Gnzelnummer 10 Pfennige
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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 135
Donnerstag, den 16. Mai 1929.
192. Jahrgang
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Rabatt weg. Banſkonto Deuiſche Bank und Darm
ſtädter und Natlonalbank.
Sor dem abeiten Amerntäftag veo „oraf geppeiin
* Mirinchten.
Murt uue Bonnermag fräg.
Die Genehmigung zum Ueberfliegen franzöſiſchen
Gebiels erkeilt.
Friedrichshafen, 15. Mai.
Dr. Eckener teilte heute mittag bei einer Beſprechung der
Lage im Kurgartenhotel den anweſenden Vertretern der Preſſe
mit, daß er ſich nunmehr endgültig entſchloſſen habe,
am Donnerstag früh6Uhr mit dem „Graf Zeppelin” zur
Fahrtnach Amerika
auf=
zuſteigen. An die Fahrgäſte
iſt die Weiſung ergangen, ſich
bis ½6 Uhr in der Halle
ein=
zufinden. Das Luftſchiff wird
vorausſichtlich direkten Weg über
Frankreich nehmen. Der „Graf
Zeppelin” wird vorausſichtlich
von Baſel aus Frankreich
ent=
weder in Richtung auf die Loire=
Mündung oder auf Cap
Fini=
ſtere überfliegen. Die
Wetter=
lage auf der ſüdlichen Route
über die Azoren und die
Ber=
mudas iſt, da dort ein
ausge=
dehntes Hochdruckgebiet
vorhan=
den iſt, als ſehr gut zu
bezeich=
nen. Dr. Eckener rechnet damit,
daß die Fahrt etwa 65—70 Std.
dauern und das Luftſchiff am
Samstag nachmittag oder abend
in Amerika ankommen wird.
*
Die Agentur Havas ver=
Linie
st
öffentlicht folgende Mitteilung —
R
des franzöſiſchen
Außenmini=
ſteriums: Das franzöſiſche ——
Außenminiſterium iſt vor einer „„e
Woche von der deutſchen
Regie=
rung mit dem üblichen Antrag
auf Genehmigung des Ueber=
Der
fliegens franzöſiſchen Gebietes
franzöſiſchen Gebietes ſei
er=
laubt in den Stunden des Vormittags, die der Zeit des Abfluges
von Friedrichshafen entſprechen. Selbſtverſtändlich würde keinerlei
Einwendung erhoben werden, wenn ſich dieſe Zeit entſprechend
ändere, falls die Zeit des Abfluges ſelbſt geändert werde. Im
übrigen ſtehe es unter den üblichen Vorbehalten betreffend die
militäriſchen Zonen dem Luftſchiff frei, den Weg einzuſchlagen,
den es nach Lage der atmoſphäriſchen Bedingungen für richtig
halte.
„Suſi” an Bord.
59 Köpfe reiſen am Donnerstag mit dem „Graf Zeppelin”
nach Amerika. Der 60. gehört einem Gorilla. Beſſer geſagt einer
Gorilla, denn der Affe iſt eine „ſie” und der einzige „weibliche
Paſſagier” an Bord. Suſi freut ſich ſchon auf die Ehre, der erſte
Luftſchiffpaſſagier der großen Affenfamilie zu werden. Zahlreiche
Photographen und Filmoperateure ſind bereits eingetroffen, um
das Kind der hannoverſchen Tierhandlung in Ruhe zu knipſen
oder den denkwürdigen Augenblick auf ihren Film zu bannen.
Die größte Senſation wird jedoch Chicago haben, denn Frau
Gorilla beabſichtigt im dortigen Zoologiſchen Garten abzuſteigen.
Traurig iſt „ſie” lediglich, daß ihr Gatte ſie nicht begleiten kann.
Er hat zurückbleiben müſſen. Wahrſcheinlich deshalb, weil die
Einwanderungsquote ſchon voll war. Hoffentlich wird es Frau
Gorilla über dem Ozean nicht zu kalt werden. Es war bereits
berichtet, daß die Schiffsleitung mit Kälteeinbrüchen von Norden
her rechnet. Der Grund dafür iſt in der allgemeinen
Wetter=
lage zu ſuchen. Da dem Luftſchiff auf dem kürzeſten Wege über
Irland und Neufundland viele Tiefs, Gegenwinde und Regen
begegnen werden, iſt anzunehmen, daß das Luftſchiff weder dieſen
Weg noch den Kurs der Dampferſtraße, ſondern einen längeren
Weg im Süden wählen wird, vielleicht über Bordeaux, die Azoren,
Bermudas oder über Gibraltar—Funchal-Bermudas, oder noch
weiter ſüdlich an der Grenze des Nordoſt=Paſſates entlang. Da
bei der letzten Flugſtrecke die Ausſichten auf mitlaufende Winde
am größten ſind, wäre dies der günſtigere, aber auch der längſte
Weg. Hier hätte das Luftſchiff 12000 Kilometer zurückzulegen,
im Gegenſatz zu den 6500 Kilometern der nördlichſten Route.
Vor dem Aufſtieg.
An der Fahrt des „Graf Zeppelin” nach Lakehurſt, die
be=
kanntlich bis Mittwoch nachmittag verſchoben worden iſt, werden ſich
nach der nunmehr feſtſtehenden Paſſagierliſte 18 Fahrgäſte
be=
teiligen; darunter der Kommandant Clarke von der Flugſtation
Lakehurſt, eine amerikaniſche Dame und mehrere Preſſevertreter.
Die Fahrgaſtliſte weiſt acht Deutſche, fünf Amerikaner, zwei
ehemalige Ruſſen, einen Spanier, einen Engländer und eine
vor=
läufig nur dem Vornamen nach bekannte Amerikanerin auf.
In=
tereſſant iſt übrigens, daß auch Ingenieur Alexander von Kryha,
der Erfinder der bekannten Chiffriermaſchine, zu den Fahrgäſten
des Luftſchiffes zählt. Herr v. Kryha, deſſen Maſchinen in Europa
weitgehend eingeführt ſind, beabſichtigt die Verwertung ſeiner
Erfindung in den Vereinigten Staaten von Amerika mit einer
erſten Finanz= und Fabrikationsgruppe an Ort und Stelle
durch=
zuführen. Gleichzeitig wird er auf der Fahrt des Luftſchiffes,
deſſen Chiffrierdienſt mit den Kryha=Chiffriermaſchinen ſchon auf
der erſten Amerikafahrt getätigt wurde, perſönlich wiſſenſchaftliche
und praktiſche Verſuche mit ſeinen Maſchinen anſtellen.
Großes Inkereſſe an der neuen Ozeanüberquerung.
Im Luftſchiffbau und auf den Straßen der Stadt herrſchte
während des ganzen Tages reges Leben und Treiben. Neben
Schulklaſſen und Wandervereine belebten das Werftgelände
Autos mit Journaliften, Filmleuten und Paſſagieren, die die
neueſten Nachrichten über den bevorſtehenden Start des
Luft=
ſchiffes in Erfahrung bringen wollten. Auch der bekannte
Polar=
forſcher Frithjof Nanſen iſt eingetroffen und hatte mit Dr.
Eckener über die Ergebniſſe der Berliner Beratungen des
For=
ſchungsrates der Aeroarktik über die Polarfahrt des „Graf
Zeppelin” eine längere Unterredung. An dem Luftſchiff ſelbſt
wurden allenthalben die letzten Vorbereitungen getroffen. Die
Maſchiniſten überprüften nochmals die Motore. Betriebsſtoff
wird eingefüllt und in der Hauptgondel dieſe und jene Reparatur
vorgenommen. Im Laufe des Nachmittags wurde
auch derkleine, drei Jahre alte Gorilla gebracht.
Photographen und Filmleute ſuchten das aus Kamerun
ſtam=
mende Tier, Suſi genannt, mit dem Schiffsrumpf im
Hinter=
grund im Bilde feſtzuhalten.
Vier blinde Paſſagiere in Friedrichshafen
feſtgenommen.
Am Mittwoch morgen wurden auf der Werft des
Luftſchiff=
baues wiederum drei junge Leute entdeckt, die ſich als blinde
Paſſagiere an der Amerikafahrt des „Graf Zeppelin” beteiligen
wollten. Zwei von ihnen hatten am Tage vorher das Luftſchiff
beſichtigt und ſich abends in die Halle einſchließen laſſen,
wäh=
rend der dritte während der Nacht über den Zaun geklettert war.
Einer der Feſtgenommenen, ein junger Holländer namens G. T.
Kuyſer, der vor einigen Tagen aus Amſterdam nach
Friedrichs=
hafen gekommen war, trug einen Monteuranzug und wollte ſich
beim Abflug in dieſer Kleidung an Bord des Luftſchiffes
ſchmug=
geln. Die beiden anderen ſind junge Deutſche, der 20jährige
Autoſchloſſer Richard Karge aus Bremen und ein 26 Jahre alter
Gerbereiarbeiter aus Murhardt in Württemberg. Die drei
unge=
betenen Gäſte wurden in Haft genommen, da der Luftſchiffbau
nunmehr, wie bereits angekündigt, gegenüber blinden
Paſſa=
gieren von ſeinem Recht zur Stellung eines Strafantrags
Ge=
brauch machen wird. Am Nachmittag wurde ein weiterer
blin=
der Paſſagier, ein 17jähriger Hilfsarbeiter aus Freiburg, in der
Halle entdeckt, als er eben im Begriff war, von oben durch das
Gasſchachtventil in das Luftſchiff „hinabzuſteigen. Der junge
Mann hatte ſich mit einer vollſtändigen Wildweſtausrüſtung,
mehreren Meſſern, einer Reitpeitſche, Laſſo und Signalpfeife,
verſehen. Er wurde feſtgenommen, da auch gegen ihn
Straf=
antrag geſtellt werden wird.
Von
D. Dr. M. Schian.
Das deutſche Volk hat immer an einem bemerkenswerten
Mangel an Wirklichkeitsſinn gelitten. Auf dieſem Mangel beruht
auch ſeine geringe Veranlagung für die Politik, die als Kunſt des
Möglichen durch und durch und ganz und gar auf der Kenntnis
und Erkenntnis der Wirklichkeit beruht. So ſtark aber, wie in
den letzten anderthalb Jahrzehnten, iſt der Mangel an
Wirklich=
keitsſinn noch kaum in irgend einer Periode der deutſchen
Ge=
ſchichte hervorgetreten.
Von anderthalb Jahrzehnten rede ich. Ich ſchließe alſo die
Kriegszeit ein. Die ungeheure Nervenſpannung dieſer Jahre
läßt es begreiflich erſcheinen, daß damals für nüchtern=kritiſche
Betrachtung der Wirklichkeit wenig Raum blieb. Die
vaterlän=
diſche Begeiſterung in Millionen deutſcher Herzen war ſolchem
ruhigen Wirklichkeitsſinn natürlich auch nicht günſtig. Aber daß
es daran in dem Maß fehlte, wie es tatſächlich der Fall war,
das war doch nur aus der allgemeinen Volksart zu erklären.
Weiteſte Schichten gaben ſich immer noch einem uferloſen
Opti=
mismus hin, als für jeden, der ſehen wollte, der drohende
Unter=
gang ſich bereits ganz deutlich abzeichnete. Daher dann der raſche
Rückſchlag, die Anklage auf Irreführung und Verheimlichung!
Der Krieg ging zu Ende. Seine Lehren waren wahrhaftig
ernſt genug. Sie mußten gerade das deutſche Volk gründlich aus
allen Himmeln reißen. Aber weit gefehlt: weite Schichten des
Volkes wechſelten wohl die Front, ſchufen ſich eine andere
Ideologie; aber ideologiſch dachten ſie nach wie vor. Unſere
Ma=
troſen glaubten feſt, daß auch die engliſche Flotte die rote Fahne
zeige. Unſere Soldaten waren wenigſtens zum großen Teil davon
überzeugt, daß, ſobald Deutſchland die Waffen niederlege,
allge=
meine Brüderſchaft herrſchen werde. Weite Maſſen glaubten
be=
ſtimmt zu wiſſen, daß es nur eines deutſchen Anfangens bedürfe,
um die feindlichen Mächte zu einem gerechten Frieden zu bringen.
Als der Waffenſtillſtand erbeten wurde, rechneten drei Fünftel
des deutſchen Volkes mit Sicherheit auf Wilſon. Als Wilſon
ver=
ſagte, bauten ſie auf den Völkerbund. Der Friede von Verſailles
ſchien manchem die Augen zu öffnen. In Wirklichkeit ſchloſſen
ſich die Augen ſehr bald wieder. Wie viele haben dieſen
entſetz=
lichen Frieden gar nicht ſo entſetzlich gefunden, weil ſie leichthin
meinten, daß der „Beſitz” die Folgen tragen werde!
Ja, noch mehr: breite Schichten haben die Niederlage in dem
furchtbaren Krieg in geradezu unbegreiflicher Selbſttäuſchung in
einen Sieg umgedeutet! Ihnen wurden — wie das dem
Deut=
ſchen ſo leicht geſchieht — die außenpolitiſchen Ereigniſſe klein, die
innenpolitiſchen dagegen rieſengroß und wichtig. Die Abtrennung
weiter Landſtriche, die Beſetzung des Rheinlandes, die Losreißung
Oſtpreußens wurde ihnen unbedeutend gegenüber dem Sturz der
Monarchien und der Aufrichtung der Republik. Wer ſich an die
Zeit vor den Wahlen zur Nationalverſammlung im Januar 1919
zurückerinnert, ſtaunt darüber, in welchem Maß damals die
Um=
geſtaltung der Staatsform als das große, herrliche Ergebnis
ge=
feiert wurde; alles andere trat dahinter zurück. Wir dürfen
ruhig ſagen: die Wirklichkeit trat ganz in den Hintergrund.
Die furchtbare Wirklichkeit des verlorenen Krieges, der verlorenen
politiſchen Machtſtellung (da „Macht” überhaupt unſittlich ſchien,
war dieſer Verluſt für die ganz echten Ideologen ſogar ein
Aktiv=
poſten!), der vernichteten wirtſchaftlichen Lebenskraft, der
Schul=
denhaftung an die Gegner ſahen viele gar nicht. Wer an dieſe
Dinge erinnerte, wurde als Störenfried betrachtet. Wer ſie gar
für wichtiger als die innerpolitiſchen Wandlungen erklärte, wurde
des groben Mangels an Idealismus bezichtigt.
Beſonders unbegreiflich war, daß dieſer Mangel an
Wirk=
lichkeitsſinn ſich auch auf die finanziellen Fragen ausdehnte.
Freilich war das eine Art notwendiger innerer Konſequenz. War
der Ausgang des Krieges durch die Beſeitigung des „alten
Syſtems” des „Obrigkeitsſtaats”, der Monarchien, des „
Mili=
tarismus” eigentlich ein Sieg geworden, ſo mußte ſich dieſer Sieg
anſcheinend auch wirtſchaftlich auswirken. Daß die Inflation den
„Beſitzenden” ihr Hab und Gut nahm, war für die Nichtbeſitzenden
natürlich kein Gegenbeweis. Sie wenigſtens wollten auf alle
Fälle die Gewinnenden ſein. Und ſie erreichten tatſächlich, was ſie
vorher nicht hatten erreichen können, zumal in einem ins Breite
gehenden Ausbau der ſozialen Geſetzgebung, beſonders der
Ar=
beitsloſenverſicherung. Aber auch in anderen Beziehungen muß
man feſtſtellen, daß die Wirklichkeit der Verarmung des deutſchen
Volkes unendlich vielen auch nicht entfernt zum Bewußtſein
ge=
kommen iſt. Was iſt ſeit Kriegsende an öffentlichen Gebäuden
gebaut worden! Was iſt in großzügigen und — koſtſpieligen
kul=
turellen Reformen ins Werk geſetzt worden! Es war, als fehlten
alle Hemmungen. Daß das parlamentariſche Syſtem, daß die
Rivalität der Parteien dabei mitſprach, iſt klar. Aber möglich
war dies alles doch nur, weil man — die Wirklichkeit nicht ſah.
Ob jetztder Umſchwung da iſt? Breitſcheid ſagt, das Waſſer
ſtehe uns bis zum Halſe. Erfahrungen, die uns zur Wirklichkeit
zurückführen ſollten, haben wir haufenweiſe gemacht. Was das
Jahr 1929 bisher gebracht hat, müßte eigentlich auch den
roſen=
roteſten Optimismus vernichten. Die Abrüſtungsverhandlungen
in den Kommiſſionen des Völkerbundes ſind ausſichtslos: Das iſt
jetzt auch für den Blinden klar. In der Minderheitenfrage kommt
der Völkerbund gleichfalls keinen Schritt weiter, weil er nicht
will. Alle Energie konzentriert ſich auf die politiſche
Niederhal=
tung und wirtſchaftliche Ausſaugung Deutſchlands. Die Pariſer
Konferenz wird uns unerhörte Laſten auflegen; kein Menſch weiß,
wie wir ſie tragen ſollen. Die Mittel des Reichs ſind erſchöpft,
Selbſt ein reichlich ſozialdemokratiſch durchſetztes Reichskabinett
ſieht, daß es mit der Arbeitsloſenverſicherung in dieſer Form
nicht weitergehen kann. Sieht unſer Volk jetzt die Lage, wie ſie
iſt? Sind ihm nun die Augen offen für die Wirklichkeit?
Man ſollte es hoffen. Aber in demſelben Augenblick, in dem
die angeführten Tatſachen ihre erſchütternde Sprache zu uns
reden, meldet ſich — der Bolſchewismus. Nichts iſt ihm
wich=
tiger als das Recht auf die Straße, nihts notwendiger als der
Kampf gegen die Ordnung. Was denken ſich die Maſſen, die die
Diktatur des Proletariats fordern? Sofern Maſſen überhaupt
Das Luftſchiff verbindet die Konkinenke.
befaßt worden. Das franzöſiſche. Der Amerikaflug des „G=af Zeppelin” erinnert an die großen Weltverkehrsprobleme, die das
Außenminiſterium hat nach Be= Luftſchiff zu löſen hat. f Zeppelin” ſelbſt wird auch nach ſeiner Amerikafahrt wichtigen
fragung der intereſſierten tech= Forſchungs= und Verkehrsauſsaben dienen, während in England und in den Vereinigten Staaten
niſchen Behörden der deutſchen weitere Schiffe gebaut werden, deren Konſtruktion durch die Pionierarbeit des großen deutſchen
Er=
finders ermöglicht wurde. Unſere Karte zeigt die geplanten Routen: A: Der Amerikaflug des
Regierung am 14. Mai geant= Graf Zeppelin”, B: Engliſches Projekt: England-Kairo-Kapſtadt mit „R. 100” (in Bau).
wortet, daß das Ueberfliegen C: Spaniſches Projekt: Transozeandienſt Barcelona—Südamerika mit „Graf Zeppelin”. D:
Luft=
franzöſiſchen Gebietes zu den ſchiffdienſt England— Indien mit dem engliſchen Luftſchiff „R. 101” (in Bau). B: Projekt der
beantragten Bedingungen ge= internationalen arktiſchen Studiengeſellſchaft: Alaska-Nordpol mit „Graf Zeppelin”, P:
Luftſchiff=
ſtattet werde. Das Ueberfliegen, dienſt über den Stillen Ozean mit zwei zu bauenden Schiffen der amerikan. Goodyear Zeppelin Co.
Geite 2
Donn rstag, den 16. Mai 1929
Jummer 135
denken, muß man annehmen, daß ſie durch die Diktatur des
Prole=
tariats das deutſche Elend zu beſeitigen hoffen. Es liegt nach
ihrer Meinung eben wieder nur an der herrſchenden Klaſſe (
ein=
ſchließlich Sozialdemokratie), wenn die Dinge nicht gut gehen.
Sie ſehen alſo auch jetzt nicht, wie die Dinge liegen. Sie ſind auch
jetzt noch blind gegen die furchtbare Wirklichkeit. Sie glauben
wieder (wie 1918) durch einen Wechſel des innerpolitiſchen Syſtems
eine Verluſtbilanz in eine Gewinnbilanz umwandeln zu können.
Sie ſehen nicht, daß Deutſchlands Wirtſchaft durch Umſtände, die
zu ändern keine deutſche Regierung die Macht hat, geknebelt iſt.
Sie ſehen nicht, daß die Gläubigerſtaaten ihre Forderungen mit
allen Mitteln einzutreiben entſchloſſen ſind. Sie ſehen nicht, daß
die Aufhebung der inneren ſtaatlichen Ordnung Deutſchland
ſo=
fort dem Untergang preisgeben würde. Auch der Teil der
Wirt=
ſchaft, der noch arbeitet, würde lahmgelegt ſein. Und Frankreich
würde ſich mit billigen Vorwänden ſeine Pfänder zu ſichern wiſſen.
Iſt der Mangel an Wirklichkeitsſinn wirklich unaustilgbar?
Kann nichts uns helfen?
Soviel iſt deutlich: raſch geht die Wandlung ſicher nicht. Wir
müſſen nur dahin arbeiten, daß ſie überhaupt Fortſchritte macht.
Unſer Volk muß lernen, die Wirklichkeit ſehen, wie ſie iſt. Davon
hängt ſein Leben ab!
„Proletgriſcher Selbſtiſchut” ſtakt Rotfronk.
* Berlin, 15. Mai. (Priv.=Tel.)
Im Preußiſchen Landtag iſt von einem kommuniſtiſchen
Abgeordneten beſtätigt worden, daß die Berliner Mai=
Unruhen am 1. Auguſt eine Neuauflage erleben
ſollen. Auch das kommuniſtiſche Zentralblatt in Paris, die
„Humanité”, hat dieſe Ankündigung gebracht. Die Kampagne
wird jetzt auch von dem kommuniſtiſchen Organ „Der
Klaſſen=
kampf” der die verbotene „Rote Fahne” erſetzt, eingeleitet und
es werden die zu treffenden Maßnahmen geſchildert. Es ſoll
nicht nur innerhalb der Sozialdemokratiſchen Partei
Zer=
ſetzungsarbeit geleiſtet werden, Lohnkämpfe ſollen veranlaßt und
Maſſenverſammlungen abgehalten werden. An Stelle des
aufgelöſten Roten Frontkämpferbundes” ſoll
ein proletariſcher Selbſtſchutz treten und
außer=
dem eine allgemeine Propaganda für die
Wehr=
haftmachung des revolutionären
Proleta=
riats in die Wege geleitet werden. Schließlich wird noch die
Anwendung illegaler Arbeitsmethoden verlangt, um das
Wie=
dererſcheinen der verbotenen kommuniſtiſchen Parteipreſſe
mög=
lich zu machen. Die Kommuniſten übernehmen jetzt alſo offen die
Verantwortung für die Aktion, die ſie am 1. Auguſt planen,
wäh=
rend ſie in den Maitagen den Rotfrontbund und raſch gewählte
Maikomitees als die Verantwortlichen vorſchoben. — Es fragt
ſich allerdings, ob die Länderregierungen bereit ſein werden,
dieſem Treiben ein Ende zu bereiten. In Preußen iſt jedenfalls
verſchiedentlich die Beobachtung gemacht worden, daß die Roten
Frontkämpfer ungeſtört durch die Polizei demonſtrieren konnten.
Da die Kommuniſten mit neuer Zerſetzungsarbeit am Werke
ſind, werden wohl auch am 1. Auguſt die Folgen nicht
aus=
bleiben.
Auf der in der vorigen Woche ſtattgefundenen
Länderkon=
ferenz der Innenminiſter ſind zwar keine Beſchlüſſe gefaßt
wor=
den, doch kam man ſtillſchweigend überein, ſich dem Vorgehen
Preußens anzuſchließen, auf Grund des von dem
Reichsinnen=
miniſter vorgelegten Materials den Roten Frontkämpferbund zu
verbieten. Das iſt auch beinahe überall geſchehen. Braunſchweig
hat ſich geweigert, in der Weiſe vorzugehen, ſo daß ſich der
Reichsinnenminiſter veranlaßt geſehen hat, auf Grund des
Ge=
ſetzes vom 23. 3. 1921 die braunſchweigiſche Landesorganiſation
aufzulöſen. Dieſes Geſetz wendet ſich bekanntlich gegen alle
politiſchen Vereinigungen, die den Charakter militäriſcher
Or=
ganiſationen tragen. — Das anhaltiſche
Staatsmini=
ſterium hat nun ebenfalls den Roten
Front=
kämpferbund, der, wie verlautet, ſeine Reichstagung nach
Deſſau verlegen wollte, aufgelöſt. Auf Erſuchen des
Reichs=
innenminiſteriums iſt der Rote Frontkämpferbund,
einſchließlich der Roten Jungfront, durch Verfügung des
Olden=
burgiſchen Staatsminiſteriums vom 14. Mai ab auch für das
Gebiet des Freiſtaates Oldenburg aufgelöſt
worden. Das Vermögen iſt zugunſten des Reiches
beſchlag=
nahmt. Das Verbot iſt nicht zuletzt deshalb erfolgt, weil die
Abſicht beſtand, das Rotfronttreffen zu Pfingſten nach
Olden=
burg zu verlegen.
Der Reichspräſident hat anläßlich des bulgariſchen
Un=
abhängigkeitstages ein Telegramm an den König der
Bul=
garen geſandt.
Der Reichskanzler hat die Reiſe nach Stuttgart zur
Teilnahme an der Jubelfeier der dortigen
Tech=
niſchen Hochſchule angetreten.
Auf Einladung des Komitees für internationale Ausſprache wird
am Dienstag, den 4. Juni 1929, Lord Roberr Cecil in
Berlin über das Thema „Abrüſtung” ſprechen.
Der deutſche Geſandte in Warſchau, Ulrich
Rauſcher, iſt in Berlin zur „Berichterſtattung über laufende
Angelegenheiten” eingetroffen, unter denen man wohl die neue
polniſche Hetze wegen der oberſchleſiſchen Vorgänge, die Liquidierungen
deutſcher Güter im Korridor und die Handelsvertragsverhandlungen
verſtehen darf.
Die ſchon ſeit längerer Zeit geplante und angekündigte
Entfer=
nung aller deutſchen Hoheitszeichen und
Kunſt=
werke aus dem Poſener Schloß iſt nach einer Warſchauer
Meldung nunmehr erfolgt.
Die ruſſiſch=amerikaniſche Handelskammer von New York teilt mit, daß
ſie eine Studienreiſe amerikaniſche: Geſchäftsleute vorbereite. In
dem Reiſeplan iſt der Beſuch der wichtigſten ruüſſiſchen Induſtrie= und
Handelszentren vorgeſehen. Die Abordnung reiſt am 15. Juli von
Berlin nach Moskau ab und kehrt am 16. Auguſt von Außland nach
Berlin zurück.
Wie Präſident Portes Gil mitteilt, ſoll man in mexikaniſchen
Regierungskreiſen beabſichrigen alle
alkoholi=
ſchen Getränke, mit Ausnahme von Wein und Bier,
zu verbieten.
Bisher 93 Tote geborgen.
TU. New York, 15. Mai.
Nach einer ſchweren Exploſion in einem Krankenhaus
Clevelands (Ohio) brach ein großer Brand aus, bei dem
bisher 93 Tote und 50 Verwundete geborgen werden komnten.
Zahlreiche Perſonen ſind noch unter den Trümmern verſchüttet.
Die Exploſion, die in dem Röntgen=Laboratorium
entſtand, wurde durch das Platzen mehrerer
Sauerſtoff=
flaſchen noch verſtärkt. Mehrere Angeſtellte wurden weit
fort=
geſchleudert. Die Bergungsarbeiten geſtalten ſich
außerordent=
lich ſchwierig, da andauernd Exploſionem vom Chemikalien noch
erfolgen und Giftgas ſich entwickelt. Die in den oberen
Stock=
werken liegenden Kranken wurden von der Feuerwehr über
Lei=
tern gerettet, während alle im Erdgeſchoß liegenden Inſaſſen der
Exploſion zum Opfer gefallen zu ſein ſcheinen oder verwundet
wurden. Zahlreiche Feuerwehrleute und Krankenhausinſaſſen
haben Vergiftungen durch Gaſe erlitten. Einige Kranke
befan=
den ſich während des Unglücks gerade auf dem Operationstiſch.
