Einzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
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Nummer 166
Montag, den 17. Juni 1929.
192. Jahrgang
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Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fälli jeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbank.
Das Ende der polikiſchen
Beierkags=
ftimmung in England.
* London, 16. Juni. (Priv.=Tel.)
Die arbeiterparteiliche Regierung hat in Tagen ihrer
Amts=
zeit eigentlich nur erfreuliche Dinge zu hören bekommen. Sie
wird auch noch für eine ganze Reihe von Monaten aller
Voraus=
ſicht nach nicht mit ernſten Exiſtenzſorgen zu kämpfen haben. Aber
die politiſche Feiertagsſtimmung, die bis jetzt vorherrſchte,
be=
ginnt doch langſam wieder nüchternen Erwägungen Platz zu
machen. Innerpolitiſch beginnt ſich bereits die neue Front zu
bilden. Lloyd George hat in ſeiner Donnerstagrede dem Kabinett
klar die Linie vorgeſchrieben, über die es nicht ungeſtraft
hinaus=
gehen kann. Immerhin bleibt beachtenswert, daß er zunächſt eine
Forderung auf die Wahlrechtsreform nicht anmeldete, ſei es, weil
man bei den Liberalen wirklich einſichtig genug iſt, die
Be=
kämpfung der Arbeitsloſigkeit als für die Nation wichtiger
anzu=
ſehen als die reine Parteifrage der Wahlreform, ſei es aus dem
Grunde, weil vorläufig über die Form der Wahlreform noch
keine Einigung beſteht.
Von der konſervativen Seite her iſt es vorläufig Churchill,
der die Linie der Duldung der Regierung abzeichnete und mit
der Forderung der Beibehaltung der Mac Kenna=Zölle für ſpäter
ernſten Konfliktſtoff ankündigte. Die offizielle Formulierung des
Standpunktes der Partei durch Baldwin ſteht zwar noch aus,
wird ſich aber der Sache nach von den Churchill’ſchen
Forderun=
gen kaum unterſcheiden. Für den Augenblick ſogar wichtiger ſind
die Forderungen aus den eigenen Reihen der Arbeiterpartei oder
wichtiger der Gewerkſchaftsbewegung heraus. Die Bergarbeiter
erwarten von dieſer Regierung Taten und ſchnelle Taten, da die
regionalen Arbeitszeitabkommen alle bis ſpäteſtens Ende des
Jahres ablaufen. Sie wollen außerdem bereits zollgeſetzliche
Zu=
ſicherungen für eine große Julitagung. Hier wird viel von der
Art der Behandlung durch die Regierung abhängen, ob ſich die
Bergbaufrage ſchon jetzt als ſchwere Belaſtung erweiſt, entweder
durch Oppoſition der beiden bürgerlichen Parteien oder durch
ernſte Verſtimmung eines Teiles der eigenen Gefolgſchaft.
Für die Dauerhaftigkeit der Regierung werden dieſe
innen=
politiſchen Vorgänge entſcheidend ſein. Natoinalpolitiſch weit
bedeutſamer ſind dagegen die außenpolitiſchen Fragen. Auch hier
ſcheint die Sonne im Augenblick nicht ganz ſo hell. Jedenfalls
nicht vom Standpunkt der bürgerlichen Kreiſe, und deren Politik
wird Macdonald wahrſcheinlich mehr oder weniger treiben
müſſen. Die Sorge um die Entwicklung in Indien muß ſich mit
jedem Tag verſtärken, denn am 31. Dezember läuft das
Ulti=
matum Ghandys auf Gewährung der Selbſtverwaltung ab. Es
bleibt eine ernſte Drohung, wenn es auch nicht ſo wörtlich zu
nehmen iſt.
Südafrika hat durch ſeine Parlamentswahlen eine ſchwere=
Enttäuſchung gebracht — nicht für die Arbeiterpartei allerdings,
wenn ſie noch in der Oppoſition ſtände — General Herzog iſt
entgegen allen Erwartungen und allen Hoffnungen Wahlſieger
geblieben und wird auf der nächſten Reichskonferenz wiederum
die ſüdafrikaniſche Union als Miniſterpräſident vertreten, ein
nicht ganz ſchmerzloſer Vorgang, wenn es auch vorläufig nur
Nadelſtiche ſind, denen britiſches Preſtige und britiſche Macht in
Südafriba ausgeſetzt ſind. Aber allein die Flaggenfrage mit dem
Verſchwinden des kleinen „Union Jack” in der Ecke des
Vier=
provinzen=Wappens der ſüdafrikaniſchen Union erhält die
Ver=
ſtimmung wach, da nun an eine Abänderung ebenſowenig zu
denken iſt wie an die vor kurzem noch erhoffte Annullierung des
Handelsvertrages mit Deutſchland. Kanada daneben will zu
einer möglichſt engen Verſtändigung mit den Vereinigten
Stag=
ten kommen und wird in den kommenden engliſch=omerikaniſchen
Verhandlungen, wenn ſie erſt einmal das Stadium der
beider=
ſeitigen Feſtſetzung der Flottenſtärke erreicht haben, einen Druck
im Sinne des Ausgleichs ausüben, der zum mindeſten taktiſche
Schwierigkeiten bereiten dürfte.
Zuſammenkunft Macdonalds mit dem amerikaniſchen
Boiſchaffer.
TU. London, 16. Juni.
Nach Beendigung der heutigen Ausſprache zwiſchen
Mac=
donald und dem amerikaniſchen Botſchafter General. Dawes
wurde von Macdonald folgender Bericht ausgegeben: „Wir
hat=
ten eine Beſprechung über die gegenwärtige Lage in der
Flotten=
abrüſtung, ſoweit ſie ſich auf die Vereinigten Staaten und
Groß=
britannien bezieht. Die Ausſprache war privater und allgemeiner
Art, aber im höchſten Grade zufriedenſtellend. Seine Exzellenz
beabſichtigen, auf dem Bankett der Pilgrim=Sieger am Dienstag
abend auf die Frage Bezug zu nehmen. Es iſt beabſichtigt, daß
dieſe Erklärungen den Beginn der Darſtellungen bringen ſollen.”
Nordiſch=deutſche Woche für Kunſt und Wiſſenſchaft.
Kiel, 16. Juni.
Der norddeutſche Univerſitätstag begann am Sonntag,
vor=
mittags 9 Uhr, mit einem Univerſitäts=Gottesdienſt in der St.
Nikolgikirche. Die Feſtpredigt hielt Univerſitätsprofeſſor Dr. D.
Rendtorff. Die Kieler Singſchar unter Leitung von Dr.
Hoffmann gab die muſikaliſche Umrahmung. Um 10.30 Uhr
be=
gann der Feſtakt der Schleswig=Holſteinſchen
Univerſitätsgeſell=
ſchaft in der Oſtſee=Halle. Geführt vom Rektor der Kieler
Uni=
verſität Prof. Koſſel und Dr. Schifferer zogen die 22 Rektoren
der deutſchen Univerſitäten in ihrer Feſttracht in den Feſtſaal
ein und Koſſel und Schifferer übernahmen den Vorſitz. Dr.
Schifſerer und Prof. Koſſel begrüßten die Verſammlung, worauf
der norwegiſche Geſandte, in Berlin, Exzellenz Scheel, im
Namen der vier nordiſchen Reiche dankte. Von Dr. Streſemann
war ein Begrüßungstelegramm eingetroffen, in welchem der
Miniſter der Tagung ſeine Glückwünſche ausſpricht und
bedau=
ert, daß er ſelbſt in Kiel nicht zugegen ſein könne. An Stelle von
Dr. Streſemann ſprach Reichsminiſter Dietrich. Er würdigte
in herzlichen Ausführungen die kulturellen und wirtſchaftlichen
Werte der nordiſchen Völker und Staaten und ſprach den Wunſch
aus, daß die Beziehungen zniſchen ihnen und dem deutſchen
Volke ſich ſtets zum gegenſeitigen Nutzen entſvickeln möchten.
Vom Tage.
Im großen Kongzeßſaal der Kölner Meſſe fand die diesjährige
Hauptverſammlung des Rheiniſchen Städtetages
ſtatt.
Baron Klaus Zorn von Bulach hat an die Zeitungen einen
Brief gerichtet, in dem er die Behauptung des Autonomiſtenführers
Noos, dieſer habe nie ein Plebiſzit befürwortet, in Abrede ſtellt.
Roos habe im Gegenteil bei der Gründung der Elſäſſiſchen
Landespar=
tei im April 1927 ein Plebiſzit gefordert, welche Forderung
zu einer heftigen Diskuſſion geführt habe.
Der Generauditor Weinarek, Präſidialchef im Miniſterium für
nationale Verteidigung in Prag, hat einen achtwöchigen
Zwangs=
urlaub antreten müſſen. Wie verſichert wird, hängt dieſer
Zwangs=
urlaub nicht mit der Spionageaffäre Falout zuſammen; es ſoll ſich
vielmehr um eine neue Spionageaffäre handeln.
Präſident Hrover hat mirgeteilt, daß das am 30. Juni
ab=
ſchließende Haushaltsjahr einen Eiynahmeübſerſchuß
von hundert Millionen Dollar aufweiſen werde, der nach dem
vorjäh=
rigen Beiſpiel zu Steuerermäßigungen verwendet werden würde.
Der Kirchenſtreit in Mexiko ſcheint doch noch nicht
end=
gültig beigelegt zu ſein. Wenigſtens hat nach einer Meldung aus
Mexiko Erzbiſchof Flores die Zeitungsmeldung dementieren laſſen, daß
mit der mexikaniſchen Regierung bereits eine vollkommene Einigung
über das mexikaniſche Kirchenſtatut erzielt worden ſei.
Nach einer Meldung des Temps” aus Konſtantinopel teilen die
dortigen Zeitungen mit, daß Trotzki von der engliſchen Regierung
die Einreiſe=Erlaubnis nach England erhalten habe.
Moreau über den Youngplan.
EP. Paris, 16. Juni.
Die franzöſiſchen Delegierten an der
Sachverſtändigenkonfe=
renz, Moreau und Parmentier, haben an Poincaré einen langen
Brief gerichtet, in dem ſie gewiſſermaßen den Mechanismus des
Youngplanes mit Bezug auf Frankreich auseinanderſetzen. Der
Brief ſtellt feſt, daß die Wiederaufbaukoſten Frankreichs ſich auf
102 Milliarden Franken beliefen. Wenn man die Vorleiſtungen
Deutſchlands mit 4 Milliarden Reichsmark anrechne, ſo ergebe
ſich, daß Frankreich von Deutſchland abſchließend 138 Milliarden
Franken erhalten werde, alſo mehr als die Wiederaufbaukoſten
betragen. Wenn man aber die Schulden an Amerika und
Eng=
land berückſichtige, würden für die Reparationen nur 42
Mil=
liarden Franken übrig bleiben. Außerdem würden die
Kriegs=
penſionen ganz zu Laſten Frankreichs gehen.
Moreau und Parmentier kommen ferner zu dem Schluß, daß
Frankreich infolge der gegenwärtigen Formulierung der
Siche=
rungsklauſel nie gezwungen werden könne, größere Beträge an
England und Amerika zu bezahlen als es von Deutſchland
er=
halten werde. — Großes Gewicht legt Moreau den
Beſtimmun=
gen über den ungeſchützten Teil der deutſchen Zahlungen bei. Da
für dieſe die Reichsbahn garantiere, werde es Frankreich leicht
möglich ſein, dieſen Teil zu mobiliſieren.
In dieſem Expoſé fällt vor allem auf, daß Moreau den
fran=
zöſiſchen Anteil an den deutſchen Vorleiſtungen nur auf 4
Mil=
liarden Mark beziffert. Nach der offiziellen Darſtellung der
Reparationskommiſſion betrugen aber die Vorleiſtungen 11
Mil=
liarden Reichsmark, ſo daß nach dem Verteilungsſchlüſſel von
Spa mindeſtens 5 Milliarden Mark auf Frankreich entfallen
muß=
ten. Die engliſchen Schätzungen haben allerdings die
Vorleiſtun=
gen auf 26 Milliarden Mark beziffert, während die Schätzungen
der deutſchen Regierung auf 52 Milliarden lauten.
Die Ueberleitung vom Dawes= zum Youngplan."
TU. Paris, 16. Juni.
Zur Ueberleitung vom Dawes= zum Youngplan wird ein
Ausſchuß gebildet werden. Man rechnet mit ſeinem
Zuſammen=
tritt früheſtens in der zweiten Julihälfte. Der
Organiſations=
ausſchuß für die Internationale Bank dürfte etwa gegen den
15. Juli zuſammentreten. Die Wahl des Bankſitzes unterliegt
den Entſcheidungen der Regierungen. Frankreich und Belgien
würden Brüſſel vorziehen, die Deutſchen fordern Amſterdam, die
Engländer London, während die Amerikaner ſich für Baſel
aus=
ſprechen. Die techniſche Konferenz wird etwa 14 Tage dauern.
Nach Aufſtellung eines vollſtändigen Entwurfes könnte dann die
Diplomatenkonferenz beginnen. Die Regierungsführer werden
ſich, wie u. a. auch der halbamtliche „Excelſior” annimmt,
wahr=
ſcheinlich für Baden=Baden nach dem 15. Auguſt zur Bindung
und endgültigen Annahme des Youngplanes verſammeln und
ſein Inkrafttreten, ferner den Bankſitz und verſchiedene andere
Fragen, wie die Befugniſſe der techniſchen Ausſchüſſe feſtſetzen.
Wenn im Laufe der zweiten Auguſthälfte die Einigung erfolgt,
wird die Bank für Internationale Zahlungen am 1. September
ihre Arbeiten aufnehmen können. Die zur Völkerbundstagung
anweſenden Außenminiſter werden dann die der
Rheinland=
räumung geltenden Fragen zu löſen haben.
Kundgebung des Reichsverbandes der Rheinländer
in Sluttgark.
Stuttgart, 16. Juni.
Nachdem am Samstag ein ſchwäbiſcher Abend die
Teilneh=
mer der Reichstagung der Rheinländer vereinigt hatte, fand am
Sonntag mittag im Hof des neuen Schloſſes eine machtvolle
Kundgebung zur Befreiung von Rhein und Saar ſtatt.
Staats=
präſident Dr. Bolz begrüßte die Verſammlung. Präſident Dr.
Kaufmann gab einen geſchichtlichen Rückblick über Frankreichs
Gelüſte nach dem Rhein und ſagte u. a.:
„Ein waffenloſes Volk ſiegte über einen waffenſtarken Teil.
Es iſt eine wahre Karikatur des Völkerbundes, daß am Rhein
noch immer die Clairons ertönen, der Geßlerzug ſich erhebt und
durch eine fremde, zum Teil ſtarke Beſetzung die deutſche
Weſt=
mark und Kultur bis ins Herz getroffen hat und einer blutenden
Wunde gleicht.”
Die Entſchließung der Verſammlung fordert ſofortige
be=
dingungsloſe Räumung, Ablehnung gewiſſer Gegenleiſtungen
für den Abzug der Beſatzung, Verweigerung jeder Art
Beſonder=
kontrolle und die ſofortige Rüchgabe des Saargebietes an das
Deutſche Reich
Löhnung und Kaufkraff.
Von
Profeſſor Dr. Max J. Wolff, Berlin.
Eine wirtſchaftliche Depreſſion ſuchte man früher dadurch
zu überwinden, daß man durch eine Verbilligung der Produktion
der geſchwächten Kaufkraft entgegenkam und durch die
ermäßig=
ten Preiſe der Kaufluſt einen neuen Anſporn gab. Dazu war es
nötig, die Arbeitslöhne als den wichtigſten Faktor der
Geſtehungs=
koſten herabzuſetzen. Es galt als ſelbſtverſtändlich, daß eine
un=
günſtige Geſchäftslage niedrige Löhne zur Folge hatte, und
ge=
rade darin, daß dieſe Wirkung beinahe automatiſch eintrat, lag
ſchon der Anſatz zur Geſundung, und der erſte Schritt zur
Wie=
derbelebung des Geſchäftes.
Dieſe Erfahrungstatſache wollen die Gewerkſchaften nicht
mehr gelten laſſen. Daß die deutſche Wirtſchaft darniederliegt,
geben ſie zu, aber als Heilmittel empfehlen ſie nicht eine
Ver=
minderung, ſondetn eine Erhöhung der Löhne. Wenn die
Ar=
beiter und Angeſtellten mehr Geld in die Hand bekommen, ſo
wird dadurch nach ihrer Anſicht die Kaufkraft geſtärkt, der Markt
verbreitert und der Abſatz gehoben. Die wirtſchaftliche Kriſis
wird durch Schaffung eines geſteigerten Verbrauches von ſelber
überwunden.
Dieſe Theorie klingt ſehr originell, aber ſie iſt es in keiner
Weiſe, ſondern ſie ſtammt wie die meiſten neuen wirtſchaftlichen
Ideen aus Amerika. Dort iſt ſie auch bis zu einem gewiſſen
Grade richtig. Drüben liegen die Verhältniſſe ſo, daß man das
Problem ausſchließlich von der Seite des Abſatzes betrachten
darf. Die Vereinigten Staaten ſind ein autonomes
Wirtſchafts=
gebiet. Sie ſind weder auf den Bezug ausländiſcher Rohſtoffe
angewieſen, noch iſt ihre Proſperität durch die Ausfuhr in andere
Länder bedingt. Die Erhaltung des inneren Marktes, der
zu=
gleich die Produktionsmittel liefert, und die Fertigfabrikate
auf=
nimmt, iſt für ſie von ausſchlaggebender Bedeutung. Sie haben
einen beiſpielloſen Aufſtieg hinter ſich und dürfen damit rechnen,
daß dieſer ſich, wenn auch in einem gemäßigteren Tempo, dauernd
fortgeſetzt, und höchſtens durch vorübergehende wirtſchaftliche
Kri=
ſen zeitweilig unterbrochen wird. Unter dieſen Umſtänden kann
eine Theorie richtig ſein, die in erſter Linie eine Erſchlaffung der
Kaufkraft zu vermeiden ſucht, die alles daran ſetzt, die
vorüber=
gehend erſchütterte Aufnahmefähigkeit des Konſumenten zu
er=
halten. Man gewährt ihm gewiſſermaßen einen Vorſchuß auf die
größere Wohlhabenheit, die er von der künftigen wirtſchaftlichen
Entwicklung mit Sicherheit zu erwarten hat.
In Deutſchland liegen die Verhältniſſe leider ganz anders.
Wenn bei uns eine wirtſchaftliche Depreſſion beſteht, ſo haben
wir leider nicht, wie die Amerikaner im gleichen Falle, die
Ge=
wißheit, daß ſie in abſehbarer Zeit durch einen neuen Aufſchwung
abgelöſt wird, ſondern wir müſſen ſie auf Jahre hinaus als einen
Dauerzuſtand betrachten, der nur durch langſame und mühevollſte
Arbeit allmählich überwunden werden kann. Es wäre daher für
uns das denkbar Verfehlteſte, in Form von Lohnerhöhungen
einen Wechſel auf eine beſſere Zukunft auszuſtellen, die, wenn ſie
überhaupt kommt, ſicher erſt nach dem Verfalltag dieſes Wechſels
eintreten wird. Mit einer künſtlichen Steigerung der Kaufkraft
kann man wohl eine kuzfriſtige Kriſis überbrücken, aber niemals
eine Notlage kurieren, die auf einer Erſchöpfung des
Volksver=
mögens und auf einer allgemeinen Verarmung beruht.
Das aber iſt die letzte und entſcheidende Urſache für das
Darniederliegen der deutſchen Wirtſchaft. Es fehlt an dem
nöti=
gen Kapital, um die vorhandenen Werke zu betreiben, an dem
Kapital, um die beſchäftigungſuchenden Arbeiter in produktiver
Weiſe zu verwenden. Es genügt nicht, daß arbeitswillige Hände
in reichlicher, ja überreichlicher Zahl vorhanden ſind, ſondern es
bedarf auf den Kopf des Arbeiters eines Betrages von rund
7000 Mark, damit er eine nutzbringende Tätigkeit verrichten kann.
Dieſes Geld iſt in Deutſchland nicht vorhanden, und daher ſtammt
die chroniſche Erwerbsloſigkeit, die letzten Endes mit dem
Man=
gel an Kapital identiſch iſt. Die Arbeit allein ſchafft keine
poſi=
tiven Werte, ſondern dazu gehört auch Kapital, und erſt im Bunde
mit dieſem kann ſie produktiv wirkſam werden. Wenn die
Ameri=
kaner im Fall einer wirtſchaftlichen Stockung — und um mehr
handelt es ſich bei ihrer beneidenswerten ſinanziellen Lage nicht
— die Löhne nicht vermindern, ſondern möglicherweiſe ſogar noch
heraufſetzen, ſo mobiliſieren ſie nur einen Teil ihrer ungeheuren
Kapitalreſerven zugunſten der Käuferſchichten, um durch ihre
Unterſtützung eine vorübergehende Verminderung des Abſatzes
und damit eine Einſchränkung der Produktion zu verhindern,
die eine Erſchwerung für einen erneuten Aufſtieg bedeuten würde.
In Deutſchland gibt es keine Kapitalreſerven, ſondern es
herrſcht die bitterſte Kapitalnot. Die amerikaniſchen Methoden
ſind daher für uns unverwendbar ohne den amerikaniſchen
Reich=
tum, der ſie überhaupt erſt praktiſch durchführbar macht. Ein
wohlhabender Mann hat eben Möglichkeiten, ſich im einer Kriſis
zu behelfen, die für einen Armen nicht in Betracht kommen. Der
eine kann verſuchen, ſie durch verſtärkte Aufwendungen zu
überwin=
den, dem anderen bleibt nichts übrig, als ſich der Geringfügigkeit
ſeiner Mittel anzupaſſen und den Schmachtriemen, ſeinem
Ver=
mögen oder Nichtvermögen entſprechend, enger zu ſchnallen.
