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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 162
Dienstag, den 18. Juni 1929.
192. Jahrgang
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Einzelnummer 10 Pfennige
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Von unſerem +=Korreſpondenten.
Schärfſte Kritik an der bisherigen
Minderheikenpolikik Chamberlains.
Macdonald beglückwünſcht Streſemann zu ſeinem
Vorgehen in der Minderheikenfrage.
London, 17. Juni.
„Sunday Times” veröffentlicht einen Aufſatz des
Premier=
miniſters Macdonald über die Minderheitenfrage, in dem es
u. a. heißt:
Wenn nicht eine Löſung des
Minderheiten=
problems im Geiſte gegenſeitiger Achtung und
gegenſeitiger Zugeſtändniſſe erfolgt, ſo wird es
ernſte Schwierigkeiten in Europa geben. Die ſiegreichen Staaten
haben keinen Verſuch unternommen, die Balkanſtaaten
entſpre=
chend ihren Raſſen abzugrenzen, da Präſident Wilſon
den Grundſatz des Selbſtbeſtimmungsrechts nur
auf die beſiegten Staaten anwandte. So iſt z. B.
Mazedonien in einem Zuſtand der Gärung
geblie=
ben. Auch Fälle wie die des Elſaß und des
Saar=
gebiets dürfen bei einer Betrachtung des
Min=
derheitenproblems nicht unberückſichtigt bleiben.
Mac=
donald führt weiter aus: Für ein demokratiſches
Regierungs=
ſyſtem ſollte es keine Unterſchiede im Genuß der bürgerlichen
Rechte geben. Sprachliche und religiöſe
Unter=
ſchiede ſollten bei Geſetzgebung, Verwaltung und
Unter=
richt geachtet werden. Wo Minderheiten zu ſtaatlichen
Einheiten zuſammengeſchloſſen werden können, ſollte
Selbſt=
verwaltung gewährt werden. Mißbrauch dieſer
Vor=
rechte kann nur durch Geduld und durch zweckmäßige
Unterwei=
ſung entmutigt werden.
In Jugoſlawien hat die Verſerbung der Kroaten eine Lage
geſchaffen, in der keine der Nationalitäten mit der anderen
zu=
ſammenarbeitet und die nur die Wahl zwiſchen zwei gleich
gro=
ßen Uebeln läßt, einer fortdauernden parlamentariſchen Kriſe
oder einer Diktatur. Die Friedensverträge haben
Italien eine große deutſche und ſerbiſche
Min=
derheit gegeben, die Italien durch jede mögliche
Art der Unterdrückung zu italieniſieren
ver=
ſucht. Angeſichts der Umſtände, unter denen dieſe Gebiete
ihren Staaten zugeteilt wurden, und angeſichts der Tatſache, daß
dies infolge eines Krieges geſchah, für den wir alle gezahlt und
gelitten haben, ſollten Minderheiten wie dieſe Zutritt zum
Völkerbund als einer letzten Verſöhnungsinſtanz haben. Es iſt
ein großes Unglück, daß die Befugniſſe des Völkerbundes, die
Erfüllung der Pflichten der Staaten ihren Minderheiten
gegen=
über zu kontrollieren, nicht auf alle Staaten wie Italien
ange=
wendet worden iſt, und daß ſie, ſoweit, ſie beſteht, in praxi
geſchwächt wurde. Dem ſollte ungeſäumt ein Ende gemacht
wer=
den. Eine wirkſame Aufſicht durch den
Völker=
bund ſollte wiederhergeſtellt werden. Die
tech=
niſche Schwierigkeit, die die Einbringung von Geſuchen
verhin=
dert, ſollte beſeitigt werden, und die Verteidigung der
angeſchul=
digten verantwortlichen Staaten ſollte veröffentlicht werden. Ein
ſtändiger Minderheitenausſchuß ähnlich dem Mandatsausſchuß
ſollte eingeſetzt und die Vertuſchungsdiplomatie ſollte bei ſeiner
Tätigkeit ausgeſchaltet werden.
Der Aufſatz ſchließt: Dr. Streſemann hat nach dem Proteſt,
zu dem er im Dezember in Lugano provoziert worden war,
an=
gekündigt, daß er die ganze Frage des Schutzes der
Minder=
heiten auf der nächſten Zuſammenkunft des Völkerbundes
auf=
werfen werde. Jeder, dem die Fortdauer der Demokratie und
die Sicherung des Friedens in Europa am Herzen liegt, wird
ihm Glück dabei wünſchen.
In einem Leitartikel bemerkt dann die „Sunday Times”:
Vieles, was Macdonald ſagt, wird allgemeine Zuſtimmung
fin=
den. Das Minderheitenproblem enthält viele Möglichkeiten von
Gefahren für den Frieden und die Sicherheit der Völker. Es
iſt bisher in der Regel nicht mit dem nötigen Takt und der
nöti=
gen Geſchicklichkeit verhandelt worden. Ob allerdings
Mac=
donalds Kritik an der Behandlung der Minderheiten in Staaten
wie Italien klug iſt, kann bezweifelt werden. Es iſt kaum
wün=
ſchenswert, daß der engliſche Premierminiſter in dieſer
Ange=
legenheit ſo rückhaltlos Partei ergreift.
Macdonalds Darlegungen, in denen er die bisherige
Minder=
heitenpolitik Chamberlains aufs ſchärfſte kritiſiert, finden nur
in dem führenden Blatt der Konſervativen, dem „Daily
Tele=
graph”, eine Zurückweiſung. Das Blatt meint, daß man nach
dieſen ſcharfen Angriffen Maedonalds auf die Politik der
voran=
gegangenen Regierung darauf gefaßt ſein müſſe, von ihm noch
mehr zu hören. Dabei muß der diplomatiſche Korreſpondent des
Blattes aber zugeben, daß in der letzten Zeit kein anderer Artikel
eine ſo große Erregung in diplomatiſchen Kreiſen
verurſacht habe. Die Folgerungen, die Macdonald aus der nach
ſeiner Anſicht falſchen Behandlung der Minderheitenfrage zieht,
werden von dem diplomatiſchen Korreſpondenten des Blattes
ſcharf bekämpft. Macdonald würde, wie der Korreſpondent
meint, von der öffentlichen Meinung Englands und der
Domi=
nions in dieſer Frage viel mehr unterſtützt werden, wenn er ſich
darauf beſchränkt hätte, auf die Notwendigkeit einer
grundlegen=
den Reform in dem Minderheitenverfahren hinzuweiſen oder
eine ſolche Reform zu fordern.
Macdonalds Rückzug.
„Daily News” meldet, ſie habe geſtern abend die
Aufmerk=
ſamkeit des Premierminiſters auf den Artikel in der „Sunday
Times” über die Minderheitenfrage gelenkt. Macdonald habe die
Ermächtigung zu folgender Erklärung gegeben: „Der Artikel iſt
vor mehreren Monaten für eine Agentur geſchrieben worden
und wurde damals zur Veröffentlichung übergeben. Es war
nicht beabſichtigt, daß er jetzt veröffentlicht werden ſollte, und
zu der heute erfolgten Veröffentlichung war keine Ermächtigung
gegeben.”
Die ſüdafrikaniſchen Wahlen.
General Herhog ſiegt über General Smufs.
General Hertzog
ſeit 1924 Premierminiſter der ſüdafrikaniſchen Union, berühmt als
Burenführer gegen England, bekannt durch ſeine Forderung nach
voller Unabhängigkeit für Südafrika, durch ſeine Haltung in der
ſüdafrikaniſchen Flaggenfrage und ſein Eintreten für den
deutſch=
ſüdafrikaniſchen Handelsvertrag, iſt aus den Wahlen als Sieger
hervorgegangen.
General Jan Chriſtian Smuts,
rüherer ſüdafrikaniſcher Miniſterpräſident und Führer der
ſüd=
frikaniſchen Partei, der in den Wahlen unterlag, hat in einer
fſehenerregenden Rede mitgeteilt, daß er ſich aus dem politiſchen
eben zurückziehen wolle, um den Jungeren Platz zu machen.
nuts iſt von buriſcher Abſtammung und vertrat während der
zerſailler Friedensverhandlungen einen verſöhnlichen Standpunkt.
General Hertzog hat ſich bei den ſüdafrikaniſchen Wahlen eine
ajorität von 8 Stimmen über alle Parteien geſichert. Das
rgan der Nationaliſten, die Zeitung „De Burger”, beſtätigt die
ermutung, daß General Hertzog wieder mit den Creswell=
Ar=
eitern eine Koalition ſchließen werde. Hierdurch wird die
Majo=
tät des Premierminiſters gegenüber der ſüdafrikaniſchen
Par=
auf 26 erhöht. Der gegenwärtig in Deutſchland weilende
Niniſter für das Rechtsweſen, Kilman Roos, iſt aus
Geſund=
eitsrückſichten von ſeinem Poſten zurückgetreten. Die Zeitung
De Burger” erklärt, General Hertzog werde das
Eingeborenen=
roblem zu ſeiner Hauptaufgabe machen. Der Stand der
Par=
ien iſt: Nationaliſten 76, Südafrikaniſche Partei 61, Arbeiter
zruppe Creswell) 5, Arbeiter (Gruppe. Madeley) 3,
Unab=
ängige 1.
König Fuad von Aegypten wird bei ſeinem Aufenthalt in
Deutſchland ſich Waſſerkraftwerke und Stauanlagen anſehen. Der
König vom Nil hat in ſeinem Reiche vielfache
Verwendungsmög=
lichkeiten für die Kenntniſſe, die ihm aus der Beſichtigung
deut=
ſcher Anlagen zugute kommen können. Denn Aegypten lebt vom
Waſſer und der Baumwolle. Der Nil ernährt die Baumwolle,
und dieſe Aegypten. Den regelmäßigen Zufluß des Nils mit
ſeinem jahreszeitlich wechſelnden Anſchwellen zu ſichern, dienen
bereits verſchiedene Staudämme, zu denen immer weiter neue
treten ſollen. Die ägyptiſche Baumwolle gilt als die beſte der
Welt, weil ſie beſonders langſträhnig und deshalb für die
Ver=
arbeitung günſtig iſt. Dazu tritt die Gunſt der Verkehrswege,
die eine Verſchickung erleichtern. Denn nur ſoweit die
Bewäſſe=
rung durch den Nil reicht, ſoweit lohnt ſich der Anbau der
Baum=
wolle, ſoweit allein gibt der ſonſt ausgedörrte Boden in ſeiner
vorzüglichen Fruchtbarkeit reiche Ernten. Aber immer noch iſt
der Baumwollbau in Aegypten relativ gering im Verhältnis zur
nordamerikaniſchen Anpflanzung, die über zwei Millionen
Ton=
nen ausmacht, während Indien ſogar nur etwas weniger als die
Hälfte dieſer amerikaniſchen Ernte ergibt. Aegypten ſelbſt hat
wenig mehr als 300 000 Tonnen Baumwolle auf den Markt zu
bringen, deren Wert aber wegen ihrer Qualität relativ höher
als der der amerikaniſchen oder indiſchen iſt. Nun iſt England
der Staat, der die weitaus ſtärkſte Baumwollinduſtrie hat (gegen
60 Millionen Spindeln, während Amerika rund 40 Millionen
und Deutſchland etwa zehn Millionen arbeiten läßt), man
be=
greift alſo, daß dieſes England das größte Intereſſe an der
ägyp=
tifchen Baumwolle hat. Wenn es über das indiſche und das
ägyptiſche Erzeugnis herrſcht, ſo bleibt es ſtark im
Konkurrenz=
kampf mit den Vereinigten Staaten. Aegypten ſoll alſo nicht
nur um des Suezkanals willen unter engliſcher Vorherrſchaft
ſtehen, nicht nur um der Sicherheit des Seeweges nach Oſtindien,
den der Flugverkehr immer mehr durchlöchert, ſondern auch
wegen ſeiner Baumwolle als Rohſtoff für die engliſchen Spindeln.
Im Süden Aegyptens aber liegt der Sudan, jenes Gebiet,
das bei genügender Bewäſſerung in weiterer Entwickelung
ge=
eignet erſcheint, der amerikaniſchen Baumwolle auf dem
euro=
päiſchen Markt die bedenklichſte Konkurrenz zu machen. Dazu
iſt die Vermehrung der Staudämme und die Sicherſtellung der
entſcheidenden Waſſerzuflüſſe für das engliſche Regime unbedingt
notwendig. Hier ſetzt der Kampf um die Baumwolle ein, ein
Feldzug, der dem großen „Kampf um das Oel” parallel geht.
Man neigt in manchen Kreiſen dazu, im „Kampf um das Oel”
den Hintergrund für alle Streitigkeiten in der Welt zu ſehen.
Man ſollte darüber nicht vergeſſen, daß neben dieſem Zankobjekt
gerade bei den beiden wichtigſten Kontrahenten um die Macht
in der Atlantis der Kampf um die Baumwolle an Bedeutung
immer mehr zunimmt.
Der Mittelpunkt in dieſem Kampfe aber wird der Tana=See
in Abeſſinien. Hier treffen die Engländer aus dem Sudan auf
die Amerikaner, und ihnen geſellt ſich als dritter Aſpirant das
muſſoliniſche Italien zu. Ein Angelpunkt der muſſoliniſchen
Mittelmeerpolitik im nahen Oſten liegt hier, der zugleich nach
zwei Seiten wirken ſoll: nach der wirtſchaftlichen Expanſion in
der Baumwollkonkurrenz und nach der politiſchen,
territorial=
expanſioniſtiſchen Beteiligung am Kolonialproblem der
Sahara=
länder.
Man kennt den harten Widerſtand, den Aegypten engliſchen
Bewäſſerungsplänen im Sudan entgegenſetzt, ſolange dieſer
Sudan als rein engliſches Gebiet behandelt wird. Aegypten hat
Angſt, daß man ſeinen Lebensfaden verkürzen kann, wenn man
ihm durch allzu reichliche Waſſerentnahme aus dem Nil im
obe=
ren Sudan ſein Nilwaſſer für Unterägypten beſchneidet. Nur
zuſammen mit der ägyptiſchen Regierung ſoll England im
Sudan den Nil ſtauen und regulieren. Die ägyptiſchen
politi=
ſchen Unſtimmigkeiten hängen nicht zum geringſten von dieſen
wirtſchaftlichen Faktoren ab. England braucht auch in dieſer
Frage ein willfähriges Miniſterium in Kairo. England aber
möchte zugleich eine ergebene Regierung oben in Abeſſinien
haben. Denn hier liegt der Quellſee des blauen Nils, der, aus
dem abeſſiniſchen Hochland herabſtrömend, bei Karthum ſich mit
dem weißen. Nil vereinigt. Den Tanaſee aber beaufſichtigen können,
heißt wirklich an der Quelle ſitzen und das Waſſer für den
Sudan und für Aegypten verteilen. Da der Sudan mit ſeinen
Baumwollplantagen ſchon vor zwei Jahren nicht weniger als
eine Million Pfund Reingewinn in die engliſchen Taſchen hat
fließen laſſen, ſo verſteht man, daß ſich die Konkurrenten um
den Tana=See den Kampf um die Baumwolle ſchon etwas koſten
laſſen können. Dabei braucht man noch gar nicht mitzurechnen,
was eine Vorherrſchaft in Abeſſinien mit ſeinem für Europäer
im Hochland zuträglichen Klima bedeutet.
Der Kampf um den Tana=See heißt letzten Endes auch ein
Kampf um Abeſſinien. Denn zum Nilwaſſer des Tana kommt
auch die für Baumwollpflanzungen ſehr geeignete Landſchaft
rings um den See und in weiten Teilen des Hochlandes, die vom
See aus oder dem abfließenden Nil bewäſſert werden können.
Der erſte Konkurrent um dieſes Abeſſinien aber war Italien.
Kurz bevor die Welt 1898 ſich über Faſchoda aufregte, als man
unmittelbar vor einem Zuſammenprall zwiſchen England und
Frankreich ſtand, und der Schrecken des Mahdi noch in Europa
rumorte, bemühten ſich die Italiener nach ihrem Teilungsvertrag
mit England vom Jahre 1891 um dieſes Abeſſinien. Die
ver=
nichtende Niederlage von Adua am 1. März 1896 machte den
ita=
lieniſchen Plänen damals ein Ende. (Es wird noch Gelegenheit
ſein, auf dieſen Teil der Kolonialgeſchichte, der für die neueſte
Entwickelung ungemein lehrreich iſt, genauer einzugehen.) Seit
dem Weltkriege aber hat das erſtarkte Italien ſeinen vollen
Frieden mit Abeſſinien gemacht und ſogar gewiſſe Vorteile
gegenüber anderen Nationen dort errungen. Man kann ſich alſo
Seite 2
Dienstag, den 18. Juni 1929
Nummer 167
nicht wundern, wenn Muſſolini in ernſtlicher Weiſe ſich nun auch
um das Waſſer des Tana=Sees kümmert.
Denn man muß daran denken, daß Italien zwar reichlich
Waſſerkräfte beſitzt, die es dem elektriſchen Strom dienſtbar macht
und machen kann, daß ihm aber an allen Ecken und Enden
Roh=
ſtoffe fehlen. Wenn man gute und billige Baumwolle in Italien
einführen könnte, ſo wäre eine lohnende Baumwollinduſtrie
zweifellos in Italien zu ſchaffen. Aber Baumwolle aus
Ame=
rika wird zu teuer, die ägyptiſche und indiſche wird von England
abſorbiert und wäre außerdem durch engliſche Kontrolle ſtets zu
italieniſchen Ungunſten im Preiſe zu regulieren. Wenn aber
aus Abeſſynien Baumwolle in beſter Qualität über die Häfen
der Erythräa, der italieniſchen Kolonie am Roten Meer, nach
Italien zu bringen wäre, ſo könnte man ſich ſchon ein Aufblühen,
einer Baumwollinduſtrie in Muſſolinis Reich vorſtellen.
Den Plänen Muſſolinis nach dieſer Richtung aber hat ſich
inzwiſchen ein Konkurrent entgegengeſtellt, der nicht nur ihm,
ſondern auch den Engländern höchſt unwillkommen iſt: die
Ver=
einigten Staaten. Sie haben ohne Kolonialtruppen und ohne
Waffen ſtillſchweigend an jenem Ort Fuß zu faſſen verſucht, von
dem aus ihrer Baumwolle Schaden droht, am Tana=See. Dort
haben ſich amerikaniſche Kapitaliſten eingeniſtet, die von
Abeſſy=
nien Konzeſſionen erhalten haben oder erhalten ſollen. Ob die
Amerikaner dann ihre Rechte auf den Tana=See in dem Sinne
ausbeuten, daß ſie dem Sudan das Nilwaſſer nach Möglichkeit
ableiten und wirklich Baumwolle in Abeſſinien als Konkurrenz
gegen den Sudan bauen, oder ob ſie jegliche Regulierung und
Ausnutzung des Tang=Sees nur verſchleppen, um ſich dadurch die
Verſtärkung der ägyptiſch=ſudaneſiſchen Konkurrenz vom Halſe
zu halten, das bleibe dahingeſtellt.
Weſentlich im Kampf um die Baumwolle iſt jedenfalls, daß
zum engliſchen und italieniſchen Bewerber auch der amerikaniſche
getreten iſt. Wie ſich in dieſem Falle die muſſoliniſche Politik
einſtellen wird, das wird vermutlich von der engliſch=
amerikani=
ſchen Auseinanderſetzung unter der Aegide von Macdonald
ab=
hängen. Vielleicht kommt es Italien zugute, daß die beiden
an=
deren Mächte Reibungsflächen vermeiden wollen, und daß
Eng=
land und Aegyptens König verſchiedener Meinung über Vater
Nils Waſſer ſind.
Zwiſchenfälle an der Oftgrenze.
Aolniſches Flugzeug über Benkhen. — Deutſcher
Prokeſt in Warſchau.
* Berlin, 17. Juni. (Priv.=Tel.)
Am Sonntag hat ein polniſches Flugzeug lange Zeit über
Beuthen gekreiſt und ſchließlich Flugzettel abgeworfen, die zum
Eintritt in den polniſchen Luftfahrtverband aufforderten. Die
Reichsregierung hat ſofort einen eingehenden Bericht angefordert.
Bisher ſteht aber ſchon feſt, daß der Flieger bis auf. 30 Meter
Höhe über dem Stadion herabgegangen iſt und daß er die dort
zahlreich aufgeſtellten Reichsfahnen erblickt haben muß. Ein
Irrtum des Piloten iſt alſo ausgeſchloſſen. Sobald der
ein=
gehende Bericht im Auswärtigen Amt vorliegt, wird der deutſche
Geſandte gegen dieſe neuerliche polniſche Grenzverletzung in
War=
ſchau Proteſt erheben.
Deulſcher Freiballon an der iſchechiſchen Grenze.
Die Inſaſſen inkernierk.
Etwa 30 Kilometer von der tſchechiſchen Grenze iſt ein
deut=
ſcher Freiballon niedergegangen, deſſen Beſatzung ſofort
verhaf=
tet wurde, weil in ihrem Beſitz ein Photoapparat gefunden
wurde. Nach einem beſtehenden Vertrag zwiſchen Deutſchland
und der Tſchechei iſt das Ueberfliegen von tſchechiſchen Gebiet
deutſchen Flugzeugen geſtattet, nur dürfen ſie keine
photographi=
ſchen Apparate bei ſich führen. Da die Verhafteten in einem
Hotel interniert ſind, nimmt man an amtlichen Berliner Stellen
an, daß ihre Freilaſſung unmittelbar bevorſteht, zumal der
Ballon durch ſtarken Wind abgetrieben wurde und unmittelbar
nach dem Grenzübertritt zur Landung geſchritten iſt.
Forkführung der Mark=Berhandlungen in Berlin.
In Fortführung der bereits in Paris eingeleiteten
Unterhal=
tungen über die noch in Belgien liegenden Markbeſtände aus der
Kriegszeit ſind in Paris die offiziellen Verhandlungen zwiſchen
dem deutſchen Bevollmächtigten Dr. Ritter und dem belgiſchen
Delegierten auf der Reparationskonferenz, Gutt, aufgenommen
worden. Da Dr. Ritter nur während der Madrider Tagung
aus Berlin abkommen kann, weil er anſchließend bei den Bera=
Salurn.
Die ſüdliche deutſche Sprachgrenze.
Von Oſſip Kalenter.
Bis hierher, bis in dieſen blauen, leuchtenden Süden alſo
reicht das deutſche Wort.
Akazienblüten und roſa Oleander grüßen des Sommers bei
der Ankunft auf der kleinen Station, durch die raſtlos die großen
Züge vom Brenner brauſen. Palmen fächeln im warmen Winde.
Ein Gaſthaus, ein großes Kruzifix, eine Brücke ſind da. Und
dahinter, fern, eine Schar bemooſter Dächer, ein Kirchtum, ſpitz
und vergoldet, ein dunkler Bergeshang, über dem am Abend
heimelig wie in einem Gedicht von Eichendorff der Mond
auf=
geht.
Die Straße von der Station zum Ort aber iſt von ſchon ganz
italiſcher Sonne ausgeglüht. Smaragdeidechſen funkeln am
Rande. Gräſer dorven verbrannt und vergilbt. Unter der
Brücke rauſcht die Etſch.
Hier iſt es gut, an Czernowitz zu denken oder an Riga. Der
Begriff Deutſchtum tritt dann geographiſch plaſtiſch vor die
Seele.
Der Ort Salurn iſt geſchloſſen und ſteil gegen die Sonne
gebaut. Einige trotzig klotzige Renaiſſanceſteinkäſten ſtehen
in=
mitten, bäuerlich, maſſig, ſimpel, plump. Erker ſpringen vor.
Romaniſche Angeſichter tragen dieſe flachen, fliehenden Faſſaden.
Von Winkeln, Wegen, Einfahrten, Durchgängen abgeſehen,
gibt es alles in allem zwei Straßen. Eine: von Nord nach Süd,
die alte Reichs= und Römerſtraße. Die andre: von Weſt nach
Oſt, bergwärts. Beide, trotz Dung und Trebern, ſind lieblich.
Ueber der einen ſtürzt hoch aus dem Felſen, ſtrahlend und
ſtru=
delnd, der Titſchbach herab, daß es ausſieht, als zerſtiebe er auf
Kirchtum und Dächern, und daß es iſt, als regne er alſo
her=
nieder, um die Glut und den Sonnenbrand zu lindern und das
heiße, ſommerliche Salurn zu kühlen. Ueber der andern erhebt
ſich bleich und romantiſch die weiße und halb ſchon zerfallene
Harderburg, Stammſchloß der An der Lans.
Unten im letzten Hauſe vom Dorf gab es den Schlüſſel, einen
großen, ſchweren romantiſchen Schlüſſel, und die ihn darreicht,
hat ſchwarzes Haar und blaue Augen und ſingt, wenn ſie mit
den anderen an den ſteinernen Trögen ſteht und die grobkörnige,
leinene Wäſche wäſcht, viel blauäugig deutſche Lieder mit den
ſchwarzhaarig ſüdlichſten Kantilenen
Vom Tage.
Der Reichspräſident hat ſich zu einem kurzen privaten
Aufenthalt nach Oſtpreußen begeben.
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, iſt nach
Barce=
lona gereiſt. Er wird am Mittwoch vormittag in Paris
ein=
treffen und am Mittwoch nachmittag mit dem Nord=Expreß nach Ber. fahren, wo er Donnerstag vormittag eintreffen wird. Die
Beratung des Etats des Miniſteriums der Auswärtigen
Angelegenhei=
ten wird am Samstag beginnen. Der Konferenzort der politiſchen
Konferenz liegt noch nicht feſt.
König Fuad verließ am Montag in Begleitung ſeines
Ge=
folges Berlin, um ſich zunächſt nach Hamburg zu begeben.
Der Prozeß gegen Ulitz iſt für Donnerstag, den 2 7. Juni,
vor der Strafkammer in Kattowitz angeſetzt.
Die Rede des litauiſchen Miniſterpräſidenten Woldemaras auf
der Parteikonferenz der Regierungspartei, in der er die Behauptung
aufgeſtellt hat, daß Deutſchland durch den Abſchluß des Grenzvertrages
endgültig auf das Memelgebiet verzichtet habe, hat in Verlin einiges
Aufſehen erregt. Mit Nachdruck muß betont werden, daß der
deutſch=
litaniſche Handels= und Grenzvertrag ein rein techniſcher Vertrag iſt,
der keine politiſchen Fragen gelöſt hat. Ein Verzicht Deutſchlands auf
das Memelgebiet iſt ſomit niemals ausgeſprochen worden.
Der japaniſche Premierminiſter teilte dem Reuter=
Korreſpondenten mit, er ſei bereit, den Vereinigten Staaten und
Eng=
land ſeine Mitarbeit bei der
Seeabrüſtungskonfe=
renz anzubieten. Dieſe Mitarbeit entſpringe dem Wunſch, alles zu
tun, was im Intereſſe des Weltfriedens läge.
In Waſhington glaubt man mit Sicherheit, daß neben Japan auch
Frankreich und Italien zu den
Seeabrüſtungsver=
handlungen hinzugezogen werden.
Aus Mexiko wird gemeldet, daß die Unterhandlungen der
mexikaniſchen Regierung mit dem Erzbiſchof Mſgr.
Flores bisher reſultatlos verlaufen ſind und vorläufig
abgebro=
chen wurden. Die Verhandlungen werden wieder aufgenommen,
ſo=
bald der Erzbiſchof den bisherigen Verhandlungsverlauf dem Papſt
mitgeteilt und von dieſem weitere Inſtruktionen erhalten haben wird.
Mittlerweile ſind aber die Kirchen gleichwohl ermächtigt worden, wieder
Gottesdienſte abzuhalten.
tungen über den Young=Plan eine wichtige Rolle ſpielt, iſt die
belgiſche Regierung um Verlegung der weiteren Verhandlungen
über die Markbeſtände nach Berlin gebeten worden, und ſie hat
dem zugeſtimmt. Dr. Ritter kehrt dieſe Woche noch nach Berlin
zurück, und ſein belgiſcher Verhandlungspartner Gutt wird ihm
vermutlich anfangs der kommenden Woche folgen.