Vor dem Krankenhaus ſpielen ſich die herzzerreißendſten Szenen
ab, da die Angehörigen der Kranken Auskunft haben wollen.
Eine größere Anzahl von Inſaſſen war von dem Pflegeperſonal
zunächſt auf das Dach geſchafft worden. Unter den Toten
wur=
den bereits eine Reihe von Opfern der Giftgaſe feſtgeſtellt.
* Berlin, 15. Mai. (Priv.=Tel.)
Die Ankündigung des Reichsernährungsminiſters Dietrich,
die Agrarzölle zu ändern, hat die Sozialdemokraten veranlaßt, in
ihrer Preſſe ſofort eine ſcharfe Attacke zu reiten, um ſich mit großer
Entrüſtung auch gegen irgendeine indirekte Erhöhung der
Getreide=
zölle auszuſprechen. Herr Dr. Dietrich hat ſich darauf veranlaßt
geſehen, im Kabinett über ſeine Pläne allgemein einmal zu
be=
richten. Was er anſtrebt, haben wir bereits früher mitgeteilt:
ſogenannte landwirtſchaftliche Veredelungszölle. Die Frage wird
allerdings erſt am 1. Januar des nächſten Jahres akut, wenn die
Zollnovellen von 1925 und 1927 ablaufen. Der ſozialdemokratiſche
Widerſpruch iſt wohl deshalb auch in erſter Linie taktiſch zu
wer=
ten. Die Frage wird man wahrſcheinlich überhaupt erſt im Herbſt
anſchneiden, weil inzwiſchen dringendere Sorgen als dieſe
Um=
geſtaltung der Zölle auf der Tagesordnung ſtehen und weil dieſe
Frage wahrſcheinlich auch im Zuſammenhang mit dem vom
Reichs=
finanzminiſter wiederholt angekündigten allgemeinen
Finanz=
programm zuſammenberaten werden muß und wird.
24 Stimmen Mehrheit im Reichstag für die Anleihe.
Der Reichsfinanzminiſter Dr. Hilferding hat nun alſo mit
der ſehr beſcheidenen Mehrheit von 24 Stimmen im Reichstag die
verlangte Anleiheermächtigung erhalten. Beſonders ſtolz auf
dieſen Erfolg kann er freilich nicht ſein. Der Reichstag iſt mit
ihm und ſeiner Finanzpolitik ſehr bös umgeſprungen und wenn
die Kritik nicht noch ſchärfer war, ſo hat das der Miniſter dem.
Deutſchnationalen Bang zu verdanken, der anſtatt in dieſem
Falle ſtreng ſachlich zu bleiben, auf das politiſche Gebiet
hinüber=
ſprang und mit allgemeinen Vorwürfen kam, die ſoweit über
das Ziel hinausſchoſſen, daß die anderen Parteien genötigt
waren, eine Abwehr gegen dieſe deutſchnationale Offenſive zu
ergreifen. Infolgedeſſen rückten ſie näher an den Finanzminiſter
heran, als dieſem vielleicht lieb war. Herr Dr. Hergt hat bei
der 3. Leſung verſucht, den ſchlechten Eindruck der Bangſchen
Nede zu verwiſchen, doch iſt ihm das nur teilweiſe gelungen.
Immerhin hatte der bayeriſche Volksparteiler Dr. Leicht wohl
recht, als er ſagte, daß das Anleiheprojekt des Finanzminiſters
im ganzen Hauſe keinen einzigen Freund hätte, daß man ihm
alſo nur zuſtimmen könne aus dem Geſichtswinkel der
Notwen=
digkeit und des kleineren Uebels heraus.
Nur unter dieſen Umſtänden iſt die Mehrheit zuſtande
ge=
kommen, die kümmerlich gewug war, da auch ein Teil der
Volis=
partei die ſchweren Bedenken gegen die Anleihe nicht überwand
und zur Oppoſition überging. Herr Dr. Hilſerding hatte die
Möglichkeit, wenigſtens etwas zu retten, wenn er nun die
Zu=
ſagen gab, die ihm von den anderen Parteien geradezu in den
Mund gelegt wurden. Er hat zwar die Verſicherung abgegeben,
daß dieſe Anleihe eine Ausnahme ſein und bleiben würde, aber
er hat keinerlei bindende Verſprechungen gemacht über das
Fi=
nanzprogram, das jetzt doch kommen muß, wenn mit der
An=
leihe der Anfang zur Beſeitigung der
Kaſſen=
nöte des Reiches gemacht werden ſoll. Gerade hier hat ſich
der Miniſter erneut mit Worten begnügt, wo innen= und
außen=
politiſch ein klares Programm erforderlich geweſen wäre. Aber
er iſt und bleibt der Gefangene ſeiner Partei, die
es nicht wagt, vor ihrem Parteitag Folgerungen zu ziehen, die
wenigſtens ihre Führer als unvermeidlich längſt erkannt haben.
Die große Minderheit, die ſich bei der Abſtimmng
zuſammen=
fand, iſt aber jedenfalls ein Beweis dafür, wie ſtark das im
Reichstag gegen den jetzigen Reichsfinanzminiſter beſtehende
Mißtrauen iſt. Er wird jetzt über den Monatswechſel
hinweg=
kommen, doch iſt es wahrſcheinlich nicht mehr möglich, die
An=
leihe noch in den nächſten 14 Tagen aufzulegen. Vorläufig iſt
als erſter Zeichnungstermin der 4. Juni vorgeſehen. Aber
die Banken haben dem Miniſter einen
Ueber=
brückungskredit zugeſagt, ſo daß er wohl keine
Ultimo=Sorgen mehr hat. Ob das auch für den
Quar=
talswechſel zutrifft, wird mon wohl noch etwas abwarten müſſen,
beſonders ob die Anleihe ein großer Erfolg wird. Darüber gehen
die Meinungen der Sachverſtändigen noch auseinander.
Reichs=
bankpräſident Dr. Schacht hat auf eine Anfrage die Anleihe
be=
fürwortet, weil er glaubt, daß dadurch eine erhebliche Menge
landflüchtigen Kapitals wieder zurückkehren und Deviſen flüſſig
machen wird. Es kann aber nachdenklich ſtimmen, daß die
Ban=
ken nicht wie bei der verunglückten Reinhold=Anleihe die Anleihe
voll übernommen haben, ſondern dem Reiche diesmal nur als
Kommiſſionäre gegenüberſtehen, ſo daß alſo das Reich den
Aus=
fall zu tragen hat, wenn die 500 Millionen nicht voll erreicht
werden.
* Berlin, 15. Mai. (Priv.=Tel.)
Der interfraktionelle Ausſchuß der Regierungsparteien hat
anfangs des Monats die Regierung aufgefordert, Vorſchläge für
die Sanierung der Invalidenverſicherung und der
Knappſchafts=
verſicherung zu unterbreiten. Dabei ſollten die Mehreingänge der
Lohnſteuer Verwendung finden. Am Mittwoch nachmittag hatten
ſich die ſozialpolitiſchen Referenten der Regierungsparteien
zu=
ſammengeſunden, um ſich über die Vorſchläge des Kabinetts zu
unterhalten, die bis zum 15. Mai vorliegen ſollten. Die
Regie=
rung hat es jedoch vorgezogen, alle ſozialpolitiſchen Fragen auf
einen ſpäteren Zeitpunkt zu verſchieben, wobei in erſter Linie auf
die Sozialdemokraten Rückſicht genommen worden iſt, die
unmit=
telbar nach Pfingſten zu ihrem Parteitag zuſammentreten und
denen man durch ſozialpolitiſche Entſcheidungen vorher keine
neuen Schwierigkeiten mehr bereiten will. Die Vorſchläge des
Kabinetts über dieſe Sanierung der Invalidenverſicherung und
der Knappſchaften werden daher erſt anfangs Juni unterbreitet
werden.
* Techniſche Rundſchau.
Von Dr. Hellmut Thomaſius.
In der Entwicklung des neuzeitlichen Lebens liegt es
be=
gründet, daß urplötzlich Gebiete in den Vordergrund des
tech=
niſchen Intereſſes treten, deren Entſtehung uns vorher kaum zum
Bewußtſein kam. Ein derartiges Gebiet, das augenblicklich nach
den mannigfachen Richtungen hin bearbeitet wird, iſt der Lärm
und alles, was damit zuſammenhängt. Aerzte, Phyſiologen,
Juriſten und nicht in letzter Linie die Techniker wenden ihm ſeit
kurzem ihre Aufmerkſamkeit zu. In Amerika iſt man in einer
ganzen Anzahl von Laboratorien und techniſchen Betrieben mit
der Ergründung ſeiner Urſachen und mit der Durchbildung von
Mitteln beſchäftigt, um ihn zu vernichten oder doch wenigſtens
abzudämpfen. Die engliſche Aerzte=Geſellſchaft hat eine beſondere
Kommiſſion zum Studium des Lärms, ſeiner phyſiologiſchen
Wir=
kungen und der Verfahren zu ſeiner Verhütung eingeſetzt.
Deutſch=
lands größte techniſche Vereinigung, der „Verein Deutſcher
In=
genieure”, hat ſich an einem Preisausſchreiben beteiligt, das die
Bekämpfung des Straßenläums zum Gegenſtand hat. Außerdem
hat ſich noch eine Antilärm=Liga gebildet, der gleichfalls viele
Techniker ſowie Aerzte angehören.
Der Kampf gegen den Lärm iſt alſo auf der ganzen Linie und
in den verſchiedenſten Staaten gleichzeitig entbrannt. Sein Ziel
beſteht darin, der Menſchheit ein ruhiges und von allen ſtörenden
Geräuſchen freies Daſein zu ſchaffen, ohne daß dadurch die
Ent=
wicklung des Verkehrs und der Technik irgendwie gehindert wird.
Das iſt eine ſchwere Aufgabe. Der Verkehr nimmt zu. Die
Lei=
ſtungen der Maſchinen ſteigern ſich ins Ungeahnte. Dabei muß
notgedrungen der Lärm zunehmen. Er muß auch vielſeitiger
werden. Es ſei nur an den Luftverkehr und an die
Propeller=
geräuſche erinnert, die jetzt aus der Höhe auf uns eindringen, in
der es früher ſo ruhig war. Inmitten dieſes ſtändig
anſchwellen=
den Lärms, deſſen Symphonie aus ſo vielen verſchiedenartigen
Inſtrumenten erklingt und deſſen im Fortiſſimo ertönendes Finale
noch garnicht abzuſehen iſt, inmitten dieſes Lärms alſo ſoll der
Menſch ruhig leben, ſchlafen und arbeiten. Er ſoll den geiſtigen
Anforderungen genügen, die gleichfalls immer höher geſchraubt
werden. Dabei läßt ſich an den Maſchinen ſelbſt verhältnismäßig
wenig ändern. Für ihre Durchbildung ſind die Leiſtung und die
Wirtſchaftlichkeit maßgebend. Ob dieſes unter Geräuſch oder
ge=
räufchlos erzielt werden kann, ſteht für die Technik nicht in erſter
Linie. Freilich, man baut geräuſchloſe Schreibmaſchinen und
ähnliches. Dabei iſt der Geſichtspunkt der Abſatzſteigerung
maß=
gebend. Niemand aber wird eine Lokomotive oder eine
Spinn=
maſchine oder eine Stanze zur Bearbeitung von Metallblech nur
deshalb erwerben, weil ſie geräuſchloſer arbeitet. Bei ihnen kommt
es auf Eigenſchaften weſentlich anderer Natur an.
Angeſichts dieſer Sachlage wird man davon abſehen müſſen,
von einer veränderten Bauart unſerer Maſchinen viel zu
er=
hoffen. Wo Leiſtung und Wirtſchaftlichkeit nicht beeinträchtigt
werden, wird man verſuchen, einen geräuſchloſen Gang
herbei=
zuführen. Im übrigen aber muß das Augenmerk in erſter Linie
darauf gerichtet bleiben, unſere Wohnſtätten und unſere
Um=
gebung derart auszugeſtalten, daß der nun einmal nicht
vermeid=
bare Lärm uns nicht erreichen, daß er uns nichts anhaben kann.
Wir ſtehen noch ganz am Anfang der Lärmbekämpfung. Aber
tatſächlich läßt ſich ſchon erkennen, daß die Beſtrebungen bereits
die eben angedeutete Richtung eingeſchlagen haben. Auch einige
ſehr bemerkenswerte Ergebniſſe ſind erzielt worden.
Vor allem handelt es ſich darum, die Frage der ſchalldichten
Wand zu löſen. Verſuche wurden angeſtellt, die Abdichtung gegen
den Lärm mit ähnlichen Mitteln herbeizuführen, wie ſie auch
gegen den Wärmeaustauſch verwendet werden. Die Wand des
Eisſchranks, das mit einer Aſbeſtſchicht umhüllte Dampfrohr
wur=
den zum Vorbild. Doppelte Mauern entſtanden. Der
Zwiſchen=
raum zwiſchen ihnen wurde mit Sägeſpänen, Korkmehl und
ähn=
lichem ausgefüllt. Es hat ſich aber gezeigt, daß ein guter
Wärme=
iſolator durchaus nicht immer ein guter Lärmiſolator zu ſein
braucht. Die Schallwellen verhalten ſich anders als die
Wärme=
ſtrahlen. Ein Stoff, der dieſe zurückwirft, hindert jene noch lange
nicht, ihn zu durchdringen. Es konnte ſogar feſtgeſtellt werden,
daß manche gut bewährte Wärmeiſolatoren geradezu als
Schall=
verſtärker wirken.
Dagegen erwies ſich als vorteilhaft, den hohlen Raum zwiſchen
den beiden Wänden überhaupt nicht auszufüllen. Er iſt mit einer
ruhenden Luftſchicht erfüllt, die den Schall nur in geringem Maße
durchläßt. Die ruhende Luftſchicht iſt auch ein guter
Wärme=
iſolator. Wir haben alſo hier den Fall, daß Iſolation gegen
Wärme ſowohl wie gegen Schall durch das gleiche Mittel
herbei=
geführt werden kann. Der Hohlraum wirkt ſcheinbar als
Reſonanz=
boden. Er wirft den Schall nach der Richtung zurück, aus der er
kam. Im übrigen hat ſich das bei der Gewinnung des
Rohr=
zuckers zurückbleibende ausgelaugte Zuckerrohr als vorzüglicher
Schalldämpfer erwieſen. Bei Verſuchen, durch Doppelwände und
eine Füllung von Zuckerrohr Schalldichtigkeit zu erreichen, hat ſich
ergeben, daß dieſe aufgehoben wird, wenn Metallteile, alſo Nägel
oder Schrauben, durch die Wand hindurchgehen. So klein dieſe
auch ſind, ſo ſehr begünſtigen ſie die Fortleitung des Lärms.
Dadurch wird die Technik vor eine neue Aufgabe geſtellt. Was
man bisher zuſammennagelte oder zuſammenſchraubte, wird in
Zukunft bei der Herſtellung ſchalldichter Räume auf eine andere
Weiſe miteinander verbunden werden müſſen.
Eine ganz beſondere Bedeutung werden dereinſt vielleicht,
ſchwebende Räume erlangen. Berühren ſich Wände und Decken
eines Raums, ſo wird jede von außer her kommende Schallwelle
durch die Wand auf die Decke bzw. den Fußboden übertragen.
Sie gelangt dann nicht nur durch die Luft zu unſerem
Gehör=
organ, ſondern auch vom Fußboden her durch die Knochen unſeres
Körpers. Dieſe leiten als feſte Körper den Schall nach dem Gehör
weiter. Schaltet man alſo dieſe Art der Fortleitung aus, ſo muß
der Lärm geringer werden. Neue Bauarten wurden erprobt, bei
denen der Fußboden nicht mehr unmittelbar mit den Wänden in
Verbindung ſteht, ſondern für ſich aufgehängt iſt. Dadurch wurde
eine überraſchend ſtarke Abdämpfung des Schalls herbeigeführt,
Wenn dann noch die Wände undurchläſſig waren, gelangte man
ſogar zu vollkommener Geräuſchloſigkeit. Freilich iſt es fraglich,
ob man hohe Gebäude durchweg mit hängenden Fußböden oder
gar hängenden Räumen wird ausführen können. Vorerſt aber
werden dieſe wahrſcheinlich in zahlreichen Sonderfällen
Ver=
wendung finden, alſo z. B. für wiſſenſchaftliche Laboratorien, in
denen akuſtiſche Unterſuchungen ausgeführt werden, für Räume
zu muſikaliſchen Studien und ähnlichem.
Sollte ſich der hängende Raum oder der hängende Fußboden
für den Gebrauch der Allgemeinheit nicht eignen, ſo winkt eine
andere Hoffnung. In einzelnen ſtark belebten Straßen unſerer
Großſtädte iſt es bereits ſoweit gekommen, daß man kaum mehr
ein Fenſter öffnen kann. Der hereindringende Lärm ſtört bei der
Arbeit und hindert das gegenſeitige Verſtehen bei
Unterhand=
lungen ſowie das Abhören am Fernſprecher. Viele Menſchen
müſſen deshalb heute ſchon einen großen Teil ihrer Zeit in
ge=
ſchloſſenen Zimmern verbringen. Bei ſeinen Unterſuchungen fand
der Phyſiker Dr. Newſom, daß es für jede Tonhöhe eine
be=
ſtimmte Spiegelform gibt, durch die die Schallwellen vollkommen
zurückgeworfen werden. Hätten die von der Straße
herauf=
dringenden Geräuſche ſtets die gleiche Tonhöhe, ſo müßte es
mög=
lich ſein, eine Fläche zu konſtruieren, die ſie derart zurückwirft,
daß nichts davon in den Raum eindringt. Durch zahlreiche
Un=
terſuchungen hat Dr. Newſom gefunden, daß für Straßengeräuſche
nur ein beſtimmter Tonbereich in Betracht kommt, der kaum
je=
mals nach oben oder unten überſchritten wird. Er verwendet
zwei Glasſpiegel, die über die ganze Breite des Luftraums
hin=
wegreichen, der durch Emporſchieben des Schiebefenſters über dem
Nummer 135
Donnerstag, den 16. Mai 1929
EP. Paris, 15. Mai.
Aus franzöſiſcher Quelle verlautet, daß die Diskuſſion über
den von Stamp und Dr. Schacht ausgearbeiteten Generalbericht
im Konferenzplenum erſt nach Pfingſten beginnen werde. Unter
dieſen Umſtänden ſcheint mit einem Abſchluß der
Konferenzarbei=
ten vor Ende dieſes oder Anfang nächſten Monats nicht mehr zu
rechnen zu ſein. — Sir Joſuah Stamp iſt heute nach London
abgereiſt.
* Eine wachſende Mutloſigkeit und Ermüdung bildet den
Grundton der heutigen Preſſeberichte über den Stand der
Sach=
verſtändigenarbeiten. Die Abreiſedesengliſchen
Dele=
gierten nach London wird allgemein ſo ausgelegt, daß der
Generalbericht, ſoweit die Mitwirkung des engliſchen Delegierten
in Frage kommt, fertiggeſtellt iſt und daß nunmehr nur noch Dr.
Schacht die letzte Hand an die Vorbehalte und Bemerkungen
Deutſchlands zu legen habe. Man rechnet damit, daß der Bericht
heute den Delegationen zur Prüfung übermittelt werden wird.
Theoretiſch könnte alſo die Diskuſſion im Plenum morgen
Don=
nerstag beginnen, praktiſch wird es jedoch notwendig ſein, die
Rückkehr der verſchiedenen abweſenden Hauptdelegierten —
Francqui weilt in Brüſſel, Pirelli in Italien und Stamp in
Lon=
don — abzuwarten. Vielfach äußern daher die Blätter die
An=
ſicht, daß der Bericht nicht mehr vor Pfingſten in
Angriff genommen werden dürfte und daß mit
einem Ergebnis der Konferenz kaum noch vor
Ende Mai oder Anfang Juni zu rechnen ſei. Die
Sachverſtändigen werden ſogar beſchuldigt, daß ſie mit der in
letzter Zeit eingetretenen Verſchleppung der Beſprechungen Zeit
hätten gewinnen wollen. Je näher man den belgiſchen
Senats=
wahlen vom 26. Mai und den engliſchen Generalwahlen vom
30. Mai komme, deſto ſchwieriger ſei es, ſich für die Zukunft
feſt=
zulegen. Die Nachrichten aus London, Brüſſel und ſogar aus
Belgrad, ſo ſchreibt das „Journal” bewieſen, daß eine
Dis=
kuſſion über die Ziffern im Augenblick
unmög=
lich ſei, wenn nicht Owen Young Dr. Schacht erkläre, man müſſe
zu den Zahlen der Gläubiger zurückkehren, um zu einem Ende zu
kommen. Der „Matin” iſt der Anſicht, daß der Berichttext
ein=
ſchließlich der deutſchen Richtlinien wahrſcheinlich auch von den
franzöſiſchen, italieniſchen und belgiſchen Delegierten gebilligt
werden könne, denn Stamp habe ſich ſicherlich bemüht, einen für
alle annehmbaren Wortlaut vorzulegen. Ganz anders ſei es
dagegen bei der Ziffernfrage. Es handle ſich um 100 Millionen
Goldmark. Jedermann erkläre, man könne den Erfolg des großen
Werkes der europäiſchen Befriedung und der allgemeinen
Liqui=
dierung des Krieges nicht an 100 Millionen ſcheitern laſſen. Aber
man wiſſe zwar, wer die 100 Millionen bekommen ſolle, nicht aber
wer ſie hergeben werde. Auch der „Excelſior” weiſt auf die in
Konferenzkreiſen und beſonders bei der amerikaniſchen Delegation
herrſchende Ermüdung hin. Owen Young habe lange
Beſprechun=
gen mit Dr. Schacht und Parker Gilbert gehabt. Pierpont
Morgan habe angekündigt, daß er, ganz gleich, wie ſich
die Konferenzarbeiten entwickelten, beſtimmt Anfangnächſter
Woche abreiſen werde. In ihrer Entmutigung wüßten
die Sachverſtändigen nicht, wie ſie aus der Sackgaſſe
heraus=
kommen ſollten. Sicher ſei nur, daß im gegenwärtigen
Verhand=
lungsſtadium niemand die Verantwortungfüreinen
Bruch auf ſich nehmen wolle und daß man daher früher
oder ſpäter zu einer Löſung kommen werde.
EP. Wafhington, 15. Mai.
Wie die „Chicago Tribune” von zuſtändiger Stelle erfahren
haben will, iſt die Regierung Hoover gegen eine
Beteiligung der Vereinigten Staaten an der
vom Pariſer Sachverſtändigenausſchuß
vorge=
ſchlagenen internationalen Zahlungsbank.
Dar=
über hinaus lehnt die amerikaniſche Regierung eine
Teil=
nahme an jedem Projekt für die Einziehung der
deutſchen Reparationen ab. Dieſe Haltung ſei zum
Teil auf die Berichte zurückzuführen, wonach die alliierten
Gläu=
biger Deutſchlands die Vereinigten Staaten zu einer Reduzierung
ihrer Forderungen veranlaſſen möchten. Die Stellungnahme der
amerikaniſchen Regierung werde die Verhandlungen in Paris
zweifellos erſchweren.
EP. Paris, 15. Mai.
Die belgiſche Regierung lehnt hartnäckig den Youngſchen
Verteilungsplan mit Bezug auf Belgien ab. Der belgiſche
Mini=
ſterrat hat, wie der „Temps” aus Brüſſel meldet, die Haltung der
belgiſchen Delegierten an der Sachverſtändigenkonferenz
einſtim=
mig und in vollem Umfange gebilligt. Dieſe hatten ſich
bekannt=
lich auf den Standpunkt geſtellt, daß die jüngſten Vorſchläge mit
Bezug auf den belgiſchen Anteil an den Reparationen
unannehm=
bar ſeien. Eine kompetente Perſönlichkeit ſoll dem
Korreſponden=
ten des Blattes erklärt haben, daß Belgien nur das Memorandum
der Alliierten vom 20. April anerkennen könne. Auch wenn alle
anderen Länder eine Verminderung mit Bezug auf den Plan der
Alliierten annehmen würden, würde Belgien an dieſem Plan
unverrückbar feſthalten. Denn dieſer habe bereits das Minimum
feſtgeſetzt, das Belgien fordern müſſe. Wenn ſomit Young wünſche,
daß ſein Plan von Belgien angenommen werde, dann müſſe er
die von ihm vorgeſchlagene Annuität um 50 Millionen Reichsmark
auf 2100 Millionen Reichsmark erhöhen, d. h. um den Betrag,
um den er den belgiſchen Anteil verkürzen möchte. Der
Korre=
ſpondent verſichert ferner, daß die belgiſchen Delegierten auch
gegen die deutſchen Vorſchläge Einſpruch erheben würden.
Bel=
gien könne nicht zugeben, daß die im Dawesplan feſtgeſetzten
Garantien aufgehoben würden und ebenſowenig der Recovery=Akt.
Die Arbeiten an dem von Stamp entworfenen
gemeinſchaft=
lichen Bericht des Sachverſtändigenausſchuſſes ſind zwiſchen den
deutſchen und engliſchen Delegierten in ſtändiger Fühlungnahme
mit den amerikaniſchen Sachverſtändigen in der vergangenen
Nacht ſo weit gefördert worden, daß der Berichtsentwurf heute
nachmittag dem Konferenzvorſitzenden Owen Young zur
Weiter=
leitung an die übrigen Delegationen übergeben werden konnte.
Die Gläubigervertreter ſind für morgen nachmittag um 3 Uhr
zu einer gemeinſamen Sitzung in das Hotel Georges V
ein=
berufen worden, um zu dem Entwurf Stellung zu nehmen.
Der Berichtsentwurf trägt deutlich den Stempel der
Haſt, mit der er offenbar unter dem Druck der bei einigen
De=
legierten in den letzten Tagen zum Ausbruch gekommenen
Un=
geduld fertiggeſtellt worden iſt. Als Grundlage diente der Taxt,
den Young urſprünglich als ſogenannten Mehrheitsbericht
aus=
gearbeitet hatte. Diejenigen Abſchnitte dieſes Mehrheitsberichts,
zu denen die deutſche Delegation ihre Zuſtimmung geben konnte
ſind unverändert geblieben. Wo Dr. Schacht redaktionelle
Aen=
derungen für notwendig erachtete, mußten dieſe in Form von
Deckblättern, Randbemerkungen und Notizen in den bereits
vor=
handenen Text eingeſtreut werden. Andere Punkte, vor allem
die Probleme der 21 letzten Annuitäten und der Höhe des
unge=
ſchützten Annuitätenteils ſind von den deutſchen
Sachverſtän=
digen einſeitig formuliert und in den Bericht eingefügt worden.
Auf dieſe Art ſind ſämtliche deutſchen Richtlinien in den Bericht
hineingelangt. Dagegen lagen die zahlreichen Anhänge, in denen
Fenſterbrett entſteht. Die Spiegel ſind einander zugekehrt, ſo
daß zwiſchen ihnen ein breiter Luftraum bleibt. Beim inneren
iſt die konkave Seite gegen die Straße gerichtet, beim äußeren die
konvexe. Der Krümmungshalbmeſſer iſt bei beiden ein
verſchie=
dener. Die Schallwellen, die von dem einen nicht gefaßt werden,
werden durch den anderen nach außen zurückgeworfen. Die
Ver=
wendung zweier Spiegel ermöglicht, den ganzen Tonbereich des
Straßenläums zu beherrſchen. 75 v. H. des von der Straße
kom=
menden Lärms werden durch dieſe Einrichtung vernichtet.
Die Technik geht alſo nach den verſchiedenſten Richtungen
hin vor, um des immer mehr anwachſenden Lärms Herr zu
wer=
den. Ihre Bemühungen reichen erſt verhältnismäßig kurze Zeit
zurück. Aber das, was bis jetzt geleiſtet wurde, läßt erhoffen,
daß bereits richtige Wege gefunden ſind, um zu dem geſteckten
Ziel zu gelangen.
Neue Techniſche Hochſchulen?
Unter dieſer Ueberſchrift iſt vor einigen Monaten eine kurze,
aber inhaltsreiche Denkſchrift des Vereins Deutſcher Ingenieure
erſchienen. In der Einleitung kämpft ſie gegen die immer kraſſer
werdende Ueberſchätzung des Berechtigungsweſens und gegen die
„Verſchulung” Deutſchlands, die den höheren Schulen ſelbſt die
Möglichkeit nehme, den Schülernachwuchs ſo zu fördern, daß eine
wirklich auserwählte Mannſchaft zur Hochſchule entlaſſen werde.
