Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
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Franfurt a. M 1304
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * perſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 98
Dienstag, den 9. April 1929.
192. Jahrgang
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
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breit/2 Reichsmarl. Anzelgen von auswärte 40 Reichspfg.
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(4 Dollar — 420 Martl. — Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strelk uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leiſtiung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltrelbung fäll ſeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Mrzſenfmittang ii Butis.
Zahlenfieber der Gläubigerſtaaken.
Die franzöſiſche Rechke bläft zum Abbruch. — Die
Mehrheit denkk anders.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 8. April.
Eine nervöſe Spannung liegt auf dem ganzen Land. Man
fühlt, daß die Entſcheidung über das Reparationsproblem naht.
Die franzöſiſche Preſſe betont für alle Fälle, daß für Frankreich
der Mißerfolg der Virhandlungen keine beſonderen Nachteile nach
ſich ziehen würde, und verſucht die Lage ſo darzuſtellen, als ob
das Gelingen der Einigung einzig und allein von der Haltung
Schachts, daß heißt, Deutſchlands abhängen würde. Die extreme
Rechte beklagt bereits, daß Frankreich auf ſeine intranſigente
Hal=
tung verzichtet hat, und beſonders in der Provinz ſcheint in
dieſen Kreiſen die Auffaſſung zu beſtehen, daß es das beſte wäre,
die Verhandlungen ſofort abzubrechen. Die Majorität der
poli=
tiſch Denkenden wüſcht aber — viel mehr als dies die Zeitungen
betonen — das Gelingen der Verhandlungen. Man iſt der
Mei=
nung, daß die Löſung ſpäter ſich nur ſchwieriger geſtalten werde,
und daß die Mitarbeit Amerikas nur einmal in dieſem Maße zu
gewinnen war. Die Stimmung iſt keineswegs peſſimiſtiſch, man
ſpricht im allgemeinen von einer Entſpannung nach den Ferien.
In der Frage der Kommerzialiſierung zeigt man ſich allerdings
viel weniger optimiſtiſch und man glaubt, daß nur ein viel
klei=
nerer Teil der deutſchen Schuld kommerzialiſiert werden kann,
als man zuerſt angenommen hat. Die Auffaſſung hat übrigens
in der letzten Zeit viel Anhänger gefunden, daß eine allzuweit
gehende Kommerzialiſierung der deutſchen Schuld die Ausſicht
auf ein Nachgeben Amerikas in der Frage der interalliierten
Schulden — und letzten Endes erblickt man noch immer darin die
wahre Löſung der Probleme der Weltfinanz — nur verringern
würde.
Schachts: „Schach der Schlußziffer!”—Der Gegenzug
der Aelen.
EP. Paris, 8. April.
Der franzöſiſche Delegierte bei der Sachverſtändigen=
Konfe=
renz, Moreau, hatte heute vormittag eine Unterredung mit dem
belgiſchen Delegierten Francqui. Heute nachmittag gegen 3 Uhr
fand eine neue „Kollektivſitzung” ſtatt, ähnlich wie am Samstag.
Der Unterſchied zwiſchen einer privaten Sitzung und einer
Kol=
lektivſitzung ſcheint vor allem darin zu beſtehen, daß der
japa=
niſche Delegierte bei einer Kollektivſitzung nicht anweſend iſt und
der amerikaniſche Delegierte, Owen Young, zwar zugegen iſt,
aber nicht als Vorſitzender, ſondern nur als Beobachter.
Nach dem „Intranſigeant” rechnet man in franzöſiſchen
Krei=
ſen damit, daß die laufende Woche die Entſcheidung
in dem einen oder anderen Sinne bringen
werde. Die Zeitung gibt zu und bedauert es, daß die
Alliier=
ten augenblicklich in zerſtreuter Ordnung aufmarſchieren. Es ſei
offenbar ein Fehler geweſen, daß jede alliierte Delegation
beſon=
ders ihre Forderungen Dr. Schacht präſentierte, ſo daß es dieſem
vorbehalten blieb, die Summierung vorzunehmen und damit
gleichzeitig den Nachweis zu erbringen, daß dieſe Summierung
eine über die normale Dawesannuität weit hinausgehende
Jahresleiſtung bedingen würde. Mit dieſer Feſtſtellung habe
Dr. Schacht ohne Zweifel einen diplomatiſchen
Schachzug gewonnen. Ferner gibt die Zeitung zu, daß
unter den Alliierten hinſichtlich der künftigen
Aufteilung der deutſchen Annuitäten
Uneinig=
keit herrſcht. Man könnte zwar glauben, daß dieſe
Auf=
teilung durch das Abkommen von Spa ein für allemal geregelt
worden ſei. Leider aber werde dieſes Abkommen in
verſchiede=
nem Sinne ausgelegt. Insbeſondere ſtehe Italien auf dem
Standpunkt, daß es durch dieſes Abkommen benachteiligt
wor=
den ſei. Ferner habe Belgien von neuem die Forderung auf
Vergütung der Markbeſtände aufgeſtellt. England habe
Rech=
nungen der Dominions präſentiert und Amerika beſtehe feſt auf
der vollen Rückzahlung ſeiner Beſetzungskoſten.
Die „Liberté” gibt zu, daß wan offenbar das
Publi=
kum auf Opfer vorbereiten wolle. Wenn dem aber
ſchon ſo ſein müſſe, ſo müſſe man ſich in Frankreich fragen,
wa=
rum immer die gleichen die Opfer zu tragen hätten, nämlich vor
allem Frankreich und Belgien. Insbeſondere ſtelle ſich auch die
Frage, weshalb die Alliierten Amerika voll bezahlen ſollten,
nachdem ſie von Deutſchland weniger bekommen ſollen als bisher.
Es wäre Zeit, die Zahlungsfähigkeit der Alliierten gegenüber
Amerika ebenfalls einer Sachverſtändigenberatung zu
unter=
ziehen, wie man heute über die Zahlungsfähigkeit Deutſchlands
berate.
Die deutſche Delegakion warkek ein vernünftiges
Mndeber .
* Berlin, 8. April. (Priv.=Tel.)
Die Pariſer Reparationskonferenz befindet ſich, das wird jetzt
von keiner Seite mehr beſtritten, in einer ernſthaften Kriſis. Man
muß das nicht unbedingt tragiſch nehmen. Wir wiſſen aus den
gahlreichen Konferenzen, die wir nach dem Kriege zu erleben die
„Freude” hatten, daß die Verhandlungen ſolcher internationalen
Gremien erſt fruchtbar zu werden beginnen, wenn ſie erſt einmal
vor dem Auseinanderbrechen ſtanden. Deshalb liegt auch
keiner=
lei Grund vor nervös zu werden, zumal ja vorderhand die
Deut=
ſchen an der Kriſis verhältnismäßig unbeteiligt ſind. Es ſcheint
in der Tat ſo zu liegen, daß die Gläubigerſtaaten nicht
einmal den Verſuch gemacht haben, ihre
Forde=
ſich nur herausgerechnet, was er haben will,
und das war natürlich die höchſtmögliche Ziffer.
Es hat dann ſehr erſtaunte Geſichter gegeben, als Herr Dr.
Schacht ſein Additionsexempel präſentierte, wobei er auf einen
Betrag von über 3 Milliarden jährlich kam. Das iſt
noch mehr als der Dawesplan vorſieht, ſelbſt wenn man den für
uns ſehr ungünſtigen Wohlſtandsindex auf Maximalhöhe
be=
rechnet. Selbſt die Franzoſen ſehen ein, daß dies nicht die
richtige Taktik iſt und ſcheinen bereit zu ſein, einige
Abſtreichun=
gen zu machen. Die deutſche Delegation hat daraus die
Folgerung gezogen, daß ſie vorläufig Gewehr bei Fuß
ſtehen und ſich zur Verfügung der anderen
Konfe=
renzteilnehmer halten wird, aber von ſich aus
keinerlei Schritte unternimmt, ſondern
abwar=
tet, ob es den Gläubigerſtaaten gelingt,
unter=
einander ihre Wunſchträume abzureagieren.
Darüber werden günſtigſtenfalls einige Tage vergehen. Iſt das
erreicht, wird der deutſchen Delegation ein neues Memorandum
übergeben werden, und auf dieſer Grundlage würden ſich die
weiteren Verhandlungen abſpielen, wobei Owen Yuong immer
noch einen letzten Vorſchlag in Reſerve halten ſoll. Da aber Dr.
Schacht daran feſthält, daß er in ſeinem Angebot über eine
Mil=
liarde nicht hinausgehen kann, wird auch dann die Spanne noch
ziemlich groß ſein, ſelbſt wenn man annehmen ſollte, daß durch
die Einſchaltung der neu zu bildenden Kreditbank und durch die
Sachlieferungen ein ſchließliches Loch ausgefüllt werden kann.
Was Deutſchland bisher an Reparakionen gezahlt hak
* Berlin, 8. April. (Priv.=Tel.)
Bei den Sachverſtändigenverhondlungen in Paris ſind
an=
ſcheinend die bisherigen deutſchen Reparationsleiſtungen wenig
oder gar nicht behandelt worden. Jedenfalls iſt in der
Oeffent=
lichkeit dieſes Thema nur ſehr oberflächlich und viel zu wenig
be=
handelt worden. Es iſt jedoch anzunehmen, daß Dr. Schacht auf
dieſe gewaltigen deutſchen Leiſtungen hingewieſen hat, wenn auch
darüber bis jetzt nichts in die Oeffentlichkeit gedrungen iſt. Wenn
die bisherigen deutſchen Leiſtungen auch nur einigermaßen richtig
beurteilt werden, dann müſſen die deutſchen Zahlungen ganz
er=
heblich verringert werden. Jedenfalls können dann nicht mehr
Zahlen genannt werden, wie Jahresleiſtungen von 2,5 bis 3
Milliarden Mark.
In dieſem Zuſammenhang bringt „Der Deutſchen=Spiegel”
einen Aufſatz über Deutſchlands bisherige Reparationsleiſtungen,
in dem geſagt wird, daß Deutſchland bis jetzt reichlich
50 Milliarden Goldmark an ſeine
Reparations=
gläubiger gezahlthat. Die reinen Reparationsleiſtungen
Deutſchlands bis Ende 1929 hat der bekannte Nationalökonom
Lujo Brentano auf Grund amtlicher Angaben mit insgeſamt 41,6
Milliarden Mark errechnet. Dazu kommen nun die deutſchen
Zahlungen während der Ruhrbeſetzung und die Lieferungen aus
den Micumverträgen, ſowie die Zahlungen nach dem Dawesplan.
Die Leiſtungen Deutſchlands von 1919 bis Ende 1922 ſind allein
mit 41 596 Millionen Mark anzunehmen, wovon auf
Barzahlun=
gen nach dem Londoner Ultimatum 1780 Millionen Mark und
auf die engliſche Reparationsabgabe 163 Millionen Mark
ent=
fallen. Die deutſchen Sachlieferungen für dieſe Zeit belaufen ſich
auf 39 653 Millionen Mark und gliedern ſich wie folgt (in
Mil=
lionen Goldmark):
Liquidiertes deutſches Privateigentum im Ausland 11740
Abgetretene Forderungen Deutſchlands a. ſeine Verbünd. 8 600
Reichs= und Staatseigentum i. d. abgetretenen Gebieten 5 032
Anteil dieſer Gebiete an der Reichsſchuld
644
Abgelieferte See= und Binnenſchiffe
Kohle und Koks (54 Millionen Tonnen)
Eiſenbahnmaterial
1928
1871
Nichtmilitäriſcher Rücklaß an der Weſtfront
An Frankreich abgetretene Saargruben
Abgetretene Beteiligungen und Wertpapiere
393
Wiederaufbaulieferungen (Holz uſw.)
291
Vieh (101659 Pferde, 174 208 Rinder, 231 393 Schafe
21 664 Ziegen und 245 668 Geflügel)
275
200
Von den Alliierten verkauftes Kriegsmaterial
Farbſtoffe und pharmazeutiſche Artikel
Laſtkraftwagen
Privatkabel
78
45
Kohlennebenprodukte
*
Landwirtſchaftliche Maſchinen
31
..
Lieferungen für die Univerſität Löwen .."
14
Summa: Mill. Goldmark 39 653
Das Büro des Generalagenten für Reparationszahlungen
vorgenommenen Transfers im fünften Annuitätenjahre bis zum
31. März 1929, die Einnahmen in Höhe von 1 498577 150,62 und
Transfers in Höhe von 1 268 960 139,54 Goldmark ausweiſt und ein Kulturprogramm, das man übrigens nicht als gemeinſame
Mächte, wie folgt: Frankreich 642 647 730,34, davon an
Barüber=
weiſungen 246 595 256,17 Goldmark; Britiſches Reich 285 289 366,56 lebenswichtiger, nämlich die wirtſchaftspolitiſchen, die
35 468 687,09 Goldmark; Belgien 64 711 726,87 Goldmark, davon und der Rechten beſtehen, ſo bleibt doch die große Grundlinie
Barüberweiſungen 21 435 550,20 Goldmark. Die Koſten der
gewieſen.
Heipels Opfer.
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter.
R. Wien, 5. April 1929.
Man ſagt, daß Dr. Seipel die Stille der Oſtertage dazu
be=
nutzt habe, einen politiſchen Entſchluß zur Reife zu bringen, mit
deſſen Ausführung er unmittelbar darauf das Land in höchſtes
Erſtaunen verſetzte. Im weſentlichen dürfte dieſe Darſtellung
zutreffen, gleichgültig, ob dieſer Entſchluß wirklich erſt vor drei
Tagen zuſtande kam, oder etwas früher. Er iſt jedenfalls
Aus=
rungen untereinander abzuſtimmen. Feder hat druck einer perſönlichen Selbſtändigkeit und Unabhängigkeit des
Handelns, wie ſie im politiſchen Leben von heute beinahe einzig
daſteht. Ebenſo ſehr zeigt die Handlungsweiſe des
Bundeskanz=
lers ein ungewöhnliches Maß ſtrengſter Logik und
erbarmungs=
loſeſter Sachlichkeit, gerade auch dann, wenn dieſe Sachlichkeit
ſich gegen die eigene Perſon richtet.
Dieſe Stärke des gradlinigen, kompromißloſen
Vorwärts=
ſchreitens, dieſe Strenge gegen ſich ſelbſt, die natürlich auch gegen
andere zum Ausdruck kommt, iſt vielleicht die tiefſte Urſache für
die Erbitterung der Oppoſition gegen Seipel. Man konnte öfters
gerade in entſcheidenden Parlamentsſitzungen beobachten, wie
von ſozialdemokratiſcher Seite faſt verzweifelt gegen dieſe Armut
des Kanzlers an Gefühlsäußerungen Anklagen erhoben wurden,
wobei Armut an Gefühlsäußerungen mit Gefühlsarmut
verwechſelt wurde. Wenn Dr. Seipel auch nur kleine
Zugeſtänd=
niſſe gegen ſeine ſachliche Ueberzeugung hätte machen wollen,
wenn er gelegentlich mit einer freundlichen Geſte hätte werben
wollen, dann würde er es ſicher nicht notwendig gehabt haben,
ſeine Perſon zu opfern. Aber er würde wahrſcheinlich Grundſätze
geopfert haben, die nach ſeiner Ueberzeugung dem Intereſſe der
Allgemeinheit dienen.
Nun ſoll die Frage geklärt werden, worin eigentlich der Grund
zu der bisherigen Spannung zwiſchen Mehrheit und
Minder=
heit beſteht, ob in der Perſon des Führers oder in
dem politiſchen Programm der Mehrheit. Die
Sozialdemokraten ſollen gefragt werden, ob ſie mit einer nicht
von Seipel geführten Mehrheit arbeiten wollen, natürlich nicht
als Mitglieder dieſer Mehrheit, ſondern als verſtändige und nicht
rabiate Oppoſition!
Hier wird zunächſt ein Mißverſtändnis an den Tag kommen.
Die Sozialdemokraten haben ſich im Grunde nicht allein an den
perſönlichen Eigentümlichkeiten Seipels geſtoßen. Vielmehr
be=
ruhen ihre heftigen perſönlichen Angriffe auf der Ueberzeugung,
daß ſich in der Perſon Seipels das politiſche Syſtem der
bis=
herigen Mehrheit verkörpere, und daß dieſes Syſtem mit dem
Rücktritt Seipels einer Veränderung unterliegen werde. Das
iſt ein Irrtum. Die Mehrheit und ihre Politik werden
weiter beſtehen, und zwar aus zwei ſehr weſentlichen Gründen.
Erſtens, weil Dr. Seipel auch ohne das Amt des Bundeskanzlers
unbeſtrittener und überragender Führer ſeiner Partei bleibt, und
auf Grund der Stärke dieſer Partei und ſeiner eigenen
Perſön=
lichkeit einen führenden Einfluß auf das politiſche Leben
aus=
üben wird. Der zweite Grund liegt in den politiſchen
Notwen=
digkeiten ſelbſt. Gerade wegen der Stärke der Chriſtlichſozialen
kann die bisherige Regierungskoalition weder eine andere Politik
treiben, noch kann ſie zerfallen, um einer anderen Mehrheit Platz
zu machen.
Im einzelnen betrachtet, ergeben ſich die folgenden
Verhält=
niſſe. Uebereinſtimmende Kundgebungen verſchiedener
maßgeben=
der chriſtlichſozialer Kreiſe und Organe haben gleich am Tage
der Kriſe gezeigt, daß dieſe Partei ſelbſt die Möglichkeit
eines Zuſammengehens mit den
Sozialdemo=
kraten — die ſogenannte ſchwarz=rote Koalition —
katego=
riſch abweiſt. Es iſt ja gelegentlich behauptet worden, daß
innerhalb der Chriſtlichſozialen ein gemäßigter Flügel die
An=
näherung an die Linke wünſche. Man hat nach Ausbruch der
Kriſe ſogar die Namen von angeblichen Kanzlerkandidaten aus
den Reihen dieſes Flügels genannt (Heinl, Bureſch uſw.). Dieſe
Nennungen waren reine Tendenzarbeit aus Kreiſen, die den
Chriſt=
lichſozialen fernſtehen. Im Schoße dieſer Partei ſelbſt ſind ſolche
Stimmen nicht laut geworden. Wenn innerhalb der chriſtlich=
* (22 ſozialen Partei politiſche Meinungsverſchiedenheiten beſtehen, ſo
2422 werden ſie in der jetzigen Kriſe nicht ausgetragen werden. Denn
darüber herrſcht zweifellos Einmütigkeit, daß die chriſtlichſoziale
Partei bis zur Fundierung ſeiner wirtſchaftlichen Entwicklung
4194½ ihre führende Stellung im politiſchen Leben behalten wird. Aus
all dem ergibt ſich, daß ſowohl die Methoden wie das Ziel
inner=
halb der chriſtlichſozialen Partei nicht ſtrittig ſind.
Damit iſt ihre führende Bedeutung innerhalb der Koalition
feſtgelegt. Ein Koalitionsprogramm gegen die Chriſtlichſozialen
200 iſt ſchon aus ziffernmäßigen Gründen nicht möglich. Es bleibt
116 die Frage übrig, ob auch die beiden anderen Koalitionsparteien,
Großdeutſche und Landbund, ſich die chriſtlichſoziale
Pa=
role zu eigen machen: unbedingte Aufrechterhaltung
desbürgerlichen Mehrheitsblocks. Auch dieſe Frage
iſt mit Ja zu beantworten. Rein ziffernmäßig könnten ſich die
Großdeutſchen und der Landbund auch anders entſcheiden. Der
öſterreichiſche Nationalrat zeigt folgende Parteiſtärken: 74
Chriſt=
lichſoziale, 72 Sozialdemokraten, und dazwiſchen 12 Großdeutſche
Die Tribukzahlungen im fünften Annuikätsjahr. und 9 Landbündler. Dieſe 21 Mann der Mitte könnten alſo,
ſoweit es auf die Ziffern ankommt, ſowohl mit der Rechten wie
veröffentlicht eine Ueberſicht über die verfügbaren Gelder und mit der Linken eine Mehrheit bilden. In ſachlicher Hinſicht zeigt
ſich ihnen aber nur der Weg der Rechten. Mit der Linken haben
ſie vielleicht einKulturprogramm gemeinſam oder könnten es haben,
mit einem Saldo per 31. März von 229 617 011,08 Goldmark Weltanſchauung bezeichnen darf, ſondern das ſich auf einzelne
ſchließt. Die Transfers verteilen ſich auf die nachgenannten konkrete Fragen des Eherechts und der Schulpolitik beſchränkt. Für
die Gegenwart ſind aber andere Fragen in Oeſterreich unendlich
Goldmark, davon Barüberweiſungen 86 217 124,59 Goldmark; handelspolitiſchen, die Anleihe. Mögen auch in dieſen
Italien 93 156 219,41 Goldmark, davon Barüberweiſungen Fragen einzelne Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen der Mitte
ſolange gemeinſam, wie der Radikalismus der öſterreichiſchen
interalliierten Kommiſſionen ſind mit 5 535 338,21 Goldmark aus= Sozialdemokratie beſtehen bleibt. Gerade im jetzigen
Metallarbei=
terſtreik ſind einige praktiſche Erfolge gegen die bisherige Allge=
Seite 2
walt der freien Gewerkſchaften errungen worden, die auch in den
Augen der bürgerlichen Mittelparteien eine Rechtfertigung der
bisherigen Mehrheitspolitik darſtellen.
Zweifellos wird ſich alſo die bisherige Mehrheit geſchloſſen
den Sozialdemokraten zu Verhandlungen ſtellen und an ſie die
Frage richten, ob ohne die angeblich ſtörende Perſon Seipels
ein parlamentariſcher Arbeitsfrieden geſchloſſen werden kann.
Dieſer Arbeitsfrieden ſoll nicht bedeuten, daß die
Sozialdemokra=
ten darauf verzichten, ihre ſachlichen Argumente geltend zu machen,
und dafür Berückſichtigung zu verlangen. Vielmehr glaubt man
in Mehrheitskreiſen, daß nicht rein ſachliche Schwierigkeiten von
unüberwindbarer Größe zwiſchen Mehrheit und Minderheit
ſtehen, ſondern daß in den aktuellen Fragen (z. B.
Mietengeſetz=
gebung und Wohnbauförderung) eine ſachliche Einigung ſehr
wohl möglich wäre, wenn die Sozialdemokraten nicht
mehr Preſtigepolitik treiben, ſondern nüchterne
Arbeit leiſten wollten. Ihrem Preſtige iſt durch den
Rücktritt Dr. Seipels doch nunmehr ſehr weitgehend Rechnung
getragen worden.
Kommt dennoch keine Einigung zuſtande, dann würde
ſich Seipel ganzüberflüſſig geopferthabe n, denn
es wäre ja dann klar bewieſen, daß ſeine Perſon nicht die wahre
Urſache der politiſchen Hochſpannung geweſen iſt. Dann würde
zweifellos die chriſtlichſoziale Partei geſchloſſen die Forderung
an Dr. Seipel ſtellen, die Kanzlerſchaft wieder zu
über=
nehmen, und es iſt zu vermuten, daß in einem ſolchen Fall auch
die übrigen Mehrheitsparteien damit einverſtanden wären,
zu=
mal, wenn ihnen bewußt wird, daß dann auf dem Boden des
Parlaments ein harter und entſcheidender Kampf ausgetragen
werden muß.
Vorerſt aber braucht dieſe Eventualität noch nicht allzuſehr in
den Vordergrund gerückt zu werden, denn vorher wird jedenfalls
ein ſehr ernſter Verſuch gemacht werden zur Verſtändigung zu
gelangen. Die Mehrheit wird naturgemäß ihr Arbeitsprogramm
nicht aufgeben, aber ihre Vertreter werden ſich zweifellos
be=
mühen, eine Mitwirkung der Sozialdemokraten für ſeine
Durch=
führung herbeizuführen. Geht dies nicht, dann allerdings wird
die wirkliche Kriſe er beginnen.
Bombenanſchlag im Pariament
von Delhi.
Panik in der geſehgebenden Verſammlung. — Zwei
Inder als Täler verhafkel.
EP. Delhi, 8. April.
Ein terroriſtiſcher Akt führte in der geſetzgebenden
Verſamm=
lung von Delhi zu ſchweren Tumultſzenen. Während einer
Sitzung wurden plötzlich zwei Bomben geworfen, von denen eine
unmittelbar in der Nähe des Finanzminiſters niederfiel. In dem
überfüllten Haus kam es zu unbeſchreiblichen Panikſzenen.
Meh=
rere Perſonen ſind verletzt worden. Ueber die Urheber des
Atten=
tats und deren Motive liegen noch keine Angaben vor, doch iſt
es nicht ausgeſchloſſen, daß der Racheakt im Zuſammenhang mit
den religiöſen Streitigkeiten zwiſchen Hindus und
Mohamme=
danern ſteht.
Weitere Berichte beſagen, daß durch den Bombenanſchlag in
der Geſetzgebenden Verſammlung mindeſtens fünf Perſonen
ver=
letzt wurden, die man ins Krankenhaus brachte. Unter ihnen
be=
fand ſich Sir George Schuſter, Finanzberater und Mitglied des
indiſchen Staatsausſchuſſes, S. N. Proy, der zweite Sekretär des
indiſchen Zentralkomitees, Sir Banjamee Lalal, ein reicher
in=
diſcher Kaufmann und Landbeſitzer ſowie zwei hervorragende
Politiker. Drei Regierungsbänke wurden vollſtändig zerſtört.