Die Aotlage der Lanowirrſchaft vor oem
Reichstavinen.
Kein Soforkprogramm zur Arbeitsloſenverſicherung.
Berlin, 17. Juni.
In ſeiner heutigen Beſprechung beſchäftigte ſich das
Reichs=
kabinett zunächſt mit landwirtſchaftlichem Fragen. Staatsſekretär
Heukamp vom Reichsernährungsminiſterium wurde beauftragt,
nach Stockholm zu fahren, um angeſichts der Notlage der
deut=
ſchen Landwirtſchaft mit der ſchwediſchem Regierung wegen
Be=
ſeitigung der Schwierigbeiten zu verhandeln, die ſich aus dem
deutſch=ſchwediſchen Handelsvertrag für eine Neuregelung der
deutſchen Agrarwirtſchaft ergeben.
Weiterhin nahm das Reichskabinett zu der Frage der
Arbeits=
loſenverſicherung Stellung. Es war der Meinung, daß mit
Rückſicht auf die geſamte politiſche Lage, die eine
Spätſommer=
tagung des Reichstages erfordert, von einer zweimaligen
Ge=
ſetzesvorlage über die Arbeitsloſenverſicherung innerhalb kurzer
Zeit abzuſehen iſt, und die endgültige Reform in dieſer
Sommer=
tagung zur Verabſchiedung gelangen ſoll. Der vom
Reichskabi=
nett einberufene Ausſchuß ſoll bis Ende Juli ſeine Tätigkeit
be=
endet haben, ſo daß für die Spätſommertagung der abſchließende
Geſetzentwurf vorliegen wird.
Die Auslandsanleihe vor dem Abſchluß.
Wir hatten ſchon anfangs der vorigen Woche gemeldet, daß
zwiſchen dem Reich und einem ausländiſchen Konſortium
Ver=
handlungen über eine 50=Millionen=Dollar=Anleihe ſchweben. Sie
ſind damals vom Reichsfinanzminiſterium dementiert worden.
Jetzt gibt der Reichsfinanzminiſter ſelber zu, daß
Anleihever=
handlungen ſchweben, die unmittelbar vor dem Abſchluß ſtehen.
Einzelheiten werden von amtlicher Stelle bisher noch nicht
mit=
geteilt. Es wird aber doch ſo viel zu verſtehen gegeben, daß
vielleicht ſchon in den nächſten Tagen das Anleiheprojekt wird
veröffentlicht werden können.
Iſt es nicht wie ein Traum? Iſt es nicht wie Erfüllung
der alten Sehnſucht, die zu allen Zeiten in den Herzen der
ger=
maniſchen Völker rumorte und ſie aus ihren Wäldern und
Weide=
älern, ihren wolkigen Sommekn und Schneewintern hinabtrieb
in die Gärten der Sonne, die Länder des wolkenloſen und blauen
Himmels . . .?
„Es iſt geſagt worden, daß derjenige, welcher zum erſten
Male aus Norden in dieſes von üppigem Pflanzenwuchſe
be=
deckte und durch milde Luft begünſtigte Land komme, oft von
einem plötzlichen Wahn ergriffen werde, als ob hier immer ſeine.
Wohnſtätte und ſeine Heimat geweſen wäre und er eben jetzt von
einer langwierigen Nordpolfahrt zurückkehre,” heißt es in
mei=
nem altmodiſchen Reiſebuch, das noch aus der Zeit ſtammt, wo
man in großen, allgemeinen Gefühlen zu ſchwelgen liebte und
ſich ſolche Gefühle gern ein wenig vorſchreiben und beibringen ließ
und noch nicht ſtolz war auf ſeine kleinen, belangloſen, aber in
garantiert Originalpackung verſandten Privatgefühle".
Und ganz derſelbe Wahn ergriff mich. Hier. Zu Salurn.
Und ich wandelte in den Straßen wie ein Heimgekehrter,
end=
lich Geborgener und vergaß, daß ich je unter andern Sternen
ge=
lebt und geträumt. Vor den Fenſtern mit den irdenen
Blumen=
töpfen, aus denen mir die geſprenkelten Nelken ſo vertraut
zu=
nickten, blieb ich ſtehn und wartete, daß die alten, bekannten
Ge=
ſichter darin erſchienen. Ich ging zum Totenacker, nach den
Na=
men derer zu ſehen, die inzwiſchen, während ich mich als irgendein
Hans Rabanſer oder Franz Peregrin Stadler von Salurn
drau=
ßen in der Fremde herumgetrieben hatte, da eingegraben wurden,
und ich las ihre Inſchriften und Sprüche alle, die lateiniſchen der
großen Herren, der Beamten des römiſchen Kaiſers deutſcher
Nation, der Geiſtlichen und Rechtsbefliſſenen, die italieniſchen
eini=
ger Zugewanderter aus der Zeit, da noch bis hinunter nach
Rove=
reto deutſch geſprochen ward (noch Goethe verzeichnet dies als
Sprachgrenze), und die frumben, biederen bäuerlichen deutſchen,
deren eine zumal, ſauber in ſtrenge Antiquamajuskeln geſchnitten,
mich rührend und denkwürdig deucht:
HIER IST DIE BEGREBNVS DES
FIRNEMEN VALENTIN DORFFNERS
VNT SVSANNA TSCHVEG IN SEIN
HAVSFRAV. VNT ALLER. DEREN
SELBIGEN. SO AVS DESSEN GSCH
LECHTERN IN GOTT ENTSCHL.
AFEN VNT BEI DISSEN GOTIES
HAUS BEGRABEN SEIN
MDCXWIII
(1618)
Das Wort, könnte man ſagen, ſie ſollen laſſen ſtahn .z=
Aufyroang der Minetten Mintde
Tonltene i senterteich.
Beſchuldigungen der Bokſchafkerkonferenz
gegen Deutſchland.
* Genf, 17. Juni. (Priv.=Tel.)
In einem Brief an die Ständige Militärkommiſſion des
Völkerbundes und an die Bundesmitglieder teilt der Vorſitzende
der Botſchafterkonferenz, Briand, mit, daß die
Abwickelungskom=
miſſion für die Militärkontrolle in Oeſterreich endgültig
zurück=
gezogen worden iſt.
Dem Brief ſind zwei Anlagen beigefügt, die ſich mit dem
Stand der materiellen und geiſtigen Abrüſtung Oeſterreichs
be=
faſſen. Es wird darauf hingewieſen, daß in Oeſterreich noch
immer illegale Verbände beſtünden, für deren Auflöſung die
öſterreichiſche Regierung keine näheren Angaben machen konnte.
Sodann wird die Frage aufgeworfen, ob Oeſterreich abgerüſtet
iſt. Die Kommiſſion verneint die Frage und erklärt, in
Oeſter=
reich ſeien nach ihrer Meinung größere Mengen von
Kriegs=
material verborgen gehalten. Ueber die geiſtige Abrüſtung wird
geſagt, daß im Augenblick weder die Regierung noch das Volk
an einen Krieg denke. Oeſterreich ſei auch nicht in der Lage, im
gegenwärtigen Augenblick einen Krieg zu führen, jedoch könne
ſich dieſer Zuſtand infolge außenpolitiſcher und innerpolitiſcher
Strömungen ſchnell ändern. Die Kontrollorgane weiſen in
die=
ſem Zuſammenhang darauf hin, daß Oeſterreich dank ſeiner
induſtriellen Ausrüſtung und ſeines Rohſtoffreichtums in ſechs
bis neun Monaten die volle Fabrikation von Kriegsmaterial
wieder aufnehmen und jedem Staat zu Hilfe kommen könnte, der
die öſterreichiſche Hilfe begehre. Dank der großen Anzahl
aus=
gebildeter Mannſchaften und dank der Kadre=Armee ſei
Oeſter=
reich auch in der Lage, in kurzer Zeit ſelbſt ein Heer von 200000
bis 300 000 Mann aufzuſtellen.
Zum Schluß wird der öſterreichiſche und der deutſche
Ge=
neralſtab beſchuldigt, im Geheimen militäriſch
zuſammenzuarbei=
ten. Die Zuſammenarbeit habe bereits zu einer Anzahl von
Reſultaten geführt, u. a. zu einem Offiziersaustauſch, zu einer
Angleichung der militäriſchen Reglemente und zu einer
Anglei=
chung der öſterreichiſchen Uniform an die deutſche. In Wien
mache ſich außerdem die Tendenz bemerkbar, einen Generalſtab
nach deutſchem Muſter zu ſchaffen. Die Kommiſſion fügt hinzu,
daß ſie ihre Bemerkungen zum Teil auf Preſſemeldungen ſtützt.
Man iſt in hieſigen politiſchen Kreiſen über dieſes Dokument
etwas erſtaunt, da ſich, wie ausdrücklich angegeben iſt, die
Kon=
trollorgane teilweiſe auf perſönliche Ueberzeugungen, teils auf
Preſſequellen ſtützen, und da das Dokument in allen Teilen eine
unleugbare Tendenz gegen Deutſchland trägt, das ſelbſt in den
Kreis der Betrachtung gezogen wird. Man neigt hier dazu, in
der Veröffentlichung ein Vorſpiel für die künftigen
Auseinander=
ſetzungen über die Notwendigkeit beſonderer Militärkontrollen
auch im Rheinland zu ſehen.
Die engliſch=rufſiſchen Beziehungen. — Eine Bokſchaft
Macdonalds.
BP. London, 17. Juni.
Auf einer Konferenz der britiſchen Reklamevereinigung in
Newcaſtle an der Thyne wurde eine Botſchaft des
Premier=
miniſters Macdonald an die engliſchen Induſtriellen verleſen,
worin Macdonald an dieſe die Aufforderung richtet, mit
Ver=
ſtändnis vorwärtszuſchreiten und die Geſchäfte zu betreiben, die
Verkäufe auf wiſſenſchaftlicher Grundlage zu organiſieren und ſich
vor allen Dingen nicht durch furchtſame Stimmen beunruhigen
zu laſſen, die nur zu oft die Stimmen politiſcher Parteigänger
ſeien.
Der Führer der engliſchen Handelsdelegation, die kürzlich
Rußland beſuchte, Erneſt Rennant, ſetzte ſich auf der Konferenz
dafür ein, für das Rußland von heute dasſelbe zu tun, was
Eng=
land bisher für ſeine Dominions getan habe, nämlich nicht allein
Kredite zu gewähren, ſondern einen großen Teil des
notwen=
digen Anfangskapitals für maſchinelle Einrichtungsanlagen uſw.
vorzuſchießen. Die induſtrielle Entwicklung Rußlands werde dann
weit größer ſein, als ſie jemals unter dem alten Regime möglich
geweſen wäre.
In Grün, in maßloſem Grün: das Etſchtal; ſo üppig, ſo
kraft=
reich, daß ſelbſt die zage, matt duftende weiße Winde, die ſchmale
Zier unſerer Aecker und Raine, hier größere, wildere Blüten
auf=
ſchlägt mit ſüßem Duft. Mais, Apfelbäume, Reben; Reben,
ſo=
weit man blickt: bis ins hohe, ſteinige Bergland, bis in die
Sümpfe mit Schilf, Kuckucksblumen und Waſſerroſen. Ein
ſchö=
nes, ſtarkes, geſegnetes Land .."
Bis hierher alſo reicht das deutſche Wort. (Und es wird ein
vokalreiches, farbiges, blühendes Deutſch hier geſprochen, gegen
das unſere nördlichen Idiome verblaſſen.)
Dann aber rücken die Felſenwände enger zuſammen zu einer
ſchmalen, dunbelgrünen, ſchattigen Klauſe. Nur die Etſch, das
weiße Band der Römerſtraße, und der ſtählerne München—Rom=
Expreß ziehen hindurch. Und jenſeits, da drüben, da unten hört
es auf. Nicht nur das Wort, auch der Begriff.
Jenſeits, da drüben, da unten gibt es (beiſpielsweiſe . . .)
nicht mehr den leichten, perlenden, kühlenden „Geſpritzten” nur
noch den bitterſüßen, verwirrenden „Vermouth=Selz”, nicht mehr
das nach Waldgeſträuch und Kinderſommertagen ſchmeckende
Himbeerwaſſer, nur noch die eisgekühlten, üppigen, bunten
Orangeaden und Grenadinen.
Jenſeits, da drüben, da unten iſt auch keine wohlgepflegte
und reiche „Begrebnus” irgendeines „firnemen” Valentin
Dorff=
ners mehr. Dort ruhen die Onorevoli und Cavalieri und mit
ſchwungvollen italieniſchen Epitaphen all die Giovanni, Guiſeppe,
Giacomo und Gianantonio. Und höchſtens einmal auf einem
Armenfriedhof oder an einem Wegekreuz, unter Oelbäumen und
wilden Narziſſen, liegt noch irgendein armer vergeſſener
deut=
ſcher Valentin, Heinrich oder Hannes, den die ſüdliche Sehnſucht
da hinuntertrieb und der da unter verdorben, geſtorben".
— Von der Landesuniverſität Gießen. Dr. Julius
Rein=
hard Dieterich. Direktor des Heſſiſchen Staatsarchivs in
Darmſtadt, iſt zum Honorarprofeſſor an der Univerſität Gießen
ernannt worden.
Die Zeitſchrift „Hippokrates”, das Organ für die
Einheits=
beſtrebungen in der heutigen Medizin, in dem doppelten Sinne
der Zuſammenfaſſung aller ärztlichen Richtungen und der
einheit=
lichen, d. h. konſtitutionellen Behandlung des kranken Menſchen,
tritt mit ihrem neueſten Heft in den zweiten Jahrgang ein.
Bei=
träge aus zuſtändigſter Feder, auch von ausländiſchen Verfaſſern,
laſſen das innere und äußere Wachstum dieſer Beſtrebungen
erkennen. (Herausgeber Prof. Georg Honigmann, in
Gie=
ßen. Erſcheint im Hippokrates=Verlag, Stuttgart—
Leipzig—Zürich).
Nummer 167
Ehrungen für
zeichnei Dr. K
Kahls 80. Geburkstag.
imral Dr. Kahl. — v. Hindenburg
dem Adlerſchild des Reiches aus
* Berlin, 17. Juni. (Priv.=Tel.)
Der Senior der deutſchen Juriſten feierte am Montag ſeinen
80. Geburtstag, und obgleich er ſich nachdrücklich gegen alle
Ehrungen gewandt hatte, ließen es die Behörden, ſeine Kollegen
im weiteſten Sinne und die Oeffentlichkeit daran nicht fehlen, den
Anlaß zu benutzen, um dem Jubilar den Geburtstag zu einem
glanzvollen Feſttag zu geſtalten. In den erſten Morgenſtunden
ſchon wurden die Wohnräume des Jubilars ni einen
Blumen=
garten verwandelt, und nach den Familienangehörigen, die als
erſte Gratulanten erſchienen, begann der Reigen mit dem
Reichs=
juſtizminiſter v. Guérard und Reichsinnenminiſter Severing, die
die Glückwünſche des Reichspräſidenten von Hindenburg und der
Reichsregierung überbrachten. Mit einem Handſchreiben des
Reichspräſidenten überreichten ſie Dr. Kahl den Adlerſchild des
Reiches mit der Denkſchrift „Dem Hüter und Geſtalter des
Rechts!” Während des ganzen Vormittags gingen die
Depu=
tationen, die die Glückwünſche kirchlicher Vereinigungen, von
Univerſitäten, deren Ehrendoktor Profeſſor Kahl iſt, von
Wohl=
fahrtsorganiſationen und politiſchen Korporationen überbrachten,
im Hauſe Geheimrat Kahls ein und aus. Im ganzen hatten ſich
etwa 20 Deputationen angeſagt. Beſonders herzliche Glückwünſche
überbrachten die Vertreter der Deutſchen Volkspartei, für deren
Reichstagsfraktion Dr. Scholz und Dr. Zapf, und für deren
Parteivorſtand Dr. Kempkes und Frau v. Kuleſza bei dem
ehr=
würdigen Jubilar erſchienen. Dann folgten die Ehrengäſte
bei=
nahe ununterbrochen, bis um 4 Uhr im Reichstag eine vom
Reichstagspräſidenten Loebe angeregte Feier ſtattfand.
Nach der offiziellen Gratulation der Vertreter des
Reichs=
präſidenten und der Reichsregierung folgten von 11 Uhr ab
Depu=
tationen, zunächſt der kirchlichen Verbände mit, ihrem Sprecher,
Oberkirchenrat Duske, der Vertreter des Syriſchen Waiſenhauſes
in Jeruſalem, Vertreter des Juriſtentages, an der Spitze
Präſi=
dent v. Staff, der Internationalen Kriminaliſtiſchen Vereinigung
mit Oberreichsanwalt Ebermayer, der Deputation vom Roten
Kreuz, die den Roten=Kreuz=Orden erſter Klaſſe überreichte, die
Herausgeber der „Deutſchen Juriſtenzeitung”, in deren Namen
Dr. Liebmann eine Adreſſe verlas. Darauf folgte die lange
Reihe der Gratulanten aus dem Kreiſe der Univerſitäten: der
Nektor der Univerſität Roſtock Dr. Gieſeke, der Dekan der
juri=
ſtiſchen Fakultät der Univerſität Bonn, Graf Dona, der Dekan
der juriſtiſchen Fakultät der Univerſität Berlin, Geheimrat Stutz,
und ſämtliche Mitglieder der Fakultät mit ihren Damen, ferner
der Nektor der Wiener Univerſität, Innitzen, und der Dekan
der juriſtiſchen Fakultät der Univerſität Wien, Graf von
Gleis=
pach, die Dr. Kahl den Ehrendoktortitel der ſtaatsrechtlichen
Fa=
kultät der Univerſitä Wien überreichten. Die Vertretung der
Univerſitäten bot ein buntes Bild, weil auch Vertreter der
Kor=
poration Wingolf in Wichs den Alten Herrn begrüßten. Dann
folgte der Ehrenausſchuß, der zur Kahlſpende aufgerufen hatte,
beſtehend aus Reichsminiſter a. D. Dr. Koch, Reichsminiſter a. D
Scholz und Geheimrat Stotz, die eine wunderbare Plakette aus
Bronze überreichten und eine Stiftung von über 22 000 Mark
zur freien Verfügung übergaben. Den Schluß bildeten die
Gra=
tulationen des Parteivorſtandes und der Reichstagsfraktion der
Deutſchen Volkspartei. Unter den ungezählten Glückwünſchen
befindet ſich auch ein beſonders herzlicher Brief, den Dr.
Streſe=
mann aus Madrid an ſeinen alten Freund geſchrieben hat."
Glückwünſche des Reichspräſidenken an
Geheimral Kahl.
Der Reichspräſident hat dem Univerſitätsprofeſſor Geheimen
Juſtizrat Dr. Wilhelm Kahl zu ſeinem 80. Geburtstag den
Adler=
ſchild des Reiches verliehen und nachſtehendes Schreiben
über=
jandt: „Sehr geehrter Herr Geheimrat! Zur Vollendung des
80. Lebensjahres ſpreche ich Ihnen meine herzlichſten
Glück=
wünſche aus. In einem an Arbeit reichen Leben haben Sie als
Lehrer, Forſcher und Verfaſſer wertvoller wiſſenſchaftlicher
Ver=
öffentlichungen auf dem Gebiete des Kirchen=. Staats=,
Verwal=
tungs= und Strafrechtes ſich um die Förderung der deutſchen
Rechtswiſſenſchaft beſondere Verdienſte erworben. Darüber
hin=
aus haben Sie, durch das Vertrauen Ihrer Mitbürger in den
Reichstag berufen, an den Arbeiten der Volksvertretung als
Hüter des beſtehenden und Geſtalter des neuen Rechts beſonders
wertvollen Anteil genommen. Dem Dank des deutſchen Volkes
hierfür gebe ich Ausdruck, indem ich Ihnen den Adlerſchild des
Reiches zuerkenne, der für Sie die Widmung trägt „Dem Hüter
und Geſtalter des Rechts”. Zugleich bitte ich Sie, als Zeichen
Dienstag, den 18. Juni 1929
meiner perſönlichen Verehrung mein anliegendes Bild
entgegen=
zunehmen. — Möge Ihre Mitarbeit dem Vaterlande und der
deutſchen Wiſſenſchaft noch lange erhalten bleiben. Mit den beſten
Grüßen bin ich Ihr ergebener (gez. v. Hindenburg.”
Familienfeſt im Reichskag.
Im Reichstag hat ſich am Montag nachmittag ein richtiges
kleines Familienfeſt um den 80. Geburtstag des volksparteilichen
Abgeordneten Prof. Dr. Kahl entwickelt, ein Schauſpiel, wie man
es dort vielleicht noch niemals erlebt hat. Von der äußerſten
Rechten bis zur Sozialdemokratie — die Kommuniſten hatten ſich
taktvoll zurückgezogen — fand ſich der ganze Reichstag in einer
herzlichen Kundgebung für das Geburtstagskind zuſammen. Um
4 Uhr erſchien Dr. Kahl. Präſident Loebe unterbrach die Sitzung
und ſagte ihm einen warmen Geburtstagsſpruch, den das Haus
ſtehend anhörte und mit ſtarkem Beifall unterſtrich, und Dr. Kahl
dankte in kurzen Worten für die Aufmerkſamkeit. Er iſt trotz
ſeiner 80 Jahre noch einer jener Männer, die von erſtaunlicher
geiſtiger Friſche und innerer Jugendlichkeit geblieben ſind. Es
zeigte ſich, daß trotz politiſcher Gegenſätze die Verehrung für
menſchliche Güte und menſchliches ehrliches Wollen bei allen
Fraktionen eine Heimſtätte findet.
Im übrigen führte der Reichstag die Ausſprache über den
Wehretat zu Ende, wobei ſich die Parteien über ihre Einſtellung
zum Wehrproblem, wie ſchon bei der erſten Rednergarnitur, heftig
befehdeten. Die Abſtimmung, die beim Panzerkreuzer intereſſant
wird, ſoll erſt am Dienstag nachgeholt werden.
In einer Sondernummer der „Deutſchen Juriſtenzeitung”
würdigt der Reichsaußenminiſter die Verdienſte Dr. Kahls als
Politiker und Parlamentarier, und ſchreibt u. a.: „Pflichttreue,
Güte und Freundſchaft dem Freunde, ſind Kahls hervorragende
Eigenſchaften. Gebe uns ein gütiges Geſchick, daß uns dieſe
Perſönlichkeit noch lange erhalten bleiben möge! Gebe ein
gü=
tiges Geſchick dem deutſchen Volke, daß es ſeinesgleichen noch
oft erleben möge!"
Deutſche Offiziere auf einer amerikaniſchen
Kriegsſchule.
Der amerikaniſche General Bowley und die beiden deutſchen
Offiziere.
Immer mehr verſtärken, ſich die freundſchaftlichen Beziehungen
zwiſchen Deutſchland und den Vereinigten Staaten. Nun hat
Amerika ſeine Kriegsſchulen auch für deutſche Offiziere geöffnet.
Unſer Bild zeigt den amerikaniſchen Stabschef, Brigadegeneral
Albert J. Bowley, mit Hauptmann Warlimont (Mitte) vom
6. preußiſchen Artillerieregiment und Hauptmann Spoidee (rechts)
vom 13. württembergiſchen Infanterieregiment, die auf ein Jahr
in die amerikaniſche Kriegsſchule eintraten.
Seite 3
Deatſchhattonate, Heichseerdierang
und young=Plan.
Beſchuldigungen gegen die Regierung. — Zweifel an
der Unabhängigkeit der Hachverſtändigen.
Ein Telegramm Owen Youngs.
* Berlin, 17. Juni. (Priv.=Tel.)
Aus deutſchnationalen Kreiſen wird behauptet, es läge ein
Brief des Reichskanzlers an die damaligen deutſchen Delegierten
auf der Pariſer Konferenz vor, in denen ihnen nahegelegt wurde,
unter Zurückſtellung der wirtſchaftlichen Geſichtspunkte aus
poli=
tiſchen Gründen ſich zur Annahme des Young=Planes zu
ent=
ſchließen, worin eine entſcheidende Beeinfluſſung der deutſchen
Sachverſtändigen erblickt wird. Amtlich wird dazu feſtgeſtellt, daß
weder der Reichskanzler noch irgend ein Mitglied der
Reichs=
regierung einen Brief ähnlichen Inhalts nach Paris gerichtet
habe. Das ſei ſchon dadurch anerkannt, daß die Sachverſtändigen
wenige Tage vor der Unterzeichnung von ſich aus erklärt hätten,
ſie träfen ihre Entſcheidung in völliger Unabhängigkeit, ohne von
der Reichsregierung irgendwie beeinflußt worden zu ſein.
Selbſt=
verſtändlich iſt während der Verhandlungen ein reger
Schrift=
wechſel zwiſchen den deutſchen Delegierten und Berlin hin und
her gegangen. Wir glauben auch zu wiſſen, daß, als der
Ver=
mittlungsvorſchlag Owen Youngs einging, die Sachverſtändigen
in Berlin angefragt haben, ob die Regierung bereit ſei, die
poli=
tiſche Verantwortung zu übernehmen, wenn die deutſche
Dele=
gation den Vorſchlag als unannehmbar ablehne. Daraufhin ſind
ſie gebeten worden, weiter zu verhandeln, und haben es auch
getan. Sie haben das damals aber offenbar nicht als
Beein=
fluſſung angeſehen. Sie haben lediglich betont, daß auf
wirt=
ſchaftlicher Grundlage der Dawesplan nicht tragbar ſei, daß man
ihn nur unter politiſchen Geſichtspunkten annehmen könne.
Der Vorſitzende des Sachverſtändigenausſchuſſes hat an den
Reichskanzler nach ſeiner Rückkehr nach New York folgendes
Telegramm gerichtet: „Bevor ich mich neuen Aufgaben widme,
möchte ich von meinem Vorrecht als Vorſitzender des
Sachver=
ſtändigenausſchuſſes Gebrauch machen und von der umſichtigen
und gewiſſenhaften Arbeit der Herren Schacht, Vögler, Kaſtl und
Melchior in unſerem Ausſchuß Zeugnis ablegen. Wir bedauern
den Verluſt des Herrn Vögler, indeſſen wurde ſeine Arbeit
un=
verzüglich von Herrn Kaſtl aufgenommen und zu Ende geführt.
Niemand konnte klarer die wirtſchaftlichen und ſozialen
Verhält=
niſſe Deutſchlands darlegen als Dr. Schacht, niemand konnte das
Reparationsproblem mit größerer Hingebung und Sachkunde
hin=
ſichtlich aller ſeiner Seiten bearbeiten als Dr. Kaſtl und Dr.
Melchior. Ich ſehe die Arbeit der deutſchen Gruppe als einen
überragenden Beitrag zur Regelung einer der ſchwierigſten
Auf=
gaben unſerer Zeit an. Hochachtungsvoll Owen D. Young.”
Parlamenkariſches aus Heſſen.
Deutſche Volkspartei und Reichsbauernfront.
Die Fraktion der Deutſchen Volkspartei hat ſich in mehrfachen
Sitzungen in engſter Fühlungnahme mit dem Reichsausſchuß der Partei
für Landwirtſchaft mit den dringenden landwirtſchaftlichen Fragen
be=
ſchäftigt und am 13 Juni folgenden Beſchluß gefaßt:
1. Die Notlage der Landwirtſchaft erfordert einiges und
geſchloſſe=
ne SVorgehen aller derjenigen Kreiſe, welche gewillt ſind, der
Landwirt=
ſchaft ſoforuge Hilfe zu bringen.
2. Deshalb hat die Deutſche Volkspartei, darauf verzichtet, eigene
Anträge im Reichstag einzubringen. Sie wird die Linie der heute dem
Reichstag vorliegenden Anträge der Reichsbauernfront einhalten und
die parlamentariſche Verabſchiedung mit allen Kräften fördern.