Der Zudrang zu den Techniſchen Hochſchulen nun ſei keineswegs
auf den wirklichen Bedarf an akademiſchen Ingenieuren
zurück=
zuführen, ſondern auf eine ungeſunde Ueberſchätzung der
akade=
miſchen Bildung. Er fördere wohl die beängſtigende Zunahme
der Anwärterzahl, dagegen fehle es der Induſtrie ſehr oft an
wirklich hervorragend tüchtigen und brauchbaren Bewerbern.
Daher ſei es Pflicht der großen techniſchen Verufsverbände, die
Oeffentlichkeit über die wahre Sachlage aufzuklären. Bei ſolchen
Umſtänden müſſe man das Bedürfnis nach Neugründung von
Techniſchen Hochſchulen unbedingt verneinen und ebenſo vor einer
Angliederung umfangreicher techniſcher Abteilungen an ſchon
be=
ſtehende Univerſitäten warnen. Die Denkſchrift hält eine
Ver=
tagung dieſer Pläne für geboten bis zu der Zeit, „wo Deutſchland
ſich wieder freier finanziell bewegen lann. Dann auch erſt wird
ſich klar überſehen laſſen, wie die Bevölkerungsbewegung und die
Aufklärung über die Ausſichten im Beruf ſich im Beſuch der
Tech=
niſchen Hochſchulen auswirken.”
Für die Gegenwart fordert die Denkſchrift etwas ganz
ande=
res. „Wir halten es für dringend geboten,” ſagt ſie, „daß die
Geldmittel, die unbedingt für die Ausbildung der Ingenieure
vorhanden ſein müſſen, konzentriert werden auf den Ausbau der
beſtehenden Hochſchulen und ihre Anpaſſung an die heutigen
Erforderniſſe; denn wir fürchten, daß in der ſo außerordentlich
ſchwierigen finanziellen Lage, in der ſich Deutſchland infolge des
verlorenen Krieges und der Anſprüche der früheren Gegner
be=
findet, nicht einmal für dieſe dringendſten Erforderniſſe
aus=
reichende Geldmittel zur Verfügung geſtellt werden.”
Das in der Denkſchrift Geſagte beweiſt der Verein Deutſcher
Ingenieure durch ſtatiſtiſche und zeichneriſche Darſtellungen und
Erläuterungen, die er als Anhang beifügt. In einem zweiten
Anhange ſtellt er eine größere Anzahl von Urteilen führender
Perſönlichkeiten zuſammen, die alle — z. T. überaus ſcharf — die
Notwendigkeit der Schaffung neuer Techniſcher Hochſchulen
rund=
weg leugnen.
Die Denkſchrift verdankt ihr Entſtehen den Erwägungen
tech=
niſcher Kreiſe, welche ſich durch die von Altona und Kaſſel
geheg=
ten Wünſche nach Errichtung einer Techniſchen Hochſchule
beun=
ruhigt fühlen. Obwohl nun dieſe Beſtrebungen zunächſt nur
Norddeutſchland angehen, ſo würden ſie ſich doch, falls ſie Erfolg
haben ſollten, durch ihre Wirkungen auch in Süddeutſchland
be=
merkbar machen. Die Denkſchrift iſt in erſter Linie für die
Ver=
treter der Technik beſtimmt; es würde aber m. E. nichts ſchaden.
wenn man ſie den höheren Schulen Deutſchlands zuleitete und
dort bei der Berufsberatung der Schüler mitverwendete.
Prof. Dr. Paul Sſymank (Göttingen).
Zur Wiederholung der heſſiſchen Bauernkomödie
„Die verborgene Aehnlichkeit”.
Von Rudi Wünzer und Peter Wagner.
Warum iſt der „Datterich” dieſes nach R. M. Meher
„genialſte Lokalſtück Deutſchlands” beſonders in ſeiner
unge=
trübten Heiterkeit, für die heutige Generation ſo unnachahmbar?
Vielleicht deshalb, weil unſere Generation, die im Weltkrieg
und ſpäter die Tragik bis zur tiefſten Tiefe kennen gelernt hat, die
dunklen tragiſchen Töne mit der Wirklichkeit des Lebens unlösbar
verbunden betrachtet und daher auch auf dem Gebiete des
Hei=
teren die Komödie mit ihrem ſteten Wechſel von Tragiſchem
und Komiſchem als Kunſtform bevorzugt. Auch das heſſiſche
Volksſtück „Die verborgene Aehnlichkeit” iſt in der Form der
Komödie geſchrieben und bis zum Rande mit Tragik angefüllt.
Da ſteht im Hintergrunde der blutige Schatten des Studenten
Karl Sand — dieſer arme „reine” Jüngling mit den fanatiſchen
Seite 3
vorwiegend die mit dem Hauptteil des Berichts
zuſammenhän=
genden techniſchen Fragen behandelt werden, alſo z. B. die
Be=
ſtimmung über das Sachlieferungsverfahren und das Statut
der Internationalen Zahlungsbank, dem heute Owen Young
übergebenen Entwurf noch nicht bei.
Die Ueberreichung des gemeinſchaftlichen Berichts ſtellt
ſelbſtverſtändlich an ſich noch keinerlei entſcheidende Entwicklung
dar, da der Entwurf ja nur die Baſis für die vorausſichtlich
übermorgen beginnende Diskuſſion im Konferenzplenum bildet.
Denn es iſt immer wieder zu betonen, daß ſich bisher keine
ein=
zige Delegation in bindender Form zu den von Young
vorge=
ſchlagenen Ziffern geäußert hat, wenn auch die Amerikaner, die
Japaner und in weniger deutlicher Form die Italiener ihre
Zuſtimmung zu erkennen gegeben haben. Immerhin iſt man
heute der Entſcheidung einen bedeutenden Schritt näher
ge=
kommen. — Der belgiſche Delegierte Francqui iſt heute aus
Brüſſel wieder in Paris eingetroffen. Pirelli und Stamp ſind
da=
gegen noch nicht aus Rom und London zurückgekehrt.
Nachdem in der öffentlichen Abſtimmung die Geſetzentwürfe
zur Vollziehung der Lateranverträge von der Kammer einmütig
genehmigt worden waren, ergab die Geheimabſtimmung
Ein=
ſtimmigkeit über zwei Lateranverträge, während beim dritten
357 Stimmen dafür und zwei dagegen waren. Die
Verord=
nung zur Vollziehung des Konkordats hinſichtlich der
Eheſchlie=
ßung und Verwaltung der Kirchengüter wurde einmütig
ge=
nehmigt. In Erwartung der praktiſchen Erfahrungen und
Er=
probung der Verſöhnungsabkommen iſt die Angelegenheit damit
parlamentariſch und grundſätzlich erledigt.
In der Unterrichtsfrage iſt der Papſt Muſſolini die Antwort
nicht lange ſchuldig geblieben. Wenigſtens wird in dieſem Sinn
im Vatikan eine Rede aufgefaßt, die Pius XI. geſtern an die
Vertreter und Schüler einer höheren chriſtlichen
Erziehungs=
anſtalt von Venedig richtete, als ſie ihn zu ſeinem
Prieſterjubi=
läum beglüchwünſchten. Pius XI. hob die hohe
Bedeu=
tung der chriſtlichen Erziehung für die Kirche
hervor und ſagte, die Kirche lege großen Wert auf
dieſes ihr Recht, das auch eine ſtrikte Pflicht ſei.
Dieſes ihr Recht und dieſe Pflicht gehörten zu ihrer geiſtlichen
Miſſion. „In dieſer Angelegenheit ſind wir
un=
verſöhnlich” ſagte der Papſt. „Das iſt unſere
unbe=
dingte Pflicht. Man ſage uns nicht, wir ſeien ſchwer zu
be=
handeln, denn wir ſind mit Recht unnachgiebig.
Zwiſchen Muſſolini und dem Papſt iſt eine offene Polemik
über die Erziehungsfrage entbrannt. Nach dem heute abend vom
„Oſſervatore Romano” wiedergegebenen ausführlichen Wortlaut
der geſtrigen Anſprache Pius XI weiſt der Papaſt in ſchärfſter
Form die Ausführungen Muſſolinis zurück. Er betont
gegen=
über den Erklärungen Muſſolinis, daß die Erziehung der
Jugend Aufgabe des fasciſtiſchen Staates ſei, um aus ihr
Er=
oberer zu machen, nachdrücklich, die Erziehung ſei vor allem
und über alles Aufgabe der Kirche, der Familie und der Eltern,
die ganz unerſetzbar ſeien. Der Staat müſſe ſich gewiß um die
Erziehung der Bürger kümmern, aber nur um das zu tun, was
das Individuum und die Familie nicht ſelbſt tue. „Wir finden
es nicht für nötig und angebracht, daß der Staat Eroberer und
zur Eroberung erzieht, denn, was man in einem Staate tut,
könnte in der ganzen Welt geſchehen. Wenn alle Staaten zur
Eroberung erzögen, was geſchähe dann? Würde man wohl auf
dieſe Weiſe zur allgemeinen Verſöhnung beitragen? Es ſei
denn, man (Muſſolini) habe ſagen wollen, daß man zur
Erobe=
rung der Wahrheit und Tugend erziehen wolle, womit Wir
voll=
ſtändig einverſtanden ſind. Nicht einverſtanden ſind Wir jedoch
mit allem, was jene Rechte zu unterdrücken, zu ſchmälern und
zu beſtreiten ſucht, die Natur und Gott der Familie und der
Kirche auf dem Gebiete der Erziehung verliehen haben. In
die=
ſer Hinſicht ſind. Wir intranſigent. Gerade um ein größeres
Uebel zu verhindern, haben Wir zu einer beſtimmten Zeit
ver=
handelt und ein Opfer gebracht, als über das Schickſal unſerer
lieben katholiſchen Pfadfinder entſchieden wurde. Damals haben
Wir aber unſeren tiefen Schmerz darüber nicht verhehlt, zu
der=
artigen Opfern gezwungen zu werden. Uns fehlen die
mate=
riellen Mittel, um unſere Unnachgiebigkeit durchzuſetzen. Das
bedauern Wir jedoch nicht, weil Wahrheit und Recht keinerlei
materieller Hilfe bedürfen, ſondern eigene, unüberwindbare und
unwiderſtehliche Kraft beſitzen.”
Geſichtszügen, der ſeinen Haß und ſeine Liebe in unverdaute
politiſche Gedanken verſenkte, darüber zum Mörder wurde und
auf dem Schafott zu Mannheim unter dem Seufzen der Männer
und unter dem Weinen der dentſchen Frauen dem Schwerte des
Henkers verfiel. Und dort taucht das bleiche Geſicht ſeines
Opfers auf: Auguſt v. Kotzebue, der Luſtſpieldichter, dem
Gene=
rationen von Theaterbeſuchern Stunden der Heiterkeit und
Rührung verdanken, und der dennoch, von der öffentlichen
Mei=
nung als „Bube und Verräter” gebrandmarkt, zum Gegenſtande
des allgemeinen Volkshaſſes ward. Tragiſch iſt auch die
Hand=
lung des Stückes. Im 1. Akt ſiegt die mit dem Reichtum
ver=
bündete und durch den „ſchläächden” Joggel verkörperte Unnatur
und trennt ein Liebespaar, das durch das Geſetz der „
verbor=
genen Aehnlichkeit” für einander beſtimmt iſt. Eine Hochzeit —
ein Feſt der Liebe — verwandelt ſich in eine allgemeine
Prü=
gelei, und diejenigen, die Frieden ſtiften wollen, erhalten die
kräftigſten Hiebe. Im 2. Akt erhebt wieder die Unnatur,
ver=
körpert in Madame Klappich, dem Dichter Jaſomir Bäckmilch
und der Darmſtädter Bäckerstochter Luiſe Kahl, ſtolz ihr Haupt
und wird geehrt. Die menſchliche Gerechtigkeit ſetzt ſich in
Be=
wegung und trifft Schuldige und Unſchuldige. Endlich im 3. Akt
dämmert über dem Durcheinander des Lebens ein Lichtſtrahl:
auf dem Höhepunkt der Verzweiflung und am Rande des
Selbſt=
mordes finden ſich die Liebenden. Mitten durch dieſes tragiſche
Gewirre zieht nun der Karneval des Lebens hindurch und biegt
fortwährend das Tragiſche in Heiterkeit und Lachen um: ein
langer Zug komiſcher Volkstypen bewegt ſich vorbei — allen
voran der „Held” Hannes, dem alles im Leben ſchief geht und
der überall hängen bleibt, wo man im Leben nur hängen
blei=
ben kann — nur nicht an dem Aepfelbäumchen, an dem er ſich
zum Schluſſe aufzuknüpfen verſucht. Hat dieſes tolle Treiben
einen höheren Sinn? Eine politiſche Tendenz — etwa im
Hin=
blick auf die politiſchen Attentate der jüngſten Vergangenheit —
lag den Verfaſſern völlig fern. Sie wollten in dieſem
bäuriſch=
ſtudentiſchen Rahmen wieder einmal die Tragik von „Adams
Geſchlecht” aufzeigen, wonach die Gattung Menſch trotz immer
neuer Hoffnungen ewig dieſelbe bleibt, jede Generation doch
immer wieder dieſelben Torheiten wie die vorhergehende begeht,
und Kains Brudermord — hier der politiſche Mord — leider
eines der tieftraurigen, aber wahrhaftigen Symbole der
Menſch=
heitsgeſchichte iſt. Sie haben daher ihrer Komödie den Vorſpruch
vorangeſetzt: „Ihr liewe Leid, in de gure olde Zeid häwwe ſe
dieſelwe dumme Schdraach gemecht wie heid a, un die gonz
Wäldgeſchichd, wie a die Kotzebuwegeſchichd, is offebor anzich
nor dezu do, daß mir un unſär orme dumme Buwe nix draus
lärne.”
Peter Pagnex.
Nummer 135
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Nummer 133
Seſte 3
Aus der anndeshaapiftadt.
Darmſtadt, 16. Mai.
Mikarbeiter=Jubiläum in der Berlagsanſtalk
Alexander Koch.
Franz Stanger, literariſcher Redakteur an der „Deutſchen
Kunſt und Dekoration”, der führenden Zeitſchrift der Verlagsanſtalt
Alexander Koch, blickte am 15. Mai auf eine 25jährige Tätigkeit zurück.
Die hohe Schätzung, deren ſich der Jubilar im Hauſe Alexander Koch
und weit darüber hinaus erfreut, kam in einer Feier zum Ausdruck.
die um 11 Uhr in den blumengeſchmückten Räumen der Verlagsanſtalt
unter Teilnahme des geſamten Perſonals und vieler Gäſte ſtattfand.
In Vertretung des erkrankten Chefs, Hofrat Dr. Alexander Koch,
rich=
tete zunächſt Herr Alexander Koch jr. an den Jubilar warmherzige
Worte der Begrüßung und des Dankes, wobei er beſonders betonte,
daß die treue und keineswegs auf das Redaktionelle beſchränkte
Mit=
arbeit des Jubilars für das Werden des Verlages ſehr viel bedeutet
habe. Er ſprach die Hoffnung aus, daß ſeine wertvolle und von allen
Beteiligten hochgeſchätzte Tätigkeit dem Hauſe noch recht lange zur
Verfügugn ſtehen möchte. Herr Prokuriſt Peſchko hob in einer längeren
Anſprache die vielſeitigen Kenntniſſe und künſtleriſchen Gaben des
Ge=
feierten hervor. Sein Eintreten in das Haus Koch ſei ein Glücksgriff
für beide Teile geweſen; das erweiſe ſich in der prachtvollen Tatkraft
und Rüſtigkeit, in der der Jubilar heute vor uns ſtehe, und es erweiſe
ſich in der Weltſtellung der „Deutſchen Kunſt und Dekoration”, die unter
Herrn Franz Stangers Mitwirkung erarbeitet worden ſei. Der Redner
überreichte zum Schluſſe eine Schreibtiſchuhr als Spende der Kollegen.
Für die Schriftſteller ſprach Herr Wilhelm Michel, unter beſonderer
Hervorhebung der Eigenſchaften, durch die der Jubilar den literariſchen
Mitarbeitern ein Freund geworden ſei: Takt, unbeſtechliche
Urteilsklar=
heit, beſonnenes, maßvolles Denken, Menſchenkenntnis, Sinn für eigene
und fremde Ehre. Frau Hofrat Koch überreichte als Erinnerungsgabe
des Verlagsleiters deſſen Bild mit einer eigenhändigen, herzlichen
Wid=
mung. Mit Ehrungen und Spenden haben, außer dem Verlag ſelbſt,
eine größere Reihe von Perſönlichkeiten und Körperſchaften an der
Feier teilgenommen; ſo die Buchdruckereien Wittich und Herbert, Herr
Oberbürgermeiſter Mueller, der Buchhändler=Börſenverein (
Ehrenzei=
chen des Buchhandels), der Hauptverein Deutſcher Tapetenhändler, die
Heſſiſche Induſtrie= und Handelskammer (handgeſchriebene
Ehren=
urkunde), die Kliſcheeanſtalt Meiſenbach, Riffarth u. Co.,
Mün=
chen, die Kliſcheeanſtalt Haußmann, die Buchbinderei Böcher, die
Papierfabrik Scheufelen u. a. mehr. Allen dieſen Bezeugungen der
Schätzung und der Freundſchaft dankte Herr Franz Stanger zum
Schluſſe mit herzlichen, tiefbewegten Worten. Es kam in ihnen die tiefe
Genugtuung über das ſchöne, großzügige Verhältnis zum Ausdruck, das
zwiſchen Dr. Alexander Koch und ſeinen Mitarbeitern ſtets geherrſcht
hat, daneben die warme Anerkennung, daß ihm, dem Jubilar, der
Ar=
beitsplatz in der Verlagsanſtalt Koch jede Befriedigung gegeben habe
in dem glücklichen Bewußtſein, für eine hohe Sache wirken zu dürfen.
Techniſche Hochſchule Darmſtadt. Herrn Dr.=Ing. Hermann
Joſef Menges zu Buchſchlag (Heſſen) wurde die venia legendi füir
„Mechanik” an der Techniſchen Hochſchule Darmſtadt erteilt.
— Ernannt wurden: Am 24. April der Kanzleigehilfe Julius
Schmitz in Gießen mit Wirkung vom 1. April 1929 ab zum
Kanz=
liſten beim Tierzuchtinſtitut der Landesuniverſität; am 27. April der
Juſtizinſpektor bei dem Amtsgericht Darmſtadt I Leonhard Paul Kröh
zum Oekonomen bei dem Landgerichtsgefängnis in Darmſtadt, mit
Wir=
kung vom 1. April 1929 an; am 3. Mai der Gerichtsvollzieher bei dem
Amtsgericht Butzbach Karl Herrnbrodt zum Gerichtsvollzieher bei
dem Amtsgericht Laubach, mit Wirkung vom 1. Juni 1929 an.
— Miniſterium für Kultus und Bildungsweſen. Erledigt ſind:
Eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in
Alsfeld; Dienſtwohnung iſt nicht vorhanden; die Lehrerſtelle für
einen evangeliſchen Lehrer an der Volksſchule in Maulbach, Kreis
Alsfeld; Dienſtwohnung iſt vorhanden und frei.
— Techniſche Hochſchule. Durch dienſtliche Abhaltung und den
Him=
melfahrtstag kann Herr Profeſſor Dr. Noack ſeine Vorleſung über
No=
bert Schumann und ebenſo die Redeübungen erſt Donnerstag, den 16.
Mai, beginnen Die ausgefallenen Stunden werden im Juni nach
gehalten.
— Schnurrbuſch=Quartett. Der letzte Abend des Schnurrbuſch=
Quartetts konnte aus ſpielplantechniſchen Gründen bisher nicht
ſtatt=
finden und iſt auf Ende des Monats verſchoben. Der genaue Tag wird
noch bekanntgegeben.
— Die Turnerſchaft im V. C. „Merovingia”, Kiesſtraße 78
feiert vom 17. bis 21. Mai ds. Js. ihr 30jähriges Stiftungsfeſt.
Bemerkenswert an der Feſtfolge iſt ein Feſtvortrag des Profeſſor
Rüth von der hieſigen Techniſchen Hochſchule (Alter Herr der
Merovingia) am 17. Mai im Saal 236 der Hochſchule über die
Umbauten am Mainzer Dom, die von Prof. Rüth geleitet wurden.
Es dürfte in Darmſtadt wohl das erſte Mal ſein, daß eine
ſtuden=
tiſche Korporation bei einem Stiftungsfeſt auf dieſe Weiſe vor die
Oeffentlichkeit tritt.
— Die internationale Ausſtellung in Darmſtadt „Der ſchöne Menſch
in der neuen Kunſt” wird außer ihrer thematiſchen Bedeutung, die einer
Schau ausgeſuchter europäiſcher Kunſt haben. Die Namen der
aus=
ſtellenden Künſtler aller Länder laſſen kaum einen von Bedeutung
ver=
miſſen. Es werden gezeigt unter anderen: aus Deutſchland: Beckmann,
Hofer, Kirchner, Otto Müller, Pechſtein, Purrmann, Schlemmer,
Bel=
ling, Fiori, Kolbe, Kolle; Frankreich: Derain, Lhote, Maillol,
Son=
verbie, Ozenfant, Lurcat, Deſpiau; Belgien: Maſereel; Holland:
Sluf=
ters, van Dongen; Spanien: Picaſſo, Manolo, Gargallo, de Togores,
Pruna, Clara; Italien: Chirico, Tozzi, Braneuſi, Campigli; Schweiz;
Roßhard, Giacometti; Oeſterreich: Egger, Huber; Ungarn: Beothy;
Briechenland: Tomras; Tſchechoſlowakei: Kars, Sima; Polen: Kisling;
Rußland: Archipenko, Orloff, Chagall, Kogan; Schweden: Grünewald,
van Dardel; Norwegen: Perkrogh; Japan: Foufita; China: Sanyu.
Insgeſamt werden 150 Künſtler mit zirka 200 Werken vertreten ſein.
— Das ſtädtiſche Hallenſchwimmbad Darmſtadt iſt an Werktagen
von 7—20 Uhr geöffnet. Die Kartenausgabe erfolgt an der Kaſſe des
Hallenſchwimmbades für Heilbäder bis 18½, für Schwimmbäder bis 19,
für Wannen= und Brauſebäder bis 19½ Uhr. Für die Dauer des
Woogs=Badebetriebs bleibt das Hallenbad an
Sonntagen, erſtmals am 19. Mai 1929, geſchloſſen. (Siehe beſ.
Anzeige der Direktion der ſtädtiſchen Betriebe.)
Donnrstag, den 16. Mai 1929
* Orpheum.
Adalbert Steffters Operettentheater eröffnet ſein Gaſtſpiel im
Orpheum mit dem muſikaliſchen Luſtſpiel „In der
Johannis=
nacht” von Jean Gilbert. Ueber die Mannheimer Erſtaufführung
ſchrieb das dortige „Tagblatt” u. a.: „Wieder einmal einen
ungewöhn=
lichen, einen großen, einen ſehr großen, einen ſenſationellen Erfolg.
Das Haus war randgefüllt. Der Beifall bald nach jeder Szene
brau=
ſend, ſtürmiſch, orkanartig. Kein Wunder auch. Das Jean Gilbert=
Enſemble hat wieder von dem „Bau” Beſitz ergriffen. Jean Gilbert,
Uſchi Elledt, Fritz Schulz, Max Menſing und Richard Starnburg —
die Namen haften feſt im Gedächtnis aus „Annemaries”, aus „Uſchis”
Zeiten her. Es war im November des vergangenen Jahres. Da
feier=
ten ſie, da feierte das Enſemble triumphalen Einzug. Da wurden ſie
zu Mannheims Lieblingen. Da ſpielten ſie ſich in die Herzen all derer,
die da ſich unterhalten, die da lachen wollen. Und „Lachen verbreiten”
iſt ja auch der Zweck dieſes heiteren, lockeren, famoſen Spiels. Wie im
Vorjahre, ſo auch heuer wieder. Auch der Griesgrämige wird für ein
paar Stunden in ſolch munterer Geſellſchaft wieder froh. Er lacht. Er
freut ſich ob dieſer ſchmackhaft=munteren, ſchmackhaft=ſentimentalen,
ſchmackhaft=ſchmalzigen Geſchichte. Gerne durchläuft er ohne jegliches
ernſtere Bedenken all die Irrungen und Wirrungen bis — zum guten
Ende. Ob Luſtſpiel, Schwank oder Poſſe, mit Muſik, es iſt eine
ſchmack=
haft=muntere, eine ſchmackhaft=ſentimentale, eine ſchmackhaft=ſchmalzige
Geſchichte, über die man nicht gram werden kann. Daß ſich zum Schluſſe
alles klärt, iſt ja Operetten=, Luſtſpiel= Schwank= oder Poſſenbrauch —
wie es euch gefällt . . . Die Muſik plätſchert leicht und leiſe, lieb und
nett . . . Johannisnacht . ."
Aehnlich begeiſtert ſchreiben andere Mannheimer, Weinheimer und
Ludwigshafener Zeitungen.
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— Heſſiſches Lanbestheater. Heute, Donnerstag, gelangt „
Sa=
lome” von Richard Strauß mit Roſe Landwehr in der Titelpartie,
Anna Jacobs, und den Herren: Komregg, Jaeger, Deharde in den
an=
deren Hauptpartien zur Wiederholung. Muſikaliſche Leitung: Dr.
Karl Böhm.
Kulturfilmbühne im Kleinen Haus. Heute,
Donners=
tag, wird der hervorragende Lola Kreutzberg=Film „Nuri, der Elefant”
der von Publikum und Preſſe mit einmütiger Anerkennung
aufgenom=
men wurde, zum letzten Male um 16 und 20 Uhr vorgeführt.
Die Operette „Mamſell Nitouche” geht morgen, Freitag, in
neuer Inſzenierung und Ausſtattung erſtmalig in Szene. Die Beſetzung
der Hauptrollen iſt folgende: Major, Graf von Chateau=Gibus: Paul
Maletzki; Coeleſtin: Werner Hinz; Fernand de Champlatreux: Franz
Tibaldi; Loriot, Sergeant: Hans Ney; Theaterdirektor Hugo Keßler;
Deniſe de Flavigny: Sitta Müller=Wiſchin; Oberin: Käthe Gothe;
Co=
rinne, eine Schauſpielerin: Beſſie Hoffart; Pförtnerin: Margarete
Carlſen; ein Regiſſeur: Richard Jürgas. Mitwirkend: die Tanzgruppe.
Die vorkommenden Tänze wurden von Cläre Eckſtein einſtudiert. Die
muſikaliſche Leitung hat Karl Bamberger, die Inſzenierung leitet
Re=
nato Mordo, die Bühnenausſtattung ſtammt von Lothar Schenck von
Trapp. Die Erſtaufführung beginnt um 19.30 Uhr und iſt der Miete D
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Zum 20. Male der „Prozeß Mary Dugan‟. Die
Sen=
ſationskomödie „Der Prozeß Mary Dugan” gelangt, vielfachen
Wün=
ſchen aus dem Publikum entſprechend, in dieſer Spielzeit noch ein letztes
(20.) Mal als Volksvorſtellung zu Preiſen von 1—4 Mark am Samstag,
den 18. Mai, im Kleinen Haus zur Aufführung. Beginn 20 Uhr. Der
Vorverkauf hat begonnen.
Pfingſtvorſtellungen des Landestheaters. Der
Vorverkauf für die an den beiden Pfingſtfeiertagen im Großen und
Kleinen Haus ſtattfindenden Vorſtellungen beginnt heute. Zur
Auf=
führung gelangen Pfingſtſonntag im Großen Haus unter muſikaliſcher
Leitung von Dr. Karl Böhm die „Meiſterſinger”, im Kleinen
Haus „Mittagswende” von Claudel in der Inſzenierung Carl
Eberts. In dieſer Aufführung ſpielt Charlotte Jaeke=Joſt zum erſten
Male die Yſe. Am Pfingſtmontag wird im Großen Haus die Operette
„Mamſelle Nitouche” in der neuen Infzenierung zum erſten
Male wiederholt, im Kleinen Haus geht an dieſem Tag „Figaros
Hochzeit” in der Inſzenierung Carl Eberts in Szene.