Es iſt ja leider unſer Unglück, daß weite Kreiſe bei uns den
vollen Umfang unſerer Verarmung noch nicht begriffen haben
oder — was noch ſchlimmer iſt — nicht begreifen wollen. Vor
allem unter den Gewerkſchaften ſpukt noch immer die Idee von
geheimen Rücklagen, die die Unternehmer irgendwie und
irgend=
wo verſteckt haben. Daher das Verlangen nach „Durchleuchtung
der Induſtrie”, in der Hoffnung, dieſe verborgene Schatzkammer
des Kapitalismus doch noch aufzudecken. Man wird nichts
fin=
den. Es iſt alles hinreichend durchleuchtet, und das Ergebnis
iſt, daß die deutſche Induſtrie tatſächlich über noch weniger Mittel
verfügt, als in den offiziellen Bilanzen ausgewieſen ſind, und
daß ſie infolge der geſteigerten Unkoſten, des Steuerdruckes und
der Dawes=Tribute am Ende ihrer Leiſtungsfähigkeit ſteht.
Die Induſtrie beſitzt keine Reſerven, aus denen auch nur
vor=
übergehend die Koſten einer Lohnerhöhung zwecks Erleichterung
der Marktlage beſtritten werden könnten, ſondern jede
Lohn=
ſteigerung muß mit einer Preisſteigerung beantwortet werden,
denn nur auf dieſe Art können, wie das gerade die Reichsbahn=
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Nummer 166
verwaltung in dieſen Tagen erklärt hat, die dafür erforderlichen
Mittel aufgebracht werden. Das bedeutet, daß die
Lohnempfän=
ger zwar zahlenmäßig mehr Geld erhalten, aber Geld von
ge=
ringerer Kaufkraft, das ihnen keinen Vorteil bringt, deſto mehr
aber zur Entwertung der ſchon ſtark entwerteten Reichsmark
beiträgt.
Wenn Deutſchland durch Lohnerhöhungen geholfen werden
könnte, ſo müßten wir geradezu paradieſiſche Zuſtände haben,
denn in keinem Land ſind in den letzten fünf Jahren die Löhne
ſo oft aufgebeſſert worden, als bei uns. Die Wirkung war aber
in allen Fällen das Gegenteil von der von den Gewerkſchaften
vorausgeſagten. Mit jeder neuen Lohnerhöhung hat ſich die
wirtſchaftliche Lage im allgemeinen, aber auch die der Arbeiter
und Angeſtellten im beſonderen, weiter verſchlechtert. Es iſt
höchſte Zeit, daß man auch in ihren Kreiſen zu der Einſicht
kommt, daß ihnen mit inflationiſtiſchen, die Produktion
verteu=
ernden Löhnen nicht gedient iſt. Wir leben nicht in dem reichen
Amerika, ſondern in dem verarmten Deutſchland, und ſo bleibt
auch dem Lohnempfänger und den anderen Feſtbeſoldeten nichts
übrig, als ſich nach der bedauerlicherweiſe recht ſchmalen Decke
zu ſtrecken.
Eine Beſſerung haben wir nur zu erwarten durch eine
Ver=
billigung der Produktion, durch eine Senkung der Warenpreiſe,
die der Schwäche des inländiſchen Marktes entgegenkommt und
uns gleichzeitig im Ausland wieder konkurrenzfähig macht.
Vor=
ausſetzung dafür iſt, daß die Arbeiterſchaft ihren bisherigen
Kampf gegen die Wirtſchaft aufgibt, daß ſie ſich mit Löhnen
be=
genügt, wie ſie ein verarmtes Land bezahlen kann, in der
Hoff=
nung, daß es in abſehbarer Friſt durch die gemeinſamen
Be=
mühungen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer gelingen wird, die
Zeit der Entbehrungen zu überwinden. Die Opfer, die die
Ge=
genwart erfordert, ſind überhaupt nur tragbar, wenn ſie von
dem geſamten Volk übernommen werden. Schließt ſich ein Stand
davon aus, ſo beſteht keine Ausſicht, aus der Notlage je
her=
auszukommen.
Ein ſpaniſch=franzöſiſcher Freundſchaftsverkrag.
Der franzöſiſche Außenminiſter Briand, hat ſeinen
Auf=
enthalt in Madrid dazu benutzt, um mit der ſpaniſchen
Regie=
rung über einen allgemeinen franzöſiſch=ſpaniſchen
Freund=
ſchaftsvertrag zu verhandeln. Die Unterzeichnung des Vertrages
wird bereits in wenigen Tagen erfolgen. Unterzeichnen wird
die ſpaniſche Negierung, der ſpaniſche Botſchafter in Paris
Quinones de Leon, der an dem Zuſtandekommen des Vertrages
tatkräftig mitgearbeitet hat.
Chur, 16. Juni. Die bekannte Fallſchirmpilotin Elly Tußmar
aus München iſt heute hier bei einem Abſprung aus einem Flugzeug
mit dem Fallſchirm in den Rhein geſtürzt. Fräulein Tußmar war der
Einladung zur Teilnahme an dem heute hier von der Aerogeſellſchaft
veranſtalteten Flugtag gefolgt. Der erſte Abſprung, den ſie vornahm,
glückte. Sie wurde allerdings von dem ſtarken Wind weit abgetrieben,
ſo daß ſie erſt 1000 Meter vom Flugplatz entfernt auf einer Wieſe zur
Erde kam. Der Zweite Abſprung, den ſie mehrere Stunden ſpäter
aus=
führte, hatte einen unglücklichen Ausgang. Der Wind trieb Frl.
Tuß=
mar nach Weſten ab und in den Rhein, von deſſen Fluten ſie
fort=
geriſſen wurde. Die Leiche konnte bis jetzt nicht geborgen werden. Die
Nachricht von dem Unglück verbreitete ſich ziemlich ſpät, da das
Nieder=
gehen der Fliegerin den Blicken der Zuſchauer durch einen Wald
ent=
zogen wurde. Man wurde erſt aufmerkſam, als der Flieger über der
Abſprungſtelle lange Zeit kreiſte und ſo auf das geſchehene Unglück
auf=
merkſam machte.
Welirekord=Segelflieger Schulk ködlich verunglückk.
Stuhm (Weſtpreußen), 16. Juni. Bei einem Ehrenflug über
dem heute eingeweihten neuen Kriegerdenkmal iſt das Sportflugzeug
„Marienburg” abgeſtürzt. Die Inſaſſen, der Weltrekord=Segelflieger
Ferdinand Schultz und ſein Mitfahrer, der Marienburger Segelflieger
Bruno Kaiſer, waren auf der Stelle tot. Das Unglück ereignete ſich
zwiſchen 16 und 17 Uhr. Nach beendeter Feier kreiſte das Sportflugzeug
„Marienburg” des Weſtpreußiſchen Vereins für Luftfahrt in etwa 50
Meter Höhe über dem Denkmalplatz, als zum Entſetzen der nach
Tau=
ſenden zählenden Zuſchauermenge aus bisher nicht geklärter Urſache
die Tragflächen des Flugzeuges ſich vom Rumpfe löſten. Der Rumpf
ſelbſt ſauſte mit großer Geſchwindigkeit ungefähr 50 Meter vom
Denk=
mal entfernt auf den Marktplatz nieder. Die Flieger wurden tot aus
den Trümmern geborgen.
Montag, den 17. Juni 1929
Aus der Landeshaupkſtadi.
Darmſtadt, 17. Juni.
Zuſammenſtoß auf dem Darmſtädter Hauptbahnhof.
Geſtern abend, kurz vor Mitternacht, ſtießen auf dem
Darm=
ſtädter Hauptbahnhof zwei Rangierabteilungen zuſammen.
Da=
bei wurde ein Rangierer ſchwer, wenn auch nicht lebensgefährlich
verletzt. Mit Bruſtquetſchungen und Armverletzungen wurde er
ins Städtiſche Krankenhaus gebracht. Der Sachſchaden iſt
ver=
hältnismäßig gering. — Wie wir erfahren, wurde kurz vorher
ein Packmeiſter eines D=Zuges, der ſich aus dem Wagen
heraus=
beugte, am Kopfe verletzt.
— Heſſiſches Landestheater. Kulturfilmbühne des
Klei=
nen Hauſes. Heute Montag gelangt der große Afrikafilm „Pori”
um 16 und 20 Uhr zum erſten Male zur Vorführung.
Volksvorſtellung „Nitouche‟. Der erfolgreiche
Operet=
enſchlager „Mamſell Nitouche” in der Inſzenierung Renato Mordos
gelangr Mittwoch, den 19. Juni, als Volksvorſtellung zur einmaligen
Wiederholung. In dieſer Vorſtellung ſingt Ellen Philips die Rolle der
Nitouche. Die übrige Beſetzung iſt die der Erſtaufführung.
Muſika=
liſche Leitung: Carl Bamberger.
Das dritte (letzte) Volkskonzert findet unter Leitung von
Generalmuſikdirektor Dr. Böhm am Donnerstag, den 20. Juni, ſtatt.
Es gilt zugleich als Veranſtaltung der Konzertgemeinde der Volksbühne.
— Orpheum — Erſtaufführung der Röder=Revue. Zum heutigen
Beginn des Gaſtſpiels der neuen Röder=Revue Schlag auf Schlag
in etlichen 20 Bildern mit etwa 30 Mitwirkenden, darunter namhaften
Varieté=Attraktionen, wurde an dieſer Stelle wiederholt hingewieſen.
Näheres iſt aus heutiger Anzeige erſichtlich.
Eine Schlindlerin iſt in den letzten Tagen am Werk. Es
han=
delt ſich um ein Mädchen von etwa 19 Jahren, gas angibt, im Auftrag
eines hieſigen Pfarrers zu kommen. Es beſtellt bei Geſchäftsleuten
Varen oder nimmt ſolche gleich ohne Bezahlung in Empfang. Es
han=
delt ſich um ein Mädchen von etwa 19 Jahren, das angibt, im Auftrage
Statur, blaue Augen, breite Naſe, nach innen ſtehende abgenutzte Zähne.
Bekleidet war ſie mit hellem Mantel, blauem Hut, trug helle Strümpfe
und ſchwarze Halbſchuhe. Sachdienliche Mitteilungen werden von der
Kriminalpolizei erbeten.
„Taky ist eine große Freude für jecte
Dame,
es entfernt in wenigen Minuten Härchen und Haarflaum, duftet angenehm
und macht die Haut zart, weiß und geschmeidig. T AK T gehört auf
den Toilettentisch jeder Frau.”
TAKY komt als weiche Creme gebrauchsfertig aus der Tube und
entfernt in 5 Minuten Härchen und Haartlaum. T A KF 1929 erspart Ihnen
die Anwendung des Rasiermessers, welches kratzt und die Huare nur um
s0 schneller wieder nachwachser läßt. TAKF 1929 ist das
Vollkom-
menste, was es auf diesem Gebiete gibt. Es ist frei von jedem
unange-
nehmen Geruch und trocknet nicht ein, daher verwendbar bis zum letzten
Tubenrest. Ein Versuch mit TAKF überzeugt sofort. Keine Dame, die
einmal TAKF gebraucht hat, wird etwas anderes nehmen. Hachen Sie
noch heute einen Versuch
T AKY ist in allen einschlägigen Geschäften erhältlich zum Preise von
M. 2.50 pro Tube. jeder Tube ist ein Garantieschein beigefügt.
General-
vertretung für Deutschland: A. Bornstein & Co., Berlin W 62.
Die 12. Lugang des Banues deütſcher
Zeiwrationstäcter e. 2.,
nein=
fand geſtern vormittag mit einer öffentlichen Bundestagung, verbunden
mit einer Morgenfeier in der Otto=Berndt=Halle, ihren Abſchluß.
Nachdem bereits tags zuvor eine Sitzung des Hauptvorſtandes und der
Bundesleitung die Bundesführer zu ernſter Beratung zuſammengeführt
hatte, wurde am Samstag im roten Saal des Hotels „Zur Traube‟
die Hauptverſimmlung der Mitglieder abgehalten, in der
außer der Erledigung des geſchäftlichen Teiles die Beſprechung einer
ganzen Reihe interner Berufsfragen vorgenommen wurde.
Die geſtrige öffentliche Morgenfeier, an der ſich außer
zahl=
reichen Mitgliedern auch Vertreter der Behörden und verſchiedener
Organiſationen des Handwerks, der Induſtrie und des Handels
teil=
nahmen, vermittelte Feierſtunden im wahrſten Sinne des Wortes,
wurde doch das Programm von Künſtlern von Rang beſtritten und
waren die Ausführungen des Referenten außerordentlich
bedeutungs=
voll und intereſſant. Das Schnurrbuſch=Quartett, bei dem die Herren
Konzertmeiſter P. Schnurrbuſch, Kammermuſiker K. Jäger,
W. Horn und K. Klammer mitwirkten, brachten in wunderbarer
Reinheit und Zuſammenklang Mozarts Streichquartett B=Dur Werk 458
(Adagio — Allegro aſſai) und Borodins Streichquartett I=Dur zu
Ge=
hör. Gobineaus Szene aus „Die Renaiſſance”, die unter der
Spiel=
leitung von Ben Spanier von den ausgezeichneten Künſtlern Ulrich
Arie (Raphael) und Luiſe Glau (Beatrice), Meitgliedern des
Frank=
furter Schauſpielhauſes, aufgeführt wurde, paßte ſich, wie geſchaffen
für dieſe Veranſtaltung, vorzüglich in den Rahmen der Morgenfeier
ein. Maler Peter Nöhr=Frankfurt a. M. zeichnete für das in Farbe
und Zuſammenſtellung gleich wirkungsvolle Bühnenbild.
Der Bundespräſident Herr Hemming nahm Gelegenheit, die
Teilnehmer an der Morgenfeier herzlich willkommen zu heißen und in
kurzen Ausführungen eine Definition von dem Dekorationsmalerberuf
zu geben, wobei er unterſtrich, daß im Gegenſatz zu früher, wo die
„Stilnachahmung” alles war, heute der Ruf nach ſelbſtändigem Stil
— eines Zeit=Eigenſtils — durchdringt, wobei der Beruf auf die
Pflege der kulturellen Belange beſonderen Wert lege. Es ſei zu
hof=
fen, daß der Beruf in weit höherem Maße als ſeither ein wichtiges
Glied im Bauweſen darſtellen werde. Gerade für den Dekorationsmaler
gelte Goethes Wort: „Wer immer ſtrebend ſich bemüht, den können
wir erlöſen”. — Ueber
„Handwerk und Gegenwart”
referierte Dr. Haxtlaub, Direktor der Städtiſchen Kunſthalle in
Mannheim. Ausgehend von der Ausſtellung in Mannheim „Das
ewige Handwerk”, durch die neue Klärung geſchaffen wurde und durch
die die „Handwerkskunſt im Zeitalter der Maſchine” als etwas
Dauern=
des, Bleibendes bewieſen wurde, gab er zunächſt Grundſätzliches
über das Handwerk im allgemeinen und das Kunſthandwerk im
beſon=
deren. Es gäbe, ſelbſt wenn in weiten Kreiſen der Sinn für den
ein=
zigartigen Reiz des Manuellen verloren ſei, noch Sonderwerte des
Handwerks, die die Perſönlichkeit, das Individuelle berückſichtigen.
Gerade das Malerhandwerk ſei geſtaltendes Kunſthandwerk und gehöre
ſeines Erachtens zur „angewandten Kunſt‟ Eine Kriſis im
Maler=
handwerk werde überwunden. Das Malerhandwerk, das mit der
brei=
ten Maſſe verbunden ſei, habe ſich den Forderungen der Zeit ſchnell
angepaßt; von einer Mechaniſierung und Schabloniſierung ſei man zu
einer Sachlichkeit gekommen. Das Schickſal der Wandmalerei wurde
z. B. entſcheidend beſtimmt von der Entwicklung der Baukunſt, der
Architektur. Während im 19. Jahrhundert man ſich neuer Technik
be=
reits bediente, dabei aber immer rückwärts ſchaute, d. h. äußerlich die
„Attrappe” beibehielt, ſo daß man geradezu von einem „Jahrhundert
der verſchämten Technik” ſprechen könne, verſuchte man zu Beginn des
20. Jahrhunderts, gewiſſermaßen an die Biedermeierzeit anknüpfend,
mit dem „Ornament des Jugendſtils” eine neue Zeit einzuleiten. Der
Jugendſtil, wie er zum Beiſpiel auf der Künſtlerkolonie zum Ausdruck
komme, ſtöre auch heute nicht, wenn er auch nur als „Stufe” zu werten
ſei. Der geſunde Anlauf, der genommen ſei, gehe weiter. Das
Maler=
handwerk habe ein Sonderſchickſal. Dieſes Handwerk bleibe
unzerſtör=
bar, da man Rohſtoffe nie unbekleidet hinſtellen werde; ja, das
Hand=
werk werde vielleicht viel wichtiger, als in vergangenen Jahren, denn
erſt durch die Farbe erhalten die Räume ihre individuelle Note. Eine
„Normierung” ſei unmöglich. Auch die „Mechaniſierung” des
Maler=
handwerks könne nur in begrenztem Maße fortſchreiten. Ein gewiſſer
Verzicht auf ſeitherige Nachahmungen, Erziehung eines
Elitenachwuch=
ſes, ein Zuſammenarbeiten mit den Architekten, ein Herabſteigen zu den
„Elementen der Malkunſt” d. h. genaue Kenntnis des Elementaren
und das Gewinnen eines ſelbſtändigen Blickes für Licht und Farbe,
werde eine Erneuerung des Malerhandwerks bringen und werde
dem Handwerk nach puritaniſcher Zeit ein neues Gebiet zur
Ent=
faltung in moderner Zeit unter modernen Geſichtspunkten erſchließen.
Die Ausführungen und die künſtleriſchen Darbietungen wurden
mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Mit dieſer Morgenfeier nahm
die Tagung einen harmoniſchen Abſchluß. — Nachmittags unternahmen
die Tagungsteilnehmer mit ihren Angehörigen Wagenfahrten durch den
Odenwald.
*
Eröffnung der Kunftausftellung
Aaf der Marnsengoge.
Am Sonntag vormittag wurde die internationale
Aus=
ſtellung „Der ſchöne Menſch in der neuen Kunſt” auf der
Mathil=
denhöhe eröffnet. Vor einem zahlreichen Publikum geladener
Gäſte begrüßte zunächſt Herr Staatspräſident Dr.
Ade=
lung im Namen der Heſſiſchen Staatsregierung die
Künſtler=
ſchaft, die ſich hier mit ihren Werken zufammengefunden hat. Es
ſei ihm eine beſondere Freude, auch den Künſtlern des
Auslan=
des, die ſich an der Ausſtellung beteiligt hätten, ſeinen Gruß
zu=
entbieten. Sei es doch die Kunſt, die, darin der Politik weit
überlegen, die erſten und zarteſten Beziehungen zwiſ hen den
durch ein ſchweres Schickſal getrennten Völkern wieder anknüpſe.
Daß auch dieſe Ausſtellung dem großen Werk der
Völkerver=
ſöhnung diene, könne man um ſo mehr hoffen, als ſich die
bil=
dende Kunſt einer Sprache bediene, die über alle Grenzen gültig
iſt und keines Dolmetſchers bedarf. In einigen rechtfertigenden
Worten wies der Redner auf die Tatſache hin, daß die
Ausſtel=
lung in der Zeit größter finanzieller Not mit Unterſtützung des
Staates und der Stadt Darmſtadt zuſtande gekommen ſei. Er
betonte, daß es aus der Erkenntnis heraus geſchehen ſei, daß
auch ein verarmtes Volt die Pflege der Kunſt nicht
vernachläſſi=
gen und ſein geiſtiges Leben nicht durch materielle Not
verküm=
mern laſſen dürfe. Herr Staatspräſident Adelung gab weiter
bekannt, daß ein neu geſtifteter Ehrenpreis, in Form einer
gol=
denen und zweier ſilberner Medaillen für die drei beſten
Arbei=
ten verliehen werde, und ſchloß, mit der Hoffnung, daß auch
dadurch das kunſtleriſche Leben in Heſſen gefördert und weiter
ausgebaut werde.
Nackhy der Mitteilung, daß der Reichskunſtwart Dr. Redslob
am Erſcheinen verhindert ſei und ſeine Glückwünſche übermittele,
begrüßte ſodann Herr Oberbürgermeiſter Dr. Mueller
die Verſammlung und fuhrte aus, wie Darmſtadt trotz ſeiner
wirtſchaftlichen Notlage kulturell, geiſtig und künſtleriſch ſein
altes Niveau gehalten, ja geſteigert habe. Er ging dann näher
auf die Beziehungen zwiſchen Kunſt und Wirtſchaft ein und
unterſtrich, wie gerade der bildende Künſtler unter der
wirt=
ſchaftlichen Enge zu leiden habe, da es unmöglich ſei, zur Zeit
neben der Thcaterſübventien noch wirklich Weſentliches für die
bildende Kunſt zu tun. Trozdem habe gerade Darmſtadt ſeit
Jahrzehnten hier mehr getan als die meiſten anderen deutſchen
Städte. Einen beſonderen Vorzug der Ausſtellung erblickte der
Redner neben dem intereſſanten und eigenartigen Programm
in der Tatſache, daß ſie auf internationaler Grundlage
aufge=
baut iſt, und ſo außer mancherlei Vergleichen auch die
Erkenni=
nis ermögliche, daß die Kunſt ihrem Weſen nach an keine
poli=
tiſchen Grenzen gebunden ſei. Dadurch könne auch dieſe
Aus=
ſtellung an der Erhaliung und Entwicklung einer
tauſendjäh=
rigen Kultur mitwirken. Endlich ſprach Herr Oberbürgermeiſter
Mueller den Wunſch aus, daß das Intereſſe, das die
Veranſtal=
tung zweifellos auch weit über unſere Grenzen hinaus finden
werde, ſich auch in zahlreichſen Erwerbungen äußern möge und
ſchloß mit einem Dank an die Veranſtalter der Ausſtellung für
die wertvolle Bereicherung des diesſommerlichen kulturellen
Lebens.
