Darmstädter Tagblatt 1929


31. Mai 1929

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Einzelnummer 10 Pfennige

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Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 149
Freitag, den 31. Mai 1929.
192. Jahrgang

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ſädter
und Nationalbank.

Die Wahlen zum engliſchen Unterhaus.

Die Wahlausſichken der einzelnen
Parkeien.
Wer wird ſiegen? Die Nokierungen am Wekkmarkk.
EP. London, 30. Mai.
Heute finden in ganz England die Wahlen für das Unterhaus
ſtatt, die die Geſchicke des Landes für die nächſten fünf Jahre feſt=
legen
ſollen. Wohl noch nie iſt es ſo ſchwer geweſen wie bei dieſer
Wahl, eine Prophezeiung über ihren Ausgang zu machen. Ver=
ſchiedene
Umſtände tragen hier=
zu
bei, vor allem die Ausdeh=
nung
des Wahlrechts auf die
Frauen im Alter von 21 bis 30
Jahren; hierdurch iſt die Zahl
der Wähler auf insgeſamt
Etwa
28 943 566 geſtiegen.
15 200 000 weiblichen Wählern
ſtehen etwa 13 600 000 männliche
Wähler gegenüber Wie die
Frauen, die dieſes Jahr zum
erſten Male von ihrem Wahl=
recht
Gebrauch machen, ſich ent=
ſcheiden
werden, entzieht ſich ſo
ziemlich ganz der Beurteilung.
Weiter kommt hinzu, daß bei
dieſen Wahlen eine bisher noch
nicht geſehene Zahl von Kandi=
daten
, insgeſamt 1729 aufge=
ſtellt
worden iſt. In faſt allen
Wahlbezirken finden, alſo ſoge=
nannte
dreieckige Wahlen ſtatt:
da das engliſche Wahlſyſtem
Stichwahen nicht kennt, ſondern
der Kandidat mit der höchſten
Stimmenzahl ohne weiteres als
gewählt gilt, iſt auch aus dieſem
Macdonald?
Grunde jede Vorausſage ziem=
lich
illuſoriſch. Denn dieſes ver
altete Wahlſyſtem iſt eine Quelle von Ungerechtigkeiten. Es iſt
häufig der Fall, daß der Kandidat der tatſächlichen Minderheit
den Wahlkreis im Parlament vertritt. Nach den Wahlen von
1924 zogen 415 Konſervative, 151 Arbeiter, 44 Liberale und 5 Un=
abhängige
ins Parlament ein, dem insgeſamt 615 Abgeordnete
angehören. Die Konſervativen haben bei den verſchiedenen Nach=
wahlen
19 Sitze verloren, die Arbeiter dagegen 9 gewonnen, wäh=
rend
die Liberalen und Unabhängigen je 2 Sitze hinzugewannen.
Wie aus dem Verlauf der Nachwahlen hervorging, haben die
Konſervativen auf jeden Fall mit ſtärkeren Verluſten zu rechnen.
Die Frage iſt nur, ob die Verluſte, die ſie heute erleiden werden,
ſo groß ſein werden, daß ſie die abſolute Mehrheit, die ſie bisher
inne hatten, verlieren werden und ſomit eine Neubildung der
Regierung nötig wird.
Engliſchen Gepflogenheiten entſprechend, werden die Wahl=
ausſichten
der einzelnen Parteien am Wettmarkt der Stock Ex=
change
quotiert. Dieſe Quotierungen lauteten zuletzt wie folgt:
Konſervative 270274, Arbeiterpartei 243247, Liberale 9397
und Unabhängige 57 Abgeordnete. Wenn man, was in der
Zeit vor dem Derby=Rennen entſchuldbar iſt, die Quotierungen
n die verſtändlicheren Turfausdrücke überſetzt, ſo beſagen die
Wetten: 10:6 gegen die konſervative, 2:1 gegen eine Arbeiter=
und 50:1 gegen eine liberale Regierung und 100 :7 gegen eine

Straßen der Ortſchaften fuhr und überall die Wähler an die
Erfüllung ihrer Wahlpflicht erinnerte. Die Konſervativen hatten
auch einige Flugzeuge in ihren Werbedienſt geſtellt, die verſchie=
dene
Teile Londons und Mancheſters überflogen und zahlreiche
Flugſchriften abwarfen.
Die erſten Wahlergebniſſe.
TU. London, 31. Mai.
Der Stand der engliſchen Wahlen um ½1 Uhr morgens war
folgender: Von den bisher vorliegenden 60 Wahlergebniſſen ent=
fielen
22 Mandate auf die Konſervative Partei, 31 auf die Ar=
beiterpartei
, 4 auf die Liberalen, 2 Iriſche Nationaliſten und

Wer wird Sieger!

Baldwin?

Lloyd George?

von da ab bis Freitag morgen 4 Uhr laufend bekanntgegeben, ſo
daß bis Freitag früh rund 200 Ergebniſſe vorliegen werden. In
den übrigen Wahlkreiſen werden die Wahlurnen erſt Freitag vor=
mittag
10 Uhr geöffnet und mit der Stimmenzählung begonnen,
ſo daß ein klares Bild über das Geſamtergebnis kaum vor Frei=
tag
nachmittag zu erwarten iſt.

Der Wahlverlauf.

Schon in den frühen Morgenſtunden ſetzte der Beſuch der
Wahllokale in London ein. Dabei war es bemerkenswert, daß
beſonders die Vertreter des weiblichen Geſchlechts in großer Zahl
ihrer Wahlpflicht nachkamen. Das äußere Stadtbild hat ſich ſo
gut wie gar nicht geändert. Vor den Wahllokalen allerdings be=
merkte
man eine größere Anzahl von Autos mit den Farben der
Parteien, mit blauen Bändern der Konſervativen und gelben
Bändern der Liberalen geſchmückt. Zahlreiche Autos dienen da=
zu
, nach beſonderen Anweiſungen gebrechliche Perſonen zur
Wahlurne zu bringen oder ſolchen Wählern den Weg zum Wahl=
lokal
abzukürzen, die infolge ſtarker Berufsbeſchäftigung mit
ihrer Zeit ſparſam umgehen müſſen. Die Zahl der mit roten
Bändern geſchmückten Autos der Arbeiterpartei hat ſich im Ver=
gleich
zu den früheren Wahlen erheblich vermehrt. Eine Anzahl
der Wahllokale, öffnete ihre Pforten bereits um 7 Uhr früh,
während jedoch der größte Teil die Wahltätigkeit erſt um 8 Uhr
aufnahm. Auch ein tragiſcher Zwiſchenfall iſt bereits zu verzeich=
nen
. Der Leiter des Wahllokals von St. Leonards fiel kurz nach
Oeffnung der Tore des Wahllokals, von einem Schlaganfall ge=
troffen
, tot um. Aus den Provinzen wird ein ſehr ruhiger
Verlauf der Wahltätigkeit berichtet. Ueberall begünſtigt das
ſchöne Wetter die Wahlbeteiligung.
Schwache Wahlbekeiligung in London.
Soweit ſich bis jetzt beurteilen läßt, iſt die Beteiligung an
den heutigen Parlamentswahlen ziemlich ſchwach und dürfte ſo=
gar
noch geringer ſein, als die Beteiligung an den Wahlen im
Jahre 1924. Jedenfalls iſt in London ein nennenswerter An=
drang
zu den Wahllokalen nicht zu bemerken, nur im Oſten der
Stadt nimmt man eine regere Wahlbeteiligung wahr. Die
Tagespreſſe bemüht ſich, das Intereſſe der Bevölkerung durch
Veröffentlichung von allerhand Einzelheiten zu beleben. Mit
Bezug auf die Propagandamittel erſcheint es beſonders bemer=
kenswert
, daß der Innenminiſter Joynſon Hicks ſeinen Wahl=
kreis
damit überraſchte, daß er in einem mit den blauen Bän=
dern
der Konſervativen geſchmückten Vierergeſpann durch die

1 Unabhängigen Konſervativen. An bekannten Perſönlichkeiten
ſind, bisher gewählt auf oppoſitioneller Seite der Gewerkſchafts=
führer
Turner, der frühere Innenminiſter im Kabinett Mac=
donald
W. Henderſon und Miß Wilkinſon, auf Regierungsſeite
errangen Kriegsminiſter Sir Worthington Evans, Luftfahrt=
miniſter
Sir Hoar und Innenminiſter William Johnſon Hicks
ihren Sitz wieder.
An intereſſanten Einzelergebniſſen ſind bisher bekannt die
Wiederwahl von Lord Perey, im Wahlkreis Haſtings als erſtes
Mitglied des Kabinetts. Lord Perey erhielt 15 938 Stimmen
(15 217 bei der Vorwahl), während der arbeiterparteiliche Gegen=
kandidat
8516 (6082) Stimmen erhielt. Der Arbeiterparteiler
Henderſon erhielt im Wahlkreis Burnley 28 091 Stimmen und
erhöhte die arbeiterparteiliche Mehrheit gegenüber der Vorwahl
von 4465 auf 7954 Stimmen. Im Wahlkreis Twickenham
wurde Innenminiſter Hicks mit 21 087 Stimmen wiedergewählt.
Hier iſt die konſervative Mehrheit um rund 5000 Stimmen zu=
rückgegangen
. Im ganzen erwecken die bisherigen erſten Ein=
zelergebniſſe
den Eindruck, daß die Arbeiterpartei ziemlich gute
Erfolge zu verzeichnen hat, während die Konſervativen in einer
ganzen Reihe von Bezirken Stimmenverluſte, allerdings weniger
Mandatsverluſte zu verzeichnen haben. Die Liberalen haben ſich
in manchen Bezirken ausgezeichnet gehalten, in anderen dagegen
Stimmenverluſte aufzuweiſen.
brüiſfu
Eine Abruſtungsrede Hoovers.
Waſhington, 30. Mai.
Präſident Hoover nahm heute mit dim geſamten Kabinett
an der Trauerfeier für die Kriegsgefallenen teil, die, wie alljähr=
lich
, im Amphi=Theater des Militärfriedhofs Arlington bei
Waſhington ſtattfand. Der Präſident erklärte in einer kurzen
Anſprache, die Dankespflicht der Lebenden gegenüber ihren toten
Brüdern beſtehe darin, durch Herabminderung der Rüſtungen
den Frieden zu befeſtigen. Der Kellogg=Pakt verlange als logiſche
und notwendige Folge eine poſitive Tat in Form der Vermin=
derung
der Kampforganiſationen in der ganzen Welt. Wie nie=
mals
früher in Friedenszeiten, werden heute menſchliches Leben
zerſtörende Werkzeuge und neue Kriegswaffen denen hinzugefügt,
die vor ſo kurzer Zeit Tod und Zerſtörung über den ganzen
europäiſchen Kontinent verbreiteten. Jede Regierung fährt fort,
trotz der traurigen Erfahrung des Weltkrieges die Rüſtung zu
erhöhen und auszubauen. Der Kelloggpakt wurde wohl vor
einem halben Jahr von 40 Nationen unterzeichnet, aber trotzdem
machen die Kriegsvorbereitungen ſtändig in allen Ländern Fort=
ſchritte
. Peſſimiſten nennen den Kelloggpakt einen Schritt der
Staatsmänner, aufgebaut auf den Hoffnungen der Menſchheit.
Aber er könne mit dieſer Anſicht nicht übereinſtimmen. Hoover
fuhr fort:
Wenn der Kelloggpakt ſeinen hohen Zweck erfüllen ſolle,
müßten Amerika und die anderen Mächte ſeine Konſequenzen
annehmen und zur Tat ſchreiten. Der Kelloggpakt bedeute, daß
ſofort der Waffengebrauch für die Angriffskriege aufgegeben und
ehrlich erklärt werde, daß Waffen nur noch für Verteidigungs=
zwecke
angewandt würden. Das bedeutet, daß auch Amerika,
wenn es ehrlich ſei, die eigene Flottenrüſtung und die Rüſtung
der Welt vom Standpunkt des Gebrauches für Verteidigung und
Nichtangriff betrachten werde.
Es ſei nutzlos, über Rüſtungsbeſchränkung zu reden, wenn
die Grenze ſo weit gezogen werde, daß in Wirklichkeit die =
ſtungen
dadurch erhöht werden. Das Nettoergebnis aller Konfe=
renzen
ſei bisher geweſen, daß mehr Kriegsſchiffe gebaut werden,
und daher glaube er, daß die Zeit gekommen ſei, zu wiſſen, ob
der Kelloggpakt real ſei oder ob man zu noch weiteren und um=
faſſenderen
Flottenbauprogrammen verdammt ſei. Eine =
ſtungsbeſchränkung
, die nur in die Höhe führe, könne nicht unſer
Ziel ſein, ſondern nur eine wirkliche Reduzierung der Rüſtungen
nach unten.

* Das höhere Streben.
Von unſerem =Korreſpondenten.
Rom, Ende Mai.
Die Lateranverträge haben den Fascismus auf ein Feld ge=
trieben
, auf dem ihm ein Angriff ebenſo wenig wie eine Ver=
teidigung
liegen oder von Vorteil ſein können: den blühenden
Garten der Kultur. Im Senat iſt bei der Beratung des Frie=
densvertrags
mit dem Vatikan und des Konkordats in einer
Rede des fasciſtiſchen Senators Bevione und einem Proteſt des
einzigen italieniſchen Philoſophen und Gelehrten von Weltgel=
tung
Benedetto Croce, das Wort Kultur gefallen, und am
Sonntag hat Muſſolini bei der Eröffnung des italieniſchen
Philoſothenkongreſſes in Rom auf dem Kapitol eine Rede ge=
halte
, die das Thema Fascismus und Kultur behandelte.
Alle drei Auslaſſungen mögen unter der Flut von Reden, die
dieſes muſſoliniſche Zeitalter über die Römer ausſchüttet, mit
all den andern oratoriſchen Leiſtungen der öffentlichen Meinung
des Auslandes reichlich überflüſſig erſcheinen, während in Paris
über Erundlagen der europäiſchen Geſchichte verhandelt wird.
Aber in den drei Reden ſtecken ihrerſeits wieder Grundlagen, die
weſentlich für die Beurteilung des Fascismus und ſeiner Zu=
kunftsmöglichkeit
ſind. Alle drei Reden beweiſen, jede auf ihre
Art, wo der Irrtum im Fascismus ſteckt, und wo ſein Streben
zum höheren Ziel ſich durch ſich ſelbſt den Weg verſtellt.
Alle früheren Verträge, Geſetze, Verordnungen und Maß=
nahmen
, die der Fascismus in den letzten Jahren ſchaffte,
waren politiſchen und propagandiſtiſchen Gründen unterworfen
und politiſchen und propagandiſtiſchen Zwecken dienlich. Es
mochte ſich um außenpolitiſche oder innerpolitiſche Dinge han=
deln
, um parteimäßige oder terroriſtiſche Fragen drehen, die
Fürſorge galt dem Regime und ſeiner Feſtigung. Es war
durchaus eine Politik der Praxis, der Vorſorge für den Tag und
die Zukunft des Fascismus. Parteidiktatur und Parteidiſziplin
waren die Leitſterne dieſer Anſchauung. Das Ethos wurde zu=
nächſt
ganz überſehen, nachträglich künſtlich hineingeheimniſt; ohne
daß irgendein Menſch an ein Ethos bei dieſen Wortſpielereien
glaubte. Man miſchte die Begriffe von Ziviliſation und Kultur
durcheinander, weil man durch Schaffung gewiſſer ziviliſatoriſcher
Fortſchritte, (Fortſchritte, die bei andern modernen Staaten
Europas bereits zum alten Eiſen gehörten) glaubte, auch kulturell
fortzuſchreiten. Hier aber liegt der Grundirrtum des fasciſtiſchen
Denkens. Italien hatte zwar eine ziviliſatoriſche Fortentwicklung
notwendig, es brauchte eine Moderniſierung ſeiner motoriſchen
Staatsnerven, ſeine kulturellen Güter aber waren ſeit Jahr=
zehnten
bereits in beſſerem Zuſtand als in gar vielen ziviliſa=
toriſch
fortgeſchritteneren Ländern. Der Fascismus hat nicht er=
kannt
, daß er zwar eine Berechtigung beſitzt, wenn man ge=
regeltere
Ordnung höher ſetzt als kulturelle Freiheit, daß er aber
nicht regeln und uniformieren, nicht militariſtiſch erziehen und
unterdrücken kann, wenn er Kultur ſchaffen will.
Nie hat der Unteroffizier und der brave Elementarlehrer
im Durchſchnittstyp erkannt, wo der Unterſchied zwiſchen Ord=
nung
und Kultur liegt. Auch der Fascismus als Prototyp dieſer
beiden Volkserzieher begeht den gleichen Fehler. Und genau
ſowie gerade in den nach Erkenntnis ſtrebenden Zirkeln beſcheidener
Lehrerkreiſe aus Büchern und mißverſtändlichen Diskuſſionen der
Drang nach kulturellem Streben, nach kulturellem Fortſchritt
immer wieder laut wird, gerade ſo ſtrebt Muſſolini, ſelbſt einſt
ein Volksſchullehrer und heute der Wachtmeiſter eines ganzen
Volkes, danach, dieſe Sehnſucht nach Kultur zu befriedigen. Aber
Kultur läßt ſich nicht lernen. Sie wird vererbt und wächſt aus
ſich ſelbſt. Sie nährt ſich von der freiheitlichen Geſinnung eines
Volkes, und aus dem Selbſtbewußtſein des Einzelnen als Teil
einer harmoniſchen Nation. Eingebläuter Gehorſam und trunkene
Selbſtberäucherung, von Propaganda und großen Reden ange=
facht
, haben noch nie der Kultur gedient, ſondern nur dem
Nationalismus und der Unterhöhlung eines Staates und ſeiner
ihm eigenen eingeborenen Kultur.
Italien aber hat eine alte, lebenserleichternde Kultur. Durch
Jahrhunderte von Verfall und wechſelnder Blüte, durch Zeiten
der Freiheit und der Tyrannei hat ſich dieſe Kultur des Volkes
in der äußeren Form der Gentilezza erhalten. Man ließ
jeden nach ſeiner Faſſon ſelig werden, ſolange er als Privatmahn
tat, und machte ſich und andern das Leben durch die Gentilezza
leicht, durch jene Höflichkeit und Liebenswürdigkeit, mit der man
den andern bei ſeiner Meinung läßt, auch wenn man darüber
lächeln muß. Man iſt nicht doktrinär, man weiß nicht alles beſſer
und will nicht jeden in eine Rubrik einſchachteln. Dieſer Kultur
aber geht der heutige Fascismus zu Leibe, indem er uniformiert
und reglementiert, unterordnet und erſtickt. Die Freiheit des
Einzelnen war das Kulturgut des alten Italiens. Nicht nur die
Sonne des Südens lockte den Deutſchen nach Rom oder Florenz,
ſondern die Freiheit des Daſeins im heiteren Zuſammenſein
freundlicher Menſchen.
Benedetto Croce iſt ein gutes Beiſpiel für dieſe Kultur des
noch nicht geordneten, Italiens. Seine Freiheit hat ſogar den
Mut unter nicht zu unterſchätzender Gefahr die Stimme gegen
das Regime zu erheben. Er ſpricht aus, daß mit den Lateran=
verträgen
der Kulturkampf eingeſetzt hat, daß unnütze Kämpfe und
unfruchtbare Reibungen zu erwarten ſeien. Die jetzt vorliegende
Notwendigkeit bereits an den Verträgen abzuändern, beweiſe
die erfolgte Störung des Gleichgewichts und das Offenbarwerden
unvermeidlicher Gegenſätze. Benedetto hat richtig erkannt, daß
der Weg auf das kulturelle Gebiet der Lateranverträge dem rein
ziviliſatoriſch und parteimaſchinell eingeſtellten Fascismus Eine
ſchwere Belaſtung bringen muß. Der philoſophiſch und diploma=
tiſch
aufs feinſte geſchulten Kurie, der ein Kampf um geiſtige
Güter eine Selbſtverſtändlichkeit iſt, wird der nur auf den utili=
tariſtiſchen
Fortſchritt eingeſtellte, naiv=lehrhafte Fascismus
ſchwerlich gewachſen ſein.
Es iſt bezeichnend für den entſchwindenden Geiſt der alten
italieniſchen Kultur, daß bei der Rede Benedetto Croces die
Berichterſtatter auf der Preſſetribüne des Senats demonſtrativ
ihre Bleiſtifte aus der Hand legten, um den Text von Croces
Ausführungen nicht nachzuſchreiben. Aber der Uebernationalis=

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OR 2

Freitag, den 31. Mai 1929

Nummer 149

mus jeder Tyrannei läßt die Leute den Begriff der Lächerlichkeit
vergeſſen. Sie bejubeln Dante, aber ſie würden ſeine Verſe wohl
nicht mehr mitſchreiben, wenn ſie dem Parteirat nicht behagten.
Der Vorredner Croces, der Senator Bevione, war ſo recht
der farbige Hintergrund für die Warnungen des alten Philo=
ſophen
. Für Bevione iſt alles ſchön und gut, was die Partei
tut. Nur begeht er dabei die naive Unvorſichtigkeit, zu erklären,
daß die Jugenderziehung dazu da ſei, den Geiſt und die Waffen
für die Eroberung irdiſcher Güter vorzubereiten. Das ſind die
Kulturgüter des Fascismus. Primitiv gedacht, naiv ausge=
ſprochen
. Die Ziviliſation ſoll erzwungen werden, dieſe äußere
Form moderner Lebenskunſt, die man mit Kultur verwechſelt.
Denn dies geſchieht. Auch Muſſolini iſt in dieſem Irrtum
befangen. In ſeiner Rede auf dem Kapitol vor dieſen Philo=
ſophen
im Lande der geiſtigen Unfreiheit hat er als Beweiſe für
den kulturellen Fortſchritt des fasciſtiſchen Italiens eine Auf=
zählung
jener propagandiſtiſchen und literariſchen Erzeugniſſe
gegeben, die ein eifriges Kultusminiſterium in den letzten Jahren
Italien geſchenkt hat. Es ſind viele lobenswerte Sachen darunter.
Aber es ſind Errungenſchaften der Wiſſenſchaft und Literatur, die
ziviliſatoriſchen Zwecken dienen und nur kulturfördernd wirken
würden, wenn nicht die Partei, ſondern die Geiſtesfreiheit dabei
Pate geſtanden hätte. Von d’Annunzios geſammelten Werken
bis zum Feſt der Bücher, vom neuen Schulgeſetz bis zur italie=
niſchen
Enzyklopädie werden die Früchte dieſes kulturellen
Fortſchritts aneinandergereiht, und es wird verkündet, daß der
Duce glaubt, man werde binnen einiger Zeit eine große Philo=
ſophie
, eine große Dichtkunſt und eine große Kunſt haben.
Man ſieht das höhere Streben, aber man muß zugleich
bedauern, daß dieſem Streben nicht auch die Erkenntnis zur Seite
ſteht, was Philoſophie und wahre Kultur heißt. Muſſolini ſpricht
von ſeinem Intereſſe an der Philoſophie, ſoweit unter anderem
auch die Neugier die Mutter der Philoſophie ſei. Ach, die Neu=
gier
iſt nur die Muter des Journalismus. Der alte Journaliſt
Muſſolini wird auch dies, wie ſo vieles andere genau wiſſen. Aber
er ſcheint vergeſſen zu haben, daß die Mutter der Philoſophie das
Streben nach Erkenntnis iſt. Das Streben zu den höheren Zielen.
Und nur in Freiheit und Kultur iſt dieſes Streben zu erfüllen.
Die Freiheit aber verſagt der Fascismus, und die Kultur ver=
wechſelt
er mit der Ziviliſation und Parteimaſchine.

Der 10. Reichsfrontſoldakentag.
Stahlhelm-Appell in München.
München, 30. Mai. (Priv.=Tel.)
Der Münchener Reichsfrontſoldatentag, der zehnte Tag, den
der Stahlhelm veranſtaltet, wird am 31. Mai durch den erſten
Bundesführer Seldte mit einer öffentlichen Rede im Löwenbräu=
Keller ſeinen offiziellen Anfang nehmen. Am Vormittag des=
ſelben
Tages wird in den Räumen, des bayeriſchen Kunſtge=
werbepereins
eine Stahlhelm=Ausſtellung und Muſtermeſſe er=
öffnet
. Am Samstag, den 1. Juni, findet ein Empfang der
Ehrengäſte im Regina=Palaſthotel ſtatt, dem eine Heldenehrung
und Ehrung der alten bayeriſchen Armee vor dem Armee=
Muſeum folgt. Der zweite Bundesführer, Düſterberg, wird
hierbei eine Anſprache halten. Abends erfolgt der große Zapfen=
ſtreich
im Dante=Stadion mit Muſikaufführungen und Schlach=
tenfeuerwerk
. Nachdem am Sonntag morgen Gottesdienſte für
beide Konfeſſionen ſtattgefunden haben, tritt der Stahlhelm am
Mittag zu einem großen Frontſoldaten=Appell am Ufer der Jſar
an, der durch einen Feldgottesdienſt eingeleitet wird. Bei dieſer
Gelegenheit werden die beiden Bundesführer über die politiſche
Arbeit und die politiſchen Ziele des Stahlhelms ſprechen und
vor allem auf das bevorſtehende Volksbegehren hinweiſen. Die
offiziellen Veranſtaltungen des Reichsfrontſoldatentages ſchließen
dann mit einem Vorbeimarſch vor den Bundesführern in der
Prinz=Regentenſtraße vor dem Münchener Nationalmuſeum.
Im Anſchluß an die Stahlhelmtagung ſind Fahrten und Wan=
derungen
von Stahlhelmgruppen ins bayeriſche Land vorgeſehen.
In Kreiſen der Stahlhelmleitung wird auf Grund der vor=
liegenden
Anmeldungen eine ähnliche Beteiligung erwartet, wie
ſie die vorhergehenden Reichsfrontſodatentage in Hamburg und
Berlin hatten, bei denen ungefähr 100 000 Stahlhelmer aufmar=
ſchierten
. Die öſterreichiſche Heimwehr wird durch eine Abord=
nung
vertreten ſein; ebenſo erſcheinen Vertreter auslandsdeut=
cher
Stahlhelmgruppen aus Südweſtafrika, aus Meviko und
anderen Ländern. Die unter Führung des Herzogs Carl Eduard
von Sachſen=Koburg=Gotha ſtehende Kraftfahrſtaffel des Stahl=
helms
veranſtaltet anläßlich des Reichsfrontſoldatentages eine
Sternfahrt nach München, zu der aus allen Teilen Deutſchlands
mit Perſonen= und Laſtwagen und Motorrädern Stahlhelmer
in München eintreffen werden.

Von Tage.

Zum Andenken an die Schlacht am Skagerrak find
geſtern die Wachtmannſchaften der Reichsmarine vor
dem Palais des Reichspräſidentem und am Reichs=
wehrminiſterium
unter lebhafter Anteilnahmo der Bevölkerung
aufgezogen. Am Samstag werden ſie wieder nach Wilhelmshaven
zurückkehren.
An der Berliner Börſe waren geſtern Gerüchte im Umlauf, da
das Reichsfinanzminiſterium ſich entſchloſſen habe, die Zeichnungs=
friſt
für bie neue Anleihe, die am Freitag abläuft, um einige
Tage zu verlängern. Wir haben an zuſtändiger Stelle eine Be=
ſtätigung
nicht erhalten können, aber auch kein Dementi.
Das von der kommuniſtiſchen Reichstagsfraktion herausgege=
bene
Mſitteilungsblatt Der rote Wähler als Erſatzblatt für die
verbotene Rote Fahne iſt vom Polizeipräſidium ebenfalls verboten
worden.
Der polniſche Außenminiſter Zaleſki tritt bereits am
Freitag ſeine Reiſe zur Ratstagung des Völkerbundes
in Madrid an. Zaleſti wird jedoch vorher in Paris Station
machen und dort mit Briand verhandeln.
Nach einer Moskauer Meldung der Times hat die Sowjet=
regierung
Trotzki auf deſſen Anfrage wiſſen laſſen, daß
er ab 1. Juli nach Rußland zurückkehren könne.
König Fugd von Aegypten hat ſich Donnerstag nach=
mittag
an Vord des italieniſchen Dampfers Auſonia nach Europa
ingeſchifft. Er benbſichtigt, nach Kairoer Meldungen, etwa ſechs
Monate von Aegypten abweſend zu ſein.

Die Roiſe des Direktors der Mandatsabteilung des Völkerbunds=
ſekretariats
, Cataſtini=Italien, mit dem Generalſekretär Drummond nach
Liſſabon wird mit angeblichen Abſichten der portugieſiſchen
Negierung in Verbindung gebracht, Italfen eine ſeiner
frikaniſchen Kolonien durch Kauf abzutreten. Ita=
lien
ſſoll unter gewiſſen Kautelen über dieſe Kolonien vom Völkerbund
ſpäter ein Mandat erhalten.
Wie von offizieller Seite mitgeteilt wird, leidet der König von
England an einem Fieberanfall und muß das Bett hüten.
Die Finanzkommiſſion des amerikaniſchen Re=
präſentantenhanſes
ſtmmte der Vorlage zu, wodurch das
Schatzamt ermächtigt werden ſoll, der franzöſiſchen Regie=
rung
für die am 1. Auguſt fällig werdende Handels=
ſchuld
von 407 Millionen Dollar einen Zahlungsaufſchub zu
gewähren unter der Bedingung, daß das franzöſiſche Parlament
bis zu dieſem Termin das Mellon=Bérenger=Abkommen ratifiziert.

Einberufung des Auswärkigen Aus=
ſchufſes
.
Dr. Streſemann verſchiebt ſeine Madrider Reiſe.
* Berlin, 30. Mai. (Priv.=Tel.)
Dem Wunſche der Kommuniſten nach Einberufung des Aus=
wärtigen
Ausſchuſſes, haben ſich auch die Deutſchnationalen an=
geſchloſſen
und ſich damit eine Anregung zu eigen gemacht, die
der Reichsaußenminiſter ſelbſt ſchon vor einigen Tagen gegeben
hätte. Herr Scheidemann hat daraufhin den Ausſchuß zum
3. Juni einberufen. Da der Außenminiſter ſich bereit erklärt hat,
im Ausſchuß Rede und Antwort zu ſtehen, wird er ſeine Reiſe
nach Madrid, die immer noch unſicher iſt, wahrſcheinlich ver=
ſchieben
müſſen. Die deutſche Delegation wird daher unter Füh=
rung
des Staatsſekretärs v. Schubert am Sonntag abend nach
Madrid abfahren. Dr. Streſemann bleibt allerdings die Mög=
lichkeit
, wenn der Auswärtige Ausſchuß bis zum Montag abend
fertig wird, in der Nacht nachzufahren. Ob er fährt, wird vor
allem aber auch von dem Ausgang der engliſchen Wahlen und
den Pariſer Verhandlungen abhängen.
Vor der Enkſcheidung des Arbeitsminiſters
im Reichsbahnkonflikk.
* Berlin, 30. Mai. (Priv.=Tel.)
Reichsarbeitsminiſter Wiſſell iſt am Donnerstag abend wieder
nach Berlin zurückgekehrt, hat jedoch einſtweilen zur Beilegung
des Lohnkonflikts bei der Reichsbahn noch nichts getan. Ver=
mutlich
wird er noch einige Tage vergehen laſſen, um einmal
abzuwarten, bis der von den Gewerkſchaften angekündigte An=
trag
auf Verbindlichkeitserklärung des Schiedsſpruches eingelau=
fen
iſt, dann aber auch wohl, um erſt das Ergebnis der Pariſer
Verhandlungen zur Kenntnis nehmen zu können. Außerdem
hängt die Verbindlichkeitserklärung noch von den üblichen Nach=
verhandlungen
zwiſchen den Parteien ab. Vermutlich wird der
Miniſter die Parteien für Anfang nächſter Woche zu ſich bitten,
um in perſönlicher Einwirkung zu verſuchen, daß ſie den gefällten
Schiedsſpruch als freie Vereinbarung annehmen.