3. Der deutſehen Getreideſirtſchaft und der deutſchen Vieh= und
Fleiſchproduktion muß in gleicher Weiſe Schutz gewährt werden. Zur
Erreichung dieſes Zieles ſind Zollerhöhungen nicht zu umgehen.
4. Die Deutſche Volkspartei iſt deshalb für Aufhebung der
Zwiſchen=
zölle, für freundſchaftliche Regelung der Schwedenzölle auf Getreide,
Vieh und Fleiſch. Sollte dieſe freundſchaftliche Regelung nicht möglich
ſein, ſo iſt der ſchwediſch= Handelsvertrag, alsbald zu kündigen.
5. Da dieſe Kündigung früheſtens in ſechs Monaten zum Ziele
füh=
ren würde, ſind noch vor der Ernte alle ſofort wirkſamen Mittel zum
Shutze des deutſchen Getreides und der Viehzucht in Anwendung zu
bringen.
Dabei iſt insbeſondere der Vorſchlag eimer vorzugsweiſen
Vermah=
lung inländiſchen Getreides, zu prüfen.
Kulkurfilmbihne — Kleines Haus.
„Pori”.
Das Pori iſt die Buſchſteppe im Innern Oſtafrikas, und der
Film zeigt eine Reihe intereſſanter Aufnahmen von der
Tier=
welt, die dort hauſt. Die Kamera Werner Bohnes leiſtet
da=
bei, wie gewohnt, Vorzügliches. Sie erlaubt uns, aus nächſter
Nähe die ganze, unendlich mannigfaltige und reiche Tierwelt
zu ſehen: Herden von Zebras und Gnus, Antilopen, Gazellen
und bizarre Miſchformen beider, Strauße und die rieſigen,
gro=
tesken Giraffen. An den Seen unendliche Scharen von Pelikanen
und Flamingos, Geier und Marabus, die ſich um gefallenes Aas
ſtreiten, hin und wieder ein Leopard. — Gegen Schluß tritt
mehr die Regie in Aktion und geſtaltet einen Kampf zwiſchen zwei
Negerſtämmen, der für Jungens von 6—10 Jahren
wahrſchein=
lich ebenſo aufregend iſt, wie für Erwachſene langweilig. Es iſt
das um ſo bedauerlicher, als gewiß jedermann ſich gerne noch
eine Stunde lang die fremdartigen Tierweſen hätte vorführen
laſſen und das Bedürfnis nach Wild=Weſt= oder Wild=Oſt=
Ro=
mantik durch andere Filme ja genügend befriedigt wird. Davon
abgeſehen, iſt der Film ſehens= und empfehlenswert.
C. K. Die Erſchließung von Kanadas Naturſchätzen durch das
Flugzeug. Nach einer ungefähren Schätzung des kanadiſchen
Am=
tes für Luftſchiffahrt umfaßt das Gebiet, das im letzten Jahre
durch Flieger erforſcht wurde, etwa eine Million
Kilo=
meter. Es ſind dabei Gegenden unterſucht worden, von deren
Ausſehen man bisher noch keine Ahnung hatte, und man kam
dabei ungeheuren Naturſchätzen auf die Spur. „Unſere
Flug=
zeuge”, ſo ſchreibt der Präſident der Geſellſchaft für die
Erſchlie=
ßung Nordkanadas, „haben die rieſigen Gebiete von der Grenze
von Alaska im Weſten bis zur Labrador=Küſte im Oſten, von
der transkontinentalen Eiſenbahn nördlich bis zum Polarkreis
überflogen. Auf Hunderten von Flügen, die gelegentlich
Tau=
ſende von Kilometer weit ſich erſtreckten, ſind unſere Ingenieure
in Gegenden gelangt, die niemals vorher durchforſcht waren, und
am Ende dieſer Saiſon befindet ſich die Geſellſchaft im Beſitz von
Lagern, die jedes bekannte Erz in großen Mengen enthalten,
da=
runter auch von ſehr wichtigen Goldlagern. Wir haben z. B. au
einem Gebiet von etwa 10 Kilometern auf der Belcher=Inſel in
der Hudſon=Bay Eiſenerze feſtgeſtellt, und dieſes neue Lager
bil=
det zuſammen mit den bereits früher gefundenen Schätzen eins
der größten Eiſenlager nicht nur auf dem
nordamerika=
niſchen Kontinent, ſondern in der Welt. Man kann ſich vorſtellen,
welche Bedeutung Kanada in der Eiſen= und Stahlinduſtrie durch
dieſe Reichtümer gewinnen wird, aber freilich wird die Ausbeu=
Generalmuſikdirektor Klemperer Nachfolger von
Siegfried 9chs.
Generalmuſikdirektor Otto Klemperer
durde zum Nachfolger des kürzlich verſtorbenen Siegfried Ochs
Is Dirigenten des Berliner philharmoniſchen und des gemiſchten
hors der Hochſchule für Muſik ernannt. Klemperer ſtammt aus
reslau und war, bevor er 1928 an die Berliner Oper verpflichtet
wurde, Generalmuſikdirektor in Wiesbaden.
dieſer Schätze erſt von einem Heer von Arbeitern im Verlauf
r Generationen erfolgen können. Es iſt niemals möglich,
unde allein mit dem Flugzeug zu machen. Man kann nur
der Luft aus Geſteinslagerungen feftſtellen, in denen man
vermutet. Für die wirkliche Erforſchung des Geſteins muß
ſachverſtändige Ingenieur an Ort und Stelle, ſeine Arbeit
aber mit dem Flugzeug bietet ſich Gelegenheit, in wenigen
iden Gebiete zu erreichen, die früher nur durch wochenlanges
en erſchloſſen werden konnten. Der Ingenieur kann durch das
zeug mit ſeiner Geſellſchaft in ſtändiger Berührung bleiben
kann mit Nahrung, Werkzeugen und Exploſivſtoffen verſorgt
wer=
den. So hat die Erſchließung unbekannter Gegenden von der
Luft aus das Werk der Pioniere leichter und gefahrloſer gemacht.
Während all der Flüge im letzten Jahr wurde auch nicht ein
einziges Flugzeug beſchädigt; es beſteht auch keine Gefahr mehr,
daß irgend einer unſerer Angeſtellten ſich verirrt oder verhungert.
Jedes Flugzeug iſt in beſtändiger Verbindung mit den
Haupt=
ſtationen, die ſofort Hilfe bringen können.”
CK. Cine Stadt weicht der Kohle. Als die „
Südman=
dſchuriſche Eiſenbahngeſellſchaft”, die Kohlenfelder von
Fuſchun übernahm, da erbaute ſie eine ganze Stadt, um dieſe
wertvollen Lager beſſer auszunutzen. Eiſenbahngleiſe,
Geſchäfts=
häuſer, bepflaſterte Straßen, Schulen, Krankenhäuſer uſw.
wuch=
ſen empor. Aber nachdem die ganze Stadt fertig war, da
ent=
deckte man erſt, daß die reichſte kohleführende Schicht des ganzen
Feldes direkt unter der Stadt verlief. Die Kohle lag faſt an
der Oberfläche und konnte im Tagbau abgebaut werden, und ſo
mußte die neue Stadt der Kohle weichen. Sie wird jetzt
lang=
ſam abgeriſſen und an einer etwa 5 Kilometer entfernten Stelle
aufgeführt. Schon hat die „Neue Stadt” wie ſie zum Unterſchied
von der nicht viel älteren „Alten Stadt” genannt wird, eine
ſtatt=
lich Ausdehnung, und ſie dürfte wohl die ſchönſte Stadt der
Mandſchurei werden. Drei große Krankenhäuſer, Schulen,
öffentliche Gebäude, Geſchäftshäuſer, ein neuer Bahnhof und ein
prächtiges Wohnviertel für die Beamten und die Bergarbeiter
ſind entſtanden. In der Alten Stadt ſtehen noch viele Gebäude,
aber man nimmt an, daß in wenigen Jahren von dieſer Stadt,
die der Kohle weichen muß, nichts mehr übrig ſein wird. Ein
vierſtöckiges Hotel ſteht am Rande einer rieſigen Grube; in zwei
bis drei Wochen wird das Hotel mit den umſtehenden Gebäuden
abgeriſſen werden, weil man dann die Kohlengrube erweitert. Die
Kohlenlager von Fuſchun ſind ſchon ſeit vielen Jahrhunderten
bekannt, und während der Regierung der Yuan=Herrſcher wurden
ſie von den Koreanern ausgebeutet. Als aber dann die
Man=
dſchus zur Macht gelangten, wurden die Kohlenbergwerke
verlaſ=
ſen, denn man fürchtete, die Geiſter der verſtorbenen
Mandſchu=
herrſcher zu beleidigen, deren Gräber ſich in der Nähe der
Berg=
werke befanden. Während der Zeit, in der die Ruſſen in der
Mandſchurei herrſchten, wurden die Bergwerke von ihnen
ausge=
beutet, aber der Ertrag war geringfügig, nur etwa 360 Tonnen
täglich, während der durchſchnittliche tägliche Ertrag im letzten
Jahr unter der japaniſchen Verwaltung 30000 Tonnen betrug.
Neben den gewaltigen Kohlenlagern, durch die jetzt das Gebiet
von Fuſchun einen ganz neuen Aufſchwung erfährt und deren
geſamten Kohlegehalt man auf über eine Milliarde Tonnen
ſchätzt, wird auch die Petrolenminduſtrie in bedeutendem
Maß=
ſtabe entwickelt, und man hofft, mit dem hier gewonnenen
Pe=
troleum die ganze japaniſche Marine verſorgen zu können.
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Nummer 167
Dienstag, den 18. Juni 1929
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, 18. Juni.
Unglücksfälle bei einer Ballonverfolgung.
Am Sonntag veranſtaltete der Frankfurter Motorrad= und
Automobilklub eine Ballonverfolgung. Kurz vor Alsfeld geriet
ein Kraftwagen aus Darmſtadt infolge Reifendefekts in voller
Fahrt ins Schleudern und überſchlug ſich. Die drei Inſaſſen,
ſämtlich Herren aus Darmſtadt, wurden aus dem Wagen
ge=
ſchleudert und erlitten mehr oder weniger ſchwere Verletzungen.
Zwei der Verletzten wurden dem Alsfelder Krankenhaus
zuge=
führt. Der Wagen wurde vollſtändig zertrümmert. Ein
wei=
terer Unglücksfall ereignete ſich bei Ermenrod. Dort wurde ein
Motorradfahrer aus Bingen von einem anderen Fahrer beim
Ueberholen geſtreift. Er kam zu Fall und mußte mit einem
dop=
pelten Beinbruch abtransportiert werden.
Wie wir zu dem Unfall erfahren, ſind die Verletzungen der
drei Infaſſen des Darmſtädter Autos, es handelt ſich um die
Herren Hartart vom Starkenburger A.C. (der Führer des
ver=
unglückten Wagens), Polizeioberlt. Wünzer und Preſſevertreter
Piel glücklicherweiſe leichter Natur. Der Wagen, der im 30=
Kilometer=Tempo gefahren ſein ſoll und den Ballon Darmſtadt
verfolgte, fuhr über einen Steinhaufen, wobei zwei Reifen
gleich=
zeitig platzten. Der Wagen überſchlug ſich und die Fahrer fielen
auf die Straße.
— Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich bei dem Umbau der
Einhorn=Apotheke (Kirchſtraße). Dort löſte ſich plötzlich beim
Aus=
bau des Kellers ein mehrere Zentner ſchwerer Quaderſtein und
begrub den etwa 30jährigen verheirateten Fuhrmann Willi
Trautmann (Schulzengaſſe 22) unter ſich. Dem Schwerverletzten
wurde der rechte Arm faſt völlig abgeriſſen, ferner erlitt er
ſchwere Verletzung am rechten Oberſchenkel und innere
Ver=
letzungen. Er wurde durch die ſtädtiſche Rettungswache ins
Krankenhaus gebracht, wo er in hoffnungsloſem Zuſtande
da=
niederliegt. Die Berufsfeuerwehr hatte volle 10 Minuten Arbeit,
den ſchweren Stein, der zerſchlagen werden mußte, zu entfernen.
Der Verunglückte war bei vollem Bewußtſein in ſeiner
ſchreck=
lichen Lage.
Beim Kirſchenpflücken vom Baum gefallen iſt der Sohn
des Förſters am Böllenfalltor. Er brach einen Arm und wurde
durch die Städtiſche Rettungswache ins Krankenhaus gebracht.
— Vortrag. Als Abſchluß der Vortragsreihe „Das Ueberſinnliche
in der Dichtkunſt” ſpricht Mittwoch, den 19. Juni, 20.15 Uhr, in der
Städriſchen Akademie für Tonkunſt (Eliſabethenſtr.) Arnold Goebel=
Frankfurt, Pfarrer in der Chriſtengemeinſchaft, über „Albert
Stef=
fen und der Weg zum Geiſte. Aus dem Inhalt des Vortrags:
Die geiſtigen Urſachen des Weltkrieges — Die Völkerſchickſale — Wege
zur Selbſt=Erkenntnis und Selbſt=Erziehung — Sein religiöſes
Erleb=
nis. (Vergl. auch die Anzeige.) — Die Chriſtengemeinſchaft veranſtaltet
ihre diesjährige Sommerſonnwendfeier in der Nacht vom
Samstag auf Sonntag, 29.—30. Juni, auf der Starkenburg be:
Heppen=
heim. Beginn 22.30 Uhr. Sonntagsfahrkarte! Es werden auch dieſes
Jahr wieder von einigen Spielſcharen verſchiedene Spiele (luſtige und
ernſte) aufgeführt. (Vercl. Anzeige.)
p. Geſetz über die öffentlichen Unterrichtsanſtalten für freie und
an=
gewandte Kunſt und die öffentlichen techniſchen und gewerblichen
Unter=
richtsanſtalten mit Staatsunterſtützung. In Ausführung dieſes Geſetzes
iſt für den angeſetzten Landesausſchuß eine Satzung erlaſſen
worden. Der Ausſchuß hat die Aufgabe, die mit Ausführung des
Ge=
ſetzes befaßte Aufſichtsbehörde in allen Fragen des kunſthandwerklichen,
gewerblichen und techniſchen Unterrichtsweſens und der
Gewerbeförde=
rung von grundſätzlicher Bedeutung durch Anregungen, Rat und
Gut=
achten zu unterſtützen. Dem Ausſchuß gehören an: 1. der Miniſter für
Kultus= und Bildungsweſen (oder deſſen ſtellvertretender Sachbearbeiter
als Vorſitzender); 2. der Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft (oder ſein
Stellvertreter); 3. der Miniſter der Finanzen (oder ſein Stellvertreter);
4. der Vorſitzende der Abteilung für Bauweſen im genannten Miniſterium
(oder ſein Stellvertreter); 5. ein Vertreter der Techniſchen Hochſchule;
6. zwei Vertreter der Träger der Unterrichlsverwaltungen; 7. ein
Ver=
treter der Induſtrie= und Handelskammern; 8. ein Vertreter der
Hand=
werkskammer; 9. ein Vertreter des Allgemeinen deutſchen
Gewerkſchafts=
bundes; 10. der Direktor des Darmſtädter Gewerbemuſeums; 11. je
ein Leiter der Schulgattungen Kunſtgewerbeſchule, Bau=, Maſchinenbau=
und Gewerbeſchulen; 12. drei Vertreter der Arbeitgeber, und zwar ein
Fabrikant und zwei ſelbſtändige Handwerksmeiſter; 13. drei Vertreter
der Arbeitnehmer, und zwar ein beamteter Techniker, ein im freien
Be=
ruf ſtehender und ein nicht ſelbſtändiger Handwerker; 14. ein im freien
Beruf ſtehender bildender Künſtler. Die Benennung der Mitglieder
unter 5 bis 9 erfolgt durch die Hochſchule und die Berufsvertretungen,
während die übrigen Mitglieder von den zuſtändigen Miniſtern beſtimmt
wverden, ſoweit ſie auf Grund ihrer amtlichen Eigenſchaft berufen
wer=
den. Die übrigen Mitglieder ernennt der Miniſter, zu 1 einvernehmlich
mit dem Miniſter für Apbeit und Wirtſchaft. Der Ausſchuß iſt befugt,
Sachverſtändige mit beratender Stimme zuzuziehen und Unterausſchüiſſe
zur Behandlung von Sonderfragen einzurichten. Die Mitgliedſchaft iſt
ehrenamtlich. Zifſer 12 bis 14 haben Anſpruch auf Erſatz der Reiſekoſten
und eines Tagesgeldes nach Beamtengruppe III. Erſatz entgangenen
Arbeitslohnes kann gewährt werden. Mindeſtens einmal im Jahre
tritt der Ausſchuß zuſammen; er iſt zu berufen, wenn mindeſtens ſieben
Mitglieder unter Angabe des Beratungsgegenſtandes dies beantragen.
Orpheum.
Schlag auf Schlag.
Lebhaften Beifall fand geſtern abend die Rolf Roeder=Revue
„Schlagauf Schlag”, die ſich durch Reichhaltigkeit des Programms,
Qualität der Ausſtattung, ſchmiſſige Muſik und eine Reihe flotter Girls
auszeichnet. Drei Stunden lang unterhielt auch diesmal wieder Rolf
Roeder, der in Darmſtadt nicht unbekannt iſt, das Publikum. „Lachen
und Ausſtattung” — ſo formuliert er die Schwerpunkte der Revue und
ſorgt, daß beides reichlich vertreten iſt. So wechſeln Poſſen jeder Art
und witzige Dialoge mit prunkvollen Tanzdarbietungen und immer
wechſelnden Koſtümen der Girls. Unter den tänzeriſchen Leiſtungen
verdienen Mlle. Lydina mit den Herren Titze und Taraſſow
beſonders genannt zu werden. Lia Taenzer und Konſtantin
Ja=
rocki haben nichts an komiſcher Originalität verloren. Der Clou
je=
doch iſt entſchieden der grotesk= phantaſtiſche „Dienſtmann Nr. 17‟,
deſ=
ſen akrobatiſche Leiſtungen ſo unerhört ſind, daß einem vom bloßen
Zuſchauen die Knochen wehtun. — Jedenfalls ſorgt die Revue durch
Vielſeitigkeit und Tempo dafür, daß jeder auf ſeine Koſten kommt.
— Heſſiſches Landestheater. Heute Dienstag gelangt „Sly” von
Wolf=Ferrari vorausſichtlich zum letzten Male zur Aufführung. In
der Titelpartie Hans Grahl, in den beiden anderen Hauptpartien Roſe
Landwehr und Hans Komregg. Muſikaliſche Leitung: Dr. Karl Böhm.
(Miete A; Beginn 19.30 Uhr.)
Kulturfilmbühne des Kleinen Hauſes. „Pori” ein
Großfilm aus dem afrikaniſchen Buſch, der bei der geſtrigen
Erſtauffüh=
rung einen außerordentlichen Erfolg finden konnte, gelangt heute,
mor=
gen und Donnerstag um 16 und 20 Uhr zur Vorführung.
Volksvorſtellung „Nitouche‟. Die erfolgreiche
Schlager=
operette „Mamſell Nitouche” gelangt Mittwoch, den 19. Juni, als
Volks=
vorſtellung zum letzten Male zur Aufführung. Ellen Philips ſingt in
dieſer Vorſtellung die Titelpartie; in den übrigen Hauptrollen die
Pre=
mierenbeſetzung. Muſikaliſche Leitung: Carl Bamberger.
Das dritte Volkskonzert mit Werken von Weber,
Beet=
hoven und Mendelsſohn=Bartholdy findet unter Leitung von Dr. Karl
Böhm Donnerstag, den 20. Juni, um 20 Uhr ſtatt
Die nächſte Wiederholung des mit ſo ſenſationellem Erfolg
aufge=
nommenen amerikaniſchen Zeitbildes „Broadway” in der
Inſzenie=
rung Günter Haenels iſt für Freitag, den 21. Juni, in der Beſetzung
der Erſtaufführung angeſetzt.
„Aufgang nur für Herrſchaften”, die von faſt allen
deutſchen Bühnen bereits mit ungewöhnlichem Erfolg geſpielte Komödie
von Siegfried Geher, wird am Samstag, den 22. Juni, 19.30 Uhr, zum
erſten Male in Darmſtadt zur Aufführung kommen. Inſzenierung:
Rolf Abramezyk, Bühnenbilder: Lothar Schenck von Trapp
Mitwir=
kende: die Damen Dorina, Rüggold, Blum, die Herren Klam, Maletzki,
Hinz und Keßler.
„Aïda” von Verdi gelangt noch einmal in dieſer Spielzeit
Sonn=
tag, den 23. Juni, unter muſikaliſcher Leitung von Dr. Karl Böhm zur
Wiederholung.
— Die Rolf Röder=Revue hatte bei ihrem geſtrigen Debut im
Orpheum wiederum einen ungewöhnlichen Erfolg in allen ihren
Darbietungen. Leider kann das Gaſtſpiel über Sonntag hinaus
in=
folge anderweitiger Verpflichtungen nicht verlängert werden. (Siehe
Anzeige.
— Goldenes Arbeits=Jubiläum. Am 9. Juni d. J. waren es
50 Jahre, daß Herr Jakob Rathmacher als Obengärtner im Hauſe
des Freiherr M. von Heyl, Exz., hier, in Dienſten ſtand. Gewiß ein
ſehr ſchönes Zeichen, ehrend für Arbeütgeber wie für den Jubillar.
Jubiläum. Der Büchernebiſor Georg Meyer, Hochſtraße 8,
be=
geht am 18. Juni ſeinen 75. Geburtstag. In voller körperlicher und
geiſtiger Rüſtigkeit geht er noch immer ſeiner Tätigkeit nach. Dem
Jubilar wird es an Ehrungen ſicher wicht fehlen.
— Hohes Alter. Frau Margarethe Spengler Witwe,
Pankra=
tiusſtraße 48, im kleinen Mittelbau, begeht am 20. Juni ſhren
80. Geburtstag.
— Tdenwaldklub, Ortsgruppe Darmſtadt. Zur
Hauptver=
ſammlung, in Buchen unternimmt die hieſige Ortsgruppe eine
Zweitageswanderung, die in zwei Abteilungen geführt wird.
Die erſte Abteilung fährt am Samstag, 29. Juni, vormittags 6.13 Uhr,
ab Oſtbahnhof (Geſellſchaftsfahrt) nach Schöllenbach und wandert über
Heſſelbach, Waldleiningen, Ernſttal, Schloßau nach Mudau. Die zweite
Abteilung fährt am gleichen Tage um 13.45 Uhr ab Oſtbahnhof mit
Sonntagskarte Darmſtadt-Kailbach oder Amorbach (Gabelkarte) nach
Kailbach und ſandert über Wald=Amorbach nach Mudau. Beide
Ab=
teilungen übernachten in Mudau und wandern am Sonntag früh um
8 Uhr nach Buchen. Die Abteilung 1 muß Fahr=, Tiſch= und
Ueber=
nachtungskarten, die Abteilung 2 Tiſch= und Uebernachtungskarten bis
Freitag, 21. Juni, löſen. Die Sonntags nachfahrenden Teilnehmer, die
am gemeinſamen Eſſen teilnehmen wollen, wollen bis zum gleichen
Zeitpunkt Tiſchkarten löſen. (Näheres ſiehe Anz.) Wir erinnern
noch=
mals daran, daß Sonntag, 23. Juni, nachmittags, die Ortsgruppe
Frankfurt auf dem Heiligen Kreuz ſich einfindet, und bitten um
zahl=
reiches Erſcheinen. (Vgl. Anzeige.)
— Eltern, Vorſicht bei euren Kindern. Geſtern abend war ei in
der Moosbergſtraße wohnendes Ehepaar nach der Bergſtraße gefahren
und hatte die beiden Kinder von 4 und 2 Jahren in der Wohnung
zu=
rückgelaſſen. Plötzlich bemerkten Nachbarn, die aufmerkſam geworden
waren, daß die Kinder auf die im 3. Stock befindliche Veranda gelangt
waren und in der Gefahr ſchwebten, herunterzuſtürzen. Die Feuerwehr,
das „Mädchen für alles”, wurde raſch mobilgemacht und holte die
Kin=
der von dem gefährlichen Platz, um ſie im Nachbarhauſe unterzubringen.
p* Bezirksſchöffengericht. Gegen den ohne ſtichhaltige Gründe
aus=
gebliebenen Friedrich Laubach von Darmſtadt, der wegen Betrugs
an=
geklagt iſt, wird Haftbefehl erlaſſen. Neuer Termin ſteht am 11. Juli
an. Den Vorſitz führte Landgerichtsrat Dr. Lehr, die
Staatsanwalt=
ſchaft war durch Staatsanwalt Dr. Leonſ vertreten.
Seite 5
* Kleine Strafkammer.
p. 1. Wegen Vergehens gegen 8 4, Z. 3 des Lebensmittelgeſetzes hat
ſich eine Offenbacher Geſchäftsfrau zu verantworten. Sie ſoll unter
irreführender Aufmachuns Malzwein feilgehalten haben. Der
Auf=
druck auf den Flaſchen war ein ſolcher, wie er auf Malagaflaſchen und
Sauterer üblich. Sie will auf dieſe Idee durch ihren Geſchäftsführer
gebracht worden ſein. In erſter Inſtanz wurde auf eine Geldſtrafe
von 250 Mark und Publikationsbefugnis in Offenbacher Zeitungen
er=
kannt. Hiergegen iſt Berufung von beiden Seiten erfolgt.
Der Verteidiger betont, eine Täuſchung des Publikums habe nicht
ſtattgefunden, denn die Ware ſei ausdrücklich als Malzwein verkauft
worden. Der Malzwein war von einer Fabrik in Grünberg
(Schleſien) bezogen. Der Wein wurde, wie ein Zeuge bekundet, als
malagaähnlicher oder ſautererähnlicher Wein im Geſchäft verkauft.
Der Sachverſtändige betont, daß das Publikum, das ſolch geringen
Wein kaufe, fremde Sprachen, wie franzöſiſch und engliſch, nicht kenne.
Der Verteidiger ſtellt darauf ab, daß niemand im Publikum irregeführt
worden ſei, der Abſatz ſei gut geweſen. Nicht auf die Möglichkeit, daß
jemand irregeführt werde, komme es an. Von einem vorſätzlichen
Vergehen zumal könne keine Rede ſein. Die Strafe der Veröffentlichung
in Zeitungen ſei nicht angebracht. Gegebenenfalls komme nur
Beſtra=
fung wegen Fahrläſſigkeit in Betracht. Der Staatsanwalt beantragt
Aufrechterhaltung des erſten Urteils. Warum habe man auf der
Eti=
kette engliſche und franzöſiſche Ausdrücke gewählt? Es genüge die
Mög=
lichkeit der Irreführung, alles laufe auf Täuſchung und ſomit auf
Vor=
ſatz hinaus. Auch ſei in idealer Konkurrenz das Weingeſetz (
Bezeich=
nung Maltewein und vin de Malt) verletzt.
Das Urteil gibt den Berufungen teilweiſe ſtatt. Das angefochrene
Erkenntnis wird aufgehoben und nur auf 200 Mark Geldſtrafe erkannt.
Die Angeklagte, ſo wird ausgeführt, habe vorſätzlich gehandelt, auch
gegen 8 10 des Weingeſetzes verſtoßen.
2. Eine am 9. November 1928 zwiſchen Pfungſtadt und Eberſtadt
(nahe Bahnhof Eberſtadt) ſtattgehabte Karambolage zwiſchen Auto und
Fahrrad fand vor dem Amtsgericht Darmſtadt II am 21. März 1929
die erſte gerichtliche Aburteilung, die mit Freiſprechung beider
Ange=
klagten endete. Der erheblich verletzte Nebenkläger und der Amtsanwalt
haben Berufung eingelegt. Der eine der Angeklagten, der ſeit über
zwei Jahren fährt, ſoll mit ſeinem Adlerwagen einen
entgegenkommen=
den Radfahrer fahrläſſigerweiſe angefahren haben. Er beſtreitet dies
und will durch den mitangeklagten Motorradfahrer geblendet geweſen
ſein; der andere (Motorradfahrer) ſoll nicht abgeblendet haben. Der
Staatsanwalt beantragt die Freiſprechung des Motorradfahrers;
bezüg=
lich des Autolenkers, deſſen Bremſen nicht in Ordnung waren, eine
empfindliche Geldſtrafe.
