Einzelnnmmer 10 Pfennige
Bezugspreis
pel kuüen tilich Tmaligem Erſcheinen vom 1. Auguſt
14 MAuguſf 2.48 Reſchsmark und 22 Pfennig
„bimtaushühr, abgeholt 2.25 Reſchemark, durch die
Agenchen 2.40 Reichsmart frei Haus. Poſtbezugspreis
m Aluck ohne Beſſellgeld monatliſch 2.25 Reichsmari.
Deratmwetlichkelt für Aufnahme von Anzeigen an
beſſiwmn Tagen wird nicht übermommen.
Nicht=
nſchtzu inzelner Nummern infolge höherer Gewalt
beremdlt den Bezieher nicht zur Kürzung des
Felſes. Beſtellungen und Abbeſtellungen durch
Bezu
Famrnlohne Verbindlſchkeit für uns. poſiſcheckonio
Franfurt a. M. 1301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAnſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit + verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 238
Mittwoch, den 28. Auguſt 1929.
192. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadi 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Reilamezeilte (92 mm
breit) 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärte 40 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 60 Reſchepfg. 92mm breite
Rellame=
zeile 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reſchsmart
4 Doſſge — 430 Markt. — Im Falle hcherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitrelbung fäſl jeder
Rabatt weg. Bankionto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbant.
im Stellungskampf zum Generalangriff. — Die Mächke kagen. — Ein prinzipielles Uebereinkommen.
Anerkennung des engliſchen Anſpruchs auf 22prozenkige Bekeiligung am Young=Plan.
Die ſtrikkige Frage: Auf weſſen Koſken?
Bergleichsverſuche.
Nakſchi vermitkelt zwiſchen Snowden und den
„Opſermächken”.
* Haag, 27. Auguſt. (Priv.=Tel.)
2: Stellungskampf der Haager Konferenz,
ſreem Fronten ſich ſeit Montag feſtgelaufen haben, gibt der
eng=
ſche Delegation Veranlaſſung zu der Bemerkung, wenn von
ſe=Vegenſeite keine neue Initiative ergriffen werde, würde
blüldas Ende der Konferenz vor der Türe ſtehen.
moo den ſoll betont haben, daß von ſeiner Seite kein
An=
int zu erwarten ſei, da er die Forderungen Englands
ſeher geſtrigen Antwort dargelegt habe. Außerdem wird zum
ſtn Male heute morgen das Gerücht verbreitet, daß
Snow=
nden Haag verlaſſen und nach London
zurück=
rſten wolle.
lon engliſcher Seite wird erklärt, bis jetzt hätten die vier
bſegen Gläubigermächte aus ihrer Taſche noch
Angebot gemacht; alle Vorſchläge ſchöpf=
„us dem deutſchen Reſervoir. Es beſtünden für
ſuh ungeahnte Möglichkeiten zu neuen Vorſchlägen, die
frei=
on England nur angenommen würden, wenn ſie aus der
iſiſchen oder italieniſchen Kaſſe gingen. Von anderer Seite
ſitheute vormittag das Gerücht verbreitet, daß die Karten
ite Schlußſitzung, in der die große öffentliche Abrechnung
fühen ſoll, ſchon gedruckt ſeien — allerdings ohne Datum.
kürweile gehen die Vergleichsverſuche, vor allem
wur Anteilnahme des traditionellen
Ver=
ſtlers auf der Konferenz, Adatſchi, zwiſchen
ſatden, Loucheur, Jaſpar und Mosconi ohne große
Ufnung weiter, und für nachmittags erwartet man eine
ug der ſechs einladenden Mächte.
LShung! Sikung!” Bevorſtehende Abrechnung.
Bleeter Präſident der Haager Konferenz, Jaſpar, wird
mtkxivormittag von allen Delegationen mit Briefen über=
Gſttet, und zwar hat Briand ein Schreiben an
nſar gerichtet, in dem er ihn auffordert, dringlichſt
ihn Sitzung der ſechs einladenden Mächte zur
ſüng der Lage einzuberufen, die von jetzt an ohne
hisſcht erſcheine. Ein gleicher Brief iſt von der
ita=
übeſiſchen Delegation eingelaufen. Außerdem
ſnuch Snowden in einem Schreiben den Wunſch nach
unr Zuſammenkunft der ſechs Hauptmächte
ſtuf
ſiigeſprochen. Sein Brief enthält auch die Anfrage, ob
BAuht möglich und notwendig erſcheine, für morgen vormittag
hVollſitzung der Konferenz einzuberufen. Die
Zu=
ſumenkunft der ſechs einladenden Mächte wird vorausſichtlich
chd nachmittag um 5 Uhr ſtattfinden. Falls es zu einer
Voll=
ting kommt, dürfte dieſe die Schlußſitzung der
tſaferenz ſein, in der die einzelnen Delegierten
fintlich miteinander Abrechnung halten.
Man verhandelt ..."
Seit Dienstag nachmittag 4 Uhr tagen im Haager Binnen=
HitzehB ie verſchiedenen Delegationen der ſechs einladenden Mächte,
dem Beratungen Aufſchluß darüber bringen müſſen, ob die
Maerenz noch weiter verhandelt, oder ob es morgen zu der von
Suvden verlangten öffentlichen Vollſitzung kommt, die das
Um der Konferenz bedeuten müßte. Der Sitzung der ſechs ein=
Sllinden Mächte, die um 5 Uhr begann, ging eine
Zuſammen=
km der drei Hauptgläubigermächte Frankreich, Belgien und
Jühen voraus, die ſchon um 4 Uhr ihren Anfang nahm. Eine
Aüe Stunde ſpäter geſellte ſich Dr. Streſemann zu dieſen drei
ſchten und wieder eine halbe Stunde ſpäter erſchienen die
Khoidelegierten der engliſchen Delegation.
Die Beſprechung der „Sechs” zieht ſich außerordentlich in
RLänge. Im Laufe des Nachmittags kamen Beobachter der
Igen kleinen Staaten zum Binnenhof, darunter auch polniſche
Sgierte, die befürchten, daß für Polen doch in letzter Minute
ein ähnlich nachteiliges Arrangement hinſichtlich der
Be=
ſeingsſchuld getroffen wird, wie es für die Tſchechoſlowakei be=
Ohtigt war. Um 8 Uhr ließen ſich die Delegierten eine kleine
Niſchung und eiwige Sandwiches bringen, als wollten ſie noch
Atief in die Nacht hinein ohne Unterbrechung arbeiten.
Urn 9½ Uhr abends verließen die deutſchen Delegierten den
Zmenhof, um ſich ins Oranje=Hotel zum Eſſen zu begeben. Es
„de, angegeben, daß die deutſche Delegation um 10 Uhr wieder
Dderi Beratungen teilnehmen werde. Die Unterredung wurde
uh die übrigen 5 Mächte fortgeſetzt. Dr. Wirth erklärte auf
Frage der Journaliſten, wie die Situation ſtehe:
„Das Eis iſt gebrochen”.
neigerte ſich aber, nähere Aufſchlüſſe zu geben.
Fachdem die Deutſchen die Sitzung verlaſſen hatten, gingen
Sie Belgier und Japaner, ſo daß nur noch Engländer, Fran=
*I und Italiener zuſammenblieben, die offenſichtlich nunmehr
pen Engländern unter Druck genommen werden. Eine
ge=
edeutſche Bereitwilligkeit, an einem Kom=
arniß teilzunehmen, ſoll ebenfalls in Erwägung
Oßen worden ſein. Falls die Verhandlungen noch heute
—— zu einem Abſchluß kommen ſollen, werden die deutſchen
Delegierten evtl. noch in der Nacht erneut zu den Beratungen
zugezogen werden, ebenſo die Belgier und Japaner. Sollte man
zu einer Einigung kommen, was durchaus noch unſicher iſt —
obwohl auch von belgiſcher Seite behauptet wird, daß nunmehr
„das Eis gebrochen ſei” —, dann iſt mit der Fortſetzung der
Haager Konferenz noch auf 2 oder 3 Tage bis kurz vor dem
Zu=
ſammentritt der Völkerbundsvollverſammlung zu rechnen.
Snowden hat ſich grundſätzlich durchgeſetzk.
Von gut unterrichteter italieniſcher Seite wird erklärt, daß
man ein prinzipielles Uebereinkommen
gefun=
den habe und im Begriffe ſei, die Formel dafür zu fixieren.
Die Konferenz werde ſomit mit einem
Ergeb=
nis enden, über das man vorausſichtlich noch bis Freitag,
vielleicht aber auch noch ſpäter in Genf wegen der Einzelheiten
der finanziellen Regelung weiterverhandeln werde. Weiter wird
erklärt, die prinzipielle Regelung erſtrecke ſich
auf die Anerkennung des engliſchen Rechtes auf
22prozentige Beteiligung am geſamten Young=
Plan.
Der Endkampf.
Kurz vor Mitternacht haben ſich ſämtliche Gläubigermächte
nach einer getrennten Sitzung der Engländer mit Jaſpar noch
einmal zu einer gemeinſamen Sitzung zuſammengefunden, in der
man wahrſcheinlich über die Endformel beraten wird.
Ueber den Verlauf der Mittagsſitzung hört man,
außer Streſemann ſoll auch Snowden geſprochen und einen
Appell an den Friedens= und
Verſtändigungs=
willen Frankreichs und Italiens gerichtet haben,
den Briand ſehr geſchickt an die Italiener
weiter=
gab, mit denen ſpäter die Engländer eine
Zeit=
lang allein verhandelt hatten. An dem in engliſchen
Kreiſen verbreiteten Gerücht von einer plötzlichen Erkrankung
Dr. Streſemanns iſt kein wahres Wort; er fühlt ſich lediglich
etwas ermüdet. In gut unterrichteten franzöſiſchen Kreiſen
ver=
lautet, den Deutſchen ſei der Vorſchlag gemacht worden, ihren
Anteil aus dem Dawesplanüberſchuß zur Verfügung Englands
zu ſtellen, dafür würde der Termin der Räumung der 3. Zone
vom 1. Dezember d. J. bis Ende April 1930 laufen. Die
Ita=
liener ſollen auf ihren Anteil am Dawesplanüberſchuß zugunſten
Englands verzichtet haben. Dieſe Information wird an
maß=
gebender deutſcher Stelle nicht berichtigt.
Die Gläubiger haben ſich geeinigt.
Um 12½ Uhr kam eine Einigung zwiſchen den 5
Gläubiger=
mächten zuſtande. Soviel man bis jetzt erfährt, handelt es ſich
um eine Einigung über die 48 Millionen, mit denen
der engliſche Anteil von 22 Prozent gemäß dem Spa=Schlüſſel
am geſamten Yvung=Plan aufgefüllt wird. Um 12½ Uhr bat
man die deutſche Delegation, noch einmal nach dem Binnenhof
zu kommen. Dr. Streſemann lag aber bereits ſeit 2 Stunden im
Bett, und nur Dr. Hilferding war noch im Hotel zu erreichen.
Der Vorſitzende Jaſpar hat nochmals dringend gebeten, die
deut=
ſchen Delegierten möchten unter allen Umſtänden ſofort kommen.
Die Bekanntgabe der Einigung zwiſchen England und den
vier Gläubigermächten hat bei der ſeit Dienstag nachmittag 5 Uhr
wartenden internationalen Preſſe den allerſtärkſten
Ein=
druck hervorgerufen. Es verlautet, daß die Einigung auf der
Grundlage einer faſt 80prozentigen Erfüllung der engliſchen
For=
derungen zuſtande gekommen iſt, während das letzte Angebot nur
etwa 60 Prozent erfaßte. Die deutſche Zuſtimmung zu den beiden
in dem letzten Angebot an England erwähnten Punkten, Erhöhung
des ungeſchützten Teiles der deutſchen Jahreszahlungen um 18
Mil=
lionen und Verzicht auf den deutſchen Anſpruch auf den
Ueber=
ſchuß des Dawes=Planes, wird allgemein als bereits in den
vor=
hergehenden diplomatiſchen Verhandlungen erfolgt angeſehen,
ob=
wohl dies von deutſcher Seite bisher entſchieden abgeſtritten
wor=
den iſt.
Auf die dringenden telephoniſchen Anrufe des Vorſitzenden
und des Generalſekretärs der Konferenz ſind die Miniſter Dr.
Hilferding, Dr. Curtius und Dr. Wirth kurz vor 1 Uhr
im Konferenzſaal erſchienen. Dr. Streſemann hat mitteilen
laſſen, daß er infolge der außerordentlichen Anſtrengungen nicht
erſcheinen werde. Gleich nach Eintreffen der deutſchen Miniſter
wurden die Verhandlungen nach 1 Uhr wieder aufgenommen.
Die Räumungskermine in der Schwebe.
Am Dienstag mittag traten die drei Beſatzungsmächte und
Deutſchland noch einmal zur Prüfung der
Rheinland=
frage und des Einfluſſes zuſammen, der durch die Lage auf
finanziellem Gebiet auf dieſe Frage ausgeübt wird. Die vier
Rheinlandmächte, die heute morgen über die politiſchen Fragen
verhandelt haben, gingen nach zweiſtündiger Sitzung
ausein=
ander. Miniſter Dr. Wirth teilte das Ergebnis dieſer
Be=
ratungen bei Verlaſſen des Binnenhofes in folgendem ſibhlliſchen
Satz mit: Die zur letzten Anprobe bereitgeſtellten politiſchen
Gewänder ſind angeſichts der ungeklärten finanziellen Lage an
den Nagel gehängt.
Muſſolinis Fehler.
Von unſerem „=Korreſpondenten.
Rom, 26. Aug.
Man kennt das alte Manöverwort: „Rin in die Kartoffeln,
raus aus die Kartoffeln”. Italien folgt in ſeiner auswärtigen
Politik dieſer Richtſchnur, beſſer und vollſtändiger, als irgendein
eifriger Unteroffizier die Kartoffeln im Manövergelände
beläſti=
gen könnte. Es iſt geradezu erſtaunlich, wie wandelbar die
Ge=
fühle und Geſchmäcker der italieniſchen Außenpolitik ſind. Als
die Arbeiterpartei in England ans Ruder kam, verkündigte die
italieniſche Preſſe, gehorſam dem Machtwort aus Muſſolinis
Regierungspalaſt, daß man erfreut ſei, weil von nun an die
Nichtlinie der engliſchen Außenpolitik gegen Frankreich gerichtet
ſein werde, und dadurch Paris weſentlich geſchwächt werden
dürfte. Mit anderen Worten ſah man alſo einen neuen Gegner
im Norden Fraukreichs erſcheinen, der als ſehr erſehnte
Rücken=
bedrohung in Rom begrüßt wurde. Denn Italiens „Erbfeind”
war Frankreich geworden, und jede Beſchränkung der
franzöſi=
ſchen Hegemonie in Europa durch England ſollte — ſo hoffte
man in Rom — dem Kampfolan gegen Frankreich zugute
kom=
men. Man ſah ſchon die Belaſtung der italieniſchen
Beſtrebun=
gen im Balkan weſentlich erleichtert, man hoffte auf Fortſchritte
in Afrika auf Koſten Frankreichs, man hoffte und man kalkulierte.
Weil Rom die politiſche Umwälzung in England nach dieſer
Hinſicht einſchätzte, verhielt ſich die italieniſche Preſſe in ihrem
fasciſtiſchen Urteil über die ſozialiſtiſche Regierung in London
zurückhaltend. Man war England gegenüber bei weitem nicht ſo
ſozialiſtenfreſſeriſch wie man als guter und ſtrammer Fasciſt es
eigentlich hätte ſein müſſen. Die innerpolitiſchen Gefühle mußten
vor den außenpolitiſchen Hoffnungen zurücktreten. An und für
ſich iſt das eine ſehr vernünftige Taktik in der großen Politik.
Aber die italieniſchen Erwartungen waren leider auf recht naiven
Anſchauungen aufgebaut.
Wer nur etwas vom engliſchen Charakter verſtand, und wer
in Rom nur ein wenig Mut hatte, den Wert Italiens für andere
Länder in der Außenpolitik einzuſchätzen, der mußte ſich ſagen,
daß Macdonald aus hundert Gründen keinerlei Rückſicht auf
itglieniſche Hoffnungen nehmen oder die Kräfte dieſes Landes
nennenswert in ſeine Berechnungen einſtellen würde. Es lohnt
ſich nicht. Vielleicht wäre für Italien etwas zu erreichen geweſen,
wwenn es bei Beginn der Haager Konferenz klipp und klar ins
engliſche Lager übergegangen wäre. Aber Muſſolinis Haltung
als franzöſiſcher Gefolgsmann in der Reparationsangelegenheit,
während er in ſeiner Preſſe immer wieder Frankreich als Gegner
angreifen läßt, mußte Italien für England noch wertloſer
machen, als es — trotz Chamberlains Theaterpolitik — ſchon war,
Muſſolini hätte als Außenminiſter eigentlich auch
irgend=
einen Bericht ſeiner Diplomaten aus London haben müſſen, in
dem ihm geſagt wurde, daß Macdonald und ſeine Freunde im
Haag zunächſt nur ein Ziel haben konnten: das engliſche
Bürger=
tum, die eigentliche Wählermaſſe mit ſchwankenden Gefühlen,
davon zu überzeugen, daß der engliſche Sozialiſt ebenſo gut oder
noch beſſer zunächſt Engländer ſei als jeder halsſtarrige
Konſer=
datibe. Die Arbeiterregierung hatte, vor allem nach dem
ägyp=
tiſchen Verſöhnungsangebot, nur eine einzige Pflicht, der breiten
Maſſe echt national zu erſcheinen. Das konnte ſie angeſichts der
Dummheit der Menſchen am beſten dadurch zeigen, daß ſie
Eng=
land Geld erſparte, und wenn es auch nur wenige Millionen
waren. Dieſe Millionen aber bewieſen zugleich dem engliſchen
Volk, daß der Brite nicht mehr vor dem Franzoſen zurückweicht,
ſondern ſich durchſetzen will. Snowden iſt nicht nur ſtarrköpfig,
er weiß auch, daß das engliſche Pfund immer weiter an Boden
verlieren wird, wenn England nicht hartnäckig um die Millionen
kämpft. London war zu bequem geworden.
Muſſolini aber ſcheint keine guten Berichte aus London erhalten
und den Wert Italiens viel zu hoch eingeſchätzt zu haben, als er ſeine
Preſſe mit Hoffnungen anfüllte, die auf Englands Sozialiſten
geſetzt wurden. Man ging fix in die Kartoffeln hinein. Und
man ging dann ebenſo ſchnell aus den Kartoffeln heraus. Denn
in demſelben Augenblick, in dem die Engländer auch von den
Italienern „Opfer” verlangten, ein paar Millionen von ihrem
Neparations=Raub, verließ Muſſolini der Glaube an die
Nütz=
lichkeit der Engländer, und erbefahl: „Raus aus die
Kartof=
feln”. Nun ſteht Italien geſinnungsgemäß den Engländern
gegenüber an der richtigen Stelle, nämlich antiſozialiſtiſche
ge=
gegenüber an der richtigen Stelle, nämlich antiſozialiſtiſch
ge=
ſinnung nun auf der außenpolitiſch taktiſch falſchen Seite,
näm=
lich auf Briands Boden. Alles was bisher Weisheit der
italie=
niſchen Außenpolitik war, müßte nun umgekrempelt werden,
wenn man nicht wieder von neuem in die Kartoffeln hinein will.
Ein groteskes Schauſpiel. Der „Corriere della Sera” in
Mailand, das einzige Blatt von außenpolitiſcher Bedeutung im
jetzigen Italien, bringt einen Leitartikel, in dem es „die Lehre‟,
aus den Haager Vorgängen zu ziehen verſucht. Aus lauter
Aerger über Snowdens Haltung — und die ganze italieniſche
Preſſe iſt jetzt wütend über die verſtockten und begehrlichen
Eng=
länder — findet das Italien Muſſolinis ſogar Gefallen an
Briands „Pan=Europa” durch das England als die Macht, die
nicht zum Kontinent gehöre, vollkommen iſoliert werden ſolle.
Dieſelbe Regierung, die für die Idee des Zuſammenſchluſſes der
Feſtlandsſtaaten nur ein höhniſches Lachen übrig hatte,
befür=
wortet heute dieſen Plan. Man geht wieder mal „rin in die
Kartoffeln”. Wie lange aber kann man denn in dieſen nützlichen
Früchten ſitzen bleiben? Es iſt doch klar, daß Briand dieſes
„Ganzeurotza” nur wünſcht, um dadurch Frankreichs
Vorherr=
ſchaft zu feſtigen. Nun ſchreibt allerdings der „Corriere”, daß
natürlich Italien der ihm zukommende Platz eingeräumt werden
müſſe.
Wie aber denkt ſich das Blatt eine derartige Löſung der
Europafrage? Glaubt man denn in Italien ernſtlich, daß
Frankreich gerade Italien gegenüber auf die Vormachtſtellung in
einem europäiſchen Bund verzichten werde? Es iſt doch ganz
klar, daß Muſſolini im Europabund keine andere Rolle ſpielen
kann, als er ſie ſchon heut im europäiſchen Konzert hat. Man
braucht ja bloß einmal nach Genf zu gehen, um zu hören, wie die
internationale Diplomatie Italiens Macht einſchätzt.
Der Staat Muſſolinis iſt nicht für irgendeine Unter= oder
Beiordnung in einem internationalen europäiſchen Bündnis ge=
Seite 2
Mittwoch, den 28. Auguſt 1929
Nummer 238
eignet. Muſſolinis Innenpolitik iſt auf dem Preſtige der
Vor=
herrſchaft aufgebaut. Sie iſt abſolut, diktatoriſch. Eine
außen=
politiſche Einordnung in einer Weiſe, bei der dem Lande
gegen=
über nicht die Vorherrſchaft auch auf außenpolitiſchem Gebiet,
wenigſtens fiktiv, aufrecht erhalten werden kann, wird ihn raſch
zwingen, wieder einmal aus den Kartoffeln heraus oder in ein
anderes Kartoffelfeld hineinzugehen. Dieſer Staat ohne
volks=
mäßige Regulierung und Sicherheitsventile iſt nicht im Stande,
in Zeiten allgemeiner Volksherrſchaft in den meiſten ziviliſierten
Bändern, an einem Staatenbund beſtimmend teilzunehmen. Denn
alles liegt bei und in Muſſolini. Briand muß nach der Pariſer
Kammer ſchauen und kann keine waghalſigen Sprünge machen;
Muſſolini aber könnte verführt werden, ohne regulierende
Brem=
ſen unvorſichtige Verſuche zu unternehmen, die Europa mehr
ge=
fährden als zu einer Einigung reif machen würden.
Es iſt alſo eine Art Trauerſpiel, dem man zuſchaut, wenn
jetzt Italien ſich über das engliſche Sozialiſtenkabinett beklagt.
Es iſt aber auch ein Satirſpiel, wenn zugleich die italieniſchen
Zeitungen eine herbe Enttäuſchung über die Haltung der
briti=
ſchen Preſſe zeigen. Man beklagt ſich, daß die engliſchen Blätter,
die bisher mit wenigen Ausnahmen oft fasciſtenfreundliche
Ar=
tikel brachten, neuerdings faſt durchweg gegen den Fascismus
gerichtet ſind. England veröffentliche jetzt die gleichen Argumente
gegen den Fascismus, die man ſonſt nur in der europäiſchen
Linkspreſſe gehört habe. So fehlen nun all die ſchönen
Lob=
ſprüche über Muſſolinis Politik, die man bisher ſo nett nach Rom
drahten konnte. Das Kartoffelfeld iſt unfruchtbar geworden.
Auch hier muß man nun „raus aus die Kartoffeln”.
Vom Tage.
Die Arbeitsloſen-Berſicherungsreform.
Die Arbeitgeberverbände gegen die
Beikrags=
erhöhung der Arbeiksloſenverſicherung.
Berlin, 27. Auguſt.
Die Vereinigung der deutſchen Arbeitgeberverbände
ver=
öffentlicht eine Erklärung, in der es u. a. heißt:
Die Vereinigung der deutſchen Arbeitgeberverbände hat
be=
reits im Mai I. J. ein Programm zu der dringend notwendigen
Reform des Arbeitsloſenverſicherungsgeſetzes unterbreitet, das
unter voller Wahrung des Verſicherungscharakters der
Arbeits=
loſenverſicherung und unter voller Anerkennung der
Notwendig=
keit dieſes Verſicherungszweiges eine Sanierung der Reichsanſtalt
ohne eine weitere Mehrbelaſtung von Arbeitgebern und
Arbeit=
nehmern ermöglicht. Die inzwiſchen auf dieſem Gebiet
einge=
tretenen Ereigniſſe, insbeſondere der vorliegende
Regierungsent=
wurf zur Abänderung des Geſetzes zwingen die Vereinigung,
nochmals auf die dringende und ſofortige Reformnotwendigkeit
ohne weitere Mehrbelaſtung der Wirtſchaft, nicht zuletzt im
In=
tereſſe der Sicherung der Reichsanſtalt, hinzuweiſen und
insbe=
ſondere ihre Bedenken gegen die jetzige Regierungsvorlage zu
äußern.
Die Reichsanſtalt hat eine derzeitige Verſchuldung von 350
Millionen Mark und muß mit einem weiteren jährlichen
Fehl=
betrag von 280 Millionen RM. und mit einem beſonderen
Mehrbedarf für den kommenden Winter von 106 Millionen RM.
rechnen. Im Reichshaushalt ſind Mittel in nennenswertem
Um=
fang für dieſe Zwecke nicht mehr verfügbar, ebenſowenig wie ihre
künftige Beſchaffung bei der Finanzlage des Reiches erwartet
werden kann. Trotzdem iſt bis zum heutigen Zeitpunkt weder
von der Reichsregierung noch vom Reichstag ein entſcheidender
Schritt getan worden. Der von der Reichsregierung vorgelegte
Geſetzentwurf ſieht keine Deckung der zu erwartenden
Fehlbe=
träge vor. Die Vereinigung der deutſchen Arbeitgeberverbände
hält nach wie vor eine Erhöhung der Beiträge zur
Arbeitsloſen=
verſicherung über 3 v. H. mit der gegenwärtigen Lage von
Wirt=
ſchaft und Reich nicht für vereinbar. Die Abſicht der
Regierungs=
vorlage, die Wirtſchaft durch die in Ausſicht geſtellte
Beitrags=
erhöhung um weitere 140 Millionen RM. im Jahre zu belaſten,
ſteht aber auch im Gegenſatz zu der von allen Kreiſen
anerkann=
ten und auch vom Reichsfinanzminiſterium wiederholt betonten
Notwendigkeit, die Wirtſchaft endlich ſteuerlich, zu entlaſten. Die
Vereinigung iſt nach wie vor der Auffaſſung, daß es möglich und
notwendig iſt, die Reichsanſtalt unter Vermeidung einer
Bei=
tragserhöhung und ohne weitere Gefährdung des
Reichshaus=
haltes durch Reform= und Erſparmismaßnahmen zu ſanieren und
eine auch ihren ſozialen Aufgaben genügend Rechnung tragende
Arbeitsloſenverſicherung zu ſchaffen. Sie weiſt mit beſonderem
Nachdruck auf die ernſten Folgen hin, die entſtehen müſſen, wenn
eine Reform der Arbeitsloſenverſicherung nicht vor Eintritt der
Wintererwerbsloſigkeit erfolgt, die Reichsanſtalt und das Reich
noch um weitere ungedeckte Hunderte von Millionen Mark
be=
laſten müßte.
Der Reichsinnenminiſter hat dem Reichstag eine
Denk=
ſchrift über die praktiſchen Erfahrungen bei der Durchführung des
Geſetzes zur Bekämpfung von Schund= und
Schmutz=
ſchriften übermittelt. Danach ſind bis zum 31. Mai dieſes Jahres
3 Schriften in die Liſte der Schund= und Schmutzſchriften
aufgenom=
men worden.
Dem Reichstag iſt jetzt der Entwurf eines
Berufsausbil=
dungsgeſetzes zugegangen, der eine umfaſſende geſetzliche
Ord=
nung der geſamten Berufsausbildung im Betriebe zum Ziele hat. Es
handelt ſich in der Hauptſache um ein Rahmengeſetz, das der
berufsſtän=
diſchen Selbſtverwaltung der Beteiligten weiteſten Spielraum gewährt.
Der Entwurf beſchränkt ſich nicht auf die Berufsausbildung im
Lehr=
verhältnis, ſondern ergreift auch die angelernten und ungelernten
Ar=
beiter. Keine Anwendung findet das Geſetz auf die Landwirtſchaft,
auf Jugendliche, die bei ihren Eltern als Arbeiter oder Angeſtellte
be=
ſchäftigt werden, auf jugendliche Beamtenanwärter, auf Praktikanten
in Apotheken und auf Jugendliche, die ſich in Fürſorgeerziehung
be=
finden.
Die deutſche Flotte hat geſtern von Kiel aus ihre zweite
diesjährige Ausbildungsreiſe nach dem Auslande
an=
getreten.
Graf Weſtarp richtete als Mitglied des Auswärtigen
Aus=
ſchuſſes des Reichstags und als Vorſitzender der deutſchnationalen
Reichs=
tagsfraktion einen Brief an Dr. Streſemann, in dem er
Veröffent=
lichung der Denkſchrift der deutſchen
Sachverſtän=
digen fordert.
Der Moskauer Volkskommiſſarenrat hat
be=
ſchloſſen im neuen Wirtſchaftsjahre mit der
planmäßi=
gen Einführung der ununterbrochenen
Arbeits=
woche in den Betrieben und Inſtitutionen zu beginnen. Zu
die=
ſem Zweck wird ein beſonderer Regierungsausſchuß geſchaffen.
Die ſüdſlawiſche Note, die, wie die Bulgariſche
Telegra=
phenagentur meldet, von der bulgariſchen Antwort in der Frage der
Amneſtierung und den Ausführungen dieſer Antwort mit Befriedigung
Kenntnis nimmt, iſt bei der bulgariſchen Regierung
ein=
gegangen.
Muſſolini hat der italieniſchen Delegation für
die bevorſtehende Völkerbundsverſammlung, die
Richtlinien erteilt, die ſie in den auf der Tagesordnung ſtehenden
Fragen zu befolgen hat.
Das neue chileniſche Kabinett iſt gebildet worden. Die
meiſten Miniſter behalten ihre Portefeuilles. Neu beſetzt wurde das
Außenminiſterium durch Barros Caſtanos, das Innenminiſterium durch
Bermudes, das Finanzminiſterium durch Paramillo und das
Miniſte=
rium der öffentlichen Arbeiten durch Buſtos.
* Gekarnke Konkrolle?
Das Geheimnis um die Konkrollkommiſſion
beginnt ſich nunmehr, auch nach den Erklärungen, die die deutfc /tel
Delegation im Haag gemacht hat, langſam zu lichten, obwohl do
Vorſchläge in ihrer vollen Bedeutung natürlich erſt zu überſehen /7
ſind, nachdem der volle Wortlaut bekannt iſt. Wenn wir die 37.
ſammenhänge richtig verſtehen, dann hat die deutſche Delegatiw
den von den Juriſten ausgearbeiteten Vorſchlag, der auf der
Namen Gauß=Fromageot ging, abgelehnt, dafür aber einen neue=
Plan akzeptiert, der ſeinen Urſprung auf Dr. Wirth zurückführ
Beiden gemeinſam iſt der Gedanke, die vom Briand gefordern
Kontrollkommiſſion überflüſſig zu machen durch Aenderungen do
Vergleichskommiſſion, die in den Schiedsgerichtsverträgen ay
ſchließend an die Locarnoverträge mit Frankreich und Belgie
vorgeſehen war. Während aber die Juriſten urſprünglich eir
gemeinſame Kommiſſion vorgeſehen hatten, ſollte jetzt das deutſer
belgiſche und das deutſch=franzöſiſche Komitee getrennt bleibes
Sachlich jedoch will auch Dr. Wirth die gewaltige Konzeſſim
machen, daß ihre Kompetenz auf die Artikel 42—43 des Verſaf)ſm
Zu ſpäk.
* Berlin, 27. Aug. (Priv.=Tel.)
Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding hat jetzt die Zeit für
gekommen erachtet, ſich ein Alibi zu verſchaffen. Er hat die
deutſche Preſſe im Haag zu ſich gerufen und die ſtolze Erklärung
abgegeben, die Kaſſenlage des Reiches ſei keineswegs vom 1.
Sep=
tember an außerordentlich ernſt. Die Daweszahlungen ſeien im
Haushaltsplan voll für die nächſte Zeit eingeſetzt, ſo daß auch bei
Ablehnung des Young=Planes keine Schwierigkeiten zu
befürch=
ten ſeien. Der deutſche Antrag auf ein Uebergangsſtadium ſei
lediglich aus politiſchen Erwägungen im Haag unternommen
worden. — Schade, daß dieſe Erklärung volle acht Tage zu ſpät
kommt. Sie wird heute weder in Deutſchland noch bei unſeren
Gläubigerſtaaten irgendwelchen Eindruck machen. Selbſt aus der
Entfernung zeichnet ſich doch zu deutlich ab, daß der deutſche
Antrag, der ſachlich und politiſch durchaus berechtigt war, in einer
Kriſenſtimmung geboren wurde. Das hat ihm viel von ſeiner
Wirkung genomimen, eben, weil ſich nachgerade jedermann
aus=
rechnen kann, wie gefährlich die Finanzlage und die Kaſſenlage
dank des Verſagens des Finanzminiſters geworden iſt. Gewiß iſt
es richtig, daß im Haushaltsplan die Daweszahlungen ſtehen.
Herr Dr. Hilferding hat aber vergeſſen, hinzuzufügen, daß aus
dem vorjährigen Etat noch ein Defizit von 150 Millionen läuft,
daß auch in dieſem Jahre ein weſentlich höheres Defizit zu
er=
warten iſt, ſo daß tatſächlich die Differenz zwiſchen den
Dawes=
zahlungen und denen des Young=Planes bereits verausgabt iſt,
weil der Finanzminiſter ſich vollſtändig auf die am 1. September
zu erwartenden Erleichterungen verließ. Hätte er Vorſorge
ge=
troffen, daß auch bei dem Fortlaufen der Daweszahlungen weder
die Reichsfinanzen noch die Reichskaſſen in Schwierigkeiten
ge=
raten wären, hätte er rechtzeitig dafür geſorgt, daß dieſe
Tat=
ſache dann den Gläubigerſtaaten bekannt war, dann konnten die
Verhandlungen der Sachverſtändigen in Paris einen anderen
Ausgang nehmen, dann wäre vielleicht auch die deutſche
Dele=
gation in ihrer Bewegungsfreiheit nicht ſo gefährlich eingeengt
geweſen.
ler Vertrages erweitert wird, die bisher ihrer Zuſtändigkeit niet leſen.
unterſtanden. Herr Dr. Wirth hat ſich eingeredet, daß darn Möſt,
Deutſchland die Möglichkeit hätte, je nach Wahl Streitfrag,, ſter da
entweder vor dieſe Kommiſſion, oder vor den
Völkerbund=
bringen. Er überſieht aber, daß dieſe Möglichkeit natürlich au
der Gegenſeite zuſteht und dadurch den Franzoſen die Handha
geboten iſt, dauernd ihre Naſe in die entmilitariſierte Zone
ſtecken, dauernd, d. h. alſo über das Jahr 1935 hinaus. In de s 3
Sache würde daher Briand die Verewigung der Kontrolle &. war
reicht haben. Er ſelbſt hat auch ſeiner Preſſe bereits von eines, zum
eigenen Büroapparat dieſer Kommiſſion geſprochen. Von ſo de L
deutſchen Delegation wird eine ſolche Möglichkeit geleugnet. B
den erſten Schritten alſoſchon gehen die Unklar
heiten an, wobei kein Zweifel darüber beſtehen kann, d.
dieſe Kommiſſion im Widerſpruch zu den Beſtimmungen ſtel
wie ſie beſonders der Zentrumsführer Dr. Kaas ſcharf
hera=
gearbeitet hat. Bei dem Stand der Dinge im Haag ſind ar
dieſe Dinge im Augenblick gar nicht aktuell, und es hat a
keinen Sinn, jetzt tiefer in die Materie zu ſteigen und all ſc
Möglichkeiten aufzuzeigen, die hier verſteckt liegen. Die deuſſt
Delegation wird aber darauf gefaßt ſein müſſen, daß, wenn & heme
einem proviſoriſchen Abſchluß über den Youngplan eine ſol=c
uit
getarnte Kontrolle zugeſtanden werden ſollte, im Reichstag e
Sturm der Entrüſtung losgehen würde.
jion
Das Zenkrum gegen die Konſtrukkion der
Wirih’ſchen Vergleichskonmifſion.
* Berlin, 27. Aug. (Priv.=Tel.
Hals über Kopf hat Herr Kaas ſeine Zentrumsfre
tion zuſammengetrommelt. Er benutzt dazu den Katholikent
der am Sonntag in Freiburg ſtattfindet, und hat für den Sam
tag dort eine Fraktionsſitzung anberaumt, die nach der Tag
ordnung zwar auch die Arbeitsloſenverſicherungsreform beſp
chen will, in erſter Linie aber zu der Lage im Haagu
vr
der Haltung der deutſchen Delegation Stellu
nehmen ſoll. Es zeigt ſich immer deutlicher, daß Herr
Wirth mit ſeiner Konſtruktion der Vergleig
kommiſſion, auf die er ſo ſtolz war, ſeine Partei n
hinter ſich hat. Das iſt ſchon wiederholt in
Aeußeru=
der „Germania” zum Ausdruck gekommen, die aber von Tag
Tag deutlicher wird, und heute noch einmal darauf hinweiſt,
es unmöglich ſei, einen Teil des Rheimlandes, d
ſeit Jahren frei iſt oder in einigen Monat
frei ſein muß, mit irgendwelchen Anſprüch
oder Verfahren zu belaſten, die bisher nicht
ſtanden; daß es aber ebenſo unmöglich iſt, ze
lich die Grenzen bis 1935 zu überſchreiten.
„Germania” zieht daraus den Schluß, daß die „getarnte Kcw
trolle”, das Patent Dr. Wirths, nicht gut das letzte Wort Edener
deutſchen Delegation ſein kann. Sie ſagt in demſelben Augt Gebin
blick, wo Dr. Wirth im Haag den deutſchen Journaliſten gege
über die reichlich abwegige Bemerkung machte, die zur letzten 2ki
probe fertigen politiſchen Gewänder ſeien an den Nagel gehänf
bis die finanziellen Fragen entſchieden wären: „Dazu wäre O
zu bemerken, daß zu den „politiſchen Gewändern” doch auch
Räumungsfriſten und die Saar gehören, daß wir aber — um
Bilde zu bleiben, nicht einmal von Maßnehmen etwas gehl
haben.”
jed.
ſt.
. Ma
N, d
R
eine deiſe barch geiten um keib.
Von Frankfurt nach Gießen. — Wetzlar zur Goethezeit. — Das
ungaſtliche Marburg. — Im ſchönen Caſſel. — Die ſchönen
Mädchen Caſſels.
Ein junger Lipländer, der im Jahre 1770 zur
Vervollſtän=
digung ſeiner Bildung eine Rundreiſe durch Deutſchland
unter=
nahm, hat uns nach der Sitte ſeiner Zeit ſeine Reiſe=
Beobach=
tungen und Eindrücke aufgezeichnet, die manches Charakteriſtiſche
und lokalgeſchichtlich Bemerkenswerte feſthalten. Er kam von
Straßburg nach Frankfurt und reiſte durchs Heſſenland weiter
auf Göttingen zu. Von ſeinen Aufzeichnungen ſei einiges, was
uns irgendwie von Belang erſcheint, der Vergeſſenheit entriſſen.
Aus Marburg ſchreibt er am 1. Februar 1771 an einen älteren
Freund: „Gießen, wohin ich von Frankfurt aus gieng, liegt ohnge=
zukommen, wenn ich mich an einem Muſenſitze für einen
Studen=
ten ausgäbe; allein dieſer Menſch, der ſehr wenig auf ein
Prädi=
kat zu achten ſchien, auf das wir ſonſt auf Univerſitäten ſo ſtolz
ſind, ließ mich faſt eine halbe Stunde vor dem Thore warten,
bis es ihm gefiel, dasſelbe für mich zu öffnen.”
Wer etwa Magiſters Laukhards „Leben und Leiden des
Eulerkapper” kennt, der weiß, daß der Stoßſeufzer des Livländers
nicht unberechtigt war; aber ſein Urteil über Marburg müſſen
wir doch damit erklären, daß jene Zeit von der Schönheit der
Städte wie auch der Landſchaft andere Begriffe hatte, als wir
heuzutage. Der Tagebuchſchreiber meint, er habe nirgends „die
Mufen in einer traurigeren Miene auftreten geſehen, als eben
hier; und ich glaube, ich würde melancholiſch, wenn ich lange in
Marburg bleiben müßte. Ich will eben nicht ſagen, daß nicht ein
Jüngling ſeinen Zweck auf dieſer hohen Schule ebenſo leicht als
anderswo erreichen könnte! Bewahre mich der Himmel für einen
mit
fähr 6 Meilen von jener Reichsſtadt, in einer Gegend, die noch
immer die Annehmlichkeiten, die ich von Straßburg aus bemerkt
habe, beibehält.” Gießen fand er nicht eben groß. Die Gaſſen
waren für ſeine Begriffe eng, und die Gebäude unregelmäßig
aufgeführt. Mehr imponierte ihm das Zeughaus, aus Quadern
durchgeführt, und mit reichlichem Gewehr und Geſchütz angefüllt.
