Einzelnummer 10 Pfennige 
K 
A 
Dt 
Tart 
* 
A4 
V 
Tat 
Bezugspreis: 
Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Anzeigenpreis: 
Bei wöchentlich 2 maligem Erſcheinen vom 1. April
 bis 30. April 2.18 Reichsmart und 22 Pfennig 
Abragegebühr, abgeholt 2.25 Reichemarl, durch die 
Agenturen 2.40 Reichsmart frei Kaus. Poſlbezugspreis 
im April ohne Beſtellgeld monatlich 2.425 Reichsmart. 
Veranwortlichkeit für Aufnahme von Anzeigen an 
beſtimmten Tagen wird nicht übernommen. 
            Nicht=
erſcheinen einzelner Nummern infolge höherer Gewalt 
berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des 
Bezugspreiſes. Beſiellungen und Abbeſſellungen durch 
Fernrui obne Verbindlichkeit für uns. Poſiſcheckonio 
Franfurt a. M 1304
 Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit * perſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 98 
Dienstag, den 9. April 1929. 
192. Jahrgang
 27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg. 
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Rellamezeile (92 mm 
breit/2 Reichsmarl. Anzelgen von auswärte 40 Reichspfg. 
Finanz=Anzeigen 60 Reſchspfg. 92 mm brelte 
            Reflame=
zelle 3,00 Reſchsmark. Alle Preiſe in Reichsmark 
(4 Dollar — 420 Martl. — Im Falle, höherer 
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strelk uſw., erliſcht 
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der 
            Anzeigen=
aufträge und Leiſtiung von Schadenerſatz. Bei 
Konkurs oder gerichtlicher Beltrelbung fäll ſeder 
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und 
            Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Mrzſenfmittang ii Butis.
 Zahlenfieber der Gläubigerſtaaken. 
Die franzöſiſche Rechke bläft zum Abbruch. — Die 
Mehrheit denkk anders. 
Von unſerem A=Korreſpondenten. 
* Paris, 8. April. 
Eine nervöſe Spannung liegt auf dem ganzen Land. Man 
fühlt, daß die Entſcheidung über das Reparationsproblem naht. 
Die franzöſiſche Preſſe betont für alle Fälle, daß für Frankreich 
der Mißerfolg der Virhandlungen keine beſonderen Nachteile nach 
ſich ziehen würde, und verſucht die Lage ſo darzuſtellen, als ob 
das Gelingen der Einigung einzig und allein von der Haltung 
Schachts, daß heißt, Deutſchlands abhängen würde. Die extreme 
Rechte beklagt bereits, daß Frankreich auf ſeine intranſigente 
            Hal=
tung verzichtet hat, und beſonders in der Provinz ſcheint in 
dieſen Kreiſen die Auffaſſung zu beſtehen, daß es das beſte wäre, 
die Verhandlungen ſofort abzubrechen. Die Majorität der 
            poli=
tiſch Denkenden wüſcht aber — viel mehr als dies die Zeitungen 
betonen — das Gelingen der Verhandlungen. Man iſt der 
            Mei=
nung, daß die Löſung ſpäter ſich nur ſchwieriger geſtalten werde, 
und daß die Mitarbeit Amerikas nur einmal in dieſem Maße zu 
gewinnen war. Die Stimmung iſt keineswegs peſſimiſtiſch, man 
ſpricht im allgemeinen von einer Entſpannung nach den Ferien. 
In der Frage der Kommerzialiſierung zeigt man ſich allerdings 
viel weniger optimiſtiſch und man glaubt, daß nur ein viel 
            klei=
nerer Teil der deutſchen Schuld kommerzialiſiert werden kann, 
als man zuerſt angenommen hat. Die Auffaſſung hat übrigens 
in der letzten Zeit viel Anhänger gefunden, daß eine allzuweit 
gehende Kommerzialiſierung der deutſchen Schuld die Ausſicht 
auf ein Nachgeben Amerikas in der Frage der interalliierten 
Schulden — und letzten Endes erblickt man noch immer darin die 
wahre Löſung der Probleme der Weltfinanz — nur verringern 
würde. 
Schachts: „Schach der Schlußziffer!”—Der Gegenzug 
der Aelen. 
EP. Paris, 8. April. 
Der franzöſiſche Delegierte bei der Sachverſtändigen=
            Konfe=
renz, Moreau, hatte heute vormittag eine Unterredung mit dem 
belgiſchen Delegierten Francqui. Heute nachmittag gegen 3 Uhr 
fand eine neue „Kollektivſitzung” ſtatt, ähnlich wie am Samstag. 
Der Unterſchied zwiſchen einer privaten Sitzung und einer 
            Kol=
lektivſitzung ſcheint vor allem darin zu beſtehen, daß der 
            japa=
niſche Delegierte bei einer Kollektivſitzung nicht anweſend iſt und 
der amerikaniſche Delegierte, Owen Young, zwar zugegen iſt, 
aber nicht als Vorſitzender, ſondern nur als Beobachter. 
Nach dem „Intranſigeant” rechnet man in franzöſiſchen 
            Krei=
ſen damit, daß die laufende Woche die Entſcheidung 
in dem einen oder anderen Sinne bringen 
werde. Die Zeitung gibt zu und bedauert es, daß die 
            Alliier=
ten augenblicklich in zerſtreuter Ordnung aufmarſchieren. Es ſei 
offenbar ein Fehler geweſen, daß jede alliierte Delegation 
            beſon=
ders ihre Forderungen Dr. Schacht präſentierte, ſo daß es dieſem 
vorbehalten blieb, die Summierung vorzunehmen und damit 
gleichzeitig den Nachweis zu erbringen, daß dieſe Summierung 
eine über die normale Dawesannuität weit hinausgehende 
Jahresleiſtung bedingen würde. Mit dieſer Feſtſtellung habe 
Dr. Schacht ohne Zweifel einen diplomatiſchen 
Schachzug gewonnen. Ferner gibt die Zeitung zu, daß 
unter den Alliierten hinſichtlich der künftigen 
Aufteilung der deutſchen Annuitäten 
            Uneinig=
keit herrſcht. Man könnte zwar glauben, daß dieſe 
            Auf=
teilung durch das Abkommen von Spa ein für allemal geregelt 
worden ſei. Leider aber werde dieſes Abkommen in 
            verſchiede=
nem Sinne ausgelegt. Insbeſondere ſtehe Italien auf dem 
Standpunkt, daß es durch dieſes Abkommen benachteiligt 
            wor=
den ſei. Ferner habe Belgien von neuem die Forderung auf 
Vergütung der Markbeſtände aufgeſtellt. England habe 
            Rech=
nungen der Dominions präſentiert und Amerika beſtehe feſt auf 
der vollen Rückzahlung ſeiner Beſetzungskoſten. 
Die „Liberté” gibt zu, daß wan offenbar das 
            Publi=
kum auf Opfer vorbereiten wolle. Wenn dem aber 
ſchon ſo ſein müſſe, ſo müſſe man ſich in Frankreich fragen, 
            wa=
rum immer die gleichen die Opfer zu tragen hätten, nämlich vor 
allem Frankreich und Belgien. Insbeſondere ſtelle ſich auch die 
Frage, weshalb die Alliierten Amerika voll bezahlen ſollten, 
nachdem ſie von Deutſchland weniger bekommen ſollen als bisher. 
Es wäre Zeit, die Zahlungsfähigkeit der Alliierten gegenüber 
Amerika ebenfalls einer Sachverſtändigenberatung zu 
            unter=
ziehen, wie man heute über die Zahlungsfähigkeit Deutſchlands 
berate. 
Die deutſche Delegakion warkek ein vernünftiges 
Mndeber . 
* Berlin, 8. April. (Priv.=Tel.) 
Die Pariſer Reparationskonferenz befindet ſich, das wird jetzt 
von keiner Seite mehr beſtritten, in einer ernſthaften Kriſis. Man 
muß das nicht unbedingt tragiſch nehmen. Wir wiſſen aus den 
gahlreichen Konferenzen, die wir nach dem Kriege zu erleben die
 „Freude” hatten, daß die Verhandlungen ſolcher internationalen 
Gremien erſt fruchtbar zu werden beginnen, wenn ſie erſt einmal 
vor dem Auseinanderbrechen ſtanden. Deshalb liegt auch 
            keiner=
lei Grund vor nervös zu werden, zumal ja vorderhand die 
            Deut=
ſchen an der Kriſis verhältnismäßig unbeteiligt ſind. Es ſcheint 
in der Tat ſo zu liegen, daß die Gläubigerſtaaten nicht 
einmal den Verſuch gemacht haben, ihre 
            Forde=
ſich nur herausgerechnet, was er haben will, 
und das war natürlich die höchſtmögliche Ziffer. 
Es hat dann ſehr erſtaunte Geſichter gegeben, als Herr Dr. 
Schacht ſein Additionsexempel präſentierte, wobei er auf einen 
Betrag von über 3 Milliarden jährlich kam. Das iſt 
noch mehr als der Dawesplan vorſieht, ſelbſt wenn man den für 
uns ſehr ungünſtigen Wohlſtandsindex auf Maximalhöhe 
            be=
rechnet. Selbſt die Franzoſen ſehen ein, daß dies nicht die 
richtige Taktik iſt und ſcheinen bereit zu ſein, einige 
            Abſtreichun=
gen zu machen. Die deutſche Delegation hat daraus die 
Folgerung gezogen, daß ſie vorläufig Gewehr bei Fuß 
ſtehen und ſich zur Verfügung der anderen 
            Konfe=
renzteilnehmer halten wird, aber von ſich aus 
keinerlei Schritte unternimmt, ſondern 
            abwar=
tet, ob es den Gläubigerſtaaten gelingt, 
            unter=
einander ihre Wunſchträume abzureagieren. 
Darüber werden günſtigſtenfalls einige Tage vergehen. Iſt das 
erreicht, wird der deutſchen Delegation ein neues Memorandum 
übergeben werden, und auf dieſer Grundlage würden ſich die 
weiteren Verhandlungen abſpielen, wobei Owen Yuong immer 
noch einen letzten Vorſchlag in Reſerve halten ſoll. Da aber Dr. 
Schacht daran feſthält, daß er in ſeinem Angebot über eine 
            Mil=
liarde nicht hinausgehen kann, wird auch dann die Spanne noch 
ziemlich groß ſein, ſelbſt wenn man annehmen ſollte, daß durch 
die Einſchaltung der neu zu bildenden Kreditbank und durch die 
Sachlieferungen ein ſchließliches Loch ausgefüllt werden kann. 
Was Deutſchland bisher an Reparakionen gezahlt hak 
* Berlin, 8. April. (Priv.=Tel.) 
Bei den Sachverſtändigenverhondlungen in Paris ſind 
            an=
ſcheinend die bisherigen deutſchen Reparationsleiſtungen wenig 
oder gar nicht behandelt worden. Jedenfalls iſt in der 
            Oeffent=
lichkeit dieſes Thema nur ſehr oberflächlich und viel zu wenig 
            be=
handelt worden. Es iſt jedoch anzunehmen, daß Dr. Schacht auf 
dieſe gewaltigen deutſchen Leiſtungen hingewieſen hat, wenn auch 
darüber bis jetzt nichts in die Oeffentlichkeit gedrungen iſt. Wenn 
die bisherigen deutſchen Leiſtungen auch nur einigermaßen richtig 
beurteilt werden, dann müſſen die deutſchen Zahlungen ganz 
            er=
heblich verringert werden. Jedenfalls können dann nicht mehr 
Zahlen genannt werden, wie Jahresleiſtungen von 2,5 bis 3 
Milliarden Mark. 
In dieſem Zuſammenhang bringt „Der Deutſchen=Spiegel” 
einen Aufſatz über Deutſchlands bisherige Reparationsleiſtungen, 
in dem geſagt wird, daß Deutſchland bis jetzt reichlich 
50 Milliarden Goldmark an ſeine 
            Reparations=
gläubiger gezahlthat. Die reinen Reparationsleiſtungen 
Deutſchlands bis Ende 1929 hat der bekannte Nationalökonom 
Lujo Brentano auf Grund amtlicher Angaben mit insgeſamt 41,6 
Milliarden Mark errechnet. Dazu kommen nun die deutſchen 
Zahlungen während der Ruhrbeſetzung und die Lieferungen aus 
den Micumverträgen, ſowie die Zahlungen nach dem Dawesplan. 
Die Leiſtungen Deutſchlands von 1919 bis Ende 1922 ſind allein 
mit 41 596 Millionen Mark anzunehmen, wovon auf 
            Barzahlun=
gen nach dem Londoner Ultimatum 1780 Millionen Mark und 
auf die engliſche Reparationsabgabe 163 Millionen Mark 
            ent=
fallen. Die deutſchen Sachlieferungen für dieſe Zeit belaufen ſich 
auf 39 653 Millionen Mark und gliedern ſich wie folgt (in 
            Mil=
lionen Goldmark): 
Liquidiertes deutſches Privateigentum im Ausland 11740 
Abgetretene Forderungen Deutſchlands a. ſeine Verbünd. 8 600 
Reichs= und Staatseigentum i. d. abgetretenen Gebieten 5 032 
Anteil dieſer Gebiete an der Reichsſchuld 
644 
Abgelieferte See= und Binnenſchiffe 
Kohle und Koks (54 Millionen Tonnen) 
Eiſenbahnmaterial 
1928 
1871 
Nichtmilitäriſcher Rücklaß an der Weſtfront 
An Frankreich abgetretene Saargruben 
Abgetretene Beteiligungen und Wertpapiere 
393 
Wiederaufbaulieferungen (Holz uſw.) 
291 
Vieh (101659 Pferde, 174 208 Rinder, 231 393 Schafe 
21 664 Ziegen und 245 668 Geflügel) 
275 
200 
Von den Alliierten verkauftes Kriegsmaterial 
Farbſtoffe und pharmazeutiſche Artikel 
Laſtkraftwagen 
Privatkabel 
78 
45 
Kohlennebenprodukte 
* 
Landwirtſchaftliche Maſchinen 
31 
.. 
Lieferungen für die Univerſität Löwen .." 
14 
Summa: Mill. Goldmark 39 653 
Das Büro des Generalagenten für Reparationszahlungen 
vorgenommenen Transfers im fünften Annuitätenjahre bis zum 
31. März 1929, die Einnahmen in Höhe von 1 498577 150,62 und 
Transfers in Höhe von 1 268 960 139,54 Goldmark ausweiſt und ein Kulturprogramm, das man übrigens nicht als gemeinſame 
Mächte, wie folgt: Frankreich 642 647 730,34, davon an 
            Barüber=
weiſungen 246 595 256,17 Goldmark; Britiſches Reich 285 289 366,56 lebenswichtiger, nämlich die wirtſchaftspolitiſchen, die 
35 468 687,09 Goldmark; Belgien 64 711 726,87 Goldmark, davon und der Rechten beſtehen, ſo bleibt doch die große Grundlinie 
Barüberweiſungen 21 435 550,20 Goldmark. Die Koſten der 
gewieſen.
 Heipels Opfer. 
Von unſerem ſtändigen Berichterſtatter. 
