Darmstädter Tagblatt 1929


14. September 1929

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Einzelnummer 10 Pfennige


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Tadter Tag
Tar
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſfattet.
Nummer 255
Samstag, den 14. September 1929.
192. Jahrgang

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zelle
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(4 Dollar 4.20 Markl. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Sireik uſw., erliſcht
ſede Verpſlſchtung auf Erfüllung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſſung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder gerichtiſcher Beſtreibung fällt ſeder
Nabatt weg. Bankonio Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbank.

cheurs Proiekt krift in den Hinkergrund. Graham ſehzt ſich durch. Einberufung einer Vorkonferenz
Mürganiſierung eines zweijährigen Zoll=Waffenſtilſtandes. Berpflichkung der Stagken zur Herabſehung
ihrer gegenwärligen Tarife. Unkerſuchung der Welkkohlenkriſe und der Arbeitszeik.
Sie enthalten eine ſehr eingehende Darſtellung der bisherigen
Wirtſchaftsarbeiten der Organiſationen des Völkerbundes und
Der Zoll=Waffenſtillftand.
ſtellen ein Syſtem für die künftige Weiterentwicklung dieſer
Arbeit auf. Wenn die Vereinigten Staaten von Europa eine
engliſch=Franzöſiſch belgiſcher Reſolukionsenkwurf wirtſchaftliche Wirklichkeit werden ſollten, heißt es darin, müßten

* Genf, 13. Sept. (Priv.=Tel.)
Der Zoll=Waffenſtillſtand, der von Graham, dem engliſchen
tigierten, dem Völkerbund vorgeſchlagen wurde, nimmt nun=
4h allmählich konkretere Formen an. Dafür tritt das
bicheurſche Projekt auf Einberufung einer zweiten
Lſwirtſchaftskonferenz deutlich in den Hintergrund. Der
Lomiſationskommiſſion der Vollverſammlung iſt am Freitag
Futtag ein gemeinſamer engliſch=franzöſiſch=belgiſcher Reſolu=
zentwurf
vorgelegt worden, in welchem die Mitglied= und
(ynitglied=Staaten des Völkerbundes aufgefordert werden,
MGeneralſekretär des Völkerbundes vor dem 30. November
ſuteilen, ob ſie geneigt ſind, Vertreter zu einer Vorkon=
ſunz
zu entſenden, die nach Möglichkeit kurz vor oder
kAdem 1. Januar 1930 einberufen werden ſollte. Dieſe
tibnferenz hat zur Aufgabe, ein Vorprojekt für einen
bejährigen Zoll=Waffenſtillſtand auszuar=
inen
, das vom Wirtſchaftskomitee des Völkerbundes in ſeiner
ien Sitzung im Oktober vorgelegt wird. In dieſem Vor=
dit
ſollen ſich die Staaten verpflichten, während einer Periode
tzwei Jahren ihre Zolltarife nicht über das augenblickliche
hau hinaus zu erhöhen, keine neuen Zölle einzuführen und
1die Anwendung aller neuen Handelshinderniſſe zu vermei=
Gleichzeitig ſollen
11 Staalen während der Zeit des Zolfriedens
verpflichket
eten, nach den Empfehlungen der Weltwirt=
Liftskonferenz von 1927 durch entſprechende
Agnahmen auf die Herabſetzung ihrer gegen=
ſütigen Tarife hinzuarbeiten. Dieſe ganze Vor=
ſſiſrenz
, die im weſentlichen dem Vorſchlag Grahams entſpricht,
ls Vorbereitung zu Verhandlungen gelten, welche auf Grund
Biunmehr ſtark eingeſchränkten Loucheurſchen Vorſchlages zu
ſam noch nicht beſtimmten Zeitpunkt vom Völkerbund unter
WNitgliedern und Nichtmitgliedern des Völkerbundes, ſoweit
Ahünſchen, an ſolchen Verhandlungen teilzunehmen, eingeleitet
deyen. Dieſe ſpäteren Verhandlungen haben zur Aufgabe, ein
tigemeinſames Abkommen über die Herab=
zing
der Handelsbeſchränkungen und über
Erleichterungen der Wirtſchaftsbeziehun=
nabzuſchließen
. Es ſind in dieſer Reſolution zwei Vorſchläge
Rmigt, die ſich miteinander verbinden und von denen beſon=
chr
die Einleitung einer gemeinſamen Verhandlung zu einem
Amasmus mit den bereits im Wirtſchaftsrat und im Wirt=
caskomitee
des Völkerbundes im Gange befindlichen Arbeiten
ſ. Noch ſchärfer tritt dieſe Doppelordre in der Form zutage,
unmehr der Vorſchlag Grahams zur
Ankerſuchung über die Kohlenkrifis

hten hat. Hier wird einerſeits der Völkerbundsrat aufgefor=
ay
eine Regierungskonferenz zur Beratung
lär die Erhebungen des Wirtſchaftskomitees
0.
EVölkerbundes über die Weltkohlenkriſe ein=
03ſhufen, während andererſeits dem internationalen Arbeits=
cnnahegelegt
wird, auf die Tagesordnung der internationalen
Mhitskonferenz von 1930 die Beratungen über Ar=
Weſtszeit uſw. im internationalen Kohlenbergbau zu ſetzen,
Awelches Gebiet das internationale Arbeitsamt ſchon ſeit
herer Zeit Erhebungen angeſtellt hat, die als Baſis zu einer
NAmeinen Konferenz dienen ſollten. Außerdem aber wird das
enationale Arbeitsamt aufgefordert, zu einem möglichſt nahen
Eenin eine techniſche Vorkonferenz aus Regierungs=, Arbeit=
BAh= und Arbeitnehmervertretern der hauptſächlichſten kohlen=
Gültz ierenden Länder Europas einzuberufen, welche darüber
bAnmen ſoll, welche Detailfragen auf das Programm der
eitskonferenz von 1930 geſetzt werden ſollen. Es
NAMdamit insgeſamt nicht weniger als 5 verſchiedene Konferen=
BfMorgeſchlagen, ohne daß für ihre Reihenfolge nähere Termine
ange ben werden.
In den Beratungen der Organiſationskommiſſion begrün=
drg
heute vormittag Loucheur=Frankreich und Dalton=England
19W Vorſchläge. Dalton erklärte, daß man in der Kohlenfrage
9 AArbeiter nicht ausſchalten könne: man müſſe ihnen vielmehr
WAABewißheit geben, daß man in Genf auch an ihre Intereſſen
Ac, wenn man dazu übergehe, der Kohlenanarchie ein Ende
3 Anachen.
Ene Denkſchrift des Völkerbundes über die wirk=
ſchaflichen
Bereinigken Staalen von Europa.
Die Vereinigten Staaten von Europa haben den Leiter
MWirtſchafts= und Finanzabteilung des Sekretariats des Völ=
ſun
des veranlaßt, in zwei außerordentlich intereſſanten Denk=
ſten
die Idee der Vereinigten Staaten von Europa und die
bee eines gemeinſamen Abkommens zur beſſeren Organiſation
künternationalen Wirtſchaftsverbindung in Europa zu behan=
Dieſe Denkſchriften ſind einer Reihe von augenblicklich in
weilenden Delegierken europäiſcher Staaten zugegangen.

ſie ebenſo eine politiſche Wirklichkeit werden. Die Herbeiführung
lobaler Zollunions habe zu keinem Ergebnis geführt und werden
wohl auch keine beſſeren Reſultate bringen. Man müſſe daher
verſuchen, zu einem allgemeinen Uebereinkommen zu gelangen,
Als Ausgangspunkt könne mam die vom Völkerbund ausgearbei=
tete
Muſterform der Meiſtbegünſtigungsklauſel nehmen und
gleichzeitig dem Völkerbund die Befugnis erteilen, gewiſſen
Staaten das Recht zu geben, die Anwendung dieſer Meiſtbegün=
ſtigungsklauſel
zu verweigern. Einleitend ſollten ſich alle teil=
nehmenden
Staaten verpflichten, für eine Zeit von 2 Jahren
keine Zollerhöhungen vorzunehmen. Eine ſo geſchaffene freie
Zollunion ſolle zu gleichen Bedingungen und in jedem Augen=
blick
für den Beitritt aller Länder urd aller Kontinente offen=
bleiben
. Wenn eine wirtſcheftliche Annäherung nur bei einer
gleichzeitigen politiſchen Annäherung erfolgen könne, dann be=
ſtehe
kein Grund, noch länger damit zu warten, auch auf dieſem
Gebiete zu handeln.
Der chineſiſche Reviſionsvorſtoß hak Erfolg.
Die chineſiſche Delegation hat am Freitag vormittag einen
ſehr bemerkenswerten Erfolg im Völkerbund errungen. Ihr Vor=
ſchlag
auf Einſetzung einer Studienkommiſſion
zur ſchärferen Faſſung des Reviſionsartikels 19
der Völkerbundsſatzung iſt durch einen Beſchluß der ſo=
genannten
Tagesordnungskommiſſion an die ſtändige juriſtiſche
Kommiſſion der Vollverſammlung verwieſen worden, wo er nun
demnächſt in voller Oeffentlichkeit diskutiert wird. Die Befürch=
tung
, daß Chinä bei einer Ablehnung ſeines Antrages ſehr
ſchwerwiegende Konſequenzen ziehen werde, hat weſentlich dazu
beigetragen, den von Dr. Gaus in der Tagesordnungskommiſſion
vertretenen zuſtimmenden Standpunkt durchzuſetzen, denn die
Tagesordnungskommiſſion hat mit Einſtimmigkeit die Ueber=
weiſung
an die Juriſtiſche Kommiſſion beſchloſſen. In den Be=
ratungen
der Tagesordnungskommiſſion war es vor allem der
rumäniſche Vertreter Titulescu, der ſich mit Hartnäckigkeit gegen
die Ueberweiſung des chineſiſchen Antrages eingeſetzt hat, weil er
ſowohl als Vertreter der Staaten der Kleinen Entente als auch
derjenigen Staaten ſprach, die von einer Erweiterung des Ar=
tikels
19 politiſche Reviſions=Anſprüche der im Weltkrieg unter=
legenen
Staaten in Europa befürchten.
Das Syſtem der Kriegskredite des Völkerbundes
für die kleinen Skaaken.
das in der Konvention für die Finanzhilfe für bedrohte und an=
gegriffene
Länder niedergelegt iſt, findet bei der Völkerbundsver=
ſammlung
, wie die Beratungen im Abrüſtungs=Ausſchuß be=
weiſen
, außerordentlich geringe Gegenliebe. Auffallend iſt, daß
gerade die ſkandinaviſchen Staaten, obwohl ſie in den beſten Be=
ziehungen
zu dem Urheber dieſes Planes, Finnland, ſtehen, ſich
mit nachdrücklicher Schärfe gegen dieſe Idee wandten. So er=
klärte
am Freitag nachmittag der ſchwediſche Vertreter Profeſſor
Lange, der Generalſekretär der Interparlamendariſchen Union
iſt, daß Schweden dieſem Projekt nicht beitreten könne, weil es
der Anſicht ſei, jede ſchiedsrichterliche Entſcheidung des Völker=
bundsrats
, wie ſie der Pakt vorſehe, werde beeinträchtigt, wenn
die Objektivität des Rats von vornherein dadurch in Frage ge=
ſtellt
werde, daß er ſchon vor der Regelung des Konflikts irgend=
einem
Staat derartige Rüſtungskredite zur Verfügung ſtelle.
Eine gleiche Gefahr müſſe man auch in den Modellverträgen über
gegenſeitige Waffenhilfe erblicken, wie ſie in die General= Schieds=
gerichtsakte
aufgenommen worden ſind.
Auch der ungariſche Vertreter, General Tanczos, vertrat die=
ſen
Standpunkt, Dagegen brachte der franzöſiſche Vertreter Pro=
feſſor
Caſſin, eine ganze Reihe von Verbeſſerungsvorſchlägen
ein, deren Zweck es iſt, daß dieſe Konvention auch noch eine
Pränumerandobeſtimmung des Angreifers in dem bekannten
franzöſiſchen Sinne erhalten ſoll. Da die Konvention praktiſch
jedoch erſt zuſtandekommen kann, wenn die Abrüſtungs= Konven=
tion
vorausgegangen iſt, handelt es ſich bei allen dieſen Ausein=
anderſetzungen
vorläufig zum großen Teil um reine Theorie.

Die Regelung der Oſt=Reparakionen.
Nach dem Uebereinkommen zur Regelung der deutſchen Repa=
rationen
, das im Haag zuſtandegekommen iſt, wurde in verſchiede=
nen
Beſprechungen, die in den letzten Tagen in Genf ſtattgefunden
haben, auch eine Prozedur zur Regelung der Oſt=Reparationen ge=
funden
. Man hat in Beſprechungen zwiſchen den Vertretern der
Kleinen Entente und Oeſterreich, Ungarn und Bulgarien verein=
bart
, daß dieſe Länder zu dem am 16. September in Paris zu=
ſammentretenden
Organiſationskomitee für die Oſt= Reparatio=
nen
, das im Haag eingeſetzt worden iſt, je zwei Delegierte ent=
ſenden
, die an den Oeſterreich Ungarn oder Bulgarien direkt
intereſſierenden Diskuſſionen teilnehmen können.
Die Auseinanderſetzungen werden ſich auf drei Reparations=
gruppen
erſtrecken:
1. Auf Staatsgüter, die im Gebiet der Siegerſtaaten liegen
und früher den Schuldnerſtaaten gehörten.
2. Auf die Anteile der Nachfolgeſtaaten an der ehemaligen
öſterreichiſch=ungariſchen Staatsſchuld.
3. Auf eigentliche Reparationsfragen, die ſich aus den Ver=
trägen
von St. Germain. Neuilly und dem Friedensvertrag
mit Bulgarien für die drei beſiegten Staaten ergeben.

* Diplomakiſcher Skellungskrieg im
Zernen Oſten.
Von
E. Mukden.
Noch gar nicht lange iſts her, da ſchien es, daß die Welt vor
einer Beilegung des chineſiſch=ruſſiſchen Konflikts ſtehe. Noch
am 31. Auguſt dieſes Jahres teilte der ſtellvertretende Volkskom=
miſſar
des Aeußeren, Litwinow, dem deutſchen Botſchafter in
Moskau, von Dirkſen, mit, daß die Nanking=Regierung ſich mit
den Bedingungen des Sowjet=Ultimatums einverſtanden erklärt
habe und daß demnächſt eine Einigung zwiſchen der Sowjetunion
und China auf folgender Grundlage bevorſtehe: beiderſeitige
Freilaſſung der verhafteten Staatsangehörigen; beiderſeitige Ein=
ſtellung
der feindlichen Propaganda; vor allem aber: Aenderung
der nach dem Konflikt entſtandenen Lage der Oſtchineſiſchen Bahn
gemäß den Pekinger und Mukdener Abmachungen von 1924.
Eine ſolche Verhandlungsgrundlage für eine unverzüglich
zu ernennende ruſſiſch=chineſiſche Konferenz ſtellte in der Tat
namentlich in dem zuletzt genannten wichtigen Punkt einen
Sieg des ruſſiſchen Standpunkts dar. Denn während im Anfang
des Konflikts die chineſiſche Diplomatie ſich auf die Erklärung
Karachans aus dem Jahre 1919 berief, in der namens der Sow=
jetunion
ein Verzicht auf ungleiche Verträge und Privilegien,
ſowie die Rückgabe der Oſtchineſiſchen Bahn an das chineſiſche
Volk in Ausſicht geſtellt wurde, enthalten die beiden von Lit=
winow
genannten Verträge: ſowohl das Abkommen mit Peking
vom 31. Mai 1924 als das Abkommen mit Tſchangtſolin vom
20. September 1924 die Beſtimmung, daß die Bahn gemeinſchaft=
lich
von China und Rußland verwaltet wird, ſowie ferner den
Vorbehalt des Rückkaufsrechts für China, wodurch
aber implizite eben das Eigentumsrecht der Sowjet=
union
an der Bahn anerkannt wird. Hier liegt der Kernpunkt
des ganzen Konflikts, den Lloyd George in einer Betrachtung
über die Ausſichten für den Weltfrieden nicht ohne Witz folgen=
dermaßen
charakteriſierte: Selbſt Kommuniſten können unmög=
lich
mit Gleichmut anſehen, wie die kommuniſtiſchen Grundſätze
erbarmungslos gegen ihren eigenen Beſitz angewandt werden.
Die Chineſen, denen ein großer ſardoniſcher Humor keineswegs
abgeht, werden wahrſcheinlich erkennen, daß ſie den Scherz weit
genug getrieben haben. Deshalb dürfte der Friede wieder=
hergeſtellt
werden.
Wir ſehen indeſſen heute, daß der Scherz weiter geht, und
ſtatt des Friedens einen dauernden und unfruchtbaren
diplomatiſchen Stellungskrieg im Fernen Oſten. Kaum eine
Woche nach jener zuverſichtlichen Erklärung über die bevor=
ſtehende
Beilegung des Konflikts folgte (am 6. September) eine
neue Erklärung Litwinows, in der Beſchwerde über die Ver=
zögerung
der Antwort, ja den mangelnden Ernſt der Nankinger
Regierung geführt und die Annahme ausgeſprochen wird, daß
Nanking entweder ſelbſt keine friedliche Beilegung des Streites
haben will oder unter dem Einfluß einer anderen Macht,
die den Sowjets feindlich geſinnt iſt, handelt.
Prompt wandte ſich hierauf die Nankinger Regierung an die Ver=
einigten
Staaten, England, Frankreich und Japan mit der Er=
klärung
, ſie ſei bereit, das in ihren Händen befindliche Material
über die Kommuniſtiſche Propaganda im Fernen Oſten dem
Haager Schiedsgericht zu unterbreiten.
So unfruchtbar nun dieſes ganze diplomatiſche Spiel iſt, es
dürfte uns bei näherem Zuſehen den eigentlichen Grund dieſer
Unfruchtbarkeit ſelbſt enthüllen: China ſucht bei ſeinem
Streit mit der Sowjetunion Anlehnung an aus=
wärtige
Mächte, die Sowjetunion aber will die=
ſen
Streit mit China allein austragen. Einen
deutlichen Wink nach dieſer Richtung hin enthält ſowohl die oben
hervorgehobene Wendung von dem geheimen Wühlen einer drit=
ten
, ſowjetfeindlichen Macht als auch die gleichzeitige Erklärung
Litwinows, ſich durch keine falſchen pazifiſtiſchen Manöver Nan=
kings
irreführen laſſen zu wollen. Wer iſt nun nach der Sow=
jet
=Auffaſſung jene feindliche Macht? Unwillkürlich denkt man
hierbei zunächſt an Japan, das in der Mandſchurei ſtarke eigene
Intereſſen wahrzunehmen hat. Vom Beginn des Konflikts an
behauptete denn auch die Sowjetpreſſe einſtimmig, daß hinter der
Nanking=Regierung, der jede eigene Initiative abgeſprochen wird,
eine fremde imperialiſtiſche Macht, und zwar eben Japan,
ſtehe. Dann aber, nachdem der amerikaniſche Staatsſekretär
Stimſon, um die Autorität Kelloggs und der Vereinigten Staa=
ten
zu retten, ſeine, im Effekt freilich platoniſche, Vermittlungs=
aktion
eingeleitet hat, ändert ſich das Bild völlig. Hinter der
Nanking=Regierung, ſo ſchreibt die Prawda am 17. Auguſt,
ſteht das amerikaniſche Kapital, das in der Form einer geplan=
ten
Internationaliſierung der Oſtchinabahn ihre Amerikaniſierung
herbeizuführen ſuche und zu dieſem Zweck auch Frankreichs Hilfe
anſtrebe, das bekanntlich ſeine finanziellen Anſprüche auf die
Oſtchineſiſche Bahn nicht aufgegeben hat. Das Sowjetblatt
knüpft damit an den bereits vom amerikaniſchen Staatsſekretär
Lanſing gemachten Vorſchlag, die. Oſtchineſiſche Bahn zu inter=
nationaliſieren
, um die Intereſſenkolliſion der Mächte in der
Mandſchurei zu entſpannen, einen Vorſchlag, der ſowohl von Ruß=
land
als von Japan abgelehnt worden war, was aber einen ſo
mächtigen Vertreter des amerikaniſchen Kapitals, wie Lamont, den
Sozius Pierpont Morgans, vor einigen Jähren nicht hinderte,
Amerikas Intereſſe an den mandſchuriſchen Dingen nochmals zu
dokumentieren, und zwar durch den Vorſchlag einer Anleihe für
die Süd=Mandſchuriſche Bahn. Das Mißtrauen der Sowjet=
union
gegen eine etwaige Vermittlerrolle der Vereinigten Staa=
ten
findet aber noch eine beſondere Nahrung in der Stellung=
nahme
der amerikaniſchen Delegation, die kürzlich Rußland be=
ſucht
hatte und in die ruſſiſcherſeits die größten Hoffnungen ge=
ſetzt
worden waren. Dieſe Hoffnungen ſind nun arg enttäuſcht,
da die überwiegende Mehrheit der Delegation zu dem Ergebnis
kam, daß noch mindeſtens ein Jahrzehnt vergehen müſſe, ehe die
Sowjetregierung außenpolitiſch reif genug ſein werde für die
Aufnahme ehrlicher offizieller Beziehungen zu den Vereinigten
Staaten‟. Die meiſten Mitglieder der Delegation waren piel=
nehr
, nach ihrer eigenen Erklärung, davon überzeugt, daß die

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Seite 2

Samstag, den 14. Geptember 1929

Ruſſen auf politiſchem Gebiet nicht aufrichtig zu den Amerikanern
waren, daß ſie dieſe ſogar politiſch entwickeln wollten‟. Daß nun
auch auf der anderen S ite das Mißtrauen erwacht iſt, iſt um ſo
natürlicher, als ja die Delegation in ihrer Erklärung ausdrücklich
auch den chineſiſch=ruſſiſchen Konflikt berührt. Die Amerikaner
ſeien durch die organiſierte Stimmungsmache in der Sowjet=
union
gegen China peinlich berührt geweſen, und dieſe Tatſache
dürfte nach ihrer Ueberzeugung ſehr dazu beitragen, daß eine
Anerkennung der Sowjetregierung durch den Präſidenten Hoover
gerade mitten während des chineſiſch=ruffiſchen Konflikts zumin=
deſt
übereilt wäre.
Urſprünglich mochte, angeſichts des dringenden Angewieſen=
ſeins
der beiden Länder, Chinas ſowohl als Sowjetrußlands,
auf die Finanzhilfe der Vereinigten Staaten, die Ausſicht auf
einen Erfolg der amerikaniſchen Vermittlung zwiſchen dieſen bei=
den
öſtlichen Großmächten beſtanden haben. Heute, nach der
amerikaniſchen Erklärung, ſind die Hoffnungen auf eine derartige
Hilfe für Rußland auf abſehbare Zeit hinaus zunichte gemacht
worden. Sie beſtehen hingegen ſehr wohl auf ſeiten Chinas,
für deſſen wirtſchaftlichen Aufbau die Vereinigten Staaten ſeit
der Wiederherſtellung der Zentralgewalt durch die Nankinger
Regierung wiederholt ein intenſives Intereſſe bekundeten. Ge=
radezu
oſtentativ hat China immer wieder ſeit Ausbruch ſeines
Konflikts mit Rußland aber auch an die politiſche Hilfe Waſhing=
tons
appeliert. Nanking verfolgt alſo mit dieſer Anbahnungs=
politik
einen doppelten Zweck: ſich ſowohl finanziell als politiſch
einen Bundesgenoſſen in ſeinem Kampfe um die Mandſchurei zu
ſichern, bevor es zu einer entſcheidenden Auseinanderſetzung mit
Rußland kommt. Darin liegt der Grund der gegenwärtigen
Stagnation im Fernen Oſten. Darin aber auch, bei der oben
geſchilderten Einſtellung der anderen Streitpartei, der Grund für
die geringe Ausſicht darauf, daß dieſe Stagnation ſich in Bälde
in eine friedliche Regelung des Konflikts auflöſen wird.

Vom Tage.

Die Berhafkungen in der Sprengſtoff=
Affäre.
Was bleibt von der Berliner Senſalion?

* Berlin, 13. September. (Priv.=Tel.)
Die ſieberhafte Tätigkeit der Berliner Kriminalpolizei bei
der Unterſuchung der Bombenattentate hat ſoweit ſich über=
ſehen
läßt nur teilweiſe Erfolg gehabt. Es iſt wohl kein
Zweifel darüber, daß die Altonaer Polizei die richtige Spur ver=
folgt
hat. Hier liegen von zwei Verhafteten Geſtändniſſe vor,
die wenigſtens einen Teil der Anſchläge aufklären. Dagegen macht
es den Eindruck, als wenn die Verhaftungen in Berlin ſehr vor=
eilig
und ſtark ins Blaue hinein erfolgt ſind in der Hoffnung,
daß die Hausſuchungen vielleicht belaſtendes Material zutage
fördern würden. Das iſt aber bisher allen geheimnisvollen An=
deutungen
zum Trotz nicht geſchehen. Vier der Verhafteten hat
man bereits freilaſſen müſſen. Auch die zunächſt hauptſächlich
Belaſteten, Dr. Salinger und Ernſt v. Salomon, beſtreiten jede
Schuld, und es verlautet, daß ſie ebenfalls demnächſt freigelaſſen
werden ſollen, was auch nicht gerade für eine Hauptſchuld
ſprechen würde.
Dafür werden jetzt ſenſationelle Meldungen über Waffen=
funde
und andere geheimnisvolle Begleitumſtände ſerviert, die
aber auch ſo ſtark aufgebläht ſind, daß ſie offenbar nur von den
Hauptſpuren ablenken ſollen. Die ſenſationelle Art der Bericht=
erſtattung
, wie ſie gerade aus Berlin mit Unterſtützung der
Polizei betrieben wurde, beginnt ſich bereits zu rächen. Von der
ganzen Verſchwörung, die uns bereits angekündigt wurde, iſt
einſtweilen nicht viel mehr übrig geblieben als der Deſperado=
Club in Schleswig=Holſtein, von dem es aber auch noch nicht
ſicher iſt, ob er den Umfang hat, wie wenigſtens nach der Zahl
der Verhaftungen anzunehmen war. Es wäre wünſchenswert,
wenn langſam die Gerichte eingeſchaltet würden, wie es nach der
Strafprozeßordnung vorgeſehen iſt, um die Haftbefehle zu be=
ſtätigen
und in das anſcheinend herrſchende Durcheinander der
verſchiedenen Nachrichten und Behauptungen Licht zu bringen.
Auch der geſtern verhaftete Sekretär des Kapitänleutnants
Ehrhardt beſtreitet nach wie vor jeden Zuſammenhang mit den
Bombenattentaten. Die bei ihm vorgefundene Sprengkapſel
Typ 8 rührt ſeiner Erklärung nach noch vom Felde her, und es
wird ſchwer ſein, das Gegenteil zu beweiſen, denn dieſe Spreng=
kapſel
Typ 8 iſt in Millionen von Exemplaren hergeſtellt und in
Handgranaten verbraucht worden. Viele der heimkehrenden Sol=
daten
haben ſich ja irgendwelche Andenken manchmal ganz
abſonderlicher und oft nicht ungefährlicher Art, mitgebracht. Auch
die bei ihm gefundene S=Munition iſt noch kein Indiz, da er, wie

Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Curtius hat an
Herrn Geheimrat Ernſt v. Borſig zum 60. Geburtstag ein
Glückwunſchtelegramm geſandt.
Der Wortlaut des Volksbegehrens iſt dem Reichsinnenminiſter noch
nicht zugeleitet worden. Der Reichsinnenminiſter beab=
ſichtigt
, das Volksbegehren zuzulaſſen.
Wie wir erfahren, ſind die bereits ſeit langem ſchwebenden Ver=
handlungen
zwiſchen der deutſchen Theatergemeinde in Kattowitz
und dem Verband polniſcher Theaterfreunde über die Geneh=
migung
deutſcher Theateraufführungen in Katto=
witz
endgültig geſcheitert.
Nach einer Meldung der Grenzbehörden von Conſtanza haben
bulgariſche Grenzſoldaten mit Infanterie=Feuer und Hand=
granaten
die rumäniſchen Grenzpoſten angegriffen
und das rumäniſche Grenzhaus ſtark zerſchoſſen. Menſchenleben ſind
nicht zu beklagen.
Am Montag werden in Paris der Sachlieferungsausſchuß und
einige andere im Young=Plan vorgefehene Kommiſſionen
zuſammentreten.
Die Tanganjika=Affäre hat noch ein Nachſpiel in der Dis=
kuſſion
der politiſchen Kommiſſion der Vollverſammlung des Völker=
bundes
über die Mandate gehabt. Dabei ſetzte ſich der Berichterſtatter,
Prof. Nanſen, mit aller Entſchiedenheit für die Aufrechter=
haltung
des internationalen Eigencharakters der
Mandate ein und beſtritt, daß die Mandatsmächte ſouveräne Rechte
über die Mandatsgebiete beſäßen.
Das amerikaniſche Handelsminiſterium gibt bekannt, daß die Ge=
ſamthöhe
der Anleihen und Kredite, die die deutſche Induſtrie und Wirt=
ſchaft
ſeit der Anuahme des Dawesplans, alſo von Oktober 1924 bis
Ende Juni 1929, durch Vermittlung der amerikaniſchen Banken erhalten
hat, ſich auf 1 158 500 000 Dollar beläuft.
Nachdem Bolivien ſich bereit erklärt hat, die ſtrittige Beſitzfrage
m Gran Chacogebiet auf ſchiedsgerichtlichem Wege zu regeln, ſind die
diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Paraguay
und Bolivien wieder hergeſtellt worden.
Die Kämpfe um Mandſchuli ſollen nach einer Central
News=Meldung mit beträchtlichen Verluſten auf beiden Seiten weiter
andauern. Auf ruſſiſcher Seite ſoll Artillerie verſchiedentlich in den
Kampf eingegriffen haben. Maſchinengewehre werden auf ruſſiſcher wie
chineſiſcher Seite als Hauptkampfmittel gebraucht.
In einer Note an die Vertragsmächte in China fordert die Nan=
king
=Regierung die unverzügliche Einberufung einer neuen Exterritorial.
konferenz.

die Refoeint der Aruentstoſen
verſcherang.

Ein Kompromiß zwiſchen Reich und Preußen.

Verhandlungen mit den Ländern. Immer
Verkagung.

er glaubhaft erklärt, ſich einen Karabiner Modell 98 zu einem
Jagdgewehr hat umbauen laſſen. Es fragt ſich auch bei ihm, ob
nach dieſer Aufklärung noch ſeine Verhaftung aufrecht erhalten
werden kann.
Auch die zunächſt ſo ſenſationell aufgezogene Entdeckung des
gefährlichen Laboratoriums des Feuerwerkers Wilske in Neu=
kölln
iſt inzwiſchen auf das richtige Maß zurückgeführt worden.
Die Unterſuchung der beſchlagnahmten Chemikalien durch die
Sachverſtändigen hat nach dem Bericht der Politiſchen Polizei
ergeben, daß es ſich um Stoffe handelt, die gar nicht zur
Sprengſtoffproduktion brauchbar ſind. Es ſcheint daher, als wenn
es dieſer Tage ſchon zu Freilaſſungen größeren Umfanges kom=
men
würde.
Der Nachkragsetak.
* Berlin, 13. September. (Priv.=Tel.)
Von amtlicher Seite wird jetzt ein Nachtragsetat ange=
kündigt
, der dem Reichstag im Oktober zugehen ſoll. Er be=
deutet
keine Ueberraſchung. Wir haben ſchon vor Monaten darauf
hingewieſen, daß die Zahlen, die im Frühjahr genannt wurden,
nicht richtig ſind, daß die Einnahmen zu hoch und die Ausgaben
zu gering eingeſetzt wurden, daß außerdem das Defizit des ab=
gelaufenen
Jahres von 150 Millionen im laufenden Etatjahr
abgedeckt werden muß. Rechnet man dazu noch die Zuſatzver=
pflichtungen
, die ſich aus den Haager Abmachungen für uns er=
geben
das belgiſche Mark=Abkommen und die Beſatzungs=
koſten
dann iſt der ganze Ueberſchuß, den der Youngplan er=
bringen
ſollte, wenigſtens bis zum 1. April ſchon aufgezehrt. Für
irgendwelche ſachlichen oder perſönlichen Wünſche, wie ſie in den
einzelnen Reſſorts beſtehen, bleibt kein Raum. Bedenklich iſt
natürlich, daß ſich dieſe Wünſche dann aufſtauchen und dann
für den kommenden Etat mit verſtärkter Kraft auf das Finanz=
miniſterium
losbrechen werden, vor allem aus der Richtung des
Arbeitsminiſteriums her, das geradezu phantaſtiſche Pläne ver=
folgt
und für Hunderte von Millionen Verwendung hat. Umſo
notwendiger bleibt es, daß ſchon bei der parlamentariſchen Er=
ledigung
des Youngplanes zum mindeſten für das nächſte Jahr
ein feſtes Programm vorgelegt wird, das uferloſe Mehrausgaben
unmöglich macht und in beſtimmter Form feſtlegt, wie die Er=
ſparniſſe
in den nächſten Jahren zu Steuerſenkungen zur Ent=
laſtung
der Wirtſchaft benutzt werden ſollen. Nur durch einen um=
faſſenden
Abbau der ſtaatlichen Koſten ſind Erleichterungen zu
ſchaffen, die wir im internationalen Konkurrenzkampf brauchen,
und die ſich dann auch durch eine Verringerung der Arbeitsloſen=
zahl
zuſammen mit ſteigender Beſchäftigung in einer Erhöhung
der Steuereingänge auswirken.

Das erheiternde Schauſpiel der ewigen Vertagung wi
weitergeſpielt. Der Sozialpolitiſche Ausſchuß des Reichstac
der am Donnerstag die zweite Leſung der Arbeitsloſenverſra/l
rung begonnen hatte, hat ſich am Freitag ſchleunigſt wieder Eune
tagt, bevor er in die Gefahr geriet, über die heiklen Fragen A
Vorlage zu ſprechen. Er hat nun wieder dem Reichsrat
Vortritt gelaſſen, der vorläufig für die kommende Woche ſcahlei
berufen iſt. Das Gerede von der Einigung zwiſchen d
rung
Reich und Preußen, die jetzt endlich die parlamentari
Löſung in Fluß bringen ſollte, hat ſich als eine Seifenblo
erwieſen, die ſehr raſch zerplatzt iſt. Es ſcheint tatſächlich zu ſti
men, daß man auf den fanatiſchen Gedanken gekommen iſt, 9.
Loch im Etat der Verſicherungsanſtalt nicht durch eine häle
prozentige Erhöhung der Beiträge zu ſtopfen, ſondern darürſe ſichis

hinaus noch den Saiſongewerben, alſo vor allem dem Barzſchen.
werbe eine Beitragserhöhung von 1 Prozent aufzuzwingen. Nd wom au
24 Stunden wird aber dieſes Kind bereits von allen Seielmehin
verleugnet. Die Sozialdemokratie will damit nichts zu ſchafu
haben, die Volkspartei lehnt ebenfalls ab. Daß dafür alſo
Reichstag keine Mehrheit zu finden iſt, ſteht heute ſchon feſt. De
einzige, der dieſe Verlegenheitslöſung proklamiert, ſcheint aſ M
preußiſche Miniſterpräſident Braun zu ſein, während ſchon Huſ
Wiſſell nicht mehr mitmacht, weil er mit Recht ſagt, daß lüe und
Bauarbeiter aus der Reihe tanzen werden, wenn ſie hören, Dukeſchte,
ſie weniger Unterſtützung bekommen, aber erheblich höhere Bi iſerwi
träge zahlen ſollen. Ob es außerdem gelungen iſt, mit dieſtwe es ſt
verſchärften Erhöhung das rechneriſche Gleichgewicht der Be

ſicherungsanſtalt herzuſtellen, iſt mindeſtens noch zweifelh.