„Das Univerſitätskollegium, wie es hier genannt wird, iſt mit
geräumigen Hörſälen für alle Fakultäten, und zugleich mit einer
Bibliothek verſehen, die ziemlich zahlreich iſt. Unter den hieſigen
Leh=
ern habe ich die Herren Gatzert, Koch, Benner, Schulz und
Cleve=
fahl zu ſprechen das Glück gehabt. Itzt erwartet man noch den
jüngeren Doktor Barth und den Profeſſor Schmidt, die beyde
bisher als Lehrer in Erfurt angeſtellt waren.‟ Das Eſſen im
Gießener Poſthaus fand der junge Reiſende reichlich teuer;
des=
halb machte er ſich ſchon andern Tages auf nach Wetzlar, das
ihm ſehr klein vorkam, „die Bauart der Häuſer, wenn ch etzliche
wenige davon ausnehme, iſt auch nicht nach dem jetzigen
Ge=
ſchmack, und dennoch muß ich ſagen, daß ſie (die Stadt) mir
ge=
fallen hat. Theils das Kammergericht mit ſeiner Kanzley, theils
auch die übrigen fremden Standesperſonen und Sollizitanten . .
machen Wetzlar lebhaft; und dieſer Ort iſt in der That
geſell=
ſchaftlicher und angenehmer, als manche große und anſehnliche
Stadt ſeyn mag.‟ Das Wetzlar des jungen Goethe gefällt alſo
auch dem Fremden wohl. Beſonders erwähnt er, daß die
Stifts=
kirche Lutheranern und Katholiken gemeinſam gehört; im
In=
nern findet er zwei Orgeln und zwei Kanzeln für die beiden
Konfeſſionen. Als er am Abend mit einigen Freunden nach
Gießen zurück wollte, fand er abends um 7 Uhr das Tor ſchon
verſperrt. „Der Thorwärter, oder wie dies Geſindel hier ſonſt
genannt werden mag, fragte mich mit einer unerträglichen
Unbeſcheidenheit, wer ich wäre. Ich glaubte am kürzeſten davon=
ſolchen Gedanken!" Ich finde hier vielmehr würdige Lehrer, die
mit vielem Fleiß ihre Lehrſtunden abwarten: aber der Ort ſelbſt
dünkt mich, hat etwas überaus Trauriges an ſich; und ich kann
mich unmöglich überreden, daß eine Stadt wie dieſe, wo die
Gaſſen enge, unregelmäßig und ſchlecht geplaſtert ſind, und wo
die hohen Häuſer, die zum Theil am Berge liegen, ſich oft in einem
ſo elenden Zuſtande befinden, daß ſie faſt augenblicklich den
Um=
ſturz drohen, daß, ſage ich, eine ſolche Stadt einen angenehmen
Muſenſitz abgeben könnte . . . Um das Waſſer aus der Lähne
(gemeint iſt natürlich die Lahn) zu bekommen, ſo leitet man,
ver=
möge etlicher Druckwerke dasſelbe durch Röhren den Berg hinauf,
woſelbſt es zum Gebrauch in großen Ziſternen geſammelt
wird . . . Die Hörſäle der Univerſität ſind geräumig genug, um
eine Menge von Studierenden zu faſſen, und den großen Hörſaal,
der zu feherlichen Redeübungen und dergleichen mehr beſtimmt
iſt, ziert das Bildnis des regierenden Landgrafen, womit der
Fürſt der Akademie vor ein paar Jahren ein angenehmes
Ge=
ſchenk gemacht hat. — Da ich in der Poſt eingekehrt war, ſo
wurde ich in dieſem Hauſe mit einem ſehr artigen Kavalier,
Namens Brink, bekannt, der morgen mit mir nach Caſſel geht.”
Anfang Februar ging die Reiſe mit der Poſtkutſche von
Marburg nach Caſſel weiter. Die Pferde hatten Mühe, bei
Glatteis über Berg und Tal zu kommen. Ab und zu brach man
auch durch die dünne Eisdecke in Sumpf und Moraſt ein. Caſſel
entſchädigte den Reiſenden vollauf, und er preiſt faſt
überſchweng=
lich dieſe „Reſidenz eines der vortrefflichſten Fürſten des
deut=
ſchen Reichs”. Nach ſeiner Anſicht verdient es die ganze
Auf=
merkſamkeit eines Fremden. Freilich dringt immer wieder das
Vorurteil gegen die mittelalterliche Schönheit unſerer alten
Städte durch, die man damals einfach nicht zu würdigen wußte
Die Neuſtadt, von franzöſiſchen Koloniſten erbaut, findet unſer
Briefſchreiber „regelmäßig und ſchön, wodurch ſie ſich merklich
von der Altſtadt unterſcheidet. Ihre Gaſſen ſind breit, die Hfin o
ſer nach der allerneueſten Bauart und faſt von einer Höhe -/ſNali=
Die allerliebſte Eſplanade iſt ſogar gegenwärtig, da ihre Bärzudugen,
von Laub entblößt ſtehen, ein ſehr angenehmer Spaziergar=0ſen,
Die damals neue Fuldabrücke zwiſchen Alt= und Neuſtadt geWMb
weniger. „Indeſſen hatte ſie uns doch ſo ziemlich zu dem Ei Stra
bereitet, was wir in Anſehung der Bauart noch in der andniſe
alten Hälfte der Reſidenz zu ſehen bekommen ſollten; und ſen K.
war mir in der Tat bei dem Eintritt in die Altſtadt nicht and Ge
als wenn ich plötzlich aus der Geſellſchaft des liebenswürdig ſuie ochn
Mädchens, in das finſtere Gemach einer abgelebten Matrone gMch i
worfen würde.‟ Ein winterlicher Ausflug nach dem Karlsbiſſe ſeh
wird neben anderen Sehenswürdigkeiten in Caſſels Umgebauſſn.
enthuſiaſtiſch beſchrieben: „Ich glaube nicht zuviel zu ſagen, w./l. Nur
ich dieſes Waſſerwerk für eines der prächtigſten Kaskaden Ey zuf
Europa halte.” Auch der Herkules wird beſtiegen: „Fünf. A ſie
uns ſtiegen ganz bequem in dieſen ungeheuren herkuliſchen KlMhurfen
per, der innwendig ausgehühlt iſt, und ich überſahe aus 2N
einen Auge dieſer koloſſaliſchen Statue, wie aus einem Flü /
fenſter, die ganze weite Gegend um dieſen Karlsberg herum, M
da die Sonne ſehr heiter ſchien, ungemein anmutig war . . ."
das Auge noch mehr zu ergötzen, ſo ſind alle Steine an die
Kaskade vorne mit einem dünnen, glänzenden Blech belegt, En
ches, wenn die Sonne drauf ſcheint, das Waſſer ſo hell als ei?
Kryſtall machen muß. . ." In einem anderen aus Caſſel dack)no
ten Briefe erwähnt der Livländer den Caſſelaner Pagenhofmein!
Engelbronn, der ihm die Bildergalerie zeigte. Die Wachtpar9
machte einen vorteilhaften Eindruck. Der Fremde ſah hier „k.
ter wohlgeſtreckte und ſchöne Leute, die ihre Manövers mit vr.i
Fertigkeit machten, und deren Anſehen es ſchon anzukündr?
ſcheint, daß ſie tapfere Soldaten ſind.” Auch ihre Offix
werden als geſetzt und höflich gelobt; „wie denn ſelbſt ein gemi”, —if
Oberſter, der an der Spitze des Regiments ſtand, und der meh.
Freude über das vortreffliche Manöver” merkte, ſo gütig kan
mich neben ſich hin treten zu laſſen, um alles deſto beſſer überſe‟
zu können.‟ Die Erzeugniſſe der damaligen Caſſeler Induſtrie 70
den als preiswert und brauchbar gerühmt, ſo daß der Reiſende 1
ſchiedene Stoffe und Tücher einkaufte. — In einem drri
Briefe findet ſich der Schreiber veranlaßt, Caſſel gegen 2
urteile in Schutz zu nehmen, da es ſich in den letzten Jahrzehri
ſehr zu ſeinem Vorteil verändert habe: „Ich finde in der Tha1)
den Manieren der polizierten Einwohner nichts von jener Rau.
keit, um derentwillen man die alten Heſſen auch die blinden O‟
ſen zu nennen pflegte. Ihr Betragen iſt fein, wie man dies
allen geſitteten Städten von Europa zu ſehen gewöhnt iſt .
ich muß ſagen, daß mir das ſchöne Geſchlecht eher ein bischer1!
lebhaft und zu galant, als zu rauh oder miſantropiſch zu v
cheint. Die Beziehung, in der die Einwohner in dem lek5
Nkwmer 238
Mittwoch, den 28. Auguſt 1929
u/ Sixpentt Man Tehntft geſtärien.
Janzflofſe beim Stark leicht beſchädigt. — Die Manöprierfähigkeit nicht beeinkrächtigk. — Dr. Eckener
feutk die merikaniſche Grenze an. — Das Felſengebirge in ſeinen ſüdlichen Ausläufern überflogen.
Der Skatk.
Endſpurk nach Lakehurſk.
Los Angeles, 27. Auguſt.
Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” iſt heute um
12 Uhr 14 Ortszeit Mitternacht (9,14 M.E.3.)
unter dem ungeheuren Jubel von
Hunderttauſen=
den begeiſterter Zuſchauer nach Lakehurſt geſtartet.
Paſſagiere des Luftſchiffes begaben ſich um 11,10 Uhr
zan Bord. Um 11,15 Uhr gab Dr. Eckener Befehl, Ballaſt
zzuwufen. Dann wurde die Spitze des Luftſchiffes vom
Anker=
jaſt ſgöſt, und die Haltemannſchaft bewegte ſich mit dem
Luft=
hifffüer das Flugfeld etwa eine halbe Stunde
y her. Während dieſer Zeit wurde noch
Bord genommen, und die techniſchen
rgungen wurden einer letzten Prüfung
gen. Schließlich machten die
Haltemann=
inmitten des Flugplatzes halt. Der
)8 Zeppelins war nach Oſten gerichtet.
jar bereit, es blieb nur noch übrig, den
gefeßlzum Loslaſſen der Haltetaue zu erteilen.
uffon Landſtraßen in der Umgebung des
lugufedes drängten ſich viele Kilometer weit
hern 4 000 Autos, deren Inſaſſen die Abfahrt
knttem miterleben wollen.
fin Zwiſchenfall beim Skark.
We Start des „Graf Zeppelin” kam es
die Schiffsleitung mit den neueſten Wetterberichten verſorgen
wird. Nach dieſen Wetterberichten wird ſich auch der Kurs des
Luftſchiffes richten. Es läßt ſich daher auch noch nicht ſagen, ob
das Luftſchiff die Alleghaines, eine weitere Gebirgskette,
über=
fliegen wird. Dieſe Gegend iſt bei den Luftfahrern ſehr
be=
rüchtigt wegen ihrer vertikalen Böen, denen die amerikaniſche
Luftfahrt ſchon furchtbare Opfer bringen mußte. Sie kommen
ſehr raſch auf, ſo daß der geſchwindeſte Wetterdienſt ſie meiſt
nicht rechtzeitig weitermelden kann. Sie erſcheinen zudem ſehr
unregelmäßig und müſſen eben überwunden werden. „Graf
Zeppelin” aber — das iſt die feſte Ueberzeugung überall — wird
ſich durchhauen. Wir erinnern an die Kataſtrophe der „
Shanan=
doah”, eines ehemaligen Zeppelins, der nach einer unglaublichen
Sturmfahrt durch dieſe Vertikalböen ſein Ende fand. Wenn
dieſe Gegend überflogen iſt, die zahlreichen Indianerreſervate
überquert ſind, dann iſt die ſchwierigſte und gefährlichſte Strecke
überwunden, und der Endſpurt nach Lakehurſt wird dann kaum
der große Kreis ſchließt ſich.
V
„SSEKOLEAN
eemin Zwiſchenfall, da die Schwanzfloſſe kurz
che dem Aufſteigen eine elektriſche Hoch=
ſammngsleitung ſtreifte. Als man im Luft=
5 weriff hemerkte, daß der Aufſtieg ſich nicht raſch
eine nurg vollzog, wurde eine ziemliche Menge
boſut in Geſtalt von vollen
Konſerven=
chie über Bord geworfen. Die Radio
Cor=
rattn of America hat eine drahtloſe
Mit=
r lun des Luftſchiffes aufgefangen, wonach die
uel fohöigungen, die das Hängenbleiben an der
itur verurſachte, nur unbedeutend ſind und
ha lie Abſicht beſteht, die Fahrt deshalb zu
temeechen.
Rein langer Aufenthalt in Los Angeles.
Veltfahrt des „Graf Zeppelin” ſoll
be=
luſſn werden. Daher drängte Dr. Eckener
fwglichſt baldigen Abflug. In unglaublich
ze Zeit wurden die Vorbereitungen,
Auf=
n von Brennſtoff und Auffüllung von
ſaugs, beendet. Dann war alles klar zur
E/Etappe. Bei dieſem Start erlitt der
Ehunz des Luftſchiffes beim Streifen einer
eurſtromleitung eine leichte Beſchädigung, die
u den Flug oder die Manöbrierfähigkeit Nard-Amerits
Etbeeinträchtigt. Sehr raſch war das Luft=
Frencisco
Uew Vork.
ſe.
Bermudas-
12
K
KRsoren
zurückgelegte.
Flugstrecke
F
ſetzte Etagpe über
rſoch, immer kleiner wurden die Lichter des
20ar Luftſchiff ſucht ſich nun ſeinen Weg über
Ni9tzeEtappe. Der amerikaniſche Kontinent mit
ſ:e rieſigen Gebirgen und weiten Ebenen hat
iten) i ſich. Längs der Weſtküſte ziehen die Rocky Mountains, die
ſt icowo überquert werden müſſen. Selbſtverſtändlich, daß
e Vori ſckener die günſtigſte Stelle ausſucht, und das iſt jener Teil
lben le: Gebirges nahe der mexikaniſchen Grenze, wo die
Gebirgs=
en üfeniedrigere Ausläufer haben. Ein Umweg alſo nach Süden
ir letztmnſhſt, dann geht es in das Miſſiſſippital und in die
Arizona=
agel gofiſt. Man kennt aus der Geſchichte der alljährlichen
Natur=
u waxmrophen dieſe Gegenden, die durch ihre unheimlichen und
och agewitigen Wetterkataſtrophen berüchtigt ſind. Immerhin wird
vas Luftſchiff hier in kaum beſonders gefährliche Situationen
geren, da es hier einen ausgezeichneten Wetterdienſt gibt, der
aureſen, bis ſie ganz verſchwunden waren. „Graf Zeppelin” hat die dritte Etappe Tokio — Los Angeles trotz feindlicher Winde
und Gewitter in der enorm ſchnellen Zeit von 78 Stunden 58 Minuten bewältigt.
Damit ſind mehr als drei Viertel der rund 33 000 Kilometer betragenden
Welt=
prest mancher Hinſicht beſonders ſchwierige, fahrtroute zurückgelegt. Nunmehr hat er die letzte Etappe in Angriff genommen.
noch meteorologiſche Gefahren mit ſich bringen, die nicht ſchon
im Voraus bekannt ſind. Jedenfalls aber wird dieſer Flug eine
unerhörte Leiſtungsprüfung darſtellen. Machen wir uns dennoch
keine Sorge. Wir haben Führer und Werk in allen möglichen
gefährlichen Situationen kennen gelernt, und wir dürfen zu ihnen
volles Vertrauen haben.
Die Blugrouke des „Graf Zeppelin”.
Nach dem Aufſtieg verſchwand der Zeppelin ſehr bald im
Dunkel des öſtlichen Horizonts. Die Verſpätung bei der Abfahrt
Mſige mit den Franzoſen geſtanden haben, hat ſie um vieles
ge=
bohickt oder verſchlimmert, wie ſie es nennen wollen; und eben
z dieſ Nation, der wir Deutſche ſo gern die Sitten wie die Moden
alhrgen, haben einen gewiſſen Geſchmack in dieſer Stadt
zurück=
bylſen, den unſere nur gar zu einförmige Vorfahren, noch wohl
vortd bis 50 Jahren, gewiß äußerſt getadelt haben . . . Außer
dar Straßburgerinnen halte ich das hieſige
Frauen=
imer für das ſchönſte im ganzen
oberrheini=
ſſhn Kreiſe; und ich habe oft das Vergnügen gehabt, ſehr
auſe Geſichter, ſowohl in den Geſellſchaften, wo ich bekannt war,
au4noch mehr in der Oper anzutreffen. Wirklich hat man
haupt=
ſſlchich in der Oper, auf die der Fürſt ſehr große Koſten wendet,
eiy ſehr angenehme Gelegenheit, ſeine Augen tauſendfach zu
Mden.”
Nur ungern verließ der Reiſende Heſſen und zumal Caſſel,
Frmauf dem ſchlechten Poſtwege nach Göttingen weiterzureiſen,
Todie leichte Poſtchaiſe auf dem Gebirge ſehr Gefahr lief,
um=
ſtorfen zu werden.
Veopold Ziegler, Frankfurker Goekhepreistkräger.
Heute vormittag, an Goethes 180. Geburtstag,
wird zum dritten Male der Goethe=Preis der Stadt
Frankfurt a. M. verliehen.
Nach dem Dichter Stefan George, dem Arzt und Helfer Albert
Sweitzer hat jetzt die Stadt Frankfurt ihren diesjährigen Goethe=
Zis (10 000 Mark) dem Philoſophen Leopold Ziegler
ver=
ſten. Die Wahl Zieglers, der durch ſeine hervorragenden
philo=
hiſchen Arbeiten, ſein eigenwilliges Denken die geiſtige Haltung
ſerer Zeit entſcheidend mitbeſtimmt hat, iſt aufrichtig zu
be=
ßen.
Leopold Ziegler, am 30. April 1881 in Karlsruhe geboren,
dierte in Heidelberg und Jena, wo er bei Eucken mit einer
beit über den „Abendländiſchen Nationalismus und der Eros”
er Entwicklungsgeſchichte des deutſchen Idealismus
promo=
rte. Da ihm die akademiſche Laufbahn verſchloſſen blieb — er
4d als Hartmanianer den approbierten philoſophiſchen Lehr=
Ainungen allzu fern — wurde Ziegler, freier philoſophiſcher
griftſteller. Er wollte nicht dozieren. Der philoſophiſche Dialog,
Auseinanderſetzung iſt für ihn die Urform menſchlicher
Er=
nenis. Förderung der Wiſſenſchaft? „Förderung der
Wiſſen=
hfe — ein ehrenvolles Ziel, aber nicht das meinige.” Nur einer
früh Zieglers Bedeutung erkannt: Georg Simmel. Ihm iſt
(0 Ziegler in der Geſtaltung ſeiner Lebensphiloſophie verwandt.
In groß angelegten kulturhiſtoriſchen Eſſais hat Ziegler die
furktur vergangener Kulturen aufgezeigt. Aber die Hiſtorie iſt
imn nur Projektionsfläche der Gegenwart. Ausgehend von der
Kiſchen Grundhaltung Schopenhauers und Nietzſches hat Ziegler
ere Zeit gezeichnet. In ſeinem Hauptwerke „Geſtaltwandel der
bütrer” gibt er eine großartige Darſtellung der Religionen, um
0 Sezierung und Bannung aller Götter ſeine „Religion ohne
94 zu verkünden; eine neue, klar erkannte reſignierende Myſtik.
Aber Ziegler hat das allzu Negative ſeines Werkes erkannt und
wird in ſeiner neuen, erſt vor wenigen Monaten erſchienenen
Schrift. Der europäiſche Geiſt” zum Künder eines neuen
Mittel=
alters. Einer Verchriſtlichung Europas.
Der Philoſoph Ziegler wird zum Politiker. In ſeiner „Magna
Charta einer Schule” und mehr noch in ſeinem „Heiligen
deut=
ſchen Reich” wird Ziegler zum Geſtalter eines großen deutſchen
Reichsgedankens, zum Führer der deutſchen Nation.
Die Wahl Zieglers, zum Frankfurter. Goethepreisträger iſt
eine Tat, durch die ſich die Stadt Frankfurt ſelbſt am meiſten
ehrt.
W. A.
*
Das neueſte Buch Leopold Zieglers erſchien vor einigen Wochen
unter dem Titel „Der Europäiſche Geiſt” und von ſeinen
frü=
heren Büchern ſeien genannt: „Der Ewige Buddho”, ein
Tempelſtchrift=
wverk in vier Unterweiſungen, „Zwiſchen Menſch und Wirtſchaft” und
Magna Charta einer Schule”. Alle Bücher Leopold Zieglers ſind im
Otto Reichl Verlag in Darmſtadt erſchienen.
Erweiterung des Progranms der amerikaniſchen
Vorleſungen in Mainz.
Außer den im Programm angekündigten Vorleſungen der
amerika=
niſchen Profeſſoren am Pädagogiſchen Inſtitut in Mainz wird
Donners=
tag, den 2. Auguſt, nachmittags 4 Uhr, Profeſſor Dr. Raup, der
bekannte Pſychologe der Columbig=Univerſität New York, in deutſcher
Sprache das Thema behandeln:
„Pſychologie und Erziehung in Amerika”.
Dieſer Vortrag dürfte in weiten Kreiſen Intereſſe finden, da das
amerikaniſche Schulweſen gerade durch die Anwendung pſychologiſcher
Methoden ſich in ſeiner Eigenart entwickelt hat.
Der auf Samstag, den 31. Auguſt, angeſetzte Vortrag von Frau
Helen Parckhurſt über den Dalton=Plan wird auf Freitag,
den 30. Auguſt, verlegt. Näheres wird während der Vorleſungen in
der „Liedertafel” Mainz, Große Bleiche 55, bekanntgegeben.
Das wohlgeformte Haus.
Lebhafte Bewegung herrſcht im ganzen Umkreis der modernen
Architektur. Eine neue Zeit will ſich geſtalten und ſucht ihren
Aus=
druck im Wohnbau. So findet man im reichilluſtrierten Auguſtheft der
bekannten Kunſtzeitſchrift „Innen=Dekoration”, Verlagsanſtalt
Alerander Koch, GmbHh., Darmſtadt, (Einzelheft mit 35 Abbildungen
NM. 2,50) mutige neue Gedanken im Verein mit kühnen neuen
Bau=
leiſtungen in wundervollen Abbildungen. Ein Landhaus des Architekten
Gabriel Gueprekian in klaren, heiteren, höc ultivierten Bauformen.
Da iſt nichts von Trockenheit oder Kargheit; im Gegenteil: man fühlt
mitten in dieſer „Nüchternheit” eine geſunde, ſonnenfrohe, ſportliche
Friſche. Die Dachgärren ſind kleine Paradieſe, wunderbare
Sonnen=
fänge. Die Räume breiten ſich lichtüberflutet aus, mit anmutigen
Ueberſchneidungen und Durchblicken. Alle Möbel geben ſich mit tech=
Seite 3
erklärt ſich daraus, daß die Poſt und die Paſſagiere erſt mit
be=
trächtlicher Verſpätung den Flugplatz erreichen konnten, da dig
Landſtraßen kilometerweit von den Automobilen derer verſtopft
waren, die den Abflug miterleben wollten. Für die Nachfüllung
des Luftſchiffes ſind von einem Chemiekonzern in Virginien
tauſend Kubikfuß einer Miſchung von Natur= und Kunſtgas
ge=
ſtiftet worden.
Der Dampfer „Weſtkatan” hat, wie er drahtlos meldet, 19
Meilen ſüdlich von Pedro das Luftſchiff um 12,50 Uhr geſichtet.
Es fuhr auf einem Kurs parallel zur Küſte. Danach ſcheint die
Abſicht, das Gebirge am San Gorgonio=Paß zu überqueren,
auf=
gegeben worden zu ſein, und das Luftſchiff fliegt zunächſt bis
San Diego, bevor es den Verſuch unternimmt, die
Küſten=
gebirge in der Richtung nach dem Innern zu überqueren. In
Los Angeles nimmt man an, daß Dr. Eckener ſich mit Rückſicht
auf die Schwierigkeiten, die ſich für den ſchwer belaſteten „Graf
Zeppelin” bei dem Verſuch, größere Höhen zu erreichen, ergeben
würden, veranlaßt geſehen hat, der mexikaniſchen
Grenze zuzuſteuern, um das Feſengebirge in
ſeinen ſüdlichen Ausläufern, die eine verhältnismäßig
geringe Höhe aufweiſen, zu überfliegen. Wie die
Marine=
funkſtation San Diego meldet, paſſierte der Zeppelin um 2,22 Uhr
morgens Point Loma. Das Luftſchiff, das in ungefähr 500
Meter Höhe flog, hatte ſüdlichen Kurs, etwa in der Richtung
auf Mexiko. Wie ein Eiſenbahnbeamter aus Jacumba Hot
Springs, 70 Meilen öſtlich von San Diego, meldet, hat der
Zeppe=
lin um 3,13 Uhr morgens den Ort paſſiert.
Ueber Arizona.
Der „Graf Zeppelin” wurde in Yuma um 4,43 Uhr früh
(1,43 mittags MEZ.) geſichtet. Er fuhr augenſcheinlich mit
er=
höhter Geſchwindigkeit, die auf annähernd 160 Stundenkilometer
geſchätzt wurde.
Der „Graf Zeppelin” überflog um 7 Uhr morgens,
Gebirgs=
zeit (15 Uhr MEZ.), die 190 Km. ſüdweſtlich von Phoenix (
Ari=
zona) gelegene Stadt Aztee und iſt in den letzten Stunden der
Bahnſtrecke der Southern=Pacific=Bahn gefolgt. Um 7,37 Uhr
wurde er in Gila Bend geſichtet. Das Luftſchiff flog in etwa 500
Meter Höhe mit einer Geſchwindigkeit von nicht mehr als 80
Stundenkilometern. Es hat bei klarem Wetter gegen einen
leich=
ten Gegenwind anzukämpfen. Um 15,55 Uhr MEZ. überflog das
Luftſchiff Marcicopa (Arizona), das 64 Km. von Gila Bend
ent=
fernt liegt. Das Luftſchiff wich über Arizona einem
Gewitter=
ſturm aus und flog vor dem Orte Aztec zeitweiſe in einer Höhe
von 5000 Fuß. Jetzt wird gutes Flugwetter gemeldet. Um 19
Uhr MEZ. überflog das Luftſchiff Wilcoſe in großer
Ge=
ſchwindigkeit mit öſtlichem Kurs, und um 21,45 Uhr Berliner
Zeit den Steins=Paß im Staate Neu=Mexiko.
Hilfsgeneralpoſtmeiſter Glover kündigt an, der Zeppelin
werde in Lakehurſt 36 000 Poſtſachen abliefern. Das Luftſchiff
brachte 2522 Poſtſachen von Friedrichshafen für Los Angeles
und 1813 für Los Angeles aus Tokio. Für Friedrichshafen hat
„Graf Zeppelin” zwei Poſtſäcke an Bord, die die Fahrt um die
Erde mitmachen.
„Graf Zeppelin” zur Ueberfliegung der Niagara=
Fälle eingeladen.
Die Stadtbehörden von Niagara Falls haben Dr. Eckener
auf funkentelegraphiſchem Wege erſucht, die Niagarafälle zu
über=
fliegen. Falls „Graf Zeppelin” die Niagarafälle während der
Nacht überfliegen ſollte, wird er durch Rieſenſcheinwerfer von
insgeſamt 2500 Millionen Kerzenſtärken beleuchtet.
Dr. Eckener über die Möglichkeiken eines
regel=
mäßigen Zeppelin=Pafſagierdienſtes.
Dr. Eckener erklärte vor ſeinem Abflug von Los Angeles
Preſſevertretern gegenüber, die Inbetriebnahme eines
regel=
mäßigen Zeppelin=Paſſagierdienſtes biete keine techniſchen
Schwierigkeiten, ſetze jedoch die Organiſierung einer vollkommenen
Bodenunterſtützung für die Luftſchiffe voraus, wie z. B. durch
den Bau von Luftſchiffhallen, Ankermaſten und die Bereithaltung
in allen Luftſchiffhäfen. Ein Luftſchiff von größerer
Tragfähig=
keit und Geſchwindigkeit würde auch imſtande ſein, die
Wetter=
berichte beſſer auszunützen und eine möglichſt ſichere Fahrtroute
zu wählen. Kurz vor dem Abflug des „Graf Zeppelin” ließ Dr.
Eckener Waſſerballaſt abgeben und mehr Waſſerſtoff nachfüllen,
um den Auftrieb des Luftſchiffes zu erhöhen.
niſcher Knappheit, aber in ihrer Anordnung und Gruppierung hat
immer ein Wiſſen um moderne Lebensform die Führung. Ein
Kunſt=
werk, ohne Zweifel — und doch ſagr der Architekt in ſeinem
Begleit=
wort: „Dieſe Behauſung iſt errichtet worden ohne die Abſicht, ein
„Kunſtwerk” zu machen. Ich bin der Meinung, daß ein Haus ein
Ge=
brauchsding iſt. Das gefährliche Wort, „Kunſt” iſt in der Architektur
viel zu oft angewendet worden. Ein Bau wird Kunſtwerk werden
können, wenn er nichts mit den täglichen Bedürfniſſen der Menſchen
zu tun hat. Aber der Nutzbau entſteht unter der Begrenzung durch
die Bedürfniſſe und die techniſchen Mittel ſeiner Zeit.” Und folglich —
ſo ſchließt der Architekt — kann er nicht Kunſtwerk ſein wollen. Hat er
recht? Oder hat unſer Gefühl recht, das dieſes einleuchtende,
fein=
harmoniſche Bauwerk doch als wohlgeformtes „Kunſtwerk” anſprechen
will?
Wir ſind hier ſchon mitten in den höchſtfeſſelnden
Auseinander=
ſetzungen, die ſich um die neue Bauform entſponnen haben. Sie gehen
nicht nur den Fachmann, ſondern jeden gebildeten Menſchen an. Denn
in ihnen ringt der Geiſt — und die Seele — einer kommenden Zeit um
ihr Daſeinsrecht; einer Zeit, in der nicht nur Häuſer, Möbel und viele
andere Dinge ihr Geſicht ändern werden, ſondern in der auch das
„Denken des Menſchen” ſich ändern muß. Von dieſer letzteren
Not=
wendigkeit ſpricht im ſelben Heft dee „Innen=Dekoration”
Wilhelm Michel in einem feſſelnden Aufſatz „Neue Zeit — Neues
Denken.‟ Die alten Gegenſätze zwiſchen Organiſch” und „Mechaniſch”
zwiſchen „Seele” und „Intellekt”, unter denen wir bisher menſchliches
Schaffen betrachteten, ſcheinen ihm nicht mehr gültig zu ſein. „Sehe ich
mir wahrhaft heutige Menſhen an, ſo bemerke ich mit zunehmendem
Staunen: in ihnen iſt der Intellekt nicht mehr ſeelenfeindlich, nicht
mehr lebensfeindlich, und was ſie auf Grund ihres Denkens
hervor=
bringen, läßt ſich ganz einfach nicht mahr unter der veralteten Polarität
„Mechaniſch=Organiſch” betrachten.
Wer kann denn heute noch im Ernſt von der „unmenſchlichen
Maſchine”, von dem „entſeelten Maſchinenwerk” reden oder von dem
„dämoniſchen” Intellekt? Das ſtimmt ja alles nicht mehr. Der Intellekt
des modernen Menſchen weiß vom Leben, er weiß von ſeiner eigenen
Zugehörigkeit zum Seeliſchen. Er iſt Freund des Lebendigen und ſieht
nirgends zu ihm in einem bösartigen Gegenſatz. Zu dieſen Sätzen
ſtimmen überraſchend die Ausführungen Leopold Zieglers, über den
„Kommenden Ausgleich”, der Europäiſche Geiſt werde „weder die
unent=
behrlichen Errungenſchaften des verwiſſenſchaftlichten Geiſtes preisgeben,
noch ſich durch ſie beſtechen laſſen, die unerſetzliche ſakrale Schöpfung des
urtümlichen Menſchen außer Kraft zu ſetzen.”
Ein ſinnfällige „Anwendung” der erwähnten Gedankengänge liegt
in der reichilluſtrierten Abhandlung über die ,Bücherſchränke und
Bücherregale” in der modernen Wohnung, die den zweiten Teil des
Auguſtheftes der „Innen=Dekoration” füllt. In fünfzehn Räumen und
Skizzen ſieht man eine Fülle von Ideen über Bucherunterbringung.
Ueberall ſind da die Bücher aus den alten „Büchergefängniſſen” erlöſt.
Denn — ſo ſagt der Begleittert von H. Ritter: Bücher ſind in der
modernen Wohnung ein gleichſam flüſſiges Material geworden, da und
dort verteilt, wie es ſich gerade als wünſchenswert erweiſt, hängend an
der Wand, in Sockelgeſtellen hinlaufend, in kleinen Niſchen geborgen,
breite, wandfüllende Negale bevölkernd, um Kamine, um Schreibtiſche
gruppiert — aber immer offen und leicht greifbar, entſprechend dem
Grundgeſetz der modernen Wohnung, daß alles Gerät im Heim zum
willigen Dienſt des Menſchen beſtimmt iſt.”
Seite 4
Mittwoch, den 28. Auguft 1929
Gefährliche Lage in Paläſtina.
Angtiffe der Araber auf engliſche Truppen. —
Enk=
ſendung engliſcher Truppen nach Paläftina.
EP. London, 27. Auguſt.
Die Zahl der bei den verſchiedenen Kämpfen zwiſchen
Ara=
bern und Juden getöteten Perſonen wird inoffiziell mit 120
bis 150 angegeben. Infolge der von den engliſchen Behörden
zu Beginn der Unruhen verhängten Zenſur über
Preſſetele=
gramme fehlt es an zuverläſſigen Meldungen. In den geſtrigen
Nachmittags= und Abendſtunden ſind wiederholt Angriffe von
Arabern unternommen worden, die aber in der Mehrzahl der
Fälle zurückgeſchlagen wurden. Auch iſt es geſtern abend zu
einem ganz unerwarteten und plötzlichen Angriff von Arabern
auf die Regierungsgebäude in Jaffa gekommen, der aber von
der engliſchen Polizei abgeſchlagen wurde. Fünf Angreifer
blieben tot auf dem Platze, während 30 verwundet wurden.
Ein Zug, der engliſche Truppen von Haifa brachte, ſoll von den
Arabern angegriffen worden ſein, wobei es den Angreifern
ge=
lang, eine Anzahl britiſcher Soldaten zu entwaffnen. Eine
Be=
ſtätigung dieſer Meldung liegt aber zurzeit nicht vor. — Von
Kairo ſind geſtern weitere Truppen mit Panzerwagen und
Ar=
tillerie nach Paläſtina abgegangen. — Wie die „Central News”
meldet, wird die geſamte vierte engliſche Zerſtörerſlottille,
be=
ſtehend aus acht Zerſtörern und drei Schaluppen in Bereitſchaft
gehalten, um jeden Augenblick in See gehen zu können. Das
Flugzugmutterſchiff „Eagle”, das Schlachtſchiff „Sovreign” und
zwei weitere Zerſtörer ſollen ſich heute nach Paläſtina begeben.
rwundeten iſt offiziell noch nicht bekannt
zahl der Toten
gegeben worden, ooch ſoll ſich ihre Zahl auf beiden Seiten auf
etwa 600 belaufen.
Indiſcher Prokeft gegen die engliſchen Maßnahmen
in Jeruſalem.
EP. Bombay, 27. Aug.
Die Zuſammenſköße dauern fork.
In der Lage in Paläſtina iſt, obwohl es heute wiederum zu
Zuſammenſtößen kam, eine leichte Beſſerung eingetreten. Das
Eintreffen engliſcher Truppen, von denen bereits 1500 Mann ſich
in Paläſtina befinden ſollen, ſowie die Gegenwart mehrer
eng=
liſcher Kriegsſchiffe vor Jaffa iſt nicht ohne Einfluß auf die
an=
griffsluſtigen Araber geblieben. So wird heute feſtgeſtellt, daß
es in Jeruſalem und Tel Aviv vollſtändig ruhig geweſen iſt.
Jaffa und die anderen Kampfzentren befinden ſich unter der
Kontrolle engliſcher Soldaten. Die Angriffe der Araber richten
ſich auf jüdiſche Siedlungen hauptſächlich in kleinen Städten und
Dörfern auf dem Lande. Zwei ſolcher Angriffe wurden durch
Bombardements engliſcher Flugzeuge abgeſchlagen. Die Geſamt=
Von den Herausgebern dreier mohammedaniſcher Zeitungen
in Lahore, Delhi und Bombay ſowie vom Sekretariat des
Zen=
tral=Kalifat=Ausſchuſſes iſt eine Erklärung abgegeben worden, in
der gegen die engliſche Mandatsverwaltung
wegen der von ihr ergriffenen Maßnahmen zur
Wiederherſtellung der Ruhe in Paläſtina
pro=
teſtiertwird. Weiter wird ausgeführt, daß die „pro=jüdiſche‟
Politik der engliſchen Behörden in arabiſchen Ländern eine
Be=
wegung und in iſlamiſchen Ländern ein Gefühl der Erbitterung
ausgelöſt habe, deren Folgen nicht zu überſehen und
herabzu=
ſetzen ſeien.
Beunruhigung der amerikaniſchen Juden.
E.P. Waſhington, 27. Auguſt.
Die Ereigniſſe in Paläſtina haben unter der jüdiſchen Bevölkerung
der Vereinigten Staaten eine ungeheuerliche Erregung ausgelöſt,
ins=
beſondere auch in den jüdiſchen Finanzkreiſen, die im Vertrauen auf
die engliſche Politik und den engliſchen Schutz viele Millionen in
Palä=
ſtina angelegt haben. Das Staatsdepartement wird mit Zuſchriften
überſchwemmt, in denen die Juden den Staatsſekretär Stimſon zu
energiſchen Maßnahmen auffordern. Stimſon erklärte, nach der beim
engliſchen Botſchafter unternommenen Demarche beabſichtige die
ameri=
kaniſche Regierung nicht, Kriegsſchiffe nach Paläſtina zu ſchicken, da
an=
ſcheinend die engliſchen Behörden der Lage Herr geworden ſeien.
In New York fand geſtern eine Demonſtration der Juden ſtatt, an
der etwa 10 000, nach anderen Berichten 50 000 Perſonen teilnahmen.
Die Demonſtranten, unter denen ſich zahlreiche ehemalige
Kriegsteil=
nehmer befanden, zogen über den Broadway zum Rathaus, wo
Bürger=
meiſter Walker eine kurze Anſprache hielt, in der er zur Ruhe mahnte
und den Juden ſeine Unterſtützung zuſagte. Der Demonſtrationszug
begab ſich dann vor das engliſche Konſulat. Der Konſul empfing eine
Abordnung und gab ihr die Zuſicherung, daß er ihre Forderungen der
engliſchen Regierung übermitteln werde.
Amerikaniſche Demarche bei der brikiſchen Regierung
EP. Waſhington, 27. Aug.
Das Staatsdepartement teilt mit, daß es durch den engliſchen
Botſchafter in Waſhington die britiſche Regierung aufgefordert
habe, die zum Schutz des Lebens und Eigentums der amerikani=
ſchen Bürger in Paläſting erforderlichen Maßnahmen zu tre
Der amerikaniſche Botſchafter in London, General Dawes.
Anweiſung erhalten, im gleichen Sinne im Foreign Office
ſtellig zu werden.
Der engliſche Botſchafter in Waſhington, Howard, ſta,
dem Staatsſekretär Stimſon einen Beſuch ab, um ihm im Nau
der engliſchen Regierung deren Beileid zum Tode wehrerer an
kaniſcher Bürger bei den Unruhen in Paläſtina auszudrür
Die beiden Staatsmänner beſprachen darauf die Lage im
ruhegebiet.
Die Zuſchriften an die amerikaniſche Regierung, in Palänfu
zu intervenieren, häufen ſich und treffen ohne Unterlaß
Staatsdepartement ein. Bis zur Stunde denkt aber die an-”
kaniſche Regierung nicht daran, Kriegsſchiffe nach Paläſtins
ſenden. Auch der amerikaniſche Konſul in Jeruſalem hat
keinerlei Bitte der in Paläſtina anſäſſigen amerikaniſchen Bü.
um ein Einſchreiten zu ihrem Schutz übermittelt.
Die Meinung in Waſhingtoner maßgebenden Kreiſen
dahin, daß die Ruhe bald wieder hergeſtellt werde, zum Teil K
der Haltung der engliſchen Regierung, die beſchloſſen habe,
früheren engliſchen Botſchafter in Waſhington, Lord
Read=
mit einem Sonderauftrag nach Paläſtina zu ſenden.
Das neue Bergmannsſiedlungsgeſetz.
* Berlin, 27. Aug. (Priv.=Ten
Der Reichsarbeitsminiſter hat ſoeben dem Reichstag
Entwurf eines Geſetzes über die Bergmannsſiedlungen zu
leitet, das auf einem Beſchluß des Reichskabinetts vom 22.
zember 1919 beruht. Damals wurde beſchloſſen, für den S
ſolcher Wohnungen beſondere Mittel bereitzuſtellen, die durch
Abgabe von der geförderten Kohle aufgebracht werden ſoll=
Gleichzeitig wurde der Entwurf einer Verordnung vorgelegt,
ter der Bezeichnung „Beſtimmungen über die Gewährung .