— Generalmuſikdirektor Dr. Böhm wurde auf Grund ſeiner großen
Dirigiererfolge im Frankfurter Opernhaus von der Frankfurter
Mu=
ſeumsgeſellſchaft eingeladen, im nächſten Winter ein Konzert zu
diri=
gieren.
Heſſiſcher Apokheker=Verein.
Der Heſſiſche Apotheber=Verein hielt ſeine Frühjahrs=Hauptvewy
ſammlung in Darmſtadt ab. Sie galt neben einer geſchäftlichen Sitzung,
die berufliche Fragen behandelte, der Feier des neunzigjährigen
Be=
ſtehens des Heſſiſchen Apotheker=Vereins.
Dieſe begann mit einem Feſtkonmers am Abend des 8. Mai, bei
dem Geſangsvorträge, gemeinſame Lieder und Deklamationen
wechſel=
ten und ein eigens für den Tag geſchriebenes kleines Luſtſpiel zur
Auf=
führung kam. Die Muſik ſtellte die Kapelle Weber.
Dieſer Veranſtaltung wohnten Vertreter ſtaatlicher und ſtädtiſcher
Behörden, an der Spitze der Miniſter des Innern, Herr Leuſchner, bei,
der in einer ſehr liebenswürdigen Anſprache dem heſſiſchen
Apotheker=
ſtand, der reſtlos in dem Heſſiſchen Apotheker=Verein zuſammengefaßt
iſt, Glückſwinſch= und Anerkennung ausſprach für ſeine Wirkſamkeit und
die Worte des Vorſitzenden, Herrn Apothekers Scriba=Reinheim,
unter=
ſtrich, der in ſeiner Begrüßungsanſprache betonte, daß der heſſiſche
Apo=
thekerſtand ſich ſtets als ein dienend Glied der Allgemeinheit gefühlt
habe, eine Rolle, die er nie außer acht laſſen werde. Der Miniſter
be=
tonte, daß die Staatsregierung den Apothekerſtand aus dieſem Grunde,
ſoweit es im Rahmen der Allgemeinheit möglich iſt, ſtets fördern werde.
Am Himmelfahrtstag — dieſen Tag hatte man gewählt, um auch der
Angeſtelltenſchaft weitgehendſt die Teilnahme zu ermöglichen — fand
um 11 Uhr der akademiſche Feſtakt ſtett, zu dem wiederum die Spitzen
ſtaatlicher und ſtädtiſcher Behörden erſchienen waren und an dem außer
den heſſiſchen Apothekern eine große Anzahl der prominenteſten
Fach=
genoſſen der wiſſenſchaftlichen und praktiſchen Pharmazie teilnahmen,
die zum Teil aus weiter Entfernung (Beelin, Breslau, Hamburg, Zittau,
Plauen, auch Stuttgart und Würzburg) herbeigekommen waren. Die
Fcier war ſtimmungsvoll umrahant durch muſikaliſche Vorträge eine3
Künſtlerquartetts; auf einen Prolog, gedichtet von Frau Geheimrat Dr.
Willy Merck, folgten Geſ ngsvortrüge Zweſer Damen der
Apothekergeſell=
ſcaft, der Frau Apotheker Thurn=Mainz und Frl. Sartorius=Altenſtadt.
Nach einer Begrüßungsanſprache des Vorſitzenden ſolgte der
feſ=
ſelnde Vortrag des Axothekers W. Donat, M. d. L., der die Chronik
der letzten vierzig Jahre des Beſtehen3 des Heſſiſchen Apotheker=Vereins
zu dem Feſttag geſchrieben hatte. Der überaus beifällig
aufgenom=
uiene Vortrag behandelte die Aufgaben, die dem Verein während dieſer
Zeit erwailſſen waren, und zeigte, daß viele der Fragen, die faſt von
ſeinem Beginn an ſchtvebten, heute noch ungelöſt ſind. Eine derſelben
aber, und das erwähnre auch der Vorſitzende wit großer Genugtuung,
teht vor der alsbaldigen endgiiltigen Löſung, es iſt die
Altersberſor=
gung des heſſiſchen Axothekerſtandes, die dieſer mit Hilfe ſeiner
Apo=
thekerkammer obligaroriſch in allernächſter Zeit in Tätigkeit treten
laſſen wird. Nu folgten die Glüchwunſchreben in großer Zahl, es
ſpra=
chen 18 Herren, für die Regierung Herr Miniſterilrat Dr. Heyl,
noch=
mals auch Bezuig nehmend auf die Worte des Herrn Miniſters vom
Vorabend, und beglückwünſchte den Verein und ſeinen Vorſtand. Für
die Stadt gratulierte Herr Oberbürgermeiſter Mueller, für den
Deut=
ſehen Aporheker=Verein und zugleich auch im Namen des Gauies
Würt=
temberg Herr Apotheker Dr. Schwarz=Stutzgart. Im Namen der
Nach=
bargaue Baden und Heſſen=Naſſau ſprachen die Herren Dr. Lakemeyer
und Quittmann, für Sachſen Herr Apotheker Brückner=Zittau, im
Namen des Spegialitäten=Unternehmens des Deutſchen Apotheker=
Ver=
eins gratulierte Herr Apotheker Friede=Würzburg und im Namen des
Syndikats der Deutſchen Spezialitäten=Unternehmen Herr Apotheker
Dr. Rungc=Hamburg.
Es ſprachen weiter die Vertreter des Verbandes Deutſcher
Apothe=
ker, Herr Apotheker Borner, für die Pharmazeutenſchaft an der
Tech=
niſehen Hochſſchule zu Darmſradt Herr Stud. Feldhofen, für die
Hoch=
ſchule ſelbſt Herr Prof. Dr. Wöhler; für die Aerztekammer gratulierte
der Vorſitzende, Herr Sanitätsrat Dr. Brüning, für die Tierärztekammer
Herr Dr. Ohly, für die Handelskamer deren Syndikus Herr Dr.
Schä=
fer, für das Haus E. Marck ſprach Herr Apotheker Georg Merck, für die
Hageda, Handelsgeſellſchaft deutſcher Apotheker, Verlin, deren
Chef=
chemiker und Direktor Herr Dr. Herzog und deren Aufſichtsratsmitglied
Herr Medizinalrat Dr. Vogt=Butzbach.
Die Pharmazeutiſche Geſellſchaft ſandte ſchriftliche Glüchwünſche, da
eine perſönliche Vertretung unmöglich gelvorden war.
Alle Redner erkannten die Titigkeit des Hefſiſchen Apotheker=Vereins
und ſeines Vorſtandes rühmend an, wünſchten ihm ein gutes
Weiter=
beſtehen und wieſen alle darauf hin, daß der Verein ſtets bemuht
ge=
weſen ſei, die ihm geſt=Ulten Aufgaben zu löſen. U. a. hatte der Herr
Oberbürgermeiſter in fein humoriſtiſcher Waiſe den Verein bereits an
dieſem Tage eingeladen, ſein hundertjähviges Beſtehen auch wieder in
den Mauern Daruſtadts abzuhalten.
Nechdem der Vorſitzende allen liebenswürdigen Rednern, die dem
Verein, dem Vorſtand und ihm liebe Worte des Glückwunſches
geſpro=
ihen hauten, gedankt hatte, ſchloß die wunderbar verlaufene Feier durch;
cinen muſikaliſchen Vortrag. Nach kurger Pauſe reihte ſich ein Feſteſſen
in der Vereinigten Geſellſchaft an, das einen angeregten Verlauf mahm
und bei Cem noch manches ſchöne Wort geſprohen wurde.
Herr Präſident Spcmer, früherer Vorſitzender der Miniſterialabtei,
lung für öffentliche Geſundheitspllege, betonte, daß ſtets zwiſchen
Re=
gierung und dem Verein, der, ehe die Apothekerkammer gegründet
ſwurde, den Stand im Miniſterium vertrat, ein gutes Einvernehmen
be=
ſtanden hube.
Weiter ſprachen neben dem Vorſitzenden, der die Vertreter von
Staat und Stadt begrüßte, Herr Apotheker Dornberger=Gießen auf alle
weiteren Gäſte, Herr Proſeſſor Dr. Eberhard ſproch nohmals namens
des Pharmazeuliſchen Inſtituts an der Techniſchen Hohſchule
Gſück=
wünſche aus, und der Ehrenvorſitzende, Herr Medizinalrat Dr. Bogt,
gedachte in launig=humorvoller Weiſe der Damen.
— Warnung. Es wird darüber Klage geführt, daß über den
Bürgerſteig in Toreinfahrten und Hauseingängen ein= oder ausfahrende
Radfahrer häufig jede Vorſicht außer acht laſſen und durch ihr
rückſichts=
loſes Fahren die Sicherheit des Publikums erheblich gefährden. Es
be=
ſteht daher Veranlaſſung, auf die Beſtimmung hinzuweiſen, daß bei
einem derartigen Paſſieren des Bürgerſteigs der Radfahrer nicht nur
ein lautes Glockenzeichen zu geben hat, ſondern namentlich auch langſam
und ſo vorſichtig fahren muß, daß das Fahrrad nötigenfalls auf der
Stelle zum Halten gebracht werden kann. Die Beamten des Polizeiamts
ſind angewieſen, Uebertretungen dieſer Vorſchriften unnachſichtlich zur
Anzeige zu bringen.
— Die Reichsbank am Samstag nachmittag geſchlofſen. Nach einer
Bekanntmachung der Reichsbankſtelle im heutigen Anzeigenteil bleiben
im Samstag, den 18. ds. Mts., die Schalter der Reichsbank von 12 Uhr
mittags ab geſchloſſen.
Straßenſperre. Wegen Ausbau der alten Gleisanlagen wird die
Kirchſtraße von der Holzſtraße nach dem Marktplatz vom 21. bis B8.
Mai 1929 für den Auto=, Fuhrwerks= und Radfahrverkehr geſperrt. Die
Umleitung erfolgt durch die Holzſtraße.
LUpWIGSTRASSE 13
DARMSTAPT
LUDWIGSTRASSE 13
[ ← ][ ][ → ]CeRe 6
Donnerstag, den 16. Mai 1929
Nummer 135
* Fahrl des Hiſtoriſchen Bereins nach Mainz
zur Beſichkigung des neußergerichkeken Doms.
Als der Verein im vorigen Jahr einen Ausflug nach Mainz machte,
wurde die Anſicht geäußert, da wäre für einen Geſchichtsfreund ſo viel
zu ſehen, daß der Verein eigentlich jedes Jahr einmal dahin fahren
müßte. So machten wir unſeren diesjährigen erſten Ausflug wieder
nach Mainz zur Beſichtigung des geretteten Domes. Ueber ihn noch
einige Worte als Einleitung: Faſt neun Jahrhunderte wurde an dem
Dom gebaut. Am Tage der Einweihung unter Erzbiſchof Willigis
1009 brannte er zum erſten Male ab. Es wurde ſofort zum Neubau
geſchritten, der unter Biſchof Bardo 1039 vollendet wurde, aber 1081
wieder vollſtändig niederbrannte. Auch dieſer muß durch einen Brand
Nor gelitten haben. Der weſtliche Teil mit ſeinen drei Türmen wird
erſt von Siegfried III. 1239 eingeweiht. In ihrem urſprünglich
romaniſchen Kern, an den in den folgenden Jahrhunderten ſich Teile
in ſämtlichen Stilen angliedern, iſt die heutige Grundrißgeſtalt des
Domes gegeben. Nach mehreren Bränden, dem letzten bei der
Be=
ſchießung 1793, war er unter der franzöſiſchen Herrſchaft eine Ruine und
diente als Stallung. Durch die Bemühungen des damaligen Biſchofs
Colmar wurde er vor dem Undergang gerettet. Es zeigten ſich aber
im Laufe der Jahre ſo viel Schäden, daß erſt in dreijähriger Arbeit und
mit allſeitiger Unterſtützung die gewaltigen Sicherungen ausgeführt
werden konnten, ſo daß der herrliche Dom wieder neu die Jahrhunderre
überdauern kann.
Unter Führung des ausgezeichneten Kenners, des Profeſſors Dr.
Neeb, beſichtigten wir nun hervorragende Teile. Zunächſt den
Weſt=
chor mit ſeiner gewaltigen Architekturwirkung, beſonders dem Aufblick
in die Kuppel. Einen Glanzpunkt bildet hier das prunkvolle Chorgeſtühl
vom Hofſchreiner Frz. A. Hermann von 1767 in herrlichſtem Rokoko,
mit den feinen Umrahmungen der Füllungen und den reich geſchnitzten
Türen. Um den erzbiſchöflichen Thron an der Rückwand die Wappen
der untergeordneten Bistümer, des Domkapitels u. a. Eine andere
Stil=
art, die deutſche Renaiſſance, tritt uns in der Kapitelſtube
enr=
gegen mit einem Meiſterwerk der Holzbildhauerei, den noch erhaltenen
Teilen von Chorſtühlen aus der Zeit des Kurfürſten Daniel
Brendel von Homburg (1553—1582). Neben den luſtigen Putten
an den Pfeilerſockeln der Rückwand iſt noch beſonders der humorvolle
Schmuck der Sitzlehnen von verſchiedenen Vorwürfen: Greifen,
Saty=
ren, Löwen, Drachen uſw. Auf der Unterſeite ſind abenteuerliche
Mas=
ken. Aus dieſer Zeit (1573) iſt noch der Anbau eines Erkers zu
er=
wähnen, der früher als Wächterſtube bezeichnet wurde, in alten Akten
aber als Kämmerlein des Glöckners aufgeführt wird. Von hier konnte
der Glöckner den Gottesdienſt überwachen und ſeinen Gehilfen das
Zeichen zum Läuten geben. Dann kommt die von dem Dom getrennte,
1137 geweihte Gotthardkapelle. In früheren Jahrhunderten
war ſie die Palaſtkapelle. In ihrer einheitlichen Geſchloſſenheit gibt
ſie als Doppelkapelle, deren Unter= und Obergeſchoß durch eine große
viereckige Oeffnung miteinander verbunden ſind, einen Raumeindruck
von „eigentümlich hochmittelalterlicher erdgebunden=myſtiſcher
Irratio=
nalität”.
Von dem prächtigen Kreuzgang aus wurde nun der Weſtturm,
auf den im 15. Jahrhundert das gotiſche Stockwerk aufgeſetzt wurde,
beſichtigt und erklärt. Dieſer hatte in gotiſcher Zeit einen ſchweren
ſpitzen Holzhelm erhalten. In dieſen Holzbau ſchlug am 22. Mai 1767
der Blitz ein und zerſtörte die Holzteile. Zum Schutze gegen
Feuers=
gefahr wurden die Weſttürme von dem Sohne des berühmten
Würz=
burger Baumeiſters Balthaſar Neumann, dem geiſtvollen
Jgnaz Michael N., in Stein ausgebaut. Bei dem Ausbau des
Vierungsturms ſchloß er ſich an die gotiſchen Formen des
darunter=
liegenden Uhrſtockwerkes an; eine in künſtleriſcher und techniſcher
Hin=
ſicht ganz hervorragende Leiſtung. — Leider konnten die Denkmäler im
Innern nicht mehr beſichtigt werden
Nachdem der Vorſitzende Herrn Profeſſor Dr. Neeb für ſeine
treff=
liche Führung herzlich gedankt hatte, hielten die zahlreichen Teilnehmer
zuſammen mit Mitgliedern des Mainzer Altertumsvereins und
Präſi=
denten Dr. Nees ein gemütliches Zuſammenſein auf der Terraſſe der
Stadthalle mit dem herrlichen Blick auf den Rhein. — Anmerkungsweiſe
ſeien diejenigen, die über die Wiederherſtellungsarbeiten weiteres wiſſen
wollen, auf das prachtvolle, mit Bildern geſchmückte Werk von
A. Strempel: „Die Rettung des Mainzer Domes”, hingewieſen.
K. Noack.
— Der Darmſtädter Journaliſten= und Schriftſtellerverein (E. V.)
hielt am Montag abend ſeine diesjährige Hauptverſammlung
unter Leitung ſeines erſten Vorſitzenden, Herrn Geheimen Hofrats
Prof. D. Dr. Arn. E. Berger, im Kaiſerſaal=Reſtaurant ab. Aus
dem von dem erſten Schriftführer, Herrn Oberrechnungsrat Enders
erſtatteten Bericht über das abgelaufene Geſchäftsjahr ergab ſich, daß
der Verein zurzeit 54 ordentliche Mitglieder zählt. Die ſeit einigen
Jahren eingerichteten Literariſchen Abende wurden auch im
abgelaufe=
nen Jahre fortgeführt. Es kamen zu Wort: Herr Dramaturg und
Schauſpieler Dr. Walter Beſt aus Bamberg mit Vorleſung eigener
Dichtungen, Herr Gerichtsreferendar a. D. Hans Walter Wohmann
mit einem Bericht über ſeinen Beſuch der Internationalen Preſſe=
Aus=
ſtellung („Preſſa”) in Köln, den er als Abgeſandter des Vereins
unter=
nommen hatte, und Herr Karl Lettenbaur mit dem Vortrage aus
ſeinem im Manuſkript vorliegenden Buche. Luſtiges Leben. Heitere
Er=
innerungen”. Außerdem beteiligte ſich der Verein gemeinſam mit einer
Neihe anderer literariſch intereſſierter Vereine an der von der
Stadt=
verwaltung Darmſtadt veranſtalteten 200. Geburtstagsfeier
Leſſings, wobei der erſte Vorſitzende, Herr Geheimerat D. Dr.
Berger, den Feſtvortrag hielt. Weiter folgte der Verein der
Ein=
ladung zu der aus Anlaß des „Tages des Buches” abgehaltenen
Feier ſowie zu einem Vortrage des Vereinsmitgliedes Herrn
Kunſt=
ſchriftſtellers W. Michel, in der Freien Literariſchen Geſellſchaft über
„Die neuen Beziehungen zwiſchen Religion und Dichtung‟. Der
eben=
falls durch Herrn Oberrechnungsrat Enders vorgelegte Kaſſenbericht
ergab, daß die Kaſſe in beſter Ordnung iſt, und daß eine auch in dieſem
Jahre etwas erhöhte Rücklage bei der Städt. Sparkaſſe beſteht. Auf
Herrn Profeſſor Adolf Beyers Antrag wurde dem Vorſtand und
dem Rechner Entlaſtung erteilt und für die gewiſſenhafte Tätigkeit
herzlichſt gedankt. Zwei Mitglieder, Herr Redakteur Max Streeſe
und Fräulein Schriftſtellerin Anna Theiß, gehören nunmehr dem
Ver=
ein 25 Jahre an. Die Verſammlung dankte ihnen für die bewieſene
Treue und beglückwünſchte ſie aufs wärmſte für die fernere Zukunft.
Die ſatzungsgemäß vorgenommenen Wahlen des Vorſtandes und des
Schieds= und Ehrengerichts ergaben Wiederwahl nach dem ſeitherigen
Beſtande. Eine Reihe von Anträgen und Anregungen aus der
Ver=
ſammlung wurden in Uebereinſtimmung erledigt und bildeten den
Schluß des harmoniſch verlaufenen Abends.
*v. Abwehr der Einſchleppung der Kirſchfliege. Am 15. Mai
iſt nachſtehendes Verbot in Kraft getreten: Einfuhr von rohen
Kirſchen, die von Kirſchfliegenmaden befallen oder des Befallens
mit ſolchen verdächtig ſind, iſt über die deutſchen Zollgrenzen bis
auf weiteres unterſagt. Rohe Kirſchen dürfen nur mit
Urſprungs=
zeugnis verſehen und mit Zeugnis eines amtlichen
Pflanzenſchutz=
ſachverſtändigen des Urſprungslandes begleitet, nach an der
Zoll=
ſtelle auf Koſten des Verpflichteten vorgenommener Unterſuchung
und Feſtſtellung der Unverdächtigkeit der Sendung eingeführt
werden. Die Sachverſtändigen ernennt die Landesregierung. Die
unmittelbare Durchfuhr von Kirſchen unter Zollüberwachung
iſt geſtattet. Geſtattet iſt die Einfuhr durch Bewohner des
Zoll=
grenzbezirks für den eigenen Bedarf in kleinen Mengen, durch
Reiſende zum eigenen Verbrauch während der Reiſe, geſtattet auch
die Einfuhr von Kirſchen, die von Grundſtücken innerhalb des
Grenzbezirks jenſeits der Zollgrenze ſtammen, die von Wohn= und
Wirtſchaftsgebäuden innerhalb des Grenzbezirkes diesſeits der
Zollgrenze aus bewirtſchaftet werden.
E) Oeffentliche Impftermine werden von Mittwoch, dem 22. d. M.,
ab in der Rundeturmſchule und von Samstag, dem 25. d. M., ab in
der Ohlyſchule ſowie Mornewegſchule abgehalten. (Näheres ſiehe
heutige Bekanntmachung.)
Kunſtnokizen.
Aeber Werte, Künſtler oder Künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachffehenden Crwähnung
geſchiebt, behälit ſich die Redakion ihr Urtell vor.
— Lichtbilder=Vortrag der Roſenkreuzer=
Ge=
meinſchaft. Es ſei an dieſer Stelle nochmals darauf hingewieſen,
daß die Internationale Roſenkreuzer=Gemeinſchaft heute abend einen
ſehr intereſſanten Lichtbildervortrag im Saale der Loge Sandſtraße 10
veranſtaltet. Herr Ortwin Schaumburg vom Hauptquartier aus
Kali=
fornien ſpricht über: „Die Notwendigkeit einer wiſſenſchaftlichen
Reli=
gion”. An Hand von Lichtbildern wird hier gezeigt, wie der Menſch
ein aus verſchiedenen Körpern zuſammengeſetztes Weſen iſt und wie die
Religion dazu beiträgt, den Menſchen auf dem Pfade der Entwicklung
vorwärts zu bringen. Auch wird gezeigt, daß das, was wir „Tod”
nennen, in Wirklichkeit nur eine Verlegung des Bewußtſeins in andere
Daſeinsebenen bedeutet. Der phyſiſche Körper wird nur beiſeite gelegt,
weil er für dieſes Leben unbrauchbar geworden iſt. Die erhabenen
Lehren der Roſenkreuzer geben uns eine logiſche Erklärung und
Aus=
legung der Bibel und eine Erkenntnis, die unſer Bewußtſein in hohem
Maße erweitert. Somit findet Herz und Intellekt volle Befriedigung
auch in bezug auf die geſetzmäßige Ordnung im eltall.
Winke für Balkon= und Fenſterſchmuck.
Ein eigener Garten oder auch nur ein Vorgärtchen iſt für viele
Menſchen heute ſchon etwas faſt Unerreichbares. Das Stadtleben
bringt es mit ſich, daß die meiſten Bewohner von vornherein auf die
Genüſſe eines Gartens verzichten müſſen. Solchen Menſchen
vermö=
gen der Wintergarten, der Balkon oder, wo ſelbſt beides nicht einmal
möglich iſt, die Fenſter einen Erſatz zu bieten. Balkon und Fenſter
ge=
währen, mit den verſchiedenſten Blumen beſetzt, nicht nur dem
In=
haber der Wohnung Freude und Annehmlichkeit fondern gereichen
dem Hauſe, der Straße, ja ſelbſt der ganzen Sradt zur Zierde. Es
erfreuen ſich auch die die Stadt beſuchenden Fremden daran. Darum
iſt ja der Balkon nicht nur Erſatz für den gartenloſen Stadtmenſchen,
ſondern auch der, der ein eignes Stückchen Land beſitzt, will an
ſei=
nem Hauſe gleichfalls Blumen nicht miſſen.
Wo der Balkon fehlt, ſetzt man zwiſchen die Fenſter Blumentöpfe,
je nach Vorliebe Kakteen, Sukkulenten, Blatt= und Blürenpflanzen
u. a. m. Man wähle die Pflanzen jedoch nach Lage der Fenſter, ob
Sonnen= oder Schattenlage und nenne dieſe dem Fachmann, der gern
die paſſenden Pflanzen engeben wird.
Bei Vorhandenſein eines Balkons wird man beſſer tun, die Pflanzen
in eigens hierfür hergerichtete Balkonkäſten zu pflanzen. Das geſchieht
in der Weiſe, daß man die Käſten, die unten am Boden Abzugslöcher
beſitzen, damit ein Verſauern der Erde verhindert wird, mit guter
Blumenerde füllt. Sie ſoll nicht beim Straßenhändler, ſondern beim
Fachmann, deſſen Erde aus verrottetem Dünger beſteht und auch ſonſt
unter Anwendung von Kompoſterde und Kalk uſw. beſonders hergerichtet
iſt, gekauft werden. Eine Schepbenlage auf dem Boden iſt
notwendig=
um gleichmäßigen Waſſerabzug zu bewirken. Die Oberfläche der Erde ſoll
einen Abſtand von einigen Zentimetern vom oberen Rand haben. Mit
Wurzelballen werden nun die Pflanzen, die vorher noch ordentlich
ge=
goſſen wurden, in den Kaſten geſetzt. Es wird ſoviel Erde nachgefüllt,
daß ſie leicht angedrückt, einen Gießrand von etwa 2 Zentimeter Tiefe
freiläßt. Eine kleine Vorratsdüngung von Hornmehl (in den
Blumen=
geſchäften erhältlich), etwa ein Eßlöffel auf einen Kaſten von 60
Zenti=
metern Länge, iſt zu empfehlen.
Was pflanzen wir? Das iſt nicht allein eine Frage des Geſchmacks
und der Vorliebe für beſtimmte Pflanzen, ſondern auch eine der ge=
e
Dle Wäscherei Hering Dein Diener sei!"
Der Rokhenburger Verband akad. Archikekkenvereine
hielt in Rothenburg o. T. unter Leitung ſeines Vorortes
A. A. V. Darmſtadt die Verbandstagung ab.
Am Vorabend fand der Begrüßungsabend ſtatt, wobei
der Verbandsvorſitzende Köthner die Vertreter der Stadt, die
Verbandsvereine, die zum Teil ſehr zahlreich und mit Alten
Her=
ren gekommen waren, begrüßte.
Von den reichsdeutſchen Verbandsvereinen fehlte keiner. Es
waren vertreten Aachen, Berlin. Darmſtadt, Dresden, Hannover
und München. Von den auslandsdeutſchen Verbandsvereinen
konnten leider Brünn und Danzig infolge der ſchwierigen
Ver=
hältniſſe nicht kommen, ſodaß nur Graz, Prag und Wien anweſend
waren.
Am Himmelfahrtstage ſelbſt hielt bei dem akademiſchen
Feſt=
akt im altehrwürdigen Kaiſerſaal des Rathauſes Herr Mag.=
Bau=
rat K. Weber=Frankfurt, vom A. A. V. Darmſtadt. die Feſtrede
über das Thema: „Einiges über das neue Bauen”.
Der Redner vertrat mit Ueberzeugung und großer Hingabe
die Sache der modernen Baugeſinnung, deren Berechtigung er an
Hand eines reichhaltigen Materials nachwies Seine Ausführung
gipfelte in einem Hinweis auf die Gefahr für die Hochſchulen,
wollten ſie ſich weiterhin dieſen Tatſachen verſchließen.
Das Feſteſſen, der Feſtkommers ſowie der Geſellſchaftsabend
am nächſten Tag nahmen einen harmoniſchen Verlauf und
förder=
ten weſentlich die perſönliche Fühlungnahme unter den einzelnen
Verbandsvereinen. Auch bei dieſen Veranſtaltungen waren
Ver=
treter der Stadt, vor allem Herr Oberbürgermeiſter Dr.
Lieber=
mann, der ſtets das größte Intereſſe für den Verband zeigt,
an=
weſend.
