Einzelnummer 10 Pfennige
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Tadter Tad 
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
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 Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit 4 verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 121 
Donnerstag, den 2. Mai 1929. 
192. Jahrgang
 27 mm brelie Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichepfg. 
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Neilamezele (92 mm 
breitl2 Reichémark. Anzelgen von auswärte 40 Reichepfg. 
Finanz=Anzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm breite 
            Rellame=
zelle 300 Reiſchsmark. Alle Preiſe in Reſchemark 
(41 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höberer 
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht 
ſede Verpflſchtung auf Erfäſlung der 
            Anzeigen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fäll ſeder 
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme 
ſädter und Nationalbank.
 Dan iehe Sinoinin ver Putger Somſereng! 
Ein Bermitklungsvorſchlag des amerikaniſchen Delegierken Owen Young.— Deukſchland ſoll 1750 Millionen 
Mark zahlen, jährlich ſteigend um 25 Millionen bis zu einem Jahresbekrag von 2 Milliarden.
 * Frankreichs finanzpolikiſche Sikuakion 
am Ende der Sachverftändigenkonferent 
England drängt zur Rakifizierung des Caillaux= 
Churchill-Abkommens. — Der krikiſche Auguſt: 
400 Millionen Dollar oder rakifizieren! 
Von unſerem A=Korreſpondenten.
 Paris, 1. Mai. 
Die Angriffe Snowdens gegen die Balfour=Note ſcheinen doch 
nicht ganz ohne Wirkung geblieben zu ſein. Wenigſtens darf man 
glauben, daß der Schritt des engliſchen Schatzamtes, mit dem es 
Frankreich in diskreter Weiſe zur Ratifizierung des 
            Schulden=
abkommens aufforderte, mit den Reden Enowdens in 
            Zuſam=
menhang ſteht. Er hat aber beſtimmt auch andere Urſachen. 
In London würde man aus mehreren Gründen die 
            Rati=
fizierung des Schuldenabkommens gerne ſehen. Schon mit 
            Rück=
ſicht auf die Wahlen wünſcht man eine klare Lage, welche der 
Oppoſition keine Gelegenheit zu Angriffen geben kann. England 
fordert von ſeinen Schuldnern ſo viel, als es ſeinem 
            amerikani=
ſchen Gläubiger zahlen muß. Dieſe Zahlungen ſind aber erſt 
dann ſichergeſtellt, wenn Frankreich das Caillaux=Churchill=
            Ab=
komen ratifiziert. Seit dem Juli 1926, als das Abkommen 
Caillaux=Churchill zuſtande kam, wartet man im London 
            vergeb=
lich auf dieſe Ratifizierung. Fran kreich bezahlt regelmäßig ſeine 
Raten. Es ſind auch keine Anhaltspunkte vorhanden, die darauf 
ſchließen ließen, daß ſie in der Zukunft nicht ſo regelmäßig 
            be=
zahlt würden als bisher; aber Kammer und Senat haben das 
Recht, das Caillaux=Churchill=Abkommen zu verwerfen. 
            Nament=
lich aus wahltaktiſchen Gründen wünſcht die konſervative 
            eng=
liſche Regierung, daß dieſe Situation nunmehr möglichſt bald ein 
Ende nehme. Man wünſcht in England auch die Ratifizierung 
des Mellon=Bérenger=Abkommens, welches bekanntlich die 
            Schul=
den Frankreichs am Amerika regelt. Falls Frankreich bis zum 
1. Auguſt das Mellon=Bérenger=Abkommen nicht ratifiziert hat, 
dann muß es jene vielerwähnten vierhundert Millionen Dollars 
für das von Amerika Frankreich überlaſſene ehemalige 
            amerika=
niſche Kriegsmaterial bezahlen. In London aber fürchtet man, 
daß Frankreich ſeine Pfundguthaben zur Bezahlung dieſer 
Schulden benützen wird. Das wäre ein ganz empfindlicher 
Schlag für den Londoner Platz, welcher ſowieſo viel unter der 
rückſichtsloſen Politik der Banque de France zu leiden hat. Es 
gab einmal eine Zeit, da man in London in finanziellen Dingen 
noch viel unabhängiger war. Doch dieſe Zeit iſt vorüber, mehr 
noch als es die finanziellen Laien des Kontinents glauben. . ." 
All dieſe Dinge verheimlicht man in Frankreich durchaus 
nicht; nur über einen Punkt zeigt man ſich diskreter, das iſt die 
Frage der Ratifizierung. Die engliſche Aufforderung zur 
            Rati=
fizierung kam daher gar nicht ſo unerwünſcht; denn auch in 
Paris fängt man allmählich an, einzuſehen, daß man mit der 
Ratifizierung endlich ernſt machen muß. Die Mißerfolge der 
Sachverſtändigen zeitigen langſam ihre fatale Wirkung. Hätte 
nämlich die Sachverſtändigenkonferenz zu einem klaren Erfolg 
geführt, ſo wäre es für die Regierung ein leichtes geweſen, die 
Ratifizierung von Kammer und Senat zu erhalten. So aber 
ſtehen die Dinge weſentlich anders. Ratifiziert muß werden, aber 
das iſt für die Kammer unter den gegebenen Umſtänden äußerſt 
peinlich. Man hat es daher leichter, wenn die erſte Aufforderung 
dazu von engliſcher Seite kommt, und kann daraus um ſo leichter 
entnehmen, wie die politiſchen Kreiſe und die öffentliche 
            Mei=
nung darauf reagieren. 
Es verlautet, daß die franzöſiſche Kammer bei der 
            Ratifizie=
rung eventuell einſeitige „unilaterale”, Reſerben wachen wird, 
wie man es in Amerika, wo man ſich bekanntlich um die Logik 
wenig kümmert, zu tun pflegt. Aber niemand weiß, wie 
Waſhington darauf reagieren könnte. Das muß erſt abgetaſtet 
werden. Aber all das hätte ſich Frankreich erſparen können, wenn 
es in der Sachverſtändigenkommiſſion ſich ein wenig nachgiebiger 
gezeigt hätte. . 
Der Owen Young’ſche Vorſchlag. 
FU. Paris, 1. Mai.
 Mit der Rückkehr Dr. Schachts nach Paris, die für 
            Don=
nerstag nachmittag erwartet wird, treten die Pariſer 
            Sachver=
ſtändigenberatungen in ihr letztes, vorausſichtlich kürzeſtes 
            Sta=
dium ein. In gut unterrichteten Kreiſen zweifelt man nicht 
daran, daß Dr. Schacht nunmehr das letzte Wort ſprechen wird. 
Am Donnerstag nachmittag, Freitag oder ſpäteſtens am 
            Sams=
tag dürfte die Entſcheidung fallen. Die kommende Woche würde 
dann den Schlußarbeiten gelten. Ueber das eine aber wird man 
ſich klar ſein müſſen: was den Sachverſtändigen nicht gelang, 
dürfte auch den Politikern nur ſchwer gelingen, denn kein 
            deut=
ſcher Politiker würde das Sachverſtändigenurteil, über die 
            deut=
ſche Leiſtungsfähigkeit, wie es in dem Memorandum Dr. Schachts 
feſtgelegt iſt, beiſeite ſchieben können. Nach einer Berliner 
            Mel=
dung des Journal erklärt man in deutſchen, gut unterrichteten 
            poli=
tiſchen Kreiſen, daß es im Anſchluß an die Beſprechungen, die 
Dr. Schacht am Dienstag erneut mit den an der 
            Reparations=
frage intereſſierten Mitgliedern des Reichskabinetts hatte, 
            mög=
lich ſei, die Sachverſtändigenkonferenz binnen 
kurzem mit einem vorläufigen Abkommen zum 
Abſchluß zubringen. Das für die Dauer von zehn 
Jahren berechnete Abkommen ſoll auf eine Anregung 
des amerikaniſchen Sachverſtändigen Owen 
Aoung zurückzuführen ſein und deutſche Jahres=
 zahlungen in Höhe von 1750 Millionen vorſehen, 
die regelmäßig jedes Jahr um 25 Millionen ſteigen. Mit 
            an=
deren Worten würde Deutſchland alſo im erſten Jahre 1750 
            Mil=
lionen, im zweiten Jahr 1775 Millionen, im dritten Jahr 1800 
Millionen uſw. während der ganzen Dauer der vorläufigen 
            Re=
gelung zu zahlen haben. In zehn Jahren würde dann 
            Deutſch=
land einen Jahresbetrag von 2 Milliarden erreichen. Der 
            Pari=
ſer Vertreter der Telunion glaubt auf Grund von 
            Informa=
tionen von gut unterrichteter Seite beſtätigen zu können, daß die 
hier genannten Zahlen der Youngſchen Denkſchrift entſprechen. 
— Das „Journal” zeigt ſich ſeinerſeits ſehr mißvergnügt über 
eine ſolche Löſungsmöglichkeit und weiſt darauf hin, daß die 
Tributfrage eine endgültige Regelung in Paris finden ſollte, 
was bei dieſem Vorſchlag nicht der Fall ſei. 
Der franzöſiſche Skandpunkt: Deutſchland bleibt nur 
die Wahl: Dawesplan oder Youngplan. 
EP. Paris, 1. Mai. 
Im Hinblick auf die bevorſtehende Rückkehr Dr. Schachts 
aus Berlin iſt von einer Perſönlichkeit der franzöſiſchen 
            Sachver=
ſtändigendelegation eine neue Parole an die franzöſiſche Preſſe 
ausgegeben worden, die von den Blättern in ſo völlig gleichen 
Wendungen befolgt wird, daß ſozuſagen ein Blinder die Regie 
mit dem Krückſtock fühlen kann. Gegenüber den aus 
            Ver=
lin kommenden Meldungen, daß man in deutſchen Kreiſen eine 
Einigung auf der Konferenz für unwahrſcheinlich halte und 
            des=
halb die endgültige Regelung der Reparationsfrage von 
            diplo=
matiſchen oder politiſchen Verhandlungen erwarte, weiſen 
            ſämt=
liche Pariſer Zeitungen darauf hin, daß die Konferenz mit oder 
ohlte Beteiligung der Deutſchen zur Annahme eines neuen 
Syſtems, des Syſtems Young, führen werde, und daß dieſes ein 
unantaſtbares Ganzes bilde. Den Deutſchen bleibe nur die 
Wahl zwiſchen dem Dawes=Plan oder dem Young=Plan. Eine 
Ablehnung dieſes Young=Planes durch die Politiker ſei 
            undenk=
bar und unmöglich. Ebenſo wie ſeinerzeit der Dawesplan, müſſe 
der Young=Plan en bloc angenommen oder abgelehnt werden. 
Ein Fehlſchlag der gegenwärtigen Konferenz ſei alſo nicht 
            vor=
übergehend, ſondern endgültig. Wenn die Deutſchen auf das 
Endergebnis einen Einfluß ausüben wollten, ſo müßten ſie dies 
jetzt ſofort nach der Rückkehr Schachts im Berichtsausſchuß der 
Konferenz tun. Aus dieſem Grunde ſei zu erwarten, daß Dr. 
Schacht, um die unangenehmen finanzpolitiſchen Folgen ſeiner 
bisherigen Unnachgiebigkeit zu mildern, bis zu dem 
            amerila=
niſchen Vermittlungsvorſchlag gehen werde, der eine 
            Durch=
ſchnittsannuität von 2 Milliard. Goldmark vorſehe. Demgegenüber 
muß darauf hingewieſen werden, daß die in dem deutſchen 
            Me=
morandum genannte Summe von 1650 Millionen nach Anſicht 
aller zuſtändigen deutſchen Regierungs= und Wirtſchaftskreiſe 
das Höchſte darſtelle, was Deutſchland unter gewiſſen 
            Umſtän=
den zu leiſten in der Lage wäre. Es handelt ſich hier wieder 
um einen Verſuch von franzöſiſcher Seite, Zahlen in die Debatte 
zu werfen, die ſchon als untragbar von deutſcher Seite erklärt 
worden ſind. 
Inzwiſchen verdichten ſich die Gerüchte von einer jetzt 
            ein=
ſetzenden Vermittlungstätigkeit der Amerikaner, die man bei den 
zurückliegenden Verhandlungen zum Teil recht oft vermißt hat. 
Nachdem bereits Morgan in den letzten Tagen in dieſem Sinne 
ſich betätigt haben ſoll, ſo hat auch der amerikaniſche Delegierte 
Lamont ſich in einer Unterredung mit dem franzöſiſchen 
            Dele=
gierten Quesnay mit den Möglichkeiten der Verwendung von 
Gewinnen, die die Bank für die internationalen Zahlungen, die 
bekanntlich nach einer Vereinbarung über die Zahlungsweiſe ins 
Leben gerufen werden ſoll, abwirft, befaßt. Dieſe Gewinne 
            ſoll=
ten vom 10. Jahre an für die Zahlungen ſelbſt verwendet 
            wer=
den. Während bis zum 10. Jahre dieſe angeſammelt werden, 
könnte Deutſchland vom 10. Jahre ab ſeinen Gewinnanteil für 
die Zahlungen verwenden. Allerdings wird dabei 
            hervorge=
hoben, daß dieſe Kombination nur bei einer Annahme der von 
den Alliierten feſtgeſetzten Ziffer durch Deutſchland möglich ſei. 
Kein Berkrauensmann Dr. Skreſemanns in Paris. 
Berlin, 1. Mai. 
In der München=Augsburger Abendzeitung” war dieſer Tage 
behauptet worden, daß der frühere Staatsſekretär von Kühlemann 
ſich im Auftrag der Reichsregierung bzw. als Vertrauensmann 
des deutſchen Außenminiſters Dr. Streſemann in Paris aufhalte, 
um dort hinter dem Rücken der deutſchen Sachverſtändigen in 
der Reparationsfrage zu verhandeln und, falls die 
            Sachverſtän=
digenberatungen ergebnislos verlaufen ſollten, die politiſchen 
            Ver=
handlungen rechtzeitig in Gang ſetzen zu können. Wir haben 
            be=
reits geſtern darauf hingewieſen, daß Herr von Kühlemann einen 
derartigen Auftrag nicht erhalten hat und daß er, falls er ſich 
überhaupt in Paris befindet, nur als Privatmann ſich dort 
            auf=
hält. Trotz der bereits von zuſtändiger Stelle ergangenen 
            Richtig=
ſtellung iſt in der Pariſer Preſſe bezweifelt worden, ob dieſe 
Richtigſtellung den Tatſachen entſpräche. Aus dieſem Grunde 
wird nunmehr amtlich erklärt, daß alle dieſe Darſtellungen 
            un=
wahr ſind. Es wird weiter erklärt, daß Herr von Kühlemann 
nicht der Vertrauensmann Dr. Streſemanns iſt und daß er ſich 
ſchon ſeit längerer Zeit, nicht mehr in Paris befunden habe. 
Schließlich wird nochmals ausdrücklich hervorgehoben, daß 
            Ver=
handlungen, wie ſie Herr von Kühlemann unterſchoben werden, 
weder durch ihn, noch durch irgendeine andere Perſönlichkeit 
            ge=
führt werden. Eine ſolche Darſtellung erſcheint umſo notwendiger, 
als die Pariſer Preſſe ſchon Stellung dazu genommen hat, daß 
etwa auf Betreiben Deutſchlands hin die Neparationsfrage 
            nun=
mehr einem politiſchen Gremium zur Entſcheidung zugebilligt 
werde.
 * Arbeitsloſenverſicherung. 
Von 
Profeſſor Dr. Max J. Wolff, Berlin. 
Soweit es noch Verteidiger der Arbeitsloſenverſicherung in 
ihrer heutigen Form gibt, machen ſie für die kataſtrophalen 
            Zu=
ſtände, die ſich auf dieſem Gebiet eingeſtellt haben, den beſonders 
ſtrengen Winter verantwortlich. Er hat ſicher das ſeinige dazu 
beigetragen, die Arbeitsloſigkeit in anormaler Weiſe zu vermehren, 
man braucht beiſpielsweiſe nur an das Baugewerbe zu denken, 
in dem der lang dauernde Froſt viele Monate jede Tätigkeit 
            un=
möglich machte. Aber wenn dieſe außergewöhnlichen Umſtände 
auch die Notlage der Reichsanſtalt ſür Arbeitsloſenverſicherung 
beeinflußt haben, ſo ſind ſie nicht die eigentliche Urſache des 
Uebels. 
Der Fehler war, daß man bei Schaffung dieſes neuen 
            Ver=
ſicherungszweiges von Anfang an mit einer viel zu niedrigen Zahl 
von Erwerbsloſen gerechnet hat. Man ſchlug ihre Zahl auf 
800 000 an, und wenn ſich dieſe Schätzung als richtig bewährt 
hätte, ſo hätte die Reichsanſtalt ihre Ausgaben und Einnahmen 
balancieren können. In Wirklichkeit war aber die 
            Erwerbsloſig=
keit viel größer, das Reich mußte mit ſehr erheblicher Beihilfe 
            ein=
ſpringen, und heute iſt die Reichsanſtalt fürArbeitsloſenverſicherung 
mit 350 Millionen RM. an das Reich verſchuldet, für deren 
            Rück=
erſtattung in abſehbarer Zeit keine Möglichkeit beſteht. Im 
            Ge=
genteil, es kann als ſicher gelten, daß noch weitere dauernde 
            Zu=
ſchüſſe aus der Reichskaſſe erforderlich werden. 
Nach dem bisherigen Verlauf der Pariſer 
            Reparationskon=
ferenz iſt mit einer Belebung der Konjunktur nicht zu rechnen. 
Wir werden froh ſein, wenn keine Verſchlimmerung eintritt. 
Selbſt unter dieſer Vorausſetzung müſſen wir mit einer 
            Arbeits=
loſigkeit rechnen, die die angenommene Normalzahl von 800 000 
etwa um das Doppelte übertrifft. Das bedeutet aber, daß das 
Reich etwa 50—60 Millionen im Monat, alſo ½—3 Milliarde im 
Jahr als Zubuße leiſten muß. 
Das Defizit ergibt ſich mit Notwendigkeit aus dem Syſtem 
ſelber. Die Arbeitsloſenverſicherung in ihrer heutigen Form, die 
gewiß nicht der Abſicht des Geſetzgebers entſpricht, ſondern aus 
einer von der Reichsanſtalt begünſtigten zu liberalen Hadhabung 
hervorgeht, iſt überhaupt keine Verſicherung mehr, ſondern eine 
Wohlfahrtseinrichtung, deren Inanſpruchnahme beinahe 
            aus=
ſchließlich von dem guten oder böſen Willen des „Berechtigten” 
abhängig iſt. Es iſt ganz in ſeine Hand gegeben, die 
            Arbeitsloſig=
keit für ſich zu konſtruieren. Er braucht nur die Stätte ſeiner 
            bis=
herigen Tätigkeit zu verlaſſen und in einen Ort überzuſiedeln, wo 
er weiß, daß er keinen oder keinen dauernden Erwerb findet, und 
er hat die Gelegenheit zum „Stempeln”. In zahlreichen Fällen 
gehen Landarbeiter in die Großſtädte, nur um dort arbeitslos zu 
werden und um mit einer Rente in ihre Heimat zurückzukehren, 
die größer iſt als der in agrariſchen Bezirken ortsübliche 
            Arbeits=
lohn. Es fehlt jede Kontrolle. Wird ſie aber gelegentlich 
            vorge=
nommen, ſo ergeben ſich erſtaunliche Reſultate. In Duisburg 
beiſpielsweiſe wurden die Arbeitsloſen, die von 1. 6. 1928 bis 20. 
3. 1929 eine ihnen zugewieſene Arbeit als nicht für ſie geeignet 
abgelehnt hatten, einer ärztlichen Unterſuchung unterzogen. 
            Da=
bei ſtellte ſich heraus, daß nur 99 der Unterſuchten wirklich 
            ar=
beitsunfähig waren, 390, dagegen waren für jede bezw. für die 
ihnen zugedachte Tätigkeit durchaus tauglich. Bei energiſcher 
Kontrolle hätten alſo die Ausgaben der Verſicherung um gut 40% 
herabgeſetzt werden können. 
Bankerott, wie die Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſicherung 
nach kaufmänniſchen Begriffen iſt, muß man von ihr verlangen, 
daß ſie mit ihren Mitteln aufs äußerſte haushält und ſich nicht 
darauf verläßt, daß ja zum Schluß das Reich die Koſten dieſer 
mißbräuchlichen, manchmal ſogar betrügeriſchen Ausnutzung 
            tra=
gen muß. „Landgraf, werde hart!” Mit einer ſcharfen Kontrolle 
ließe ſich viel erreichen. Betrüger müſſen mitleidlos dem 
            Straf=
richter zugeführt werden. Esdarfnichtvorkommen daß 
ein „Erwerbsloſer”, wie esin einerweſtdeutſchen 
Induſtrieſtadt geſchehen iſt, mit dem Auto 
            vor=
fährt, umſich ſeineUnterſtützungabzuholen! 
            Ge=
wiß iſt das ein Ausnahmefall von ungewöhnlicher Frechheit und 
doch wieder typiſch für die herrſchende Auffaſſung, die kürzlich 
ſelbſt von einem ſozialdemokratiſchen Wohlfahrtsdezernenten aufs 
ſchärfſte gebrandmarkt wurde, daß weite Kreiſe heute nur noch 
das Beſtreben kennen, ſich unter allen Umſtänden ohne Arbeit eine 
Unterſtützung aus öffentlichen Mitteln zu verſchaffen. 
Mit dem Kampf gegen den Mißbrauch, der Beſtrafung von 
Schwindlern und dem Ausbau der Kontrollmaßnahmen allein 
iſt es aber nicht getan, ſondern das Syſtem ſelbſt muß geändert 
werden. Die Arbeitsloſenverſicherung darf keine 
            Wohltätigkeits=
anſtalt ſein, ſondern, wie ihr Name ſagt, eine Verſicherung. 
Der Verſicherungsgedanke, der infolge der liberalen, ja 
            verſchwen=
deriſchen Praxis völlig in den Hintergrund getreten iſt, muß in 
aller Schärfe durchgeführt werden. Das bedeutet, daß die 
            Lei=
ſtungen und die Beiträge der Verſicherten zueinander in ein 
            ver=
nünftiges Verhältnis gebracht werden. Ihre Verpflichtungen 
müſſen derartig bemeſſen werden, daß ihr Intereſſe auf eine 
möglichſt geringe und nicht wie jetzt auf eine möglichſt 
ausgiebige Benutzung der Verſicherung gerichtet iſt. Eine 
            Er=
höhung der Beiträge wird ſich nicht vermeiden laſſen, ſo ſchwer 
gerade bei der Arbeitsloſenverſicherung das verſicherungstechniſche 
Riſiko abzuſchätzen iſt. Eine ſolche iſt ja ſchon ron der 
            ſozial=
demokratiſchen Reichstagsfraktion vorgeſchlagen. Daneben müßten 
bei der Gewährung der Unterſtützung alle ſonſtigen Einnahmen in 
Anrechnung kommen, wie Einkommen aus Grundvermögen, 
Sozialrenten uſw., die der Verſicherte oder ein mit ihm in 
            häus=
licher Gemeinſchaft lebendes Familienmitglied bezieht. 
Durch derartige Beſtimmungen, verbunden mit Maßnahmen 
gegen die Arbeitsunwilligen z. B. durch Beſeitigung der 
            Aus=
nahmebeſtimmungen für die Wartezeit und durch Verlängerung 
der Ausſchließungsfriſt für Ablehnung zumutbarer Arbeit, könnte 
man die Zahl der Erwerbsloſen beträchtlich vermindern, und man 
könnte dem erſehnten Ziel, nur bei unverſchuldeter Arbeitsloſigkeit 
eine Unterſtützung zu gewähren, näher kommen, ohne daß die 
Einführung der unbeliebten und auch ſchwer durchführbaren Be=
Domerstag, den 2. Mai 1929
Nummer 121
Seite 2
 dürſtigkeitstrüfung notwendig wäre. Eine Entlaſtung der 
            Ar=
beitsloſenverſicherung würde ſich auch daraus ergeben, daß man 
„Arbeitsloſe” und „Arbeitsunfähige” ſchärfer als bisher 
            ausei=
nanderhält. Die letzteren müſſen der Wohlfahrtspflege 
            überwie=
ſen werden, der ſie nach Art ihrer phyſiſchen Beſchaffenheit 
            zu=
gehören. 
Die Hauptſache aber iſt, daß die Riſiken der einzelnen 
            Er=
werbsgruppen in Leiſtungen und Beiträgen je nach ihrer 
            voraus=
ſichtlichen Inanſpruchnahme der Arbeitsloſenverſicherung 
            abge=
ſtuft behandelt werden. Ein Arbeiter in der elektriſchen 
            In=
duſtrie hat kaum Ausſicht, von ihr Gebrauch zu machen im 
            Gegen=
ſatz zum Saiſonarbeiter, der ihr mit größter Wahrſcheinlichkeit 
alljährlich für einige Zeit zur Laſt fallen wird. Die Riſiken ſind 
alſo verſchieden, aber heute werden gerade die ſchlechteſten in 
            ein=
ſeitiger Weiſe zu Ungunſten der beſſeren bevorzugt. Dadurch wird 
die Arbeitsloſigkeit künſtlich gezüchtet. Der Arbeiter ſieht in ſeiner 
Tätigkeit nicht mehr die wirtſchaftliche und ſittliche Grundlage 
für ſeine und ſeiner Angehörigen Exiſtenz, ſondern eine zufällige 
Beſchäftigung, die man aufgibt, wenn ſie einem nicht mehr paßt. 
In ihrer Aufgabe und in der Abwanderung in einen mehr 
            zu=
ſagenden Ort liegt keine Gefahr, für den Lebensunterhalt iſt da 
und dort geſorgt. Dadurch wird die Zuſammenballung von 
proletariſchen Menſchenmaſſen in den Großſtädten gefördert, mit 
der die Entvölkerung des flachen Landes Hand in Hand geht. 
In der erſteren werden Millionen an Unterſtützungen bezahlt, auf 
dem letzteren fehlt es an den nötigen Arbeitskräften. Freilich, 
wie ſoll eine Beſſerung eintreten, wie eine Rückſiedelung aus der 
Stadt, ſolange es Arbeitsgerichte gibt, die in drei Inſtanzen 
            ent=
ſcheiden, daß ein 15½ jähriger Junge, der gerade ſeine Lehrzeit 
als Schuſter beendet hat, berechtigt iſt, eine Beſchäftigung auf dem 
Lande als nicht für ihn geeignet und ſeiner Ausbildung nicht 
entſprechend abzulehnen? 
Die heſſiſchen Einnahmen und Ausgaben 
im Monak März. 
Die Einnahmen im ordentlichen Etat des Staates Heſſen 
betrugen im Monat März 1929 an Steuern 5 282 000 RM., an 
Ueberſchüſſen aus Betrieben 664000 RM., aus der 
            Juſtizverwal=
tung 390 000 RM., alſo zuſammen 6 934 000 RM. Dieſen 
            Ein=
nahmen ſtehen an Ausgaben gegenüber insgeſamt 5 444 000 RM., 
und zwar für Juſtiz 376000 RM., für Volksbildungsweſen 
2 426 000 RM., für Wohnungsweſen 414000 RM., Ruhegehälter 
1 477000 RM., ſonſtige Ausgaben 811 000 RM. Im ordentlichen 
Haushalt verbleibt alſo im Monat März ein Ueberſchuß von 
1490000 RM. Im außerordentlichen Haushalt betragen die 
Einnahmen 12 618 000 RM. (darunter aus Anleihen 9 749000 
RM), während an Ausgaben 144 000 RM. entſtanden ſind, ſo 
daß hier ein Mehr von 12 474 000 RM. zu verzeichnen iſt. Der 
Kaſſenabſchluß ergibt daher aus den Monaten April 1928 bis 
März 1929 im ordentlichen Haushalt, mit dem vorjährigen 
Defizit von 5 310000 RM. eine Minuseinnahme von 10 799 000 
RM., während im außerordentlichen Haushalt, unter 
            Berückſich=
tigung eines Defizits von 11 705 000 RM. aus dem Vorjahre, 
mit einem Ueberſchuß von 2 574000 RM. abſchließt. Allerdings 
ſind die für das Rechnungsjahr zu erwartenden Einnahmen 
durch die Kaſſen bis zum 31. März noch nicht voll ausgewieſen, 
wie auch einzelne Ausgaben, die für das laufende 
            Rechnungs=
jahr zu verrechnen ſind, noch nicht berückſichtigt werden konnten. 
Gemeinderatswahlen in Frankreich. 
EP. Paris, 1. Mai. 
Am nüchſten Sonntag finden in den 37 984 Gemeinden Frankreichs 
die Gemeinderatswahlen ſtatt. Mehr als 400 000 Gemeinderäte 
            wer=
den für eine Dauer von ſechs Jahren gewählt werden. — Der 
            Wahl=
kampf iſt bisher im allgemeinen ruhig verlaufen. Viele Kandidaten 
geben ſich klugerweiſe als unpolitiſch und rein wirtſchaſtlich eingeſtellt 
aus, da ſie bemerk= haben, daß die reinen Politiker” in Frankreich 
augenblicklich nicht ſehr populär ſind. Im allgemeinen läßt ſich das 
            Be=
ſtreben der bürgerlichen Parteien feſtſtellen, ſich ſtärker als früher gegen 
die Kommnniſten und zum Teil gegen die Sozialiſten zu gruppieren. 
Es ſoll verſucht werden, den Kommuniſten und Sozſialiſten eine Reihe 
der guoßen Städte, die ſie bei den letzten Gemeinderatswahlen evobert 
haben, wieder zu entreißen. — Den Gemeinderatswahlen kommt 
            in=
ſofern eine große Bodeutung zu, als die Gemeinderäte bekanntlich in 
Fraukreich das Wohlkollegium zu ernennen haben, das ſeinerſeits die 
Senatoren wählt. — Ueber den vorausſichtlichen Ausfall der Wahlen 
wird man vor den Senatswahlen kaum ein klares Bild bekommen 
            kön=
uen, da beſonders in den kleineren franzöſiſchen Städten und in den 
Laudgemeinden die Kandidaten ſehr oft nicht als Parteimänner 
            auf=
treten, ſondern lediglich ihre lokalen Verdienſte in die Waoſchale werfen.
 * Techniſche Rundſchau. 
Von Dr. Hellmut Thomaſius. 
Auch die Schatzgräberei beginnt die Fortſchritte neuzeitlicher 
Technik in ihren Dienſt zu ſtellen. Die alten Verfahren genügen 
ihr nicht mehr. Noch nicht lange iſt es her, da zog der 
            Schatz=
gräber am Neumond um Mitternacht aus, ſtellte ſich an einen 
Kreuzweg, zeichnete Pentagramme und murmelte 
            Beſchwörungs=
formeln. Dieſes Verfahren iſt zwar von Wiſſenſchaft und Technik 
niemals anerkannt worden. Aber auch die allgemein 
            angewen=
deten Methoden der Suche näch Bodenſchätzen waren im 
            Ver=
hältnis zu ihrer Ergiebigkeit ſeFe mühſelig. Die Gegenden wurden 
abgeſucht, wobei es dem Zufall überlaſſen blieb, ob man 
            irgend=
welche Geſteine fand, die Gold oder Silber führten. Der Sand 
der Flüſſe wurde gewaſchen. Dabei blieben gleichfalls nur ſelten 
Goldkörnchen zurück. Bohrungen wurden angeſtellt. Da konnte 
man oft lange ſuchen, bis man auf irgend etwas traf, deſſen 
            Aus=
beutung ſich lohnte. Manche ſchworen auf die Wünſchelrute. Aber 
im allgemeinen läßt ſich wohl behaupten, daß die meiſten der 
Schätze, die wir aus dem Innern der Erde ans Tageslicht 
            för=
dern, durch ein zufälliges Auffinden offenbart wurden. Auf der 
Erdoberfläche deutete irgend eine Spur darauf hin, daß da ein 
Schatz liege. Beim Schürfen traf man auf ihn oder auch nicht. 
Immer noch durchziehen zahlreiche Goldſucher, Diamantenſucher, 
„Proſpektoren” der verſchiedenſten Art die Welt. Sie dringen bis 
in die entlegenſten Gegenden vor und hoffen auf den glücklichen 
Fund, der ihnen Reichtum in den Schoß ſchütten wird. 
Dieſe Art der Schatzgräberei wird allmählich aufhören, iſt ſie 
doch im Verhältnis zum Aufwand meiſt zu unergiebig. Deshalb 
wurden in neuerer Zeit verſchiedene Verfahren durchgebildet, die 
beſſeres erhoffen laſſen. Da werden z. B. mit Hilfe von 
            geeig=
neten Sendern elektriſche Wellen in den Boden geſchickt. Mit 
Empfängern ſucht man, ob und wohin ſie zurückgeworfen werden. 
