Eingelmnmmmer 10 Mfennige
Bezugspreis
Beui/Aentlich 2maligem Erſcheinen vom 1. September
ſia, / September 2.18 Reichsmark und 22 Pfennig
Abzimgebühr, abgeholt 2.25 Reichsmarl, durch die
Jalacen 2.40 Reichsmart frei Haus. Poſtbezugspreis
mrstir. ohne Beſiellgeld monatlich 2. 45 Reichsmark.
Beewertiſchkelt für Aufnahme von Anzeigen an
Eſcürten Tagen wird nſcht übernommen.
Nicht=
eſtühkzn einzelner Nummern infolge höberer Gewalt
zmaichtl den Bezieher nicht zur Kürzung des
Aupreiſes. Beſtiellungen und Abbeſſellungen durch
m obne Verbindlichkeit für uns. Poſiſcheckonto
Franfurt a. M. 1304
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iUuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 245
Mittwoch, den 4. September 1929.
192. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſiadi 25 Reichspfs.
Finanz=Anzelgen 40 Neſchspfg. Rellamezeile (92 mm
breitl2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
FinanzeAnzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite
Nellame=
zelle 3,00 Reiſchsmark. Alle preiſe in Reiſchsmark
(4 Dollar — 420 Marll. — Im Falle, höberer
Gewal, wie Krieg, Aufruhr, Strell uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen”
aufteäge und keſting von Schadenerſch. Be
Konkurs oder gerſchtiſcher Beitreibung fäll ſeder
Rabatt weg. Banſkonio Deutſche Bani und Darme
ſädter und Natſonalbant.
Audige an die ſelbſtſüchtigen Mächke. — Beldzug gegen die Aufrüſtlungen. — Sicherheiken durch polikiſche
1Abmachungen. — Borbereikung der Abrüſtungskonferenz. — Löſung des Minderheitenproblems.
Abbau der Schuhzölle. — Einführung organiſierken Freihandels.
punkt der Möglichkeit eines Krieges anzuſehen, denn ſo werde
man nicht weiterkommen. Mehr Sicherheit als bei
die Leikſätze der Polikik der
Labour=
einem Regiment Soldaten oder einer Flotte von
Tegierung.
Dütrauen ftakk Rüſtungen. — Schiedsgerichksbarkeit
au ſtelle der Zwiſtigkeiken. — England unkerzeichnek
die Haager Schiedsgerichtsklauſel.
* Genf, 3. Sept. (Priv.=Tel.)
der Reformationsſaal iſt am Dienstag nachmittag überfüllt.
Süt ſamfay Macdonald wird die mit Spannung erwartete Rede
hani. Das lockt natürlich nicht nur die Delegierten, ſondern
autch Maſſen des Publikums. Im Saal herrſcht eine
fürchter=
licht/Hitze. Auf den Publikums= und Preſſetribünen ſind alle
mäſſchen improviſierten Fächer in Bewegung. Das
Thermo=
marß ſteht auf über 30 Grad. In dem rieſigen Saal dreht ſich
übäzden Präſidentenſitz ein einziger winziger Ventilator. —
Eint Augenblick unterhalten ſich Briand und Loucheur mit
Ram=
ſatz ſaedonald. Der Präſident Guerrero macht einige kurze
Mit=
teiſugen über die Zeremonie zur Grundſteinlegung des neuen
Bülyrbundspalaſtes, die am Samstag nachmittag 4.30 Uhr
ſtatt=
fimut. Macdonald betritt die Tribüne. Minutenlang
um=
brout ihn der Beifall der Verſammlung. Das markante
Gelehr=
temwicht richtet ſich ruhig auf die Delegierten. Er beginnt
zu=
näch mit leiſer Stimme, dann beſtändig ſteigernd bis zu einer
hirndßenden Höhe rhetoriſcher Kunſt. Er ſpricht gut, vielleicht
ſogy heſſer als Briand. Seine Rede iſt die erwartete
Kärung der engliſchen Skellang im Völkerbund
wigüberhaupt in der europäiſchen Politik. Auf
den kanzöſiſchen Bänken bleibt es ruhig. Briand läßt ſich von
Loncen: einzelne Stellen der Rede Macdonalds überſetzen. Schon
die iſten Sätze ſind eine Erinnerung an 1924 und ein Vergleich
mis129. Macdonald ruft aus: Heute iſt Deutſchland unter uns!
Madonalds Wort vom leeren Stuhl im Jahre 1924 findet eine
ner/ Pariation. Er ſieht in dem Eintritt Deutſchlands einen
WomA nicht nur der Zeit ſondern auch des Geiſtes. Dann ſtellt
er 4ukt für Punkt die Leitſtze der Politik der
Laburregierung auf: Abrüſtung an Stelle der
R=ifungen. Die Sicherheit liege nicht in der Bewaffnung
unſ ei den Soldaten, ſie liege in der freiwilligen Annahme der
Stütsberträge über die Abrüſtung. England ſei bereit,
diihbligatoriſche
Schiedsgerichtsbarkeitsklau=
ſelltoch in dieſer Sitzung zu unterzeichnen; er
hofef daß auch die Dominions ihren Vertretern Anweiſung geben
wütn, daß auch von dieſen Teilen des engliſchen Reiches die
Nmatztichnung jetzt erfolgen könne. Die Ergebniſſe der
Halſzr Verhandlungen würden, wie er hoffe, in
ei paar Wochen unterzeichnet. Der günſtige
Aus=
gau dieſec Verhandlungen im Haag ſei ein gutes Vorzeichen
fün )e gegenwärtige Völkerbundsverſammlung. Er könne vor
der Verſammlung anzeigen, daß in nächſter Woche die
eriſin engliſchen Truppen aus dem beſetzten
Gehet zurückgezogen würden, um niemals wieder
z un czukehren. Er habe nie geglaubt, daß dieſe
Verhand=
lungi ſcheitern würden oder ſcheitern könnten. Seit Ende des
Krag’s habe England viele Beweiſe ſeines guten Willens
ge=
gel=g ! Er wolle keine Profite machen, weder auf Koſten ſeiner
früſhrerr Alliierten noch auf Koſten ſeiner früheren Feinde. Alle
innenationalen Uebereinkommen müßten auf Gleichheit und
Gegfeitigkeit beruhen. Zum
Sicherheitsproblem
ſagker, ſolange zwiſchen den Nationen Zweifel beſtänden und
ſorlun ge man ſich gegenſeitig verdächtige, werde
eBlicht möglich ſein, das Abrüſtungsproblem
zwſſen. Seit 1924 aber habe man einen anderen Weg
einge=
ſchsgen. Der Friedenspakt von Paris ſei
unter=
zehihr et. In einer gewiſſen Hinſicht ſei dieſer Friedenspakt
nogl in Luſtſchloß: aber der Völkerbund müſſe die Fundamente des Friedens und eine Abſage an alle
ſelbſtſüch=
hacl, auf denen dieſes Schloß ruhen könne. Die britiſche Re= tigen Mächte, die auf der Ausnutzung ihrer Macht und unter
gieimg wünſche, daß der Pakt nicht nur eine papierne Erklärung
ſei hudern in die Verfaſſungen und Inſtitutionen des
euro=
bääten, Friedens aufgenommen werde. Alle Völker der Erde
bexhoken, daß dies ſo ſchnell wie möglich durchgeführt werde, rief Macdonald aus, von dem könne man ſicher ſein,
denhal le Völker der Erde wollten Schluß machen
mſtdem alten militäriſchen Kapitel in Europa.
Albſſtung, Fortſchritte zur Abrüſtung, das heiße
Herab=
lellin gdes beſtehenden Rüſtungsſtandards. Ein
Fußſthritt mache den anderen möglich. Abrüſtung könne nicht
nui rſolgreichen Friedensverhandlungen folgen, ſondern
Früſtung mache die Friedensverhandlungen
erſt möglich
uu Mriolgreicher, als ſie es bei militäriſchen Syſtemen ſein
könn=
tell Eine der größten Kriegsgefahren beſtehe da=
8Näſcket ſeien. Deshalb wolle die britiſche Regierung alles
DaAbe itragen, um die Vorbereitung der
Abrüſtungs=
kile renz zu beſchleunigen. Es wolle die Kommiſſio=
W kxu veranlaſſen, das Problem zicht nur unter dem Geſichts=
Schlachtſchiffen liege in einem politiſchen
Uebereinkommen. Die britiſche Regierung wolle aktuelle
und definitive Reſultate. Sie habe deshalb Präliminar=
Verhand=
lungen mit Amerika über die Flottenabrüſtung eingeleitet. Dieſe
Verhandlungen ſeien gegen niemand gerichtet und trügen auch
nicht den Geiſt einer Konſpiration gegen irgend jemand. Sie
wollten der übrigen Welt vielmehr eine Hilfe ſein. Bei den
Ver=
handlungen unter den fünf Seemächten würden England und
Frankreich vollkommen frei ſein. Er könne über den Inhalt
des Abkommens noch nichts ſagen, als daß es 20 Punkte enthalte,
von denen nur noch über drei keine Einſtimmigkeit erzielt ſei.
Er hoffe, das Uebereinkommen noch vor dem Ende der
Ver=
ſammlung mitteilen zu können. Zur Ergänzung des
Abrüſtungs=
problemes gehört auch die Schiedsgerichtsbarkeit.
Die engliſche Regierung hat beſchloſſen, die
obliga=
loriſche Schiedsgerichkskkauſel zu unkerzeichnen.
(In dieſem Augenblick bricht die Verſammlung in einen
toſenden Beifall aus, an dem nur die Franzoſen, die Polen und
die Jugoſlawen nicht teilnehmen.) Die britiſchen Dominions
würden hoffentlich ihre Vertreter in Genf anweiſen, die
Unter=
zeichnung ebenfalls noch vor dem Ende der Verſammlung
anzu=
kündigen, und, ſo fuhr Macdonald mit erhobener Stimme fort,
hoffen wir, daß auch die anderen Nationen ſich
uns anſchließen werden, ſo daß man von dieſer
Ver=
ſammlung als von der hoffnungsvollen ſprechen könne. Für
Aegypten habe man einen Weg gefunden, der es wohl erlauben
werde, daß Aegypten demnächſt dem Völkerbund
als Mitglied beitreten könne. Die Völker der Erde,
die unter engliſcher Obhut ſtünden, brächten heute England die
Gaben mit offenen Händen wieder, die ihnen England einſt
ge=
geben habe. Man dürfe nicht warten, dieſen Völlern die
Frei=
heit erſt dann wieder zu geben, wenn ſie ein Ultimatum ſtellten.
Dieſe Völkerbefreiung ſei eine Forderung des
Weltreſpekts des engliſchen Volkes gegen ſich
ſelbſt. Mit dem
Minderheikenſchuk
habe der Völkerbund eine Pflicht übernommen. Die Löſung
dieſes Problems werde ein Gradmeſſer für den
geiſtigen Zuſtand der Völker Europas ſein,
zwi=
ſchen denen das Minderheitenproblem infolge der Schichtung der
Nationalitäten wohl nie verſchwinden werde. Bei dieſen Worten
blickte Macdonald Zaleſki ſcharf ins Geſicht. Von der Löſung
dieſes Problems hänge auch die Aufrechterhaltung des Friedens
und die Sicherheit der Lage der Mehrheitsvölker ab. (Auch hier
ſetzte wieder ſtürmiſcher Beifall ein.) Jede Nation, die ein
Man=
dat übernommen habe, habe damit eine internationale
Verant=
wortung auf ſich genommen.
Dann ſprach Macdonald zu den Vorgängen in
Palä=
ſtina und bedauerte die Opfer, die es dort gegeben habe. Es
handle ſich um keinen Konflikt zwiſchen
Mos=
lems und Juden, ſondern ganz einfach um den Ausbruch
einer Unruhe und Unordnung. England mache keinen
Unterſchied zwiſchen den Kolonien in dieſem Lande, ob ſie
chriſt=
lich, jüdiſch oder moslemitiſch ſeien. Seine Aufgabe ſei es, die
Ordnung wieder herzuſtellen und dafür zu ſorgen, daß derartige
Ereigniſſe nicht mehr vorkämen. — Der Völkerbund müſſe
dem Wirkſchaftsproblem mehr Aufmerkſamkeit
ſchenken.
Vor allem gelte dies für die Zolltarife. Schutzzölle bedeuteten
ſchwere Laſten und Arbeitsloſigkeit, ohne jemand
Vorteile zu bringen. Helfen könne nur der
organi=
ſierte Freihandel. Die britiſche Regierung ſei bereit,
politiſche Abkommen auf das Wirtſchaftsgebiet zu übertragen.
Der Schluß der Rede Macdonalds war eine Verherrlichung
Benutzung militäriſcher Gewalt ihre Vorherrſchaft aufbauen
wollten. Wer militäriſche Vorbereitungen treffe,
daß er auch zu einem Kriege ſchreiten werde.
Eng=
land wolle an die Stelle der Rüſtungen das
Ver=
trauen und an die Stelle der Zwiſtigkeiten die
Schiedsgerichtsbarkeit ſetzen.
Als Macdonald geendet hatte, brach wiederum ein
Bei=
fallsſturm aus, an dem ſich jedoch die
franzö=
ſiſche und die polniſche Delegation nicht
betei=
ligten. Bei den übrigen Delegationen, vor allem auch bei der
deutſchen, hat dieſe Rede einen außerordentlich günſtigen
Ein=
druck gemacht. Es iſt eine Rede, wie ſie der Völkerbund ſeit
langem nicht mehr erlebt hat. Von neutraler Seite hören wir
Hnnas einige unter uns — alle unter uns — noch zuſchwer, das Wort, daß zum erſten Male ſeit langen Jahren wieder eine
ehrliche, offene und wahrhafte Friedensparole in dieſem
Refor=
mationsſaale gegeben worden ſei.
(Fortſetzung auf Seite 2, erſte Spalte.)
* Die Kriſe der
Erwerbsloſen=
verſicherung.
Von
Profeſſor Dr. Max J. Wolff, Berlin.
Die Reviſion der Erwerbsloſenverſicherung ſpitzt ſich immer
mehr zu einer Machtprobe zu, zu einem Verſuch der
Gewerk=
ſchaften, der Regierung, dem Reichstag und dem geſamten
deut=
ſchen Volk ihren ſouveränen, klaſſenbewußten Willen aufzuzwingen,
Eine Abänderung des beſtehenden Geſetzes iſt als Notwendigkeit
von allen Seiten anerkannt. Denn es begünſtigt Mißbräuche und
Auswüchſe, die an das Groteske ſtreifen, und erfordert Zuſchüſſe
vom Reich, die eine Sanierung der Reichsfinanzen unmöglich
machen. Aber ſo einig man über die Notwendigkeit einer Reform
der Arbeitsloſenverſicherung iſt, ſo weit gehen die Meinungen
auseinander, ſobald es gilt, praktiſche Vorſchläge zu machen.
Auf Wunſch der Gewerkſchaften wurde unter Zuſtimmung
der Arbeitgeber eine Konmiſſion eingefetzt mit dem Auftrag, einen
Entwurf mit den durch die Sachlage bedingten Verbeſſerungen
auszuarbeiten. Es war ſelbſtverſtändlich und es brauchte gar
nicht erſt ausdrücklich ausgeſprochen zu werden, daß dieſer
Aus=
ſchuß keine theoretiſchen Rätſel zu löſen hatte, ſondern daß ſeine
Vorſchläge, zum mindeſten in ihren Grundzügen, verbindliche
Kraft für beide Parteien haben ſollten. Die Gewerkſchaften aber,
dieſelben Gewerkſchaſten, die die Einſetzung der Kommiſſion
veranlaßt hatten, erkannten dieſen Standpunkt nicht an, ſondern
kaum daß der Entwurf veröffentlicht war, legte ſie ihr Veto in
der denkbar ſchroffſten Form ein. Sie ſprachen von einer
Ver=
gewaltigung der Arbeiter, proteſtierten gegen die Verkürzung
der „elementarſten” ſozialen Grundrechte und bezeichneten den
Entwurf als einen Vorſtoß gegen das geſamte
Verſicherungs=
weſen und gegen die ſozialen Errungenſchaften, die ſich die
Ar=
beiterſchaft im Laufe der letzten Jahrzehnte erkämpft hatte.
Die Vorſchläge der Sachverſtändigen geben zu dieſer
pathe=
tiſchen Kritik auch nicht den leiſeſten Anlaß. Im Gegenteil, ſie
kommen den Wünſchen der Gewerkſchaften ſehr weit, auf jeden
Fall weiter entgegen als mit der gegenwärtigen finanziellen und
wirtſchaftlichen Lage verträglich iſt. Notwendige Reformen
wer=
den auf unbeſtimmte Zukunft vertagt, durch die Erhöhung der
Beiträge werden der Wirtſchaft neue Opfer auferlegt und es
bleibt dabei, daß die Beiträge nach den Ausgaben feſtgeſetzt
wer=
den, ſtatt daß man den umgekehrten und einzig richtigen Weg
einſchlägt, die Beiträge als etwas Vorhandenes zu betrachten
und nach ihnen die Leiſtungen zu bemeſſen. Dieſer vernünftige
und wirtſchaftlich geſunde Grundſatz wird von den freien
Ge=
werkſchaften bei ihren eigenen Einrichtungen auf das energiſchſte
durchgeführt. Bei dem Verband der Buchbinder und
Papierarbei=
ter beiſpielsweiſe, der dem Allgemeinen Deutſchen
Gewerkſchafts=
bund angeſchloſſen iſt, beſteht die Beſtimmung, daß „arbeitsloſen
Mitgliedern eine Unterſtützung gezahlt werden kann, deren Höhe
ſich nach Zahl und Klaſſe der geleiſteten bzw. in Anrechnung
ge=
brachten Beiträge richtet‟. Dieſe Begrenzung der Leiſtungen iſt
aber keine Ausnahme, ſondern ſie findet ſich in derſelben Weiſe
in den Statuten des Einheitsverbandes der Eiſenbahner, des
Textilarbeiter=Verbandes, des Verbandes der Bergbauinduſtrie=
Arbeiter u. a. m. Es iſt daher nicht erſichtlich, warum die
Gewerk=
ſchaften bei der Arbeitsloſenverſicherung die Anpaſſung der
Aus=
gaben an die Einnahmen verwerfen und noch weniger, warum
ſie den darüber hinaus gehenden Entwurf der
Sachverſtändigen=
kommiſſion bekämpfen.
Trotzdem hat ihre Oppoſition einen vollen Erfolg
davon=
getragen. Das völlig von den Gewerkſchaften beherrſchte
Reichs=
arbeitsminiſterium hat eine neue Vorlage ausgearbeitet. Sie
erſcheint im Vergleich mit dem Entwurf der Kommiſſion ſchon
dadurch als eine weſentliche Verſchlechterung, daß ſie die
Erſpar=
uis von 163 auf 92 Millionen Mark vermindert und mit einem
Defizit von 47 Millionen Mark abſchließt, für deſſen Deckung das
Arbeitsminiſterium noch nicht einmal den beſcheidenſten Vorſchlag
macht. Im Kabinett fand die Vorlage denn auch eine ſehr
ge=
teilte Aufnahme, ſelbſt Hilferding konnte ſich trotz ſeiner
Zu=
gehörigkeit zur Sozialdemokratie aus finanziellen Gründen nicht
entſchließen, dafür zu ſtimmen. Für die bürgerlichen Parteien,
ſoweit ſie nicht völlig im Fahrwaſſer der Sozialdemokratie
ſchwimmen, iſt ſie unannehmbar. Sie bedeutet eine Fortſetzung
der bisherigen finanziellen Mißwirtſchaft und wiederum eine
einſeitige Begünſtigung der Arbeiterſchaft auf Koſten der
Ge=
ſamtheit.
Das wiſſen ſowohl Sie Sozialdemokraten wie die
Gewerk=
ſchaften; ſie wiſſen auch, daß ihre Haltung zu einem Bruch der
Regierungskoalition führen muß, aber ſie ſteuern bewußt auf
die=
ſes Ziel los, falls es die bürgerlichen Parteien nicht vorziehen
ſollten, ſich ihrem Willen zu unterwerfen und durch das
kaudi=
niſche Joch zu marſchieren. Schon die dilatoriſche Behandlung
der Reform der Erwerbsloſenverſicherung durch das
Reichs=
arbeitsminiſterium ſpricht für dieſe Abſicht. Man will Zeit
ge=
winnen, man hat es mit der Kriſis nicht eilig, man will warten,
bis der Young=Plan unter Dach und Fach iſt. Erſt wenn man
dieſe große Tat verrichtet hat, ſcheint der Moment gekommen, um
einen Konflikt heraufzubeſchwören und ſich auf gewandte Art aus
der Regierung zu drücken.
Die Spatzen pfeiſen es ſeit Monaten von allen Dächern, daß
große Teile der Sozialdemokratie des „trockenen Tones ſatt” ſind
und das Bedürfnis nach einer friſchen, fröhlichen Oppoſition
empfinden. Schon jetzt fällt es ſchwer, ſich gegenüber der
ufer=
loſen Agitation der Kommuniſten zu behaupten, und wenn der
Young=Plan ſtatt der erhofften Erleichterungen bei ſeiner
Durch=
führung neue Laſten bringt, von denen ſich die Arbeiterſchaft nicht
ausſchließen kann, wird es noch ſchwerer ſein. Die
Sozialdemo=
kratie hat nicht den Mut, ſich unpopulär zu machen, und
über=
läßt die Verantwortung für Maßnahmen, die unter ihrer
Führer=
ſchaft zuſtande gekommen ſind, lieber den anderen Parteien. Mit
dem Austritt aus der Regierung iſt man aller Sorgen ledig und
in der glücklichen Lage, alle Konſequenzen abzulehnen, die ſich aus
der Annahme des Young=Plans und aus der völlig zerrütteten
Finanzlage mit Notwendigkeit ergeben.
Der Zentrumsabgeordnete Imbuſch hat kürzlich in einer ſehr
beachtenswerten Rede die Verdienſte der Gewerkſchaften und die
Seite 2
Mittwoch, den 4. September 1929
großen Erfolge, die man ihnen verdanke, gefeiert, er hat dabei
aber auch durchblicken laſſen, daß zunächſt auf weitere
Errungen=
ſchaften nicht zu rechnen ſei, daß auf die Zeit der Hochflut eine
Periode der Ebbe kommen müſſe. Die Sozialdemokratie verſpürt
keine Luſt, die mageren Jahre als Regierungspartei mitzumachen.
Der Widerſtand gegen jede Form der Erwerbsloſenverſicherung
erſcheint als ein probates Mittel, aus dieſer unbequemen Stellung
herauszukommen. Deshalb wird die Angelegenheit, die im
Grunde eine rein techniſche Verſicherungsfrage iſt, zu einer
poli=
tiſchen Haupt= und Staatsaktion erſten Ranges aufgebläht. Man
hat dadurch Gelegenheit, mit ſittlichem Pathos für die bedrohten
Rechte des Volkes einzutreten, ſich als Hüter der ſozialen
Er=
rungenſchaften aufzuſpielen, und man glaubt damit, wenn es zu
einer Auflöſung des Reichstages kommen ſollte, eine Wahlperiode
zu beſitzen, mit der man alle Angriffe der linksradikalen
Nach=
barn abſchlagen kann.
Die Behandlung der Reform der Erwerbsloſenverſicherung
iſt typiſch für die Anwendung der parlamentariſchen Syſtems, wie
ſie nicht ſein ſollte. Wenn dieſes, ſtatt moraliſche Eroberungen
zu machen, immer mehr im Niedergang begriffen iſt und ſich ſelbſt
immer ſtärker diskreditiert, ſo liegt es nicht an der Regierungsform
ſelbſt, ſondern an dem Mißbrauch, den gerade die Parteien in der
Praxis mit ihr treiben, die ſich in Worten ſo laut für ſie
begei=
ſtern. Der Parlamentarismus kann nur gedeihen, wenn ſich die
Beteiligten ihrer Verantwortung gegenüber der Volksgeſamtheit
bewußt ſind und nicht nur an die Erhaltung der eigenen Partei
und den Vorteil ihrer Anhängerſchaft denken. Davon fehlt aber
bei den Gewerkſchaften jede Spur und bei der von ihnen
be=
herrſchten, ſozialdemokratiſchen Partei erſt recht. Um ſo mehr
Grund haben die bürgerlichen Parteien, auf einer Regelung der
Erwerbsloſenverſicherung zu beſtehen, die den finanziellen
Be=
dürfniſſen des Reiches und der wirtſchaftlichen Vernunft
ent=
ſpricht.
Die Generglausſprache im Völkerbund.
Japan ſagk Macdonald Unkerſtähung in der
Abrüſtungsfrage zu.
(Fortſetzung von Seite 1, zweite Spalte.)
Nach Macdonald ſprach der Vertreter eines anderen großen
Inſelreiches, der japaniſche Delegierte Adatſchi.
Er gab ſeinem Vertrauen zu der Entwicklung des Völkerbundes
Ausdruck und ging näher auf die Abrüſtungsfrage, beſonders
auf die Seeabrüſtung ein, bei der er verſicherte, daß Japan alles
tun werde, um dieſes Werk zu fördern. — Im Zuſammenhange
mit dem Minderheitenproblem erinnerte er an ſeine
Ausfüh=
rungen als Berichterſtatter über viele Minderheitenfragen und
ſeine Mitarbeit in zahlreichen Dreierkomitees. Er erklärte, daß
man jetzt erſt einmal in dieſen Fragen die in Madrid
beſchloſ=
ſenen Verbeſſerungen des Minderheitenverfahrens ſich auswirken
laſſen müſſe.
Vor merklich gelichteten Reihen ſprach dann der Vertreter
Uruguays, Antuna, über die Beilegung des Konflikts zwiſchen
Bolivien und Paraguay, bei der ſämtliche ſüdamerikaniſchen
Staaten die Aktion des Völkerbundes für die Wiederherſtellung
des Friedens begrüßt hätten.
Die Sitzung der heutigen Vollverſammlung ſchloß kurz vor
„7 Uhr. Die Vollverſammlung wird am Mittwoch und
Donners=
tag je zwei und am Freitag eine Sitzung zur Behandlung des
Jahresberichtes abhalten. Am Freitag nachmittag wird der Rat
zuſammentreten und gleichzeitig werden auch die Kommiſſionen
tagen. Am Samstag morgen wird wieder eine Vollſitzung
ab=
gehalten. Der Samstagnachmittag iſt ſitzungsfrei, weil dann die
Grundſteinlegung für den neuen Völkerbundspalaſt vor ſich geht.
Die Wahlen zum Völkerbundsrat finden am Montag
vor=
mittag ſtatt.
Der Eindruck der Rede Macdonalds in Genf.
Die große Rede Macdonalds hat einen über Erwarten
ſtar=
ken Eindruck in allen Kreiſen hervorgerufen. Die große
Frei=
mütigkeit und Offenheit, mit der Macdonald auf die Gefahren
hinwies, die die ſchweren Rüſtungen der europäiſchen
Groß=
mächte für den Weltfrieden in ſich tragen, iſt nicht ohne ſtärkſte
Wirkung geblieben. Man erklärt übereinſtimmend, daß
Mac=
donald alle großen Probleme der Gegenwart, Abrüſtungsfrage,
Minderheiten, Beziehungen zwiſchen Europa und den großen
öſtlichen Völkern, die großen Wirtſchaftsprobleme, die
Beſei=
tigung der Tarifſchranken in einer bisher noch nicht erlebten
Weiſe, den Vertretern von 54 Staaten aufs deutlichſte vor Augen
geführt hat. Auf franzöſiſcher Seite ſind die Ausführungen
Macdonalds vielfach auf ſtarke Ablehnung geſtoßen, wie dies zu
erwarten war. Die fortgeſetzte Betonung, daß der
Rüſtungs=
zuſtand einzelner Länder heut noch das Haupthindernis für eine
wahre Verſtändigung und Zuſammenarbeit der Völker ſei, iſt in
franzöſiſchen Kreiſen als ein deutlicher Hinweis auf die fran=
Vom Tage.
Reichspräſident von Hindenburg traf geſtern abend, aus
Dietramszell kommend, in Berlin ein.
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann iſt geſtern abend mit
dem fahrplanmäßigen Zuge 20,50 Uhr von Berlin nach Genf
ab=
gefahren.
Reichsverkehrsminiſter Dr. Stegerwald begab
ſich in Begleitung des Leiters der Luftfahrtabteilung im
Reichsver=
kehrsminiſterium im Flugzeug zur Begrüßung des von ſeiner
Weltreiſe heimkehrenden „Graf Zeppelin” nach
Friedrichs=
hafen.
Wie wir erfahren, iſt über den Sitz der Interalliierten
Nheinlandkommiſſion nach der Räumung der
zwei=
ten Zone, alſo von Mitte September an, noch nichts beſtimmt.
In Londoner politiſchen Kreiſen rechnet man damit, daß der
eng=
liſche Premierminiſter bereits Ende dieſer Woche
Genf verlaſſen wird. Man iſt der Anſicht, daß kurz nach der
N:ickkehr Macdonalds nach London die Unterredungen zwiſchen ihm und
General Dawes wieder aufgenommen werden.
Ueber den belgiſchen Miniſterrat, der faſt ausſchließlich
den Berichten des Miniſterpräſidenten und des Finanzminiſters über
die Ergebniſſe der Haager Konferenz gewidmet war, wird bekannt, daß
die Miniſter einſtimmig die Haltung der belgiſchen
Delegierten auf der Haager Konferenz billigten.
Der Kriegsminiſter ſei beauftragt worden, die nötigen Maßnahmen
zur Zurückziehung der belgiſchen Teuppen aus dem Rk=einland zu
treffen. Die Stärke der belgiſchen Beſatzungstruppen ſchätzt man noch
auf 5000 Mann. Die eine Hälfte wird bereits am 15. September, die
Kavalleriediviſion, die gewiſſermaßen die Nachhut bildet, um den 15.
Oktober herum das Rheinland verlaſſen.
Bewaffnete Araberbanden haben die Stadt Bei,
ſan angegriffen und auf die dort anſäſſigen chriſtlichen Araber
Ueberfälle ausgeführt, wobei mehrere Perſonen verwundet wurden.
Ueberfälle von Arabern auf die jüdiſchen Siedlungen von Hittin und
Mizpah konnten erfolgreich zurückgeſchlagen werden.
Der amerikaniſche Geſchäftsträger in Tokio hat
im Außenminiſterium um nähere Einzelheiten über das
neue japaniſche Flottenbauprogramm nachgeſucht.
Außenminiſter Shidehara antwortete, es ſei noch nichts entſchieden,
zöſiſche Rüſtungspolitik empfunden worden. Ebenſo haben die
deutlichen Ausführungen Macdonalds über die Regelung der
Minderheitenfrage und die Regelung der Wirtſchaftsprobleme
bei den Franzoſen ſtarkes Mißbehagen ausgelöſt. Auf deutſcher
Seite dagegen iſt die Rede mit lebhafter Freude und
Genug=
tuung aufgenommen worden. Macdonald hat ſich in ſeiner Rede
uneingeſchränkt für eine Beſeitigung der Rüſtungen, für
Neu=
regelung des Minderheitenproblems, für Beſeitigung Deutſchland
beſonders ſchwer belaſtender Zollſchranken eingeſetzt und
ins=
beſondere dem Völkerbund die für ihn heute noch dankbaren
Wege einer zukünftigen Entwicklung gewieſen.
Durchſtechereien bei der Verwalkung des
beſchlag=
nahmten feindlichen Eigenkums.
* Berlin, 3. Sept. (Priv.=Tel.)
Das hat nun gerade noch gefehlt, daß — nach Andeutungen
der „Daily Mail” — auch in England beider
Frei=
gabe des beſchlagnahmten deutſchen Eigentums
ſchwere Unregelmäßigkeiten vorgekommen ſeien.
Aus Frankreich wie aus den Vereinigten Staaten liegen darüber
ſchon urkundliche Beweiſe vor, die ein erſchreckendes Bild, von
Korruption aufzeigen. In London ſchien bisher — wenigſtens
formell — alles in Ordnung. Aber es ſieht offenbar nur ſo aus.
Die Möglichkeit, ſich bei ſolchen Gelegenheiten zu bereichern oder
guten Freunden einen fetten Happen hinzuſchieben, iſt doch
offen=
bar zu groß, als daß man auch in England ihr hätte widerſtehen
können. Gerade aber England hätte alles Intereſſe daran, die
peinlichen Erinnerungen an dieſen „Bolſchewismus” gegenüber
dem Privateigentum” der ſich bei nächſter Gelegenheit an ihm
ſelbſt bitter rächen wird, in Vergeſſenheit zu bringen, denn außer
der Negerrepublik Liberia iſt England das einzige Land, das
unter die Zwangsliquidierungen noch keinen Strich gemacht hat
und auch nicht machen will. Der Handelsminiſter Graham will
bis zur Ratifikation des Young=Planes die Liquidationen
fort=
ſetzen und er hat rund heraus erklärt, er denke nicht daran, den
nach Befriedigung aller gegneriſchen Anſprüche noch
verbleiben=
den Reſt von rund ¼ Milliarde Mark an Deutſchland
zurückzu=
geben. Vielleicht veranlaßt aber doch die Gefahr, daß hier eine
Pandora=Büchſe geöffnet wird, die über das ganze engliſche
Liqui=
dierungsgebaren einen peſtilenzartigen Geruch verbreitet, auch die
engliſche Arbeiterregierung dazu, in dem im letzten Moment
zu=
geſtandenen Unterausſchuß zur Prüfung der Liquidationen mit
ſich reden zu laſſen.
Dr. Skreſemann erſtakket Bericht.
Reichskabinett und Reichskanzler anerkennen die
Haltung der deutſchen Delegakion.
Berlin, 3. September.
Amtlich wird mitgeteilt: Das Reichskabinett trat am Dien.
tag nachmittag zur Entgegennahme des Berichts der deutſch=en
Delegation über die Haager Konferenz zuſammen. Den Vorß
führte in Vertretung des Reichskanzlers, der zu ſeiner völlig /
Wiederherſtellung vorausſichtlich noch für drei Wochen in
Bühls=
höhe weilt, der Reichsminiſter des Auswärtigen Dr. Streſemam=
Der Reichsaußenminiſter gedachte vor Eintritt in die TagesorM
nung des Hinſcheidens der Schweſter des Reichspräſidenten und
gab dem in dem geſtrigen Beileidstelegramm des Reichskanzle g
bereits bekundeten Mitgefühl des Kabinetts erneut herzlich a
Ausdruck. Der Reichsminiſter erſtattete alsdann als Führer dr
deutſchen Delegation einen Bericht über den Verlauf der
Ko=
ferenz, der durch weitere Einzelberichte der Reichsminiſter D
Hilferding, Dr. Curtius und Dr. Wirth ergänzt wurde.
Der Reichskanzler, dem am letzten Sonntag durch Staa= Dr. Pünder in Bühlerhöhe eingehender Vortrag
geh-
ten worden war, ließ in der heutigen Kabinettsſitzung durch d.
Staatsſekretär erklären, daß er der deutſchen Delegation ſein”
aufrichtigſten Dank und ſeine Anerkennnug ausſpreche. Es
das Verdienſt der deutſchen Delegation, die Grundlage für ei n
erhebliche, ſich alsbald auswirkende Minderung unſerer
Laſt=
für die Zukunft geſchaffen und die Wiederherſtellung deutſch
Staatshoheit nach innen und außen zu einem nahen Texmn
ſichergeſtellt zu haben. Die überwältigende Mehrheit des dent
ſchen Volkes werde die endgültige Feſtſetzung der Räumung mu
dem Gefühl herzlicher Freude begrüßen. Das Reichskabine
pflichtete nach eingehender Ausſprache dieſer Auffaſſung die
Reichskanzlers einſtimmig bei und gab insbeſondere der Genu=
ſ=
tuung Ausdruck, daß das Sehnen des beſetzten Gebietes nach An
bruch der Freiheitsſtunde ſeine Erfüllung findet.
Vor der Aufnahme der Saarverhandlungen.
Genf, 3. Sept. (Priv.=Tel.)
Die Saarfrage wird gelegentlich der Anweſenheit des deutſch
Außenminiſters Streſemann und des franzöſiſchen Miniſterpra
denten Briand in Genf zwiſchen den Delegationen erörtert wo
den. Auf franzöſiſcher Seite bereitet man ſich auf dieſe Beſpre
chungen ſchon vor, indem man eine Anzahl von Sachverſtändign
um ihre Anſichten hinſichtlich einer wirtſchaftlichen Vereinbaru
über das Saargebiet befragt. Zu dieſen Sachverſtändigen gehör
auch einige namhafte franzöſiſche Wirtſchaftler, weiter auch
Int=
eſſenten aus dem Saargebiet ſowie Saar=Sachverſtändige des Qu
d’Orſay. Bei den meiſten Beſprechungen, die in dieſem Gremitu
erfolgen, iſt auch das franzöſiſche Mitglied der Regierungskomm
ſion des Saargebietes anweſend. Angeblich ſollen auch gewi
Mitglieder der franzöſiſchen Saar=Propoganda=Organiſation (Aſſ0
ciation de la Sarre), die in letzter Zeit ſo viel von ſich reden g
macht hat, an den Beratungen teilnehmen. Es iſt daran gedacht
auf Grund der Ergebniſſe dieſer Beſprechungen mit der deutſch
Delegation zuſammen die Baſis der diplomatiſchen Verhandlung
feſtzulegen, die im Haag vereinbart wurden und am 15. Septen
ber in Paris beginnen. Während die deutſche Forderung dah
geht, das Saargebiet wieder vollſtändig, unter die Souveränit
des Reiches zurückkehren zu laſſen und für die Übergangszeit
ledi=
lich ein wirtſchaftliches Zwiſchenregime zu ſchaffen, beſtehen a
franzöſiſcher Seite Pläne, das wirtſchaftliche Uebergangsregin
dem jetzt beſtehenden und in Verſailles geſchaffenen Saarſtat,
anzupaſſen.
Für die Verhandlungen in Paris ſind gemäß den drei win
ſchaftlichen Kernfragen des Saarproblems, Rückkauf der Sao
gruben, Kohlenabſatz und Zollübergangsregime, verſchiede
Unterkommiſſionen vorgeſehen, in denen die Beratung der Einz
fragen erfolgen ſoll.
Auf der Suche nach den Sprengſtoff=Akkenkäkern.
* Berlin, 3. September. (Priv.=Tel.)
Eine Berliner Korreſpondenz, die meiſt über die Arbeit
des Polizeipräſidiums gut im Bilde iſt, teilt über die Recherch
nach den Sprengſtoffattentätern mit, daß, obwohl der endgülti
Gutachterbericht der Chemiſch=Techniſchen Reichsanſtalt noch nicht
vorliege, die Gutachter dem Polizeipräſidium poſitiv mitgete
haben, daß ſich der ſofort aufgetauchte Verdacht bezgl. der 3
ſammenhänge mit den Attentaten in Lüneburg und Schleswä
Holſtein beſtätigt habe. Zunächſt hauptſächlich wegen der Aeh
lichkeit der Konſtruktion der benutzten Höllenmaſchinen und de
gleichartig zuſammengeſetzten ſalpeterhaltigen Sprengſtoffes. EA
ſei ſogar möglich, daß der Sprengſtoff bei den einzelnen Ai=/
ſchlägen aus der gleichen Quelle ſtamme, daß man es alſo nin
einer beſtimmten Terrorgruppe zu tun habe. — Durch den Ar/ᛋ
ruf in der Oeffentlichkeit iſt der Abteilung Ta des Polizeipräf
diums eine außerordentliche Arbeit zugefloſſen, da ſich zahlreick
Leute aus den früher heimgeſuchten Gebieten gemeldet habei,
deren Mitteilungen jetzt geprüft werden.
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheatern.
Union=Theater: „Unterwelt”.
Joſef von Sternberg, der mit Jannings in der
Titel=
rolle den Großfilm „Sein letzter Befehl” regielich leitete, hat auch
den Verbrecherfilm „Unterwelt” geſchaffen. Seine
Regie=
kunſt geht in dieſem neuen Film, dem ein Drama aus der
Ver=
brecherwelt Chicagos zugrunde liegt, einen Schritt weiter zu
künſtleriſcher Größe und Eindringlichkeit. Bei aller ſtarken
Be=
wegtheit der Bilder und lebendigſten Geſtaltung des Szenenſpiels
iſt die Handſchrift dieſes Films von lapidarer Klarheit und
Wucht. Ob die Milieuſchilderung wechſelvoll und vielſeitig iſt,
iſt mit beſtem Geſchmack und treffſicherem Blick für die
Filmwir=
kung auf alles verzichtet, was irgendwie von der Haupthandlung
ableiten könnte, ohne aber die Untermalung des Hintergrundes,
die Charakteriſierung der jeweiligen vielgeſtaltenen Szenerie zur
Handlung im geringſten zu vernachläſſigen. Im Grunde iſt „
Un=
terwelt” eine regieliche Glanzleiſtung. Und dieſer Regieleiſtung
ſteht die einer ausgezeichneten ſchauſpieleriſchen
Darſtellungs=
kunſt ebenbürtig zur Seite. Da iſt vor allem George Bancroft
als Bull Weed, der Bankräuber und Mörder. Der Typus eines
ſchweren Jungen von ſtärkſtem Kaliber. Ganz brutal, ganz
tier=
haft. Aber von einer durch nichts zu erſchütternden
Lebens=
bejahung. George Bancroft verſteht es, einen Verbyecher zu
zeichnen, dem es auf ein paar Menſchenleben nicht ankommt, mit
dem man aber ſchließlich doch in irgendeiner Weiſe ſympathiſieren
muß. Auch Fred Kohler als Burk Mulligen iſt ein guter
Ver=
brechertyp, während Clive Brook als Profeſſor eine ganz klare
gediegene, zurückhaltende ſchauſpieleriſche Charakteriſierung gibt.