Eröffnung der 12. Inkernakionalen
Arbeitskonferenz.
Der frühete Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns zum
Präſidenken der Konſerenz gewählt.
Genf, 30. Mai. (Priv.=Tel.)
Die 12. Internationale Arbeitskonferenz wurde heute vor=
mittag
11 Uhr feierlich eröffnet. Die Konferenz weiſt diesmal
eine Rekordbeſchickung auf, da von den 55 dem Arbeitsamt an=
gehörigen
Staaten 50 Delegationen entſandt haben. Insgeſamt
beträgt die Zahl der Delegierten ungefähr 500.
Der Präſident des Verawltungsrates des Internationalen
Arbeitsamtes, Fontaine, eröffnete die Konferenz wit einer län=
geren
Anſprache, in der er auf die Zahl der Ratifizierungen der
verſchiedenen internationalen Arbeitsabkommen während des
letzten Jahres hinwies, welche die Höchſtziffer von 75 erreicht
hat und auf die Bedeutung der beiden Hauptpunkte der Tages=
ordnung
, Beratung der im Waſhingtoner Abkommen nicht feſt=
geſetzten
Arbeitszeit für Angeſtellte und der Eingeborenen=
Zwangsarbeit in den Kolonialgebieten, aufmerkſam machte.
Außer der zweiten Leſung des Konventsentwurfes für die Un=
allverhütungsmaßnahmen
liegen der Konferenz noch eine Reihe
von Anträgen vor.
Der chineſiſche Regierungsvertreter hat beantragt, daß die
Konferenz ihre Mitgliedſtaaten auffordert, auf ihre exterritoria=
len
, juriſtiſchen und wirtſchaftlichen Rechte in China zu ver=
zichten
.
Auf Vorſchlag des früheren franzöſiſchen Arbeitsminiſters
Godart wurde, der frühere Reichsarbeitsminiſter
Dr. Brauns, von allen Seiten warm begrüßt, durch Akkla=
mation
einſtimmig zum Präſidenten der Konferenz gewählt.
Es iſt dies das erſtewal, daß eine internationale Arbeiterkon=
ferenz
einen deutſchen Präſidenten gewählt hat. Miniſter
Brauns, der deutſch ſprach, gab in ſeiner einleitenden Rede
einen weit ausholenden Ueberblick über die geſamte Entwicklung
der Sozialpolitik ſeit dem Kriege. Durch die Wandlung der ſo=
ialen
Fürſorge, die ſich heute nicht mehr dem kranben und alten,
ſondern dem berufsfähigen Arbeiter zuwendet, wurde allmählich
ein kollektives Arbeitsrecht geſchaffen, das in ſämtlichen Volks=
teilen
das Gefühl der Mitverantwortung am Staat und der
Produktion ſowie den Produktionsmitteln ſtärke. Die ſeelichen
Belaſtungen des Arbeiters durch die Mechaniſierung des Ar=
beitsprogramms
müßten ausgeglichen werden, indem man den
Arbeitnehmern gebührenden Einfluß auf das Unternenhmem
gebe, ſo daß er den Betrieb gwiſſermaßen als den ſeinen und ſich
als mitverantwortlich für den Betrieb anſieht. Der Achtſtunden=
tag
bedeute keine Beſchränkung menſchlicher Arbeitsfähigkeit auf
nur acht Stunden, das wäre ein bedauerliches Mißverſtändnis,
ſondern er bedeute die Ausnützung fremder Arbeitskraft auf ein
Maß, das ihm erlaube, noch für ſich, ſeine Familie und das
Volk leben und arbeiten zu können. Um den guten Willen unter
dem Volke und die Grundlage aller Friedensarbeit zu ſtärken,
ſei keine Organiſation geeigneter, als die internationale Arbeits=
organiſation
, in der neben den Regierungen auch die Vertreter
der Unternehmer und Arbeiter mitwirken. Die ſehr gründ=
lichem
und klaren Ausführungen Dr. Brauns, die in ihrer Ge=
dankenfülle
weit über das ſonſt bei derartigen Eröffnungsreden
gewohnte Maß hinausgingen, wurden von der Verſammlung
mit großem Beifall aufgenommen.
Der kranke Tſchitſcherin.
* Berlin, 30. Mai. (Priv.=Tel.)
Die Moskauer Sowjetorgane haben Tſchitſcherin wieder zum
Außenkommiſſar gewählt. Daraus darf wohl geſchloſſen werden,
daß zwiſchen Stalin und Tſchitſcherin eine Ausſöhnung ſtattge=
funden
hat. Wie erinnerlich, befindet ſich Tſchitſcherin ſeit länge=
rer
Zeit in einem weſtdeutſchen Kurort, um ſich dort einer Kur
gegen ſeine ſchwere Zuckerkrankheit zu unterziehen. Gleichzeitig
wird für ſeine Reiſe nach Deutſchland auch die zwiſchen ihm und
dem Machthaber Stalin beſtehende Spannung maßgebend ge=
weſen
ſein, zumal man ihm nahegelegt hatte, die Zügel der
Außenpolitik bis auf weiteres Litwinoff zu überlaſſen, der in
Moskau beſſer angeſchrieben ſtand. In eingeweihten deutſchen
Kreiſen glaubt man aber nicht an eine baldige Rückkehr Tſchitſche=
rins
nach Moskau, glaubt vielmehr, daß angeſichts ſeines ſchwe=
ren
Leidens, gegen das er auch kaum eine nennenswerte Linde=
rung
diesmal finden konnte, ſeine Tage gezählt ſind. Vielleicht
hat man auch in Moskau ſeine Wiederwahl nur deshalb vorge=
nommen
, um nicht den Eindruck zu erwecken, daß Tſchitſcherin
in der Verbannung verſtorben ſei.

* Sköße aus der Tiefe.
Von Geo Bayer.
Zeitungsmeldung: Im Grenzgebiete Sachſen= Weſt=
böhmen
wurden dieſer Tage mehrere Erdſtöße ver=
ſpürt
, die ihren Herd im vogtländiſchen Erdbeben=
gebiete
haben. Wahrſcheinlich handelt es ſich um
eines der von Zeit zu Zeit als Folge der Verſchieb=
ungen
zwiſchen dem Erz=, Elſter= und Fichtelgebirge
auftretenden Erdbeben.
Seltſamer Tag: nach regenſchwerer Nacht laſtet ſchwül der
Morgen überm Land, mit einem Himmel tiefhängender dunkler
Wolken, die ſelten nur ein Fleckchen Blau freilaſſen, das dein
Blick ertaſtet als ein helles, abgründiges Loch in dem bleiernen
Grau. Eine ſilberne Scheibe ſchimmert; es iſt die Sonne, die
kraftlos geworden iſt in der dicken Lagerung der Wolken.
Wie vor einem drohenden Gewitter empfindeſt du lähmend
die Schwüle der frühen Stunde.
Vögel flattern taumelnd; ihr Flug iſt nicht Spiel im Früh=
ling
. Er iſt haſtig=unſicher. Er iſt erſchreckte, bange Flucht, ver=
wirrtes
Suchen nach Schutz.
Es wird Blitz und Donner geben, ſagſt du dir, trittſt immer
wieder einmal zum Fenſter und ſiehſt den bleiernen Himmel und
bleibſt bei deiner Arbeit zerſtreut.
Aber kein Regentropfen will ſich löſen aus dem Gewölk über
dir, kein Blitz leuchtet auf, hein Donner rollt.
Seltſamer Tag im Mai!
Mit einem Male iſt Bewegung um dich. Der Tiſch, an dem
du ſitzeſt, erzittert heftig, der Seſſel unter dir, in den Käſten klirrt
es, eine Tür ſpringt weit auf, ein Bild fällt polternd von der
Wand, und der Boden wankt unter deinen Füßen. Eine Sekunde,
zwei Sekunden. Du biſt aufgeſprungen, blickſt verwirrt und er=
ſchreckt
nach dem Bild auf dem Teppich und haſt die Lähmung,
die in dieſen Augenblicken in dein Denken gefallen, noch nicht
überwunden, da mit dumpfem Rollen ſich der Stoß aus der Tiefe
wiederholt.
Scharf und hart erſchüttert er das Haus. Wieder ſchwingt
Teller= und Gläſergeklirr ängſtlich auf, knackt Möbelzeug erſchreckt
aus ſeiner Ruhe, knirſchen Tür= und Fenſterriegel.
Im Haus ſtürzen die Leute auf die Gänge, aus Fenſtern
ſehen betroffene Menſchen, und fünf Stimmen fragen zu gleicher
Zeit:

Haben Sie das Erdbeben geſpürt?
Ein paar Bängliche ziehen es vor, die weiteren Ereigniſſe auf
der Straße, in reſpektvoller Entfernung von den Häuſer, abzu=
warten
. Sie ſtehen, in Gruppen betroffene Geſpräche führend,
unter dem Maihimmel, der trüb und drohend bleibt den ganzen
Tag über.
*
Am Abend trägt leichter Wind das Gequarr quakender Frö=
ſche
von den Teichen an dein Ohr. Manchmal, ſcheint es dir,
will der Himmel ſich lichten, und gelegentlich zeigt ſich auch ein
Stückchen Blau in ihm. Aber die Mondſichel, für einen Augen=
blick
in einem Nebelhof ſichtbar geworden, iſt alsbald verſchluckt von
dem ziehenden dunklen Gewölk, unter dem dieſer Abend in frühe
Nacht verſinkt.
Du lehnſt im offenen Fenſter und hörſt auf das verſtum=
mende
Leben draußen. Das Gequarr der Fröſche wird ſchwächer;
fern bellen Hunde, ſpäte Autohupen heulen in den Straßen der
Stadt, und aus der Weite bricht durchdringend der Pfiff einer
Lokomotive in die Nacht. Letztes, ſchüchternes Vogelzwitſchern iſt
verſtummt in den Stuben verlöſcht Licht um Licht, und die
Fenſter werden tote Augen.
Eine ſchwarze Wand ſteht um die Häuſer wie eine düſtere
Drohung; du ſchläfſt ein, müder wie ſonſt. Aber deine Ruhe iſt
nicht von langer Dauer. Denn ſo wie dich manchmal in einer
Nacht ein plötzliches Erſchrecken hochzwingt vom Lager, wenn
irgendwo in der Ferne, über einem Dache lodernd, Flammen ins
Dunkle brechen und den Himmel in glühende Röte verſetzen
auf ebenſo geheimnisvolle Art ſiehſt du dich jäh dem Schlaf ent=
rückt
zu ungewohnter Zeit; die Uhr zeigt eine halbe Stunde nach
Mitternacht. Dein Blick ſucht durch Vorhang und Scheiben den
Himmel. Aber kein Stern iſt da. Die dunkle Wand um das Haus
verbirgt, verdeckt ſie. Um dieſe Zeit liegſt du ſonſt im tiefſten Schlaf.
Hat das ungewohnte Erlebnis am Vormittag dich aus der Gewohn=
heit
geriſſen, unruhig gemacht . . . oder läßt ein fremdes Ge=
fühl
dich in Unſicherheit gleiten?
Du liegſt mit offenen Augen. Du denkſt plötzlich daran, daß
du vor wenigen Stunden von Erdbebenkataſtrophen geleſen haſt.
Mit einem Mal findeſt du dich dabei, wie du dir das Geſchehen
in allen Einzelheiten vergegenwärtigſt: die Erſchütterung, das
Zuſammenbrechen der Häuſer, das Entſetzen und die Panik des
Volkes, das Bild der Zerſtörung. Die Erſcheinung vom vergange=
nen
Vormittag läßt dich über dieſe Dinge intenſiver grübeln als

ſonſt. Du kannſt, ſo feſt du auch die Augen ſchließeſt, an ferne
Dinge zu denken verſuchſt, nicht wieder einſchlafen. Aber zur glei=
chen
Sekunde, da deine Hand nach dem Kontakt des Lichtes
taſtet, um es zu entflammen, weil du dir mit Lektüre dieſe
Stunde kürzen willſt, ſetzt dein Herzſchlag aus: denn Haus und
Möbel ächzen unter einem heftigen Stoß die Erde bebt
von neuem.
Einen Herzſchlag nur währt die Erſcheinung; ſie iſt nicht hef=
tig
genug, um Tiefſchlafende zu wecken. Aber ſie iſt für dich in
dieſer düſteren Nacht beklemmender wie die heftigere Erſchütte=
rung
der Erdoberfläche am hellen Tag. Du haſt dich aufgeſetzt
im Bett und warteſt. Ein zweiter Stoß wird folgen. Er kommt
nicht. Du greifſt endlich nach dem Buch auf dem Nachttiſch. Aber
du biſt ſehr zerſtreut. Der Sinn des Gedruckten verliert ſich dir
oft. Von Zeit zu Zeit ſiehſt du über die Seiten des Buches hinweg
und ſuchſt durch das Fenſter einen Stern, ein Sternlein. Die
Nacht iſt lang; die Zeiger der Uhr kriechen im Schneckentempo.
Du legſt endlich das Buch zur Seite, öffneſt das Fenſter und lehnſt
dich hinaus.
Schwarz wird grau. Es kommt der Morgen, ein neuer Tag.
Aus nahem Wald ruft ein Kuckuck. Du zählſt, begreiflich in dieſer
Nacht, abergläubiſch mit: . . . eins .. . zwei . . . fünf . ."
ſiebzehn. Siebzehn Jahre wirſt du noch leben. So lächerlich es
iſt: des Vogels Ruf beruhigt dich, und du kriechſt in dein Bett
urück nach ein paar Stunden der Beklemmung, die dich erfaßt
hat vor einem leiſen Atemholen der Mutter Erde . . .

Ueber den Ernſt des Lebens heißt eine Broſchüre (Berlin, bei
Ernſt Rowohlt), welche Bernard von Brentano geſchrieben hat. An=
chließend
an die Kriegsbriefe der gefallenen Studenten behandelt ſie
die bürgerlichen Urſachen des Krieges.
Jugend und Buch. Ein Beitrag zur literariſchen Erziehung der Jugend.
Von Prof. Dr. G. Doſt. 84 S., kl. 8, kart. 2,60 RM. Verlag von
G. B. Teubner in Leipzig und Berlin. 1929.
Der Tag des Buches ſtellt mit beſonderer Eindringlichkeir an uns
alle die Frage: Was bedeutet uns ein Buch? Und wenn heute ſchon
der Allgemeinheit der Erwachſenen die Beantwortung nicht ſo leicht
fallen dürfte, ſo wachſen die Schwierigkeiten, wenn man in unſerer
Zeit der Jugendkriſe das Sonderthema dieſer Schrift anſchlägt: Was
ſoll die Jugend leſen? Profeſſos Doſt, der als Mitarbeiter an der
wveitverbreiteten Dresdner Bücherwarte bekannt iſt, hat in der vor=
liegenden
Schrift die Frage einmal ganz prakt’ſch behandelt und hat
gezeigt, welche Geſichtspunkte maßgebend ſein ſollen bei der Lektüre
des Jugendlichen. Für jede Altersſtufe, jedes Intereſſengebier gibt der
Verfaſſer Eltern und Erziehern praktiſche Winke zun litergriſchen
Jugendbildung.

[ ][  ][ ]

Nummer 149

Freitag, den 3u. Mai 1929

Seite 3

Der Kampf um die deutſchen Porbehalte.

Deutſchland und derneue Zahlungsplan.
Die neuen Young=Ziffern in gukem Glauben und
unfer Vorbehalk angenommen. Dr. Schacht rechnek
mit baldigem Konferenzende.
EP. Paris, 30. Mai.
Heute vormittag haben innerhalb der Sachverſtändigen keine
weſentlichen Beſprechungen ſtattgefunden und ſolche ſind auch für
den Nachmittag nicht geplant. Dr. Schacht iſt aus Verſailles mit
vollſtändig hergeſtellter Geſundheit nach Paris zurückgekehrt. Nach
perſönlichen Erklärungen des Reichsbankpräſidenten iſt nun in
wenigen Tagen mit der Beendigung der Konfe=
renz
zurechnen. In welchem Umfang die alliierten Sachver=
ſtändigen
die deutſchen Vorbehalte angenommen haben, ſteht
allerdings noch nicht feſt. Es iſt aber jetzt ſchon zu betonen, daß
den amerikaniſchen Delegierten, vor allem Owen Young und
Morgan, bei der nunmehr erzielten Einigung ein überwiegendes
Verdienſt zukommt, das nicht genug unterſtrichen werden kann.
Die deutſche Delegation hat ihr Befremden über die in einem
Teil der deutſchen Preſſe laut gewordene Kritik an den geſtern
gutgeheißenen Ziffern geäußert, beſonders über den Vorwurf,
die höheren Youngziffern angenommen zu haben, während ſie
in ihrem erſten Gutachten 1650 Millionen Goldmark für die
Grenze der deutſchen Leiſtungsfähigkeit bezeichnet hatte. Die
deutſche Delegation erklärt dazu, daß ſie nach beſtem Gewiſſen
nach Maßgabe der augenblicklichen wirtſchaftlichen Verhältniſſe in
Deutſchland und in der Welt 1 650 Millionen Goldmark auch jetzt
noch als Maximum der deutſchen Leiſtungsfähigkeit anſehe. Sie
müſſe aber von vornherein zugeben, daß es nicht in der Macht
irgend eines Sachverſtändigen der Welt liegen könne, über die
Leiſtungsfähigkeit eines Landes und über eine ſo lange Zahlungs=
periode
, wie 58 Jahre es darſtellen, beſtimmt und unverbrüchlich
ein Gutachten abzugeben. Es ſei auch einem Sachverſtändigen
nicht möglich, im wahren Sinne des Wortes ein Prophet zu ſein.
Die Amerikaner und nachher auch die alliierten Sachverſtändigen
ſeien mit ebenſo gutem Gewiſſen zu der Schlußfolgerung gelangt,
daß die höheren Youngziffern die deutſche Leiſtungsfähigkeit nicht
überſtiegen, da im beſonderen in den kommenden Jahren mit
einer ſtarken Ausdehnung des Welthandels zu rechnen ſei, woran
Deutſchland in hohem Maße beteiligt ſein dürfte.
Um es nicht zu einem toten Punkt kommen zu laſſen, habe
die deutſche Delegation dieſer Auffaſſung der Gegen=
ſeite
zugeſtimmt, gleichzeitig aber eine Reihe von Vor=
behalten
formuliert, die es ermöglichen, evtl.
zu geringeren Annuitäten zurückzukehren, falls
in der Folgezeit die Berechnungen der ameri=
kaniſchen
und alliierten Sachverſtändigen ſich
alsirrtümlich erweiſen würden. Aber auch die alliier=
ten
Sachverſtändigen erkennten durchaus an, daß Deutſchland
das Sachverſtändigengutachten in gutem Glau=
ben
unterzeichnen werde. Das Gutachten werde aus=
drücklich
bemerken, daß die darin enthaltenen Schluß=
folgerungen
in gutem Glauben abgefaßt wor=
den
ſeien. Deutſchland werde beſtrebt ſein, den Young=Plan
in lohaler und ehrlicher Weiſe durchzuführen; es werde von
den Reviſionsklauſeln nur dann Gebrauch
machen, wenn es durch eine wirtſchaftliche Kriſis
dazu gezwungen würde.
ungeve
fur
Zahlungsveepflichkungen Deukſchlands über 37 Jahre
hinaus.
Der Temps veröffentlicht eine Reihe noch unbekannter
Einzelheiten aus dem von der Sachverſtändigenkonferenz ange=
nommenen
neuen Zahlungsplan. Danach ſoll das Abkommen für
Deutſchland auch die Verpflichtung enthalten, vom 31. März
1966 ab die 22 zur Deckung der alliierten Schulden beſtimmten
Annuitäten zu bezahlen. Dieſe Annuitäten betrügen anfänglich
1,5 bis 1,7 Milliarden Goldmark und gingen ſchließlich auf
850 Millionen Goldmark zurück. Da die deutſche Delega=
tion
es bisher ſtets abgelehnt hat, eine Zahlungsver=
pflichtung
über 37 Jahre hinaus zu übernehmen, darf
man wohl vorauſetzen, daß ſie ihre Zuſtimmung zu den letzten
22 Annuitäten von der Annahme der auf die
Nachfolgeſtaaten bezüglichen Klauſel durch die
Alliierten abhängig gemacht hat.

Den Gegenwartswert der geſamten Reparationsſchuld be=
rechnet
der Temps wie folgt:
1200 Millionen Goldmark für 5 Monate Dawesplan,
32 885 Millionen Goldmark für die 37 Youngplanannuitäten,
2800 Millionen Goldmark für die letzten 22 Annuitäten,
zuſ. 36885 Millionen Goldmark oder mehr als 224 Milliarden
Franken.
Die Staffelung der Annuitäten iſt laut Temps ſo gewählt
worden, daß ſtets der ſchwankende Betrag der alliierten Schul=
den
gedeckt wird und außerdem ein unveränderlicher Reſt von
742 Mill. Goldmark übrig bleibt, wovon 570 Mill. Goldmark
mobiliſierbar ſind.

Die Sachverſtändigen der Gläubigerländer ſind heute nach=
mittag
zum Studium der deutſchen Vorbehalte und der alliier=
ten
Gegenvorbehalte zuſammengetreten, von deren Regelung
die endgültige Annahme des neuen Zahlungsplanes abhängt.
Vorausſichtlich wird dieſe Prüfung bis Freitag beendet ſein.
Die Ergebniſſe der alliierten Beratungen werden dann ſofort
der deutſchen Delegation mitgeteilt werden. Die Verhandlungen
können darauf in ihr letztes und entſcheidendes Stadium ein=
treten
. Im Falle einer Einigung über die Vorbehalte bleibt nur
noch der für die Regierungen beſtimmte Becht über die Kon=
ferenzarbeiten
aufzuſetzen und zu unterzeichnen. Nach dem
Intranſigeant rechnet man in Konferenzkreiſen, damit, daß
ſchon am Samstag die allgemeinen Grundzüge dafür feſtgelegt
werden können.
* Im Auswärtigen Amt liegt der am Mittwoch abend in
Paris verabredete Zahlungsplan noch nicht vor. Infolgedeſſen
rechnet jeder nach ſeiner eigenen Methode, mit bem Ergebnis,
daß alle Ziffern nicht unweſentlich voneinander abweichen. Da=
her
bleibt kaum etwas anderes übrig, als abzuwarten, bis von
der deutſchen Delegation ein ausführlicher Bericht mit den gleich=
zeitig
angenommenen Modalitäten einläuft, weil ſich danach die
Zahlen erſt richtig berechnen laſſen. Vorläufig divergieren auch
die Meldungen der Pariſer Vertreter der Berliner Zeitungen
und es ergibt ſich aus den verſchiedenen Begriffen, daß die Eini=
gung
doch anſcheinend ſtark improviſiert iſt, und daß auch in
Paris noch niemand ſo recht eine Ueberſicht über die Koſten der
Verſtändigung hat. Der entſcheidende Kampf wird
dann aber auch erſt bei den deutſchen Vorbehalten
einſetzen. Hier kann Herr Dr. Schacht nicht gut nachgeben.
Im Schlußbericht wird zwar wiederholt der Auffaſſung der
deutſchen Delegauon Rechnung getragen, daß der Plan nicht
nur unter wirtſchaftlichen, ſondern auch unter politiſchen Ge=
ſichtspunkten
aufgeſtellt iſt. Um ſo notwendiger aber iſt es, daß
die Reviſionsklauſel eingefügt wird, um Deutſchland
für den wahrſcheinlichen Fall, daß wir nach einigen Jahren
wieder daſtehen, wo wir heute ſtehen, die notwendigen Hand=
haben
zu geben. Dazu kommt noch das Aufbringungs=
moratorium
. Weiter die Frage, wie hoch der transfer=
ungeſchützte
Teil der deutſchen Zahlungem ſein
ſoll. Die deutſche Delegavion will über 650 Millionen nicht
hinausgehen, die Gläubiger verlangen mindeſtens 100 Millionen
mehr. Zu entſcheiden iſt auch noch die Frage, wie die Zah=
lungen
in den letzten 21 Jahren geregelt wer=
den
ſollen. Außerdem ſteht noch die Forderung der
deutſchen Delegation nach Beſeitigung der im Dawes=
Plan enthaltenen Hypothek auf die deutſchen
Zölle und die Reichsbahn zur Debatte. Alſo Schwierig=
keiten
genug, ehe der Schlußpunkt unter das ganze Werk geſetzt
werden kann. Wenn man ſich, die bisherige Politik der
Franzoſen anſieht, dann iſt zu befürchten, daß ſie um jedes
einzelne Zugeſtändniſſe beharrlich ringen werden. Es iſt deshalb
auch ſchlechterdings unverſtändlich, wie die Berliner Börſe auf
die Meldung von der Verſtändigung über den Zahlungsplan
mit einer überraſchenden Hauſſe geantwortet hat."
An
Rheiglandräumung zun 1. Sepkember 1929?
Von London aus wird angedeutet, daß mit dem neuen Plan
die Beſetzung des Rheinlandes vom 1. Septem=
ber
ab aufhören würde. Wir laſſen es offen, inwieweit
die konſervative Politik damit in letzter Stunde noch eine Beein=

fluſſung der engliſchen Wahlen verſucht hat. Anhaltspunkte für
die Nichtigkeit dieſer Meldungen liegen nicht vor im Gegen=
teil
haben die Franzoſen ihre Forderung, daß Deutſchland über
den Young=Plan hinaus die Beſatzungskoſten beſonders bezahlen
ſoll, noch keineswegs aufgegeben, obwohl wir daran feſthalten,
daß ebenſo wie beim Dawes=Plan der Young=Plan alle deut=
ſchen
Leiſtungen umſchließt. Jedenfalls iſt dieſes neue Märchen
von der Zurückziehung der Beſatzung nur geeignet, einſtweilen
in Deutſchland und namentlich im beſetzten Gebiet vorzeitige
Hoffnungen zu erwecken. Solange nicht von den Regierungen,
vor allem von der franzöſiſchen, bindende Zuſagen darüber vor=
liegen
, können wir nicht daran glauben. Wir ſind zu oft ent=
täuſcht
worden und wir wollen vor allem nicht vergeſſen, daß
im Hintergrund noch das Geſpenſt der Feſtſtellungs= und Ver=
gleichskommiſſion
herumgeiſtert, deren Einſetzung gleichzeitig
mit der Reparationsverſtändigung in Genf beſchloſſen wurde. Sie
war von Deutſchland lediglich als Liquidierungskommiſſion auf=
gefaßt
; die Franzoſen aber verbargen dahinter die Abſicht einer
dauernden Kontrolle, und es iſt kaum anzunehmen, daß ſie auf
dieſe Frage nicht zurückkommen werden, wenn mit der Annahme
des Young=Planes die finanziellen Möglichkeiten, aus denen ſich
die Räumung verweigern ließ, verſchwunden ſein werden.

R4
Der franzöſiſche Mmiſterrak ftimmk dem Ziffern=

ſchema zu.

EP. Paris, 30. Mai.

Ein heute abend abgehaltener Miniſterrat beſchäftigte ſich,
wie wir erfahren, mit dem geſtern von den Sachverſtändigen gut=
geheißenen
Zahlungsabkommen. Der Miniſterrat kam zu dem
Schluß, daß das neue Ziffernſchema für Frankreich annehm=
bar
ſei.

Magdeburg, 30. Mai.
Der Sozialdemokratiſche Parteitag traf am Donnerstag zu=
nächſt
Vorbereitungen für die im Laufe des Tages vorzuneh=
menden
Vorſtandswahlen. Einſtimmig wurde gemäß dem
Vorſchlag des Vorſitzenden Wels beſchloſſen, zwei Vorſitzende zu
wählen und die Stelle des 3. Vorſitzenden dem Reichskanzler,
deſſen Parteiamt während der Miniſtertätigkeit ſatzungsgemäß
ruht, vorzubehalten. Ferner ſollen acht Beiſitzer gewählt werden,
während die Stelle des neunten Beiſitzers dem Reichsfinanz=
miniſter
Hilferding vorzubehalten iſt.
Dann begann die Ausſprache über den Berichtder
Reichstagsfraktion. Im Mittelpunkt der Erörterungen
ſtand der Antrag Aufhäuſer=Sender, in dem nach An=
führung
einer Reihe von Forderungen ſozial= und ſteuerpoliti=
ſcher
Art erklärt wird, daß die Partei an einer Koalition, die die
Verwirklichung dieſer Forderungen nicht zulaſſe, kein Intereſſe
haben könne.
Stampfer=Berlin ſtimmte grundſätzlich der Politik
der ſozialdemokratiſchen Miniſter zu. Der Redner übte lebhafte
Kritik an der Politik des Reichsfinanzminiſters, der nicht recht=
zeitig
die Finanzlage geſchildert habe, auf neue Steuern ver=
zichtete
und deshalb für ſoziale Zwecke keine Mittel zur Ver=
fügung
ſtellen konnte.
Frau Sender ſchloß ſich dem Weſentlichen dieſer Kri=
tik
an.
Dr. Löwenſtein=Berlin äußerte lebhafte Bedenken
gegen den Konkordatsbeſchluß.
Frau Siemſen=Jena bedauerte, daß die Konkordats=
verhandlungen
nicht in voller Oeffentlichkeit geführt würden.
Unter lebhaftem Beifall nahm dann der preußiſche
Miniſterpräſident Dr. Braun das Wort. Es handelt
ich hier, ſo führte er aus, mehr um eine kirchenorganiſatoriſche
Angelegenheit, die mit der ganzen Religionsphiloſophie und mit
weltanſchaulichen Fragen nichts zu tun hat. Einen Vertrag, der
eine ungeheure Gefahr für das Kulturleben bedeuten würde,
würde er niemals unterſchreiben. Die Organiſation der katho=
liſchen
Kirche beruhe in Preußen auf den vor einem Jahrhun=
dert
abgeſchloſſenen Verträgen. Im Jahre 1919 habe bereits der
damalige preußiſche Kultusminiſter Haeniſch der Kurie mitge=
teilt
, daß er über die Aenderung des Vertragsverhältniſſes zu
verhandeln bereit ſei. Inzwiſchen kam der Abſchluß des bayeri=
ſchen
Konkordats mit ſeinen Beſtimmungen, die allerdings die
Charakteriſierung verdient hätten, die dem preußiſchen Konkor=
dat
hier bereits zuteil geworden ſei. Es beſtand weiter die Ge=
fahr
, daß nach dieſem Vorgang in Bayern verſucht wurde, im
Reich ein Konkordat zu ſchaffen und dadurch ſämtliche Länder
an gewiſſe Vorſchriften zu binden. Da habe er es für zweck=
mäßiger
gehalten, um das Zuſtandekommen eines Reichskonkor=

Kleines Haus. Donnerstag, den 30. Mai 1929.
Mozark-Zyklus des Schnurrbuſch=Quarkeits.
III. Abend.
Die erſtaunliche künſtleriſche Vielſeitigkeit Mozarts, die bei=
ſpiellos
intenſive menſchliche Entwicklung, die den leichtſchaffen=
den
, melodiefreudigen jungen Meiſter raſch zum gedankentiefſten
Muſiker ſeiner Zeit werden ließ, ſpiegelte ſich in der Vortrags=
folge
des letzten Mozart=Abends des Schnurrbuſch=Quartetts
wider. Zuerſt erklang das jauchzend friſche B=Dur=Quartett, in
Mozarts glücklichſten Mannesjahren entſtanden, frühlingsfriſch
am Anfang der Durchführung des erſten Satzes an Mozarts
Lied Komm, lieber Mai, und mache die Bäume wieder grün er=
innernd
, und im Schlußſatz Anklänge an das Finale der Ent=
führung
bergend. Die Herren Schnurrbuſch, Jäger,
Horn und Klammer ſind auf Mozart ſo ausgezeichnet ein=
geſpielt
, daß das Werk in ſeiner Grazie, Freudigkeit und Be=
ſchwingtheit
hervorragend zum Ausdruck kam.
Mehr begleitend wirkten die Streicher in dem weit früheren,
dreiſätzigen D=Dur=Quartett für Flöte, Violine, Bratſche und
Cello, in dem der Flöte ein virtuoſer und beherrſchender Rang
eingeräumt iſt. Herr Geißler ſpielte ſeinen Part mit ſtaunens=
werter
Virtuoſität und Klarheit, am meiſten aber bewunderten
wir, wie reich er ſein Spiel dynamiſch zu ſchattieren imſtande
war. In feinſter klanglicher Anpaſſungsfähigkeit unterſtützten
ihn ſeine Mitſpieler.
Zuletzt erklang das G=Moll=Quintett, unter Mitwirkung von
Herrn Steinmar (2. Bratſche). Hier hören wir den Mozart,
der im Kampf um Exiſtenz, Künſtlerehre und Anerkennung ge=
reift
iſt, dem Not und Sorge eine Erweiterung ſeines künſtle=
riſchen
Empfindens gebracht haben, daß ihm nun für alle Tiefen
des Leids und Höhen der Freude die beredteſten Töne verfügbar
ſind. Er ſpricht zu uns in G=Moll, der Tonart, die für ihn die
ſchmerzlichſte, tiefſte iſt, wie die G=Moll=Sinfonie, das Klavier=
Quartett und die herrliche Arie der Pamina beweiſen. Zudem
hat die Bekanntſchaft mit Haydn ſtarken Einfluß auf die thema=
tiſche
Arbeit in Mozarts Kammermuſik, auf die kontrapunktiſche
Durcharbeitung ausgeübt. Die Künſtler brachten das herrliche
Werk vollendet ſchön zur Geltung. Mit weihevollem Ernſt erſtand
der erſte Satz, einer der bedeutendſten der geſamten Kammer=
muſikliteratur
, in feinſter Abtönung nahmen alle mit innerſter
Einfühlung an dem Stimmengeflecht ihren Anteil. Und faſt noch

