwand 
gegen die Wahl Wiesbadens als Tagungsort des Organiſations= 
Komitees für die Internationale Zahlungsbank erhoben werden; 
auch England ſei mit dieſem Ort einverſtanden. Nachdem die 
franzöſiſche, engliſche, italieniſche und japaniſche Delegation 
            be=
reits beſtimmt worden ſeien, erwarte man ſtündlich die 
            Ernen=
nzing der Vertreter der Reichsbank und der Belgiſchen National= 
Kank.
 Vom Täge. 
Die ſpaniſche Regierung hat beſchloſſen, Dr. Eckener die Plus 
Ultra=Medaille, die höchſte ſpaniſche Flieger=Auszeichnung, zu 
verleihen. 
Wie aus Monterey (Kalifornien) gemeldet wird, iſt 
            Generalzah=
lungsagent Parker Gilbert in der Nähe des Mount Carmel 
das Opfer eines Automobilunfalls geworden. Der Wagen 
ſtürzte um und Parker Gilbert trug einen Armbruch ſowie zahlreiche 
Quetſchungen davon. 
Bei einer Kletterpartie in den Dolomiten iſt der 20jährige 
Münchener Otto Edelmann abgeſtürzt und auf dem Transport 
nach Innichen geſtorben. — Auch aus Meran wird ein tödlicher 
            Ab=
ſturz eines deutſchen Alpiniſten gemeldet, deſſen Name noch 
            unbe=
kannt iſt. 
Die Zahl der Todesopfer der beiden Bergwerkskataſtrophen 
von Klein=Roſſeln hat ſich auf 29erhöht, da von den 
            Ver=
letzten inzwiſchen noch ſechs ihren Verletzungen erlegen ſind. 
Im Verlaufe eines heftigen Sturmes iſt im Kaſpiſchen Meer 
ein Segelſchiff mit elf Perſonen, darunter drei Kindern, 
gefunken. 
Ein ſchweres Erdbeben, ſuchte die aſiatiſche Türkei 
heim. Mehrere Dörfer, darunter Schiran und Saridſcha, wurden 
            voll=
ſtändig vernichtet. Die Verluſte ſind noch unbekannt.
 Die kſchechoſlowakiſche Kriſe. 
Der Vermitklungsverſuch geſcheikerk. 
* Prag, 22. Sept. (Priv.=Tel.) 
Ueber den Verlauf der politiſchen Kriſe in der 
            Tſchecho=
ſlowakei erfahren wir von gut unterrichteter Seite, daß der 
Verſuch der deutſchen Chriſtlich=Sozialen Partei, auf dem 
            Um=
wege über den Einfluß des Vatikans auf die katholiſchen 
            Slo=
waken die gegenwärtige Regierungsmehrheit zuſammenzuhalten, 
als geſcheitert angeſehen werden kann. Die Bemühungen ſind 
nicht an dem Widerſtand der Slowaken, ſondern an einem 
            ge=
ſchickten Schachzug der tſchechiſchen Agxarpartei zunichte gemacht 
worden. Dieſe fürchteten von dem Gelingen dieſes Verfuchs 
und insbeſondere von dem politiſch ungeſtörten Verlauf der 
großen Wenzelfeierlichkeit am 28. September eine Stärkung der 
tſchechiſch=katholiſchen Volkspartei unter den Wählern, die dann 
bei etwaigen Neuwahlen unter Umſtänden eine rotſchwarze 
Koglition hätte bringen können. Sie haben deshalb nicht ohne 
Mitwirkung der Burg durch die Ernennung eines neuen 
            Agra=
riers zum Verteidigungsminiſter eine für die tſchechiſch=
            katho=
liſche Volkspartei untragbare Lage geſchaffen. Deren Verſuche, 
dafür die Ernennung eines ihrer Mitglieder zum Miniſter ohne 
Portefenille oder die Erſetzung eines Beamtenminiſters durch 
einen Parlamentarier durchzudrücken, ſind geſcheitert. 
Ohne daß man deshalb von einem eigentlichen Streit unter 
den Regierungsparteien ſprechen könnte, hat man ſich angeſichts 
der andauernden Unſicherheit der politiſchen Lage ſchließlich in 
aller Ruhe gegenſeitig geſagt, daß ein Auseinandergehen im 
gegenwärtigen Augenblick und die Prüfung des Beſtandes der 
Parteien durch Neuwahlen der geeigneiſte Weg wäre, um aus 
den gegenwärtigen Schwierigkeiten herauszukommen. Dabei 
braucht eine Koalition nach den Wahlen keineswegs unmöglich 
gemacht zu werden, um ſo mehr, als man hofft, durch die 
            plötz=
liche Ausſchreibung von Neuwahlen die Oppoſition zu 
            über=
rumpeln. Sollte aber dennoch eine Stärkung der ſozialiſtiſchen 
Parteien eintreten, ſo ſtünde nachher Verhandlungen wegen 
deren Aufnahme in die Regierung nichts im Wege. 
Neuwahlen ſcheinen aber außerdem der einzige Weg zu 
ſein, der dem Wunſche des Präſidenten Maſſaryk Rechnung 
tragen würde, wenn noch bei ſeinen Lebzeiten Dr. Beneſch zu 
ſeinem Nachfolger gewählt werden würde. Maſſaryk gedenkt 
anläßlich ſeines 30. Geburtstages im März nächſten Jahres 
für den Fall zurückzutreten, daß eine Mehrheit einſchließlich 
der Sozialiſten die Wahl Dr. Beneſchs zu ſeinem Nachfolger 
ſichern würde. Der Streit um die Miniſterpoſten iſt alſo nur 
eine der äußeren Urſachen zur gegenwärtigen innerpolitiſchen 
Kriſe in der Tſchechoflonakei. 
Neue Aufſtände in China. 
Chineſiſche Provinzen löſen ſich von Nanking. 
TU. Peking, 22. September. 
Wie gemeldet wird, hat der Oberbefehlshaber der chineſiſchen 
Truppen, General Wu=Fulin, die Selbſtändigkeit der Provinz 
Hupe erklärt. Die Provinz hat eine neue Regierung gebildet 
und wird ihre Beziehungen mit der Nanking=Regierung 
            ab=
brechen und eine ſelbſtändige chineſiſche Armee bilden. Der Sitz 
der neuen Provinzialregierung wird vorläufig Iſchang ſein. 
Der Oberbefehlshaber der chineſiſchen Truppen in der Provinz 
Hupe, Wu=Fulin, erklärte weiter, daß er die Politik des 
            Gene=
rals Feng und Jan=Sin=Tſchangs gegen die Nanking=Regierung 
unterſtützen werde und die ſofortige Auflöſung der Nanking= 
Regierung mit Marſchall Dſchiang=Kai=ſchek an der Spitze 
            ver=
lange. Wie amtlich mitgeteilt wird, hat Marſchall Dſchiang=
            Kai=
ſchek Truppen nach der Provinz Hupe entſandt. 
TU. Tokio, 22. September. 
Die amtliche japaniſche Telegraphen=Agentur hat eine 
            Nach=
richt aus Peking erhalten, daß die Provinz Guanſi der 
            Nan=
kinger Regierung mitgeteilt hat, daß ſie ihre Beziehungen zu der 
Nanking=Regierung abgebrochen hat. Die Truppen der Guanſi= 
Regierung verſuchen ſich mit der Schantung=Provinz in 
            Ver=
bindung zu ſetzen, um dort einen gemeinſamen Kampf gegen 
Dſchiang=Kai=ſchek zu führen. 
Dſchiang=Kai=ſchek hat eine Konferenz ſeiner Militärführer 
in Nanking einberufen. C: erklärte, daß er imſtande ſein werde, 
die Aufſtände in China niederzuſchlagen. Die ſogenannte vierte 
eiſerne Diviſion hat den Befehl erhalten, ſich ſofort marſchbereit 
zu machen um nach der Guanſi=Provinz befördert zu werden. Die 
chineſiſche Kriegsflotte begibt ſich nach Kanton, um dort die 
            Mög=
lichkeit eines Aufſtandes gegen die Nanking=Regierung zu ver= 
 
hindern.
 * Weikere Mäßigung der Labour=Parky. 
Rückkehr Englands zum Zwei=Parkeien-Syſtem? 
Von unſerem (D=Korreſpondenten. 
London, im September. 
Ende dieſes Monats tritt in Brighton die 
            alljähr=
liche Konferenz der Labour=Party zuſammen, der 
ſchon wegen der Tatſache, daß die Partei zur Zeit am 
            Regie=
rungsruder ſteht, eine befondere Beachtung geſchenkt werden 
muß. Doch das, was man bisher über die zur Verhandlung 
ſtehenden Dinge zu hören bekam, läßt annehmen, daß der 
            Kon=
ferenz wahrſcheinlich auch ſonſt eine, für das ganze politiſche 
Leben Englands hiſtoriſche Bedeutung zukommen wird. So 
manches ſpricht nämlich dafür, daß die Beſchlüſſe der Labour= 
Konferenz in Brighton von ſolcher Art ſein werden, daß ſie auf 
nicht mehr und nicht weniger als auf den Verſuch einer 
            allmäh=
lichen Rückführung Englands zum Zweiparteien=Syſtem 
            hinaus=
laufen würden. 
Die Konferenz iſt hauptſächlich einberufen worden, um den 
Bericht jener beſonderen Kommiſſion entgegenzunehmen, die im 
Jahre 1927 eingeſetzt wurde und deren Aufgabe es war, neue 
Statuten für die engliſche Arbeiterpartei 
            aus=
zuarbeiten. Dieſer Bericht iſt nun fertiggeſtellt worden. Und, 
wie verlautet, ſieht er ſo weitgehende Veränderungen in den 
Satzungen der Labour=Party vor, daß deren Annahme (an der 
kaum gezweifelt wird) für die zukünftige Entwicklung der 
            eng=
liſchen Arbeiterpartei die weittragendſten Folgen haben dürfte. 
Die Verfaſſer des Entwurfes haben das Hauptgewicht auf die 
Neueinfügung einer ganzen Reihe von Beſtimmungen gelegt, die 
nur den einen Zweck verfolgen, — der großen Maſſe des 
            eng=
liſchen Kleinbürgertums den Beitritt zur Labour=Party 
            pſycholo=
giſch und praktiſch ſo leicht wie nur irgend möglich zu geſtalten 
und ſo für die große Arbeiterpartei der Zukunft eine möglichſt 
breite Baſis zu erſchaffen. 
Der Beitritt zur Partei war bisher von der 
            Zuge=
hörigkeit zu dieſem oder jenem organiſierten Arbeiter=Verband 
oder zu einem der Trade Unions abhängig und nur für, durch 
beſondere politiſche Qualifikation ſich auszeichnende 
            Einzelper=
ſonen war eine „individuelle Mitgliedſchaft” vorgeſehen geweſen. 
Dieſen bisherigen zwei Kategorien von Parteimitgliedern wollen 
die Verfaſſer der neuen Statuten nun eine dritte Kategorie von. 
zu keinerlei Verbänden gehörenden „ſympathiſierenden” 
            Mitglie=
dern hinzufügen, auf engliſch „national associate members” 
oder, wie es im Bericht heißt, — „jede Perſon, die geneigt iſt, 
der allgemeinen Politik der Arbeiterpartei von ſich aus 
            Unter=
ſtützung zu gewähren”, in Kürze — jeder beliebige „Mann von 
der Straße‟. Dieſe Beſtimmung rechnet vor allem damit, daß in 
Zukunſt eine große Menge von ſogenannten „Middle elass 
people” bereit ſein werden, unter dem Mantel dieſer, zu nichts 
verpflichtenden „dritten Kategorie”, der Arbeiterpartei beizutreten. 
Ebenſo offenſichtlich iſt es aber, daß dieſer Zuſtrom einer „großen 
Menge von Mittelſtandsleuten”, praktiſch genommen, nur aus 
dem Lager der Liberalen Partei kommen kann und 
            wahrſchein=
lich auch kommen wird. 
Dieſe indirekte, von den Führern der Arbeiter=Partei an die 
breite liberale Maſſe des engliſchen Kleinbürgertums gerichtete 
Aufforderung, die Reihen der Liberalen zu verlaſſen 
und zu Labour überzutreten, verſpricht, ſofern nicht 
alles täuſcht, von Erfolg gekrönt zu werden. Sie ſtellt nichts 
anderes, als den Ausdruck einer Stimmung dar, die auf ſeiten 
der politiſch=denkenden Maſſen Englands bereits ſeit längerer 
Zeit vorhanden geweſen iſt. Das Zweiparteienſyſtem hat in 
England ſo lange beſtanden und ſtellte ſeit ſo urdenklichen Zeiten 
eine althergebrachte Tradition dar, daß das ſeit Anfang des 
Jahrhunderts aufgekommene Beſtehen von drei Parteien 
            neben=
einander im Grunde ſtets als „unpopulär” galt und der Wunſch 
zur Rückkehr zum Alten in den Maſſen immer wach geblieben 
war. Auf dem Kontinent, wo es in manchen Ländern nicht nur 
drei, ſondern faſt ganze 30 Parteien gibt, wäre man vielleicht 
geneigt, dieſe Mentalität etwas ſonderbar zu finden. Aber es 
iſt ſchon mal ſo, daß es für den Durchſchnittsengländer ſchwer 
fällt, ſelbſt beim Vorhandenſein von nur drei Parteien, „klare 
politiſche Scheidungen” zu finden, und daß er nur beim 
            Zwei=
parteien=Syſtem einen offenen, das Geſamtwohl des Staates 
fördernden politiſchen Wettbewerb für möglich hält. Dieſe 
            Vor=
ſtellung von der Wünſchbarkeit eines „straightforward politieal 
Hght” iſt eine der Hauptweisheiten des an der Selbſtverwaltung 
des Landes teilnehmenden und ſich ſeiner Verantwortung wohl 
bewußten engliſchen Bürgers. 
Zu all dem kommt hinzu, daß die Partei der 
            Libe=
ralen in den letzten Jahren immer mehr und mehr an Boden 
und innerer Exiſtenzberechtigung zu verlieren begonnen hat. Im 
Grunde hält ſie ſich nur noch dank der faſzinierenden 
            Perſönlich=
keit Lloyd George’s und mit Hilfe jener außergewöhnlich großen 
Geldmittel. über die die liberale Parteikaſſe ſeit altersher 
            ver=
fügt. Der, ein neues Heil erhoffenden engliſchen Wählermaſſe 
kann ſie ſonſt nichts Eigenes, Beſonderes bieten. Das Programm 
der Arbeiterpartei enthält bereits zur Zeit — und wird ſpäter, 
nach „Annahme” verſchiedener, für die Zukunft vorgeſehener 
Aenderungen dieſes in noch viel weitgehenderem Maße tun — 
alle Maßnahmen, welche die extremen Liberalen ſtets vertreten 
haben. Außerdem enthält das Labourprogramm kaum eine 
            ein=
zige Forderung, die von fortſchrittlich denkenden Liberalen auch 
nur im entfernteſten beanſtandet werden könnte. Die Liberale 
Partei hat zudem ſelbſt, durch die halb=ſozialiſtiſche Politik, die 
ſie ſeit 1906 hartnäckig getrieben hat, den Weg zur gegenwärtigen 
Entwicklung der Dinge vorbereitet. Hieraus reſultierte das in 
den letzten Jahren in ſo großem Maßſtabe erfolgte Abſpalten 
von der Liberalen Partei nach rechts und links. Die Gruppe der 
zu Labour Ueberlaufenden iſt dabei ſtets die größere geweſen. 
Die einzigen Bedenken, die die zur Gruppe der Linksliberalen 
gehörenden Wähler, beim Gedanken eines Uebertritts zu Labour, 
bisher noch hatten, war — ob man von den Führern der Labour= 
Party erwarten könnte, daß ſie dieſer Aenderung in der ſozialen 
Zuſammenſetzung ihrer neuen Wählermaſſen genügend Rechnung 
tragen und dementſprechend mit Vorſicht bei der Verwirklichung
Seite 2
Montag, den 23. Ceptember 1929
Rummer 264
 gewiſſer radikaler Maßuahmen ihres Programms vorgehen 
würden. 
Dieſe Bedenken ſonachdrücklich wie nur irgend 
möglich zu zerſtreuen, iſt nun eine der Hauptaufgaben 
des bevorſtehenden Labour=Kongreſſes in Brighton. Dem 
            glei=
chen Ziele hat auch die Labour=Regierung, ſeit dem erſten Tage 
ihrer Amtierung, offen zuzuſtreben getrachtet, und — man muß 
es geſtehen — hierin ausgeſprochene Erfolge zu Wege gebracht. 
Selten in der Geſchichte Englands iſt es einer Regierung ſo raſch 
und in ſo weitgehendem Maße wie derjenigen Macdonalds 
            ge=
lungen, ſich die Sympathien des Landes zu erringen, vor allem 
jener Kreiſe, die ſonſt der regierenden Partei durchaus fernſtehen. 
Zu einem großen Teil verdankt Macdonald dieſen Erfolg gewiß 
ſeinem Parteifreunde Snowden. Doch vieles beigetragen hat 
auch Macdonalds allgemeine vorſichtige Politik in inneren und 
wirtſchaftlichen Dingen und — umgekehrt — ſein entſchloſſenes 
und raſches Handeln in den Angelegenheiten der 
            Rheinlandräu=
mung, der Abrüſtung, des Ausgleichs mit Aegypten und in allen 
anderen außenpolitiſchen Fragen. 
Die Furcht, daß die Extremiſten der Labour= 
Party auf eine praktiſche Verwirklichung ihres „Sozialismus 
in unſerer Zeit” betitelten Programms mit dem ganzen Bouquet 
radikaler Forderungen dringen könnten, dürfte — in Anbetracht 
der ſchwachen Poſition Labours im Parlament — als praktiſch 
hinfällig zu betrachten ſein. Die alten Loſungen der Labour= 
Party haben mit der Zeit einen völlig anderen, gemäßigteren 
Sinn erhalten. Zum Beiſpiel die ominöſe Forderung nach einer 
„gerechten Verteilung der Arbeitsergebniſſe der phyſiſchen und 
geiſtigen Arbeiter”, die in der Theorie noch heute aufrecht 
            erhal=
ten wird, erfüllt zurzeit kaum mehr jemand mit ernſtlicher 
            Be=
ſorgnis. Vor einigen Jahren hätte dieſer Programmpunkt evtl. 
eine Verteilung aller Erträgniſſe von Fabriken, Bergwerken uſw. 
unter den Arbeitern und Angeſtellten bedeutet. Heute iſt die 
Nolle, die für die Proſperität jedes wirtſchaftlichen Betriebes, 
und ſomit auch derjenigen der Arbeiterſchaft, dem Kapital 
            zu=
kommt, von Labour längſt erkannt worden, und die weitere 
            Ten=
denz der Labour=Party geht offenſichtlich dahin, dem Kapital 
auch in Zukunft jede mögliche Sicherheit gegen Eingriffe von 
unverantwortlicher Seite und revolutionäre Experimente aller 
Art zu verſchaffen. Nur ſo beſteht für Ramſay Macdonald und 
ſeine Freunde Hoffnung, allmählich aus der jetzigen Labour= 
Party eine „mächtige Arbeiterpartei der Zukunft” als einzigen 
Widerpart des großen konſervativen Blocks, zu ſchaffen und mit 
der Zeit in der Tat an die Verwirklichung einer neuen, beſſeren 
Ordnung der Dinge zu ſchreiten.
 Zuſammenſtöße in Berlin. 
Berlin, 22. Sept. 
Bei einem Propagandaumzug, den die Nationalſozialiſten 
heute mittag durch Neukölln und den Südoſten der Stadt 
            ver=
anſtalteten, kam es an verſchiedenen Stellen zu Zuſammenſtößen 
zwiſchen den Teilnehmern und politiſch Andersdenkenden, bei 
denen die Polizei eingreifen und Feſtſtellungen vornehmen mußte. 
Als der Zug die Luiſenbrücke paſſierte und dort ein Gedränge 
entſtand, fielen mehrere Schüſſe, durch die aber niemand verletzt 
wurde. Die Polizei nahm neun Angreifer feſt. Bei einem von 
ihnen fand man eine Schreckſchußpiſtole, aus der, wie feſtgeſtellt 
wurde, zwei Schüſſe abgegeben worden waren. Auf dem 
            Spree=
waldplatz am Görlitzer Bahnhof wurde ein Privatkraftwagen, in 
dem der Reichstagsabgeordnete Dr. Goebbels und vier andere 
Nationalſozialiſten ſaßen, von Andersdenhenden angehalten. Im 
Verlaufe der Auseinanderſetzungen wurden auf beiden Seiten 
mehrere Schüſſe abgefeuert. Die Polizei nahm den 
            Abgeord=
neten Dr. Goebbels und die übrigen Inſaſſen des Autos feſt und 
führte ſie der Abteilung IA des Polizeipräſidiums zu. In dem 
Auto fand man eine Piſtole und mehrere Hülſen. Der 
            Chauf=
feur des Wagens hatte einen Streifſchuß am Halſe erhalten. 
Auch an verſchiedenen anderen Stellen der Stadt kam es im 
Verlaufe des Sonntags zu Zuſammenſtößen zwiſchen 
            Angehöri=
gen verſchiedener politiſcher Nichtungen. Die Polizei mußte 
wiederholt eingreifen und Beteiligte feſtnehmen. Geſtern abend 
waren in Schöneberg 80 Kommuniſten, die teilweiſe die Uniform 
des verbotenen Frontkämpferbundes trugen und verbotene 
            Lie=
der geſungem hatten, feſtgenommen worden. Bis heute 
            nach=
mittag wurden außer dieſen 80 Kommuniſten im ganzen 21 
Ruheſtörer dem Polizeipräſidium zugeführt. 
Um 7 Uhr abends wurde der Reichstagsabgeordnete Dr. 
Goebbels ſowie die übrigen vier Inſaſſen ſeines Autos wieder 
freigelaſſen. Wie feſtgeſtellt wurde, war das Auto, in dem Dr. 
Goebbels und ſeine Parteifreunde ſaßen, von politiſch 
            Anders=
denhenden ſcharf bedrängt worden, worauf einer der Inſaſſen 
des Wagens Schüſſe aus einer Schreckſchußpiſtole abgab. 
Auf dem Untergrundbahnhof Friedrichſtadt wurde der 
            Re=
dakteur Ulrich Salingré von Nationalſozialiſten verprügelt. Er 
erlitt leichte Verletzungen anu Kopf. Zwei Nationalſozialiſten 
wurden als Hauptbeteiligte zwangsgeſtellt.
 Heſſiſches Landeskheaker. 
Großes Haus. — Sonntag, den 22. September. 
Inkermezzo. 
Eine bürgerliche Komödie von Richard Strauß. 
Iſt es nicht gefährlich, zwei Stücke ſo ähnlichen Stoffes und 
vielleicht gleichen Zieles, wie Hindemiths Schlager=Oper und 
Straußens Burleste, ſo dicht aufeinander folgen zu laſſen? Auf 
ein raffiniertes Souper mit Jazzband die bürgerliche Küche mit 
Hausmuſik. Zwei Welten: hie Romantik, hie Rationalismus. 
Man glaubt, ein Menſchenalter müſſe zwiſchen beiden Werken 
liegen, und es ſind nur 5 Jahre! Ein Vergleich iſt unmöglich, 
ein Werturteil verfänglich. Jedes Ding hat ſeine Zeit. Immer 
aber bleibt Straußens Vorſtoß zu einem Opernſtoff aus der 
Gegenwart bahnbrechend. 