Reichsbeihilfen für die Errichtung von Bergmannswohnſtätts”
Darin ſollte das Verfahren geregelt werden. An den getroffer
Maßnahmen wurde bezweifelt, ob ſie rechtsgültig wären, und
kam zu einer Reihe von Prozeſſen, ſo daß ſich der Arbeitsminä
veranlaßt geſehen hat, wegen des unſicheren Rechtszuſtandes
geſamten Materie eine einwandfreie geſetzliche Unterlage
geben, die in 8 Paragraphen nunmehr die Verteilung des 9
mögens durch Treuhandſtellen für die verſchiedenen deutchk
Bergbaureviere regelt.
Ei
Gut bürgerl. Mittagstisch
von 12—2½ Uhr
Auswahlreiche Abendkarte
Rebtädl dnot eili denli
Elisabethenstr. 12 Inh. A. Hühnergarth Elisabethenstr. 12
Angunagnnngnnnnnnn u nnnnnnnnnnnnnnnnnn
Wicküler
Ausschankweine von 40 Pf. an
Melnsl.
Schloß-Café
Rheinstr. 2
Schloß-Café-Ensemble -Leitung: Kapellmstr. C. Fischer
Mittwoch, den 28. August 1929 (Beginn 4 Uhr)
Machmittags-Sonder-Konzert
Wünsche erbeten.
43561
Abends 8½ Uhr:
Gesellschafts-Abend.
Jeden Samstag Gesellschafts-Abend.
Eigene Konditorei. — Eisspezialitäten.
Hunnnnnnannnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnn
25 Schloßgasse 25
Brauf
„Bchat
Telephon 1816
HEUTE Mittwoch, den 28. August
KONZERT
(Stadt-Orchester)
Antang 8 Uhr.
Eintritt frei.
ff. Spezialbier.
Gute preiswerte Küche. 7
Luft=
Kurort
Heute nachmittag 4 Uhr
Hanſtier Konzerr
Stadtorcheſter
Eintritt frei
18579
O
Achtung!
Gaſthaus zum Schwanen
Georgenſtraße 11
Ab heute bis 31. Auguſt jedes 5. Glas Bier
gratis!
Bayr. Edelbier /. — 25 Pf., m — 35 Pf.,
1 Liter 70 Pf.
(13049a
Es ladet ein
Wilh. Miſchlich.
Reſtaurations=Abteilung
Heinrich Boßler
Markt 12, gegenüber der Schloßwache
Stammeſſen
Kotelett 4 la Robert, Schmorkartoffeln
und Kopfſalat
Mk. 1.20
(13468a
Hlavier-Arnold
T. 23
O
Waſſerhöhe 8,57 m
Luftwärme 18‟ C
Waſſerwärme vor
mittags 7 Uhr 210 C
Woogs= Polizei=Wache
Sektion Starkenburg
des Deutſch. u. Oeſt.
Alpenvereins (F. V.)
Sonntag, 1. Sept.:
Wanderung
Eberſtadt —
Fels=
berg —
Zwingen=
berg.
Näheres Geſchäftsſt.,
Eliſabethenſt. 4, (13554
(10535a)
Fahrraddecken
und Schlänche
am billigſten bei
B. Drio (12682a
Karlſtraße 14/16
De=Rad
mit el. Licht, verſt.
fahrbereit, f 120 ℳ
verkauf.
Kahlert=
ſtraße 13.
Nur noch heute u. margen! Der neue Bertram-Schlager
Phips, laß dich nicht erwischen
Situationen, in denen sich Bertram selbst übertrifft!
Sonntag, den 1. September Eröffnung der Winterspielzeit 1929/30
Freise Mk. 1.00.3,00 K 3rten Verk. Bitro 1. de Wazl. Rheinstr. 14. 73560
sind folg. Gegenstände Bilfig verkäuflich!
Gigenton
ca. 3X3 m, Gitterstäbe, wie neu
Holztordeg
mit Oberlicht, 3X3 m,
geeignet.
ür Garagen
HolztorFlügel
ca. 4.60X3 m, zusammenklappbar.
Schaukästen
mit Holzrückwänden, 7m X1.70X0.23,
auch einzeln.
Anzusehen
(13577
DAr
Sssstsssssssersssssssss
Waldesruh bei Traisa
Heute, sowie jeden Samstag: Kaffee- und Kuchentag
1 Portion Ia Kaffee mit 2 Stück Kuchen Mark 1.0
Auf schönen Waldwegen in zirka 20 Minuten vom
Böllentalltor aus zu erreichen.
* Heute Kinderfest mit Veberraschungen
Herrliche Lage. — Tierschau. 5710au
beeessesssseesesesosrresessrrer
Alice-Eleonorenschule
Llice-Verein für Frauenbildung und Erwerb
Beginn des Wintersemesters: 14. Oktober
Fachgewerbliche Kurse:
Weißnähen, Weißsticken, Schneidern,
Blusenkursus (gekürzter Schneiderkursus
Stopfen, Flicken, Bügeln,
Kunsthand-
arbeiten, Kochen, Hausarbeit.
Anmeldg in den Sprechstunden Montags u. Freitags
von 2—4 Uhr in dem Schulhause Friedrichstraße 4.
13421a)
Der Vorstand,
2 wenig geſpielte u.
neue, nur erſtklaſſ.
Pianos
weg.
Geſchäftsver=
legung äuß. billig.
Fiſcher,
Gutenbergſtr. 27. (*
10% Rabatt auf
Kinder=
wagen
bei B. Orio,
Karl=
ſtr. 14—16. (12681a
Hoterbenreis-hardage
Traisa — Telefon 1481
Mittwoch und Samstag
Kaffee- und Kuchentag
Gedeck 2 Tassen Kaffee und
2,Stück Kuchen 1.— Mark.
Jeden Samstag ab 8 Uhr
Gesellschafts-Abend
mit Tanz (11588a
Neu! Kinderspielplatz.
Aeltestes Schuhhaus größten Umfanges
8 Schillerplafz 8 —
4 P5.
Opel=
erwas
wie neu.
für RM. 1500.— zu
verkaufen.
Arnold Haas
Wilhelminenſtr. 9.
Zündapp=Motorrad
(Mod 1929)
ſteuer=
u. führerſcheinfrei,
in beſt. Zuſtand, zu
verkf. Näh.
Wein=
bergſtr. 26. Hts. I.*
Radio
3 Röhren=Gerät,
mit allem Zubehör
billig zu verkaufen
Teilzahlung geſtattet
Traiſa Ludwigſtr. 33
5b)
Bikkoria
mit Zündlicht. 500
ccm., ſehr gut erh.
bill. zu vk. Ratenz.
geſtattet.
Kahlert=
ſtraße 13.
12/55 PS.
Stegr
offener 6—7=Sitzer,
auch als Lieferwas
geeign., zu verkauf
Arnold Haas
Wilhelminenſtr. 9.*
Gasbadeofen
mit Zimmerheiz.
billig abzug. Adolf
Kling, Grafenſt. 35*
Ein gebrauchter
Lieferwagen
(1 To.)
mit großer Pritſche
preiswert abzugeben.
J. Heymann,
Darmſt.,
Beſſunger=
ſtraße 55. Teleph. 970.
(B13558)
Schwitzbad
(Elektr.) zu verkauf.
Lautz, Rheinſtr /13581
Mi ue
Umbau
Karlſtr. 16, der in
dieſer Woche noch
be=
ginnt, hab, wir einige
Fuhr. rauhe Steine
ſow. Fenſtergewände
gratis abzugeb.
Die=
ſelben können direkt
ſon der Straße
ab=
gefahr. werd. Schnell
entſchloſſene Intereſſ.
wollen ſich melden.
Karlſtr. 14, Laden
(13576)
Nußbaumſtamm
2,35 1g ,0,45 Dchm., zu
vk. Ang. anJ. Aff. N.=
Ramſtadt, Tel. 4346./
Warenſchrank, 200X
180. w. Rmg. f. 25
ℳ z. v. Näh. Geſch.*
Getragene Kleider
preiswert zu verkf.
Näh. Geſchäftsſt. (*
Mod., weiß Kinderwag,
guterh., billig zu vk.
Mühlſtraße 8, I.
Atelierausstellung
Profeiior Hdolf Beyen
Saalbaustr, 73, Gebäude im Garten
Das Atelier ist vom 25. August bis 5. Sem M
tember täglich von 10—1 und 3—6 UrT Ghn
geöffnet an den Sonntagen nur vormit 20
Ereier Eintritt für jedermann, (sßlb
Ruskgäcke vonu1.*
Brotbeutel von M 1.84
6590a) Wander-Ausrüstung und
Bekleldung, Lodenmänte
Sport-Adelmann
Darmstadt
Rheinstr. 12
Gasſparkocher, 2fl.,
preiswert zu verk.*
Karlſtr. 28, III. lks.
BronfeOüſſerl
(6 flamm., elektr.)
Klavier und Fuchs=
Pelz
zu verkauf. Näheres
in der Geſchäftsſt. (*
Uupa bekenn Darlehen
ſtets prompt und
diskret ſeitJahren
durch
Vermittler=
firma G. Ebert,
Saalbauſtr. 60.
Tel. 1117. (13470a
Gebe
2. Hypokheken
günſtigſt. Anfrag. u.
Z. 74 Gſchſt. (10615=
RM. 240.— auf (c.
3 Mon. zu leih. geſ
Sicherheit vorhand.
Vergüt. 40.
Ang. u. M. 26 Gſch.
B.50g0
RMk-
gegen gute Sicherheit, aus Privathand d‟
leihen geſucht. Angebote unter M 330
die Geſchäftsſtelle,
Nummer 238
Mittwoch, den 28. Auguſf 1929
Seite 3
Ans ver Landeshauptftadt.
Darmſtaot 2 Augu. Die Beiſetzung Marſchall Liman von Sanders
Forkplaß (Kranichfteinerſtraße) der Turngeſelſchaft
Darmſfalf Leiß.
Wie fremd klingen wohl vielen Darmſtädtern und auch manchen
zuxtfreunden die Worke: Sportplatz Kranichſteinerſtraße, und doch, (s
Tatſache. Das Martinsviertel beſitzt jetzt zwei Sportplatzanlagen,
5 alle beide liegen an der Kranichſteinerſtraße. So die Anlage der
ſuien Turngemeinde Darmſtadt am Müllersteich und diejenige der
ſungeſellſchaft Darmſtadt 1875 auf dem Gelände der früheren
Aktien=
ſgelei (Pappel=Allee), die dielen Darmſtädtern wohl nicht bekannt
ſn dürfte.
Wo einſt kräftige Männerhände ihr tägliches Brot verdienten, iſt
ie eine Sportplatzanlage erſtanden, die vielen Männern, Frauen
9 Kindern Gelegenheit bietet, ihren Körper in friſcher Luft zu
kräf=
ten und zu ſtählen.
Das Gelände diente der Stadt Darmſtadt lange Jahre als
Schukt=
adeſtelle für die Müllabfuhr, und erſt etwa vor 5 Jahren wurde der
(danke laut, dieſes aufgefüllte Gelände als Sportplatzanlage
auszu=
ſien, was dann auch im Laufe der letzten Jahre nach vollſtändiger
usfüllung mit guter Erde geſchehen iſt. Langſam, Jahr um Jahr,
erden vom Städtiſchen Tiefbauamt mit Erwerbsloſen Arbeiten
ge=
bigt, und dazwiſchen arbeiteten ebenfalls die Mitglieder der
Turn=
fellſchaft Darmſtadt an der Planierung des Platzes für das
einſt=
rlige Spielfeld, bis dann das Städtiſche Tieſbauamt den weiteren
rd vollſtändigen Ausbau der Anlagen genehmigte, und iſt nun der
ſitpunkt gekommen, wo die geſamte Anlage vom Amt für
Leibes=
zugen dem Verein übergeben werden kann.
Das Gelände umfaßt ein Handballfeld, und um dieſes zieht ſich die
Meter lange Rundbahn, die in ihrer Geraden auf der Südoſtſeite
100Meter=Bahn aufnimmt, und neben dieſer befindet ſich die
Weit=
ffunganlage. Wurf= und Stoßanlage, ſowie die Sprungbahn für
ſch= und Stabhochſpringen liegen hinter den beiden Handballtoren.
Neben dem Hauptfeld iſt noch Gelände für Uebungsfelder
vorhan=
ſo bietet der frühere Turnplatz nach vollſtändiger Wiederherſtellung
rchlich Raum zum Ueben. Für die Zuſchauer ſind ebenfalls gute Plätze
rhanden, wenn auch noch keine Tribünen, ſo iſt doch eine erhöhte
An=
ſe auf beiden Seiten des Platzes durch die natürliche Lage gegeben.
ar Zugang iſt durch die Neuherſtellung einer Zufahrtsſtraße mit
Holz=
ſtzäunung von der Kranickſteinerſtraße ab verſchönert worden.
Fehlen auch noch manche notwendigen Einrichtungen, ſo ein
Um=
nderaum mit Waſchgelegenheiten, ſo iſt die Turngeſellſchaft Darm=
Pt 1875 Joch den ſtädtiſchen Behörden dankbar für die Ueberlaſſung
Platzes, denn durch die neue Sportſtätte iſt Gelegenheit. Turnen,
Eiel und Stort in reichem Maße betreiben zu können zur Geſundung
u0 Kräftigung unſerer deutſchen Jugend.
Die Sportplatzweihe findet am Sonnkag, dem 8. September 1929,
umnittags 3 Uhr, ſtatt, und folgt näheres über das Programm an
der Stelle.
— Erledigt: Die Förſterei Felsberg des Forſtamts
Jugen=
ſgn. Meldefriſt: 14. September 1929.
4a. Dienſtjubiläum. Am 1. September können die Kontrolleure
h der „Heag” Heinrich Kolb in Griesheim und Johann Back in
Eerſtadt ihr 25jähriges Dienſtjubiläum begehen. Beide waren zuerſt
a der Süddeutſchen Eiſenbahngeſellſchaft auf einer „rheinheſſiſchen
Srche, kamen dann auf die Vorortbahn nach Eberſtadt und wurden
ſiter von der „Heag” übernommen. Den pflichttreuen Beamten wird
an Ehrungen nicht fehlen.
1— Goldene Hochzeit. Ihre Goldene Hochzeit begehen am 29. Auguſt
Eheleute Gg. Wilh. Geher IV., Niederſtraße 18.
— Volkshochſchule. Am Samstag, den 31. Auguſt, und Sonntag,
i 1. September, werden wir die Internationale Ausſtellung
a der Mathildenhöhe: „Der ſchöne Menſch in der neuen
gunſt” beſuchen. Zweifellos gibt ſie Aufſchluß vom Kunſtſchaffen
uerer Zeit, ſoweit der Menſch zum Vorwurf genommen wird. Maler
9 Poſch hat ſich liebenswürdigerweiſe bereit erklärt, die Führung
zübernehmen. Unſere Mitglieder löſen Karten auf unſerer
Geſchäfts=
ſüle, Mathildenplatz 17.
1 — Zehn Akademie=Konzerte. Es ſei an dieſer Stelle nochmals
dar=
u aufmerkſam gemacht, daß die nicht beſtellten Plätze der vorjährigen
Aeter nur noch bis zum 1. September d. Js zurückgehalten werden
ſtnen. Nach dieſem Zeitpunkt werden die Plätze den bereits jetzt ſchon.
ügroßer Zahl vorgemerkten neuen Mietern zugewieſen. Die Konzerte
zallen wieder, wie in den früheren Jahren, in fünf Kammermuſik= und
Sliſten=Abende und fünf Orcheſter=Konzerte mit namhaften Soliſten.
2 Mietpreiſe für die zehn Konzerte betragen 10—35 RM., zahlbar in
zn Raten. Der Einzelkartenpreis beträgt 150—7 RM. Das erſte
nzert findet Montag, den 30. September, ſtatt (Lieder=Abend von
Uula van Diemen). Es liegt im Intereſſe der alten Mieter, ihre
Be=
ſulung alsbald an das Sekretariat der Städtiſchen Akademie für
Ton=
inſt gelangen zu laſſen.
— Volksbühne. Die Ausgabe der Mitgliedskarten kann
ab 10. September erfolgen. Auch die Zahlſtellenleiter ſind gehalten,
9 Kartenausgabe nicht früher vorzunehmen. Wieder= und
Neuanmel=
agen werden bei den Zahlſtellen und in der Geſchäftsſtelle der
Volks=
ſhne. Eliſabethenſtraße 34 (Haus Alter) laufend entgegengenommen.
P Schließung der Gemeinden P und C ſteht bevor. Wer von den
vor=
ürigen Mitgliedern dieſen Gemeinden noch zugeteilt zu werden wünſcht,
nß ſeine Wiederanmeldung ſo ſchnell wie möglich vornehmen.
An=
mldungen in Wishauſen nimmt Herr Friedrich Bitter,
Erz=
ſiſerſtraße und in Traiſa Frau Frieda Haſelbach, Kreisſtraße 45, Pfarrer Heß, Hügelſtraße 6.
agegen. Auch die Beiträge können dort für die Folge entrichtet
urden.
— Beginn der Winterſpielzeit im Orpheum. Darmſtadr hat in
kom=
nnden Tagen eine große Senſation. Die rührige Direktion des Or=
Rums hat unter Mühen und großen Opfern die zur Zeit auf einer
Nurnee durch Deutſchland befindliche Braſilianiſche Revue‟
ia einige Tage nach hier verpflichtet. Der gute Ruf und die durchweg
igklaſſigen Preſſenotizen der größten Tageszeitungen Amerikas, Eng=
2nds, Frankreichs, Italiens, Hollands, der Schweiz, Deutſchlands,
Por=
mals, Mexikos, Argentiniens, Braſiliens uſw. laſſen die gute Qualität
70 Unternehmens erkennen, welches in vier Erdteilen bekannt iſt.
über 40 Mitwirkende verſchiedener Nationen, weiße, gelbe, braune
lch ſchwarze Menſchen, die 20 berühmten Doorlay=Tanzgirls, Tänzer,
Anzerinnen, Laſſokünſtler, Humoriſten, Luftakrobaten, dreſſierte Hunde
in indiſche Feuerfreſſer — alles wirbelt in einem wahnſinnigen Tempo Namen „Karlchen” bekannt iſt, wird am 18. September wieder in
hidoſkopartig beinahe drei Stunden über die Bühne und nimmt den Darmſtadt einen ſeiner bekannten Vorträge halten. Alle, die ihn im
Achauer ſo gefangen, daß er das Atemholen vergißt. Im Mittelpunkt Vorjahre gehört haben, werden ſich freuen, daß Karlchen wieder kommt.
Dorgowa, die in nicht weniger als neun Sprachen ihr Publikum damals einen großen Freundeskreis erworben; auch in dieſem Jahre
nerhält und faſziniert. Da die Gaſtſpiele der Rebue in faſt allen wird er wieder dazu beitragen, den Menſchen einige ſchöne Stunden
Kſten ausverkauft waren, dürfte es ſich empfehlen, ſich beizeiten einen zu bereiten. Nicht nur ſeine Sachen, die frei ſind von allen
Zweideutig=
gen Platz zu ſichern.
4 und ortsfremden jungen Mädchen helfen: 1. Wenn ſie fremd an wenigen Schriftſtellern, die es glänzend verſtehen, ihre eigenen Sachen
ſem Orte, Rat und Auskunft brauchen; 2. wenn ſie Nachtquartier gut und wirkungsvoll wiederzugeben. Alles nähere wird noch in der
r Unterkunft benötigen; 3. wenn ſie Auskunft über eine Reiſe oder Tagespreſſe und in den Anzeigen bekannt gegeben.
Elle wünſchen; 4. wenn ſie gern ihren freien Abend in Gemeinſchaft
köringen. In allen dieſen Fällen und jeder ſonſtigen Notlage wenden
die jungen Mädchen vertrauensvoll an das Freundinnen=Heim, Sonntag, dem 1. September, findet in Darmſtadt eine Kreisverſamm=
Gndſtraße 24 (Bureauzeit 10—19 Uhr). — Feden Donnerstag= lung des Kreiſes Darmſtadt im Heſſiſchen Landbund ſtatt. U. a. wird
Nt. Stopf= und Näharbeiten können mitgebracht werden. Nächſte den Kommunalwallen referieren. Außerdem behandelt
Landesgeſchäfts=
lammentunft Donnerstag, 29. Auguſt, 8.15 Uhr, im Freundinnen= ſühlver Dr. Aleinkurt=Darmſtadt in einem beſonderen Referat Steuer=
En, Sandſtraße 24, part. Die Hausfrauen, insbeſondere die Freun= fragen,
nen, werden gebeten, ihre Hausangeſtellten, Kindergärtnerinnen für
ſen Abend freizumachen. Ebenſo werden im Erwerbsleben oder zu
Lbildungszwecken hier anweſende alleinſtehende jung. Mädchen
hier=
eingeladen.
1 — Turngemeinde Darmſtadt 1846 — Wanderabteilung. Nach
län=
ſer Pauſe, die der Wanderausſchuß in anbetracht der Ferien eintreten
ruft er nun ſeine Getreuen zur diesjährigen Schmuck=
Ge=
ſchtnis=Wanderung am 1. September zuſammen. Wie
all=
ſelſch, ſo auch in dieſem Jahre, wollen wir an dieſem Tage an unſe=
Ehrenmale unſerer gefallenen und geſtorbenen Turnbrüder in
Frlicher Stunde gedenken. Wir treffen uns um 7.45 Uhr am Turun=
8 und marſchieren dann auf bekannten und unbekannten Wegen zum
hukenſtein, wo wir erwa um 11 Uhr eintreffen werden. Nach der
bei werden wir noch Gelegenheit haben, uns auf grüner Wieſe zu
neln und einige Turnſpiele auszuführen. Zur Mittagsraſt haben Oupheum, 20,15 Uhr: „Phibs, laß dich nicht erwiſchen”. —
Kon=
diesmal Ruckſackverpflegung vorgeſehen, da wir erſt gegen 3 Uhr
der=Beerbach erreichen. Die Marſchzeit iſt diesmal ſo gering (vier zerte: Schloßkaffee, Kaffee Oper, Hotel Schmitz,
Sportplatz=
auSen), daß an dieſer Wanderung jede Turnerin und jeder Turner, Reſtaurant. — Herrngartenkaffee, 16 und 20 Uhr: Konzert.
at, ob jung, teilnehmen kann. Das Erſcheinen zu einer ſolchen — Brauerei Schul, 20 Uhr: Konzert. — Kinovorſtel=
Lichtnisſtunde muß allen Ehrenpflicht ſein. Der Wanderausſchuß lungen: Union=Theater, Helig. — Mathildenhöhe, 10 bis
Né daher um rege Beteiligung.
Mit Marſchall Liman von Sanders, iſt ein Offizier zur
großen Armee abberufen worden, deſſen Name unauslöſchlich in
der deutſchen Geſchichte eingegraben iſt, deſſen ganzes Leben
aus=
gefüllt war in treuer Pflichterfüllung zu ſeinem Volk und
gelieb=
ten Vaterland, dem er die Treue hielt bis zum Tode. Und dieſe
Treue wurde ihm vergolten und wird ihm immer gehalten
wer=
den. Von langem ſchweren Leiden erlöſt, das er mannhaft
ge=
tragen hat, blieb nun ſeinen zahlreichen Freunden und Verehrern
nach ſeinem Tode nur die eine Möglichkeit, ihm die letzte Ehre
zu erweiſen und ihm am offenen Grabe ewige Dankbarkeit und
Treue zu geloben. Tief trauernd ſtanden die Leidtragenden an
der Bahre in der Kapelle des Friedhofes an der Nieder=
Nam=
ſtädter Straße. Nicht nur die nächſten Angehörigen, die
trauernde Witwe und engeren Familienangehörigen, ſondern
Vertreter zahlreicher Korporationen, der Reichswehr und der
Stadt Darmſtadt hatten ſich eingefunden. Gardedragoner in
voller Uniform hielten die Ehrenwache an dem Sarge, der unter
Blumen und Kränzen verſchwand.
Pfarrer Beringer nahm
die Einſegnung
vor. Nachdem die Kapelle „„Jeſus meine Zuverſicht” geſpielt
hatte, hielt er nach einem ernſten Gebet eine ergreifende
An=
ſprache, der er die Worte „Sei getreu bis in den Tod, ſo will ich
Dir die Krone des Lebens geben” (Offenbarung, Joh. 2, Vers 10)
zugrunde legte. Den Verſtorbenen zeichnete die Treue in hohem
Maße aus, er war der Treueſten einer. Der Held von Gallipoli
hat im Oſten treue Wache gehalten, er iſt treu und ſtark
ge=
blieben, auch als er der Uebermacht weichen mußte. Er war ein
Held auch im Leiden, als ſeines Volkes Not und Erniedrigung
an ſeiner Seele fraß, als er ſich nach dem ſchweren Niederbruch
ſtill zurückzog. Aber trotz allem ließ er ſich nicht irre machen, er
glaubte an die Größe ſeines Volkes. Auch ſeinem evangeliſchen
Glauben hielt er die Treue bis zuletzt, als er vor ſeinem Tode
ſeinem Herrn und Gott ſeine Seele empfahl. Zu ſeinen
Ehren=
zeichen, irdiſchen Anerkennungen und Kränzen dürfen wir die
Worte Chriſti hinzufügen: „So will ich Dir die Krone des Lebens
geben”. Um den Heimgegangenen trauern die Kameraden und
Freunde. Nicht jedem iſt es vergönnt, auf hoher Warte zu
ſtehen, aber Treue iſt die höchſte Tugend, treu an dem Platz,
wohin ihn der Herr geſtellt hat. In dieſer Treue war der
Ver=
ſtorbene, der alle Soldatentugenden in ſich vereinte, Vorbild.
Und wenn alle gleich ihm treu in der Pflichterfüllung ſind, dann
werden die Opfer, die unſere Brüder gebracht haben, nicht
ver=
gebens ſein, dann wird die Zeit kommen, wo unſer Volk zu einem
kraftvollen Leben auferſtehen wird. Dann wandte ſich Pfarrer
Beringer an die nahen Verwandten des Verſtorbenen und
ſprach ihnen reichen Troſt zu. In Gedanken an unſeren Heiland
und Jeſus, der für uns Unſägliches gelitten, mögen auch ſie Troſt
und Linderung ihrer Schmerzen empfangen. Das Kreuz von
Golgatha ſteht überall, die Gnadenhand des Gekreuzigten werde
helfen, den ſchweren Verluſt zu tragen. — Nach ernſten Gebeten
folgte die feierliche Einſegnung.
Dann wurde der verſtorbene Marſchall unter den Klängen
von Chorälen und unter Vorantritt der Vereine mit ihren
um=
florten Fahnen zur Familiengruft geleitet. Eine unüberſehbare
Menge Leidtragender folgte dem Sarge, der von den
Garde=
dragonern eskortiert wurde. Dem Sarge voraus trug
Oberſtleut=
nant von Neufville das Ordenskiſſen mit den zahlreichen höch=
ſten Ehrenzeichen. Die Angehörigen folgten, dann Stabsoffiziere
jeden Ranges in ihren Uniformen. Freunde und Kameraden des
Verſtorbenen gaben ihm das letzte Geleite. — Tauſende
umſäum=
ten den Weg von der Kapelle bis zur Grabſtätte, überall
ehr=
fürchtig den toten Marſchall grüßend.
Nach der feierlichen Einſegnung am Grabe ſenkte ſich der
Sarg langſam in die Erde. Die Kapelle intonierte den
Chopin=
ſchen Trauermarſch, die Fahnen ſenkten ſich, und in tiefem
Schwei=
gen verharrten die Leidtragenden.
Kranzniederlegungen.
Zahlreiche Kränze wurden an dem Grabe niedergelegt.
Zunächſt von Exzellenz General von Hahn, der im Auftrage
S. Königl. Hoheit des Großherzogs von Heſſen einen Kranz
an dem Grabe des großen Feldherrn niederlegte. —
Oberſtleutnant von Hagen als ehemaliger Schüler und
Jugendfreund des Verſtorbenen fand ehrende, ausdrucksvolle
Worte. Er ſchilderte kurz ein Erlebnis vor 30 Jahren, als der
damalige ſchneidige Kavallerieoffizier ſeiner Truppe
voraus=
ſprengte. Niemand wußte, daß ihm beſchieden ſei, eine ſolch
weltgeſchichtliche Stellung einzunehmen, aber ſchon damals ahnte
man ſeinen vorwärtsſtürmenden Geiſt, der ihn in die Reihe der
bedeutendſten Führer während des Weltkrieges führte. Durch
ſeine Tat wurde letzten Endes der Zuſammenbruch Rußlands mit
erreicht. Vielen hat er Leben und Gut gerettet, wenige waren ſo
zäh und tüchtig wie gerade er, und jeder Deutſche hat Anlaß, an
ſeinem Grabe in Dankbarkeit ſeiner zu gedenken, deſſen, der Treue
gehalten hat bis zum Tode. Ehre ſeinem Andenken!
Oberſt Freiherr Weſterweller von Antoni
wid=
mete dem Verſtorbenen einen ehrenden Nachruf als Vorſitzender
des Offiziersverbands des Großherzogl. heſſ.
Gardedragoner=
regiments, wobei er die Laufbahn des Verſtorbenen kurz
ſchil=
derte. Alle ſeine Regimentskameraden werden ihm ein
ehren=
des Andenken bewahren.
Oberbürgermeiſter Mueller legte im Auftrage der Stadt
Leobſchütz, deſſen Ehrenbürger der Verſtorbene war und wo er
als Kommandeur des 6. Huſarenregiments ſtand, einen Kranz
nieder und nahm gleichzeitig Anlaß, namens der Stadt
Darm=
ſtadt ſein aufrichtigſtes Beileid auszuſprechen. Weitere Kränze
legten u. a. ein Vertreter der Reichswehr, ferner General von
Preuſchen für die Vereinigung der Offiziere des
Leibgarde=
dragonerregiments und Rechtsanwalt Kalbhenn für die
Mannſchaftsvereinigung des Leibgardedragonerregiments nieder,
ſerner Oberſt Krauſe für den Deutſchen Offiziersbund und ein
Vertreter der Studentenſchaft namens der geſamten Deutſchen
gkademiſchen Jugend. General Liman von Sanders war
be=
kanntlich Ehrendoktor der Univerſität Jena. Der Schwiegerſohn
widmete ſeinem verſtorbenen Schwiegervater namens ſeiner
An=
gehörigen einen zu Herzen gehenden Nachruf.
Noch einmal neigten ſich die Fahnen über dem offenen Grabe
S. Exzellenz Liman von Sanders, des echten preußiſchen
Ge=
nerals und türkiſchen Marſchalls, der für immer von uns
ge=
gangen iſt. Die Trauerklänge verkündeten, daß der Verſtorbene zur
letzten Ruhe beſtattet war, einzeln, tieferſchüttert treten die
Hin=
terbliebenen und Freunde an das offene Grab, um Abſchied zu
nehmen mit dem ſtillen Gelöbnis, ihn nie zu vergeſſen, ihm Treue
um Treue zu bewahren.
Ehre ſeinem Andenken!
— Städtiſche Akademie. Fritz Riepert, Schüiler der Städtiſchen
Akademie Geſangsklaſſe Prof. Beines) iſt zum 15. September 1929 als
1. Bariton an das Landestheater in Schneidemühl verpflichtet worden.
— Ein Landſturmtag in Gießen iſt am 6. Oktober für die
Angehö=
rigen des ehemaligen Landſturm=Infanterie=Bataillons Gießen, Nr. 49.
ſpäter XklIſ9. aus Anlaß der 15. Wiederkehr des Tages, an dem das
Bataillon ins Feld gerückt iſt (nach Frankreich) geplant. Das Bataillon
beſtand beim Ausmarſch zu drei Vierteln aus Landwvehr und zu einem
Viertel aus dem jüngſten Jahrgang des Landſturms, und zupar
vor=
wiegend aus Heſſen, beſonders Oberheſſen.
— Kathol. Kirchenchor St. Martin und St. Marien in Darmſtadt.
Der Kathol. Kirchenchor St. Martin und St. Marien in Darmſtadt
veranſtaltet am Mittwoch, den 18. September, im Kleinen Haus des
Heſſiſchen Landestheaters ein Konzert zugunſten des Baues der
Liebfrauenkirche in der Klappacherſtraße. Aus dem Programm ſeien
nur erwähnt Werke von Liſzt, Schubert, Zilcher, M. Hauptmann und
Becker. Weitere Hinweiſe erfolgen.
— Taubſtummengottesdienſt. Sonntag, den 1. September,
nachmit=
tags 2.30 Uhr, findet in Darmſtadt im Gemeindehaus Kiesſtraße
Taub=
ſtummengottesdienſt ſtatt. Wegen Fahrtausweiſes wende man ſich an
*Amisgericht I.
Biogrereo) Deß
Direoeu O -Gsetlsetzarr
Filiale Darmstadt • Rheinstraße 14 • Tel.-Sammel-Nr. 3550
Ausführung aller Dankmäßigen desshäfte (13582
— Karl Ettlinger, der humorvolle Schriftſteller, der unter dem
* Revue ſteht die weltberühmte indianiſche Schlangentänzerin Saſcha Zum erſten Male weilte er im Oktober 1998 in Darmſtadt und hat ſich
keiten und öden Spaßmachereien, ſind es, die ihn ſo beliebt machen,
— Der Verein Freundinnen junger Mädchen will allen alleinſtehen= ſondern auch ſeine ganz vorzügliche Vortragsweiſe. Er gehört zu den
Aa. Kreislandbundverſammlung in Darmſtadt. Am kommenden
(end. 8.15 Uhr bis 10 Uhr, finder dort gemütliches Zuſammenſein Landtagsabgeordneter Dr. Leuchtgens=Friedberg über die bevorſtehen=
Tp. 1. Aus der letzten Silveſternaht, um 2 Uhr etwa, datiert ein
Vor=
fall, der ſich in einer hieſigen Wirtſchaſt ereignete und das Herbeirufen
der Polizei veranlaſte. Der wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt
und tätlichen Angriffs gegen einen Polizeiwachtmeiſter. Angeklagte
hätte mit ſeinem Verhältnis Streit bekommen. Das Fräulein erbat
nach der gegebenen Darſtellung polizeilichen Schutz, der ihr auch wurde.
Am Schwimmbadplatz griff der junge Mann, der die Beſchützte als
ſeine Braut bezeichnete, den Wachtmeiſter an, trat ihn vor den Bauch
und boxte ihm ins Geſicht, ſo daß der Tſchako herunterfiel. Die Menge
nahm für den Angeklagten Partei, indem ſie dieſen noch mit den
Wor=
ten: „Daniel, druff” ermunterte. Der Beamto machte von ſeinem
Seitengewehr erſt Gebrauch, als er gegen den Bauch getreten wurde.
Aus der Beweisaufnahme ergibt ſich, daß die Beſchützte auch heute nur
ein Verhältnis mit dem Angeklagten hat, und daß wohl Eiferſucht den
Grund zum Streit legte.
Auch der Amtsanwalt findet, daß der heute vorgeführte kleine
Aus=
ſchnitt ein Bild in die Neujahrserzeſſe gewähre, bei denen es leicht zu
einem Widerſtand gegen die Staatsgewalt zu kommen pflegt. Nach den
in der Beweisaufnahme zutage getretenen Verhältniſſen hätten ſich die
uniformierten Beamten zwueifellos in rechtmäßiger Ausübung des
Amtes befunden. Es wird eine Gefängmisſtrafe von 3 Monaten
be=
gutragt.
Der Verteidiger betont, der Polizeibeamte habe ſich zum Schutze
des Fräuleins freiwillig erboten, ſie auch einmal ins Kino begleiten
wollen, obwohl keine zwingende Notwendigkeit zum Schutze beſtanden
habe. Angeklagter habe in keiner Weiſe zum Herbeirufen der Polizei
Anlaß gegeben, eine akute Beunruhigung habe nicht beſtanden. Der
Beamte habe ſich nicht in rechtmäßiger Ausübung des Amtes befunden.
Mangels ausreichenden Beweiſes möge Freiſprechung erfolgen. Das
Urteil erkennt auf 3 Monate Gefängnis. Der
Hilfe=
ruf nach der Polizei war dringend geweſen. Das Fräulein war, um
ſie zu ſchitzen, in die Küche der Wirtſchaft eingeſchloſſen worden. Dieſe
Situgtion fanden die Beamten vor. Der vom Angeklagten angegriffene
Beamte habe des Fräuleins Schutz übernommen, was dem
Angeklag=
ten nicht gefiel und für ihn den Grund zum Streit legte. Eine
Geld=
ſtrafe würde dem Zweck der Strafe nicht gerecht werden.
2. Wegen Zechbetrugs zum Nachteil eines Wirts in der Altſtadt
iſt ein Arbeiter (Kriegsbeſchädigter) angeklagt.
Das Urteil erkennt auf 2 Monate Geſängnis. Auf dieſe Strafe
wird die ſeit 2. Auguſt verbüßte Unterſuchugshaft angerechnet.
3. Ein vom Erſcheinen in der Hauptverhandlung entbundener
Chauffeur ſoll mit ſeinem Dixiwagen am 17. September 1938,
nachmit=
ags, einen Nadfahrer in der Heidelberger Straße angefahren haben.
Der ärztliche Befund ſtellt eine Prellung des Nadfahrers feſt, der drei
Wochen in Behandlung war. Urteil: 300 Mark Geldſtrafe.
Aus den Parkeien.
— Anläßlich des Zuſammenbruchs der Getreide=
Kreditbank A. G. in Mainz, ſind in der Oeffentlichkeit lebhafte
Angriffe gegen die Heſſiſche Negierung, insbeſondere gegen das
Mini=
ſterium für Arbeit und Wirtſchaft, gerichtet worden. Insbeſondere hat
die Zeitung der „Rhein= und Heſſe=Bauer” behauptet, die Regierung
habe 350 000 RM. Staatsgelder hingegeben und angedeutet, die
Kredit=
gabe ſei aus politiſchen Gründen erfolgt. Trotz einer offiziöſen
Mittei=
lung der Regierung und trotz der Feſtſtellung, daß keine Kredite gegeben
worden ſind, wird die Regierung, namentlich in Rheinheſſen, der
man=
gelnden Vorſicht beſchuldigt. So hat der Rhein= und Heſſe=Bauer”
wiederum behauptet, die Regierung ſuche Sündenböcke, indem ſie die
Verantwortung auf die Mainzer Handelskammer ablade. Abgeordneter
Gberle fragt bei der Negierung an: 1. was hat ſie auf das
Kredit=
geſuch der Mainzer Getreide=Kreditbank A.G. veranlaßt? 2. was
ge=
denkt ſie zu tun gegen die böswilligen und verleumderiſchen Angriffe,
die in der Oeffentlichkeit erhoben worden ſind?.
Tageskalender für Mittwoch, den 28. Auguſt 1929.
18 Uhr: Ausſtellung „Der ſchöne Menſch”.
Lokale Beranſtalkungen.
— Brauerei Schul (Schloßgaſſe 25). Heute Mittwoch, den
28. Auguſt, findet in der Brauerei Schul wieder ein Künſtler=Konzert,
ausgeführt von einem Enſemble des Stadtorcheſters, ſtatt. (S. Anz.)
— Schloß=Kaffee. Heute nachmittag 4 Uhr findet ein Sonder=
Konzert ſtatt, in dem Wünſche aus dem Publikum beſonders
berückſich=
tigt werden. Abends 8.15 Uhr Geſellſchaftsabend mit Tanz, ebenſo
am Samstag, den 31. Auguſt. (Siehe heutige Anzeige.)
Seite 6
Mittwoch, den 28. Auguſf 1929
Nummer 238
Aus Heſſen.
Tagung der heſſiſchen Kinderreichen.
WSN. Biebesheim, 26. Aug. Geſtern fand hier in
Anweſen=
heit zahlreicher Behördenvertreter eine Landesbonferenz für den
Heſſi=
ſchen Verband des Reichsbundes der Kinderreichen ſtatd. Zahlreiche
Bundesmitglieder füllten den Saal bis auf den letzten Platz.
Reichs=
bundespräſident Konrad führte in ſeinem Referat u. a. aus: Der Staat
hat eine hohe Pflicht, die Familie zu fördern und geſund zu erhalten.