Die weibliche Hauptrolle, die „Feder=Elſe”, ſpielt Evelyn Brent
mit einer ganz ausgezeichneten Erfaſſung des komplizierten
Cha=
rakters dieſer Frau, deren Sehnen aus dem Sumpf heraus mit
der erwachenden Liebe zu dem Profeſſor in ganz ausgezeichneter
Weiſe ſchauſpieleriſch geſtaltet wird.
Die dem Film zugrundeliegende Handlung ſoll tatſächlichen
Vorkommniſſen entnommen ſein. Ein Schwerverbrecher fällt der
Polizei in die Hände, er wird zum Tode verurteilt und erfährt in
den Wochen vor ſeiner Hinrichtung, daß ſeine Geliebte ihm mit
einem Freund betrügt. Nur um das feſtzuſtellen, um Rache zu
nehmen, bricht er kurz vor der Hinrichtung aus, läßt ſich aber
freiwillig gefangen nehmen, nachdem er feſtſtellen konnte, daß
Freund und Geliebte ihn nicht betrügen. — Der als Beifilm
laufende franzöſiſche Film „Eind Frauenherzen käuflich?” iſt
derartig kitſchig, daß es wirklich beſſer wäre, ihn vom Programm
zu ſtreichen. „Unterwelt” und die gute Wochenſchau wären
*
ein ausreichendes Programm.
Männerrechke.
In Wien — der femininſten Stadt des deutſchen, vielleicht
des europäiſchen Kulturkreiſes — entſteht eine Bewegung für
Männerrechte. „Gegen die kulturfeindlichen Auswüchſe der
Frauenemanzipation.” So wenigſtens belehrte mich ein
freund=
licher Anonymus in einem Schreiben.
„Ich bin gegen dieſen Bund und wünſche ſein Verſchwinden.
Im Intereſſe der Frauenwelt. Gewiß wird der auf den
kultur=
lich=ſtaatlichen Beſtand unſerer Zeit Schauende, der ſich der
real=
organiſchen Tatbeſtände und Beziehungen gegenüber einer
ab=
ſtrakt=deduzierenden Forderung einer alles
gleichmachenwollen=
den Zeit bewußt bleibt, die Frauenemanzipation in ihren
Aus=
wüchſen nicht billigen können. Er wird auch mit Beſtimmtheit
die Reaktion vorausſehen und ſie mit Ruhe erwarten. Manche
Anzeichen ſind heute, ſchon zu erkennen. Aber warum einen
Bund für Männerreihte? Iſt etwa der Mann durch die
Frauen=
emanzipation bedroht? Mir ſcheint, mehr doch eigentlich die
Frau, die ſich von einer von außen an ſie herangebrachten
Ide=
ologie fortreißen ließ und der Tatſächlichkeiten nicht eingedenk
blieb. Wozu alſo einen Bund der Männer? Sollen die
eman=
zipierten Frauen doch ruhig mit ſich und in ſich die
Frauen=
emanzipation verarbeiten. Wie geſagt: der Umſchwung kommt.
Die Haare werden ſchon wieder länger. Wahrſcheinlich aber die
Geſichter noch mehr, wird erſt einmal das Porzellan, das im
Eiſer des Gefechts zerſchlagen wurde, bei Licht betrachtet. Aber
was geht die Männer, das Porzellan an? Das gehört ins
Büfett, ins Bereich der Frau. Und ſchließlich: mit einem Bund
Präſidenten und Schriftführern wird keine kulturliche Bewegung
bekämpft. Gut Ding will Weile. Schlecht Ding noch mehr.
Soll etwa aus dem Bund eine „Mannrechtspartei, Partei des
entrechteten Männerſtandes” eine „Wirtſchafts”partei entſtehen?
Oder ſollte der Bund nur eine Anti=Pantoffel=Liga ſein?
Dann müßte ich allerdings erſt recht ſein Verſchwinden
irünſchen. Diesmal im Intereſſe der Männerwelt. W. Sch.
Das „Frauenzimmer” im brikiſchen Parlamenk.
(f) London.
Der Spcaker des engliſchen Unterhauſe3 iſt bekanntlich ein
viel=
geplagter Mann. Neben ſeinen politiſchen Pflichten hat er eine Unzahl
perſönlicher Wünſche der Abgeordneten zu erfüllen, wenn er ſich nicht
den Haß der Mitglieder des Weſtminſterhauſes zuziehen will.
Trotz=
dem fällt es dem armen Manne nicht immer leicht, allen Wünſchen
ge=
recht zu werden, beſonders dann nicht, wenn es ſich um ſolche der holden
Weiblichkeit handelt, die in der ſtattlichen Anzahl von 14 Mitgliedern
das engliſche Parlament bevölkert,
Der neueſte Streit iſt jetzt um den Aufenthaltsraum für dieſe 1
Damen ausgebrochen. Für ſie ſteht nur ein einziges Zimmer zur Ve‟
fügung, das man ſeinerzeit Lady Aſtor eingeräumt hatte, als ſie nr‟
als einzige Frau dem Parlament angehörte. Ein geſchloſſener Vc
ſtoß der Damen beim Speaker hatte bisher nur den Erfolg, daß
an den zuſtändigen Beamten verwieſen wurden. Dieſer Herr bemiät
ſich nun ſchon ſeit Wochen, den Damen klar zu machen, daß das Ziw
mer zwar klein, aber ſehr hübſch eingerichtet iſt und alle
Sitzgelege=
heiten mit prachtvollem Stoff bezogen ſind. Alle anderen Zimmer bsl
Hauſes könnten in der Einrichtung nicht mit dieſem wetteifern. Sie
fort beanſtandete eine Dame den Spiegel, der erſtens viel zu klein N
und zweitens viel zu hoch hänge. Liebenswürdig wurde ihr verſiche
daß es eine Kleinigkeit ſei, den Spiegel tiefer zu hängen, und Or
Speaker ſich gerne bereit erkläre, im Bedarfsfalle, noch mehr dieſe
Reflektoren anbringen zu laſſen. Die Damen ſannen weiter und kam=cſ
endlich auf den Gedanken, daß doch eigentlich eine Badeinrichtung ei?
ſehr willkommene Zugabe zu einem Aufenthaltsraum ſei. Wied
wurde der Speaker mit dahingehenden Forderungen überhäuft. De
Streit drohte ſchon gefährliche Formen anzunehmen, als endlich Ee
Damen zwei reizende Räume entdeckten, die ihrem jetzigen Zimm
gegenüberliegen und einen prachtvollen Ausblick auf die Terraſſe G‟
währen. Badezimmer und Spiegel ſind vergeſſen, und der Kampf to.
jetzt nur woch um die Eroberung dieſer beiden Räume. Sie brauchee
ſie und werden ſie kriegen. Es iſt ſicher billiger, als dem Raummang”
mit koſtſpieligen Umbauten zu ſteuern, und der Friede im engliſch
Parlament wird wenigſtens auf einige Zeitz wieder hergeſtellt ſein.
ſen
nich
Durf
Aien
de
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Marburg: Der an der Univerſität neu gegründete Lehrſtuhl f.*
Grenz= und Auslandsdeutſchtum iſt dem nichtbeamteten a. o. Profeſſ—
ebenda Dr. jur. et phil. Joh. Wilh. Mannhardt unter Ernennur ”/
zum ordentl. Profeſſor übertragen worden.
Jena: Zur Wiederbeſetzung des durch den Weggang des Profeſſon
H. A. Fiſcher nach Breslau an der Univerſität erledigten Lehrſtuhls f.—
Römiſches und Bürgerliches Recht iſt ein Ruf an Profeſſor Dr. 2e
Naape in Hamburg ergangen.
Tübingen: Profeſſor Dr. med. Eduard Borchers iſt zum
Chefar=
der chirurgiſchen Abteilung des Luiſenhoſpitals in Aachen als Nachfolde.
Marwedels ernannt worden. — Das durch den Weggang des Prof. Pon
in der rechts= und wirtſchaftswiſſenſchaftlichen Fakultät der Univerſite
erledigte Ordinariat für öffentliches Recht, iſt dem nichtbeamteten a. *
Profeſſor Dr. jur. Hans Gexber in Marburg übertragen worden.
Danzig: Dem a. v. Profeſſor Dr. Werner Mulertt von der Teſ
niſchen Hochſchule iſt die an der Univerſität Innsbruck erledigte auße—
ordentliche Romaniſche Philologie angeboten worden.
Göttingen: Profeſſor Dr. Viktor Moritz Goldſchmidt von de
Univerſität Oslo (Norwegen) hat einen Ruf als ordentlicher Profeſſch.
der Mineralogie und Direktor des Mineralogiſchen Inſtituts an 9—
Univerſitär Göttingen als Nachfolger von Geheimrat O. Mügge erha.
ten und zum 1. November 1929 angenommen; ſeine Ernennung zue
ordentlichen Profeſſor an der Göttinger Univerſität iſt bereits erſowe
Nummer 245
* Die engliſch=franzöſiſchen Beziehungen
verſteckes Werben der Franzoſen um die engliſche
Freundſchaft.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 3. Sept.
Nach den höchſt unangenehmen Auseinanderſetzungen im
Saag verſucht man jetzt, wenn auch nicht die Entente cordiale,
Fo doch ihren Schein wieder herzuſtellen. Die Ausſprache zwiſchen
BBriand und Macdonald hat ohne Zweifel dieſem Zweck gedient.
SDie Höflichkeiten Henderſons und Macdonalds haben in der
Franzöſiſchen Preſſe eine ziemlich kühle Aufnahme gefunden. Man
Hetont mehr oder weniger offen, daß England nach den ſcharfen
Worten Snowdens im Haag den ſchlechten Eindruck verwiſchen
wvill, den dieſe in Frankreich hinterlaſſen haben, und daß die
Labour=Regierung einer durch die allgemeine Lage bedingten
wingenden Notwendigkeit nachgibt, indem ſie eine Verſöhnung
ſucht.
In Wirklichkeit lagen die Dinge nicht ganz ſo. Die
Bedeu=
ung der Worte Macdonalds und Henderſons werden ganz
erheb=
lich überſchätzt. Nicht überall, denn man vernimmt in Paris
Stimmen, die laut verkünden, daß es keine Entente cordiale
mehr gibt und daß durch Verhüllung der wahren Sachlage die
Beziehungen zwiſchen Paris und London nur noch mehr
kompro=
mittiert werden.
Man nimmt in Paris an, daß die engliſche Diplomatie
ver=
ſuchen wird, in Genf die erſte Rolle zu ſpielen. Im übrigen will
man der Genfer Tagung keine große Bedeutung beimeſſen. Man
erblickt in ihr nur eine Fortſetzung der Konferenz im Haag, auch
därin, daß man von engliſcher Seite einige unangenehme Reden
erwartet .
In den Kreiſen, die die Außenpolitik Briands am meiſten
autheißen, hofft und wünſcht man aus vollem Herzen, daß die
Tagung in Genf ihm einige Preſtigeerfolge bringt. Das wäre
aus innenpolitiſchen Gründen höchſt erwünſcht.
Bei der Tagung in Genf ſoll wenigſtens in den vertraulichen
Beſprechungen die engliſche Kolonialpolitik, beſonders in Aegyp= rung des Schiffes beabſichtigt dabei, einen Abſtecher nach
San=
ten und Paläſtina, eine große Rolle ſpielen. In Paris erwähnt
ſchen Unruhen zu ſchaffen hatte, die ganze Welt auf die
erfolg=
jeiche Verwaltung des Mandates von Paläſtina durch England
verwies. Die Unruhen in Paläſtina ſollen übrigens — ſo ſagt
man — einen neuen Beweis dafür liefern, wie wichtig die
Entente cordiale für den Frieden im Orient ſei. Denn zwiſchen
den Ereigniſſen in Syrien, Paläſtina und Aegypten beſtand ſtets
ein wichtiger Zuſammenhang.
Die Räumung der Kehler Zone.
* Koblenz, 3. Sept. (Priv.=Tel.)
Ein engliſches Blatt hatte bei einer Betrachtung der Haager
Ergebniſſe die Behauptung aufgeſtellt, daß man verſäumt habe,
Vereinbarungen über die Räumung des Kehler Brückenkopfes
und die Verlegung der Rheinlandkommiſſion zu treffen. Nach
unſeren Informationen bedurfte es in dieſen Fragen keiner
be=
ſonderen Abkommen. Im Verſailler Vertrag wird in Artikel
429 geſagt, daß nach zehn Jahren nicht nur der Brückenkopf von
Mainz, ſondern auch der Brückenkopf von Kehl zu räumen iſt.
Es wird hier alſo ausdrücklich feſtgeſtellt, daß Kehl zur 3. Zone
gehört, über deren Räumung feſte Abmachungen vorliegen.
Außerdem iſt im Haag eine Räumung des geſamten
be=
ſetzten Gebietes feſtgelegt worden, ſo daß — ſelbſt wenn
Kehl nicht zur eigentlichen 3. Zone gehörte — alſo auch der
Brückenkopf Kehl bis zum 30. Juni 1930 geräumt ſein muß. —
Auch über die Verlegung des Sitzes der Rheinlandkommiſſion
ſind Sonderabmachungen nicht erforderlich. Schon ſeit mehr als
einem Jahr unterhalten ſich die Beſatzungsmächte darüber,
wel=
ſchen Ort ſich die Kommiſſion zu ihrem Sitz wählen ſoll, wenn ſie
nach der Räumung der 2. Zone aus Koblenz ausziehen muß. Es
wurde ſchon vor der Haager Konferenz Wiesbaden in Ausſicht
genommen und man hat auch an dieſem Projekt feſtgehalten. Wir
werden uns alſo darauf einrichten müſſen, daß die Kommiſſion
in kürzeſter Zeit nach Wiesbaden überſiedelt, auch dann, wenn die
Engländer geräumt haben, da Wiesbaden zur 3. Zone zählt,
die erſt bis zum 30. Juni 1930 geräumt ſein wird.
Kunſt und Kulkur von Peru.
Von Profeſſor Dr. Max Schmidt.
Als in den zwanziger Jahren des 16. Jahrhunderts ein
häuflein ſpaniſcher Abenteurer an der Weſtküſte des
ſüdameri=
kaniſchen Kontinents landete, ging ein Staatsweſen in Trümmer,
das ſich zu dieſem Zeitpunkt zur größten Macht und Blüte
ent=
faltet hatte. Zugleich mit der brutalen Ausrottung der letzten
Inkaherrſcher erfolgte eine völlige Vernichtung der
jahrhundert=
alten hochſtehenden Kultur dieſer Indianer. Erſt allmählich
ent=
ſtiegen dem konſervierenden Boden dieſes Tropenlandes Schätze,
die der ſinnloſen Zerſtörung entgangen ſind und heute eine
Vor=
ſtellung von der bewundernswerten hohen Kulturſtufe der
alt=
veruaniſchen Völker vermitteln.
Das Berliner Muſeum für Völkerkunde hat an den
Aus=
grabungen der peruaniſchen Altertümer ſtarken Anteil. Es konnte
ſchon früh umfangreiche Sammlungen, wie die Baeßlerſche mit
illein faſt 12000 Gegenſtänden, erwerben, ſo daß es heute die
reichhaltigſte und vollſtändigſte Peru=Sammlung des europäiſchen
ontinents beſitzt. Aus der Fülle dieſes bisher faſt unbekannt
gebliebenen Materials hat Prof. Dr. Max Schmidt, der
lang=
jährige Leiter dieſer Abteilung und Profeſſor der Ethnologie an
der Berliner Univerſität, die kulturhiſtoriſch intereſſanteſten und
künſtleriſch wertvollſten Stücke (insgeſamt gegen 1700
Gegen=
ſtände) ausgewählt und in geſchmackvoller Anordnung und
ab=
wvechſlungsreicher Folge herausgegeben („Kunſt und Kultur von
ſeru” Propyläen=Verlag Berlin, Preis: broſch. 50.— Mk., Hln.
5—— Mk., Hldr. 60— Mk.).
Am ſtärkſten iſt entſprechend ihrer Vielgeſtaltigkeit die
Kera=
ik vertreten. 500 Tongefäße: Urnen und Krüge, Flaſchen und
becher, Schalen und Näpfe in den ſeltſamſten Formen.
Uner=
cöpflich ſind die Einfälle der Töpfer der Chimu=Stämme. Die
Gefäße in Form von menſchlichen Köpfen und Figuren ſind von
ellier unbegreiflichen Sicherheit in der Ausdrucksgeſtaltung. Von
den unermeßlichen Gold= und Silberſchätzen der Peruaner iſt
gwiß wenig auf die Nachwelt gekommen, aber die in dieſem Buch
Agebildeten Masken, Figuren, Gefäße und Schmuckſachen aus
Eoelmetall, die Geräte und Zierrate aus Bronze geben uns eine
te Vorſtellung von der materiellen und künſtleriſchen Kultur
deſer untergegangenen Welt. Die Bearbeitung von Holz und
Rochen. Stein und Mufchel iſt techniſch und künſtleriſch
gleich=
ſalls vollendet. Die ganze Farbenpracht und Phantaſtik exotiſcher
röpenwelt finden wir in den Geweben von Pachacamac, Jca
und Ancon. Auch hier iſt Ornamentales und Figürliches ſo
9üücklich ins Flächenhafte gebracht und miteinander verwoben,
daß man nur in der Kunſt des nahen und fernen Oſtens etwas
Mittwoch, den 4. Ceptember 1929
Was wir zu zahlen haben.
* Berlin, 3. September. (Priv.=Tel.)
Die Notregelung, die von den Haager Diplomaten für die
Zeit bis zum endgültigen Inkraftreten des Youngplanes
ge=
troffen wurde, ſieht bekanntlich vor, daß wir zwar theoretiſch
einſtweilen nach dem Dawesplan noch weiterzahlen müſſen, daß
der Reparationsagent, aber die Beträge, ſoweit ſie über den
Youngplan hinausgehen, nicht transferieren darf, alſo im
Kre=
ditwege dem Deutſchen Reich wieder zur Verfügung ſtellt.
So=
bald ein Definitivum geſchaffen iſt, werden dieſe Kredite
auto=
matiſch gelöſcht. Sollte der — unwahrſcheinliche — Fall
eintre=
ten, daß aus irgend einem Grunde der Youngplan doch noch
ſcheiterte, dann müßte das Reich natürlich dieſe Kredite ſofort
zurückzahlen. Da ergibt ſich nun das Witzige, daß wir nach dem
Dawesplan im September weniger zu zahlen haben, als nach
dem Youngplan. Des Rätſels Löſung iſt ziemlich einfach. Wir
mußten bisher an den Reparationsagenten einen Betrag von
reichlich 183 Millionen monatlich abführen, der ſich aus dem
Seite 3
Reichshaushaltsbeitrag von 104 Millionen, den 24 Millionen aus
der Beförderungsſteuer und der monatlichen Annuität der
Reichsbahn von 55 Millionen zuſammenſetzt. Dieſe beiden
letz=
ten Beträge ſtammen eigentlich aus dem Auguſt, müſſen aber erſt
im September bezahlt werden. Die deutſche Delegation hat im
Haag vergeblich verſucht, durchzuſetzen, daß der Stichtag des
1. September entſcheide, daß infolgedeſſen auch dieſe 79
Mil=
lionen nicht mehr zu zahlen wären. Sie hat ſich damit nicht
durchſetzen können, weil die Gläubiger darauf beſtanden, daß der
Fälligkeitstermin des Auguſt gelte. Wäre der Youngplan ſchon
in Kraft, dann hätten wir zu zahlen monatlich 111 Millionen,
zuzüglich 79 Millionen, alſo 190 Millionen, während wir nach
dem Dawesplan nur etwas über 183 Millionen zu zahlen haben,
ſo daß alſo praktiſch unſere Zahlung im September um 7
Mil=
lionen geringer wäre. Am 1. Oktober verſchiebt ſich aber dafür
das Bild; dann ſtehen den 183 Millionen des Dawesplanes nur
noch 111 Millionen des Youngplanes gegenüber, alſo eine
Er=
leichterung um 72 Millionen monatlich. Wahrſcheinlich wird man
nun darauf abkommen, dieſe Beträge dem Reparationsagenten
gar nicht erſt geldmäßig zu überweiſen, ſondern wird
Schatz=
wechſel ausſtellen, die der Reparationsagent dann am Tage des
Inkraftretens des Youngplanes zurückgibt.
Kurs Richkung Heimakhafen.
Landung im Laufe des Mitkwoch Bormittag.
Friedrichshafen, 3. Sept.
Der Montag=Nachtflug über den Ozean hat das Tempo des
Luftſchiffes verzögert. Es lohnte ſich nach Anſicht der Führung
nicht, die Schlechtwetterzone zu durchkreuzen. Sie wurde
um=
fahren und der Kurs ging auf einen Punkt, der etwa 500
Kilo=
meter der Azoren lag. Das bedeutete immerhin einen Umweg.
Dazu kam, daß das Sturmgebiet ſeine Ausläufer bis über die
Azoren erſtreckte und ſo die Reiſegeſchwindigkeit verminderte.
Daher iſt der Wunſch der Zeppelinleute, am Dienstag früh die
europäiſche Küſte zu erreichen, nicht in Erfüllung gegangen. Erſt
am Nachmittag wurde Spanien überflogen. Die
Füh=
tander zu machen, wo ſich zurzeit der ſpaniſche König befindet.
man jetzt nicht ohne Spott, daß, während Frankreich mit den ſyri= König Alphons iſt ein Freund der Luftfahrt und hat ſich oft
ſchon für das Werk des Grafen Zeppelin bekannt. Er ſelbſt iſt
ein Förderer der Pläne, die darauf hinausgehen, durch
Zeppelin=
luftſchiffe einen regelmäßigen Dienſt zwiſchen Spanien und
Süd=
amerika einzurichten. Alſo iſt es nur eine Höflichkeitspflicht, dem
Förderer der Luftſchiffahrt einen Gruß von oben zukommen zu
laſſen.
Wie aus der letzten Standortsmeldung geſchloſſen werden
kann, wird das Luftſchiff keinesfallsvor 7Uhrin
Fried=
richshafen eintreffen. Wie Dr. Dürr uns erklärte, hält er die
Ankunft des Luftſchiffes in der Zeit zwiſchen 8
und 9 Uhr vormittags für wahrſcheinlich. Natürlich
kann ſie durch unterwegs eintretende widrige Winde noch weiter
hinausgezögert werden.
Kurz vor Oporio an der porkugieſiſchen Küfte.
Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” befand ſich um 14.00 Uhr
M.E.Z. auf 41.5 Grad Nord und 11,2 Grad Weſt, alſo kurz vor
Oporto an der portugieſiſchen Küſte.
deber Kap Orkegal.
Die Hamburg=Amerika=Linie teilt mit: „Das Luftſchiff „Graf
Zeppelin” befand ſich am Dienstag um 17 Uhr M.E.3. über Kap
Ortegal an der Nordweſtküſte Spaniens. An Bord iſt alles
wohl."
Ueber Sankander.
Die Hapag teilt mit: Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” befand
ſich um 21 Uhr M.E.3. über Santander (Nordküſte Spaniens)
mit Kurs auf Bordeaux.
Günſtigere Windverhälkniſſe auf der letzken Strecke
des „Graf Zeppelin”.
Das Seeflugreferat der Deutſchen.Seewarte gab am Dienstag
um 18 Uhr über die Windverhältniſſe nachfolgenden Bericht
heraus:
Nachdem der Hauptteil des zwiſchen den Azören und der
iberiſchen Halbinſel gelegenen Tiefs langſam nordnordoſt in die
Höhe von England gelangt iſt, hat ſich auch die Wetterlage
wie=
der über der Biscaha umgeſtaltet. Das dortige Teiltief iſt faſt
vollſtändig aufgefüllt, und es herrſchen jetzt über der
nordſpani=
ſchen Küſte mäßige Oſtwinde. Unter dem Einfluß der
Sonnen=
ſtrahlung haben ſich über Nord= und Mittelſxanien wie über
Südfrankreich Tiefs entwickelt, die eine große Veränderlichkeit der
überall mäßigen Winde verurſachen. Sie werden die Fahrt des
Luftſchiffes auf ſeinem letzten Fahrtabſchnitt nicht mehr
weſent=
lich beeinfluſſen. Auch ſonſtige Wetterſtörungen wird es,
abge=
ſehen von örtlichen Gewittern, nicht antreffen.
Skuktgarf und Friedrichshafen im Flaggenſchmuck.
Das württembergiſche Staatsminiſterium hat angeordnet,
daß am Tage der Ankunft des Luftſchiffes „Graf Zeppelin” in
Friedrichshafen die ſtaatlichen Gebäu” in Stuttgart und
Fried=
richshafen zu flaggen haben.
Die Empfangsfeierlichkeiten für „Graf Zeppelin”.
Für die Empfangsfeierlichkeiten für den „Graf Zeppelin” in
Friedrichshafen wird mit einem Fremdenbeſuch von 50—60 000
Menſchen gerechnet. Allein der Deutſche Touring=Club erſcheint
mit 8000 Kraftwagen. Nach der Landung werden
Begrüßungs=
anſprachen vom Reichsverkehrsminiſter, vom württembergiſchen
Staatspräſidenten und vom Stadtſchulheiß gehalten werden. Die
Begrüßungsfeier im Rathaus wird wegen des erwarteten
ſtar=
ken Andranges ausfallen. Die Paſſagiere und die Beſatzung
werden in einem Feſtzug, zu dem der Deutſche Touring=Club 60
Wagen zur Verfügung ſtellen will, in die Stadt geführt.
Zwei Deukſchland=Fahrken des „Graf Zeppelin”
im Sepkember.
Wie wir erfahren, wird „Graf Zeppelin” noch im September
zwei Deutſchlandfahrten unternehmen, und zwar wird das
Luft=
ſchiff auf der erſten Reiſe von Friedrichshafen über Schleſien
nach Berlin fahren und dort am Ankermaſt feſtmachen. Die
zweite Reiſe führt dann von Berlin über Oſtpreußen nach
Fried=
richshafen zurück. Die Plätze für dieſe beiden Reiſen ſind bereits
ausverkauft. An den Fahrten werden 22 Paſſagiere teilnehmen.
Am 17. September wird Dr. Eckener vorausſichtlich wieder in
Deutſchland eintreffen. Am Dienstag vormittag iſt Lloyd
George, im Automobil von Freudenſtadt kommend, in
Friedrichshafen eingetroffen.
Gleichartiges dem entgegenſetzen kann. Den Abſchluß des
Buches bilden kulturhiſtoriſch beſonders intereſſante Gegenſtände
des täglichen Gebrauchs.
In einer Einleitung von 122 Seiten des insgeſamt 600
Sei=
ten umfaſſenden Werkes wird das altperuaniſche Land
geogra=
phiſch und hiſtoriſch behandelt und ein getreues Bild ſeiner
wirt=
ſchaftlichen und ſozialen Einrichtungen, des Lebens und Treibens
ſeiner Bewohner gegeben. Eine ſorgfältig gezeichnete Karte
von Peru und ein erläuternder Bilderkatalog nebſt Regiſter
er=
höhen den Wert des Buches, das eine wichtige Ergänzung zur
monumentalen Reihe der jetzt vor ihrem Abſchluß ſtehenden
Propyläen=Kunſtgeſchichte iſt.
Von der „Palververſchwörung” zu den
Höllen=
maſchinen.
Das Serengſtoff=Attentat, das jetzt gegen den Reichstag
ver=
bt worden iſt, iſt nicht nur das letzte Glied in der Kette der
iſchläge, die ſeit einiger Zeit uns in ſolche Unruhe verſetzen,
dern in einer viel längeren Reihe von Verbrechen, die mit
er größeren Verbreitung der Sprengſtoffe begannen. Wohl den
rſten bedeutenderen Verſuch, Exploſivſtoffe gegen die beſtehende
taatsform zu verwenden, ſtellte die berühmte
Pulververſchwö=
ug in London dar, deren Erinnerung man noch heute in Eng=
und am 5. November durch allerlei Feuerwerk auffriſcht. Guy
awkes, der Sohn eines Notars, der an der Spitze einer
revolu=
nären Bewegung ſtand, wollte damals das Parlament bei
ner Eröffnung 1605 durch Pulver in die Luft ſprengen, aber
r Plan wurde vorher verraten und Fawkes wurde hingerichtet.
bäter hat man dann bei Attentaten hauptſächlich mit Pulver
füllte Bomben verwendet, die beim Aufprallen explodierten.
aneben aber treten ſeit Anfang des 19. Jahrhunderts die
ſo=
nannten Höllenmaſchinen, bei denen eine beſonders eingebaute
orrichtung durch ein Uhrwerk nach Ablauf, einer beſtimmten
eitſpanne die Exploſion hervorruft. Die erſte ſolche
Höllen=
ſchine wurde bei dem Attentat verwendet, das am 24.
De=
nber 1810 gegen Napoleon verübt wurde und dem der Kaiſer
r durch ein Wunder entging. Die ruſſiſchen Aufrührer, die im
lufe des 19. Jahrhunderts das Leben der verſchiedenen Zaren
drohten, haben beſonders mit Bomben gearbeitet. Durch eine
ombe wurde Kaiſer Alexander II. von Rußland getötet, und
18 gleiche Schickſal traf ſeinen jüngeren Sohn, den Großfürſten
rgius. Andere Sprengſtoffattentate richteten ſich gegen den
aren Alexander III. Das eine Mal wurden die Gepäckwagen,
den Salonwagen des Zaren vorausliefen, zerſchmettert, weil
an irrtümlicherweiſe glaubte, es ſei der Sonderzug ſelbſt, und
das andere Mal wurde der Zug, in dem ſich Alexander mit ſeiner
Gemahlin und ſeinen Kindern befand, bei Borki durch eine
Höllenmaſchine zum Entgleiſen gebracht; viele Mitglieder des
Hofes fanden dabei den Tod, aber der Zar und die Seinen
blie=
ben unverſehrt unter den Trümmern. Bei den verſchiedenen
Bombenanſchlägen gegen gekrönte Häupter, denen z. B. der
Bür=
gerkönig Louis Philippe, Napoleon III. und in neueſter Zeit
König Alfons von Spanien und Victor Emanuel von Italien
glücklich entgingen, wurden andere Opfer durch die Exploſion
dahin=
gerafft. Ein furchtbares Verbrechen verſuchte 1875 der amerikaniſche
Reeder Thomas. Er benutzte eine Höllenmaſchine, bei der zum
erſten Mal Dynamit als Sprengſtoff verwendet wurde, und zwar
hatte er eine große Menge Dyuamit in ein Faß getan, das nach
8 Tagen durch ein geräuſchlos laufendes Uhrwerk zur Exploſion
gebracht werden ſollte. Dieſe Höllenmaſchine wollte er zuſammen
mit hoch verſicherten Waren an Bord des Dampfers „Moſel”
bringen, damit er ſpäter, nachdem das Schiff auf hoher See in
die Luft geflogen war, die große Verſicherungsſumme einſtreichen
konnte. Aber durch einen Zufall riß beim Verladen der
Höllen=
maſchine die Krankette, das gefährliche Frachtſtück explodierte
und mehr als 100 Menſchen wurden in Bremerhaven getötet und
ſchwer verletzt. Beſonders großes Aufſehen erregte bei uns in
Deutſchland der Anſchlag, durch den man am 28. September
1883, dem Tage der Einweihung des Niederwald=Denkmals, zu
dem die deutſchen Bundesfürſten und viele hohe Würdenträger
des Reiches verſammelt waren, dieſes Denkmal in die Luft
ſpren=
gen wollte. Nur ein Zufall verhinderte dieſe furchtbare
Kata=
ſtrophe, indem die Zündſchnur erloſch, weil ſie vom Regen
durch=
näßt war. Die Attentäter wurden hingerichtet. Dieſer Anſchlag
führte dann zum Erlaß des ſogenannten „Sprengſtoffgeſetzes”,
das auf ähnliche Verbrechen beſonders ſchwere Strafen legte.
Solche Geſetze gegen Sprengſtoffanſchläge ſind, dann in den
meiſten übrigen Kulturſtaaten geſchaffen worden. Leider aber
konnten auch ſie dieſe Attentate nicht aus der Welt ſchaffen, die
ſich immer wiederholt haben, zuletzt noch 1925 bei dem furchtbaren
Anſchlag in der Kathedrale zu Sofia, der eine ungewöhnlich große
Zahl von Opfern forderte.
Kunſt., Wiſſenſchaft und Leben.
— Adolf Buſch beginnt ſeine diesjährige Tournee im
Septem=
in Venedig, wo er eingeladen iſt, auf der Ausſtellung „des sette
ſto” die beiden Feſtkonzerte zu übernehmen. Anſchließend daran wird
in Genf als Soliſt der beiden Feſtkonzerte, die zu Ehren des
Völker=
ndes ſtattfinden, auftreten. Die Konzerte finden auf Einladung der
adt Genf mit der Dresdener Staatskapelle und ſeinem Bruder,
Gene=
muſikdirektor Fritz Buſch, ſtatt
Seite 4
Mittwoch den 4 September 1929
Nummer 245
Vor innenpolikiſchen Au
in
ſehungen.
Tendenzen um die Arbeitsloſenverſicherung.
* Berlin, 3. September. (Priv.=Tel.)
Am Mittwoch iſt die Pauſe des Sozialpolitiſchen Ausſchuſſes
des Reichstages zu Ende und die Beratungen über die Reform
der Arbeitsloſenverſicherung werden weitergehen. Genutzt hat die
Pauſe nichts. Es iſt koſtbare Zeitverloren gegangen,
ſachlich aber ſteht der Ausſchuß genau da, wo er vor ſeiner
Ver=
tagung ſtand, höchſtens daß inzwiſchen die Reichsratsausſchüſſe
ſich mit der Regierungsvorlage ſelbſt beſchäftigt haben und am
Mittwoch auch der Reichsrat, ſo gerne auch Preußen einer
Ent=
ſcheidung ausweichen möchte, Farbe bekennen muß. Gleichzeitig
ſind zum Mittwoch die Fraktionsvorſitzenden zuſammenberufen,
um neue Einigungsmöglichkeiten zu ſuchen. Auch ein
hoffnungs=
loſes Beginnen, ſolange die Sozialdemokraten jeden Abbau der
Leiſtungen verweigern und die übrigen Regierungsparteien
ver=
langen, daß die Arbeitsloſenverſicherung finanziell auf eigene
Füße geſtellt wird. Die Sitzung der Zentrumsfraktion in
Frei=
burg hat jedenfalls das Eine ergeben, daß das Zentrum bei
aller Rückſicht auf ſeine chriſtlichen Gewerkſchaften nicht bereit iſt,
einer Reform zuzuſtimmen, die neue Belaſtungen dem Reichsetat
bringt. Das Zentrum hält vorläufig noch an dem Antrag
Ries=
ner=Teuſch feſt, der u. a. die Leiſtungen der Verſicherung von den
Beiträgen der Verſicherungsnehmer abhängig machen und damit
den Kern des Uebels treffen will. Ein ſolcher Antrag würde
vermutlich eine Mehrheit im Reichstag finden. Inzwiſchen aber
haben ſich die Sozialdemokraten auf ihr Preſtige ſo feſtgelegt,
daß ſie ſich nicht einmal überſtimmen laſſen können, ſo daß hier
alſo der Anſatz zu einer ſchweren innenpolitiſchen Kriſe ent=
ſtehen müßte. Eine ſolche Kriſe wollen aber — vorläufig
wenig=
ſtens — alle Parteien nicht, bis der Youngplan in Ordnung iſt.
Es machen ſich daher erneut Tendenzen bemerkbar, eine
proviſo=
riſche Löſung zu verſuchen und die Hauptreform auf den Herbſt
zu verſchieben.
Differenzen zwiſchen Kaas und wirkh.
* Berlin, 3. September. (Priv.=Tel.)
Die Gerüchte von ſtarken Differenzen zwiſchen Dr. Wirth
und ſeinem Parteivorſitzenden Dr. Kaas wegen der Haltung im
Haag ſind dem Zentrum außerordentlich unbequem. Die
Demen=
tiermaſchine muß daher in Bewegung treten. Jetzt kommt auch
die „Germania” mit einer parteioffiziöſen Erklärung, um den
Tatbeſtand möglichſt zu verdunkeln. Sie kann auch nur
feſt=
ſtellen, daß Dr. Kaas leider verhindert war, an der
Fraktions=
ſitzung in Freiburg teilzunehmen, obwohl er in Freiburg war;
dagegen habe eine Ausſprache zwiſchen ihm und Dr. Wirth im
Beiſein des badiſchen Parteiführers, Prälat Dr. Schober,
ſtatt=
gefunden, die ſich in freundſchaftlichſter Weiſe vollzogen habe.
Alle in der Preſſe erſchienenen Kombinationen, als ob aus der
juriſtiſchen Beurteilung der im Locarnovertrag vorgeſehenen
Vergleichskommiſſion innerhalb der Fraktion Differenzen
ent=
ſtanden ſeien, ſeien durchaus unzutreffend, und das ſei der
Tat=
beſtand, ſagt die „Germania‟. Daß alſo nicht alles im Zentrum
ſtimmt, wird hier indirekt zugegeben, und daß Herr Dr. Wirth
und Dr. Kaas ſich nicht geeinigt haben. Die Bedeutung dieſer
Differenzen ſoll aber bagatelliſiert werden, woran auch Dr. Wirth
offenbar zu ſeinem Teil mitarbeitet dadurch, daß er ſein
Ver=
halten in der Frage der Kontrollkommiſſion damit erklärlich
machen will, daß er im übrigen im Haag den ſtarken Mann
ge=
ſpielt habe, worüber zu gegebener Zeit wohl noch einiges zu
ſagen ſein wird.
Deukſchlands Vermitklerrolle in China und Rußland.
Die deutſchen Vertretungen in Rußland und China ſind in den
letzten Wochen von den Regierungen beider Staaten ſehr ſtark in
An=
ſpruch genommen worden, weil ſie die beiderſeitigen Intereſſen
ver=
treten, ſolange die normalen Beziehungen zwiſchen den Nachbarſtaaten
nicht wieder hergeſtellt ſind. Man kann ihre Arbeit in zwei Teile
zer=
legen. Die Botſchaften ſind in der Hauptſache dazu da, Briefträgen
dienſte zu leiſten und die zahlreichen Noten in Nanking bzw. Moskau
an die richtige Adreſſe zu beſorgen. China hat in den letzten Tagen
eine neue Note übergeben, in der nach ruſſiſcher Quelle die Zulaſſung
eines ruſſiſchen Direktors für die Oſtchinabahn unter gewiſſen
Bedingun=
gen ausgeſprochen wird. Die Hauptlaſt der Vertvetungen im Fernen
Oſten liegt auf den Schultern der Konſulatsbeamten, die ununterbrochen
die Grenzzonen bereiſen und dafür ſorgen müſſen, daß die Gefangenen
menſchenwürdig untergebracht ſind. Militäriſche Gefangene ſind bisher
ſo gut wie nicht gemacht worden, was aber wohl darauf zurückzuführen
iſt, daß die Grenztruppen jede Grenzverletzung ſofort mit Erſchießen
ahnden. Die meiſten Internierten befinden ſich auf chineſiſchem Boden,
es ſind meiſt Angeſtellte der Oſtchinabahn. Zurzeit ſind die deutſchen
Beamten damit beſchäftigt, aus Moskau übermittelte Gelder an die
bedürftigen Internierten auszuzahlen. Unſere Beamten haben bisher
auf beiden Seiten größtes Entgegenkommen gefunden. Namentlich die
Chineſen haben ſich jedesmal beeilt, entdeckte Mißſtände abzuſtellen,
Urſprünglich waren die Ruſſen durchaus nicht damit einverſtanden,
daß wir auch die chineſiſchen Intereſſen wahrnahmen. Es bedurfte erſt
eines nachhaltigen Hinweiſes darauf, daß ſchon während des
türkiſch=
italieniſchen Krieges das Deutſche eRich die gleiche Rolle geſpielt habe,
ſodaß ſich alſo auch Rußland mit dieſer Doppelrolle Deutſchlands
ab=
finden könnte. Soweit ſich die Dinge bisher überſehen laſſen, ſcheint
man ſowohl in Moskau wie in Nanking mit der Tätigkeit unſerer
Be=
amten ſehr zufrieden zu ſein. Wenn allerdings nicht ſofort nach dem
Rechten geſehen werden kann, ſo hängt das mit dem kleinen
Beamten=
ſtand zuſammen, der uns im Fernen Oſten zur Verfügung ſteht, denn
unſere Konſulate ſind gerade dort wegen des zugeknöpften Reichsſäckels
nur ſehr ſchwach beſetzt. Infolgedeſſen können nicht allzu viel Beamte
dauernd diesſeits und jenſeits der ruſſiſch hineſiſchen Grenzen
unter=
wegs ſein.
Karl Keller
Gretel Keller, geb. Maurer
Vermählte
Ober=Ramſtadt
Darmſtadt
4. September 1929.
Heute feiern die Eheleute Herr Robert
Hacke und Frau Eliſabeth, geb.