Soweit wir ſehen, hat es ſich überhaupt nur um eine Tez
löſung gehandelt, während man im übrigen über das grung bohhie
ſätzliche Einverſtändnis, daß irgendwo noch weitere 3050 Miünzugen
lionen aus der Beſeitigung von Mißſtänden geſpart werden miſ,neten

ſen, nicht hinausgekommen iſt. Vorläufig können ſich an d
Kompromiß hinter dem niemand ſteht, erſt einne
die Länder die Zähne ausbrechen. Der Sozialpolitiſche Ausſch
will erſt am kommenden Freitag wieder zuſammentreten. E=
Woche iſt alſo gewonnen. Das iſt für ein Syſtem, das ſich
ängſtlich um jede Entſcheidung herumdrückt, ſchon viel wert. 2
Samstag tritt die Zentrumsfraktion in Koblenz zuſammen. F
die nächſte Woche iſt auch eine Sitzung der ſozialdemokratiſch
Fraktion vorgeſehen. Bis dahin iſt alles auf Warten eingeſtellt,

es erfe

Eine Enkſchließung des 8. Deutſchen Richkerkagesben.
zur Frage der Juſtizreform.
Köln, 13. Sept
Nach längerer Ausſprache nahm der 8. Deutſche Richtert
eine Entſchließung an, in der es heißt: Die Frage, ob eine grur=

Aie Ern
füter wir
geiſchlei

legende Juſtizreform in Deutſchland notwendig erſcheint, muß
jaht werden. In erſter Linie muß hierzu ein für die neu
Erforderniſſe hinreichend vorgebildeter Richterſtand in allen F
ſtanzen vorhanden ſein. Nicht minder aber iſt in der Vereinhe
lichung des Rechtsweges fortzufahren. Der Deutſche Richt’llung
nund bietet hierzu ſeine Mitarbeit an und iſt bereit, Hand
Hand mit dem Deutſchen Notarsverein zu gehen. Bei der Au
ſtellung von Richtlinien müſſen aber auch die übrigen Beruf
ſtände herangezogen werden.
Die Sowjekregierung zu Borverhandlengen mit
England bereil.
küt

*
Vom Geiſt der deutſchen Sprache.
Zu Lukhers und Zwinglis Geſpräch am 1. Okf. 1529.

Von D. K. Bornhauſen,
Univerſitätsprofeſſor in Breslau.
Das Geſpräch zwiſchen den beiden deutſchen evangeliſchen
Theologen Luther und Zwingli am 1. bis 4. Oktober 1529 in
Marburg iſt ein ſo befremdliches und folgenſchweres Geſchehnis
geweſen, daß die Nachwelt nicht müde
werden kann, Sinn und Bedeutung die=
ſes
Ereigniſſes zu ermeſſen. Daß zwei
Führer deutſcher Art ſich nicht verſtehen
und einigen, daß ſie ihre perſönlichen
Antipathien und Theorien über die Sach=
lichkeit
erheben, daß deutſche Theologen
Haarſpaltereien bis zur Zänkiſchkeit trei=
ben
, ſind Vorkommniſſe, die leider deutſche
Religion und Polik immer wieder ſchwer
gehemmt und die Volkseinheit zerſtört
haben. Und doch wird das Marburger
Religionsgeſpräch dadurch, daß man es
aus dem Nationalcharakter deutet und in
die Sphäre deutſcher Untugenden herab=
drückt
, entwürdigt. Religiöſe Fragen ſind
nicht bloße Wortklaubereien, und die
deutſche Sprache hat das Schickſal, Sprache
der frommen Seele zu ſein
Das Marburger Religionsgeſpräch
wurde in deutſcher Sprache geführt.
Zwingli hat dagegen ſtarke Bedenken ge=
habt
, weil er ahnte, die Norddeutſchen
wurden das Alemanniſch der Oberdeut=
ſchen
nicht verſtehen. Er hätte doch La=
tein
gewünſcht: echt theologiſch, huma=
niſtiſch
. Tatſächlich iſt es zu ſchweren
ſprachlichen Mißverſtändniſſen zwiſchen den
Reformatoren gekommen. Und trotzdem
hat der Gebrauch der deutſchen Sprache
in einer ſo innigen Seelenfrage wie der
des Abendmahles weiteſte Wichtigkeit für
die deutſche Frömmigkeit gehabt. Entſcheidend war es, daß die
Reformatoren ſich bei der Erklärung der Abendmahlsworte auf
die Ueberſetzung einer Fremdſprache, das griechiſche Neue Teſta=
ut
, einließen, ſtatt bei dem deutſchen Sprachſinn zu bleiben.
kanntlich verbiß man ſich auf die Worte: Das iſt Und ob
mit ein Sein oder eine Bedeutung gemeint ſei, war nun Pro=
n
der Ariſtoteliſchen oder Platoniſchen Vhiloſophie und Welt=
nnung
, über die ſich zwei tüchtige philoſophiſche Köpfe wie

Teſtament hat für dieſe Sprache der Frömmigkeit uns inſofern
einen Fingerzeig gegeben, als es das Wörtlein iſt überflüſſig
macht. Wie nun, wenn Jeſus beim letzten Abendmahl überhaupt
nicht das iſt ſagte! Sondern er nahm das Brot, dankte, brach’s
reichte es den Jüngern und ſprach: Mein Leib! Danach
nahm er den Kelch, gab ihnen den und ſprach: Mein Blut!
Wo bleibt da nun die ganze Sophiſtik der Philoſophenſprache vom
Sein und Bedeuten? Nichts von alledem! Sprache der Religion
iſt bloß ein Hindeut auf die Jenſeite jeder Menſchenvernunft.
Dieſe wundervolle Offenbarung in Deutſch hat uns das Miß=
verſtändnis
der beiden Reformatoren in Marburg gegeben. Wir
wiſſen von Realismen und Idealismen, die hinter unſeren deut=

Moskau, 13. September. lann,
Die Sowjetregierung hat die Einladung der britiſchen Re Es iſt
gierung angenommen, erneut Bevollmächtigte zur Beſprechum r Ent
der Prozedur bei den künftigen Verhandlungen über die Wiedefir fase
nufnahme der diplomatiſchen Beziehungen nach London zu erzfllie, die
ſenden. Die Antwortnote Litwinows wurde heute abend deinin der
norwegiſchen Geſchäftsträger in Moskau übergeben.
dr P

lichkeit der Erlöſung in dem heiligen deutſchen Wort Luthers un
Zwinglis durch Jeſu Chriſti letztes Mahl. Das Gottvertrau 4)
erhebe ſich über alle konfeſſionelle Trennungen im Gedächtnis a
dieſe zwei Jeſusjünger und Apoſtel zur deutſchen Zukunft.

Zwingli und Luther.

r und
igen konnten; denn in Philoſophie

Zwin
der Religio

delt es ſich aber in der Sprache
hiſche Begriffe. Und das Neue

ſchen Worten ſtehen, gar nichts. Aber wir haben in unſere deut=
ſche
Sprache das große Vertrauen, daß ſie das Wort der Wahrheit
iſt Und wenn wir in dieſer Sprache das Brot und den Wein
ſegnen und gedenken dabei der größten Liebe, die uns geſchenkt
wurde, wenn wir mit der Kraft des deutſchen Lutherglaubens
und der deutſchen Zwingliaufopferung die Geſchichtswirklichkeit
unſeres Herrn und Meiſters Jeſus Chriſtus erleben, dann mag
und wird es geſchehen, daß Brot und Wein uns der Lebensaufbau,
die Ernährungskraft, das heilige Daſeinselement ſind, daß wir
uns ſetzen an den Tiſch Gottes, der die Fülle der Gaben trägt und
von dem der Mund nicht leer wird. Gott ſpendet uns die Wirk=

Marburg. Die 400=Jahrfeier des Marburger Religion
geſprächs iſt mit einem Feſtakt in der Marienkirche eingeleit)
worden. Unter den zahlreichen Gäſten, die aus kontinentaleſ"
und überſeeiſchen Ländern eingetroffen ſind, bemerkte man u. 0
Reichsgerichtspräſidenten a. D. Dr. Simons, den Präſidenten d-F er
Deutſchen Evangeliſchen Kirchenausſchuſſes D. Dr. Kapler, Ve.)ger
treter aller Fakultäten und Kirchenbehörden. Unter den Del
gierten Großbritanniens befindet ſich u. a. der bekannte Luthe
forſcher Profeſſor Mac Cifmon. Die ameribaniſche Theologie 7
durch Profeſſor Moore von der Harward=Univerſität und dur a.9.
Profeſſor Brown aus New York vertreten. Generalſuperinter
dent D. Möller begrüßte die Gäſte im Namen der Landeskirck.
Heſſen=Kaſſel, des Rektors der Univerſität, der Fakultät und de
Stadt Marburg. Die Feier gelte dem Gedächtnis jenes große‟
Verſuchs einer Verſtändigung zwiſchen dem Luthertum und de
Schweizer reformierten Weltanſchauung. Dieſe Verſtändigun
ſei damals wicht voll geglückt. Die Marburger Feier wolle del
Riß nicht überkleiſtern, wohl aber gelte es, mit Weitblick in de"
großen Aufgaben voranzugehen, die dem Geſamtproteſtantismie Ehe
in dieſer Zeit geſtellt ſeien. Der Redner forderte eine Mobiliſi
rung aller Kräfte des Proteſtantismus für die dringenden Au /Nge
gaben der Gegenwart. Nach der Begrüßung hielt der Heide T An
berger Univerſitätsprofeſſor D. Dr. Walter Köhler den erſte),
Hauptvortrag über Anlaß, Verlauf und Folgen des Marburge
Religionsgeſprächs.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.

München: Amtlich wird die Ernennung des o. Profeſſors Dr. meid
et phil. Richard Hönigswald von der Univerſität Breslau vor

1. April 1930 an zum ordentlichen Profeſſor der Philoſophie an 9e-
Univerſität München als Nachfolger des verſtorbenen Geheimen Reole

dergebiete Erkenntnistheorie, Grundlagen der Pſychologie ſowie Theolk."
der Pädagogik ſind, iſt Herausgeber und Begründer der Schriftenreiy
Wiſſenſchaftliche Grundfragen (Philoſophiſche Abhandlungen) ſeit 1942
Berlin: Der wiſſenſchaftliche Mitarbeiter an den Monumenta Gel=
manige
hiſtorica, Studienaſſeſſor Dr. Gerhard Laehr, iſt zum zweitee

von Prof. Baethgen ernannt worden.
Dresden: Profeſſor Dr. Heinrich Sulze von der Techniſchen Hoch
ſchule begibt ſich während der Ferien nach Iryns in Griechenland, Me
dort im Auftrage des Deutſchen Archäologiſchen Inſtituts bei der deut.
ſchen Grabung tätig zu ſein.

[ ][  ][ ]

fammer 255

*

Nermaliſierung.

Von unſerem =Korreſpondenten.
Rom, 12. September.
Nuſſolini hat mit der ihm eigenen Plötzlichkeit ein Kabinett
ackdet. Eine Neuigkeit, die eigentlich keine Neuigkeit iſt. Denn
gustelle der Unterſtaatsſekretäre treten Leute, die den Titel
ggſter erhalten. Die meiſten neuen Miniſter waren vorher in
u deerelben Reſſort Unterſtaatsſekretäre. Nur wenige neue Män=
in
ſind hinzugekommen. Dieſe Umbildung des Kabinetts
koywit alſo in erſter Linie den Herren Miniſtern zugute, die
eige höheren Gehalt beziehen werden. Sie haben zwar jetzt
ärnxhalb ihres Reſſorts ein gewiſſes Unterſchriftsrecht, aber
nnch die Spur mehr zu ſagen als früher. Denn auch heute
chuymmbleibt die letzte Inſtanz Muſſolini ſelbſt, der als Haupt der
Wiegrung allen Miniſtern vorgeſetzt iſt.
Bielleicht kann man das Verhältnis Muſſolinis mit dem

Waild Bismarcks als Reichsbanzler vergleichen, zu jenen Zeiten,

ſtabes eutſche Miniſter ebenfalls zunächſt nur dem Kanzler verant=
ſorxich
waren. Es wird ſich alſo politiſch wie ſachlich zunächſt
garnichts in der italieniſchen Regierung und ihren Methoden
fudn. Trotzdem aber deutet dieſer neue kleine Theatercoup
Mſom auf gewiſſe Strömungem innerhalb des Fascismus, die
zu amearhin eine ſymptomatiſche Bedeutung haben.
Zanz abgeſehen davon, daß ſelbſtverſtändlich die Laſt von
ſt ſcht Winiſterien für einen Mann, deſſen Geſundheit bekannter=
ein
hurfn nicht ganz auf der Höhe iſt, eine bedenkliche Laſt war,
Wbiht es ſich doch in der Praxis gezeigt, daß auch ein Arbeits=
pal
und eine Arbeitskraft, wie ſie im Duce verkörpert iſt, nicht
brsrichte, um das Aktengebirge der italieniſchen Verwaltung
berwinden. Gerade im Betriebe der auswärtigem Politik
ſt der erg es ſich wiederholt, daß ſelbſt der beſte Wille Muſſolinis
eiſthrd ſein energiſches Machtwort durch den Aktengang in der
nesftzihrung verzögert wurde. Der Miniſter für acht Miniſte=
gs
mfinkonnte ſich eben beim beſtem Willen nicht perſönlich immer
Wreugen, ob ſeine Erlaſſe raſch und richtig von den unter=
eprneten
Inſtanzen ausgeführt wurden. Mancher Botſchafter
’s erfahren, daß ſein Pro memoria, das er perſönlich in

das
wen
nen
gkrauf

it and des Außenminiſters Muſſolini gelegt hatte, noch nach

lagen an derfelben Stelle unter Hunderten von anderen
teſtücken auf dem Rieſentiſch neben Muſſolinis Miniſter=
4lag.
Te Ernennung des Unterſtaatsſekretärs Grandi zum Außen=
ſter
wird es dieſem hoffentlich erleichtern, den Geſchäftsgang
ſchleunigen und vielleicht auch dazu führen, etwas mehr
ſtnuität in die Linien der auswärtigen Politik Italiens zu
ſen. Vorausgeſetzt natürlch, daß ſein Meiſter und Herr auf
zuplötzliche Initiative in der Außenpolitik verzichtet und dem
uter des Aeußeren in den laufenden Geſchäften etwas freie
läßt. Zugleich wird Grandi den für internatiovale Ver=
mungen
nicht unweſentlichen Vorteil haben, als bevollmäch=
Miniſter Italiens und nicht mehr nur als junger Mann
fntentionen der italieniſchen Außenpolitik zu vertreten.
Beſentlicher aber als dieſe Aenderung des Kabinetts er=
pt
der Hintergrund, auf dem dieſer Rückſchritt in der Ge=
Rücrung des italieniſchen Staatslebens ſich abſpielt. Denn man

arfooch nicht vergeſſen, daß Muſſolini ſeinerzeit die Mehrzahl
gerſniſterportefeuille gerade deswegen übernahm, weil er den
glmentariſchen Charakter der Regierung verwiſchen wollte.
Pan er heute wieder vollgültige Miniſter ſchafft, die obendrein
Mis auf den Kriegsminiſter, aus Senatoren und ſogenannten
Ihgordneten beſtehen, ſo gibt er ſozuſagen zu, daß die alte ein=
ſeacke
Form anderer europäiſcher Kabinette doch nicht ſo ſchlecht
mlern grin, wie der Fascismus ſie gern geſehen hätte.
rs iſt allerdings anzunehmen, daß Muſſolini zu dieſer Form
ein Entlaſtung nicht gegriffen hätte, wenn er nicht die Techmik
ern fasciſtiſchen Regierungsart in eine neue Phaſe leiten
val: die Phaſe der ſogenannten Normaliſierung. Man weiß,
zſazn der innerem Wandlung Italiens nicht alles ſo roſig iſt,
veder Parteigeiſt des Fascismus es darſtellen möchte. Ge=

Anſelm=Beuerbach-Gedächtnis-Ausſtellung
München 1929.
der Plan einer Feuerbach=Ausſtellung in München ſtand
bexeis feſt, bevor ähnliche Abſichten anderer Städte bekannt
wnuen. Die Leitung der großen Münchener Veranſtaltung
ſc wait in ihrer Anſicht nur beſtärkt, als die Karlsruher und
Nünberger Ausſtellungen durch organiſatoriſche Mängel, wie
un rügende kritiſche Sichtung des Materials, eine gewiſſe Ent=
tärfung
für hoch geſpannte Erwartungen bereiteten. Um für
dich ifaſſende Schau von 130 Gemälden Feuerbachs, von zahl=
Pre m Zeichnungen des Meiſters und geiſtesverwandter Künſt=
ler
es 19. Jahrhunderts Platz zu ſchaffen, mußten ſämtliche
Rckme der Neuen Pinakothek zur Verfügung geſtellt werden.
240 die zeitraubenden Ausſtellungsvorbereitungen, denen ſich
G Rat F. Dörnhoffer und ſämtliche Beamten der
Bs iſchen Staatsgalerien in aufopferungsvoller Weiſe unter=
3ocſ wurden mit einem überraſchend großen künſtleriſchen Er=
IEAbelohnt. Das Vorwort zu dem kunſthiſtoriſch einwand=
ſrain
Katalog leitet D. mit wenigen Sätzen ein, die das Aus=
v
ſterlgsprogramm feſtlegen: Wenn auch die Werke Feuer=
da
P bereits ſchon in ihrer Mehrzahl in den Muſeen deutſcher
SPichgebiete Unterkunft gefunden haben und damit Allgemein=
be
mgeworden ſind, ſo fehlt es gerade bei ihrer weiten Zer=
ſirAng
doch an einer Stelle, wo eine erſchöpfende Vorſtellung
ſexn Weſens gewonnen werden konnte. Der Gedanke, zur
FSi ſeines 100. Geburtstages einmal die bedeutendſten ſeiner
Schfungen zuſammenzurufen und damit der Gegenwart eine
Uiſſende und reiche Anſchauung des koſtbaren Kulturbeſitzes,
deiloir unter dem Namen Feuerbach begreifen, neu und ein=
Dr Evoll zu vermitteln, ſchien daher wohl eine Aufgabe zu ſein,
Dede Mühe und jedes Opfer lohnte.
tach den Erfahrungen mit der Nürnberger Ausſtellung er=
Ee es angezeigt, die belangloſen Arbeiten aus des Künſtlers
GPczeit auf einen kleinen Raum zu beſchränken. Werke, wie
d2 ovie nach Rubens Samſon und Dalila (München
lean a. m., laſſen noch nicht das werdende Genie erkennen.
D=E,Blumenmädchen (Paris 1854) verrät ſtarke Ab=
Neugkeit von Couture, die etwas ſpäter entſtandenen Tod
2W=Bietro Aretino und Die Verſuchung des
2Iſtonius ſind als Nachempfindungen altvenezianiſcher
2Meiſter, des P. Veroneſe und J. Tintoretto, leicht
der Floxentiner Aufenhalt 1858 wirkte befreiend.
inaleriſche Stil Feuerbachs in der Meeresküſte bei
0 (1856) beweiſt, der von A. Bochlin in gutem

Samstag, den 14. September 1929
rade der Ausgleich mit dem Vatikan hat gezeigt, daß unter den
Schöpfern und Vorkämpfern des Fascismus eine ganze Anzahl
einflußreicher Leute iſt, wie z. B. Farinacci, die trotz alles Ge=
horſams
gegen den Duce nicht ſo vatikaniſch=katholiſch ſein wol=
len
, wie der Frieden mit dem Papſt ſie zu machen drohte. Auch
die Laune des Volkes, das durch Feſte und Verſprechungen dau=
ernd
auf einen Höhepunkt der Luſt gehalten werden ſoll, iſt unter
dem Drucke der Steuern und des Maulkorbzwanges nicht ſo
himmelhoch jauchzend, wie es die Beſtändigkeit des Parteigedan=
kens
wünſcht. Man ſieht ſich von Partei wegen gezwungen, wie=
der
einmal etwas Neues zu ſchaffen, was dem innerpolitiſchen
Leben der Nation zu neuem Anreiz dienen kann. Da aber
natürlich der Fascismus ohne Gewalt nicht denkbar iſt, ſo muß
man irgendein Surrogat erfinden, das Hoffnungen oder Erleich=
terungen
vortäuſcht. Derartige Erſatzſtoffe nennt die Sprach=
techmik
des Fascismus Normaliſierung. Man kann ſich dar=
unter
ſehr viel vorſtellen und braucht doch nicht exakte Tatſachen,
die dem Parteigeiſt unbequem ſein könnten, feſtzulegen. Ver=
mutlich
wird das Ausland am Ende dieſer Woche aus Muſſolinis
Munde ſelbſt hören, welch neues Heilmittel dem italieniſchen
Volke beſchieden iſt. Wir werden ſehen, wie normal das italie=
niſche
Leben durch dieſe Normaliſierung werden wird.
Das Nächpier zum Zwiſchenfaul von
Hidasnemeki.
Der Tſcheche Peſcha vom Budapeſter Milikärgericht
wegen Spionage zu fünf Jahren Kerker verurkeilk.
EP. Budapeſt, 13. September.
Unter großem Andrang des Publikums verkündete heute
das Budapeſter Militärgericht in öffentlicher Verhandlung das
Urteil in dem Spionageprozeß gegen den tſchechiſchen Eiſenbahn=
kaſſier
Vinzent Peſcha, deſſen Verhaftung an der tſchechoſlowa=
kiſch
=ungariſchen Grenzſtation Hidasnemeti im Juli dieſes Jah=
res
zu einer längeren Unterbrechung des Eiſenbahnverkehrs zwi=
ſchen
Ungarn und der Tſchechoſlowakei und zu einem Noten=
wechſel
zwiſchen Prag und Budapeſt Anlaß gab.
Der Angeklagte wurde des Verbrechens der Spionage be=
gangem
in der Zeit von Anfang April bis zum Augenblick der
Verhaftung, durch Erwerb von Geheimbefehlen der ungariſchen
Armee und Beſtechung des Mitangeklagten Johanm Toth, von
dem Peſcha für eine Summe von 1000 Pengö Angaben über die
ungariſche Heeresgliederung und Verteilung der Kriegsmateria=
lien
erhielt, für ſchuldig erkannt und zu einer ſchwerem Kerker=
ſtrafe
von fünf Jahren, verſchärft durch einen Faſttag mit hartem
Lager im Monat, ſowie durch zwei Wochen Einzelhaft in jedem
Halbjahr, verurteilt. Außerdem wurde auf Verluſt von Peſchas
in der Armee innegehabten Charge eines Zugführers und auf
Ausweiſung aus Ungarn erkannt.
Der mitangeklagte Eiſenbahner Johann Toth erhielt wegen
Beihilfe zum Verbrechen der Spionage drei Jahre ſchweren
Kerkers mit den gleichen Verſchärfungen wie Peſcha. Auch bei
ihm wurde der Verluſt der alten Heerescharge ausgeſprochen.
Peſcha nahm das Urteil in großer Erregung entgegen.
Ein Aufruf Primo de Riveras an das ſpaniſche Volk.
EP. Madrid, 13. September.
Anläßlich des Nationalfeiertags, der mit dem Gedenktag der
Diktatur Primo de Riveras zuſammengelegt wurde, richtet der
ſpaniſche Diktator einen Aufruf an das Land, in dem es heißt:
Da die Anhänglichkeit des Volkes an das jetzige Regime
ſchon genügend ſtark iſt, braucht nur von dem nächſten hiſtoriſchen
Ereignis geſprochen zu werden, nämlich von der Errichtung
einer neuen Verfaſſung. Die Regierung hat den Wunſch,
den Spaniern alle guten Rechte zu garantieren: Geſundheit, Un=
abhängigkeit
des Vaterlandes, Stärkung des Staates. Als
Gegenleiſtung jedoch legt ſie ihnen die Erfüllung aller idealen
Pflichten eines Spaniers auf: religiöſer Geiſt, nationale Einig=
keit
, Familienleben, Achtung vor der Staatsautorität. Der Auf=
ruf
kündigt weiter die Notwendigkeit einer einzigen Kammer an,
die vom König in ſeiner Eigenſchaft als ausgleichende Macht
geführt werde. Primo kommt dann auf ſeine eigene Perſon zu
ſprechen. Eine Dikratur und ein Diktator können, ſelbſt wenn ſie
günſtige Ergebniſſe erzielt hätten, niemals ewig ſein. Die Re=
gierung
habe Bürgerorganiſationen eingerichtet, die die Aufgabe
hätten, jede Unordnung zu unterdrücken. Jetzt ſei die patriotiſche
Union eine Garantie für das Land, in das mit einer wahren
Volksvertretung eine neue Aera der Ordnung eingezogen ſei.
Nur der König und das Parlament zuſammen könnten die Auf=

löſung der Regierung proklamieren.

Sinne beeinflußt wurde. Mit Rom (1860), wo Feuerbach in
Nanna Riſi ſein berühmtes Modell findet, erreicht des Mei=
ſters
Entwicklung ihren Höhepunkt. Unter den zahlreichen
Nanna=Bildniſſen der Ausſtellung leuchten die Werke der Stutt=
garter
und Kölner Galerien als beſondere Edelſteine her=
vor
. Ihnen reiht ſich die Darmſtädter Iphigenie eben=
bürtig
an, an Monumentalität der Auffaſſung, aber nicht im
Glanz der Farbengebung von der Münchener Medea (1870)
erreicht. Eine faſt impreſſioniſtiſch anmutende Landſchaftsſkizze
zu dieſem Bilde, Tortod Anzio (1866) entſtammt dem Olden=
burger
Landesmuſeum. Unter den zahlreichen wichtigen Spät=
werken
Feuerbachs ſeien die erſte Faſſung (1869), das Gaſt=
mahl
des Plato aus der Karlsruher Kunſthalle und die
faſt unbekannte Ruhende Nymphe (1870) aus Nürnberger
Privatbeſitz hervorgehoben, die als weiblicher Akt nahe Ver=
wandtſchaft
zu ähnlichen Werken Courbets zeigt.
Unter den großen Kompoſitionen behauptet die qualitäts=
reiche
Amazonenſchlacht (1873) ihren hohen Rang, wäh=
rend
die Nürnberger Hiſtorienbilder, gleichartige Leiſtungen von
Mackart, Tiloty uſw. weit übertreffend, kaum mehr dem moder=
nen
Geſchmack entſprechen.
Unſere ungeteilte Bewunderung verdient der Zeichner
A. Feuerbach, hier durch die Opferfreudigkeit der Berliner und
Münchener Sammlungen glänzend vertreten. Um ihn gruppiert
ſich nun eine Reihe großer Künſtler, die, gleich A. Feuerbach, das
Kunſtwollen des ganzen Jahrhunderts repräſentieren. A. Böck=
lin
, deſſen ſchöne Darmſtädter Blätter leider fehlen. P. Cor=
nelius
, A. J. Carſtens, der früh vollendcte K. Ph. Fohr,
H. Dreher=Franz, J. Fuhrich, B. Genelli, der talent=
volle
und kaum bekannte J. Scheffer von Leonards=
dorf
, Schnorr v. Carolsfeld Schwind Steinle,
K. Rottmann und Rethel geben Feuerbach ein ſtarkes
Relief. Hier treten die inneren Zuſammenhänge klar zutage, die
den Eingänger Feuerbach mit ſeinen künſtleriſchen Zeitgenoſſen
verbinden. In ſeinen Studien gewinnen alle Linien melo=
diſchen
Fluß, alle Formen Rhythmus und das Modell wird zu
lauterer und reifer Kunſt. Das iſt das Fazit der Münchener
Feuerbach=Ausſtellung und zugleich deren bleibendes Verdienſt.
A. G.

Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Helia.
Fräulein Elſe, ein Film nach Motiven von Arthur
Schnitzler, iſt eine ſehr gute Regiearbeit von Paul Czin=
ner
, der nichts fehlt als ein etwas flotteres Tempo. Außer=

Seite 3

Die engliſch=amerikaniſchen
Verhandlungen.
Ueberreichung neuer amerikaniſcher Vorſchläge in
London. Macdonalds Amerikareiſe endgülkig
beſchloſſen.
EP. London, 13. September.
Die Reiſe des engliſchen Premierminiſters Macdonald nach
Amerika ſteht nunmehr endgültig feſt. Wie geſtern offiziell be=
kanntgegeben
wurde, wird Macdonald am 28. September an
Bord der Berengaria ſeine Reiſe antreten, um am 4. Oktober
in Waſhington einzutreffen.
Der Entſchluß Macdonalds, ſeine ſeit längerer Zeit geplann
Reiſe nach Amerika im gegenwärtigen Augenblick durchzuführen,
iſt das Ergebnis einer einſtündigen Unterredung zwiſchen Gene=
ral
Dawes und Macdonald in den geſtrigen Abendſtunden. In
dieſer Konferenz hat General Dawes, wie man hier anmimmt,
dem engliſchen Premierminiſter die Antwort des Präſidentem
Hoover auf die engliſchen Vorſchläge über die noch ausſtehenden
Punkte in der Marineabrüſtungsfvage unterbreitet. In Londoner
offiziellen Kreiſen zeigt man ſich in bezug auf das Ergebnis der
Reiſe des Premierminiſters Macdonald nach Amerika zuverſicht=
lich
und betont, daß eine Löſung der ſchwierigen Frage der Ab=
rüſtung
zur See niemals ſo nahe geweſen ſei wie im gegen=
wärtigen
Augenblick. Andererſeits iſt man ſich klar darüber, daß
der wichtige Punkt der Kreuzerſtärke zurzeit noch nicht geklärt iſt.
hofft aber, daß die noch vorhandenen Meinungsverſchiedenheiten
über die Frage von drei Kreuzern in der perſönlichen Ausſprache
zwiſchen Macdonald und Präſident Hoover in befriedigender
Weiſe gelöſt werden. Dieſe drei Kreuzer geben zurzeit hier An=
laß
zu verſchiedenen Kombinationen, da mam nicht weiß, ob
Präſident Hoover die Amerika in dem engliſchen Vorſchlag zuge=
billigten
18 Zehntauſendtonnen=Kreuzer auf 21 erhöht oder die
15 engliſchem Zehntcſendtonmen=Kreuzer auf 12 herabgeſetzt
ſehen will. Im erſteren Falle würde das die Durchführung des
vollſtändigen ameribaniſchen Flottenbauprogramms, im zweiten
eine teilweiſe Einſtellung des amerikaniſchen Programms be=
deuten
.
Neue Unterredungen zwiſchen Macdonald und General
Dawes dürften vor dem Beſuch des engliſchen Premierminiſters
in Ameriba kaum mehr ſtattfinden. Macdonald wird auf ſeiner
Reiſe von ſeiner Tochter begleitet werden. Ob er von Beamten
oder Marineſachverſtändigen begleitet werden wird, oder ob er
allein die Reiſe antritt, iſt zurzeit Gegenſtand lebhafter Er=
örterungen
.
Macdonald über die engliſch=franzöſiſchen
Beziehungen.
EP. Paris, 13. September.
Ein Redakteur des Petit Pariſien hatte mit dem engliſchen
Premierminiſter Macdovald während ſeiner Anweſenheit in
Genf eine Unverredung, in der Macdonald ſeine Anſichten über
die engliſch=fvanzöſiſchen Beziehungen barlegte. Nicht nur in der
Labourpartei, ſondern auch in konſervativen Kreiſen, ſo führte
danach Macdonald aus, ſei die Meinung ſehr verbreitet, daß die
Politik des engliſchem Weltreiches Frankreich gegenüber nicht
eine Politik der Zuſammenarbeit, ſondern eine ſolche der Unter=
ordnung
geweſen ſei, und daß ſie nun einer unabhängigen Poli=
tik
Platz machen müſſe. Für die große Mehrheit des engliſchen
Volkes ſei die Politik der Konſervativen eine ſolche im Schlepp=
tau
und der Abhängigkeit Fvankreichs geweſen. Eine Aenderung
ſei darum notwendig geweſen, und zwar mit Bezug auf die Me=
thode
und die Haltung. Die Politik der Arbeiterpartei ſei eine
ſolche der Freundſchaft von Volk zu Volk und gegen kein Land
gerichtet. Es ſei notwendig, die Politik der neuen Zeit und
neuen Ideen anzupaſſen. Das ſei der Sinn ſeiner Genfer Rede
geweſen. Mit Bezug auf die See= und Landabrüſtung habe
die engliſche Regierung noch beine beſtimmte Stellung eingenom=
men
. England warte den Bericht Lord Robert Cecils über die
Genfer Verhandlungen ab.

ordentlich geſchickt ſind wundervolle Landſchaftsaufnahmen und
Winterſportbilder aus St. Moritz in die Handlung hineinver=
woben
, in der Arthur Schnitzler ein hohes Lied ſingt von Kindes=
liebe
bis zum Eigenopfer und von ethiſcher Moral oder mora=
liſcher
Ethik. Fräulein Elſe iſt die hübſche junge Tochter des
Rechtsanwalts Dr. Thalhof, den verfehlte Spekulationen zum
Zugriff auf Mündelpapiere verleiteten. Der drohenden Verhaf=
tung
zu entgehen, veranlaßt die Mutter ihre Tochter Elſe, einen
reichen Freund um die Summe zu bitten, die den Vater retten
kann. Es wird an die Hergabe der Summe die Bedingung ge=
knüpft
, daß Fräulein Elſe, Monna Vanna gleich, den Freund
beſucht. Nach ſchweren Kämpfen entſchließt ſich Fräulein Elſe
zu dieſem Opfer, nicht aber ohne vorher genügend Veronal ge=
nommen
zu haben. Mit der Erfüllung ihres Opfers ſtirbt ſie.
Die ſchauſpieleriſchen Leiſtungen laſſen dem Programm nach,
das Namen wie Albert Baſſermann, Albert Steinrück,
Jack Trevor, Adele Sandrock, Eliſabeth Bergner u. a.
verzeichnet, Größeres erwarten. D. h. ein Programm mit dieſer
Namensreihe ſpannt die Erwartungen auf das höchſte. Vielleicht
liegt in dieſer Ueberſpannung es, wenn das Gefühl letzter, höchſter
Befriedigung ausbleibt. Gewiß, auch die Darſtellung ſtempelt
dieſen Film zu einem der beſten Spielfilme, aber auf der Höhe
ſchauſpieleriſcher Kunſt iſt eigentlich nur Eliſabeth Bergner,
und das auch nur im letzten durch die Tatſache, daß ihr die größte
Rolle zufällt. Ihre jugendzarte Schönheit, deren Bläſſe immer
wieder durch die wundervollen großen Kinderaugen belebt wird,
ihr ſchlanker Knabenkörper ſiebert durch faſt alle Bilder des gan=
zen
Films. So köſtlich Eliſabeth Bergner ſich kindlich freuen
kann, ſo überzeugend gibt ſie Herzens= und Seelennot wieder,
bevor ſie ſich zu dem großen Schritt entſchließt. Dennoch iſt die
Größe ihrer ſchauſpieleriſchen Leiſtung vielleicht in den Szenen
zu finden, in denen ſie im Skidreß ganz Knäbin iſt.
Eine prachtvolle Figur, breit, brutal, triebhaft bei aller äuße=
ren
Kultur, iſt Albert Steinrück der Kunſthändler Dorsday.
Eine Zurückhaltung und Schlichtheit, die bis an die Grenze des
Möglichen geht, hebt gerade dieſe Darſtellungskunſt ins ganz
Große. Albert Baſſermann hat nur in einigen Szenen
große Momente. Merkwürdigerweiſe läßt ſein Spiel trotz, wie
geſagt, großer Momente im Geſamtbild kalt.
Die Direktion des Helia würde ſich geradezu ein Verdienſt
erwerben, wenn ſie neben einem Film dieſer Art nicht eine ſo
ſchaudervolle Humoreske wie Billy hat Landurlaub
laufen läßt. Selbſt das Opfer der Leihgebühr könnte gebracht
werden im Intereſſe der Beſucher, wenn dieſer Film in der Ver=
ſenkung
verſchwände. Fräulein Elſe mit dem recht guten
Lehrfilm Auf Ceylon füllt das Programm völlig aus=
reichend
.