Nicht die Zahl der Kinder tut es freilich, ſondern auch auf ihre
Quali=
tät muß Gewicht gelegt werden. Am beſten gebeiht das Kind in der
Gemeinſchaft von Geſchwiſtern. Kinder bedeuten den Frühling eines
Volkes. Nicht über die Junggeſellenſteuer iſt der Schutz der
Kinder=
reichen anzuſtreben, ſondern über den Weg der Senkung der
Neal=
ſteuern, der Schullaſten und der Förderung des Wohnungsbaues der
Kinderreichen. Erwerbsloſe Kinderreiche ſollten Erziehungszuſchüſſe
er=
halten. Kinderreichtum iſt rechte Schule des Sozialismus, bedeutet
Ab=
wehr von Eheſcheidungen, lernt Bruderliebe, erfüllt Naturgeſetze der
Frau uſw. Die Kinderloſigkeit ſei zurzeit in Deutſchland groß und
habe ihren Grund in der Selbſucht und dem Mißverſtehen der
Ver=
bundenheit von Familie und Volk. Nicht durch Kinderloſigkeit ſei die
Arbeitsnot zu beheben. Für das nächſte Jahr rechne man mit einem
Ausfall von 200 000 Lehrlingen, und heute ſchon ſeien es 500 000
Jugend=
liche weniger als 1915. Deutſchland habe den Geburtenzuwachs in 15
Jahren ſchon ſo ſtark eingeſchränkt, wie Frankreich es innerhalb der
letzten 70 Jahre getan hat. Die Urſache des verderblichen Zuſtandes
liege vielfach in der falſchen Weltanſchauung. Die Ehe müſſe wieder
heilig werden, und als Sünde müſſe es angeſehen werden, wenn man
die Quellen des Lebens verſchüttet. Die Frau müſſe möglichſt wieder
aus dem Erwerbsleben abtreten. Dafür müſſe der Staat die
Kinder=
reichen ſtärker ſtützen. Die Führer der Kinderreichen hätten heute noch
bei Parlamenten und Negierungsſtellen manche Schwierigkeit zu
über=
winden, wenn ſie ſich beſtrebt zeigen, die Forderungen der Kinderreichen
zur Geltung zu bringen. Nur zu Wahlzeiten würden ſich die Parteien
der Kinderreichen entſinnen. Der Redner ſchloß mit der Aufforderung
zur Mitarbeit an den Aufgaben des Bundes der Kinderreichen zum
Wohle und zum Glücke des Vaterlandes. Sympathieerklärungen gaben
u. a. Miniſterialrat Lippert für die heſſiſche Regierung, Bürgermeiſter
Hamann für die Gemeinde Biebesheim, „Vertreter der Konfeſſionen
und Kreisſchulrat Loos=Groß=Gerau. Als Vertreter des heſſiſchen
Mi=
niſters für Arbeit und Wirtſchaft machte Oberregierungsrat Knoll
warmherzige Ausführungen. Er ſprach von dem Glück des
Kinder=
reichtums und von der biiteren Einſamkeit der Kinderloſen. Zum
Schluß der Verſammlung nahmen die Anweſenden einſtimmig eine
Entſchließung an, in der die Regierungsſtellen um Gewährung von
verbilligten Baudarlehen für Angehörige des Bundes erſucht werden.
Cinige Schlußworte ſprach der Ortsgruppenvorſitzende Netſcher=
Biebesheim.
An. Arheilgen, 27. Auguſt. Jubiläum der Freiw.
Sani=
tätskolonne. Nächſten Samstag und Sonntag gedenkt die hieſige
Freiw. Sanitätskolonne vom Roten Kreuz die Erinnerung an ihre vor
25 Jahren erfolgte Gründung feſtlich zu begehen. Die Vorbereitungen
ſind ſo gut wie abgeſchloſſen. Von den feſtlichen Veranſtaltungen ſeien
der Begrüßungsabend am Samstag abend im Gaſthaus „Zum weißen
Schwanen” erwähnt, der eine ſehr abwechſlungsreiche Vortragsfolge
bringt, dann am Sonntag vormittag um 8 Uhr eine kleine Feier auf dem
Friedhof zum Gedenken an die gefallenen und geſtorbenen Kameraden.
Das größte Intereſſe wird wohl die Veranſtaltung am Sonntag
nach=
mittag evwecken. Die Frew. Sanitätskolonne vom Roten Kreuz wird
in Gemeinſchaft mit der Freiw. Feuerwehr eine größere Uebung
vor=
nehmen, woran ſich eine Kritik anſchließt. In liebenswürdigſter Weiſe
haben zu den Veranſtaltungen ſämtliche Geſang=, Turn= und
Sport=
vereine, fowie die Kapelle der Freiwv. Feuerwehr, Orcheſtervereinigung
und Poſaunenchor ihre Mitwirkung zugeſagt. Darüber, daß unſere
Ge=
meinde ſtolz darauf ſein kann, eine Kolonne von der Tüchtigkeit und
Rührigkeit der hieſigen Kolonne zu beſitzen, beſteht wohl kein Zweifel.
Die Tätigkeit der Kolonne kann heute aus dem öffentlichen Leben unſeres
Ortes nicht mehr fortgedacht werden, und man muß ſtaunen, mit welch
einfachen Mitteln, das alles geleiſtet wird. — Herr Stadtbaumeiſter
Reinhard Has und Frau konnten in dieſen Tagen das Feſt der
Gol=
denen Hochzeit begehen. Aus dieſem Anlaß wurde eine große
Menge Gratulationen und Geſchenke dem verehrten Jubilar zuteil.
— Weiterſtadt, 27. Aug. Gründung einer Freiw.
Sani=
tätskolonne vom Roten Kreuz. Einem lange gehegten
Be=
dürfnis entſpricht die Gründung einer Freiw. Sanitätskolonne, die am
30. Juli dahier ſtattfand. Um das Zuſtandekommen haben ſich beſonders
die Herren Knecht aus Darmſtadt, Heilgehilfe und 1. Kolonnenführer
der Firma Merck, und Gärtner Adam Batzer von hier verdient gemacht.
Letzterer wurde auch in der Gründungsverſammlung einſtimmig zum
Kolonnenführer und 1. Vorſitzenden gewählt. Stellvertreter iſt Heinr.
Danz. Bis jetzt zählt die Kolonne nahezu 40 Mitglieder. Leitender
Arzt für die nötigen Unterrichtsübungen, die Montags und Mittwochs
abends bei Gaſtwirt Schöneberger ſtattfinden, iſt der Ortsarzt Dr. med.
Röder. Von ſeiten des Heſſ. Landesvereins wurden in liebenswürdiger
Weiſe 3 Tragbahren, Verbandsmaterial uſw. ſowie auch bare Mittel
zur Verfügung geſtellt. Junge Leute, die geſonnen ſind, der Kolonne
beizutreten, wollen ſich recht bald an den Uebungsabenden oder beim
Kolonnenführer melden.
J. Griesheim, N. Auguſt. Die Gewerbeſchau im Bild.
Unſer Photographenmeiſter Gerr Robert Lindacher ruft uns nochmals
zurück in Griesheims großartige Gewerbeſchau und hat unter den
ſchwierigſten Lichtverhältniſſen gutgelungene Aufnahmen im Schaufenſter
der Buchdruckerei Baſſenauer ausgeſtellt. — In einem Hauſe im der
Pfützenſtraße wurden 30 junge Hühner durch Marder totgebiſſen und
teils berſchleppt. — Nachdem das Miniſterium der Finanzen Abteilung
für Bauweſen, den Plan für die Neueinteilung und den Antrag auf
Umlegung der Grundſtücke zwiſchen Neuer Darmſtädter Straße und
Heinrichsſtraße genehmigt hat, liegen die Vorarbeiten in der Zeit vom
26. Auguſt bis 4. September d. J. auf der Bürgermeiſterei während der
üblichen Dienſtſtunden offen. Einwendungen können während der
Offen=
legungszeit bei der Bürgermeiſterei ſchriftlich oder zu Protokoll erhoben
werden. Gleichzeitig ſind die Beteiligten nufgefordert worden, die
Gin=
träge der Eigentums= und ſonſtigen Rechtsverhältniſſe in den
öffent=
lichen Büchern, inſoweit ſie den beſtehenden Verhältniſſen nicht mehr
entſprechen, innerhalb eines Monats bei dem zuſtändigen Amtsgericht
berichtigen oder ergänzen zu laſſen, damit die beſtehenden
Rechtsver=
hältniſſe beim Umlegungsverfahren berückſichtigt werden können.
Aa. Eberſtadt, 27. Aug. Geſchäftsjubiläum. Die Glaſerei
Philipp Grimm (Müllerſtraße) kann zu Anfang September ihr 100
jäh=
riges Geſchäftsbeſtehen feiern. — Drei Geburtstagsfeiern.
Wie bekannt, feiern demnächſt drei Jahrgänge gemeinſame
Geburtstags=
feſtlichkeiten. Bei der Geburtstagsfeier der 50=Jährigen wird der
Alterskamerad, Landtagsabgeordneter Dr. Keller=Butzbach, die
Feſt=
anſprache halten. Die Geburtsagsfeier der 40=Jährigen iſt ebenfalls
in beſter Vorbereitung. Bei einer für Samstag abend anberaumten
Verſammlung, die im Gaſthaus „Zur Linde” abgehalten wurde, wurde
Ludwig Kaiſer zum Obmann des Ausſchuſſes gewählt. Die
Geburts=
tagsfeier wird anfangs Oktober abgehalten werden. — Die
Vollver=
ſammlung der 30=Jährigen, die am Samstag abend im Gaſthaus „Zur
Roſe” ſtattfand, hat beſchloſſen, die gemeinſame Geburtstagsfeier am
14. September im „Bergſträßer Hof” abzuhalten. Obmann des
Aus=
ſchuſſes iſt Georg Pfeiffer (Frankenſteinerſtraße). — Schießſport.
Der Schießſtand des Vereins, Soldatenkameradſchaft” Eberſtadt, der
hinter den Sportplätzen im Griesheimer Walde errichtet worden iſt, iſt
jeden Sonntag von nachmittags 2 Uhr ab geöffnet. — Am Eingang des
Griesheimer Waldes ſind neue Ruhebänke aufgeſtellt worden. — Der
Fußballverein, Germania 1911” hält am Mittwoch abend in
ſeinem Vereinslokal „Zur Roſe” eine außerordentliche
Spielerverſamm=
lung ab, um für die beginnenden Verbandsſpiele, an denen der Verein
mit einigen Mannſchaften teilnimmt, gerüſtet zu ſein. — Die
Auszah=
lung der Invaliden=, und Unfall=Renten für den Monat September
findet bereits am Samstag, den 31. Auguſt ſtatt.
Aa. Eberſtadt, 27. Auguſt. Todesfall. Am Montag nachmittag
wurde die im 64. Lebensjahr verſtorbene Witwe des Fabrikanten
Darm=
ſtädter, Antonie Darmſtädter, zu Grabe getragen. — Blumentag.
Gemeinſchaftswerbung im Fremdenverkehr
* Die deutſche Preſſe hat in den letzten Jahren mit Intenſität die
Fremdenverkehrswerbung aufgegriffen und ſich ſtets in den Dienſt dieſer
wirtſchaftlichen Maßnahmen geſtellt. Erfahrungen ſind geſammelt
worden, und es iſt nicht ohne Belang, dieſe Angelegenheit vom
Stand=
punkt des Verbrauchers — des ratſuchenden Reiſenden — zu
unter=
ſuchen.
Schlägt man heute den Reiſeteil einer Zeitung auf, ſo ſtößt man
auf einen Wirrwarr von Bädern= bzw. Stadt=Inſeraten, deren
bunt=
gewürfelte Placierung die Zerriſſenheit auf dieſem Gebiet auf das
beſte widerſpiegelt. Im Gegenſatz hierzu fallen die geſchloſſenen
An=
zeigenwerbungen z. B. der Schweiz ſtets angenehm auf. Iſt ſolche
Zu=
ſammenfaſſung eines geſchloſſenen Reiſegebiets nicht auch bei uns
mög=
lich, und welche Vorteile ergeben ſich daraus?
Um die Sache im engſten Rahmen zu halten, ſei auf das Reiſegebiet
Odenwald und Bergſtraße hingewieſen. Die Bergſtraße wirbt unter
dem Motto: „Die Bergſtraße — der deutſche Süden” in durchaus
ge=
ſchmackvoller und auch graphiſch richtiger Löſung dieſes Schlagwortes.
Der Odenwald ſteht mit einer dera tigen Kollektivwerbung noch aus.
Es iſt eine Organiſationsfrage, ob man nicht im Sinne einer
Gemeinſchaftswerbung hier eine Einheitsreklame ſchaffen kann, in deren
Rahmen dann jeder der Beteiligten ſich zu Gehör zu bringen vermag.
Vorausſetzung hierfür iſt allerdings, daß jede Eiferſüchtelei unterbleibt.
Der Reiſende, der ſich für ein Gebiet intereſſiert, wird leichter zu deſſen
Beſuch zu gewinnen ſein, wenn ihm in einem beſtimmten Rahmen alles
Miſſenswerte mitgeteilt wird. Ein einheitliches,
geſchloſſe=
nes Auftreten ruft einen ganz anderen Eindruck
hervor, alsein Nebeneinander von vielen Reklamen,
von denen viele ihren Ort als den allein ſehenswerten und
heilbringen=
ben bezeichnen. Auch hier iſt ein weiſes Beſchränken nur von Vorteil.
Von dieſem Verfahren einer zu individuellen Werbung hat man
ſich nach und nach entfernt. Gemeinſchaftswerbung in dem
angedeu=
teten Sinne treiben heute ſchon der Schwarzwald, Thüringer Wald,
das Rieſengebirge, Rhein= und Weſergebiet. Auch der Harz iſt dazu
übergegangen. Und wo hat man ein ſo geſchloſſenes Reiſegebiet wie
Odenwald und Bergſtraße?. Wo iſt eine Gemeinſchaftswerbung mit
mehr Recht durchzuführen?
Allerdings müßte dieſe Werbung, wenn ſie erfolgreich durchgeführt
werden ſoll, zentral bearbeitet werden. Im lauten Konzert der Reklame,
kann nur der Beachtung finden, der gerade den für ſein Objekt
ge=
eigneten Ton findet. Welche Zentrale ſich damit befaſſen müßte, das zu
beſtimmen, iſt Sache der intereſſierten Stellen und geht über das
Grund=
ſätzliche dieſer Angelegenheit hinaus.
Die finanziellen Vorteile,
3. Beiträge zur Verfügung ſtellt, die an und für ſich literariſch,
wertvoll ſind, daß ſie u. U. auch ohnehin Aufnahme finden könm=
Grundſätzlich — es ſei nochmals ausdrücklich betont — darf
Handlungsfreiheit der Redaktion nicht im geringſten angetaſtet wer
Außerdem — es ſei in Parantheſe angefügt —, iſt es unfair, etwas
verlangen, wenn man nicht eine Gegenleiſtung zu geben vermag!
Die Vorteile, die ſich aus einem Zuſammenſchluß einer größen 4
Anzahl von Verkehrsintereſſenten ergeben, ſind alſo mannigfache.
Die gemeinſame Zeitungskampagne wäre ein erſter Schritt,
gerade hier in Starkenburg ſehr zerriſſene Gebilde einer individuem),
Verkehrswerbung zuſammenzufaſſen. Es beſtehen bereits heute
größeren Organiſationen: Der Heſſiſche Verkehrsverband, der ſich
Odenwald und Bergſtraße einſetzt; der Odenwald=Verkehrsbund, der
in der Hauptſache mit der Verbeſſerung der Verkehrsverbindum
befaßt; der Verkehrsausſchuß der Bergſtraße, der ſich der Reklame
die Vergſtraße angenommen hat.
Gelder für eine wirklich ſpürbare Reklame in Zeitungen uſw. au
det augenblicklich nur der letztere auf. Iſt es nicht möglich, dem Hel
ſchen Verkehrsverband, als der Dachorganiſation all dieſer Beſtres
gen, die Zenrralpropaganda zu übertragen und ihm die dazu notm
digen Mittel zu geben? Auch von Staats wegen denn der Staat hat
größten Vorteil davon!
Wir müſſen in Heſſen zu einer Einheit in E
Fremdenwerbung kommen! Sonſt gehen der
Beweg=
zuviel Gelder verloren, und es beſteht weiterhin die Gefahr, daß
immer mehr Vereine aus einem „tiefgefühlten dringenden Bedürß
heraus” um die Fremdenwerbung kümmern wollen.
die ſolches Zuſammengehen hat, ſeien kurz angedeutet. Bei einem
großen Anzeigenauftrag — und um einen ſolchen kann es ſich ja dann
nur handeln — gewähren die Zeirungen einen höheren Rabattſatz wie
bei kleineren Abſchlüſſen, zumal es ſich um feſte, innerhalb eines Jahres
abzurufende Aufträge handelt. Weiterhin iſt eine größere Beweglichkeit
in der Inſertion gegeben, indem man anläßlich beſonderer, aktuell
werdende Ereigniſſe (z. B. Baumblüte, Burgfeſte, Trachtenfeſte) mit
einer verſtärkten Folge von Anzeigen werben kann, was andererſeits
bei Aufträgen eines Einzelnen zu einer Unmenge von Schreibarbeit
und Dispoſitionsänderungen führt.
Die Vorteile eines Anzeigenabſchluſſes auf eine gewiſſe
Millimeter=
zahl im Anzeigenteil ſind bekannt genug, ſo daß man ſie nicht bis ins
einzelne zu verfolgen braucht.
Dazu kommen weitere Vorteile. Gerade bei der
Verkehrswer=
bung iſt die redaktionelle Unterſtützung von allergrößter Wichtigkeit.
Es ſei hier von vornherein feſtgeſtellt, daß die Schriftleitungen der
deutſchen Zeirungen von ſich aus ſeit jeher für ein empfehlenswertes
Reiſegebiet ſich eingeſetzt haben und daß gerade hier eine Reklame in
Form redaktioneller Hinweiſe in den ſeltenſten Fällen Gegenliebe findet.
Aber es iſt andererſeits verſtändlich, daß auch hier leichter Gehör zu
finden iſt, wenn man dem Wunſch um Aufnahme eines Artikels anfügen
kann, daß man um Unterſtützung eines Anzeigenauftrags bittet.
Voraus=
geſetzt, daß man
1. keinerlei Bedingung ſtellt, alſo die Trennung zwiſchen
Nedaktion und Verlag unter allen umſtänden
wahrt, daß man
2. wirklich etwas zu bieten hat, von dem die Schriftleitung ſich mit
Recht ein Intereſſe ihrer Leſerſchaft verſprechen kann, und daß man
Wir veröffentlichen die vorſtehenden Ausführungen gerne,
ſie ſich mit dem gerade in unſerer Zeir ſo außerordentlich wichtt
Gebiet der Reklame, insbeſondere mit der Fremdenwerbung, befaſ
Eine öffentliche Diskuſſion über dieſe Fragen kann nur von jedem w
ſchaftlich Denkenden begrüßt werden. Wenn wir indeſſen mit dem 2
faſſer des Artikels nicht völlig einer Meinung ſind, ſo beruht uns
gegenteilige Anſchauung in manchen Punkten auf Erwägungen, die
folgenden kurz ſkizziert ſeien: Jede Redaktion wird — beſonders
Neiſezeir — in allerlei Formen die „Fremden gegenden Deutſchlan
unterſtützen. Immer aber wird es eine indirekte Unterſtützung ſein,
trotzdem oder vielleicht gerade deshalb um ſo wertvoller iſt, weil ſie ob
tiv iſt. Es wären hier nur die vielerlei Reiſefeuilletons zu nennen.
denen — wenn auch unbewußt — für den beſchriebenen Ort gewor:
wird. Mit Recht betont der Artikel die Unabhängigkeit der
Redak=
vom geſchäftlichen Teil; dieſe Unabhängigkeit würde geopfert werd
wenn eine derart enge Verbindung zwiſchen Anzeige und Artikel
ſtünde, wie ſie dem Verfaſſer der vorſtehenden Ausführungen offen
doch vorſchwebt. Da aber ja auf die Dauer nur ein Gebiet
Frems=
verkehrsverbung treiben wird, wenn es ſich lohnt, wenn alſo im 2
wußtſein weiterer Kreiſe das Gebiet als etwas durchaus. Wertvo=
und Sehenswertes betrachtet wird, dann iſt auch die Möglichkeit, ja
Wahrſcheinlichkeit groß, daß dieſem Gebiet ſich irgend ein
Reiſeſch=
ſteller zuwendet, deſſen feuilletoniſtiſche Arbeit dann verwendet wil
Auf dieſe mittelbare, logiſche Weiſe ſind die Fäden verknüpft.
Abgeſehen von dieſen prinzipiellen Erwägungen muß man u. E. /O0f
Frage doch ſehr lebhaft erörtern, ob eine Gemeinſchaftswerbung
ei=
ſo benachbarten Gegend, wie es der Odenwald iſt, in Darmſtadt ei
irgend einem Wert und irgend einem Erfolg begleitet iſt. Uns
ml=
ſcheinen, als ob für eine Reklame in der näheren. Umgebung 9e.
Odenwaldes doch die Einzelreklame der Einzelortſchaften in Frage kän,
die allerdings — das darf ruhig zugegeben werden — noch in viel
geringem Maße ausgeübt wird. Erſt von einer gewiſſen Entfernuu
her wirkt der Odenwald als ein komplexes Gebiet, als ein einher
liches Reiſeziel. Und erſt in einer gewiſſen Entfernung, in ein
gewiſſen Radius, wird eine gemeinſchaftliche Werbung am Platze ſei,
follte dann allerdings auch — und darin ſtimmen wir mit dem Verfaſ
der obenſtehenden Ausführungen vollkommen überein — in großzüg
ſter Weiſe in Angriff genommen und durchgeführt werden. Von eir
Gemeinſchaftsfremdenwerbung des in ſich geſchloſſenen Odenwalds ety
im Rheinland, in Berlin, im Ruhrrevier uſw. — der eine gemeinſchat
liche Werbung dieſer Gegenden wiederum in unſerer Gegend entſprä
—, wären wohl die Vorteile für alle Teile der Volkswirtſchaft zu
hoffen, die ihr gerade in der heutigen Zeit ſehr zu wünſchen wärell
Cp. Pfungſtadt, 27. Auguſt. Auf dem Zuchtviehmarkt
wurden insgeſamt 9 Faſelochſen, 4 Faſeleber und 98 Ziegen bzw. Böcke
abgeſetzt. Sämtliche vom Ziegenzuchwwerein Bickenbach ausgeſtellten
Zie=
gen konnten verkauft werden. — Das mit dem 1. Preis gezogene Los
der Marktlotterie (Nr. 4930) wurde nicht verkauft. Der Gewinn
iſt alſo an die Marktlotterie zurückgefallen. — Das
Gartenkdn=
zert, das vom Arbeiter=Fußballverein am Sonntag im Gaſthaus
Lau=
tenſchläger veranſtaltet worden war, erfreute ſich infolge des günſtigen
Wetters eines guten Beſuches. Die Muſik wurde vom Muſiwverein geſtellt.
Die Arbeiterwohlfahrt Pfungſtadt hält am Donnerstag abend im Lokal
Weigel eine Jahreshauptverſammlung des Hauptausſchuſſes ab. — Im
benachbarden Hahn ſteht der Pflaumenbaum eines Einwohners in der
Rheinſtraße zum zweitenmal in voller Blüte.
Cp. Hahn bei Pfungſtadt, 27. Aug. Am Modaubachdamm
ſollen verſuchsweiſe mehrere Kirſchbäume angepflanzt werden. Eine
Preisſtiftung für die Kreisausſtellung des Obſt= und
Gartenbauverban=
des in Darmſtadt iſt vom Gemeinderat abgelehnt worden.
Für Reise, Wanderungen
und Wochenende vergeſſen Sie nicht die herrlich erfriſchend ſchmeckende
Pfeffer=
minz= Zahnpaſte Chlorodont. Tube 60 Pf. und 1 Mk., und die dazugehörige
Chlorodont=Zahnbürſte mit gezahntem Borſtenſchnit von beſter Qualität für
Erwachſene 1.25 Mk., für Kinder 70 Pf., zur Beſeitigung fauliger,
übel=
riechender Speiſereſte im den Zahnzwiſchenräumen und zum Weißputzen der
Zähne. Erhältlich in allen Chlorodont=Verlaufsſtellen in der bekannten
blau=
weiß=grünen Original=Packung.
IV 1015
Die hieſige Ortsgruppe der Arbeiterwohlfthrt hält kommenden
Sams=
tag und Sonntag einen Blumentag ab. — Am Sonntag (Jugenrſonntag)
fand in der Kirche der Eröffnungsgottesdienſt des Konfirmandenunter=
richts ſtatt. — Der für Sonntag vorgeſehene Spaziergang des
Frauen=
vereins wurde um acht Tage verſchoben.
Cp. Pfungſtadt, 27. Aug. Geſchäftsjubiläum. Das Uhren=,
Gold= und Silberwarengeſchäft Wilhelm Martin kann in dieſer Woche
auf ein 60jähriges Beſtehen zurückblicken. Das Ecke Main=,
Eberſtädter=
ſtraße und Bornſtraße liegende Geſchäfsthaus iſt in der letzten Zeit
um=
gebaut, vergrößert und renoviert worden. — Hohes Alter. Die
Witwe Luiſe Krauskopf in der Sandſtraße konnte dieſer Tage ihren
83. Geburtstag begehen. — Die Reparatur an der Gemeinde=
Brücken=
waage iſt fertiggeſtellt. Die Wiegegeſchäfte können alſo wieder auf der
Waage der Gemeinde vorgenommen werden.
G. Ober=Ramſtadt, 27. Aug. Waſſerbezugsordnung. Der
Entwurf einer Waſſerbezugsordnung für die Gemeinde Ober=Ramſtadt
liegt gegenwärtig auf dem Bürgermeiſtereibüro während der
Dienſt=
ſtunden zur Einſicht der Intereſſenten und Erhebung etwaiger
Einwen=
dungen offen. — Abholen von Schutt uſw. Am Freitag dieſer
Woche läßt die Gemeinde durch ein Fuhrwerk wieder altes Geſchirr,
Schutt und ſonſtigen überflüſſigen Hausrat in den einzelnen Ortsſtraßen
abholen und nach der Schuttabladeſtelle am Eichelberg verbringen. Die
Abliefernden müſſen die Gegenſtände ſelbſt zum Wagen verbringen,
bzw. verbringen laſſen, es genügt keinesfalls, daß ſolche einfach auf der
Straße vor den Häuſern abgeſtellt werden.
k. Roßdorf, 27. Auguſt. Feuerwehrinſpektion. Vorgeſtern
vormittag wurde die Inſpektion der hieſigen Frewilligen und
Pflicht=
feuenwehr durch den Kreisfeuerwehrinſpektor, Herrn Karpfinger aus
Darmſtadt, vorgenommen. Die einzelnen unter dem Kommando des
hie=
ſigen Feuerwehrkommandanten Herrn Emig ausgeführten Uebungen
waren gut durchgeführt und fanden ſämtlich die Anerkennung des Herrn
Kappfinger. Auch wurde der Pflichteifer der Wehr als lobenswert
be=
zeichnet. Im Anſchluß an die Exerzierübungen und Beſichtigung der
Geräte fand eine Brandangriffübung ſtatt, die ebenfalls zur
Befrie=
digung verlief. Man kann daher der hieſigen Feuerwehr zu ihrem
Er=
folg nur gratulieren. Es wäre ſehr begrüßenswert, wenn ſich noch
ver=
ſchiedene junge Leute in den Dienſt dieſer der Allgemeinheit dienenden
Sache ſtellten. Auch die durch die bei der Feuerwehr vertretenen
Maun=
ſchaften der Sanitätskolonne vom Roten Kreuz angelegten Nowverbände
fanden die Anerkennung des Inſpektors.
— Groß=Bieberau, 26. Auguſt. Am B. Auguſt feiert Herr Karl
Nieder 1. Drehermeiſter, zu Groß=Bieberau, ſeinen 80. Geburtstag in
voller, Rüſtigkeit.
b. Erbach i. O., 26. Aug. Verſetzung. Herr Regierungsrat
Schwan beim Kreisamt Erbach wurde in gleicher Eigenſchaft an das
Kreisamt Schotten verſetzt. An ſeine Stelle tritt mit Wirkung vom
1. September d. J. an Herr Regierungsrat Rindfuß.
(f. Virkenau, R. Auguſt. Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich
am Sonntag in früher Morgenſtunde hier auf der Provinzialſtraße
zwi=
ſchen Birkenau und Reiſen. Der Fahrer eines Motorrades mit
Bei=
wvagen verlor in der erſten Kurve nach Biukenau in dem dichten Nebel
anſcheinend die Herrſchaft über ſein Rad und fuhr über den
Straßen=
graben auf einen Acker. Das Rad überſchlug ſich und der Fahrer ſowie
die beiden Begleiter wurden auf den Acker geſchleudert. Während der
Fahrer ſelbſt keine und der Inſaſſe des Beiwagens nur leichte Ver
letzungen erlitt, wurde ein auf dem Sozius ſitzender älterer Herr derart
ſchwer verletzt, daß er auf dem Transport in das Krankenhaus
Weiu=
heim verſtarb. Die Fahrer ſollen aus Mannheim ſein. Bei dem
der=
ſtorbenen älteren Herrn dürfte die Todesurſache Genichbruch ſein.
A. Schlierbach, 27. Auguſt. Einweihungsfeier
ebangel. Kirche in Schlierbach. Nachdem in mehrwöchen
licher Arbeit unſere Kirche teilweiſe umgebaut und renoviert word!
war, fand vorgeſtern ihre feierliche Wiedereinweihung ſtatt. Schon
Beginn des Gottesdienſtes war die Kirche überfüllt. Von den erſchiem
Feſtgäſten wären beſonders zu erwähnen die Herren Superintende
Dr. Müller, Darmſtadt, und Dekan Bernbeck, von Hirſchhorn, als
V=
treter des Dekanats Erbach, ferner Pfarrer Wahl, der als erſter Pfarr
nach Wiederſelbſtändigmachung des Kirchſpiels im Jahre 1908 hier E
1915 amtierte, und Graf Konrad von Erbach=Erbach. Die Feſtpredü
hielt der Ortsgeiſtliche, Herr Pfarrer Hartmann, der auf die Bedeutn
der Kirche im Leben des Menſchen bei Taufe, Konfirmation, Trquum
und Beerdigung, in Freud und Leid, hinwies. — Herr Superintende=
Dr. Müller beglüchwünſchte die Kirchengemeinde mit ihren 17 Kir0
ſpielsfilialen zu dem ſchmucken Gotteshaus, das von dem Kirchenmal
Kienzle, Eberſtadt, ſo geſchmachvoll ausgemalt wurde. Er ermahnte S
Gemeinde, ihr Gotteshaus in Ehren zu halten und Gottes Wort nirt
nur darin hören, fondern auch im Leben draußen in die Tat umſetzu
zu wollen. Sodann hielt Herr Dekan Bernbeck eine Anſprache,
der er betonte, daß der ſchönſte Schmuck eines Gotteshauſes eine zub
reich zur Andacht verſammelte Gemeinde ſei. Auch die Gegenwart ho5
noch etwas Wertvolles von der Kirche zu gewinnen, denn Jeſu
Lch=
habe auch dem modernen Menſchen noch etwas zu bieten, was imm
und ewig und unvergnäglich iſt. Beſonders trugen zur Feierlichkeit 84
Gottesdienſtes bei der Poſaunenchor Gadernheim, der unter Leitur
von Herrn Kippel zwei ſchöne Motetten und gemeinſam mit der Drg
noch zwei Choräle ſpielte, und der hieſige Männergeſangverein „Sänge;
luſt”, der, von Herrn Lehrer Heß dirigiert, die zwei Chöre „Das iſt de
Tag des Herrn” und „Der Herr iſt mein Hirte” vortug. So
könne=
nun wieder die Gottesdienſte in unſerer ſchmucken Kirche zu gewohnte
Zeit ſtattfinden. Noch lange wird dieſe Einweihungsfeier in der Erim
rung der Teilnehmer nachklingen.
j. Von der Bergſtraße, 27. Auguſt. Die achtjährige Schüllerin Frieh=
Koch, Tochter eines Lederarbeiters, wurde in Hemsbach a. d. B.
vo=
einem Durchfahrenden Berliner Auto, in das ſie unvorſichtig
hineinlie-
totgefahren. Das Auto war langſam gefahren.
Zefit
Ca. Lorſch, 27. Auguſt. Die Tabakernte hat bereits begonner.
eine Tätigkeit, die der hieſige Landwirt dieſes Jahr mit beſonderer
Ba=
friedigung aufnimmt. Ueberaus günſtige Witterungsverhältniſſe hatte
die Grundlage geſchaffen, daß der Tabak ſich prächtig entwickeln konnte
Beſonders die warmen Regenſchauer in den letzten Wochen hatten
bie=
zu ſeinem Wachstum beigetragen. Selten ſchön ſteht er dieſes Jahr d
und verſpricht eine gute Ernte. Wie in Quantität, wird er auch i
Qualität nicht zurückſtehen, und dadurch ſteht zu erwarten, daß auch ein
guter Preis wird erzielt werden können. Den Landwirten wird die z—
erwartende Einnahme gut tun, denn ſie haben infolge der ſchweren
ſtem=
erlichen Belaſtung eben ſchwer zu kämpfen und gerade hier ſind ſie ſahf
ausſchließlich auf dieſe Einnahmequelle angewieſen. Allerdings wird nock 0 7E
geraume Zeit vergehen, bis die Leute den Gewinn ihrer vielen Arbeits
die der Tabak verurſacht, werden einheimſen können. Denn das Eiſt= NO
Qualität erzielen will, denn nach der Qualität nichtet ſich der Preis.
ekau
— Gernsheim, R. Aug. Wafſerſtand des Rheins
26. Auguſt: 0,45 Meter; am 27. Auguſt: 0,38 Meter.
— Hirſchhorn, 27. Aug. Waſſerſtand des Neckars
26. Auguſt: 0,53 Meter; am 27. Auguſt: 0,60 Meter.
auns Lurtz.
Oberheſſen.
v. Bad=Nauheim, 26. Aug. Sozialiſtiſche Kulturtagnnh=
Die vom Sozialiſtiſchen Kulturbund veranſtaltete Kulturtagung für die=
Provinz Oberheſſen fand geſtern bei einer Beteiligung von über 200*
Beſuchern hier ſtatt. Bei der Morgenfeier in der überfüllten Turnhalle:
hielt Univerſitätsprofeſſor Dr. Kinkel=Gießen den Feſtvortrag über „So.
zialismus, Kultur und Kunſt”. Muſikaliſche und turneriſche Darbietue
gen umrahmten die Rede. Bei der öffentlichen Kundgebung am Nach
mittag im Hochwalde ſprachen Staatspräſident Dr. Adelung, der
leb=
haft begrüßt wurde, Frau Landtagsabgeordnete Röhle=Frankfurt a. M=
und Jugendſekretär Drott=Darmſtadt über Sinn und Zweck der
Kultur=
beivegung. Als Gaſt wohnte Präſident Hörſing, der zurzeit hier zu
Kur weilt, den Veranſtaltungen bei.
ummer 238
Mittwoch, den 28. Auguſt 1929
Seite 7
ſie glückliche Geburt eines geſunden Mädchens
zgen in dankbarer Freude an
Studienrat Regierungsbaumeiſter a. O.
Bernhard Engroff und Frau
Anna, geb. Schwarz.
tarmſiadt, den 27. Auguſt 1929.
inrichsſraße 190, z. Zt. Klinik Dr. Wolff=Hoffmann.
(*
Dankſagung.
(Statt Karten.)
für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
ſeim Hinſcheiden meines lieben, unvergeßlichen
Hatten, insbeſondere für die ehrenden Worte
ſes Herrn Horſt, Vorſitzender des
Krieger=
vereins Stockſiadt, ſage ich hierdurch meinen
derzlichen Dank.
Frau Marie Krug Wwe.
Stockſiadt, den 27. Auguſi 1929
Für die uns anläßlich
unserer Vermählung
er-
wiesenen
Aufmerksam-
keiten danken herzlichst
Friedrich Stein
u. Frau Helene
geb. Lucas.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme
an dem uns betroffenen ſchweren Verluſie ſagen
wir Allen herzlichen Dank. Ganz beſonders
danken wir den Gemeindeſchweſtern für die
Jaufopfernde und liebevolle Pflege.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Marg. Delp
und Kinder.
Darmſiadt, den 28. Auguſi 1929. (13569
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und
Be=
kannten hiermit die ſchmerzliche
Nachricht, daß es Gott dem
All=
mächtigen gefallen hat, meine gute
Gattin,unſere treuſorgendeMutter,
Schwiegermutter, Großmutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Marg. Siſcher
geb. Geeger
heute Vormittag 7½ Uhr, nach
kurzem Leiden, im 55.
Lebens=
jahr, zu ſich abzurufen. (13562
Pfungſtadt, 26. Auguſt 1929.
Im Namen
der trauernden Hinterbllebenen:
Wilhelm Fiſcher
Gaſtwirtſchaft und Kohlenhandlung
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 28. Auguſt, nachm. 2½ Uhr,
vom Trauerhauſe aus, ſtatt.
Wolle und Daunen
Reinigen und
Auf=
arbeiten, ſowieNeu=
Sielporucn anfertigung. Beſte
Referenzen,BLITZ‟, Ballonplatz 6. (13227a
Todes=Anzeige.
Am 27. Auguſi 1929, 77 Uhr morgens verſchied
unerwartet mein geliebter Bruder, Herr
Mtcutv Amdten
Photograph
Darmſtadt, den 28. Auguſt 1929.
In tiefſter Trauer:
Otto Umbreit.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 29. Auguſt, nachmittags
3 Uhr auf dem alten Friedhof ſtatt.
(13568
Schreib=
maſchine
vermietet
Carl Winkel
Darmſtadt
Rheinſtr. 28. (4944a
Mainz
Große Bleiche 28.
Todes=Anzeige.
unſeres Vereinskameraden
Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht unſere
Mitglieder von dem unerwartet ſchnellen Ableben
Photograph
in Kenntnis zu ſetzen. Wir verlieren in dem
Ver=
ſtorbenen einen treuen, jederzeit hilfsbereiten
Kameraden und einen tatkräftigen Förderer
un=
ſeres Vereins. Ehre ſeinem Andenken! (13584
Rol=Weiß, V. ſ.R., Darmſtadl.
Die Beerdigung findet am Donnerstag nachmittag
3 Uhr auf dem alten Friedhof ſtatt. Wir erſuchen
unſere Mitglieder um zahlreiche Beteiligung.
Von der Reiſe
zurück
Dr. Sinder
Haut= und
Harnkrank=
heiten
Frankfurterſtr. 16½;
(*gmg!
Meine
Gprechſtunden
ſind von 11—1,
3—5 Uhr, ſonſt nach
Vereinbarung.
Graphologin
Marianue Kohlheyer
Heidelbergerſtr. 6.
Tel. 4464. (13323b
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Anteilnahme, ſowie für die
zahl=
reichen Blumenſpenden beim
Heim=
gange unſerer unvergeßlichen
Ent=
ſchlafenen danken wir Allen innigſt.
Beſonderen Dank Herrn Pfarrer
Beringer für ſeine tröſtende
Grab=
rede.
Ludwig Scherer
Helena Scherer.
Darmſtadt, den 27. Auguſt 1929.
für Ein= und
Mehr=
zimmerheizung
Adolf Kienzle
Schützenſtraße 12 86a Telephon 1426
T.13424
Kaschstolle
sämtlich im Preise
ganz bedeutend ermäßigt
Woll-Mousseline
beste Qualitäten . . . Meter 1.95, 1.25, A O9
Wasch-Kunstseide
herrliche Muster . . . Meter 0.95, 0.75, S0‟
Trachtenstoffe
echt Indanthren Meter 0.98, 0.78, 0.58, Ao
Zefir für Hemden und Kleider,
be-
sonders gute Qualitäten Mir. 0.78, 0.58, SoT
Große Posten Stickereien
Posten II
Posten III
Posten I
Wert bis 35 Wert bis 509 Wert bis 60
Ueter 109 Uleter 1S9 Ueter 189
Geschäftshaus (13574
B. RellIeiA
Ludwigstr. 15
Darmstadt
VEMALOL RADERUNGEN Ls204a
Haarformer
Gruppe
Darmstadt
Es empfehlen sich in
Ondulation
Dauerwellen
Theaterfrisieren
Schönheitspflege
Wasserwellen
Manieure
L Bein
Elisabethenstraße 34
E Köhler
Ernst-Ludwigstraße 22
C. Stelnmet=
Ludwigstraße 8
W. Hermes
Luisenstraße 8
G. Nicklas
Grafenstraße 24
H. Streckert
Rheinstraße 31
A. Wilhelm
Nd.-Ramstädterstr. 53
P. Klein
Kirchstraße 17
K. Schufs
Luisenplatz 4
Fr. Wegener
auteschlägerstraße 32
HANDZEICHNUNGEN
EI8TER KÜNSTLER in reicher Auswahl billig
IUNSTSALON JULIUS HERGT
An- und
Vrtauf von Brillanten
Gd- und Silbergegenständen. (12602,
hrtz-Wulff, Rheinstr. 22.
Zündapp
mit el. Licht, Soz.,
fahrbereit, billig zu
verkaufen. Kahlert=
ſtraße 13.
Geschäfts-Verlegung!
Ab 1.
September 1929 befindet sich
unsere
Dampf- 1. Haushaltwäscherei
Kiesstraße 31
Dampfwäscherei Geschw. Hafner
Darmstadt — Telefon 2406 (13550
Obige Geschäfte bürgen für fachmännische Bedienung! (13265b
Haarformergruppe Darmstad
Bäumer’s Vervielfältigungsbüro
Darmstadt / Rheinstr. 8/ Fernsprecher 1223
Neu aufgenommen:
Offset-Vervielfältigungen
die schönsten und billigsten Vervielfältigungen!
Massen-Vervielfältigung von
Rund-, Empfehlungs- und Werbeschreiben
(Mitvervielfältigung von Kllschee, Firmastempel,
hand-
schriftliche Unterschrift oder Faksimile.)
Briefköpfen / Flugblättern / Formularen
Hand- und Maschinenschrift / Preislisten
Noten / Prospekten / Vordrucken aller
Art / Zeichnungen usw. in unbegrenzter
Auflagehöhe.
Schnelle und pünktliche Lieferung!
Zur Einführung Vorzugspreise!
ELeGtrold-
Käger
Georgenstr. 11
Telephon 2579.
