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Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämilicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 123
Samstag, den 4. Mai 1929.
192. Jahrgang
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4 Dollar
420 Markl.
erliſcht
Auffuhr, Site
Gewalt, wie
der 7
inzeigen=
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ſede Verpflichtun
F. Erfüſlu
auffräge und Teiſtung von Schadenerſaß. Bel
ſcher Beſtreibung fäll” ſeder
fonkurs oder
nio
ſo Deuiſche Bank und Darm=
Rabatt weg. B.
ſiädter und Nationalbank.
Differenzen zwiſchen den Großmächten in Genf
Skreit um die Erfaſſung des Kriegs=
Materlats.
Amerika macht diesmal keine Zugeſtändniſſe.
* Genf, 3. Mai. (Priv.=Tel.)
Heute, zum erſten Male, ſchloß die Abrüſtungskommiſſion
ihre täglichen Beratungen nicht mit der gewohnten Einmütigkeit
zwiſchen den Großmächten ab, da der amerikaniſche
Vertreter Gibſon das übliche Zugeſtändnis
nicht machte, ſondern in der Frage der
Bekannt=
gabe des Kriegsmaterials der ſtehenden Heere
hartnäckig auf der direkten Erfaſſung durch
Zahlentabellen beſtand. Die Franzoſen und die
üb=
rigen Militärmächte waren ſchon geſtern für eine Erfaſſung des
Materials auf indirektem Wege durch Bekanntgabe der
Heeres=
ausgaben eingetreten. Obwohl man geſtern abend zwiſchen den
Delegationen Amerikas, Englands, Italiens, Japans und
Frank=
reichs lange verhandelt hatte, war es nicht gelungen, eine
Kom=
promißformel für dieſe Meinungsverſchiedenheiten zu finden.
Die Debatte ging deshalb heute ſtundenlang weiter.
Maſſigli=Frankreich und Cobian=Spanien
betonten dabei, die direkte Bekanntgabe des Materials ſei
zweck=
los, da man bei dem unter den Mächten
herrſchen=
den Mißtrauen eine internationale Kontrolle
für die Richtigkeit der Angaben unmöglich einführen könne.
Cuſhendun=England fragte die Kommiſſion ſehr
ironiſch, ob ſie denn glaube, daß England, Amerika oder
Frankreich eine derartige Kontrollkommiſſion ſehr freundlich
auf=
nehmen würden.
Maſſigli bat ſchließlich Gibſon, den beteiligten
Regie=
rungen Gelegenheit zu geben, dieſen Punkt vor der nächſten
Ta=
gung der Kommiſſion noch einmal zu prüfen. Er machte dabei
die Bemerkung, dieſe Dinge brauchten Zeit zur Reife und die
Herbeiführung der deutſchen Modellabrüſtung habe ſchon
be=
wieſen, auf welche Schwierigkeiten ein ſolches Werk ſtoße.
Graf Bernſtorff erkeilt dem franzöſiſchen delegierken
eine ſcharfe Abfuhr.
Graf Bernſtorff trat dieſem Ausfall entgegen und
er=
klärte, es gehe aus der Bemerkung Maſſiglis nicht ganz klar
hervor, ob er das augenblickliche deutſche Heeresſyſtem oder die
Art ſeiner Durchführung kritiſieren wolle. Wenn ſich die Kritik
Maſſiglis gegen das Syſtem richte, ſo ſtimme er mit ihm
voll=
kommen überein, müſſe aber bemerken, daß Deutſchland für
die=
ſes Syſtem nicht verantwortlich ſei, denn es ſei ja in
Ver=
ſailles erfunden und Deutſchland aufgezwungen worden. Wolle
er aber die Durchführung kritiſieren, dann müſſe er (Bernſtorff)
darauf hinweiſen, daß man nicht drei Jahre lang dieſe Frage
hätte zu diskutieren brauchen, wenn bei allen Verſailler
Ver=
tragsmächten die Abrüſtung ſo gut funktioniert hätte, wie bei
Deutſchland.
Obwohl die Vertreter ſämtlicher Militärmächte dafür
eintra=
ten, Gibſon möge ſeinen Standpunkt fallen laſſen, gab der
ame=
rikaniſche Delegierte, der ſich in ſeiner Entgegnung hauptſächlich
an Maſſigli wandte, nicht nach, ſondern erklärte ausdrücklich,
daß ſein Land in dieſer Frage keine Zugeſtändniſſe machen
könne.
Im letzten Augenblick wollte nun der neue Präſident
Poli=
tis die Situation noch retten, indem er der Kommiſſion eine
Entſchließung vorlegte, worin der einmütige Wille zur
allge=
meinen Herabſetzung des Materials betont und in Anlehnung
an die Vorſchriften für die Veröffentlichungspflicht angedeutet
wird, daß die Kommiſſion den beſten Weg für die Begrenzung
in der Veröffentlichung der Budgetziffern ſehe.
Dieſem Verſuch, die Debatte zu beenden und die
unüber=
brückbaren Meinungsgegenſätze in der Kommiſſion zu
ver=
ſchleiern, traten jedoch Graf Bernſtorff und Litwinow entgegen,
welch letzterer bemerkte, es ſei viel richtiger, wenn die
Kommiſ=
ſion offen ſage, daß ſie zu keinem Ergebnis gelangen könne.
Die weitere Diskuſſion wurde ſodann auf Samstag
vormit=
tag 10 Uhr verſchoben. — Die Delegierten der fünf Großmächte
werden jedoch heute nachmittag verſuchen, noch zu einer
Eini=
gung zu gelangen.
* Nicht ohne eine gewiſſe Enttäuſchung, ſchreibt unſer
Pa=
riſcher A=Korreſpondent, ſtellt man in Paris jetzt vielerorts feſt,
daß die vorbereitende Abrüſtungskommiſſion in Genf trotz der
ſchönen Reden Gibſons, trotz der ſehr ſchönen Reden in
Waſhing=
ton und New York und gleichfalls angenehm klingenden
Aeuße=
rungen in London keine beſonderen Ergebniſſe erreicht hat. Die
engliſche Regierung war zwar darauf bedacht, vor den Wahlen
den Willen zur Abrüſtung zu manifeſtieren und die Annäherung
an Amerika zu betonen, aber feſtlegen wollte man ſich eben nicht.
England verlangſamt den Bau ſeiner Kriegsſchiffe nicht, und
die Ausſichten für die Seeabrüſtungskonferenz
im Sommer, falls eine ſolche ſtattfinden wird, ſind ziemlich
düſter.
Die Völkerbundskätigkeit im Mal.
* Genf, 3. Mai. (Priv.=Tel.)
Außer dem Wirtſchaftsrat des Völkerbundes, der am 6. Mai
zuſammentritt, wird die Völkerbundsarbeit ſich während des
ganzen Monats hauptſächlich auf internationale
Hy=
gienefragen, auf die Kodifizierung des internationalen
Rechtes und auf humanitäre Probleme erſtrecken. Das
Hygienekomitee des Völkerbundes unter dem Vorſitz von Dr.
Madſen=Dänemark wird ſchon am 2. Mai in Genf
zuſammen=
treten, um den Wiederaufbau des griechiſchen Sanitätsweſens
zu beraten, der die Hygieneorganiſation der griechiſchen
Regie=
rung ihre techniſchen Hilfsmittel zur Verfügung ſtellt. Das
Komitee wird außerdem während dieſer Tagung die
Arbeits=
ergebniſſe über Erforſchung der Krebskrankheit, über
Ausbil=
dung der Geſundheitspflege und vorbeugenden Heilkunde, über
die Fortſchritte der Hygieneorganiſation in Singapur und über
die Arbeiten des Beratungskomitees für das oſtaſiatiſche
Hygie=
nebüro verhandeln.
Zum erſten Male wird der im Dezember 1928 geſchaffene
Beratungsausſchuß für das Flüchtlingsweſen am 16. Mai
in Genf tagen. Seine Hauptaufgabe beſteht in der Ausarbeitung
eines Geſamtberichts über die Möglichkeiten und Modalitäten
einer endgültigen und möglichſt baldigen Löſung des
Flücht=
lingsproblems. In dem Ausſchuß ſind Deutſchland, China,
Frankreich, Italien, Bulgarien, Eſtland, Griechenland,
Jugoſla=
wien, Litauen, Polen, Rumänien und die Tſchechoſlowakei
ver=
treten.
Deutſchſeindliche Kundgebungen in Ruß
land und Polen.
Deutſcher Prokeſt in Moskau.
* Berlin, 3. Mai. (Priv.=Tel.)
Obwohl Deutſchland der erſte Staat war, der den eiſernen
Ring um die Sowjetunion durchbrach und für die
Wiederauf=
nahme Rußlands in den Kreis der Völker ſorgte, obwohl
Deutſch=
land am Wiederaufbau Rußlands ſehr viel getan hat, iſt es
immer wieder von Moskau aus mit Undank belohnt worden. Wir
brauchen nur an den Schachty=Prozeß aus der Reihe der ſchwerſten
Vorſtöße zu erinnern. Jetzt iſt es erneut zu deutſchfeindlichen
Kundgebungen gekommen. Am 1. Mai konnten ſich hervorragende
Mitglieder der Sowjetregierung nicht verſagen, Beleidigungen
gegen deutſche Miniſter auszuſprechen, ſo daß unſer Botſchafter
vorſtellig werden mußte. Beſondere Aufmerkſamkeit verdienen
die Reden, die von den Vertretern der Regierung gehalten
wur=
den. Der Kriegskommiſſar Woroſchilow ſcheute ſich nicht, einen
Vorſtoß gegen Deutſchland zu machen. Er ſprach vom
ſogenann=
ten demokratiſchen Deutſchland, wo der ſozialdemokratiſche
Polizei=
präſident Zörgiebel, genau wie früher die Zaren, den
Proleta=
riern das Recht, auf der Straße für die Weltrevolution zu
demon=
ſtrieren, nehmen wolle; jedoch werde das Berliner Proletariat ſich
durch kein Zörgiebel=Verbot hindern laſſen, die Straße zu
er=
obern.”
— Auch beim Vorbeimarſch der parteilich und
gewerk=
ſchaftlich Organiſierten, der einen karnevaliſtiſchen Anſtrich hatte,
mangelten die Angriffe gegen Deutſchland nicht. So zeigte z. B.
einer der erſten Wagen den Panzerkreuzer A. Der Rumpf trug
die Inſchrift: „80 Millionen für den Panzerkreuzer, keinen Pfennig
für die Kinderſpeiſung, aber Kugeln für die Erwerbsloſen.” An
Bord des Kreuzers waren der Reichskanzler Müller und der
Reichsminiſter Groener mit dem Hakenkreuz dargeſtellt. Auch
Severing und Zörgiebel mit frechen Unterſchriften fehlten nicht.
Fragt man ſich nach den Gründen dieſer fortgeſetzten
Anfein=
dungen im Ausland — eben erſt ſind wieder ſolche Vorſtöße in
Belgien und in Polen zu verzeichnen geweſen —, dann gibt es
darauf nur eine Antwort: die Gründe liegen in unſerer inneren
Uneinigkeit; ſolange unſer Volk in ſo viele Parteien zerfällt und
in wichtigen nationalen Fragen auseinanderläuft, ſolange große
Parteien nationale Notwendigkeiten verneinen, ſolange der Streit
der Parteien in einer Weiſe ausartet, wie wir es im Augenblick
in Berlin erleben, ſolange ſich dieſes Volk nicht zu einer
geſchloſ=
ſenen Einheitsfront zuſammenfindet, darf es ſich nicht darüber
beklagen, wenn es dauernd von allen Seiten Anfeindungen und
Verunglimpfungen erfährt.
Deukſchfeindliche Kundgebungen in Polen.
Warſchau, 3. Mai.
Geſtern fanden in Krakau, Thorn, Poſen und anderen
Städten der Weſtprovinzen deutſchfeindliche Kundgebungen
pol=
niſcher Verbände ſtatt. Ueberall verſuchten die Demonſtranten,
insbeſondere vor den deutſchen Konſulatsgebäuden zu
demon=
ſtrieren, was ihnen nur in Poſen gelungen iſt. Hier zerſchlugen
die Demonſtranten das deutſche Schild vor dem Konſulat, riſſen
die Schilder vor dem Gebäude des „Poſener Tageblatts” herunter,
zerſtörten die Tafel vor dem evangeliſchen Gemeindehaus und
vernichteten ſämtliche deutſchen Blätter und Bücher, die in Kiosken,
Cafés und Gaſthäuſern auflagen. Im Verlauf dieſer
Demon=
ſtrationen kam es zu Zuſammenſtößen zwiſchen der Polizei und
den Demonſtranten, wobei es auf ſeiten der Studenten etwa 50
Verletzte gab. Die Demonſtrationen, an denen allein etwa 2000
Studenten teilnahmen, dauerten zwei Stunden.
Polen droht mit dem Bonkokt gegen Deutſchland.
Für die heutigen Kundgebungen in Warſchau haben 52
pol=
niſche Organiſationen ſowie ſtudentiſche Korporationen unter
der Führung des Weſtmarkenvereins einen Aufruf erlaſſen, in
dem u. a. erklärt wird, daß das polniſche Volk ſeiner
Stammes=
genoſſen, die ſich unter preußiſcher Herrſchaft befänden, ſtets
ge=
denke, und daß es immer bereit ſei, die Deutſchen von der
Stärke und der Macht des polniſchen Elements zu überzeugen.
Ferner wird in dem Aufruf zum Boykott deutſcher
Waren, deutſcher Filme, deutſcher Künſtler und
deutſcher Kurorte aufgerufen. Alsdann wird
ver=
langt, die Ausweiſung der Optanten und die Durchführung der
Einziehung des deutſchen Eigentums zu
beſchleu=
nigen, die deutſchen Theater in Polen zu
verbie=
ten und den deutſchen Inſtituten, die aus Deutſchland
unter=
ſtützt werden, die polniſchen Kredite zu entziehen.
Demonſtrakionen vor der deutſchen Geſandtſchaft
in Warſchau.
Nach der deutſchfeindlichen Kundgebung am Theaterplatz am
Freitag abend gegen 7 Uhr, kam es zu einem mehrere tauſend
Köpfe ſtarken Demonſtrationszug gegen die deutſche
Geſandt=
ſchaft in Warſchau. Die Polizei ſchritt mit aufgepflanztem
Ba=
jonett ein und konnte die Menge in Seitenſtraßen abdrängen.
Ernſtere Zwiſchenfälle ſind anſcheinend nicht erfolgt.
*
Briken, Inder und Ruſſen.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, 2. Mai.
Der 26. April 1929 wird in der Geſchichte der Beziehungen
Großbritanniens zu Indien als ein denkwürdiger Tag beſtehen
bleiben. An dieſem Tage erfolgten in London und Karachi,
getrennt durch eine Streche von über 4000 Meilen aber faſt zur
gleichen Stunde, zwei Ereigniſſe von nicht alltäglicher Bedeutung:
während auf dem Victoria=Bahnhof zu London eine
tauſend=
köpfige Menge die aus Indien zurückgekehrte „königliche
Kom=
miſſion” mit Sir John Simon an der Spitze willkommen hieß,
landeten gleichzeitig zwei engliſche Flieger, Schwadronsführer
Jones=Williams und Fliegerleutnant Jenkins, auf dem Flugplatz
von Karachi, hiermit — in einer Rekordzeit von nur 48 Stunden
— den erſten, ohne Zwiſchenlandung erfolgten Flug England—
Indien vollbringend. Hier — die mühſelige Arbeit eines hohen
Staatsbeamten, der monatelang mit den geiſtigen Waffen großer
politiſcher Kunſt für die Erhaltung des „ſchönſten Juwels in der
Krone Englands” gekämpft hat, dort — das Werk zweier junger
Männer, die, ſicher ohne überflüſſiges Grübeln, ſich durch ein zwei
Tage währendes Wagnis in die Reihe jener „friſch zugreifenden”
Tatmenſchen geſtellt haben, denen England in erſter Linie ſeinen
weltumſpannenden Ueberſeebeſitz verdankt. Aeußerlich zwei Taten
von ſcheinbar verſchiedener Wertung. Doch Sinn und Zweck iſt in
beiden Fällen der gleiche — feſteres Anziehen jener Bande, die den
indiſchen Kontinent an England ketten und die in den Jahren
nach dem Weltkriege ſich in ſo bedrohlicher Weiſe zu lockern
be=
gonnen hatten.
Nach einem verhältnismäßig ruhig verlaufenen Winter
ſchei=
nen ſich nun in England die Ereigniſſe förmlich
überſtürzen zu wollen. Nur wenige Wochen ſind ſeit dem
Bombenattentat in Delhi, ſeit der Entſendung der
Wirtſchaftsde=
legation nach Moskau, ſeit Churchills erfolgreichem
Budgetvor=
ſtoß vergangen. Andere Ereigniſſe von größter Tragweite, wie
die bevorſtehende Wiederaufnahme der Abrüſtungsverhandlungen,
die kommenden Parlamentswahlen, die Umwandlung der
Regie=
rung uſw., werden in nächſter Zukunft erfolgen. Zu all dem iſt
nun die Rückkehr der Simon=Kommiſſion und die hiermit
ver=
bundene Einwirkung des indiſchen Problems auf die nächſten
Er=
eigniſſe hinzugekommen. Allerdings hat Sir John Simon bei
ſeiner Landung in Folkeſtone als erſtes dem Wunſche Ausdruck
gegeben, daß der indiſche Fragenkomplex und das Werk ſeiner
Kommiſſion tunlichſt aus den Kontroverſen des Wahlkampfes
fortgelaſſen werden möchten. Aber ſeine Rückkehr fällt nun mal
in einen mit „politiſcher Energie” bis zum Aeußerſten geladenen
Augenblick, und viele der Ereigniſſe, die ſeiner Heimkehr
voran=
gingen, ſind derartig eng mit Indien und dem Wahlkampfe
gleich=
zeitig verknüpft, daß auch Sir John Simon und ſeine Kollegen
aller Wahrſcheinlichkeit nach bald von jenem politiſchen Strudel
ergriffen werden, der zur Zeit ganz England in einem für dieſes
Land ungewöhnlich lebhaften Tempo bewegt. Ja, zum Teil iſt
dieſes bereits erfolgt.
Sir John Simon und ſeine Kollegen ſind mehr als
7 Monate von England fortgeweſen: ſie hatten ſich
zu ihrer zweiten indiſchen Inſpektionsreiſe am 27. September
vorigen Jahres eingeſchifft. Sie haben dort eine ſehr mühſelige
und — man iſt berechtigt zu ſagen — hiſtoriſche Arbeit vollbracht.
Aber auch die Geſchichte hatte inzwiſchen ihren Gang genommen.
Sie ſei kurz überſchaut. Etwa zwei Monate vor Eintreffen der
Simon=Kommiſſion in Indien hatte in Lucknow eine „Konferenz
aller Parteien” (vor allem — Swaraj) ſtattgefunden, die einen,
von Pandit Motilal Nehru ausgearbeiteten Verfaſſungsentwurf
über die „ſofortige Umwandlung Indiens in eine ſich ſelbſt
re=
gierende Dominion” annahm. Dieſer Entwurf trug jedoch in
keiner Weiſe den Intereſſen der ethniſchen und religiöſen
Minder=
heiten des Landes Rechnung und fand daher ſelbſt in Indien
ziemlich entſchiedene Ablehnung. In das Jahr 1928 fällt eine
auffallende Zunahme der bolſchewiſtiſchen Propaganda in Indien.
Die Regierung brachte daher im September 1928 eine „Anti=
Kom=
muniſten”=Bill ein. Doch die Legislative=Verſammlung lehnte
im Oktober die Annahme dieſes Geſetzentwurfs ab. Inzwiſchen
begann die Simon=Kommiſſion mit ihrer Arbeit, die die
Swaraj=
iſten und ihr Anhang fortfuhren zu boykottieren. Doch trotz dieſer
Agitation erklärten ſich ſchließlich acht von neun
Provinzparla=
menten für Teilnahme an den Beratungen. Die zwiſchen den
beiden Hauptvölkerſchaften Indiens, den Hindus und
Mohamme=
danern herrſchende Feindſchaft erfuhr, angeſichts der Anweſenheit
der „königlichen Kommiſſion”, keine Einbuße. Im
Gegenteil=
im Februar dieſes Jahres kam es in Bombay zwiſchen beiden zu
einem derartig ernſten Zuſammenſtoß, wie ihn die jüngere
Ge=
ſchichte Indiens kaum ähnlich gekannt hat. Nicht weniger als
136 Tote und mehr als 800 Verwundete waren das Ergebnis
dieſes ſinnloſen Blutbades. Die Beteiligung an dieſen
Ausſchrei=
tungen von Moskauer Aufwieglern konnte vollauf erwieſen
wer=
den. Doch ſelbſt dieſer „Erfolg” ſchien den bolſchewiſtiſchen
Draht=
ziehern nicht zu genügen. Anfang April erließ das
Exekutiv=
komitee der 3. Internationale ein „Manifeſt an die
Werk=
tätigen Indiens”, in dem ſelbſt die Swarajiſten als „
Ver=
räter an der Sache der indiſchen Revolution” bezeichnet und die
Maſſen zu weiteren Gewalttaten aufgefordert wurden. Vielleicht
als unmittelbare Reaktion auf dieſen Aufruf, warfen an einem
der erſten Apriltage zwei, zum „Komitee der revolutionären
ſozialiſtiſchen Armee Indiens” gehörende Inder einige Bomben
in den Sitzungsſaal der Legislativen Verſammlung zu Delhi,
gerade als dieſe die zweite, von der Regierung eingebrachte „Anti=
Kommuniſten”=Bill erörterte. Der Vorſitzende der Verſammlung,
Patel, verſuchte auch jetzt noch die Annahme der Bill zu
verhin=
dern. Doch der Vizekönig machte von ſeinem Vetorecht Gebrauch
und ſetzte die Bill „auf adminiſtrativem Wege” in Kraft. Kurz
darauf trat die Simon=Kommiſſion, die das alles noch miterlebte,
die Heimfahrt nach England an.
Neben der Simon=Kommiſſion waren im Laufe des
verfloſſe=
nen Jahres auch eine Reihe anderer Körperſchaften mit
der Prüfung des indiſchen Fragenkomplexes beſchäftigt geweſen.
Zum Zwecke der Zuſammenarbeit der indiſchen Parteien mit der
Seite 2
Samstag, den 4. Mai 1920
Nummer 123
Simon=Kommiſſion hatte man vor Jahvesfriſt ein Komitee der
indiſchen Zentrallegislative” zuſammenberufen, das unter dem
Vorſitz von Sir Sankaran Nair der Simon=Kommiſſion ratend
und helfend zur Seite geſtanden hat. Es wird im Juni in corpore
in London eintreffen und gleichfalls einen Bericht ausarbeiten.
Im Winter hatte ferner eine Konferenz der indiſchen Fürſten
ſtattgefunden (deren Staaten ein volles Drittel des indiſchen
Ge=
ſamtgebietes ausmachen), die ſich — zum erſten Male in der
Geſchichte — einſtimmig für Aufrechterhaltung der britiſchen
Ober=
hoheit ausgeſprochen hatten. Endlich beſteht ſeit mehr als einem
Jahre ein von Sir Harcourt Butler präſidiertes Komitee (Indian
States Inquiry Comitee), deſſen Aufgabe es war, im
Zuſammen=
hang mit der vorbereiteten indiſchen Geſamtreform, von engliſcher
Seite einen neuen Status für die von den indiſchen Fürſten
be=
herrſchten autonomen Staaten auszuarbeiten. Sir Harcourt
Butler hat ſeinen Bericht Mitte April beendet und veröffentlicht.
Er ſtimmt im großen und ganzen mit den Fürſten überein und
vertritt die Anſicht, daß keine Aenderung im Verhältnis der
autonomen Staaten zum übrigen Indien ohne Einverſtändnis
der Fürſten vorgenommen werden dürfte. All dieſe Berichte
(auch die Simon=Kommiſſion erſtattet nur Bericht und hat
keines=
wegs über die Form der kommenden indiſchen Verfaſſung zu
entſcheiden) werden innerhalb weniger Monate dem neugewählten
Parlament vorgelegt werden. Die Angelegenheit der geplanten
konſtitutionellen Reform Indiens iſt ſomit im Laufe des letzten
Jahres ein gutes Stück vorwärtsgebracht worden. Die Art, wie
dieſe Frage gehandhabt worden iſt, wird von der Preſſe aller
Parteirichtungen gebilligt, und die Regierung hätte im allgemeinen
Urſache, mit dieſem Erfolge zufrieden zu ſein.
Die Annahme läge nun nahe, daß die Führer der
kon=
ſervativen Partei, wenn ſie im Verlaufe des jetzt vor ſich
gehenden Wahlkampfes die verſchiedenen Gebiete ihrer 4jährigen
Aktivität vor den Augen der Wähler Revue paſſieren laſſen, auch
auf den bisher erreichten Erfolg in der Behandlung der indiſchen
Angelegenheiten hinweiſen würden. Doch iſt das von ſeiten der
Konſervativen noch nicht getan worden. Dagegen liegt von
libe=
raler Seite hierzu ein gewiſſer Anlauf vor: Sir John Simon
ge=
hört nämlich, ebenſo wie der ehemalige Vizekönig von Indien,
Lord Reading, der liberalen Partei an; beide ſind perſönliche
Freunde Lloyd Georges, und dieſer hat es ſich nicht nehmen laſſen,
überall in London Rieſenplakate auszuhängen, auf denen er,
flankiert von Sir John Simon und Lord Reading, abgebildet iſt,
auf denen zu leſen ſteht, daß dieſe Männer (die ſo viel zur
Be=
friedung Indiens beigetragen haben) Mitglieder der liberalen
Partei ſind und es daher ratſam wäre, für eine Partei zu
ſtim=
men, die über ſolch treffliche Männer verfüge! Das iſt natürlich
nicht ganz richtig, denn an dem Werk zur Vorbereitung der
indi=
ſchen Verfaſſung ſind von Baldwin mit Abſicht Vertreter aller
drei Parteien beteiligt worden und keiner der Parteien ſtünde
eigentlich das Recht zu, ſich hierbei irgendwelcher Sonderverdienſte
zu rühmen. Anders liegen allerdings die Dinge, ſobald man das
Problem Indien im Zuſammenhang mit der allgemeinen, dem
Britiſchen Reiche drohenden „Bolſchewiſten=Gefahr” betrachtet.
Dieſe Frage iſt bekanntlich von der Parteien Gunſt und Haß noch
immer heftig umſtritten. Sollten daher die Konſervativen
gleicher=
weiſe Neigung zeigen, aus dem Problem „Indien” Wahlkapital zu
ſchlagen, ſo dürfte dieſes wahrſcheinlich nur indirekt geſchehen,
d. h. indem ſie auf die zunehmende Aktivität der bolſchewiſtiſcher
Emiſſäre in dieſem, am leichteſten verwundbaren Teile des
Briti=
ſchen Imperiums hinweiſen. Ereigniſſe, wie die Februar=Unruhen
in Bombay, das Bomben=Attentat zu Delhi, die Entdeckung eines
großen Waffenlagers in Lahore und dergleichen, mögen wohl
(wie die Mitglieder der Simon=Kommiſſion das mehrfach verſichert
haben) ohne Einfluß auf die ſpätere Ausarbeitung des
endgülti=
gen Entwurfes der indiſchen Konſtitution ſein, aber der Ausgang
der engliſchen Wahlen könnte durch dieſe erneut von den
Sowjet=
ruſſen gelieferten Trümpfe ohne Zweiſel ſtark zu Gunſten der
Konſervativen beeinflußt werden.
Noch keine Klärung der Lage in Paris.
EP. Paris, 3. Mai.
Die vielfach nach der Rückkehr des Reichsbankpräſidenten
Dr. Schacht für heute erwartete Klärung in den
Reparations=
verhandlungen iſt nicht eingetreten. Dr. Schacht hatte heute, wie
vorgeſehen, eine längere Unterredungmit Owen Young,
ferner fanden getrennt hiervon Beſprechungen
unter den akliierten Sachverſtändigen ſtatt. Zu
gemeinſamen Verhandlungen zwiſchen Dr.
Schacht und Owen Young einerſeits und den
alli=
ierten Sachverſtändigen andererſeits iſt es nicht
gekommen, ſo daß man annehmen kann, daß die
Verhand=
lungen über eine Angleichung der gegenſeitigen Angebote noch
nicht ſoweit gediehen ſind, daß man eine gemeinſame Beratung
hierfür für opportun hält. Irgendetwas Entſcheidendes iſt vor
Montag nach allen Anzeichen nicht zu erwarten.
Von Erich Brandt.
Der hohe perſönlichkeitsbildende und wiſſenſchaftliche Wert
eines Auslandsſtudiums wird heute nicht nur bei uns, ſondern
auch im Auslande allgemein anerkannt. Daher finden wir auch
an unſeren deutſchen Hochſchulen alle übrigen europäiſchen
Natio=
nen vertreten, was in der zentralen geographiſchen Lage
Deutſch=
lands begründet iſt. Darunter ſind aber die Slawen zweifellos
in der Mehrzahl. Das zeigt in voller Deutlichkeit die untenſtehende
Aufſtellung, nach der die Ruſſen und Bulgaren auch heute noch
am ſtärkſten vertreten ſind, wo der Maſſenandrang der
Inflations=
jahre ſchon bedeutend nachgelaſſen hat. Befanden ſich doch z. B.
im Jahre 1923 allein 2000 Bulgaren an unſeren Hochſchulen
Inzwiſchen ſind dieſe Rekordziffern jedoch ganz weſentlich
— meiſt bis auf 20 bis 30 Prozent — geſunken. Die Ausländer
ſind nämlich wegen der für ſie günſtigeren Valutaverhältniſſe
vielfach an franzöſiſche und italieniſche Univerſitäten abgewandert.
Und auch heute nimmt die Zahl der ausländiſchen Studierenden
an den deutſchen Hochſchulen noch beſtändig ab. Betrug ſie im
Sommerſemeſter 1926 noch 7930, ſo zählte man zwei Jahre ſpäter
nur noch 6540 fremdländiſche Studenten in Deutſchland. Di
nachfolgende Aufſtellung zeigt an den Verhältniſſen der Berliner
Hochſchulen, wie beträchtlich der Anteil der am ſtärkſten
vertre=
tenen fremden Nationen in den letzten fünf Jahren geſunken iſt.
Die abgerundeten Zahlen ſind den Angaben der entſprechenden
ausländiſchen Studentenvereinigungen entnommen.
* 200 Bulgaren 900 150 Jugoſlawen. „ 250 100 Rumänen .. „ 300 50 Griechen . . 50 Litauer . 100 25
Auffallend iſt hierbei, daß erſt nach den ſoeben genannten
öſt=
lihen Nationen England und Frankreich folgen. Von den
außer=
enropäiſchen Staaten ſind ſelbſtverſtändlich die amerikaniſchen am
ſtärkſten vertreten. So entſendet Latein=Amerika etwa 250
Stu=
denten nach Deutſchland, während ſich die Zahl der
Nordamerika=
ner auf etwa 150 belaufen dürfte. Die übrigen Nationen bevor=
Vom Tage.
Der Berliner Polizeipräſident hat die Zeitungen „Die Rute
Fahne” und „Das Volksecho” auf Grund des Geſetzes zum
Schutz der Republik auf die Dauer von drei Wochen bis einſchließlick
23. Mai verboten, weil dieſe Zeitungen durch ihre Schreibweiſe die
Beſtrebungen der K.P.D., die verfafſungsmäßig feſtgeſetzte Staatsform
des Reiches zu untergraben, durch die Tat unterſtützt haben.
Der Reichspräſident hat dem Reichskanzler a. D
Fürſt von Bülow in einem perſönlichen Schreiben ſeine
Glück=
wünſche zum 80. Geburtstag ausgeſprochen.
Der Reichstag begann die Beratung des Etats des
Ernäh=
rungsminiſteriums und vertagte ſich auf den 13 Mai.
Be: den geſtrigen Probeſtarts des halbſtarren Raab=
Katzenſtein=Lufſchiffes in Kaſſel wurde bei einem
miß=
glückten Startverſuch ein Propeller abgebrochen. Die Verſuche werden
am Samstag mit einem größere Fluge fortgeſetzt werden.
Für den verſtorbenen ſozialdemokratiſchen
Landtags=
abgeordneten Lückel=Alzey tritt der Gemeinderechner
Schwöbel aus Siedelsbrunn im Odenwald in den
Land=
tag ein.
In Saarbrücken haben ſich neue Ausſchreitungen
des ſogenannten Bahnſchutzes ereignet.
* Wo bleibt das Rolfronkkämpfer=
Berbot.
Das Verſteckſpiel der zuſtändigen Skellen.
Der Berliner Polizeipräſident war auch am Freitag zur
Berichterſtattung im Preußiſchen Innenminiſterium, woraus
allgemein geſchloſſen wurde, daß in dieſer Konferenz ein Verbot
der Kommuniſtiſchen Partei oder eine Auflöſung des
Rotfront=
bundes erwogen würde. Das Innenminiſterium hat dieſen
Ver=
mutungen ein kategoriſches Dementi entgegengeſetzt. Darnach
bleibt alſo alles beim Alten: die Kommuniſten
revol=
tieren weiter, die Polizei iſt bemüht, den
Auf=
ruhr niederzuwerfen, während die zuſtändigen
Stellen ſich mit einem Verbot der „Roten
Fahne” und der Verhängung des kleinen
Bela=
gerungszuſtandes in den bedrohten
Stadttei=
len zu begnügen ſcheinen.