Metalle, die im Boden verborgen ſind, verhalten ſich ihnen 
            gegen=
über anders als „taubes” Geſtein, das keine metalliſchen Erze 
führt. Dieſe Verfahren ſind jetzt zwar außerordentlich verbeſſert 
und verfeinert worden. Ob ſie aber zu großen Erfolgen führen 
werden, läßt ſich aus den bisherigen Ergebniſſen noch nicht 
            erken=
nen. Wenn man auch aus dem Verhalten der Wellen den Schluß 
ziehen zu können glaubt, daß hier oder dort ein Erzlager liegen 
muß, ſo iſt es doch ſchwierig, die ungefähre Lage mit einiger 
„Wahrſcheinlichkeit feſtzuſtellen. Dabei bleibt es immer noch 
            un=
ſicher, ob man die richtige Tiefe und die richtige Stelle genügend 
genau errechnet hat, um ſie bei den oft ſehr koſtſpieligen 
            Boh=
rungen zu finden. Es iſt zu bebenken, daß beim Arbeiten mit 
elektriſchen Wellſen auch noch atmoſpäriſche Verhältniſſe und andere
Vom Tage.
 Reichspräſident v. Hindenburg hatte eine längere 
            Beſpre=
chung mit dem Reichskanzler Hermann Müller über die 
politiſche Lage. 
Die Regierungsparteien brachten im Reichstage einen 
Antrag ein, der die Reichsregierung erſucht, in Verhandlungen mit 
der däniſchen Negierung einzutreten mit dem Ziele, die Einfuhr 
von Rindvieh und Rindfleiſch nach Deutſchland in 
den Monaten Auguſt, September, Oktober und November 
            einzu=
ſtellen, wie das ähnlich auch in der Vorkriegszeit gehandhabt wurde. 
Zwiſchen der deutſchen Regierung und der 
            Re=
gierung des Königreiches Hedias und der dazu gehörigen 
Gebiete iſt am 26. April in Kairo ein Freundſchaftsvertrag 
unterzeichnet worden. 
Der belgiſche Senat lehnte mit 69 gegen 54 Stimmen 
einen Antrag der katholiſchen Gruppe ab, den Frauen für 
die nächſten Provinz=Walhen das Wahlrecht zu gewähren. 
Der Präſident des Völkerbundsrats, Scialoja, hat die 10. 
            Völ=
kerbundsveſfammlung auf Montag, den 2. 
            Sep=
tember, einberufen. 
In El Fernol in Spanien iſt das deutſche 
            Linien=
ſchiff „Schleſien” eingetroffen, während in La Coruna vier 
Torpedoboote ankamen. Zu Ehren der Offiziere und der 
            Be=
ſatzung werden in den genannten Städten Feſtlichkeiten veranſtaltet 
werden. 
Der italieniſche Uinterſtaatsſekretär des Aeußern, 
Grandi, iſt nachBubapeſtabgereiſt, um im Auftrage 
            Muſſo=
linis den Beſuch des Grafen Bethlen bei dem italieniſchen 
            Regierungs=
chef zu erwidern. Dieſe Ankündigung enthält die indirekte Beſtätigung 
der von Ungarn ſtets geleugneten Taiſache, daß Graf Bethlen zu Oſtern 
Muſſolini in Mailand einen Beſuh abgeſtattet hat. 
Die letzte Garniſon der mexikaniſchen 
            Aufſtän=
diſchen in Agua Pictra hat ſich in einer Stärke von 900 Mann den 
Bundestruppen unterworfen.
 Deukſche Mitwirkung an den gewiſchten Gerichken 
Aegypkens. 
Die ägyptiſche Regierung hat ſich kürzlich in einer Note an 
die deutſche Geſandtſchaft in Kairo damit einverſtanden erklärt, 
daß die deutſche Kolonie an den Wahlen der Beiſitzer bei den 
gemiſchten Gerichten teilnehme. Damit iſt der langgehegte Wunſch 
der deutſchen Kolonie Aegyptens, bei den Handelsprozeſſen vor 
gemiſchten Gerichten in einem der Bedeutung des Deutſchtums 
in Aegypten und den wachſenden deutſchen Intereſſen 
            ent=
ſprechen Maße wieder mitzuwirken, im Prinzip erfüllt worden. 
Die Tſchechoflowakei und Rumänien gegen jede 
            Er=
weiterung der Minderheitenrechte. 
EP. Genf, 30. April. 
Die tſchechiſchen und rumäniſchen 
            Minder=
heitendenkſchriften, die beim Völkerbundsſekretariat 
eingereicht worden ſind, treten ſehr ſcharf gegen jede 
Erweiterung der Minderheitenrechte ein. Die 
Verſtärkung des bisherigen Dreierkomitees auf fünf Mitglieder 
ſei unnötig, da dies nur die Arbeiten verlangſame und 
            kompli=
ziere. Nur die Mitglieder des Rates hätten das Recht, die 
Durchführung der Minderheitenverpflichtungen unter ihrer 
eigenen Verantwortlichkeit zu überwachen. Sie hätten alle 
            Mög=
lichkeiten, ſich über die Minderheitenbeſchwerden zu unterrichten. 
Dazu könnten ſie ſich an die beklagten Regierungen und an die 
Minderheitenabteilung des Sekretariats wenden. Die 
            Denk=
ſchriften nehmen weder den kanadiſchen, noch den deutſchen 
            Vor=
ſchlag an, weil dieſe eine Gefahr für die Unabhängigkeit der 
Nachfolgeſtaaten bildeten und lehnen auch eine Neuregelung für 
die Einberufung des Dreierkomitees in dringenden Fällen als 
überflüſſig ab. 
England legt ſich in der Minderheikenfrage nicht feſt. 
EP. London, 1. Mai. 
Im Unterhaus teilte der Vertreter des Foreign Office, 
Locker Lampſon, auf eine Frage des Abgeordneten Wodgwood 
mit, daß das zurzeit tagende Dreikomitee für die Minderheiten 
ſich lediglich mit der formellen Frage zu befaſſen habe, in welcher 
Weiſe die Einbringung von Minderheitenbeſchwerden vor den 
Völkerbundsrat verbeſſert werden könne. Aus dieſem Grunde 
lehnte Locker Lampſon die Beantwortung der geſtellten Anfrage 
ab, ob Chamberlain die kanadiſche Denkſchrift oder den 
            Stand=
punkt Frankreichs, bzw. der Kleinen Entente unterſtütze. Da das 
Komitee gegenwärtig noch tage und da auch innerhalb der 
            in=
tereſſierten Minderheiten keine einheitliche Auffaſſung über die 
Vorſchläge Dandurands beſtehe, ſo würde es vom Außenminiſter 
unhöflich ſein, perſönlich für eine beſtimmte der hier in Betracht 
kommenden Auffaſſungen Stellung zu nehmen.
 Neue Schwierigkeiken in Genſ. 
Der Skreit um die Landabrüſtung. — Differenzen über 
die Frage der Unkerſcheidung zwiſchen 
            Wehrpflicht=
heeren und Berufsheeren. 
Genf, 1. Mai. (Priv.=Tel.) 
Ueber die Frage der Unterſcheidung zwiſchen 
            Wehr=
pflichtheeren und Berufsheeren kam es heute in der 
Abrüſtungskommiſſion zu einer ſehr intereſſanten Kontroverſe 
            zwi=
ſchen Maſſigli=Frankreich einerſeits und Cuſhendun und Gibſon 
andererſeits Nach der von Maſſigli vorgeſchlagenen 
            Berechnungs=
art der Soldaten mit längerer Dienſtzeit würden alle 
            Berufs=
heere, in denen die Dienſtzeit mehr als vier Jahre beträgt, als 
Cadre=Heere erſcheinen, und jeder ihrer Soldaten wäre als eine 
Art verkappter Unteroffizier zu betrachten. Damit würde faſt 
jedes Berufsheer militäriſch hochwertiger als ſelbſt ſehr ſtarke 
Wehrpflichtheere erſcheinen. 
Da Graf Bernſtorff, der früher ſtets die Auseinanderſetzungen 
über dieſen Punkt in der Kommiſſion zu führen pflegte, diesmal 
nach ſeiner geſtrigen Erklärung ſich in Schweigen hüllte, waren 
heute Cuſhendun und Gibſon als Vertreter von Ländern mit 
großen Berufsheeren gezwungen, der franzöſiſchen Theſe 
            entgegen=
zutrete. Sie traten dafür ein, für Berufsheere und Wehrpflicht= getrennte Vergleichstabellen zu ſchaffen, in denen den 
            beſon=
deren Verhältniſſen der Berufsheere Rechnung getragen würde. 
Maſſigli beſtand jedoch auf der prinzipiellen Erfaſſung beider 
Heeresarten auf gleicher Grundlage, da ohne Zweifel jedes 
            Be=
rufsheer mit längerer Dienſtdauer für den einzelnen Soldaten 
militäriſch bedeutend höher zu bewerten ſei als eine 
            Konſkrip=
tionsarmee. Obwohl die Debatte über dieſe beiden Grundbegriffe 
ungefähr zwei Stunden dauerte, kam man zu keiner Einigung 
und mußte die Frage, wie geſtern ſchon, nochmals vertagen. — 
Politis=Griechenland, als ſtellvertretender Präſident, legte den 
beiden Parteien nahe, ihm eine gemeinſame Faſſung für den 
            be=
treffenden Artikel der Konvention vorzulegen. 
Zu den Kriterien für die Feſtſetzung der Effektivſtärke der 
Heere, bei deren ſehr komplizierten Berechnungsart es möglich iſt, 
ein Heer von 150 000 Mann ausgebildeten Perſonals und 400 000 
Mann Rekruten in den Tabellen als eine Armee von nur 320 000 
Mann erſcheinen zu laſſen, gab Graf Bernſtorff zu dem 
Kapitel der jährlichen Rekrutenkontingente und der Dienſtdauer 
eine Erklärung gab, daß eine Herabſetzung der Dienſtzeit 
            keines=
wegs nach dem augenblicklichen Konventionstext die Zahl der 
zur Verfügung ſtehenden ausgebildeten und 
            kriegsverwendungs=
fähigen Männer eines Landes vermindere. Wenn man anſtatt 
zwei Jahrgänge nur einen Jahrgang unter den Fahnen halte, ſo 
bedeute das nicht, daß weniger Soldaten ausgebildet würden. 
Außerdem ſei es möglich, die Ausbildungszeit ſchärfer auszunützen 
durch gänzliche Befreiung der Truppen von allen Arbeiten, für die 
beſondere Arbeitskräfte oder Beamte eingeſtellt würden, und durch 
vorherige Ausbildung in militäriſchen Jugendorganiſationen. Die 
deutſche Regierung könne deshalb bei der Beurteilung der Frage, 
ob wirklich eine Abrüſtung ſtattgefunden habe, nicht nur die 
ſcheinbare Herabſetzung der Zahl der unter den Fahnen ſtehenden 
Soldaten und die Einſchränkung der Dauer der Dienſtzeit als 
Maßſtab nehmen. Bei dieſer Haltung werde auch die Frage der 
Einſchränkung des Materials eine Rolle ſpielen. Er ſchlägt 
            des=
halb vor, in die Konvention die ausdrückliche Verpflichtung 
            auf=
zunehmen, daß kein Staat über ein noch feſtzuſetzendes jährliches 
Rekrutenkontingent und über eine ebenfalls noch zu beſtimmende 
Höchſtdauer der Wehrpflichtdienſtzeit hinausgehe. Außerdem 
            er=
ſcheine es ihm angebracht, die Ausbildungszeit für Rekruten und 
die Wiederholungskurſe für Reſerviſten getrennt, erſcheinen zu 
laſſen.
 Vor der Ankerbrechung der 
            Abräſtungsverhand-
lungen. 
* Genf, 1. Mai. (Priv.=Tel.) 
Die Abrüſtungsvorkommiſſion wird vorausſichtlich am 
            Don=
nerstag mit der Beratung der Effektivſtärke der Landheere zu 
Ende kommen, wobei der deutſche Vorſchlag auf 
Feſtſetzung einer Höchſtziffer für die jährlichen 
Truppenkontingente und einer Höchſtdauer des 
Aktivdienſtes ebenfalls erledigt und wahrſcheinlich 
            ab=
gelehnt wird. Die Kommiſſion wird ſich darauf mit der 
            Material=
frage befaſſen und dann zur Frage der Seeſtreitkräfte übergehen, 
wo jedoch nur Erklärungen der intereſſierten Regierungen zu 
            er=
warten ſind, ohne daß man zu einer Detailberatung übergehen 
wird. — Die Tagung der Abrüſtungskommiſſion wird 
            voraus=
ſichtlich noch bis 11. Mai dauern und dann unterbrochen werden. 
Die Kommiſſion wird ſich entweder Ende Juli oder Anfang 
Auguſt, jedenfalls aber noch vor der Völkerbundsverſammlung 
im September, wieder verſammeln, um von den bis dahin 
            er=
zielten Ergebniſſen der Verhandlungen zwiſchen den Seemächten 
Kenntnis zu nehmen und den Konventionstext endgültig 
            fertig=
zuſtellen.
 einträchtigt werden. 
Deshalb hat man neuerdings ein anderes Verfahren 
            aus=
gearbeitet, das manchem vielleicht ſchon deshalb vertrauenswür= mes läßt ſie ſich immerhin einigermaßen ſchätzen. 
diger erſcheinen mag, weil man dabei etwas ſieht. Die elektriſche 
Welle iſt mit den Augen und auch mit unſeren anderen Sinnen 
nicht wahrnehmbar. Wenn aber elektriſche Leitungsdrähte auf 
der Erdoberfläche entlang gelegt ſind, ergibt ſich ſchon 
            gefühls=
mäßig ein größeres Zutrauen. Rein äußerlich geſehen haben wir 
das folgende Bild: Irgendwo ſitzt ein Mann vor einem Tiſch, auf 
dem die Taſte eines gewöhnlichen Morſetelegraphen aufmontiert 
iſt. Er drückt mit der rechten Hand dieſe Taſte in regelmäßigen 
weggeführt. Doch berühren ſie dieſe nicht ummittelbar. Sie liegen 
vielmehr auf metalliſchen Stäben auf, die tief in die Erde 
            hinein=
geſteckt ſind. Die Stäbe haben gegenſeitig einen Abſtand von je 
dreißig Metern. Die beiden parallelen Drähte ſelbſt ſind mehrere 
hundert Meter lang. Der Mann an der Morſetaſte ſendet nun 
ununterbrochen das gleiche Signal, zwei kurze Stromſtöße und 
einen längeren durch die Drähte hindurch. 
Ein zweiter Mann ſchreitet den Raum zwiſchen den beiden 
parallelen Drähten ab. Er trägt Gummiſtiefel, die ſeinen 
            Kör=
per gegen die Erde elektriſch iſolieren. In der Hand hält er einen 
Stein, der mit einer metalliſchen Spitze verſehen iſt. Von der 
Spitze führt eine Leitung nach den beiden Kopfhörern, die über 
ſeinen Ohren liegen. An dem einen ſeiner Gummiſtiefel iſt 
außerdem noch ein metalliſcher Stift befeſtigt, der unten zugeſpitzt 
iſt. Auch von ihm geht eine Leitung nach den Kopfhörern. Nach 
jeweils zwei bis drei Schritten bleibt der Mann ſtehen, tritt mit 
dem einen Fuß ſtark auf, ſo daß ſich die Seitze des an ſeinem 
Gummiſtiefel befeſtigten Stifts ins Erdreich bohrt. Gleichzeitig 
ſetzt er die Spitze ſeines Stabes auf. Er hört nun das mit der 
Morſetaſte gegebene Signal, und zwar bald lauter, bald leiſer. 
Manchmal ſetzt es ganz aus. Das iſt ihm am liebſten, denn da, 
wo er nichts mehr hört, liegt das koſtbare Erz. 
Das Verfahren, um das es ſich hier handelt, beruht auf einer 
ſehr einfachen Tatſache. Die Erde ſowie auch zahlreiche der in ihr 
enthaltenen Geſteine ſind mehr oder, minder gute Leiter der 
Elektrizität. Metalle und Erze ſind jedoch noch beſſere. Der 
elektriſche Strom folgt immer dem beſſeren Leiter. Liegt alſo 
irgendwo, um ein rohes Bild zu gebrauchen, ein großer Brocken 
Gold, ſo wird der Strom durch dieſen hindurchgehen, anſtatt von 
einem Draht durch die Erde zum andern zu fließen. Er wird 
alſo von der ſenkrechten Verbindungslinie der beiden Drähte 
            ab=
den Goldbrocken herum nichts mehr hört. Auf dieſe Weiſe läßt 
ſich die Lage von reinen Metallen ſowohl wie von metalliſchen werden.
 Umſtände eine Rolle ſpielen können, durch die die Ergebniſſe be= Erzen ganz genau feſtſtellen. Freilich gibt das Verfahren über 
die Tiefe, in der der Schatz liegt, keinen hinreichenden Aufſchluß. 
Aber aus der Stärke des Schalls und durch Meſſungen des Stro= 
Auch darüber, was denn eigentlich im Boden vorhanden ift, 
läßt dieſes von Dr. Eve und Dr. Keyes durchgebildete Verfahren 
keinen ſicheren Schluß zu. Es kann alſo ſehr leicht vorkommen, 
daß man hofft, Gold zu finden und dann zu ſeiner Enttäuſchung 
auf Eiſen ſtößt. Endlich erfordert es etwas Geduld. Die Drähte 
dürfen nicht allzuweit ausgelegt und nicht allzuweit voneinander 
entfernt ſein. Deshalb dauert es eine gewiſſe Zeit, bis man ein 
Zwiſchenräumen nieder. Zwei blanke Kupferdrähte ſind mit der größeres Gelände durchforſcht hat. Daß ſich aber damit Erfolge 
Taſte verbunden. Sie ſind parallel zueinander über die Erde hin= erzielen laſſen, hat ſich tatſächlich bereits in mehreren Fällen 
            ge=
zeigt. In einem wurde ſchon nach mehreren Stunden Arbeit 
ein Eiſenlager entdeckt. 
Ein weiterer wichtiger Erfolg der neuzeitlichen 
            Schatzgräbe=
rei beſteht in der Entdeckung, daß gewiſſe ſchwefelhaltige Kupfer= 
und Eiſenerze ſelbſt ſchwache Störme ausſenden. Ob dies bei 
allen oder nur unter beſtimmten Verhältniſſen der Fall iſt, konnte 
noch nicht feſtgeſtellt werden. Dieſe Erze verraten ſich alſo 
ſelbſt, ſobald es gelingt, die von ihnen ausgehenden ſehr ſchwachen 
Ströme an der Erdoberfläche wahrnehmbar zu machen. Zu 
dieſem Zweche hat man eine beſondere Einrichtung konſtruiert, 
die auf der Ausnützung der elektriſchen Induktion beruht. 
            Elek=
triſche Ströme erregen bekanntlich unter beſtimmten 
            Voraus=
ſetzungen in Drahtſpulen wiederum einen Strom, den „
            Induk=
tionsſtrom‟. Der zum Auffinden von Eiſenkies und Kupferkies, 
dieſen beiden ſchwefelhaftigen Erzen, dienende Apparat beßteht 
aus einem großen viereckigen Rahmen, in dem ein zweiter 
            bewbeg=
lich aufgehängt iſt. Der zweite Rahmen trägt eine 
            Drahtwick=
lung. Von ihm aus führt wieder eine Leitung zu den Kopfhörern, 
die der moderne Schatzgräber ſcheinbar unbedingt tragen muß. 
In dieſe Leitung ſind Verſtärkerröhren der Art eingeſchaltet, wie 
wir ſie auch für drahtloſe Zwecke benutzen. Außerdem ſind noch 
verſchiedene Einrichtungen vorhanden, die dazu dienen, einen 
etwa entſtehenden Strom hörbar zu machen. Das Gelände wird mit 
dem Rahmen abgeſucht, der dabei in verſchiedene wagerechte und 
ſenkrechte Stellungen gebracht wird. Iſt ein Ton vernehmbar, 
ſo deutet dies auf das Vorhandenſein, von ſchwefelhaltigem 
Erz. Durch Verſtellen der beiden Rahmen wird ſeine Lage noch 
genauer ermittelt. Die von den Kieſen ausgehenden Ströme 
laſſen ſich aber auch dadurch erkennen, daß man zahlreiche Drähte 
parallel zueinander über die Erde legt und ſtändig mißt, ob in 
ihnen ein Induktionsſtrom wahrnehmbar iſt. Das wären die 
gelenkt. Das bedeutet, daß man an gewiſſen Stellen rund um neueſten Verfahren der modernen Schatzgräberei. Jetzt wird 
man ablvarten müſſen, welche Reichtümer ſie uns beſcheren
Nummer 121
Donnerstag, den 2. Mai 1929
 Diatger Mt i Pernn. 
Die Probemobilmachung der Kommuniſten mißglückk. — Zuſammenfköße mit der Polizei. — 8 Toke und 
70 Berletke. — Ein ſchwerer Tag für die Berliner Schupo. — Berhaflungen von Radikalen.
 Syſtemaliſche Ankergrabung der ſtaaklichen Aukorikäk 
Berlin hat am 1. Mai ſo etwas wie eine Probemobilmachung 
erlebt: die Schupo hatte 15000 Mann aufgeboten und einen 
            ge=
nauen ſtrategiſchen Plan für die verſchiedenen Gefahrenpuntte, 
die begreiflicherweiſe meiſt im Oſten oder Norden der Stadt 
liegen, entwickelt, um gegen kommuniſtiſche Ueberraſchungen 
            ge=
ſchützt zu ſein. Die Kommuniſten haben allerdings den Reinfall 
erlebt, daß ihre Propaganda für den Weltfeiertag zunächſt mit 
einem ſchweren Mißerfolg in die Erſcheinung trat. Es gelang 
ihnen nicht, die Verkehrsmittel lahmzulegen. Der Betrieb tonnte 
vielmehr auf der Untergrundbahn, wie auf der Straßenbahn und 
der Stadtbahn ordnungsgemäß durchgeführt werden. Immerhin 
hatten die Warnungen des Polizeipräſidenten ſoweit gewirkt, 
daß die Straßen ziemlich dünn begangen waren. Die Angſt vor 
Unruhen und Schießereien hatte dazu geführt, daß Frauen und 
Kinder ſich möglichſt nicht auf der Straße aufhielten. Auch der 
Laſtwagenverkehr ruhte faſt ganz. Die Taktik der Kommuniſten 
ging offenſichtlich dahin, die Polizei nervös zu wachen. Die 
tapferen Rotfrontleute hatten ihre Uniformen zu Hauſe gelaſſen, 
waren aber überall auf die Stadt verteilt, um für 
            Zuſammen=
rottungen zu ſorgen und ſich dann ſchleunigſt zu verdrücken, um 
an anderen Stellen das gleiche Spiel zu wiederholen. Die 
            Po=
lizei hatte tatſächlich dadurch ziemlich zu tun. Der 
            ſozialdemo=
kratiſche Polizeipräſident Zörgiebel wollte ſich möglichſt wenig 
des letzten Mittels der Gewalt bedienen und hatte deshalb ſeine 
Schupo in eine Art Freiwillige Feuerwehr 
            um=
gewandelt. Er hatte ſich zahlreiche Löſchgeräte 
zur Verfügung ſtellen laſſen und ſeine Poliziſten mit 
            Lei=
tungsanſchlüſſen verſehen, ſo daß ſie wiederholt in der 
Lage waren, mit kalten Waſſerſtrahlen die aufgeregte 
Menge abzukühlen und auseinander zu „ſprengen‟ Trotzdem 
ging es ſchon am Tage nicht ganz ohne Schwierigkeiten ab und 
im Verlaufe der Nacht, wenn das ſchützende Dunkel die 
            Rück=
zugsmöglichkeiten verſtärkt, iſt immerhin mit neuen Unruhen zu 
rechnen. 
Das Ganze iſt, das muß noch einmal geſagt werden, ein 
Spiel mit dem Feuer. Was die Kommuniſten in den letzten 
Tagen getrieben haben, iſt eine ſyſtematiſche 
            Untergra=
bungder ſtaatlichen Autorität. Sie haben gehetzt und 
gehetzt, haben den Polizeipräſidenten, der alle 
            Straßendemon=
ſtrationen verboten hatte, lächerlich gemacht. Sie haben es 
            ziel=
bewußt auf ſchweres Blutvergießen angelegt, ohne daß die 
            Re=
gierung oder die Polizei ein Eingreifen gegen ſie wagte. Man 
braucht nur einmal die Frage zu ſtellen, was wohl mit einer 
rechtsſtehenden Gruppe — etwa den Nationalſozialiſten oder einer 
anderen Organiſation — geſchehen wäre, wenn ſie es gewagt 
hätte, auch nur halbwegs die Töne anzuſchlagen, die bei den 
Kommuniſten den Grundakkord bildeten. Dann hätte das 
            Innen=
miniſterium des Reiches oder Preußens längſt zugegriffen und 
mit einem Verbot aufgewartet. Dem Kommuniſten aber, die 
Herr Severing noch immer als politiſche Kinder behandelt, 
            ge=
ſchah nichts, nur weil die Sozialdemokraten es nicht wagen, ihrer 
ehemaligen Bruderpartei von linksher wehe zu tun. Was Berlin 
am 1. Mai erlebte, ſollte nach den Kommuniſten ſo etwas wie 
eine Generalprobe auf die neue Revolution ſein, nicht gerade ein 
Exerzieren im Feuer, aber doch die Nachprüfung, wieweit die 
Regie klappt. Regierung und Polizei haben dieſen 
            Vorberei=
tungen zugeſehen, ſie tragen auch jetzt die Verantwortung für das 
Blut, das gefloſſen iſt, aber auch für die Folgen, die daraus noch 
entſtehen können; denn Berlin iſt einmal für das 
            Aus=
land das Stimmungsbarometer für 
            Deutſch=
land. 
Auflöſung von Demonſtrakionszügen. — Die 
            demon=
ſtranken bewerfen die Beamken mit Skeinen. 
Berlin, 1. Mai. 
Nach den um 11 Uhr beim Berliner Polizeipräſidium 
            vor=
liegenden Meldungen iſt es nun an verſchiedenen Stellen bei der 
Auflöſung von Zügen zu Zuſammenſtößen gekommen, wobei im 
ganzen bisher etwa hundert Perſonen feſtgenommen werden muß=
 * Geheimral Behagel, Gießen, 75 Jahre all. 
Der Altmeiſter der Germaniſtik. 
Der Ordinarius für Germaniſtik an der Univerſität Gießen, 
Geheimer Regierungsrat Profeſſor Dr. Otto Behagel, vollendet 
am 3. Mai ſein 75. Lebensjahr. 
Otto Behagel, der 1854 als Sohn des badiſchen 
            Oberkirchen=
rats Felix Behagel in Karlsruhe geboren iſt, ſtudierte an den 
Univerſitäten Heidelberg und Göttingen deutſche Philologie. 1878 
habilitierte er ſich in Heidelberg, wo er 1882 zum außerordentlichen 
Profeſſor ernannt wurde. Schon im nächſten Jahre folgte er 
einem Rufe als Ordinarius nach Baſel, wo er ein halbes 
            Jahr=
zehnt wirkte. Seit 1888 dozierte Profeſſor Behagel an der 
            Gie=
ßener Univerſität. 
Proſeſſor Behagel iſt der Altmeiſter der Germaniſtik. Sein 
bedeutendſtes Werk, iſt ſeine „Geſchichte der deutſchen 
Sprache”. Aus dem Paulſchen Grundriß der germaniſtiſchen 
Philologie heraus gewachſen, iſt es von der dritten Auflage 
an ſelbſtändig geworden. Anfang dieſes Jahres erlebte 
dieſes grundlegende Werk ſeine fünfte Auflage. Profeſſor 
Behagel hat ſich gegenüber der neueren ſprachphiloſophiſchen 
Theorie der Voßlerſchen Schule ſeinen Standpunkt gewahrt. Nach 
wie vor hat er die hiſtoriſche Betrachtungsweiſe in den 
            Mittel=
punkt ſeiner Arbeiten geſtellt. Aber bei allem Feſthalten an alten 
und bewährten Gedankengängen verſchließt ſich Behagel dennoch 
nicht neuen Theorien. Ein Gegenſtück ſeiner „Deutſchen Sprache‟ 
iſt ſeine „Deutſche Syntax”, deren dritter Band im vergangenen 
Jahr erſcheinen konnte. Auch dieſes Werk, eine überaus 
            gründ=
liche und zuverläſſige Arbeit, gehört zu den Standardwerken der 
Germaniſtik. Ueber dieſe grundlegenden Werke hinaus hat Otto 
Behagel eine Reihe von Spezialforſchungen veröffentlicht, von 
denen beſonders ſeine Arbeiten über die Eneide und den Heliand 
weitgehendſte Beachtung erfahren haben. Die jahrzehntelange 
Erforſchung und vertiefte Analyſe dichteriſcher Werke hat Behagel 
zu einer vielbeachteten und pſychologiſch höchſt bedeutſamen 
Studie über „Bewußtes und Unbewußtes im dichteriſchen 
            Schaf=
fen” veranlaßt. Profeſſor Behagel zeichnet als Herausgeber der 
„Gießener Beiträge zur deutſchen Philologie” und als 
            Mitheraus=
geber des Literaturblattes für germaniſche und romaniſche 
            Philo=
logie‟. 
Mannigfache Ehrungen ſind Profeſſor Behagel zuteil 
            gewor=
den. Das Vertrauen und die Achtung ſeiner Kollegen haben ihm 
drei Mal die Würde des Rektorats übertragen. Wegen ſeiner 
            be=
deutenden Forſchungen über die deutſche Sprache im frühen 
Mittelalter iſt er zum juriſtiſchen Ehrendoktor ernannt worden. 
Die bayeriſche Akademie der Wiſſenſchaften und die deutſche 
            Aka=
demie zählen Behagel zu einem ihrer bedeutendſten Mitglieder.
 ten. Der Gummiknüppel brauchte nur in wenigen Fällen zur 
Anwendung zu gelangen. Im Laufe des Vormittags mußten 
weiter zahlreiche Demonſtrationszüge aufgelöſt und 
            Anſammlun=
gen zerſtreut werden. So hatten ſich auf dem Reuter=Platz etwa 
1200 Perſonen verſammelt, die gegen die 
            vorgehen=
den Beamten eine drohende Haltung einnahmen 
und ſie mit Steinen bewarfen. Ein Poliziſt wurde 
durch einen Steinwurf im Geſicht verletzt. Die Demonſtranten 
wurden in die Seitenſtraßen abgedrängt. Vier Perſonen wurden 
zwangsgeſtellt. Auf dem Anton=Platz in Weißenſee ſammelten 
ſich ungefähr 500 bis 600 Perſonen an. Die Polizei war genötigt, 
vom Gummiknüppel Gebrauch zu machen. Der Anführer wurde 
zwangsgeſtellt. Weitere Demonſtrationszüge wurden aufgelöſt 
in der Wickingen=Straßen, der Roſtocker Straße, der Oldenburger= 
Straße der Chauſſee=Straße in Mariendorf, der Danziger und 
Meißenberger Straße und auf dem Straußenberger Platz. Dabei 
mußte ebenfalls mehrfach der Gummiknüppel in Tätigkeit treten 
und eine Anzahl Perſonen feſtgenommen werden. Die Züge 
waren etwa hundert bis dreihundert Perſonen ſtark. 
Zuſammenrotkungen im Skadkinneren. — 
            Kommu=
niſliſche Skudenken demonſkrieren. — Die Polizei in 
Bedrängnis. — Es wird geſchoſſen. 
Gegen Mittag iſt es auch in der inneren Stadt zu 
            verſchie=
denen Zuſammenſtößen gekommen, ſo in der Dorotheenſtraße. 
Gegen 11 Uhr hatten ſich in der Vorhalle der Univerſität die 
            Mit=
glieder des kommuniſtiſchen Studentenbundes verſammelt, 
            ver=
ſtärkt durch Leute, die von der Straße eingedrungen waren. Sie 
zogen unter dem Geſang der Internationale die Linden entlang 
bis zur Dorotheenſtraße. Hier löſte die Schutzpolizei den Zug auf 
und nahm einige Perſonen feſt. Zu einem weiteren Zuſammenſtoß 
kam es auf dem Dönhoff=Platz, der von der Polizei geräumt 
werden mußte. Am Bahnhof Großgörſchen=Straße, der ſchon 
in den frühen Vormittagsſtunden Schauplatz eines 
            Zuſammen=
ſtoßes geweſen war, ſammelte ſich gegen Mittag erneut eine 
größere Menſchenmenge an. 45 Perſonen wurden hier verhaftet. 
Nach Beendigung einer Verſammlung in der Haſenheide bildete 
ſich ebenfalls ein Demonſtrationszug. Als die Polizei ihn 
auflöſen wollte wurde ſie mit Zaunlatten angegriffen 
und mit Bierſeideln beworfen. Vier Beamte wurden 
leicht verletzt. Die Demonſtranten ſollen auch geſchoſſen haben, 
ſo daß die Beamten genötigt waren, ebenfalls zur Schußwaffe 
zu greifen. Drei Perſonen wurden durch Schüſſe verletzt. Auch 
am Senefelder Platz mußten die Beamten von der Schußwaffe 
Gebrauch machen, wobei zwei Perſonen verletzt wurden. Im 
ganzen haben ſich im Laufe des Vormittags etwa 25 bis 30 
größere Zuſammenſtöße ereignet. 