[ ][  ][ ]

Sette 4

Samstag, den 14. September 1929

Be

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Lebens- und Aussteuer-Versicherungs-An-
Stalt a. G. und der (Wiener) Allianz, Le-
bens
- u. Renten-Versicherungs-A. -G. in
Wien wurde vom Reichsaufsichtsamt mit
Eriaß vom 22. Dezember 1928 genehmigt.
Versicherungsnehmer die bis Ende
1923 bei einer der beiden Gesellschalten
auf alte Reichswährung (Mark) laute de
Versicherungen abgesch lossen hatten, oder
deren Rechtsnachfolger werden aufgefor-
derd
, spätestens bis zum 31. Dezember 1929
die Po icen unter Bekanntgabe der ge-
nauen
Adresse des Bezugsberechtigten an
die Aufwertungs-Abteilung der Gisela,
Deutsche Lebens und Aussteuer- Versiche-
rungs
- Aktiengeselschaft in München,
Rindermarkt 10, einzusenden.
(TI.Mch, 12623)

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[ ][  ][ ]

Funimer 255

Samstag, den 14. September 1929

Geite 3

Aus der Landeshaupkſtadk.

Darmſtadt, 14. September.
Neue Omnibuslinie der Reichsbahn. Am 16. September eröffnet
ziceichsbahndirektion Mainz auf der Strecke Darmſtadt Roß=
eine
Kraft=Omnibuslinie. Die Wagen verkehren nach Roß=
Darmſtadt (Krone) ab W.7,10*. W.8,45, 1100, 12,157, 13,50,
1730, 19,15. In der Gegenrichtung nach Darmſtadt: Roß=
(Bahnhof) ab W.6,45, W.8,177, 9,20, 11,50, 13,227, 14,15, 17,00,
Die mit. bezeichneten Fahrten werden Montags, Mittwochs
Samstags über Spachbrücken bis Habitzheim durchgeführt;
dmit W. bezeichneten Fahrten

Uichen. Dahidgf Kedhef 2 Ai Sraäelfen 8 Rfdeuf=
zugung
Georgenhauſen (5 Min.), Habitzheim. Es empfiehlt ſich,
ſten Fahrplan auszuſchneiden und aufzuheben.
Ernannt wurden: am 6. September: der Vermeſſungs= Oberinſpek=
ſaKarl
Engel beim Feldbereinigungsamt zu Friedberg, Abteilung
zülr, zum Bürodirektor, der Vermeſſungsinſpektor Karl Philipp
ith beim Feldbereinigungsamt zu Gießen, Abteilung Maher, zum
ſineſſungs=Oberinſpektor, beide mit Wirkung vom 1. September ab;
m September: der Lehrer an der Volksſchule zu Offenbach Friedrich
3c 1ter zum Diplomlehrer an der kaufmänniſchen Abteilung der
ſſörbildungsſchule zu Darmſtadt mit Wirkung vom 1. Oktober ab;
ſiu 1d. September: der Lehrer Georg Nußbickel zu Tröſel, Kreis
ſozuenheim, zum Lehrer an der Volksſchule zu Rhein=Dürkheim, Kreis
hüms, mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts ab.
Aus dem heffiſchen Schuldienſt entlaſſen wurden: am 7. September:
Maihr Nachſuchen der Lehrer an der Volksſchule zu Darmſtadt Wil=
ſſeh
Kayſer und der Leiter der kaufmänniſchen Abteilung der Fort=
ürngsſchule
zu Darmſtadt, Direktor Dr. Philipp Zeiger, mit
ſſöitung vom 1. Oktober ab am 10. September; der ordentliche Pro=
ſſeſe
für altteſtamentliche Wiſſenſchaft in der Theologiſchen Fakultät
ſiet Landesuniverſität Gießen D. Dr. Baumgartner in Gießen
ſſu Wirkung vom 1. Oktober ab.
Erledigt iſt: eine Schulſtelle für einen ebangeliſchen Lehrer und
ſe Schulſtelle für eine evangeliſche Lehrerin an der Volksſchule in
ſeilar, Kreis Gießen. Mit der Stelle des evangeliſchen Lehrers
ſſon das Amt des Rektors verbunden werden. Eine Wohnung für
fiun verheirateten Lehrer wird vorausſichtlich demnächſt frei.
Tagesordnung zur Sitzung des Stadtrates am Donnerstag,
19. September, um 17 Uhr, im Rathaus: 1. Die Voranſchläge der
ſe höheren Knabenſchulen für das Rechnungsjahr 1930 ( Berichter=
ſgter
: Stadtratsmitglied Weſp, Parnicke, Glenz und Seior); 2. Feſt=
ang
der Hundeſteuer für 1930 (Berichterſtatter: Stadtratsmitglied
ßtheider); 3. Bewilligung eines Zuſchuſſes zum 2. Heſſiſchen Sänger=
ſtuvesfeſt
(Bericherſtatter: Stadtratsmitglied Aßmuth); 4. Sommer=
ſſutellung
1930 (Berichterſtatter: Stadtratsmitglied Ziegs); 5. Kanal=
ſſahluß
des Hauſes Kekuléſtraße 5 (Berichterſtatter: Stadtratsmitglied
bänlein); 6. Erſatz der Gasheizungsanlage im Jugendheim Land=
ſm
Philipps=Anlage 7 durch eine Koksheizungsanlage (Berichterſtat=
Stadtratsmitglied Wieſenecker); 7. Verwaltungsbericht der Stadt
dumſtadt fürtz das Rechnungsjahr 1926 (Berichterſtatter: Stadtrats=
ſttlied
Aßmuth); 8. Umgeſtaltung des Alten Palaisgartens ( Bericht=
ſtätter
: Stadkratsmitglied Walbe): 9. Baulandumlegung im Heinz=
ſſe
=Weg (Berichterſtatter: Stadtratsmitglied Haurh); 10. Mittei=
men
.
Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt am Sonntag vor=
ſttrg
um 11.00 und 11.30 Uhr und an allen Wochentagen um 11.00
N 11.30 Uhr vormittags und 3.00 und 3.30 Uhr nachmittags.
(Blitzſchlag in die Straßenbahnleitung. Bei dem geſtern
Uynd über der Stadt niedergegangenen heftigen Gewitter ſchlug
a Blitz auch in die elektriſche Leitung der Straßenbahn=
litie
nach Arheilgen, ſo daß Kurzſchluß der geerdeten
beung entſtand. Bis man die Stelle gefunden hatte, verging
kiuere Zeit, und die Heag hatte daher als Notbehelf einen
mibusverkehr eingerichtet. Während des Gewitters ſetzte in
Stadt auch mehrfach der Dxehſtrom aus. Auch in der Stadt
ku am Bahnhof war der Sträßenbahnverkehr teilweiſe in Mit=
ienſchaft
gezogen.
Atelier=Ansſtellung Adolf Beyer. Wie wir bereits in unſerem
Racht in Nr. 246 erwähnten, hat die Atelierausſtellung von Profeſſor
Auff Beher einen für hieſige Verhältniſſe ganz ungewöhnlich ſtarken
Hrulg gehabt, der Beſuch der verlängerten Ausſtellung war zunehmend
ſu erfreulicherweiſe hat ſich die Anerkennung aber auch in zahl=
geſten
Verkäufen gezeigt. Es dürfte auch weitere Kreiſe intereſſieren,
ynachſtehend verzeichnete Gemälde in Privatbeſitz gelangten: Vor=
tüling
(Motiv von der Marienhöhe) DerRoſendom (Motiv von
NerGroßherzogl. Roſenhöhe), Frühlingsſonne (Marienhöhe), Motiv
Ru dem Oberhof in Büdingen, Weiden im Ried. Lila Anemonen
2, Feldweg mit Pappeln 1928. Aus der Darmſtädter Faſanerie‟
+1, Kloſter Altenberg a. d. Lahn, Kieferngruppe auf der Marien=
Wöt‟ Auf dem Kühkopf, Großes Roſenſtück 1829, Ein Maitag.
Gemälde Großes Aſternſtück und Blick nach der Rheinebene‟
ſeiden von Kunſtfreunden als Geſchenk für die Stadt erworben.
Bücherſtube Alfred Bodenheimer. Lichtbildervortrag
Mr Geiſenhehner. Wie vorauszuſehen war, zeigt ſich für
ir Veranſtaltung der Bücherſtube Bodenheimer ein beſonders ſtarkes
ereſſe. Max Geiſenhehner wird mit ſeinem Lichtbildervortrag eine
agze Reihe bis jetzt weder durch Radio, noch durch die Preſſe bekannt
abene Berichte über ſeine Weltreiſe mit dem Graf Zeppelin
an. Der Vortrag beginnt Dienstag, den 17. September, um 8½4 Uhr
ütlich, im Saalbau.
Das galante Quartier. Gaſtſpiel des Hamburger
Verl Schulze=Theaters im Orpheum. Nach Beendigung
Ie außerordentlich erfolgreichen Gaſtſpiels der Braſilianiſchen Revue
y Sonntag (Abſchiedsvorſtellung) beginnt ab Mon=
Fy, 16. September, wiederum ein ſehr intereſſantes Gaſtſpiel! Dies=
Im ſind es Hamburger Gäſte, und zwar das altbekannte Carl
Gultze=Theater (Das Theater des Lachens) unter Lei=
un
ſeines Direktors und Regiſſeurs Adalbert Krivat. Der
ſu Darbietung kommende tollſte aller Schwänke iſt eine Glanzleiſtung
Franzoſen Ochaume. Das galante Quartier hatte im
zui im Frankfurter Operettentheater den ſtärkſten Publikumserfolg
a Beſtehen der Bühne. Insgeſamt beſuchten das Stück über 28000
mnkfurter innerhalb 16 Tagen während der dortigen Aufführungen.
Abe noch zu erwähnen, daß die charmante Lilly Flohr (die be=
leite
Film= und Bühnendarſtellerin) die Hauptrolle in dieſem überaus
ſiä gen Stücke ſpielt, ſo daß auch in Darmſtadt ein großer Erfolg ge=
Urleiſtet iſt. (Weitere Mitteilungen folgen.)
Orpheum. Braſilianiſche Revue. Es ſei hiermit noch=
us
beſonders darauf hingewieſen, daß die zwei letzten Vorſtellungen
Ate, Samstag, und morgen, Sonntag, abends 8,15 Uhr, ſtattfinden.
Ar die Revue noch nicht geſehen hat, verſäume nicht an einem dieſer
Ande ſich dieſelbe noch anzuſehen. (Siehe Anzeige.)
Deutſchorden. Die Ordensbrüder werden gebeten, ſich recht zahl=
*h an der Beiſetzung des Br. Komturs Heil zu beteiligen. Treff=
alt
Samstag, 14. September, 3,15 Uhr nachmittags, am Portal des
gedhofes Nieder=Ramſtädter Straße.
Eine Straßenſenkung entſtand geſtern vormittag in der Ruthsſtraße.
Feuerwache erſchien ſofort und ſperrte die Straße ab, bis die
Leiter des Städt. Waſſerwerkes, die Reparaturarbeiten beginnen
unten.
Diebſtähle. Einem Spediteur wurde von ſeiner Rolle ein Paket
Tiſchdecken geſtohlen. Aus einem Schaufenſter wurde ein Photo=

arat Marke Kamera entwendet.

Wochenſpielplan des Hefſiſchen Landestheakers.
Großes Haus.
Sonntag, den 15. September. B 1. Anfang 20 Uhr, Ende 22
Uhr. Neues vom Tage. Luſtige Oper von Paul
Hindemith. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Montag, den 16. September. Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 17. September. A 2. Anfang 19.30 Uhr, Ende nach
/22 Uhr. In neuer Inſzenierung: Der fliegende Hol=
länder
. Oper von Richard Wagner. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Mittwoch, den 18. September. B 2. Anfang 19.30 Uhr, Ende
gegen 22 Uhr. Maßfür Maß. Luſtſpiel von Shakeſpeare.
Preiſe 1 bis 10 Mk.
Donnerstag, den 19. September. C 2. Anfang 19.30 Uhr, Ende
nach 22 Uhr. Der fliegende Holländer. Oper von
Richard Wagner. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Freitag, den 20. September. I 2. Anfang 19.30 Uhr, Ende
gegen 22 Uhr. Maß für Maß. Luſtſpiel von Shakeſpeare.
Preiſe 1 bis 10 Mk.
Samstag, den 21. September. E 2. Anfang 20 Uhr, Ende
22 Uhr. Neues vom Tage. Luſtige Oper von Paul
Hindemith. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Sonntag, den 22. September. D 2. Anfang 20 Uhr, Ende
22 Uhr. Intermezzo. Oper von Richard Strauß.
Preiſe 1,20 bis 12 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag, den 15. September. Zuſatzmiete I. Anfang 19.30 Uhr,
Ende 22 Uhr. Uraufführung: Der Heſſiſche Land=
bote
Schauſpiel von Walter Gruber. Preiſe 1,50 bis
7,50 Mk.
Montag, den 16. September. Keine Vorſtellung.
Dienstag, den 17. September. Zuſatzmiete Vl:. Anfang 19.30
Uhr, Ende 22 Uhr. Der Heſſiſche Landbote‟.
Schauſpiel von Walter Gruber. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Mittwoch, den 18. September. Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr.
Konzert des Kath. Kirchenchors St. Martin und St.
Marien. Preiſe 1, 2, 3 Mk.
Donnerstag, den 19. September. Zuſatzmiete V.. Anfang 20
Uhr, Ende 22 Uhr. Zum erſten Male: DerHerr ſeines
Herzens. Schauſpiel von Raynal. Preiſe 1,50 bis
7,50 Mk.
Freitag, den 20. September. Anfang 19 Uhr, Ende 22.15 Uhr.
Figaros Hochzeit. Oper von Mozart. Preiſe 1,50
bis 7,50 Mk.
Samstag, den 21. September. Zuſatzmiete VII.. Anfang 20
Uhr, Ende 22 Uhr. Der Herr ſeines Herzens.
Schauſpiel von Raynal. Preiſe 1,20 bis 6 Mk.
Sonntag, den 22. September. Anfang 11.30 Uhr. Volkshochſchule
Darmſtadt: Gymnaſtiſche Körperbildung und
Bewegungsſchule. (Gretel Pfuhl und Schülerinnen.)
Preiſe 1 und 2 Mk.
Zuſatzmiete III. Anfang 19.30 Uhr Ende 22 Uhr. Der
Heſſiſche Landbote. Schauſpiel von Walter Gruber.
Preiſe 1,50 bis 7,50 Mk.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. Maß für Maß von
Shakeſpeare gelangt heute, Samstag, 19,30 Uhr, im Großen Haus mit
der erfolgreichen Premierenbeſetzung (Ebert, Conradi, Minetti, Hinz,
Mosbacher. Nürnberger, Knott, Gothe, Maletzki Pfaudler, Gallinger,
Jürgas, Baumeiſter, Weſtermann, Keßler) zur Aufführung. Die Vor=
ſtellung
findet für die Miete A ſtatt.
Die luſtige Oper Neues vom Tage von Paul Hindemith,
deren ungewöhnlich ſtarker Premierenerfolg von der hieſigen und aus=
wärtigen
Kritik nachdrücklich anerkannt wurde, kommt morgen, Sonn=
tag
, 2 Uhr, im Großen Haus unter muſikaliſcher Leitung von Gene=
ralmuſikdirektor
Dr. Karl Böhm erſtmals zur Wiederholung. In den
Hauptrollen: Landwehr, Stralendorf, Stadelmaier Loewen, Vogt. Die
Sonntagsvorſtellung Neues vom Tage iſt der Miete B zugeteilt.
Als Eröffnungsvorſtellung des Kleinen Hauſes und erſte Urauffüh=
rung
der neuen Spielzeit wird morgen, Sonntag, 1980 Uhr, im
Kleinen Haus das Schauſpiel Der heſſiſche Landbote von
Walter Gruber zur Darſtellung kommen. Die Inſzenierung beſorgen
Günter Haenel und Wilhelm Reinking. Die Rolle des jungen Büchner
ſpielt Bernhard Minetti. Die Uraufführung findet für die Zuſatzmiete l
ſtatt.
In neuer Inſzenierung und Einſtudierung gelangt Der flie=
gende
Holländer von Richard Wagner am Dienstag, den 17.
September im Großen Haus zur Aufführung. Muſikaliſche Leitung:
Dr. Karl Böhm; Inſzenierung: Renato Mordo; Bühnenbild: Lothar
Schenck von Trapp. In den Hauptrollen: Komregg, Landwehr, Grahl,
Herrmann, Stadelmaier, Liebel. Der Vorverkauf iſt im Gange.
Mietanmeldungen für die neue Spielzeit werden von
der Mietabteilung des Landestheaters werktäglich von 9 bis 13,30 Uhr
entgegengenommen. Die Tauſchvorſtellungen geben neu hinzutretenden
Mietern die Möglichkeit, bereits zugeteilte Aufführungen nachzuholen.
Es wird beſonders darauf hingewieſen, daß die neue Einrichtung der
Wahlvorſtellungen es jedem Mieter ermöglicht, ihn beſonders inter=
eſſierende
Vorſtellungen (Uraufführungen, Erſtaufführungen, Rever=
toire
=Opern), die außerhalb ſeiner Miete liegen, ohne Schwierigkeit zu
beſuchen.
Das große
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Seplemher-Programm

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und
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Frankfurt a. M. P Kleine Preise.

Eintritt frei
Tägl. nachm. von ½5½7 Uhr
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(I.161

Roſen= und Herbſtölumenſchau. Die Noſenſchau, die alljährlich
durch den Gärtnereibeſitzer Ernſt Bauer, Seitersweg, im Reſtaurant
Eintracht Eliſgbethenſtraße, veranſtaltet wird, erfreute wiederum alle
Blumenliebhaber und Rofenkenner durch ihre Vielfältigkeit und Reich=
haltigkeit
an deutſchen Roſen=, Dahlien= und Staudenzüchnungen. Es
iſt dankenswert, eine derartige Schau zu veranſtalten, da auf dieſe
Weiſe dem Laien die Möglichkeit gegeben iſt, Neuheiten auf dem Ge=
biete
der Roſenzüchtung kennen zu lernen und ſelbſt nach Geſchmack
wählen zu können. Herr Bauer, der im engſten Zuſammenhang mit den
Steinfurther Roſenſchulen Konrad Thönges 8. ſteht, konnte durch die
verſchiedenen Sorten eine große Mannigfaltigkeit entwickeln. Es waren
60 bis 70 der beſten Roſenarten durch annähernd 1500 Blüten vertre=
ten
. Erweitert wurde die Roſenſchau durch eine Zuſammenſtellung von
100 berſchiedenen Dahlienſorten, darunter fünf beachtenswerte eigene
Neuzüchtungen. Was ein reichhaltiger Garten an Blumen auſweiſen
kann, vervollkommnete die Ausſtellung an winterharten Blütenſtauden,
darunter eigene Kreuzungen von Ritterſporn, die was gutes zu werden
berſprechen. Ein ſehr zahlreicher Beſuch von hier und auswärts lohnte
die Mühe des Veranſtalters. Verſchönert war die Ausſtellung durch
muſikaliſche Vorführungen der Elektrolg=Apparate K. Jäger, Georgen=
ſtraße
. Am Schluß der Ausſtellung erhielten die Kranken der Klinik
Dr. Walther, Lagerhausſtraße, die Blumen.

Jeuerwerbungen der Sadtbicherel
(außer Romanen).
Zum Beginn der Spielzeit des Heſſiſchen Landestheaters.
Julius Bab: Das Theater der Gegenwart. Geſchichte der drama=
tiſchen
Bühne ſeit 1870. Mit Abbildungen, 1928. 1 Kt 45; Bernhard
Diebold: Anarchie im Drama. Kritik und Darſtellung der moder=
nen
Dramatik. Mit Abbildungen. 1928. 1 Kt 45; Johannes Gün=
ther
: Vom Werden und Weſen der Bühne. Mit Abbildungen.
1 Kt 130; Herbert Ihering: Der Kampf ums Theater. 1922.
1 Kt 170; Artur Kahane: Tagebuch des Dramaturgen. 1928.
1 Kt 180; Alfred Kerr: Die Welt im Drama. 5 Bände: Das neue
Drama. Der Ewigkeitszug. Die Sucher und die Seligen. Eintags=
fliegen
. Das Mimenreich. 10 Kt 180/184; Kurt Lüthge: Die
deutſche Spieloper. Eine Studie. 10 Km 442; Romain Rolland:
Das Theater des Volkes. Aeſthetiſche Abhandlung über die Neugeſtal=
tung
des Theaters. 1 Kt 230: Gerhard Storz: Das Theater in
der Gegenwart. Zeitkritiſche Betrachtungen. 1927. 1 Kt 370; Julius
Vab: Schauſpieler und Schauſpielkunſt. Mit Abbildungen. 15 Kt 5;
Willi Flemming: Das Weſen der Schauſpielkunſt. 20 Kt 60; Ewald
Geißler u. a.: Der Schauſpieler, 1926. 20 Kt 65; Alfred Möller:
Der Schauſpieler. Vom Weſen ſeiner Kunſt. 1926. 20 Kt 93; Julius
Bab: Albert Baſſermann. Weg und Werk eines deutſchen
Schauſpielers um die Wende des 2. Jahrhundert. 15 Kt 35; Arthur
Eloeſſer: Eliſabeth Bergner. Mit Abbildungen. 15 Nt 40;
E. A. Reinhardt: Das Leben der Eleonore Duſe. 1928. 5 L 1674;
Eduard Schneider: Eleonore Duſe. Erinnerungen, Betrachtun=
gen
und Briefe. Mit Abbildungen. 1927. 5 L 1675; Frank Thieß:
Lucie Höflich. Mit Abbildungen. 15 Kt 80; K. Th. Bluth: Leo=
pold
Jeßner. 1928. 15 Kt 107: Felix Ziege u. a.: Leopold Jeß=
ner
und das Zeit=Theater. Mit Abbildungen. 15 Kt 110: Heinz
Ludwigg: Fritz Kortner. Mit Vorwort von Alfred Kerr und
27 Beiträgen namhafter Perſönlichkeiten des In= und Auslandes. Mit
Abbildungen. 15 Kt 133; Alfred Mühr: Die Welt des Schauſpielers
Werner Kraus. Bekenntniſſe und Erlebniſſe. Mit Abbildungen. 1928.
15 Kt 134;, Hans Böhm u. a.: Moiſſi. Der Menſch und der
Künſtler in Worten und Bildern. Mit Abbildungen. 15 Kt. 162;
Alfred Polgar: Mas Pallenberg. Mit Abbildungen. 15 Kt 162;
Monty Jakobs: Paul Wegener. Mit Abbildungen. 15 Kt 254;
Die Bühne im Bauhaus. (Bauhausbücher Nr. 4.) Mit Abbil=
dungen
. 5 Kt 40; Bernhard Diebold: Habima. Hebräiſches Theater.
Mit Abbildungen. 1928. 10 Kt 140; Joſeph Gregor u. Nené =
löp
=Miller: Das ruſſiſche Theater. Sein Weſen und ſeine Ge=
ſchichte
mit beſonderer Berückſichtigung der Revolutionsperiode. Mit
Abbildungen. 1998. 10 Kt 150; Alexander Tairoff: Das entfeſſelte
Theater. Aufzeichnungen eines Regiſſeurs. Mit Abbildungen. 1927.
10 Kt 155; Richard Beitl: Taſchenbuch für Laienſpieler. 1928. 25 Kt 5;
Leo Weismantel: Das Werkbuch der Puppenſpieler. Mit Abbil=
dungen
. 1924. 25 Kt 50.
In den Leſezimmern der Stadtbücherei liegen folgende Theaterzeit=
ſchriften
aus: Blätter des Heſſiſchen Landestheaters‟. Darmſtädter
Volksbühne‟. Die Volksbühne‟, Das Nationaltheater, Der Laien=
und Jugendſpieler.
Landesbibliothek. Neue Erwerbungen, Auswahl, vom
16. September an auf 14 Tage zur Anſicht im Leſeſaal aufgeſtellt:
E Becher: Deutſche Philoſophen; MMünchen u. Leipzig 1929. E.
Berggray: Der Durchbruch der Religion im menſchlichen Seelenleben;
Göttingen 1929. W. Bölſche: Drachen, Sage und Naturwiſſenſchaft;
Stuttgart 1929. Cheng=Tſcheng: Meine Mutter; Berlin 1929
R. v. Du Moulin=Eckart: Geſchichte der deutſchen Univerſitäten; Stutt=
gart
1929. Zehn Jahre deutſche Geſchichte, 19181928; Berlin
1929. Handbuch der ſpeziellen pathologiſchen Anatomie und Hiſto=
logie
9, 1; Berlin 1929. Handbuch der Experimental=Phyſik, 13, 1:
Leipzig 1929. Der Heimatforſcher Bd. 1: A. Hübner. Die Mund=
art
der Heimat, 1925: Bd. 2: K. Gueck, Das Pflanzenkleid der Hei=
mat
, 1926; Bd. 3: R. Mielke. Die Siedlungen der Heimat 1926;
Bd. 4: A. Hübner, Die Lieder der Heimat, Breslau 1926. A. Jere=
mias
: Handbuch der altorientaliſchen Geiſteskultur; Berlin u. Leipzig
1929. R. Klapheck: Eine Kunſrreiſe auf dem Rhein von Mainz bis
zur holländiſchen Grenze, Bd. 1: Mittelrhein, Bd. 2: Niederrhein;
Düſſeldorf 1929. W. J. Lenin: Der imperialiſtiſche Krieg: Der
Kampf gegen Sozialchauvinismus und Sozialpazifismus 19141915;
(Werke Bd. 13) WienBerlin 1929. O. v. Lippmann: Geſchichte des
Zuckers; Berlin 1929. Sammlung kurzer Grammatiken germaniſcher
Dialekte, C 5: W. Steller, Abriß der altfrieſiſchen Grammatik; Halle
1928. G. Schneidemühl: Handſchrift und Charakter; Leipzig 1929.
L. Schrickel: Geſchichte des Weimarer Theaters von ſeinen Anfängen
bis heute; Weimar 1998. Das Werk des Unterſuchungsausſchuſſes,
4. Reihe: Bd. 11, 1., 2., 12, 1. Die Urſachen des deutſchen Zuſammen=
bruchs
im Jahre 1918; Berlin 1929. J. Wiegand: Geſchichte der
deutſchen Dichtung; Köln 1929. Zeitſchriften: Die Furche,
Bd. 14, Berlin 1938; Jahrbuch des deutſchen Steuerrechts, 9., 19B8,
BerlinWien 1929; Deutſche Vierteljahrsſchrift für Literatunwiſſen=
ſchaft
und Geiſtesgeſchichte, Buchreihe 16, 17, Halle 1829; Deutſche
Zeitſchrift für Nerbenheilkunde, 107, 108, Leipzig 1929; Zeitſchrift für
die geſamte Neurologie und Pſychiatrie 119, Berlin 1999 Zeitſchrift
für romaniſche Philologie, Suppl. 3738, Bibliogr. 19121913, Halle
1929; Zeitſchrift für Pſychologie und Phyſiologie der Sinnesorgane,
1. Abt. Zeitſchrift für Pfy. ologie, 107, 108, Leipzig 1928. Vom
30. September an berleihbar. Vormerkungen werden im Leſeſagle ent=
gegengenommen
.
Weltreiſende‟. Auf einem ſeltſamen Fahrzeuge iſt geſtern ein
Welt reiſender, der einarmige Kriegsinvalide Walter Schäfer einge=
troffen
. Er hat es ſich zur Aufgabe gemacht, auf einem Laufrade, dem
primitiven Vorläufer des heutigen Zweirades, nach einem Modell von
1813, den Erdball zu durchwandern. Durch Abſtoßen mit den Füßen
von der Erde wird dies Rad in Bewegung geſetzt. Schäfer und Frau
haben vor vier Monaten in Danzig ihre Fahrt angetreten und ſind
an der Oſt= und Nordſeeküſte entlang gereiſt. Sie beabſichtigen von
hier an den Rhein nach Wien und dann nach dem Fernen Oſten zu
wandern.
Geflügelzuchtverein Darmſtadt e. V. In der gut beſuchten
Monatsverſammlung hielt Herr Dr. Kranich einen ſehr intereſſanten
Vortrag über Vitamine in der Geflügelzucht. Die Vitamine 4, B
und C kommen in verſchiedenen Früchten und Pflanzen vor und dienen
zur Ernährung und Erhaltung des Körpers von Menſchen und Tieren.
Da z. B. Geflügel, die einen kleinen Auslauf haben und nicht genügend
Vitamine in pflanzlicher Nahrung (Grünfutter) erhalten, iſt die
chemiſche Induſtrie beſtrebt, Vitamine auf techniſchem Wege herzuſtellen
und hat auch ein Präparat, Vitamine D, unter dem Namen Vigantol
in den Handel gebracht. Dieſes ſchützt die Tiere gegen Krankheiter und
heilt auch kranke Tiere. Als Vorbeugungsmittel genügt auf 25 Tiere
1 Tropfen, bei erkrankten, rachitiſchen Tieren auf etwa 10 einen
Tropfen Vigantol unter das Futter gemiſcht und gut verrührt. Auf
die Legetätigkeit der Hühner hat Vigantol auch einen ſehr guten Ein=
fluß
, ſie legen früher und die Eier ſind vitaminhaltiger. Ein Film
mit Erklärungen durch den Vortragenden führte uns durch die vielen
Verſuche, die an kranken Tieren aller Art durchgeführt worden ſind,
und ein gutes Reſultat der Heilung zeigten.
Die ſtädt. Berufsfeuerwehr wurde im Monat Auguſt 20 mal
glarmiert, und zwar zu 2 Mittelfeuern, 3 Kleinfeuern, 2 Waldbränden,
2 Autounfällen, einmal zum Heben eines Großtieres, 3 Waſſerrohr=
brüchen
und 7 ſonſtigen Fällen. Der Sanitätsdienſt erſtreckte ſich
auf 144 Transporte, die hierbei zurückgelegte Fahrſtrecke betrug 1299
Kilometer. Auf der Wache, Kirchſtraße 13, (Fernſprecher Nr. 600 und
3500) wurde in 7 Fällen erſte Hilfe geleiſtet.
Ein blutbefleckter Mantel wurde am 12. September in einem
Garten am Friedrich=Ebert=Platz gefunden. Perſonen, die ſachdienliche
Mitteilungen machen können, werden gebeten, auf der Kriminglpolizei,
Zimmer 3, vorzuſprechen.

Rennen Sie schon alle Jorten von MAGGl Sauppen

Blumenkohl
Sier-Nudeln
Gier. Riebele
Sier. Sternchen.

Grbs
Grbs Reis
Srbs MSchinken
Srbs 7Speck.

Sersten(Graupen)!
Srünkenn.
Rartoffel
Ochsenschwanz.

Reis
Reis Julienne
Reis 7Jomaten.
Kumford.

Jie werden zufrieden zein
7n 3chmecken gu
Alle MAG

[ ][  ][ ]

Seite 6

Bier Tage in München und ſeiner Umgebung.

Billiger Sonntag im Frankfurter Zoo. Am Sonntag, den
15. September d. J., iſt der Zoologiſche Garten und das Aquarium
während des ganzen Tages zu halben Eintrittspreiſen zugänglich. Nach=
mittags
4 Uhr und abends 8 Uhr finden Konzerte unter Leitung des
Kapellmeiſters Otte ſtatt. Zum Abendkonzert hat der Winkelmannſche
Männerchor ſeine Mitwirkung zugeſagt. Bei günſtiger Witterung Reit=
und Fahrbetrieb im Wäldchen.

Rieſen=Zebras im Frankfurter Zoo. Im Einhuferhauſe des Zoo
wurde vor kurzem ein ſchönes Paar Grepy=Zebras, auch Rieſen=
oder
Somali=Zebras genannt, eingeſtellt. Dies iſt die eigentümlichſte
und bei weitem größte Art der afrikaniſchen Tigerpferde und gleich=
zeitig
diejenige, deren Fellzeichnung die meiſten und ſchmalſten Streifen
aufweiſt. Sie iſt in den Hochländern Südabeſſiniens und im Somali=
lande
heimiſch und wurde erſt verhältnismäßig ſpät, im Jahre 1882, der
Wiſſenſchaft bekannt. Alle Zebra=Arten ſind herrliche Tiere, und es iſt
ſchwer zu entſcheiden, ob die ſo ſtattlichen Grevy=Zebras oder die zier=
licher
erſcheinenden Chapmann=Zebras, ihre Nachbarn im Zoo, den
erſten Schönheitspreis verdienen.

Lotale Betayfeltrngen.

Die Aiemter ersuinenden Rotien find autſchſefich als Hinmscke uf Hadtesn
im leinem Jalle igendwie als Drſprechung oder Krittk.

Orangeriehaus. Morgen, Sonntag, den 15. September,
abends, großer Rheiniſcher Abend, unter perſönlicher Leitung von
Herrn Kapellmeiſter Schlupp. Humor und Stimmung. (Siehe
heutige Anzeige.) Eintritt frei.
Konzert mit Tanz findet heute, Samstag, und morgen,
Sonntag abend, im Hotel Prinz Heinrich ſtatt.
Brauerei Schul, Schloßgaſſe 25, Heute, Samstag, den
14. September, und morgen, Sonntag, den 15. September, finden in
der Brauerei Schul abends 8 Uhr wieder fidele Konzerte ſtatt. (Siehe
Inſerat.)
Sportplatz=Reſtaurant und Café am Böllen=
falltor
. Heute, Samstag, abends 8 Uhr, findet wiederum ein
Heiterer Abend ſtatt. Der Garten iſt prächtig illuminiert, und dazu
ſpielt Matthias Weber, mit einem gewählten größeren Teil ſeines
Orcheſters vornehme und doch heitere Weiſen, wobei die Enſemble=
Muſik im Vordergrunde ſtehen wird. Bequem zu erreichen per Spazier=
gang
, oder mit der Linie 2. Letzter Wagen ab Heinrich Wingertsweg
12 Uhr. Siehe auch Inſerat.
Schloß=Café. Auf den heute 8,15 Uhr ſtattfindenden Ge=
ſellſchaftsabend
ſei hierdurch beſonders aufmerkſam gemacht.

Briefkaſten.

Jeder Anfrags ift die letzie Bezugöquittung beizufügen. Anonyme Anfragen
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ehne Rechisvorbindſichteit.

T. Darmſtadt: Bismarckſtraße 70. Frankfurt: Gr. Gallusſtraße 17.
Arbeitsamt.

Tageskalender für Samstag, den 14. September 1929.

Heſſ. Landestheater, Großes Haus, 19.3022 Uhr: F 1:
Maß für Maß. Kleines Haus: Keine Vorſtellung. Or=
pheum
20,15 Uhr: Braſilianiſche Revue‟ Konzerte:
Schloßkaffee, Kaffee Oper, Sportplatz=Reſtaurant, Spaniſche Bodega,
Alte Poſt, Bismarckeck, Hotel Prinz Heinrich, Waldſchlößchen, Kaffee
Jöſt, Reichskrone, Stadt Nürnberg, Haferkaſten. Herrngar=
tenkaffee
16 und 20 Uhr: Konzert. Kinovorſtellun=
gen
: Union=Theater, Helia. Mathildenhöhe, 1018 Uhr:
Ausſtellung Der ſchöne Menſch.

(TV. 248
Moderne
phys.-diät.

Kuranstalt

und Erhol-
Süd-SclReiz ungcheim.