Das Urteil gibt den Berufungen ſtatt, inſoweit ſie ſich gegen den
Autofahrer richten und erkennt auf eine Geldſtrafe von 50 Mark.
Lokale Veranſtalkungen.
Die ſiernnter erſcheinenden Notisen ſind aueſchließlich als Hinweiſe auf Kusoigen zu betracte
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritk.
— Deutſcher Offizierbund — Frauengruppe. An
die Zuſammenkunft der Damen Dienstag, den 18. Juni, im
Herrn=
garten=Kaffee, 4 Uhr nachmittags, wird erinnert.
— Bund Königin Luiſe. Mittwoch, den 38. d. M., abends
8 Uhr, findet im Reſtaurant Chriſt, Grafenſtr. (Weißer Saal), unſere
Verſammlung ſtatt. Anſchließend Vortrag über den Stahlhelmtag in
München. Gäſte willkommen.
— Der Schützenverein Diana” (Mitglied des Heſſiſchen
Schützenbundes) veranſtaltet bis einſchließlich Sonntag, 23. Juni, ein
Werbe= und Vereins=Freundſchaftsſchießen. Die Veranſtaltung findet im
Vereinslokal „Zur goldenen Kette” (Obergaſſe) ſtatt. Geſchoſſen kann
werden: werktags ab 6 Uhr abends am Somntag ab morgens. — Zu
dem Schießen iſt jedermann herzlichſt eingeladen.
— Konzert. Im Wiener=Kronenbräu=Keller findet heute großes
volkstümliches Konzert ſtatt. Herr Kapellmeiſter Willy Schlupp hat
wieder am vorigen Freitag bewiefen, auf welch künſtleriſcher Höhe ſeine
Kapelle unter ſeiner Leitung ſteht. Von dem zahlreichen Publikum im
Wiener=Kronenbräu=Keller wurde ihm reicher Beifall geſpendet. (Vgl.
Anzeige.)
—Herrngarten=Kaffee. Wie aus dem Anzeigenteil
er=
ſichtlich, findet heute abend 8 Uhr wieder ein Künſtlerkonzert eines
Enſembles des Stadtorcheſters ſtatt.
Aus den Parkeien.
— Deutſchnationaler Frauenausſchuß. An unſer
ge=
ſelliges Zuſammenſein, morgen Mittwoch, nachmittags 4 Uhr,
auf dem Oberwaldhaus, wird nochmals erinnert. Unſere Mitglieder
werden gebeten, ſich zahlreich einzufinden. Gäſte willkommen.
— Donnerstag, den 20. Juni, abends 8½ Uhr, öffentliche
Ver=
ſammlung der Nat.=Soz. Deutſchen Arbeiterpartei im „Perkeo”
Alexanderſtr. Redner: Sanckel=Weimar. (Näh. ſiehe morgige Anz.)
Tageskalender für Dienstag, den 18. Juni 1929,
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19,30 Uhr, Ende
22.15 Uhr, A 26: „Sly‟. — Kleines Haus, Anfang 16 und 20 Uhr,
Kulturſilmbühne: „Pory”. — Orpheum: abends 20.15 Uhr,
Revue: „Schlag auf Schlag”. — Konzerte: Schloß=Kaffee, Hotel
Schmitz, Sportplatz=Reſtauvant, Bockshaut, Kaffee Ganßmann. —
Mathildenhöhſaal, 10—18 Uhr, Ausſtellung: „Der ſchöne
Menſch”. — Kinovorſtellungen: Union=Theater, Palaſt=
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ADAM OPEL. A.-G., RÜSSELSHEIM A. M.
Seite 6
Dienstag, den 18. Juni 1929
Nummer 167
Skarkenburg.
An. Arheilgen, 17. Juni. Hohes Alter. In voller geiſtiger
Friſche und körperlicher Rüſtigkeit konnte Frau Suſanna Weber geb.
Steckenreuter, ihren 84. Geburtstag begehen. —
Gemeinderats=
ſitzung. In der letzten Beratung wurde der durch das Forſtamt
Kranichſtein vorgelegte Waldwirtſchaftsplan für 1930 genehmigt. — Der
Ankauf eines angebotenen Privatwaldes fand Ablehnung. — Der
Ent=
wurf zu einer neuen Friedhofs= und Gebührenordnung nebſt einer
Polizeiverordnung mit Strafſatzung wurde zur Vorbereitung an die
Frieb” fskommiſſion weitergegeben. Dem Baugeſuch des Friedrich Kober
zum Bau eines Haüſes außerhalb des Ortsbauplans in der Parkſtraße
wurde ſtattgegeben. — Die Vorrangseinräumung zu Gunſten der
heſſi=
ſchen Landesbank wurde gutgeheißen. — In betreff der Aufwertung der
Markanleihe für die Landeskreditkaſſe wurde dem Vorſchlag des Notars
Geißner zugeſtimmt. — Dem Arbeiter=Geſangverein „Treue” wurde
aus Anlaß ſeines 25jährigen Beſtehens ein Betrag zum Ankauf eines
Liedes gewährt. — In der geheimen Sitzung fanden
Stundungsange=
legenheiten ihre Erledigung. — In hieſigem Lichtſpieltheater
läuft nächſten Dienstag nachmittag ein Rheinfilm („Von Mainz bis
St. Goar‟). Der Eintritt iſt für die hieſige Schuljugend frei.
J. Griesheim, 17. Juni. In der Woche vom 17. bis 22. Juni
fin=
den auf dem hieſigen Truppenübungsplatz täglich von 5 bis 12 Uhr
Scharfſchießübungen ſtatt. — Nachdem hier verſchiedene Fälle
von Rotlaufſeuche aufgetreten ſind, hat die Bürgermeiſterrei die
Schweinbeſitzer durch eine Bekanntmachung darauf hingewieſen, ihre
Schweine durch eine Impfung gegen dieſe Krankheit zu ſchützen.
An=
meldungen für die Impfungen werden auf der Bürgermeiſterei,
Zim=
mer 1, entgegengenommen. — Der Geſangverein „Frohſinn” errang
auf dem Geſangswettſtreit in Bodenheim bei Mainz in der dritten
Landklaſſe den vierten Preis, beſtehend in 25 Flaſchen Bodenheimer
Wein. Beim höchſten Ehrenſingen kam der Verein mit einen Punkt
Unterſchied an die zweite Stelle.
Aa. Eberſtadt, 17. Juni. Feſt der Arbeit. Anläßlich des
diesjährigen 30jährigen Beſtehens des Gewerkſchaftskartells Eberſtadt
fand am Samstag, Sonntag und Montag ein „Feſt der Arbeit” ſtatt.
Dem Eberſtädter Gewerkſchaftskartell gehören, gegenwärtig 14
Berufs=
gruppen mit rund tauſend Mitgliedern an, ausſchließlich der auswärts
beſchäftigten Arbeiter. Die Veranſtaltung wurde am Samstag abend
durch einen Umzug mit Muſik eingeleitet, dem ſich ein Feſtkommers auf
dem Gemeindefeſtplatz im Walde anſchloß. Die Hauptſehenswürdigkeit
des Sonntags war der „hiſtoriſche Feſtzug”, der wie das Feſt vom
Wetter begünſtigt war. Der Zug wies rund 20 Gruppen auf, darunter
Feſtwagen, die von den einzelnen Berufszweigen geſtellt waren.
Be=
ſonders hervorzuheben waren die Wagen der Bauhandwerker, der
Buch=
drucker (mit dem Signum „Heil Gutenberg!”), der Fabrikarbeiter, der
Brauer= und Getränkearbeiter, der Müller, Eiſenbahner, Zimmerer,
Schreiner, Buchbinder und Papierarbeiter uſw. Zahlreich vertreten
war im Feſtzug auch die Arbeiterſchaft Pfungſtadts. Mehrere
Orts=
vereine, Radfahrer, Turner, Geſangvereine, „Naturfreunde” uſw.
ver=
vollſtändigten den Zug, dem das Trommlerkorps der Fr. Turnerſchaft
und der Muſikverein Edelweiß” voranſchritten. Während des
Feſt=
zuges hatten ſich auf den Hauptſtraßen zahlreiche Einwohner und
Fremde angeſammelt, die das bunte Bild des Zuges an ſich
vorüber=
ziehen ließen. Auf dem Feſtylatz herrſchte bald reges Leben und
Treiben bei muſikaliſchen, geſanglichen und ſportlichen Darbietungen
aller Art. Schon am Samstag abend war des Jubiläums in Reden
einiger Gewerkſchaftsſekretäre gedacht worden. Am Montag fand ein
allgemeines Volksfeſt ſtatt.
Aa. Eberſtadt, 17. Juni. Die Bautätigkeit iſt auch in dieſem
Jahre hier wieder erfreulicherweiſe ſtark. Auffallend dabe: iſt, daß die
meiſten Wohnungsneubauten dabei weniger im Orte ſelbſt als an der
Peripherie des geſchloſſenen Ortsteiles zur Errichtung gelangen. Es
ſind bis jetzt annähernd zwanzig Wohnungsbauten im Bau, zum Teil
ſogar bereits im Rohbau fertig. Viele von ihnen werden noch in
dieſem Jahre bezi gen werden können. Am meiſten gebaut wird nach
Darmſtadt zu, beſonders an der Alten Darmſtädter Straße, im
Lämm=
chesbergviertel und deſſen nächſter Nachbarſchaft und nach dem
Fran=
kenſtein zu. Auch in dieſem Jahre kommen hier verbilligte
Baudar=
lehen zur Verteilung. — Vorbereitungen zum
Gauturn=
feſt. Am Sonntag vormittag fand auf dem Turnplatz der
Turnge=
ſellſchaft e. V. an der Schloßſtraße eine Gauvorturnerſtunde des Main=
Rodgaues ſtait, die in erſter Linie den turneriſchen Vorbereitungen des
bevorſtehenden Gauturnfeſtes galt. Die Vorturnerſchule war aus allen
Gauvereinen mit Turnern und Turnerinnen zahlreich beſchickt.
Aa. Pfungſtadt, 17. Juni. Das Feuwehrjubiläum.
Be=
kanntlich begeht die hieſige Freiwillige Feuerwehr in den Tagen vom
20. bis 22. Juli ihr 50jähriges Jubiläum. Das Feſtprogramm ſteht
nunmehr feſt. Samstags abends wird das 50. Stiftungsfeſt mit einem
Feſtkommers unter Mitwirkung der Ortsvereine eingeleitet werden.
Das Hauptereignis des Sonntag=Vormittag iſt eine Schulübung mit
Brandangriff, nachmittags ſoll unter Beteiligung vieler Nachbarwehren
ein Feſtzug durchgeführt werden, dem ſich ein Feſtakt mit Ehrung der
Jubilare anſchließen wird. Die Geſang= und Sportvereine
Pfung=
ſtadts haben weitgehende Unterſtützung zugeſagt. Montags ſoll ein
allgemeines Volksfeſt ſtattfinden. — Fahrraddiebſtahl. Dieſer
Tage wurden hier zwei Fahrräder geſtohlen. Beide Räder ſind zwei
jungen Leuten aus Eberſtadt abhanden gekommen.
— Klein=Zimmern, 17. Juni. Hauseinſturz. Vom Anweſen
des Landwirts Wilhelm Seibert aus wurde heute nacht die Feuerwehr
alarmiert. Gegen 12 Uhr wurden die ſchlafenden Bewohner durch ein
unheimliches Krachen und Zuſammenfallen der Möbel aufgeweckt; ſie
konnten ſich ſchnell aus dem einſtürzenden Teil des Gebäudes retten.
während, die inzwiſchen erſchienene Feuerwehr denjenigen Teil des
Hauſes noch räumte, ſoweit er zugänglich war. Gegen halb 3 Uhr
ſtürzte unter donnerndem Getöſe und Mitreißung eines angrenzenden
Nachbartorhauſes das Gebäude ein. Es iſt wie durch ein Wunder bei
dieſem ſelten vorkommenden Hauseinſturz niemand perſönlich zu
Schaden gekommen. Das Gebäude iſt von der Baupolizei baufällig
er=
klärt, und muß völlig abgeriſſen werden. Der Fall iſt um ſo
bedauer=
licher, als es einen fleißigen, alten, armen Mann betrifft, dem der
Wiederaufbau wirtſchaftlich ſehr ſchwer fallen wird; es wäre hier am
Platz, den unglücklichen Hausbeſitzer finanziell entſprechend zu
unter=
ſtützen.
Bp. Groß=Zimmern, 17. Juni. Todesfall. Im Krankenhaus
zu Darmſtadt ſtarb, 46 Jahre alt, an den Folgen eines
Nierenſtein=
leidens Büirgermeiſter Brücher von hier. Der Verſtorbene, der der
demokratiſchen Partei angehörte, war ſeit 1911 Bürgermeiſter unſerer
Gemeinde und hat ſich um den Aufſchwung derſelben ſehr verdient
gemacht.
— Groß=Zimmern, 17. Juni. Der für Montag abend 17. Juni
vorgeſehene Vortrag der Heſſiſchen Eiſenbahn A.=G. im Gaſthaus „Zuu
Linde” ſowie die für Dienstag, den 18. Juni, angekündigte Sprechſtunde
der Heag fallen infolge des Ablebens des Herrn Bürgermeiſters Brücher
aus. Vortrag und Sprechſtunde werden in den nächſten Wochen
nach=
geholt. Nähere Bekanntmachungen erfolgen noch durch die
Tages=
zeitungen.
G. Ober=Ramſtadt, 17. Juni. Gemeinderatsſitzung.
Dienstag, den 18. Juni, abends 8 Uhr, findet auf dem Rathaus eine
Gemeinderatsſitzung ſtatt. — Der Obſtbauverein Ober=Ramſtadt
unternahm am geſtrigen Sonntag eine Fahrt nach Groß=Umſtadt zur
Beſichtigung des dortigen landwirtſchaftlichen Verſuchsgutes. — Das
diesjährige Sommerfeſt des Turnvereins E. V. Ober=Ramſtadt
fin=
det bereits am Sonntag, den 30. Juni, auf dem Turnplatz bei der
Turn=
halle Wehrſtraße ſtatt. — Steuerfälligkeit. Bis zum 25. Juni
iſt die zweite Rate der Staatsſteuer 1929 bei Meidung der Beitreibung
zur Zahlung fällig.
Reichelsheim, 17. Juni. Herr Schneidermeiſter Philipp Spalt in
Reichelsheim i. O. beging heute in körperlicher und geiſtiger Friſche
ſeinen 85. Geburtstag.
r. Babenhaufen, 17. Juni. Der Geſangverein
Sänger=
bund, gegr. 1840. Mitglied des Heſſiſchen Sängerbundes, uvd älteſter
Geſangverein am Platze, hielt am vergangenen Sonntag im Gaſthaus
„Zum Löwen” eine außerordentliche Generalverſammlung ab. Sie war
gut beſucht. U. a. wurde beſchloſſen, im Monat Juli kommenden
Jah=
res, anläßlich des 90jährigen Beſtehens einen großen nationalen
Ge=
ſangswettſtreit zu veranſtalten. Schon in den nächſten Tagen ſollen die
Rundſchreiben an die Geſangvereine ergehen.
Rimbach, 17. Juni. Pferdeſport. Der Kavallerieverein
Weſchnitztal veranſtaltet am Sonntag, den 23. Juni, 15. Uhr, ein
Reitfeſt in der Nähe der Weſchnitzmühle. Der Feſtplatz iſt von der
Station Rimbach oder Zotzenbach bequem zu erreichen. Der hier im
Sdenwald ſo ſeltene Sport wird üb rall mit Freuden begrüßt,
Heſſenfahrt des Deutſchen Grünlandbundes.
In der Zeit vom 16. bis 20. Jum veranſtaltet der Deutſche
Grün=
landbund ſeine diesjährige Tagung imn Heſſen. An Stelle des
verhin=
derten 1. Vorſitzenden, Herrn Geheimrat Dr. v. Schmieder=Steinach
bei Straubimg in Bahern, wird der 2. Vorſitzende, Herr
Genevaldirek=
tor Dr. Hamann, von der Landwirtſchaftskammer für Heſſen, die
Tagung leiten. Die Tagung beginnt mit einem Begrüßungsabend in
dem ſchönen Bensheim a. d. Bergſtraße. Vertreter des Reiches, der
Landesregierungen, der Landwirtſchaftskammern und ſonſtiger
Behör=
den, ſowie viele praktiſche Landwirte werden an dieſer Togung
teil=
nehmen. Dieſe Heſſenfahrt des Deutſchen Grünlandbundes iſt eine
Be=
ſichtigungsfahrt, die die Teilnehmer durch die Grünlandgebiete unſeres
Heimatlandes, wämlich den Odenwald, den Vogelsberg und auch durch
das heſſiſche Ried führen wird. Von Bensheim aus beſichtigen die
Teilnehmer das Stadogur Stubemwald, die Jungviehweide Groß=
Brei=
tenbach, die Betviebe von Herrn Joh. Ad. Siefert, Airlenbach, Herrm
Wilhelm Michel 3., Beerfelden, Herrn Gutspächſter Wilther Prilipp,
Noßbacher Hof, Hervn Bürgermeſiſter Ad. Weyrauch, Ober=Moſſau, Herrn
Gutspächter Jakob Siefert, Fronhof eine Sammlung des
Rinderzucht=
vereins für heſſiſches Fleckvieß in Biebesheim, das Pumpwerk an der
Wächterſtadt, die Betriebe von Herrn Domänenpächter Otto Raabe,
Mönchhof, Herrn Oberomtmann Ad. Güngerich, Hof=Engeltal, die
Jung=
viehweide der Stadt Gedern, die Hutweiden der Gemeinde Engelrod,
das Verſuchs= und Muſtergut der Landwürtſchaftskammer für Heſſen,
den Selgenhof, eine Sammlung des Rinderzuchtvereins für Vogelsberger
Rotvieh imn Under=Seibertenrod, die Jungviehweide Warthof bei
Grün=
berg und die Verſuchsgüter und Verſuchsfelder des Landwirtſchaftlichem
Inſtituts der Univerſität Gießen.
Dieſe Beſichtigungsfahrt wird den Teilnehmern Gelegenheit geben,
die Grünlandarbeit — die Verbeſſerung und Neuanlage von Wieſen
und Weiden, die Umſtellung von Betrieben auf Grünlandwirtſchaft, die
Umwandlung von Eichenſchälwald im Weiden, die Meliorationen der
Hutzweiden, die Verbeſſerung des Rieds uſw. —, die bis jetzt in Heſſen
geleiſtet worden iſt, kennen zu lernen. Ein gemütliches Beiſammenſein
in der Haushaltungsſchule im Michelſtadt, wozu die
Londwirtſchafts=
kammer für Heſſen eingeladen hat, wird Gelegenheit zur eingehenden
Ausſprache geben. Auch ein von der Stadr Darmſtadt veranſtalteter
Bierabend im Saalbau und das gemeinſame Beiſammenſein am Schluß
der Tagung auf der Hardtterraſſe im Gießen werden die Teilnehmer
zum Meinungsaustauſch anregen. Wenn noch der Wettevgott ſein
üb=
riges tut, ſo wollen wir alle hoffen, daß der zahlreiche Beſuch aus allen
deutſchen Gauen, der zu erwarten iſt, ſich bei uns im Heſſenlande
wohl=
fühlt und ſehr viel Anregung bekommt.
Selt 1e0 Jahren undbertroffen gegen alle Verdauungsstörungen,
Magen-
beschwerden, Sodbrennen etc. 250 g 0.60, Tabletten 0.25 u. 1.50. Nur echt mit
dem Bilde des Ertinders. A. W. & C. W. Bullrich. Berlin W 57.
Al. Höchſt i. Odw. 17. Juni. Die Beleuchtung der Burg
Breu=
berg am vergangenen Samstag, war, vom Wetter begünſtigt, ein
Er=
eignis im Odenwald. Zum zweiten Male erſtrahlte die Burg in ihrer
majeſtätiſchen Schönheit. Schon in der ſiebenten Abendſtunde machte
ſich ein ſtarker Durchgangsverkehr in Höchſt bemerkbar. In der Zeit
von 8—10 Uhr war es lebensgefährlich, die Hauptzufahrtsſtraßen zu
überſchreiten. Ein Auto hinter dem anderen, dazwiſchen Motorräder,
Fahrräder und ungeheuer viel Fußgänger ſtrömten Neuſtadt zu. Der
Hauptverkehr wickelte ſich auf der Provinzialſtraße Höchſt—Neuſtadt ab.
Der Burgbeleuchtung, welche anläßlich eines Feſtes des Odenwälder
Radfahrerbundes, Sitz Höcht, ſtattfand, ging ein Lampionzug durch
Neuſtadt nach dem Feſtplatz voraus, welchem ſich ein entſprechendes
Programm anſchloß. Reigen= und Kunſtfahrer aus nah und fern
war=
teten mit guten Darbietungen auf. Die turneriſchen Einlagen,
beſon=
ders die der Damenriege, boten angenehme Abwechſlungen. Den
muſi=
kaliſchen Teil beſtritt mit 12 Konzertnummern in vortrefflicher
Aus=
führung die Freilvillige Feuerwehrkapelle, Friedberg. Kurz rach 11
Uhr erfolgten mit grellem Feuerſchein zwei weithin vernehmbare
Kano=
nenſchläge. Mit einem Zauberſchlage erglühte plötzlich die ganze Burg
in flammendes Rot getaucht, ein Bild von ſeltener Schönheit. Etwa
12 Minuten entzückte dieſer bezaubernder Anblick die Zuſchauer. Ein
grandioſes Feuerwerk ſchloß ſich an, das die Burg minutenlang taghell
erleuchtete.
Zwingenberg, 17. Juni. Kirſchenſchau in Zwingenberg.
DerLandwirtſchaftskammer=Ausſchuß für die Provinz Starkenburg
ver=
anſtaltet in Verbindung mit den Kreisobſtbauvereinen am 22. und 23.
ds. Mts. in Zwingenberg, im Hotel „Zum Löwen” eine
Kirſchen=
ſchau, die in erſter Linie der Sortenbeſtimmung und der Auswahl
der anbauwürdigſten Sorten dienen ſoll. Die Beſchickung dieſer Schau
erfolgt gemäß der in den Fachzeitſchriften erlaſſenen Bekanntmachung.
Die Schau iſt an. Sonntag, den 23. ds. Mts., für jedermann geöffnet.
Bb. Bensheim, 17. Juni. Der geſtrige prächtige Sonntag brachte
der ganzen Bergſtraße und insbeſondere der Kreisſtadt Bensheim
einer=
ſeits einen großen Fremdenverkehr, während er andererſeits auch die
einheimiſche Bevölkerung zu Exkurſionen nach benachbarten oder weiter
entfernt gelegenen ſchönen Gegenden veranlaßte. So unternahmen die
Bürgermeiſter des Kreiſes unter Führung des Herrn Kreisdirektors
bzw. des Herrn Regierungsates Dr. Fuchs einen gemeinſamen Ausflug
nach dem ſchönen am Neckar gelegenen Wimpfen, woſelbſt man ſich in
dem herrlichen Mathildenbad einigen frohen Stunden der Erholung
von des Dienſtes Sorgen hingab. Der Kriegerverein hatte am
Nach=
mittag Weinheim und das Gorxheimertal zu einem Ausflug gewählt,
an dem ſich die Mitglieder des Vereins mit ihren Familien zahlreich
beteiligten, und von dem man abends vollbefriedigt in beſter Stimmung
zurückkehrte, um ſich noch zu einer gemütlichen Nachfeier im Hotel
Deutſches Haus” zuſammenzufinden. Die Freie Turnerſchaft
veran=
ſtaltete einen bereits vormittags 9 Uhr beginnenden Sportwerbetag auf
dem ſtädtiſchen Sportplatz, mit dem turneriſche und leichtathletiſche
Wettkämpfe verbunden waren, und der am Nachmittag die zahlreichen
Teilnehmer zu Kürturnen, Fauſt= und Fußballſpielen vereinigte, wobei
Konzert und Kinderbeluſtigungen zur Unterhaltung beitrugen. —
Be=
reits am Abend des geſtrigen Sonntags trafen ein Teil der Teilnehmer
an der viertägigen Grünlandfahrt, darunter Herren aus Berlin, vom
B. K. Reichsernährungsminiſterium hier ein, um im Hotel „Deutſches Haus”
zu übe achten. Die Grünlandfahrt nahm heute früh halb 8 Uhr von
hier aus ihren Anfang; ſie führt am erſten Tage bis Michelſtadt im
Odenwald, morgen, Dienstag, iſt Darmſtadt das Tagesreiſeziel, und der
Reſt der Fahrt wird die Teilnehmer nach Oberheſſen führen. Die
Fahrt wird im Intereſſe der Hebung der Viehzucht und der damit
zu=
ſammenhängenden Weidewirtſchaft unternommen.
W. Heppenheim a. d. B., 17. Juni. Obſt= und
Gemüſe=
verwertungsgenoſſenſchaft. Am geſtrigen Sonntag
nach=
mittag fand im katholiſchen Vereinshaus die Gründungsverſammlung
einer Obſt= und Gemüſeverwertungsgenoſſenſchaft ſtatt. Der Beſuch
von Intereſſenten war ein zahlreicher. Die Gründung war erforderlich,
um eine beſſere Abſatzmöglichkeit des heimiſchen Obſtes und Gemüſes zu
erreichen. Die Genoſſenſchaft ſoll ſämtliche Obſt= und Gemüſezüchter
und Landwirte der Stadt Heppenheim und Umgegend erfaſſen. Die
Anregung zur Gründung ging von dem Bürgermeiſter der Stadt
Hep=
penheim aus.
Bm. Hofheim (Ried), 17. Juni. Baſar. Die hieſige katholiſche
Gemeinde veranſtaltete geſtern im Caniſiushaus und Umgebung einen
Baſar, deſſen Reinertrag zum Beſten des Caniſiushauſes ſowie des
katholiſchen Schweſternhauſes beſtimmt war. Von gutem Wetter
be=
günſtigt, fand das Unternehmen erwartungsgemäß einen zahlreichen
Zu=
ſpruch der katholiſchen Einwohnerſchaft und auswärtiger Vereine und
Glaubensgenoſſen. Die meiſtens geſtifteten Waren, Nahrungsmittel
uſw., fanden reichen Abſatz, ſo daß dem Fonds eine nette Summe
zu=
fließen konnte. — Waldgottesdienſt. Die zum hieſigen
Kirch=
ſpiel gehörige evangeliſche Gemeinde Bürſtadt veranſtaltete geſtern
nach=
mittag auf dem herrlich gelegenen Waldfeſtplatz (hinter den
Sport=
plätzen) einen Waldgottesdienſt und fand hierzu in den
Poſaunen=
chören und Kirchengeſangvereinen der Nachbarſchaft Hofheim, Worms,
Lampertheim uſw. wohlwollende Unterſtützung. Den Gottesdienſt
ver=
ſah Herr Pfarrer Volp=Hofheim, der eine eindrucksvolle Predigt hielt.
Bei der anſchließenden Nachfeier, verbunden mit kleinem Baſar, hielten
der früher in Hofheim, jetzt in Mainz amtierende Pfarrer Bernbeck,
ſo=
wie ein auswärtiger Herr bedeutungsvolle Reden. Auch hier geſtaltete
ſich der Verkauf von allen möglichen Eß= und Trinkwaren äußerſt
leb=
haft und konnte der Rechner des evangeliſchen Kirchengeſangvereins
ein nettes Sümmchen buchen, welches zur Beſchaffung von Glocken für
das neue evangeliſche Kirchlein in Bürſtadt dienen ſoll. Ein ſchöner
Erfolg der kleinen Kirchengemeinde, deren Bemühungen durch gutes
Gelingen der Feier reichlich belohnt wurden.