R. Wien, 5. April 1929. 
Man ſagt, daß Dr. Seipel die Stille der Oſtertage dazu 
            be=
nutzt habe, einen politiſchen Entſchluß zur Reife zu bringen, mit 
deſſen Ausführung er unmittelbar darauf das Land in höchſtes 
Erſtaunen verſetzte. Im weſentlichen dürfte dieſe Darſtellung 
zutreffen, gleichgültig, ob dieſer Entſchluß wirklich erſt vor drei 
Tagen zuſtande kam, oder etwas früher. Er iſt jedenfalls 
            Aus=
rungen untereinander abzuſtimmen. Feder hat druck einer perſönlichen Selbſtändigkeit und Unabhängigkeit des 
Handelns, wie ſie im politiſchen Leben von heute beinahe einzig 
daſteht. Ebenſo ſehr zeigt die Handlungsweiſe des 
            Bundeskanz=
lers ein ungewöhnliches Maß ſtrengſter Logik und 
            erbarmungs=
loſeſter Sachlichkeit, gerade auch dann, wenn dieſe Sachlichkeit 
ſich gegen die eigene Perſon richtet. 
Dieſe Stärke des gradlinigen, kompromißloſen 
            Vorwärts=
ſchreitens, dieſe Strenge gegen ſich ſelbſt, die natürlich auch gegen 
andere zum Ausdruck kommt, iſt vielleicht die tiefſte Urſache für 
die Erbitterung der Oppoſition gegen Seipel. Man konnte öfters 
gerade in entſcheidenden Parlamentsſitzungen beobachten, wie 
von ſozialdemokratiſcher Seite faſt verzweifelt gegen dieſe Armut 
des Kanzlers an Gefühlsäußerungen Anklagen erhoben wurden, 
wobei Armut an Gefühlsäußerungen mit Gefühlsarmut 
verwechſelt wurde. Wenn Dr. Seipel auch nur kleine 
            Zugeſtänd=
niſſe gegen ſeine ſachliche Ueberzeugung hätte machen wollen, 
wenn er gelegentlich mit einer freundlichen Geſte hätte werben 
wollen, dann würde er es ſicher nicht notwendig gehabt haben, 
ſeine Perſon zu opfern. Aber er würde wahrſcheinlich Grundſätze 
geopfert haben, die nach ſeiner Ueberzeugung dem Intereſſe der 
Allgemeinheit dienen. 
Nun ſoll die Frage geklärt werden, worin eigentlich der Grund 
zu der bisherigen Spannung zwiſchen Mehrheit und 
            Minder=
heit beſteht, ob in der Perſon des Führers oder in 
dem politiſchen Programm der Mehrheit. Die 
Sozialdemokraten ſollen gefragt werden, ob ſie mit einer nicht 
von Seipel geführten Mehrheit arbeiten wollen, natürlich nicht 
als Mitglieder dieſer Mehrheit, ſondern als verſtändige und nicht 
rabiate Oppoſition! 
Hier wird zunächſt ein Mißverſtändnis an den Tag kommen. 
Die Sozialdemokraten haben ſich im Grunde nicht allein an den 
perſönlichen Eigentümlichkeiten Seipels geſtoßen. Vielmehr 
            be=
ruhen ihre heftigen perſönlichen Angriffe auf der Ueberzeugung, 
daß ſich in der Perſon Seipels das politiſche Syſtem der 
            bis=
herigen Mehrheit verkörpere, und daß dieſes Syſtem mit dem 
Rücktritt Seipels einer Veränderung unterliegen werde. Das 
iſt ein Irrtum. Die Mehrheit und ihre Politik werden 
weiter beſtehen, und zwar aus zwei ſehr weſentlichen Gründen. 
Erſtens, weil Dr. Seipel auch ohne das Amt des Bundeskanzlers 
unbeſtrittener und überragender Führer ſeiner Partei bleibt, und 
auf Grund der Stärke dieſer Partei und ſeiner eigenen 
            Perſön=
lichkeit einen führenden Einfluß auf das politiſche Leben 
            aus=
üben wird. Der zweite Grund liegt in den politiſchen 
            Notwen=
digkeiten ſelbſt. Gerade wegen der Stärke der Chriſtlichſozialen 
kann die bisherige Regierungskoalition weder eine andere Politik 
treiben, noch kann ſie zerfallen, um einer anderen Mehrheit Platz 
zu machen. 
Im einzelnen betrachtet, ergeben ſich die folgenden 
            Verhält=
niſſe. Uebereinſtimmende Kundgebungen verſchiedener 
            maßgeben=
der chriſtlichſozialer Kreiſe und Organe haben gleich am Tage 
der Kriſe gezeigt, daß dieſe Partei ſelbſt die Möglichkeit 
eines Zuſammengehens mit den 
            Sozialdemo=
kraten — die ſogenannte ſchwarz=rote Koalition — 
            katego=
riſch abweiſt. Es iſt ja gelegentlich behauptet worden, daß 
innerhalb der Chriſtlichſozialen ein gemäßigter Flügel die 
            An=
näherung an die Linke wünſche. Man hat nach Ausbruch der 
Kriſe ſogar die Namen von angeblichen Kanzlerkandidaten aus 
den Reihen dieſes Flügels genannt (Heinl, Bureſch uſw.). Dieſe 
Nennungen waren reine Tendenzarbeit aus Kreiſen, die den 
            Chriſt=
lichſozialen fernſtehen. Im Schoße dieſer Partei ſelbſt ſind ſolche 
Stimmen nicht laut geworden. Wenn innerhalb der chriſtlich= 
* (22 ſozialen Partei politiſche Meinungsverſchiedenheiten beſtehen, ſo 
2422 werden ſie in der jetzigen Kriſe nicht ausgetragen werden. Denn 
darüber herrſcht zweifellos Einmütigkeit, daß die chriſtlichſoziale 
Partei bis zur Fundierung ſeiner wirtſchaftlichen Entwicklung 
4194½ ihre führende Stellung im politiſchen Leben behalten wird. Aus 
all dem ergibt ſich, daß ſowohl die Methoden wie das Ziel 
            inner=
halb der chriſtlichſozialen Partei nicht ſtrittig ſind. 
Damit iſt ihre führende Bedeutung innerhalb der Koalition 
feſtgelegt. Ein Koalitionsprogramm gegen die Chriſtlichſozialen 
200 iſt ſchon aus ziffernmäßigen Gründen nicht möglich. Es bleibt 
116 die Frage übrig, ob auch die beiden anderen Koalitionsparteien, 
Großdeutſche und Landbund, ſich die chriſtlichſoziale 
            Pa=
role zu eigen machen: unbedingte Aufrechterhaltung 
desbürgerlichen Mehrheitsblocks. Auch dieſe Frage 
iſt mit Ja zu beantworten. Rein ziffernmäßig könnten ſich die 
Großdeutſchen und der Landbund auch anders entſcheiden. Der 
öſterreichiſche Nationalrat zeigt folgende Parteiſtärken: 74 
            Chriſt=
lichſoziale, 72 Sozialdemokraten, und dazwiſchen 12 Großdeutſche 
Die Tribukzahlungen im fünften Annuikätsjahr. und 9 Landbündler. Dieſe 21 Mann der Mitte könnten alſo, 
ſoweit es auf die Ziffern ankommt, ſowohl mit der Rechten wie 
veröffentlicht eine Ueberſicht über die verfügbaren Gelder und mit der Linken eine Mehrheit bilden. In ſachlicher Hinſicht zeigt 
ſich ihnen aber nur der Weg der Rechten. Mit der Linken haben 
ſie vielleicht einKulturprogramm gemeinſam oder könnten es haben, 
mit einem Saldo per 31. März von 229 617 011,08 Goldmark Weltanſchauung bezeichnen darf, ſondern das ſich auf einzelne 
ſchließt. Die Transfers verteilen ſich auf die nachgenannten konkrete Fragen des Eherechts und der Schulpolitik beſchränkt. Für 
die Gegenwart ſind aber andere Fragen in Oeſterreich unendlich 
Goldmark, davon Barüberweiſungen 86 217 124,59 Goldmark; handelspolitiſchen, die Anleihe. Mögen auch in dieſen 
Italien 93 156 219,41 Goldmark, davon Barüberweiſungen Fragen einzelne Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen der Mitte 
ſolange gemeinſam, wie der Radikalismus der öſterreichiſchen 
interalliierten Kommiſſionen ſind mit 5 535 338,21 Goldmark aus= Sozialdemokratie beſtehen bleibt. Gerade im jetzigen 
            Metallarbei=
terſtreik ſind einige praktiſche Erfolge gegen die bisherige Allge=
Seite 2
 walt der freien Gewerkſchaften errungen worden, die auch in den 
Augen der bürgerlichen Mittelparteien eine Rechtfertigung der 
bisherigen Mehrheitspolitik darſtellen. 
Zweifellos wird ſich alſo die bisherige Mehrheit geſchloſſen 
den Sozialdemokraten zu Verhandlungen ſtellen und an ſie die 
Frage richten, ob ohne die angeblich ſtörende Perſon Seipels 
ein parlamentariſcher Arbeitsfrieden geſchloſſen werden kann. 
Dieſer Arbeitsfrieden ſoll nicht bedeuten, daß die 
            Sozialdemokra=
ten darauf verzichten, ihre ſachlichen Argumente geltend zu machen, 
und dafür Berückſichtigung zu verlangen. Vielmehr glaubt man 
in Mehrheitskreiſen, daß nicht rein ſachliche Schwierigkeiten von 
unüberwindbarer Größe zwiſchen Mehrheit und Minderheit 
ſtehen, ſondern daß in den aktuellen Fragen (z. B. 
            Mietengeſetz=
gebung und Wohnbauförderung) eine ſachliche Einigung ſehr 
wohl möglich wäre, wenn die Sozialdemokraten nicht 
mehr Preſtigepolitik treiben, ſondern nüchterne 
Arbeit leiſten wollten. Ihrem Preſtige iſt durch den 
Rücktritt Dr. Seipels doch nunmehr ſehr weitgehend Rechnung 
getragen worden. 
Kommt dennoch keine Einigung zuſtande, dann würde 
ſich Seipel ganzüberflüſſig geopferthabe n, denn 
es wäre ja dann klar bewieſen, daß ſeine Perſon nicht die wahre 
Urſache der politiſchen Hochſpannung geweſen iſt. Dann würde 
zweifellos die chriſtlichſoziale Partei geſchloſſen die Forderung 
an Dr. Seipel ſtellen, die Kanzlerſchaft wieder zu 
            über=
nehmen, und es iſt zu vermuten, daß in einem ſolchen Fall auch 
die übrigen Mehrheitsparteien damit einverſtanden wären, 
            zu=
mal, wenn ihnen bewußt wird, daß dann auf dem Boden des 
Parlaments ein harter und entſcheidender Kampf ausgetragen 
werden muß. 
Vorerſt aber braucht dieſe Eventualität noch nicht allzuſehr in 
den Vordergrund gerückt zu werden, denn vorher wird jedenfalls 
ein ſehr ernſter Verſuch gemacht werden zur Verſtändigung zu 
gelangen. Die Mehrheit wird naturgemäß ihr Arbeitsprogramm 
nicht aufgeben, aber ihre Vertreter werden ſich zweifellos 
            be=
mühen, eine Mitwirkung der Sozialdemokraten für ſeine 
            Durch=
führung herbeizuführen. Geht dies nicht, dann allerdings wird 
die wirkliche Kriſe er beginnen.
 Bombenanſchlag im Pariament 
von Delhi. 
Panik in der geſehgebenden Verſammlung. — Zwei 
Inder als Täler verhafkel. 
EP. Delhi, 8. April. 
Ein terroriſtiſcher Akt führte in der geſetzgebenden 
            Verſamm=
lung von Delhi zu ſchweren Tumultſzenen. Während einer 
Sitzung wurden plötzlich zwei Bomben geworfen, von denen eine 
unmittelbar in der Nähe des Finanzminiſters niederfiel. In dem 
überfüllten Haus kam es zu unbeſchreiblichen Panikſzenen. 
            Meh=
rere Perſonen ſind verletzt worden. Ueber die Urheber des 
            Atten=
tats und deren Motive liegen noch keine Angaben vor, doch iſt 
es nicht ausgeſchloſſen, daß der Racheakt im Zuſammenhang mit 
den religiöſen Streitigkeiten zwiſchen Hindus und 
            Mohamme=
danern ſteht. 
Weitere Berichte beſagen, daß durch den Bombenanſchlag in 
der Geſetzgebenden Verſammlung mindeſtens fünf Perſonen 
            ver=
letzt wurden, die man ins Krankenhaus brachte. Unter ihnen 
            be=
fand ſich Sir George Schuſter, Finanzberater und Mitglied des 
indiſchen Staatsausſchuſſes, S. N. Proy, der zweite Sekretär des 
indiſchen Zentralkomitees, Sir Banjamee Lalal, ein reicher 
            in=
diſcher Kaufmann und Landbeſitzer ſowie zwei hervorragende 
Politiker. Drei Regierungsbänke wurden vollſtändig zerſtört. 
Der Leiter der engliſch=indiſchen Verfaſſungskommiſſion, Sir 
John Simon, befand ſich auf der Galerie und man nimmt an, 
daß ſeine Anweſenheit mit dem Attentat weſentlich 
            zuſammen=
hängt. Mit den Bomben zuſammen wurde eine kommuniſtiſche 
Flugſchrift mit dem Titel „Die hindoſtaniſche=ſozialiſtiſch=
            republi=
kaniſche Armee” in die Kammer geworfen. Später wurden zwei 
Inder verhaftet, in deren Beſitz ſich Bomben und Piſtolen 
befanden; ſie ſollen ſich angeblich als die Bombenwerfer bekannt 
haben. Zehn Minuten nach dem Bombenattentat verſammelte 
ſich das Parlament wieder, da aber das Haus mit Rauch und 
Gas erfüllt war, vertagte der Präſident die Verſammlung au 
Donnerstag. Die beiden Verhafteten heißen Butuke Swara und 
Bgagatſingh. Sie erklärten, aus Bengalien bzw. aus dem 
            Pund=
ſchab zu ſtammen und ſollen geſtändig ſein.
 * Chirurgen=Kongreß in Berlin 
vom 3. bis 6. April 1929. 
Die diesjährige 53. Tagung der Deutſchen Geſellſchaft für 
Chirurgie wurde von Geheimrat Payr, Leipzig, mit einer 
            Ge=
denkrede auf Theodor Billroth, einen der größten deutſchen 
Chirurgen, eröffnet. Billroth, deſſen 100. Geburtstag in dieſen 
Monat fällt, hat als Arzt und Gelehrter weit über die Grenzen 
ſeines Vaterlandes hinaus die Menſchheit beſchenkt. Ihm 
            ver=
dankt die deutſche Wiſſenſchaft noch heute einen Teil ihres 
            An=
ſehens unter den Völkern der Erde. Seine Schüler und mit ihnen 
die Deutſche Geſellſchaft für Chirurgie haben dieſe Tradition 
hochgehalten, und auch die diesjährige Tagung legte erneut 
            Zeug=
nis ab von dem kritiſchen und unermüdlichen Forſchergeiſt der 
deutſchen Wiſſenſchaft. 