Skeinwürfe und Schüſſe aus Fenſtern auf die Polizei. 
Alexanderplak u. Poksdamer Plakz werden geräumk. 
In den erſten Nachmittagsſtunden nahmen die 
            Anſamm=
lungen auf dem Alexanderplatz, wo zurzeit zahlreiche 
Bauzäune für den Bau der Untergrundbahn errichtet ſind, einen 
derartigen Umfang an, daß die Polizei nach wiederholten 
            ver=
geblichen Aufforderungen zum Auseinandergehen mehrmals mit 
dem Gummiknüppel gegen die Menge vorgehen mußte. Da ſich 
aber immer wieder neue Trupps zuſammenſchloſſen 
und den Verkehr behinderten, ging man ſchließlich 
mit dem Waſſerſchlauch gegen die Menge vor. 
Der Erfolg war verblüffend. Völlig durchnäßt ergriff alles die 
Flucht, und die Ruheſtörer gingen nun endgültig nach Hauſe. 
Auch an weiteren Stellen der Stadt iſt es zu Zuſammenſtößen 
zwiſchen Polizei und Kommuniſten gekommen. In der 
            Put=
buſer Straße, wo ein Beamter durch einen 
Fauſtſchlag im Geſicht verletzt wurde, und am 
            Helm=
holtz=Platz wurden je vier Perſonen feſtgenommen. Auch am 
Senefelder Platz und Schönhauſer Tor mußten wiederholt 
            An=
ſammlungen zerſtreut werden. In faſt allen Fällen 
wurden die Beamten mit Steinen beworfen 
und beſchimpft. In der Kösliner und der Weddingſtraße 
erfolgten die Steinwürfe aus den Fenſtern der
 * Georg Alexander im Film und auf der Bühne. 
In dieſen Tagen tritt Georg Alexander, der berühmte 
und beliebte Film= und Bühnenkünſtler, in Doppelaufgaben und 
Doppelrollen vor das Darmſtädter Publikum. Im „Union= 
Theater” mimt er im Film und im „Orpheum” mit einem 
            aus=
gezeichneten eigenen Enſemble perſönlich. 
„Union=Theater” 
bringt eine Verfilmung des ſatiriſchen Luſtſpiels „Gretchen” 
in dem wir Georg Alexander, wenn wir nicht irren, bei ſeinem 
letzten perſönlichen Gaſtſpiel im Orpheum ſahen. Davis und 
Lipſchütz haben dieſes Theaterſtück für den Film bearbeitet, 
um es vorweg zu ſagen, aber keine glückliche Hand dabei gehabt. 
Es heißt im Film: „Sechs Mädchen ſuchen ein 
            Nacht=
quartier‟. Das an ſich flotte Bühnenwerk wird durch allzu 
große Längen zum Langweilen verdammt. Wenn nicht das 
            aus=
gezeichnete Spiel Georg Alexanders und der Jenny Jugo wäre, 
das immer wieder feſſelt, müßte man dieſe Verfilmung beinahe 
als eine Vergewaltigung bezeichnen. Kräftige Schnitte am 
            Film=
band könnten hier Wunder wirken. Abgeſehen davon aber, iſt es 
höchſt intereſſant, gleichzeitig einen Künſtler von der 
            ausgezeich=
neten Qualität Georg Alexanders im Film und auf der Bühne 
zu ſehen. Seine vorbildlich vornehme Zurückhaltung zeichnet den 
Künſtler im Film wie auf der Bühne aus. Wie kaum ein 
            an=
derer, verfügt er über ein lichtes, ſonniges Lächeln, das in 
            Ver=
bindung mit liſtigem Augenzwinkern mit ſo feiner Ironie gepaart 
iſt, daß allein das genügt, dem Künſtler Sympathien zu erwerben. 
Seine beneidenswert ſchlanke Figur, die für die feſche 
            Huſaren=
uniform wie geſchaffen erſcheint, in der er ſich nebenbei bemerkt 
ſo ſicher bewegt, als ſei ſie ihm angeboren, läßt die Erhöhung 
ſeiner Filmbeliebtbeit begreiflich erſcheinen. Jenny Jugo ſpielt 
das Lieblingsgirl des Dorado ebenfalls mit vornehmer 
            Zurück=
haltung und liebenswürdiger Schelmerei. Die übrigen 
            Mitwir=
kenden, ihre Zahl iſt groß, werden von der Regie gut placiert 
und treffen ſich wirkſam in gutem Zuſammenſpiel. 
Als Beifilm läuft eine Amerikanerſache Suſannes erſte 
Abenteuer” mit dem jugendlichen weiblichen Komiker Colleen 
Moore, Bildhübſch, queckſilbrig luſtig. Den Film ſelbſt der 
reich an Situationskomik iſt, hat Millard Webb in guter Regie 
flott geſtaltet. 
Im „Orpheum” 
ſpielte Georg Alexander geſtern abend die Hauptrolle in dem 
mondänen Luſtſpiel Edgar” von Melchior Lenglyel, für 
Darmſtadt ebenfalls eine Neuheit. Diefer Edgar” iſt eine 
            harm=
loſe, aber animiert=pikante Angelegenheit, die mit der Qualität der 
Darſtellung, beſonders des Eugen Beretvas, ſteht oder fällt. Geſtern 
ſtand ſie. Sehr ſogar! Es war eine ganz ausgezeichnete 
            Auf=
führung, die die amüſanten und pikanten Ent= und 
            Verkleidungs=
ſzenen dezent, aber höchſt wirkſam herausarbeitete und vor allem 
den humoriſtiſchen, liebenswürdigen und temperamentvollen 
            Ge=
halt des Dialogs reſtlos erſchöpfte. Der Träger der Titelrolle, 
dieſer „Frauen verführende erotiſche Profeſſioniſt”, tritt 
            über=
haupt nicht in Aktion. Er exiſtiert nur im Dialog der anderen,
Seite 3
 Häuſer. In der Kösliner Straße wurden ſogar 
aus den Fenſtern ungefähr 30 Schüſſe auf die 
Beamten abgefeuert. Eine Anzahl Beamte wurden 
durch Steinwürfe verletzt. Um die Angriffe abzuwehren, gaben 
die Beamten Schreckſchüſſe ab. An der Vorwärts= 
Filiale in der Grätzſtraße in Treptow 
            ver=
brannten Nuheſtörer eine ſchwarz=rot=goldene 
Fahne, die ſie von dem Gebäude heruntergeriſſen hatten. In 
Treptow kam es außerdem zu Zuſammenſtößen mit 
            Syndika=
liſten, die dort eine Verſammlung einberufen hatten, aber nicht 
in den Saal gingen, ſondern auf der Straße gegen die Polizei 
demonſtrierten. Fünf Perſonen mußten feſtgenommen werden. 
In der Danziger Straße mußten ebenfalls neun Perſonen 
            feſt=
genommen werden. Ein Beamter erhielt mit einem 
Schlagring eine Verletzung im Geſicht. Hier, wie 
in der Dirckſenſtraße, beſchlagnahmte die Polizei bei wilden 
Photographen, die von den Zuſammenſtößen Aufnahmen machen 
wollten, die Apparate. Auch auf dem Potsdamer Platz, 
wo ſeit den frühen Vormittagsſtunden bereits lebhafter Verkehr 
herrſchte, mußte die Polizei wiederholt die 
            An=
ſammlungen zerſtreuen. Dieſe wurden immer ſtärker, 
je mehr die Verſammlungen in den Lokalen zu Ende gegangen 
waren. Gegen 14 Uhr wurde abermals der Potsdamer Platz 
geräumt, wobei eine männliche und eine weibliche Perſon ſiſtiert 
werden mußten. Darunter befand ſich auch der 
            kommuni=
ſtiſche Reichstagsabgeordnete Ende. Ferner wurde 
ein Kraftwagen mit drei Demonſtranten angehalten, auf dem 
man zur allgemeinen Ueberraſchung eine Funkſtation entdeckte. 
Dieſe Funkſtation wurde beſchlagnahmt, nachdem man die drei 
Inſaſſen des Wagens feſtgeſtellt hatte. An einer anderen Stelle 
der Stadt wurde der kommuniſtiſche 
            Landtagsabge=
ordnete Schulz, der ſich auch unter den Demonſtranten 
befand, feſtgenommen. Beſonders lebhaft ging es am 
Bülow=Platz zu, wo immer wieder Hunderte von Kommuniſten 
ſich anſammelten und bei der Räumung die Beamten mit Steinen 
bewarfen. Als einer der Demonſtranten eine Piſtole zog, gingen 
auch die Beamten mit der Schußwaffe vor. 
Maſſenverhafkungen. — Die Beamten haben einen 
ſchweren Stand. 
Bis gegen 1 Uhr mittags waren bei den verſchiedenen 
            Mai=
feiern Berlins rund 180 Demonſtranten feſtgenommen und dem 
Polizeipräſidium zugeführt worden. Ein beſonders ſchwerer 
Zuſammenſtoß erfolgte am Hackeſchen Markt, wo 
die Ruheſtörer die Beamten mit Steinen 
            be=
warfen, mit Stöcken auf ſie einſchlugen und ſie 
mit Füßen traten. Die Beamten gaben in äußerſt 
            bedroh=
licher Lage insgeſamt acht Schüſſe ab. Ein Beamter und vier 
Demonſtranten wurden verletzt, von denen letztere durch 
            Arbei=
terſamariter ſchleunigſt fortgeſchafft wurden. Auch im Weſten 
kam es verſchiedentlich zur Bildung von Demonſtrationszügen, 
die nur unter Anwendung des Gummiknüppels aufgelöſt 
            wer=
den konnten. Fortgeſetzt laufen Meldungen über weitere 
            Ver=
haftungen und gewaltſame Auflöſung von Zügen aus allen 
Teilen der Stadt ein. 
Bis 20 Uhr 500 Feſtnahmen, 3 Todesopfer. 
Nach den bisherigen Feſtſtellungen über die Zuſammenſtöße 
während der Mai=Feiern ſind bis 17 Uhr ungefähr 500 Perſonen 
feſtgenommen worden. Die Zahl der Verletzten iſt 
ſowohl auf ſeiten der Demonſtranten wie auf ſeiten der Poliziſten 
ziemlich erheblich, wenngleich die Verletzungen meiſt 
            leich=
terer Natur ſind. Auch ein Todesfall iſt zu melden. Es handelt 
ſich um einen Arbeiter, der bei dem Zuſammenſtoß am Hackeſchen 
Markt durch einen Kopfſchuß ſchwer verletzt wurde. Arbeiter= 
Samariter haben ihn dann nach dem Jüdiſchen Krankenhaus 
            ge=
bracht, wo er ſeinen Verletzungen erlag. Seine Perſon konnte 
noch nicht feſtgeſtellt werden, da er, der Parole der K.P.D. 
            fol=
gend, keinerlei Papiere bei ſich hatte. Ein Schwerverletzter 
            befin=
det ſich im Hedwig=Krankenhaus, zwei weitere Schwerverletzte 
in der Univerſitäts=Klinik in der Ziegelſtraße. 
* 
Bis 20 Uhr ſind außer einer großen Reihe von Verletzten 
ſowohl auf ſeiten der Polizei wie auf der der Demonſtranten, 
deren Zahl aber noch nicht feſtſteht, auch drei Tote zu melden, 
und zwar der Arbeiter Gemeinhardt, der in der 
            Kös=
liner Straße, wo nachmittags ſchwere Zuſammenſtöße ſtattfanden, 
die abends noch andauerten, durch eine verirrte Kugel 
getroffen wurde, als er aus einem Fenſter ſeiner 
Wohnung im Hauſe Kösliner Straße 19 auf die 
            Vor=
gänge auf der Straße hinabſah, zweitens ein Mann, 
der in der Prinz=Eugen=Straße durch einen Kopfſchuß ſchwer 
            ver=
letzt wurde und dann im Virchow=Krankenhaus verſtarb, und
 vor allem in dem, was Eugen Beretvas ſagt und tut. Dieſer 
Eugen nämlich iſt verliebt, aber er hat eigentlich keinen Grund, 
zu heiraten. Aber er iſt raſend eiferſüchtig und kann den 
            Gegen=
ſtand ſeiner Liebe und Eiferſucht eben nur durch die Ehe feſſeln 
und vor der Verführung durch Edgar ſchützen. Endlich, ganz zum 
Schluſſe, kommt es ſo weit, nachdem drei Akte geſpielt werden, in 
Eugens Wohnung, im Schlafwagen des Riviera=Expreß und in 
Cap Martin. 
Georg Alexander findet in der Rolle des Eugen 
            Gelegen=
heit, die Eleganz ſeiner Perſönlichkeit wie ſeines Spiels, vor allem 
ſeinen feinen, gutmütig=liebenswürdigen Humor, ſein „ſonniges 
Lächeln”, aber auch ſein Temperament zu zeigen. In letzterem 
allerdings wird er von den beiden Damen Gertrud Kohlmann 
und Marliſe Ludwig übertrumpft. Beſonders die erſtgenannte 
Künſtlerin kann für die Rolle der Lily — Alexanders 
            Gegen=
ſpielerin — viel Charme, viel Schick und Temperament einſetzen. 
In der Lebendigkeit und Routine des Spiels mit einem Einſchlag 
ins Fein=Komiſche wußte Marliſe Ludwig als Giſa ſtark zu feſſeln. 
—Die kleineren Rollen lagen bei Curt Brenkendorf, Horſt 
Smelding und Ilſe Vigdor in guten Händen. 
Auch als Regiſſeur bewies Georg Alexander geſtern feines 
Verſtändnis und künſtleriſche Routine. Das Zuſammenſpiel des 
kleinen, aber erſtklaſſigen Enſembles war ausgezeichnet. Flott und 
animiert — Das hübſche Luſtſpiel bietet ein paar Stunden beſte 
Unterhaltung auch für verwöhnten Geſchmack. Wer Alexander nur 
aus dem Film nicht perſönlich kennt, ſollte die Gelegenheit nicht 
vorübergehen laſſen, den ausgezeichneten Künſtler ſpielen zu ſehen 
und — zu hören. Das Gaſtſpiel dauert nur noch zwei Tage. „
 * Bühnenchronik. Der Oberregiſſeur Mutzenbecher 
von der Frankfurter Oper früher in Darmſtadt) hat gebeten, 
von der ihm von dem Frankfurter Intendanten Prof. Turnau 
            ange=
botenen Vertragserneuerung mit dem Frankfurder Opernhaus Abſtand 
zu nehmen. Er hat eine Berufung als Oberregiſſeur an das badiſche 
Landestheater in Karlsruhe angenommen und wird zugleich eine 
            Lehr=
tätigkeit an der badiſchen Akademie für Tonkunſt übernehmen.
 Prof. Dr. Norbert Krebs, Deutſchland md Deutſchlands Grenzen. 
Zentralverlag, Berlin 1929. 
Aus ihrer „An=ſich”=Stellung heraustretend und ſich ihrer 
            Verpflich=
tung zu poſitiver Mitarbeit an der Vertiefung politiſcher 
            Problemſtel=
lung bewußt werdend, hat die Geographie ſich in den letzten Jahren 
zur Geopolitik weiter entwickelt. Auf Natzels grundlegenden Arbeitem 
weiterbauend, ſchufen ſie beſonders Haushofer Maull und Dis. Der 
mit den Werken der Genannten Vertraute wird in dem vorliegendem 
Heftchen einen konzentrierten Niederſchlag finden. Auf knappſtem Naum 
umreißt der Verfaſſer die wichtigſten erdhaften Gegebenheiten 
            Deutſch=
lands, ſeine Lage und ſeine Grenzen, und indem er ſo die allgemeinem 
Theorien der Geopolitik monographiſch umſetzt, übt er zugleich einen 
klärenden Einfluß auf die Verworrenheit, mit der gerade auf dieſen 
Gebieten leider zu häufig politiſiert wird. Das Büchlein darf wegen 
ſeiner Gegenſtändlichkeit und innerlich wie äußerlich kngppen Form des 
Intereſſes weter Kreiſe ſicher ſein, und beſonders wohl auch dem 
            Unter=
richt empfohlen werden. 
W. 8.
Seite 4
Donnerstag, den 2. Mai 1929
Nummer 127
 drittens ein 24 Jahre alter Arbeiter Querner, der bei einem 
Tumult am Alexander=Platz durch einen Polizeilaſtkraftwagen 
überfahren und auf der Stelle getötet wurde. Die ins 
            Kranken=
haus Friedrichshain eingelieferten Perſonen haben bei den 
            Zu=
ſammenſtößen meiſt Beinſchüſſe davongetragen. 
Die Schießereien in Neukölln. — Bis 24.00 Uhr 
8 Toke und 70 Berletzte. 
Die Schießereien in Neukölln dauerten in den ſpäten 
            Abend=
ſtunden noch an. Die Polizei feuert weiter Schreckſchüſſe ab, um 
die Menge zu zerſtreuen. Die Hauptverkehrsſtraße nach 
            Neu=
kölln=Britz iſt vollkommen abgeriegelt. Während es im übrigen 
Berlin nach den bisherigen Meldungen verhältnismäßig ruhig 
zu ſein ſcheint, hat ſich der Hauptſtoß der kommuniſtiſchen 
            Demon=
ſtranten in Neukölln konzentriert, und auch die Polizei hat 
            ſtär=
kere Kräfte dorthin werfen müſſen. Um 22.30 Uhr gab das 
            Ber=
lier Rettungsamt folgende Ziffern bebannt: Bisher ſind 6 Tote 
und 68 Verletzte zu beklagen. Von den Verletzten konnten 35 
wieder entlaſſen werden, 33 mußten ins Krankenhaus überführt 
werden. 
W.B. meldet: Um 23.40 Uhr wurde der 7. durch die 
            kom=
muniſtiſchen Tumulte verurſachte Todesfall 
            ge=
meldet. Es handelt ſich um einen Kaufmann, der in der Nähe 
des Kampfplatzes am Wedding auf der Straße durch einen 
Kopfſchuß getötet wurde. Um 21.18 Uhr wurde ein 
            un=
bekannter Man im Alter von 35—40 Jahren mit einem 
            töd=
lichen Bauchſchuß in das Virchow=Krankenhaus eingeliefert, wo 
er bald nach ſeiner Einlieferung ſtarb. 
* Im den Abendſtunden hatten ſich die Kommuniſten recht 
ungebärdet bewegt, ſchwere Angriffe, auf die Polizei 
            unternom=
men. Sie ſind mit Schußwaffen auf die Beamten losgegangen, 
die das ruhige Bürgertum der Reichshauptſtadt vor dem Terror 
unbeſonnener, teilweiſe verbrecheriſcher Elemente ſchützen 
            woll=
ten. Die Cösliner Straße war der Schauplatz ſchwerer 
            Straßen=
kämpfe. Sie liegt im hohen Norden der Stadt im Wedding. 
Dort kam es zu Barrikadenbauten, die allerdings ſehr ſchnell von 
der Polizei zerſtört wurden. Dann aber begann eine wüſte
 Schießerei aus allen Fenſtern der Straße, die im 
Dunkel lag, da die Kommuniſten die Straßenlaternen zerſtört 
hatten. Mit Scheinwerfern wurden die Häuſerfronten 
            abgeleuch=
tet, hinter denen ſich die verbrecheriſchen Schützen verbargen. 
Jeglicher Aufenthalt am Fenſter und auf Balkonen wurde 
            ver=
boten. Langſam trat Ruhe ein, aber die ganze Straße wird von 
ſtarken Polizeikräften weiter abgeriegelt, da die Polizei nach den 
Schützen Hausſuchungen vornimmt. Bis zur Stunde liegen 
7 Tote in den Krankenhäuſern und den Leichenſchauhallen, 
mindeſtens 70 Perſonen ſind verletzt, darunter viele 
Frauen, zum Teil ſehr ernſt; 24 Beamte der 
            Schutzpoli=
zei ſind verwundet. Für Donnerstag rechnet man mit 
weiteren Unruhen der Kommuniſten, die aus den blutigen 
            Vor=
kommniſſen des Mittwoch Kapital ſchlagen wollen. Sie kündigen 
den Generalſtreik an und wollen zunächſt den Verkehr ſtillegen, 
um ſodann vor dem Rathaus zu demonſtrieren. Aber auch für 
den Donnerstag werden genügend Abwehrkräfte vorhanden ſein. 
Die Maifeiern im Reich. 
In Breslau kam es im Anſchluß an die Maifeier, die 
ſelbſt ordnungsmäßig verlief, zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen 
demonſtrierenden Kommuniſten und Schutzpolizeibeamten. Die 
Beamten wurden beſchimpft und tätlich angegriffen. Die Ruhe 
konnte wieder hergeſtellt werden, nachdem einige Feſtnahmen 
            er=
folgt waren. 
In Sachſen, wo der 1. Mai geſetzlicher Feiertag iſt, haben 
die getrennten Veranſtaltungen der Sozialdemokraten und 
            Kom=
muniſten einen vollſtändig reibungsloſen Verlauf genommen. 
In Magdeburg ſind die Maifeiern ebenfalls ohne jede 
Störung verlaufen. Die Sozialdemokraten und Kommuniſten 
hielten getrennte Veranſtaltungen ab. 
In Hamburg nahmen nach Mitteilungen der Polizei an 
der kommuniſtiſchen Demonſtration auf der Hamburger 
            Moor=
weide rund 20 000 Perſonen teil. Der Aufmarſch und Abmarſch 
der Demonſtrantenzüge aus allen Stadtteilen vollzog ſich 
            rei=
bungslos. 
Im Ruhrgebiet haben ſich an der Maifeier von der 
            Be=
legſchaft der Morgenſchicht auf den Zechen 26,86 Prozent 
            betei=
ligt gegen 26,54 Prozent im Vorjahre. Sie iſt im allgemeinen 
ruhig verlaufen.
 In Düſſeldorf ſind die Maiumzüge der SPD. und der 
KPD. im allgemeinen ruhig verlaufen. Mehrere in den Zügen 
der Kommuniſten mitgeführte aufreizende Bilder und 
            Gegen=
ſtände wurden beſchlagnahmt, u. a. zwei Wagen, auf denen der 
Reichspräſident in einem ſchwarz=weiß=roten Stahlhelm und der 
preußiſche Miniſterpräſident, wie er vor einem Geiſtlichen kniet 
und ihm die Biſchofsmütze überreicht, dargeſtellt war. Ein dritter 
Wagen ſtellte einen Soldatenfriedhof dar mit der Umſchrift: 
„Krieg dem imperialiſtiſchen Kriege!” 
In München verlief die Maifeier ohne Störung. Zum 
erſten Male veranſtalteten die Sozialdemokraten und die 
            Kom=
muniſten getrennte Kundgebungen. 
Die Maifeier in Moskau. 
Moskau, 1. Mai. 
An der Maikundgebung nahmen hier über 500 000 Perſonen 
teil. Auf dem Roten Platze nahm in Gegenwart der Mitglieder 
der Regierung, des diplomatiſchen Korps und zahlreicher 
            Arbei=
terdelegationen aus vielen Städten Woroſchilow die Parade ab. 
Bis zum Anbruch der Dunkelheit defilierten die Kolonnen der 
Manifeſtanten mit ihren Transpaventen und mit allegoriſchen 
Darſtellungen innerer und internationaler Ereigniſſe am Lenin= 
Mauſoleum vorüber. Die Feier dauert zwei Tage. 
der 1. Mau in Paris. — Alle Kundgebungen im 
keime erſtickt. — 2283 Berhafkungen. 
Infolge der umfaſſenden Maßnahmen der Polizei iſt es in 
Paris am 1. Mai, ſoweit ſich die Lage in den erſten 
            Nachmittags=
ſtunden überſehen ließ, zu irgend welchen Kundgebungen 
            größe=
ren Ausmaßes nicht gekommen. Alle Kundgebungen wurden im 
Keime erſtickt. Die Polizeibehörden ließen alle 
            Verſammlungs=
lobale von Poliziſten umſtellen und ſämtliche anweſenden 
            Mani=
feſtanten verhaften. Am Mittag betrug die Zahl der Verhafteten 
nach einem Bericht des Polizeipräſidiums 2283, darunter 100 
Ausländer, die ausgewieſen werden, ferner 500 Gewerkſchaftler, 
die eine Verſammlung abhalten wollten. Unter den Verhafteten 
befinden ſich auch der kommuniſtiſche Abgeordnete Doriot ſowie 
der Schriftleiter der „Humanité”, Berliot, ſowie noch eine ganze 
Reihe anderer Kommuniſtenführer.
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Nummer 121
Donnerstag, den 2. Mai 1929
Seite 5
 Aiy dr umid Mnag. 
Darmſtadt, 2. Mai. 
Mutkerkag 1929 in Darmſtadt. 
Der Feier des „Muttertages” am zweiten Sonntag im Mai, 12. 
Mai, ſoll in dem Kranz der deutſchen Städte, die ſich in den letzten 
Jaaren mit Erfolg dafür einſetzten, auch hier wieder wie vor 
            Jahres=
friſt mit mehreren Veranſtaltungen entſprochen werden. Unter den 
Verbänden, die den Muttertag zu begehen, ſich zur Aufgabe machten, 
iſt mit Unterſtützung der ſtädtiſchen und Staats=Behörden ein 
            Arbeits=
ausſchuß gebildet worden, für deſſen mühevolle Leitung ſich 
            dankens=
wert Frau Profeſſor Heuſſel, Hoffmannſtraße 45, und Herr Chr. 
            Nüb=
ling, Lauteſchlägerſtraße 6, von der Ortsgruppe des Bundes der 
            Kinder=
reichen bereit fanden. Zugunſten bedürftiger Mütter wird wie 
            alljähr=
lich an dieſem Sonntage mit miniſterieller Genehmigung in ganz 
            Heſ=
ſen eine Straßenſammlung zur Unterſtützung der Wohltätigkeit 
            ſtatt=
finden, in den Gottesdienſten wird der Bedeutung des Muttertages 
gedacht werden und in unſerer Petruskirche eigens eine kirchliche Feier 
für dieſen Anlaß mit muſikalifcher und ſchöner Inſtrumentalbegleitung 
veranſtaltet. Außer Morgenmuſik an mehreren Plätzen bei 
            hoffent=
lich günſtigem Frühjahrswetter ſind nachmittags 3 Uhr größere 
            volks=
tümliche Feſtfeiern im Orangeriehaus und in der Otto Berndt=Halle, 
die mit großem Entgegenkommn dafür zur Verfügung ſtehen, in 
            Vor=
bereitung; neben den Feſtreden wird für allerhand muntere, fröhliche 
Unterhaltung in einigen kurzen Nachmittagsſtunden geſorgt ſein, und 
eine allgemeine unterſchiedloſe Beteiligung aller Stände und 
            Berufs=
arten bei dieſer Feier der Mutter iſt zu ihrem vollkommenen Gelingen 
zu erhoffen.
 Berbeiag des B.9.A. — Spendek ai Sammeltag! 
So heißt der Ruf, der an alle Mitbürger ergeht. Gerade die letzten 
Tage haben wieder mit erſchreckender Deutlichkeit bewieſen, daß wir 
Freunde in der Welt brauchen. Die deutſche Wirtſchaft ringt um 
Abnehmer ihrer Erzeugniſſe im Ausland. Unſere treueſten Helfer ſind 
die, die als deutſche Volksgenoſſen in der weiten Welt ſtehen. Dieſe 
wahren Freunde auf dem Erdenrund zu erhalten und zu mehren, iſt 
eine der dringendſten Aufgaben für jeden, der über die engen Grenzen 
des eigenen Kreiſes hinauszublicken vermag. Darum baut und erhaliet 
deutſche Schulen im Ausland! Für dieſe große Aufgabe 
wirkt der Verein für das Deutſchtum im Ausland. 
            Ge=
waltige Summen muß er aufbringen, damit die Hochburgen deutſchen 
Volkstums nicht zerfallen. Wer wollte nicht ein Scherflein zu dieſem 
großen Werk beitragen, wenn die jugendlichen Sammlerinnen und 
Sammler am Sonntag zu ihm kommen?
 — Heſſiſches Landestheater. Heute Curt=Goetz=
            Gaſt=
ſpiel. Curt Goetz, der in Darmſtadt ſowohl als Autor (Tote Tente, 
Hokuspokus, Nachtbeleuchtung) wie nuh von ſeinen vorjährigen 
            Gaſt=
ſpielen als Darſteller beſtens bekannt iſt, abſolviert heute gemeinſam 
mit Valeric von Martens und Ferdinand von Alten ein einmaliges 
            Gaſt=
ſpiel. Zur Aufführung gelangt das in Berlin und einer ganzen Reihe 
auderer deutſcher Städte mit großem Erfolg geſpielte Luſtſpiel „Trio” 
von Leo Lenz. 
Heiſte Donuerstag, gelangt im Großen Haus „Sly”, wit Roſe 
Landwehr, Haus Grahl und Hans Komregg uuter muſikaliſcher Leitung 
von Generalmnſikdirek: Dr. Böhm zur Wiederholung. (Miete I., 
Gemeinde u, Beginn: 19,30 Uhr.) 
Morgen Freitag findet die nächſte Wiederholung der Militärpoſſe 
„Der Feldherrnhügel” von Moda Roha und Nößler ſtatt. 
            Mar=
tin Coſta ſpielt auch in dieſer Vorſtllung die Rolle des Kurfürſten von 
Vincenza. 
Für das einmalige Gaſtſpiel der Gruppe junger Schauſpieler mit 
„Revolte im Grziehungshaus” am Saustag, dem 4. Mai, 
zeigt ſich im Publikum ſtärkſtes Intereſſe. Die reſtlihen Karten für 
dieſe Vorſtellung ſind an der Tageskaſſe des Kleinen Hauſes erhältlich. 
Ju der nächſten Sonntag, den 5. Mai, ſtattſindenden Aufführung 
von Mozarts „Figaros Hochzeir” in der neuen Inſzenerung 
Carl Eberts ſingt der von ſeiner Erkrankung wiederhergeſtellte Wheo 
Herrmann erſtmalig den Figaro. Als Suſanne gaſtiert in dieſer 
            Vor=
ſtellung Paula Kapper. Muſikaliſche Leitung: Generalmuſikdirektor 
Dr. Böhm. 
Die Gedächtnisausſtellung Matthias Grünewald im 
            Landes=
muſeum iſt zum letzten Male am kommenden Sonntag, 5. Mai, 
            geöff=
net. Am gleichen Tage geht auch die Sonderausſtellung der 
            Neuerwer=
bungen zu Ende, deren Objekte dann den Einzelabteilungen, zu welchen 
ſie gehören, eingefügt werden. In Vorbereitung befindet ſich eine 
            Aus=
ſtellung der Holzſchnitte, Zeichnungen, Aquarelle des berühmten „
            Bel=
giers” Franz Maſerel. 
— Geſchäftsjubiläum. Cines der älteſten Geſchäfte im 
            Jobgunes=
biertel, die Holonialwarenhandlung Adam Gärtner, 
            Pallas=
wieſenſtraße 34, beging am 1. Mai den Tag ihres 30jährigen Beſtehens. 
Der Inhaber, Herr Adam Gärtner, erfreut ſich mit ſeiner Familie des 
beſten Anſehens in der ganz—n Umgebung. 
— Helft der Reichsbahn, Ordnung und Sauberkeit in den Zügen zu 
halten! Im Hinblick auf den bevorſtehenden ſtärkeren Reiſeverkehr 
macht die Verwaltung der Reichsbahn darauf aufmerkſam, daß es im 
Intereſſe des reiſenden Publikums liegt, wenn es die Beſtrebungen 
der Reichsbahn, in den Bahnhöfen, auf den Bahnſteigen und in den 
Zügen Ordnung und Sauberkeit zu halten, möglichſt 
unterſtützt. Leider iſt es notwendig, von Zeit zu Zeit daran zu 
            er=
innern. Zum Beiſpiel werden Obſtreſte, Papierfetzen, leere Schachteln 
und dergleichen immer noch häufig achtlos und ohne Rückſicht auf die 
Folgen fortgeworfen. Derartige Verunreinigungen müſſen bekanntlich 
von dem Eiſenbahnperſonal, das ſich eigentlich reſtlos dem Betrieb und 
dem Verkehr widmen ſollte, wieder weggeräumt werden; es können 
aber auch Reiſende dadurch zu Schaden kommen, und oft genug iſt dies 
ſchon der Fall geweſen. Die Reichsbahnverwaltung begrüßt es mit 
Dank, wenn die Reiſenden ihre Mithilfe zur Verfügung ſtellen. Die 
große Bedeutung einer ſolchen Unterſtützung geht aus der Tatſache 
hervor, daß die meiſten Züge erſt nach längerer Fahrt während des 
Stilliegens gründlich geſäubert werden können. Auch das 
            Rauch=
verbot in den Nichtraucherabteilungen muß im Intereſſe der 
            Ge=
ſundheit und Ordnung ſtreng durchgeführt werden, und hierbei wird 
die Unterſtützung der Reiſenden ebenfalls erbeten. Die vereinzelt noch 
auftretende Anſicht, daß in den Nichtraucherabteilungen ausnahmsweiſe 
geraucht werden dürfe, wenn alle Mitreiſenden einverſtanden ſind, iſt 
irrig. Für viele Nichtraucher bedeutet es ſchon eine geſundheitliche 
            Be=
einträchtigung oder zum mindeſten eine Beläſtigung, wenn in den 
            Nicht=
raucherabteilen, in die ſie einſteigen, vorher geraucht worden iſt. 