Unſere Aufführung iſt ausgezeichnet. Die Inſzewierung 
durch Renato Mordo und Herrn v. Schenck hat Originalität 
und Anziehungskraft, die muſikaliſche Leitung Karl 
            Bamber=
gers iſt korrekt und einfühlend, ohne freilich den Schmiß, deſſen 
Strauß nicht entraten kann. Die Geſtaltung und muſikaliſche 
Beherrſchung der Hauptrollen durch Roſe Landwehr, 
            Re=
ging Harre, Hans Komregg, denen ſich in neuer 
            Be=
ſetzung Sylveſter Bunſel als Baron Lummer 
            anerkennens=
wert zugeeſllte, iſt vortrefflich. Das Skatquartett der Herren 
Vogt, Herrmann, Ney, Tibaldi ſehr vergnüglich. In kleinen 
            Rol=
len lobenswert ſind die Damen Liebel, Kienzl, Philips 
Saggau, Carlſen, Karzau und Herr Wünzer. v, H.
 * Gymnaſik-Makinee Grekel Pfuhl. 
Von 11½ bis 1 Uhr ein großes Publikum mit gymnaſtiſche 
Uebungen zu geſpannteſter Aufmerkſamkeit zu bringen, iſt ve 
vornherein eine Leiſtung. Daß außerdem dieſe Uebungen gröf 
tenteils von jungen Schülerinnen unſerer Stadt beſtritten wu 
den, war eine ganz beſondere Ueberraſchung. 
Man müßte zunächſt, wenn man etwas im einzelnen 
ſchreiben möchte, darauf hinweiſen, daß der Eindruck der erſt 
Uebungen mit Kindern, die für dieſen Zweck nicht beſonders ei 
gedrillt waren, von der pädagogiſchen Begabung der Lehrer 
ein klares Bild gab. Die Uebungsfolge war dann wie eine De 
ſtellung der langſamen Steigerung der erſtrebten Leiſtungen vo 
Gruppe zu Gruppe komplizierter, losgelöſter, von größerer V. 
innerlichung. Es kann dabei nicht bei dem ſtarren Syſtem d
 Zehnter Pertretertag des Hilfsbundes 
ur die Uiſap Loimlinger iin Reich in Kaffel. 
Sonderbericht für das Darmſtädter Tagblatt.
 * Aw. In dem Tagen vom 20. bis 22. September fand in Kaſſel der 
10. Vertretertag des Hilfsbundes für die Elſaß=Lothringer im Reich E. V. 
unter regſter Beteiligung aus allen Teilen des Reiches ſtatt. Am 
            Frei=
tag vormittag trat der Bundesvorſtand zu einer Sitzung 
            zu=
ſammen, am Nachmittag trafen ſich die Vertveter des „Verbandes 
Elſaß=Lothringiſcher Theater in Deutſchland”, 
            hier=
bei ſprachen u. a. Deſiré Lutz=Freiburg i. Br., der Vorſitzende des 
            Ver=
bandes, und Karl Walter vom Stuttgarter Nundfunk. 
Der eigentliche Vertretertag wurde am Samstag vormittag 
im prunbvollen Stadwerordneten=Sitzungsſaal des prächtigen und 
            ge=
räumigen Kaſſeler Rathauſes eröffnet. Von den vielen Ehrengäſten, die 
faſt alle mit Elſaß=Lothringen in beſonderer Beziehung ſiehen, ſeien 
genannt: der Oberbürgermeiſter Dr. Stadler und der Oberpräſident 
der Provinz Heſſen=Naſſau, Dr. Schwander. Vertreter des 
            Reichs=
innen= und des Reichsfinanzminiſteriums. Nach dem Reigen der vielen, 
herzlich gehaltenen Begrüßungsanſprachen erſtattete der Bundesvorſitzende 
Dr. Donnevert den Jahres= und G=ſchäftsbericht, den die Vertreter 
von rund 80 Ortsgruppen entgegennahmen. Der Redner wandte ſich 
            ent=
ſchieden dagegen, daß bei einem feſtgeſtellten Schaden aller Vertriebenen 
von 9 Milliarden, von denen bisher 2 Milliarden aus dem Erlös 
            liqui=
dierten Gutes dem Deutſchen Reich angerechnet wurden, das ſogenannte 
Schlußſchädengeſetz nur 900 Millionen RM. für Liquidationsgeſchädigte 
gebracht hat, und daß bei dem niedrigen Kurs der Schuldverſchreibungen 
hiervon noch ein Beſtrag von durchſchnittlich 20 Prozent in Abzug zu 
bringen iſt. Die Arbeit des Hilfsbundes im verfloſſenen Jahrt war in 
der Hauptſache der Durchführung der Entſchädigungsfragen gewidmet. 
Daneben iſt mancherlei, insbeſondere bei den Ortsgruppen und bei den 
Frauengruppen auf dem Gebiet der ſozialen Nötze geſchehen. Bedauerlich 
iſt der, allerdings erwartete, Rückgamg von Mitgliedern nach der 
            Durch=
führung des Schlußſchädengeſetzes. Der Hilfsbund hat keinerlei 
Unterſtützung aus öffentlichen Mitteln erbeten und 
            er=
halten, abgeſehen von geringen Beihilfen unmittelbar nach Kriegsende, 
die zur Linderung der ſchlimmſten Not beſtimmt waren. Dieſe 
            Feſt=
ſtellung iſt ausländiſchen Verdächtigungen gegenüber erforderlich. Unter 
der finanziellen Notlage des Hiuſfsbundes hat die Durchführung der 
Kulturaufgaben naturgemäß gelitten, wenn auch z. B. das 
            wiſſemſchaft=
liche Inſtitut der Glſaß=Lothringer in Frankfurt ſich gut entwickelt hat, 
21 elſaß=lothringiſche Theatevgruppen im Reich beſtehen und auch im 
Rundfunk elſäſſiſcher und lothringiſcher Kulturgeiſt lebendig wirken, 
Dom Hilfsbund liegt jede aktiſbe Innene und Außenpolitik fern, er hat 
weder den Willen noch die Möglichkeit, ſich in elſaß=lothringiſche Dinge 
einzumiſchen, aber niemond kann ihm das Mecht verwehren, die Geſchicke 
dieſes deutſchen Landes mit Liebe und Sympathie zu begleiten. 
Nach dem Bericht der Kaſſenprüfungskommiſſion erſtattete Dr. 
Purper ein Reſerat über „Entſchädigungsfragen” und 
berichtete über den neueſten Stand. Die Nachprüfung der Entſchädigungen 
durch den Reichs=Rechnungshof beſchränkt ſich auf die großen 
            Entſchädi=
gungsfälle mit einem Grundbetrag von mindeſtens 1 Million RM. — 
Sehr ungünſtig hat ſich der Kurs der Schuldbuchforderungen entwickelt, 
bei ab 1939 fällig werdenden Forderungen geht der Kurs unter 70 
            Pro=
zent bis auf 64 Prozent herunter! In der Frage des Erlaſſes der
 Die Saarregierung im Dienſt der franzöſiſchen Schule. 
* Saarbrücken, 22. September. (Priv.=Tel.) 
Die von dem früheren Saarbrückener Gymnaſialprofeſſor Dr. 
            Not=
ton geleitete Schulabteilung der Saarregierung hat nicht nur die 
            Denk=
ſchrift „Kaweraus”, gegen die deutſchen Geſchichtslehrbücher allen 
            Mit=
gliedern der von ihr eingeſetzten Kommiſſion zur Prüfung der 
            Ge=
ſcichtslehrbücher überſandt, ſondern auch ein Literaturverzeichnis über 
die Völkerbundsfragen aus dem Jahre 1929, das eine ganz einſeitige 
und antideutſche Zuſammenſtellung enthält, an alle Schulen geleitet. 
Die Regierungskommiſſion des Saargebietes offenbart hier wieder 
die gleiche Hilfsſtellung für die franzöſiſche Politik, wie ſie ſich bereits 
in ihrer Haltung zu den franzöſiſchen Volksſchulen bewährt hat. Der 
Verband deutſcher Geſchichtslehrer hat daraufhin folgende Entſchließung 
gefaßt: „Dem Verband deutſcher Geſchichtslehrer wird von Freunden 
aus dem deutſchen Saargebiet ein Literaturverzeichnis über 
            Völker=
bundsfragen vorgelegt, das die Regierungskommiſſion des Saargebiets 
der Lehrerſchaft zu Informations= und Unterrichtszwecken amtlich 
            zu=
geſtellt hat. Dieſes Verzeichnis iſt im pazifiſtiſchen und antideutſchen 
Sinne tendenziös einſeitig, auch läßt es jedes wiſſenſchaftliche 
            Verant=
wortungsgefühl vermiſſen. Aehnlich einſeitig iſt auch die von der 
            Re=
gierungskommiſſion eingeſetzte „Kommiſſion zur Prüfung der 
            Geſchichts=
lehrbücher” unterrichtet worden. Da den Lehrern im Saargebiet 
            natur=
gemäß Schranken auferlegt ſind, ſo erhebt der Verband deutſcher 
            Ge=
ſchichtslehrer als ein berufener Hüter und Wahrer des Gedankens der 
ſtaatsbürgerlichen Erziehung und geſchichtlichen Bildung mahnend und 
warnend ſeine Stimme gegen den politiſchen Mißbrauch der heiligen 
Aufgaben der Jugenderziehung, der zugleich eine ſchwere Verſündigung 
am Gedanken der wiſſenſchaftlichen Objektivität und hiſtoriſchen 
            Wahr=
heit bedeutet. Mit der in der deutſchen Reichsverfaſſung geforderten 
Erziehung zur Völkerverſöhnung aber hat ſol=
 Kapitalertragsſteuer darf nicht nachgelaſſen werden, ihren völligen 
Fortfall zu fordern, da ſo die Verzinſung der Schuldbuchforderungen 
nur 5.4 Prozent beträgt. Der Referent nahm dann eingehend Stellung 
zu den zahlreichen in der Entſchädigungsfrage von Ortsgruppen 
            ein=
gebrachten Anträgen und ſchilderte kraſſe Unmöglichkeiten bei der 
            Durch=
führung der Entſchädigung an Hand von Beiſpielen. So kann es z. B. 
vorkommen, daß bei gleichem und bei gleichartigen Schaden der ein= 
Geſchädigte (im Ausgleichsverfahren) 100 MM. erhält, der andere 
            Ge=
ſchädigte (als Sachſchaden behandelt) etwa 12 000 RM.! Natürlich ſpielen 
bei ſolchen Ungerechtigkeiten ſiskaliſche Untergründe mit. Die 
            Be=
ſtrebungen müſſen darauf hingehen, ein wirkliches, endgültiges 
Schlußſchädengeſetz zu erringen. Wenn man dieſe Frage nüchtern 
prüft, beſteht kein Grund zum Peſſimismus. — Zwei von der 
            Ent=
ſchädigungskommiſſion des Hilfsbundes ausgearbeitete Entſchließungen 
wurden begründet. Beide befaſſen ſich im weſentlichen mit der 
            Aus=
wirkung zugunſten der Liquidationsgeſchädigten, die mit der Annahme 
des Youngplanes eintreten muß. 
Nachgetragen ſei an dieſer Stelle hinſichtlich des Standes des 
Entſchädigungsverfahrens, daß von rund 157 000 Fällen am 10. 
            Seh=
tember 1929 bereits 149 922 Fälle erledigt waren. Unter den noch 
            un=
erledigten Fällen befinden ſich verhältnismäßig viele größere Fälle. — 
In der Nachmittagsſitzung ſetzte die Ausſprache über die 
            Gntſchädigungs=
frage lebhaft ein. Die am Vormittag eingebrachten Entſchließungen 
wurden einſtimmig angenommen. Hierauf referierte A. Gilg üben 
verſchiedene Rechts= und Wirtſchaftsfragen, ſo über die Regelung der 
Staatsangehörigkeit, der Sozialverſicherung und Fürſorge, über 
            Steuer=
fragen, über den Erwerb reichseigener Grundſtücke und freiwerdender 
Beſatzungsmöbel. Bei der Frage der Staatsangehörigkeit, engeben ſich 
zum Nachtefl der Vertriebenen wanchmal geradezu groteske Zuſtände, 
Auch eine hierzu eingebrachte Entſchließung fand einſtimmige Annahme. 
Eine ausgedehnte Ausſprache und die Grledigung geſchäftlicher 
            Ange=
legenheiten beſchloß den arbeitsreichen Tag. 
Am Abend gab die Ortsgruppe Kaſſel in der eigenartig 
            ſtimmungs=
vollen Feſthalle einen „Eifaß=Lothringer Feſtabend” der 
einen ſtimmungsvollen Verlauf nahm und ſeine Krönung in der 
            Vor=
führung von origlnellen Bauerntänzen und der vollendeten Aufführung 
eines Luſtſpiels im heimatlichen Diglelt durch die Thegter= und 
            Geſang=
gruppe fand, U. g. hielten Anſprachen der Oberbürgermeiſter und der 
Oberpräſident ſowie der Bundesvorſitzende. 
Am Sonntag vormittag fanden die geſchäftlichen Verhandlungen der 
Vertretevverſammlung mit Wahlen und Vorträgen ihren Abſchluß. Den 
Vorträgen lagen in der Hauptſache die Kulturaufgaben des Hilfsbundes 
(Wiſſenſchaftliches Inſtitut, Elſaß=Lothringiſches Pheater und Rundfunk) 
zugrunde. Der Sonntagnachmittag war Ausflügen und Beſichtigungen 
gewidmet. 
So hat die 10. Vertretertagung der Elſaß=Lothringer, die zweite, 
die in dem gaſtlichen Kaſſel ſtattfand, einen fruchtbringenden und han 
moniſchen Verlauf genommen, ein Beweis dafür, wie feſt der 
            Zu=
ſammenhalt zwiſchen den Glſäſſern und Lothringern im Reich, Alte 
eingeſeſſenen und den nach 1870 Zugewanderten geworden iſt.
 ches Beginnen nichts zu tun. Es iſt das genaue Gegenteil; denn das 
vollkommen deutſch fühlende und denkende Saargebiet ſoll unter der 
heuchleriſchen Maske eines Scheinpazifismus allmählich ſeines 
            natio=
nalen Charakters entkleidet werden, um die Saarjugend für die 
            wohl=
bekannten Pläne und Ziele des franzöſiſchen Saargruben=Imperialismus 
empfänglich und reif zu machen. Wir erſuchen alle, die es angeht, um 
Wachſamkeit!” 
Mieterhöhung in Preußen. 
* Berlin, 22. Sept. (Priv.=Tel., 
Der preußiſche Wohlfahrtsminiſter hatte vor zwei Jahre 
im Preußiſchen Landtag die Erklärung abgegeben, daß er di 
Abſicht habe, eine Angleichung der Mieten der Altwohnungen 
an die Neubauwohnungen herbeizuführen. Es wird jetzt bekannt, 
daß im November mit einer weiteren Hinaufſetzung der 
geſetzlichen Miete zu rechnen iſt. Die prozentuale 
            Aus=
wirkung ſteht allerdings noch nicht feſt. Richtig wäre es 
            aller=
dings, wenn der Wohlfahrtsminiſter für eine Senkung der 
            Neu=
baumieten ſorgen würde, denn es iſt ein öffentliches Geheimnis, 
daß hier viel zu teuer gebaut wird. Aber Preußen rechnet 
            an=
der: es benutzt einen weſentlichen Teil der Hauszinsſteuer für 
die Ausgaben des Staates, will alſo auf dem Umwege über eine 
Mieterhöhung ſeine Einkünfte aus dem 
            Hauszinsſteuerauf=
kommen erhöhen. Aber auch das iſt kein Geheimnis mehr, daß 
in Preußen die Wohnungsnot auf ein Minimum zurückgeſchraubt 
wäre, wenn man von vornherein die Hauszinsſteuer völlig in 
den Wohnungsbau hineingeſteckt hätte. In dem Augenblick, wo 
der Wohnungsbedarf einigermaßen gedeckt iſt, wird auch von 
ſelbſt eine Normalmiete aufkommen, weil ja dann auch infolge 
des vorhandenen Wohnungsangebotes die Mietgeſetze außer 
Kraft treten können. Die Abſicht des Wohlfahrtsminiſters fordert 
jedenfalls die ſchärfſte Kritik heraus
 Bode=Schule bleiben, ſondern es iſt ſelbſwerſtändlich, daß der 
Tanz freier, individueller gewiſſermaßen künſtleriſcher werden 
muß. So waren die letzten Bewegungen mit einem Worte: 
            tän=
zeriſcher. Die letzten Gruppentänze laſſen dieſe Beſprechung für 
jede der einzelnen Schülerinnen anwenden; ſie waren aber auch 
in der räumlichen Aufteilung, ſzeniſch und kompoſitoriſch in jeder 
Weiſe eindrucksvoll. 
Dieſer Eindruck muß auf die künſtleriſche Begabung der 
Lehrerin zurückgeführt werden. Gretel Pfuhl muß es verſtanden 
haben, auch pſychiſch mit den Mitteln ihrer Bewegungskunſt auf 
ihre Schülerinnen einen ſtarken Einfluß auszuüben. 
Im letzten Teil des Programms ſahen wir Gretel Pfuhl ſelbſt 
auch in Einzeltänzen, und auch wir konnten uns der Wirkung 
ihrer künſtleriſchen Geſchloſſenheit nicht entziehen. Die Tänzerin 
hat einen durchgebildeten Körper. Sprechen wir es ruhig aus: 
ſie iſt ſchön. Einen ſchönen Körper in ſo ſchönen rhythmiſch 
            durch=
dachten und ſeeliſch angemeſſenen Bewegungen ſchwingen zu 
ſehen, zu ſehen, wie der Zuſtand ergebener Ermattung langſam 
ſich zu größter Spannung verdichtet, wie die Spannung langſam 
und befreiend ſich auf die Zuſchauer überträgt — es iſt ſicher nicht 
zuviel geſagt, wenn wir Gretel Pfuhl dafür unſeren beſtimmteſten 
Dank ausſprechen müſſen.
 Muſikaliſcher Abend. 
Der Einladung der Ludwigs=Oberrealſchule mit 
            Reform=
realgymnaſium zu einem muſikaliſchen Abend im Saalbau am 
vorgeſtrigen Samstag hatten zahlreiche Freunde der Anſtalt 
Folge geleiſtet. Zum Beſten der Wohlfahrtskaſſe der Schule 
hatte Herr Obermuſiklehrer Pfaff eine Vortragsfolge 
            zuſammen=
geſtellt, an deren Ausführung Chor und Orcheſter der Schule 
und frühere Schüler der Anſtalt erfolgreich beteiligt waren. Der 
Geſamtleiſtung gebührt aufrichtiges Lob. Für die Mühe der 
            Ein=
ſtudierung, die gewiß eine ganz gewaltige war, lohnte ſchönes 
Gelingen der Darbietungen. Ausgezeichnet hielt ſich der 
            Knaben=
chor, der mit dem Geſamtchor Chöre und Volkslieder tonrein zu 
Gehör brachte, dann aber in der zweiten Abteilung mit vier 
Weiſen, die, geſetzt von Otto Jochum mit Begleitung von 
            Kla=
vier, Streich= und Blasinſtrumenten, in ihrer friſchen 
            Wieder=
gabe herzerfreuend wirkten und faſt alle zur Wiederholung 
            ver=
langt wurden. Die Weiſen klingen ſo hübſch, daß ſie weiteſte 
            Ver=
breitung verdienen. Sie heißen: „8 Bürſchle” (einſtimmig), 
„Bettelmanns Tanz” (zweiſtimmig), „Großmutter will tanzen” 
(dreiſtimmig) und „Drei Gäns im Haberſtroh” (vierſtimmig). 
Das Orcheſter der Anſtalt verfügt über ſehr beachtliche jugend=
 liche Kräfte, die bei ſtraffer Führung wohl noch ſehr Gutes 
            lei=
ſten können. Die Darbietungen des Orcheſters: Ouvertüre zu 
„Titus” von Mozart und Marſch und Dorfmuſik von Joh. Seb, 
Bach, fanden aufmunternden Beifall, der nach dem 
            Schluß=
geſang aus „Judas Makkabäus” von G. F. Händel, welcher Chor 
und Orcheſter wirkungsvoll vereinte, mächtig anwuchs. Ein früe 
herer Schüler der Anſtalt, Fritz Breidert, wie wir hören zurzeit 
Student am Leipziger Konſervatorium, zeigte in einer 
            Urauffüh=
rung „Kleine Kammermuſik” mehr aber noch in einer gleichfalls 
uraufgeführten Ballade für Cello beachtliches Kompoſitionstalent. 
Beim erſten Stück gefällt die Klarheit der Gedanken und die 
Formbehandlung, beim zweiten treten ſchon perſönliche Züge in 
der Geſtaltung angenehm hervor. Namentlich der erſte Teil der 
Ballade trifft den balladesken Ton ſehr gut, der Mittelſatz 
            ver=
liert dieſen Charakter und dünkt uns auch zu weit ausgeſponnen, 
Die Ballade wurde von dem Bruder des jungen Komponiſten, 
Andreas Breidert (Cello), und Wilhelm Herbert (Klavier) ſehr 
gut geſrielt, und Komponiſt und Ausführende wurden durch 
reichen Beifall ausgezeichnet. Der Baſſiſt Herr Fritz Creter zeigte 
in der Arie aus der Schöpfung „Rollend in ſchäumenden Wogen” 
(am Klavier Karl Dietrich) eine ſchöne Baßſtimme und wohle 
durchdachten Vortrag. Angenehm fiel auf ſein gepflegtes Piang. 
Weniger gelungen ſchien uns ſpäter Hans Sachſens Anſprache 
„Verachtet mir die Meiſter nicht”. Hier ſtellten ſich da und dort 
bei der Wiedergabe, was Rhythmus, Präziſion und Auffaſſung 
betrifft, gewiſſe „atmoſphäriſche Störungen” ein, die auch der 
ſonſt ganz vortrefflich begleitende Karl Dietrich nicht ganz zu 
bannen vermochte. Die Ludwigs=Oberrealſchule darf mit 
            Be=
friedigung auf den Geſamtverlauf des Abends zurückblicken. O.
 Ap. Frauen ſuchen ihr Recht. Das Geſetzbuch der Frau in Berul= 
Familie und Geſellſchaft. Von Aug. Fr. Heuß. Franckhſche 
            Verlags=
handlung, Stuttgart. Geb. Ganzleinen 5,20 RM. Ein praktiſches und 
nützliches Buch, ein Rechtslexikon der Frau, das alle wichtigen 
            Frogen=
in denen Frauen zu entſcheiden oder ihr Recht zu ſuchen haben, an Beie 
ſpielen erläutert und in leicht verſtändlicher Weiſe darſtellt. Veriobung 
und Heirat, Eheſorgen und Eheſcheidung, Mutterſchutz, 
            Erziehungs=
fragen, Vermögensverhältniſſe, Erhrecht und Witwenrecht uſw., alle 
Fragen, die das Berufsleben der Frau angehen, und kriminelle 
            Fra=
gen ſind Gegenſtand ausführlicher Behandlung. So finden das junge 
Mädchen, die Braut, die Frau als Mutter und im Beruf und die Witwe 
Rat und Auskunft, wenn ſie vor Fragen ſtehen, die nicht nach Gefühl 
und Gutdünken zu löſen ſind, ſondern nur auf Grund genauer 
            Kennt=
nis, der juriſtiſchen und geſetzlichen Vorſchriften und Regelungen, die 
die Frau ſelbſt zu ſtudieren nicht in der Lage iſt. Das praktiſche Buch 
ſollte eigentlich in keinem Hauſe fehlen. Neben der Hausfrau und 
berufstätigen Frau wird es aber auch Behörden, Mütterberatungs= ud 
Fürſorgeſtellen und Hausfrauenvereinen gute Dienſte leiſten.