Mittelpunkt der Erörterungen war das Referat 
            Sauer=
bruchs über die Behandlung der Bruſtfelleiterung. Die 
            Krank=
heit des engliſchen Königs, der an einer Bruſtfelleiterung litt und 
durch Operation geheilt werden konnte, hat ja gerade in den letzten 
Monaten die Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit beſonders auf 
dieſes Leiden gelenkt. Als Folge einer ganzen Reihe von 
            Lun=
generkrankungen (in erſter Linie kommen die gewöhnliche und die 
bei Grippe auftretende Lungenentzündung in Betracht) bildet 
ſich Eiter im Bruſtfellraum und ſammelt ſich hier oft in großen 
Maſſen bis zu mehreren Litern an. Dadurch wird die Lunge 
            zu=
ſammengepreßt, ſo daß ſie nicht atmen kann und auf das Herz 
drückt. Die Behandlung dieſer Krankheit, die zumeiſt den 
            Kör=
per durch hohes Fieber ſchwächt, beſteht in der Entfernung des 
Eiters. Hier führen verſchiedene Wege zum Ziel. Geheimrat 
Sauerbruch berichtete über das von ihm ausgearbeitete 
            Verfah=
ren, das in die Behandlung der Bruſtfelleiterung ein neues 
Prinzip einführt, den Ueberdruck. Mittels einer beſonderen 
Apparatur erreicht er es, daß die von dem Kranken eingeatmete 
Luft unter ſtärkerem Druck als für gewöhnlich ſteht. Wird nun 
der Bruſtraum eröffnet, ſo kann durch die Wunde keine Luft 
            ein=
dringen und die Lunge auch nicht zuſammenfallen, weil ſie von 
der unter ſtärkerem Druck als die Außenluft ſtehende Atemluft 
ausgedehnt wird. Unter langſamer Steigerung des Ueberdrucks 
wird die Lunge allmählich gebläht und die noch vorhandene 
            Eiter=
anſammlung herausgedrängt. Dann wird die Wunde mit einem 
luftdichten Verband geſchloſſen, wonach der Kranke mit beiden 
Lungen atmen kann.
Dienstag, den 9. April 1929
 Vom Tage. 
Die amtliche Mitteilung über die Erkrankung des 
Reichspräſidenten hat in politiſchen Kreiſen ſtarke 
            Be=
unruhigung hervorgerufen, weil vielfach angenommen wird, daß 
ſie nur die Vorbereitung auf Schlimmeres ſei. Nach unſeren 
            Er=
kundigungen liegt zu ſolchen Beſorgniſſen nicht der leiſeſte Grund 
vor. Von unterrichteter Seite wird uns mitgeteilt, daß der 
            Reichs=
präſident die Folgen der Grippe bereits 
            vollſtän=
dig überwunden hat und ſich ſo kräftig fühlt, daß er am 
Dienstag den bulgariſchen König Boris 
            empfan=
gen wird. 
In der vergangenen Nacht ſtarb in der mediziniſchen Klinik 
in Heidelberg im Alter von 75 Jahren General der Artillerie a. D 
Ludwig v. Lauter, dem im Weltkriege die geſamte ſchwere 
            Ar=
tillerie des deutſchen Heeres unterſtand. 
Der ſpaniſche Romanſchriftſteller Ramon de 
Valle=Inclan iſt auf Weiſung des ſpaniſchen 
            Innenminiſte=
riums verhaftet und in das Gefängnis übergeführt worden, 
weil er im Verlauf einer Rede die gegenwärtige 
            poli=
tiſche Lage Spaniens kritiſiert hat. Die Nachricht 
von dieſer Verhaftung hat in Madrid ſenſationell gewirkt. 
Ueber die Ausſichten einer Verſöhnung 
            zwi=
ſchen dem Heiligen Stuhl und der 
            Sowjetregie=
rung betont das Organ des Vatikans. der „Oſſervatore Romano” 
bevor eine ſolche Möglichkeit in Erwägung gezogen werde, müſſe 
die Sowjetregierung die ſeit zehn Jahren dauernden 
            Religions=
verfolgungen aufgeben, die ſich im Grunde gegen jede chriſtliche 
Kirche richteten. 
Der ägyptiſche Außenminiſter Hafez Afifi iſt, von 
Paris kommend, in London eingetroffen. Sein Aufenthalt in 
London dient der Erörterung gewiſſer, noch nicht geregelter Fragen, 
wie z. B. die Einberufung einer internationalen Konferenz zur 
            Ab=
ſchaffung der Kapitulationen in Aegypten. 
Die Ermordung des indiſchen Schriftſtellers 
            Raj=
pal, der vor einiger Zeit eine mohammedanerfeindliche Schrift „Der 
glückliche Prophet” veröffentlicht und dadurch erhebliche Erregung in 
Indien hervorgerufen hatte, hat zu ſchweren Unruhen in 
            La=
hore geführt.
 Auch die Schweiz erhebt Anſprüche auf deutſche 
Reparalionszahlungen. 
EP. Genf, 8. April. 
Die Diskuſſion über die Reparationsfrage in Paris erweckt 
in der Schweiz lebhaftes Intereſſe, zumal eine Reihe 
            kriegsbe=
ſchädigter Schweizer von Frankreich 72 Millionen Schweizer 
            Fran=
ken Anteil an den deutſchen Reparationszahlungen fordert. Die 
Frage, in der ſich bis jetzt die franzöſiſche Regierung ziemlich 
            ab=
lehnend verhalten hat, wird vom Bundesrat augenblicklich einer 
eingehenden Prüfung unterzogen und dürfte demnächſt die 
            ſchwei=
zeriſchen Parlamente beſchäftigen. Das Komitee der ſchweizeriſchen 
Geſchädigten hat dem Bundesrat den Wunſch ausgeſprochen, die 
Frage bis zum Juni vor die Parlamente zu bringen. 
Tod des früheren Reichswehrarkilleriechefs.
 Generalleutnant a. D. von Dewitz 
iſt im Alter von 58 Jahren geſtorben. Er hat ſich im Weltkrieg 
vielfach ausgezeichnet, erhielt als Stabsoffizier den Orden Pour 
le Mérite und war um den Aufbau der Artillerie in der 
            Reichs=
wehr mit Erfolg bemüht. Bis vor wenigen Wochen war er 
Inſpekteur der Reichswehrartillerie.
 Ueber den Einfluß der geographiſchen Lage und der ſozialen 
Verhältniſſe bei verſchiedenen Erkrankungen, ſprach Geheimrat 
von Haberer, Düſſeldorf, auf Grund reicher Erfahrungen. 
Es war v. Haberer, der als einer der größten Magenchirurgen 
Weltruf genießt, möglich, auffallende Verſchiedenheiten 
            hinſicht=
lich der Qualität und Häufigkeit vieler Krankheiten in Tirol und 
Steiermark, ſowie im Rheinland feſtzuſtellen. Sehr nachdenklich 
ſtimmt die Beobachtung v. Haberers, daß die von ihm am Magen 
operierten Kranken im Rheinland in einem hohen Prozentſatz 
nach der Operation weiter über Beſchwerden klagen, währen! 
das bei den in derſelben Weiſe operierten Steirern und Tirolern 
als auch bei ſeinen rheiniſchen Privatpatienten nur 
            ausnahms=
weiſe vorkommt. Das iſt mit einem Mangel an Willen zum 
Geſundwerden zu erklären. Es handelt ſich um eine Folge der 
ungünſtigen wirtſchaftlichen Lage und der Arbeitsloſigkeit 
            einer=
ſeits, andererſeits um die bekannte Klage über zuweitgehende 
Ausnützung der Krankenverſicherung. Einmütig wurde die große 
Gefahr für unſer Volk erkannt, die in der Neigung liegt, ſich nicht 
von der Krankheit trennen zu können. Namhafte Gelehrte wie 
Prof. König, Würzburg, betonten die Notwendigkeit, daß bei 
der kommenden Neuregelung der ſozialen Verſicherung der immer 
weiter um ſich greifenden Gefahr für die Volksgeſundheit auf 
dieſem Gebiet entgegengetreten werden müſſe. 
Der Einfluß der großen Fortſchritte der Chemie macht ſich 
auch in der Medizin immer ſtärker fühlbar. Prof. Rehn, 
            Frei=
burg, berichtete darüber, wie ſich die heute möglichen feinen 
            Blut=
unterſuchungen benutzen laſſen, um Mißerfolge bei Operationen 
zu vermeiden. Durch weitere Forſchungen auf dieſem Gebiet wird 
es möglich ſein, die Gefahren aller Operationen zu vermindern. 
Prof. Martin, Berlin, konnte im Tierverſuch die 
            Ver=
ſchleppung von Blutpfröpfen in die Lunge (Embolie) mit Hilfe 
kinematographiſcher Röntgenaufnahmen ſorgfältig ſtudieren. Die 
Vorführung des Films wurde auf dem Kongreß lebhaft begrüßt. 
Das 2. Hauptreferat hielt Prof. Völcker, Halle, über 
            Harn=
leiterſteine. Er unterſchied ſtreng aſeptiſche und inſizierte 
            Harn=
leiterſteinerkrankungen, die ganz verſchieden behandelt werden. 
Beim aſeptiſchen Stein kann man hoffen, durch Trinkkuren und 
diätetiſche Maßnahmen, verbunden mit körperlicher Bewegung, 
den Stein zum Abgang zu bringen. Erſcheint er nicht, ſo kann 
man verſuchen, durch beſtimmte Inſtrumente den Abgang zu 
            be=
ſchleunigen. Die Steininfektion verlangt den möglichſt raſchen 
Abgang des Steines, ſo daß man in der Regel zur operativen 
Entfernung gezwungen iſt, deren Methoden vom Vortragenden 
und anderen führenden Urologen eingehend erörtert wurden. 
Das dritte Hauptverhandlungsthema betraf das ſchwierige
Nummer 98
 der neue eintt. 
Die politiſchen Auswirkungen der finanziellen 
            Ver=
ſtändigung. — Auf der Suche nach einer Grundlage 
für die Große Koalikion. 
* Berlin, 8. April. (Priv.=Tel.) 
Die Vorſchläge der Finanzſachverſtändigen der 
            Regierungs=
parteien liegen jetzt in ihren Einzelheiten vor. Wir haben das 
Wichtigſte bereits mitgeteilt. Eine Zuſammenſtellung bleibt aber 
trotzdem ganz intereſſant, weil dieſe Zahlen in der Politik der 
nächſten Zeit eine ſtarke Rolle ſpielen werden. Das Defizit 
von 380 Millionen ſoll auf der einen Seite durch 
Streichungen, auf der anderen Seite 
            durchMehr=
einnahmen ausgeglichen werden. Die Streichungem 
erſtrecken ſich über alle Etats. Zunächſt ſind die ſachlichen 
            Aus=
gaben aller Miniſterien um 5—10 Prozent gekürzt, wodurch 10,8 
Millionen geſpart wurden. An den einzelnen weiteren Etats 
wurden dann abgeſtrichen: Reichstag 0,5 Millionen, 
            Reichskanz=
lei 300 000 RM., Auswärtiges Amt 3,1 Millionen, 
            Innenmini=
ſterium 4,2 Millionen; beſetzte Gebiete 4 Millionen; 
            Reichswirt=
ſchaftsminiſterium 2,8 Millionen; Reichswehr 27,4 Millionen, 
            da=
von 7,5 Millionen beim Herr und nicht ganz 20 Millionen bei 
der Marine; Ernährungsminiſterium 5 Millionen; 
            Reichsarbeits=
miniſterium 36 Millionen; Reichsverkehrsminiſterium 36 
            Millio=
nen; Verſorgung und Ruhegehälter 25 Millionen; Reichsſchuld 
6 Millionen; Reichenfinanzminiſterium 6,7 Millionen; 
            Allge=
meine Finanzverwaltung 5,5 Millionen und Kriegslaſten 4,5 
            Mil=
lionen. Dazu kommen im Außerordentlichen Etat noch 14,5 
Millionen, die für Wohnungsbauförderung 
mehr eingeſetzt wurden. Sie werden durch eine 
Streichung im gleichen Betrage beim 
            Reichs=
verkehrsminiſterium ausgeglichen. Zuſammen 
            er=
gibt das 179 Millionen. An Einnahmenmehr ſind 71 Millionen 
vorgeſehen. Das Juſtizminiſterium muß aus den 
            Patentgebüh=
ren 1 Million mehr hergeben; die Reichspoſt 35 Millionew= und 
die Tabakſteuer ebenfalls 35 Millionen. Das ergibt mit den 
Streichungen zuſammen einen Betrag von 250 Millionen. Der 
Reſt von 130 Millionen wird durch die einmalige 
            Nach=
zahlung zur Vermögensſteuer von 40 Millionen, 
durch die Neugeſtaltung des 
            Branntweinmono=
pols mit 90 Millionen eingebracht. Daß alſo zum Teil 
            außer=
ordentlich ſcharf geſtrichen wurde, unterliegt keinem Zweifel. 
Es iſt unvermeidlich, daß vielen wehgetan wird. Die Luftfahrt 
wird ihre 20 Millionen ſchwer verwinden, auch ſonſt werden ſich 
die Intereſſenten regen. 
Die Beſprechungen beim Reichsbanzler am Montag 
            nachmit=
tag haben nicht viel Neues ergeben. Es drehte ſich im 
            weſent=
lichen um die Vorbereitungen der Fraktionsſitzungen und um die 
politiſchen Auswirkungen, da nach dem Wunſche des 
Zentrums eine gleichzeitige politiſche Einigung der 
Fraktionen und Bindung an die Große 
            Koali=
tion erfolgen muß, was alſo tatſächlich heißt, daß Schlag auf 
Schlag die Umbildung der Regierung Müller, in 
eine Regierung der Großen Koalition zu erfolgen 
hat. Die Sozialdemokraten laſſen in ihrer Preſſe noch nicht 
            er=
kennen, wie die Stimmung ihrer Fraktion iſt. Der Kanzler 
glaubt, daß er die Mehrheit für ſeine Pläne gewinnen wird, 
trotz der indirekten Zuſtimmung zum Panzerkreuzer. Es wird 
auch bereits eifrig herausgeſtrichen, daß dem Sozialetat ſo gut 
wie garnichts genommen wurde, während zuſammen mit den 
Kürzungen, die der Reichswehrminiſter bereits vorgenommen 
hat, der Wehretat, gegenüber 1928 um insgeſamt 
61 Millionen geſenkt iſt. Trotzdem aber iſt die politiſche 
Bindung der Sozialdemokraten nicht unbedingt ſicher. Von der 
Gegenſeite — der Deutſchen Volkspartei — liegt eine Rede ihres 
Fraktionsvorſitznden Dr. Scholz vor, die er auf dem Parteitag 
in Königsberg gehalten hat. Unter einigem Vorbehalt 
ſpricht er ſich darin für den Eintritt in die Große 
Koalition aus, was bedeuten würde, daß die Volkspartei die 
Rückwirkungsforderungen auf Preußen zunächſt aufgibt. Auch 
über die Perſonalfragen des Zentrums iſt bisher wenig 
            geſpro=
chen worden. Indeſſen dürften dieſe, wenn erſt einmal die 
            Vor=
ausſetzungen erfüllt ſind, kaum Schwierigkeiten bereiten. Die 
Miniſterien der beſetzten Gebiete und des Verkehrs ſind ja eigens 
für die Rückkehr des Zentrums freigehalten, und Juſtizminiſter 
Koch=Weſer hat wiederholt erklärt, daß er lieber heute als 
            mor=
gen ginge. Das Zentrum würde dann auch hier alle ſeine 
Wünſche erfüllt ſehen, wenn es nicht im letzten Augenblick 
Sonderwünſche geltend macht, die eine Verſchiebung innerhalb 
der einzelnen Miniſterien erforderlich machen und die 
            Verhand=
lungen erſchweren könnten. Aber darüber wird man ernſthaft 
vermutlich erſt reden, wenn die Fraktionen ſich einmal auf das 
Programm grundſätzlich feſtgelegt haben, was planmäßig bis 
zum Dienstag abend erfolgen ſoll.