In dieſem Zuſammenhang muß man an die öffentliche
War=
nung des preußiſchen Innenminiſters vom 24. März d. J.
erin=
nern, in der er den radikalen Gruppen auseinanderſetzte, daß er
zu ihrer Auflöſung ſchreiten würde, falls die blutigen
Zuſam=
menſtöße nicht aufhören würden. Damals wurde behauptet, daß
die Warnung nur an die Adreſſe der Nationalſozialiſten gerichte
ſei. Wie es ſcheint, hat auch der preußiſche Innenminiſter nur
die Rechtsverbände im Auge gehabt, denn ſonſt hätte er ſich
die=
ſes Aufrufes in den letzten Tagen entſonnen, der ſeinerzeit einer
Senſation gleichkam. An amtlicher Stelle erfährt man jedoch
auf einmal, daß das Innenminiſterium angeblich zuſtändig ſei
für ein Verbot, für eine Auflöſung des Rotfrontkämpferbundes
aber ſei der Berliner Polizeipräſident die allein maßgebliche
Stelle. Bei der politiſchen Polizei wiederum wird die
Anſchau=
ung vertreten, daß der Innenminiſter federführend ſei, und daß
man ſich im Polizeipräſidium darauf beſchränken könne, Verbote
von Rotfrontkämpferorganiſationen zu erwägen. Hier verſteckt
ſich alſo eine amtliche Stelle hinter der anderen, obwohl man
es dem Berliner Polizeipräſidenten Zörgiebel laſſen muß, daß
er ganz anders vorgehen würde, wenn nicht parteimäßige
Bin=
dungen vorlägen. Ein Verbot des Rotfrontbundes
in Berlin iſt aber durchaus gerechtfertigt: es iſt
er=
wieſen, daß dieſe kommuniſtiſche Parteigarde,
ob=
wohl ſie auf Grund eines geheimen Befehls Zivil angelegt hät
die eigentliche Trägerin der Revolten bildet,
ſie hat den Aufſtand organiſiert, hat
Radfahrer=
patrouillen zuſammengeſtellt, die rechtzeitig das Heranrücken von
Polizei meldeten, hatte überall ihre Leute poſtiert, die ſich an
die Spitze der unruhigen Elemente ſtellten und
dieſe gegen die Schupo anführten. Die Schützen am
Wedding und in Neukölln dürften auch Angehörige des
Rotfront=
bundes geweſen ſein. Man darf wohl auch annehmen, daß die
ſchweren Waffen, mit denen ſie arbeiteten, auf ungeſetzlichem
Wege aus Rußland eingeſchmuggelt worden ſind. Jedenfalls
ſteht feſt, daß die Kommuniſten dieſen Aufſtand ſehr ſorgfältig
vorbereitet haben, der ausdrücklich den Charakter einer
Gene=
ralprobe haben ſollte, der erkunden ſollte, wieweit ſie die
öffent=
liche Ordnung erſchüttern können und welche Erfolge ſie im Falle
eines allgemeinen Aufſtandes erzielen könnten. Allerdings muß
man zugeben, daß ein Verbot des Roten Frontkämpferbundes,
wenn es auf Berlin beſchränkt bliebe, nur eine halbe Maßnahm
wäre. Die inneren Verbindungen des Bundes würden
weiter=
beſtehen, und er würde auch dann genau ſo aktiv bleiben wie
an dieſen Mai=Tagen. Ein Verbot von mehreren Jahren hätte
Berlin und vielen anderen Städten des Reiches manche
blu=
tigen Zwiſchenfälle erſpart.
zugen jedoch durchweg die engliſchen Univerſitäten, da ſie ja
zu=
meiſt engliſche Staatsangehörige ſind und deshalb dort beſondere
Vorvechte genießen. Nur Japaner und Chineſen ſind auch an
unſeren Hochſchulen in verhältnismäßig großer Zahl zu finden.
Von Intereſſe iſt gleichfalls die Feſtſtellung, wohin ſich die
ausländiſchen Studierenden in Deutſchland wenden. Die meiſten
ſtrömen natürlich nach Berlin, das in ſeinen neun verſchiedenen
Hochſchulen mehr als 1800 Ausländer beherbergt. Danach folgt
München mit etwa 800, und Leipzig mit etwa 700 fremdländiſchen
Studierenden. Unter den eigentlichen Univerſitäten kann
Ber=
lin ſowie auch Leipzig einen Ausländerprozentſatz von 11 Proz.
aufweiſen; an dritter Stelle ſteht Königsberg mit etwa 8 Proz.
Da ſich aber mehr als ein Drittel der in Deutſchland ſtudierenden
Ausländer den techniſchen Wiſſenſchaften zuwenden, bilden ſie an
den Techniſchen Hochſchulen einen weit höheren Prozentſatz. Am
zahlreichſten ſind ſie an der Techniſchen Hochſchule in Dresden, wo
17 Prozent aller Hörer Ausländer ſind. An der Berliner
Tech=
niſchen Hochſchule beträgt ihre Beteiligung nur 15 Prozent.
Be=
ſonders zahlreich ſind die Ausländer auch an den
landwirtſchaft=
lichen Hochſchulen vertreten.
Eine beſondere Stellung nehmen natürlich die
auslandsdeut=
ſchen Studenten ein, die in den obengenannten Ziffern nicht
mit=
einbegriffen ſind. An den meiſten Hochſchulen verſucht man daher
auch, gerade ihnen den Aufenthalt in der eigentlichen Heimat ſ.
angenehm wie möglich zu machen. So hat z. B. die Stadt Berlin
den auslandsdeutſchen Studierenden das „Deutſche Heim” im
Stadtſchloß Köpenick eingerichtet, das etwa 90 Studenten
Woh=
nung und Geſelligkeit bietet. Aber auch für die übrigen
Aus=
länder wird überall geſorgt. Sie haben in Berlin gleichfalls ein
Heim, das „Alexander von Humboldt=Haus”, das in erſter Linie
geſellſchaftliche und geiſtige Anregungen bieten ſoll.
Fragt man jedoch nach dem Grund, warum gerade unſere
deutſchen Hochſchulen ſo viele ausländiſche Studierende
an=
ziehen, ſo gibt darauf eine ruſſiſche Studentin folgende treffende
Antwort: „Außer dem Ruf der deutſchen Wiſſenſchaften iſt es die
Freiheit des Studiums an den deutſchen Univerſitäten, die die
ausländiſchen Studierenden zumeiſt anzieht. Wenn der ruſſiſche
Student ſein Studium in Deutſchland beendet hat und in die
Heimat zurückkehrt, um ſeine Kenntniſſe dort zu verwerten, dann
weiß er genau, daß er dank der hohen Wertung eines Studiums
in Deutſchland einen großen Vorſprung vor ſeinen in der Heimat
ausgebildcten Kollegen haben wird.”
Dennoch iſt, wie wir oben ſagen, die Zahl der in Deutſchland
ſtuvierenden Ausländer beſtändig im Einken begriffen, während
Bolerdung und weitwitticjaft.
Enkwicklung der amerikaniſchen und paziſiſchen
Län=
der. — Skagnalion und Rückſchritt der europäiſchen
in
Wietſchaft.
* Genf, 3. Mai. (Priv.=Tel.)
Am kommenden Montag tritt in Genf der
Wirtſchafts=
rat des Völkerbundes zuſammen. Es liegt ihm ein
Be=
richt der Wirtſchaftsabteilung des Völkerbundsſekretariats vor,
der wertvolle Aufſchlüſſe und Vergleiche über
die Entwicklung der geſamten Weltwirtſchaft
während des Jahres 1928 liefert.
Als Hauptmerkmale hebt der Bericht hervor, daß die 42 im
vergangenen Jahr abgeſchloſſenen Handelsverträge in
der Mehrzahl eine Rückkehr zum Protektionismus
aufweiſen, anſtatt durch Beſeitigung der
Han=
delshinderniſſe, durch Herabſetzung der Zollſätze und
Abſchaffung der Verbote und adminiſtrativen
Protektionsmaß=
nahmen im Sinne der Beſchlüſſe der Weltwirtſchaftskonferenz
der allmählichen Herſtellung des Freihandels
vorzuarbeiten. Auf dem Gebiet der Kollektivmaßnahmen
ſind nur die Konvention für die Beſeitigung der Ein= und
Ausfuhrabgaben für Häute und Knochen und die Konvention
über die Abſchaffung der Ein= und Ausfuhrverbote zu erwähnen.
Beide ſind jedoch, obwohl der Schlußtermin ſchon nahe
heran=
gekommen iſt, bisher nur von ſehr wenigen Staaten ratifiziert.
Die Verſuche, gleiche Abkommen für Zement,
Eiſenhalbfertig=
fabrikate, Holz, Zelluloſe uſw. zu ſchaffen, ſtoßen auf ernſte
Hin=
derniſſe. Auch die Beilegung der Zucker= und Kohlenkriſe und
der neuerdings ſich ſehr ſtark fühlbar machenden Textilkriſe
bie=
ten bisher noch wenig Ausſicht
Es iſt zu erwarten, daß in den Verhandlungen des
Wirt=
chaftsrates die neu zu erwachende Protektionspolitik der
Staa=
ten beleuchtet wird. Der Bericht gibt im übrigen einen ſehr
in=
tereſſanten Ueberblick über die allgemeine
weltwirt=
chaftliche Situation. Die geſamte Weltproduktion ſei
im Jahre 1928 ſicher nicht niedriger als im vorhergehenden Jahr
geweſen, und der internationale Handel habe ſich ſogar ſeinem
Umfang und ſeinem Wert nach geſteigert. Allerdings ſei dieſe
Entwicklung nicht einheitlich, und es laſſe ſich feſtſtellen, daß
große Induſtrien, wie Zucker=, Kohle= und Textilinduſtrie, ihre
Produktion noch nicht dem Bedarf hätten angleichen können. Die
Getreideernte ſei die höchſte ſeit dem Kriege, und der
Ernte=
überſchuß habe 10 Millionen Zentner, alſo das Doppelte des
Vorjahres betragen. Die Induſtrieproduktion zeige Neigung
zur Verlangſamung. Während die Kohlenförderung um 35
Mil=
lionen Tonnen gefallen ſei, habe ſich die Petroleumerzeugung
durch Neubohrungen in Columbien und Venezuela ſtark erhöht
Europa, das 1927 in der Eiſen= und Stahlerzeugung Amerika
übertraf, iſt 1928 wieder auf den zweiten Platz zurückgefallen.
Der Welthandel hat dem Werte nach um ungefähr 3 Prozent,
dem Umfange nach um weniger als 8 Prozent zugenommen.
Während Europa ſtehengeblieben, wenn nicht gar
zurückgeſchritten iſt, hat, wie der Bericht unterſtreicht
Nordamerika während der vergangenen zwölf Monate
einen Ausfuhrüberſchuß von 372 Millionen
Dollar erzielt und außerdam eine
Finanz=
kapitalausfuhr erreicht die 102 Millionen
Dollar größer iſt als 1927. Auch Kanada hat ein Jahr
nie dageweſener Proſperität zu verzeichnen. Sein Totalhandel
hat ſich um 11 Prozent geſteigert. Die gleichen günſtigen
Be=
dingungen herrſchen in Südamerika, wo Chile und Argentinien
erſtaunliche Fortſchritte gemacht haben.
Der Bericht gibt dieſe Darſtellung ohne eine
Schlußfolge=
rung. Aber der ſcharfe Gegenſatz zwiſchen der
aufwärtsſtrebenden Entwicklung der
amerika=
niſchen und pazifiſchen Länder zur Stagnation
oder ſogar zum Rückſchritt der europäiſchen
Wirtſchaft beweiſt allein ſchon die Notwendigkeit einer
wirt=
chaftlichen Verſtändigung in Europa, wie ſie der Wirtſchaftsrat
des Völkerbundes anſtrebt. Ob ſeine Anregungen, die aus der
Maitagung zu erwarten ſind, allerdings Gefolgſchaft und
Ver=
ſtändnis bei den europäiſchen Staaten finden, darf nach der
Entwicklung der Handels= und Wirtſchaftspolitik in Europa
ſeit dem Abſchluß der Tagung der Weltwirtſchaftskonferenz
be=
zweifelt werden.
erfreulicherweiſe die Ziffer der Deutſchen von Jahr zu Jahr
wächſt, die eine ausländiſche Univerſität für kürzere oder längere
Zeit aufſuchen. Die meiſten finden wir in den Vereinigten
Staa=
ten, während von den euroräiſchen Ländern Frankreich, England
und Italien bevorzugt werden. So hielten ſich im letzten
Studien=
ahr etwa 220 deutſche Studenten in Frankreich auf. Davon
be=
uchten allein 165 die Sorbonne in Paris; die übrigen wandten
ſich Grenoble, Straßburg und Dijon zu. In England befanden
ſich zur gleichen Zeit 93 Deutſche, von denen 79 an der Londoner
Univerſität immatrikuliert waren. Nicht viel geringer dürfte die
Zahl der Deutſchen an den italieniſchen Hochſchulen ſein.
Dieſe bemerkenswerte Belebung des deutſchen
Auslands=
ſtudiums iſt in erſter Linie den zahlreichen Unterſtützungen zu
verdanken, die in den letzten Jahren von verſchiedener Seite
ge=
ſchaffen wurden. Da iſt vor allem der akademiſche Austauſchdienſt
zu nennen, der in Berlin C. 2, Schloß Portal III, ſeinen Sitz
hat. Seine Abſicht iſt es, einen großzügigen Studentenaustauſch
zwiſchen Deutſchland auf der einen und Amerika, England und
Frankreich auf der anderen Seite ins Leben zu rufen. Dies iſt
ihm in bezug auf die beiden erſtgenannten Länder auch ſchon
ge=
lungen, konnten doch im vorigen Herbſt ſchon mehr als 50 deutſche
Studenten für ein Jahr nach Amerika gehen, während etwa
gleich=
viel Amerikaner nach Deutſchland kamen. Daneben wurden noch
zahlreiche Freiſtellen für engliſche Univerſitäten vermittelt.
An zweiter Stelle bemüht ſich der Amerika=Werkſtudentendienſt
der Wirtſchaftshilfe der deutſchen Studentenſchaft in Dresden
Kaitzerſtraße 2, deutſchen Studenten zu einem längeren Amerika
aufenthalt zu verhelfen. Die angehenden Ingenieure gehen auf
zwei Jahre in die U.S.A. und ſind dort wie Tauſende ihrer
amerikaniſchen Kommilitonen als Werkſtudenten tätig. Anfangs
bereitete es Schwierigkeiten, die Studenten außerhalb der
geſetz=
lichen Einwanderungsquote in das Land hineinzubekommen.
Schließlich wurde es unter der Bedingung geſtattet, daß ſich die
Studenten bei ihrer Einreiſe verpflicketen, die Vereinigten
Staa=
ten nach zwei Jahren wieder zu verlaſſen.
Für ſolche Studierende, die nur ein oder zwei Semeſter im
Ausland ſtudieren wollen, oder beabſichtigen, an einem der
zahl=
reichen Ferienkurſe der ausländiſchen Univerſitäten teilzunehmen,
ſeien hier noch zwei Adreſſen genannt, wo man über alle
Studien=
fragen Auskunft erhalten kann. Für England: Deutſch=
Eng=
liſche Akademiſche Vermittlungsſtelle, 51 Ruſſel Square, London
W. C. L., und für Frankreich: Vereinigung Deutſcher
Studie=
render, 4 Rue des deur Ponts, Paris TV E.
Seite 3
„Das Ausland urkeilk!”
Manches auf Granitquadern ruhende Bauwerk mit
wuch=
tiger Außenfaſſade mag dem Auge des Laien als für die
Ewig=
keit gebaut erſcheinen, während das fachmänniſche Auge des
Architekten Riſſe und ſchadhafte Stellen entdeckt, die den
Zuſam=
menbruch des ſtolzen Gebäudes über kurz oder lang bewirken
werden. Einem ſolchen Gebäude iſt die „Verſailler
Kriegsſchuld=
theſe” in ihrem heutigen Entwicklungsſtadium zu vergleichen.
Aeußerlich ſteht ſie ſcheinbar unerſchüttert da, die Regierungen der
Ententeſtaaten halten an ihr feſt und im Bewußtſein der von der
Preſſe beeinflußten öffentlichen Meinung lebt immer noch der
vor bald 10 Jahren gefällte Urteilsſpruch „Deutſchland iſt der
Schuldige am Kriege!”
Das iſt der äußere oberflächliche Eindruck. Aber im Innern
des ſtolzen von der Entente errichteten Kriegsſchuldgebäudes da
kniſtert es im Gebälk und bröckelt im Mauerwerk. Wer ſich von
dem Umfang überzeugen will, den dieſer innere Zerfall bereits
angenommen hat, der nehme das Buch „Das Ausland urteilt!“*)
zur Hand und ſein Staunen wird von Seite zu Seite wachſen,
wenn er lieſt, welche namhaften ausländiſchen Politiker,
Gelehr=
ten, Publiziſten, Militärs ſich bereits gegen das Dogma der „
Ver=
ſailler Kriegsſchuldtheſe” ausgeſprochen haben. Das Buch
ent=
hält 75 ſolcher ausländiſcher Urteile, die von Alfred von Wegerer,
dem Leiter der „Zentralſtelle für Erforſchung der
Kriegsſchuld=
urſachen” und Verfaſſer des im In= und Ausland viel beachteten
Buches „Die Widerlegung der Verſailler Kriegsſchuldtheſe” mit
größter Genauigkeit zuſammengeſtellt worden ſind. Die Urteile
ſind in deutſcher, engliſcher und franzöſiſcher Sprache
wieder=
gegeben, ſo daß der Verbreitung und Wirkſamkeit des Buches im
Ausland keine Grenzen geſetzt ſind.
Greifen wir nun aus der Fülle der Urteile einige Beiſpiele
heraus. Da ſchreibt der amerikaniſche Profeſſor Sidney B. Fay
in ſeinem Standardwerk über die Kriegsſchuldfrage:
„Das Urteil des Verſailler Vertrages, daß Deutſchland und
ſeine Verbündeten allein verantwortlich ſind, müſſen wir fallen
laſſen. Es war ein dem Beſiegten vom Sieger unter dem
Ein=
fluß der Kriegspſychoſe, der Verelendung, der Unwiſſenheit, des
Haſſes und der propagandiſtiſchen Wahnvorſtellungen
abge=
preßtes Eingeſtändnis. Es gründete ſich auf unvollſtändige und
nicht immer vernünftige Beweiſe. Es wird allgemein von den
beſten Hiſtorikern aller Länder anerkannt, daß es nicht mehr
zu halten und zu verteidigen ſei.”
Der engliſche Profeſſor Raymond Beazley urteilt:
„Die deutſche Regierung iſt von dem Vorwurf, den Krieg
mit Vorbedacht angezettelt oder gewollt zu haben,
freizu=
ſprechen.
Auch Japaner kommen zu Wort, ſo z. B. Profeſſor Minorn
Maida:
„Deutſchland hat den Krieg nicht im geringſten gewollt.”
Enthalten die vorſtehenden Urteile nur eine Zurückweiſung
der Behauptung der deutſchen Schuld, ſo finden wir in dem Buch
auch Aeußerungen, die den Spieß umdrehen und die Kriegsſchuld
nur auf der anderen Seite ſehen. So ſchreibt der bekannte
Hiſto=
riker der Sowjetrepublik Profeſſor M. N. Pokrowſki:
Man (Rußland) bereitete einen Angriffskrieg gegen
Oeſterreich und Deutſchland vor, den man moraliſch damit
recht=
fertigte, daß Deutſchland ,angreifen wolle‟,”
oder der Norweger Hermann Harris Aall:
„Der Krieg war von ſeiten der Ententemächte ein
Erobe=
rungs=, ſogar ein Vernichtungskrieg, von ſeiten der
Zentral=
mächte ein Verteidigungskrieg.”
Die wenigen angeführten Beiſpiele zeigen, welche Wirkung
von dem Buch „Das Ausland urteilt!” ausgehen wird, wenn es
draußen in der weiten Welt die ihm gebührende Verbreitung
fin=
det. Zu dieſer Verbreitung muß jeder Deutſche das in ſeinen
Kräften Stehende tun. Wer Freunde und Bekannte im Ausland
hat, ſollte es ihnen zuſchicken zur Weitergabe an Ausländer, die
dann erkennen werden, welche Riſſe das Kriegsſchuldgebäude
bereits durchziehen. Wer aber einmal die Baufälligkeit eines
Bau=
werkes erkannt hat, verläßt es meiſt, bevor es zuſammenbricht.
Aus den Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Helia.
Der Film „Die Büchſe der Pandora” hat den
Unter=
titel: Variationen von Wedekind’s „Lulu‟. Es iſt im Grunde
ein eigenes Filmwerk geworden, zu dem Wedekind’s Ideen zu
Lulus Charakter die Grundlage gaben. Auch Namen der
handeln=
den Perſonen ſind vielfach die gleichen geblieben, aber im übrigen
iſt ziemlich frei geſchaltet worden. Lulus Opfer ſind im Film
zu=
nächſt der Redakteur Dr. Schön, dann irgendeine Varietégröße,
dann die Gräfin Geſchwitz und über ein paar andere hinweg als
letzter Dr. Schöns Sohn. Die Charakterzeichnung der Lulu
einwandfrei feſt, daß von kommuniſtiſcher Seite
Schußwaffen auch ſchwereren Kalibers
verwen=
det worden ſind, wie auf der Straße gefundene Munition
beweiſt. Es iſt ferner einwandfrei feſtgeſtellt worden, daß es ſich
bei den nächtlichen Angreifern in der Hauptſache um Banden
halbwüchſiger Burſchen handelte, die vorzüglich
organi=
ſiert waren, einen regelrechten Vorpoſtendienſt und ein
Haupt=
quartier unterhielten und zentral geleitete Aktionen gegen
ein=
zelne von der Polizei beſetzte Punkte unternahmen. Der Sturm
auf das Polizeirevier in der Selchower Straße
war ein ganz zentral angelegtes Unternehmen der vereinigten
Banden. Bevor es zum Sturm ging, hielt an der Ecke Herfurth=
und Hermannſtraße ein Halbwüchſiger eine Brandrede gegen das
Zörgiebel=Syſtem und forderte ſeine Genoſſen auf, die in dem
Polizeirevier angeblich gefangen gehaltenen Kameraden befreien
zu helfen. Die Umgebung des Polizeireviers iſt mit
Pflaſter=
ſteinen bedeckt, die heute nacht von den aufrühreriſchen Bandem
gegen die Fenſterläden des Polizeireviers geſchleudert wurden.
Neukölln unker dem Belagerungszuſtand.
Um 21 Uhr trat in Neukölln der ſogenannte kleine
Belage=
rungszuſtand ein. Eilig ſuchte die Bevölkerung ihre
Behauſun=
gen auf und Totenſtille ſenkte ſich über den von der Polizei
ab=
geriegelten Stadtteil. Alle Lokale ſchloſſen und jeder Verkehr
war geſperrt. Beide kämpfende Parteien hielten ſich zurück und
gaben nur Schreckſchüſſe ab. Da die Straßenbeleuchtung von dem
Mob außer Betrieb geſetzt wurde, hatte die Polizei auf zahlreichen
Balkonen Scheinwerfer angebracht, die mit ihren Lichtkegeln die
Straßen erhellten. Um Mitternacht fielen die Schüſſe nur
ver=
einzelt und bei der Polizei wurde angenommen, daß den
Auf=
rührern die Munition ausgegangen ſei. Zur Bekämpfung der
Dachſchützen hatte die Polizei bewegliche Scheinwerfer auf
ver=
ſchiedenen Dächern montiert, die die umliegenden Dächer
abſuch=
ten. Beim Erſcheinen der Reflektoren hörten von den
benachbar=
ten Dächern ſofort die Schüſſe auf. Die Aufſtändiſchen zogen ſich
von der Prinz=Handjeri=Straße nach der Allerſtraße zurück. Von
dort aus verſuchten junge Burſchen durch Steinwürfe und
Revol=
verſchüſſe die Laternen zum Erlöſchen zu bringen. Die Polizei
eröffnete darauf auf die Straßenkreuzung Feuer. Dabei wurde
ein Mann, der ſich zuweit vorgewagt hatte, durch Kopfſchuß
ge=
tötet. Am Wedding war bis 9 Uhr Ruhe. Ein Teil der
Poli=
ziſten war heute abend mit Stahlhelm erſchienen. Man ſchätzte
um Mitternacht die Verluſte bei den Aufrührern auf 6 Tote und
12 Schwerverwundete. Ein Polizeiwachtmeiſter wurde überfallen
und durch Schläge ſchwer verletzt, ſo daß er ins Krankenhaus
gebracht werden mußte.
Verfolgung einiger Demonſtranten.
Nummer 123—
Samstag, den 4. Mai 1929
Neue Straßenkämpfe in Berlin.
Die Polizei kommk nichk zur Ruhe. — Höchſte Alarmbereitſchaft auf allen Revieren. — Skurm auf das
Revier in der Selchower Skraße. — Schaufenſterauslagen werden geplünderk. — Neue Barrikaden errichkel.
Zeit geſchloſſen bleiben. Auch darf in den ſtraßenwärts gelegenen
*
Berliner Skurmkage.
Räumen während der angegebenen Zeit kein Licht brennen.
Zu=
widerhandelnde Wohnungsinkaber ſetzen ſich der Gefahr aus, daß
die Fenſter von Straße aus unter Feuer genommen werden. Am
Verhängung des Belagerungszuſtandes überneukölln
Es iſt wie im Kriege: von den Kriegsſchauplätzen in den
ver=
ſchiedenen Stadtvierteln kommen immer wieder alarmierende
Nachrichten und die Kriegspſychoſe hat auch bereits die
Menge derer erfaßt, die das Ganze als eine willkommene
Ab=
wechſlung in der Tage Einerlei
betrachten und nun in Maſſen
nach den Kampfgebieten in
Neu=
kölln und am Wedding eilen, um
von dort auf geſchütztem Poſten
eigene Eindrücke zu ſammeln.
Sachverſtändig werden die
Maß=
nahmen der Polizei kritiſiert,
die weiter einen ſchweren
Stand hat. Es geht ſeit
heute vormittag wieder
mit Schießereien los. Der
Polizeipräſident hat ſich im
In=
tereſſe der Berliner Bevölkerung
zu ſehr ſcharfen durchgreifenden
Maßnahmen veranlaßt geſehen.
Um 11 Uhr früh wurde verſucht,
den ermüdeten Polizeibeamten
eine Ruhepauſe zu gönnen, weil
man ſich ſagte, daß die ſcharfen
Maßnahmen der vergangenen
Nacht Eindruck gemacht haben
würden. Aber weit gefehlt:
kaum waren die Beamten in
ihre Quartiere abgerückt — nur
eine Anzahl von Poſten war
ausgeſtellt — da zeigte ſich das
Geſindel wieder an allen Ecken
und Enden. Prompt hallten die
die Straßen wider von Schüſſen.
Höchſte Alarmbereitſchaft
auf allen
Polizeirevie=
ren! Minuten nur vergingen,
da war wieder eine genügende
Anzahl von Beamten auf
Auto=
mobilen nach Neukölln
unter=
wegs, um Ruhe zu ſchaffen. Alle
Beamte ſind jetzt mit
Karabi=
nern, Hand= und Gewehrgranaten ausgerüſtet. Raſch eine Streife
durch die gefährdeten Gebiete. Das Gefindel zieht ſich wieder in
die Häuſer zurück. Nicht immer können die Wagen durch: auf den
Straßen ſind Baumaterialien aus den dort befindlichen
Unter=
grundbahnbauten aufgeſtapelt, Barrikaden ſind errichtet, die erſt
wieder von der Polizei beſeitigt werden müſſen. Eine
unheim=
liche Schießerei iſt bald wieder im Gange. Heute ſtecken die
Kom=
muniſten ihre Schützen nicht mehr hinter Fenſter, ſondern auf
Dächer, hinter Schornſteine, wo ſie ſchwer zu faſſen
ſind. Die Polizeibeamten helfen ſich, indem ſie in die
Hausein=
gänge treten, um ſich von dort aus zur Wehr zu ſetzen. Im
Laufe des Nachmittags ſind 4 Perſonen getötet
worden. Eine größere Anzahl iſt verletzt. Die Nacht
zum Samstag verſpricht ſehr unruhig zu werden. Das Geſindel
iſt in den Hauptſtraßen nunmehr feſt abgeriegelt. Von keiner
Seite kann ihm Hilfe kommen, da die Seitenſtraßen beſetzt ſind.
Man nimmt an, daß in der Nacht verſucht werden wird, ſich durch
den feſten Kordon der Polizei durchzuhauen. Das wird nicht
ge=
lingen. Die Polizei hat außerordentlich ſcharfe Maßnahmen für
die Nacht ergriffen. Selbſtverſtändlich wird ſie in ausreichender
Zahl anweſend ſein, mit Panzerautos, mit genügender Munition
und mit Scheinwerfern, die beſonders notwendig ſind, weil faſt
alle Beleuchtungsanlagen zerſtört ſind. Auch für
die Bevölkerung des betroffenen Gebietes ſind ſtrenge Vorſchriften
erlaſſen worden. Für die Zeit von 21 Uhr ab bis 4 Uhr iſt
jeder Verkehr in den in Frage kommenden
Straßen verboten. Ausnahmen gelten nur für Aerzte,
Hebammen und Sanitätsperſonal. Jedes Umherſtehen in den
Hausfluren oder Hausniſchen ſowie Toreinfahrten iſt verboten.
Die Straßenwärts gelegenen Fenſter müſſen in der angegebenen
Tage darf in den in Betracht kommenden Bezirken und Straßen
ſowie in den Hausfluren, Hausniſchen und Toreinfahrten keine
Perſon ſtehen bleiben. Die Polizei wird beſonders darauf achten,
daß ſich niemand länger auf der Straße aufhält, als unbedingt
erforderlich iſt. Perſonen, die ſich ohne feſtes Ziel auf der Straße
Die Polizei zerſtreut Anſammlungen mit Waſſerſpritzen.
bewegen, werden feſtgenommen. Zuſammengehen von drei oder
mehr Perfonen iſt nicht geſtattet. Jeder Radfahrverkehr iſt
unter=
ſagt. Die in den fraglichen Bezirken gelegenen Gaſtwirtſchaften
werden abends um 9 Uhr geſchloſſen. Im Lauf des Samstag
wird es der Polizei wohl möglich ſein, die Ordnung völlig wieder
herzuſtellen. Die Mehrzahl der Berliner Bevölkerung hält es
eigentlich für unmöglich, daß zehn Jahre nach der Revolution ſich
noch derartige Vorgänge auf Tage hinaus erſtrecken können. Aber
die Kommuniſten haben ſich mit dem Verbrechergeſindel
verbün=
det, was am beſten durch die Plünderungen bewieſen wird, und
die Polizei hat hier am deutlichſten geſehen, mit wem ſie es
hauptſächlich zu tun hat. Jede Milde wäre hier fehl am Platze.
Das Verbrecherkum Berlins mit den Kommuniſten
verbündet.
Der Schauplätz der nächtlichen Kämpfe in Neukölln macht
bei Tagesanbruch einen wüſten Eindruck. Die Hermannſtraße iſt
durch die Barrikaden auch weiterhin geſperrt, ebenſo die Prinz
Handjery=Straße und die Zieten=Straße. In der Prinz
Hand=
jery= und der Steinmetzſtraße haben die Kommuniſten die hohen,
alten Bäume gefällt und quer über die Straße gelegt. Von den
Häuſern ſind Baugerüſte abgeriſſen und zum Barrikadenbau
ver=
wendet worden. Auf den Bauſtellen der Untergrundbahn in der
Hermannſtraße ſind die Baubuden zerſchlagen, das Inventar,
darunter die Kleidung der Arbeiter entwendet, die
Zeichnungen zerriſſen. Auch das Handwerkszeug iſt geſtohlen
worden, wie alles, was nicht niet= und nagelfeſt war. In vielen
Läden wurden die Schaufenſter und Schaukäſten
zer=
trümmert und die Auslagen geplündert. Es ſteht
ſchwankt. Sie hat in dieſem Film durch die Darſtellung der
Louiſe Brooks kaum Dämonie erhalten, noch weniger
Vampyr=
haftes. Hier iſt im weſentlichen von Frank Wedekind abgewichen.
Louiſe Brooks gibt die Lulu — Geſicht und Körper bildhübſch
und gertenſchlank — zu Anfang ziemlich blutleer, oberflächlich, in
einem eigenartigen Gemiſch von Kindlichkeit und einer
Verderbt=
heit, deren ſie ſich ſelbſt nicht bewußt iſt. Durch die Flachheit
ihres Spiels bleibt der eigentliche Lulu=Charakter auch dem
Be=
ſchauer verborgen, unverſtändlich. Trotzdem iſt dieſe Lulu eine
feſſelnde ſchauſpieleriſche Leiſtung. Man hat den Eindruck, als ob
hier unzureichendes Können abſichtliches Wollen verbirgt oder
vortäuſcht. Man wird irgendwie gepackt von dieſer Darftellung,
unbewußt. Erſt, als das ewig Lachende, ewig Tändelnde dieſer
Lulu in einer kurzen Szene impulſivem Weinen weicht, kommt ein
Zug Tragik in die Darſtellung und dann noch einmal, als ſie dem
Londoner Frauenmörder zum Opfer fällt und aus der dunklen
Szene nur die wundervoll geformte Hand aus der Umarmung
entkrampft abgleitet. Lulu fällt im Film, nachdem ſie ungewollt,
unbewußt ſo viel gemordet, dem Londoner Frauenmörder zum
Opfer, nachdem ſie auch dieſe Kreatur zunächſt beſiegte.
G. W. Pabſt’s Regie arbeitet in dieſem Film ausgezeichnet.
Sie läßt eine Unmenge geſchehen und bringt eine große Reihe
realiſtiſcher Bilder und Szenen, die durchweg nicht den Eindruck
des „Geſtellten” erwecken, die aus dem Leben geſchaffen erſcheinen.