 Nuanf der 
and 
perieite
Nummer 264
Montag, den 23. Ceptember 1929
Seite 3
 Aus der Landeshaupkftadt. 
Darmſtadt, 23. September. 
die Bedeukung der Provinzialkagswahlen. 
Am 17. November d. J. werden zuſammen mit den 
            Kommunalver=
etungen in Stadt und Land auch die Mitglieder des Prooizialtags 
m gewählt. Der Einfluß dieſes Parlaments, in dem die 
            Selbſtver=
eltung der Provinz ihren Ausdruck findet, wird oft unterſchätzt. Die 
elge iſt, daß man ſich für dieſe Wahlen weniger einſetzt als für 
            an=
e, etwa Reichstags=, Landtags= oder Gemeinderatswahlen. Und doch 
br der Provinzialtag die größte Bedeutung, vor allem in 
            wohlfahrts=
fegeriſcher und kulturpolitiſcher Hinſicht. Er führt auf der 
gue der Volksbildungsbeſtrebungen, der Fürſorgemaßnahmen aller 
at, der Wohlfahrtsgeſetzgebung uſw. Entzſcheidungen herbei, die in 
Entwickelung der freien Wohlfahrtspflege und Kulturarbeit neben 
de ftaatlichen eingreifen. — Es laſſen ſich in neuerer Zeit vielfach 
            Am=
ſtze zu einer Uncerdrückung der chriſtlichen Wohlfahrtsarbeit zugunſten 
eer offiziellen amtlichen bereits in verſchiedenen Teilen Deutſchlands 
bobachten. Hier iſt für die Kommunalwahlen im Herbſt ein wichtiger 
Rſatzpunkt, um durch intenſive Wahlbeteiligung dafür zu ſorgen, daß 
de chriſtliche Wohlfahrts=, Bildungs= und Fürſorgearbeit geſichert 
keibt.
 ſielle muß die Kartenausgabe auf Mittvoch dieſer Woche zurückgeſtellt 
verden. Zunächſt wird nur die Miete K ausgegeben, deren 
            Vorſtel=
ungen übernächſte Woche beginnen. Die Ausgabe der Karten für die 
Niete HI wird ſpäter bekanntgegeben. Gerade zu dieſer Miete mit 14 
Vorſtellungen und insbeſondere zu der damit verbundenen Wechſelmiete 
üir Wenigbegiiterte ſind erfreulich zahlreche Neuanmeldungen 
            ein=
elaufen, ſo daß wir die Einzeichnung noch nicht abſchließen wvollen, 
ſenanmeldungen ſind alſo weiterhin möglich. 
ſeder Mieter erhält künftig zu jeder Vorſtellung koſtenlos den 
            Theater=
ettel mit kurzer Inhaltsangabe des Stückes. Zu der Kulturfilmbühne 
aben unſere Mitglieder Vergünſtigungen, ebenſo zu den Filmtheatern 
er Helin bei wertvollen Filmen, die als volksbildneriſch gekennzeichnet 
ind. Unſere Geſchäftsſtelle führt die Muſikalienhandlung von Chriſtian 
Arnold am Weißen Turm. 
Vom Wochenmarkt. Kleinhandels=Tagespreiſe vom 21. 
            Septem=
ſer 1921 für ein Pfund bzw. Stück in Reichspf.: 1. Gemüſe: 
            Kohl=
abi 6—8, gelbe Rüben 8—10, rote Rüben 12—15 Spinat 25, 
            Römiſch=
ohl 12—15, Rotkraut 15—20, Weißkraut 12—15, Wirſing 15—20, 
            Roſen=
ohl 50, Stangenbohnen 40—45, Buſchbohnen 25, Wachsbohnen 40—45, 
Erbſen 50, Zwiebeln 12—15, Kuoblauch 80, Tomaten 12—D, Feldſalat, 
Lattich 60, Endivienſalat 10—20, Kopfſalat 15—20, Salatgurken 10—50, 
Einmachgurken 1—2, Blumenkohl 30—190, Rettich 10—15 Meerrettich 
D, Radieschen 6—7. — 2. Kartoffeln: Frühkartoffeln 5—6. — 
Obſt: Pfirſiche 40—50, Brombeeren 45—50, Preißelbeeren 50—60, 
Tafeläpfel 15—2), Wirtſchaftsäpfel 10—15, Falläpfel 5—10, Tafelbirnen 
(5—20, Wirtſchaftsbirnen 10—15. Zwetſchen 15, Trauben 50—55. Nüſſe 
0, Zitronen 10—20, Bananen 45—50. — 4. Eßwaren: 
            Süßrahm=
ſutter 220—230, Landbutter 200—22, Weichkäfe 35—45, Handkiſe 5 
bis 15, Eier, friſche 16 u. 17. — 5. Wild und Geflügel: Hühner 
140—180, Tauben 80—90. — 6. Fleiſch= und Wurſtwaren: 
Rindfleiſch, friſch 90—110, Kalbfleiſch 120, Schweinefleiſch 110—126, 
Lörrfleiſch 160, Wurſt 70—160, Wurſtfett 60, Schmalz, ausgelaſſen 110.
(röffnung der Frankfurter Herbſtmeſſe.
Sonderbericht für das Darmſtädter Tagblatt.
 — Bibliſches Alter. Am Dienstag, den 24. September d. Js., 
geht Herr Profeſſor Ludwig Löffler, im Städtiſchen 
            Alters=
lim hier, Emilſtraße 1, in voller körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit 
ſinen 90. Geburtstag. Er beſuchte die hieſige Oberrealſchule und 
fdelte mit 18 Jahren nach England, über, ſtudierte vier Jahre an 
ur Univerſität London Mathematik und Naturwiſſenſchaft und war 
aſchließend Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule in Falkeſton. Von 
1G ab war er als Dolmetſcher bei der engliſchen Regierung (
            Mini=
erium des Aeußern) tätig. 1920 iſt auch er den Ausweiſungen der 
ingländer zum Opfer gefallen und ſiedelte in ſeine Vaterſtadt 
            Darm=
ndt über. Ohne Penſion und ohne Rentenanſprüche hat ihn die 
            eng=
ſche Regierung, trotz ſeiner mehr als 50jährigen Lehrtätigkeit im 
hienſte des Weltreichs, entlaſſen. Seine Erſparniſſe ſind durch die 
hutſche Inflation verloren gegangen. Seit 1923 lebt er als Penſionär 
m Städtiſchen Altersheim und nimmt noch heute regen Anteil an 
den Weltgeſchehniſſen. Es wird ihm an ſeinem 90. Geburtstag an 
ſratulationen und Glückwünſchen wohl nicht fehlen. 
— Herbſtferienfahrt nach der Darmſtädten Hütte im Schwarzivald. 
ſir Jugendliche und Erwachſene der Vereine, welche durch den 
            Hiitten=
ſiuverein in enger Beziehung ſtehen, wird in der erſten 
            Herbſtferien=
toche, in den Tagen vom 29. September bis 5. Oktober, eine Fahrt 
nch der Darmſtädter Hütte unternommen. Der 7tägige Aufenthalt 
uf der Darmſtädter Hütte ſoll neben der Euholung, Durchführung von 
Landerungen, Spielen uſw. auch dazu dienen, leichte 
            Waldrodungs=
beiten zu verrichten, zu welchen die Genehmigung der 
            Forſtverwal=
ung vorliegt. Es iſt geplant, an dem ſchönen Skjübungshang am 
            Alt=
ſigerskopf die ſehr behindernden Zwergkieferngebüſche (Latſchen) zu 
atfernen, wodurch insbeſondere die Durchführung von Skikuzſen 
            er=
lichtert wirb. Ferner ſoll die Skimarkierung, welche von der Hüitte 
nach Oſten führt und von der Schwimmklubjugend vor zwei Jahren 
ngelegt wurde, weiter verbeſſert werden. Auch noch andere 
            Verbeſſe=
ungen und Verſchönerungen inner= und außerhalb der Hütte ſind 
            vor=
eſehen, an welchen auch weibliche Teilnehmer mitarbeiten können. 
Lurch beſonderes Entgegenkommen des Hüttenbauvereins iſt es 
            mög=
ſch, die Koſten der Teilnahme au der Hüttenfahrt möglichſt niedrig zu 
hlten. Am Mittwoch, dem 25. September, findet im Reſtaurant Sitte, 
tarlſtraße, eine Teilnehmerzuſammenkunft ſtatt, bei welcher Gelegenheit 
üihere Auskunft erteilt wird und Anmeldungen angenommen werden. 
die Führung der Hüttenfahrt übernimmt Herr Gießmann. Recht rege 
ſeilnahme wäre ſehr erwünſcht. 
— Einlaßkarten zum Schlusnus=Konzert ſind nunmehr in der 
            ein=
jgen Vorverkaufsſtelle, der Konzertagentuv Wilh. Heß, 
            Eliſabethen=
fraße 34, Fernruf 815, erhältlich. Dem Arien= und Liederabend des 
nerkannt beliebteſten deutſchen Sängers dürfte verdientermaßen ein 
echt großes Intereſſe entgegengebracht werden. Kammerſänger 
            Hein=
ſch Schlusnus wird noch von ſeinem ſtändigen Pianiſten Franz Nupp 
Gerlin) am Flügel begleitet und ſingt Lieder von Beethoven, Wetzel, 
nab, Wolf und Strauß und Arien aus Werken von Marſchner und 
Louchielli. Dem angekündigten Soliſtenkonzert kommt eine 
            außevordenk=
de Bedeutung zu. Ueberall wird das mit einem Schlusnus Konzert 
elotene muſikaliſche Ereignis zum geſellſchaftlichen Ereignis. Die 
            un=
etbrauchte Schönheit der Stime, welche noch heute ihresgleichen ſucht, 
iir bei den letzten Konzerten wieder ſo recht zur Geltung. Der 
            Vari=
ot iſt noch herrlicher, noch mächtiger erblüht. 
— Johanna Heſſe ſingt. Die vielen Freunde unſerer früheren 
            Hoch=
iea matiſchen am Heſſiſchen Landesthenter werden es ſicher mit großer 
reude b.grüßen, daß die hervorragende Künſtlerin am Montag, dem 
Sebtember d. J., im 1. Akademie=Konzert an Stelle der ſchwer 
            er=
raukten Urſula van Diemen nach langer Pauſe wieder einmal 
ſier auftreten wird. Frau Heſſe wird in einem Arien= und Liederabend 
7u ausgewähltes Programm zum Vortrag bringen. — Der 
            Karten=
erkauf hierzu beginnt am Montag, dem 23. d. M., im Sekretariat der 
Etidtiſ hen Akademie für Tonkunſt, Eliſabethenſtraße 36. Auch iſt noch 
18 zum 1. Konzert die Möglichkeit zum Abſchluß einer Miete gegeben. 
— Bühnenvolksbund. Zufolge Trauerfalls in unferer Geſchäfts=
 *4m. Die Entwicklung der Frankfurter Meſſe hat nun doch den 
von uns vorausgeſagten Gang genommen, und auf dem einſt ſo ſtolz 
ausgedehnten Meſſegelände finden wir jetzt nur noch die Hallen für 
Möbel, für Haushaltartikel und Galanteriewaren, Spielwaren und 
Chriſtbaumſchmuck beſetzt. Wirtſchaftliche Notwendigkeiten und der 
eiſerne Zwang zum Sparen ſind eben doch ſtärker geblieben als die 
noch ſo begreifliche Expanſionskraft der Stadt und der Ehrgeiz des 
Frankfurter Meßamts. Wir haben ſchon öfters an dieſer Stelle die 
Ueberzengung vertreten, daß im Jutereſſe wirtſchaftlicher Geſundung 
und Rationaliſierung dieſe Entwicklung kommen mußte und daß die 
Frankfurter Meſſe ſich auf den aus ihr organiſch gewachſenen 
            Sonder=
zweck abſtellen muß, neben der Veranſtaltung von Sonderſchauen die 
ihr beſonders liegenden Spezialgebiete, wie Möbel= und Ledermeſſe, 
zu pflegen. — Der Gefamteindruck der Herbſtmeſſe, der erſten 
            ein=
geſchränkten ihrer Art, im Straßenbild und überhaupt nach außen hin 
iſt naturgemäß minimal; der berufsmäßige Beſchauer iſt aber nun 
beſſer in der Lage, ohne die ſonſt übliche Hetze, das Gebotene in Ruhe 
zu überſchauen und zu würdigen. Ein einſames Plakat auf dem 
Bahnhofsplatz kündigt beſcheiden die Herbſtmeſſe an und auf der 
            Haupt=
zufahrtsſtraße zum Meſſegelände hat man diesmal ſogar die Fahnen 
fortgelaſſen. Gegen 8 Uhr Totenſtille vor den Ausſtellungsgebäuden. 
Andere, auch zu früh Gekommene ergehen ſich in den noch nachtfeuchten 
Anlagen, und ein einſamer Kehrmann macht die Straße ſchön. Ein 
beſonderes Preſſezimmer iſt gar nicht mehr eingerichtet; es dauert 
ziemlich lange, bis man einen Verantwortlichen, der Auskunft geben 
kann, auffindet, und eine Meſſe=Sondernummer der Zeitſchrift „Der 
Bund” iſt überhaupt nicht erſchienen. Sparſamkeit überall! Treten 
wir nun unſeren gewohnten Nundgang an; er führt uns zuerſt zu den 
Spielwaren. 
Füir das Weihnachtsgeſchäft iſt hier, auch in Chriſtbaumſchmuck, 
trotz der Ueberfülle der alten Modelle, doch wieder allerlei Neues 
            hin=
zugekomien. Es gibt jetzt weichgeſtopfte Teddybären, die man nach 
allen Richtungen biegen und ſogar in die Taſche ſtecken kann. Unter 
den Beſchäftigungsſpielen erregt ein elektriſches Frage= und 
            Antwort=
ſpiel beſonderes Intereſſe, und die Puppenſtubenmöbel haben ſich den 
neueſten „großen” Moden angepaßt, bis zum Puppenſtuben=
            Tochter=
zimmer in zartem Schleiflack. Den Buben wird eine aus Holz 
            gefer=
tigte Tankſtelle mit allem Drum und Dran (für zwei Autos!) ſicherlich 
Freude machen, und für Buben und Mädels gibt es etwas Neues: 
das Plaſtal, eine abwaſchbare Malerei, die unzählige Male 
            verwend=
bar iſt. Anſonſten viel Puppen und viel Bleiſoldaten, die hier 
            fried=
lich vereint ſind. 
Galanteriewaren. 
Bilder und Bildrahmen, künſtliche Blumen und Majolika=
            Gegen=
ſtände, Spiegel und Papierwaren jeder Art ſowie Raſierapparate und 
andere notwendige Dinge finden wir hier ausgeſtellt, zum Teil in die 
Ausſtellung der Hausartikel eingeſtreut. Neben bunten Korbwaren 
und den bekannten, ebenſo bunten wie gräßlichen Stoffmalereien die 
ſchönſten Erzeugniſſe aus Glashütten, gefällige Becher und ſchlanke 
Kelche. Lederwaren fehlen hier diesmal ganz und auch die kleinen
 Freie Literariſch=Känſtleriſche Geſellſchaft. 
Die Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft hat für den 
            kom=
menden Winter wiederum ein hervorragendes Programm aufgeſtellt. 
Die Veranſtaltungen der Geſellſchaft dienen dem Ziele, Geiſt und 
Form der Zeit in ſprechenden Zeugniſſen, die den verſchiedenſten 
            Ge=
bieten des künſtleriſchen Geſtaltens und der Forſchung entnommen 
ſind, zu veranſchaulichen. 
Ein Tanzabend von Vera Skoronel=Berlin (10. 
            On=
tober) ſtellt eine der erfolgreichſten Vertreterinnen jüngſter Tanzkunſt 
auf die Bühne. 
Robert Neumann=Wien (28. Oktober) wird in ſeinen 
            litera=
riſchen Parodien, die Meiſterſtücke einer nicht bloß erheiternden, 
ſondern auch aufſchlußreichen Einfühlung ſind, Lachgeſtalten, modernen 
Schrifttums vorführen. 
Felig Timmermanns, in dem das ſtammberwandte Holland 
einen ſeiner größten zeitgenöſſiſchen Dichter verehrt, lieſt aus eigenen 
Werken. 
Ein Theaterabend des Frankfurter Schauſpielhauſes 
wird eine wertvolle dramatiſche Neuheit vorführen. 
Die Nobile=Expedition hat mit ihren erſchütternden 
Epiſoden in der ganzen Welt brennendes Intereſſe erregt. Der 
Fahrtteilnehmer Dr. Behouneid=Prag, der hervorragende 
            Ge=
lehrte, ſchildert unter Vorführung von Lichtbildern ſeine Erlebniſſe. 
Ein Muſikabend bringt eigenartige Proben der Tonkunſt des 
modernen, techniſchen Zeitalters. 
Frank Thieß, der Dichter ſo vieler ſtarker, eindringlicher 
            Er=
zählungen, ſpricht über moderne Ehe=Probleme, 
Marie Luiſe Fleißers „Pioniere in Ingolſtagt” waren eine 
der Senſationen der verfloſſenen Theater=Spielzeit. Sie wird Abſchnitte 
aus ihren neueſten Dichtungen vorleſen. — Nur die Organiſation der 
Geſellſchaft und die bisher ſtets bewährte und rege Teilnahme des geiſtig 
intereſſierten Darmſtadts ermöglichen es, daß dieſe acht hervorragenden 
Veranſtaltungen zu dem niedrigen Abonnementspreis von 10.— Mk. 
für numerierten Sperrſitz und 6.— Mk. für unnumerierten Saal 
            ge=
boten werden können. Den ſeitherigen Mitgliedern wird die 
            Mit=
gliedskarte in den nächſten Tagen zugeſtellt. Neue Anmeldungen 
nimmt die Buchhandlung A. Bergſtraeßer (Wilhelminenſtraße 29) 
            ent=
gegen. Das hervorragende Programm dürfte der Geſellſchaft zahlreiche 
neue Freunde gewinnen. (Siehe Anzeige.)
 p. Der Lautſprecherbetrieb und ſeine behürdliche Regelung. Einem 
ſchweizeriſchen Blatt entnehmen wir: Der Bürgermeiſter einer 
            franzöſi=
ſchen Gemeinde in der Auvergon hat es mit einer radikalen Maßnahme 
verſucht: Er hat den Gebrauch der Lautſprecher auf 
22 Uhr im Sommer und auf 21 Uhr im Winter 
            feſt=
gefetzt. Wird ihm nun gelingen, wo ſie viele andere geſcheitert 
ſind? Er wird tatkräftig ſein und ſeine Polizei in der Hand haben 
müſſen, die die Ausführung ſeiner Verordnungen handhaben muß, und 
ferne auch ſeine Gemeindeangehörigen in gleicher Weiſe. 
Aus den Parkeien. 
— Deutſchnationale Volkspartei Darmſtadt. Heute 
abend 8,15 Uhr Mitgliederverſammlung im „Kneipſaal”, bei Chriſt, 
Grafenſtraße. Wegen der großen Wichtigkeit der Tagesordnung wird 
um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen gebeten. 
Tageskalender für Montag, den 23. September 1929. 
Heſſ. Landestheater Großes Haus: Keine Vorſtellung. 
Kleines Haus, 20 Uhr: Arienabend Franz Tibaldi. — Orpheum, 
20.15 Uhr: „Das Abſteige=Quartier”. — Konzerte: Schloßkaffee, 
Kaffee Oper, Sportplatzkaffee. — Kinovorſtellungen: Union= 
 
Theater, Helia.
 niedlichen Wiener Mode=Nichtigkeiten ſind ausgeblieben. Den größten 
Raum in dieſer Halle beanſpruchen natürlich die 
Haushaltsartikel. 
Aluminiumwaren und Bürſten aller Art, Haushaltsmaſchinen und 
Emaillewaren, Metallwaren und Einkochapparate, Iſoliergefäße und 
Tafelgeräte, kurz alles, was die geplagte Hausfrau heutzutage an 
Dingen zum Gebrauch, zur Erleichterung und zum Schmuck braucht, 
iſt hier in gedrängter Ueberſicht aufgeſtellt, und viele techniſche und 
andere Gehirne ſind an der Arbeit, neue, praktiſche Hilfsmittel zu 
            fin=
den; alles ſchön und gut, wenn dieſe Dinge nur nicht zum Teil ebenſo 
ſchön und brauchbar wie teuer wären! Obwohl ſich die Reformküchen 
immer mehr einbürgern, ſind doch noch viele Küchenzubehörteile, z. B. 
Wandbretter, in den Ständen zu finden. Groß iſt die Auswahl an 
Thermosflaſchen. Neue Hoſenſpanner bemühen ſich, die eigenwillige 
Bügelfalte dauernd zu halten. Auf dem Gebiet der Putz= und 
            Waſch=
mittel iſt ein großes Angebot vorhanden. Schade, daß die Erfinder= 
Neuheiten=Meſſe ebenfalls ausfiel, hier konnte man oft Anregungen 
für einen praktiſchen Haushaltsbetrieb ſchöpfen 
Möbelmeſſe. 
Die verhältnismäßig ſtarke Beteiligung an der diesjährigen Herbſt= 
Möbelmeſſe hat die Hinzunahme einer weiteren Halle erforderlich 
            ge=
macht. Dadurch, daß der Zutritt wieder nur (außer der Preſſe) den 
Wiederverkäufern geſtattet iſt, herrſcht in den Möbelhallen, da die 
ſonntäglichen „Seh”=Leute ferngehalten ſind, nur mäßiger Andrang. 
Mittel= Süd= und Südwveſtdeutſchland ſind vertreten; etwa 30 Prozent 
aller Ausſteller kommen aus Heſſen und Heſſen=Naſſau, der Neſt 
            ins=
beſondere aus Weſtfalen und Hannover, aus Baden und 
            Württem=
berg, aus Bahern und Thüringen. Darmſtadt und Lampertheim, 
Worms, Weſthofen, Rheindürkeim, Zell i. Odw. und Eberſtadt, um nur 
einige einheimiſche Orte zu nennen, ſind die rührigen Stätten 
            heſſi=
ſcher Möbelkunſt. Philipp Merkel, Dalsheim, ſtellt wiederum ſeine 
Créme=mattblank=Schlafzimmer aus, bei denen die aparten Holzgriffe 
Glaseinlagen tragen; ebenfalls hübſch lackierte Schlafzimmer ſtellt die 
Möbelfgbrik Lampertheim aus. Verdiente Anerkennung muß 
            ausge=
ſprochen werden, die Möbelmeſſe iſt ſehr reichhaltig beſchickt, und wenn 
aus begreiflichen Gründen auch Schlafzimmer und Küchen 
            vorherr=
ſchen, ſo ſind doch auch Kleinmöbel, Ziertiſche und ſtumme Diener wie 
Polſtermöbel vielfach vorhanden. Die modernſten Reformküchen ſind 
faſt zu kompliziert und Kombinationen zwiſchen ihnen und den noch 
beliebten Küchen=Büfetts=Ungeheuern wirken ſtillos. Sperrholz und 
Beizen, Möbelfüße und Fourniere ergänzen das Geſchaute. Eine 
Neuheit: der Eichen=Cebrano=Fournier, der eigenartig und hübſch iſt. 