 Problem der Bauchfellverwachſungen. Prof. Clairmont, 
Zürich, berichtete über den derzeitigen Stand der Frage. An 
Hand des großen Materials, das er in verſchiedenen deutſchen 
und ſeiner Zürcher Klinik ſammelte, konnte er eine ſyſtematiſche 
Ueberſicht geben, welche Krankheiten und welche Menſchen am 
leichteſten zu derartigen Verwachſungen neigen. Auch hier gibt 
es beſtimmte Menſchentypen, die mehr wie andere Beſchwerden 
durch Verwachſungen haben, andererſeits auch ſolche, die auf 
Grund nervöſer Veranlagung und der ſich immer mehr 
            ausbrei=
tenden Rentenſucht Beſchwerden im Anſchluß an Operationen 
angeben, ohne daß faßbare Veränderungen vorliegen. 
Das in den letzten Jahren von den Chirurgen mit 
            beſon=
derem Eifer erforſchte Gebiet der Organüberpflanzung fand in 
den Vorträgen von Fiſcher Köln, Meyer, Göttingen, 
Zwerg, Königsberg, eine grundſätzliche Behandlung. Darnach 
iſt es nicht möglich, Organe von einem Menſchen auf den anderen 
zu überpflanzen, auch nicht bei Blutsverwandten. Die Organe 
heilen zwar ein, funktionieren kurze Zeit, gehen aber dann 
            un=
weigerlich zu Grunde. Dennoch kann die Ueberpflanzung 
            da=
durch wirkſam ſein, daß das überpflanzte Organ einen ſtarken 
Reiz auf noch vorhandene Organreſte ausübt, ſo daß daraus unter 
günſtigen Umſtänden wieder einmal ein normal funktionierendes 
Organ werden kann. 
Sehr intereſſant waren die Mitteilungen von Frey, Berlin, 
über ein neues Kreislaufhormon mit einer dem Adrenalin 
            ent=
gegengeſetzten Wirkung. Dieſes neue Hormon ruft eine 
            Er=
weiterung der Blutgefäße hervor und ſoll bei 
            Blutgefäßſtörun=
gen an Händen und Füßen, bei Muskelſtörungen und 
            Blut=
druckſteigerungen von günſtiger Wirkung ſein. 
Aus der Fülle der ſonſtigen Vorträge und Demonſtrationen 
ſei ſchließlich noch ein Fall von Bildung einer künſtlichen 
            Speiſe=
röhre erwähnt. Dr. Wendel, Magdeburg, ſtellte eine Kranke 
vor, die ſich vor 4 Jahren eine ſchwere Verletzung der 
            Speiſe=
röhre zugezogen hatte. In mehreren Operationen war es 
            gelun=
gen, durch einen Hautſchlauch eine neue Speiſeröhre zu bilden, 
ſo daß ſich die Kranke jetzt vollkommen normal durch den Mund 
ernähren kann. 
In einer beſonderen Sitzung wurden Heinrich Braun, 
Zwickau, Heidenhain, Worms, und v. Hacker, Graz, zu 
Ehrenmitgliedern der Deutſchen Geſellſchaft für Chirurgie 
            ge=
wählt. 
Im Ganzen wurden auf dem Chirurgen=Kongreß etwa 80 
Vorträge gehalten, ein Zeichen für die Emſigkeit, mit der am 
Ausbau unſerer doch ſchon recht leiſtungsfähigen Chirurgie 
weitergearbeitet wird. 
Dr. J. K.
Nummer 98
Dienstag, den 9 April 1929
Seite 3
 Ein gerechkes Urkeil. 
Abſchluß der Tragödie des Farmers Langkopp. 
Berlin, 8. April. 
Der ehemalige Farmer Langkopp wurde wegen des Anſchlags 
7auf den Vizepräſidenten des Reichsentſchädigungsamtes, 
            Geheim=
rat Bach, zu fünf Monaten Gefängnis und 50 Mark Geldſtrafe 
verurteilt. Der Mitangeklagte Kaufmann Loof wurde 
            freige=
ſprochen. 
Der Angeklagte Langkopp wird von der Anklage des 
            Ver=
gehens gegen das Sprengſtoffgeſetz freigeſprochen. Er wird 
wegen Nötigung und Bedrohung in je einem Falle und wegen 
unbefugten Waffenbeſitzes zu einer Gefängnisſtrafe von fünf 
Monaten, ſowie zu einer Geldſtrafe von 50 RM. verurteilt, an 
deren Stelle im Nichtbeitreibungsfalle für je 25 Mark ein Tag 
Gefängnis tritt. Von der erkannten Strafe gelten zwei Monate 
und zwei Wochen ſowie die Geldſtrafe als durch die 
            Unter=
ſuchungshaft verbüßt. Die Koſten des Verfahrens werden, ſoweit 
Verurteilung erfolgt iſt, dem Angeklagten Langkopp, im übrigen 
ver Staatskaſſe auferlegt. Der Vorſitzende teilte weiter mit, daß 
nach Beſchluß des Gerichtes bezüglich des noch nicht verbüßten 
Teiles eine Bewährungsfriſt auf drei Jahre mit Ausſicht auf 
Straferlaß zugebilligt worden iſt. 
* Die Tragödie des unglücklichen Farmers Langkopp, der 
in ſeinem Verzweiflungskampf um die Begründung einer 
            Exi=
ſtenz ſich mit der Piſtole in der Hand beim 
            Reichsentſchädigungs=
amt ſein vermeintliches Recht verſchaffen wollte, hat ihren 
            Ab=
ſchluß gefunden. Entgegen dem Antrag der Staatsanwaltſchaft, 
der au, 15 Monate Gefängnis ging, hat das Gericht den 
            Ange=
klagten zu 5 Monaten verurteilt, von denen 2 Monate und zwei 
Wochen durch die Unterſuchungshaft verbüßt ſind, während der 
Reſt unter bedingte Bewährungsfriſt fällt. Wir 
können das Urteil nicht ſchelten. Langkopphat ſich gegen 
die bürgerliche Ordnung vergangen. Die 
            Selbſt=
hilfe, auch wenn ſie aus Verzweiflung geboren 
iſt, darf nicht unbeſtraft bleiben; ſchließlich hat der 
betroffene Beamte, dem er gegenüberſaß, vier Stunden lang in 
Todesgefahr geſchwebt. Das verlangte Sühne. Aber das Gericht 
hat doch die pſychologiſchen Begleitumſtände, die den Konflikt 
ſchufen halfen, weitgehend berückſichtigt und anerkannt, daß 
Langkopp ein Opfer ſeines Rechtsbewußtſeins 
aber auch des allgemeinen Volksunglücks 
            gewor=
den iſt. Was ihn traf, war das Schickſal von 
            Tau=
ſenden, die begreiflicherweiſe in Langkopp zum Teil einen 
Helden verehrt haben. Die Verantwortung dafür darf 
man nicht der deutſchen Regierung und nicht den 
Beamten aufbürden, die ihr ſchweres Werk verrichten. Sie 
trifft, um das einmal deutlich auszuſprechen, die Feinde, 
die unter Bruch alles geſchriebenen und 
            unge=
ſchriebenen Völkerrechtes das Privateigentum 
der Deutſchen beſchlagnahmten und dadurch 
Menſchen, die ſich mühſam in ſchwerem Kampfe 
Geld verdient hatten, nicht nur arm, ſondern 
auch wurzellos gemacht haben. 
Der letzte Verhandlungskag. — Die Plädoyers. 
Unter außerordentlich ſtarkem Andrange des Publikums 
            be=
gann am Montag früh der fünfte und vorausſichtlich letzte 
            Ver=
handlungstag im Prozeß gegen den Farmer Langkopp. Im Saal 
waren an den Türen ſtarke Polizeipoſten aufgeſtellt, und 
            Krimi=
nalbeamte durchſuchten jeden, der den Saal betrat, ſorgfältig 
nach Waffen. Der Grund für dieſe Maßnahme war darin zu 
ſuchen, daß dem Landgerichtsdirektor Ziegel und dem Erſten 
Staatsanwalt Köhler im Laufe des vergangenen Sonntags 
            zahl=
reiche Drohbriefe zugegangen waren. Auf Antrag der 
            Vertei=
digung wurden noch einige Leumundszeugen für die Angeklagten 
kurz vernommen. Landgerichtsdirektor Ziegel erklärte darauf 
die Beweisaufnahme für geſchloſſen und erteilte das Wort zur 
Vertretung der Anklage dem Erſten Staatsanwalt Dr. Köhler. 
Dieſer führte u. a. aus: Auf der einen Seite herrſcht 
allgemeines und kiefes Mikgefühl für den 
Menſchen Langkopp, 
der nach wechſelvollem Schickſal ſich bei Beginn des Krieges ein 
ſchönes Beſitztum und eine gute Exiſtenz erworben hatte und der
 nun durch den Krieg um ſeinen ganzen Beſitz gekommen, ſeiner 
Heimat beraubt worden iſt, und ſeit zehn Jahren einen ſchweren 
Kampf um ſein vermeintliches Recht führt. Auf der anderen 
Seite aber ſteht die Tat, die nicht gutgeheißen oder gebilligt oder 
gar verherrlicht werden darf. So bedauerlich die Lage 
Langkopps iſt, ſo darf man doch nicht vergeſſen, 
daß er für ſeinen verlorenen Beſitz erhebliche Summen ausbezahlt 
bekommen hat und daß es viele andere gibt, die 
            in=
folge des Krieges noch viel mehr verloren haben. 
Wenn der Prozeß eine Enthüllung gebracht hat, ſo iſt es die, daß 
das Reichsentſchädigungsamt rein hervorgegangen iſt. Daß kleine 
Mängel bei jedem Amte vorkommen, wird nicht in Abrede geſtellt. 
Andererſeits haben wir aber gehört, wieviel Arbeit im 
            Reichs=
entſchädigungsamt geleiſtet worden iſt. Ueber die Tat ſelbſt 
äußerte ſich der Staatsanwalt: Ein Sprengſtoffdelikt iſt nicht 
            er=
wieſen, weil nicht der Beweis geführt werden konnte, daß 
            Lang=
kopp die Abſicht gehabt hat, den Koffer wirklich zur Exploſion 
zu bringen. Ich freue mich, dieſe Anſicht hier ausſprechen zu 
können, denn nach dem betreffenden Paragraphen, der keine 
            mil=
dernden Umſtände zuläßt, wäre die Mindeſtſtrafe ein Jahr 
            Zucht=
haus, und 
Langkopp gehörk nicht ins Zuchkhaus. 
Nachdem der Staatsanwalt das Delikt der räuberiſchen 
            Er=
preſſung nach den Angaben der Angeklagten wie des Zeugen Bach 
durchgeſprochen hatte, ging er auf die einzelnen Details des 
            Ent=
ſchädigungsverfahrens ein, um zu dem Schluß zu kommen, daß 
Langkopp ſich ſowohl objektiv wie ſubjektiv einen rechtswidrigen 
Vermögensvorteil verſchaffen wollte. Nach weiteren längeren 
Ausführungen ſtellte der Staatsanwalt folgenden 
            Straf=
antrag: 
Wegen räuberiſcher Erpreſſung eine Gefängnisſtrafe von 
einem Jahr und zwei Monaten, wegen Nötigung eine 
            Gefäng=
nisſtrafe von einem Monat, und wegen unbefugten 
            Waffen=
beſitzes eine ſolche von zwei Wochen. Der Staatsanwalt bat, 
dieſe Strafen zuſammenzuziehen in eine Gefängnisſtrafe von 
einem Jahr und drei Monaten unter voller Anrechnung der 
Unterſuchngshaft von zehn Wochen. Er beantragte ferner die 
Freiſprechung des Angeklagten Loof, da die Beihilfe zur Tat 
nicht erwieſen ſei. 
Rechtsanwalt Dr. Lütgebrune=Göttingen, erklärte als erſter 
Verteidiger Langkopps, in der Frage, ob der Angeklagte Langkopp 
das Bewußtſein der Rechtswidrigkeit ſeines Handelns hatte, ſei 
er anderer Auffaſſung als der Staatsanwalt. Langkopp ſtehe 
hier als Repräſentant einer beſonderen Klaſſe von 
            Kriegsgeſchä=
digten. Man könne auch nicht ſagen, daß das 
            Reichsentſchädi=
gungsamt aus der Verhandlung rein hervorgegangen iſt. Die 
Verteidigung hat nie in Zweifel gelaſſen, daß der Kampf ſich 
nicht gegen das Reichsentſchädigungsamt an ſich 
und nicht gegen einzelne Beamte richtet, ſondern 
daß 
ſchuld an den Borfällen das Syſtem 
ſei. Nach dem Herrn Erſten Staatsanwalt hat das Verſailler 
Friedensdiktat ſchuld daran, daß Langkopp hier auf der 
            Anklage=
bank gekommen iſt. In mancher Beziehung hat er darin recht. 
Bis zum Kriegsſchädensſchlußgeſetz hat die „Deutſche Juriſtiſche 
Welt” auf dem Standpunkt geſtanden, daß die Geſchädigten 
            An=
ſpruch auf vollen Erſatz haben. „Reſpekt vor dem 
            Privateigen=
tum‟. Die Handhabung der Friedensbeſtimmungen, wie ſie war 
und vielleicht ſein mußte, konnte die Auffaſſung der Geſchädigten 
nicht erſchüttern. Der Angeklagte Langkopp iſt ein Rechtsfanatiker 
und war davon überzeugt, daß er noch einen Rechtsanſpruch habe. 
Damit muß aber ebenſo, wie bei der Frage der Vorbereitung 
eines Sprengſtoffattentates die Vorausſetzung für die Anklage 
auf räuberiſche Erpreſſung in Wegfall kommen. Rechtsanwalt 
Lütgenbrune führte weiter aus, Lankopp hätte ſich das 
            Schieß=
pulber zu dem vollkommen legalen Zwecke des 
            Stubben=
rodens beſorgt und dieſes Mittel erſt hinterher dazu benutzt, 
ſeinem Aerger ein Ventil zu ſchaffen. Er beantragte daher die 
            Frei=
ſprechung Langkopps vom Sprengſtoffdelikt nicht nur in ſubjektiver, 
ſondern auch in objektiver Beziehung. Dieſes Urteil erwarteten 
neben dem Angeklagten viele tauſend deutſche Männer und 
Fraue.n — Danach nahm der zweite Verteidiger, Rechtsanwalt 
Dr. Frey, das Wort. Er bekämpfte ausführlich die Darlegungen 
des Erſten Staatsanwalts, wonach der Vertrag von Verſailles 
die tiefere Urſache zu der heute abzuurteilenden Tat ſei. Zum 
Schluß führte er aus,
 das deutſche Volk verſtehe den Angeklagken 
und fühle ihm nach, daß die Tat kommen mußte. Nur die 
Staatsanwaltſchaft könne nicht über ihren Paragraphenſchatten 
pringen. Die Staatsanwaltſchaft habe überſehen, daß es im 
Strafgeſetzbuch noch einen Notwehr= und Notſtandsbegriff gebe. 
Bei der Schießerei, als er am Boden lag, konnte er ſich in 
            Not=
wehr glauben. Langkopp ſei anders zu behandeln als irgendein 
anderer Mann. Das Gericht müſſe hier ein Sondermaß anlegen. 