Sulzmann, das Feſt ihrer
Silbernen Hochzeit.
Auf Teilzahlung
Gebiſſe, Goldkronen
u. Brücken. 113523a
Reparaturen
in einigen Stunden.
Frau Joſeph, Dent,
J. Joſeph, Dentiſt
Marktplatz 4
im Fiſchhaus Fertig.
Leide an einem ziemlich ſchweren Lungenleiden,
welches ich mir im Kriege zugezogen habe, ſodaß ich auch oft bettlägerig bin. Seit ich Ihr Nymphoſan
kenne, brauche ich keine andere Medizin mehr, denn ſie bringt mich immer wieder rauf, werde das Mittel
jedem Lungenleidenden beſtens empfehlen. Dies ſchreibt freiwillig Herr H. K. in Tſch.
Preis der Flaſche Nymphoſan Mk. 3.50. Verubonbons Mk. —,80.
Erhältlich in allen Apotheken. Beſtandteile: Bals Myr. cps.=3‟, Na. benz, 010 Na. br. 2‟, Ferr. pept oxid, ligu,
aa 5%0 Exir. Malt 24%, Saech. 16%, t. emuls.
(V 12210
Alleinherſteller: Nymphoſan A.=G., Starnberg a. See bei München a. G.
Dankſagung.
Todes=Anzeige.
Glückauf zur Goldenen!
Stat Korten.
Für die zahlreichen Blumenſpenden und
Geſchenke anläßlich unſerer Vermäblung
ſagen herzlichſten Dank
Nach ſchweren, mit großer Geduld ertragenen Leidenstagen
ent=
ſchlummerte im ergrauenden Tagesbeginn am 2. September ſanft
und unerwartet unſere innigfigeliebte Tochter, Schweſter, Enkelin
und Nichte
(13917
Chriſfian Müller und Frau
Eliſabeth, geb. Pfeiter
Niederſtr. 19.
Heide
In tiefer Trauer:
Familie Prof. Carl Kittel
Familie Adolf Schneider
Am Montag verſchied nach kurzem
ſchweren Leiden mein lieber Mann,
mein herzensguter Vater, unſer
Schwiegerſohn und Onkel
(Bayreuth)
Familie Hermine Kiltel
(Wien)
Familie Robert Kittel
(Wien)
(Darmſtadt)
Familie Carl Schneider
(Darmſtadt)
Familie Hans Rothmüller
(Wien)
Für die bſelen Beweiſe herzlicher Teilnahme, ſowie für
die zahlreichen Kranz= und Blumenſpenden bei dem
Heim=
gang unſeres lieben Entſchlafenen danken wir Allen innigſt.
Beſonderen Dank Herrn Pfarrer Grein für ſeine
tief=
empfundene Grabrede, der Freiw. Feuerwehr Arheilgen,
der Gemeinde, der Freiw. Sanitätskolonne, der
Dreſch=
genoſſenſchaft, dem Bauernverein, den Wiesbadener
Leidensgenoſſen, den Schulkameradinnen und =
Kame=
raden, dem Kreisverband der Freiw. Feuerwehren
Darm=
ſtadt, der Freiw. Feuerwehr Darmſtadt, der Freiw.
Feuer=
wehr Pſungſtadt, ſowie der induſt. Berufsfeuerwehr der
Fa. E. Merck für die ehrenden Nachrufe und
Kranz=
niederlegungen. Ferner unſern Dank der Kapelle der
Freiw. Feuerwehr Arheilgen für die Trauerchoräle und
dem Geſangberein „Liederzweig”, für den erhebenden
Grabgeſang.
Im Aamen der trauernden Hinterbliebenen:
Junge ſchwarz und
grau geſtr. Katze zu
verſchenken,
Wendel=
ſtadtſtraße 27, pt. (*
Grau getigertes,
Katharine Kunz, geb. Anthes.
Arbeilgen, den 31. Auguſf 1929.
ſtubenreines Katerchen
in nur gute Hände
abzugeben. Bleichſtr.
Nr. 21, part.
Geſchäftsfrau ſucht
ſich mit etw. Kapit.
an ſich. Unternehm.
tätig zu beteiligen.
Angeb. unt. O.
an die Geſchſt.
Gebe
2. Hypokheken
günſtigſt. Anfrag. u.
M. 1 Gſchſt. (106150
Joſeph Klotz
im Alter von 43 Jahren.
Die Feuerbeſtattung erfolgt im Sinne der Entſchlafenen am
Donners=
tag, den 5. September, nachm. 5 Uhr, im Krematorium zu Darmſtadt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Luiſe Klotz, geb. Luh
und Kind.
Klavier=
Unterricht
Die Beerdigung findet
Donners=
tag, den 5. September, nachm.
2½ Uhr, vom Portal des
Wald=
friedhofs aus ſtatt.
Br.ied. ar0d
Heinrichstraße 49
ert. Fr. Else König,
Landwehrſtr. 35.
zurüsk!
(13793b)
Dankſagung.
Für die zahlreichen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei dem
Heim=
gange unſerer lieben Entſchlafenen
ſagen wir unſeren herzlichſten Dank.
Beſonderen Dank Herrn Pfarrer
Krämer für die troſtreichen Worte
(13931
am Grabe.
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Phil. Gerſtenſchläger.
Zur ſorgfältigen
Aublege
empfiehlt ſich
Fr. Hartmann,
appr. Heilgehilfe u.
Maſſeur.
(7852a
Grafenſtr. 20 II Iks.
Telephon 1454.
Bielefelder
Wäsche
Leinen
Herren-,
Damen-
Rodau, den 2. September 1929.
Electrola-
Instrumenie
und
aundel
Jäger
Georgenstr. 11.
Telephon 2579.
(6724a)
Taubheit geheilt!
Phänom.=Erfindung
Euphonia”, v.
Spe=
jialärzt. anerkannt.
Selbſtheil. zu Hauſe
d. Schwerhörigkeit,
des Ohrenſauſens u.
d. Ohrenfluſſ. Zahlr.
Dankſchr.Unentgeltl.
Broſch. verſ. a
Ver=
langen. Zolzislaus
Zoellner. penſ.
Poſt=
amtsvorſtand. Liſzki
b. Krakau (Polen),
(TV. 13914)
insbesondere
Braut-
Verkauf nur
an Private
Darmstadt
Wilhelminenstr. 31!
Kuf 1074
BADE
Im ROMERBAD
Zimmerſtr. 7 Darmſtadt Telephon 3834
Alle Krankenkaſſen zugelaſſen. (9246a
Baßhilder
Haarformer
GrÜPpO
U
Darmstadt
Es empfehlen sich in
Ondulation
Dauerwellen
Theaterfrisieren
Schönheitspflege
Wasserwellen
Manieure
Elisabethenstraße 34 W. Hermes
Luisenstraße 8 F. Rlein
Kirchstraße 17 E Köhler
Ernst-Ludwigstraße 22 G. Micklas
Grafenstraße 24 K. Schuls
Luisenplatz 4 C. Steinmet=
Ludwigstraße 8 H. Streckert
Rheinstraße 31 Fr. Wegener
Lauteschlägerstraße 32 A. Mihelm
Nd.-Ramstädterstr. 53 Obige Geschäfte bürgen für tachmännische Bedienung! (13265b
Haarformergruppe Darmstadt
in 1 Stunde
billig und gut.
Thiele Nachf.
nur Bleichſtraße
Teleph. 1912. (9
Zum Einmachen
Friſche Pfirſiche Pfd. 25 J, 3 Pfd. 70.5
Süße Zwetſchen.
3 Pfd. 40 3
Saftige Birnen
3 Pfd. 30 Z
Stangenbohnen
1 Pfd. 25 Z
Faßbender, Ludwigstr. 6
u. Früchteſtand am Markt, gegenüber Tietz. (13935
De besten KOcFREOENZ-APRARNTE
und ELEKTRODEN zu hben
wRt0STRRSE 3
R. KeuISCKD SSIN
Verloren
Grdl. Klavierunterr
Frau Nanny Kaiſer,
Viktoriaſtr 42, II.
Gediegene Ausbild.,
in der Kirſchenallee leichtfaßl. Methode
Gürtel m. 2 Uhren. f. Anfäng. u. Voran=
Geg. Belohn. abzug.
Kahlertſtr. 10, I.
(13907)
O
Matur Fraße 30
ittmann=
(B10532)
geſchrittene u.
Uebe=
gelegenheit. Honor.
mäßig. (11586a
Gikarre-,
Zither= u. Mandol.=
Stund. bei Gerbig,
Neckarſtr. 24. Hts. I
(lks.). Inſtrumente
billig
Abzugeben
Hypolheken u.Darlehen
prompt ſeitJahr. dch
Fa. Gg. Ebert,Saalb. 60. T.1117. 13796a
Auf größ. Anweſ. in
beſter Lage 20 000
0,5 ſchw. Wyandott., Mark an erſt. Stelle
Jung. ſchw. Rehpin= B.R. 28, aus präm. geſucht. Angeb. und
ſcher in gute Hände Zuchtſtamm. 1,9 wß. O. 19 Geſchſt. erb.
abzugeben. — Lieb= /Leghorn, B.R. 28 u.
frauenſtr. 59, I. (* 29. u. einige Kreu=/4000 Mk. geg. guteß
Schäferhund, 15 M. zungshühner. Sicherh. (wenig be=ß
alt, ſehr wachſ. bil= Späth,Wienerſtr. 78. laſt, groß. Anweſen)4.
lig zu verkaufen, (* Zu ſprechen nach geſucht. Ang. unter
7 Uhr abends. — O. 20 Geſchäftsſt.
Alexanderſtraße
ist die schöne und fruchtbare Pfak
wohnern e Ansässig sind viele großt
Industrie-Unternehmen mit Weltruf /
Zentrale der deutschen Chemischel
und der Schuh-Industrie • Grödtel
deutsches Weinbau- und
Waldge-
biet • Lebhafter Handel u. Verkefl
Größter, deutscher linksrhein. Hafelſ
in sämtlichen, rund 700 Städten urd
Ortschaften dieses Gebietes ist d!
Pfälzische Rundscha!
am Rhein mit rund 1 Million Ein=
vertreten • Sie hat mit täglich 30001
Expl. weitaus die größte Auflage alle
pfälz. Tageszeitungen, den umtang"
reichsten Anzeigenteil u. die meistell
kleinen Anzeigen • Alle Schichtel
der Bevölkerung bevorzugen 0‟,
Pfälzische Rundschau
LUDWIGSHAFEN AM RHEI
Probe-Nummorn und 2ue
führliche Prospekte gern kostenle
Aus der Lundeshauprmadt.
Darmſtadt, 4 September.
Spaniſcher Fliegerbeſuch in Darmſtadk.
Wie bereits gemeldet, ſtatteten die beiden Sportflieger Erzherzog
u on und Erzherzog Franz Joſef von Habsburg=
Bour=
geſtern und vorgeſtern Darmſtadt einen Beſuch ab. Die beiden
erer ſind auf einem Europaflug begriffen, der der Propaganda für
WVeltausſtellungen in Barcelona und Sevilla dienen ſoll. Die
Her=
fliegen ein Kleinflugzeug, eine engliſche Maſchine (ſogenannte
rre), einen Doppeldecker, deſſen Flügel zurückklappbar ſind, ſo daß
kleine Garage zur Unterbringung des Flugzeuges genügt. Die
ſchine iſt mit einem 100 PS Motor ausgerüſtet, der eine
Geſchwindig=
von 115—120 Km. pro Stunde ermöglicht.
Die beiden Erzherzöge ſind von Barzelona nach London geflogen,
er dort aber eine neue Maſchine erſtanden, da die urſprüngliche
einem zu kleinen Motor ausgerüſtet war. Nach einem Rundflug
ganz England flogen die beiden Flieger nach Belgien und Holland
4rafen am Samstag über Berlin und am Sonntag in Frankfurt
Main ein. Von Frankfurt ſollte die Reiſe über München nach
tixreich, Tſchechoſlowakei uſw., gehen, doch wurde den Erzherzögen
Einreiſe in Oeſterreich verſagt.
Oer Tatſache des Darmſtädter Wohnſitzes des Grafen T. de
Zu=
ſri a, der ſeit Jahren in Darmſtadt ſtudiert, und der in Barcelona
der gleichen Univerſität ſtudierte, wie der Erzherzog Franz Joſeph,
es zu danken, daß die Herren den Flug nach München durch einen
zer Abſtecher nach Darmſtadt unterbrachen. Die Ankunft war ſchon
Montag abend vorgeſehen. Die Herren hatten jedoch bei einer
lufahrt an den Rhein eine Panne erlitten und konnten nicht
recht=
ig zum Start nach Frankfurt zurückkehren. Da der Beſuch jedoch
zugeſagt war, und Graf de Zubiria die Herrſchaften zu einem
udeſſen in die Traube geladen hatte, trafen ſie nach telephoniſcher
ſtändigung um halb 9 Uhr mit dem Auto in Darmſtadt ein. In
bleitung der beiden Erzherzöge befand ſich der franzöſiſche
Kunſt=
ſiaer Lemoingné der ſpaniſche Konſul in Frankfurt, ferner Graf
roldingen, auch Erbgroßherzog Georg und Prinz Ludwig
Heſſen nahmen an dem Abendeſſen teil, ſowie Graf
Harden=
eg u. a. m. Während des Abendeſſens in der Traube hieß
Regie=
gsrat Dr. Kayſer die Herrſchaften als Vertreter der Darmſtädter
tpolizei und der Flugplatzleitung in Darmſtadt herzlichſt willkommen.
bedauerte, daß die Herren, die ſich von Darmſtadt zur Begrüßung
Flieger auf dem Flugplatz eingefunden hatten, durch das Ausbleiben
Flugzeuges enttäuſcht wurden, er gab aber ſeiner Freude darüber
Bdruck, nunmehr in dieſem Kreiſe doch Gelegenheit zu finden, die
tren zu begrüßen und in Darmſtadt willkommen zu heißen. Der
Be=
ſei gerne quittiert als ein erneuter Beweis freundſchaftlicher
Be=
kungen zwiſchen Spanien und Deutſchland, die ja während des
Krie=
wvas allgemein bekannt iſt, auch unter ſchwierigſten Verhältniſſen
/ögehalten haben. Sein Toaſt galt Spanien.
Graf Zubiria dankte den ſpaniſchen Herrſchaften inſonderheit
kit, daß ſie der Einladung nach Darmſtadt Folge geleiſtet haben.
hieß die Herrſchaften alle herzlichſt willkommen und brachte ein Vivat
auf Deutſchland und Spanien. Graf Hardenberg betonte in
er launiger Anſprache die Verbindungen zwiſchen Spanien und
und ſitſchland, die in diefem kleinen Kreis eine reizvolle Verkörperung
fatze zben. Er erzählte dann vom Mißgeſchick der ſpaniſchen Herrſchaften
der Autofahrt zum Rhein, und ſprach im Namen der Gäſte dem
pt. Uhfen Zubiria Dank für die Einladung aus. Der franzöſiſche
Kunſt=
ſyer Monſieur Lemoingné dankte in franzöſiſcher Sprache für
und ſeine Gattin ebenfalls für die freundliche Einladung,
be=
kerte, daß es ihm geſtern abend nicht möglich war, wie beabſichtigt
keſen, ſeine Kunſtflüge in Darmſtadt wenigſtens teilweiſe zu zeigen.
übrigen verlief die interne Veranſtaltung bei angeregter
Unter=
tung in ausgezeichneter Stimmung.
Um für die Enttäuſchung am Montag abend zu entſchädigen,
tra=
die beiden Erzherzöge in ihrem Flugzeug M.W. 122 dann am
astag mittag um 12 Uhr auf dem Darmſtädter Flugplatz ein. Hier
boten ihnen Graf Zubiria und Polizeidirektor Dr. Uſinger
Will=
imgruß. Nachdem die beiden Flieger im Flugplatzreſtaurant das
ttagsmahl eingenommen hatten, wurde der Flug gegen 3 Uhr nach
ſnchen fortgeſetzt, der von München aus über die Schweiz und Ita=
*
wieder zurück nach Barcelona führen ſoll.
— Ernannt wurden: Am 29. Auguſt: die Kanzliſten Otto Ger=
* in Oppenheim zum Kanzliſten bei dem Kreisamt Oppenheim, und
helm Stern in Dieburg zum Kanzliſten bei dem Kreisamt
Die=
a. beide mit Wirkung vom 20. Auguſt 1929 an.
Heſſiſches Landestheater Darmſtadt. Spielzeiteröffnung.
aß für Maß” von Shakeſpeare kommt, für die Bühne neu
bear=
fet und inſzeniert von Renato Mordo, mit der Muſik von Karl
ria Zwißler, am Sonntag, dem 8. September, 19,30 Uhr, im Großen
hs zur Aufführung. Bühnenbilder: Lothar Schenck von Trapp. In
er Eröffnungsvorſtellung ſpielt Generalintendant Carl Ebert die
Ele des Herzogs. In den übrigen Hauptrollen ſind die Damen Con=
G., Mosbacher, Knott, Gothe, und die Herren Ebert, Minetti, Hinz,
nberger, Maletzki, Keßler, Baumeiſter, Jürgas, Weſtermann und
blinger beſchäftigt. Die Vorſtellung iſt der Miete C zugeteilt. Der
verkauf beginnt morgen Donnerstag. —
Einführungsvor=
tg zu „Neues vom Tage‟. Dienstag, den 10. September,
Vorabend der Darmſtädter Erſtaufführung von „Neues vom Tage‟,
d Karl Holl, der bekannte Frankfurter Muſikſchriftſteller, im Kleinen
us des Landestheaters einen Einführungsvortrag in die Hindemithſche
r halten, der ſicherlich das ſtärkſte Intereſſe des kunſtintereſſierten
Fkums finden dürfte.
— Werbeheft des Heſſiſchen Landestheaters. Das für die neue
Gelzeit ausgegebene Werbeheft des Heſſiſchen Landestheaters hat ein
beeges Intereſſe des Publikums gefunden daß eine Neuauflage des
btes in Auftrag gegeben werden mußte. Alle Intereſſenten, die noch
ut im Beſitze des Heftes ſind, können ſich dasſelbe koſtenlos von der
Atabteilung des Heſſiſchen Landestheaters aushändigen laſſen. Das
b enkhält außer der Mieteinladung für die neue Spielzeit den
Ueber=
liber die Leiſtungen des Landestheaters in der vorigen Spielzeit,
Rin Ausſicht genommenen Spielplan in Schauſpiel, Oper, Operette
mTanz, das Programm der Sinfoniekonzerte des Landestheaters,
neue Mitgliederverzeichnis und die neuen Mietbedingungen.
Nachdem die Haag=Verhandlungen abgeſchloſſen ſind, hat
Yerbürgermeiſter Mueller den Städten Mainz und Worms im
Anen der Stadtverwaltung und des Stadtrats Darmſtadt
Pliche Elückwünſche zu der nunmehr alsbald in Ausſicht ſtehen=
* Räumung des beſetzten Gebiets ausgeſprochen und die
Hoff=
mg daran geknüpft, daß dieſes Ereignis den Auftakt zu einer
ſten glücklichen Entwicklung bilden möge.
— Neue Kurſe. Die Kaufmänniſche Stenographen=
Aſellſchaft eröffnet — wie aus dem Anzeigenteil unſeres Blattes
thlich — am Donnerstag, den 5. September, und Montag, den 9.
tember, jeweils abends 7,30 Uhr, in ihren eigenen Unterrichtsräumen
Wieſen= und Schleiermacherſtr 26. (hinter dem Amtsgericht) neue
rſe in Kurzſchrift und Maſchinenſchreiben. Die Kurſe ſtehen
der bewährter Leitung und finden nicht in einem Schulhauſe ſtatt.
* Unterrichtsgeld kann in Raten beglichen werden. Die
Geſchäfts=
ſee der genannten Geſellſchaft gibt auch während der Tagesſtunden
eittvilligſt Auskunft.
— Der Verein Freundinnen junger Mädchen will allen alleinſtehen=
und ortsfremden jungen Mädhen helfen: 1. Wenn ſie fremd an
m. Orte, Rat und Auskunſt brauchen; 2. wenn ſie Nachtquartier
Unterkunft benötigen; 3. wenn ſie Auskünfte über eine Reiſe oder
ue wünſchen; 4, wenn ſie gern ihren frcien Abend in Gemeinſchaft
hungen. In allen dieſen Fällen und jeder ſonſtigen Notlage wenden
dre jungen Mädchen vertrauensvoll an das Freundinnen=Heim,
n9traße 24 (Bürozeit 10—12 Uhr). — Jeden
Donnerstag=
erd, 8,15 Uhr bis 10 Uhr, findet dort gemütliches Zuſammenſein
. Stopf= und Näharbeiten können mitgebracht werden. Nächſte
Zu=
menkunſt Donnerstag, 5. September, 8,15 Uhr, im Freundinnen=
Sandſtraße 24, part. Die Hausfrauen, insbeſondere die
Freun=
en, werden gebeten, ihre Hausangeſtellten, Kindergärtuerinnen für
Abend freizumachen. Ebenſo werden im Erwerbsleben oder zu
ſü dungszwvecken hier anweſende alleinſtehende junge Mädchen
hier=
eingeladen. Sonniag, den 15. September, nachmittags, Ausflug.
Mittwoch, den 4. September 1929
Berichk über die wirtſchafliche Lage des Handwerks
im Monak Auguſt 1929.
RH. Vom Reichsverband des deutſchen Handwerks wird uns
geſchrieben: Die wirtſchaftliche Lage des deutſchen Handwerks im
Monat Auguſt hat gegenüber dem Monat Juli keine weſentlichen
Aenderungen erfahren. Auch in dieſem Monat ſtand die
Wirt=
ſchaftslage beſonders unter dem Einfluß dreier Momente und
zwar ſind dies die Reiſezeit, die Erntezeit und die Bautätigkeit.
Von dieſen Einflüſſen am wenigſten betroffen wurden die
Hand=
werksberufe, deren Erzeugniſſe für den Bedarf des täglichen Lebens
dienen. Die Nahrungsmittelgewerbe haben bislang durch dieſe
vorübergehenden Bedarfsverſchiebungen keinen größeren Schaden
oder Ausfall erlitten. Stärker betroffen, namentlich durch die
Reiſezeit, ſind nach wie vor die Bekleidungshandwerke, bei denen
im Berichtsmonat in unverändertem Maße Geſchäftsruhe herrſchte.
Nur ganz vereinzelt war infolge Einſetzens des Herbſtgeſchäftes
bereits eine leichte Beſſerung zu beobachten.
Die Erntezeit brachte namentlich dem Handwerk auf dem
Lande und in den kleinen Städten einen Aufſchwung ſeiner
Ge=
ſchäftstätigkeit, der namentlich dem Schmiede= Sattler= und
Stell=
macherhandwerk vermehrte Aufträge einbrachte, ohne daß jedoch
infolge der ſtarken Konkurrenz der wirtſchaftliche Ertrag dieſer
Belebung entſprach. — Gewiſſe Anzeichen ſprechen dafür, daß in
der Bautätigkeit der Höhepunkt bereits erreicht iſt. Die
Bau=
nebengewerbe, die mit Aufträgen von kürzerer Zeitdauer zu
rech=
nen häben, waren zum großen Teil mit den Arbeiten, für den
Innenausbau der Neubauten hinreichend beſchäftigt — Die
Ge=
ſchäftslage des zu den papierverarbeitenden Handwerken zählenden
Buchbinder= und Buchdruckerhandwerks war in dieſem Jahre
außer=
gewöhnlich ſchlecht.
Aus den Kammerbezirken mit ſtarkem Fremdenverkehr wird
berichtet, daß die am Fremdenverkehr, intereſſierten
Handwerks=
zweige trotz ſtarken Zuſtroms von Fremden von deſſen
Auswirkun=
gen nicht ſonderlich befriedigt ſind.
Klagen über zunehmende Schwarzarbeit, beſonders ſeitens
Er=
werbsloſer, wurden häufig erhoben. Anzeigen bei den
Arbeits=
ämtern zeitigten ſelten ein genügendes Ergebnis. Auch die
Kon=
kurrenz von Regiebetrieben aller Art iſt trotz heftigſter Gegenwehr
des Handwerks ſtändig im Wachſen begriffen.
Materialpreisſteigerungen waren in verſchiedenen Fällen zu
verzeichnen. So haben beiſpielsweiſe die Preiſe für Oel und
Fir=
nis, für Eiſen= und Kachelwaren ſowie für Mehl angezogen.
Schwierigkeiten in der Rohſtoff= und Materialbeſchaffung werden
nicht gemeldet.
Die Arbeitsmarktlage zeigte kein weſentlich verändertes Bild.
Neueinſtellungen von Arbeitskräften erfolgten nur in geringem
Umfange. Die Lohnbewegung hat ihr Ende noch nicht erreicht.
Der Streik im nordweſtdeutſchen Tiſchlergewerbe, der wegen der
tariflichen Regelung der Lehrlingsfrage ausbrach, iſt beendet:
ebenſo die Streiks im Berliner Schloſſer= und Klempnerhandwerk.
Seite 5
Rotllselid !
Sensationspreise
sind das
Tagesgespräch Darmstadts
und
Umgebung
(13919
— Stenographie. Wir verweiſen hiermit auf die am Freitag, den
6. September, abends im Unterrichtslokal der Stenographen=
Vereinigung hier, Handwerkerſchule Ecke Karl= und Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße, beginnenden neuen Kurſe in Reichskurzſchrift. Die
Unterrichtsleitung liegt in Händen ſtaatlich geprüfter Lehrer der
Steno=
graphie. Das Honorar iſt ſehr niedrig und kann, den Zeitverhältniſſen
entſprechend, in Raten bezahlt werden. Anmeldungen in der erſten
Stunde.
p. Hegezeit des Wildes. Solche für Haſen iſt bis 15. Oktober
ein=
ſchließlich, für Faſanenhähne und =hennen, für Auer= und Birkhähne bis
zum gleichen Tage verlängert. Jeder Abſchuß von Haſelhähnen und
hennen, von Auer= und Birkhennen iſt bis auf weiteres verboten. Für
Rebhühner verbleibt es bei der in der Verordnung vom 29. April 1914
beſtimmten Schonzeit. Die Schußzeit für ſie hat alſo am 1. September
begonnen und geht am 30. November zu Ende.
DIREOTIONDER
DISCONTO-GESELLSCHAFT
Filiale Darmstadt • Rheinstraße 14 Tel.-Sammel-Nr. 3550
Ausführung aller Dankmäßigen Geschäfte (13582a
— Deutſcher Tierſchutz=Kalender für die deutſche Jugend. Bereits
vor einem halben Jahrhundert haben die eifrigen Fördever der
allge=
meinen Tierſchutzſache für notwendig erkannt, ſchon bei der
heranwach=
ſenden Jugend als den zukünftigen Tierſchützern das Intereſſe für di=
Tierwelt, Mitgefühl, Achtung und Liebe für die Tiere zu erwecken,
da=
mit hierdurch der Gedanke des Tierſchutzes der Menſchheit planmäßig
näher gebracht wird. Auf Veranlaſſung und mit Einwilligung des
Ver=
bandes der Tierſchutzvereine des Deutſchen Reiches hatte alsdann di=
Verlagsfirma Univerſitätsdruckerei H. Stürtz, Würzburg, den Deutſchen
Tierſchutz=Kalender alljährlich herausgegeben und der deutſchen Jugend
zum geringen Preis zugängig gemacht. Wie nun der Vorſtand des
Verbandes der Tierſchutzvereine des Deutſchen Reiches (Otto Harkmann=
Bund) in Meißen beim Erſcheinen des 47. Jahrgangs des Deutſchen
Tierſchutz=Kalenders 1930 ausführt, hat das ſchöne Büchlein ſeinen Weg
zu lieben Freunden gefunden, und manche von ihnen haben ihm weitere
Straßen gewieſen, die es frohgemut im beglückenden Gefühle ſeiner
hohen Sendung gezogen iſt. Diesmal möchte es einem noch größeren
Kreiſe Verkünder und Träger des ſchönen Gedankens des Tierſchutzes
RApIe
Größte Auswahl
Fachmännische
Bossler Gmbll.
Ernst-Ludwigstr. 14
AOTO Bedienung
Tel. 2140 (6617a
werden, dem es ſchon lange und gerne gedient hat. Helft ihm, ihr
deutſchen Tierſchüitzer und Tierfreunde, ſeine Sendung erfüllen. Gerne
haben deutſche Frauen und Männer ihren Geiſt angeſtrengt und die
Hände gerührt, den reichen Inhalt des Kalenders in der Jugend
ver=
id auszuwählen, dem Büchlein ein
zu geben. Die bewährte Verlagsfirma, Univerſitätdruckerei H. Stürtz
A. G., Würzburg, und der Kalender=Ausſchuß des Verbandes geben ſich
der Hoffnung hin, daß ihre Bitte um Empfehlung und Verbreitung
des Kalenders Unterſtützung aller Tierſchützer finden wird. Wer
ehr=
lich beſtrebt iſt, die allgemeine Tierſchutzſache, und zwar hauptſächlich
auch bei der heranwachſenden Jugend, zu fördern, der ſollte mithelfen,
daß faſt die ganze deutſche Schuljugend in den Beſitz des Tierſchutz=
Kalenders kommt. Beſtellungen nimmt die Geſchäftsſtelle des
Tierſchutz=
vereins für Heſſen, Darmſtadt, Beckſtraße 55 (Fernſprecher 3239)
ent=
gegen.
Die im Kreis Main=Neckar des 2.5.5.
zuſammengeſchloſſenen Kaufmannsgehilfen hielten ihren diesjährigen
traditionellen Kreistag in Offenbach ab. Am Vorabend fand eine
Beſprechung der Führer ſtatt, in der eine erfreuliche
Aufwärtsentwicke=
lung der Bewegung im Kreiſe feſtgeſtellt wurde.
Im überfüllten Saale der Turngeſellſchaft Offenbach entbot am
Sonntag vormittag Kall=Offenbach den Delegierten aller
Orts=
gruppen einen herzlichen Willkommensgruß. Nach Dankesworten des
Kreisvorſtehers Zimmermann=Frankfurt für die geleiſtete
Mit=
arbeit beſprach der Kreistag zunächſt ſeinen umfangreichen
Jahres=
bericht.
In einem eingehenden Reſerat behandelt= Kreisgeſchäftsführer
Klaue=Frankfurt Gewerkſchafts= und Sozialpolitik. Er gab einen
Ueberblick über deren Stand im Kreisgebiet. Nach lebhaftem Beifall
gab es eine rege Ausſprache. Der Kreistag genehmigte dann einſtimmig
die nachſtehende Entſchließung:
Die in Offenbach a. M. zum Kreistag verſammelten Vertreter von
9000 Kaufmannsgehilfen im Main=Neckargebiet lehnen alle Pläne, die
auf eine Vereinheitlichung der Sozialverſicherung abzielen, einmitig
ab. Die Berufsſchichtung in der deutſchen Wirtfchaft, insbeſondere die
Tatſache, daß die Angeſtellten eine in ihrer Art von anderen
Arbeit=
nehmergruppen unterſchiedliche Stellung einnehmen, muß auch in der
Sozialverſicherung für dieſe Berufsſchicht zum Ausdruck kommen.
1. In der Arbeitsloſenverſicherung, in der der eben
geforderte Grundſatz verlaſſen iſt, fordern die Kaufmannsgehilfen die
Zulaſſung von geſverkſchaftlichen Erſatzkaſſen, die eine beſſere
Berück=
ſichtigung der Eigenarten der Kaufmannsgehilfen gegenüber den
augen=
blicklichen Zuſtänden ermöglichen. So, wie die Erſatzkaſſen in der
Krankenverſicherung ſich bewährt haben, ſo werden ſie auch in den
Fällen der Arbeitsloſigkeit den Berufsverhältniſſen beſſer gerecht
wer=
den können. Da die obere Grenze ihrer Belaſtung für die
Arbeitsloſen=
verſicherung bereits erreicht hat, lehnen die Kaufmannsgehilfen eine
Beitragserhöhung nach wie vor ſtritte ab.
Weiter verlangen die Kaufmannsgehilfen die unbedingte
Selbſtän=
digkeit der Angeſtelltenverſicherung. Gegen eine
Ver=
ſchmelzung der R.f.A. mit anderen Verſicherungsträgern wenden ſie ſich
auf das entſchiedenſte. Au hier erwarten die Kaufmaunsgehilfen die
Berüickſichtigung der berufsſtändiſchen Eigenarten und Zuſicherung der
weitgehendſten Selbſtverwaltung. Sie ſehen die Anſammlung eines
entſprechenden Kapitals zur unbedingten Sicherung der Rentenleiſtung
als erforderlich an, wobei das zurzeir vorhandene nicht ausreichend iſt.
Der an ſich notwendige Leiſtungsausbau hat im Rahmen der
finan=
ziellen Tragbarkeit und abſoluten Sicherſtellung der Leiſtungen zu
er=
folgen.
Von den politiſchen Parteien erwartet der Kreistag, daß ſie in
die=
ſem Sinne wirken.
2. Die Angeſtellten des Einzelhandels, die in den Wochen vor
Weih=
nachten angoſtrengteſte Arbeit zu leiſten haben, ſind durch den ſpäten
Ladenſchluß am Weihnachtsheiligenabend um den ſchönſten Teil des
Weihnachtsfeſtes benachteiligt.
Die eingehenden Feſtſtellungen und Beobachtungen des D.H.V. in
Verhindung mit den Verſuchen, die eine große Anzahl von
Geſchäfts=
inhabern in den verſchiedenſten Branchen und Orten im letzten Jahre
augeſtellt haben, ergaben, daß die Einführung des 5=Uhr=
Laden=
ſchluſſes am Weihnachtsheiligenabend ohne
Schädi=
gung der Geſchäftsinhaber und Beeinträchtigung des kaufenden
Publi=
kums möglich iſt.
es ohne Nachteil möglich iſt und den 5=Uhr=Ladenſchluß am
Weih=
nachtsheiligenabend einführen. An das kaufende Publikum richtet der
D.H.V. die dringende Bitte, die Wünſche der Einzebhandelsangeſtellten
zu unterſtüitzen und den Bedarf ſo rechtzeitig zu decken, daß ſich das
Kaufen nach 5 Uhr am Weihnachtheiligenabend erübrigt.
Ueber den Wert und die Arbeit der deutſchen Kaufmannsjugend
ſprach dann Gaujugendführer Kubanke=Frankfurt.
Die Tagung beſchloß ein markiges Schlußwort des Gauvorſtehers
Auerbach=Frankfurt.
Am Nachmittag folgte aus Anlaß des 30jährigen Beſtehens der
Ortsgruppe Offenbach ein feierlicher Feſtakt, dem zahlreich= Ehrengäſte
und Vertreter der Preſſe beiwohnten. Einer mit ſtürmiſchem Beifall
aufgenommenen Feſtanſprache des Gauvorſtehers Auerbach=
Frank=
furt a. M., in der er ein ſtolzes Bekenntnis zum Beruf, zur
Wixt=
ſchaft und zum Vaterland darlegte, folgten Darbietungen geſelliger
Art. Beſonders fiel hierbei die Beteiligung der eigenen Gliederungen,
wie Turnergilde, Männercho= deutſcher Sang im DH.V. und der
Sprech hor der Jugendabteilung Offenbachs auf.
Main-Rhein=Gau der Deutſchen Turnerſchaft.
Schunck=Wanderung.
Der Frankenſtein war am Sonntag, dem 1. September, wieder das
Ziel vieler Turner des Main=Rhein=Gaues. Wie alljährlich, ſo fand
man ſich auch heute wieder von nah und fern auf dem Gipfel des
Ber=
ges an dem Helden=Ehrenmal des Gaues ein, um der Gefallenen und
der im Laufe dieſes Jahres geſtorbenen Turnbrüder zu gedenken. Um
11 Uhr ſammelte man ſich im oberen Burghof. Nachdem
Gauwander=
wart Müller Worte der Begrüßung und Gaujugendwart Hotz über
Ge=
ſchichte und Sage der Burg Frankenſtein geſprochen hatten, marſchierte
man in geſchloſſenem Zuge, die Wimpel voraus, nach dem hinter der
Burg gelegenen Ehrenmal. Zu Beginn der Feierſtunde wurde das
Niederländiſche Dankgebet „Wir treten zum Beten”, gemeinſam
ge=
ſungen. Hierauf hielt Gauvertreter Roth die von echtem Turnergeiſte
getragene Totengedächtnisanſprache. Die Gauſängerſchaft brachte dann
zwvei Chöre unter Leitung von Kapellmeiſter Friedel Fifcher=Darmſtadt
trefflich zu Gehör. Das gemeinſam geſungene Lied „Ein Ruf iſt
er=
klungen” ſchloß die erhebende Feierſtunde. Auf der Wieſe vor dem
Ehrenmal folgten dann gemeinſam von allen Teilnehmern ohne
Vor=
bereitung ausgeführte Freiübungen. Frohe Spiele, Gefang und
Volks=
tänze hielten die Turnerſchar noch eine Weile zuſammen, bis ſich
all=
mählich alles wieder auflöſte und ſeinen weiteren Zielen zuſtrebte. Ein
großer Teil begab ſich nach Nieder=Beerbach, um mit dem dortigen
Bruderverein das Feſt des 35jährigen Beſtehens zu feiern.
Be.
— Die Iſraelitiſche Religionsgemeinde veranſtaltet eine Moſes
Mendelsſohn=Feier, anläßlich des 200. Geburtstages dieſes
bedeutenden Philoſophen und Wegbereiters der Gleichberechtigung der
deutſchen Juden. Die Feier findet am Sonntag, den 8. September,
vormittags 11 Uhr, in der Hauptſynagoge (Friedrichſtraße) ſtatt.
Ausſtellung „Der ſchöne Menſch” Mathildenhöhe, Darmſtadt. Die
Beſucherzahl iſt auf 6800 geſtiegen. War der 5000. Beſucher ein
Land=
wirt aus Groß=Bieberau, ſo traf die 6006. Karte einen
Motorrab=
fahrer aus Ulm, der nur wegen der Ausſtellung gerade angekommen
war. Der 7000, erhält wiederum freien Eintritt nebſt Katalog und
darf wen er will koſtenlos einführen.
v. H.
Briefkaſien.
Jeder Anfrage iſt die letzie Bezugsquittung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht brantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Nechtsverbindlichkeit.
Alter Abonnent, Ludwigsplatz 4. Wenden Sie ſich an die
Landwirt=
ſchaftskammer.
Lofale Beranfellrggen.
Die Murenter erfuinerdm Noitwemn ind autfchüeFich alt Hinweifte auf Amnnen w ichractn
in triterm Jadt irgendwie alt Beſprrchung oder Kriß.
— Saalbaugarten. Donnerstag, den 5. September,
konzer=
tiert, wie allwöchentlich, ein Künftlerenſemble des Stadtorcheſters bei
freiem Eintritt. (Siehe morgiges Inſerat.)
— Schloß=Café. Auf die Sonderveranſtaltungen dieſer Woche
ſei hierdurch nochmals beſonders aufmerkſam gemacht. (Siehe heudige
Anzeige.)
— Deutſchorden. Kommendeabend Freitag, 6. September,
8,30 Uhr, bei Sitte, Karlſtraße.
— Sportplatzreſtaurant und Café am
Böllen=
falltor. Heute Mittwoch, den 4. September, abends 8 Uhr, finder
in den herrlichen Garten=Terraſſenanlagen ein großes baheriſches
Bier=
ſeſt ſtatt. Das Reſtaurant liegt in ſtaubfreier Lage und bietet daher
kei der warmen Witterung einen angenehmen Aufenthalt. Zu
er=
reichen iſt das Reſtaurant durch die Straßenbahn der Linie 2; auch
führen ideale Fußwege dorthin.
Ade Tabb
Jaupt-Niederlage in Darmstadt:
Heilguellenzentrale und
Drogen-
handlung Friedrich Schaeter,
Ludwigsplatz 7. Telephon 45 u. 46.
Schritten kostenlos.
Seite 6
Mittwoch, den 4. September 1929
Nummer 243
Kampf den Verkehrsunfällen.
Verſchärfte Maßnahmen zur Verkehrsüberwachung.
Die Verkehrsunfälle haben in letzter Zeit erſchreckend
zuge=
iommen. Ein Blick in die Tagespreſſe zeigt, daß ein erheblicher
Teil der täglichen Nachrichten Verkehrsunfälle betrifft. Nach der
jüngſt von der ADAC=Motorwelt veröffentlichten Statiſtik iſt die
Zahltödlicher Unfälle im Zuſammenhang mit dem
Kraft=
fahrzeugverkehr in Preußen faſt fünfmal ſo groß wie in England
und faſt zehnmal ſo groß wie in Amerika. Zur
Ver=
hütung von Verkehrsunfällen und zur Erhöhung der
Verkehrs=
ſicherheit hat deshalb der Heſſiſche Miniſter des Innern erneut
An=
ordnung zur verſchärften Ueberwachung des Verkehrs mit
Kraft=
fahrzeugen getroffen.