Die vier Vertreterſitzungen waren getragen von dem Geiſte
ernſter Verbandsarbeit. Die Ausführungen der auslandsdeutſchen
Verbandsvereine bewieſen, daß der Verband ſeine kulturelle
Auf=
gabe erfüllt. Ein Vortrag des Vbr, Freiherrn J. v. Meltzer,
A. A. V. Prag, über das Deutſchtum in Prag und deutſche
Architek=
tur in den Sudetenländern, war mit ein Grund, daß Hannover,
der Vorort fürs kommende Verbandsjahr, als nächſten
Tagungs=
ort Prag vorſchlug, was begeiſtert aufgenommen wurde. Die der
Tagung angegliederte Ausſtellung des zahlreich beſchickten
Ver=
bandswettbewerbs gab ein intereſſantes Bild von der
Verſchie=
denartigkeit der Arbeit an den einzelnen Hochſchulen.
Beachten Sie Eines, bevor Sie einen Weg von Wichtigkeit
unter-
nehmen; der „ETERNA-Halbsteif” wirkt
immer elegant.
OOTO
IV 5416
T
— Zur Feier von Siegfried Wagners 60. Geburtstag veranſtalten
der Bayreuther Bund Darmſtadt und der Bahreuther Bund der
deut=
ſchen Jugend am Freitag, 24. Mai, abends 8 Uhr, im Saale des
Muſik=
vereins einen Vortrags= und Geſangsabend, an dem der hier bereits
als Vortragender und Pianiſt geſchätzte Otto Daube aus Leipzig
über das Thema „Siegfried Wagner als Menſch und Künſtler” ſprechen
wird. Der Vortrag wird durch Darbietungen aus Siegfried Wagners
Werken am Flügel ergänzt werden. Frau Horn=Stoll, Sopran,
ſowie Herr Wilhelm Schmidt aus Mainz, jetzt am Stadttheater in
Göttingen, Bariton, werden außerdem Geſänge von Siegfried Wagner
zu Gehör bringen. Karten für Mitglieder bei der Geſchäftsſtelle Chriſt.
Arnold am Weißen Turm, für Nichtmitglieder bei Konzert=Arnold,
Elifabethenſtraße 28, von heute ab.
— Gottesdienſtliche Feier der Proteſtation von Speher am 2.
Pfingſt=
feiertag in Darmſtadt. Die evangeliſchen Gemeindeglieder, die nicht
ſelbſt an der Feier in Speher teilnehmen können, werden darauf
auf=
merkſam gemacht, daß auch in unſeren Darmſtädter Kirchen am
2. Pfingſtfeiertag gemäß der Anordnung der Kirchenbehörde für das
ganze Land Feſtgottesdienſte zur Erinnerung an die Proteſtation
ſtatt=
finden werden. Die Gemeindeglieder werden herzlichſt eingeladen,
zahl=
reich an dieſen beſonderen Gottesdienſten in unſerer Stadt teilzunehmen
und ſo ſich geiſtig mit dem evangeliſchen Deutſchland zu vereinigen, das
zur gleichen Stunde in Speher verſammelt iſt.
— Herzſchlag. Am Schloß erlitt geſtern abend der 53 Jahre alte
Oberpoſtſekretär Schneeberger von hier einen Herzſchlag. Von der
Freiw. Sanitätswache ſofort nach dem Stadtkrankenhaus verbracht,
konnte dort nur noch der Tod des Mannes feſtgeſtellt werden.
Tageskalender für Donnerstag, den 16. Mai 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 20. Uhr, Ende
nach 21.30 Uhr, C 24: „Salome‟. — Kleines Haus, 16 und 20 Uhr:
Film „Nuri der Elefant”. — Orpheum: Keine Vorſtellung. —
Konzerte: Schloßkaffee, Reichshof, Kaffee Ganßmann. —
Kino=
vorſtellungen: Unſon=Thegter, Helia.
gebenen Verhältniſſe, denn nicht jede Pflanze iſt für den Balkon, der
Wind und Wetter ausgefetzt iſt, geeignet. Auch iſt die Wahl der Farben,
bei der auch die Farbe der Hauswand in Betracht gezogen werden ſoll,
weſentlich für die Bepflanzung. Auf roter Wand rote oder roſa Blumen
wäre ſchauderhaft. Im allgemeinen gilt der Satz, daß die Farben am
beſten zuſammenklingen, die am entfernteſten vrwandt ſind. Zu Not
gehört grün; wollen wir noch eine zweite Blütenfarbe hinzubringen, dann
am beſten Weiß, zu dunklem Rot auch ein helles Gelb, helles Blau oder
Lila; zu Blau und Lila paßt Gelb. zu recht dunklen Tönen auch helles
Roſa; Weiß am beſten zu dunklem Rot, Blau oder Lila. Will man drei
Farben zuſammenbringen, dann etwa Dunkelrot, Hellblau und Gelb, oder
Dunkelblau, Roſa und Weiß. Unter Umſtänden kann eine Farbe allein
beſonders ſchön wirken. Ebenſo wenig, wie man weiße und hellfarbige
Häuſer mit hellen oder weißen Blumen ſchmückt, ſondern nur mit ſolchen
von leuchtender Farbe, darf man an einer roten Sandſteinfaſſade rote
Blumen anbringen, hier werden zarte, beſonders weiße Blumen am beſten
wirken. Auch die Höhe des Balkons iſt auf das Pflanzenmaterial
aus=
ſchlaggebend, da gewiſſe Pflanzen im Erdgeſchoß und den erſten
Stock=
werken beſſer wirken als an hohen Standorten und umgekehrt.
Bepflanzungsvorſchriften und Beiſpiele, wie man der
Schablonen=
haftigkeit vorbeugt, können hier nicht gegeben werden. Zu ſolchen wird
aber jeder Blumengeſchäftsinhaber oder Gärtner nach Einſichtnahme in
die Lage des Balkons, ſowie nach Anhörung beſonderer Wünſche in der
Lage ſein. Man ſpare auch nie mit den Schlingpflanzen und deren
deckendem Grün, wenn man unſchöne Gitter und Eiſenſtäbe, wie ſie an
alten Balkons noch vielfach anzutreffen ſind, verdecken muß
Pflanze nicht zu früh! So lautet ein Gebot für den Balkonbeſitzer.
Wenn auch das Wetter noch ſo verlockend iſt, eine kalte Nacht kann alles
vernichten. Ganz ungefährlich wird das Wetter erſt von Mitte Mai an.
Zum Schluß ſeien noch einige der bekannteſten und beliebteſten
Pflanzen genannt. Für das Frühjahr: Stiefmütterchen in allen Farben,
Vergißmeinnicht, Goldlack, Bellis; für die Sommermonate: Pelargonien
und Petunien in allen Farben, hängende und ſtehende, Zinnien,
Agera=
tum, Fuchſien, Hortenſien, Tagetes, Aſtern; für den Hochſommer= bis
Herbſtflor: Schlingpflanzen: Efeu, Wilder Wein, Kreſſe, Trichtevwinde,
Provinzialausſchuß.
p. 1. Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Darmſtadt (Stadt) gegen
Bezirksfürſorgeverband Groß=Gerau wegen Erſtattung von
Unter=
ſtützungskoſten für Hermine und Robert Stahl. Die Hermine Stahl war in
Klein=Rohrheim aufenthaltlich, als die Unterſtützung notwendig fiel. Der
Beklagte wendet ein, die Verbringung der H. Stahl in die Dienſtſtelle
in Klein=Rohrheim ſei erfolgt, als ſie in Fürſorge geweſen ſei. Deshalb
habe die Gemeinde der Fürſorgeerziehung für die Koſten aufzukommen.
Der Beklagte wird zur Zahlung der geforderten Beträge verurteilt.
2. Klage des Bezirksfürſorgeverbandes Heidelberg=Stadt gegen den
Bezirksfürſorgeverband Heppenheim wegen Erſtattung von
Ver=
pflegungskoſten für Gertrud Graf. Die Sache fällt aus.
3. Beſchwerde der Frau Apotheker Eller Witwe in Darmſtadt gegen
die Entſcheidung des Kreisausſchuſſes Darmſtadt vom 10. Dezember 1928
wegen Umlegung von Gelände in der Gemeinde Eberſtadt. Es
han=
delt ſich um Gelände zwiſchen Waldfriede (Villenkolonie) und Eberſtadt.
Der Einſpruch gegen den Ortsbauplan iſt in dem vorliegenden
Verfah=
ren unzuläſſig. Die Gemeinde erwartet von der Verbindung mit der
Villenkolonie einen weiteren wirtſchaftlichen Aufſchwung. Alle
Inter=
eſſenten haben der Umlegung zugeſtimmt, mit Ausnahme der
Be=
ſchwerdeführerin, die Ausmärkerin iſt. Der Beſitz der letzteren beträgt
334 Morgen. Gegen den Ortsbauplan, der in verſchiedenen Friſten
offengelegen hat, hat die Beſchwerdeführerin einen Einſpruch nicht
er=
hoben. Das Urteil weiſt die Beſchwerde ab. Streitwert: 1000 Mark.
4. Antrag des Kreisamts Offenbach auf Entziehung des der Anna
Irene Keiſer zu Offenbach erteilten Kraftfahrzeugführerſcheins.e Das
Kreisamt beantragt, den Schein auf vier Jahre, bis zur Vollendung
des 25. Lebensjahres zu entziehen. Beim Einfahren in der Fahrſchule
hat die p. Keiſer mit dem Auto einen 83jährigen Mann verletzt und
wurde am 7. Januar 1929 mit 500 Mark Geldſtrafe beſtraft. Der
Ver=
treter der Genannten verweiſt darauf, daß eine Entziehung des Scheins
nur wegen Tatſachen zuläſſig ſei, die nach Erteilung des Scheines ſich
ereignet hätten; hier ſei aber der Unfall während der Ausbildung auf
der Fahrt zur Prüfung erfolgt und die Bewerberin um den Schein
ge=
rade beſonders ſcharf geprüft worden. Die Bewerberin ſoll im Geſchäft
des Vaters, der Autovertreter iſt tätig ſein. Der Vater ſelbſt beſitzt
keinen Führerſchein, die Tochter iſt ſein einziges Kind, ſie ſteht im 20.
Lebensjahre. Der Antrag des Kreisamtes wird abgewieſen.
5. Geſuch des Peter Ruths zu Heppenheim um Erteilung der
Er=
laubnis zum Betrieb einer Schankwirtſchaft im Hauſe Ecke
Georgen=
ſtraße und Jakob=Meher=Straße. Der Geſuchſteller kann wegen eines
jährlich wiederkehrenden Ekzems an der Hand den Tüncherberuf nicht
mehr ausüben. In Heppenheim ſind 28 Schank= und 12 Gaſtwirtſchaften.
Der Stadtrat hat die Bedürfnisfrage verneint. Die Straße iſt noch
nicht völlig ausgebaut. Die Konzeſſion wird erteilt.
6. Klage des Joſef Roß in Offenbach gegen den Beſcheid des
Kreis=
amts Offenbach vom 14. Februar 1929 wegen Nichterteilung eines
Wandergewerbeſcheines. Es liegt ein Verſagungsgrund nach § 57 der
Gewerbeordnung vor. Das Geſuch wird abgewieſen.
p. Handwerksrolle bei der Handwerkskammer. Nach einer am
25. April d. J. erlaſſenen Verordnung hat letztere ein Verzeichnis der
im Bezirk der Kammer ſelbſtändig ein Handwerk als ſtehendes
Ge=
werbe ausübenden Gewerbetreibenden in Form einer Kartei zu führen.
Die letztere iſt nach Gemeinden (Gemeindeverbänden) des
Kammer=
bezirks zu gliedern. Für jeden Gewerbetreibenden iſt eine beſondere
Karte anzulegen.
— Dampferexpeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen. (
Aende=
rungen ohne vorherige Anzeige vorbehalten.) Nach New York ab
Bremen=Bremerhaven: D. America 15. 5., D. Dresden 16. 5, D. Berlin
22. 5., D. Preſ. Harding 22. 5., D. München 23. 5, D. Republic 25. 5.,
D. Lützow 28. 5., D. Preſ. Rooſevelt 29. 5., D. Columbus 30. 5. —
Nach New York ab Southampton: D. Leviathan 14. 5., D. America
16. 5., D. Berlin 23. 5., D. Preſ. Harding 23. 5., D. Preſ. Rooſevelt
30. 5., D. Columbus 31. 5. — Nach New York via Halifax ab
Br.=Br. hab.: D. Lützow 28. 5., D. York 25. 6. — Nach Boſton ab
Br. h.: D. Karlsruhe 1. 6., D. Karlsruhe 2. 7. — Nach Kanada
(Montreal) ab Br.: D. Köln 14. 5., D. Crefeld 4. 6. — Nach
Phi=
ladelphia=Baltimore=Norfolk ab Br.: D. Holger 22. 5. —
Nach Nordamerika=Weſtküſte ab Br.: M. S. Havel 18. 5.,
M. S. Saale 8. 6., D. Donau 29. 6. — Nach Hapanna=
Galve=
ſton ab Br.=Br. hav.: D. Sehdlitz 28. 5. — Nach Kuba-
NewOr=
leans ab Br.: D. Riol 28. 5. — Nach Mittelbraſilien und
dem La Plata (Paſſagierdampfer) ab Br. hav.: D. Sierra Morena
25. 5., D. Weſer 3. 6., D. Sierra Cordoba 17. 6. — Nach
Mittel=
braſilien (Frachtdampfer): D. Eiſenach ab Br. 21. 5., ab Hbg. 24. 5.,
D. Arnfried ab Br. 25. 5., ab Hbg. 28. 5., D. Roland ab Br. 11. 6., ab
Hbg. 14. 6. — Nach dem La Plata (Frachtdampfer): D. Berenger
ab Br. 11. 5., ab Hbg. 16. 5., D. Göttingen ab Br. 1. 6., ab Hbg. 6. 6:
— Nach Nordbraſilien ab Br.: D. Anatolia ab Br. 25. 5., ab
Hbg. 2. 5. — Nach Südamerika (Weſtküſte) durch den
Panama=
kanal ab Br.: D. Aachen 1. 6., durch die Magellan=Str. ab Br. D.
Nem=
ſcheid 14. 5.— NachWeſtküſte, Zentral= und Mittelamerika
und Mexiko: M. S. Erfurt ab Br. 17. 6. — Fruchtfahrt Kanar.
Inſeln ab Bremen: D. Orotava 25. 5., D. Arucas 8. 6. — Nach
Oſtaſien: D. Derfflinger ab Hbg. 15. 5., D. Augsburg ab Br. 18. 5.,
ab Hbg. 22. 5., D. Jſar ab Br. 25, 5., am Hamburg 29. 5. D. Schleſien
ab Bremen 1. 6., ab Hamburg 5. 6., D. Saarbrücken ab Bremen 8. 6.,
ab Hamburg 12. 6., D. * ab Bremen 15. 6., ab Hamburg 19. 6., D. 3
ab Bremen 22. 6., ab Hamburg 26. 6. — Nach Auſtralien ab
Bre=
men: D. Neckar 3. 6., D. Alſter ab Bremen 6. 7., D. Aller 5. 8. — Nach
der Levante ab Bremen ca. 8 Abfahrten im Monat. — Nach
Finnland ab Bremen 8täg. Dienſt nach allen Haupthäfen. — Nach
Reval ab Bremen: Abfahrren alle 8—10 Tage. — Nach
Lenin=
grad ab Bremen: je nach Bedarf. — Nach England ab Bremen—
London 3—4 Abfahrten in der Woche. — Bremen—Hull 2
Abfahr=
ten in der Woche. — Bremen-Middlesborough-
New=
caſtle 10täg. — Bremen-Hamburg—Frankreich: Abfahrt
Montags von Bremen, Freitags von Hamburg. — Nach Afrika,
Kongo=Linie: D. Ingo ab Bremen 9. 5. Goldküſten und Beninlinie:
D. Atto ab Hamburg 28. 5. — Geſellſchaftsreiſen: Fjordfahrt
D. Lützow ab Bremerhaven V. 6. Polarfahrt D. Sierra Ventana ab
Bremerhaven 6. 7. 1. Nordkapfahrt D. Lützow ab Bremerhaven 13. 7.
2. Nordkapfahrt D. Sierra Ventana ab Bremerhaven 6. 8. — Mitgeteilt
von Anton Fiſcher, Vertreter des Norddeutſchen Lloyd ſeit 1873.
Tele=
phon 186, Darmſtadt, Frankfurter Straße 12—14.
Nummer 135
Aus Heſſen.
Starkenburg.
J. Griesheim, 15. Mai. Am 3., 4. und 5. Auguſt d. J. findet die
50jährige Jubiläumsfeier der hieſigen Gewerbe= und
Handwerkervereini=
gung ſtatt, die mit einer „Gewerbeſchau” in den Räumen der Friedrich=
Ebert=Schule verbunden iſt. Zur gleichen Zeit veranſtaltet der hieſige
Obſt= und Gartenbauverein eine Obſt= und Gemüſeausſtellung im Saale
des „Rheingauer Hofes‟. Die Ausſtellungen ſollen ein Zeugnis von
heimiſchem Fleiß und heimiſcher Geſchicklichkeit abgeben. Die
Eintritts=
karten berechtigen zum Beſuch beider Ausſtellungen. Auch iſt mit den
Veranſtaltungen eine Lotterie verbunden. Es werden 5000 Loſe 4 1Mk.
ausgegeben und ſollen zirka 500 Gewinne gezogen werden. Der erſte
Preis iſt eine wertvolle Schlafzimmereinrichtung. Weiter ſoll an den
Feſttagen eine Prämiierung der Vorgärten und Fenſterdekorationen in
der Neuen Darmſtädter Straße ſtattfinden; es wäre deshalb zu
begrü=
ßen, wenn ſich die Bewohner dieſer Straße rechtzeitig dafür einſtellen
wollten. Zu Reklamezwecken wird ein Plakat benötigt, welches beiden
Vereinen Rechnung trägt und allſeits auffallen und bewundert werden
ſoll. Es wird deshalb gebeten, daß ſämtliche ortsanſäfſigen Techniker
und ſonſtigen Intereſſenten ſich der Mühe unterziehen, ein zugkräftiges
Plakat zu entwerfen. Zur Aneiferung wurde beſchloſſen, drei Preiſe
im Werte von 25, 15 und 10 Mk. für die beſten Entwürfe auszuwerfen.
Letzter Termin für Einreichung der Entwürfe iſt der 1. Juni d. J. —
Die hieſigen Marktvereine 1—3 machen in einer beſonderen
Bekannt=
machung ihre Mitglieder darauf aufmerkſam, daß vom nächſten Freitag
ab der Sondertriebwagen der Reichsbahn nach Frankfurt a. M.=Oſt
wieder verkehrt. Abfahrt in Griesheim 3.30 Uhr früh.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 15. Mai. Herr Stellwerksmeiſter Wilhelm
Rückert dahier, der ſchon einige Zeit hindurch an einem
unheil=
baren Leiden erkrankt war, verſchied in einem Alter von 54 Jahren.
Mit ihm ging ein Mann aus der Welt, der ſich allerſeits wahrer
Be=
liebtheit erfreure, der unermüdlich tätig war, in ſeinem Beruf, im
Ver=
einsleben und überall da, wo der Ruf an ihn erging. Nahezu 40 Jahre
hindurch gehörte er dem Geſangverein „Harmonie” hier an, der im
dem Verſtorbenen nicht nur ein überaus eifriges Mitglied, ſondern
auch einen treuen Sänger und Vorſtandsmitglied verliert. Auch der
Obſt= und Gartenbauverein beklagt in dem Verſtorbenen den Verluſt
eines ſchätzenswerten Verſtandsmitgliedes. Dem leider zu früh
Da=
hingeſchiedenen wird man allerſeits ein treues Gedenken bewahren=
— Ober=Klingen, 15. Mai. Unſere Dorfkirche, herrlich auf einem
Hügel gelegen, ſtammt aus dem 15. Jahrhundert. Seit Jahrzehnten
wurde an der Kirche nichts getan, ſo daß ihre Schönheit gar nicht zur
Geltung kam. Nunmehr iſt ſie im Innern ganz erneuert worden. Maler
Velte hat ſie herrlich ausgemalt, auch ein altes Wandgemälde aus dem
Jahre 1420 entdeckt, das aufgearbeitet wird. Am erſten Pfingſtfeiertag
ſoll die Einweihung ſtattfinden, womit zugleich das Jubiläum des 100 Beſtehens der Pfarrei verbunden wird. Alle Freunde einer
ſchönen alten Dorfkirche werden herzlich zu der Feier eingeladen.
— Grbach i. Odw., 15.Mai. Vorausſichtlich ſoll von Pfingſt=
Sams=
tag ab die Kraftpoſt Erbach—Heppenheim wieder bis
Hep=
henheim durchgeführt werden. Wegen Sperrung der Durchgangsſtraße
Fürth—Heppenheim mußte ſie 3 Wochen lang ihre Fahrt in Fürth
beenden, was von den Bewohnern der am Kurſe liegenden Orte ſehr
bedauert wurde. Umſomehr wird es jetzt allgemein begrüßt werden,
daß noch vor den Pfingſtfeiertagen die Querverbindung durch den
Odenwald GBergſtraße—Mümling-Main) wederhergeſtellt wird.
m. Aus dem Kreiſe Erbach, 15. Mai. Wiſſenſchaftlicher
Kurſus. Schon eine Reihe von Jahren werden unter Leitung der
Herren Dekan Bernbeck in Hirſchhorn, und Schulrat Gerbig=Erbach in
Stockheim oder Erbach wiſſenſchaftliche Kurſe abgehalten, die ſich
vor=
nehmlich mit religiöſen, philoſophiſchen und allerlei in dieſe Gebiete
ein=
ſchlägigen Fragen beſchäftigen. Am 11. und 12. Juni je um ½10 Uhr
beginnend, ſind in Stockheim b. Michelſtadt die diesjährigen Kurſe,
als dritter Veranſtalter iſt Herr Prof, Werner=Friedberg zu nennen.
Für den 1. Tag ſtellt die Heſſiſche Miſſionskonferenz die Redner in
den Herren: Prof. Dr. Ihmels=Leipzig, Paſtor. D. Johannſen=Eſſen
und Prof. Werner=Friedberg. Am zweiten Tag, 12 Juni. referieren
die Herren Prälat D Dr. Diehl=Darmſtadt und Lie Dr. Knevels=
Hei=
delberg. Die Referate des 1. Tages gruppieren ſich um den Begriff
Heidenmiſſion, die Themata des 2. Tages lauten: „Luthers kleiner
Katechismus als Volksbuch” und „das Religiöſe in der modernen
welt=
ung‟ „Dieſe Tagungen haben ſtets zahlreiche Intereſſenten
verſammelt geſehen und ſo wird auch der diesjährigen Veranſtalrung
ein guter Beſuch ſicher ſein. — Krüppelfürſorge. Im Jahr
1998 kamen durch die Krüppelberatungsſtelle 32 Fälle zur Behandlung.
Dieſe Einrichtung beſteht darin, daß den Kreiseinwohnern von Zeit
zu Zeit Gelegenheit geboten iſt, durch koſtenloſen Beſuch der
Krüppel=
beratungsſtunde über ihr Leiden oder das von Verwandten
fach=
männiſche, zuverläſſige Auskunft zu erhalten. Am 29. Mai,
vormit=
tags 9 Uhr hält im Kreiskrankenhaus in Erbach der Facharzt Herr
Dr. Kohlſchütter wieder eine unentgeltliche Krüppelberatungsſtunde
ab.
Bb. Bensheim, 15. Mak. Am Samstag tagte die Bezirks=
Haupt=
verſammlung des Deutſchen Buchdruckervereins Kreis III, zu der die
Mitglieder großenteils mit ihren Frauen, recht zahlreich erſchienen
waren. Während die Herren ſich von 2 Uhr, dem Beginn der Tagung
ab, mit gewerblichen, beruflichen und geſchäftlichen Fragen in ernſter
Behandlung befaßten, hatten die Damen eine Fahrt nach Lindenfels
durch den blühenden Frühling unternommen, woſelbſt ſie im Hotel
Viktoria den Kaffee einnahmen. Am Abend nach Schluß der
beruf=
lichen Verhandlungen vereinigte ein vorzügliches Abendeſſen die Gäſte
im Speiſeſaal des Hotels „Deutſches Haus”, dem ſich der gemütliche Teil
anſchloß. Herr Bürgermeiſter Dr. Angermeier brachte dabei die Grüße
der Stadt und ihrer Verwaltung zum Ausdruck, wihrend der
Vor=
ſitzende Herr Buchdruckereibeſitzer Roether die Gäſte, die Damen und
die Vereinskollegen feierte und nach dem Ernſt der Tagung allen
frohe Stunden der Erhelung wünſchte; er gedachte ſpäter auch
noch=
mals des 60jährigen Berufsiubiläums des Herrn
Buchdruckereibe=
ſitzers Hohmann=Darmſtadt, deſſen Ernennung zum Ehrenmitglied
er=
folgt war und dem er eine künſtleriſch ausgeſtattete Mappe, deren
Inhalt eine Erinnerung in poetiſche: Form war überreichte. Herr
Redakteur R. Beger bewillkommte die Gäſte im Namen der
Verlags=
anſtalt G. Beger G. m. b. H. Herr Hohmann dankte bewegten
Herzens für die Ehrung. Herr Edward Haßloch erfreute die Giſte
durch den Vortrag zahlreichen eignen Dichtungen in Bensheimer
Dialekt. Erſt in früher Morgenſtunde fand die wohlgelungene Tagung
bzw. ihr gemütlicher Teil ihren Abſchluß.
— Hirſchhorn, 15. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
14. Mai 0,91 Meter, am 15. Mai 0,92 Meter.
Donnerstag, den 16. Mai 1929
Seite 7
2. Haupkverhandlungskag im Saalbau. —
Am Dienstag nachmittag machten die Teilnehmer einen Ausflug",
nach Bad=Nauheim und kehrten gegen 11 Uhr abends nach hier zurück.
Am Mittwoch begannen um ½10 Uhr vormittags die weiteren
Ver=
handlungen im großen Saale des Städtiſchen Saalbaues, und wiederum
iſt der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt. Auch die meiſten
Ehren=
gäſte und Vertreter der Behörden und Verbände ſind wiederum
er=
ſchienen. Den Vorſitz führte auch am zweiten Verhandlungstag Herr
Rittergutsbeſitzer Dr. Krüger. Die Verhandlungen begannen mit
einem ausführlichen Vortrag des Verbandsdirektors des Verbandes,
Herrn Schraeder aus Perleberg, über:
„Wünſche zur Aenderung der Reichsverſicherungsordnung”.
Der Referent bedonte die Notwendigkeit einer intenſiven Mitarbeit der
deutſchen Landkrankenkaſſen an der bevorſtehenden Reform der
Reichs=
verſicherung, insbefondere hob er hervor, daß die beſonderen
Eigen=
arten der ländlichen Verhältniſſe und insbeſondere der ländlichen Lohn=
und Arbeitsverhältniſſe weiteſtgehende Berückſichtigung fordern auch in
der ſozialen Geſevgsbung. Der Vortrag fand lebhaften Widerhall, löſte
vor allen Dingen eine eingehende Ausſprache aus, in der ſowohl die
Verſicherten wie auch die Arbeitgeber ihren Standpunkt vertraten.
An=
genommen wurde hierauf folgende Entſchließung:
1. Die Erhaltung der ländlichen Krankenkaſſen, iſt eine
Notwen=
digkeit.
2. Den Krankenkaſſenverbänden iſt die geſetzliche Möglichkeit zu
geben, durch zweckmäßigere Uoberwachung der angeſchloſſenen Kaſſen den
Fortſchritt in der Krankenverſicherung ſicherzuſtellen. Gin notwendiges
Aufſichtsrecht des Staates ſoll dadurch nicht geſchmälert werden.
3. Eine Erweiterung des Perſonenkreiſes der Krankenverſicherung
erſcheint erwunſcht für Sozial= und Kleinventner, ebenſo eine größere
Freiheit für die freiwillige Verſicherung.
Ob und inwieweit die kleinen ländlichen Betriebsinhaber als
Pflicht=
verſicherte den Krankenkaſſen angehören ſollen, bedarf der Unterſuchung.
Die diesjährige Haupwerhandlung des Reichsverbaudes der deutſchen
Landkrankenkaſſen nacht es allen angeſhloſſenen Kaſſen, zur Pflicht,
über dieſe Frage Ermittelungen anzuſtellen und das Ergebwis
bald=
möglickhſt tem Verſtand des Reichstzerbandes zu übermitteln.