(6724a)
INOLEUM
u. TAPETEN
Die hygienisch verpackte
oins Bankräiste
Fr. 10 I Ia Gnaltzt „80.
bekommen Sie RUF in der
Parfümerie FRANK
Elisabethenstraße 9 (Alleinverkaud
Stützer
Schützenstr. 5 (6616a
Damen-
Hüte
in großer. Auswah
in modernen Farber
und Formen zu bil
ligſten Preiſen finden
Sie in der (13565.
Hutzeutrale
AuguſteWenzel
Darmſtadt
Saalbauſtraße Nr. 23.
Fernruf 4130.
Eigene Fabrikation.
(13565a)
HABEN SIE STOER?
Anzug nach Maß mit Zutat.
33 Mk. Extra Verarbeitung
45 Mk. mit zwei Anproben
„FORTSCHRITT
Schneidere (10550a
LUDWIGSSTR. 16, II
10% Sonder=Rabatt
gewähre ich wegen vorgeſchrittener Saiſon
auf meine bekannt erſtkl. Markenräder:
Allright, Corona, Dixi, Herkules u. W. K. G.
ſowie auf ſämtl. Teile. — Spezialräder
mit Garantie 60 Mk. — Reparaturen
prompt, gut, billig. (13563a
Mauerſtr.
Fahrradhaus Schneider. Nr.6
DIE FRAV
v. Dr med. H. Paull,
mit 76 Abbildungen.
Inhalt: Periode, Ehe,
Geſchlechtstrieb,
Krankh., Abweich, v.
d. natürl.
Geſchlechts=
empf., Schwanger
ſchaft, Verhüt, und
Unterbrechung,
Wo=
chenbett, Pflege d
Säugl., Proſtit.,
Ge=
ſchlechtskrankheiten,
Wechſelja re. Prei
4 ℳ. geb. 5 ℳ und
Porto, R. Dſchmann,
Konſtanz 136.
(II.Kg 203)
(13391b
Zeppiche
eutſche Qualitäten
lief.ohneAnzahl.
Zahlbar
in 12 Monatsrat.
ausw. Spezialhaus.
Schreib. Sie ſof. unt.
TL. 106 Geſchſt. (13522b
bis zu einem Jahr Kredit, ohne Aufſchlag,
jefert Frankfurter Wäſchegeſchäft. Eigene
Fabrikation. (Kein Abzahlungsgeſchäft.)
Ver=
treter=Beſuch unverbindlich (auch auswärts),
M. Ruhhalter
Frankfurt a. M., Reineckſtraße 15. (*md
ff. Tafelbutter
z. Zt. ce
per Pfund verſendet in
MNark 1.,55 9 und 6Pfund=Paketen
per Nachnahme zu billigſten Tagespreiſen
F. Lorenſcheit, Heydekrug. Gegr. 1878.
(I. Bln. 13571)
Brenntannäpfel
zu Mk. 1.25 p. hl.
von 10 hl. an Mk. 1.20 p. hl.
liefert trei Haus (13275a
Fernspr.
Conrad Appel — o —
Seite 6
Mittwoch, den 28. Auguſt 1929
Aus Heiſtn.
Tagung der heſſiſchen Kinderreichen.
Nummer 2331,M
Gemeinſchaftswerbung im Fremdenverkeß
WSN. Biebesheim, 26. Aug. Geſtern fand hier in
Anweſen=
heit zahlreicher Behördenvertreter eine Landesbonferenz für den
Heſſi=
ſchen Verband des Reichsbundes der Kinderreichen ſtatd. Zahlreiche
Bundesmitglieder füllten den Saal bis auf den letzten Platz.
Reichs=
bundespräſident Konrad führte in ſeinem Referat u. a. aus: Der Staat
hat eine hohe Pflicht, die Familie zu fördern und geſund zu erhalten.
Nicht die Zahl der Kinder tut es freilich, ſondern auch auf ihre
Quali=
tät muß Gewicht gelegt werden. Am beſten gebeiht das Kind in der
Gemeinſchaft von Geſchwiſtern. Kinder bedeuten den Frühling eines
Volkes. Nicht über die Junggeſellenſteuer iſt der Schutz der
Kinder=
reichen anzuſtreben, ſondern über den Weg der Senkung der
Neal=
ſteuern, der Schullaſten und der Förderung des Wohnungsbaues der
Kinderreichen. Erwerbsloſe Kinderreiche ſollten Erziehungszuſchüſſe
er=
halten. Kinderreichtum iſt rechte Schule des Sozialismus, bedeutet
Ab=
wehr von Eheſcheidungen, lernt Bruderliebe, erfüllt Naturgeſetze der
Frau uſw. Die Kinderloſigkeit ſei zurzeit in Deutſchland groß und
habe ihren Grund in der Selbſuchnt und dem Mißverſtehen der
Ver=
bundenheit von Familie und Volk. Nicht durch Kinderloſigkeit ſei die
Arbeitsnot zu beheben. Für das nächſte Jahr rechne man mit einem
Ausfall von 200 000 Lehrlingen, und heute ſchon ſeien es 500 000 Jugend.
liche weniger als 1915. Deutſchland habe den Geburtenzuwachs in 15
Jahren ſchon ſo ſtark eingeſchränkt, wie Fraukreich es innerhalb der
letzten 70 Jahre getan hat. Die Urſache des verderblichen Zuſtandes
liege vielfach in der falſchen Weltanſchauung. Die Ehe müſſe wieder
heilig werden, und als Sünde müſſe es angeſehen werden, wenn man
die Quellen des Lebens verſchüttet. Die Frau müſſe möglichſt wieder
aus dem Erwerbsleben abtreten. Dafür müſſe der Staat die
Kinder=
reichen ſtärker ſtützen. Die Führer der Kinderreichen hätten heute noch
bei Parlamenten und Negierungsſtellen manche Schwierigkeit zu
über=
winden, wenn ſie ſich beſtrebt zeigen, die Forderungen der Kinderreichen
zur Geltung zu bringen. Nur zu Wahlzeiten würden ſich die Parteien
der Kinderreichen entſinnen. Der Redner ſchloß mit der Aufforderung
zur Mitarbeit an den Aufgaben des Bundes der Kinderreichen zum
Wohle und zum Glücke des Vaterlandes. Sympathieerklärungen gaben
u. a. Miniſterialrat Lippert für die heſſiſche Regierung, Bürgermeiſter
Hamann für die Gemeinde Biebesheim, „Vertreter der Konfeſſionen
und Kreisſchulrat Loos=Groß=Gerau. Als Vertreter des heſſiſchen Mi=
niſters für Arbeit und Wirtſchaft „machte Oberregierungsrat Knoll
warmherzige Ausführungen. Er ſprach von dem Glück des
Kinder=
reichtums und von der bitteven Einſamkeit der Kinderloſen. Zum
Schluß der Verſammlung nahmen die Anweſenden einſtimmig eine
Entſchließung an, in der die Regierungsſtellen um Gewährung von
verbilligten Baudarlehen für Angehörige des Bundes erſucht werden.
Einige Schlußworte ſprach der Ortsgruppenvorſitzende Netſcher=
Biebesheim.
An. Arheilgen, 27. Auguſt. Jubiläum der Freiw.
Sani=
tätskolonne. Nächſten Samstag und Sonntag gedemkt die hieſige
Freiw. Sanitätskolonne vom Roten Kreuz die Erinnerung an ihre vor
25 Jahren erfolgte Gründung feſtlich zu begehen. Die Vorbereitungen
ſind ſo gut wie abgeſchloſſen. Von den feſtlichen Veranſtaltungen ſeien
der Begrüßungsabend am Samstag abend im Gaſthaus „Zum weißen
Schwanen” erwähnt, der eine ſehr gbwechſlungsreiche Vortragsfolge
bringt, dann am Sonntag vormittag um 8 Uhr eine kleine Feier auf dem
Friedhof zum Gedenken an die gefallenen und geſtorbenen Kameraden.
Das größte Inteveſſe wird wohl die Veranſtaltung am Sonntag
nach=
mittag erwecken. Die Freiwv. Sanitätskolonne vom Roten Kreuz wird
in Gemeinſchaft mit der Freiw. Feuerwehr eine größere Uebung
vor=
nehmen, woran ſich eine Kritik anſchließt. In liebenswürdigſter Weiſe
haben zu den Veranſtaltungen ſämtliche Geſang=, Turn= und
Sport=
vereine, ſowie die Kapelle der Freiw. Feuerwehr, Orcheſtervereinigung
und Poſaunenchor ihre Mitwirkung zugeſagt. Darüber, daß unſere
Ge=
meinde ſtolz darauf ſein kann, eine Kolonne von der Tüchtigkeit und
Rührigkeit der hieſigen Kolonne zu beſitzen, beſteht wohl kein, Zweifel.
Die Tätigkeit der Kollonne kann heute aus dem öffentlichen Leben unſeres
Ortes nicht mehr fortgedacht werden, und man muß ſtaunen, mit welch
einfachen Mitteln, das alles geleiſtet wird. — Herr Stadtbaumeiſter
Reinhard Has und Frau konnten in dieſen Tagen das Feſt der
Gol=
denen Hochzeit begehen. Aus dieſem Anlaß wurde eine große
Menge Gratulationen und Geſchenke dem werehrten Jubilar zuteil.
— Weiterſtadt, 27. Aug. Gründung einer Freiw.
Sani=
tätskolonne vom Roten Kreuz. Einem lange gehegten
Be=
dürfnis entſpricht die Gründung einer Freiw. Sanitätskolonne, die am
30. Juli dahier ſtattfand. Um das Zuſtandekommen haben ſich beſonders
die Herren Knecht aus Darmſtadt, Heilgehilfe und 1. Kolonnenführer
der Firma Merck, und Gärtner Adam Bayzer von hier verdient gemacht.
Letzterer wurde auch in der Gründungsverſammlung einſtimmig zum
Kolonnenführer und 1. Vorſitzenden gewählt. Stellvertreter iſt Heinr.
Danz. Bis jetzt zählt die Kolonne nahezu 40 Mitglieder. Leitender
Arzt für die nötigen Unterrichtsübungen, die Montags und Mittwochs
abends bei Gaſtwirt Schöneberger ſtattfinden, iſt der Ortsarzt Dr. med.
Röder. Von ſeiten des Heſſ. Landesvereins wurden in liebenswürdiger
Weiſe 3 Tragbahren, Verbandsmaterial uſw. ſowie auch bare Mittel
zur Verfügung geſtellt. Junge Leute, die geſonnen ſind, der Kolonne
beizutreten, wollen ſich recht bald an den Uebungsabenden oder beim
Kolonnenführer melden.
J. Griesheim, N. Auguſt. Die Gewerbeſchau im Bild.
Unſer Photographenmeiſter Gerr Robert Lindacher ruft uns nochmals
zurück in Griesheims großartige Gewerbeſchau und hat unter den
ſchwierigſten Lichtverhältniſſen gutgelungene Aufnahmen im Schaufenſter
der Buchdruckerei Baſſenauer ausgeſtellt. — In einem Hauſe in der
Pfützenſtraße wurden 30 junge Hühner durch Marder totgebiſſen und
teils berſchleppt. — Nachdem das Miniſterium der Finanzen Abteilung
für Bauweſen, den Plan für die Neueinteilung und den Antrag auf
Umlegung der Grundſtücke zwiſchen Neuer Darmſtädter Straße und
Heinrichsſtraße genehmigt hat, liegen die Vorarbeiten in der Zeit vom
26. Auguſt bis 4. September d. J. auf der Bürgermeiſterei während der
üblichen Dienſtſtunden offen. Einwendungen können während der
Offen=
legungszeit bei der Bürgermeiſterei ſchriftlich oder zu Protokoll erhoben
werden. Gleichzeitig ſind die Beteiligten aufgefordert worden, die
Gin=
träge der Eigentums= und ſonſtigen Rechtsverhältniſſe in den
öffent=
lichen Büchern, inſoweit ſie den beſtehenden Verhältniſſen nicht mehr
entzſprechen, innerhalb eines Monats bei dem zuſtändigen Amtsgericht
berichtigen oder ergänzen zu laſſen, damit die beſtehenden
Rechtsver=
hältniſſe beim Umlegungsverfahren berückſichtigt werden können.
Aa. Eberſtadt, 27. Aug. Geſchäftsjubiläum. Die Glaſerei
Philipp Grimm (Müllerſtraße) kann zu Anfang September ihr 100
jäh=
riges Geſchäftsbeſtehen feiern. — Drei Geburtstagsfeiern.
Wie bekannt, feiern demnächſt drei Jahrgänge gemeinſame
Geburtstags=
feſtlichkeiten. Bei der Geburtstagsfeier der 50=Jährigen wird der
Alterskamerad, Landtagsabgeordneter Dr. Keller=Butzbach, die
Feſt=
anſprache halten. Die Geburtsagsfeier der 40=Jährigen iſt ebenfalls
in beſter Vorbereitung. Bei einer für Samstag abend anberaumten
Verſammlung, die im Gaſthaus „Zur Linde” abgehalten wurde wurde
Ludwig Kaiſer zum Obmann des Ausſchuſſes gewählt. Die
Geburts=
tagsfeier wird anfangs Oktober abgehalten werden. — Die
Vollver=
ſammlung der 30=Jährigen, die am Samstag abend im Gaſthaus „Zur
Roſe” ſtattfand, hat beſchloſſen, die gemeinſame Geburtstagsfeier am
14. September im „Bergſträßer Hof” abzuhalten. Obmann des
Aus=
ſchuſſes iſt Georg Pfeiffer (Frankenſteinerſtraße). — Schießſport.
Der Schießſtand des Vereins „Soldatenkameradſchaft” Eberſtadt, der
hinter den Sportplätzen im Griesheimer Walde errichtet worden iſt, iſt
jeden Sonntag von nachmittags 2 Uhr ab geöffnet. — Am Eingang des
Griesheimer Waldes ſind neue Ruhebänke aufgeſtellt worden. — Der
Fußballverein Germania 1911” hält am Mittwoch abend in
ſeinem Vereinslokal „Zur Roſe” eine außerordentliche
Spielerverſamm=
lung ab, um für die beginnenden Verbandsſpiele, an denen der Verein
mit einigen Mannſchaften teilnimmt, gerüſtet zu ſein. — Die
Auszah=
lung der Invaliden=, und Unfall=Renten für den Monat September
findet bereits am Samstag, den 31. Auguſt ſtatt.
Aa. Eberſtadt, 27. Auguſt. Todesfall. Am Montag nachmittag
wurde die im 64. Lebensjahr verſtorbene Witwe des Fabrikanten
Darm=
ſtädter. Antonie Darmſtädter, zu Grabe getragen. — Blumentag.
Die hieſige Ortsgruppe der Arbeiterwohlfthrt hält kommenden
Sams=
tag und Sonntag einen Blumentag ab. — Am Sonntag (Jugenrſonntag)
fand in der Kirche der Eröffnungsgottesdienſt des
Konfirmandenunter=
richts ſtatt. — Der für Sonntag vorgeſehene Spaziergang des
Frauen=
vereins wurde um acht Tage verſchoben.
Cp. Pfungſtadt, 27. Aug. Geſchäftsjubiläum. Das Uhren=,
Gold= und Silberwarengeſchäft Wilhelm Martin kann in dieſer Woche
auf ein 60jähriges Beſtehen zurückblicken. Das Ecke Main=,
Eberſtädter=
ſtraße und Bornſtraße liegende Geſchäfsthaus iſt in der letzten Zeit
um=
gebaut, vergrößert und renoviert worden. — Hohes Alter. Die
Witwe Luiſe Krauskopf in der Sandſtraße konnte dieſer Tage ihren
83. Geburtstag begehen. — Die Reparatur an der Gemeinde=
Brücken=
waage iſt fertiggeſtellt. Die Wiegegeſchäfte können alſo wieder auf der
Waage der Gemeinde vorgenommen werden.
* Die deutſche Preſſe hat in den letzten Jahren mit Intenſität die
Fremdenverkehrswerbung aufgegriffen und ſich ſtets in den Dienſt dieſer
wirtſchaftlichen Maßnahmen geſtellt. Erfahrungen ſind geſammelt
worden, und es iſt nicht ohne Belang, dieſe Angelegenheit vom
Stand=
punkt des Verbrauchers — des ratſuchenden Reiſenden — zu
unter=
ſuchen.
Schlägt man heute den Reiſeteil einer Zeitung auf, ſo ſtößt man
auf einen Wirrwarr von Bädern= bzw. Stadt=Inſeraten, deren
bunt=
gewvürfelte Placierung die Zerriſſenheit auf dieſem Gebiet auf das
beſte widerſpiegelt. Im Gegenſatz hierzu fallen die geſchloſſenen
An=
zeigenwerbungen z. B. der Schweiz ſtets angenehm auf. Iſt ſolche
Zu=
ſammenfaſſung eines geſchloſſenen Reiſegebiets nicht auch bei uns
mög=
lich, und welche Vorteile ergeben ſich daraus?
Um die Sache im engſten Rahmen zu halten, ſei auf das Reiſegebiet
Odenwald und Bergſtraße hingewieſen. Die Bergſtraße wirbt unter
dem Motto: „Die Bergſtraße — der deutſche Süden” in durchaus
ge=
ſchmackvoller und auch graphiſch richtiger Löſung dieſes Schlagwortes.
Der Odenwald ſteht mit einer derartigen Kollektivwerbung noch aus.
Es iſt eine Organiſationsfrage, ob man nicht im Sinne einer
Gemeinſchaftswerbung hier eine Einheitsreklame ſchaffen kann, in deren
Rahmen dann jeder der Beteiligten ſich zu Gehör zu bringen vermag.
Vorausſetzung hierfür iſt allerdings, daß jede Eiferſüchtelei unterbleibt.
Der Reiſende, der ſich für ein Gebiet intereſſiert, wird leichter zu deſſen
Beſuch zu gewinnen ſein, wenn ihm in einem beſtimmten Rahmen alles
Miſſenswerte mitgeteilt wird. Ein einheitliches,
geſchloſſe=
nes Auftreten ruft einen ganz anderen Eindruck
hervor, als ein Nebeneinander von vielen Reklamen,
von denen viele ihren Ort als den allein ſehenswerten und
heilbringen=
den bezeichnen. Auch hier iſt ein weiſes Beſchränken nur von Vorteil.
Von dieſem Verfahren einer zu individuellen Werbung hat man
ſich nach und nach entfernt. Gemeinſchaftswerbung in dem
angedeu=
teten Sinne treiben heute ſchon der Schwarzwald, Thüringer Wald,
das Rieſengebirge, Rhein= und Weſergebiet. Auch der Harz iſt dazu
übergegangen. Und wo hat man ein ſo geſchloſſenes Reiſegebiet wvie
Odenwald und Bergſtraße?. Wo iſt eine Gemeinſchaftswerbung mit
mehr Recht durchzuführen?
Allerdings müßte dieſe Werbung, wenn ſie erfolgreich durchgeführt
werden ſoll, zentral bearbeitet werden. Im lauten Konzert der Reklame,
kann nur der Beachtung finden, der gerade den für ſein Objekt
ge=
eigneten Ton findet. Welche Zentrale ſich damit befaſſen müßte, das zu
beſtimmen, iſt Sache der intereſſierten Stellen und geht über das
Grund=
ſätzliche dieſer Angelegenheit hinaus.
Die finanziellen Vorteile,
die ſolches Zuſammengehen hat, ſeien kurz angedeutet. Bei einem
großen Anzeigenauftrag — und um einen ſolchen kann es ſich ja dann
nur handeln — gewähren die Zeirungen einen höheren Rabattſatz wie
bei kleineren Abſchlüſſen, zumal es ſich um feſte, innerhalb eines Jahres
abzurufende Aufträge handelt. Weiterhin iſt eine größere Beweglichkeit
in der Inſertion gegeben, indem man anläßlich beſonderer, aktuell
werdende Ereigniſſe (z. B. Baumblüte, Burgfeſte, Trachtenfeſte) mit
einer verſtärkten Folge von Anzeigen werben kann, was andererſeits
bei Aufträgen eines Einzelnen zu einer Unmenge von Schreibarbeit
und Dispoſitionsänderungen führt.
Die Vorteile eines Anzeigenabſchluſſes auf eine gewiſſe
Millimeter=
zahl im Anzeigenteil ſind bekannt genug, ſo daß man ſie nicht bis ins
einzelne zu verfolgen braucht.
Dazu kommen weitere Vorteile. Gerade bei der
Verkehrswer=
bung iſt die redaktionelle Unterſtützung von allergrößter Wichtigkeit.
Es ſei hier von vornherein feſtgeſtellt, daß die Schriftleitungen der
deutſchen Zeirungen von ſich aus ſeit jeher für ein empfehlenswertes
Neiſegebiet ſich eingeſetzt haben und daß gerade hier eine Reklame in
Form redaktioneller Hinweiſe in den ſeltenſten Fällen Gegenliebe findet, liches Reiſeziel. Und erſt in einer gewiſſen Entfernung, in ein
fiuden iſt, wenn man dem Wunſch um Aufnahme eines Artikels anfügen follte dann allerdings auch — und darin ſtimmen wir mit dem Verfell
kann, daß man um Unterſtützung eines Anzeigenauftrags bittet. Voraus= der obenſtehenden Ausführungen vollkommen überein — in großzü
geſetzt, daß man
wahrt, daß man
2. wirklich etwas zu bieten hat, von dem die Schriftleitung ſich mit —, wären wohl die Vorteile für alle Teile der Volkswirtſchaft zu
Recht ein Intereſſe ihrer Leſerſchaft verſprechen kann, und daß man hoffen, die ihr gerade in der heutigen Zeit ſehr zu wünſchen wär
3. Beiträge zur Verfügung ſtellt, die an und für ſich literariſo
wertvoll ſind, daß ſie u. U. auch ohnehin Aufnahme finden kön!
Grundſätzlich — es ſei nochmals ausdrücklich betont — darf
Handlungsfreiheit der Redaktion nicht im geringſten angetaſtet we.
Außerdem — es ſei in Parantheſe angefügt —, iſt es unfair, etwes
verlangen, wenn man nicht eine Gegenleiſtung zu geben vermag!
Die Vorteile, die ſich aus einem Zuſammenſchluß einer gröteig ain
Anzahl von Verkehrsintereſſenten ergeben, ſind alſo mannigfache.
Die gemeinſame Zeitungskampagne wäre ein erſter Schritt,
gerade hier in Starkenburg ſehr zerriſſene Gebilde einer individue
Verkehrswerbung zuſammenzufaſſen. Es beſtehen bereits heute
größeren Organiſationen: Der Heſſiſche Verkehrsverband, der ſich
Odenwald und Bergſtraße einſetzt; der Odenwald=Verkehrsbund, der
in der Hauptſache mit der Verbeſſerung der Verkehrsverbindu
befaßt; der Verkehrsausſchuß der Bergſtraße, der ſich der
Reklam=
die Vergſtraße angenommen hat.
Gelder für eine wirklich ſpürbare Reklame in Zeitungen uſw.
det augenblicklich nur der letztere auf. Iſt es nicht möglich, dem 6
ſchen Verkehrsverband, als der Dachorganiſation all dieſer Beſtrei
gen, die Zenrralpropaganda zu übertragen und ihm die dazu notn
digen Mittel zu geben? Auch von Staats wegen denn der Staat hat
größten Vorteil davon!
Wir müſſen in Heſſen zu einer Einheit in
Fremdenwerbung kommen! Sonſt gehen der Bewe
zuviel Gelder verloren, und es beſteht weiterhin die Gefahr, daß
immer mehr Vereine aus einem „tiefgefühlten dringenden Bedür
heraus” um die Fremdenwerbung kummern wollen.
für di
Wir veröffentlichen die vorſtehenden Ausführungen gerne,
ſie ſich mit dem gerade in unſerer Zeir ſo außerordentlich wicht
Gebiet der Reklame, insbeſondere mit der Fremdenwerbung, befe
Eine öffentliche Diskuſſion über dieſe Fragen kann nur von jedem .
ſchaftlich Denkenden begrüßt werden. Wenn wir indeſſen mit dem
faſſer des Artikels nicht völlig einer Meinung ſind, ſo beruht un
gegenteilige Anſchauung in manchen Punkten auf Erwägungen, die
folgenden kurz ſkizziert ſeien: Jede Redaktion wird — beſonders
Reiſezeir — in allerlei Formen die „Fremden”gegenden Deutſchla
unterſtützen. Immer aber wird es eine indirekte Unterſtützung ſein,
trotzdem oder vielleicht gerade deshalb um ſo wertvoller iſt, weil ſie oi
tiv iſt. Es wären hier nur die vielerlei Reiſefeuilletons zu nenner,
denen — wenn auch unbewußt — für den beſchriebenen Ort gewonf af dell
wird. Mit Recht betont der Artikel die Unabhängigkeit der Redak) vir
vom geſchäftlichen Teil; dieſe Unabhängigkeit würde geopfert wer
wenn eine derart enge Verbindung zwiſchen Anzeige und Artikel
ſtünde, wie ſie dem Verfaſſer der vorſtehenden Ausführungen offend au
doch vorſchwebt. Da aber ja auf die Dauer nur ein Gebiet Freml
verkehrswerbung treiben wird, wenn es ſich lohnt, wenn alſo im
wußtſein weiterer Kreiſe das Gebiet als etwas durchaus. Wertvo
und Sehenswertes betrachtet wird, dann iſt auch die Möglichkeit, ja
Wahrſcheinlichkeit groß, daß dieſem Gebiet ſich irgend ein Reiſeſcht
ſteller zuwendet, deſſen feuilletoniſtiſche Arbeit dann verwendet i
Auf dieſe mittelbare, logiſche Weiſe ſind die Fäden verknüpft.
Abgeſehen von dieſen prinzipiellen Erwägungen muß man u. E
Frage doch ſehr lebhaft erörtern, ob. eine Gemeinſchaftswerbung e
ſo benachbarten Gegend, wie es der Odenwald iſt, in Darmſtadt
irgend einem Wert und irgend einem Erfolg begleitet iſt. Uns
ſcheinen, als ob für eine Reklame in der näheren Umgebung
Odenwaldes doch die Einzelreklame der Einzelortſchaften in Frage k7d
die allerdings — das darf ruhig zugegeben werden — noch in vie!)
geringem Maße ausgeübt wird. Erſt von einer gewiſſen Entfern9
her wirkt der Odenwald als ein komplexes Gebiet, als ein einhe
Aber es iſt andererſeits verſtändlich, daß auch hier leichter Gehör zu gewiſſen Radius, wird eine gemeinſchaftliche Werbung am Platze f4
ſter Weiſe in Angriff genommen und durchgeführt werden. Von ein
1 keinerlei Bedingung ſtellt, alſo die Trennung zwiſchen Gemeinſchaftsfremdenwerbung des in ſich geſchloſſenen Odenwalds el
Nedaktion und Verlag unter allen umſtänden, im Rheinland, in Berlin, im Ruhrrevier uſw. — der eine gemeinſchl
liche Werbung dieſer Gegenden wiederum in unſerer Gegend entſpr
Cp. Pfungſtadt, D7. Auguſt. Auf dem Zuchtviehmarkt
wurden insgeſamt 9 Faſelochſen, 4 Faſeleber und 98 Ziegen bzw. Böcke
abgeſetzt. Sämtliche vom Ziegenzuchwerein Bickenbach ausgeſtellten
Zie=
gen konnten verkauft werden. — Das mit dem 1. Preis gezogene Los
der Marktlotterie (Nr. 4980) wurde nicht verkauft. Der Gewinn
iſt alſo an die Marktlotterie zurückgefallen. — Das
Gartenkon=
zert, das vom Arbeiter=Fußballverein am Sonntag im Gaſthaus
Lau=
tenſchläger veranſtaltet worden war, erfreute ſich infolge des günſtigen
Wetters eines guten Beſuches. Die Muſik wurde vom Muſiwverein geſtellt.
Die Arbeiterwohlfahrt Pfungſtadt hält am Donnerstag abend im Lokal
Weigel eine Jahreshauptverſammlung des Hauptausſchuſſes ab. — Im
benachbarten Hahn ſteht der Pflaumenbaum eines Einwohners in der
Rheinſtraße zum zweitenmal in voller Blüte.
Cp. Hahn bei Pfungſtadt, 27. Aug. Am Modaubachdamm
ſollen verſuchsweiſe mehrere Kirſchbäume angepflanzt werden. Eine
Preisſtiftung für die Kreisausſtellung des Obſt= und
Gartenbauverban=
des in Darmſtadt iſt vom Gemeinderat abgelehnt worden.
Für Reise, Wanderungen
und Wochenende vergeſſen Sie nicht die herrlich erfriſchend ſchmeckende
Pfeffer=
minz= Zahnpaſte Chlorodont. Tube 60 Pf. und 1 Mk., und die dazugehörige
Chlorodont=Zahnbürſte mit gezahntem Borſtenſchnitt von beſter Qualität, für
Erwachſene 1.25 Mk., für Kinder 70 Pf., zur Beſeitigung fauliger,
übel=
riechender Speiſereſte im den Zahnzwiſchenräumen und zum Weißputzen der
Zähne. Erhältlich in allen Chlorodont=Verkaufsſtellen in der bekannten
blau=
weiß=grünen Original=Packung.
TT 404s
G. Ober=Ramſtadt, 27. Aug. Waſſerbezugsordnung. Der
Entwurf einer Waſſerbezugsordnung für die Gemeinde Ober=Ramſtadt
liegt gegenwärtig auf dem Bürgermeiſtereibüro während der
Dienſt=
ſtunden zur Einſicht der Intereſſenten und Erhebung etwaiger
Einwen=
dungen offen. — Abholen von Schutt uſw. Am Freitag dieſer
Woche läßt die Gemeinde durch ein Fuhrwerk wieder altes Geſchirr,
Schutt und fonſtigen überflüſſigen Hausrat in den einzelnen Ortsſtraßen
abholen und nach der Schuttabladeſtelle am Eichelberg verbringen. Die
Abliefernden müſſen die Gegenſtände ſelbſt zum Wagen verbringen,
bzw. verbringen laſſen, es genügt keinesfalls, daß ſolche einfach auf der
Straße vor den Häuſern abgeſtellt werden.
k. Roßdorf, N. Auguſt. Feuerwehrinſpektion. Vorgeſtern
vormittag wurde die Inſpektion der hieſigen Frewilligen und
Pflicht=
feuerwehr durch den Kreisfeuerwehrinſpektor, Herrn Karpfinger aus
Darmſtadt, vorgenommen. Die einzelnen unter dem Kommando des
hie=
ſigen Feuerwehrkommandanten Herrn Emig ausgeführten Uebungen
waren gut durchgeführt und fanden ſämtlich die Anerkennung des Herrn
Kappfinger. Auch wurde der Pflichteifer der Wehr als lobenswert
be=
zeichnet. Im Anſchluß an die Exerzierübungen und Beſichtigung der
Geräte fand eine Brandangriffübung ſtatt, die ebenfalls zur
Befrie=
digung verlief. Man kann daher der hieſigen Feuerwehr zu ihrem
Er=
folg nur gratulieren. Es wäre ſehr begrüßenswert, wenn ſich noch
ver=
ſchiedene junge Leute in den Dienſt dieſer der Allgemeinheit dienenden
Sache ſtellten. Auch die durch die bei der Feuerwehr vertretenen
Maun=
ſchaften der Sanitätskolonne vom Roten Kreuz angelegten Nowverbände
fanden die Anerkennung des Inſpektors.
— Groß=Bieberau, 26. Auguſt. Am B8. Auguſt feiert Herr Karl
Nieder 1. Drehermeiſter, zu Groß=Bieberau, ſeinen 80. Geburtstag in
voller, Rüſtigkeit.
b. Erbach i. O., 26. Aug. Verſetzung. Herr Regierungsrat
Schwan beim Kreisamt Erbach wurde in gleicher Eigenſchaft an das
Kreisamt Schotten verſetzt. An ſeine Stelle tritt mit Wirkung vom
1. September d. J. an Herr Regierungsrat Rindfuß.
(f. Birkenau, V. Auguſt. Einſchwerer Unfall ereignete ſich
am Sonntag in früher Morgenſtunde hier auf der Provinzialſtraße
zwi=
ſchen Birkenau und Reiſen. Der Fahrer eines Motorrades mit
Bei=
wagen verlor in der erſten Kurve nach Biukenau in dem dichten Nebel
anſcheinend die Herrſchaft über ſein Rad und fuhr über den
Straßen=
graben auf einen Acker. Das Rad überſchlug ſich und der Fahrer ſowie
die beiden Begleiter wurden auf den Acker geſchleudert. Während der
Fahrer ſelbſt keine und der Inſaſſe des Beiwagens nur leichte
Ver=
letzungen erlitt, wurde ein auf dem Sozius ſitzender älterer Herr derart
ſchwer verletzt, daß er auf dem Transport in das Krankenhaus
Wein=
heim verſtarb. Die Fahrer follen aus Mannheim ſein. Bei dem
ver=
ſtorbenen älteren Herrn dürfte die Todesurſache Genichbruch ſein.
A. Schlierbach, 27. Auguſt. Einweihungsfeier
ebangel. Kirche in Schlierbach. Nachdem in
mehrwöch=
licher Arbeit unſere Kirche teilweiſe umgebaut und renoviert wor
war, fand vorgeſtern ihre feierliche Wiedereinweihung ſtatt. Schon
Beginn des Gottesdienſtes war die Kirche überfüllt. Von den erſchie
Feſtgäſten wären beſonders zu erwähnen die Herren Superintenkl
Dr. Müller, Darmſtadt und Dekan Bernbeck von Hirſchhorn, als 20
treter des Dekanats Erbach, ferner Pfarrer Wahl, der als erſter Pfard
nach Wiederſelbſtändigmachung des Kirchſpiels im Jahre 1908 hier
1915 amtierte, und Graf Konrad von Erbach=Erbach. Die Feſtprei
hielt der Ortsgeiſtliche Herr Pfarrer Hartmann, der auf die Bedeutz
der Kirche im Leben des Menſchen bei Taufe, Konfirmation, Trau=d
und Beerdigung, in Freud und Leid, hinwies. — Herr Superintens
Dr. Müller beglüchwünſchte die Kirchengemeinde mit ihren 17 4i
ſpielsfilialen zu dem ſchmucken Gotteshaus, das von dem Kirchenms
Kienzle, Gberſtadt, ſo geſchmachvoll ausgemalt wurde. Er ermahnte
Gemeinde, ihr Gotteshaus in Ehren zu halten und Gottes Wort w
nur darin hören, fondern auch im Leben draußen in die Tat umſec
zu wollen. Sodann hielt Herr Dekan Bernbeck eine Anſprache,
der er betonte, daß der ſchönſte Schmuck eines Gotteshauſes eine ze
reich zur Andacht verſammelte Gemeinde ſei. Auch die Gegenwart hk
noch etwas Wervvolles von der Kirche zu gewinnen, denn Jeſu LeH
habe auch dem modernen Menſchen noch etwas zu bieten, was imrt
und ewig und unvergnäglich iſt. Beſonders trugen zur Feierlichkeit
Gottesdienſtes bei der Poſaunenchor Gadernheim, der unter Leſtt
von Herrn Kippel zwei ſchöne Motetten und gemeinſam mit der
Or=
noch zwei Choräle ſpielte, und der hieſige Männergeſangberein „Säng
luſt”, der, von Herrn Lehrer Heß dirigiert, die zwei Chöre „Das iſt 2
Tag des Herrn” und. Der Herr iſt mein Hirte” vortug. So könr
nun wieder die Gottesdienſte in unſerer ſchmucken Kirche zu gewohn f
Zeit ſtattfinden. Noch lange wird dieſe Einweihungsfeier in der Eriny
rung der Teilnehmer nachklingen.
W
Tr
j. Von der Bergſtraße, N. Auguſt. Die achtjährige Schülerin Friel
Koch, Tochter eines Lederarbeiters, wurde in Hemsbach a. d. B. G
einem Durchfahrenden Berliner Auto, in das ſie unvorſichtig hineinl4
totgefahren. Das Auto war langſam gefahren.
Ca. Lorſch, 27. Auguſt. Die Tabakernte hat bereits begonnc
eine Tätigkeit, die der hieſige Landwirt dieſes Jahr mit beſonderer 2
friedigung aufnimmt. Ueberaus günſtige Witterungsverhältniſſe hae
die Grundlage geſchaffen, daß der Tabak ſich prächtig entwickeln konn=
Beſonders die warmen Regenſchauer in den letzten Wochen hatten
zu ſeinem Wachstum beigetragen. Selten ſchön ſteht er dieſes Jahr
und verſpricht eine gute Ernte. Wie in Quantität, wird er auch
Qualität nicht zurückſtehen, und dadurch ſteht zu erwarten, daß auch e
guter Preis wird erzielt werden können. Den Landwirten wird die
erwartende Einnahme gut tun, denn ſie haben infolge der ſchweren je uß
erlichen Belaſtung eben ſchwer zu kämpfen und gerade hier ſind ſie
ſ=
ausſchließlich auf dieſe Einnahmequelle angewieſen. Allerdings wird no WE,
geraume Zeit vergehen, bis die Leute den Gewinn ihrer vielen Arbe
die der Tabak verurſacht, werden einheimſen können. Denn das G 0M1
nähen, Aufhängen in Scheuern und Speichern, Abhängen, Bänkeln uu
Büſcherln bedarf langer Zeit, und welch beſondere Aufmerkſamkeit ms
der Landwirt der Behandlung des Tabaks widmen, wenn er eine zus tauf
Qualität erzielen will, denn nach der Qualität vichtet ſich der Preis.
— Gernsheim, R. Aug. Wafſerſtand des Rheins us Wiz.
26. Auguſt: 0,45 Meter; am 27. Auguſt: 0,38 Meter.
— Hirſchhorn, 27. Aug. Waſſerſtand des Neckars zu
26. Auguſt: 0,53 Meter; am 27. Auguſt: 0,60 Meter.
Oberheſſen.
v. Bad=Nauheim, 26. Aug. Sozialiſtiſche KulturtagnhE
Die vom Sozialiſtiſchen Kulturbund veranſtaltete Kulturtagung für di‟
Provinz Oberheſſen fand geſtern bei einer Beteiligung von über 202
Beſuchern hier ſtatt. Bei der Morgenfeier in der überfüllten
Turnhall=
hielt Univerſitätsprofeſſor Dr. Kinkel=Gießen den Feſtvortrag über „ee
zialismus, Kultur und Kunſt”. „Muſikaliſche und turneriſche Darbietu.
gen umrahmten die Rede. Bei der öffentlichen Kundgebung am Nache
mittag im Hochwalde ſprachen Staatspräſident Dr. Adelung, der leo”
haft begrüßt wurde, Frau Landtagsabgeordnete Röhle=Frankfurt a. A=
und Jugendſekretär Drott=Darmſtadt über Sinn und Zweck der Kultur=
beivegung. Als Gaſt wohnte Präſident Hörſing, der zurzeit hier in=
Kur weilt, den Veranſtaltungen bei.
inmmer 238
Mittwoch, den 28. Auguſt 1929
Seite 7
die glückliche Geburt eines geſunden Mädchens
zgen in dankbarer Freude an
Studienrat Regierungsbaumeiſter a. D.
Bernhard Engroff und Frau
Anna, geb. Schwarz.
darmſiadt, den 27. Auguſt 1929.
hinrſchsſtraße 190, z. Zt. Klinik Dr. Wolff=Hoffmonn.
(*
Dankſagung.
(Statt Karten.)
für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
ſeim Hinſcheiden meines lieben, unvergeßlichen
Hatten, insbeſondere für die ehrenden Worte
ſes Herrn Horſt, Vorſitzender des
Krieger=
vereins Stockſiadt, ſage ich hierdurch meinen
ſerzlichen Dank.
Frau Marie Krug Wwe.
Stockſiadt, den 27. Auguſt 1929
Dankſagung.
für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme
un dem uns betroffenen ſchweren Verluſte ſagen
vir Allen herzlichen Dank. Ganz beſonders
danken wir den Gemeindeſchweſtern für die
aufopfernde und liebevolle Pflege.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Marg. Delp
und Kinder.
Darmſtadt, den 28. Auguſi 1929. (13569
Für die uns anläßlich
unserer Vermählung
er-
wiesenen
Aufmerksam-
keiten danken herzlichst
Friedrich Stein
u. Frau Helene
geb. Lucas.
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und
Be=
kannten hiermit die ſchmerzliche
Nachricht, daß es Gott dem
All=
mächtigen gefallen hat, meine gute
Gattin,unſere treuſorgendeMutter,
Schwiegermutter, Großmutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau Marg. Fiſcher
geb. Geeger
heute Vormittag 7½ Uhr, nach
kurzem Leiden, im 55.
Lebens=
jahr, zu ſich abzurufen. (13562
Pfungſtadt, 26. Auguſt 1929.
Im Namen
der trauernden Hinterbllebenen:
Wilhelm Fiſcher
Gaſtwirtſchaft und Kohlenhandlung
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 28. Auguſt, nachm. 2½ Uhr,
vom Trauerhauſe aus, ſtatt.
Wolle und Daunen
Reinigen und
Auf=
arbeiten, ſowieNeu=
Seesporuen anfertigung. Beſte
Referenzen,BLITZ.‟, Ballonplatz 6. (13227a
Todes=Anzeige.
Am 27. Auguſi 1929, 77 Uhr morgens verſchied
unerwartet mein geliebter Bruder, Herr
Rihniv Amoren
Photograph
Darmſtadt, den 28. Auguſt 1929.