Der Leiter der engliſch=indiſchen Verfaſſungskommiſſion, Sir
John Simon, befand ſich auf der Galerie und man nimmt an,
daß ſeine Anweſenheit mit dem Attentat weſentlich
zuſammen=
hängt. Mit den Bomben zuſammen wurde eine kommuniſtiſche
Flugſchrift mit dem Titel „Die hindoſtaniſche=ſozialiſtiſch=
republi=
kaniſche Armee” in die Kammer geworfen. Später wurden zwei
Inder verhaftet, in deren Beſitz ſich Bomben und Piſtolen
befanden; ſie ſollen ſich angeblich als die Bombenwerfer bekannt
haben. Zehn Minuten nach dem Bombenattentat verſammelte
ſich das Parlament wieder, da aber das Haus mit Rauch und
Gas erfüllt war, vertagte der Präſident die Verſammlung au
Donnerstag. Die beiden Verhafteten heißen Butuke Swara und
Bgagatſingh. Sie erklärten, aus Bengalien bzw. aus dem
Pund=
ſchab zu ſtammen und ſollen geſtändig ſein.
* Chirurgen=Kongreß in Berlin
vom 3. bis 6. April 1929.
Die diesjährige 53. Tagung der Deutſchen Geſellſchaft für
Chirurgie wurde von Geheimrat Payr, Leipzig, mit einer
Ge=
denkrede auf Theodor Billroth, einen der größten deutſchen
Chirurgen, eröffnet. Billroth, deſſen 100. Geburtstag in dieſen
Monat fällt, hat als Arzt und Gelehrter weit über die Grenzen
ſeines Vaterlandes hinaus die Menſchheit beſchenkt. Ihm
ver=
dankt die deutſche Wiſſenſchaft noch heute einen Teil ihres
An=
ſehens unter den Völkern der Erde. Seine Schüler und mit ihnen
die Deutſche Geſellſchaft für Chirurgie haben dieſe Tradition
hochgehalten, und auch die diesjährige Tagung legte erneut
Zeug=
nis ab von dem kritiſchen und unermüdlichen Forſchergeiſt der
deutſchen Wiſſenſchaft.
Mittelpunkt der Erörterungen war das Referat
Sauer=
bruchs über die Behandlung der Bruſtfelleiterung. Die
Krank=
heit des engliſchen Königs, der an einer Bruſtfelleiterung litt und
durch Operation geheilt werden konnte, hat ja gerade in den letzten
Monaten die Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit beſonders auf
dieſes Leiden gelenkt. Als Folge einer ganzen Reihe von
Lun=
generkrankungen (in erſter Linie kommen die gewöhnliche und die
bei Grippe auftretende Lungenentzündung in Betracht) bildet
ſich Eiter im Bruſtfellraum und ſammelt ſich hier oft in großen
Maſſen bis zu mehreren Litern an. Dadurch wird die Lunge
zu=
ſammengepreßt, ſo daß ſie nicht atmen kann und auf das Herz
drückt. Die Behandlung dieſer Krankheit, die zumeiſt den
Kör=
per durch hohes Fieber ſchwächt, beſteht in der Entfernung des
Eiters. Hier führen verſchiedene Wege zum Ziel. Geheimrat
Sauerbruch berichtete über das von ihm ausgearbeitete
Verfah=
ren, das in die Behandlung der Bruſtfelleiterung ein neues
Prinzip einführt, den Ueberdruck. Mittels einer beſonderen
Apparatur erreicht er es, daß die von dem Kranken eingeatmete
Luft unter ſtärkerem Druck als für gewöhnlich ſteht. Wird nun
der Bruſtraum eröffnet, ſo kann durch die Wunde keine Luft
ein=
dringen und die Lunge auch nicht zuſammenfallen, weil ſie von
der unter ſtärkerem Druck als die Außenluft ſtehende Atemluft
ausgedehnt wird. Unter langſamer Steigerung des Ueberdrucks
wird die Lunge allmählich gebläht und die noch vorhandene
Eiter=
anſammlung herausgedrängt. Dann wird die Wunde mit einem
luftdichten Verband geſchloſſen, wonach der Kranke mit beiden
Lungen atmen kann.
Dienstag, den 9. April 1929
Vom Tage.
Die amtliche Mitteilung über die Erkrankung des
Reichspräſidenten hat in politiſchen Kreiſen ſtarke
Be=
unruhigung hervorgerufen, weil vielfach angenommen wird, daß
ſie nur die Vorbereitung auf Schlimmeres ſei. Nach unſeren
Er=
kundigungen liegt zu ſolchen Beſorgniſſen nicht der leiſeſte Grund
vor. Von unterrichteter Seite wird uns mitgeteilt, daß der
Reichs=
präſident die Folgen der Grippe bereits
vollſtän=
dig überwunden hat und ſich ſo kräftig fühlt, daß er am
Dienstag den bulgariſchen König Boris
empfan=
gen wird.
In der vergangenen Nacht ſtarb in der mediziniſchen Klinik
in Heidelberg im Alter von 75 Jahren General der Artillerie a. D
Ludwig v. Lauter, dem im Weltkriege die geſamte ſchwere
Ar=
tillerie des deutſchen Heeres unterſtand.
Der ſpaniſche Romanſchriftſteller Ramon de
Valle=Inclan iſt auf Weiſung des ſpaniſchen
Innenminiſte=
riums verhaftet und in das Gefängnis übergeführt worden,
weil er im Verlauf einer Rede die gegenwärtige
poli=
tiſche Lage Spaniens kritiſiert hat. Die Nachricht
von dieſer Verhaftung hat in Madrid ſenſationell gewirkt.
Ueber die Ausſichten einer Verſöhnung
zwi=
ſchen dem Heiligen Stuhl und der
Sowjetregie=
rung betont das Organ des Vatikans. der „Oſſervatore Romano”
bevor eine ſolche Möglichkeit in Erwägung gezogen werde, müſſe
die Sowjetregierung die ſeit zehn Jahren dauernden
Religions=
verfolgungen aufgeben, die ſich im Grunde gegen jede chriſtliche
Kirche richteten.
Der ägyptiſche Außenminiſter Hafez Afifi iſt, von
Paris kommend, in London eingetroffen. Sein Aufenthalt in
London dient der Erörterung gewiſſer, noch nicht geregelter Fragen,
wie z. B. die Einberufung einer internationalen Konferenz zur
Ab=
ſchaffung der Kapitulationen in Aegypten.
Die Ermordung des indiſchen Schriftſtellers
Raj=
pal, der vor einiger Zeit eine mohammedanerfeindliche Schrift „Der
glückliche Prophet” veröffentlicht und dadurch erhebliche Erregung in
Indien hervorgerufen hatte, hat zu ſchweren Unruhen in
La=
hore geführt.
Auch die Schweiz erhebt Anſprüche auf deutſche
Reparalionszahlungen.
EP. Genf, 8. April.
Die Diskuſſion über die Reparationsfrage in Paris erweckt
in der Schweiz lebhaftes Intereſſe, zumal eine Reihe
kriegsbe=
ſchädigter Schweizer von Frankreich 72 Millionen Schweizer
Fran=
ken Anteil an den deutſchen Reparationszahlungen fordert. Die
Frage, in der ſich bis jetzt die franzöſiſche Regierung ziemlich
ab=
lehnend verhalten hat, wird vom Bundesrat augenblicklich einer
eingehenden Prüfung unterzogen und dürfte demnächſt die
ſchwei=
zeriſchen Parlamente beſchäftigen. Das Komitee der ſchweizeriſchen
Geſchädigten hat dem Bundesrat den Wunſch ausgeſprochen, die
Frage bis zum Juni vor die Parlamente zu bringen.
Tod des früheren Reichswehrarkilleriechefs.
Generalleutnant a. D. von Dewitz
iſt im Alter von 58 Jahren geſtorben. Er hat ſich im Weltkrieg
vielfach ausgezeichnet, erhielt als Stabsoffizier den Orden Pour
le Mérite und war um den Aufbau der Artillerie in der
Reichs=
wehr mit Erfolg bemüht. Bis vor wenigen Wochen war er
Inſpekteur der Reichswehrartillerie.
Ueber den Einfluß der geographiſchen Lage und der ſozialen
Verhältniſſe bei verſchiedenen Erkrankungen, ſprach Geheimrat
von Haberer, Düſſeldorf, auf Grund reicher Erfahrungen.
Es war v. Haberer, der als einer der größten Magenchirurgen
Weltruf genießt, möglich, auffallende Verſchiedenheiten
hinſicht=
lich der Qualität und Häufigkeit vieler Krankheiten in Tirol und
Steiermark, ſowie im Rheinland feſtzuſtellen. Sehr nachdenklich
ſtimmt die Beobachtung v. Haberers, daß die von ihm am Magen
operierten Kranken im Rheinland in einem hohen Prozentſatz
nach der Operation weiter über Beſchwerden klagen, währen!
das bei den in derſelben Weiſe operierten Steirern und Tirolern
als auch bei ſeinen rheiniſchen Privatpatienten nur
ausnahms=
weiſe vorkommt. Das iſt mit einem Mangel an Willen zum
Geſundwerden zu erklären. Es handelt ſich um eine Folge der
ungünſtigen wirtſchaftlichen Lage und der Arbeitsloſigkeit
einer=
ſeits, andererſeits um die bekannte Klage über zuweitgehende
Ausnützung der Krankenverſicherung. Einmütig wurde die große
Gefahr für unſer Volk erkannt, die in der Neigung liegt, ſich nicht
von der Krankheit trennen zu können. Namhafte Gelehrte wie
Prof. König, Würzburg, betonten die Notwendigkeit, daß bei
der kommenden Neuregelung der ſozialen Verſicherung der immer
weiter um ſich greifenden Gefahr für die Volksgeſundheit auf
dieſem Gebiet entgegengetreten werden müſſe.
Der Einfluß der großen Fortſchritte der Chemie macht ſich
auch in der Medizin immer ſtärker fühlbar. Prof. Rehn,
Frei=
burg, berichtete darüber, wie ſich die heute möglichen feinen
Blut=
unterſuchungen benutzen laſſen, um Mißerfolge bei Operationen
zu vermeiden. Durch weitere Forſchungen auf dieſem Gebiet wird
es möglich ſein, die Gefahren aller Operationen zu vermindern.
Prof. Martin, Berlin, konnte im Tierverſuch die
Ver=
ſchleppung von Blutpfröpfen in die Lunge (Embolie) mit Hilfe
kinematographiſcher Röntgenaufnahmen ſorgfältig ſtudieren. Die
Vorführung des Films wurde auf dem Kongreß lebhaft begrüßt.
Das 2. Hauptreferat hielt Prof. Völcker, Halle, über
Harn=
leiterſteine. Er unterſchied ſtreng aſeptiſche und inſizierte
Harn=
leiterſteinerkrankungen, die ganz verſchieden behandelt werden.
Beim aſeptiſchen Stein kann man hoffen, durch Trinkkuren und
diätetiſche Maßnahmen, verbunden mit körperlicher Bewegung,
den Stein zum Abgang zu bringen. Erſcheint er nicht, ſo kann
man verſuchen, durch beſtimmte Inſtrumente den Abgang zu
be=
ſchleunigen. Die Steininfektion verlangt den möglichſt raſchen
Abgang des Steines, ſo daß man in der Regel zur operativen
Entfernung gezwungen iſt, deren Methoden vom Vortragenden
und anderen führenden Urologen eingehend erörtert wurden.
Das dritte Hauptverhandlungsthema betraf das ſchwierige
Nummer 98
der neue eintt.
Die politiſchen Auswirkungen der finanziellen
Ver=
ſtändigung. — Auf der Suche nach einer Grundlage
für die Große Koalikion.
* Berlin, 8. April. (Priv.=Tel.)
Die Vorſchläge der Finanzſachverſtändigen der
Regierungs=
parteien liegen jetzt in ihren Einzelheiten vor. Wir haben das
Wichtigſte bereits mitgeteilt. Eine Zuſammenſtellung bleibt aber
trotzdem ganz intereſſant, weil dieſe Zahlen in der Politik der
nächſten Zeit eine ſtarke Rolle ſpielen werden. Das Defizit
von 380 Millionen ſoll auf der einen Seite durch
Streichungen, auf der anderen Seite
durchMehr=
einnahmen ausgeglichen werden. Die Streichungem
erſtrecken ſich über alle Etats. Zunächſt ſind die ſachlichen
Aus=
gaben aller Miniſterien um 5—10 Prozent gekürzt, wodurch 10,8
Millionen geſpart wurden. An den einzelnen weiteren Etats
wurden dann abgeſtrichen: Reichstag 0,5 Millionen,
Reichskanz=
lei 300 000 RM., Auswärtiges Amt 3,1 Millionen,
Innenmini=
ſterium 4,2 Millionen; beſetzte Gebiete 4 Millionen;
Reichswirt=
ſchaftsminiſterium 2,8 Millionen; Reichswehr 27,4 Millionen,
da=
von 7,5 Millionen beim Herr und nicht ganz 20 Millionen bei
der Marine; Ernährungsminiſterium 5 Millionen;
Reichsarbeits=
miniſterium 36 Millionen; Reichsverkehrsminiſterium 36
Millio=
nen; Verſorgung und Ruhegehälter 25 Millionen; Reichsſchuld
6 Millionen; Reichenfinanzminiſterium 6,7 Millionen;
Allge=
meine Finanzverwaltung 5,5 Millionen und Kriegslaſten 4,5
Mil=
lionen. Dazu kommen im Außerordentlichen Etat noch 14,5
Millionen, die für Wohnungsbauförderung
mehr eingeſetzt wurden. Sie werden durch eine
Streichung im gleichen Betrage beim
Reichs=
verkehrsminiſterium ausgeglichen. Zuſammen
er=
gibt das 179 Millionen. An Einnahmenmehr ſind 71 Millionen
vorgeſehen. Das Juſtizminiſterium muß aus den
Patentgebüh=
ren 1 Million mehr hergeben; die Reichspoſt 35 Millionew= und
die Tabakſteuer ebenfalls 35 Millionen. Das ergibt mit den
Streichungen zuſammen einen Betrag von 250 Millionen. Der
Reſt von 130 Millionen wird durch die einmalige
Nach=
zahlung zur Vermögensſteuer von 40 Millionen,
durch die Neugeſtaltung des
Branntweinmono=
pols mit 90 Millionen eingebracht. Daß alſo zum Teil
außer=
ordentlich ſcharf geſtrichen wurde, unterliegt keinem Zweifel.
Es iſt unvermeidlich, daß vielen wehgetan wird. Die Luftfahrt
wird ihre 20 Millionen ſchwer verwinden, auch ſonſt werden ſich
die Intereſſenten regen.
Die Beſprechungen beim Reichsbanzler am Montag
nachmit=
tag haben nicht viel Neues ergeben. Es drehte ſich im
weſent=
lichen um die Vorbereitungen der Fraktionsſitzungen und um die
politiſchen Auswirkungen, da nach dem Wunſche des
Zentrums eine gleichzeitige politiſche Einigung der
Fraktionen und Bindung an die Große
Koali=
tion erfolgen muß, was alſo tatſächlich heißt, daß Schlag auf
Schlag die Umbildung der Regierung Müller, in
eine Regierung der Großen Koalition zu erfolgen
hat. Die Sozialdemokraten laſſen in ihrer Preſſe noch nicht
er=
kennen, wie die Stimmung ihrer Fraktion iſt. Der Kanzler
glaubt, daß er die Mehrheit für ſeine Pläne gewinnen wird,
trotz der indirekten Zuſtimmung zum Panzerkreuzer. Es wird
auch bereits eifrig herausgeſtrichen, daß dem Sozialetat ſo gut
wie garnichts genommen wurde, während zuſammen mit den
Kürzungen, die der Reichswehrminiſter bereits vorgenommen
hat, der Wehretat, gegenüber 1928 um insgeſamt
61 Millionen geſenkt iſt. Trotzdem aber iſt die politiſche
Bindung der Sozialdemokraten nicht unbedingt ſicher. Von der
Gegenſeite — der Deutſchen Volkspartei — liegt eine Rede ihres
Fraktionsvorſitznden Dr. Scholz vor, die er auf dem Parteitag
in Königsberg gehalten hat. Unter einigem Vorbehalt
ſpricht er ſich darin für den Eintritt in die Große
Koalition aus, was bedeuten würde, daß die Volkspartei die
Rückwirkungsforderungen auf Preußen zunächſt aufgibt. Auch
über die Perſonalfragen des Zentrums iſt bisher wenig
geſpro=
chen worden. Indeſſen dürften dieſe, wenn erſt einmal die
Vor=
ausſetzungen erfüllt ſind, kaum Schwierigkeiten bereiten. Die
Miniſterien der beſetzten Gebiete und des Verkehrs ſind ja eigens
für die Rückkehr des Zentrums freigehalten, und Juſtizminiſter
Koch=Weſer hat wiederholt erklärt, daß er lieber heute als
mor=
gen ginge. Das Zentrum würde dann auch hier alle ſeine
Wünſche erfüllt ſehen, wenn es nicht im letzten Augenblick
Sonderwünſche geltend macht, die eine Verſchiebung innerhalb
der einzelnen Miniſterien erforderlich machen und die
Verhand=
lungen erſchweren könnten. Aber darüber wird man ernſthaft
vermutlich erſt reden, wenn die Fraktionen ſich einmal auf das
Programm grundſätzlich feſtgelegt haben, was planmäßig bis
zum Dienstag abend erfolgen ſoll.
Problem der Bauchfellverwachſungen. Prof. Clairmont,
Zürich, berichtete über den derzeitigen Stand der Frage. An
Hand des großen Materials, das er in verſchiedenen deutſchen
und ſeiner Zürcher Klinik ſammelte, konnte er eine ſyſtematiſche
Ueberſicht geben, welche Krankheiten und welche Menſchen am
leichteſten zu derartigen Verwachſungen neigen. Auch hier gibt
es beſtimmte Menſchentypen, die mehr wie andere Beſchwerden
durch Verwachſungen haben, andererſeits auch ſolche, die auf
Grund nervöſer Veranlagung und der ſich immer mehr
ausbrei=
tenden Rentenſucht Beſchwerden im Anſchluß an Operationen
angeben, ohne daß faßbare Veränderungen vorliegen.
Das in den letzten Jahren von den Chirurgen mit
beſon=
derem Eifer erforſchte Gebiet der Organüberpflanzung fand in
den Vorträgen von Fiſcher Köln, Meyer, Göttingen,
Zwerg, Königsberg, eine grundſätzliche Behandlung. Darnach
iſt es nicht möglich, Organe von einem Menſchen auf den anderen
zu überpflanzen, auch nicht bei Blutsverwandten. Die Organe
heilen zwar ein, funktionieren kurze Zeit, gehen aber dann
un=
weigerlich zu Grunde. Dennoch kann die Ueberpflanzung
da=
durch wirkſam ſein, daß das überpflanzte Organ einen ſtarken
Reiz auf noch vorhandene Organreſte ausübt, ſo daß daraus unter
günſtigen Umſtänden wieder einmal ein normal funktionierendes
Organ werden kann.
Sehr intereſſant waren die Mitteilungen von Frey, Berlin,
über ein neues Kreislaufhormon mit einer dem Adrenalin
ent=
gegengeſetzten Wirkung. Dieſes neue Hormon ruft eine
Er=
weiterung der Blutgefäße hervor und ſoll bei
Blutgefäßſtörun=
gen an Händen und Füßen, bei Muskelſtörungen und
Blut=
druckſteigerungen von günſtiger Wirkung ſein.
Aus der Fülle der ſonſtigen Vorträge und Demonſtrationen
ſei ſchließlich noch ein Fall von Bildung einer künſtlichen
Speiſe=
röhre erwähnt. Dr. Wendel, Magdeburg, ſtellte eine Kranke
vor, die ſich vor 4 Jahren eine ſchwere Verletzung der
Speiſe=
röhre zugezogen hatte. In mehreren Operationen war es
gelun=
gen, durch einen Hautſchlauch eine neue Speiſeröhre zu bilden,
ſo daß ſich die Kranke jetzt vollkommen normal durch den Mund
ernähren kann.
In einer beſonderen Sitzung wurden Heinrich Braun,
Zwickau, Heidenhain, Worms, und v. Hacker, Graz, zu
Ehrenmitgliedern der Deutſchen Geſellſchaft für Chirurgie
ge=
wählt.
Im Ganzen wurden auf dem Chirurgen=Kongreß etwa 80
Vorträge gehalten, ein Zeichen für die Emſigkeit, mit der am
Ausbau unſerer doch ſchon recht leiſtungsfähigen Chirurgie
weitergearbeitet wird.
Dr. J. K.
Nummer 98
Dienstag, den 9 April 1929
Seite 3
Ein gerechkes Urkeil.
Abſchluß der Tragödie des Farmers Langkopp.
Berlin, 8. April.
Der ehemalige Farmer Langkopp wurde wegen des Anſchlags
7auf den Vizepräſidenten des Reichsentſchädigungsamtes,
Geheim=
rat Bach, zu fünf Monaten Gefängnis und 50 Mark Geldſtrafe
verurteilt. Der Mitangeklagte Kaufmann Loof wurde
freige=
ſprochen.
Der Angeklagte Langkopp wird von der Anklage des
Ver=
gehens gegen das Sprengſtoffgeſetz freigeſprochen. Er wird
wegen Nötigung und Bedrohung in je einem Falle und wegen
unbefugten Waffenbeſitzes zu einer Gefängnisſtrafe von fünf
Monaten, ſowie zu einer Geldſtrafe von 50 RM. verurteilt, an
deren Stelle im Nichtbeitreibungsfalle für je 25 Mark ein Tag
Gefängnis tritt. Von der erkannten Strafe gelten zwei Monate
und zwei Wochen ſowie die Geldſtrafe als durch die
Unter=
ſuchungshaft verbüßt. Die Koſten des Verfahrens werden, ſoweit
Verurteilung erfolgt iſt, dem Angeklagten Langkopp, im übrigen
ver Staatskaſſe auferlegt. Der Vorſitzende teilte weiter mit, daß
nach Beſchluß des Gerichtes bezüglich des noch nicht verbüßten
Teiles eine Bewährungsfriſt auf drei Jahre mit Ausſicht auf
Straferlaß zugebilligt worden iſt.
* Die Tragödie des unglücklichen Farmers Langkopp, der
in ſeinem Verzweiflungskampf um die Begründung einer
Exi=
ſtenz ſich mit der Piſtole in der Hand beim
Reichsentſchädigungs=
amt ſein vermeintliches Recht verſchaffen wollte, hat ihren
Ab=
ſchluß gefunden. Entgegen dem Antrag der Staatsanwaltſchaft,
der au, 15 Monate Gefängnis ging, hat das Gericht den
Ange=
klagten zu 5 Monaten verurteilt, von denen 2 Monate und zwei
Wochen durch die Unterſuchungshaft verbüßt ſind, während der
Reſt unter bedingte Bewährungsfriſt fällt. Wir
können das Urteil nicht ſchelten. Langkopphat ſich gegen
die bürgerliche Ordnung vergangen. Die
Selbſt=
hilfe, auch wenn ſie aus Verzweiflung geboren
iſt, darf nicht unbeſtraft bleiben; ſchließlich hat der
betroffene Beamte, dem er gegenüberſaß, vier Stunden lang in
Todesgefahr geſchwebt. Das verlangte Sühne. Aber das Gericht
hat doch die pſychologiſchen Begleitumſtände, die den Konflikt
ſchufen halfen, weitgehend berückſichtigt und anerkannt, daß
Langkopp ein Opfer ſeines Rechtsbewußtſeins
aber auch des allgemeinen Volksunglücks
gewor=
den iſt. Was ihn traf, war das Schickſal von
Tau=
ſenden, die begreiflicherweiſe in Langkopp zum Teil einen
Helden verehrt haben. Die Verantwortung dafür darf
man nicht der deutſchen Regierung und nicht den
Beamten aufbürden, die ihr ſchweres Werk verrichten. Sie
trifft, um das einmal deutlich auszuſprechen, die Feinde,
die unter Bruch alles geſchriebenen und
unge=
ſchriebenen Völkerrechtes das Privateigentum
der Deutſchen beſchlagnahmten und dadurch
Menſchen, die ſich mühſam in ſchwerem Kampfe
Geld verdient hatten, nicht nur arm, ſondern
auch wurzellos gemacht haben.
Der letzte Verhandlungskag. — Die Plädoyers.
Unter außerordentlich ſtarkem Andrange des Publikums
be=
gann am Montag früh der fünfte und vorausſichtlich letzte
Ver=
handlungstag im Prozeß gegen den Farmer Langkopp. Im Saal
waren an den Türen ſtarke Polizeipoſten aufgeſtellt, und
Krimi=
nalbeamte durchſuchten jeden, der den Saal betrat, ſorgfältig
nach Waffen. Der Grund für dieſe Maßnahme war darin zu
ſuchen, daß dem Landgerichtsdirektor Ziegel und dem Erſten
Staatsanwalt Köhler im Laufe des vergangenen Sonntags
zahl=
reiche Drohbriefe zugegangen waren. Auf Antrag der
Vertei=
digung wurden noch einige Leumundszeugen für die Angeklagten
kurz vernommen. Landgerichtsdirektor Ziegel erklärte darauf
die Beweisaufnahme für geſchloſſen und erteilte das Wort zur
Vertretung der Anklage dem Erſten Staatsanwalt Dr. Köhler.
Dieſer führte u. a. aus: Auf der einen Seite herrſcht
allgemeines und kiefes Mikgefühl für den
Menſchen Langkopp,
der nach wechſelvollem Schickſal ſich bei Beginn des Krieges ein
ſchönes Beſitztum und eine gute Exiſtenz erworben hatte und der
nun durch den Krieg um ſeinen ganzen Beſitz gekommen, ſeiner
Heimat beraubt worden iſt, und ſeit zehn Jahren einen ſchweren
Kampf um ſein vermeintliches Recht führt. Auf der anderen
Seite aber ſteht die Tat, die nicht gutgeheißen oder gebilligt oder
gar verherrlicht werden darf. So bedauerlich die Lage
Langkopps iſt, ſo darf man doch nicht vergeſſen,
daß er für ſeinen verlorenen Beſitz erhebliche Summen ausbezahlt
bekommen hat und daß es viele andere gibt, die
in=
folge des Krieges noch viel mehr verloren haben.