Ausblick: 
Wir können uns kurz faſſen, zwei Sätze genügen: Möbelhalle gut, 
der Reſt (beſonders in Erinnerung an die Vormeſſen!) — Schweigen. 
Und die nächſte Meſſe im Frühjahr 1930? Wie die Verhältniſſe 
            lie=
gen und bleiben werden, kann das Meßamt froh ſein, wenn die nächſte 
Meſſe im Rahmen der eben beſprochenen bleibt. Und dann??
Aus Heſſen.
 G. Ober=Ramſtadt, 20. Sept. Für die am 17. November d. J. 
            ſtatt=
findende Gemeinderats= Kreistags= und Provinzialtagswahl liegen die 
Wählerliſten in der Zeit vom 23. September bis einſchließlich 29. 
            Sep=
tember während der Dienſtſtunden auf dem Rathaus zur Einſichtnahme 
offen. Am Sonntag, den 29. September, erfolgt die Offenlage von 
8—12 Uhr vormittags. Allen Wahlberechtigten wird dringend empfohlen, 
während der Offenlage Einſicht in die Liſten zu nehmen und ſich von 
deren Wollſtändigkeit zu überzeugen. — Herbſtferien. Die 
            Herbſt=
ferien beginnen hier am 2. September und dauern bis zum 19. Oktober. 
Der Unverricht wird am Montag, den A. Oktober, vormittags 8 Uhr, 
wieder aufgenommen. 
m. Aus dem Dekanat Erbach, 21. Sept. Wahl. Im März d. J. 
wurde auf dem Dekanatstag zum Dekanatsſtellvertreter des Dekanats 
Erbach (Sitz Hirſchhorn) Herr Pfarrer Diſtelmann=Fürth i. O. gewählt. 
Dieſer iſt nun nach Worms verſetzt, wodurch eine Neuwahl des 
            Deka=
natsſtellvertreters vorzunehmen iſt; dieſe wird erfolgen Mittwoch, den 
9. Oktober, auf dem Dekanatstag in Erbach i. O. 
j. Aus dem Obenwald, 21. Sept. In Urſenbach i. Odw. iſt 
geſtern abend der 16jährige Sohn des Schmiedemeiſters Foshad in 
Altenbach auf tragiſche Weiſe ums Leben gekommen. Beim Verſtellen 
der Dreſchmaſchine in eine Nachbarſcheune kam das 
            Lokomobilrauch=
rohr an die über die Straße gelegte elektriſche Leitung. Die ganze 
Lokomobile lug ſich mit elektriſcher Energie. Der junge Foshad, der 
mit zwei anderen jungen Leuten die Lokomobile wegſchieben wollte, 
erhielt einen elektriſchen Schlag. Der alsbald herbeigerufene Arzt Dr. 
Sachs aus Schriesheim konnte nur den ſchon eingetretenen Tod 
            feſt=
ſtellen. Das Schickſal des jungen Mannes, der auf Ferien weilte und 
bei den landwirtſchaftlichen Arbeiten aushalf, wird allgemein bedauert. 
Bn. Hirſchhorn, 21. Sept. Vom Obſtmarkt. Der diesjährige 
Obſtverkauf der Provinzialſtraßen der näheren Umgebung wurde in der 
vergangenen Woche verſteigert. Während das Obſt an der Straße nach 
Neckarſteinach und in 9deckarſteinach verhältnismäßig teuer wurde, wurde 
dasjenige an der Straße nach Beerfelden, insbeſondere vom Brombacher= 
Waſſer aufwärts zu noch nie dageweſenen, enorm billigem Preiſen 
            ab=
geſtoßen. In den letzten Tagen wurde von Händlern aus Mannheim 
und der Pfalz mehrere Maggons Wirtſchaftsobſt angekauft und auf dem 
hieſigen Bahnhof verladen. Bezahlt werden für den Zentner 
            Wirt=
ſchaftsobſt 5—5,50 MMM. Dagegen iſt Kelterobſt, das jedoch meiſt vom 
Verkäufer ſelbſt gekeltert wird, billiger. Tafelobſt, das meiſtens noch 
auf den Bäumen hängt, wird bis jetzt noch nicht angeboten. 
— Zwingenberg, 21. Sept. Der Kreisverband Worms vom Evgl. 
weiblichen Verband Heſſens ladet die verantwortlichen und befähigten 
Mitglieder unſerer Vereine ein zu einer Helferinnen=Schulungswoche 
auf „Orbishöhe‟/Zwingenberg vom 26.—29. September dieſes Jahres. 
Es gibt Einführung in Bibelſtudium, äußere Miſſion, Singen, 
            Gym=
naſtik, Anleitung zur Themenbeſprechung für die Ausgeſtaltung der 
Vereinsabende. Bibel und Notizbuch ſind mitzubringen. Tagesgebühr 
beträgt 2 Mark. Auch ſind Naturalien willkommen. Dieſe werden mit 
dem zu zahlenden Tagesſatz verrechnet. Anmeldungen an Guſtel Ecker, 
Zwingenberg, Erholungsheim „Orbishöhe‟. 
W. Heppenheim a. b. B., 21. Sept. Heimatkundliche 
            Ar=
beitsgemeinſchaft. Am Dienstag, den 24. September 1929, 
            nach=
mittags 4 Uhr, findet im Schulhaus zu Waldmichelbach ein Vortrag des 
Herrn Dr. Zeh=Heppenheim ſtatt, zu dem die Lehrerſchaft des Bezirks 
beſonders eingeladen iſt. — Zucht= und Schutzhundeprüfung. 
Auf die in Lorſch abgehaltene Zucht= und Schutzhundeprüfung können 
die Beteiligten bezüglich des vorgeführten Tiermaterials befriedigt 
            zu=
rückblicken. Bei der Zuchtprüfung wurden zwei Heppenheimer Züchter 
anerkennend hervorgehoben.”
TV 234
 Verfrauen 
Zur Elite der Weltmarken gehört Continental. 
In allen Erdteilen sind Continental-Fahrer 
mit ihren Reifen mehr als zufrieden. Uberall 
werden Sicherheit und Wirtschaftlichkeit 
des Continental-Reifens hervorgehoben, und 
deshalb genießen Continental-Reifen das 
Vertrauen von Millionen Kraftfahrern.
OARAAAEOAEALA
[ ← ][ ][ → ]Seite 4
Montag den 23. September 1929
Nummer 264
 Zur Düngung unſerer Wieſen. 
Von Dipl.=Landwirt Böttrich, Darmſtadt.
 Ein altes Sprichwort beſagt: „Die Wieſe iſt die Mutter des 
Ackerlandes”, und bei näherem Nachſinnen hierüber erkennt man genau, 
welch große Bedeutung dieſem Spruche beizumeſſen iſt. Gute Wieſen 
bilden meiſt die Grundlage des ganzen landwirtſchaftlichen Betriebes, 
und dennoch wird ſeitens vieler Landwirte zu wenig Wert auf richtige 
Pflege und Düngung der Grünlandflächen gelegt. Gerade heute ſollte 
und müßte man beſtrebt ſein, möglichſt viel und vor allem auch 
            gehalt=
reiches Futter auf eigener Scholle zu erzeugen, um auf gleicher 
            Flächen=
einheit mehr Vieh halten und den Einkauf der teuren 
            Kraftfutter=
mittel in beträchtlichem Maße einſchränken zu können. Kein Zweifel 
beſteht darüber, daß dieſes ſehr wohl möglich iſt. Wohingegen in 
Deutſchland während der letzten 40 Jahre die Erträgniſſe aus dem 
Ackerbau durch rationelle Bodenbearbeitung und Düngung eine 
            weſent=
liche Steigerung erfahren haben, ſind leider die Erträgniſſe aus den 
Wieſen nicht in entſprechendem Maße geſtiegen. Das bekundet 
            deut=
lich, daß der Landwirt hier noch ein reiches, aber auch beſonders 
            lohn=
bringendes Arbeitsfeld findet. 
Fortgeſetzte Nährſtoffentnahme aus dem Boden, wie ſie durch die 
alljährlichen Ernten ſtattfindet, raubt den Boden aus und muß zu 
Mindererträgen führen, während der Erſatz der Nährſtoffe die 
            Frucht=
barkeit erhält. Dieſes gilt nun auch nicht nur für das Ackerland, 
ſondern auch in gleicher Weiſe für unſere Wieſen. Durch rationelle 
Wieſendüngung und Pflege wird nicht allein der Ertrag an Heu 
            er=
höht, ſondern auch die Güte des Heues wird hierdurch ganz weſentlich 
verbeſſert. Einmal werden durch kräftige Ernährung die 
            anſpruchs=
vollen Gras= und Kleearten fo gekräftigt, daß ſie die weniger 
            an=
ſpruchsvollen, gleichzeitig aber auch wertloſen Gräſer und Unkräuter 
verdrängen, und dann werden durch die richtige Düngung die guten 
Gräſer und Kräuter noch in ihren Wertbeſtandteilen verbeſſert. Durch 
zahlreiche Düngungsverſuche wird jährlich bewieſen, in welch hohem 
Maße ſich eine richtig angewandte Düngung auf den Wieſen rentiert. 
Hierbei hat ſich herausgeſtellt, daß alle Wieſenpflanzen den Nährſtoff 
Kali in außerordentlich ſtarkem Maße beanſpruchen. Man hat 
            be=
rechnet, daß eine Heuernte von 60 Doppelzentnern je Hektar dem 
Boden 30 Kilogramm Phosphorſäure, 80 Kilogramm Kalk, 90 
            Kilo=
gramm Stickſtoff und 120 Kilogramm Kali entzieht. Der Kalibedarf 
iſt ſomit in der Tat viel größer als der Bedarf an anderen 
            Nähr=
ſtoffen. Dieſer Tatſache muß demnach bei Bemeſſung der 
            Dünger=
gaben Rechnung getragen werden. Auch der Umſtand iſt noch zu 
            er=
wähnen, daß das Auftreten der Kleemüdigkeit in nicht ſeltenen Fällen 
auf Kalimangel zurückzuführen iſt. Durch Verſtärkung der Kaligabe 
kann dieſe Krankheit beſeitigt werden. 
Auf mehr ſandigen, ſtark humoſen und moorigen Wieſenböden 
ſollte von den Kaliſalzen der Kainit angewandt werden, wohingegen 
auf beſſeren Böden dem 40er oder 50er Kalidüngeſalz der Vorzug zu 
geben iſt. Auf ſtark vermooſten Wieſen bewirkt eine kräftige Kainit=
 düngung das Verſchwinden des Mooſes. Durchſchnittlich ſollte man 
je Hektar neben der entſprechenden Menge Phosphorſäure und 
            Stick=
ſtoff 3 bis 4 Doppelzentner 40er Kalidüngeſalz oder 9 bis 12 
            Doppel=
zentner Kainit verabreichen. Die beſte Zeit zum Ausſtreuen der 
            Kali=
phosphatdüngung iſt der Herbſt oder Winter. Zur Arbeits= und 
            Zeit=
erſparnis iſt es vorteilhaft, Kali und Phosphorſäure im Gemiſch zu 
verabreichen, denn die Kalidüngemittel können mit ſämtlichen 
            Phos=
phorſäuredüngern, Thomasmehl, Rhenaniaphosphat und 
            Superphos=
phat, gemiſcht werden. Die Stickſtoffdüngung hat kurz vor Erwachen 
der Vegetation zu erfolgen. Zweckmäßigerweiſe wird die 
            Wieſendün=
gung jedes Jahr wiederholt, um dadurch zu vermeiden, daß der 
Ertrag der Menge und Güte nach zurückgeht. Wenn die 
            Waſſerver=
hältniſſe auf den Wieſen reguliert ſind, und wenn weiter ſich eine als 
notwendig erweiſende Kalkung richtig ausgeführt wird, ſo wird ſich die 
Anwendung der vorgenannten künſtlichen Düngemittel ſtets bezahlt 
machen und das hierfür ausgegebene Geld reichlich verzinſen. 
Die Befürchtung, daß die Kaliphosphatdüngung, wenn ſie ſchon im 
Herbſt gegeben wird, der Auswaſchung unterworfen ſei, iſt nicht 
            zu=
treffend, denn dieſe Nährſtoffe werden vom Boden leicht feſtgehalten, 
wohingegen der Stickſtoff eher in den Untergrund verſickert. Erwähnt 
ſei noch, daß eine im Herbſt verabreichte Kalidüngung auch 
            Auswin=
terungsſchäden vorzubeugen vermag, was vielfach bei dem vergangenen 
ſtrengen Winter beobachtet werden konnte. Des weiteren bietet die 
Herbſtdüngung mit Kali und Phosphorſäure noch den Vorteil einer 
guten Arbeitsverteilung. 
Weſentlich iſt weiter noch, daß nur Züchtungsſorten, die ſich 
            be=
währt haben, angebaut werden. Möglich iſt jedes zweite Jahr 
            Origi=
nalſaat oder anerkannte Saat zu beziehen. Ein abgebautes Saatgut 
vermag trotz beſter Bodenbearbeitung, guter Nährſtoffverſorgung und 
Saatenpflege niemals rentable Ernteerträge zu liefern. Nur 
            vollkom=
men entwickelte Körner, die keimfähig und frei von Unkrautſamen ſind, 
ſollten als Saatgut benutzt werden. Gegen Brandbefall ſchützt das 
Beizen. Vielfach wird in hieſiger Gegend noch immer zu dick geſät. 
Im milden Klima und auf gutem Boden braucht man weniger 
            Saat=
gut, im anderen Falle mehr! Die vielumſtrittene Dünnſaat (30 bis 
45 Pfund auf 1 Morgen) iſt nur zuläſſig auf einem Acker in hoher 
Kultur, bei ſtarker Düngung, einwandfreiem Saatgut, beſter Pflege 
und vollkommener Reinhaltung von Unkraut. 
Wenn alle dieſe Maßnahmen Hand in Hand gehen, dann wird der 
Erfolg nicht ausbleiben. Der umſichtige Landwirt hat die Wichtigkeit 
der Volldüngung, insbeſondere der Kalidüngung, zu Winterung längſt 
erkannt und weiß genau, daß dieſes das beſte Ernteſicherungsmittel iſt, 
was ihm zur Verfügung ſteht. Es kommt hinzu, daß die künſtlichen 
Düngemittel, in der Volldüngung genommen, heute billiger ſind als 
in der Vorkriegszeit und daß jeder Zentner Mehrernte die allgemeinen 
Betriebsunkoſten herabſenkt.
 WSN. Gernsheim. 2. Sept. Ein Scherz und ſeine 
            Fol=
gen. Wir brachten vor einigen Tagen die Meldung, daß den 91 Jahre 
alte Amerikaner Jakob Schwarz in Gernsheim in Heſſen eingetroffen ſei, 
der trotz ſeines hohen Alters die Beſchwerden einer Ozeanreiſe auf ſich 
nahm, um ſeine alte Heimat, aus der er vor 65 Jahren ausgewandert 
iſt, noch einmal zu ſehen. Dieſſe an ſich ſweiter nicht aufregende 
            Ange=
legenheit hat in Amerika eine gewiſſe Senſation hervorgerufen. 
            Ameri=
kaniſche Journaliſten witterten nämlich hinter der Reiſe eines ſo alten 
Mannes irgend etas beſonderes, und als dieſer die Ausreiſe in New 
York antrat, war auch ſchon ein geſchäftiger Reportev hinter ihm her, 
um ihn gründlich auszuforſchen. Der alte Herr aber, der über eine 
gehörige Portion Humor verfügt, erzählte ihm eine rührende Geſchichte. 
Danach wolle er ſeine vor 65 Jahren in Deutſchland zurückgelaſſene 
Braut beſuchen, die er jetzt heiraten wolle. Er habe ihr damals die 
Heirat berſprochen, ſobald er es zu etwas gebracht habe. Jetzt werde 
er ſeim Wort einlöſen und ſeine 90jährige Braut heimführen. Nachdem 
dieſe Geſchichte mit allem Drum und Dran in der drüben üblichen 
Aufmachung die Runde durch die amerikaniſche Preſſe gemacht hat, will 
man natürlich auch über die „Hochzeitsfeierlichkeiten” des alten 
            Braut=
paaves bis ins kleinſte unterrichtet ſein. Ein großes amerikaniſches 
Nachrichtenbüro ſtreckte ſeine Fühler bis nach Gernsheim aus, um, koſte 
es, was es wolle, einen ausführlichen Bericht über die Hochzeit zu 
            er=
halten. Indeſſen weilt der alte Herr in ſſeiner Heimatſtadt, freut ſich des 
Wiederſehens der Stätten ſeiner Jugend und — des gelungenen 
Scherzes, mit dem er die geſamte amerikaniſche Preſſe hereingelegt hat. 
S. Lampertheim, 20. Sept. Gemeinderatsbericht. Der 
Bürgermeiſter informiert den Gemeinderat über den ſeitherigen und 
den vorgeſehenen neuen Mietpreis für die Gemeindehäuſer, und betont, 
daß um die Erhöhung nicht herumzukommen ſei, wenn man die dafür 
aufgenommenen Kapitalien verzinſen und amortiſieren wolle. Die 
Kommuniſten lehnen eine Erhöhung des Mietſatzes ab, da dieſer mit der 
Lebenshaltung hauptſächlich Einderreicher Familien nicht in Einklang 
zu bringen ſei. Die andern Fraktionen ſchließem ſich dem Antrag der 
Verwaltung an, zumal im Voranſchlag ſchon die neuem Mieten 
            berück=
ſichtigt ſind und eine Abänderung desſelben nicht mehr möglich iſt. — 
In der letzten Sitzung war der Verwaltung aufgegeben worden, 
            ſta=
tiſtiſche Undenlagen über den Waſſerverbrauch zu unterbreiten. Nach 
dem vorgelegten Auszug belief ſich der Wenbrauch im Monat Mai d. J. 
bei den Landwirten auf 2000 Kubikmeter, bei dem Gewerbe auf 2200 
Kubikmeter und bei Privaten auf 8800 Kubikmeter. Um die 
            Waſſer=
leitung rentabell zu geſtalten, wird feſtgeſetzt, daß von jeder 
            angeſchloſſe=
men GHaushaltung ab 1. September für 4 Kubikmeter Waſſer 2 RM. 
und eine Waſſermeſſermiete von 0,50 MMM. erhoben werden, einerlei, ob 
dieſelben verbraucht ſind oder nicht. Vom 1. April 1930 ab hofft man die 
Waſſermeſſermiete fallen laſſen zu können. — Dem rhein=mainiſchen 
            Ar=
beitgebevverband will man auch weiterhim angehöven, beauftragt aber die 
Büngermeiſterei, nähere Unterlagen über verſchiedene Anſtände 
            ein=
zuholen und bei jeder Lohnerhöhung erſt dem Gemeinderat Vorlage zu 
machen. — Für die private Wandererherberge wird für die Zukunft kein 
Zuſchuß mehr gewährt, dagegen will man für hilfsbedürftige und 
            obdach=
loſe Wanderer eine einfache Unterkunft ſchaffen — Gegen eine jährliche 
Pacht vom 20 GMM. wird dem Apbeiter=Waſſeyſportverein ein Stück 
            Ge=
llände am Altrhein zur Anlage eines Badeplatzes und Erbauung eines 
Bootshauſes überlaſſen. — Dem Antrag des Bundes der Kinderreichen 
um Ueberlaſſung von Baugelände ſteht man wohlwollend gegenüber, 
jedoch hält man das von deſſen Vorſtand vongeſehene wegen ſeiner tiefen 
Lage nicht für geeignet. Die Sache wird der Waukommiſſion zur 
            Be=
arbeitung und Vorlage überwieſen. — Da nach Bekanntgabe durch den 
Gemeinderechner für 5023 MM. Mietrückſtände beſtehen, die Gemeinde 
aber das größte Indereſſe haben mi3, daß die Mieten aus ihren 
            Häu=
ſern eingehen, will man Novwohnunken aus Holzfachwerk zu einem 
            nie=
drigeren Mietſatz erſtellen. Der Gemeindebaumeiſter hat ein Projelt 
über 8 Wohnungen zu je 30 Quadrarmeter ausgearbeitet, das auf 
            un=
gefähr 5000 MM. zu ſtehen kommt; weiter wurde aus dem Abbruch der 
Fabrik Wohlgelegen ein großer Schuppen zum Preiſe von 4300 RM.
 angeboten, in dem ſich 10 Wohnungen erſtellen ließen. Bevor ein 
            Be=
ſihluß gefaßt wird, erhält der Gemeindebaumeiſter den Auftrag, ſich 
mit der Reichsvermögensſtelle Worms in Verbindung zu ſetzen und zu 
ſehen, ob dieſe nicht noch einen geeigneten Bau zum Verkauf hat. 
Dem evangeliſchen Krankenhaus wird widerruflich das in der 
            Neuſchloß=
ſtraße gewünſchte Gelände überlaſſen. 
Ca. Lorſch, 21. Sept. Gemeinderatsſitzung. Als einziger 
Punkt ſtand die Genehmigung des Voranſchlags auf der Tagesordnung. 
Nachdem man bereits in letzter Sitzung eine eingehende Beratung 
            vor=
genommen hatte, beſchränkte man ſich nun darauf, nur die am letzten 
Male beanſtandeten Poſitionen nachzuprüfen. Dieſe bezogen ſich 
            beſon=
ders auf Steuer=, Schul= und Beſoldungsetat. Herr Bürgermeiſter Huba 
gab genügende Aufklärung, worauf der Voranſchlag einſtimmig 
            geneh=
migt wurde. — Schönes Beiſpiel. Eine der Nachahmung werte 
Einrichtung hat die Ortsgruppe Lorſch im Reichsbund der Kinderreichen 
getroffen. Laut Beſchluß der letzten Verſammlung ſoll denjenigen 
            El=
tern, die bei Geburt eines Kindes 9 Monate Mitglied des Bundes ſind, 
bei dieſem Anlaß ein Sparkaſſenbuch in Höhe von 15 Mark, auf den 
Namen des Neugeborenen lautend, überreicht werden. Die Einlage iſt 
unkündbar bis zum 21. Lebensjahre des Kindes und kann ſodann, zu 
einem netten Sümmchen angewachſen, ausbezahlt werden. — 
            Wähler=
liſten. Die Wählerliſten zu den im November d. J. ſtattfindenden 
Gemeinderats=, Kreistags= und Provinzialtagswahlen liegen in der Zeit 
vom 23. bis 29. September 1929 zu jedermanns Einſicht auf der 
            Bürger=
meiſterei offen. Einwendungen über Vollſtändigkeit und Richtigkeit 
            kön=
nen während dieſer Zeit dort angebracht werden. — Gut 
            abgegan=
gen. Als ein beladener Heuwagen durch die Römerſtraße fuhr und 
            da=
bei einen Büſchel Heu verlor, verſuchte ein aus der Kinderſchule 
            kom=
mendes Kind das Heu aufzuheben und lief dabei direkt zwiſchen Vorder= 
und Hinterrad. Nur dem Umſtand, daß der umſichtige Fuhrmann ſofort 
ſein Fuhrwerk zurückhalten konnte und das Kind durch Zuruf 
            zurück=
ſchreckte, wurde dasſelbe vom Ueberfahren behütet. Gerade in der 
Römerſtraße herrſcht um die Zeit des Schulſchluſſes ein ſtarker 
            Fahr=
zeugverkehr, und es iſt wirklich ein Bedürfnis, daß die Kleinkinderſchule 
bald an einen anderen Platz kommt. 