ſchöner klang der langſame Satz. Es iſt wohl kein Zufall, daß
Beethoven dieſelbe Melodie in gleicher Harmoniſierung für
Clärchens Lied Freudvoll und leidvoll, gedankenvoll ſein be=
nutzte
. Man hätte den Ausführenden wie den Werken ein aus=
verkauſtes
Haus gewünſcht. Um ſo dankbarer erwieſen ſich die
Zuhörer, die mit begeiſtertem Beifall nach jedem Werk die Spie=
ler
feierten.
F.N.
Heidelberger Muſikfeſt.
s. Man ſchreibt uns: Das nach dreitägiger Dauer vom 21. bis 22.
Mai zu Ende gegangene diesjährige Heidelberger Muſikfeſt wurde nicht
umſonſt mit Werken Hans Pfitzners eröffnet; es war ein Feſt der
romantiſch=klaſſiſchen Muſik, zu deren Meiſtern Hans Pfitzner ſelbſt
gehört, und hätte ebenſo gut wie die bekannte Tonſchöpfung Pfitzners
ſelbſt den Titel: Von deutſcher Seele tragen dürfen. Daran hatten
freilich nicht nur die gebotenen Werke, ſondern auch ihr Interpret Wil=
helm
Furtwängler und ſein prachtvolles Philharmoniſches Or=
cheſter
ein Verdienſt, die durch vollendete Meiſterſchaft der Wiedergabe
und reſtloſes Zuſammengehen ſchlechthin Höchſtleiſtungen boten.
Das Feſt war gewiſſermaßen ſelbſt ſymphoniſch aufgebaut. Der erſte
Abend brachte nach Pfitzners romantiſch=lieblicher Ouvertüre zum Käth=
chen
von Heilbronn und Liedern des gleichen Meiſters, die Karl Erb
mit gewohnrer Geſangskunſt vortrug, Bruckners gewaltige Achte Sym=
phonie
, ſeine vorletzte Schöpfung, mit der ſtrahlenden Pracht des
Finales zu eindrucksvollſter Wirkung. Der zweite Tag war eine Ent=
ſpannung
: nach dem tiefaufwühlenden Monumentalwerk Bruckners
boten Webers Quvertüre zu Eurhanthe Schumanns Vierte Shm=
phonie
und die Zweite Symphonie von Brahms heitere Anmut, weiche
Tonfarben, fröhliche und unproblematiſche Melodik. Der dritte
Abend endlich brachte die Krönung des Feſtes: Beethovens Achte und
Fünfte Symphonie, zwiſchen ihnen eingeſchoben die zweite Leonoren=
Quvertüre, alle Werke, ungeachtet ihres verſchiedenen Stimmungs=
gehalts
, wiederum vom Dirigenten und ſeinem Orcheſter mit leiden=
ſchaftlicher
Wärme und hinreißendem Schwung erfüllt. Den Tau=
ſenden
einheimiſchen und fremden Beſuchern, die an dieſen drei Aben=
den
den Stadthallenſaal füllten und ihrem Dank gegen Furtwängler
und ſeiner Schar in nicht endenwollenden Jubelkundgebungen Luft
machten, werden dieſe muſikaliſchen Heidelberger Frühlingstage ein
unvergeßliches Erlebnis ſein.
* Eine neue Ankhologie franzöſiſcher Dichtung.
Seitdem der neuſpralliche Unterricht weſentlich kulturkundlich ein=
geſtellt
iſt, hat die Behandlung der Dichtung im den höheren Schulen
breiteren Raum und gwößere Bedeutung gewonnen. Denn die Dichtung,
vornehmlich der Lyrik, ſpiegelt die Seele des Volkes am treueſten wider.
Nein äußerlich gibt ſich die Neueinſtellung des fremdſprachlichen Unter=
richts
in der pädagogiſichen Literatur zu erkenuen, die in den letzten
Jahren durch eine Reihe kleinerer Gedichtſammlungen in Geſtalt von Urkundenfälſchung zu fünf Jahren verurteilt, ſeine Strafe abſaß!

Leſeheften und größerer in über 200 Seiten ſtarken Bänden bereichert
worden iſt. Für das Franzöſiſche iſt kürzlich unter dem Ditel
Ia France poetique‟) ein Gedichtband erſcienen, der auch außerhalb
der S hule Beachtung verdient, nicht nur, weil er von der überraſchen=
den
Fruchtbarkeit der franzöſiſchen Lyrik des 19. und 20. Jahrhunderts
Zeugnis ablegt, ſondern auch, weil er nicht wenige Gedichte bringt, die
erſt der reifere Leſer wird roll würdigen können.
Erleichſterk wird das Studium durch ein von Umſicht und Erfahrung
der Herausgeber zeugendes Beiheft, deſſen treffende Charakteriſtiken de
literariſchen Strömngen und der Dichter und deſſen Winke und Hilfen
für die Erſchlißung des Gedankeninhalts der einzelnen Gedichte es über
das landläufige Nibeau der Kommentare weit hinausgehen. Ginige fran=
zöſiſche
Volkslieder ſowie 20 Nachdichtungen durch deutſche Dichter er=
höhen
den Wert des Beiheftes.
Der Verlag hat durch ſchmucke Ausſtattung des Gedichtbandes das
Seinige getan, um ihm eine freudliche Aufnahme in Schule und Haus
zu ſichern.
L. D.

P I. Pranse poctique, Anthologie de poésies fraugaises. Hrsg.
von Dr. Albert Strenber und Dr. Philipp Krämer. 1929. Verlag
Moritz Dieſterweg, Frankfurt a. M. VII u. 225 S. 3,50 Mk. Beiheft,
96 S., 1.90 Mk.

* Ein verunglücktes Kreuzverhör.
(k) London. Der Rechtsanwalt Patterſon in London ver=
teidigte
einen ſchweren Jungen und ließ nichts unverſucht, ſeinen
Schützling zu entlaſten. Er gab ſich redliche Mühe, vor allem
den Hauptbelaſtungszeugen, einen braven Maurermeiſter, durch
ein weit verzweigtes Kreuzverhör zu verwirren. Sie heißen
James Smith begann der Verteidiger ſein Manöver. Sind
Sie vielleicht mit dem James Smith identiſch, der 1922 wegen
Diebſtahls zu einer zweijährigen Gefängnisſtrafe verurteilt
wurde? Der Zeuge verneinte. Dann ſind Sie beſtimmt der=
jenige
James Smith, der 1924 wegen verſchiedener Betrügereien
ins Loch wanderte und deſſen Fall ſeinerzeit großes Aufſehen er=
regte
! Ich bedauere mein Herr, auch dieſer Mann nicht zu
ſein, lautete die beſcheidene Antwort. Wollen Sie etwa be=
haupten
, fuhr der Rechtsanwalt nervös auf, daß Sie noch nie
in Ihrem Leben im Gefängnis waren? Ich denke ja nicht
daran, lächelte der Zeuge, ſogar ſchon zweimal. Wielange
das erſte Mal? Einen Tag. Und das zweite Mal?
Einen halben Tag. So was iſt doch garnicht möglich
erwiderte der Rechtsanwalt. Doch, doch, mein Herr, gab der
Zeuge unter ſchallendem Gelächter des Auditoriums des Rätſels
Löſung. Ich bin nämlich Maurermeiſter und hatte eine kleine
Arbeit in einer Zelle zu verrichten, wo ein Rechtsanwalt, wegen

[ ][  ][ ]

Seite 4

Freitag, den 31. Mai 1929

Nummer 149

dats unter Leitung eines Zentrumsreichskanzlers zu verhindern,
in Preußen die Verhandlungen wieder in Gang zu bringen. Dieſe
Verhandlungen, ſo erklärte der Redner, ſtehen nunmehr kurz vor
dem Abſchluß. Ueber den Inhalt dieſes Vertrages könne er
naturgemäß im jetzigen Stadium keine Mitteilungen machen.
Das iſt nicht Geheimdiplomatie, derartige Verträge werden nie=
mals
im Stadium der Verhandlungen der Oeffentlichkeit mitge=
teilt
. Es wird völlig von der Kritik die Rechtslage überſehen, die
Beſtimmungen der Reichsverfaſſung über Religion und Reli=
gionsgeſellſchaften
und damit die Tatſache, wie wenig Rechte dem
Staat gegenüber den kirchlichen Organiſationen noch geblieben
ſind. Die Kirche iſt frei, hat aber die Privilegien einer öffent=
lich
=rechtlichen Körperſchaft, und der Staat hat nach wie vor zu
bezahlen, bis durch Reichsgeſetz die Ablöſung geregelt wird. Mit
der Aufſtellung von Reichsgrundſätzen für die Ablöſung iſt vor=
läufig
nicht zu rechnen. Der Sinn unſerer ganzen Verhand=
lungen
mit der Kurie war, für den Staat doch wenigſtens einen
Teil der Rechte zu retten, die dem Staate durch die Weimarer
Verfaſſung aus der Hand geſchlagen worden ſind. Wieweit das
gelungen iſt, wird man erſt beurteilen können, wenn man den
Inhalt des Vertrages vor ſich hat. In dem Augenblick, wo wir
die Ablöſung durchführen können, iſt der Vertrag eben gegen=
ſtandslos
, denn dann iſt die Kirche eine private Organiſation
und verliert die verfaſſungsmäßigen Eechte. Mit Nachdruck ſtellte
der Miniſterpräſident feſt, daß die Gefahr irgendeiner Einſchrän=
kung
der ſtaatlichen Schulhoheitsrechte beſeitigt ſei. Das Wort
Schule komme in dem Vertrag überhaupt nicht vor. Die Schule
ſei eine Staatshoheitsangelegenheit und habe mit der Kirche
nichts zu tun. (Beifall.) Sobald der Vertrag fertiggeſtellt ſei,
werde die preußiſche Landtagsfraktion in Kenntnis geſetzt wer=
den
. Sie wird ſich vor Augen halten müſſen, daß die Entſchei=
dung
über dieſen Vertrag über den Rahmen der durch den Ver=
trag
geregelten Materie hinaus für die geſamte preußiſche Poli=
tik
von tiefgehender Bedeutung ſein wird. Ich bitte den Partei=
tag
, über ſämtliche Anträge zur Konkordatsfrage zur Tagesord=
nung
überzugehen.
Im weiteren Verlauf der Ausſprache auf dem Sozialdemo=
kratiſchen
Parteitag forderte Reichstagspräſident Loebe zu ſtär=
kerem
Verantwortungsgefühl in der Agitation auf und begrün=
dete
einen Antrag, der im Intereſſe der Induſtrie des Oſtens
den baldigen Abſchluß der Handelsverträge mit Polen und
Eſtland fordert.

Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding,
der ſodann das Wort nahm, betonte die Notwendigkeit der Be=
teiligung
der Sozialdemokratie an der Regierung im Intereſſe
der Erhaltung der Demokratie; denn die Demokratie ſei die Vor=
ausſetzung
für die Verwirklichung des Sozialismus. Der Mi=
niſter
wies den Vorwurf zurück, daß er nicht rechtzeitig den
Ernft der Finanzlage geſchildert habe. Trotz der ungünſtigen
Finanzlage ſei es gelungen, in dieſem Kriſenjahr das Lohn=
niveau
zu halten und teilweiſe ſogar zu erhöhen. Wenn es in
Paris ſchließlich zu einer Einigung kommt, ſo unbefriedigend
dieſe auch für unſere wirtſchaftlichen Wünſche und Leiſtungen an
ſich ſein mag, ſo iſt damit der Weg für unſere Außenpolitik wie=
der
frei geworden, der Weg einer europäiſchen Verſtändigung
und einer internationalen Friedenspolitik. Daß das kommende
Finanzprogramm diktiert ſein muß von ſozialen Rückſichten, iſt
eine Selbſtverſtändlichkeit. Ich bin, ſo ſchloß der Miniſter, von
der Koalitionspolitik nicht enttäuſcht, weil ich für ſie ja keine
Illuſionen hatte. Aber ich werde auch darin recht behalten, daß
nach dieſen ſchweren Jahren ſich die Möglichkeit bieten wird,
nunmehr wieder aufwärts zu gehen.
hit
Abſtimmungen auf dem Sozialdemokrakiſchen
Parkeitag.
Auf dem Sozialdemokratiſchen Parteitag wurde in der Nach=
mittagsſitzung
, nachdem Dr. Breitſcheid im Schlußwort
zur Debatte über den Bericht der Reichstags=
fraktion
die wichtigſten innerpolitiſchen Fragen der nächſten
Zeit noch einmal kurz behandelt und ſchließlich zu dem Antrag
AufhäuſerSender erklärt hatte, er enthalte wertvolle An=
regungen
, die man der Fraktion überweiſen könne, ihn zum Be=
ſchluß
des Parteitages aber zu erheben, ſei unerträglich, da der
Fraktion dadurch die in der Koalition nötige Bewegungsfreiheit
genommen würde, mit den Abſtimmungen begonnen. Alle mit
der Sozialverſicherung und der Arbeitsloſenverſicherung ſowie
mit der Sozialpolitik zuſammenhängenden Anträge wurden der
Fraktion überwieſen, ferner die Anträge auf Erhöhung der Ver=
ſicherungspflicht
der Krankenkaſſen. Weiter wurden an die Frak=
tion
überwieſen Anträge auf Herabſetzung der Zölle und ein An=
trag
, der gegen den Abſchluß von für die Arbeiter ungünſtigen

Handelsverträgen gerichtet iſt. Ein Antrag, der grundſätzliche
Unvereinbarkeit von Parlamentsmandaten und Geſchäftstätigkeit
unter beſtimmten Bedingungen ausſpricht, wurde abgelehnt. An=
träge
, die ſich mit Penſionen befaßten, gingen an die Fraktion,
ebenſo Anträge über Wohnungsbau und Mieterſchutz. Die
Gruppe der Anträge, die ſich mit dem Konkordat befaßt, wurde
durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt. Ein Antrag, der
angeſichts von Verurteilungen wegen Gottesläſterung eine Stel=
lungnahme
gegen das Muckertum verlangt, wurde abgelehnt. Bei
dem Antrag Berlin, die Genoſſen in führender Stelle, beſonders
in den Reichs= und Länderregierungen, zu verpflichten, bei be=
ſonders
wichtigen Entſchlüſſen zuvor Fraktion, Parteivorſtand
und Parteiausſchuß zu hören, wurde durch Stimmenauszählung
abgelehnt. Es kam dann der Antrag AufhäuſerSender zur
Abſtimmung. Gegen eine ſtarke Minderheit wurde beſchloſſen,
die ſozialpolitiſchen Forderungen des Antrages der Fraktion zu
überweiſen; in ſeinem grundſätzlichen Teil wurde der Antrag
abgelehnt. Angenommen wurde ein Antrag, der die Vereinheit=
lichung
der Krankenverſicherung verlangt, ferner der Antrag auf
baldigen Abſchluß der Handelsverträge mit Polen und Eſtland.
Braun=Saarbrücken ſprach zu einem Antrag für die
Wiederangleichung der politiſchen, wirtſchaftlichen, ſozialen und
kulturellen Verhältniſſe des Saargebietes an das Reich, insbe=
ſondere
derjenigen auf dem Gebiete der Sozialverſicherung, und
für die Wiedergewinnung des natürlichen Abſatzmarktes der
Saarwirtſchaft in Südweſtdeutſchland. Er verſicherte, daß 99 Pro=
zent
der Bevölkerung des Saargebietes die Rückkehr zu Deutſch=
land
wolle. Der Antrag wurde angenommen.
Als nächſtes Referat folgte das über die Internatio=
nale
, das Criſpien erſtattete. Er erklärte u. a., der Kapi=
talismus
ſei angriffsluſtiger geworden, und auf weiten Strecken
ſei die Arbeiterklaſſe in die Defenſive gedrängt worden. Der eng=
liſche
Generalſtreik ſtelle eine Niederlage der internationalen
Arbeiterſchaft dar.
Nach Criſpien ſprach noch Frau Juchacz über das
Thema Die Frau in Politik und Wirtſchaft‟ Die
Rednerin wandte ſich beſonders gegen jede Einſchränkung der
Arbeit verheirateter Frauen. Falſch ſei auch die gegenüber den
Frauen angewandte Lohnpolitik. Im ganzen kam die Rednerin
zu dem Ergebnis, daß die in der Verfaſſung feſtgelegte Gleich=
berechtigung
von Mann und Frau noch nicht erreicht ſei.
Nach dieſem Vortrag vertagte ſich der Parteitag auf Freitag.

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Nummer 149

Freitag, den 31. Mai 1929

Seite 3.

Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, 31. Mai.
Amtsankrikk des neuen Superinkendenken für die
Provinz Starkenburg.
Ck. Am Samstag, den 1. Juni tritt Geheimrat D. D. Flöring,
der nahezu 40 Jahre das Amt des Superintendenten für die Provinz
Starkenburg bekleidete, in den wohlverdienten Ruheſtand. Mit ihm
verliert die heſſiſche evangeliſche Kirche einen Geiſtlichen, der ſich große
Verdienſte in ſeinem verantwortungsvollen Amte verſchaffen konnte.
Als ſein Nachfolger wurde von der Kirchenregierung Pfarrer Dr. Fried=
rich
Müller=Rüſſelsheim mit der gleichzeitigen Ernennung zum
Oberkirchenrat beſtimmt, der inzwiſchen bereits nach Darmſtadt über=
geſiedelt
iſt und am Samstag ſein neues Amt antreten wird. Dr.
Müller machte ſich als Vorſitzender der Freien volkskirchlichen Vereini=
gung
einen Namen. Er wurde als Sohn eines Volksſchullehrers am
30. Dezember 1879 zu Oberſorg bei Alsfeld (Oberheſſen) geboren. 1908
wurde er in Offenbach ordiniert. Er bekleidete danach Pfarrſtellen in
Heppenheim, Pfungſtadt, Lampertheim und Wimpfen. Während des
Krieges war er Feldgeiſtlicher. Nach dem Kriege kam Dr. Müller nach
Rüſſelsheim, wo er ſich eine ſelten große Wertſchätzung in der Bevölke=
rung
errang. Die evangeliſche Gemeinde Rüſſelsheim ſieht ihn nur
ungern ſcheiden, freut ſich jedoch herzlich über die ehrenvolle Berufung
ihres hochverdienten Pfarrers. Kurz vor ſeinem Scheiden von Rüſſels=
heim
brachte ihm die Gemeinde in einer Abſchiedsfeier ihre Verehrung
zum Ausdruck. Sämtliche evangeliſchen Vereine der Stadt wirkten bei
der Feier mit. Sie ließen durch ihre Vertreter in herzlichen Anſprachen
die hohen Verdienſte Dr. Müllers um die ebangeliſche Gemeinde Rüſ=
ſelsheim
herausſtellen. Im Namen der Stadt Rüſſelsheim dankte Bür=
germeiſter
Müller bei dieſer Gelegenheit dem Superintendenten für
ſeine ſeelſorgeriſchen Verdienſte. Die Stadt ließ ihrem ſcheidenden
Pfarrer ein kunſtvolles Gemälde von dem Gemeindehaus, einer Schöp=
fung
Dr. Müllers, überreichen.

Ernannt wurden: Am B. Mai die Vermeſſungsreferendare Dipl.=
Ing. Joſef Bungert aus Bingen a. Rh., Dipl.=Ing. Paul Medi=
cus
aus Gernsheim a. Rh., Dipl.=Ing. Wilhelm Mueller, aus
Darmſtadt, Dipl.=Ing. Robert Müller aus Friedberg in Heſſen zu
Vermeſſungsaſſeſſoren; am 6. Mai der pvov. Gewerbelehrer an der ge=
werblichen
Abteilung der Fortbildungsſchule zu Mainz Wilhelm Koch
zum Gewerbelehrer dieſer Schule; der prov. Diplomlehrer an der ge=
werblichen
Abteilung der Fortbildungsſchule zu Lauterbach und Um=
gegend
Richard Latſch zum Diplomlehrer an dieſer Schule; am 7.
Mai der prov. Gewerbelehrer an der gewerhlichen Abteilung der Fort=
bildungsſchule
zu Nidba und Ungegend, Kreis Büdingen, Leonhard
Helm zum Gewerbelehrer dieſer Schule; der Schulamtsanwärter Georg
Hintenlang aus OberAbtſteinach, Kreis Heppenheim, zum Lehrer
an der katholiſchen Volksſchule zu Wald=MNichelbach, Kreis Heppenheim,
ſämtlich mit Wirkung vom Tage des Dienſtantwitts an; am 10. Mai
der prov. Diplomlehrer Dr. Jakob Lutz zu Großen=Linden zum
Diplomlehrer an der Fortbildungsſchule zu Großen=Linden und Um=
gegend
, Kreis Gießen, mit Wirkung vom Tage des Dienſtantrits an.
Erledigt ſind: Die Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
an der Volksſchule in Grube Meſſel, Kreis Dieburg: Dienſt=
wohnung
iſt vorhanden und ſofort beziehbar. Je eine Schulſtelle für
einen evangeliſchen Lohrer und eine evangeliſche Lehrerin an der Volks=
ſchule
in Erbach i. O.; Dienſtwohnung iſt wicht vorhanden.
Heſſiſches Landestheater. Max Pallenberg=Gaſtſpiel.
Heute, Freitag, beginnt der allgemeine Vorverkauf für das am Diens=
tag
, den 4. Juni, im Kleinen Haus außer Miete ſtattfindende einmalige
Gaſtſpiel des berühmteſten deutſchen Komikers Max Pallenberg als
er Topaze in der vielerprobten Gegenwartskomödie Das große
Die hervorragende Leiſtung Max Pallenbergs wurde an allen
Gaſtſpielorten, die er bisher mit Pagnols Großem ABC beſucht hat,
einmütig als ein Höhepunkt der Theaterſaiſon gefeiert. Die Bewun=
derer
des großen Künſtlers werden für die Veranſtaltung des Darm=
ſtädter
Pallenberg=Gaſtſpiels beſonders dankbar ſein.
Heute, Freitag, gelangt im Großen Haus Napoleon von
Grabbe in der Inſzenierung Carl Eberts zur Wiederholung. (Miete E,
Beginn 20 Uhr.)
Im Kleinen Haus findet eine Wiederaufführung der beiden Sing=
ſpiele
von Franz Schubert Der treue Soldat und Die Wei=
berverſchwörung
, in der erfolgreichen Inſzenierung Artur
Maria Rabenalts und unter muſikaliſcher Leitung von Max Rudolf
ſtatt. In den Hauptpartien ſind die Damen Harre, Stoſch, Kienzl, Lie=
bel
, Rieder, und die Herren Deharde, Herrmann, Ebert=Beher, Ove=
lack
, Grohm, Vogt, Ney beſchäftigt. (Zuſatzmiete IV, Beginn 20 Uhr.)
Mamſell Nitouche, der große Operettenerfolg, wird mor
gen Samstag im Großen Haus wiederholt. Dieſe Vorſtellung beginnt
um 19 Uhr (nicht 19.30 Uhr). In den Hauptrollen ſind wie bisher
die Damen Müller=Wiſchin, Gothe, Hoffart, und die Herren Hinz, Ti=
baldi
, Ebert=Beher, Maletzki beſchäftigt. Muſikaliſche Leitung: Fritz
Bohne. (Miete I.) Zu dieſer Vorſtellung können ſolche Gutſcheine an
der Tageskaſſe in Umtauſch genommen werden, die für eine Schau=
ſpielvorſtellung
zurückgegeben wurden.
Volksvorſtellung Martha‟. Die volkstümliche Meiſter=
oper
Flotows Martha in der Inſzenierung Renato Mordos gelangt
zu Preiſen von 1, 2 und 3 Mark morgen Samstag unter muſikaliſcher
Leitung von Berthold Goldſchmidt zur Aufführung. Als Lyonel gaſtiert
Hans Hoefflin vom Stadttheater Mainz.
Puccinis Oper Manon Lescaut, die durch Toscaninis Ber=
liner
Gaſtſpiel neuerdings in den Mittelpunkt des Kunſtintereſſes ge=
rückt
iſt, gelangt in der erfolgreichen Inſzenierung Artur Maria Ra=
benalts
und Wilhelm Reinkings Sonntag, den 2. Juni, unter muſika=
liſcher
Leitung von Carl Bamberger zur Wiederholung. ( Heſſenland=
mieten
II und III, Beginn 19.30 Uhr.)
Schließung aller Kinos in Heſſen. Eine Verſammlung
der heſſiſchen und heſſen=naſſauiſchen Kinobeſitzer hat beſchloſſen,
am 1. Juli für die Sommermonate, wie auch ſonſtwo im Reich,
in ganz Heſſen und Heſſen=Naſſau die Kinos zu ſchließen. Die
Schließung ſei nötig wegen der hohen Vergnügungsſteuer, der
Folgen des kalten Winters und des vorzeitigen Einſetzens der
Sommerwitterung. Die Verbandsleitung wird die Verhand=
lungen
mit den Kommunen wegen Ermäßigung der Steuer=
laſten
fortführen.
Die Volksbühne veranſtaltete im Vorjahre bei ausverkauftem
Haus einen Gefellſchaftsabend, der bei den Mitgliedern den Wuuſch
auslöſte, ſolchen Abend jährlich abzuhalten, um den Mitgliedern einmal
im Jahre Gelegenheit zu geſelligem Beiſammenſein zu geben. Die
Volksbühne iſt dieſem Wunſche gerne nachgekommen. Sie ladet daher
alle Mitglieder und Freunde der Volksbühne zu der Samstag, den
1. Juni 1929, im Saalbau ſtattfindenden Schlußfeier ein, mit der
Verſicherung, daß der diesjährige Abend dem vorjährigen in bezug auf
Darbietungen nicht zurückſtehen wird, zumal den künſtleriſchen Teil nur
Mitglieder des Heſſiſchen Landestheaters beſtreiten. In Abänderung
der Anzeige in der Sonntag=Nummer dieſer Zeitung werden die Ein=
trittspreiſe
nachſtehend nochmals mitgeteilt: Mitglieder und dunch Mit=
glieder
eingeführte Gäſte je 1 Mk., Nichtmitglieder 1,30 Mk. an der
Abendkaſſe 1,50 Mk. Kartenvorverkauf: Geſchäftsſtelle der Volksbühne,
Eliſabethenſtraße 34 (Haus Alter), und in den Verkaufsſtellen des
Konſumvereins.
F.lmvorführung. Wir verweiſen auf die Filmvorführung Eine
Meiſe durch Paläſtina am Donnerstag, 6. Juni. (Näheres ſiehe An=
zeigenteil
.)

Die Lockerung der Wohnungszwangswirtſchaft inHeſſen
Von Nechtsanwalt Dr. Mattern in Darmſtadt.

Das heſſiſche Geſamtminiſterium gibt eine Verordnung bekannt, die
ſich mit der Lockerung der Wohnungszwangswirtſchaft befaßt. Die Locke=
rung
gehr nicht ſoneit wie in vielen anderen deutſchen Ländern, ins=
beſondere
in Preußen. Sie beſchränkt ſich, beſonders hinſichtlich des
Mieterſchutzes, auf Räume, für die wegen der Höhe des Mietpreiſes die
zwangswirtſchaftlichen Veſtimmungen praktiſch kaum in Betricht kommen.
Im einzelnen iſt folgendes zu bemerken:
Die Verordnung trifft neue Beſtimmungen für Wohnungen, für
Untermietverhältniſſe und für gewerbliche Räume, und zwar auf dem
Gebiete des Wohnungsmangels, des Mieterſchutzes und der Feſtſetzung
der Miete.
1. Wohnungen.
Die ſogenannten teuren Wohnungen werden von der Zwangswirt=
ſchaft
grundſätzlich ausgenommen. Was unter einer teueren Wohnung
zu verſtehen iſt, wird von der Verordnung unter Bildung von Orts=
klaſſen
im einzelnen erläutert. Teuere Wohnungen ſind hiernach ſolche
mit einer Jahresfriedensmiete
von über 2000 RM. in der Stadt Mainz,
von über 1800 RM. in den übrigen Orten der Ortsklaſſe 4 der
Reichsbeſoldungsordnung,
von über 1200 RM. in den Orten, der Ortsklaſſe B der Reichs=
beſoldungsordnung
,
von über 800 RM. in den Orten der Ortsklaſſe C der Reichs=
beſoldungsordnung
,
von über 500 RM. in den Orten der Ortsklaſſe D der Reichsbeſol=
dungsordnung
.
Da die meiſten größeren heſſiſchen Städte zur Ortsklaſſe A gehören,
iſt in dieſen Orten unter einer teueren Wohnung eine ſolche mit einer
Jahresfriedensmiete von über 1800 RM. zu verſtehen.
Auf die teueren Wohnungen finden die Vorſchriften des Wohnungs=
mangelgeſetzes
keine Anwendung; ſie können alſo ohne Zuſtimmung des
Wohnungsamts frei vermietet warden und unterliegen nicht der Be=
ſchlagnahme
. Aufrecht erhalten bleibr nur die Beſtimmung des Woh=
nungsmangelgeſetzes
, daß auch Gebäude und Gebäudeteile, in denen
ſich ſolche Wohnungen befinden, nicht ohne Zuſtimmung der Gemeinde=
behörden
abgebrochen werden dürfen, daß mehrere Wohnungen nicht
zu einer vereinigt werden dürfen, und ſchließlich, daß Räume, die bis
zum 1. Oktober 1918 zu Wohnungszwelen beſtimmt oder benutzt waren,
ohne Zuſtimmung der Gemeindebehörden nicht zu gewerblichen Zwecken
verwendet werden durfen. Auch bleibt die Beſtimmung des 8 8 des
Wohnungsmangelgeſetzes aufrecht erhalten, wonach bei einem Wohnungs=
tauſch
die Zuſtimmung der beteiligten Hauseigentümer durch das Miet=
einigungsamt
erſetzt weuden kann. Die Genehmigung des Wohnungs=
amts
zu dem Wohnungstauſch iſt jedoch niht mehr erforderlich.
Für teuere Wohnungen gelten ferne= nicht mehr die Beſtimmungen
des Mieterſchutzacſetzes, ſo daß dieſe Wohnungen frei gekündigt werden
können. Dieſe Beſeitigung des Miekerſchutzes wird jedoch auf ſolche
Räume beſchränkt, die nach dem 31. Mai 1929 frei geworden ſind oder
frei werden und über die ein Mietvertrag über mehr als 2 Jahre abge=
ſchloſſen
wird. Das bedeutet, daß jetzt beſtehende Mietverhältniſſe über
teuere Wohnungen noch Mieterſchutz genießen.
Wird eine teuere Wohnung gekundigt und ihre Räumung im Wege
der Klage verlangt, ſo muß dem Rjumungsprozeß ein Shiedsverfahren
vor dem Mieteinigungsamt vorausgehen.
Für teuere Wohnungen, die uach dem 31. Mai 1929 frei geworden
ſind oder frei werden und auf mehr als zwei Jahre vermietet werden,
gelten nicht mehr die Beſtimmungen des Reichsmietengeſetzes. Dieſes

Geſetz gibt bekanntlich dem Vermieter und dem Mieter das Recht, jeder=
zeit
die Berechnung der geſetzlichen Miete, d. h. der am 1. Juni 1914
in Geltung geweſenen Miete, oyne Rückſicht auf die vertraglich verein=
barte
Miete verlangen zu können. Durch die neue Beſtimmung wird
dieſes Recht beſeitigt. Für Wohnungen, die, abgeſehen von Küche,
Nebengelaß und Mädchenkammer, mindeſtens 6 Wohnräume mit minde=
ſtens
100 Quadratmetern Wohnfläche haben, iſt das Reichsmietengeſetz
ohne Rückſicht auf den Mietpreis ſchon durch das Geſetz vom 14. Fe=
bruar
1923 dann außer Kraft geſetzt, wenn die Räume nach dem 31.
März 1928 frei geworden ſind und auf mehr als 2 Jahre vermictet ſind
2. Untermietverhältniſſe.
Untermietverhältniſſe über ſolche Wohnräume, in denen der Unter=
mieter
eine eigene Wirtſchaft oder Haushaltung führt, werden wie
Hauptmietverhältniſſe behandelt. Führt der Untermieter keine eigene
Wirtſchaft oder Haushaltung, ſo gelten die zwangswirtſchaftlichen Be=
ſtimmungen
überhaupt nicht. Dieſe Räume können alſo nicht durch das
Wohnungsamt beſchlagnahmt werden, ſie können frei gekündigt werden,
und es gilt für ſie nicht die geſetzliche Miete, ſondern nur die verein=
barte
Miete.
2. Gewerbliche Räume.
Gewerbliche Räume jeglicher Art unterliegen nicht der Zwangs=
bewirtſchaftung
des Wohnungsamtes. Dies war zwar ſeither möglich,
kam aber praktiſch kaum vor. Aufrecht erhalten bleiben nur die Be=
ſtimmungen
des Wohnungsangelgeſetzes, die auch für teuere Wohnungen
gelten und die oben näher erläutert ſind.
Die Beſtimmungen des Mieterſchutzes, dagegen werden nur für ſo=
genannte
teure Geſchäftsräume aufgehoben. Unter teuren Geſchäfts=
räumen
verſteht die Verordnung ſolche mit einer Jahresfriedensmiete
von über 4800 RM. in Ortsklaſſe A der Reichsbeſoldungsordnung
(hierzu gehören die meiſten größeren heſſiſchen Städte),
von über 3600 RM. in Ortsklaſſe B der Reichsbeſoldungsordnung,
von über 2400 RM. in Ortsklaſſe C der Reichsbeſoldungsordnung,
von über 1800 RM. der Ortsklaſſe D der Reichsbeſoldungsordnung.
Aber auch von dieſen teuren Geſchäftsräumen werden nur die=
jenigen
betroffen, die nach dem 31. Mai 1929 frei geworden ſind oder
frei werden, und die auf mehr als zwei Jahre vermietet werden. Für
beſtehende Mietverhältniſſe über ſolche teuren Geſchäftsräume gilt nach
wie vor das Mieterſchutzgeſetz.
Die geſetzliche Miete gilt für alle Geſchäftsräume, ohne Rückſicht
darauf, ob ſie nach der heſſiſchen Verordnung als teuer zu bezeichnen
ſind oder nicht, nach dem Reichsgeſetz vom 14. Februar 1928 dann nicht
mehr, wenn dieſe Räume nach dem 31. März 1928 auf mehr als zwei
Jahre vermietet worden ſind.
Geſchäftsräume, die Teile einer Wohnung bilden oder wegen ihres
räumlichen oder wirtſchaftlichen Zuſammenhanges mit Wohnräumen
zugleich vermietet ſind, fallen nicht unter die Befreiung.
Werden Untermietverhältniſſe oder gewerbliche Räume, die nicht
den Beſtimmungen des Mieterſchutzgeſetzes unterliegen, gekündigt und
wird ihre Räumung im Weg der Klage verlangt, ſo muß auch hier
dem Räumungsprozeß ein Schiedsverfahren vor dem Mieteinigungsamt
vorausgehen.
Die Regierung hat ſich das Recht vorbehalten, die Verordnung
jederzeit wieder aufzuheben.
Aus der vorſtehenden Erläuterung ergibt ſich, daß gegenüber dem
ſeitherigen Rechtszuſtand die Lockerung der Zwangswirtſchaft nur ſehr
geringfügig iſt.