Wenn der Prozeß eine Enthüllung gebracht hat, ſo iſt es die, daß
das Reichsentſchädigungsamt rein hervorgegangen iſt. Daß kleine
Mängel bei jedem Amte vorkommen, wird nicht in Abrede geſtellt.
Andererſeits haben wir aber gehört, wieviel Arbeit im
Reichs=
entſchädigungsamt geleiſtet worden iſt. Ueber die Tat ſelbſt
äußerte ſich der Staatsanwalt: Ein Sprengſtoffdelikt iſt nicht
er=
wieſen, weil nicht der Beweis geführt werden konnte, daß
Lang=
kopp die Abſicht gehabt hat, den Koffer wirklich zur Exploſion
zu bringen. Ich freue mich, dieſe Anſicht hier ausſprechen zu
können, denn nach dem betreffenden Paragraphen, der keine
mil=
dernden Umſtände zuläßt, wäre die Mindeſtſtrafe ein Jahr
Zucht=
haus, und
Langkopp gehörk nicht ins Zuchkhaus.
Nachdem der Staatsanwalt das Delikt der räuberiſchen
Er=
preſſung nach den Angaben der Angeklagten wie des Zeugen Bach
durchgeſprochen hatte, ging er auf die einzelnen Details des
Ent=
ſchädigungsverfahrens ein, um zu dem Schluß zu kommen, daß
Langkopp ſich ſowohl objektiv wie ſubjektiv einen rechtswidrigen
Vermögensvorteil verſchaffen wollte. Nach weiteren längeren
Ausführungen ſtellte der Staatsanwalt folgenden
Straf=
antrag:
Wegen räuberiſcher Erpreſſung eine Gefängnisſtrafe von
einem Jahr und zwei Monaten, wegen Nötigung eine
Gefäng=
nisſtrafe von einem Monat, und wegen unbefugten
Waffen=
beſitzes eine ſolche von zwei Wochen. Der Staatsanwalt bat,
dieſe Strafen zuſammenzuziehen in eine Gefängnisſtrafe von
einem Jahr und drei Monaten unter voller Anrechnung der
Unterſuchngshaft von zehn Wochen. Er beantragte ferner die
Freiſprechung des Angeklagten Loof, da die Beihilfe zur Tat
nicht erwieſen ſei.
Rechtsanwalt Dr. Lütgebrune=Göttingen, erklärte als erſter
Verteidiger Langkopps, in der Frage, ob der Angeklagte Langkopp
das Bewußtſein der Rechtswidrigkeit ſeines Handelns hatte, ſei
er anderer Auffaſſung als der Staatsanwalt. Langkopp ſtehe
hier als Repräſentant einer beſonderen Klaſſe von
Kriegsgeſchä=
digten. Man könne auch nicht ſagen, daß das
Reichsentſchädi=
gungsamt aus der Verhandlung rein hervorgegangen iſt. Die
Verteidigung hat nie in Zweifel gelaſſen, daß der Kampf ſich
nicht gegen das Reichsentſchädigungsamt an ſich
und nicht gegen einzelne Beamte richtet, ſondern
daß
ſchuld an den Borfällen das Syſtem
ſei. Nach dem Herrn Erſten Staatsanwalt hat das Verſailler
Friedensdiktat ſchuld daran, daß Langkopp hier auf der
Anklage=
bank gekommen iſt. In mancher Beziehung hat er darin recht.
Bis zum Kriegsſchädensſchlußgeſetz hat die „Deutſche Juriſtiſche
Welt” auf dem Standpunkt geſtanden, daß die Geſchädigten
An=
ſpruch auf vollen Erſatz haben. „Reſpekt vor dem
Privateigen=
tum‟. Die Handhabung der Friedensbeſtimmungen, wie ſie war
und vielleicht ſein mußte, konnte die Auffaſſung der Geſchädigten
nicht erſchüttern. Der Angeklagte Langkopp iſt ein Rechtsfanatiker
und war davon überzeugt, daß er noch einen Rechtsanſpruch habe.
Damit muß aber ebenſo, wie bei der Frage der Vorbereitung
eines Sprengſtoffattentates die Vorausſetzung für die Anklage
auf räuberiſche Erpreſſung in Wegfall kommen. Rechtsanwalt
Lütgenbrune führte weiter aus, Lankopp hätte ſich das
Schieß=
pulber zu dem vollkommen legalen Zwecke des
Stubben=
rodens beſorgt und dieſes Mittel erſt hinterher dazu benutzt,
ſeinem Aerger ein Ventil zu ſchaffen. Er beantragte daher die
Frei=
ſprechung Langkopps vom Sprengſtoffdelikt nicht nur in ſubjektiver,
ſondern auch in objektiver Beziehung. Dieſes Urteil erwarteten
neben dem Angeklagten viele tauſend deutſche Männer und
Fraue.n — Danach nahm der zweite Verteidiger, Rechtsanwalt
Dr. Frey, das Wort. Er bekämpfte ausführlich die Darlegungen
des Erſten Staatsanwalts, wonach der Vertrag von Verſailles
die tiefere Urſache zu der heute abzuurteilenden Tat ſei. Zum
Schluß führte er aus,
das deutſche Volk verſtehe den Angeklagken
und fühle ihm nach, daß die Tat kommen mußte. Nur die
Staatsanwaltſchaft könne nicht über ihren Paragraphenſchatten
pringen. Die Staatsanwaltſchaft habe überſehen, daß es im
Strafgeſetzbuch noch einen Notwehr= und Notſtandsbegriff gebe.
Bei der Schießerei, als er am Boden lag, konnte er ſich in
Not=
wehr glauben. Langkopp ſei anders zu behandeln als irgendein
anderer Mann. Das Gericht müſſe hier ein Sondermaß anlegen.
Die ganze deutſche Oeffentlichkeit ſchreie nach einem Freiſpruch.
Der Angeklagte Langkopp erhielt das letzte Wort zur
An=
klage. Er ſprach nur wenige Sätze, und zwar in großer
Er=
regung: „Jch bin zum Reichsentſchädigungsamt gegangen, um
nach meinem deutſchen Gewiſſen mein Recht zu verteidigen. Dieſes
Rechtsempfinden kommt aus mir nicht heraus, und ich werde es
ſo lange haben, als ich die Augen offenhalte. Wenn man mich
verurteilt, dann müſſen auch die heran, die die Zehntauſende ins
Grab gebracht haben.
Der Angeklagte Loof bedauerte, daß der Staatsanwalt nicht
ſeine Freiſprechung wegen erwieſener Unſchuld beantragt hat und
ſprach die Erwartung aus, daß das im Urteil des Gerichts zum
Ausdruck gelangen werde. Am Nachmittag wurde das bereits
vor=
ſtehend gemeldete Urteil verkündet.
der Geſamtvorſtand des Eiſenbahnerverbandes
warnk vor wilden Skreiks.
Berlin, 8. April.
Die kommuniſtiſche Organiſation innerhalb der
Eiſenbahner=
verbände im Reiche, beſonders aber in Sachſen und Schleſien,
macht dafür Stimmung, den weiteren Verhandlungen mit der
Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft gegenüber eine Kampfbewegung
zu entfachen. Gegenüber dieſen Verſuchen hatte der
Eiſenbahner=
einheitsverband am vergangenen Sonntag ſeinen
Geſamtvor=
ſtand, ſowie die Bezirksleiter aus dem ganzen Reich nach Berlin
zu einer Konferenz zuſammenberufen, die ſich während des
gan=
zen Tages mit der Lage beſchäftigte. Eine lebhafte Ausſprache
entſpann ſich darüber, daß die Spitzenorganiſationen der
Gewerk=
ſchaften mit dem zwiſchen den Eiſenbahnergewerkſchaften und der
Reichsbahnverwaltung ſchwebenden Konflikt bereits befaßt
wor=
den ſeien. Alle Nedner aus dem Reich brachten in ihren
Be=
richten zum Ausdruck, daß die Stimmung der
Eiſen=
bahner recht erregt ſei, daß aber auf der anderen Seite jedoch
gegenüber den Beſchlüſſen der zentralen Körperſchaften Diſziplin
gewahrt werden würde. Aus dieſem Grunde dürften wilde
Streiks, wenn ſie überhaupt hie und da aufflammen ſollten, als
bedeutungslos anzuſehen ſein. Es wurde von den
Bezirksver=
tretern verlangt, daß die augenblicklich eingeleitete Bewegung
unter allen Umſtänden den Eiſenbahnern eine Verbeſſerung ihrer
Lebenshaltung bringen müſſe, gleichgültig ob dieſes Ergebnis
auf dem Wege der Verhandlungen oder durch Kampf mit dem
letzten Mittel erreicht wird.
Dr. Scholz für die Große Koalikion.
Auf dem oſtpreußiſchen Parteitag der Deutſchen Volkspartei
in Königsberg hielt der Führer der Reichstagsfraltion der
Deut=
ſchen Volkspartei, Reichsminiſter a. D. Dr. Scholz, eine Rede
über die Reichspolitik der Deutſchen Volkspartei, in der er ſich
ſcharf gegen jede Diktatur ausſprach, deren Folgen, von welcher
Seite ſie auch kommen möge, geradezu verhängnisvoll für
Deutſchland ſein müßten. Parlamentariſch habe ſchon ſeit dem
Mai 1928 die dringende Pflicht beſtanden, ſoſchnell
wie möglich eine von einer Mehrheit
getra=
gene Regierung im Reiche und möglichſt auch in
Preußen zuſtande zu bringen. Leider habe die
Sozialdemokratie in der ihr von der Wählerſchaft
ange=
tragenen Führung verſagt. Wir müſſen uns, wenn wir den
Sinn des Parlamentarismus in der Bildung einer ſtarben,
trag=
fähigen Regierung ſehen, zum Eintritt in die Große Koalition
bereit erklären. Dr. Scholz betonte die völlige Einigkeit der
bei=
den Fraktionen des Reichstags und des Landtags auch mit dem
Parteiführer, Dr. Streſemann. Dr. Scholz begründete die
Not=
wendigkeit einer ſtarken Reichsregierung mit der Löſung der
Reparationsfrage. Es iſt, ſo erklärte er, eine politiſche
Notwen=
digkeit erſten Ranges, daß eine ſolche Entſcheidung in
Deutſch=
land eine aktionskräftige und tragfähige Regierung findet.
Land=
tagsabg. Dr. Steffens ergänzte die Ausführungen des Führers
der Reichstagsfraktion und erklärte, wenn die Reichstagsfraktion
glaube, daß der Weg zur Großen Koalition im
all=
gemeinen nationalen Intereſſe eingeſchlagen
werden muß, ſo müſſe ſich die Landtagsfraktion zunächſt
ein=
mal damit abfinden, in Preußen in der Oppoſition zu bleiben.
Der Parteitag billigte die Ausführungen beider Redner und die
Haltung der Partei in Reichstag und Landtag.
Heſſiſches Landestheaker.
Großes Haus. — Montag, den 8. April 1929.
7. Hinfoniekonzerk.
Bei allen Werken, die an dieſem Konzertabend aufgeführt
wurden, iſt die Art der Aufführung entſcheidend für die
Mitwir=
kung und Aufnahme, und alle wurden von Dr. Karl Böhm ſo
ge=
ſtaltet, daß ſie ſtärkſten Erfolg hatten. Zuerſt eine
Orcheſterdich=
tung von Paul Graener, Opus 82, ein neueres Werk, das die
Meiſterhand des großen Könners zeigt. Mit faſt
kammermuſik=
artiger Feinheit der thematiſchen Arbeit, durchſichtiger reizvoller
Kontrapunktik, abwechſlungsreicher bunter Inſtrumentierung, die
meiſt nur wenige, aber um ſo charaktervollere Farben in
Wechſel=
wirkung treten läßt, zieht ein launiges heiteres Spiel an uns
vorüber. Die Muſik iſt nicht etwa eine Einleitung zu einer
Komö=
die, ſondern die Comedietta ſelbſt. Faſt iſt das Filigran zu fein
für die Wirkung im großen Raum. Ausgezeichnet war die
Wie=
dergabe, leichtbeſchwingt und graziös in der Auffaſſung des
Diri=
genten und ebenſo fein pointiert in der Darſtellung durch die
Künſtler des Orcheſters, denen faſt ausnahmslos dankbare
Auf=
gaben in dem kurzen Werk geſtellt waren.
Dann horten wir als Neuheit das Romantiſche Konzert des
italieniſchen Komponiſten Riccardo Zandonai. Das Werk
hinter=
läßt einen durchaus bedeutſamen Eindruck iſt von ſtarker Eigenart
und Herbheit und arbeitet mit faſt ſinfoniſchen Mitteln. Sehr
kompakt iſt der erſte Satz in ſeiner ganzen Anlage, das
Haupt=
thema von faſt konſtruktiver Art wird derartig konſequent durch=
geführt, daß es faſt zur figen Idee im Sinne von Berlioz wird.
Sehr eigen iſt die dunkle, ſpröde Inſtrumentierung, die dem
tem=
peramentvollen Satz etwas Dämoniſches gibt. Steigert ſich die
Energie dieſes Satzes zuweilen faſt zur Brutalität, ſo gibt ſich der
zweite um ſo lyriſcher Auch hier die eigene dunkle Lokalfarbe
am Anfang, auch reichlicher Gebrauch der Harfe und glockenartigen
Klingens die Solovioline aber Trägerin edlen Schmerzes und
tie=
fer Empfindung. In großer Steigerung vollzieht ſich ein
bedeut=
ſamer Aufſchwung der Stimmung, dann ſinkt alles wieder zurück
Rezitatoriſch kadenziert die Solovioline, und wieder umfängt uns
charakteriſtiſcher Tanzrhythmen, die Zandonai als einen modernen
Dvorak erſcheinen laſſen, und elegiſchen und pathetiſchen Teilen,
die wieder in einem kadenzartigen Solorezitativ gipfeln. bis dann
nach Wiederkehr der Tanzmelodie eine große Steigerung in
ein=
ander überſtürzenden Wellen den Abſchluß bringt. Der Solopart
iſt ſehr ſchwer ſtellt an Technik und Ausdrucksfähigkeit des
Spie=
lers höchſte Anforderungen, bietet aber zugleich ſehr Dankbares.
So konnte Otto Drumm die ganze Leidenſchaftlichkeit zeigen,
Julius Hart 70 Jahre alt.
Ein Pionier des Naturalismus in der Dichtkunſt.
Julius Hart,
der bekannte Schriftſteller und Kritiker, feiert am 9. April ſeinen
70. Geburtstag. Hart iſt in Münſter geboren und gehörte zu den
Wegbereitern des Naturalismus der 90er Jahre. Neben Gedichten,
Dramen und Novellen veröffentlichte er viele Schriften zur
Ge=
ſchichte der Literatur und des Theaters.
kungsvoll unterſtrich. So errang Drumm, den Böhm mit dem
vir=
tuos ſpielenden Orcheſter hervorragend unterſtützte, einen ganz
be=
deutenden Erfolg. Uns ſchien die muſikaliſche Eigenart dieſes
Violinkonzertes ſo groß, daß ihm ein ehrenvoller Platz in der
Literatur gebührt.
Bot Dr. Böhm ſchon in dieſen Werken Hervorragendes, ſo
war der Höhepunkt ſeiner Darſtellungskunſt die Wiedergabe der
5. Sinfonie von Tſchaikowſky. Dieſe melodienreiche, klangprächtige
und temperamentvolle Kunſt liegt unſerem Generalmuſikdirektor
ganz beſonders gut, und ſo war die Aufführung ſpannend von der
erſten bis zur letzten Note. Ich darf dies um ſo eher ſtark betonen,
als mir ſelbſt die Art Tſchaikowſkys ſo fremd iſt, daß ich bei jedem
Werk dieſes ruſſiſchen Romantikers bedauere, daß dadurch einem
bedeutenderen deutſchen Werk ein Platz weggenommen wird.
Immerhin iſt dieſe E=Moll=Sinfonie ungleich bedeutſamer als die
ſo populäre Pathetiſche von Tſchaikowſky, ja ſie iſt mindeſtens
gerade ſo pathetiſch wie die andere. Beſonders intereſſant ſcheint
uns, daß Tſchaikowſky in der Durchführungstechnik ſeiner
Haupt=
themen ſich ſehr an das Vorbild Beethovens hält, während bei den
lyriſchen Seitenſätzen häufig melodiſche Linien, in der Art der
Schumannſchen hervorquellen. Ausgezeichnet iſt die Art, wie das
Kopfthema der langſamen Einleitung nach Dur übertragen auch
den letzten Satz beginnt, wie aus ihm durch Erweiterung der
Linie das charaktervolle Thema des erſten Allegro gebildet wird,
das ganz am Schluß der Sinfonie eine bedeutende Rolle ſpielt.
Tſchaikowſky iſt in jeder Beziehung ein hervorragender Könner,
der Aufbau der Sätze iſt großartig, ſein Temperament
überquel=
lend, ſeine Melodik ſehr ins Ohr fallend. Erinnert ſei nur an das
ſchöne — zugleich vortrefflich geblaſene — Hornſolo am Beginn
des langſamen Satzes. Trotzdem aber ſcheint uns der Gehalt des
Werkes faſt überall auf der Höhe guter Salonmuſik zu bleiben.
Intereſſant für den Eklektizismus des Meiſters, den er mit
Rubin=
ſtein teilt, iſt das Anklingen eines Themas des 2. Satzes an das
2. Thema des Adagio aus Beethovens Neunter. Dr Böhms
Auf=
faſſung ſtand in Größe und Bedeutung in keiner Weiſe der von
Arthur Nikiſch nach, der auch für Tſchaikowſky eine ganz beſondere
Vorliebe hatte. Die Hörer fühlten deutlich das Hervorragende und
Glänzende dieſer Leiſtung und feierten den Dirigenten enthuſiaſtiſch.
F. N.
Von deukſchlands Hohen Schulen.
Frankfurt a. M.: Dem Privatdozenten in der wirtſchafts= und
ſozial=
wiſſenſchaftlichen Fakultät Dr. phil. Paul Flaskämper, iſt ein
Lehr=
auftrag zur Vertretung der Technik der Statiſtik erteilt worden.
Marburg: Der ordentliche Profeſſor an der Univerſität Graz, Dr.
W. Röpke wurde in die Rechts= und Staatswiſſenſchaftliche Fakultät
der Univerſität Marburg berufen.
Tübingen: An der Univerſitätsbibliothek iſt der wiſſenſchaftliche
Hilfsarbeiter Dr. phil. Ludwig Zoepf zum Bibliothekar ernannt
worden.
Freiburg, Br.: Der Nationalökonom, Geh. Hofrat Dr. phil, Dr. jur.
h. c., Dr. agr. h. c. Karl Diehl vollendete am 27. März das
65. Lebensjahr.
Göttingen: Der nichtbeamtete außerordentliche Profeſſor Dr.
Wolf=
gang Krauſe wurde an die Philoſophiſche Fakultät der Univerſität
Königsberg berufen.
Bonn: Der Profeſſor für Biologie an der Pädagogiſchen Akademie
Joſeph Nießen, tritt zum 1. April d. J. kraft Geſetzes in den
Ruhe=
ſtand.
Berlin: Zum Honorarprofeſſor wurde ernannt: der Erſte Direktor
der Preußiſchen Staatsbibliothet Profeſſor Dr. Jacobs in der
Philo=
ſophiſchen Fakultät der Univerſität Berlin. — Dem Privatdozenten für
Altes Teſtament in der theologiſchen Fakultät, Lic. Dr. Leonhard Roſt
iſt ein Lehrauftrag zur Vertretung der hebräiſchen Sprache erteilt
worden.
Seite 4
Dienstag, den 9. April 1929
Nummer 98
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Gott der Allmächtige hat heute nachmittag
3½ Uhr unſer herzensgutes, geliebtes
Heinzchen
nach kurzer, ſchwerer Krankheit zu ſich in ſein
himm=
liſches Reich genommen.
Gewerbelehrer Heinrich Voltz u. Fran.
Groß=Umſtadt, den 7. April 1929.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 10. April,
nachmittags 1 Uhr ſtatt.
Die Beerdigung unſerer bei dem
Auto=
unfall in Babenhauſen aus dem TLeben
geſchiedenen Angehörigen findet Mittwoch,
den 10. April, nachmittags ½2 Uhr, in
Schaafheim ſiatt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Fritz Hauck. (Go94
Dankſagung.
Allen Freunden und Bekannten, die unſerer
lieben, unvergeßlichen Mutter ſo liebevoll
ge=
dacht und die letzte Ehre erwieſen haben, ſagen
wir hiermit unſeren herzlichſiten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Georg Gunkel
und Angehörige.
Darmſtadt, den 8. April 1929
In dankbarer Freude zeigen wir die Geburt
unſeres Stammhalters an.
Carl Boßelmann u. Frau
Altce, geb. Ellerbrock.
Aenne Schmidt
Darmſtadt, den 8. April r929.
Olbrichweg 12.
Die Geburt eines gesunden Mädchens
zeigen an
Dr. med. Wilh. Käß u. Frau
Valentine, geb. Klös.
Wixhausen, den 6. April 1929.
Allen Freunden und Bekannten die traurige
Mitteilung, daß unſer lieber Vater,
Schwieger=
vater, Großvater, Bruder und Schwager
Herr
Rialale Miel
Privatier
Samstag nacht plötzlich und unerwartet im
77. Lebensjahre an Herzſchlag verſchieden iſt.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Fritz Barthel
Verlobte
Beckerſtraße 27
Neckarſiraße
Herzlichen Dank für alle Liebe
und Aufmerkſamkeit anläßlich
unſerer ſilbernen Hochzeit.
Auguſt Clemens und Frau
Herderſtraße 12.
Zugführer Franz Held und ſeine
Ehe=
rau Eva Kathar na, geb. Rug,
Darmſiadt, Dornheimerweg 30, feſern
heute das Feſt der
Silbernen Hochzeit.
Für die uns bei unſerer Diamantenen
Hochzeit erwieſenen Aufmerkſamkeiten
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren
herzlichſien Dank.
J. Hatzenberger und Frau.
Gott dem Allmächtigen hat es
gefallen, unſer liebes, unvergeßliches
Töchterchen, Schweſterchen, Enkelchen
und Nichtchen
Darmſtadt, Ohlyſtraße 71, Oeplitz,
den 8. April 1929.
(6074
Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag 3½ Uhr
auf dem Waldtriedhof ſtatt.
Käthe
nach kurzem, ſchwerem, mit großer
Geduld ertragenem Leiden plötzlich
und unerwartet im faſt vollendeten
4. Lebensjahre zu ſich zu nehmen.
In tiefem Schmerz:
Familie Ph. Kirſchner.
Darmſtadt, Mainz, 6. April 1929.
Die Beerdigung findet Dienstag.
den 9. April 1929, nachm. 3 Uhr,
vom Portale des alten Friedhofes
au, ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme beim Heimgange meines
lieben Vaters
Heinrich Stein
ſage ich innigen Dank. Beſonders
danke ich dem Artillerie=Verein für
das letzte Geleite und Kranzſpende.
6039)
Käta Stein.
Dankſagung.
Für alle Zeichen teilnehmender
Liebe und Verehrung beim Heimgange
unſeres lieben Vaters
Herrn
Abteilungs=Pfleger im Philippshoſpital
insbeſondere Herrn Pfarrer Wagner
für die troſtreichen Worte am Grabe
ſowie allen denen, die ihm die letzte
Ehre erwieſen haben, herzlichen Dank.
s067) Die trauernden Hinterbliebenen.
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Nummer 98
Dienstag, den 9. April 1929
Seite 8
Aus der Landeshaupkſtadt.
Darmſtadt, 9. April.
— Ernannt wurden: am 14. März der prov. Gewerbelehrer an der
gelverblichen Abteilung der Fortbildungsſchule zu Groß=Umſtadt (Kr.
Dieburg) Heinrich Voltz zum Gewerbelehrer an dieſer Schule mit
Wirkung vom Tage des Dienſtantritts an; am 18. März der
Schul=
amtsanwärter Karl Dauernheim aus Nieder=Florſtadt (Kreis
Friedberg) zum Lehrer an der Volksſchule zu Ober=Kainsbach (Kreis
Erbach) mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts an.
— Heſſiſches Landestheater. Heute Dienstag gelangt Bruno
Wel=
lenkamps Schauſpiel „Die Ogarows” in der Inſzenierung Günter
Haenels und Wilhelm Reinkings zur erſten Wiederholung. In dieſer
Aufführung ſpielt Hans Jungbauer die Rolle des Dufahet. (Miete A,
Beginn 19.30 Uhr.)
Im Kleinen Haus geht heute Flotows Oper „Fatme” nach dem
ungewöhnlichen Erfolg, den dieſe Aufführung auch im Frankfurter
Schauſpielhaus fand, wahrſcheinlich zum letzten Male in Szene. In
den Hauptrollen ſind die Damen Jacobs und Walter und die Herren
Ebert=Beher Kuhn, Vogt, Overlack beſchäftigt. Muſikaliſche Leitung:
Max Rudolf. (Gemeinde R: Beginn 20 Uhr.
Bruckners Schauſpiel „Verbrecher” wird Freitag, den 12. 4.,
wieder aufgeführt. In dieſer Vorſtellung ſpielt Theo Lingen, der von
ſeinem erfolgreichen Berliner Gaſtſpiel zurückkehrt, wieder die Rolle
des Kellners Tunichtgut.
— Volkshochſchule. Der neue Arbeitsplan für den Sommer
1929 iſt erſchienen und in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule —
Mathildenplatz 17 —, im Verkehrsbureau und in der Buchhandlung
Saeng zu haben. Er zeigt etwa 30 Kurſe an, die in der Mehrzahl
Fortſetzungen ſind. Hinzukommen wird noch die Vorleſung von Wilh.