„in der darauffolgenden Anſprache brachte Herr Hermann
Keil zunächſt den Dank der beteiligten Künſtler gegenüber den
ſiaatli ken und ſtädtiſchen Behörden zum Ausdruck, die nicht nur
unter ſchwierigen Umſtänden die Finanzierung ermöglichten,
ſondern auch durch Herrichtung und Bereitſtellung der Räume
eine weſentliche Unterſtützung leiſteten. Er gab ſodann einige
Erklärungen zu dem Thema der Ausſtellung, das allein ſchon
durch ſeine Problemſtellung ſtärkere Teilnahme, verſpreche als
andere Bezirke der bildenden Kunſt, zumal wir heute in einer
Pcriode der Reorganiſation des phyſiſchen Lebens ſtehen. Der
Redner glaubte, daß ſich dieſes Intereſſe in einer beſonders
regen und vielſeitigen Kritik äußern werde und ſtellte
insbeſon=
dere drei Geſichtspunkte auf, unter denen die Ausſtellung
be=
trachtet werden könne und müſſe. Zunächſt gebe ſie einen
ge=
wiſſen Ueberblick über das Kunſtſchaffen der meiſten europäiſchen
Völker. Ferner verdiene das Thema als ſolches beſondere
Be=
achtung, da die Kunſt, unbekümmert um eine moraliſche
Be=
trachtungsweiſe, an einer ſo zentralen Erſcheinung, wie dem
menſchlichen Körper, nicht vorbeigehen könne. Endlich
ermög=
liche die Zufammenſtellung eine Erörterung der Frage, ob heute,
in der Zeit eines neuen Körpergefühls, noch jene Verknüpfung
zwiſchen Kunſt und realem Leben vorhanden ſei wie etwa in den
Zeiten der Gotek und Renaiſſance. Herr Keil wies zum Schluß
auf die ſtarke Neſonanz hin, die der Gedanke der Ausſtellung im
Ausland gefunden habe und übergab ſodann dieſelbe formell
der Oeffentlichkeit
Die Anweſenden beſichtigten darauf die Ausſtellung, die mit
ſiber 150 Gemälden und rund 60 Werken der Bildhauerkunſt
beſonders reichhaltig genannt werden kann und deren
Vielſeitig=
eit daraus hervorgeht, daß faſt alle europäiſchen Länder,
dane=
ben auch Japan und China, vertreten ſind. Man verweilte noch
längere Zeit in den Räumen, bis ſich gegen 1 lihr ein Teil der
Gäſte zu einem gemeinſamen Frühſtück auf dem Oberwaldhaus
zurückzog.
Eine eingehende Beſprechung und Würdigung der
Aus=
ſtellung, die für die nächſten Monate den Mittelpunkt der
künſt=
leriſchen Ereigniſſe in Darmſtadt darſtellen wird, laſſen wir in
Kürze folgen.
Heſſiſches Landeskheater.
Kleines Haus. — Sonntag, den 16. Juni.
Schwergewicht oder die Ehre der Nation,
Burleske Operette von E. Krenek.
Parade, Realiſtiſches Ballett von Eric Satie
Die ſchöne Galathee,
Die Operette von F. v. Suppé in neuer Geſtalt von
Edwin Denby.
Vor einem feſtlich geſtimmten, vollen Hauſe kamen dieſe drei
Einakter — ein Ausklang der heutigen Eröffnung der Ausſtellung
„Der ſchöne Menſch” auf der Mathildenhöhe — zu, trotz
mancher=
lei Unebenheiten, ſtark intereſſierender Aufführung.
Die Krenekſche Operette iſt äußerſt aktuell im Stoff, die
etwas erzwungene Groteske rein verſtandesmäßig zurechtgezim=
mert, muſikaliſch, ohne originell zu ſein, feſſelnd. Krenek kennt
ſein Publikum, und ein draſtiſch=luſtiger Ton kann dem Stück
nicht abgeſtritten werden. Die ausgezeichnete Wiedergabe durch
die Damen Walter Harre und die Herren Kuhn Vogt,
Ebert=Beyer, Deharde in den Hauptrollen führte zu
großer Wirkung und ſchuf eine angeregte Stimmung.
Das Ballett „Parade” vermochte ſich dagegen nicht zu halten.
Unverſtändlich in der Handlung, muſikaliſch minderwertig,
tänze=
riſch ſchwach — mit Ausnahme des vortrefflichen Hans Macke —,
konnte es kein Intereſſe wecken. Dieſem Unſinn fehlt der Witz,
um kurzweilig zu ſein. In den Hauptrollen wirkten Irene
Scheinpflug, Hans Macke, Cläre Eckſtein, Carletto
Thieben. Alle Damen und Herren der Tanzgruppe waren
beteiligt.
„Die ſchöne Galathee” hervorzuholen, war begrüßenswert.
Sie hätte der an ſich nicht ungeſchickten modernen Umformung
kaum bedurft. Denn ihre Muſik erwies ſich als ſo fein und
trag=
kräftig, daß ſie allein die Mehrzahl moderner ähnlicher Werke
aus dem Felde zu ſchlagen fähig erſcheint. Mit Ausnahme von
Sonja Karzau, die fehl am Platze war, fand das reizende
Stückchen ausgezeichnete Darſtellung durch die Damen
Wal=
ter, Philips, Eckſtein und die Herren Deharde
Jür=
gas, Hinz, Maletzki, Macke und viele Vertreter kleinerer
Rollen.
Die Neubearbeitung der Stücke führte dazu, daß Kleider,
Modeſalons, Sportgeräte, Stiefel, Hüte, Wäſche, Badeanzüge,
Möbel, Büroeinrichtungen und Lichtreklame von zahlreichen
hie=
ſigen Firmen in rühmenswerter Weiſe zur Schau geſtellt wurden.
Um die Inſzenierungen machten ſich A. M. Rabenalt,
W. Reinking und Cläre Eckſtein verdient. Die muſikaliſche
Leitung hatte Max Rudolf in ſicherer Hand.
V. H.
Die geſtrige Aufführung von Goethes „Egmont” im
Gro=
ßen Haus brachte die Mitwirkung von zwei Gäſten, die allerdings
nicht in tragenden Rollen auftraten.
Hans Jungbauer wird mit Ende der Spielzeit aus dem
Ver=
band des Landestheaters ausſcheiden und einem Ruf nach
Königsberg folgen. Als ſein Nachfolger kommt Franz Dehler
in Frage, der geſtern die Rolle des „Brackenburg” ſpielte. Er
zeigte in den nur kurzen Szenen Wärme des Gefühls und
Aus=
druck im Spiel, und verſtand es, den Abſchied von „Klärchen”
recht herzlich zu geſtalten.
Als „Alba” gaſtierte Fritz Reiff vom Stadttheater in
Düſ=
ſeldorf. Sein „Alba” hatte nicht den Schimmer unheimlicher
Größe, den andere Aufführungen dieſer Geſtalt geben. Er war
hart, ſcharf, unerbittlich. Er war offenbar in die ſtarre Form
gebann., die die hieſige Inſzenierung der Rolle des „Alba”
ge=
geben hat; er läßt daher auch keinen Schluß auf die ſonſtige
Spielbegabung des Künſtlers zu.
In neuer Beſetzung erſchienen an Stelle von Portloff Hans
Jungbauer, des Grafen Oranien Bedächtigkeit und Vorſicht
betonend, als „Regentin” in ſtarrer Unbeweglichkeit Traute
Merwarth=Sebold, als Albas Sohn eindrucksvoll
Wal=
ter Klam. Im übrigen waren die Darſteller ihren Rollen aus
der vorigen Spielzeit treu geblieben.
Z.
Nummer 166
Montag, den 12. Juni 1929
Geite 3
zur Soteiey.
EAm. Bru Coße Erfolg der Rheinfahrt 1928 hatte den Lande
s=
berband Heſſen der Deutſchen Volkspartei veranlaßt,
auch in dieſem Sommer eine Fahrt auf dem deutſchen Rhein zu
veran=
ſtalten. Zur Verfügung ſtand der größte Dampfer der Rheinflotte, das
ſchöne und bequeme Schiff „Hindenburg”, das rund 2500
Per=
ſonen faßt. Aus Darmſtadt und Worms, aus Mainz, Frankfurt und
Wiesbaden — um nur einige Hauptorte zu nennen — kamen die
Teil=
nehmer an Bord des ſtolzen Schiffes, und in Bingen, wo Böllerſchüſſe
die Ankunft und die Abfahrt des Schiffes begrüßten, wurden die
Fahrt=
genoſſen aus Bingen aufgenommen. Mitglieder und Freunde der
Par=
tei, aber ihr auch ſonſt Fernſtehende hatten die günſtige Gelegenheit
wahrgenommen, einmal in großem geſelligen Kreiſe und unter mäßigen
Unkoſten einen Tag auf dem deutſcheſten aller Ströme zu verbringen.
Der große Dampfer war nicht überfüllt, aber ſehr gut beſetzt, und in
flotter Fahrt ging es bei herrlichem Sonnenſchein von Mainz bis zum
ſagenumwobenen Loreleyfelſen, wo gewendet wurde, und dann zurück
bis Bingen. Die Klänge der Bordkapelle, zu denen die Jugend
natür=
lich jedes verfügbare Plätzchen zum Tanzen benutzte, die Vorträge eines
Soloquartetts und eines ſtimmgewaltigen Lautenſängers ließen die
Stundes an Bord nur zu ſchnell vorübergehen, und der lebhafte
Ver=
keßr auf dem Strom wie auf den Uferſeiten mit dem unermüdlichen
Winken und gemeinſam geſungene Lieder ſorgten für Abwechſlung und
erhöhten die Stimmung. Ruckſackverpflegung oder das vorzügliche Eſſen
an Bord ſorgten für das leibliche Wohl, und der Nachmittag war einem
groß angelegten Gartenfeſt in der Bingener Feſthalle gewidmet, die mit
ihrem ſchönen Garten, unmittelbar am Rhein gelegen, ein ideales
Feſtgelände darſtellt. Die Feſthalle war bald voll beſetzt, und nach einem
Muſikſtück hielt Herr Studienrat Becker Vorſitzender der
Orts=
gruppe Bingen der Deutſchen Volkspartei, eine kurze, aber um ſo
herz=
lichere Begrüßungsanſprache. Hierauf ſprach der Inhaber der Feſthalle,
Herr Kirchner, Worte der wärmſten Anerkennung für die
Tätig=
keit unſeres Außenminiſters, die höchſt beifällig aufgenommen wurden,
und enthüllte ein für die Feſthalle beſtimmtes, von Profeſſor Marſchall=
Berlin in Oel gemaltes ausgezeichnetes Bild des Reichsaußenminiſters.
Die Verſammlung ſtimmte in ein Hoch auf Herrn Dr. Streſemann
be=
geiſtert ein.
Folgende Telegramme wurden von der Zuſammenkunft abgeſandt:
Herrn Reichsminiſter Dr. Streſemann=Berlin. „Des erfolgreichen
Leiters der deutſchen Außenpolitik gedenken heute be: der Enthüllung
eines Streſemann=Bildes in der Binger Feſthalle über 1000
Vrlkspartei=
ler Heſſens, hoffend auf baldige endgültige Befreiung des Rheinlands.”
— An Reichspräſident von Hindenburg: Vom
Rhein=
dampfer „Hindenburg” ſendet die Deutſche Volkspartei Heſſens ihrem
allverehrten Reichspräſidenten ehrerbietige Grüße. Deutſche
Volkspar=
tei Darmſtadt.” — Ferner wurde an Geheimrat Dr. Kahl, M.d.N.,
der in dieſen Tagen ſeinen 80. Geburtstag feiert, ein in herzlichen
Wor=
ten gehaltenes Telegramm geſandt.
Die Feſtanſprache hielt Herr Reichstagsabgeordneter Dingeldey,
der zunächſt als Vorſitzender der heſſiſchen Organiſaiton der D.V.P.
Herrn Kirchner herzlich dafür dankte, daß er die Rheinfahrt der D. V.P.
durch die Enthüllung des Bildes ſo verſchönt habe. Dieſe Tat ſei um
ſo mehr zu werten, als die Ehrung von einem Manne ausgegangen
ſei, der nicht zur Deutſchen Volkspartei gehöre. — Der Redner betont
hierauf, daß die ſtarke Beteiligung an der diesjährigen Rheinfahrt
zeigt, wie ſtark das Gefühl bei den Freunden der Deutſchen Volkspartei
herrſcht, nicht nur bei ernſten Anläſſen, wie Wahlkämpfen und
politi=
ſchen Verſammlungen zuſammen zu kommen, ſondern ſich auch dann
zuſammenzufinden, wenn es gilt, menſchliche Bande der Freundſchaft
enger zu knüpfen. Dieſe Rheinfahrten ſollen zur dauernden
Einrich=
tung werden. Warum immer an den Rhein? Ein Geheimnis von
eigenartiger Wirkung auf uns Deurſche; aber neben dem Reiz der
Land=
ſchaft ſpricht mit eine lebendige Sprache Deutſchlands leidenvolle
Ge=
ſchichte, ſprechen mit die Treue und die Standhaftigkeit, die ſich gerade
hier immer ſo bewährt haben. Aber es beherrſcht uns auch ein Gefühl
der Entrüſtung über alles das, was der Rheinſtrom in den letzten zehn
Jahren als Denkmal einer kurzſichtigen Gewaltpolitik hat erdulden
müſſen. Wir wollen an eine beſſere Zukunft glauben, da die Anzeichen
ſich mehren, daß der Sinn für den Widerſinn einer ſolchen
Gewalt=
politik auch außerhalb der europäiſchen Grenzen lebendig zu werden
beginnt. Was ſich heute noch am Rhein an politiſchen Ereigniſſen
zwiſchen den Völkern abſpielt, iſt immer noch Ausdruck der alten
Ge=
waltpolitik. Wenn endlich eine europäiſche Befriedung kommen ſoll,
iſt Vorausſetzung hierzu die bedingungsloſe Räumung ohne
Kontroll=
fyſtem und ohne Kontrollorgane. Wir haben uns nun zu wirtſchaftlichen
Leiſtungen verpflichten müſſen, die wir nach dem Urteil von
Sachver=
ſtändigen nicht erfüllen können. Zum mindeſten iſt hierzu die völlige
politiſche Unabhängigkeit Deutſchlands erforderlich. Von uns hängt es
ab, ob wir die nötige Entſchlußkraft aufbringen, um die Umkehr der
geſamten Wirtſchafts= und Finanzpolitik in Reich, Ländern und
Gemein=
den durchführen zu können, die zur Geſundung unbedingt erforderlich
iſt. Bei dieſen goßen Fragen wird ſich die D.V.P. nur von dem
Geſichtspunkt der Geſundung leiten laſſen, und die gewonnene
Arem=
pauſe muß zu einer inneren Reform benutzt werden. Dieſen Weg wird
die D.V.P. in Geſchloſſenhehit gehen, und an ihrer Spitze wird hierbei
mit ſeiner ganzen Perſönlichkeit Herr Dr. Streſemann ſtehen.
Verant=
tvortungslos iſt es nun, wenn man jetzt von gewiſſer Seite eine
Volks=
abſtinmung gegen das Sachverſtändigen=Gutachten einleiten will. Eine
Politik der Stimmung oder der agitatoriſchen Phraſen kann jeder
füh=
ren; vaterländiſch iſt die Politik, die die Dinge
rei=
fen läßt und zu Opfern bereit iſt. Unſere Fahrt an den
Rhein ſoll ein Bekenntnis ſein zur Mitarbeit an der Befreiung des
Rheins, deſſen Schickſal zum Sinnbild für die Geſchichte des deutſchen
Volkes geworden iſt. Hoffen wir darauf, daß noch in dieſem Jahre
die feſte Unterlage für die Befreiung des Rheinlandes geſchaffen wird.
— Die Anſprache klang aus in ein Hoch auf das deurſche Vaterland und
mit dem Deutſchlandlied.
Ein auf beher künſtleriſcher Warte ſtehendes Programm hielt die
Teilnehmer noch Stunden ſchönſter Erinnerung bis zur Abfahrt des
Dampfers zuſammen. Frau Trude Carow=Mainz, von Fräulein
Hackebeil ausgezeichnet begleitet, ſang mit vollendeter Schulung
Lieder, ebenſo trugen Herr Hinz=Darmſtadt mit Liedern zur Laute
und das Sologuartett „Rheinperle”=Mainz zur
muſikali=
ſchen Bereicherung des Nachmittags trefflichſt bei. Beſonders fanden
natürlich die bei dem Darmſtädter Wohltätigkeitsfeſt der D.V.P.
ur=
aufgeführten Tanzbilder „Sylphiden” und „Jugend”, die von der
Par=
teijugend (einſtudiert von Ballettmeiſterin Frl. Robertine) ganz
glänzend getanzt wurden und wiederholt werden mußten.
Allgemeiner Singſang von Rheinliedern, Konzert im Feſtſaal, im
Garten und auf der ſchönen Terraſſe, eine ſtimmungsvolle Heimfahrt
mit dem Dampfer nach Mainz — was will man noch mehr! So ſind
die jährlichen Fahrten der heſſiſchen D.V.P. zum deutſchen Rhein zum
feſten Beſtandteil, zum Zeichen feſten Zuſammenhalts geworden.
H. W. W.
—Am Rhönring herrenlos aufgefunden wurde am Sonntag
vor=
mittag ein Motorrad, das am Samstag abend in Griesheim
ge=
ſtohlen worden war. Die Maſchine wurde dem Eigentümer wieder
zu=
geſtellt.
Diebſtahl. In Malchen wurden 24 Kopfkiſſen, 20 weiße
Damaſtbezüge und 31 Bettücher geſtohlen. Der Diebſtahl wurde in der
Nacht zum 13. Juni verübt. Perſonen, die ſachdienliche Mitteilungen
machen können, werden gebeten, dies bei der Kriminalpolizei Darmſtadt,
Hügelſtraße 31/33, Zimmer 3, zu tun.
Der Vereinsabend des Sprachvereins am Dienstag, den 28. Mai,
galt der Berichterſtattung über die diesjährige Tagung des
Geſamt=
vereins. Der berichtende Vertreter des Darmſtädter Zweiges führte etwa
folgende3 aus:
Hieß es vor zwei Jahren zur Tagung nach Wien den Koffer packen,
ſo bot ſich heuer Danzig als Ziel dar. Wieder ſollten wir ein Stück
Laud ſehen, das ſeiner Geſchichte, ſeiner Kultur und ſeiner Art nach zu
Deutſchland gehört, aber — vom Mutterland abgetrennt — um ſein
Deutſchtum ringen muß. Durch Frühlingsgrün und Blütenweiß ging
die Fahrt, vorbei an einer der eindruckswolſſten Slätten deutſcher Arbeit,
den Leunawerken, die mit ihrem Aufmarſch der Schoanſteine, den
rieſen=
haften Röhrenanlagen, den Türmen, Kränen, Dämpfen, offenen Feuern
und leinhtenden Fenſterreihen wie ein Fabelgebilde der Nenzeit anmuten.
Dann nach Beulin durch märkiſches Land zur Marienburg, der einſtigen
Hochburg des Ritterordens, der das Gebiet ringsum dem Deutſchtum
ge=
wonnen hat und deſſen mächlige Burg nun auf fremdes Land ſchauen
muß, und hinein in den „Freiſtaat Danzig”, der doch ganz deutſch iſt.
Der Senat der Stadt Danzig nahm uns überaus herzlich auf, hat
doch der Deutſche Sprachverein die Pflege der Mutterſprache
auf ſeſine Fahne geſchrieben, und iſt doch die deutſche Sprache das
unzer=
reißbare Band, das abgetrenntes Land mit dem Mutterland verhindet.
Das edelſte Gut eines Volkes, ſeine Sprache, das viele, viele Deutſche
ſo wenig achten, dort im gefährdeten Land weiß man es zu ſchätzen, und
dort begegnet man dem Sprachwerein mit der ihm gebührenden
Hoch=
achtung. Die Preſſe fand ſehr freundliche Worte zu ſeiner Begrüßung
und freute ſich offenbar, Männer, wie den greiſen Gießener Profeſſor
Behagel, oder den Diechter Ludwig Finlh, oder den
Negierungspräſiden=
ten Dr. von Henle, oder den Miniſterialdirektor Dr. Jahnke, oder den
Präſidenten des Ober Gerichts Dr. Cruſen und viele andere Träger
ein=
flußreicher Namen al3 Mitglieder des Sprochvereins, bei ſich zu ſehen.