4. Ein Leiſtungsausbau erſcheint im Hinblick auf die derzeitige
ſchwere Notlage der Landwirtſchaft nur dann tragbar, wenn Mittel
geſunden werden, die hervorgetretene übermäßige und ungerechtfertigte
Inanſprucknahme und Koſtenbelaſtung der Krankenkaſſen einzudämmen.
5. Mittel und Wege hierzu müſſen gefunden werden, um dann einen
Ausbau in den Regelleiſtungen in der Krankenhauspflege und vor
allem in der Familienhilfe nach den ſozialen Bedürfniſſen vornehmen
zu können.
6. Als beſondere Anträge an den Geſetzgeher werden folgende
Aenderungen der R. V.O. als notwendig bezoichnet:
a) Der 8 B NV.O. erhälr eine Ergänzung dahin, daß die Beiträge
zur Krankenverſicherung ebenſo wie im Konkursverfahren als
bevorzugte Forderungen gelten.
— Dreieichenhain, 15. Mai. Wie alljährlich findet am
Pfingſt=
ſamstag, den 18. Mai, wieder eine große fachmänniſche
Burgbe=
beleuchtung mit großem Brillantfeuerwerk ſowie einer
großen pyrotechniſchen Beſchießung der Burgruine ſtatt. — Bei
un=
günſtiger Witterung findet die Veranſtaltung 8 Tage ſpäter ſtatt.
Das
Darmſtädter Fahrplanbuch
iſt in allen bekannten Verkaufsſtellen zum Preiſe von
80 Pfegenig
erhältlich.
P. Mörfelden, 15. Mai. Ueberfall. Ein hieſiger, in Frankfurt
beſchäftigter Arbeiter wurde auf dem Heimweg in der Nähe von
Mittel=
dick überfallen. Ein unbekannter Täter riß ihn vom Nade, warf ihn zu
Boden und raubte ihn aus. Nach vollführtem Raubüberfall verſchwand
der Täter unerkannt im Walde. — Schwerer Unfall. Schwere
Brandwunden im Geſicht zog ſich der Schuhmacher Löffler von hier zu.
Der Bedauernswerte war an dem Straßenbau bei Mitteldick beſchäftigt,
wo er an der Teerbereitungsmaſchine arbeitete. Bei dieſer
Beſchäf=
tigung ſpritzte ihm flüſſiger Teer ins Geſicht, ſo daß er ſchwerverletzt
ins Krankenhaus nach Frankfurt gebracht werden mußte.
* Groß=Gerau, 15. Mai. Tödlicher Unfall. Der Landwirt
Konrad Graf aus Worfelden, 44 Jahre alt, war heute damit
beſchäf=
tigt, am Bahnhof Groß=Gerau Stämme abzuladen. Bei dem Abladen
der Stämme riß die Rückſicherung an der Hebewinde und die Winde
ſchlug dem Landwirt Graf gegen den Kopf, ſo daß dieſer bewußtlos
zuſammenbrach und ſchwere Verletzungen davontrug. Der herbeigerufene
Arzt Dr. med. Schad legte einen Notverband an. Der Verletzte wurde
dann durch die Sanitätskolonne nach dem Krankenhaus gebracht,
wo=
ſelbſt bereits beim Eintreffen der Tod feſtgeſtellt werden mußte. Der
Verſtorbene hinterläßt eine Witwe und zwei unmündige Kinder.
Lpd. Groß=Gerau, 15. Mai. Nenzeitlicher Gemüſebau.
Beſtrebungen gehen dahin, bei Geinsheim, unweit der Oppenheimer
Ueberfahrt, 300 Morgen fiskaliſches, wenig genutztes Gelände auf
Hoch=
kultur zu bringen und Frühgemüſebau wie auch Freilandbau zu
be=
treiben. Man denkt daran, zwei bis drei holländiſchen Siedlern als
Lehrer Gelände zur Verfügung zu ſtellen.
— Gernsheim, 15. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
14. Mai 0.19 Meter, am 15. Mai 0,17 Meter.
Die Fragen der ſozialen Geſehgebung.
5) Der § 420 R.V.O erhält folgenden neuen Abſatz 2:
„Eines Antrag=3 des Arbeitgebers bedarf es nicht, wenn die
Verſicherung mit ermäßigren Beiträgen unter Fortfall des
Kran=
kengeldes für beſtimmte Arbeitnehmergruppen in einem
allge=
mein verbindlich erklärten Arbeitstarifvertrage (8 2 der
Ver=
ordnung vom 23. 12. 1918) vereinbart iſt und die
Vorausſetzun=
gen der Beitragsermäßigung (Abſ. 1. Ziffer 1—3) für dieſe
Gruppen durch den allgemein verbindlich erklärten Tarifvertrag
gegeben ſind.
) Im 8 535 R.V.O. ſind zu ſtreichen die Worte „vorfätzlich”.
Auch der zweite Vortrag behandelte ein heute ſehr aktnelles Thema.
Es lautet:
„Irrwege der deutſchen Sozialpolitik? Eine Kritik”.
Zum Referenten hatte der Verband einen Führer in der
landwirtſchaft=
lichen Arbeiterbewegung gewonnen, nämlich Herrn Verbandsſekretär
Hofer vom Zentralderband der Landarbeiter. Der Vortragende ſetzte
ſich zunächſt mit den Gegnern unſerer Sozialpolitik auseinander, vor
allem aber met Harz, dem Verfaſſer der Schrift „Irrwege der
Sozial=
verſicherung”. In überzeugender Weiſe wies Hofer nach, daß die
Harz=
ſchen Vorſchläge, ſtatt einer Sozialverſicherung einen Sparzwang
ein=
zuführen, völlig abwegig ſeien, weil die Wirklichkeiten des Lebens völlig
außer Anſatz geblieben ſeien. Als Arbeitervertreter forderte Hofer mit
allem Nachdruck nicht nur eine Erhaltung, ſondern einen verſtändigen
Um= und Ausbau der deutſchen Krankenverſicherung. Der Vortrag fand
bei der Verſammlung einen derartig ungeteilten Beifall, daß von einer
Ausſprache überhaupt abgeſehen werden konnte; die Verſammlung
ſtellte ſich einmütig hinter die Ausführungen des Vortragenden.
Zum Ort der nächſten Verbandstagung wurde Stettin gewählt.
Meinungsverſchiedenheiten kamen bei der Frage zum Ausdruck, ob
der Neichsverband der deutſchen Landkrankenkaſſen ſich der
Internatio=
nalen Zentralſtelle von Krankenkaſſenverbänden und Hilfsvereinen
an=
ſchließen ſolle. Da die Tragweite eines ſolchen Beitrittes von vielen
Konareßteilnehmern nicht ohne weiteves überſehen werden konnte, fand
ein Vertagungsantrag mit großer Mehrheit Annahme.
Der Vorſitzende fchloß die Tagung mit herzlichen Worten des
Dan=
kes an alle erſchienen=a Gäſte und vor allen Dingen an das gaſtliche
Darmſtadt. Dem Vernehmen nach hat der Vorſtand des
Reichsverban=
des beſchloſſen, als äußeres Zeichen der Dankbarkeit für die gaſtliche
Aufnahme dem Herrn Oberbürgermeiſter einen größeren Geldbetrag
für Wohlfahrtszwecke unſerer Stadt zur Verfügung zu ſtellen.
Am Nachmittag trafen ſich die Kongreßteilnehmer im Oberwaldhaus
und beſuckten ſehr zahlreich die Abendvorſtellung des Landestheaters,
wo der „Freiſthütz” gur Aufführung gelangte.
Heute erfolgt zum Aöſchluß ein Ausflug nach Heidelberg. Die
Teilnehmer ſind heute früh 7,35 Uhr mit Sonderzug nach Eberbach
ge=
fahren, um vor dort aus mit Motorbooten nach Heidelberg zu gelangen.
Abends kehren die Teilnehmer mit Sonderzug nach Darmſtadt zurück.
Rheinheſſen.
— Oppenheim, 15. Mai. Gaſtwirtstagung. In der alten
Reichsſtadt Oppenheim finden ſich vom 26. bis 28. Mai die Gaſtwirte
des Rhein=Mainiſchen Gaſtwirteverbandes und die Vertreter der
Gaſt=
wirteverbände aus allen Teilen Deutſchlands zu der Jahrestagung des
Rhein=Mainiſchen Verbandes zuſammen. Der erſte Tag bringt Sitzungen
des Vorſtandes und findet am Abend am Rhein in einem Kommers
ſeinen Abſchluß. Der zweite Tag bringt die öffentliche Tagung und der
dritte Tag vor allem Beſuche der Oppenheimer Weinkeller. Mit der
Tagung iſt eine Reihe Ausſtellungen von Lieferanten des
Gaſtwirte=
gewerbes verbunden. Die Oppenheimer Gaſtwirte haben Vorſorge
ge=
troffen, daß die Tagung ein würdigen Rahmen erhält.
4d. Oppenheim, 15. Mai. Durch den Kreistag des Kreiſes
Oppenheim wurde nach kurzer Beratung der Voranſchlag für das
Rechnungsjahr 1929 gegen 3 Stimmen der Freien Bauernſchaft
an=
genommen.
Aberheſſen.
— Gießen, 15. Mai. Zwölf Jahre Zuchthaus für einen
gewerbsmäßigen Geldſchrankknacker. Vor der hieſigen
Großen Strafkammer hatte ſich geſtern der polniſche Staatsangehörige
Anton Zalubſki zu verantworten. Er hatte Anfang September 1925
mit einigen anderen Verbrechern einen Einbruch in das Gebäude der
Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Gießen verübt, dabei einen Kaſſenſchrank
aufgebrochen und daraus einen Betrag von 12000 Mark erbeutet. Lange
Zeit hatte man von den ſchweren Jungen keine Spur, bis es ſchließlich
gelang, Zalubſki nach einem neuen Krankenkaſſeneinbruch in Magdeburg
zu verhaften. Für ſein Einbruchsgaſtſpiel in Gießen erhielt er im
ver=
gangenen Jahre von der Gießener Strafkammer zwei Jahre Zuchthaus.
Dieſe Strafe erſchien ihm aber zu hoch, ſo daß er Berufung einlegte.
Der Staatsanwaltſchaft erſchien dieſe Strafe jedoch zu gering, ſo daß
auch ihrerſeits Berufung eingelegt wurde. Während der weiteren
Un=
terſuchung gelang es dann Zalubſki, in äußerſt raffinierter Weiſe aus
dem Gefängnis zu entfliehen und ſich lange Zeit herumzutreiben, bis er
Ende des vergangenen Jahres wieder eingefangen werden konnte,
nach=
dem er mittlerweile ſich erneut als gewerbsmäßiger Geldſchranknacker
betätigt hatte. Wegen mehrerer ſchwerer Einbrüche wurde er zunächſt
von der Strafkammer in Würzburg zu 6 Jahren Zuchthaus veurteilt,
und die Große Strafkammer in Deſſau erkannte gegen ihn auf 4 Jahre
Zuchthaus wegen ähnlicher Delikte, und in der geſtrigen Sitzung vor
der Gießener Strafkammer wurde das erſtinſtanzliche Urteil von zwei
Jahren Zuchthaus auf 3 Jahre Zuchthaus erhöht. Aus dieſen
Einzel=
ſtrafen wurde eine Geſamtſtrafe von 12 Jahren und 2 Wochen
Zucht=
haus gebildet, außerdem wurden Zalubſki die bürgerlichen Ehrenrechte
auf 5 Jahre aberkannt und die Polizeiaufſicht für zuläſſig erklärt.
— Bad.Nauheim, 15. Mai. Ueber die Pfingſtfeiertage vom 18.
bis einſchließlich 22. Mai werden ſogenannte Pfingſtkurkarten
zum Preiſe von 5.— RM. ausgegeben. Dieſe Karten berechtigen zum
freien Beſuche des Kurhauſes und der Konzerte des ſtaatlichen
Kur=
orcheſters. Die Kurkarten gelten auch zur Benutzung der Kurmittek
für die angogobene Zeit gegen Entrichtung der hierfür beſonders
feſt=
geſetzten Gebühren.
Länder- und Frädtewappen afler Brdteike w Gald: and 8utrodrueK DNBRBVDB UB RÜRMARK •RAUEHERB
KURMARKMANNER!
1eleteifth TULIT!
CiGARETTEN
Was Ihr rauchek,lese ich aus Guren Mienzr.
Soriel aber stehet fest:
die Tröhlichen unler Such aind memne Ceſolgschaß.
Sie Freude der unvergleichlichen
Cigarckfe
KURMIHRK
SPEZMLMAZEDONENMISCHUNG
A4r Repräserteiten seuskraf für Getétenfe und he, te,, der Kalskr 4a d. Cen prißti geh Fordera Sie „RtuR M47K-MMhfaCkuN0. Hola Petsontroltog
[ ← ][ ][ → ] Unſere Helga hat ein Brüderchen
bekommen.
In dankbarer Freude
Reichsbahn=Ing. Robert Spohr
und Frau Leni, geb. Sitzler
z. Zt. Städt. Krankenhaus.
Die glückliche Geburt unseres
Stamm-
halters zeigen in dankbarer Freude an
Hanne Schlicker, geb. Schmitt
Dr. Max Schlicker.
Köln-Dellbrück
Berg-Gladbacherstr. 1139.
Statt beſonderer Anzeige.
Heute früh entſchlief ſanft nach kurzem ſchweren
Leiden mein innigſtgeliebter Mann, unſer lieber
Vater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel
Kaguft Drinn
Eiſenbahn=Aſſiſtent i. R.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Karoline Orth, geb. Stohr.
Darmſtadt, den 15. Mai 1929.
Waldſtraße 15.
Die Beerdigung findet am Freitag, den 17. Mai,
nach=
nittags 3½ Uhr, von der Kapelle des Waldfriedhofes
aus ſtatt.
Es wird höflichſt gebeten, von Beileidsbeſuchen Abſtand
zu nehmen.
Für die zahlreichen Beweiſe aufrichtiger
Teil=
nahme beim Heimgange unſerer lieben Mutter
Frau Eleonore Glock Pwe.
ſagen wir unſeren herzlichſten Dank. Beſonderen
Dank Herrn Pfarrer Krämer für ſeine überaus
troſtreichen Worte am Grabe und der hieſigen
Gemeindeſchweſter für ihre liebevolle Pflege.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Karl Glock.
Groß=Bieberau, den 15. Mai 1929. (8404
Brennabor6 25
Limouſine, wie neu,
ehr preisw. (8257b
Donges & Wieſt.
Statt Karten.
Dr. Jur. Hans Hermann Bernbeck.
Rechtsanwalt
Annemarie Bernbeck
geb. Rexroth
Vermählte
Neunkirchen
Michelſtadt
Saar
Odenwald
16. Mai 1929.
OAllAIIEIN
Todes=Anzeige.
(Statt jeder beſonderen Anzeige.)
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen
lieben Gatten, unſeren guten Pater, Großvater,
Schwie=
gervater und Onkel
Jarod Juchter .
Oberpoſtſchaffner i. R.
im Alter von 23 Jahren ſufolge eines Schlaganfalls zu
ſich zu rufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Katharina Büchler, geb. Scior.
Brensbach, Babenhauſen, Reichelsheim, Neckarfteinach,
den 15. Mai 1929.
Die Beiſetzung findet am Freitag, den 17. Mai,
nach=
mittags 3½ Uhr ſiatt.
(8433
Csprlch: Felfs)
Schon seit 30Jahren kommen EVFFES
BANANEN nach Europa. In
Deutsch-
land haben Sie bisher nur „Bananen”
gekauft, jetzt müssen Sie FVFFES BA-
MNANEN verlangen.
FFEES BANANEN sind auf Grund
drelßlgjährlger Erfahrung stets von
ta-
delloser Beschaffenhelt.
Spezialdamp-
for sind eigens für Ihren Transport
ein-
gerichtet. Sie werden in besonderen
Waggons verladen und erhalten in
Spe-
zialräurnen ihre Vollrelfe. Dann kornmnen
Sie, reich an Nährwert und mit
vorzüg-
lichem Aroma - jeden Tag frisch — zu
ihrem Händler,
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
dem Heimgange unſerer lieben Entſchlafenen
Fräulein Luiſe Geiß
ſagen wir Allen unſeren herzlichen Dank. Beſonders
danken wir Herrn Pfarrer Kleberger, für die
troſt=
reichen Worte und den Barmherzigen Schweſtern für
ihren gütigen Beiſtand.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Ludwig Steinius.
Darmſtadt, den 15. Mai 1929.
IHbs 830r
Dufenzd rüte
Neuheiten reich sortiert
Da kein Laden bekannt billigste Preise
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10 Ludwgstraße 10
im Hause Nietschmann
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Anf 20 J., kathol.,
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Heirat. Frdl. Zuſchr.
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und Biedermeierſofa
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Mit dem Treffen der 98er gegen Viktoria Urberach, das am
Pfingſt=
ſonntag in Darmſtadt zum Austrag gelangt, beenden die Einheimiſchen
die Kreisligaverbandsſpiele der laufenden Saiſon. Es ſpricht für die
Hartnäckigkeit dieſer Runde, daß erſt dieſer letzte Kampf die
Entſchei=
dung der Meiſterſchaftsfrage bringen wird. Bis zum letzten Kampf iſt
dieſe Meiſterſchaftsfrage offen und ſie bleibt dies auch weiterhin, falls
es den Gäſten gelingen ſollte, die 98er zu beſiegen. Die 98er benötigen
allerdings nur noch ein, einzigen Punkt, um ſich endgültig Meiſter des
Kreiſes Starkenburg nennen zu können. Während alſo den
Sport=
vereinlern ein Unentſchieden im letzten Verbandsſpiel genügt, würde
eine Niederlage nach der regulären Beendigung der Verbandsſpiele zur
Normierung des Meiſters ein Ausſcheidungsſpiel zwiſchen der
Darm=
ſtädter Mannſchaft und dem FV. Sprendlingen nötig machen.
Irgend=
ein anderer Verein kann die Darmſtädter unmöglich mehr einholen.
In dem bevorſtehenden, höchſt bedeutungsvollen Treffen ſteht den
98ern ein Gegner gegenüber, der ihnen in der diesjährigen
Verbands=
runde die höchſte Niederlage beigebracht hat. Im Vorſpiel in Urberach
mußten die Darmſtädter eine 5:1=Niederlage einſtecken; dieſes Reſultat,
das in kraſſem Mißverhältnis zu den übrigen, von den 98ern gezeitigten
Reſultaten ſteht — die in den 21 Verbandsſpielen hingenommenen zwei
weiteren Niederlagen waren knapper Natur — läßt die Spieltüchtigkeit
der Gäſte am beſten erkennen, wie dies auch aus ihrem Tabellenſtand
hervorgeht. Viktoria Urberach, das nur einen Verluſtpunkt mehr als
FV. Sprendlingen aufzuweiſen hat, und demgemäß den dritten
Tabellen=
platz einnimmt, verfügt über eine äußerſt kräftige Mannſchaft, deren
Spielkultur, wohl durch die Tätigkeit eines Sportlehrers, den
Durch=
ſchnitt der übrigen Kreisligamannſchaften überragt. Es wird alſo aller
Anſtrengung bedürfen, wenn die Meiſterſchaft von den Einheimiſchen
unter Dach und Fach gebracht werden ſoll. Trotz der Bedeutung des
Spieles wird dieſes — ebenſo wie es bei dem Vorſpiel in Urberach der
Fall war — in einer ſportlich einwandfreien Weiſe zum Austrag
ge=
langen.
Vor dem um 3 Uhr beginnenden Ligaſpiel ſpielt die
Ligaerſatz=
mannſchaft von Urberach gegen die zweite Mannſchaft der 98er, die an
Stelle der während der Pfingſttage auf einer Schwarzwaldreiſe
befind=
lichen einheimiſchen Ligaerſatzmannſchaft das Spiel übernommen hat.
Kraftſpork.
Am letzten Samstag weilte die erſte Mannſchaft des
Kraftſport=
vereins „Deutſche Eiche Roßdorf” in Pfungſtadt, um gegen die dortige
erſte Mannſchaft des Sportvereins Siegfried einen Freundſchaftskampf
im Ringen auszutragen. Roßdorf konnte ſich diesmal für die beim
Vor=
kampf in Roßdorf erlittene Niederlage 11:9 glänzend revanchieren, und
ſiegte einwandfrei 17:3, wobei im Halbſchwergewicht Roßdorf infolge
kleiner Differenzen dieſe drei Punkte an Pfungſtadt abtrat.
Der Verlauf der Kämpfe war folgender: Im Fliegen und
Bantam=
gewichte konnte Pfungſtadt keinen geeigneten Gegner gegenüberſtellen
und wurden Schumann (Heinrich) und Breitwieſer kampflos Sieger, im
Federgewicht erledigte Ahl (R.) ſeinen Gegner Fay (Pf.) ſchon nach 4.44
Minuten, im Leichtgewicht ſiegte Menzer (R.) gegen Weber (Pf.) in
8.22 Min. im Mittelgewicht erzielte Schumann, A. (R.) gegen
Cröß=
mann (Pf.) einen einwandfreien Punktſieg, im Schwergewicht konnte
Moter (R.) nach 8.33 Minuten gegen den 30 Pfund ſchwereren
Nun=
geſſer=Pfungſtadt triumphieren.
Im Halbſchwergewicht verſchenkte Schumann (Conrad) den Kampf
an Schwarz=Pfungſtadt infolge kleiner Differenzen nach 2.45 Minuten.
Schanz, Polizei Darmſtadt, leitete die Kämpfe einwandfrei.
Schwimmen.
S.C. Wiesbaden 1911 gegen „Jung=Deutſchland” im Damenklubkampf
am Freitag abend 8 Uhr.
Die Hallenſaiſon beſchließen in dieſſem Jahre die Damen des
Darm=
ſtädter Schwimmklubs „Jung=Deutſchlaud” mit einem Klubkampf gegen
die Damen des bekannten S C. Wiesbaden 1911. Da beide Vereine die
beſten Damenmannſchaften im Rhein=Maingebiet ihr eigen nennen,
dürfte dieſer Kampf zu einem itereſſanten ſportlichen Ereignis
wer=
den Die erſte Begegnung der beiderſeitigen Damen fand im Januar
vorigen Jahres ſtatt und wurde damals, getrennt für Damen und
Ju=
gend duvchgeführt, von Jung=Deutſchland knapp gewonnen. Der
dies=
jährige Kampf wird allerdings ohne dieſe Trennung durchgeführt
wer=
den und ſetzt ſich zuſammen aus einer Lagenſtaffel 3 mal 100 Meter,
einer Freiſtilſtaffel 6 mal 50 Meter und einer Bruſtſtaffel 50, 100, 50,
100, 50, 100 Meter. Da man augenblichlich über das Kräfteverhältnis
der beiden Damenmannſchaften nicht genau unterrichtet iſt, wird der
Kampf vollkommen offen ſein, ſo daß eine Vorausſage ſehr ſchwer iſt.
Ein Beſuch der Veranſtaltung, die durch interne Rennen umrahmt wird,
dürfte daher zu empfehlen ſein.
Eine neue Höchſtleiſtung Kronfelds im Langſtrecken=
Segelflag.
Der Segelflieger Kronfeld, der am Mältwoch um 10,37 Uhr zu
einenn Langſtreckenflug auf der Bergkuppe gegenüber dem
Buck=
berge in der Bauernſchaft Bergeshögede (in der Nähe von
Rieſen=
berck) geſtarter war, iſt nah etwa 5½ſründigem Fluge in der Nähe von
Dctmold gelandet. Gegen 4½ Uhr wurde der Segelflieger über der
Swedenſchanze bei Bielefeld geſichtet. Der bisherige
Langſtrecken=
rekord von 72 Kilometern war damit ſchon gebrochen. Kronfeld dürfte
damit ſeinen Flug über die Strecke von 100 Kilometern Luftlinie
aus=
gedehnt hoben.
Geſchäftliches.
„Chaſalla”=Neueröffnung. Das in Darmſtadt ſeit
Jahrzehn=
ten bekannte Spezialhaus für „Chafalla”=Fußbekleidung ſtellte ſich uns
am Samstag, den 11. Mai, Rheinſtraße 6, neben dem „U. T.” in einem
neuen Frühjahrskleide vor. Das neue Lokal ſtellt gleichzeitig eine
erheb=
liche Geſchäftserweiterung dar, die der zunehmenden Nachfrage nach den
weltbekannten „Chaſalla”=Erzeugniſſen entſpricht.
Deutſche Touriſten in London und Schottland.
In dieſem Jahre wird ein großes deutſches Touriſtenſchiff die Themſe
hinauffahren und vor Greenwich ankern. Es iſt das 14000 Brutto=
Regiſtertonnen große Motorſchiff „Monte Olivia” der Hamburg=
Süd=
amerikaniſchen Dampfſchiffahrts=Geſellſchaft, das in der Zeit vom
22. Juni bis 1. Juli eine Geſellſchaftsfahrt nach London und
Schott=
land unternimmt. Je nach der Unterbringung an Bord ſind die
Fahr=
preiſe geſtaffelt. Sie beginnen bei 150.— MM. Der Aufenthalt in
Lon=
don iſt auf drei Tage berechnet, damit die Reiſeteilnehmer genügend
Gelegenheit haben, die vielen Sehenswürdigkeiten dieſer Rieſenſtadt zu
beſichtigen. Außerdem wird ein Ausflug nach Windſor und der Iſle of
Wight unternommen, der lieblichen Inſel an Englands Südküſte. Nach
Beendigung des Londoner Aufenthalts fährt die „Monte Olivia”
nord=
wärts und ankert am übernächſten Morgen vor Leith, der Hafenſtadt
in Firth of Forth. Von hier aus begeben ſich die Touriſten nach
Gdin=
burgh. Anſchließend an den Beſuch von Edinburgh wird ein Ausflug
nach den maleriſchen Seen des ſchottiſchen Hochlandes unternommen.
Proſpekte ſind erhältlich bei der Generalagentur Otto Hirſch, Mainz,
Bauhofſtraße 12, Tel. 2 und 838.
hundfunk-Progranme.
Frankfurt.
Donnerstag, 16. Mai. 12.30: Schallplatten. Kammermuſik.
O 15.05: Kaſſel: Jugendſtunde. Mittelſchullehrer Rückert: „Das
Konrädchen” Erzählung von Heinr. Ruppel. O 16.35: Konzert des
Funkorcheſters. Smetana: „Hochzeits=Szenen”, Suite. — Lieder. —
Die Moldau” ſinfon. Dichtung. — Ouv. zu „Das Geheimnis” —
Rezitativ und Arie der Marie aus „Die verkaufte Braut”: „
End=
lich allein! — Wie fremd und tot iſt alles umher.” — Fantaſie aus
Dalibor” — Ouv. zu „Die verkaufte Braut”, Mitw.: Joſeſine
Kemp (Sopran). 18.10: Leſeſtunde. Aus dem Roman „Die
andere Seite” von A. Kubin. o 18.30: Nur Kaſſel: E. K.
Baum=
gart: Blick in die Welt. o 18.45: Kaſſel: Vortrag. 0 19.05:
„Nao Hius”, ein niederdeutſches Trauerſpiel in fünf Aufzügen von
Ed. Schoneweg. Vortrag und Vorleſung von Rektor Wehrhan:
O 20.15: „Amerikaniſche Tragödie.” Hörſpiel von Fr. W. Biſchoff,
O Anſchl.: Vortragsſtunde Hans Reimann.
Königswuſterbaufen.
Deutſche Welle. Donnerstag, 16. Mai. 12: Geh. Baurat Lerche:
Leiten und Speichern der Energien. o 12.30: Mitteilungen des
Reichsſtädtebundes. O 12.55: Nauener Zeit. o 13.45: Bildfunk.
14.30: Kinderſtunde: Käte Graber: Schnurren und Schwänke,
O 15: Stud.=Dir. Dr. Grabert und Stud.=Rat Dr. Hartig: Zur
praktiſchen Durchführung der preußiſchen Richtlinien an höheren
Schulen. O 15.30: Wetter und Börſe. O 15.40: Frauenſtunde:
Dr. Gertrud Haupt: Frieda Schanz zum 70. Geburtstage. O 16:
Erziehungsberatung: Dr. Eliſabeth Blochmann: „Spiel und Arbeit
im Leben des Kleinkindes” e 16.30: C. Guido K. Brand:
Die Frühvollendeten. Erna Feld (Rezitation). O 17: Berlin:
Kammermuſik. Brunier=Quartett. 18: Dr. Leibl: Steine ſprechen.