Michel über „Das Schauſpiel am Heſſiſchen Landestheater”, deren erſter
Abend am 24. April ſtattfinden wird. Auch unſere Vogelſtimmen=
Ex=
kurſionen, die früher von Dr. Schwan ſo erfolgreich geführt wurden,
werden wieder aufgenommen. Eine Anzeige über die erſte Winderung
erfolgt demnächſt.
— Orpheum — Operettenſpiele. Zu der ab heute Dienstag, abends
8.15 Uhr, erſtmalig zur Aufführung gelangenden Operette „Das
Mu=
ſikantenmädel”, Muſik von Georg Jarno, ſpielt die Rolle des
Komponiſten Haydn der Wiener Komiker Alois Resni, der dem
Darmſtädter Publikum von ſeiner außerordentlich erfolgreichen
Tätig=
keit als Komiker und Regiſſeur an der Frankfurter Oper, ebenſo durch
ſeine Schallplatten und ſeine Tätigkeit im Frankfurter Nundfunkſender
bekannt ſein dürfte. Herr Alois Resni ſingt im dritten Akt der
Ope=
rette eines ſeiner bekannteſten Wiener Lieder als Einlage. Die
Haupt=
partie, „Das Muſikantenmädel”, wird von Fräulein Ellen van Kaik,
geſungen. Alle übrigen Rollen ſind mit den bekannten und in
Darm=
ſtadt bereits beliebten Darſtellern, wie Friedel Gierga, Erich Lange,
Sofie Fritz, Walter Straſſer, Karl Stadi beſetzt. Vorverkauf in den
bekannten Verkaufsſtellen ſowie telephoniſch unter N-. 389. (S. Anz.)
— Kritiſches zur Angeſtelltenverſicherung. Der letzte Jahresbericht
der Angeſtelltenverſicherung zeigte deutlich, daß ſich die Verſicherung
auch im letzten Jahre günſtig entwickelte. Die verſicherungstechniſche
Bilanz ſah Einnahmen vor, die durch das tatſächliche Ergebnis
bedeu=
tend überholt wurden. Die ungünſtige Schlußfolgerung der
verſiche=
rungstechniſchen Bilanz iſt dadurch auf jeden Fall ſehr ſtark ins
Wan=
ken geraten. Im Gegenteil, das Ergebnis des letzten Jahres ergibt die
Möglichkeit, neue Verbeſſerungen einzuführen. Zur Zeit iſt dieſe Frage
von größter Bedeutung, da im Reichstag die Anträge des
Neichstags=
abgeordneten Guſtav Schneider zur Beratung ſtehen. Der
Vertrauens=
mann der Angeſtelltenverſicherung, Hugo Weinberg, wird am
Mittwoch, den 10. April, abends 20.15 Uhr, im GDA.=Heim,
Rieger=
platz 3, über dieſe wichtige Frage ſprechen, weshalb die Angeſtellten
auf dieſe Verſammlung beſonders aufmerkſam gemacht werden.
* Der Zentralverband der Arbeitsinvaliden und Witwen
Deutſch=
lands, Gau Heſſen, hielt ſeine diesjährige Gautagung am
Sams=
tag und Sonntag in den Räumen des Gewerkſchaftshauſes ab. Der
erſte Tag war hauptſächlich den geſchäftlich=internen Angelegenheiten
gewidmet. So gab der Geſchäftsführer Jaxt den Geſchäftsbericht,
dem wir in Kürze folgendes entnehmen: Die Mitgliederzahl betrug
im Dezember 1928: 6659, von denen über 4500 der Sterbekaſſe
ange=
hören. Es zeigt ſich ſo ein Aufſchwung der Organiſation, der aber
größer ſein könnte, wenn die Zahl der intenſiv tätigen Kollegen
ge=
ſteigert werde. Der Redner wandte ſich gegen die Auffaſſung, daß die
Ausgaben für Agitationsverſammlungen zu hoch ſeien und
von den Ortsgruppen nicht getragen werden könnten, während man
durch Kaſſenreviſionen feſtſtellen könne, daß eine Anzahl Ortsgruppen
Kaſſenbeſtände von 100—500 RM. haben. Die Anforderungen,
die an die Gauleitung und Funktionäre bei der Agitation geſtellt
wur=
den, ſeien ſehr groß geweſen. Die Rechtsſchutztätigkeit der
Gauleitung war genau wie in den vergangenen Jahren auch im
Ge=
ſchäftsjahr 1=28 eine ſehr umfangreiche. Die von der Gauleitung
ein=
ſchließlich den Ortsgruppenfunktionären erzielten Erfolge betragen an
monatlicher Mehrzahlung 13 707,31 RM. und an einmaliger
Nachzah=
lung 81 697,58 RM. Die Sozial= und Arbeitsloſenverſicherung und das
Fürſorgeweſen waren die Hauptbeſtandteile unſerer Rechtsauskunft
und Rechtshilfe. Auf dem Gebiete der Fürſorge ſind im abgelaufenen
Geſchäftsjahr ebenfalls beachtenswerte Fortſchritte und Erfolge erzielt
worden. In erſter Linie iſt es gelungen, Vertreter in die Fürſorge=
und Beſchwerdeausſchüſſe zu bringen. Es war möglich, für unſere
Mit=
gliedſchaft wieder eine Winterbeihilfe im Durchſchnittsbetrag von 40,00
Reichsmark herauszuholen. — Der Kaſſenbericht ergab mit
11 904,68 RM. Einnahmen und 11 337,50 RM. Ausgaben ein
außer=
ordentlich günſtiges Bild. Es ergab ſich ein Kaſſenbeſtand von 567,18
MM. gegen 481,57 RM. am 1. Januar 1928, wobei nicht zu vergeſſen
iſt, daß die einzelnen Ortsgruppen z. T. gleichhohe, z. T. noch höhere
Beträge auf Sparkonto liegen haben. An den Geſchäftsbericht ſchloß
ſich eine längere Debatte an. Außerdem wurde die Vorſtandswahl
vorgenommen, die folgendes Ergebnis hatte: H. Jaxt 1. Vorſitzender,
W. Adler 2. Vorſitzender, A. Benk, R. Höhn Beiſitzer, R. Hellinger
Schriftführer, Ph. Storck und G. Baſel Reviſoren. — Während am
Samstag nur die Stadt Darmſtadt in Bürgermeiſter Delp ihren
Ver=
treter entſendet hatte, waren am Sonntag eine Reihe von offiziellen
Gäſten erſchienen, u. a. Miniſterialrat Pennrich, Oberinſpektor
Trumpf=
heller (Darmſtadt), Oberinſpektor Holzhäuſer (Groß=Gerau), Direktor
Schrauth (Darmſtadt). Im Mittelpunkt der Tagesordnung ſtand ein
Referat des Zentralvorſtandsmitgliedes Wächter=Verlin über
Sozial=
politik. Das Referat, des infolge der allgemein gehaltenen, nicht auf
die beſſiſchen Verlältniſſe genauer eingehende Art nicht recht erwärmen
konnte, war inſofern intereſſant, als der Redner ſich in ſchärfſtem Ton
gegen die Herabſetzung der Altersgrenze für die Rentenempfänger
aus=
ſprach. — Weſentlich mehr ging Gauleiter Jaxt in ſeinem Neſerat auf
die heſſiſchen Verhältniſſe ein und forderte vor allem beſchleunigte
Erledigung der Rentengeſuche ſeitens der Landbürgermeiſtereien und
eine Vereinheitlichung der Richtſätze. An die beiden Referate ſchloß
ſich eine längere Debatte, die beſonders wertvolle Beiträge von ſeiten
der Herren Hillinger, Steiner und Trumpfheller enthielt. Gegen 2 Uhr
—nn.
konnte die diesjährige Tagung geſchloſſen werden.
1 Pferdemarkt Darmſtadt. Am 22. April veranſtaltet die
Land=
wirtſchaftskammer gemeinſam mit dem Landespferdezuchtverein auf dem
Pferdemarktplatz, Holzhofellee, den diesjährigen Pferde= und
Fohlenmarkt. Mit dem Markt iſt eine Prämiierung und eine
Verloſung verbunden. Die Anmeldungen zur Prämiierung haben bis
zum 15. April auf beſonderen, von der Landwirtſchaftskammer
koſten=
los zu beziehenden Formularen zu erfolgen. Die zur Verloſung
benötigten Pferde und Fohlen werden am Markttage von einer hierfür
beſtimmten Kommiſſion angekauft. Der Pferdemarkt, der ſich bei ſeiner
Wiedereinführung im vergangenen Jahre eines außerordentlichen
Er=
folges erfreute, wird auch dieſes Jahr ſeine Zugkraft nicht verfehlen,
und wird derſelbe aller Vorausſicht nach reichlich mit gutem Material
beſchickt werden. Für die Landwirte wird ſich mit dieſem Markt eine
günſtige Gelegenheit bieten, entweder geeignetes Material anzuſchaffen
oder überzählige Pferde abzuſetzen. Der Ziehungstermin zur
Ver=
loſung findet am 23. April im Gebäude der Landwirtſchaftskammer
ſtatt. Als erſter Gewinn iſt ein Geſpann Pferde, als zweiter Gewinn
ein Pferd vorgeſehen. Es kommen ferner neben Wertgegenſtänden
noch einige Fohlen zur Verloſung. Loſe ſind allen Vertrauensleuten
der Landwirtſchaftskammer zugegangen. Außerdem ſind dieſelben in
allen einſchlägigen Geſchäften zum Preiſe von 1 RM. zu haben.
Pferde=
beſitzer, Züchter, Pferdehändler und ſonſtige Intereſſenten werden
hier=
mit auf den Pferdemarkt aufmerkſam gemacht und zur Beſchickung
ein=
geladen.
— Warnung. Wir haben darauf hingewieſen, daß wiederholt in der
unverantwortlichſten unwahren Weiſe über hieſige Firmen falſche
Ge=
rüchte verbreitet wurden, die das Anſehen und den Kredit der
Betroffe=
nen zu ſchädigen geeignet ſind. Trotz dieſer Warnung werden ſolche
Un=
wahrheiten dennoch weiterverbreitet. Einer hieſigen großen Firma iſt
es nunmehr gelungen, einen derartigen Schwätzer zu faſſen. Die
Firma machte den Uebeltäter gerichtlich verantwortlich, ſo daß eine
empfindliche Strafe ſicher iſt. Es wird dringend gewarnt, ſolche
unwah=
ren und unverbürgten Verleumdungen weiterzuverbreiten oder
aus=
zuſtreuen.
— Sie können’s nicht laſſen. In dem in der Sonntagsnummer
veröffentlichten Artikel muß es am Schluß ſtatt „in Frankfurt=
Offen=
bach” heißen „in Frankfurt offenbar”.
eine dſſenniche Berſammang Jür Bverenrgermeiſterſrage
fand geſtern abend auf Veranlaſſung der Stadthausfraktionen der
Deutſchen Volkspartoi und Deutſchnationalen Volkspartei in der
Turn=
halle am Woogsplatz ſtatt. Der große Saal und die Galerie waren bis
auf den letzten Platz beſetzt. Auf der Bühne hatten die Mitglieder der
Stadtverordnetenfraktionen der Deutſichen Veikspartei und
Deutſch=
nationalen Volkspartei vollzählig Platz genommen. Die Verſammlung
nahm, abgeſehen von einigen originellen, meiſt von wenig Sachkenntnis
getrübten Zwiſchenrufen, einen ruhigen Verlauf. Sanitätsrat Dr.
Nöllner eröffnete die Verſammlung mit herzlichen
Begrüßungs=
worten und erteilte dann dem erſten Referenten das Wort.
Oberlandesgerichtsrat Stadtv. Altendorf ſührte als erſter
Nedner etwa folgendes aus:
Das unerwartete Ableben des ſeitherigen Oberbürgermeiſters habe
den Stadtrat und die Stadtverordneten vor die Frage einer Nenwahl
geſtellt. Zunächſt habe nur die Frage beſtanden, ob der jetzige Stadtrat
überhaupt die Wahl zwveckmäßigerweiſe noch vornehmen ſoll, da ja im
Herbſt ein neuer Stadtrat gewählt werde. Man ſei aber ſchließlich zu
dem Reſultat gekommen, daß man die Stelle eines Oberbürgermeiſter3
nicht ein Jahr verwaiſt ſein laſſen könne. Das ſei auch richtig, und in
dieſer Beziehung könne man alſo einen Einwand nicht erheben. Von
vernberein habe ſich — das ſei an die Spitze der jetzt zu ſchildernden
Entwicklung zu ſtellen — Burgermeiſter Mueller bei allen Parteien, und
das ſei das wichtigſte, auc bei wirtſchiftlichen Organiſationen, um die
Stelle eines Oberbürgermeiſters bemüht. Die Auskünfte, die er
nament=
lich von reclter Seite erhalten habe, ſeien gar nicht ermutigend für ihn
geweſen. Man habe ihn auf die kommende Ausſhreibung verwieſen
mit dem Bemerken, man werde dann auch ſeine Perſon in Frage ſtellen.
Nun ſei allmählich erſichtlich geworden, daß ſich die drei Parteien, die
ſozialdemokratiſch=, demokratiſche und das Zentrum, in der Frage der
Neubeſetzung ſchon einig geweſen waren.
An Hand der Dokumente wolle er die Dinge klarſtellen. Das erſte,
von Bürgermeiſter Mueller verfaßte Schreiben, gehe von dem Gedanken
aus, zunächſt wolle man die fünfte Bürgermeiſterſtelle einſparen, ſpäter
könne ja ein weiterer Bürgermeiſter vielleicht dazugewählt werden. Mit
einem ernſten Spangedanken ſei es alſo nicht weit her. Die
wirtſchaft=
lichen Verbände richteten alsdann ein Schreiben an die
Stadtverwal=
tung und Stadtverordneten, die Stelle des Oberbürgermeiſters möge
ausgeſchrieben und der beſtgeeignete Mann mit der Stelle des oberſten
Leiters der Stadt betraut werden, worauf Bürgermeiſter Mueller mit
einem Rundſchreiben anbwortete. (Dies Schreiben wurde f. Zt. wörtlich
veröffentlicht.) Inzwiſchen hätten die Bürgermeiſter Buxbaum und
Ritzert zu einem Schreiben Bürgermeiſter Buellers Stellung
genom=
men, worin von beiden Herren u. a. betont wurde, daß ein
Finauzdezer=
nent notvendig ſei, der zugleich die Oberbürgermeiſteyſtelle vertreten
könne. In der interfraktionelſen geheimen (nichtöffentlichen) Sitzung
ſämtlicher Stadtverordneten ſei der Standpunkt der Parteien feſtgelegt
worden. Die drei Parteien der Linken, die Bürgermeiſter Mueller mit
der Stelle eines Oberbürgermeiſters betrauen wollten, hättem hier ihre
(bekannten) Gründe dargelegt. Die Deutſche Volkspartei habe verſucht,
eine Aenderung inſofern herbeizuführen, als ſie Bürgermeiſter Mueller
bat, er möge jede Amtshandlung bei der komnenden Wahl, da er ja
zunächſt beteiligt ſei, unterlaſſen. Bürgermeiſter Mueller habe aber
Bürgermeiſter Buxbaum die Ueberaahme des Vorſitzes unterſagt und
die Tagesordnung der entſcheidenden Stadtratsſitzung ſo feſtgeſotzt, wie
es ſeine Parteien verlangt hätten. (Zuruf: Kuhhandel, Lachen.) In
der allereinſeitigſter Weiſe — wie es ſich auch aus der Aufſtellung der
Stadtverordneten=Tagesordnung ergebe — habe Bürgermeiſter Mueller
die Frage behandelt. Aus der Darſtellung habe ſich ergeben, daß die
Wahlausſicht Bürgermeiſter Muellers bei den Linksparteien auf
gün=
ſtigen Boden gefallen ſei. Wenn wan früher über die Nachfolge des
Oberbürgermeiſters geſprochen hätte, habe kein Stadtberordneter an die
Nachfolge Herrn Muellers je geglaubt.
Jetzt habe man ſich geeinigt, weil jede der drei in Frage kommenden
Parteien einen Sondervorteil bei der Wahl erhoffe. Die
Sozialdemo=
kratie handele klug, ja geradezu geriſſen; ſie halte ihre Zeit für einen
ſozialdemokratiſchen Oberbürgermeiſter jetzt unmittelbar vor der
Neu=
wahl der Stad verordneten noch nicht für gekommen. Sie glaube in
Bürgermeiſter Mueller den Mann gefunden zu haben, der ihren
Wün=
ſchen genehm ſei, da er von Natur liebenswürdig und konziliant ſei.
Sie wollten aber zum Stellvertreter den jüngſten amtierenden
Bürger=
meiſter Delp haben. Dieſe Regelung ſei ihnen vom Zentrum und den
Demokraten bereits zugeſagt worden. Die Folge eines ſolchen
Präze=
denzfalles (daß vielleicht ſpäter Bürgermeiſter Delp Oberbürgermeiſter
werden könne), liege auf der Hand. Bürgermeiſter Mueller ſei
einge=
ſchriebenes Mitglied der Demokratiſchen Partei, und doch hätten ſich nur
zwei Drittel der Demokraten für ſeine Wahl ausgeſprochen.
Das Zentrum ſei am ſicherſten als Mitläufer der Sozialdemokraten,
denn das Zentrum handele nicht umſonſt; ihm ſei es beſtimmr
zuge=
ſagt, den fünften Beigeordneten (Bürgermeiſter) oder einen Beamten
in ähnlicher Stellung zu ſtellen. Das ſei der echte Handel. Und ſo faſſe
man dann das Wort „Freie Bahn dem Tüchtigen” auf. Die beiden
Rechtsparteien beabſichtige man an die Wand zu drücken; ſie ſollen nicht
mal Zeit finden, einen Gegenkandidaten aufzuſtellen, überhaupt ſollten
ſie ernſtlich nicht mehr mirſprechen dürfen. Man denke die Entwicklung
der Dinge in unſerer Stadt ſo zu lenken, daß man die Rechtsparteien
trotz ihrer ſtarken Zahl ausſchalten wolle. Man denke auch ſchon daran,
daß die Wiederwahl der Bürgermeiſter Buxbaum und Ritzert
notwen=
dig werde. Die durchſichtige Abſicht ſei aber, die Rechte allmählich aus
der Verwaltung ganz auszuſchalten. — Und dann die Sparabſicht!
Man dürfe logiſcherweiſe nicht an der oberſten Stelle einſparen, denn
wenn der oberſte Leiter nichts tauge, tauge das ganze Geſchäft nichts.
Dabei wolle man ja die Stelle nur vorläufig einſparen. Die tieferen
Gründe, weshalb die DVP. und DNVP. nicht für die Wahl des Herrn
Mueller ſei, liegen darin, daß man heute bei den wirtſchaftlichen
ſchwie=
rigen Zeiten einen tüchtigen, finanztechniſch gewandten Mann an der
Spitze haben müſſe. Dann könne man Millionen ſparen — Der
Ober=
bürgermeiſter könne auch ſehr wohl gegen die Mehrheit der
Stadtver=
ordneten ſeine Auffaſſung vertreten. Dieſen Standpunkt habe z. B.
Herr Mueller in der Milchhoffrage ſelbſt eingenommen. Man wünſche
einen Oberbürgermeiſter, der gegebenenfalls auch ſeine Auffaſſung der
Mehrheit der Stadtverordneten gegenüber Geltung zu ſchaffen wiſſe.
Man ſehe auch nicht ein, warum die Konkurrenz einer Ausſchreibung
zu ſcheuen ſei. Man habe Herrn Muellers gute Eigenſchaften ſehr ge=
Schulbücher
bei Buchhändler
LUDWIG SAENG
(6082a
Kirchſtraße 20.
Landesbibliothek.
Neue Erwerbungen (Auswahl),
vom 2. April an auf 14 Tage zur Anſicht im Leſeſaale aufgeſtellt:
Abhandlungen aus Ethik und Moral. 6. 7. Düſſeldorf
1227/28: H. A. Adam, Ueber Geiſteskrankleit in alter und neuer
Zeit. Regensburg 1928; C. Baur, Der heilige Johannes
Chryſo=
ſtomus und ſeine Zeit. Band 1: Antiochien. München 1929;
Bei=
träge zur Heimatkunde der Pfalz. 1—8. 1907—1928: Brun’s
Bei=
träge zur kliniſchen Chirurgie. 145. Berlin und Wien 1929; M.
Buchner, Kaiſer Wilhelm II., ſeine Weltanſchauung und die
deut=
ſchen Katholiken. Leipzig 1929; Camden, Miscellany. Band 15.
London 1929; D. C. Grant, New horizons of the christian faith.
London 1928; Handbuch der Experimentalphyſik. 7,2: 25,1.
Leip=
zig 1928; Heilige und Helden. Band 4: Karl der Große. Band 5:
Otto der Große. Breslau 1928; C. Höfer, Briefwechſel zwiſchen
Scheffel und Carl Alexander, Großherzog von Sachſen=Weimar.
Karls=
ruhe 1928; Frommanns Klaſſiker der Philoſopyie. 29: Hume.
Erd.=Bd. zu Bd. 28: M. Wundt: Fichte=Forſchungen. Stuttgart 1929;
H. Huth, Abraham und David Roentgen und ihre Neuwieder
Möbel=
werkſtatt. Berlin 1928; Fr. Mann’s Pädagogiſches Magazin. 1180
bis 1191. 1192—1200. Langenſalza 1928; Monograph’en zur
Weltgeſchichte. Band 34: Kaiſer Friedrich II. Bielefeld und Leipzig
1929; Natur und Geiſteswelt. 605: P. Crantz, Sphäriſche
Trigo=
nometrie. 2. Aufl. Band 1001: R. Gaupp, Pſychologie des Kindes.
6. Aufl. Leipzig=Berlin 1228/29; P. Schmidt. Das überwundene
Alter. Leipzia 1928; Schriften der Goethe=Geſellſchaft. 41:
Her=
ders Briefwechſel mit Karoline Flachsland. Band 2. Weimar 1928;
R. Sommer, Familienforſchung, Vererbungs= und Raſſenlehre.
3. Aufl. Leipzig 1927: Die Schweiz im deutſchen Geiſtesleben.
Band 13: P. Hilber, Des Luzerners Diebold Schilling Bilderchronik
1513. Bd. 14: H. Federer, Niklaus von Flüe. Frauenfeld und
Leip=
zig 1928.
Zeitſchriften.
Mathematiſche Annalen. 100. Berlin 1928: Annales de
Phyſique. X. Serie 9. 10. Paris 1928; Anthropos. 23. Wien
1928: Archiv für Pſychiatrie. 85. Berlin 1928; Centralblatt
für Bakteriologie, Paraſitenkunde und Infektionskrankheiten. 76. 2. Abt.
ſchätzt; aber nunmehr habe er eine Stellung eingenommen, die der eines
ſtellvertretenden Oberbürgermeiſters nicht entſpreche. — Der Zwveck des
heutigen Abends ſei geweſen, Klarheit zu ſchaffen. Die Frage der
Oberbürgermeiſterwahl ſei ſo ernſt, daß ſie, wenn ſie falſch gelöſt werde,
die Stadt in gefährliche Situationen bringen könne. (Lebh. Bravo!)
Stadwerordneter Schneider, führte unter anderem aus: Die
deutſchnationale Stadtverordnetenfraktion habe ſich entſchloſſen, mit der
Deutſchen Volkspartei in der Oberbürgermeiſterfrage Schulter an
Schul=
ter zu gehen, weil ihr die Stellung der Linksparteien gefährlich
er=
ſcheine. Heute befänden ſich die Städte in außerordentlich kritiſcher
Verfaſſung. In Darmſtadt beſtehe die Bürgermeiſtereiverfaſſung, nach
der der Oberbürgermeiſter auch Einfluß auf die Beſchlüſſe der
Stadt=
verordneten habe. Das Schickſal einer Stadt liege in der Perſon des
Oberbürgermeiſters. Die Stadt Darmſtadt habe noch beſonders zu
kämpfen. Denn gerade Darmſtadt habe durch die Umwälzung ſtark
gelitten; es habe ſchwere Verluſte erlitten, die wieder wettgemacht
wer=
den müßten. Andere Städte (zum Beiſpiel Frankfurt) wollten ſich
außerdem noch auf Koſten Darmſtadts bereichern. Ja, es beſtehe ſogar
die Gefahr, daß Darmſtadt den Charakter als Landeshauptſtadt
ver=
lieren könne. Ein Oberbürgermeiſter Darmſtadts müſſe alſo beſonders
ſtark ſein; es gehöre ein Kommunalpolitiker und Fachmann großen
Formats an die Spitze. Auf dem Gebiete des Finanzweſens müſſe er
zumal große Erfahrung haben. Durch Ungeſchicklichkeit und mangelnde
Erfahrungen könnten mit einem Schlage Hunderttauſende für die Stadt
verloren gehen. Der Fehlbetrag von 1—2 Millionen jährlich müſſe
beſeitigt werden; aber einfach eine Erhöhung der Grundſteuern uſw.
käme nicht in Frage, ſondern mit ſtarker Hand müßten die Ausgaben
gedroſſelt werden. Die Linksparteien behaupteten, eine ſolche
Kapazi=
tät, wie ſie wünſchenswert ſei, gäbe es nicht; es ſei aber, wie in anderen
Städten erſichtlich, durchaus möglich, auf Grund der öffentlichen
Aus=
ſchreibung eine ſolche geeignete Perſönlichkeit zu finden. Nach der
Reichsverfaſſung dürfe ſich jeder Deutſche an die Vertreter des Volkes
mit Eingaben wenden. Die Wirtſchaftsvertreter ſeien alſo durchaus
berechtigt geweſen, Eingaben an die Behörden zu richten. Die Linke
habe Angſt, es könnten neue Bewerber auftreten, die ihren Bewerber
in den Schatten ſtellen könnten. Weiter geht der Redner auf einige
perſönliche Verhältniſſe Herrn Muellers ein. Man brauche einen
Ober=
bürgermeiſter für mindeſtens ein Jahrzehnt, der energiſch und mit
ſtarker Hand die Geſchicke der Stadt leite. Herr Mueller ſei zwar eine
liebenswürdige, nette und freundliche Perſönlichkeit, dieſe Tugenden
allein aber qualifizierten nicht einen Oberbürgermeiſter — Herr
Bür=
meiſter Delp, der als Vertreter vorgeſehen ſei, ſei kein
Verwaltungs=
fachmann.