Die ganze deutſche Oeffentlichkeit ſchreie nach einem Freiſpruch. 
Der Angeklagte Langkopp erhielt das letzte Wort zur 
            An=
klage. Er ſprach nur wenige Sätze, und zwar in großer 
            Er=
regung: „Jch bin zum Reichsentſchädigungsamt gegangen, um 
nach meinem deutſchen Gewiſſen mein Recht zu verteidigen. Dieſes 
Rechtsempfinden kommt aus mir nicht heraus, und ich werde es 
ſo lange haben, als ich die Augen offenhalte. Wenn man mich 
verurteilt, dann müſſen auch die heran, die die Zehntauſende ins 
Grab gebracht haben. 
Der Angeklagte Loof bedauerte, daß der Staatsanwalt nicht 
ſeine Freiſprechung wegen erwieſener Unſchuld beantragt hat und 
ſprach die Erwartung aus, daß das im Urteil des Gerichts zum 
Ausdruck gelangen werde. Am Nachmittag wurde das bereits 
            vor=
ſtehend gemeldete Urteil verkündet.
 der Geſamtvorſtand des Eiſenbahnerverbandes 
warnk vor wilden Skreiks. 
Berlin, 8. April. 
Die kommuniſtiſche Organiſation innerhalb der 
            Eiſenbahner=
verbände im Reiche, beſonders aber in Sachſen und Schleſien, 
macht dafür Stimmung, den weiteren Verhandlungen mit der 
Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft gegenüber eine Kampfbewegung 
zu entfachen. Gegenüber dieſen Verſuchen hatte der 
            Eiſenbahner=
einheitsverband am vergangenen Sonntag ſeinen 
            Geſamtvor=
ſtand, ſowie die Bezirksleiter aus dem ganzen Reich nach Berlin 
zu einer Konferenz zuſammenberufen, die ſich während des 
            gan=
zen Tages mit der Lage beſchäftigte. Eine lebhafte Ausſprache 
entſpann ſich darüber, daß die Spitzenorganiſationen der 
            Gewerk=
ſchaften mit dem zwiſchen den Eiſenbahnergewerkſchaften und der 
Reichsbahnverwaltung ſchwebenden Konflikt bereits befaßt 
            wor=
den ſeien. Alle Nedner aus dem Reich brachten in ihren 
            Be=
richten zum Ausdruck, daß die Stimmung der 
            Eiſen=
bahner recht erregt ſei, daß aber auf der anderen Seite jedoch 
gegenüber den Beſchlüſſen der zentralen Körperſchaften Diſziplin 
gewahrt werden würde. Aus dieſem Grunde dürften wilde 
Streiks, wenn ſie überhaupt hie und da aufflammen ſollten, als 
bedeutungslos anzuſehen ſein. Es wurde von den 
            Bezirksver=
tretern verlangt, daß die augenblicklich eingeleitete Bewegung 
unter allen Umſtänden den Eiſenbahnern eine Verbeſſerung ihrer 
Lebenshaltung bringen müſſe, gleichgültig ob dieſes Ergebnis 
auf dem Wege der Verhandlungen oder durch Kampf mit dem 
letzten Mittel erreicht wird. 
Dr. Scholz für die Große Koalikion. 
Auf dem oſtpreußiſchen Parteitag der Deutſchen Volkspartei 
in Königsberg hielt der Führer der Reichstagsfraltion der 
            Deut=
ſchen Volkspartei, Reichsminiſter a. D. Dr. Scholz, eine Rede 
über die Reichspolitik der Deutſchen Volkspartei, in der er ſich 
ſcharf gegen jede Diktatur ausſprach, deren Folgen, von welcher 
Seite ſie auch kommen möge, geradezu verhängnisvoll für 
Deutſchland ſein müßten. Parlamentariſch habe ſchon ſeit dem 
Mai 1928 die dringende Pflicht beſtanden, ſoſchnell 
wie möglich eine von einer Mehrheit 
            getra=
gene Regierung im Reiche und möglichſt auch in 
Preußen zuſtande zu bringen. Leider habe die 
Sozialdemokratie in der ihr von der Wählerſchaft 
            ange=
tragenen Führung verſagt. Wir müſſen uns, wenn wir den 
Sinn des Parlamentarismus in der Bildung einer ſtarben, 
            trag=
fähigen Regierung ſehen, zum Eintritt in die Große Koalition 
bereit erklären. Dr. Scholz betonte die völlige Einigkeit der 
            bei=
den Fraktionen des Reichstags und des Landtags auch mit dem 
Parteiführer, Dr. Streſemann. Dr. Scholz begründete die 
            Not=
wendigkeit einer ſtarken Reichsregierung mit der Löſung der 
Reparationsfrage. Es iſt, ſo erklärte er, eine politiſche 
            Notwen=
digkeit erſten Ranges, daß eine ſolche Entſcheidung in 
            Deutſch=
land eine aktionskräftige und tragfähige Regierung findet. 
            Land=
tagsabg. Dr. Steffens ergänzte die Ausführungen des Führers 
der Reichstagsfraktion und erklärte, wenn die Reichstagsfraktion 
glaube, daß der Weg zur Großen Koalition im 
            all=
gemeinen nationalen Intereſſe eingeſchlagen 
werden muß, ſo müſſe ſich die Landtagsfraktion zunächſt 
            ein=
mal damit abfinden, in Preußen in der Oppoſition zu bleiben. 
Der Parteitag billigte die Ausführungen beider Redner und die 
Haltung der Partei in Reichstag und Landtag.
 Heſſiſches Landestheaker. 
Großes Haus. — Montag, den 8. April 1929. 
7. Hinfoniekonzerk. 
Bei allen Werken, die an dieſem Konzertabend aufgeführt 
wurden, iſt die Art der Aufführung entſcheidend für die 
            Mitwir=
kung und Aufnahme, und alle wurden von Dr. Karl Böhm ſo 
            ge=
ſtaltet, daß ſie ſtärkſten Erfolg hatten. Zuerſt eine 
            Orcheſterdich=
tung von Paul Graener, Opus 82, ein neueres Werk, das die 
Meiſterhand des großen Könners zeigt. Mit faſt 
            kammermuſik=
artiger Feinheit der thematiſchen Arbeit, durchſichtiger reizvoller 
Kontrapunktik, abwechſlungsreicher bunter Inſtrumentierung, die 
meiſt nur wenige, aber um ſo charaktervollere Farben in 
            Wechſel=
wirkung treten läßt, zieht ein launiges heiteres Spiel an uns 
vorüber. Die Muſik iſt nicht etwa eine Einleitung zu einer 
            Komö=
die, ſondern die Comedietta ſelbſt. Faſt iſt das Filigran zu fein 
für die Wirkung im großen Raum. Ausgezeichnet war die 
            Wie=
dergabe, leichtbeſchwingt und graziös in der Auffaſſung des 
            Diri=
genten und ebenſo fein pointiert in der Darſtellung durch die 
Künſtler des Orcheſters, denen faſt ausnahmslos dankbare 
            Auf=
gaben in dem kurzen Werk geſtellt waren. 
Dann horten wir als Neuheit das Romantiſche Konzert des 
italieniſchen Komponiſten Riccardo Zandonai. Das Werk 
            hinter=
läßt einen durchaus bedeutſamen Eindruck iſt von ſtarker Eigenart 
und Herbheit und arbeitet mit faſt ſinfoniſchen Mitteln. Sehr 
kompakt iſt der erſte Satz in ſeiner ganzen Anlage, das 
            Haupt=
thema von faſt konſtruktiver Art wird derartig konſequent durch=
 geführt, daß es faſt zur figen Idee im Sinne von Berlioz wird. 
Sehr eigen iſt die dunkle, ſpröde Inſtrumentierung, die dem 
            tem=
peramentvollen Satz etwas Dämoniſches gibt. Steigert ſich die 
Energie dieſes Satzes zuweilen faſt zur Brutalität, ſo gibt ſich der 
zweite um ſo lyriſcher Auch hier die eigene dunkle Lokalfarbe 
am Anfang, auch reichlicher Gebrauch der Harfe und glockenartigen
 Klingens die Solovioline aber Trägerin edlen Schmerzes und 
            tie=
fer Empfindung. In großer Steigerung vollzieht ſich ein 
            bedeut=
ſamer Aufſchwung der Stimmung, dann ſinkt alles wieder zurück 
Rezitatoriſch kadenziert die Solovioline, und wieder umfängt uns
 charakteriſtiſcher Tanzrhythmen, die Zandonai als einen modernen 
Dvorak erſcheinen laſſen, und elegiſchen und pathetiſchen Teilen, 
die wieder in einem kadenzartigen Solorezitativ gipfeln. bis dann 
nach Wiederkehr der Tanzmelodie eine große Steigerung in 
            ein=
ander überſtürzenden Wellen den Abſchluß bringt. Der Solopart 
iſt ſehr ſchwer ſtellt an Technik und Ausdrucksfähigkeit des 
            Spie=
lers höchſte Anforderungen, bietet aber zugleich ſehr Dankbares. 
So konnte Otto Drumm die ganze Leidenſchaftlichkeit zeigen,
 Julius Hart 70 Jahre alt. 
Ein Pionier des Naturalismus in der Dichtkunſt.
 Julius Hart, 
der bekannte Schriftſteller und Kritiker, feiert am 9. April ſeinen 
70. Geburtstag. Hart iſt in Münſter geboren und gehörte zu den 
Wegbereitern des Naturalismus der 90er Jahre. Neben Gedichten, 
Dramen und Novellen veröffentlichte er viele Schriften zur 
            Ge=
ſchichte der Literatur und des Theaters.
 kungsvoll unterſtrich. So errang Drumm, den Böhm mit dem 
            vir=
tuos ſpielenden Orcheſter hervorragend unterſtützte, einen ganz 
            be=
deutenden Erfolg. Uns ſchien die muſikaliſche Eigenart dieſes 
Violinkonzertes ſo groß, daß ihm ein ehrenvoller Platz in der 
Literatur gebührt. 
Bot Dr. Böhm ſchon in dieſen Werken Hervorragendes, ſo 
war der Höhepunkt ſeiner Darſtellungskunſt die Wiedergabe der 
5. Sinfonie von Tſchaikowſky. Dieſe melodienreiche, klangprächtige 
und temperamentvolle Kunſt liegt unſerem Generalmuſikdirektor 
ganz beſonders gut, und ſo war die Aufführung ſpannend von der 
erſten bis zur letzten Note. Ich darf dies um ſo eher ſtark betonen, 
als mir ſelbſt die Art Tſchaikowſkys ſo fremd iſt, daß ich bei jedem 
Werk dieſes ruſſiſchen Romantikers bedauere, daß dadurch einem 
bedeutenderen deutſchen Werk ein Platz weggenommen wird. 
Immerhin iſt dieſe E=Moll=Sinfonie ungleich bedeutſamer als die
 ſo populäre Pathetiſche von Tſchaikowſky, ja ſie iſt mindeſtens 
gerade ſo pathetiſch wie die andere. Beſonders intereſſant ſcheint 
uns, daß Tſchaikowſky in der Durchführungstechnik ſeiner 
            Haupt=
themen ſich ſehr an das Vorbild Beethovens hält, während bei den 
lyriſchen Seitenſätzen häufig melodiſche Linien, in der Art der 
Schumannſchen hervorquellen. Ausgezeichnet iſt die Art, wie das 
Kopfthema der langſamen Einleitung nach Dur übertragen auch 
den letzten Satz beginnt, wie aus ihm durch Erweiterung der 
Linie das charaktervolle Thema des erſten Allegro gebildet wird, 
das ganz am Schluß der Sinfonie eine bedeutende Rolle ſpielt. 
Tſchaikowſky iſt in jeder Beziehung ein hervorragender Könner, 
der Aufbau der Sätze iſt großartig, ſein Temperament 
            überquel=
lend, ſeine Melodik ſehr ins Ohr fallend. Erinnert ſei nur an das 
ſchöne — zugleich vortrefflich geblaſene — Hornſolo am Beginn 
des langſamen Satzes. Trotzdem aber ſcheint uns der Gehalt des 
Werkes faſt überall auf der Höhe guter Salonmuſik zu bleiben. 
Intereſſant für den Eklektizismus des Meiſters, den er mit 
            Rubin=
ſtein teilt, iſt das Anklingen eines Themas des 2. Satzes an das 
2. Thema des Adagio aus Beethovens Neunter. Dr Böhms 
            Auf=
faſſung ſtand in Größe und Bedeutung in keiner Weiſe der von 
Arthur Nikiſch nach, der auch für Tſchaikowſky eine ganz beſondere 
Vorliebe hatte. Die Hörer fühlten deutlich das Hervorragende und 
Glänzende dieſer Leiſtung und feierten den Dirigenten enthuſiaſtiſch. 
F. N.
 Von deukſchlands Hohen Schulen. 
Frankfurt a. M.: Dem Privatdozenten in der wirtſchafts= und 
            ſozial=
wiſſenſchaftlichen Fakultät Dr. phil. Paul Flaskämper, iſt ein 
            Lehr=
auftrag zur Vertretung der Technik der Statiſtik erteilt worden. 
Marburg: Der ordentliche Profeſſor an der Univerſität Graz, Dr. 
W. Röpke wurde in die Rechts= und Staatswiſſenſchaftliche Fakultät 
der Univerſität Marburg berufen. 
Tübingen: An der Univerſitätsbibliothek iſt der wiſſenſchaftliche 
Hilfsarbeiter Dr. phil. Ludwig Zoepf zum Bibliothekar ernannt 
worden. 
Freiburg, Br.: Der Nationalökonom, Geh. Hofrat Dr. phil, Dr. jur. 
h. c., Dr. agr. h. c. Karl Diehl vollendete am 27. März das 
65. Lebensjahr. 
Göttingen: Der nichtbeamtete außerordentliche Profeſſor Dr. 
            Wolf=
gang Krauſe wurde an die Philoſophiſche Fakultät der Univerſität 
Königsberg berufen. 
Bonn: Der Profeſſor für Biologie an der Pädagogiſchen Akademie 
Joſeph Nießen, tritt zum 1. April d. J. kraft Geſetzes in den 
            Ruhe=
ſtand. 
Berlin: Zum Honorarprofeſſor wurde ernannt: der Erſte Direktor 
der Preußiſchen Staatsbibliothet Profeſſor Dr. Jacobs in der 
            Philo=
ſophiſchen Fakultät der Univerſität Berlin. — Dem Privatdozenten für 
Altes Teſtament in der theologiſchen Fakultät, Lic. Dr. Leonhard Roſt 
iſt ein Lehrauftrag zur Vertretung der hebräiſchen Sprache erteilt 
worden.
Seite 4
Dienstag, den 9. April 1929
Nummer 98
Unser heutiges
 80 cm breit, hervorragend gute 
Oualität, aparte u. solide Muster 
Sonder-Preis
Maen
Beachten Sie bitte unsere Auslage!
AKTIEN-GEI
 Gott der Allmächtige hat heute nachmittag 
3½ Uhr unſer herzensgutes, geliebtes
Heinzchen
 nach kurzer, ſchwerer Krankheit zu ſich in ſein 
            himm=
liſches Reich genommen. 
Gewerbelehrer Heinrich Voltz u. Fran. 
Groß=Umſtadt, den 7. April 1929. 
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 10. April, 
nachmittags 1 Uhr ſtatt.