Deutſche Kulturleiſtung in Prag. O 18.30: Spaniſch für
Fort=
geſchrittene. O 18.55: Major a. D. Mayer=Schalburg: Was bringt
die Wanderausſtellung der D. L. G. in München dem Landwirt?
O 19.20: Poſtrat Dr. Wagner: Der Kaufmann und die
Ge=
bühren der Reichspoſt. 20: Stadthalle Magdeburg: „Salomo”.
Oratorium in drei Teilen von Händel. Soliſten: A. Merz=Turner,
Herm. Schey. Chor: Magdeburger Lehrer=Geſ.=Verein. O Während
einer Pauſe: Bildfunk. O Danach: Tanzmuſik. Kapelle Gerh.
Hoffmann.
Welkerbericht.
Bereits in den geſtrigen Nachmittagsſtunden hat warme Luft der
britiſchen Störung unſeren Bezirk erreicht und zu ſtärkerer Bewölkung,
ſolvie vereinzelten, kaum nennenswerten Niederſchlägen geführt. Die
Störung bewegt ſich langſam über der Nordſee weiter und füllt ſich auf.
Infolgedeſſen ruft ſie keinen wefentlichen Einfluß mehr auf unſere
Wetterlage hervor. Aus Weſten zufließende Luft bringt noch zeitweiſe
Bewölkung mit ſich, ſonſt herrſcht vielfach aufheiterndes Wetter, und
Niederſchläge ſind kaum mehr zu erwarten.
Ausſichten für Donnerstag, den 16. Mai: Wechſelnde Bewölkung mit
Aufheiterung, ohne weſentliche Temperaturänderung, meiſt trocken.
Ausſichten für Freitag, den 17. Mai: Vorwiegend trockenes, teils
heiteres, teils wolßiges Wetter.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Mauve
Verantworfſich für Pollttk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle; Druck
und Verlag: Z. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 18 Seiten.
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Donnerstag, den 16. Maf
der Häglwertsverbano im Apkil.
A — Produktenverbnnd. Das Halözeuggeſchäft hat ſich ſowohl im
Inlande wie auch im Auslande auf der gleſchen Höhe gehalten wie
Monat März. In Formeiſen iſt eine gewiſſe Belebung des
Inlands=
geſchäftes feſtzuſtellen inſofern, als die Abrufe beſſer eingingen und auch
eine Reihe von neuen Abſchlüſſen zuſtande kam. Trotzdem iſt die
Geſamt=
menge der Aprilverkäufe niedriger als zur gleichen Zeit in den
varauf=
gegangenen Jahren. Die für das Ausland verfügbaren Mengen konnten
ohne größere Preisveränderungen abgeſetzt werden. In Oberbauſtoffen
war die Beſchäftigung der Werke in der Berichtszeit mit Rückſicht auf
die Auftragsrückſtände, die noch ven der Froſtveriode herrührten, und
infolge neuer, aus dem Auslande hereingenommener Beſtellungen
ver=
hältnismäßig gut.
Stabeiſenverband. Die Kauftätigkeit im Inlandsgeſchift hat ſich in
Dieſem Monat etwas gehoben. Auch im Eingang der Anrufe iſt eine
kleine Beſſerung zu verzeihnen. Wie in den beiden Vorwonaten lag
der Auslandsmarkt verhältnismäßig ruhig. Die Preiſe ſind leicht
ge=
wichen. Der vorliegende Auftcagsbeſtand an Auslandsbeſtellungen und
der Aprilterſand ſind befriedigend. Bandeiſenvereinigung. Die gegen
Ende des Vormonats eingetretene leicht= Belebung des Geſchäfts hat
an=
gehalten. Der Auftragseingang iſt beſſer gewarden, das Auslandsgeſchäft
trau ruhig.
Grobblechverband. Aus dem Inlande konnten in der Berichtszeit
nene Aufträge und Abſchlüſſe nur im geringen Umſange gebucht werden.
Auh der Eingang an Spezifikationen iſt ſchleppend. Dagegen hat das
Ausland weitere Aufträge gebucht. Für Schiffbaumaterial war der
Spe=
zifikationseingang beſſer. Die Preiſe haben eine Aenderung nicht
erfahren.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Aufſichtsratsſitzung der J. G. Farbeninduſtrie. In der geſtern in
Ludwigshafen a. Nh. abgehaltenen Aufſichtsratsſitzung der J. G.
Farben=
indnſtrie, Alktiengeſellſchaft, Frankfurt a. M., wurde der Abſchluß für
das Jahr 1928 vorgelegt. Danach ſoll der auf den 22. Juni d. J. nach;
Frankfurt a. M. einzuberufenden G.V. eine Dividende von 12 (i. V. 12)
Prozenk vorgeſchlagen werden. Nach 71 776 528 (74 741 809) RM.
Ab=
ſihreibungen beträgt der Reingewinn 118 458 169 (100 812 133) RM. Aus
dem Mehrgehinn gegen das Vorjahr werden 11 708 644 RM. der
Re=
ſerve, die damit auf 200 Millionen anwächſt, und 6600 C00 RM., einem
Unterſtützungsfonds für penſionierte Angeſtellte zugewieſen.
Einſchließ=
lich des aus dem Vorjahre übernommenen Vortrages von 4 426 777 RM.
werden 5 463 375 RM. auf neue Rechnung vorgetragen. Das
Geſchäfts=
jahr 1929 hat bisher eine befriedigende Entwickelung genommen.
Maſchinenfabrik Badenia Weinheim, vorm. Wm. Platz Söhne, A. G.
Nachdem die Firma im April das Vergleichsverfahren beantragt hatte,
gibt ſie nunmehr ihre vorausſühtliche Liquidation bekannt. Danach
be=
tragen die Aktiren 1,556 Mill. RM., abzüglich 1,214 Mill. RM
Hypo=
theken und Uebereigrungen und 0,194 Mill. RM. bevorrechtigte
For=
derungen, ſo daß für die Maſſe 146 000 RMM. verblcüiben. Demgegenüber
belaufen ſich die Paſſiven auf 37300 RM. Die Erklärungsfriſt der
Gläubiger läuft bis zum 21. Mai. Danach ſoll ein Liquidatr und ein
Gläurbiger=Ausſchuß von drei Perſonen beſtellt werden. Aus dem Erlös
ſollen die Gläubiger nach dem Anteil ihrer Forderungen befriedigt
wer=
den, bei Vollauszahlung der Außenſtände bis 100 NMM.
Ludwigshafener Walzmühlen A. G., Ludwigshafen. In der G.V.
wurden die Anträge der Verwaltung einſtimmig genehmigt und die
Dividende auf 8 (10) Prozent auf 4 Millionen St.A. und wieder 6
Pro=
zent auf 600 000 RMM. Vorzugs Aktien feſtgeſetzt.
Schering=Kahlbaum A.G. Berlin. Der Bruttogewinn beträgt
8,24 Millionen RM., die Abſchreibungen 2.06 Mill. RM (1,.94),
der Reingewinn 6,19 Mill. RM. (4,65 Mill. RM.). 14 Prozent
Dividende gelangen auf das 26,83 Mill. RM. betragende
Aktien=
kapital zur Ausſchüttung (9,6 Prozent auf 25 Mill. RM.) und
2,26 Mill. RM. (2,15) werden auf neue Rechnung vorgetragen.
Die erſt nach Abſchluß des Geſchäftsjahres der Geſellſchaft
zuge=
floſſenen Beträge aus dem in Amerika beſchlagnahmten Vermögen
haben bei dem vorſtehenden Abſchluß keine Berückſichtigung
ge=
funden.
Mannesmannröhren=Werke. Die Mannesmannröhren=Werke in
Düſſeldorf bringen bekanntlich über das Geſchäftsjahr 1928 eine
Divi=
dende von 7 Prozent gegen 8 Prozent im Vorjahre in Vorſchlag. Die
Gründe für die Dividendenreduktion ſind neben der höheren Belaſtung
durch Steuern und ſoziale Abgaben auch in den niedrigeren
Durch=
ſchnittserlöſen zu ſuchen. Der Auslandsabſatz war 1928 größer als im
Vorjahre, was ſich aber im Erträgnis nicht entſprechend auswirken
konnte, da die Auslandspreiſe unter den inländiſchen liegen. Auch die
Ausfälle während der Ausſperrung im Ruhrgebiet ſind zu
berückſich=
tigen. Zu den bereits mitgeteilten Abſchlußziffern iſt noch zu bemerken,
daß der Rohgewinn 34,49 Mill. RM. gegen 33,54 Mill. RM. im
Vor=
jahre betrug.
„Hochtief” A. G. für Hoch= ud Tiefbau, vorm. Gebr. Helfmann A. G.,
Eſſen. Der A.R. Ecſchloß der GV. aur 20. Juni für 1928 aus einem
ucch 627 253 (605 132) RSM. Albſchreibungen verbleibenden Reingewinn
von 664 621 (538 210) RM. erwartungsgemäß eine Dividende von 7 (6)
Prozent vorzuſchlagen. Auf neue Nechnnug werden 31 522 (23 836) RM.
vorgetragen.
Demerag, Donau=Main=Rhein=Schiffahrts=Akt.=Geſ., in Nürnberg.
Die ordentlahe Hauptverſammlung genehmigte die vorgelegte Bilanz
nebſt Gewinn= und Verluſtrechnung für das Geſchäftsjahr 1928. Nach
Abſchreibungen in Höhe von 39 212 (29 497) RM., ſowie Abzug des
vorjährigen Verluſtortrages in Höhe von 26 695 NM. verbleibt ein
Reingewinn von 10 635 RM. Hiervon werden 7690 RM. dem
Reſerve=
fonds zugewieſen, der Reſtbetrag von 3085 RM. auf neue Rechnung
vorgetvagen. Vorſtand und Aufſichrsrat wurde Entlaſtung ertgilt. Neu
in den Aufſihtsrat ge vählt wurde Kommerzienrat Karl Preſſer=
Frank=
furt a. M.
Keine franzöſiſchen Käufe deutſcher Kaliaktien. Lucien Vailly,
Auf=
ſichntsratsmitglied der Kaligruben St. Théreſe, wendet ſich in der „Agence
economique et financiere” gegen die franzöſiſche Kapitalbeteiligung an
deutſchen Kaligruben. Es ſei eine nationale Pflicht, das franzöſiſche
Kapital daran zu hindern, ſih in die demtſchen Kaligruben zu
ver=
irren. Die glſäfſiſchen Gruben notierten zuſammen 20 Milliarden Fr.,
die deutſchen Gruben 12 bis 15 Milliarden. Im Jahre 1929 würden die
elſäfſiſchen Gruben dank der beſſeren Qualität ihrer Salze faſt
ebenſo=
viel verdienen wie die deutſchen Gruben, obwohl die elſäſſiſche Ausbeute
nur ein Drittel gut ſei. Im Jahre 1940 werden die elſäſſiſchen Gruben
faſt ebenſoviel Salze wie die deutſcen Gruben mit einem doppolten
Geſvinn fördern. — Vom deutſchen Geſichtspunkt aus muß dieſer
Pole=
mik gegenüber betont werden, daß ein Eindringen ausländiſchen
Ka=
pitals in die deutſche Kallinduſtrie, deren techmiſthe und wirtſchaftliche
Beſſerung gerade in den letzten Jahren ſtarke Fortſchritte gemacht hat,
a.s ziemlich unerivünſcht bezeichnet wird. Auch bie Zukunftshoffnung
der Franzoſen, der deutſchen Konkurvenz den Nang abzulaufen, wird
ſich angeſihts der ſtetig verſtärkten Rationaliſierung der deutſehen
An=
lagen kaum erfüllen.
Produktenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 15. Mai. Am Produktenmarkt
konnte das Mehlgeſchäft eine Belebung erfahven, während Brotgetreide
äußerſt ruhig und Futtermittel ſogar etwas abgeſchwäht lagen. Der
Geſchäftsumfang iſt nach wie vor der gleiche. Weizen 24, Roggen 22,75,
Sommergerſte 23,75, Hafes 23,25—23,50, Mais 21—21,50, Weizemmehl
32—32,25, niederrhein. 31,75, Noggenmehl 29,75—30,50, Weizenkleie 12
bis 12,25, Roogenkleie 13.
Berliner Produktenbörſe vom 15. Mai. Die Produktenbörſe
er=
öffnete in ruhiger Haltung. Die Auslandsmeldungen lauteten wenig
einheitlich, denn während von den nordamerikaniſchen Termimwbörſen
Preisſteigerungen gemeldet wurden, wieſen die argentiniſchen
Getreide=
märkte eine ſchwähere Tendenz auf. Auf dem ermäßigten Preisniveau
für Plataweizen kam es daraufhin in Weſtdeutſchland und Holland im
Laufe des Vormittags zu größeren Umſätzen, ſo daß die billigſten
Plata=
exporteure, als Livexpool höhere Notierungen derzeichnete, ihre
Offer=
ten zurückzogen. Manitobaweizen blieb auf dem erhöhten Preisniveau
ahne Intereſſe. Vom Inlande iſt Wcizen zur Kahnverladung eher
reichlicher angeboten. Waggonmaterial war ziemlich ſpärlich vorhanden.
Die Preiſe vermochten ſich zu behaupten, dagegen war Noggen, der
namentlich an der Küſte ſtärker angeboten wird, nur auf um 1 Mark
ermäßigten Preisnioeau unterzubringen. Die ſcharfe Konkurrenz
pol=
niſchen Noggens verhindert jegliches Exportgeſchäft des deutſchen
Pro=
duktes. Am Lieferungsmarkt ſetzte Mqiweizen 1 Mark höher ein. Die
ſpüteren Sichten und Roggen wieſen Preisrückgänge auf. Am
Mehl=
markt hält ſich das Geſſchäft weiter in engſten Grenzen. Für Hafer
be=
willigte der Konſum nur zögernd die hohen Forderungen. Vereinzelt
kommt es zu Umſätzen für Exportzwede. Gerſte ſtill.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 15. Mai.
Die heutige Börſe war wieder ſchwächer, da die ſtark angeſpannten
Geldmauktverhältniſſe weiter verſtimmten. Die Spckulation zeigte
da=
her ſehr wenig Unterehmungsluſt und ſchritt, nachdem ſie geſtern
abend verſhiedentſich Ruckkäufe vorgenoumen hatte, zu erneuten
Ab=
gaben, die jedoch kein größeres Ausmaß annahmen, ſo daß die Verluſte
gegenuber der geſtrigen Abendbörſe nicht beſonders groß waren. Etwas
ſtärker angeboten waren am Kalimarkt Salzdetfurth mit minus 5
Pro=
zent. Auch Glanzſtoffwerte gaben 5 Prozent nach. Im großen und
gan=
zen waren die Umſätze äußerſt beſcheiden, und bei der beſtehenden
Luſt=
loſigkeit und Zuruickhaltung ſtagnierte das Geſchäft hauptſächlich an den
Nebenmärkten faſt vollkommen. Auslandsorders fehlten auch heute
wie=
der faſt ganz. Am Farbenmarkt eröffneten J. G. Farben 3 Pvozent
niedriger, da der Beſchluß in der heutigen Generalverſammlung, wonach
eine Dividende von 12 Prozent ausgeſchüttet werden ſoll, verſhimmte,
weil verſchiedentlich mit 13 Prezent gerechnet worden war. Am
Elektro=
markt waren die Umſätze ebenfalls ſehr beſcheiden. Montanwerte und
Bauken hatten ebenfalls kaum Umſätze zu verzcichnen. In Nachwirkung
ber Dieidendenreduzierung bei Wayß u. Freytag von 10 auf 8 Prozent
erſchienen für dieſes Papier an der Maklertafel Minu=Minus=Zeichen,
Umſätze waren aber keine zu verzeichnen, man konnte nur einen
Taxe=
kurs von 110 Prozent hören, was einem ungefähren Verluſt von 13½
Prozent gegenüber der geſtrigen Abendbörſe entſpricht. Renten ſtill.
Auch im Verlaufe blieb die Börſe faſt völlig lebles. Bei der
anhalten=
den Luſtloſigkeit gaben die Kurſe erneut Ens zu 1½ Prozent nach. A. G. G.
waren dagegen enas gefragt und leiht gebeſſert. Schuckert bis 2
Pro=
zent niedriger. Am eldytarkt war Tagesgeld mit 8½4 Prozent weiter
geſucht. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,2120,
gegen Pfunde 20,441, London-Kabel 485,10, Paris 124,13, Mailand
92,58, Madrid 34,20 und Holland 12,06¾. Die Mark lag weiter feſt.
Bei ſehr ruhigem Geſchäft war die Abendbörſe überwiegend
freundlicher unter Bevorzugung des Eloktro= und Farbenmarktes. Im
Verlaufe traten Kursbeſſerungen von ½—½ Prozent ein. Das Geſchäft
Elieb aber gering. Sonderbewegungen waren nicht zu bemerken. Die
Nachbörſe hlieb ruhig.
Berlin, 15. Mai.
Nah einem unſicheren und faſt völliy geſchäftslsſen
Vormittags=
verkehr eröffnete auch die heutige Börſe in luſtloſer und durchweg
ſchwä=
cherer Haltung. Das Geſchäft hatte einen ſehr geringen Umfang, da
die Spekulation wenig Neigung zeigte, vor den Feiertagen neue
Enga=
gements einzugehen, weil die Geldmarktlage und Paris vorläufig noch
zur Zurückhaltung mahnen. Die Börſe nahm an faſt allen Märkten
Glattſtellungen vor, ſo daß die erſten Kurſe 1 bis 3 Prozent im
Durch=
ſchwitt verloren. Nur in A. E.G. beobachtete man wieder Auslandskäufe,
ſo daß der Kurs ſich gut behaupten konnte. Die Pariſer
Verhanſdlun=
gen haben noch immer kein poſitites Ergebnis gebracht — auch in der
uvorgigen Vollſitzung dürfte es noch zu keinem Abſehluß bemimen —, und
die Beſprechungen werden ſich allem Anſchein nach wohl auch noch nach
den Feiertagen fortſetzen. Der Ultimo macht der Börſe ſchon heute
größere Sorgen. Das die Börſe heute vor allem bewegen”e Moment
war die Aufſichtsratsſitzung der J. G. Farbeninduſtrie. Obwohl der
größte Teil der Börſe ſeit jangem wit eſitter unveränderten Dividende
von 12 Prozent gerahnet hatte, rief doch die Beſtätigung dieſer
An=
nahme eine ſtärkere Verſtimmung he=vor. Die Abſchlußziffern konnten
ebenfalls keine Anregung bieten. Farben waren daraufhin über 3
Pro=
zent niedriger angoboten. Nach den erſten Kurſen konnten ſich Farben
bei etwas lebhafteren Umſützen leicht erholen, während der überwiegende
Teil der Papiere um 1 bis 2 Prozent weiter zurückging.
Baſalt ..
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Braunkohl. Briketts/ 153.— 153.
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* New York, 15. Mai. (Prib.=Tel.)
Baumwolle: Der Markt eröffnete in abgeſchwärchler Haltung auf die
ermäßigten Liversooler Habel und die günſtigeren Wetterberichte.
Spä=
ter erfolgte eine Beſſerung der Preiſe, als der Wochenwetterbericht
herauskam uind Wallſtreet= und Kommiſſionsfirmen Käufe tätigten.
Gegen Schluß ſehlug die Tendenz erneut um.
Zucker: Deckungen und vereinzelte Käufe der Kommiſſionäre, durch
die ſtetigen Lendone: Kabel verurſacht, bewirkten heute ein Anziehen
der Preiſe Im Verlaufe erfolgte jedoch ſpüter ein neuerlicher
Preis=
einbruch, da das Angebot allgemein wurde.
Kaffee: Der Maike cröffnete mit höheren Preiſen, da die
Spekula=
tion und der Handel zu. Deckungen ſchritten. Im Verlaufe beobachtete
man Liquidationen, und auch Kommiſſionäre ſchritten verſchiedentlich
zu Verkäufen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 15. Mai:
Getreide. Weizen: Mai 105, Juli 109, Sept. 1127, Dez.
1177; Mai: Mai 85½, Juli 88½4, Sept. 90½, Dez. 84½; Hafer:
Mai 47½, Juli 45, Sept. 43½; Roggen: Mai 87½, Juli 88½,
Sept. 9158.
Schmalz: Mai 11,57½, Juli 11,50, Sept. 12,12½, Oktober
12,27½.
Fleiſch. Rippen: Mai 12,25, Juli 12,77½, September 13,25;
Speck, loko 12,75; leichte Schweine 10,15 bis 11,30, ſchwere
Schweine 10,35 bis 11,00; Schweinezufuhren: Chicago 16 000,
im Weſten 95 000.
Baumwolle: Mai und Juli 18,68.
Es notierten nach Meldungen aus New York am 15. Mai:
Getreide. Weizen: Rotwinter 128, Hartwinter 118; Mais,
neu angek. Ernte 98,75; Mehl, ſpring wheat clears 5,10 bis
5,60; Getreidefracht: nach England 1,6 bis 2,0 Schilling, nach
dem Kontinent 10—12 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,76: Talg, extra, loſe 8.
Kakao. Tendenz: ſtramm; Umſätze in Lots: 366: Loko:
10½: Mai 10,13, Juni 10,23, Juli 10,40, Auguſt 10,53, September
10,63, Oktober 10,74, November 10,78.
Metallnokierungen.
5 15. 5. 14. 5. 172.0 153. Hirſch Kupfer . Augsb.=Nüinb. Maſch )/ 75.50 75.25 Höſch Eiſen 11675 48.— 48.— Hohenlohe Werke 89.— 207 50 le05. Kahla Porzellan 81. Berl. Karlsruhe Ind/ 55.50 55.25 Kali Aſchersleben 229.50 209.— 1206.— Salzdetfurt 374.5) Weſteregeln 235.50 178.75 477.— ) Lindes Eismaſch. 189.50 255.— 12. 3.25 2. Loewe FCo. 234. 159. — (359. Lingel Schuh 48. 151.50 1150.75 Mannesmannmö 113.50 154.25 1153.50 Niederlauſitzer 138.50 49. 49. Nordd. Lloyd 109. 901, 445.50 1435. 88. 104.75 135.75 412. (406.— 90. 38.50 5.— 126.— 47.—deviſenmerkk.
Kelſingfors. . .
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Prag.....
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London ..
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New York ..."
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87.50
104.—
135.75
907,
36.—
75.—
125.—
47.—
zrief
22.075
6.485
1.20
19.83
1.71
1.882
.499 0.501
7.407/ 7.421
8.88 18.92
5.465
2.049
4. 191
4.124
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des=
gleichen in Walzen oder Drahtbarren 194 MM., Reinnickel 30 RM.,
Antimon Regulus 76—81 RM., Feinſilber 74.75—76.50 NM.
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Die deutſche Rohzink=Produktion einſchließlich Zinkſtaub betrug, wie
der Geſamtausſchuß zur Wahrung der Intereſſen der deutſchen
Metall=
wirtſchaft, Berlin, auf Grund der Berechnungen des ſtatiſtiſchen Büros
der Metallgeſellſchaft, Frankfurt a. M., mitteilt, im Monat April d. J.
8673 To. gegen 8657 To. im Monat März 1929.
Wenn auch der Verſand an Zement im April mit 816 000 To. nicht
unerheblich über der 678 000 To. betragenden Abſatzziffer des gleichen
Vorjahrsmonats lag, konnte doch der durch die langanhaltende Kälte
des erſten Vierteljahres verurſachte Verluſt erſt zu einem geringen
Teile ausgeglichen werden.
Das Geſchäft in der Wormſer Lederinduſtrie hat ſeit Oſtern unter
dem Einfluß der wärmeren Witterung merklich angezogen. Die
Be=
triebe arbeiten zurzeit voll, der Verſand hat entſprechend zugenommen.
Man hofft, daß der flotte Geſchäftsgang anhalten wird.
In einer nichtöffentlichen Sitzung ſtimmte die Frankfurter
Stadt=
verordnetenverſammlung einem von dem Magiſtrat vorgeſchlagenen
Vertrage mit dem Fuld=Konzern zu. Nach dieſem Vertrage iſt
ſicher=
geſtellt, daß die Fuld=Werke mit allen ihren Unternehmungen auch in
Zukunft in Frankfurt a. M. verbleiben.
Die däniſche Fordgeſellſchaft veröffentlicht die Einladung zur
Zeich=
nung von 2 Millionen Kr. Aktien, die am Freitag bei der
Landmanns=
bank und der Privatbank ſtattfindet. Der Zeichnungskurs beträgt 103½
Prozent. Die Aktien werden zur Zeichnung in Stücken zu 100, 200,
500, 1000, 2000 und 5000 Kronen aufgelegt.
Die letzten Zahlen der britiſchen Eiſen= und Stahlproduktion zeigen
eine fortgeſetzte Steigerung der Erzeugungsziffern. Die Produktion
von Rohſtahl und Stahlguß ſtieg im April 1929 auf 809 000 To. gegen
643 000 To. im gleichen Monat des Vorjahres und die Produktion von
Roheiſen betrug 611 000 To. gegen 563 000 To. im April 1928.
Die Warſchauer Preſſe weiß zu berichten, daß bei der polniſchen
Regierung die Abſicht beſtehen ſoll, die Ausfuhrzölle auf Weizen, Gerſte
und Hafer abzuſchaffen.
Die ſoeben veröffentlichten Ziffern des Schweizer Außenhandels im
Monat April 1929 zeigen eine Umſatzſteigerung von 405,3 Mill. im
März auf 420,4 Mill. An dieſer Steigerung iſt jedoch nur die
Ein=
fuhr beteiligt, die gegenüber dem Vormonat ſich um 17,9 Mill. auf
243,4 Mill. erhöhte. Die Ausfuhr hat dagegen eine Abſchwächung um
2,9 Mill. auf 177 Millionen erfahren. Der Paſſivſaldo der
Handels=
bilanz beträgt für April 67,2 Mill.
Die ſeit langem gehenden Verhandlungen zwiſchen der Britiſh
In=
ternational Talking Company und zwei anderen amerikaniſchen
Geſell=
ſchaften ſowie der Film=Werke Staaken und der Deruſſa wegen
Zuſam=
menarbeit im Ton=, Bild= und Sprechfilm ſind abgeſchloſſen worden.
Die vom amerikaniſchen Handelsminiſterium veröffentlichte
Außen=
handelsbilanz für April weiſt eine Ausfuhr in Höhe von 447 Mill.
Dollar auf gegen 364 136 000 Dollar im gleichen Monat des Vorjahres,
während die Einfuhr mit 409 Mill. bzw. 346 136 000 ausgewieſen wird.
Frankfurter Kursbericht vom 15. Mai 1929.
6% Dtſche. Reichs-”
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% Baden
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ſtaat v. 27.....
6% Bahern
Frei=
ſtaat v. 27.....
*0 Heſſen
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ſtaat v. 28.....
6% Preuß.
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6% Berlin v. 24...
8% Darmſtadt v. 26
890 „ v.P
7% Frti. a. M. v. 26
8% Mainz v. 26...
8½ Mannh. v. 26.
8% Nürnber / 1 26
2i. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
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* Ser.II
8½ Ber Hhp.=Bk.
8% Frkf. Hyp.Bk.
4½2 Lig. Pfbr.
gö5 D PfbrBk..
4½%- Lia.Pfbr
87.4
78
88.5
28.5
84
49.55
66.75
97.5
97.5
72.75
98
74
8% Heſſ. Landesbk.
4½½ Heſ.2d3. Hp.
Bk.=Ligid. Pfbr.
8% Kom.
Landes=
banf Darmſtadt.
8% Mein. Hyp. Bk.
4½
„ Lig. Pfbr.
8% Pfälz. Hyp.Bk.
8% Preuß. Ztr.=
Stadt ſchaft. .
18% Rhein. Hyp.=Bk
4½% Lig.Pfbr.
18‟ Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Cred 1.....
8% Südd. Bod.=
Cred.=Ban 1 ....
8% Württ. Hyp.=B
6% Daimler Benz
von 27..... ..."
8% Klöckner=Werkel
Berlin v. 26....