Ein weiterer Geſichtspunkt komme bei der Neuwahl in Frage. In
keiner Stadt ſei das Verhältnis zwiſchen Verwaltung und Bürgerſ haft
ſo unerfreulich, wie in Darmſtadt. Es ſei alſo nur von Vorteil, einen
auswärtigen Kandidaten zu nehmen. Die „Sparſamkeitsgründe”
wiek=
ten geradezu humoriſtiſch. Als Mitglied des Finanzausſchuſſes kenne
er die Finanzgebarung in Darmſtadt genau. Die Linke wolle auch
ernſtlich gar nicht ſparen, ſpäter wolle ſie einen weiteren, fünften,
Bür=
germeiſter. Den ernſten Geſichtspunkt dürfe man nicht aus dem Ange
laſſen, daß die Notlage der Zeit eine Tüchtigkeit verlange, die nur auf
dem Wege der fachlichen Ausbildung und Eignung beruhe. Die
wichtig=
ſten Poſten würden aber leider heute nach parteiiſcher Routine und
nicht nach dem Maße des fachlichen Wiſſens vergeben. Höher als das
brutale Fauſtrecht der Mehrheit ſei der Grundſatz zu ſtellen, tüchtig und
gut regiert zu werden. Der parteiliche Amtsſchacher ſei ein Frebel und
eine Schmach in der heutigen Zeit. Aus dieſen Gründen hätte man in
letzter Stunde eine Verſammlung einberufen, um die beiden wichtigſten
Poſten in Darmſtadt mit Männern zu beſeten, die die Geſchicke der
Stadt zum Segen ihrer Einwohner lenken könnten. (Lebh. Beifall.)
Stadtv. Hübner gibt nun folgende
Erklärung des Ortsgewerbevereins und der Handwerkervereinigung
ab:
Im Namen des Ortsgewerbevereins und der Handwerkervereinigung
Darmſtadt habe ich die Erklärung abzugeben, daß die Art und Weiſe,
wie nach dem Willen einer Mehrheit des Stadtrates die Neubeſetzung
des Oberbürgermeiſterpoſtens vor ſich gehen ſoll, in den Kreiſen unſerev
Mitglieder lebhaftem Befremden und Widerſpruch begegnet. Nach
un=
ſerer Auffaſſung wäre eine öffentliche Ausſchreibung unter allen
Um=
ſtänden am Platze. Unſer Einſpruch richtet ſich nicht gegen eine
be=
ſtimmte Perſon. Handwerk und Gewerbe müſſen jedoch der feſten
Er=
wartung Ausdruck geben, daß die Wahl des Oberbürgermeiſters nicht.
zum Gegenſtand parteiegoiſtiſcher Beſtrebungen gemacht wird. Wir
fordern vielmehr mit allem Nachdruck, daß nur eine ſolche
Pevſönlich=
keit zu dem wichtigen Amte des Oberbürgermeiſters gelangt, die auf
Grund beſonderer fachlichen Eignung in der Lage und willens iſt, im
Geſamtintereſſe der Bürgerſchaft Handwerk und Gewerbe in ihrer
ſchwveren Lage nach Kräften zu ſchützen und zu fördern.
Stadtv. Dr. Nöllner verlieſt alsdann folgende
Entſchließung:
Die heute, am 8. April, in die Turnhalle einberufene Verſammlung
der Darmſtädter Bürgerſchaft legt gegen die von den Fraktionen der
Sozialdemokraten, der Demokraten und des Zentrums in
Gemeinſchaf=
mit Herrn Bürgermeiſter Mueller beliebte Behandlung der
Oberbürger=
meiſterfrage entſchieden Verwahrung ein, weil
1. die Anberaumung der Oberbürgermeiſterwahl auf den kommenden
Donnerstag eine übereilte, die ſelbſtverſtändlichen Rechte einer ſehr
ſtarken Minderheit des Stadtrats gröblich mißachtende Gewaltlöſung
darſtellt,
2 die beabſichtigte Umgehung der öffentlichen Ausſchreibung der Stelle
klar beweiſt, daß die Stelle des Oborbürgermeiſters auf Grund eines
parteipolitiſchen Handels, nicht aber auf Grund einer Auswahl unter
den fähigſten und tüchtigſten Bewerbern vergeben werden ſoll.
3. die von den Linksparteien vorgeſchlagene Regelung eine
Fehlbe=
ſetzung darſtellt, die der Bürgerſchaft allen Anlaß gibt, der Zukunft
unſerer Stadt mit ernſter Beſorgnis entgegenzuſehen.
In letzter Stunde warnen wir vor dieſem verhängnisvollen Schritt,
der das Wohlergehen der geſamten Bürgerſchaft imn Mitleidenſchaft zieht,
und lehnen jede Verantwortung für die unausbleiblichen Folgen dieſes
ſchweren Mißgriffes ab.
Die Entſchließung wurde angenommen. Da keine weiteren
Wort=
meldungn mehr vorlagen, ſchloß San.=Rat Dr. Nöllner die Verſammlung,
Jena 1928/29; Deutſches Dante=Jahrbuch. 10. N. F. 1. Weimar
1928; Jahrbuch für Kinderheilkunde. 120. 121. Dritte Folge. 70.
71. Berlin 1938; Imago. 14. Leipzig 1928; Kosmos. 24. 25.
1927. 1928. Stuttgart; Logos. 17. Tübingen 1928;
Mittei=
lungen zur Geſchichte der Medizin und der Naturwiſſenſchaften. 27.
Leipzig 1928; Sozialiſtiſche Monatshefte. 67. 1928. II. 34.
Jahr=
gang. Berlin; Monatsſchrift für Kriminalpſychologie und
Straf=
rechtsform. 19. 1928. Heidelberg; Die Muſik. 2,2. Berlin und
Leipzig 1928. 68; Mutterſprache. 42. 43. Frankfurt a. M.
Berlin 1927/28; Signale für die muſikaliſche Welt. 86. 1998. S.
Berlin: „Die neueren Sprachen. 36. Marburg i. H. 1928;
Zeit=
ſchrift für Indologie und Franiſtik. 5. 6. Leipzig 1927/98: Neug
kirchliche Zeitſchrift. 39. Jahrgang. Leipzig 1928; Phyſikaliſche
Zeitſchrift. 29. Leipzig 1928; Pädagogiſches Zentralblatt.
8. 1928. Langenſalza. — Vom 15. April an verleihbar. Vormerkungen
werden im Leſeſaale entgegengenommen.
Noch keine 100 Mark
monatlich, inkl. Haftpflicht und Voll=Kasko=Verſcherung, brauchen Sie
aufzuwenden, um in den Beſitz eines 3/15 Dixi=Wagens zu kommen.
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— 80. Geburstag. Der Sanitäts=Strafanſtalts=Oberwachtmeiſter
i. R. Georg Menger, Heinheimerſtraße 58, feiert heute im Kreiſe
ſeiner Familie in körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 80.
Ge=
burtstag.
Straßenkanäle. In letzter Zeit iſt es vorgekommen, daß Sand
und Bauſchutt in die Floßrinne abgelagert wurde, wodurch bei ſtarken
Regenfälleg der Waſſerabfluß geſtört und die betreffenden
Straßen=
ſtrecken teilweiſe überſchwemmt wurden. Eine weitere Folge war
häu=
fig, daß eine Verſchlammung der Kanäle eintrat. Derartige
Hand=
lungen werden nach Maßgabe der geſetzlichen Beſtimmungen zur
An=
zeige gebracht.
Tageskalender für Dienstag, den 9. April 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19.30 Uhr, Ende
22 Uhr, A 18: „Die Ogarows”. — Kleines Haus, Anfang 20 Uhr,
Ende 21,45 Uhr, R 14: „Fatme‟. — Orpheum abends 20,15 Uhr:
„Das Muſikantenmädel”. — Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee
Rheingold. Hotel Schmitz. — Kinovorſtellungen: Union=
Theater, Helia; Städt. Saalbau, 20,30 Uhr: „Slana”.
Seite 6
Dienstag, den 9. April 1929
Nummer 98
Ons Talbungiad dei Sabenhaufen.
Minniiche funf Sfüffen tor.
Mainz, 8. April.
Die Reichsbahndirektion teilt zu dem Unfall noch mit:
Sonn=
tag abend, gegen 20 Uhr, wurde auf dem Uebergang der
Kreis=
ſtraße bei Babenhauſen, an der Strecke Hanau—Eberbach ein
Perſonenkraftwagen von einem Perſonenzug überfahren. Getötet
wurden Fritz Hauck und ein Kind aus Schaafheim, verletzt
wur=
den Heinrich Hauck (Vater), deſſen Frau und ein Kind.
Ermitt=
lungen über die Urſache ſind im Gang.
Nach einer anderen Meldung handelt es ſich bei den Inſaſſen
um lauter Familienangehörige: Fritz Hauck (Sohn) am Steuer,
neben ihm ſeine acht Jahre alte Schweſter. Im Fond des
Wagens Vater und Mutter Hauck und ihr vierjähriges Söhnchen.
Wie die Reichsbahndirektion Mainz weiter mitteilt, ſind die
drei beim Babenhauſer Unfall Schwerverletzten inzwiſchen
ge=
ſtorben. Damit beträgt die Zahl der ums Leben gekommenen
Perſonen fünf. Ueber die Urſache des Unfalls konnte Näheres
noch nicht feſtgeſtellt werden. — Die Schranke iſt zwar ſehr ſtark
beſchädigt, dies kann daher kommen, daß das Auto gegen die
Schranke gefahren iſt, aber auch dadurch, daß es von dem Zug
dagegen geſchleudert wurde. Die Ausſagen über den Unfall
widerſprechen ſich. Man verſucht, aus der Hebelſtellung der
Schranke feſtzuſtellen, ob ſie offenſtand oder vorſchriftsmäßig
ge=
ſchloſſen war. Näheres dürfte die Unterſuchung im Laufe des
Montag ergeben.
Zu dem gräßlichen Automobilunglück, dem hier fünf
blühende Menſchenleben zum Opfer fielen, ſei von unſerem
Bericht=
erſtatter noch folgendes mitgeteilt: Das von Babenhauſen kommende
Perſonenauto des Herrn Hch. Hauck=Schaafheim, Mitinhabers der
Zementwarenfabrik Hauck u. Dietz, fuhr in voller Wucht auf den in
Richtung Eberbach fahrenden Eilzug. Durch den Zuſammenprall wurde
der Wagen zunächſt von der Lokomotibe eine Strecke weit geſchleift und
vollkommen auf den Kopf geſtellt. Durch Exploſion des Benzintanks
war der Wagen alsbald in ein Flammenmeer gehüllt, ſo daß es den
fünf Inſaſſen unmöglich war, ſich aus ihrer ſchrecklichen Lage zu
be=
freien. Einige beherzte Bahnbedienſtete eilten zur Rettung herbei und
zogen aus dem Trümmerhaufen das ſchwerverletzte Ehepaar Hch. Hauck
und einen vierjährigen Jungen heraus, während der Lenker des
Wa=
gens, Fritz Hauck, und ſeine achtjährige Schweſte, dem Flammentod
preisgegeben waren und nur als verkohlte Leichen geborgen werden
konnten. In dem nahe dabei gelegenen Bahnwärterhaus fanden die
Schwerverletzten ihre erſte Aufnahme. Inzwiſchen waren der Bahnarzt
und der Führer der hieſigen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz mit
acht Sanitätsmannſchaften an der Unglücksſtelle eingetroffen und hatten
ſofort die notwendigſten Maßnahmen getroffen. Mit den
fürchter=
lichſten Bra,dwunden am ganzen Körper wurden die Verunglückten
durch die Sanitäter mit dem Sanitätswagen der hieſigen Schutzpolizei
in das unterdeſſen benachrichtigte Krankenhaus nach Dieburg
über=
geführt. Leider war die ärztliche Hilfe dort vergebens, denn im Laufe
der Nacht erlagen auch dieſe drei Unglücklichen ihren gräßlichen
Brand=
wunden und ſchweren inneren Verletzungen. — Die gerichtliche
Unter=
ſuchung wird ergeben, ob eine grobe Pflichtverletzung des
Schranken=
wärters oder eine Verfehlung des Fahrers vorliegt.
Das Autounglück weiſt mit Ernſt auf verſchiedene
Miß=
ſtände hier hin. Zunächſt auf das Fehlen einer
telepho=
niſchen Nachtverbindung. Gerade dieſer üble Umſtand hat
ſich an dem Unglücksabend in der unangenehmſten Weiſe bemerkbar
ge=
macht. Keine telephoniſche Verbindung innerhalb der Stadt und von
dieſer zur Schupokaſerne während der Nachtzeit! Von Mund zu Mund,
von Ohr zu Ohr werden die Nachrichten überbracht. Eine gar zu böſe
Sache, beſonders wenn es dunkel iſt. So konnte unſere Sanitätskolonne
erſt an Ort und Stelle ſein, nachdem ſie durch umhergeſandte Boten
zuſammengetrommelt war. Einem Glücksumſtand iſt es diesmal
zuzu=
ſchreiben, daß es verhältnismäßig ſchnell ging. Die Schupokaſerne liegt
etwa 10 Minuten von unſerm Städtchen entfernt. Um das ſo nötige
Sanitätsauto zu beſtellen, mußte jewand dorthin geſandt werden. Bange
Minuten weuden da zu qualvollen Stunden. Nur gur, daß wenigſtens
die Bahnſtation telephoniſch nach außerhalb alarmieren konnte. Dadurch
kam es, daß das Darmſtädter Sanitätsauto ſehr raſch
ange=
fahren kam und beinahe eher an der Unfallſtelle war als das hieſige
Schupoauto. Es drehte ſich tatſächlich nur um eine Spanne von
Minuten, denn das Darmſtädter Auto begegnete dem hieſigen auf der
Höhe von Harpertshauſen. Zieht man in Erwägung, daß in kleineren
Odenwaldorten wohl infolge des Fremdenverkehrs eine telephoniſche
Nachtverbindung beſteht, ſo müßten doch auch hier an einem Kreuzungs=
und Knotenpunkte von Straßen= und Eiſenbahnlinien Mittel und Wege
ſich finden laſſen, um eine ſolche herbeizuführen. Dazu kommen noch
mißliche und unüberſichtliche Straßenverhältniſſe. Gerade an der
Un=
glücksſtätte, beim Sägewenk Kreher, iſt eine gefährliche böſe S=Kurve.
Die Schuld des Schrankenwärkers.
Nunmehr ſteht feſt, daß die Schranke des Bahnübergangs
bei Babenhauſen in dem Augenblick des Zuſammenſtoßes des
Perſonenzuges mit dem Auto nicht geſchloſſen war. Der
Schrankenwärter Voltz, der verhaftet worden iſt,
gibt an, daß er im Augenblick, als das Auto nahte, im Begriff
ge=
weſen ſei, die Schranke zu ſchließen, aber die Laternen des Autos
hätten ihn geblendet. Auch dieſer Zeitpunkt der Schließung der
Schranke muß als zu ſpät bezeichnet werden, da der Zug ſchon
in der nächſten Nähe war.
Elekkriſche Bahn Darmſtadt-Jugenheim.
Im Gaſthaus zum Tannenberg in Jugenheim fand auf
Ein=
ladung eine gutbeſuchte Vertreterverſammlung der Gemeindevertreter
mit den Bürgermeiſtern von Jugenheim, Seeheim und Malchen in
An=
weſenheit des Kreisdirektors von Bensheim, Vertretern der Heag und
des Heſſiſchen Verkehrsverbandes unter Leitung des Bürgermeiſters
von Jugenheim ſtatt. Seitens der Heag wurde erklärt, daß die
Kon=
zeſſion für den Straßenbahnbau Darmſtadt-Jugenheim bereits erteilt
ſei und daß die Bahn innerhalb eines Jahres gebaut ſein müſſe. Die
Koſten betragen 770 000 Mark. Da eine Zinsgarantie ſeitens der
Ge=
meinden abgelehnt worden war, hat die Heag ihren diesbezüglichen
Antrag zurückgezogen und der Berechnung eine Mindeſtfahrtenzahl von
368 000 Fahrgäſten zugrunde gelegt. Davon müßten die in Frage
kom=
menden Gemeinden eine Mindeſtzahl von Fahrten auf 3 Jahre
garan=
tieren. Neben de= Straßenbahn darf keine private Autobuslinie geführt
werden. In einer regen Ausſprache wurden allerlei Wünſche und
Vor=
ſchläge unterbreitet. Ein endgültiger Beſchluß wurde noch nicht gefaßt.
Die Verhandlungen dürften alsbald abgeſchloſſen werden.
An. Arheilgen, 8. April. Als Auftakt zu ihrem in dieſem Jahre
ſtattfindenden 25jährigen Jubelfeſte veranſtaltet die hieſige
Sport=
vereinigung 04 nächſten Samstag abend im Gaſthauſe „Zum weißen
Schwanen” ihren Jubiläumsball. — Am Sonntag, dem 14. d. M.,
findet in den gleichen Näumen ein volkstimliches Beſangs= und
Inſtrumental=Konzert des Geſangvereins „Sängerluſt” ſtatt,
und verbürgt der Nanie des Vereinsdirigenten, Chormeiſter Wilhelm
Etzold, einen in jeder Beziehung genußreichen Abend. — Acht Tage
ſpäter wird die Damenvereinigung des
Männergeſang=
vereins „Eintracht” die ſchon vielerorts in Vereinen gagebene
Dialektpoſſe „Der Lumbe=Awend” oder „Monn is Mann” von Dr.
Geong Büchner und Robert Schneider zur Aufführung bringen. Die
Verteilung der Rollen hat ſtattgefunden unb wird das anderwärts ſo
güinſtig aufgenommene Darmſtäoter Lokalſtück ſicherlich auch hier
An=
klang finden. — Nahdem geſtern die Konfirmation der hieſigen
Mäd=
chen ſtattgefunden hatte, hielt abends der evangeliſche Jünglingsverein
im Gemeindehauſe unter Weitwirkung des Poſaunenchors und des
Sing=
kreiſes ev. Jigend einen Konfirmandenabend ab. Durch
muſi=
kaliſche Darbietungen, Lichſtbilder, ein Schattenſpiel und Märchenbild
geſtaltete ſich die Veranſtaltung zu einem fröhlichen Abend und hat
ſiherlich dem Vexeine eine große Anzahl neuer Mitglieder zugefuhrt.
— Am 15. d. M. beginnt die Nähſchule des evangel.
Frauen=
vereins ihre Sommerkurſe. Täglich, außer Samstags, findet
vor=
mittags von 9—12 Uhr ein Kurſus für Kleidernähen, und nachmittags
von 2—5 Uhr ein ſolcher für Weißnähen ſtatt. Das Schulgeld beträgt
für die Woche und Kurſus 1,50 Mk.
Aa. Eberſtadt, 7. April. Ruhiger Sonntag. Infolge des
ungünſtigen Wetters und nicht zuletzt auch wohl, wegen der vielfach
ſtattfindenden Kenfirmationen und Kommumionen verlief der letzte
Senntag äußerſt ruhig. Weder der Verkehr im Orte, noch der
Durch=
gangsverkehr waren beſonders ſtark. In der evangeliſchen Kirche fand
die Konfirmation der Mädhen ſtatt. In der katholiſchen Kirche gingen
mehrere Kinder von hier, Pfungſtadt und Umgabung zur
Erſrkommu=
nion. Auf dem Sportplatz herrſchte wieder reger Fußball= und Hand=
Hallbetrieb. Zu einem guten Beſuh der Spiele muß aber das Wetter
noch beſſer werden.
O. Pfungſtadt, 8. 2pril. Konfirmation. Am Sonntag
vor=
mittag fand in der hieſigen evangeliſchen Kirche die Konfirmation der
Konfirmanden des Nordoſtbezirks ſtatt. Pfarrer Strack ſprach im
Anſchluß an 2. Tim. 2,8 über „Halt im Gedächtnis Jeſum Chriſtum!”
Die nach dem Gottesdienſt erhobene Kollekte dient für eine neue Altar=
und Kanzelbekleidung. — Nach den Eintragungen in das hieſige
Standesamtsregiſter wurden im Monat März 5 Knaben und
1 Mädchen, zuſammen alſo 6 Kinder geboren. In Pfungſtadt ſtarben
9 Perſonen, auswärts 4, zuſammen alſo 13 Todesfälle. Ferner wurden
neun Eheſchließungen vorgenommen, darunter 5 allein an Oſtern. —
Befriedigendes Ergebnis, der Heimatwochen. Die
vom „Einzelhandel Pfungſtadt” vor Oſtern begonnenen großen
Werbe=
wochen, die unter der Deviſe „Heimatwochen” aufgemacht waren, ſind
am Samstag zu Ende gegangen. Um es vorweg zu ſagen: die
Heimat=
wochen waren von Erfolg gekrönt, ſo daß die Veranſtalter in der
Haupt=
ſache mit dieſem Verſuch großzügiger Werbung vollauf zufrieden ſein
können. Mit den Heimatwochen, die unter dem Mahnwort „Kauft am
Platze” ſtanden, war eine Freilotterie verbunden, dergeſtalt, daß jeder
Käufer bei einem Einkauf von Waren im Preiſe von 5 Mk. ein
Frei=
los bekam. Insgeſamt konnten ſicherem Vernehmen nach 20000 Loſe
abgeſetzt werden, was rein äußerlich beweiſt, daß die Reklame des
Ein=
zelhandels nicht vergeblich geweſen iſt. Das kaufende Publikum hat
ſich auf Grund der Heimatwochen überzeugen können, daß auch die
hei=
miſche Geſchäftswelt in der Lage iſt, allen Anſprüchen, die an ſie geſtellt
werden, gerecht zu werden. Heimatſinn und Heimatliebe als die tieferen
Hintergründe der Veranſtaltung wurden ſo lebendig zum Wohle von
Konſumenten und Produzenten. — Arbeitsjubiläum. Mitte
dieſer Woche kann der Oberküfer der Brauerei Hildebrand, Johann
Hotz, ſein 40jähriges Arbeitsjubiläum begehen. Hotz iſt bereits 25
Jahre im Betrieb als Oberküfer tätig. — Beerdigung. Unter
großer Beteiligung wurde der frühere Schutzmann Peter Raul zu
Grabe getragen. Kränze legten unter ehrenden Worten u. a. der
Landesverband der Polizeibeamten Heſſens, Ortsgruppe Pfungſtadt,
der Krieger= und Militärverein ſowie ſeine S hulkameraden nieder. —
Säuglingsfürſorge. Die nächſte Beratungsſtunde für Mutter=
und Säuglingsfürſorge findet am Dienstag, den 9. April, nachmittags
2:)= Uhr, in der Handwerkerſchule ſtatr.
x. Hahn bei Pfungſtadt, 8. April. Konfirmation. Die
Kon=
firmation der hieſigen Kinder fand am Sonntag durch Pfarrer Dr.
Dreſcher=Eſchollbrüche ſtatt. — Unfall. Die Frau eines hieſigen
Landwirtes ſtürzte infolge der Glätte in ihrem Anweſen ſo unglücklich
hin, daß ſie einen Beinbruch erlitt.
Rheinheſſen.