4. Verbandskagung der heſſiſchen Geflügelzüchter.
h. Gießen, 17. Juvi. Zu einer bedeuutungsvollen Kundgebung für
die Förderung der Geflügelzucht und Steigerung der Eier=Erzeugung
ge=
ſtaltete ſich der heutige Heſſiſche Züchtertag. Aus allen drei
Provinzen hatten ſich die Vertreter der Bezirke und Vereine unter
Lei=
tung der Provinzial=Verbands=Vorſitzenden Brohm=Darmſtadt, Lehr=
Mamnz und Kolter, Bad=Nauheſm, eingefundem. Ein Begrüßungsabend
im Kaffee Leib ging der geſchäftlichen Tagung voraus. Die
Verhand=
lungen wurden von dem Landesvorſitzenden K. Weith=Reichelsheim (
Wet=
terau) eröffnet. Von den Ehremgäſten ſprachen: Oekonowierat Henſel
namens der Landwirtſchaftskammer, Beügeordweter Dr. Hamm für die
Stadt Gießen, Prof. Dr. Krämer als Leiter des Tierzuchlimſtituts der
Univerſität, Schachtzabel aus Halle als Präſident des Bundes deutſcher
Geflügelzüchter, dem etwa 30 Landes= und Provinzialverbände mit
3118 Geflügelzuchtvereinen angehören. Für die auswärtigen Züchter
ſprach Vorſitzender Hofmann=Marburg. Der Vorſitzende des Verbandes,
Schachtzabel=Halle, wurde zum Ehremmitglied des Heſſiſchen
Landesver=
bandes ernannt. Mit der Sibernem Bundesmedaille wurden
ausge=
zeichnet: Prof. Dr. Krämer vom Umvevſitäts=Tierzuchtinſtütut,
Ehren=
vorſitzender Schwan=Gſießen, Fr. Heß und Hch. Bingel, Bad=Nauheim,
Der Aſſiſtent am Tierzuchtinſtitut Dr. Lang hielt einen ſehr
inter=
eſſanten Vortrag über: „Weitere Förderungsmaßnahmen auf dem
Ge=
biete der Geflügelzucht”. Im Intereſſe der deutſchen Volkswirtſchaft
und der Steigerung der Leiſtungen der Geflügelzucht fordert der Redner
Zuſammenarbeit und Zuſammenſchluß aller Züchter, Vereine, unter
Führung der Landwirtſchaftskammer, Einheitlichkeit in der Zucht,
Mit=
hilfe der Verſuchsanſtalten, Ausbildung von Fachleuten und Maßnahmen
des Staates für Eievabſatz und Eſerverwertung. Nur hierdurch könne
das Endziel, Befreiung der deutſchem Wirtſchaft vom Ausland, erreicht
werden.
Ein Beſuch des Tierzuchtinſtiruts unter Führung von
Dr. Lang und Dr. Wetzell ſchloß ſich an die Verhandlung. Beſichtigt
wurden die neuzeitlichen Eimrichtungen, wie Brutkeller mit einem
Schrankbrüter für 6000 Eier, das Zentral=Aufzuchthaus
Schirmglucken=
häuſer, Legehalle, Kolonieſtälle, Wettlegeſtall, Tcubenſchlag und
der=
gleichen mehr. Beſonders intereſſant waren die Einrichtumgen zum
Wettlegen der Landwirtſchaftskammer für Heſſen und das Wettlegen des
Tierzuchtſinſtituts mit zuſammen 20 Stämmen und 82 Teilnehmern der
verſchiedenſten Raſſen.
Bm. Hofheim (Ried), 17. Juni. F.V. Hofheim Kreismeiſter.
Im geſtrigen Entſcheidungsſpiel um die Kreismeiſterſchaft der A=Klaſſe
konnte der hieſige Fußballverein 1911 trotz reichlichem Erſatz den
Weſt=
rhein=Gaumeiſter, Sp.Ver. Herrnsheim, überzeugend 3:0 ſchlagen. Der
unbeſiegte A=Meiſter des Gaues Ried hat ſich ſomit auch den Titel
„Kreismeiſter” geſichert.
— Gernsheim, 17. Juni. Waſſerſtand des Rheins am
16. Juni: 1,72 Meter; am 17. Juni: 1,68 Meter. (Morgens 5 Uhr.)
— Hirſchhorn, 17. Juni. Waſſerſtand des Neckars am
16. Juni: 0,95 Meter; am 17. Juni: 0,86 Meter. (Morgens 5 Uhr.)
Bp. Goddelau, 16. Juni. Unfall. Noch glücklich abgegangen iſt
im Philippshoſpital ein Unfall. Dort ſtürzte das 8jährige Söhnchen
des Pflegers Adrian, von dem etwa 5 Meter hohen Dache und erlitt
einen Armbruch, ſowie Hautabſchürfungen.
Dornberg, 17. Juni. In der Kurve in der Nähe von Forſthaus
Mönchbruch fuhr ein Motorradfahrer in das Fuhrwerk des Gaſtwirts
Fänderich von Mönchbruch. Das Pferd wurde leicht verletzt. Der
Motorradfahrer kam mit dem Schrecken davon. Für den Schaden will
der Motorradfahrer haften.
Ck Groß=Gerau, 17. Juni. Vertilgung der
Spargel=
ſchädlinge. Der Kreis Groß=Gerau mit ſeinen großen
Spargel=
feldern leidet beſonders unter den Spargelſchädlingen. Jetzt hat das
Kreisamt eine Polizeiverordnung über die Vertilgung der Schädlinge
erlaſſen, nach der befallene Stengel bis zum 15. Auguſt ſpäteſtens
ver=
nichtet werden müſſen. Das Spargelkraut ſämtlicher, auch der älteren
Pflanzungen, iſt im Herbſt nach Abſchluß des Wachstums möglichſt nahe
am Wurzelſtock abzuſchneiden und, ſofort an Ort und Stelle zu
ver=
brennen. Zuwiderhandlungen werden mit Geldſtrafen bis zu 150 Mk.
beſtraft. — Straßenſperrungen. Die Provinzialſtraße von
Groß=Gerau nach Dornheim iſt wegen Ausführung von
Kanalbauarbei=
ten durch das Heſſiſche Kulturbauamt Darmſtadt vom 17. Juni ab bis
zum 14. Juli für Kraftfahrzeuge und Fuhrwerke jeder Art geſperrt.
Der Umweg für den Durchgangsverkehr geht über Büttelborn—
Gries=
heim-Wolfskehlen. — Die Provinzialſtraße von Biſchofsheim nach
Rüſſelsheim iſt wegen Herſtellungsarbeiten an der Brüicke am Bahnhof
Bifchofsheim bis zum 20. Juli geſperrt. — Ernennungen.
Ober=
juſtizinſpektor Otto Binding vom Amtsgericht Groß=Gerau wurde zum
Oberjuſtizinſpektor beim Amtsgericht Mainz ernannt. — Guſt. Hirſch
von Groß=Gerau wurde als Vorſtandsmitglied der iſraelitiſchen
Reli=
gionsgemeinde Groß=Gerau eidlich verpflichtet.
* Mainz, 17. Juni. Chronik. Ausſchreitungen von
betrunkenen Soldaten. Am Sonntag abend beläſtigten in
der Altſtadt von Mainz, auf dem Brand, dem Halleplatz, und in den
angrenzenden Straßen ein Trupp betrunkener franzöſiſcher Soldaten
Paſſanten durch Anrempeleien und verübten auch ſonſt allerlei Unfug.
Ein Paſſant, der ſich dies verbat, der 43jährige Arbeiter Gg. Jankert,
wurde durch einen Schlag mit dem Seitengewehr über den Hinterkopf
nicht unerheblich verletzt und mußte im Krankenhauſe verbunden
wer=
den. Als ein größeres Polizeiaufgebot erſchien, konnten die Soldaten
feſtgenommen und auf den zweiten Bezirk verbracht werden. Dort
wur=
den ſie ſpäter von einer ſtarken franzöſiſchen Militärabteilung abgeholt.
— Die den Freitod ſuchen. Ein 18jähriger junger Mann aus
der Langgaſſe, der ſich mit ſeiner Angebeteten überworfen hatte,
ver=
ſuchte ſich durch Einatmen von Leuchtgas das Leben zu nehmen. Der
erſte Verſuch glückte vorbei, da ſein Vorhaben alsbald bemerkt wurde;
beim zweiten Verſuch hatte er immerhin den Erfolg, daß er bewußtlos
aufgefunden wurde und ins Krankenhaus verbracht werden mußte, wo
durch geeignete Maßnahmen die Lebensgefahr beſeitigt wurde. — Ein
45jähriger Kraftwagenführer aus Finthen, der verſucht hatte, ſich mit
Gas zu vergiften, wurde ins ſtädtiſche Krankenhaus eingeliefert. —
Eine junge Radfahrerin aus Groß=Gerau kam an der abſchüſſigen
Stelle am Mainzer Linſenberg ſchwer zu Sturz und zog ſich erhebliche
Verletzungen an den Armen, Beinen und im Geſicht zu. — Am
ver=
gangenen Sonntag wurde in Guſtavsburg die Wiederweihe der Herz=
Jeſukirche in Gegenwart des Mainzer Biſchofs vorgenommen.
Oberheſſen.
Bad Nauheim, 17. Juni. Verhängnisvoller Irrtum.
Einem verhängnisvollen Irrtum fiel ein junges Menſchenleben zum
Opfer. Eine 21jährige hieſige Einwohnerin zog ſich durch Verwechſlung
zweier Tablettenſorten eine Sublimatvergiftung zu, der ſie nach
mehr=
tägigem Krankenlager im Krankenhaus erlag. Der Vorfall zeigt
wie=
der, wie vorſichtig man in der Aufbewahrung und Verwendung von
Tabletten, Pillen uſw. ſein muß.
h. Gießen, 17. Juni. Unter dem Vorſitz unſeres
Oberbürger=
meiſters Dr. Keller tagte hier der Heſſiſche Städtetag, der von
den Oberbürgermeiſtern und Bürgermeiſtern der heſſiſchen Städte, in
denen die Städteordnung eingeführt iſt, gut beſucht war. Einer der
wichtigſten Beratungspunkte war die Errichtung einer
Unfallverſiche=
rung für ſämtliche ſtädtiſche Betriebe und Anſtalten. Die baldige
Errichtung iſt in Ausſicht genommen und ſoll unter eigener Regie
ver=
waltet werden. — Ein Autounfall ereignete ſich Samstagabend
zwiſchen Klein=Linden und Großen=Linden. Das Perſonenauto des
Kaufmanns W. Ruhl=Klein=Linden ſtieß auf der Fahrt nach Großen=
Linden mit einem Kraftfahrer zuſammen, deſſen Rad unbeleuchtet war. Der
Motorradfahrer, ein Dahnmeiſter a. D. aus Gießen, erlitt erhebliche
Kopfverletzungen und lag längere Zeit bewußtlos. Das Motorrad
und das Auto wurden ſchwer beſchädigt. — Der Auftakt des
Gleiberg=Jubiläums bildete die Eröffnung der Ausſtellung:
„Der Gleiberg in alter und neuer Zeit‟. Sie befindet ſich in den
Aus=
ſtellungsräumen des Oberheſſiſchen Geſchichtsvereins im Turmhaus am
Brand. Der Vorſitzende dieſes Vereins, Landgerichts=Direktor Bücking=
Gießen, eröffnete die Ausſtellung und begrüßte als Ehrengäſte die
Vorſtandsmitglieder des Gleibergvereins, Bürgermeiſter Brockmeier=
Krofdorf und Profeſſor Dr. König=Gießen. Dieſer ſpricht dem
ober=
heſſiſchen Kunſtverein den Dank des Gleibergvereins für die
Einrich=
tung der reichhaltigen Ausſtellung aus. Der Gang durch die Ausſtellung
zeigte zahlreiche Gemälde, Kupferſtiche. Federzeichnungen und
Radie=
rungen alter und neuer Künſtler. Von dieſen ſeien erwähnt W.
Göb=
ler=Krofdorf, Frl. Röhr=Gießen, Rohrbach=Gießen. H. Will=Gießen, W.
Stephan, Ph. Müller. R. Pfaff, W. Bartel=Gießen, und der noch
jugendliche Künſtler L. Joſt=Geßen, deſſen Sonnenuntergang mit
Burg Gleiberg allgemein Anklang fand. Von hervorragenden Bildern
ſeien noch angeführt: Auszug der Gießener Studentenſchaft auf dem
Gleiberg und das Geſchenk des Profeſſors Fritz von Wille=Düſſeldorf,
ein Gemälde vom Gleiberg. Zur Erinnerung an den berühmten
Kupferſtecher Joh. Georg Wille war eine beſondere Sammlung von
deſſen Kupferſtichen ausgeſtellt. Wille iſt 1715 in der Obermühle bei
Rodheim a. d. B. geboren und 1802 in Paris geſtorben. Die
Aus=
ſtellung dauert bis anfangs Juli.
Nummer 167
Dienstag, den 18. Juni 1929
Seit
Am Sonntag, 16. Juni 1929, vormittags, verſchied
nach langem ſchweren Leiden unſere liebe Tante,
Schweſter und Schwägerin
Frau Karoline Beiersdorf
geb. Krahmer
im Alter von 25 Jahren=
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Beck.
Worms=Hochheim, den 18. Juni 1929.
Die Einäſcherung findet am Mittwoch, um 2/.4 Uhr nachmittags, im
(10151
Krematorium Mannheim ſiatt.
hum 18. d. M. feiert der bekannte Metzger=
2 meiſter und Gaſtwirt Gg. Linnert in
Weiterſtadt und ſeine Ehefrau das Feſt der
Silbernen Hochzeit. Gleichzeitig feiern ſie
das 25 jährige Geſchäftsjubiläum. 10130
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Nachruf.
In der Nacht vom 14. auf 15. d. M. verſchied unſer Direktor
Herr Bürgermeiſter
2 Jahrzehnte ſtand er unſerem Inſtitut und ſeiner
Vorgän=
gerin als Direktor vor. Mit ſeltenem Verſtändnis und
weitſchau=
endem Erkennen hat er ſeine Entwicklung aus einer kleinen
Spar= und Kreditkaſſe zu dem heutigen Bankinſtitut in die Wege
geleitet. Im Geiſte ſeiner Väter hat er ſtets ſeine großen
Geiſtes=
gaben in den Dienſt unſerer Sache geſtellt. Der Direktorpoſten
war in der Familie Brücher über 50 Jahre in den denkbar
beſten Händen.
Tieferſchüttert ſtehen wir daher an der Bahre unſeres
hoch=
begabten und ſehr geſchätzten Direktors und werden ihm allezeit
ein treues Gedenken bewahren. Sein Tod bedeutet für uns einen
nicht zu erſetzenden ſchweren Verluſt.
Der Vorſtand und Aufſichtsrat der
Volksbank Groß=Zimmern A.=G.
Dankſagung.
Für die ſo äußerſt zahlreichen
Glück=
wünſche und Geſchenke, die mir
anläß=
lich meines 90. Geburtstages von allen
Seiten gewidmet wurden, ſage ich
hier=
mit meinen innigſten Dank.
Georg Bonin 1.
Alsbach (Bergſtr.), im Juni 1929. (*
R
AHndke
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Wirtſchaf=
terinpoſten b. ſolchem
Möbel vorh. Off. u.
M110 Geſchäftsſt.
Todes=Anzeige.
(Statt Karten)
Heute früh 2 Uhr verſchied ſanft nach langem,
mit großer Geduld ertragenem ſchweren Leiden
meine herzensgute Frau, mein treubeſorgtes, gutes
Mütterchen
Urau Sinte Sauel
geb. Heering
kurz vor ihrem 47. Geburtstage.
Hermann Zabel
Herta Zabel.
Darmſtadt, Schulſtr. 15, I., den 17. Juni 1929.
Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag 3½ Uhr
auf dem alten Friedhof an der Nd.=Ramſtädterſtr. ſtatt
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Rieſengurken St. 55 9
Marktſt. a. Deuſter. *
Todes=Anzeige.
Am Sonntag, den 16. Juni, entſchlief nach kurzem
ſchweren Krankſein unſere liebe Schweſter und Tante
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Greta Diehl.
Darmſtadt, Jugenheim (Rheinh.), Partenheim.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 19. Juni,
nach=
mittags 3 Uhr, auf dem Darmſtädter Friedhof (Nieder=
Ramſtädterſtraße) ſtatt.
Todes=Anzeige.
Nach langem, ſchwerem
Lei=
den verſchied unſer lieber
Va=
ter, Großvater,
Schwieger=
vater, Schwager und Onkel
Tofer nen
im Alter von 71 Jahren.
Die krauernden
Hinkerbliebenen.
Lengfeld.
New York.
Chicago.
Die Beerdigung findet
Mitt=
woch, den 19. Juni,
nachmit=
tags 3 Uhr, vom Trauerhauſe
aus ſtatt. (10154
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
herz=
licher Teilnahme bei dem
Heim=
gange unſeres lieben
Entſchla=
fenen, für die vielen
Kranz=
ſpenden, insbeſondere Herrn
Pfarrer Müller für ſeine
troſt=
reiche Grabrede, ſowie dem
Oberheſſen=Verein und der
Sozialdemokratiſchen Partei
für die Kranzniederlegungen
danken wir herzlich.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Frau Luiſe Schneider.
(10137)
Auf Teilzahlung
Gebiſſe.
Goldkrone=
u. Brücken. (10139
Reparaturen
in einigen Stunden.
Frau Joſeph. Dent
J. Joſeph. Dentiſt,
Marktplatz 4,
i. Fiſchhaus Fertig.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme, ſowie
für die zahlreichen Kranz= und Blumenſpenden bei
dem Heimgang meines lieben Mannes, unſeres guten
Vaters, Sohnes, Schwiegerſohnes, Bruders,
Schwa=
gers und Onkels
Beiei Lung
ſagen wir auf dieſem Wege allen unſeren herzlichſten
Dank. Ganz beſonders danken wir Herrn Pfarrer
Weiß für die troſtreichen Worte am Grabe, den ev.
Gemeindeſchweſtern und den Beſſunger Landwirten
für die Kranzniederlegung.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Eliſabeth Lang und Kinder.
Darmſtadt, den 17. Juni 1929.
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Woog, 17. Juni 1929.
Waſſerhöhe 8,86 m
Luftwärme 20‟ C.
Waſſerwärme
vor=
mittags 7 Uhr 220 C.
Woogs= Polizei=Wache.
Eeilnoth Haue ſe
eine glänzende Naſe
Ein wenig Tranſpirieren beim Tanzen — und vorbei
war es mit ihrem ſchönen Teint. Ihr Puder wollte nicht
haften, ihre Naſe glänzte, und ihre Haut ſah fettig aus.
Wiederholter Gebrauch der Puderquaſte ſchien nutzlos. Sie
wußte nicht, daß ſie durch Zuſatz von ein wenig Cold Cream
zu ihrem Puder dieſen Zuſtand ganz bedeutend geandert
hätte. Durch den Cold Cream wird der Puder anhaftend
trotz heftigen Windes, Regenwetters oder Tranſpirierens
während des Tanzens in überhitzten Räumen. Sein
Ge=
brauch verhindert das Glänzendwerden. Ihrer Naſe und
macht Ihre Haut ſeidenglatt. Dank dem in ihm enthaltenen
Cold Cream iſt Tokalon Cold Cream Puder der bekannteſte
und weiteſt verbreitete Pariſer Geſichtspuder. Verſuchen Sie
ihn heute, und beobachten Sie den Unterſchied zwiſchen ihm
und gewöhnlichen Puderſorten. Erhältlich in einſchlägigen
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Der Cold Cream=Geſichtspuder (II 6174
Zwiegespräch.
Er: Liebe Frau, ich fürchte, 1 Sie;ich werde dir eine andere Rechnung
auf-
stellen. Deine beiden besseren Anzüge sind
noch sehr gut im Stoff u. nicht verschossen.
Dieselassen wir chemisch reinigen,sie
wer-
den dir zwel neue Anzüge vollständig
er-
setzen. Zwei meiner Kleider müssen
eben-
falls gereinigt werden. Ein Kleid lasse ich
verändern. Zertrennt habe iches schon. Die
Seidelasse ich umfärben und wieder
plis-
sieren. Damit Ist auch meine Garderobe
wieder tadellos imstand. Die Firma
Brau-
bach & Fischer führt diese Arbeiten in
höchterVollendung aus. Die Kosten werden
ca. 40-45 M. betragen. Die Schneiderin
be-
kommt 25 M bleiben also mindestens
530 M. für die Sommerreise übrig. (TV6153
Färberei Braubach & Fischer
Chem. Reinigung, Lederfärberel, Plissieranstalt
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daß wir diesesdahr unsere
Sommerreise erheblich
abkürzenoder ganz
unter-
lassen müssen. ſch
be-
nötige unbedingt einen
neuen Anzug, eigentlich
zwei Anzüge, und du
mußt dir doch immerhin
drei neue Kleider
an-
fertigen lassen; macht
zusammen ca. 600 Mk.
Wo soll da das Geld für
die Reise herkommen?
Seite 8
Dienstag, den 18. Juni 1929
Nummer 167
Dr. Richter=Bingen zum Tode verurkeilt
Bonn, 17. Juni.
Unter atemloſer Spannung wurde gegen 11
Uhr abends das Urteil der Geſchworenen, im
Giftmordprozeß Dr. Richter verkündet, und zwar
wurde der Angeklagte Richter wegen
Mein=
eides zu 8 Monaten Zuchthaus, umgewandelt
in 12 Monate Gefängnis, verurteilt; 5 Monate
der Unterſuchungshaft ſind angerechnet. Wegen
Mordes an Frau Mertens erfolgt
Verurtei=
lung zum Tode und Aberkennung der
bürger=
lichen Ehrenrechte auf Lebenszeit.
Der Rektor der Univerſität Heidelberg
geſtorben.
Heidelberg. Am Sonntag mittag ſtarb im
Alter von 60 Jahren nach kurzer Kronkheit der
Rektor der Univerſität Heidelbevg, Geheimrat
Pro=
feſſor Dr. Heinzheim.
Schweres Autounglück.
Fußgönnheim bei Ludwigshafen. Etwa
1 Kilometer vor Fußgönnheim ſtieß auf der
Hoch=
heimer Landſtraße in der Nacht zum Montag gegen
drei Uhr ein Laſtkraftwagen heftig gegen einen
Baum. Der Lenker des Wagens, der unterwegs
noch drei Arbeiter aufgenommen hatte, verlor kurz
vor Fußgönnheim die Herrſchaft über den Wagen,”
wodurch zuerſt eine Telegraphenſtange angefahren
wurde, worauf das Auto dann gegen einen Baum
wit ſolcher Heftigkeit geſchleudert wurde, daß der
Kühlerbau vollſtändig eingedrückt wurde. Sämtliche
Inſaſſen wurden aus dem Auto ins Ackerfeld
ge=
ſchleudert. Der Chauffeur erlitt am Kopfe
erheb=
liche Schnittwunden, brauchte aber nicht ins
Kran=
kenhaus geſchafft zu werden, während dies bei den
drei mitfahrenden Arbeitem, die alle aus
Fußgönn=
heim ſtammen, der Fall war. Dieſe erlitten Arm=,
Bein= und Rippenbrüche, und wurden in das
Lud=
wigshafener Kronkenhaus übergeführt.
Schweres Unglück durch Starkſtrom.
Andernach. Bei Reparaturarbeiten auf dem
Dach geriet ein Landwirt in Pölig an die
Stark=
ſtromleitung, blieb daran hängen und ſtarb nach
kurzer Zeit. Der Sohn des Verunglückten, der ihm
zu Hilfe kommen wollte, geriet ebenfalls an die
Lei=
tung, erhielt einen Schlag und ſtürzte ſieben Meter
tief auf die Straße, wo er bewußtlos und mit
er=
heblichen Verletzungen liegen blieb.
Urteil im Nogens=Prozeß.
Neuſtrelitz. Im Nogens=Prozeß wurde
fol=
gendes Urteil gefällt: Der Angeklagte Auguſt
No=
gens wird wegen Mordes zum Tode und wegen
ſchweren Meineides zu einem Jahr ſechs Monaten
Zuchthaus verurteilt; der Angeklagte Fritz Nogens
evhält wegen Beihilfe zum Morde und wegen
Mein=
ids unter Berückſichtigung des
Jugendgerichtsge=
ſetzes vier Jahre und drei Monate Gefängwis; er
hat zwei Jahre Gefängmis zu verbüßen und erhält
dann eine fünfjährige Bewährungsfviſt; die
Ange=
klagte Frau Kähler wird wegen Beihilfe zum Morde
und wegen ſchweren Meineides zu neun Jahren
Zuchthaus verurteilt (ſtarke Bewegung im
Zu=
hörerraum); der Angeklagte Blöchker wird wegen
Meineids zu einer Zuchthausſtrafe von einem Jahr
ſechs Monaten verurteilt. Bei den Angeklagten
Auguſt Nogens, Fritz Nogens und Frau Kähler
werden acht Monate der Unterſuchungshaft auf die
Strafe angerechnet. Der Vorſitzende verlas dann die
Begründung des Urteils.
Vier Höfe niedergebrannt.
Schwerin. In dem benachbarten Dorfe
Suckow brannten in der Nacht zum Montag vier
wit Strohdächern verſehene Büdnereien wit den
dazugehörigen Wirtſchaftsgebäuden und Stallungen
wieder. Die Bewohner konnten mur das nackte Leben
retten. Mitvermichtet ſind ſämtliche Maſchinen der
Büdnereien. Die Buttevvorräte, drei Kühe ud eine
größere Anzahl Schweine wurden ebenfalls ein
Raub der Flammen.
Sieben Perſonen beim Baden in der Donau
ertrunken.
Wien. Am Sonntag ertranken hier ſieben
Per=
ſonen beim Baden in der Donau. Zwei Perſonen
ſſtürzten bei einer Kletterpardie im Wiener Wald ab.
Brand in Dirſchau.
Dirſchau. Am Wochenende entſtand inwitten
der Stadt Dirſchau ein Großfeuer, das einen großen
hölzernen Lagerſchuppen und den Stall einer
Spe=
divonsfirma ergriff. Das Unglück wollte es, daß am
Donnerstag ein Teil der Feuerwehrmannſchaften
wit dem Oberbrandweiſter an der Spitze zum
Kon=
greß nach Poſen abgereiſt waren. Als der Weſt der
hier noch anweſenden Mannſchaften am Brandort
erſchien, ſtanden die beiden Gebäude bereits völlig
in Flammen. Die Wehr mußte ſich darauf
beſchrän=
ken, die umliegenden Gebäude zu ſchützen. Nur der
günſtigen Windrichtung iſt es zu danken, daß die
Stadt vor einer Kataſtnophe bewahrt wurde.
General Booth geſtorben.
London. General Booth, der ehemalige Führer
der Heilsarmee, iſt am Sonntag abend 9 Uhr in
ſeiner Reſidenz in der Nähe von Barnet entſchlafen.
Das Ende trat ſehr plötzlich ein. Die ganze
Fa=
milie mit Ausnahwe von Fräulein Marie Booth,
war am Sterbebett verſcmmelt. — In den
Abend=
ſtunden war folgender Kromkheitsbericht
veröffent=
licht worden: General Booth hat einen ſehr ernſten
Rückfall erlitten. Beunruhigende Symptome haben
ſich im Laufe des Tages bemerkbar gemacht. —
Ge=
meval Booth war ſeit Anfang Mai dieſes Jahres ans
Krankenbett gefeſſelt. — Durch den Tod des Generals
wwird die Heilsarmee einer Reihe von Sorgem und
Weiterungen, die ſich aus dem Kampf um die
Führer=
ſchaft ergaben, befreit.