Gamstag, den 14. September 1929

Nummer 235

München! Ein Städtenamen, der allen Deutſchen geläufig iſt und
deſſen Klang lebendige Vorſtellungen erweckt. Wer wüßte nichts von
dem unendlichen Reichtum der bayeriſchen Metropole, von ihren künſt=
leriſchen
Schätzen, von ihrem ſtrahlenden Glanz und den tauſendfältigen
Naturſchönheiten, die ſich unmittelbar vor ihren Toren auftun? Obgleich
ſich München anſchickt, Weltſtadt zu werden, hat es ſeine eigene Note
behalten und von ſeiner humordurchtränkten Behaglichkeit und Gemüt=
lichkeit
nichts aufgegeben. München hat eben ſein Eigenleben und hält
zähe daran feſt. Es iſt eine Stadt, nach der wir immer wieder voll
Sehnſucht hinſchauen, ein beſonders gern gewähltes Ziel aller Deutſchen,
die im Haſten und Hetzen des Alltags noch nicht ſeelenlos und blind
für die Schönheiten verrauſchter Jahrhunderte und für die Schönheiten
der Natur geworden ſind. Wer Leib und Seele an der Schönheit der
Bergespracht neu beleben will, benutze den Aufenthalt in München und
fahre über Brannenburg mit der Wendelſteinbahn auf den Wendelſtein,
vielleicht den lohnendſten Ausſichtsberg der Bayeriſchen Alpen, oder
fahre von Garmiſch=Partenkirchen mit der Seilſchwebebahn ins Baye=
riſche
Hochland zum Kreuzeck. Wer noch höher hinauf will, der fahre
über Garmiſch=Partenkirchen nach Ehrwald und benutze die Zugſpitz=
bahn
zur Fahrt nach dem ſtolzeſten deutſchen Berggipfel, der Zugſpitze
mit dem Münchenerhaus. Der Reiſeplan enthält noch weitere Vor=
ſchläge
, die mühelos und ohne große Koſten durchgeführt werden kön=
nen
. Dem Wunſche vieler, München ſelbſt ſowie ſeine nähere und
weitere Umgebung kennen zu lernen, kommt die Reichsbahndirektion
Mainz entgegen, indem ſie am 27. September d. J. einen Sonderzug
nach München fahren läßt, der den Reiſeteilnehmern auch Gelegenheit
bietet, ſowohl die Strecke Würzburg, als auch Ulm, Stuttgart, kennen
zu lernen, oder wieder einmal zu befahren. Außerdem wird auf der
Rückfahrt noch die ſchöne württembergiſche Hauptſtadt Stuttgart beſucht.
Die Geſamtkoſten der Hin= und Rückfahrt mit der Reichsbahn werden
ſich je nach der Zugangsſtation auf 20 bis 23 RM. ſtellen. Wer ſchon
an den Sonderfahrten der Reichsbahndirektion Mainz teilgenommen hat,
der weiß, wie gut ſichs hier reiſt, wie preiswert dieſe Fahrten ſind, und
wie bequem und reibungslos das aufgeſtellte Programm bewältigt wer=
den
kann.

Aus Heſſen.
Blikſchlag in Meſſel.

Bei dem geſtern abend über Darmſtadt und Umgebung
niedergegangenen Gewitter zündete der Blitz auch in dem An=
weſen
der Witwe Laumann und Philipp Laumann in der Neu=
gaſſe
in Meſſel. Trotz energiſcher Tätigkeit der Feuerwehren
fielen zwei Scheunen dem Feuer zum Opfer. Auch die Kreis=
motorſpritze
aus Darmſtadt war zur Hilfeleiſtung herbeigerufen.

Ueberfahren. Am Oſtbahnhof wurde geſtern mittag ein Monteur
der Firma Nohl auf ſeinem Motorrad von einem auf der linken
Straßenſeite fahrenden Laſtkraftwagen ſeitlich angefahren und vom
Nade geſchleudert. Der Mann erlitt Kopf= und Beinverletzungen
und mußte nach dem Krankenhaus transportiert werden. Nach=
mittags
gegen 5 Uhr wurde in der Karlsſtraße ein 4½jähriger Junge,
der angeblich einen epileptiſchen Anfall erlitten hatte, im gleichen
Moment von einem Automobil überfahren und am Kopfe ſchwer ver=
letzt
, ſo daß er ebenfalls von der Städt. Rettungswache nach dem
Stadtkrankenhaus transportiert werden mußte.

*p. Bezirksſchöffengericht. 1. Wegen Urkundenfälſchung und Be=
trugsverſuchs
haben ſich zwei Offenbacher, Lederzurichter und Rei=
ſender
, zu berantworten. Sie beſtreiten eine von der Verſicherungs=
agentur
Darmſtadt einer auswärtigen Geſellſchaft ausgeſtellte Zah=
lungsanweiſung
gefälſcht und daraufhin einen höheren Betrag zu er=
heben
verſucht zu haben. Der Staatsanwalt erachtet die Mittäterſchaft
beider für erwieſen; er beantragt zwei Monate bzw. ſechs
Wochen Gefängnis, auf welche Strafe erkannt wird. 2. Ein
Weinhändler hatte Verhandlungen wegen Verpachtung ſeiner Wirt=
ſchaft
eingeleitet. Die Beweisaufnahme ergibt, daß er dabei verſchwieg,
daß ein Zwangsverſteigerungseintrag im Grundbuch erfolgt war. Eine
Kaution, die ihm vom Pachtliebhaber geſtellt war, hat er ſeither nicht
zurüickerſtattet. Aus dem Pachtvertrag wurde nichts. Urteil:
300 Mark Geldſtrafe wegen Betrugs. 3. Ein Berliner Kauf=
mann
ſteht wegen Betrugs unter Anklage; er ſoll die Heſſiſchen Hölzer=
werke
in Unterwaldmichelbach durch falſche Vorſpiegelungen geſchädigt
haben. Er will durch eine Ausweiſung aus Holland (Harlem) in Schwie=
rigkeiten
geraten ſein. Eine Auskunft über den Beſteller war von der
Verkäuferin einzuziehen unterlaſſen worden. Der Staatsanwalt betont
die Zweifel, die obwalten können, um einen Betrug zu konſtruieren;
die zur Bezahlung gegebenen Wechſel ſind noch nicht fällig. Anderer=
ſeits
liegen Vorſtrafakten wegen Betrugs vor. Die Entſcheidung wird
in das gerichtliche Ermeſſen geſtellt. Das Urteil ſpricht mangels Be=
weiſes
frei. 4. Zwei Wimpfener Gelegenheitsarbeiter ſtehen wegen
Diebſtahls unter Anklage. Der eine ſoll im Juni d. J. nachts ein zu
einem Hydranten paſſendes Standrohr der Wimpfener Realſchule ent=
wendet
haben, was er zugibt. Des weiteren haben beide, zum Teil
gemeinſchaftlich, Dieebſtähle in Wimefen begangen. Das Urteil erkennt
auf vier Monate zwei Wochen und ein Jahr drei Mo=
nate
Gefängnis, an letzterer Strafe gehen zwei Monate Unter=
ſuchungshaft
ab.

Nähe Strandbad. Aerztl. Leitung Deutsch. Haus. Bestgeeignet f. Herbst-
Winter- u. Frühjahrskur, Rivieraklima, Pens. V. M. 8.an, Prosp, frei.

J. Griesheim, 13. Sept. Heſſenlandmieten 1929/30. Für
die Theaterfreunde im Heſſenland hat die Generaldirektion des Heſſiſchen
Landestheaters wiederum eine Nachmittags= und eine Sonntagsmiete
zu je 12 Vorſtellungen aufgelegt. Dieſe Heſſenlandmieten umfaſſen Oper,
Operette und Schauſpiel. Anmeldungen bis zum 20. September d. J.
bei dem Vertrauensmann des Landestheaters, Herrn E. Reifenrath,
Pfungſtädter Straße 13, hier. Am Samstag nachmittag findet im
Darmſtädter Hof dahier eine Familienkonferenz des Kreis= Lehrer=
vereins
Darmſtadt ſtatt. Die Ortsgruppe Griesheim des Odenwaldklubs
unternimmt am Sonntag, den 15. September, ihre 9. Wanderung nach
König, Hainhaus, Eulbacher Schloß, Erbach. Abfahrt 6.47 Uhr vormit=
tags
mit der elektriſchen Straßenbahn. Am Sonntag, den 15. Sep=
tember
, findet im Feſtſaal Zum grünen Laub hier die 25jährige Jubi=
läumsfeier
der Zahlſtelle Griesheim des Deutſchen Baugewerksbundes,
Baugewerkſchaft Darmſtadt, verbunden mit Bannerweihe der Bauge=
werkſchaft
Darmſtadt, ſtatt.
O. Erzhauſen, 13. Sept. Gemeinderatsſitzung. Herſtel=
lung
der Trift= und Ludwigſtraße: Die Pfläſtererarbeiten wurden den
Wenigſtnehmenden, Lud. Gottl. Becker 2. und Phil. Benz, übertragen;
das Anfahren von Sand und Abfahren von Schotter an G. Müller und
Ph. Bert; die Grundarbeiten ſollen von ausgeſteuerten Erwerbsloſen
ausgeführt werden, dieſelben ſollen tariflich entlohnt werden. Be=
ſetzung
der Faſelwärterſtelle: Durch geheime Abſtimmung des Gemeinde=
rats
fiel die Faſelwärterſtelle dem Karl Götz mit acht Stimmen zu.
Zur Inſtandſetzung des Grabendurchlaſſes an der Hofreite des Herrn
Dr. Spiro wurde Beſichtigung beantragt. Die Inſtandſetzung der
Schulen hat den Voranſchlag um 300 RM. überſtiegen. Die For=
derung
für Anſchaffung von zwei Zuchtziegenböcken wurde genehmigt.
Antrag des G. Wembacher, betr. Rangrücktritt für ein An= und Vor=
kaufsrecht
wurde vom Gemeinderat befürwortet. Dem Erſuchen des
Kreisamts: Feſtſetzung der Ortslöhne, wurde entſprochen. Der Bür=
germeiſter
gibt bekannt, daß die Arbeiten zur Errichtung des Ehrenmals
nächſter Tage beginnen und der Koſtenaufwand 4000 RM. beträgt.
Der Waſſerverbrauch im Monat Auguſt beträgt in der hieſigen Gemeinde
zirka 8000 Kubikmeter. Der Bürgermeiſter weiſt darauf hin, daß es nie=
mand
vorenthalten werden ſoll, ſeinen nötigen Bedarf an Waſſer zu ent=
nehmen
, daß aber Mißbräuche, nach Meldungen, die in der Bürger=
meiſterei
vorliegen, geahndet werden müßten, wonach Gartenbeſitzer
nachmittags die Gartenſchläuche öffneten und die ganze Nacht das Waſſer
laufen ließen, ſo daß am anderen Morgen das Waſſer bis in den Weiher=
graben
lief, trotzdem dieſen Gartenbeſitzern bekannt war, daß Anwohner
der oberen Bahnſtraße morgens ohne Waſſer waren.
Nieder=Ramſtadt, 12. Sept. Preisgekrönte Stenogra=
phen
. An dem Wettſchreiben, das am Sonntag, den 7. September,
in dem hieſigen Schulgebäude ſtattfand, anläßlich des 14. Gautages des
Kurzſchriftgaues Darmſtadt, nahmen vom hieſigen Stenographenverein
Einheit der beſtimmungsgemäß in der Landkaſſe mitzuſchreiben hatte,
17 Wettſchreiber teil. 12 Mitglieder wurden mit Preiſen bzw. Urkun=
den
preisgekrönt.
Bw. Langſtadt, 13. Sept. Nachdem die Umbauarbeiten der Brücke
kurz vor Schlierbach beendet ſind, iſt die Straße von hier nach obigem
Dorfe wieder dem allgemeinen Verkehr freigegeben. Gegenwärtig iſt
die Hauptverkehrsſtraße DarmſtadtAſchaffenburg zwiſchen Altheim
und Babenhauſen wegen Vornahme von Walzarbeiten geſperrt. Die
Umleitung des auf dieſer Straße bedeutenden Verkehrs erfolgt daher
über Harpertshauſen-Langſtadt-Babenhauſen, was eine recht erheb=
liche
Steigerung, beſonders des Kraftfahrzeugverkehrs, in unſerem
Dorfe zur Folge hat. Für die betreffenden Straßenanwohner iſt dies
eine nicht gerade angenehme Sache, da die zahlreichen Autos, hauptſäch=
lich
Laſtwagen mit Anhänger, infolge der großen Trockenheit kräftige
Denkzettel in Form von rieſigen Staubwolken zurücklaſſen, ganz abge=
ſehen
von der Gefährdung der Sicherheit für Fuhrwerke, Radfahrer
und Fußgänger. Als ganz beſonders gefährliche Stelle gilt die Straßen=
kreuzung
am Südausang des Dorfes. Hauptſächlich iſt für Fahrzeuge
aus Richtung Babenhauſen kommend, beim Paſſieren dieſes Punktes die
größte Vorſicht geboten. Gar manchmal konnte durch die Umſicht der
Fahrer einem Zuſammenſtoß mit ſchließlich unüberſehbaren Folgen vor=
gebeugt
werden. Daß die Fahrbahnen durch den allzu großen Autover=
kehr
übel zugerichtet werden, iſt klar. So befindet ſich die Straße von
hier nach Harpertshauſen in einem derartigen Zuſtande, daß ein Be=
fahren
derſelben mit dem Rade oder Kuhfuhrwerk infolge der vielen
ſpitzen Steine faſt unmöglich iſt.
er. Brensbach, 13. Sept. Am Montag begann der durch das Kreis=
ſchulamt
und die Heſſiſche Landwirtſchaftskammer unentgeltlich anbe=
raumte
Einkochkurſus. Die Leiterin des Kurſus iſt Fräulein Bräunig,
welche im Januar dieſes Jahres in unſerer Gemeinde einen Nähkurſus
abhielt, der zur größten Zufriedenheit der Teilnehmer und deren An=
gehörigen
ausfiel, was auch jetzt eine zahlreiche Beteiligung an dem
Einkochkurſus zur Folge hatte. Der Kurſus endet am Samstag, den
14. d. M., wo anſchließend daran über 200 Gläſer eingekochtes Obſt
und Fleiſch zu jedermanns Anſicht im Rathausſaale ausgeſtellt iſt.
Die Quellenforſchung der drei noch zuzuführenden Quellen iſt beendet
und ergeben dieſe Quellen täglich 40 Kubikmeter Waſſer. Dieſelben
befinden ſich auf einem Grundſtück des Herrn Philipp Mohr zu
Mumenrot. Man rechnet damit, daß in drei bis vier Wochen das Waſ=
ſer
der Hauptleitung zufließt und der herrſchende Waſſermangel be=
hoben
iſt, worunter die Hausbeſitzer der höher gelegenen Ortsteile ſtark
zu leiden hatten und mancher Beruf nicht wie vorher betrieben werden
konnte.
n- Groß=Bieberau, 13. Sept. Der als Bieberauer Kappenmacher im
vorderen Odenwald bekannte Gg. Phil. Gerſtenſchläger konnte dieſer
Tage ſeinen 90. Geburtstag feiern. Es wurden ihm zahlreiche Ehrungen
zuteil. Der Weg zu dieſem Alter war von der Jugend an gekennzeichnet
durch einfache Lebensweiſe, mühevolle Arbeit und größte Sparſamkeit.
Von dem vielſeitigen Sport, der heute unſere Jugend ſtählen und zu
gutem Alter führen ſoll, wußte dieſer Mann nichts.
Michelſtadt i. O., 13. Sept. Am Samstag, den 14. September,
abends 8 Uhr, und Sonntag, den 15. September, nachmittags 5 Uhr,
werden hier im Städtiſchen Saalbau die Kinder Tanz= und Spiellieder
von Lili Hickler=Darmſtadt auf Anregung der Geſellſchaft der Muſik=
freunde
des Odenwaldes aufführen.
Bp. Michelſtadt, 13. Sept. Ein ſchweres Unglück ereignete
ſich am Donnerstag abend gegen 22,30 Uhr. Von Wiesbaden zurück=
kommend
ſauſte ein Traktor der Firma Arzt zwiſchen Schönnen und
Lauerbach die ſteile Böſchung hinab. Der Traktor überſchlag ſich,
wurde aber verhältnismäßig wenig beſchädigt. Der Führer Keil erlitt
doppelten Armbruch und Rippenquetſchungen, und wurde in der Nacht
ins Krankenhaus eingeliefert.
A. Kirſchhaufen, 13. Sept. Motorradunfall. Schon wieder
trug ſich auf der kurvenreichen Provinzialſtraße zwiſchen hier und der
Klingenhöhe ein Motorradunfall zu. Ein Rimbacher Motorradfahrer
fuhr nach Heppenheim zu vorſchriftsmäßig rechts, als ihm von dorther
ein ſolcher entgegenkam, der die Kurve ſo ſchnitt, daß ein Zuſammenſtoß
unvermeidbar ſchien. Der Rimbacher Fahrer bog ſchnell nach links ab.
In dem Staub ſah er nicht, daß noch ein Motorradfahrer nachkam
und ſtieß mit dieſem zuſammen. Der ſchuldige Motorradfahrer fuhr im
Eiltempo davon. Bei dem folgenden Zuſammenſtoß flog der Rimbacher
Fahrer aus dem Sattel und ſein Rad kam auf ihn zu liegen. Durch den
Sturz und den Aufprall des Motorrades trug er einen Oberſchenkel=
bruch
davon, ſo daß er per Auto heimtransportiert werden mußte. Auch
das Motorrad wurde beſchädigt.
Ae. Hammelbach, 12. Sept. Zebpelin. Heute nacht etwa zehn
Minuten vor ½2 Uhr überflog das Luftſchiff unſeren Ort. Geſvenſtig
hob ſich der Rieſenleib mit den beleuchteten Kabinen und den Seiten=
lichtern
vom dunklen Nachthimmel ab. Mit Begeiſterung verfolgten die
die das Glück hatten, das Luftſchiff zu ſehen, die nächtliche Fahrt.
Bp. Hevpenheim (Bergſtr.), 14. Sept. Zwei ſchwere Unfälle
ereigneten ſich heute vormittag an der Landesgrenze zwiſchen Lauden=
bach
und Hepvenbeim. Ein kleiner pffener Perſonenwagen, der in Rich=
tung
Weinheim fuhr, kam ins Schleudern, ſauſte, ſich überſchlagend,
in die Wieſen, und landete dort, wieder auf den Rädern ſtehend. Wie
durch ein Wunder blieb der Lenker unverletzt, während der Begleiter
bewußtlos auf einen Heuboden gebettet wurde. Um dieſe Zeit paſſierte
eine aus Heidelberg kommende Limouſine die Unglücksſtätte. Unweit
kam ein Bierauto ins Schleudern und ſtellte ſich quer über die Straße.
Auf dieſes Bierauto ſauſte die Limonſine auf und wurde ſchwer be=
ſchädigt
. Während der Lenker (aus Heidelbera ſtammend) bemußtlos
vom Platze getragen wurde, erlitt die Frau desſelben ſchwere Schnitt=
wunden
an der rechten Wade. Sie kam in die hieſige Pflegeanſtalt.

Heſſiſcher Straßenberichk

für die Woche vom 15. bis 21. September 1920.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.

BiebesheimGernsheim vom 2. 9. bis 21. 9. geſperrt. Umleity
Bruchmühle.

Mümling=GrumbachEtzengeſäß Klm. 37,739,6 vom 4. Sept
19. Sept. geſperrk. Umleitung für Perſonen= und Laſtwagen unter
Tonnen Tragfähigkeit über Höchſt i. Odw.HummetrothOber=, Mit
und Nieder=KinzigEtzengeſäß; für Perſonen und Laſtwagen über
Tonnen Tragfähigkeit über Höchſt i. Odw.HummetrothOber=
Mittel=Kinzig-Kirch=Brombach-Zell i. Odw.
Neu=IſenburgSprendlinger Straße Klm. 3,635,44 vom 6.
bis 28. Sept. geſperrt. Umleitung über Sprendlinger Landſtraße

zenhainer Straße.
GoddelauStockſtadt, Km. 12,8613,56 vom 14. 9. bis 98. 9.
ſperrt. Umleitung: Hofheim-Krumſtadt-Bruchmühle.
WormsAlzey (Bahnübergang 5 bei Km. 3,56 von Bahnhof Word
Pfiffligheim) am 22. 9. von 5 bis 11 Uhr geſperrt. Umleitung: Le

heim.

Friedberg-Bad=Nauheim um die Burg bei Friedberg vom 19
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung wird in Friedberg örtlich gev
RomrodAlsfeld vom 26, 8. bis auf weiteres geſperrt. Umleity
Renzendorf-VadenrodStrebendorf oder Angenrod=Zell.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Ortsdurchfahrt Griesheim im Zuge der Provinzialſtraße Darmſtalſ
GriesheimWolfskehlen vom 9. Sept. bis 28. Sept. geſperrt. Un
tung: Groß=GerauWolfskehlen.
Alsbach-Zwingenberg (Ortsdurchfahrt Zwingenberg) von Rh
bis Orbisſtraße vom 11. 9. bis 21. 9.. geſperrt. Umleitung: Hähnlen
und Darmſtädterſtraße.
OckenheimGenſingen, Km. 23.423,5, vom 12. 8. bis 20.
geſperrt. Umleitung: Gaulsheim-BingenRüdesheim,
Freiweinheimer Straße (Mainz) Km. 17,018,2 vom 2. 9. bis zuh
geſperrt. Umleitung erfolgt über Gemeindewege.
Wendelsheim-Wonsheim (Km. 36,338,9) von Abzweig nach E=
heim
bis Wonsheim vom 19. 8. bis auf weiteres gefperrt. Umleit,
EckelsheimWöllſteinSiefersheim.
St. JohannPartenheim bis zur Bingerſtraße vom 19. 8. bis
weiteres geſperrt. Umleitung: Ober=Hilbersheim.
RheinſtraßeEich-Gernsheimerfahrt wegen Umbaus der Brücke
Weſteingang von Eich vom 9. Sept. bis 19. Okt. geſperrt. Umleith
in der Richtung nach Mainz über Gimbsheim, in der Richtung
Worms über Hamm.
Mombach-Budenheim vom 16. 9. bis 19. 10. geſperrt. Umleit=
GonſenheimLenneberg.
BerſtadtWölfersheim vom 21. 6. bis auf weiteres geſperrt.
leitung: Wohnbach.
SeltersStockheim (Ortsdurchfahrt Selters) vom 25. 6. bis
weiteres geſperrt. Umleitung: BleichenbachStockheim.

StadenNieder=Mockſtadt vom 25. 6. bis auf weiteres geſ)
Umleitung: LeidheckenBlofeldDauernheim-Ober=Mockſtadt.

IlbenſtadtAltenſtadt, Km. 0,08,6, vom 18. 7. bis auf weitd
geſperrt. Umleitung: BruchenbrückenOſſenheimStadenStamm

AltenſtadtFeldenbergenEichenAltſtadt.
FriedbergStadenRanſtadt (Ortsdurchfahrt Fauerbach) vom
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Friedberg-Nieder=Wöllſta
Angersbach-Rudlos (Ortsdurchfahrt Angersbach) vom 19. 8. bit
weiteres geſperrt. Umleitung: StockhauſenMüs.
DaubringenMainzlar vom 19. 8. bis auf weiteres geſperrt.
leitung: Staufenberg.
NiddaRixfeld vom Abzweig Feldkrücken bis Rebgeshain vom
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Feldkrücken-Bobenhauſen
UlrichſteinHelpershainEngelrod.
GrüningenHolzheim vom B. 8. bis auf weiteres geſperrt.
leitung: über das Straßenkreuz in Richtung Langgöns reſp. Dorf=
Nieder=MockſtadtOber=Mockſtadt in Fortſetzung der Strecke S
Nieder=Mockſtadt bis auf weiteres geſperrt. Umleitung wie ſe
über Staden-LeidheckenBlofeld-DauernheimOber=Mockſyadt
umgekehrt.
Vom Bahnhof Großen=Linden-Leihgeſtern vom 2. 9. bis
weiteres geſperrt. Umleitung: Gießen bzw. Lang=Göns.
Ortsdurchfahrt Echzell in Richtung Biſſes vom 29. 8. bis
weiteres geſperrt. Umleitung: Grundſchwalheim.
Ortsdurchfahrt Bindſachſen in Richtung Gelnhaar und Büd
vom 2. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Kefenrod
Wenings.
GießenRodheim zwiſchen Krofdorfer Straße und Hardtalallee
5. Sept. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung bis 9 To. Geſamtge
über Klein=LindenHeuchelheim, über 9 To. Geſamtgewicht über
dorf.
ErmenrodSchellenhauſen vom 3. Sept. bis auf weiteres geſt
Umleitung: HainbachElpenrod.
MainzlarTreis vom 2. Sept. bis auf weiteres geſperrt. Und
tung DaubringenAlten=Buſeck bzw. Allendorf=Beuern.
Nieder=WöllſtadtChauſſeehausIlbenſtadt vom 2. Sept. bi=
weiteres
geſperrt. Umleitung nach Ilbenſtadt erfolgt über Kloppenhei
Groß=Karben, desgleichen nach Aſſenheim über Bruchenbrücken.
Abzweig ButzbachGriedel einſchl. Ortsdurchfahrt Griedel vom
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: MünzenbergRockenberg
ſoweit möglich, über den Abzweig GambachGriedel.
Heldenbergen=Bahnhof vom 4. 9. bis auf weiteres geſperrt. Une
tung erfolgt über eine Notbrücke auf eigene Gefahr.
Lauter-Laubach vom 13. 9. bis auf weiteres geſperrt. Umleit
Wetterfeld.

Neudorf-Meſpelbrunn für Kraftfahrzeuge aller Art geſperrt.
leitung: Der Weg zum Schloß Meſpelbrunn muß alſo von Neudor
zu Fuß zurückgelegt werden.
Ci. Alsbach a. d. B., 13. Sept. Leichenfund. Vor wei
Wochen verſchwand aus dem hieſigen Sanatorium ein Inſaſſe

Darmſtadt, ohne daß man über ſeinen Verbleib Beſtimmtes feſtſ
konnte. Geſtern vormittag nun ſuchte eine Abteilung Schutzpolize
jel
Wald ab und fand den Verſ

Schloſſes. Die Leiche war ſchon ſehr ſtark in Verweſung übergegan
und wurde noch gegen Abend durch ein Totenauto nach Darmſt
überführt.
z. Bürſtadt, 13. Sept. Feueralarm. Durch Feueralarm kuu
geſtern abend die Einwohnerſchaft von Bürſtadt in Schrecken ve
Die beiden Töchter des Karl Bechtloff gewahrten in der Scheune 2f
und alarmierten die Feuerwehr, bei deren Eintreffen es jedoch
mehr zu löſchen gab. Es hatten ſich nämlich im Garten des Sh

machermeiſters Rück Weſpen häuslich niedergelaſſen. Weil man
tagsüber nicht habhaft werden konnte, ſteckten am Abend die Juu
des R. das Weſpenneſt mittels Strohbüſcheln in Brand. Der F
ſchein fiel durch die Scheune des Nachbars B., und nun glaubte:
Mädchen, das Feuer ſei in der Scheune, und ſchrieen um Hilfe.
abendliche Weſpenverbrennen wird wohl noch ein gerichtliches Nac
bekommen. Beſitzwechſel. Mit dem 1. Oktober geht die
gerei des Metzgermeiſters Haug in der Kaiſer=Wilhelm=Straße au
nen neuen Beſitzer, Herrn Metzgermeiſter Fetſch aus Heppenheim
Bergſtraße, über. Herr Haug wird mit ſeiner Familie wieder
Kaiſerslautern zurückgehen, von wo er vor 17 Jahren gekommer
Familie Haug erfreute ſich allgemeiner Beliebtheit, und nur ungern
man ſie von hier ziehen. Unſere beſten Wünſche begleiten ſie.
Bm. Hofheim (Ried), 10. Sept. Gutbeſuchte Kirchwe

Unſer diesjähriges Kirchweihfeſt fand, vom beſten Wetter begürt
wieder einen äußerſt ſtarken Zuſpruch aus der Nachbarſchaft, ſo

am erſten Kirchweihtag alle Lokale und Tanzſäle überfüllt wi
Während die Erwachſenen alle in bezug auf Vergnügen auf ihre
nung kamen, waren die Kinder dieſes Jahr bitter enttäuſcht.
Karuſſellbeſitzer Viehl hatte zu ſeinem 30jährigen Hierſein ein
Karuſſell beſchafft, welches aber infolge Verſandverzögerung erft
Abend des erſten Feſttages hier ankam. Verſchiedene techniſche
rungen machten auch noch am zweiten Tage eine Ingangſetzung,
möglich, ſo daß die Kleinen auf ihre ſchönſte Kirchweihfreude verz ?
mußten. Auch hat dieſer Fall den Verkaufsbudenbeſitzern Schader
bracht, da ſich die Maſſe ohne Karuſſell nicht weiters aufhielt. Ci
dene Hochzeit. Ihr 50jähriges Ehejubiläum begehen am konn
den Sonntag (Nachkirchweihe) die Eheleute Philipp Klingler und
Katharina, geb. Müller. Das Jubelpaar ſteht im 76. bzw. 75. Le‟
jahr und ſind beide noch ſehr rüſtig. Glückauf zur Diamantener!
Ehrende Auszeichnung. Dem langjährigen 2. Vorſiyze‟
des hieſigen Fußballvereins, Herrn Heinrich Schader ſen., wurdck

ſeine verdienſtvolle Tätigkeit im Verein und dem ganzen Fußbaul.
die Verbandsehrennadel des Süddeutſchen Fußballverbandes dieſer
zugeſchickt. Dieſelbe Ghrung wurde auch dem Vorſitzenden der Sa

richtervereinigung des Gaues Ried, Herrn Karl Bauer in Bur!
zuteil. Den eifriger Förderern des deutſchen Fußballſports hee‟
Glüchwünſche!

[ ][  ][ ]

Nummer 255

Elternkagung an der Aufbauſchule Bensheim.

Samstag, den 14. September 1929

Seite 7

In Bensheim fand die Tagung der Elternſchaft der Aufbau=
Ue in den Räumen der Aufbauſchule ſtatt, die außerordentlich ſtark
ucht war.
DDie Tagung begann mit einer Verſammlung der Eltern. Ihr wohn=
auch
die Lehrer der Anſtalt ſowie eine Reihe geladener Gäſte und
ſende der Anſtalt bei. Zum Beginn trugen Schüler den Marſch aus
die Ruinen von Athen von Beethoven für zwei Klaviere zu acht
ſucen vor. Nach Begrüßungsworten durch den Leiter der Tagung
* Vorſitzenden der Elternvereinigung, Studienrat Gutzler, ſowie
ſech den Direktor der Aufbauſchule, Oberſtudiendirektor Como, ſprach
oreſſor Geißler über Berufsmöglichkeiten und Berufsausſichten
pürer Abiturienten und im Anſchluß hieran das Mitglied der Eltern=
einigung
, Berufsberater Amadori=Worms, über Die Organi=
ſion
unſerer Berufsberatungsämter‟. Dieſen Vorträgen wohnten auch

Schüler der Ober= und Unterprima bei. Ferner ſprach Oberſtudien=
Feitor Como über Fragen der Eziehungsarbeit der Aufbauſchule‟.
e Vorträge gaben den Eltern reiche Anregungen und viel Beher=
ſenswertes
. Die Wünſche der Elternſchaft wurden in einer Entſchlie=
ſir
zuſammengefaßt. Nach einem gemeinſchaftlichen Mittageſſen im
ſtlich geſchmückten Speiſeſaal der Aufbauſchule folgten einige Stunden
en Zuſammenſeins von Eltern, Lehrern und Schülern ſowie zahl=
hen
Freunden der Schule im ſchönen großen Garten der Schule bei
Bichtigem Sommerwetter. In ſchmucker, einheitlicher Turnkleidung
ſrſchierten die Schüler aller Klaſſen unter den Klängen des Jubel=
arſches
von M. Döbert für Klavier zu vier Händen, durch Mikrophon
Lautſprecher übertragen, auf zur Aufführung von Freiübungen, die
nfalls von Klaviermuſik begleitet wurden. Nach dem Abmarſch der
füiler folgte die Einweihung der von der Werkgemeinſchaft der Klaſ=
UIII, OIII und UIl unter der Führung der Studienräte Dr. Muth
6 Mager in den beiden letzten Jahren erbauten Naturbühne. Mit
Elterntagung war ein Schülerwettbewerb in Garten= und Blumen=
fege
verbunden.
Hirſchhorn, 13. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
September: 0,51 Meter; am 13. September: 0,54 Meter.
Bm. Hofheim (Ried), 13. Sept. Unfall. Vorgeſtern nachmittag
nunglückte in der Lederfabrik C. Heyl=Worms der hieſige verheiratete
gbrikarbeiter Johann Rhein, in der Kirchſtraße wohnhaft. Der Ver=
tglückte
arbeitete an einer Lederpreſſe, geriet mit dem linken Arm in
iſe ſchwere Maſchine und wurde an Hand und Unterarm ſo ſchwer
rletzt, daß er ins Wormſer Krankenhaus gebracht werden mußte.
hrchkirchweihe. Die hieſige Nachkirchweihe findet am kommenden
Enntag ſtatt. Hoffentlich kann bis dahin das hier befindliche Karuſſell
Betrieb genommen werden, damit die Kleinen ihr Kerwegeld auch
den Mann bringen können. Preisgekrönte Schüler. Bei
in in der hieſigen Volksſchule ausgetragenen Reichsjugendwettkämpfen
hinten von 24 Schülern 5 die Ehrenurkunde des Herrn Reichspräſiden=
erringen
. Die Jungen turnten in Gruppe 1 (Fünfkampf).
T. Wolfskehlen, 13. Sept. Beim Grummetholen ſtürzte vorgeſtern
* Landwirt Herr Ludwig Bopp vom beladenen Wagen herab und
gitt eine Gehirnerſchütterung.