Ein neuer Plan von Darmſtadt, herausgegeben vom heſſiſchen
Landesvermeſſungsamt, iſt vor kurzem erſchienen. Die Aus=
lieferungsſtelle
für den Buchhandel iſt die Buchhandlung Ludwi
Saeng. Der neue große Plan (1:10 000) zeigt die Straßen, Anlagen
und Plätze Darmſtadts und der näheren Umgebung nach dem neuſten
Stand der Straßen= und Bahnlinien. Der Plan iſt farbig gedruckt,
alle bedeutſamen öffentlichen Gebäude ſind beſonders hervorgehoben,
ſo daß die Ueberſichtlichkeit in erwünſchtem Maße vorhanden iſt.

Elegante Oberhemden
in la Trikoline und Bemberg-Seide.
9222) Aparte Muster. Das moderne Blau.
Ludwig-
Geiger & Günther Nachf. Nur straßein

70. Geburtstag. Herr Fri=drich Hammann, Landgraf=Georg=
Straße 66, feiert am 31. Mai d. J. ſeinen 70. Geburtstag. Herr
Hammann war 47 Jahre, zuletzt als Platzmeiſter bei der Firma A.
Schneider A.G. (früher J. Schröder A.G.) tätig, ſteht ſeit 50 Jahren,
zurzeit als Ehrenvorſitzender der Aufnahmeprüfungskommiſſion, in den
Reihen der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr und bekleidet ein Amt in
der Kirchenvertretung der Markusgemeinde. Ueberall hat er ſich durch
ſein aufrichtiges, kameradſchaftliches Weſen viele Freunde erworben, die
wohl an ſeinem Geburtstage den Weg zu ihm fmden werden.

7
Ong

fördenn Anmuf und
leichten Gang!

liferafue C 133 kosfenles!

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Chgeaffa: Schuhges. m. b. H.
Darmstadt, Rheinstr. 6 neben dem U. T.

Frankfurt/Main, Steinweg 8
8183a)
Darmſtadt im Blumen= und Pflanzenſchmuck. Infolge des langen
Winters konnten dieſe Beſtrebungen vom Verkehrsverein, Gartenbau=
verein
und Handelsgärtner=Vereinigung erſt jetzt wieder aufgegriffen
werden. Anmeldungen von Borgärten, Balkonen, Fenſtern, Hausfron=
ten
, ganzen Straßenzüigen ſind alsbald, ſpäteſtens bis 10. Juni, auf dem
Verkehrsbüro zu machen. Die Handelsgärtner=Vereinigung wird die
Intereſſenten über Auswahl, Behandlung, Düngung uſw. beraten,
Pflanzen und Käſten zu ermäßigten Preiſen an die Angemeldeten ab=
geben
. Es wird erwartet, daß in dieſem Jahre Darmſtadt ſich wieder
im Blumen= und Pflanzenſchmuck wie früher in ſo ſchöner Weiſe zeigt,
zumal beim Sängerfeſt und den anderen Kongreſſen und Veranſtaltun=
gen
die ſchöne Schwückung der Stadt auf die Fremden einen vorzüglichen
Eindruck machen würde. Die Handelsgärtner=Vereinigung wird ſich
ganz beſondere Mühe geben, die Schmückung zu unterſtützen.
ADAC.=Kriegsbeſchädigten=Fahrt 1929. In unſerem Bericht iſt
jeweils zu leſen; StAC. (Starkenburger Automobil=Club) ſtatt HAC.

Die Krügerſche Grönland=Erpedikion.
Am konmenden Samstag verläßt die zweite diesjährige deutſche
Grönlaudexpedition die erſte von Prof. Alfred Wegener hat bereits
die Reiſe vor zwei Monaten angetreten mit dem Dampfer Hans
Egede Kopenhagen. Die Expedition, die geologiſch=mineralogiſche
Unterſuchungen anſtellen will, ſteht unter Führung von Profeſſor Dr.
Krüger von der hieſigen Techniſchen Hochſchule. Es gehören ihr fer=
ner
Dr. Dreſcher, ebenfalls von der Techniſchen Hochſchule in Darm=
ſtadt
, Dr. Nyland=Heideſberg und der frühere Aſſeſſor der grön=
landiſchen
Verwaltung, der Dane Bjarre=Kopenhagen an. Die
Expedition begibt ſich mit dem Schiff zunächſt nach Pröven, ſüdlich von
Upernivik, an der Weſtküſte Brönlands, von wo die Fahrt in einem
eigens mitgeführten Motorboot fortgeſetzt wird. Während des Sommers
wird die Expedition ſich etwa einen Monat an der Umanak=Bucht auf=
halten
, um dann langfam die Reiſe hinunter nach Godjaven fortzu=
ſetzen
, wo man Ende Juli einzutreffen gedenkt. Während Dr. Dreſcher
und Nyland dort ihre Arbeiten fortſetzen, um dann im Auguſt dieſes
Jahres wieder nach Europa zurückzukehren, begeben ſich Profeſſor Dr.
Krüger und Bjarre von Godjaven aus an Bord eines kanadiſchen Re=
gierungsdampfers
, der einmal jährlich die Polizeiſtationen dort beſucht,
nach der nördlich am weiteſten vongeſchobenen Polizeiwache auf dem
80. Breitengrad an der Oſtküſte dee Ellesmerelandes. Hier überwintert
die Expedition, um ſich dann mit dem Veginn der neuen Reiſezeil im
März 1930 durch das Ellesmereland mach dem Heureka=Fiord zu begeben
und im Grant=Land und Axel=Heſberg=Land zu arbeiten. Nach Ab=
ſchluß
ihrer dortigen Arbeit will ſich die Expedition nach der Polizei=
ſtation
auf der Smith=Inſel an der Südküſte Ellesmereland begeben,
um dort durch den kanadiſchen Archipel und Kanada nach Europa zurück=
zukehren
. Eine beſondere Aufgabe der Expedition iſt auch die Aus=
lotung
der Inſelkanäle mit dem Böhm=Limno=Lot. Die Geldmittel für
die Krügerſche Expedition ſtammen von der Preußiſchen Akademie der
Wiſſenſchaften, der Notgemeinſchaft der deutſchen Wiſſenſihaft, vom heſſi=
ſchen
Staat, ſowie von der Induſtrie. Hoffen wir, daß die Expedition
vom Glück begünſtigt iſt und wieder des deutſchen Forſchergeiſtes wür=
bige
Erfolge nach Hauſe bringt.

Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Am Sonntag, dem 2. Juni,
findet die ſechſte Wanderung ſtatt. Abfahrt am Luiſenlpatz mit
der Straßenbahn um 7.25 Uhr nach Eberſtadt, von hier Wanderung
nach Ober=Berbach, Jugenheim, Alsbacher Schloß, Zwingenberg.
Marſchzeit 5½ Stunden, zum größten Teil im Wald. Wir bitten un=
ſere
Mitglieder um zahlreiche Beteiligung an dieſer Wanderung. Ruck=
ſackverpflegung
.
Deutſchorden. Der Gottesdienſt anläßlich des Großen
Ordenskapitels findet Sonntag, den 2. Juni, morgens 9,45 Uhr,
unter Mitwirkung von Poſaunen in Treuenau ſtatt. Dem Gottes=
dienſt
beizuwohnen, ſind alle Ordensbrüder, Junker und Kmappen mit
Angehörigen und Freunden berechtigt. Weitere Zulaſſungswünſche ſind
alsbald an die Ordenskanzlei, Hügelſtraße 19, zu richten
Der kleine ſog. Zeppelin=Gorilla Toto hat ſich inzwiſchen gut
an ſeine Pfleger im Frankfurter Zoo gewöhnt und erregt das größte
Intereſſe aller Beſucher des Gartens. Hoffentlich wird es gelingen, durch
die Hilfe hochherziger Gönner des Inſtituts dieſe Seltenheit für Frank=
furt
a. M. zu retten. Gile tut not, da bereits eine Anzahl Intereſſenten
für die beiden ſog. Zeppelin=Gorillas Suſi und Toto vorgemerkt
ſind, darunter auch günſtige Auslandsangebote. Die Reit= und
Fahrbahn des Zoologiſchen Gartens hat als neue Attraktion jetzt
wieder ein Reiidromedar eingeſtellt. Bei günſtiger warmer Witte=
rug
findet täglich um 4.30 Uhr nachmittags das Bad des indiſchen Ele=
fanten
Venita und des afrikaniſchen Elefanten Jpani ſtatt.

In den ersten
zehn Jahren
sollte jede Mutter ihr Kind aus-
schließlich
mit der reinen, milden
KINDER
WNEA-SEIEE
waschen und baden. Das Kind wird
es ihr einst danken, weil ihm dadurch
später manche Sorge um die Erhal-
tung
seines guten Teints erspart
bleibt. Nivea-Kinderseiſe ist üben-
ſettet
und nach ärztlicher Vorschrift
2) Ksnndn Jir Me Hlee Kee
der Kinder hergestelle.

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wollen Sie doch haben. Drum reiben Sie Ihren Körper mit

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ein. Und dann hinaus ins Freie, in Luſt und Sonne.
Nivea-Creme verstärkt die bräunende Wirkung der
Sonnenstrahlen, sie vermindert die Gefahr schmerz-
haften
Sonnenbrandes. Aber trocken muß Ihr Körper
sein. Sie dürfen ihn niemals noß den Sonnen-
strahlen
aussetzen. UInd immer vorher einreiben!
Nur Nivea-Creme enthält das haut-
pflegende
Eucerit, und darauf be-
ruht
ihre einzigartige Wirkung.

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[ ][  ][ ]

Eeite 6

Freitag, den 31. Mai 1929

Nummer 149

Fünfundzwanzigjähriges Zabiläum
der beſſiſchen Handwerkerzentralgenoſſenſchaft

Am 1. Juni d. J. kann die Heſſiſche Handwerkerzentralgenoſſen=
ſchaft
die 25. Wiederkehr ihrer Gründung feiern. Als Einrichtung der
Handwerkskammer zu Darmſtadt von umſichtigen Führern des Hand=
werks
mit inzwiſchen abgelöſter Staatshilfe gegründet, hat ſich dieſe
Genoſſenſchaft aus kleinen Anfängen zu einer beachtenswerten Höhe ent=
wickelt
. Urſprünglich mit der Verſorgung des Handwerks mit Werk=
maſchinen
befaßt, die im Laufe der Jahre Tauſende von Handwerks=
betrieben
maſchinell neuzeitlich verſorgte, wandte die Genoſſenſchaft ihre
Aufmerkſamkeit anderen Arbeitsgebieten, z. B. Verſorgung des Bäcker=
gewerbes
mit Kohlen, Backmaterialien uſw. zu.
In mühſamer Kleinarbeit aufbauend, durch perſönliche Tüchtigkeit
der Leitung gelang es, von Jahr zu Jahr die Umſätze zu ſteigern, den
Handwerkern, die ſich dieſer Einrichtung bedienten, im wahrſten Sinne
des Wortes Helfer und Förderer zu ſein.
Die Kriegsjahre brachten der Handwerkerzentralgenoſſenſchaft neue
und ſchwere Arbeitsgebiete. Mit der Handwerkskammer in engſter Gemein=
ſchaftsarbeit
wurde verſucht, eine Beteiligung des heſſiſchen Handwerks an
den Heereslieferungen heubeizuführen. Nachdem alle Schwierigkeiten in
organiſatoriſcher und techniſcher Hinſicht überwunden waren, konnten
weite Kreiſe der verſchiedenſten Handwerkszweige des Heſſenlandes lau=
fend
während all der Kriegsjahre mit Arbeit verſorgt werden.
Zwangsläufig ergab ſich dann, die aus den Kriegsmaßnahmen ent=
ſtandenen
Verhältniſſe zum Nutzen des Handwerks zu verwerten, was
durch Inbetriebnahme der Lederzuſchneideſtelle, der Rohſtoffverſorgung
zahlreicher Handwerkszweige, der Verwertung von Altmaterial, Verſor=
gung
Minderbemittelter, und was dieſe ſchweren Zeiten alles mit ſich
brachten, durchaus gelang. Es iſt wohl angebracht, auch an dieſe Dinge
einmal zu erinnern.
Neue Aufgaben, nicht minder ſchwer zu löſen, ergaben ſich dann in
den Nachkriegsjahren. Zunächſt galt es, an der Verwertung des Heeres=
gutes
in einem für die Wirtſchaft günſtigen Sinn mitzuarbeiten, für das
heſſiſche Handwerk Arbeitsmöglichkeit bei der Lieferung von Repara=
tionsmöbeln
zu gewinnen. Dann kam die ſchwere Zeit der Inflation,
die der Genoſſenſchaft größte Belaſtung guferlegte. Die Markſtabili=

ſievung, die Aufhebung der Zwangswirtſchaft für Getreide, brachte wie=
der
neu zu löſende Probleme. Neue Abteilungen für Bearbeitung der
von der Handwerkskammer ſofort nach der Inflation aufgenommenen
Kreditwirtſchaft, für Verſorgung des Bäckergewerbes mit Mehl, des
Schuhmacherhandwerks mit Rohmaterial wurden geſchaffen und jahre=
lang
durchgeführt zum Nutzen des geſamten Handwerks.
So hat die Heſſiſche Handwerkerzentralgenoſſenſchaft in dem
25. Jahre ihres Beſtehens, ſich beſonders beweglich anpaſſend an all die
neuen großen Aufgaben der von fortgeſetzten wirtſchaftlichen Erſchütte=
rungen
heimgeſuchten letzten 15 Jahre, als eine durchaus zuverläſſige
Einrichtung für das heſſiſche Handwerk erwieſen. Wie gar viele hand=
werkliche
Einrichtungen gleicher Art in Deutſchland ſind den Zeitver=
hältniſſen
zum Opfer gefallen. Die heſſiſche Handwerkerzentralgenoſſen=
ſchaft
konnte ſich trotz der Zeiten Mißgunſt behaupten, zum Segen und
Nutzen des heſſiſchen Handwerks, dank der in jeder Weiſe uneigen=
nützigen
, nur auf das Wohl, des von ihr betreuten Berufsſtandes be=
dachten
Leitung.
Das heſſiſche Handwerk muß der Leitung der Heſſiſchen Handwerker=
zentralgenoſſenſchaft
, die von Anfang an bis heute in den Händen des
Herrn Direktors Otto Paech, der vor zwei Jahren ſein Bjähriges
Jubiläum als Beamter der Heſſiſchen Handwerkskammer feiern konnte,
ſeinen aufrichtigſten und herzlichſten Dank ſagen und Glückwünſche aus=
ſprechen
für die mühevolle, aufreihende Tätigkeit. Hat doch Herr Direktor
Paech ſeine volle Arbeitskraft in den Dienſt des Handwerks geſtellt ſeine
Geſundheit der Förderung des Berufsſtandes, geleitet von hohen idealen
Auffaſſungen, im wahrſten Sinne des Wortes geopfert.
Mit dem Leiter der Genoſſenſchaft kann auch Herr Direktor
Neuſel ſein B5jähriges Dienſtjubiläum feiern, dem die gleichen Glück=
wünſche
dargebracht werden, wie auch dem geſamten Perſonal, das zum
großen Teil ſeit langen Jahren tätig iſt, an dieſem Jubeltage ebenfalls
der Dank zum Ausdruck gebracht werden ſoll.
Möge die Heſſiſche Handwerkerzentralgenoſſenſchaft, unentwigt von
Zeit= und wirtſchaftlichen Strömungen, auch weiterhin ihre ſegensreiche
Tätigkeit für das heſſiſche Handwerk entfalten.

Heſſiſcher Kirchengemeindekag zu Darmſtadt.
Montag, den 3. Juni 1929.
Es wird noch einmal darauf hingewieſen, daß die heſſiſche Landes=
gruppe
des Deutſchen Cpangeliſchen Gemeindetages am Montag, den
3. Juni, einen Kirchengemeindetag zu Darmſtadt halten wird. Da
einige Aenderungen notwendig waren, ſei das Programm noch einmal
mitgeteilt.
9½ Uhr: Morgenandacht. Profeſſor D. Velte.
934 Uhr: Vortrag über. Der Pfarrer und die Gemeindeorganiſation,
Generalſuperintendent D. Dr. Schian, Breslau.
11½ Uhr: Vortrag über Gemeindegottesdienſt und Gemeindeleben,
Pfarrer Knodt, Offenbach.
1Uhr: Gemeinſamer Mittagstiſch zu 1,50 Mk. im Prinz Karl,
Karlſtraße 1.
3 Uhr: Vortrag über Volkskirche Miſſionskirche, Gemeindekirche,
Generalſuperintendent D. Dr. Schian.
Sämtliche Vorträge finden im Gemeindehaus, Kiesſtraße 17, ſtatt.
Eine Tagung mit den gleichen Vorträgen findet Sonntag, den
2. Juni, in Mainz ſtatt.
Vor kurzem iſt ein Buch unter dem Titel Das Jahrhundert der
Kirche erſchienen, das in weiteſten Kreiſen Beachtung fand. Die Zeit
iſt vorüber, in der man betonen durfte, man könne religiös ſein ohne
Zuſammenhang mit der kirchlichen Gemeinſchaft. Der Deutſche
Edangeliſche Gemeindetag hat ſich ſeit ſeiner im Jahre 1910
erfolgten Gründung die Aufgabe geſtellt, diejenigen zu ſammeln, welche
erkennen, daß dieſe Kirche, der die Zukuünft gehört, eine Gemeinde=
kirche
ſein muß, d. h. eine Kirche, deren Glieder ſich für ihre Gemein=
den
verantwortlich fühlen und an deren Aufbau tätig mitarbeiten.
Die Frage, ob die Zeit zum Ausbau des Evangeliſchen Gemeinde=
lebens
nicht ſchon vorüber iſt, die Frage ob Gemeindeorganiſation über=
haupt
nötig iſt und die Frage der Ausgeſtaltung unſerer Gottesdienſte
zu wirklichen Gemeindegottesdienſten wird uns beſchäftigen, und man
kann geſpannt ſein, auf die Ausſprache, die ſich an dieſe Vorträge an=
ſchließen
wird.
Die Tagung erhält für uns Heſſen eine beſondere Bedeutung da=
durch
, daß der Führer der Gemeindebewegung Deutſchlands, General=
ſuperintendent
D. Dr. Schian, uns durch zwei Vorträge dienen wird.

Orpheum. (Sommerſpielzeit Direktor Steffter.) Einmalige
Sondervergünſtigung! Um weiteſten Kreiſen Gelegenheit zu
geben, die heute zum letzten Male zur Aufführung gelangende Operette
Annemarie mit ihren reizenden Darmſtädter lokalen Bühnen=
bildern
(Woog, Hochzeitsturm, Bahnhof, Monument, Weißer. Turm
uſw.) zu beaugenſcheinigen, erhalten Leſer des Tagblatts gegen Vor=
lage
des heutigen Inſerates an der Abendkaſſe fünfzig Prozent Er=
mäßigung
auf allen Plätzen. Morgen findet die Erſtaufführung der
für Darmſtadt neuen Operette Miß Chocolate (Jonny ſpielt
auf) von Bernard Grün ſtatt. Die Handlung iſt ſehr luſtig, die Melo=
dien
melodiös und einſchmeichelnd. In der Titelrolle tritt zum erſten
Male die Operettenſoubrette Ria Urban vom Stadttheater Mainz auf.
Leiter der Aufführung iſt Direktor Steffter; die muſikaliſche Leitung
hat Kapellmeiſter Mürl. Ueber die Operette wurde anläßlich der Erſt=
aufführung
geſchrieben: Altenburger Zeitung: Zweifellos
hat man es bei dieſer Operette mit einem Produkt zu tun, das zwar
modernen Einſchlag, aber mit den leichten und ſchlüpfrigen Zeitgeburten
auf dem Gebiete der Operette nichts gemein hat. Das von den Prager
Textdichtern Hans Regina von Nack und Rudolf Stadler geſchriebene
Textbuch iſt geſchickt konſtruiert und wirkungsvoll aufgebaut. In witz=
reicher
und auch mitunter in etwas an Pikanterie ſtreifender Form
haben die Autoren ihre Idee verwertet, ohne dabei flach oder trivial
zu werden; der gute Ton des unterhaltenden Luſtſpiels iſt immer ge=
wahrt
, und es zeugt von Geiſt und Erfaſſung des Modernen, daß die
Librettiſten in der Zeit des Jazzrummels ein Mulattenmädchen in den
Mittelpunkt der Handlung geſtellt haben, nachdem man ſich an Prin=
zeſſinnen
, Zigeunerkindern uſw. ſatt geſehen har. Der Aufbau des
Ganzen iſt recht geſchickt und für den aufſtrebenden Komponiſten Ber=
nard
Grün war es gewiß ein Leichtes, dieſem Sujet die rechte Faſſung
zu geben durch eine Muſik, die dem Werke den Erfolg ſichern mußte.
Reizvolle Melodien, eine wieneriſch=erotiſche Süße der Muſik, aber auch
ganz modern gehalten im Jazzrhythmus, ſo hat Grün in mitunter
glänzender Parodie und feiner Charakteriſierungskunſt, muſikaliſche
Malerei geſchaffen, die ernſteſte Beachtung verdient. An Schlagern iſt
dieſe Operette reich.
Lokale Veranſtalkungen.
Vereinigung ehem. 113er Darmſtadt. Marine=
Verein Darmſtadt hat zu ſeinem 30jährigen Stiftungsfeſt am Samstag,
den 1., und Sonntag, 2. Juni, enigeladen. Samstag, 8 Uhr: Feſt=
kommers
im Mathuldenhühfaal (Dieburger Straße), Sonntag, 2.30 Uhr,
Aufſtellung zum Feſtzug (Paradeplatz) nach dem Orangeriegarten,
vo=
ſelbſt
Malitärkonzert uſwp. ſtattfindet. Wir bitten um zahlreiche Betei=
ſigung
(Näh. ſiehe Anzeige!
Herngarten=Café. Heute finden wieder nachmittags 4 Uhr
und abends 8 Uhr Künſtlerkonzerte ſtatt. Morgen Samstag, den 1. Juni,
abends 8 Uhr, zweites großes Gartenkonzert des Stadtorcheſters. Lei=
tung
Kapellmeiſter W. Schlupp.
Wie uns mitgeteilt wird, findet heute im ſchönſten und größten
Gatten Darmſtadts, im Wiener Kronenbräu=Keller, das
erſte große Konzert ſtatt. Herr Willy Schlupp wird mit ſeinem Stadt=
orbeſter
alles aufbieten, um dem Publikum einen ſchönen Abend zu
bereiten (Siehe Anzeige.)

Zum 2. Heſſiſchen Sängerbundesfeſt in Darmſtadt
vom 12. bis 15. Juli.
Ctwas von dem Unternehmungsgeiſt und der Tatenluſt des Wiener
Sängerdfeſtes ſcheint in die heſſiſchen Sänger gefahren zu ſein. Das
große Vorhild erweckt offenbar Nacheiferung. In 19 Sonder=
konzerten
wollen die heſſiſchen Sänger dartun, was ſie zu leiſten
vermögen. Wer alſo nicht nur mit den Lippen, wie das häufig vor=
kommt
, das deutſhe Lied und den Männergeſang preiſt, ſondern wer
wirklich Intereſſe an der Pflege edelſien deutſchen Kulturgutes hat, der
müßte, ſ hon duſch das vielverſprechende, dielſeitige und doch ſtilechte
und Tarakterlolle Programm angelockt, uach Darmſtadt zum großen
Sängerfeſt kommen. Es rufen nicht Tage der Nekorde, die des Maſſen=
beſuchs
heute iumer ſicher ſind, fondern Höchſtleiſtungen der unter den
Willen des Dirigenten geſtellten Maſſen, die ſich einig ſind in einer
hohen heiligen Aufgabe, in den Tagen der Oberflächlichkeit und des
Marktgeſchreis ehrwürdige Güter zu retten. Neben ſolchen künſt=
leriſchen
Genüſfen bieten die Feſtſtadt und der eifrig bemühte
Sängerlund eine Fülle anderer Gaben. Erinnert ſei nur an den ein=
drucksvollen
Feſtzug, der in ſeinen Feſtwagen den Siegeszug
des deutſchen Liedes darſtellen will, an die fröhlichen Abende auf
dem Feſtplatz und ſeinem an Ueberraſchungen reiſchen Vergeügungs=
park
.

Irrfahrken ausgeſchloſſen.

wvenn der Rad= und Kraftfahrer ſeinen Weg nach den beſtens bekannten
und zuverläſſigen Continental=Reiſeführern wählt. Für Rad= und
Kraftfahrer leiſtet die Continental=Straßenkarte auf Wanderfahrten un=
ſchätzbare
Dienſte. Ihr klares Kartenbild im Maßſtab 1:300 000 ent=
hält
alle wiſſenswerten Einzelheiten. Dieſe Straßenkarte beſteht aus
54 Blättern, die patentgefalzt in feſten Umſchlägen liegen. Preis pro
Blatt RM. 0,75; das vollſtändige Werk in dauerhaftem Kartons
RM. 38. Das Continental=Handbuch für Kraftfahrer (neue Ausgabe von
1929) Preis RM. 4, enthält ein Verzeichnis von mehr als 2000 Ort=
ſchaften
, genaue Angaben über Hotels, Garagen, Tankſtellen, Continen=
tal
=Stocks uſw. 100 neue Pläne der großen und intereſſanten Städte.
Deutſchlands ſowie über 400 ſorgfältig ausgearbeitete Touren. Schnell
und ſicher kann ſich der Kraftfahrer nach dem neuen Continental=Atlas
von Deutſchland 1:500 000 orientieren, Preis RM. 8. Der Continental=
Atlas von Deutſchland und Nachbarſtaaten enthält 46 Hauptkarten und
Außer dieſen Reife=
19 Sonderkarten (1:1000 000) Preis RM. 6.
führern hat die Continental auch noch einen Atlas von Polen 1:1000 000
herausgegeben. Preis RM. 7. Dieſe Reiſeführer ſind zu beziehen
durch jede Buchhandlung, Automobil= oder Fahrrad=Geſchäft, wo nicht
erhältlich von der Continental Caoutchoue= und Gutta=Percha= Compag=
nie
, Hannover.

Die Wanderabteilung der Kaufmänniſchen Stenographengeſell=
ſchaft
unternimmt am kommenden Sonntag, dem 2. Juni, ihre 5. Wan=
derung
. Abfahrt vormittags 7.98 Uhr vom Hauptbahnhof nach Goddelau=
Erfelden. Alsdann führt der Weg nach Erfelden, Schwedenſäule, Forſt=
haus
Knoblauchsaue zur Nordſpitze. Hier wird gelagert. Zum Baden
iſt reichlieh Zeit vorhanden. Es ſind Sonntagsrückfahrkarten, nach
Goddelau=Erfelden zu löſen. Ruckſackverpflegung. Die Marſchzeit be=
trägt
3 Stunden. Gäſte ſind auf den Wanderungen ſtets willkommen.
Führer: Theo Denecke und W. Mankel.

Man iſt nur ſo alt, wie man ausſieht,
deshalb benutze man Exlepäng. Gibt grauen Haaren die
Jugendfarbe wieder. Färbt nach und nach. Vollſtändig unſchädlich.
Seit 30 Jahren Weltruf. Von tauſenden Aerzten, Profeſſoren uſw.
gebraucht und empfohlen. Preis Mk. 7.
Für ſchwarze. Haare
Extra ſtark Mk. 12. Erhältlich in Parfüm., Friſeurgeſch., Drog.
uſw. Wo nicht zu haben Parfümeriefabrik Exlepäng;, nur Berlin
(IP.3365
80. 131, Muskauerſtraße 9.

Tageskalender für Freitag, den 31. Mai 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus. Anfang 20. Uhr, Ende
2.15 Uhr, B 25: Napoleon. Kleines Haus, Anfang 20 Uhr, Ende
22.15 Uhr, Zuſatzmiete II: Der treue Soldat und Weiberverſchwö=
rung
. Orpheum, abends 20.15 Uhr: Annemarie‟. Kon=
zerte
: Schloßkaffee, Reichshof, Kaffee Ganßmann. Sportplatz=
Reſtaurant, Herrngartenkaffe. Hefſiſcher Hof, abends 20 Uhr:
Konzert. Wiener Kronenbräukeller, abends 20 Uhr:
Konzert. Kinovorſtellüngen: Uniyn=Theater, Helia,
Palaſt=Lichtſpiele.