— Das Wort „Naturheilkunde”, hat heute in allen Kreiſen einen 
guten Klang. Vielfach aber verbindet ſich mit dieſem Worte ein recht 
unklarer Begriff, eine ſchiefe Anſicht. Am 2. Mai wird ein bekannter 
Naturarzt, Dr. med. Adam=Stuttgart, im Süddeutſchen Nundfunk, 
Welle 374,1., nachmittags von 18.45—19.15 Uhr, einen Vortrag halten 
über das Thema: „Das Weſen der wiſſenſchaftlichen 
Naturheilkunde‟. Am Donnerstag, den 16. Mai, nachmittags 
18.45—19.15 Uhr ſpricht Dr. med Malten (Baden=Baden) über das 
Verhalten in Sonnen= und Schwimmbädern”. Wir raten unſeren 
Leſern, ſoweit ſie Rundfnnkhörer ſind, oder Zugang zu einem Apparat 
haben, dieſe Vorträge nicht zu verſäumen, die ſicher nicht nur für die 
Freunde der Naturheilkunde, ſondern für jeden bedeutſam ſein werden, 
der der geſundheitlichen Aufklärung des Volkes die weiteſte 
            Verbrei=
tung wünſcht. 
— Jazz. Auf das heuts Donnersſag, den 2. Mai, abends 8 Uhr, 
in der Turnhalle am Woogsplatz ſtattfindende Konzert „Jazz auf vier 
Flügeln” ſei hiermit nochmals hingewieſen. Karten bei 
            KonzertAr=
neld, Eliſtbethenſtraße B, und an der Abendkaſſe.
 Sind die geplanten Realſteuer=Erhöhungen 
der heſſiſchen Gemeinden zuläfſig?
 Von Rechtsanwalt Dr. 
Eine Reihe von heſſiſchen Gemeinden, darunter die Stadt 
            Darm=
ſtadt, beabſichtigt, den Fehlbetrag des Voranſchlags für das 
            Rechnungs=
jahr 1929 zum Teil durch Erhöhung der Grund= und 
            Ge=
bäudeſteuer und der Gewerbeſteuer zu decken. Die 
            Ge=
meindeverwaltungen laſſen zwar ſelbſt erklären, daß eine erneute 
            Er=
höhung der über die Grenze des Tragbaren angeſpannten Realſteuern 
bedauerlich ſei; ſie machen aber geltend, daß die Reichsgeſetzgebung die 
Gemeinden im weſentlichen auf die Realſteuern verweiſe, ſo daß ein 
            an=
derer Weg, der zur Deckung des Fehlbetrages führe, nicht vorhanden 
ſei. Dieſe Auffaſſung iſt jedoch nicht zutreffend, da die 
            Reichsgeſetz=
gebung ganz im Gegenteil den Gemeinden die Erhöhung ihrer 
            Real=
ſteuern verbietet. 
Anläßlich der Abänderung des Finanzausgleichsgeſetzes 
durch das Geſetz vom 9. April 1927 iſt der Reichsgeſetzgeber zum erſten 
Male dazu übergegangen, die Länder und Gemeinden in der Erhebung 
der Realſteuern zu beſchränken. Bei der Schaffung der 
            Finanzausgleichs=
novelle vom 9. April 1927 waren Reichsregierung und Reichstag ſich 
darüber einig, daß die Grund=, Gebäude= und Gewerbeſteuern der 
            Län=
der und Gemeinden die Grenze des Tragbaren bereits überſchritten 
            hät=
ten und deshalb eine Senkung dieſer Steuern angeſtrebt werden müßte. 
Der Reichsgeſetzgeber war ſich zwar darüber klar, daß eine Senkung 
            an=
geſichts der ungünſtigen Finanzlage von Ländern und Gemeinden nur 
dann möglich ſei, wenn der durch die Senkung entſtehende 
            Steuer=
ausfall durch andere Einnahmen ausgeglichen werde. Nun konnte bei 
der Beratung der Finanzausgleichsnovelle mit einem erheblichen 
            Mehr=
aufkommen aus der Einkommensſteuer, Umſatzſteuer und 
            Körperſchafts=
ſteuer gerechnet werden, da ſich nicht nur die Wirtſchaftslage gegenüber 
den Vorjahren gebeſſert hatte, ſondern auch die Zahl der 
            einkommens=
ſteuerpflichtigen Perſonen gewachſen war. Da den Ländern und 
            Ge=
meinden der größere Teil des Aufkommens aus der Einkommenſteuer, 
Körperſchaftsſteuer und Umſatzſteuer vom Reich nach einem beſtimmten 
Verteilungsſchlüſſel überwieſen wird, mußten bei wachſendem 
            Aufkom=
men aus den vorgenannten Steuern auch die Einnahmen der Länder 
und Gemeinden aus den Reichsſteuer=Ueberweiſungen ſich vermehren. 
Durch dieſe Mehreinnahmen war aber eine Senkung der Realſteuern 
möglich geſvorden. Deshalb beſtimmte 8 4a des Geſetzes zur 
            Uebergangs=
regelung des Finanzausgleiches vom 9. April 1927, daß die Mehrerträge 
der Ueberweiſungen aus den drei Reichsſteuern, die über den Betrag 
von 2,4 Milliarden RM. hinausgehen, in erſter Linie zur Senkung der 
Nealſteuern unter das am 31. März 1927 gegebene Maß zu 
            ver=
wenden ſind. 
Für das Rechnungsjahr 1927 betrugen die Mehrüberweiſungen des 
Reiches 308 Millionen RM., und für das Rechnungsjahr 1928 dürften 
die Mebrüberweifungen ſich auf 500 Millionen RM. ſtellen. 
Länder und Gemeinden hätten dieſe Mehrüberweiſungeng alſo dazu 
verwenden müſſen, um ihre Grund=, Gebäude= und Gewerbeſtenern 
unter das am 31. März 1927 geltende Maß, alſo unter die Steuerſätze 
des Jahres 1926 zu ſenken. Das iſt aber nirgends geſchehen, auch nicht 
in Heſſen, ſo daß alſo ſchon die Steuerſätze der heſſiſchen Gemeinden
 Mattern in Darmſtadt. 
für das Jahr 1928 mit reichsrechtlichen Vorſchriften in Widerſpruch 
ſtehen. Erſt recht iſt es aber dann unzuläſſig, dieſe an ſich ſchon zu 
hohen Steuerſätze nochmals zu erhöhen. 
Die von vielen heſſiſchen Gemeinden, wie Darmſtadt, Mainz und 
Offenbach geplanten Erhöhungen der Grund=, Gebäude= und 
            Gewerbe=
ſteuern verſtoßen daher gegen 8 4a des Geſetzes zur Uebergangsregelung 
des Finanzausgleichs. 
Die Gemeinden pflegen immer gern darauf hinzuweiſen, daß der 
weitaus größte Teil ihrer Ausgaben, insbeſondere der Ausgaben auf 
dem Gebiet des Wohlfahrtsweſens, zwangsgebunden und deshalb keiner 
Abſtriche fähig ſei. Sie ſprechen aber nicht davon, daß auch ihre 
            Ein=
nahmen aus den Realſteuern zwangsläufig beſchränkt ſind, nämlich durch 
die erwvähnte Beſtimmung des 8 4a der Finanzausgleichsnovelle, und ſie 
ſprechen insbeſondere nicht gerne davon, daß dieſe Beſchränkung durch 
ihre Mehreinnahmen aus den Reichsüberweiſungen gerechtfertigt iſt. Sie 
haben dieſe Mehrüberweiſungen ihrer beſtimmungsgemäßen 
            Verwen=
dung, nämlich der Verwendung für die Senkung der Realſteuern 
            ent=
zogen und für andere Haushaltszwecke verbraucht. Es geht aber nicht 
an, daß die Gemeinden, die dieſe Mehreinnahmen beſtimmungswidrig 
für andere Zwecke verbraucht und die Realſteuern entgegen der 
            Be=
ſtimmung des 8 4a nicht geſenkt haben, nunmehr dieſe Steuern noch 
dazu erhöhen! 
Auch der dringendſte Finanzbedarf kann die Verletzung 
            reichsgeſetz=
licher Vorſchriffen, zu deren Beachtung Länder und Gemeinden 
            ver=
pflichtet ſind, nicht rechtfertigen. Die Gemeinden können ſich heute auch 
nicht mehr darauf berufen, daß die Senkung der Realſteuern 
            finanz=
politiſch untragbar ſei oder daß die Finanzlage ſogar eine Erhöhung 
der Steuern verlange. Denn die Frage, ob die Senkung für die 
            Ge=
meinden tragbar iſt oder nicht, iſt vom Reichsgeſetzgeber durch den 8 44 
der Finanzausgleichsnovelle unter den dort angegebenen 
            Vorausſetzun=
gen in bejahendem Sinn entſchieden worden. Es geht auch nicht an, 
die Deckung des Fehlbetrages einfach da zu ſuchen, wo man ihn zu 
finden glaubt, ohne danach zu fragen, ob die neue Steuererhöhung noch 
tragbar iſt. Hausbeſitz und Gewerbe können endlich einmal verlangen, 
daß die Methode, jeden Mehrbedarf des Gemeindehaushalts aus ihren 
Taſchen zu finanzieren, aufhört. Sie können es um ſo mehr, als der 
Reichsgeſetzgeber ſchon die jetzigen Sätze für untragbar erachtet hat. 
So wenig ein noch ſo geſteigerter Finanzbedarf der Gemeinden 
            die=
ſen das Recht geben könnte, ungeſetzliche Steuern, wie beiſpielsweiſe 
Zuſchläge zur Einkommensſteuer zu erheben, ſo wenig haben ſie das 
Recht, die Nealſteuern zu erhöhen, wenn die Erhöhung reichsgeſetzlich 
verboten iſt. 
Würde die unzuläſſige Erhöhung die Genehmigung der ſtaatlichen 
Aufſichtsbehörde finden, dann bliebe den betroffenen Wirtſchaftskreiſen 
nichts anderes übrig, als durch Anrufung des Reichsfinanzminiſters die 
in 8 6 des Finanzausgleichsgeſetzes vorgeſehene Entſcheidung des 
Reichsfinanzhefs über die Zuläſſigkeit der heſſiſchen Realſteuer=
            Erhöhun=
gen herbeizuführen.
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 — Freunde der Darmſtädter Realanſtalten. Am kommenden 
            Sonn=
tag wird Herr Eiſenbahnoberſekretär Rudolf Anton ſeime zweite 
Führung durch Alt=Darmſtadt bei Stegmüller am 
            Schloß=
graben um 10 Uhr beginnen. Wir werden durch die Schloßgaſſe zum 
Lazarett und Sporertor wandern, dann den Storchenturm in der 
            Mag=
dalenenſtraße beſichtigen und der alten Meierei im Herrngarten einen 
Beſuch abſtatten. Im Schloßhof wird uns manches Intereſſante gezeigt. 
Auch in der Kirchſtraße ſind noch einige alte Gebäude zu ſehen. Die 
Führung wird an dem alten Friedhof auf dem Kapellplatz zu Ende 
ſein. Wir bitten unſeve Mitglieder und ihre Angehörigen, ſich rege 
an der Veranſtaltung beteiligen zu wollen. 
— Der Heſſiſche Angler=Bund, eine der älteſten und erfolgreichſten 
Vereinigungen im deutſ hen Angelſport, hält am Sonntag, dem 5. Mai, 
in Mainz, im Brauhaus „Zur Stadt Mainz”, Große Bleiche, ſeinen 
diesjährigen Bundestag ab. An der Tagung, die um 9 Uhr 
            mor=
geus beginnt, ſind 19 angeſchloſſene Vereine Heſſens mit über tauſend 
Mitgliedern beteiligt. Gäſte und Intereſſenten ſind willkommen.
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 1. Heſſiſche Polizeiwoche in Darmſtadk. 
Auf Einladung des Heſſiſchen Miniſteriums des Innern und des 
Polizeiamts Darmſtadr veranſtaltet in Gemeinſchaft mit ihnen die Freie 
Vereinigung für Polizei= und Kriminalwiſſenſchaft — Sitz Berlin, 
            Vor=
ſitzender Staatsminiſter Dr. Dret=3 — in der Zeſit vom 3. bis 8. Juni 
in der heſſiſchen Landeshauptſtadt die „1. Heſſiſehe Polizeiwoche‟. Dieſe 
Tagung erweckt dadurch ein ganz beſonderes Intereſſe, daß auf ihr die 
berufenſten Vertreter der Länder Baden, Bayern, Heſſen, Preußen, 
Thüringen und Württemberg zu Worte kommen und Fragen erörtern 
werden, welche für die Polizei aller deutſchen Länder und darüber hinaus 
aller Kultuxſtacten von gleichnnäßig hoher Bedeutung ſind. Bei dieſen 
unverſellen Charakter, den die Veranſtaltung in ihrer G ſamtheit 
trägt, war der Kreis derjenigen Perſönlichkeiten, die als Dozenten in 
Frage kommen, ein außergewöhnlich großer, ſo daß den Veranſtaltern 
die Möglichkeit geboten war, ſich allererſte Kräfte der Wiſſenſchaft und 
Praxis zu ſichern. 
Das Programm der Tagung iſt ein ſo vielſeitiges, daß es in 
            wei=
ten Kreiſen Aufſehen erregt und mit einem überaus ſtarken Beſuch zu 
rechnen iſt, der ſich keineswegs nur auf Vertreter der Polizei beſchränken, 
ſondern auch ganz beſonders ſolche der Hochſchulen, Juſtiz, Techmik uſw. 
aufveiſen wird. Das genzue Programm wird in den Fachzeitſchriften 
(Zeitſchaift „Die Polizei”, Nr. 7 vom 5. 4. B) und den 
            Miniſterial=
blättern der vorgenannten Ländes veröffentlicht werden. Die Vow 
leſungen finden während der ganzen Woche vom 8 bis 13 Uhr in dem 
Uniontheater in Darmſtadt, Rheinſtraße 6, ſtatt; an eine Roihe von 
Vorleſungen, die ſich ihrem Inhalte nach dazu eignen, wird ſich unter 
Leitung des Dozeuten an den Nachmittagen eine Ausſprache anſchließen, 
welche den Teilnehmern die Möglichkeit bietet, auch ihrerſeits zu den im 
Vertrage erörterten Fragen Stellung zu nehmen. Die Hörergebühr 
beträgt für die gauze Wo he 12 Mk. und für die Mitglieder 
            polizei=
mſſenſchaftlicher Vereinigungen und die immatrikulierten Studenten 
der Tecniſchen Ho=lſchule Darmſtadt 8 Mk., und allgemein für je einen 
Tag der Wolie 3 Mk. 
Anmeldungen ſind unter gleichzeitiger Ueberweiſung der 
            Hörer=
gebühr (Poſtſheckkonto Verlin 88 618) möglichſt frühzeitig an die 
            Ge=
ſeläftsſtelle der Freien Vereinigung für Polizei= und 
            Kriminalwiſſen=
ſchaft, Berlin W 35, Flottwellſtr. 3, zu richten.
 Das 2. Heſſiſche Sängerbundesfeft in Darmſtadk. 
— Die Dirigentenhand auf allen Plakaten erinnert die 
Sänger des Heſſiſchen Sängerbundes, daran, mit größtem Fleiß und 
höchſter Hingabe zu arbeiten, damit das große Sängerfeſt in der 
            heſſi=
ſchen Landeshauptſtadt lautes Zeugnis davon ablegt, daß künſtleriſcher 
Ernſt ſieghaft in die Sängerſchaft eingezogen iſt. Bei dem greßen 
Treffen der heſſiſchen Sängerwelt ſoll gezeigt werden der weiteſten 
Oeffentlichkeit, den Fernſtehenden und den Spöttern, daß Mittelgut 
und Minderwertiges aus dem Heſſiſchen Sängerbund verbannt ſind. 
So übt gegenwärtig die Heſſiſche Sängerſchaft, die 35 000 Männer 
durch gemeinſames Wollen eng zuſammenſchließt, in allen Gauen das 
Beſte vom Beſten. Gleichzeitig ſind alle Ausſchüſſe des Gaues 
            Darm=
ſtadt emſig bemüht, den Feſtgäſten die Stunden der Arbeit durch 
            Stun=
den der Geſelligkeit und des Frohſinns zu umrahmen. Beſonders 
            her=
vorzuheben ſei die Tätigkeit des Wohnungs= und 
            Verpflegungsaus=
ſchuſſes. Für ſaubere, behagliche Wohnung iſt geſorgt im Bürgerhaus 
und Maſſenquartier, und es iſt Gewähr gegeben, daß in Darmſtadts 
Gaſtſtätten eine reichliche, preiswerte Verpflegung geboten wird. Der 
hat das Feſt nicht genoſſen, der nur an einem Tage zum Feſtort 
            heran=
rollt und nach ein paar Stunden von dannen zieht. Die 
            Gaſtfreund=
lichkeit Darmſtadts will ſich in hellem Lichte zeigen. Wer klug iſt, 
            mel=
det ſich eilig an. Das Wohlergehen der Spätentſchloſſenen kann der 
Feſtausſchuß nicht in ſeine Obhut nehmen.
 — Hohes Alter. Die in Darmſtadt ſeit 50 Jahren bekannte und 
zeliebte Reſtaurationsköchin Frau Karoline Gwald Witwe, 
            Pankratius=
ſtraße 53, begeht am 3. Mai 1929 in voller Rüſtigkeit ihren 82. 
            Ge=
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Seite 6
Donnerstag, den 2. Mai 1929
Nummer 131
 Goek=Banderkag des Main=Rheingaues 
der deutſchen Turnerſchaft am 5. Mal. 
Der Wandertrieb hat Jahrhunderte hindurch ein beſonderes 
            Kenn=
zeichen des Deutſchen gebildet und in den beſten Erzeuguiſſen der 
            Dicht=
tunſt Verherrlichung gefunden. Wandern gehört als gute deutſche 
Leibesübung in den Rahmen des deutſchen Turnens. Schon der 
            Be=
gründer der Turnkunſt, Friedrich Ludwig Jahn, unternahm mit 
ſeinen Schülern kürzere Turnfahrten in die nähere Umgebung Berlins 
und weitere, die ihn nach Rügen, nach Breslau und anderswohin 
führten. Heutigentags hat dieſe Wanderbewegung einen gewaltigen 
Umfang in den deutſchen Turnvereinen und beſonders im Main=
            Rhein=
gau genommen. Es gibt hier wohl keinen Verein, der nicht monatlich 
mindeſtens mit jeder ſeiner Abteilungen Wanderungen ausführt. Ganz 
beſondere Teilnahme erfreuen ſich die Turnfahrten und Wanderungen 
im ſchönen Mai, wenn die Natur erwacht iſt und ſich aufs ſchönſte 
entfaltet hat. Beſonders gern wandert man am Himmelfahrtstage 
in die freie Natur hinaus, um fernab von allem Getriebe und Lärm 
neue Kräfte, neue Lebensfriſche und Lebenskraft zu gewinnen. Dieſe 
Himmelfahrtswanderungen ſind in den meiſten der über 12000 deutſchen 
Turnvereine zur ſtändigen Einrichtungen geworden, und jung und alt, 
Turner und Turnerinnen, die Knaben und Midchen ſowie der Greis 
im Silberhaar, ſie alle ziehen am Himmelfahrtstage ins Freie und 
nehmen ſomit Teil an einer machtvollen Kundgebung für die deutſche 
Turnſache. Hat man doch berechnet, daß im vorigen Jahre etwa eine 
halbe Million wandernder Turner und Turnerinnen am 
            Himmelfahrts=
tage unterwegs waren. Einzelne Gaue, darunter auch der Main=
            Rhein=
gau, verzichteten auf die Himmelfahrtswanderungen auf Grund 
            teil=
weiſer böſer Erfahrungen, die früher gemacht wurden, denn 
            bekannt=
lich iſt in vielen Gegenden Himmelfahrt der Tag der ſogenannten 
„Herrenpartien und Waldgelage”, die leider ſo oft entarten. Um 
mögliche Verwechſlungen und unliebſame Störungen zu vermeiden, 
ſieht der Main=Rheingau von der Himmelfahrtswanderung ab und 
unternimmt bereits am Sonntag, den 5. Mai, die fällige 
            Gauwande=
rung, deren Ziel die Schwedenſäule am Rhein ſein wird. Die 
            Him=
melfahrtswanderung der Turner ſowie die Wanderungen des Vor= und 
Nachſonntags desſelben werden zuſammengefaßt und zu Ehren des 
früheren Vorſitzenden der Deutſchen Turnerſchaft Dr. Ferdinand 
Goetz als „Goetzwanderung” bezeichnet. Auch in dieſem Jahre 
werden wieder Hunderte von Turnern und Turnerinnen des Gaues 
nach der Schwedenſäule unterwegs ſein. Zum Treffpunkt aller 
            Gau=
angehörigen iſt die Rheinfähre bei Erfelden beſtimmt und ſollen 
dort alle Wandergruppen der Gauvereine um 11½ Uhr vereinigt 
werden, die ſodann gemeinſam nach dem Ziel, der Schwedenſäule, 
wandern. Dortſelbſt wird Gauvertreter Roth über die Bedeutung 
des Goetz=Wandertages ſprechen und der Wanderwart des Tv. Erfelden, 
Bürgermeiſter Schäfer, einen Vortrag über die Schwedenſäule 
halten. Die bis zum Aufbruch zur Verfügung ſtehende Zeit wird 
            aus=
gefüllt von Chören einzelner Geſangsabteilungen, gemeinſchaftliches 
Abſingen von Turnerliedern und Wettkämpfen für jung und alt. Wie 
bisher alle Wanderungen ein Erlebnis innerhalb des Main=
            Rhein=
gaues geweſen, ſo dürfte auch die Goetzwanderung am kommenden 
Sonntag im Zeichen der Turnbrüderlichkeit und des 
            Zuſammengehörig=
keitsgefühls ſtehen und jedem Teilnehmer reicher Gewinn ſein. Um nun 
der Segnungen des Wanderns teilhaftig zu werden und gleichzeitig, 
um der Erinnerung an den verſtorbenen Führer ein würdiges 
            Denk=
mal zu errichten, ſäume daher kein Turner und keine Turnerin und 
komme zur Gauwanderung. 
Gpw.
 Jahreshaupkverſammlung des Sporty. Darmft. 1898 
Der Sportverein Darmſtadt 1898 beendete mit der am 27. April 
ſtattgebabten Jahreshauptverſammlung ſein Verwaltungsjahr 1928/25). 
Der Beſuch der Verſanmlung war aus dem Kreiſe der aküc 
            ſport=
tätigen Mitglieder ausnehmend zut, während die paſſiven 
            Vereinsange=
hörigen nur in einer Minderzahl vertreten waren. Der allgemeine 
Jahresbericht des 1. Voxſitzende Hetonte insbeſondere, daß die von der 
Deutſchen Sportbehörde im vergangenen Jahre beſonders propagierte 
und eingeleitete Breitenarbeit auf ſpörtlichem Gebiet im Sportverein 1898 
ftun ſeit Jahren begonnen worden ſei. Ohne jede Einſchränkung könne 
behaußtet werden, daß es im verfloſſenen Verwaſtungsjahre burchaus 
geglückt ſei, dieſe auf breiter Baſi3 angelegte Ausgeſtaltung des 
            Vereins=
ſiortbetriebes zu vertiefen und auszubaue:i. Man müiſſe ſich allerdings 
darüber im Klaren ſein, daß die Durhführung des Prinzips der 
            ſport=
lichen Breitenarbeit gewiſſe Nachteile bei der Erreichung des Zieles von 
Hü.hſt= und Beſtleiſtungen bd inge. Hier wenigſtens in gewiſſem Grade 
ausglei hend zu wirken, ſei unbedingtes Erfordernis. Schwerwiegend 
ſei fernerhin die Frage, ob bei der derzeitigen finanziellen 
            Leiſtungs=
fühigkeit der Sportvereine die Beibehal ung des groß angelegten 
            Spork=
betriebes nicht in dee Zukunft an dem Mangel an finanziellen Mitteln 
feitern wurde. Um hier den Gxfahren rochtzeitig zu begegnen, ſei es 
erforderlich, einem noch geſteigerten Amateurſtandpunkt zum Siege zu 
verhelfen, die Mitglieder müßten mit anderen Worten zu größter 
            Opfer=
bereitſehaft für die ſportlicen Ziele des Vereins erzogen werden. Die 
ſih an dieſe Ausführungen anſchließenden Berichte der einzelnen 
            Ab=
teikungen bewvieſen ſchlagend, daß tatſüchlich im verfloſſenen 
            Verwal=
tungsjahre ein großzügiger Spoutbetrieb unterhalten wurde. So trugen 
Fuſball= und Handballabteilung einſchließ’ich der dazu gehörigen 
            Ju=
gendabteilungen nahezu 309 Weitſpiele aus, alſo eine Zahl, die in frü. 
herin Jahren nſe erreiht wurde. Hinzu kommt noch die ſportliche 
            Be=
tätiguug der Leihtatbleten, der Boxes und der Damenabteilung, ſo 
daß es erklärlich iſt, daß der Bericht des 1. Rachners mit Summen 
            ope=
ziert, die den Jahresumſatz eines mittlenen Gewerbebetriebes ausmachen. 
Aus der Anzahl der zur Beſchlußfaſſung vorliegenden Anträge 
            ver=
dient eine Umgeſtaltung der inneren Vereinsorganiſation beſondere 
Hervoihebung: Um eine einheitliche Erziehung ſämtlicher 
            Vereinsjugend=
lichen unabhingig ihrer ſportlihen Betätigung zu erreſehen, werden
 Jahren eine beſondere Beitragshöhe eing=führt wurde: dieſer 
            Junioren=
beitrag, iſt niedri er bemeſſen als der allgemeine Vereinsbeitrag, iſt 
aber umgekehrt höher als der Jugendbgitcag. 
Die Entlaſtunz wird dem Vorſtand einſtimmig erteilt. Die 
            Neu=
wahlen ergaben die Wiederwahl des feitherigen 1. Vorſitzenden, Herrn 
Dr. Heß, und weiterhin folgende Vefetzung des Verwaltungsausſchuſſes: 
Dr. Grunewald (2. Borſ.), Elſeſſer (Vorſitzende der Fußballabteilung), 
Schreiber (Vorſ. der Handball=Albt.), Dexheimer (Jugendfußballeiter), 
Fiſcher (Jugendhandhalleiter), Worret (Leichtathletik), Maul (Boxen), 
Wehr (Damenableilung), Löſch (1. Rechner), Lang (Beitragsrehner), 
Haas (Platzwart), Krehs (Schuhftführer), Lindner (Preſſe). Die 
            Ehren=
nadel des Vereins wurde den Herren Dr. Heß, Löſch und Schmitt 2. 
verliehen.
 — Wanderabteilung der Turngemeinde Darmſtadt 1846. Am 
            Sonn=
tag, den 5. Mai, findet die Frühjahrswanderung (
            Götzwande=
rung) ſtatt. In dieſem Jahre wurde nicht der Odenwald zum Ziel der 
Gauwanderung beſtimmt, ſondern es geht diesmal an den Rhein. Wir 
treffen uns um 8.15 Uhr am Haupthahnhof und ſekren mit dem Zug 
825 Uhr nach Stockſtadt. Von hier aus marſchieren wir über den 
            Küh=
kopf bis Erfelden und treffen uns dort mit den übrigen 
            Gauangehöri=
gen. Alsdann geht es gemeinſam nach der Schwedenſäule. Hier findet 
die Feierſtunde ſtatt, bei der der Wanderwart des Turnvereins 
Erfelden einen Vortrag über die geſchichtliche Bedeutung der 
            Schweden=
ſäule hält. Der Nachmittag wird mit turneriſchen Spielen, 
            Geſangs=
vorträgen uſw. ausgefüllt. Für die jugendlichen Teilnehmer liegt die 
Einzeichnungsliſte für den Jugendfahrſchein beim Hausmeiſter offen. 
Der Fahrpreis von 80 Pfg. iſt bei der Einzeichnung zu entrichten. Die 
älderen Teilnehmer löſen Sonntagskarte bis Stockſtadt. 
            Perſonalaus=
weis iſt mitzunehmen. Obwohl die Wanderung nicht in den Odenwald 
geht, verſpricht ſie recht genußreich zu werden, und der Wanderausſchuß 
bittet daher um zahlreiche Beteiligung.
 — Wanderabteilung der T. G.B. 1865. Wen lockt es nicht, bei h. 
lem Sonnenſchein ſich einer Wanderung durch die erwachende 
            Nat=
anzuſchließen? Wer möchte nicht dabei ſein, wenn es durch die weit 
Auen geht, losgelöſt von all dem Alltngsleben, glücklich und zufried 
in der neuen Umgebung, mit Feiertagsſtimmung im Herzen? Fr= 
Wanderungen ſind es immer, die den Beteiligten, jung wie alt, neu 
Lebensmut und die nötige Spannkraft geben, Wanderungen, die 
nichts verpflichten. Wie arm müſſen di= Menſchen ſein, die jede Ve 
bindung mit der Natur verloren haben. So iſt auch die 5. Wank 
rung, die ſogen. Götzwanderung, nach der Schwedenſäule a 
Sonntag, den 5. Mai, aufzufaſſen. Sonntagskarte bis Stockheim löf 
Abfahrt 8.20 Uhr Hauptbahnhof. Bei der Schwedenſäule wird n 
dem Kühkopf übergeſetzt. Ruckſack=Verpflegung iſt unbedingt erford 
lich; Liederbücher und frohe Stimmung bittet man mitzubringen. 
Fühver: Franz Schulz und Karl Michel. 
— Arnold Goebel=Frankfurt, Pfarrer in der Chriſtengemeinſche 
ſpricht am Freitag, 3. Mai, 2,15 Uhr, im der Städtiſchen Akademie f. 
Tonkunſt, Eliſaßethenſtraße, über „Das Geheimnis der Transſubſta 
tiation”. Aus dem Inhalt des Vortrages: Der Sinn der Menſchk 
— Die leidend= Kreatur — Der leidende Menſch — Das Gingrei 
der Himmelsmächte. (Siehe auch die heutige Anzeige.)
Heſſiſcher Kirchengemeindekag in Darmſtadk.
 — Die heſſiſche Landesgruppe des deutſchen evangeliſchen 
            Gemeinde=
tages veranſtaltet am Montag, den 3. Juni, in Darmſtadt einen 
Kirchengemeindetag mit folgendem Programm: Um 9 Uhr 
Morgenandacht, gehalten durch Kirchenrat Prof. D. Velte. Um 9.30 
Uhr: Vortrag von Generalſuperintendent D. Dr. Schian= Breslau 
über: „Pfarrer und Gemeindeorganiſation‟. Danach Ausſprache. Um 
12 Uhr: Vortrag von Pfarrer Knodt=Offenbach über: „
            Gemeinde=
jottesdienſt und Gemeindeleben”. Um 1 Uhr gemeinſamer 
            Mittags=
tiſch. 2.30 Uhr Ausſprache über letzteren Vortrag. Um 3.15 Uhr 
            Vor=
trag von Generalſuperintendent D. Dr. Schian über: „Volkskirche, 
Miſſionskirche, Gemeindekirche‟. Danach Ausſprache. Sämtliche 
            Vor=
träge finden in der Stadtkapelle ſtatt. 
Der Deutſche Evangeliſche Gemeindetag iſt im Jahre 1910 
            gegrün=
det worden durch Zufammenſchluß derer, welche den Gedanken der 
lebendigen Gemeinde durch Mobilmachung der Gemeindeglieder zum 
Dienſt an ihrer Kirche verwirklichen wollen. Die Gemeindebewegung, 
die ſeitdem und zumal nach Ausgabe der Loſung der Trennung von 
Kirche und Staat entſtand, iſt weſentlich durch den Deutſchen 
            Evangeli=
ſchen Gemeindetag bewirkt worden. 
Das Eigenartige bei den Tagungen iſt ſtets, daß die 
            Gemeinde=
glieder ſelbſt in der Ausſprache ihren Erfahrungen und ihren Wünſchen 
der Kirche gegenüber Ausdruck geben. 
Bei dieſer Tagung haben wir die Freude, daß der Führer der 
            deut=
ſchen Gemeindebewegung, der 16 Jahre lang als Profeſſor an unſerer 
Landesuniverſität wirkte, und der Gründer der heſſiſchen Landesgruppe 
iſt, D. Dr. Schian, uns mit Vorträgen dienen wird. Dadurch wird 
ſie für die evangeliſchen Kirchengemeinden unſeres Landes beſondere 
Bedeutung gewinnen.