Der Förſter aus dem Odenwalde.
Ein Heiratsſchwindler.
fm. Karlsruhe, 12. Sept. Im grünen Förſterrock ſitzt auf der An=
klagebank
ein in den 40er Jahren ſtehender Mann, deſſen Kleidung und
goldeingefaßte Brille einen biederen Eindruck machen. Und gerade dieſer
Eindruck wirkte mit, daß er auf die Anklagebank kam. Den Heirats=
ſchwindler
ſieht man ihm auf den erſten Blick nicht an.
Der 44 Jahre alte ſtaatlich geprüfte Oberſchweizer Georg Daab
aus Reichelsheim im Odenwald, der ſich wegen Betrugs vor dem Amts=
richter
(Amtsgerichtsrat Albiez) zu verantworten hat, blickt auf ein ab=
wechſlungsreiches
berufliches und kriminelles Vorleben zurück. Er war
bereits als Landwirt, Gutsverwalter, Oberſchweizer, Verſicherungsinſpek=
tor
und Ehemakler tätig. In letzterer Eigenſchaft erweckte er ſeinerzeit
das Intereſſe der Staatsanwaltſchaft. Der ſaubere Heiratsvermittler
hatte ein Mädchen an der Hand, das er dreimal als Rittergutsbeſitzerin
heiratsvermittelte, wofür er ſich entſprechende Vermittlungsgebühren be=
zahlen
ließ. Dieſer Vermittlungstätigkeit verdankte er in Darmſtadt
Beſtrafung wegen Betrugs. In der heutigen Straffache gab er ſich als
den Heiratsluſtigen aus. Ein 33jähriges Dienſtmädchen aus Durlach
hatte in der Zeitung eine Heiratsanzeige aufgegeben, auf die ſich der
Angeklagte vertrauensvoll und diskret mit Brief und Lichtbild, ihn in
Förſterkleidung darſtellend, meldete. Er erſchwindelte 50 Mark und ließ
das Mädchen ſitzen. Das Urteil gegen Daab lautete auf zwei Monate
Gefängnis. Zwei Wochen Unterſuchungshaft werden als verbüßt an=
gerechnet
.
g. Gernsheim, 13. Sept. Die älteſte Einwohnerin unſerer Gemeinde
iſt Frau Eva Lang. Die hochbetagte Greiſin vollendete dieſer Tage ihren
90. Geburtstag. Mögen ihr noch viele ſonnige Tage beſchieden ſein!
Bemerkenswert iſt, daß im Rheinabſchnitt hieſiger Gemarkung bis jetzt
kein Todesopfer zu verzeichnen iſt. Der diesjährige Gautag des Nied=
gaues
, verbunden mit Vertreterverſammlung des Bezirks Bergſtraße
des heſſiſch=naſſauiſchen Kurzſchriftenverbandes und einem Wettſchreiben,
findet diesmal in Gernsheims Mauern, und zwar am 6. Oktober I. J.,
ſtatt. Der am hieſigen Amtsgericht tätige Juſtizpraktikant Friedrich
Veith, gebürtig aus Eberſtadt bei Darmſtadt, wird gemäß Verfügung
des Herrn Juſtizminiſters in gleicher Eigenſchaft ab 16. September I. J.
an das Amtsgericht Worms verſetzt.
Gernsheim, 13. Sept. Waſſerſtand des Rheins am
12. September: 0,46 Meter; am 13. September: 0,50 Meter.

ausgeſtellt ſind. Der Mainzer Villeneinbrecher, in
Frankfurt verhaftet. Vor mehreren Tagen wurde nachts in
eine Villa in Mainz eingebrochen und u. a. auch verſchiedenes Silber=
zeug
geſtohlen. Der Dieb begab ſich mit ſeiner Beute nach Frankfurt am
Main, woſelbſt er in dem Augenblick, als er ſie bei einem Trödler ab=
ſetzen
wollte, durch einen Polizeibeamten feſtgenommen wurde. Die ge=
ſtohlenen
Sachen wurden beſchlagnahmt. Sitzung der Indu=
ſtrie
und Handelskammer Mainz. In der letzten Sitzung
führte Präſident Scholz bei der Beſprechung der durch den Abſchluß
der Verhandlungen im Haag geſchaffenen Lage aus, daß die Wirt=
ſchaft
des beſetzten Gebietes, beſonders des Bezirks der Induſtrie= und
Handelskammer Mainz, aus der Befreiung neuen Aufſchwung erhoffe,
da die Beſatzung ſich immer als ein ſchweres Hemmnis freier wirtſchaft=
licher
Betätigung erwieſen habe. Syndikus Dr. Chariſſé ſprach
über wirtſchaftspolitiſche Fragen der Gegenwart und die Tätigkeit der
Kammer. Als wichtigſtes Ereignis ſtehe die kommende Räumung im
Mittelpunkt des Intereſſes. Damit ſtehe die Stadt Mainz am Anfang
einer neuen Entwicklung. Die ſchon bisher erörterten wichtigen Auf=
gaben
, wie Eingemeindung, Löſung der Verkehrsprobleme, Heranzieh=
ung
von Induſtrien zur Steigerung der Wirtſchaftskraft u. a. m., bedürf=
ten
nunmehr der zielbewußten Verfolgung und weitſchauender Maß=
nahmen
zu ihrer Verwirklichung. Betreffs der Verwertung des reichs=
eigenen
Geländes und der reichseigenen Gebäude billigte es die Kammer,
daß die militäriſchen Gebäude von der Stadt erworben würden, dabei
wird jedoch die Erwartung ausgeſprochen, daß das Reich hierbei
weitgehendſtes Entgegenkommen hinſichtlich des Kauf=
preiſes
zeigen müſſe. Die Kammer will in dieſer Frage gemeinſam
mit der Stadtverwaltung tätig ſein.
Rheindürkheim, 13. Sept. Schiffsunfall auf dem
Rhein. Der vollbeladene Anhänger eines zu Tal fahrenden Damp=
fers
geriet plötzlich auf Grund. Da ſich der Kahn in die Fahrtrichtung
der Fähre legte, war der Verkehr von Ufer zu Ufer unmöglich. Der
Perſonenverkehr wurde durch ein Proviantboot aufrecht erhalten. Einige
Stunden ſpäter kam ein Schleppzug zu Berg, der ſechs Kähne im An=
hang
hatte. Von dieſen riß ſich der letzte ebenfalls los und trieb ſtrom=
abwärts
. Der Kapitän war bereits über 1000 Meter voraus, als er
den Unfall merkte. Glücklicherweiſe gab es keinen Zuſammenſtoß.

Nachrichten des Standesamts Darmſtadt.
ring, hier Erbacher Straße 25. Anna Chriſtine Kleinſchmidt, geb.
1zt, 54 J., Ehefrau des Schuldieners Stiftsſtraße 20. Ingeborg
Achaupt, 7 Mon., Barkhausſtraße 6. Johannes Blome, Formſtecher,
J., Inſelſtraße 28. Am 7. Sept.: Ludwig Adam Seipel, Müller,
Aloßgaſſe 14. Rudolf Mangold, 6 Mon., in Büttelborn, hier Hein=
hwverſtraße
21. Am 8. Sept.: Chriſtian Friedrich Sailer, Rechnungs= geöffnet.
+i. R., 78 J., Schleiermacherſtraße 17. Am 7. Sept.: David Schach=
1, Hausmeiſter i. R., 61 J., Eckhardtſtraße 19. Am 8. Sept.: Konrad
Ank 3. Werkhelfer, 56 J., Büttelborn, hier Grafenſtraße 9. Marie
1fmann, geb. Müller, 82 J., Witwe des Hofſchauſpielers, Liebfrauen=
ſtße
113. Am 9. Sept.: Ludwig Kirſchner, 7 Mon., Eberſtadt, hier
ſinheimerſtraße 21. Am 10. Sept.: Katharina Schäfer, geb. Gottmann,
J., Wingertsbergſtraße 2. Am 9. Sept: Johannes Hahn, Kauf=
ann
, 75 J., Erbacher Straße 9. Am 10. Sept: Guſtav Auguſt Otto
aßzer, Chemiker, Dr., 51 J., Kiesſtraße 125. Am 11. Sept.: Karl
ſhinrich Ludolf Steinike, Baurat i. N., 69 J., Herdwcg 89. Am 10.
Syt.: Thereſia Delp. geb. Denn, 53 J., Ehefrau des Maurers, Sand=
ſße
40. Johann Daniel Krumm, Hilfsarbeiter, 55 J., in Leeheim,
Groß=Gerau, hier Grafenſtraße 9. Johann Georg Pullmann, Dach=
ſetr
, 47 J., Groß=Zimmern, hier Grafenſtraße 9. Am 11. Sept.: Su=
ſt
ya Treffert, geb. Kunkel, 58 J., Ehefrau des Schuhmachermeiſters,
ergaſſe 32. Am 12. Sept.: Eliſabeth Margarethe Thom, geb. Mer=
1, 81 J., Witwe des Schäfers, Frankenſteinſtraße 32. Ludwig Friedrich
94rl. Heil, 33 J., Obertelegraphenſekretär, Liebigſtraße 81. Am 11.
Spt.: Peter König, 2 Mon., Griesheim, Kr. Darmſtadt, hier Hein=
Amerſtraße 21. Emilie Dorothea Cmma Göckel, geb. Rück, 61 J.,
Eefrau des Schloſſers, Rheinſtraße 28.

* Mainz, 13. Sept. Plaſtiken eines Mainzer Kriegs=
blinden
. Weit über die Grenzen ſeiner Heimat hinaus bekannt iſt
der Bildhauer Jakob Schmitt, Mainz, der ſeinen Beruf weiter
ausübt, trotzdem er im Kriege das Augenlicht verloren hat, und als
Blinder Werke ſchuf, und zwar ohne jede Hilfe Sehender, die die vollſte
Anerkennung ſeiner ſehenden Kollegen fanden. Einem größeren Publi=
kum
zeigt ſich der Künſtler in Eſſen auf der Gruga, wo zwei ſeiner
ſchön empfundenen Plaſtiken Der Kugelwerfer und der Entenfänger,

v. Lauterbach, 13. Sept. Ein verdienter Turnveteran.
60 Jahre ununterbrochen gehört der Ehrenvorſitzende des hieſigen Turn=
vereins
, Turnvater Theodor Helfenbein, der Deutſchen Turner=
ſchaft
an; jahrzehntelang ſtand er führend an der Spitze des Vereins.
Die Spießturnhalle, wohl die größte heſſiſche Turnhalle, die nach dem
Schöpfer des Schulturnens, Adolf Spieß, benannt iſt, iſt Helfenbeins
Werk, das unter großen finanziellen Opfern ſeinerſeits erſtanden iſt.
Weit über die Grenzen des Gaues Heſſen hinaus iſt Helfenbein in der
Turnerſchaft bekannt, vor allem den vielen Turnern, die alljährlich aus
allen Teilen Deutſchlands zur Geburtsſtätte Spieß’s gewallfahrt kom=
men
. Die Turnerſchaft brachte dem Jubilar geſtern zu ſeinem 75. Ge=
burtstag
einen impoſanten Fackelzug. Helfenbein iſt Inhaber des Ehren=
briefs
der Deutſchen Turnerſchaft.

Euangeliſche Gemeinden.
16. Sonntag nach Trinitatis (15. September).
Stadtkirche. Wegen Bauarbeiten geſchloſſen.
Stabtkapelle. Samstag, 14. Sept., abends 8,30 Uhr: Andacht.
enntag, 15. Sept., vorm. 8,45 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Kle=
bger
. Vorm. 10,15 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Bergér.
Aun. 11.30 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Vogel. Nachm.
zühr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Wagner.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß. D. Dr. Diehl übernommen.
Konfirmandenſal im Schloß. Dienstag, 17. Sept., abends 8 Uhr:
Aid chenvereinigung der Schloßgemeinde. Mittwoch, 18., und Sams=
½, 21. Sept., nachm. 24 Uhr: Handarbeitsſchule der Stadtgemeinde.
Samstag, 21. Sept., abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der Stadt=
meinde
, Poſaunenchor.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17) Sonntag, 15. Sept., vorm. 9 Uhr:
Friſtenlehre für die Kaplaneigemeinde. Pfarrer Heß. Vorm. 11,15
ur. Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde Weſt. Pfarrer Wag=
7. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt der Stadtkirche. ( Ent=
bung
der Konfirmanden.) Pfarrer Heß. Abends 8 Uhr: Jugend=
keinigung
der Stadtgemeinde. Montag, 16. Sept., abends 8 Uhr:
7gendbund der Lukasgemeinde (ältere Abteilung). Dienstag, 17.
Eutember, abends 8 Uhr: Kirchenchor der Stadtkirche. Jugendver=
Ligung der Stadtgemeinde. Mädchenvereinigung der Reformations=
meinde
(jüngere Abteilung). Mittwoch, 18. Sept., nachm. 24 Uhr:
jngſchar der Stadtgemeinde. Nachm. 46 Uhr: Frauenverein der
IAkasgemeinde (Guſtav=Adolf=Kreis). Abends 8 Uhr: Kirchenchor der
kadtkapelle und Schloßkirche. Jugendbund der Markusgemeinde
ſtere Abteilung). Mädchenvereinigung der Reformationsgemeinde
ſtere Abteilung). Donuerstag, 19. Sept., abends 8 Uhr: Jugend=
ungere
Abteilung). Freitag, 2. Sept., abends 8 Uhr: Jugendbund
* Markusgemeinde (jüngere Abteilung). Jugendbund der Kaplanei=
meinde
.
Walderholungsſtätte am Beſſunger Forſthaus. Sonntag, 15. Sept.,
em. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Gemeindedigkon Bruder Boch=
mi
.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Köhler.
Kraukenpflege durch Digkonen: Hauptſtation im Diakoneuhein,
ſidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Ev. Wohlfahrtsdienſt: Gemeindehaus, Kiesſtraße 17. Fernſprecher
9. Sprechſtunden vormittags von 1012 Uhr: Jugendfürſorge,
gendgerichtshilfe, Soziale Gerichtshilfe, Nechtsauskunftsſtelle (auch
Steuer= und Verſicherungsangelegenheiten) Beratung in Woh=
unsangelegenheiten
, Eheberatung, Trinkerfürſorge, Wanderer= und
Cfaugenenfürſorge.
(Gemeindegmt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
hr und nachm. von 36 Uhr. Fernſprecher 2379
Sprechſtunde des Lutherbguvereins: Donnerstags 68 Uhr im
ierabend.
Spangeliſches Arbeiterſekretariat (Feierabend, Stiftsſtr. 51): Nechts=
Struftsſtelle. Sprechſtunden vorm. von 101 Uhr. Fernſpr. 2288.
Martinskirche. (Kollekte für die evang. Gemeinden in Oeſterreich.)
tmt. 7,30 Uhr: Frühgottesdienſt. Landeskircheurat D. Waitz. Vorm.
70 Uhr: Chriſtenlehre (Schluß) für die Martinsgemeinde Oſt. 1. Ab=
Alung, in der Kirche. Landeskirchenrat D. Waitz; für die Martins=
un
inde Weſt, 2. Abteilung, im Gemeindehaus, Pfarrer Bergér.
m. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Beringer Vorm.
Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt. Landes=
enrat
D. Waitz.
Preitag, 20. Sept., abends 8 Uhr: Bibelkeſprechſtunde im Martins=
MMartinsgemeinde (Verſammlungen). Dienstag, den 17. Scpt.,
ſen ds 8 Uhr, im Martinsſtiſt: Kircheuchor; im Gemeindehaus: Jugend= ſaal, Grafenſtraße 18.
mißnigung. Donnerstag, den 19. Sept., abends 8 Uhr, im Martins=
Ift Mädchenvereinigung Oſt; im Gemeindehaus: Mädchenvereinigung

Weſt; Mauerſtraße 5: Poſaunenchor. Freitag, den 20. Sept., abends
8 Uhr, im Gemeindehaus: Jugendvereinigung (ältere Abteilung).
Johanneskirche. Samstag, den 14. Sept., abends 8 Uhr: Chriſten=
Geſtorbene. Am 6. Sept.: Peter Mühling, Schleifer, 39 J., in lehre des Nordhezirks im Gemeindehaus. Sonntag, den 15. Sept.,
vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx. Vorm. 11,15 Uhr:
Kindergottesdienſt. Montag, 16. Sept., abends 8 Uhr: Kirchenchor
und Mütterabend. Samstag, den 21. Sept., nachm. 3,30 Uhr: Chor=
ſchule
im Gemeindehaus.
Die Johanneskirche iſt wochentags von 77 Uhr zu ſtiller Andacht
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vorm.
10 Uhr: Jugendgottesdienſt der Jugendgemeinde unter Mitwirkung der
Jugendbünde. Im Anſchluß daran: Feier des Jugendabendmahls.
Pfarraſſiſtent Georgi. Voym. 11.30 Uhr; Kindergottesdienſt. Nach=
mittags
2,30 Uhr: Feſtwieſe auf dem Sportplatz am Weiterſtädter Weg:
Frohes Jugendtreiben. Donverstag, 19. Sept., abends 8,15 Uhr:
Aelterenkreis,
Beffunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8,30 Uhr: Chriſtenlehre
für die 2. Abteilung. Pfarrer Weiß. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottes=
dienſt
. Pfarrer Weiß. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Weiß=
Veranſtaltungen: Sonntag, 15. Sept., abends 8,15 Uhr:
Jugendvereinigung. Montag, 16. Sept., abends 8,15 Uhr: Mädchen=
vereinigung
. Dienstag, 17. Sept., abends 8,30 Uhr: Kirchenchor.
Mittwoch, 18. Sept., abends 8,15 Uhr: Bibelſtunde der Jugendgemeinde.
Freitag, 20. Sept., abends 8 Uhr: Mädchenchor. 8,30 Uhr: Kirchen=
chor
. Samstag, 21. Sept., abends 8 Uhr: Singekreis.
Panluskirche. (Kollekte für die Evangeliſchen in Ocſterreich.) Vorm.
8,30 Uhr: Chriſtenlehre für den Oſtbezirk Pfaurer Nückert. Vorm.
10 Uhr: Hauptgottesdienſt, zugleich Cröffnungsgottesdienſt für den
Konfirmandenunterricht des Oſtbezirks. Pfarrer Rückert. Vorm.
11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Nückert,
Veranſtaltungen: Sonntag, 15. Sept., abends 8 Uhr:
Jugendvereinigung. Montag, 16. Sept, abends 8 Uhr: Jugendbund.
Dienstag, 17. Sept. abends 8 Uhr: Kirchenchor. Freitag, 20. Sept.,
abends 8 Uhr: Singekreis. Samstag, 21. Sept., abends 8 Uhr: Tur=
nen
der J.P.D.
Der evang. Frauenverein der Pnulusgemeinde zu
Darmſtadt feiert am Sonntag, dem 22. September, das Feſt ſeines
25jährigen Beſtehens durch einen Feſtgottesdienſt und eine F’ſtfeier, die
nachmittags 3 Uhr im Orangeriehaus ſtattfindet. Eintrittskarten zu
1 Mk. (Kaffee und Kuchen eingeſchloſſen) ſind bis zum 20. September
beim Kirchendiener abzuholen. Den Feſtvortrag hat Herr Prälat
Stiftskirche Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Waldeck.
Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Evang. Sonntagsverein:
Spaziergang nach Elim. Treffvunkt 3 Uhr am Völlenfalltor. Don=
nerstag
, den 19. Sept, abends 8 Uhr: Betſtunde.
Luth. Gottesdienſt (Selbſtändige evang.=luth. Kirche) am 16. Sonn=
tag
n. Tr., 15. September, im Feierabend, Stiftsſtraße 51: 930 Uhr
Beichte, 10 Uhr Predigt und Abendmahlsgottesdienſt. Pfarrverwalter
Lucius.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag, vorm. 10 Uhr: Gebets=
ſtunde
. Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. Nachm. 3.30 Uhr:
Bibelſtunde. Prediger Semmel. Montag, nachm. 4 Uhr: Miſſions=
arbeitsſtunde
Abends 830 Uhr: Kriegerdankbund. Dienstag,
nachm 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. Abends 8,30 Uhr: Blaukreuz=
Bibelſtunde. Mittwoch, abends 8.30 Uhr: Gem. Chor. Donners=
tag
, abends 8.30 Uhr; Bibelſtunde. Prediger Semmel. Freitag,
abends 8,30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule, Beſſungerſtraße 80.
Stadtmiſſionar Anders. Samstag, abends 67 Uhr: Eiſenbahner=
Vereinigung. 8,15 Uhr: Poſannenchor. Vom 21.22. Sept.:
Rhein Main=Bundeskonferenz Nord=Oſt in Frankfurt a. M.
Jugendbund für E. C. (ühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2,30 Uhr:
ſainigung der Stadtgemeinde. Jugendbund der Lukasgemeinde Bibelbsſprechſtunde für junge Männer. 4/45 Uhr: Bbelbeſprech=
ſtunde
für junge Mädchen. Dienstag, abends 8,30 Uhr: Mädchen=
kreis
. Mittwoch, abends 8,15 Uhr: Freundeskreis für junge Männer.
Donnerstag, abends 8 Uhr: Gebetsſtunde für junge Männer.
Chriftlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtraße 22. In=
fanterie
=Kaſerne, Hof links), Samstag/Sonntag, 14./15. Sept.: Kreis=
treffen
in Meßbach. Montag, 16. Sept., abends 8,30 Uhr: Familien=
bibelſtunde
. Dienstag, 17. Sept., abends 8,30 Uhr: Sport und Tur=
nen
. Mittwoch, 18. Sept., abends 8,30 Uhr: Jungmännerbibelſtunde, abends 8 Uhr: Gottesdienſt.
Donnerstag, 19. Sett, abends 830 Uhr: Heimabend d. Jung=C.
nachm. 3 Uhr: Jungſcharſtunde.
B.=K., Bund deutſcher Bibelkreiſe (Alexanderſtraße 22, Inf.=Kaſerne,
Hof links). Samstag, 14. Sept., nachm. 4,305,30 Uhr: Spielſtunde. Sonntag, den 15. Sept., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 19. Sept.,
Abends 5.,306.,30 Uhr: Bibelſtunde. Sonntag, 15. Sept.: Radfahrt
zum Altrhein. Näheres Samstag B.K.
Iſtraßſe 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis ſtraße 51: Dienstag, 17. Sept, abends 8,30 Uhr: Monatsverſammlung.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſabethenſtraße) Sonntag, den 15. Sept., Vorm. 8 Uhr: Menſchen=
weihehandlung
. Vorm. 10 Uhr: Menſchenweihehandlung mit Predigt.
Vorm. 11,20 Uhr: Kinder=Sonntagshandlung.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Aula der Laudesbauſchile, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag, Austeilung der hl. Kommunion. Nach dem Hochaut Bittprozeſſion zur
Chriſtliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11.15 Nachm. um 14,30 Uhr: Andacht. Um 15 Uhr: Kirchliche Verſammlung
uhr: Sonntagsſchile. Nachm. 4.30 Uhr: Wortverkündigung. Mitt= der Jungfrauen. Um 16,30 Uhr: Weltliche Verſammlung. Werktags:
ſuoch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. Freitag, abends 8.15 Uhr: Wort=
betrachtung
. Jedermann herzlich eingeladen.
Internationale Bibelforſcher=Vereinigung, Ortsgruppe Darmſtadt.
Bibelſtudium und Diskuſſion jeden Dienstag abend 8 Uhr im Fürſten=
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, den
15. Sept., vorm. 9,30 Uhr: Andacht. Nachm. 3 Uhr: Jugendbund; abends Vorher Beichtgelegenheit.

8 Uhr: Evangeliumsverkündigung. Mittwoch, abends 8,15 Uhr:
Bibelſtunde. Jedermann herzlich eingeladen.
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 16. September, abends
8,30 Uhr, im Feierabend, Stiftsſtraße 51: Bibelſtunde.
Epangeliſche Gemeinſchaft, Eliſabethenſtraße 44. Sonntag, vorm.
10 Uhr: Predigt. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends 8 Uhr: Predigt.
Montag, abends 8,15 Uhr: Jugendverein. Dienstag, abends 8,15
Uhr: Singſtunde. Mittwoch, nachm. 3 Uhr: Frauenmiſſionsverein;
5 Uhr: Knabenbund. Donnerstag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde.
Jedermann iſt herzlich eingeladen. P. Schanz, Prediger.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Samstag, den 14. Sept., abends 8,15 Uhr, Evangeliſationsvortrag:
Seligen Heimgangs gewiß (K. W. Felgner). Sonntag, dem 15.
Sept, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. Um 11 Uhr Sonntagsſchule. Nachm.
um 4 Uhr Predigt. Abends 8.15 Uhr Evangeliſationsvortrag: Ihm
nach! (K. W. Felgner). Mittwoch, den 18. Sept., abends 8,15 Uhr:
Bibelſtunde. Zu allen Verſammlungen iſt jedermann herzlich ein=
geladen
.
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Sonntag, früh 8 Uhr: Gebetsſtunde.
Vorm. 10 Uhr: Heiligungs=Verſammlung. Vorm. 11.30 Uhr: Kinder=
gottesdienſt
. Nachm. 3 Uhr: Wegweiſerunterricht. Nachm. 5 Uhr: Kin=
der
=Heilsverſammlung. Abends 8 Uhr: Erntedankfeier. Aufführung:
Der Herbſt und Kinderreigen Dienstaa 8 Uhr: Mitgliederverſamm=
lung
. Mittwoch, 8 Uhr: Aufführung: Mutter Erde und ihr Geſinde.
Donnerstag, 8 Uhr: Heimbund. Freitag, 8 Uhr: Kinderdemon=
ſtration
und Gabenverloſung. Jedermann iſt eingeladen.
Neuapoſtoli he Gemeinde Darmſtadt I., Hindeaburgſtr. (ehem. Kaſino).
Sonntag, den 15. Sept., vorm. 9,30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch,
den 18. Sept., abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neugpoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II., Bismarckſtraße 54.
Sonntag, den 15. Sept., vorm. 9,30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Mittwoch,
den 18. Sept., abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Auswärtige Gemeinden.
Evang. Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, den 15. September, 8,45
Uhr, Chriſtenlehre der Mädchen. 9,30 Uhr, Gottesdienſt, zugleich Kirch=
gang
der Fünfzigjährigen. 11 Uhr Kindergottesdienſt. Dienstag,
19.,30 Uhr Mädchenvereinigung. Mittwoch, 20 Uhr Kirchengeſang=
verein
. Freitag, 19,30 Uhr Wartburgverein.
In der Prov.=Pflege=Anſtalt Gottesdienſt 13,30 Uhr.
Evang. Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 15. Sept., vorm.
9,30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Prediger: Direktor Pfarrer Schneider
von der Anſtalt für Epileptiſche, Kollekte für die Innere Miſſion. Die
Chriſtenlehre fällt aus. Die Chriſtenlehrpflichtigen verſammeln, ſich
vormittags 7 Uhr am Bahnhof zum Ausflug mach Frankfurt. Die
Teilnehmerinnen an dem Ausflug des Frauenvereins nach Roßdorf ver=
ſammeln
ſich um 1 Uhr an der Poſt. Montag: Jugendvereinigung.
Dienstag: Kirchenchor. Mittwoch: Jungmädchenverein. Don=
nerstag
: Frauenverein.
Evang. Kirche zu Ober=Ramſtadt. Sonntag, 15. Sept., vorm. 9,30
Uhr: Gottesdienſt. Kollekte. Vorm. 10,30 Uhr: Chriſtenſehoe. Mon=
tag
: Jugendverein. Mittwoch: Kirchenchor. Donnerstag: Mütter=
abend
. In der Kirche: Poſaunenchor. Im Pfarrhaus: Helferinnen.
Freitag: Mädchenverein. Samstag: Jugendverein.
Evang. Gemeinde Roßdorf. Sonntag, 15. Sept. vorm. 9,30 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Kollekte für den Evang. Vund. Vorm. 10,30 Uhr:
Kindergottesdienſt. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde (9. und 10. Gebot).
Montag: Frauenverein. Dienstag: Poſaunenchor. Mittwoch:
Jugendbund Wartburg. Donnerstag: Jungmädchenverein.
Epang. Kirche Erzhauſen. Sonntag, den 15. September vorm.
10 Uhr Gottesdienſt. 11 Uhr Kindergottesdienſt. 230 Uhr Waldgang
des Kindergottesdienſtes. 8 Uhr Mädchenvereinigung. Dienstag:
Jungmannſchaft. Donnerstag: Kirchenchor. Freitag: Mädchenver=
einigung
(Bibelkr.). Samstag: Jungmannſchaft.

Auswärtige Gemeinſchaften.

Nenapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen, Alte=Darmſtädterſtraße 14.
Sonntag, den 15. Sept., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 19. Sept.,
abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neugpoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauer Straße 3):
Sonntag, den 15. Sept., nachm. 4 Uhr, und Donuerstag, den 19. Sept.,
Neugpoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße Nr. 35);
Freitag, 20 Sept., abends 8 Uhr: Frauenkreis. Samstag, 21. Sept, Sonntag, den 15. Sept., nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 19. Sept.,
abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt, Bahnhofſtraße 25.
abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburger Straße Nr. 22),
Evangeliſcher Arbeiter= und Handwerkerverein: Feierabend (Stifts= Sonntag, den 15. Sept., nahm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 19. Sept.,/
abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauenkirche (Klappacherſtr. 44). Samstag, um 17 und um
20 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte. Sonntag, vorm. von 6 Uhr an:
Gelegenheit zur hl. Beichte. Um 7 Uhr: Frühmeſſe mit Austeilung
der kl. Kommunion vor und in der hl. Meſſe. Generalkommunion der
Ehriſtlich wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society) Jungfrauenkongregation. Um 9.30 Uhr: Hochamt und Predigt. Vorher
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten Mittwoch im Menat, abends 8.15 Uhr. Gewinnung des Jubiläumsablaſſes nach der Martinskapelle und zurück.
Hl. Meſſe um 6.15 Uhr. Montag und Freitag, abends 8 Uhr:
Jugendderſammlung, Hermannſtraße 43.
Martinskapelle (Ecke Herdweg und Bruchwieſenſtraße). An allen
Sonn= und Feiertagen 8 Uhr hl. Meſſe und Predigt. Um 7.45 Uhr
Beichtgelegenheit. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung der hl. Nom=
munion
. Während der Schulzeit Dienstags und Freitags hl. Meſſe.

[ ][  ][ ]

Seite 8

Samstag, den 14. September 1929

Nummer 255

Lisbeth Heip
Karl Happe

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Georg Wenz
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Ihre Vermählung geben bekannt;

Karl Ruppel
Elisabeth Ruppel
geb. Weber

Darmstadt, den 14. September 1929.
Riedlingerstr. 19.

Kirchl. Trauung: Sonntag, den 15. September, nach-
mittags
3 Uhr, in der Stadtkapelle.

Anton Schäfer
Anna Schäfer

Darmstadt

geb. Aßmuth
Vermählte

Rhönring 13

Kirchl. Trauung: Sonntag, den 15. September,

nachmittags 3½ Uhr, in der Martinskirche. (

Georg Meister
Friede Meister, geb. Thies
Vermählte

Darmstadt, den 14. September 1928.
Barkhaustr. 11.

Kirchliche Trauung heute Nachmittag 3 Uhr in der
Martinskirche.

Johannes Roßkamp
Dampfwäschereibesitzer

Marthe Roßkamp
geb. Korbus

Vermählte

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Gronau i. Westf.
Schiefestr. 23
14. September 1929.

Darmstadt
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Trauung: Sonntag, den 15. September, nachmittags
2½ Uhr, in der Schloßkirche zu Darmstadt.

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beim Heiingang unſerer lieben
Entſchlafenen ſagen wir Allen unſeren
tiefgefühlten, innigſien Dank.
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unſeres lieben Entſchlafenen ſagen
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und dem Diakon für die treue Pflege,
ſowie Herrn Pfarrer Rückert für den
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bei dem Heimgang unſerer lieben Ent=
ſchlafenen
ſagen wir auf dieſem Wege
unſeren herzlichſten Dank. Ganz be=
ſonders
danken wir dem Herrn Pfarrer
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Grabe und der Krankenſchweſter für die
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[ ][  ][ ]

Nummer 25 3

Seite 10

Samstag, den 14. Eeptember 1929

Reich und Ausland.
Zum 24. Deutſchen Anwaltskag
in Hamburg.

Der Vorſitzende Juſtizrat Dr. Drucker=Leipzig.
Der 24. Deutſche Anwaltstag wurde in Anweſen=
heit
Tauſender deutſcher Anwälte in der Ham=
burger
Muſikhalle mit einem Feſtakt zur Feier
des 50jährigen Beſtehens der Reichsjuſtizgeſetze
eröffnet. Der Präſident des Deutſchen Anwalts=
vereins
, Juſtizrat Dr. Drucker, der Vorſitzende
der Tagung, wandte ſich in der Eröffnungsrede
gegen die Verſuche, die Stellung der Anwälte,
die in der Reichsjuſtizgeſetzgebung verankert iſt,
zu kurzen.

Schleſier=Tagung in Frankfurt a. M.
am 15. September 1929.

Am 15. September kommen aus allen Teilen Süd=
weſtdeutſchlands
Schleſier nach Frankfurt a. M., um
in einer eindrucksvollen Kundgebung darauf aufmerk=
ſam
zu machen, daß die ſchleſiſche Frage eine Ange=
legenheit
des ganzen deutſchen Volkes iſt. Die Ta=
gung
erhält dadurch eine beſondere Bedeutung, daß
Herr Pfarrer Clemens Taesler, Frankfurt a. M.,
am Vorabend (Samstag, den 14. September, 19 Uhr)
im Rundfunk ſprechen wird über: Gerhart Haupt=
mann
und Hermann Stehr, zwei ſchleſiſche Gegen=
wartsdichter
, Sonntags beginnt um 10,30 Uhr im
Handwerkerhaus (Braubacherſtraße 18/20) die Schle=
fiſche
Weiheſtunde mit anſchließender Begrüßung
durch die Stadt Frankfurt im Römer und Beſichti=
gung
des Silberſchatzes. Der Nachmittag gilt ernſter
Arbeit und ein Schleſier=Abend im Handwerkerhaus
wird das große Schleſiertreffen beenden.

Bauſparkaſſe der Rheinprovinz.
Obwohl die öffentlich=rechtliche und mündelſichere
Bauſparkaſſe der Rheinprovinz ihren Geſchäftsbetrieb
erſt vor einigen Wochen aufgenommen hat, iſt trotz
der Reiſe= und Ferienzeit bereits eine größere An=
zahl
von Anträgen zum Abſchluß gekommen. Die
erſten Einzahlungen bei der Bauſparkaſſe der Rhein=
provinz
werden ab 1. Oktober geleiſtet. Die erſte Zu=
teilung
findet zum 1. Januar 1930 ſtatt. Bisher ſind
etwa 85 Anrräge mit einer Geſamtantragsſumme von
über 850 000 RM. abgeſchloſſen. Intereſſant iſt die
Beteiligung der einzelnen Berufsklaſſen an der Bau=
ſparkaſſe
. Es ſind beteiligt: Arbeiter zu 3 Prozent,
Angeſtellte 14 Prozent, Beamte 35 Prozent, ſelb=
ſtändige
Geſchäftsleute 36 Prozent und freie Berufe
12 Prozent. Die öffentliche Bauſparkaſſe der Rhein=
provinz
, die größte Sicherheit und Gerechtigkeit in
der Verteilung der Baugelder auf ihrer Seite hat,
iſt dadurch mit Erfolg in den Vordergrund getreten.

Von einem Beſatzungsauto getötet.

Kaiſerslautern. Als am Donnerstag früh
der 45jährige Pflaſterer Heinrich Siegmeher mit
ſeinem Rade nach der Stadt zu fuhr, wollte ihn an
der Tannenſtraße ein Auto, das einem franzöſiſchen
Unterleutnant gehört und von dieſem gelenkt wurde,
auf der falſchen Straßenſeite überholen. Siegmeyer
wurde vom Kotflügel erfaßt und zu Boden ge=
ſchleudert
. Durch die Wucht des Aufpralls wurde ihm
die Schädeldecke zertrümmert. Noch vor ſeiner Ein=
lieferung
ins Krankenhaus erlag er der ſchweren
Verletzung. Das Auto des Franzoſen hatte eine der=
artige
Geſchwindigkeit, daß es trotz ſtarken Bremſens
noch eine Strecke von über 50 Metern weiter rutſchte.
Deutſche und franzöſiſche Gerichtsbehörden nahmen
ſofort den Tatbeſtand auf.

Der große Moorbrand bei Rotenburg.
Rotenburg. Der große Moorbrand, von
deſſen verheerender Kraft bereits berichtet wurde,
hält noch immer an. Die in der Gefahrenzone
liegenden Ortſchaften ſtellten Brandwachen auf. Zahl=
reiche
Feuerlöſchmannſchaften ſind dauernd mit der
Bekämpfung des Feuers beſchäftigt.

Schwerer Autounfall bei Berlin.
Berlin. Ein von Seefeld nach Blumberg
fahrendes Automobil, in dem ſich Berliner Herren
befanden, fuhr am Donnerstag gegen abend an der
Bahnſtrecke BerlinWerneuchen in eine geſchloſſene
Schranke, geriet unter die Lokomotibe eines heran=
nahenden
Perſonenzuges und wurde völlig zertrüm=
mert
. Einer der Inſaſſen, namens Höpfner, wurde
auf der Stelle getötet. Der Beſitzer und Führer des
Autos, Walter Gerner, ſowie der dritte Inſaſſe, ein
Herr Pilz, wurden leicht verletzt.

Paul Kaſtner ausgebrochen und ſchon wieder
hinter Schloß und Riegel.
Berlin. Der berüchtigte Faſſadenkletterer Paul
Kaſtner, der aus der Strafanſtalt Tegel ausgebrochen
war, iſt bereits wieder gefaßt worden. Er wurde in
den Außenſchießſtänden in der Jungfernheide, nicht
weit von dem Gefängnis entfernt, von einer Streife
geſtellt. Es kam zu einem Kampf, in deſſen Verlauf
die Beamten von der Waffe Geb auch machen mußten.
Paul Kaſtner wurde durch einen Schuß verwundet.
Er, ſi bereits wieder hinter Schloß und Riegel.
Fünf Opfer eines Exploſionsunglücks.
Köln. In der Fabrik Pörde der Aktiengeſell=
ſchaft
Siegener Dynamitfabrik in Köln ereignete ſich
am Freitag vormittag eine Exploſion, der der ſtell=
vertretende
Betriebsdirektor, der Betriebschemiker,
ein Meiſter und zwei Arbeiter zum Opfer fielen,
Genauere Nachrichten ſtehen noch aus.

unken.
Das

Das Rohrbach=Großflugboot D 1704
mußte auf einem Probeflug über der Oſtſee auf hoher See notlanden und iſt geſunken. Das Flug=
boot
liegt auf 15 Meter Tiefe, doch hofft man, es in den nächſten Tagen heben zu können. Die 13
Mann ſtarke Beſatzung wurde von einem Segelboot gerettet.