So wird es denn begreiflich, daß in Danzig wie noch nie vorher der
Obmann des Vereins das Wort wagen konnte, daß der Sprachverein
eine Großmaht geworden ſei. Und wahrlich, wenn man wveiß, wie die
Behörden ſi.0 gerne in ſprachlichen Dingen von ihm beraten laſſen, wie
die Miniſterien in Verfügungen ihren Dienſtſtellen ein
Zuſammen=
arbeiten mit dem Sprachverein empfehlen, dann erkennt man die Groß=
Feſtnahmen. Der vom Amtsgericht Diez wegen Berrugs
ſteck=
brieflich verfolgte Kaufmann Jakob Voſſen wurde hier feſtgenommen
nd in das Unterſuchungsgefängnis gebracht. — Heinrich Jörs,
Kauf=
mann, geboren am 29. Aug. 1896 zu Mühlheim a. Rh., der von der
Staatsanwaltſchaft Freiburg wegen Betrugs und Urkundenfälſchung
geſucht wird, konnte am 15. d. M. in Nieder=Ramſtadt feſtgenommen
werden. — Ein 16jähriger Maurerlehrling aus Mannheim, der
aus Abenteurerluſt durchgegangen war, wurde hier feſtgenommen und
ſeinem Vater zugeführt. — Der Gärtner Georg Lang, der wegen
Strafverbüßung von der Staatsanwaltſchaft Zweibrücken geſucht
wor=
den iſt, wurde hier feſtgenommen und den Amtsgericht 1 zugeführt;
desgleichen ein von Frankfurt zugereiſter Mechaniker, der unter
Polizei=
aufſicht ſteht und ſich gegen dieſe Beſtimmungen vergangen hat.
Die Hiermnter erfcheinenden Notisen ſiad andſchließiſch als Hinweiſe anf Anzeigen m betradhten
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritk.
— Orden des Sterns, Ortsgruppe Darmſtadt. Am
Mitt=
woch, den 19. Juni, abends 8 Uhr, ſpricht im Bahnhofshotel Herr
Schriftſteller Robert Syring über „Die alte und junge Generation”
Freunde und Intereſſenten ſind hierzu herzlich eingeladen. (Näheres
ſiehe heutige Anzeige.)
Der besondere Schnitt des „ETERMA-Halbsteif” ergibt
einen guten Sitz, auch wenn die Krawatte nur lose
gebunden ist.
V 5416
Bm. Hofheim (Ried), 15. Juni. Frecher Dieb. Im nahen
Nordheim wurde nach’s die Gaſtwiutſchaft von Fritz Billau von einem
Dieb himgeſucht. Wahrſcheinlih konnte derſelbe durch ein ſchlecht
ver=
riegeltes Fenſter in die Gaſtſtübe geiangen, wo cr ſich gleich einige
Kiſt=
chen Zigarren aneignete. Im Hausflur fand er den offenen Eisſchrant,
aus welchem er die Eßwaren ausräumte. Als er aber, wahrſcheinlich
um Geld zu ſuchen, ins Schlafzimmer dringen wollte, erwachte die
Wirtin und er mußte unter Zurücklaſſung des gefüllten Ruckſackes und
ſeiner Schuhe das Weite ſuchen.
kung des Baufonds vernaſtaltet ein Arbeitsiusſchuß am heutigen
Sonn=
tag einen Wohltätigkensabaſar im Gaſthaus „Zum Lagerhaus‟. Der
Arbeitsausſchuß hat aus Anlaß des Baſars auch eine Feſtſchrift
heraus=
gegeben, enthaltend Beiträge gur Geſchichte der Pfarvei Lorſch. — Der
Herr Reichspräſident übermittelte dem Herrn Bäckermeiſter Nikolaus
Maſſoth dahier aus Anlaß deſſen 87. Eeburtstags als altem
Mit=
kämpfer von 1870/71 herzliche Glüchwünſche und freundliche Grüße unter
Ueberſendung ſeines Bildes mit Unterſchrift. — Zur diesjährigen
Heu=
argsverſteigerung künnen Schuldger, die aus vorhergehenden Jahren
noch mit Heugrasgeld rüchſtändig ſind, nicht zugelaſſen werden,
ſvenn die Schuld bis zur Verſteigerung nicht bezahlt iſt.
niſten angenommen wurde, die Zuſtimmung des Miniſteriums nicht
findet. Der Oberbürgermeiſter und ein ſtädtiſcher Beamter haben vor
einigen Tagen mit den zuſtändigen Stellen über die geſchaffene Lage
verhandelt. Sobald der ablehnende Beſcheid des Miniſteriums ſchriftlich
vorliegt, jedenfalls ſchon am kommenden Donnerstag, findet eine
Sitzung des Stadtrates ſtatt, in der der Haushaltsplan zur
anderweiti=
gen Geſtaltung an den Ausſchuß verwieſen werden wird. Wie man hört,
nar entſcheidend, daß mehrere Parteien bereit waren, einem Voranſchlag
mit nur 137 000 Mark Fehlbetrag zuzuſtimmen, während der
angenom=
mene, da mittlerweile für die Erhöhung der Löhne der
Gemeindearbei=
ter und 60 000 Mark bewilligt werden mußten, bereits einen
Fehl=
betrag von etwa 750 000 Marb ausweiſt.
Tageskalender für Montag, den 17. Juni 1929.
Heſf. Landestheater Großes Haus: Keine Vorſtellung.
Kleines Haus, 16 und 20 Uhr, Kulturfilmbühne: Pori”
Orpheum, abends 20.15 Uhr: Revue „Schlag auf Schlag”.
Konzerte: Schloßkaffee, Hotel Schmitz, Sportplatz=Reſtauvant,
Bockshaut, Kaffee Ganßmann, Zum Schwanen. —
Mathilden=
höhe, 10—18 Uhr: Ausſtellung „Der ſchöne Menſch”. —
Kino=
vorſtellungen: Union=Theater, Palaſt Lichtſpiele.
machtſtellung gerne an, ſelbſt wenn man zugeſteht, daß der „Feind” —
der Sprach ungeiſt ſo vieler Deurſcher — wie eine Hydra immer neue
Köpfe hervorreckt.
Bei dem Abend, an dem her Senat als Gaſtgeber den Sprachverein
im „Artushof” bchirtete, wies dſie Rede des Senators Dr. Strunk
jedenfalls auf die Bedeutung der Pflege unſerer Mutterſprache hin,
insbeſondere für den Zuſammenhalt des „Freiſtaates Danzia” mit dem
Mutterland. Er prägte auch das Work, deß Deutſche in Danzig nicht
im „Ausland” weilten, und dß Danziger nach Deutſälland nicht ins
„Ausland” führen, wenngleich Greuzlinien genug zu überfahren wären.
Und ſahrhaftig — wa= das „Ausland” dieſes Danzig? Spricht
da nicht aus jeder Ecke des ſeit den Tagen der Hanſa kaum
veränden=
ten Städtebildes deutſche Kultur? Spriht da uiht das Rathaus mit
ſeinen prächtigen Sälen, die Marienkirche in ihrer erhabenen Größe
und jedes Haus vernehmlich von deutſcher Geſchſichte in deutſcher
Sprache? Haben dort nicht Schopenhauer, Opitz, Nobert Reinik,
Jo=
hannes Trojan ihren Urſprung?
Wie gelvalttätig mutet es einen an, wenn dies Danzig nun
um=
klammert iſt ton Polen, wenn vor der Wejchſelmlindung die „
Weſtern=
platte” liegt, wenn eine Viertelſtunde hinter Zoppot der Grenzefahl
ſteht und die Küſte der Danziger Bucht mit der Landzunge Hela ſich
wie eine Zange um Danzig legt, dabei der Kriegshafen Gdingen mit
gewalttätiger Sehnelligkeit gur Größe getrieben wird?
Deutſch iſt das Land, deutſch will es ſein. Das wurde den
Mit=
gliedern des Sprachvereins deutlich gemacht. Halten wir zu ihm, wie e3
zu uns hält, ſsien wir Hüter deſſen, was uns vor allem bindet: der
deutſchen Sprache! Sie iſt reih, biegſam, lebendig von ihrer
verzweig=
ten Wurzel, den Mundarten bis zur Blüte der „deutſchen Hochſprache‟.
Geheimer Reoierungsrat Uniderſitätsprofeſſor Dr. Siebs aus Breslau
zeigte in ſeinem Feſtvortrag ihre Entwicklung in begeiſterten und
be=
geiſternden Worten auf. In langen Geſchäftsſitzungen wurden die
er=
reichten Erfolge beſprochen und Maßnahmen beraten, ſie weiterhin zu
fördern. Aus allen deutſchen Gauen kamen Anregungen dazu, in alle
Gaue wioderum klingen die Anregungen hinein. Hoffen wir, daß
man=
cer ausgeſtreute Sanren Frucht bringen möge zum Wohle der deutſchen
Sprache und damit zum Wohle unſeres Vaterlandes!
Lck.
By. Egelsbach, 15. Juni. Kanaliſation. Herr Reg.=
Bau=
meiſter von Neuenſtein hat jetzt der Gemeinde einen Plan, zur
Kanali=
ſation nebſt Berechnungen vorgelegt. Danach koſtet die Anlage 130 000
Reichsmark. Werden die Arbeiten als Notſtandsarbeiten ausgeführt,
ſo erhält die Gemeinde einen unverzinslichen Zuſchuß von 15 000 RM.
und ein nur mit 4 Prozent zu verzinſendes Darlehen von 45 000 RM.,
ſo daß die Gemeinde noch rund 70 000 RM. aufzubringen hätte. Für
Bauleitung ſind 5000 RM. vorgeſehen. Ob nun dieſe Koſten nach dem
Brandverſicherungswert eines Grundſtückes oder nach einer
Durch=
ſchnittszahl mit entſprechenden Zuſchlägen aufgebracht werden ſollen,
ſoll unter Zuziehung des Herrn v. Neuenſtein noch einmal beraten
werden.
Aa. Langen, 15. Juni. Verkehrsunfälle. Auf der
Darm=
ſtädter Landſtraße wurde eine Frau (namens Seipp), die wit einem
Handkarren vom Felde kam, von einem aus Richtung Darmſtadt
kom=
menden Kleinauto, das einem Herrn aus Bad Homburg gehörte,
ange=
fahren und ſchwer verletzt. Die Ueberfahrene erlitt u. a. einen
Bein=
bruch und mehrere Prellungen. Der Lenker des Autos erlitt einen
Bruch des Mittelfingers und Verletzungen durch Glasſplitter. Die Frau
kam ins Kreiskrankenhaus Langen. — In der Nähe des Weihers nach
Dreieichenhain zu geriet ein mit vier Perſonen beſetztes. Auto beim
Aus=
weichen vor einem Kuhfuhrwerk, bas in letzter Minute auf der falſchen
Straßenſeite eusweichen wollte, in den Straßengraben, wodurch es
ſchwere Beſchädigungen erlict. Die Inſaſſen des Autos kamen mit dem
Schrecken davon.
Frankfurt.
Montag, 17. Juni. 12.30: Schallplatten. O 15.05:
Jugend=
ſtunde. Kunſtturnen. Ei Geſpräch zwiſchen Georg Pfeiffer und Dr.
Laven. o 16.35: Stuttgart: Konzert des Funkorch. O 18.10: Aus
dem Roman „Old Bob, der Hund von Kennymoor” von Olivant.
Sprecher: O. W. Studtmann. O 18.30: Dr. Heinitz: Wanderlieder
der Völker, Schallplattenbeiſpiele. O 19.10: Max Halbe lieſt aus
eigenen Werken. o 19.40: Engliſche Literaturproben. o 19.50:
Engliſcher Unterricht. O 10.15: Vom Schloß in Bruchſal: Konzert.
O 22: Literariſche Veranſtaltung. Alfred Lichtenſtein: Die
Dämme=
rung Der Ausflug; Sommerfriſche. — Georg Trakl: Sebaſtian
im Traum; De Profundis. — Georg: Heym: Der Krieg: Der
Gott der Stadt: Die Seefahrer; Letzte Wache aus der Novelle
„Der Dieb”. Ausf.: M. Koninſki und P. Laven.
Königswuſterbauſen.
Deutſche Welle. Montag, 17. Jun. 5.50: Wetter für den Land=
6 12: Engliſch für Schüler. O 12.25: Wetter für den Landwirt.
S 12.30: Stadtarzt Dr. Franzmeyer: Warum und wie mußt du
deine Haut pflegen? 6 12.55: Nauener Zeit. O 15.30: Wetter, Börſe.
O 15.40: Frauenſtunde. Frieda Radel: Fünfundzwanzig Jahre
Weltbund für Frauenſtimmrecht. O 16: Engliſch (literariſche Stunde).
16.30: Dr. Brand, Erna Feld (Rezitat.): Die Frühvollendeten.
O 17: Berlin: Kompoſitionen von Wilhelm Rinkens. Dr. Lorenzi
(Bariton). Am Klavier: Der Komponiſt. O 18: G. Foerſter: Neue
Strömungen in der Philoſophie. O 18.30: Engliſch für Anfänger.
O 18.55: Reg.=Dir Erb: Der Pfälzer Wald. o 19.20: P Weſtheim:
Meiſter der Plaſtik. 19.55: Wetter für den Landwirt. O 20:
Abendunterhaltung. Mitw.: Kapelle Dr. Otto Frederich. U. a.:
Auf dem Hühnerhof.” Eine Hörſzene mit lebenden Tieren von W.
B. Sachs. O 20.45: „Redaktionsſchluß.” Eine Funkreportage aus
dem Ullſtemhaus. Regie: A. Braun. O 21.30: Kompoſitonen von
Ludwig Spohr. Berliner Funkorch. Mitw.: Konzertm. v.
Szpa=
nowſk (Violine), Konzertm. Gundvaldſen (Violine), W. Fiala
(Viola), Konzertm. Berger (Cello). O. Danach: Tanzmuſik. Kapelle
Daios Bela. 6 In der Pauſe: Bildfunk.
Wetterbericht.
Der hohe Druck von Südweſten her hat ſich weiter über den
Kon=
tinent ausgebreitet. Jedoch kommt eine konſtante Hochdruckwetterlage
nicht zuſtande, da die Randſtörungen des im Norden vorüberziehenden
Tiefs nicht ohne Einfluß bleiben. An der Rückſeite des Tiefs kommt es
zur Zufuhr kühlerer ozeaniſcher Luftmaſſen, die beim Auftreffen auf
die kontinentale Warmluft vielfach Bewölkung und Gewitterbildung
verurſachen werden.
Ausſichten für Montag, den 17. Juni: Teils heiter, teils wolkig, leichte
Abkühlung, Gewitterneigung.
Ausſichten für Dienstag, den 18. Juni: Wechſelnd wolkig mit
Aufheite=
rung, immer noch lokale Gewitterbildung.
Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe
Verantwortlich für Polltlk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuiſleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſerafenteil: Wilip Kuhle; Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
Geite 4
Montag, den 17. Juni 1929
Nummer 166
din sant in der Nagt.
27)
Roman von Max Brand.
Deutſche Rechte bei Th. Knaur Nachf., Berlin W. 50.
(Nachdruck verboten.)
Zu guter Letzt ſchlich ein heiſeres Flüſtern über Haw=Haws
griuſende Lippen. „Wollt Ihr ihm nicht die Augen zudrücken,
Mac?”
Mac Strann bog ſchwerfällig ſeinen rieſigen Kopf und blickte
zu Haw=Haw auf, der mit einer verzweifelten Anſtrengung das
Grinſen von ſeinem Geſicht verbannte.
„Er muß doch ſehen, welchen Weg er geht”, ſagte Mac Strann.
Und dann beugte er ſich über den Toten und legte ihm ſeine
ge=
waltige Hand auf die Schulter. „Jerry,” flüſterte er, „was ſiehſt
du?” Und lauter: „Hörſt du mich denn nicht, Junge?"
Und plötzlich überwältigte ihn das Entſetzen. Er fiel neben
dem Bett auf die Knie. Der Boden zitterte und ächzte unter
ſeinem Gewicht. „Jerry, was iſt los mit dir? Biſt du böſe auf
mich? Wirſt du kein Wort mehr reden? Vergißt du mich, Jerry?”
Er legte die Hände liebevoll um das Antlitz des Toten und
ſah ihm tief in die umſchatteten Augen. Dann ſtand er ſtolpernd
auf und ſagte zu Haw=Haw, der ſich an die Tür zurückgezogen
hatte, in entſchuldigendem Ton: „Hatte reineweg vergeſſen, daß
er nicht mehr am Leben iſt.‟ Er ſtarrte den dürren Menſchen
an der Tür nachdenklich an. „Red’ offen, Haw=Haw, von Mann
zu Mann, meinſt du, daß Jerry mich vergeſſen wird?”
Haw=Haws Geſicht war immer noch bleich vor Angſt, aber
etwas, was ſtärker war als ſeine Furcht, zwang ihn, im Zimmer
zu bleiben, ja, es trieb ihn einen Schritt näher an Mac Strann
heran. Seine Augen wanderten vom Geſicht des Toten zu dem
Mac Stranns, und es war, als ob er aus beiden neue
Lebens=
kräfte zöge. Er feuchtete die Lippen mit der Zunge an und
ver=
mochte zu ſprechen:
„Euch vergeſſen, Mac? Sicher nicht, wenn Ihr den Kerl
er=
wiſcht, der ihm ſo mitgeſpielt hat."
„Willſt du, daß ich den Kerl herbeiſchaffe, Jerry?” fragte
Mac Stcann, und er wartete auf eine Antwort.
„Ich weiß auch nicht”, murmelte er nach einer kurzen Pauſe.
„Jerry hat immer am Kampf Freude gehabt, aber nicht am
Tö=
ten, und er hat’s nie gemocht, was ich getan habe. Solange er
hier gelegen hat, hat er nie ein Wort geſagt, daß ich mit Barry
abrechnen ſoll. Oder doch?"
Die Verblüffung beraubte Haw=Haw der Sprache.
Schließ=
lich gelang es ihm zu ſtammeln: „Was? Ihr wollt dem Kerl
nicht an den Kragen gehen, Mac? Iſt’s möglich?”
„Ich weiß es auch nicht”, antwortete der Rieſe ſchwerfällig.
„Ich hab’ plötzlich nicht mehr das Herz dazu, einen zu töten.
s gibt genug Sterben in der Welt, auch ohne das.‟ Er preßte
die Hand an die Stirn und ſchloß die Augen. „Wenn Jerry
ge=
wollt hätte, daß ich dem Kerl, dem Barry, aufs Fell rücke, dann
hätte er mir etwas geſagt. Aber er hat nichts geſagt.‟ Er drehte
ſich zu dem Toten um. „Sieh dir Jerry an, der denkt nicht an
Mord und Totſchlag, Mann, da iſt nichts zu reden. Er denkt
an irgendein ſtilles Plätzchen, wo ſich’s ſanft ſchlafen läßt, und
ich weiß auch, wo wir ihn begraben werden.”
Während Mac Strann noch ſprach, hatte Haw=Haw Langley
einen Einfall und er ſtreckte ſeine dürren Arme aus und drückte
den Einfall verzückt ans Herz.
„Mac,” ſagte er „haſt du denn keine Ahnung, warum Jerry
nicht wollte, daß du auf den Kerl, den Barry, losgehſt?”
„Was?” fragte Mac Strann und drehte ſich um.
Aber im gleichen Augenblick glitt Haw=Haw Langley hinter
ihn — er ſchien es leichter zu finden, wenn er Mac Strann beim
Sprechen nicht ins Geſicht ſehen mußte —, und hinter ihm ſtehend,
die Arme wie flehend gegen ihn ausgeſtreckt, ſagte er:
„Mac, haſt du denn vergeſſen, wie alles geweſen iſt? Dieſer
Barry hat Jerry dazu getrieben, daß er als erſter den Revolver
zog."
„Ja, und was iſt damit?”
„Alles mögliche hat er angeſtellt, daß Jerry zuerſt den
Re=
volver zog, ich war mit dabei. Barry hat darauf gewartet, daß
Jerry losgeht. Verſteht Ihr’s immer noch nicht?”
„Ja — und was?”
„Mac, Ihr ſeid blind! Jerry hat wohl gewußt, warum er
geſchwiegen hat. Er hat gewußt, daß Ihr erledigt ſeid, wenn
Ihr verſucht, mit Barry anzubinden.”
Mac Strann wirbelte mit einer Schnelligkeit herum, die
man ihm bei ſeinem Körperbau nie zugetraut hätte. Haw=Haw
preßte ſich ſchlotternd gegen die Wand.
„Mac,” ſtammelte er, „ich hab’s ja nicht geſagt. Aber Jerry
hat es ſich in den Kopf geſetzt.”
„Hat Euch Jerry das geſagt?” fragte Mac.
„So wahr Gott mir helfe!”
„Und Ihr meint, Jerry hätte eigentlich gern gewollt, daß ich
mit Barry abrechne?”
„Was ſonſt?” antwortete der Aasgeier in wilder Angſt und
Spannung, ſeine knochigen Finger ineinanderſchlingend. „Iſt es
nicht ganz natürlich, Mac?”
Ein Beben durchlief Mac Strann.
„Ich weiß nicht,” ſagte er zu ſich ſelbſt, „mir ſcheint’s nicht
das rechte, daß es noch mehr Blutvergießen hier geben ſoll.”
Fortſetzung folgt.
Todes=Anzeige.
Geſiern abend verſchied ſanft nach langem ſchweren
Krankenlager unſere liebe, freubeſorgte Mutter,
Schwie=
germutter und Großmutter
(10103
Amalie Linker Witwe
geb. Kraft
im 75. Lebensjahr.