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 * Darmſtädter Künſtler auswärts. Ueber Auguſt Vogt, den 
hier längſt durch ſeine Kompoſitionen und muſikaliſchen 
            Leiſtun=
gen bekannten Darmſtädter Künſiler, zurzeit Kapellmeiſter am 
Stadttheater zu Hagen ſchreiben die dortigen Zeitungen nach 
einer Anfführung des „Barbier von Bagdad” von 
            Cor=
nelius: „Was vor allem das Werk rettete, war die Hagener 
            Auf=
führung. Am Dirigentenpult ſtand Auguſt Vogt. Glänzende, 
            muſi=
kaliſch und ſzeniſch ausgezeichnete Darſtellung.” (Heſper Zeitung. 
„Auguſt Bogt weiß mit der Partitur bereits ſehr geſ hickt umzugehen.” 
(Weſtdeutſche Volkszeitung.) „Katellmeiſter Vogt leitete das Orcheſter 
mit Eifer und entſprechendem Erfolg.” (Weſtfäliſches Tagblatt.) 
            Ge=
legentlich der Uraufführung von Jean Wieners „Franco américain” 
heißt es: „Die muſikaliſche Ausdeutung war im Klopierpart Herin Vogt 
anvertraut, der ſeiner techniſch außerordentlich ſchwierigen, ſehr 
            kapri=
zierten Situatien, auh was ſein Zuſammenſpiel niit den hauptſächlich 
die klavieriſtiſchen Figuren untermalenden Streichern angeht, in 
            ausge=
glichenem pianiſtiſchem Können gerght wurde.” (Weſpf. Tagblatt.) 
Ueber eine von ſprühendem Leben pulſierende Fledermaus=Auffüihrung 
ſagt die Weſtfäliſche Volkszeitung: „Die Aufführung unter Kapellmeiſter 
Bogts Leitung ſtand ſitlich unter einem guten Stern, denn es herrſchte 
bei allen Mitwirkenden eine Spielfreudigkeit, die den in Hagen ſo 
            ſel=
tenen Konnex mit den Theaterbeſuchern herſtellte.” Von „Robert und 
Bertram” heißt es: „Auguſt Vogt waltete erfolgreich ſeines 
            Dirigenten=
amtes und ließ die Inſtrumente höchſt luſtig agieren.” (Hagener 
            Zei=
tung.) „Auguſt Vogt am Dirigentenpult ließ das Poſſenhafte der Muſik 
betont aufklingen und begleitete geſchickt alle Vorgänge auf der Bühne.” 
(Weſtdeutſche Volkszeitung.) „Auguſt Vogt löſte die hier dankbare 
            Auf=
gube des muſikaliſchen Leiters mit ſicheres Hand und durchweg 
            unent=
wegtem Ernſt. Die wiedliche Lebendigkeit der Partitur, ihre witzigen 
inſtrumentalen Einfälle wie auch die ſchmiſſige Ouvertüre, komen zu 
ſchonſter Wirkung und riefen da, wo ſie beſonders anſchulich wurden, 
wie in dem luſtig=frechen Krähen der Es=Klarinette oder in dem 
            wichtig=
tueriſchen Grummeln des Fagotts, herzhafde Lachſalven hervor.”
Friedrich Schaefer, Darmstadt, Ludwigspl. 7. Tel. 45
 — Orpheum. — Gaſtſpiel Georg Alexander. Heute, Donnerstag, 
den 2., und morgen, Freitag, den 3. Mai, ſetzt der geſchätzte Bühnen= 
und Filmdarſteller ſein perfönliches Gaſtſpiel wit dem Luſtſpiel 
Edgar” von Melchior Lenglyel fort. — Eine Verlängerung findet nicht 
ſtatt. — Anfang 8½ Uhr; Preiſe von 1.— RM. an. (Siehe Anzeige. 
„Ich küſſe Ihre Hand, Madame . . . — Ein Spiel von Lenz und 
Liebe und andren dummen Sachen — gelangt durch das Gaſtſpiel= 
Enſemble des Berliner Zentraltheaters ab Samstag, den 4. May, im 
Orpheum zu einer Reihe von Aufführungen. — Direktor Felix 
            Mein=
hardt, welcher auch gaſpweiſe perſönlich mitwirkt, hat u. a. in 
            Ham=
burg und zuletzt in Mannheim mehr als 75 ausverkaufte Häuſer mit 
dieſem Stück unter Verwendung des aktuellen Weltſchlagers erzielt. — 
Weiteres folgt. 
— Hiſtoriſcher Verein: Der Hiſtoriſche Verein lädt zu ſeinem erſten 
Sommerausflug ein. Er ſoll Samstag, den 4. Mai, nach Mainz führen, 
wo der im vorigen Jahre in neuer Pracht erſtandene Dom unter 
            ſach=
kundiger Führung beſichtigt werden ſoll. Abfahrt von Darmſtadt Hbf. 
13.50 Uhr, Ankunft in Mainz 14.46 Uhr. Rückfahrt nach Verabredung. 
— Volkshochſchule. In ſechs geologiſchen 
            Heimatwan=
derungen ſoll den Teilnehmern ein= Bild vom Bau und Werden 
unſerer Heimat übermittelt werden, nicht durch theoretiſche 
            Erörterun=
gen, ſondern durch die Anſchauung. Sie ſollen ſehen lernen, wie die 
Scholle geworden iſt, die ſie trägt und nährt. Die erſte Wanderung am 
Sonntag, den 5. Mai, führt in den nördlichen Odenwald bis 
Langen. Die Teilnehmer treffen ſich um 9 Uhr an der 
            Odenwaldbahn=
brüche (Dieburger Straße). Anmeldungen, auch zu allen anderen 
            Kur=
ſen, werden noch auf unſerer Geſchäftsſtelle, Mathildenplatz 17, 
            ent=
gegengenommen. 
Kreistag. Am Montag den 6. Mai, nachmittags 4 Uhr, findet im 
Stadtratsſitzungsſaal im hieſigen Rathaus (Marktplatz) eine Sitzung 
des Kreistags des Kreiſes Darmſtadt mit folgender 
Tagesordnung ſtatt: 1. Prüfung des Verwaltungsrechenſchaftsberichtes 
des Kreisausſchuſſes für 1927; 2. Prüfung und Begutachtung der 
            Rech=
nung über Einnahmen und Ausgaben des Kreiſes Darmſtadt für 1927; 
3. Feſtſtellung des Voranſchlags über die Einnahmen und Ausgaben 
des Kreiſes Darmſtadt für das Rechnungsjahr 1929; 4. Umwandlung 
der vorläufigen Kreisgewerbeſteuern für 1928 zu endgültigen Steuern; 
5. Anträge und Mitteilungen.
 Steuer= und Wirkſchaftskalender 
für die Zeit vom 1. bis 15. Mai 1929. 
Aufbewahren! 
Ausſchneiden! 
1. Mai: Letzter Tag für die Entrichtung des Schulgeldes für die 
Darmſtädter höheren Schulen und die gewerblichen 
            Fortbil=
dungsſchulen für Apuil 1929 an die Stadtkaſſe. Schonfriſt his 
10. Mai 1920. 
5. (6.) Mai: Abgabe der Veſcheinigung an die Finauzkaffe, daß die 
Summe der im April 1929 abgeführten Steuerabzugsbeträge 
mit der Summe der im April einbehaltenen Steuerbeträge 
            jüber=
einſtimmt. Keine Schwnfriſt. 
5. (6.) Mai: Abführung der Lohuſieuer für die in der Zeit vom 16. bis 
30. April 192. erfolgten, Lohnzahlungen. Falls die bis zum 
15. Aprik 192) einbehaltenen Beträge 200 NM. nicht erreicht 
haben, im Ueberweifungsverfahren Abführung der Loynſteuer 
für die in der Zeit vom 1. bis 30. April 1929 erfolgten 
            Lohn=
zahlungen. Keine Schonfriſt. 
5. (6.) Mai; Ablauf der Schoufriſt für die am 25. April 1929 fällig 
geweſene erſte Vorauszahlung (ſtaatliches Ziel) laut 
            Voraus=
zahlungsbeſcheid für hefſiſche Staatsſteuern (Grundſteuer, 
            Son=
dergebäudeſteuer, Gowerbeſteuer) für das Rechuungsjahr 1929. 
5, (6.) Mai: Ablauf der Schonfriſt für die am B. April 1929 fällig 
geweſene Zahlung der endgültigen Gewerbeſteuer für das 
            Rech=
nungsjahr 1928, ſtaatlicher Anteil. Näheres im letzten 
            Steuer=
kalender für die 2. Aprilhälfte. 
10. Mai: Zahlung der Börſenumſatzſteuer, ſoweit dieſe im 
            Abrech=
nungsverfahren entrichtet wird. 
10. Mai: Ablauf der Schonfriſt für die Entrichtung des Schulgeldes 
für die Darmſtädter höheren Schulen und die gewerblichen 
            Fort=
bildungsſchulen für April 1929. 
15. Mai: Einkommenſteuer= bzw. Korperſchaftsſteuervorauszahlung 
der Landwirtſchaft. Keine Schonfriſt. 
5 Mai: Vorauszahlung auf die Vermögensſteuer 1929, zweite Rate, 
Näheres über die Höhe iſt aus dem letzten 
            Vevmögensſteuer=
beſcheid zu erſehen. 
Kirchenſteuer 1923/30. 
Das erſte Ziel iſt gigentlich am 15. Mai 1929 fällig. Da aus 
            tech=
niſchen Gründen mit der Zuſtellung der Beſcheide an die Pflichtigen 
vorerſt noch nicht zu reihnen iſt, wird ſich der Zahlungstermin 
            dem=
gemäß verſchieben. Endgültige Mitteilungen werden vorausſichtlich im 
nächſten, am 15. Mai erſchcinenden Steuerkalender gemacht werden 
önnen. 
Endgültige Gewerbeſteuer 1928, gemeindlicher Anteil. 
Der endgültige Gewerbeſteuerbeſcheid über den gemeindlichen Anteil 
für das Rechnungsjahr kann noch nicht engehen, da die Steuexſätze zum 
Teil noch nicht feſtſtehen. Es wird an dieſer Stelle rechtzeitig das 
            Er=
forderliche bekannt gegeben werden. 
H. W. Wohmann.
 Hunde vernichten den denkſchen wildſtand. 
Zahlreiche, heim Allgemeinen Deutſchen Jagdſchutzverein 
            einge=
gangene Meldungen beſagen, daß unſece Wildſtände durch wildernöe 
Hunde in ernſte Gefahr geraten ſind. Nachdem der ſtrenge Winter 
ohnehin Verluſte zur Folge hatte, die das Wild in marhen Gegenden 
faſt vernichteten, haben unbeaufſichtigt umherlaufende Hunde das 
            ge=
ſchwvächte Wild noch mehr gezehntet. Beſonders der deutſche 
            Schäfer=
hund, jener ausgeſprochene Modehund unſerer Tage, zeigte ſich als 
            un=
erträgliche Geißel unſerer Wildſtänd=, und ganz beſonders Rehwild fiel 
ihm in großen Mengen zum Opfer. — Die Arbeitsgemeinſchaft des 
            All=
gemeinen Deutſchen Jagdſchutzvereins und des Preußiſchen 
            Landesjagd=
verbandes iſt deshalb bei Hen zuſtändigen Regierungsſtellen um den 
            Er=
laß einer Polizeiverordnung eingekommen, die das unangeleinte 
            Laufen=
laſſen von Hunden außerhalb der Ortſchaften verbieten und unver Strafe 
ſtellen ſell. Ausnahmen ſellen nur für polizeilicke Dienſthunde bei der 
Ausühung des Dienſtes, bei der Abführung und Prüfung, für 
            Hirten=
hunde be: der Ueberwachung der Herde und ſür Jagdhunde bei der 
            Ans=
übung der Jagd und bei Abhaltungen von Prüfungen und Suchen 
            zu=
läſſig ſein. Am wichtigſten iſt die ſtrenge Duuchführung einer ſolchen 
Verordnung während de Brut= und Satzzeit des Wildes, alſo während 
der Fruhjahrs= und Sommermonate Es iſſt zu hoffen, daß jeder 
            Hunde=
beſitzer einſichtig und tierliebend genug iſt, dafür zu ſorgen, daß die 
Hunde unſere gezehnteten Wildſtände nicht noch mehr ſchädigen. Alſo, 
Hundebeſitzer! Haltet Eure Hunde an der Leinel Zeigt, daß ihr auch 
der frei lebenden Tierwelt Verſtändnis enigegenbringt und beteilig: 
euch nicht aus Unnchtſamken an der Vernichtung unwiederbringlichen 
Volksgutes!
 — Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg=Amerika=Linie (
            einſchließ=
lich Deutſch=Auſtral= und Kosmos=Linie), Albgeſchloſſen am 26. Apeil 
1429. Ohne Verbindlichkeit. Aenderungen vorbehalten. Nach New 
Lork: M.S. Lt. Louis ab Hamburg 2, 5., ab Cuxhapen 3. 5.. D. 
Cleveland ab Hamburg 8. 5., ab Cuxhaven 9. 5., D. New York ab 
            Hani=
kurg 9. 5., ab Cuxhaven 10. 5. D. Deutſchland ab Hamburg 16. 5., 
ab Cuxhaven 17. 5., D.Weſtphalia ab Hamburg 22. 5., D. Hamburg ab 
Hanrburg B. 5., ab Cuxhaven 24. 5. Nach Philadelphia, New 
Vork: D. Hagen ab Hamburg 7. 5., D. Amaſis ab Hamburg 25 5. 
Nach Boſton Baltimore Norfolk: D. Harburg ab 
            Ham=
burg 10. 5., D. Jſerlohn ab Hamburg 24. 5., D. Altmark ab Hamburg 
7. 6. Nach der Weſtküſte Nordamerika: M.S. Seattle ab 
Hamburg 4 5., M.S. Portland ab Hamburg 25. 5., M. S. Los Angeles 
ab Hamburg 15 6., D. Sachſen ab Hamburg 29. 6. Nach Kanadat 
D. Kings County ab Hamburg 3. 5., D. Emden ab Hamburg 10. 5., 
D. Liguria ab Hanburg 24, 5., D. Brant County ab Hamburg 31 5., 
D. Elmshoin ab Hanburg 7. 6. Nach Weſtindien, Weſtküſte 
Fentral=Amerika: D. Grunewald ab Hamburg 4. 5., M. S. 
Preſident Gomez ab Hamburg 11. 5., M. S. Orinoco ab Hamburg 18. 5., 
D. Aragonia ab Hamburg 25. 5., D. Rugia ab Hamburg 1. 6., M. S. 
Ingrid Horn ab Hamburg 8. 6. Nachden Weſtindiſchen 
            In=
ſeln: M.S. Waldtraut Horn ab Hamburg 7. 5., D. Danzig ab Ham= 
Furg 21. 5., M.S. Minna Horn ab Hamburg 4, 6. Nach Cuba; 
D. Cuba ab Hamburg 25. 5., D. Weſter,vald ab Hamburg 25. 6. Nach 
Mexiko: M.S. Rio Pauuco ab Hambuirg 14, 5., D. Nord=Friesland 
ab Hamburg 25. 5., D. Adalix aß Hamburg 6. 6., M. S. Rio Panuco 
ab Hamburg 18. 6. Nayh der Oſtküſte Südamerika: D. 
Württemberg ab Hamburg 3. 5., D. Sebara ab Hamburg 5. 8., D. 
            Arte=
miſia ab Hamburg 11. 5., D. General Mitre ab Hamburg 15. 5., D. 
Hohenſtein ab Hamburg 22. 5., D. Feodoſia ab Hamburg B. 5. Nach 
der Weſtküſte Südamerika: M.S. Oſiris ab Hamburg 4. 5., 
D. Carl Legien ab Hamburg 15. 5. Nach Niederländiſch=
            In=
dien: D. Halle ab Hamburg 8. 5., ein Dampfer ab Hamburg 22. 5., 
M. S. Rendsburg ab Hamburg 28, 5., D. Caſſel ab Hamburg 5. 6. 
Nach Auſtralien: D. Elpenor ab Hamburg 11. 5., M.S. 
            Magde=
burg ab Hamburg 22. 5. Mitgeteilt durch die hieſige Vertretung: 
            Bank=
geſchäft Friedrich Zaun, Luſſenplatz 1, Tel. 1308/09. 
Kunſtnokizen. 
Künfſier oder künftleriſche Veronſtaltungen, deren im Nachſtehe 
geſchſeht, bebält ſich die Redaltion ihr Urtell vor. 
— Orgelkonzert Albert Schweitzer in der 
            Stadtkirch=
zu Darmſtadt am Freitag, dem 10. Mai, abends 8 Uhr. In Alberk 
Scyveitzer haben wir nicht irendeinen reiſenden Orgelvirtuoſen zu 
            er=
blicken. Er iſt der Vorkämpfer für den reinen Bachſtil, für die cchte 
Orgel, die ſich von der ſklaviſchen Nachahmung des Orcheſters kraft ihrer 
königlichen Eigenart freihält. Schweitzers in Holland, Dänemart, 
            Schwe=
den, England noch vor kurzem begeiſtert geprieſene Orgelkurnſt bringt 
der muſikaliſchen Welt die innerliche Auffaſſung ſeines Bachſtils nahe. 
Seine Freunde erinnern ſi.h, aus ſeinen Briefen aus Afrika je und je 
von ſeinen Studien nach des Tages ſchverer Arbeit, ſei es am 
            Opera=
tionstiſch oder als Baumeiſter ſeines neuen Spitals, am Pedalklavier 
vernommen zu haben. Da ging ihm in der Stille des Urwaldes der 
Sinn für die myſtiſche Welt Bachs erſt recht auf, die in dem Lärm 
            eunro=
päiſcher Städte unterg=ht. Eine Erhabenheit und Ausgeglichenheit, ein 
großer weiter Horizont, eine Klarheit de3 Innenlebens tat ſich denn 
auch vor den Hörern auf, als der Tropenarzt zum erſten Male wieder 
in Europa am Orgeltiſc, ſaß, eine Weihe, vor der alle erſchüttert 
            ſtan=
den Das Programm des Konzerts enthält von den herrlichſten 
            Prälu=
dien und Fugen und Choralvorſpielen. Nach Sdweitzers Empfinden 
follen die Choralvorſpiele nicht leer im Raume ſtehen, ſondern von 
einem Chor dunh den unmittelbar anſchließenden Choral in Bachſchem 
Satz ihren Ausklang finden. Möge der nicht am wenigſten um ſeiner 
Verdienſte um die Kunſt mit dem Boethep—is geſehmückte Arzt, 
            Philo=
ſoph und religiöſe Führer auch hie= wie überall Menſchen finden, die 
unter der Wirkuung ſeiner Aunſt die ſittlichen Kräfte empfangen, die 
echte Muſik ausſtrömt. Karten zu dieſem Konzert ſind zu 3, 2 und 1 RMM. 
in der Muſikakienhandlung Chriſtian Arno)d, wur am Weißen Tuvm, 
Tel. 1233, erhältlich.
Nummer 121
Donnerstag, den 2. Mai 1929
Seite 7
 In einer Zeit, in der wir überall im deutſchen Volk Spaltung und 
Zerriſſenheit nach Parteien und Bekenntniſſen, nach Stämmen und 
Ständen, nach Bewohnern von Stadt und Land mit tiefem Schmerz 
ſehen müſſen, verdienen alle Gemeinſchaften und Vereinigungen, die 
auf dem Boden der Volksgemeinſchaft arbeiten, reichſte Unterſtützung 
durch jeden wirklich vaterländiſch geſinnten Bürger. Nur auf dieſem 
Wege können wir dem manchmal ſchier unerreichbar dünkenden Ziele 
der wahren Volksgemeinſchaft näher kommen. Zu den Vereinen, die 
auf dieſem neutralen Boden arbeiten für die Gemeinſchaft, gehört auch 
der Berein für das Deutſchtum im Ausland, kurz V.D.A. 
genannt. Er hat ſich die Aufgabe geſtellt, den vielen Millionen 
            Deut=
ſchen, die nicht oder nicht mehr das Glück haben, im großen deutſchen 
Vaterland zu leben, zu helfen bei der oft ſchwer bedrohten Erhaltung 
ihrer deutſchen Kultur, Sprache und Eigenheit. Eine der 
            Hauptauf=
gaben iſt dabei die Sorge für deutſche Schulen, denn wenn das da 
draußen heranwachſende Geſchlecht nicht mehr deutſch ſpricht, wird es 
für unſer Volkstum ſicher verloren ſein. Auch in Heſſen beſteht ein 
ſolcher V.D.A., weitverzweigt in den Städten und Städtchen, 
            nament=
lich in treuer Arbeir gefördert durch unſere Jugend an höheren und 
Volksſchulen. — Aber zu jeder Arbeit gehören Mittel und um dieſe 
in höherem Maße aufzubringen, plant die Leitung des Vereins die 
Veranſtaltung einer Werbewoche oder von Werbetagen im Monat 
Mai. Eine Woche lang ſoll verſucht werden, weiteſte Volkskreiſe für 
den V.D.A.=Gedanken zu gewinnen, zu begeiſtern und dazu zu bringen, 
ein Scherflein zu dieſer wichtigen Arbeit beizuſteuern. Die 
            verſchieden=
ſten Veranſtaltungen werden hierfür von den Arbeitsausſchüſſen an den 
einzelnen Orten vorbereitet. Auch in hieſiger Stadt wird der Ruf zur 
Volkstumsarbeit an alle Bürger und Bürgerinnen ergehen: Schüler 
und Schülerinnen werden mit Sammelliſten verſuchen, möglichſt 
reiche Gaben zu erlaugen; ein großzügig angelegter Werbetag wird 
neben mancher anderen Veranſtaltung geeignet ſein, den 
            Volkstums=
gedanken hinauszutragen. 
Daß alle Kreiſe des heſſiſchen Bolkes dem V.D.A. und ſeinen 
            Be=
ſtrebungen wohlwollend gegenüberſtehen, beweiſen die Namen des 
Chrenausſchuſſes, der führende Perſönlichkeiten aller Kreiſe 
des Landes umfaßt. 
Daß der V.D.A., wie kaum ein anderer Verein geeignet iſt, die 
            aus=
einanderſtrebenden Kräfte unſeres Volkes zuſammenzuführen, über alles 
Trennende hinweg, beweiſt die Zuſammenſetzung des Ehrenausſchuſſes, 
der dieſen Aufruf unterzeichnet hat. An der Spitze, finden wir die 
Staatspräſidenten Dr. Adelung und Ulrich, daneben die Miniſter 
            Leuſch=
ner, Kirnberger, Korell. Die verſchiedenen kirchlichen Bekenntniſſe ſind 
in gleicher Weiſe vertreten; neben dem Prälaten der evangeliſchen 
            Lan=
deskirche. D. Dr. Diehl, leſen wir die Namen der Biſchöfe der Diözeſe 
Mainz, Dr. Hugo, und des Oberrabbiners Dr. Lebi. Daß der Präſident 
des Heſſ. Landtags, Bürgermeiſter Delp=Darmſtadt, hier nicht fehlen 
kann, iſt ebenſo ſelbſtverſtändlich wie es angenehm auffällt, daß Führer 
ſämtlicher Parteien von rechts bis links ihren Namen unter den Aufruf
 geſetzt haben. Wir finden die Namen der Abgeordneten v. Helmolt, 
Dingeldeh, Miniſterialrat Hoffmann. Rektor Reiber und Kaul. Die 
Preſſe, die den Beſtrebungen des V.DA. ſtets weitgehendſtes Intereſſe 
entgegenbrachte, iſt vertreten durch M. Streeſe, den Vorſitzenden des 
Landsverbandes Heſſen des Neichsverbandes Deutſcher Preſſe. — Die 
Tatſache daß unſere Jugend in vorderſter Linie mitarbeitet in der 
V.D. A.=Sache, erhellt aus der Tatſache, daß wir neben den Vorſtänden 
aller Philologen= und Lehrervereine auch das Landesamt für das 
            Bil=
dungsweſen vertreten finden, Miniſterialdirektor Urſtadt, Staatsrat 
Block. Miniſterialrat Jung und Schulrat Haſſinger. Die Vorſitzenden 
der Jugendverbände fehlen natürlich ebenſowenig wie diejenigen der 
Vereinigungen, die für die Volkswohlfahrt im weiteſten Sinne ſorgen 
(Rotes Kreuz, Guſtav=Adolf=Verein, Caritas=Verbände), die Univerſität 
und die Techniſche Hochſchule ſind durch ihre Rektoren vertreten, die 
Studentenſchaft durch ihren Kreisleiter. Aber nicht nur die Jugend 
ſoll mitarbeiten, nein, alle Bürger will die Werbewoche erfaſſen, und 
ſo gehören ſelbſtverſtändlich auch die berufsſtändigen Vereinigungen mit 
ihren Vorſtänden zu dem Ehrenausſchuß, die Induſtriellenvereinigung, 
Handels=, Landwirtſchafts= und Handwerkskammern ſowie die freien 
            Ge=
werkſchaften, ſowie die für die Aufklärungsarbeit unentbehrliche Preſſe. 
Die Reihe der führenden Perſönlichkeiten wird geſchloſſen durch die 
            Na=
men der Provinzialdirektoren, Kreisdirektoren und der 
            Oberbürger=
meiſter. 
Hoffen wir, daß es den Kräften, die in einmütiger Arbeit am 
Werke ſind, gelingt, gute und erfolgreiche Arbeit für die ſchöne Sache 
zu leiſten. 
In dieſer Hoffnung wenden wir uns an alle 
Männer unb Frauen Heſſens 
und bitten: Nehmt unſeren Aufruf zur Volkstumsarbeit freundlich auf 
und laßt die jugendlichen Sammler, wenn ſie zu Euch kommen, nicht 
ohne eine Gabe weiterziehen! Bekundet Euere dauernde Anteilnahme 
an unſerer Arbeit dadurch, daß Ihr Mitglied im V.D.A, werdet! Auch 
die geringſte Gabe iſt willkommen. Viele Wenig ergeben auch 
ein Viel! Die Geſchloſſenheit der Maſſen, die ein Scherflein für ihr 
Volkstum übrig haben, wird ein erhebendes Bekenntnis zum 
Deutſchtum darſtellen, ſie wird ein flammendes Symbol werden 
können für unſeren feſten Willen, die deutſche 
            Kulturgemein=
ſchaft allen Widerſtänden zum Trotz zuerhalten und 
bewußt die Führung zu übernehmen in der Förderung des neuen 
Gedankens der Zukunft: 
Freiheit des Kulturlebens jedes Volkstums 
über alle Staatsgrenzen hinaus! 
Die Erfüllung dieſer Forderung iſt keine Schädigung ſtaatlichen 
Eigenlebens, ſondern wird ihm beſte Kräfte erhalten und zuführen. 
Dr. Götz.
 Aus Heſſen. 
Der Saalenſtand in Deutſchland gegen Mikke 
Apkll 1949. 
Die Preisberichtſtelle beim Deutſchen Landwirtſchaftsrat hat am 
15. April Erhebungen über den Stand der Winterſagten durchgeführt. 
Die Angaben der Berichterſtatter wurden in Prozentziffern gemacht, 
wobei 100 Progent einen Saatenſtand bedeuten, wie er in einem 
            all=
gemein günſtigen Jahre in der jeweiligen Jahreszeit erwartet werden 
darf. Die Ziffern ſür Winterweizen lagen in den einzelnen 
Teilen des Reiches meiſt zwiſchen 82 und 93 Prozent. Darunter bleiben 
u. a. die Pfalz mit 65,3 Prozent und Oſtpreußen mit 67,8 Prozent. Jm 
Vergleich zum Vorjahre liegen die Verhältniſſe in Oſtdeutſchland 
            weni=
ger ungünſtig, während aber in Süd= und Weſtdeutſckland etwa die 
borjährigen Ausſichten gemldet wurden, die zwiſchen ſ5 und 92 
            Proz=
ſchwanken. Der Stand des Winterroggens wird meiſt auf 80 bis 
91 Prozent beziffert. Die öſtlichen Gebiete blieben im Gegenſatz zum 
Vorjahre (außer Oſtpreußen mit 64,4 Prozent, gegen 66,2 Prozent im 
Vorjahre) kaum hinter den übrigen Teilen des Neiches zurück 
            Win=
tergerſte zeigte einen ungleichmäßigen Stand. Die Angaben 
ſchwankten zwiſchen 44 und 88 Prozent. Bemerkenswert iſt auch hier 
die niedrige Ziffer der Pfalz mit 44,2 Prozent, gegen 90 Prozent im 
Vorjahre. 
Die Auswinterungsſchäden hatten nur vereinzelt ſtärkeren Umfann 
In Prozent der Anbaufläche lagen ſie nur in Oſtpreußen und der Pfah 
höher als im Vorjahre. In Braunſchwveig, Lippe, Hannover, Reg.=Bez. 
Kaſſel, der Aheinprovinz und in Oldenburg werden die 
            Auswinterungs=
ſchäden etwas höher geſchätzt als im übrigen Reiche.
 F. Eberſtadt, 1. Mai. Induſtrielehrerin Frau Ludwig Keller 
Wwe,, geb. Röder, vollendet morgen in voller Geſundheit ihr 65. 
            Le=
bensjahr. Da ſie damit die geſetzliche Altersgrenze erreicht hat, wird 
ſie mit Ablauf des Monats Auguſt in den wohlverdienten Ruheſtand 
treten. Ueber ein Menſchenalter iſt Frau Keller an der hieſigen 
            Volks=
ſchule als Induſtrielehrerin tätig und durfte ſich in immer ſteigendem 
Maße der Beliebtheit und Zuneigung der hieſigen Bevölkerung erfreuen. 
Ihr Ausſcheiden aus dem Schuldienſte wird allgemein ſehr bedauert. 
P. Eberſtadt, 1. Mai. Gemeinderatsſitzung. Am Freitag 
den 3. Mai, abends 8 Uhr beginnend, findet im Rathaus=Sitzungsſaal 
eine öffentliche Gemeinderalsſitzung ſtatt. — Preis= und 
            Riegen=
kegeln. Der Kegelklub „Kranz” veranſtaltet in der Zeit vom 4. bis 
25. Mai auf beiden Bahnen im „Bergſträßer Hof” ein Preis= und 
Riegenkegeln. Als Preiſe kommen zur Verteilung; beim Preiskegeln 
als erſter Preis: ein Markenfahrrad, als zweiter Preis: ein Divan, als 
dritter Preis; ein Eßſerbice: beim Riegenkegeln, als erſter und zweiter 
Preis: je ein Pokal, als dritter Preis: eine Plakette uſw. 
P Gberſtadt, 30, April. Lieferung von Saatkartoffeln 
Die Anlieſerung von 80 Zentner Saatkartoffeln, für ken Waldfeldbau 
der Gemeinde ſoll in öffentlicher Subiniſſion vergeben werden. Offerten 
über geſunde und keimfreie Kartoffeln (Sorte „Edeltraut”) werden bis 
Donnerstag, dem 2. Mai d. J., nahmittags 5 Uhr, an die 
            Bürger=
meiſterei erbeten. 
42. Eberſtadt, 1. Mat. Promenadekonzert. Der 
            Muſik=
verein „Edelweiß” hielt zum erſtenmal ſür dieſes Jahr, am Sonntag 
vormittag auf dem Rathaushof ein Platzkonzert ab. Das geſaute 
            Blas=
orcheſter war angstreten, um die zahlreichen Zuhörer durch den Vortrag 
mehrerer Muſikſtücke zu erfreuen. Das große Intereſſe, das dieſes erſte 
diesjahrige Promenadenkonzert fand, iſt ein Beweis dafür, wieviel 
            An=
klang das Orcheſter nüt derartigen Platzkonzerten findet. Vielleicht 
kinnten derartige Promenadenkonzerte im Laufe des Jahres an 
            ver=
ſchiedenen Stellen abgehalten werden, um alle Ortsteile möglichſt 
            gleich=
maßig in den Genuß eines ſolchen Konzertes zu bringen. 