Cs. Mainz, 8. April. Chronik. Am weißen Sonndag gingen in
Mainz 513 Kinder zur erſten heiligen Kommunion, und zwar
261 Knaben und 252 Mädchen gegen 570 des Vorjahres. — Ein 35
jäh=
riger Schmied aus Mainz=Kaſtel, der abends auf der Wiesbadener Straße
mit ſeinem Rade fuhr, wurde von dem Perſonenauto eines Mainzer
Kaufmanns erfaßt und überfahren. Der Autofahrer brachte den
Schwer=
verletzten ſelbſt nach dem ſtädtiſchen Krankenhaus Mainz, wo der
Ueber=
fahrene an den Folgen eines ſchweren Schädelbruchs kurz nach
ſeiner Einlieferung geſtorben iſt. — In einer Wirtſchaft in der
Lang=
gaſſe verſuchte ein Wjähriger junger Mann aus Paderborn, der ſich
ſeiner Ueberweiſung in eine Erziehungsanſtalt durch die Flucht entzogen
hatte und in die Fremdenlegion eintreten wollte, durch Oeffnen der
Pulsadern mit einem Raſiermeſſer das Leben zu nehmen. Er
wurde durch anweſende Gäſte an der Ausführung ſeines Vorhabens
gehindert und in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. — Auf der
Bieb=
richer Straße in Mainz=Kaſtel fuhr ein Wjähriger Zimmermann aus
Hochheim mit ſeinem Motorrad in voller Fahrt gegen einen
Straßenbahnwagen der Linie Mainz=Biebrich. Der
Unglück=
liche erlitt ſchwere innere Verletzungen und zog ſich auch Brüche an
bei=
den Beinen zu. Die Sanitäter der in der nahen Pionierkaſerne
ſtatio=
nierten franzöſiſchen Truppenteile nahmen ſich ſofort in
anerkennens=
werter Weiſe des Verletzten an und brachten ihn in einem franzöſiſchen
Sanitätsauto in das ſtädtiſche Krankenhaus. — Die Mainzer
Stadt=
bibliother erfreut ſich einer ſtändig ſteigenden Benutzung. Zum
erſtenmale in ihrer mehrhundertjährigen Geſchichte warde die
Jahres=
benutzungsziffer von 100 000 Bänden überſchritten. Es wurden nämlich
im letzten Jahre an 38 730 Perſonen 96 705 Bände nach Hauſe verliehen
und 13 603 Beſuchern des Leſeſaales 13 266 Druckwerke, 169
Handſchrif=
ten und 1189 Archivalien vorgelegt. Somit ſind alſo 111 329 Bände aus
den Magazinen herbeigeſchafft und benutzt worden. Der März 1929
war wieder ein Rekordmonat. Es wurden 9261 Bände verliehen und
1952 Bände im Leſeſaal vorgelegt. — Vor einigen Tagen wurde das im
Auftrag der heſſiſchen Regierung für die heſſiſche
Rheinpoli=
zei neuerbaute Motorboot in Dienſt geſtellt. Das Boot iſt
14 Meter lang, 2,8 Meter breit, 80 Zentimeter tief, aus Eiſen erbaut,
mit Holzaufbau. Es wird durch einen Sechszylinder Dieſel=
Rohöl=
motor angetrieben, der 68 Pferdeſtärken entwickelt. Das Boot hat eine
Geſchwindigkeit von 14 Kilometer zu Berg und und etwa 23 Kilomter
zu Tal. Es wird ſeinen Liegeplatz unmittelbar vor dem Gebäude der
Rheinpolizeiſtation in Nierſtein haben. Die heſſiſche Rhenpolizei
unter=
ſteht der Provinzialdirektion Rheinheſſen in Mainz und gehört zur
heſſi=
ſchen Landesgendarmerie. Der Dienſtbezirk erſtreckt ſich von der
Main=
mündung aufwärts bis zur bahriſch=badiſchen Grenze. Der
Rheinpolizei=
dienſt von Mainz bis Bingen ſowie auf der mit Preußen gemeinſamen
Mainſtrecke wird vorläufig, nach einer Vereinbarung mit Preußen, von
der preußiſchen Rheinpolizei wahrgenommen. — In Alzey wurde in
einem großen Weinkeller durch die Weinkontrolle 120 Stück Wein
beſchlagnahmt unter dem Verdacht, daß der Wein mit Obſtwein
verſchnitten iſt. — Zu einer machtvollen Kundgebung für
den Anſchluß und die geiſtige und kulturelle Verbundenheit
Oeſter=
reichs mit Deutſchland geſtaltete ſich der Begrüfungsabend, den die Stadt
Mainz aus Anlaß des Beſuches der auf einer Studienfahrt durch
Deutſch=
land begriffenen öſterreichiſchen Lehrer im Rheingoldſaal der Stadthalle
gab. Der gemeinſame Tenor, der all die im Laufe des Abends gehaltenen
Reden durchzog, war das Bekenntnis zum gemeinſamen deutſchen
Vater=
land und zur großen deutſchen Kulturgemeinſchaft. — Von dem
Amts=
gericht Worms war der frühere verantwortliche Redakteur der in Worms
eſcheinenden nationalſozialiſtiſchen Wochenſchrift, der Volksſchullehrer
Klaus Dietrich, fetzt in Koburg, wegen in Artikeln der betreffenden
Wochenſchrift enthaltenen Beleidigungen gegen den politiſchen Redakteur
der Mainzer Volkszeitung, Leo Liebſchütz, zu 200 Mark Geldſtrafe
ver=
urteilt worden. Die gegen die Höhe der Strafe eingelegte B rufung
wurde von der kleinen Strafkammer Mainz verworfen. — In der
Bethlehemkapelle auf dem Rochusberge bei Bingen war der Altar
er=
brochen und eine eingemauerte Reliquien=Kapſel geſtohlen
worden. Der freche Räuber wurde in der Perſon eines Studenden des
rheiniſchen Technikums Bingen feſtgeſtellt. Die Kapſel wird durch den
Biſchof von Mainz entſprechend den Vorſchriften der katholiſchen Kirche
neu konſekriert werden.
c. Worms. 7. April. Abſchiedsfeier für Herrn
Kreiz=
direktor Wolff. Am geſtrigen Abend verſammelten ſich Vertreter
der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, die Bürgermeiſter des Kreiſes
Worms, ſowie ſonſtige Freunde des ſcheidenden Kreisdirektors im
gro=
ßen Saale des Cornelianums zu ein= Abſchiedsfeier. An langen
Tiſchen hatten insgeſamt etwva 300 Perſonen Platz genommen, um an
dem (von dem neuen Feſthauswirt zubereiteten) Abendeſſen
teilzu=
nehmen. Vor dem Plate des Kr=i=irektors prangte ein herrlicher
Fliederſtrauß. Bei ſeinem Eintritt erhoben ſich ſämtliche Anweſenden,
uährend die Stadtkavelle einen Marſh intonierte. In den Pauſen
zwiſchen dem Eſſen folgten nun die Anſprachen. Es redeten die
Her=
ren Regierungsrat Jourdan vom Kr isamt, Oberbürgermeiſter Rahn=
Worms, Burgermeiſter Wetzel=Alsheim für die Landbüngermeiſter,
Ackermann=Mettenheim namens des Kreistages und des Kreisausſchuſſes,
Kreisſbulrat Lamb=Worms für die Schulen, Amtsgerichtsdirektor Fun,
Direktor Geisler (Bezirksſp rkaſſe), Vertreter der evangeliſchen und
katholiſchen Kirche ſowie der iſenelitiſchen Neligionsgemeinſchaft, des
Kreisbauvereins, des Waſſerverſorgungsverbandes für das
Seebach=
gebiet, des Elektrizitätswerkes Rheinheſſen, des Odenwaldkluos und
des Obſt= und Gartenbauvereins, die alle der Verdienſte des S
heiden=
den gedachten. Dann erwiderte Herr Kreisdirektor Wolff in einer
längeren Anſprache, in der er für die vielen ſchönen Worte herzlichyt
dankte und auf alle die Sorgen der einzelnen Mitarbeiter, die er jetzt
verlaſſen müſſe, einging. Damit war der offizielle Teil der Feier
be=
endet, doch blieben die Teilnehmer bei den Klängen der Kapelle noch
einige Zeit zuſammen. Unter den Anweſenden bemerkte man ferner
noch: Frhrn. Cornel von Hehl, Frhrn. Ludwig von Heyl,
Bürger=
meiſter Metzler, Geheimrat Doerr, Beigeordneten Winkler, Poſidirektor
Lohe, die ſämtlihen Direktoren der höheren Schulen, ſowie eine große
Zahl Vertreter des Stadtrats.
Ah. Bingen a. Rh., 8. April. Das Heimatmuſeum. Das
vor einigen Taget wiedereröffnete Heimatmuſeum für Stadt und Kreis
Bingen, im Turme der „Burg Klopp” untergebracht, wurde von
gela=
denen Gäſten (Vertretern der Stadt, der Geiſtlichkeit, der Schule, des
Kreisamtes und der Preſſe) beſichtigt. Beigeordneter Regierungsrat
Dr. Sieglitz begrüßte die Erſchienenen namens der Stadt Bingen,
ins=
beſondere den Kreisdirektor Frhr. von Gemmingen, der am 1. April
die Leitung des Binger Kreisamtes übernommen hat. Redakteur Dr.
Nahm, der Leiter des Heimatmuſeums, legte in kurzen Ausführungen
Zweck und Ziele des Binger Heimatmuſeums dar, das berufen ſei, die
Heimatliebe zu wecken. Unter ſeiner Führung vollzog ſich anſchließend
die Beſichtigung, wobei man das Intereſſe in erſter Linie der neu
ein=
gerichteten Abteilung „Weinmuſeum” zuwendete. In dieſer Wein=
Abteilung finden ſich intereſſante Gegenſtände, Zeugen alter
Wein=
kultur in der Binger Gegend von der römiſchen Zeit anfangend.
Kreis=
direktor v. Gemmingen dankte zum Schluſſe der Beſichtigung namens
aller und verſicherte ſeine Unterſtützung beim Ausbau des Binger
Heimatmuſeums. Es wurde dann der Rebenveredlungsſtation Bingen
ein Beſuch abgeſtattet, ferner den ſtädtiſchen Kellereien.
Entfettungs=Kuren im Frühling
ſind beſonders Erfolg verſprechend. Nehmen Sie bei Korpulenz oder
Veranlagung zum Starkwerden morgens und abends 2.3 Toluba=
Kerne, die Sie in Apotheken erhalten.
(TV 2e4
Geſchäftliches.
Das „Waſchwunder” wird am Dienstag und Mittwoch im
Fürſten=
ſaal, Grafenſtraße 20 praktiſch vorgeführt. Den Vorträgen wurde in
allen Städten das lebhafteſte Intereſſe entgegengebracht. Die
Wirkungs=
weiſe iſt auf rein waturwiſſenſchaftlicher Baſis aufgebaut. Direkt
ver=
blüffend arbeitet der kleine Apparat, der für jeden Keſſel oder
Waſch=
topf Verwendung finden bann. Von vielen Hausfrauenvereinigungen
liegen glänzende Gutachten vor. Allen Hausfrauen ſei der Beſuch dieſes
Vortrages empfohlen. (Siehe Anzeige.)
Herr Heinrich Hornung eröffnet am Donnerstag, den
11. April, im Hauſe Grafenſtraße 31 ein Spezial=Geſchäft für Eier,
Butter und Käſe. Nebenher werden noch Weine, Konſerven und
ſämt=
liche Sorten Obſt und Südfrüchte geführt.
Eine hochintereffante Weltreiſe für unſere Leſer. Nur ganz wenige
Menſchen haben Zeit und Geld, um eine Weltreiſe zu machen.
Be=
kannte Weltreiſende und Künſtler ſind daher hinausgefahren und tief
in die entlegenſten Länder eingedrungen, um das in Wort und Bild
zu bringen, was ſchön und ſehenswert iſt. Durch die feſſelnden
illuſtrierten Schilderungen in der Zeitſchrift „Durch alle Welt” lernen
wir das Leben und Treiben der verſchiedenſten Völker kennen. Zu eimner
Reiſe gehört aber auch eine allgemeine Orientierung über Städte,
Ge=
birge, Ströme, Seen, die beſucht werden. Auch dieſes haben wir
vor=
geſehen. Es erhält außerdem jeder Abonnent von „Durch alle Welt”,
in Lieferungen einen großen Handallas gratis. Derſelbe enthält 188 Haupt=
und Nebenkarten, in vielen Farben gedruckt, und zwar geographiſche
Karten, Völkerkarten, Geſchichtskarten, Verkehrskarten. Man kann bei
der Expedition „Durch alle Welt”, Berlin=Schöneberg, Am Parr 11,
ſofort ein Probeabonnement auf ein Vierteljahr beſtellen. Das Heft
wird wöchentlich durch die Poſt für 35 Pfg. frei zugeſtellt. Wir
ver=
weiſen auf die unſerer heutigen Ausgabe beigefügte Sonderbeilage.
(TV 5489
Rundfunk=Programme.
Frankfurt.
Dienstag, 9. April. 6.30: Gymnaſtik. O 13.30: Schallplatten.
O 15.05: Jugendſtunde. Wanderungen und Ausflüge in Natur,
Kunſt, Geſchichte und Sage. Frankfurt: Rektor Hürten: Die
Warten. — Kaſſel: Bibliothekar Heidelbach: Kaſſels Entwicklung
in 1000 Jahren. o 16.35: Stuttgart: Konzert des Funkorch. Mitw.:
v. Wiſtinghauſen (Bariton), W. Hahn (Klavier). o 18.10:
Leſe=
ſtunde. Aus Effi Brieſt” von Th. Fontane. o 18.30 und 18.55:
Vorträge o 19.15: Pfarrer Taesler: Die Gretcheniomödie bis zur
Umkehr Fauſts. 0 19.35: Stadtärztin Dr. Taſche: Die ſex. Aufklärung
der Jugend. O 19.55: Stenographie. O 29.15: „Darmſtadt.” Ein
Querſchnitt Bürgermeiſter Ritzert: Darmſtadt, der Mittelpunkt des
Landes zwiſchen Rhein, Main und Neckar. — Mendelsſohn: Drei
Lieder. — Wilh. Michel: Das literariſche Darmſtadt. —
Mendels=
ſohn: Drei Lieder. — Miniſter Wilh. Leuſchner: Heſſen und die
Reichsreform. — Simon: Erſter Satz der Sinfonie in D=dur. —
Hiſtoriſcher Marſch des Leibgarde=Inf.=Regts. Nr. 115. — Schneider:
Dichtungen in Darmſtädter Mundart. — Fiſcher: Fandango (Span.
Tanz). — Schneider: Dichtungen in Darmſtädter Mundart. —
Hauske: Leibgarde=Regiments=Jubiläums=Marſch. Ausf.: Paula
Werner=Jenſen (Geſang), Prof. Mendelslohn (Klavier), Rob. Schneider
(Rezitationen).
Königswuſternhauſen.
Deutſche Welle. Dienstag, 9. April. 12: Franzöſiſch für Schüler.
O 12.25: Volkswirtſchaftl. Rechnen: Rektor Karſelt: Die Schokolade.
O 15: Jugendſtunde. Dr. Hausmann: Was ich auf einem
Fiſch=
dampfer auf der Fahrt nach Island erlbte. o 15.40: Frauenſtunde.
Franziska Jordan: Das religiöſe Suchen der Gegenwart und die
Aufgabe der Frau. O 16: Erziehungsberatung. Martha Friedländer:
Hauptſtufen der Sprachentwicklung im Kleinkindesalter. O 16.30:
Dr. Landshoff: Alte Muſik. o 17: Unterhaltungsmuſik. Kapelle
Gebr. Steiner. O 18: Min.=Rat Prof. Dr. Metzner: Das
Berech=
tigungsweſen in ſeiner allgemeinen Bedeutung und ſchulvolitiſchen
Entwicklung. O 18.30: Franzöſiſch für Fortgeſchr. 0 18.55: Stud.=Rat
Thiel: Wie kommen Entdeckungen und Erfindungen zuſtande?
o 19.15: Dr. Croner: Ausbau in der Angeſtellten=Ve
Sonderveranſtaltung. Bunte Stunde. Mitw.: Dolly Lorenz (Sopran),
W. Weiß (Tenor), K. Zander (Rezitat.), Luciano (Mundharmonika=
Virtuoſe). S 21: Konzert des Kuban=Koſaken=Chors. Archangelsky:
Gott, vernimm meinne Bitte. — Dawidowsky: Ektenia. —
Mütter=
chens Traum. Volkslied. — Volkslieder: Ehi Uchniem (
Wolga=
ſchlepper); Herzliebliche Mädelchen: Kalinka. O 21.30: Beethoven:
Quintett Es=dur. Ausf.: W. Wolf (Flügel), G. Kern (Oboe),
E. Fiſcher (Klarinette), O. Heß (Horn), K. Leuichner (Fagott).
2945
Wetkerbericht.
Mit dem Zuſtrom milder Luftmaſſen, der eine ſtärkere Wolkendecke
verurſachte, hat auch eine Temperaturzunahme ſtattgefunden. In ganz
Deutſchland lagen die heutigen Morgentemperaturen über dem
Gefrier=
punkt und erreichten vielerorts ſchon 5 Grad. Der Abzug der
nordöſt=
lichen Störung hat keinen ſtärkeren Einfluß auf die Witterung
Deutſch=
lands gewonnen. Im Raume von Island iſt bereits ein neues
Druck=
fallgebiet erſchienen. Eine weſentliche Aenderung findet jedoch noch
nicht ſtatt, zumal wir im Bereich einer Hochdruckbrücke liegen, die ſich
von Frankreich in nordöſtlicher Richtung durch Skandinavien hin
er=
ſtreckt. Die Temperaturen gehen weiterhin nicht unter Null zurück
und dürften ſich zwiſchen Tag und Nacht mehr ausgleichen.
Ausſichten für Dienstag, den 9. April: Meiſt wolkiges, auch ſtellenweiſe
nebliges Wetter mit Neigung zu Niederſchlägen, Temperaturen
nachts nicht unter Null zurückgehend.
Ausſichten für Mittwoch, den 9. April: Wechſelnd wolkiges Wetter,
Fortdauer der Niederſchlagsneigung, Temperaturen nachts bei Null.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortich für Poltikk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Rachrichten: Max Streele; für Sport: Dr. cugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. 5. Quetſch, für den Schlußdienſf: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart” Dr. Herderi Neite; für den Inſeratentell: Wiliv Kuble: Ornck
und Verſag: C. C. Wlitſch — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Mazufkripie wird Garantie der Rückſendung niwt übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 98
Dienstag, den 9. April 1929
Unser Mietwertrag geht zu Ende!
Da wir denselben nicht erneuern wollen, unterstellen wir unser gesamtes Lager einem
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[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Dienstag, den 9. April 1929
Nummer 98
Reich und Ausland.
Das Wekter.
Ein Eiſenbahnzug im Schnee ſteckengeblieben
und.
Lauſanne. Ein Eiſenbahnzug, der am
Sams=
tag von Biére, einem am Fuß des Jura in 700 Meter
Höhe gelegenen Dorf, nach Morgs fahren wollte,
blieb in mächtigen Schneeverwehungen ſtecken. Die
beiden Maſchinen des Zuges entgleiſten.
Irgend=
welcher Schaden iſt nicht entſtanden. Das Dorf
Biere iſt von der Umwelt abgeſchnitten.
Sommerhitze im April.
NewYork. New York und andere Städte der
Vereinigten Staaten verzeichneten am Sonntag mit
30—34 Grad Celſius eine Rekordhitze, wie ſie ſeit
mehr als einem halben Jahrhundert um dieſe
Jahreszeit nicht vorgekommen iſt. Nahezu eine halbe
Million Menſchen beſuchten Coney Island und
an=
dere Seebäder, Tauſende badeten, und es entwickelte
ſich ein rieſiger Verkehr.
Schneeſturm auch an der dalmatiſchen Küſte.
Split. An der dalmatiſchen Küſte herrſchte am
Sonntag ein orkanartiger Schneeſturm. Viele
Tele=
phon= und Telegraphenlinien wurden zerſtört. Auf
der Strecke Agram—Split blieb ein Perſonenzug im
Schnee ſtecken und konnte erſt nach mehreren Stunden
freigemacht werden, da auch der Hilfszug im Schnee
liegen geblieben war.
Das Unwetter in Mittelitalien.
Mailand. Infolge des ſchlechten Wetters, das
in Mittelitalien herrſcht, ſind alle
Fernſprechwer=
bindungen zwiſchen Mailand und Rom ſowie
Mai=
land und Florenz geſtört. Auch der
Eiſenbahnver=
kehr wurde unterbrochen. Ein Schnellzug, der am
Samstag in Mailand eintreffen ſollte, blieb ſtecken.
Ferner ſind alle aus Rom nach Mailand verkehrenden
Züge in der Station Faſſo infolge Bruches der
elek=
tiſchen Stromleitung liegen geblieben.
Unſälle.
Zwei Arbeiter bei Ausbeſſerungsarbeiten
tödlich verunglückt.
Roſenberg O.=S. In der Städtiſchen
Gas=
anſtalt ſind vorgeſtern bei der Ausführung von
Aus=
beſſerungen in einem Schacht, der an den Gasbehälter
angrenzt, zwei Arbeiter durch die Einwirkung
aus=
ſtrömenden Gaſes verunglückt. Die Arbeiter hatten
ſich trotz aller Warnungen ohne Gasmasken in den
Gasbehälter gewagt. Der hinzugerufene
Betriebs=
leiter, der die Arbeiter zu retten verſuchte, blieb,
trotzdem er ſich durch eine Gasmaske ſchützte, ebenfalls
beſinnungslos liegen. Feuerwehr und Sanitäter
bar=
gen die Verunglückten. Die Bemühungen, die beiden
Arbeiter ins Leben zurückzurufen, blieben erfolglos.
Der Betriebsleiter wurde mit ſchweren
Vergiftungs=
erſcheinungen in das Hoſpital geſchafft.
Schweres Grubenunglück in Antonienhütte.
Kattowitz. Am Samstag abend ereignete ſich
auf dem Hildebrandsſchacht in Antonienshütte ein
ſchwerer Grubenunfall. Sechs Bergleute und ein
Steiger wurden beim Zubruchgehen eines Pfeilers
auf der 600 Meter=Sohle verſchüttet. Die
Rettungs=
arbeiten, die ſofort einſetzten, dauerten den ganzen
Sonntag über an.. Am Abend gelang es, drei
Ar=
beiter, von denen einer ſchwer verletzt war, zu retten.
Im Laufe der Nacht konnte auch noch der Steiger
geborgen werden, der aber bereits tot war. Das
Schickſal der drei noch unter den Geſteinsmaſſen
be=
findlichen Arbeiter iſt ungewiß.
Autobus.
Paris. Wie dem „Ami du Peuple” aus Breſt
gemeldet wird, iſt ein mit 15 Perſonen beſetzter
Autobus bei Locronan infolge Platzens eines Reifens
in einer Kurve umgeſtürzt. Sechs der Inſaſſen
wur=
den ſchwer verletzt.
Auto.
Heilbronn. Sonntag nachmittag kam ein mit
drei Perſonen beſetztes Heilbronner Auto bei
Jagſt=
hauſen von der Straße ab und fuhr in die Jagſt.
Als man die Verunglückten fand, war eine Dame
be=
veits ertrunken. Die beiden anderen Mitfahrer
er=
litten leichtere Verletzungen.
Schiffszuſammenſtoß.
Cuxhaven. Der nach Kanada ausgehende
eng=
liſche Dampfer „Badagry” geriet beim Feuerſchiff
„Elbe I” mit dem aufkommenden holländiſchen
Dampfer „Konderkerk” in Kolliſion. Der engliſche
Dampfer erlitt dabei Ueberwaſſerſchaden und mußte
zur Reparatur auf die Werft von Blohm u. Voß
nach Hamburg zurückkehren. Welche Beſchädigungen
der Holländer erlitten hat, iſt noch nicht bekannt.
Die „Paris” wieder flott.
Paris. Der Dampfer „Paris”, der bei der
Ausfahrt aus dem New Yorker Hafen im Nebel in
der Nähe von Brocklyn auf eine Schlammbank
auf=
lief, iſt — nach einem bei der Reederei des Dampfers
eingegangenen Kabeltelegramm — wieder flott
ge=
worden. Die „Paris” hat die Reiſe fortſetzen können.
Handgranatenanſchlag in Weſſelburen.
Weſſelburen. Wie erſt jetzt bekannt wird,
wurden in der Nacht zum Samstag in Weſſelburen
zwei Handgranatenanſchläge verübt. Von
unbekann=
ten Tätern wurden Handgranaten gegen die Häuſer
des Kreisabgeordneten Huesmann und des
Hofbe=
ſitzers Loy geſchleudert. Die auf das Huesmannſche
Grundſtück geworfene Granate flog in die Luft und
richtete geringen Gebäudeſchaden an. Menſchen
wur=
den nicht verletzt. Die gegen das Haus des
Hofbe=
ſitzers Loy geſchleuderte Handgranate kam dagegen
nicht zur Exploſion. Eine amtliche Unterſuchung iſt
ſofort eingeleitet worden. Oberſtaatsanwalt
Nor=
denskjöld aus Flensburg iſt am Tatort eingetroffen
und hat bereits Beſichtigungen vorgenommen. Ueber
die Urſache des Anſchlages iſt ebenſo wenig bekannt,
wie über die Täter. Zur Aufrechterhaltung der
öffentlichen Sicherheit iſt ein Kommando Schutzpolizei
eingetroffen.
Die Ueberſchwemmungen in Tasmanien.
Hobart. Die umfangreichen
Ueberſchwemmun=
gen auf der Inſel Tasmanien dauern an. Die Zahl
der Todesopfer in dem unter Waſſer geſetzten
Berg=
werk hat ſich von 14 auf 27 erhöht.
Zur Eröffnung der ibero=amerikaniſchen Ausfkellung.
Der Hauptpavillon der Amerika=Schau in Sevilla.
Neben der Weltausſtellung in Sevilla werden die Beſucher Spaniens in dieſem Jahre auch die
große ibero=amerikaniſche Ausſtellung in Sevilla zu beſichtigen haben. Es iſt geplant, eine
zu=
ſammenfaſſende Ueberſicht über alle Länder der iberiſchen Kultur zu geben. Alſo neben den
Er=
zeugniſſen der ſpaniſchen Kolonien werden die Produkte Süd= und Mittelamerikas gezeigt werden.
Der neben abgebildete
Brief, an Bord des
Luft=
ſchiffes „L. 3. 127”
aufge=
geben, trägt zum erſten
Male den Poſtſtempel
„Luftſchiff Graf Zeppelin”
und außerdem den
Stem=
pel „Orientflug 1929‟.
Während auf dem
Zeppe=
lin=Amerika=Flug 60 000
Briefpaare befördert
wur=
den, ſind es auf dieſem
Flug nur 7000 Paare.
Angariſche Landwirtſchafts-Ausſkellung in Budapeft.
Rit Inttschtt 17 127
ab Fricdrichshafen
Rern
BodereneNenhelt
Brannschwels
(alter WLehr
Ol Drouan lchseich
Geeilac 163
Hirten von der Puſzta Hortobagy mit einem prächtigen Stier.
Die berühmte ungariſche Viehzucht hat zu dem großen Erfolg der kürzlich in Budapeſt eröffneten
landwirtſchaftlichen Ausſtellung weſentlich beigetragen. Auch von Nicht=Fachleuten wurden die
gewaltigen Stiere von der aus zahlreichen romantiſchen Betyarengeſchichten bekannten Puſzta
„Hortobagy” vielfach bewundert.