Die Verkehrsüberwachung wird künftig von beſonders
beauf=
tragten Beamten durch Kontrollfahrten durchgeführt,
wo=
bei die Bereitſchaftspolizei mit Kraftfahrzeugen (Motorrädern mit
Beiwagen) in der Unterſtützung von Gendarmerie und
Polizei=
behörden mitwirkt. Selbſtverſtändlich ſollen ſich dieſe Kontrollen
nicht zu „Schikanen” auswachſen. Es iſt deshalb ausdrücklich
An=
weiſung ergangen, daß das Ziel der Kontrollfahrten nicht in
nöglichſt zahlreicher Feſtſtellung von Verſtößen iſt. Die Kontrollen
ſollen der Verbeſſerung der Verkehrsverhältniſſe,
der Sicherheit und Erleichterung des Verkehrs
dienen. Aufgabe der Kontrollbeamten iſt es deshalb, zunächſt
ſtets durch Belehrung. Aufklärung und Verwarnung zu wirken,
wo dies nach Lage der Umſtände ausreicht.
Die hauptſächlichſten Aufgaben der Verkehrsüberwachung
beziehen ſich auf die Kontrollen von Führer und Fahrzeug, auf
die Einhaltung der Verkehrsvorſchriften, insbeſondere der
vorge=
ſchriebenen Geſchwindigkeiten, die Vermeidung von Beläſtigungen
durch Geräuſch, Rauch. Dampf und üblen Geruch, ſowie überhaupt
auf die Einhaltung der Fahrtordnung durch ſämtliche
Wege=
benutzer.
Die neuerdings wiederholt gemachte Beobachtung, daß
Kraft=
fahrzeuge unverantwortlicherweiſe von Perſonen geführt wurden,
die überhaupt noch nicht ausgebildet waren, zwingt zur
ver=
mehrten Kontrolle des Führerſcheins und der
Zulaſſungsbeſcheinigung. Die diesbezüglichen
Stich=
proben ſollen ohne Behinderung des allgemeinen Verkehrs mit
der nötigen Schonung und dem nötigen Takt zur geeigneten Zeit
durchgeführt werden. Auch die Fahrzeuge mit
Probefahrt=
kennzeichen haben beſonders an Sonn= und Feiertagen eine
ſchärfere Kontrolle zu gewärtigen. Bei der Ueberwachung der
Ver=
kehrsvorſchriften werden die Polizeiſtreifen ihr Augenmerk künftig
beſonders auf Kraftfahrzeugführer richten, die rückſichtslos
oder unachtſam fahren, d. h. auch vor allem auf ſolche,
die an Straßenkreuzungen oder an verkehrsreichen Stellen nicht
die erforderliche Rückſicht üben.
Ein beſonderes Kapitel bildet die Beläſtigung des Publikums
durch Geräuſch, Rauch, Dampf und üblen Geruch. Die ſchon früher
zur Abwehr getroffenen Anordnungen über die
Beſchlag=
nahme von Motorrädern, die Rauch und Lärm
verurſachen, ſind ergänzt worden. Motorräder, die ſich in
dieſer Art unliebſam bemerkbar machen, haben die Einziehung der
Zulaſſungsbeſcheinigung zu gewärtigen. Die Kontrolle einer
un=
zuläſſigen Verurſachung von Rauch, Geräuſch. Dampf oder üblem
Geruch ſoll auch auf Garagenbetriebe und
Repara=
turwerkſtätten erſtreckt werden, die auf die Umgebung
nicht die erforderliche Rückſicht nehmen.
Auf freier Landſtraße
wird ſich die Kontrolle vor allem auf die Einhaltung der
Fahrordnung durch ſämtliche Wegebenutzer; Laſtkraftwagen,
Fuhrwerke, Radfahrer, ſowie auf vorſchriftsmäßige
Beleuch=
tung und vorſchriftsmäßiges Abblenden erſtrecken. Noch
immer werden Radfahrer zur Nachtzeit ohne Rückſtrahler und
Fuhrwerke ohne vorſchriftsmäßige Beleuchtung angetroffen. Auch
ſie haben Anzeige und Beſtrafung zu gewärtigen.
Die Freihaltung der Straßen verdient im Intereſſe des
unge=
hinderten Verkehrs beſondere Beachtung. Die Kontrolle des
Ver=
bots der Aufſtellung von Fahrzeugen, des Abladens von
Bau=
ſtoffen uſw. an hierfür ungeeigneten Stellen (8 28 der
Kraftfahr=
zeugordnung und 8 31 der allgemeinen Straßenverkehrsordnung)
gehört deshalb zu den beſonderen Aufgaben der
Verkehrsüber=
wachung.
Mit Polizeiverordnungen und Betriebsvorſchriften allein kann
den Verkehrsunfällen aber ſchwerlich entſcheidend geſteuert werden.
Das beweiſt auch die verhältnismäßig größere Verkehrsſicherheit
in Ländern mit weniger Polizeivorſchriften und ſtärkerem
Kraft=
fahrzeugverkehr.
Ein wichtiges Hilfsmittel zur Bekämpfung der
Verkehrs=
unfälle iſt die Feſtſtellung ihrer Haupturſachen durch
ſyſtematiſche Klärung der Unfallurſachen.
England und Amerika ſind uns in dieſer Hinſicht weit voraus.
Der Miniſter des Innern hat deshalb angeordnet, daß im
Rah=
men der Maßnahmen zur Verhütung von Verkehrsunfällen auch
eine umfaſſende Statiſtik zur Klärung der
Un=
fallurſachen durchgeführt wird. Da Heſſen ein Land mit
ſehr ſtarkem Kraftfahrzeugdurchgangsverkehr iſt und da die
Ver=
kehrszählung auf heſſiſchen Straßen eine erhebliche Verkehrsdichte
aufweiſt, dürfte der Unfallbekämpfung in ganz Deutſchland mit
einer guten heſſiſchen Statiſtik über die Unfallurſachen weſentlich
gedient werden.
Phokoſchau im Landesmuſeum.
Eröffnung Sonntag, 8. September.
Die Ausſtellung weicht von gleichartigen und gleich aktuellen der
letzten Monate grundſätzlich ab. Die überreiche Stuttgarter und die
jetzt durch deutſche Städte wandernde und ebenſo vorzügliche Eſſener
Ausſtellung gaben planvolle Ueberſichten und Querſchwitte. Im
Gegen=
ſatz dazu verzichtet das Darmſtädter Unternehmen auf den Schein von
Vollſtändigkeit, hebt ſtatt deſſen mit hartem Griff und ſehr eindeutig
drei feſtbegrenzte Möglichkeiten der photographiſchen Sicht und Arbeit
heraus und zeigt dieſe drei Möglichkeiten in ihrer ganzen Vielfalt an
drei ebenſo feſt umriſſenen Photographencharakteren: nämlich die freie
bildneriſche Tätigkeit, unter der das Objekt aus eigenen Kräften, im
Apparat gewiſſermaßen neu entſteht; dann die durchdringende
Nach=
fühlung bereits beſtehender Kunſtwerke auf Grund der photographiſchen
Neproduktion, keineswegs ein mechaniſcher Prozeß, ſondern mühevolle
und geduldſame Erkennntis und Erfahrung; ſchließlich Erfaſſung und
Deutung der Grund= und Wefenszüge der Menſchen in dem mehr
oder weniger angenehmen Augenblick, wo ſie ſich der photographiſchen
Porträtkunſt ſtellen. Für die erſte Art tritt Albert Renger=
Patzſch, welcher eine Reihe von Jahren mit dem Folkwang=Verlag
auf der Roſenhöhe tätig war und ſeit 1924 in Bad Harzburg anſäſſig
iſt, mit 100 Aufnahmen aus Natur und Technik, Menſchenwerk und
Neich der Kreaturen ein. Die zweite Art repräſentiert Friedrich
van der Smiſſen in Darmſtadt mit ſeinen muſtergültigen
und feinnervigen Aufnahmen nach Gemälden, Skulpturen und Dingen
der Handwerkskunſt, wobei vergrößerte Ausſchnitte von Bildern das
Aus Heſſen.
Gewebe des techniſchen Vorgangs prachtvoll bloßlegen. Und das
Aus=
ſehen der Generationen, welche in unſerer Zeit nebeneinander leben,
die Wandelfähigkeit des Menſchenantlitzes alſo, führt Hermann
Collmann in Darmſtadt an der Hand vom zwei Bildnisreihen
vor, deren erſte eine Sammlung der „Prowinenten” begreift,
deren zweite man eine phyſiognomiſche Klaviatur des modernen
Menſchentums nennen möchte. — Die Photoſchau des Landesmuſeums
im ganzen genommen, iſt alſo eine härteſte Konfrontierung,
heraus=
fordernd, faſt ſenſationell, übrigens ein Ausſtellungstyp, welchen als
neuen Verſuch Kuſtos Dr. Freund ſeit Jahren immer wieder
auf=
gegriffen hat. Jedenfalls beſitzt dieſer Typus eine Schlagkraft und
Reinlichkeit von unbedingter Zeitgemäßheit.
Lehrernachwuchs in Heſſen.
Die Zahl der Lehrerſtudenten beträgt im
Sommer=
ſemeſter 1929 insgeſamt 384, darunter 92 weibliche Studierende;
das Pädagogiſche Inſtitut zu Darmſtadt zählt 208, das zu Mainz
176 Beſucher. Von den Studierenden ſind 326 Heſſen und 58
Nicht=
heſſen. Nach dem Bekenntnis ſind es 230 evangeliſche, 150
katholiſche, 2 freireligiöſe und 2 iſraelitiſche Studierende.
Ihre Vorbildung erhielten auf dem Gymnaſium 57 dem
Realgymnaſium 20, der Oberrealſchule 189, der Aufbauſchule 64,
auf Studienanſtalten 54 Beſucher. Von den Vätern der
Stu=
dierenden ſind 49 Landwirte, 55 ſelbſtändige Gewerbetreibende
und Handwerker, 19 ſelbſtändige Kaufleute, 67 Angeſtellte und
Arbeiter, 181 Beamte, darunter 37 Lehrer und Studienräte,
2 Aerzte und 11 ohne Beruf.
Nach dem Heimatorte ſtammten von den Studierenden 70 aus
Gemeinden bis zu 1000 Einwohnern. 108 aus Gemeinden von 1000
bis zu 5000 Einwohnern, 53 aus Gemeinden von 5000 bis zu
10 000 Einwohnern und 153 aus Gemeinden mit über 10 000
Ein=
wohnern.
Aus den Parkeien.
— Morgen Donnerstag öffentliche Verſammlung der Nat.=
Soz. Deutſchen Arbeiterpartei im „Perkeo”, Alexanderſtraße, Redner:
Dr. Buttmann=München. (Näh. heutige Anzeige.)
Tageskalender für Mittwoch, den 4. September 1929.
Orpheum, 20.15 Uhr: „Braſilianiſche Revue‟. — Konzertet
Schloßkaffee, Kaffee Oper, Sportplatz=Reſtaurant, Spaniſche Bodega.
— Schuls Felſenkeller, 20 Uhr: Konzert. — Brauerei
Schul, 20 Uhr: Konzert. — Herrngartenkaffee, 16 und
20 Uhr: Konzert. — Nippers Platanengarten, 20 Uhr:
Großes Konzert. — Kinovorſtellungen: Union=Theater,
Helia. — Mathildenhöhe, 10 bis 18 Uhr: Ausſtellung „Der
ſchöne Menſch.”
An. Arheilgen, 2. Sept. Ehrentag der Freiw.
Sanitäts=
kolonne vom Roten Kreuz. Zu einem Ehrentag in des Wortes
wahrſtem Sinne geſtaltete ſich für die Freiwillige Sanitätskolonne vom
Roten Kreuz der geſtrige Tag, der anläßlich des 25jährigen Jubiläums
eine Reihe von Veranſtaltungen vorſah. Es war kein rauſchendes Feſt,
es waren ſchlichte ernſte Veranſtaltungen, würdig der Kolonne. Nur
der Abend war der reinen Freude freigegeben. Noch einmal vereinigten
ſich die Sanitäter zu einem geſelligen frohen Zuſammenſein mit ihren
Angehörigen, um zu beweiſen, daß auch harmloſe Fröhlichkeit gepflegt
wird. Prächtiges Sommerwetter, die Anteilnahme des Publikums an
dem Jubiläum, die vielen Beweiſe der Anerkennung und Dankbarkeit
gegenüber der Kolonne verhalfen zu dem Gelingen des Tages. Schon
der Samstag abend bei der Begrüßungsfeier im Schwanenſaal hatte
eine große Anzahl auch auswärtiger Sanitäter vereint, und wickelte ſich
das Programm flott ab. Orcheſtervereinigung, Geſang= und
Sportver=
eine, boten nur beſtes. Der geſtrige Tag begann in tiefer Dankbarkeit
gegenüber den verſtorbenen und gefallenen ehemaligen Kameraden mit
einer Ehrung durch Kranzniederlegung und Feier auf dem Friedhof.
Um 2 Uhr nachmittags folgte die gemeinſame Uebung mit der Freiw.
Feuerwehr am Rathaus. Dieſelbe rollte ſich planmäßig, raſch und exakt
ab. Die Verwundeten wurden verbunden und abtransportiert. In der
Kritik konnte betont werden, daß die Durchführung der Uebung an und
für ſich und in den Einzelheiten als recht gut gelungen zu betrachten ſei.
Das Schauſpiel hatte, von dem ſchönen Sommerwetter begünſtigt, eine
recht große Zuſchauermenge angelockt, die mit ſichtlichem Intereſſe dem
Verlauf verfolgte. Die Zuſchauer haben ſicherlich die Ueberzeugung mit
nach Hauſe genommen, daß unſere Freiwillige Sanitätskolonne vom
Roten Kreuz auf der Höhe iſt und bei etwaigen Unglücksfällen allen
Anforderungen auf raſche und zweckmäßige Hilfeleiſtung voll und ganz
gewachſen iſt. Bei der nun folgenden Feſtfeier fehlte es nicht an
Wor=
ten der Anerkennung, Chrungen und Beglückwünſchungen, und nahm
auch dieſe einen die Kolonne ehrenden Verlauf. Den Abſchluß der
Jubiläumsfeſtlichkeiten bildete am Abend im Saale des Gaſthauſes
„Zum Schwanen” ein Tanz. — Für die Herſtellung verſchiedener
hieſiger Ortsſtraßen ſollen die erforderlichen Erd=, Pflaſter= und
Chauſ=
ſierungsarbeiten, ſowie die Fuhrleiſtungen durch öffentlichen Wettbewerb
vergeben werden und ſind Angebote bis zum 9. d. M. auf der hieſigen
Bürgermeiſterei einzureichen. Vordrucke werden daſelbſt zum
Selbſt=
koſtenpreis abgegeben.
E. Wixhauſen, 3. Aug. Grummeternte. Dieſer Tage wurde
hier eifrig das Grummet gemäht. Durch die große Hitze
beziehungs=
weiſe durch das maſchinelle Mähen und Wenden des Grummets, nahm
die Ernte einen raſchen Fortgang. In der hieſigen Gemarkung iſt
dieſes Jahr die Grummeternte recht dürftig ausgefallen.
O. Erzhauſen, 2. Sept. Der hieſige junge Mann, welcher vorige
Woche auf der Landſtraße durch ein Auto verunglückte, wobei er einen
doppelten Schädelbruch davontrug, iſt im Langener Krankenhauſe
ge=
ſtorben und wurde geſtern beerdigt. — Die Errichtung des Ehrenmals
für die Gefallenen im Weltkriege iſt dem Bildhauer Weicker in
Darm=
ſtadt übertragen worden, und ſoll im Oktober d. J. fertiggeſtellt werden.
Zurzeit beſuchen zwanzig Fortbildungsſchüler die Fortbildungsſchule zu
Darmſtadt, wofür die Gemeinde 200 Mark zu entrichten hat.
— Eberſtadt, 3. Sept. Die Fünfzigjährigen erinnern an
ihre Wiederſehens= und Geburtstagsfeier am Samstag, den 21.
Sep=
tember, abends 8½ Uhr, im Gaſthaus „Zur Eiſenbahn”,
Pfungſtädter=
ſtraße, und hoffen, alle mit ihren Angehörigen begrüßen zu können.
Gleichzeitig bitten ſie, am Sonntag, den 15. September, an dem
allge=
meinen Kirchgang mit anſchließender Kranzniederlegung für ihre
Ge=
fallenen und Geſtorbenen am Kriegerdenkmal teilzunehmen. Samstag,
den 7. September, 20,30 Uhr, findet die letzte Vollverſammlung bei der
Kameradin Frau Kunz („Zur Harmonie”), im erſten Stock ſtatt.
4a. Eberſtadt, 3. Sept. Turnerſieg. Bei den
Bundesmeiſter=
ſchaftskämpfen in Rüſſelsheim konnten Marie Hebermehl, Heinrich
Dä=
chert und Philipp Bub von der Turngeſellſchaft E.V. preisgekrönn nach
Hauſe kehren. — Ehrung. Den Kontvolleuren J. Back und 6. Kolb
bei der Straßenbahn wurden anläßlich ihres Bjährigen Dienſtjubiläums
viele Ehrungen zuteil.
G. Ober=Ramſtadt, 3. Sept. Kirchweihe. Die Kirchweihe iſt
vorüber. Ein ſehr ſtarker Verkehr herrſchte beſonders am Sonntag.
Unzählige auswärtige Gäſte kamen mit allen möglichen Verkehrsmitteln
hierher, um das fröhliche Kirchweihtreiben mitzumachen. Wie immer,
haben die Geſchäftsleute alles aufgeboten, um jedermann zufrieden zu
ſtellen. In nicht weniger als 7 Sälen war Tanzmuſik. Auch die
übri=
gen Wirtſchaften hatten infolge der drückenden Hitze guten Abſatz. Die
„Heag”=Omnibuſſe hatten Viertelſtundenverkehr eingerichtet. Auf dem
Marktplatz tummelten ſich die Kleinen und fanden reichlich Gelegenheit,
ihr „Kerbgeld” an den Mann zu bringen.
Cp. Pfungſtadt, 2. Sept. Gegen die Verunreinigungſ,
Modau. Da von der Einwohnerſchaft ſtark gegen die Verunreini
der Modau, die bekanntlich Pfungſtadt ſtraßenlängs durchfließt, Stely
genommen wird, hat die Gemeindeverwaltung, wie verlautet, gegen
von der Gemeinde Ober=Ramſtadt geplante Anlegung eines Haut
wäſſerkanals in die Modau Verwahrung eingelegt. — Obſtdiebe,
Feldſchütze konnte dieſer Tage zwei junge Burſchen faſſen, die
geſtohlen und in Säcken fortſchleppen wollten. Die Diebe wurden
Anzeige gebracht, das Diebesgut (Aepfel) wurde beſchlagnahmt.
Der Turnverein beteiligte ſich am Sonntag an der Schm
Gedächtniswanderung nach dem Frankenſtein, der evgl. Mädchenvn
nahm am Verbandstag in Mainz teil.
G. Ober=Ramſtadt, 2. Sept. Das hieſige Standesamt
beurkur=
im Monat Auguſt 1929: 6 Geburten, 8 Eheſchließungen und 3 Stöe
fälle.
* Weiterſtadt, 2. Sept. Gemeinderatsfitzung
Gegenſti=
der Beratung in der letzten Sitzung waren: 1. Waſſerleitung;
Schweinezählung, 3. Ankauf von Wieſenheu für Faſel, 4. Faſelauf)
Genehmigung des Ziegenbockankaufs, 5. Obſt= und Gartenbau=J
läumsausſtellung, 6. Baugeſuch von Feldſchütz Deußer, 7. Heſſ.
gemeinde (Ztg.), 8. Verfaſſungsfeier, 9. Geſuch des Friedhofsauff=
— Zu 1.: Der Mehrverbrauch an Waſſer gegenüber dem Vorjahr iſt
trächtlich, ohne daß man die Mehrverbraucher heranziehen kanny
eine Menge Waſſeruhren fehlen. Deshalb beſchließt der Gemeind,
ſofort die fehlenden Waſſermeſſer zu beſchaffen und einbauen zu l=
und danach den Waſſerzins von 15 auf 20 Pf. pro Kubikmeter zu
höhen. Außerdem beſchließt der Gemeinderat die Erweiterung des 2u
netzes in der DDarmſtädter=, Ring= und Liebfrauenſtraße. — Zu 2:
Anbetracht der in einzelnen Gehöften ausgebrochenen Schweinepeſt
die Schweinezählung vorläufig zurückgeſtellt. — Zu 3. und 4.: Der
kauf von Wieſenheu für Faſel zum Preiſe von 5,80 Mark pro Zei
frei Station wird vom Gemeinderat genehmigt, ebenſo der Ankauf
3 Ziegenböcken zu 67, 60 und 65 Mark. — Zu 5.: Die Stiftung /
Ehrenpreiſes zur Jubiläumsausſtellung des Obſt= und GartenGa
bands lehnt der Gemeinderat ab. — Zu 6.: Das Baugeſuch des
ſchützen Deußer wird vom Gemeinderat genehmigt. — Zu 8.: Die d
die gemeinſame Verfaſſungsfeier entſtandenen Koſten übernimmt die
meinde. — Zu 9.: Das Geſuch des Friedhofsaufſehers Vetter
100prozentige Erhöhung ſeiner Bezüge wird bis zur mächſten Sity
zurückgeſtellt.
Cp. Dieburg, 3. Sept. Schlaganfall auf dem Felde
Froſchhauſen wurde der Landwirt Andreas Kiehl 1., der ſich
längere Zeit unpäßlich fühlte, von einem Schlaganfall betroffen,
rend er auf dem Felde beſchäftigt war. Kiehl wurde nach längd
Suchen tot in einem Maisfeld aufgefunden.
Le. Groß=Umſtadt, 3. Sept. Frauenvereinstag. Am
gangenen Sonntag hatte der Kreisverband der Evangeliſchen Frazd
vereine ſeine erſte Tagung in Groß=Umſtadt. Sie wurde eingeſ
durch einen Feſtgottesdienſt, der beſonders durch ſeinen ſinnvollen I
giſchen Aufbau ausgezeichnet war. Der Groß=Umſtädter Kirchengeſt
verein und der Poſaunenchor von Schaafheim wirkten dabei mit.
Feſtpredigt von Herrn Pfarrer Hartmann=Groß=Umſtadt zeigte in
drucksvollen Worten die Aufgaben der evangeliſchen Frau und Mun
Beſonders nachdrücklich legte der Prediger den verſammelten Froo
ihre heilige Pflicht aufs Gewiſſen, die ſie angeſichts der augenblich
herrſchenden Schamloſigkeit und ſittlichen Verwilderung gerade I9
zutage haben, vor allem in der eigenen Familie. Dann aber ermunc
er ſie mit warmen Worten, den Blick über die eigenen vier Wände /
auszurichten und die mannigfache Not in aller Welt mitzutragen
betendem Herzen und durch tätige Liebe. — Im Anſchluß an den GoA
dienſt fand dann eine Nachfeier im „Weißen Roß” ſtatt, bei der
Groß=Umſtädter Frauen ihre zahlreichen Gäſte — es waren über 404
den Kuchen zum Kaffee geſtiftet hatten. Auch hier ſpielte der Sdd
heimer Poſaunenchor, und der Jungmädchenbund von Groß=Umſtad,
freute die Anweſenden durch ſeine friſchen Lieder. Im Mittelpyl
ſtand ein Vortrag des Direktors der Nieder=Ramſtädter Anſtalten. MM zen
Pfarrer Schneider ſchilderte in lebendigen Bildern die Aufgaben
Nöte der Anſtalten und betonte ausdrücklich, daß dieſes Liebeswerk
Unternehmen einiger Wenigen ſei, ſondern Sache der heſſiſchen Kil
und ſomit auch ihrer Frauen. Die Grüße des Dekanats Groß=Umſ
überbrachte Herr Dekan Reichert=Lengfeld. Nach einem herzlichen 9
keswort der Vorſitzenden des Groß=Umſtädter Frauenvereins,
Pfarrer Loos, wurde die in allen Teilen wohlgelungene und anregd
Tagung geſchloſſen.
Le. Groß=Umſtadt, 3. Sept. Der große Pferde=, Fohlen=, Faſel=
Zuchtviehmarkt findet nicht wie im letzten Gemeinderatsbericht irrtün
gemeldet wurde, am 21., ſondern Donnerstag, den 19. September d.
zu Groß=Umſtadt ſtatt. Mit dem Markte, der ſich von Jahr zu 2
einer immer mehr geſteigerten Beliebtheit erfreut, wird auch in die
Jahre eine unentgeltliche Körung verbunden ſein. Der Vollſtändig
halber werden auch landwirtſchaftliche Geräte und Maſchinen
Gegenſtände der Küferei zur Ausſtellung gelangen. Da die anſehn
Summe von 2500 Mark zu Prämiierungszwecken zur Verfügung ſtel
können den Züchtern wertvolle Preiſe in Ausſicht geſtellt werden.
bei der mit dem Markte verbundenen Verloſung hat Göttin Forll
recht wertvolle Gewinne zu vergeben. Anmeldungen zur Beſchickf
des Marktes haben bis zum 14. September d. J. bei der hieſigen 9
germeiſterei zu erfolgen. — Infolge des Anſchluſſes einer neuen Qu
iſt das Waſſerwerk nunmehr in der glücklichen Lage, trotz der 1
wöhnlich großen Hitze — geſtern zeigte das Thermometer um 2
nachmittags in der Sonne 50 Grad Celſius — allen Anforderungen
Abnehmer zu entſprechen.
A7. Neuſtadt mit Burg Breuberg, 3. Sept. Verkehrsver
Seit längerer Zeit haben die Güterzüge Ab 21 morgens 9,48 Uhr
der Perſonenbeförderung in der Richtung Höchſt i. O., Ab 24
mittags 14,31 Uhr in der Richtung Aſchaffenburg. Hoffentlich wird
kleine Verkehrsverbeſſerung auch beibehalten. — Frauenver
Das kürzlich an den Gemeinderat eingereichte Geſuch, die ſeit Jch
beſtehende Kleinkinderſchule erneut lebensfähig weiterzuführen,
den Erfolg, daß Intereſſenten zur Bewerbung um dieſe Stelle öffen
aufgefordert wurden. — Obſtbauverein. In der letzten Si/
der hieſigen Ortsgruppe wurde beſchloſſen, die landwirtſchaftliche
ſuchs= und Muſteranlage in Groß=Umſtadt zu beſuchen. Von einen
meinſamen Bezug von Obſtbäumen wurde Abſtand genommen.
4i. Vielbrunn, 3. Sept. Einen ſtimmungsvollen Verlauf nahm
Waldfeſt mit Schutzhütteneinweihung am Dreimärkerturm. Leider
der Beſuch etwas beeinträchtigt infolge der von Michelſtadt in zwö
Stunde abgeſagten Sanitätsübung, um derentwillen ja die ganze
anſtaltung eingeleitet war. Deſſenungeachtet herrſchte bald fröl
Feſtſtimmung, wozu beſonders die Feſtmuſik, mit ihren ſchnei!
Marſch= und Tanzweiſen, ſowie das verlockende und vorzügliche Eß=
Trinkbare beitrugen. Der Vorſitzende des Verſchönerungsver
Lehrer Knop, Bürgermeiſter Wolf und ein Kurgaſt würdigten in
nigen Anſprachen die Bedeutung der Schutzhütte für den Kurbe
und Fremdenverkehr und gab ihr Lehrer Knop den Namen Mariarn
ſchutzhütte.
b. Erbach, 3. Sept. Holzverteilung. S. Erl. Graf Kor
zu Erbach=Erbach läßt auch in dieſem Jahre anläßlich ſeines Gebu
tages an über 70 Witwen und Arme unſerer Stadt je einen Raumm
Brennholz unentgeltlich verteilen. — Ehrung. Anläßlich ſeines S.
dens aus dem Dienſte des Kreiſes Erbach wurde Herrn Regierung
Schwan, der in gleicher Eigenſchaft nach Schotten verſetzt iſt, eine Ek
urkunde der Freiw. Feuerwehr König überreicht. — Kommunc
Beſuch. Am Sonntag weilte der Stadtvorſtand Bickenbach zur
ſichtigung der verſchiedenen Anlagen unſerer Heimatſtadt hier. 1.
Führung des Beigeordneten Egner=Erbach nahm man die Anlager
Sport= und Erholungspark, das Schwimmbad und den Heldenhair
dem Schöllenberg in Augenſchein. Im Mittelpunkt des Beſuches f!.
eine Beſichtigung unſerer weltberühmten Sammlungen im Gräfl”
Schloß. Auch dem Erbacher Brauhaus mit ſeinen modernen Anl 9
wurde ein Beſuch abgeſtattet. Voll des Lobes über die Zweckmäßi
der geſehenen Neuſchöpfungen und mit herzlichem Dank an den Fir
nahmen die Gäſte Abſchied. — D.BS. Die Werbeverſammlung
Deutſchen Bau= und Siedlungsgemeinſchaft in Erbach war verhält
mäßig gut beſucht. Die ſich an die Ausführungen des Geſchäftsfüh
Lehmann anſchließende Ausſprache bewies, daß man der Einrichk
auch auf dem platten Lande lebhaftes Intereſſe entgegenbringt.
In plombierten Originalflaschen Na6
2
kaufen Sie MGcI
IFze
am dorteilhaftesten.
UUnbegrenzt haltban — Preis: RM. 6.50 -
Nummer 245
m. Beerfelden, 3. Sept. Sport am Sonntag. Mit dem
9geſtrigen Spiel auf ſeinem Sportplatz zollte die junge Mannſchaft
VfN. dem Gauvorſtand Dank für das Aufrücken in die A=Klaſſe
unch ſeinen Sieg 5:3 (Halbzeit 2:2) gegen den Sportverein Roßdorf.
ärder einmal iſt nicht eingetroffen, was verſchiedene Blätter voraus=
Ansen und Roßdorf als ſicheren Sieger erklärten. Der VfR. lebt noch.
zrnn ihm auch in letzter Zeit wenig Gelegenheit geboten wurde,
eruſt=
e Gegner zu verpflichten, ſo wurde im Stillen doch fleißig trainiert,
z, es hat ſich anſcheinend wieder eine zuverläſſige Mannſchaft
zu=
mmengefunden, die auch mal eine Niederlage mit Anſtand hinnehmen
Vyrn. Selbſt der Vorſtand des VfR. hätte nicht geglaubt, daß die neue
ſiſtellung ſo glücken würde; denn einer ſo eiſernen Verteidigung, wie
der Roßdörfer, den Sieg ſtreitig zu machen, iſt keine Kleinigkeit.
zustsaußen Roſenthal und Linksaußen Körner konnten je zwei Bälle
wen Kaſten ſenden, während der 5. Ball durch ein Zurückgeben des
ſo dörfer Verteidigers den Weg ins Netz fand. — Aufgefallen iſt das
z ſchöne Kopfſpiel der Roßdörfer Mannſchaft, ſowie ihr durchwveg
lies Spiel; gewiß hat ſie den Gegner etwas unterſchätzt. Ein ſo
irges und intereſſantes Spiel hätte eine ſehr große Zuſchauerſchaft
ſo ient, leider ließ der Beſuch zu wünſchen übrig.
Ag. Lindenfels, 3. Sept. Literariſcher Abend Werner
rgengruen. Unter den Veranſtaltungen der diesjährigen
Kur=
ſi kommt dem am Freitag, den 6. September, 8.30 Uhr abends, im
wel „Heſſiſches Haus” ſtattfindenden Literariſchen Abend eine beſon=
Bedeutung zu. Werner Bergengruen, der Ernſtes und
ſteres aus ſeinen Werken leſen wird, iſt vornehmlich durch Romane,
Eihlungen und Novellen bekannt geworden („Das Geſetz des Atum”,
64s Große Alkaheſt”, „Das Brauthemd‟. „Das Kaiſerreich in
Trüm=
ſeim” uſw.), die ein echt dichteriſches Lebensgefühl in glücklichſter
Ver=
migung mit einem ſicheren Sinn für die Kompoſitionsgeſetze der Er=
Gerkunſt bekunden. Der 1892 geborene, gegenwärtig in Berlin
bernde Dichter ſteht zu unſerer odenwäldiſchen Landſchaft und zu Lin=
Imels als ihrem Mittelpunkt in einem Verhältnis von beſonders
herz=
er Nähe. In ſeinem von Publikum und Preſſe einmütig willkom=
In geheißenen ,Buch Rodenſtein” hat er den unerſchöpflichen
ſintz jener volkstümlichen Ueberlieferungen, die ſich um die
voman=
rſche, von Schauern umwitterte Burgruine Rodenſtein gruppieren,
Szll erſter ans Licht gezogen und ſie zu einem Akkord von dichteriſcher
beltfülle und Wucht zuſammengefaßt. Das Ueberlieferte ſouverän
ld ſeiterſpinnend, hat Werner Bergengruen hier aus alten Odenwälder
er ſch R=kiven mit allen Mitteln brillanter erzähleriſcher Technik, mit der
n dhnzen Kraft und Fadbigkeit ſeiner Sprache Kabinettſtücke deutſcher
„zählerkunſt geſchaffen. Im Rahmen ſeines abwechſlungsreichen
Pro=
amms wird der Dichter auch einen ſpezifiſch Lindenfelſiſchen Abſchnitt
s dem „Buch Rodenſtein” zu Gehör bringen. Alle Freunde echter
) ſtarkfarbiger Dichtung, alle Freunde odenwäldiſcher Landſchafts=
Menſchenart ſeien nachdrücklich auf. Werner Bergengruens
Vor=
iag Zabend hingewieſen.
Cc. Seeheim, 3. Sept. Feuerwehrprüfung. Nach einer
eſamtübung der Freiwilligen und Pflichtfeuerwehr am Samstag abend,
he mit einer Geräteübung ſchloß, traten beide Wehren am Sonntag
nd Mullih 6,45 Uhr zu einer Prüfung an, die Herr Kreisfeuerwehrinſpektor
iten Fnürä unig=Bensheim abhielt. Nicht nur die Geräteübungen fanden die
augenhlänerkennung des Prüfenden, auch die wiederholten Einzelübungen, die
erade 5 Herr Bräunig vorführen ließ. Den beſten Eindruck machte jedoch
ermunde abſchließende Brandangriff auf einen Dreihäuſerkomplex in der
Vände ſarmſtädterſtraße, wobei die Seeheimer Wehr ihre treffliche Schulung
zuragen kf Sicherheit und Schnelligkeit bewies. Die Zuverläſſigkeit unſerer
den Gelehr wurde zweifellos erhöht durch die vorjährige Anſchaffung einer
bei der ſoßen hydrauliſchen Schiebeleiter, die hoffentlich — nie gebraucht wird.
Cc. Alsbach, 3. Sept. Auf die Nachricht hin, daß ein Motorrad auf
be nahen Landſtraße am Samstag mittag in ein Auto gefahren ſei,
bdurch zwei Perſonen ſchwer verletzt wurden, eilte Herr Bürgermeiſter
ock ſofort an die Unglücksſtelle. Am Ortsausgang erfaßte ihn jedoch
Uher ein Auto und ſchleuderte ihn vom Rade, ſo daß er anſcheinend
tpbliche innere Verletzungen erlitt.
— Auerbach, 3. Sept. Kurkonzerte. Die Hotels ſind noch
tmer gut beſetzt. Die Kurverwaltung trägt dem Rechnung, indem
ihre Veranſtaltungen zur Unterhaltung der Gäſte ununterbrochen
eiſetzt. (Konzerte, Tanzabende, Theater.) Am Mittwoch, den 4. Sep=
Unber, findet das 17. große Kurkonzert von nachm. 4,30 Uhr
abends 11 Uhr im Hotel „Krone” ſtatt, ausgeführt vom Reichs=
Ind ehem. Militärmuſiker Leitung Obermuſikmeiſter Matthias
Leber=Darmſtadt. Es iſt bemerkenswert, daß zu dieſen
Veranſtal=
ſngen ſich gerade Darmſtädter Beſucher gerne einfinden, die mit der
ahn oder im Auto ankommen. Das Promenadenkonzert am
ſichſten Sonntag im Fürſtenlager wird ſicher auch wieder
Mittwoch, den 4. September 1929
Seite 7
hlreiche Fremde anlocken.
— Gernsheim, 3. Sept. Waſſerſtand des Rheins am
September: 0,06 Meter; am 3. September: 0,11 Meter. (Morgens
R0 Uhr.)
— Hirſchhorn, 3. Sept. Waſſerſtand des Neckars am
September: 0,40 Meter; am 3. September: 0,52 Meter. (Morgens
V0 Uhr.)
Bm. Hofheim (Ried), 3. Sept. Ein Akt roher Frechheit ſpielte ſich
brgeſtern morgen am Bahnhof im benachbarten Bürſtadt ab. Drei
der Würſtädter, bereits vorbeſtrafte und als Raufbolde bekannte junge
Bur=
um et, welche über nacht fleißig gezecht hatten, lagen anfangs auf der
ſtraße, nahe beim Bahnhof. Zwei davon erkletterten dann einen im
lndegleis ſtehenden ungedeckten Strohwagen, legten ſich darauf und
uchten frech ihre Zigaretten. Als ſie der Weichenſteller Denefleh vom
boſten 1 aufforderte, den Wagen zu verlaſſen, ſtiegen ſie herunter
nd ſchlugen zu Dreien auf den Beamten ein. Als dieſer ſpäter die
z wi tlignallichter einholen wollte, griffen ihn die Rohlinge nochmals an
nbeelnd ſchlugen auf ihn ein. Sie konnten alsbald feſtgeſtellt werden und
iynen ſich auf eine exemplariſche Strafe gefaßt machen, zumal der Be=
4mte daran verhindert wurde, zu einem ausfahrenden Perſonenzug die
üchranken des fehr belebten Uebergangs 1 zu ſchließen, wodurch ſehr
chicht ein Unglück hätte paſſieren können.
Z. Bürſtadt, 2. Sept. Beſitzwechſel. Durch Kauf ging die
itrenommierte Bäckerei des Bäckermeiſters Heinr. Kohl in der Mainzer
ſtraße auf Bäckermeiſter Ludwig Schweikert über. — Diebſtähle.
lenthalben werden Klagen laut über Kartoffel=, Gemüſe= und Obſt=
Aiebſtähle, ohne daß man der Diebe habhaft werden konnte. Auch
inner=
alb des Ortes treiben einige Lichtſcheue ihr unſauberes Handwerk. So
Kurden einem Anwohner der Auguſtinerſtraße innerhalb zweier Nächte
n gutbehangener Birnbaum geplündert und einige Kaninchen
geſtoh=
en. In einem anderen Hof zertrümmerte man aus Bosheit, oder war
Büberei, die Blumentöpfe und dgl. mehr. Anzeige iſt erſtattet. —
irchenſteuer. Große Erregung herrſcht augenblicklich innerhalb
Fer hieſigen Kirchenſteuerzahler über die teilweiſe ſtark geſtiegenen
ſteuern. Nunmehr fordert das kath. Pfarramt die Reklamanten auf,
yre Kirchenſteuerzettel im Pfarrhaus abzugeben, zwecks Entſcheidung
uch den Kirchenvorſtand. — Wohltätigkeitsbazar. Bei dem
Vohltätigkeitsbazar am 25. Auguſt erzielte die kath. Kirchengemeinde
00 Mark Reingewinn, der dem Kirchenbaufond zugewieſen wird.
Lichtbildervortrag. Am Sonntag abend um 8,30 Uhr hielt
er Volksverein für das katholiſche Deutſchland im Gaſthaus „Zum
Kdarmſtädter Hof” eine Verſammlung ab, wobei ein aus dem
abgetrenn=
hen Oberſchleſien ausgewieſener Lehrer einen Lichtbildervortrag hielt.
derr Kaplan Winkenbach eröffnete die Verſammlung und begrüßte die
erſchienenen, die leider nur in goringer Zahl der Einladung gefolgt
uaren, wohl der großen Hitze wegen. Hierauf bat er den Kirchenchor
läcilia, ein Lied vorzutragen. Sodann ergriff der Redner das Wort
u den Ausführungen ſeines zweiteiligen Programmes: 1. Oberſchleſiens
ſevölkerung und Induſtrie, und 2. Die Leiden der Oberſchleſier während
er Jahre 1921—1824. In anſchaulicher Weiſe verbreitete ſich der
Red=
er über ſeine beiden Themen und erläuterte dieſe durch Lichtbilder,
Jährend der Pauſen erfeute die kath. Kirchenmuſik mit ihren Weiſen.
in 11 Uhr ſchloß Herr Kaplan Winkenbach die Verſammlung mit der
öſtte um ein Scherflein für die notleidenden Oberſchleſier.
Z. Bobſtadt, 2. Sept. Kirchweihe. In dieſem Jahre erfreute
ch Bobſtadt des ſchönſten Kirchweihwetters. Der Sonntag brachte
inen Strom Fremder, wie ihn das kleine Dorf noch ſelten geſehen hat.
ſrotz der großen Hitze waren die Tanzſäle voll beſetzt.
Skoppelſaak zu Gründüngungszwecken.