In tiefſter Trauer:
Otto Umbreit.
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 29. Auguſt, nachmittags
3 Uhr auf dem alten Friedhof ſtatt.
(13568
Schreib=
maſchine
vermietet
Carl Winkel
Darmſtadt
Rheinſtr. 28. (4944a
Mainz
Große Bleiche 22,
Von der Reiſe
zurück
Dr. Binver
Haut= und
Harnkrank=
heiten
Frankfurterſtr. 16½:
(*gmg!
Meine
Gprechſtunden
ſind von 11—1,
3—5 Uhr, ſonſt nach
Vereinbarung.
Graphologin
Marianue Kohlheher
Heidelbergerſtr. 6.
Tel. 4464. (13323b
Todes-Anzeige.
Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht unſere
Mitglieder von dem unerwartet ſchnellen Ableben
unſeres Vereinskameraden
Photograph
in Kenntnis zu ſetzen. Wir verlieren in dem
Ver=
ſtorbenen einen treuen, jederzeit hilfsbereiten
Kameraden und einen tatkräftigen Förderer
un=
ſeres Vereins. Ehre ſeinem Andenken! (13584
Rol-Weiß, V. ſ.R., Darmſtadk.
Die Beerdigung findet am Donnerstag nachmittag
3 Uhr auf dem alten Friedhof ſtatt. Wir erſuchen
unſere Mitglieder um zahlreiche Beteiligung.
Dankſagung.
(Statt Karten.)
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger
Anteilnahme, ſowie für die
zahl=
reichen Blumenſpenden beim
Heim=
gange unſerer unvergeßlichen
Ent=
ſchlafenen danken wir Allen innigſt.
Beſonderen Dank Herrn Pfarrer
Beringer für ſeine tröſtende
Grab=
rede.
Ludwig Scherer
Helena Scherer.
Darmſtadt, den 27. Auguſt 1929. (*
für Ein= und
Mehr=
zimmerheizung
Nachelofen Adolf Kienzle
Schützenſtraße 12 86a Telephon 1426
und bo voibruk du doig
aka
Waschstoffe
sämtlich im Preise
ganz bedeutend ermäßigt
Woll-Mousseline",
beste Qualitäten . . . Meter 1.95, 1.25, 9 99
Wasch-Kunstseide
herrliche Muster .. . Meter 0.95, 0.75, 909
Trachtenstoffe
echt Indanthren Meter 0.98, 0.78, 058, Ho!
Zefir für Hemden und Kleider,
be-
sonders gute Qualitäten Mtr. 0.78, 0.58, 999
Grobe Posten Stichereien
Posten !
1Wert bis 35 8
Meter
10.
Posten II
Wert bis 50₰
Meter 1S9
Posten III
Wert bis 60
Meter
18
Geschäftshaus (13574
D. Rellleic
Darmstadt Ludwigstr. 15
Haarformer-
gruppe
KI
Darmstadt
Es empfehlen sich in
Hectrola-
Georgenstr. 11.
Telephon 2579.
(6724a)
INOLEUM
v. TAPETEN
Ondulation
Dauerwellen
Theaterfrisieren
L Bein
Elisabethenstraße 34
E Köhler
Ernst-Ludwigstraße 22
Schönheitspflege
Wasserwellen
Manicure
W. Hermes
Luisenstraße 8
G. Micklas
Grafenstraße 24
F. Rlein
Kirchstraße 17
K. Schufs
Luisenplatz 4
C. Stelnmet=
Ludwigstraße 8
H. Streckert
Rheinstraße 31
Fr. Wegener
Lauteschlägerstraße 32
Obige Geschäfte
Haarforme
A. Wihelm
Nd.-Ramstädterstr. 53
bürgen für fachmännische Bedienung! (13265b
rgruppe Darmstadt
UEMALOE RADERUNGENNsect=
HANDZEICHNUNGEN
HRSTER KÜNSTLER in reicher Auswahl billig
IUNSTSALON VULIUS HERGT
Bäumer’s Vervielfältigungsbüro
Darmstadt/ Rheinstr. 8/ Fernsprecher 1223
An- und
btaut von Brillanten
( n1. und Silbergegenständen. (12602a
lrtz-Wulff, Rheinstr. 22.
Zündapp
mit el. Licht, Soz.,
fahrbereit, billig zu
verkaufen.
Kahlert=
ſtraße 13.
Geschäfts-Verlegung!
Ab 1. September 1929 befindet sich
unsere
Dampf- 1. Haushaltwäscherei
Kiesstraße 31
Dampfwäscherei Geschw. Hafner
Darmstadt — Telefon 2406
(13550
Neu aufgenommen:
Offset-Vervielfältigungen
die schönsten und billigsten Vervielfältigungen!
Massen-Vervielfältigung von
Rund-, Empfehlungs- und Werbeschreiben
(Mitvervielfältigung von Klischee, Firmastempel,
hand-
schriftliche Unterschrift oder Faksimile.)
Briefköpfen / Flugblättern / Formularen
Hand- und Maschinenschrift / Preislisten
Noten / Prospekten / Vordrucken aller
Art / Zeichnungen usw. in unbegrenzter
Auflegehöhe.
Schnelle und pünktliche Lieferung!
Zur Einführung Vorzugspreise!
(13391b
Stützer
Schützenstr. 5 (6616a
Damen-
Hüte
in großer Auswahl
in modernen Farben
und Formen zu bil
ligſten Preiſen finden
Sie in der (13565a
Hutzeutrale
AuguſteWenzel
Darmſtadt
Saalbauſtraße Nr. 23.
Fernruf 4130.
Eigene Fabrikation.
(13565a)
DIE FRAV
v. Dr med. H. Paull,
mit 76 Abbildungen.
Inhalt: Periode, Ehe,
Geſchlechtstrieb,
Krankh., Abweich. v.
d. natürl.
Geſchlechts=
empf.,
Schwanger=
ſchaft, Verhüt, und
Unterbrechung,
Wo=
chenbett, Pflege d.
Säugl., Proſtit.,
Ge=
ſchlechtskrankheiten,
Wechſelja re. Preis
4 ℳK. geb. 5 ℳ und
Porto, R. Oſchmann,
Konſtanz 136.
(II. Ka 203)
Teppiche
deutſche Qualitäten
lief.ohneAnzahl.
Zahlbar
in 12 Monatsrat.
ausw. Spezialhaus.
Schreib. Sie ſof. unt.
L. 106 Geſchſt. (13522b
Dle hygienisch verpackte
Tomns Hannbärste
Nr. 10 „ Ia Onaltzt A80.
bekommen Sie MUF in der
4a
Parfümerie FRANK
Elisabethenstraße 9 (Alleinverkaug
HABEN SIE STOFF?
Anzug nach Maß mit Zutst.
33 Mk. Extra Verarbeitung
45 Mk. mit zwei Anproben
„FORTSCHRITT"
Schneidere (10550a
LUDWIGSSTR. 16, II
10% Sonder=Rabatt
gewähre ich wegen vorgeſchrittener Saiſon
auf meine bekannt erſtkl. Markenräder:
Allright, Corona, Dixi, Herkules u. W. K. G.
ſowie auf ſämtl. Teile. — Spezialräder
mit Garantie 60 Mk. — Reparaturen
prompt, gut, billig. (13563a
Mauerſtr.
Fahrradhaus Schneider. Nr.6
Gummiräder
von 9.80 an
Wilh. (13555
Lehrbach
Schillerplatz
bis zu einem Jahr Kredit, ohne Aufſchlag,
liefert Frankfurter Wäſchegeſchäft. Eigene
Fabrikation. (Kein Abzahlungsgeſchäft.)
Ver=
treter=Beſuch unverbindlich (auch auswärts),
M. Ruhhalter
Frankfurt a. M., Reineckſtraße 15. (Ema
ff. Tafelbutter
z. Zt. ca.
per Pfund verſendet in
Mark 1.55 9 und 6Pfund=Paketen
per Nachnahme zu billigſten Tagespreiſen
F. Lorenſcheit, Heydekrug. Gegr. 1878.
(I. Bln. 135711
Brenntannäpfel
zu Mk. 1.25 p. hl.
von 10 hl. an Mk. 1.20 p. hl.
liefert trei Haus (13275a
Fernspr.
Conrad Appel — o —
Seite 8
Mittwoch, den 28 Auguſi 1929
Nummer 238
Reich und Ausland.
Das Schickſal Sauerbreys.
Das Schickſal des Direktors der
Südweſt=
deutſchen Bank, Sauerbrey, ift zur Zeit
noch ungewiß. Zeitungsnachrichten zufolge
wurde der flüchtige Direktor am Samstag in
ſeinem Auto auf der Landſtraße ſüdlich Kloſters
in der Schweiz von einem Frankfurter
Rechts=
anwalt geſehen. Das Auto wurde von dem
Chauffeur Sauerbreys geſteuert und fuhr in
Richtung italieniſche Grenze. Da der
Frank=
furter Anwalt Sauerbrey genau kennt und der
letztere — wie uns mitgeteilt wird — ſich
wie=
derholt nach dem Anwalt umgeſehen hat, dürfte
ein Irrtum ausgeſchloſſen ſein.
Direktor Sauerbrey.
Ergänzend wird von der Juſtizpreſſeſtelle
mit=
geteilt: Die in verſchiedenen Zeitungen angekündigte
Strafanzeige einer Berliner Gruppe von Aktionären
iſt bisher bei der Staatsanwaltſchaft in Frankfurt
nicht eingegangen. Der Staatsanwaltſchaft liegen
überhaupt keine Anzeigen vor, aus denen beſtimmte
Tatſachen ſich ergeben, und aus denen ſich
Anhalts=
punkte für den Verdacht einer ſtrafbaren Handlung
entnehmen laſſen. Die Staatsanwaltſchaft arbeitet
mit Unterſtützung durch die Polizei an der
Auf=
blärung der Sache. Sie ſteht dabei in engſter
Fühlung mit allen Stellen, die mit der Prüfung des
Statuts der Frankfurter Allgemeinen ſowie ihrer
Tochtergeſellſchaften und an der Prüfung der
außer=
ordentlich unüberſichtlichen und verwickelten
allge=
meinen Geſchäftslage des Konzerns beſchäftigt ſind.
Erſt wenn die mit größter Beſchleunigung im Gange
befindlichen Arbeiten zu einer gewiſſen Klärung
ge=
führt haben, wird ſich vorausſichtlich zeigen, ob ein
greifbarer Verdacht für beſtimmte ſtrafbare
Hand=
lungen beſteht, welcher Art dieſe ſtrafbaren
Hand=
lungen ſind, und wer von den Beteiligten als
ſtraf=
rechtlich Verantwortlicher in Betracht kommt. — Nach
Sauerbrey, der ſich durch ſeine Flucht beſonders
verdächtig gemacht hat, wird energiſch gefahndet. Die
oben wiedergegebene Mitteilung, daß Sauerbrey am
24. d. Mts. in einem von ſeinem Chauffeur
ge=
ſteuerten Auto in der Schweiz geſehen worden iſt,
wird von den beteiligten Behörden ſkeptiſch
auf=
genommen, denn der Privatchauffeur Sauerbreys
hatte während der letzten Tage Frankfurt nicht
ver=
laſſen.
Internationaler Großflugtag in Frankfurt.
Frankfurt a. M. Das Programm für den
Herbſtflugtag auf dem Frankfurter Flughafen am
kommenden Sonntag nachmittag 3 Uhr hat inſofern
eine Aenderung erfahren müſſen, als die
Kunſtflie=
gerin Fräulein Schultes ausſcheidet; bei einem
Uebungsflug in München iſt ihr Flugzeug zu Bruch
gegangen. Als Erſatz für Frl. Schultes iſt Gaus=
Kaſſel gewonnen. Unter anderem wird der Franzoſe
Lemoigne auf ſeiner mit 450 Pferdeſtärken
ausge=
rüſteten Gurdon=Maſchine alle Abarten des
Kunſt=
fluges zeigen. Bei einer gemiſchten Staffel, mit der
das Zuſammenwirken von Flugzeug, Automobil,
Motorrad, Fahrrad, Reiter und Läufer gezeigt
wird, beteiligen ſich der Allgemeine Deutſche
Auto=
mobilklub, der Frankfurter Reit= und Fahrklub, die
Frankfurter Eintracht und ein Radfahrverein. Die
Staffel wird aus je vier Flugzeugen, Automobilen
uſw. beſtehen. Für die gewagten lufrgymnaſtiſchen
Künſte des Prinzen zu Schaumburg=Lippe und ſeines
Begleiters Oskar Dimpfel hat jetzt die Polizei die
Erlaubnis erteilt. Die Produktion dieſer beiden
Flieger ſtellen das Aeußerſte dar, was auf dieſem
Gebiete möglich erſcheint.
Gefährlicher Hochſtapler verhaftet.
Berlin. Am Montag abend wurde der
Hoch=
ſtapler Michael Galatzan in einem der erſten
Pots=
damer Hotels feſtgenommen. Der Hochſtapler, Ruſſe
von Geburt, war zuletzt in Deutſchland als
Haupt=
entlaſtungszeuge in dem Prozeß gegen Holzmann
aufgetreten und danach ausgewieſen worden. —
Michgel Galatzan, der unter dem Namen Fürſt
Michael de Galatzan aufzutreten pflegte, iſt einer
der berüchtigſten Hochſtapler, die in den letzten
Jahren die großen Hotels und Luxusplätze der
Welt unſicher gemacht haben.
Das fünfte Todesopfer des Soltauer
Autounglücks.
Leutau (Hannover). Im Soltauer
Kranken=
haus iſt am Montag abend der praktiſche Arzt Dr.
Brinkmann ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen.
Somit ſind ſämtliche fünf Inſaſſen des
Unglücks=
autos, das am Sonntag bei Wintermoor von dem
Zuge Soltau-Hamburg überfahren wurde, ums
Leben gekommen. Infolge des Todes aller
Be=
teiligten wird auch die Urſache der Kataſtrophe nicht
völlig geklärt werden können.
Drei Todesopfer durch Gasvergiftung.
Remſcheid. In ihrer Wohnung im Hauſe
Wilhelmſtraße 15 wurde am Dienstag früh die Witwe
Bruns mit ihren 15 und 19jährigen Töchtern durch
Gas vergiftet tot in ihren Betten liegend
aufge=
funden. Eine dritte Tochter liegt zurzeit im
Kranken=
haus und entging ſo dem Schickſal ihrer
Ange=
hörigen.
Zur fut
ophe bei Köln.
Die zertrümmerten Wagen des D=Zugs Paris—Warſchau.
Am Jahreskag der Schlacht von Tannenberg.
Die Gedenkfeier im Ehrenhof des Tannenberg=Denkmals.
Im Ehrenhof des Tannenberg=Nationaldenkmals wurden anläßlich des 15. Jahrestages der Schlacht
von Tannenberg 60 Gedenktafeln feierlich enthüllt, die von oſt= und weſtpreußiſchen
Regiments=
vereinen dem Gedächtnis ihrer gefallenen Kameraden gewidmet wurden.
Deutſche Teilnahme am Zenik=Pokal.
Paris. Der aus dem Europa=Rundflug
be=
kannte deutſche Flieger Röder=Walden iſt von Orly
aus mit ſeinem Junkers=Metallflugzeug zum
Wett=
bewerb um den Zenit=Pokal für Kleinflugzeuge
ge=
ſtartet. Es iſt dies das erſtemal, daß ein deutſcher
Flieger an dieſem Wettbewerb teilnimmt, der einen
Flug von 1700 Kilometer mit fünf obligatoriſchen
Zwiſchenlandungen vorſieht, und an einem einzigen
Tag ausgeführt werden muß. Röder hofft, den Flug
in 13 Stunden machen zu können. Der Preis beſteht
in einer Trophäe im Wert von 10 000 Franken und
30 000 Franken in bar.
Roeder=Walden iſt am Dienstag abend
glücklich in Orly gelandet. Seine
Durchſchnitts=
geſchwindigkeit auf dem Junckers=Kleinflugzeug
betrug 133,3 Kilometer. Da die Friſt zur
Ab=
legung des Fluges bis zum 1. September läuft
und der franzöſiſche Pilot Finat demnächſt
ſtar=
tet, iſt Roeder nur proviſoriſcher Sieger.
Die Siegerin im Flugwettbewerb für Frauen
in U. S. A.
NewYork. Die Fliegerin Luiſe Thaden aus
Pittsburg iſt aus dem erſtmaligen Luftderby für
Frauen als Siegerin hervorgegangen. Sie traf nur
wenige Minuten vor mehreren anderen Fliegerinnen
in Cleveland ein und gewann damit den ausgeſetzten
Preis von 25 000 Dollar. — Von den 18
Fliegerin=
nen, die in Santa Monica in Kalifornien aufgeſtiegen
waren, ſind 14 in Cleveland eingetroffen.
Flugzeugabſturz.
Paris. Am Montag nachmittag iſt, wie Havas
aus Metz berichtet, ein Militärflugzeug kurz nach
dem Start abgeſtürzt. Ein Unteroffizier kam ums
Leben, ein anderer wurde leicht verletzt.
Faſt programmäßig laufen in regelmäßigen,
ge=
ringen Abſtänden aus Frankreich Nachrichten von
Flugzeugabſtürzen ein. So ſehr menſchliches
Be=
dauern mit den unglücklichen Opfern ſicher jeden
er=
greift, muß man ſich doch fragen, wie lange dieſe
Zuſtände in Frankreich, die auf die Dauer in das
geſamte internationale Flugweſen eine ſchwere
Be=
unruhigung bringen, andauern ſollen. Man
er=
innert ſich, daß nach dem tödlichen Abſturz
Boka=
nowſkys ein beſonderer Luftfahrtminiſter ernannt
wurde. Man darf fragen, was Herr Laurent=Eynac
bisher für weſentliche Beſſerungen erreicht hat.
Fliegerunfall in der Schweiz.
Thun. Am Dienstag morgen ſtürzte in der
Nähe von Thun der Fliegerleutnant Juſtus Kuepfer
aus einer Höhe von etwa 1500 Meter tödlich ab.
Aus noch nicht aufgeklärter Urſache geriet der
Flie=
ger in eine Lage, aus der er das Flugzeug nicht
mehr aufzurichten vermochte. Ueber den Vorfall iſt
eine militärgerichtliche Unterſuchung im Gange.
Zuſammenſtoß zweier Flugzeuge
in 1000 Meter Höhe.
Nvm. In der Nähe des Flughafens Cameri
ſtießen zwei Flugzeuge in etwa 1000 Meter Höhe
uſammen. Beide Apparate ſtürzten ab. Beide
Pi=
oten waren auf der Stelle tot.
Ruſſiſches Verkehrsflugzeug ins Meer geſtürzt.
Moskau. Das auf der Strecke Moskau—Baku
verkehrende Paſſagierflugzeug iſt bei Sotſchi ins
Meer geſtürzt, wobei drei Perſonen, darunter der
Kommandeur der kaukaſiſchen Roten Armee,
Fabri=
cius, tödlich verunglückten. Der Flugzeugführer und
die übrigen Mitreiſenden konnten gerettet werden.
Blutige Schlägerei.
Neumarkt (Oberpfalz). In der Nacht zum
Montag kam es in dem Weiler Dornau zwiſchen
mehreren jungen Leuten, die überreichlich dem
Al=
kohol zugeſprochen hatten, zu einer blutigen
Schlä=
gerei. Ein Sohn des Landwirtes Gaßner wurde
getötet, der zweite Sohn wurde ſo ſchwer verletzt,
daß er im Sterben liegt. Zwei andere junge Leute,
ebenfalls Landwirtsſöhne, erlitten ſchwere, jedoch
nicht lebensgefährliche Verletzungen. Der Täter, auch
ein Landwirtsſohn, wurde verhaftet.
Unglücksfälle.
Paris. Im Laufe des Montags ereigneten ſich
in Frankreich zahlreiche Autounfälle, bei denen
ins=
geſamt 16 Perſonen getötet und 13 verletzt wurden.
Der ſchwerſte Unfall ereignete ſich bei Marſeille, wo
ein Automobil in voller Fahrt gegen einen Baum
rannte. Von den Inſaſſen wurden drei getötet,
darunter der Führer, Graf D’Aagy, und drei
ſchwer=
verletzt.
Unwetter in Apulien.
Rom. Infolge eines Unwetters und fünftägiger
ununterbrochener Regengüſſe ſind in den
Küſten=
orten Apuliens große Ueberſchwemmungen
verur=
ſacht worden, ebenſo in Palermo, wo das
Hoch=
waſſer große Verheerungen anrichtete.
Der Lokomokivführer Nordhaus an ds
Kakaſtrophe von Buir ſchuldlos.
Berlin. Nach dem Bericht der Reichsbam,
kommiſſion, die zur Unterſuchung der Eiſenbawu
kataſtrophe von Buir ſich zur Unglücksſtelle
E=
geben hatte und die inzwiſchen wieder nach
Be=
lin zurückgekehrt iſt, trifft den
Lokomu=
tivführer nicht, wie es anfängli.
den Anſchein hatte, die Schuld. Dx
Fahrdienſtleiter auf dem Bahnh= Düren hat dem
Lokomotivfüc=
rer einenfalſchen Befehlüberreich.
nämlich den Befehl vom Tage vorher, als d a
Umgehungsgleis noch nicht befahren wurde,
ſo=
dern die alte Strecke. Da der
Lokomotivführ-
den neuen Befehl noch nicht beſaß, iſt er mit derſ4
üblichen Geſchwindigkeit über die im Bau E./
findliche Strecke gefahren. Wieweit den Fak),
dienſtleiter in Düren die Schuld trifft, muß de
weitere Unterſuchung ergeben.
Ueberſchwemmungen in Mittel= und
Südſerbien.
Belgrad. Die durch die Wolkenbrüche du
letzten Tage hervorgerufenen kataſtrophalen Uebe)
ſchwemmungen in Mittel= und Südſerbien halt:
an. Am Sonntag iſt der Timokfluß aus den Ufen
getreten und hat die Stadt Knjaſkewaz unter Waſſ.
geſetzt. Auf der Eiſenbahnlinie Belgrad-Niſch
Uesküb iſt der Verkehr an mehreren Stellen unte
brochen worden.
Große Munitionsexploſion in Nanking.
Schanghai. In Nanking explodierte a.
Montag eines der größten chineſiſchen Munition=, das mitten in einem dichtbevölkerten Stas.,
teil angelegt iſt. Der Sachſchaden iſt bedeuten:
Unter der Bevölkerung entſtand eine Panik Un
Plünderungen zu vermeiden, wurde über die Sta.
der Belagerungszuſtand verhängt. Bei der Expl
ſion kamen nach den bis jetzt vorliegenden Berichts:
25 Perſonen ums Leben. Der Geſamtſchaden win
ne
mit 3 Millionen Mark angegeben. Die Urſache du0 jeichn
Exploſion konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Na
einem amtlichen Bericht nimmt man an, daß ſie u.
eine fehlerhafte Granate zurückzuführen iſt, die ſar
zwiſchen einer neuen Munitionsſendung befand. S
anderen Kreiſen neigt man dazu, die Exploſion
auf kommuniſtiſche Umtriebe zurückzuführen.
Josma Selim geſtorben.
Eine Meiſterin des Kabaretts.
In der Blüte ihrer Jahxe iſt die bedeutend
Kabarettkünſtlerin Josma Selim im Alter vo
33 Jahren einer tückiſchen
Erkältungskrankhe=
erlegen. Mit ihr iſt eine Meiſterin auf den
Gebiete der Kleinkunſt dahingegangen, denn
hat es in einer zehnjährigen Wirkſamkeit ven
ſtanden, auch die Darbietungen des
Kabarettt=
auf eine künſtleriſche Höhe zu heben, durch Gei
zu adeln und zu vertiefen. Josma Selim ſtamm
aus Wien, wo ſie in jungen Jahren die Abſick
hatte, die dramatiſche Laufbahn zu ergreife
Bald erkannte ſie aber, daß ihre Begabung
a=
dem Gebiete der Kleinkunſt liege, und ſie hat ſia
Josma Selim.
ſchon in jungen Jahren hauptſächlich der Vor
tragskunſt gewidmet. Während ſie in den Kriegss
jahren wenig hervorragte, wurde ſie in der Nach
kriegszeit zu einer der bedeutendſten deutſcher
Vortragskünſtlerinnen, als ſie durch ihre Eh0
mit Dr. Ralph Benatzki vor größere künſtleriſch0.
Aufgaben geſtellt wurde. Sie hatte ſchon vorhes
mit einigen Schlagern Aufſehen erregt, wie z9n!
Beiſpiel mit dem berühmt gewordenen Lied „Ichl
möchte mal wieder in Grinzing ſein.” eines
Kompoſition ihres ſpäteren Gatten Dr. Benatztr
der zugleich durch die Wirkſamkeit der Josme.
Selim der weiteren Oeffentlichkeit bekannt ge
worden iſt. Den größten Erfolg hatte ſie mi!
dem Lied „Ich weiß auf der Wieſen ein kleines=
Hotel . . .‟, einem kleinen Meiſterwerk echt wies
neriſcher Prägung. Sie hat viele Nachahmerinn
nen gefunden, aber keine hat es ſo wie ſie ver?
ſtanden, das Lied mit dem Geiſt des echten Wſie*
nertums und echt wieneriſcher Liebesromantik 20
erfüllen. In den letzten Jahren wuchs d02
Künſtlerehepaar weit über dieſes Gebiet
der=
kleinen Lieder hinaus, denn anſtelle der ſübell
und reizvollen Belangloſigkeiten, wählte jeh‟
Josma Selim Vortragsſtücke, die auch durſe.
ihren Inhalt Bedeutung hatten. Nun erſt konme.
die Künſtlerin zeigen, welche großen Fähigkeitel!
in ihr ſchlummerten, denn ſie offenbarte bei dem
Vortrag eine Perſönlichkeit von ungewöhnlichent.
Rang. So kam es auch, daß das Publikum des
Künſtlerehepaares zahlreicher und
bedeutſamel=
wurde, und die bedeutendſten Kunſtſtätten
del=
europäiſchen Hauptſtädte ließen es ſich angelege)n
ſein, das Ehepaar zu verpflichten. London!
Mailand, Stockholm, Wien, Zürich. Genf une
Berlin ſowie Amſterdam ſahen ſie auf ihren.
Gaſtſpielreiſen. Aber ihre Hauptwirkungsſtalte
blieb Berlin, wo die Künſtlerin in wenigenl.
Tagen im Kabarett der Komiker auftreten ſolls
Nun hat ein jähes Schickſal ihrem Wirken, Ei
Ende geſetzt.
Rummer 238
Mittwoch, den 28. Auguſt 1929
Seite 9
und Tarnen,
Von Siegfried Doerſchlag.
Die Wogen der Erregung ſind verrauſcht . . . die Alpenfahrer, die
ninf Tagen 2700 Kilometer und Alpenpäſſe mit über 25 000 Meter
ehenunterſchied hinter ſich brachten, ſind wieder heimgekehrt. Jetzt
s eher möglich, die Alpenfahrt, dies wildverwegene Alpenrennen
ſeine Ergebniſſe, und die Folgerungen aus Fahrt und Ergebniſſen
Getrachten.
80 Fahrer ſtarteten in München. 53 Fahrer haben dieſen ſchärfſt
nittenen Zuverläſſigkeitswettbewerb, den es je gab, beendet. 42
wenfahrer konnten die geforderten Beſtzeiten während aller fünf
Fahr=
ge innehalten. Von zwölf Fabrikmannſchaften ſind nur zwei
erfolg=
ch ans Ziel gelangt (Hanſa und BMW.); zehn Mannſchaften ſind
eplatzt‟ Von den 47 am Comer See angekommenen Einzelfahrern
zielten 36 die höchſte Auszeichnung, den goldenen Alpenbecher, vier
ſilberne Alpenplakette, ſieben goldene Medaillen. Beide
Alpen=
kale, alſo die für Fabrikgruppen höchſten Auszeichnungen, ſind an
niſche Werke gefallen, und wenn die Hanſa auch amerikaniſche
Con=
nentalmotoren verwenden, ſo iſt Hanſa doch in Art und Bau,
Aus=
ittung und Vergangenheit ein deutſcher Wagen. Von den im Fabrik=
0. Einzelfahver=Wettbewerb beteiligten Fabriken ſchnitt
Mercedes=
ſenz am beſten ab. Von 16 geſtarteten Mercedes=Benz=Wagen
erhiel=
a acht goldene Alpenbecher. Von neun Wanderer=Fahrern wurden
ni höchſtprämiiert. Von drei Brennabor=Fahrern (den Siegern der
ſpenfahrt 1928) ſchied einer durch Unfall aus. Die beiden anderen
frennabor ſchafften die 2700 Kilometer in Beſtzeit und beſter Wertung.
ſon der Stoewer=Gruppe brachte nur G. von Natzmer ſeinen ſchönen,
hnellen Wagen in Beſtzeit ans Ziel, von der Hanomag=Gruppe nur
ſuthenuth. Auch der einzige geſtartete Simſon=Supra mit Frau Kotte
m Steuer wurde Alpenſieger. 34 Fahrer deutſcher Wagen wurden
mit Alpenſieger. Das iſt ein Ergebnis, auf das Deutſchlands
Anto=
ſobilinduſtrie ſtolz ſein darf!
6 Wagen, von denen ſechs einen Preis errangen. Kimpel,
Ober=
genieur der J. G. Farbeninduſtrie, fuhr auf ſeinem Mercedes=Benz=
(SK.=Wagen erſtmalig den neuen ſynthetiſchen Gummi der J. G. Die
robe war ein Erfolg! Ueber 90 v. H. aller deutſchen Alpenſieger
be=
utten das Aral=Benzin=Benzol=Gemiſch des Benzolverbandes. Es hat
pch nie einen internationalen Autowettbewerb gegeben, der bei
Be=
hickung durch Klubs und durch Induſtrien vieler Länder ſo große, ſo
bweiskräftige deutſche Erfolge brachte.
Von den Auslandswagen hat Ford am beſten abgeſchnitten. Acht
ſord waren geſtartet, fünf am Ziel. Für Fiat war dieſe Algenfahrt,
te, wie man ſagte, gerade in ihrer Dolomiten=Etappe und in der
Schluß=
rappe durch das ſchmale, ſpitzkehrige Canobinatal für Fiat beſonders
zgeſtutzt war, ein Mißerfolg. Von ſieben geſtarteten Fiat erreichten
uir zwei das Ziel in Beſtzeit, einer ferner in Sollzeit. Daß Nazarro
* in Meran wagte, eine ſchadhaft gewordene Vorderachſe mit allem
hubehör mit fremder Hilfe nach dem Start in ſeinen Wagen
einzu=
huen und die dagegen Einſpruch erhibenden Sportkommiſſare bedroht
turben, wird gewiß noch ein Nachſpiel haben.
Die Fiat erhoben dagegen Einſpruch, daß die Zeiten beider
Sonder=
rüfungen, der Jaufen= und der Pordoi=Prüfung, zuſammengezählt
ge=
vertet wurden. Es ſei feſtgeſtellt: Die Ausſchreibungen waren ungenau.
Venn man aber den franzöſiſchen Text als maßgebend anſieht, fallen die
ſiat ab. Schnellſter in beiden Bergprüfungen war Kimpel auf
Mer=
edes=Benz=SSK.=Wagen. Die Nächſtſchnellſten waren Richetti auf
ßugatti, Merck auf Mercedes=Benz, Graf Potocki auf Auſtro=Daimler,
balamano auf Fiat und Bieber auf Mercedes=Benz.
Nur wenige Wagen ſind auf der Alpenfahrr 1929 durch techniſche
Verſager, Pannen uſw. ausgeſchieden. Das waren z. B. die drei kleinen
kiat der 1=Liter=Klaſſe; etwa 90 v. H. aller Ausfälle dürften auf
Un=
ille zurückzuführen ſein. Das aber ſollte zu denken geben. Es gab
fahrer, altbewährte Renn= und Alpenfahrer, die am Ziel der
Alpen=
ahrt ſagten: Nie wieder ſolche Alpenfahrten. Womit gemeint war:
ſurch Nichtbeſchränkung der Höchſtgeſchwindigkeit wurde dieſe
Alpen=
ſahrt zum offenen Nennen. Daß die deutſchen Mercedes=Benz vom
Start bis zum Ziel ſieghaft die Spitze hielten, war gewiß nett und
mußerordentlich propagandiſtiſch. Daß es bei dieſem Alpenrennen aber
ohne tödliche Unfälle abging, iſt ſchier erſtaunlich. Deshalb müſſen bei
en künftigen Alpenfahrten Vorſchriften über die
Schnelligkeitsbeſchrän=
ung gezimmert werden. In jedem Fall aber müſſen die
Alpenfahr=
krecken am Tage des Kommens der Alpenfahrer für öffentlichen Werkehr
geſperrt werden. Daß den Alpenfahrern Omnibuſſe und Laſtwagen,
Eſelskarren und Radfahvertrupps unvorhergeſehen in den Weg kamen,
bedeutet Fahrläſſigkeit jener Verwaltungen, die um die Alpenfahrt
wußten und ſie genehmigt hatten.
Faſt alle Alpenfahrtwagen waren für das Alpengelände zugeſtutzt
und überſetzt worden. Wäre z. B. auf der Autoſtraße noch eine
Flach=
prüfung vorgenommen worden, hätte mancher Wagen ſſeine Sollzeit, die
man an einen normalen Wagen der Stärke ſtellen kann, nicht innehalten
können. Mit Induſtrie= und Privatfahrern habe ich die Frage:
„Welche Bedingungen für künftige Alpenfahrten?”
erörtert. Das Ergebnis: Noch ſchwerere Material=Beanſpruchung!
Diesmal wurde der Menſch, der Fahrer, gequält. Er war mit ſeiner
Körper= und Willenskraft entſcheidend für das Durchhalten über 2700
Kilometer und über 25000 Meter Höhenunterſchiede. Man geſtatte
künftig Fahrerablöſung und laſſe die Alpenfahrer noch 500 Kilometer
auf der Autoſtrada oder Monza=Bahn im hohen Flachtempo fahren und
zum Schluß ſchicke man ſie auf den Nürburgring, wo in Drei=Tage=ohne=
Halt=Fahrt mit beliebigem Fahrerwechſel die Wagen noch beweiſen
kön=
nen, ob Motor und Bvemſen, Getriebe, Federn und wichtige Teile
in=
ſtand ſind. Und weil Herrenfahrer ſich hüten werden, dieſe Nürburgring=
Geſvaltprobe mitzumachen, ſcheide man die Alpenfahrer und feiere die
Herrenfahrer nach 15 Nürburgring=Runden als Privatfahrer=Sieger.
Das etwa ſcheint beim Hochſtand der Autotechnik von heute die einzige
Möglichkeit, große Ausſcheidungen herbeizuführen.
Hatte im Vorjahr der Konigl. Italieniſche AC. die Alpenfahrt=
Fahrtleitung, ſo war diesmal der Automobilelub von Deutſchland
ver=
antwortlich. Der Fahrtleiter, Fabrikbeſitzer de Bruyn (Düſſeldorf) und
Oberregierungsrat a. D. Dr. Pagenſtecher (welch letzterer die
Geſamt=
vorarbeit geleiſtet hatte), hatte eine glänzend organiſierte Veranſtaltung
geſchaffen. Die Quartierfrage war gut gelöſt. Nur, daß man die
Alpen=
fahrer nach allen Anſtrengungen in eins der teuerſten Hotels Europas
mit einer recht eigenartigen Bedienung lud, in die Villa d’Eſte nämlich,
war ein Fehler. Alſo nie wieder in Gaſtſtätten, die nar geeignet ſind
für Snobs und ſolche, die durch Viel=Geld=Ausgeben vornehm ſein
wollen!
Die Alpenfahrt 1929 iſt beendet . . . es lebe die Alpenfahrt von
1930.
Kineſem=Rennen: 1. Geſtüt Röttgens Winkelried (E. Grabſch),
2. Aſkari, 3. Boniburg. Tot. 42, Pl. 19:29. 1½—1 Lg. Ferner:
Fernländer, Lykaſte, Ota.
Sachſen=Weimar=Rennen: 1. E. G. Butzkes Grenadier (E. Grabſch),
2. Avitus, 3. Skalde. Tot. 42, Pl. 12:12. 4—½ Lg. Ferner: Hektor,
Funker.
Oos=Ausgleich: 1. Graf A. Seilern Sankt Felis (H. Zehmiſch),
2. Skalde, 3. Meiſterpolier. Tot. 57, Pl. 29:39. ½ Lg.—Hals.
Fer=
ner: Favorit, Palmieri.
Zukunftsrennen: 1. A. und C. von Weinbergs Ladro (A. Bleuler),
2. Falſacapa, 3. Maſſo d’Arezzo. Tot. 34, Pl. 13:12. 3½—2½ Lg.
Ferner: Trois Epis III, Rhapſodie.
Merkur=Rennen: 1. Stall Hönwalts Aſſuan (Huguenin), 2.
Hoff=
nung II, 3. Somali. Tot. 84, Pl. 30, 26, 55. ½—F/, Lg. Ferner:
Träumer, Grapillon, Pompejus, Hokobal, Caſanova, Malvolie,
Obe=
ron II, Nemrod, Bonheur, Szin=arany, Tramontana.
Favorite=Jagdrennen: 1. J. Sechſers Countryſide (K. Deſchner),
2. Geſelle, 3. My Lord II. Tot. 282, Pl. 59, 22, 70. Hals—8 Lg.
Ferner: Kätherl III, Guenole, Preſomptneux, Atalante, Hellespont,
Numero, Froher Mut, Florimel, Le Jasmin, Juif Errant, Pazmanvar,
Goldat, Esküszegö, Ails Well, Durbano.
900 000 Engländer ſpielen Fußball. Wie ſtark der engliſche Amateur=
Fußball neben dem Berufs=Fußball geblieben iſt, beweiſt die Tatſache,
daß den 88 Berufs=Fußballklubs 3 0 000 Amateurvereine
gegen=
überſtehen. Allein in der London Football Aſſoziation ſind 2500 Klubs
vereinigt. Insgeſamt gehören den britiſchen Fußballvexbänden 900 000
Mitglieder an.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Pofliſk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feulſleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle; Drucs
und Verlag: Z. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
33. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlokkerie.
16. Tag der 5. Klaſſe. In der Ziehung am 26. Auguſt fielen in
der Vormittags=Ziehung: 6 Gewinne zu je 10 000 RM. auf Nr.
157 241 336 247, 341384; 6 Gewinne zu je 5000 RM. auf Nr. 50 196
58 277 82 404; 4 Gewinne zu je 3000 RM. auf Nr. 21 329 209 919: 20
Ge=
vinne zu je 2000 RM. auf Nr. 17 287 164 399 167 338 178 663 182 794
246 043 274 367 296 351 300 277 341 220; 42 Gewinne zu je 1000 RM.
auf Nr. 29 225 31947 45 128 50 710 87 704 104574 242552 242919
244554 246998 269729 273059 301650 313769 316589 323735 330343 331714
344 428 350 402 390 556; ferner 84 Gewinne zu je 500 RM. und 222
Ge=
winne zu je 300 RM. — In der Nachmittags=Ziehung fielen:
2 Gewinne zu je 5000 RM. auf Nr. 61 619; 8 Gewinne zu je 3000 RM.
auf Nr. 133 567 152 122 188 678 229 169; 14 Gewinne zu je 2000 RM.
auf Nr. 21 752 26 394 118 953 155 319 184 190 201 524 202 530: 22 Gewinne
zu je 100 RM. auf Nr. 52551 68 430 75 218 174 620 177 900 206 997
207 830 213 646 221 184 261 748 319 909; ferner 76 Gewinne zu je 500
RM. und 188 Gewinne zu je 300 RM. — Im Gewinnrade verblieben:
2 Prämien zu je 500 000 RM., 2 Gewinne zu je 500 000 RM., 4 Gewinne
zu je 75000 RM., 4 Gewinne zu je 50 000 RM., 4 Gewinne zu je
25 000 RM., 40 Gewinne zu je 10 000 RM., 66 Gewinne zu je 5000
RM., 180 Gewinne zu je 3000 RM., 338 Gewinne zu je 2000 RM.,
904 Gewinne zu je 1000 RM., 2234 Gewinne zu je 500 RM., 5138 Ge=
(Ohne Gewähr.)
winne zu je 300 RM.
Trinkt Fachinger. Bei allen Kranſheiten, die ſchädliche Säure pro=
)uzieren, wie z. B. Sodbrennen und ſaures Erbrechen, iſt das Fachinger
Geſundheitswaſſer als ſäuretilgendes Mittel beſonders geeignet.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
Frankfurt.
Mittwoch, 28. Ang. 10.40: Schulfunk: Dipl.=Ing. H. O.
Meyer: Das Auto. O 13.15: Schallplatten. O 15.15:
Jugend=
ſtunde: Rektor Wehrhan: Sagen von Lübeck und der Hanſa.
O 16.15: Stuttgart: Konzert des Funkorch. Mitw.: Herbert
Schücking. O 18.10: Bücherſtunde. 6 18.45: J. Bab. Berlin:
Die Geſchichte einer deutſchen Bürgerfamilie. O 19.05: Franzöſiſche
Literaturproben. O 19.20: Franzöſiſcher Sprachunterricht. O 19.45:
Dr. Mertens: Fledermäuſe. 6 20: Der diesjährige Goethepreis.
Vortrag von Dr. A. Pauget. — Anſprache des Preisträgers.