70 Mainkrw. v. 26.
7% Ver. Stahlwi
mit Opt. v. 26.
18% VoigtckHäffner
von 26 ... ... ..
F. G. Farben Bonds
28...
..
5 % Bosn. L. E. B.
v. 1914 ........
4/.% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914 ...
4%0 Oſt. Goldrente
4:/,% Rum. Gold
von 1913 ... ..."
4% Türk. Admin.
4% „ 1.Badgad
47
Zöllanl.
4/,Büngarn 191
97.25
86
Aff
97.5
97.75
721.
97.5
98.5
97.75
128:).
16‟.
4½/,% Ungarn 19141 24:/,
4½ „,Goldr..
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Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank
„Eff.-u. Wechſel
bank .. .. ..
Vereinsbank .
Diskonto=Geſellich
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Frankf. Bank . . . ."
„ Hyp.=Bk. ..
Pfdbr.=Bt...
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Mein. Hyp.=Bank.
Mitteld. Creditbk..
Nürnb. Vereinsbk
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Ban1,
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk. .„
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123.25
159
180.5
255
159
132
102.75
151
153.5
104.5
134.5
137
299.75
123.25
143
163
131,
150
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66
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52
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181
30.
242
87.5
134
132
77.25
125.5
209.5
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231
207
95
98.5
165.75
285
108
227
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81
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Waldho f....! 81
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Frankona Nück= u.
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Nummer 135
Donnerstag, den 16. Mai 1929
Seite 13
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Nummer 135
Donnerstag, den 16. Mai 1929
Geite 15
Reich und Ausland.
Eine Luftverbindung zwiſchen Berlin
und Bukareſt.
Anläßlich der Großen internationalen
Luftfahrt=
ausſtellung in Berlin (IT.A) im Herbſt 1928, welche
auch von rumäniſchen Fachleuten ſtark beſucht wurde,
wurde in den zuſtändigen Kreiſen die Möglichkeit
deutſch=rumäniſcher Luftverkehrs=Beziehungen
be=
ſprochen. Die Tatſache nun, daß infolge Beilegung
der durch den Krieg zwiſchen beiden Nationen
ent=
ſtandenen Mißhelligkeiten aus der Welt geſchafft
wurden und die früher beſtandenen engen
Be=
ziehungen wieder angeknüpft wurden, läßt die
Hoff=
nung aufkommen, daß der Güteraustauſch der beiden
Länder unter günſtigen Bedingungen wieder
auf=
blühen wird. „Wo ein ſtarkes wirtſchaftliches Band
ſich knüpft”, ſo äußert ſich Herr W. Angermund in
einem bemerkenswerten Aufſatz, dem wir die
An=
regung zur Behandlung des vorliegenden Themas
verdanken, „da kann auch das jüngſte
Schnellver=
kehrsmittel, der Luftverkehr, nicht fehlen‟. Durch
eine Verſtändigung mit Deutſchland würden nicht
allein die Mittel zur Ausgeſtaltung der
Luftverkehrs=
wege im Innern Rumäniens gefördert werden,
ſon=
dern es müßte in Anbetracht der Wichtigkeit dieſes
Landes für Verkehr und Tranſit in internationaler
Hinſicht weit mehr geſchehen, um ſo mehr, als für
eine intenſidere Betätigung durch die Luft Raum
und Möglichkeit gegeben ſind. Deutſchland und
Ru=
mänien, Berlin und Bukareſt durch die Luft zu
ver=
binden, dürfte den Wünſchen der zuſtändigen Stellen
und Organiſationen in beiden Ländern begegnen.
Die flugtechniſche Frage iſt denkbar einfach zu löſen,
in kürzeſter Zeit könnte durch Zuſammenwirken von
Deutſchland, der Tſchechoſlowakei und Rumänien der
Flugweg Berlin, Prag, Kaſchau, Kronſtadt, Bukareſt
erſchloſſen werden. Eine Fortführung nach
Konſtan=
tinopel über Konſtanza oder von Bukareſt auf dem
Landwege über Bulgarien wäre ohne weiteres
mög=
lich. Sehr erwägenswert für ſpäter ſind ferner die
Luftverkehrswege von Budapeſt über Kronſtadt nach
Bukareſt und von Bukareſt über Galatz=Czernowitz
nach Warſchau. Herr Angermund drückt die
Hoff=
nung aus, daß ſich die von ihm entwickelten
Luft=
verkehrspläne bald verwirklichen werden, und daß
der Tag nicht mehr fern ſein möge, an welchem ſich
rumäniſche und deutſche Luftexperten offiziell
zuſam=
menfinden, um über die Lufterbindung Berlin-
Bu=
kareſt zu beraten.
Das Berliner Relativitätshaus.
Einſtein verzichtet.
Die Affäre des Ehrengeſchenkes der Stadt Berlin
an Profeſſor Einſtein hat jetzt eine überraſchende
Wendung angenommen. Einſtein hat dem
Oberbür=
germeiſter in einem Schreiben mitgeteilt, daß er auf
die ihm zugedachte Gabe verzichtet. Sicher ein Schritt,
der nicht mehr überraſchen kann, denn was ſich in
der Vorgeſchichte des Hauſes oder Grundſtückes, das
Herrn Einſtein geſchenkt werden ſollte, ereignet hat,
iſt nicht mehr als ein Poſſenſpiel geweſen. Aber
kein gutes. Erſt ſchenkt der Magiſtrat Berlin dem
Gelehrten ein Haus, über das er noch gar kein
Ver=
fügungsrecht beſitzt, dann ein anderes Grundſtück,
dem von der Landſeite eine Scheune vorgelagert iſt,
während von der Waſſerſeite kein Zugang beſteht,
und ſchließlich beabſichtigt er Profeſſor Einſtein ein
Stück Boden zu ſchenken, für das die Mittel zum
Ankauf noch gar nicht bewilligt ſind. Dort wäre dem
Forſcher dann die Möglichkeit gegeben, ſich ſelbſt ein
Häuschen zu errichten. Dieſem Durcheinander der
amtlichen Berliner Stellen hat nun Profeſſor
Ein=
ſtein ein Ende bereitet, in dem Schreiben drückt er
klar ſeinen Verzicht aus. Auf das Grundſtück und
auf das Haus, das, wie ſeine eigene Lehre beweiſt,
auch nur relativ war.
Auf der Flucht erſchoſſen.
Hamburg. Polizeibeamte überraſchten in den
frühen Morgenſtunden drei Einbrecher auf dem
Neuen Steinweg bei einem Schaukaſteneinbruch.
Während einer ſofort feſtgenommen werden konnte,
ergriffen die beiden anderen die Flucht. Nach
wie=
derholter Aufforderung zum Stehenbleiben, gab
einer der Beamten einen Schuß ab, durch den einer
der Fliehenden, der auf der Flucht eine goldene Uhr
mit Kette weggeworfen hatte, ſo ſchwer verletzt
wurde, daß er nach der Einlieferung ins
Kranken=
haus verſtarb. Der dritte Einbrecher entkam.
Schwediſche Gebräuche in den
Maiennächken.
Stockholm. Wer das ſchöne Schwedenland
im Mai beſuchen konnte, wird ſich mit beſonderer
Freude der eigenartig ſchönen Gebräuche des
nordi=
ſchen Volkes erinnern. Der Mai hat ja wohl in
allen mitteleuropäiſchen Ländern ſeinen Kult, in den
katholiſchen Ländern zum Beiſpiel iſt es die
Marien=
minne, die unbewußt durch einen blumengeſchmückten
Marienalter in allen Kirchen, vor dem die
Gläu=
bigen allabendlich mehr weltlich klingende Lieder
ſingen, der erblühenden Natur huldigt. In Schweden
aber lodern in den Maiennächten von Schonnen bis
heraus nach Lappland die Scheiterhaufen, die den
Frühling, den Sommer, willkommen heißen ſollen.
Bis in uralte Zeiten germaniſcher Vorgeſchichte reicht
der Brauch zurück. Mag er nun ein Opfer für den
Sonnengott geweſen ſein, oder ſollten die
Feuer=
brände die Geſpenſter der Hexennacht vertreiben: die
Wahrzeichen des Lenzbeginnes ſind durch die
Jahr=
tauſende hindurch gleich geblieben. Noch immer
ſpringt man in den ländlichen Gegenden durch die
praſſelnden Gluten dieſer Feuer, noch ziehen in den
entlegenen Gebirgsdörfern der Maigraf und die
Maibraut durch die Ortſchaft und kämpfen gegen
das in Eisbärfelle eingehüllte Ungetüm, das den
Winter verkörpert. Rote Flammengarben zeigen
ſich im ganzen Lande am nächtlichen Himmel, und
weithin ſchallen Hunderte von friſchen
Knabenſtim=
men: „Wie herrlich nun die Maienſonne lacht . . ."
Am übermütigſten ſind wohl in den erſten
Maien=
nächten die Studenten der Univerſität Upſala. Das
ganze Städtchen ſteht in den erſten Maitagen im
Zeichen eines leuchtenden Naturfeſtes. Um die alte
Vaſa=Burg wogt es dann von weißen
Studenten=
mützen beiderlei Geſchlechts, und der Uebermut der
Träger kennt kaum noch Grenzen. Aber auch die
alten und älteſten Semeſter holen ihre Mützen
wie=
der hervor und werden wieder jung in der Feier um
den erblühenden Mai, denn vorbei iſt die lange und
ſtrenge Eiszeit, die ſich ja gerade in Schweden
be=
ſonders austobt. In den diesjährigen
Frühlings=
nächten ſollen allerdings die Feiernden noch gefroren
haben und kalter Regen, mit Schneeflocken vermiſcht,
ſoll Wermut in den Freudenbecher gegoſſen haben.
Die Wallfahrtskirche in Altötting (Bayern)
iſt alljährlich zur Pfingſtzeit das Ziel vieler Tauſender, die vor dem uralten, juwelengeſchmückten
Marienbildnis ihre Andacht verrichten wollen. In der Kirche, die aus dem 8. Jahrhundert ſtammt,
werden die Herzen vieler bayeriſchen Fürſten aufbewahrt. In der Stiftskirche zu Altötting iſt der
Genral Tilly, der bayeriſche Heerführer des Dreißigjährigen Krieges beigeſetzt Unſer Bild
zeigt im Vordergrund die Wallfahrtskirche, im Hintergrund die Stiftskirche.
Die rieſige Menſchenmaſſe bei der Eröffnung der Ausſtellung in Sevillck.
Das Waſſerflugzeug D. 1282 nach dem Abſturz.
Das Waſſerflugzeug D 1282 der Seeflugverſuchsanſtalt Norderney verunglückte an der
Nordſee=
küſte. Die Piloten wurden durch ein deutſches Kriegsſchiff gerettet.
Zehntauſende im Ehrenhof der ibero=amerikaniſchen Ausſtellung.
Die Eröffnung der ibero=amerikaniſchen Ausſtellung in Sevilla glich einem Nationalfeſt der
ibero=
lateiniſchen Raſſe. Unſer Bild zeigt einen Ausſchnitt der ungeheueren Menge, die dem Prunkakt
beiwohnte.
Flugzeugabſturz über der Nordſee.
Feſtnahme der Hamburger Revolverhelden.
Hamburg. Wie gemeldet wird, gelang es der
Hamburger Polizei, die Männer zu verhaften, die
Revolverſchüſſe auf einen Hamburger Autobus
ab=
gegeben haben. Angeblich haben ſie keinen
räuberi=
ſchen Ueberfall geplant, ſondern, wie ſie behaupten,
„einen alten, aus dem Kriege ſtammenden Revolver
ausprobieren wollen”. Bekanntlich iſt in der Nacht
vorher, ein ähnlicher Ueberfall auf einen
Straßen=
bahnzug in Wandsbeck verübt worden. Bisher haben
ſich jedoch, entgegen den Vermutungen, keine
Anhalts=
punkte dafür ergeben, daß die Feſtgenommenen auch
an dieſem erſten Attentat beteiligt waren.
Erdſtöße im Erzgebirge.
Plauen i. V. Geſtern vormittag 9.55 Uhr,
10.10 und 11.00 Uhr wurden in Klingenthal,
Falken=
ſtein und Muldenberg verſchiedene Erdſtöße
wahr=
genommen, die von unterirdiſchem Nollen begleitet
waren.
Beim Skatſpiel getötet.
Chemnitz. In einer Chemnitzer
Schankwirt=
ſchaft wurde bei einem zwiſchen drei Skatſpielern
entbrannten Streit einer von dieſen, ein 46jähriger
Hilfsſchaffner, von einem Bierglas ſo unglücklich
ge=
gen den Kopf getroffen, daß ihm die Scherben die
Halsſchlagader durchſchnitten und eine tödliche Ver=
Ulutung verurſachten. Der Schuldige, ein
kaufmän=
niſcher Vertreter von 37 Jahren, wurde verhaftet.
Maſſenvergiftungen.
Prag. Die Blätter veröffentlichten
Nachrich=
ten über Maſſenvergiftungen bei einem Artillerie=
Negiment in Neuhäuſl in der Slovakei. Es ſollen
76 Perſonen erkrankt ſein. Nach einer
amtlichen Mitteilung handelt es ſich lediglich um
leichte Vergiftungsfälle, die ſich bereits nach kurzer
Zeit beſſerten. Die Erkrankungen ſind auf Genuß
von Hackbraten und Kartoffelſalat zurückzuführen.
Eröffnung der Jahresſchau Deutſcher
Arbeit in dresden.
Zum 8. Male öffnet am 15. Mai die Jahresſchau
Deutſcher Arbeit in Dresden die Pforten zu ihren
alljährlichen Ausſtellungen, die ſich von Jahr zu Jahr
wachſender Beliebtheit erfreuen. Ueber 10 Millionen
Beſucher aus aller Herren Länder haben die ſeit
1922 ſtattfindenden Ausſtellungen der Jahresſchau
geſehen und die Preſſe der ganzen Welt hat ſich mit
ihnen beſchäftigt. Es war insbeſondere die große
Ausſtellung des Vorjahres „Die techniſche Stadt”
in deren Mittelpunkt die Leitung der Jahresſchau
ein vielerörtertes Problem, das erſte Kugelhaus der
Welt, ſtellte, die weit über Deutſchlands Grenzen
hinaus Aufſehen und Intereſſe erregte. Wollte die
„Techniſche Stadt” den Beſucher in die Geheimniſſe
techniſchen Lebens einführen, ihn vertraut machen
mit raffinierteſten techniſchen Neuerungen und ihm
zeigen, wie er ſich durch richtiges Verſtändnis
tech=
niſcher Vorgänge dieſe Neuerungen zunutze machen
kann, ſo hat ſich die Leitung der Jahresſchau für ihre
diesjährige Ausſtellung „Reiſen und Wandern” die
Aufgabe geſtellt, einen eindrucksvollen Nachweis
dar=
über zu erbringen, wie außerordentlich mannigfaltig
innerhalb der Grenzen Deutſchlands die
Möglichkei=
ten für Vergnügungsreiſen, Wandertouren und
Er=
holungsaufenthalte ſind. Sie will den Deutſchen
ver=
anlaſſen, mehr in ſeiner Heimat zu reiſen und
gleich=
zeitig dem Ausländer zeigen, was Deutſchland an
Sehenswürdigkeiten bietet und zu ihrem Beſuche
an=
regen; ſie will — und das iſt wohl ihre vornehmſte
Aufgabe — dazu dienen, den Fremdenverkehr in
den deutſchen Städten, Bädern, Kurorten und
Er=
holungsſtätten, in den deutſchen Bergen, am
deut=
ſchen Meere und wo überall ein Reiſeziel ſich bietet,
zu beleben. Nicht etwa, daß der Deutſche nur in
Deutſchland reifen und das Ausland meiden ſoll —
Auslandsreiſen ſind ſelbſtverſtändlich zu
Bildungs=
zwecken und auch aus anderen Gründen notwendig.
Aber die Ausſtellung will dem Beſucher vor Augen
halten, daß ſeine Bildung mit der Kenntnis der
deut=
ſchen Heimat beginnen muß, und daß wahre
Bil=
dung mit einſeitiger, in eine gewiſſe Mißachtung
Deutſchlands ausartender Auslandsſchwärmerei nichts
zu tun hat. Im Mittelpunkt der Ausſtellung ſteht
denn auch die Gruppe „Die deutſche Heimat”. Alle
deutſchen Länder bringen hier ihre Landſchaften,
Reiſeziele und Reiſewege, ihre Schönheiten und
Sehenswürdigkeiten, ihre Erholungsſtätten, Bäder
und Kurorte in prächtigen Bildern, Reliefs,
Dio=
ramen und Modellen zur Darſtellung. In der
zwei=
ten Hauptgruppe der Ausſtellung iſt den großen=
Or=
ganiſationen des Wanderns aller Art Gelegenheit
gegeben worden, mit Selbſtdarſtellungen vor die
Oeffentlichkeit zu treten. Sie zeigen ihre Geſchichte,
ihre Arbeit, ihre Leiſtungen und ihre Ziele. An
Hand anſchaulicher Tafeln und Apparate wird der
Nachweis geführt, daß Wandern den Stoffwechſel
ſteigert, die Atmungsfähigkeit übt, den Blutkreislauf
fördert, den Haemoglobingehalt des Blutes erhöht,
die Haut abhärtet, das Wachstum erhöht, die
Ner=
ven ſtärkt, die Sinnesorgane ſchult, kurz, daß das
Wandern von unſchätzbarem Wert für die Geſundheit
des Menſchen iſt. Beſonderem Intereſſe dürfte die
vom Reichsverband für deutſche Jugendherbergen
errichtete Muſterherberge begegnen. Dieſe, ein
Holz=
bau mit flachem Dach für Beherbergung von ſechzig
Jugendwanderern, enthält zwei Tagesräume, die
durch Entfernung einer Schiebetür in einen Saal
zuſammengezogen werden können, ferner eine nach
modernſten Grundſätzen ausgeſtattete Küche, eine
Selbſtkocherküche, Duſchräume, Schlafräume mit
ver=
ſchiedenen Ausſtattungen, Waſchräume für Jungen
und Mädels, Leſezimmer uſw.
Die dritte Hauptgruppe „Die Reiſe” zeigt Sinn
und Zweck des Reiſens. Hier wird dem Beſucher
veranſchaulicht, wie das Reiſen zur geiſtigen
Er=
holung wird, die Bildung fördert, neue Kenntniſſe
vermittelt und wie es dem körperlichen
Wohlbefin=
den und der Wiederherſtellung der Geſundheit zugute
kommt.
Ein breiter Raum iſt den Reiſewegen gewidmet.
Die Lufthanſa gibt einen Ueberblick über ihr
Strecken=
netz, zahlreiche Schiffahrtsgeſellſchaften bringen
Kar=
ten ihres Verkehrsgebiets und Modelle ihrer
Schiffs=
typen. Auch Reichspoſt und Reichsbahn fehlen nicht.
Erſtere zeigt in einer Sonderſchau Vergangenheit
und Neuzeit ihrer Perſonenbeförderungsmittel und
Karten ihres Verkehrsnetzes, während die
Reichs=
bahn, das noch immer wichtigſte und hauptſächlichſte
Verkehrsinſtitut, u. a. vor allem die Sicherheit des
Reiſens mit der Eiſenbahn betont und modernſte
Stellwerk= und Blockanlagen, Bremsvorrichtungen
und ſonſtige Sicherungsmaßnahmen zeigt und
erläu=
tern läßt.
Ein Motorrad verurſacht einen Brand.
Plauen i. V. In Altmannsgrün rannte ein
Schloſſer mit ſeinem Motorrad gegen eine Scheune.
Das Motorrad explodierte und ſetzte die Scheune in
Brand, die ſamt den angrenzenden Schuppen und
Stallgebäuden eingeäſchert wurde.
Ein Expreßzug überrennt ein Auto.
London. Mit einer Geſchwindigkeit von über
80 Kilometern überrannte der bekannte Expreßzug
der „Fliegende Schottländer” in der Nähe von
Edin=
burgh einen Laſtkraftwagen, der beim Herannahen
des Zuges im Begriffe war, einen Bahnübergang
zu überqueren. Der Wagen wurde von dem Zug
ergriffen und vollſtändig zertrümmert. Der
Chauf=
feur konnte nur noch als Leiche geborgen werden. Die
Lokomotive des „Fliegenden Schottländers” erlitt
einige unbedeutende Beſchädigungen. Nach
dreiſtün=
diger Unterbrechung konnte die Strecke für den
Ver=
kehr wieder freigegeben werden.
Schwerer Automobilunfall des Madrider
chileniſchen Botſchafters.
Cordoba. Ein Automobil, in dem der
chile=
niſche Botſchafter in Madrid, Rodriguez Mendoza,
mit ſeiner Gattin und einer Kammerfrau von
Se=
villa nach Cordoba fuhr, überſchlug ſich bei La
Car=
lota. Alle drei Infaſſen wurden ſchwer verletzt. Sie
wurden in eine Klinik in Cordoba übergeführt.
Ein indiſches Dorf niedergebrannt.
Bombay. In der im Vaſallenſtaat Baroda
gelegenen Ortſchaft Vavol ſind am Dienstag morgen
150 Häuſer und etwa 40 Strohhütten durch Feuer
zerſtört worden. Ueber 100 Familien ſind obdachlos.
Der Schaden wird auf 26 000 Pfund geſchätzt. Die
Behörden vermuten, daß das Feuer auf
Brandſtif=
tung zurückzuführen iſt. Zwei Perſonen ſind bereits
verhaftet worden.
Seite 16
Janz um Talaann.
Roman von Werner Scheff.
(Nachdruck verboten.)
38)
Da ſtand ein Menſch, groß und breit wie ein Felſen, mit
einem jungen, braungebrannten Geſicht, gekleidet wie einer aus
der Schar der Begüterten. Der Rieſe verbeugte ſich unbeholfen.
„Herr Ingenieur Nicolai?”
„Nein. Ich bin nur ſein Freund.”
„Pardon .." ich warte ſchon ſeit einer Stunde, weil der
Portier behauptet, der Herr Ingenieur käme heute nachmittag
von ſeiner Reiſe zurück.”
„Das ſtimmt, aber es kann gegen vier Uhr werden, bis er zur
Stelle iſt.
Der Fremde verriet einige Verlegenheit.
„Darf ich vielleicht wiſſen, in welcher Angelegenheit Sie
mei=
nen Freund zu ſprechen wünſchen? Es wäre nicht ausgeſchloſſen,
daß ich die Sache für ihn erledigen kann. Bitte, treten Sie ein!”
„Mein Name iſt Schmidt . . . Pedro Schmidt.”
Kroß murmelte nun auch ſeinen Namen und führte den
Fremden in das Zimmer, in dem Nicolai zu arbeiten pflegte.
Es fiel ihm auf, wie ſich der Hüne überall umſah, wie er
beſon=
ders dem Schreibtiſch ungewöhnliche Aufmerkſamkeit ſchenkte.
Suchte er dort etwas?
„Sie ſind alſo tatſächlich mit Herrn Nicolai ſo befreundet,
daß Sie ſelbſt über Dinge Beſcheid wiſſen, die man gewöhnlich
anderen Menſchen nicht anvertraut?”
„Ma= könnte von einer beinahe brüderlichen Freundſchaft
ſprechen.” Kroß ſchob dem Beſucher Nicolais Zigarrenkiſte hin.
„Nein, danke, ich rauche nicht!. Ich trinke auch keinen Alkohol.
Sie müſſen wiſſen, ich bin ein Naturmenſch — ich bin, wenn Sie
es ſo nennen wollen, mit dem Rindvieh augewachſen!“
Der Rittmeiſter mußte ſich das Lachen verbeißen. „Warum
aber, Herr Schmidt, dieſe Eile? Sie könnten Nicolai morgen
früh in ſeinem Büro ſprechen. Denn es handelt ſich doch wohl
um eine Berufsangelegenheit?”
Donnerstag, den 16. Mai 1920
Der junge Mann lächelte geheinisvoll. „Sie täuſchen ſich,
Herr .. .! Verzeihen Sie, aber wie war doch Ihr Name? Ich
habe ihn vorhin nicht verſtanden.”
„Harald von Kroß.”
„Kroß . . . Ah — dann gehören Sie ja zu den engeren
Be=
kannten des Geheimrat Lindemanns? Natürlich — ich habe
Ihren Namen ſchon oft gehört!
SſchongJtaan
i6 llunuden!
Ohne Vorbereitung,
ohne Wasser
schnell duftig-
lok-
keres Haar durch:
Schwarzkopt
Trocken-Schgumpon
die bewährte Trocken-Haarwäsche
Ein Schlüſſel klirrt. . .
„Darf ich fragen, von wem?"
„Von der Perſon, die mich zu Herrn Nicolai ſchickt. Sie
wiſſen, er iſt verlobt — mit einer Nichte Lindemanns. Könnten
Sie, Herr von Kroß, mir darüber Auskunft geben, ob er ſeine
Braut ehrlich liebt?”
„Wie dürfen Sie daran zweifeln! Hätte er ſich ſonſt mit
der jungen Dame verlobt? Ich begreife übrigens nicht, in
welchem Zuſammenhang dieſe Frage mit Ihrem Erſcheinen. . ."
„Bitte. . ., nur etwas Geduld! Sie glauben alſo, der arme
Herr Nicolai liebt Henny?. Was werden Sie nun dazu ſagen,
wenn ich Ihnen verſichere, daß Henny ihn nicht liebt?”
Nummer 135
„Das wäre allerdings eine Neuigkeit! Jck möchte aber doch
bezweifeln, Herr Schmidt, ob Sie zu einem ſolchen Preisgeben
der Gefühle Fräulein von Plancks legitimiert ſind.”
„Sie irren! Denn hier ..., hier halte ich meine Legitimation
in Händen.” Pedro Schmidt ſchwenkte triumphierend einen
Brief. „Ich bin der Jugendfreund Fräulein Hennys. Noch
mehr als das — ich darf mich ſchon ſeit faſt zwei Jahren ihren
Bräutigam nennen!"
Dem Rittmeiſter ſchwindelte. Auf alles andere war er
gefaßt geweſen — nur nicht auf dieſe überraſchende Wendung!
„Meine Eltern ſind vor etwa dreißig Jahren nach
Argen=
tinien ausgewandert. Ich bin auf unſerer Beſitzung bei La
Rioja zur Welt gekommen. Mein Vater und meine Mutter
hielten immer darauf, daß ich innerlich ein guter Deutſcher blieb.
Als ich etwa fünfzehn Jahre alt war, kauften die Plancks ein
heruntergewirtſchaftetes ſpaniſches Gut in unſerer Nachbarſchaft.
Henny war damals ein kleines Mädel. Wir ſpielten zuſammen,
und als wir älter wurden, da waren wir füreinander beſtimmt.
Herr von Planck aber verlangte, ich müſſe vorher meinen Doktor
in Heidelberg machen. Vater iſt im allgemeinen ein Gegner des
Studiums; ihm ſind ſeine Rinder lieber als Bücher. Aber
ſchließlich war es mir wichtiger, unſerem Nachbar ein
willkom=
mener Schwiegerſohn zu ſein; außerdem wollte ich die Heimat
meiner Eltern kennenlernen. Ich ſtudierte alſo ſeit anderthalb
Jahren in Deutſchland. Und Henny iſt eigentlich nach Europa
gekommen, weil ſie mich wiederſehen wollte.”
„Na, können Sie mir nicht noch mehr von Ihrer Geſchichte
verraten?"
„Ich ſchäme mich, es Ihnen einzugeſtehen. Immerhin iſt
es mir lieber, ich kann mich Ihnen anvertrauen, als daß ich es
Herrn Ingenieur Nicolai erzählen müßte. Henny hat ſich hier
plötzlich in Ihren Freund verliebt; hat ſich eingebildet; ſie müſſe
ſeine Frau werden. Sie können ſich vorſtellen, wie mich die
Nachricht von der bevorſtehenden Verlobung traf! Das war doch
Irrſinn — konnte doch nicht ernſt gemeint ſein!“
Kroß mußte die Augen ſchließen, ſonſt hätte dem Manne,
der mit dem Rindvieh aufgewachſen war, ſein Blick verraten,
wie er die Anſicht hinnahm, die Pedro Schmidt eben äußerte.
Schluß folgt.
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