C. Viernheim, 20. Sept. Fahrläſſige Körperverletzung. 
Das leichtſinnige Hantieren mit Schußwaffen hätte hier beinahe ein 
junges Menſchenleben gefordert. Zwei junge Leute, der eine aus 
            Käfer=
val, der amdere von hier, hantierten am Tibili mit einem geladenen 
Revolver, wwobei derſelbe losging und dem jungen Mann aus Käfertal 
einen Steckſchuß in die linke Bruſt beibrachte. Der Verletzte wurde ſofort 
in das ſtädtiſche Krankenhaus nach Mannheim verbracht. — In der 
Blauehutſtraße ereignete ſich ein noch gut abgelaufener Unglücksfall. 
Das Pferd eines hieſigen Kohlenfuhrmanns ſcheute und ging durch. 
Dabei verlor der Wagen die Vorderräder und überſchlug ſich. Der 
Fuhrmann fiel unter den Wagen. Wie durch ein Wunder kam er nur 
mit leichteren Verletzungen davon. 
Bo. Dornberg, 21. Sept. Dieſer Tage fuhr ein Opelauto, von Groß= 
Gerau kommend, auf der Straße nach Darmſtadt zu. Kurz vor 
dem Viadukt zwiſchen Bahnhof Dornberg, Groß=Gerau und der 
            Wirt=
ſchaft zum Gambrinus ging plötzlich das eine Vorderrad heraus, der 
Wagen wurde noch einige Meter weitergeſchleift. Die im Wagen 
ſitzenden Perſonen kamen mit dem Schrecken davon. 
Ck. Groß=Gerau, 21. Sept. Offenlegung der 
            Wähler=
liſten. Die Wählerliſten der Gemeinde Groß=Gerau liegen von 
            Mon=
tag, den 23. September, bis Montag, den 30. September, auf der 
            Bür=
germeiſterei Groß=Gerau zur Einſicht jedes Wahlberechtigten offen. 
Außerdem ſind die Wählerliſten am Sontag, den 29. September, 
            vor=
mittags, ebenda einzuſehen. Wahlberechtigt iſt jeder, der bis 17. 
            No=
vember 1929 das 20. Lebensjahr vollendet. Die Wählerliſten gelten auch 
für die Kreistags= und Provinziallandtagswahl. — 
            Straßenſper=
ren. Die Straße Goddelau—Stockſtadt (Umleitung Hofheim—
            Crum=
ſtadt-Bruchmühle) und die Ortsdurchfahrt Griesheim (Umleitung Groß= 
Gerau—Wolfskehlen) ſind bis zum 28. September geſperrt.
 a. Offenbach, 21. Sept. Zur Kreistags= und 
            Stadtrats=
wahl. Die Mitgliederverſammlung der Deutſchen (liberalen) 
            Volks=
partei nahm geſtern zu den kommenden Kreistags= und Stadtratswahlen 
Stellung. Auf dem Wahlvorſchlag der Partei zur Kreistagswahl wird 
die Ortsgruppe durch das bisherige Kreistags= und 
            Kreisausſchußmit=
glied Willi Heyne und durch deſſen Erſatzmann, Bankdirektor Wilhelm 
Söhngen, vertreten ſein. Der zweite Platz iſt für ein Parteimitglied 
aus Neu=Iſenburg vorgeſehen. Die übrigen Orte des Kreiſes werden 
ſich im allgemeinen ihrer Größe und Stimmenzahl nach, die ſie für die 
Partei aufbringen, anſchließen. Die Stadtratswahl rief nach dem 
            Ve=
richt der Verhandlungsführer über den gegenwärtigen Stand der 
            Ver=
handlungen zwiſchen den Wirtſchaftsgruppen und den politiſchen 
            Par=
teien eine lebhafte und eingehende Beſprechung hervor. Es wurde nach 
ſorgfältigem Erwägen aller Umſtände ſchließlich folgende Entſchließung 
einſtimmig angenommen: „Die Deutſche Volkspartei hält an dem Ziele 
feſt, die bürgerlichen Wähler zu einen und eine gemeinſame bürgerliche 
Liſte zur Stadtratswahl aufzuſtellen. Unſere Partei kann jedoch, da ſte 
Wähler aus allen Ständen umfaßt und auch ihre kulturellen Ziele im 
Auge behalten muß, nicht exponierte Vertreter einzelner 
            Intereſſen=
gruppen an führender Stelle genehmigen. Wir verlangen, daß Männer, 
die allgemeine Zuſtimmung in der Offenbacher bürgerlichen Wählerſchaft 
finden, von den in Frage kommenden Intereſſengruppen benannt wer 
den, wenn unſere Wähler mit der gemeinſamen Liſte einverſtanden ſein 
ſollen. Die Deutſche Volkspartei behält ſich deshalb, vor, bei einer 
            ent=
ſprechenden Aenderung der vorläufigen Liſte, die, wie ſeither, auch in 
Zukunft ein gedeihliches Zuſammenarbeiten gewährleiſtet, ihre 
            Zuſtim=
mung zu erteilen.” Mit dieſer Entſchließung dürfte die Verſammlung 
die Auffaſſung weiteſter Kreiſe der Bevölkerung und der Wählerſchaft 
richtig wiedergegeben haben. 
* Großſachſen a. d. B., 21. Sept. Nach ſiebzehnfähriger Wirbſamkeit 
hier verließ uns anfangs dieſer Woche Herr Bahnhofinſpektor Tritſch 
mit Familie, um an ſeinen neuen Dienſtort Goddelau überzuſiedeln. 
Welcher Wertſchätzung ſich Herr Tritſch hier erfreut hat, geigte ſich bei 
der vom Sängerbund Großſachſen gemeinſchaftlich mit der hieſigen 
            Orts=
gruppe des Odenwaldklubs im Gaſthaus gur Krone veranſtalteten 
            Ab=
ſchiedsfeier, bei der zwiſchen Geſangsvorträgen von verſchiedenen 
            Rod=
nern den Scheidenden warme Worte des Abſchieds und die Geſten 
Wünſche für ihre Zukunft gewidmet wurden. Herr Tritſch war nicht 
nur ein gewiſſenhafter, ſehr zuvorkommender Beamter, er war auch 
ein begeiſterter Naturfveund, ein ausgezeichneter Kenner des Obſt= 
und Rebbaus und Bienenzüchter; ſeine reichen Erfahrungen und 
            Kennt=
niſſe auf dieſen Gebieten zeigte er praktiſch und durch Unterweiſungen 
und belehrende Vorträge. Man ſieht Herrn Tritſch mit großem 
            Be=
dauern von hier ſcheiden.
 Rundfunk=Programme. 
Frankfurt 
Montag, 23. Sept. 12.15: Schallplattenkonzert. O 15.15: 
Jugendſtunde. Dr. Laven: Sport und Spiel. O 16.15: Hausfrauen= 
Nachmittag des Frankfurter Hausfrauenvereins. O 17.25: Stuttgart: 
Konzert des Funkorcheſters. e 18.10: Alex. Maaß lieſt aus Jack 
Londons „Wolfsblut”. O 18.35: Dr. Laven: Der Gerichtsvollzieher. 
6 19: Rundfunk und Fernſehen auf der Großen Funkausſtellung 
1929. Dreigeſpräch zwiſchen Dr. C. A. Schleußner, E. Becker und 
Dr. Laven. 0 19.20: Engliſche Literaturproben. O 19.35: Engliſcher 
Unterricht. O 20: Literariſche Veranſtaltung. „Hann und Heincke” von 
H. Franck. — Ein guter Menſch” von Boris Silber. — „Zwei 
Mütter” von E. Käſtner. Vortragende: René Kürſchner. o 21: 
Kaſſel: Konzert des Funkorch. Soliſten: Martha Schulz=Körner 
(Sopran), O. V. Meckel (Klavier). Braunfels: Prolog der Nachtigall 
aus „Die Vögel”. — Franck: Sinfoniſche Variationen für Klavier 
und Orcheſter. — Strauß: Drei Lieder. — Franck: „Die Diinns”, 
ſinfon. Dichtung für Klavier und Orcheſter. O 22.15: Tanzmuſik. 
Königswuſierhaufen 
Deutſche Welle. Montag, 23. Sept. 12: Engl. f. Schüler. 6 12.30: 
Schallplatten. 14.30: Kinderſtunde, Käthe Graber: Märchen und 
Geſchichten. O 15: Erziehungsberatung. Ruth Künkel und Dr. Klopfer: 
Kleinfinder in der Familie. o 15.45: Frauenſtunde. Helene Wulff: 
Wild und Geflügel. O 16: Ober=Reg. und Schulrat Hylla: „John 
Dewen”. 16.30: Dr. Braun: Zeitdichtung als Zeitſpiegel. 6 17: 
Teemuſik. Kapelle Livſchakoff. 0 18: Dr. Dülberg: Schickſale 
            be=
rühmter Gemälde. O 18.30: Engliſch für Anfänger. 0 18.55: Dr. 
Ebert: Gegenwarts= und Zukunftsaufgaben im deutſchen Obſtbau und 
Obſtabſatz. O 19.20: Reinh. Otte: Das Automobil und ſeine Be= 
Schein: Aus „Banchetto Muſicale”. — Petzold: Aus „Luſt Muſic” 
handlung. Fahrkunſt. 20: Von der Pavane bis zum Menuett, 
— Telemann: Aus der Suite Nr.1 A=moll. — Bach: Aus der 
„Suite H=moll”. — Händel: Muſette aus „Alcina‟. — Hornpipe 
aus „Concerto groſſo” B=dur. — Rameau: Aus „Caſtor et Pollux”, 
— Mozart: Menuett aus „Eine kleine Nachtmuſik”. Ausf.: Michaek 
Taube mit ſeinem Kammerorcheſter, Cembalo: Dr. Krutge. O 21: 
Romantik. Schumann: Zwei Noveletten. — Franz: Sechs Lieder. — 
Chopi: Polonaiſe C=moll; Nocturne Fis=dur; Imprumptu Fis=dur. 
— Schumann: Vier Lieder. — Chopm: Ecoſſaiſen. Ausf.: Herm. 
Schey (Bariton), Gertrud Bamberger (Flügel). o Danach: Tanzmuſik. 
Hans Schindler und ſein Orcheſter. 6 Pauſe Bildfunk.
 Weiterbericht. 
Die Wetterlage geht allmählich wieder einer Beruhigung und 
langſamen Beſſerung entgegen. Wenn auch zunächſt durch den Abzut 
der Störung ihr Rückſeiteneinfluß zu wechſelnder Bewölkung und 
namentlich mehr im nördlichen Deutſchland zu einzelnen Regenſchauern 
führt, ſo verurſacht doch der hohe Druck von Weſten her mehr und 
mehr einen beſtändigen Witterungscharakter. Der Luftdruck iſt im 
Weſten kräftig angeſtiegen, und das Hoch wird weiter über dem 
            Kon=
tinent an Ausdehnung gewinnen. Infolgedeſſen dürfte vielfach 
            auf=
heiterndes Wetter einſetzen und Niederſchläge nicht mehr zu erwarten 
ſein. Ein= und Ausſtrahlung werden zwiſchen Tag und Nacht wieder 
ſtärkere Temperaturgegenſätze verurſachen. 
Ansſichten für Montag, den 23. September: Ruhigeres Wetter, wolkig 
mit Aufheiterung, meiſt trocken, tagsüber etwas wärmer. 
Ausſichten für Dienstag, den 24. September: Vielfach aufheiternd, 
durchweg trocken, nachts kühl, tagsüber wärmer,
 Hauptſchriftleltung: Rudolf Maup= 
Verantwortlich für Poihiſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleten, Neich m 
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Spori: Dr. Cugen Budlmans 
für den Handeſ: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; ſ 
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Rette; für den Inſeraientell: Wiliv Kuhle; Dird 
und Verlag: L. C. Wlitich — ſämtlich in Darmſfadt 
Für unvertangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
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Nummer 264
Montag, den 23. September 1929
Seite)
 NeJaubanrängfe i Daobeatfehkänd. 
Bemerkenswerke Klärungen. 
Auch am 22. September war der Verlauf der ſüddeutſchen 
zußball=Punktekämpfe wieder hochintereſſant. Die Zahl der 
uberraſchungen war wieder nicht ſehr groß und auch über die 
Lirchführung der einzelnen Spiele wurden nur wenige Klagen 
lut, trotzdem waren aber verſchiedene Spiele von ſtarkem 
            Ein=
ſuß auf die Geſtaltung der Tabelle. So haben ſich in der 
gruppe Baden die beiden Mannſchaften Phönix Karlsruhe 
ud. Freiburger F.C. einen klaren Vorſprung geſichert. Phönix 
bſiegte im Karlsruher Lokalderby den Fußball=Verein glatt 6:3 
ud Freiburg ſchlug den bis dahin erſt einmal beſiegten Neuling 
ep. Vg. Schramberg 2:0. Der F.V. Raſtatt beſiegte die Sp.Vg. 
ſteiburg 5:0, S.C. Freiburg und F.V. Villingen ſpielten 0:0. 
m Württemberg liegt der V.f.B. Stuttgart nach ſeinem 
Verraſchend hohen 5:0=Sieg über den Lokalrivalen Sportfreunde 
neiter allein an der Spitze. Union Böckingen ſchickte den F.C. 
Fforzheim mit einer knappen 1:0=Niederlage heim. — 
            Süd=
hayern brachte zwei große Ueberraſchungen. Wacker München, 
us erſt am Vorſonntage von Bayern München 8:0 geſchlagen 
horden war, beſiegte diesmal den S. V. 1860 mit nicht weniger 
as 6:1 Treffern, und Teutonia ließ ſich vom D. S.V. München 
nit 2:6 Treffern abfertigen. Auch die Höhe des 5:0=Sieges von 
Jahn Regensburg über Ulm 94 kommt einigermaßen 
            über=
uſchend. Die „Bayern” München befeſtigten ihre führende 
etellung, indem ſie das höchſtwichtige Spiel in Augsburg gegen 
de „Schwaben” mit 4:2 Treffern gewannen. — In 
            Nord=
hayern iſt die Situation unverändert, es gab auf der ganzen 
ſinie Favoritenſiege: Sp.Vg. Fürth kam aus Hof mit einem 
10=Sieg gegen die „Bayern” heim. (Der „Klub” hat bekanntlich 
deſes Spiel in Hof verloren.) Der 1. F.C. Nürnberg ſpielte und 
ſgte bereits am Samstag gegen V.f. R. Fürth 3:1, während der 
S.V. Nürnberg den Tabellenletzten Sp.Vg. Hof 
            erwartungs=
emäß glatt 5:1 abfertigte. — In der Gruppe Main liegt die 
frankfurter Eintracht nach ihrem 4:0=Sieg über Griesheim 02 
lein in Führung da ſich Rot=Weiß von Union Niederrad 1:2 
ſhlagen ließ. Der Fußballſportverein ſiegte mit guter Leiſtung 
ſegen die Offenbacher Kickers 3:0, Hanau 93, der Tabellenletzte, 
ap auf eigenem Platze an Germania Bieber mit einem 0:2 die 
Funkte ab. — Die Gruppe Heſſen meldet die erſte 
            Nieder=
uge des S.V. Wiesbaden, der ſich in Mainz 1:2 ſchlagen ließ. 
luch Wormatia Worms iſt nicht mehr ohne Verluſtpunkte, denn 
ſer Tabellenführer konnte in Iſenburg nur 2:2 ſpielen. Die 
ſeiden anderen Spiele der Gruppe endeten ebenfalls 
            unent=
hieden: Alemannia Worms — Haſſia Bingen 2:2, S. V. 98 
darmſtadt — F.C. Langen 3:3. — In der Gruppe Rhein 
onnte der führende V.f.L. Neckarau ſeinen Vorſprung weiter 
ſergrößern, da die Tabellennächſten, S. V. Waldhof und Phönig 
udwigshafen 1:1 ſpielten, während Neckarau ſelbſt aus 
            Rohr=
ſach mit einem 3:0=Sieg heimkehrte. Ueberraſchend kam die 
Neldung von der 2:1=Niederlage des V.f.R. Mannheim gegen 
en F. C. 08 Mannheim. Sandhofen kam durch einen 2:1=Sieg 
iher Mundenheim auf einen beſſeren Tabellenplatz. — An der 
Saar blieb der F. C. Pirmaſens weiter auf dem erſten 
            Tabellen=
hlatz, da er in Kaiſerslautern den nicht ungefährlichen Neuling 
V.f.R. 2:1 beſiegen konnte. Den zweiten Platz nehmen die 
Sportfreunde Saarbrücken ein, die den ſtark zurückgegangenen 
F.C. Idar 2:1 abfertigten. Der F. V. Saarbrücken büßte wieder 
inmal einen Punkt ein, er ſpielte in Pirmaſens gegen V.f.R. 
2:2. Auch Boruſſia Neunkirchen mußte ſich mit einem 
            Unent=
ſchieden begnügen, der vorjährige Meiſter ſpielte in Saarbrücken 
gegen Saar 05 1:1. 
Zußballergebniſſe. 
Gruppe Nordbayern: 1. FC. Nürnberg — VfR. Fürt), 
ASV. Nürnberg — Sp.Vg. Hof 5:1. 
Bayern Hof — Sp.Vg. Fürth 0:4. 
Gruppe Südbayern: Teutonia München — DSV. München 2:6. 
München 1860 — Wacker München 1:6. 
Schwaben Augsburg — Bayern München 2:4. 
Jahn Regensburg — Ulmer FV. 94 5:0. 
Gruppe Württemberg: Sportfr. Stuttg. — VfB. Stuttg. 0:5. 
Union Böckingen — FC. Pforzheim 1:0. 
Gruppe Baden: Karlsruher FV. — Phönix Karlsruhe 3:6. 
FV. Raſtatt — Sp.Vg. Freiburg 5:0. 
FC. Freiburg — S.Vg. Schramberg 2:0. 
SC. Freiburg — FV. Villingen 0:0. 
Gruppe Rhein: Mannheim 08 — VfR. Mannheim 2:1. 
Phönix Ludwigshafen — SV. Waldhof 1:1. 
Sandhofen — Mundenheim 2:1. 
Sp. Vg. Rohrbach — VfL. Neckarau 0:3. 
G:pe Saar: VfR. Pirmaſens — FV. Saarbrücken 2:2. 
VfR. Kaiſerslautern — FC. Pirmaſens 1:2. 
Sportfreunde Saarbrücken — FC. Idar 2:1. 
Saar 05 Saarbrücken — Boruſſia Neunkirchen 1:1. 
Gruppe Main: FSV. Frankfurt — Kickers Offenbach 3:0. 
Griesheim 02 — Eintracht Frankfurt 0:4. 
Rot=Weiß Frankfurt — Union Niederrad 1:2. 
Hanau 93 — Germania Bieber 0:2. 
Gruppe Heſfen: Alemannia Worms — Haſſia Bingen 2:2. 
VfL. Neu=Ifenburg — Wormatia Worms 2:2. 
Sportverein Darmſtadt 1898 — FC. Langen 3:3. 
Mainz. 05 — SV. Wiesbaden 2:1,
 Die Punktekämpfe in der Gruppe Heſſen 
Wiesbaden und Wormakia Worms büßen Punkke ein. 
Nun ſind auch Wormatia Worms und der S. V. Wiesbaden 
nicht mehr ohne Verluſtpunkte. Während aber Wiesbaden in 
Mainz gegen F. S.V. 05 mit 1:2 ſeine erſte Niederlage 
            ein=
ſtecken mußte, blieb Wormatia wenigſtens weiter ungeſchlagen, 
denn die Mannſchaft gab in Iſenburg mit einem 2:2 wenigſtens 
nur einen Punkt ab. Auch der S. V. 98 Darmſtadt büßte einen 
Punkt ein, er ſpielte auf eigenem Gelände gegen F.C. Langen 
3:3 (2:1). Das dritte Unentſchieden des Tages gab es in 
Worms, wo Alemannia Worms und Haſſia Bingen 2:2 (1:0) 
ſpielten. 
Alemannia Worms — Haſſia Bingen 2:2 (1:0). 
Die Anhänger der Alemannia hatten in dieſem Spiel auf 
den erſten Sieg ihrer Elf gehofft, ſie wurden aber wieder einmal 
enttäuſcht, der Sturm der Wormſer Elf beſitzt zu wenig 
            Durch=
ſchlagskraft, er ſchießt zu ſchlecht. Der Kampf konnte den 100 
            Zu=
ſchauern aber auch ſonſt nicht gefallen, er war hart und zuweilen 
wenig ſchön. Schurn=Stuttgart machte ſich als Schiedsrichter 
darum verdient, daß es nicht ärger wurde. Alemannia war im 
Feldſpiel und in der Beherrſchung des Leders beſſer und kam 
auch in der 21. Minute durch Kargus zum Führungstor. Eine 
Viertelſtunde ſpäter ſchoß derſelbe Stürmer einen Elfmeter dem 
Binger Torwart auf den Körper. Riebel holte dann für Bingen 
12 Minuten nach der Pauſe den Ausgleich. Noch einmal flackerten 
die Hoffnungen der Wormſer auf. als Enders in der 32. Minute 
aus einem Gedränge heraus erneut ein Führungstor erzielte. 
Trotzdem Bingen aber einen Mann durch Platzverweis verlor, 
gelang ihm in der 37. Minute durch Fröhlich noch der Ausgleich. 
V. I.2. Neu=Iſenburg — Wormakig Worms 2:2 10:1). 
Der Schiedsrichter dieſes Treffens, ein Herr aus Nürnberg, 
war ſchwach. Er hätte in dem von beiden Seiten reichlich hart 
durchgeführten Spiel entſchieden energiſcher durchgreifen müſſen. 
Im übrigen entſpricht das Ergebnis dem Spielverlauf. 
            Wor=
matia war zwar im Feld etwas überlegen, dagegen hatte aber 
Iſenburg die beſſeren Torchancen. L. Müller brachte in der 
15. Minute die Wormſer Elf in Führung; der Iſenburger 
            Tor=
hüter hatte den Ball bereits gefangen, ließ ihn aber wieder 
fallen. Eine Viertelſtunde vor Spielſchluß kam Worms im 
Anſchluß an einen Eckball durch Müller zum zweiten Treffer. 
Erſt in der vorletzten Minute konnte Iſenburg, das kurz nach der 
Pauſe durch Rockmann den erſten Treffer erzwungen hatte, durch 
Feldbuſch zum zweitenmal den Ausgleich erreichen. Das Spiel 
hatte 4000 Zuſchauer an ſich gezogen. 
5.5.b. 05 Mainz — S.5. Wiesbaden 2:1 (1:1). 
Mainz konnte dem S. V. Wiesbaden die erſte Niederlage 
            bei=
bringen. Wiesbaden ſtellte zwar die techniſch beſſere Mannſchaft, 
dafür war aber Mainz in ſeiner Spielweiſe wuchtiger und 
            pro=
duktiver. Bei Wiesbaden fiel der Mittelſtürmer Beſt faſt 
            voll=
kommen aus. Wiesbaden übernahm in der fünften Minute durch 
ſeinen Halblinken Rühl II. die Führung. Mainz kam in der 
38. Minute durch einen Strafſtoß zum Ausgleich. Der 
            ent=
ſcheidende Treffer fiel ſechs Minuten nach der Pauſe durch den 
Mainzer Mittelſtürmer Hirſch. Wiesbaden wurde jetzt 
            tonan=
gebend, konnte aber Torerfolge nicht mehr erzielen. Freiländer= 
Mannheim leitete den von 6000 Zuſchauern beſuchten Kampf 
            ein=
wandfrei. 