Darmſtadt
den 16. Juni 1929.
Frankfurt a. M.,
Marie Linker
Karl Linker, Regiſtratur= Direktor
Georg Linker, Poſtinſpektor
Auguſte Linker, geb. Orth
Gretel Linker, geb. Mergell
u. 4 Enkel.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 18. Juni,
nachm. /,3 Uhr auf dem Waldfriedhof ſiatt.
Nachruf.
Owie herbe iſi das Scheiden.
Nach kurzem, ſchwerem Krankenlager
ver=
ſchied am Samstag, 15. Juni 1929, unſer
lieber, allſeitig hochgeſchätzter Ehrenvorſitzender
Herr Bürgermeiſter
Groß=Zimmern.
In ihm verlieren wir einen Menſchen mit
offenem, liebevollem Weſen, großem Kunſtſinn
für das Deutſche Lied und lauterem Charakter.
Für große Veranſtaltungen innerhalb unſeres
Vereins war er uns ſiets ein beratender Führer
mit reichlichen Kenntniſſen, die er gern in den
Dienſt der Sache ſtellte. Sein frühes Ableben
iſt für uns ein herber Verluſt.
(10102
Treue um Treue. Schlummere in Frieden.
Sängervereinigung Groß=Zimmern E. P.
Männergeſangberein und Liederkranz
1863
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J. A: Ehrhardi, 1. Vorſitzender.
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Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 15. Juni 1929.
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Die Beerdigung findet Dienstag,
den 18. Juni, nachmittags 3½ Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt.
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(I.Mgd,426)
Nummer 166
Montag, den 17. Juni 1929
Seite 3
In den ſechs Vorrundenſpielen zur Deutſchen
Fußball=
meiſterſchaft, die am 16. Juni ausgetragen wurden, blieben
durchweg die favoriſierten Mannſchaften in Front. Und dock
waren die Spiele reich an Ueberraſchungen. Die Höhe der
ver=
ſchiedenen Reſultate waren das überraſchende Moment. Auf der
einen Seite ſiegten „Club”, Sp.Vg. Fürth, Bayern München und
Schalke 04 unerwartet hoch, auf der anderen Seite mußten
Tennis=Boruſſia Berlin und Hamburger S.V. weſentlich mehr
Mühe aufwenden, um mit ihren Gegnern fertig zu werden, als
man geglaubt hatte. Bei den Kämpfen Tennis=Boruſſia gegen
Titania Stettin und Hamburger S. V. gegen Meidericher
Spiel=
verein war man von einer vollſtändigen Ueberraſchung nicht mehr
weit entfernt.
Den imponierendſten Stil zeigte der 1. F.C. Nürnberg, als
er vor 18000 Zuſchauern in Hamburg den zweiten
nord=
deutſchen Vertreter niederrang, ohne ſich auszugeben. 6:1 (
Halb=
zeit 5:1) war das klare Ergebnis. In Nürnberg hatte die
Sp.Vg. Fürth den weſtdeutſchen Dritten, Fortuna Düſſeldorf,
in der erſten Halbzeit bereits ſo mürbe gemacht, daß die
Weſt=
deutſchen in der zweiten Halbzeit glatt abfielen und 5:1 (1:1)
unterlagen. Eine mäßige Rolle ſpielte in Leipzig der
mittel=
deutſche Pokalmeiſter Wacker Leipzig gegen Schalke 04. Die
Weſtdeutſchen waren faſt um eine ganze Klaſſe beſſer und ſiegten
leicht 5:1. — In München erfüllte der Dresdener S.C. nicht
die Erwartungen, die man in ihn geſetzt hatte. Die Sachſen
mußten mit einem 0:3 die Ueberlegenheit der Bayern
anerken=
nen. — Der Hamburger S.V. konnte in Duisburg gegen den
ſehr eifrig ſpielenden Meidericher Sp.V. erſt zwei Minuten vor
Schluß einen knappen 3:2=Sieg ſicherſtellen. In der Form des
Vorjahres iſt der H.S.V. augenblicklich noch nicht. — Sehr
mäßige Leißungen bot Tennis=Boruſſia in Berlin beim Spiel
gegen Titania Stettin. Erſt in der Verlängerung konnte ein
magerer 3:2=Erfolg gerettet werden.
Die ſüddeutſchen Vertreter
ſind alſo erwartungsgemäß ſämtlich im Rennen geblieben.
Da=
gegen haben Weſtdeutſchland, Norddeutſchland und
Südoſtdeutſch=
land je nur eine Manſchaft in die nächſte Runde gebracht.
Mitteldeutſchland und der Baltenverband ſind ſogar ſchon ganz
ausgeſchieden, und nur Berlin kommt mit ſeinen zwei
Vor=
rundenſiegen dem ſüddeutſchen Exfolg nahe.
Für die Zwiſchenrunde
haben ſich qualifiziert: 1. F.C. Nürnberg, Bayern München,
Sp. Vg. Fürth (alle Süddeutſchland), Tennis=Boruſſia, Hertha=
B. S. V. (Brandenburg), Hamburger S.V. (Norddeutſchland),
Breslauer S.C. 08 (Südoſtdeutſchland), Schalke 04 (
Weſtdeutſch=
land). — Die Paarungen für die Zwiſchenrunde ſind zur Zeit
noch nicht bekannt.
Auf der Strecke geblieben
ſind: Meidericher Sp.V., Fortuna Düſſeldorf (Weſtdeutſchland),
Dresdener S.C., Wacker Leipzig (Mitteldeutſchland), V.f.B.
Königsberg, Titania Stettin (Baltenverband), Holſtein Kiel
(Norddeutſchland), Preußen Zaborze (Südoſtdeutſchland).
Bereits drei Vereinen iſt der große Wurf gelungen!
Nachdem der achte Bezirksligaverein für die Gruppe
Südbayern in dem F. V. UIm 94 bereits ſeit einigen Wochen
feſtſteht und auch bereits am vergangenen Sonntag in der
Bruppe Württemberg die Würfel zugunſten des 1. F. C.
Pforzheim gefallen ſind, iſt nun auch in der Gruppe
Main die Frage nach dem Aufſtiegsberechtigten gelöſt worden.
Die Sp.Vg. Griesheim 02 hat ſich hier den Platz an der
Sonne wiedererkämpft. In dem Treffen
Kickers Vikt.=Mühlheim — Sp.Vg. Griesheim 02 (1:2 (0:2).
gelang es den Griesheimern, ſich nach einem außerordentlich
har=
ten Kampfe durch einen verdienten 2:1=Sieg den noch fehlenden
Punkt zu ſichern. Das Treffen verlief äußerſt hart. Drei Spieler
Mühlheims mußten im Verlaufe des Kampfes vom Felde
ver=
wieſen werden. Zum Schluſſe kam es noch zu recht unerfreulichen
Szenen. Die Vorgänge dürften die Behörden beſchäftigen. In
dem zweiten Spiele der Gruppe Main
V.f.B. Friedberg — Germania Niederrodenbach 2:3 (1:2)
mußten die Friedberger auf eigenem Gelände eine weitere
ver=
diente Niederlage hinnehmen. Die Gäſte entſchieden das Treffen
durch das überragende Spiel ihres Mittelftürmers Reußwig I.
zu ihren Gunſten, der ſämtliche drei Tore auf ſein Konto
brachte.
Sporkverein Darmſtadk 1898 — Olympia Worms 0:0.
Es zeugt von guter ſportlicher Diſziplin der an den
Auf=
ſtiegsſpielen in der Gruppe Heſſen beteiligten Mannſchaften, daß
auch dieſes letzte Spiel der Vorrunde frei von jener
verwerf=
lichen Härte war, die wir in den Kreisligaverbandsſpielen
wie=
derholt beobachten mußten. Man kämpfte wohl, ſoweit es die
ſommerlich=ſchwüle Temperatur zuließ, mit Aufopferung und
nahezu dem Einſatz letzter Kraft, aber man vergaß trotzdem nie
den Charakter des ſportlichen Spieles. Auch das Publikum
benahm ſich vernünftig; und da auch der Schiedsrichter, Herr
Hümpfner=Aſchaffenburg, vortrefflich amtierte und Licht und
Schatten gerecht verteilte, war das Spiel, in ſeiner Geſamtheit
gewertet, nicht ohne ſportlichen Wert.
Im Spiel ſelbſt bekam man zu ſehen, was man
voraus=
geahnt hatte. Die Wormſer wieſen tatſächlich jene lobenswerten
Eigenſchaften auf, die man ihnen nachgerühmt und die dem bis=
her unbekannten Verein die Meiſterſchaft verſchafft hatte. Es iſt
wirklich bewundernswert, mit welcher Aufopferung und
Zähig=
keit jeder einzelne der Elf kämpft. Unermüdlich von der erſten
bis zur letzten Minute ſchaffte die geſamte Mannſchaft, um ihr
Ziel, den Sieg zu erreichen. Daß dieſer dann doch nicht erkämpft
wurde, iſt kein Zufall. Denn bei allem Eifer und allem guten
Willen iſt das techniſche Element noch zu ſchwach ausgebildet,
als daß die Elf ſich auf die Dauer durchſetzen kann. Man ſpielt
meiſt noch zu hoch und ungenau zu, um damit eine ballſichere
und flinke Verteidigung, wie ſie die Darmſtädter in dieſem
Spiele ſtellten, ſchlagen zu können. Wirklich gut ſind allerdings
Torwächter, linker Verteidiger und die rechte Sturmſeite,
wäh=
rend die übrigen Spieler der Elf einen ſichtlichen Mangel an
Ballgefühl und Ballführung aufzuweiſen hatten.
Für die Darmſtädter ſah es nur in der erſten Viertelſtunde
gefährlich aus. Mit ungeſtümen, halbhohen Angriffen bedrohten
die Platzbeſitzer immer wieder das Darmſtädter Tor, jedoch ohne
Erfolg. Als ſich der Anfangselan der Wormſer gelegt hatte,
kam Darmſtadt mächtig auf und hat wohl auch bis Ende der
erſten Halbzeit etwas mehr vom Spiel. Eßlinger führt den
An=
griff der 98er wirklich gut. Darmſtadt hat mehrfach Gelegenheit,
in Führung gehen. Einmal glaubte man beſtimmt an einen
Erfolg, als Hebeiſen den rechten Verteidiger getäuſcht hatte und
an dem herauslaufenden Torwächter den Ball aufs Tor ſchob;
doch die Seitenlatte ſtellte ſich hindernd in den Weg.
In der 2. Spielhälfte war das Spiel verteilt. Rupp=
Lau=
mann, die beiden Verteidiger der 98er, liefen allerdings jetzt zu
einer derartigen Form auf, daß das Angriffsquintett des
Geg=
ners nie gefährlich werden konnte. Wieder haben die
Darm=
ſtädter Gelegenheit, in Führung zu gehen, als Frey ſich
durch=
geſpielt hatte und dem günſtig poſtierten Eßlinger den Ball
zuſchob, der aus ganz kurzer Entfernung knapp neben die Latte
ſchoß. Zu einem eigentlichen Endſpurt kam es beiderſeits nicht.
Der große Platz und die ſchwüle Witterung taten ihre Wirkung;
man hatte das unbedingte Gefühl, daß beide Mannſchaften
ab=
gekämpft waren.
Für die 98er bedeutet das Unentſchieden immerhin einen
Erfolg. Die Vorrunde der Aufſtiegsſpiele ſieht die Darmſtädter
mit drei Punkten in Führung vor Worms (2 Punkte) und
Wicsbaden (1 Punkt). In der Geſamtmannſchaftskritik kommit,
wie ſchon hervorgehoben, die Verteidigung am beſten weg.
Bärenz hatte nur zu Beginn große Arbeit zu leiſten, die er ſicher
erledigte. Die Läuferreihe leiſtete in der Abwehr Gutes; in der
Unterſtützung des Sturms war jedoch nur Raick auf der Höhe.
Die Leiſtung des Sturmes war ſchwächer als im erſten
Auf=
ſtiegsſpiel; dies gilt allerdings nur für das Spiel der 2. Hälfte,
in der man den Kontakt zwiſchen den einzelnen Spielern
ver=
mißte. Daß man zum Schluſſe froh war, wenigſtens 1 Punkt
gewonnen zu haben, iſt begreiflich, wiegt doch bei den
Aufſtiegs=
ſpielen jeder Punktgewinn auf fremdem Platze doppelt.
Viel=
leicht wirkt ſich gerade dieſer Punktgewinn zum Schluſſe
ent=
ſcheidend aus.
Während die 5 Kandidaten der Gruppe Saar
pauſier=
ten, fand in der Gruppe Rhein wenigſtens ein Spiel ſtatt.
Phönix Mannheim beſiegte den F.V. Frankenthal
mit 6:1 Toren hoch und ſteht nun mit 4 Punkten bei zwei Spielen
ungeſchlagen an der Tabellenſpitze, hat alſo die beſten Ausſichten,
wieder in die Bezirksliga einzuziehen. Auch in der Gruppe
Baden dürfte nach der heutigen Niederlage von Frankonia
Karlsruhe mit 1:2 Toren gegen die Sp.Vg. Schramberg
die Entſcheidung zugunſten der letzteren ſo gut wie gefallen ſein.
Der F.V. Kehl beſiegte den Tabellenletzten Sportfreunde
Freiburg nur knapp mit 4:3 Toren. In der Gruppe
Württemberg unterlag Sp.V. Reutlingen auf eigenem
Gelände dem F.V. Zuffenhauſen mit 3:5. Das Treffen
war jedoch für die Frage des Aufſtiegs bedeutungslos, da der
1. F.C. Pforzheim den Sieg bereits ſicher hat. Am meiſten
rückſtändig ſind die Aufſtiegsſpiele in der Gruppe
Nord=
bayern. In dem heutigen Treffen büßte der F. C.
Schwein=
furt gegen den F.C. Fürth nach einem 1:1=Spiele einen
wei=
teren Punkt ein, immerhin hatte man aber mit einem glatten
Siege der favoriſierten Fürther gerechnet. Die Situation iſt
nunmehr nach dem Punktverluſt der Fürther erſt recht
undurch=
ſichtig geworden. Am günſtigſten ſteht jetzt die Sp.Vg. Hof,
die es aus zwei Spielen auf 4 Punkte brachte, alſo noch ohne
jegliche Punkteinbuße iſt.
Fußballergebniſſe.
Vorrunde um die Deutſche Meiſterſchaft:
In Nürnberg: Sp.Vg. Fürth — Fortuna Düſſeld.
In München: Bayern München — Dresdener SC.
In Hamburg: Holſtein Kiel — 1. FC. Nürnberg
In Berlin: Tennis/Bor. Berlin — Titania Stettin
In Leipzig: Wacker Leipzig — Schalke 04.
In Duisburg: Meiderich. Sp.V. — Hamburg. SV.
Länderſpiele:
In Kiel: Deutſchland — Dänemark (Studenten)
In Ludwigshaf.: Deutſchland — Holland (2.J.K.)
Süddeutſchland.
5:1 (1:1)
3:0 (1:0
1:6 (1:5
3:2 n. V
1:5 (0:4,
2:3 (0:2)
3:2 (2:1)
3:3 (4:0)
Aufſtiegsſpiele:
Gruppe Main: Kickers/Vikt. Mühlheim — Sp. Vg. Griesh. 1:2
VfB. Friedberg — Germania Niederrodenbach . . 2:3
Gruppe Heſſen: Olympia Worms — SV. Darmſtadt 98 0:0
Gruppe Rhein: Phönix Mannheim — FV. Frankenthal 6:1.
Gruppe Baden: Frank. Karlsruhe — Sp.Vg. Schramberg 1:2
4:3
FV. Kehl — Sportfreunde Freiburg".
Gr. Württemb.: Sp. V. Reutlingen — FV. Zuffenhauſen 3:5
Gruppe Nordbayern: FC. Schweinfurth — FC. Fürth . 1:1
Um den Beo=Pokal:
4:3
Gruppe 1: Haſſia Bingen — Pfalz Ludwigshafen
5:1
Mannheim 08 — Germania Bieber
Gruppe 2: Viktoria Aſchaffenburg — Sp.Vg. Mundenh. 1:0
Gruppe 3: Rot=Weiß Frankfurt — Hanau 93 (Samstag) 3:2
Alemannia Worms — Rot=Weiß Frankfurt . . . 3:2
Sp. Vg. Sandhofen — Offenbacher Kickers . . z 6:0
Bayeriſche Privat=Pokalrunde:
Schwaben Ulm — Franken Nürnberg 9:2
1. FC. Bayreuth — VfR. Fürth . 2:3
Um den Weſtmark=Pokal:
Trier 05 — FV. Saarbrücken . . . 9:3
Geſellſchaftsſpiele:
FSV. Frankfurt — Guts Muts Dresden (Samstag)
6:1
SV. 1860 München — Olympique Marſeille (Samstag) 4:2
Eintracht Frankfurt — Olympique Marſeille
5:0
SV. Wiesbaden — FSV. Frankfurt
1:1
Sportfreunde Frankfurt — Union Frankfurt.
1:6
FC. Pirmaſens — Wormatia Worms
1:2
Weſtdeutſchland.
Berg.=Märkiſcher Bezirk: BV. 04 Düſſeldorf — Turu
Düſſeldorf (Aufſtieg)
0:4
Schwarz=Weiß Barmen — SSV. Elberfeld
8:2
S. u. S. Vgg. Barmen — VfL. Benrath
4:1
Germania Elberfeld — Dortmund 08
4:3
Germania Elberfeld — Eller 04.
2:2
Rheinbezirk: Alemannia Aachen — Koblenz 1900/02
6:1
SV. Alsdorf — Mülheim 06 .
2:2
Rhenania Köln — Germania Mülheim
2:1
FV. Godesberg — Schwarz=Weiß Bickendorf".
2:4
Niederrheinbezirk: Union Krefeld — Duisburg 08 „ 3:1
Union Hamborn — Meiderich 06 ..
2:3
Ruhrbezirk: Caſtrop 02 — Duisburger SV. 1:2
Gelſenkirchen 07 — Arminia Bielefeld .. . 2:5
MBV. Linden — SC. Sterkrade . . . . . . 4:1
Horſt=Emſcher — SV. Oſterfeld . . 11:3
Städteſpiel Bochum — Wanne/Eickel 1:6
Preußen Wanne — Sp.Vg. Herten . . =
3:1
Germania Bochum — Duisburg 99 . .
3:1
Südweſtfalenbezirk: S. u. S. Hüſten — Bor. M. Gladbach 4:3
Hagen 72 — Hagen 1911
7:1
SV. Wetter — Hagen 05
4:0
Heſſ.=Hann.=Bezirk: Hermannia Kaſſel — Kurheſſ. Kaſſel 3:0
Boruſſia Fulda — Kaſſel 03 „
270
Berlin.
Südſtern Berlin — Aldershofer BC. . 2:4
Kickers Schöneberg — Hertha=BSC.
3:4
VfB. Pankow — Polizei Berlin . . . 2:4
Minerva Berlin — SV. 92 Berlin . . . 6:0
Spandauer SV. — Meißen 08 „ 5:3
Wacker 04 Tegel — Gelb=Rot Meiningen . . 3:3
Norddeutſchland.
Hamburg: FC. Ottenſen — Bergedorf . . . . 3:1
Sperber Hamburg — Concordia Hamburg . .. 3:3
FC. St. Pauli — SV. Harburg . . . . . 8:4
Vorwärts — Viktoria Wilhelmsburg
2:2
Lübeck/Mecklenburg: Lübecker SV. — VfL. Kücknitz . 6:0
VfL. Schwerin — T.u.B. Leipzig (Samstag) . . 11:1
Schwerin 03 — T.u. B. Leipzig
0:3
Hann.=Braunſchw.: Eintr. Braunſchw.— Werder Bremen 8:2
Arminia Hannover — Werder Hannover , . , 2:4
Bremen: Bremer SV. Eintracht Bremen . . 2:1
Mitteldeutſchland.
Preußen Chemnitz — VfB. Braunſchweig . =
Chemnitzer BC. — VfB. Leipzig
*
Wacker Halle — Halle 98
Crick.=Viktoria Magdeburg — SC. Erfurt . . .
VfB. Erfurt — Kickers Würzburg (Samstag) =
3:7
2:3
2:2
0:0
4:3
Südoſtdeutſchland.
Verbandself — Wiener Städteelf .. . . . „ 2:7
Baltenverband.
Preußen Stettin — Viktoria Stargard . z 3:2
Blücher Stettin — Greif Stettin. . . . . .. . . . 3:1
In Göteborg: Schweden — Dänemark . . . . 3:2 (2:0)
Rol-Weiß-P. ſ. R. — B.5.C. 9berrad 5:4 (2:3).
Mit obigem Reſultat konnte die Ligaelf des Rot=Weiß=VfR.
das Rückſpiel in Oberrad für ſich entſcheiden. Dieſer Erfolg iſt
um ſo höher zu bewerten, da bekanntlich das Vorſpiel in
Darm=
ſtadt vor Wochen venloren ging. Die Mannſchaft war wiederum
in ausgezeichneter Verfaſſung, und zeugen die zwei letzten Spiele
dafür, daß die Kriſe innerhalb der Mannſchaft behoben ſein
dürfte. Der Sieger konnte in allen Reihen gefallen. Braun im
Tor fängt allmählich an, ſich im die Mannſchaft einzupaſſen, und
dürfte im Laufe der Zeit der Mannſchaft eine große Stütze ſein.