Erdbeben auf Neuſeeland.
London. Nach hier eingegangenen Meldungen
iſt die Nord=Inſel von Neuſeeland von einem
ſchweren Erdbeben heimgeſucht worden, das in den
Städten Wellington, Auckland, Takaka und Wagandi
Millionenſchäden verurſachte. In Auckland iſt die
Verſongung mit Trinbwaſſer und Elektrizität
unter=
brochen und der Geſchäftsverkehr vollkommen
ſtill=
gelegt. Unter der Bevölkerung brach eine Panik aus,
und es iſt zu befürchten, daß viele Menſchen der
Kataſtrophe zum Opfer gefallen ſind.
Büſten von Freiherrn v. Hünefeld und Hauptmann Köhl
wurden von einer Anzahl Deutſchamerikaner aus Chicago dem Reichsverkehrsminiſterium zum
Geſchenk gemacht und fanden dort eine feierliche Aufſtellung.
Deutſchlands größkes Warenhaus.
Der Karſtadt=Neubau in Berlin
ſteht kurz vor ſeiner Vollendung und wird demnächſt exöffnet. Es iſt das größte Warenhaus
Deutſch=
lands und enthält ſogar einen Tanzſaal für die Kunden.
Zuſammenſtoß bei einem Rennen von Außenbordmotorbooten in Kanada.
Der Sport der Motorbootrennen mit Außenbordmotoren findet in allen Ländern immer neue
An=
hänger. Die Boote erreichen, flach auf dem Waſſer liegend. gewaltige Geſchwindigkeiten. Eine
ein=
zige unvorſichtige Bewegung genügt aber, die kleinen Boote zum Kentern zu bringen, was oft genug
Menſchenopfer gefordert hat.
Schwerer Autounfall.
Zwei Tote, vier Verletzte.
Flensburg. Ein ſchwerer Autounfall
er=
eignete ſich auf der Strecke Flensbung—Huſum. Ein
Ehepaar aus Hambung hatte ſich mit ſeinen Kündern
zum Beſuch von Verwandten nach Flensburg
be=
geben. Von hier aus ſollte ein Autoausflug nach
Huſum untervommen werden. In Flensburg
be=
ſtieg das Ehepaar und vier weitere Perſonen,
zu=
ſommen drei Damen und drei Herren, das Auto.
Die Kinder des Ehepaares blieben bei ihrer
Groß=
mutter in Flensburg zurück. Auf der Chauſſee
Flensburg—Huſum platzte der hintere rechte Reifen
des Wagens. Der Wagen überſchlug ſich, der Lenker
des Wagens war auf der Stelle tot, ſeine Frau
wurde ſchwer verletzt in einee benachbarde
Gaſtwirt=
ſchaft getragen, wo ſie eine Stunde ſpäter ſtarb.
Zwei weitere Inſaſſen des Wagens wurden ſchwer,
die beiden anderen Inſaſſen leicht verletzt,
Der Schiffbruch des Dampfers „Laurel”.
Aſtoria. Ueber das Schiffsunglück in der
Mündung des Columbia=Fluſſes wird weiter
ge=
meldet: Der Dampfer „Laurel” wurde von einem
ſchweren Sturm auf die Klippen geworfen und brach
mitten entzwei. Das Vonderſchiff blieb auf den
Klippen hängen, während das Hinterſchiff wegtrieb
und die Richtung auf ſeichtes Waſſer wahm. Die
am Ufer ſtehende Menge konnte durch Ferngläſer
15 Mann beobachten, die ſich an dem Wrack
feſt=
klammerten. Die Seeleute, die auf dem feſtſitzenden
Vorderſchiff zurückgeblieben waren, ſprangen, als die
Rettungsboote erſchienen, in die Fluten und wurden
dann von den Rettungsbooten aufgenommen. Auch
ein mit Holz beladener Dampfer erlitt bei dem
Sturm Schiffbruch. Seine Beſatzung wurde von
einem Lorſenboot nach Aſtoria gebracht.
Wieder 9zeanflüge.
Die erſte franzöſiſche 9zean=
Wie im vergangenen Sommer, ſo hat auch in
dieſem Jahre zu Beginn der Schönwetter=Periode
wieder eine Hochkonjunktur in Ozeanflügen
einge=
ſetzt. Bisher ſind die Ozeanflieger jedoch wemig vom
Glück begünſtigt worden. Das wiederholte Pech der
ſchwediſchen Ozeanflieger, die von Schweden über
Grönland nach Amerika wollen, beginnt wachgerade
ſprichwörtlich zu werden. Sie ſitzen noch immer auf
Grönland feſt, und werden wohl auch vorläufig nicht
ſtarten. Nicht minder worem auch die Flieger, bie
von Amerika aus Europa erreichen wollten, vom
Unglück verfolgt. Es gab eine ganze Reihe
Fehl=
ſtarts, ehe es dem „Gelben Vogel” endlich gelang,
mit Ach und Krach vom Boden loszukommen. Er
iſt zwar glüchklich in Spanien gelondet, andererſeits
aber kann wan es auch nicht gerade als Glück
be=
zeichnen, daß das Flugzeug bei der Notlandung, die
es infolge Benzimmangels vornehmen mußte,
erheb=
lich beſchädigt wurde, und, was das Wichtigſte iſt,
daß es ſein urſprüngliches Ziel nicht erreichte.
Im=
merhin aber iſt der Ozeanflug der Franzoſen —
üübrigens ihr erſter — gelungen, während die
Amerikaner wit ihrem „Grünen Blitz” der mit
dem „Gelben Vogel” um die Wette fliegen wollte,
ömmer noch in Amerika feſtſitzen.
Der Flug des „Gelben Bogels”
nach Paris.
Das Flugzeug „Gelber Vogel” iſt am Samstag
früh in Comillas bei Santander zum Fluge nach
Paris geſtartek. Es mußte zumächſt in Mimizan
infolge einer Panne in der Benzinzufuhr eine
Zwiſchenlandung vormehmen. Der Flug wurde um
2,30 Uhr forvgeſetzt. Eine wweitere Landung wurde auf
dem Flugplatz von Bordequr Cazeaux vongenommen.
Von dort haben die Flieger um 6 Uhr den
Weiter=
flug nach Le Bourget angetveten, wo es um 20/44
Uhr eintraf, begrüßt von dem Beifall einer nach
tauſenden zählenden Menſchenmenge, die trotz des
ſeit drei Stunden heerſchenden Regens geſuldig auf
dem Flugplatz ausgehalten hatte. Die Flieger
wur=
den, nachdem ſie das Flugzeug verlaſſen hatten, vom
Luftſchiffahrtsminiſter Laurent=Eynac begrüßt, der
ſie willkowmen hieß und ſie im Mamen der
Regie=
rung zu ihrem glücklich vollendeten Ozeanflug
be=
glückwünſchte.
Schweres Flugzeugunglück.
Kaſſel. Machdem am Sonndag vor= und
nach=
wittag imn dem Fliegerlager am Dörnberg wit den
Segelflugzeugen „Mar Kegel” und „Prüfling
Dörn=
bevg”, mehrere wohlgelungene Segelflüge erfolgt
waren, ſtartete gegen 16,30 Uhr machmittags der
22jährige Jungflieger Heinz Kolle aus Kaſſel mit
dem „Prüfling Dörnberg”. Bald mach dem Start
verlor das Flugzeug an Höhe, um dann ſenkrecht
abzuſtürzen. Schwer verletzt wurde der Jungflieger
aus den Trümmern geborgen und verſtarb auf dem
Tvansport zum Kvankenhaus. Die Unterſuchung hat
engeben, daß ſich das Steuer nach dem Abſturz des
Flugzeuges noch vollkowmen im Ordnung befand,
ſo daß anſcheinend eim Bedienungsfehler der Anlaß
zu dem ſchweren Unglück geweſen iſt.
Flugzeugunfall in Stuhm.
Der Flieger Schulz tödlich verunglückt.
Stuhm. Zu dem Flugzeugunglück in Stuhm
wird noch eim Aurgenzeugenbericht bebannt, der den
Vorgang folgendermaßen ſchildert: Vom
Mavien=
burg kommend hatte das Flugzeug über der Stadt
bereits mehrere Schleifen glücklich ausgeführt, als
nach Vollendung einer neuen Schleife plötzlich eim
Kmall hörbar und gleich darauf eine Rauchſäule
ſicht=
bar wunde. Gleichzeitig löſten ſich das Schwanzſtück
und die rechte Tragfläche, was den unmittelbarem
Abſturz zur Folge hatte. Es ſtürzte auf dem
Markt=
platz zwiſchen der evangeliſchen Girche und dem
Ge=
ſchäftshauſe der Stuhmer Zeiltung zur Erde.
Wäh=
vend Schulz auf der Stelle tor war, gab Kaiſer noch
ſchwache Lebenszeichen von ſich, ſtarb aber gleich
mach der Einlieferung.
Ueber den tvagiſchen Flugzeugunfall vom
Sonn=
tag nachmittag wird noch berichtet, daß das
Flug=
zeug, das gelegentlich einer Denkmalsweihe einige
Flüge über dem Denkmalsplatz vorführen wollte,
mit Verſpätung aus Marnburg eintraf. Die
Feſt=
verſommlung löſte ſich bereits auf und wollte
ab=
warſchieren. Das Flugzeug ſing an zu trudeln, und
ſchließlich ſtürzte der ganze Rumpf auf den
Markt=
platz herunter. Die Feuerwehr war ſofort zur
Stelle und befreite die beiden Flieger aus den
Trümmern. Der Flugzeugrumpf iſt in kleine
Split=
ter zerſchellt. Weitere Perſonen ſind nicht verletzt
worden.
Schweres Flugzeagunglück im
Aermel=
kanal. — Acht Toke.
London. Ein am Montag vormittag
fahr=
planmäßig um 10.30 Uhr mit 11 Reiſenden dem
Piloten und dem Mechaniker an Bord von
Croy=
don abgeflogenes Verkehrsflugzeug der Strecke
London—Paris-Zürich ſah ſich drei Meilen von
der engliſchen Küſte entfernt zur Notlandung
ge=
zwungen. Während alle Meldungen noch bis
zum ſpäten Nachmittag von einem glatten
Ver=
lauf der Landung und Rettung ſämtlicher
In=
ſaſſen ſprachen und auch eine entſprechende
amt=
liche Mitteilung dieſes Inhaltes herausgegeben
wurde, wird nun amtlich mitgeteilt: Sieben der
Paſſagiere, die ſich aus ihren Sitzen nicht mehr
befreien konnten, ſind ertrunken. Ein achter
Paſſagier, eine Frau Fleming, konnte nur noch
tot an Land gebracht werden. Vier der
Paſſa=
giere, der Pilot und der Mechaniker konnten
durch einen Schiffskutter gerettet werden. Das
Flugzeug, eine britiſche Handley=Page=Maſchine,
genannt City of Ottawa oder, wie eine andere
Meldung beſagt, City of Pretoria, hatte um
10.30 Uhr den Flugplatz Croydon mit dem Ziel
Paris-Baſel-Zürich verlaſſen. Um 11.15 Uhr
ereignete ſich das Unglück. Der Pilot ſandte kurz
vor dem furchtbaren Unglück folgende Meldung
aus: „Ich bin in 700 Meter Höhe und verſuche,
nach Dungeneß zu kommen.” Es folgte dann ein
Funkſpruch, der beſagte: „Ich kann Dungeneß
nicht mehr erreichen und verſuche daher, neben
einem Schiff zu landen.” Unmittelbar darauf
kamen die folgenden letzten Worte des Piloten:
„Die Maſchine geht nieder.”
Die Toten ſind in der Kabine des Flugzeuges
eingeſchloſſen. Unter den Ueberlebenden befindet
ſich u. a. die Tochter der tödlich verunglückten
Frau Fleming.
Nummer 167
Dienstag, den 18. Juni 1929
Seite 9
Laert, Tanat and sarnen
Der ungariſcheWaſſerballmeiſter inDarmſtadt
Roua
Dezs6
Brody
Särkäny
Holbay
Suränyé
Nädas
Kekessy
Baria
Celeuyé
Matrai
Jung=Deutſchland unkerliegt den Angarn
1.34.0).
Ein hervorragendes Spiel.
Einen großen Tag erlebte geſtern der Darmſtädter Schwimmſport
in dem Waſſerballſpiel Jungdeutſchland gegen den Meiſter von Ungarn.
Weit über 1000 Zuſchauer waren Zeuge eines Kampfes zweier
hervor=
ragender Mannſchaften, wie man ihn in Darmſtadt noch nicht erlebte.
Man ſah in dem 3. Bezirk Budapeſt (irrtümlicherweiſe als M. T.K.
angegeben), eine Waſſerballmannſchaft, die beſte kontinentale Klaſſe
dar=
ſtellt und keinen Gegner zu fürchten braucht. Nach großartigen Siegen
gegen Nizza (6:1), Paris (5:4), Brüſſel (8:5), Köln (9:2) und
Süd=
deutſchland (7:4), traf die Mannſchaft geſtern auf einen Gegner, der ſie
zur Hergabe ihres ganzen Könnens zwang. Denn Jung=Deutſchland
zeigte ein Spiel, das ſich ſehen laſſen konnte. Gegen dieſen Gegner 3:1
zu verlieren, iſt gewiß keine Schande. Die Darmſtädter zeigten ein
Spiel, das bewies, was die Mannſchaft gegen einen großen Gegner
leiſten kann.
ten ſich die Mannſchaften wie folgt:
Budapeſt:
Brody
Holbai
Sarkany
Suranyi
Kekeſſy Szele Robert
Berges
Schwartz
Kloſtermann
Orlemann
Nichter Förſter
Müller
Darmſtadt:
ungariſchen Torwarts erkennen ließ. Hin und her wogte der Kampf,
bei dem Müller öfters in glänzender Manier abwehren konnte. Bald
das hervorragende Abwehrſpiel Brodys, der von dem ausgezeichneten
Deutſchland unter großem Beifall des Publikums die Führung erringt.
Bis Halbzeit gelingt keiner Partei mehr ein Erfolg. Auch nach
Halb=
zeit hält ſich Darmſtadt glänzend. Doch endlich gelingt Kekeſſhy der
Ausgleich. Bald darauf erzielte Czele den Führungstreffer und kann
kurz vor Schluß das dritte Tor auf ſein Konto bringen.
Beide Mannſchaften hatten wirkliche Könner in ihrer Mannſchaft,
ſo daß keiner aus dem Nahmen fiel. Es erübrigt ſich daher auf eine
Einzelkritik einzugehen. Was ſagen Prominente zu dem Spiel:
Herr Nados, der Führer der Ungarn: „Ich finde, daß die
Darm=
ſtädter Mannſchaft im Zuſammenſpiel die beſte war, die wir auf
unſerer Reiſe trafen. Leider ſtand das Schußvermögen der Darmſtädter
nicht im rechten Verhältnis zu ihrer ſonſtigen Spielſtärke.”
Herr Blank=Mannheim, der Schiedsrichter: „Es war das ſchönſte
Spiel, das ich ſeit langem ſah, und in dem ſich die Darmſtädter gegen
den überragenden Gegner ſelbſt übertrafen.”
Herr Sarkany, den Kapitän der Ungarn: „Wir hatten Pech,
daß wir lange Zeit nur mit ſechs Mann ſpielen mußten. Die
Darm=
ſtädter, Mannſchaft war bis jetzt der ſchwerſte Gegner auf unſerer
Reiſe.”
Herr Berges, der Kapitän der Darmſtädter: „Es war ein
er=
neuter Beweis, daß die Darmſtädter Mannſchaft mit ihrem Gegner
wächſt. Ich habe nicht mit einer von den Peſſimiſten erwarteten hohen
Niederlage gerechnet.”
Herr Cordes, der internationale Verteidiger der deutſchen
Weltmeiſtermannſchaft: „Es war ein taktiſch hervorragendes Spiel der 11 120 Orten. Von den 18 Turnkreiſen weiſt nach wie vor der Turn=
Darmſtädter von großer Schnelligkeit. Das Reſultat war vielleicht in
dieſer Höhe nicht ganz verdient, da die Darmſtädter den Ungarn im
Feldſpiel ekenbürtig waren und leider ihre Chancen nicht zahlenmäßig
auswerten konnten.”
Hochſchulſpork.
Spielergebniſſe.
Fauſtball (Studentinnen): Univ. Marburg — Univ. Heidelberg 52:63,
Schleuderball (Studenten): Univ. Marburg — Univ. Heidelberg 3:1. Frauenſportfeſt ſtatt. Hervorzuheben iſt der 4 mal 200 Meter=Staffel=
Fußball: Techn. Hochſchule Darmſtadt — FC. Union Darmſtadt 2:2. lauf, bei dem die Mannſchaft Laue 1, Wittmann, von Bredow und
FC. Union Darmſtadt war ausgeglichen und bis zum Schluß ſehr ſpan= deutſchen Rekord aufſtellte. Die alte Höchſtleiſtung ſtand auf 1:50,6
nend in ſeinem Verlauf.
Leichkakhlekik.
Ein Großkampf in Darmſtadt im Stadion am
Böllen=
falltor am Sonnkag, den 23. Juni, 14 Uhr.
Wieder einmal iſt es der Sportverein Darmſtadt 1898 der diesmal
auf dem Gebiet der Leichtathletik den „Verſuch unternimmt, dieſer
ſchönen Sportart neue Anhänger und darüber hinaus auch im Kreiſe
des ſportintereſſierten Publikums in Darmſtadt zahlreichere Freunde zu
gewinnen! Welches Mittel, dieſes Ziel zu erreichen, iſt geeigneter als
ein Klubkampf?
Der Klubkampf iſt es, der in hervorragendem Maße gerade dem
Zuſchauer die Möglichkeit bietet, jeden einzelnen Wettkampf genau zu
verfolgen, denn dabei fällt, ganz abgeſehen davon, daß alle Kämpfe
ſo=
fort auf Entſcheidung ausgetragen werden, jedes gleichzeitige Austragen
von Lauf, Sprung und Stoß weg, ſo daß tatſächlich für den Zuſchauer
der ſpannende Eindruck, den leichtathletiſche Wettkämpfe auslöſen, am
beſten erhalten bleibt! Selbſtverſtändlich wird daneben noch exakte
Ab=
wicklung der Kämpfe dafür ſorgen müſſen, daß bei richtiger
Abwechſe=
lung der Wettkampfarten die Spannung auch nicht abnimmt, dieſe
Spannung, die ja gerade bei leichtathletiſchen Wettkämpfen, in denen
jeder Kämpfer in höchſtem Maße auf eigene Kraft und eigene Energie
Dem ausgezeichneten Schiedsrichter, Herrn Blank=Mannheim, ſtell= angewieſen iſt, jeden Zuſchauer erfaßt, auch den, der erſtmalig
leicht=
athletiſche Kämpfe ſieht! Jeder Klubkampf iſt natürlich auch
vereins=
politiſch ſehr bedeutſam, denn einmal ermöglicht er jedem Verein, die
in letzter Zeit oft genannte „Breitenarbeit” auch auf dem Gebiet der
Leichtathletik tatſächlich zu leiſten, und dann bedeutet er natürlich auch
für die teilnehmenden Vereine Pflege der ſportlichen Kameradſchaft und
der Geſelligkeit.
Ganz beſondere Bedeutung hat alſo der große Klubkampf, der am
kommenden Sonntag im Stadion am Böllenfalltor ausgetragen wird.
Dem Sportverein Darmſtadt iſt es gelungen, die ſowohl ſportlich als
auch geſellſchaftlich auf hoher Stufe ſtehenden Vereine Sportklub
„Frankfurt 1880” und M. T. G. Mannheim für eine alljährliche
Aus=
tragung eines Klubkampfes zu gewinnen. Wie im allgemeinen dieſe
Es entwickelt ſich ſofort ein äußerſt ſchnelles Spiel, das bei einem Vereine, ſo ſind im beſonderen viele ihrer Leichtathleten bekannt und
ſcharfen Schuß von Orlemann gleich die hervorragenden Qualitäten des Namen wie etwa Frantz, Schmalz Cipitelli=Frankfurt oder Neumann,
Lefevre, Weisbrod, Schwander=Mannheim ſind wirklich von gutem
Klang! Daß daneben auch die Leichtathleten des Sportvereins überall
geachtet ſind, dürfte auch in Darmſtadt bekannt ſein. Von vornherein
muß ein Ungar wegen Platzverlaſſens vorübergehend ausſcheiden. Doch iſt alſo ſchon die Gewähr gegeben, daß dieſer Klubkampf in allen
Kate=
gorien intereſſante, ſchöne Kämpfe bringen wird, zumal auch die Wer=
Sarkanh wirkungsvoll unterſtützt wurde, vereitelte zuerſt jeden Erfolg tung, die in ihrer Form der voriges Jahr in einem Länderkampf beſtens
der Darmſtädter, bis endlich Berges durch wuchtigen Schuß für Jung= erprobten entſpricht, ſchon erfordert, daß jeder Verein ſein Beſtes leiſtet,
wenn er Geſamtſieger werden will. Hoffen wir alſo, daß die
Bemüh=
ungen des Sportvereins in Darmſtadt das nötige Intereſſe finden,
da=
mit es gelingt, auch die Leichtathletik in unſerer Heimatſtadt zu fördern
und zu feſtigen. Deshalb weiſen wir heute ſchon auf dieſe
Veranſtal=
tung hin. Auf das Programm und die Beſetzung der Wettkämpfe
wer=
den wir noch zu ſprechen kommen.
Aus der deutſchen Turnerſchaft.
1 618 792 DT.=Mitglieder.
Die Deutſche Turnerſchaft beſitzt einen Mitgliederbeſtand von
1 618 792 Mitgliedern. Im vergangenen Jahr betrug die
Mitglieder=
zahl 1624 367, ſo daß alſo ein kleiner Rückgang von 5575 Mitgliedern
zu verzeichnen iſt. Dieſer Rückgang betrifft die Männer, Knaben und
jahrend im Gegenſatz hierzu bei den Frauen eine Zunahme
von 9148 eingetreten iſt. Der Mitgliederbeſtand verteilt ſich auf die
einzelnen Gruppen folgendermaßen: 732 150 Männer, 100 934 Frauen,
304 643 männliche Jugend im Alter von 15 bis 21 Jahren, 133 643
weibliche Jugend in demſelben Alter, 197 560 Knaben und 149 821
Mädchen.
An Vereinen umfaßt die Deutſche Turnerſchaft heute 12863 an
kreis Sachſen mit 270 028 Mitgliedern den größten Beſtand auf. Dann
folgen Mittelrhein, Bahern, Thüringen und Brandenburg. Die übrigen
Kreiſe haben weniger als 100 000 Mitglieder.
Neuer deutſcher Frauenrekord.
Anläßlich der Frauen=Turn= und Sporttagung des Verbandes
Brandenburgiſher Athletik=Vereine fand am Freitag auf dem
Platze des S.C. Charlottenburg in der Avus ein leichtathletiſches
Das Spiel der Hochſchulmannſchaft gegen die Ligamannſchaft des Steinberg von Brandenburg=Berlin mit 1:48,1 Minuten einen neuen
Minuten.
Frauen=Turn= und Sporkkagung in Berlint.
Die anläßlich der Berliner Frauen=Turn= und Sporttagung im
Plenarſaal des Reichswirtſchaftsrates abgehaltenen Sitzungen brachten
am Freitag verſchiedene Themen von grundſätzlicher Bedeutung für die
geſamte Fraue iſportbewegung. Die bekannte Vrkämpferin des
Frauen=
ſportes, Frau Oberſtudiendirektor Dr. Matz, M. d. R., referierte über
das vielumſtrittene Thema „Die Frau im Wettkampf”. Sie
ging von den Erfolgen aus, die die Frauen be: den olympiſchen Spielen
in Amſterdam errungen haben, ſtellte den Rekord in Amſterdam dem
Rekord des Turnfeſtes in Köln mit ſeinem Maſſenaufgebot gegenüber,
bejahte den ſportlichen Wettkampf der Frau als Streben und Willen
der heutigen Jugend mit ſeinen ausgleichenden ſozialen Momenten und
verlangte mehr Frauenveranſtaltungen alz bisher bei ſorgſamſter
Ueberwachung des Mädchenſports durch die Frauen. Auch auf eine
angemeſſene, nicht zu kurze Kleidung iſt Wert zu legen. Weiter wurde
eine verbindliche ſportärztliche Unterſuchung der Mädchen und Frauen
durch Aerztinnen gefordert. Insgeſamt kam zum Ausdruck, daß eine
vielſeitige körperliche Ausbildung den Typ der Frau der Zukunft
bil=
det. Wettkämpfe für Frauen ſind zu unterſtützen, nicht aber als
Schau=
ſtücke und Senſationen herauszuſtellen.
Geſchäftliches.
Royal Portable Kleinſchreibmaſchinen, welche beſonders
leiſtungs=
fähig und dauerhaft ſind, werden in Weſt= und Süddeutſchland durch die
Firma Freund u. Co., Köln, Druſusgaſſe 3, Telephon: Anno 3721,
allein vertrieben; dieſe Fürma bezieht die Maſchinen unmittelbar von
der Fabrik. Die jüngſte Angobe einer Berliner Vertvetumg als
Bezugs=
quelle bewuhte auf einem Irrtum.
Erfolgreiche Frühjahrskuren.
„Nachdem ich jetzt eine Kur mit 20 Flaſchen Altbuchhorſter
Mark=
ſprudel gebraucht habe, kann ich Ihnen mit Vergnügen mitteilen, daß
ich von meinem Rheumatismus befreit bin. Ich werde dieſe ausgezeichnete
Heilquelle in meinem Bekanntenkreiſe weiterempfehlen. H. Arnsberger.”
— „Vor vier Wochen begann ich eine Haustrinkkur mit Ihrem
Altbuch=
horſter Markſprudel und bin ſehr zufrieden damit, denn die Kur hat
wir den Gebrauch meiner Füße wiedergegeben, die in letzter Zeit faſt
gänzlich verſagten. Frau Mavie L.” — Ausführlicher Proſpekt über
die vielſeitige Verwendung des Altbuchhorſter Markſprudel, Starkquelle,
biegt der heutigen Sradt=Auflage unſeres Blattes bei.
(TV 10125
33. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſen=Lotkerie.
2. Tag der 3. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung vom
15. Juni fielen: 2 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr. 177 647; 6
Ge=
winne zu 1000 Mk. auf Nr. 90 805, 165 540, 191 930; 14 Gewinne zu
800 Mk. auf Nr. 46 484, 85 806, 141882, 159 830, 213 241, 250 182,
311 263; 14 Gewinne zu 500 Mk. auf Nr. 131 114, 157 624, 219 100,
300 544, 309 109, 381 738, 386 109; ferner wurden gezogen: 98
Ge=
winne zu 400 Mk. und 220 Gewinne zu 240 Mk. — In der
Nach=
mittags=Ziehung ſielen: 2 Gewinne zu 10 000 Mk. auf Nr.
1981 R2; 2 Gewinne zu 5000 Mk. auf Nr. 236 617; 4 Gewinne zu
3000 Mk. auf Nr. 53 796, B5586; 2 Gewinne zu 2000 Mk. auf Nr.
88 169: 2 Gewinne zu 1000 Mk. auf Nr. B6830; 6 Gewinne zu
800 Mk. auf Nr. 65 981, 137 679, 181 588; B Gewinne zu 500 Mk.
auf. Nr. 12 131, 34 649, 43 805, 104 975, 19 114, 132086, 145 149,
169 659, 186 6R7, B1 361, 279 381, 20 370, 360 050, 378 82; ferner
wurden gezogen: 92 Gewinme zu 400 Mk. und 292 Gewinne zu 240 Mk.
(Ohne Gewähr.) — Die Ziehung der 4. Klaſſe findet am 12. und 13. Juni
1929 ſtatt.
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag. 18. Juni. 13.30: Schallplatten:Märſche und Walzer.