Sporlv. Darmſtadt 1898 — 5. C. Langen 3:3 (2:1). 
Das Spiel begann für die Einheimiſchen ſehr 
            verheißungs=
voll. Durch gute Flügelbedienung wird die Darmſtädter 
            Stür=
merlinie immer wieder dem Gäſtetor gefährlich. Langen iſt auf 
reine Abwehrarbeit angewieſen. Man rechnet, als Darmſtadts 
Mittelſtürmer Eßlinger in der dritten Minute eine 
            Steilvor=
lage gut aufnimmt und an dem herauslauſenden gegneriſchen 
Torführer zum erſten Erfolge einſchiebt, mit einem glatten Sieg 
der Einheimiſchen, zumal die Ueberlegenheit andauert und in 
der 15. Minute einen zweiten Erfolg zeitigt, als bei einem 
raſchen Durchſpiel Hebeiſen aus dem Gedränge heraus 
            ein=
ſenden kann. Wenig ſpäter wäre faſt wieder ein Tor für die 
98er gefallen, dach Frey verſchießt ganz knapp. Mit dem erſten 
Jegentreffer, von dem Gäſtehalbrechten Daum bei einem ſchnellen 
Durchbruch, der die Darmſtädter Deckung nicht ganz auf dem 
Poſten fand, erzielt, dreht ſich jedoch das Blatt. Langens 
Kampfeifer erwacht, und mit eiſerner Energie gelingt es, das 
Treffen offen zu geſtalten. Schon jetzt zeigten ſich die Vorzüge 
des „Urfußballs”, den Langen aufzuweiſen hat. Da fehlt jede 
Gekünſteltheit im Spiel. Blitzſchneller Start und halbhohe, 
gut berechnete Vorlagen laſſen die Angriffe der Gäſteſtürmer 
immer wieder gefährlich werden. Wenn Erfolge möglich ſind, 
ſetzen ſich Langens Stürmer rückſichts= und rückhaltlos ein. 
Die zweite Hälfte läßt klar in Erſcheinung treten, daß das 
Können der 98er nicht fundiert genug iſt, um dem Gäſteſpiel 
erfolgreich widerſtehen zu können. Und da auf einmal auch die 
Darmſtädter Verteidiger nicht mehr ganz im Bilde ſind — das 
unbedingt notwendige Verſtändnis zwiſchen Außenläufer und 
Verteidiger fehlt — kommt Langen mehr und mehr auf. Der 
Ausgleich durch Dietzel, aus nächſter Nähe erzielt, iſt 
            wohlver=
dient. Wohl gehen die 98er nochmals durch Fey in Führung, 
doch dann beherrſchen die Gäſte das Feld. Das Ausgleichstor 
durch den Rechtsaußen Trion war eine treffliche Leiſtung. Mit 
etwas Glück retten ſich die Darmſtädter zum Schluſſe noch vor 
der Niederlage, die allerdings nach der Ueberlegenheit zu 
            Spiel=
beginn nicht verdient geweſen wäre. 
Für die Einheimiſchen iſt der Verluſt eines Punktes 
            ſchmerz=
lich. Das Unentſchieden ſtellt zweifellos einen kleinen Miß 
erfolg dar. Die Grundlage desſelben dürfte darin liegen, daß 
man die flache Spielweiſe des Spielbeginns nicht beibehielt. 
„m Kampf um die hohen Välle mußten die kleinen Darmſtädter 
Stürmer unterliegen; ſie waren kaltgeſtellt, als ſie keine flachen 
Bälle mehr erhielten=
 Herr Weilheimer (Kickers Stuttgart) genügte als 
            Spiek=
richter. Gegen Spielende hin hätte er unſeres Erachtens gegen 
eine unfaire Handlungsweiſe eines Gäſteſtürmers ſchärſer 
durchgreifen müſſen. 
Ligaerſatzmannſchaften: 5:3 für Darmſtadt. 
Gruppe Heſſen.
Kreis Starkenburg.
 Rot=Weiß Darmſtadt — Union Darmſtadt 1:7 (1:3). 
Polizeiſportv. Darmſtadt — Viktoria Griesheim 6:1 (2:1). 
SV. Münſter — Sportvereinigung 04 Arheilgen 3:1. 
FV. Sprendlingen — Viktoria Walldorf 0:0. 
SV. Mörfelden — FC. 03 Egelsbach 0:2 (0:0). 
Germania Pfungſtadt — Viktoria Urberach 0:1 (0:0). 
Diesmal können wir die erfreuliche Feſtſtellung 
            voraus=
ſchicken, daß ſämtliche Spiele einen fairen Verlauf nahmen, wenn 
auch natürlich meiſt hart um die Punkte gekämpft wurde. 
Auch dieſer Sonntag ſtand mit ſeinen Ueberraſchungen nicht 
zurück. Von den favoriſierten Mannſchaften ſind nun Arheilgen 
und Sprendlingen ſoweit zurückgefallen, daß beide für die Spitze 
ſo ſchnell nicht mehr in Frage kommen können. Münſter, Union 
Darmſtadt und Walldorf liegen nun am günſtigſten im Rennen, 
jedoch wie lange, iſt eine andere Frage. Inzwiſchen ſcheint auch 
in der unteren Hälfte eine teilweiſe Klärung einzutreten: Rot= 
Weiß und Griesheim, die beide hohe Niederlagen einſtecken 
            muß=
ten, zählen heute ſchon zu den Abſtiegskandidaten. Beide müſſen 
ſich ſehr dahinter halten, wenn es reichen ſoll. 
Rot=Weiß verlor verdient, aber nur durch unglückliche 
            Um=
ſtände in dieſer Höhe. Trotz des 7:1 konnte die Union nicht 
            reſt=
los überzeugen. Die Polizei fand ſich zuerſt nicht zurecht, doch 
bald hatten ſich die drei neuen Stürmer eingefügt, und dann kam 
der hohe Sieg ganz von ſelbſt. Sprendlingen ſpielte auch 
            dies=
mal leicht überlegen, doch Walldorfs Verteidigung und 
            hervor=
ragender Torwart waren beſonders nach Halbzeit nicht zu 
            über=
winden. Egelsbach als meiſt defenſive Mannſchaft kam nur mit 
viel Glück zu beiden Punkten; Mörfelden hätte mindeſtens ein 
Unentſchieden verdient gehabt. Das Spiel in Pfungſtadt war 
meiſt offen, erſt nach Halbzeit hatte Urberach etwas Oberwaſſer. 
Das einzige Tor fiel kurz vor Schluß durch Hand=Elfmeter. 
            Ar=
heilgen verſagte in Münſter ebenſo wie in Oberroden. Allerdings 
war die Gäſte=Elf durch mehrfachen Erſatz diesmal fühlbar 
            ge=
ſchwächt. Die neue Tabelle:
 Rol-Weiß, V. f. R. — 5. C. Union 1:6 (1:3). 
Rot=Weiß—V.f.R. konnte auch ſein viertes Spiel nicht 
            über=
zeugend abſchließen und mußte abermals eine Niederlage 
            ein=
ſtecken. Die Mannſchaft war gezwungen, ohne die beiden 
            Ver=
teidiger und Mittelläufer anzutreten, ſodaß der Kampf ſchon im 
voraus gegen die in kompletter Aufſtellung antretende Union 
ziemlich ausſichtslos war. Dazu kam noch, daß ſchon nach 
15 Minuten Süßenbeck ohne erſichtlichen Grund Platzverweis 
erhielt und Wortmann ſowie Baumann durch Verletzungen 
zeitweiſe pauſieren mußten. Unter dieſen Umſtänden war die 
Niederlage kaum abzuwenden. Union lieferte in allen Teilen 
ein gutes Spiel und gewann verdient. Eine ſehr ſchlechte Figur 
machte der Schiedsrichter. Ein Glück war für ihn, daß ſich 
beide Mannſchaften fair bewegten. — Die Ligaerſatzmannſchaft 
kann durch einen verdienten 1:0=Sieg über Union weiter 
            unge=
ſchlagen in der Tabelle führen. 
Rot=Weiß V.f.R. Alte Herren—Union Wixhauſen (Land= 
Mannſchaft 3:4. 
Rot=Weiß V.f.R. 1. Jgd.—Sportv. Groß=Gerau 3:1. 
P. 5p. 5. Darmſtadt — Bikkoria Griesheim 6:1 (2:1). 
In einem ſchnellen und ſtets fairen Spiele errang P. Sp.V. 
mit dieſem, etwas hoch ausgefallenen Reſultat ſeinen erſten 
Sieg in der diesjährigen Verbandsrunde. Polizei zeigte in 
der zweiten Spielhälfte ein ſehr ſchönes, und vor allen Dingen 
produktives Spiel, welches ihr den Sieg ſicherſtellte. Vor der 
Pauſe war es leider nicht ſo. Dafür entſchädigte aber die ſchöne 
Zuſammenarbeit der Polizeimannſchaft — und hier beſonders 
des Sturms — während der letzten 30 Minuten. Der Sturm 
verſpricht unter der Führung von Göbel 2., der alle 
            Eigenſchaf=
ten eines guten Mittelſtürmers beſitzt, für die Zukunft ſehr 
brauchbar zu werden. Für die ſechs Torerfolge zeichnen Kaſper 
(3), Bönſel (2) und Göbel 1. als verantwortlich. — Griesheim 
entpuppte ſich als eine äußerſt, ſchnelle und daher gefährliche 
Mannſchaft. Obwohl ihr Gegentor nur aus einem 
            Handelf=
meter herrührt, ſetzte ſie doch dem Platzbeſitzer derart zu, daß 
das Spiel bis 20 Minuten vor Schluß noch nicht entſchieden 
war.
Geite 6
 Einkracht Darmſtadt — Holfskehlen 5:2 12:2). 
Ein wwirklich faires, ſpannendes, ſowie gleichmäßiges Spiel, 
wwobei Wolfskehlen beim Endſpurt etwas verſagte und dadurch 
zuvei wertvolle Punkte in Darmſtadt blieben. Bei Eintracht ſah 
man endlich einmal das ſchon lange vermißte Kämpfen bis zum 
Schlußpfiff. Spielt die Mannſchaft immer ſo aufopfernd wie 
geſtern, dann können noch mianche Punkte errungen werden. 
Die Hintermannſchaft war etwas beſſer, als der Sturm, und 
deshalb hat ſie auch das Hauptverdienſt des Sieges. 
            Wolfs=
kehlen iſt eine ſehr flinke und gar, nicht ſchlechte Elf, die auf 
heimiſchem Boden ſehr ſihter zu ſchlagen ſein wird. 
Vor dieſem Spiel trafen ſich die beiden 2. Mannſchaften, 
ſpobei Eintracht verdient 3.0 gewann. 
Beide Schiedsrichter waren zufriedenſtellend. 
1. Jugend Eintracht—FC. Langen Jugend dort 6:0. 
1. Handballm. Eintracht—1. M. Eppertshauſen dort 1:5. 
Sp. B. Münſter — Sp.Bgg. Arheilgen 3:1 (0:0). 
Zum geſtrigen Spiel kam Münſter komplett. Bei Arheilgen 
fah man Bohl für Rückerich 2. linksaußen ſtürmen. Abgeſehen 
ton einigen belangloſen Zwiſihenfällen, wurde das Spiel ruhig 
und fair durchgeführt. —. Sah man in der erſten Hälfte Münſter 
ſtark im Angriff, ſo in der 2. Hälfte Arheilgen. Wenn es nicht 
zu Toren langte, dann mag mal das Glück bzw. Pech dazu 
            bei=
getragen haben. Erſt die 65. Minute brachte die Entſcheidung. 
Münſter ſpielt ſich durch, der Mittelläufer legt zu dem 
            Halb=
linken, der einſchießt. 7 Minuten ſpäter verwandelt der 
            Mittel=
läufer einen Strafſtoß, und ſchon 5 Minuten darauf bekommt 
Münſter einen Elfmeter zugeſprochen, den derſelbe Spieler ſchön 
in die Linke ſetzt. Die Entſcheidung war äußerſt hart. Kurz 
danach verhängt der Schiedsrichter wieder einen Elfmeter, 
            dies=
mal für Arheilgen. Auch die Eutſch=idung war ſehr ungerecht. 
Durch ſeinen Eifer mag Münſter verdient geivonnen haben, doch 
war Arheilgen jedenfalls die beſſere Mannſchaft. Auf alle Fälle 
ſpielten die Gäſte ein diel aufopſernderes Spiel wie in 
            Ober=
roden, auch gibt die Niederlage keinen Grund, den Kopf hängen 
zu laſſen. Die Entſcheidungen des Schiedsrichters waren 
            viel=
fach anſechtbar.
 1. Jugend. — 3. Jugend. — 5. Jugend. — Gegner nicht 
            an=
getreten. 
2. Jugend—2. Jugend Sprendlingen, dort 0:0 
4. Jugend—1. Jugend Meſſel, hier 2:2. 
1. Schüler—1. Schüler Arbeilgen, hier 6:1. 
2. Schüler—1. Schüler Meſſek, hier 2:2.
V.f. R. Schwanheim 48:8 10:0 18:26 5:7 T. S. V. Langen 18:15 4:4 F. S. V. Frankfurt 21:25 4:4 Rot=Weiß Frankfurt 12:29 4:8 Kickers Offenbach 14:33 3:5 Sp. Vg. Arheilgen 7:19 2:4 Rot=Weiß. Darmſtadt 6 12:44 0:10 Gruppe B Spiele Tore Punkte Hakoah Wiesbaden 33:20 9:3 Polizei Worms 34:20 8:2 Mainz 05 21:10 5:7 Wormatia Worms 16:16 6:4 Polizei Wiesbaden 31:28 5:7 Alemannia Worms 18:28 5:7 S. V. Wiesbaden 6:9 3:3 Reichsbahn Wiesbaden 13:25 0:8
 Rol-Weiß, P. ſ. R. — Pol.5. 3. Darmſtadt 2:6 (0:5). 
Rot=Weiß hat ſich glänzend aus der Affäre gezogen, denn 
eine 2:6=Niederlage gegen den P. Sp.V. in ſeiner jetzigen Form 
iſt wirkilch ein ſelten günſtiges Reſultat, zumal der Ausgang 
noch günſtiger hätte ſein können, da Meher zu Beginn ſehr 
leichtſinnig ſpielte und mindeſtens zwei Bälle halten mußte 
Nun zum Spielverlauf: Von Anſtoß weg entwickelt ſich ein 
ſchönes Spiel, das im Felde verteilt iſt. Vor dem Tore iſt die 
Poilzei etwas durchſchlagskräftiger, kann aber gegen die 
            auf=
merkſame Verteidigung des Platzvereins nicht zu Erfolgen 
kommen, bis Meher einen hohen von dem auf Rechtsaußen 
gelaufenen Huber aus großer Entfernung geſchoſſenen Ball 
            un=
begreiflicherweiſe paſſieren läßt. Auf der Gegenſeite zerſchellt 
der körperlich zu leichte Not=Weißſturm an der harten Deckung 
der Polizei. Einige ausſichtsreiche Sachen werden, wie ja leider 
ſo oft, vergeben. Plötzlich iſt Jans durchgebrochen und ſchießt 
an dem verdutzten Meyer vorbei ein. Nun fallen noch in 
            kur=
zen Abſtänden 3 Tore dureh Schlifſer und Koch. Rot=Weiß 
ſcheint hoch zu verlieren. Peit 5:0 geht es in die Halbzeit. Doch 
nun reißt ſich Rot=Weiß zuſammen. Nach Wiederbeginn wird 
das Spiel des Platzbeſitzers immer planvoller. Die 
            Hinter=
mannſchaft zerſtört jeden Angriſf des Gegners, Meyer hat ſeine 
alte Form wiedergewonnen und der Sturm trägt Angriff auf 
Angriff vor, die von der Polizei oft nur durch hartes Spielen 
abgeſtoppt werden können. Zwei der verhängten Strafſtöße 
kann Lehr verwandeln, während der P. Sp.V. nur noch ein ſehr 
zweifelhaftes Tor durch Jans erzielt und damit das 
            Endreſul=
tat von 6:2 herſtellt. Man kann jedenſalls, ſagen, daß es ein 
ſehr ſchönes und ſchnelles Spiel war und auch recht fair 
            durch=
geführt wurde, wozu nicht zuletzt der ſehr gute Schiedsrichter 
beitrug. Rot=Weiß hat ſich nun ſcheinbar doch beſonnen und 
die Flinte noch nicht ins Korn geworſen, wozu auch kein Grund 
vorhanden iſt. Der Sturm muß noch mehr darauf bedacht ſein, 
die herausgearbeiteten Torchaucen auch wirklich zu verwerten. 
Am ſolideſten iſt allem Anſchein nach wieder die 
            Hintermann=
ſchaft mit Meher, Hanſen, Merz, zumal wenn Meyer mit dem 
nötigen Ernſt an ſeine Aufgabe geht, wie in der zweiten 
Halbzeit. 
Polizeiſportverein Darmſtadt.
 Wixhauſen 1. — Polizei 2. 
. . 2:4 
1. Jgd. Arheilgen — 1. Jgd. Polizei 1:11 
2. Jgd. Not=Weiß — 2. Jgd. Polizei ausgeſallen
9:3 (6:8).
 Das Spiel der 98er gegen den Bezwinger des Vorjahres, 
Fußballſportverein Frankfurt, hatte ſeine Anziehungskraft 
            aus=
geübt. Als der Darmſtädter Schiedsrichter Förſter, der die erſten 
Minuten für den vom Verband geſtellten Schiedsrichter Rumpf 
(Kaiſerslautern) dem Spiel verſtand — Herr Rumpf hatte ſich 
9twas verſpätet — aupfiff, waren die Zuſchauer der 
            Doppelver=
anſtaltung ſchon vollzählig erſchienen. Die Dreitauſend, die die 
Fänge füllten, ſahen einen tupiſchen Punktekampf, der wohl 
            ſpan=
nende Kampfmomente in großer Zahl brachte, dem jedoch letzten 
Endes die große Linie eines wirklich raſſigen Handballſpieles 
fehlte. Der Kampf mußte diel zu oſt unterbrochen werden, da 
die Angriffe mit nicht erlaubten Mitteln abgewehrt wurden. Man 
muß es der Gäſteelf zugutehalten, daß ſie ſich reſtlos für ihre
 Montag den 23. Geptember 1929 
Aufgabe einſetzte; und da die Gäſteſpieler auch körperlich ſehr 
kräftig ſind, ſcheuten ſie auch nicht davor zurück, dieſe Kräfte zu 
gebrauchen. Damit war jedoch nicht viel erreicht: Im Elan der 
1. Halbzeit ließen ſich die einheimiſchen Stürmer in keiner Weiſe 
abſchrecken. Der Verlauf der 2. Hälfte zeigte jedoch, daß die 
Handballer des Fußballſportvereins Frankfurt dank dieſer Härte 
ein ſchwer zu überwindender Gegner ſind. Fangtechnik iſt an 
der Gäſteelf nicht zu kritiſieren. Die Mannſchaft iſt auch ſehr 
ſchnell und ausdauernd. Schwächer iſt allerdings das 
            Wurf=
vermögen, wie auch der Spielaufbau des Sturmes zu eintönig 
iſt, was wohl hauptſächlich in der Schwäche der Flügelſtürmer 
begründet iſt. Zuſammenfaſſend kann man wohl ſagen, daß die 
Mannſchaft gut iſt, ohne jedoch die Klaſſe der ſüddeutſchen 
            Hand=
ballſpitzenmannſchaften zu erreichen. 
Die 98er hatten im geſtrigen Spiel einen glänzenden Start. 
Die erſten 20 Minuten wurde mit großem Elan geſpielt, wovon 
die 5:G=Führung, die während dieſer Zeit herausgeſpielt wurde 
nind den Sieg ohne weiteres ſicherſtellte, ein beredter Ausdruck 
iſt. Zu dieſer Zeit klappte es faſt reſtlos. Doch ſchon gegen Ende 
der erſten Hälfte kam Frankfurt auf, ſo daß die Darmſtädter 
Hintermannſchaft ſchwere Arbeit zu verrichten hatte. Die 
            ziel=
ſichere Zuſammenarbeit der Hintermannſchaft iſt ohne weiteres 
anzuerkennen, doch kann auch nicht verſchwiegen werden, daß man 
in der zweiten Hälfte öfters reichlich ſorglos ſpielte, ſo daß die 
Gäſte zu 3 Gegentreffern bamen, von denen der eine oder der 
andere bei größerer Aufmerkſamkeit zu verhindern war. Henſt 
im Darmſtädter Tor war allerdings dieſen Toren gegenüber 
machtlos; er hatte überdies vorher durch mehrere 
            Bravourlei=
ſtungen ſeine derzeitige gute Form unter Beweis geſtellt. Die 
Darmſtädter Stürmerlinie ließ ſich gegen Spielende zu leicht 
durch den Gegner abdecken; eine etwas größere Beweglichkeit 
hätte hier zweifellos noch einige Erfolge gezeitigt. 
Das Spiel begann ſenſationell. Die ſcharfe Abwehrart der 
Frankfurter Verteidigung löſte ſofort Strafwürfe aus, die durch 
Werner und Fiedler trefflich ausgenützt wurden. Nach wenigen 
Minuten hieß es zum Erſtaunen von Irion, dem Gäſtetorhüter, 
3:0. Dann kam Darmſtadt auch zu Toren durch Kombination 
die von Fuchs und Hennemann erzielt wurden. Die erfolgloſe 
Gegenoffenſive der Frankfurter gegen Ende der erſten Hälfte 
dauerte in der zweiten Hälfte zeitweilig weiter an. Die erzielten 
Treffer wurden jedoch immer wieder durch Erfolge der 
            Einhei=
miſchen egaliſiert. Gerade noch vor dem Schlußpfiff gelang es 
den 98ern ſogar, durch raffinierten Wurf ihres Mittelläufers die 
Erfolgsreihe auf 10 zu erhöhen. 
Sportverein 98 e. V., Handballjugend. 
17:0 
1. Jgd. — 1. Jgd. Groß=Gerau 
11:2 
2. Jgd. — 1. Jgd. Dietzenbach 
3. Jgd. — 1. Jgd. Rot=Weiß Darmſt. 2:8 
4. Jgd. — 5. Jgd. SV. 98 Darmſtadt . 7:3 
Sp. Bg. Arheilgen — B. ſ. R. Schwanheim 1:4. 
Dieſes flotte und anſtändig verlaufene Spiel ſah die 
            Arheil=
ger während einer Halbzeit tapferen Widerſtand leiſten, ſo daß 
das 1:1 der Pauſe redlich verdient iſt. Später aber erlahmte 
dieſer Widerſtand und Schwanheim kam durch ſeinen 
            erfolg=
reichen Stürmer Papbſter zu 3 weiteren Treffern und rückte 
            da=
mit auf den 3. Tabellenplatz vor dem FSV. Frankfurt. 