G. Pfungſtadt, 1. Mai. Todesfall. Im Alter von 75 Lahren 
iſt nach einem arbeitsreſchen Leben der Maurermeiſte: Heinrich 
            Käm=
merer 3. geſtorben. Der Verſtorbene war ein eifriges Mitglied des 
Oulsgeiverbebereins und der Haudwerkerbereinigung, in deſſen 
            Geſellen=
prüfungsausſchuß er lange Zeit gewirkt hat. Kämmerer war auch 
            Mit=
glied des Krieger= und Militärvereins. Außerdem ſtarb im Alter von 
50 Jahren der Waltvorarbeiter Heinrich Weingärtner 6. — Auf der 
Autobuslinie Hahn-Pfungſtadt—Darmſtadt können vom 1. Mai 
ab Schulkinder, Beamte und Angeſtellte bei günſtigen Fahrzeiten auf 
terbilligten Monatskarten fahren. Man rechnet, damit, daß die 
            Neu=
erung ſehr begrußt wird. — Der Unterhaltungsabend des 
Edangeliſchen Bläſerchors, der am Sonntag abend im evangeliſchen 
            Ge=
meindehaus zur Abhaltung gelangte, fand ſolchen Anklang, daß bereits 
am Montag abend eine Wiedeuholung vorgenommen wurde. Im erſten 
Teil hörte man L.eder und Muſikchöre, während im zweiten Teil ein 
luſtiges Theaterſtück („Nobert und Bertram”” von Siegfried Philippi) 
die Lahmuskelt, der Anweſenden in Bewegung ſetzte — Unfug. Am 
Sountag waren in der Nähe der Griesheimer Brüicke auf dem Fahrweg 
zwei ganze Reihen ſcharfer Schuhnägel niedergelegt. Wahrſcheinlich 
wollte wan damit Aadfahrer, die des Weges kamen, in Mitleidenſchaft 
ziehen. Die Nägel wurden bei der Polizei abgeliefert. — Grhöhung 
des Gaspreiſes?. Nach den Deckungsvorſchlägen des Darmſtädter 
Pberbürgermeiſters Mueller iſt eine Erhöhung des Gasdreiſes, durch 
Darmſtadt vorgeſehen. Der Gaspreis für Pfungſtadt ſoll von 20 auf 
22 Pfg. erhöht werden. Dieſ= aus Darmſtadt kommende Meldung iſt 
hier nicht mit Freude aufgenmmen worden. Im Gegenteil wird 
            viel=
fach in der Burgerſchaft betont, daß eine derartige Erhöhung um ſo 
weniger am Platze ſei, da Pfungſtadt hinſichtlich der Gasbelieferung 
durch Darmſtadt bisher nicht immer die beſten Erfahrungen gemacht 
habe. Die Angelegenheit wird auch den hieſigen Gemeinderat, zu 
            be=
ſchäftigen haben. — Brennholzverſteigeuung. Die letzte 
Brennholzverſteigerung aus dem Gemeindewald Eberſtadt, fand am 
Montan ſtatt. Sie wies eine große Reihe von Intereſſenten auf. Gin 
Meter Scheitholz kam beiſpielsweiſe auf 20 Mark. 
z Wolfskehlen, 30. April. Der Gemeindevoranſchlag fir 
1929 zeigt an Ausgaben 66 123 Mark. gegenüber, einer Einnahme von 
42 (23 Mark. Das Minus von 23 500 Mark muß durch Umlagen 
            auf=
gebracht werden. 
A. Fürth i. O., 30. April. Unterbrechung der 
            Kraftpoſt=
linie Erbach=Fürth-Heppenheim. Während der Sperrung 
der Probinzialſtraße Lörzenbach—Heppenheim kann die obengenannte 
Kraftpoſtlinie nur zuiſchen hier und Erbach in den nächſten Wochen 
betrieben werden, weiſ eine Umleitung zu unreutabel wäre. Von hier 
aus kann dann per Bahnveubindung Weinheim und damit die 
            Berg=
ſtraße erreicht werden. 
— Gernsheim, 1. Mai. Waſſerſtand des Rheins am 
30. April —9.18 Meter, am 1. Mai —0.30 Meter. 
4d. Wörrſtadt, 30. April. Unfall. Nachdem vor einiger Zeit 
des Wohnhaus des Eiſenbalnbeamten Konr. Wilh. Diel eingeſtürzt iſt, 
fiel zu Ende der Woche deſſen Ehefrau im Neubau kopfüber die Treppe 
herab in den Hausflur, wo ſie beſinnungslos aufgefunden wurde und 
wegen ſchwerer Verletzungen, ſofort ärztliche Hilfe beſchafft werden 
mußte.
 Millionenwerke des Meeres. — Seeſiſchgenuß 
in Kunel. 
Breite Schichten der Bevölkerung werden demnächſt wieder auf 
die Seefiſchnahrung aufmerkſam gemacht. Der Seefiſch muß mehr als 
bisher Volksnahrungsmittel werden. Der deutſche Boden, die deutſchen 
Waren ſollen unſere Bedürfniſſe befriedigen. Zur Befriedigung dieſer 
Bedürfniſſe muß auch die deutſche Seefiſcherei mit ihrer Urproduktion 
beitragen. Jeder Groſchen, vor allem aus dem Maſſenverbrauch, muß 
wieder dem deutſchen Markt zugeführt werden. Mit dem Brot des 
Meeres, den eßbaren Seefiſchen, haben wir noch ſehr reichlich die 
            Mög=
lichkeit, den Lebensmittelmarkt zu beliefern und für die 
            Volkser=
nährung ſorgen zu können. 
Es ſteht auch zweifelsfrei feſt, daß eine weiſe Abwechſelung in der 
Ernährung der Geſundheit ſehr dienlich iſt; und da iſt es gerade 
der Soefiſch, der, insbeſondere wenn er mit Gemüſe als Mahlzeit 
            ein=
geſchaltet wird, ausgezeichnete Dienſte leiſtet. Die Möglichkeit der 
            För=
derung der Volksgeſundheit durch Seefiſchgenuß iſt unbeſtreitbar. 
Auch in volswirtſchaftlicher Hinſicht iſt ein erhöhter 
            See=
fiſchverbrauch außerordentlich bedeutſam. Es gehen zur Zeit noch faſt 
3,8 Milliarden Reichsmark von dem Geld, das unter den verſchärften 
Lebensbedingungen in Deutſchland, ſo ſchwer zu verdienen iſt, für 
Lebensmittel nach dem Auslande. Durch vermehrten Seeſiſchgenuß 
kann ſich Deutſchland zu einem erheblichen Teil von der Einfuhr von 
Lebensmitteln freimachen. Deutſches Geld bleibt hierdurch im Lande, 
lommt unſerer Produktion und unſeren Arbeitskräften zugute. 
Wenn man erfährt, daß ſich in einer Aufklärungswoche der vom 
Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft ins Leben 
            ge=
rufene Ausſchuß für Seefiſchpropaganda, Geſundheitsbehörden, Schulen 
und ſchließlich ſogan die Hausfrauen einſetzen, dann muß man erkennen, 
daß wichtige Triebkräfte für dieſe Werbung in Betracht kommen, 
Eine beſondere Aufklärung erfolgt zur Zeit mit dem Hinwels 
            da=
rauf, daß man auch in der wärmeren Jahreszeit Fiſche unbedenklich 
eſſen kann. Gerade im Sommer ſind die Seefiſche ſehr 
nahrhaft und wohlſchmeckend. Durch entſprechende 
            Vor=
kehrungen iſt dafür geſorgt, daß die Seefiſche in tadelloſem Zuſtande von 
der Küſte bis zum Verbraucher gelangen. 
Skimmen aus dem Leſerkreiſe. 
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſcheift übernimmt die Redaktion keinertei 
            Ver=
antwortung: für ſie bleibt auf Grund des 5 21 Abſ. 3 des Preſſegeſetzes in vollem Umſange 
der Einſtender verantworſtiſch.) — Einſendungen, die nſicht verwendet werden, fönnen nich 
zurlctgeſandt, die Ablehnung nicht begründet werden. 
— Als Beſucher mehrerer Konzerte der Städtiſchen Akademie iſt 
mir und anderen das Benehmen des Publikums am Ende der 
            Vortrags=
folge ſtörend aufgefallen. Bei Konzerten, wie ſie uns von den 
            Mit=
gliedern der Städtiſchen Akademie geboten werden, kann ich es nicht 
berſtehen, wie der größte Teil des Publikums, noch ehe der letzte Ton 
verklungen iſt, ohne Rückſicht auf andere Beſucher, geräuſchvoll von den 
Plätzen aufſtehen und zu den Garderoben ſtürmen kann. Den 
            ausfüh=
renden Kräften gegenüber halte ich es auch für unangebracht, durch das 
gewaltſame Verlaſſen des Saales den verdienten Applaus zu ſchmälern.
Brlefkaſten.
 Fder Anftrage if dire letzte Bezugsgulftung beizufügen. Anonyme Anfragen werden 
nſicht deantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechteverbindiſchleſt. 
H. B. i. S. Heidelberger Schloßbeleuchtungen finden ſtatt am 
Juni, 15. Juni, 31. Juni, 11. Auguſt.
 — Lernt Stenographie! Die Stenographen=Vereinigung beginnt 
morgen abend 8 Uhr mit neuen Kurſen in Reichskurzſchrift, unter 
            Lei=
zung ſtaatlich geprüfter Lehver der Stenographie. Wer dieſe Kunſt 
gründlich erlernen will verſäume nicht, an einem ſolchen Kurſus 
            tellzu=
gehmen. Bei der durch ihre individuelle Unterrichtserteilung bekannten 
Vereinigung und durch die in der Praxis ſtehenden Unterrichlsleiter iſt 
die Gewähr für eine gute Ausbildung gegeben. Forthildungkurſe 
können ebenfalls morgen abend, Diktatkurſe jedoch dauernd begonnen 
werden. (Siehe heutige Anzeige) 
Großer Wohnungseinbruch. In der Heidenreichſtraße 
wurde in Abweſenheit der Wohnungsinhaber ein Einbruch 
            ver=
übt. Den Tätern ſind Werte in Höhe von etwa 10 000 RM. in 
die Hände gefallen. Von den Tätern fehlt noch jede Spur. 
Feſtgenommen wurde der Verwaltungsſekretär Johannes 
Ritter aus Duisburg, auf Grund eines Haftbefehls des 
            Land=
gerichts Berlin, wegen fortgeſetzten Betrugs. 
E Flüchtig nach Unterſchlagung von 500 RM. iſt der 19jähr. 
Kaufmannslehrling A. H. aus Darmſtadt. 
acſae ereffengersig 
ein Dutzend Steltkragen, denn sie haben 
            Ver-
fache Lebensdzuef. 
(IV. 5416
T
 Lokale Beranſtaltungen. 
Die hierunter erſcheinenden Notzigen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten 
in keinem Falle irgendwie ale Beſprechung oder Krilſ. 
— Train=Vereinigung 18. Wir weiſen auf die heute 
Donnerstag, 2. Mai, bei Kamerad Clever, Ludwigsplatz 8 Böttingers 
Brauerei), ſtattfindende Monatsverſammlung hin. Um zahlreiches 
            Er=
ſcheinen wird gebeten. 
Vereinigung früherer Leibgardiſten 
            Darm=
ſtadt. Wir machen hiermit unſere Mitglieder auf den heute abend 
830 Uhr im Vereinslokal bei Sitte ſtattfindenden Leibgardiſtenabend 
aufmerkſam und bitten die Kameraden um vollzähliges Erſcheinen. 
— Bund Königin Luiſe. Sonatag, den 5. d. M., findet 
unſer Spaziergang ſtatt. Treffrunkt Ecke Taunus= und Dieburger 
Straße. Bei ungünſtiger Witterung Heiligkreuz im kleinen Saal. Wir 
wünſchen eine zahlrei he Beteiligung. 
Tageskalender für Donnerstag, den 2. Mai 1929. 
Hefſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr. Ende 
29 Uhr, 1. A: „Sly”. — Klelnes Haus, Anfang 20 Uhr. Ende 22 Uhr, 
Gaſtſpiel Curt Götz: „Trio”. — Orpheum, abends 20.15 Uhr, 
Gaſtſpiel Alerander: „Gdgar”. — Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee 
Nheingold, Hotel Schmitz, Reichshof. Zur Krone. — Turnhalle 
am Woogsplatz, abends 20 Uhr: Jazz auf vier Flügeln. — 
Feſtſaal des Ludwig Georg=Gymnaſiums, abends 
20 Uhr: Werbeabend und Lichtbilder=Vortrag der Deutſchen Kolonial= 
Geſellſchaft. — Kinovorſtellungen: Union=Thegter, Helig.
 Namlieh dann. wenn Sie HENSCHEL-LASTWAGEN oder -OMMIBUSSE fahren. Ihr Fahrer hremst dann 
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Generalvertretung für Darmstadt und Umgegend: Gebrüder Lutz A.-G., Darmstadt, Landwehrstraße 38-42. Fernruf 406
Seite 8
Donnerstag, den 2. Mai 1929
Nummer 121
 Reich und Ausland. 
Neuer Berliner Rundfunk=Inkendank.
 der bisherige Direktor des Frankfurter Senders, 
wurde zum Berliner Rundfunk=Intendanten als 
Nachfolger des plötzlich ausgeſchiedenen Dr. 
            Hage=
mann gewahlt. Dr. Fleſch iſt gebürtiger 
            Frank=
furter und von Beruf eigentlich Arzt. 1923 
            über=
nahm er die Konzertabteilung des Frankfurter 
Senders 1924 die Direktion. Frankfurt verdankt 
ſeiner Tätigkeit außerordentlich viel. Dr. Fleſch 
iſt ein Schwager des berühmten Muſikers Paul 
Hindemith und hat eine Enkelin des 
            verſtor=
benen Frankfurter Oberbürgermeiſters Adickes 
zur Frau. 
Zugunfall auf dem Frankfurter Hauptbahnhof. 
Frankfurt a. M. Dienstag nachmittag 
            ge=
gen 5.30 Uhr wurde beim Einfahren des Wagenparks 
für einen Perſonenzug nach Limburg auf Gleis 23 
des hieſigen Hauptbahnhofs der Zug auf den 
            Prell=
bock aufgefahren, ſo daß dieſer ungefähr zwei 
            Me=
ter in den Querbahnſteig innerhalb der Sperre 
            ge=
ſchoben wurde. Der Plattenbelag des Bahnſteiges 
wurde beſchädigt, außerdem entgleiſte der an erſter 
Stelle des Zuges befindliche Poſtwagen. Der Zug 
war nicht beſetzt, ſo daß Perſonen nicht zu Schaden 
kamen. Der Zug konnte fahrplanmäßig nach Limburg 
abgelaſſen werden. 
Der verhängnisvolle Schuß. 
Marburg. Ein auf dem Arminenhaus 
            be=
ſchäftigter Lehrling ſchoß am Sonntag mittag mit 
einem Sechs=Millimeter=Teſching auf Spatzen. Einer 
der Schüſſe ging fehl und traf einen Fritzlaver 
            Fuß=
ballſpieler, der bei einem Fußballſpiel zwiſchen der 
Deutſchen Jugendkraft Marburg und Fritzlar tätig 
war. Der Schwerverletzte wurde in die Klinik 
            ge=
bracht. 
Unfall durch Wirbelſturm. 
Fulda. Als Vorläufer zu einem 
            Frühlings=
gewitter brauſte ein ſtarker Sturm über die Stadt, 
der die Dächer einer Reihe von Baubuden abdeckte 
und auf die Straße warf. Ein Dach fiel auf einen 
vorübergehenden Knaben, der einen Schenkelbruch 
und Kopfverletzungen erlitt. 
Der Ausbau der rechten Rheinuferſtraße. 
Oberlahnſtein. An der Teilſtrecke der 
            Rhein=
uferſtraße von Aßmannshauſen bis Lorch, 8,5 
            Kilo=
meter lang, werden zurzeit Arbeiten vorgenommen, 
weshalb dieſe Strecke bis zum 4. Mai geſperrt iſt. 
Es handelt ſich hier um die Neudeckung der 
            vorhan=
denen jetzigen Straße. Vor Pfingſten hofft man, auch 
die Straßenſtrecke von Rüdesheim bis 
            Aßmanns=
hauſen, 5 Kilometer, neu zu decken, ſobald die 
            Bau=
ſtoffe in genügender Menge angefahren werden, um 
den beiden wichtigſten Ausflugsorten während des 
Pfingſwerkehrs eine gute Zufahrtsſtraße zu ſchaffen. 
Feſtgenommene Falſchmünzer. 
Andernach. Zwei junge Leute aus Dortmund 
wurden dabei überraſcht, als ſie in mehreren hieſigen 
Geſchäften gefälſchte Fünfmarkſtücke ausgaben. Die 
Polizei nahm die Verfolgung der Schwindler, die 
ihr „Geſchäft” bereits hier und in der Umgebung 
mit Erfolg betrieben hatten, auf. Es gelang, einen 
der Falſchmünzer, der ein ganzes Säckchen dieſer 
falſchen Geldſtücke bei ſich trug, zu verhaften. Sein 
Komplize konnte auf die andere Rheinſeite ſliehen. 
Schwere Frühjahrsgewitter und ihre Folgen. 
Freiburg i. B. Bei einem heftigen 
            Früh=
jahrsgewitter, das mit ſeinem Hagelſchlag der jungen 
Baumblüte ſtellenweiſe recht empfindlichen Schaden 
zufügte, zündete der Blitz mehrfach und rief Brände 
hervor. Auf dem Hochſchwarzwald bei Hinterzarten 
wurde der große Kernenhof infolge Blitzſchlags 
            voll=
ſtändig eingeäſchert. Zwölf Stück Großvieh ſind 
neben anderem Vieh und ſämtlichem Inventar dem 
Brand zum Opfer gefallen. Nur einige Tiere konnten 
gerettet werden. Der Schaden beläuft ſich auf über 
100 000 Mark. 
Ein ſiebzehnjähriger Räuber. 
München. Ein 17jähriger Kaufmannslehrling 
aus Frankfurt a. M. überfiel in einem Hauſe der 
Reſidenzſtraße in München einen Geldbriefträger und 
ſchlug ihn mit einem Gummiknüppel über den Kopf. 
Als der Ueberfallene um Hilfe ſchrie, lief der 
            jugend=
liche Räuber davon und wurde am Nationaltheater 
verhaftet. Man fand bei ihm eine mit ſieben Schuß 
geladene Dreyſe=Piſtole. Der Geldbriefträger iſt 
zum Glück nicht ſchwer verletzt. 
Der Mord im Grunewald ein Schwindel. 
Berlin. Nach Berichten der Berliner Blätter 
hat die Mordangelegenheit des Opernſtatiſten Schwirz 
noch am Dienstag abend ihre harmloſe Aufklärung 
gefunden. Die Braut des Schwirz, Hertha 
            Sieges=
mund, befindet ſich wohlbehalten bei ihren Großeltern 
in Wodenheiligen in Bayern, wohin ſie ihr 
            Verlob=
ter Schwirz ſelbſt geſchickt hat. Bei der Unterſuchung 
der Angelegenheit hat es ſich herausgeſtellt, daß 
Schwirz allerhand kleine Betrügereien verübt hat. So 
hat er Kollekten veranſtaltet und die geſammelten 
            Be=
träge für ſich verbraucht. Es hat den Anſchein, als 
ob. Schwirz dieſe Komödie nur deshalb aufgeführt 
hat, um ſich wegen ſeiner Betrügereien in den Schutz 
des Paragvaphen 51 zu retten.
Das Parlamenk von Sofia ausgebrannk.
 Der Sitzungsſaal des neuen Parlamentsgebäudes in Sofia 
iſt ein Raub der Flammen geworden. In der Nacht entſtand durch Kurzſchluß Feuer, das in der 
Holztäfelung reiche Nahrung fand. Die geſamte Inneneinrichtung brannte aus; durch Feuer und 
Waſſer hat die Decke ſo gelitten, daß ſie einzuſtürzen droht. Das ganze Parlamentsgebäude iſt für 
lange Zeit unbenutzbar. Unſer Bild zeigt den Sitzungsſaal bei einer feierlichen 
            Parlamentseröff=
nung durch Zar Boris.
Eint Mefenoland ii Holand.
 Ausgebrannte Höfe in Rotterdam. 
In einem Möbelmagazin in Rotterdam brach ein Feuer aus, das mit unerhörter Geſchwindigkeit 
um ſich griff und von einem Haus zum anderen überſprang. 15 Hauſer wurden vollkommen 
            zer=
ſtört. Nur dadurch, daß die geſamte Feuerwehr Rotterdams eingriff, konnte ein ganzes 
            Stadt=
viertel vor der völligen Zerſtörung bewahrt werden.
 Das zwölfte Todesopfer der 
            Exploſions=
kataſtrophe in Nürnberg. 
Nürnberg. Vorgeſtern vormättag ſtarb im 
hieſigen Krankenhaus eine 37jährige Arbeiterin an 
den ſchweren Verletzungen, die ſie bei dem 
            Explo=
ſionsunglück in der Bleiſtiftfabrik Städler erlitten 
hatte. Das Unglück hat ſomit bis jetzt 12 Todesopfer 
gefordert. 
Zwei Mädchen bei einem Brand umgekommen. 
Deggendorf. Die Gaſtwirtſchaft und die 
Stallungen des Gaſtwirts Kölbl in Hochdorf wurden 
bei einem Großfeuer innerhalb kurzer Zeit ein Raub 
der Flawmen. Eine 21 Jahre alte Magd und ein 
13 Jahre altes Kindermädchen bamen in den 
            Flam=
men um. Ein Knecht konnte ſich nur noch im letzten 
Augenblick retten. 
Großfeuer in Verakruz. 
Verakruz. Ein Großfeuer von rieſigen 
Ausmaßen hat in Verakruz ungeheuren Schaden 
            an=
gerichtet. Das Feuer, das in der City ausgebrochen 
war, verbreitete ſich mit raſender Geſchwindigkeit, ſo 
daß es erſt nach langen Anſtrengungen gelang, dem 
Umſichgreifen des Brandes Einhalt zu gebieten. 25 
            Ge=
bäude ſind bis auf die Grundmauern abgebrannt, 
darunter befinden ſich mehrere bedeutende 
            Geſchäfts=
häuſer. Der Sachſchaden wird auf wehrere 
            Mil=
lionen Dollar beziffert. Menſchenleben ſind, ſoweit 
bis jetzt feſtſteht, dem Brand nicht zum Opfer 
            ge=
fallen. 
Bilderraub im Amſterdamer Ryks=Muſeum. 
Amſterdam. Aus einem abgeſchloſſenen Teil 
des Ryks=Muſeums wurde ein Gemälde Anna von 
Braunſchweig, der Gemahlin Wilhelms IV. von 
Oranien, geſtohlen. Das Gemälde wurde 1753 von 
Tiſchbein gemalt. 
Die Exploſionskataſtrophe von Pardubitz. 
Prag. An der Unglücksſtelle bei Pardubitz 
wurde mit den Aufräumungsarbeiten fortgefahren. In 
den Mittagsſtunden konnten die letzten Leichenteile 
gefunden werden. Die Urſache iſt bis jetzt noch nicht 
feſtgeſtellt, da das Gebäude vollſtändig vernichtet iſt 
und diejenigen Perſonen, die Ausſagen hätten machen 
tönnen getötet wurden.
 Eine neue italieniſche Polarexpedition. 
Die Italiener haben eine große Expedition 
            aus=
gerüſtet, die die im vorigen Jahr beim Unglück der 
„Italia” umgekommene Beſatzung des Luftſchiffes 
aufſuchen ſoll. Man glaubt, daß die Sommermonate 
es den Expeditionsteilnehmern ermöglichen, wöglichſt 
bald nach Norden vorzudringen. Ein Mailänder 
Ingenieur namens Albertini iſt der Organiſator und 
Kommandeur der Expedition. Als Mitarbeiter hat er 
ſich ſechs Akademiker ausgeſucht, die erprobte 
            Alpi=
niſten und Skiläufer ſind. Für das Unternehmen iſt 
der norwegiſche Walfiſchfänger „Heimen”, gechartert 
worden, der am 15. Mai von Bergen nach 
            Spitz=
bergen in See gehen ſoll. Albertini iſt bereits 
            un=
terwegs nach Bergen. An Bord befinden ſich Waffen 
und Nahrungsmittel für mindeſtens ein Jahr. Es iſt 
der Forſchungsexpedition gelungen, den 
            norwegi=
ſchen Kapitän Jacobſen für das Unternehmen zu 
            in=
tereſſieren, der Pilotendienſt verſehen wivd. Das 
Schiff ſoll ſo weit wie möglich vordingen; von ihm 
aus wird man dann auf Hundeſchlitten verſuchen, 
die Ueberreſte des Ballons aufzufinden. Es iſt 
            vatür=
lich nicht anzunehmen, daß die Bemannung noch am 
Leben iſt. 
Gewiſſenloſe Nahrungsmittelfälſcher. 
Rom. In Mailand wurden ſechs Käſereien 
von der Polizei geſchloſſen, weil ſie für induſtrielle 
Zwecke beſtimmtes Salz zum Salzen der Käſe 
            ver=
wendet haben. Da dieſes ungereinigte Salz giftige 
Beſtandteile enthält und die Käſereien bereits eine 
geraume Zeit dieſen für die Volksgeſundheit 
            gefähr=
lichen Mißbrauch getrieben haben, ſo befürchtet man, 
daß ſich noch Folgen dieſer unverantwortlichen Tat 
zeigen werden. 
Die Urſache des Brandes in der Sobranje. 
Sofia. Das Feuer im Gebäude der Sobranje 
entſtand, wie die Unterſuchung ergeben hat, infolge 
der Unachtſamkeit der wachthabenden Soldaten, die 
gegen 4 Uhr morgens mit der elektriſchen 
            Stromlei=
tung hantierten, wobei Kurzſchluß entſtand. Die 
Flammen ſchlugen alsbald aus dem Gebälk hinter 
dem Thronſeſſel hervor. Bei dem Brand wurden 
viele wertvolle Geräte zerſtört. Der Gefamtſchaden 
wird auf 10 Millionen Lewa beziffert. — Die nächſte 
Sitzung der Sobranje wird am 14. Mai in der 
            Aka=
demie der Wiſſenſchaften ſtattfinden.
Der erſte weibliche Theaker=Inkendank
 Frau Anne Görling, 
die Begründerin der ſozial=hygieniſchen Bühne, 
wurde mit der Leitung der Märkiſchen 
            Wander=
bühne betraut. Sie führt in ihrer Eigenſchaft 
als Leiterin einer gemeinnützigen Bühne den 
Titel „Intendant”. Vor ihr gab es in 
            Deutſch=
land keine Theaterleiterinnen mit 
            Intendanten=
titel. 
Schweres Flugzeugunglück in Frankreich. 
Paris. Am Dienstag ereignete ſich in 
            Moun=
medon bei Chalons ein ſchweres Flugzeugunglück. Bei 
Uebungen des 1. Fliegerregiments ſtürzten aus 
300 Meter Höhe zwei Flugzeuge ab. Während die 
Beſatzung des einen Apparates ſich durch Fallſchirm 
retten konnte, verunglückten die beiden Flieger des 
zweiten Flugzeuges tödlich. 
Geheimnisvolles Verſchwinden eines 
Buckingham=Gardiſten. 
London. Das geheimwisvolle Verſchwinden 
eines Poſtens vor dem Buckinghampalaſt hat in 
London großes Aufſehen ervegt. In der Nacht vom 
Montag zum Dienstag entdeckte ein Poliziſt, daß ein 
Wachtpoſten fehlte und vevſtändigte hievvon die 
            zu=
ſtändigen militäriſchen Stellen. Detekrive und die 
militäriſchen Behörden ſind mit der Aufklävung des 
Falles beſchäftigt. Inzwiſchen wurde der Helm und 
das Gewehr des Poſtens etwa 200 Meter von dem 
Buckinghampalaſt entfernt, in dem Green=Park 
            ge=
funden, während das Bajonett noch fehlt. — In der 
Geſchichte der engliſchen Garde iſt das Verſchwinden 
eines Poſtens noch nicht zu verzeichnen geweſen. 
Zwölf Matroſen des Dampfers „Wiking” 
gerettet. 
New York. Aus Manila wird gemeldet, daß 
der ſchwediſche Dampfer „Beli” zwölf von den 
            ſieb=
zehn Matroſen, die ſeit der Exploſion auf dem 
Dampfer „Wiking” vermißt wurden, in einem Boot 
treibend aufgefunden und gerettet habe. — Der 
Dampfer „Wiking” der den Dienſt zwiſchen den 
Philippinen=Inſeln verſah, ſank bekanntlich vor 
            eini=
gen Tagen infolge des Feuers, das durch die 
            Explo=
ſion auf dem Dampfer hervorgerufen wurde. 
Untergang eines 4000=Tonnen=Dampfers 
im Stillen Ozean. 
Tokio. Der japaniſche Funkdienſt fing S.D.S.= 
Rufe eines amerikaniſchen Dampfers auf, wonach 
dieſer im Stillen Ozean im Sinken begriffen iſt. Es 
ſoll ſich um ein Schiff von 4000 Brutto=Regiſtertonnen 
handeln. Drei Rettungsboote mit 120 Perſonen 
wurden zu Waſſer gelaſſen. Nach anderen, noch nicht 
amtlich beſtätigten Meldungen ſollen dieſe 
            Rettungs=
boote ſamt der Beſatzung infolge der bewegten 
            Se=
untergegangen ſein.
 Zum furchtbaren Hochbahn-Unglück 
in New York.
 Die Hochbahnſtrecke in Bronx. 
In einer Kurve der Hochbahnſtrecke in Bronx bei
 Tote und viele Schwerverletzte waren die Opfer 
der Kataſtrophe.
Nummer 121
Seite 9
Donnerstag, den 2. Mai 1929
 Der 
Bei ihrem Lauf um die Sonne wendet die Erde 
jetzt mehr und mehr ihre nördliche Halbkugel der 
Sonne zu. Dadurch verlängert ſich bei uns die Dauer 
des Sonnenlichtes von 14½ Stunden auf 16½ 
            Stun=
den, und während der Mittagszeit erreicht die Sonne 
einen immer höheren Stand am Himmel, ſo daß ihre 
Strahlung wirkſamer wird. Die Temperaturen 
            wer=
den dadurch angenehmer, und ſtatt einer Durchſchnitts= 
Temperatur von 9 Grad im Monat April haben wir 
im Mai eine Mitteltemperatur von 14 Grad Celſius. 
In dieſem Monat iſt die günſtigſte Gelegenheit 
des Jahres, den Planeten Merkur mit bloßem Auge 
aufzufinden und ſeinen Lauf zu beobachten. Im 
            An=
fang des Monats iſt er 20 Minuten nach 
            Sonnenunter=
gang ſichtbar, und am 16. Mai erreicht die Dauer der 
Sichtbarkeit nahezu eine Stunde. An dieſem Tage 
geht Merkur erſt gegen 10 Uhr abends unter. 
            Beſon=
ders leicht wird man ihn am 10. auffinden können, weil 
Merkur dann ganz dicht bei der ſchmalen Mondſichel 
ſteht. Als weiterer Planet iſt am Abendhimmel der 
Mars zu ſehen, der ſich in der Nähe der beiden Sterne 
Kaſtor und Pollux in den Zwillingen befindet. 
Unſere Sternkarte, die den Stand der Sterne am 
1. Mai, abends 10 Uhr, Mitte Mai, abends 9 Uhr, und 
Ende Mai, abends 8 Uhr, wiedergibt, zeigt uns im 
Norden das ſich leicht einprägende Bild der Kaſſiopeia, 
im Nordoſten die Sternbilder Schwan und Leier, im 
Oſten den Herkules, Schlangenträger mit Schlange 
und die nördliche Krone. Im Süden finden wir das 
Sternbild, der Jungfrau mit dem hellen Stern 
1. Größe Spika und darunter das kleine Sternbild
Sternhimmel im Mai
 des Raben. Nach Weſten ſchließen ſich der Löwe, 
Waſſerſchlange, der kleine Hund und die Zwillinge an. 
Im Nordweſten ſind Fuhrmann, Stier und Perſeus 
zu finden. Hoch am Himmel ſteht der Große Bär, 
der Drache, der ſich zwiſchen dem Großen und dem 
Kleinen Bären dahinzieht und das Sternbild Bootes, 
deſſen rötlichgelber Hauptſtern Arktur in dieſem Monat 
das auffälligſte Geſtirn iſt. 
Der Mond ſteht am 2. Mai im letzten Viertel, 
Neumond iſt am 9., erſtes Viertel am 15., Vollmond 
am 23., und am 31. iſt wieder abnehmendes Viertel. 
Am 9. Mai findet eine totale Sonnenfinſternis 
ſtatt, die aber nur in Südafrika, Aſien und Auſtralien 
beobachtet werden kann. Die Finſternis gehört zu den 
bedeutendſten, denn die größte Dauer der Totalität 
            be=
trägt mehr als 5 Minuten Es ſind eine große Anzahl 
von Expeditionen ausgerüſtet worden, um die 
            Finſter=
nis in der Totalitätszone zu beobachten. Während 
der Fiiſternis ſollen Aufnahmen gemacht werden, die 
die von Einſtein vorhergeſagte Abweichung des 
            Ster=
nenlichtes in der Nähe der Sonne endgültig beweiſen 
ſollen, ferner ſtehen Unterſuchungen der Sonnenkorona 
mit verſchiedenartigen Inſtrumenten auf dem 
            Beobach=
tungsprogramm der Expeditionen. In Deutſchland 
fand die letzte totale Sonnenfinſternis im Jahre 1887 
ſtatt und erſt im Jahre 1954 wird in Oſtpreußen die 
nächſte totale Finſternis ſichtbar ſein. Teilweiſe 
Verfinſterungen der Sonne treten häufig ein. So 
haben wird in Deutſchland Gelegenheit, am 1. 
            Novem=
ber ds. Js. eine teilweiſe Sonnenfinſternis zu 
            be=
pbachten.