6 15.05: Jugendſtunde: Wanderungen und Ausflüge. Für
Frank=
urt a. M.: Rektor Hürten: Die Dietesheimer Steinbrüche (
Baſalt=
brüche). — Für Kaſſel: Mittelſchullehrer Hansli: Der Ederſee und
Schlo” Waldeck. o 16.35: Konzert des Funkorch. Mitw. Lena
Martin=Bößnicker (Sopran). o 18.10: Leſeſtunde. O 18.35: Kaſſel:
Gewerbeoberlehrerin, Adele Meyer: „Ausbildungsmöglichkeiten an
r Städt. Haushaltungs= und Gewerbeſchule für Mädchen mit
Lehrerinnenbildungsanſtalt zu Kaſſel. 6 18.55: Prof. Dr. Küntzel:
Mitteleuropa, eine geſchichtliche Entwicklung des Begriffs. 0 19.15:
Eid un Meineid. Geſpräch zwiſchen einem Staatsanwalt, einem
Rechtsanwalt und Dr. Laven. 6 19.45: Schach. O 20.15: Alte
und neue Blasmuſik. Mendelsſohn: Ouv. für Harmoniemuſik. —
Spohr: „Notturno für Harmoniemuſik. — Hindemith:
Konzert=
muſik für Blasorch — Meyerbeer: Fackeltanz Nr. 2 in C=dur. —
Beethoven: Zwei Märſche für Blasmuſik. 0 21.15: Cello=Konzert.
Aust.: Ilſe Bernatz. O Anſchl.: Schallplatten: Spaniſcher Abend.
alipiero: Sonate in D=moll. — Pfitzner: Sonate in Fis=moll.
Königswuſterbauſen.
Deutſche Welle. Dienstag. 18. Juni. 5.50: Wetter für die
Dr. Schulte: Pſnchologiſche Arbeitsgemeinſchaft. 15.30: Wetter
und Börſe. 0 15.40: Frauenſtunde: Aenne Bickerich: Muſik im
Freundeskreis des Hauſes. 0 16: Rektor Schütte: Schülerwandern
i.n Geiſte der Arbeitsſchule. 6 16.30: Dr. Hofer: Die
neapoli=
taniſche Oper bis zum Jahre 1730. O 17: Leipzig: Bunte Muſik.
Mitw.: F. Rucker (Flöte), O. Wunderlich (Gitarre und Violine),
Arno Bayreuther (Geſang), E. Klinger (Klavier). o 18:
Muſik=
verſtehen: Prof. Dr. Mersmann: Volksliedanalyſen. 0 18.30:
Fran=
zöſiſch für Fortgeſchr. o 18.55: P. Weſtheim: Meiſter der Plaſtik.
0 19.20: Dr. Schwerina, M. d. L.: Staatliche Kunſtpflege. 0 19.55:
Wetter für die Landwirtſchaft. 0 20: Konzerthaus Stettin: Konzert.
Aust.: Männerchor Gau Stettin Pommerſcher Sängerbund,
Knaben=
chor (obere Klaſſen der Gemeindeſchulen), Tonkünſtler=Orch. 21:
Tr. Pinthus: Zeitungsgloſſen. O 21.30: Klaviervorträge. Mitw.:
Lotte Birnbaum und James Simon (Auf zwei Flügeln).
An=
ſchließend: Preſſe=Umſchau des drahtloſen Dienſtes.
Velerberichl.
Die Nordmeerſtörung hat ſich weſentlich abgeflacht und iſt ſomit
für unſer Wetter ungefährlich geworden. Gleichzeitig hat über den
britiſchen Inſeln ein kräftiger Luftdruckanſtieg eingeſetzt. Auch in
Deutſchland iſt das Barometer noch weiter in die Höhe gegangen. Im
Bereich hohen Druckes wird ſich daher unſer Wetter vorläufig meiſt
heiter und trocken geſtalten. Da wir immer noch ozeaniſche Luftzufuhr
haben, ſind ſpäterhin Gewitterbildungen nicht ausgeſchloſſen.
Ausſichten für Dienstag, den 18. Juni: Vielfach heiter, nur zeitweiſe
leicht wolkig, warm und trocken.
Ausſichten für Mittwoch, den 19. Juni: Meiſt heiteres und trockenes
Wetter, ſpäterhin Gewitterbildungen nicht ausgeſchloſſen.
berg
Taunus Waſſ.=
Kuppe Uh
berg
Schwarze
wald Zug=
ſpitze Kahler
Aſten Fich=
telber, Schnee=
g koppe Wetter Nebel — wolkig heiter wolkig wolkig wolkig Temperatur (7C) 11 11 11 10 Wind NNW. NO. ſtill SSW, W Niederſchlag mm) Schneedecke (cm) 20
Hauptſchriftleitung Rudolf Maupt
Veranwwortlich für Pollik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feullleion, Reich und
Aueland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; ſür
„Die Gegenwart”, Dr. Herbert Nette; Ar den Inſeratentell: Wiliy Kuhle: Druc
und Verlag: C. C. Wlitich — ſämtlich in Darmſtiadt
Für unverlangte Manu keipte wird Garantie der Rückſendung nicht Abernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 167
Dienstag, den 18. Juni
Die Lage der deutſchen Maſchinen
Meufteie i Mal.
Inlandsgufkräge unveränderk. — Skeigerung der
Auslandsgufkräge. — Leichte Erhöhung des
Beſchäftigungsgrades.
Vom Verein Deutſcher Maſchſinenbau=Anſtalten, dem Spitzenverband
deut deutſchen Maſchineninduſtrie, wird uns geſchrieben:
Im Mai war die inländiſche Anfragetätigkeit weniger lebhaft als
im Vormonat, während die Anfragen der Auslandskundſchaft zunahmen.
Der Auftragseingang aus dem Inland hielt ſich etwa auf der Höhe des
April. Die Auslandsaufträge dagegen wieſen eine merkliche
Steige=
rung auf.
Die Auftvagsentwicklung der letzten Monate führt zu einer
leich=
ten Erhöhung des Beſchäftigungsgrades.
Bei den Werkzcugmaſchinen war eine gewiſſe Beſſerung feſtzuſtellen,
während das Textilmaſchinengeſchäft ungenügend blieb. In
Land=
maſchinen erreichte die Belebung noch nicht den ſaiſonmäßig zu
erwar=
tenden Umfang. In Kraftmaſchinen iſt eine Verſchlechterung
einge=
treten, beſonders im Inlandsgeſchäft. Beſi den Pumpen und Kompreſſoren
war das Inlandsgeſchäft befriedigend, während die Auslandsbeſtellungen
ſich weniger günſtig entwickelten. Die Nachfrage nach Ventilatoren war
unzureichend. In Hütten, Stahl= und Walzwerksanlagen lag das
Ge=
ſchäft weiter darnieder. Uneinh=ſitlich war die Lage in Nahrungs= und
Genußmittelmaſchinen und in wechaniſchen Fördermittel und Wangen,
bei denen aber doch die günſtigen Meldungen überwogen. Bei den
Ma=
ſchinen für die Papierverarbeitung und das graphiſche Gewerbe war das
Inlandsgeſchäft befriedigend, während das Auslandsgeſchäft verſchieden
beurteilt wird. Für Zerkleinerungs= und Aufbereitungsmaſchinen wurde
überwiegend ausreichender Auftragseimgang gemeldet. Im
Apparate=
bau zeigte ſich auch im Berichtsmonate keine merkliche Beſſerung.
Angeſichts der ungeheuren Schwere der Belaſtung, die auch nach der
Entſcheidung der Pariſer Sachverſtändigenkonferenz auf dem Schultern
der deutſchen Wirtſchaft liegen wird, wuß um ſo nachdrückbicher
gefor=
dert werden, daß die Summen, die gegenüber dem bisherigen
Zahlungs=
plan wegfallen, in vollem Umfange zur Steuerſenkung verwandt
wer=
den. Nachdem wun Höhe und Art unſerer Verpflichtungen bekannt ſind,
müſſen fermer unverzüglich und in durchgreifender Weiſe alle die
Maß=
nahmen ins Werk geſetzt werden, die zur Verminderung der viel zu
hohen öffentlichen Laſten längſt als nohwendig erkannt worden ſind.
Da eine geſunde Wirtſchaft die Grundlage jeder erfolgreichen Politik
iſt, ſo muß die Wirtſchaft ihrerſeits der Politik gegenüber mit aller
Gntſchiedenheit auf der Erfüllung dieſer Forderungen beſtehen.
Wiriſchaftliche Rundſchau.
Söhnlein Rheingold A. G., Schierſtein im Rheingau. In der G.V.
wurde der Abſchluß für 1928 genehmigt mit einer Dividende von 6
Pro=
zent. Der Fabrikationsüberſchuß beläuft ſich auf 1146 367 RM.,
wäh=
rend Generalunkoſten und Abſchreibungen 1050 964 RM. betrugen.
Unter Einrechnung des aus dem Vorjahre übernommenen
Gewinnvor=
trages von 20 641 RM. In der Bilanz werden bei einem
Grundkapi=
tal von 1,6 Mill. RM. und dem Reſervefonds von 180000 RM. die
Buchſchulden mit 1 992 583 FM. ausgewieſen, demgegenüber
Buchforde=
rungen mit 1 587 759 RM. und Vorräte mit 1 446 635 RM. ſtehen. Von
den Anlagekoſten ſind u. a. Grundſtücke und Gebäude mit 717 700 RM.
und Geräte und Maſchinen mit 64 100 RM. bilanziert.
Motorenwerke Mannheim A.=G., vorm. Benz, Mannheim. In der
geſtrigen Generalverſammlung, in der ein Aktienkapital von 4 373 680
RM. (davon die Südbremſe 4 281 800 RM.) vertreten war, genehmigte
einſtimmig die vorgelegte Bilanz per 31. Dezember 1928. Das
abge=
laufene Geſchäftsjahr brachte trotz rückläufiger Konjunktur im Inlande,
durch Gewinnung neuer ausländiſcher Märkte einen erhöhten
Auftrags=
beſtand, der am Jahresſchluß doppelt ſo hoch iſt, wie im Vorjahre. Die
Bilanz ſchließt mit einem kleinen Gewinn von 59 061 RM., der dazu
benützt wird, den Verluſtvortrag aus 1927 mit 955 633 RM. zu
min=
dern, der verbleibende Verluſt von 896 571 RM. wird auf neue
Rech=
nung vorgetragen.
Die Beſitzanteile Frankfurts an der Frankfurter Gas=A.=G. Der
Magiſtrat teilt mit: „Die Stadt Frankfurt beſitzt rund 40 Prozent der
Aktien der Frankfurter Gasgeſellſchaft. Der bereits vor mehreren
Jahren abgeſchloſſene, damals in der Preſſe mehrfach erörterte
Options=
vertrag über die dem RWE. gehörenden Aktien beſteht unverändert fort.
Der Abſchluß dieſes Vertrages iſt ſeinerzeit in engſter Fühlung mit den
zuſtändigen Inſtanzen der Stadtverwaltung erfolgt.”
Produkkenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 17. Juni. Auf weniger günſtige
Berichte von Kanada waren die Forderungen für Manitoba=Weizen
er=
höht. Auch die argentiniſchen Ablader haben ihre Offerten herabgeſetzt
und der Konſum verhält ſich indes weiter zurückhaltend, wegen der noch
ungeklärten Lage der amerikaniſchen Börſen infolge der Genehmigung
der Farmer=Relief=Bill. Die Börſe verkehrte in ſtetiger Haltung. Im
nichtoffiziellen Verkehr wurde in RM. per 100 Kilogramm gegen
12½ Uhr waggonfrei Mannheim genannt: Weizen hierl. —, ausl. 24,25
bis 26,50; Roggen hierl. 22,75, ausl. 22,75; Hafer hierl. 22,50—23; ausl.
20,75—21,50; Futtergerſte 19 75—20,50; Mais mit Sack 20,50; ſüdd.
Weizenmehl, ſpezial Null, offizieller Großmühlenpreis 32,50, doch
fan=
den auch unter dieſem Preis Abgaben ſtatt, ſüdd. Roggenmehl 29 bis
32,50; Kleie 10,75—12; Biertreber mit Sack 16,50—18,50.
Frankfurter Produktenmarkt vom 17. Juni. Zu Beginn der neuen
Woche blieb das Geſchäft weiterhin ruhig. Die Grundſtimmung war
wohl infolge der höheren Auslandsnotierungen freundlich, aber
trotz=
dem ging auch hiervon keine Belebung aus. Die Preiſe blieben
viel=
mehr bei kleinſtem Geſchäft faſt vollkommen unverändert. Am
Futter=
mittelmarkt war Mais für Futtermittel ſtärker abgeſchwächt. Auch
Weizenkleie lag im Zuſammenhang hiermit unter Druck. Es notierten:
Weizen 23,50, Roggen 21,75, Sommergerſte 23, Hafer inländ. 22, Mais
für Futterzwecke 20, Weizenmehl 32—32,50, niederrhein. 31,75—32,
Noggenmehl 28—28,75, Weizenkleie 10,50, Roggenkleie 11,50, Erbſen
33—50, Linſen 40—110, Heu 12—12,50, Weizen= und Roggenſtroh
drahtgepr. 5,25—5,50, desgl. gebündelt 5, Treber 16,50—17.
Berliner Produktenbericht vom 17. Juni. Das Geſchäft leidet
außerordentlich unter den verſchiedenen Gerüchten bezüglich der
künfti=
gen Geſtaltung der Getreidewirtſchaft. Das Kennzeichen des Marktes
bleibt das ſehr knappe inländiſche Angebot von Weizen und Roggen.
Auslandsweizen findet infolgedeſſen ſtärkere Beachtung und trotz der
erfolgten Erhöhung der Forderungen für überſeeiſche
Weizenprovenien=
zen fanden einige Umſätze in den geringen Manitobaſorten und in
Plataweizen ſtatt. Bei Roggen genügt das kleine Inlandsangebot zur
Befriedigung des vorhandenen Bedarfs. Am Lieferungsmarkt ſtellte
ſich Weizen in beiden Sichten um 2 Mark höher, wie man wiſſen wollte,
auf Grund von Stützungskäufen.
Biehmärkke.
Mannheimer Großviehmarkt vom 17. Juni. Dem heutigen
Groß=
viehmarkt waren zugefahren und wurden die 50 Kg. Lebendgewicht je
nach Klaſſe in Reichsmark gehandelt: 166 Ochſen 38—63; 211 Bullen 42
bis 56; 299 Kühe 18—54; 333 Färſen 54—64; 2647 Schweine 66—86;
30 Schafe 55—58; 853 Kälber 50—82; 9 Ziegen 10—25. Marktverlauf:
Mit Großvieh mittelmäßig, geräumt; mit Kälbern ruhig, langſam
ge=
räumt; mit Schweinen lebhaft, ausverkauft.
Frankfurter Viehmarkt vom 17. Juni. Aufgetrieben waren: 1293
Rinder, darunter 323 Ochſen, 115 Bullen, 484 Kühe, 370 Färſen, 601
Kälber, 48 Schafe, 4284 Schweine. Marktverlauf: Rinder guter
Quali=
tät rege, ſonſt langſam, nahezu ausverkauft. Schweine langſam,
Ueber=
ſtand. Fettſchweine vernachläſſigt. Kälber ruhig, geräumt. Preiſe pro
Zentner Lebendgewicht: Ochſen: al) 63—66, a2) 56—62, b1) 50—55;
Bullen: a) 54—60, b) 50—53; Kühe: a) 50—54, b) 43—49, c) 37—42,
d) 30—36; Färſen: a) 63—66, b) 56—62, c) 50—55; Kälber:
b) 77—80, c) 70—76, d) 62—69; Schafe: geſtrichen: Schweine:
a) 78—80, b) 79—81, c) und d) 80—82, e) 77—80. —
Fleiſchgroßhandels=
preiſe: Ochſenfleiſch 1. 100—105, dito 2. 85—100; Bullenfleiſch 93—98
Kuhfleiſch 2. 60—75, 3. 45—60; Kalbfleiſch 1. 110—120, 2. 100—110;
Schweinefleiſch 1. 100—105: Gefrierfleiſch (Rindfleiſch): Vorderviertel
56, Hinterviertel 62. Geſchäftsgang ſchleppend.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 17. Juni.
Im Anſchluß an die freundlichere Stimmung der
Samstagsſchluß=
börſe war man im vorbörslichen Verkehr noch verhältnismäßig
zuver=
ſichtlich, doch ſchlug die Tendenz im offiziellen Verkehr um, da Orders
kaum vorgelegen haben. Die Spekulation war zurückhaltend und ſchritt
zum Wochenbeginn teils zu Gewinnmitnahmen und teils zu Abgaben,
ſo daß die Tendenz zur Schwäche neigte. Das Geſchäft bewegte ſich
wie=
der in den engſten Grenzen. Der feſte Schluß der New Yorker Börſe
vom Samstag konnte keinen Einfluß mehr ausüben. Verſtimmende
Nachrichten lagen aber auf der anderen Seite nicht vor, und in der
Grundſtimmung war eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit unverkennbar.
Material in größerem Umfange kam auch daher nicht an den Markt,
ſo daß gegenüber der Samstagsſchlußbörſe die Verluſte nur in
einzel=
nen Fällen über 1,5 Prozent hinausgingen. So waren nur am
Elektro=
markt Siemens mit minus 2,5 Prozent etwas ſtärker angeboten. AEG.
und Bergmann lagen mit je minus 0,75 Prozent nur leicht gedrückt.
Im Verlaufe konzentrierte ſich auf vereinzelte Papiere etwas
leb=
haftere Nachfrage. Hiervon betroffen wurden Mannesmann mit plus
1 Prozent und beſonders Reichsbankanteile mit plus 2,5 Prozent.
Elek=
trowerte waren ebenfalls eine Kleinigkeit feſter, doch wirkte der
anhal=
tende Ordermangel geſchäftshemmend, und die vorübergehenden
Ge=
winne wurden wieder eingebüßt. Gegen Anfang waren dieſe Aktien
aber gut behauptet. Dt. Linoleum lagen weiter im Angebot und
er=
neut 1,5 Prozent ſchwächer. Die Stimmung war im großen und
gan=
zen nicht unfreundlich, doch abwartend. Am Geldmarkt war Tagesgeld
mit 7,5 Prozent wieder etwas leichter. Am Deviſenmarkt nannte man
Mark gegen Dollar 4,1933, gegen Pfunde 20,325, London-Kabel 4,8477,
Paris 124,00, Mailand 92,67, Madrid 33,95, Holland 12,07½.
An der Abendbörſe blieb die Tendenz auf dem etwas erhöhten
Nibeau des Mittagsſchlußverkehrs behauptet. Die Umſatztätigkeit war
infolge des andauernden Ordermangels minimal, und die
Kursverände=
rungen blieben gering.
Berlin, 17. Jun:.
Auch in der reuen Woche konnten einige vorliegende anregenden
Momente gegen die beſtehende Geſchäftsunluſt nicht ankommen. Der
anhaltende Ordermangel blieb für die Börſentendenz entſcheidend.
Ob=
wohl man die politiſche Situation nicht ungünſtig beirteilte und eine
Tariferhöhung bei der Reichsbahn durch eine Senkung der
Verkehrs=
ſteuern zu vermeiden hofft, konnte ſich zu Beginn der Börſe die
freund=
liche Stimmung des Vormittagsverkehrs nicht durchſetzen. Auch nach
den erſten Kurſen blieb die Geſchäftsloſigkeit vorherrſchend. Einige
Elektropapiere und Schiffahrtsaktien hatten vorübergehend etwas
Be=
wegung. Tietz blieben weiter angeboten, während ſpäter bei
zuneh=
mendem Geſchäft leichte Erholungen von 1 Prozent eintraten.
Anlei=
hen behauptet. Ausländer eher freundlicher, nur Mexikaner ſchwächer.
Pfandbriefe faſt umſatzlos und teilweiſe etwas nachgebend. Deviſen
angeboten und meiſt ſchwach. Nur Paris international etwas befeſtigt.
Am Geldmarkt zeigten ſich weitere leichte Verſteifungserſcheinungen.
Tagesgeld nannte man mit 7—9,5 Prozent, Monatsgeld mit 9,5—10,5
Prozent. Man wollte übrigens wiſſen, daß die Reichsbank heute
wie=
der in verſchiedenen Stellen nicht alle Wechſeleinreichungen
abgenom=
men hat. Gegen 1 Uhr konnte man verſchiedentlich wieder ein leichtes
Nachgeben der Kurſe beobachten. Nur Spezialwerte, wie
Kunſtſeide=
aktien, Kalipapiere einſchließlich Kali=Induſtrie, Reichsbank und
Poly=
phon lagen lebhafter und über Anfang.
93.— 443.50
91.25 105.25 1106.— 125.— 126.— 462.— 1461.— 98.50 98. — 38. — 38 — 85.— 1 851/, 129. 129. 51.50 51.50
A. E. G...
Baſalt .. . ..."
Bergmann. .
Berl. Karlsruhe
Berl. Hand
Braunkohl.
Bremer=Woll
Danatbank.
Deutſche Ba=
Diskontogeſellſe
Dresdner Ban
Deutſche Maſchinen
112.— 1113.— Orenſtein
Deutſche Erdöl
58.50 Polyphon
Deutſche Betroleum.
Rütgerswerke
119.75 (117
Dynamit Nobel..
159.75 160.50 Sachſenwerk
Elektr. Lieferung
Siemens Glas
255.25 1255.—
F. G. Farben.
136.25 1136.50 Ver. Glanzſte
Helſenk. Berg.
Ver. Stahlwerke
222. — 1224.—
eſ. f. elek
44.— 45.— Volkſtedter Porzellat
an. Maſ
149.— 1148.50 Wanderer Werke.
danſa Dampfſch.
Wiſſner Metall
118‟, 1121
Hapag
145.25 1145.— Wittener Gußſtahl
Harpener
l271.50
Hemoor Zement
) Tie 3 Kalin erte verſtehen ſich exkl. Bezugsrecht.
deviſenmarkk.
Kelſingfors..
Wien......
Prag ....."
Budapeſt ..
Soſia ...
Solland ..
Lslo ......."
Kopenhagen.
Stockholm.
London.
Buenos Aires
New York..
Belgien..
17. 6.
Geld /Brief
21.96 le1.91521.955
6.375 16.415
80.56
19.64
81.19
.496
7.357
8.73 19.77
5.4251 5.415
201
4.1621 4.153
4.044/ 4.036
80.72
59.76
81.35
1.845
0.498
7.371
5.425
2.022
4.161
4.094
Metallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 17. Mai ſtellten ſich für
Glek=
trolytkupfer 170,50 RM., Original Hüttenalumiwum 190 RM.,
des=
gleichen in Walzen oder Drahtbarren 194 RM., Reinnickel 350 RM.,
Antimon Regulus 72—77 RM., Feinſilber 71,75—73,50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 17. Juni ſtellten ſich für Kupfer:
Januar 146,50 (147,25), Februar 146,50 (147), März, April, Mai, Juni,
Juli, Auguſt, Scptember 146,75 (147), Oktober 146,75 November r46,50
146,75), Dezember 146,50 (147). Tendenz: abgeſchwächt. Für Blei:
Januar, Februar, März 47 (47,50), April, Mai 47,25 (47,75), Juni, Jubi,
Auguſt, September 46 (47), Oktober, November, Dezember 47 (47,50).
Tendenz: ruhig. Für Zink: Januar Februar, März, April, Mai
50 (51,75), Juni 50 (52), Juli, Auguſt, September, Oktober, November,
Dezember 50 (51,75). — Die erſten Zahlin bedeuten Geld, die in
Klammern beigefügten Brief.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
New York, 17. Juni. (Prib.=Tel.)
Kaffee: Am heutigen Markt herrſchte eine ruhige Stimmung auf
Anſchaffungen lokaler und europäiſcher Firmen, da zudem das Angebot
nur gering war.
Zucker: Die Spekulation und das Publikum waren heute als
Käufer im Markt. Im Verlaufe machte ſich dann ſtärkerer
Realiſatiens=
druck bemerkbar. Zum Schluß war die Stimmung erneut ſehr feſt,
ausgehend von den Preisſteigerungen am Lokomarkt.
Baumwolle: Der Markt war zunächſt geſchäftslos und die
Notie=
rungen gingen auf das ſchöne Wetter und die Schwäche Liverpools
zu=
rück. Im Verlaufe trat Deckungsbedürfnis hervor, ſo daß dann eine
Erholung eintrat.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 17. Juni:
Getreide: Weizen, Juli 105½, Sept. 110, Dez. 115: Mais, Juli
91, Sept. 90½, Dez. 85½; Hafer, Juli 43½, Sept. 42½, Dez. 45:
Roggen, Juli 81½, Sept. 85½, Dez. 8938.
Schmalz: Juli 11,80, Sept. 12,15, Okt. 12,275, Dez. 12,25.
Fleiſch: Rippen, Juli 13,25, Sept. 13,55: Speck, loco 13,50;
leichte Schweine 10,61—11,30, ſchwere Schweine 10,50—11,05;
Schweinezufuhren Chicago 45 000, im Weſten 85 000.
Chicago Baumwolle: Juli 18,52—56, Oktober 18,79.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 17. Juni:
Getreide: Weizen, Rotwinter 126½, Hartwinter 117½; Mais
neu ang. Ernte 102½; Mehl ſpr. wheat clears 5,45—5,61; Getr.
Fracht nach England 1,6—2 sh, nach dem Kontinent 10 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,45: Talg, extra loſe 7½.
Kakao: Tendenz ſtetig, Umſätze in lots 139, loco 10½, Juni
10.22, Juli 10.42, Auguſt 10.47, September 10.63, Oktober 10.65,
November 10.45, Dezember 10.39.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Zur Frankfurter Börſe wurden 4 Mill. RM. 8prozentige Anleihe
der Stadt Koblenz zugelaſſen. Die Vermögensaufſtellung der Stadt
ergibt nach dem Proſpekte einen Status per 1 April 1928 ein Vermögen
von 55,82 Mill. RM., andererſeits Schulden ohne dieſe neue Anleihe
mit 14,87 Mill. RM., darunter 2,12 Mill. RM. Ablöfung und
Auf=
wertungsſchulden. An Bürgſchaftsverpflichtungen werden 4,31 Mill.
RM. angegeben.
Die ordentliche Hauptverſammlung der Süddeutſchen Drahtinduſtrie
AG. in Mannheim=Waldhof wählte an Stelle des verſvorbenen
Auf=
ſichtsratsmitgliedes Rehtsanwalt Dr. J. Roſenſeld den Bankdirektor
Fuld von der Süddeutſchen Diskonto=Geſellſchaft zu Mannheim in den
Aufſichtsrat.
Die Vereinigung für Hartfaſerſpinnereien und Tauwerksfabriken
hielt in Heidelberg eine Sitzung ab, die ſich insbeſondere mit der Frage
der Preisgeſtaltung für Bindegarne, Siſal=Kordel und Tauwerk befaßte.
Wie jedoch verlautet, iſt mit Wirkung ab 1. Juli 1929 eine kleine
Preis=
erhöhung beabſichtigt.
In Nordſchweden werden ſeitens der geologiſchen Geſellſchaften
er=
hebliche Anſtrengungen gemacht, um die Mineralbeſtände des Landes
feſtzuſtellen. Nach einem Bericht des ſchwediſchen Handelsamtes haben
dieſe Bemühungen neuerdings wieder zu beträchtlihen Erfolgen und
der Cntdeckung von vier ausgedehnten neuen Erzſeldern in Pollivuoma,
Sautosvaara, Nunasvaara und Tarrolniſe geführt.
Die mexikaniſche Tochtergeſellſchaft des ſchwediſchen Telephonkonzerns
L. M. Erieſſon weiſt einen Reingelvinn von 1,22 (1,17) Mill. Kronen
aus, woraus wiederum 10 Prozent Dividende berteilt werden. Die
ſchwediſche Konzeſſion, die 1933 ablaufen ſollte, iſt durch eine neue
Konzeſſion erſetzt worde,, die für 50 Jahre gilt.