Der Zweck der Gründüngung im engeren Sinne gipfelt in einer
koſtenfreien Anreicherung des Bodens mit Luftſtickſtoff bei gleichzeitiger
Gewinnung großer Mengen organiſcher Subſtanz zum Zweck der
Boden=
lockerung und Humusanreicherung. Während die Lockerung der
Acker=
krume vor allen Dingen den beſſeren Böden zugute kommt, erhöht die
Humuszufuhr die waſſerfaſſende Kraft der leichteren Böden, ſo daß
mithin die Stoppelſaat für alle Böden in Frage kommen kann,
vor=
nehmlich aber für viehſchwache Betriebe und weit entlegene
Außen=
ſchläge. Da wir es beim Stoppelbau mit beſonders kurzlebigen
Pflan=
zen zu tun haben, das geſteckte Ziel jedoch in einer verhältnismäßig
ge=
ringen Zeitſpanne erreicht werden muß, gilt es, den Sonderanſprüchen
der Pflanzen voll Rechnung zu tragen, wenn Mißerfolge vermieden
werden ſollen. Bei der Auswahl des Saatgutes fällt eine gute
Keim=
fähigkeit beſonders in die Waagſchale. Nächſtdem iſt die Ausſaatmenge
genügend ſtark zu bemeſſen, ſo daß einer Verunkrautung des Feldes
vor=
gebeugt wird. Eine weſentliche Vorausſetzung für gutes Wachstum der
Pflanzen iſt auch eine ausreichende Nährſtoffverſorgung. Schon Schultz=
Lupitz, der Vater der neuzeitlichen Gründüngung, hat mit Nachdruck
darauf hingewieſen, daß nicht nur Lupinen und Serradella, ſondern
auch ſämtliche übrigen Hülſenfrüchte ihre ſtickſtoffſammelnde Kraft nur
bei ausreichender Kaliphosphatdüngung voll verwerten können. Iſt
daher dem Kali= und Phosphorſäurebedürfnis der
Gründüngungspflan=
zen nicht ſchon durch Verabreichung einer Vorratsdüngung zur
Vor=
oder Ueberfrucht Rechnung getragen worden, ſo können je Hektar Gaben
von 2—3 Dz. 40er Kalidüngeſalz auf beſſeren Böden oder von 6—10
Dz. Kainit auf leichteren Böden angebracht ſein. Als
Phosphorſäure=
gabe dürften in vielen Fällen 2—4 Dz. Thomasmehl je Hektar am
Platze ſein. Werden dieſe Düngergaben den Gründüngungspflanzen
unmittelbar gegeben, ſo ſtreut man ſie zweckmäßig auf die Stoppeln, ſo
daß ſie durch die Umbruch= und Beſtellungsarbeiten mit der Ackerkrume
gut vermiſcht werden.
Dr. Kff.
Das
Gesund-
heitswasser!
V 4689
Friedrich Schaefer, Darmstadt, Ludwigspl. 7, Tel. 45
Ca. Lorſch, 2. Sept. Am 14. September fährt von hier ab ein
Omnibes nach Verdun und Umgegend. Für die Intereſſenten iſt dies
die beſte Gelegenheit, um die Schlachtfelder zu beſichtigen. Die
Fahrt=
dauer beträgt 3 Tage, von Verdun aus fährt ein Führer mit.
Erfor=
derlich iſt ein Deutſcher Reiſepaß, für das franzöſiſche Viſum wird
geſorgt. — Die von dem Ziegenzu9tverein Lorſch heute veranſtaltete
Lokalziegenſchau, verbunden mit Prämiierung, war im ganzen mit 75
Tieren beſchickt, ein Beweis, welche ſegensreiche Arbeit im hieſigen
Verein geleiſtet und was für große Verdienſte er in der Ziegenzucht ſich
rwvorben hat. Die Bevölkerung zeigte in Anerkeunung, deſſen auch
großes Intereſſe an der Schau, ſo dem Verein ſeine Unterſtützung
an=
gedeihen laſſend. Der Verein wird mit dem Erfolg ſicher zufrieden
ſein. — Die Deutſche Jugendkraft hielt heute hier einen Werbetag ab.
Vormittags fanden auf dem Platze leichtathletiſche Wettkämpfe ſtatt,
Am Nachmittag bewegte ſich ein ſtattlicher Werbezug durch den Ort, dem
ſich ein Staffellauf anſchloß. Auf dem Sportplatz folgte dann die
Aus=
tragung verſchiedener Fußball= und Handballwettſpiele. Den Schluß
der Veranſtaltung bildete ein im Gaſthaus „Zum Lagerhaus”
grrangier=
ter Unterhaltungsabend, der einen Beſuch aufzuweiſen hatte und der
die Erſchienenen voll auf ihre Koſten kommen ließ. Der Verein hat ſicher
ſeinen Zweck erreicht. — Der Sportklub Olympia Lorſch hat heute ſein
erſtes Verbandsſpiel gegen Olympia Worms mit erfatzgeſchwächter
Mannſchaft 1:2 verloren.
Ca. Lorſch, 3. Sept. Während ein hieſiger Zigarrenfabrikant im
Poſtamt dahier ſeine Geſchäfte erledigte, wurde ihm ſein vor dem
Ge=
bäude aufgeſtelltes Fahrrad von einem auswärtigen Unbekannten
ge=
ſtohlen. Dieſer hatte zuvor ebenfalls dort zu tun und hat bei ſeinem
Weggang das Rad mitgenommen. Die Polizei iſt, dem Dieb auf der
Spur. — Die bevorſtehenden Gemeinderatswahlen laſſen jetzt ſchon die
Parteien rege werden. Schon hört man hie und da Namen der
Kan=
didaten, meiſt ſind es neue und jüngere Kräfte, die in das
Gemeinde=
parlament einziehen wollen. Folgende Kandidatenliſten ſind vorgeſehen:
von der Zentrumspartei, der Bürgerpartei und der Sozialdemokratiſchen
Partei. Neu hinzu kommen noch die Nationalſozialiſtiſche
Arbeiter=
dartei und die neugegründete Deutſche Einheitspartei, deren Programm
frei von Politik ſein ſoll.
A. Groß=Rohrheim, 3. Sept. Gemeindevoranſchlag 1929.
Der vom Gemeinderat durchberatene Voranſchlag endigt in Einnahme
und Ausgabe mit 104 940,/43 Mark, gegen 112,917 Mark im Vorjahre.
Durch größte Sparſamkeit im Gemeindehaushalt iſt es alſo gelungen,
nicht nur das Maximum des letzten Jahres für das neue
Rechnungs=
jahr beizubehalten, ſondern den Umlagebedarf etwas zu ſenken.
Wich=
tige Einnahmepoſten ſind: Pachterlös von Gemeindegrundſtücken 10 419,80
Mark, Hausmiete 2990,40 Mark, Armenpflege 5581,74 Mark, Friedhof
100 Mark, Soziale Fürſorge 2048,10 Mark, Armenpflege und landw.
Zwecke 1130 Mark. An Gemeindeſteuern müſſen 32 662,37 Mark erhoben
werden. An Ausgaben ſtehen außer den durch Geſetz geregelten
Ge=
meindebeamtenbeſoldungen im Voranſchlag: für Schulen 5186,78 Mark,
für die Kirche 1013,57 Mark, für Friedhof 2005,80 Mark, für Straßen
und Wege 7383,86 Mark, für Bäche und Gräben 6268 Mark, für
Armen=
pflege 10 619 Mark, für Penſionen, ſoziale Fürſorge 7673,68 Mark,
Reſervefonds 1026,20 Mark. Wichtig iſt es, daß auch Ausmärker zu den
Umlagen herangezogen werden. — Leichenländung. An der
Rheinüberfahrt nach Hamm wurde eine männliche Leiche geländet und
an Hand der gefundenen Erkennungsmale als die des Schuhmachers
und Geſchäftsführers Deißler, Ludwigshafen, gebürtig in Oberkeſſach
(Württemberg) feſtgeſtellt. Nach Erledigung der gerichtlichen
Unter=
ſuchung wurde die Leiche auf Wunſch der Angehörigen des Ertrunkenen
in die Heimat überführt. — Schäden der Trockenheit. Infolge
der zu langen Trockenheit ſtehen die Kartoffeln auf ſandigen Böden jetzt
ſchon vorzeitig ab, zum großen Schaden der Landwirte. Auch auf
Dickrübenäckern kann man dieſe Feſtſtellungen machen. Es wäre deshalb
ein großer Segen, wenn einmal ein tüchtiger Landregen käme und das
heiß erſehnte Naß brächte!
a. Offenbach, 2. Sept. Erinnerungsfeier. Zur Erinnerung
an die Feuertaufe der heſſiſchen Regimenter, und ganz beſonders des
168. Regiments, das in den letzten Auguſttagen 1914 zum erſtenmal im
Feuer ſtand, veranſtalteten die hieſigen Krieger= und Regimentsvereine
unter Mitführung ihrer Fahnen am Samstag einen Fackelzug nach dem
Denkmal der 168er im Waldpark auf dem Bieberer Berg. Am
Rund=
bau des Denkmals, aus deſſen Opferſchale bereits die Flammen loderten,
hielt Oberſt a. D. Wehergang, bei Kkiegsausbruch Stabsoffizier im
2. Bataillen des hieſigen Regiments, die markige Anſprache. Die Muſik
ſetzte am Schluſſe mit dem Lied vom guten Kameraden ein, der große
Zapfenſtreich machte den Schluß. Der Rückmarſch führte wieder zum
Ausgangspunkt, dem Wilhelmsplatze, wo nach der Wiederholung des
Zapfenſtreiches eine Strophe des Deutſchlandsliedes geſungen und die
Fackeln gelöſcht wurden. Das nächtliche Ereignis hatte viele Zuſchauer
nach dem Denkmal im Waldpark gelockt, wo ein ſtarkes Aufgebot
Schutz=
polizei muſterhafte Ordnung hielt. Der Zug wurde auch auf dem An=
und Abmarſche von vielen Schauluſtigen begleitet, denen das
Marſchie=
ren nach den alten Militärmärſchen offenbar Freude machte. Die Muſie
beſtand aus ehemaligen Mitgliedern der 168er Kapelle.
Gk. Groß=Gerau, 31. Aug. Miſſionsfeſt. Das Miſſionsfeſt
des Dekanats Groß=Gerau ſoll am 15. September in Bauſchheim gefeiert
werden. Vormittags iſt Kindergottesdienſt, um 2.15 Uhr
Hauptgottes=
dienſt, gegen 4 Uhr Nachverſammlung. Es werden reden: Miſſionar
Pfarrer Held=Wiesbaden, Miſſionsarzt Dr. Kollenbach, Pfarrer Seriba=
Groß=Gerau und der Ortsgeiſtliche. Auswärtige Beſucher können von
Mainz aus um 12.09 Uhr in Biſchofsheim ausſteigen, ſolche von
Frank=
furt a. M. aus um 1.03 Uhr in Rüſſelsheim oder um 1.10 Uhr in
Bi=
ſchofsheim, dann 50—60 Minuten zu Fuß. Von Nauheim aus fährt um
1.10 Uhr ein Poſtauto nach Bauſchheim. Für Gratisbewirtung mit
Kaffee wird nach Möglichkeit geſorgt. — Die
Steuererklärun=
gen für die Einkommenſteuer, Körperſchaftsſteuer und Umſatzſteuer ſind
von den Steuerpflichtigen, deren Wirtſchaftsjahr zwiſchen dem 1. Januar
und 30. Juni 1929 geendet hat, in der Zeit vom 1. bis 15. Septemben
unter Benutzung der vorgeſchriebenen Vordrucke beim Finanzamt
ab=
zugeben. Steuerpflichtige, die zur Abgabe einer Erklärung verpflichtet
ſind, erhalten vom Finanzamt einen Vordruck zugeſandt. Die durch das
Einkommenſteuergeſetz, Körperſchaftsſteuergeſetz und Umſatzſteuergeſetz
begründete Verpflichtung, eine Steuererklärung abzugeben, auch wenn
ein Vordruck nicht überſandt iſt, bleibt unberührt. Erforderlichenfalls
haben die Pflichtigen Vordrucke beim Finanzamt Groß=Gerau
anzu=
fordern.
z. Biſchofsheim, 2. Sept. Die Eingemeindungsfrage.
Für den 11. September wird eine Volksverſammlung einberufen, in der
Referenten die Bevölkerung Biſchofsheims über die Eingemeindungsfrage
orientieren werden. Der Gemeinderat wird vorausſichtlich am 16.
Sep=
tember ſeine letzte Abſtimmung vornehmen. — Die urſprünglich
ange=
ſetzten Gewerbeſteuerſätze von 1,32 Mark für 100 Mark
Steuer=
wert und Steuerertrag wurden vom Miniſterium verworfen; es ſollen
0,75 Mark vom Gewerbekapital und 2,75 Mark vom Gewerbeertrag
er=
hoben werden.
Z. Guſtavsburg, 2. Sept. Verkehrshindernis beſeitigt,
Zu manchem Autozuſammenſtoß kam es an der Schulhausecke
Darm=
ſtädter Landſtraße und Schulſtraße, und zwar dadurch, daß durch die
Schulhofmauer für dem Autoführer jede Sicht verſperrt war. Jetzt hat
man nach langem für und wider die Ecke der Schulhofmauer abgebrochen
und etwa 3 Meter zurückgeſetzt. Dadurch iſt für genügenden Ueberblick
dieſer gefährlichen Stelle geſorgt.
Oberheſſen.
— Bad=Nauheim, 3. Sept. Die Spätſommer= und Herbſtkurzeit
ſieht viele Geneſungsfuchende und Erholungsbedürftige in Bad=
Nau=
heim, die dieſe Zeitſpanne nach den Hauptreiſewochen bevorzugen. Im
Landſchaftsbild wird hier der Glanz des Sommers verhältnismäßig
ſpät von der Klarheit und Reinheit des Herbſtes abgelöſt und eine
mil=
dere Sonne läßt die Kurpflichten leicht und angenehm erfüllen. Zu
der größeren Behaglichkeit geſellen ſich geringere Koſten, da die
Kur=
abgabe ſeit dem 1. September ermäßigt iſt. Eine beſondere
Anziehungs=
kraft übt in dieſem Jahre wieder die Traubenkur aus. An
viel=
ſeitigen Zerſtreuungen iſt auch in dieſem Abſchnitt der ganzjährigen
Kurzeit kein Mangel.
33. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlokkerie.
22. Tag der 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung vom
2. September fielen: 16 Gewinne zu je 3000 RM. auf Nr. 43 539,
57 317, 133 405, 27 841, 235 048, 240 750, 344 165, 361 979; 24
Ge=
winne zu je 2000 GM. auf Nr. 4 914, 85 601, 89 164, 93 524, 139 234,
223 067, 255 131, 261 877, 264 982, 374 138 376 861, 389 498; 28
Ge=
winne zu je 1000 RM. auf Nr. 10 626, 41 930, 96 088, 98 087, 136 684,
164028, 172913, 191 536, 205 3B, 212 757, 330 204, 349 601, 358 471,
397 304; ferner wurden gezogen 88 Gewinne zu je 500 RM. und
228 Gewinne zu je 300 RM. — In der Nachmittags=Ziehung
fielen: 2 Gewinne zu je 500 000 RM. auf Nr. 158 149; 4 Gewinne
zu je 5000 RM. auf 174 630, 215 051; 6 Gewinne zu je 3000 MMM. auf
Nr. 13 720, 185 211, 192 777; 14 Gewinne zu je 2000 RM. auf Nr.
70 859, 75 991, 127 842, 184 853, 213 956, 232 808, 373 647; 24
Ge=
winne zu je 1000 RM. auf Nr. 88 740 123 019, 129 393, 159 506,
160 000, 182 925, 188 488, 190 172, 305 273, 338 428, 353 306, 361 133:
ferner wurden gezogen: 64 Gewinne zu je 500 RM. und 176 Gewvinne
zu je 300 RM. — Im Gewinnrad verblieben: 2 Prämien
zu je 500 000 RM., 2 Gewinne zu je 75 000 RM., 94 zu je 10000 RM.,
28 zu je 5000 RM., 86 zu je 3000 RM. 154 zu je 2000 RM., 454 zu je
1000 RM., 1204 zu je 500 RM. und 2654 zu je 300 RM. — Die in der
heutigen Nachmittagsziehung gezogenen beiden Hauptgewinne von je
500 000 RM. fielen auf Nr. 158 149 in Abteilung I nach Groß=Strelitz
(Ober=Schleſien), in Abteilung II nach Braunſchweig. (Ohne Gewähr.)
Geſchäfliches.
Trinkt Fachinger. An allen gichtiſchen und rheumatiſchen Prozeſſen
iſt die Harnſäure beteiligt. Durch den dauernden Genuß von Staatl.
Fachingen werden dieſe Giftſtoffe zur Ausſcheidung gebracht, ſo daß es
mit Recht heißt: „Fachingen erhält Körper und Geiſt friſch und geſund!”
Rundfunk=Programme.
Frankfurt
Mittwoch, 4. Sept. 10.40: Engliſch. Schulfunk: Eveline
Her=
born: Ein Märchen von Oscar Wilde. o 13.15: Schallplatten:
Aus Operetten. Mitw.: Kammerſänger Rich. Tauber. o 16.15:
Bad Wildungen: Konzert des Kurorch. Mitw.: H. Hegewitz (
Trom=
petel. a 18 10: Bücherſtunde. o 18.30: Kaſſel: Liſelotte von
Löwenſtein: Der Einfluß der Gymnaſtik auf die Frau. o 18.45:
Walter Beniamin. Vorleſung aus eigenen Werken. 6 19.05: Franzöſ.
Literaturproben. 19.20: Franzöſ. Unterricht, o 19.45: Prof.
Drevermann: Naturkundl. Vortrag. o 20: Vom Kurhaus Bad
Homburg: Sinfonie=Konzert: Werke von Beethoven. Achte
Sin=
fonie in F=dur. — Konzert für Violine und Orch. in Dedur. —
Quvertüre Nr. 2 zu „Leonore”. Ausf.: Homburger Kurorcheſter,
Frankfurter Funk=Orch. Leitung: Holger. Soliſt: Konzertmſtr. Len=z
zewskt (Violinel. o 21.30: Kurſaal Cannſtadt: Konzert des
Phil=
harmoniſchen Orch. Stuttgart, Liſzt: Les Préludes, Sinfoniſche
Dichtung. — Berlioz: Ouv. „Römiſcher Karneval”.
Königswuſierhauſen
Deutſche Welle. Mittwoch, 4. Sept. 10: H. Zippel: Eine Reiſe
durch das ſchöne Oſtpreußen. O 10.35: Mitteilungen des
Reichs=
ſtädtebundes. O 12: Schallplatten. O 14.45: Jugendbühne: Zwerg
Naſe” (2. Teill. o 15.45: Anna Drewitz: Verwertung von Birnen
und Aepfeln. o 16: Min.=Rat Geh. Reg.=Rat Dr. Schellberg:
Völkerbund und Schule. O 16.30: W. Poſſeck: Ueber Autographen
und Autographenſammler. o 17: Hamburg: Hugo Kaun=Werke
für kleines Orcheſter. Norag=Orch. o 18: Dir. Bramſtedt:
Weltwirt=
ſchaftliche Marktanalyſen. 2 18.30: Spaniſch für Anfänger. o 18.55:
Ober=Ing. Nairz: Neue Funktechnik auf der großen Berliner
Funk=
ausſtellung. o 18.20: O. von Wertheimer: Zuſammenhang zwiſchen
Literatur u. Leben. o 20: Sendeſpiel: „Königskinder”. Märchenoper
in drei Teilen. Text von E. Rosmer. Muſik von E. Humperdinck.
Regie: K. Holy. Dirig.: Generalmuſikdir. Blech. Perſ: Der
Königs=
ſohn; die Gänſemagd; der Spielmann; die Hexe; der Hölzhacker;
der Beſenbinder; ſein Töchterchen: der Ratsälteſte; die Stallmagd;
Wirt: Wirtstochter; Schneider; Torwächter; Volk; Ratsherren und
Ratsfrauen; Bürger und Bürgersfrauen; Handwerker; Spielleute;
Mädchen; Burſchen: Kinder. Erſter und dritter Teil vor der
Hexen=
hütte im Hellawald, zweiter Teil auf dem Stadtanger von
Hella=
brunn. O Danach: Tanzmuſik. Kapelle Gerhard Hoffmann. o Pauſe:
Bildfunk.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Veranwwoeiich für Pollik und Wirtſchaft: Rudolk Maupe; für Feuilleton, Reich und
Aueland und Heſſche Nachrſchten: Mar Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmanv;
für den Handel: Dr. C. H. Que iſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; ſi=
„Die Gegenwan”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Willv Kuhle: Drus
und Verlag: C. C. Wlitich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtipte wird Garantie der Rücſendung nicht Übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
Ein gutes Mittel bei Blechten, Hautausſchlägen.
Flechten, ganz beſonders die überaus läſtige Schuppenflechte
Esoriasis) und Bartflechte, ſind gar arge und läſtige Uebel, denn
verunſtalten nicht nur die Haut, ſondern ſchmerzen, jucken,
Auppen, brennen und näſſen oft auch ganz erheblich und an=
Azernd. Außerdem ſind ſie meiſt hartnäckiger Natur, und nicht
eten ſind ſie von der Wiege bis zum Grabe der treue Begleiter
es Menſchen. Man ſollte deshalb nie den Weg zum Arzt ſcheuen,
Nenn jede Flechte iſt anders, und jede Haut verlangt eine indi=
Nuelle Behandlung. In vielen Fällen hat ſich nach meinen
Von Spezialarzt Dr. med. Woltzer.
Erfahrungen folgendes Verfahren gut bewährt: Man nehme ein
Stück „Zucker’s Patent=Medizinal=Seife”, reibe
mit der Hand oder noch beſſer mit einer naſſen Bürſte, einem
naſſen Pinſel und dergleichen möglichſt viel dicken Schaum, läßt
ihn evtl. noch einige Zeit ſtehen, bis er ſo dick iſt wie Brei, Salbe
oder Sirup, und trägt ihn dann leicht, ohne zu reiben, auf
die zu behandelnden Hautſtellen auf. Am beſten geſchieht das
Auftragen des Abends, damit der Schaum genügend Zeit hat,
auf der Haut einzutrocknen und die Nacht über liegen bleiben
kann. Morgens erweicht man ihn mit etwas Waſſer, ſpült ihn
dann leicht ab und trocknet hierauf die Haut, ohne zureiben
oder zu frottieren, ſanft mit einem weichen Tuch.
Nach=
her ſtets die Haut mit „Zuckooh=Creme”, die ebenſo wie
„Zucker’s Patent=Medizinal=Seife” in jeder
Apo=
theke, Drogerie und Parfümerie zu haben iſt, nachbehandeln. Dieſe
Prozedur wiederhole man ſo lange, bis Beſſerung erfolgt.
mit den zuſtändigen Stellen endgültige Verhand/
ungen über eine Polarfahrt des „Graf Zeppel
lin” zu pflegen.
Nummer 243
Eeptember 1929
Mittwoch.
en
Seite 8
Frikhiof Nanſen verhandelt wegen de
Polarfahrt des „Graf Zeppelin”.
100ſ.
in Berli
Die nördlichſte Wetkerwarke und
Funk=
ſtakion auf Franz=Joſef=Land.
Moskau. Auf Franz=Joſef=Land im nörd=
Zchen Eismeer iſt die nördlichſte Wetterwarte
und Funkſtation der Welt errichtet worden. Die
Station arbeitet auf der Welle 43 und hat
be=
reits amerikaniſche Funkſtationen und einen
Radio=Amateur in Niſhni Nowgorod gehört. Der
Eisbrecher „Sedow” der ſieben Perſonen auf
der Inſel zurückgelaſſen hat, hat die Rückfahrt
durch die Barents=See angetreten. Prof. Wieſe,
der an der Expedition des Eisbrechers „Sedow”
teilgenommen hat, erklärt, daß er im nördlichen
Teile des Franz=Joſef=Landes eine
Zweigſtrö=
mung des Golfſtromes entdeckte, durch die eine
höhere Waſſertemperatur in nördlicher Richtung
hervorgerufen werde. In der Teplitz=Bucht ſind
Depots der Expedition des Herzogs der Abruzzen
aufgefunden worden, die für die künftigen
Polar=
forſchungen, insbeſondere für den geplanten
Zeppelinflug, von praktiſcher Bedeutung ſein
dürften. Im nächſten Jahre ſollen in
verſchie=
denen Teilen der Inſelgruppe kleine Hütten
mit Lebensmittelvorräten als Stützpunkte für
die künftigen Forſchungs=Expeditionen errichtet
werden.
Vom Strudel erfaßt und ertrunken.
Heidelberg. Am Sonntag abend badete der
30 Jahre alte Bäckermeiſter Engler beim Stauwehr
am Karlstor. Dabei geriet er in den Strudel des
über die Wehrwalzen laufenden Waſſers. Auf die
Hilferufe des Mannes wollte ihm der 17 Jahre alte
Kaufmann Lebeau beiſtehen, wurde aber gleichfalls
von dem Strudel mitgeriſſen. Beide Leute ertranken
in dem tobenden Waſſerſtrudel, ehe ihnen einer der
zahlreichen Spaziergänger Hilfe bringen konnte.
Bis=
her iſt nur die Leiche Lebeaus gefunden worden.
Das Ende des Raubmörders.
Bad Ems. Der bei ſeiner Feſtnahme in
Nie=
vern erſchoſſene Mörder des hieſigen
Polizeiwacht=
meiſters Fetik iſt ein gefürchteter und berüchtigter
Ver=
brecher, der viel auf dem Kerbholz hat. Er wird
wegen vierfachen Mordes verfolgt, hat ſich als
ge=
fürchteter Straßenräuber betätigt und bei einem
ſchweren Raubüberfall auf einen Kaſſenboten 15 000
Mark erbeutet. In den Steckbriefen, die auf ſeinen
Namen Kaufmann Fritz Vieluf aus Sorau lauten,
wird darauf hingewieſen, daß dem Verbrecher jedes
Mittel, ſich zu wehren, recht iſt. Es heißt wörtlich
darin: „Achtung! Schußwaffe! Der Verbrecher ſchreckt
vor keinem Mittel, ſich zu befreien, zurück! Er iſt
26 Jahre alt und hat ein langes Strafregiſter hinter
ſich.” Nun hat den Verbrecher das Schickſal ereilt.
Die geſamte Bevölkerung, die ſich in den Stunden
der Verfolgung in großer Aufregung befand, gedenkt
in tiefer Trauer des pflichttreuen und beliebten
Be=
amten, der ebenfalls das Opfer des bevüchtigten
Naubmörders geworden iſt.
Großfeuer.
Koblenz. In Abweſenheit der meiſten
Dorf=
bewohner, die in der eine Viertelſtunde vom Dorf
ent=
fernten Kirche auf dem Petershäuſer Hof am
Gottes=
dienſt teilnahmen, brach in der Scheune des Landwirts
Johann Zimmer in Zilshauſen Feuer aus, das ſich
mit raſender Schnelligkeit zu einem Großfeuer
ent=
wickelte. Die Flammen griffen auf das Wohnhaus
über und legten in kurzer Zeit die geſamten Gebäude
des Landwirts Zimmer, Wohnhaus, Scheune und
Stallungen, in Schutt und Aſche. Der größte Teil
des Mobiliars fiel gleichfalls den Flammen zum
Opfer. Trotz der größten Anſtrengungen der
herbei=
geeilten Feuerwehren konnte es nicht vermieden
wer=
den, daß das Feuer auch auf die Gebäude des
Land=
wirts Peter Arend überſprang. Das alte Wohnhaus,
die Scheune und die Nebengebäude wurden gleichfalls
eingeäſchert, ebenſo ein angrenzender Neubau. Mit
großer Mühe gelang es, das Vieh zu retten. Der
Brandſchaden iſt ſehr groß, jedoch durch Verſicherung
gedeckt.
Heidebrand in Notenburg.
Rotenburg (Hannover). Seit vorgeſtern
nachmittag wütet in weiten Teilen des Kreiſes
Roten=
burg und des Landkreiſes Harburg ein großer Moor=
und Heidebrand. Es wurden bisher ſchätzungsweiſe
1200 Morgen von dem Feuer ergriffen. Das Feuer,
deſſen Herd an der Eiſenbahnſtrecke nach Bremen
liegt, entſtand auf Rotenburger Gebiet und griff auf
den Landkreis Harburg über. Wahrſcheinlich iſt
Fun=
kenflug einer Lokomotive die Urſache. Die
Löſch=
arbeiten ſind durch ſtarke Rauchentwicklung ſehr
er=
ſchwert. Große Trockenheit und auffriſchende Winde
fördern eine weitere Ausbreitung des Brandes. Einige
Siedlungshäuſer ſind bereits ſtark gefährdet. Es ſind
umfangreiche Vorſichtsmaßnahmen getroffen worden,
doch läßt ſich noch nicht ſagen, wann es gelingen wird,
das Feuer zum Stehen zu bringen.
Großer Barackenbrand.
Paris. Im Pariſer Vorort Aubersvillers, in
der ſogenannten Holzbaracken=Kolonie, brach nachts
in der Baracke eines Lumpenſammlers Feuer aus,
das infolge des heftigen Windes ſich mit ungeheurer
Geſchwindigkeit verbreitete und innerhalb einer
Stunde etwa 200 Holzbaracken einäſcherte. Dadurch
ſind 400 meiſt ſehr arme Menſchen obdachlos
gewor=
den. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. Der
Sachſchaden beträgt etwa 6 Millionen Franken.
Große Brandkataſtrophe.
Elf Perſonen ums Leben gekommen.
Birmingham. Montag vormittag brach in
einem Geſchäftshaus Feuer aus, das mit großer
Schnelligkeit um ſich griff. Nur ein Teil der
Laden=
angeſtellten konnte ſich noch in Sicherheit bringen.
Elf Perſonen, darunter mehrere Frauen und Kinder,
kamen in den Flammen um; zahlreiche andere
erlit=
ten ſchwere Brandwunden.
Haftprüfungstermin im Mordfall Zäpernick.
Berlin. Der Haftprüfungstermin für den
Wächter Schulz, der unter dem Verdacht, die
elf=
jährige Hilde Zäpernick ermordet zu haben, verhaftet
wurde, begann geſtern früh auf Antrag des
Vertei=
digers, Rechtsanwalt Dr. Reiwald, vor dem
Ermitt=
lungsgericht des Landgerichts III. Gegen Mittag
wurde der Termin abgebrochen, jedoch wurde den
Beteiligten Schweigepflicht über den bisherigen Gang
der Sitzung auferlegt. Der Beſchluß des Richters, ob
Schulz aus der Haft entlaſſen wird oder nicht, iſt erſt
am ſpäten Abend zu erwarten.
Ein kleiner Namensvetter des „Graf
Zeppelin” beim Start.
Eine Montgolfiere, die über offenem Feuer
mit heißer Luft gefüllt wird.
Auf dem Berliner Zentralflughafen Tempelhof fand ein Start mehrerer Freiballons ſtatt. Vor dem
Flugfeld warteten Autos, die den Luftballons bis zur Beendigung ihrer Fahrt folgten. Beſonderes
Intereſſe fand auch ein nach dem alten Syſtem Montgolfiers konſtruierter Ballon, der ſtatt mit Gas
mit heißer Luft gefüllt wurde.
er durch Feuervernichkek
Eines der ſchönften engliſch
Schloß Lulworth (Dorſethire, Südengland) während des Brandes.
Eines der ſchönſten Schlöſſer Südenglands, das aus der Eliſabethaniſchen Zeit ſtammende Lulworth
Caſtle, brannte vollſtändig aus. Plötzlicher Waſſermangel zwang die Feuerwehr, der Vernichtung des
hiſtoriſchen Gebäudes tatenlos zuzuſehen.
Der Kampf um den Schneider=Pokal beginnk.
Die drei engliſchen Markierungsſchiffe, die die Flugſtrecke bezeichnen werden.
Die Verſuchsflüge zum Kampf um den Schneider=Pokal, der am 6. und 7. September an der
eng=
liſchen Küſte ausgetragen werden wird, haben begonnen. Die neue engliſche Rolls=Royce=Maſchine
„S. 6” hat bereits Geſchwindigkeiten von 560 Kilometer pro Stunde erzielt, ſodaß man dem Kampf
mit großer Spannung entgegenſehen kann.
Die oberſchleſiſchen Gewinner des Großen Loſes.
Groß=Strehlitz. Das Große Los der
Preußiſch=Süddeutſchen Klaſſenlotterie iſt, wie bereits
gemeldet, in der erſten Abteilung nach Oberſchleſien
gefallen, wo es in der Kollekte des Zeitungs= und
Buchdruckereibeſitzers Hübner, Groß=Strehlitz, geſpielt
wird. Ein Viertel des Glücksloſes ſpielte der Lotterie=
Verein eines kleinen Dörfchens, dicht bei Groß=Streh=
litz. Die Mitglieder dieſes Vereins ſind vorwiegend
arme Häusler und Arbeiter, die das Geld ſehr gut
gebrauchen können. Zwei weitere Viertel der
Glücks=
nummer werden in Ujeſt, einem kleinen oberſchleſiſchen
Landſtädtchen, ebenfalls im Kreiſe Groß=Strehlitz,
ge=
ſpielt. Auch hier ſind die Spieler kleine Leute. Das
letzte Viertel des Glücksloſes befindet ſich in den
Händen von Spielern in Hindenburg=Zaborcze, wobei
es ſich ebenfalls um wenig Begüterte handeln ſoll.
Frithjof Nanſen bei der Ankunft in Berlin.
Bei der Durchreiſe nach Genf traf der berühmtn
Polarforſcher Frithjof Nanſen in Berlin ein, un
Zuſammenſtoß zweier Straßenbahnwagen.
Berlin. In dem nördlichen Vovort Tegel fuh
geſtern vormittag eine Straßenbahn auf eine an
dere, die an der Halteſtelle ſtand, auf. Schwerer ber)
letzt wurden drei Männer und eine Frau. Außerden
meldeten ſich auf dem Straßenbahnhof Tegel nocſe
22 Perſonen, die durch Glasſplitter Schnitwwundens
erlitten hatten. Zwei der am ſchwerſten verletzt Au unte
Perſonen wurden im Rettungswagen nach dem Kranfüben.
kenhaus gebracht. Die anderen Verunglückten konnhle weit
ten nach Anlegung von Verbänden ihre Wohnungeſurgek
aufſuchen.
Eine Bewegung zur dogmatiſchen Verkündigung
der Himmelfahrt der Heiligen Jungfrau.
Rom. Das italieniſche „Komitee für die Kon
rektheit der Damenmoden” hat an den Papſt eine
mit Tauſenden von Unterſchriften verſehene Bir
ſchrift gerichtet, um die dogmatiſche Verkündigung da
Himmelfahrt der Heiligen Jungfrau Maria zu er
langen. Das Komitee veranſtaltet außerdem eine Uw
frage in der katholiſchen Preſſe der ganzen Welt, un
ihre Unterſtützung und die der ausländiſchen Kath
liken zu erhalten.
Aufgeklärter Juwelendiebſtahl.
Paris. Wie erinnerlich, wurde im März eineſt
in London aufgegebene Edelſteinſendung im Weryſie ü
von 800 000 Franken auf dem Wege nach Paris en=brrat
wendet. Die Unterſuchung ergab mir Beſtimmthe ſuch der
daß der Diebſtahl nur in Paris begangen ſein konnt=) in
Der Verdacht lenkte ſich auf einen 22jährigen Po Mf
angeſtellten des Pariſer Nordbahnhofs. Er wur ,
nunmehr verhaftet und iſt geſtändig. Der Poſtang/
ſtellte bemerkte ſeinerzeit die Wertſendung und nah
ſie an ſich.: Er habe ſie, wie er bei dem Verhör an
gab, einem Freunde zum Verkauf übergeben, der ihr
jedoch dafür nur 10 000 Franken auszahlte. De
Hehler wurde ebenfalls verhaftet.
Mord auf einem ſpaniſchen Segelſchiff.
Madrid. In San Lucar Barrameda erſcho
der Kapitän eines Segelſchiffes, das von Puerto Ricl
aus den Ozean überquert hatte und zur Ausſtellur/ ſß Uſe
nach Sevilla fahren wollte, den einzigen ihn begle
tenden Seemann. Außer den beiden befand ſich al
Bord nur ein Paſſagier.
Schwerer Autobus=Unfall.
Valencia. Hier ſtieß ein Autobus mit einen.
Maultierwagen zuſammen, der dabei auf einen ar 60
deren Maultierwagen geſchleudert wurde. Drei Per
ſonen kamen dabei zu Tode.
Exploſion in einem rumäniſchen Fort.
Bukareſt. In dem Fort Targul Mures ereig
nete ſich geſtern früh beim Morgengrauen eine Mund
tionsexploſion, die die geſamten Munitionsbeſtänd
vernichtete. Menſchenleben ſind nicht zu beklagem
doch hat die Exploſion in der Stadt eine große Pani
hervorgerufen.
Geſchützexploſion auf einem rumäniſchen
Zerſtörer.
Bukareſt. Während der Schießübungen den
rumäniſchen Flotte ereignete ſich bei Konſtanza au
dem Zerſtörer „Mareſti” eine Geſchützexploſion, durck.
die ein Matroſe getötet und fünf ſchwer
verletz=
wurden.
Schweres Unglück auf einer rumäniſchen
Werkbahn.
Bukareſt. Bei einer Verſuchsfahrt auf der erſch
in der letzten Zeit fertiggeſtellten Werkbahn in dem
Unternehmen des Barons Grodel bei Covasna
ſtürzie=
ein Zug von einer Brücke in den Abgrund. Zwem
Arbeiter wurden getötet, 13 ſchwer verletzt. Der=
Lokomotivführer iſt verſchwunden.
Mißglückte Kanal=Durchſchwimmung.
Uhr mittags von Kap Gris Nez aus ſtartete,
un=
die Durchſchwimmung des Kanals zu verſuchen.
hat abends 20,35 Uhr aufgegeben. Er befand
ſich 11,2 Kilometer von der engliſchen Küſte
ent=
fernt. Das Waſſer war inzwiſchen ziemlich kalt
geworden, und da ſich auch Magenſchmerzen bei
dem Schwimmer einſtellten, mußte er ſich zur
Aufgabe entſchließen.
Untergang eines Dampfers im Taifun.
28 Perſonen ertrunken.
Manila. Der Dampfer „Mayon”, der
Eigentum der Manila=Eiſenbahn iſt, iſt geſtern
nachmittag in einem Taifun im Ragay=Golf a0
der Küſte der Philippinen=Inſel Luzon
unter=
gegangen. Er hatte 37 Fahrgäſte an Bord, von
denen nur 9 gerettet werden konnten.
renmer 245
Mittwoch, den 4. September 1929
der Tod in den Bergen.
Ein alpines Kataſtrophenjahr.
mnſerem ſtändigen Wiener Mitarbeiter.)
Wien, Ende Auguſt.
nahezu dreißig Jahren führt der deutſche und öſter=
Alpenverein eine Statiſtik der tödlichen Unfälle in den
und die Kurve dieſer traurigen Ziffern bewegt ſich in
eitſpanne faſt ausnahmslos in ſteilem Anſteigen. Das
rächſt ohne weiteres in der Zunahme des Reiſeverkehrs
wt. in der früher ſo gut wie gar nicht geübten Winter=
und in der wachſenden Liebe zu der Schönheit unſerer
ugswelt ſeine natürliche Erklärung finden, wenn man auch
den könnte, daß die fortſchreitende Erſchließung der Alpen
portliche Ertüchtigung der neuen Generation hier
einiger=
ausgleichend wirken müßten. Weit mehr als viertauſend
hrer haben in den Jahren ſeit 1901 — ſolange reichen die
Auf=
ugen jetzt zurück — in ihren geliebten Bergen den Tod ge=
und in dieſer furchtbaren Zahl iſt der Prozentſatz jener
ing, deren Gebeine irgendwo in einem einſamen Fels=
Seite 9
ſchen oder unter einer Lawine begraben liegen oder
viel=
ſt Jahrzehnte ſpäter aus dem Gletſchereis ans Tageslicht
Jener vielen, die der Erde nicht zurückgegeben werden
weil alle Nachforſchungen vergeblich blieben und weil
ſichen niemals gefunden worden ſind.
der vielleicht noch kein Jahr hat ſo viele und ſo furchtbare
toſtrophen gebracht wie das heurige. Schon in der letzten
ſoche betrug die Ziffer der tödlichen alpinen Unfälle im
der Zentralalpen hundert und ſie hat ſich inzwiſchen faſt
welt. Im Auguſt iſt kein Tag vergangen, der nicht in der
en Chronik der Berge mit ein paar Kreuzen hätte
ver=
werden müſſen und es hat Tage gegeben, an denen in
lein drei und vier Leichen nach gefahrvoller und
ſchwieri=
eit von den Bergungsexpeditionen zu Tal gebracht wor=
. Dabei überſteigt der Beſuch der Alpenländer heuer
bs nicht den üblichen Durchſchnitt, ja er iſt eher
zurück=
men, da ein ſtarker Touriſtenſtrom an die Nordſee und vor
H die italieniſchen und jugoſlawiſchen Adriabäder abwan=
Auich die Witterungsverhältniſſe ſind im heurigen Sommer
im ſo vieles ungünſtiger geweſen wie die Jahre vorher.
ha vielleicht nur eine Häufung verhängnisvoller
Zufällig=
ieſes ſtarke Anwachſen alpiner Unfalle erklären, wozu
ſweit dies die bisher veröffentlichten und oft ſehr lücken=
Frichte erkennen laſſen, freilich auch noch die
außerordent=
zrmehrung der führerloſen Touren kommt, die nicht ſelten
eiwngelhaft ausgerüſteten und im Hochgebirge unerfahrenen
verlchz=ſſin unternommen werden. Es gibt einſame Bergfriedhöfe
dem minh Ulpen, in denen die Zahl der heuer dort beigeſetzten
Berg=
ſten lunſli weitem jene der Einheimiſchen überſteigt und oft genug
meiſ orgekommen, daß einem ſolchen Leichenzug kein
Anver=
ſte und kein Freund folgen konnte und daß nur wenige
bohner oder dielleicht etliche fremde Touriſten, die zufällig
Gg vorbeiführte, dem Toten das letzte Geleit gaben und
ze grüne Tannenreiſer als Abſchiedsgruß der Berge ins
hurfen".