Aus Heſſen.
Zum Unglück an Rüſſelsheimer Bahnübergang.
Durch die Preſſe ging die Notiz: Eine ſtrafrechtliche Ver=
folgung
wegen des Unglücks am Rüſſelsheimer Bahnübergang
komme nicht in Frage. Die ſtaatsanwaltſchaftliche bzw. gericht=
liche
Unterſuchung des Zuſammenſtoßes zwiſchen dem Auto des
Groß=Gerauer Fabrikanten Hirſch und dem D=Zug am Bahnüber=
gang
bei Rüſſelsheim habe ergeben, daß eine Schuld eines Eiſen=
bahnbeamten
nicht vorliege.
Dieſe Notiz iſt ganz und gar unrichtig. Die heſſiſche
Staatsanwaltſchaft teilt uns mit, daß ein Verfahren gegen den
Oberweichenwärter Heinrich Peppler von Rüſſelsheim wegen fahr=
läſſiger
Tötung anhängig iſt, in dem die Verantwortung an dem
Unfall nach jeder Richtung hin geprüft wird. Die Ermittlungen
ſind noch nicht abgeſchloſſen.

An. Arheilgen, 30. Mai. Ausflug. Wegen zu geringer Betei=
ligung
wurde der vom hieſigen Ortsgewerbeverein geplante Ausflug
nach Wimpfen aufgegeben und iſt beabſichtigt, den Sonderzug nach
Würzburg zu benutzen, um ſich die Sehenswürdigkeiten dieſer Stadt
und ihrer Umgebung anzuſehen. Da das Abbrechen und
Pflücken von Zweigen und Blumen, auf dem Friedhofe
überhand nimmt, gibt die hieſige Bürgermeiſterei ein diesbezügliches
Verbot heraus, und iſt der Friedhofswärter beauftragt bei Nichtbeach=
tung
des Verbots Anzeige zu machen. Am 1. Juni d. J. findet eine
Schweinezwiſchenzählung ſtatt und müſſen den mit der Zäh=
lung
Beauftragten die erforderlichen Angaben gewiſſenhaft und voll=
ſtändig
gemacht werden. Hilfsbedürftige Perſonen, welche die durch
die Sondergebäudeſteuer bedingte Mieterhöhung nicht tra=
gen
und eine entſprechende Wohnungsänderung nicht vornehmen können,
ſind durch die Fürſorgeämter entſprechend zu entſchädigen. Diesbezüg=
liche
Anträge ſind auf der Bürgermeiſterei zu ſtellen und dabei der
Staatsſteuerzettel für 1929 und der Gemeindeſteuerbeſcheid für 1998
vorzulegen. Der Schützenverein Hubertus veranſtaltet am
2. und 9. Juni d. J. im Gaſthaus Zur Ludwigsbuche in Kranichſtein
ein Preisſchießen. Der Odenwaldverein unternimmt dieſen Sonntag
einen Tagesausflug nach Erbach und Michelſtadt im Odenwald.
O. Erzhauſen, 30. Mai. Der Denkmalsausſchuß hat in ſeiner letz=
ten
Sitzung beſchloſſen; das Ehrenmal für die Gefallenen in Muſchel=
kalk
Naturſtein herſtellen zu laſſen, nach dem vom Heſſiſchen Hochbau=
amt
Darmſtadt hergeſtellten Plane. Die Ausſchreibung der Arbeiten
ſoll alsbald erfolgen. Der ſchon im März dieſes Jahres geplant ge=
weſene
, aber infolge der großen Arbeitsloſigkeit unterbliebene Lieder=
tag
, zu dem alle Geſangvereine der Gemeinde ihre Mitwirkung zugeſagt
haben, ſoll demnächſt in der Klipſteinruhe (Walderholungsſtätte) abge=
halten
werden. Das Erträgnis fließt dem Denkmalfonds zu.
J. Griesheim, 29. Mai. Gemeinderatsbericht. Der Ge=
meinderat
iſt mit der Verbreiterung des Parallelwegs auf der Nordſeite
der Neuen Darmſtädterſtraße neben dem Bahnkörper der Elektriſchen
Straßenbahn, beginnend am neuen Bahnhof der Heag, von 3 auf 6 m
einberſtanden. Die noch vorhandenen Gemeindebauplätze hinter der
Bahnhofsanlage der Heag wurden wie folgt vergeben: Flur II Nr.
810,o 577 Quadratmeter an Georg Gerhard I., Flur II Nr. 8062/yo
635 Quadratmeter an Philipp Dieter, Flur II Nr. 8072 ,o 5532 zo
an Heinrich Feuerbach I. Der Preis für den Quadratmeter beträgt
3 Mark. Die Plätze ſind innerhalb 2 Jahren zu bebauen. In der
Angelegenheit betr. Antrag der Francke=Werke in Bremen auf Beſtel=
lung
eines Schiedsrichters aus Anlaß ihrer Nachforderung zu deu
Waſſerleitungsbau blieb der Gemeinderat auf ſeinem früheren ablehnen=
den
Beſchluß beſtehen und überläßt es der Firma, weitere Schritte zu
unternehmen. Die Turnerſchaft hat um pachtweiſe Ueberlaſſung vr
Gelände im Staatswalt zur Anlage eines Sportplatzes nachgeſucht. Sie
hat dabei den Vorſchlag gemacht, fünf bis ſechs Morgen Waldgelände
im Dürren Kopf des hieſigen Gemeindewaldes gegen ſtaatliches aus=
zutauſchen
und ihr den Sportplatz im Dürren Kopf zu überlaſſen. Das
Der=
jetzige
Angebot von Gelände iſt für die Gemeinde nicht annehmbar.
Gemeinderat ſtellt der Turnerſchaft anheim, beim Miniſterium günſtigere
Tauſchbedingungen einzuholen. Das Geſuch des Sportklubs Viktoria
hier um Gewährung einer Unterſtützung wurde abgelehnt, da die Ver=
mögenslage
desſelben als eine günſtige zu bezeichnen iſt. Die Feſt=
er
pro 1998
ſetzung der endgültigen Ausſchlagsſätze für die Gewerbeſt
wurde zwecks näherer Information zurückgeſtellt. Dem Philipp Noth=
nagel
Xl. hie
r wurde das Gemeindegelände Flur XVI Nr. 1257ſ,o,
zirka 70 Quad.
tmeter, zum Preis von 1,50 Mark pro Quadratmeter
übertragen. Sämtliche entſtehenden Koſten hat der Käufer zu tragen.
Das Haushaltungsgeld der Gemeindekrankenſchweſtern hier wurde ab
1. April d. J. von monatlich 50 Mark auf 80 Mark erhöht. Für die
Gewährung von ſtaatlichen Baudarlehen wurden 10 Bauluſtige in Vor=
ſchlag
gebracht, von denen jeder Intereſſent 4000 Mark erhalten foll.
Herr Schloſſermeiſter Ferdinand Kirſtein hier hat das Haus Neue Darm=
ſtädter
Straße 14 zum Zweck der Erweiterung ſeines Geſchäftsbetriebes
käuflich erworben und aus dieſem Grunde um Freigabe des Hauſes nach=
geſucht
. Die Entſcheidung über das Geſuch wurde zwecks näherer Feſt=
ſtellung
vertagt. Die Ausübung der Feuerſtättenbeſichtigung, die zuletzt
durch den in den Ruheſtand getretenen Gemeindebauaufſeher Ritter er=
folgt
iſt, wurde der Polizei übertragen.
Eberſtadt, 30. Mai. Der Deutſchorden, Kommende Eberſtadt,
veranſtaltet am nächſten Samstag, den 1. Juni, abends, im Saalbau
Bergſträßer Hof einen vaterländiſchen Abend. Die Muſik wird aus=
geführt
von einer 20 Mann ſtarken Kapelle ehemaliger Militärmuſiker
zu Darmſtadt unter Leitung des Obermuſikmeiſters Rühlemann. Die
Feſtanſprache hat Landkomtur Schwintzer aus Hagen in Weſtfalen über=
nommen
.
(. Ober=Namſtadt, 29. Mai. Offenlage eines Ortsbau=
plans
. Der Orrsbauplan über die Feſtlegung der Baufluchtlivie in
der Brückengaſſe und vorderen Bauſtraße liegt nebſt Gemeinderats=
beſthluß
vom 24. Mai von heute ab 14 Tage lang auf, dem Bürger=
meiſterei
=Büro zur Einſicht und Erhebung etwaiger Ginwendungen offen.
Holzabfuhr. Wie die Bürgermeiſterei bekannt gibt, iſt alles
zurzeit noch im Walde lagernde Holz his läugſtens 15. Juni 1929 abzu=
fahren
Schveinezwiſchenzählung. Auf die am 1. Juni
1929 ſtattfindende Schweinezwiſchenzählung ſeien die Tierhalter noch=
mals
hingewieſen. Unrichtige und unbolſtändige Angaben ſind ſtraſbar,
* Alsbach, 30. Mai. Am 29. Mai unternahm der hieſige Bauern=
bund
einen Ausflug nach den Anilin=Werken in Oppau mit einem Auto
aus Nieder=Beerbach. Der mit zirka 30 Perſonen beſetzte Wagen erlitt
am Abend gegen 10 Uhr auf dem Heimweg im Lorſcher Wald einen
Achſendefekt. Dadurch wurde die Fortſetzung der Fahrt mittels eines
anderen Wagens notwendig. Beim Umſteigen in den anderen Wagen
ereignete ſich ein bedauerlicher Unglücksfall, dem ein junger Mann
aus Asbach i. O. zum Opfer fiel. Weitere Perſonen wurden mehr oder
minder verletzt. Im Moment des Umſteigens paſſierte ein Motorrad=
fahrer
aus Lorſch die Halteſtelle des Autos und fuhr mit großer Ge=
ſchwindigkeit
in die beim Umſteigen befindlichen Perſonen. Die Schuld
an dem Unglück trifft den Motorradfahrer. Der ſo jäh ums Leben ge=
kommene
Mann. Schneidermeiſter Heinrich Schwöbel, iſt Familienvater
und hinterläßt Frau und zwei unmündige Kinder. Der ſchwer geprüften
Familie bringt man allerſeits tiefſtes Bedauern entgegen. Der Ver=
ſtorbene
war eine in allen Kreiſen hochgeachtete und beliebte Perſön=
lichkeit
.
Bn. Hirſchhorn, 30. Mai. Geländet. Die Leiche der am ber=
gangenen
Freitag im Neckar beim ſogenannten Seidelsgrund ertrunke=
nen
jungen Dame aus Frankfurt am Main konnte am Montag nach=
mittag
beim Kapellengrund, in der Nähe des diesſeitigen Tunnelein=
ganos
zum Feuerbergtunnel, aus dem Neckar geländet werden. Die
Ueberführung der Leiche fand heute uachmittag nach der Heimat Frank=
furt
am Main mittelſt Leichenauto ſtatt.
Gernsheim, 30. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
22. Mai 0.16 Meter, am 30. Mai 031 Meter.
Hirſchhorn, 30. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
29. Mai 0,75 Meter, am 30. Mai 0,94 Meter.

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Seite 8

Freitag, den 31. Mai 1929

Nummer 149

Hauptverſammlung des Alice=Frauenvereins.
(Heſſiſcher Landesfrauenverein vom Roien Kreuz).

r. Bad=Nauheim, 29. Mai.
Der Alice=Frauenverein hielt heute in unſerer Badeſtadt ſeine 28.
ordentliche Mitgliederverſammlung ab, die aus allen Teilen des Landes
ſehr gut beſucht war. Großherzogin Eleonore, als Vorſitzende des
Landesverbandes, entbot der Verſammlung herzlichen Gruß und ſprach
ihre beſondere Freude darüber aus, daß die Tagung im ſchönen Bad=
Nauheim Gelegenheit biete, auch einmal mit den oberheſſiſchen Zweig=
vereinen
des Alice=Frauenvereins in engere Fühlung zu kommen. Der
Hauptgeſchäftsführer des Alicefrauenvereins, Miniſterialdirektor Dr.
Kratz=Darmſtadt, übermittelte der Bad= und Kurverwaltung herzlichen
Dank für das durch Aufnahme der Tagung im Kurhauſe erwieſene
reundliche Entgegenkommen und begrüßte namens des Hauptvorſtan=
des
nochmals die Mitglieder, Schweſtern und Ehrengäſte, darunter
Regierungsrat Grein vom Kreisamt Friedberg, Bürgermeiſter Dr.
Ahl=Bad=Nauheim, Obermedizinalrat Dr. Nebel=Friedberg, die Vertre=
ter
der Bad= und Kurverwaltung und die Vertreter der heſſiſchen und
der Bad=Nauheimer Aerzteſchaft, ferner Geh. Reg.=Rat von Hahn=
Darmſtadt, den Vorſitzenden des heſſiſchen Landesvereins vom Roten
Kreuz, ſowie Direktor Schrauth vom Wohlfahrts= und Jugendamt
der Stadt Darmſtadt und Reichsminiſter a. D. Exzellenz Dr. Becker,
wie auch die Vertreter der Preſſe.
In inhaltsreichen Begrüßungsanſprachen wandten ſich verſchiedene
Vertreter der Behörden und Organiſationen an die Tagung. Frau M.
Gabriel hieß für den Zweigverein Bad=Nauheim willkommen; Regie=
rungsrat
Grein entbot den Gruß des Kreisamtes Friedberg,
dabei das harmoniſche Zuſammenarbeiten der amtlichen Wohlfahrts=
pflege
und Fürſorge mit den Ortsgruppen des Alicefrauenvereins her=
vorhebend
. Für die Stadt Bad=Nauheim und deren Zweigverein vom
Roten Kreuz grüßte in herzlichſter Weiſe Bürgermeiſter Dr. Ahl. Es
ſprachen u. a. dann noch Geheimer Rat von Hahn für den heſſiſchen
Landesverein vom Roten Kreuz, Dr. Oelemann für die heſſiſche Aerzte=
kammer
und die Bad=Nauheimer Aerztevereinigung, Oberrechnungsrat
Roth im Auftrage des heſſiſchen Kultusminiſteriums.
Vor Eintritt in die eigentliche Tagesordnung ehrte die Verſamm=
lung
in würdiger Weiſe das Andenken der Verſtorbenen der beiden
letzten Jahre. Miniſterialdirektor Dr. Kratz widmete warm emp=
fundene
Nachrufe folgenden um den Verein beſonders verdienten Per=
ſonen
: Anna Freifrau Niedeſel zu Eiſenbach; Obermedizinalrat Dr.
Rebentiſch=Offenbach; Aliceſchweſter Auguſte Hüpaden=Kaſſel; Staats=
rat
i. R. Dr. Ernſt von Weber=Darmſtadt; Geh. San.=Nat Dr. Karl
Habicht=Darmſtadt; Oberkonſiſtorialpräſident i. R. Wirkl. Geh. Nat
Ludwig Nebel=Darmſtadt; Frau Miniſterialrat i. R. Geh. Oberbau=
rat
Anna Klingelhöffer=Darmſtadt; Frau Exzellenz Marie Rothe= Darm=
ſtadt
.
Mit lebhaftem Intereſſe wurde der umfangreiche, gründliche Ge=
ſchäftsbericht
aufgenommen, den der Hauptgeſchäftsführer, Mini=
ſterialdirektor
Dr. Kratz, über die Entwicklung und Tätigkeit des Vereins,
ſeiner Abteilungen, Schweſternſchaften, Kreisverbände und Zweigver=
eine
in den Jahren 1927 und 1928 erſtattete. Auch in dieſen beiden
Jahren hat ſich die Arbeit des Vereins und ſeiner Glieder in dem
Rahmen und getreu den Grundſätzen und Richtlinien vollzogen, die
die hochherzige Großherzogin Alice, deren 50. Todestag am 14. Dez.
v. J. der Hauptvorſtand durch Niederlegen eines Kranzes an ihrem
Sarkophage im Mauſoleum zu Darmſtadt gedacht hat, im Jahre 1867
bei der Gründung des Vereins gegeben hat. Hiernach iſt die wichtigſte
Aufgabe des Alice=Frauenvereins die Ausbildung von Berufskranken=
pflegerinnen
und weiblichen Hilfskräften vom Roten Kreuz und deren
Verwendung im Dienſte der öffentlichen und privaten Krankenpflege.
Oberſter Grundſatz der Arbeit des Vereins iſt unbedingte Neutralität
auf politiſchem und konfeſſionellem Gebiet. Die Fürſorgearbeit des
Vereins vollzieht ſich in dauerndem, engem Einvernehmen mit der
öffentlichen Fürſorge und mit den in Betracht kommenden anderen
Organiſationen der privaten Wohltätigkeitspflege.
Nach weiteren grundlegenden Ausführungen über die Bedeutung
und die Aufgaben des Alicefrauenvereins ging der Bericht im einzelnen
auf die zu betreuenden Arbeitsgebiete ein, zunächſt auf das wichtige
Arbeitsfeld der Krankenpflege. Das Hauptaugenmerk des Ver=
eins
richtet ſich auf die Ausbildung von Berufskrankenpflegerinnen in
den den vier Mutterhäuſern angegliederten Krankenpflegeſchulen, fer=
ner
auf die Zuſammenfaſſung der ausgebildeten Berufskrankenpflegerin=
nen
in den vier Schweſternſchaften und ihre Verwendung im Kranken=
pflegedienſt
. Die Schweſternſchaften weiſen heute folgenden
Stand auf: Mutterhaus Alicehoſpital zu Darmſtadt:
115 Schweſtern (79 ausgebildete und 36 Lernſchweſtern); Stadtkranken=
haus
Offenbach a. M.: 140 Schweſtern (71 ausgebildete und 69
Lernſchweſtern); Aliceheim in Mainz: 28 Schweſtern (19 ausgebildete
und 9 Lernſchweſtern); Philippshoſpital: 121 Schweſtern (51 ausgebil=
dete
und 70 Lernſchweſtern). Das ſind zuſammen 40 4 Schweſtern (220
ausgebildete und 184 Lernſchweſtern), was gegenüber dem im vorigen

Geſchäftsbericht (1927) angegebenen Beſtand ein Mehr von 62 Schwe=
ſtern
(29 ausgebildete und 33 Lernſchweſtern) bedeutet. Bemerkens=
werte
Ereigniſſe für die Schweſternſchaft waren in der Berichtszeit der
Ankauf der Hofreite Schollweg 2, deren Wohnhaus als Eleonorenhaus
ein behagliches Schweſternheim geworden iſt, und der Um= und Aus=
bau
des auf dem Grundſtück des Alicehoſpitals befindlichen ſogenannten
Krippengebäudes zu einer neuzeitlichen Entbindungsanſtalt, durch
deren Angliederung an das Alicehoſpital den Schweſtern ein weiteres
ſchönes Arbeitsfeld eröffnet wurde. Bei der unzureichenden Zahl der
Berufsſchweſtern iſt die Bereitſtellung von Hilfskräften für die Kranken=
pflege
notwendig. Als ſolche kommen Reſerveſchweſtern, die an die
Schweſternſchaften des Vereins angegliedert werden können, und Hilfs=
ſchweſtern
vom Roten Kreuz in Frage.
Vielſeitig war auch die Arbeit des Vereins auf dem Gebiete der
Wohlfahrtspflege. Eine rege Tätigkeit entfaltete vor allem
die Soziale Abteilung. Die in Gießen und Darmſtadt ſtattgefundenen
Lehrgänge für Wohlfahrtspflege waren gut beſucht und geſtalteten ſich
zu einem vollen Erfolg. Die Arbeit des Alicefrauenvereins auf dem
Gebiete der ſozialen Fürſorge vollzieht ſich im engen Anſchluß an die
öffentliche Fürſorge. Der Bericht hebt die guten Beziehungen hervor,
die der Verein unterhalten hat mit den Behörden der Staats= und
Gemeindeverwaltung in Heſſen. Die beſten Beziehungen beſtehen auch
zu der Zentrale für Mutter= und Säuglingsfürſorge in
Heſſen, deren Leiterin, Frau Reg.=Rat Keller, zugleich Referentin im
Miniſterium des Innern iſt und vom Alice=Frauenverein als wertvolle
Mitarbeiterin geſchätzt wird. Ganz beſonders eng iſt das Zuſammen=
arbeiten
mit den Rotkreuzorganiſationen in Heſſen und
mit dem Deutſchen Roten Kreuz. Dem Hauptvorſtand des letzteren ge=
hören
wie bisher Frau M. Wittich und Miniſterialdirektor Dr.
Kratz als Vertreter des Alicefrauenvereins an. Herzlich dankt der
Bericht dem Herrn Miniſter des Innern für Zuwendung von Mitteln,
ferner dem Herrn Miniſter für Kultus= und Bildungsweſen und ſeinem
Referenten für das Hochſchulweſen für das Wohlwollen, das ſie den an
den Kliniken der Landesuniverſität beſchäftigten Schweſtern des Ver=
eins
haben zuteil werden laſſen.
Der Alicefrauenverein hat zurzeit in 105 Zweigvereinen 21 651
Mitglieder. Auf die Tätigkeit einiger Zweigvereine ging der Bericht
dann näher ein. Die ſeltene Auszeichnung des Ehrenzeichens des
Roten Kreuzes wurde in den beiden Berichtsjahren verliehen an Sani=
tätsrat
Dr. Dorapſky=Mainz, Geh. Med.=Rat Dr. Happel=Darmſtadt,
Oberbürgermeiſter Keller=Gießen, Generalkonſul Karl Mayer= Darm=
ſtadt
, Frau Pizzala=Darmſtadt, Schweſter Luiſe Platt=Rimbach,
Med.=Rat Dr. Rebentiſch=Offenbach, Geh. Med.=Rat Dr. Voit=Gießen,
Prof. Dr. von Jaſchke=Gießen, Oberſchweſter Anna Knaf=Bad= Nau=
heim
, Reg.=Rat Kröll=Darmſtadt, Miniſterialrat Dr. h. c. Löh=
ein
=Darmſtadt, Frau Bürgermeiſter Schmidt=Oppenheim, Dr. W.
Wilbrand=Darmſtadt.
Der Geſchäftsbericht des Hauptgeſchäftsführers wurde im einzelnen
noch ergänzt durch die Berichte über die Schweſternſchaften, die
erſtattet wurden von Frau Oberin von Pflugk für das Alice=
hoſpital
, von einer Oberſchweſter für das Stadtkrankenhaus Offenbach
a. M., von Med.=Rat Dr. Lindenborn für das Philippshoſpital, von
San.=Rat Dr. Dorapſky für das Aliceheim Mainz. Auch die Ausfüh=
rungen
von Frau Exzellenz von Ewald über die Arbeit der Sozialen
Abteilung gaben intereſſante Ergänzungen zum Geſchäftsbericht.
Dem Geſchäftsführer wurde dann einſtimmig Entlaſtung erteilt,
ebenſo dem Schatzmeiſter Generalkonſul Mayer, deſſen Rechnungs=
vorlage
einen intereſſanten Einblick in die vielſeitigen Aufgaben des
Vereins bot. Angenommen wurde auch der Voranſchlag für 1929, der
mit 480 000 Mark abſchließt.
Den Schluß und Höhepunkt der Tagung bildete ein geiſtreicher
Vortrag, den Dr. Haeberlin, Chefarzt des Bad=Nauheimer
Krankenhauſes, über Leib und Seele in der Klinik hielt.
Der Redner zeigte, daß Leib und Seele eine unzertrennliche Einheit
ſind, daß daher in der kliniſchen Behandlung auch das Seeliſche immer
mehr in den Kreis der Betrachtung gezogen werden müſſe. An Krank=
heitsbildern
veranſchaulichte Dr. Haeberlin überzeugend ſeine Forde=
rungen
.
Die Verhandlungen bewieſen in ihrem ganzen Verlauf, daß beim
Alicefrauenverein nicht Wohltätigkeitsdilettantismus getrieben wird,
ſondern daß von allen Gliedern ernſt und zielbewußt gearbeitet wird,
um die hohen Ziele des Vereins zu erreichen.
Nach dem gemeinſamen Mittageſſen im Kurhaus galt der Nachmit=
tag
praktiſcher Belehrung. Zunächſt wurde nach einem einleitenden
Vortrag von Prof. Dr. Weber das neue Mediziniſche Inſtitut
mit ſeinen trefflichen Einrichtungen eingehend beſichtigt. Dann folgte
man einer intereſſanten Führung von Oberbaurat Berck durch die
techniſchen Betriebe des Bades. Mit den beſten Eindrücken nahm man
Abſchied von der anregenden Tagung und dem ſchönen Tagungsort.

Das Haus der Deutſchen Dünger=Induſkrien auf der
vom 4. bis 9. Juni d. 3s. in München ſtaktfindenden 35. Wander=
ausſkellung
der Deutſchen Landwirkſchafts=Geſellſchaft, weſches vom
Deuiſchen Kaliſyndikak Berlin, dem Stickſtoff=Syndikak, der Deutſchen
Superphosphaf=Induſtrie und dem Verein Deutſcher Kalkwerke e. V. er=
richkei
wurde, wird eine der Haupkſehenswürdigkeiken der Ausſfellung ſein.

1. Deutſcher Kavallerieiag
am 1., 2. und 3. Juni 1929 in Würzburg.

Nur noch wenige Tage, und der Zeitpunkt naht heran, wo die
ſchmucken Friedensuniformen unſerer alten deutſchen Kavallerie=
regimenter
das Straßenbild von Würzburg beleben werden. Aus
allen Gauen Deutſchlands werden die alten Reiter nach der ſchönen
Frankenmetropole eilen, um die Tradition ihres ſtolzen und ruhm=
reichen
Regiments aufrecht zu erhalten und mit den Kriegs= und
Friedenskameraden ein frohes Wiederſehen zu feiern. Die Feſt=
folge
ſieht unter anderem vor:

Samstag, den 1. Juni: Nachmittags 4 Uhr: Delegier=
tenverſammlung
für die ſüddeutſchen Kavallerievereine im Platz=
ſchen
Garten.
Abends 8 Uhr: Feſtabend im Huttenſchen Garten
unter Mitwirkung des Trompeterkorps des ehem. k. b. 1. Chevau=
leger
=Regiments in Paradeuniform.

Sonntag, den 2. Juni; Vormittags 9 Uhr bzw. 9¼
Uhr: Feſtgottesdienſt für die Katholiken im Dom, für die Pro=
teſtanten
in der St. Johanniskirche. Anſchließend Kranznieder=
legung
am Kriegerdenkmal.
Vormittags 11 Uhr: Vorführen
einer Quadrille in der Paradeuniform der 12 ehem. bayer. Kaval=
lerie
=Regimenter auf dem Gardiſtenplatz. Nachmittags 2 Uhr:
Feſtzug, zum Teil beritten, in alten deutſchen Kavallerieuniformen
durch die Stadt zum Bürgerbräukeller, wo nachmittags und abends
Feſtkonzerte (nachmittags vom Trompeterkorps des ehem. k. b. 1.
Chevauleger=Regiments in Paradeuniform) ſtattfinden.

Montag, den 3. Juni; Vormittags: Beſichtigung der
Stadt. Nachmittags von 3 Uhr ab: Abſchiedskonzert im Platz=
ſchen
Garten.
Alle näheren Einzelheiten durch Plakatanſchlag in Würzburg,
ſowie durch die reich ausgeſtattete Feſtſchrift. Auskunft und Quar=
tiervermittlung
durch die Geſchäftsſtelle Würzburg, Goetheſtr. 7, III.
Deutſche Kavalleriſten in Stadt und Land, der Trompeter
bläſt Sammeln! Auf nach Würzburg zum 1. Deutſchen Kaval=
lerietag
!

Hallo! Hier Verkehrswachk!
In dem ſoeben erſchienenen Geſchäftsbericht der Allianz= Verſiche=
rungs
=Geſellſchaft ergeht der Ruf: Verkehrspolizei, Verſicherungsgeſell=
ſchaften
und Autoklubs, ſchließt Euch zuſammen! Verhütet durch Ver=
kehrserziehung
das erſchreckende Steigen der Unfallziffern! Dieſen
Appell müſſen wir beantworten: Wir ſind da, die Deutſche Verkehrs=
wacht
, mitbegründet von den Autoklubs, geſtützt von der Verkehrspolizei
und auf dem beſten Wege, einen allgemeinen Zuſammenſchluß der Ver=
kehrsintereſſen
zur Unfallverhütung zu erreichen. Durch die Deutſche
Schulverkehrswacht erfaſſen wir die Jugend für die Verkehrsſchulung,
durch etwa 70 Ortsgruppen, das ganze Reichsgebiet, und die Zeitſchrift
Verkehrswarte propagiert unſere Pläne. Wer arbeitet noch bei uns
mit zum Beſten der Allgemeinheit?

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Nummer 149

Freitag, den 31. Mai 1929

Geite 9

OM

Fritz Zimmermann
Hanna Zimmermann
geb. Jesche
Vermählte
Darmstadt Lauteschlägerstr. 24
Klrchl. Trauung: Samstag, den 1. Juni,
nachm. 3 Uhr, in der Martinskirche.

Fritz Andritzke
Elſe Andritzke, geb. Reichel
Vermählte (*
Darmſtadt, den 1. Juni 41929.
Moosbergſtraße 68.
Kirchliche Trauung am 1. Juni, 2 Uhr
nachmittags, in der Petruskirche.
Ihre Vermählung beehren
ſich anzuzeigen
Heinrich Götz und Frau
Kätha, geb. Anthes
Darmſtadt
Arheilgen
Tannenſtr. 35
Kirchl. Trauung: Samstag, den 1. Juni,
nachmittags 3 Uhr, in der Kirche zu
Arheilgen.

Für die viele Ehre und er=
wieſene
Aufmerkſamkeit bei der
am 28. Mai ſtattgefundenen
goldenen Hochzeit Allen herz=
lichen
Dank.
Joſeph Mendel und Frau
geb. Reinheimer.
Griesheim b. Darmſtadt
Oberdörferſtraße.
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Für die anläßlich unſerer Vermählung
erwieſenen Aufmerkſamkeiten danken
herzlichſt
Georg Brehm und Frau
Greichen, geb. Heinlein.

Reinheim i. O., den 27. Mai 1929. (

Für die uns anläßlich unſerer
Vermählung erwieſenen Auf=
merkſamkeiten
ſagen wir auf
dieſem Wege Allen herzlichen
Dank.
Fritz Keitzer und Frau
*
Gertrud, geb. Heß.

Todes=Anzeige.
Hierdurch die traurige Mitteilung, daß heute mittag
meine liebe Frau, unſere liebe Tochter und Schweſter
Frau Zuſtina Siech
ſanft entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Joſeph Blech, Schuldiener i. R.
Jakob Görnert II. und Frau
Hermine Görnert.
Darmſitadt, Ettingshauſen, den 30. Mai 1929. (*
Die Beerdigung findet Samstag, den 1. Juni, nachm.
3½ Uhr, auf dem Waldfriedhof ſitatt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teil=
nahme
bei dem Heimgang unſerer lieben
Entſchlafenen ſagen wir innigſten Dank.
Im Namen
der trauernd Hinterbliebenen:
Konrad Hammen
Lehrer.
Ober=Klingen und Darmſtadt,
den 30. Mai 1929.

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Nummer 149

Seſte 41

Freitag, den 31. Mai 1929

Reich und Ausland.
Waldbrand infolge Brandſtiftung.
Schlüchtern. An der Grenze des Salmün=
ſterer
und Bad Sodener Stadtwaldes brach am
Samstag an mehreren Stellen gleichzeitig Feuer
aus. Dem ſchnellen Eingreifen der Feuerwehren
und der Forſtbeamten gelang es, die Brandherde
ſchnell niederzukämpfen. Die Unterſuchung ergab,
daß das Feuer planmäßig angelegt worden iſt. Es
wurden nicht weniger wie ſieben Brandlegungs=
ſtellen
zuverläſſig ermittelt.
Wieder einmal der verhängnisvolle Bahn=
Uebergang.
Höhe (Oberweſterwald). Zwei Knaben, die auf
einem Handleiterwagen Maien für die Fronleich=
namsprozeſſion
geholt hatten, überquerten den un=
weit
der Kohlengrube Alexandria bei Höhe gele=
genen
Bahnübergang, der ohne Schranke iſt. Bei
dem Verſuch, noch vor dem 17=Uhr=Perſonenzug Her=
born
-Weſterburg über die Schienen zu kommen,
wurde der Wagen von der Maſchine erfaßt. Der
ältere Junge ließ geiſtesgegenwärtig die Deichſel
los und ſprang nach vorwärts, während der neun=
jährige
Gerhard Jung aus Höhe von der zurück=
ſchlagenden
Deichſel des Wagens gegen die Lokomo=
tive
geworfen wurde. Er erlitt einen Schädelbruch,
an dem er noch in der Nacht ſtarb.