Das ſind vor allem die Hochzeit mit Dr.: Schön, dann die
Spiel=
hölle in irgendeinem franzöſiſchen Hafen und ſchließlich London=
Eine glänzende Regieleiſtung, die all die genannten übertrifft,
bleibt aber die Darſtellung des haſtenden Treibens hinter den
Kuliſſen des Varietétheaters.
An der künſtleriſchen Wiedergabe des Films ſind außer der
Louiſe Brooks eine Reihe hervorragender Schauſpielkräfte tätig.
Vor allem Fritz Kortner als Dr. Schön. Sein Spiel iſt
vornehm, eindringlich und ſpannend. Franz Lederer als Alwa
Schön gibt in allen Variationen ſeines bewegten Lebensganges
gute Schauſpielkunſt, ebenſo Karl Götz, der den Schigolch
unend=
lich lebenswahr, natürlich ſpielt. Das Ganze, ein Filmwerk, das
man ſehen muß.
Als Beifilm läuft ein entzückender Scherenſchnittfilm von
Lotte Reiniger. Die Künſtlerin hat ſich wiederum in dem
Film „Der fliegende Koffer, ein orientaliſches Märchen
zum Vorwurf genommen. Sie findet für ihre feine Filigrankunſt,
für die wundervolle Zeichnung phantaſtiſcher und phantaſtiſch
ge=
putzter Menſchen, einen Stoff, der noch wirklich Märchen-bedeutet.
Auch dieſer Film iſt köſtlich.
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Seite 4
Samstag, den 4. Mai 1929
Nummer 123
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nie-
drigsten Preislagen, wie in den
feinsten Marken, in der bekannt
reichhaltigen Auswahl
bei
(7623
Otte Titze
Elisabethenstraße 4
Opel=Fahrräder e
bei Gg. Hahn & Co., Gr. dchſengafſe 12, (71582
Zuchkviehmarkk
1
Groß=-Rohrheim.
In Verbindung mit der Gemeinde
Groß=Rohrheim veranſtaltet der
Land=
wirtſchaftskammer=Ausſchuß am
Diens=
tag, den 21. Mai, vormittags 9 Uhr
be=
ginnend, einen Zuchtviehmarkt mit
Prä=
miierung u. Verloſung. Auf dem Markte
werden die aufgetriebenen
Rindvieh=
faſel, Eber und Ziegenböcke, ſoweit ſie
zuchtfähig ſind und dem Zuchtziel
ent=
ſprechen, durch die Kreiskörkommiſſion
unentgeltlich gekört.
Namhafte Beträge ſtehen für die
Prä=
miierung der aufgetriebenen Tiere zur
Verfügung. Die Anmeldung der Tiere
muß bis zum 15. Mai erfolgt ſein. Für
alle aufgetriebenen Tiere ſind
Urſprungs=
zeugniſſe vorzulegen.
Alle Züchter und die Gemeinden wer
den zu dieſer Veranſtaltung hiermit
ein=
geladen.
Groß=Rohrheim, den 2. Mai 1929.
Heſſ. Bürgermeiſterei Groß=Rohrheim.
(7615
Olf.
600-700 frodk.,
geriſſ. Speichen
he
bz. Wag=
W=
er, Dſtdt.,
nere
Beſſungerſtr. 88.
Nutzholz=Verſteigerung.
Dienstag, den 14. Mai 1929, von vorm. 9 Uhr ab, kommen in der
Gaſtwirtſchaft von Friedr. Chriſtian Lehr zu Altheim aus verſchiedenen
Abteilungen der Staatswalddiſtrikte Ober=, Mittel= und Lützelforſt zum
Ausgebot:
Stämme und Abſchnitte Güteklaſſe A. (Schnittholz)
Eiche: IV. Kl. — 1,89 im, V. Kl. — 4,07 im, Vl. Kl. — 3,73 tm;
Kiefer: IIIb Kl. — 3,13 fm, IVa Kl. — 5,80 fm.
Stämme und Abſchnitte Güteklaſſe N. (Stammholz)
Eiche: II. Kl. — 2,10 fm, III. Kl. — 18,46 Im, IV. Kl. — 16,60 fm, V. Kl.
— 2,37 Im, VI. Kl. — 2.43 im
Buche: III. Kl. — 7,27 Im, IV. Kl. — 7,98 Im, V. Kl. — 4,49 fm, Vl. K
— 4,47 Im;
Hainbuche: I. Kl. — 0,18 fm;
Eſche: I. Kl. — 0,28 im, II. Kl. — 3,09 fm, III. Kl. — 0,68 Im;
Birke: 1II. Kl. — 0,45 Im;
Ahorn: I. Kl. — 0,46 Im, II. Kl. — 3,56 fm, III. Kl. — 4,19 Im;
Ulme: II. Kl. — 0,73 im, III. Kl. — 0.76 im, IV. Kl. — 0,64 Im;
Kiefer: IIa Kl. — 2,43 fm, IIb Kl. — 16,60 fm, IIIa Kl. — 33,13 fm, IIIb
Kl. — 23,79 fm, IVa Kl. — 9,69 im, INb Kl. — 4,24 Im, V. Kl.
— 3,55 im,
Lärche: la Kl. — 0,36 im, Ib Kl. — 2,22 Im, Ila Kl. — 5,74 fm, IIb Kl.
— 6,78 im, IIIa Kl. — 9,78 fm:
Fichte: la Kl. — 8,21 fm, Ib Kl. — 17,35 fm, IIa Kl. — 12,25 im, IIb Kl.
— 12,52 im, IIIa Kl. — 2,35 im, IIIb Kl. — 5,99 im, IVb Kl.
— 1,70 fm;
Douglas: Ia Kl. — 0,15 fm, Ib Kl. — 0,18 fm.
Derb= und Reisſtangen
Buche: III. Kl. — 10 Stück:
Fichte: I. Kl. — 110 Stück, II. Kl. — 148 Stück, III. Kl. — 228 Stück,
IV. Kl. — 79 Stück, V. Kl. — 67 Stück, VI. Kl. — 39 Stück;
Douglas: I. bis V. Kl. — 30 Stück.
Die Hölzer ſind vorher einzuſehen. Nachträgliche Beſchwerden über die
Güte des Holzes können nicht berückſichtigt werden,
Stammholzauszüge zum Preiſe von 1 RM. können durch das Forſtamt
und die Förſter bezogen werden. Auskunft erteilt die unterzeichnete Stelle, ſowie
die Förſter, Jacob=Richen und Menger=Altheim.
(7604
Dieburg, den 4. Mai 1929.
Heſſiſches Forſtamt Dieburg.
Frei=
Schlachkho banr
Von 8—11 Uhr (54a
und von 4 Uhr ab:
Rind=u. Schweinefl.
O
Berufstät. Dame
möchte engliſch
ler=
nen (wöchentl. 1—
Stund. abends) von
Engländer(in).
Angeb. u. W. 185
a. d. Geſchäftsſt. (*
Lorgnekte
verloren.
Donners=
tag Theater, Groß.
Abzugeben
Haus.
gegen Belohnung
Landgraf=Philipp=
Anlage 60½, ptr. (
Roter
Dtſch. Schäferhund
entlaufen (ohne H.:
Band). Vor Ankau
wird gewarnt.
Lorenz & Uſchmann
Bismarckſtr. 130.
Aus den Amtsverkündigungen des Kreisamts
Darmſtadt und den Bekanntmachungen des
Polizeiamts Darmſtadt.
Gefunden: 1 Handwagen. 1
Porte=
monnaie mit Inhalt. 2 Autoerſatzräder.
1 Brieftaſche. 1 ſilberne Broſche. Eine
Quittung über bezahlte Steuern. 1
Quit=
tungskarte. 1 Aktenmappe. 1 Brille. Ein
Poſtquittungsbuch. 1 Paar Schlittſchuhe,
1 Handſchuh. 1 Taſchenmeſſer. 1
Patent=
ſchlüſſel. 2 Bund Schlüſſel. — Zugelaufen:
1 deutſcher Schäferhund. 1 Rehpinſcher,
1 Baſtard. 1 Dackel.
Wir machen wiederholt darauf
auf=
merkſam, daß auch noch Fundgegenſtände
vorhanden ſind, die in früheren
Bekannt=
machungen verzeichnet ſind. Intereſſenten
können die Fundgegenſtände während der
Büroſtunden auf Zimmer 1 beſichtigen.
Sonntagdienſt und Nachtdienſt in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntaysdienſt und in der daran ſich
anſchließenden Woche den Nachtdienſt vom
4. Mai bis einſchließlich 8. Mai die
Merck’ſche Apotheke, Rheinſtr. 9,
Beſſun=
ger Atpotheke Wittmannſtr. 1.
Montag, den 6. Mai, 10 Uhr vorm.,
werden in der Packkammer des
Poſt=
amts Rheinſtraße aus unanbringlichen
Poſtſendungen herrührende Gegenſtände
verſteigert.
(7617
Darmſtadt, den 2. Mai 1929.
Oberpoſtdirektion.
Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit
der Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen
des Kaufmanns Ludwig Ring, Darmſtadt,
Heidelberger=
ſtraße 108/,, im Grundbuch eingetragen war, ſoll
Dienstag, den 4. Juni 1929, nachmittags 31/, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer
201, verſteigert werden.
Der Verſteigerungsvermerk iſt am 23. Juli 1928 in das
Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſteige=
rungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpäteſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auffor=
derung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des
Gläu=
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung deg
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls, für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
(4734a
Darmſtadt, den 11. März 1929.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Bezirk 5, Blatt 467.
Betrag der
O=Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann qm Schätzung
1 VI 465 Hofreite Heidelberger=
219 30000 R.M.
ſtraße 108:1,
Schönheit
und
Stimmung
erhalten
Wohn-
räume durch gut
abgestimmte
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ten, Dekoratlonen,
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einem guten Wettermantel und für
sonnige mit einem eleganten
Früh-
jahrsmantel. Und wie seine Anzüge,
so kautt er auch seine Mäntel bei
Stegmüller, wo er stets gut und
billig bedient wird!
(7677
DAS Haus Fün gurr UNE
BlLLIGE EERTIGKLEIDUNG
Rummer 123
Samstag, den 4. Mai 1920
Seite 5
Darmſtadt, 4. Mai
Unſere Waldbrünnchen.
Die im Waldgebiet nächſt der Stadt ſich befindenden Brünnchen,
deren Ueberwachung und Inſtandhaltung ihr obliegt, ſind wieder in
Ordnung gebracht und das Waſſer auf ſeine Güte, ſowie
Verwend=
barkeit zu Trink= und Brauchzwecken unterſucht worden.
Rücksbrünn=
chen, Bernhardtsbrunnen, Dieterbrunnen, Kahlertbrunnen,
Albert=
brunnen und Jägerbrunnen liefern gutes Trinkwaſſer, die Pumpe bei
der Scheftheimer=Eiche, ſowie der Molkenbrunnen führen dagegen nur
Brauchwaſſer, was durch ein Schild mit der Aufſchrift „Kein
Trink=
waſſer” nochmals beſonders zur Kenntnis gebracht wird.
Wir empfehlen die Anlagen dem Schutze der Beſucher mit der
Bitte, Beſchädigungen, Unregelmäßigkeiten im Waſſerzu= und Abfluß
uſw. umgehend der Direktion der ſtädtiſchen Betriebe zu melden.
Werbefag des B. 2.A. — Spendet am Sonnkag!
Den Werbetag des Verein3 für das Deutſchtum im Ausland leitet
das Stadtorchöſter ein durch ein Konzert, das am
Sams=
tag von 5—6 Uhr auf dem Theaterplatz ſtattfindet. Kapellmeiſter
W. Schlupp, der ſich bereitwillig in den Dicnſt der guten
Sach=
ſtellt, bietet ſolgendes Programm: 1. Fanfaren=Märſche von Henrion,
2. Ouverjüre zur Oper „Rienzi” von Wagner, 3. „Wo die Zitronen
bluhn”, Walzer von Strauß, 4. Große Phantaſie aus der Oper „Fauſt”
von Gounod, 5. Fanfare militaire von Aſcher, 6. Helenen=Marſch von
Lübbert. Die Werbetätigkeit des Vereins wird freundlich unterſüützt
durch die Direktion der Helia und des Union=Theaters. In beiden
Hän=
ſern länft der Film „Das Deutſchtum in der Welt und der
V. D.9
Die Duichführung der Straßenſammlurng hat die Frauenorts.
grüppe unter Leitung von Frau Dr. Koepke ubernommen. Mögen
gutes Wetter und reiche Gebefreudigkeit dem Sammeltag einen vollen
Exfolg beſcheren!
— Ernannt wurden: Am 10. April: der Kanzleigehilfe bei dem
Amtsgericht Groß=Gerau Johann Heinrich Görlich zum Kanzliſten.
mit Wirkung vom 1. April 1920; am 17. Apvil: der
Gendarmeriehaupt=
wachtmeiſtes Johannes Meiſter zu Darmſtadt zum Polizeimeiſter,
zt Wirkung vom 1. Mai 1929 an; am 22. April der Juſtizſekretär bei
dem Amtsgeriht Zwingenberg Peter Jakob Göttmann zum
Juſtiz=
ſekretär bei dem Amtsgericht Darmſtadt II, mit Wirkung vom 10. Maf
1929 an; am 1. Mai der Rechtsanwalt Dr. Ludwig Baum in Alzey
zum Notar mit dem Amtsſitz in Wörrſtadt als Nachfolger des nach
Nie=
er=Olm verſetzten Notaus Dr. Fritz Arens, und der Gerichtsaſſeſſor
Friedrich Wilhelm Dörr in Darmſtadt zum Notar mit dem Amtsſitz
in Fürth 1. O., als Nachfolger des nach Groß=Gerau verſetzten Nötars
Wilhelm Vergmann.
— Erledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer an der
Voltsſchule in Ober=Erlenbach, Kreis Friedberg, Dienſtwohnung
iſt vorhanden und frei.
— Beſtätigung erzeilt wurde durch die Kirchenregierung den
nach=
ſtehenden, von den Dekanatstagen des Jahres 1929 auf die Dauer von
ſechs Jahren vollzogenen Wahlen: des Pfarreus Georg
Zimmer=
mann zu Darmſtadt zum Dekan des Dekanats Darmſtadt und des
Pfarrers Karl Grein zu Arheilgen zu deſſen Stellvertreter; des Pfar
rers Adolf Vogel zu Gernsheim zum Dekan des Dekgnats Eberſt.
ud des Pfarrers Herm. Weigel zu Nieder=Ramſtadt zu deſſen
Stell=
vitreter; des Pfarrers Herm. Bernbeck zu Hirſchhorn zum Dekan des
Dkgnats Erbach und des Pfaurers Theodor Dieſtelmann zu Fünth
zit deſſen Stellvertreter; des Pfarrers Karl Reichert zu Lengfel”
zum Dekan des Dekanats Groß=Umſtadt und des Pfarrers Heinrich
Härtmann zu Groß=Umſtadt zu deſſen Stellvertreteu; des Pfarrers
Heinrich Brill zu Groß=Steinheim zum Dekan des Dekanats Offenbach
ud des Pfarrers Ferdinand Bürſtlein zu Offenkach zu deſſen
Stellvertreter; des Pfarrers Adam Keil zu Spachbrücken zum Dekan
des Dekanats Reinheim und des Pfarrers Karl Römheld zu
Sand=
hach zu deſſen Stellvertreter; des Pfarrers Karl Zaubitz zu
Bens=
leim zum Dekan des Dekanats Zwingenberg; des Pfatrers Ludwig
ußmann zu Kirchberg zum Dekan des Dekanats Gießen und des
Pfarrers Karl Sartler zu Wieſeck zu deſſen Stellvertreter; des
Pfar=
ers Ludwig Bär zu Lindheim zum Dekan des Dekanats Büdingen
und des Pfarrers Georg Hoch zu Selters zu deſſen Stellvertreter; des
Pfarrers Johannes Engel zu Obbornhofen zum Dekan des Dekanats
Gungen und des Pfarrers Wilhelm Köhler zu Villingen zu deſſen
Stellvertreter; des Obeupfarrers Heinvih Schlöſſer zu Lauterbah
zum Dekan des Dekanats Lauterbach und des Oberpfarrers Guſtab
Böck=
ner zu Schlitz zu deſſen Stellvertreter; des Pfarrers Anguſt Scrika
zr Nidda zum Dekan des Dekanats Nidda und des Pfarrers Rudolf
Laut zu Nidda zu deſſen Stellvertreter; des Pfarrers Philipp Heu=
Gel zu Altenſradt zum Dekan des Dekanats Rodheim und des Pfarrers
E.nſt Freundlieb zu Vilbel zu deſſen Stellvertreter; des Pfarrers
Ridolf Widmann zu Gedern zum Dekan des Dekanats Schotten und
des Pfarrers Hermann Nömer zu Schotten zu Leſſen Stellvertreter;
dis Pfaurers Liz. Leonharo Jacob zu Maing zum Dekan des
Deka=
nuts Main; und des Pfarrers Guſtas Hoffmann zu Mainz=Mom=
Each zu deſſen Stelldertrete=; des Pfarrers Emil Mahr zu
Eppels=
heim zum Dekan des Desgnats Mainz und des Pfarrers. Wilhelm
Hoffuann zu Beehtolsheim zu deſſen Stellvertreter; des Pfarrers
Wilhelm Schäfer zu Opxenheim zum Dekan des Dekgnats
Oppen=
heim und des Pfrrreis Nichard Sittel zu Udenheim zu deſſen
Stell=
vertreter; des Pfarzer3 Lif. Heinrih Linck zu Partenheim zum Dekan
des Dekanats Wöllſtein und des Pfarrers Emil Grünewaid zu
Sgrendlingen zu deſſen Stellvertrete=; und des Pfarrers Otto Fextſch
zu Heptenheim a. d. W. zum Dekan de 3 Dekanats Worms und des
Pfarrers Hans Hoffmann zu Weſthafen zu beſſen Stellvertreter.
Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt: Sonntag den 5.
Mai um 11 und 11,30 Uhr vormittags, von Montag, den 6. bis
Mitt=
woch den 8. und am Freitag, den 10. Mai vormittags 11 und 11,30 Uhr
und nachmitags 3 und 3.30 Uhr. Am Himelfahrtstage ſind vormittags
Führungen um 10,30, 11 und 11,30 Uhr. Am Samstag iſt geſchloſſen.
— Landesmuſeum. Am Sonntag, den 5. Mai 1929, wird die
Muſik=
inſtrumentenſammlung unſeres Landesmuſeums wieder dem allgemeinen
Beſuche zugänglich gemacht. Dieſe ſeit einigen Wochen geſchloſſene
Ab=
eilung wurde durch die Meiſterhand unſeres Darmſtädter Geigenbauers
Bruno Rügemer reſtauriert und wird nun zum erſten Male geſchloſſen
ind ſyſtematiſch geordnet gezeigt. Ein längerer Bericht über die
wert=
dollſten und intereſſanteſten Stücke unſerer ſehr vielſeitigen und in
Ken=
terkreiſen allgemein ſehr hochgeſchätzten Abteilung wird im Laufe der
jächſten Woche erſcheinen.
— Petrusgemeinde (Männer=Vereinigung). Die Mitglieder der
Männer=Vereinigung ſowie die Mitglieder des Kirchengeſang=Vereins
(iuch Inaktibe) werden herzlich eingeladen zur Teilnahme an dem
Familienſpaziergange, den beide Vereine gemeinſam am
nichſten Sonntage, 5. Mai, nach Pfungſtadt zu unternehmen gedenken.
Tteffpunkt für die Fußſvanderung 1½ Uhr, Ecke Weinberg= und
Hei=
debergerſtraße. Heimfahrt ab Pfungſtadt 7,50 Uhr, an Darmſtadt=
Sid 8,09 Uhr.
Herr Heinrich Rothenburger, Tageskaſſier bes Heſſiſchen
Landes=
theeters, ſoll nach einer geſtrigen Noti; ſein 3Cjähriges Dienſtjubiläum
feiem. Der Einſender der Noriz hat ſich aber, wie wir erfahren,
ge=
irrt. Das Jubiläum war ſchon 1926. Immerhin, wer Herrn
Rothen=
burger grätulierr hat, dauf nur den Zweck der Gratulation ändern, er
feieit uämlich heute ſeinen 50. Geburtstag.
Majenſingen. Am Mittwoch, den 8. Mai, abends 8.00 Uhr,
ver=
anſtalten die Geſangvereine Liedertafel und Sängerluſt
unter der Leitung ihres Chormeiſters K. Grim am Alicedenkmal (
Wil=
helmmenplatz) nach altem Kurrendebrauch ein Maienſingen. Näheres
olg:.
Ein neuer Buchladen in Darmſtadt.
Es iſt eigentlich kein Buchladen geworden. Mit Recht und bewuß
ging der Architekt in der Ausgeſtaltung der Geſchäftsräume der
Buch=
handlung Bergſträßer in der Wilhalminenſtraße andere, moderne
Wege. Modern aber nicht in dem Sinne, daß etwas geſchaffen wurde
nur für eine vorübergehende Geſchwacksrichtung. Hier ſaren
künſtleri=
ſches Wollen und kulturelles Denken am Werke.
Eine Buchhandlung mit ausgeſprochen kulturellen Beſtrabungen,
eine Buchhandlung, die Charakter und Geſicht bat, muß ſchließlich
be=
ſtrebt ſein, dieſent ihrem Weſen auch im Raumgewande Ausdruck zu
geben. Nicht nur innerlich und äußerlich konform zu ſein, auch den
Forderungen der Zeit entſprechend, die auf geſchäftliche Repräſentation
in kunſtleriſch individueller Form ſo großen Wert legt
Schon länge: gehegte Abſichten dieſer Art konnten nicht verwirklicht
werden in einem Naume, der gemietet war und ſich auch der Form na h
niht eignete. Die Abhängigkeit unv Unſicherheft im früheren Lokal,
die in der Nachkriegszeit ſich kraß äußerte, ſowie die Erwägung, daſ
für den Charakter der Buchhandlung nicht ſo ſehr eine Paſſantenlage
allgemeinen Trnbels, als vielmehr das vornehme Gewand einer Straße
maßgebend iſt, führten im Herbſt 1928 zum Kauf des Hauſes
Wilhel=
minenſtraße 29. Hier konnte nun die Idee einer Neuausſtattung
ver=
wirklicht werden.
Die Geſtaltung von Faſſade und Innenraum lag in Händen des
Architekten Reg.=Vaumeiſter a. D. Sixtus Großmann. Die
Faſſade wurde in einem ſahlichen, zeitloſen Stil gehalten, der
zurücktritt hinter der Abſicht, alles Inkereſſe auf das Schaufenſter zu
leuken und die Bücher wirken zu laſſon. Das Wäſchegeſchäft Eochbergs
Nal folger (Heinrich Eck) ſowie der Hauseingang wurden in die
Neu=
geſtaltung gleich mit einbezogen. Die Farben Weiß, Dunkelbraun und
Altgold wirken neutral und vornehm. Bei Dunkelheit treten Schrift
und Schaufenſter dnrch gedeckte Beleuchtung plaſtiſch hervor.
Der Geſtaltung des Innenraums lag die Idee des intimen, per
ſönlichen Geſchäfts zugrunde. Den Beſuher ſoll ſofort eine Atmoſphäre
umfangen, die ihn anregt und ſich heimiſch fühlen läßt. Dies wurde
mir den einfachſten Mitteln durch intereſſante Raumaufteilung und vor
allem anfprechende Farbwirkungen erziellt.
Ein vorderer Raum, als Achteck ausgebildet und von Lich= und
Freundlichkeit überflutet, leitet über in einen zuveiten, der mehr honoren
Cha=
rhat und birchenſchiffähnlich wirkt. Büchergeſtelle längs der Wände
bis zur profilierten Stuchdecke präſentieren dem Auge dekorativ, die
Welt des Buches. Es gibt nur zwei Farben im Raum: Taubenblan
und Terrakottavot. Der ausgeglichene Wechſel beider ſichert die
harmo=
uiſihe, man möchte ſagen muſikaliſche Wirkung. Schlichte, originelle
Möbel, zum Teil noch in Vorhereitung, ergünzen hie Innenarchitektur
dieſer wirklich feſſelnden Raumgeſtaltung. Was beſtrickt, iſt die durchaus
gelungene Syntheſe zwiſchen modern=fachlicher Geſtaltung und
perſön=
licher Note, die den Ausdruck gerade dieſer Buchhandlung ausſchöpft
Die intime Raumgeſtaltung und Raumausſtattung in Farbe und
Form iſt dem Architekten reſtlos gelungen, ohne dabei das Praktiſchſe,
in gewiſſem Sinne doch Kaufmänniſche, das eine Buchhandlung haben
muß, zu beeinträchtigen. Unmittelbar an den eigentlichen Verkaufs
raum, der den Beſucher empfängt, ſchließt ſich, mrit dieſem einheitlich
und harmoniſch verbunden, der zweite Raum, als Leſeraum gedacht
in dem geſ=hickt der Imenarchitektur eingeordnete Sitzmöbel und Tiſch
Gelegenheit geben zum Leſen und zur Auswahl. Die Bücher, deren
faubige Rücken ſich in mertwüirdiger Faubeinheit dem ſchönen Blau der
Regale faublich ainordnen, ſtehen für den Beſucher leicht greifbar. Daſ.
der Architekt auch die Geſtaltung der Beleuchtungskörper bis auf die
Ornamentzei hnungen der matten Glasſcherben nicht fabrikmäßigem
Zufallserzeugnis überließ, ſondern ſelbſt ſchuf, erhöht den harmoniſchen
Cindruck des Ganzen. Daß den Beſuchern auch eine eigene
Telephon=
zelle zur Verfügung ſteht, eigene Sch=bgelegenheit und dergleichen,
ine Selöſtverſtändlichkei= moderner Focderungen. — Nicht nur die
Wil=
helminenſtraße ſiſt um eine ebenſo ſchöne wie zeitgemäße Faſſaden= und
Geſbäftsgeſtaltung reicher geworden, dieſer moderne Buchladen gereicht
Darmſtadt zur Zierde.
—
K
K
Billig und doch gut!
la Bielefelder Oberhernden
4.50
Geiger & Günther Nachf,
nur Ludwigstraße 17
7650
— „Ich küſſe Ihre Hanb, Madame . . .‟ Heute
Erſtauffüh=
rung im Orpheum. Das „Hamburger Fremdenblatt” fchreibt
an=
läßlich des Gaſtſpiels u. a.: „Der Ticel hat, wie man erwarten durfie,
ſeine Schuldigkeit getan: bereits zwanz’ig Minuten vor Beginn" der
Vorſtellung waren die Zugänge zum Theater verſtopft, und manch einer
mußte mit langen Ohren wieder abziehen. Da hat alſo das Carl=
Sehulze=Theater ſeinen Sehlager der Saiſon, und es wird ein paar
Wochen ausverkaufte Häuſer geben. Und das Stück, das um den Titel
herumgeſchrieben iſt, hat nichr enttäuſcht. Ein Volksſtück aus dem heu
tigen Berbin — es könnte auch Hamburg ſein oder ein beliebiges
ande=
res Städtehen. Darum kann man ſich auch den Charakter des Stückes
leicht ausdenken. Das Vols will Lachen und Weinen. Lachen über
drollige Späße und vier arme Hündchen, weinen über die Güite der
Mutter und die ſiegende Trene der Tohter. Für die Darſtellung ha
man das Berliner Central=Theater verpflichtet mit dem künſtleriſchen
Leiter Felix Meinharbt, deſſen Improviſationskunſt an Adalbert
er=
innert, deſſen köſtliche Albernheit eine traurige Erkenntwis und deſſen
bärbeißiges Ungeſchliffenſein ein weiches, mitfühlendes Herz verbergen
ſoll. Wie er ſich über die fürchterliche Melodramik hinwegredet, oder
wvie er mit ein paar Situationskomikereien (o, dieſes Telephongeſpräch)
Lachkrämpfe in das Publikum zaubert, das iſt ſchlechthin beſtes Theater
Die Muſik leitete mit Schmiß Kapellmeiſter Bruno Werner=Berlin. Auch
in dieſer Beziehung kam das beſtens animierte Haus auf ſeine
Rech=
nung, und der Beifall wollte kein Ende nehmen.” Preiſe nur 1 bis
3 Mk. Karten im Verkehrsbüro und bei Hugo de Waal, Rheinſtr. 14,
(Siehe Anzeige)
4311
Aerztlid
iſt. Iſt wegen plötzlicher Erkrankung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu rufen.
Wenn dieſer nicht erreichbar iſt, dann ſind am Sonntag, den 5. Mai,
folgende Aerzte zu deſſen Vertretung bereit: Dr. med. Grode,
Roß=
dörfer Straße 22, Telephon 1419; Dr. med. Gros, Heinrichſtraße 49,
Telephon 201; Dr. med. Wißmann, Stiftſtraße 7, Telephon 1978.
Wochenſpielplan des Hefſiſchen Landeskheaters
vom 5. bis 12. Mai 1929.
Großes Haus.
Sonntag, den 5. Mai, 11,30 Uhr, Ende nach 12,30 Uhr. Neunte
Sinfonie von Beethoven. Oeffentliche Hauptprobe.
Preis 1 Mark.
19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. C 23. „Der Feldherrnhügel”.
Schwank von Roda Roda. — Preiſe 1—10 Mark.
Montag, den 6. Mai, 20 Uhr, Ende gegen 21,30 Uhr. 8.
Sin=
foniekonzert des Landestheaterorcheſters.
Soliſten: Ria Ginſter, Anna Baumeiſter=Jacobs, Hans Grahl,
Johannes Willy. — Beethoven: Egmont=Ouvertüre; Neunte
Sinfonie. — Preiſe 1—10 Mark.
Dienstag, den 7. Mai, 19,30 Uhr, Ende 22. Uhr. A 22. „Der
Feldherrnhügel. Schwank von Roda Roda. — Preiſe
1—10 Mark.
Mittwoch, den 8. Mai, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. B 22. „Manon
Lescaut”. Oper von Puccini. — Preiſe 1—10 Mark.
Donnerstag, den 9. Mai, 19,30 Uhr, Ende 22,15 Uhr.
Heſſenland=
miete IIIvo. „Fidelio”. Oper von Beethoven. — Preiſe
1—10 Mark.
Freitag, den 10. Mai, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. D 23. „Manon
Lescaut”. Oper von Puccini. — Preiſe 1—10 Mark.
Samstag, den 11. Mai, 20 Uhr, Ende 22,30 Uhr. L 22, R 16
(Darmſt. Volksb.) „Der Feldherrnhügel”. Schwank
von Roda Roda. — Preiſe 1—10 Mark.
Sonntag, den 12. Mai, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. G 16. (Darmſt.
Volksbühne) Gruppe 1 bis 4. „Cavalleriaruſticana”
Oper von Mascagni. „Der Bajazzo”. Oper von
Leon=
ccavallo. — Preiſe 1,20 bis 12 Mark.
Kleines Haus.
„Sonntag, den 5. Mai, 19 Uhr „Ende 22,30 Uhr. Zuſatzmiete ILyo,
„Figaros Hochzeit”. Oper von Mozart. — Preiſe 1,50
bis 7,50 Mark.
Montag, den 6. Mai: Keine Vorſtellung
Dienstag, den 7. Mai: Keine Vorſtellung
Mittwoch, den 8. Mai, 19 Uhr, Ende 22 Uhr. Außer Miete.
Erſt=
aufführung: Gaſtſpiel Gerda Müller. „Mittagswende‟.
Schauſpiel von Claudel. Vorverkauf für Mieter zu Preiſen
1,50 bis 7,50 Mark am 4. und 5. Mai. Allgemeiner Verkauf
ab 6. Mai.
Donnerstag, den 9. Mai, 19 Uhr, Ende 22 Uhr. Außer Miete.
Zweites Gaſtſpiel Gerda Müller. „Mittagswende‟.
Schaufpiel von Claudel. Vorverkauf für Mieter zu Preiſen
1,50 bis 7,50 Mark am 4. und 5. Mai. Allgemeiner Verkauf
ab 6. Mai.
Freitag, den 10. Mai, 19,30 Uhr Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete V=
I, Gruppe 2 und 3 (Nr. 51—150). „Das Kamel geht
durch das Nadelöhr”. Luſtſpiel von Langer. — Preiſe
1,20 bis 6 Mark.
Samstag, den 11. Mai, 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr. H 11 (
Bühnen=
volksbund). „Martha”. Oper von Flotow. — Preiſe 1,20
bis 6 Mark.
Sonntag, den 12. Mai, 15 Uhr, Ende 18,30 Uhr.
Heſſenland=
miete Iz2. T, Gruppe 6 und 7 (Nr. 251—350). „Figaros
Hochzeit”. Oper von Mozart. — Preiſe 1,20 bis 6 Mark.
20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. Zuſatzmiete UIIzz. „Herr
Lam=
berthier. Schauſpiel von Verneuil. — Preiſe 1,20 bis
6 Mark.
— Heſſiſches Landestheater. Heute Samstag „Nevolte im
Er=
iehungshaus”, Gaſtſpiel der Gruppe junger Schauſpieler, Berlin.
Die in allen Gaſtſpielorten lebhaft diskutierte Aufführung von
Lam=
pels Schauſpiel „Revolte im Erziehungshaus” hat auch bei der
Darm=
ſtädter Erſtaufführung ſtarken Widerhaß gefunden. Der Erfolg des
erſten Gaſtſpiels war derart, daß die Gruppe junger Schauſpieler zu
dem heute ſtattſindenden zweiten (letzten) Gaſtſpiel eingeladen wurde,
Die reſtlichen Karten ſind an der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes von
9.30—13,30 Uhr und eine Stunde vo: Beginn der Vorſtellung zum
Verkauf.