Mt mehr als viertauſend tödliche Unfälle in den
Zentral=
kaum drei Jahrzehnten, — die Ziffer ſchließt eine Welt
„ieheurer Tragik und namenloſem Grauen in ſich.
Verhält=
ſßg ſelten iſt es möglich geweſen, den Hergang dieſer Kata=
„ſbis auf den letzten Augenblick zu rekonſtruieren und
häu=
gu hus iſt man nur auf Vermutungen angewieſen oder es fehlt
ſt jede Unterlage, die das furchtbare Ereignis erklärlich
bvürde. Schon deshalb, weil faſt der vierte Teil der töd=
Infälle Alleingeher betrifft und keine Möglichkeit beſteht,
Pmittelbare Urſache des Unglücks nachzuprüfen. Vielleicht
im Ae ine übertriebene Waghalſigkeit geweſen, ein zu großes
Pars;ᛋfhrtrauen und ein Ueberſchätzen der eigenen Kraft, vielleicht
imthſſath der unberechenbare Zufall eines losgelöſten Steines
i zeiner Klettertour das Ausbrechen eines Felsgriffes.
Da=
t freilich nur allzu oft die Unerfahrenheit und ein völ=
liges Verkennen der natürlichen Gefahren des Hochgebirges mit
die Schuld oder — was immer wieder vorkommt — die völlig
ungenügende Ausrüſtung des Bergfahrers, der alle gut
gemein=
ten Warnungen außer acht gelaſſen hat und ſeinen Willen
durch=
ſetzen wollte. Es iſt bezeichnend, daß die Zahl jener
Unglücks=
fälle, die durch eine vis maſor, wie zum Beiſpiel Steinſchlag oder
Lawinenſturz herbeigeführt wurden, oder die infolge Erſchöpfung
bei einem plötzlich eingetretenen Witterungsumſchlag zu
verzeich=
nen ſind, verhältnismäßig nur gering iſt. Zumindeſt um vieles
geringer als die Ziffer jener verunglückten Bergſteiger, die ihre
unbezwingliche Sehnſucht nach einem Edelweißſtern oder nach
einer anderen ſeltenen Blume mit dem Tode bezahlen mußten.
Durchſchnittlich zehn bis fünfzehn Prozent aller tödlichen Unfälle
in den Bergen ereignen ſich alljährlich beim Blumenpflücken und
doch wird man auch dieſe Menſchen nicht einfach von vorneherein
verurteilen dürfen, nur weil ſie ihre Leidenſchaft nicht
zurück=
drängen konnten und nach einem Beſitz verlangten, der ihnen
ver=
ſagt bleiben ſollte. Die Liebe zu den Bergen begreift nur der,
den ſie ſelbſt einmal gepackt hat.
R. W. P.
Von Kaſimir Edſchmid.
Es gibt dieſes und jenes Venedig — jeder kennt und liebt
ein anderes, aber es gibt wahrſcheinlich drei hauptſächliche
Bil=
der von Venedig, die der Reiſende ſehen und erleben kann.
Das erſte iſt Venedig von der Gondel aus, vorbei an Plätzen
und Kirchen, vorbei an Salute, am Polazzo Foscari, an den
Palazzi Mocenigo, vorbei am Rialto — — — vorbei an der Riva
und Kirchen, vorbei an Salute, am Palazzo Foscari, an den
Palazzi Mocenigo, vorbei am Rialto — — vorbei an der Riva
Schiavoni, an der Seufzerbrücke, am Palazzo Reale, am Palazzo
Ducale — — vorbei, vorbei an der Pizatta San Marco und den
Figuren am Giebel des Königshauſes, vorbei an den Kolonnaden
— — vorbei an Muſik, an Lichtern, an Schatten — — vorbei am
Theater Fenice, vorbei an hundert Kirchen, an Frari, an San
Giovanni e Paolo, vorbei am Canal Grande und an tauſend
Gaſſen, hindurch unter vielen kleinen Brücken, vorbei an
Gon=
deln, an Geſang, an huſchenden Menſchen, an Mittelalter und
Träumerei und Romantik
Das iſt ein Bild von Venebig, wie es ſich dem Reiſenden
einprägt, der einen oder vierzehn Tage hier verbringt und dieſe
märchenhafteſte aller Kuliſſen ſich anſchaut.
Es iſt das Venedig von außen.
Es gibt aber ein Venedig von innen.
Ich meine nicht das Geſtühl in Frari, nicht die Salons im
Palazzo Albrizzi, nicht die Räume am Ca doro. Ich meine auch
nicht das bezaubernde Museo eivio des Sammlers Correr, nicht
die majeſtätiſchen Bilder des unheimlichen Malers Tintoretto in
der Seuola San Rocco, ich meine nicht die Hallen im
Dogen=
palaſt und die Denkmäler in San Giopanni e Paolo, auch nicht
die Oper in dem herrlichen Renaiſſance=Theater Fenice . . . ich
meine das Leben in den Häuſern, in den Gaſſen und unter den
Menſchen Venedigs.
Dem Beiſpiel Byrons folgend, der vor hundert Jahren einen
der vier Palazzi Mocenigo bewohnte, mieten jetzt häufig eine
An=
zahl Engländer und Amerikaner gerade leerſtehende Palazzi am
Tanal Grande. Ein Teil der alten Familien beſitzt ihre Palazzi
ebenfalls noch — — und in der Miſchung von Tradition und
finanziell und geſchmacklich gleich ſicheren Neu=Eindringlingen
entſtehen Feſte und geſellſchaftliche Durchdringungen von wirklich
großem Reiz.
Den ſchönſten Renaiſſancepalaſt, den Wagner eine Zeit lang
bewohnte und in dem er auch ſtarb, bewohnt der Dichter Karl
Vollmoeller. In einem anderen wohnt Graf Volpi, Muſſolinis
Finanzminiſter, der reichſte Mann Südeuropas, einen anderen
hat Lady Cunard uſw. Hier ſpielt Rubinſtein bei Kerzen, hier
ſpielt Athos Baſilakis vor den tiefen Fenſtern über dem Kanal,
hier werden Feſte im alten und neuen Stil gegeben. Und das
Publikum iſt das gemiſchteſte der Welt. Feierlich, bedeutend,
zyniſch, ſchön — — kurz alles, was Tradition oder Macht, Grazie
oder Genie hervorbringen kann.
Das kommt aber im weſentlichen dadurch, daß der Lido das
dritte Element hinzubringt, das Venedig heute das merkwürdig
vielſpältige Geſicht gibt. Vom Lido aus wird Venedig erſt
rich=
tig überflutet, und zwar mit ungewöhnlichen Zuſammenſtellungen
an Menſchen.
Ende Auguſt und September treffen ſich hier ſehr viele
Menſchen, von denen man alles Gute oder alles Schlechte der
Welt ſagen kann, die aber alles, aber nicht langwveilig ſind. Am
Strand des „Excelſior” iſt faſt jedermann eine Nummer. Ob man
di ſe Leute liebt oder ſie lächerlich findet, jeder von ihnen iſt
be=
ſtimmt hier etwas, und wenn er nur auf ſeine Weiſe verrückt iſt.
Die Stadt der kleinen, hübſchen Holzkapannen rahmt hier
den allerſchönſten Strand ein. Vor dem Beige=weiß des Sandes
liegt die Adria wirklich glückbringend blau.
Schon in der Frühe läuft der Maharadſcha von Kapultala,
ein deſtinguierter Herr, am Strand auf und ab, und ſein
Haus=
meiſter, in einem hellroſanen Turban und ſeinem grauen breiten
Bart, läuft reſpektvoll langſam hinter ihm her — — —. Bald
darauf erſcheint Herr Hearſt, der Gebieter der amerikaniſchen
Preſſe, mit einem Stab von Sekretären, mit denen er die
Tele=
gramme für ſeine Zeitungen redigiert, bis ſie die präziſeſte knappe
Form haben, die es geben kann. Ein paar Kapannen weiter
liegt der rumäniſche Staatsmann Titulescu im Sand und
ver=
ſichert ſeinem Kollegen Bratianu, daß er den Völkerbund, an dem
er ſein Land vertritt, lieber in Venedig als am Genfer See
wüßte. Vor ſeinem Tod war auch der alte Schrenck Nortzing
eine bekannte Figur am Lido. Mittags erſcheint Karl Vollmoeller
und geht ins Waſſer. Und neben der Afrikaforſcherin, der
wahr=
haft ſchneidigen Mrs. Roſita Forbes, geht Mme. Carolus
Durand=Scheikewitſch, die große Freundin von Anatole France
und Prouſt.
Man ſieht, es ſind nicht nur Leute, die nichts anderes zu tun
haben, als nur Golf zu ſpielen, die den Lido in ſeiner Hauptzeit
lieben — es ſind Leute, die ausſpannen und die die Grazie des
Lido lieben.
Dazwiſchen iſt ein entzückendes und komiſches Gewimmel
von Filmdiven und bonapartiſchen Prinzeſſinnen, von ſchönen
„Parties” aus engliſchen Landſitzen und aus amerikaniſchen City=
Familien. Der Stil iſt alles andere als ſnobiſtiſch, er iſt recht
ſportlich und einfach. Und da man im Pyjama in einer Taverne
des Excelſior ſpeiſt, zieht kein Menſch ſich bis zum ſpäten Abend
etwas anderes als einen Badeanzug oder einen Pyjama an.
Es gibt natürlich eine Menge exzentriſche Figuren, die aus
den einfachſten und ſaloppſten Dingen einen Karneval machen.
Sehr komiſche Auffaſſungen der Toiletten, um aus dem Hotel in
die Capanne zu ziehen, ſind manchmal nicht ſelten — ſei es, daß
es ſich um eine rote Perücke oder um das Koſtüm a la Kleopatra
dabei handelt.
Die Abende ſind am Lido ſehr ſchön — und bei den Feſten
ſind ungewöhnliche und ſchöne Menſchen zu ſehen. Die
italie=
niſche Geſellſchaft gibt hier unter Führung der Fürſtin San
Fauſtino, die es liebt, in einem langen weißen Kleid mit Schleppe
ſchon morgens zu erſcheinen, genau ſo große Feſte wie der große
Schneider Patou, der keine ſchlechteren Gäſte hat — oder wie Herr
Citroen.
Ein franzöſiſcher Prinz, eine mexikaniſche Filmdiva, ein
italieniſcher Staatsmann, ein amerikaniſcher Regiſſeur aus
Holly=
wood, ein griechiſcher Pianiſt, ein deutſcher Dramatiker, ein
ſpa=
niſcher Infant, die bekannten Geſichter des Kunſtſammlers und
Maitre de plaiſier Tolentino und von Mme. Capalieri, Dolores
del Rios wunderſchönes Profil, Tennisſpieler, Theaterleute —
— — dies alles geht durcheinander, teils verwirrend, teils
er=
götzend, teils Sumpf, teils angeſpannte Energie. Es trifft ſich
in den Palazzis, wo die alten Säle und Fenſter aufflammen —
und es trifft ſich am Strand, wo das Meer mit ſeiner
beglücken=
den Farbe liegt.
Dieſe Vermiſchung von alt und neu, von Sport und
Tradi=
tion, von alter und neuer Lebensweiſe, dieſe Vermiſchung von
Natur und Märchenſtadt macht den aktuellſten Zauber von
Venedig aus.
Mesuiem
gleich w
15jährige
jAidchen geſ.
inter O.
eſchäftsſt.
Unabh. Frau ſucht
Stelle in Geſch., ev.
auch i. Haush.
tags=
über. Schaue mehr
auf g. Beh. als auf
Lohn. Ang. O. 13
an die Geſchſt.
hu, 39 J.. aus
m., m.
ſeh=
eun., bisher
ſick iliale ſelb=
9.Auig, ſucht b.
1 Okt.
ahn=
ſicle. Geht a.
Frauenloſen
Sls. ing. u. O. 2
diec Eſchäftsſt.
It. )7 Fräulein
lantphr. Zeugn.
Aals Stütze
im Haush.
ſehfrau vor=
15 Sept
krober.
nter O. 4
Aßſchäftsſt.
Adchen ſucht
ſchätf im
Haus=
ſt nach dem
füleln ält.
Ehe=
gr. hgebote u.
19. nie Gſchſt.*
Slt. ,X, durchaus
fahriß inr Haus=
At, Iiſtt langjähr.
eugweiſiſucht Stelle
U8 8 bzhälterin,
n lickſen bei
ein=
inems ſeren.
An=
b. umt.O. 38 an
GeUftsſtelle. *
b Dfahre altes
B Hulein
ſun Ht.. 15. Sept.
ſtellwhw im mittl.
Jaushstt ewtl. auch
auensl) rn. ſpät.
eirat’ ſche
ausge=
hloſſ.n Ff. u. O. 43
ſchſt.
„ Utiges, ehrl.
Nädchenſ, Stell. z.
Sle ni. guten
fTtg- u. O.39
Mädch. ſucht 2 Std.
Laufſtelle. Holzſtr.
Nr. 6, 1. Stock. (*md
MANNLICH
Jg. Kaufmann aus
d. Lebensm.=Branche
ſucht St. als Verk.,
Lageriſt od.
Reiſen=
der. Ang. erb. unt.
O. 15 Geſchäftsſt. (*
Gut eingeſpieltes
ETrIo
(Klav., Viol., Cello
od. Schlagz., eventl.
auch verſtärkt), wird
ab 1. Okt. frei, evtl.
früher. Off. u. 0.41
an die Geſchſt. (*
MäMMLICH
Klavierſpieler
f. Samstag u.
Sonn=
tag in Reſtaur. geſ.
Angeb. mit Preis u
O. 33 Geſchſt.
Friedrich Wilhelm.
Lebensverſicherungs=Aktlengeſellſchaft
Errichtet 1866
Monatlich über 20 000 Neuversicherte!
Wir bauen unſere Außenorganiſ. weiter
aus u. ſtellen noch für verſchied. Gebiete
einige fleißige u. geſchickte reiſegewandte
Werbekräfte
per ſof. ein. Wir zahl. auch Nichtfachleut.
v. Anfang an feſten Zuſchuß. Perſönl.
Vorſtellg.m. Original=Zeugniſſ.od. ſonſt.
Belegen über bisherige Tätigkeit am
Mittwoch, den 4. Hept., nachm. von 2 bis
3 Uhr in Darmſtadt, Bahnhof=Hotel, bei Herrn
Organiſationsleiter Schernack. (IV. 243
hochſchulinſtikuk
ſucht zunächſt
pro=
beweiſe einen gut
ausgebildeten, ſehr
gewiſſenhaft.
jünge=
ren Mechaniker. —
Bewerbungsſchreib.
m. Lebenslauf und
Zeugnisabſchr. unt
O. 3 Gſchſt. (13897b
Jung., ſaub. Hausburſche
mit gut. Schulzeugr
geſ. Vorzuſt. mittags
von 2—3 Uhr.
Schellhaas, Karlſtr 50,
Gufe
Verdienſt=
möglichkeit
Zum Vertrieb eines
leichtverkäuflichen
Haushalt.=Artikels
geſchäftstüchtige
Hauſierer(innen)
geſucht.
Intereſſenten woll.
ihre Adreſſe u. O.12
an d. Geſchäftsſtelle
ſenden.
(13903
häng
Wir ſuchen für den Platz Darmſtadt und
nähere Umgebung einen
Agssnfpellel
Adreſſen und ſonſtige Unterſtützungen werden
geboten. Feſte monatliche Bezüge werden
zuge=
ſichert. Schriftliche Vewerbung von nur Fachleuten,
welche ſchon mit Erfolg im Verſicherungs=
Außen=
dienſt gearbeitet haben, erbeten. Vertrauliche
Be=
handlung der Bewerbung wird zugeſichert.
Bermania=Verſicherung
Subdirektion Darmſtadt, Eliſabethenſtr. 34
IV.13729
Anwalts=Bürovorſteher
flotter Arbeiter, für größeren Betrieb
ge=
ſucht Angebote unter Angabe ſeitheriger
Tätigkeit und Gehaltsford, unter O 10
an die Geſchäftsſtelle d. Bl. erb. (*md
K69838
Bezirksvertreter
f. Wand= u.
Stand=
uhren geg. Prov.
auf Teilzahl. an
Private) geſucht
Ang. u. F. M.7563
an Ala
Haaſen=
ſtein & Vogler,
Frankfurt a. M.
(II. 13906)
Kaufmann
Druckerei oder
Ver=
lag geſucht zwecks ge
meinſamer ſofortiget
Ausnützung einer
her=
vorragenden
Werbe=
ſache (geſetzl. geſch.).
Angebote nur vor
geſchäftst., finanziell
ſoliden Reflektanten
u. O. 30 Geſchſt. (*
WEIBLIcR
Zur Aushilfe tüchtige
Büglerin
zum ſof Eintritt geſ.
Färberel Mack,
Schulſtraße 13. (.
2 perfekte
Bügle=
rinnen find. dauernde
geſchäftigung. Ang. u.
2.31 Geſchäftsſt. (*
Tücht. Friſeuſe
für Samstag z.
Aus=
hilfe geſ. Angeb. u
). 35 Geſchſt. (*mdi
Jung. ſaub. Mädch.
tagsüber zu zwei
Kindern per ſofort
geſucht. Vorzuſtellen
zwiſchen 1 u. 3 Uhr
Eckhardtſtr. 28, I.
Putzfrau od. Mädch.
für Freitags nach
mittags geſ. Ph. Bitſch,
Kirch ſtraße 19.
Geſucht f. 15. Sept.
ehrliches. zuverläſſ.
nicht unter 20
Jah=
en, bei guter
Be=
handl. u. hoh. Lohn.
Saalbauſtraße 72.
In Beamtenhaus
(4 Erwachſ.) unbed.
zuverl., erfahrenes
Mädchen, nicht zu
jung, das an ſelbſt.
Arbeit. gew. iſt, geſ.
Vorzuſt. zw. 12 u. 1
od. 7 u. 9 Uhr
Ma=
thildenſtr. 10,III. mf
Ordnungslieb. jung.
Mädchen, das etw.
v. Haush. verſt. u.
zu Hauſe ſchlafen k.,
tagsüber in angen.
Stellung geſucht.
Näh. Geſchäftsſt. (
Ehrl., fleiß., zuverl.
beſſ. Mädchen
in kl. Haush. f. ſof.
geſucht. Vorzuſt. v.
10—4 Uhr Hochſtr.
Nr. 8. 1. Stock.
Mädchen
tüchtig im Hauhalt,
das auch im Geſchäft
mithilft, tagsüb. geſ.
Wäſcherei Frauenlob
Wende ſtadtſtr. 13. (*
Junges Mädchen
nachm. v. 2—7 Uhr
zu Kindern geſucht.
Vorzuſtell. b. Staier,
Kar’ſtr. 20, Vdh.
Saub, Mädchen bis
n. d. Spülen geſ
Vorzuſt. v. 10 Uhr ab
Heidenreichſt. 27 III./*
Ehrl. fleiß. Mädch.
zumMilchaustragen
für vorm. geſ. Zu
ſpr. ab 3 Uhr
Hein=
heimerſtraße 3
Fabrik für Aluminſum=Kochgeſchirr ſucht für
ſofort nur tücht. Frauen und Mädchen zum
Verkauf an Private. Sofört Bargeld.
Angeb. unt. 0. 23 an die Geſchſt. (13905k
Reizzustände der Kopfhaut
gehören zu den unangenehmsten Folgen unzureichender Reinhaltung des
Haares, können aber auch dunch Gebrauch zu scharter Mittel bei der
Kobf-
wäsche entstehen. E. ist also mtum, das Haar mindestene einmal in der
Woche mit 4711 Kobfwasch-Pulver mu waschen. Zuverläzeis frei von jeder
schödlichen Beimicchung, entwichkelt e ungemein viel Schaum und reinigt
dadurch Kobfhaut ud Haar angenehm, mühelos und gründlich.
Deim Kanf achte mm genen auuf dle gei. gesch. zf und
Artn.
11II Gehrrasue datser
1 Beitet-30 Pfg-reicht für 2 grundliche Waschungen.
Stenotypiſtin
jüngere Kraft, per ſofort oder 1. Oktober
geſucht. Offerten mit Angabe ſeitheriger
Tätigkeit und Gehaltsforderung unter O 9
n die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes,
Tüchtige, branchekundige
für Herrenhüte und Mützen zum 1. Oktbr.
geſucht. Angeb. unt, O.37 Geſchäftsſt. (*
Wir ſuchen einige
Tänzerinnen
owie tanzbegabte, hübſche junge Damen
aus anſtändiger Familie zur Ausbildung
als Revuegirls. Vertrag für ½ Jahr bei
guter Gage. Meldungen täglich vormitt.
11—1 Uhr Orpheum.
BrasilianischeRevue
Seite 10
Mittwoch, den 4. September 1929
Rummer 24
Sport, Spiel und Turnen.
ſter auf dem Sportplatz an der Rheinallee. Der Ausgang dieſes Spiels
iſt durchaus für offen zu halten, denn beide Mannſchaften konnten
(trotz einer gut durchgeführten Privatſpielſaiſon) nicht beſonders über=
Au der Deatſthen Turnerſchaft
zeugend in die Verbandsſpiele eingreifen. Zwar hat Rot=Weiß, VfR.
dieſen Sonntag erſtmals den Vorteil des eigenen Platzes, dagegen aber
brachte das Spiel in Ober=Noden eine Anzahl verletzter Spieler, ſo daß
Handball im Odenwald=Gau.
man heute noch nicht feſtſtellen kann, inwieweit dieſe bis zu dieſem Spiel
Am 1. September begann die Pflichtſpielreihe für Handball, woran
B Mannſchaften teilnehmen. Verglichen mit 1928 iſt ein erfreulicher
Buwachs feſtzuſtellen. In der Kreisklaſſe ſpielen Erbach 1. und
Groß=Umſtadt 1. Die Meiſterklaſſe umfaßt 5 Vereine, nämlich
Groß=Zimmern 1., Groß=Umſtadt 2., König 1., Michelſtadt 1. und Nieder=
Klingen 1. Die A=Klaſſe zählt 6 Vereine. Bei der B=Klaſſefand
eine Teilung ſtatt in B=Nord und B=Süd mit je 6 Mannſchaften. 5
Ver=
eine kämpfen in der C=Klaſſe um den Beſten und 3 ſind es bei der
Jugend.
Die Ergebniſſe vom 1. Spielſonntag lauten:
1. Pflichtſpiele:
A=Klaſſe: Kirch=Brombach — Wald=Amorbach 4:0; Lützel=Wiebelsbach
— Höchſt 3:2; Erbach 2. — Hergershauſen 8:5.
B=Nord: Richen — Langſtadt 1:1; Klein=Umſtadt — Habitzheim (H.
nicht angetreten.)
B=Süd: Zell — König 2. 0:5; Mümling=Grumbach — Momart 5:11;
Hainſtadt — Steinbuch 0:12.
2. Freundſchaftsſpiele:
Erbach 1. — Groß=Zimmern 9:1; Obernburg 1. — Groß=
Um=
ſtadt 1. 4:4.
Zum letzten Spiel: Es beginnt bei glühender Hitze mit ungeheurem
Tempo. Groß=Umſtadt zeigt ein ſchönes Zuſammenſpiel, vergibt aber
vor dem Tor die ſicherſten Sachen. Obernburg kommt auf und erzielt
das erſte Tor. Der Ausgleich und das Führungstor folgen nach ſchönem
Stürmerſpiel. Bis zur Halbzeit verteiltes Feldſpiel, nach der Pauſe
das gleiche Bild. Groß=Umſtadt ſpielt zeitweiſe mit acht Mann, vermag
aber doch ſchönen Endſpuri und eine kleine Ueberlegenheit
herauszu=
ſpielen und bot die beſſere Geſamtleiſtung.
Kommenden Sonntag, den 8. September, finden folgende Spiele ſtatt:
Meiſterklaſſe: Groß=Zimmern — Michelſtadt.
A=Klaſſe: Höchſt 1. — Erbach 2.; Hergershauſen 1. — Kirch=
Brom=
bach 1.; Wald=Amorbach 1. — Lützel=Wiebelsbach 1.
B=Klaſſe (Nord): Groß=Bieberau 1. — Klein=Umſtadt 1.;
Lang=
ſtadt 1. — Sickenhofen 1.; Habitzheim 1. — Richen 1.
B=Klaſſe (Süd): König 2. — Mümling=Grumbach 1.; Momart —
Hainſtadt: Steinbuch — Zell.
C=Klaſſe: Altheim — Hergershauſen.
Hunoan.
Kreisliga Südheſſen.
Der erſte Spielſonntag der diesjährigen Verbandsſerie brachte trotz
Tropenglut ſozuſagen eigentlich keinerlei Ueberraſchungen. Die Spiele
an ſich wickelten ſich recht gut ab, und wenn es auch hier oder dort
etwas härter zuging, als in den ſeitherigen Freundſchaftsſpielen, ſo
ſchlug man doch nirgends über die Stränge; gutes amtieren der
Schiedsrichter ſorgte für glatte Abwickelung. Die Reſultate ſind:
Olympia Lorſch — Olympia Worms
1:2
Olympia Lampertheim — VfR. Bürſtadt
. 5:2
.. 1:2
Norm. Pfiffligheim — VfL. Lampertheim
Starkenburgia Heppenheim — Spv. Horchheim ausgef.
4:1
Spv. Hochheim — Spv. Herrnsheim
.. 0:0
FV. Hofheim — FV. Biblis . . . .
Der knappe Sieg des Südheſſenmeiſters in Lorſch beweiſt erneut,
daß die Lorſcher auch in dieſer Saiſon wohl zu ſchätzen ſind. Man hatte
ſchon geglaubt, der „Exmeiſter” werde diesmal nichts zu beſtellen haben,
da faſt lauter neue Leute in der „Erſten” ſtehen. Der Auftakt war
ziemlich unglücklich für die Lorſcher, aber man wird ſicher ſchon in den
nächſten Spielen beſſeres von ihnen hören. Ueberraſchend glatt hat die
verjüngte Mannſchaft von Olympia Lampertheim die Bürſtädter
abge=
fertigt. Dabei ſind die Bürſtädter nicht einmal ſchlecht! Man darf
ſehr geſpannt ſein, wie ſich die Sache in den nächſten Spielen entwickelt.
Auch VfL. Lampertheim hat gewonnen und dazu noch in Pfiffligheim,
wo ſchon von jeher nicht leicht etwas zu holen war. Den Normannen
iſt alſo diesmal der Start nicht ſo gut geglückt, wie voriges Jahr, wo
ſie es fertig brachten, bis zur Nochrunde die Tabelle anzuführen. VfL.
Lampertheim dagegen ſtand ebenſo lange am Ende und es iſt leicht
möglich, daß die Rollen diesmal vertauſcht werden. Das Spiel in
Hep=
penheim wurde wegen der Tropenhitze noch rechtzeitig abgeblaſen, und
ſo iſt über die Verbandsſpielſtärke dieſer beiden Mannſchaften vorläufig
noch nichts genaues bekannt. In Hochheim wurde der Neuling nach
typiſchem Punktekampf erwartungsgemäß abgetan. Es mag etwas
zu=
viel Siegeszuverſicht geweſen ſein, was die Herrnsheimer mit in den
Kampf brachten; natürlich wirkt nun die Niederlage doppelt bitter.
Der zweite Neuling, Hofheim, holte ſich auf eigenem Platze gegen die
ſpielſtarken Riedleute zwar den erſten Punkt, wird aber auswärts wohl
noch manche Niederlage einſtecken müſſen. Die Bibliſer ſpielen auch
die=
ſes Jahr wieder recht guten Kreisligafußball.
Rok=Weiß, V. ſ. R. — Sporkv. Münſter.
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele empfängt Rot=Weiß,
VfR. am nächſten Sonntag, vormittags 11 Uhr, den Sportverein Mün=
wieder mobil ſind.
Eintracht Darmſtadt 1.—Sportverein Weiterſtadt 1. 0:6.
2. M. 1:3.
Schüler 1:0.
Zu dieſem erſten Verbandsſpiel hatten ſich nur wenige Zuſchauer
auf dem abgelegenen Sportplatz der Eintracht eingefunden, es waren
meiſtens Anhänger der Gäſte. Das Spiel enttäuſchte ſehr. Eintracht
iſt ſehr zurückgegangen, von dem früheren ſchönen Flachſpiel ſah man
ſo gut wie nichts mehr.
deiclathient.
die Leichkakhleken des Sporkvereins Darmſtadt 1898
in Speyer.
In Anbetracht der Tatſache, daß gerade in dieſem
Leſchtathletik=
jahr, in dem man, gewiſſermaßen als Nachwirkung der Olympiſchen
Spiele in Amſterdam, eine große Zahl nationaler und internatiomaler
Sportfeſte erwartete, ſehr viele Vereine ſich aus finanziellen Gründen
gezwungen ſahen, von der Durchführung leichtathletiſcher Wettkämpfe
abzuſehen oder gar angeſetzte Veranſtaltungen in letzter Minute wieder
abzublaſen, iſt es der Spielvereinigung Speher hoch anzurechnen, daß
ſie dieſe nationalen Wettkämpfe durchführte. Ihr Pech dabei war, daß
einmal das Publikum — nicht nur wegen der großen Hitze — kaum
Intereſſe an dieſer Veranſtaltung zeigte, und daß dann dieſe
natio=
nalen Kämpfe mit den Länderkämpfen gegen Frankreich und die Schweiz
kollidierten. Trotz dieſer letzten Tatſache waren die Wettkämpfe auch
qualitativ noch recht gut beſetzt. Die Organiſation war gut, die
Lei=
ſtungen teilweiſe ſehr gut, ſpeziell in Anbetracht der Tatſache, daß die
Laufbahn durch falſche Behandlung viel zu weich und ſandig, alſo
ſchlecht war! Damit laſſen ſich auch verſchiedene „Ueberraſchungen” oder
Verſager” erklären, womit natürlich keineswegs die Leiſtungen der
Sieger geſchmälert werden ſollen, ſondern nur geſagt ſein ſoll, daß
dem einen Läufer eine ſolche Bahn wenig ausmacht, dem anderen
aber viel.
Auch der Sportverein Darmſtadk war mit ſeinen Leichtathleten
vertreten, die für die Lilie zwei erſte, zwvei zweite, einen dritten und
zwei vierte Plätze erkämpften. Im 400=Meter=Lauf ſiegte
Gunſt (Sportverein 1898) nach einem wundervollen Endkampf in der
ſehr guten Zeit von 53,4 Sek. vor Diehl=Mannheim, Dr. Schlatter=
Frankenthal und Gläſer=Stuttgart. Im 1500=Meter=Lauf
konnten Engelhard und Lindner trotz beſten Bemühens den Anſchluß
an die Spitze nicht mehr erreichen. Der württembergiſche Meiſter Lang=
Heilbronn führte vom Start an in mörderiſchem Tempo, gefolgt von
Abel=Neckarau, dem es dann im Endkampf gelang, Lang kurz vor dem
Ziel abzufangen. Die Zeit von 4 Min. 13,6 Sek, ſpricht bei dieſen
Bahnverhältniſſen für ſich. Engelhard wurde in 4 Min. 22 Sek.
Drit=
ter, Lindner in 4,30 Min. Vierter; beide liefen zum Schluß verhalten.
In der 3X1000 =Meter=Staffel kam es zu
inter=
eſſanten Kämpfen zwiſchen VfR. Heilbronn, Phönix Karlsruhe und
Sportverein Darmſtadt, der mit Kranth, Bernſee und Engelhard
ſtar=
tete. Nach dem erſten Wechſel lag Heilbronn mit großem Abſtand in
Führung, Darmſtadt an dritter Stelle. Bernſee gelang es in einem
ſchönen Steigerungslauf, den Karlsruher Läufer auf den VfR.
Heil=
bronn zu treiben, ſo daß ſchließlich auch beide an dieſem vorbeigingen.
Nach dem zweiten Wechſel entſpann ſich bald zwiſchen Engelhard und
Lang=Heilbronn ein erbitterter Kampf bis ins Ziel, dem der
Phönix=
mann nicht gewachſen war. Lang konnte dabei mit einem ganz
knap=
pen Vorſprung vor Engelhard durch das Ziel gehen. Die Zeit von
8 Min. 31,1 bzw. 31,3 Sek. für die beiden erſten Mannſchaften iſt ſehr
gut. Der 5000 Meter=Lauf — der bei größter Hitze ein
Feld von zehn Läufern am Start ſah — brachte dem Sportverein
Darm=
ſtadt gar einen dreifachen Erfolg, denn Habich und Lindner belegten
in 17 Min. 16,4 bzw 35 Sek. die beiden erſten Plätze, gefolgt von
Bert=
hold=Pirmaſens und Bernſee=Darmſtadt! Alle anderen Läufer hatten
— beſonders nach der Ueberrundung durch die beiden Erſten —
auf=
gegeben.
Von den anderen Ergebniſſen der Veranſtaltung ſind beſonders zu
erwähnen:
100 Meter: 1. Gärtner=Phönix Karlsruhe 11,2 Sek., 2. Stahl=
Pforzheim 11,3 Sek., 3. Metzner=Frankenthal 11,4 Sek.
200 Meter: 1. Stahl=Pforzheim 22,4 Sek., 2. Metzner=Frankenthal
23 Sek., 3. Wege=Karlsruhe 23,1 Sek.
1000 Meter: 1. Lang=Heilbrom 2,45,8 Min., 2. SchillingMainz
2,51 Min., 3. Diehl=Mannheim 2,52 Min.
Speerwerfen: 1. Abel=Neckarau 50,42 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Metzner=Frankenthal 12,79 Meter (a. K. 13,.10
Meter).
Diskuswerfen: 1. Abel=Neckarau 36 Meter.
Weitſprung: 1. Hermann=Speyer 6,30 Meter.
Hochſprung: 1. Endres=VfL. Neuſtadt 1,78 Meter, 2. Seitz=FV.
Kaiſerslautern 1,73 Meter, 3. Metzger=MTG. Mannheim 1773 Meter.
Wie Jung=Deukſchland in Nürnberg gegen Bayen
2:0 ſiegte.
Der 2:0 Sieg Jungdeutſchlands gegen Bayern 07. Nürnbe
Pulverſee in Nürnberg, — wir berichteten ſchon das Ergebnis
den Darmſtädtern die Teilnahmeberechtigung zum Endſpiel am
ko=
den Sonntag in Göppingen verſchafft hat, dürfte mit der bedeun
Erfolg geweſen ſein, den die Mannſchaft Jungdeutſchlands bi
überhaupt erfochten hat. Bayern 07 Nürnberg, das ſchon me
ſüddeutſcher Meiſter war und in den letzten beiden Jahren bis
Vorſchlußrunde der deutſchen Meiſterſchaft gelangt war, gilt in
kreiſen nach Hellas Magdeburg und Waſſerfreunde Hannover u.
beſte deutſche Mannſchaft, gelang es ihr doch, die Hannoveran
Nürnberg ſchon 3:2 zu ſchlagen, und dem Hellas ehrenvoll 3
unterliegen. Seine bekannten Spieler: Blank, Schürger, Meier
2., Günther u. a., haben ſchon des öfteren Deutſchlands und
Südd=
lands Farben getragen und ſind daher als routinierte Spieler be
Daß es den Darmſtädtern am Sonntag gelang, dieſe Mannſchaft in
nen Bade einwandfrei 2:0 zu ſchlagen, beweiſt aufs neue, welche
ſchritte die Darmſtädter Mannſchaft gerade in dieſem Jahre gemad
Dem bekannten Schiedsrichter, Herrn Blank=Mannheim, der
Spiel ein ausgezeichneter Leiter war, ſtellten ſich die Manſchaft
den beſten Aufſtellungen:
Blank
Bayern 07:
Günther
Meier 1.
Erbach
Meiſel
Meier 2.
Schürger
Schwartz
Richten
Berges
Orlemann
Gils
Förſter
Müller
Jungdeutſchland:
Es entwickelte ſich ſofort ein äußerſt ſchnelles Spiel, in dem
Mannſchaften möglichſt ſchnell zu Erfolgen kommen wollen. Vor
Toren entſtehen daher ſehr gefährliche Situationen, die jedoch al
den ſehr guten Hintermannſchaften geklärt werden können. Wi
die Jungdeutſchlandſtürmer Blank im Nahkampf beſiegen wollen
ſuchen die Nürnberger ihr Heil mit ſcharfen Rückhandſchüſſen, die
nicht den gewünſchten Erfolg bringen. Auf und ab wogt der
und bringt beiden Mannſchaften verſchiedene Tormöglichkeiten, d
doch nicht ausgenützt werden können. Als die Darmſtädter wied
Angriff liegen, kann Richter endlich aus einem Gedränge heraus
ſchönen Rückhandball Blank beſiegen, bevor jedoch über den Nürng
hinweg der Ball ins leere Tor geht, iſt zur Halbzeit gepfiffen w
ſo daß das Tor nicht mehr gewertet werden kann. Mit 0:0
daher die Seiten gewechſelt.
Nach der Pauſe greifen beide Mannſchaften wieder unentweg
Noch iſt keine Minute vergangen, und ſchon hat Schwartz auf
taktiſch glänzende Vorlage von Berges hin Blank durch Doppler
erſten Male das Nachſehen gegeben. Im Anſchluß daran könme
Bahern eine zeitlang ſtark drängen, doch außer drei Eckbällen, di
Darmſtädtern bange Minuten bereiten, können ſie nichts erzielen,
Hintermannſchaft Förſter, Gils, Orlemann und beſonders Müller
ausgezeichnet auf dem Poſten, ſo daß ſich Jungdeutſchland bal
der Umklammerung freimachen kann. Wieder iſt es Berges, der Sch
eine gute Vorlage gibt, die dieſer zum zweiten Tore verwandeln
Die Nürnberger ſind geſchlagen, doch mit unverminderter Kraft
ſie weiter an, um das Ergebnis zu ändern. Jungdeutſchland
ebenfalls weiter an, und gerade, als Berges einen glänzenden 9
einleitet, iſt Schluß, und die Darmſtädter verlaſſen als verdiente
das Waſſer.
Die größere Schnelligkeit, verbunden mit einer guten Taktik
Technik, ließ die Darmſtädter dieſen ausgezeichneten Erfolg erri
Jeder Mann war in guter Verfaſſung, und ſtand dieſen Kamtfſſoßer
zwar hart, aber niemals unfair war — kein Svieler wurde wäl
des ganzen Spieles herausgeſtellt —, glänzend durch.
Die Nürnberger zeigten ihr bekannt gutes Spiel, mußten abe
kennen, daß ſie im Gegenſatz zu den Darmſtädtern keine Fortick 79.,
gegen voriges Jahr gemacht haben.
Das Endſpiel beſtreitet nun Junadeutſchland am nächſten Sot
in Göppingen gegen den bekannten SV. Göppingen.
Die Reiſe nach Japan machen die Leichtathleten Hoffmeiſter und
mann nicht mit, für ſie treten Troßbach und Köchermann ein.
Das Repräſentativſpiel Süd= gegen Weſtdeutſchland ſoll ſchorßen
29. September (ſüdd. Opfertag) im Frankfurter Stadion ausgenk
werden.
Doppelmeiſter bei den nationalen Tennismeiſterſchaften wurdß Zun
Hamburger Frenz, da er zuſammen mit von Cramm auch das Se
Doppel gegen Zander=Remmert gewann.
Wekkerberichl.
Durch die abziehende nördliche Störung gelangten etwas r!
Luftmaſſen nach Deutſchland, die in den heutigen Morgenſtunden
ſchwachen Temperaturrückgang verurſachten. Dabei hat ſich der
Druck, der ſich geſtern über den britiſchen Inſeln entwickelt hat
Mitteleuropa ausgebreitet. In ſeinem Bereich dauert zunächſt das
heitere Wetter fort, jedoch werden ſpäter durch die Fortbewegurf”
hohen Druckes die Winde auf Südoſten und Süden drehen. Dabe
Barometerfall ein, und durch die weſtliche Störung dürfte es zum
zug von Bewölkung kommen. Die Temperaturen behalten ihre
Werte noch bei.
Ausſichten für Mittwoch, den 4. September: Heiter, ſpäter leicht.
wölkung, warm und trocken.
Geſchäftsräume
Eliſabethenſtr. 54
(v8T6SI)
ſchaftszwecken ode
Büro geeignet, zu
vermieten. Heidel= Nähe Woog, ſchöne
bergerſtr. 38, I. (*
Kleiner
Werkſtätke
Lager zu vermieten
Nah
Schönes Part.=Zim=
als
zu vernt. An
O. 34 Geſchſt.
Vf
A
möbl, Schlafz.
vermieten Nähere
den. E. Schwinn. (*
Wohnungstauſch!Geboten:
Geſucht: Nähe der Martins=
* Kirche, ſchöne 4 Z.=
* W., 1. Etage, m. Z. In guter Wohnl.