Oberrad ſpielte in dieſem Treffen einen ausgezeichneten
Fuß=
ball, und hätte es die Mannſchaft wirklich nicht nötig gehabt,
derart unfair zu ſein.
Sp. V. 98 UJugend).
1a Jgd. — 1. Jgd. Münſter (dort)
2:3.
2. Jgd. — 1. Jgd. Eberſtadt (hier)
4:2.
Jgd. — 2. Jugend Würzburg (dort)
4:1.
4. Jgd. — 1. Jgd. u. Sch. k. Weiterſt. (W. nicht angetr.).
1a Schüler — 1. Schüler Meſſel (hier).
1:1.
1b Schüler — 1. Schüler Union (Union nicht angetreten).
2. Schüler — 1. Schüler Münſter (dort) . . . . 2:0.
Handball.
3a Schüler — Griesheim 1. Schüler (hier) . . . 7:4.
1a Schüler — Wiesbaden 1. Sch. u. Jgd. komb (dort) 3:3.
Finnland wurde in einem Fußhall=Länderſpiel gegen
Schwe=
den 3:1 (2:0) geſchlagen.
Seite 6
Montag den 17. Juni 1929
Nummer 166
Die Weien Hansennmeiſter der 999.
Pol.5.P. Berlin bei den Herren, 5. C. Charlokkenburg
bei den Damen.
In Halle fanden am Sonntag die Endſpiele um die
Hand=
ballmeiſterſchaft der Deutſchen Sportbehörde für Frauen und
Männer ſtatt. In beiden Spielen ſahen große Zuſchauermaſſen
intereſſanten Sport. Die Ergebniſſe entſprachen den
Erwar=
tungen. Bei den Herren riß der Pol.S V. Berlin zum
ſiebten=
male die Deutſche Meiſterſchaft an ſich. Die Berliner Poliziſten
fertigten den Namensvetter, aus Darmſtadt, der ſich bis zum
Schluß tapfer zur Wehr ſetzte, mit 12:7 (Halbzeit 5:5) Treffern
ab. Sehr knapp war das Endergebnis bei den Damen, wo der
SC. Charlottenburg durch ein 3:2 (Halbzeit 1:2) Treffern
zum drittenmale die Würde eines Deutſchen Meiſters erwarb.
Pol. S. B. Berlin ſchlägt Pol. S. B. Darmſtadt 12:7
(5:5).
Zwei Polizeimannſchaften trugen das Endſpiel um die
Handballmeiſterſchaft der DSB. aus, nachdem ſchon die
Vor=
fälußrunde nur von Mannſchaften der Polizei beſtritten worden
war. Trotzdem eine Lokalmannſchaft nicht beteiligt war, fanden
ſich im Hallenſer Tiergarten bei ſchönem Sommerwetter zu
die=
ſem Treffen doch 7000 Zuſchauer ein. Ein Beweis dafür,
wie populär Handball geworden iſt. Die Darmſtädter Polizei
ftand zum erſtenmale in einem Endkampf, während Berlin ſchon
ſechsmal Deutſcher Meiſter geweſen war. Die größere
Spielerfah=
rung der Berliner und ihre größere Härte gaben, denn auch
ſchließlich in dieſem Kampf den Ausſchlag. Der Kampf war in
der erſten Halbzeit ſehr ſchön. Das Spiel wickelte ſich in einem
hohen Tempo ab und war dank der techniſchen Qualität beider
Mannſchaften eines der ſchönſten, das man je in Halle geſehen
hat. Darmſtadt war in der erſten Spielhälfte mit einem
Feuer=
eifer bei der Sache und konnte einen durchaus offenen Kampf
er=
zwingen. Auf beiden Seiten fielen je fünf Treffer, an denen
bei Darmſtadt Koch und Schliffer, bei der Berliner Elf Wolfſ
beſonderes Verdienſt hatten. Nach der Pauſe ließ das Tempo
ſtark nach. Darmſtadt hatte ſich in den erſten Spielphaſen
ſicht=
lich zu viel zugemutet und mußte jetzt meiſt ſeinem Gegner das
Kommando überlaſſen. Mit einem 12:7 blieben ſchließlich die
Berkiner über ihren tapferen Gegner Sieger.
5. C. Charlokkenburg-Bikkoria Hamburg 3:2 (1:2).
Schon beim Spiel der Damen, das vor dem Treffen der
Herren entſchieden wurde, hatten ſich auf dem Platz im
Tier=
garten 2500 Zuſchauer eingefunden. Die Berlinerinnen zeigten
ſofort nach Spielbeginn ein ſchönes Zuſammenſpiel, während
Hamburg durch Fernwürfe überraſchen wollte. Mit einem
ſol=
chen Wurf konnte Hamburg auch in der zehnten Minute durch
die Mittelſtürmerin in Führung gehen. Bald darauf glich
Char=
lottenburg nach ſchönem Durchſpiel aus, aber Hamburg konnte
noch einmal die Führung an ſich reißen. Die zweite Halbzeit
brachte einen ſehr erbitterten Kampf, der ſchließlich
Charlotten=
burg im Vorteil ſah. In der vierten Minute wurde der
Aus=
gleich erzwungen und kurz vor Schluß, als man bereits an eine
Verlängerung dachte, glückte auch der ſiegbringende Treffer.
Tgeſ. 1875 Darmſtadt —- Tgde. Beſſungen 7:3 (6:0).
Das mit großer Spannung erwartete Spiel obiger Vereine
wurde am Samstag abend um halb 7 Uhr auf dem Exerzierplatz
ausgetragen. Die Tgſ. 1875 zeigte ſich von der beſſeren Seite.
Beſſungen nahm das Spiel zu leicht auch fehlte ihr Mittelläufer.
Der dafür eingeſtellte Erſatz konnte nicht genügen. Die Leitung
des Spieles lag in Händen des Schiedsrichters Geibel=
Pfung=
ſtadt, der das Spiel zu jeder Zeit feſt in der Hand hatte. Es
entwickelt ſich ſofort ein äußerſt ſchnelles Spiel, bei dem beide
Mannſchaften Zeugnis ablegten von ihrem großen Können. Durch
einen guten Durchbruch eröffnet der Darmſtädter Halblinke den
Torreigen. Auf und ab wogt der Kampf; Beſſungen verſchießt
einigemal, Darmſtadt drängt, ſeim Sturm zeigt in ſeinem
Zu=
ſammenſpiel vorbildliche Leiſtungen, und bis zur Halbzeit ſteht
das Spiel 6:0. Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit kommt
Darmſtadt durch ſeinen Rechtsaußen zum 7. Erfolg. Jetzt ſollte
das Spiel eine große Wendung erfahren. Begünſtigt durch einen
Fehler des Darmſtädter Torhüters erzielt Beſſungen das erſte
Tor. Durch flinkes, überraſchendes Spiel kommen die Gäſte
5 Minuten ſpäter zu einem weiteren Erſolg. Der Darmſtädter
Halbrechte geht wegen Verletzung in die Verteidigung. In der
Stürmerreihe wirkte dies nachteilig, der gut zuſammenſpielende
Sturm war zerriſſen. 3 Minuten vor Schluß gelingt es,
Beſſun=
gen, ſein drittes Tor zu erzielen. Durch den Schlußpfiff des
Schiedsrichters wurde ein herrlicher Handballkampf beendet, wie
man ihn ſelten zu ſehen bekommen dürfte.
Rof=Weiß — V.f.R. Kaiſerslaukern 2:5 (0:4).
Rol-Weiß — Gießen 1900 3:3.
Nachdem Rot=Weiß am Samstag in Gießen ein
Unentſchie=
den erzielte, mußte es am Sonntag gegen den Saarmeiſter eine
unerwartet hohe Niederlage einſtechen. Schuld an der Niederlage
mag die Fahrt und das Spiel am Vortage ſein und das mehr
als leichtſiunige Abwehrſpiel des ſonſt ſo guten Darmſtädter
Tor=
wächters in der erſten Halbzeit. Die ganze erſte Halbzeit gehört
Kaiſerslauterner Torwächters läßt nur 2 Gegentore zu. Mit dem
und damit den Sieg ſicherſtellen kann. In der zweiten Halbzeit
rafft ſich endlich auch Rot=Weiß wieder auf und ſchnürt den
Geg=
ner in ſeiner Hälfte ab, doch die glänzende Abwehrarbeit des
Kaiſer lauterner Torwächters läßt nur 2 Gegentore zu. Mit dem
Schlußpfiff gelingt Kaiſerslautern, noch ein 5. Tor, bei dem der
Schütze allerdings im Schußkreis ſtand. Das faire Spiel hatte
in Herrn Beier einen korrekten Leiter.
Rot=Weiß 2. Jgd. — Rot=Weiß Frankfurt 1. Jgd. 8:1.
Ein ſehr hartes Spiel, bei dem Frankfurt außer einer
unge=
wöhnlich robuſten und lauten Spielweiſe nichts zu zeigen hatte.
Rot=Weiß Reſerve — Sportverein=Polizei Offenbach 0:4 (0:2).
Ein verdienter Sieg der wirblich glänzend ſpielenden Gäſte.
Auffallend war ihr Schußvermögen, namentlich das der
Links=
händer.
Spielwarketag der 2.5.B.
Termine für 1930.
Anläßlich der Entſcheidungskämpfe um die D.S.B.=
Hand=
ballmeiſterſchaften hielt der Handballausſchuß der Deutſchen
Sportbehörde in Halle eine Tagung ab. Die Termine für die
nächſten Handballpokalſpiele wurden wie folgt feſtgeſetzt:
Vor=
runde: 3. Oktober. Zwiſchenrunde: 9. März 30.
End=
ſpiel: 30. März 1930. Auch die Meiſterſchaftstermine wurden
fixiert. Die Vorrunde gelangt am 27. April, die erſte
Zwiſchen=
runde am 11. Mai, die zweite Zwiſchenrunde am 25. Mai zur
Durchführung, während das Endſpiel auf den 15. Juni angeſetzt
wurde. Die Spielſperre für Frauen erfuhr eine Ausdehnung
auf die Monate Juni und Juli. Für die Männer iſt der Monat
Juli ſpielfrei. Für das am 30. Juni gegen Oeſterreich
ſtatt=
findende Länderſpiel findet am Samstag, den 22. Juni in
Ber=
lin ein Auswahlkampf ſtatt zwiſchen einer Auswahlelf und einer
Mannſchaft, deren Spieler gegenwärtig an dem im Deutſchen
Stadion ſtattfindenden Kurſus beteiligt ſind=
Banrenn.
M. T. K. Budapeft -Jung deutſchland.
Heule abend 7.30 Uhr im Woog.
Wie wird Jung=Deurſchland heute abend gegen den ungariſchen
Meiſter abſchneiden? Das iſt die Frage, die ſeit Tagen die
Darm=
ſtädter Sportwelt intereſſiert. Auf alle Fälle wird man heute im Woog
ein Waſſerballſpiel zu ſehen bekommen, daß den verwöhnteſten
Anſprü=
chen gerecht werden wird. Es kann daher bei dem zu erwartenden
An=
drang nur geraten werden, im Laufe des heutigen Tages eifrig von der
Vorverkaufsſtelle bei L. B. Müller (Schulſtr. 14) Gebrauch zu machen.
Den Mitgliedern Jung=Deutſchlands teilen wir ferner mit, daß
anſchließend an das Spiel im Hotel „Prinz Heinrich”, Bleichſtraße, ein
gemürlicher Herrenabend mit den Ungarn zuſammen ſtattfindet, zu dem
alle Herrenmitglieder herzlichſt eingeladen ſind.
Um die deutſche Waſſerballmeiſterſchaft.
Spandau 04 ſchlägt Stern Leipzig 7:4.
Im Spandauer ſtädtiſchen Schwimmbad ſtanden ſich am
Sonntag die Mannſchaften von Spandau 04 und Stern Leipzig
im Vorrundenſpiel um die deutſche Waſſerballmeiſterſchaft
gegen=
über. Die Gäſtemannſchaft war zunächſt weitaus beſſer, während
Spandau ziemlich zerfahren ſpielte, was ſchon durch das 4:2=
Reſultat bei Halbzeit zum Ausdruck kam. Nach der Pauſe
nah=
men die Spandauer das Heft in die Hand, beſonders der
Ver=
bindungsmann Schulze wußte zu gefallen. Nachdem der S. V. 04
4:4 gleichgezogen hatte, ſchoß Rummel das fünfte Tor. Stern
konnte dem nichts mehr entgegenſetzen. Dagegen erzielte
Span=
dau noch zwei weitere Treffer und verließ mit 7:4 ſiegreich das
Waſſer.
Vorſpiel um die Meiſterſchaft des 9. Kreiſes 2.T.
Turngeſellſchaft 1875 — Tgde. Hanau 3:2.
Am Sonntag vormittag ſpielte die erſte Mannſchaft der 1875er
gegen die gleiche Mannſchaft der Turngemeinde Hanau im Woog.
Bei dieſem zweiten Verbaydsſpiel konnten die 1875er beſſer
ge=
fallen, ebenſo zeigten die Hanauer ein gutes Spiel.
Der Spielverlauf iſt folgender: Gleich nach Beginn konnte
Darmſtadt durch Strafwurf in Führung gehen, dem Hanqu
eben=
falls mit Straſwurf ſpäter folgte. Kurz vor der Halbzeit ſpielte
Darmſtadt 2:1 (Strafwurf) und ging es wit dieſem Ergebnis
in die Pauſe. In der zweiten Spielhälfte ſtellte Darmſtadt durch
das Zuſammenſpiel Dörner=Weiß das Reſultar auf 3:1, und
durch einen Fehler des Darmſtädter Torhüters konnte Hanau
noch ein Tor aufholen, und damit ſtand das Endergebnis 3:2
für Darmſtadt.
Schwimmen.
Inkernakionales Schwimmfeft in Frankfurk.
Schönes Wetter und eine erfreulich ſtarke Anteilnahme des
Publikums begünſtigten das Schwimmfeſt, das der Erſte
Frank=
furter Schwimm=Club am Sonntag abhielt. Wenn auch
durch=
weg die Favoriten ihre Kämpfe, gewannen, ſo waren, doch die
meiſten Kämpfe recht ſpannend. Nur die beiden holländiſchen
Meiſterinnen fanden naturgemäß keine Gegnerinnen und
be=
endeten ihre Rennen überlegen, ohne ſich auszugeben.
Aus=
nahmsweiſe gute Leiſtungen wurden in den Sprungwettkämpfen
geboten. Europameiſter Riebſchläger war nicht zu ſchlagen,
jedoch ſtanden ihm ſeine Gegner nicht mehr viel nach. Die erſten
Staffelrennen waren leider bis auf die Lagenſtaffel ausgefallen.
Die Lagenſtaffel brachte Poſeidon=Berlin überlegen an ſich.
Beſſer beſetzt waren die Zweiten Staffeln, wo im Freiſtil
erwar=
tungsgemäß Moenus=Offenbach ſiegte, während in der
Lagen=
ſtaffel der veranſtaltende Verein einen erfreulichen Erfolg buchte.
Die Einzelkämpfe verliefen programmäßig. Neitzel=Göppingen
gewann die 400 Meter Freiſtil gegen ſeinen Clubkameraden Balk,
und Dex=München ſiegte über 100 Meter knapp mit Handſchlag
vor Vogt=Heidelberg Im erſten Rückenſchwimmen zeigte der
Heidelberger Frank mit 1.16,4 Min. eine hervorragende Leiſtung,
die ihm im Wiederholungsfalle den zweiten Platz in der
Deut=
ſchen Meiſterſchaft ſichern würde. Der junge Schwarz=
Göppin=
gen gewann das Bruſtſchwimmen unangefochten. — Im
Waſſer=
ball zeigten die Ungarn gegen eine ſüddeutſche
Auswahlmann=
ſchaft ihr überlegenes Können. Insbeſondere der Torhüter
Brody iſt ganz erſtklaſſig. Allerdings waren die Magyaren
etnias übermüdet und bei beſſerem Verſtändnis der
Suddeut=
ſchen wäre ein Unentſchieden nicht ausgeſchloſſen geweſen. Das
Ergebnis von 7:4 entſpricht dem Spielverlauf auf der beſſeren
Technik, die man von den Ungarn ſah. Die Ergebniſſe;
Waſſerball: MTK. Budapeſt—Süddeutſche Auswahlmannſchaft
7:4 (5:2)
Zinal 100 Meter Bruſtſtaffel: 1. Göppingen 04 4:36 Min. (im
Alleingang).
1. Senior=Freiſtilſchwimmen 400 Meter: 1. W. Neitzel=
Göppin=
gen 5:37 Mib.: 2. Balk=Göppingen 5:45.3 Min.
2. Senior=Bruſt 200 Meter: 1. O. Wunſch=Neptun Karlsruhe
3:02 Min.: 2. L. Schwarz—1. Frankf. SC. 3:07.2 Min.;
3. F. Feuerſtein=Gelſenkirchen 3:11.6.
3. Senior=Freiſtilſtaffel 3mal 100 Meter: 1. SV. München 99
3:33.2 Min.; 2. Jungdeutſchland Darmſtadt 3:34.3 Min.
1. Scnier=Lagenſtaffet 4mal 100 Meter: 1. Poſeidon Berlin
5:04 Min.: 2. SV. 04 Göppingen diſtanziert.
2. Senioren=Freiſtilſtaffel 4mal 100 Meter: 1. Moenus Offenbach
4:41 Min.; 2. Jungdeutſchland Darmſtadt 4:45 Min.
1. Damen=Freiſtil 100 Meter: 1. M. Braun=Rotterdam 1:15 Min.;
2. F. Heinrich=Rheingold Köln 1:24.4 Min.
Ermunterungsfreiſtil: 1. O. Wolf=Sparta Köln 1:07 Min.; 2. J.
Cäſar=1. Frankf. SV. 1:09 Min.; 3. E. Richter=Jungd.
Darmſtadt 1:09.8 Min.
Kunſtſpringen: 1. Riebſchläger=Zeitz 129,20 Punkte, Platzziffer 5;
2. Blank=VfvS. Munchen 113,66 Punkte, Platzziffer 13: 3
Herbert=Mainz 108,96 Punkte, Platzziffer 18.
Turmſpringen: 1. Riebſchläger=Zeitz 116,24 Punkte: 2. Grothe=
Poſeidon Berlin 106,02 Punkte.
1. Damen=Rückenſchyrimmen 100 Meter: 1. M. Braun=Rotterdam
1:264 Min: 2. F Heinrich=Rheingold Köln 1:33 Min.
1. Senioren=Freiſtil 100 Meter: 1. H. Dex=Munchen 1:05.5 Min.;
2. Vogt=Nikar Heidelberg 1:05,6 Min.
1. Senioren=Rücken 100 Meter: 1. Frank=Nikar Heidelberg 1:16.4
Min.; 2. Blochwitz=Poſeidon Berlin 1:18 Min.; 3. E.
Gün=
ther=Gelſenkirchen 1:18.9 Min.
2. Senior=Lagenſtaffel 4mal 100 Meter: 1. I. Frankf. SC. 5:144
Min; 2. Offenbach 96 5:25.8 Min.
1. Damenbruſtſchwimmen 200 Meter: 1. M. Baron=Rotterdam
2:27 3 Min.; 2. K. Schellhaas=Rot=Weiß 2:31 Min.
1. Senioren=Bruſtſchwimmen 200 Meter: 1 Schwarz=
Göppin=
gen 3 034 Min.: 2. K. Wittenberg=Poſeidon Berlin 3:07
Minuten.
2. Senior=Freiſtil 100 Meter: 1. E. Maus=Offenbach 1:04 Min.;
2. Lochter=Verlin 1:06.4 Min.; 3. Frank=Heidelberg und K.
Miller=Frankfurt 1:06.6 Min. im toten Rennen.
1. Freiſtilſtaffel 3mal 100 Meter: 1. Göppingen 04 im
Allein=
gang.
1. Bereinsmehrkampf: 1. VfvS. München 4 Punkte: 2. Poſeidon
Berlin 6 Punkte.
Durnen.
Main=Rhein=Gau 9. T.
Jugendwetturnen des Weſtbezirks.
Leeheim hatte zu Ehren des Jugendturnens am geſtrigen
Tage Feſtſchmuck angelegt, es galt auch gleichzeitig der Feier der
Fahnenweihe des rührigen Turnvereins, der ſich beſonders zur
Ertüchtigung der Jugend einſetzt. Schon im Auftakt zum Feſte
am Samstag abend, anläßlich des Feſtkommerſes, der auf dem
Feſtplatze ſtottfand, war zu erkennen, daß die Vorbereitungen
im vollen Umfange gewährt erſchienen. Die Wettkämpfe der
Jugend am Sonntag vormittag wurden durch eine Weiheſtunde
eingeleitet, bei der der zweite Gauvertreter Hering der Jugend
von echtem Turnergeiſte getragene Worte als geiſtiges Rüſtzeug
mit auf den Weg zum Wettkampſe gab. Die einzelnen Kämpfe
(Siebenkampf für Kmaben und Mädchen) Ober= und Unterſtufe,
wickelten ſich reibungslos unter der fachkundigen Leitung von
Gau=Kinderturnwart Schneider=Eberſtadt ab. Der
Feſtnachmnit=
tag wurde durch einen impoſanten Feſtzug, der ſich durch die
Ortsſtraßen bewegte, eingeleitet. Auf dem Feſtlatze nahm
ſo=
dann Gquvertreter Hering die Weihe der neuen Fahne vor und
übergab ſie ihrer Beſtimmung. Spiele, Tänze und ſonſtige
tur=
neriſche Vorführungen, ſowie die allgemeinen Freiübungen, die
mit großem Intereſſe ſeitens der zahlreich erſchienenen
Feſt=
menge verfolgt wurden, hielt die Turnerjugend bis zur
Verkün=
dung der Sieger aus den Vormittagskämpfen, die Gauwart
Schneider vornachm, zuſammen. Es waren nur wenige, die nicht
mit einer Auszeichnung bedacht werden konnten, ein Zeichen,
daß die Jugend wohlvorbereitet zum Wettkampf antrat, was
be=
ſonderes Verdienſt der Vereins=Jugendwarte ſein dürfte. Wir
bringen nachſtehend jeweilig die erſten drei Sieger:
Oberſtufe (Mädchen): 1. Elſe Müller, Tſchft. Griesheim, 127
Punkte; 1. Helene Schmitt, Tv. Rüſſelsheim, 127: 2. Gretel
Senß=
felder, Tv. Büttelborn, 126; 3. Marg. Barthel, Tv. Büttelborn,
121 Punkte.
Oberſtufe (Knaben): 1. Wilhelm Chriſt, Tv. Crumſtadt, 127
Punkte: 2. Ludwig Deuber, Tſchft. Griesheim, 126; 3. Wilhelm
Huck, Tſchft. Griesheim, 108 P.