 Sport, Spiel 
Handball.
 und Tarnen. 
Kraftſporl.
 Geſchäftliches. 
Allen Schwerhörenden iſt Gelegenheit gegeben, gelegentlich 
der am Freitag, den 3. Mai, im Hanſa=Hotel, von 10 bis 1 Uhr und 
3 bis 5 Uhr ſtattfindenden Vorführung der neugſten Modelle in Akuſtik= 
Hörapparaten dieſe kennen zu lernen und eingehend auszuprobieren.
 Sportverein Daumſtadt 1898 — Polizeiſportverein Worms. 
Die Handball=Ligamannſchaft der 98er, die in Schwanheim ihr 
1. Pokalrundenſpiel mit Erfolg beſtanden hat, hat am kommenden 
            Sonn=
tag in der 2. Pokalrunde den Polizeiſportverein Worms zum Gegner. 
Die Wormſer Poliziſten, die am vorletzten Sonntag zu einem 
            Privat=
ſpiel nach Darmſtadt kommen ſollten, dieſes Spiel jedoch in letzter 
Stunde wegen dienſtlicher Verhinderung abſagen mußten, werden 
            zwei=
fellos den Darmſtädtern ein gleichſtarker Gegner ſein, der, obwohl das 
Spiel in Darmſtadt ſtattfindet, mit aller Kraft verſuchen wird, einer 
Niederlage und damit dem Ausſcheiden aus der Pokalkonkurrenz zu 
            ent=
gehen. Intereſſant an der bevorſtehenden Begegnung, die, wie bekannt, 
das erſte Zuſammentreffen der beiden Mannſchaften darſtellt, iſt, daß 
ſowohl die Wormſer Mannſchaft als auch die Einheimiſchen ſich zurzeit 
in guter Form befinden. Die Reſultate, die die Einheimiſchen in den 
letzten Wochen erzielt haben, ſind ja bekannt und ſprechen für ſich. Die 
Polizeimannſchaft aus Worms hat jedoch in den letzten Wochen nicht 
minder große Erfolge erzielt. In der 1. Pokalrunde hatten die Gäſte 
die Sportvereinigung Arheilgen zu Gaſte, die mit einer Niederlage von 
11:1 die weit überlegene Spielweiſe der Leute um Dietz anerkennen 
mußten. Am vergangenen Sonntag erſtritten die Wormſer in Idar 
gleichfalls einen haushohen Sieg (12:1). Das Torverhältnis in den 
ſechs letzten Spielen der Gäſte ſtellt ſich auf 70:12. Dieſe Zahlen laſſen 
wiſſen, welch ſpielſtarker Gegner in der 2. Pokalrunde auf die 
            Einhei=
miſchen trifft. Es wird alſo in dieſer Runde wohl zu einem reizvollen 
Treffen im erſten Pokalſtil kommen, zumal Worms ſeine ſtärkſte 
            Auf=
ſtellung nach Darmſtadt bringt. Gegen die Mannſchaft
Mayer
wird ein Sieg nur bei größter Aufopferung erzielt werden können.
 Rot=Weiß, V. f. N. — F.C. Union.. 
Rot=Weiß, V. f. R., wartet dieſen Sonntag mit einer 
            Doppelveran=
ſtaltung auf indem die Handball=Liga die beſtbekannte 
            Ligamann=
ſchaft der Wiesbadener Polizei, zu einem Freundſchaftsſpiel erwartet, 
während die Fußballer im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele auf die 
hieſige Union treffen. Gerade das Fußballſpiel wird ſehr viel 
            Intereſſen=
ten nach dem Sportplatz an der Rheinallee locken, denn beide 
            Mann=
ſchaften haben es in ihren Spielen immer verſtanden, ſich prächtige 
Kämpfe zu liefern. Das Vorſpiel konnte Union damals knapp für ſich 
entſcheiden und beide Punkte einheimſen. Wie wird es nun im 
            Rück=
ſiel werden? Die Unioniſten ſind gegenwärtig wieder ſehr ſpielſtark. 
Zwar müſſen ſie auf Mühlbach und Frehy verzichten, jedoch beweiſen die 
letzten Ergebniſſe der Mannſchaft, daß ſich der Erſatz faſt nicht 
            bemerk=
bar machte. Rot=Weiß, V. f. R., iſt in Abſtiegsgefahr, und braucht 
            un=
bedingt noch Punktgewinn, um ſich in der Klaſſe zu halten, weshalb ſich 
die Mannſchaft mächtig anſtrengen muß, gerade bei den Spielen auf 
eigenem Gelände möglichſt gut abzuſchneiden, zumal dieſes Jahr in den 
auswärtigen Spielen auf Erfolge kaum zu rechnen iſt. Hoffen und 
wünſchen wir, daß es ſich beide Mannſchaften nicht nehmen laſſen, trotz 
allem ritterlich und ſportlich zu kämpfen. Das Handballſpiel beginnt 
um 2 Uhr, während das Fußballſpiel anſchließend ſtattfindet. 
Die Erſatzmannſchaften beider Vereine treffen ſich bereits 1.15 Uhr 
auf dem Uebungsplatz. Auch hier iſt mit einem ſchönen Spiel zu 
            rech=
nen. Anſchließend an das Liga=Fußballſpiel findet das Treffen der Alte 
Herren=Mannſchaft gegen Sportv. Seeheim 1. Mſchft. ſtatt. — Die 
Jugendmannſchaften beteiligen ſich am Sonntag an dem Jugendwaldlauf.
 Wafſerballreiſe des Rot=Weiß, V. f. R. 
Wie bereits gemeldet, ſollte die 1. und 2. Waſſerballmannſchaft des 
Rot=Weiß, V. f. R., am 1. Mai in Göppingen und am 2. Mai in 
            Eß=
ingen ſtarten. Infolge Terminſchwierigkeiten mußte dieſer Reiſeplan 
geändert werden. Die Darmſtädter ſpielen erſt am Samstag, den 
4. Mai, in Göppingen, ſo daß die Reiſe um einen Tag verſchoben wird. 
Leider hat Rot=Weiß auch mit Urlaubsſchwierigkeiten der eigenen 
            Teil=
nehmer zu kämpfen und iſt gezwungen, dieſe Reiſe ohne Merz und 
Rückert und ohne ihren guten Tormann Karg anzutreten. Der Erſatz 
iſt jedoch, wie das letzte eifrige Training bewies, nicht ſchlecht. Die 
Rot=Weißen treten die Fahrt mit den Spielern Dehmer 1, Dehmer 2, 
Drieß, Gimbel, E. Hanſt, Reubold, Nottmann und Weichſel an. Die 
            je=
weilige Mannſchaftsaufſtellung bleibt wegen den unbekannten 
            Badever=
hältniſſen in Eßlingen und Göppingen noch offen. Als Reiſebegleiter 
wird Herr A. Wenzel mitfahren, da der 1. Vorſitzende der 
            Schwimm=
abteilung, Herr Georg Pfordte, leider verhindert iſt.
 Ein Städteſpiel Hamburg—Berlin findet am 1. September in 
            Ber=
lin ſtatt. 
Eine große Fechtgala findet in Düſſeldorf am kommenden Samstag 
und Sonutag ſtatt. An dem Säbelmannſchaftsfechten beteiligen ſich faſt 
alle bekannten deutſchen Vereine. 
In der „Tour de Feance” ſind noch drei deutſche Maſchinen, und 
zwar v. Krohn=Berlin auf Zündapp, Henning=Düſſeldorf auf Wanderer, 
ſowie der Franzoſe Tixier auf Wanderer, ſtiafpunktfrei.
 Athleten=Verein „Vorwärts” Groß=Zimmern 2.—,Deutſche Eiche‟ 
Roßdorf 1. 13:5. 
Am letzten Samstag abend weilte die Roßdörfer 1. Mannſchaft in 
Groß=Zimmern, um gegen unſere 2. Mannſchaft ihren fälligen 
            Rück=
kampf auszutragen. Ueberlegen ſiegte die ſchlagfertige 2. 
            Ringermann=
ſchaft und ſchickte Roßdorf mit einer zahlenmäßig hohen Niederlage 
nach Hauſe. Für Groß=Zimmern konnten ſiegen: Im Fliegengewicht 
Herbert gegen Schuhmann 1. nach Punkten. Im Federgewicht Liſt 
gegen Ahl. Im Leichtgewicht Jean Göbel gegen Menzer. Im 
            Leicht=
mittelgewicht Buchert gegen Schuhmann 2. Im Schwergewicht Danz 
gegen Schuhmann 3. Für Roßdorf ſiegten: Im Bantamgewicht 
            Nico=
lei über Albert Göbel mac Punkden. Im Schwermittelgewicht Moter 
gegen Brunner. Der unparteiiſche Kampfrichter, Herr Kreisſportwart 
Heckmann=Dieburg, entſchied einwandfrei und korrekt. 
Deutſchland-Irland im Amakeurboxen. 
Die Iren verlieren durch Uebergewicht. 
Der erſte offizielle Länderkampf zwiſchen den 
            Amateurboxmannſchaf=
ten von Deutſchland und Irland, der am Dienstag abend vor 3000 
            Zu=
ſchauern im Berliner Sportpalaſt ſtattfand, hatte eiwige Begleitumſtände 
aufzuweiſen, die wenig erfreulicher Natur waren. Nach einer halben 
Stunde ſpäter als angeſetzt erſchienen die beiden Boxmannſchaften. Das 
verſpätete Erſcheinen aber wurde begreiflich, wenn man erfuhr, daß 
nicht weniger als fünf Lcute der iriſchen Mamſchaft, das Mittelgawicht 
ſogar zehn Pfumd, Uebergewicht hatten, weshalb die Mannſchaft am 
offiziellen Wiegen nicht teilnehmen wollte. Damit war der Länderkampf 
gemäß den internationalen Beſtimmungen von vornherein für 
            Deutſch=
land gewonnen. Die Beſtimmungen beſagen nämlich, daß dieſe Kämpfe 
dann als Freundſchaftstreffen auszutragen ſind. Das Publikum wurde 
allerdings im Unklaren über die Vorgänge gelaſſen, und nicht ganz mit 
Unrecht, mußte man doch einen Skandal befürchten. Endlſich begannen 
unter Leitung des polniſchen Unparteſiſchen Snopek die erſten Kämpfe. 
Im Fliegengewicht trafen ſich der Ire Hughes und der Deutſche 
Ausböck. Nach heftigem Schlagwechſel konnte ber deutſche Meiſter 
einen Punktſieg erringen. — Der iriſche Bantamgewichtler Byrne war 
trotz ſeines Gewichtsvorteils von zehn Pfund vor dem ſchnellen, mit 
Schwingen und Haken arbeitenden Ziglarfki ſtändig auf der Flucht 
und verlor klar nach, Punkten. — Im Federgewicht behauptete der 
deutſche Meiſter Fuchs die Situation. Sein Punktſieg ſtand gegen 
den Iren Collins keinen Augenblich in Frage. — Der 8½ Pfund über 
dem Limit wiegende Ire O’Shea zeigte ausgezeichnetes techniſches 
Können. Er punktete den wenig offenſiv boxenden Malz im 
            Leicht=
geſvicht glatt aus. — Eine aus zeichnete Leiſtung ſah man dann von 
Volkmar, der im Weltergewicht einen ſo guten Mann wie den 
            rou=
vinierten Iren Cooper meiſterte. 
Wurden dieſe Kämpfe alle über zwei Runden zu drei ud eine zu 
vier Minuten ansgetragen, gingen die folgenden über ſechs Runden 
A zwei Minuten. 
Im Mittelgewicht ſiegte Skibinſki über den 15 Pfund 
            ſchvere=
ren Iren Forde dank ſeiner wirkſamen Angriffstaktik nach Punkten. 
— Den wildm Fight im Halbſchwergewicht emtſchied der weſtdeutſche 
Meiſter Figge durch genaue Geſichtstreffer gegen Murphy zu ſeinen 
Gunſten. 
Den letzten Kampf beſtritten die beiden Schwergewichtler Neuſel 
und O’Driscoll. Der deutſch= Meiſter ſchlug ſeinen Gegner in der 
ſechſten Runde dunh einen placierten Magenhaken mit nachfolgendem 
rechten Schwinger k.o. 
Damit hat Deutſchland dieſes Ländertreffen überlegen wit 14:2 
            Punk=
ten, bei Wertung aller Kämpfe, klac gewonnen.
 Der Weltergewichtler Krüppel boxte in Edmonton gegen den Iren 
Guy Breemann unentſchieden. 
Huddersfield Town ſpielt am 25. Mal gegen eine Auswahlelf von 
Mitteldeutſchland. 
Stanton, der frühere Trainer von F.SV. Frankfurt, wurde von 
Tennis=Boruſſia Berlin in derſelben Eigenſchaft engagiert.
Aus dentſchen Bädern.
 Bad Soden am Taunus. Am 20. und 21. April tagte in 
Bad Soden am Taunus die 5. Hauptverſammlung der 
            Mitvelrheini=
ſchen Studiengeſellſchaft für Klimatologie und Balneologie unter 
            zahl=
reicher Beteiligung, beſonders auch namhafter Mediziner der 
            benachbar=
den Univerſitäten. Der erſte Tag bot eine Reihe inteveſſanter, 
            wiſſen=
ſchaftlicher Vorträge, während der folgende der Beſichtigung des 
            bekann=
ten Sodener Inhalatoriums, ſowie mehrerer moderner Heilſtätten und 
Sanatorien des Taunus vorbehalten war. Die Tagung, durch den 
            Di=
rektor des Frankfurter Meteorologiſchen Inſtituts, Prof. Dr. Linke, 
vovbildlich organiſiert, gab der gemeinſchaftlichen Arbeit der 
            Klimato=
logen und Mediziner werwolle Anregungen.
 Hauptſchriftlettung. Rudeif Maupe 
antwortlich für Poltiik und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; für Feullleton, Reich und 
and und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann; 
den Handel: Dr. C. H. Quetſch, für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für 
Gegenwart”, Dr. Herberi Neite; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle; Druc 
und Verlag: L. C. Wlitſch — ſämtilich in Darmſtadt 
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nict übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten.
 Zum Reinigen ſtark beſchmutzter Hände eignet ſich 
das bekannte Putzmittel Vim ganz vorzüglich. Hartnäckige Flecken von 
Oel, Ruß, Farbe uſw. entfernt Vim ſpielend, ohne die Haut 
            anzugrei=
fen. Es iſt überflüſſig, noch Seife hinzuzunchmen, da Vim hiervon einen 
großen Prozentſatz enthält. Hausfrauen und Werktätige verwenden 
Vim vielfach zum Händereinigen.
 Trinkt Fachinger. 
Das Fachinger Mineralwaſſer hat neben vielen anderen Vorzügen 
den ſehr beachtenswerten Vorzug, daß es infolge der ſogenannten Osmoſe 
das Körperinnere außerordentlich ſchnell durchläuft und daher 
            hervor=
ragend geeignet ift, ſtockende und zähe Säfte raſch aufzulöſen.
Frankfurt.
 Donnerstag, 2. Mai. 12.30: Schallplatten. O 15.05: 
            Jugend=
ſtunde: Dichtungen aus der naſſauiſchen Heimat, vorgetragen von 
Mia Volland. O 16.35: Konzert des Funkorch.: Zum 25. Todestag 
Anton Dvoraks. Mitw.: Erna Groß (Sopran), E. J. Kahn (Klav.). 
S 18.10: Leſeſtunde: Old Bob, der Hund von Kennymoor, von 
Olivant. O 18.30: Nur für Kaſſel: E. K. Baumgart: Zehn 
Dainuten Blick in die Welt. o 18.40: Kaſſel: Oberförſter Mahr: 
Die Bedeutung des Waldes für die deutſche Volkswirtſchaft. 0 19.30: 
Staats=Theater Kaſſel: „Der fidele Bauer” Operette mit einem 
Vorſpiel und zwei Akten von Leo Fall. Vorſpiel: „Der Student”. 
(Dorf=Oberſchwang in Oberöſterreich). Perſonen: Stefan Lindoberer, 
der Bauer vom Lindoberhof; „Vinzenz, ſein Sohn, 9 Jahre alt; 
Mathäus Scheichelroither; Stefan (19 Jahre) und Annamirl (8 
Jahre), ſeine Kinder; Raudaſchl und Endletzhofer, Bauern; Zopf, 
Gemeindewächter; Poſtillon: Mägde: Knechte; Nachbarn; Kinder. 
— Erſter Akt: „Der Doktor” (ſpielt 11 Jahre ſpäter in Oberſchwang). 
Perſonen: Scheichelroither; Stefan, ſein Sohn; Annamirl, ſeine 
Tochter; Lindoberer; Vinzenz, ſein Sohn; Raudaſchl; Endletzhofer; 
Zopf; Die rote Liſi, Kuhdirn; Heinerle, ihr Bub; Rekruten; 
            Bäuerin=
nen: Kinder; Kaufleute; Budenbeſitzer; Gaukler; Muſikanten; 
            Aus=
ruter: Kellnerinnen. — Zweiter Akt: „Der Profeſſor” (ſpielt ſechs 
Monate ſpäter in Wien). Perſonen: Dr. Stefan Scheichelroither, 
Profeſſor; Friedericke geb. von Grumow, ſeine Frau: Geheimrat 
von Grunow, ſein Schwiegervater; Viktoria, deſſen Frau; Kurt, 
deren Sohn, Huſarenleutnant; Mathäus Scheichelroither: Annamirl, 
ſeine Tochter: Diener; Stubenmädchen; Studenten; ein Senior; eine 
Studentin: Gäſte und Dienerſchaft beim Profeſſor. o. Anſchl.: 
            Ge=
ſangs=Konzert. Ausf.: Meta Condo=Kerdyk (Sopran), E. Kahn (Klav.). 
Königswuſterbauſen. 
Deutſche Welle. Donnerstag, 2. Mai. 12: Geh. Baurat Lerche: 
Wärme und wir. O 12.30: Mitteilungen des Reichsſtädtebundes. 
O 12.55: Nauener Zeit O 13.45: Bildfunk. 14.30: Jugendſtunde 
Reiſen und Abenteuer. Frhr. von Autenried: Meine Erlebniſſe mit 
Tigern in Indien. O 15: Schulrat Wolff und St. Konetzky: Zur 
praktiſchen Durchführung der Richtlinien in der Volksſchule. 6 15.30: 
Wetter und Börſe. O 15.40: Frauenſtunde. Paula Steiner: Die 
Frau im deutſchen Journalismus. O 16: Erziehungsberatung. Dr. 
Würzburger und Dr. Klopfer: Die Logik des Kleinkindes. 6 16.30: 
C. Lange: Der Danziger Dichterkreis. O 17: Konzert. Ausf.: Vera 
Vinogradowa (Flügel), M. Raymer (Bariton), Alice Jacob=Loewenſon 
(Flügel) 0 18: Dr. Wirths: Fahrt nach Eupen, Malmedy, Manſchau. 
O 18.30: Spaniſch für Fortgeſchr. O 18.55: Prof. Dr. Eichinger: 
Die Praxis der Kalkdüngung. O 19.30: Sonderveranſtaltung. Dr. 
Hofer: Einführung und Perſonenverzeichnis zur nachfolg. Uebertr. 
O 20: Aus der Städt. Oper Charlottenburg: „Rigoletto.” Oper in 
vier Akten von Verdi. Perſ.: Herzog von Mantua: J. Riavez; 
Jigoletto, ſein Hofnarr: C. Sarote; Gilda, deſſen Tochter: Lotte 
Schöne; Graf von Monterone: G. Ditter; Graf von Ceprano: Wilh. 
Spering; die Gräfin ſeine Gemahlin: Helly Boſchan; Marullo, 
Kavalier: Edw. Heyer; Borſa, Höfling: E. Nitſch; Sparafucile, ein 
Bravo: Ed. Kandl: Maddalena, ſeine Schweſter: Emma Baßth; 
Giovanna, Gildas Geſellſchafterin: Aenne Maucher. Herren und 
Damen vom Hofe, Pagen, Hellebardiere, Diener. Ort: Mantua und 
Umgegend. O Danach: Tanzmuſik. Kapelle Otto K mbach.
 Wetterbericht. 
Die geſtern mit ihrem Kern über dem Nordſeeküſtengebiet gelegene 
Störung hat ſich nordoſtwärts nach Skandinavien und der Oſtſee 
            ver=
lagert. Dabei haben ihre Kaltluftmaſſen an der Rückſeite über ganz 
Deutſchland wieder Abkühlung gebracht. In unſerem Bezirk lagen 
heute morgen die Temperaturen bis zu 6 Grad tiefer als vor 24 
            Stun=
den. Obwohl unter dem anſteigenden Luftdruck ſich die Wetterlage etwas 
beruhigen wird, ſo tritt jedoch noch keine Beſtändigkeit auf. Vom 
            At=
lantiſchen Ozean rückt eine neue Störung heran, die ſich der Weſtküſte 
von Irland nähert. Das Wetter bleibt zunächſt für die Jahreszeit noch 
kühl, ſpäter wird wahrſcheinlich unter Bewölkungszunahme wieder 
            Er=
wärmung einſetzen und auch ſtellenweiſe Niederſchläge auftreten. 
Ausſichten für Donnerstag, den 2. Maf: Wolkiges Wetter, auch zeitweiſe 
aufheiternd, mäßig warm, meiſt trocken. 
Ausſichten für Freitag, den 3. Mai: Wieder Bewölkungszunghme, etwas 
wärmer, Neigung zu Niederſchlägen wahrſcheinlich.
Nummer 121
Donnerstag, den 2. Mal
 Ddie Reichsinderziſſer für die Lebenshalkungskoſten 
im April 1929. 
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten (
            Ernäh=
rung, Wohnung, Beleuchtung, Bekleidung und „ſonſtiger 
            Be=
darf”) beläuft ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen 
            Reichs=
amtes für den Durchſchnitt des Monats April auf 153,6 
            gegen=
über 156,5 im Vormonat. Sie iſt ſonach um 1,9 v. H. 
            zurückge=
gangen. Der Rückgang iſt im weſentlichen auf eine Senkung der 
Ernährungsausgaben zurückzuführen; insbeſondere haben die 
Preiſe für Eier, Milch und Butter ſowie für Kartoffeln 
            nachge=
geben. Die Indexziffern für die einzelnen Gruppen betragen 
(1913/14 — 100): für Ernährung 154,0, für Wohnung 126,0, für 
Heizung und Beleuchtung 151,2, für Bekleidung 172,7, für den 
„ſonſtigen Bedarf einſchließlich Verkehr” 151,6. 
Wirtſchaftliche nundſchau. 
Der Kursſtand der Aktien Ende April. Nach der üblichen 
            Auf=
ſtellung der Commerz= und Privatbank ſtanden Ende April an der 
Berliner Börſe von ſämtlichen notierten Aktienwerten nur noch 54,9 
Prozent (Vormonat 56,6 Prozent) auf und über pari, dagegen 45,1 
(43,3) Prozent unter der Parität. Die Zahl der erfaßten Aktien hat 
ſich diesmal von 821 auf 810 vermindert, da bei einer erheblichen 
            An=
zahl keine Notiz zuſtande kommen konnte. Der Abbröchelungsprozeß 
erſtreckte ſich mehr oder weniger auf alle Kategorien. Beſonders ſtark 
in Mitleidenſchaft gezogen waren die in den Vormonaten am meiſten 
beachteten Aktienwerte. Auch am Kaſſamarkt vollzog ſich eine 
            Ab=
ſchwächung. Dementſprechend ſind vor allem die Gruppen der 
            hoch=
ſtehenden Werte urückgegangen. Ueber 250 Prozent notierten (immer 
in v. H. der erfaßten Aktien) 4,3 gegen 4,9 Ende März, von 200 bis 
250 Prozent 5,4 (wie im Vormonat), von 150—200 Prozent 12,5 gegen 
13,4, von 100—150 Prozent 32,7 gegen 32,9. Sämtliche Gruppen unter 
pari ſind entſprechend geſtiegen. Es notierten 75—100 Prozent 16,1 
gegen 15,8, 50—75 Prozent 16,0 gegen 15, unter 50 Prozent 13,0 gegen 
12,6. 
Mannesmannröhren=Werke. Die Mannesmannröhren=Werke 
            ſchlie=
ßen das Geſchäftsjahr 1928 mit einem Rohgewinn von 35 597 253 
(33 637 840) RM. Von ihm ſind abzuſetzen die Geſamtunkoſten mit 
8396 584 (7 751 972) RM., Anleihezinſen mit 84000 (72000) RM., 
Steuern einſchl. Induſtriebelaſtung mit 7 761 579 (5 814 320) RM. und 
die Abſchreibungen auf Anlagen mit 8833 105 (7 493 364) RM. Aus 
dem einſchl. Vortrag verbleibenden Reingewinn von 13 723 651 
(15 786 571) RM. ſollen 7 (i. V. 8) Prozent Dividende auf 139 999 800 
RM. Stammaktien verteilt und 3 121839 (3 201 666) RM. vorgetragen 
werden. Ueber die Neubauten in Huckingen wurde berichtet, daß in 
            die=
ſen Tagen die hauptſächlichſten Anlagen in Betrieb kommen. Die 
            End=
abrechnung der Huckinger Anlagen dürfte den Voranſchlag trotz der 
während der Bauzeit eingetretenen Erhöhungen von Löhnen und 
            Ma=
terialpreiſen nur um 10 Prozent überſchreiten. Infolge der 
            Auswir=
kungen des Froſtes iſt der Verſand in den erſten Monaten des neuen 
Jahres gegenüber, dem gleichen Zeitraum des Vorjahres zurückgeblieben, 
ebenſo der Auftragsbeſtand, letzterer namentlich in gewalzten Röhren 
für das Inland. Der Auftragsbeſtand iſt aber etwas höher als am 
1. Januar 1929. 
Frankfurter Maſchinenbau A.=G., vorm. Pokorny u. Wittekind, 
Frankfurt a. M. Die Bilanz von 1928 ſchließt mit einem Reingewinn 
von 509 663 (im Vorjahre 705 228) RM. ab. In der Aufſichtsratsſitzung 
wurde beſchloſſen, der Generalverſammlung am 28. Mai vorzuſchlagen, 
aus dem nach Abſchreibungen von 224 990 (im Vorjahre 208 064) RM. 
verbleibenden Reingewinn auf die Stammaktien eine Dividende von 
4 (6) Prozent zu verteilen. Die Vorzugsaktien erhalten die 
            ſatzungs=
gemäße Dividende von 6 Prozent. Das erſte Quartal des laufenden 
Jahres hat ſich befriedigend geſtaltet. 
Konzern Portland=Zementwerke Heibelberg, Stuttgart, Mannheim, 
Ai. G. Die Bayeriſchen Portland=Zementwerke Kiefersfelden A. G., 
            Kie=
fersfelden, ſchlagen nach Aßſchreibungen von 163 525 RM. aus einem 
Reingeiinn von 118343 RM. 8 Prozeat Dividende, die Portland= 
Zementwerke Burglengenfeld A.G., Bunglengenfeld, aus einem 
            Rein=
gewinn von 157 636 RM. nach 91 650 RM. Abſchreibungen eine 
            Divi=
dende von 10 Prozent und die Bayeriſchen Porkland=Zementwerke 
Marienſtein A.G., Marienſtein, nach 40 597 RM. Abſchreibungen aus 
cinem Roingewinn einſchließlich Vortrag von 106 982 RM. 5 Prozent 
Dividende vor. 
Keine Aenderung des Häuteauktionzweſens. Der Geſchäftsführende 
Ausſchuß des Intereſſenverbandes deutſcher Häuteverwertungen hat in 
uiner Sitzung nach eingehender Erörterung beſchloſſen, eine Aenderung 
des Häuteauktionsweſens in abſehbarer Zeit nicht vorzunehmen, ba dieſe 
weder für die Käufer noch Verkäufer Vorteile, in ſich ſchließt. Das 
jetzige Syſtem der Häuteauktion hat ſich nach ſeiner Anſicht für beide 
Teile beſtens bewährt. 
Die Förderung der ägyptiſchen Baumwollinduſtrie. Trotz der 
ſchnellen Beilegung des ägyptiſch=amerikaniſchen Konflikts über die 
            Er=
höhung der Einfuhrzölle für ägyptiſche Baumwolle nach den 
            Vereinig=
ten Staaten beſteht die Erregung über das ungewiſſe Schickſal des 
wichtigſten ägyptiſchen Produktionszweiges weiter fort. Alle an der 
Baumwolle intereſſierten Kreiſe weiſen darauf hin, daß Aegypten 
erſtens einmal den baumwollekonſumierenden Staaten auf Gnade und 
Ungnade ausgeliefert iſt und daß ſich ſeine Poſition durch die 
            Ent=
wicklung der Baumwollkultur in Uganda, Kenia, Nigeria und im 
Sudan von Jahr zu Jahr verſchlechtert. — Unter dem friſchen 
            Ein=
druck dieſer wenig erfreulichen Tatſachen hat die Bewegung zur 
            Schaf=
fung einer ägyptiſchen Baumwollinduſtrie wieder ſtark an Boden 
            ge=
wonnen und die Regierung wird von den Intereſſenten zu einer 
            Ini=
tiative gedrängt, um die politiſchen Schwierigkeiten für die Errichtung 
von Textilfabriken in Aegypten endgültig aus dem Wege zu räumen.
Metalluokierungen.
 Die Berliner Metallnotierungen vom 1. Mai 1929 ſtellten ſich für 
Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (
            Notie=
rung der Vereinigung für die deutſche Elektrolytkupfernotiz) auf 
171.50 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner 
            Börſen=
vorſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für 
prompte Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für 
            Originalhüttenalu=
minium, 98= bis 99proz., in Blöcken, Walzen oder Drahtbarren auf 
190 RM., desgl. in Walzen oder Drahtbarren 99proz. 194 RM., 
            Rein=
nickel, 98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 80—85 RM., 
            Fein=
ſilber, 1 Kilogr. fein 75.00—76.75 RM. 
Die Berliner Metalltermine vom 30. April 1929 ſtellten ſich für 
Kupfer: Januar 143.75 (144.00), Februar 142.75 (143.75), März 
143.50 (143.75), April — (—), Mai 147.00 (146.00), Juni 143.50 (144.25), 
Juli 144.00 (144.25), Auguſt und September 143.75 (143.75), Oktober u. 
November 143.75 (144.00), Dezember 143.75 (143.75). Tendenz: ſtill. 
Für Blei: Januar bis März 47.00 (47.75), April — (—), Mai 47.00 
(48 00), Juni 46.75 (47.25), Juli 46.75 (47.50), Auguſt bis Oktober 47.00 
(47.50), Nobember und Dezember 47.25 (47.75). Tendenz: ſtill. — Für 
Zink: Januar bis März 52.00 (54.00), April — (—), Mai 51.00 
(54.00) Juni 51.50 (53.50). Juli 52.00 (53.50), Auguſt 52.50 (53.50), 
September 52.5 (54.00), Oktober u. November 51.00 (54.00), Dezember 
52.00 (54.00). Tendent: luſtlos. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, 
die in Klammern Brief.
Produkkenberichke.
 Frankfurter Produktenbericht vom 1. Maf. Die Frankfurter 
            Ge=
treidebörſe lag ruhig. Die Preiſe ſind etwas gedrückt. Es notierten 
die 100 Kilo: Weizen 23.75, Roggen 22.75, Sommergerſte 23.75—24, 
Hafer 24—24.25, Mais 22, Weizenmehl ſüdd. 32.25—32.75, dito 
            nieder=
rheiniſch 32—32.25, Roggenmehl 30—31, Weizenkleie 13—13.10, 
            Roggen=
kleie 13.75. 
Berliner Produktenbericht vom 1. Mai. Obgleich die zu heute 
            ge=
kündigten umfangreichen Partien von Weizen, Roggen und Hafer 
zum größten Teil als kontraktlich lieferbar befunden wurden, herrſchte 
am Produktenmarkt ein recht feſter Grundton. Da b=reits in den letzten 
Tagen für Effektivware Aufgelder gegenüber Mailieferung erzielt 
werden konnten, nimmt es nicht weiter Wunder, daß von den 
            Andie=
nungen vorläufig kein Druck auf das Preisniveau ausgeübt wurde. 
Das Inlandsangebot von Brotgetreide hat ſich gegenüber den 
            Vor=
tagen nicht verſtärkt, namentlich macht ſich Waggonware recht knapp.
 Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe. 
Frankfurt a. M., 1. Mai. 
Zu Beginn der heutigen Börſe war das Geſchäft ſehr ruhig und 
beſchränkte ſich nur auf ganz vereinzelte Werte. Die Maifeier übte 
hinſichtlich der Geſchäftsentwicklung inſofern einen Druck aus, da 
            ver=
ſchiedentlich die Börſen im Auslande und auch vereinzelt in 
            Deutſch=
land geſchloſſen waren. Die Tendenz war jedoch nicht unfreundlich, da 
die internationale politiſche Lage weiter optimiſtiſch betrach’et wird. 