5 Z.=W., bis 1200,ℳ
Miete, Unzugsvg. Im Nord=Oſtviert.
5Z.=W., mit Bad,
750 ℳ Friedensm. In g.Wohnl. ſchön.
5-6 Z.=W. b. 1200.ℳ
Friedensm. (Eilt) Im Nord=Oſtviert.
1.Etage, 4 Z=W. m.
Zub., 55 ℳ Miete. In derſelben Lag,
ſchöne 3 Z.=W. m.
Balkon, Umzugsv. raum, auch zu Ge=) In der Pareusſtr.
/ 3Z.=W. mit Zubeh. In derſelb. Gegend
4 Z.=W. Umzugvg. 3 Z.=W. m. Balkon,
Zub., Miete 37 ℳ. Nähe der Bahn od.
ſonſt gute Wohnl.,
4-5Z.=W., Umzgvg. In der Hochſtr., ge=
rade 3 Z.=W. (Mſ.)
neu renoviert. Umzugsvergütung
Auskunft im Wol
e Friedrich Kraf
Auch andere Tauſc
wünſcht. Im Johannesviert.
4—5 Z.=W., Teilw.
nungstauſchbüro
Karlſtraße 3
jangebote ſtets er= Im Zentrum
großes Lager mit Verladerampe,
120 qm, auch als Büro, Keller u. Garage unter günſt.
Bedingungen per alsbald oder ſpäter zu ver=
mieten. Angeb. unt. W. 39 Geſchſt. (11574a Darmstadt, Dleburgerstr. 96
ſind, ſehr ſchöne, größere, heizbare,
hellſte Räume für Induſtrie u. Lager=
zwecke frei. Auch geräumige, trockene
Keller können mitvermietet werden.
Auskunft erteilt:
polizeihauptwachtmeiſter Gardt, daſelbſt.
d
(125a Heinrichſtraße 82, I.
gut möbl. Wohn=u.
s Schlafz. mit el. L
p. 1. 9. an berufst. Eckhardtſtr. 21, I.,
Zimmer mit oder
ohne Verpflegung
per ſofort od. ſpäter
Herrn z. vm. (12399a1zu vermieten, 110528a
Ausſichten für Donnerstag, den 5. September: Noch warmes
zeitweiſe bewölkt und Neigung zu Gewitterſtörungen.
DAAATAAIAACAIATW
Neue Kurſe
in der Reichskurzſchrift beginnen am Donnerstag, den 5. September
u Montag, den 9. Sept., ſeweils abds. 7‟/, Uhr, in unſeren eigenen
Unter=
richtsräumen, Ecke Wieſen= und Schleiermacherfir. (hinterm Amtsgericht)
Anmeldungen jeden Tag von 10—12, 2—4 und 7—10 Uhr abends.
Privat=, Fortbildungs=, Diktat= und Redeſchriftkurſe jederzeit.
Maſchinenſchreib=Unterricht
auf 15 Maſchinen verſch. Syſieme!
Beginn jederzeit!
15jährige Unterrichtserfahrung!
1. Sten.=Verein Deutſchlands, der Maſchinenſchreib=Unterricht
als 2. Lehrfach betreibt.
(13865b
Kaufmänniſche Stenographen=Geſellſchaft E. B.
Ecke Wieſen= und Schleiermacherſiraße (hinterm Amtsgericht).
Müeglehiſtralhährülli
Erbacherſtr 17, Stb
(Wwe. Neidig)
möbl. ſep. Zim.
ſo=
wie Schlafſt. z. v.
W.=Gläſſingſtr. 26
ſchön möbl. Wohn=
und Schlafzim, ſof.
zu vermieten, (*gim
möbl. Zim. ſofort zu großes, frdl. möbl.
vermieten. Kirchſtraße 21, III.r.
Zimmer mit el. L. Schönes.
möbl. Zimmer
zu verm. Schäfer,
Martinſtr. 14, I. (*mg an berufst. Herrn
ſofort zu verm. Bleichſtraße 46, I.,
einf. möbl. Zim., el.
Licht, zu verm. (*
Ballonplatz 3, pt.,
Vdh., ſchön möbl
Zimmer zu verm. (*
Wittmannſtr. 25, II.
2Räf Zi.
m. Küchenben. z. v.
(*gim)
Tescldltsn
ZeBadde
in der Nähe des Hauptbahnhofes und Güterbahnhof?”
Darmſtadt, in 4 Stockwerken zuſammen etwa 900 qm BM
fläche umfaſſend, iſt ſofort zu vermieten. Das Gebäuz/!
maſſiv und für alle induſtriellen Zwecke und kaufmänn
Betriebe geeignet. Eventl. kann auch die Vermietung 4
zelner Stockwerke erfolgen. Garage und Nebengebäude)
vorhanden. Angrenzendes unbebautes Gelände kann
Wunſch mitverpachtet werden. Anfragen unt. O. 40 a
Geſchäftsſtelle ds. Bl.
Vornehm möblierte
Zimmer
jof. beziehb.
Hügel=
ſtr. 15, Laden
Tag=
lich ab 11—19 Uhr.
(10655a)
Zu vermieten
Maulbeerallee 10)
einf. möbl. Zim. (2
Min. v. d. Fabr. Merd
entf.) an anſtänd,
Ar=
beiter zu 5ℳ per
Woche zu verm. (*
Grüner Weg 12, I.,
gut möblt. Wohn u.
Schlafz. z vm, Elektr.
Licht, Schreibtiſch (*
gerüumige 4—5
Zim=
merwohnungm Bad,
Gas, Elektr., erſter
Stock, in beſter
Wohn=
ſage, Südoſt, au
Wunſch mit
ertrag=
reichem Garten.
Als=
ald beziehb. Näheres
Hausbeſitzerverein,
Rheinſtr. 1. (43922
2 leere Zim., 44
4 Fenſt., gut h‟
ev. Garage, i. El
Haus Paulusr.
an alleinſt. D
Herrn oder be—
Ehep. zu vm.
u. N. 103 Geſch=
Tintenviertel,
Jahn=
ſtraße 127, gut möbl.
Wohn= u. Schlafz,
ev. mit 2 Betten, el,
Licht, Zentralh.,
Ba=
degeleg., an ruhigen
Mieter z. 1.Okt. z. v.
Beſchlagnahmefreie
4 Zim.=Wohng.
ſofort zuverm. Lag
N. R. Näh. durchk
Bernhardt, Traiſa,
Ludwigſtraße 16.
2—3-3.-Wohng
beſchlag.=frei, teilw.
möbl., m. Küche u
Gurage Keller z. vermieten
zu vermiet. Heiden= Näh. Geſchäftsſt.
Großes leeres —
zu vermieten. 2
Geſchäftsſtelle.
Großes leeres 2
im Zentr., 1.
m. Gas u. el. 2
zu verm. Auch A7.
Kochgel. eingerrs
werden. Zu erſi;
Geſchäftsſtelle.
reichſtr. 6. (13778b
Leeres ſchönes 2
zu vermieten
erfragen Teichha.
427.0 Mill. RM. erhöht. Im einzelnen haben die Beſtände
ſechſeln und Schecks um 614,1 Mill. auf 2634,5 Mill., RM.,
mbardbeſtände um 118,4 Mill. auf 162,1 Mill. RM. und
ziſtände an Reichsſchatzwechſeln um 15,5 Mill. auf 37,5 Mill.
jugenommen.
r Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
Mill. RM. in den Verkehr abgefloſſen, und zwar hat ſich der
ſuf an Reichsbanknoten um 744,2 Mill. auf 5897,3 Mill. RM.,
ge an Rentenbankſcheinen um 24,1 Mill auf 431,7 Mill.
erhöht. Dementſprechend ſind die Beſtände an
Rentenbank=
en auf 8,7 Mill. RM. zurückgegangen. Die fremden Gelder
nmit 433,9 Mill. RM. eine Abnahme um 10,9 Mill. RM.
ſie Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen zuſammen
h ſich um 2.2 Mill. RM. auf 2491.5 Mill. RM. erhöht, und
haben die Goldbeſtände um 6.4 Mill. auf 2183,4 Mill. RM.
omnmen, die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen um 4,2
RM. auf 308,1 Mill. RM. abgenommen.
ſie Deckung der Noten durch Gold allein betrug 44,6 Proz.
52.4 Proz. in der Vorwoche, diejenige durch Gold und
gsfähige Deviſen um 50,9 Proz. gegen 59,9 Proz.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
der Ausweis der heichsbank.
ieberherſtellung des Bankgeheimniſſes gefordert. Der „B.3.”
ſe haben der Zentralverband des Deutſchen Bank= und
Bankier=
es, der Deutſche Genoſſenſchaftsverband, der Deutſche Sparkaſſen=
Giroverband, der Generalverband der Deutſchen Raiffeiſen=Genoſ=
Eften und der Reichsverband der Deutſchen Landwirtſchaftlichen
benſchaften gemeinſam in einer Eingabe an den Reichstag die
brherſtellung des Bank= und Sparkaſſengeheimniſſes und eine
ent=
ande Abänderung der Reichsabgabenordnung gefordert. Die
Ver=
glauben, daß durch die Wiedereinführung des Bankgeheimniſſes,
dreits vor fünf Jahren gefordert, damals aber abgelehnt worden
die Neubildung inländiſchen Kapitals weſentlich gefördert
wer=
dnn.
ſihlungsverbot für Frankfurter Allgemeine wahrſcheinlich. Die
imndlungen über das Stillhaltekonſortium führten zum Beitritt von
30 Prozent der Gläubiger. Profeſſor Lehmann verhandelt noch
in London mit den engliſchen Gläubigern, die etwa 15
Mil=
zu fordern haben. Man erwartet deren Beitritt. Ebenſo glaubt
daß ſich die bekannte Gruppe mittlerer Frankfurter
Bankengläubi=
ſch zum Beitritt bereit erklärt. Wie bekannt wird, ſoll eine Stö=
Hadurch eingetreten ſein, daß ein Betrag von 150 000 RM.
Schwei=
wrderungen Anfang September fällig geworden iſt, und daß er
Klage gegen die Frankfurter Allgemeine eingebracht werden ſoll.
ger ein einzelner Gläubiger nicht vor den anderen befriedigt
wer=
enn, iſt laut „F. Z.” mit dem Zahlungsverbot durch das
Reichs=
tsamt noch zu rechnen. Man nimmt an, daß ſich dadurch das
Ab=
ligsſyndikat, welches etwa 15 Mill. RM. Mittel zur Verfügung
mußte, doch bilden kann.
roßer rumäniſcher Lokomotivauftrag an die A.E.G. Auf Grund
internationalen Ausſchreibung der rumäniſchen Staatsbahn auf
Nampflokomotiven, an der 24 Lokomotiofabriken von ſieben
euro=
n Ländern beteiligt waren, hat die A.E.G, nach einer Meldung
TB.=Handelsdienſtes dieſer Tage endgültig den Auftrag auf 100
motiven erhalten. Um die Beſtrebungen einer Konſolidierung im
ſien Dampflobomotivenbau möglichſt zu fördern, hat die A.E.G.
hn führenden deutſchen Lokomotivbauanſtalten fünf für die
Durch=
hg des Auftrages herangezogen.
Brodukkenberichte.
ankfurter Produktenbericht vom 3, September. Der Frankfurter
aktenmarkt verkehrte in weiter fceundlicher Haltung. Das
Ge=
ſtwar aber nicht nennenswere groß, da die Händler mach wie vor
M Zurückhaltung zeigten. Intereſſe beſtand auch heute für
Brot=
we und Mehle, die weiter etwas höher wotierten. Weizen 25,50,
hn 20,25, Hafer alter Ernte 19,50—20, dto. neuer Ernte 18,75—19,
für Futterzwecke 20,75, ſüdd. und niederrhein. Weizenmehl 38,25
4,25, Roggenmehl. 29—30,25, Weizenkleie 10,75, Roggenkleie 10,50.
ſuz: feſter.
berliner Produktenbericht vom 3. September. An der
Produkten=
die angeſichts des Getreidehandelstages in Magdeburg einen
eren Beſuch als gewöhnlich aufwies, herrſchte auch heute recht
Stimmung. Das Angebot von Inlandsbrotgetreide, namentlich
Leizen, war nur gering, und angeſichts des beſſerem
Mehlgeſchäf=
ad der verſtärkten Nachfrage der Importeure konnten für Weizen
½ bis 6 Mark, für Roggen 2 Mark höhere Preiſe erzielt werden.
ſewegung der Ernte hat etwas nachgelaſſen, und da infolge des
ſchdie Trockenheit bedingten ſchlechten Waſſerſtandss nur wenig Ma=
A zu Andienungszwecken angeliefert werden kann, machte ſich im
usrechtlichen Lieferungsgeſchäft lebhafte Deckungsnachfrage geltend,
Weizen 4 bis 6 Mart, Roggen in den ſpäteren Sichten 2 bis 4
feſter einſetzten. Septemberroggen eröffnete 2½ Mark ſchwächer
Nark), war jedoch gleich nach Feſtſetzung der amtlichen Notiz bei
lark geſucht. Vom Auslande lagen infolge des geſtrigen Feier=
Fin Amerika nur wenig Anregungen vor, das Geſchäft in
Aus=
etreide liegt weiterhin ſehr ruhig. Die Beſſerung des
Mehl=
üres hält an, jedoch ſind die um 50 Pf. erhöhten
Mühlenforderun=
icht leicht durchzuholen. Hafer, namentlich an der Küſte, beſſer
E und im Preiſe höher gehalten. Gute Braugerſte bei ruhigem
Ft ſtetig.
Metallnotierungen.
Le Berliner Metallnotierungen vom 3. September ſtellten ſich für
ſclytkupfer auf 171 RM., Originalhüttenaluminium 190, desgl.
keinnickel 350, Antimon Regulus 65—69, Feinſilber 71.75 bis
40 R.
de Berliner Metall=Termine vom 3. September ſtellten ſich für
er: Januar und Februar 151.00 (151.25), März 151.00 (151.50),
/151.50 (151.50), Mai und Juni 151.50 (151.75), Juli und Auguſt
47 (152.00), September 148.00 (149.25), Oktober 149.50 (150.00),
ber 150.00 (150.25), Dezember 150.50 (150.75). Tendenz: ſtetig.
lei: Januar 47.25 (47.50), Februar 47.25 (47.75), März bis
EM 47.50 (47.75), September 47.25 (47.75), Oktober bis Dezember
47.50). Tendenz: ſtetig. — Für Zink: Januar bis April 49.00
Mai und Juni 49.00 (50,50), Juli 49.50 (50.50), Auguſt 50.00
September 48.00 (49.00), Oktober und November 48.00 50.00),
ber 49.00 (49.75). Tendenz: luſtlos. — Die erſten Zahlen bedeuten
die in Klammern Brief.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
notierten nach Meldungen aus Chicago am 3. Sept.:
ltreide. Weizen: Sept. 133½, Dez. 14234, März 148½,
52½; Mais: Sept. 103½, Dez. 10134, März 105%: Hafer:
49½, Dez. 53½4, März 57½: Roggen: Sept. 103. Dez.
1115 März 11634.
Ehmalz: Sept. 11,95, Okt. 12,27½, Dez. 12,22½, Jan. 12,45.
Feiſch. Rippen: Sept. 13,15, Okt. 12,80; Speck, loko 12,75;
Schweine 10,50 bis 11,50, ſchwere Schweine 9,65 bis 10,80;
linezufuhren: Chicago 50 000, im Weſten 103 000.
Zuumwolle: Oktober 18,38, Dezember 18,68.
notierten nach Meldungen aus NewYork am 3. Sept.:
ſtreide. Weizen: Rotwinter 141½, Hartwinter 138½;
EIL5½; Mehl 6.10—6,50; Fracht: nach England 1,6—2,3
EAng, nach dem Kontinent 7—8 Cents.
ſchmalz: Prima Weſtern, loko 12,70; Talg, extra, loſe 7½.
nkao. Tendenz: kaum ſtetig; Umſätze in Lots: 275: Loko;
Eeptember 10,52, Oktober 10,65, November 10,51, Dezem=
28, Januar 10,05, Februar 10,03, März 10,06, April 10,10.
hu mwolle: Tendenz ſcharf anziehend auf lokale, Wallſtreet=
Aolikumskäufe. Gegen Schluß auf Realiſationen leicht
ab=
at, ſo daß die höchſten Kurſe nicht voll behauptet blieben.
Anee: Preisrückgänge in Rio bewirkten auch hier ein
Nach=
ſſder Preiſe: Der Schluß war dann wieder freundlicher.
Fraukfurker und Berliner Effekkenbericht.
Frankfurt, 3. September.
Im Vormittagsverkehr war die Stimmung an der Börſe
wie=
der recht freundlich, da die Bank von England geſtern Goldzuflüſſe
zu verzeichnen hatte, wodurch die gehegten Befürchtungen einer
eventuellen Diskonterhöhung in den Hintergrund traten. Der
Ordereingang war aber durch die Vorgänge am Glanzſtoffmarkt
ſehr gering, da das Publikum hierdurch große Zurückhaltung
be=
wahrte. Die Tendenz war vor allem wieder von der
Glanzſtoff=
bewegung abhängig. Nach einem Kurs von 345 für dieſes Papier
trat ein Rückſchlag auf 337 Prozent ein und wirkte ſich ungünſtig
auf die Geſamttendenz aus. Die hohen vorbörslichen Kurſe
konn=
ten nicht behauptet werden. Sodann erholten ſich auf einige
Rück=
käufe Glanzſtoffaktien wieder auf 342, und man konnte eine leichte
Beſſerung der Stimmung feſtſtellen. Zeitweiſe konnte die
Umſatz=
tätigkeit, hervorgerufen durch zunehmende Zuverſicht, etwas
leb=
haftere Formen annehmen. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe
waren aber trotzdem noch zumeiſt kleinere Rückſchläge zu
verzeich=
nen. Am Elektromarkt büßten A. E.G. 1 Proz. und Schuckert 1½
Proz. ein. Bergmann und Siemens eröffneten dagegen bis ¼4
Proz. feſter. Mehr in den Vordergrund traten Montanwerte unter
Führung von Klöckner mit plus 2 Proz. Renten ſtill, aber eher
etwas feſter. Im Verlaufe ſchrumpfte das Geſchäft ſtark ein, doch
blieben die Kurſe gut behauptet. Zum Teil konnte man
verein=
zelt kleine Erholungen verzeichnen. Einiges Intereſſe erhielt ſich
für Montanpapiere. Gelſenkirchen gewannen erneut 1 Proz. —
Tagesgeld war mit 7 Proz. etwas leichter. Am Deviſenmarkt
nannte man Mark gegen Dollar 4,2025. gegen Pfunde 20,372,
Lon=
don=Kabel 4,8480, Paris 123,90, Mailand 92,70. Madrid 32,91,
Holland 12,10½/s.
An der Abendbörſe blieb die Stimmung zurückhaltend, und
trotz feſterer Auslandskurſe war die Haltung im allgemeinen nur knapp
behauptet. Bei der herrſchenden Geſchäftsſtille kamen zunächſt nur
wenig Papiere zur Notiz. Kleines Intereſſe beſtand für J. G. Farben,
Sonderbewegungen waren ſonſt nicht zu verzeichnen. Auch im Verlaufe
hielt die Geſchäftsloſigkeit an. Renten faſt ohne Umſatz. Gegen Schluß
wurde die Haltung auf Deckungen in der Kuliſſe etwas freundlicher,
Bevorzugt waren J. G. Farben und AEG. Ablöſung 11,30,
Commerz=
bank 181,75, Dresdner Bank 160, Reichsbank 306, Gelſenkirchen 146,
Harpener 149, Mannesmann 121, Stahlverein 121,75, AEG. 197,5,
Chade 457,5, Scheideanſtalt 155, Dr. Lino 312,75, Licht u. Kraft 215,
J. G. Farben 228,5, Glanzſtoff 344,5, Nordd. Lloyd 113,75.
Berlin, 3. September.
Nur in ſehr geringem Umfange lagen im heutigen
Vormittags=
verkehr Momente wirtſchaftlicher oder politiſcher Natur vor, die
für die Beurteilung einer Tendenz hätten herangezogen werden
können. New York hatte geſtern Feiertag, ſo daß auch von dieſer
Seite eine Anregung fehlte, und das Publikum hielt nach wie vor
mit Aufträgen zurück. Die Spekulation zeigte aber
Deckungs=
neigung, die durch Hoffnungen auf eine Senkung des
Reichsbank=
diskontes verſtärkt wurde, auch ſeien die Befürchtungen hinſichtlich
der Londoner Diskontrate durch die Goldzugänge, die geſtern
ſtatt=
gefunden (ca. 750 000 Pfund Sterling), hinfällig geworden. Nach
der Ermäßigung des Privatdiskontes geſtern wurde auch die
hie=
ſige Geldmarktlage günſtiger beurteilt, obwohl die Sätze ſelbſt am
Geldmarkt nur ganz unweſentliche Veränderungen zeigen. Die
erſten Kurſe hatten meiſt kleine Erholungen aufzuweiſen. Eine
Ueberraſchung brachte der Reichsbankausweis ver Ultimo Auguſt
inſofern, als er trotz des angeblich ſo leichten Termins eine recht
erhebliche Anſpannung (rund 750 Millionen) zeigte. Die Deckung
hat ſich auf 44,6 bzw. 50,9 Proz. verſchlechtert. Auch ſpäter blieb
die Tendenz meiſt ſchwächer nur Montanwerte, unter
Bevor=
zugung von Gelſenkirchen und Otavi, hatten lebhafteres Geſchäft.
Handelsminiſter Schreiber tritt für Steuerreform ein. Auf dem
Getreidehandelstag in Magdeburg ſprach der preußiſche Handelsminiſter
Dr. Schreiber über „Wirtſchaftliche Tagesfragen”. Schreiber ſprach ſich
entſchieden gegen ein Getreidemonopol aus. Er kam dann auf die
aus=
ländiſche Schuld Deutſchlands zu ſprechen und trat für Kapitalneubil= in Deutſchland ein. Scharf kritiſierte er die Ueberbeſteuerung und
forderte die Beſeitigung der die Landwirtſchaft drückenden
Rentenbanß=
ſchulden. Der breiten Maſſe müſſe die Möglichkeit zu Erſparniſſen
gegeben werden. Es müſſe geprüft werden, ob nichtz die Gewerbe= und
Kapitalſteuer abgebaut werden könne, die durch eine Mehrbeſteuerung
des Alkohols und der Tabakerzeugniſſe ausgeglichen werden können.
die beiriedslage der Ryeinſchiffahrt im Auguſt.
Die Verkehrslage auf dem Rhein war im Berichtsmonat —
wenig=
ſtens in der erſten Hälfte — weiterhin belebt. Die im Vormonat
be=
richtete Aufwärtsbewegung ſetzte ſich zunächſt in erfreulichem Maße
fort. Ihren Höhepunkt erreichte ſie etwa innerhalb des zweiten
Drit=
tels des Berichtsmonats. Seitdem trat jedoch ein Rückſchlag ein. Die
Frachten ſanken teilweiſe unter den am Vormonatsende erreichten
Stand. Eine Beſſerung iſt noch nicht eingetreten. In ſozialpolitiſcher
Hinſicht herrſchte während der Berichtszeit Ruhe. — Die Verladung
von Brennſtoffen aller Art hielt ſich berg= und talwärts ziemlich auf
der Höhe des Vormonats. In Rotterdam war das Geſchäft zu Beginn
des Monats Auguſt flau. Trotz gleichbleibender Anfuhr von Gütenn
von der See konnte ſich der Rotterdamer Frachtenmarkt jedoch im
wei=
teren Verlauf wieder beſſern. — Am Oberrhein wurde der ſeit drei
Monaten andauernde Streik der Hafenarbeiter in Straßburg am
8. Auguſt beigelegt. Die Erztransporte ab Straßburg haben ſeitdem
in vollem Umfange wieder eingeſetzt. — Auf dem Rhein=Ruhr=
Frach=
tenmarkt war während der erſten Hälfte der Berichtszeit gegenüber dem
Vormonat eine erfreuliche weitere Feſtigung der Frachten zu beobachten.
Die Notierungen an der Ruhrorter Börſe brachten verſchiedene
Er=
höhungen. Um die Mitte des Berihtsmonats, beſonders aber im
letzten Drittel, ſetzte jedoch ein merklicher Rückgang ein. Dadurch
er=
fuhren die Frachten gegenüber den Notierungen um Monatsmitte an
mehreren Tagen eine Herabſetzung. — Auf dem Schleppmarkt war
gegenüber dem Vormonat die Lage im allgemeinen ungünſtiger. Das
Umſchlagsgeſchäft in den Duisburg=Ruhrorter Häfen war nach wie vor
außerordentlich ſchlecht. Die Getreideankünfte waren in der erſten
Hälfte des Monats etwas lebhafter, ließen aber nach deſſen Mitte nach.
Viehmärkke.
Mainzer Biehhof=Marktbericht vom 3. September. Auftrieb: 52
Ochſen, 16 Bullen, 366 Kühe, 175 Färſen, 310 Kälber, 34 Ziegen,
6 Schafe, 1008 Schweine. Marktverlauf: Großvieh anfangs rege, ſpäter
abflauend, geräumt; Schweine rege, ausverkauft; Kälber rege,
ausver=
kauft. Je nach Qualität wurden pro 50 Kg. Lebendgewicht folgende
Preiſe in RM. gezahlt: Ochſen 57—62, 45—52, Bullen 40—50. Kühe
46—50, 35—42, 28—32, 20—24, Färſen 50—61, Kälber 68—78, 58—67,
Schweine 83—88, 85—89, 90—93.
Kleine Wirtſchafisnachrichken.
Der Verband für ſechseckiges Drahtgeflecht, deſſen Laufzeit am 30
September d. J. beendet iſt, iſt um ein weiteres Jahr verlängert worden.
Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamtes wurden im Auguſt
1929 durch den Reichsanzeiger 739 (im Juli: 845) neue Konkurſe — ohne
die wegen Maſſemangels abgelehnten Anträge auf Konkurseröffnung —
und 492 (518) eröffnete Vergleichsverfahren bekanntgegeben.
Der geſtrige Brand in der Mälzerei der Schultheiß=Patzenhofer
Brauerei, A.=G., hat, wie ſich herausſtellt, nur geringen Schaden
ange=
richtet. Der Betrieb erleidet keine Störung. Es ſind nur etwa 1000
Zentner Malz verbrannt. Der Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt.
Entſprechend bisherigen Erwartungen ſchlägt der A. R. der
Klöckner=
werke, A.=G., Dividendenerhöhung für 1928/29 von 6 auf 7 Prozent vor.
Im Vorjahr wurde bekanntlich die Dividende um 1 auf 6 Prozent
er=
mäßigt.
Die Rheiniſche Eiſengießerei und Maſchinenfabrik, A.=G.,
Mann=
heim, beantragt in der auf den 26. September einberufenen ordentlichen
G. V., der auch der Verluſtabſchluß für das abgelaufene Geſchäftsjahr
vorgelegt wird, die Liquidation. Der Betrieb geht ab 1, Oktober auf
die Joſef Vögele A.=G., Mannheim, über.
Die Eiſenwerksgeſellſchaft Maximialanshütte in Roſenberg, deven
Aktienmehrheit ſoeben aus dem Röchlingſchen Beſitz verkauft worden
iſt, ſchließt nach 2,76 Mill. RM. (2,53) Abſchreibungen wit einem
Ueberſchuß von 1,95 2,52) Mill. RM. Es wird der G.V. (30. Sept.)
Herabſetzung der Dividende von 10 auf 7 Prozent vorgeſchlagen.
Die Firma M. M. Warburg u. Co. errichtet im Einvernehmen mit
der International Manhattan Co. New York, dem Emiſſions= und
Effekten=Inſtitut der Bank of the Manhattan Co. und der International
Acceptance Bank Inc., New York, unter dem Namen Warburg u. Co.
in Amſterdam eine Bankfirma in Form einer Kommanditgeſellſchaft,
deren perſönlich haftende Geſellſchafterin die Hamburger Firma iſt.
Am Montag abend verſtarb in Grube Ilſe der Generaldirektor der
Ilſe Bergbau A. G., Geheimer Kommerzienrat Dr.=Ing. Gottlob
Schu=
mann, im Alter von 69 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalles.
Berliner Kursbericht
vom 3. September 1929
Deviſenmarkt
vom 3. September 1929
O
Danatbank
Deutſche Ban.
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban!
Hapag
Hanſa Dampfſch
Nordd. Llohzd
A. E. G.
Bahr. Motorenw.
J. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti. Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
273.— Elektr. Lieſerung
J. G. Farben Vefe
227.— Mae
Rütgerswerke Mee
84.— Buenos=Aires Ra
1 Pap. Peſo Gelt
1.759 Brie
1.763 elſingfors Währung
100 finn. Mk Re
10.544 168.— Gelſenk. Bergw. 146.— Salzdetfurth Kali 395.— Canada 1 canad. Dol 4. 166/ 4.17 talien 100 Lire e1.25 153.— Geſ. f.elektr. Untern. 216.— Leonh. Tietz 207.50 Japan 1 Yen 1.95‟ 1.96. fugoſlawien 100 Dina: 7.373 158.75 Harpener Bergbau 148.75 Verein. Glanzſtoff 337.— Cairo 1 ägypt. 4 20.87 20.91 Kopenhagen 100 Kronen 111.72 120.50 Hoeſch Eiſen
Phil. Holzmann 136.50 Verein. Stahlwerke 121.— Konſtantinope 1 türk. 2 2.06 2.01 Liſſabon 100 Escudos 18.75 Weſteregeln Alkali 239.50 London 1 E=Stg. 20.34 20.386 Oslo 100 Kronen 11.74 114.— Kali Aſchersleben 235.50 Agsb.=Nrnb. Maſch.
Baſalt Linz 84.50 New York 1 Dollar 4.198 4.206 Paris 100 Franes 16.72 195.625 Klöcknerwerke 118.25 Rio de Janeiro 1 Milreis 0.4975 0.4995 Prag
109/Riga 100 Tſch. Kr.) 2.425 100,25 Köln=Neueſſ. Bgw 133.— Berl. Karlsr. Ind. Uruguah 1 Gold) 1100 La 268.— Ludw. Loewe 208.— Hirſch Kupfer 139.50 Amſterdam 100 Gulden 168.16 168.5 Schweiz 100 Franken 0o.n 227.375 Mannesm. Röhr 121.— Hohenlohe=Werte 93.— Athen
00 Drachm 5.43 5.44 Sofia 100 Leva 3.03! 81.— Maſch.=Bau=Untn. 55.25 Lindes Eismaſch. 160.— Brüſſel
100 Belga 59.32 58.44 Spanien 100 Peſetas 61.79 166.25 Nordd. Wolle 138.— Herm. Poege 43.75 Bukareſt 100 Lei 2.491 2.49! Stockholm 100 Kronen 112.20 196.375 Oberſchleſ. Koksw. 107.25 Vogel Telegr. Draht 77.50 Budapeſt 100 Pengd 73.20 73.34 Tallinn (EſtI. 1100 eſtl. Kr. 1 11.6. 15.75 Orenſtein & Koppel 88.875 Wanderer=Werke 70.— Danzig
100 Gulden 81.36 31.52 WBien 100 Schilling 9.09
Brief
10.564
21.59
7.387
111.24
8.79
111.96
6.76
2.445
80.83
80.92
3.041
61.91
112.62
111.91
59.21
Frankfurter Kursbericht vom 3. September 1929.
6% Dtſche.
Reichs=
anl. v. 27 ......"
6½ Baden
Frei=
ſtaat v. 27 ...."
60 Bahern
Frei=
ſtaat v. 27 ....
8% Heſſen
Volks=
ſtagt. . .. . v. 28
8".
v. 29
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28 ......
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27 ...."
7% Thüringer
Frei=
ſtaat v. 27.
Diſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +½/.
Ablöſungsanl. ..
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe ...
8% Bad.=Bad.v. 26
6% Berlin v. 24.
8% Darmſtadtv. 26
v. 26
7% Frkfta. M.p.28.
80 Mainz v. 26 .
82 Mannh. v. 26..
8% Nürnbergv. 26.
8/ Heſſ. Landesbk
Goldpfbr.
VI, Heſſ. Landesbk.
Goldoblig.
. 2 Heſſ. Lds.=
Hyp.=Bk.=Liquid.
Pfbr.
J. Preuß. Lds.=
Pfbr.=Anſt.
Gold=
pfbr.
80 Preuß. Lds.,
Pfbr.=Anſt.
Gold=
obl.
87.4
76
77.25
87.5
91.5
91.4
53.1
11.3
4),
90
87.5
84
89
96.*
93.5
Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
3‟/,
KaſſelerLandes=
kredit Goldpfbr..
8‟/. Naſſ. Landesbk.
Goldpfbr..
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
+ Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.=
Abl. (Neubeſitz).
8% Berl. Hyp.=Bk.
„ „Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hhp. Bk.,,
4:/,%0 „ Lia. Pfbr.
„ Pfbr. Bk..
41/,% „ Lig=Pfrb.
8% Mein. Hyp. Bk..
41/-% „Lig. Pfbr.
8% Pfälz. Hyp.Bf.
4:/.-. Lig. Pfbr.
82, Preuß.
Boden=
ered.=Bk..
Lig. Pfb
2/.
8‟1. Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bk.
4½, Lig. Pfbr.
8”/=Rhein. Hyp.=Bk.
4½/.0. Lig. Pfbr.
8‟ Rhein.=Weſtf.
Bd.,Credit.. . ..
8% Südd. Bod.=
Cred.=Ban). . ..
8% Württ. Hhp.=B
—
5% Daimler Benz
von 27
8I, Dt. Linol. Werke
v 26
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26
Mainkriv. v.26
%o Mitteld.
Stall=
werke v. 27 ...
93.5
96
97
51.6
67.5
21
90
75.75
78.55
73.5
72.5
75.
97.5
72.5
78
96.5
97.5
97.25
72
8‟/, Salzmann u. Co.
v. 26.....
7% Ver. Stahlwerke
mit Opt. v. 26
8% VoigtckHäffnerl
von 26 .. .. ..."
J. G. FarbenBonds
v. 28 ....."
5% Bosn. L.E.B.
v. 1914
4:),% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914...
4% Oſt. Goldrente
5%vereinh. Rumän.
½?
4%0 Türk. Admin.
1. Bagdad
„ Bollanl
% Ungarn 1913/
1914
4½%
Goldr
Aktien
Accum.=Berlin.
Adlerw. (v. Kleher).
AEG. Stamm
AndregeNoris Bahn
Baſt Nürnberg. ...
Bergm. El. Werke
Brown BoverickCie
Brüning & Sohn. . /101
Buderus Eiſen
Eemen Heidelberg
Karlſtadt
Chem.Werke Albert
.....!
Chade.
Contin. Gummtw.
Daimler=Benz.
Dt. Atl. Telegr. . ..
Eiſenh Berlin.
Erdöl
...
Gold= nt. Silb.=Anſtalt .
Linoleumwerk.
Dyckerhoff u.
Wid=
mann ... ....."
85
126.75
en
15.1
7.275
7.20
22.85
43
195¾,
117.5
210
28
136.
75
131.
18*
62.:
21
118
116
53
Elektr. Licht u. Kraft
Liefer=Geſ.
Eſchw. Bergwerk
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnere
J. G. Farbeninduſtr
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guillegun
Frkft. Gas".
„ Hof
Geiling & Cie..
Gelſenk. Bergwer!
Geſ. elektr.
Unter=
nehmungen .. . .
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchiner
Grün & Bilfiinger)
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfbr
Hinderichs=Aufferm
Hirſch Kupfer.. . . /138
Hochtief Eſſen.
Holzmann Phil...
Holzverk.=Induſtrie
Ilſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghaus. Stamm
Kali Aſchersleben
Salzdetfurtl.
Weſteregeln 1239.:
Kammgarn ſpinn. . 1144
.
Karſtadt. R.
Klein, Schanzl.
Klödnerwerke 1118.2*
Lahmeher & Co...
Lech. Augsburg.
Löwenbr. Münch 1286
Lüdenſcheid Metall
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.-W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. . . .
Mannesm. Röhren
211.5
201
33
227.7!
84
140.5
118
69
36.5
146
217
74.25
60.5
130
169
112.5
89
95.
108.25
85
218.*
124
63.25
234.I
293
180
72
78
Mansfeld Bergb., ,/139.5
MarswerkeNürnbg.
Metallgeſ. Frankf..
Miag. Mühlenbau.
Montecatini Maild
Motorenfb. Darmſt.
Neckarwerke Eßling
Nieolay, Hofbr. ..
Oberbedarf. .
Otavi Minen.
Phönix Bergbau
Reiniger, Gebb...
Rh. Braunkohlen
„ Elektr. Stamn
Stahlwerke. . . .
Niebeck Montan
Roeder Gb. Darmſt. /110
Rütgerswerke
Sachtleben A. G.
Schöfferhof=Bind.
Schramm Lackfabr. /700
Schriftg. Stempel.
Schucker
Htr. ..
Schwarz=Storchen./ 762
Siem. Glasinduſtrie
Siemens & Halsfe/387.25
Strohſtof). Ver
Südd. Immobilien
Zucker=A. G...
Svenska Tändſticks
Tellus Bergban
Thür. Liefer.=Geſ..
Tucher=Brauerei.
Anterfr. Krs.-
Elef=
tr.=Verſ.
Veithwerke.
Ver 1. Chem. In
Frank
Laurahütte.
Stahlwerke
Ultramarin
Zellſt. Berlin .
ogtländ. Maſchin.
Zoigt & Haeffner.
126.5
126
S6.25
54.5
146
72.75
110.5
105
152
130
85.25
182
282
119.25
233.75
157.75
380
11
103
102.25
10
81.75
Wahß & Frehtag
Wegelin Rußfabr.
Werger Brauerei..
Zellſtoff. Aſchaffbg.. 11.58.75
Memel .. . . . .."
Waldhof
Alg. Dt. Creditanſt
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ..
Comm. u. Privatbk. /179.5
Darmſt. u. Nt.=Bk. .
Deutſche Bank....!
Eff.-u.
Wechſel=
bank
..
Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Bank ..
Franff. Bank „
Hyp. Bank .
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundtr. Bk
Mein. Kyp.=Bank.
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt
Pfälz. Hyp.=Bank.
Reichsbank=Ant.
Rhein.Creditbt. (120
Hyp.=Bank....
Südd. Bod.=Cr. Bk
Wiener Bankvereit
Ja
112
191
139
42
126
163
167.5
123
152.5
159
104
38.75
40
131.25
150
30.8
135
365
145
12.75
A.-G. f. Verjehrsn. 1137
Allg. Lokalb. Kraftw
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge
Hapag.
Nordd. Lloyd
Schantung=Eiſenb.
Südd Eiſenb.=Ge
Alltanz. u. Stutg.
Verſicherung
Frkft. Allg. Veri..G
Frankona Rück= u.
Mitv. . ..... . .
Mannh. Verſich. ..
157.5
120.5
13
4.10
122
233
1a0
191
[ ← ][ ][ → ]Seite 12
Mittwoch, den 4. Eeptember 1929
HEUTE:
HEINRICHOEORGE MARCELLA ALBANI, EWEVA, SIEGFRIED ARNO in
Bas letzte Soupen
(Der Schuß in der großen Oper)
Dazu der erste Neger-Spiel-Film:
Bampa, der Held des Urwaldes
in Senegambien in einem Urwalddorf gedreht: Darstellersind nur Urwaldneger
Auf der Bühne die neunjährige Klavier-Solistin:
Der Film
dieser Woche!
Die Ueberraschung für alle Musik-
Aaise Kissten
Kenner und Kritiker.
Rheinst
Frühlingsrauschen — Sinding. Spinnerlied - Mendelssohn. 2. Ung. Rhapsodie — Liszt
(TV.13934
Steinway=Konzertflügel der Fa. Arnold, hier.
Beginn 3½ Uhr.
Programm bls einschl. Samstag.
Nur bis Sonntag
Andnananin inäfnnnan gannannnnannnagnag
Rhelsl. 2
Schloß-Café
Melslr. 2
Mittwoch, den 4. September 1929 (Beginn 4 Uhr)
Machmittags-Sonder-Konzert
13920
Abends 8½ Uhr:
Gesellschafts-Abend.
Jeden Samstag, 8½½ Uhr: Gesellschafts-Abend
Tucher-Bräu, Nürnberg — Fürstenberg-Bräu,
Donaueschingen — Eigene Konditorei.
Ararnagaggagznznannvgnnngnnnngnnnnnnn
Rippers
Platanen-Garten
(nächſt Oſtbahnhof und Woog!
Großes Konzert
Mittwoch, den 4. Sept.,
ab 20 Uhr
(13921
des Harmonie=Orcheſters
Darmſtadt. Perſönl. Leitung:
Kammer=Virtuos 2. Kümmel.
EIntritt Frei
Bräuurer
Telephon 1816
25 Schlo gasse 25
HEUTE Mittwoch, den 4. September
KONZERT
(Stadt-Orchester)
Eintritt frei
Anfang 8 Uhr
Gute preiswerte Küche 8
f. Spezialbier
8.15
Uhr
Trolz Tropenhitze — Stärkster Erfolg!