Unterſtufe (Mädchen): 1. Eliſ. Feldmanm, Tſchft. Griesheim,
128 Punkte; 2. Gretchen Diefenbach, Tſchft. Griesheim, 126;
3. Tilly Eckert, Tſchft. Griesheim, 125 P.
Unterſtufe (Knaben): 1. Peter Wallhäuſer, Tſchft. Griesheim,
130 Punkte; 2. Peter Senzel, Tſchft. Griesheim, 127: 2. Heinrich
Dauſcher, Tv. Crumſtadt, 127: 3. Kurt Trautwein, Tſchft.
Gries=
heim, 126: 3. Heinrich Mann, Tv. Wolfskehlen, 126 P.
76. Feldbergfeſt.
An dem diesjährigen Feldbergfeſt beteiligten ſich insgeſamt
1500 Turner und Turnerinnen, die vor zahlreichen Zuſchauern
ſehr gute Leiſtungen zeigten. Die Ergebniſſe lauten: Vierkampf:
Männer: 1. Leichum (Tv. Neu=Iſenburg) 91 P. 2. Schall (Frkf.
Tv. 1860) 87 P. 3. Müller (Tv. Kreuznach) und Neudecher (Tv.
Klein=Auheim) 83 P. Frauen: 1. Bickelhaupt (MTV. Gießen)
76 P. 2. Ritzel (Tbd. Wiesbaden) 74 P. 3. Brückner (Tv.
Mainz 17) 74 P. Altersturner 1. Klaſſe: 1. Fritzler (Tg.
Bocken=
heim) 87 P. 2. Deuter (Tg. Fulda) 86 P. 3. Sturm (Gr.=Gerau)
88 P. 2. Klaſſe: 1. Ketzler (Tg. Bornheim) 90 P. 2. Koch (Tv.
Herborn) 87 P. 3. Rennſpecher (Tv. Dieburg) 86 P.
Jugend=
turner: 1. Wirzberger (Tgde. Bornheim) 77 P. und Moritz (
Ein=
tracht Frankfurt) 77 P. 2. Rothermel (MTV. Gießen) 76 P.
3. Sauer (Tv. Aſchaffenburg) 75 P. Völſungenhorn: 1.
Frank=
furter Tv. 1860 894 P. 2. Tg. Koblenz 852 P. 3. Tv. Neu=
Iſen=
burg 822 P. Jahnſchild: 1. Tgde. Fulda. Brunhildisſchild:
1. Tv. Mainz 1817. Schmuck=Gedächtnis=Staffel: 1. Tg. Koblenz.
Hegein.
300-=Kugelkampf.
Der vergangene Samstag nachmittag und Sonntag
vor=
mittag waren der Fortſetzung dieſes echt ſportlichen Kampfes
gewidmet. Wenn man vielfach der Meinung war, die Zahl 300
wäre zu groß, um ununterbrochen abgeſchoben zu werden, ſo
bewies der Verlauf des Kegelns, daß dies nicht der Fall
ge=
weſen iſt. Alle haben tapfer durchgehalten und faſt ohne
Aus=
nahme konnte man hören, daß dieſe Leibesübung gute
Einwir=
kung auf den Körper hatte und die Ermüdung eine geringe war.
Die Reſultate vom erſten Kampfe am 8. und 9. Juni wurden
noch vielfach überboten und brachten manche Ueberraſchung.
Es ergaben ſich folgende Einzelreſultate: 1. Schüßler 1637,
2. Eigenbrodt 1630, 3. Riegler 1611, 4. Reichert 1611, 5. Hübner
1587, 6. Schmitt 1534, 7. Brunner 1531, 8. Bangert 1518, 9. Grab
1469. Von den 20 Beteiligten werden die fünf beſten ausge=
zeichnet. Die Reihenfolge dieſer iſt bis jetzt folgende:
1637
1. Schüßler (Haſſia 1919)
2. Eigenbrodt (D. K. 1911 B. V.) 1630,
1611,
3. Riegler (Sportkegler)
1611,
4. Reichert (Zwölfer)
5. Thümmel (D. K. 1911 B. V.) 1590.
Es haben noch zwei Mann nachzuwerfen, die im Laufe der
Woche dies tun werden.
Frauen=Medaillenkegeln.
Von den dem Verbande angehörigen Fkauen fanden ſich
heute 12 ein, um mit einem 50=Kugelkampf in Wettbewerb zu
treten. Es iſt anzuerkennen, daß die Frauen ſoviel Intereſſe und
Energie aufbringen, um eine derartige Kugelzahl abzuſchieben.
Sie haben ſpielend ihre Aufgabe erfüllt und fragten alle
er=
ſtaunt beim Schlußzeichen: „Schon fertig, jetzt bin ich erſt richtig
im Zug”.
Die Leiſtungen können für Frauen als befriedigend
bezeich=
net werden. Nicht allein ausſchlaggebend iſt die Erreichung
einer möglichſt hohen Holzzahl, ſondern die Tatſache des guten
Durchhaltens im Kampfe. Gute Haltung und ſportliche Diſziplin
ſind auch lobend zu erwähnen. Die Ergebniſſe ſind:
1. Frl. Bäumer (Roll=Glück) 259, 2. Frl. Bangert (Goldene
Kugel) 257, 3. Frau Heldmann (Roll=Glück) 239, 4. Frau Reichert
(Goldene Kugel) 232, 5. Frau Hübner (Goldene Kugel) 231,
6. Frau Krämer (Roll=Glück) 227, 7. Frau Coenen (Bürgerverein)
225, 8. Frau Reinhardt (Roll=Glück) 224, 9. Frau Wißkirchen
(Einzelmitglied) 222, 10. Frl. Lautenſchläger (Goldene Kugel)
215, 11. Frau Glaube (Goldene Kugel) 203, 12. Frau Daab
(Goldene Kugel) 196.
Die drei Beſtleiſtungen werden mit Medaillen prämiiert.
Tennis.
Tennis= und Eisklub Junioren gegen 1. Tennis=Club Pforzheim
Junioren 6:5.
Letzten Samstag und Sonntag weilten die Darmſtädter
Junioren Müller Brücher, Mickel, Cello und die Damen Seriba
und Späth in Pforzheim. Ohne Kleinlogel und Sartori holten
ſie einen durchaus verdienten aber knappen 6:5=Sieg. Dieſer
Erfolg iſt beſonders den Damen zu verdanken, die ihre
ſämt=
lichen Spiele gewannen. Nach dieſem ſchönen Erfolg darf man
mit Recht auf das Abſchneiden in den nächſten Klubwettſpielen
geſpannt ſein.
Nummer 166
Montag, den 17. Juni 1929
Eeite 7
Gruppenmeiſterſchaften der Leichtathletik.
Lindner in 4 Min. 19,8 Sek. Vierter hinter Jordan=Eintracht
4 Min. 132 Sek., Sander=Wiesbaden (4:16,7) und Karſt=Neu=
Leichtärzleinnelſterſchanten des Bezltts haufen (4z178). Die 20 Meter=Entſcheidung ſah Weingärtner
und Gunſt, die die beiden äußeren Bahnen gezogen hatten, auf
Main=Heſſen.
dem 4. bzw. 5. Platz. Ueber 800 Meter konnte ſich Nöhm noch
Am Samstag begannen die Kämpfe um die
Leichtathletik=
wie auch der gebotene Sport ausgezeichnet gefiel. Gleich der
erſte Tag brachte die erſte große Ueberraſchung, indem es dem
Sport=Club 1880 Frankfurt gelang, die favoriſierte Eintracht in
der 4 mal 400 Meter Staffel auf den zweiten Platz zu verweiſen.
von der Frankfurter Eintracht, da die ausſichtsreichſte
Kandi=
datin, Frl. Fleiſcher=Eintracht infolge einer Armperletzung den
Wurfkonkurrenzen fernbleiben mußte. Das Diskuswerfen holte hard, Lindner, ſtarteten mit Griesheim=Elektron, Mainz 05 und
ſich der deutſche Altmeiſter Steinbrenner mit der guten Leiſtung
von 40,92 Metern vor dem in letzter Zeit ziemlich in den
Vor=
dergrund gerückten, Rüſſelsheimer Schneider, der es auf 39,22
Meter brachte. Engelhardt vom S.V. 98 Darmſtadt ließ ſich die
vor Röſſing=S. V. Wiesbaden. Die
Ergebniſſe des erſten Tages:
5000=Meter=Lauf: 1. Engelhardt=S. V. 98 Darmſtadt 15.44 Min.;
2. Röſſing=S. V. Wiesbaden 16.25,9 Min.; 3. Sigel=T. V.
Mör=
felden 16.39,9 Min.
Diskuswerfen: 1. Steinbrenner=Eintracht Frankfurt 40,92 Mtr.;
2. Schneider=Opel Rüſſelsheim 39,22 Mtr.; 3. Allwohn=S. V.
98 Darmſtadt 35,45 Mtr.
Hochſprung: 1. Allwohn=S. V. 98 Darmſtadt 1,70 Mtr.; 2. Rehm=
1,55 Mtr.
4 mal 400 Meter Staffel: 1. S. C. 1880 Frankfurt 3,32,1 Min.;
2. Eintr. Frankf. 3,32,8 Min.; 3. V.f.L. Frankf, 3.42,6 Min.
Schlagballweitwerfen für Frauen: 1. Frl. Haux=Eintracht
Frank=
furt 49.20 Mtr.; 2. Krummbacher=Eintracht Frankfurt 4507
Mtr.; 3. Frl. Bohrmann=F. S. V. Frankfurt 4361 Mtr.
Ergebniſſe des zweiten Tages:
Herren: 4 mal 100 Meter=Staffel: I. Eintracht Frankfurt 41,8
Sek.: 2. S.C. 1880 Frankfurt 45 Sek.; 3. S.V. 98 Darmſtadt
46 Sek.
5 Kilometer Gehen: 1. Kohl=Groß Auheim 27.12 Min.; 2. Wied=
Eintracht 27.12,1 Min.; 3. Staudt=Viktoria Aſchaffenburg;
4. Wenninger=Groß=Auheim.
1500=Meter=Lauf (Wiederholung, da am Samstag annulliert):
1. Jordan=Eintracht 4.13,6 Min.: 2. Sander=S.V. Wiesbaden
4.16,5 Min.: 3. Garſt=Viktoria Worms= Neuhauſen 4.17 Min.
100=Meter=Lauf: 1. Metzger=Eintracht 11 Sek. 2. Schmaltz=S.C.
1880 Frankfurt 11.1 Sek.; 3. Schneider=B.S.C. 99 Offenbach
112 Ser.
400=Meter=Lauf: 1. Wagner=Eintracht 51,1 Sek.: 2. Mott=V.f. L.
Speerwerfen: 1. Köhler=Eintracht 52,55 Mtr.: 2. Dr. Ebner=
F.S.V. Mainz 05. 5085 Mkr.: 3. Kriſchel=Sp.V. 98
Darm=
ſtadt 46,85 Mtr.
Kugelſtoßen: 1. Schneider=Opel Rüſſelsheim 13,67 Mtr.; 2.
Schader=F. S.V. Frankfurt 12,39 Mtr.; 3. Enders=Eintracht
11.90 Mtr.
Weitſprung: 1. Gies=B.S.C. 99 Offenbach 6,29 Mtr.; 2. Sack=
Eintracht 627 Mtr.; 3. Bien=Eintracht und 4. Stein=Eintracht
6,26 Mtr. (Im Stechen entſchieden.)
400=Meter=Hürden: 1. Mott=V.f.L. Frankfurt 59,5 Sek.: 2. San=
60,4 Sek.
200-Meter=Lauf: 1. Metzner=Eintracht 23,3 Sek. 2. Schmaltz=S.C. Meter: Striehl (MTG.) 2:522; Hochſprung: Lindinger=Frauken=
1880 Frankfurt 23,3 Sek. (Bruſtbreite zurück); 3. Stein=
Ein=
tracht 23,4 Sek.
800=Meter=Lauf: 1. Jordan=Eintracht 2.00,7 Min.; 2. Leunig I.=
Eintracht 2008 Min.; 3. Stogen=Griesh. Elektron 202,8 Min.
Stabhochſprung: 1. Hardt=Viktoria Kelſterbach 320 Mtr.: 2.
Bein=Eintracht 3 Mtr.; 3. Reitzmann=Viktoria Aſchaffenburg
2,90 Mtr.
baden 35.55,7 Min.
Hammerwerfen: 1. Enders=Eintracht 30 Mtr.; 2. Kriſchel=S V. ſität Marburg) 114 Sek. 200 Meter: 1. Schaurig (Heſſ=Preußen
98 Darmſtadt 26,75 Mtr.: 3. Jung=Sportg. Höchſt 25,52 Mtr.
110=Meter=Hürden: 1. Sack=Eintracht 17,6 Sek.: 2.
Lehmann=
ausgeſchloſſen.
4 mal 1500=Meter=Staffel: 1. Griesheim=Elektron 17,58,6 Min.; mann (Wetzlar) 2:06. 1500 Meter: 1. Criſtoph (Göttingen) 4:16.
2. S.V. Wiesb. 18.18,2 Min.; 3. S. V. 98 Darmſt. 18 25,1 Min. 2. Peters (Gießen 1900) 4:17,6: 5000 Meter: 1. Scheybing (Heſſ=
Eintracht 99 P.; 4. Kriſchel=S.V. 98 Darmſtadt 99 P.
92 P.: 2. Korach=Griesheim Elektron 78 P.
Dreikampf Klaſſe C (über 42 Jahre); 1. Belz=Aſchaffenburg 79
P.; 2. Wöbke=S. V. 98 Darmſtadt 71 P.
Eintracht 132 Sek.
200=Meter=Lauf: 1. Lorenz=Eintracht 26,5 Sek.; 2. Haux=
Ein=
tracht 278 Sek.
bach 2,40 Min.
Hochſprung: 1. Köhler=Eintracht 1,/44,5 Mtr.; 2. Meng=S.C. 1880
135 Mtr.
80=Meter=Hürden: 1. Haux=Eintracht 13,7 Sek.; 2. Schmitt=
Elek=
tron 154 Sek.
Speerwerfen: 1. Haux=Eintracht 36,80 Mtr.; 2. Bohrmann=
F.S.V. Frankfurt 30,50 Mtr.
3. Schmitt=Griesheim=Elektron 72 P.; 4. Borman=F. S.V.
Frankfurt 64 P.
Kugelſtoßen: 1. Bormann=F. S.V. Frankfurt 10,33 Mtr.: 2. Haux=
Eintracht 10,25 Mtr.; 3. Köhler=Eintracht 10,24 Mtr.
Weitſprung: 1. Köhler=Eintracht 507 Mtr.; 2. Bühlmeier=Ein= bei ſchnitten wieder die Dänen am beſten ab.
tracht 4,78 Mtr.
4 mal 100=Meter=Staffel: 1. Eintracht A=Mannſchaft 50,7 Sek.;
Sporkverein Darmſtadt ſtellt zwei Bezirksmeiſter.
kämpfe, in denen die Leichtathleten des Sportvereins wiederum 3. Norwegen. — Hochſprung: 1. Ladewig=Berlin, 2.
Wahl=
ſchöne Erfolge erzielen konnten. So gelang es Engelhard, über
von 15,56 Min. auf 15.44 Min. zu verbeſſern und damit ſtark koura=Finnland 7:05 Meter; 3. Storz=Halle 6,94 Meter. —
Stab=
überlegen vor Röſſing=Wiesbaden und Siegel=Mörfelden ſeinen hochſprung: 1. Stechenmeſſer=Dortmund 3,50 Mtr.: 2. Kunze=
Titel zu verteidigen. Gunſt und Weingärtner konnten ſich über Berlin 3,40 Meter: 3. Viri=Finnland 320 Meter. — Diskus:
200 Meter in den Endlauf durchkämpfen. Auch die 4mal 100 1. Biiri=Finnland 44,42 Meter: 2. Vallin=Finnland 41275 Mtr.;
Awohn im Stechen mit ſeinem Bezirksrivalen Rehm den
Lauf, der am Samstag annulliert worden war, wurde am Sonn= land 45 P.; 3. Schweden: 4. Norwegen. — Fußballkampf:
tag als erſte Konkurnenz noch einmal musgetragen. Dahei wurde Deutſchland — Dänewark 3:
nicht durchſetzen; Jordan=Eintracht ſiegte hier vor ſeinem
Klub=
kameraden Leunig 1. in 2 Min. 00,2 Sek. Göbel und Eiſenhauer
Meiſterſchaften des Bezirks Main in Frankfurt a. M. Der Platz wurden im 100 Meter=Lauf von den beſſeren Eintrachtſprintern
der Frankfurter „Eintracht” befand ſich in recht guter Verfaſſung, aus dem Rennen geworfen. Im Dreikampf für alte Herren
wurde Krichel in Klaſſe 4. Vierter; in der Klaſſe B ſiegte Pfeil,
und Schröck belegte den 3. Platz. In der C=Klaſſe wurde Vöbke
zweiter Sieger. Im Speerwerfen kam Krichel nicht auf ſeine
beſte Leiſtung; mit einem Wurf über 46 Meter belegte er hinter
Im Schlagballweitwerfen triumphierte Fräulein Emmy Haux Köhler=Eintracht und Dr. Ebner=Mainz den 3. Platz. Auch im
Hammerwerfen verſuchte ſich Krichel und wurde ſogar erſt beim
letzten Verſuch auf den 2. Platz verwieſen. Krauth, Röhm, Engel=
Sportverein Wiesbaden über 4mal 1500 Meter; beim erſten
Wechſel lag Darmſtadt an zweiter Stelle, beim zweiten Wechſel
an vierter. Engelhard konnte von dem großen Rückſtand bedeu=
5000 Meter nicht nehmen und ſiegte klar mit 300 Meter Vorſprung tend aufholen und wieder bis auf 35 Meter zu dem Oriten,
Mainz 05, auflaufen. Lindner gelang es, den Schlußmann der
Mainzer glatt zu überlaufen, und mit 20 Metern Vorſprung
als Dritter hinter Griesheim=Elektron und Wiesbaden durch das
Ziel zu gehen. Ueber 10 000 Meter vollbrachte der alte,
unent=
wegte Kämpe Siegel=Mörfelden eine große Energieleiſtung;
nach=
dem bald auch in dieſem Lauf Single=Eintracht aufgegeben hatte
und ſpäter auch Habich=Darmſtadt ausſchied, waren nur noch vier
Läufer im Rennen: Siegel=Breuning=Eintracht, Hornung=
Wies=
baden und Bernſee=Sporwerein Darmſtadt. Nach erbittertem
Kampf holte ſich Siegel den Titel, und unter lebhaftem Beifall
F. S.V. Frankfurt 1,70 Mtr.; 3. Lehmann=Griesheim=Elektron der Zuſchauer gingen die vier „Unenwegten” in dieſer
Reihen=
folge durch das Ziel!. In der Pauſe des Jubiläumsſpieles, in
dem ſich der franzöſiſche Fußballmeiſter „Olympique‟ Marſeille
und Eintracht gegenüberſtanden, wurde die 4mal 100 Meter=
Staf=
fel entſchieden. Eiſenhauer, Weingärtner, Gunſt und Göbel
wur=
den auf der Außenbahn, hinter Eintrachts A=Mannſchaft (41,8
Sek.), und SC. 1880 (44,5 Sek.), in 46,2 Sek. Dritter! Vor etwa
7000 Zuſchauern ſpielten die vorzüglich disponierten Eintrachtler
geradezu Katz und Maus mit dem franzöſſichen Meiſter, bei dem
nur der Torwart „meiſterhaft” ſpielte, und ſo verhütete, daß die
Niederlage am Schluß nicht höher wie 6:0 lautete. **
Rhein=Saar.