Die Agence Havas ſchließt das Jahr 1928 mit einem Gewinn von
20 830 000 (i. V. 14 985 000) Fr. ab. Die Dividende wurde auf 85 (83)
Franken feſtgeſetzt. Die Havasagentur beſitzt 43 Filialen. Im
Aus=
lande gingen während des letzten Jahres 28 Filialen wegen Verluſten
ein, die aber neuorganiſiert werden ſollen.
Wie wir von ruſſiſcher Seite erfahren, hat die Sowjetregierung
Verhandlungen mit polniſchen Metallfirmen in Schleſien über den
An=
kauf eines größeren Metallpoſtens für die ruſſiſche Induſtrie
aufgenom=
men. Die Verhandlungen werden über die Geſellſchaft Sowpotorg
ge=
führt, die die Lizenz für die Einfuhr von Kupfer, Blech und Zinn
er=
halten hat. Es ſollen Metalle für einen ſehr erheblichen Betrag
ge=
kauft werden.
Die Tſchechoſlowakiſche Schuhfabrik Bata hat nunmehr auch in
Süd=
deutſchland Einzelhandelsgeſchäfte, und zwar die in mehrere Städten
befindlichen „Fortuna”=Schuhhandlungen, übernommen.
Frankfurter Kursbericht vom 12. Juni 1929.
2 Dtſche.
Reichs=
anl. v. 27....."
2 Baden
Frei=
ſtaat v. 27...."
6% Bahern
Frei=
ſtaat v. 27....."
Heſſen
Volks=
ſtaat v. 28...."
6% Preuß. Staats
anl. v. 28....."
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27...."
2%0
ThüringerFrei=
ſtaat v. 27...."
Diche. Anl.
Auslo=
jungsſch. +
Ablöſungsant.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.
Diche.
Schutge=
bietsanleihe. . . .
% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24...
8% Darmſtadt v. 26
v. 28
8%
2o Frtl. a.M. v. 26
8% Mainz v. 26...
8O Mannh. v. 26
32 Nürnber 26
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser.
*. Ser, I.
8% Ber „Ehp.=Bt.
6% Frkf. Khp.Bk.
4 ½%r Lia. Pfbr.
49 „ PfbrBk.
8½%. - Lia. Pfbr.
87.3
76.5
87.5
91.4
79.5
50.95
10.65
4.75
84
87.25
*9
9u
50
64
97.5
97.5
73.6
98
78.25
8% Heſſ. Landesbk.
4½% Heſſ. Lds. Hp.
Bk.=Ligid. Pfbr.
80 Kom.
Landes=
bank Darmſtadt
8% Mein. Hyp.Bt
4½% „ Lig. Pfbr.
8% Pfälz. Hyp.Bk.
8% Preuß. Ztr.=
Stadt ſchaft. .
80 Rhein.Hyp.=Bf
4½% „ Lig.Pfbr
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Cred ....."
8% Südd. Bod.=
Cred.=Ban 1 ..."
8% Württ. Hyp.=B.
—
6% Daimler Benz
von 27......."
3½% Klöckner=Werſe
Berlin v. 26...
2o Maintrw.v. 26
% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26..
8% VoigtckHäffner
von 20 .......
J. G. Farben Bonds
28.........."
5% Bosn. L. E. B.
v. 1914..
* % Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914 ...
4% Oſt. Goldrente
4:/,% Rum. Gold
von 1913 ..
4% Türk. Admin.
4% „ 1.Badgad
4½ „ Zollanl.
41ſ. %ungarn 1913
97.25
84.5
4ſ,% ungarn 19141
Goldr.. 23.35
74.25
94
82.5
97.5
76.25
97.5
97.5
97.75
78.75
97.5
98.5
97.5
72.5
89
80I.
83
90.5
35
ktien.
Allg. Dt. Creditanſt
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ..
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk
Deutſche Bank ..
„ Eff.-u.
Wechſel=
bant".
Vereinsbank ..
Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Bank"
Frankf. Bank .. . . .
„ Hyp.=Bk.
Pfdbr.=Bk. . . ..
Gotha. Grundfr. B
Mein. Hyp.=Bank.
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk;
Oſt. Creditanſtalt. .
Pfälz. Hyp.=Ban1.
Reichsbank=Ant. ..
Rhein. Creditbt. ..
„ Hyp.=Bank ...
Südd. Bod.-Cr. Bk.
Wiener Bankverein
357.
A..G. „ Verkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ..
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge
Hapag.
Nordd. Lloyd .. ..
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Gei
Onfe
174.25
187
278
71.5
126
100
156
160.5
104
140
140.5
132.75
130.5
150
30.3
139.5
331
22
15.3
165
13
165
87.75
110.25
124.5
22.5
Accum. Berlin.
Adlerw. (v. Kleher)
6% AEG. Vorzuc
52
92
93
AEG. Stamm. .
Baſt Nürnberg ...
Bergm. El. Werke
Brown BroverickCie
Brüning & Sohn..
Buderus Eiſen ..
Eement Heidelberg)”
Karlſtadt
Chem. WerleAlbert.
Chade ...."
..
Daimler=Benz
Dt. Atl.=Telegr.. . .
„ Eiſenh. Berlin.
„ Erdöl
..
Gold= u. Silb
ſcheide=Anſtalt.
„ Linoleumwer
Eichbaum, Brauer. /300
Elektr. Lich u. Kraftl”
Liefer.=Geſ.
Eſchw. Bergwer!".
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnere
F. G. Farbenindſtr.
Feinmech. (Fetter). 83.5
Fel 1. & Guilleaum.)
Frkft. Gas .......
„ Hof
eiling ECie ..."
Gelſen Bergwer!
Geſ. elektr.
Un=
ternehmungen ..!
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchinen
Grün & Bufinger.
Dafenmühle Frif:. 11.30
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ..."
190,
209.5
164
350
217.75
138
101
137
435
61
115
11.5
40.1
215
255
25
75
136
224
75.4
69
169
Hochtief Eſſen
Holzmann, Phil. ..
Holzverk.=Induſtrie
Flie Bergb. Stamm
Genüiſſe/119.25
Junghans Stamm
Kaſi Aſchers leben
Salzdetfurth
„ Weſteregeln „1250
Kammgarnſpinn ..
Karſtadt, R. ......
Klein, Schanzl. . . . 95
Klöcknerwerke .. . .
Kraftw. Alt=Württ.
Lahmeher & Co.
Lech, Augsburg ...
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metal
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainfr.-W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br.. . .
Mannesm. Röhren
Mansfeld. Bergb.. /132:/,
Mars=Werle ...."
Metallgeſ. Franlf1. 1129
Miag. Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motoren fb. Darmſt.
RNeckar). Fahrzeug..
Nicolay, Hofbr... .
Oberbedar .. . . . ."
Oſterr. Alpine Mo.
Otav Minen .....
112.1
901.
214
76
241.5
4 0
172
192.5
103. 25
85
Beters Union Fr .i.
Phönir Bergbau
163
92.5
93
123
Reiniger, Gebb.. .."
Rh Braunkohlen".
Elektr. Stamm
Stahlwerke . .
Riebeck Montan ...
Roeder Gb. Darmſt
105.25
287.5
87
1061/,
228
16.5
82
123
55.5
126.5
92
104.25
161.5
125
115.5
Rütgerswerke ....
Sachtleben A. G. ..
Schöfferhof=Bind..
Schramm Lackfabr.
Schriftg. Stempe .
Schucker: Elettr.. .
Schwarz Storchen.
Siem Glasinduſtr.
Siemens & Halsfe.
Strohſtof i. Ver...
Südd. Immobilien
„ Zucker=AG
Spenska Tändſtick
Tellu =Bergbau
Thür. Lie .=Geſ...
Tucher=Brauerei.
Anterfr. Krs.=
Elei=
tr.=Ver
Veithwerfe
Ver. . Chem. Ind.
Gummifabri
Berlin= Fran 1
Laurahütte
„ Stahlwerte
„ Ultramarin . .
„ Zellſt. Berlin.
Vogtländ. Maſchin
Voig t & Haeffner.
Wayß & Freytag.
Wegelin, Rußfabri
Werger Brauerei
Zellſtoff. Aſcha ffbg.
Memel. . . . . .
Waldho
Allianz u. Stuttg.
Verſicherung .. .
Frkft Aſig.Verſ.=G
Frankona Rück= u.
Mitv. . . . . . ..
Mann h. Berſich. . .
91
191
354
100.5
122.75
239
165.5
396
217
81
144
23
118
02.5
102
3.
189.5
112
68
221.5
101.5
119
203
149
253
245
Rf
[ ← ][ ][ → ]
Nummer 167
33jähr. kräft. Mann
Oe
ſucht Arbeit, gleich
WEIBLICH
Junge Stenotypiſtin
ſucht Anfangsſtellg.
Angeb. unter M 86
an die Geſchäftsſt. (*
Junge Dame, perfett
in dopp. u. amerik.
Buchf., Lohn=, Steuer
u. Mahnweſ., ſ. paſſ
Stelle. Ang. u. M 98
an die Geſchäftsſt. (
Fräulein, 18 Jahre,
ſchöne Handſchrift,
Schreibmaſch.,
Ste=
nograph. ſucht Stell.
auf Büro o. in
Ge=
ſchäft. Offert. unt.
M. 73 a. d. Geſch. (
Ehrliches
braves Mädchen
ſuchttagsüb. Beſchäft.
Angeb. unt. M 101
Geſchäftsſtelle.
Frl., 18 J., geb., m.
all. Hausarb. vertr.,
ſucht paſſ.
Wirkungs=
kreis i. gt. Haus a.
zu Kindern o. Arzt.
Off. u. M. 74 Geſch.*
Frau geht waſchen
u. putzen. Angeb. :1.
W. 77 a. d. Geſch.”
Ehrl. fleiß. Mädch.
mit gut. Zeugniſſen
ſucht Stell. bei gut
Behandl. Angeb. u.
M. 90 a. d. Geſch(:
Monaksſtelle
tägl= einige Stund.
geſucht. Angeb. unt
M. 70 a. d. Geſch. (*
Beſſ. Mädchen
ſucht Stell. zu 2 ält.
Perſ., ev. auch ein
Herrn,
Off.
u. M. 72 Geſchſt. (
Junge Frau ſucht
Beſchäftigg. vor= u.
nachm., am liebſt.
Haush. o. Gart. Off.
u. M. 60 Geſchſt. (*
Schneiderin
welch. Art. Ang. u.
M. 58 a. d. Geſch. (*
Stud., ſich. Fahrer,
ſucht i. Aug. o. Okt.
Stellung als
Chauffeur
für Sommer=Reiſe.
Verpfleg. kann ſelbſt
bez. werden. Ang. u.
K. 111 a. d. Geſch. (*
Vfe
OM
WElBLICH
Tücht, gutempfohl
Flickerin
geſucht Karp
Ludwigſtraße 20.
Eine perfekte.
Büglerin
ſow. eine Anfängerin
ſof. geſ. H. Front & Co.
Schulſtraße 9.
aus guter Familie für
ſofort geſucht.
Koffer=Arnold
Grafenſtraße 23.
Sfenokypiſtin
beſonders mit der
Regiſtratur
vertraut, zum
Ein=
ritt per 1. 7. 1929
geſuchl.
Schriftl. Angeb. m.
Zeugnisabſchr. unt.
N. 68 Geſch. (10115
Mädchen
für den Haushalt
geſucht.
Pankratius=
ſtraße 25. Laden. (*
Ehrliches fleißiges
Mädchen
mit Empf. 3 bis 4
mal wöch. tgsü. geſ.
Wittmannſtr. 42,p. (*
noch Kunden an, Tüchtiges, ehrliches
pro Tag 3 ℳ. Ang. Mädchen mit guten
u. M. 59 Geſchſt. (*
Aelt. chriſtl. Mädch.,
ſeither in Stellung.
ſucht ſtundenw.
Be=
ſchäftigung. Ang. u.
M. 95 Geſchäftsſt. (
Mädchen, 19 Jahre.
ſucht Stelle in kl.
Haushalt. Ang. unt.
M. 94 Geſchäftsſt. (*
Perf. Schneiderin,
auch
Weißzeugnähe=
rin, ſucht noch einige
Kunden. Ia Referz.
vorh. Ang. u. M.107
a. d. Geſchäftsſt. (*
Tücht arbeitsfrohes
Fräulein, i. Haush.
bew., mit gut.
Koch=
kenntniſſen ſow. mit
d. Krankenpfl.
ver=
traut, ſucht St. als
Stätze
i. gutgeführt. Hauſe,
wo Hilfe für grobe
Arbeit vorh. Angeb
u. M. 105 Geſchſt. (*
Aelt. Fräul., ſparſ.
u. tücht. im Haush.
m. gut. u. langjähr.
Zeugn., ſucht Stelle
als Haushälterin b.
einz. Hrn. od. Dame
Angeb. unt. M. 103
a. d. Geſchäftsſt. (*
MANNLICH
Zeugn. geſ. Stern,
E.=Ludwigſtr. 19, II.*
Lüchtiges
Alleinmädchen
welches in allen
Zwei=
gen des Haushalts
erfahren iſt, wird in
Arzt=Haushalt aufs
Land geſucht.
Waſch=
frau vorhanden.
Ein=
tritt ſofort od. 1. Juli.
Angebotem.
Gehalts=
anſprüchen u. M 112
a. d. Geſchſt. (10142b
Ludwigsplatz 2
(10135)
Ludwigstraße 6
Geb. Fräulein
aus guter Familie
zu 2½jähr. Kind tags
über, evtl. nur vor
mittags, geſ. Angeb.
u. L. M. 755 an die
Geſchäftsſtelle. (10149
MäNMLICH
Alleinmädchen
zum 1. Juli geſucht.
Kenntniſie im Kochen
u. Hausarb. erforder
lich, Zeugniſſe. Hilfe
für Waſch. u. Putzen
vorh. 2Erw., 2 Kinder
v. 6u. 10 J.
Moſer=
ſtraße 11, 1. St. (
Tüchtiger Junge,
welch. d.
Schmiede=
handwerk erlernen
will, oder jüngerer
Geſelle kann ſofort
eintreten. Koſt und
Wohn. im Hauſe b.
Joh. Hartmann,
Schmiedemeiſter,
Rohrbach
Poſt Reichelsheim.
Kreis Erbach i. O.
(10047b)
MARGARINE
VERTRETUNG
Führendes Werk der Margarinebranche, nicht zum Konzern gehörig,
sucht zum Besuch der Kolonialwarengeschäfte und Bäckereien einen gut
eingeführten, tüchtigen
VERTRETER
für Darmstadt und Umgegend. — Bewerber, die mit dem Verkauf des
Artikels Margarine bereits vertraut sind, werden bevorzugt. — Angeb.
mit Angab. von Reter, unt. M 96 an die Geschättsst. ds. Bl. erb. 10128b
Herrenfriſeur
la Bubikopfſchneid.
Onduleur u. Farber
ſucht ſof. Stell. Off
mit Lohnangabe u.
M. 89 a. d. Geſch.
Junges, ſauberes
Mädchen
Beaufſicht, eines
Kindes tagsüb. geſ.
Köhler, Beckſtr. 67,p.*
Tücht. Servierfräul.
ſofort geſucht.
Reſt. Ratskeller,
Obergaſſe 3.
Für unsere Stoff- und Gardinen-
Abteilung suchen wir eine
UrMihiass, Vorkädterin
Vorläufg schrittl. Offerten mit
Lichtbild, Zeugnisabschriften und
Referenzen erbeten an (10146
Ehape Akt.-Ges., Grafenstr. 231.
Jüngere, perfekte
Stenotypistin
zum ſofortigen Eintritt
geſucht, bevorzugt ſolche, die ſchon in
Maſchinenfabrik tätig war. (10064b
Motorenfabrik Darmſtadt
Aktiengeſellſchaft.
Zum 15, Juli, evtl. 1. Auguſt I. J. wird die
Stelle einer
Sekretärin
der Heſſiſchen Apotheker=Kammer frei.
Ge=
fordert wird einwandfreies Stenographieren
und ſtenograph. Protokollaufnahme, gute
Kenntnis von Aktenführung.
Bewerbe=
rinnen werden gebeten, ihrem Angebot
Gehaltsanſprüche, ſowie Photographie und
Zeugniſſe über ſeitherige Tätigkeit
bei=
zufügen Beibehaltung des Wohnſitzes in
Darmſtadt evtl. möglich. Perſönliche Be=
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Dienstag, den 18. Juni 1929
Geite 13
der Naut
28)
Roman von Max Brand.
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(Nachdruck verboten.)
Langleys dürre Krallen berührten ſeine Schulter. „Ihr wißt
doch noch — vergangene Nacht” flüſterte er haſtig, „ſeid Ihr auf
ine Minute draußen geweſen. Jerry, der drehte den Kopf nach
mir, er lag juſt, wie er jetzt liegt, und ich ſag’, Jerry, ſag’ ich,
kann ich irgend was für Euch tun . . .?"
Mac Strann faßte nach Haw=Haws Hand und drückte ſie,
„Ihr wart ſein Freund,” murmelte er, „ich weiß es.”
Haw=Haws Zuverſicht nahm zu: „Und Jerry”, fuhr er fort,
„ſagt zu mir: ,Haw=Haw”, ſagt’ er zu mir, altes Haus, Ihr könnt
für mich nichts mehr tun. Ich geh’ um die Ecke — und bald!
Aber wenn ich hin bin, dann ſeht dazu, daß Ihr Mac und Barry
auseinanderhaltet!” Und ich ſag’ ihm drauf: „Warum denn,
Jer=
ry?” ſag’ ich. Sagt’ Jerry: „Weil Barry ihn auslöſchen wird,
wie er mich ausgelöſcht hat!” ſagt” er. Sage ich: „Ich will tun,
was ich kann, um die beiden auseinanderzuhalten, ſag’ ich, „aber
wollt Ihr, daß dem Mann, der Euch umgebracht hat, kein Haar
gekrümmt wird?” Sagt’ er: Oh, Haw=Haw, ſagt! Jerry, ich
werd’ nicht ruhig ſchlafen können, ich werd keine Ruhe in meinem
Grab haben, ſolang’ ich nicht weiß, daß Barry zum Teufel
be=
fördert worden iſt. Aber ich bitt: Euch um Gottes Himmels
Wil=
len,” ſagt” er, „Mac darf nicht erfahren, wie mir zumute iſt, denn
ich weiß, wenn er’s erfährt, bindet er mit Barry an, undes wird
ihm gehn, wie mir’s gegangen iſt.”
Mac Strann drückte Haw=Haws Hand ſo ſtark, daß er ſie faſt
zerquetſchte.
„Nachbar,” ſage= er, „könnt Ihr darauf ſchwören?”
„So wahr mir Gott helfe!”
„Dann”, ſagte Mac Strann, „werd’ ich’s andern überlaſſen
müſſen, Jerry zu begraben. Ich werd’ ſie bezahlen, wie ſich’s
gehört, aber wir haben was anders vor. Wo hat ſich dieſer
Barry hinverkrochen?”
„Der hat ſich nicht verkrochen” ſchrie Haw=Haw, den das
Uebermaß der Gefühle faſt erſtickte. „Der Narr der, der
ver=
dammte Narr! Unten in OBriens Schankzimmer ſitzt er und
wartet auf Euch. Jawoll, Mann, er wartet, ob Ihr Euch traut.”
Mac Strann gab keine Antwort. Er warf einen letzten Blick
auf Jerrys friedvolles Geſicht und ſprang zur Tür. Haw=Haw
wartete, bis ſie hinter ihm ins Schloß gefallen war, dann wickelte
er ſeine langen Arme um ſeinen eigenen Körper — er bog ſich
un=
ter einem ſchweigenden Lachkrampf —, und eilte mit langen
Schritten Mac Strann nach.
Siebzehntes Kapitel.
Buck bewerkſtelligt ſeinen Rückzug.
Fatty Matthews war aus dem Sterbezimmer in die
Schank=
ſtube hinuntergeeilt. Allgemeines Schweigen empfing ihn. Alle
Augen waren immer noch auf die ruhige Geſtalt im äußerſten
Winkel des Zimmers gerichtet. Schwer atmend trabte Fatty zu
dem Mann hin. In Brownsville hieß es immer, nur zwei Dinge
könnten den fetten Konſtabler in Trab bringen, die Mündung
eines Revolvers und die Ausſicht auf einen Trunk. Aber alle
Regeln haben eine Ausnahme. Als er Barry erreicht hatte, ſchlug
er ihm mit ſeiner ſchweren Hand auf die Schulter. Vielmehr,
er wollte ihm auf die Schulter ſchlagen, aber es war, wie wenn
der Schatten ſeiner Hand genügt hätte, Barry zu warnen. Die
Hand fiel nieder und fiel ins Leere. Unmerklich war Barry auf
ſeinem Stuhl zur Seite geglitten. Man ſah es nicht, er ſchien ſich
nicht gerührt zu haben, und doch war ſeine Schulter auf
irgend=
eine rätſelhafte Art der plumpen Fauſt des Konſtablers
ausge=
wichen. Sie ſchlug dumpf auf eine Stuhllehne auf, und der
Konſtabler ſtieß einen wilden Fluch aus.
„Fremder,” ſagte er hitzig, „ich will Euch bloß eines ſagen.
Eben hat droben Jerry Strann die Augen geſchloſſen. In zehn
Sekunden wird Mac Strann hier unten ſein, um nach einem
gewiſſen Jemand zu ſehen, und das ſeid Ihr!”
Er trat zurück und verſuchte ſein Schnaufen zu verſtecken,
indem er ein Liedchen trällerte. Barry rührte ſich nicht. Er flocht
mit geſchickten Fingern an ſeinem Zügel weiter.
„Ich kann einen Doppelknoten, der den meiſten neu iſt,”
ſagte er, „wollt Ihr zuſchauen, wie er geſchlungen wird?”
Der Konſtabler wendete ſich den Zuſchauern zu:
„Jungens,” rief er aus und fuchtelte mit den Armen, „der
iſt nicht richtig im Kopf. Habt ihr gehört, was er geſagt hat?
Ihr wißt jetzt, daß ich ihn gewarnt habe, wie ſich’s gehört. Wenn
wir ihn hier in Brownsville beerdigen müſſen, bin ich dann ſchuld?
Weiß Gott nicht!‟ Er trat an den Schanktiſch und hämmerte
mit der Fauſt darauf. „OBrien, was zu trinken, in aller
Hei=
ligen Namen.”
Das war ein Vorſchlag, der auch den übrigen Anweſenden
angeſichts der allgemeinen unbehaglichen Spannung willkommen
war. Sie drängten an den Schanktiſch. Während die Gläſer
klapperten, ging Buck Daniels langſam das Zimmer entlang, bis
er bei Barry anhielt. Sein Geſichtsausdruck war rätſelhaft.
Nie=
mand konnte erraten, wie ihm zumute war, höchſtens wenn unter
den Anweſenden einer war, der ſchon einer Hinrichtung
beige=
wohnt hatte. Bei Dan Barry angelangt, machte er halt und
blickte auf die geſchmeidigen Finger hinunter die eifrig bei der
Arbeit waren. Barry hatte einen anderen Platz eingenommen,
er kehrte jetzt der Tür und allen Anweſenden das Geſicht zu.
Buck Daniels ſtand ihm gegenüber. Das Pferdehaar in Barys
Fingern glitt gleichmäßig hin und her durch die ſchon fertigen
Maſchen. Daniels betrachtete die geſchäftigen Hände mit großer
Aufmerkſamkeit. Sie waren ſchlank, zart, mit ſpitz zulaufenden
Fingern, wie die Hände eines ſechzehnjährigen Mädchens.
„Dan,” ſagte Buck, und ſeine Stimme zitterte wie eine
an=
geſchlagene Saite, „Dan, ich habe die ganze Zeit an etwas
ge=
dacht, und jetzt hab’ ich meinen Entſchluß gefaßt, ich muß dir’s
ſagen.”
Barry blickte langſam zu ihm auf. Er ſchien überraſcht.
Buck Daniels Geſicht war tödlich bleich. Er hatte eine Hand
auf die Tiſchplatte geſtemmt und beugte ſich herunter, ſo daß ſein
Geſicht mit dem Barrys faſt in gleicher Höhe war.
„Barry,” ſagte er, „ich frage dich zum letztenmal, willſt du
dich auf deinen Gaul ſetzen und mit zu Kate Cumberland
zurück=
kommen?"
Dan lächelte ſanft und entſchuldigend, wie immer.
„Ich ſehe nicht, wie’s möglich ſein ſoll Buck.”
„Dann”, preßte Buck zwiſchen den Zähnen heraus, „will
ich dir mal etwas ſagen, Menſch, — von allen verlogenen Hunden
auf der Welt biſt du der verlogenſte und verkommenſte und
ſchä=
bigſte, daß ich dir’s nur ſage! Menſch, es gibt kein Wort, das
für dich hinreicht! Nimm das dafür!“
Seine Hand, die auf den Tiſch geſtützt war, ſchnellte hoch und
traf Dan Barry auf die Wange. Beinahe im ſelben Augenblick
drehte ſich Buck auf dem Abſatz herum und machte zwei oder
drei Schritte nach der Mitte des Raumes zu.
Da war kein einziger, der Buck Daniels Worte nicht gehört
und nicht den Schlag geſehen hätte. Und es war keiner unter
ihnen, dem nicht mindeſtens erzählt worden war, wie der ſchlanke
junge Fremde Jerry herausgefordert und über den Haufen
ge=
ſchoſſen hatte. Es war an derſelben Stelle geſchehen. Ein
Aech=
zen ging durch die Stube, als hätte alle Anweſenden zu gleicher
Zeit die ſchwerſte Atemnot an der Kehle gepackt. Und wie auf
Verabredung ſtrang jeder, der ſich mit Daniels und Barry in
einer Linie befand, zur Seite und drückte ſich gegen den
Schank=
tiſch oder gegen die Wand. Ihre Augen klebten wie verzaubert,
unverwandt an Barrys Geſicht. Daniels” fünf Finger waren —
weiß gegen das flammende Rot der Wangen — noch deutlie
darauf zu ſehen, alle waren zunächſt tödlich erſchreckt geweſen, jetzt
waren ſie verblüfft; denn Dan Barry ſaß bolzengerade auf
ſei=
nem Stuhl und ſtarrte mit verwunderten Augen um ſich. Seine
rechte Hand ſchwebte, wie plötzlich erſtarrt, über dem Kolben des
Revolvers in ſeinem Halſter. Jeder wartet auf den Augenblick,
wo dieſe Hand in Bewegung kam, die ſchlanken Finger den
Kol=
ben packten und mit einem Ruck die Waffe herausgeriſſen wurde;
ſie warteten auf das Aufblitzen des ſtählernen Laufs, den Knalk,
das dünn aufpuffende Rauchwölkchen, ſie warteten auf den
Augen=
blick, wo Buck Daniels wankte und mit dem Geſicht nach unten
auf den Boden ſchlug.
Aber die Hand bewegte ſich nicht. Und Buck Daniels? Mit
dem Rücken gegen den lauernden Tod gewendet, blieb er ſtehen,
wo er ſtand, holte Tabak und Papier aus der Taſche und rollte
ſich in aller Ruhe eine Zigarette. Als er fertig war, langte er
nach ſeiner Hüfttaſche.
Plötzlich kam Bewegung in Dan Bary. Seine Hand ſchoß
nach ſeiner Waffe hinunter. Er lehnte ſich im Stuhl vor. In
ſeinen Augen ſchwelte das bösartige gelbe Licht. Buck Daniels
zog die Hand aus der Hüfttaſche. Er hielt nichts als ein
Streich=
holz zwiſchen den Fingern. Er hob den Fuß, ſtrich mit dem
Zündholz über den Abſatz, ein blaues Flämmchen huſchte auf,
und Buck zündete gelaſſen ſeine Zigarette an. Dann ſtelzte er
in herausfordernder Haltung aus der Tür.
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