Heute Samstag findet eine Wiederholung von Webers Oper „Der
Freiſchütz” ſtatt. In dieſer Vorſtellung ſingt Maria Kienzl die
Agathe. Die übrige Beſetzuny iſt die der Erſtaufführung. Muſikaliſche
Leitung: Max Rudolf. (Gemeinde E, Beginn 19,45 Uhr.)
Im Kleinen Haus findet heute nachmnittag als Vorſtellung der
Heſſen=
landmiete I eine Aufführung des erfolgreichen Luſtſpiels „Das
Ka=
mel geht durch das Nadelöhr” um 15,30 Uhr ſtatt.
Erſtaufführung „Mittagswende‟ Gaſtſpiel
Geuda Müller. Heute Sanstag beginnt der Vorverkauf für die
am Mittwo=h, dem 8. Mai, im Kleinen Haus ſtattfüindende
Erſtauffüh=
rung ben Paul Claudels „Mit agswende‟. Als Yſe gaſtiert Gerda
Ruller, die nach mehrjähriger Pauſe mit dieſem Gaſtſpiel zum erſten
Male wieder vor die Oeffentlichkeit tritt. In den anderen Nollen des
Stückes ſind Hans Jungbauer, Bernhary Mſnetti und Friß Valk
be=
ſchüäftigt. Die Inſzenierung leitet Carl Ebert, die Bühnenbilder
ent=
wirft Lothar S henck von Trapp.
Morgen Sonntag findet im Großen Haus um 11,30 Uhr die
öffent=
liche Hauptprobe zu Beethobes 9. Sinfonie ſtatt. Mitwirkende ſind
der Chor des Muſikvereins, der Wormſer Städtiſche Chor, die
Ge=
ſangsabteilung der Alemanuia Worms und der Chor des Landeskheaters
Es werden insgeſamt annähernd 400 Sänger bei dieſer Auffuhrung
mitwirken. Die Soliſten ſind Ria Ginſter, Anna Jacobs, Hans Grahl,
Johannes Willy. — Das Montag, den 6. Mai, ſtattfindende achte und
letzte Sinfoniekonzert wird nach dunh die Egmont=Ouvertüre von
Beet=
hoven eingeleitet.
In der nächſten Sonntag, den 5. Mai, ſtattfindenden Wiederholung
von „Figaros Hochzeit” ſind in der neuen Einſtudierung und
Inſzenierung beſchäftigt die Damen Roſe Landwehr, Paula Kapper,
Negina Harre, Anna Jacobs, Maria Kienzl und die Herren Theo
Herr=
mann, Hans Komregn, Heiurich Kuhn, Eugen Vogt, Hans Ney.
Muſika=
liſche Leitung: Generalmuſikdirektor Dr. Böhm.
— Singegottesdienſt in der Johanneskirche. Am Sonntagabend um
8 Uhr findet in der Johanneskirche eine gottesdienſtliche Feier eigner
Art ſtatt. Ausgehend von dem Gedanken, daß noch viel köſtliches Gut
evangeliſcher Chormelodien ungenutzt in unſeren Geſangbüchern ruht,
deren Kenntnis neue Freude am gottesdienſtlichen Leben wecken
wür=
de, will man der Gemeinde Gelegenheit geben, dieſe verborgenen
Schätze zu heken. Der Kirchenchor wird Choräle ein= oder auch
vierſtimmig vorſingen, dann werden ſie bald im fröhlichen
Wechſel=
geſang mit der Gemeinde erklingen. Es ſollen zuerſt die Melodien
geübt werden, die in den neuen Gottesdienſtordnungen Verwendung
finden. So wird gebeten, die grünen Gottesdienſtordnunigen und das
Geſangbuch mit Noten mitzubringen. Zur Verſchönerung der
Feier=
ſtunde wird Fräulein Lina Cramer (Sopran) die Arie aus der
Pfingſtkantate: „Mein gläubiges Herze” und zwei Bachſche Lieder
vor=
tragen und Herr Organiſt Niebergall Choralvorſpiele und eine
Fuge von Bach ſpielen.
— Turngemeinde Darmſtadt 1846. Es wird beſonders darauf
auf=
merkſam gemacht, daß der Saal be: dem am 4. dieſes Monats
ſtatt=
findenden Frühlingsfeſt gur geheizt iſt.
Ceite 6
Samstag, den 4. Mai 1929
Nummer 123
Wer iſt der Tofe?
Am 1. Mai wurde im Walde bei Pfungſtadt die Leiche eines
Mannes gefunden. Die Leiche hat dort bereits ſeit Mitte Dezember
gelegen und der Verweſungsprozeß war ſtart vorgeſchritten.
Beſchreibung des Toten: Größe etwa 1 75 Meter, Geſtalt ſtark,
kräf=
tig, Zähne vorn gut erhalten, geſtutzter Schnurrbart, ſtahlblauer Anzug
mit etwas helleren, ſchmalen Längsſtreifen, hellgrauer Hut mit
ſchwar=
zem Rand und braunem Schweißleder mit Inſchrift „Gloria”,
ſchwarz=
grauer Gummimantel ohne Rückenlaſche, Firmeninſchrift; Frankon
Tranſpiration alſort birende bok Forbach, grüne, wollene Unterjacke
mit blauem Rand, grauweißes wollenes Hemd, weiße Unterhoſe, die
mit Sicherheitsnadeln am Hemd feſtgehalten wurde, Hoſenträger
grau=
weiß geſtreift, Gummi=Umlegekragen (Marke Radio) Größe 40,
ſchwarz=
weiß gemuſterter Selbſtbinder, weißes Vorhemd, mit Sicherheitsnadeln
an den Seiten befeſtigt, grau=ſchwarz gemuſterte Sommerſocken, ſchwarze
Schnürſchuhe mit aufgenagelten Gummiabſätzen und durchgelaufenen
Sohlen.
Bei der Leiche lagen ein ſchwarzer Regenſchirm mit Ueberzug, eine
braune Aktenmappe mit verſchiedenem Inhalt, und zwar 1 Storms=
Kursbuch für Süddeutſchland, Oeſterreich und Schweiz, das die Strecke
Darmſtadt—Eberbach (Heſſen=Rheinpfalz) leicht aufſchlägt; 1
Frankfur=
ter Generalanzeiger 7. und 8. Dezember 1928, Heidelberger Tagblatt
7. 12. 1998, 1 Kleiderbürſte, 1 Schachtel Mentolit, 1 Doſe Erdalwichſe,
1 Tube Minerbaereme, 1 Paar Ohrenſchützer und ſonſt verſchiedene
Kleinigkeiten. Von drei Taſchentüchern waren zwei mit P.S. gezeichnet.
Weiter fand man 2 Notizbücher, von denen das eine unbeſchrieben war.
In dem zweiten fand man zwei Seiten beſchrieben. Unter dem Eintrag
am 12. 12. 1988 ſind Bürobedarfsartikel aufgeführt, weiter ſind die Worte
Ringenheim (2), Bär, Bitſch, Thomas, Weiß, Kretſchmar aufgeführt.
Außerdem trug der Tote einen Zwicker, der ſich in einem Futteral
be=
fand, eine gewöhnliche Taſchenuhr ohne Kette, zwei Taſchenmeſſer und
ein aus mehreren Fächern beſtehender Geldbeutel mit 10 Pfg. Inhalt.
In der Brieftaſche befand ſich ein Zettel mit der Aufſchrift, daß er
frei=
willig aus dem Leben ſcheide und unbekannt bleiben wolle.
Sachdienliche Mitteilungen über die Perſönlichkeit des Toten werden
eubeten an die Zentralſtelle für Vermißte und unbekannte Tote beim
Polizeiamt Darmſtadt, Wilhelm=Gläfſing=Straße 21, wo die Effekten zur
Einſicht zur Verfügung ſtehen.
— Hiſtoriſcher Verein. Die Mitglieder, die heute (Samstag,
Ab=
fahrt 13.50 Uhr Hbf.) an dem Ausflug nach Mainz teilnehmen wollen,
werden gebeten, Fahrkarten nur bis Mainz=Süd (Neutor) zu nehmen
(Ankunft dort 14.41 Uhr). Von dort geht es zur Beſichtigung nach dem
Dom.
— Der Zitherklub Darmſtadt=Beſſungen wird am morgigen Sonntag,
den 5. Mai, abends 7.30 Uhr, in der Beſſunger Turnhalle,
Heidelberger=
ſtraße 131, das neueſte preisgekrönte Darmſtadter Lokalſtück „
Liebes=
luſt” oder „Die weißen Schuhe” Lokalpoſſe in 6 Bildern von
Heiurich Rurhlein, zur Uraufführung bringen. Der Verfaſſer iſt
ſeine früheren Stücke „Der Glasſchrank” „Die Villa”, „Die
Brief=
durd
” uſw. hinlänglich bekannt. Sein neueſtes, abendfüllendes Stück,
taſ:
au Komik und Luſtigkeit hinter den älteren nicht zurückſtehend, an
Friſche und Fülle der Menſchen= und Lebensſchilderung ſie weit
über=
treffend, zeichne: ſich durch eine in ſteter Spannuug fortſchreitende
Hand=
lung aus, biete: aber daneben eine Reihe anſchaulicher, gemüt= und
humorvollen Szenen und vereinigt ſomit die Vorzüge des ſchwungvollen
Bühnenwerkes mit denen des behaglichen, kleinmalenden Lokalſtickes.
Die Ausſicht auf einen Darmſtädtes Spezialgenuß, eine Lokalpoſſe, dürfte
für alle Verehver und Freunde der Darntädter Mundart und
Heimat=
kunſt Veranlaſſung ſein, am Sonntag abend den Wog nach dem
Stadt=
teil Beſſungen nihzt zu ſcheuen. Die Linien 6, 7 und 8 der Elektriſchen
Straßenbahn bieten die bequemſt= Verbindung. Alles Nähere iſt aus
dem beutigen Anzeigenteil ſowie aus den Plakatanſchlägen zu erſehen.
Auf dem Verkehrbüro ſind Karten für einen Sonderzug am
5. Mai nach Baden=Baden, am 9. Mai (Himmelfahrt) nach Heidelberg
und Schwetzingen, am 16. Mai in die Alpen zu ermäßigten Preiſen
zu haben.
Bezirksſchöffengericht. Ein bei einer Textilgroßhandlung
angeſtellter Kaufmann ſteht wegen Urkundenfälſchung und Betrugs
vor Gericht. Nach der Anklage hat er Kaſſenblockzettel gefälſcht, in
Barſchecks die Zahlen geändert oder leere Stellen mit ſolchen
ausge=
füllt und ſchließlich wird ihm eine betrügeriſche Schädigung der Firma
in Höhe von ſchätzungsweiſe 200 RM. zur Laſt gelegt; er iſt im
Weſentlichen geſtändig. Bei einem Selbſtmordverſuch ſchnitt einer der
Prinzipale den Angeklagten ab. Angeklagter lebte auf großem Fuße,
machte Autofahrten und veranſtaltete Zechgelage. Intereſſant iſt,
daß er auch ſellſt ein Scheckkonto unterhielt. Der Strafantrag
gegen den bisher Unbeſtraften geht auf 3 Monate Gefängnis. Der
Verteidiger hält den Angeklagten für ein Opfer der Zeitverhältniſſe,
er bittet um Anvechnung der Unterſuchungshaft (ſeit 28. März). Das
Urteil erkennt auf die beantragte Strafe und rechnet 1 Monat auf die
Unterſuchungshaft an. — 2. Am Wehrzollhaus bei Hofheim (Ried) ſoll
im März v. J. der Hch. Keim von Sommersdorf (Bahern) ein einer
dort wohnerden Dame gehöriges Rad mit Aktentaſche entwendet haben.
Fr bleibt bei ſeiner früheren Behauptung, daß es ſich um einen
Scherz gehandelt habe. Das Urteil erkennt auf 6 Monate Gefängnis.
Lokale Veranſtalkungen.
— Deutſcher Teckelklub e. V., Ortsgruppe
Darm=
ſtadt. Es wird nochmals auf die moryen Sonntag, den 5 Mai, 9 Uhr,
im Holzhof ſtattfindende Werbeſchau für Dachshunde verwieſen. Für
Unterbringung der Hunde in trockenen Hallen iſt geſorgt,
Ans den Parkeien.
— Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei. Wir
wollen auch an dieſer Stelle nicht verſäumen, nochmals unſere
Mit=
glieder zu der am 5. Mai ſtattfindenden 1. Wanderung aufmerkſam
zu machen. Pünktlich 8 Uhr treffen wir uns am Böllenfalltor und
führt der Weg über Ludwigshöhe—Marienhöhe—Eberſtadt—Seeheim—
Jugenheim—Alsbach—Alsbacher Schloß, wo wir bis zur Mittagszeit
eintreffen werden. Die Rückfahrt erfolgt ab Bickenbach 6.37 Uhr. Allen
denjenigen, welche d:e Bergſtraße in vollſter Blütenpracht ſehen wollen,
iſt hierzu beſte Gelegenheit geboten. Ruckſackverpflegung iſt
mitzu=
bringen. Gäſte ſind ſtets willkommen.
Tageskalender für Samstag, den 4. Mai 1929.
Heſf. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19.30 Uhr. Ende
92.15 Uhr, F 10: „Der Freiſchütz”. — Kleines Haus, Anfang 15½ Uhr,
Ende 1734 Uhr, Heſſenlandmiete I: „Das Kamel geht durch das
Nadelöhr”. — Wbends 20 Uhr, Ende nach 2 Uhr, außer Miete:
„Revolte im Erziehungshaus”. — Orpheum, abends 20.15 Uhr:
Ich küſſe Ihre Hand Madame‟ — Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee
Rheingold, Reichshof, Hotel Schmitz, Sportplatz=Reſtaurant, Alte
Poſt, Neues Schießhaus, Darmſtädter, Hof, Kaffee Monopol, Kaffee
Ganßmann. — Turngemeinde Darmſtadt 1846. abends
½9 Uhr, in der Turnhalle am Woogsplatz: Frühlingsfeſt mit Tanz.
— Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia, Palaſt=
Licht=
ſpiele.
Aus Heſſen.
Die Baumblüke in Eberſtadk.
F. Eberſtadts herrliche Umgebung ſtehr gegenwärtig wieder einmal
in vollſtem Schmucke einer ausg dehnten, herrlichen Baumblüte. Nund
um Eberſtadt alles eine große einzigartige Blütenpracht! Es verlohnt
ſich, dieſe wundervolle Baumblüte in Augenſchein zu nehmen. Der
morgige Sonntag bietet hierzu Gelegenheit. Niemand ſollte verſäumen,
dieſen hohen Naturgenuß einmal auf ſich einwirken zu laſſen. Die
Marienhöhe gleicht einem großen, einzigartigen Blütenflor und
gewährt gleichzeitig einen reizenden Ausblick in das Blütenmeer der
vorderen Bergſtraße. Eine Luſt iſt es, von dieſer Höhe über die
Ma=
thildenhöh, Wilbrandshöh, den Prinzenberg und das Eichwäldchen
hin=
weg durch das ebenfalls im reichſten Blütenſchmuck prangende
Mühl=
tal zu wandern, mit ſeinem bunten Wieſengrund auf der einen und
den zu gigantiſchen Felsgruppen vereinigten Höhen auf der anderen
Seite, mit herrlichen Blicken auf den vorderen Odenwald mit dem
Frankenſtein und Meliſokus. Kunſt und Natur wetteifern hier
mit=
einander, ein herrliches Idyll zu ſchaffen. Es will ſcheinen, als blühte
hier alles in reicherer Farbenſchöne, als ließen die gefiederten Sänger
hier ſchönere Lieder erklingen als irgendwo ſonſt in deutſchen Gauen.
Leben, lachendes Locken des Lebens alllüberall! Der idhlliſch gelegene,
vom Frühling eingebettete Kühle Grund mit ſeinem romantiſchen
Waſſerfall ladei den Wanderer zu einer kurzen Raſt ein und gewwährt
ihm einen Naturgenuß von unvergleichlicher Pracht. Kurzum ein
Sonntagsausflug bietet des Sehenswerten ſoviel, daß man freudig
ge=
vießt, was die Natur hier an Reichtum geſchaffen. Wer dieſe Prackt
einmal genoſſen hat, kehrt gerne wieder. Auch das ſich durch den
Umbau ſeiner Räumlichkeiten in moderner Aufmachung darbietende
Kurhotel „Schweizerhaus” ladet zu einem Beſuch ein. Hier zu
verweilen nach der Wanderung durch das Mühltal, braucht den
Wan=
derer nicht zu gereuen.
Daneben laden nach allen Seiten jungrüne Tannen= und
Buchen=
wälder mit wohlgepflegten Wegen, bald in der Gbene, bald auf ſanft
anſteigenden Höhen, wor allem aber auch das inmitten herrlichem
Wal=
desgrüns gelegene Villenviertel den Wanderer und Ausflügler
ein und gewähren ihm eine geſunde, ſtaub= und bazillenfreie Waldluft,
wie man ſie ſich beſſer nicht wünſchen kann.
F. Eberſtadt, 3. Mai. Wanderung. Am Sonntag, den 5. Mai,
unternimmt der Turmerein 1876 (e, B.) ſeine 5. Wanderung (
Gau=
wanderung), die über Goddelau bis Erfelden (Schwedenſäule), führt.
Abmarſch vom Ortsausgang Pfungſtädterſtraße. —
Dienſtjußi=
läum. Herr Georg Rettig, wohnhaft Alte Darmſtädterſtraße 22,
kann am Montng, den 6. Mai, auf eine 40jährige haufmänniſche
Tätig=
keit bei der Papierwarenfabrik G. C. Klebe, A.=G. hierſelbſt,
zurück=
blicken. Rettig iſt Mitbegründer der im Kahre 1888 hier ins Leben
gerufenen Ortsgruppe des Deutſchnationalen Handlungsgehilfen=
Ver=
bandes, die ihm im Jahre 1923 die ſilberne Verbandsnadel und den
Ehrenbrief der Verwaltung überreichte.
O. Hahn bei Pfungſtadr, 3. Mai. Schubertfeier. Der hicſige
„Männergeſangverein” und die Sängergbteilung des Reichsbanners
ver=
einigen ſich am Samstag abend zu einer Schubertfeier. Als Soliſt wirkt
Konzertfänger Seitz mit.
J. Griesheim, 3. Mai. Das Manufakturwarengeſchäft von
Roſen=
berg und Sternfels hier konnte am 1. Mai d. J. auf ſein 40jähriges
Be=
ſtehen zurückblicken. Der Senior des Geſchäfts, Herr Leopold Roſenberg,
üibernahm am 1. Mai 1889 das von ſeinem Schwiegervater betriebene
kleine Manufakturwarengeſchäft und verſtand es durch Umſicht und
Fleiß und ſtreng reelles Geſchäftsgebaren dasſelbe auf ſeine heutige
Höhe zu bringen, ſo daß das Haus Roſenberg nicht allein hier, ſondern
auch über unſere örtlichen Grenzen hinaus, ſich des beſten Rufes wegen
der Solidität und Preiswürdigkeit ſeiner Waren des größten Anſehens
erfreut. — Die nach miniſteriellem Vorſchlag abgeänderten
Waſſerbezugs=
bedingungen liegen in der Zeit vom 2. bis einſchließlich 10. Mai d. J.
auf der Bürgermeiſterei (Zimmer 5) während der üblichen Dienſtſtunden
offen. Einwendungen gegen dieſelben ſind bei Vermeidung des
Aus=
ſchluſſes während dieſer Zeit ſchriftlich vorzubringen. — Sportklub
„Viktoria 06‟. Der hieſige Sportklub „Viktoria 06” e. V. hier hat
im Gau Bergſtraße des Kreiſes Starkenburg unter zehn faſt
gleichwerti=
gen Vereinen die Gaumeiſterſchaft errungen. Aus dieſem Grunde findet
am Samstag, den 4. Mai d. J., abends 8½ Uhr, im Vereinslokal „Zum
Rebſtock” hier eine Meiſterſchaftsfeier ſtatt. 1. Teil: Akademiſche Feier;
2. Teil: Humoriſtiſche Vorträge und Tanz. Mitwirkende: Herr J.
Schaaf vom Heſſiſchen Landestheater, Muſikverein Griesheim, Herr
Sportlehrer Rockmann und Vereinsmitglieder. — Am Samstag, den
4. Mai d. J., abends 8 Uhr, findet im Saale „Zum grünen Baum” hier
ein Schilerabend der Hofmannſchen Muſikſchule zu Pfungſtadt ſtatt.
g. Groß=Gerau, 3. Mai. Amtsübernahme. Am Mittwoch
übernahm Notar Wilhelm Bergmann, bisher in Fürth i. O., als
Nach=
folger des verſtorbenen Notars Hermann Schollmaher ſeinen hieſigen
Amtsſitz. — Verſchwunden iſt ſchon ſeit Jahren der am 4.
Dezem=
ber 1899 geborene Schmied Wilhelm Schulz, Sohn des Weichenſtellers
i R. Philipp Schulz aus Groß=Gerau. Trotz aller Nachforſchungen iſt
ſein Aufenthalt bis heute noch unbekannt. Im Sommer 1928 hat er
ſich einige Zeit in den Kreiſen Bensheim und Heppenheim aufgehalten.
Das Kreisamt Groß=Gerau hat neuerdings wieder die
Gendarmerie=
ſtationen des Kreiſes aufgefordert, dem Kreis=Jugendamt Groß=Gerau
Bericht zu erſtatten, ſobald über den Aufenthalt des Wilhelm Schulz
irgend etwas bekannt wird.
* Traifa, 4. Mai. Einen liturgiſchen
Jugendgottes=
dienſt hält morgen abend um 8 Uhr die Jugendgemeinde. Alle jungen
Menſchen aus der Gemeinde ſind dazu herzlichſt eingeladen.
— Noßdorf, 3. Mai. Die 400=Jahrfeier der Proteſtation zu Speher
wurde in unſerer Gemeinde mit einem Gedächtnisgottesdienſt und mit
einem Gemeindeabend begangen. Im Gottesdienſt wirkte der
Poſaunen=
chor mit. Im Altardienſt wurden die Grundſätze der Proteſtionsſchrift
verleſen. Unſer heimiſcher Sänger Georg Koop umpahmte ſie unter
Orgelbegleitung von Lehrer Hackemer mit „Selig ſind, die Verfolgung
leiden” (aus dem „Gangelimann”) und mit „Sei getreu bis zum Tod”
(aus dem „Paulus‟). Die Predigt hatte zum Text Matth. 10, 32. Im
Gemeindeabend ſprach geſchichtlich und volkstümlich der neuernannte
Generalſekretär des Gvangeliſchen Bundes Dr. Brauns=Darmſtadt über
„Die Proteſtanten von Speher und wir”. Poſaunenchor
Männergeſang=
verein Sängerluſt unter Leitung von Rektor i. R. Heß und die
Wart=
burger Guſt. Stauth und Wilh. Vonderſchmidt (Gedichtsvorträ
ge)
wirk=
ten mit. Gruß= und Schlußwort ſprach der Ortsgeiſtliche.
Gban=
geliſche Bund, der den Abend veranſtaltete, gewann 5 neue Mitglieder.
Die Feier ſtärkte das evangeliſch=proteſtantiſche Bewußtſein.
Moderne
phys.-diät.
Kuranstalt
und Erhol
ungsheim.
Näbe Strandbad. Aerztliche Leitung. Deutsches Haus, das ganze
(WV.248
Jahr besucht. Pension von ℳK 8— an. Prospekte krei.
Ane.
JoNdra‟
GeReintverfanglung des Orisgenerbevereins
Ober=Raxfiast.
— Im Mittelpunkt der Beratungen der diesjährigen Mitglieder
verſammlung des Ortsgewerbevereins Ober=Ramſtadt am vergangenen
Dienstag ſtand die Ausſprache über die Möglichkeiten einer
vorteilhaf=
ten Altersverſicherung für das ſelbſtändige Handwerk. An der zahlreich
beſuchten Verſammlung nahmen neben Herrn Handwerkskammer=
Shndi=
kus Dr. Kollbach auch einige Vertreter der „
Lebensverſicherungs=
anſtalt für Handwerk und Gewerbe, Sitz Hamburg”, unter Führung von
Herrn Kisker=Darmſtadt, teil. Der Vorſitzende, Herr Bürgermeiſter
Rückert, gab das Wort zunächſt Herrn Dr. Kollbach zu einem
einleitenden Vortrag über die Entwicklung des Problems einer
Alters=
verſicherung für das ſelbſtändige Handwerk und die gegenwärtigen
Aus=
ſichten einer praktiſchen Verwirklichung. Klar kam zum Ausdruck, daß
es ſich hier um eine Frage von höchſter Wichtigkeit handele, die die volle
Aufmerkſamkeit des Handwerks gerade in jetziger Zeit in Anſpruch
nehme. Nachdem die Schwierigkeiten, ja teilweiſe Unmöglichkeiten, einer
Zwangsverſicherung gekennzeichnet waren, kam Redner auf die
beſonde=
ren Vorteile einer freiwilligen Verſicherung zu ſprechen und empfahl
hier vor allem die auf die ſpeziellen Bedürfniſſe des Handwerks
ein=
geſtellte Lebensverſicherungsanſtalt für Handwerk und Gewerbe. Dieſe
Verſicherungsanſtalt ſei in der Lage, dem ſelbſtändigen Handwerk die
größten Vorteile zu bieten und ſie verdiene das volle Vertrauen der
Kreiſe von Handwerk und Gewerbe.
Im Anſchluß an dieſe Ausführungen, ſprach dann Herr Kisker
eingehend über die näheren Bedingungen, der von ihm vertretenen
Ver=
ſicherungsanſtalt. Geſtützt auf praktiſche Beiſpiele konnte er deren
be=
ſondere Vorzüge einwandfrei nachweiſen, die auch im Vergleich zu
ande=
ren Verſicherungsgeſellſchaften eindrucksvoll hervorſtachen. Die Tatfache,
daß die Lebensverſicherungsanſtalt für Handwerk und Gewerbe ihren
Verſicherten nach der Inflation eine hundertprozentige Aufwertung hatte
zuteil werden laſſen, durfte mit Recht beſonders unterſtrichen werden.
Der Vortrag von Herrn Kisker dem die Verſammlung mit
geſpann=
ter Aufmerkſamkeit gefolgt war, löſte eine außerordentlich lebhafte
Aus=
ſprache aus. Dieſe drehte ſich zunächſt um die Frage, ob eine freiwillige
oder eine Zwangsverſicherung vorzuziehen ſei, vorausgeſetzt, daß
letz=
tere Verſicherungsform überhaupt praktiſch verwirklicht werden könne.
Es ſtellte ſich auch in dieſe Verſammlung heraus, daß bei den
Befür=
wortern einer Zwangsverſicherung keine einheitliche Auffaſſung in dieſer
Beziehung herrſchte, daß weiterhin die großen Nachteile eines ſolchen
Zwanges nicht verkannt wurden und daß vor allem ſorche Projekte
keiner=
lei Gewähr dafür böten, daß nicht die anerkannt unaufſchiebbare Löſung
der Frage einer wirklich tragbaren Altersverſicherung für das
Hand=
werk, durch die Einrichtung einer Zwangsverſicherung auch zwangsläufig
auf lange Zeit hinaus verzögert werden würde. Wiederholt griffen
Herr Dr. Kollbach und Herr Kisker in die Debatte ein, um weitere
Auskünfte zu erteilen oder Nichtigſtellungen vorzunehmen. Mit
beſon=
derem Beifall wurden in dieſem Zuſammenhange die Ausführungen
von Herrn Dr. Kollbach über die von der Heſſ. Handwerkskammer
grundſätzlich beſchloſſene Altershilfe für alte und bedürftige Handwerker,
die nicht mehr Aufnahme in einer Altersverſicherung finden könnten,
aufgenommen. Allgemein wurde anerkannt, daß auf dem Gebiete der
freiwilligen Verſicherung die Lebens=Verſicherungsanſtalt für Handwerk
und Gewerbe den Vorzug verdiene, die heute auch in unſerem Bezirk
bereits viele Tauſende Handwerker zu ihren Verſicherten zählt. So
ge=
ſtaltete ſich denn auch die Verſammlung des Ortsgewerbevereins Ober=
Ramſtadt zu einer einmütigen Kundgebung für den Gedanken, daß die
Angehörigen von Handwerk und Gewerbe jetzt unbedingt die Frage
einer Altersverſicherung praktiſch löſen müßten.
Die übrigen Punkte der Tagesordnung wurden fodann weiterhir
in voller Einmütigkeit erledigt, insbeſondere der geſamte Vorſtand
ein=
ſtimmig wiedergewählt. Es war bereits nach Mitternacht, als der Bo=, Herr Bürgermeiſter Rückert, mit herzlichen Dankesworten an
die Redner und die erſchienenen Mitglieder, die beſonders anregend und
harmoniſch durchgeführte Verſammlung ſchloß.
G. Ober=Ramſtadt, 3. Mai. Kirchliches. Kommenden Sonntag,
den 5. Mai, findet die Einſührung unſeres neuen Herrn Pfarrers
Mürn=
verger durch Herrn Dekan Vogel aus Gernsheim im Vormittags=
Goktes=
dienſt ſtatt. Der Kirchenvorſtand wird beiden Herren in feierlichem
Aufzug das Geleit vom Pfarrhof bis in die Kirche geben. Der
Po=
ſaunenchor und, wenn möglich auch der Kirchengeſangverein, werden die
Feier verherrlichen helfen.
r. Babenhauſen, 3. Mai. Selbſtmord. Der in den 30er Jahren
ſtehende Gaſtwirtz und Metzger P. der ſeit über einem Jahre einen
Wirtſchaftsbetrieb gegenüber der Kaſerne unterhielt, wurde geſtern vort
mittag vom Zuge auf der Aſchaffenburger Strecke in der Nähe
Harres=
hauſens beim Walde überfahren. Er war ſoſort tot. Wirtſchaftliht
Nöte ſollen den Mann zum Selbſtmord gebraht haben. Er hinterläßt
eine Frau und zwei kleine Kinder. — 50er Geburtstagsfeier
Kommenden Samstag abend feiern die 1879er von hier und Harres
hauſen im Gaſthof „Zum Lönen” gemeinſchuftlich ihren 50. Geburtstag.
Cd. Michelſtadt, 3. Mai. Einbruch. Heute nacht (Donnerstag—
Freitag) wurde in die Güterhalle des hieſigen Bahnhofs ein Einbruch
verübt. Auch die an der Güterhalle ſtehenden geladenen Waggons
waren erbrochen, und ſollen den Tätern Waren im Werte von 200—300
Mark in die Hände gefallen ſein. Nähere Angaben fehlen noch, da die
polizeilichen Feſtſtellungen noch nicht abgeſchloſſen ſind. Die Täter ſind
noch unbekannt.
Bl. Erlenbach bei Fürth, 3. Mai. Hohes Alter. Geſtern feierte
Frau Eba Eliſabeihr Bitſch ihren 80. Geburtstag. Sie iſt nun ſchon die
vierte Frau in unſerem kleinen Dörfchen, die dieſes ſeltene Feſt
be=
gehen kann. — Die Straße Fürth—Lörzenbach, von der die Landſtraße
nach hier abzweigt, wird foeben gewalzt; hoffentlich wird dabei auch
unſere Chauſſee hergerichtet, denn ſie befindet ſich in einem total
ver=
wahrloſten Zuſtande.
H. Hähnlein, 3. Mai. Am Mittwoch wollte der Sohn eines
hie=
ſigen Landwirts nach Beendigung ſeiner Feldarbeit ſein Pferd an den
Wagen ſpannen und nach Hauſe fahren. Auf der Straße fuhr gerade
ein anderes Fuhrwerk vorbei. Zu gleicher Zeit kam ein ſchwerer
Laſt=
kraftwagen, der zwiſchen beiden Fuhrwerken durchfahren wollte. Dabei
erfaßte er das Pferd des Obengenannten und ſchleifte es ein ganzes
Stück mit fort. Dem bedauernswerten Tier wurden dabei die
Hinter=
beine und anſcheinend auch die Wirbelſäule gebrochen, ſo daß es ſofort
abgeſchlachtet werden mußte. — Durch die ſtarke Winterkälte wurde ein
hieſiger halbvollendeter Wohnhausneubau ſo ſtark beſchädigt, daß er
jetzt abgeriſſen werden muß. Hoffentlich gelingt das Werk jetzt beſſer. —
Auch hier beginnen die Obſtbäume langſam ihre Blüten zu erſchließen.
Durch die unfreundliche Witterung der letzten Wochen iſt alles ſtar)
zurückgeblieben. Mit Bangen denkt jedermann an die Folgen des fürch
terlichen Unwetters vor einem Jahr (29. April) und hofft, daß die
Obſt=
ernte dieſes Jahr wieder recht günſtig werde. — Das Dekanatsfeſt
de=
evang. Kirchengeſangvereine und Poſaunenchöre des Dekanats
Zwinger=
berg findet in dieſem Jahr am 12. Mai im ſchönen Auerbach a. d. B.
Gie deutschen Mauen and . Setkg.
atbeiten seit üben 30 Jalen Zuoammen
an der Vervollkommnung der Hausbäckerei. Unzählige wertvolle Rezepte werden laufend
aus Hausfrauenkreisen eingesandt, geprüft, ergänzt — und die bestgeeigneten in Form der
bekannten „Dr. Oetker-Rezepte” wieder herausgegeben.