T. 5.B. Langen — Rol=Weiß Frankfurk 6:2. 
Die Frankfurter mußten in dieſem Spiele eine nicht ganz 
berdiente Niederlage hinnehmen, ſie waren techniſch und auch 
in der Kombination überlegen, führten auch mit 1:0, dann aber 
kam Langen durch eine Fehlentſcheidung des Schiedsrichters zum 
Ausgleich. Weitere Fehlentſcheidungen des Schiedsrichters 
            ent=
mutigten die Frankfurter, ihr Spiel wurde zerfahren, und ſo 
kam die hohe Niederlage zuſtande. Bei Langen verdient der 
Rieſeneifer beſondere Anerkennung.
 Auch die letzte ungeſchlagene Mannſchaft der Gruppe B 
Hakoah Wiesbaden mußte in Worms gegen Wormatia ihre erſte 
Niederlage einſtecken. Die Hauptſchuld daran trägt der Sturm, 
der überaus zerfahren ſpielte. Das Spiel endete 1:3 für 
            Wor=
matia. — Mainz 05 begnügte ſich gegen Polizei Wiesbaden mit 
einem unentſchiedenen 2:2. Bei der Pauſe führte Mainz noch 
2:0, konnte aber dann dem verſtärkten Drang der Poliziſten nicht 
widerſtehen, denen auch der Ausgleich glückte. — Alemannia 
Worms mußte ſich auf ihrem eigenen Platz dem S. V. Wiesbaden 
mit 2:3 beugen dagegen konnte die ſtark favoriſierte Wormſer 
Polizei den Reichsbahn T.S.V. Wiesbaden mit 11:7 Toren 
ſchlagen, was immerhin dem Neuling ein gutes Zeugnis ausſtellt.
 Gruppe Nordbayern: 
1. FC. Nürnberg — Bar Kochba Nürnberg 14:0. 
Franken Nürnberg — Bamberg 9:1. 
Gruppe Südbayern: 
Jahn München — ASV. München 1:5. 
SV. 1894 Ulm — Heidenheim 2:6. 
Gruppe Freiburg: 
Polizei Freiburg — SV. Freiburg 7:3. 
Reichswehr Konſtanz — FC. Freiburg 5:3. 
Gruppe Württemberg: 
Stuttgarter Kickers — Sportfreunde Tübingen 1:3. 
Gruppe Rhein: 
MTG. — 03 Ludwigshafen 5:4. 
Phönix Ludwigshafen — FV. Frankenthal 4:2. 
07 — 08 Mannheim 2:2. 
Waldhof — VfR. Mannheim 3:4. 
Nculußheim — Pfalz Ludwigshafen 3:7. 
Gruppe A/Main: 
Rot Weiß Darmſtadt — Polizei Darmſtadt 2:6. 
Darmſtadt 98 — FSV. Frankfurt 10:3. 
Arheilgen — Schwanheim 1:4. 
Langen — Rot=Weiß Frankfurt 6:2. 
Gruppe B/Heſſen: 
Mainz — Polizei Wiesbaden 2:2. 
Alemannia — SV. Wiesbaden 2:3. 
Polizei Worms — Reichsbahn Wiesbaden 11:7. 
Wormatia — Hakoah Wiesbaden 3:1. 
Handball in der Deutſchen Turnerſchaft. 
9, Kreis Mittelrhein. 
Kreismeiſterklaſſe: 
9:3 (5:3) 
Arheilgen — Obernburg 
Aſchaffenburg — Griesheim". 
5:3 
Langen — Pfungſtadt 
8:1 (1:0) 
Leider — Klein=Wallſtadt. 
. 3:0 
Damm — Walldorf". 
„ 1:5 
Ueberraſchend kommt nur die hohe Niederlage der 
            Pfung=
ſtädter in Langen. Vor der Pauſe mußte der Mittelläuſer 
            ver=
letzt ausſcheiden, und die Elf war ſo ihrer beſten Stütze beraubt. 
Arheilgen gewann ſicher gegen Obernburg, und Griesheim hielt 
ſich tapfer in Aſchaffenburg. Walldorfs Sieg war vorauszuſehen. 
Main=Rhein=Gau. 
Meiſterklaſſe: 
Tgde. 1846 Darmſt. — Wolfskehlen 5:7 (2:4) 
Bickenbach — Tgſ. Darmſtadt 7:3 (2:1) 
Beſſungen — Bensheim 
3:3 (2:2) 
Sprendlingen — Eberſtadt . . . 1:4 (0:3)
 Durchweg haben die Sieger des letzten Sonntags verſagt 
oder das Spiel ſehr leicht genommen. So ſpielte Eberſtadt 
            tar=
tiſch vorzüglich und Sprendlingen fiel auseinander. Die Tade. 
Darmſtadt war nicht wiederzuerkennen und Wolfskehlen war 
dauernd im Vorteil. Beſſungen — Bensheim war ausgeglichen. 
und Bickenbach hatte bei Halbzeit nur 2:1 gewonnen. 
A=Klaſſe: Hähnlein — Roßdorf 9:4 (1:0), Pfungſtadt — 
            Egels=
bach 3:2, Erfelden — Wallerſtädten 5:3 (1:0), Griesheim — 
Ober=Ramſtadt 1:3 (0:1). 
B=Klaſſe: Bickenbach — Zwingenberg 0:5, Heppenheim — 
            Auer=
bach 4:2, Reichsbahn — Stockſtadt 10:0, Tgde. Darmſtadt — 
Erfelden 7:1. 
C=Klaſſe: Beſſungen — Worfelden 7:5, Tgſ. Darmſtadt — 
            Reichs=
bahn 1:7, Hüttenfeld — Lorſch 3:1, Zell — Pfungſtadt 7:3. 
Sprendlingen — Langen 1:1, Arheilgen — Erzhauſen 5:4, 
Jugend: Reichsbahn — Tgſ. Darmſtadt 0:10, Beſſungen — 
Pfungſtadt 14:10, Sprendlingen — Arheilgen 1:4, Egelsbach 
Langen. 
Schüler: Griesheim — Pfungſtadt 11:0. 
Tgſ. 1875 Darmſtadt.
Gedet
 Am geſtrigen Sonntag abſolvierte die 1. Mannſchaft 
            vor=
ſtehenden Vereins ihr zweites Meiſterſchaftsſpiel in Bickenbach. 
Bis 6 Minuten vor Schluß der 1. Halbzeit ſteht das Spiel 0:0. 
Alsdann geht Darmſtadt mit 1:0 in Führung. Eine Minute 
ſpäter gleicht Bickenbach aus. Bis zur Halbzeit kommt der 
            Platz=
beſitzer nochmials zum Erfolg, und mit 2:1 Toren werden die 
Seiten gewechſelt. Gleich zu Beginn der 2. Halbzeit ſchießt 
            Jähr=
ling=Bickenbach durch Deckungsfehler das 3. Tor. Darmſtadt 
fällt in den nächſten 10 Minuten ſtark ab. Dieſe Gelegenheit 
            be=
nützend, kommt Bickenbach zu 2 weiteren Erfolgen. Nochmals 
dreht Darmſtadt mächtig auf, und 2 weitere Tore waren die 
            Be=
lohnung. Der Innenſturm Bickenbachs rafft ſich nochmals 
            zu=
ſammen und bis zum Schluß ſteht das Reſultat 7:3 für 
            Bicken=
bach. Ein ruhiges, faires Spiel, bei dem beſonders der 
            Bicken=
bacher Innenſturm hervorſtach, ar zu Ende. — Die 2. 
            Mann=
ſchaft ſpielte gegen die gleiche von dem Reichsbahn=Turn= und 
Sportverein und verlor ebenfalls 7:1. Dem Spielverlauf 
            ent=
ſprechend hätte das Reſultat für den Platzbeſitzer günſtiger 
            aus=
fallen müſſen, wenn der Sturm der 1875er ebenſo wie ſein 
            Geg=
ner den Ball mehr abgeſpielt hätte. — Die Jugend der 1875er 
ſpielte auf dem Platze der Reichsbahn gegen die Jugend vom 
Reichsbahn=Turn= und Sportverein und gewann überlegen mit 
0:1 Toren. 
Vor dem Spiel der 2. Mannſchaft auf dem Sportplatz an der 
Krawichſteinerſtraße fand ein Freundſchaftsſpiel im Fauſtball der 
1. Turnerinnen=Mannſchaft der Tgſ. 1875 — Tgde. 1846 ſtatt, bei 
dem der Platzbeſitzer mit 54:50 Bällen Sieger wurde. Die 
            Erfatz=
mannſchaft der Tgſ. 1875 verlor gegen die 1. Mannſchaft der Tgd. 
1846, die ſich nochnials zur Verfügung ſtellte, mit 53:49 Bällen.
 us. Vo 
wier da 
deutende 
ine Blt 
Noden ! 
Leit 
efort be 
ſüirmiſet 
aund gar 
ingt es 
fiüuatio
 We 
Turngemeinde Beſſungen 1865 — Bensheim 3:3 (2:2) 
Ar Em 
2. Mannſchaft — Worfelden 2.. 
7:5 (2:1) 
jieſt üb 
Jugend — Pfungſtadt Jugend". 
13:0 (5:0)
 Beſſungen hatte einen großen Tag. Alle Mannſchaften 
            konn=
ten gefallen. Die Jugend ſchoß den Vogel ab. Aber auch die 
rſte Mannſchaft konnte einen Punkt behalten. Bensheim, das 
am vergangenen Sonntag hoch verlor, war mit großem Eifer bei 
der Sache und gab den Hieſigen eine harte Nuß zu knacken. Die 
Beſſunger hätten gewinnen können, wäre nicht der Sturm in der 
erſten Halbzeit zu hart geweſen. Und in der zweiten Hälfte war 
natürlich nichts mhr zu machen. Bensheim war froh, daß es 
einen wertvollen Punkt mit nach Hauſe nehmen konnte. Nach 
dem Spiel waren beide Vereine noch gemütlich beiſammen und 
ſtrahlten, wie das Reſultat aus Sprendlingen kam. Hiermit ſei 
noch geſagt, daß am nächften Sonntag die Handballabteilung der 
Tgde. Beſſungen in Heppenheim bei dem großen Feſte des dn. 
tigen Turnsereins zu Gaſt iſt.
mpfze
Mit
 lraſt bei 
unze 40 
ißt ſich, 
hkeiten 
derauf 
Uebert
 Am Samstag, dem 7. Tag, führte Turnwart Ferdinand 
Schmitt von 16—18 Uhr ſeine Schutzbefohlenen, die 
            Schüler=
abteilung, vor. In kurzen, treffenden Worten begrüßte er die 
Gäſte und legte den Zweck der Veranſtaltung dar. — Es war 
nun an und für ſich ſchon eine Luſt, die Maſſe friſchen, jungen 
Lebens, dieſe beweglichen Jungen von 6—14 Jahren, zu ſehen. 
Das wurde aber noch ganz anders, als die Buben all erſt zu üben 
begannen. War das ein Leben, ein Wetteifer, eine Luſt! Jeder 
wollte es immer beſſer machen wie der andere. Gezeigt wurden 
Bewegungsübungen, Geräteturnen, Hindernisturnen, 
            Körper=
ſchule und Spiele. Turner Schmnitt und die Vorturner hatten 
gut aufgebaut, die Uebungsſolge abwechflungsreich ausgeſtaltet, 
dazu taten die Buben ihr Beſtes, ſo daß die etwa 300 Zuſchauer 
reichlich Beifall ſpendeten. 
Den Tie=Abend (gemütlichen Unterhaltungs= und 
            Beſpre=
chungsabend) eröffnete der Turner Rudi Röder. Gemeinſame 
Lieder, Einzelvorträge der Jugendgruppe Unterhaltung, luſtige 
Vorträge, aufklärende Mitteilungen und Darbietungen aller Art 
wechſelten miteinander ab. Leider ging es mit den Lichtbildern 
nicht gut. Die Kurzſchlüſſe bedingen ſchon allerlei unliebſame 
Pauſen, die bei der naturgemäßen Dunkelheit nicht gut 
            auszu=
füllen ſind. Reizend war der kleine Film von der Deutſchen 
Turnſchule. Nur mit Verſpätung und nach mancherlei 
            Schwie=
rigkeiten kam der Altona=Vortrag zuſtande. Den Bildern ging 
ein hübſcher Vortrag von Turner Hedtler voraus. Die Bilder 
wurden recht gut wiedergegeben — ſoweit das manchmal bei z. 
T. unzulänglichem Material überhaupt möglich iſt. Der ganz 
neuartige, vorzügliche Apparat war in freundlicher Weiſe von 
der Firma Ehrhadt u. Metzger Darmſtadt zur Verfügung geſtellt 
worden. Schade nur, daß die elektriſche Lichtleitung im Tieſaal 
ſich wiederholt bocksbeinig ſtellte und die Durchführung des 
Abends empfindlich ſtörte. Der Tie=Saal war gut beſetzt. — 
Sonntag, der 22. September 1929, brachte am Abend eine 
hübſche Schlußveranſtaltung. Hier kam vor allen Dingen die 
Sängerriege zu Gehör. Denn ſie mußte auch werben. Und ſie 
tat es ſehr glücklich mit einer Reihe ſehr ſchöner Chöre (Kunſt 
und Volksgeſänge). Die Arbeit floß natürlich munter fort, da 
ſie ja von frohen Reden begleitet war. Gediegene Muſik bon 
das Mandolinenorcheſter unſerer Wandevabteilung dar. Einige 
beſonders gute Leckerbiſſen boten die erſte Turnerinnenriege und 
die erſte Turnerriege mit einer Reihe Tänze und 
            Muſterkeſl=
übungen. Auch fröhlich=luſtige Vorträge waren da. Fröhliche 
Stimmung und Wohlbehagen der Gemeinſamkeit in edlem 
            Zu=
ſammenſein herrſchte im großen Turnſaal, der gut beſetzt wär. 
Daß der Abend geſiel, zeigte der allgemein überreiche Beifaul= 
So fand die Werbewoche der Turngemeinde einen ſchönen, 
            wohl=
verdienten Abſchluß. 
Waſſerball. 
Das für geſtern Sonntag nachmittag 3 Uhr angeſetzte 
Waſſerballſpiel im Woor Tade. 1846 gegen Taſ. Offenbach mutzte 
infolge der in letzter Minute erfolgten Abſage durch die Ogie 
Offenbach ausfallen. Eine Bekanntaabe dieſer Spielabſage 
konnte leider nicht mehr rechtzeitig erfolgen.
 in der 
urd k 
Mi
 Darmſtadt und Karlsruhe bewerben ſich um die D. T.=Schwimm= 
Veiſterſchaften 1930. Um die Durchführung der nächſtjährigen Schwimm= 
Meiſterſchaften der Deutſchen Turnerſchaft haben ſich Darmſtadt und 
Kaulsruhe beworben. Wenn ſich weitere Städte nicht melden, bleiben 
nur Darmſtadt und Karlsruhe für die Wahl übrig. Die 
            Meiſterſchaf=
ten ſind auf den 23. und 24. Auguſt 1930 feſtgeſetzt.
Rummer 264
 Kraftſpork. 
aftſporkverein Darmſtadk 1910 — Spielvereinigg.
2.y.
12:9.
 Mit obigem Reſultat endigte der am 21. September im 
            Ver=
zshauſe der Spielvereinigung ausgetragene Freundſchaftskampf 
u Ringen der erſten Garnituren genannter Vereine. Leider 
dhten, infolge der kraſſen einſeitigen Einſtellung des dortigen 
gblikums, die Kämpfe einen für ein Privattreffen 
            ungewohn=
u harten Charakter annehmen zu wollen. Doch zur Ehre der 
gſthaltermannſchaft muß geſagt werden, daß ſie es verſtand, 
dich einwandfreies ſportliches Benehmen, dem Verlangen 
            ver=
ſtedener Auchſportler keine Folge zu leiſten. Nach Schluß der 
Pranſtaltung verweilten noch Gäſte und Gaſthalter in heiterſter 
uterhaltung zuſammen, und als die Stunde des 
            Abſchied=
yhmens gekommen war, ſchied man mit der beiderſeitigen 
            Ueber=
zugung, einige ſchöne Stunden verlebt zu haben und mit dem 
hunſche „Auf Wiederſehen in Darmſtadt!“ 
Nun zum Verlauf der einzelnen Kämpfe, die nach der neuen 
frernationalen Gewichtsklaſſeneinteilung ausgetragen wurden, 
uter der Leitung eines Herrn aus Mannheim ſtanden. 
Herausforderungskampf: Schnauber, W. (D.) — Talmann 
6.). Der um etwa 10 Pfund ſchwerere T. konnte ſich der 
            aus=
ſrägten, techniſchen Ringweiſe des Darmſtädters gegenüber 
dr auf die Defenſive beſchränken. Erwartungsgemäß ſiegte denn 
uch S. in der 4. Minute durch Eindrücken der Brücke. 
Hauptkämpfe. 
Bantam (bis 56 Kg.): Borowſki (D.) — Klebatz (S.). Auch 
h dieſem Kampf diktierte der Darmſtädter ſeinem an Gewicht 
ud Körperkraft überlegenen Gegner ſeine Kampfweiſe auf. In 
dr 6. Minute konnte B. durch einen überraſchend gezogenen 
ſiniſchen Hüftenſchwung für ſeine Farben die erſten Punkte 
hichen. — 3:0. 
Feder (bis 61 Kg.): Siegriſt (D.) — Metz (S.). Was S. an 
tchniſchem Können voraus hatte, glich M. durch eiſerne Kräfte 
us. Von einigen Ausnahmen abgeſehen, befand ſich der 
            Sand=
hfer dauernd in der Bodenlage. S. hatte ſich bereits ein 
            be=
dutendes Punktplus geſichert, als der Sandhofer in der 18. Min. 
eie Blöße des Darmſtädters ausnutzend durch Hüftſchwung am 
Hden letzterem das Nachſehen gab. — 3:3. 
Leicht (bis 66 Kg.): Heß (D.) — Wiegand (S.). Heß ging 
ſfort bei Beginn des Kampfes zu ſeiner von ihm gewohnten 
ſtrmiſchen Angriffsweiſe über und läßt den überraſchten Wie= 
und gar nicht zur Beſinnung kommen. In der 4. Minute 
            ge=
ſigt es W. eine Schleuder anzuſetzen, H. erfaßt blitzſchnell die 
äituation, fängt ab und erſterer muß ſich geſchlagen 
            be=
ſnnen. — 6:3. 
Welter (bis 72 Kg.): Truber (D.) — Wehe (S.). Entgegen 
der Erwartungen reißt der Darmſtädter die Führung an ſich, 
ſiht überraſchend in der 2. Minute einen Armzug, Wehe berührt 
ut beiden Schultern die Matte, doch der Kampfleiter hat es 
rgeblich nicht geſehen und ordnet Weiterringen an. Truber 
ſit ſich jedoch durch dieſe kraſſe Benachteiligung nicht aus der 
ſiſſon bringen, greift weiter mutig an und bringt den 
            Sand=
hfer öfters an den Rand der Niederlage. Gegen Ende der 
ſampfzeit wird er leichtſinnig und wird das Opfer einer 
Eoupleſſe. — 6:6. 
Mittel (bis 79 Kg.): Keitel (D.) — Schröder (S.). Der eine 
Ewichtsklaſſe höher ringende K. ſetzt ſeinem an Gewicht und 
ſtaft bedeutend überlegenen Gegner hart zu. Dieſer muß ſeine 
unze Körperkraft aufbieten, um ſich ſeiner Haut zu erwehren und 
ſßt ſich, da dies ihm keinen Vorteil bringt, zu groben 
            Unſport=
ſhkeiten (Beinſperren) verleiten. Der Kampfleiter von K. 
ſerauf aufmerkfam, ſchenkte jedoch ſeinen Reklamationen keine 
keachtung. In der 15. Minute gelingt dem Darmſtädter ein 
beberwurf aus dem Stand (S. wird hierbei ſelbſt ein Opfer 
ſiner Unfairneß, indem er die ſeinem Gegner zugedachte 
            Ver=
lßang am eigenen Körper verſpürt), der ihm den verdienten 
Eigg bringt. — 9:6. 
H. ſchwer (bis 87 Kg.): Zapf (D.) — Conde (S.). Zapf greift 
ſinen Kontrahenten forſch an und bringt ſeinen maſſigen Gegner 
ſchwere Begrängnis, alle gut gemeinten Abſichten zerſchellen 
a der Standkraft Contes. Hin und her wogt der Kampf, denn 
ider iſt ſich bewußt, daß der Sieger das Endreſultat beſtimmt. 
Ae Augen ſind auf die Matte, jede Bewegung der Kämpfenden 
tird beobachtet. Endlich wird der Bann gebrochen. Zapf be= 
Immt einen Untergriff zu faſſen, mit letzter Kraftanſtrengung 
lgt er ſeinen Gegner mit ſeitlichem Ueberwurf auf beide 
ſchultern. — 12:6. 
Schwer (über 87 Kg.): Veith (D.) — Rupp (S.). Gegen den 
ſuropameiſter hat V. nichts zu beſtellen. Bereits in 3 Minuten 
ruß er das Können ſeines großen Gegners durch Soupleſſe nach 
futen anerkennen. — 12:9. 
Kritiſch betrachtet war dieſes Treffen ein typiſcher Kampf 
m die Punkte, härter kann ein Verbandskampf nicht 
            ausge=
tagen werden. Hauptſchuld an dieſem Umſtand trägt der 
            Kampf=
liter, da er entgegen der Wettkampfordnung auf das Abwiegen 
der Mannſchaften verzichtete. Sandhofen war dadurch in der 
lage, die Gewichtsklaſſen mit Leuten zu beſetzen, die durchweg 
9—15 Pfund ſchwerer waren als die Darmſtädter und die 
ltzteren zwang dieſes Manko durch ringeriſche Raffineſſe 
            aus=
ugleichen. Bei einer genauen Innehaltung der Gewichtsklaſſen 
däre beſtimmt das Geſamtreſultat für Sandhofen ungünſtiger 
usgefallen. Sonſt konnte der Unparteiiſche gefallen. Was die 
biden Mannſchaften anbetrifft, ſo muß Sandhofen in Bezug 
auf Technik noch viel lernen, ſucht jedoch dieſen Mangel durch 
mgewöhnliche Körperkräfte zu erſetzen. Darmſtadt iſt noch 
            tech=
nſch auf der Höhe, nur machte ſich nach Ablauf der erſten zehn 
Ninuten eine gewiſſe Kampfmüdigkeit geltend, die nur darauf 
urückzuführen war, daß man der Anſicht iſt, ohne geregeltes 
kraining auskommen zu können. Dieſe irrige Auffaſſung hat 
ſhon mancher Sportmann büßen müſſen. 
leſſ. Pol. 5. V., e. V. — Kraftſporkv. Arheilgen 18:3. 
Der erſte Ligakampf am geſtrigen Tage ging für die 
            Poli=
iſten gewonnen. Leider ſtand Arheilgen nicht komplett. Es gab 
hon ſpannendere Kämpfe zu ſehen. Die Poliziſten, trotz 2 Mann 
irſatz, waren wie ſtets in Form. Der Schiedsrichter, Herr Lotz 
us Groß=Zimmern, hatte leichte Arbeit. — Hoffen wir für den 
bmimenden Sonntag in Eberſtadt auf einen guten Erfolg. 
            Sie=
er blieben: Hahl, Daum, Schrauder, Krauß, Trodt und Ließfeld. 
Berbeabend des 2. Kreiſes im 2.A.5. J. v. 1891 
in Eberſtadk. 