Auch der ſehr feſte Schluß der geſtrigen New Yorker Börſe ſowie die 
wieder etwas entſpannteren Geldmarktverhältniſſe (in New York war 
geſtern Tagesgeld 10 Prozenr gegen 16 Prozent am Vortage) machten 
einen günſtigen Eindruck. Jedoch konnte trotz dieſer Momente das 
Geſchäft keine Belebung erfahren, da das Ausland am heutigen 
            Bör=
ſengeſchäft nur wenig intereſſiert war. Nur am Farbenmarkt wurden 
von dieſer Seite verſchiedentlich weitere Intereſſenkäufe vorgenommen. 
Eine gewiſſe Zurückhaltung blieb unverkennbar. Gegenüber der 
geſtrigen Abendbökſe war die Kursgeſtaltung nicht einheitlich, da 
            ver=
ſchiedentlich hinſichtlich des geſtrigen Zahltages noch in einigen 
            Wer=
ten Abgaben vorgenommen wurden. 
Im Verlaufe bleeb die Umſatztätigkeit eng begrenzt. Teilweiſe 
gaben die Kurſe leicht nach, zum Schluß bewirkten einzelne Orders eine 
allgemeine Befeſtigung. In Spezialwerten wurde das Geſchäft 
            leb=
hafter und Siemens ſowie Schuckert konnten je 3 Prozent gewinnen. 
Bergmann lagen ſogar 5 Prozent höher. Auch andere vereinzelte 
Papiere hatten ganz anſehnliche Erholungen aufzuweiſen. Am 
            Geld=
markt war Tagesgeld mit 9 Prozent weiter angeſpannt. Am 
            Deviſen=
markt war die Lage weiter beruhigt. Man nannte Mark gegen Dollar 
4.2175, gegen Pfunde 20.466. London=Kabel 485.30, Paris 124.15, 
            Mai=
land 92.63, Madrid 33.70, Holland 12.067.. 
An der Abendbörſe war das Geſchäft ſehr klein, doch war 
die Stimmung nicht unfreundlich. Umſätze kamen nur in einigen 
            Wer=
ten zuſtande. Die feſten New Yorker Anfangskurſe hatten nur ganz 
geringen Einfluß. Nur für J. G. Farben beſtand einiges Intereſſe, 
die auch etwas höher eröffneten. A. E. G. lagen geringfügig abgeſchwächt. 
Sonſt waren gegenüber dem Berliner Schluß keine nennenswerte 
            Ver=
änderungen zu verzeichnen. Die Kurſe lagen zumeiſt behauptet. Auch 
im Verlaufe blieb das Geſchäft ſtill. 
Berlin, 1. Mai. 
Schon im heutigen Vormittagsverkehr machte ſich eine 
            außerordent=
lich ſtarke Nervoſität bemerkbar. Umſätze kamen kaum zuſtande, da die 
Spekulation bis zur Börſe warten wollte. Auch die Börſe eröffnete 
unſicher, das Geſchäft war bis auf wenige Ausnahmen ſehr ruhig. An 
anregenden Momenten, die aber heute kaum wirkten, waren die zum 
Schluß ſehr feſte Haltung der geſtrigen New Yorker Börſe und 
            Ver=
mutungen von bevorſtehenden Interventionen der Banken am dortigen 
Geldmarkt zu erwähnen, auch die fortſchreitende Beſſerung, am 
            Ar=
beitsmarkt fand kaum Beachtung. Aus Paris lagen neue Nachrichten 
nicht vor, die eine Anregung hätten bieten können. Die geſtern 
            be=
obachteten Auslandskäufe vermißte man, heute faſt ganz, doch iſt zu 
            be=
rückſichtigen, daß verſchiedene Auslandsbörſen und auch deutſche Märkte 
heute geſchloſſen ſind. Der Verlauf blieb ſehr uneinheitlich und 
            ner=
vös. Nach einer vorübergehenden leichten Erholung wurde es ſpäter 
wieder ſchwächer, nur Felten, Polyphon, Schuckert, Siemens waren 
einige Prozent feſter. Gegen 1 Uhr wurde es auf günſtigere Be=
werte und Farben.
 D. E. E... 
Augsb.=Nürnb. Maſch 
Bafalt . .. 
Vercmann . . . 
Berl. Karlsruhe Ind 
Berl. Hand.=Eeſ. 
Braunkohl.- Brikettsl 150. 
Tanatbank . . . 
Tiskontogeſ. . . 
Teutſche Maſchinen / 49‟ 
Teutſche Erdöl . . . / 118.75 1118.— Orenſtein 
Teutſche Tetroleumſ 69.— 70.— V Polyphon .. 
116.— 1115.— Rütgerswerke 
Thnamit Nobel 
Cleftr. Lieferung • / 153. — 152.— / Sachſenwerke 
248.75 1247.75 Siemens Glas= 
J. G. Farben 
126.— 1126.— Ver. Glanzſtoff 
Celſenl. Berg. 
Geſ. f. eleitr. Untern / 216.75 (217.50 v Ver. Stahlwerke- 
46.— Bolkſtedter Porzella 
Ean. Maſch.=Egeſt. / 46.— 
196.5 150.— Wandeier Werke 
Kanſa Dampfſch. 
118.75 1121.— Wiſſner Metall: 
Kapag.. 
Karpener . .. 
130.25 130.50 Wittener Gußſtahl 
Kemoor Zement . . 1267.— 
*) Die 3 Kaliwerte verſtehen ſich exkl. Bezugsrecht
Deviſenmarkk.
 Selſingfors.. 
Wien.. . 
Prag .. 
Budapeſt. 
Sofia ..." 
Solland .." 
Lslo ...... 
Kopenhagen.. 
Stodkholm .. 
London ...." 
Buenos Aires 
New Vork .. 
Belgien
 Brief Geld Brie 
10.613/10.593110.613
 59.175 
12.471 
3.042 
69.3‟ 
12.35 
12.6C 
20.448 
1.772
 59.295 
12.491 
773 40 ſ73.54 
3.0.,8 
169.7: 
112.57 
12.38/112.60 
112.82 
0.488 
1.776
 .2125 4.2215 
8.64 568.51 658.6:
 Italien .. 
Paris ...... 
Schweiz ..." 
Spanien ... 
Danzig 
Japan. . . . 
Rio de Janeirol o.502 
Jugoſlanien 
Portugal. . . . 18.85 
Athen. 
Konſtantinpel 
Kanada .. 
Uruguay.
 1 896 
7.422 
8.89 
5.46 5.47 
2067 2.071 
4.180/ 4 188 
4.0781 4084
 Amerikaniſche Kabelnachrichken. 
* New York, 1. Mai. (Priv.=Tel.) 
Baumwolle: Die Schwäche Liverpools und anhaltender 
            Liquida=
dationsdruck riefen aufangs Preiseinbußen hervor. Regenfälle im 
            zen=
tralen und öſtlichen Anbaugebiet und ungünſtige Wetterprognoſen 
ſowie Deckungen der Spekulation be virkten ſpäter eine kräftige 
            Er=
holung, ſo daß die Kurſe zum Teil über geſtern ſchloſſen. 
Kaffee: Deckungen im Mai=Termin durch die Baiſſiers und 
            An=
ſchaffungen des Handels Eeßen die Kurſe erholt einſetzen. Teilweiſe 
Realiſationen konnten ſpäter die freundliche Grundſtimmung nicht 
ändern. 
Es notierten nach Melldungen aus Chicago am 1. Mai: 
Getreide. Weizen: Mai 112½, Juli 11734, Sept. 121½, 
Dez. 126½; Mais: Mai 90½, Juli 94, Sept. 95½, Dez. 89%; 
Hafer: Mai 49½, Juli 46½, Sept. 44½; Roggen: Mai 93½, 
Juli 95½, Sept. 96½. 
Schmalz: Mai 11,57½, Juli 11,97½, Sept. 12,37½, Oktober 
12,47½. 
Fleiſch. Rippen: Mai 12,50, Juli 13,00, Sept. 13,65; Speck, 
loko 12,87½; leichte Schweine 10,75—11,40, ſchwere Schweine 
10,75—11,20; Schweinezufuhren: Chicago 25000, im Weſten 
95 000. 
Baumwolle: Mai 18,76, Juli 18,66. 
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 1. Mai: 
Getreide. Weizen: Rotwinter 139, Hartwinter 127; Mais, 
neu angek. Ernte 102½; Mehl, ſpring wheat clears 5,25—5,60; 
Getreidefracht: nach England 1,6—2,0 Schilling, nach dem 
            Kon=
tinent 10—12 Cents. 
Schmalz: Prima Weſtern, loko 13,36; Talg, extra, loſe 8½. 
Kakao. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: 99; Loko: 10½; 
Mai 10.00, Juni 10.19, Juli 10.37, Auguſt 10.55, Sept. 10.70, 
Oktober 10.79, November 10.70, Dezember 10.85. 
Kleine Wirkſchaftsnachrichken. 
Nach einer Mitteilung des Statiſtiſſchen Reichsamts wurden im April 
durch den „Reichsanzeiger” 885 neue Konkurſe und 464 eröffnete 
            Ver=
gleichsverfahren bekannt gegeben. Die entſprechenden Zahlen für März 
lauten 930 bzw. 32. 
Die am Montag ſtattgefundenen Beratungen zwiſchen der 
            Reichs=
regierung, der preußiſchen Regierung und der 
            Reichsbahnhauptverwal=
tung über den Lohnſtreit bei der Reichshahn haben zu dem Ergebnis 
geführt, das Reichsverkehrsminiſter Stegerwald den Gewerkſchaften 
            nahe=
gelegt hat, zur Regelung des Lohmkonflikts das Schlichtungsverfahren 
einzuleiten. 
Die Umſätze im Terminverkehr an der Berliner Metallbörſe ſtellten 
ſich im Axril 1929 für Kupfer auf 9210 To. (im März 6310 To.), für 
Blei auf 1740 To. (5640 To.), für Zink auf 1800 To. (500 To.). 
Laur Börſenzeitung hat der Verband Berſiner Metallinduſtrieller 
beſchloſſen, den vom Schlichtungsausſchuß gefällten Schiedsſpruch für 
die Berliner Metallavbeiter abzulehnen, weil die Lohnerhöhung von 4 
bis 6 P. pro Stunde wirtſchafdlich für die Betriebe vicht tragbar 
ſei. Vermutlich wird von den Gewerkſchaften die 
            Verbindlichkeitserklä=
rung beantragt weuden. 
Der Abſchluß 1928 der Deutſchen Erdöl A.G., Berlin, wird im 
            all=
gemeinen ein ziemlich befriedigendes Bild bieten. Es ſei mit einer 
Dividende in vorjähriger Höhe (7 Prozent) zu rechmen. Eine Erhöhung 
dieſes Satzes würde ſich, falls ſie überhaupt in Frage kommt, nur in 
engen Grenzen halten. 
Die G.V. der Süddeutſchen Jmobilien=Geſellſchaft A.G., 
            Frank=
furt a. M. genehmigte den bekannten Abſchluß für 1928 mit wieder 
8 Prozent Dividende, ſowie den Umtauſch der auf 50 RM. lautenden 
Aktien in 100=MMM. =Aktien. 
Nach langen und ſehr ſchwierigen Verhandlungen hat der 
            Arbeit=
geberverband der chemiſchen Induſtrie zu Frankfurt a. M. mit den am 
Tarifvertrag für die chemiſche Induſtrie, Sektion 7 der Provinz Heſſen= 
Naſſau und Freiſtaat Heſſen beteiligten Gewerkſchaften am Dienstag 
abend einen neuen Lohntarif endgültig abgeſchloſſen. Der neue Tarif 
bringt für die einzelnen Wirtſchaftsgebiete eine prozentuale 
            Stunden=
lohnerhöhung. 
Die diesjährige Verbandstagung des Süddeutſchen Giſenhändler= 
Verbandes, Nürnberg, findet vom 9. bis 12. Mai in München ſtatt, 
Neben den Regularien gelangt eine Reihe wichtiger Tagesfragen des 
Eiſenwaren= Hans= und Küchengerätehandels zur Beſprechung. Ein 
beſonderes Referat iſt der Behandlung der Grobmaterialfrage gewidmet. 
Wie aus Stockholm gemeldet wird, hat auch die Sparbank in Upſalg 
Millionenverluſte erlitten. Die Sparbank in Upſala beſteht in keiner 
Verbindung mit den in Konkurs geratenen Unternehmungen der Alle 
gemeinen Sparbank. 
Wie in unterrichteten franzöſiſchen Kreiſen verlautet, ſind neue 
            Ver=
ſuche zur Bildung eines Zinnkartell3 im Gange. Es iſt allerdings kaum 
mit einer raſchen Löſung der ſchwierigen Fragen zu rechnen. 
Der Bankier Jean Chauchard, ein Verwaltungsratsmitglied ber 
Societé Franco=Belgique de Crzdit, wurde vorgeſtern unter der 
            Beſchuil=
digung verhaftet, die Geſellſchaft und ihre Kunden durch 
            Unterſchlagun=
gen in Höhe von 1 700 000 Franken geſchädigt zu haben. 
Die Skodawerke und Cesko Moravska verhandeln über einen 
            Zu=
ſammenſkluß in der Automobilerzeugung. Es wird zunächſt ein 
            ge=
meinſames Verkaufsbüiro in der Tſchechoſlowakei gebildet werden. Das 
Verkaufsbüro iſt als eine ſelbſtändige Aktiengeſellſchaft gedacht, deren 
Kapital ſpäter feſtgeſetzt werden ſoll
Frankfurter Kursbericht vom 1. Mai 1929.
 6 % Dtſche. 
            Reichs=
eni. v. 27 
*O Baden 
            Frei=
ſtaat v. 27. 
6% Bayern 
            Frei=
ſtaal v. 27 
% Heſſen 
            Volks=
ſtaat v. 28. 
6% Preuß. 
            Staats=
anl. v. 28 
6%0 Sachſen 
            Frei=
ſtaat v. 27 
2 
            ThüringerFrei=
ſtaa) v. 27. 
— 
Diche. An.. 
            Auslo=
ungsſch. *+ 
Ablöſungsan.. 
Dtſche. Anl. 
            Ablö=
ungsſch. (Neub. 
Diſche. 
            Schutzge=
bietsanleihe.. 
— 
80 Bad.=Bad.v.26 
60 Berlin v. 24.. 
8% Darmſtad. v. 26 
v. 24 
7% Fril. a. M. b. 26 
8% Mainz v. 26.. 
8L Mannh. v. 26 
8% Nürber 
Ti. Komm. 
            Sam=
mel=Ablö f.-Anl. 
* Ausl. Ser. 1 
.. Ser.I! 
3% Ber Chp.:B1 
2 Frkf. Eyv.Bk. 
4 ½%, Lia. Pfbr. 
8% PfbrBk. 
(½+- Lig.Pfbr.
2.8
 89.75 
89.75 
86 
89 
90.5
 Rri 
67.5 
97.5 
S775 
74I. 
98 
7El.
 8% Heſſ. Landesbk. 
4½% Heſſ. Lds. Hp. 
Bk.=Ligid. Pfbr. 
8% Kom. 
            Landes=
bant Darmſtadt 
0 Mein. Hyp. Bt. 
4½% „ Lig. Pfbr 
Pfälz. Hyp. Bk. 
Preuß. Ztr.. 
Stadt ſchaft. . 
O Rhein. Hyp.=Bk 
4½% - Lig, Pfbr. 
18% Rhei.=Weſtf.= 
Bd.-Cred 
8% Südd. Bob. 
Cred.=Ban1 ..." 
8% Württ. Hyp.=B 
6% Daimler Benz 
von 27........ 
8% Riöckner=Werkel 
Berlin v. 26... . 
7% Maintrw. v. 26. 
7% Ver. Stahlwke 
mit Opt. v. 26. 
8% VoigtckHäffner 
von 26 ... 
— 
J. G. Farben Bonds) 
28... 
— 
5 % Bosn. 2. C. B. 
v. 1914 ........ 
Liste On Schahe 
anw. v. 1914 .. 
4% Oſt. Goldrentel 
4:/,% Rum Gold 
von 1913 
4%0 Türf. Admin 
42g 
1.Badgad 
Zollanl. 
41,Zürgern 1913
 Mee 
85.5 
74.75 
93.9 
83 
97.5 
72.5 
97.5 
97 
97.75 
76.3 
97.5 
98.5 
97.75
69
130.5
 34 
35.75
17
 41/,% Ungarn 1914/ 
Goldr.. 
42
 Aktien. 
Allg. Dt. Creditanſt. 
Bk. f. Brauinduſtr. 
Berl. Handelsgeſ. . 
Comm. u. Privatb 
Darmſt. u. Nt.=Bk. 
Deutſche Bank ... 
Eff.=u. 
            Wechſel=
bank .. . . . . . .. 
Vereinsbank .. 
Diskonto=Geſell ch. 
Dresdener Bank .. /157.75 
Frankf. Bank... . ." 
Hyp.=Bk.. 
Pfdbr.=Br.. . . . 
Gotha. Grundkr. B. 
Mein. Hyp.=Bank 
Mitteld. Creditbk. 
Nürnb. Vereinsbk. 
Oſt. Creditanſtalt. 
Pfälz. Hyp.=Ban!. 
Reichsbank=Ant. 300.5 
Rhein. Creditbl 
„ Hyp.=Banl ... 
Südd. Bod.=r. Bk. 
Wiener Banwerein 
A.0. Vertehrsw 
Dt. Eiſenb.=Geſ... 
% Dt. Reichsbahn 
Vorzge 
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187 
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Seite 12
Donnerstag, den 2. Mai 1929
Nummer 121
Statt Karten.
 Uhre am 1. Mai in der St. Ludwigskirche erfolgte 
Trauung beehren sich anzuzeigen 
Dr.-Ing. Dr. phil. Theo Lieser 
und Frau Clär), geb. Litzendorff. 
Darmstadt 
Königsberg-Pr. Chemisches Institut der Universität.
 Skatt beſonderer Anzeige. 
Mein lieber Mann, unſer guter Vater, 
Schwiegervater und Großvater 
Bnyein Ralſer 
polizeioberinſpektor i. R. 
wurde durch einen ſanften Tod von ſeinem 
langen, ſchweren Leiden erlöſt. 
Die trauernden Hinterbliebenen. 
Darmſtadt, den 30. April 1929. (7508 
Die Beerdigung fand in Stille ſtatt.
 Statt Karten. 
Heute wurde mein lieber Mann, unſer guter 
Vater 
Rechnungsrat i. R. 
Heinrich Battenfeld 
nach arbeitsreichem Leben im 81. Lebensjahr in 
die Ewigkeit abberufen. 
In tiefer Trauer: 
Familie Battenfeld. 
Darmſtadt, den 1. Mai 1929. 
(7544 
Die Beerdigung findet in aller Stille ſtatt. 
Von Beileidsbeſuchen wolle man abſehen.
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme 
bei dem Hinſcheiden unſeres lieben Vaters, 
Bruders, Schwagers und Großvaters 
Georg Weingärtner 
ſagen wir auf dieſem Wege Allen unſren 
            tief=
gefühlten Dank. 
Frau Georg Weingärtner Bwe. 
Darmſiadt, den 1. Mai 1929.
Dankſagung.
 Für die zahlreichen Brweiſe herzlicher Teilnahme 
an dem herben Verluſt meiner innigſtgeliebten Gattin, 
unſerer teuren, guten Mutter, Schwiegermutter, 
            Schwe=
ſter, Schwägerin und Tante, ſowie für die ebenſo 
zahlreichen Kranzſpenden ſage ich allen, welche uns 
in ſchwerer Zeit beigeſtanden und ihr die letzte Ehre 
erwieſen haben, unſeren aufrichtigen Dank. Beſonderer 
herzlicher Dank gebührt unſerer Orts=
            Diakoniſſen=
ſchweſter für ihre aufopfernde Mühe. 
Im Namen der ſchwergeprüften Hinterbliebenen: 
Jul. Klipffein, ober=Bahnhofvorſteher 
und Söhne. 
Zwingenberg (Heſſen), den 1. Mai 1929.
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 Für die überaus großen Beweiſe herzlicher 
Teilnahme und Kranzſpenden bei dem ſchweren 
Verluſte, der uns betroffen kat, ſagen innigſten 
Dank. 
Für die trauernden Hinterbliebenen: 
Franziska Ritſert, geb. Roth 
Frau Eliſe Held Wwe.
 Darmſiadt, den 1. Mai 1929. 
Roßdörferſtraße 35.
(7501
 Natonale Autonobl Gesellgehaft 4.0. 
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Dankſagung.
 Für die vielen Beweiſe anfrichtiger Teilnahme, 
ſowie für die Kranzſpenden beim Heimgang unſeres 
lieben Entſchlafenen unſeren herzlichſten Dank. 
            Ins=
beſondere danken wir Herrn Pfarrer Klingelhöffer 
für ſeine tröſtenden Worte am Grabe, ſowie der 
Sängervereinigung „Eintracht” für die ihm erwieſene 
letzte Ehre. 
Die trauernden Hinterbliebenen: 
J. A.: 
Ph. Trautmann II.
Reichelsheim i. O., den 1. Mai 1929.
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Nummer 121
Geite 13
 Tanz um Talaann. 
Roman von Werner Scheff. 
26) 
(Nachdruck verboten.) 
Brennecke ließ das verabredete Hupenſignal gedämpft vor 
dem Hauſe erklingen. Als Rittinghaus zu ihm trat, fragte er 
            be=
ſorgt, ob Fräulein Herfort gut nach Hauſe gebracht ſei. 
„Nee, Herr Rittinghaus!” In dem ungewiſſen Licht des 
Führerſitzes ſchien es, als lächle der Chauffeur. „Wie wir auf 
halbem Wege waren, hat das gnädige Fräulein befohlen, ſie ins 
Theater zu bringen." 
Rittinghaus ſtand, einer Leiche ähnlicher als einem 
            leben=
digen Menſchen, vor dem eleganten Habriolett. Einen 
            Augen=
blick dachte er daran, ſofort hinter Suſanne herzufahren, um ſie 
bei Mayreder abzufangen und ihr ſeine Meinung zu ſagen. Wie 
hätte er in ſeiner Verwirrung auf den Einfall kommen können, 
daß ſie ſich unterwegs entſchloſſen hatte, ihre Mutter und Dr. 
Leonhardt nach dem Theater zu erwarten und vorher der 
            Ein=
ladung Guſtls Folge zu leiſten, ſich einmal die Welt der Operette 
von der Kehrſeite anzuſehen und ihn hinter der Bühne zu 
            be=
ſuchen. Jede klare Ueberlegung lag ihm fern. 
„Wohin, Herr Rittinghaus?” fragte Brennecke, ohne zu 
            ver=
raten, wie weit er Einblick in das Seelenleben ſeines Brotgebers 
gewonnen hatte. 
Rittinghaus nannte mit unſicherer Stimme das Ziel, an dem 
ihn Menſchen erwarteten, von denen er Zerſtreuung und 
            Erheite=
rung erhoffte. Er empfand gegen den Tenor einen wütenden 
Haß. Mit geballten Fäuſten ſaß er in ſeinem Wagen und ſann, 
wie er Mahreder herabſetzen, wie er ihn für Suſanne unmöglich 
machen könnte. Ohrfeigen, in ihrer Gegenwart ohrfeigen! Oder 
ihn auf andere Weiſe vernichten .. ." 
Rittinghaus, der Komödiendichter, beſaß zu wenig Sinn für 
Humor. Sonſt hätte er in dieſer Stunde die beſte Luſtſpielfigur 
entdeckt ... ſich ſelbſt. 
* 
Suſanne fand in den nächſten Tagen keine Gelegenheit, ſich 
Gedanken über den Seelenzuſtand ihres Verlobten zu machen. 
Sie verſtand es, ihn in graziöſer Manier kaltzuſtellen, ohne ihn 
merken zu laſſen, in welcher Abſicht es geſchah. Sie war noch um 
ein paar Grade netter zu ihm, weil ihr das Geſpräch des letzten 
Abends durch den Kopf gegangen war und weil ſie zugeben 
mußte, er habe ſich trotz aller Heftigkeit einſichtsvoll benommen. 
Ihr Sinnen und Trachten war auf anderes gerichtet. Eine 
ſo wichtige Rolle hatte in ihrem Leben das Telephon noch nie 
            ge=
ſpielt. Sie ſaß ſtundenlang in der Nähe des Apparates. Sie 
            er=
wartete eine Nachricht von Richard Nicolai, erhoffte von ihm zu 
hören, wo ſie ihn wiederſehen werde, begriff ſein Schweigen
 Donnerstag, den 2. Mai 1929 
nicht. Und als der Abend kam, der ſie nach Birkenſee führen 
ſollte, beherrſchte ſie das Gefühl: Dort werde ich ihn wiederſehen! 
Zwiſchen ſechs und halb ſieben holte Rittinghaus ſie ab. Da 
Lindemann ausdrücklich ſommerliche Kleidung erbeten hatte, trug 
der Dichter einen flotten hellgrauen Anzug, der ihn um Jahre 
verfüngte. Als ihm Suſanne in ihrem nilgrünen, baſtſeidenen 
Kleide entgegentrat, ſtand er in ehrlicher Begeiſterung vor ihr, 
und eine Zeitlang lebte ſie auf, lachte und ſcherzte. Er bat, ſie 
möge ſich wie ein Mannequin drehen und wenden, und Klärchen 
ſtand dabei und ſtrahlte in mütterlichem Stolz. 
Als die Verlobten im Wagen ſaßen, entwickelte Rittinghaus 
einen auffallend redſeligen Humor. Suſanne war ihm für die 
Zerſtreuung dankbar und hörte lächelnd auf die drollige 
            Ge=
ſchichte von einer der Hauptdarſtellerinnen ſeines neuen Stückes, 
die mit einem Kollegen aneinandergeraten war und ſich ihm 
            da=
bei überlegen gezeigt hatte. 
Plötzlich, als ſich das Auto bereits dem Alexanderplatz 
näherte, fragte Suſanne, wo eigentlich Mayreder geblieben ſei. 
„Den haben wir vergeſſen!” rief Rittinghaus ſcheinbar 
            über=
raſcht. Aber er war ein wiſerabler Schauſpieler. Suſanne 
merkte, daß etwas nicht ſtimmte.
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 „Bitte, laß uns umkehren und zu ihm zurückfahren!“ 
„Wir ſind ſchon ſo weit vom Weſten entfernt. Er kann ſich 
doch ein Autotaxi nehmen.” 
Sie gab nicht nach. Um ihn davon zu überzeugen, daß es 
ihr ernſt um ihren Wunſch ſei, gebrauchte ſie die Redewendung: 
„Es iſt unmöglich, daß wir ihn ſitzen laſſen. Ohne ihn fahre ich 
nicht nach Birkenſee.” 
Rittinghaus nagte an ſeiner Unterlippe, aber er gab 
            Breu=
necke den Auftrag, umzudrehen und Mayreder abzuholen. Er 
hatte natürlich beabſichtigt, ſich auf dieſe Weiſe des läſtigen 
            Be=
gleiters zu entledigen. Seit jenem ſtürmiſchen Abend dachte er 
an den Tenor mit Wut und Rachſucht. 
Dem entſprach der Grad, von Herzlichkeit, mit dem er ihn 
eine Viertelſtunde ſpäter begrüßte. Mahreder ſtand nichts 
ahnend vor ſeinem Hauſe, zerbrach ſich nicht einmal den Kopf 
über die reichliche Verſpätung, küßte Suſanne die Hand, merkte 
nicht, wie eiſig die Miene war, mit der Rittinghaus flüchtig ſeine 
Rechte in die ſeine legte, und kletterte zu Brennecke auf den 
Vorderſitz. 
Da Suſannes Nachdenklichkeit mit jedem Meter wuchs, mit 
dem das Gefährt ſeinem Zicl näher kam, fiel es ihr nicht auf, 
wie ſtill nun auch ihr Verlobter war. Als man die Stelle 
paſſierte, an der etwa zwei Wocher vorher der Motorradunfaſt 
geſ=hehen war, lä helte Rittinghaus grimmig in ſich hinein; er
 hätte gewünſcht, die Macht zu beſitzen, Guſtl Mayreder am 
            Kra=
gen zu packen und ihn noch einmal in die Jauchengrube ſeitlich 
der Straße zu ſchleudern. 
Aber das blieb ein häßliches Wunſchgebilde der Phantaſie, 
und als man in Birkenſee eintraf, konnte es der Dramatiker nicht 
verhindern, daß Suſanne, von ihm und dem Buffo flankiert, die 
Treppe emporſchritt, auf der Geheimrat Lindemann und Agathe 
ihre Gäſte erwarteten. 
Es hatte den Anſchein, als habe Chriſtian nur des 
            Augen=
blicks geharrt, da Suſanne Herfort ſein Haus betreten werde; er 
fand ſogleich eine ſchickliche Ausrede, Agathe allein den Empſang 
der übrigen Gäſte zu überlaſſen. Er führte das junge Mädchen 
und ihre beiden Begleiter durch die Räume im Parterre, die 
heute einen anderen Eindruck machten als an den ſonſtigen, 
ſtilleren Tagen, und hinüber in den Garten, der trotz der frühen 
Stunde in einem Meer von buntem Licht, ſchwamm, das aus 
elektriſch beleuchteten Lampions erſtrahlte. 
Vor der Terraſſe ſaßen und ſtanden bereits an die zwanzin 
Perſonen Der Geheimrat ſtellte Suſanne, Rittinghaus und 
Mahreder überall vor; er tat es mit einem köſtlichen Stolz, der 
ihn jeden Suſannes S chönheit huldigenden Blick quittieren ließ, 
als habe er ihm ſelbſt gegolten. Seine Reſignation hinderte ihn 
nickt, nach wie vor bis über beide Ohren in das um mehr als. 
zwei Jahrzehnte jüngere Mädchen verliebt zu ſein. 
Rittinghaus mußte mit leiſem Aerger beobachten, wie ſich 
zlvei Gruppen büldeten: die eine um Suſanne, zuſammengeſetzt 
aus den männlichen Elementen; die zweite um Mayreder, ältere 
und weniger ältere Damen, für die ſeine Anweſenheit ein 
            beſon=
derer Leckerbiſſen war. Rittinghaus landete bei ein paar Herren, 
unter denen er ein üngling wac. Er war empört, ſchob die 
Schuld Suſanne zu, die ſich nicht bemüht hatte, ihn in ihrer 
Nähe zu halten, und beteiligte ſich nur zerſtreut an dem Geſpräch 
über Politik und Wirtſchaft; beides intereſſierte ihn nicht. 
Mit einemmal fuhr ihm ein eiſiger Schreck durch Mark und 
Bein. Er ſtarrte auf einen der Herren, die Suſanne 
            umdräng=
ten. Es war ein kleiner, unterſetzter, ſemmelblonder Mann mit 
großer Hornbrille, Typ des Intellektuellen. Um Gottes willen, 
Dr. Kampe vom „Abendkurier”! Unbeſchreiblich waren die 
Empfindungen, die Rittinghaus erfüllten, ein Gemiſch von 
Furcht und böſem Gewiſſen. Dr. Kampe und Mayreder 
            gewiſſer=
maßen unter dem gleichen Dach! Er verließ den Kreis, in dem 
er bisher geſtanden hatte, um ſich zu Kampe durchzuſchlagen. 
Tatal: als er dort vorüberkam, wo Mahreder wieneriſch 
            plau=
ſchend die Huldigungen ſeiner Anbeterinnen entgegennahm, rief 
ihn der Tenor an als Zeugen, für irgendeine Belangloſigkeit, 
über die er ſich mit den Damen unterhielt. Später war Kampe 
ſpurlos verſchwunden. Vielleicht ins Haus? Rittinghaus ſuchte 
ihn — mit dem Eifer eines Jagdhundes, der einem beſonders 
lockenden Wild auf der Spur iſt. 
(Fortſetzung folgt.)
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Karten zu Mk. 1.50 bis 4.50 bei Konzert-Arnold, 
            Elisabethen-
straße 28 und an der Abendkasse. 
7521
 Großes Haus 19.30—22.45 Uhr 
L 21 
Hessisches
 Landestheater 
Donnerstag, 
2. Mai 1929
G15,I u. II
Kleines Haus
Achtung!
 Außer Miete 
20—22 Uhr
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Ooer von Ermanno Wolt-Ferrari 
Preise: 1—10 Mk.
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Lustspiel von Leo Lenz 
Preise: 2—8 Mk.
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Darmſtädter eundfräden.
 Am Montag, den 6. und Dienstag, 
den 7. Mai 1929, nachmittags 4 Uhr, 
wird auch in Darmſtadt in der 
Turnhalle am Woogsplatz 
die in anderen Städten mit großem 
Beifall aufgenommene Kölner Revue: 
Meine Flamme 
mit Muſik, Geſang und Tanz aufgeführt. 
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Auf zur Turnhalle am Woogsplatz! 
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 Freitag, 3. Mai, 20½ Uhr, in der Städt. 
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 Samstag, den 4. Mai 
findet im Neuen Schießhaus ein 
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Anfang 8 Uhr (7498b) Tanz und Eintritt frei
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