Hraloig Wanger Maß ous or der Aommang swhnehen.

Die Schauſpielerin Hedwig Wangel,

Das Tor der Hoffnung,
ein Heim für entlaſſene weibliche Strafgefangene, die in unermüdlicher Arbeit das Heim aufbaute.
Die Schauſpielerin Hedwig Wangel, die in Storkow bei Berlin ein Heim für entlaſſene weibliche
Strafgefangene eingerichtet und geleitet hatte, ſieht ſich gezwungen, das Heim aus Geldmangel zu
ſchließen. Trotz vieler Bitten um Unterſtützung hat ſich niemand gefunden, der Mittel für die hoch=
herzige
Stiftung der Schauſpielerin zur Verfügung geſtellt hätte.

ein Huirandampfer auf der Hauer.

Das Columbus=Modell legt bei Potsdam an.

Ein Votsdamer Ingenieur hat eine getreue Nachbildung des Ozeandampfers Columbus geſchaf=
fen
. Das Modell iſt 12 Meter lang und mit einem elektriſchen Motor ausgeſtattet. Man begreift
den Stolz der Jungens, die ſich auf der ſtillen Havel als Ozeankapitane fühlen dürfen.

Neue Schiffsuntergänge im Finniſchen
Meerbuſen.
Stockholm. Wie aus Helſingfors berichtet
wird, ſind bei dem letzten Sturm im Finniſchen
Meerbuſen aller Wahrſcheinlichkeit nach die beiden
ruſſiſchen Kriegsſchiffe Trotzki und Woikow ver=
loren
gegangen. Eine amtliche Beſtätigung der Mel=
dung
liegt noch nicht vor, da aber von den beiden
Schiffen Trümmer ans Land geſpült worden ſind,
wird mit Sicherheit angenommen, daß die beiden
Schiffe mit der geſamten Beſatzung 220 Mann
untergegangen ſind. Bei dem orkanartigen Sturm
iſt ferner im Finniſchen Meerbuſen der Segler
Eſtonaval aus Eſtland gekentert. Von der ſieben
Mann ſtarken Beſatzung fehlt jede Spur.

Schiffsuntergang auf dem Michiganſee.
New York. Auf dem Michiganſee iſt der
Dampfer Andaſted gekentert und geſunken. Es
wird befürchtet, daß die 29 Mann ſtarke Beſatzung
ertrunken iſt.

Ein ſchweres Automobilunglück.
Paris. Wie die Blätter aus Beſangon melden,
ereignete ſich am Donnerstag nachmittag 24 Kilo=
meter
von Pontarlier ein ſchweres Automobilunglück.
Auf einer Brücke über den Doubs ſtießen zwei Wagen
zuſammen. Der eine Wagen ſtürzte aus einer Höhe
von 18 Meter hinunter in den Fluüß. Die vier In=
ſaſſen
konnten nur als Leichen geborgen werden.
Ein Segelbovt gekentert.
Mvskau. In der Bucht von Baku kenterte ein
Segelboot, das auf die offene See hinausgetrieben
war. Elf der Inſaſſen, darunter mehrere Kinder,
ſind ertrunken.
Ein franzöſiſcher Dampfer bei Greenly Fsland
geſcheitert.
St. Johns (Neufundland). Der Dampfer
Baukis iſt bei Greenly Island in unmittelbarer
Nähe der Stelle, wo im vergangenen Jahre die
Bremen gelandet war, geſcheitert. Das Schiff iſt
gänzlich wrack geſorden.

der Brand der Germania=
werft
in Kiel.
Der Schaden wird auf Millionen

Kiel, 13. September. dit
Der Brandplatz auf der Germaniawerft biet /m dM
ein Bild größter Verwüſtung. Die eiſerne Dachko= orend
ſtruktion der in Brand geratenen Halle iſt zum grö
ten Teil eingeſtürzt, ſchwere eiſerne Träger ſind w
Streichhölzer geknickt. Zvölf Dieſſelmotoren, d5
für Manila beſtimmt, ihrer Vollendung entgege
gingen, ſind völlig vernichtet. Ueber die Urſache de
Brandes verlautet noch immer nichts Beſtimmte/ / ſo
Man glaubt jetzt, daß er auf Oelzündung zurückzu vn de.
führen ſei, da mehrere Motoren auf dem Prüſſtax/wmenh
liefen. Das Feuer, das an den mit Oel getränkte ung
Gegenſtänden reiche Nahrung fand, breitete ſich mi zſtſich
ſo raſender Schnelligkeit aus, daß das Hallentelepho)
dik.
ſerſtört war, ehe es von den überraſchten Werksa
gehörigen zur Alarmierung der Feuerwehr benu 0ch N=
werden
konnte. Kurze Zeit nach Ausbruch des Feuexwufzeieh
ereigneten ſich zwei kleinere Epploſionen. Vermutlä1d mit
waren zwei mit komprimierter Luft gefüllte Flaſchei die Vt
explodiert. Die dem Waſſer zugekehrte Hallenwar)nhausf
ſtürzte ein, und die Flammen, die bisher im Inuesu noch n
gewütet hatten, züngelten nun an den Wänden d Aonders
ingrenzenden Werkſtätten empor. Nach ſtunden,duna z
langer Tätigkeit der Feuerwehr entſtanden noch ir
mer an den verſchiedenſten Stellen Brandneſter, d.0
energiſch bekämpft werden mußten. Zeitweiſe war .M
Gefahr groß, da mit der Exploſion eines kleinen M ode.
unmittelbarer Nähe des Brandherdes befindliche ſun del
Karbidlagers gerechnet werden mußte. Gegen 7 Uhs, ſic
abends war die Hauptgefahr beſeitigt.
Der amtliche Bericht über den Brand
auf der Kieler Germaniawerft.
Kiel. Aus dem amtlichen Feuerwehrbericht
dem Brand auf der Germaniawerft geht hevvor, de
der Brand vermutlich darauf zurückzuführen iſt, de
auf einem Prüfſtande aus einem Auspu
rohr Funken herausſprangen. Mit elf Rohreſſe
wurde das Feuer in kurzer Zeit ſo eing/feſſel
ſchränkt, daß es ſich nicht weiter auszudehnen beſſhen, del
mochte. Beſonders bedrohlich war die Lage dadureſtder Be
daß zwei Behälter, die die ſechs vom Feuer eiſt in der
griffenen Tanks heizten, noch mit je 50 Kubikmetabeſſen de
Reiböl gefüllt waren. Auch hier gelang es dur/tiatz zur
rechtzeitigen Angriff, eine Kataſtrophe zu verhüte )6 die
Die Sturmverheerungen in ganz el=
Südfrankreich.
Toulon. Nicht nur der Küſtenſtrich zw=
ſchen
Toulon und Marſeille wurde geſtern v.
dem Zyklon ſo ſchwer heimgeſucht, ſondern fo
das ganze ſüdliche Frankreich hat mehr od
weniger unter dem Unwetter zu leiden gehal
Aus der Gegend von Perpignan werden eber
falls ſchwere Verwüſtungen durch wolkenbruc
artige Regenfälle, verbunden mit ungeheuere
Sturm, gemeldet. Ueberall ſind die Lan=
ſtraßen
durch umgeſtürzte Bäume, die wie Zunk
hölzer geknickt ſind, und durch umgelegte Zel
graphenſtangen verſperrt. Ganze Dörfer wurde
förmlich überſchwemmt. Es iſt ein Wunder. dcſroe
keine Menſchenleben zu beklagen ſind. Der Sachtyf
ſchaden wird allein in der Gegend von Toulo
auf mehr als 25 Millionen Franken geſchätz
Im ganzen Süden dürfte der Schaden ſich au/d d
annähernd 100 Millionen Franken belaufen.
Schwere Unwetter in Portugal.
Liſſabon. Ganz Portugal iſt von eine
ſchweren Unwetter heimgeſucht worden. Zwei Or
ſchaften in der Nähe von Lamego wurden durch de
wolkenbruchartigen Regen vollkommen überſchwemm
Eine Perſon iſt ertrunken, zwei weitere wurden dur
Blitzſchläge getötet. Auch Liſſabon ſelbſt fow
mehrere große Städte wurden durch ſtarke Rege=
güſſe
in Mitleidenſchaft gezogen.
Eine fünfköpfige Familie verbrannt.
Olmütz. In der Gemeinde Schönwald in Nor
mähren iſt am Donnerstag früh das Haus des eh
maligen Legionärs Hetzel niedergebrannt. In de
Trümmern des Hauſes wurden fünf Leichen vorg
funden, nämlich die des Ehepaares Hetzel und d
der drei Kinder, von denen das älteſte 10 Jahre, de
füngſte ſechs Monate alt war. Es verlautet, de//chA ſ

Hetzel in einem Anfall von Schwermut Frau ur
Kinder ermordet und dann das Haus angezündet har ſcht.

Der pſnchiakriſche Sachverſtändige
im Halsmann=Prozeß.

Profeſſor Stoerring (Bonn)
wurde als Sachverſtändiger im Prozeß gegen,de
Rigaer Studenten Halsmann geladen. Er ſo
darüber ausſagen, ob plötzliche Gedächtnisſtorun.
gen, wie ſie bei dem Angeklagten vorliege.?
yſuchiatriſch bekannt ſeien. Die Vernehmum
bedeutet eine wichtige Neuerung in der öſte

reichiſchen Juſtiz, da bisher die Befragung vo.
Pſychiatern als Sachverſtändige nicht üblich war

[ ][  ][ ]

ſammer 255

Samstag, den 14. September 1929

Seite 13

elche Strafe erwarket die Bomben-
untemtäter
!

Baw Kategorien von Tätern. Die Strafen für die Vorberei=
tum
eines Attentats. Zuchthaus und Todesſtrafe für
Bombenattentate.
die Polizei hat eine Anzahl von Perſonen verhaftet, die
zumie dem Verdachte der Vorbereitung und der Ausführung der
Bwndenattentate ſtehen. Die endgültige Entſcheidung darüber
ſu ſtethallein dem Richter zu, der auch die Schuld der verſchiedenen
Boxligten abmeſſen und die Strafen feſtſetzen muß. Schon aus
bee ’s herigen Darſtellung der Verhaftungen ergibt ſich, daß zwei
Rſtuorien von Angeklagten oder Beſchuldigten in Betracht kom=
mnnnämlich
eine Anzahl von Perſonen in Berlin, die unabhän=
nichk
ſon den anderen, mit den Attentaten angeblich aufs engſte
umiarmtenhängenden, feſtgenommen wurden und ſich mit der Vor=
beurung
von Sprengſtoffattentaten befaßt haben ſollen. Es
icnilt ſich um die Gruppe Timm, Mittelsdorf, Roßteutſcher und
BRuer. Nach den bisherigen polizeilichen Mitteilungen haben
je och bereits verſucht, Bomben anzufertigen. Nun iſt nach dem
5Frügeſetz ſchon die Vorbereitung eines Attentats verboten und
vim) mit ſchweren Strafen belegt. Der Beſitz von Sprengſtoff
d die Vorbereitung oder Verabredung zu Attentaten wird mit
Zuchhausſtrafe nicht unter fünf Jahren bedroht, auch dann, wenn
8uch nicht zu dem Verſuch einer Ausführung gekommen iſt.
Zhſaders das Zuſammenwirken von Attentätern und die Ver=
bheung zu derartigen Verbrechen iſt ausdrücklich vom Geſetz
ſ.ß in ſtrafbares Verbrechen bezeichnet. Schwerer ſind natur=
wſewß
die Strafen für diejenigen, die bereits Attentate verübt
eichun oder Sprengſtoff zu Attentatszwecken beſorgt oder beſitzen.
Rhn der veine Beſitz iſt ſtrafbar, auch wenn eine Abſicht des Be=
ſtzer
, ſich an den Attentaten zu beteiligen, nicht nachgewieſen
pin?. Wem dagegen die Abſicht nachgewieſen werden kann, mit
enſeſchafften Sprengſtoffmitteln Attentate auszuüben, hat eine
ſrirge von 10 Jahren Zuchthaus zu gewärtigen. Sind bereits
ltüttate verübt, erhöht ſich unter Umſtänden die Strafe auf 15
Frchte Zuchthaus, ſobald es ſich um einen Vorſatz des Täters
adlt. Es muß durch dieſe Attentate eine Gefahr für das
spſäzatum, die Geſundheit und das Leben anderer hervorgerufen
R.Hrhen. Dieſe Beſtimmung dürfte auf alle diejenigen Anſchläge
qzuyriffen, die auf Häuſer innerhalb eines Gemeinweſens gemacht
ſorten, denn unter allen Umſtänden iſt dadurch zum mindeſten
zedtfewer Beſitz bedroht oder gefährdet. Die Höhe der Strafen
kſt in den oben genannten, wie in den letzteren Fällen beim
irmſſen des Richters, der allein entſcheiden kann, wie weit der
Zurſtz zur Gefährdung von Menſchenleben und Eigentum reicht.
ſrich die Folgen ſpielen naturgemäß eine große Rolle. Wenn z.
Ien Attentat ausgeübt wird, allein in der Abſicht, zu demon=
rreen
, ohne daß ein Schaden entſteht, ſo wird die Strafe erheb=
Sveringer ſein, als wenn die Gefährdung von Menſchen oder
ahre Tötung beabſichtigt oder erfolgt iſt. Schon bei ſchwerer
änſerverletzung ſind Strafen von 5 Jahren Zuchthaus möglich
nyibei Tötung ſogar lebenslänglich Zuchthaus. Konnte die
ondern ſüſtmg eines Menſchen durch das Attentat vorausgeſehen wer=
EeAt eer dann kann unter Umſtänden ſogar die Todesſtrafe verhängt
crlen. Dieſe ſchweren Beſtimmungen ſind durch die Gefähr=
olkenhſchkit
, die die Sprengſtoffe beſitzen, erforderlich geweſen, um der
geheut zrpendung von Sprengſtoffen durch Unbefugte Einhalt zu tun.
9e Geſetze gegen Attentate wurden in vielen Ländern als Fol=

Ee der zahlreichen Anſchläge eingeführt, die auf Herrſcher und
Fhäfdenten von Republiken gemacht wurden. In England
der ſre aus dieſem Grunde ein Dynamitgeſetz am 10. April 1883
Der erucſen, Deutſchland folgte am 9. Juli 1884, Oeſterreich am 27.
zſclag 1885, Belgien am 22. Mai 1886, Frankreich am 8. Dezember
ſich SA die Schweiz am 12. April 1894, Spanien am 10. Juli des=
fiene
bi: Jahres und Italien acht Tage ſpäter. So hat der größte
Hilder europäiſchen Völker ſich gegen die Umtriebe der Anar=
uin
aus allen politiſchen Lagern zu ſchützen verſucht. Tatſäch=
eich
haben dieſe Geſetze auch viele Erfolge aufzuweiſen gehabt.
WBlſnders in Deutſchland hat man ſeit Jahrzehnten von einer
miſeren Anzahl von Attentaten oder von Geheimbündeleien,
Ziü gleichfalls mit Strafen belegt werden, nicht mehr gehört, bis
tiegen Ende des vorigen Jahres die große Attentats=Epidemie
zusrach, die allem Anſchein nach jetzt durch die Maſſenverhaf=
tungen
eine Aufklärung gefunden haben dürfte. Es iſt zu hoffen,
daßnicht andere Kreiſe in mißverſtandenem Heldentum die Ver=
brndenſerie
fortſetzen werden.

Geſchichten aus aller Welt.

* Der Kampf mit dem Lindwurm.
G) Sofia.
Um ein Haar hätte Bulgarien den glücklichſten Tag ſeiner Geſchichte
erlebt, um ein Haar wäven ſeine Einwohner oder wenigſtens einige
von ihnen die reichſten Leute der Welt geworden. Wie ſo oft iſt aber
im letzten Augenblick etwas dazwiſchen gekommen, und ſo endeten alle
Vorbereitungen und alle großen Hoffnungen mit einem Prozeß und
mit einem großen Lachen. Und nur der Tatſache, daß der Geſchichte
eine gewiſſe Tragik anhaftet und daß der Geiſteszuſtand, den dieſer
Prozeß zutage förderte, nicht etwa nur ein Monopal des kleinen Städt=
ihens
Wraca bildet, ſondern auch ſonſt noch weite Gebiete Bulgariens
und des Balkans beherrſcht, iſt es zuzuſchreiben, daß nicht die ganze
enge Welt hier unten vom Lachen widerhallte. In Wraca trieb dieſer
Geiſteszuſtand der Einwohner, die noch heute recht wenig von euro=
päiſcher
Ziviliſation gehört haben und in einem finſteren heidniſchen
Aberglauben dahinleben, beſonders reiche Früchte.
Tauchte da eines Tages das Gerücht auf, daß unweit des Ortes in
einer dunklen Höhle ein rieſiger Lindwurm hauſe, der ungezählte
Schätze bewache. Bald fanden ſich auch drei Bauern, die dieſe Schätze
mit eigenen Augen geſehen hatten. Einen geradezu märchenhaften
Reichtum ſollten ſie darſtellen. Nicht weniger als zwanzig Kiſten Edel=
ſteine
wurden gezählt und eine Menge reinen, glänzenden Goldes ent=
deckt
, das mehrere Eiſenbahnwagen füllen könnte. Wie aber dieſe Schätze
heben? Der feuerſpeiende Drache bewache, wie die Bauern erzählten,
den Eingang zur Höhle, und zu den Schätzen könne mam nur über ſeine
Leiche gelangen. Die Bekämpfung des Drachens ſei aber keine leichte
Sache. Der Rachen des Lindwurms ſei ſtets in eine Feuerſäule gehüllt
und er ſtröme giftige Gaſe aus, die es jedem lebenden Weſen unmög=
lich
machten, ſich in ſeiner Umgebung aufzuhalten. Da war guter Rat
teuer. Aber lebte nicht in der Umgebung des Ortes ein penſionierter
alter Oberſt, der manche Schlacht mitgemacht und manchen Kampf be=
ſtanden
hat? Dieſer würde beſtimmt Mittel und Wege finden, wie man
die Schätze des Lindwurms, wie es die drei Bauern beabſichtigten, zu=
gunſten
der bulgariſchen Reparationszahlungen mobiliſieren könnte,
Gedacht, getan.
Es erwies ſich, daß der Oberſt zwar anfangs eine gewiſſe Skepſis
ſchwer überwinden konnte, nach einer näheren Beſichtigung der Um=
gebung
der Höhle aber mit von der Partei war. Er verſprach, den kom=
menden
Kampf wir dem Ungetüm techniſch und ſinanziell gut vorzuberei=
ten
und entließ die Bauern mit einem ſtrikten Schweigegebot. Die
geſchäftstüchtigen Bäuerlein gingen abeu von Haus zu Haus, verbrei=
teten
überall das Märchen von dem Drachen und dem künftigen Reich=
tum
Wracas und ließen ſich in reichlichem Maße Anzahlungen auf die
zu habenden Schätze geben. Schließlich beſorgten ſie ſich auch noch Aus=
landspäſſe
und waren eben im Begriff, das Weite zu ſuchen, als ſie von
der Polizei verhaftet und eingekerkert wurden.
Der Oberſt hatte nämlich inzwiſchen ſeine Vorbereitungen für den
kommenden Kampf auf Leben und Tod äußerſt gewiſſenhaft betrieben.
Bei verſchiedenen Grundbeſitzern aus der Umgebung des Ortes fand er
reichliche Geldunterſtützung, und beſonders ausgiebig hat ſich die Witwe
des orthodoren Biſchofs an dem chriſtlichen Werk der Drachenbekämpfung
beteiligt. Um gegen den giftigen Odem des Drachens gefeit zu ſein,
beſorgte er ſich Gasmasken und machte für alle Fälle ein Teſtament, in
dem er den größten Teil des Schatzes dem bulgariſchen Staat zur Ab=
zahlung
der Reparationsleiſtungen und nur einen geringeren Teil
ſeiner Frau vermachte. Dieſes Teſtament wurde aber der ganzen
Unternehmung zum Verhängnis. Denn es fiel in die Hände der Frau
des Oberſten, und dieſe ſchlug Alarm. Sie lief zur Polizei und ließ
Hausſuchungen vornehmen. Dabei ſtellte ſich heraus, daß in dem Hof
der Biſchofswitwe ſogar ſchon die nötigen Wagen und unzählige Säcke
füir den Abtransport des Goldes bereit ſtanden. Die drei Grfinder des
Drachenmärchens wurden noch rechtzeitig erwiſcht. Vor Gericht erklär=
ten
ſie, ſie hätten im guten Glauben gehandelt und wollven ſich nur
ihren Teil der Beute ſichern. So kamen ſie mit zwei Jahren Kerker
noch billig davon.
Bickor Hugos 20 000 Liebesbriefe.
Paris.
Eine franzöſiſche Zeitſchrift veröffentlichte kürzlich bisher unbekannte
Einzelheiten über das intime Familienleben des größten und univer=
ſellſten
Dichters, den Frankreich aufzuweiſen hatte, Wictor Maria Hugo
(18021855).
Hugo lebte zunächſt ſtill und häuslich mit ſeiner Gattin. Adele
Foucher. Sein beſter Freund, Saint=Beuve, verliebte ſich in Madame
Hugo, und als Ehrenmann geſtand er ſeinem Intimus die volle Wahr=
heit
. Hugo bat Saint=Beuve, ſeine Geſellſchaft trotzdem nicht zu mei=
den
, und dieſer verkehrte noch einige Zeit wie zuvor im Hauſe des
Dichters. Als aber Hugo merkte, daß auch ſeine Frau die Gefühle des
Hausfreundes zu erwidern ſchien, bereute er ſeine Großmütigkeit
und wies Saint=Beuve die Tür. ..
Zu dieſer Zeit verliebte ſich auch Hugo außerehelich: der Gegen=
ſtand
ſeiner Sehnſucht war die 26jährige Schauſpielerin Juliette
Drouet, die in dem Ruf ſtand, die ſchönſte Frau von Paris zu ſein.
Die Drouet machte keine nennenswerte Bühnenkarviere, führte aber
als Freundin eines ruſſiſchen Fürſten ein großes Haus, und gar bald
ward ihr Salon zum Mittelpunkt des literariſchen Lebens.
Hugo liebte die kluge und temperamentvolle Juliette mit der Lei=
denſchaft
eines Primaners; angeblich ſoll er ihy nicht weniger als 20000
Liebesbriefe geſchrieben haben, mitunter täglich mehrere.

Als Hugo 1851 nach dem Staatsſtreich Napoleons III., als einer
der erſten proſkribiert, ſich mit ſeiner Familie nach der Inſel Jerſeh
ſpäter nach Guernſey, zurückzog (wo er ſein bekanntes Pamphler
Napoleon le Petit ſchrieb), folgte ihm Juliette in die Verbannung.
Das Liebesverhältnis, das von der Frau des Diehners geduldet
wurde, hat lange Jahre beſtanden. Madame Hugo nahm von der
Freundin ihres Mannes Geſchenke an, und die Tochter des Ehepaare3
verkehrte ſtändig im Hauſe der Stiefmutter.
Als Adele ſtarb, trauerte ihr der Dichter aufrichtig nach und be=
tonte
immer wieder, daß ſie ihm ſtets ein treuer Kamerad geweſen ſei.
Daß er ſelbſt mit der ehelichen Treue es nicht ſo genau genommen,
war nicht nur eine poetiſche Lizenz: ſchon Heine ſagte einmal, daß
Hugo ein Egoiſt und Hugoiſt geweſen iſt, der nach der Deviſe Ego
Hugo lebte.
Das Ende des Meiſter=Dudelſackpfeifers.
(k) Vondon.
Dieſer Tage ſtarb der Pipe=Major der Dudelſackmajor Schott=
lands
, J. Mae Lennan, im Alter von 45 Jahren. Der Dudelſackmajor
war eine der wenigen Perſönlichkeiten Shottlands, die ſich größter
Beliebtheit erfreuten. Er hatte ſich ſeinen Titel redlich verdient, denn
in mehr als 2000 Wettbewerben war er Sieger geblieben. Sein Leben
hatte ein tragikomiſches Ende. Als er den Tod herannahen fühlte,
ließ er ſich von ſeinem Sohn ein Klagelied aufſpielen, um dann ſelbſt
den geliebten Dudelſack zu ergreifen und unter dem Aufgebon ſeiner
letzten Kraft einen Hochländermarſch zu blaſen. Immer langſamer
und immer ſchwächer kamen die Töne aus dem Inſtrument, mit dem
er ganz Schottland entzückt und begeiſtert hatte, bis es ſeinen kraftloſen
Händen entglitt und er ſeine Seele aushauchte. War er ſchon bei Leh=
zeiten
eine Art Nationalheld geweſen, ſo hat ſein Tod erſt recht einen
legendären Schimmer um die Geſtalt des Pipe=Major gewoben.?
Rudyard Kiplings amerikaniſcher Befug.
(5) London,
Der bekannte engliſche Schriftſteller, deſſen Werke ſich auch in
Deutſchland einer großen Beliebtheit erfreuen, lebt in ſeinem Heim zu
Suſſex ganz zurückgezogen und empfängt grundſätzlich keine Beſuchen.
Vor kurzem wurde er überrumpelt und erzählt den originellen
Fall ſelbſt in einer engliſchen Zeitſchrift:
Er ſaß eines Morgens an ſeinem Schreibtiſch, als auf einmal mit

großem Krach die Türg aufgeriſſen wurde. Eine große Hand ſchoh
den Diener energiſch zun Seite, und ein hünenhafter Amerikaner er=
ſchien
auf der Schwelle mit ſeinen zwei Jungens.
Sind Sie dieſer Miſter Kipling? fuhr er im herriſchen Tone den
Herrn des Hauſes an.
Kipling nickte mit dem Kopfe, worauf ſich der Beſucher mit dem
Lächeln eines ſiegreichen Feldherrn zu ſeinen Buben wandte:
Na alſo Jungens, nun habt ihr ihn im Pebensgröße geſehen!
Dann brüllte der Yankee dem etwas verdutzten Dichter ein Good
bye zu und verſchwand. . .
Singe, wem Geſang gegeben..."
(aga) New York.
Die Anwohner einer gewiſſen Gegend der Chicagoer Weſtſeite wer=
den
ſich in Zukunft wieder, wie früher, des Goldklanges der Stimme des
Tenors John Ropavac erfreuen können. Morgens und umter der
Vorausſetzung, daß John ſich alkoholiſchem Getränken gegenüber einiger
Zurückhaltung befleißigt vielleicht auch abends. Und zwar auf rich=
terliche
Weiſung. Es darf ſicher als Novum angeſprochen werden, daß
ein Richter einem Manne das Singen auempfiehlt. Gewöhnlich pflegen
Behövden Muſikbefliſſenen aufzutragen, bei ihren geſanglichen oder in=
ſtrumentalen
Uebungen mit den Noten auch etwas Diskretion zu üben,
im Intereſſe der Mit= und Umwohner.
Frau Angelina Ropavae hatte ihren Gatten vor Gericht geladen
und gab zu Protokoll, ſie habe John hauptſächlich ſeiner herrlichen
Tenorſtimme wegen geheiratet, ſeit einiger Zeit beſchränke ſich die Tätig=
keit
ſeiner in der Kehle ſitzenden Organe aber faſt ausſchließlich auf die
bei der Zufuhr feſter und flüſſiger im dieſem Falle vornehmlich
flüſſiger Subſtanzen nötigen Schlingbewegungen.
Man pflegte früher zu behaupten, den Tenören im allgemeinen habe
das gütige Geſchick ihre ſtimmliche Begabung als Erſatz für andere
Eigenſchaften mitgegeben, deren Manko, alter Tradition gemäß, bei den
Bauern durch das Format ihrer Kartoffeln, aufgewogen werden ſoll.
Die Zeit hat allerdings auch hierin Wandel geſchaffen. Aber dem Rich=
ter
, der die Klage der Madame Ropavac vernahm, muß etwas ähn=
liches
vorgeſchwebt haben, denn ſein Spruch lautete alſo: Wenn eine
Frau einen Mann wegen ſeiner ſchönen Stimme heiratet, ſo hat ſie ei
Necht auf ſeinen Geſang. Es iſt Miſter Ropavac hiewit aufgetragen,
ſeine Gattin täglich zweimal mit dem Goldklang ſeiner Stimme im Liede
zu erfreuen.
Bedauerlich an ſolch amüſanten Geſchichten iſt immer nur, daß man
nie eine Fortſetzung zu hören bekommt.

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[ ][  ][ ]

Seite 12

Samstag, den 1 4. September 1929

Nummer 253

Hrr. dit iinnt Aiie fiſt

Schwimmen.

Turngemeinde 1846 Darmſtadt, Schwimmabkeilung.

Allmählich geht die ſommerliche Freiwaſſer=Schwimmzeit, die dies=
mal
allen Freibädern lebhaften Beſuch, den Schwimmſport treibenden
Vereinen aber auch ausgiebig Uebungsmöglichkeit brachte, ihrem Ende
entgegen, und damit auch die Wettkampfbetätigung im freien Waſſer.
Wie alljährlich, ſo beendet auch diesmal die Schwimmabteilung der
Tgde. 1846 ihren Sommerſchwimmbetrieb im Großen Woog mit einem
Abſchwimmen. Dasſelbe ſoll zum Abſchluß des Uebungsbetriebs im
Woog noch einmal alle Turnerſchwimmer und =ſchwimmerinnen, die in
großer Zahl immer den Großen Woog mitbevölkerten, auf den Plan
rufen. Das Abſchwimmen im Woog findet am Sontag, den 15. Septem=
ber
, vormittags 11 Uhr, ſtatt. Alle ſchwimmkundigen Mitglieder der
Tgde. 1846 ſind dazu herzlich eingeladen; ebenſo auch die Schwimm=
Abteilungen der Tgf. 1875 und der Tgde. Beſſungen. Kommt alle zum
Abſchwimmen! Es umfaßt ein einfaches Schwimmen und Springen, ſo=
wie
ein Waſſerballſpiel komb. Mannſchaften. Mit dieſem Abſchwimmen
beſchließt, wie geſagt, die Tgde. 1846 ihren Uebungsbetrieb im Woog
und in aller Kürze wird derſelbe dann wieder im Hallenbad beginnen.
Die Uebungszeiten dort werden noch mitgeteilt.
Als erſte Hallenbadveranſtaltung findet dann am 29. September
im hieſigen Hallenbad das 3. Treffen der mittelrheiniſchen Schwimmer=
jugend
der D.T. als Auftakt der Hallenbadſchwimmzeit ſtatt. Dieſes
Treffen darf auch diesmal als größte ſchwimmeriſche Veranſtaltung in
Darmſtadt angeſprochen werden. Wir werden darauf noch beſonders
zurückkommen.
Im Anſchluß an das Abſchwimmen der Tgde. 1846 findet auch eine
Prüfung für das Turn= und Sportabzeichen und das Reichs= Jugend=
abzeichen
im Schwimmen ſtatt. Die betr. Intereſſenten werden gebeten,
ſich am Woog in der Kabine der Tgde. 1846 zu melden und ihr Ur=
kundenheft
mitzubringen.

Fußball.

Sporkverein Darmſtadt 1898.

Die Ligamannſchaft, die urſprünglich am morgigen Sonntag das
Verbandsſpiel in Bingen gegen Haſſia Bingen abſolvieren ſollte, iſt
ebenſo wie die Liggerſatzmannſchaft morgen ſpielfrei, nachdem die
Bezirksbehörde wegen des in Bingen ſtattfindenden Hildegardisfeſtes
die Spiele abgeſetzt hat. Dagegen trägt die 3. Mannſchaft ein Ver=
bandsſpiel
, und zwar gegen Dornheim aus; auch die 4. Mannſchaft iſt
tätig, und zwar fährt ſie nach Bensheim, um in einem Freundſchafts=
kampf
den Junioren vom FC. Bensheim gegenüberzutreten. Rege iſt
auch die Wettſpieltätigkeit der Jugendfußballer, die mit folgenden Spie=
len
auf den Plan treten:
1. Jugend 1. Jgd. Arheilgen, Stadion, 11 Uhr;
2. Jugend 1. Jgd. Eintracht Darmſtadt (Eintrachtplatz);
3. Jugend Sportverein Wiesbaden (Stadion, 10 Uhr);
4. u. 5, Jgd. komb. 1. Jgd. Meſſel (dort; Abfahrt 2,20 Uhr);
1. Schüler 1. Schüler PSV. Darmſtadt (Schupoplatz 9,30 Uhr);
2. Schüler Schüler Arheilgen (Stadion, 10 Uhr).

Fußball im Kreis Starkenburg.

Das Programm des 15. September 1929.
Auch der 15. September verſpricht wieder recht intereſſante Treffen
in der Starkenburger Kreisliga. Die Paarungen der Gegner ſind
derart, daß wieder kleine Veränderungen in der Tabelle eintreten
dürften. Angeſetzt ſind folgende Spiele:
Fußballverein SprendlingenGermania Pfungſtadt
Union DarmſtadtViktoria Urberach
Germania OberrodenSportvgg, 04 Arheilgen
Viktoria WalldorfSportverein Mörfelden
FC. 03 Egelsbach-Polizei Darmſtadt
Sportverein MünſterViktoria Griesheim (2 Uhr).
Die zurzeit führenden Sprendlinger werden wohl die Spitze weiter
behaupten, denn es iſt nich= anzunehmen, daß ſich Pfungſtadt auch nur
einen Punkt in Sprendlingen holt. Dagegen iſt es durchaus möglich,
daß die an zweiter Stelle liegenden Urberacher einem anderen Platz
machen werden, denn in Darmſtadt will gewonnen ſein. Der Ausgang
des Treffens an der Heidelberger Straße iſt völlig offen. Die Sportvgg.
Arheilgen tritt in Oberroden an, das ebenfalls heißer Boden iſt. Dem
Können nach könnte ein knapper Arheilger Sieg herauskommen, aber
ſo ganz gewiß iſt das noch nicht. Dagegen iſt ein Erfolg der Walldörfer
über ihren Nachbarrivalen aus Mörfelden mit ziemlicher Beſtimmtheit
und damit wohl Walldorf auf dem zweiten Platz zu erwarten. In den
beiden anderen Spielen ſollte man eigentlich mit Siegen der Platz=
vereine
rechnen können, immerhin werden, ſich die Gäſte zu wehren
wiſſen und für knappſte Reſultate ſorgen. Das Münſterer Treffen ſollte
urſprünglich in Griesheim ſteigen, wurde aber nach Münſter verlegt.
Hoffen wir im übrigen auf einwandfrei durchgeführte Kämpfe.
In der A=Klaſſe ſind vom erſten Spielſonntag kurz einige Tatſachen
feſtzuhalten. In der Gruppe Dreieich ſichere Siege der fovoriſierten
alten Vereine, wobei ſich aber der Neuling Meſſel in Neu=Iſenburg mit
1:4 recht anſprechend hielt. In der Gruppe BergſtraßeRied über=
raſcht
nur der ſichere 6:0=Sieg der Weiterſtädter in Darmſtadt gegen die
Eintracht, alles andere ging in Ordnung. Die Odenwaldgruppe hatte
ihren Schlager in dem unvermuteten 5:3=Sieg des VfR. Beerfelden
über den SV. Roßdorf, weiter iſt der nur knappe 2:1=Sieg des SC.
Haſſia über den Lokalrivalen Germania Dieburg zu beachten.
Der kommende Sonntag bringt folgende Spiele:
Gruppe Dreieich. T. u. SV. MeſſelSV. Offenthal, SV. 1911 Neu=
IſenburgUnion Wixhauſen, FV. EppertshauſenSportgemeinde
Sprendlingen SC. Dietzenbach-FC. 02 Dreieichenhain. Das
Iſenburger Treffen iſt ſchon eine Art Meiſterſchafts= Vorentſchei=
dung
, da hier die zwei Favoriten aufeinanderſtoßen. Ausgang
offen. Sonſt werden Meſſel, Eppertshauſen und Dietzenbach in
Front erwartet.
Gruppe BergſtraßeNied. Chattia WolfskehlenGermania Eberſtad:,
Eintracht DarmſtadtSV. Groß=Gerau, FSV. Seeheim-Bornſſia
Dornheim, SV. WeiterſtadtSV. Geinsheim. Außer Weiterſtadt,
das ſicher Sieger bleiben ſollte, kann man niemand als Favorit
bezeichnen.
Gruppe Odenwald. FSV. Groß=ZimmernSV. Roßdorf, SV. Höchſt
VfL. Michelſtadt, SV. LengfeldVf. Erbach, Germania Dieburg
Vfk. Beerfelden. Bis auf in Höchſt darf man überall Erfolge der
Platzvereine erwarten.
B=Klaſſe. Germania Eſchollbrücken SC. Ober=Ramſtadt, Spielvgg.
Groß=UmſtadtVfR. Kleſtadt, FV. Schaafheim-Kickers Hergers=
hauſen
. Erbach 2. Mannſchaft wurde aus der Konkurrenz heraus=
gezogen
. Man kann durchweg mit Erfolgen der Platzvereine
rechnen.