Für den 29. September hat ſich der 2. Kreis des Deutſchen 
lthletik=Sport=Verbandes v. 1891 e. V. erneut eine verdienſtvolle 
lufgabe geſtellt. Am genannten Tage findet nachmittags um 
Uhr im „Schwanenſaal” zu Eberſtadt ein Großkampfabend 
ſatt. Den vor dem Kriege dort beſtandenen Verein durch 
            inten=
ſe Mitgliederwerbung wieder aufzurichten, ſoll Hauptzweck des 
lbends ſein. Nachdem die letzte Werbeveranſtaltung in 
            Bens=
eim einen glänzenden Verlauf gendmmen hat, lann man im 
ſertrauen auf die Männer, in deren Händen das Aufziehen der 
ſeranſtaltung liegt, vorausſagen, daß der Abend ein Kampf der 
lämpfer ſein wird, der ſeine Werbekraft nicht verſehlt. Die 
rganiſatoriſchen Vorbereitungen ſind im beſtem Gange. Den 
ur den „Kenner” intereſſanteſten und ſpannendſten Kampf 
            wer=
en ſich der Athletenverein „Vorwärts” Groß=Zimmern und der 
Folizeiſportverein Darmſtadt in einem Mannſchaftsringkampfe 
ſefern. Beide Vereine werden wohl ihre beſten Kämpfer auf die 
Natte ſchicken. Eine Vorausſage über den Ausgang der Kämpfe
Montag, den 23. September 1929
 zu machen, iſt ſehr ſchwer, hier höchſte Klaſſe, eine Oberliga=
            Mann=
ſchaft, dort eine von Stufe zu Stufe aufſteigende, ſehr ſtarke und 
techniſch gut durchgeblidete Mannſchaft. Eine jede wird ihr 
Beſtes hergeben, um den Sieg davonzutragen. Eine beſondere 
Note wird der Werbeabend dadurch erhalten, daß der in 
            Eber=
ſtadt anſäſſige ehemalige Weltmeiſter Hugo Ettinghaus zu einem 
Herausforderungskampfe mit dem Altmeiſter E. Otto (
            Darm=
ſtadt) antritt. Wenn Ettinghaus ſich auch ſchon einige Zeit aus 
ſeiner Sportlaufbahn zurückgezogen hat, ſo iſt er doch voller 
            Zu=
verſicht, den Sieg über ſeinen Gegner davonzutragen. Wir 
            wol=
len beiden „Schwergewichtlern” mal gleiche Chancen einräumen. 
Um den Großkampftag voll zu machen, werden der 
            Kraftſport=
verein Bensheim und der VfR., Rot=Weiß Darmſtadt mit ihrer 
Jugend ſowie ihrer Boxabteilung antreten. Auch hier werden 
ſehr ſchöne und ſpannende Kämpfe zu erwarten ſein, hat doch 
die Boxabteilung von Rot=Weiß, die diesjährigen Kreis= und 
Gaumeiſter aufzuweiſen, die manchen Anhänger für dieſe 
            Sport=
art gewinnen werden. Der Veranſtalter hat ſich bei der 
            Zu=
ſammenſtellung des Programms zweifellos redlichſte Mühe 
gegeben.
Kapp=München ſiegt bei den Läufern.
 Die Deutſche Sportbehörde, für Leichtathletik brachte am 
Sonntag in München ihre Süddeutſchen Meiſterſchaften im 
25 Km.=Laufen und 50 Km.=Gehen zur Durchführung. Bei den 
Läufern gingen 15 Teilnehmer an den Start. Der 
            Titelvertei=
diger, Helber=VfB. Stuttgart, war nicht erſchienen, und ſo kam 
auch der mit großer Spannung erwartete Zweikampf zwiſchen 
Kapp=München und dem Stuttgarter nicht zuſtande. Ronald= 
Saarbrücken und Nell=München führten in ſcharfem Tempo das 
Feld bis zum zehnten Kilometer, der nach 34.42 Minuten 
paſſiert wurde. Bei der Wende gingen Zeilhofer und Kapp= 
München an die Spitze, die bis vier Kilometer vor dem Ziel 
dicht zuſammenblieb. Dann unternahm Kapp einen 
            Ausreiß=
verſuch, der glückte und ihm Sieg und Titel einbrachte. 
Ergebnis: 25 Km.=Laufen Süddeutſche Meiſterſchaft: 
1.Kapp=Eiſenbahnſportverein München 1:26.57,8 Std.; 2. Ronald= 
Saarbrücken 1:28.42,6 Std.; 3. Zeilnhofer=München 1860 1:29.14 
Std.; 4. Zeller=München 1:30.02 Std.; 5. Czomor=1860 München 
1:30.06 Std.; 6. Jaeckel=Saarbrücken 1:30.59 Std.; 7. Berger= 
Eiſenbahnerſportverein München 1:33,37 Std.; 8. Nell=
            Eiſen=
bahn=SV. München 1:36.17 Std. 
Weltrekord beim Gehen. 
Das 50 Km.=Gehen zur Süddeutſchen Meiſterſchaft verlief 
überaus ſpannend. Trotz des heftigen Gegenwindes wurde von 
den 12 Geſtarteten ein derart, ſcharfes Tempo vorgelegt, daß 
Verſchiedene bald aufgaben. Als Erſter gab Luber=Nürnberg 
auf, und kurz vor dem Ziel ſtreckte auch der Münchener Ertl, 
einer der ausſichtsreichſten Vewerber, die Waffen. Als Sieger 
ging mit einem Kilometer Vorſprung Reichl vom SC. „
            Bau=
waren” in der neuen Weltrekordzeit 4:33.10 Stunden durch das 
Ziel. Die bisherige Welthöchſtleiſtung hatte der Deutſche 
            Mei=
ſter Siewert=Berlin mit 4:34 Std. inne. Die Zeit von 4:33.10 
Std., die mit insgeſamt drei Uhren geſtoppt wurde, wird jedoch 
von der DSB. erſt nach genauer Prüfung und Meſſung der 
Strecke anerkannt werden. Ergebnis; Süddeutſche 
            Mei=
ſterſchaft im 50 Km.=Gehen: 1. Reichl=SC. Bajuwaren München 
4:33.10 Std. (Weltrekord); 2. Siegl=SC. Bajuwaren=München 
4:57.42 Std.: 3. Stengel=Nürnberg/Mühlhof 5:10.55 Std.; 
4. Heißinger=Nürnberg/Mühlhof 5:14.05 Std.; 5. Faſſold=SC. 
Bajuwaren Nürnberg 5:26.40 Sid.; 6. Wenninger=VfB. Groß= 
Auheim; 7. Faßler=Nürnberg. 
Mokorſpork. 
Großer Preis der Nakionen für Mokorräder in Monza. 
Die Automobilrennbahn von Monza, die erſt am 
            vergange=
nen Sonntag der Schauplatz des Großen Preiſes von Monza 
für Automobile war, öffnete am Sonntag wieder ihre Pforten 
zum Großen Preis der Nationen für Motorräder. Deutſchland 
wpar nur durch ſieben Maſchinen der Marke DKW. vertreten, 
die zum Teil von italieniſchen Fahrern geſteuert wurden. Eine 
Reihe der beſten Automobilrennfahrer, ſo Varzi, der Sieger 
vom Sonntag, Ruggeri und Nuvolari, verſuchten ſich hier als 
Motorradrennfahrer. DKW. hatte ſich die Dienſte von Ruggeri 
und Tomaſi geſichert. Zahlenmäßig war die Kategorie der Räder 
bis 175 Kubikzentimeter am ſtärkſten beſchickt. Obwohl 
            Deutſch=
land durch vier Fahrer vertreten war, langte es nur zu einem 
zweiten Platz hinter dem Venelli=Fahrer Maſchieri, der die 200 
Kilometer in 1:48.19 (110.778 Stundenkilometer) zurücklegte. 
Geiß wurde nur knapp um eine Sekunde geſchlagen. Ueber die 
gleiche Diſtanz ſtarteten in der 125 Kubikzentimeter=Klaſſe nur 
zwvei Italiener, da dieſe Kategorie in den meiſten anderen 
            Län=
dern nicht vertreten iſt. Landi fuhr auf M.M. in 2:07.29 einen 
leichten Sieg gegen ſeinen Stallgefährten Roſſetti heraus. Die 
Nategorie bis 250 Kubikzentimeter über 300 Kilometer war eine 
interne Angelegenheit der italieniſchen Marke Moto=Gucci. 
Truzzi ſuhr mit einem Stundendurchſchnitt von 125.409 Km. in 
2:23.31 das Rennen vor Villa auf dem gleichen Fabrikat zu 
Ende. Villa benötigte 2:33,50. Der vom Nürburg=Ring her 
beſtens bekannte engliſche Rennfahrer Handley auf Motoſacoche 
mußte in der fünften Nunde aufgeben. — Die beiden größten 
Klaſſen, 350 und 500 Kubikzentimeter, ſtarteten am frühen 
            Nach=
mittäg über 500 Kilometer. Die Strecke ſtellte ungeheure 
            An=
ſorderungen an Fahrer und Material, kein Wunder, daß ein 
großer Teil der Maſchinen ſchon vorher ausſchied. Der Große 
Freis=Sieger Varzi entpuppte ſich als hervorragender 
            Motor=
rabfahrer und gewann die 500 Kubikzentimeter=Klaſſe auf 
            Sun=
beam in 2:5424 in der hervorragenden 
            Durchſchnittsgeſchwin=
tigkeit von 137,606 Kilometer. Gleichzeitig fuhr Varzi die 
ſchnellſte Runde in der raſenden Fahrt von 161.770 
            Stunden=
kilometern. Der Italiener beendete in ſeiner Klaſſe das Rennen 
allein; alle anderen Teilnehmer mußten im Verlauf des 
            Ren=
nens aufgeben, auch die beiden DKW. Fahrer Klein und Tomaſi. 
Hoch überlegen war der Italiener Aioretti auf Bianchi. In der 
Kategorie bis 350 Kubikzentimeter in 2:07.51 fuhr er mit einem 
Stundenmittel von 127.5 Kilometer gegen ſeinen Landsmann 
Santini auf Velozette in 3:27.30 den Sieg heraus.
 Das „Goldene Rad vom Rhein”. 
Krewer ſiegt in Frankfurt a. M. 
Da in Köln in dieſem Herbſt keine Radrennen mehr 
            ſtatt=
finden, wurde das Steherrennen um das „Goldene Rad vom 
Rhein” am Sonntag vor 5000 Zuſchauern auf dem Frankfurter 
Stadion durchgeführt. Der beſte Mann im Feld der 
            Dauer=
fahrer war der Kölner Paul Krewer, nach ihm verdient der 
            Bel=
gier Thollembeck beſondere Erwähnung. Ausgezeichnet hielt ſich 
auch der junge Frankfurter Nachwuchsfahrer Schäfer. Eine große 
Enttäuſchung war der Holländer Leddy, der nie im Bilde war 
und außerdem auch Motordefekt hatte. Im Geſamtklaſſement 
konnte Krewer einen überlegenen Sieg feiern. Die Ergebniſſe: 
„Goldenes Rad vom Rhein” 20 Kilometer: 1. Chriſtmann= 
Frankf. 15:43 Min.; 2. Krewer=Köln 90 Meter zurück: 3. Schmidt= 
Dresden 150 Meter zurück; 4. Thollembeck=Belgien 170 Meter 
zurück; 5. Schäfer=Frankfurt 250 Meter zurück; 6. Leddy=Holland 
880 Meter zurück. — 30 Kilometer: 1. Thollembeck 24:24 Min.;
Seite 2
 2. Krewer 20 Meter zurück; 3. Schäfer 60 Meter zurück; 4. Schmidt 
100 Meter zurück; 5. Chriſtmann 1400 Meter zurück; 6. Leddy 
2380 Meter zurück. — 50 Kilometer: 1. Krewer 40:50 Minuten; 
2. Thollembeck 750 Meter zurück; 3. Schäfer 1060 Meter zurück; 
4. Schmidt 1260 Meter zurück; 5. Chriſtmann 1960 Meter zurück; 
6. Leddy 1990 Meter zurück. — Geſamtergebnis: 1. Krewer 99,890 
Kilometer; 2. Thollembeck 98,980 Kilometer; 3. Schäfer 98,600 
Kilometer; 4. Schmidt 98,490 Kilometer; 5. Chriſtmann 96,640 
Kilometer: 6. Leddy 94,750 Kilometer. — Meiſterſchaft des Gaues 
71 über 1000 Meter: 1. Hohbein; 2. Gleiſer, Reifenſtärke zurück; 
3. Göttmann (alle Frankfurt). 
Regeln. 
4. Süddeutſche Sportwoche in Wiesbaden 
vom 6. bis 13. Oktober 1929. 
Das Intereſſe an dieſer bedeutungsvollen ſportlichen 
            Veran=
ſtaltung iſt hier ſehr rege. Dies beweiſen die bis jetzt 
            vorliegen=
den Meldungen. Für das Großkampfkegeln über 300 Kugeln 
hintereinander liegen bereits 8 Meldungen vor. Dieſer Kampf 
ſtellt beſondere Anforderungen an die Ausdauer und 
            Geſchicklich=
keit der Starter; ſind doch 1½ Std. erforderlich, um dieſe Kugelzahl 
abzuwerfen. Nicht weniger bedeutungsvoll iſt der Kampf um 
das Sportzeichen. Hier iſt wohl die Kugelzahl nur 200; dafür 
werden aber höhere Anforderungen an die zu erreichende 
            Holz=
zahl geſtellt. Es müſſen mindeſtens 1100 Holz erreicht werden. 
Nur einer geringen Prozentzahl iſt es bisher gelungen, das 
Sportabzeichen auf Aſphalt zu erreichen, um ſo ehrenvoller für 
den Erringer. Es haben ſich für dieſen Kampf vom hieſigen 
            Ver=
bande 6 Männer und 3 Frauen gemeldet. 
Die Kampfmannſchaft des hieſigen Verbandes hat am 6. 
            Ok=
tober 1929, vormittags 10 Uhr, um die Süddeutſche Meiſterſchaft 
und anſchließend um den Ehrenpreis der Stadt Wiesbaden zu 
Bahn verließen. Dieſe Umſtände in Verbindung mit den 
übrigen gemeldeten Begleiterſcheinungen führten zum Mißerfolg. 
ſtarten. Sie rüſtet dafür durch eifriges Uebungskegeln. 
Städtewettkampf im Riederwald. 
Der Bericht in der Nr. 258 vom 17. September hat zu der 
mißverſtändlichen Auffaſſung geführt, als ob die Hauptſchuld an 
dem geringen Erfolg der Darmſtädter Mannſchaft die Erſatzleute 
zu tragen hätten, die nicht ganz auf die Durchſchnittsleiſtung 
kamen. Demgegenüber muß feſtgeſtellt werden, daß außer ihnen 
auch noch 2 Mann der erſten Kampfmannſchaft ihr Ziel nicht 
erreichten und einer mit 32, der andere mit 1 Holz minus die
 Oberwinter weit vor Conteſſa Maddalena. 
Am zweiten Tage des September=Meeting auf der Bahn in 
            Ham=
burg=Großborſtel vertrieb zwar ein ſcharfer Wind die regendrohenden 
Wolken, hin und wieder ging aber doch ein kurzer Regenſchauer nieder. 
Der Beſuch blieb infolgedeſſen hinter den Erwartungen zurück. Ein 
beſonderer Reiz ging von dem Hammonia=Preis aus, trafen doch hier 
in Oberwinter und Conteſſa Maddalena unſere ſchnellſten Flieger 
            wie=
der einmal über die Meile zuſammen. Wie ſchon in Baden=Baden und 
zuvor in Hoppegarten, zeigte Oberwinter der Stute, die zum letzten 
Male auf der Rennbahn erſchien und nun einen Ehrenplatz im Geſtüt 
erhält, erneut die Eiſen, und zwar mit großer Ueberlegenheit. 
            Nach=
dem Botſchafter und Dominica in anfangs langſamer, ſpäter ſchnellerer 
Fahrt abwechſelnd geführt hatten, ſonderten ſich im Einlaufbogen 
            Con=
teſſa und Oberwinter klar vom Felde ab. Der Weiler bog bereits knapp 
vor Conteſſa in die Gerade und empfahl ſich dann nach kurzer 
            Auf=
forderung ſeines Reiters M. Schmidt, um im Handgalopp mit fünf 
Längen Vorſprung zu gewinnen. In großer Form zeigte ſich Huguenin, 
der ſechsmal in den Sattel ſtieg und viermal als Sieger zur Wage 
            zu=
rückkehrte. Dreimal ſteuerte er die Farben des Hauptgeſtüts Altefeld 
zum Sieg, und zwar mit Colonna, Askari und Monima. Später 
            er=
rang der tüchtige Leichtgewichtsreiter noch im Mittenkamp=Ausgleich 
mit Ria einen ſcharf umkämpften Erfolg gegen Friderun und 
            Rück=
kunft. 
Preis von Bramfelb; 3000 Mark, 200 Meter: 1. Hauptgeſtüt 
            Alze=
felds Colonna (Huguenin), 2. Fleiß, 3. Heiduck. Ferner: Hektor. Tot. 
21, Pl. 12, 14:10. 2—1½ Lg. 
Uhlenhorſter Rennen; 3000 Mark, 1200 Meter: 1. Ha=ptgeſtüt 
Altefelds Askari (Huquenin), 2. Georgia, 3. Immertreu. Nur drei 
liefen. Tot. 14:10, ½—¾ Lg. 
Jugend=Preis, für Zweijährige: Ehrenpreis und 3500 Mark. 1000 
Meter: 1. Hauptgeſtüt Altefelds Monima (Huguenin), 2. Brutus, 
3. Wintermärchen Ferner: Mola, Kriegsſpiel, Herzog, Wilhelm Tot. 
35, Pl. 18, 17:10. 2—1½ Lg. 
Hammonia=Preis; Ehrenpreis und 30 000 Mark, 1600 Meter: 1. 
            Ge=
ſtüt Weils Oberwinter (M. Schmidt), 2. R. Haniels Conteſſa 
            Madda=
lena (Bleuler), 3. Hauptgeſtüt Altefelds Dominica (Huguenin). Ferner: 
St. Robert, Botſchafter, Hilligenlei. Tot. 16. Pl. 12, 16:10. 5—3— 
¼ Lg. 
Wittenkamp=Ausgleich II: 4000 Mark, 2000 Meter: 1. B. C. Hehe 
und H. Rodewalds Nia (Huguenin), 2. Friderun, 3. Rückkunft. 
Ferner: Perlenfiſcher, Fabuliſt, Pers, Brillant. Tot. 64, Pl. 17, 22, 
14:10. Kopf—1½ Lg. 
Verloſungsrennen; 4500 Mark, 1600 Meter: 1. M. Ramhorſts 
            Im=
merſtolz (Ludwig), 2. Elegie, 3. Coſimo. Ferner: Szeged, 
            Wachrel=
könig, Sanballat. Tot. 64, Pl. 26, 19:10. 2—2½ Lg. 
September=Ausgleich; 3000 Mark, 1400 Meter: 1. Alfons Teskes 
Judica (Pförtke), 2. Inſel, 3. Empfehlung. Ferner: Fonta, Prüngs, 
Gerald, Illa, Attalus, Latona. Tot. 54, Pl. 17, 15, 16:10. Kopf— 
¼ Lg. 
„Graf Iſolani” gewinnk das deutſche Saink Leger. 
Das deutſche Saint Leger, die letzte klaſſiſche Prüfung des Derby= 
Jahrgangs am Sonntag im Grunewald, wurde überlegen von „Graf 
Iſolani” mit fünf Längen gewonnen, der damit erneut bewies, daß er 
der unbedingt beſte Vertreter ſeines Jahrgangs iſt. Hinter ihm belegte 
Avanti den zweiten Platz vor Valladolid und Tantris, der bis in den 
Einlauf geführt hatte. Der „Graf” hat alſo nach der Union und dem 
Derby das dritte klaſſiſche Rennen ſeines Jahrgangs gewonnen, 
            nach=
dem er im Herckel=Rennen nur durch einen Zwiſchenfall um den Sieg 
gebracht worden war. 
Hammurabi=Rennen, für Zweijährige: 5500 Mark, 1400 Meter: 
1. A. und C. v. Weinbergs Gregor (Böhlke), 2. Galvani, 3. Lanfranchi. 
Ferner: Herodias. Tot. 27, Pl. 18, 31:10. 1—1½ Lg. 
Dahlmann=Rennen, für Zweijährige; 3500 Mark, 1000 Meter: 
1. Allgem. Deutſchen Sportvereins Sternfahrt (Sajdik), 2. Patriarch, 
3. Chamberlin. Ferner: Habicht II, Henvill, Fortiſſima, Urſula, Tot. 
240, Pl. 30, 18, 17:10. 1 Lg.—Kopf. 
Wahlſtatt=Rennen, für Dreijährige: 5500 Mark, 1600 Meter: 1. E. 
G. Butzkes Silberſtreif (Printen), 2. Rohrpoſt, 3. Sergius. Ferner: 
Anteſignano. Otero. Tot. 32, Pl. 17, 20:10. 1—2 Lg. 
Rachenputzer=Rennen; Ausgleich II; 5500 Mark, 2600 Meter: 1. 
Stall Halmas Irmin (Sajdik), 2. Farinelli, 3. Teneriffe. Ferner: 
Irrlicht. Tot. 65, Pl. 24, 20:10. 5 Lg.—Kopf. 
Deutſches Saint Leger, für Dreijährige; 41000 Mark, 2800 Meter: 
1. M. J. Oppenheimers Graf Iſolani (Grabſch), 2. Frhr. S. A. von 
Oppenheims Avanti (Zehmniſch), 3. Hauptgeſtüt Altefelds Valladolid 
(Wermann). Ferner; Grenadier, Tantris, Pellegrino, Atglante. Tot. 
15, Pl. 14,20, 23:10. 5—4 Lg. 
Zenith=Nennen, für Zweijährige; 4100 Mark, 1000 Meter: 1. Fr. I. 
von Opels Feldberg (Narr), 2. Roxana, 3. Francesco. Ferner: Jago, 
Hetmann, Kreo, Iſelthal, Garwhal, Faſannenhenne, Schloßuhr, 
            Wiſ=
ſenſchaft, Servatrix, Mia. Tot. 136, Pl. 36, 24, 46:10. Kopf—1½ Lg. 
Laurin=Rennen; 3500 Mark, 1600 Meter: 1. Abteilung: 1. S. Sterns 
Verwechſlung (Böhlke), 2. Tantor, 3. Norge. Ferner: Fechter, 
            Se=
now, Chiwico, Habakuk, Sonnenlicht. Tot. 45, Pl. 15, 15, 14:10. 3½ 
—1½ Lg. — Zweite Abteilung: 1. Fr. S. Thiedes Maravedis (
            Tar=
ras), 2. Eldon, 3. Peritus. Ferner: Varasdin, Nettelbeck, Alike, 
Die Saar, Tarnhelm. Tot, 80, Pl. 25, 20, 14:10.: 2—1½ Lg.
 Im „Holland=Becher”, dem großen Einerrennen in Amſterdam, 
te Walter Flinſch=Frankfurt a. M. vor ſeinem diesjährigen 
            Bezwin=
bei den Deutſchen Meiſterſchaften, Boetzelen=Berlin, mit 2½ Längen. 
Neue Automobil=Weltrekorde über 4000 Meilen in 43:32:45,99 Std. 
d über 5000 Meilen wurden von einem Hotchkiß=Team auf der Bahn 
n Monthlery aufgeſtellt.
Seite 8
Montag, den 23.
Zeptember 1929
Nummer 264
(14855
Laeß öRBHEUR
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