O 20.30: Alte Hausmuſik. Abel: Sonate in B=dur. — Stamitz:
Duett in C=dur. — Haydn: Duett in D=dur. — Birkenſtock:
Sonate in B=dur. — Bach: Trio in D=dur für Klavier, Violine
und Violoncell. Ausf.: Licco Amar (Violine), Maurits Frank
(Violoncell), R. Merten (Klavier). o 22: Stuttgart: Ungariſche
Nationalmuſik. Ausf.: Irene Eitner (Geſang), Dr. Emmerich von
Szilagy (Violine), Aladar Varadi (Klavier).
Königswuſterbaufen.
Deutſche Welle. Mittwoch, 28. Aug. 10: Deutſche Proſa,
ge=
ſprochen von Kaete Foerder. O 10.35: Mitteilungen des
Reichsſtädte=
bundes. o 12: Schallplatten. o 14.45: Jugendbühne: „Zwerg
Naſe‟. o 15.45: Liſelotte Kueßner=Gerhard: Hausfrauenarbeit auf
dem „Internationalen Kongreß für wiſſenſchaftl. Organiſation der
Arbeit in Paris. 16: Ob.=Stud.=Dir. Prof. Werner: Klaſſiſche
Dramen in der Schule der Gegenwart. o 16.30: F. Stößinger:
Die Weber” von Goethe. o 17: Hamburg: Lieder zur Arbeit,
Verb. Worte: K. Siemers. Mitw.: Olga Spannuth, Eva Schlee,
B. Jakſchtat. Norag=Chor. O 18: Dr. Roſcher: Der Kongreß der
Internationalen, Handelskammer in Amſterdam. o 18.30: Spaniſch
für Anfänger. O 18.55: Dr. Ditthorn: Die Bakteriologie des
täg=
lichen Lebens. o 19.20: Fr. Warſchauer: Die kulturoptimiſtiſche
Utopie. O 20: Wovon man ſpricht. 20.30: Sonderveranſtaltung:
Drei Goethe=Briefe, geleſen von L. Müthel. 20.45: Quartett
op. 59 Nr. 2 von Beethoven. Maurits van den Berg und Fr. Veit
Violine), L. Höber (Viola), Joſ. Schuſter (Cello). O 21. Balladen.
Brahms: Zwei Balladen, in D=dur und G=moll. — Löwe: Der
ſeltene Beter; Tom der Reimer. — Chopin: Ballade As=dur.
Löwe: Die Heinzelmännchen: Archibald Douglas. — Liſzt: Ballade
H=moll. Ausf.: Prof. Fiſcher (Baß), M. v. Zadora (Flügel).
O Danach: Tanzmuſik. Kapelle Otto Kermbach. o Pauſe: Bildfunk.
Ausſichten für Mittwoch, den 28. Auguſt: Weitere Erwärmung, nach
an=
fänglich heiterem Wetter ſpäter aufkommende Bewölkung, trocken.
Ausſichten für Donnerstag, den 29. Auguſt: Wolkiges Wetter mit
Nei=
gung zu Gewitterſtörungen und Niederſchlägen, allmählich leichte
Abkühlung.
Zur ſorgfältigen
mpfiehlt ſich
Fr. Hartmann,
ppr. Heilgehilfe u.
Maſſeur.
(785La
Grafenſtr. 20 II lks.
Telephon 1454.
WWEIB LICEA
HANNLICH Ehrliches, ſauberes
Jung. led Chauffeur
gelernt. Schloſſer, der
Reparat, ſelbſt
aus=
führen kann, ſ. Stell
Ang. unt. M 14 an
die Geſchäftsſt.
Ehrliche Frau ſucht
Beſchäftig, waſchen
zu putzen
Dieburger=
ſtraße 40, 1. St. (*
Saub. Frau ſ.
Lauf=
ſtelle, geht auch waſch
u putzen. Näh. in
der Geſchäftsſt.
Saudere Frau ſucht
f. ganze u. halbe Tage
Hausarb., evtl. auch
Waſch. u. Büg. Näh.
b. Müller, Karlſt.44, I.
Frl. ſucht Stelle als
Stütze in beſſ. Haus
wo Hilfe vorhand
ev. halbe Tage. G.
auch auswärts. Off.
u. L. 124 Geſchſt. (*
Anſt. ſaub. Mädch.
ſucht Stell. bis n. d.
Spülen. Angeb u.
2. 123 a. d. Geſch.*
Junger Mann,
Maſchin.=Schloſſer,
möchte ſich a.
Auto=
ſchloſſer ausbilden
gegen geringe
Ent=
ſchadigg. Angeb u.
L. 113 Geſchſt. (Em=
Junger, lediger
(m. Führerſch. Kl.
u. 3b), an ſelbſtd.
Arbeit. gew., ſucht
Stellung. Angeb. u
L. 120 a. d. Geſch.*
WVEIBLICM
n. d. Spül. geſ.
*
Obergaſſe 18.
Hausarbeit
tags=
über (zur Aushilfe)
ſofort geſucht.
Kondit. Schnitzler
Wilhelminenplatz 2.
nach Pfungſtadt
ge=
ſucht. Ang. u. L. 83
a. d. Geſchſt. (*im
Lehrmädchen auf
Verſicherungsbüro
geſucht. Kenntniſſe
in Stenographie und
Schreibmaſchine
Be=
dingung. Schriftliche
Bewerbung u. M 7
an tie Geſchäftsſt. (*
Zum Waſchen u.
Inſtandhalt. ordtl.
Frau geſ, für einz.
Herrn. Angeb. unt.
L. 125 a. d. Geſch.*
Tücht., ehrl. Mädchen
m. gut. Zeugn.,
ſchul=
frei, f. tagsüb. geſ. (*
Weber, Bismarckſtr. 50
(Kurz= und Langhaar)
für Ondulationskurſus fortge chrittener
Anmeldungen Mit wochs u Montags
abends von 8 Uhr an in der
Handwerkerſchule, Karlſtr. (Saal 5)
Eingang Nd.=Ramſtädterſtr
Tüchtige
für unſere Abteilung Kleiderſtoffe
per 1. 9. oder 1. 10. geſucht. Nur
jüngere, beſ. befähigte Kräfte woll.
ſich mit Zeugn. u. Gehaltsangabe
(13558
melden.
Ich ſuche für 1. Oktober
jüngere, branchekundige
Herz Hachenburger Sohn
Garne, Kurz= und Wollwaren
Rheinſtraße 1. (13570
Junges, ſauberes
Laufmädch. geſucht
Zeughausſtr. 7, pt.
Lehrmädchen,
möglichſt nicht mehr.
fortbildungsſchul=
pflichtig, für
Lebens=
mittelgeſchäft en gros
detail geſucht.
Selbſt=
geſchriebene
Bewer=
bungsſchreiben u. M 9
an die Geſchſt. (13553
Sprechſtunden=s
fom. Ausbildung
Hilſt in leichten
La=
boraturiumsarbeiten,
Lurzſchrift u.
Schreib=
maſchine von Arzt
geſucht. Angeb. unt
L. 59 an die Geſchſt
Den verehrlichen Hausfrauen von Darmſtadt und Umgebung
die ergebene Mitteilung, daß ich, vom 1. September ab, eine von
tuberkuloſefreien Tieren ſtammende, tiefgekühlte
in den Verkehr bringe. Erzeugung und Behandlung der Milch
unterſteht der Auſſicht des Kreis=Veterinäramtes Darmſtadt.
Den Vertrieb dieſer erſtklaſſigen Milch habe ich der
Milch=Verſorgungs=Genoſſenſchaft e. G. m. b. H., Darmſtadt
Lauteſchlägerſtraße 28, übertragen. Die Abgabe erfolgt in = und
1), Literflaſchen, welche in meinem modernen, allen hygieniſchen
Anforderungen entſprechendem Betrieb gefüllt und mit Etikettverſchluß
zum Verſand kommen.
Oekonomierat Karl Fritſch, Dilshofen.
Bezugnehmend auf obiges Inſerat machen wir darauf
auf=
merkſam, daß die Belieferung durch unſere ſämtlichen Mitglieder
erfolgt. Beſtellungenwerden von Herrn Oekonomierat Fritſch, Dilshofen,
Telephon Ober=Ramſtadt 15, von uns ſelbſt, Lauteſchlägerſtr. 28,
Telephon 528, ſowie von unſeren ſämtlichen Mitgliedern
entgegen=
genommen.
(13547
Milch=Verſorgungs=Genoſſeyſchaft e G. m. b. H. zu Darmſtadt
Hewiſſenh., anſtänd
Nädchen v. 9—11u
v. 4—7 Uhr geſucht.
(2 Kinder.) Angeb.
u. M. 32 Geſchſt. 6
Fleiß. ehrl. Mädchen
zur Mithilfei
Haus=
halt tägl. 2—3 Stund
vorm. geſucht. Näh.
in der Geſchäftsſt. (*
K
Tüchtiger
Zimmermann
u. Treppenarbeiter
ſofort geſucht. Ang.
u. M. 28 Geſchſt.
Wi
ingeſehene Lebensverſicherungs=
Geſellſchaft ſucht noch
für den Außendienſt. Tüchtige, ſtrebſame
Verſicherungsfachleute — auch einige
Nichtfachleute — mit einwandfreiem
Leumund werden um Einreichung von
ausführlichem ſchriftlich. Angebot unter
L. 85 an die Geſchäftsſt. gebeten. (13542
können bei uns viel Geld verdienen. Unſere Bedingungen
ſind konkurrenzlos, darum reflektieren wir nur auf Leute,
die an intenſives Arbeiten gewöhnt ſind. Herren nicht unter
23 Jahren mit ſicherem Auftreten und guter Garderobe
wollen ſich mit amtlichem Ausweis melden Mittwoch und
Donnerstag von 16—19 Uhr bei Uhlich, Aliceſtr. 19½ I.
Horcher und Vorſchußjäger wollen fern bleiben.
fortbildungsſchulfrei von hieſ. bedeutenden
Engros=Geſchäft zum bald. Eintr. geſucht
Gefl. Ang. u. L. 116 Geſchſt. erb. (13543b
w. für das
Tennis=
urnier
angenom=
nen von Mittwoch
bis Sonntag; aud
Jungens üb. 14 J.
Zu melden bei. H.
Berz. Tennisplätze
Böllenfalltor.
(13549)
Hauſierer
für feine Poſtkarten
geſucht. 10 ℳ bar
erforderlich Näh. in
der Geſchäftsſt. (*
Gut. engliſch.
Un=
terricht u. Konverſ.
ſeſ. Kenntn. vorh
A=
ng. u. M. 3 Geſch.*
Guteingef. Lebensversicherungsbank
sucht per sofort zur Leitung des
Lebens-
geschättes einer großen Bezirksdirektion
einen erstklassigen organisationsbegabten
Gut empf. Lauffrau
geſucht. Vorſt. v. 5
b. 7 Donnerstag u.
Freitag. Dieburger
Straße 89, II. (*
Großer Bestand, Berufs- und Agenten-
Organisation vorhanden.
Entwickelungs-
fähige, gutbezahlte Position. Gefl. Offerten
unter M15 an die Geschättsstelle.
Grdl. Klavierunterr
Frau Nanny Kaiſer,
Viktoriaſtr. 42. II.
Gediegene Ausbild.
leichtfaßl. Methode
f. Anfäng. u.
Voran=
geſchrittene u.
Uebe=
gelegenheit. Honor.
mäßig.
(11586a
Gikarre=
Zither= u. Mandol.=
Stund bei Gerbig,
Neckarſtr. 24. Hts. I
(lks.). Inſtrumente
billig.
(2013a
Anfang September
für Anfänger
in Engl., Franz.;
Span. u. Ital.
Für Fortgeſchrittene
Eintritt jederzeit.
Unterricht auch in
Einzelkurſen.
Wilhelminenſtr. 19.
Teleph. 613.
Ueberſetzungen,
Handelskorreſp.
(13557b)
Wittmann=
Matur ſtraße 30,I.
B10532)
Erfahrene Lehrerin,
Student. d. Math.,
Phyſik u. Chemie,
erteilt Unterricht u.
Nachhilfeſtunden f.
Schüler jeglich. Alt.
Angeb. unter M. 6
a. d. Geſchäftsſt. (*
Durchgaſung
Sachgemäße
Be=
ämpfung von
Un=
geziefer aller Art.
Ibel & Lotz
Fliſabethenſtraße 31,
Ferutr. 461 (8825n
auf
bei (12683a
Karlſtraße 14/16.
H12683a)
Klavierunterricht ert,
Else Kövig, Landwehrſtr. 35, II.
Motorrädel
RM. 1199. — (115301
Müh straße 1
NERT Telephon 4374
Nummer 238
Mittwoch, den 28. Auguſi
Generalverſammlung der A. E. G.
In der Generalverſammlung war, ein Kapital von 129,82
Mill. RM. vertreten mit zuſammen 85,72 Mill. Stimmen; davon
entfielen auf die Stammaktien 74,18 Mill. Stimmen, auf die
Vor=
zugsaktien Lit. A 6.12 Mill. und auf die Vorzugsaktien Lit. B
5,42 Mill. Stimmen. Vor Eintritt in die Tagesordnung gab
Ge=
heimrat Bücher eine Erklärung ab, in der es u. a. heißt, daß für
die Transaktion zwei Geſichtspunkte maßgebend geweſen ſeien,
von denen ſich die A.E.G. bei ihrem Vorgehen leiten ließ; zur
Ausnützung der Produktionskapazität, die gleichbedeutend iſt mit
einer Verringerung der Geſtehungskoſten, und zur Schaffung von
Beſchäftigungsmöglichkeiten für die Angeſtellten und Arbeiter
ſeien geſteigerte Abſatzmöglichkeiten nötig und zur Ausnutzung der
Märkte eine Finanzierungsmöglichkeit erforderlich. Geheimrat
Bücher wies darauf hin, daß das erſte Ziel weniger durch Bildung
internationaler Kartelle, die durch Außenſeiter durchbrochen
wer=
den könnten, zu erreichen ſei, als durch Zuſammenarbeiten ſtarker
Krafte. Die Idee dieſer Transaktion ſei im übrigen von der
A. E. G. ſelbſt ausgegangen. Eine finanzielle Verbindung ſei
not=
wendig geweſen, um eine Baſis für eine dauernde intenſive
Zu=
ſammenarbeit zu ſchaffen. Es ſei zurzeit noch nicht zu beurteilen
welche Vorteile ſich bei kommenden Verhandlungen für die A. E. G.
ergeben werden; das müſſe erſt die Zukunft ergeben. Die
Verwal=
tung ſei feſt davon überzeugt, daß die Verträge ſich für beide Teile
gunſtig auswirken werden. Die International General Electric Co.
werde über ein beträchtliches Aktienpaket verfügen, es liege jedoch
nicht in ihrem Willen, die Majorität der A.E.G. zu erwerben,
worüber bindende Abmachungen getroffen ſeien.
In
geldlicher
verſchiedene Aufklärungen verlangte, die aber nicht gegeben
wur=
den, indem auf die früheren Erklärungen der Verwaltung
verwie=
ſen wurde. Die Transaktion wurde ſodann einſtimmig genehmigt
und fünf Vertreter der J.G.E. Co. in den Aufſichtsrat gewählt,
darunter Owen D. Young.
Wirtſchaftice nundſchau.
Der dritte Tag der Leipziger Meſſe. Nach einem ſchwachen Beſuch
in den meiſten Branchen am Sonntag und Montag hat ſich das
In=
tereſſe am Dienstag faſt überall belebt. Erfreulich ſieht es auf der
tech=
niſchen Meſſe aus, wo man mit dem Geſchäft in den einzelnen
Spezial=
artikeln ſehr zufrieden iſt. Auch auf der Möbelmeſſe ging es zum Teil
lebhaft zu, was beſonders viel beſagen will, da der Beſuch diefer Meſſe
nur Wiedevverkäufern geſtattet iſt. Flau war der Kundenbeſuch dagegen
in der Spielwaren= und Beleuchtungsinduſtrie. Schwach blieb auch die
Nachfrage nach Porzellan= und Steingut für den Maſſenbedarf. Das
Intereſſe, für die vielen Neuheiten in der Lichtreklame und in der
Werbegraphik hielt an und kam in einem lebhaften Beſuch zum
Aus=
druck. Da ſich der hauptſächliche Verkehr innerhalb der Meſſehäuſer
abſpielt, iſt das Straßenleben nicht mehr ſehr lebhaft. Weil aber die
verſchiedenen Branchen noch viele Kunden aus dem In= und Auslande
erwarten, iſt mit einer längeren Verteilung des Meſſegeſchäftes zu
rech=
nen. Auf der techniſchen Meſſe konzentriert ſich bas Intereſſe auf
Spe=
zialinduſtrien. Die Nachfrage nach Werkzeugmaſchinen hielt an.
Die Kohlenförderung des Ruhrgebiets im Monat Juli 1929. Im
Monat Juli 1929 wurden insgeſamt in 27 Arbeitstagen 10 913 248 To.
verwertbare Kohle gefördert gegen 10 078 971 To. in 24¾ Arbeitstagen
im Juni 1929 und 9 418 920 To. in 26 Arbeitstagen im Juli 1928. Die
reine Kohlenförderung betrug im Juli 1929 10 603 495 To. gegen
9 787 117 To. im Vormonat. Arbeitstäglich betrug die verwertbare
Kohlenförderung im Juli 1929 404 194 To. gegen 407 231 To. im Juni
1929 und 362 266 To. im Juli 1928. Die reine Kohlenförderung betrug
im Juli 1929 arbeitstäglich 392 722 To. gegen 395 439 To. im Vormonat.
Die Korserzengung des Ruhrgebiets ſtellte ſich im Juli 1929 auf
2 951 341 To. (täglich 95 205 To.), im Juni 1929 auf 2814 967 To. (
täg=
lich 93 832 To.). Auf den Kokereien wird auch Sonntags gearbeitet. —
Die Brikettherſtellung hat im Juli 1929 insgeſamt 328 162 To.
betragen (arbeitstäglich 12 154 To.) gegen 286 035 To. (11557 To.) im
Juni 1929 und 273 318 To. (10 512 To.) im Juli 1928. — Die Beſtände
an Kohlen, Koks und Preßkohle (d. ſ. die auf Lager, in Wagen, in
Türmen und in Kähnen, einſchließlich Koks und Preßkohle in Kohle
umgerechnet) ſtellten ſich Ende Juli 1929 auf rund 1,52 Millionen To.
gegen 1,36 Mill. To. Ende Juni 1929. In dieſen Zahlen ſind die in
den Syndikatslägern vorhandenen verhältnismäßig geringen Beſtände
einbegriffen. Die Geſamtzahl der beſchäftigten Arbeiter ſtellte ſich Ende
Juli 1929 auf 378 234 gegen 375 831 Ende Juni 1929 auf 377 260 Ende
Juli 1928. Feierſchichten wegen Abſatzmangels wurden im Juli d. Js.
nicht eingelegt.
— Bank Nauheim u. Co. Wie wir aus zuverläſſiger Quelle
erfah=
ren, findet heute nachmittag die erſte Gläubigerverſammlung ſtatt.
Doch Unregelmäßigkeiten bei der Südweſtdeutfchen Bank A. G. Bei
einer Reviſion der Südweſtdeutſchen Bank A.G. ergaben ſich
Unkorrekt=
heiten in der Depotverwendung. Vorwiegend wird davon ein eng=
17ſ hes Depot betroffen, das auf Veranlaſſung der Direktion der
Frank=
furter Allgemeinen Verſicherungs=A. G. von dem Direktor der
Südweſt=
deutſchen Bank verpfändet worden iſt. Man wollte dadurch der
Frank=
furter Allgemeinen einen Betrag von mehreren Millionen RM.
zu=
führen. — Die nen zuſammengeſetzte Verwaltung der Südweſrdeutſchen
Bank A. G., die Konzernbank der Frankfurter Allgemeinen
Verſiche=
rungs=A. G., hat ſich entſchloſſen, von dem beabſichntigten gerichtlichen
Ausgleichsverfahren Abſtand zu nehmen. Es ſoll verſucht werden, mit
den Gläubigern ein außergerichtliches Moratorium abzuſchließen,
wel=
ches für die Dauer des Beſtehens des bisher noch nicht zuſtande
gekom=
menen Abwicklungsſyndikats der Frankfurter Allgemeinen beſtehen ſoll.
Dieſer Verſuch iſt darauf zurückzuführen, daß die Gläubiger der
Süd=
weſtdeutſchen Bank A.G. zum Teil mir den Firmen, die dem
Abwick=
lungsſyndikat angehören ſollen, identiſch ſind. Die übrigen Gläubiger
ſollen ebenfalls für das Moratorium geſvonnen werden.
30 Prozent bei Inſolvenz Seidenhaus Eduard Schott, Frankfurt.
Nachdem die Vermögenslage der inſolvent gewordenen Firma Eduard
Schott ein gerichtliches Vergleichsverfahren nicht geſtattete, iſt nunmehr
die Garantie des Kaufmanns Louis Hirſch in Frankfurt a. M. für die
notwendigen 30 Prozent Quote erſtellt worden. Die Gläubiger ſollen
15 5Prozent ſechs Wochen nach Inkrafttreten des Vergleichs, weitere
15 Prozent ſechs Wochen nach Inkrafttreten des Vergleichs, weitere
Frankfurter Geſchäft durch eine neu zu gründende G.m.b.H.
fortzu=
führen. Die Zukunft der Eduard Schott A.G. in Zürich hängt von der
Annahme des gerichtlichen Vergleichsverfahrens ab.
Viehmärkke.
Mainzer Viehmarkt vom 27. 8. Auftrieb: 46 Ochſen, 11 Bullen, 436
Kühe, 261 Färſen, 330 Kälber, 21 Ziegen, 5 Schafe, 1076 Schweine.
Marktverlauf: Großvieh langſam geräumt, Kälber lebhaft geräumt,
Schweine mittelmäßig, ausverkauft. Es wurden pro 50 Kilo
Lebend=
gewicht folgende Preiſe in RM. bezahlt: Ochſen 57—62, 45—52;
Bul=
len 40—50; Kühe 46—50, 35—42, 28—32, 20—24; Färſen 50—61; Kälber
66—76, 56—65; Schweine 83—88, 85—89, 90—93.
Produkkenberichke.
per September geltend, da man mit großen Andienungen rechnet. Für
Weizen zur prompten Verladung lauteten die Gebote etwa 4 RM., für
Roggen 2—3 RM. niedriger als geſtern. Mehl liegt bei weichenden
Preiſen weiter ſtill. In Hafer kann ſich größeres Geſchäft gleichfalls
nicht entwickeln, da die Preisideen der Verkäufer und Käufer zumeiſt
weit auseinandergehen. Gerſte matt.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 27. Auguſt.
Zum heutigen Liquidationstage kam Material heraus, und die
Ten=
denz neigte eher zur Schwäche. Mitbeſtimmend für die Börſengeſtaltung
war vor allem die unbefriedigende Situation im Haag. Das Geſchäft
bewegte ſich in den denkbar engſten Grenzen. Das herauskommende
Material nahm keinen nennenswerten Umfang an, ſodaß größere
Ver=
luſte vermieden werden konnten. Zur Zurückhaltung mahnte ferner die
uneinheitliche Tendenz an der geſtrigen New Yorker Börſe. Die immer
noch ſehr günſtigen Geldmarktverhältniſſe konnten auf der anderen Seite
kaum eine Anregung bieten. Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe
gin=
gen die Verluſte bis zu 1,5 Prozent. Etwas ſtärker angeboten waren
Deutſche Linoleum mit minus 3 Prozent. Am Elektromarkt verloren
Chadeaktien 2,5 Mark, während die übrigen Werte dieſes Marktes nicht
über den vorerwähnten Verluſt hinausgingen. Durchweg behauptet
eröffneten Banken, nur Kommerzbank büßten eine Kleinigkeit ein.
Schiffahrtswerte 1,75 Prozent niedriger. Stärker vernachläſſigt lagen
immer noch J. G. Farben mit minus 1,75 Prozent. Aſchersleben und
Rheinſtahl waren nur wenig ſchwächer. Klöcknerwerke, Mansfelder und
Gelſenkirchen verloren bis 1,75 Prozent. Renten ſtill und ſchwächer.
Am Geldmarkt war der Satz für Tagesgeld mit 6 Prozent unverändert
leicht. Geld und Ultimo war mit 9—10 Prozent eher angeboten. Am
Deviſenmarkt konnte ſich die Mark wieder etwas beſſern. Man nannte
Mark gegen Dollar 4.1998, gegen London 20.351, London-Kabel
4.8474, —Paris 123.85, —Mailand 92.70, Madrid mit 32.97 wieder
etwas ſchwächer, und Holland 12.0935.
Berlin, 27. Auguſt.
Neben den Vorbereitungen für den Ultimo waren es in erſter Linie
heute wieder peſſimiſtiſchere Nachrichten aus dem Haag, die das Geſchäft
lähmten. Obwohl Schwierigkeiten für die Schiebung, was Reportgeld
betrifft, kaum beſtanden, kam zu Beginn des heutigen offiziellen
Ver=
kehrs doch wieder Ware heraus. Dieſe Prolongationsmüdigkeit iſt an
jedem Ultimo neu zu beobachten und wird wohl anhalten, ſo lange ſich
keine Aenderung der luſtloſen Börſentendenz ergeben hat. Mit dem
deutſchen Publikum iſt unter den augenblicklichen Verhältniſſen kaum
zu rechnen, ſo daß die Börſe von dem Intereſſe des Auslandes abhängig
bleibt. Heute war von dieſem aber auch nichts zu ſpüren, und die
ge=
ringe Aufnahmeneigung der Spekulation genügte nicht, um ein
Ab=
gleiten des Kursniveaus um 1—2 Prozent zu vermeiden. Spezialwerte
verloren darüber hinaus bis zu 4 Prozent. Trotz dieſer Rückgänge
konnte man aber doch einen freundlichen Grundton erkennen, da man
einerſeits damit rechnete, daß die Banken, da ſie an ſchwachen
Liqui=
dationskurſen kaum intereſſiert ſeien, im Verlaufe etwas intervenieren
würden, man andererſeits auch immer noch hoffte, daß im Haag trotz
der ablehnenden Haltung Snowdens eine mittlere Linie für die
Ver=
handlungen gefunden werden wird. In der Tat erfuhren die Kurſe im
Verlaufe eher leichte Befeſtigungen. Am Deviſenmarkt waren Pfunde
ſchwächer und Holland feſt, ſonſt waren die Veränderungen gering.
Geldmarkt unverändert, Tagesgeld 5—8 Prozent, Monatsgeld 9,25—10,5
Prozent, Warenwechſel ohne Umſatz. Nach 1 Uhr kam angeblich erneut
in ſtärkerem Umfange Prämienware heraus, und die Kurſe bröckelten
daraufhin meiſt wieder ab.
Frankfurter Produktenbericht vom 27. Auguſt. Der hieſige
Produk=
tenmarkt verkehrte im Einklang mit den ſchwachen Auslandsmeldungen
und dem äußerſt ſchlechten Mehlgeſchäft in flauer Haltung. Die Händler
Herharren in ihrer großen Zurückhaltung und tätigen nur zu
ermäßig=
ten Preiſen Bedarfsabſchlüſſe. Die Preiſe gaben durchſchnittlich bis zu
einer halben Mark nach. Hafer war etwas ſtärker gedrückt und gab eine
Mark her. Weizen 25,60, Roggen 20,25, Hafer inländ, alte Ernte 20,
desgl. neue Ernte 19—19,50, Mais für Futterzwecke 21, Weizenmehl
ſüddeutſches und niederrhein. 38,50—39,50, Roggenmehl 29—30,25,
Wei=
zenkleie 10,75, Roggenkleie 10,75.
Berliner Produktenbericht vom 27. Auguſt. An der Produktenbörſe
herrſchte auch heute recht ſchwache Stimmung. Da in der letzten Woche
am hieſigen Platz infolge der Interventionskäufe beſſere Preiſe zu
er=
zielen waren als an vielen Provinzmärkten, drängt das Angebot von
Brotgetreide aus allen Landesteilen in großen Mengen nach Berlin,
war jedoch infolge der geringen Nachfrage der Mühlen und Exporreure
nur auf beträchtlich ermäßigtem Preisniveau vereinzelt
unterzubrin=
gen. Abſchlüſſe kamen ſchwer zuſtande, da Forderungen und Gebote
recht weit auseinandergingen. Von weiteren Stützungskäufen war bis
zur Abfaſſung des Berichts nichts zu bemerken. Am Lieferungsmarkt
ſetzte Weizen bis 5 MMM., Roggen bis 3,5 RM. niedriger ein. Das
Her=
annahen des neuen Liefermonats machte ſich in ſrärkeren Liquidarionen
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 27. Auguſt ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer 170,75 RM., Original Hüttenaluminium 190 RM.,
desgleichen 194 RM., Reinnickel 350 RM., Antimon Regulus 64—68
M., Feinſilber 72—73,75 RM.
Die Berliner Metall=Termine vom 27. Auguft ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 148,25 (148,75), Februar, März, April 148,25
(148,50) Mai, Juni 148,50 (148,50), Juli 148,50 (148,75), Auguſt 145
(146), September 145 (145,50), Oktober 146,25 (146,50), November 147
(147,25), Dezember 148 (148). Tendenz: ſtetig. Für Blei: Januar 47
(47,50), Februar, MMärz, April, Mai, Juni, Juli 47,25 (47,50), Auguſt
46,50 (46,75), September 46,50 (47), Oktober, November 47 (47,25),
De=
zember 47 (47,50). Tendenz: ruhig. Für Zink: Januar, Februar,
März, April, Mai, Juni, Juli 49,75 (50,75), Auguſt 48,50 (51),
Sep=
tember 49 (49,75), Oktober, November 49 (51), Dezember 49,75 (50,50).
Tendenz: luſtlos. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
beigefügten Brief.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 27. Aug.:
Getreide: Weizen, Sept. 132½, Dez. 141½, März 147½, Mai
151½; Mais, Sept. 101½, Dez. 99½, März 103½; Hafer, Sept,
46½, Dez. 50½, März 54½; Roggen, Sept. 102, Drz. 111,
März 116.
Schmalz: Sept. 11,875, Okt. 11,975, Dez. 12,10, Jan. 12,25.
Fleiſch: Rippen, Sept. 12,75, Okt. 12,90; Speck, loco 13; leichte
Schweine 10,85—11,55, ſchwere Schweine 9,65—10,85;
Schweine=
zufuhr Chicago 27 000, im Weſten 93000.
Chicago Baumwolle: Okt. 18,65, Dez. 18,92.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 27. Aug.:
Getreide: Weizen, Rotwinter 139½, Hartwinter 137½: Mais
114½; Mehl 6,10—6,50; Getr. Fracht b. England 1,6—2,3, nach
dem Kontinent 8—9.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,40; Talg, extra loſe 778.
Baumwolle: Tendenz gut ſtetig auf feſtere ausländiſche Kabel und
Anſchaffungen lokaler und Liverpooler Firmen bei kleinem Angebot.
Kaffee eröffnete ſchwächer, dann aber trat eine Befeſtigung ein auf
Käufe des Handels und ausländiſcher Häuſer.
Zucker: befeſtigt auf Käufe des Handels. Abgaben werden bis zum
Schluß wieder ausgeglichen, ſo daß die Kurſe über geſtern ſchloſſen.
Kleine Wiriſchaftsnachrichken.
Wie wir erfahren, ſind die ſeinerzeit von dem bekannten
Banken=
konſortium übernommenen 145 Mill. RM. Reichsſchatzanweiſungen, die
am 30. September fällig werden, zum Lombardſatz der Reichsbank (8½
Prozent) für vier Monate prolongiert worden.
Die deutſche Kupferhüttenproduktion ſtellte ſich, wie der
Geſamtaus=
ſchuß zur Wahrung der Intereſſen der deutſchen Metallwirtſchaft,
Ber=
lin, auf Grund der Berechnungen des Statiſtiſchen Bureaus der Metall
geſellſchaft A.G., Frankfurt a. M., mitteilt, im Juli 1929 auf 4352 To.
gegenüber 4661 To. im Juni. Die deutſche Kupfer=Raffinadeproduktion
(Raffinade= und Elektrolytkupfer) betrug im Juli 9752 To. gegen 9910
Tonnen im Juni.
Die Senſenfabrikation iſt in der letzten Zeit immer mehr zurüch
gegangen. Das Frühjahr hatte kaum eine Belebung gebracht, weil der
Saiſonnachfrage wegen der ſtarken Konkurrenz auf dem in= und
aus=
ländiſchen Senſenmarkt ein zu großes Angebot gegenüberſteht. Mit
dem beginnenden Herbſt läßt das Geſchäft ſtark nach.
Die deutſche Produktion von Original=Hüttenweichblei einſchließlich
kleinerer Mengen Hartblei ſtellte ſich, wie der Geſamtausſchuß zur
Wah=
rung der Intereſſen der deutſchen Metallwirtſchaft (Berlin) auf Grund
der Berechnungen des Statiſtiſchen Bureaus der Metallgeſellſchaft A. G.,
Frankfurt a. M., mitteilt, im Juli 1929 auf 8154 To. gegen 8089 To.
im Monat Juni.
Aus Induſtriekreiſen verlautet, daß die Lage in der Fabrikation für
kaltgewalztes Bandeiſen nach wie vor befriedigend iſt. Die Preiskämpfe
halten an. Die Kundſchaft zahlt nur ſchleppend. Leider ſind die
Be=
mühungen um eine Feſtigung der Konvention der Kaltwalzwerke bisher
ohne praktiſchen Erfolg geblieben.
Die Wirtſchaftslage in der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie war in der
vergangenen Woche wieder größeren Schwankungen unterworfen.
Trotz=
dem konnten aber eine Anzahl Arbeitsloſer aus der Fürſorge entlaſſen
werden.
Wie wir erfahren, ſind die Avirückvergütungsſätze für Bleche
durch=
ſchnittlich unverändert geblieben. Lediglich für Keſſelbleche erfuhren
die Sätze eine Erhöhung um 1 RM.
Wie uns von gutunterrichteter Seite mitgeteilt wird, beabſichtigt
die bekannte Firma J. G. Mouſſon u. Co., Frankfurt a. M. (Seife
und Toiletteartikel), ihren Betrieb demnächſt nach auswärts zu
ver=
legen. Jedenfalls iſt bekannt geworden, daß die Firma nach den
ver=
ſchiedenſten Richtungen hin Unterhandlungen wegen Geländekaufs
führt.
Mit Unterſtützung der Ufa wurde die Stuttgarter Film G.m.b.6.
mit 100 000 RM. St.A. gegründet, welche auf dem alten
Bahnhofs=
gelände ein Großkino mit 1650 Sitzplätzen übernimmt, das von der
Wüttembergiſchen A. G. für Bauausführungen errichtet wird.
Die Steinwerke A.G. Holzhauſen=Hohenſtein in Wiesbaden (A.K.
479 000 Mark) hat im Jahre 1928 einen Verluſt von 32 603 Mark zu
verzeichnen, der nach Berückſichtigung des Gewinnvortrags aus dem
Vorjahre mit 31 330 Maxk auf neue Rechnung kommt.
mitel
un fche
Wa
fun
ſgeln
Berliner Kursbericht
vom 27. Auguſt 1929
Oeviſenmarkt
vom 27. Auguſt 1929
Berl. Handels=Geſ.
Danatbank
Deutſche Ban
Disconto=Geſ.
Dresdner Ban:
Hapag
Hanſa Dampfſch.
Nordd. Lloyd
A. E. G.
Bahr. Motorenw 1101.75
C. P. Bemberg
Bergmann Elektr.
Berl. Maſch.=Bau
Conti. Gummi
Deutſche Cont. Gas
Deutſche Erdöl
272.— (F. G. Farben
Gelſenk. Bergw. Nffe
217.— Mae
Rütgerswerke R
80.875 Buenos=Aires Währung
1 Pap. Peſ= MeJ
1.758 1.762 Helſingfors Währung
100 finn. Mk. Geld
10.541 164.— 137.— Salzdetfurth Kalt 383.— Canada 1 canad. Doll. 4. 167 4.175/Italien
100 Lire 21.945 150.50 Geſ. f.elektr. Untern. 208.— Leonh. Tietz 202.50 Japan 1 Yen 1.956 1.960 Jugoſlawien 100 Dinar 7.370 156.— Harpener Bergbau 148.— Verein. Glanzſtof 389.— Cairo 1ägypt. 4 20.86 20.90 (Kopenhagen 100 Kronen 111.67 118.— Hoeſch Eiſen 132.25 Verein. Stahlwerke 117.875 Konſtantimopell1 türk. 2 2.001 2.00 Liſſabon 100 Escudos h8.e0 Phil. Holzmann 103.75 Weſteregeln Alkali 231.— London 1 2.Stg. 20.337 20.377 Oslo 100 Kronen H11.69 110.75 Kali Aſchersleben DRk Agsb.=Nrnb. Maſch 83.375 New York 1 Dollar 4.1955/ 4.2025/Paris 100 Franes 16.41 195.50 Klöcknerwerke 113.— Baſalt Linz 45.75 Rio de Janeiro/1 Milreis 0.497 1 0.499 Prag
100 Tſch. Kr. /12.427 Köln=Neueſſ. Bgw. 130.50 Berl. Karlsr. Ind. 81.— Uruguay 1 Goldpeſo 4.10 4.11 Riga 100 Lats 80.62 304.— Ludw. Loewe 198.75 Hirſch Kupfer 137.25 Amſterdam 100 Gulder 168.1: 168.47 Schweiz
100 Franken 180.76
100 Leva 234. 125 (Mannesm. Röhr. 118.125 Hohenlohe=Werte 93.— Athen 100 Drachm 5.42 5.435 Sofia
3.032 75.— Maſch.=Bau=Untn 53.50 Lindes Eismaſch. 159.50 Brüſſel 100 Belga 58.33 58.45 Spanien 100 Peſetas 61.69 165.75 Nordd. Wolle 137.75 Herm. Poege 40.— Bukareſt 1100 Lei 2.491 2.49 Stockholm 100 Kronen 111.35 189.50 Oberſchleſ. Koksw 103.— Vogel Telegr. Draht
Wanderer=Werke 75.125 Budapeſt 100 Pengd 73.17 73.31 Tallinn (Eſt!. 100 eſtl. Kr. hut.s4 112.— Orenſtein & Koppe 87.— 70.— Danzig 100 Gulden z1.33 81.49 Wien 100 Schillihe 59.08
Tonarbant, Kommanongefrarcaf
Frankfurter Kursbericht vom 27. Auguſt 1929
6% Dtſche.
Reichs=
anl. v. 27 ......
6% Baden
Frei=
ſtaat v. 27 ....."
6% Bahern
Frei=
ſtaat v. 27 .....
8% Heſſen
Volks=
ſtaat. . . . . . v. 28
v. 2
2/.
% Preuß.
Staats=
anl. v. 28 ......
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27 ..."
7%Thüringer
Frei=
ſtaat v. 27 ....."
Re
76.8
M.25
87.25
91.25
91.4
dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. + ½.
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.
Dtſche. Schutzge
bietsanleihe .. ."
8½ Bad.=Bad. v.2
6% Berlin v. 24 ..
8% Darmſtadt v. 26
v. 2
7% Frlf. a. M. b. 26
12 Mainz v. 26
8% Mannh. v. 26.
8% Nürnbergv. 26
8‟1. Heſſ. Landesbk
Goldpfbr..
8‟. Heſſ. Landesbl
Goldoblig.
4J.J, Heſſ. Lbs.=
Hyp.=Bk.=Liquid.
Pfbr.
8. Preu ß. Lds.=
Pfbr.=Anſt.
Gold=
pfbr.. . . . . . .."
8%. Preuß. Lds.,
Pfbr.=Anſt.
Gold=
vbl. ..
18‟/, Darmſt. Komm.
Landesbk. Goldobl.
8‟/,
KaſſelerLandes=
kredit Goldpfbr.
8”/. Naſſ. Landesbk
Goldpfbr. . . . . .
Dt. Komm. Sam
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
*+ Ausl. Ser. II
Dt. Komm. Samm.
Abl. (Neubeſitz)
78.25 18% Berl. Hyp.=Bk.
4½-„Liqu.=Pfbr.
8% Frkf. Hyp. Bk..
42/.27
Lig. Pfbr.
11.95 18% „Pfbr. Bk..
4:.% „ Lig. Pfrb.
10.75 18% Mein. Hyp. Bk.
14:/,% „ Lig. Pfbr.
3% Pfälz. Hyp. Bk.
1.50 14:.‟. „Lig. Pfbr.
82. Preuß.
Boden=
cred.=Bk.. . . . .
91
14:/.. „ Lig. Pfb
87.5 18/. Preuß. Centrl.
Bodencr.=Bk. . ..
87.5
84 4/.-. „ Lig. Pſbr.
8‟/,Rhein. Hyp.=B!
89.95 14½/.‟, „Lig. Pfbr.
— 18% Rhein.=Weſtf.
Bd.=Credit .. . ."
8% Südd. Bob.
Cred.=Ban 1. . . .
96.9
18% Württ. Hyp.=B
93.5
6% Daimler=Benz
von 27 .... ....
8‟I, Dt. Linol. Werke
v. 26 .......
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26 ..
7% Mainkrw. v, 26
7% Mitteld. Stahl
werke v. 27 ..."
93.5
96
97
50‟.
67
21
97
74
75.75
97.5
72.75
78
96.5
97.5
Ra
82I. Salzmann u. Co.
v. 26........."