Kreisliga Südheſſen.

Am Sonntag ſind infolge Spielverbots für Worms und Umgegend
nur zwei Verbandsſpiele. Es treffen ſich:
Olympia Lampertheim VfL. Lampertheim;
FV. Hofheim Olympia Lorſch.
Im Mittelpunkt der ſüdheſſiſchen Kreisligaintereſſen ſteht der
Lokalkampf in Lampertheim. Waren dieſe Begegnungen früher immer
eine glatte Sache für Olympia, ſo iſt das diesmal keineswegs der Fall.
VfL. iſt mächtig dahinter, in dieſer Serie eine beſſere Rolle als ſeither
zu ſpielen und man kann wohl ſagen, die Mannſchaften ſind ziemlich aus=
geglichen
. Es kann ſehr leicht ein Unentſchieden, oder hier wie dort
einen knappen Sieg geben. Aeußerſt geſpannt iſt man natürlich auch
auf den Ausgang des Spieles in Hofheim. Ob der Altmeiſter mit
dem Neuling ſo ohne weiteres fertig wird, iſt nach den ſeitherigen
Leiſtungen der beiden Mannſchaften ſehr fraglich. Die Hofheimer wer=
den
ſich nach dem Unentſchieden gegen Biblis doppelt anſtrengen; Lorſch
dagegen müßte gewinnen, wenn es wie alljährlich auch diesmal wieder
zu den Erſten der Tabelle zählen will. Hier, wie im Lampertheimer
Spiel, iſt ein Vorherſage nicht gut möglich.

Segelflugſport im Odenwald. Die Jungfliegergruppe des Heſſen=
flieger
=Vereins für Luftfahrt e. V., Darmſtadt, trägt auch kommenden
Sonntag den 10. Rhön=Schulungswettbewerb auf dem Forſtberge, Ge=
markung
Ueberau bei Groß=Bieberqu, aus.

600 Kilomeker in der Skunde!

Einſteins Relakivikätstheorie in der Praxis.

Zu dem neueſten Flugweltrekord des Englän=
ders
Orlebar.

Mit dem Schall und der Erdgeſchwindigkeit um die Wette.
Der Menſch als Trabant der Erde. Die Möglichkeiten der
Schnelligkeitsrekorde.
Der Führer des engliſchen Schneider=Teams A. H. Orlebar
hat vor einigen Tagen den Flugweltrekord auf 593,4 Stunden=
kilometer
gebracht, alſo faſt die 600=Kilometer=Grenze in der
Stunde erreicht. Vorderhand handelt es ſich bei derartigen Re=
korden
nur um Höchſtleiſtungen von kurzer Dauer, ohne daß da=
durch
eine wirkliche Stundengeſchwindigkeit von 600 Kilometern
gewährleiſtet iſt. Aber ſobald einmal die Rekorde ſich dieſer
Schnelligkeit nähern, kann man über kurz oder lang erwarten,
daß mit einer ähnlichen Geſchwindigkeit gerechnet werden kann.
Die Entwicklung des Flugzeuges hat bekanntlich noch ganz andere
Ueberraſchungen ermöglicht, als dieſe. Die Erreichung dieſer
und höherer Geſchwindigkeiten bringen den Menſchen Senſatio=
nen
nahe, an die er früher auch nicht in ſeinen kühnſten Ideen

Der engliſche Fliegerleutnant Orlebar.

zu denken wagte. Der Menſch hat nämlich, ſo ſeltſam es auch
klingen mag, mit dem neueſten Rekord Orlebars faſt die Ge=
ſchwindigkeit
der Erdumdrehung erreicht. Die Erde legt in unſe=
ren
Breitengraden am Tage eine Strecke von rund 20 000 Kilo=
metern
zurück. D. h. 1000 Kilometer in der Stunde, iſt alſo dem
Flieger nur um 400 Kilometer voraus. Wenn z. B. der Flieger
in der der Erddrehung entgegengeſetzten Richtung nach Amerika
fliegt, ſo braucht er für die ungefähr 6000 Kilometer lange Strecke
die abſolute Zeit von 10 Stunden. Seiner Uhr nach wird er
dieſe Zeit bemeſſen können. Dem Stande der Sonne gegenüber
aber wird es ſich um eine andere Zeit handeln. Dies geht aus
folgender Ueberlegung hewor: Angenommen, er kann ſeine Ge=
ſchwindigkeit
auf 1000 Kilometer in der Stunde ſteigern, erreicht
alſo tatſächlich diejenige Strecke, die die Erde in unſeren Breiten
zurücklegt. In dieſem Fall wid er, wenn er um die Mittags=
zeit
wegfliegt, immer Mittag haben. Während des ganzen
Fluges wird die Sonne den Mittagsſtand aufweiſen, und er wird
das ſenſationelle Erlebnis haben, 10 Stunden lang ſich der
Mittagsſtrahlen der Sonne zu erfreuen. Er wird alſo auch um
die Mittagszeit in Amerika ankommen. Nach ſeiner Uhr wird er
10 Stunden geflogen ſein, nach dem Stande der Sonne aber
überhaupt keinen Zeitfortſchritt feſtſtellen können. Anders iſt es
allerdings, wenn er nur 600 Kilometer Geſchwindigkeit hat. Er
kann dann nicht mit der ſcheinbaren Bewegung der Sonne um
die Wette fliegen, denn die Sonne wird etwas ſchneller ſein, aber
er wird nur etwas weniger als die Hälfte der Zeit gebrauchen,
die er tatſächlich nach dem Stande ſeiner Uhr zurücklegt. Auch
wenn er in der Richtung der Erddrehung fliegt, wird er andere
Erlebniſſe haben, als der Menſch, der zu Fuß geht oder in den
gewöhnlichen Beförderungsmitteln ſeinen Weg macht. Es iſt
eben das Wort Einſteins von der Relativität der Zeit hier in
der praktiſchen Form Wirklichkeit geworden. Aehnliche Senſatio=
nen
werden ihm auf ſeinem Flug begegnen, wenn er den Schall
berückſichtigt. Der Schall macht in der Sekunde 330 Meter, alſo
in der Stunde rund 1200 Kilometer, iſt alſo doppelt ſo ſchnell
wie der Flieger und ungefähr 200 Kilometer ſchneller als die
Umdrehung der Erde. Wenn der Flieger vor dem Schall voraus=
fliegt
, dann wird er eine abgeſchoſſene Kanonenkugel nicht zur
ſelben Zeit hören, wie wenn er auf der Erde ſtehen würde, ſon=
dern
erheblich ſpäter. Wenn er ſeine Geſchwindigkeit verdoppelt,
dann hört er eine abgeſchoſſene Kanonenkugel oder einen Don=
ner
, der bei uns ein furchtbares Getöſe verurſacht, überhaupt
nicht, denn der Schall erreicht ihn nicht mehr. Man erkennt dar=
aus
, daß die Technik dem Menſchen auch ſenſationelle Natur=
erlebniſſe
bringen kann, an die man von vornherein nicht denkt.

Fechken.

Klubfechken beim Darmſtädker Fechk-Club.

Neben dem jährlichen Ausfechten der Klub=Meiſterſchaften in Florett,
Degen und Säbel, und den Juniorenfechten für Damen und Herren iſt
ein weiteres jährliches Fechten eingelegt worden, zu dem ein älteres,
eifriges Mitglied, Kommerzienrat Herold=München, je einen Silberpokal
als Wanderpreis für Damen und Herren geſtiftet hat. Der Ehrenpreis
wird dem Sieger in zwei aufeinanderfolgenden Jahren zuerkannt, an=
dernfalls
muß er bei Unterbrechung dreimal gewonnen werden. Der
erſte Klubkampf in Florett um dieſen Wanderpreis iſt am Sonntag=
nachmittag
auf dem Hl. Kreuz. Zur Teilnahme haben ſich 8 Damen
und 7 Herren gemeldet. Die beſte Ausſicht auf den Sieg haben bei den
Damen die Frl. T. Brückner, K. Jordan und M. Niebel, bei den Her=
ren
Dr. H. Roth, H. Sack und Herm. Müller.

Ludwig Haymann wurde in New York von dem Amerikaner
Tuffy Griffith, der ihm vollkommen überlegen war, in der vierten
Runde durch Niederſchlag beſiegt.
Mex Schmeling erlitt am Freitag auf dem Wege nach Thüringen
einen Autounfall. Er wollte einem Kind ausweichen, dabei kam der
Wagen ins Schleudern und fuhr gegen ein Haus. Schmeling und
Trainer Machon wurden herausgeſchleudert, blieben aber unverletzt.

Handball.
Sporkverein Darmſtadk 1898 Sporkvag. Arheilgel

Das 5. Spiel der diesjährigen Verbandsrunde ſieht die Handba)

der 98er im Kampfe gegen die tüchtige Ligamannſchaft der Sportverei
gung Arheilgen. Hier gilt es für die Einheimiſchen nicht nur, die
tige gute Tabellenpoſition durch Erringung zweier weiterer Punkte
feſtigen, ſondern auch die Niederlage des Vorjahres, in der die Spr
vereinsmannſchaft auf dem Platze des morgigen Gegners eine
Niederlage einſtecken mußte auszugleichen. Es iſt wohl noch in aßmeld
Erinnerung, daß gerade dieſe Punkteinbuße die Darmſtädter daran Ewlrd lau
derte, im Vorjahre mitbeſtimmend in die Endkämpfe um die Grupkweunſ
meiſterſchaft einzugreifen. Es gilt deshalb für die Einheimiſchen, uei 9e
einem einwandfreien, fairen Spiel zu zeigen, daß das Reſultat des Luptor M
jahres nur ein Produkt des Zufalls war. Vor dem Ligaſpiel, das
Heit d

4. Uhr beginnt, ſpielt auf dem Hauptfelde, und zwar ab 3 Uhr,
Liggerſatzmannſchaft gegen die erſte Elf von Viktoria Griesheim. A
hierbei handelt es ſich um ein Verbandsſpiel, und zwar in der Ru
der A=Klaſſe; man darf geſpannt ſein, wie die neu zuſammengeſte
Erſatzmannſchaft der 98er, die in den bisherigen Verbandsſpielen
abſchnitt, gegen eine der tüchtigſten Mannſchaften der A=Klaſſe beſte
wird. Die 3. Mannſchaft fährt zum Verbandsſpiel nach Eppertshau

hn.0
ni der
büliſer
rh

Auch für die Jugendmannſchaften beginnen nunmehr die Verbaxän,d von
ſpiele. Die 98er nehmen mit vier Mannſchaften an den SerienſpieAnelegt

teil, und zwar ſpielt die 1. und 3. Jugendmannſchaft in der A=Nuxzeioſaren
die 2. und 4. Jugend in der B=Runde. In der A=Nunde ſind mor geunſo
die beiden Vereinsmannſchaften gegeneinander tätig, während in der Aurinslie
Runde die 2. Jugend nach Dreieichenhain fährt, und die 4. Jugend Eyzuertunf

gegen Dietzenbach ſpielt.

Polizei Darmſtadk P.ſ.R. Schwanheim.

Turngeſ. 1875 Darmſtadt Turngem. Beſſungen

Zum erſten Gaumeiſterſchaftsſpiel ſtehen ſich am Sonntag nachnt,
tag um 3,30 Uhr obige Mannſchaften auf dem Sportplatz an

Das Spiel beginnt am morgigen Sonntag nachmittags um 4 Hend 0u
Es iſt mit einem ſehr intereſſanten Spiel zu rechnen. Die Polizei tzuhners
in folgender Aufſtellung an:
Ueber
Keller
teal
Link
Walther
Schmidt Brack
Laumann
lieiſen 3
Huber Jans Schliffer
Koch
Otto
ſardt, da
Für Bordt muß Keller nochmals ſeine Kunſt zeigen Die Leiſtne. Auch
gen in Frankfurt waren ſehr gut und zeugen davon, daß auch Kemenrlei B
ein ſicherer Tormann iſt. Inwieweit ſich die Umſtellung auswi /ich die
müſſen wir am Sonntag abwarten. Otto war auch ein ausgezeichnen uſen
Läufer. Ob er ſich auf ſeinem Außenpoſten ſo einſpielt? Laumann Vureſſe
Läufer brauchte ja nicht viel, um zu lernen, ſondern nur ſeinen Ph Indu
von links nach rechts zu wechſeln. Das längere Ausſetzen in der letzmids Kre
Serie iſt ihm ſehr gut bekommen. Seine in den letzten Spielen gezeiſtliſs erſt
Form iſt gut. Wünſchen wir dem Spiel einen energiſchen Schiedsrich=zuu und
70 notm
damit ein guter Verlauf gewährleiſtet iſt.
1. Jugend Polizei 1. Jgd. Rot=Weiß=VfR., 2 Uhr;
2. Jugend Polizei 2. Jgd. Arheilgen, 1 Uhr.

N

Kranichſteinerſtraße gegenüber. Die Mannſchaft der Turngeſellſch
1875 abſolviert hiermit ihr erſtes Spiel in der Meiſterklaſſe. Bei

Mannſchaften trafen ſchon öfters zuſammen und trotz der Lokaltref
nahmen die Spiele immer einen glatten Verlauf. Allen Anhängern
Handballſportes ſei dieſes Spiel empfohlen. Vorher, um 2 Uhr, er
fängt die Jugendmannſchaft der Turngeſellſchaft 1875, die gleiche
Langen.

Rundfunk=Programme.

Frankfurt

Samstag, 14. Sept. 8: Bad Homburg: Frühkonzert des Kur
orcheſters. O 10.40: Stadtver. Henmi Pleimes: Die deutſche Jugen
und das Auslandsdeutſchtum. 13.30: Schallplatten. Aus alter ſiage
Operetten. 15.15: Jugendſtunde. Chor der Mädchen=Bürgerſchul
Kaſſel=Bettenhauſen: Aus dem deutſchen Liederkranz. 16.15 MA. und

Konzert des Funkorcheſters. 6 18.10: Aus dem Roman Rot un
ſchwarz von Stendhal. Sprecher: E. Möllmam. o 18.40: Be

zirksſekretär Grötzner: Bauarbeiterſchutz. 19: Pfarrer Taesler,
Gerhart Hauptmann und Hermann Stehr, zwei ſchleſiſche Gegen
wartsdichter. 6 19.30: Kaſſel: Satuala. Oper i drei Akten. Muſk
von E. N. v. Reznicek. Perſ.: Die Königin von Hawai: Satualg
eine junge Inſulanerin; Tavatele, ihre Schweſter; Maſu, ein
Häuptling; Ka Uahoa, Prieſter; der Admiral, amerikaniſcher Ge
ſchwaderchef; Donald F. Carſon, Kapitän, Kommandant der Lar
dungsabteilung; Inſelvolk und Matroſen. Ort: Hawai.
1893. Muſikal. Leitung: Kavellm. Bodart. Mitw.: Mitglieder de.
Kaſſeler Staatstheaters. 0 22: Berlin: Tanzmuſik,

Königswuſterhauſen

Nent
100 R
fäüllen a.
nnerhin
üicheint,
benade b.
Sthlagt
Gs
ſurger
Siut
Midte

Deutſche Welle. Sonnabend, 14. Sept. 12: Künſtleriſche Dar
bietungen für die Schule. Ricarda Huch. Proben aus Lyrik und
Proſawerken. Geleſen von Dr. Michaelis, geſungen von Tila
Erlenmeyer. Einf.: Dr. Lebede. e 14: Berlin: Schallplattem
14.30: Kinderbaſtelſtunde. Herr und Frau Tüchtig ſtellen ſich vor=
S 15: Aus dem Zentralinſtitut für Erziehung und Unterricht
O 15.45: Frauenſtunde Trude Herrmann: Die Frau in der Film
induſtrie. 6 16: Dr. Böttcher: Die Neugeſtaltung des Privatmuſik
unterrichts. 6 16.30: Fr. Wieg: Die Reichsbahnbeamten unter dem
Dawesgeſetzen. O 17: Hamburg: Nachmittagskonzert. Kompoſitioner
von Edvard Moritz. Am Flügel: Der Komponiſt. Soliſtin: Margre=
Eibenſchütz=Cords (Geſang). 6 18: E. Lind: Theaternot und Schau=
ſpielerelend
. 18C.30: Franzöſiſch für Anfänger. 0 18.55: Landes-
hauptmann
Dr. Huebner: Das geiſtige und phyſiſche Antlik
Deutſchlands: Mitteldeutſchland o 20: Sendeſpiel: Der Vogel=
händler
. Operette in drei Teilen. Muſik von C. Zeller. Dirig.: C.
Bronsgeeſt. Perſ.: Kurfürſtin Marie; Baronin Adelaide; Barom
Weps; Graf Stanislaus, ſein Neffe: Süffle und Würmchen Pro=; Adam, Vogelhändler aus Tirol; die Briefchriſtel; Schnel=
Dorfſchulze; Tiroler Hofleute. Ort: In der Rheinpfalz. o Danach=
Tanzmuſik. Orcheſter Fred Bird. 0 Pauſe: Bildfunk.

Gute

5 farh
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chöftes
Mr Vorf
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Größte Auswahl

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Ernst-Ludwigstr. 14
Tel. 2140 (6617a

Weikerbericht.

Der Ausläufer der Islandſtörung hat beim Aufgleiten ſein=
Warmluft neben ſtärkerer Bewölkung auch zu Niederſchlägen gefüh
Dabei haben ſich die ſtarken Temperaturgegenſätze zwiſchen Tag 1.
Nacht bereits ausgeglichen. Sein Einfluß wird durch den Zuſtic=
etwas
kühlerer Luftmaſſen zunächſt noch zu Bewölkung führen, we
auch die Wolkendecke wieder aufreißt und Aufheiterung eintritt. Ferm.
wird dabei die Neigung zu Niederſchlägen, teils gewitterhafter Art, 50
erſt beſtehen.
Ausſichten für Samstag, den 14. September: Wechſelnd wolkig mit Au
heiterung, vorübergehend leichte Abkühlung, zunächſt noch Neigr!
zu Niederſchlägen gewitterhafter Art.
Ausſichten für Sonntag, den 15. September: Wolkig mit Aufheiterm-
für
die Jahreszeit warm, meiſt trocken.

Hauptſchriftleltung: Rudelf Maupe
Veranworttich für Pollik und Wlrtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleten, Nocl *
Ausland und Heſiſche Nachrichten: Max Sireele; für Sport: Dr. Cugen Butiner!
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andrea‟ Dau!"
Die Gegenwark: Dr. Herbert Neitei für den Inſeratentell: Wiliv Kutli em
und Verlag: L. C. Wlitich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſſeivte wird Garantie der Rückfendung nicht Abernemmen

Die heutige Nummer hat 16 Geiten.

[ ][  ][ ]

Samstag, den 14. Sept.

ſes Auslandskapital zwar langfriſtig bei uns
gelegt, jedoch bleiben die Schätzungen über die Höhe der in Deutſch=
ld
laufenden kurzfriſtigen Verpflichtungen an das Ausland nicht weit
dinter zurück. Dieſe kurzfriſtigen Darlehen bilden in Kriſenzeiten
eie Gefahr für unſere Währung, weshalb die Reichsbank unausgeſetzt
dor warnt, derartige Verpflichtungen zu überſpannen. Ganz anders
ſſten die Verhältniſſe jedoch überall dort, wo die kurzfriſtigen Dar=
ſein
aus Inlandsmitteln herrühren, denn hier trägt die kurze Fällig=
h
der Kredite dazu bei, den Darlehensgebern im Notfalle die ſchnelle
Mbiliſierung ihrer Ausleihungen zu ermöglichen und damit den in=
ädſchen
Geldmarkt ausreichend flüſſig zu erhalten. Dieſes wichtige
kuffriſtige Kreditgeſchäft verdient allgemeine Beachtung, da an ihm
gewerblichen Kreiſe hervorragend intereſſiert ſind.
Der größte Teil der kurzfriſtig zur Anlage kommenden Beträge
md von den vielen in Frage kommenden Geldinſtituten in Wechſeln
aelegt, die ſtets in großer Zahl angeboten werden, ſo daß die ver=
fübaren
Beträge hier immer genügend Anlagemöglichkeiten finden
Genſo finden ſehr beträchtliche Summen in Schatzwechſeln oder un=
winslichen
Schatzanweiſungen des Reichs, der Länder und Gemeinden
iierkunft. Bekanntlich wird augenblicklich von dieſer Kreditmöglich=
ſi
beſonders von den Kommunen in umfangreichem Maße Gebrauch
geacht, weil die Auslandsanleihen zu ſpärlich fließen. Für Gewerbe,
öndel und Induſtrie und vereinzelt wohl auch für Privatperſonen
lomt dagegen die Hergabe von Krediten gegen Sicherheit in Betracht
ud außerdem ſolche, die ohne Sicherheitsleiſtungen des Darlehns=
emers
nur als Vertrauenskredite gewährt werden.
Ueber das Wechſelkreditgeſchäft iſt nichts zu ſagen, weil dasſelbe
fürall mit der gebotenen Vorſicht betrieben wird und ſchließlich die
uetvollſte Hilfe für das Geſchäftsleben darſtellt. Es iſt dabei zu be=
deken
, daß immer nur begrenzte Mittel von den Finanzinſtituten für
dien Zweck bereitgeſtellt werden und auch die Reichsbank ſchon dafür
ot, daß das Wechſelangebot einen gewiſſen Umfang nicht überſchrei=
M. Auch die Anlage in Schatzwechſeln und Schatzanweiſungen hat
ſenerlei Bedenken, ſo lange ſie in den gebotenen Grenzen bleibt, wenn=
gſich
die öffentlichen Körperſchaften ſtändig in großer Anzahl und mit
ußen Summen als Geldſucher auf dem Markte erſcheinen und im
ſrereſſe der Befriedigung des Kapitalbedarfs von Gewerbe, Handel
w Induſtrie etwas zurückhaltender ſein könnten. In gleicher Weiſe
ß das Kreditgeſchäft gegen Sicherheit weitgehendſt zu unterſtützen, da
Mies erſt den vielen mittleren und kleinen Unternehmen die Fortfüh=
rig
und Erhaltung ihrer Geſchäftsbetriebe ſichert. Dagegen erſcheint
14 notwendig, den Vertrauenskrediten größere Aufmerkſamkeit zu
Mmen.
Wenn die Privatbanken ungedeckte Kredite bewilligen, ſo kann
degen nichts eingewendet werden, weil ſie auch das Riſiko dafür tra=
m
und die Leiter der Inſtitute dies verantworten müſſen. Anders
inen die Verhältniſſe aber, wenn die Geldgeber öffentliche Inſtitute
ſiw, die öffentliche Gelder oder aber die Erſparniſſe der Bevölkerung
bewirtſchaften haben. Beſonders intereſſieren hierbei die Spar=
igſen
, die bekanntlich das Kleinkreditgeſchäft ſtark ausgebaut haben,
ſu für das Kleingewerbe eine unentbehrliche Kreditquelle geworden
tſi. Betrug doch nach der letzten amtlichen Statiſtik die Zahl der am

ſten Tage des letzten Bilanzjahres von den deutſchen Sparkaſſen kurz=
fſtig
ausgeliehenen Darlehen 1 188 719 mit einem Geſamtbetrage von
uhr als 2 Milliarden RM. Dabei ſind ungedeckte Darlehen etwa an
de zehnten Teil der Darlehensnehmer gegeben worden, die etwa 4½
Yozent der kurzfriſtigen Kredite erhielten.
Nach der amtlichen Statiſtik werden die nicht gedeckten Darlehen
n3 Gruppen angeführt, aus denen erſichtlich iſt, daß von den Schuld=
mn
mit Beträgen bis zu 2000 RM. am Stichtage durchſchnittliche
RM. geſchuldet wurden. Da es ſich um 105 732 Einzelkredite han=
dere
, ſo ſtellte die ausgeliehene Summe einen Betrag von 41,5 Mill.
M. dar. Die 7774 Schuldner mit Darlehen über 200 aber unter
100 RM. ſchuldeten im Durchſchnitt 3199 RM. mit einem Geſamt=
brage
von 24,8 Mill. RM. Aber auch über 10000 RM. ſind in 795
filen ausgeliehen worden mit einem Durchſchnittsbetrage von 34 292
P. und einer Geſamtſumme von mehr als 27 Mill. RM. Das ſind
innerhin ſehr anſehnliche Beträge, bei denen wohl die Frage berechtigt
heint, ob ſie das Maß des Zuläſſigen nicht überſchritten haben.
Grade bei Sparkaſſengeldern muß das für den Verkehr geſchaffene
Slagwort des ſafety firſt vornehmlich gelten.
Es darf hierbei darauf hingewieſen werden, daß z. B. die Ham=
bger
Sparkaſſen ungedeckte Darlehen grundſätzlich ablehnen. Die
Sarkaſſen in Bremen, Waldeck und Schaumburg=Lippe geben unge=
dite
Darlehen nur bis höchſtens 10 000 RM. her. Dieſer Betrag er=
ſſeint
auch reichlich hoch und ſollte von den Sparkaſſen grundſätzlich
uigends überſchritten werden. Noch beſſer wäre es jedoch, den kurz=
frtigen
Kredit ohne Deckung allgemein weiter einzuſchränken, da aus
üiſem Geſchäft ſicherlich alljährlich große Verluſte entſtehen, über die
N Satiſtik uns nichts mitteilt.

Wirtſchaftliche Rundſchan.

Gute Beſchäftigung der Wormſer Lederinduſtrie. Die Lederwerke
MWorms zeigen in letzter Zeit eine gute Beſchäftigung infolge etwas
ſiker einſetzenden Herbſtbedarfes in der Schuhinduſtrie. Schwarzleder
ſit ſowohl in Lackleder als auch in Boxcalf und Chevreaux gut gefragt.
Ach farbige Leder werden noch in anſehnlichen Mengen, beſonders in
örrenwaren, gekauft. Man rechnet mit einem weiteren Anziehen des
Gſchäftes, obgleich die allgemeine wirtſchaftliche Lage noch hemmt und
z Vorſicht mahnt. Die erzielbaren Preiſe ſind immer noch gedrückt,
yd man ſucht vorwiegend billigere Lieferſortimente zu kaufen.
Preiserhöhung für Mehl. Vom Freitag, den 13. d. M., ab wurde
F Preis für Weizenmehl Spez. 0 um 0,25 auf 38,75 RM. erhöht. Die
ſeben in Koblenz zwiſchen den rheiniſchen Großmühlen und dem ſüd=
r
0 ſüdweſtdeutſchen Mehlhandel gepflogenen Verhandlungen werden
ichte Woche in Mannheim fortgeſetzt werden. Da nämlich bei der
geſtrebten Regelung der Mehlpreis für Bäcker und der Neufeſtſetzung
Rabattweſen im Mehlhandel ein Entgegenkommen der rheiniſchen
goßmühlen an den Mehlhandel bereits vorliegt, hat nunmehr der
ſ= und ſüdweſtdeutſche Mehlhandel unter ſich noch die Einigung zu=
unde
zu bringen.
MeieAnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 13. September ſtellten ſich für.
Eftrolytkupfer 171 RM., Original Hüttenaluminium 190 9NMM., des=
ſichen
194 RM., Reinnickel 350 RM., Antimon Regulus 6569 RM.,
Einſilber 70,8572,50 RM.
Die Berliner Metall=Termine vom 13. September ſtellten ſich für
mbfer: Januar 151,25 (151,50), Februar 151,25 (152), März, April
475 (152), Mai 151,75 (152), Juni, Juli, Auguſt 152 (152,25), Sep=
inber
148,50 (150), Oktober 148,75 (149,25), November 150 (151), De=
mber
150,75 (151). Tendenz: ſchwächer. Für Blei: Januar 47
,25), Februar 47 (47,50), März, April, Mai, Juni, Juli, Auguſt 47
,25), September 47 (47,75), Oktober, November Dezember 47 (47,25).
endenz; ruhig. Für Zink: Januar 48,50 (49,50), Febpuar, März,
bril 48,50 (50), Mai, Juni. Juli, Auguſt 48,50 (50,50), September
450 (49), Oktober 47 (48,50), November 48,50 (49), Dezember 48,50
,50). Tendenz: luſtlos. Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in
kammern beigefügten Brief.
Produktenberichke.
Berliner Produktenbericht vom 13. September. Die Lagerverhält=
ſſe
am hieſigen Platze geſtalten ſich immer ſchwieriger, und zwar
wohl bei den Speichern als auch bei den Mühlen, die an ſich ſchon
ſcht große Unternehmungsluſt wird hierdurch noch mehr beeinträchtigt.
Den geſtiegenen Preiſen iſt das Angebot von Inlandsweizen wieder
was ſtärker geworden, nach der in den geſtrigen Nachmittagsſtunden
Grund der feſten Auslandsmeldungen noch eine weitere Befeſtigung
n Zwei Mark gegenüber Börſenſchluß eingetreten war, ſind heute an=
ſichſts
des ſchleppenden Mehlabſatzes und der enttäuſchenden Liver=
Mer Notierungen nur etwa zwei Mark niedrigere Preiſe als geſtern

mittag zu erzielen. Für Roggen macht ſich nur wenig Kaufneigung
bemerkbar, die Preiſe werden gleichfalls etwa zwei Mark niedriger als
geſtern genannt. Auch von neuen Stützungskäufen war bisher nichts
zu bemerken. Die Lieferungspreiſe für Weizen und Roggen wieſen
Rückgänge von eins bis zweieinhalb Mark auf. Weizenmehl hatte in
den geſtrigen Nachmittagsſtunden auch noch ziemlich lebhaften Umſatz.
Heute herrſchte jedoch ebenſo wie für Roggenmehl wiederum Geſchäfts=
ſtille
. Hafer bei ziemlich geringem Angebot auf anhaltende Deckungs=
nachfrage
der Exporteure weiterhin befeſtigt. Gerſte auch in den ge=
ringeren
Sorten heute beſſer beachtet.
Frankfarker und Beiliner Effektenbericht.
Frankfurt a. M., 13. Sept.
Die bekannte allgemeine Verſtimmung an der Börſe hält an, ohne
daß ſachliche Momente vorliegen. Der New Yorker Börſenverlauf, die
Möglichkeit weiterer Diskonteinſchränkungen angeſichts der geſteiger=
ten
Höhe der Maklerdarlehen wirkt ſich durch Zurückhaltung aus. Maß=
gebend
für den Rückgang iſt in erſter Linie die Fortſetzung des Kurs=
druckes
am Farbenmarkt. Die vorgeſtrige Erklärung der Farbenver=
waltung
genügt der Börſe nicht und bleibt wirkungslos. Neben Far=
ben
verſtimmt die Bewegung am Glanzſtoffmarkt, da dem Vernehmen
nach der längſt angekündigte und für dieſe Tage erwartete Proſpekt der
Union weiter verzögert wird. Dazu tritt am Montanmarkt der ſachlich
nicht erkennbare Grund des Kursſturzes für Mannesmann. Farben
verloren 2¾ Prozent, und erreichten einen Tiefſtand von 212. Rhein=
ſtahl
in Verbindung damit ½ Prozent ſchwächer. Glanzſtoff verloren
insgeſamt 5 Prozent, Mannesmann ¼ Prozent niedriger. Von den
übrigen Montanwerten gaben Phönix 1¾, Stahltruſt ¼, Gelſenkirchen
1½ Prozent nach. Klöcknerwerke 1 Prozent niedriger. Auch Kaliwerte
gedrückt, Weſteregeln 2½, Salzdethfurt 5, Aſchersleben 1½ Prozent
ſchwächer. Am Elektromarkt waren nur AGG. widerſtandsfähig, ver=
loren
aber im Verlaufe ³8 Prozent, dagegen waren ſtärker gedrückt,
Gesfürel 1¾, Schuckert 1, Siemens 4½. Am Zellſtoffmarkt gaben
Waldhof 2, Aſchaffenburger 2½ Prozent nach. Von Einzelwerten ver=
loren
Metallgeſellſchaft 1, Dt. Linoleum 3½, Südd Zucker 1 Prozent.
Schiffahrtswerte ſchwächten ſich leicht ab. Im Börſenverlauf blieb
die luſtloſe Haltung beſtehen, die Kurſe bröckelten weiter leicht ab. Am
Rentenmarkt Neubeſitzanleihe bei 10,1 abgeſchwächt. Von fremden Ren=
ten
beſtand in Ungarn etwas Geſchäft, Ruſſen beachtet, 02er und
Guldenruſſen je 1,3, Tagesgeld 7 Prozent. LondonNew York 4,8470,
PfundeMark 20,36½, DollarMark 4,2013.
An der Abenbörſe nahm die Verſtimmung und Unſicherheit
weiter überhand. Die Spekulation ſchritt weiter zu Abgaben. Das
herauskommende Material wurde nur zögernd aufgenommen, ſo daß
gegenüber dem Berliner Schluß teilweiſe ganz beträchtliche Ab=
ſchwächungen
eintraten. Beſonders hatten Reichsbankanteile unter einem
neuen Baiſſeangriff mit minus 7½ Prozent zu leiden. Im Verlaufe
gaben die Kurſe weiter nach.
Berlin, 13. Sept.
Schon am Vormittag war die Stimmung unſicher, und die Kurſe
gingen unter das geſtrige Schlußniveau zurück. Die Vorbörſe blieb
bei völliger Umſatzloſigkeit ſchwach, und der offizielle Beginn brachte
darüber hinaus nach ſtärkere Verluſte. Die Stimmung war heute
durch eine Reihe ungünſtiger Momente beeinflußt, und die Speku=
lation
ſchritt trotz der ſchon an ſich kleinen Poſitionen noch zu Reali=
ſationen
, vereinzelt wohl auch zu Blankoabgaben, ſo daß bei der gerin=
gen
Aufnahmefähigkeit der Börſe die Kurſe um eins bis drei Prozent,
z. T. auch bis fünf Prozent zurückgingen. Vor allem verſtimmte
wieder der ſchwache Schluß de= geſtrigen New Yorker Börſe, das ſtarke
Anſteigen der Maklerdarlehen dort, die jetzt einen Nekordſtand erreicht
haben, die Lage ziemlich peſſimiſtiſch betrachtet wird, die Rückgänge der
Roheiſengewinnung im Auguſt, die Arbeiterentlaſſungen bei den Ver=
einigten
Stahlwerken und das Anhalten des Benzinkampfes. Auch das
bereits geſtern bekannte Ergebnis der Berliner Stadtanleibe trug zur
Verſtimmung bei, ebenſo eine Mitteilung, nach der ſeit 1924 in den
Vereinigten Staaten für 1158 Millionen Dollar Deutſche Anleihen
aufgenommen worden ſind. Nach den erſten Kurſen ſetzte ſich au
Deckungen der Tagesſpekulation eine leichte Erholung durch. Später
wurde es aber wieder unſicher und nicht einheitlich, meiſt aber ſchwächer.
Ausländer waren uneinheitlich. Am Pfandbriefmarkt waren über=
wiegend
Abſchwächungen feſtzuſtellen. Geld war kurz vor dem Medio
wieder ſteifer. Tagesgeld ſtellte ſich auf 68½ Prozent, Monatsgeld
auf 910½ Prozent und Warenwechſel auf 73 Prozent und darüber.
Deviſen waren angeboten, Pfunde ſchwächten ſich leicht ab, Schweiz und
Holland lagen feſter.