 Die Beerdigung unſerer bei dem 
            Auto=
unfall in Babenhauſen aus dem TLeben 
geſchiedenen Angehörigen findet Mittwoch, 
den 10. April, nachmittags ½2 Uhr, in 
Schaafheim ſiatt. 
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 
Fritz Hauck. (Go94
 Dankſagung. 
Allen Freunden und Bekannten, die unſerer 
lieben, unvergeßlichen Mutter ſo liebevoll 
            ge=
dacht und die letzte Ehre erwieſen haben, ſagen 
wir hiermit unſeren herzlichſiten Dank. 
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 
Georg Gunkel 
und Angehörige. 
Darmſtadt, den 8. April 1929
 In dankbarer Freude zeigen wir die Geburt 
unſeres Stammhalters an. 
Carl Boßelmann u. Frau 
Altce, geb. Ellerbrock.
Aenne Schmidt
 Darmſtadt, den 8. April r929. 
Olbrichweg 12.
 Die Geburt eines gesunden Mädchens 
zeigen an 
Dr. med. Wilh. Käß u. Frau 
Valentine, geb. Klös. 
Wixhausen, den 6. April 1929.
 Allen Freunden und Bekannten die traurige 
Mitteilung, daß unſer lieber Vater, 
            Schwieger=
vater, Großvater, Bruder und Schwager 
Herr 
Rialale Miel 
Privatier 
Samstag nacht plötzlich und unerwartet im 
77. Lebensjahre an Herzſchlag verſchieden iſt. 
Die trauernden Hinterbliebenen.
Fritz Barthel
Verlobte
Beckerſtraße 27
Neckarſiraße
 Herzlichen Dank für alle Liebe 
und Aufmerkſamkeit anläßlich 
unſerer ſilbernen Hochzeit. 
Auguſt Clemens und Frau 
Herderſtraße 12.
 Zugführer Franz Held und ſeine 
            Ehe=
rau Eva Kathar na, geb. Rug, 
Darmſiadt, Dornheimerweg 30, feſern 
heute das Feſt der 
Silbernen Hochzeit. 
Für die uns bei unſerer Diamantenen 
Hochzeit erwieſenen Aufmerkſamkeiten 
ſagen wir auf dieſem Wege unſeren 
herzlichſien Dank. 
J. Hatzenberger und Frau.
 Gott dem Allmächtigen hat es 
gefallen, unſer liebes, unvergeßliches 
Töchterchen, Schweſterchen, Enkelchen 
und Nichtchen
 Darmſtadt, Ohlyſtraße 71, Oeplitz, 
den 8. April 1929.
(6074
 Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag 3½ Uhr 
auf dem Waldtriedhof ſtatt.
Käthe
 nach kurzem, ſchwerem, mit großer 
Geduld ertragenem Leiden plötzlich 
und unerwartet im faſt vollendeten 
4. Lebensjahre zu ſich zu nehmen. 
In tiefem Schmerz: 
Familie Ph. Kirſchner. 
Darmſtadt, Mainz, 6. April 1929. 
Die Beerdigung findet Dienstag. 
den 9. April 1929, nachm. 3 Uhr, 
vom Portale des alten Friedhofes 
au, ſtatt.
 Dankſagung. 
Für die vielen Beweiſe herzlicher 
Teilnahme beim Heimgange meines 
lieben Vaters 
Heinrich Stein 
ſage ich innigen Dank. Beſonders 
danke ich dem Artillerie=Verein für 
das letzte Geleite und Kranzſpende.
6039)
Käta Stein.
 Dankſagung. 
Für alle Zeichen teilnehmender 
Liebe und Verehrung beim Heimgange 
unſeres lieben Vaters 
Herrn
 Abteilungs=Pfleger im Philippshoſpital 
insbeſondere Herrn Pfarrer Wagner 
für die troſtreichen Worte am Grabe 
ſowie allen denen, die ihm die letzte 
Ehre erwieſen haben, herzlichen Dank. 
s067) Die trauernden Hinterbliebenen.
 Trauer-Hüte 
Spezial-Abteilunz 
Ludwigstraße 10, 1. Stock
Telefon 2768
5273a
Se
Privat Handelsschule
Rheinstraße 2
 Oskar Dierker 
Darmstadt 
Aeltestes Institut am Platzo
Telefon 3249
 Ein- und zweijährige Handels-Kurse 
mit Fremdsprachen zur Befreiung von der Fortbildungsschule 
Halbjahreskurse für Erwachsene 
Das neue Schuljahr beginnt am B. April 
Anmeldungen rechtzeitig erbeten (6059
 Von der Reiſe zurück 
Dr. Heinz Walther 
Frauenarzt und Chirurg 
Tagerhausſtr. 24.
 Vonder Reiſezurück! 
Br. Heu, jang 
Facharzt für Frauenleiden u. Geburtshilfe 
Luiſenplatz 1 (6086
 Korſett=Spezialiſtin. 
Maßarbeit. 
Muſtergültig in Form und Arbeit. 
Hüftmieger von 78. Mk. an. 
(1040a 
Reprature. 
Wilhelminenpl. 
Konſtanline Schwab Nr2 (kein Lad.)
 nHännen 
und Frauen
Wenige Minuten
 die Vorzüge von 
Etectrola 
und dessen 
Schalpla ten 
kennen zu le nen. 
Vorspielohne 
            Kauf-
zwang. IIu trierte 
Kataloge u. 
            Platten-
verzeichnisse gr atis 
Hleine Anzablung! 
Begu-we Monalsrate. (6078 
Electrola- 
Häger 
Darmstadt 
Georgenstraße 11.
 echmucke 
Locken 
gibt auch ehne 
Brennſchere 
Haarwell=Eſſenz 
„Vera‟. In feuchter 
Luft ſehr haltbar. 
Leicht anzuwenden, 
Parfümerie Frank. 
Parfümerie Müller jr. 
(V 261)
BLkcnb
 das neuartige und sicherste nach biologischen 
Grundsätzen hergestellte Sexual-Ver 
            ün-
gungs-Mittel zur Behebung sexueller Er. 
schöpfung- zustände und nervöser Störungen 
jeder Art. Garantiert alkaloidfrei. Nachhaltigste Wirkung, Verleiht 
Lebenskraft und Lebensfreude bis ins hohe Alter. 
Viele Anerkennungen. Aerztl. glänzend begutachtet Originalpackunz 
100 Tabl Mk 9.50, für Frauen Mk. 10.50. Kurpackung 300 Tabl Mk. 25.—, 
für Frauen Mk 28.— In Darmstadt erhältlich: In der Löwen-Apotheke, 
Ballonplatz 11. Ausfährliche Literatur in verschloss., neutraf. Umschlag 
gegen 30 Pfg. Porto durcn die Alleinherstellerinr URSANG.mbH., 
Frankfurt a. M 26 Kaiserhofstr. 14.
 Unterricht im Zuſchneiden und Schneidern 
in den bekannten Abreilungen 
Ausbildung im Selbſtanfertigen von 
Kleidern, Koſtümen und Mänteln 
nach bewährtem Syſtem 
Toni Hanau, Meisterin 
Eliſabethenſtraß= 70, I. 
Fernruf 4243
 1 
N 
R
2W W e
 Mifa-Rüder werden „Direkt 
ab Pabrik” durch 280 Fabrik- 
Verkaufstellen geliefert.
 Mifa-Räder mit Polack-Reifen 
von 6.4,— M bis 182.— M. Mo- 
Verlanden 
dernste Modelle 1929 soeben 
Sie 
eingetroffen. 
kostenlos 
uunnuetesesesttteeteettmtesttttterttesttuetettetttttaatt 
nuseren 
Tatalo4 
MFA- FABRIKIERKAUFSTELIE 
DARMSTADT,GRAFENSTR.4 
LEITER: GEONG MOLL
 Sonone und gute 
Bitvortagen 
in modernen und Perser Mustern 
bekannt gute Qualitäten in einer 
Riesen-Auswahl von der 
            einfach-
sten bis zur schweren Smyrna- 
Vorlage. 
Heue Beitumrandungen 
(5814a) Zteil.,äußerst vorteilhafte Preise, 
Darmslädter Teppich- U. Gardinen-Haus 
Heinrich Meyer 
Während des Umbaues Eingang: 
Schuchardstr. 4 HHauslor)
 Heparaturen 
werden fachmänniſch 
ausgeführt. (6096b 
Ludwig Pekri 
Mathildenplatz 1.
 mit jung. Deutſchen 
ſucht Genferin (16 
Jahre) für Juli u. 
Auguſt zur 
            Vervoll=
kommnung in der 
Sprache. Angeb. u. 
R. 132 Geſchſt. (* 
Alleinſteh. älterer 
Witw., rüſtig, ſucht 
älteres Fräulein o. 
Witwe o. K. kenn. 
zu lern. zw. Heirat. 
Ang. u. R. 140 an 
die Geſchäftsſt.
 v. Dr med. H Pauil, 
mit 70 Abb idungen. 
Inhalt: Periode, Ehe, 
Geſchlechtst. ieb, 
Krankh., Abweich. v. 
d. natürl 
            Geſchlechts=
empf., 
            Schwanger=
ſchaft, Verhüt und 
Unterbrechung. 
            Ao=
henbett. Pflege d. 
Säugl Proſtit. 
            Ge=
ſchlechtstrankheiten.. 
Wechſeljahte. Preis 
ℳ geb. 5 ℳ u.d 
Porto. N. Oſchmann, 
Konſtinz 136 
1 Ka 2031
 Schalkranzen 
Sckulmappen
 Schdleretai 
Mur Rindleder 
ganz besonders billig. 
Hoffer-Holh 
Schuchardstr 15 
Elisabethenstraße 1.
 Bau= u. Stammholz 
wird billigſt 
            ge=
ſchnitten. 
Frankenſteinſtr. 33.
 Reparaturen 
an Sprechapparaten 
werden prompt und 
bil ig ausgeführt von 
Fachmann. 81a 
Muſikhans Bund 
Schuchardſtr 9
 Kartoffel 
prima rheinheſſ. Induſtrie 
Ztr. ℳ 5.50, ½ Ztr. ℳ 2 75 
liefert frei Haus. Beſt. unt. 
R 164 Geſchäftsſtelle.
 Um jedem Schmuckſtück eine perſönliche 
Note zu geben, wird im 
Kunſt im Handwerk 
Ecke Schul= und Schützenſtraße, 1. Etage, 
ein Entwurf nur einmal angefertigt. 
            Fabrik=
u. Dutzendware wirkt unperſönlich. (4376a
 Fahrrad=Reparaturen 
Gg. Thiele, Obergaſſe 32 4057a
 Fröbelscher 
Privat-Spielkreis 
Wühelmstr. 36, I. Leit. E. Walther 
Anmeldungen einiger Kinder werden von 
10-12 Uhr vorm. noch entgegengenommen. 
Beginn Mittwoch, den 10. April. 
degen vorzeftigen 
Haarausfaff 
u. das Brüchldwercen 
des Haares gebrauchen 
Sie Javol, das 
            Kräuter-
haarwasser. — Javol 
schafft gesundes, volles 
und seidiges Haar.
 Javol mit und ohne Fei 
RM 2.20 3.—, 5.—, Javol- 
Gold RM 1.—, 240, 475, 
Javol-Gold-
            Kopfwaſch-
pulver 0.20 u. 0.30, Javol-Flocken zur 
            Trocken-
kopfwäſche u. Haarentfettung RM 0.25. In 
Fachgeſchüften erhältlich. Exterikultur A.-G-
Nummer 98
Dienstag, den 9. April 1929
Seite 8
 Aus der Landeshaupkſtadt. 
Darmſtadt, 9. April. 
— Ernannt wurden: am 14. März der prov. Gewerbelehrer an der 
gelverblichen Abteilung der Fortbildungsſchule zu Groß=Umſtadt (Kr. 
Dieburg) Heinrich Voltz zum Gewerbelehrer an dieſer Schule mit 
Wirkung vom Tage des Dienſtantritts an; am 18. März der 
            Schul=
amtsanwärter Karl Dauernheim aus Nieder=Florſtadt (Kreis 
Friedberg) zum Lehrer an der Volksſchule zu Ober=Kainsbach (Kreis 
Erbach) mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts an. 
— Heſſiſches Landestheater. Heute Dienstag gelangt Bruno 
            Wel=
lenkamps Schauſpiel „Die Ogarows” in der Inſzenierung Günter 
Haenels und Wilhelm Reinkings zur erſten Wiederholung. In dieſer 
Aufführung ſpielt Hans Jungbauer die Rolle des Dufahet. (Miete A, 
Beginn 19.30 Uhr.) 
Im Kleinen Haus geht heute Flotows Oper „Fatme” nach dem 
ungewöhnlichen Erfolg, den dieſe Aufführung auch im Frankfurter 
Schauſpielhaus fand, wahrſcheinlich zum letzten Male in Szene. In 
den Hauptrollen ſind die Damen Jacobs und Walter und die Herren 
Ebert=Beher Kuhn, Vogt, Overlack beſchäftigt. Muſikaliſche Leitung: 
Max Rudolf. (Gemeinde R: Beginn 20 Uhr. 
Bruckners Schauſpiel „Verbrecher” wird Freitag, den 12. 4., 
wieder aufgeführt. In dieſer Vorſtellung ſpielt Theo Lingen, der von 
ſeinem erfolgreichen Berliner Gaſtſpiel zurückkehrt, wieder die Rolle 
des Kellners Tunichtgut. 
— Volkshochſchule. Der neue Arbeitsplan für den Sommer 
1929 iſt erſchienen und in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule — 
Mathildenplatz 17 —, im Verkehrsbureau und in der Buchhandlung 
Saeng zu haben. Er zeigt etwa 30 Kurſe an, die in der Mehrzahl 
Fortſetzungen ſind. Hinzukommen wird noch die Vorleſung von Wilh. 
Michel über „Das Schauſpiel am Heſſiſchen Landestheater”, deren erſter 
Abend am 24. April ſtattfinden wird. Auch unſere Vogelſtimmen=
            Ex=
kurſionen, die früher von Dr. Schwan ſo erfolgreich geführt wurden, 
werden wieder aufgenommen. Eine Anzeige über die erſte Winderung 
erfolgt demnächſt. 
— Orpheum — Operettenſpiele. Zu der ab heute Dienstag, abends 
8.15 Uhr, erſtmalig zur Aufführung gelangenden Operette „Das 
            Mu=
ſikantenmädel”, Muſik von Georg Jarno, ſpielt die Rolle des 
Komponiſten Haydn der Wiener Komiker Alois Resni, der dem 
Darmſtädter Publikum von ſeiner außerordentlich erfolgreichen 
            Tätig=
keit als Komiker und Regiſſeur an der Frankfurter Oper, ebenſo durch 
ſeine Schallplatten und ſeine Tätigkeit im Frankfurter Nundfunkſender 
bekannt ſein dürfte. Herr Alois Resni ſingt im dritten Akt der 
            Ope=
rette eines ſeiner bekannteſten Wiener Lieder als Einlage. Die 
            Haupt=
partie, „Das Muſikantenmädel”, wird von Fräulein Ellen van Kaik, 
geſungen. Alle übrigen Rollen ſind mit den bekannten und in 
            Darm=
ſtadt bereits beliebten Darſtellern, wie Friedel Gierga, Erich Lange, 
Sofie Fritz, Walter Straſſer, Karl Stadi beſetzt. Vorverkauf in den 
bekannten Verkaufsſtellen ſowie telephoniſch unter N-. 389. (S. Anz.) 