Die millionenfache Verbreitung dieser Bücher beweist am besten die Güte und Beliebtheit
der Dr. Oetker’schen Backzutaten, wie Vanillinzucker, „Gustin”, Backöle und -Aromen,
vor allem aber von
Da. Oetkers Backpulver,
Kadhi=
das für alle deutschen Hausfrauen unersetzlich geworden ist.
Die Büchlein „Dr. Oeiker-Rezepte‟ Ausgabe F (Preis 15 Pfg.) und „Dr. Oetker’s Schulkochbuch”
(Preis 30 Pfs.) ind in allen Lebensmittelseschäften zu haben. Menn versriſſen, geg. Einsend, in Marken vor Dr. August Oeiker, Bielefeld.
Nummer 123
Eamstag, den 4. Mai 1929
Seite 7
Heſſiſcher Skraßenbericht
für die Woche vom 5. bis 11. Mai 1929.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobil=Club.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Gund rnhauſen—Dieburg—Altheim (Ortsdurchfahrt Dieburg) vom
29. April bis 8. Mai geſperrt. Umleitung Groß=Zimmern-Klein=
Zimmern.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Götzenhain — Dreieichenhain (Ortsdurchfahrt Dreieichenhain) vom
10. 4. bis 14. 5. geſperit. Oertliche Umleitung.
Sprendlingen-Buchſchlag vom 26. November 1928 bis auf
weite=
res geſperrt. Umleitung nach Bahnhof Buchſchlag—Sprendlingen über
die forſtriskaliſche Waldſtrecke zum Forſthaus Mitteldick.
Heppenheim—Ebersberg 1. von Lörzenbach nach Fürth, Km. 39,150
bis 41,160 vom 22. 4. bis 8. 5. 2. von Heppenheim nach Lörzenbach
Km. 31,525 bis 34,00 und Km. 38,7 bis 39,5 vom 29. 4. bis 18. 5.
ge=
ſperrt. Umleitung zu 1. über Fahrenbach, zu 2. über Weinheim bzw.
Fürth-Kolmbach-Bensheim.
Waldmichelbach-Mörlenbach Km. N,P bis 30,48 vom 29. 4. bis
18. 5 geſperrt. Umleitung: Ober=Mengelbach-Zotzenbach.
Dieburg—Groß=Zimmern—Spachbrücken (Ortsdurchfahrt Groß=
Zim=
mern) vom 9. bis 21. Mai geſperrt. Umleitung: Gundernhaufen—
Tan=
nenbaum.
Offenthal-—Dietzenbach (Ortsdurchfahrt Offenthal) vom 6. bis 15. 5.
geſperrt. Umleitung: Philippseich-Götzenhain oder Uvberach-Ober=
Roden.
Appenheim-Nieder=Hilbersheim vom 1. Mai bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Aſpisheim—Ober=Hilbersheim.
Ortsdurchfahrt Sprendlingen=Rheinh. (Badenheimerſtraße) vom 2.
4. bis 15. 5. geſperrt. Oertliche Umleitung.
Sprendlingen=Kreuzung der Straße Genſingen—Gau=Bickelheim
vom 25. 4. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung über die
Badenheimer=
ſtraße.
Alsheim—Mettenheim vom 25. 4. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung über die Rheinſtraße (Provinzialſtraße Mainz — Worms).
Ortsdurchfahrt Alzey (Nibelungenſtraße) vom 2. Aprik bis auf
weiteres geſperrt. Dertliche Umleitung.
ſperrt. Umleitung: Biebelsheim-Planig.
Holzheim—Grüningen vom 22. März bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Ueber Straßengabelung Richtung Lang=Göns und Dorf=Glill.
Wenings—Merkenfritz vom 27. März bis auf weiteres geſperrt.
Umleitung: Gedern reſp. Geinhaar.
Nachrichten des Standesamts Darmſiadt.
Geſtorbene. Am 26. April: Gliſe Dietz, geb. Katz, 87 J., Witwe
des Nechnungsrats, Hoffmannſtraße 32. Adam Hofmann, Horndreher,
62 J., in Zell (Kr. Erbach), hier Grafenſtraße 9. Wilhelm Adam Kaiſer,
Polizeiverwaltungsoberinſpektor, 74 J., Soderſtr. 87. Manfred
Rein=
hard, 22 Tage, Waldſtr. 2. — Am 27. Axril: Adam RielEing,
Hilfs=
arbeiter, 60 J., Alexanderſtr. 17. Heinrich Weingärter 6., Vorarbeiter,
50 J., Pfungſtadt, hier, Grafenſtr. 9. — Am 28. April: Barbara Back,
ohne Beruf, leGig, 67 J., Große Kaplanoigaſſe 37. — Am 27. April:
Wihelm Guſtav Anguſt Kroebelin, Revierförſter, 54 J., in Steinbach,
hier Erbacherſtr. B5. — Am 29. April: Werner Dammel, 7 Monate, in
Nauheim, hier Eliſabethenſtift — Am 28. Appil: Georg Weingärtner,
Obſthändler, 61 J., Karlſtr. 117. — Am 29. April: Margarete
Katha=
rina Schmidt, ohne Beruf, ladig, Kaupſtr. 44. — Am 27. April:
Lieſe=
lotte Weißmantel, 3 Mte., Bachgang 15. Hedwig Schneiderbauer, 11 T.,
Mörfelden. heer Grafenſtr. 9. — Am 29. April: Franz Philipp Babel,
Portier i. R., 69 J., Schuknechiſtr. 53. Marg. Baas, geb. Ritſert,
Ehe=
fran des Fabrikanten, Riegerplatz 11. Anna Katharine Kalt, geb. Hotz,
Witwe, Hausangeſtellte, 72 J., Herrngartenſtr. 35. Karoline Bangert,
geb. Groſch, 65 J., Wiwe des Lokonnotivführers i. R., Mollerſtr. 5.
Martha Wilhelmine Dorotheg Glock, geb. Plagge, Wwe, des
Reſchnungs=
rates, Hoffmannſtr. 32. H=inrih Old, 4 J., in Höchſt (Kreis Erbach),
hier Erbacherſtr. 2. Friedrich Duft 1., Hilfsarbeiter, Griesheim b. D.,
hier Grafenſtraße 9. Marie Mager, geb. Klinger, 24 J. Ehefrau des
Landwirts, in Ernſthofen, hier Grafenſt:. 9. — Am 30. April: Mari=
Pauline Wagner, geb. Woelffle, 72 J., Ehefrau des Oberwerkmeiſters,
Shuclzardſtraße 5. Karl Pieroth, Zögling, 18 J.. Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße 177. Katharina Eliſabetha Behrmann, geb. Hering, 69 Jahre,
Chefrau des Stellwverkmeiſters in Ruhe, Jahnſtr. 9.
— Am 1. Mai:
Heinrich Battenfeld, Rechnungsrat ſ. R., 30 J., Ohlyſtr. 37. Johanna
Eyma Scholl, geb. Pullmanu, 26 J., Ehefrau des Muſikers, Waldſtr. 24.
Am 2. Mai: Rich. Grützmacher, Rechnungsrat i. R., 74 J., Liebigſtr. 14.
— Am 1. Mai: Reinhard Hugo Wittgen, 15 J., Schüler,
Elifabethen=
ſtraße 51. — Am 2. Mai: Klara Netz, ohne Beruf, ledig,
Heinrich=
ſtraſe 108. — Am 1. Mai: Johannette Heyzl, 79 J., ledig, Büglerin,
Emilſtraße 1. — Am 2. Mai: Wilhelmine Breunig, geb. Fick, 40 J.,
Chefrau des Portiers, Dieburgerſtr. 8.
Ortzdurchfahrt Sterndorf im Zuge der Straßen Sterndorf-Meiches
und Windhauſen-Vadenrod vom 15. 4. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Köddingen—Windhauſen bzw. Ober=Breitenbach—Strebendorf.
Seckendorf—Schadenbach vom 11. 4. bis auf weiteres geſperrt.
Um=
leitung: Homberg oder Rüddingshauſen.
Ortsdurchfahrt Lindheim vom Abzweig nach Heegheim bis zur
Nidder=
brücke vom 15. 4. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung des Verkehrs
von Altenſtadt nach Stockheim und umgekehrt erfolgt über Heegheim.
Groß=Karben—Burggräfenrode vom 3. 4. bis auf weiteres geſperrt,
Umleitung: Bonames—Harheim reſp. Kloppenheim-Ober=Erlenbach.
Ortsdurchfahrt Aſſenheim im Straßenzug Nieder=Wöllſtadt-
Bön=
ſtadt vom 11. 4. bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Buchenbrücken.
Ortsdurchfahrt Annerod (Hauſenerſtraße) im Zuge der Straße
Gießen—Annerod—Steinbach vom 10. 4. bis auf weiteres für
Laſtfuhr=
werke geſperrt. Umleitung von Km. 6,8 der Straßen Gießen—
Grün=
berg über Annerod nach Steinbach.
Ortsdurchfahrt Veuren (Kr. Gießen) vom 19. April bis auf weiteres
geſperrt. Umleitung: Bersrod—Winnerod—Reinhardshain-
Belters=
hain.
Groß=Felda—Ermenrod am 6. und 7. Mai geſperrt. Umleitung:
Klein=Felda—Zeilbach
Ortsdurchfahrt Nieder=Seemen in Richtung Wenings vom 2. Mai
bis auf weiteres geſperrt. Umleitung: Allenrod.
Gießen—Reiskirchen Km. 7.00—9,00 vom 6. 5. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Rödgen—Großen=Buſeck.
— Affhöllerbach, 3. Mai. Der Schützenverein hält am Sonntag
ſein Preisſchießen ab.
Gernsheim, 3. Mai. Waſſerſtand des Rheins am
2. Mai —0,12 Meter, am 3. Mai —0,09 Meter.
Hirſchhorn, 3. Mai. Waſſerſtand des Neckars am
2. Mai 0,87 Meter, am 3. Mai 0,92 Meter.
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag Rogate (5. Mai).
Stabtkiiche, Samstag, 4. Maſi, abenbs 8.30 Uhr: Andacht.
Sonntag, 5. Mai, vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Lauten=
ſckläger. — Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer
Lauten=
ſchläger.
Die Stadttinhe iſt wochentags von 9—6 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Haupigottesdienſt. Pfarrer Wagner.
Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Kleberger,
Schlußkirche. Vorm 9 Uhr: Chriſtenlehre. Dckan Zimmermann.
— Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt wit Feier des heiligen
Abend=
mahls. Dekan Zimmernann. — Vorm. 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Dekan Zimmermann. — Abends 6 Uhr: Abendgottesdienſt. Dekan
Zim=
mermann. — Montag, 6. Mai, nachn. 3 Uhr: Gottesdienſt zur
feier=
lichen Einführung des Herrn Dekans Zimmermann. Die Gemeinden,
befonders ihre Pfarrer, Vorſteher und Vertveter, werden freundlichſt
eingeladen.
Feierabend (Stiftsſtraße 51). Sonntag, 5. Mai: Chriſtenlehre für
die Markusgemeinde: Vorm. 9 Uhr Knaben; 10 Uhr Mädchen. Pfaruer
Vogel.
Kindergottesdienſt der Stadtkapelle. Mittwoch, 8. Mai nachm.
2 Uhr: Vom Tierbrunnen an der Nieder=Ramſtädterſtraße aus
Spazier=
gang nach dem Bismarcksturm.
Konfirmandenſaal im Schloß. Dienstag, 7. Mai, abends 8 Uhr:
Mädchenvereinigung, der Shloßgemeinde. — Mittwoch, 8. Mai und
Samstag, 11. Mai, nachm. 2—4 Uhr: Handarbeitsſchule der
Stadt=
gemeinde. — Samstag, 11. Mai, abends 8 Uhr: Jugendserginigung der
Stadtgemeinde (Heſſenbund), Poſaunenchor.
Gemeindehaus (Kiesſtcaße 17). Sonntag, 5. Mai, vorm. 9 Uhr:
Chriſtenlehre für die Reformationsgemeinde Oſt. Pfarrer Lautenſchlä=
Fr. — Vorm. 11.15 Uhr: Chriſtenlehre für die Reformattonsgemeinde
Weſt. Pfarrer Wagner. — Abends 8 Uhr: Jugendvereinigung der
Staktgemeinde (B.d. J.). — Montag, 6. Mai, abends 8 Uhr:
Männer=
vereinägung der Lukasgemeinde: Monatsverſammlung: Freie
Aus=
ſprache und muſikaliſche Darbietungen. — Jugendbund der
Lukas=
gemeinde (ältere Aßteilung). — Dienstag, 7. Mai, abends 8 Uhr: Kir=
Jugendvereinigung der Stadtgemeinde
Ghenchor der Stadtkirche. —
(Heſſenbund). — Mädchenvereinigung der Peformationsgemeinde (jüng.
Abteilung). — Mittwoch, 8. Mai, nachm. 2—4 Uhr: Jungſchar der
Stadtgemeſinde. — Abends 8 Uhr: Kirchenchor der Sradttapelle und
Schloßkirche. —Jugendbund der Markusgemeinde (ältere Abteilung).
Mädchenvereinhgung der Reformationsgemeinde (ältere Abteilung).
Freitag, 10. Mai, abends 8 Uhr: Jugenbbund der Markusgemeinde
(jüngere Abteilung). — Jugendbund der Kaplaneigemeinde. —
Sams=
tag, 11. Mai, nachm. 2—4 Uhr: Jungſchar der Stadtgemeinde.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Pfarrer Heß.
Kraukenpflege durch Digkonen: Hauptſtation im Diakonenhein,
Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecker 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt. Gemeindehaus, Kiesſtraße 17.
Sprech=
ſtunden vormittags von 10—12 Uhr. Fernſprecher 237.
Gemeindeomt für kirchliche Steuerangelegenheiten: „Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis
13 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſprecher 2379
Martinskirche. Vorm. 7.30 Uhr: Frühgottesdienſt. Pfarrer
Berin=
ger. — Vorm. 8.30 Uhr: Chriſtenlehre für die Martinsgemeinde Oſt,
1 Abteilung, in der Kinche. Pfarrer Beringer; für die Martinsgemeinde
Weſt, 1. und 2. Abteilung, im Gemeindehaus. Pfarrer Berger. — Vorm.
10 Uhr: Hauptgott=sdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer
Köhler. Anmeldung von 9.30 Uhr en in der Sakriſtei. — Vorm 11.15
Uhr: Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Oſt. Pfarrer
Veriſeger.
Rheinheſſen.
* Mainz, 3. Mai. Beigeordnetenwahl in Mainz. In
der nichtöffentlichen Sitzung des Mainzer Stadtrats am Donnerstag
wurde im zweiten Wahlgang der Bürgermeiſter Dr. Kraus von Kehl
in Baden (Mitglied der Sozialdemokratiſchen Partei) auf neun Jahre
zum beſoldeten Beigeordneten der Stadt Mainz mit 34 Stimmen
ge=
wählt; 18 Stimmen entfielen auf den unbeſoldeten Beigeordneten Bauer=
Pfaffenſchwabenheim-Boſenheim vom 3. 5. bis auf weiteres ge= Mainz, der noch in letzter Minute in der nichtöffentlichen Sitzung als
zweiter Kandidat vorgeſchlagen wurde, drei Wahlzettel waren
unbe=
ſchrieben. Die 34 Stimmen für Dr. Kraus verteilen ſich auf die
Sozial=
demokratie und das Zentrum. An der vorausgehenden öffentlichen
Sitzung hatte das Stadtratsmitglied Dr. Kirnberger für die
Fraktionen der Bürgerlichen Rechten in einer Erklärung gegen das un=
N.rbm. 3 Uhr: Bibelbeſprechung im Martinsſtift.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Montag, 6. Mai, abends
8 Uhr im Martinsſtift: „Gemeinſame Verſammlung der Helfer und
Helferinnen mit Vortrag von Herrn L. Avemarie über „
Gefährdeten=
fürſorge‟. — Dienstag, den 7. Mai, abends 8 Uhr im Martiusſtift:
Kirchenchor: im Gemeindehaus: Jugendvereinigung. — Freitag, den
10 Mgi, abbends 8 Uhr im Gemeindehaus: Jugendvereinſigung (ältere
Abteilung).
Juhanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx.
Vorm. 11.15 Uhr: Hindergottesdienſt. — Abends 8 Uhr: Gemeinde=
Singegottesdienſt under Mitwirkung des Kirchenchors. — Montag, den
6. Mai, nachm. 5.30 Uhr: Helferſitzung des Süidbezirks.
Die Chriſtenlehre des Sübbezirks findet erſt Samstag, den 11.
Mai ſtatt
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vovmittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarraſſiſtent Georgi. — Vorm. 11.15 Uhr; panieverſammlung für Kinder. Nachm 3 Uhr: Kinderverſammlung.
Kindergottesdienſt.
Beffunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 8.30 Uhr:
Chriſten=
lehre, 2. Abteilung. Pfarrer Weiß. — Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt Pfarrer Weiß. — Vormittags 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Pfarrer Weiß.
Veranſtaltungen: Sonntag, 5. Mai, abends 815 Uhr:
Jugendvereiwigung. — Montag, 6. Mai, abends 8.15 Uhr:
Mädchen=
bereinigung. — Dienstag, 7. Mai, abends 8.15 Uhr: Kirchenchor.
Mittwoch, 8. Mai, Knappengruppe der Jugendvereinigung. — Freitng,
10. Mai, abends 8.15 Uhr: Kirchenchor.
Pauluskirche. Vorm, 830 Uhr: Chriſtenlehre für den Weſtbezirk.
Pfarrer Müller — Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Müller.
— Vorm. 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt. Pfarrer Müller
Veranſtaltungen: Sonntag, 5. Mai, abend3 8 Uhr:
Theater=
abend der Jugendvereinigung: Aufführung des „Glum” und „Das
Schwert des Drmokles” — Montag, 6. Mai, abends 8 Uhr:
Jugend=
bund. — Dienstag, 7. Mai, abends 8 Uhr: Kirchenhor. — Mittwoch,
8. Mai, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde. Pfarrer Müller. — Samstag,
11. Mai, abends 8 Uhr: Turnen.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarver Waldeck.
— Vorm. 11,15 Uhr: Kindergottesdienſt. — Evang. Sonntagsverein:
Nachm. 4—7 Uhr: Vereinsſtunden.
Stadtmiſſion (Mühlſtraße 24). Sonntag: Starkenburger
Gemeinſchaftskonferenz. Vorm. 9 Uhr: Morgenandacht
und Gebetsverſammlung. — 10 Uhr: Erweiterte Brüderratsſitzung. —
Nachm. 3 Uhr: Gemeinſchaftskonferenz. Thema: „Weinſtock, Reben,
Frucht” (Joh. 15, 1—8). — 5 Uhr: Feier des heiligen Abendmahls. —
Abends 8,15 Uhr: Abendverſammlung. Als Radner dienen: Pfarrer
Grünewald, Lehrer Spamer, Eiſenbahnoberſekretär Birkholz, Miſſionar
Grohmann. Prediger Menne, Prediger Kleinſchmidt. — Montag, nachm.
4 Uhr: Miſſionsarbeitsſtunde. — Abends 8.30 Uhr: Kriegerdankbund.
Dienstag, machm. 4 Uhr: Frauenbibelſtunde. — Abends 8.30 Uhr:
Blaukrenz=Bibelſtunde. — Mſittwoch, abends 8.30 Uhr: Gemiſchter Chor.
Himmelfahrtstag, nachm. 3.30 Uhr: Waldfeſt an den Hirſchköpfen.
— Freitag, abends 8.30 Uhr: Bibelſtunde in der Kinderſchule,
Beſſun=
gerſtraße 80. Prediger Semmel. — Samstag, abends 8.15 Uhr:
Po=
ſaunenchor. — Am 2. Pfingſtag, nachm. 3 Uhr: Waldfeſt an der
Marienhöhe.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag: Teilnahme an
der Gemeinſchaftskonferenz. — Abends 8.30 Uhr: Weiheſtunde. —
Diens=
tag, abends 8.30 Uhr: Mädhenk=:8. — Mittzwoch, abends 8.15 Uhr:
Freundeskreis für junge Männer. — Himmelfahrtstag: Tagesausflug.
Chriſtlicher Verein junger Männer e. V. (Alexanderſtr. 22,
Infan=
terie=Kaſerne, Hof links). Sonntag, 5. Mai, abends 8 Uhr:
Mitglieder=
verſammlung mit Vortrag von Bundesgauwart Müller: „Der C. V
Mer, umd dus andere Geſ hlecht” — Montag, 6 Mai, abends 8.30 Uhr:
Familienbibelſtunde Vundesgauwart Müller. — Dienstag, 7. Mai,
abends 8.30 Uhr:
Poſaunenchor. — Mittwoch, 8. Mai, abends 8.30 Uhr:
Jungmännerbibelſtunde. — Donnerstag, 9. Mai, vorm. 6 Uhr: Jung C.=
Tageswvanderung (Landheim). — Freitag, 10. Mai, abends 8 Uhr:
Turnen. — Samstag, 11. Mai, nachm. 3 Uhr: Junoſsarſtunde.
B.=K., Bund deutſcher Bibelkreiſe (Alexanderſtraße 22, Inf.=Kaſerne,
Hof links). Samstag, den 4. Mai, nahm. 4.30 Uhr: Singen und
Spielen — 5.30 Uhr: Bibelſtunde. — Donnerstag, den 9. Mai: Fahrt
an den Altrhein. Näheres am Samstag.
Donnerstag, 9. Mai (Himmelfahrt).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptoottesdienſt. Pfarrer Kleberger.
Stadtkapelle. Vorm. 8 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß
Schloßkirche. Vorm 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Bergér.
Martinskirche. (Kollekte für den Kirchenſtock.) Vorm. 8 Uhr:
Wald=
ottesdſienſt am Hartigdenkmal unter Mitwirkung des Poſaunenchors.
Pfarrer Veringer. (Bei ungünſtiger Witterung um 7.30 Uhr, in der
Kirche.) — Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr
Beffunger Pirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Hauptoottes=
dienſt. Pfarrer Weiß.
Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Rückert, nachm. 4 Uhr: Gottesdienſt.
Pfarrer Rückert
Stiftskirche, Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Evangeliſche Gemeinſchaft „(Eliſabethenſtr. 44). Somtag, 5. Mai,
vormittags 10 Uhr: Hauptgottesdienſt, 11 Uhr: Kindergottesdienſt.
Abends 8 Uhr: Konfirmandenfeier. Ginige Schumzſtern der
Digkoniſſen=
anſtalt Bethesda=Elberfeld werden kurz= Anſprachen halten. — Montag,
ſtunde für den gemiſchten Chor. — Mittwoh, nachm. 3 Uhr: Knaben= Gelegenheit zur hl. Beichte. Um 7 Uhr: Frühmeſſe mit Austeilung der
und Mädchenbund. Abends 8 Uhr: Frauenmiſſionsverein. — Donners= hl. Kommunion vor und in der hl. Meſſe. Um 9.30 Uhr Hochamt ur
tag, 9. Mai (Himmelfahrtsfeſt): Gemeinſame Fahrt des Jugendbundes Predigt. Vorher Ausreilung der hl. Kommunion. Nachm. um 14 U.
Euangeliſchen Gemeinſchaft. Abfahrt: Morgens 6.49 Uhr. Jedermann
iſt herzlich eingeladen. Prediger Sauer,
Aula der Landesbauſchile, Neckarſtr. 3. Bottesdienſte jeden Sonntag, verſammlung. Hermannſtraße 43.
vorm. 10 Uhr, und jeden erſten Mittwoch im Monat, abends 8,15 Uhr.
Uhr: Sonntagsſchule. Nachm. 430 Uhr; Wortverkündigung — Mitt= Beichtgelegenheit. Vor und in der hl. Meſſe Austeilung der hl.
Kom=
woch, abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag, abends 8.15 Uhr: Wort= munion. Während der Schulzeit Dienstags und Freitags hl. Meſſe
betrachtung. Jedermann herzlich eingeladen.
zuläffige Verfahren bei der Neubeſetzung der Beigeordnetenſtelle
prote=
ſtiert, weil eine Ausſchreibung der Stelle des beſoldeten Beigeordneten
nicht erfolgt iſt, weil für die Beſetzung der Stelle nur eine
Perſön=
lichkeit vorgeſchlagen war und der Vorſchlag von nur einer Perſon,
von der dazu noch die Zugehörigkeit zur Sozialdemokratiſchen Partei
verlangt wird, eine unzuläſſige Beſchränkung in der Auswahl der
Kan=
didaten darſtellt, deren Kreis von der Städteordnung feſtgelegt iſt. Er
führte zum Schluſſe aus: Nachdem auch in dieſer perſönlichen
Angelegen=
heit wieder ein Abkommen zwiſchen der Zentrumsfraktion und der
Sozial=
demokratiſchen Partei zuſtande gekommen iſt, werden wir gegen das
hier geübte Verfahren ſtimmen. —
Gegen die Schädigung
Mainzer Wirtſchaftsintereſſen. Auf eine Anfrage des
Zentrums=Stadtratsmitglieds Diehl, betreffs der Geru. e der
Auf=
hebung der Mainzer Reichsbahndirektion und die Schädigung Mainzer
Wirtſchaftsintereſſen durch die vom Frankfurter Wirtſchaffsamt
einge=
leitete Propaganda zur Heranziehung heſſiſcher induſtrieller Betriebe
nach Frankfurt, antwortete der Mainzer Oberbürgermeiſter Dr. Külb,
daß die Mainzer Stadtverwaltung dieſe Beſtrebungen aufmerkſam
ver=
folge und alles tun werde, um die drohende Schädigung der Stadt
Mainz abzuwenden. Beſtimmte Entſchlüſſe betreffs der Aufhebung der
Reichsbahndirektion Mainz ſeien bis jetzt noch nicht gefaßt. Der
Scha=
den für Mainz bei Aufhebung der Reichsbahndirektion belaufe ſich in
die Millionen.
Oberheſſen.
— Gießen, 3. Mai. Große Unterſchlagungen beim
Gießener Kreisamt. Seit einigen Tagen traten hier Gerüchte
auf, nach denen bei der hieſigen Kreiskaſſe umfangreiche Fehlbeträge
aufgedeckt worden ſeien. Wie jetzt in einer Sitzung des Kreisausſchuſſes
mitgeteilt wurde, entſprechen dieſe Gerüchte den Tatſachen. Nach den
bisherigen Ermittelungen handelt es ſich um den Betrag von 70 000
Mark. Die Veruntreuungen werden dem vor einiger Zeit verſtorbenen
Kreiskaſſenrechner zur Laſt gelegt, der das Amt 40 Jahre inne hatte
und in allen Kreiſen größtes Vertrauen genoß. Als ausgeſchloſſen wird
angeſehen, daß der Mann das Geld für ſich verwandte. Der
Kreisaus=
ſchuß beſchloß, die Angelegenheit zur Klärung der Staatsanwaltſchaft
zu übergeben.
OPIOH, Frankfurt a. M.
Oafé, Oabaret
und
Oasino
Das große ae
Mal-Frogramm
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 40). Sonntag, den
5. Mai, vorm. 9.30 Uhr: Andacht. — Nachm. 3.30 Uhr: J—
end=
bund. — Abends 8 Uhr: Goangeliſation. — Die Mittwochabendſtunde
fällt aus — Am Donnerstag, den 9. Ma, vorm. 9.30 Uhr: Andacht.
Jedermann herzlich eingeladen.
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße 17.
Sonntag, 5. Mai, vorm. 10 Uhr: Gottesdienſt. (Pred. N. Nudnitzky.)
Um 11 Uhr: Sonntagsſchule. Nachm un 4 Uhr: Predigt. (Prediger
Rudnitzky.) Abends 8.15 Uhr: Jugendſtunde. — Mittwoch, den
8 Mai, abends 8.15 Uhr: Vübel= und Gebetsſtunde. (Prediger N.
Rudnitzky.) Zu allen Verſammlungen jedermann herzlich eingeladen
Möttlinger Freundeskreis. Montag, den 6. Moi, abends 8 Uhr im
Feterabend, Stiftſtraße 51, Bibelſtunde.
Die Heilsarmee (Schulzengaſſe 3). Sonntag, früh 8 Uhr:
Gebets=
verſammlung. 10 Uhr: Heibigungsverſammlung. 11,30 Uhr: Kom=
Abends 5 Uhr: Kinderverſammlung. Abends 8 Uhr:
Heilsverſimm=
lung. In allen Sonntagsverſammlungen iſt Kommandant Flade aus
Heidelberg zugegen und wird ſie leiten. — Montag, abends 8 Uhr:
Jugendliga — Dienstag, abends 8 Uhr: Oeffentliche Verſommlung.
Bruder Schulzke aus Berlin wird hier ſein. — Mittwoch, abends 8 Uhr:
Leilsverſammlung. — Donnerstag, früh 8 Uhr: Abfahrt zum
Himmel=
fahrtsausflug nach Auerbach und Schloß. — Freitag, abends 8 Uhr:
Heiligungsverſammlung. Jedermann iſt herzlich willkommen.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I (Hindenburgſtraße, ehem.
Kaſino). Sonntan, den 5. Mai, vorn. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und
Donnerstag, den 9. Mai, verm 9.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II (Bismarckſtraße 54).
Sonn=
tag, den 5. Mai, vorm. 9.30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den
9. Mar vorm, 9.30 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Auswärtige Gemeinden.
Evangeliſche Kirche zu Eberſtadt. Sonntag, den 5. Mai, vorm.
2.45 Uhr: Chriſtenlehre der Mädchen. Vorm. 9.30 Uhr: Gottesdienſt.
Vorm 11 Uhr: Kinderyotte3dienſt. 14 Uhr: Spaziergang des
Frauen=
vereins zum Frauenerholungsheim bei Nieder=Ramſtadt. Pünklicher
Ab=
marſch Weinweg — Montag 20 Uhr Poſaunenchor. — Dienstag 19.30
Uhr Mädchenvereinigung. — Mithuoch 20 Uhr Kirchengeſangverein. —
Freitag 19.30 Uhr Wartburgverein.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt. Sonntag, dem 5. Mai, nachmittags
13.30 Uhr: Gottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde zu Roßdorf. Sonntag (Rogate), den 5. Maf,
vorm. 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Vormittags 10.30 Uhr:
Kinder.
gottesdiemſt. Abends 8 Uhr: Bibelſtunde. — Montag Frauenverein. —
Dienstag Kirchengeſangverein. — Mittwoch Jugendbund Wartburg.
Epangeliſche Gemeinde Traifa. Sonntag, 5. Mai, vormittags 9.30
Uhr: Hauptgottesdienſt. Nahm. 1 Uhr: Kindergottesdienſt der Kleinen,
Nachm. 2 Uhr: Kindevgottesdienſt der Grußen. Abends 8 Uhr:
Litur=
giſcher Jugendgottesdienſt. — Montag: E. J.G. Mädchenabend. —
Mitt=
woch: E.J.G. Jungenabend. — Donnerstag: Aelterenkreis.
Evangeliſche Kirche zu Ober=Ramſtadt. Sonntag, den 5. Mai, vorm.
9.30 Uhr: Hauptaottesdienſt. Einführung des Herrn Pfarrer
Nürnber=
ger durch Herrn Dekan Vogel=Gernsheim. — Montag:
Jugendvereini=
gung. — Mittwoch: Kirhengeſangverein. — Donnerstag: 9.30 Uhr:
Hauptgottesdienſt in der Kirche. — Freitag: Mädchenverein. —
Sams=
tag: Jugendvereinigung.
Ebangeliſche Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 5. Mai
(Nogate): Vormittags 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt. Mitwirkung des
Geſangvereins „Eintracht” anläßlich ſeines Jubiläums. Vorm. 10.30
Uhr: Chriſtenlehre — Montag: „Jugendvereinigung. — Dienstag:
Kirchenchpr. — Mittwoch: Jungmädchenverein.
Donnerstag, den
9. Mai (Himmelfahrt), vormittags 9.30 Uhr: Hauptgottesdienſt.
Evang. Kirche zu Erzhauſen. Sonntag, 5. Mai, vorm. 9 Uhr
Chriſtenlehre für die männliche Jugend. 10 Uhr: Gottesdienſt. 11 Uhr:
Kinderyottesdienſt. 8 Uhr: Mädchenvereinigung. — Mittwoch:
Jung=
mannſchaft. — Donnerstag, Chriſti Himmelfahrt, vorm. 10 Uhr:
Gottesdienſt — Freitag: Mädchenbereinigung (ältere Abteilung).
Samstag: Fahrt der Jugendgruppen nach Wöllſtein und Bad Münſter
(Gbernburgfahrt).
Auswärtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen (Alte Darmſtädter Str. 14):
Sonntag, den 5. Mai, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 9. Mai,
nachm. 4 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim (Groß=Gerauer Str. 3):
Sonn=
tag, den 5. Mai, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 9. Mai, nachm.
4 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Eberſtadt (Weingartenſtraße 35): Sonn=
Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marx, tag, den 5. Mai, nachhn. 4 Uhr, und Donnerstag, den 9. Mai, nachm.
4 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinbe Nieder=Ramſtadt (Bahnhofſtraße 25);
ſauluskirche. Vorm. 8.30 Uhrr Chriſtenlehre für den Oſthezirr. Sonntag, den 5. Mai, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 9. Maf,
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf (Dieburger Straße 22):
Sonn=
tag, den 5. Mai, nachm. 4 Uhr, und Donnerstag, den 9. Mai, nachm.
4 Uhr: Gottesdienſt.
Freunde und Gönner herzlich willkommen.