Berliner Kursbericht
vom 13. September 1929

Amerikaniſche Kabelnachrichten.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 13. Sept.:
Getreide: Weizen, Sept. 135½, Dez. 143½, März 149½8, Mai
153½: Mais, Sept. 103½, Dez. 101, März 105½, Mai 108;
Hafer, Sept. 52½, Dez. 55½, März 58½, Mai 59½; Roggen,
Sept. 104½, Dez. 111, März 117½.
Schmalz: Sept. 11,70, Okt. 11,675, Dez. 11,875, Jan. 12,72.
Fleiſch: Rippen, Sept. 13, Okt. 12,60; Speck loco 13: leichte
Schweine 9,5010,50, ſchwere Schweine 9,2510,25; Schweine=
zufuhr
Chicago 15 000, im Weſten 62000.
Chicago Baumwolle: Okt. 18,80, Dez. 19,10.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 13. Sept.:
Getreide: Weizen, Rotwinter 14734, Hartwinter 138½: Majs
115½: Mehl 66,40; Getr. Fracht b. England 1,62,3, nach dem
Kontinent 89.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,40: Talg extra loſe 794.
Kakao: Tendenz ſtetig, Umſätze in Lots 51, Loco 10¾, Sept.
10.68, Okt. 10.52, Nov. 10.25, Dez. 10, Jan. 1930 10.02, Febr.
10.05, März 10.08.
Kaffee war anfangs abgeſchſwvächt, beſonders in Septembevware auf
Verkäufe europäiſcher Firmen. Der Schluß war dagegen feſt auf
Deckungen des Handels.
Zucker auf größere Andienungen und Liquidationen anfangs abge=
ſchwächt
. Später konnten die Preiſe dann anziehen, da ſich Deckungs=
nachfrage
zeigte.
Viehmärkie.
Ferkelmarkt Groß=Gerau vom 11. September. Auftrieb: 691 Stück.
Ferkel koſteten pro Stück 245 Mk. Marktbewegung gut. Der nächſte
Ferkelmarkt findet am Mittwoch, den 25. September, ſtatt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Am 12. September fanden in Düſſeldorf die Hauptverſawmlungen
der Rohſtahlgemeinſchaft, des A=Produktenverbandes und des Stabeiſen=
verbandes
ſtatt, in denen die Marktlage beſprochen wurde. Die nächſten
Hauptverſammlungen werden am 11. Oktober d. J. ſtattfinden.
Die Preisindexziffer der Metallwirtſchaft ſtellte ſich am 11. Sep=
tember
auf 125,4 gegen 125,3 am 4. Sepetmebr (Durchſchnitt 190913
100), ſtieg alſo um 0,1 Prozent. Für die einzelnen Metalle wurden
nach dem Preisſtande vom 11. September 1929 folgende Einzelindex=
ziffern
errechnet: Kupfer 128,5 (am 4. September 128,1), Blei 148,4
(148,2), Zink 102,7 (102,7), Zinn 110,8 (411,3), Aluminium 132,0 (132,0),
Nickel 107,7 (107,7), Antimon 100,2 (100,2).
Die Generabverſammlung der Kraftwerk Rheinau A.=G, Mannheim,
genehmigte ohne Erörterung wieder 8 Prozent Diwidende. Vertreten
waren von 4 Mill. RM. Aktienkapital die Stadr Mannheim mit 2,5
und die Süddeutſche Eiſenbahn A.=G. Darmſtadt mit 1,04 Mill. RMM.
In der am Mittwoch abgehaltenen Sitzung des Kreisausſchuſſes für
die Kreishauptmannſchaft Chemnitz wurde u. a. die Aufnahme einer
Anleihe von 8 Mill. Dollar durch die Stadt Chemnitz für Zwecke des
Elektrizitäts= und Waſſerwerkes genehmigt.
Auf Grund eines Proſpektes ſind 6 Mill. MM. 8prozentige Gold=
anleihe
der Stadt Kaſſel vom Jahre 1929, Tilgung ſpäteſtens bis
1. April 1950, verſtärkte Tilgung und Geſamtkündigung vom 1. April
1934 ab, zum Handel und zur Notierung an der Berliner Börſe zu=
gelaſſen
worden.
Die Vereinigte Spiegelfabriken A.=G., Fürth, verſendet erſt nach
der Hauptverſammlung (ſ. D.H.D. vom 11. Sept., Bl. 6) den Geſchäfts=
bericht
für 1928, der von einem Rückgang des Warenumſatzes gegenüber
dem Vorjahr Mitteilung gibt. Der ſcharfe Konkurrenzkampf hatte nicht
mehr rentable Preiſe zur Folge, ſo daß die Geſellſchaft zur Stillegung
der für Spiegel und Hartglas nach dem Mundblasverfahren arbeitenden
Hütte gezwungen war. Auch in den holzverarbeitenden Betrieben muß=
ten
Abteilungen geſchloſſen werden. Der Verluſtvortrag aus dem Vor=
jahr
hat ſich infolgedeſſen um 152 998 RM. auf 265 432 RM. erhöht.
Die deutſche Rohzinkproduktion einſchließlich Zinkſtaub betrug, wie
der Geſamtausſchuß zur Wahrung der Intereſſen der deutſchen Metall=
wirtſchaft
, Berlin, auf Grund der Berechnungen des ſtatiſtiſchen Büros
der Metallgeſellſchaft A.=G., Frankfurt am Main, witteilt, im Monat
Auguſt ds. Js. 9069 Tonmen gegen 9092 Tonnen im Monat Juli 1929.

Deviſenmarkt
vom 13. September 1929

Re
Danatbank
Deutſche Ban=
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw
J. P. Bembero.
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti Gummi
Deutſche Cont. Gas‟
Deutſche Erdöl

M
267.
163.
150.25
154.50
115.625
155.
109.25
192.25
94.75
250.25
22(.50
76.
159.75
188.
111.75

Me Wee
F. G. Farben
Gelſenk. Berow.
Geſ. f.elektr. Untern
Harpener Bergbau
boeſch Eiſen
Phil. Holzmann
Kali Aſchersleben
Klöcknerwerke
Köln=Neueſſ. Bgw
Lubw. Loewe
Mannesm. Röhr.
Maſch.=Bau=Untn.
Nordd. Wolle
Sberſchleſ. Koksw.
Orenſtein & Koppel

Va
212.25
141.75
207.75
146.50
130.
100.125
234.375
114.
126.25
199.
112.
53.
131.
102.125
86.25

Mae
Rütgerswerke
Salzdetfurth Kalt
Leonh. Tietz
Verein. Glanzſtoff
Verein. Stahlwerke
Weſteregeln Alkali
Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz
Berl. Karlsr. Ind.
Hirſch Kupfer
Hohenlohe=Werte
Lindes Eismaſch.
Herm. Poege
Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke

Re
80.
390.75
195.
330.
114.50
241.
25.
44.
69.
139.
95.
153.
39.
73.50
61.125

Buenos=Aires
Canada
Japan
Tairo
Konſtantinopel
London
New York
Rio de Janetro
Uruguah
Amſterdam
Athen
Brüſſel

Bukareſt
Budapeſt

Danzig

Währun
1 Pap. Peſo
canad. Doll.
Yen
1 äghpt. 4
1türk.
1 k=Stg.
1 Dollar
1 Milreis
Goldpeſo
00 Gulden
100 Drachm
100 Belga 158.315
00 Lei
100 Pengö
100 Gulden 181.22

ſGeld
1.759
4. 168
1.966
20.86
2.014
0.341
4.19
0.4965
4.066
168.16
5.425
2.492
3.22

Brief
Nane
417
1.970
20.905
2.016
20.381
4.205
0.498
4.07
168.50
5.43
59.43
2.496
73.36

Helſingfor?
Italien
Jugoſlawien
Kopenhagen
Liſſabon
Islo
Paris
Prag
Riga
Schweiz
Sofia
Spanien
Stockholm
Tallinn (Eſt
81.45 Wien

Währun=
100 finn. Mk.
100 Lire
00 Dina:
100 Kronen
100 Escudos
100 Kronen
100 Franes
00 Tſch. Kr. /12.419
100 Lats
100 Franken
100 Leva
100 Peſetas
100 Kronen
100 eſtl. Kr.
100 Schillin

ſGel
10.54
ſet.945
7.378
Hrt. 72
18.76
111.71
16.41
80.50
80.81
3.037
K1.87
112.36
r11.69
s9.075

Brief
10.561
21.985
7.392
111.94
18.80
111.93
16-45
12.439
80.86
80.97
3.04
61.99
112.58
111.91
9.195

Frankfurter Kursbericht vom 13. September 1929.

6% Diſche. Reichs=
anl
. v. 27 ......!
6% Baden Frei=
ſtaat
v. 27 ...."
*½ Bahern Frei=
ſtaat
v. 27..
s% Heſſen Volks.
ſtaat .. . . . . v. 2
8".
v. 29
6% Preuß. Staats=
anl
. v. 28 ......
6% Sachſen Frei=
ſtaat
v. 27 ....."
7% Thüringer Frei=
ſtaat
v. 27
Diſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. + 1=
Ablöſungsanl. . .
Dtſche. Anl. Ablö=
jungsſch
. (Neub.
Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
..."
O Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24..
8% Darmſtadt v. 2
v. 27
8%
7% Frif. a. M. v. 26.
8% Mainz v. 26 ..
8% Mannh. v. 26.
6% Nürnbergv. 26.
8‟/. Heſſ. Landesbk
Goldpfbr.
8, Heiſ. Landesbt.
Goldoblig.
4.%, Heſſ. Lds.
Hyp.=Bk.=Liquid
Pfbr.
I Preuß. Lbs.
Pfbr.=Anſt. Gold=
Pfbr.
8J. Preuß. Lds.,
Pfbr.=Anſt Gold=
vbl
. . . .. ... .

87.25
91.25

91.25

4.55

86
86
82.5
87.5

8‟/, Darmſt. Komm.
Lanbesbk. Goldobl
8, KaſſelerLandes=
kredit
Goldpfbr.
82/ Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr. . .
Di. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. I
* Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
8% Berl. Hhp.=Bk.
41/., Liqu.=Pfbr.
8% Frki. Hyp.Bk..
4:/,% Lig. Pfbr.
% Pfbr. Bf..
4:.% Lig. Pfrb..
8% Mein. Hyp.Bk..
4:/% Lig. Pfbr.
8% Pfälz. Hyp.B
4:/.½ Lia. Pfbr
82/, Preuß. Boden=
cred
.=Bk..
4 Lig. Pfb
8). Preuß. Centrl.=
Bodencr.=Bk..
14:1-0- Lig. Pfbr.
8‟/Rhein. Hhp.=Bk.
41/- Lig. Pfbr.
8% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit. ..
30 Südd. Bod.
Cred.=Ban
8% Württ. C1.x

6% Daimler Ben;
von 27 ........
81, Dt. Linol. Werke
v. 26 .
89 Klöckner=Werke
Berlin v. 26..
7% Mainkriv. v,26
Mitteld. Stahl=
werke
v. 27 ....

52. 4
68.5
21.5
74.75
4.
78.15
L=
75.25
76.5
G7.
71:/
77.8
26.5
97.5
97.25

93.5

8‟/. Salzmann u. Co.
v. 26.
7% Ver. Stahlwerk
mit Opt. v. 26
8%= Voigtck Häffner
von 26 .... ...
J. G. Farben Bonds
v. 28 .....
5% Bosn. L.E.B.
v. 1914
4.% Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914...
40 Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Numän.
½2
4
4% Türk. Admin.,
1. Bagdad
49
Zollan!
4½% Ungarn 1913
1914
4½9
Goldr.
4
Aktien
Accum.=Berlin.
Ablerw. (v. Kleyer)
AEG. Stamm .
AndreaeAoris Zahr
Baſt Nürnberg ....!"
Bergm. El. Werke
Brown BoverickCie
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen
Cemen Heidelbere
Karlſtadt
Chem.Werte Alber=
Chade ..........!"
Contin. Cummiw.
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr. ...
Eiſenh. Berlin.
Erdö!
Gold= u. Silb.-Anſtalt
Linoleumterk.
Dhckerhoff u. Wid=
mann
........

33.25

7.20

40
191.5
116
215
220
136.5
98
120
183
5d.5
440
158.25
46.5
112

50.
302

94.5

Eleftr. Licht u. Kraft
Liefer=Geſ.
Fſchw. Berowerk
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei
J. G. Farbeninvuſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas .......!
Hof..."
Geiling & Cie...
Gelſenk. Bergwer!
Gef. elektr. Unter=
nehmungen
..
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Dafenmühle Frkft..
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf. /169
Hilpert Armaturfhr
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer . . . . . 1 138
Hochtief Eſſen ..."
Holzmann, Phil..
Holzverk.=Induſtrie
Jiſe Bergb. Stamn
Genüſſel1z2.75
Junglaus Stamn
Kali Aichersleben
Salzbetfurtl..
Beſteregeln .. /237.1
Kammgarn ſpinn..
Karſtadt, 9
.
Klein, Echanz!.
Klödnerwerke ....
Lahmeher & Co...
Lech, Augsburg. ..
Löwenbr. Münch..
Lüdenſcheib Metall
Lutz Gebr. Darmſt
Mainkr.=W. Höchſt
Mainz. Akt.=Br. ... .
Mannesm. Röhren 111

205

200
37.5

212
*2.5

140.25

114
89.*
99
167
C2,
212.
59.2-
235.5
390
142.75
174
2e
114
105.75
285
16
106.25
216

Mansfeld Bergb...
MarswerkeNürbg.
Metallgeſ. Frankf.
Miag. Mühlenbau
Montecatini Mailb.
Motorenfb. Darmſt.
Reckarwerke Eßling.
Nicolay, Oofbr. ..
Oberbedarf..
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Phönix Bergbau",
Reiniger, Gebb...
Rh. Braunkohlen..
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Stahlwerke. .. .!
Riebec Montan
Roeder Gb. Darmſt
Rütgerswerie
Tachtleben 2. G.
Schöfferhof=Bind.
Schramm Lackfabu
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Siem Glasinduſtrie
Siemens & Halsfe
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tr
.=Verſ.

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Frankſ.
Laurahütte. ...
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UIltramarin. . .
Zellſt. Berlin.
Vogtländ. Maſchin.
Boigt & Haeffner.

122
122.5
56.75
125
45
6825
105.5
105
145.75
122
09
1e
282
101.5
118.5
123
163.5

102.25
10
81
62.2!
114
150.25
105
82
Ta.

Wahß & Freyto
Wegelin Rußfabr.
Werger Brauerei..
Zellſtoff. Aſchaffbg.
Memel .. . . .
Waldhof

Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinbuſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatbk.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank...
Eff.= u. Wechſel=
ban
!
Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Ban!
Frankf. Ban1
Syp. Ban!
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. Bf.
Mein. Hyp.=Bank
Nürnb. Vereinsbk
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbi.
Hhp.=Ban!...
Südd. Bod.=Cr. ?
Wiene: Bankvere=

A.-G. f. Verlehrew.
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge
Hapag.
Nordx. Lloyd
Scha tung=Eiſenb
Südt. Eiſenb..G(

Allianz. u. Stung.
Verſicherung .. . /275
Frlft. Allg. Verſ.=G/104
Frankona, Rück- u.
Mitv. .
Mannh. Verſich, 2110

112
190
151.5
233
123.5
155
174.2
266
163
122
150
155
103.5
138.75
139
129
123
150
30.75
134.5
191
120
145
55
12.75
131

86
109
3. 6(
122

[ ][  ][ ]

Seite 14

Samstag, den 14. Teptember 1929

Wilhelminen-
straße
9

Elisabeth Bergner
gMIädleln uise

Engel der Straße
Der Spielerkönig

mit Adolphe Menjou

Besuchen Sie in dieser Woche beide Programme.

Heute Samstag und morgen
Sonntag 10½½ Uhr in der Helia

le eine Vorstellung mit Vortrag:

Das Mysteriun der Liebe

Brauerei

Bchloßgasse 25

Bcha.
Telephon 1816

Orpheum

Abends 8.15 Uhr

Mur noch heute und morgen:

14423

Brasilianisohes Kaleidosoope

Samstag und Sonntag
AONLERA
Anfang 8 Uhr! Stadt Orchester Eintritt frei!

Kartenverkaut: Verkehrsbüro, de Waal, Rheinstraße 14

Sportplatz-Restaurant und Café
Haltestelle
Telephon
Uinſe 2 am Böllenfalltor
2900

Heute Samstag, 14. September, abends 8 Uhr

ab Mittwoch Königsbier.

Zum Haßerkasten

Samstag und Sonntag

KONZERT

Im Ausschank das gute Rummelbier.
Hermann Knauf.
Gute Küche.
()

Holeter Kochd

unter Mitwirkung der Kapelle des Herrn Obermusik-
meisters
MATHIAS WEBER.
(14457
timmung Humor Gesang

Spanische Bodega‟
Hügelstraße 35 Telefon 2941

KÖRNIAEN
KONLLRZ

Bucherstube Alfred Bodenheimer

Meine Eindrücke
als Passagier der Weltfahrt des
Graf Zeppelin

Dienstag, 17. September, 20), Uhr, Lichtbildervortrag

Max Geisenheyner

im Saalbau, Kartenvorverk.: Bücherstube Bodenheimer
11394b

ZurReichskrone
Samstag und Sonntag
KONZERT
Es ladet ein

Havier-Irnold
Elisabeihenstr. 26

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GROSSE UEBERRASCHUNGEN
Jeden Sonntag ab 4 Uhr
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Konzert Ithu,

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veranstalte ich vom 11. bis 21. September einen
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28er Groß-Winternheimer Engepfad
0.40
27er Ockenheimer Laberstall . .
0.40
26er Ober-Ingelheimer Bruderweg (nat.)
0.75
27er Bodenheimer Ebersberg Riesling (nat.)
0.85
21er Niersteiner Wartturm (nat.)
0.70
M7er Caseler Taubenberg.
27er Ober-Ingelheimer Rotwein . . ."
0.40
0.65
25er Ober-Ingelheimer Frühburgunder

Flaschenwelne
je Fl.
Rheinweine:
. . 1.50
1. 27er Ober-Ingelheimer Geisberg
.. 1.75
2. 27er Dienhein er Falkenberg.
½ F1. 1.30, 2.50
3. 2ber Bodenheimer Ebersberg (nat.) .
Peter Kerz III., Bodenheim
.. . 4.25
4. 25er Binger Schloßberg Riesling Spätl. (nat.)
Orig.-Abf. Weingut der Stadt Bingen
Pfälzer Welne:
5. 28er Forster Mirrhöhe (nat.) . .
½Fl. 1., 1.80
Winzerverein Wachenheim
6. 27er Kallstadter Hessel ....
2.25
Ed. Schuster, Kallstadt
7. 24er Deidesbeimer Leinhöhle Riesling (nat.) . . . . . . . . 4.50
Orig.-Abf. Weingut Bassermann-Vordan
Moselweine:
8. Ner Dhroner Hengelberg . . . . . .
1.75
Nicola Clüsserath, Trittenheim
9. 27er Caseler Taubenberg (nat.) . . . . . . . . . . . . . 2.00
Orig.-Abf. Bischöfliches Priesterseminar Trier
Rheingauer Weine:
10. 21er Steeger Flur (nat.) . . . . . . . .
.. . 2.25
Wachst. Jacob Rheinganz
11. 22er Schloß Johannisberger (nat.) . . . . . . . ½ Fl. 1.30, 2.50
Wachst. Fürstl. von Metternich’sche Domäne
Rotwein:
12. 25er Ober-Ingelheimer Frühburgunder . . . . . . . . . . 2.50
Eigene Kelterung
Mit herzlichem Dank für das mir in diesen 25 Jahren geschenkte Ver-
trauen
verbinde ich die Bitte, es mir auch weiterhin zu bewahren.

Telefon 2u2s Trautheim Telefen 2124
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Mittagstiſch Mk. 1.60 von 121)2 Uhr
Abendeſſen nach der Karte
1 Kännchen Kaffee
und 2 Sick. Kuchen pro Perſ. Mk. 1.:
Penſion bei 4 Mahlzeiten NM. 5.50

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a d. Geſchſt. Gew.
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Abend /442

Aonzert...

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vom 15.17. September.

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uſw. kauft: Carl
Müller, Frank=
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graben
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Samstag und Sonntag
Rummelbier-Ausschank
28 Langgaſſe 28.
Höflichſt ladet ein
Johanna Berlieb.

Stadt Mürnberg
Heute Samstag und Sonntac
KONZERR
Humor und Stimmung.
Es ladet ein
J. Berlie
(*)

Die Turngemeinde 1846 zeigt bei freiem Eintritt alle Abtei=
lungen
beim Arkeits= und Uebungsbetrieb. Alle Veranſtal=
tungen
finden, wo im Folgenden nichts anderes angegeben iſt,
Mann
in der Woogsturnhalle ſtatt.
a) bei Tage:
15. 9. 29 um 11 Uhr Abſchwimmen im Woog; 141/4 Uhr Hand= und
Fauſiball, Woogswieſe;
18. 9 29 von 1519 Uhr Schülerinnenabieilungen; 21. 9. 29 von
1618 Uhr Schülerturnen;
b) an Abenden, Beginn 20½/ Uhr:
16 9. 29 Frauenabteilung Hofferbert und Fechterabteilung;
17. 9. 29 Männerabt Hoffeibert 18 9 29 Frauenabt Becker=Biſchoff
19. 9. 29 Turnerinnen Oberturnwart Biſchoff;
20.
29 Turnerabteilung Heid Haber; 21 9. 29 Tie Abend.
22. 9. 29 Schlußveranſitaltung unter Mitwilkung der Sängerriege
Eintritt frei!
144-7
Eintritt frei!

Hotel Behrens-Auknagel

Inh. Karl Behrens jun
Tralsa Teleph. 1481
Samstags
Kaifee- und Kurhentag
1Gedeck 2 Tassen Kaffee und
2 Stück Kuchen Mk 1.00.
Ab8 Uhr Gesellschaftsabend
mit Tanz
Sonntags 11587a
Mitkagstisch v. 12-2 Uhr
Nachmittags ab 4 Uhr
der Feine Familien-Tanz
Autobusverkehr letzte Rück-
fahrt
12 Uhr. Wochenende 8.50,
Pens.5.00. Neu: Spielplatz f.größ.
u kleine Kinder.-Turngeräte.

Hole1 PFInZ Heinrion
Samstag u. Sonntag (
Konzert mit Tanz

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em

Heute Samslag, im

2.

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Opern-Ahend.

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(514
Mornewegpl. 3, am Hauptbahnhof

Bleich-
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. 43 Monopol

Bleich-
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. 435

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1144406)

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Heinrich Boßler
Markt 12, gegenüber der Schloßwache
Stammeſſen ab 6 Uhr
Koteletts à la Robert mit Kgrotten
und Erbſen und Kartoffeln
(13468a
Mk. 1.20
Heute Konzert

Herbst-Ausstellung
der Kunstgewerbestube
Kläre Hiedecken
Ober-Ingelheim a. Rh.

Darmstadt
Musikverein
R. Glässingstr., trüher Steinstraße
am Dienstag, den 17., Mittwoch.
den 18. und Donnerstag, den 19
September, von 9 Uhr vormittags
(14454
bis 8 Uhr abends.

Geſellſchafts=Abend

Mai
Reſtaurant. Waldſchlöſchen
Halteſtelle der Linie 9.
Samstag, den 14. September, 8½ Uhr

Großes Haus 19.3022 Uhr

Hessisches
Landestheater
Samstag
14 September 1929

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Kleines Haus

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Wiener Kronenbräu. Zimmer mit ode=
ohne
Penſion. Wochenend=Aufenthal-
Beſ.: Ernſt Schneider.

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Lustspiel von W. Shakespeare
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Keine Vorstellung.

[ ][  ][ ]

ſezmmer 255

Camstag, den 14. Oeptember 1929

Seite 15

Damne Aaiusang
die Lebensgeſchichte eines Silberfuchſes.
Von Erneſt Thompſon Seton.
(Berechtigte Ueberſetzung von Max Pannwitz.)
Nachdruck verboten
ſrn Sommer kann man den Wert kaum erkennen, und ein
Fuges im Jugendkleide kann als gemeiner Fuchs gelten. Erſt
boen Herannahen des Winters wird die Schönheit des Aus=
enſenen
kund. Als da3 Herbſtende über Goldur heraufzog mit
ſelfn kälteren Nächten, da wuchs der dunkle Wintermantel
oinos jeden Tag an Reichtum und Länge; flaumige Flocken
unüllten den langen Schweif mit ſeiner weißen Spitze, die
ſchurze Zeichnung um die Augen wurde immer dunkler und hob
ſihtmmer mehr aus dem Rahmen der Silberhaare. Kopf und
foü wurden glänzend ſchwarz; dann kamen, wie ſtrahlende
Sie über den nächtlichen Himmel geſtreut, ſchimmernd weiße
eiſteit auf die düſteren Tiefen, und wer nur das dunkle Junge
ur uli geſehen hatte, hätte es im November nicht wiedererkannt,
diunun prangte es in ſeinem Adelskleid: der Domino ſtand da
ink inem Wintergewand, ein prachtvoller Silberfuchs.
V.
Schönheit und Gefahr.
Bald wurde bekannt, daß in Goldur ein Silberfuchs heimiſch
Mehr als einmal war dieſe Krone ſeines Geſchlechts, dieſes
Pelwunder, geſehen worden, und oft ſollte ihm Jukes: Hund,
darſchwarze Hekla, hart zugeſetzt und ihn beinahe eingeholt
hähn. Wenigſtens ſagten das die Jukesſchen Familienmitglie=
day
während die Nachbarn über den Gedanken ſpotteten und
wweiten, der Silberfuchs halte den Hund nur zum Narren, der
ſiſhegelmäßig übertölpeln laſſe.
Eine auffallende Stimme hatte Hekla. Sie war voll, tie
ſumd ſo laut, daß man ſie in ſtillen Nächten meilenweit hören
koßnte. Dabei konnte der Hund es nicht laſſen, bei jedem Satz
zw ellen, auch wenn er auf ſeiner eigenen Spur herumlief. In
donAugen der jungen Jukes war er ein wunderbarer, einziger
Kud; aber die Nachbarn ſagten, er ſei halb Fuchsfalle, halb
MAehlhorn, meiſtenteils aber Nebelhorn und ein tückiſcher biſſiger
Wir dazu. Die Unparteiiſchen waren darin ein daß er ein
groer, ſchneller und wütender Scherenſchleifer mit einer ganz
bäſnders durchdringenden Stimme ſei, die man, einmal gehört,
unch wieder vergeſſen könne. Ich habe ſie zum erſten Mal gehört,
ans bekla in die Scheune eingeſchloſſen war, aber ſie hatte einen
ſyſmheimlichen, metalliſchen Klang, daß ſie mir noch tagelang im
Ih tönte.
und als ich, an einem Herbſtabend durch die Wälder am
Gi der Goldurberge ſtreifend, denſelben aufregenden, ehernen
2y aus der Ferne hörte, erkannte ich ihn ſofort wieder und
aus ſeiner Regelmäßigkeit, daß Hekla eine Fährte verfolge.
Sll ſaß ich da und horchte und ſollte bald mehr erfahren. Ein
lalſs Raſcheln der Blätter wurde hörbar, und bald kam ein merk=
müpiges
Geſchöpf in Sicht: nichts Geringeres als ein kohl=
inarzer
Fuchs. Er kam in leichtem Trabe daher, machte aber
hinem Baumſtamm Halt, um ſich nach dem Feinde umzuſehen.
war fünfzig Meter von mir entfernt, aber ich kannte ja die
bſe. Ich hielt meine Hand rückwärts auf den Mund und

brachte durch Saugen einen quietſchenden Ton hervor. Sofort
wandte ſich der Fuchs und kam ſchleichend ſchnell auf mich zu.
Bis auf zwanzig Meter kam er heran; dann blieb er in einer
auserleſen anmutigen Haltung ſtehen: den Kopf gereckt, den
Schweif gerollt, den Fuß erhoben, als wollte er ſehen, woher
die verheißungsvolle ſo nahe Ratten= oder Kaninchenſtimme
komme. Oh, was für ein Gewand trug er! Wie hoben ſich ſchon
jetzt im Herbſt von dem glänzenden Schwarz ſeines Pelzes das
Schneeweiß ſeiner Schwanzſpitze, der Kehlfleck und das Funkeln
ſeiner leuchtenden gelben Augen, während die Silberfranſen
ſeiner Haare ihm einen ſchimmernden Schein um Kopf und Hals
legten! Niemals glaubte ich, ein ſo erleſenes Geſchöpf geſehen
zu haben, und es ging mir allmählich der Gedanke auf, dies ſei
der Goldurer Silberfuchs. Ich verhielt mich regungslos, ganz
wie er, und wie es oft vorkommt, er ſchien ſich nicht darüber klar
zu ſein, ob das, was da vor ihm ſtand, ein Menſch ſei; aber
wohl ſagte ihm der ſich nähernde eherne Klang, daß Hekla
ſeiner Spur folge, und er machte eine leichte Bewegung, um
davonzueilen. Sobald ſich ſein Blick abwandte, quietſchte ich noch
Bei Rheuma, Gicht, 1Schlas ſowie bei Nerven= und
Kopfſchmerzen, Erkältungskrankheiten und Grippe haben ſich Togal=
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einmal, und wieder konnte ich mich an dem wunderbaren Bilde
lauſchender Anmut freuen; aber ich verriet mich durch eine Be=
wegung
, und wie der Blitz war der Silberfuchs fort.
Zehn Minuten ſpäter erſchien ein anderes Tier auf der
Bildfläche. Mit abgebrochenem, immer wiederholtem Gebell.
durchs Gebüſch brechend, umſchlagend, was nicht nachgab, ſchwer=
fällig
und polternd, mit geiferndem Maul und roten Augen kam,
nur auf die Fährte am Boden ſtierend und ihr ſtumpfſinnig in
jeder Wendung folgend, Hekla, die bekannte Bulldogge, die allein
jagte, wenn es ihr paßte, und die ſich nun mit dem Schnellſten
im Goldurer Lande meſſen wollte.
Es lag etwas Unheimliches in der Art, wie das große plumpe
Tier den Boden abſchnüffelte und unabweichlich jeder Wendung
in der Fuchsſpur folgte, und beängſtigend war der Gedanke, daß
der Hund wußte, welchen Weg der Fuchs einſchlug. Niemals
lief er nämlich die Fährte rückwärts. Ich quietſchte dem Hund,
aber ebenſogut hätte ich einem Baumaſt vorquietſchen können.
Er dachte an nichts als an dieſe Spur, die ihn zu dem einen
führen ſollte, auf den’s ankam, und was dann geſchähe das
konnte ich aus ſeinen böſen roten Augen und ſeinen geſträubten
Rückgrathaaren erkennen. Ich war ſelbſt Fuchsjäger geweſen,
und meine vierbeinigen Jagdgenoſſen hatte ich lieben gelernt,
aber als ich damals das Geſchöpf voll Glanz und Schönheit von
einem wahren Höllenhund verfolgt ſah, unerbittlich, unermüd=
lich
, unentrinnbar, da ergriff mich ein Gefühl, als ſollte vor
mneinen Augen ein lieblicher Singvogel von einem giftigen Ge=
würm
zerquetſcht werden. Vergeſſen war da der alte Bund
zwiſchen Menſch und Hund, und mein Herz ſchlug nur für den
Silberfuchs.

TI.
Dominos Winterleben.
Der Winter kam und mit ihm die unregelmäßigen, wilden
Fuchsjagden der Bauernburſchen, bei denen drei oder vier Hun=
den
nicht berittene Jäger, ſondern junge Kerle mit Flinten
folgen. Einmal nahm eine richtige Jagd mit einer Meute Do=
minos
Fährte auf, aber er flüchtete ſich in die Felſen am Strom=
ufer
. Bei jeder Verfolgung war er an Kraft gewachſen und
hatte ſich im Fährtenweſen vervollkommnet. Auch etwas an=
deres
lernte er: die Selbſtbeherrſchung. Die Stimme des gro=
ßen
Hundes hatte nichts von ihrer Zauberkraft verloren, aber
er übte ſich, ihr Widerſtand zu leiſten, und mit der Kraft wuchs
der Mut.
Er lebte jetzt nach der Art alleingehender Füchſe, ohne
Höhle, die von Füchſen im Winter überhaupt wenig benutzt
wird; er ſchlief draußen an freiliegenden Punkten, wo ihm ſein
dicker Pelzmantel und ſein breiter Schweifſchleier Schutz vor der
Kälte gewährten und ſeine ſcharfen Sinne ihn vor drohenden
Gefahren wahren konnten.
Faſt ausnahmslos ſchlief er am Tage und im Sonnenſchein,
denn das iſt ein ungeſchriebenes Fuchsgeſetz: Zum Jagen dient
die Nacht, der Sonnenſchein zum Schlaf Breitete ſich nach
Sonnenuntergang der Schatten über das Land, dann machte ſich
Domino auf, ſeinen Lebensunterhalt zu ſuchen, genau wie es
alle ſeine Vorfahren getan hatten, geleitet von dem angeborenen
Trieb, dem Inſtinkt, und von dem, was er in ſeiner Jugend
gelernt hatte.
Mit Unrecht glaubt man, irgendein wildes Tier könne in
ſtockdunkler Nacht ſehen. Es braucht Licht, viel weniger freilich
als ein Menſch; aber etwas muß es haben. Ertaſten kann es
ſeinen Weg bei Dunkelheit beſſer als ein Menſch, aber eben nur
taſten. Die grelle Sonne liebt es nicht: die ſanfte Dämmerung
am Morgen und Abend, das iſt ſeine beſte Zeit. Bei Mondſchein
oder beim Funkeln der Sterne und Glitzern des Schnees, da
ſcheint ihm die ganze liebe Nacht hindurch ein angenehmes Zwie=
licht
zu herrſchen. So pflegte auch unſer Dominofuchs, wenn die
Sonne geſchwunden und das rechte Licht gekommen war, auf
Beute auszugehen.
Dann trottete er gewöhnlich dem Wind entgegen, wandte
ſich ſchnuppernd jedem verheißungsvollen Dickicht oder Röhricht
zu, ſuchte alle Stellen auf, wo er früher mal Glück gehabt hatte,
und blieb an allen in die Augen fallenden Pfählen, Steinen oder
Zaunecken ſtehen, um zu ſehen, ob hier in letzter Zeit ein andrer
Fuchs zu Beſuch geweſen war, denn bei den Füchſen iſt es wie
bei den Hunden und Wölfen Sitte, an allen ſolchen öffentlichen
Plätzen ihre Beſuchskarte abzugeben. Dann trottete er den Kamm
einer Anhöhe entlang, ſo daß er nach beiden Seiten ſpähen
konnte, befragte jeden Windhauch nach Kunde von etwas =
barem
, machte beim leiſeſten Raſcheln von Laub oder Zweig
halt, ſtand eine Minute regungslos, bis er überzeugt war, es
habe nichts zu bedeuten, oder ſchlich wie eine Katze hin, um dem
Geräuſche auf den Grund zu kommen. Manchmal kletterte er,
um einen beſſeren Ueberblick zu gewinnen, auf einen geneigt
ſtehenden Baum, eine hohe Steinmauer, oder machte, wo dieſe
fehlten, einen kühnen Bockſprung, um auszulugen. Auf dieſen
nächtlichen Ausflügen hielt er ſich durchaus nicht von den hund=
beſchützten
Höfen fern. Es iſt eine bemerkenswerte Tatſache,
daß die Zahl der Füchſe mit der Beſiedlung des Landes zunimmt,
weil jede Farm ſo gut wie eine Speiſekammer iſt, die ein paar
regelmäßige Koſtgänger aus der Familie Reinhard hat.
(Fortſetzung folgt.)

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