— Kritiſches zur Angeſtelltenverſicherung. Der letzte Jahresbericht 
der Angeſtelltenverſicherung zeigte deutlich, daß ſich die Verſicherung 
auch im letzten Jahre günſtig entwickelte. Die verſicherungstechniſche 
Bilanz ſah Einnahmen vor, die durch das tatſächliche Ergebnis 
            bedeu=
tend überholt wurden. Die ungünſtige Schlußfolgerung der 
            verſiche=
rungstechniſchen Bilanz iſt dadurch auf jeden Fall ſehr ſtark ins 
            Wan=
ken geraten. Im Gegenteil, das Ergebnis des letzten Jahres ergibt die 
Möglichkeit, neue Verbeſſerungen einzuführen. Zur Zeit iſt dieſe Frage 
von größter Bedeutung, da im Reichstag die Anträge des 
            Neichstags=
abgeordneten Guſtav Schneider zur Beratung ſtehen. Der 
            Vertrauens=
mann der Angeſtelltenverſicherung, Hugo Weinberg, wird am 
Mittwoch, den 10. April, abends 20.15 Uhr, im GDA.=Heim, 
            Rieger=
platz 3, über dieſe wichtige Frage ſprechen, weshalb die Angeſtellten 
auf dieſe Verſammlung beſonders aufmerkſam gemacht werden. 
* Der Zentralverband der Arbeitsinvaliden und Witwen 
            Deutſch=
lands, Gau Heſſen, hielt ſeine diesjährige Gautagung am 
            Sams=
tag und Sonntag in den Räumen des Gewerkſchaftshauſes ab. Der 
erſte Tag war hauptſächlich den geſchäftlich=internen Angelegenheiten 
gewidmet. So gab der Geſchäftsführer Jaxt den Geſchäftsbericht, 
dem wir in Kürze folgendes entnehmen: Die Mitgliederzahl betrug 
im Dezember 1928: 6659, von denen über 4500 der Sterbekaſſe 
            ange=
hören. Es zeigt ſich ſo ein Aufſchwung der Organiſation, der aber 
größer ſein könnte, wenn die Zahl der intenſiv tätigen Kollegen 
            ge=
ſteigert werde. Der Redner wandte ſich gegen die Auffaſſung, daß die 
Ausgaben für Agitationsverſammlungen zu hoch ſeien und 
von den Ortsgruppen nicht getragen werden könnten, während man 
durch Kaſſenreviſionen feſtſtellen könne, daß eine Anzahl Ortsgruppen 
Kaſſenbeſtände von 100—500 RM. haben. Die Anforderungen, 
die an die Gauleitung und Funktionäre bei der Agitation geſtellt 
            wur=
den, ſeien ſehr groß geweſen. Die Rechtsſchutztätigkeit der 
Gauleitung war genau wie in den vergangenen Jahren auch im 
            Ge=
ſchäftsjahr 1=28 eine ſehr umfangreiche. Die von der Gauleitung 
            ein=
ſchließlich den Ortsgruppenfunktionären erzielten Erfolge betragen an 
monatlicher Mehrzahlung 13 707,31 RM. und an einmaliger 
            Nachzah=
lung 81 697,58 RM. Die Sozial= und Arbeitsloſenverſicherung und das 
Fürſorgeweſen waren die Hauptbeſtandteile unſerer Rechtsauskunft 
und Rechtshilfe. Auf dem Gebiete der Fürſorge ſind im abgelaufenen 
Geſchäftsjahr ebenfalls beachtenswerte Fortſchritte und Erfolge erzielt 
worden. In erſter Linie iſt es gelungen, Vertreter in die Fürſorge= 
und Beſchwerdeausſchüſſe zu bringen. Es war möglich, für unſere 
            Mit=
gliedſchaft wieder eine Winterbeihilfe im Durchſchnittsbetrag von 40,00 
Reichsmark herauszuholen. — Der Kaſſenbericht ergab mit 
11 904,68 RM. Einnahmen und 11 337,50 RM. Ausgaben ein 
            außer=
ordentlich günſtiges Bild. Es ergab ſich ein Kaſſenbeſtand von 567,18 
MM. gegen 481,57 RM. am 1. Januar 1928, wobei nicht zu vergeſſen 
iſt, daß die einzelnen Ortsgruppen z. T. gleichhohe, z. T. noch höhere 
Beträge auf Sparkonto liegen haben. An den Geſchäftsbericht ſchloß 
ſich eine längere Debatte an. Außerdem wurde die Vorſtandswahl 
vorgenommen, die folgendes Ergebnis hatte: H. Jaxt 1. Vorſitzender, 
W. Adler 2. Vorſitzender, A. Benk, R. Höhn Beiſitzer, R. Hellinger 
Schriftführer, Ph. Storck und G. Baſel Reviſoren. — Während am 
Samstag nur die Stadt Darmſtadt in Bürgermeiſter Delp ihren 
            Ver=
treter entſendet hatte, waren am Sonntag eine Reihe von offiziellen 
Gäſten erſchienen, u. a. Miniſterialrat Pennrich, Oberinſpektor 
            Trumpf=
heller (Darmſtadt), Oberinſpektor Holzhäuſer (Groß=Gerau), Direktor 
Schrauth (Darmſtadt). Im Mittelpunkt der Tagesordnung ſtand ein 
Referat des Zentralvorſtandsmitgliedes Wächter=Verlin über 
            Sozial=
politik. Das Referat, des infolge der allgemein gehaltenen, nicht auf 
die beſſiſchen Verlältniſſe genauer eingehende Art nicht recht erwärmen 
konnte, war inſofern intereſſant, als der Redner ſich in ſchärfſtem Ton 
gegen die Herabſetzung der Altersgrenze für die Rentenempfänger 
            aus=
ſprach. — Weſentlich mehr ging Gauleiter Jaxt in ſeinem Neſerat auf 
die heſſiſchen Verhältniſſe ein und forderte vor allem beſchleunigte 
Erledigung der Rentengeſuche ſeitens der Landbürgermeiſtereien und 
eine Vereinheitlichung der Richtſätze. An die beiden Referate ſchloß 
ſich eine längere Debatte, die beſonders wertvolle Beiträge von ſeiten 
der Herren Hillinger, Steiner und Trumpfheller enthielt. Gegen 2 Uhr 
—nn. 
konnte die diesjährige Tagung geſchloſſen werden. 
1 Pferdemarkt Darmſtadt. Am 22. April veranſtaltet die 
            Land=
wirtſchaftskammer gemeinſam mit dem Landespferdezuchtverein auf dem 
Pferdemarktplatz, Holzhofellee, den diesjährigen Pferde= und 
Fohlenmarkt. Mit dem Markt iſt eine Prämiierung und eine 
Verloſung verbunden. Die Anmeldungen zur Prämiierung haben bis 
zum 15. April auf beſonderen, von der Landwirtſchaftskammer 
            koſten=
los zu beziehenden Formularen zu erfolgen. Die zur Verloſung 
benötigten Pferde und Fohlen werden am Markttage von einer hierfür 
beſtimmten Kommiſſion angekauft. Der Pferdemarkt, der ſich bei ſeiner 
Wiedereinführung im vergangenen Jahre eines außerordentlichen 
            Er=
folges erfreute, wird auch dieſes Jahr ſeine Zugkraft nicht verfehlen, 
und wird derſelbe aller Vorausſicht nach reichlich mit gutem Material 
beſchickt werden. Für die Landwirte wird ſich mit dieſem Markt eine 
günſtige Gelegenheit bieten, entweder geeignetes Material anzuſchaffen 
oder überzählige Pferde abzuſetzen. Der Ziehungstermin zur 
            Ver=
loſung findet am 23. April im Gebäude der Landwirtſchaftskammer 
ſtatt. Als erſter Gewinn iſt ein Geſpann Pferde, als zweiter Gewinn 
ein Pferd vorgeſehen. Es kommen ferner neben Wertgegenſtänden 
noch einige Fohlen zur Verloſung. Loſe ſind allen Vertrauensleuten 
der Landwirtſchaftskammer zugegangen. Außerdem ſind dieſelben in 
allen einſchlägigen Geſchäften zum Preiſe von 1 RM. zu haben. 
            Pferde=
beſitzer, Züchter, Pferdehändler und ſonſtige Intereſſenten werden 
            hier=
mit auf den Pferdemarkt aufmerkſam gemacht und zur Beſchickung 
            ein=
geladen. 
— Warnung. Wir haben darauf hingewieſen, daß wiederholt in der 
unverantwortlichſten unwahren Weiſe über hieſige Firmen falſche 
            Ge=
rüchte verbreitet wurden, die das Anſehen und den Kredit der 
            Betroffe=
nen zu ſchädigen geeignet ſind. Trotz dieſer Warnung werden ſolche 
            Un=
wahrheiten dennoch weiterverbreitet. Einer hieſigen großen Firma iſt 
es nunmehr gelungen, einen derartigen Schwätzer zu faſſen. Die 
Firma machte den Uebeltäter gerichtlich verantwortlich, ſo daß eine 
empfindliche Strafe ſicher iſt. Es wird dringend gewarnt, ſolche 
            unwah=
ren und unverbürgten Verleumdungen weiterzuverbreiten oder 
            aus=
zuſtreuen. 
— Sie können’s nicht laſſen. In dem in der Sonntagsnummer 
veröffentlichten Artikel muß es am Schluß ſtatt „in Frankfurt=
            Offen=
bach” heißen „in Frankfurt offenbar”.
eine dſſenniche Berſammang Jür Bverenrgermeiſterſrage
 fand geſtern abend auf Veranlaſſung der Stadthausfraktionen der 
Deutſchen Volkspartoi und Deutſchnationalen Volkspartei in der 
            Turn=
halle am Woogsplatz ſtatt. Der große Saal und die Galerie waren bis 
auf den letzten Platz beſetzt. Auf der Bühne hatten die Mitglieder der 
Stadtverordnetenfraktionen der Deutſichen Veikspartei und 
            Deutſch=
nationalen Volkspartei vollzählig Platz genommen. Die Verſammlung 
nahm, abgeſehen von einigen originellen, meiſt von wenig Sachkenntnis 
getrübten Zwiſchenrufen, einen ruhigen Verlauf. Sanitätsrat Dr. 
Nöllner eröffnete die Verſammlung mit herzlichen 
            Begrüßungs=
worten und erteilte dann dem erſten Referenten das Wort. 
Oberlandesgerichtsrat Stadtv. Altendorf ſührte als erſter 
Nedner etwa folgendes aus: 
Das unerwartete Ableben des ſeitherigen Oberbürgermeiſters habe 
den Stadtrat und die Stadtverordneten vor die Frage einer Nenwahl 
geſtellt. Zunächſt habe nur die Frage beſtanden, ob der jetzige Stadtrat 
überhaupt die Wahl zwveckmäßigerweiſe noch vornehmen ſoll, da ja im 
Herbſt ein neuer Stadtrat gewählt werde. Man ſei aber ſchließlich zu 
dem Reſultat gekommen, daß man die Stelle eines Oberbürgermeiſter3 
nicht ein Jahr verwaiſt ſein laſſen könne. Das ſei auch richtig, und in 
dieſer Beziehung könne man alſo einen Einwand nicht erheben. Von 
vernberein habe ſich — das ſei an die Spitze der jetzt zu ſchildernden 
Entwicklung zu ſtellen — Burgermeiſter Mueller bei allen Parteien, und 
das ſei das wichtigſte, auc bei wirtſchiftlichen Organiſationen, um die 
Stelle eines Oberbürgermeiſters bemüht. Die Auskünfte, die er 
            nament=
lich von reclter Seite erhalten habe, ſeien gar nicht ermutigend für ihn 
geweſen. Man habe ihn auf die kommende Ausſhreibung verwieſen 
mit dem Bemerken, man werde dann auch ſeine Perſon in Frage ſtellen. 
Nun ſei allmählich erſichtlich geworden, daß ſich die drei Parteien, die 
ſozialdemokratiſch=, demokratiſche und das Zentrum, in der Frage der 
Neubeſetzung ſchon einig geweſen waren. 
An Hand der Dokumente wolle er die Dinge klarſtellen. Das erſte, 
von Bürgermeiſter Mueller verfaßte Schreiben, gehe von dem Gedanken 
aus, zunächſt wolle man die fünfte Bürgermeiſterſtelle einſparen, ſpäter 
könne ja ein weiterer Bürgermeiſter vielleicht dazugewählt werden. Mit 
einem ernſten Spangedanken ſei es alſo nicht weit her. Die 
            wirtſchaft=
lichen Verbände richteten alsdann ein Schreiben an die 
            Stadtverwal=
tung und Stadtverordneten, die Stelle des Oberbürgermeiſters möge 
ausgeſchrieben und der beſtgeeignete Mann mit der Stelle des oberſten 
Leiters der Stadt betraut werden, worauf Bürgermeiſter Mueller mit 
einem Rundſchreiben anbwortete. (Dies Schreiben wurde f. Zt. wörtlich 
veröffentlicht.) Inzwiſchen hätten die Bürgermeiſter Buxbaum und 
Ritzert zu einem Schreiben Bürgermeiſter Buellers Stellung 
            genom=
men, worin von beiden Herren u. a. betont wurde, daß ein 
            Finauzdezer=
nent notvendig ſei, der zugleich die Oberbürgermeiſteyſtelle vertreten 
könne. In der interfraktionelſen geheimen (nichtöffentlichen) Sitzung 
ſämtlicher Stadtverordneten ſei der Standpunkt der Parteien feſtgelegt 
worden. Die drei Parteien der Linken, die Bürgermeiſter Mueller mit 
der Stelle eines Oberbürgermeiſters betrauen wollten, hättem hier ihre 
(bekannten) Gründe dargelegt. Die Deutſche Volkspartei habe verſucht, 
eine Aenderung inſofern herbeizuführen, als ſie Bürgermeiſter Mueller 
bat, er möge jede Amtshandlung bei der komnenden Wahl, da er ja 
zunächſt beteiligt ſei, unterlaſſen. Bürgermeiſter Mueller habe aber 
Bürgermeiſter Buxbaum die Ueberaahme des Vorſitzes unterſagt und 
die Tagesordnung der entſcheidenden Stadtratsſitzung ſo feſtgeſotzt, wie 
es ſeine Parteien verlangt hätten. (Zuruf: Kuhhandel, Lachen.) In 
der allereinſeitigſter Weiſe — wie es ſich auch aus der Aufſtellung der 
Stadtverordneten=Tagesordnung ergebe — habe Bürgermeiſter Mueller 
die Frage behandelt. Aus der Darſtellung habe ſich ergeben, daß die 
Wahlausſicht Bürgermeiſter Muellers bei den Linksparteien auf 
            gün=
ſtigen Boden gefallen ſei. Wenn wan früher über die Nachfolge des 
Oberbürgermeiſters geſprochen hätte, habe kein Stadtberordneter an die 
Nachfolge Herrn Muellers je geglaubt. 
Jetzt habe man ſich geeinigt, weil jede der drei in Frage kommenden 
Parteien einen Sondervorteil bei der Wahl erhoffe. Die 
            Sozialdemo=
kratie handele klug, ja geradezu geriſſen; ſie halte ihre Zeit für einen 
ſozialdemokratiſchen Oberbürgermeiſter jetzt unmittelbar vor der 
            Neu=
wahl der Stad verordneten noch nicht für gekommen. Sie glaube in 
Bürgermeiſter Mueller den Mann gefunden zu haben, der ihren 
            Wün=
ſchen genehm ſei, da er von Natur liebenswürdig und konziliant ſei. 