Brasilianisches Kaleidoscope
54 Bilder im Blitztempo, v. Prot. W. C. Doorlay (Rio de Janairo)
Breise ME. 1- 573 50, K3r an imn Verkt.-5ur0 1 deWaal,. Gheintr 1413004
Sportplatzrestaurant u. Café
am Böllenfalltor
Heute Mittwoch, 4. Septbr., abends 8 Uhr
Grosses Bayr. Bier-Fest
unter Mitwirkung einer original baverischen
Schrammel -Kapelle—Spezialität: Münchner Weißwürste.
Ausschank der Wagnerbräu München hell u.
dunkel, per Glas 35 K. Eintritt frei!
Vor5n z eIge:
Samstag. 7. Sept.: Venezianische Nacht
unter Mitwirkung der Kapelle des Herrn
Obermusikmst. Matthias Weber.
Sffentliche Versammlung.
Morgen Donnerstag, abends 8.15 Uhr im „Perkeo”, Alexanderſiraße.
Redner: Landtagsabgeordneter
Dr. Buttmann, München
Saalöffnung ½ Std. vor Beginn.
Nat.=Soz. Deutſche Arbeiterpartei
(Hitlerbewegung) Ortsgruppe Darmſiadt.
AUERBACH A. D. BERGSTRASSE
RESTAURANT BENDER
1. Wein-Woche
1928er Bechtheimer (voll und kräftig)
2/10 Ltr. nur 25 Pfennig
(in Worten Fünfundzwanzig Pfennig)
Man prebiere — dann urtelle! (*
Bonons Paasmikärnan
Telephon 3631
Dieburgerstraße 85
Heute Mittwoch, den 4. September
Kaflstel Honzer
Anfang 8 Uhr
(Stadtorchester)
(st. 13900)
Eintritt tre
tstessssssstttssssssstese
*Waldesruh bei Trais=
Heute, sowie jeden Samstag: Kaffee- und Kuchen
Aut schönen Waldwegen in zirka 20 Minuten y
Böllentalltor aus zu erreichen.
* Hente Kinderfest mit Veberraschungel
Herrliche Lage. — Tierschau. 577
2eesststess
*
Luſt=
Kurort
Heute nachmittag 4 Uhr
Künſtler=Konzert
Stadtorcheſter
Eintritt frei
Wce
Achtung!
Achtung
Georgenſtraße 1½
Ab heute bis 31. Auguſt jedes 5. Glas Bier
gratis!
Bayr. Edelbier /. — 25 Pf., — — 35 Pf.,
1 Liter 70 Pf.
(13049a
Wilh. Miſchlich.
Es ladet ein
Ein Poſten
Fahrrad=
laufdecken, Stück 2.25,
2.50, 3 —, 4.— Mk.
Luftſchläuche 1.20,
1.60, 1 90 Mk. Lenker
3.— Mk. Bremſen
1.50 Mk. Ketten 1.70
Mk. Pedalen, Paar
1.30 Mk. Kleidernetze
0.70 Mk. Kettenkaſt.
1.20 Mk.
Fahrrad=
lampen von 2.— Mk.
an. Taſchenlampen,
Batterien billigſt.
Benz & Comp.
Grafenſtraße 20/22:
(13852a)
Reſtaurations=Abteilung
Heinrich Boßler
Markt 12, gegenüber der Schloßwache
Stammeſſen ab 6 Uhr
Wellfleiſch mit Kraut, Erbſen= und
Kartoffelpüree.
Mk. 1. —
Aif
HoleiBehrens-Kufnage
Tralsa — Telefon 1481
Mittwoch und Samstag
Kaffee- und Kuchentag
Gedeck 2 Tassen Kaffee und
2 Stück Kuchen 1.— Mark.
Jeden Samstag ab 8 Uhr
Gesellschafks-Abend
mit Tanz (11588a
Neu! Kinderspielplatz.
Wſß0
30‟ Rabatt
auf einen Poſten
Qualitäts=
Fahrräder
bei B. Orio,
Karlſtraße 14/16.
Gafé „Rheingold‟ Eberstadt
Alter Darmstädter Weg, am Ortseingang.
Neu erökknet — gemütliche Räume:
Erstklassiger Kaffee — Torten — Kuchen;
Bestgepfleste Weine — 1a Biere — Gar
ten — Balkon.
Besitzer: B. Kauffmann.
Dfem)
Stützer
Schützenstr. 5 (6616a
Heute Mittwoch, 4½ bis 11 Uhr
17. großes Kurkonzert
Reichsbund ehem. Militärmusiker
Leitung: Obermusikmeister M. Weber
Durch Trauerfall
einſam gew. Dame
mittl. Alt. ſucht
fein=
geb. Dame zw.
ge=
meinſ. Ausgeh. und
zeitw. Beiſammenſ
in ihrer gemütlich
Wohng. Zuſchr. unt
O. 17 Geſchäftsſt.
9 P HOTEL „KRONE- F 9
1392
Soeben erschienen!
AUTOLISTE Mr. 21
deutſche Qualitäten,
liefert ohne
Anzah=
lung, zahlbar in 12
Monatsraten,
aus=
wart. Spezialhaus.
Schreiben Sie ſof
unt. N. 100 an die
Geſchäftsſt. (13871b
Enthält die Meldungen (Ab- und Zugänge) von Kraftfahrzeugen jeder
Art der 18 Kreise des Volksstaats Hessen (Kennzeichen: VS, VR, VO)
für dle Zeit vom 1. bis 15. August 1929.
Die Auto-Listen enthalten die Angaben in derselben
Reihen-
folge wie die Hauptausgabe: Name, Beruf, Wohnort des
Kraft-
fahrzeugbesitzers, Type, Motornummer, Hubraum in ccm (ertl.
PS), Art des Fahrzeugs. Fabrikneue Wagen sind durch †
kenntlich gemacht. Die Meldungen sind geordnet nach den drei
Provinzen (VS, VR, VO) und Kreisen und innerhalb dieser nach
Polizeierkennungsnummern. Abgemeldete Wagen werden
geson-
dert aufgeführt. Die Auto-Listen sind eine wichtige
Ergän-
zung des Auto-Adreßbuches (Adreßbuch der
Kraftfahrzeug-
besitzer im Volksstaat Hessen), Ausgabe 1929, und
unentbehr-
lich, weil sie laufend
neuestes Adressenmaterial
liefern. Sie erscheinen alle 14 Tage, also monatlich zwel Listen.
Die am 10. eines Monats ausgegebene Liste enthält die Meldungen
vom 16.—30. (31.) des voraufgegangenen Monats und die am 25.
eines Monats ausgegebene Liste die Meldungen vom 1.— 15. des
gleichen Monats.
BeZug3pre 13:
1. Bei Bezug aller Meldungen sämtlicher 18 Kreise für
12 Monate: zum monatllchen Pauschalprels von
RM. 16.50.
2. Bei Bezug der Meldungen nur für einzelne Krelse
und Städte, gleich ob für einen oder mehrere Monate, zu
Statfel-
preisen, die wir bei uns zu erfragen bitten.
L. C. WITTICH VERLAG DARMSTADT
Klavier-ArnoltElisabethenskr. 23 Bravo=Wagen
höner Z‟
er.
nur 2
3533b
am Fahrradreparaluren
billigsten bei
(13040a 3. Donges & Wieſt D. 5.50. :.5.3.0,00r5e 3.0
Ford
Lieferwagen
ſpott=
billig bei (13898b
Müller & Ober,
Rheinſtraße 39.
Teyniche
vor der Ehe
wiſſen
Was man
von der Ehe
Von Dr. Kühner=Eiſenach, A. dem
Die Liebe z. and. Geſchlecht. Geſchlecht.
und Schamgefühl. Heirat oder nicht.
Vergangenh. d. Mädch. Jungfräulichk.
Geſundheit, Geſchlechtskrankh. Die W=
Ehegatt. Was liebt d. Weib a. Manne?
liebt d. Manna Weibe ? Verh. i. d. Ehe.
Hochz., Flitterwochen. Erzieh. z. Ehe.
Hygiene. Unglückl. Ehen. D. Wund. d.
gung. Knabe od. Mädchen n. Wunſch
Buch bringt volle Aufkl. Liebe u. Ehe‟
2.50,4 fr. W. A. Schwarzes Verlag Dre)
N 6 287 (I. Dr. 156
Hanomag
(mit Geſchäftsaufſatz)
z. verk. Näh. Geſchſt. (*
Opel- Zweiſäil
wie neu, ſehr 2‟
wert. (159
7. Donges & Eg
Die ſchönſten und billigſten
Vervieljältigunger
liefert
Bäumer’s Vervielfältigungsbürg
Telephon 122
Rheinſtraße 8
Darmſtadt
Massenvervielfältigung
von Rund=, Empfehlungs= und Werbeſchreiben uſw. nau
(13932
dem Offſetverfahren.
HANDZEICHRUNG
RSTER KÜNSTLER in reicher Auswahl biN
KUNSTSALON VULIUS HERC
UEMALUE RADERUNSEIIS
Achtung — Aufo
Geschäfts-Empfehlung
Den Herren Autobesitzer zur gefl. Kenntnis, daß
ie-
mit dem heutigen Tage
13 Dieburgerstr. 13
eine
Spenial-Auto-Neparatur-Werlsäld
eröffnet habe, In meiner 20jährig. Tätigkeit in diesele
Branche versichere ich eine fachgemäße Ausführi&!
Hochachtend
Friedrich Pätzhold
Fernruf 9440
Mummer 245
Mittwoch, den 4. September 1929
Seite 13
Meter aar Linkn.
Roman von Bruno Winkler.
Copyright; Greiner u. Co., Berlin, Luiſenſtr. 19.
Nachdruck verboten
SDer Tag verſtrich. An der Decke ihrer Zelle flammte eine
ſeireiſche Lampe auf. Sie ſtarrte in das weiße Licht, das ihr
in Gruß aus dem Leben draußen erſchien.
Ab und zu drang ein Geräuſch herein, aus dem Innern
„efängniſſes, der großen Halle, um die herum in vier oder
Stockwerken die vielen hundert Zellen lagen. Schritte
er=
ſuaen, Rufe der Wachthabenden, Türen wurden geöffnet und
4poſſen. Dann und wann ſchrillte eine Glocke auf.
Jenny horchte auf alle dieſe Laute. Sie lebte das Leben des
ängniſſes mit und vergaß für eine Weile ihre Not.
Ihre Zelle lag im Erdgeſchoß. Sie hatte ein vergittertes
wieer oben in der Wand. Bei Tag ſchaute dort ein Stückchen
hnel herein. Jetzt war es nichts als ein ſchwarzes glänzendes
in dem das Sviegelbild der elektriſchen Flamme ſchwebte.
Immer wieder blieben die durch den kahlen Raum
wan=
pen Blicke der Gefangenen an dem Fenſter haften. Sie ſah
außen angebrachte Gitter nicht, ſie ſah nur das Glas, und ſie
dite ſich ein, daß ſie nichts von der Welt draußen trenne als
erbrechliche Scheibe. Ein Schlag dagegen, und ſie war frei!
Gedanken ſpannen Bilder der Flucht: ſie ſah ſich auf den
ſuhl ſteigen, ſich zum Fenſter hinaufſchwingen und den Sprung
Dunkle wagen. Jetzt ſtand ſie im Hof. Alles war ſtill. Leiſe
ſich ſie an der Hausmauer entlang. Durch ein Fenſter blickte
ſſin die Küche des Gefängniſſes. Frauen ſaßen auf einer Bank
oo ſchwatzten. Wenn ſie ſich in eine von ihnen verwandeln
iitute! Das Fenſter war nur angelehnt. Auf dem Sims lag
e blaue Schürze. Jetzt müßte das Licht ausgehen, daß ſie
hin=
ſila gen könnte. Es ging nicht aus, aber die Weiber ſtanden auf
ſoo verließen den Raum. Nur eine Alte blieb vor ſich hindöſend
ſen. Da wagte ſie den Griff und langte die Schürze und
ver=
andelte ſich in eine der Küchenfrauen. — So phantaſierte Jenny.
lag regungslos da und auf einmal war ſie eingeſchlafen.
Als ſie wieder erwachte, war es dunkel um ſie. Durch das
ſiaſter blinkten ein paar Sterne herein. Im erſten Augenblick
rfte Jenny nicht, wo ſie ſich befand. Sie hatte von Edwin
arier geträumt.
Der Geliebte ſtand ihr vor Augen, der Geliebte, den ſie hatte
urden wollen! Sie ſah ihn, den verſtümmelten Arm gegen
ausgeſtreckt, ſie ſah Thea Ritterholm in ihrem Blute, ſie ſah
Körper des Poſtens, den Colomba erſtochen hatte.
Verbrechen über Verbrechen! Und ſie trug die Schuld! Sie
riff nicht, wie das möglich geweſen war. „Eiferſucht” hatte der
Fuatsanwalt geſagt. Ihre Leidenſchaft hatte ſie toll gemacht.
Bre übergroße Liebe hatte ſich in Haß verwandelt.
Zum erſtenmal empfand ſie Reue über ihr Tun. Stöhnend
ſelzte ſie ſich auf ihrem Lager. Ein Feuer brannte in ihrer
kuſt. Sie erkannte, daß ſie ein verworfenes Geſchöpf war, daß
fnicht nur ein paar Jahre Gefängnis, ſondern den Tod verdiente.
Der Gedanke, ſelbſt ihrem Leben ein Ende zu machen, ſtieg
ihr auf. Der Tod war die einzige Sühne für das, was ſie
han, eine Sühne, die zugleich Befreiung und Erlöſung war.
Die Stunden der Nacht verſtrichen. Sie lag wie im Fieber,
m den Stimmen ihres Gewiſſens gepeinigt. Dabei aber hatte
das dumpfe Gefühl, daß ſie nicht anders hatte handeln
inen, als wie ſie es aus ihrem Weſen heraus getan. Die
ſtur hatte ſie ſo geſchaffen, wie ſie war, und ihre Taten
ent=
hachen ihrem Charakter, wie zahlloſe Geſchlechter vor ihr und
eigenes Leben ihn gebildet hatten.
Sie hatte ſoviel Ueberlegung, ſich zu ſagen, daß auch die
Eol, die ſie jetzt durchlitt, in irgend einem Sinne notwendig
war. Sie fühlte ſich beſſer werden. Aber zugleich war dag
Wiſſen in ihr, daß ihr dieſe Beſſerung nichts mehr nützen werde.
Der Schritt der Wache erklang von Zeit zu Zeit vor ihrer
Tür. Es war außer ihrem Stöhnen und dem Kniſtern des harten
Kiſſens unter ihrem hin= und hergeworfenen Kopf der einzige
Laut, der ihr Ohr traf.
Auf einmal aber vernahm ſie ein leiſes, ſurrendes Geräuſch
Zuerſt glaubte ſie, es rühre von einem Flugzeug her, das in der
Nacht über das Gefängnis hinflog, dann, es komme von dem
Perſonenaufzug in der großen Halle, ſchließlich, es ſei ein
Brummer, der in ihrer Zelle ſchwirrte.
Aber es konnte nichts von alledem ſein. Es hörte plötzlich
auf und ſetzte nach einigen Sekunden, in ein Raſcheln übergehend,
wieder ein.
Sie richtete ſich auf und verſuchte zu unterſcheiden, ob das
Geräuſch von draußen oder aus dem Innern des Gefängniſſes
kam oder ob es in der Zelle ſelbſt ſeinen Urſprung hatte. Da
ſie es nicht zu erkennen vermochte, erhob ſich ſich und ſtellte ſich an
jede der vier Wände und lauſchte. Es klang überall gleich ſtark.
Aber als ſie in der Mitte der Raumes ſtand, vernahm ſie es
ſtärker. Es kam von unten her. Da warf ſie ſich nieder und
dreßte ihr Ohr an den Boden.
Beinah hätte ſie aufgeſchrien. Da hörte ſie ein gleichmäßiges
Sägen und Mahlen. Ihre Pulſe klopften. Dort arbeitete jemand
an ihrer Befreiung! Colomba mit ſeinem Apparat!
Eilig kleidete ſie ſich an, zwiſchendurch immer wieder
nieder=
knieend und lauſchend. Wenn ſie die Hände gegen den Boden
legte, fühlte ſie eine leiſe Erſchütterung. Der Retter konnte nicht
mehr weit ſein.
Kinderwagen aller Art, nur im Spezialgeschäft
1. Donges & Wiest, Elisabethenstraße 25½ 5
Von Minute zu Minute nahm das Rumoren zu. Einmal
glaubte ſie ein Splittern zu vernehmen. Sie erſchrak. Das
konnte gefährlich werden! Das Geräuſch zu dämpfen, riß ſie die
Decke vom Bett und warf ſie über die Stelle, wo es am lauteſten
war.
In dieſem Augenblick vergaß ſie alle Todeswünſche. Leben!
Der Weg zu einer neuen Zukunft öffnete ſich ihr.
Sie taſtete über die Decke. Schon ſpürte ſie ein Schüttern
im Holz. Es konnte ſich nur noch um Zentimeter handeln.
Das Surren ſchwoll an. Wenn jetzt die Wache vorbeikam,
war alles verloren! Aber da veränderte ſich der Ton. Es war,
wie wenn ein Bohrer plötzlich ins Leere ſtößt. Zugleich fühlte
Jenny, daß die wollene Decke zerriß. Sie fuhr mit der Hand
über den Boden: ein Loch.
Zu ſehen vermochte ſie nichts in der Dunkelheit. Aber ſie
hörte das Atmen eines Menſchen, und auf einmal — ihren
Namen.
„Jenny, raſch!” flüſterte Colomba.
Ein Licht blitzte auf. Behend kroch ſie vor und ließ ſich
hin=
ab. Der Artiſt fing ſie auf.
Sie ſtanden in einem Keller. Jenny bemerkte einen zweiten
Mann. „Wer iſt das?”
Freder Banſe. Er hat mir den Weg gewieſen.”
Der Lichtkegel der Taſchenlaterne tanzte über eine Oeffnung
in der Mauer. Ein niedriger ſchmaler Gang führte in die Tiefe.
„Ich gehe vor”, ſagte Colomba. „Bleib dicht hinter mir.”
Er bückte ſich und trat in die Wand. Jenny und Freder
Banſe, der den Kaſten mit dem Apparat trug, folgten.
Es ging eine kurze Strecke hinab, dann wagrecht. Sie
wan=
derten zwei Meter unter dem Hof hin, ſchritten unter der
Ge=
fängnismauer weg und ſtiegen nach einer Weile wieder zur
Erd=
oberfläche empor.
Colomba löſchte das Licht. Man befand ſich unter dem
Strauchwerk einer Grünanlage an der Lehrter Straße.
„Zuerſt Freder” befahl Colomba.
Banſe ſteckte den Kopf ins Freie.s Es war kein Menſch zu
ſehen. Da kroch er hinaus und ſchritt gemächlich über den Raſen
und in der Richtung auf die frühere Feldartilleriekaſerne davon.
Nach einer halben Minute folgte ihm Juan Colomba mit
Jenny in der gleichen Weiſe nach.
Wir haben hier ein Auto” begann er die weitere Flucht zu
erklären!‟ Es wird uns nach Plötzenſee bringen, wo ein
Waſſer=
flugzeug auf uns wartet.”
„Wohin wollen wir fliegen?”
„Nach Rußland.”
„Der Kraftwagen ſtand keine hundert Meter entfernt. Banſe
ſaß bereits am Steuer. „Dalli” murmelte er.
Sie ſtiegen ein und ſauſten los.
„Wie haſt du mich gefunden?” fragte Jenny.
„Ich las von deiner Verhaftung und bin mit dem erſten
Dampfer, der New York verließ, herübergekommen. Es war von
Anfang an mein Plan, dich mit Hilfe des Apparates zu befreien.
Ohne Banſe wäre es aber nicht geglückt.”
„Wer iſt dieſer Banſe?"
Ein Freund Nicks, von dem wir den Apparat haben. So
ſtellte er ſich mir wenigſtens vor. Er ſprach mich an, als ich
gerade mit dem Koffer aus der Reichsbank kam. Die Verbrecher
haben einen beſſeren Spionierdienſt als die Polizei. Er
ver=
langte den Apparat, der der einzige ſeiner Art ſein ſoll, von mir,
um Nick zu befreien. Ich ſtellte die Bedingung, daß er mir erſt
helfe, dich aus dem Gefängnis zu holen. Er ſagte mir, daß ich
verfolgt würde und verbarg mich zwei Tage in ſeinem
Schlupf=
winkel. Während dieſer Zeit kundſchaftete er aus, in welcher
Zelle du ſaßeſt. Wie er das herausgebracht hat, iſt ſein
Geheim=
nis. Es traf ſich günſtia, daß man dich ins Erdgeſchoß geſteckt
hatte. Aber wir hätten dich auch aus dem vierten Stock befreit,
dich und alle, die unter dir gewohnt hätten.”
Sie fuhren am Kanal entlang. Die Fläche des Sees blitzte
auf. Es war eine mondhelle Nacht.
Freder Banſe ſtoppte. Ein Mann ſprang aus dem Dunkeln
unter den Bäumen.
„Hallo, Pit! Fahr den Wagen zurück!” rief Banſe ihm zu.
Dann führte er Colomba und Jenny zu einem Motorboot,
das anſcheinend unbemannt am Ufer lag. Auf ſeinen Anruf aber
flamnite Licht auf. Sie ſtiegen ein. „Los, Steuermann!”
be=
fahl er.
Nach wenigen Minuten ſahen ſie das Flugzeug auf dem
Waſſer ſchwimmen. Sie näherten ſich ihm raſch. Das Boot legte
an einer der breiten Kufen an.
Im Fenſter des Pilotenraumes erſchien ein Kopf. „Freder?”
„Ich bin’s. Komm heraus.”
Behend kletterte der Flieger herab.
„Jch werde die Herrſchaften allein nach Leningrad bringen”,
ſagte Freder Banſe. „In zwei Tagen bin ich wieder zurück.”
„Der Apparat?”
„Den behalte ich bei mir.”
Dieſer Entſchluß ſollte Freder und ſeinen beiden Fluggäſten
das Leben koſten.
Zuerſt ging alles gut. Das Flugboot hob ſich nach wenig
mehr als hundert Meter Anfahrt vom Waſſer. Banſe ſteuerte in
der Längsrichtung des Sees nach Norden. Sie ſtrichen über
den Heidewald. Dann wendete er, höhergehend, gen Oſten. Die
ſchmalen Lichtſtreifen der Vorortſtraßen glitten unter ihnen hin.
Da begann das Unheil. Die Fliegenden ahnten es nicht.
Es begann in Nicks Wunderapparat.
Freder hatte den Koffer zu Colomba und Jenny in die
Ka=
bine geſtellt. Er war das einzige Gepäck der Reiſenden,
gefähr=
liches Geräck, das ihnen nichts nützen konnte und das ſie beſſer
unten gelaſſen hätten.
(Fortſetzung folgt.)
Alice-Eleonorenschule
Alice-Verein für Frauenbildung und Erwerb
Beginn des Wintersemesters: 14. Oktober
Fachgewerbliche Kurse:
Weißnähen, Weißsticken, Schneidern,
Blusenkursus (gekürzter Schneiderkursus)
Stopfen, Flicken, Bügeln,
Kunsthand-
arbeiten, Kochen, Hausarbeit.
Anmeldg in den Sprechstunden Montags u. Freitags
von 2—4 Uhr in dem Schulhause Friedrichstraße 4.
13421a)
Der Vorstand.
u verkaufen
Umpl. Beit, 1
äl=
s Bett mit Ma=
Ezen, 1 Nachttiſch,
1tes Sofa, 1Nußb.=
Amnode, eine alte
Amraſch,
Küchen=
ſtank. Schützenſtr.
212. b. 8-12 uhr. *
Einige
ſchlaf= u.
peiſezim.
leiswert
abzu=
ten.
(13792b
heiß & Co.
endelſtadtſtr. 38.
Hh. Kinderwagen,
Fappſportwagen,
Etzliegewagen
zu verkaufen.
ſhſtraße 5, III. r
Jzugsh. Bücherge=
Tiſch, Aktenge=
, Zierſchrank uſw
g abzug. Anzuſ.
12,4—6, Langer,
pm ichſtr. 142, IV (*
ad enteinrichtung
Kolonialwaren
g abzug ben (*
Arheilgerſtr. 4, I
Grammophon
Blatten zu verk.
ſüiller, Feldberg
Re 103, pt.
Außergewöhnl.
günſt. Angebot!
Speiſe=
zimmer
kaukaſiſch
nuß=
baum gebohnt,
ganz
hervor=
ragende
Quali=
tätsarbeit.
Reueſtes Modell.
Büfett (
Side=
board), Vitrine,
1 Auszugtiſch,
6 Polſterſtühle.
Nur (13923
Mk. 890
Möbel=
Müller
orisf, Hial
Wenig gebr.
Korb=
wagen zu verk.
Duckheim
Heidelbergerſtr. 14,
leere
Wein=
aſchen zu ver
Heidelber=
(
ſſtraße 7.
aſchmaſch. (Miele
erhalt., zu verk
FFuler,
Diebur=
füraße 17, pt. (*
9 guterhaltene
ſunden=Friſeur=
Tgiletten
zu verk. Franz
rüße, Pädagogſtr.6
Metallwaren=
Fabrikation
1 Sickelmaſchine und
1 Kreisſchere, faſt
neu, billig zu verk
Aliceſtraße 5, Metall
waren=Fabrik
Billig zu verkauf.
guterh. Diwan, Sofa
u. Nähmaſchine
Hei=
delbergerſtr. 45, I. (*
Tündapp; gut erh
billig zu verkaufen.
Kahlertſtr. 13.
Raten=
zahlung geſtattet.
Für Bäckereien.
Metz=
gereien uw. ſchöner
Dreirad=Liefer
wagen
nur Mk. 350., (13534b
J. Donges & Wieſt
20‟ Rabatt
auf
Nähmaſchinen
bei (12683a
B. Orio
Karlſtraße 14/16.
Ke
Fabrikneues
Motor=
rad. Zündapp. 300
ccm. mit Zubehör,
Nodell 29. geg. bar
unter Preis zu
ver=
kaufen. Angeb. u.
O. 11 Geſchſt.
Beſchlagnahmefreie
6—8=Z.=Wohnung,
evtl ganzes Haus,
in beſſ. Lage ſofort
zu mieten geſucht.
Angeb. u. N. 86 an
die Geſchäftsſt. (*im
Junges Ehep. mit
Kind ſucht 2 bis 3
teilweiſe möblierte
Zimmer mit Küche.
Angebote unter O. 7
an die Geſchäftsſt.
Zum 1. Oktob. ſucht
gebildet. Herr ſchön
möbliertes Zimmer
in ruh. Lage u ruh.
Haush. als
Allein=
mieter. Angeb. u.
O. 6 an die Gſchſt.
Beruftät. Dame ſucht
frdl. möbl. Zim.
am liebſt. i. Tintenv.
Ang. unt O. 29 an
die Geſchäftsſt.
ſucht
Student zum
1. Okt gut möbliert.
ſaub. Zim. mit elektr.
Licht. Ang. u. O. 26
an die Geſchäftsſt.
Suche leere 3Zimmer
mit Kochgelegenheit.
Ang. m. Pr. u. O 32
an die Geſchſt,
indanthrenfarbige
Streifen Zefir
3S= Hemden-
80 cm breit, weiß-
grundig,mit modernen
Karos". Zefir
5 Hemden-Popeline
80 cm breit, für ele-
gante Oberhenden do Hemden-Popeline
80 cm breit, in großer
Auswahl, nur moderne
Dessins". 3!
SellbttiOrIS
Meioe!
Der Erfolg beweist uns, daß diese
Ver-
anstaltung von tausenden als eine
große Sonder-Leistung anerkannt ist!
Schürzen
Leinen-Imitat
Damen-Gummischürzen
80 cm breit, schöne
uni Parben . ....0O9
in hübschen neuen Dessins
Sensatlonspreise 0.95, 0.75, 0.35, 1o!
Knaben-Schürzen
aus waschechten, bewährten Stoffen
Wäsche-Kattun
Sensationspreise 0.90, 0.80, 0.45, As!
Damen-Jumperschürzen
aus bedruckten Stoffen und
indan-
threnfarbigem Baumwollzeng
8=
Sensationspreise 0.98, 0.88, 0.78
Haus-Gummischürzen
aus Ia Hartgummi, mit Oesenverstärkg.
Sensationspreis 9 99
Satin-Mädchen-Schürzen
in besonders hübschen Mustern
Sensationspreis 999
la Satin-Bordüren-Schürzen
besonders hübsche Ausführungen
Sensatlonspreis BO9
Extra weite Damen-Schürzen
einfarbig und gemustert kompiniert
Sensationspreis
desenten Wäschefarb. Go= Wäsche-Batist
80 cm breit, indan-
threnfarbig, schöne
Ss!
Oualität . ." Karo -B
80 cmrbreit, weiß,
für Oberhemden und
Einsätze dtist
8 [ ← ][ ]
Seite 14
Mittwoch, den 4. September 1929
Nummer 241
Bietsgräpkte
Heue Kurse in Reichskurzschrift
sowie Fortbildungs-Kurse
beginnen am Freitag, den 6. Sept.,
abends7 u. 8 Uhr, in der
Handwerkerschule
Ecke Karl- u. Nieder-Ramstädter
straße. Anmeldg. daselbst. (13841a
Diktatkurse laufend.
Stenogr. Vereinig. „Gabelsherger”
laMainzerStangenbohnenpr.
extra zart zum Einmachen
rheinheſſ.,
1a geroneigh. Speiſekartoffeln zr. 5.50
ſehr mehlig und groß fallend
liefert jedes Quantum frei Haus
Hochſtraße 4
Aug. Stilling gelef. 421. /4
Sie zahlten 12 M.
für einen Bohnerwachszerstäuber
und 1 Ltr. Fl. Wachs, von auswärts!
Am Platze zahlen
Sie!
1Bohnerwachszerstäuber mit
Heiß-
wassermantel 1Ltr. Fl. Bohnerwachs
6Mk.
Farben-Krauth
3 Eschollbrückerstraße 3
(13915)
10% Sonder=Rabatt
gewähre ich wegen vorgeſchrittener Saiſon
auf meine bekannt erſtkl. Markenräder:
Allright, Corona, Dixi, Herkules u. W. K. C.
ſowie auf ſämtl, Teile. — Spezialräder
mit Garantie 60 Mk. — Reparaturen
prompt, gut, billig. (13563a
Mauerſtr.
Fahrradhaus echneider. Nr.6
Die hyglenisch verpackte
Vome Bannbäfete
Nr. 10 in Ia Onalitzt AO0,
bekommen Sie MUF in der
Parfümerie FRANK
Elisabethenstraße 9 (Alleinverkauf)
HABEN SIE STOER?
Anzug nach Maß mit Zutat.
33 Mk. Extra Verarbeitung
45 Mk. mit zwei Anproben
„FORTSCHRITT"
Schneidere (10550a
LUDWIGSSTR. 16, II
Ford
Liefer= und Laſtwagen
können wir ſofort liefern.
*/. Tonnen=Chaſſis
ℳ 2865.— ab Werk,
1½,—2 Tonnen=Chaſſis
ℳ 3745— ab Werk.
Kaufen Sie keinen Wagen, bevor Sie eine
Probefahrt gemacht haben.
.Donges&Wiest
Grafenſtraße 43/45. (12007a
Faltboote
Fluß=u. Wanderzelte
zu Fabrikpreiſen.
Ausrüſtung und Bekleidung.
Sport=Adelmann, Darmſtadt
Rheinſtraße 12½
(6590 a
Brenntannäpfe
zu Mk. 1.25 p. h1
von 10 hl an Mk. 1.20 p. hl
liefert frei Haus (13275a
Fernspr.
Conrad Appel — 91—
Todſicher wirkende Schwaben= und
Mottenmittel empfiehlt Drogerie Secker,
Nachf., Ludwigshöhſtraße 1. B10335
beiNeu=Gründungen
Vorſicht vonGeflügelfarmen!
da ohne fachmän. Anweiſung u. ſtändige
Beratg, u. Berückſichtigung wirtſchaftl.
Faktoren nicht lohnend. Die
Außeracht=
laſſung nur einer Grundbeding, rächt
ſich bitter, gehen Sie deshalb den
ſiche=
ren Weg. In Verbindung mit unſerer
beſtbekannt. Zuchtbetriebe beabſichtig.
wir auf d. Baſis ein.
Intereſſengemein=
ſchafts=Vertrages eine Anzahl ſelbſtänd.
Legebetriebe einzuricht. Fachkenntniſſe
ſind nicht erforderlich,d. wir d. Gewähr
für zweckmäßige Einrichtung, Abſatz der
Produkt, u. geſich Exiſtenz übernehm.
Größe d. Anlage richtet ſich nach d. Höhe
A des verfügb. Kapitals d. betr. Intereſſ.
WEine Anzahl ſolch. Betriebe ſind bereits
eingericht. u. dienen als Referenz. Wir
empfehl. perſ. Vorſpr. b. vorh. Anmeld
Bei ſchriftl. Anfr. Rückporto beifügen.
Hartmann’ſche Geflügel=Zuchtfarm
„Oberau”, Poſt Trebur /Heſſ.),
Bahn=
ſtation. Nackenheim a. Rh., Telefon
Trebur 58.
(TV. 13910
prompt u. billig nur vom Fachmann im (877:
Muſikhaus Bund, Schuchardſtr. 9.
Schützenſtraße 12.
für Ein= und
Mehr=
zimmerheizung
Adolf Kienzle
86a) Telephon 142
An- und
erkaut von Drilanten
Gold- und Silbergegenständen. (12602a
Kurtz-Wulff, Rheinstr. 22.
Uladdr d
O
ONoe
So wird es fortan bei
jedem Preise den wir
einsetzen heißen. jeder
Tiefz-Preis wird eine
Leistung besonderer
Art sein. jeder Tiefz-
Preis bedeutet
Caran-
tie für vorteilhaftesten
Einkauf. Wir betonen:
Es handelt sich nicht um
einmalige Angebofe,
sondern Sie können.
immer zu diesen
Prei-
sen kaufen, und haben
immer die Riesen-
Aus-
wohl guter Tiefz-
Quali-
läfen zur Verfügung.
Sämtliche
An=
ſtreicherarbeiten
werden gut u kon=
kurrenzl. billig
aus=
geführt. Ang. u. N6l
an die Gſchſt. (138270
Gelegenheik!
D. K.W.=Wagen.
fabrikneu, mit voll.
Gar., nur 1750 ℳ.
Donges &. Wieſt,
Grafenſtraße 43/45
(13863b)
Bubikopfoflege, Dauerweller
Wasserwellen, Färben, Bleichen
in erstklassiger Ausführung
Damensalon
Theater-
W. Schreiber Friseur
Kiesstraß
Hoch- u. Karlstr. (*
Butterbirnen
Pfd. 15 J
Beſtebirnen
Pfd. 14 5
Graubirnen
10—12 S verk.
Frankfurterſtr 105,
Martinsmühle.
Cheprolei
34 Tonnen=Liefer
Chaſſis m.
Führer=
haus. f. neu.
preis=
wert zu vk. (138991
Müller & Ober,
Rheinſtraße 39.
Aus den Amtsverkändigungen des Kreign
Darmſtadt und den Bekanntmachung eig
Polizeiamts Darmſtadt.
efunden: 1 Nickel=Herrenuhr
Damenbademantel 3 Damenhandte
1. Oelkanne mit Inhalt. 1 ſilberne D
uhr. 1 Doubléarmband 1 Baſttäſct
1 Mantel. 1 Autoverdeckhülle, 2 Hu
marken. 1 Aktenmappe 1 Kette =A.
lang). 1 Spazierſtock. 1 Zigarreri,
Damenhut 1 zweirädriger Handty
2 Bund Schlüſſel. — Zugelaufen;
Rottweiler.
Wir machen wiederholt darauf
merkſam, daß auch noch Fundgegerſ.
vorhanden ſind, die in früheren
Bek=
machungen verzeichnet ſind. Intereſſ
können die Fundgegenſtände währen
Büroſtunden auf Zimmer 1 beſichtige,
Brummetgras=Verſteiger
Mittwoch, den 11. Septener
1929, vorm. 8 Uhr, wird in Dam
jadt (Wirtſchaft „Heiliges Kreuz
Grummeternte von den fiskalim
Wieſen des Forſtamts verſteigert.
kunft durch die Förſter.
Darmſtadt, den 3. Sept. 1929.
Heſſ. Forſtamt Kranichſtein.
Am Donnerstag, den 5. Su
1929, nachmittags 3 Uhr, verſtei
ich in meinem Verſteigerungslokale
iſenſtraße 32 zwangsweiſe meiſtbien
gegen Barzahlung:
(13
1 vollſtändiges Speiſezimmer, 1 8
1 Klavier, 1 Biegemaſchine, 1 Spt
apparat, 1 Schreibmaſchine, verſad
Oelgemälde, 2 Mikroſkope, 1
maſchine, verſchiedene Fahrräder
wie Möbel aller Art.
Darmſtadt, den 4. Sept. 1929,
Huckelmann
ſtellv. Gerichtsvollzieher.
Beſtebirnen
und Butterbirnen
Pfd 15 Z, v 10 Pfd.
frei Haus.
Aliceſtraße 6, part
Teleph. 249.
Reineclauden 10 J
Zwetſchen billig.
Eberſtadt, V., Alt
Darmſtädterſtr 143
A
In beſter Lage frei
gelegenes Einfam.
Haus mit 7 Zimmer
und allem neuzeitl.
Komf. tauſchl
bezieh=
bar, alsbald zu verk.
Ang. nur von
Selbſt=
käuf unt. O. 28 an
die Geſchäftsſt.
Eckhaus
2X3. 2X2 Zimmer
Laden (neu, wird
frei), Werkſt., Bau
platz, Vorgart. Elek
tr.=Halteſt. 22000 ℳ
bei 6—8000 ℳ
An=
zahl. zu verk. (evtl
Tauſch m. 1 Haus
m. Wirtſchaft. Cafe
uſw.). Ang. u. O. 21
an die Geſchſt.
4 Zimm.=Etg.8
mit beziehb.,
ſehr=
räum. Wohn, z
Anfr. u. O. 42
die Geſchäftsſt.
2 X 4 Zimmer=H
nahe Straßenb.)/
Garten n. kl. Nei
gebäude, bei 4—50
Anzahl. ſ. günſtie
verk. (4 Zimmere
Küche ſof. bezieh
Angebote unt. O
an die Geſchſt.
Ein noch neu
Haus
mit 56- am gu
Grabgarten, per
fort preiswert z1:
kaufen. Nähere=
Georg Becker 11
Wwe., Pfungſt
b. Darmſtadt, Eſ
bergſtraße 39. (1.
Zu kaufen geſu
Verkaufe oder ver= Akten=Jalouſeſchr
miete Wohnhaus i. Stühle und ſonſi
Odenw. (
Gerſprenz=
tal) m. 5928 qm Ge= Büromöbel, noch
erhalten. Angeb
lände b. günſt.
Be=
dingungen 3—4000 2. 14 Geſchaftsſt
ℳ Anz. Kann ſof.
bezog.werd. B.
Grie=
bel, Müml.=
Grum=
bach i. O. (13908
Gebildete,
geſchäfts=
tücht. Dame wünſcht
Filiale oder ſonſtige
Vertrauensſt. z
über=
nehmen. Kaut, k. geſt
werden. Angeb. unt
O. 36 Geſchſt.
Günſt. Gelegen
heit zur Grün
dung dauernder
auskömmlicher
Eriſtenz!
Ich kaut
ſtets gebr. MöM
ganze Einr cht. un
Nachl. geg. ſof Kceiſtt
Julius Lig
Aexanderſtr.
Teleph. 4164. (132
Tann.- 1. Hie
Skammholz
. Fenſter u. Tür
geeign., ſof. geſu
Angeb. u. O. 22
die Geſchſt. (1320
Erbteilungsh. wird
gutgehende
Metzge=
rei und Wirtſchaft
auf dem Lande in
der Nähe v.
Darm=
ſtadt dem Verkauf
unterſtellt.
Altange=
ſehenes, ſolides
Ge=
ſchäftshaus Elektr.
Betrieb. Kühlanlage
vorhanden. Kaufpr
25 000 RM.
Nach=
weisbar. Umſatz
ga=
rantiert hohes
Ein=
kommen. Ernſte
Re=
flektanten erhalten
näh. Auskunft unt.
N. 81 Gſchſt. (13866
Gebr. ſtarker 4r
Kaſtenwagen, 80
breit, zu kauf. T
Ang. u. O. 18 Gſch.
Ea 2000 gebrauct
Bachſtein
zu kaufen geſuc
Näheres Geſchſt.
Kaufe
getragene Kleia)
Schuhe ſow Flaſch A
und Bodenkram
M. Winwizk1
Kl. 4achgaſſe 6
Laden.
Poſtkarte genügt.
Eintaminennaus
in guter Wohngegend, 7—8 Zimmer ur
Nebenräume, mit größerem Garten
mieten od. kaufen geſucht ab 1. April 19—
oder früher. Ausführl. Preisangeb. uni *
12626 an Ala, Haaſenſtein u. Vogle
(II. BIn.1392
Berlin W 35.
Perkaufe
mein Grundſf. in Eberſiadt, Alte Daimſt.
Str. 70. Wohnhaus, 6 Zim., Küche un
Zubehör, wovon 3 Zim. u. Küche alsb. dei
und ca. 1100 qm Garten mit vlel. Obliee
und Beerenſtr. preisw. nur geg. Barzahl94
Anzuſehen vormitt. bis 12 Uhr,