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauenkirche (Klappacherſtr. 44). Samstag, um 17 und 20
abends 8.15 Uhr: Jugendbund. — Dienstag, abends 8.165 Uhr: Sing= Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte. — Sonntag, vorm. von 6 Uhr an
und der Gemeinde nach Heidelberg zur Europäiſchen Jugendtagung der Chriſtenlehre und um 1430 Uhr Andaht. Werktags hl. Meſſe um
Uhr. — Freitag: 6 Uhr Herz=Jeſu=Meſſe. — Dienstag und Freitag,
20 Uhr: Andacht. An den übrigen Wohentagen morgens bei der hl.
Chriſtlich wiſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society). Meſſe Magandacht. — Montag und Freitag, abends 8 Uhr: Jugend=
Martinskapelle (Ecke Herdweg und Bruchwieſenſtraße). An allen
Chriftliche Verſammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11.15 Sonn= und Feiertagen 8 Uhr hl. Meſſe und Predigt. Um 348 Uhr
¼7 Uhr. Vorher Beichtgelegenheit.
vollsaftig, süß und aromatisch
Seite 8
Samstag, den 4. Mai 1929
Nummer 123
Die Verlobung unſerer Tochter
Heria mit Herrn Alfred Meißner
geben wir hiermit bekannt.
Oberſtleutnant a. 2. Karl v. Hagen
Edith v. Hagen, geb. v. Schmidt.
Darmſiadt, Waldblick.
Meine Verlobung mit Fräulein
Herta v. Hagen, Tochter des
Oberſtleutnants a D. Karlv. Hagen
und ſeiner Gemahlin Edith, geb
v. Schmidt, gebe ich hiermit
bekannt.
Affred Meißner.
Jülich.
Im Mai 1929.
Empfangstag: Samstag, den 11. Mai vormittags.
Statt Karten.
Luc) Wold
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Diplom-Ingenieur
Verlobte (7601
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in Verbindung zu treten zwecks bald
Heirat. Ernſtgemeinte ausführl Zu
ſchriften erbet. unter „Ruf des Lebens”
an die Geſchäftsſtelle dieſ. Blattes.
Für die uns anläßlich unſerer
ſilbernen Hochzeit u. 25=jährigen
Geſchäfts=Jubiläum erwieſene
Aufmerkſamkeit ſagen
herz=
lichen Dank
Conſtantin Meß und Frau.
Darmſiadt, 1. Mai 1929. (*
Nachruf.
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nachmittags, in der Stadtkapelle.
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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
liebe Frau, unſere gute Mutter, Tochter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
P
Bavette Aenold
geb. Scheuermann
nach langen, ſchweren Leiden im Alter von 39 Jahren
zu ſich zu nehmen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Jakob Arnold
Polizeihauptwachtmeiſter. (7655
Darmſtadt, den 3. Mai 1929.
Rheinſtraße 98.
Die Beerdigung findet am 6. Mai, nachmittags 3 Uhr,
von der Kapelle des Friedhofs an der Nieder=
Ram=
ſtädterſtraße aus ſtatt
Eine Anzahl
gebr. Nau
maſchinen
darunter
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maſchinen, wie neu,
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Grafenſtraße 20/22.
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Mein lieber Sohn und Neffe
Reinhart Wittgen
iſt am 1. Mai, abends 9¼ Uhr,
im Alter von 15 Jahren ſanft
entſchlafen.
In tiefer Trauer:
Margarete Wittgen
und Verwandte.
Darmſiadt, den 3. Mai 1929.
Eliſabethenſtr. 51.
Die Einäſcherung findet Montag
früh 11 Uhr auf dem
Waldfried=
hof ſtatt.
Wir erfüllen hiermit die traurige
Pflicht, unſere Mitglieder von dem
Ableben unſeres lieben Kameraden
Rechnungsrat i. R.
Richard Grützmacher
in Kenntnis zu ſetzen.
Der Verſtorbene war Mitbe
gründer unſeres Vereins und ein
ſtets eifriger Förderer unſerer
Be=
lange. Wir werden dieſes guten
Kameraden ſtets in Treue und
Dankbarkeit gedenken.
Die Beerdigung findet am
Samstag Nachmittag um 2 Uhr
auf dem Waldf iedhof ſtatt. Wir
erwarten rege Beteiligung
Der Vorſtand des Reichsbundes
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Herr Han.=R.
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Für die uns in ſo reichem Maße erwieſene
Anteilnahme beim Heimgang unſerer lieben
Entſchlafenen und für die vielen Blumenſpenden
ſagen wir hiermit unſeren herzlichſten Dank.
Georg Behrmann und
Familie Jakob Jäger.
Darmſtadt, den 3. Mai 1929.
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Seité 19
Nummer 123
Sport, Spiel
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Das Handballpokalſpiel der 2. Runde und das Treffen der Fußball=
Ligamannſchaft in Münſter geben im Sportverein Darmſtadt 1898 dem
morgigen Sonntag das Gepräge. Das Fußballverbandsſpiel in
Mün=
ſter kann unter Umſtänden für die Kreisligameiſterſchaft in
Starken=
burg von ganz ausſchlaggebender Bedeutung ſein. Die 98er führen
zur=
zeit mit 2 Punkten Vorſprung. Von den drei reſtlichen Spielen iſt das
morgige Treffen der letzte Kampf auf auswärtigem Platze, da die
wei=
terhin noch ausſtehenden Spiele — Wixhauſen und Urberach — i.
Darmſtadt zum Austrag gelangen. Ein Sieg der 98er in Münſter und
damit die Beibehaltung des derzeitigen Vorſprungs ſollte dazu angetan
ſein, daß die Sportvereinler die Tabellenſpitze bis zum glücklichen Ende
behalten. Allerdings — ein Sieg in Münſter will erkämpft ſein. Bei
dem Vorſpiel in Darmſtadt gelang es bekanntlich Münſter, den 98ern
ein Unentſchieden abzutrotzen. Schon daraus wird die Schwere der
be=
vorſtehenden Aufgabe erkenntlich. Man wird ſich in der Darmſtädter
Mannſchaft darüber im klaren ſein, was auf dem Spiele ſteht:
Ent=
weder gelingt ein Sieg, der die Möglichkeit verſchafft, in Spielen au
eigenem Platz die Vorrangſtellung mit Erfolg zu verteidigen oder aber
eine Niederlage und damit die Wahrſcheinlichkeit, ein Ausſcheidungsſpiel
mit 1 oder gar 2 Gleichplacierten beſtreiten zu müſſen. Alſo es lohnt
ſchon, mit vollem Einſatz zu kämpfen. Auch die Ligareſerven ſind in
Münſter tätig. Die 2. Mannſchaft der aktiven Fußballabteilung fährt
nach Geinsheim, während die Junioren gegen Union Niederrads
Ju=
nioren in Darmſtadt (Uebungsplatz, 2 Uhr) antreten.
Die Handball=Ligamannſchaft hat ebenfalls einen ſchweren und
be=
deutungsvollen Kampf zu beſtehen. Es gilt, ſich für die nächſte
Pokal=
runde durch einen Sieg gegen den Polizeiſportverein Worms
zu placieren. Keineswegs ein leichtes Unterfangen, da die Wormſer
Gäſte bekanntlich über eine äußerſt ſpielſtarke Elf verfügen. Daß die
Gäſte über, ein großes Können verfügen, dafür bürgen die Namen Dietz,
Meyer, Galm, Götz, Gollaſch — früher ſamt und ſonders bei den
Ein=
heimiſchen tätig —, und die Mitwirkung von Böhm und Gunkel, dereinſt
die Stützen der Polizeimannſchaft Babenhauſen. Die Einheimiſchen
werden mit Erſatz für die erkrankten Spieler Delp und Jäger antreten
müſſen; auch die Mitwirkung des an einer Handverletzung
laborieren=
den Rechtsaußen Fiedler ſteht noch nicht feſt. In Wehr, Allwohn und
Spiegel ſtehen jedoch den 98ern derart geſchulte Kräfte zur Verfügung,
daß das Mannſchaftsgefüge wohl kaum durch dieſe widrigen Umſtände
eine Schwächung erfahren wird. Wir hoffen, daß unſer Wunſch nach
einem raſſigen Pokalſpiel in Erfüllung geht. Vor dieſem Treffen, deſſen
Beginn auf 3 Uhr feſtgeſetzt iſt, treten die Ligareſerven der 98er,
eben=
falls auf dem Hauptfelde, gegen Mainz=Mombach (1. Mannſchaft) an.
Beginn 2 Uhr.
Für die Jugendabteilungen herrſcht morgen Spielverbot, da der
Süddeutſche Fußball= und Leichtathletikverband ſeine
Pflichtwald=
läufe zur Durchführung bringt. Die geſamte Sportvereins=Jugend
und =Schüler (Leichtathletik, Fußball, Handball) nehmen geſchloſſen
daran teil. Da die Veranſtaltung auf dem Rot=Weiß=Platze ſtattfindet,
ſammelt ſich die Jugend um 9.15 Uhr im Rummelbräu (Rheinſtraße),
wo umgekleidet und eingeteilt wird.
Fußball im Kreis Skarkenburg.
Nachdem der letzte Sonntag in der Kreisliga inſofern eine
Klärung gebracht hat, daß der S.V. 98 Darmſtadt ſeinen Vorfprung
von einem Punkt durch das Unentſchieden der beiden Mitfavoriten
Sprendlingen und Urberach auf zwei hat erhöhen können, und weiter
Viktoria Walldorf wohl aus der engeren Konkurrenz ausgeſchieden iſt
ſcheint es, daß der kommende Sonntag die Situation wohl endgültig
klären wird. Gelingt es nämlich dem S.V. 98, ſich auch in Münſter zu
behaupten, dann iſt menſchlicher Vorausſicht nach nicht mehr an ſeiner
Meiſterſchaft zu zweifeln. Hinzu kommt noch, daß auch Sprendlingen
und Urberach am Sonntag vor keinen leichten Aufgaben ſtehen.
Im einzelnen bringt der Sonntag folgende Begegnungen:
Sportverein Münſter — S. V. 98 Darmſtadt,
F. V. Sprendlingen — Viktoria Walldorf,
Union Wixhauſen — Viktoria Urberach,
Germania Oberroden — Polizei Darmſtadt,
Rot=Weiß, V.f. R. Darmſtadt — Union Darmſtadt,
Sportv. Mörfelden — Germania Pfungſtadt.
Daß der Gang nach Münſter nicht ſo leicht iſt, wird man beim S.V
98 ſelbſt wiſſen; das 1:1 vom Vorſpiel warnt zur Vorſicht. Wir
glau=
ben aber, daß es die Darmſtädter packen. — Der Kampf in Sprendlingen
(Vorſpiel 1:1) ſollte von den Einheimiſchen gewonnen werden. Oder
ſollte es hier eine Ueberraſchung geben? Wenn ja, dann hätte nur der
S.V. 98 Darmſtadt den Vorteil davon. — Urberach wird in Wixhauſen
keinen leichten Stand gegen die ſtärker gewordenen Einheimiſchen haben,
müßte aber der Papierform nach gewinnen. Offener iſt dagegen der
Ausgang des Spieles in Oberroden; es iſt durchaus möglich, daß die
Poliziſten Sieger bleiben. Derſelbe Tip gilt auch für das Darmſtädter
Spiel. Die Rot=Weißen haben hier Gelegenheit, ſich durch einen Sieg
die Kreisliga zu ſichern. Ob’s gelingt? — In Mörfelden werden die
Pfungſtädter Germanen kaum Ausſicht haben, ihren Vorſpielſieg (3:1)
zu wiederholen. Wir tippen mit demſelben Zahlenverhältnis auf
Mör=
felden.
In der A=Klafſe ſpielen:
Gau Bergſtraße: Eintracht Darmſtadt—S.V. Roßdorf und
S.V. Geinsheim-V. f. L. Michelſtadt. Beide Treffen ſind ohne
grö=
ßere Bedeutung.
Gau Dreieich: Haſſia Dieburg—S.V. Offenthal. Hier iſt —
nachdem Egelsbach und Dieburg am letzten Sonntag 1:1 ſpielten — die
Lage wieder recht verwickelt geworden. Es ſcheint, daß ein
Entſchei=
dungsſpiel zwiſchen Dietzenbach und Egelsbach notwendig wird. Ein
Egelsbacher Sieg hätte bereits am Sonntag die Meiſterſchaft entſchieden.
Allerdings ſchweben hier noch verſchiedene Verfahren am grünen Tiſch.
F.=C. Eintracht — Sp.=V. Roßdorf (Stadion),
Am kourmenden Sonntag erfahren die Verbandsſpiele der A=Klaſſe
ihre Fortführung und werden die beiden obigen Vereine auf dem Platze
des Sportvereins 1898 zuſammentreffen, den derſelbe wieder bereitwilligſt
zur Verfügung geſtellt hat. Es iſt hier ſehr ſchwer, irgendeinem der
beiden ven vornherein den Sieg zuzuſprerhen, da beide Vereine beſtrebt
ſind, vom Tabellenende fortzukommen, um der Gefahr des Abſtieges zu
entgehen. Es iſt alſo ein Spiel zu erwarten, das jeden Sportler
inter=
eſſieren dürfte. Der Spielbeginn iſt auf vormittags 11 Uhr feſtgeſetzt.
— Die 2. Mannſchaft iſt ſpielfrei, während die Jugendmannſchaften ſich
an dem Jugendpflichtwaldlauf beteiligen werden.
„Germania” Oberroden — Polizeiſportverein Darmſtadt.
Nach zwei recht erfolgloſen Spielen muß die Fußballmannſchaft des
Polizeiſportvereins am kommenden Sonntag einen weiteren ſchweren
Gang tun. Nach Oberroden geht die Fahrt. Daß von dort ſchon manche
favoriſierte Mannſchaft ſtatt mit einem Sieg mit einer Niederlage nach
Hauſe gekommen iſt, darf als bekannt vorausgeſetzt werden. Deshalb
iſt den Poliziſten größte Vorſicht zu empfehlen, dies um ſo mehr, als
nur ein gutes Abſchneiden die beiden letzten Mißerfolge etwas
ver=
wiſchen kann. Die Abfahrt erfolgt um 1 Uhr ab Holzhofallee 25
mit=
tels Kraftwagens.
und Thrnen.
Der Lug der LeichtätyeeintsJagend.
Die Gau=Jugend=Waldläufe in Darmſtadk.
Der Süddeutſche Fußball= un Lei htathletik=Verband und die
Deutſche Sporkbehörde für Leichtathletik ſind ſchon lange beſtrebt, der
Jugend eine beſondere Pfiege angedeihen zu laſſen. Dieſe „
Verbands=
jügendpflege”, die mittlerweile wicht nur begrüßenswerte Einrichtungen,
ſondern auch beachtliche Erfolge gezeitige hat, hat nun auch in der
rich=
tigen Erkenntnis, daß Laufen gerabezu der Schlüſſel für jegliche andere
Sportart iſt, und daß gerade der Geländelauf Körper und Geiſt
beſon=
ders erfriſcht, den kommenden Sonntag zu einem Tag der Jugend
geſtaltet!
In allen Gauen ruht der ſonſt übliche Jugendſport, für Handball=
und Fußballjugend beſteht überall Spielverbot, denn über dem engeren
Kreis der Anhänger de: edlen Leichtathletik hinaus follen auch die
jugendlichen Anhänger von Haudball, Fußball oder anderer Sportarten
in gemeinſamem Wectſtreit den erfriſchenden Geländelauf, die
Segnun=
gen des herrlichen Waldlauf3 kennen lernen.
Wie ſo vieles im Leben, ſo ſieht ſich auch das Laufen, die
natür=
lichſte und daher wohl auch die älteſte Sportart, zunächſt recht einfacl
an, und nur der Leichtathlet weiß zumeiſt vichtig zu ſchätzen, wie ſchwer
und hart die Lehrzeit iſt, die der Läufer durchlaufen muß, und die
ſo=
gar nie ein eigentliches Ende findet, die aber auch nach ſchweren Anfor
derungen den großen Werk des Laufens in Erſcheinung treten läßt,
äußerlich als harmoniſche, geſunde Körperentwickelung, innerlich als
Freude und wohltuende Zufriedenheit.
Am kommendn Sonntag wollen nun die beiden großen
Sportver=
bände allen Jugendlichen der ihnen angeſchloſſenen Vereine wiederum
Gelegenheit geben, in gemeinſamem, friſchem Frühjahrswaldlauf dem
Geländelauf zu huldigen und zugleich zu erkennen, daß gerade der Lauf
für alle Sportler die nötige, zweckmäßige Ergänzungsübung iſt und
überall ſein ſollte. Aus den Zwecken der Jugendwaldlläufe ergibt ſich
ohne weiteres, daß das rein Wettkampfmäßige bei dieſen
Frühjahrs=
waldläufen der Jugendklaſſe in den Hintergrund treten ſoll; allerdings
iſt ein gawiſſer Kampf nie zu vermsiden, und der Jugendlliche wird
be=
müht ſein, für den Verein, deſſem Farben er am Sonntag vertritt, ſein
Beſtes zu geben. Dieſe Bemühungen ſollen daher auch wicht unbelohnt
bleiben.
Im Gan Bergſtraße mußte, um wegen der unglücklichen
geographi=
ſchen Lage den Vereinen größere finanzielle Opfer zu erſparen, eine
Gruppenbildung erfolgen Die eine Bruppe, beſtehend aus den
Ver=
einen des hinteren Odenwaldes, ſtartet im Erbach, wo unter Leitung
des Gauvorſitzenden Feigk der V.f.R. Erbach die Waldläufo durchführt
Naturgemaß weiſt dieſe Bruppe eine verhältnismäßig ſchwache Beſetzung
auf, im Gegenſaß zur Hauptgruppe, die in Darmſtadt an den Start
geht. Hier hat Rot=Weiß, V.f.R. unter Leitumg des Gauſportwarts
Lindner die Durchführung übiernommen. In den drei Jugendtlaſſen
A, B. C, die ab 10,30 Uhr in umgekehrter Reihenfolge ablaufen, ſtarten
über 300 Jugendliche! Start und Ziel befinden ſich au
dem bekannten Platz des Rot=Weiß, V.f.R. an der Rheinallee
Vor allem im Intereſſe der ſportliebenden Jugend, aber auch im
Inter=
eſſo der leider heute noch ſtiefmütterlich behandelten Leichtathletik iſt
nur zu wüinſchen, daß möglichſt viele Aphänger des Sports und Freunde
der Jugend durch ihren Beſuch beweiſen, daß ſie die Jugendpſlege der
Sportverbände und die Arbeit der Vereine begrüßen.
Die Veranſtaltung, die überdies eintrittsfrei ſſt, beginnt
vormittags um 10,30 Uhr.
Waſſerball.
S.V. Eßlingen=N. (Liga) — Rot=Weiß, V. f. R. (Liga) 4:2 (3:0).
Liga=Reſerven 7:4 (2:3).
Am Donnerstagabend waren die Waſſerballer des Rot=Weiß,
V. f. R., auf ihrer Süddeutſchlandfahrt Gaſt der Eßlinger, die ihnen
einen herzlichen Empfang bereiteten.
Leider iſt das Eßlinger Bad nur 18 Meter lang und läßt nur
Fünferſpiele zu. Rot=Weiß, das ſeinen Torhüter Karg und Stürmer
Merz zu Hauſe laſſen mußte, fand ſich in der ungewohnten Aufſtellung
ſchlecht zurecht und der angenehm enttäuſchende Erſatzhüter Dahmer II
nußte kurz vor Halbzeit in raſcher Folge 3 Tore hinnehmen. Nach
Viederanpfiff holte Dahmer I ein Tor für Rot=Weiß auf, die
Mann=
ſchaft findet ſich, und E. Hanſt ſchießt ein zweites Tor nach ſchöner
Kom=
bination. Rot=Weiß drückte und der Ausgleich lag in der Luft. Da
wurde Rottmann wegen angeblichen Platzverlaſſens herausgeſtellt;
trotz=
dem ſchoß E. Hanſt noch ein drittes Tor, das der Schiedsrichter nicht
gab. Kurz vor Schluß ſtellte Eßlingen mit einem 4. Tor das
End=
reſultat her.
Der Schiedsrichter Benne=Stuttgart konnte in keiner Weiſe befrie
digen und war in ſeinen Entſcheidungen oft unverſtändlich. Das ſoll aber
die Leiſtungen der Eßlinger nicht ſchmälern, deren Spielſtärke auch ſchon
„Jungdeutſchland” vor zwei Jahren erfahren mußte. Die Schwaben
ge=
wannen verdient durch ihre große Schnelligkeit und größere Körperkraft.
Im Spiel der Reſerven war Rot=Weiß ſchwimmeriſch überlegen und
konnte durch drei Tore von Gimbel bis zur Pauſe mit 3:2 in Führung
gehen, zerſplitterte ſich aber zu ſehr in Einzelleiſtungen. Weichſel
er=
höhte dann auf 4:2. Leider konnte ſich die Mannſchaft auch nicht mit
den Entſcheidungen des Schiedsrichters abfinden und hatte zum Schluß
mit 4:7 das Nachſehen. — Am Samstag ſpielen die Rot=Weißen in
Göp=
pingen gegen den beſtens bekannten Schwimmverein.
Kraftſpork.
Entſcheidung um den Aufſtieg zur Oberliga in Groß=Zimmern.
Kraftſportverein 1910-Turngemeinde Dieburg.
Am komiendn Sonntag, nachmittags 3,30 Uhr, treffen ſich in
Groß=Zinmern im Pullmannſchen Saale obengenannte Mannſchaften
zum Entzſcheidungskampf um den Aufſtieg zur Oberliga. Ein
vollſtän=
dig neutrales Kampfgericht unter Leitung des Kroisringwarts Huber=
Bingen gibr Gewähr für einen einſvandfreien, guten Sport, der
be=
ſtimmt gezeigt wird, da beide Mannſchaften als gleichwertig anzuſprechen
ſind.
Boxen.
Haymann verliert gegen Seott nach Punkten.
Die von den Boxſportanhängern diesſeits und jenſeits des Kanals
mit nicht geringer Spannung erwartete Begegnung zwiſchen dem
deut=
ſchen Schwergewichtsmeiſter Ludwig Haymann und dem engliſcher
Titelhalter Phil Scott, ging am Donnerstagabend vor ſich. Tauſende
folgten den Geſchehniſſen. Für den Hauptkampf war eine Börſe vor
3500 Pfund, alſo rund 70 000 Goldmark, ausgeſetzt, eine Summe, die,
ganz abgeſehen von Deutſchland, für europäiſche Verhältniſſe außer
ordentlich hoch iſt. Ludwig Haymann, der bei ſeinem letzten Kampf
gegen Wagner ſchon nicht allzu viel gezeigt hatte, ſah ſich einem Scott
gegenüber, der auf die Minute fertig war. In beinahe überlegener
Manier zerſtörte der Engländer die Angriffe Haymanns. Die
hervor=
ragende Linke des langen Feuerwehrmanns konnte der Münchener nich
überwinden. Im Nahkampf boxte Scott ſtets recht geſchickt und nad
Ablauf der 15 Nunden wurde dem Engländer durch den engliſchen
Ring=
richter Sam Ruſſel der verdiente Punktſieg zugeſprochen. Das
Publi=
kum nahm Haymanns Leiſtungen ſehr beifällig auf, während es Scott,
als deſſen Punktſieg verkündet wurde, auspfiff.
Handball.
Rot=Weiß — Polizeiſportverein Wiesbaden.
Im Rahmen einer großen Doppelveranſtaltung trägt die
Handball=
liga von Rot=Weiß am Sonntag, um 14 Uhr, vor dem Spiel der
Fußball=Liga gegen Union Darmſtadt, ein Freundſchaftsſpiel gegen den
beſtbekannten Wiesbadener Polizeiſportverein aus. Dieſe Mannſchaft
die zur Spitzengruppe der Abteilung B gehört, war während der
Ver=
bandsſpiele ein hartnächiger und gefährlicher Ribale für den Meiſter die
ſer Abteilung, Mainz 05, dem ſie an Technik ohne Zweifel überlegen
iſt. Der Sturm der Wiesbadener beſitzt in Pawe einen ſchußgewaltigen
Durchbrenner, der, ebenſo wie der glänzende Torwart Huhn, ſchon des
öfteren die Farben Wiesbadens in Städteſpielen mit beſtem Erfolg
vertreten hat. Es iſt alſo wiederum ein ſehr ſchwerer Gegner, den ſich
Not=Weiß verpflichtet hat. Während man für dieſes ſchwere Spiel die
Hintermannſchaft wie am letzten Sonntag ſtellte, ſah man ſich im Sturm
u einer Umſtellung genötigt. Lehr wird diesmal auf Halbrechts
ſtürmen, während auf Linksaußen Rebelein ſteht, der über einen ſehr
geſunden Schuß verfügt und der in dieſem Spiel beweiſen ſoll, ob er
auch die techniſche Reife für dieſen Poſten beſitzt. Ausſchlaggebend für
den Ausgang des Spieles wird ſein, wie ſich der Rot=Weiß=Sturm in
dieſer Aufſtellung zuſammenfinden wird. Vor dem Spiel der Liga=
Mannſchaften ſtehen ſich um 3a1 Uhr die Reſerven beider Vereine
eben=
falls im Freundſchaftsſpiel gegenüber. Es wird alſo am Sonntag ein
ſelten reichhaltiges Sportprogramm auf dem Rot=Weiß=Platz geboten
werden, bei dem ſowohl der Fußball= wie Handballanhänger voll und
ganz auf ſeine Koſten kommen wird.
Polizeiſportverein Darmſtadt.
Am kommenden Sonntag fährt die Ligamannſchaft auf Grund
einer alten Rückſpielverpflichtung zum Sportklub Wiesbaden, um dort
ein Spiel auszutragen. Die 2. Mannſchaft fährt nach Biebesheim, um
gegen den dortigen Sportverein zu ſpielen. Die 3. Mannſchaft ſpielt
gegen die 1. Mannſchaft von Wixhauſen in Wixhauſen. Am
Himmel=
fahrttag muß die Ligamannſchaft hier ihr letztes Verbandsſpiel gegen
Polizei Butzbach austragen. Dieſes Spiel iſt gleichzeitig ein
Training für die am nächſten Sonntag anfangenden Vorrundenſpiele
um die deutſche Meiſterſchaft.
Sp.=Vgg. 04 Arheilgen — Sportverein Wiesbaden.
Die Handball=Ligamannſchaft der Sp.Vgg. Arheilgen hat am
Sonn=
tag im Privatſpiel die 1. Elf von Sp V. Wiesbaden zum Gegner. Eine
Vorausſage über das Spiel düirfte ſchwer fallen, da Arheilgen zum erſten
Male mit Wiesbadens Handballer zuſanen kommt und die
Spezial=
ſtärke dieſer Mannſchaft hier nichſt genügend bekannt iſt, um ein
ab=
ſchließendes Urteil zu fällen. Arheilgen hat in Worms gegen Polizei
eine ziemlich hohe Niederlage einſtecken miſſen, die jedoch mit Rückſicht
auf die derzeitige Spielſtärke der Wormſer nichts beſagen will.
Die Mannſchaft wird ſeit langer Zeit, mit Ausnahme von einem
Spielen (Scherre), kompiett ſoin.
Hoffen wir, ein ſchömes Spiel zu ſehen, bei dem der Beſſere Sieger
bleiben wird. Spielbeginn: 3 Uhr.
Vorher ſpielen die Damenhandballmannſchaften beider Vereine,
2. Handballmannſchaft gegen Germania Pfungſtadt, vormittags 9,30 Uhr.
Vor dem Handballſpiel gegen Sp.V. Wiesbaden ſpielt die
Fuß=
ballmannſchaft um den Beo=Pokal gegen Haſſia=Bingen.
Fu
Handbal in der Deutſchen Zurnerſchaft.
Endfpiel um den Gaumeiſter in Pfungſtadt. — Arheilgen — Walldorf.
In keinem Jahre waren die Spiele um die Gaumeiſterſchaft ſo
ab=
wechſelnd und ſpannend als in dieſem Jahre. Wenn auch Arheilgen
einen glatten Siegeszug zum Gruppenmeiſter durchführte, ſo konnte der
Meiſter der zweiten Gruppe erſt am letzten Sonntag durch die
Begeg=
nung Walldorf-Beſſungen ermittelt werden, nachdem am Vorſonntage
noch 4 Vereine in der Bewerbung um die Spitze gelegen hatten. Auch
kommt es nicht von ungefähr, daß das Entſcheidungsſpiel dieſer beiden
Gruppenmeiſter Arheilgen und Walldorf nach Pfungſtadt gelegt wurde.
Pfungſtadt iſt nämlich für dieſe Spiele ein hiſtoriſcher Boden. — Dem
Sieger winkt der Aufſtieg in die höchſte Klaſſe der Deutſchen
Turner=
ſchaft, in die Gaugruppenklaſſe. Nicht allein dieſe Tatſache gibt dem
Spiele größte Bedeutung, ſondern auch die beiden Gegner. In letzter
Zeit hat man von derartig guten Leiſtungen der Arheilger gehört, daß
man nun, wo es ums Ganze geht, Beſtes erwarten darf. Und der
Gegner Walldorf? Eine zähe und flinke Mannſchaft. Man erinnere ſich,
wie Arheilgen in Eberſtadt nur 1:1 ſpielte. In der Vorausſage könnte
man den Arheilgern vielleicht ein kleines Plus geben.
Arheilgen:
Schmidt
Anthes I
Jakobi
Spengler*
Brauns
W. Spengler
Erb
Götz”
Anthes I*
Repp*
Andres.
Zezanne Neumann Bärenfänger Emmel I* Schmidt”
Pons
Kutt
Jakob
Gernand
Emmel II
Walldorf:
Kellner.
Die mit * bezeichneten Spieler haben repräſentativ für den Gau
ge=
ſpielt, wobei zu bemerken iſt, daß Arheilgen die meiſten Spieler ſtellt,
Unter der Leitung von Geibel=Pfungſtadt findet das Spiel pünktlich
3.30 Uhr ſtatt.
T.=Geſ. 1875 Darmſtadt — T.=V. Büttelborn.
Am Sonntag nachmittag 3 Uhr treffen ſich obige beide 1.
Mann=
ſchaften auf dem Exerzierplatz. Es ſind dies die beiden A=Klaſſenmeiſter,
die aus den letzten Gaumeiſterſchaftsſpielen hervorgingen. Beide Mann
ſchaften verfügen über einen ſchußfreudigen Sturm, in dem Büttelborn
ein Plus zu verzeichnen hat. Allem Erwarten ſteht am Sonntag ein
ſpannender Kampf bebor. Um 2 Uhr treffen ſich die beiden Jugend=
Mannſchaften derſelben Vereine.
Turngemeinde 1846 Darmſtadt — T.=V. Wolfskehlen, 1. Mannſch.
Für kommenden Sonntag hat ſich die Turngemeinde 1846 die
1. Mannſchaft des Turwvereins Wolfskehlen zu einem
Freundſchafts=
ſpiel verpflichtet. Wolfskehlen, das in dem dortigen Gau
Meiſter=
klaſſe ſpielt, ſtand mit an führender Stelle in den letzten Pflichtſpielen
und wird ein nicht zu leicht nehmender Gegner für die 1846er ſein. Sind
die Leute der Turngemeinde ſo auf der Höhe, wie am letzten
Sonn=
tag gegen Groß=G=rau, und zeigen ſie ebenſolche Schußfreudigkeit, dann
iſt mit einem ſchönen Kampfe zu rechmen. Das Spiel beginnt um 3 Uhr
auf dem Sportplatz am Oſtbahnhof. — Vor dem Spiele ſtehen ſich die
Jugend= und 3. Mannſchaften der 1846er zu einem Freundſchaftsſpiel
gegenüber und dürfte der Beſuch der beiden Spiele ſehr zu empfehlen
ſein — Die 2. Mannſchaft der Turngemeinde trägt in Auerbach gegen
die dortige 1. Mannſchaft ein Rückſpiel aus. Das Vorſpiel endete 8:1
zugunſten Darmſtadts und iſt zu hoffen, daß die 2. Mannſchaft alles
daran ſetzt, um Sieger zu bleiben, zumal ſie jetzt als Gruppenmeiſter
der B=Klaſſe in der A=Klaſſe ſpielt und auc als Meiſtermannſchaft ein
ſchönes und faires Spiel zeigen muß.
Wetterbericht.
Ausſichten für Samstag, den 4. Mai: Wolkiges Wetter mit
Aufheite=
rung, mäßig warm, meiſt trocken.
Ausſichten für Sonntag, den 5. Maf: Etwas wärmer und langſame
Be=
wölkungszunahme, ſpäter Niederſchlagsneigung.
In den ersten
zehn Jahren
sollte jede Mutter ihr Kind
aus-
schließlich mit der reinen, milden
NHVEA-RNDER
SElFE
waschen und baden. Das Kind wird
es ihr einst danken, weil ihm dadurch
später manche Sorge um die
Erhal-
tung seines guten Teints erspart
bleibt. Nivea-Kinderseiſe ist
über-
fettet und nach ärztlicher Vorschrife
T) Msnndr Nie Me Hnndlee Ve
der Kinder hergestellt.
Preis;
70 Pfg.
Samstag, den 4. Mai
Nammer 123
Die mißglückke Akkacke auf die Reichsmark.
Borübergehende Spannung an der Börſe.
Die Börſe ſieht wieder auf eine äußerſt bewegte Woche zurück.