Internationaler Tierſchutzkongreß in Wien
vom 12. bis 17. Mai.
In den ſchönen Maientagen werden ſich die
her=
vorragendſten Vertreter des Tierſchutzgedankens faſt
aller Kulturſtaaten der Welt in der alten Kaiſerſtadt
Wien zum internationalen Tierſchutzkongreß
zuſam=
menfinden. Der Zweck dieſer bedeutſamen Tagungen,
für die in dieſem Jahre wie ſchon erwähnt, Wien
auserſehen iſt, liegt in der „gegenſeitigen Ausſprache
und Fühlungnahme der Tierfreunde aller Welt, in
der Durchführung gemeinſamer überſtaatlicher
Tier=
ſchutzaktionen und in der Schaffung einer
internatio=
nalen Tierſchutzgeſetzgebung, analog den
internatio=
nalen Arbeiterſchutzgeſetzen und ähnlichen
überſtaat=
lichen Vereinbarungen” Außerdem wird man auch
der Schaffung eines internationalen Bureaus und
der Vertretung der Tierſchutzorganiſationen der
gan=
zen Welt beim Völkerbund näher zu treten haben.
Ernſte, vielſeitige Arbeit zum Wohle der Tiere
wird alſo die Kongreßteilnehmer beſchäftigen. —
Welche Bedeutung dem Internationalen
Tierſchutz=
kongreß im In= und Ausland beigemeſſen wird, möge
daraus erſehen werden, daß er unter dem
Ehren=
ſchutze des öſterreichiſchen Bundespräſidenten Miklas
ſteht, daß der Bunde kanzler Seipel und ſämtliche
Miniſter im Ehrenpräſidium vertreten ſind. Der
Bürgermeiſter der Stadt Wien wird den Kongreß
im Rathaus empfangen; außerdem ſind die Geſandten
aller in Wien vertretenen Staaten, 25 an der Zahl,
dem Ehrenkomitee beigetreten. Folgende Länder
haben ihre Teilnahme durch Entſendung von
Ver=
vetern angekündigt: Nord=Amerika, Deutſchland,
Holland, die Schweiz, Finnland Griechenland,
Ir=
land, Türkei, Jugoſlawien, England, Portugal,
Schweden, Spanien, Uruguay, Frankreich,
Tſchecho=
ſlowakei, Kanada, Indien, Bulgarien, Auſtralien,
Italien, Polen und Ungarn.
Jungfernreiſe des größten deutſchen Motor=
Schiffes.
Am Donnerstag fuhr das größte deutſche
Motor=
ſchiff „St. Louis” der Hamburg—Amerika=Linie
von Hamburg=Cuxhaven zu ſeiner Jungfernreiſe nach
New York aus. M.=S. „St. Louis” hat einen
Raum=
gehalt von 16 750 B.=R.=T., entwickelt bei einer
Mo=
torenleiſtung von 12 000 PS eine
Stundengcſchwindig=
keit von 16 Knoten und kann in einer Kafütenklaſſe,
einer 3. Kajüte für Touriſten und einer 3. Klaſſe
insgeſamt 1100 Fahrgäſte aufnehmen. Am 9. April
wird das Schiff am Ziel ſeiner Erſtlingsfahrt in
New York eintreffen. Mit dem Motorſchiff „St.
Louis” treten die zum Stapellauf ſeines
Schweſter=
ſchiffes „Milwaukee” aus Amerika angekommenen
Taufgäſte ihre Heimreiſe an. Ferner nimmt eine
„Amerika=Studienreiſe des deutſchen Einzelhandels”
an der eine größere Zahl Detailliſten aus
Deutſch=
land, Finnland, Italien und der Schweiz teilnimmt,
mit der erſten Ausreiſe der „St. Louis” ihren
An=
fang.
Schwere Brandkakaſtrophen.
25 Häuſer durch Feuer zerſtört.
London. Nach Meldungen aus Madrid wurden
in dem Dorfe Vilanora de Barca in der Provinz
Lerida 25 Häuſer durch ein Feuer zerſtört. Man
glaubt, daß der Brand durch Funken von dem
Lager=
feuer einer Zigeunerbande entſtanden iſt.
Ein ſchweres Brandunglück in Brüſſel.
Brüſſel. In dem Lager einer Färberei im
Brüſſil explodierte eine Kanne mit einer Flüſſigkeit.
Die Kleidung zweier Frauen, die gerade ein
Klei=
dungsſtück reinigten, fing Feuer. Einem jungen
Mann gelang es, die eine Frau zu retten. Er ſelbſt
trug ſchwere Brandwunden davon. Die andere Frau
kam in den Flammen um. Das Lager wurde
voll=
kommen zerſtört. — Am Sonntag morgen wurde das
Skala=Theater in Oſtende durch einen Brand zum
Teil ſchwer beſchädigt. Der angerichtete Schaden iſt
groß.
Zwanzig Opfer eines Hotelbrandes.
Bes Heines (Jowa). Ein verheerender Brand
legte hier in der Nacht zum Montag das weithin
bekannte hiſtoriſche Kirkwood=Hotel in Aſche. Fünf
Perſonen wurden dabei getötet und 15 ſchwer verletzt.
Operation mit dem Taſchenmeſſer.
Budapeſt. Die Blätter berichten über eine
Operation, die in den mediziniſchen Fachkreiſen
Auf=
ſehen erregte. Bei Prof. Dr. Rudolf Balint, der
ſeit einiger Zeit am Kehlkopf erkrankt war, weilte
ſein Freund, der Laryngologe und
Univerſitäts=
dozent Dr. Elemer Pollgczek zu Beſuch. Als Balint
cinen Erſtickungsanfall erlitt, erbannte Dr. Pollaczek,
daß der Kranke nur durch eine augenblickliche
Ope=
ration zu retten ſei, griff nach ſeinem Taſchenmeſſer
und rettete durch einen gelungenen Schnitt in den
Kehlkopf des Leben. Balint wurde ſofort in ein
Sanatorium überführt, wo die Operation zu Ende
geführt wurde. Der Patient befindet ſich bereits auf
dem Wege der Beſſerung.
Eine unſinnige Wette.
Paris. In Lyon hatten zwei Arbeiter
ge=
wettet, während der zwölf Glockenſchläge der
Mit=
tagszeit ein Dutzend Gläſer Branntwein
auszutrin=
ken. Der eine kam bei dieſer Wette geſund davon,
da er mit dem Wirt vereinbart hatte, ihm ſtatt des
Alkohols Waſſer einzuſchenken. Der andere mußte
im hoffnungsloſen Zuſtand ins Krankenhaus gebracht
werden.
Das England—Indien=Flugzeug auf dem
Rückflug.
London. Nach Abſchluß des erfolgreichen
Flu=
ges des erſten Poſtflugzeuges von England nach
In=
dien hat am Sonntag vormittag das Flugzeug von
Karachi aus den Rückflug angetreten.
Fahrplan=
mäßig ſoll das Flugzeug am kommenden Sonntag in
London eintreffen.
Ein norwegiſches Frachtſchiff beſchoſſen.
NewYork. Der norwegiſche Dampfer „Juan
Uron”, der von einem Küſtenwachſchiff beſchoſſen
wurde, iſt in Baltimore angekommen. Der Kapitän
Karl Anderſen erklärte, daß entgegen den
amerika=
niſchen Meldungen ſein Schiff von mehreren
Gra=
naten getroffen worden ſei, daß aber dadurch die
Seetüchtigkeit des Dampfers nicht beeinträchtigt
wurde. Der Kapitän begab ſich ſofort zum
nor=
wegiſchen Konſul, dem er ſchriftlichen Bericht über
den Vorfall gab. Anderſen teilte mit, daß nach der
Beſchießung zwei amerikaniſche Matroſen an Bord
des Dampfers ſtiegen und ihn in allen Teilen
durch=
ſuchten, ohne aber irgendwelche alkoholiſchen
Ge=
tränke zu finden. Ohne daß vorher eine Warnung
erfolgt ſei, ſeien ſechs Schüſſe auf den Dampfer
ab=
gegeben worden.
Radiotelephoniſche Verſtändigung mit Byrd.
New York. In den Redaktionsräumen der
„New York Times” gelang es am Sonntag zum
erſten Male, mit Hilfe eines hochempfindlichen
Radio=
empfängers eine Botſchaft des Südpolarforſchers.
Byrd anzuhören. Die Verſtändigung war
ausge=
zeichnet. Sofort nachher beauftragte die Redaktion
der „New York Times” die Funkſtation Schenectady,
ein Funktelephonat ſpeziell für Byrd auszugeben,
Dieſes beſtand in einer Anſprache und in einem
muſikaliſchen Programm, das von Byrd, wie dieſer
kurz darauf mitteilte, gut verſtanden worden iſt.
Zur Bookh=Hunderkjahrfeier in der
Heilsarmee.
General William Booth.
Die Heilsarmee, die nach militäriſchem Muſte
aufgebaute, weitverbreitete, religiös=charitative
Gemeinſchaft, feiert am 10. April den 100.
Ge=
burtstag ihres Gründers William Booth. Vor
51 Jahren hat Booth, der bis dahin
Methodiſten=
prediger war, die Neuorganiſation des menſch
lichen Liebeswerkes begonnen. Als er 1912 ſtarb.
hatte die Heilsarmee bereits in allen
Kultur=
ländern Fuß gefaßt und ſchöne Erfolge im
Kampfe gegen das menſchliche Elend erzielt.
Heute ſtehen mehr als 20 000 Offiziere und viele
hunderttauſend Soldaten in den Reihen der
Heilsarmee. Sie alle dienen der Idee von
Wil=
liam Booth: der Milderung der Roheit.
Nummer 98
Dienstag, den 9. April 1929
Seite 9
Ab heute ein Doppel-Lustspielprogramm:
Der Weiberkrieg
Nach Ludwig Anzengrubers unstetblicher Komödie „Die Kreuzelschreiber” mit
Liane Haid, Fritz Kampers, Lotte Lorring.
Seine Hoheit-der Bienstmann
Nach dem Lustspiel „Die beiden Seehunde” von Carl Rößler, mit Hans Junkermann,
Charlotte Ander, Werner Pittschau.
TV.6030)
Beginn 3½½. Uhr.
Oafe Rheingold
Dienstag, den 9. April
Gesellschafts-Abend
mit Tanz
Wolkenkratzer
oder: Liebe im 40. Stock.
Beginn 3½. Uhr.
Breuogräfkte
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beginnen am Dienstag den
9.April. abends 8 Uhrin der
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Sonntag, 14. April 29
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Abmarſch 8 Uhr Ecke
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Heiden=
reichſtraße
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Füchſe:
Eymann,
Gött=
mann u. Jacobi.
Vereinigte Geſellſchaft.
Gemäß 8 16 der Satzungen findet die diesjährige Mit=
Igliederverſammlung
Monkag, den 29. April 1929, abends 8.15 Uhr
En den Räumen der Vereinigten Geſellſchaft ſtatt.
Tagesordnung:
a) Bericht der Rechnungsprüfer über die Rechnungen
für das abgelaufene Jahr.
b) Voranſchlag für das laufende Jahr.
c) Wahl der Rechnungsprüfer und zweier Stellvertreter
für das laufende Jahr.
() Vorſchlag auf Aenderung des § 17 Abſatz 1 der
Satzungen.
) Verſchiedenes.
Die Belege für die Punkte a) und b) der Tagesordnung
liegen im Leſezimmer zur Einſicht offen.
(6037
Der Präſident:
Der Schriftführer:
gez.: Frhr. v. Preuſchen.
gez.: Sachs.
Sausfragen!
Am Dienstag, pünktlich nachmittags 1/,4 und
abends 8 Uhr, und Mittwoch, nachm. /,4 Uhr,
findet im „Fürſtenſaal” Grafenſtraße 20, ein
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9. April
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Oastspiel Alois Resni
als Hayden in Georg Jarno’s bester Operette:
„Das Musikantenmädel"
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Montag, den 15. April
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ü. d. M. Polux 4094 Mtr. ü. d. M.
4405 Meter
Bas HatlellofR über d Meer
Die Dent Blanche
4363 Mtr. ü. d. M. 4554 Mtr. ü. d. M.
DerMontenosa
Höchſier Berg der
Schwei=
zer Alpen 4638M.ü dM
Miſchabel
Zinal=Rothorn
4223 Mtr. ü. d.M.
Gabelborn
4073 Mtr. ü. d.M.
Das Breithorn
4171 Meter ü. dem Meer
Das Weißhorn
4512 Meier ü. dem Meer
Beſteigung des 4538 Mtr. hohen Thskamm.
des gefährlichſten Berges im Gebiete des Matterhorn
durch Hann:s Schneider und Ilſe Rohde
Zwei Menschen dringen in Sturm und
WEis durch die gigantischen Eismassen
über Gletſcherſpalten, gefährliche Schneebrücken, durch Gletſcherſchluchten, durch eine
unvergleichliche Pracht der Natur bis zum Gipfel empor.
Zauberhaft unwirklich liegt der In hunderten von Eisſiufen geht
Glanz der Hochgebirgsmondnacht
es meterweiſe vorwärts.
über der erſtarrten Welt des
Auf dem Gipfel.
Herrlicher Tie blick zu beiden Seiten des
ewigen Eiſes.
Eisgrates auf Italien und die Schweiz.
Unentwirrbar liegt in der Morgenſonne
(Ein in der Abendſonne
ſchimmern=
das ungeheure Spaltenlabgrinth des
des Wolkenmeer
Zwillingsgletſchers, des grandioſeſten
Eisbruches der Alpen vor den beiden / Blick auf den Gorner=Gletſcher und die
Betempshütte.
einſamen Wanderern.
Unbeildrohend ziehr ein Föhn von
Italien herauf.
Ein rieſiger Gleiſcherſchrund
Abſiieg im letzten Leuchten des
Im Innern des Gletſchers
Alpenglühens.
Ein vergeblicher Verſuch, einen völlig / Im Kampf mit der jurchtbaren Eiswand.
morſchen Eisgrat zu überkleitern. die noch vor Eintritt der Nacht bezwungen
ſein muß.
Erſie Raſt auf dem Felikjoch
4290 M. ü. d. M.
Das Lysjoch 4300 M.
Geſpenſiiſch huſchen Schatten ſiurmgejagter Wolken durch das nächtlich ſchauerliche
Labhrinth wildzerklüfteter Eiswände und duntelaufgähnender Gleticherſchründe und
ſpalten. E ne letzte Zuflucht vor dem hereinbrechenden Wetterſiurz.
And oben brüllt der Föhn über die eisgepanzerten Gipfel und peitſcht die
— unendlichen Wolkenmaſſen über die Päſſe. —
Nach Ter Sturmnacht
Die erſten Sonnenſtrahlen.
Auf dem Wege nach Zermatt.
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A
LonisKrämel ser [ ← ][ ][ → ]
Nummer 98
Dienstag, den 9. Apr!
Vom Holzmarkt
ſchreibt uns unſer Mätarbeiter: Die kalte Witterung ſchadet der
Ent=
wicklung der geſchäftlichen Verhältniſſe am Holzmarkt. Die Baugeſchäfte
haben vorläufig noch wenig zu tun, nur die großen Bauunternehmungen
haben Aufträge zu erledigen, wenn dieſe auch einſtweilen den vorjährigen
Umfang auch noch nicht haben. Die Lage am Bauholzmarkt iſt günſtiger als
die am Markte der Tiſchlerhölzer. Balken wurden nach Liſten verlangt,
auch war Liſtenkantholz uterzubringen. Schwerer war es dagegen,
Wbſatz für Stammware in Kiefer und aſtreine Seiten, für Zopfkiefer
und Eichenſtammware zu finden. Die Möbelinduſtrie zeigt keine
An=
ſätze zu einer Beſſerung der Geſchäftslage, nur die Küchenmöbelinduſtrie
iſt etwas beſſer beſchäftigt als im Januar und Februar. Allerdings
wird in den Kreiſen der Möbelinduſtriellen andauernd Klage über die
Preisdrückereien einzelner Möbelhändler geführt, die den Tiſchlereien
verluſtbringende Abſchlüſſe zumuten, wenn ſie nur billig einkaufen
kön=
nen. Die Zahlungen einer Reihe von Möbelhändlern erfolgen jetzt in
Neunmonatsakzepten, die vom Holzhandel infolge ablehnender Haltung
der Banken nicht diskontiert werden können. Auch am Erlenmarkt hat
ſich eine kleine Belebung der Abſatzverhältniſſe vollzogen, die Nachfrage
nach trockener Erle in Abmeſſungen von 40 Millimeter aufwärts iſt
er=
heblich geſtiegen, die Nachfrage nach den Abmeſſungen von 30
Milli=
meter abwärts iſt ſehr beſcheiden geworden. In letzter Zeit wurden
mehrfach Aſpenbretter geſucht. Auch lag Nachfrage nach guter, aber
langer Birke vor. Geringwertige ſchwache Birke war kaum zu verkaufen.
In den Staatsforſten finden nur noch wenige Termine ſtatt der
An=
drang der Sägewerksbeſitzer zu den Verkäufern des Staates dürſte ſehr
ſchwach ausſallen, da kaum noch Neigung zu einer Ausgeſtaltung der
Einſchnitte wangels Nachfrage nach Stamm= und Zopfware beſteht.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Zuſammenſchluß zwiſchen Woldorf Aſtoria und Reemtsma. Es wird
uns mitgeteilt: Ein Großaktionär der Waldorf Aſtoria Zigarettenfabrik
A.=G. in Stuttgart hat, wie mitgeteilt wird, eine ſich ihm bietende
Ge=
legenheit benutzt, einen großen Teil der Vermögenswerte der Waldorf
Aſtoria A.=G. zu verkaufen. Begründet wird dieſer Schritt des
Groß=
aktionärs mit der ſchwierigen Lage der Zigaretteninduſtrie. Von dem
Reemtsmakonzern ſoll ſeine Fabrikation im Stuttgart nicht weitergeführt,
der Betrieb vielmehr eingeſtellt werden. Eine General=Verſammlung,
die demnächſt ſtattfinden wird, hat nach vorheriger Beratung des
Auf=
ſichtsrates über den Antrag zur Liquidierung des Unternehmens
Be=
ſchluß zu faſſen. Der Großaktionär iſt bekanntlich Großkaufmann
Kiazim Emin=Paris, der die Mehrheit der Aktien beſitzt und dieſe
vor=
erſt auch behält. Der Verkauf der Vermögenswerte durch den
Groß=
aktionär kam für die Stuttgarter Verwaltung völlig überraſchend.
Frankfurter, Börſe. Vom 10. April ab wird die Notiz für die
Papierpfandbriefe Reihe 17—33 und Papiermark=Kleinbahn=
Schuldver=
ſchreibungen der Preußiſchen Pfandbriefbank eingeſtellt. — Vom ſelben
Tage ab wird die Notiz für die Aktien der ehemaligen
Metallgeſell=
ſchaft infolge ihres Uebergangs auf die Metallbank und Metallurgiſche
Geſellſchaft A.G. unter gleichzeitiger Firmenänderung in
Metallgeſell=
ſchaft S. G. eingeſtellt.
Kaiſer=Friedrich=Quelle A.=G., Offenbach a. M. Die G.=V. für
19B8 genehmigte die Verteilung einer von 10 i. V. auf 15 Proz
erhöh=
ten Dibidende, ſowie Kapitalserhöhung um B0 000 auf 1.006 Mill. RM.,
die das Banchaus Herzfeld u. Co. in Hannover mit der Verpflichtung
übernimmt, ſie den Aktionären im Verhältnis 3:1 zum Kurſe von 110
Prozent anzubieten.
Brown Boverie u. Cie., A. G., Mannheim. In der geſtrigen G.V.,
die in Mannheim ſtattfand, war ein Aktienkapital von 19 339 020 RM.
von insgeſamt 2 Millionen RM. vertreten. Der Antrag der
Ver=
waltung wurde einſtimmig genehmigt, vertragsgemäß aus dem
Rein=
gewinn von 1962 531 RM. eine Dividende von 9 Prozent auf die alten
Stammaktien und von 9 Prozent p.r. t. auf die neuen Stammaktien
zu verteilen und auf neue Rechnung 51 420 RM. vorzutragen. Neu
in den Aufſichtsrat gewählt wurden Generalkonſul Rudolf Loeb in Fa.
Bankhaus Mendelsſohn u. Co., Berlin, und Bankdirektor L. Scheibner,
Vorſtand der Reichskredit A.G., Berlin.
Vier ſchwediſche Banken in Zahlungsſchwierigkeiten. Aus
Stock=
holm wird gemeldet: Infolge ſchwerer Verluſte, die ſie bei der
Gewäh=
rung von Krediten auf Grundſtücke außerhalb Stockholms erlitten,
ſehen ſich vier ſchwediſche Sparbanken gezwungen, am 8. April ihre
Zahlungen einzuſtellen. Die Regierung trifft Maßnahmen zum Schutze
der Intereſſen der Einleger. Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt
wird, dürfte die wirtſchaftliche Lage des Landes durch die Schließung
der Banken nicht weſentlich beeinflußt werden.
Bei dem Sparbankkrach handelt es ſich, wie ergänzend zu berichten
iſt, um vier ſelbſtändig arbeitende Niederlaſſungen der „Allmäner
Spar=
bank” in Stockholm, Göteborg, Derebro und Falun. Der Verluſt
be=
trägt wenigſtens 15 Millionen Kronen. Nach anderen Angaben ſogar
25 Millionen Kronen, und iſt verfehlten Grundſtücksſpekulationen
zuzu=
ſchreiben. Angeblich hat allein die Stockholmer Niederlaſſung 16
Mil=
lionen Kronen verloren. Die Bank iſt 1916 gegründet worden. Ihre
Tätigkeit wurde von Anfang an ſcharf kritiſiert. Durch höhere
Zins=
ſätze als ſonſt üblich, gelang es dem Unternehmen, beſonders aus
Arbei=
terkreiſen größere Einſätze zu erhalten. Es iſt noch nicht entſchieden,
ob und in welcher Weiſe die Regierung eine Stützungsaktion vornehmen
wird.
Produkkenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 8. April. Zum heutigen
Haupt=
markttag verkehrte der Frankfurter Produktenmarkt weiter in ruhiger
Haltung. Die ermäßigten Auslandsnotierungen wurden weniger
be=
achtet; ausſchlaggebend war die Geſchäfts= und Intereſſenloſigkeit. Nur
Weizenmehl Niederrh. Qglitäten waren geſucht und höher. Am
Futter=
mittelmarkt waren Weizen= und Roggenkleie angeboten und ſchwächer.
Auch Mais mußte ermäßigt werden. Bei luſtloſer Stimmung war ſonſt
nichts zu berichten. Die Preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen 23,75,
Noggen B, Sommergerſte 24, Hafer inl. 24,25, Mais für Futterzwecke B,
Weizenmehl 33—33,50 Niederrh. 32,50—33, Roggenmehl 30—31,
Wei=
zenkleie 13,70—13,80, Roggenkleie 14,75, Erbſen 35—55, Linſen 60—115,
Heu 14—14,75, Weizen=Roggenſtroh drahtgepr. 5,75—6, gebündelt 4,80
bis 5,25, Treber 2,75.
Berliner Produktenbericht vom 8. April. Das Geſchäft an der
Pro=
duktenbörſe kam zu Beginn des neuen Berichtsabſchnittes nur wieder
ſchleppend in Gang. Das Inlandsangebot von Brotgetreide bleibt weiter
ſehr klein, und es iſt auch nicht mit einer Zunahme in abſehbarer Zeit
zu rechnen, da die Landwirtſchaft mit Wiedereintritt wärmeven Wetters
alle Kräfte für die erheblich verzögerten Beſtellungsarbeiten benötigt.
Trotzdem gaben die Preiſe am hieſigen Lieferungsmarkte weiter nach,
wofür die erneut ermäßigten Cifofferten für Plata=Weizen im der
Haupt=
ſache maßgebend waren. Auch von Nordamerika lag billigeres Angebot
von Manitobaweizen vor, fand jedoch infolge der noch immer
beſtehen=
den großen Disparität zu Plata=Weizen nur geringe Beachtung. Am
Lieferungsmarkte ſetzte Weizen bis 0,75, Roggen bis 1,25 Mark niedriger
ein. Das herauskommende Waggonmaterial von Inlandsbrotgetreide
wird zumeiſt von den Provinzmühlen aufgenommen, ſoweit am Platze
Umſätze zuſtande kamen, wurden etwa Samstagpreiſe bezahlt. Am
Mehlwarkte iſt noch immer keine Belebung eingetreten. Hafer wird
ausreichend angeboten, die Eigner ſind jedoch zu Preiskonzeſſionen nicht
bereit. Gerſte in ſehr kleinem Konſumgeſchäft.
Frankfurter Viehmarkt vom 8. April. Der Auftrieb des heutigen
Hauptmarktes beſtand aus 1393 Rindern, darunter 310 Ochſen, 85
Bul=
len, 529 Kühen, 360 Fävſen, ferner 505 Kälbern, 41 Schafen, 5198
Schwei=
nen. Verglichen wit dem Auftrieb des Hauptmarktes der vergangenen
Woche waren heute 560 Rinder, 205 Kälber, 27 Schafe, 1886 Schweine
mehr angetrieben. Marktverlauf; Rinder vege, ausverkauft. Schweine
ſchleppend, Ueberſtand. Kälber und Schafe ruhig, geräumt. Bezahlt
wurde pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen: al) 60—63; 42) 55—59;
b1) 50—54; Bullen: a) 53—55; b) 49—52; Kühe: a) 46—51; b) 40
bis 45; c) 36—39; d) 30—3; Färſen: a) 60—63; b) 54—59: c) 48 bis
53: Kälber: b) 76—80; c) 70—75: d) 64—69; Schafe: nicht notiert;
Schweine: a) 75—78; b) 76—79: c) 67—86; d) 76—80; e) 73—76;
g) 65—70. Im Vergleich mit den Notierungen der vorigen Woche
waven Rinder bis zu 2 Mark teurer. Schweine gaben dagegen 2 bis
3 Mark und Kälber bis zu 4 Mark nach. — Fleiſchgroßmarkt:
Ochſen=
fleiſch 1. 95—100; 2. 85—95; Bullenfleiſch 85—88; Kuhfleiſch 2. 55 bis
60; 3. 40—50; Kalbfleiſch 1. 110—120; 2. 100—110; Schweinefleiſch
1. 35—100; Gefrierfleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel, zollfrei 56;
Hinter=
piertel 62; verzollt nicht notiert.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 8. April.