Welkrekordfahrer Major Segrave kommk nach deutſchland.

Major Segrave mit ſeinem Weltrekordboot Miß England.
Bei den Motorbootrennen in Berlin=Wannſee um die Europa=Meiſterſchaft ſtartet auch Major
Segrave, der Inhaber des phantaſtiſchen Autoweltrekords von 370 Stundenkilometern, in ſeinem
Rennboot Miß England, mit dem er den Motorbootsweltrekord von 101 Std.=Kilometern erzielte.

Ein Laſtwagen vom D=Zug zertrümmert.
Andernach. Der gegen 7.30 Uhr in Ander=
nach
fahrplanmäßig eintreffende, aus Richtung Köln
kommende Schnellzug erfaßte vorgeſtern an einem
Wegübergang bei Niederbreiſig einen Laſtwagen.
Der Wagen geriet in Brand und wurde vollſtändig
zertrümmert. Der Führer des Wagens konnte ſich
durch Abſpringen retten.
Brand der Glasfabrik in Freital=Döhlen.
Freital (Sachſen). In der Nacht zum Don=
nerstag
, gegen 312 Uhr, brach in der Fabrik der
Aktiengeſellſchaft für Glasinduſtrie, vormals Friedr.
Siemens, in Freital=Döhlen, Feuer aus, das einen
großen Umfang annahm. Ein Gebäude mit einer
Glaswanne und ein großer Schuppen brannten nie=
der
. Auch mehrere Lagergebäude wurden von den
Flammen ergriffen. Die Dachſtühle wurden in
großem Umfange zerſtört. Zur Bekämpfung des
Brandes wurde auch die Dresdener Feuerwehr ge=
rufen
. Von dieſer wurde ein Mann durch einen
Waſſerſtrahl im Auge ſo ſchwer verletzt, daß er nach
dem Krankenhaus gebracht werden mußte. Nach
mehrſtündiger, angeſtrengter Arbeit gelang es, den
Brand zu unterdrücken.
Ein Dynamitanſchlag in Hohenſeeſtedt.
Hohenſeeſtedt (Kr. Rendsburg). In der
vorvergangenen Nacht um 1.15 Uhr idurde auf das
Haus des hieſigen Schulrats Lempfert ein ähnlicher
Sprengſtoffanſchlag verübt, wie kürzlich auf das
Itzehoer Landratsamt. Es war eine Bombe mit
Dynamit oder ähnlichem Exploſivſtoff gelegt wor=
den
, die großen Gebäudeſchaden angerichtet hat. Haus
und Dach wurden zum Teil zerſtört und ſämtliche
Fenſterſcheiben zertrümmert. Auch das Auto des
Schulrats wurde ſtark beſchädigt. Von den Tätern
fehlt bisher jede Spur.
Der ſcheidende Rivale.
Berlin. In dem von Zuckmaher bearbeiteten
amerikaniſchen Schauſpiel Rivalen, das im Thea=
ter
in der Königgrätzer Straße nicht zuletzt durch die
hinreißende Darſtellung der beiden männlichen Haupt=
rollen
durch Fritz Kortner und Hans Albers zu
einem großen Theatererfolg wurde, hat jetzt Fritz
Kortner ſeine Rolle niedergelegt, weil das Verhalten
ſeines Partners derartige Formen annahm, daß ein
weiteres Zuſammenſpielen für ihn nur mit ſchweren
körperlichen Schädigungen verbunden wäre. Albers
jagte ſich ſo in ſeine Rolle hinein, daß er den etwas
brutalen Geiſt des von ihm dargeſtellten Rivalen
von der Bühne auch hinter die Kuliſſen trug, ſo daß
es des öfteren zu ſchweren handgreiflichen Ausein=
anderſetzungen
zwiſchen den beiden Rivalen kam, bei
denen der an Körperkraft und Boxergewandtheit
überlegene Albers zum Schaden Fritz Kortners ſtets
Sieger blieb. Um ſich weiteren Mißhandlungen
durch ſeinen Gegenſpieler Albers, der Spiel und
Wirklichkeit verwechſelte, zu entziehen, hat Kortner
dem Direktor des Theaters, Barnowſky, ſchriftlich
mitgeteilt, daß er die Nolle nicht mehr ſpielen werde.
Sie wird wahrſcheinlich anderweitig beſetzt werden.
Juwelendiebſtahl Unter den Linden.
Berlin. In einem Juweliergeſchäft Unter den
Linden wurde von einem Ehepaar, bei dem es ſich
offenbar um internationale Ladendiebe handelt, eine
koſtbare Agraffe mit Smaragden und Brillanten im
Werte von 30000 Mark geſtohlen. Das Paar hatte
den Laden betreten, als der Inhaber, der zufällig
allein im Geſchäft anweſend war, ſich gerade in einem
Nebenraum befand; der Juwelier hatte es gar nicht
eintreten hören. Als er nach einer Weile in den La=
den
kam, erkundigten ſich die beiden Kunden, die
deutſch mit einem ruſſiſchen Akzent ſprachen, nach dem
Preis von Silberwaren. Ein Kauf kam nicht zuſtande,
und erſt als die Fremden das Geſchäft verlaſſen
hatten, wurde der Diebſtahl entdeckt.
Opfer der Autoraſerei.
Brüſſel. Bei Oordegnem ſtieß das Auto des
Präſidenten der Genter Handelskammer mit einem
anderen Auto zuſammen, in dem ſich drei Schweizer
befanden. Von letzteren wurden zwei getötet, der
dritte ſchwer vverletzt.

Ein Denkmal für den unbekannken Soldaken in Ungarn.

Reichsverweſer von Horthy bei der Kranzniederlegung.
In Budapeſt wurde unter Anweſenheit der Spitzen von Staat, Militär und Kirche das Denkmal
des unbekannten Soldaten eingeweiht. Unſer Bild zeigt den ungariſchen Reichsverweſer Niko=
laus
von Horthy, der den erſten Kranz an den Fuß des Denkmals niederlegt.

Englands Flokke bleibk auf dem modernſten Stand.

Das neueſte engliſche Unterſeeboot Perſeus.

Auf den Ausbau der Unterſeebootsflotte legt England zurzeit das größte Gewicht. Die Neubauten
werden dem modernſten Stand der Technik entſprechend ausgeführt. Unſer Bild zeigt ein U=Boot
der P=Klaſſe, das ſoeben vom Stapel gelaufene Unterſeeboot Perſeus,

Unwetter in Mittelitalien.
Rom. Infolge wolkenbruchartiger Regengüſſe
entſtand in der Provinz Caſſino zwiſchen Neapel
und Rom eine große Ueberſchwemmung. Die ſieben=
köpfige
Familie eines Köhlers wurde im Walde von
den Fluten überraſcht und ſuchte in einer Grotte
Buflucht. Die Fluten drangen jedoch in die Grotte
ein, ſo daß alle ſieben Perſonen ertranken. Die auf=
gebotenen
Rettungsmannſchaften konnten ſie nur noch
als Leichen bergen. Auch andere Perſonen wer=
den
in dem Walde vermißt.
Großfeuer in Amſterdam.
Amſterdam. Durch ein Großfeuer wurden in
der St. Willibrord=Straße die Tabakfabrik der Firma
Erftemehers u. Co., ſowie ein großes Möbelmagazin
zum großen Teil eingeäſchert. Die Urſache des Bran=
des
dürfte in Selbſtentzündung von Holzwolle und
Flachs zu ſuchen ſein, die den Einwirkungen der
Sonnenſtrahlen ausgeſetzt waren. Der Schaden, der
ſich auf etwa 200 000 Gulden beläuft, iſt durch Ver=
ſicherung
gedeckt.

Rieſige Dorfbrände in Polen.
Warſchau. Am Dienstag, um die Mittags=
zeit
, brach in der galiziſchen Ortſchaft Nizniow ein
Großfeuer aus, dem im ganzen 200 Gebäude, ein=
ſchließlich
des Rathauſes, der Poſt und der Eiſen=
bahnſtation
, zum Opfer fielen. Im Laufe von drei
Stunden lag faſt die ganze Ortſchaft in Aſche.
Am gleichen Tage ſind 39 Bauernhöfe mit insge=
ſamt
93 Gebäuden im Dorfe Rulowicze bei Lida ein
Raub der Flammen geworden. Es konnte nur ein
ganz geringer Teil des lebenden und toten Inven=
tars
gerettet werden.
Raubüberfall in einem polniſchen Zuge.
Warſchau. Wie aus Kielce gemeldet wird,
drang am Mittwoch ein maskierter Räuber bei der
Station Olkuß in ein Abteil eines Perſonenzuges
und zwang die Reiſenden, ihre Wertſachen heraus=
zugeben
. Als einer der Fahrgäſte Widerſtand leiſten
wollte, wurde er von dem Banditen durch drei
Nevoloerſchüſſe getötet. Der Räuber konnte noch
nicht ermittelt werden.

Um die Gleichberechtigung der Frau
in Drontheim.
Kopenhagen. Nach Meldungen aus Oslo
werden die Gerichte in Drontheim ſich demnächſt mit
der intereſſanten Frage zu beſchäftigen haben, ob
Damen bei Beſuch von Kaffeehäuſern gleichberechtigt
mit den Herren ſind. Die Vorgeſchichte iſt folgende:
Am Abend des erſten Pfingſtfeiertages ſuchten drei
Damen ein Kaffeehaus auf, um einige Erfriſchungen
zu ſich zu nehmen. Man weigerte ſich jedoch, ſie zu
bedienen, weil ſie nicht in Herrenbegleitung waren.
Die gekränkten Damen haben daraufhin die Angele=
genheit
der Polizei angezeigt und fordern Ge=
nugtuung
.
Hitzewelle an der amerikaniſchen Küſte.
New York. In den Seebädern an der Atlan=
tikbüiſte
im New Yorker Bezirk hat die Hitzewelle
bisher zwei Todesopfer gefordert. Boſton hatte am
Mittwoch abend eine Tempergtur von 33 Grad Celſ.

Gekeierel Hergeſell 70 Jahre alf.
Berlin. Die Feier des 70. Geburtstages des
Geheimen Reg.=Rats Hergeſell, des Schöpfers und
führenden Gelehrten der Wiſſenſchaft von der phyſt=
kaliſchen
Atmoſphäre, wurde am Mittwoch vormittag
in ſeinem Berliner Heim begangen. Mit dem preu=
ßiſchen
Kultusminiſter Dr. Becker waren die Ver=
treter
anderer Reichsminiſterien und preußiſcher
Staatsinſtitute, Univerſitäten und Techniſcher Hoch=
ſchulen
uſw. erſchienen. Der Reichspräſident hatte
ein in herzlichen Worten gehaltenes Handſchreiben
geſandt. Unter den vielen Telegrammen, die ein=
gelaufen
waren, befanden ſich auch ſolche aus In=
dien
, Rußland, England, Norwegen, Amerika, Oſter=
reich
, der Tſchechoſlowakei uſw. Der Kultusminiſter
überbrachte die Glückwünſche der Reichsregierung
und der preußiſchen Staatsregierung. Er feierte
die Verdienſte Hergeſells um die Wiſſenſchaft und
um die Praxis. Nach dem Kultusminiſter ſprach
Profeſſor Dr. Linke im Auftrage der Direktoren der
meteorologiſchen Inſtitute. Prof. Eickmann über=
reichte
die wiſſenſchaftliche Feſtgabe mit 21 Arbeiten
der namhafteſten Meteorologen des Inlandes und
ebenſovielen der Meteorologen des Auslandes. Geh.
Oberregierungsrat Schwoerer ſprach für die Not=
gemeinſchaft
der deutſchen Wiſſenſchaft, Prof. Dr. v.
Ficker für die Univerſität Berlin und die Deutſche
Meteorologiſche Geſellſchaft, Geheimrat Kohlſchütter
für die Deutſche Geophyſikaliſche Geſellſchaft uſw.
Hergeſell ſprach tiefbewegt ſeinen Dank aus und
nannte drei Aufgaben, die er noch gern löſen möchte,
nämlich: Wiſſenſchaft und Praxis, die teilweiſe noch
eigene Wege gehen, zu vereinigen, Flugzeuge in die
Stratoſphäre bis 2000 Meter Höhe zu regel=
mäßigen
wiſſenſchaftlichen Verſuchen zu treiben und
den internationalen Wetterdienſt weiter auszubauen.

Zahlreiche Tote bei einem Exploſionsunglück.
Jerſey City. Bei Brückenbauarbeiten im
Hackenſack=Fluß explodierte ein Unterwaſſerbehälter,
in dem ſich 13 Arbeiter befanden. Zwei Arbeiter
wurden durch die Gewalt der Exploſion an die Ober=
fläche
des Waſſers geſchleudert, außerdem konnten
zwei weitere Arbeiter gerettet werden. Das Schick=
ſal
der übrigen neun Arbeiter iſt ungewiß. Die
Feuerwehr iſt angeſtrengt tätig, um die Verunglück=
ten
zu retten. Zur Exploſion des Unterwaſſer=
behälters
bei den Brückenbauten im Hackenſackfluß
in der Nähe von New York wird weiter gemeldet:
Es hat ſich herausgeſtellt, daß ſich in dem unter
Waſſer befindlichen explodiereten Arbeitsbehälter
außer den vier geretteten noch 14 weitere Arbeiter
befanden. Von dieſen ſind zehn lebend und vier tot
geborgen worden. Die Geretteten haben Arm= und
Beinbrüche und durch den plötzlichen Luftdruckwechſel
Lungenerweiterungen davongetragen. Sie wurden
in improviſierten Luftkammern in ein Krankenhaus
geſchafft.
Gasexploſionen in Ottawa.
Ottawa. In der Stadt Ottawa (Kanada)
haben ſich an drei verſchiedenen Stellen ſchwere Gas=
exploſionen
ereignet. Eine Anzahl von Gebäuden
wurde ſehr ſchwer beſchädigt und mehrere Perſonen
verletzt. Die Exploſionen, deren Urſache noch nicht
geklärt iſt, erfolgten kurz nacheinander, wobei hohe
Flammen emporſchoſſen.

Ein abgetriebenes Leuchtſchiff.
Buenos Aires. Aus Bahia Blanca wird
gemeldet, daß ſich dort das Leuchtfchiff Recalada‟
mit einer zwölfköpfigen Beſatzung und ſieben Pilo=
ten
an Bord von ſeinem Anker losgeriſſen hat und
abgetrieben wurde. Ein Schleppdampfer wurde zur
Hilfeleiſtung abgeſandt. Bisher iſt es aber noch nicht
gelungen, das Leuchtſchiff ausfindig zu machen.
Deutſcher Weltrekord im Tiefſeetauchen.
Konſtantinopel. Anläßlich der Abnahme
eines für die türkiſche Marine gelieferten Tiefſee=
tauchapparates
einer Kieler Firma iſt es einem deut=
ſchen
Ingenieur gelungen, den bisherigen Welt=
rekord
im Tauchen zu brechen und in die noch von
keinem Menſchen erreichte Tiefe von 200 Metern
unter den Waſſerſpiegel zu gelangen. Der Ver=
ſuch
hat in Gegenwart von Marineſachverſtändigen
im Marmarameer auf der Höhe von Tusla ſtatt=
gefunden
. Die größte bisher von einem Taucher er=
reichte
Tiefe iſt mit 135 Metern an der franzöſiſchen
Küſte beim Verſuch der Hebung eines Schiffes er=
reicht
worden.
Die Opfer des Wirbelſturmes auf den
Philippinen.
Manila. Bei dem vor einigen Tagen über
die Inſel Leyte (Philippinen) hinweggegangenen
Wirbelſturm ſind 69 Perſonen ums Leben gekom=
men
. Hunderte von Bewohnern ſind obdachlos, die
Sachſchäden ſind bedeutend.
Eine Brandkataſtrophe auf der Inſel Sachalin.
Tokio. Auf der Inſel Sachalin wurde ein
Gelände von mehreren Hektar Ausdehnung durch
einen Brand verwüſtet. Bisher wurden 18 vollkom=
men
verkohlte Leichen aufgefunden, doch befürchtet
man, daß die Zahl der Opfer noch höher iſt.
Der Herzog von Talleyrand ſeinen
Verlehungen erlegen.

Der 19jährige Herzog von Talleyrand

hat aus ſeiner Alung, dder die eine Heirat
einem Mädchen bürgerlicher Herkunft ent,
geſetzt wurden, einen Selbſtmordverſuch 4
nommen, an deſſen Folgen er/jetzt verſtor

[ ][  ][ ]

Seite 12

Freitag, den 31. Mai 1929

Nummer 149

Jvo Barburiza, der Salpeterfürſt.
Von Kurt Jeſerich.

Das iſt die Geſchichte, die man oben in den Pampas erzählt,
wenn man des Abends in den ärmlichen Baracken der Cantinas
beiſammen ſitzt und ſich ſüßlichen Pisco oder ſcharfen Whisky
hinter die Binde gießt und der vergangenen goldenen Zeiten ge=
denkt
, in denen es noch leicht war, aus gewonnenem Salpeter
gutes Geld zu machen. Das waren noch Tage an der Weſtküſte
... damals . . . viva Chile, mierda . . . !
Es iſt die Geſchichte, die ſich Matroſen auf jugoſlaviſchen
Frachtdamt fern erzählen, des Nachts, wenn ſie Wache haben und
das Schiff durch die ewig lange Dünung des Stillen Ozeans
ſchlingert, und ſie ſprechen immer wieder von ihr, denn es iſt
ſchön, ſie zu hören und die Zeit vergeht und die Semeilen ziehen
vorüber, viele Seemeilen, denn es iſt ein langer Weg bis Europa!
Es iſt die Geſchichte, die Börſenmakler in London einander
in die Ohren raunen, in Paris hörte ich ſie neulich beim Lunch im
Ritz am Place de Vendöme, unlängſt iſt ſie auch auf den Pro=
menaden
von Cannes und Nizza aufgetaucht. Phantaſie hat ihr
ein buntes Kittelchen geliehen, der Klatſch hat ſie auffriſiert und
Neid verfolgt ſie auf leiſen Sohlen. Es iſt die Geſchichte eines
Lebens, über deſſen Weg ein Stern leuchtete, ein kalter, ſtrahlender
prächtiger Stern . . . ein Komet vielleicht, der Komet des Glücks!
Vor etwa dreißig Jahren ankerte auf der Reede von Jquique
ein öſterreichiſcher Frachtdampfer. Die Wintſchen ratterten und
ließen Ballen auf Ballen der weißen Salpeterſäcke in den Lade=
luken
verſchwinden. Drüben an der Küſte zogen Wolkenfetzen um
die traurigen Berge der Cordilleren, und die Holzbaracken der
kleinen Siadt drückten ſich an die Felswand, als hätten ſie Angſt,
die gewaltige Brandung des Stillen Ozeans könne über ſie
hereinbrechen, ſie zertrümmern, verſchlingen, ausſtreichen . . ."
An der Reeling ſtand ein Dalmatiner Matroſe und ſchaute
an Land: In dieſem elenden Loch alſo wohnten die Männer,
denen die Peſoſcheine ins Haus flatterten, dachte er, über dieſe
Berge hinweg geht ihre Straße, deſſen Wegweiſer die haushohen
Stauden der Kakteen ſind, bis hoch hinauf in die weiße Salpeter=
ebene
der troſtloſen Pampa. Da oben graben ſie den ſalzigen
Schatz, der ihnen Vermögen brachte, während man ſelber mit dem
kärglichen Lohn von ein Paar Kronen Wochen und Wochen durch
die Einöde der Ozeane fährt. Die Pampa konnte nicht ſchlimmer
ſein! Salpeter! Peſos! Reichtum! Wünſche kamen über ihn,
vielleicht vergingen ſie wieder, denn er ſchaute den endloſen Reihen
der Pelikane zu, wie ſie von einer öden Bucht in die andere zogen.
Des Nachts ſchlich ſich der Matroſe mit ſeinem Hab und Gut
an Land und kehrte nie wieder zurück.
In der Schiffsliſte ſtrich man den Namen Jvo Barburiza‟
und ſetzte dahinter den Vermerk deſertiert.
Jvo ging herauf in die Pampa und arbeitete wie jeder andere
auch, Spitzhacke, Schaufel und Sprengpatrone waren ſein Hand=
werkszeug
und nichts unterſchied ihn von dem großen Heer der
Abenteurer, das da zuſammengekommen war, um reich zu werden.
Mühſam war es und kümmerlich, zwar gab es guten Lohn, aber
was nutzte das, wenn er in Pisco zerfloß oder bei Weibern hän=
gen
blieb, in den paar Tagen, die man zuweilen an der Küſte
verbrachte. Eines Tages war der Salpeterarbeiter Jvo verſchwun=
den
, wurde Fiſcherknecht, ſparte ſein Geld, bis er ein Boot kaufen
konnte, eine Lancha, die den Perſonen= und Gepäckverkehr zwi=
ſchen
den ankommenden Dampfern und der Küſte aufrecht erhielt.
Denn Häfen gab es und gibt es noch heute kaum in Chile. Das
Geſchäft ging gut und Jvo ſparte. Einige Jahre ſpäter wurde
in Inquique eine Lebensmittel= und Fouragehandlung Jvo
Barburiza gegründet, die die Pampa mit allem belieferte, was
man oben auf den Salpeterfeldern brauchte. Preiſe machte man
nach Gutdünken, denn Konkurrenz gab es nur wenig und leben
mußten die in den Bergen doch auch. Und man bezahlt ſogar
für den einzigen Troſt, den es dort oben gibt: Schnaps und
Whisky!! Das alſo war der rechte Weg zum Reichtum, dachte
Jvo und erhöhte den Preis für Konſervenfleiſch um einen halben
Peſo. Was tat es, man war auf ihn und ſeine ganz wenigen
Kumpane angewieſen. Die hielten zuſammen und hielten die
Preiſe. Niemand dachte daran, daß es Wuchergeld war, was ihnen
in den Taſchen klimperte. Das war nun eben mal ſo! Baſtante!

Die Jahre vergingen, man trug Geld auf die Bank, ſpekulierte,
aus einigen tauſend Peſos wurden hundert Pfund, man ſpeku=
lierte
wieder und gewagter, was konnte ſchon ſchief gehen an der
erwachenden Weſtküſte! Aus den hundert Pfund wurden tauſende.
Ja, das waren noch Zeiten in der Salpeterpampa.
Und dann ſchlug der Weltkrieg ſeine rote Brandfackel in die
Staaten Europas. Auch in Chile ſtockte der Handel, die Schiffe
liefen nicht aus, an der ſüdamerikaniſchen Küſte kämpften deutſche
Geſchwader mit den Engländern, der Weg nach Europa war ge=
ſperrt
, das Salpetergeſchäft ſtand ſtill, die Aktien ſanken ins
Bodenloſe, die Herren der Pampa verloren den Kopf! Was nun?
Barburiza kalkulierte: War der Krieg ſchnell beendet, ging
alles wieder ſeinen alten Gang. Dauerte der Krieg lange, und
blieb der Seeweg verſchloſſen, ging man dem Ruin entgegen,
Würde aber Europa den Verkehr mit Chile wieder aufnehmen.
und das war das Wahrſcheinliche, denn die großen Heere ſchoſſen
mit Stahl und Pulver, und zur Herſtellung von Pulver braucht
man Salpeter, ja dann waren Millionen zu verdienen, wenn er
recht lange dauerte. Es war ein Vabanqueſpiel, aber Barburiza
hat es gewagt, und heute wiſſen wir alle genau, daß er es gläu=
zend
gewonnen hat. Im Auguſt 1914 kaufte er für den Betrag
ſeines ganzen Vermögens faſt gänzlich entwertete Salpeteraktien.
Unmittelbar darauf erfolgte die Vernichtung des deutſchen Ge=
ſchwaders
bei Falkland, und bald trafen die erſten alliierten
Schiffe ein, um Salpeter zu laden. Die Aktien ſtiegen, das Ge=
ſchäft
blühte, wie nie zuvor, und Barburiza, der nunmehrige Be=
ſitzer
einiger Salpeter=Minen, war mit einem Schlage ein reicher
Mann. Jetzt hörte man ſeinen Namen zum erſten Male auf der
Börſe in London. Geſellſchaften wurden gegründet, in denen
ſein Geld ſteckte, Geſchäfte wurden getätigt, Spekulationen unter=
nommen
, alles glückte, denn alles ſtand unter der Deviſe Krieg
in Europa! Aus Zehntauſenden wurden Hunderttauſende und
Millionen von Pfunden. Der Kriegsgott zahlte großzügig für
Salpeter!
Reichtum war alſo erreicht, das Ziel, das ſich einſtmals der
entlaufene Matroſe geſetzt hatte. Aber des Menſchen Sehnſucht
iſt unerſchöpflich. Wer Geld hat, will auch Macht. Barburiza
war ein Dalmatiner, ſeine Heimat hatte er nie vergeſſen. Dieſe
Heimat kämpfte auf Oeſterreichs Seite, in Wahrheit aber kämpfte
ſie um ihre Freiheit. Mit Barburizas Geld und Mithilfe wurde
während des Krieges die erſte jugoſlaviſche Regierung zuſammen=
geſtellt
, die ihren Sitz in London hatte. Der Abfall der ſlawiſchen
Truppen von der k. u. k. Armee war nicht zum kleinen Teil ſeinem
Einfluß zu verdanken. Die Freiheit ſeiner Heimat kam und mit
ihr der Friede. Der Welthandel lebte wieder auf und Barburiza
gehörte jetzt zu den wenigen Großen, die ihn regieren. War das
Macht? Vielleicht! Aber ſie genügte nicht. Alle Staaten der
Erde durchlebten die Nachkriegswehen, Unzufriedene gab es über=
all
mehr als ſonſt. In Chile murrte das Volk. Das war eine
Gelegenheit! Der General Altamirano ſtürzte die Regierung,
proklamierte die Revolution, und Barburiza finanzierte ſie. Aber
es wurde, wie man in Chile nicht mit Unrecht ſagt, eine Revo=
lution
der Schieber. Die neuen Machthaber waren bald ent=
thront
, mit ihnen Barburiza, der unumſtrittene König der Sal=
peterminen
. Generale zieht man zur Rechenſchaft, was aber tut
man mit Finanzputſchiſten, an deren Kapital das Wohl und
Wehe des geſamten Staates hängt? Der Mann, der den bisher
größten chileniſchen Scheck unterſchrieb, der Häfen baute, deſſen
Schiffe Salpeter holen, der die geſamten Fleiſchkonſumenten
Nordchiles verſorgte, dem Krankenhäuſer, Fabrikanlagen p.p. und
faſt die ganze Pampa gehörte, dieſer Mann, der noch dazu ein
Landfremder war, konnte nicht anders, mußte immun bleiben.
Aber gegen den unglücklichen Revolutionär ſtand die Stimmung
des Volkes. Das Volk forderte Sühne. Barburiza hätte nicht
Barburiza ſein müſſen, um nicht die Gefahr, zu erkennen, die
im Falle einer neuen Revolte dem Wirtſchaftsleben Chiles und
damit ſeiner Weltmachtſtellung drohte. Wie ſchon zweimal in
dem Leben ſeines unerhörten Aufſtieges ſuchte er ſein Glück im
Verſchwinden und verſchwand nach England. Kurze Zeit regierte
er ſeine Welt aus ſeinem Palaſt am Leadenhall. Aber in Lon=

don war man dem einſtigen treuen Verbündeten engliſcher
Kriegsintereſſen nicht ſonderlich wohlgeſinnt. Barburiza ging
nach Paris. Dort ſcheint er bleiben zu wollen, dahin hat er
ſch ſeinen Chauffeur, ſeine Vertrauten aus Valparaiſo nach=
kömmen
laſſen. Von dort leitet er ſeine Agenturen in allen be=
deutenden
Plätzen der Welt, dort unterzeichnet er Kaufverträge
und arbeitet vom frühen Morgen bis in den ſpäten Abend, ſo,
wie er einſtmals arbeitete, als es galt, in ſeiner kleinen Offi=
eina
in Inquique mühſelig erworbene Peſos zuſammenzukratzen.
Und das ſeltſame iſt: dieſer Mann iſt ohne Erben. Niemanden
gibt es, der ihm verwandt wäre, ſein einziger Neffe ſtarb vor
einigen Jahren in Chile. Auf einem 12000 Tonnen=Dampfer
war ſein Leichnam die einzige Fracht nach Europa. Unter einem
prunkvollen Denkmal ruht er im Felſen einer Dalmatiner Inſel.
Barburizas Schiffe dampfen über die Ozeane, ſein Name klingt
gut in den Paläſten der Welthandelsbörſen, und ſeine Geſchäfte
ſind goldene Flüſſe, die hoch oben in den Cordilleren entſprin=
gen
, deren ungekrönter König er iſt: Barburiza iſt reich gewor=
den
und alt. Er iſt ein König und er iſt allein.
Ob er ein glücklicher König iſt? Das wiſſen ſie alle nicht,
die ſeine Geſchichte erzählen, in Paris, London oder Santiago!

Geſchäftliches.
Alle fünfe nieſen ſe! Warum nehmen Sie immer noch
dieſes ſcharf riechende Bohnerwachs wie vor 50 Jahren? Sie können
heute ein faſt geruchloſes, nur ganz milde duftendes Bohnerwachs be=
kommen
. Wichsmädel enthält gutes amerikaniſches Texpentinöl. Gutes
Bohnerwachs reicht auch mehr als doppelt ſo weit aus und iſt im Ge=
brauch
in Wirklichkeit immer noch billiger als gewöhnliche Ware,

Rekofa, Reichsausſtellung für Kolonialwaren und Feinkoſt in
Eſſen, vom 29. Mai bis 9. Juni. Ein Rundgang durch die Rekofa
bietet eine reiche Fülle wertvoller Eindrücke. Aus dem vielen Guten
ragen einige vorbildliche Leiſtungen heraus. Eine charakteriſtiſche Note
hat der Stand der Sunlicht=Geſellſchaft, Mannheim, der bekannten Her=
ſtellerin
von Lux=Seifenflocken, Sunlicht=Seife, Suma und Vim.
Aus einem mächtigen, mit einer Löſung von Lux=Seifenflocken gefüllten
Becken erhebt ſich ein prachtvoller Schaumberg, der in glänzenden
Schaumwellen nach allen Seiten herabfällt. Nebenan wird emſig gear=
beitet
. Es wird gewaſchen, getrocknet, gebügelt. Die wißbegierige Haus=
frau
hat Gelegenheit, ſich über alle Fragen der Wäſchepflege von fach=
kundiger
Seite beraten zu laſſen. Es werden Kleidungsſtücke gezeigt,
die häufig mit Lux=Seifenflocken gewaſchen ſind und dabei ihre volle
urſprüngliche Schönheit bewahren. Große Tafeln zeigen in anſchau=
licher
Weiſe, wie verſchiedene Waſchmittel in verſchiedener Weiſe auf die
zarten Gewebe einwirken. Die Aufgabe, die Firma in imponierender
Form zu repräſentieren und gleichzeitig praktiſch für die Produkte zu
werben, wurde bei dieſem Stand in hervorvagender Weiſe gelöſt.

Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Freitag, 31. Mat. 12.15: Schallplatten. Ruſſiſche Muſik.
15.05: Jugendſtunde. Mittelſchullehrer Hering: Denkwürdige
Ballonfahrten. o 16.35: Hausfrauennachmittag des Frankfurter
Hausfrauenvereis. O 17.15: Dr. Braun=Frank: Das geltende Ehe=
recht
und die Wege zu ſeiner Umgeſtaltung. O 17.45: Köln: Konzert
des Weſtdtſch. Rundfunks. Aus modernen Opern. Soliſten: Cläre
Hanſen (Sopran), H. Holwe (Bariton). O 18.30: Oberpoſtſekretär
Kreil: Was iſt bei der Verſendung von Druckſachen zu beachten?
18.45: Stunde des Südweſtd. Radio=Clubs. O 19.05: Kaſſels
Vortrag. O 19.25: Stenographiſcher Fortbildungskurſus. 0 19.45:
Fortſchritte in Wiſſenſchaft und Technik. O 20.05: Film= Wochen=
ſchau
. O 20.15: Stuttgart: Mamzell Nitouche. Vaudeville in
drei Akten von Herva,
Königswuſterbauſen.
Deutſche Welle. Freitag, 31. Mai. 12: Geographiſches Zwie=
geſpräch
. Prof. Dr. Lampe und Hannah Aſch: Birma. o 12.30:
Mitteilungen des Verbandes der Preuß. Landgemeinden. o 12.55:
Nauener Zeit. O 14.30: Kinderlieder: Auf, auf, ihr Wandersleut,
zum Wandern kommt die Zeit. e 15: Geh. Med.=Rat Prof.
Dr. Hahn: Was hat die Hygiene erreicht? O 15.30: Wetter, Börſe.
O 15.40: Dr. med. Lotte Schütz: Die Frau und die Keimgifte. Aus=
blick
in die Zukunft. 16: Stud. Dir. Dr. Grabert und Stud.=Rat
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Volkswirtſchaft. 18.30: Engliſch für Fortgeſchrittene. o 18.55:
Dr. Ditthorn: Die Bakteriologie des täglichen Lebens. o 19.20:
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[ ][  ][ ]

Nummer 149

Freitag, den 31. Mai 1929

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Seite 14

Freitag, den 31. Mai 1929

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Nummer 149

Freitag, den 31. Mai 1929

Seite 15

Sport, Spiel und Turnen.
Turnen.
Groß=Skaffellauf

Main-Rhein=Gau Deutſche Turnerſchaft.
Die Wettkämpfe beginnen!
Im Kalender des Main=Rhein=Gaues der Deutſchen Turnerſchaft
har jeder Monat ſein eigenes Gepräge. Kennzeichen des Monats Juni
ſind die beginnenden Wettkämpfe, zu denen derjenige Turner, Sportler,
Schwimmer, Spieler oder Turnerin wohlgerüſtet kommen dürfte, der
die Vorbereitungs= und Lehrgangszeit, die jetzt ihren Abſchluß gefun=
den
, voll und ganz ausgenützt hat. Den Reigen der Gauwettkämpfe
im Juni wollen die Schwimmer am 2. Juni, gelegentlich einer Gau=
ſchwimmfahrt
nach Stockſtadr, eröffnen. Gleich wie in den
Vorjahren, iſt hierzu eine volkstümliche Wettkampffolge aufgeſtellt, die
u. a. ein 500=Meter=Schwimmen aller Teilnehmer ſowie einen Mann=
ſchafts
=Fünfkampf und Spiele enthält. Zum gleichen Tage haben ſich
die Spieler das herrlich gelegene Birkenau zum Wettkampf ver=
ſchrieben
und wollen dort die Vorſpiele zu den Gaumeiſterſchaften in
den Sommerſpielen austragen. Zum Wandertag haben ſich verſchiedene
Gauvereine den 2. Juni auserſehen. So unternimmt der Tv. Erfelden
eine Rheinfahrt nach St. Goarshauſen verbunden mit einer Wanderung
auf die Lorelei zum Beſuch des Jugendheims des Gaues Süd=Naſſau.
Die Turngemeinde Darmſtadt hat ſich zum Wanderziel die Bergſtraße
(Melibokus-Zwingenberg) geſetzt, während die Turngeſellſchaft den
Althrein aufſuchen wird, um ſo an der Gauſchwimmfahrt und den Wett=
kämpfen
teilnehmen zu können. Der 9. Juni ſteht im Zeichen des 10.
Gaufrauenturnens in Nieder=Ramſtadt, das einen bedeutenden Fort=
ſchritt
auf dem Gebiete des Turnens des weiblichen Geſchlechts ver=
zeichnen
und eine bisher noch nicht erreichte Teilnehmerzahl aufweiſen
dürfte. Obwohl man in der nun abgeſchloſſenen Meldeliſte frühere
hervorragende Wettkämpferinnen vermißt, an deren Stelle neue Kräfte
zu treten ſcheinen, ſo finder man doch noch ſehr viele altbekannte
Namen, die nicht nur bei Gau=, ſondern bei Kreis= und D.T.= Veranſtal=
tungen
den Siegerinnenkranz tragen durften. Das erſte Kinder= Turn=
treffen
innerhalb des Gaues (Weſtbezirk) findet in Leeheim am
16. Juni ſtatt und verbindet hiermit der dortige Turnverein das Teſt
ſeiner Fahnenweihe. Zum Ehrentage ſoll der 16. Juni für die Turn=
gemeinde
Traiſa werden, die an dieſem Tage auf ein 50jähriges
Beſtehen zurückblickt und eigens hierzu eine würdige Feſtfeier vor=
bereitet
. Von außerhalb der Gaugrenzen liegenden Wetturnen dürfte,
wie immer, das 76. Feldbergfeſt am 16. Juni ſeine Anziehungs=
kraft
auf die beſten Volksturner des Gaues ausüben, und aller Voraus=
ſicht
nach wird eine ſtattliche Zahl aus dem Gau zu den Wettkämpfen
antreten, um nach den immer ſo heiß umſtrittenen Feldbergſiegerkränzen
zu greifen. Am 22. und 23. Juni wollen die Sportler im Gauvolks=
turnen
in Mehr= und Einzelkämpfen die Beſten feſtſtellen, die ſodann
wiederum im 9. Kreis der D.T. um die Meiſterehren ringen. Zum
Austragungsort für die Gaukämpfe iſt Worfelden auserſehen. Ob aber
dieſe Gauveranſtalrung nicht noch verlegt wird, und zwar auf einen
ſpäteren Termin, hierüber ſchweben noch Verhandlungen mit dem Tv.
Worfelden. Die Gaujugend rüſtet zum 22. und 23. Juni zur Sonn=
wendfeier
und dem Gau=Jugendtreffen. Beide Veranſtaltungen ſollen
gemeinſchaftlich mit dem Nachbar=Gau Odenwald durchgeführt werden.
Lindenfels, die Perle des Odenwaldes, hat ſich die Gau= Spieler=
ſchaft
zum Austragungsort der Meiſterſchaften in den Sommerſpielen
(Endſpiele) für den 23. Juni auserkoren. Nicht müßig will am gleichen
Tage die Handballgemeinde ſein. Zur Durchführung von Werbeſpielen
iſt ſie nach Urberach verpflichtet. Im Laufe des Monats Juni findet
die Vorunde der Waſſerballſpiele der Kreis=Sonderklaſſe zur Feſtſtel=
lung
des Mittelrheiniſchen Kreismeiſters ſtatt. Aus dem Gau nimmt
an der Spielrunde teil: Turngemeinde 1846 und Turngeſellſchaft 1875
Darmſtadt. Es iſt zu hoffen, daß der Gau durch die beiden Darm=
Gpw.
ſtädter Vereine würdig vertreten wird.
Handball in der Deutſchen Turnerſchaft.
Turngemeinde 1846 Darmſtadt Turnv. Eberſtadt bei Darmſtadt.
Die Turngemeinde hat ſich für Samstag abend ihre Nachbarn aus
Eberſtadt zu einem Freundſchaftsſpiel verpflichtet. Ueber die Spiel=
ſtärke
der Eberſtädter wird man nicht viel zu ſagen brauchen, ſie iſt ja
im Gau beſtens bekannt, was ja auch ſeine letzten Spielreſultate be=
ſagen
. Jedenfalls wird den Beſuchern dieſes Spieles der Genuß für
unſeren ſchöten Sport nicht verſagt bleiben und kann der Beſuch nur
beſtens empfohlen werden. Eberſtadt wird einen ſtarken Gegner für
die 1846er abgeben, und muß Darmſtadts Verteidigung auf der Hut
ſein, damit ſie nicht überlaufen wird. Nimmt ſich dies die Verteidigung
der 46er zu Herzen, dann wird das Spiel an Reiz gewinnen. Das
Spiel findet Samstag abend um 7 Uhr auf dem Sportplatze am
Oſtbahnhof ſtatt.

ve. Ausſchaffes sar seiorsabängen.
Die bis jetzt beim Ausſchuß für Leibesübungen Darmſtadt ein=
gegangenen
Meldungen zur Teilnahme an dem am kommenden Sonn=
tag
vormittag 11 Uhr auf der Rheinſtraße ſtattfindenden Groß=
Staffellauf ſind ſchon äußerſt zahlreich, trotzdem erſt heute Freitag
vormittag Meldeſchluß angeſetzt worden iſt. Die ganz= Veranſtaltung
verſpricht bei der großen Zahl von teilnehmenden aktiven Turnern und
Sportlern ein Ausmaß anzunehmen, wvie ſie in der gleichen Art bisher
in Darmſtadt noch nicht zur Durchführung gekommen iſt. Zweifellos
wird ſie auch mit Rückſicht darauf, daß man den ganzen Lauf in eine
Straße gelegt hat, intereſſant. Bei den vom Ausſchuß getroffenen
Maßnahmen werden die einzelnen Läufe dem Publikum an Ort und
Stelle leicht veranſchaulicht werden. Die Zuſchauer ſind in die Lage
verſetzt, die einzelnen Kämpfe beſſer, als dies im Vorjahre der Fall
war, zu beobachten. Anſchließend an den Lauf verſammeln ſich alle
Läufer im Schloßhof, um gemeinſchaftlich bis ſpäteſtns 12.15 Uhr einen
Werbelauf nach dem Theater=, Paradeplatz, Rhein=, Wilhelminen=,
Eliſabethen=, Schulſtraße, Schulhof=Realgymnaſium durchzuführen. Um
eine Störung in der Durchführung des Staffel= und Werbelaufes zu
vermeiden, wird das Publikum gebeten, während der Dauer derſelben
möglichſt die Fahrbahn frei zu halten. Die Ausgabe der Staffelſtäbe
und der Startnummern an die teilnehmenden Vereine erfolgt am Sonn=
tag
vormittag von 10½ Uhr ab im Schloßhof. Nur bei Nückgabe der=
ſelben
wird die Hälfte der für jede Mannſchaft eingezahlten Melde=
gebühr
vom Veranſtalter wieder zurückerſtattet.
Eutf
Zanoun.
Vikkoria Griesheim Kickers Frankenkhal 2:1 (2:0).
Nur wenige Zuſchauer wohnten dieſem Freundſchaftstreffen
bei, was wohl in der Hauptſache auf die große Hitze zurückzuführen
war. Griesheim, zuerſt mit dem Wind ſpielend, liegt leicht im
Vorteil und erzielt in der 25. und 27. Minute durch ſeinen Halb=
linken
zwei Tore. Auch auf der Gegenſeite werden ſchöne Angriffe
eingeleitet doch die Griesheimer Hintermannſchaft weiß jeden Er=
folg
der Gäſte zu verhindern. Mit 2:0 für Griesheim werden die
Seiten gewechſelt. Auch nach Wiederbeginn hat Griesheim das
Heft in der Hand und erzielt einige Ecken, welche aber nichts ein=
bringen
. Frankenthal kommt nun beſſer auf, eine kleine Ueber=
legenheit
iſt nicht zu verkennen. Dieſe kommt durch einige Eck=
bälle
zum Ausdruck. Ein Torerfolg bleibt jedoch vorerſt aus. Erſt
zwei Minuten vor Schluß fällt das Ehrentor für die Gäſte, indem
der Griesheimer linke Verteidiger den Ball in das eigene Tor
hetzt. Mit dem Schlußpfiff endete ein faires und immer ſpannen=
des
Spiel, das im allgemeinen befriedigen konnte. Bei Gries=
heim
war die Verteidigung gut, die Läuferreihe etwas beſſer wie
in den letzten Spielen. Im Sturm fielen Mittelſtürmer und Halb=
rechts
ziemlich aus, die drei übrigen zeigten gute Leiſtungen be=
ſonders
der Halblinke. Seine beiden Tore waren Energieleiſtun=
gen
, wie man ſie ſelten zu ſehen bekommt. Die Gäſte gefielen in
en kamen, iſt der Gries=
illen
Reihen. Daß ſie zu keinen Erfo
heimer Verteidigung zuzuſchreiben.
Zemerkt mag hier noch
werden, daß der Sp.Cl. Viktoria mit ſeiner neuen Badeanlage
ſeinen Mitgliedern und jeweiligen Gäſten einen wahren Genuß
verſchafft hat. Ein Bad nach dem Spiel ließ alle Spieler erfriſcht
und neu geſtärkt aus den Umkleideräumen kommen. Man trat
rohgeſtimmt den Weg nach dem nahen Felſenkeller an. Dort
lernte man ſich bald auch in geſellſchaftlicher Hinſicht kennen, und
mit einem frohen Auf Wiederſehen in Frankenthal! ſchieden die
Gäſte, in allem den beſten Eindruck hinterlaſſend.
Weitere Reſultate von Viktoria: 2. Mannſchaft-Hahn 1.
(dort) 1:5: Schüler1
hüler Sportv. 98 Darmſtadt (hier) 5:0;
*
Handballmannſchaft
iktoria Worms=Neuhauſen (dort) 6:4;
Jugendhandball Polizei Darmſtadt (dort) 3:4.
Olympia Hahn 1. Bikkoria Griesheim 2. 5:1.
Einer Rückſpielverpflichtung nachkommend, weilte am ver=
gangenen
Sonntag die 2. Mannſchaft von Viktoria Griesheim in
Hahn. Gleich nach Anſtoß entwickelte ſich ein flottes Spiel, das
die Einheimiſchen im Vorteil ſah. In der 18. Minute konnte dann
auch der Mittelläufer einen ſchön hereingegebenen Eckball zum
Führungstor verwerten, dem kurz darauf durch ſcharfen Schuß
des Mittelſtürmers ein zweites folgte. (Halbzeit 2:0 für Hahn.)
Nach Wiederbeginn hat Griesheim anfangs mehr vom Spiel und
kann auch ein Tor aufholen, während dann Hahn durch ſeinen
Mittelſtürmer noch 3 Tore erzielen kann, welche den Sieg ſicher=
ſtellen
. Der Schiedsrichter leitete das jederzeit faire Spiel ein=
wandfrei
.

Golſ.
Damen=Golfmeiſterſchaft in Berlin=Wannſee.
Auf der idealen Anlage des Golf= und Landelubs in Wannſee
wurde am Dienstag unter geradezu glänzenden Spielbedingungen die
erſte Runde der internationalen Damen=Golfmeiſterſchaft von
Deutſchland ausgetragen. Die Internationalität beſchränkte ſich dies=
mal
im Gegenſatz zu der Herrenmeiſterſchaft nur auf die ungariſche
Meiſterin Frau v. Szlavy=Budapeſt und Frau Elliſſen=Wien. Am erſten
Tage fanden fünf Begegnungen ſtatt, da Frau Sellſchopp=Hamburg
durch das Nichtantreten von Frau Flinſch=Maurer=Gaſchwitz kampflos in
die zweite Runde kam. Die Ergebniſſe der erſten Runde lauten: Frl.
Benzinger=Frankfurt a. M. Frau Schniewind=Duisburg 4 und 3,
Frau von Szlavy=Budapeſt Frl. Feuerherd=Berlin 2 und 1, Frl.
Tag=Berlin Frau Elliſſen=Wien 1 auf, Frl. Weyhauſen=Bremen
Frau Samek=Berlin 9 und 8, Frl. Hagedorn=Kiel Frau Zahn=Berlin
3 und 2.
Am zweiten Tag der Kämpfe gab es die erſte Ueberraſchung. Frl.
Tag=Berlin, die am Vortage gegen die Wienerin Frau Elliſſen nur
knapp gewinnen konnte, warf die ungariſche Meiſterin Frau v. Szlavy
3 und 2 aus dem Rennen. Frl. Weyhauſen=Bremen ſiegte erwartungs=
gemäß
über Frl. Hagedorn=Kiel mit 5 und 4. Die Titelverteidigerin
Frau Selliſchopp=Hamburg brachte ihre Ueberlegenheit über die Leip=
zigerin
Frau Heſſe=Schneider 8 und 6 zum Ausdruck.
Nach dieſen am Vormittag ausgetragenen Spielen der zweiten
Runde wurde am Nachmittag die Vorſchlußrunde erledigt. Hier
vermochte überraſchenderweiſe Frl. Benzinger=Frankfurt a. M. Frl. Tag
mit 4 und 2 auszuſchalten. Mit dem gleichen Reſultat ſchlug Frau
Sellſchopp=Hamburg Frl. Wehhauſen. In der am Donnerstag ſtatt=
gefundenen
Schlußrunde, die über 36 Löcher führt, ſtanden ſich
demnach Frl. Benzinger und Frau Sellſchopp gegenüber.
Hochſchulmeiſterſchaft im Hocken.
Univerſität Frankfurt ſüdweſtdeutſcher Hochſchul=Hockeymeiſter.
Nach dem Sieg über die Techniſche Hochſchule Darmſtadt von 7:2
hatte die Hockeymannſchaft der Univerſität Frankfurt geſtern wiederum
in Darmſtadt gegen die Univerſitätsmannſchaft von Heidelberg an=
zutreten
. Heidelberg zog jedoch ſeine Mannſchaft im letzten Augenblick
zurück, ſo daß Frankfurt kampflos zum dritten Male ſüdweſtdeutſcher
Hochſchulmeiſter wurde. Die Mannſchaft hat damit die Berechtigung
erworben, an den Endſpielen um die Deutſche Hochſchul= Hockeymeiſter=
ſchaft
teilzunehmen.
Mokorſpork.
IX. Baden=Badener Automobil=Turnier.
Nachdem die Ausſchreibungen zum internationalen Baden=Badener
Automobilturnier (19. b:s 23. Juni) genehmigt iſt, weiſt der Organi=
ſarionscusſchuß
nochmals auf die internationale Schönheitskonkurrenz
und den Blumenkorſo hin. Die Veranſtalter legen Wert auf die Feſt=
ſtellung
, daß bei der Schönheitskonkurreng Privatfahrzeuge und Fahr=
zeuge
der Induſtrie getreunt bewertet werden, und zwar nach folgenden
Geſichtspunkten: Geſamteindruck, Form, Zweck in bezug auf Wagentype,
Sitze und Inneneinrichtung, Fahrgeſtell, Lackierung und Zuſammen=
ſtellung
der Farben. Zum Blumenkorſo, der ein Baden=Badener Ge=
ſellſ
kmaftsereign:3 eigener Art iſt, können Wagen und Geſpanne ge=
meldet
werden. Da die Bewvertungsformel auch hier geändert wurde,
iſt es allen Fahrzeugbeſitzern ermöglicht, daran teilzunehmen.

Wekkerbericht.
Das Vordringen der Kaltluft führte im Laufe des geſtrigen Tages
auch in unſerem Bezirk zu verbreiteten Gewitterſtörungen, und die
Abkühlung betrug in den geſtrigen Abendſtunden ca. 34 Grad. Mit
der Kaltluft ſetzte gleichzeitig erneuter Barometeranſtieg ein, ſo daß die
Wetterlage wieder durch hohen Lüftdruck beſtimmt wird. Wir kommen
dabei mehr an die Südſeite des Hochs zu liegen. Die Luftzufuhr, die
anfänglich noch aus Nordoſten ſtattfindet, erfolgt alsbald mehr aus
Oſten. Infolgedeſſen hält die aus höheren Breiten ſtammende Luft
zunächſt das kühle Wetter, was beſonders nachts in Erſcheinung treten
wird. Tagsüber gewinnt jedoch die Sonnenſtrahlung mehr Einfluß,
ſo daß die Temperaturen wieder zum Steigen kommen.
Ausſichten für Freitag, den 31. Mai: Meiſt heiter, nachts kühl, tags=
über
wieder einſetzende Erwärmung, trocken.
Ausſichten für Samstag, den 1. Juni: Wenig Aenderung, jedoch
weitere Erwärmung.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
erantwortlich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudoif M
e; für Feuiſlieton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schluß
enſt:
dreas Bauer:
Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für
Inſeratenteil: Willy Kuhle; Druck
und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtad
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

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[ ][  ][ ]

Nummer 149

Freitag, den 31. Mai

Weiterer Rückgang der Arbeitsloſigkeit.
Die endgültigen Zahlen über die unterſtützten Arbeitsloſen am
15. Mai 1929 zeigen, daß die Arbeitsloſigkeit in der erſten Hälfte des
Mai weiter erheblich) zurückgegangen iſt. Die Abwärtsbewegung war
zivar, wie nach den Vormeldungen der Landesarbeitsämter zu erwarten,
nicht ganz ſo ſtark wie in der zweiten Hälfte des April, da der Maſſen=
bedarf
in den Außenberufen im weſentlichen gedeckt war. Immerhin
iſt die Zahl der unterſtützten Arbeitsloſen in der Zeit vom 1. bis 15.
Mai von rund 1 126 000 auf rund 927 00 geſunken. Der Rückgang be=
trägt
alſo 199 000 oder 17,6 b. H.
Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfänger in der Kriſenfürſorge
hat ſich wiederum kaum geändert (198 387 am 15. Mai gegenüber 193 780
am 30. April) An Norſtandsarbeitern aus der Arbeitsloſenverſicherung
und aus der Kriſenfürſorge wurden am 15. Mai 104000 gegenüber
93 000 am 30. April gezählt.
Nach den vorliegenden Mitleilungen der Landesarbeitsämter iſt die
Zahl der uterſtützten Arbeitsloſen auch bis zum 25. Mai wiederum
zurückgegangen. Sie dürfte gegenwärtig etwa 850 000 betragen.

Philipp Holzmann A.G., Frankfurt a. M. Die G.V., in der rund
13 Millionen NM. Stamm= und 90 000 RM. Vorzugsaktien vertreten
waren, genehmigte den Abſchluß mit wieder 7 Prozent Dividende auf
die Stammaktien, und wählte Heiern Adolf Meyer=Berlin neu in den
Aufſicktsrat. Wie ausgeführt wurde, hat die Geſellſchaft einen großen
Auftragsbeſtand in das neue Geſchäftsjah= herübergenommen. Außer=
dem
ſchweben ausſichtsreiche Verhandlungen wegen Uebernohme neuer
Aufträge. In Anbetracht des langen Winters war der Neueingang an
Iulandsaufträgen nicht ſo rege wie ſonſt, doch glaubt man, bald einen
Ausgleich erzielen zu können. Auch aus dem Auslande liegen günſtige
Berichte dor, ſo daß man auch von dieſer Seite wieder eine beträcht=
liche
Ergänzung für das Geſ häftsergeönis 1929 erwarten kann. Wenn
der Arbeitsfriede anhält, wird mit voller Beſchäftigung auch im In=
landsgeſchäft
während des laufenden Jahres gerechnet.
Frankfurter Maſchinenbau A.G., vorm. Pokorny u. Wittekind,
Frankfurt a. M. Die G.V. genehmigte den Abſchluß (4 Proßzent) umd
wählte an Stelle der ausgeſchiedenen Herren Dr.=Ing. Beher und Direk=
tor
Gerhardt (Kaſſel) die Herren Generaldirektor Dr.=Ing. Canaris
und Direktor Mangold (Heuſchel A. G., Ka el). Mitteilungen über den
Geſchäftsgang wurden nicht gemacht. Wie der Fwd. erfährt, iſt das
Werk zurzeit gut beſchäftgr; in einigen Abteilungen dürften demnächſt
Tag= und Nachtſchicht erforderlich ſein. Die Geſellſchaft konnte erneut
größere Abſchlüſſe tätigen, beſonders hinſichtlich des Baues von Kom=
preſſoren
für die Ammowiak=Syntheſe.
Maſchinenfabrik Harzmann A. G., Offenbach a. M. Die Geſellſchaft
berichtet über volle Beſchäftigung im Geſchäftsjahr 1928. Der Geſamt=
umſatz
ſei weiter geſtiegen. Die Nachfrage nach pneumatiſchen Förder=
anlagen
war im In= und Auslande groß. Weſentlich erhöht wurde der
Umſatz in der Abteilung Entſtaubungsanlagen. Es wurde einſchließlih
26 054 (28 124) RM. Vortrag ein Bmttoüiberſchuß von 660 295 (524 375
Reichsmark erzielt. Nach Abzug der Abſchreibungen von 58 179 (57 639)
Reichsmark und Unkoſten von 518 613 (406 441) RM. verbleibt ein Rein=
gewinn
von 83 502 (80 294) RM., woraus 6 (5) Prozent Ditidende auf
1 Mill. RM. A.K. vorgeſchlagen wevden. 3000 RM. ſollen. der Reſerve
zugewieſen werden, die damit auf 33000 RM. ſteigt. Zum Vortrag
derbleiben 19 057 RM. Im vergangenen Jahre hat die Geſellſchaft die
ehemalig Rochoſvſche Keſſelſchmiede in Offenbach a. M. erſorben, da ſi=!
die Werkſtätten für Blechſbearbeitung zeitweilig als zu klein erwieſen.
In der Bilanz erhöhten ſich demzufolge die Anlagewerte auf 755 524
(678 937) RM. Ferner ſind Schuldner mit 624 766 (572 067) RM., Bani=
guthaben
mit 42826 (110265) RM. und Vorräte mit 462 388 (405
Reichsmark ausgewieſen. Andererſeits erſcheinen 329 660 (300 000) RM.
Hypotheken, 370 901 (311 577) R
Warengläubiger, 52 786 (89 895) 9M.
Anzahlungen und als neuer Poſten 56 700 MM. Reſtkaufſumme für
Werk II. Die erſten Monate des neuen Geſchäftsjahres brachten einen
veſentlich höheren Auftragseingang gegenüber der entſprechenden Zeit
des Vorjahres. U. a. erhielt die Geſellſchaft belangreiche Aufträge für
Silo= und Speichereinrichtungen ſowvie Getreideumſchlagsanlagen,
darunter die geſamte maſchinelle Einrichtung eines großen Getreideſilos
(42 000) To. in Holland und eine pneumatiſche Getreideſchiffslöſchanlage
mit einer Stundenleiſtung von 400 To. Bei der derzeitigen Beſchäfti=
gung
des Unternehmens wird wieder ein befriedigendes Ergebnis er=
wartet
. (G.V. 25. Mai.)
Süddeutſche Eiſenbahngeſellſchaft Darmſtadt. Wie aus Aufſichts=
ratskreiſen
verlautet, iſt bei dem zum Konzern des R.W.E. gehörenden
Unternehmen eine Dividendenrebuktion (i. V. 10 Prozent) nicht un=
tuahrſcheinlich
. Wir erfahren hierzu von autoritativer Seite, daß ein
derartiger Beſchluß noch nicht gefaßt worden ſei, da die entſcheidende
Bilanzſitzung erſt am 7. Juni ſtattfindet. Jedenfalls dürfte unter kei=
nen
Umſtänden mit einer höheren Dividende als im Vorjahr zu reih=
nen
ſein.
Maſchinenfabrik Badenia vorm. W. Platz u. Söhne A.=G., Wein=
heim
. Die Geſellſchaft, die beim Amtsgericht zur Abwendung des
Konkurſes das Vergleichsverfahren beantragt hat, teilt in einem
Schreiben an die Gläubiger mit, daß ſie in Liquidation zu treten be=
abſichtigt
und den Gläubigern die ganze verfügbare Maſſe überant=
worten
will. Der Geſamterlös aus der Liquidation ſoll unter die
Gläubiger pro rata ihrer Forderungen verteilt werden. Gläubiger
mit Forderungen bis zu 100 RM. oder ſolche, die ihre Forderungen bis
auf dieſen Betrag ermäßigen, ſollen zwei Monate nach Rechtskraft
des Zwangsvergleichs befriedigt werden.
L. Weil u. Reinhardt A. G., Mannheim. Die zum Stinneskonzern
gehörende Geſellſchaft berichtet per 31. Dezember 1928 über nicht aus=
reichende
Preiſe am Lagergeſchäft, wodurch das Ergebnis beeinträchtigt
wurde; auch durch die durchgeführte Herabſetzung der Unkoſten konnte
kein Ausgleich geſchaffen werden. Die erſten Monate des neuen Ge=
ſchaftsjahres
lirten unter dem ſtarken Froſt, der jede Bautätigkeit un=
möglich
machte. Als hemmend haben ſich die beſonderen Vereinbarungen
für die langfriſtügen Verbindlichkeiten ausgewirkt, die in der Bilanz
mit 1 211 192 MM. (1 281 192 RMN.) aufgeführt ſind. Im Laufe dieſes
Geſchäftsjahres hofft die Geſellſchaft, aus einer anerkannten Forderung
von Amerika 180 000 MMM. frei zu bekommen. Nach 17 559 (19 284) RM.
Abſchrcibungen verbleibt ein Reingewinn von 7366 (14 643) RM., der
nach den Beſchlüſſen der B.V wieder auf neue Rechnung vorgetragen
werden ſoll.
Generalverſammlungen im Zellſtoff=Waldhof=Konzern. In der G.V.
der Zellſtoffabrik Waldhof A. G., Waldhof=Mannheim, die 131/z (12) Pro=
zent
Dibidende ohne Erörterung genehmigte, wurde der Verlauf der
erſten Monate des neuen Jahres als befriedigend, aber nicht als nor=
mal
bezeichnet, da die Fabrikation und der Verſand unter der Kälte=
periode
zu leiden hatten. Fabrikatoriſch ſeien aber keine nachteiligen
Folgen zu verzeichnen. Die Produktion konnte voll aufrecht erhalten
bleiben, ſo daß die Reſultate denen des Vorjahres entſprechen und ſogar
etzuas darüber hinausgehen. Ueber die weiteren Ausſichten wurde er=
klärt
, daß in der Zellſtoffabrikation die geſamte Produktion 1929 bereits
ausberkauft ſei. Die Nahfrage des Inlandes iſt etwas ſchwächer, da=
gegen
vom Auslande her ſtärker. Die Preiſe haben angezogen, ſo daß
der finanzielle Erlös etwas günſtiger iſt. In der Papierfabrikation
ſind die Verhältniſſe nicht ganz ſo günſtig, da zurzeit der Abſatz ſchwächer
als ſonſt iſt. Man hofft aber noch auf einen Ausgleich und auf den
vollen Abſatz dieſer Geſamtproduktion in 1929.
In den General=
verſammlungen
der Konzerngeſellſchaft der Papyrus A G., Mannheim,
Popierfabrik Weiſenſtein A.G., Pforzheim, Sominiusſ he Zelluloſe=
Fabriken A.G., Fockendorf (Thüringen), der Bahngeſellſchaft Waldhof
A.G. und den Koſeler Zelluloſe= und Papierfabriken A. G., Berlin, wur=
den
gleichfalls die ſchen bekannten Abſchlüſſe für 1928 genehmigt, ſowie
die gleichfalls turnusmäßig ausſcheidenden A R.=Mitglieder wieder=
gewählt
.
Konkurs der Rheinpfalz, Waggen= und Maſchinenfabrik A. G.,
Schifferſtadt. Die G=ſellſchaft iſt nunmehr in Konkurs geraten. Bereits
im Juli 1928 ſah ſich die Geſellſchaft genötigt, das Vengleichsverfahren
zu beantragen. Der damals angenommene Vergleich ſah eine 4 prozen=
tige
Befriedigung der Gläubiger in vier Raten vor. Das A.K. beträgt
300 000 RM.

Die Berliner Metallnotierungen vom 30. Mai 1929 ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer 170.50 RM., Originalhüttenaluminium 190.00 MM.,
desgl. in Walzen oder Drahtbarren 194.00 RM.; Reinnickel 850.00 RM.,
Antimon Regulus 72.0077.00 RM., Feinſilber 72.7574.50 RM.