7½ Ver. Stahlwerke
m i1Opt. v. 26
3% VoigtckHäffner
von 26 .... ...
J. G. FarbenBonds
v. 28 .....!"
5% Bosn. L.E.B.
v. 1914
...
4:/.% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914..
4½ Oſt. Goldrente
5 %vereinh. Rumän.
4½% „
L
42 Türk. Admin.
4½ „ 1. Bagdad
4% „ Zollanl
4½½ Ungarn 1913
4½% „ 1914
„ Goldr.
4%
Aktien
Accum.=Berlin. . .
Adlerw. (v. Kleher).
AEG. Stamm .
AndregeNoris Zahn
Baſt Nürnberg ..
Bergm. El. Werke
Brown BoverickCi=
Brüning & Sohn..
Buderus Eiſen .."
Cemen : Heidelbere
Karlſtadt
Chem. Werke Albert
Chade ..... ......
Contin. Gummiw
Daimler=Benz..
Dt. Atl. Telegr. . ..
Eiſenh. Berlin.
„Erdöl".
„ Gold= n. Silb.
ſcheide=Anſtalt
Linoleumwerk .
Dhckerhoff u.
Wid=
mann .. . . . . .."
86.5
83
92
123.5
31.5
33.5
—
—
15.1
7.20
21.75
24.5
22.65
46
194.25
118
137
95
73.5
130
185
10.25
Elektr. Licht u. Kraf
Liefer=Geſ.
Eſchw. Berowerk".
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei
J. G. Farbeninduſt
Feinmech. (Jetter).
Felt. & Guilleaum.
Frlft. Gas .......
„ Hoſ ....
Geiling & Cie.....
Gelſenk. Berqwerk
Geſ. elektr.
Unter=
nehmungen .. . ."
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfiinger
Hafenmühle Frkft.
Hammerſen (Osn.
Harpener Bergbau
Henninger, Kemp
Hilpert Armaturfbr
Hinderichs=Aufſerm
Hirſch Kupfer... .."
Hochtief Eſſen
Holzmann. Phil.. .
Holzverk.=Induſtrie
Ilſe Bergb. Stamn
Genüſſe
Junghaus Stamm
Kali Aſchersleben
„ Salzdetfurth .."
„ Weſteregeln ..
Kammgarn ſpinn.
Karſtadt, R. ...
Klein, Schanzl. ..
Klöcknerwverke ....
Lahmeher & Co...
Lech. Augsburg. ..
Löwenbr. Münch..
Lüdenſcheid Metal=
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br. ..
Mannesm. Röhren
R5
196.75
215
216.25
82.5
22
69
36.5
206".
72.1
57.5
174
130
168.5
111
89
133
90
104.25
83
121
60
227
384
231
143
99
106.5
285
73
Mansfeld Bergb..
MarswerleNürnbg./ 65
Metallgeſ. Frankf..
Miag. Mühlenbau.
Montecatini Maild.
Motorenfb. Darmſt.
Neckarwerke Eßling.)
Nicolay, Hofbr. ..!
Oberbedarf.. . . . . ."
Otavi Minen ....!
Phönix Bergbau,
Reiniger, Gebb.
Rh. Braunkohlen..
„ Elektr. Stamm.
Stahlwerke. . . .
Riebeck Montan ..!"
Roeder Gb. Darmſt.
Rütgerswerke
Sachtleben A. G. ..
Schöfferhof=Bind..
Schramm Lackfabr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Eleftr.
Schwarz=Storchen.
Siem. Glasinduſtrie
Siemens &. Halske
Strohſtoff. Ver....
Südd. Immobilien
„ Zucker=A. G...
Svenska Tändſticks
Tellus Bergbau ..
Thür. Liefer.=Geſ.
Tucher=Brauerei ..!
Unterfr. Krs.=
Elef=
tr.=Verſ. .......!
Beithwerke..
Ver. f. Chem. Ind.
Frankf
Laurahütte..
Stahlwerie
„ Ultramarin
„ Zellſt. Berlin
Vogtländ. Maſchin
Voigt & Haeffner.
122.5
45
107
105
279
120.75
123
Ar6
109
79.9
188
285
102
129
221
162
Wahß & Freyta
Wegelin Rußfabr.
Werger Brauerei..
Zellſtoff. Aſchaffbg..
„ Memel ... ....
„ Waldho
Allg. Dt. Creditanſt. 125.25
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ. . .1200.25
Comm. u. Privatbk.
Darmſt. u. Nt.=Bl. 1271
Deutſche Bank. . . . /163.5
„Cff.-u. Wechſel
ban!
Diskonto=Geſellſch. 1
Dresdener Ban1..).
Frankf. Bant
Hyp. Ban
„ Pfdbr.=B
Gotha. Grundkr. Bk.
Mein. Hyp.=Ban)..
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt ..
Pfälz. Hyp.=Ban1..!
Reichsbank=Ant /*
Rhein. Creditbr. /1
„ Hhp.=Banl....!.
Südd. Bod.=Cr. Bf.
Wiener Banlverein
A.=G. ſ. Verlehrsw. 11
Allg. Lokalb. Kraftn
70 Dt. Reichsbahn
Borzge..
Hapag. ..."
Nordd. Lloyd
Schantung=Eiſenk
Südd. Eiſenb.=Ge‟11
176.5
[ ← ][ ][ → ]ſiummer 238
Mittwoch, den 28. Auguſt 1929
Seite 11
Molot Mn Anon.
Roman von Bruno Winkler.
Copyright: Greiner u. Co., Berlin, Luiſenſtr. 19.
Nachdruck verboten
gine ſchöne Perſon. Du wirſt mit ihnen verkehren?”
ſch mutz wohl.”
u mußt gar nichts. Ich mache dir einen Vorſchlag: wir
reit ab.”
Kahcha! Hab ich halb und halb erwartet. Aber diesmal
müntichts daraus. Es gefällt mir gut hier.”
örun reiſe ich eben allein.” Sie ſtand auf und verließ, ohne
Aoch einmal nach ihm umzuſehen, den Strand.
eleine Meinungsverſchiedenheiten kamen häufig zwiſchen
Zue vor. Jenny zeigte ſich dabei nicht von der vorteilhafteſten
Meiſt gab Edwin des Friedens wegen nach. Diesmal
alpigedachte er es nicht zu tun.
das tägliche Zuſammenſein mit der Diva hatte ſeine
Lei=
diphaft ſehr gedämpft. Er durchſchaute jetzt viele ihrer
Falſch=
hieſt, durch die ſie ihn früher getäuſcht hatte. Der Glanz, den
eibſt um ſie gewoben hatte, verblaßte. Sie wurde klein vor
imals Perſönlichkeit. Eines aber blieb überwältigend wie
die Vollkommenheit ihrer Erſcheinung. Ihre Schönheit
ſte ihn immer wieder an ſie.
5innend ſchaute er über das Waſſer. Um ihn plapperte es
znen Weltſprachen. Braungebrannte Körper lagen am Strand,
hen vom Sprungbrett oder von der hohen Schaukel ins Meer,
z melten ſich in der Flut.
die Zeitungsmeldung, die Jenny ſo in Schrecken verſetzt
hu entſprach in einem Punkte nicht den Tatſachen. Die
Poli=
ſiatte Edwin Stamers Aufenthaltsort noch nicht ermittelt.
kommiſſar Hildebrandt ließ in Berlin alle Möglichkeiten
guhöpfen. Aber da Stamer nichts wußte, die Wohnung der
), die man richtig als Edwins Begleiterin vermutete, ver=
Aſen war, und niemand das Paar auf dem Bahnhof erkannt
hu, blieb das Reiſeziel der Verſchwundenen zweimal
vierund=
zmzig Stunden unbekannt.
Erſt als man ſich des großen Apparates der telegraphiſchen
Diaolgung bediente, erfuhr man, daß Edwin Stamer mit Jenny
inn eringsdorf übernachtet habe, von hier aber mit dem nach
Oifn abgehenden Dampfer abgereiſt ſei. Es war nicht ſchwer,
Aopot als den Ort, an dem ſie an Land gegangen waren, zu
eſtteln. Dann ſaß man feſt. Man mußte ſich der Hilfe der
pſſiſchen Polizei bedienen. Dieſe Hilfe war nicht ſehr
nach=
dſtülich. Der mit der Sache betraute Beamte begnügte ſich
Geſucht in Darmſt.
kleineres Haus
mögl zum Alleinbew
(4—5 Zimm,
tauſch=
los beziehbar. Anz
5—7000 Mk. Aeuß.
Angeb. u. Angabe d.
Lage unt. M 25 an
die Geſchſt. (13567
mit einer Nachfrage im Hotel, wo man der Meinung war, die
Reiſenden ſeien mit dem Auto zum Bahnhof gefahren. Den
Fahrer der Kraftdroſchke ausfindig zu machen, ſchenkte man ſich.
So blieb Hildebrandt nichts übrig, als den internationalen
Fahndungsdienſt in Bewegung zu ſetzen. Der Draht und die
Funkwellen ſpielten nach allen Himmelsrichtungen.
Auch in Nizza, als dem Sitz der Präfektur des
Departe=
ments Alpes Maritimes, erhielt man die Perſonalbeſchreibung
des jungen Stamer und Jenny Mandonis. Man war hier
eif=
riger und an dieſem Zentralpunkte des Abenteuertums und der
Hochſtapelei beſſer auf das Spüren nach Verbrechern
eingearbei=
tet als an der Oſtſee. Innerhalb weniger Stunden war in alle
Fremdenorte Anweiſung ergangen. Im Polizeibüro in
An=
tibes ſtellte der Gendarm Dubois an Hand der Meldezettel feſt,
daß die Geſuchten im Grand Hotel du Cap abgeſtiegen waren.
Er hatte kaum ſeinem Vorgeſetzten, dem Kommiſſar Péret,
darüber Meldung gemacht, als er dieſen ſchon hinausſtürmen
und mit zwei Geheimpoliziſten im Auto davonſauſen ſah.
Kinderwagen aller Art, nur im Spezialgeschäft
1. Donges & Wiest, Elisabethenstraße 25½ 5
Jennys Drohung, abzureiſen, war nicht ernſt gemeint
ge=
weſen. Sie war der Diva in der Hitze der Plänkelei entſchlüpft
Aber während ſie dem Hotel zuging, kreiſten ihre Gedanken um
die Worte, die ihr von ſelbſt gekommen waren. Abreiſen! Ihn
allein laſſen! Es wäre gut für ihn, für ſeine Liebe zu ihr. Sein
Empfinden hatte längſt nicht mehr die alte Kraft. Mochte er ſich
ruhig mit der hübſchen Fini zerſtreuen. Je weniger Eiferſucht
man zeigte, um ſo ſicherer feſſelte man die Männer an ſich.
Außer=
dem: es war für ſie gefährlich, jetzt mit Edwin Stamer
zuſam=
menzubleiben. Ihn verfolgte man, ſie vielleicht noch nicht. Sie
würde verſchwinden und erſt, wenn über die ganze Geſchichte
Gras gewachſen war, wieder auftauchen.
Sie beſchleunigte ihren Schritt. Ihr Entſchluß war gefaßt.
Fort von hier! Ohne Abſchied! Das wirkte ſtärker, und ſie
ver=
lor keine Zeit. Sie hatte auf einmal das Gefühl, jede Minute
ſei koſtbar.
Eilend nahm ſie die Stufen zum hochgelegenen Hotel,
be=
ſtellte die Rechnung und fuhr in ihr Zimmer hinauf. Hier
packte ſie ſchnell, aber ruhig ihre Sachen und verlangte durch
das Haustelephon einen Wagen.
Als ſie hinter dem ihr Gepäck ſchleppenden Diener durch
die Halle ſchritt, fah ſie an der Pförtnerloge einen Herrn ſtehen,
der mit offenſichtlicher Neugier zu ihr hinſah. Er richtete
einige Worte, wie es ſchien, eine Frage, an den Portier.
Die=
ſer nickte.
Ein Geheimpoliziſt? Unſinn! Ein Gaffer, wie tauſend
an=
dere! Jenny war es gewohnt, angeſtarrt zu werden. Die
Schwäche, die ſie befiel, abſchüttelnd, ging ſie vorüber.
Da — ſchon hielt ihr der Boy die Tür — vernahm ſie eine
Stimme hinter ſich: „Pardon Mademoiſelle! Ich habe die Ehre,
die berühmte Tänzerin Jenny Mandoni vor mir zu ſehen?”
Sie fuhr herum. Der Mann ſtand vor ihr.
„Ich bin Jenny Mandoni. Was wünſchen Sie von mir,
mein Herr?”
„Wollen Sie mir, um Aufſehen zu vermeiden, einen
Augen=
blick in das Zimmer dort folgen?”
Sie erblaßte. „Ich bedaure. Sie halten mich auf, mein
Herr. Ich bin in Eile.”
„Ihr Wagen wartet auf Sie?‟
„Ja.”
„Sie geſtatten, daß ich Ihnen den meinen anbiete?"
Er reichte ihr den Arm.
Ein wilder Blick traf ihn, aber ihre Ohnmacht erkennend,
legte ſie willenlos den Arm in den ſeinen. Mit vollendeter
Ritterlichkeit führte er ſie hinaus. Ein Herr öffnete den Schlag
der Limouſine.
„Monſieur Barjot wird Sie nach Antibes begleiten,”
lächelte der Kommiſſar und half ihr einſteigen.
Der Geheimpoliziſt ſetzte ſich neben ſie. Auf einen Wink
Pérets ſchoß der Wagen davon.
„Jetzt den Monſieur”, wandte ſich der Kommiſſar an ſeinen
zweiten Begleiter. „Folgen Sie mir in einiger Entfernung an
den Strand.” —
Erwin ſchwamm mit einigen Badegäſten um die Wette.
Er ſchlug ſie alle beide, trotzdem er nur eine Hand hatte. Sie
jagten ſich und warfen ſich unter den Klippen lachend den großen
Gummiball an den Kopf.
Fini Bolton verhielt ſich ihm gegenüber ſehr ablehnend. Sie
mußte in irgend jemand verliebt ſein, denn ſie erwartete immer
ſehnlichſt die Poſt. Und ſehr oft war ein Brief dabei mit dem
Poſtſtempel Berlin. Dann war ſie den ganzen Tag unendlich
guter Laune.
Als Edwin aus dem Waſſer kam, trat ein Herr an ihn
heran. „Sie entſchuldigen”, ſagte er, den Hut lüftend. „Sie ſind
Herr Edwin Stamer, nicht wahr?”
„Der bin ich”, erwiderte Edwin.
„Dann muß ich Sie verhaften, mein Herr.”
„Sie wollen mich verhaften? Warum denn?
„Man verfolgt Sie wegen des Einbruches in den Treſor
der Deutſchen Reichsbank"
Da platzte Eolvin los.
„Machen Sie keine Witze, mein Herr” ſchrie Bolton, der
dabei ſtand.
(Fortſetzung folgt.)
„Eiſenſtark”
Ale nrusübungsrecht für Darmſtadt, für
durgewetzte oder fadenſcheinige
Hoſen=
böden uſw. (unſichtbar)
gfünſtſtopfen jeder Art
Wüſeln — Dämpfen — Entſtauben
Mng, Mantel oder Kleid mit amerikan.
pat. Maſchine. (13552
Auhme für Chemiſche Reinigung und Färben.
Sch litt längere Zeit an hochgradiger LungentuberkuloſeK
und war vom Arzt als hoffnungslos aufgegeben. Da wurde mir von Bekannten ihr Nymphoſan empfohlen.
Schon nach ein paar Flaſchen verſpürte ich Beſſerung, und jetzt nach 3 Monaten bin ich faſt ganz hergeſtellt.
Kann Ihren Nymphoſan jedem Lungenleidenden aufs beſte empfehlen. Dies ſchreibt u. a. Frau A. L. in N.
Preis der Flaſche Nymphoſan Mk. 3.50, Perubonbons Mk. —,80.
Erhältlich in allen Apotheken. Beſiandteile: Bals Myr. cps 3‟, Na. benz. 0.17, Na. br. 27, Ferr, peppt oxid, ligu
aa 5‟, Extr. Malt 240,, sacch. 16%, t. emuls.
Alleinherſteller; Rymphoſan A.=G., Starnberg a. See bei München a. G.
dV 12210
Eisſchrank
H.lneu, gek. 120 Mk., für 48 Mk., 1 großer
Zmmeauſpiegel, 1 Damenſchreibtifch, 1 ält.
Awenz, ein Zteil. Brandkiſte (
Weißzeug=
hunk) 1 nußbaumpol. Kommode, Tiſche,
Sihle uſw.
Photo=Apparat
zße 9X12, 1 Jahr alt, gek. 125 Mk.,
zN allem Zubehör für 55 Mk., ſeltene
Ngenheit.
Hofa
tbform, mit echtem Lederbezug, gekoſtet
5 Mk., für 130 Mk. ſowie 1 einfaches
Nnuetteſofa 35 Mk.
Biedermeierzimmer
aginal alt, nußbaum garantiert, aus der
1830, (ebenſo einzeln 1 rund. nußb.
Eh und kleine Kommode mit Säulen.)
)gemälde und Aufſtellſachen verkauft
wändig
ſugen Wagner
ſalſtraße 41 Taxator Teleph. 2943
Mahme von Verſteigerungen u. Taxationen
Aden Amtsverkündigungen des Kreisamts
Amſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 ſilberner Damenring mit
Sin. 1 zweirädriger Handwagen. Eine
derne Damen=Armbanduhr, 1
Glacé=
mdſchuh. 2 Hundemarken. 1 Buch. Ein
Nhbleiſtift, 1 goldene Brille, 2
Porte=
gyn gies. 1 Kinderhalbſchuh. 1 rote
Amenmütze, 3 Bund Schlüſſel. Eine
Aenbrille.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
mham, daß auch noch Fundgegenſtände
ſhanden ſind, die in früheren Bekannt=
Nchurngen verzeichnet ſind. Intereſſenten
bnen die Fundgegenſtände während der
Lr ſtunden auf Zimmer 1 beſichtigen.
1der Plan über die Herſtellung einer
rirdiſchen Telegraphenlinie an der
Fraße von Klein=Bieberau bis Webern
ſigt bei dem Poſtamt in Ober=
Ram=
tdt auf die Dauer von 4 Wochen aus.
Darmſtadt, 15. Auguſt 1929.
Telegraphenbauamt.
Berſteigerung
vom Möbel, Schuhmachermaſchinen
und Elektromotoren.
Auf Antrag des Konkursverwalters
ſchtsanwalt Dr. Neuroth in
Darm=
ſdt werden
Donnerstag, den 29. Auguſt 1929,
nachmittags 3 Uhr,
dem Anweſen Darmſtädter Straße 8
Ober=Ramſtadt verſchiedene
Möbel=
te, ſämtliche in das
Schuhmacher=
indwerk einſchlagende Maſchinen,
Elek=
dmotoren, eine größere Partie
Schuh=
iſten und zwei Transmiſſionen
öffent=
meiſtbietend gegen Barzahlung ver=
(13544
ert.
Obber=Ramſtadt, den 26. Auguſt 1929.
Seſſ. Ortsgericht Ober=Ramſtadt.
Unsaaten
Aaanker
zu wonit sorabgestten Orlitan
ganz besonders günstige Gelegenheit!
Wollwaren:
Reinwollene Kinder-Westen
von
Reinwollene Damen-Westen
von
Reinwollene Pullover
.. . von 2.75 an
Knaben-Anzüge, gestrickt, äußerst strapazierfähig und
stark, für 10—12 Jahre .
.. . . von 7.95 an
Strümpfe:
Echt ägyptische Macco-Strümpfe, in allen Farben, von
Seiden-Florstrümpfe, mit kfacher Sohle und Ferse, in
allen modernen Farben . . . . . . . . . . von
Waschseidene Damen-Strümpfe in allen Modefarben von
Reinwollene gestrickte Strümpfe bestes Fabrikat von
Herren-Artikel:
Oberhemden, weiß
„. . . von
....
Schweiß-Socken
.... . .... . . . . . von
Herren-Socken, schön gemustert . . . . . . . von
Seiden-Seibstbinder in großer Auswahl . . . . von
. von
Herren-Kragen, halbsteit . . . . . . .
Herren-Kragen, gestärkt, Ia Qualität . . . . . vor
Damen-Wäsche:
Kunstseidene Trikot-Röcke, in schön Farben-Ausw., von
Träger-Hemden, schöne, elegante Ausführung . . von
Ein Posten angetrübt. Kretonne-Hosen, für 12-13 Jahre,
weit unter Preis . . . . . . . . . . .....
Gestickte Kissenbezüge, Ia Qualität . . . . . von
. von
Frottier-Tücher, Ia Qualität ..
1.95 an
5.75 an
0.85 an
1.45 an
0.98 an
1.95 an
3.95 an
0.42an
0.45 an
0.75 an
0.55 an
0.55 an
2.65 an
0.95 an
1.50
1.85 an
0.90 an
Infolge Verſetzung nach Darmſtadt ſuche
Einfam.= Haus dder Villa
ei Mk. 20000 Anzahlung. Angebote unt.
M 17 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl.
Tüchtige Fachleute ſuchen
Wirtſchaft.
Kaution kann geſtellt werden. Angebote
unter M 5 an die Geſchäftsſt.
Für Auto=
Droſchken=
vd. ſonſt. Geſchäfts=
Betrieb geeign.
An=
weſen, in gut. Lage,
zu verk. Tankſtelle,
mod. Garag. u. Platz
für Erweiterung
vor=
hand. Anfrag. v. ſolv.
Käufern unter M 29
an die Geſchäftsſt. (
Auf Sämtliche Bade-Anzuge und Mäntel 10 Prozent Rahatt!
Hadeka-Haus
Gg. Heckmann-Schmidt 43548
Darmstadt, Ecke Markt und Ludwigstraße.
Gelände=Verkauf
in der Pallaswieſe
Flur 37 Nr. 30 — 1240 qm
Flur 84 Nr. 261
— 3000 qm
Flur 34 Nr. 255/258 — 15662 qm
Flur 34 Nr. 251 — 11036 qm
Flur 34 Nr. 249 — 4600 qm
Flur 34 Nr. 241/242 — 4002 qm
auch bei nur geringer Anzahlung durch
J. Euler, Riedeſelſtraße 19. (
Junger Kaufmanz
ſucht möbl. Zimmer
mit voller Penſion.
Aeußerſt. Angeb. u.
M 8 Geſchäftsſt. (*
Solides Fräul. ſucht
einfach möbi. Zimm.
Ang. mit Preis unt.
M 20 Geſchäftsſt. (*
1 leeres Zimm. mt
Küche von ruh. Miet.
zum 1. 9. od. 15.9 geſ.
Ang. m. Pr. u. M 36
an die Geſchäftsſt.
Beſchlagnahmefreie
3—4=Zim.=Wohn. v.
pſ. Beamt. geſ. Off.
u. L. 121 Geſchſt. (*
Geſucht großes Zimmer oder Saal
für Gymnaſtik, zentrale Lage, eventl. mit
Nebenraum. Offerten unter M 4 an die
Geſchäftsſtelle dieſes Blattes.
Ia Kapitalsanlage!
Obſtgarten (Spek.=
Obj.) ſehr günſtig
abzug. Anfrag. u.
L. 115 a. d. Geſch.*
Erbteilungshalber
Etagenhaus
im tadelloſ. Zuſtand,
Morgen= und
Abend=
ſonne, 3 hübſche
Vier=
zimmerwohnungen
mit reichl. Zubehör,
Bad= pp., Vor= und
Hintergart, ſehr
preis=
wert zu verkaufen.
Erforderl. Anzahlung
ca, 8000.— Mk. Reſt
kann zu einem
nied=
rigen Zinsfuß ſtehen
bleiben. Angeb. unt.
Ma 38 an d. Geſchſt. *
Gutgehend. Holz= u.
Kohlengeſch. z. kauf.
oder pachten geſucht.
Angebote unt. M 12
an die Geſchäftsſt. /*
Kleines Büro mit
Wohn. geſ. Eilang.
u. L. 122 Geſchſt. (*
Haus
mit Einfahrt u.
Stal=
lung oder
Hinterge=
bäude v. Eigentümer
direkt zu kaufen
ge=
ſucht. Ang. u. M 21
an die Geſchſt.
Bäl
zu mieten geſucht
auch auf d. Lande,
oder klein.
Lebens=
mittelgeſch. m.
Woh=
nung. — Dingeldein
ſenior, nur
Land=
wehrſtr. 39, Tel. 20673
Wegen teilweiſer Auflöſung des
Haus=
haltes der Frl. von Colamb verſteigere
ich am Freitag, den 30. Auguſt d. J.,
vormittags ½10 und nachmittags ½3
Uhr beginnend, in meinem neuen Lokale
6 Alexanderſtraße 6
nachfolgend verzeichnete Mobilien gegen
ſofortige Barzahlung:
1 Büfett, 2 Ausziehtiſche, 4 —Tiſche,
1 ovaler Tiſch, 1 runder Tiſch, 1
Spiel=
tiſch, 2. Betten, 2 Waſchkommoden,
2 Nachtſchränkchen, 2 Roßhaarmatratzen
(zum Aufarbeiten), 1 Diwan mit Um=
Wohn.-Geſuch!
6—8=Z.=Wohn. zum
1. 10. od. ſpäter geſ.
Ang. m. Pr. u. K.53
a. d. Geſchſt (*sgm
ühle, 1 Liegeſtuhl (Rohrgeflecht),
1 Gartentiſch mit Bank, 4
Kleider=
ſchränke, 1 Brandkiſte (eich.), 1
Pfeiler=
ſchrank. Sekretär, 2 Herrenſchreib=
Kinderl. Ehepaar ſ.
2 Zimmer u. Küche,
Miete kann 3 Mon,
vorausbez. werden.
Frau würde ſich
gerne im Haushalt
beſchäftigen. Ang. u.
M 22 Geſchſt.
Achtung!
Suche für einzelne
vermögende Dame
4—53 m=Wohnung.
Umzugsvergütg, kann
gegeben werden, evtl.
bin ich noch bereit,
hohen verzinslichen
Baukoſtenzuſchuß zu
geben. Angeb. erb.
u. M 30 Geſchſt. (*
tiſche, 1 Damenſchreibtiſch, 1 Anrichte,
3 Küchentiſche, 1 Gasherd mit
Brat=
ofen, 1 Konſolſpiegel, 4 kl. Spiegel,
1 ovaler Spiegel (mahagoni), 2
Re=
gulatoren, 1 eiſernes Kinderbett,
1 Kinderſtuhl. 1 Laufſtühlchen 1
Puppenſchränkchen, 2 große Teppiche,
1 großer Bodenbelag (Velour), 1 kl.
Teppich, 1 Kokosläufer 1
Ruhebett=
decke, 2 Plüſchtiſchdecken. Portiere,
Fenſtermäntel, 3 Kaffeedecken, 32 bunte
Wirtstiſchdecken, 1 Partie ſehr gutes
Porzellan (Meißen u. Berlin) 1
Ka=
binenkoffen, 1 kl. zweirädr. Wagen,
1 Oda=Parat mit 45 Greifer=Mappen
und 12 Hinweiskarten A—3.
Darmſtadt, den 28. Auguſt 1929.
Kunſt= und Auktions=Haus
Tel.
4323
Ph. Kling
Tel.
4323
Annahme von Verſteigerungen und
(13540
Taxationen.
Täglich geöffnet von 9—6 Uhr.
ſtod. — Zim.=Bdus
Billig!
Aus Saarländ. Beſitz!
mit Einfahrt, in allerbeſtem Zuſtand, für
nur ℳ 21000.— bei ℳ 8b. 10000.— Anzahl.
zu verkaufen durch
Waldſtraße3
Conrad & Hellmundgelef. 3084, 4
Herrſchaftliches Landhaus
(15 Minuten von Darmſtadt entfernt) mit
10 Zimmern. Küchen, Bad, Veranda,
Bal=
kons, auch für 2 Famil. geeignet, 3000 qm
Garten, 30 St. Obſtäumen, am 1. Oktbr.
ds Js. in allen Teilen tauſchlos beziehbar,
zu verkaufen. Anz. 5—6000 ℳ. Reſt nach
Übereintunft. Angebote erbeten u. M 31
(*
an die Geſchäftsſtelle,
Junges Ehep. ſucht
für ſofort o. 1. Okt
eine gutgeh.
Wirt=
ſchaft. Kaution
vor=
handen. Angeb u.
L. 114 a. d. Geſch. (
Beſchlagnahmefreie
3—4=Zim.=Wohn v.
jg. Ehep. p. 1. Okt.
geſucht. Angeb. unt
L. 118 a. d. Geſch.*
Student, Päd ſucht
mögl. in Beſſungen
frdl. mbl. Zim.
mit Klavierbenutz.
Angeb. unter L. 117
a. d. Geſchſt. (13545
ſofort zu verkaufen
oder zu vermieten.
Ang. unt. M 37 ar
die Geſchäftsſt. (*
Student ſucht Zimm.
in Nähe d.
Schwimm=
bades per ſof. m. el.
Licht u. g. Heizvorr.
Preisang, erb. unter
M 16 Geſchäftsſt. (*
Am Donnerstag, den 29. Auguſt
1929, nachmittags 3 Uhr, verſteigere
ich in meinem Verſteigerungslokale
Lu=
iſenſtraße 32 zwangsweiſe meiſtbietend
gegen Barzahlung:
(13580
1 Schreibmaſchine, 1 Teppich, 1
Näh=
maſchine, 1. Klavier, 4 Kaſtenwagen,
verſchiedene Oelgemälde, 1 Vitrine,
6 Fournierbänke, 1 Sarg, 1 Mikroſkop,
2 elektriſche Lampen, 1 Elektrophon,
1 Rolle, 1 Zeichentiſch, 1 Motorrad
(8. S. A), 1 Mars=Motorrad ſowie
Möbel aller Art und 1 Einſpänner=
Federrolle.
Darmſtadt, den 28. Aug. 1929.
Huckelmann
ſtellv. Gerichtsvollzieher.
Seite 12
Herzenswunſch!
2 ordentliche, gebild.
Herren ſuchen zum
Gedankenaustauſch
2 ſolide, ein fache
Mädels im Alter von
20—25 Jahren, ſpät
Heirat nicht
aus=
geſchloſſen. Angeb.,
wenn möigl. m. Bild,
u M. 9 Geſchſt
in 1 Stunde
billig und gut.
Feie Nacht.
nur Bleichſtraße 9.
Teleph.1912. (9043a
Anſer Autg
nimmt Beiladung
nach Frankfurt a. M
und zurück.
„Rote Radler”
Telephon 3079.
Säuglingswaagen
Tage, Wochen und
Monate verleiht
Martinsdrogerie,
Pankratiusſtraße 41
(12950b)
Srauvilhen
Pfd. 15 Z verk.
Frankfurterſtraße 105
Martinsmühle.
Mehrere Zentner
Honigbirnen
10 Pſd. 80 Pfg.,
einige Zentn. eßreife
Tafeläpfel
zu verkaufen.
Im Emſer 5. (Nähe
Alfred Meſſelweg).
Verkauf bis 2 Uhr
mittags (1356
Beſtebirnen
zu verkaufen
Pfarrwieſenweg 19.
Zwetſchen 15-18 Z.
grüue, Reineclauden
105 Eberſtadt,
Bil=
len=Kol., Alte
Darm=
ſtädter Straße 143. (
Verloren
ſilb. Damen=
Arm=
banduhr v.
Theater=
platz bis Anfang
Alexanderſtr. Abzug.
Fundbüro.
KOe
8 St. Leghorn 29er
1,2 Zwerg=Welſum.,
B.R. 29 1.2 Zwerg=
Rheinländer, B.R.
9 1 Rhodeländer
Glucke m. 8 Zwerg=
Rhodeländern, 0.2
Rheinländer, B.R.
28, 30 Stück
Raſſe=
tauben. 10 St. Belg.
Rieſen u. Chinchilla
Haſen. Griesheim
b. Dſtdt.,
Hofmann=
ſtraße 54.
Zimmerrein.
Kater=
chen in gute Hände
zu geb. Jankowiak.
Löffelgaſſe 19, I. (*
Aelt., alleinſtehende
perſonen
auch pflegebedürftige
finden liebevolle
Auf=
nahme in einem
ge=
mütl. Heim in herrl.
Umgeb. Darmſtadts,
bei monatl. mäßig
Penſionspreis.
An=
gebote unter M 35
Geſchäftsſt. (13572b
Damenheim
in herrl. Lage der
Bergſtr. biet. Damen
(auch pflegebedürft.)
bei ſtaatl. gepr.
Krankenſchweſter
ge=
mütl. Heim gegen
mäßig, monatlichen
Penſionspreis ab
1. September.
An=
gebote unter M 34
Geſchäftsſt. (13573b
kauft ſtets
Zuſche
Schwanenſtraße 12
Telephon 1760.
Zelepyon 718.
Kaufe
getragene Kleider,
Schuhe uſw., Boden=
und Kellerkram. (*
Mittwoch, den 28. Auguſt 1929
AlO drenor Tab orTauk
sämtlicher
Gardinen, Dekorationen, Stores
Möbelstoffe, Dekorationsstoffe
Tischdecken, Kissen
wegen Umzug beginnt Mittwoch, den 28. August
Sie finden hierbei eine wundervolle Auswahl meiner
bekannt gediegenen Oualitäten
im Preise ganz
BelsBleNOS
herabgesetzt
Der Verkauf obiger Waren ist Ernst-Ludwigstr. 19
Um meinen treuen Kunden etwas Besonderes zu bieten
gewähre ich bis auf weiteres auf alle meine regulären Waren
— Markenartikel ausgenommen — also auch auf
Teppiche, Läuferstoffe, Bettvorlagen, Felle,
Divandecken, Reisedecken, Steppdecken, Koltern
einen
Barzahlungs-
Rabatt von
2
9
Kaufen Sie daher jetzt!
Es ist Ihr Vorteil!
MerNvMleiy Meier
Ernst-Ludwigstraße 19
Darmstadt
Schuchardstraße 1
Beſſ. Dame o. Hei
findet angen. Hein
2 möbl. Zimmer.
gut., ruh. Lage Eeſ
Dame, Angeb. um
L. 119 a. d. Geſch
Für Naturfreunde
Frdl. möbl. Zimm.
heizb., el. Licht, cy
Eing., part., aufn.
Bedien., am Wal,
geleg., 10 Min.
Hauptbahnhof O
anſt. Dauermiet.
25 ℳ zu vm. Malt
denhauerweg25. m
Heinrichſtr. 161 41
3. St., 1—2 ſchön
Zim. m. el, Licht
Treppenbel. a. bau
Dame o. Hrn. z.ni firal.
Luiſenſtraße 36,
Wohn= u. Schla5
m. 2 Bett. ſof. z. 7
Gutenbergſtr. 45,
möbliertes Zimme
zu vermieten.
Mühtſtr. 13, pt., g1
mbl. Wohn=u. Schla.n
2 Betten z. vm. (*n
Heidelbergerſt.38,
ſch. möbl. Zim. z. bau
el. L., ſep. Eing.
Schbergſtr. 24.
kl. frol. möbl. Max/,
ab 15. 9. zu verm
Mieſtaße 3.
mögl. Zim. m. el.
zu vermieten.
Heinrichſtr. 87, I.
2 ſchön möbl. Lir
an berufstät. Hern
oder Dame ſofort —
verm. Klavierb. (m
Neckarſtr. 18, I. Iks
möbl. Zim., el. S
an berufstät. Dar
zu vermieten
Landgraf=Phil.=
A-
lage 4, I., möblien
Zimmer mit el. Lich
an berufst. Herrn 9.
1. 9. zu vermiet. U
beſta
inen,
ler:
Heidelbergerſtr. 1 34411 k
2. Stock, gut mößl gungen,
Zimmer an eine zir er
Herrn per 1. Sepl
zu vermieten.
Ernſt=Ludwigſtr. 14
2. St., g. möbl. Birn
m. 2 Betten z. vm.
Kahlertſtr. 43, I.
möbl Zim. ab l1, Sep
zu vermieten.
Waldſtr. 25,H , I.,1
möbl. Zim. z. vm.
Zwei gut
möbl zimmer
mit Klavier, ein odel
zwei Betten, abg
ſchloſſener
Winter=
garten, Raum fa
Auto baldigſt zu vm!
Ang. unt. M 19 a
die Geſchäftsſt.
Wohnungstauſch!!
Gebot. i. Oſtv. 4=5
V
Wohn., pt., monat
Miete 45 ℳ. Ode
Nähe d. Martinskch
ſch. 4—5=Z.=W. irn
1 St., Miete 50 ℳ4
Geſucht. Nähe der
Bahn 4—5=3.=W.
Friedr. Kraft Karll
ſtraße 3. Tauſchbürc
Wohnungstauſch!
Geboten i. Oſtviert=
Nähe d. Woogs, ſch.
der Neuzeit entſpm W
4=3.=Wohn, (Etag.
Heiz.), jetz. Miet
100 ℳ. Geſucht Näh
d. Theaters od. im
Friedr. Kraft Karl.
ſtr. 3, Tauſchbüro.
Wohnungstauſch!
Geboten: Nähe des
im 2. Stock geleg.
Geſucht: Nähe der
Bahn /4—5=3.=W=
Friedr. Kraft,
Karl=
ſtr. 3. Tauſchbüro. *
Wer tauſcht?, hn
Siete: Schöne neuz.
2 Zim.=Wohn mitt m
all. Zubeh. Preiss
35 ℳ monatlich.
Suche: 3.4 B.=Wohn.
m. Zubeh. Ang.m.
Naldelh Käicht.
preparaturbedürft.
Ang. u. M. 27 Gſch.*
Große
I. Blum Gasfi. aunde
Lauteſchlägerſtr 12. zu kauf. geſ. Angeb.
Laden: Kl. Bachgaſſe 7
M 13 Geſchſt. *
Keehe
tratzen, 1
Kleider=
ſchrank, 2türig, gut
erhalten, zu kaufen
geſ. Angeb m. Preis
u. M 24 Geſchſt *
Eine gebrauchte, gut
erhaltene
Wellblech=
Autogarage
4X3 m. zu tauf. geſ.
Ang. unt. M 18 an
die Geſchäftsſt.
DierI9
Hofmeierei
Telephon 184
Zweiſchen, Tomaten, Mirabellen,
Kartoffeln zu billigſten Tagespreiſen
trei Haus.
(13583
Brenntannäpfel
zu Mk. 1.25 p. h1
von 10 hl an Mk. 1.20 p. hl
liefert frei Haus
Conrad Appel
(13275a
Fernspr.
— 91‟-
Reparaturen
prompt u. billig nur vom Fachmann im (8773a
Muſikhaus Bund, Schuchardſtr. 9.
„eſe. 0 Lnoogen
können wir ſofort liefern.
2. Tonnen=Chaſſis
„ 2865.— ab Werk,
1½/. —2 Tonnen=Chaſſis
„ 3745.— ab Werk.
Kaufen Sie keinen Wagen, bevor Sie eine
Probefahrt gemacht haben.
9. DongesäWiest
Grafenſtraße 43/45.
(12007a
Kmaistassistenrs
Gravier-Anslalt FERD. REUSS, Grafenstr. 39
9756a
Ich kaufe
ſtets gebr. Möbel,
ganze Einr cht. und
Nachl. geg. ſof Kaſſe.
Julius Lich
Neunderſt. 2
Teleph. 4164. (13262a
Heinrichſtr. 91, Erd.
gem. mbl., neu
her=
ger, 3. an berufst.
ruh. Mieter z. v.
Eckhardtſtr. 21, 1.,
Zimmer mit oder
ohne Verpflegung
per ſofort od, ſpäter
zu vermieten. (105284
Bleichſtr. 35, I.
roßes, gut möbl.
Zimm. z. vm. (*md
Feldbergſtr. 83, pt.
ſchön möbl. Zimm.
ſofort zu verm. (
N.=Ramſt. Str. 49,
gut mbl. Zim. z.v.*
Nieder=Ramſtadt
Fahrſtr. 32, 2 mbl.
Zimmer z. vm. (*ms
Gervinusſtr. 49, III
(b Hendler) hübſch
möbl. Zim., el. L.
z. 1. 9. zu verm. (*
„Nd.=Ramſt. Str. 15
dt., gut möbl. Zim.
mit Schreibt. u. el.
Licht z. vm. (*ms
Alexanderſtr. 7, I.
mbl. 3. z. v. (*mds
Heinrichſtraße 82, I.
gut möbl. Wohn= u.
Schlafz. mit el. L.
p. 1.9. an berufst.
Herrn z vm. (12399a
Preis u. M 11 am
die Geſchäftsſt. (*
2 Geſchäftsräume
zu vm. Waldſtr. 25,;
Hinterhaus.
Raum zum
Möbel=
unterſtell. Wiener=
ſtraße 52.
Garage
vm. Hochſtr. 8. C.
SAim.-Wohnung
mit Dampfheizung und Bad, in
neuerbautem Hauſe in Nieder=
Beer=
bach per 1. Oktober zu vermieten.
Sehr geeignet für jungen Arzt, für
neuzugründ. ausſichtsreiche Praxis
in Nieder=Beerbach, m. ausgedehnt.
Umkreis. Angebote unter M 2
an die Geſchäftsſtelle ds. Bl.
Im Zentrum
großes Lager mit Verladerampe,
Büro, Keller u. Garage unter günſſ.
Bedingungen per alsbald oder ſpäter zu vei”
mieten. Angeb. unt. W. 39 Geſchſi. (415444