Zu Beginn der neuen Woche war das Geſchäft ſehr klein. Vor allen
Dingen fehlten Auslandsorders. Die Preſſemeldungen aus Paris, in
denen Zahlen genannt wurden, verſtimmten und mahnten zur
Zurück=
haltung. Die Spekulation ſchritt daher zu Abgaben und gegenüber den
Samstagsſchlußkurſen traten Verluſte, aber nur ſeltew über 3 Prozent
ein. Auch der uneinheitliche Schluß der New Yorker Börſe vom
Sams=
tag und die wieder angeſpannteven Geldmarktverhältniſſe am dortigen
Platze fanden eine ungünſtige Aufnahme. Unter dem Druck dieſer
Ver=
hältniſſe hatten in der Hauptſache die Elektroaktien zu leiden. Beſonders
Siemens mit minus 4 Prozent waren ſtark angeboten. Auch Licht und
Kraft büßten 4 Prozent; AEG. 2,5 Prozent und Schuckert 2,75 Prozent
ein. Am Chemiemarkt war die Haltung geteilt. J. G. Farben
eröff=
neten 3 Prozent niedriger, Scheideanſtalt waren behauptet,
Holzverkoh=
lung gewannen 1 Prozent und Deutſche Erdöl gaben 2 Prozent nach.
Montanwerte faſt ohne Umſatz; die wenigen hier zuſtande gekommenen
Erſtnotierungen lagen bis 2,5 Prozent abgeſchwächt.
Im Verlaufe konnte eine Beruhigung Platz greifen, die Stimmung
war etwas freundlicher, da einzelne eintreffende Orders in
Spezial=
werten anregten. Im Vordergrunde ſtanden Schuckert, die gegen
An=
fang 2,5 Prozent, und Siemens 1,5 Prozent gewannen. Das Geſchäft
war aber nur vorübergehend lebhaſter. Auch die übrigen Werte
konn=
ten eine Kleinigkeit anziehen. Glanzſtoff plus 5 Prozent. Die
Spekula=
tion blieb aber ziemlich reſerviert. Zum Schluß tmat in den bevorzugten
Werten nochmals eine lebhaftere Geſchäftstätigkeit zu Tage bei weiteren
Erholungen bis zu 1,5 Prozent. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit
55 Prozent unverändert. Am Deviſenmarkte nannte man Mark gegen
Dollar 4 2165; gegen Pfunde 2 472: London—Kabel 4,8545; Paris
124,B; Mailand 92,83 ſchwach; Madrid 32,35; Holland 12,10.
Die Abendbörſe fand in der Aufwärtsbewegung der
Schuckert=
aktie eine Stütze. Be: Schuckert ſelbſt tauchen die alten Umtauſchgerüchte
in Siemens im Verhältnis 3:2 wieder auf. Auch werden ſonſtige
ge=
ſchäftliche Transaktionen erwartet. Außerdem wollte man ausländiſche
Aufträge beobachtet haben. Der Kurs zog um 25, bei Siemens um
15 Prozent an. Im übrigen lagen diie Aktienmärke ruhrg bei
Kurs=
erhöhungen von 0,5—1,5 Prozent. Im weiteren Verlauf blieb das
Ge=
ſchäft auf den Schuckert= und Farbenmarkt konzentriert.
Berlin, 8. April.
So unentſchieden wie gevade heute war die Tendenz des
Vormittags=
verkehrs in der letzten Zeit ſelten. Es gab bei den Banken zwei
Mei=
nungen, die ſich kraß gegenüberſtanden, zu Beginn der Börſe konnte man
dann aber feſtſtellen, daß diejenigen Kreiſo, die ſchon heute vormittag
nach unten eingeſtellt waren, recht behalten ſollten. In erſter Linie
ver=
ſtimmten die Sonntagsbetrachtungen der Preſſe über den Stand der
Pariſer Verhandlungen und veranlaßten die Spekulation zu Abgaben.
Die erſten Kurſe wieſen in der Mehrzahl Rückgänge von 1 bis 3 Prozent
auf, die ſchwereren Werte verloren bis zu 7 Prozent. Den ſtärkſten
Ver=
luſt hatten Sarotti (minus 8½ Prozent) auf die Nachricht von der
Wahrſcheinlichkeit einer Dividendenreduzierung. Ganz überraſchend
kommt dieſe der Börſe jedoch nicht denn die Aktien hatten ſchon in der
letzten Zeit anhaltend ſchwache Veranlagung gezeigt. Bemerkenswert
feſt lagen Oeſterr. Siemens=Schuckert auf den guten Abſchluß und die
zu erwartende Heraufſtempelung der Nominalbeträge. Auch nach den
erſten Kurſen war die Stimmung weiter ſehr nervös. Zunächſt unter
Schwankungen erneut rückgängig konnte ſich ſpäter vom Elektromarkt
ausgehend eine Erholung durchſetzen, ohne daß die Anfangsverluſte
überall eingeholt wurden.
A. E. G ....
Augsb.=Nürnb. Maſch
Boſalt . ...."
Beramann..
Verl. Karlsruhe Ind
Berl. Hand.=Geſ.. .
Braunkohl. Briketts
Bremer=Wolle ..
Tanatbank..
Teutſche Bank:
Tiskontogeſ.
Tresdner Bank..
Teutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl:
Teutſche Betroleum
Tynamit Nobel
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſeni. Berg. ...
Eeſ. f. eleftr. Untern.
San. Maſch.=Egeſt.
Eanſa Lampfſch.
Kapag ... ..."
Karpener ...
Semoor Zement ..
283.50 138. 25
1285.— Wittener Gußſtahl 50.— 48.—
*) Die 3 Kaliwerte verſtehen ſich exkl. Bezugsrecht.
Zevtfenmarin.
R. z. 8. 4. Geld/t Brief Geld /Brie Selſingfors.. . 10.58 2.61 1o.593/10.613 Italien ......" Wien....... . 59.16 359.2a5 6o.,188 359.285 Paris ...... Prag ......." 12.471 12 491 2.46 tiaae Schweiz ..... Budapeſt ...." 73.395 73.535 3 38 3.52 Spanien.....! Sofia ......." 3.042 3.049 3.042 3.008 Danzig ...... Kolland ..... i68.92 169.26 189.01 169 35 Japan. . . . . . . Cslo ........" 112 311 112.53 112.32 2l112.54 Rio de Janeiro Aopenhagen.. 112.3111 12.33 12.3711 12.,53 Jugollawien Stodholm ... 112.36 12 68 12.45 t12,65 Portugal. . .. Lonvon .. 20.344 320.488/2 20.451 ſ20.491 Athen ...... Buenos Aires 1.7711 1.775 1.772/ 1.778 Konſtantinpel. Nei York ... ! 4.2125/4 Aeae 4.2125 4.2205 Kanada ..... Belgien ....." 52.50 52.64 68. 49558.615 Uruguay ..." 8.
Geld (9
22.045/2
16.46
81.09
63.18 6
81.72 6
1.98.
0.432
7.400
18.65
5.455
2.068
4.189
4.198
4.
Briel
22.08=
18.50
(S1.25
3.30
1.88
1ssII
0.494
7.414
18.39
5.473
2.072
4.197
4.20.
8. 4.
Geld Brief
22.03 22.07
18.46 16.50
81.085 81.245
82.73 62.85
ei.72
1. 882
10.494
7.402
18.35
5.4651
2068
1.188
4.196
61.88
1.886
0.498
7.416
18.39
5.475
2.072
4198
4 204
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 8. April ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (
No=
tierung der Vereinigung für die deutſche Elektrolytkupfernotiz) 227,25
RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner
Börſenvor=
ſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager Deutſchland für prompte
Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium,
98—99 Prozent in Blöcken, Walzen oder Drahtbarren 190 RM.,
des=
gleichen in Walzen oder Drahtbarren 194 RMM., Reinnickel, 98—99
Pro=
zent, 350 RM.. Antimon Regulus 82—87 RM., Feinſilber (1 Kg. fein)
76,50—78,2 RMM.
Die Berliner Metall=Termine vom 8. April ſtellten ſich für
Kupfer: Januar, Februar, März, April, Mai, Juni, Juli, Auguſt,
September, Oktober, November. Dezember 168,75 (169 B). Tendenz:
ſtetig. Für Blei: Januar, Februar 50 (50), März 50, 25 (50,50), April,
Mai, Juni 49,50 (49,75), Juli 49,75 (50), Auguſt 49,25 (49,75),
Sap=
tember, Oktober 49,50 (49,75), November 49,25 (49,75), Dezember 49,75
(50). Tendenz: ſtetig. Für Zink: Januar, Februar, März, April,
Mai, Juni, Juli, Auguſt 52,50 (54), September 52 (53,75), Oktober 52
(54), November 52,25 (54), Dezember 52,75 (53,50). Tendenz: ſtill. —
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
* New York, 8. April. (Prib.=Tel.)
Baumwolle: Allgemein günſtige Wetterverhältniſſe, wenig
an=
regende Kabelmeldungen und die noch ungeklärte Arbeiterſituation im
Süden wirkten anfangs verſtimmend. Der Abgabedruck war aber nicht
ſehr groß und Deckungen vermochten im Verlaufe eine kräftige
Er=
holung hervorzurufen.
Kaffee: Angeſichts der feſten braſilianiſchen Meldungen,
Deckungs=
nachfrage und nur kleines Angebot war der Markt befeſtigt.
Zucker: Auf Grund von Berichen über beſſere Rafſinadenachfrage,
ſteigende Deckungen des Handels und Anſcaſſungen war der Markt
anfangs bef=ſtigt. Im Verlaufe bewirkten kubaniſche Abgaben eine
Ncaktion.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 8. April:
Getreide: Weizen, Mai 121½, Juli 124½, Sept. 127½: Mais,
Mai 92½, Juli 95½, Sept. 96½; Hafer, Mai 49½, Juli 46¾,
Sept. 44½: Roggen, Mai 101½, Juli 103½, Sept. 103½.
Fette: Schmalz, Mai 12,075, Juli 12,425, Sept. 12,775: Rippen,
Mai 13,55, Juli 13,95: Speck, loco 13,75: ſchwere Schweine 11.35
bis 11,75; Schweinezufuhren Chicago 130 000, im Weſten 120 000.
Chicago Baumwolle: Mai 19,90, Juli 19,99.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 8. April:
Getreide: Weizen, Rotwinter 147½, Hartwinter 134½: Mais
neu ang. Ernte 104½; Mehl ſpr. wheat clears 5,50—5,90; Getr.
Fracht nach England 1,6—2, nach dem Kontinent 8—10.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,65; Talg, extra loſe 8½.
Kakav: Tendenz kaum ſtetig, Umſätze in lots 169, loco 10½,
April 10,07, Mai 10,20, Juni 10.32, Juli 10,52, Auguſt 10,68,
September 10,85, Oktober 10,95, Dezember 10,95, Januar 11,92.
Im Februar 1929 belief ſich der Stand der Spareinlagen bei den
deutſchen Sparkaſſei auf 7652,4 Millionen RM. gegen 7413,9 Millionen
NM. Ende Januar.
Gegenüber einer kürzlichen Meldung erfahren wir, daß die
Bilanz=
ſitzung der J G. Farbeninduſtrie A.G. nöclt am 4. Mai, ſondern erſt
Mitte Mai ſtattfindet. Der genaue Termin, bürſte in dieſen Tagen
feſtgeſetzt werden.
In einer am 5. d3. Mts. ſtattgefundenen Sitzung ſämtlicher
Ziga=
rettenfabriken wurde einſtiumig beſchloſſen, mit Wirkung vom 8. April
an durch ein geſchloſſenes Vorgehen der jumer mehr um ſich
greifen=
ten Zigarettenſhleuderei ein End= zu bereiten.
In den letzten Wochen hat das Franbfurter Arbeitsamt mit der
Durchfihrung eines Notſtandsarbeitenprogramms begonnen, die
an=
nähernd 3 Millionen Reichsmark erfordert. Das Programm umfaßt
u. a. die Fertigſtellung der Mainuferſtraße Frankfurt—Offenbach, die
bis ungefähr Juli vollendet ſein ſoll.
Ueber das Vermögen der Bank für Heus= und Grundbeſitz e G.
m b. H. Mannheim wurde das Konkursverfahren eräffnet. Die Friſt
zur Anmeldung von Forderungen läuft am 15. Mai ab.
In den Wiener Auvomobilfabriken ſind, nachdem am Montag die
Arbeit wieder aufgenommen wurde, im Laufe des Vormittags
neuer=
dings wilde Streiks ausgebrochen.
Wie aus Helſingfors geureldet wird, iſt in Tammerfors (Finnland)
die Anlage einer großen Kunſtſeidenfabrik geplant, deren Koſten ſich
auf 30 Millionen Finn=Mark belaufen.
Eine Herabſetzung der ſchwediſhen Eiſenbahntarife in Höhe um
durchſchnittlich 10 Prozent ſteht bevor. Hierdurch wird der Reingewinn
der Staatsbahn um 92 Mill. Kronen verringert. Gleichzeitig werden
die Frachttarife vereinfacht; in Zukunft werden ſtatt hisher drei nur
zwei Stückgut=Tarife in Anwendung gebracht. Die Frachwerbilligung
kommt in erſter Linie der Beförderung der ſchwerinduſtriellen und
landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe zugute.
Die Verwvaltung der Gunrmi= und Guttapercha=Werke Englebert in
Lüttich wird einer Hauptverſammlung eine Kapitalerhöhung von 10
Mill. Frs vorſchlagen, die zum Ankauf eines Werkes in Deutſchland
verwvendet werden ſollen.
Durmnädter uns Häriohalvant, Kodtmänongerrafchaft anf Alnnen, Burmſtegr
Frankfurter Kursbericht vom 8. April 1929.
63 Dtſche.
Reichs=
anl. v. 27.....
(2 Baden
Frei=
ſtaat v. 27....."
69 Bayern
Frei=
ſtaat v. 27 ....
% Heſſen
Volks=
ſtaat v. 28...
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28.....
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27.
7%0
ThüringerFrei=
ſtaat v. 27.
Dtſche. An..
Auslo=
zungsſch. * .
Ablöſungsan”.
Otſche. Anl. Ablö.
ungsſch. (Neub.)
—
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe. ..
—
8% Bad.=Bad.v. 26
6% Berlin v. 24...
8% Darmſtadt v.26
v. 28
8%
7% Frki. a. M. v. 26
8% Mainz v. 26...
88 Mannh. v. 26.
8% Nürmber 26l
—
Di. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser. 1
.. Ser.II
—
8% Ber .Hyp.=Bi.
2 Frkf. Hyv.Bk.
4½%, „Lig. Pfbr.
82 „ PfbrBk.
4½%- Lig. Pfbr.
87.25
76
79.4
A
91.4
98.5
83
53.7
12.6
4.65
93
—
—
7.25
52‟/.
68.5
97.5
97.25
98 14
188 Heſſ. Landesbr.
4½% Heſt.Sds. Hp.
Bk.=Ligid. Pfbr..
8% Kom.
Landes=
bant Darmſtadt.
88 Mein. Hyp. Bk.
4½%o „ Lig. Pfbr.
18% Pfälz. Hhp. Bk.
8% Preuß. Ztr.=
Stadtſchaft. . .
8% Rhein. Hyp.=Bk
4½% „ Lig. Pfbr.
8% Rhein.=Weſtf.=
Bo.Cred.....
8% Südd. Bod.=
Cred.=Ban ....
8% Württ. Hyp.=B.
—
6% Daimler Benz
von 27........
8% Köckner=Werke
Berlin v. 26....
7%0 Maintrw.v. 26.
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26..
8% VoigtcHäffner
von 26 .......
3. 0. Farben Bonds).
v B.........
5 % Bosn. L. E. B.
v. 1914 ........
4/,%0 Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914 ..
420 Oſt. Goldrente
4/,% Rum. Gold
von 1919
42 Türk. Admin.
4½ „ 1.Badgad
Zollanl.
4/. 2 ungarn 1913
Vice
aus
97
97.25
97.5
98.5
——
73.25
90.5
83
83.1
93.95
135.5
36.25
37.75
10
14.5 Ungarn 19141 27.5
42.
Goldr., 24.9
Aktien.
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk
Deutſche Bank
-Eff.=u.
Wechſel=
bank
Vereinsbank .
Diskonto=Geſell ch.
Dresdener Banl..
Frankf. Bank.
Hyp.=Bk.
Pfdbr.=Bt.
Gotha. Grundkr. B.).
Mein. Hyp.=Bank
Mitteld. Creditbl.
Nürnb. Vereinsbr./4
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Ban1,
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbt *
Hyp.=Bank . .11
Südd. Bod.=r. Bk.
Wiener Banderein
A.G. Vertehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ...
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge
Hapag ....
Nordod. Lloyd ....
Schantung=Eiſenb.
Südd Eiſenb.=Geſ
—
Accum. Berlin
Adlerw. (v. Kleyer)
6% AEG. Borzug
157
132.5
174
1202.75
1237.5
169.5
125
102
160.5
173.5
105
1143.25
1.56.25
135
144
1183
15.)
3..25
151.5
323
122.5
199
1482
189.5
89/
123.5
117.75
5.25
124
52
83.75
89.75
AEG. Stamm 180
Baſt Nürnberg
Bergm. Gl. Werkel230.25
BrownBroverickCiel152
Brüning & Sohn.
Buderus Eiſen
Eemen: Heidelberg
„ Karlſtadt
Chem. WerkeAlbert.
Chade ..
Damler=Benz ..!./ 59
Dt. Atl.=Telegr.. . .
Eiſenh. Berlin.
Eroöl
..
Gold= u. Silb.=Anſtalt. /168
„ Linoleumwerk
Eichbaum, Brauer
Eleitr. Lich u. Kraft!=
Liefer.=Geſ. /170.5
Sſchw. Vergwer!
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnere
7. G. Farbenindſtr.
Feinmech. (Fetter).
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gas ......."
„ Hoſ .......
Beiling ECie ....
Gelſen . Bergwer/135.5
Geſ. elektr.
Un=
ternehmungen.
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger
Hafenmühle Frifl. 181.5
Hammerſen (Oén.
Harpener Bergbau/138.25
Henninger, gempf.1
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ....!!
1108
148
76‟,
467
131
127.75
352
300
220.5
209
40.29
22.
253.25
85
136
81.5
239
85.5
181.5
133
170
92.75
103
144
D
Holzmann. Phil. . . 128.5
Holzuerk.=Induſtriel 94
Flie Bergb. Stamm
Genüſſe
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Nummer 98
Dienstag, den 9. April 1929
Seite 11
Tang um Tataann.
Roman von Werner Scheff.
(Nachdruck verboten.)
„Ich habe dieſe übelriechenden Dinger ſtets gehaßt. Ich finde
rneine Limouſine bei weitem anziehender.”
„Mit neunzehn Jahren pfeift man darauf und bevorzugt den
Soziusſitz!”
„Meintwegen! Was bleibt alſo noch? Suſanne ſoll geſtern
nit dem Schriftſteller Rittinghaus bei Horcher ſoupiert haben,
nachdem die beiden vorher im Theater waren. Du lieber Gott,
Sarald, daran läßt ſich doch nichts Nachteiliges finden! Agathe
elbſt hat ſchon bei Horcher ſoupiert, allerdings in meiner
Geſell=
chaft. Iſt Manfred Rittinghaus etwa ein Mann von ſchlechtem
Muf?. Ich finde zwar ſeine Stücke miſerabel, aber er verkehrt in
Den beſten Kreiſen. Wir ſind keine Spießbürger .. . ."
„Reg” dich doch nicht auf, Chriſtian! Selbſtverſtändlich iſt’s
ächerlich, wenn Agathe in allem ein Haar findet. Ich betone noch
inmal: Fräulein Herfort iſt neunzehn Jahre alt. Und gerade
Dieſe neunzehn Jahre ſind es, die ich dir immer wieder vorhalte.
Ich ſelber ſpüre meine einundvierzig manchmal ſo nachdrücklich,
waß ich mich ſchon zu den älteren Herren rechne. Chriſtian, eines
Tages würde dich dieſe Heirat reuen . . ."
„Niemals! Suſanne iſt doch ein Engel!”
„Ja, das iſt ſie!” Kroß ſtarrte nachdenklich vor ſich hin; auch
an ihm war die Beſchäftigung mit Suſannes reizvollem
Perſön=
chen nicht ohne Wirkung vorübergegangen.
„Harald, hilf mir bei Agäthe! Sie hat in all dieſen Jahren
für mich wie eine Mutter geſorgt; ſie iſt die fabelhafteſte
Schwe=
ſter. Aber von dem, was im Herzen eines Mannes vorgeht, hat
Ee keine Ahnung. Sie hat das Mädel zweimal hier im Bureau
geſehen — hat zehn Worte mit ihr gewechſelt. Wie ſoll ſie da
begreifen, daß ihr Bruder ohne dieſe Frau nicht leben kann?”
Kroß ſaß noch immer in anſcheinender Teilnahmsloſigkeit.
Sollte er Chriſtian geſtehen: Du haſt recht — mir geht’s ja ganz
ahnlich ?
„In den nächſten vierundzwanzig Stunden, Harald, muß ſich
die Sache entſcheiden. Ich mag nicht zuſehen, wie irgendein
dummer Junge Suſanne Raupen in den Kopf ſetzt. Agathe hat
ſäich damit einverſtanden erklärt, daß das Mädel morgen mit ihrer
Mutter nach Birkenſee kommt. Dort muß die Bombe platzen!"
„Du kannſt tun, was du willſt.‟ Der Rittmeiſter erhob ſich,
ſo daß die Hand ſeines bedeutend kleineren Freundes von ſelbſt
den Platz auf ſeiner Schulter verließ. „Ich jedenfalls hab' meiner
Pflicht genügt — du biſt im Bilde. Auch Agathe kann mir keinen
Vorwurf machen. Sollte das Mädel wirklich auf deinen Antrag
Ja ſagen, dann kannſt du auf mich rechnen als Trauzeuge. Aber
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ich möchte keinerlei Verantwortung tragen. Uebrigens — biſt du
dir eigentlich darüber klar, ob Suſanne für dich irgend etwas
Liebeähnliches empfindet?”
Der Induſtrielle zuckte zuſammen. „Sie iſt immer freundlich.
Wir ſprechen über alle möglichen Dinge, über die man eigentlich
mit ſeiner Sekretärin nicht redet. Ich glaube beſtimmt, ſie hat
etwas für mich übrig.”
„Na . .. dann wünſch’ ich dir recht viel Glück!”
Dieſes „Na” klang ſo gedehnt, daß es dem Geheimrat hätte
auffallen müſſen. Aber gerade jetzt hörte er nebenan Suſanne
ins Zimmer treten, und es lag ihm offenbar daran, den Beſuch
ſeines Freundes abzukürzen. Kroß hatte auch hierfür
Verſtänd=
nis. Er drückte die Hand Lindemanns und wandte ſich zum
Gehen.
Ein Zuruf des Geheimrats hielt ihn zurück. „Du biſt doch
morgen nachmittag bei mir? Späteſtens zum Abendeſſen?
Viel=
leicht . .. vielleicht können wir dann ſchon über Tatſachen reden!“
Lindemanns froh=verlegenes Lächeln fand einen ſchwachen
Widerſchein auf dem ſchmalen, wie ausgemeißelten Geſicht ſeines
Freundes. „Ich komme . . und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß
ich dir noch Wichtiges in unſerer Sache berichten kann!“ Damit
öffnete er die Tür und verſchwand.
Geheimrat Lindemann rieb ſich die Hände, preßte die Lippen
zuſammen wie jemand, der noch einmal zuletzt Gehörtes
über=
legt, nahm zwiſchen zwei Fingern, als ekle ihm davor, den Bericht
des Detektivs Grabow, ließ ihn in einem Schubfach ſeines
Schreib=
tiſches verſchwinden und ging zu der Tür, die ihn von Suſanne
trennte.
Darf ich bitten, Fräulein Herfort, es ſind ein paar wichtige
Briefe zu ſchreiben!“
Sie ſaß dem Geheimrat gegenüber, von ihm durch den breiten
Schreibtiſch getrennt, ſeinen bewundernden Blicken ſchutzlos
aus=
geſetzt. Tapfer ertrug ſie das Flimmern ſeiner elegiſchen Augen,
beugte ſich nur ein wenig tiefer über das Diktatheft. Und ſo oft
Chriſtian Lindemann ſtockte, was heute noch häufiger
vorzukom=
men ſchien als ſonſt, wiederholte ſie die letzten Worte, als wollte
ſie ihn auf ihre durchaus geſchäftlichen Beziehungen aufmerkſam
machen.
Man hatte drei von den Briefen erledigt. Da ſeufzte der
Geheimrat tief und warf einen Blick zu den Fenſtern hinüber.
„Es wird Frühling, Fräulein Herfort!”
Etwas Geiſtreicheres war ihm nicht eingefallen. Doch das
Schlagwort Frühling wirkte auch auf Sufanne. Sie wandte den
Kopf nach der Sonne hin, und Lindemann fand Gelegenheit, ſich
an den reinen Linien ihres Profils zu begeiſtern.
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