Frankfurker und Berliner Effektenbörfe.
Frankfurt a. M., 30. Mai.
Schon im heutigen Vormittagsverkehr waren Anzeichen einer leb=
hafteren
Geſchäftstätigkeit vorhanden, die ſich zum offiziellen Beginn
weiter ſtark ausprägten. Anregend wirkte vor allem die weiter zuneh=
mende
Beteiligung des Auslandes am Börſengeſchäft und die daraufhin
einſetzende Unterſtützung der Privatkundſchaft, die ſich auch ſeit längerer
Zeit am Börſengeſchäft beteiligt. Aber vor allem war es heute noch
ein anderes Moment, das ſich günſtig auswirken konnte. Die endgül=
tige
Einigung in der Annuitätenfrage wirkte wie eine Befreiung, und
man war ſehr optimiſtiſch. Die immer noch ungeklärten Vorbehalte
konnten keinen Eindruck machen, da man auch hier mit einer baldigen
Löfung rechnet. Das Geſchäft nahm bei ſteigender Tendenz in Spezial=
werten
lebhaftere Formen an. Beſonders waren wieder Elektro=, Far=
ben
= und Kaliaktien gefragt. Aber auch die Nebenmärkte konnten ſich
der allgemeinen Bewegung anſchließen. Die ſeitherigen Geldmarktſor=
gen
ſind faſt vollkommen in den Hintergrund gerückt, da man doch der
Anſicht zuneigt, daß, wenn einmal die Reparationsfrage endgültig ge=
regelt
ſein wird, doch auch eine Regelung diesbezüglich eintreten wird.
Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe traten durchſchnittlich Beſſerungen
bis zu 4 Prozent ein.
Nachdem die Aufträge jedoch erledigt waren, wurde das Geſchäft
im Verlaufe etwas geringer, doch blieben die Kurſe gut behauptet, zum
Teil lagen dieſe ſogar noch bis 1 Prozent höher. Die Tendenz blieb
feſt und zuverſichtlich. Nur Reichsbankanteile verloren zirka 2 Prozent
ihres Anfangsgewinnes. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 7½ Pro=
zent
unverändert. Am Deviſenmarkt zog die Mark weiter an. Man
nannte Mark gegen Dollar 4,1931, gegen Pfunde 20,337. London=Kabel
4,8502, Paris 124,06, Mailand 92,67, Madrid 34,35.
Die Abendbörſe war weiterhin ſehr freundlich. Das Hauptgeſchäft
lag am Farbenmarkt, wo das Material für Verliner Rechnung zu ſtei=
genden
Kurſen aus dem Markt genommen wurde. Die Kursbeſſerung
betrug 1½ Prozent. Daneben lagen Braunbohlenwerte bei etwa 3 pro=
zentiger
Steigerung feſt. Elektrowerte zwar beachtet, aber ruhig und
kursmäßig kaum verändert. Die librigen Märkte ebenfalls etwas ver=
nachläſſigt
und unverändert. Nentem ohne Umſatz. Der Börſenverlauf
blieb durchaus freundlich.
Berlin, 30. Mai.
Im heutigen Vormittagsverkehr konnte man, wie man es ſeit
längerer Zeit nicht gewohnt war, ziemlich lebhaftes Geſchäft feſtſtellen.
Die Börſe eröffnete dann in außerordentlich feſter Haltung, und das
Geſchäft nahm einen großen Umfang an. Trotz des Feiertages in den
katholiſchen Ländern und den Vereinigten Staaten und trotz des Wahl=
tages
in England lagen doch erhebliche Auslandsorders, beſonders aus
der Schweiz, England und Amerika vor, ſogar das Publikum trat heute
an verſchiedenen Märkten wieder als Käufer auf, und die Spekulation
ſelbſt ſchritt daraufhin zu Meinungskäufen. Anregend wirkte ferner der
Beſchluß der Federal Reſerve Banken, von einer Diskonterhöhung ab=
zuſehen
. Weniger befriedigt war man dagegen über den Bericht der
Reichsbahn, in dem die angeſpannte Finanzlage ſehr ſtark zum Aus=
druck
kommt. Obwohl das Geſchäft an allen Märkten lebhaft war, kon=
zentrierte
ſich das Hauptintereſſe wieder auf Elektrowerte, Farben, Kali=
aktien
, Montanwerte und eine große Zahl von Spezialitäten. Die erſten
Kurſe waren durchweg 35 Prozent, vereinzelt bis 10 und 12 Prozent
feſter. Die amerikaniſchen Käufe in A. E.G. hielten an. Nach den erſten
Kurſen wurde es vorübergehend etwas ſchwächer. Später auf die feſte
Haltung von Mansfeld (plus 3½ Prozent) wieder lebhaft und feſt.
Gegen 1 Uhr aber wieder ſchwächer, da der Rückgang der Polyphon=
aktien
um zirka 10 Prozent verſtimmte.

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30. 5.
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01.75
51-
59.
2.7.
48.
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40.
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11.
0.I

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127.
48.

5.
Brief
21.9
18.
58.25
81.ad
1.867
0.499
7.360 7.374
18.82
5.44
2.02
4. 166
4.074

Um die Ausfuhr franzöſiſcher Karkoffeln
nach Deukſchland.
Aus Paris wird gemeldet: Die parlamentariſche Gruppe zur Ver=
teidigung
der landwirtſchaftlichen Intereſſen, die, wie bereits gemeldet,
in einer am 28. M.zi abgehaltenen Sitzung gegen die Erſchweruug der
Ausfuhr franzöſiſcher Kartoffeln nach Deutſchland durch die deutſchen
Behörden proteſtiert hatte, entſandte geſtern eine Abordnung zum Außen=
miniſter
Briand, um dieſe Frage mit ihm zu beſprechen und den Quaf
4:Orſay aufzufordern, bei der deutſchen Regierung geeignete Schritte
zur Aibhilfe zu unternehuren.
Produkkenberichte.
Frankfurter Getreidebericht vom 30. Maf. Die Frankfurter Ge=
treidebörſe
lag ausgeſprochen matt. Roggenmehl gab teilwsiſe um
25 Pf. nach. Die üibrigen Preife ſind unverändert. Es nodierten je
100 Kg.: Weizen 23,2523,50, Roggen 22, Sommergerſte 23, Hafer 22,50,
Mais 20, ſüdd Weizenmehl 31,5032, dto. niederrhein. 31,231,50,
Roggenmehl 28B,75, Weizenkleie 11,75, Roggenklcie 12.25.
Berliner Produktenberich) vom 30. Mai. Der feſvere Schluß Liver=
pools
und die ſtetigeren Meldungen von dem überſeeiſchen Märkten
hatten geſtern nachmittag und heute vormittag eine Erholung Platz
greifen laſſen; als heute jedoch Oberpool wieder flaue Meldungen
andte, gingem die Preisgewinne, die im Frewerkehr etwa 2 Mark be=
tragen
hatten, nicht nur wieder gänzlich verleren, ſondern die Er=
öffnungsnotierungen
ſtellten ſich noch um 1½ bis 2 Mark unter geſtri=
gem
Schluß. Die Offerten für Auslandsweizen und =roggen wieſen
gegenüber geſtern kaum nennenswerte Veränderungen auf. Vom In=
lande
liegt weniger Angebot als an den Vortagen vor; ſoweit Mate=
rial
zur Waggon= und Kahnverladung offeriert war, mannte man auch
etwva 2 Mark niedrigere Preiſe. Mehl iſt weiter ſehr ſtill. Es erfolgen
nur dringendſte Bedarfskäufe. Die Mühlen zeigen ſich gegenüber Ge=
boten
weiter entgegenkommend. Hafer ſtill, Gerſte ebenfalls ſtill.
Viehmärkke.
Frankfurter Viehmarkt vom 30. Mai. Aufgetvieben waren: 1 Bulle,
987 Kälber, 42 Shafe, 685 Schweine. Marktverlauf: Schweine ſchlep=
rend
, nahezu ausverkauft; Kälber rege, geräumt; Schafe nicht notiert.
Preiſe für 1 Zentner Lebendgewicht: Kälber a) , b) 7883, c) 7277,
d) 6271. Shafe geſtrichen, Schweine a) , b) 6972, c) 7073, d) 70
Fleiſchgroßhandelspreiſe:
bis 73, e) 6771, f) und g) geſtrichen.
Ochſenfleiſch 1. Qual. 95100, 2. Qual. 9095, Bullenflcliſch 8590,
Kuhfleiſch 1. Qual. geſtrichen, 2. Qual. 5065, 3. Qual. 3545, Kalb=
fleiſch
1. Qual. geſtrichen, 2. Qual. 105110, Hammelfloiſch und Schaf=
fleiſch
geſtrichen, Schweinefleiſch 1. Qual. 9098, 2. Qual. geſtrichen.
Gefrierfleiſch (Rindfleiſch): Vorderviertel 56, Hinterviertel 62. Ge=
ſchäftsgang
: ruhig.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Der Verein deutſcher Eiſengießereien hat beſchloſſen, imfolge der
fortgeſetzten Steigerung der Selbſtkoſten, zu denen neuerdings eine Er=
höhung
der Roheiſenpreiſe gekommen iſt, für alle Gruppen mit Wir=
kung
vom 1. Juni ab eine Preiserhöhung um 4 Prozent eintreten zu
laſſen.
Am 29. d. M. erfolgte im Geſchäftsgebäude der Allgemeinen Deut=
ſhen
Creditanſtalt zu Leipzig die Gründung einer Knopfinduſtrie A. G.
Das Kadital beträgt 300 000 Mk. Der Sitz iſt Schmölln. Die A.G. über=
nimmt
die Betriebe von acht Schmöllner und zwei Gößnitzer Knopf=
fabriken
in Form der Pachtung.
Die Lohnverhandlungen im ſächſiſchen Steinkohlenbergbau ſinden
am Montag, dem 3. Juni, in DDresden ſtatt. Die Verhandlungen leitet
der Schlichter für Weſtfalen, Rog.=Rat Dr. Brahm.
Ueber das Vermögen der Haweko=Federhalterfabrik in Heidelberg iſt
nunmehr am 24. Mai der Konkurs eröffnet worden. Bankdirektor a. D
A. Reiſer=Hcidelberg wurde zum Vergalter beſtellt. Wie noch mitgeteilt
wird, bctrug der Umſatz bei 165 800 RM. Aktienkapital innerhalb der
Monate Oktober bis März 556 000 RM.
Entſprechend einem Beſchluß des Stadtrats Heidelberg erhält die
Waggonfabrik Fuchs außer dem bewilligten Kredit von 200000 RM.
nocl einen weiteren von 300 000 RM. Die Dauer des Kredits iſt für
füinf Jahre befriſtet und wird mit 6 Prozent verzinſt.
Die belgiſchen Zechen förderten im Monat April bei 24,9 Arbeits=
tagen
2 243 190 To Hohle gegen 2392740 To. im März bei 2,7 Ar=
beitstagen
. Die Haldenvorräte am 30. April werden auf 494 680 To.
beziffert gegen 606 280 To. am 31. März 1929 und 1694 130 To. am
30. Axril 1928 Die Koksproduktion im Aßril betrug 492 730 To., und
die Brikettfabrikation 172 150 To.
In den erſten vier Monaien des Jahres 1929 betrug die franzöſiſche
Cinfuhr 20 412 Millionen Franken oder 2859 Millionen mehr als in der
gleichen Zeit des Vorjahres. Die Ausfuhr Gelief ſich auf 16 419 Millio=
nen
oder (28 Millionen wenige= al3 im Vorjahr. Die Handelsbilanz
iſt ſomit für die erſten vier Monate des Jahres 1929 mit 3949 Millionen
Franken paſſiv, während im Vorjahre die Paſſivität nur 507 Millionen
betragen hatte.
Die Arbeiter der ſtaatlichen Tabakfabriken in Bulgarien, rund
25 000 Mann, ſind in den Ausſtand getreten, nachdem die Lohnverhand=
lungen
mir dem Direktorium goſſcheſitert ſind. Das Miniſterium für
ſoziale Fürſorge wird einen Schlichtungsverſuch in dem Lohnkonflikt
unternehmen.
Feiertagshalber waren am 30. Mai die amerikaniſchen
Börſen geſchloſſen.

Frankfurter Kursbericht vom 30. Mai 1929.

6% Dtſche. Reichs=
anl
. v. 27...
O Baden Frei
ſtaat v. 27...
6% Bahern Frei=
ſtaat
v. 27..
Heſſen Volls=
ſtaat
v. 28....
Preuß. Staats
anl. v. 28.I..
Sachſen Frei
tv. 27...."
O
hüringerFrei
ſtaat v. 27.....
Diche. An:. Auslo=
nigsſch
. + 1
Ablöſungsand.
Ltſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.)
Diſche. Schutzge.
bietsanleihe. . . .
*% Bad.=Bad. v. 26
6% Berlin v. 24..
Darmſtad: v. 2
28
%o Frlſ. a. Mi. v. 26
Mainz v. 26
annh. v. 26
8% Nümber / T 26
Di. Komm. Sam=
mel
=Ablö f.-Anl.
Ausl. Ser.
Ser.I!
Ber Hnp.=Bt
32 Frkf. Hyp. Bk.
½%r Lig. Pfbr.
PfbrBk.
8½%r- Lig.Pfbr.

8% Heſſ. Landesbk.
87.3
½ Heſ. 2d8. Hp.
Bk.=Ligid. Pſbr.
70,
30 Kom. Landes=
ban
! Darmſtadt
76
87.75 18% Mein. Gyb.4
Lig. Pfb

Pfälz. Hyp. Bk.
91.4
Preuß. Ztr.
ſtadt ſchaft.

8% Rhein.Hyp.=B
Lig. Pfbr.
77.5 14½
Rhei.=Weſtf.=
Bd. Cred .
8% Südd. Bod.
50.95
Cred.=Ban 1 ..
8% Württ. Hyp.=B.

10.4

4.65

49.5
64.5
97.5
97.5
72
S1
74.5

6% Daimler Benz
von 27....."
Kiöckner=Werle
Berlin v. 26..
7% Mainkrw. v. 26
Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26..
% VoigtckHäffner
von 26 ........
J. G. Farben Bonds
28. ... . . ..../133.25
5% Bosn. 2. E. B.
v. 1914 ....."
4l-%0 Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914 ..
4½ Oſt. Goldrente
4/.% Rum. Gold
von 1913 .. ..
4% Türk. Admin.
1.Badga.
Zollanl.
4%
4. Büngarn 19131

97.25
88.5
72.75
94
82.5
N.5
71.7
97.5
97.5
97.75
76
Ma
98.5
97.75

675

88.5
79

4/,% Ungarn 19141 24.5
Goldr.. 22.4:
49

21

Aktien.
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr. 165
Berl. Handelsge
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ..
Eff.=u. Wechſel=
bank
..
..
Rrgen
.
Diskonto=Geſell"
Dresdener Bank..
Frankf. Bank... ."
hp..=Br. ..
Pfdbr.=B
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank.
Mitteld. Creditbt.. 1
Nürnb. Vereinsbk.
ſt. Creditanſtalt. .
Pfälz. Hyp.=Ban1.
Reichsbank=Ant.
Treditbt ..
R.
p.=Bank .. . 146
4.
Südd. Bob.-r. 7
Wiener Banwerein/ 1:
A..G. Verkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ.
% Dt. Reichsbahr
Vorzge ....."
dapag .. . . . . . .."
Nordd.
1d....
Schantung=Eiſenb.
Südd Eiſenb.=Geſ.
Accum. Berlin.
Adlerw. (v. Klehzer)
AEG. Borzug
52

A2
183
26:
161.5
12:
99
152.25
159
103
123.5
2
15.I
139
309
12
150.5
156
871,
12)
110-.

46.5

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S
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198

138.5
74
136.5
176

115.75
33.
/163.75
.5
2I5
86
30
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*
113.5
90.25
2.
117.21
244.
403.75

93.5

168
R
90
105.1
53
145

66.25
122

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ſchramm Lackfal

89.5
190
342

103

118.9
143.5
112.5

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122
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Mannh. Berſich.

1148 26

Fa

[ ][  ][ ]

Nummer 149

Freitag, den 31. Mai 1929

Seite 17

Heute, morgen und Sonntag zu:
Die wunderbare Lüge
der Nina Petrouna
Täglich 2 maliges Gastspiel des
Studenten-Jazz-Orchesters
Sämtliche 18 Mitglieder sind Studierende der
Technischen Hochschule Darmstadt. 2 Steinway-
Konzert-Flügel von der Fa. Arnold & Sohn, hier.
Es emptiehlt sich Karten für die Abend- Vor-
stellungen
im voraus zu besorgen. Ausgabe ab
3 Uhr an der Kasse.
Begina 3½ Uhr

Ab heute:
Bie Todeskurge von
Hillburg Rock
ein Sensationsfilm, der eines der gefährlichsten
Auto-Rennen in Originalaufnahmen bringt. Die
deutsche Bearbeitung geschah unter Mitwirkung
unseres bedeutendsten Renntahrers
Rudolk Caraccisla
Außerdem ein Wildwesttilm in 5 Akten:
Reiter der Nacht
Bis auf weiteres spielen wir jetzt wieder die ganze
Woche; dieses Programm läuft daher bis Dienstag.
Beginn 3½ Uhr

Dazu:

Ledige Mütter
Das Problem der Liebesnot der Jugend Der
täglich steigende Besuch beweist die Qualität
dieses Films.
Die Falschspieler von
Masguite

Sensationstilm in 5 Akten.
TV.9249)

Beginn 3½ Uhr

Einmalige Vergünstigung
für Leser des Tagblatts:
Gegen Vorlage dieses Ausschnittes an der
Abendkasse des Orpheums
erhalten Sie
50% Ermäßigung
für die heutige letzte Aufführung
des Operettenschlagers
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Annemarie

Ab Samstag, den 1. Juni, täglich 8½ Uhr
Miss Chogolate
(Der weibliche Jonny)
(Erstautführung in Darmstadt) (9223

Dieburgerſtr. 92 Telephon 4348
Heute Freitag, abends 8 Uhr,

ausgeführt vom Stadtorcheſier
Leitung: Willi Schlupp
Eintritt 30 Pfg. Eintritt 30 Pfg.
ff. Speiſen und Getränke
Im Ausſchank das beliebte
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Herrngarten= Café
Heute
Freitag, den 31. Mai
Künſtler=Konzert
nachm 4 Uhr (St9240) abends 8 Uhr

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tenmagen
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Fleiſch=u. Leber=
1.40
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2.40
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um 8 Uhr, im Phyſikſaal der Ludwigs=Oberrealſchule.
Auch diejenigen, die nicht im Vortrag waren, können an
den Kurſen teilnehmen dieſelben auch einmalig beſucht werden.
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Eine Reiſe durch
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33

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abends 8.15 Uhr, in den
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Zitronenſaft /, Fl. einſchl. Glas 1.00, 0.85
Ia Apfelwein . //. Fl. einſchl. Glas 0.65
Limonade . . . . . . ohne Glas 0.15
Selterswaſſer . . . . . 0.10
Haure Bonbons, Eisbonbons, gewickelt, Eiswaffeln,
Fruchtſchnitten, Erfriſchungswafſeln, Pfefferminz.
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mit Herrn in ſiche=
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2835 J. zw. Hei=
rat
bekannt zu wer=
den
. Ausführl. An=
geb
. erb. unt. G. 10
d. Geſchäftsſt. (*
Mod. Kinderwagen,
gut erhalten, billig
zu verkaufen. Bark=
hausſtraße
21, I.

Vs337

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nicht minder für Ihr Haushaltungsgeld wie für Ihre wertvolle Wäsche
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1. Eigweie be0 mit Bumus, lauwarm, nicht beiß!
2. Kochen 1X kurz mit Seite, wenn mag will.
Unter Beigabe von ganz wenig Bleich-
mitteln
(sog. selbstiätigen Waschmitteln).
etwaige Flecken leicht nachwaschen.
3. Soülen wie üblich. Das ist alles.

[ ][  ][ ]

Seite 18

Freitag, den 31. Mai 1929

Nummer 149

din sdent in der Nagt.

12)

Roman von Max Brand.
Deutſche Rechte bei Th. Knaur Nachf., Berlin W. 50.
(Nachdruck verboten.)

Buck Daniels wünſchte nichts ſehnlicher, als endlich das
Zimmer zu verlaſſen, aber der Blick des Doktors zwang ihn gegen
ſeinen Willen auf ſeinen Platz zurück. Und wieder begann dieſes
ewige, entſetzliche, quälende Warten, das in dieſem Hauſe um=
zugehen
ſchien, wie ein Geſpenſt, bis jedes Aechzen in dem wei=
ten
, vom Wind geſchüttelten Bau ein verſtohlener Schritt auſ
der Diele ſchien, bis man glaubte zu ſpüren, wie jemand drau=
ßen
vor der Tür ſtand und mit angehaltenem Atem horchend vor
ſich hinlächelte, und ſchließlich beobachtete der Doktor, wie Buck
Daniels die Augen aufriß, die einen hyſteriſchen Glanz annah=
men
. Es ſah aus, als ob ſeine Vernunft im Begriff wäre, ihn
zu verlaſſen. Sein Geſicht wurde kalkweiß. Sogar die Lippen
entfärbten ſich und bewegten ſich in einem unheimlichen geräuſch=
loſen
Geſchnatter.
Hören Sie! ſagte er.
Es iſt der Wind! antwortete der Doktor, aber ſeine
Stimme war kaum hörbar.
Hören Sie! befahl Daniels zum zweitenmal.
Jetzt hörte es auch der Doktor. Ein dumpfer, ſtoßweißer
Laut wie ein Herzſchlag. Aber es war eine Menſchenſtimme.
Es ſchnürte ihm die Kehle zuſammen, als hätte ſich eine Rieſen=
fauſt
darum gelegt. Buck Daniels ſprang von ſeinem Stuhl auf.
Der halb irrſinnige Blick, das Starren eines Meuſchen, der in
die Ferne hört, war noch immer in ſeinen Augen. Der Doktor
ſtarrt ihn an und verſtand plötzlich, daß es Menſchen gab, die ihr
Leben in der Schlacht wegwerfen, um für ein Ideal zu ſterben
aber auch, daß es Menſchen gab, die im Dunkeln morden.
Und trotzdem jagte ihm der dumpfe, regelmäßig wiederkehrende
Laut mehr Angſt ein, als Buck Daniels Geſicht. Auch er ſprang
vom Stuhl auf, und als Buck Daniels auf den Zehenſpitzen
an die Seitentüre ſchlich und dort ſtehen blieb, folgte er ihm nach.
Und jetzt hörten ſie es beide deutlich. Im Nebenzimmer, wo
wie eine tote Schlange die alte roſtige Kette auf dem Boden
ſchlief, weinte eine Frau. Selbſt ihr Schluchzen noch klang wie
Muſik. Buck Daniels warf die Schultern zurück und ſchlich ſich
wieder von der Tür hinwg. Er begann zu lachen er tat ſich
Gewalt an, daß auch nicht ein Ton ihn verraten konnte, und
dieſes geräuſchloſe Lachen war das Furchtbarſte, was der Doktor
je erlebt hatte. Eine Sekunde ſpäter ſchien der Anfall vorbei.
Unter ſeiner Nachwirkung zitterte der nieſige Menſch wie ein
welkes Blatt im Wind.
Doc, ſagte er, ich halt’ es nicht mehr aus. Ich geh’ weg
und hole ihn zurück und Gott möge es mir verzeihen.
Er ſtürmte aus dem Zimmer und warf die Tür krachend hin=
ter
ſich ins Schloß. Byrne hörte ihn die Treppe hinunterpoltern,
als lärme er abſichtlich, um nicht mit ſeiner Furcht allein zu ſein.
Doktor Randall Byrne ſetzte ſich wieder nieder, um ſeine Gedan=
ken
in Ordnung zu bringen. Er begann mit folgendem Satz:
Die phyſikaliſche Tatſache exiſtiert nicht, lediglich die immate=
rielle
Tatſache exiſtiert. Aber bevor er von dieſer Vorausſetzung
aus in ſeinen Gedankengängen ſehr viel weiter gelangt war,
unterbrach ihn das Wiehern eines Pferdes vor dem Haus. Er
öffnete das Fenſter und ſteckte den Kopf hinaus. Im gleichen
Augenblick hörte er das dumpfe Praſſeln galoppierender Hufe
und erblickte einen Reiter, der wie wahnſinnig in den Sturm
hinausritt. Eine Sekunde ſpäter war er verſchwunden.

Siekeles 9ohllk.
Jerry Strann.
Gottes Zorn ſcheint leichter zu tragen, wenn ſich ſeine Aus=
wirkung
auf einen eng umgrenzten Bezirk erſtreckt, deshalb
dankte die Welt im allgemeinen Tag um Tag inbrünſtig dafür,
daß Jerry Stranns Wirkungsbereich auf das Gebiet der Drei
B.s beſchränkt war. Die Drei B.s ſind, wie jedermann in den
Bergen oben weiß, die drei Flecken, Bender, Buckskin und
Brownsville. Sie bilden die Ecken eines unregelmäßigen Drei=
ecks
, deſſen rieſige Flächen von wilden Schluchten durchzogen und
von mächtigen Bergen unterbrochen ſind, und dieſes Dreieck war
der bevorzugte Tummelplatz von Jerry Strann. Jerry war
nicht im Umkreis der Drei B.s geboren und die Anwohner
zerbrachen ſich vergeblich den Kopf, warum ſeine Wahl auf ihre
Gegend geſallen war. Sie lebten in dem Gefühl, daß ſie ſich
die beſondere Ungnade der Allmacht zugezogen hatten und daß
Jerry Strann ihnen als Buße auferlegt war.
Jerry war kaum vierundzwanzig Jahre, aber ſein Ruf war
ſchon ſprichwörtlich. Seine Beſuche in den drei Städtchen waren
Ereigniſſe, die man benutzte, um im Geſpräch kleinere Vorfälle
zeitlich zu beſtimmen, und wenn ein Gewitter über den Bergen
hing, pflegte es zu heißen: Es ſieht aus, als wäre Jerry
Strann im Anzug. Mütter, die widerſpenſtige Kinder zu zäh=
men
hatten, drohten ihnen mit Jerry Strann. Und doch ſah er
nicht aus wie ein Menſchenfreſſer mit einem blutigen Meſſer
zwiſchen den Zähnen. Er war hochgewachſen, anmutig in ſeinen
Bewegungen, wie eine junge Pappel im Sturm, und dabei zäh
und ſtählern, wie das Wurzelwerk der Dornbüſche in der Steppe.
Er gehörte zu den ſeltenen Erſcheinungen männlichen Geſchlechts,
die unwiderſprochen ſchön ſind, ohne unmännlich zu wirken.
Sein Geſicht konnte von Praxiteles für eine Apolloſtatue geſchaf=
ſen
worden ſein. Sein braunes Haar war dicht und dunkel, jeder
Windhauch brachte es zum Tanzen, und in ſeinen hellbraunen
Augen lebte ein munteres Licht, das nie erloſch: die unbezähm=
bare
Luſt am Leben.
Man muß beachten, daß Jerry Strann nicht bösartig war,
aber er hatte Luſt am Streit, wie Apoll in ſeiner Jugend Luſt
am Streit gehabt hat, oder beſſer vielleicht, wie ein junger, raſſe=
reiner
Bulldogg. Er kämpfte mit Geſchmack und Anſtand und
großer Hingabe an die Sache und überließ es mit größter Be=
reitwilligkeit
dem Gegner, zu entſcheiden, ob man mit Fäuſten,
mit Meſſern oder mit Revolvern übereinander herfallen wollte.
In einer anderen Zeit, gewappnet, mit goldener Kette und den
Aitterſporen, wäre Jerry Strann aber wozu das? Das zwan=
zigſte
Jahrhundert iſt nicht das vierzehnte. Jerry Strann war
ganz einfach um ſechshundert Jahre zu ſpät auf die Welt ge=
kommen
. Es gab kein Pferd, das er nicht reiten konnte. Er
konnte Meſſer werfen wie ein Mexikaner, mit beiden Händen und
ſchoß mit zwei Revolvern, ohne zu zielen, in einer Weiſe, daß
es den Schießſachverſtändigen krank und weh zumut wurde.
Bei alledem ſind die Leute von den Drei B.s, wie allge=
mein
bekannt, weder ſehr ſanftmütig, noch ſehr duldſam. Man
muß ſich wundern, daß dieſes junge Raubtier ſich ſo lange un=
behelligt
ſeines Daſeins erfreuen durfte. Aber es gab einen ſehr
triftigen Grund. Oben in den Bergen lebte als einſamer Fallen=
ſteller
Mae Strann, ein Mann, dem alles und jedes in der wei=
ten
Welt verhaßt war und der nur ein Weſen liebte, ſeinen jun=
gen
Bruder, den ſchönen, wilden, ſonnigen Jerry Strann. Er
liebte ihn mit derſelben Kraft, mit der er alles andere verab=
ſcheute
. Es iſt unmöglich, die Sache mit mehr Nachdruck auszu=
ſprechen
. Die Leute von den Drei B.s mußten es raſch und
gründlich erfahren, wie ſehr Mac Strann an ſeinem Bruder
hing. Jerry feierte einſt den Abend vor Allerheiligen auf ſeine
beſondere Art. Es trug ſich in Buckskin zu. und drei Leute,
Williamſon, Mccenna und Rath, machten ſich auf, um dem

Ihn Kaudche
S
sol1 anregen, aber nicht aufregen,
sol1 vohlschneckend, aber nicht
schädlich sein.
Kaffee Hag, der coffeinfreie
Bohnenkaffee erfüllt alle diese
Porderungen.
Ihr tägliches detränk sollte
daher Kaffee Hag sein. deschnack
und Arona sind hervorragend, Ihr
Wohlbefinden wird beweisen, wie
gut Ihnen Kaffee Hag bekonnt.

Land endlich Frieden von dem jungen Scheuſal zu verſchaffen.
Sie machtem Jagd auf ihn, wie man auf einen jungen Muſtang
Jagd macht. Und ſie erwiſchten ihn auch. Und da ſie drei kräf=
tige
und entſchloſſene Männer waren, brachten ſie ihn auf die
Knie, ſo gründlich, daß er danach einen Monat lang im Bett
liegen mußte. Aber noch ehe der Monat herum war, kam Mae
Strann von den Bergen herunter nach Buckskin und holte ſich
Williamſon und Mccenna und Rath zuſammen. Es ſpielte ſich
in aller Oeffentlichkeit ab. Und als der Morgen kam, hatten
Williamſon, McKenna und Rath von dieſem Tal der Tränem
Abſchied genommen und Mac Strann war in ſeine Berge zurück=
gekehrt
. Er wurde nicht einmal vorübergehend verhaftet. Denn
er ſteckte voller teufliſcher Tricks, und es gelang ihm ausnahmslos
zu erreichen, daß die Opfer, die er ſich ausgeſucht hatte, ihn zu=
erſt
angriffen. Dann löſchte er ſie blitzſchnell und ohne zu fehlen
aus und zog ſich wieder in ſeine Löwenhöhle zurück. Solche
Auftritte hatten ſich zwei= oder dreimal abgeſpielt, und dann
hatten die Leute von dem Drei B.s begriffen, daß es nicht gut
war, Anſchläge auf Jerry Strann auszuhecken. Sie fanden ſich
mit ihm ab, wie man ſich mit einer Gottesgeißel abfindet.
Es war keine Rede davon, daß Jerry Strann ein Einſiedler=
daſein
gelebt hätte wie ſein Bruder. Wenn er auszog, um ſich
einen vergnügten Tag zu machen, ſtrömten die jungen Leute aus
den Ortſchaften in hellen Scharen herzu. Denn Jerry pflegte für
alle zu zahlen und der Whiſty floß, wo er hinkam, wie Wein
unter dem Efeuſtab des jungen Bacchus. Wo Jerry erſchien.
gabs keine Langeweile, und junge Männer lieben es, wenn es
lebhaft hergeht. So geſchah es auch, daß er diesmal an der
Spitze eines ganzen Geſchwaders in Brownsville Einzug hielt.
Das Gerücht lief ihnen voraus. Türen wurden verriegelt und
Fenſter zugehängt, und Männer ſaßen dahinter im Dunkeln, die
Flinte ſchußbereit über die Knie gelegt, denn Brownsville bildet
die äußerſte nördliche Ecke des Dreiecks und Ferry beehrte es
deshalb ſelten. Man weiß, daß Menſchen die Schrechken mehr
fürchten, die ſeltener wiederkehren, als ſolche, mit denen ſie durch
die Gewohnheit vertraut geworden ſind.
Wie ſchon geſagt, ritt Jerry an der Spitze des lärmenden
Zuges. Einmal wäre es höchſt unklug geweſen, ſich ihm vorzu=
drängen
, und außerdem gab es im ganzen Umkreis der Drei
B.3 kein Pferd, das es mit ſeinem Braunen aufnehmen konnte.
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