Infolge anderweitiger Veranſtaltungen waren im Mannheim
die leichtathletiſchen Meiſterſchaften nur von einer ganz geringen
Zuſchauermenge beſucht. Die Kämpfe waren wohl recht ſpannend,
die Leiſtungen waren aber im allgemeinen nur mittelmäßig. Die
neuen Meiſter über 10000 Meter: Thiry (FV. Speyer)
37:13,4: 400 Meter Hürden: Doppler (VfL. Neuſtadt) 63,2: 4mal
1500 Meter=Staffel: MTG. Mannheim 19:46; Stabhochſprung:
Frankfurt 52,1 Sek.; 3. Cippitelli=S. C. 1280 Frankf. 52,1 Sek. Lochner=Pfalz Ludwigshaſen 3:23: Hochſprung: Endres=Neuſtadt
1.65 Meter: 800 Meter: Lefébre MTG. 1:58,6; 4mal 400 Meter:
MTG. 3:46,6; Weitſprung: Hermann (FV. Speyer) 6,47 Meter;
100 Meter: Neuman (MTG.) 11,3 Sek.; 5000 Meter: Thiry
(Speyer) 17,25: 400 Meter: Neumann MTG. 52,8: Speer: Abel
(VfL. Neckarau) 52,81 Meter; 110 Meter=Hürden: Hermann 176:
200 Meter: Ruſch=Pol. Mannheim 23,4; Kugel: Metzner=
Franken=
thal 11,72 Meter; 1500 Meter: Lefébre MTG. 4:408: Diskus:
Hermann 34,37 Meter; 4mal 100 Meter: VfR. Mannheim 46 Sek.
— Damen: Diskus: Egger=Phönix=Mannheim 27.74 Meter:
Speer: Scherer (MTG.) 23,33 Meter; 100 Meter: Sehr (MTG.)
der=S. V. Wiesbaden 602 Sek.; 3. Görgen=S.P. Wiesbaden 135 Sel. Weitſbrung: Happel Vfſt.=Mannheim 508 Meter: 809
thal 138 Meter; Kugel: Egger=Mannheim 9,33 Meter; 4mal 100
Meter: MTG. 54,7 Sek.
Meiſterſchafken des Bezirks Heſſen=Hannover.
Der Bezirk Heſſen=Hannover brachte in Kaſſel ſeine
diesjähri=
gen Leichtathletik=Meiſterſchaften zur Durchführung. Ein ſtarker
Gegenwind, der zeitweilig herrſchte, machte vor allem den Läu=
10000=Meter=Lauf: 1. Siegel=T.V. Mörfelden 35.393 Min.; 2. fern viel zu ſchaffen. Mit den erzielten Leiſtungen kann man in
Bräuning=Eintracht 35.40,7 Min.; 3. Hornung=S. V. Wies= Anbetracht der Umſtände zufrieden ſein. Ergebniſſe: 100 Meter:
1. Freund (Heſſen=Preußen Kaſſel) 11,1 Sek. 2. Konrad (Univer=
Kaſſel) 22 Sek. 2. Frehe (Göttingen) 23,6 Sek. 400 Meter:
Griesheim Elektron 188 Sek. 3. Marſchall=F. S.V. Frankfurt 1. Freund (H.=Preuß. Kaſſel) 53,5 Sek. 2. Tönges (Gießen 1900)
54 Sek. 800 Meter: 1. Bepperling (Gießen 1900) 2:05. 2. Wort=
Alte Herren: Dreikampf glaſſe 4 (32—35 Jahre): 1. Reis=Ein= Preuß. Kaſſel) 16:22. 2. Melzenbach (Göttingen) 16:31. 110 Mtr.
tracht 107 P.: 2. Weider=Eintracht 104 P.; 3. Angſtmann= Hürden: 1. Sobottka (Heſſ=Preuß. Kaſſel) 168 Sek. 2. Hopfner
(Gießen) 169 Sek. 4mal 100 Meter=Staffel: 1. Heſſen=Preußen
Dreikampf Klaſſe B (36—41 Jahre); 1. Pfeil=S. V. 98 Darmſtadt Kaſſel 44,5 Sek. 2. Göttingen 46,6 Sek. 4mal 400 Meter: 1. Heſſ=
Preußen Kaſſel 3:37,2. 4mal 1500 Meter: 1. Heſſ.=Preußen Kaſ=
Marburg) 1,73 Meter. Weitſprung: 1. Nauſch (Heſſ=Preußen
Frauen: 100=Meter=Lauf: 1. Lorenz=Eintracht 13,1 Sek.; 2. Haux= Kaſſel) 6,70 Meter. Stabhochſprung: 1. Adam (Kurheſſen Kaſ= Hals—2 Lg.
ſel) 323 Meter. 2. Kohler (Heſſ.=Preußen Kaſſel) 3.13 Meter.
Kugelſtoßen: 1. Schäfer (Gießen 1900) 13,16 Meter.
Diskuswer=
fen: 1. Gary (Marburg) 35,88 Meter. Sperwerfen: 1. Dr.
800 Meter: 1. Lenz=S.V. Wiesbaden 2349 Min.; 2. Gieß=Offen= Schlotthauer (Fritzlar) 5508 Meter. Hammerwerfen: 1. Gary
(Marburg) 32,17 Meter.
Nordiſch-Deulſche Hochſchulkämpfe.
Finnland erringt den Sieg im Geſamtklaſſement.
Am Sonntag wurden in Kiel die nordiſch=deutſchen
Hochſchul=
kämpfe zum Abſchluß gebracht. Bei regneriſchem Wetter wohn=
Dreikampf: 1. Köhler=Eintracht 94 P.; 2. Haux=Eintracht 85 P.; ten den Veranſtaltungen, die am Nachmittag in den leichtathleti= Minuten, wobei der bisherige Nekord von Britton, der das vorjährige
ſchen Wettkämpfen und dem Fußballſpiel Dänemark=Deutſchland
den Höhepunkt brachten, nur 2000 Zuſchauer bei. Am Vormittag zeigte die gleiche Zeit von 1276 Minuten. Guberrus trabte als drites
erledigten die Fechter ihre letzte Uebung im leichten Säbel. Hier= Pferd 127,7 Minuten.
Fechten leichte Säbel: Dänemark—Deutſchland 6:3;
Deutſchland-Norwegen 7:2: Dänemark-Norwegen 9:0. Ge=
2. Griesheim Elektron 53,3 Sek.; 3. Eintracht B 54,8 Sek. ſamtwertung: 1. Dänemark 2 Mannſchafts= und 13
Einzel=
ſiege; 2. Deutſchland 1 Mannſchafts= und 12 Einzelſiege: 3.
Nor=
wegen. — 100 Meter; 1. Hampelmann=Kiel 10,8: 2. Anderſon= dung des offiziellen „Prixe du Jockeh Club”. Obwohl mit dem Start
Schweden 109: 3. Pittigenen=Finnland 11,3. — 400 Meter: weniger als 2 Dreijährige für die mit 30000 Franken doterte be=
Im Rahmen des dreißigjährigen Jubiläums der Sporte 1. Storz=Halle 49,6; 2. Nüni=Finnland 51 Sek.; 3.
Topelius=
gemeinde Eintracht Frankfurt fanden am Riederwald die dies= Finnland 51,7 Sek. — 5000 Meter: 1. Jörgenſen=Norwegen Garna rechtfertigte vollauf das in ihn geſetzte Vertrauen und beſtätigte
jährigen Meiſterſchaften des Bezirks Main=Heſſen ſtatt. Bereits 15:34: 2. Wahlſtröm=Schweden 15:49; 3. Punkko=Finnland 16:01,2., haargenau ſeine, im klaſſiſchen Preis „Lupin” gezeigte Form. Hotzwiel
am Samstag begannen die zahlreich und gut beſetzten Wett= — Schwedenſtaffel: 1. Deutſchland 2:022: 2. Finmland; gewann überaus ſicher mit einer Länge gegen Charlemagne (A.
Es=
ſtröm=Schweden 15:49: 3. Kokkonen=Finnland, alle 188 Meter. — hinter ſich gelaſſen hatte. Zwei weitere Längen zurück gab es einen
5000 Meter in ganz überzeugender Weiſe ſeine vorjährige Zeit Weitſprung: 1. Topelius=Finnland 7:09 Meter; 2. Tuli=
Meter=Staffel kam in den Enblauf. Im Hochſprung holte ſich 3. Sievert=Berlin 38,60 Meter. — Speer: 1. Reinikka=Fiun= vierten Lauf zur Deutſchen Meiſterſchaft, ſah in Klaſſe 4, bis
land 61.45 Meter: 2. Molles=Königsberg 60 105 Meter: 3. Schnak= 250 cem., Geiß=Pforzheim (94W.), und in Klaſſe B, bis 30
Meiſtertitel, diesmal mit einem Sprung von „nur” 1,70 Meter! kertz=Bonn 5887 Meter. — Kugel; 1. Viri=Finnland 1435 ccm, Gall=Ludwigsburg (Standard) ſiegreich. In der Klaſſe bis
Im Diskuswerfen zeigte Allwohn nicht ſeine gewohnte Form; Meter;, 2. Nauner=Finnland 13,75 Meter; 3. Siebert=Berlin / 500 cem ſiegte gleichfalls Gall (Standard) mit 42:592 Min, für
mit einem Wurf über 36 Meter wurde er hinter Steinbrenner 13225 Meter. — 800 Meter offen 1. Müller=Zehlendorf 704 Km. und erzielte damit die beſte Zeit des Tages und neuen
(41 Meter) und Schneider=Rüſſelsheim Dritter! Der 1500 Meter= 1:593. — Geſamtwertung: 1. Finnland 59 P.; 2. Deutſch= Streckenrekord. Zweiter wurde Zündorf=Köln (OKW.).
Radfſchten.
Bahnmeiſterſchaften des Gaues 70 im B. 9.R.
Radrennen im Michelſtädter Stadion.
Der Gau 70 (Heſſen=Darmſtadt) des BDR. brachte am
Sonn=
tag bei prächtigem Wetter und vor zirka 2000 Zuſchauern auf der
neu eröffneten Radrennbahn des Stadions in „Michelſtadt im
Odenwald ſeine Bahnmeiſterſchaften über einen und zehn
Kilo=
weter zur Durchführung. In beiden Strecken erwies ſich der
Darmſtädter Franke als der Beſte. Ein 30 Km.
Mannſchafts=
fahren ſah die Frankfurter Kombination Gleiſer=Freund als
klare Sieger vor Gebr. Weiſe=Stuttgart.
Die Ergebniſſe:
Gqumeiſterſchaften über 1 Km.: 1. Franke=Darmſtadt: 2. Kabel=
Groß= Gerau; 3. Gerhardt=Darmſtadt; über 10 Kilometer:
1. Franke=Darmſtadt; 2. Schad=Groß=Gerau; 3. Triebſch=
Darmſtadt.
Fliegerhauptfahren 1000 Meter: 1. Klein=Frankfurt: 2. Rudolph=
Frankfurt; 3. Franke=Darmſtadt; 4. Gleiſer=Frankfurt.
Ausſcheidungsfahren: 1. Freund=Frankfurt; 2. Gleiſer=Frankfurt;
3. Schad=Frankfurt.
Mannſchaftsrennen über 30 Km.: 1. Gleiſer=Freund=Fronkfurt
16 Punkte (54:15,3 Min.): 2. Gebr. Weiße=Stuttgart 11 P.;
3. Rudolph=Siemantel=Frankfurt 10 P.: 4. Judith=Mehner=
Frankfurt 8 P.; 1. Runde zurück: 5. Kinnd=Aideiſch=
Stutt=
gart 13 Punkte.
Rennfahrer Ray Keech ködlich verunglückk.
Der Hekannte Weltrekordmann und Automobilrennfahrer
Ray Keech, der erſt kürzlich noch den großen Preis von
Indiang=
polis, das bedeutendſte Automobilrennen der Welt, gewinnen
konnte, iſt am Samstag das Opfer eines ſchweren Unfalls
ge=
worden. Der Amerikaner beteiligte ſich in Atona (
Pennſyl=
vanien) an einem 200=Meilen=Rennen, in deſſen Verlauf ein
Fahrer die Herrſchaft über ſeinen Wagen verlor, ſodaß
die=
ſer gegen die Umzäunung raſte und in Brand geriet. In dem
Sturz wurde auch Ray Keech verwickelt. Die verunglückten Wagen
ſtürzten übereinander und bildeten einen unentwirrbaren
Trümmerhaufen. Eine Zeit lang herrſchte die größte
Verwir=
rung, dann ging man an die Bergung der Fahrer, die ſämtlich
ſchwere Verletzungen davontrugen bis auf Ray Keech, den man
nur als Leiche hervorziehem konnte. Keech hatte bereits die
Hälfte der Strecke zurückgelegt und lag im Augenblick des
Zwiſchenfalls mit etwa 193 Km. Geſchwindigkeit an der Spitze.
Der Verunglückte hatte ſich durch ſeine erfolgreichen
Weltrekord=
fahrten vor Major Segrabe einen Namen gemacht und galt in
den Vereinigten Staaten als der größte Automobilrennfahrer
aller Zeiten.
der lehte Tag der Frankfurker Juni=Rennen.
Das Verloſungsrennen hatte auf die Frankfurter Sportgemeinde
ſeine Wirkung nicht verfehlt, denn bei herrlichem Wetter waren
ſämt=
liche Plätze gut beſetzt. Der Held des Tages war der Focket Matz, der
dreimals als Erſter den Nichter paſſierte. Im einleitenden Preis von
Offenbach konnten die Frankfurter Farben durch Fortunatus zum Siege
getragen werden. Niederräder Zucht konnte im darauffolgenden Alt=
„König=Jagdrennen ebenfalls einen Triumph feiern, indem Trainer
Mätzigs Mühelos hier in einem aufregenden Endkampfe die Gegner
ſchlagen konnte. Das Hauptrennen des Tages, der Preis von
Wald=
fried, fiel durch Paraber an den Stall von Opel. Trapper bewies im
Saalburg=Jagdrennen, von neuem durch einen ſpielenden Erfolg ſeine
Vorliebe für die Niederräder Bahn. Das Odenwald=Jagdrennen holte
ſich Snob, der ſchon am vorigen Sonntaa hier ſo gut hinter
Grenz=
ſchutz gelaufen war. Im abſchließenden Preis vom Main zeigte ſich
Albana ihren Gegnern überlegen; hier konnte Trainer Mätzig mit
Hei=
lige Johanna und Farmerin die beiden Plätze hinter dem Sieger
be=
legen. Im Verloſungsrennen fiel das ſigreiche Los Nr. 315 an Herrn
Reicheler=Frankfurt a M., der den Sieger Markſtein gleich wieder an
Herrn Gamerdinger=Frankfurt a. M. weiterverkaufte.
Preis von Offenbach; 2800 Mark, 1000 Meter: 1. W.
Gammerdin=
gers Fortunatus (Matz), 2. Feldberg, 3. Delphi. Tot. 28:10; 3—5 Lg.
Altkönig Jagbrennen: 2800 Mk., 3800 Meter:; 1. N. Mätzigs
Mühe=
los (Pfänder), 2. Ortwin, 3. Fulbia. Ferner liefen: Capland, Orator,
Bereitſchaft, Brombeere, Deluſion. Tot, 130, Pl. 35, 32, 34:10. 1 bis
1½ Lg.
Verloſungs=Rennen. 3800 Mk., 1800 Meter: 1. J. Resktenwalds
Markſtein (Matz), 2. Mareoni, 3. Miſſion. Ferner: Ruiſſeau dOr,
Perfekt, Songe dDr, ADalk, Timgad, Eleonore, Goldelſe. Tot. 53,
Pl. 16, 13, 18:10. 5—½ Lg.
Saalburg=Jagdrennen. 2800 Mk. 4000 Meter: 1. G. Wagenknechts
Trapper (Machan), 2. Fruszi, 3. Countryſide. Ferner: Florine 1.
Tot. 18, Pl. 12, 20:10. 3—6 Lg.
Preis von Waldfried; „Ehrenpreis und 5000 Mk. 2000 Meter:
1. Frau J. b. Oyels. Paraber Narr), 2. Hilf dir ſelbſt, 3. Lakai,
Ferner; Patriotin, Südwind. Tot 17 Pl. 12. 3:10. 9—½ Lg.
Obenwald=Jagdrennen; 4500 Mark, 3600 Meter: 1. S. Schmitts
Snob (Regier), 2. Feuermal, 3. Kabalia. Ferner: Ueberläufer. Tot.
17. Pl. 12, 19:10. Kopf——4 Lg.
Preis vom Main: 2800 Mk., 140 Meter: 1. Frau D. Münchs
ſel 18:19,4 Min. Hochſprung: 1. Fuchs=Wiſſemann (Univerſität Albana (Unterholzer), 2. Heilige Johanna, 3. Farmerin. Ferner:
Nemrod, Polyhymnia, Mira II, Martell. Tot, 57, Pl. 14, 16, 12:10.
Signal gewinnt das Deutſche Traber=Derby.
Der vorjährige Ueberraſchungsſieg beim Kampf zwiſchen Britton
und Augius wurde durch den ſpannenden Verlauf und das Ende des
dies=
jährigen Deutſchen TraberDerby noch übertroffen. Signal mit P. Finn
im Sulky gewann die 50 000 Mk.=Prüfung um einen kurzen Kopf gegen
Albrecht Dürrer, dem anderthalb Längen zurück Hubertus als Dritter
folgte. Damit bat Signal die bisher einzig daſtehende Erfolgsſerie
von Britton — Adbelltodding=Rennen, Buddenbrog=Rennen, Derbh —
ebenfalls erringen können. Die große Enttäuſchung des Rennens war
Pera Lapſus, den nur den fünften Platz belegen konnte. Der Sieger
trabte auf der langen Diſtanz von 3000 Metern den Kilometer in 1.V,6
Derby gewann, bei weitem nicht erreicht wurde. Auch Albrecht Dürrer
Frankreichs Derby.
Klarer Sieg des favoriſierten Hotwiels.
Eine beängſtigende Fülle herrſchte auf allen Plätzen der im Norden
von Paris gelegenen Rennbahn von Chantilly am Tage der
Entſchei=
von Hotwiel die Situation geklärt erſchien, boten die Ställe doch nicht
deutendſte Zuchtprüfung Frankreichs auf. Hotwiel unter Jockei G.
ling), von dem er zwar als unfertiges Pferd bei ſeinem Debut
geſchla=
gen worden war, den er aber bereits im Preis von „Lupin” mit Längen
ſcharfen Kampf um den dritten Platz, den Cordial ſchließlich mit
Kopf=
vorſprung gegen Pcafolr zu ſeinen Gunſten entſchied.
Rund um Schotten, ein Motorrad=Straßenrennen mit dem
Der Davispokalkampf Ungarn=England endete mit einem
3:2 Punktſieg der Briten.
Seite 8
Montag den 17. Juni 1929
Nummer 166
Neuaufführung:
Henny Portens Welt-Erfolg:
Dat aite deselz
mit Ernst Deutsch, Hermann Vallentin,
Margarethe Schlegel. Alice Hechy
Nur einige Tage!
D azu:
Meeresleuchten-
Firnenglanz
Ein Naturfilm mit unerhört schönen Bildern
Das gesamte Programm ist „volksbildend”: vergleichen
Sie, ob es je ein besseres gab. Beginn 3½/, Uhr-
Kleines Haus
Mur noch heute!
Und heute
Die Apachen von
Paris
Der Todegritt von
Little Big Horn
4 Uhr und 8 Uhr
Nicht nur ein Großprogramm; auch ein
gutes Programm,
Beginn 3½½ Uhr.
18
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am
Dienstag, den 18. Juni 1929, vor
mittags 9 Uhr.
Zuſammenkunft am Eingang zur
Gärtnerei am Seitersweg. (10063b
Darmſtadt, den 15. Juni 1929.
Großherzogliche Verwaltung.
Einträge in das Handelsregiſter
Ab=
teilung A: Am 8. Juni 1929 Neueintrag:
Firma: Beck & Co. Kommandit=Geſellſchaft.
Sitz: Darmſtadt. — Geſellſchafter: Auguſt
Beck, Kaufmann in Darmſtadt. — Es ſind
drei Kommanditiſten vorhanden.—Diplom=
Ingenieur Eugen Jäger in Darmſtadt
iſt zum Einzelprokuriſten beſtellt. — Die
Geſellſchaft hat am 1. April 1929
be=
gonnen. — Abteilung B: Am 1. Juni 1929
hinſichtlich der Firma: Strickwarenfabrik
Valentin Schmidt & Co. Geſellſchaft mit
be=
ſchränkter Haftung, Darmſtadt: Die
Ge=
ſchäftsführer Valentin Schmidt, Kaufmann
und Elſe Schmidt, beide in Darmſtadt,
ſind als ſolche ausgeſchieden. — Am
11. Juni 1929 hinſichtlich der Firma:
Direction der Disconto=Geſellſchaft Filiale
Darmſtadt, Hauptniederlaſſung Berlin.
Zweigniederlaſſung Darmſtadt: Durch
Beſchluß der Generalverſammlung vom
25. März 1929 iſt der Geſellſchaftsvertrag
geändert. — Der Umtauſch der bisherigen
Aktien zu 40.— RM, 50.— RM, 150.— RM
und 180.— RM in Aktien zu 100.— RM
und 1000.— RM, die ſämtlich auf den
Inhaber lauten, gemäß den Vorſchriften
der Durchführungsverordnungen zur
Goldbilanzverordnung, ferner der
frei=
willige Umtauſch ſämtlicher Aktien zu
400.— RM. in Aktien zu 100.— RM iſt
durchgeführt. — Als nicht eingetragen
wird veröffentlicht: Das Grundkapital
iſt eingeteilt in folgende auf den Inhaber
lautende Anteile: a)98000 (Nr. 1a—18000a
und Nr. 18001—98000) über je 1000.— RM,
b) 370000 (Nr. 98001—418000 und Nr.
1003335 —1053334) über je 100.— RM.
Darmſtadt, den 15. Jnni 1929.
Amtsgericht I. 10104