Die Zuſpitzung der Situation in Paris fand ihren Höhepunkt in
der gegen Ende der Vorwoche von Frankreich inſzenierten Attacke
auf die Reichsmark. Man wollte hierdurch auf die deutſchen
Ver=
treter einen verſchärften Druck ausüben. Leider fehlte es auch
nicht an ängſtlichen Gemütern, die, von einer Angſtpſychoſe erfaßt,
eine neue Inflation vor der Tür ſahen und verſuchten, größere
Beträge in fremden Deviſen anzulegen. Dieſe Vorgänge zuſammen
mit der mit allen Mitteln geführten Kampagne der franzöſiſchen
Preſſe hielten die Börſe in ſteter Spannung und Unruhe. Erſt
als der Angriff auf die deutſche Währung ſchnell und glatt
abge=
ſchlagen wurde und eine völlige Entſpannung am Deviſenmarkt
eintrat, beruhigte man ſich. Bei einiger Ueberlegung hätte man
ſich von vornherein ſagen müſſen, daß trotz der erheblichen Gold=
und Deviſenabflüſſe der Reichsbank nach dem letzten Ausweis die
Notendeckung an Gold und Deviſen immer noch erheblich über den
geſetzlichen Satz von 40 Prozent hinausging und alle Verſuche,
eine Kriſis herbeizuführen, von Anfang an zum Scheitern
verur=
teilt waren. Es iſt daher außerordentlich bedauerlich, daß mit
dem franzöſiſchen Angriff auf die Reichsmark auch deutſche Kreiſe
ſich beeinfluſſen ließen. Um ſo begrüßenswerter war daher ein
Uebereinkommen der führenden Bankhäuſer, während des
An=
dauerns der dem inneren Wert der Reichsmark keineswegs
ent=
ſprechenden Freiverkehrskurſen auf jegliche Abſchlüſſe im freien
Deviſenhandel zu verzichten. Dieſen Vorgängen gegenüber traten
die Entwicklung am Geldmarkt und wirtſchaftliche Betrachtungen
zunächſt in den Hintergrund. Der Ultimo brachte neben der
üb=
lichen geldlichen Anſpannung die Zahlungseinſtellung einer
mitt=
leren Privatbank, wodurch die Börſe inſofern beeinflußt wurde,
als ſeitens der Liquidationskaſſe einige Exekutionsverkäufe
er=
folgten, die aber nur mäßigen Umfang hatten und nur
vorüber=
gehend eine gewiſſe Nervoſität nach ſich zogen. Inzwiſchen hatte
ſich der Deviſenmarkt, völlig konſolidiert, und auch in der
Beur=
teilung der Situation in Paris war nach den letzten etwas
gün=
ſtiger lautenden Preſſenachrichten wieder eine Wendung zum
Opti=
mismus eingetreten. Unter Führung der bisher bevorzugten
Spe=
zialwerte war gegenüber der Vorwoche eine recht anſehnliche
Kurserholung zu verzeichnen; erſt gegen Ende der Berichtswoche
ſchlug die Tendenz um, als auf Verlautbarungen über eine
außer=
ordentliche Anſpannung des zur Veröffentlichung kommenden
Reichsbankausweiſes erneute Befürchtungen über eine nicht zu
umgehende abermalige Diskontheraufſetzung der Reichsbank in
erhohtem Maße wieder wach wurden.
Was die Kursbewegung der einzelnen Märkte betrifft, ſo
ſtanden die bisher favoriſierten Spezialwerte auch weiterhin im
Vordergrund des Intereſſes, da mit nur kurzer Unterbrechung
das Auslandsintereſſe hierfür anhielt. So hatten die Hauptwerte
des Elektromarktes, die Kunſtſeidenpapiere, Kaliaktien und die
Bier= und Spritwerte die Hauptumſätze und die größten
Kurs=
ſchwankungen nach oben und unten zu verzeichnen. Recht regem
Intereſſe bei geſteigerter Auslandsnachfrage begegneten
Farben=
aktien, für die der große Erfolg der Auflegung von 30 Millionen
Dollar Schuldverſchreibungen der neugegründeten American JG.
Chemical Corporation in New York kräftig anregte. Man ſah
ierin nicht mit Unrecht eine Kundgebung des Vertrauens im
Auslande für die deutſche Wirtſchaft. Von Sonderwerten nahmen
die Polyphonaktien eine führende Rolle ein.
Am Geldmarkt ſpiegelte ſich diesmal der Ultimo beſonders
ſcharf wieder. Hierbei iſt jedoch zu berückſichtigen, daß der Markt
einer beſonderen Belaſtung durch den Schatzanweiſungskredit von
170 Millionen Mark, den die Banken dem Reich eingeräumt
hatten, ausgeſetzt war. Auch die Diskonterhöhung der Reichsbank
auf 7½ Prozent hatte naturgemäß eine Verteuerung der privaten
Geldſätze zur Folge. Zur unangenehmen Ueberraſchung trat auch
nach der Regulierung des Ultimo keine fühlbare Erleichterung ein.
Die Sätze für Tagesgeld und für Monatsgeld hielten ſich auf
unveränderter Höhe. Tagesgeld blieb mit 8½ bis 10*
Frozent
weiter gefragt, wahrend Monatsgeld mit 8½ bis 9½ Prozent
nicht ganz ſo ſtark wie an den Vortagen geſucht blieb. Am
Dis=
kontenmarkt wurde der Satz für beide Sichten auf 72/ Prozent
erhöht. Hier war allerdings in den letzten Tagen ein ſtärkeres
Abſinken des Angebots zu verzeichnen. Am internationalen
Geld=
markt iſt eine gewiſſe Entſpannung eingetreten, doch bildet der
New Yorker Platz weiter ein Beunruhigungsmoment, da die
rela=
tiv hohen dortigen Zinsſätze immer wieder einen Abzug
euro=
päiſcher Gelder zur Folge haben, während der Zuzug langfriſtiger
amerikaniſcher Gelder nach Europa weiter nachläßt. Für die
wei=
tere Entwicklung dürfte auch de
Ausgang der Pariſer
Sachver=
ſtandigenkonferenz nicht ohne Einfluß bleiben.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 8. Mai 1929 ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (
No=
tierung der Vereinigung für die deutſche Elebtrolytkupfernotiz) auf
171.50 MM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Bör=
ſenvorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für
prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für
Originalhüttenalu=
miniun
bis 99proz., in Blöcken, Walzen oder Drahtbarren auf
190.—
(M., desgl. in Walzen oder Drahtbarren 99proz. 194.— RM.
Reinnickel, 98= bis 99proz. 350.— RM., Antimon Regulus 80.— bis
85.— RM., Feinſilber (1 Kilogramm fein) 75.— bis 76.75 RM.
Die Berliner Metall=Termine vom 3. Mai 1929 ſtellten ſich für
Kupfer: Januar u. Februar 147.00 (147.00), März 147.25 (147.25)
April 147.00 (147.2), Mai 146.25 (147.75), Juni 147.00 (147.25), Juli
147.00 (147.75), Auguſt 146.75 (146.75), September und Oktober 147.00
(147.00), November 146.50 (147.50), Dezember 147.00 (147.00). Tendenz:
ruhig.
Für Blei: Januar bis April 47.75 (48.25), Mai 47.00
(47.50),
zuni 47.50 (47.75), Juli bis September 47.50 (48.00), Oktober
47.75 (48.00), November 47.50 (48.00), Dezember 47.75 (48.00). Tendenz:
ruhig. — Für Zink: Januar bis April 52.00 (53.50),
tai 52.00
(52.50), Juni 52.00 (52.75), Juli 52.00 (53.50), Auguſt bis November
52.00 (54.00), Dezember 52.00 (53.75). Tendenz: luſtlos. — Die erſten
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
* New York, 3. Mai. (Prib.=Tel.)
Kaffee: Das Geſchäft war heure ruhig, da Nachfrage nicht
vorhan=
den war, während Kommiſſ onsfirmen einige Verkäufe durchführten.
Zucker: Am Rohzuckerterminmarkt erfolgten anfänglich Deckungen
in den vorderen Sichten, wofür in erſter Linie die ſtetige Verfaſſung
des Lokomarktes maßgebend war. Später gaben die Preiſe auf
Liqui=
dationen etwas nach.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 5. Mai:
Getreide. Weizen: Mai 112, Juli 117½, Sept. 121, Dez.
125½: Mais: Mai 88½, Juli 93½, Sept. 95½, Dez. 8938;
Hafer: Mai 48½, Juli 46½, Sept. 44½; Roggen: Mai 933,
Juli 94½, Sept. 96½.
Schmalz: Mai 11,67½, Juli 12,02½, Sept. 12,40,
Okto=
ber 12.52½.
Fleiſch. Rippen: Mai 12,50, Juli 13,00, Sept. 13,65; Speck,
loko 12,87½; leichte Schweine 11,00—11,78, ſchwere Schweine
11,16 bis 11,66; Schweinezufuhren: Chicago 11000, im Weſten
60 000.
Baumwolle: Mai 18,83, Juli 18,85—18,86.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 3. Mai:
Getreide. Weizen: Rotwinter 136, Hartwinter 126; Mais,
neu angek. Ernte 100½; Mehl, ſpring wheat clears 5,25—5,65;
Getreidefracht: nach England 1,6—2,0 Schilling, nach dem
Kon=
tinent 610—12 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,40; Talg, extra, loſe 8.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 3. Mai.
Nachdem ſich an der geſtrigen Abendbörſe wieder eine große
Un=
ſicherheit bemerkbar gemacht hatte, die durch das Anſteigen des
Dollar=
kurſes und der größeren Markabgaben von Holland hervorgerufen
wurde, machte ſich zu Beginn der heutigen Börſe eine Beruhigung
be=
nerkbar. Die Lage am Deviſenmarkt war wieder normal, und man
nannte den Dollar 44,2175—80 nach 4,22 geſtern abend. Der ſtark
an=
geſpannte Reichsbankausweis zum Ultimo April verſtimmte anfangs
noch ſehr ſtark, doch verwiſchten günſtige Nachrichten aus Paris, wonach
doch noch eine befrieoigende Endlöſung erzielt werden kann, alle
an=
fangs nachteiligen Momente. Das Geſchäft war aber ſehr klein, da von
einer Beteiligung des Auslandes ſowie der Privatkundſchaft am
Bör=
ſengeſchäft nicht viel zu ſpüren war. Die Umſätze wurden in der
Haupt=
ſache in der Kuliſſe getätigt. Die Aufnahmeluſt von dieſer Seite war
etwas größer, ſo daß, aber nur in Spezialwerten, gegenüber der
geſt=
rigen Abendbörſe ganz erhebliche Kursgewinne erzielt wurden. Die
Stimmung war wieder zuverſichtlicher und freundlicher. Im
Vorder=
grund des Intereſſes ſtanden Elektrowerte. A. E.G. konnten 3½, Licht
i. Kraft 3 Prozent, Siemens 5 Prozent und Schuckert 5½ Prozent
höher eröffnen. Auch J. G. Farben waren 4 Prozent gebeſſert.
Im Verlaufe wurde es wieder unſicher und nervös. Abgaben
drück=
ten auf das Kursniveau und führten zu Rückgängen bis zu 3 Prozent.
Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 8½ Prozent unverändert. Am
De=
viſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,2185, gegen Pfunde 20.475.
London=Kabel 4,8530, Paris 124,17, Mailand 92,60 und Holland 1206¾.
An der Abendbörſe war die Tendenz ausgeſprochen feſt, da
man hinſichtlih des vorausſichtlicher Ergebniſſes der Pariſer
Ver=
handlungen recht optimiſtiſch geſtimmt war. Die Umſatztätigkeit war im
allgemeinen jedoch nicht ſehr rege und beſchränkte ſich in der
Haupt=
ſache auf neue Deckungskäufe der Kuliſſe, da noch erhebliche
Baiſſe=
engagements beſtanden haben ſollen. J. G. Farben und Elektrowerte
waren bevorzugt und 2½—4 Prozent gebeſſert. Merklicher anziehen
konnten ferner Reichsbank, Weſteregeln, Rheinſtahl, Glanzſtoff und
Waldhof. Deutſche Anleihen waren etwas erholt. Ablöſung 10,
Danat=
bank 254½, Reichsbank 296½, Gelſenkirchen 127, Harpener 130,
Aſchersleben 234, Salzdetfurth 374½, Weſteregeln 240, Mansfeſd 127½
Nhein. Braunkohlen 297½, Rheinſtahl 127½, Adlerwerke 47, A.(
166½, Bergmann 210. Deutſche Linoleum 338, Licht u. Kraft 205½,
J. G. Farben 246, Gesfürel 215, Schuckert 237½, Siemens 367½,
Glanzſtoff 433, Waldhof 251½, Hapag 121, Lloyd 1137/s.
Verlin, 3. Mai.
Man konnte heute vormittag nach den geſtrigen Kurseinbußen an
der Börſe, die ſich im Abendverkehr noch bedeutend verſtärkten, eine
leichte Beruhigung feſtſtellen. Zu Beginn zeigte die Börſe aber bei
ſtarker Zurückhaltung doch noch große Nervoſität. Das Geſchäft war
ſehr klein. Neben neuen Abgaben konnte man verſchiedentlich Deckungen
feſtſtellen. Das Kursnibeau war zwar gegen geſtern abend weſentlich
erholt, gegen die geſtrigen Mittagſchlußkurſe aber meiſt 1—2 Prozent
ſchwächer. Der Reichsbankausweis hat eine auch für, einen Ultimo
un=
gewöhnlich ſtarke Anſpannung gebracht. Die Goldabflüſſe waren
wie=
der recht bedeutend, und die Deckung hat faſt die Grenzen erreicht. Man
glaubte aber trotzdem, daß eine neiie Dishonterhöhung vermeidGar ſein
wird, da die Rückflüſſe bereits ſtark eingeſetzt haben ſollen. Nach den
erſten Kurſen wurde es bis 1 Prozent feſter. Später aber gab das
Kursnibeau, ausgehend von Polyphon und B.M.W., die weitere 10—5
Prozent verloren, allgemein nach. Salzdetfurth 4½ Prozent ſchwächer.
. 2
1
167.75 3. 5
163.50 Hirſch Kupfer 2. 5.
130.5 3.
12 ugsb.= Nürnb Maſd Höſch Eiſen .." 11 15 2 alt ... 80. du he Werke ..
Hoh= mann . . . .. Kahla Porzellan. arlsruhe 61.5 Kali Aſcherslebene). 10 Ru.4 tts
Br.
rauf
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Prem s0 0 ndes Eismaſch. . Tanatbauk . . . . . Loefe FCo. W 296.50 eutſche Banl.." 0.50 0-- Lingel Schuh . . Diskontogeſ. . . . . 151.75 nnesmannRöhren 3½ Tresdner Bant. 95 Niederlauſitzer K Teutſche Maſchinen Nordd. Lloyd 13.7 utſch
dö 110 111.50 renſtein . . .." etroleum
Teutſch 3—69 Polhphon ... .. 63. Chnamit Nobel 114.— Rütgerswerke . 90.— Cleltr. Lieferung .. 52.— e ..
Sachſenw 0. . G. Farben . .. Siemens Glas .." C elſenk. Berg. ... 59 Ber. Eeſ. f. clektr. Untern 2. 15.
Stah Kan. Waſch.=Egeſt. orzellan
Volkſtedter P
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Ke
1ig Wiſſner Metall .. 2. F Karpener ...." g75 29.- Wittener Gußſtahl 48.— 49.50 Kemoor Zement.. 26
267.50 * ) Die 3 Kaliwerte verſtehen ſich exkl. Bezugsrecht.
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Wien.. .. ..."
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Budapeſt .. . .
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Belgien ....."
19 18.50 12. 12.4 2.473, 2.493 chweiz .. .." 81.35 41 h3.5 43 73.5 Spanien ...." 34 60.46 3.044 8.05 .044 2.( De
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Beld
3. 5.
Brie
13
81.
60.
1.8951 1.89
0.5
7.409
42
91
5.4
5.
2 065 2.069
4 199
4.1
4.084/ 4.076/ 4 084
Produkkenberichke.
Wormſer Produktenbörſe vom 3. Mai. Weizen 24,50, Roggen
23.25, Gerſte (rheinheſſiſche) 24.50—24.75, Gerſte (Ried) 24.25, Gerſte
Pfälzer) 25—25.25, Gerſte=Ausſtich 25.50, Futtergerſte 20—21, Hafer 24
bis 25.50, Mais 23.50, Weizenmehl (Baſis0) 32.75, Roggenmehl (60proz.
33, Weizenfuttermehl und =nachmehl 14.75—19, Roggenfuttermehl und
=achmehl 16.50—20.50, Roggenkleie 15, grobe Weizenſchalen 14,
Schweine=Weizenkleie 13.50, getrocknete Biertreber 2.50—21,
Malz=
keime 21, Maisſchrot 24.50, Heu 11—14, Stroh 4—5, Kartoffeln 6—7.
Tendenz; ruhig.
Frankfurter Produktenbericht vom 3. Mai. Zum Wochenſchluß
unterſchied ſich die Geſtaltung der Produktenbörſe kaum von der der
Vortage. Geſchäft war kaum feſtzuſtellen und die offiziellen Preiſe
hiel=
ten ſich ganz unverändert. Weizen 24, Roggen 22,75, Sommergerſte
23,75—24, Hafer 24—24,25, Mais 22, Weizenmehl 32,25—32,75, niederrh.
32—32,25, Roggenmehl 30—31, Weizenkleie 13—13,10 und Roggenkleie
13,75.
Frankfurter Butternotierungen vom 3. Mai. In dieſer Woche
war man etwas feſter geſtimmt, da das Angebot gegenüber der
Vor=
nrche etwas nachgelaſſen haben ſoll. Auch wurden höhere holländiſche
Preiſe genannt, die zur Befeſtigung des Marktes beitrugen.
Darauf=
hin machte ſich in Abnehmerkreifen regeres Intereſſe für jede Sorte
Butter bemerkbar, und der Abſatz war als flott zu bezeichnen. Nur
deutſche Butter blieb im Preiſe unverändert, da Ware genügend
vor=
handen war. Es notierten (Großhandelspreiſe); holländiſche Butter
Faß (50 Kilo) 180 RM., ½ Faß 182 RM., in ½=Pfd.=Stücken
184 RM.; deutſche Butter 1 Faß 170 RM., von Landbutter war eine
Notierung nicht zu hören.
Viehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 3. Mai. Aufgetrieben waren 2 Kühe,
144 Kälber, 9 Ochſen. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber a) 70—76 b) 62
bis 69, c 56—61 Pf. dro Pfund. Mäuktverlauf: ſchleppend.
Frankfurter Viehmarkt vom 3. Mai. Der Auftrieb des heutigen
Nebenmarktes beſtand aus 151 Nindern, 1086 Kälbern, 68 Schafen und
15 Schweinen. Verglichen mit dem Aufkrieſ des Nebenmarktes der
vergangenen Woche waren heute 85 Rin eer, 144 Kälber und 248
Schſveine mehr aufgetrieben, während 5 Schafe weniger zum Verkauf
ſtauden. Marktverlauf: Schweine rege, ausverkauft; Kälber und
Schafe lebhaft, geräumt. Bezahlt wurde pro Zeniner Lebendgewicht:
Kälber a) 75—80, b) 70—74, c) 33—69, Schafe nicht notiert. Schweine
b) 70—72, c) 70—73, d) 70—73. c) 68—71. Verglichen mit den
No=
tierungen des leßten Haubtmarkte3 waren Kälber bis 1 Mark und
SAueine bis zu 3 Mark billiger. Fleiſchgroßuarkt: Ochſenfleiſch
90—98, II 80—90, Bullenfleiſch 84—88, Kuhfleiſch II 55—70, HII 45—55
Kaibfleiſch IT 95—105, Schtnefleiſch T 32—100, Gefrierfleiſch:
Rind=
fleiſel:, Vorderviertel 55, Hinterviertel 62, verzollt nicht notiert. — Der
nächſte Hauptmarkt für Kälber und Schafe findet am Mittwoch, dem
8. Mai, ſiatt.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
An der geſtrigen Verliner Börſe lag ein erhebliches Augebot von
Privatdiskonten vor, ſo daß man eine Erhöhung der Notiz um ½
Pro=
zent vornehmen mußte. Der Pridatdliskont hat damit die Höhe des
amt=
lichen Reichsbankdisbonts von 7½ Prozent erreicht.
Am Samstag ver Pfingſten, dem 18. Mai 1929, bleiben die
Börſen=
räume für jeden Verkehr geſchloſſen.
Der Preis für deutſchen Reparationskoks iſt mit Wirkung ab Mai
für den Exportverkehr mit Frankreich um 5 Frankem pro Tonne erhöht
worden.
Die Warenhäuſer Gebr. Alsberg A.G., Bochum, und Gehr
Als=
berg A. G. in Gelſenkinhen haben ſich in den Artikeln der
Haushalts=
waren, Lebensmittel und Spielwaren der Einkaufsorgawiſation der
Leou=
hard Tietz A.G. in Köln angeſchloſſen.
Die bekannte Damenmäntelfabrik Heſſe u. Heyl in Berbim hat mit
bedeutenden Paſſiven die Zahlungen eingeſtellt.
Die Preisindexfiffer der „Metallwirtſchaft” iſt in der Woche vom
25. April bis 1. Mai 1929 von 126,9 auf 12C 8, alſo um 0.1 Prozent
Metalle wurden uach dem Preisſtande vom
gefallen. Fur die einzelnen
ern errechnet: Kupfer 128,5, Blei 150,0,
1. Mai folgende Einzelinde
Zink 110,3, Zinn 109,7, Aluminium 132,0, Nickel 107,7, Antimon 193,3.
Wie verlautet, wird die franzöſiſche Kolonial=Anleihe, die dem
Parlament nach ſeinem Wiederzuſammentritt vorgelegt werden ſoll, ſich
auf 3 Milliarden Fr. ſtellen.
Gemiß § 2 der Verorbnung zur Durchführung des Geſetzes über
werrbeſtändige Hypotheken beträgt der Londoner Goldpreis für eine
Unze Feingold 84 sh 10¾ 4, für ein Gramm Feingold demnach 32,7536
Pence. Der Preis gilt ab 2. Mai.
Die Rumäniſch= Nationalbank ſetzte den Diskontſatz von 6 auf 7
Prozent, den Lombardzins von 7 auf 9 Prozent herauf. Dieſe Regelung
trat mit dem 3. Mai in Kraft.
Tas ſpaniſche Finanzminiſterium teilt wit, daß die Kommiſſion für
die Finanzreform zu dem Sihluß gekommen ſei, daß augenblicklich die
Bedingungen für eine Stabiliſierung noch nicht gekommen ſeien,
ſon=
dern daß im Gegenteil die Peſeta weiterhin aufgewvertet werden müſſe.
An der Konſtantinopeler Börſe iſt der Kurs der türkiſchen
Unifi=
ierten am letzten Samstag erheblich zurückgegangen und hat ſich auch
in dieſer Woche bisher wicht nennensſvert erholt. Der Vorgang fand
an der Börſo außerordeniſiche Beachtung, ſo daß der Verwaltungsrat
ſe zuſammentritt, um über die Lage zu beraten. Auch der Kurs
der
des türkiſchen Pfundes iſt gegenüber dem Sterling neuerdings etwas
gcfallen.
Frankfurter Kursbericht vom 3. Mai 1929.
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89
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24
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Denken wir nicht alle mit Freuden an dieses liebliche, strahlende Fest?
Verfüngend und reinigend schmückt sich die Natur mit dem lichtzarten Grün
der Blätter und der Farbenpracht der Blüten. Und mit der Natur wetteifert
der Mensch; nicht umsonst legt alte Tradition das „Groß-Reinemachen” in
die Zeit zwischen Ostern und Pfingsten.
Natürlich weiß die Hausfrau, daß es mit dem einfachen Putzen und Scheuern
nicht getan ist, denn die Wohnung soll nicht nur allen hygienischen
An-
forderungen genügen, sondern auch so heimisch sein, daß der Unterschied
zur Umwelt nicht störend wie ein Druck auf das Gemüt in die Erscheinung
tritt. Deshalb ist die Zeit zwischen Ostern und Pfingsten auch die Zeit der
Anschaffungen für das Heim.
Gerade in diesen Tagen suchen Tausende von Hausfrauen nach guten
Ein-
kaufsquellen, greifen Tausende von Hausfrauen nach dem „Darmstädter
Tagblatt”, um den Anzeigenteil zu studieren. Führende Putz- und
Wäsche-
geschäfte, Möbelhäuser, Lieferanten von Teppichen, Gardinen, Linoleum,
Hausgeräten, kurzum alle fortschrittlichen Geschäfte werden in den Tagen
vor dem Pfingstfest der Hausfrau den Kaufentschluß durch rechtzeitige
In-
formation im „Darmstädter Tagblatt” erleichtern.
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Sametag, den 4. Mai 1929
Seite 15
Nummer 123
Die Reichsjugend der Deutſchen Volkspartei
rüſtet ſich in allen Landesteilen wit Eifer, um am
15. und 16. Juni d. J. in Detmold ihr
zehnjäh=
riges Beſtehen feſtlich zu begehen. Nach ſorgfältigen
Vorarbeiten konnte vor kurzem in einer Beſprechung
am Feſtorte die Tagung in allen Einzelheiten
feſt=
gelegt werden. Der Reichsjugendtag wird zwei
wir=
kungsvolle Höhepunkte hoben. Am Samstag abend
findet eine Kundgebung am
Hermanns=
denkmal ſtatt, die dem Grundgedanken
volkspar=
teilicher Jugendarbeit „Für Freiheit und
Vaterland” — ſo lautet der Wahlſpruch auf
dem Bundesabzeichen — Ausdruck geben wird. Vom
Denkmal geht es mit Fackeln nach der Stadt, wo eine
Gefallenenehrung am Flammenſtoß der
zuſammen=
geworfenen Fackeln folgt. Am Sonntag vormittag,
nach einem Feldgottesdienſt, wird dann die
Reichs=
jugend der Deutſchen Volkspartei in feierlicher
Ver=
fammlung ein Bekenntnis ihres politiſchen Wollens
ablegen. Die befreundeten Jugendberbände jenſeits
der Grenzen, die mit der Volksparteijugend im
„Grenzdeutſchen Jugendring”, zuſammengeſchloſſen
ſind, haben bereits freudig zugeſagt, in ſtarker Zahl
zu erſcheinen.
Die Reichs=Fachausſtellung des Deutſchen
Drogiſten=Verbandes,
die vom 8. bis 12. Juni in Fvankfurt a. M.
ſtatt=
findet, iſt die erſte umfaſſende Reichsſchau, die der
Verband veranſtaltet. Die bisher vorliegenden
An=
meldungen laſſen erkennen, daß die führenden
Fir=
men aller Branchen vertreten ſein werden. Es gibt
ja kaum ein ſo vielſeitiges Warengebiet wie das, das
man kurzerhand mit „Drogen” bezeichnet. Die
Uoberſicht wird glücklich ergänzt durch eine
Darſtel=
lung der für das Drogiſtengewerbe in Betracht
kom=
menden Laden= und Schaufenſtereinrichtungen und
der ihm dienenden Reklame, Etiketten und
Signa=
turen. Es beteiligen ſich als Ausſteller aber auch
die Genoſſenſchaften und die einſchlägige Literatur=
und Fachpreſſe. Wenn der Drogiſtenverband für
ſeine Delgiertentagung und dieſe zum erſten Male
veranſtaltete große Reichs=Fach=Ausſtellung Frankfurt
a. M. gewählt hat, ſo geſchah das nicht nur darum,
weil Frankfurt durch ſeine geographiſche Lage und
ſeine landſchaftlichen Vorzüige ſich als deutſche
Aus=
ſtellungsſtadt immer wieder bewährt hat, ſondern
hauptſächlich deshalb, weil Franffurt mitten in
einem großen chemiſchen Produktionsgebiet liegt.
1½ Jahre Zuchthaus für einen Wohnungs=
Räuber.
Kaſſel. Der 48 Jahre alte Schneider Joh.
Ochs aus Kaſſel hatte ſich im vorigen Spätjahr in
vielen Städten möblierte Zimmer mit Verpflegung
gemietet, jeweils mit der Angabe, er ſei Monteur
bei, Henſchel oder Holzmann oder einer ſonſtigen
großen Firma. Regelmäßig ließ er ſich den
Wohnungs=
ſchlüſſel aushändigen und einen Tag Verpflegung,
worauf er in der erſten Nacht verſchwand und
jedes=
mal Geld, Uhren und andere Sachen mitnahm, was
ihm gerade in die Hände fiel. Ochs iſt wegen zwölf
anderer Fälle in Kaſſel, Gießen, Hanau uſw.
vor=
beſtraft. Das Erweiterte Schöffengericht in Kaſſel
verurteilte ihn zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus und
200 RM. Geldſtrafe. Drei weitere Strafverfahren
ſind anderweitig gegen ihn anhängig.
Verunglückte Autodiebe.
Bad Schwalbach. In den Wieſen an der
Aarſtraße fand man am Donnerstag morgen ein
Auto liegen. Der Wagen war in der Nacht in
Wies=
baden geſtohlen worden. Die Diebe haben die ſcharfe
Kurbe am Alten Damm ſicher in ſchnellem Tempo
nehmen wollen und wurden aus der Fahrbahn
ge=
ſchlendert. Anſcheinend iſt den Gaunern bei dem
Unfall wenig oder gar nichts paſſiert, denn es war
keine Spur mehr von ihnen zu ſehen. Der Wagen
iſt ziemlich beſchädigt.
Ein Eifenbahnunglück verhütet.
Neuwied. Der Arbeiter Jakob Schmitz hat
durch eine zufällige Beobachtung ein ſchweres
Eiſen=
bahnunglück verhütet. Von ſeinem Grundſtück ſchaute
er abends einem in der Nichtung Frankfurt
vorbei=
fahrenden Schnellzug nach, als er plötzlich hinter dem
Schnellzug einen Schienenbruch bemerkte. Wie ſich
herausſtellte, war der Bruch 1½ Meter lang. Schmitz
ſetzte den nächſten Schrankenwärter ſofort in Kenntnis.
Das Gleis wurde geſperrt. Ein von Linz bereits
abgefahrener Zug konnte noch rechtzeitig angehalten
werden. Bis zum Abend war der Schaden durch eine
neue Schiene repariert.
Sie wurden von Frau Meiſterin gekrauk
Die Glücklichen, die von der Frau des Schmiedes
in Gretna Green getraut wurden.
Es iſt ein altes Vorrecht der Schmied=Familie
des ſchottiſchen Oertchens Gretna Green,
Braut=
raare ohne jede Formalitäten zu trauen. Hector
Mappin und ſeine Braut Alice Ridsdel haben
hiervon Gebrauch gemacht und ſich entgegen dem
Wunſche ihrer Eltern in Gretna Green trauen
laſſen. Bei ihrer Ankunft war der Meiſter nicht
zugegen, ſo daß ſie mit der Meiſterin vorlieb
nehmen mußten, was aber ihr Eheglück nicht
im geringſten beeinträchtigt.
Vor der Einweihung des Berliner Harnack Hauſes.
Deutſche Arbeitsſtäkke für ausländiſche Gelehrke.
Das neue Harnack=Haus in Berlin=Dahlem.
Exz. Prof. v. Harnack.
Am 7. Mai, dem 78. Geburtstag des großen deutſchen Theologen Exzellenz Adolf v. Harnack, wird
das Harnack=Haus in Berlin=Dahlem eingeweiht. Es iſt als Arbeitsſtätte für die zahlreichen aus= wie man befürchtet, in die Millionen gehen. Der
ländiſchen Gelehrten beſtimmt, die zur wiſſenſchaftlichen Arbeit nach Berlin kommen.
Die 1409-Jahr=Feier des Benedikkiner=Ordens auf Monke Caſſino.
Kardinal=Staatsſekretär Gaſparri ſegnet die Menge vom Balkon aus.
Das Benediktinerkloſter Monte Caſſino bei Rom hat ſein 1400jähriges Beſtehen feierlich begangen.
Der Papſt hat ſeinen Staatsſekretär, den greiſen Kardinal Gaſparri, als ſeinen Vertreter nach dem
Monte Caſſino geſandt, wo er der großen Menge der erſchienenen Gläubigen den Segen erteilte.
Der Tonfilm eroberk die Welk.
Tonfilmaufnahme der Meeresbrandung.
Mit wachſender Energie wird in allen deutſchen Ateliers an der Herſtellung von Tonfilmen
gearbeitet. Täglich werden neue Möglichkeiten entdeckt. Unſer Bild zeigt eine Aufnahme der
Meeresbrandung für den Ruttmannfilm der Tobis.
Das Golfſpiel von Paris nach Berlin.
Der amerikaniſche Golfſpieler Dr. Moore hat,
wie bereits kurz gemeldet, die Abſicht, ſich auf einem
eigenartigen Weg von Paris nach Berlin zu begeben,
nämlich indem er einen Golfball vor ſich hertreibt.
Es handelt ſich um eine Wette. Die Einzelheiten
die=
ſer Wette ſind ziemlich bizarr. Dr. Moore, der im
Alter von 65 Jahren ſteht und für ſeine Golfreiſe
eifrig trainiert, hat mit einem Dr. de Mendoza
ge=
wettet, daß er den Golfball von Paris nach Berlin
in 7000 Golfſchlägen bringen werde. Unter
Zugrund=
legung der Entfernung, darf Dr. Moore alſo nur
etwas mehr als 10 Schläge für eine Meile benötigen,
einſchließlich aller Hinderniſſe, wie Berge,
Ortſchaf=
ten uſw. Eine Zeit für die Durchführung der
Golf=
reiſe iſt nicht ausgemacht, wenn auch Moore hofft,
daß er die Sache in zwei Wochen ſchaffen werde.
Zwiſchen den einzelnen Schlägen wird er im Auto
von Mendoza fahren. Die Wette enthält die
Beſtim=
mung, daß, wenn Moore einen Ball verliert, oder
wenn der Ball an eine unzugängliche Stelle fällt, er
einen anderen in Gebrauch nehmen darf.
Das Teſtament des Räuberhauptmanns.
Smyrna. Ein wegen zahlreicher Morde zum
Tode verurteilter, berüchtigter Näuber namens
Mehmed Koſalakli hat vor ſeiner Hinrichtung ein
Teſtament gemacht, das ganz im Gegenſatz zu den
während ſeines Lebens verübten Taten ſteht. Er gab
an, 800 türkiſche Goldpfunde unter einem beſtimmten
Baum auf einem Berge in der Nähe ſeines
Heimat=
dorfes verſteckt zu haben, die dem türkiſchen
Luft=
flottenverein zugute kommen ſollen. Weitere 10000
Pfund, die bei ſeinem Schwiegervater depoviert
waren, ſollen zu einem Viertel ebenfalls dem
Luft=
flottenverein, zu den übrigen drei Vierteln den
Ar=
men ſeines Geburtsdorfs und wohltätigen Stiftungen
zugeführt werden.
Petroleum=Exploſion in Birma.
Nangoon. In Sypiam explodierte
vor=
geſtern ein 100 000 Gallonen faſſender Petroleumtank
der Birma=Petroleum=Geſellſchaft. Ein Mann wurde
40 Fuß weit weggeſchlendert und getötet.
Wirbelfülrne in 1. 5. 2.
Zahlreiche Tote. — Große Schäden.
New York. Durch Wirbeſſtürme, die am
Donnerstag über verſchiedene Teile der Vereinigten
Staaten hinweggingen, wurden insgeſamt 45
Per=
ſonen getötet und mehrere hundert verletzt.
Die Sachſchäden ſind bedeutend, konnten jedoch noch
nicht feſtgeſtellt werden. In Rye Cove, im Staat
Virginia, wurde eine Schule zerſtört, wobei
20 Perſonen, meiſt Schulüinder, ums Leben kamen
und über 100 verletzt wurden. — In Columbus
(Ohio) zerſtörte der Sturm einen Teil des
Gefäng=
niſſes. Eine Gefängnismauer wurde umgeriſſen,
wo=
bei vier Gefangene getötet und ſechs weitere ſchwer
verletzt wurden. Eine größere Anzahl der
Ge=
fangenen flüchtete. — Im Staate Arkanſas
ka=
men 9 Perſonen ums Leben; die Zahl der
Ver=
letzten ſteht noch nicht feſt, überſteigt jedoch 50.
Auch in den Staaten Georgia, Tenneſſee, Texas,
Miſſouri und Oklahoma gab es Tote und
Verwun=
dete. Aus vielen von dem Sturm betroffenen
Ge=
bieten fehlen noch nähere Nachrichten, da die
Tele=
phon= und Telegraphenleitungen zerſtört wurden.
Die Wirkung der Wirbelſtürme.
Die Tornados und ſchweren Stürme der
ver=
gangenen Tage haben in den verſchiedenen Teilen des
Landes überaus ſchweren Schaden angenichtet. Ein
Schneeſturm mit Froſttemperatur, der Illinois
und Miſſouri heimſuchte, verurſachte Schäden, die,
aus Rye Cove gemeldete Tornado traf das
Schulhaus gerade, als die Kinder nach der
Mittags=
pauſe wieder zum Unterricht zurückgekehrt waren.
Die Zahl der Toten wird bereits auf hundert, die
der Verletzten auf über hundert geſchätzt, ſo daß
faſt die ganze Bevölkerung des kleinen Ortes, der
einem ſolchen Unglück in keiner Weiſe gewachſen
war, betroffen wurde. Viele Leichen wurden von dem
Tornado weit über die Felder zerſtreut. Die aus der
Umgegend eintreffenden Sanitätsabteilungen
mel=
den, daß überall größte Verwirrung herrſche, da die
Ueberlebenden nicht imſtande wären, ſich der Toten
und Verletzten anzunehmen.
Schwerer Dampferzuſammenſtoß im New Yorker
Hafen.
New York. Bei dichtem Nebel ereignete ſich
im Hafen von New York ein ſchwerer Zuſammenſtoß
zwiſchen dem ſpaniſchen Dampfer „Chriſtobal
Co=
lon”, der 1000 Paſſagiere an Bord hatte, und dem
Cunard=Dampfer „River Opvotes‟. Der „Colon”
rannte in die „Orvotes”, die im Hafen von New
York vor Anker lag. Der Zuſammenſtoß war ſo
heftig, daß beide Schiffe nicht mehr voneinander
ge=
trennt werden konnten. Es iſt bisher noch nicht
ge=
lungen, ſie auseinanderzubringen. Glücklicherweiſe
ſind keine Menſchenverluſte zu beklagen.
Die Portland=Vaſe auf der Auktion.
London. Die mit großer Spannung erwartete
Verſteigerung der berühmten Portland=Vaſe im
Auktionshauſe Chriſtis brachte eine Enttäuſchung, da
die bis zu 29 000 Guineen (rund 600 000 RM.)
ſtei=
genden Angebote nicht den vom Beſitzer, dem Herzog
von Portland, geforderten Mindeſtpreis erreichten
und die Vaſe ſomit zum Beſitzer zunückehrte. Es
handelt ſich um eine andike blaue Glasvaſe mit
er=
habenen weißen Figuren aus der Legende von
Pe=
leus und Thetis, die vor etwa 500 Jahren in Rom
in einem Sarkophag aufgefunden wurde und ein
Unikum darſtellt.
Herbiens gefährlichſter
Räuberhaupk=
mann von zwei Frauen gefeſſelt.
inf. Novica Petrowie, Serbiens gefährlichſter
Räuberhauptmann, der unter dem Schreckensnamen
„Die Geißel der Berge” bekannt und gefürchtet iſt,
war ſeit Jahren der Schrecken der Bauern und
Be=
hörden, die ergebnislos auf ihn fahndeten und ſich
genötigt ſahen, einen Preis von 50 000 Dinar auf
ſeinen Kopf zu ſetzen, um ſeiner habhaft zu werden.
Aber alle Mühen und Anſtrengungen waren
verge=
bens, denn der ſchwarze Novica tauchte plötzlich
über=
raſchend in einem Dorfe auf, plünderte die reichſten
Bauern, ermordete ſie und zündete dann ihr
An=
weſen an, um ebenſo geheimnisvoll wieder zu
ver=
ſchwinden. Wo der Lauf ſeiner Büchſe auftauchte,
bemächtigte ſich ganzer Dörfer eine ungeheure Panik,
denn von ihm ging ein ſolches Entſetzen aus, daß
niemand an Widerſtand dachte. Er hatte ſchon allein
ohne Hilfe Dutzende von Bauern in die Flucht
ge=
ſchlagen, die den Verſuch gemacht hatten, ihn zu
fangen oder zu töten, um die große Belohnung zu
verdienen. Vor einigen Tagen erreichte ihn endlich
ſein Schickſal, und zwar nicht in Geſtalt von
Gen=
darmen und Soldaten, die ſeit Monaten auf der
Jagd nach ihm waren, auch nicht durch tapfere
Män=
ner, ſondern durch zwei Frauen, die ſich als
Hel=
dinnen bewährten und in der ganzen Gegend als
Retterinnen gefeiert werden. Vor kurzer Zeit
über=
fiel der berüchtigte Räuberhauptmann ein Haus in
der Nähe von Danilowgrad. Er drang in das
An=
weſen unerſchrocken ein, das dem Bauern Stanko
Simon gehörte, und ſtrechte mit zwei wohlgezielten
Schüſſen den Beſitzer des Gutes nieder, um ſich an
den Raub des Geldes zu machen. Er hatte aber nicht
mit der Mutter und der Frau des Bauern gerechnet,
die die Schüſſe gehört hatten und mutig in das
Zim=
mer eindrangen, wo der Schrecken der Berge ſoeben
ſeinen letzten Mord ausgeführt hatte. Sie wußten
genau, wie ſie ſpäter erzählten, daß nur der ſchwarze
Novica der Urheber dieſer Schüſſe ſein konnte, und
bewaffneten ſich mit einer Schaufel und einer
Mangelrolle, um den Räuberhauptmann zu
überwäl=
tigen. Sie wurden ſchon an der Tür mit mehreren
Nevolverſchüſſen empfangen, die aber glücklicherweiſe
fehlgingen, und ſtürzten ſich auf den Räuber, der mit
einem furchtbaren Schlag der Schaufel zu Boden
ge=
ſtreckt wurde. Als er wieder aufſpringen wollte,
erhielt er einen Hieb mit der Mangelrolle, der ihn
kampfunfähig machte. Nun zerrten die beiden Frauen
den Räuber auf den Hof, richteten ihn mühſam auf
und ſtellten ihn an einen ſtarken Baum, wo ſie ihn
mit kräftigen Stricken feſſelten, um nun die
Gen=
darmen zu holen, die ihn jetzt gefangen nehmen
konn=
ten. Hunderte von Bauern geleiteten im Triumphzug
den gefeſſelten Räuber nach Danilowgrad, wo er
ſei=
nem Todesurteil entgegenſieht. Die Tat der beiden
heldenhaften Frauen wurde öffentlich belobigt und
ein hoher Beamter kam ſelbſt i das Dorf, um
ihnen die Kopfprämie von 50 000 Dinars
auszu=
zahlen. — Uebrigens wurde am ſelben Tage der
zweite berüchtigte ſerbiſche Räuberhauptmann
Mi=
loſlav Krſtovie, der kurz vorher gefangen
ge=
nommen worden war, vom Kreisgericht Prokuplie zu
362 Jahren Zuchthaus und außerdem zum
Tode verurteilt,
Seite 16
Gamstag, den 4. Mai 1929
Das Auslandsdeutſchtum und ſeine Bedeutung für unſer Volk.
Von Dr. Külz, Reſchsminiſter des Inwern a. D.
Anläßlich des Sammeltags für das
Auslandsdeutſch=
tum bringen wir unſeren Leſern ſolgenden
hochbedeut=
ſamen Artikel des Reichsminiſters a. D. Dr. Küle
über das gegenwärtige und das zukünftige Verhältnis
zwiſchen Reichs= und Auslandsdeutſchtum.
Deutſchland, das ſeit 1871 als Deutſches Reich wieder in
geſchloſſe=
ner ſtaatlicher Form in das Weltgeſchehen eintrat, iſt in der
Vergangen=
heit nicht immer mit warmherziger Füirſorge ſeinen Kindern in der
Ferne nachgegangen. Das Verſtändnis für die große Sendung der
Deutſchen im Auslande zugunſten des Anſehens, der Wirtſchaft, der
Weltgeltung des deutſchen Staatsvolks war nicht Gemeingut des
deut=
ſchen Volkes. Gerade mit der machtpolitiſchen Erholung der Deutſchen
im Jahre 1871 trat eine gewiſſe Entfremdung zwiſchen dem, was fortan
reichsdeutſch hieß, und dem, was im Grunde erſt jetzt
auslands=
deutſch wurde, ein. Beide Ausdrücke ſind jungen Urſprungs. Beide
ſind unzureichend und mißverſtändlich. Denn zeichsdeutſch war nun
auch der im Auslande, vielleicht in Südamerika, anſüſſige deutſche
Kauf=
mann, und auslandsdeutſch war der Sudetendeutſche, der vor den Toren
des Reiches im geſchloſſenen Siedlungsgebiet als ein von der
Reichs=
gemeinſchaft Ausgeſchloſſener wohnte. Ausdrücke wie Binnendeutſche,
Grenzlandsdeutſche, Auslandsdeutſche ſind eigentlich nur Verſuche, die
verwickelte Weltlage des deutſchen Volkes zu begreifen, und bleiben als
ſolche Stuckwerk.
Wir wollen nicht mit der Vergangenheit rechten oder der
Gegen=
wart beſondere Verdienſte für das Verſtändnis un das
Auslandsdeutſch=
tum zuſchreiben, da ſie ihr nur zum Teil gebühren. Der unglückliche
Ausgang des Krieges hat, und das iſt das Erfreuliche und Weſentliche,
das Auslandsdeutſchtum und das im Deutſchen Reiche wohnende ber
che
Volk wieder enger zueinander geführt. Der Krieg zerbrach unſee
Wirt=
ſcaft, die Revolution erſchüitterte unſere Kultur. Die ganze
Deutſch=
tumsfrage kam in Fluß. Die Wandlung der wirtſchaftlichen und
volks=
heitlichen Einſtellung bei den Auslandsdeutſchtum=Gruppen wirkten auch
auf die geiſtige Bew=gung im Relch dief zurück. Der in der Welt noch
vielfach verkannte deutſche Menſch der alten wie der neuen deutſche
Siedlungsgebiete trat in Wechſelverkehr; die Gebiete verſchmelzen unter
ſich wie mit dem Mutterlande in ſteigendem Maße zur kulturellen
Ein=
heit. Dem Austauſch an Erfahrungen im Kampfe um die Bewahrung
des Volkstuns folgte zunähſt im Auslandsdeutſchtum ein bis dahin
ungeahnter Gemeinſchaftstrieb, und dieſe Volkswerdung wirkt ſichtbar
zurück auf die Deutſchen in der Heimat. Neue Bezichungen zwiſchen
Reich und deutſchen Sieblungsgebieten entſranden, die vor dem Kriege
noch ganz unerhört geweſen wären, heute ſich aber als unausweichbare
Notwvendigkeiten ergeben, und auch international ſich als ein Recht auf
die Ungntaſtbarkeit des Volkstums darſtellen.
Dieſe in der Bildung begriffenen Foyen bereits heute auf
For=
meln zu bringen, würde dem unaufhaltſamen Fluß des Lebens nucht
gerecht werden. Man muß ſehr deutlich zwiſchen der Bedeutung des
Auslandsdeutſchtums für das Reich als Staat unter Staaten, der unter
den Folgen eines verlorenen Krieges und der Ungunſt der Weltlage
leidet, und zwiſchen der kulturellen Aufgabe die das
Auslandsdeutſch=
tum im weitumfaſſenden Bereich deutſcher Zunge und Sinnesart hat,
unterſcheiden. Politiſch=s und Kulturelles laſſen ſich nicht ganz trennen.
Aber die innerer Grenzen laufen anders, je nachdem, ob man an ein
ſtaatliches Zueinandergehören oder Zueinanderwvollen, an ein
ſchick=
ſalsmäßiges Verbundenſein, an weit zurückliegende hiſtoriſche
Gemein=
ſchaftserinnerungen oder ſchließlich nur an die Gemeinſamkeit der
Sprache oder der grundlegenden Kulturwerte denkt. Das Kulturelle
bildet hierbei den weiteſten, das Polſtiſche einen engeren, und das
Staatlice den engſten Rahmen. Alle drei ſind reſtlos mitbedingt durch
den wirtſchaftlichen Sinn, durch den Form gebenden Geiſt deutſcher
Arbeit.
Die große Bewegung, die dank der vorzüglſichen Aufklärungsarbeit
der mit der Deutſchſtumspflege befaßten Verbände, insbeſondere des
Ver=
eins für das Dentſartum im Ausland, ein wachſendes
Ver=
ſtändnis für dieſe gegenſeitigen B=ziehungen hervorgebracht hat, ſtößt
doch häufig noch auf ſpröde Ablehnung bei dem nur wirtſchaftlich
den=
kenden Menſchen, der gewohnt iſt, das Kulturelle und Volksheitliche
als Sondergebiet zu behandeln, die ſeine wirtſchaftlichen Aufgaben nicht
durchkreuzen oder gar belaſten dürfen. Hat ſich jedoch die Bedeutung
der Auslandsdeutſchen für das deutſche Volk zunächſt darin kundgetan,
daß die ſtumpfe Gleichgültigkeit gegen die Voltsheit in uns der
Er=
kenntnis unſerer eigenen Weſensart mehr und mehr gewichen iſt, ſo
würde gleichwwohl dieſes Erwachen im Teiche in folgenſchwerer Weiſe
nur unfruchtbare Romantit bleiben, w. n nicht auch der Sinn des
wirt=
ſchaftlichen Menſchen ſich dafür ſchärfte, daß jede Arbeitsleiſtung
volks=
heitlich bedingt iſt, und daß baher die für die wiederanwachſende
Wel=
geltung unſeres Volkes erforderliche Qualitätsarbeit auf allen
Wirt=
ſchaftsgebieten nur dann wieber gewonnen wird, wenn wir mit vollem
Beſpußtſein unſere wirtſchaftliche Einſtellung auf den Generalnenner
der Volksheit ziehen. Daher muß auch die deutſche Wirtſchaft
begrei=
fen lernen, daß der Auslandsdeutſche auf die Dauer allein ihr ſtärkſter
und zuverläſſigſter Träger im Auskand ſein kann. Es wäre eine
kurz=
ſichtige Politik, ſich im Ausland zur Anknüpfung wirtſchaftlicher
Zu=
ſammenarbeit nur mit dem Ausländer in Verbindung zu ſetzen. Iſt wie
alles Schaffen ſo auch das wirtſchaftlihe volksheitlich bedingt, ſo kann
allein der Auslandsdeurſche die deutſihe Weltgeltung in Handel und
Verkehr wieder aufſauen.
Erkennen wir dieſe Geltung des Auslandsdeutſchtums für die Heimat,
dann werden wir den zurückehrenden oder nur zeitweilig hier
aufhal=
tenden Auslandsdeutſchen mit allen den Volksrechten ausſtatten, die dem
Reichsangehörigen auch daun zufallen, wenn er von Haus aus
fremd=
ſtämmig oder durch ſeine innere Entwicklung dem geſchichtlichen
Zuſam=
menhang mit deutſchem Weſen entfremdet iſt.
Hier liegen neue Aufgaben der Gemeinſchaftsbildung für die innere
Verwvaltung wie für die auswärtige Fühlungnahme, vor, ohne deren
Löſung alles weltpolitiſche Streben zur Erfolgloſigkeit verurteilt ſein
würde. Im weiteſten Unfange muß unſere Jugend hier neu zulernen,
der Erwachſene umlernen. Nur ſo wird als Frucht einer ſchweren Zeit
das ſtolze, bisher nicht immer klar vorhandene Bewußtſein erwachſen,
einem großen und an Werten aller Art reichen Volksganzen anzugehören
einem Volke, das nur zu einem einheitlichen Fuhlen und geſchloſſenem
Wollen über alle Grenzen hinweg durchzudringen braucht, um allen
fremden Gewalten zum Trotze innerlich unübevwindlich zu ſein.
Zuſammenſtoß zwiſchen Auko und Molorrad.
(Nachdruck verboten.)
Haftpflicht wegen Schneidens von Kurven.
js. Am Machmittag des 28. Februar 1927 fuhr der Mechaniker P.
mit ſeinem Motorrad aus Schwarzenberg von Aue nach
Schwar=
zenberg. In Oberſchlema ſtieß er an der Einmündung der
Nieder=
ſchlemaer Straße in die Staatsſtraße Aue—Schwarzenberg—Schneeberg
mit einem von dem Kraftwagenführer V. geführten Kraftwagen des
Fuhrunternehmers C. in Aue zuſammen. Er ſtürzte dabei vom Rade
und erlitt Brüche des linken Fußgelenkes ſowie innere Verletzungen.
Der Verunglückte verklagte ſowohl den Fuhrunternehmer C. als auch
den Kraftwagenführer V. auf Zahlung von insgeſamt 8090 Mark
Scha=
denserſatz, 1000 Mark Schmerzensgeld und Erſatz allen weiteren noch
entſtehenden Schadens. — Das Landgericht Zwickau erkannte den
An=
ſpruch dem Grunde nach für gerechtfertigt an; das Oberlandesgericht
Dresden dagegen verurteilte die Beklagten nur zur Tragung des
halben Schadens, die andere Hälſte habe Kläger wegen eigenen
Ver=
ſchuldens ſelbſt zu tragen. Der Beklagte V. ſei zwar verhältnismäßig
langſam gefahren, habe aber gegen zwei geſetzliche Vorſchriften
ver=
ſtoßen: er ſei auf der linken Straßenſeite und beim Einbiegen in die
Nummer 123
linksſeitige ſpitze Kurbe in kurzer Linkswendung gefahren, während er
nach § 21 Abſ. 2 KFVo. in weitem Bogen zu fahren hatte. Der
Pe=
klagte V. habe ſich deshalb einer unerlaubten Handlung ſchuldig gemacht
und hafte ſchon aus dieſer Beſtimmng auf Schadenerſatz. Die
Schadens=
erſatzpflicht mindert ſich indeſſen, da den Kläger ein mitwirbendes
Ver=
ſchulden gemäß 8 254 BGB. trifft. Der Kläger hätte an der
unüberſicht=
lichen Wegegabelung ſo langſam fahren müſſen, daß er ſein Kraftrad
auf bürzeſte Entfernung zum Stehen bringen konnte. Der beklagte
Fuhr=
unternehmer C. haftet für den erwachſenen und künftigen Schaden des
Klägers nach § 831 BGB. in demſelben Umfange wie ſein Angeſtellter,
der Kraftwagenführer. Dieſes Urteil wurde fetzt vom 6. Zivilſenat des
Reichsgerichts beſtätigt, indem die Reviſion des Beklagten
zurück=
gewieſen wurde. „Reichsgerichtsbriefe‟. (VI 542/28. — Urteil vom
11. März 1929.)
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Samstag. 4. Mai. 12.30: Schallplatten. 12.45: Schulfunk.
Engliſch. 6 15.05: Jugendſtunde. Liedervorträge Frankfurter Schulen:
Radiloſchule. Ein Wandertag in Liedern. O 16.35: Konzert des
Funkorch.: Neue Tanzmuſik. Mitw.: Alberto Uzielli (Tenor). 6 18.10:
Aus dem Roman, Rot und Schwarz” von Stendhal. a 18.30:
Briefkaſten. o 18.55: Eſveranto. 0 19.15: Franzöſiſche Literatur.
19.25: Franzöſiſcher Sprachunterricht. O
19.45: Dr. Herzfeld:
Guſtav Landauer. Aus Anlaß ſeines 10jähr. Todestages. 0 20.15:
Gaſtſpiel des Rhein. Enſembles Müller=Schlöſſer: „Wibbels
Auf=
erſtehung.” Komödie in vier Aufzügen von H. Müller=Schlöſſer.
Perſ.: Schneidermeiſter Wibbel; Fin, ſeine Frau; Martin, ſein
Ge=
ſelle; Wölfes, ſein früherer Geſelle; Mariechen, deſſen Frau; Peter
Zimpel; ein Mann aus Hamburg; der Kommiſſar; Drögendick,
Polizeidiener; „Fliegenſchmidt, Schreiber;
der „Gefängnisaufſeher;
Knipperling, Wirt zum Schwarzen Anker;, Krönkel, Küfermeiſter;
Fitzkes: ſeine Frau; Pangdich, Blechſchläger; Levetit, ein franzöſiſcher
dergeant; eine Hebamme; ein Vagabund. Das Stück ſpielt am
Rhein kurz nach der Schlacht bei Leipzia. o Anſchl.: Berlin:
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Zeit O 13.45: Bildfunt. e 14.20: Kinderbaſtelſtunde: Gefaltete
Spiellachen O 15: B K. Graef: Sprechtechnik. O 15.30; Wetter,
Börſe. 0 15.40: Frauenſtunde. Künſtleriſche Handarbeiten: Die
Blumenvale. O 16: Kurzſchriftdiktate. 16.30: Dir. Lenz und Dr.
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Induſtriearbeiter o 18.30: Franzöliſch für Anfänger 8 18.55: Prof.
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Nummer 123
Samstag, den 4. Mai 1929
Seite 17
aamg M uaan.
Roman von Werner Scheff.
28)
(Nachdruck verboten.)
Plötzlich ſah er vor ſich die Geſtalt einer Frau und erkannte
Suſanne. „Fräulein Herfort . . . Sie erwarten mich hier?”
„Ja, Herr Rittmeiſter. Was geht drüben im Hauſe vor? Es
iſt ſo unheimlich, es nicht zu wiſſen.”
Er lachte ſchneidend. „Gerade Sie müßten im Bilde ſein!
Ich weiß nicht, ob Sie bewußt an all dem Schuld haben —
jeden=
zalls ſind Sie ſchuldig!” Es tlang verletzend ſcharf.
„Ich bitte Sie, Herr Rittmeiſter”, ſtammelte Suſanne ver
wirrt, „geben Sie mir Klarheit! Es muß etwas Schrechliches
vorgefallen ſein.”
„Haben Sie wirklich keinen Menſchen veranlaßt, meinem
Freund Lindemann dieſen Abend zu verderben?”
„Wo. den
ſen Sie hin! Und von welchem Menſchen
ſprechen Sie?
Der Rittmeiſter ſtand zögernd. Vor dem Gittertor des
Gar=
tens wieherte eines ſeiner Pferde. Er hob den Kopf. „Vielleicht
täuſche ich mich. Vielleicht ahnen Sie nicht einmal das
Ver=
hängnis.”
„Welches Verhängnis?”
„Pſt . . . es darf niemand davon erfahren! Nicolai weigert
ſich, der Einladung des Geheimrats zu folgen. Wenn Sie ihr
dabon abbringen wollen, ſo kommen Sie! Er hält ſich in
mei=
nem Hauſe auf.‟ Damit ſchickte er ſich an, ſeinem Weg
fort=
zuſetzen.
„Sie vergeſſen, daß ich hier eingeladen bin.”
Er lachte noch einmal. „Man hat inzwiſchen eine
wunder=
volle Ausrede gefunden, Fräulein Herfort. Das Auto der
Stadt=
lüche mit dem Koch und den Speiſen hat angeblich unterwegs
eine Panne. Erſt in einer Stunde ſoll das Eſſen ſtattfinden. In
Wahrheit ſind noch nicht alle Gäſte verſammelt . . . Zwei fehlen,
zwei der Wichtigſten! Einer von ihnen iſt Nicolai.”
In Suſanne war ein Chaos von Empfindungen und
Ge=
danken. Der Rittmeiſter machte nicht den Eindruck eines
Ver=
rückten. Was er aber ſagte, klang beinahe ſo.
„Kommen Sie oder kommen Sie nicht?” herrſchte er ſie
plötzlich an.
„Wenn Sie mir verſprechen, ſich zu mäßigen, ſo begleite ich
Sie. Sie müſſen mir auch ein Gefährt für den Rückweg zuſagen.”
„Wer weiß, ob Sie noch Luſt haben werden, ſpäter in die
Geſellſchaft zurückzukehren. Ich fürchte, Ihre Unkenntnis der
Dinge geht ſo weit, daß Ihnen die nächſte Stunde
Ueberraſchun=
gen bringen wird."
„Daran zweifle ich nicht. Was aber hat dies alles mit mir
und Herrn Nicolai zu tun?”
„Kommen Sie!” wiederholte Kroß ungeduldig. Mechaniſch
folgte ſie ihm zu ſeinem Wagen. „Sie gehen zu Fuß hinterdrein,
Auguſt!” ſagte Kroß zum Kutſcher.
Er half Suſanne beim Aufſteigen auf das hochrädrige
Ge=
fährt. Dann ſchwang er ſich neben ſie, ergriff die Zügel und gab
den Pferden den Kopf frei.
„Herr Rittmeiſter, bitte laſſen Sie mich nicht länger raten!
Ingenieur Nicolai iſt bei Ihnen . . . er weigert ſich, nach
Birben=
ſee zu kommen. Iſt das ein ſolches Unglück? Er konnte doch
unter irgendeinem Vorwand abſagen.”
Kroß drehte ihr ſein Geſicht zu. Er ſchien ſie forſchend zu
betrachten. Nun, da er hinter ſeinen Pferden ſaß, ſeinen
Lieb=
lingen, die er ſelbſt gezogen hatte, wich die Erregung, in die er
während ſeiner Auseinanderſetzung mit Chriſtian Lindemann
und dann mit Suſanne geraten war.
„Nicolai durfte nicht abſagen. Er iſt verpflichtet, den
heuti=
gen Abend in Birkenſee zu verbringen, und er wird ſich dieſer
Verpflichtung nicht entziehen. Nach allem, was ich von ihm ſelbſt
gehört habe, gibt es für ihn kein Ausweichen. Ein anſtändiger
Menſch muß die Verantwortung für das, was er getan hat, zu
tragen wiſſen.”
„Welche Verpſlichtungen hat Nicolai gegen den Geheimrat?”
„Gegen Lindemann? Ueber dieſe Verpflichtungen könnte er
ſich hinwegſetzen. Aber ich bin wir nicht darüber klar, ob es
Ihnen bekannt iſt, daß er eine andere Bindung eingegangen iſt,
die heute abend offiziell werden ſollte.”
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In Suſanne erſtarrte das Blut. Mit einem Male tat ſie
den lange gewünſchten Blick hinter den Vorhang, der ihr bisher
die Geſchehniſſe dieſer Stunde verborgen hatte. Kroß fühlte ihr
Entſetzen. Sie ahnte alſo nicht, was vorging — war noch
tauſend=
mal ſchuldloſer, als er erwartet hatte. Und ſeine Stimme klang
jetzt wie die eines guten Freundes, der einem anderem
Tröſt=
liches ſagen will.
„Sie können nichts dafür, Suſanne — oder doch nur indirekt.
Wer will hier überhaupt von Schuld ſprechen! Wirrniſſe des
Herzens entſtehen niemals durch die Schuld der Menſchen. Aber
ſehen Sie, Suſanne, heute gegen abend kam Nicolai zu mir, ein
gebrochener Mann. Ich kann Ihnen nicht ſchildern, was ich mit
ihm erlebt habe. Wir ſind doch gute Freunde, er und ich — ſeit
Jahren hat einer Anteil am Schickſal des anderen. Er hat mir
erzählt, daß er ein Verſprechen, noch viel mehr als ein
Verſpre=
hen, das ihn an eine andere kettet, löſen will, weil Sie in ſein
Leben getreten ſind und weil er mit einer großen Lüge belaſtet
nicht exiſtieren könnte.”
Suſanne war ſo vertieft in lauſchendes Sinnen, daß ſie kein
Wort der Zuſtimmung oder Abwehr fand.
„Sie glauben nicht, was für ein anſtändiger Kerl Nicolai iſt.
Wäre er frei, er würde nicht zögern, Ihnen das zu werden, was
er ſo gerne ſein möchte. Muß ich es Ihnen erſt verſichern: Er
gehört Ihnen, ſoweit er überhaupt noch über ſich ſelbſt zu
ver=
fügen hat. Das aber gerade iſt es: er hat nicht mehr das Recht
darüber zu beſtimmen, was aus ihm werden ſoll.”
Noch immer verharrte Suſanne in ihrem unheimlichem
Schweigen.
„Sie ſehen, ich bin gut unterrichtet. Menſchen vom Schlage
Nicolais pflegen nicht hinter dem Berge zu halten. Das Unglüd
wollte es, daß ihr beide, er und Sie, daß ihr euch erſt vor dre=
Tagen gefunden habt. Nicht wahr, erſt vor drei Tagen, Suſanne?”
Es war Kroß, als neige das Mädchen an ſeiner Seite
zu=
ſtimmend das Haupt.
„Er kam zu mir, um einen Ausweg zu finden. Was ſollte
er tun? Zum Schuft an der anderen und an den Lindemanns
werden oder auf Sie verzichten? Eine bittere Wahl. Aber ich
konnte nicht anders, ich mußte ihm antworten, nur das letztere
werde den Knoten löſen — der Verzicht auf etwas, das er das
größte Glück unter der Sonne nennt. Sie habe ich
mitgenom=
men, Suſanne, damit Sie mir helfen. Ich bin eben bei Chriſtiag
geweſen, um mich noch einmal davon zu überzeugen, ob es denn
nicht anders ginge. Aber Sie können ſich nicht vorſtellen, was
ſich dort oben tut. Das Mädel iſt ohnmächtig geworden, als der
Brief in ihre Hände gelangte den Nicolai dummer Weiſe noch
von Berlin abgeſchickt hatte, und in dem er davon ſprach, er
werde nicht kommen. Zwei Aerzte bemühen ſich um ſie. Na, ſie
weiß wohl, was ihr bevorſteht, wenn aus der Sache nichts wird.”
„Was?” erklang es plötzlich neben Harald v. Kroß — der
erſte Laut, den er ſeit vielen Minuten von Suſannes Lippen
vernahm.
„Muß ich noch deutlicher werden? Nicolai hat zwar, wie es nicht
anders ging, auch mir gegenüber die ganze Verantwortung au
ſich genommen. Aber ich ſehe den Dingen auf den Grund. Henny
iſt ſo temperamentvoll wie hübſch. Vor acht Tagen hat ſie das
erreicht, wozu ſie eine gewiſſe weibliche Verſchlagenheit, ſicherlick
aber auch ihr Blut getrieben hat. Soll ich es Ihnen noch
deut=
licher ſagen, Suſanne?”
*
„Nein”, erwiderte ſie leiſe.
Die Pferde jagten über einen Seitenweg dahin.
„Da drüben liegt meine Klitſche. Ich kann mir vorſtellen,
wie es in Ihnen ausſieht, Suſanne. Aber Sie müſſen nun tapfer
ſein. Ich halte Sie für eine ſtarke Natur, die nicht nur mit ſich
ſelbſt fertig wird, ſondern noch anderen beiſtehen kann. Nicolai
kennt ſeine Pflicht. Aber ihn hält nicht nur die Neigung für Sie
zurück, dem Rufe dieſer Pflicht zu folgen, nein, es iſt auch
Rück=
ſicht gegen Sie dabei. Gerade das müſſen Sie ihm ausreden!“
Minutenlang kämpfte Suſanne gegen ihre Gefühle. Als aber
der Jagdwagen in den Hof rollte, als der Mann an ihrer Seite
die Roſſe zum Stehen brachte, da war es ihr, als habe ſie ſelbſt
keinen eigenen Willen mehr, als lenke Harald von Kroß mit dieſen
ſchlanken und doch ſo energiſchen Händen auch ſie und als könne
ſie ſich nicht mehr dem widerſetzen, was er von ihr verlangte. Nur
gut, daß ſie nicht länger Zeit fand, darüber nachzudenken.
(Fortſetzung folgt.)
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