Sie wollten aber zum Stellvertreter den jüngſten amtierenden 
            Bürger=
meiſter Delp haben. Dieſe Regelung ſei ihnen vom Zentrum und den 
Demokraten bereits zugeſagt worden. Die Folge eines ſolchen 
            Präze=
denzfalles (daß vielleicht ſpäter Bürgermeiſter Delp Oberbürgermeiſter 
werden könne), liege auf der Hand. Bürgermeiſter Mueller ſei 
            einge=
ſchriebenes Mitglied der Demokratiſchen Partei, und doch hätten ſich nur 
zwei Drittel der Demokraten für ſeine Wahl ausgeſprochen. 
Das Zentrum ſei am ſicherſten als Mitläufer der Sozialdemokraten, 
denn das Zentrum handele nicht umſonſt; ihm ſei es beſtimmr 
            zuge=
ſagt, den fünften Beigeordneten (Bürgermeiſter) oder einen Beamten 
in ähnlicher Stellung zu ſtellen. Das ſei der echte Handel. Und ſo faſſe 
man dann das Wort „Freie Bahn dem Tüchtigen” auf. Die beiden 
Rechtsparteien beabſichtige man an die Wand zu drücken; ſie ſollen nicht 
mal Zeit finden, einen Gegenkandidaten aufzuſtellen, überhaupt ſollten 
ſie ernſtlich nicht mehr mirſprechen dürfen. Man denke die Entwicklung 
der Dinge in unſerer Stadt ſo zu lenken, daß man die Rechtsparteien 
trotz ihrer ſtarken Zahl ausſchalten wolle. Man denke auch ſchon daran, 
daß die Wiederwahl der Bürgermeiſter Buxbaum und Ritzert 
            notwen=
dig werde. Die durchſichtige Abſicht ſei aber, die Rechte allmählich aus 
der Verwaltung ganz auszuſchalten. — Und dann die Sparabſicht! 
Man dürfe logiſcherweiſe nicht an der oberſten Stelle einſparen, denn 
wenn der oberſte Leiter nichts tauge, tauge das ganze Geſchäft nichts. 
Dabei wolle man ja die Stelle nur vorläufig einſparen. Die tieferen 
Gründe, weshalb die DVP. und DNVP. nicht für die Wahl des Herrn 
Mueller ſei, liegen darin, daß man heute bei den wirtſchaftlichen 
            ſchwie=
rigen Zeiten einen tüchtigen, finanztechniſch gewandten Mann an der 
Spitze haben müſſe. Dann könne man Millionen ſparen — Der 
            Ober=
bürgermeiſter könne auch ſehr wohl gegen die Mehrheit der 
            Stadtver=
ordneten ſeine Auffaſſung vertreten. Dieſen Standpunkt habe z. B. 
Herr Mueller in der Milchhoffrage ſelbſt eingenommen. Man wünſche 
einen Oberbürgermeiſter, der gegebenenfalls auch ſeine Auffaſſung der 
Mehrheit der Stadtverordneten gegenüber Geltung zu ſchaffen wiſſe. 
Man ſehe auch nicht ein, warum die Konkurrenz einer Ausſchreibung 
zu ſcheuen ſei. Man habe Herrn Muellers gute Eigenſchaften ſehr ge=
Schulbücher
 bei Buchhändler 
LUDWIG SAENG 
(6082a 
Kirchſtraße 20.
 Landesbibliothek. 
Neue Erwerbungen (Auswahl), 
vom 2. April an auf 14 Tage zur Anſicht im Leſeſaale aufgeſtellt: 
Abhandlungen aus Ethik und Moral. 6. 7. Düſſeldorf 
1227/28: H. A. Adam, Ueber Geiſteskrankleit in alter und neuer 
Zeit. Regensburg 1928; C. Baur, Der heilige Johannes 
            Chryſo=
ſtomus und ſeine Zeit. Band 1: Antiochien. München 1929; 
            Bei=
träge zur Heimatkunde der Pfalz. 1—8. 1907—1928: Brun’s 
            Bei=
träge zur kliniſchen Chirurgie. 145. Berlin und Wien 1929; M. 
Buchner, Kaiſer Wilhelm II., ſeine Weltanſchauung und die 
            deut=
ſchen Katholiken. Leipzig 1929; Camden, Miscellany. Band 15. 
London 1929; D. C. Grant, New horizons of the christian faith. 
London 1928; Handbuch der Experimentalphyſik. 7,2: 25,1. 
            Leip=
zig 1928; Heilige und Helden. Band 4: Karl der Große. Band 5: 
Otto der Große. Breslau 1928; C. Höfer, Briefwechſel zwiſchen 
Scheffel und Carl Alexander, Großherzog von Sachſen=Weimar. 
            Karls=
ruhe 1928; Frommanns Klaſſiker der Philoſopyie. 29: Hume. 
Erd.=Bd. zu Bd. 28: M. Wundt: Fichte=Forſchungen. Stuttgart 1929; 
H. Huth, Abraham und David Roentgen und ihre Neuwieder 
            Möbel=
werkſtatt. Berlin 1928; Fr. Mann’s Pädagogiſches Magazin. 1180 
bis 1191. 1192—1200. Langenſalza 1928; Monograph’en zur 
Weltgeſchichte. Band 34: Kaiſer Friedrich II. Bielefeld und Leipzig 
1929; Natur und Geiſteswelt. 605: P. Crantz, Sphäriſche 
            Trigo=
nometrie. 2. Aufl. Band 1001: R. Gaupp, Pſychologie des Kindes. 
6. Aufl. Leipzig=Berlin 1228/29; P. Schmidt. Das überwundene 
Alter. Leipzia 1928; Schriften der Goethe=Geſellſchaft. 41: 
            Her=
ders Briefwechſel mit Karoline Flachsland. Band 2. Weimar 1928; 
R. Sommer, Familienforſchung, Vererbungs= und Raſſenlehre. 
3. Aufl. Leipzig 1927: Die Schweiz im deutſchen Geiſtesleben. 
Band 13: P. Hilber, Des Luzerners Diebold Schilling Bilderchronik 
1513. Bd. 14: H. Federer, Niklaus von Flüe. Frauenfeld und 
            Leip=
zig 1928. 
Zeitſchriften. 
Mathematiſche Annalen. 100. Berlin 1928: Annales de 
Phyſique. X. Serie 9. 10. Paris 1928; Anthropos. 23. Wien 
1928: Archiv für Pſychiatrie. 85. Berlin 1928; Centralblatt 
für Bakteriologie, Paraſitenkunde und Infektionskrankheiten. 76. 2. Abt.
 ſchätzt; aber nunmehr habe er eine Stellung eingenommen, die der eines 
ſtellvertretenden Oberbürgermeiſters nicht entſpreche. — Der Zwveck des 
heutigen Abends ſei geweſen, Klarheit zu ſchaffen. Die Frage der 
Oberbürgermeiſterwahl ſei ſo ernſt, daß ſie, wenn ſie falſch gelöſt werde, 
die Stadt in gefährliche Situationen bringen könne. (Lebh. Bravo!) 
Stadwerordneter Schneider, führte unter anderem aus: Die 
deutſchnationale Stadtverordnetenfraktion habe ſich entſchloſſen, mit der 
Deutſchen Volkspartei in der Oberbürgermeiſterfrage Schulter an 
            Schul=
ter zu gehen, weil ihr die Stellung der Linksparteien gefährlich 
            er=
ſcheine. Heute befänden ſich die Städte in außerordentlich kritiſcher 
Verfaſſung. In Darmſtadt beſtehe die Bürgermeiſtereiverfaſſung, nach 
der der Oberbürgermeiſter auch Einfluß auf die Beſchlüſſe der 
            Stadt=
verordneten habe. Das Schickſal einer Stadt liege in der Perſon des 
Oberbürgermeiſters. Die Stadt Darmſtadt habe noch beſonders zu 
kämpfen. Denn gerade Darmſtadt habe durch die Umwälzung ſtark 
gelitten; es habe ſchwere Verluſte erlitten, die wieder wettgemacht 
            wer=
den müßten. Andere Städte (zum Beiſpiel Frankfurt) wollten ſich 
außerdem noch auf Koſten Darmſtadts bereichern. Ja, es beſtehe ſogar 
die Gefahr, daß Darmſtadt den Charakter als Landeshauptſtadt 
            ver=
lieren könne. Ein Oberbürgermeiſter Darmſtadts müſſe alſo beſonders 
ſtark ſein; es gehöre ein Kommunalpolitiker und Fachmann großen 
Formats an die Spitze. Auf dem Gebiete des Finanzweſens müſſe er 
zumal große Erfahrung haben. Durch Ungeſchicklichkeit und mangelnde 
Erfahrungen könnten mit einem Schlage Hunderttauſende für die Stadt 
verloren gehen. Der Fehlbetrag von 1—2 Millionen jährlich müſſe 
beſeitigt werden; aber einfach eine Erhöhung der Grundſteuern uſw. 
käme nicht in Frage, ſondern mit ſtarker Hand müßten die Ausgaben 
gedroſſelt werden. Die Linksparteien behaupteten, eine ſolche 
            Kapazi=
tät, wie ſie wünſchenswert ſei, gäbe es nicht; es ſei aber, wie in anderen 
Städten erſichtlich, durchaus möglich, auf Grund der öffentlichen 
            Aus=
ſchreibung eine ſolche geeignete Perſönlichkeit zu finden. Nach der 
Reichsverfaſſung dürfe ſich jeder Deutſche an die Vertreter des Volkes 
mit Eingaben wenden. Die Wirtſchaftsvertreter ſeien alſo durchaus 
berechtigt geweſen, Eingaben an die Behörden zu richten. Die Linke 
habe Angſt, es könnten neue Bewerber auftreten, die ihren Bewerber 
in den Schatten ſtellen könnten. Weiter geht der Redner auf einige 
perſönliche Verhältniſſe Herrn Muellers ein. Man brauche einen 
            Ober=
bürgermeiſter für mindeſtens ein Jahrzehnt, der energiſch und mit 
ſtarker Hand die Geſchicke der Stadt leite. Herr Mueller ſei zwar eine 
liebenswürdige, nette und freundliche Perſönlichkeit, dieſe Tugenden 
allein aber qualifizierten nicht einen Oberbürgermeiſter — Herr 
            Bür=
meiſter Delp, der als Vertreter vorgeſehen ſei, ſei kein 
            Verwaltungs=
fachmann. 
Ein weiterer Geſichtspunkt komme bei der Neuwahl in Frage. In 
keiner Stadt ſei das Verhältnis zwiſchen Verwaltung und Bürgerſ haft 
ſo unerfreulich, wie in Darmſtadt. Es ſei alſo nur von Vorteil, einen 
auswärtigen Kandidaten zu nehmen. Die „Sparſamkeitsgründe” 
            wiek=
ten geradezu humoriſtiſch. Als Mitglied des Finanzausſchuſſes kenne 
er die Finanzgebarung in Darmſtadt genau. Die Linke wolle auch 
ernſtlich gar nicht ſparen, ſpäter wolle ſie einen weiteren, fünften, 
            Bür=
germeiſter. Den ernſten Geſichtspunkt dürfe man nicht aus dem Ange 
laſſen, daß die Notlage der Zeit eine Tüchtigkeit verlange, die nur auf 
dem Wege der fachlichen Ausbildung und Eignung beruhe. Die 
            wichtig=
ſten Poſten würden aber leider heute nach parteiiſcher Routine und 
nicht nach dem Maße des fachlichen Wiſſens vergeben. Höher als das 
brutale Fauſtrecht der Mehrheit ſei der Grundſatz zu ſtellen, tüchtig und 
gut regiert zu werden. Der parteiliche Amtsſchacher ſei ein Frebel und 
eine Schmach in der heutigen Zeit. Aus dieſen Gründen hätte man in 
letzter Stunde eine Verſammlung einberufen, um die beiden wichtigſten 
Poſten in Darmſtadt mit Männern zu beſeten, die die Geſchicke der 
Stadt zum Segen ihrer Einwohner lenken könnten. (Lebh. Beifall.) 
Stadtv. Hübner gibt nun folgende 
Erklärung des Ortsgewerbevereins und der Handwerkervereinigung 
ab: 
Im Namen des Ortsgewerbevereins und der Handwerkervereinigung 
Darmſtadt habe ich die Erklärung abzugeben, daß die Art und Weiſe, 
wie nach dem Willen einer Mehrheit des Stadtrates die Neubeſetzung 
des Oberbürgermeiſterpoſtens vor ſich gehen ſoll, in den Kreiſen unſerev 
Mitglieder lebhaftem Befremden und Widerſpruch begegnet. Nach 
            un=
ſerer Auffaſſung wäre eine öffentliche Ausſchreibung unter allen 
            Um=
ſtänden am Platze. Unſer Einſpruch richtet ſich nicht gegen eine 
            be=
ſtimmte Perſon. Handwerk und Gewerbe müſſen jedoch der feſten 
            Er=
wartung Ausdruck geben, daß die Wahl des Oberbürgermeiſters nicht. 
zum Gegenſtand parteiegoiſtiſcher Beſtrebungen gemacht wird. Wir 
fordern vielmehr mit allem Nachdruck, daß nur eine ſolche 
            Pevſönlich=
keit zu dem wichtigen Amte des Oberbürgermeiſters gelangt, die auf 
Grund beſonderer fachlichen Eignung in der Lage und willens iſt, im 
Geſamtintereſſe der Bürgerſchaft Handwerk und Gewerbe in ihrer 
ſchwveren Lage nach Kräften zu ſchützen und zu fördern. 
Stadtv. Dr. Nöllner verlieſt alsdann folgende 
Entſchließung: 
Die heute, am 8. April, in die Turnhalle einberufene Verſammlung 
der Darmſtädter Bürgerſchaft legt gegen die von den Fraktionen der 
Sozialdemokraten, der Demokraten und des Zentrums in 
            Gemeinſchaf=
mit Herrn Bürgermeiſter Mueller beliebte Behandlung der 
            Oberbürger=
meiſterfrage entſchieden Verwahrung ein, weil 
1. die Anberaumung der Oberbürgermeiſterwahl auf den kommenden 
Donnerstag eine übereilte, die ſelbſtverſtändlichen Rechte einer ſehr 
ſtarken Minderheit des Stadtrats gröblich mißachtende Gewaltlöſung 
darſtellt, 
2 die beabſichtigte Umgehung der öffentlichen Ausſchreibung der Stelle 
klar beweiſt, daß die Stelle des Oborbürgermeiſters auf Grund eines 
parteipolitiſchen Handels, nicht aber auf Grund einer Auswahl unter 
den fähigſten und tüchtigſten Bewerbern vergeben werden ſoll. 
3. die von den Linksparteien vorgeſchlagene Regelung eine 
            Fehlbe=
ſetzung darſtellt, die der Bürgerſchaft allen Anlaß gibt, der Zukunft 
unſerer Stadt mit ernſter Beſorgnis entgegenzuſehen. 
In letzter Stunde warnen wir vor dieſem verhängnisvollen Schritt, 
der das Wohlergehen der geſamten Bürgerſchaft imn Mitleidenſchaft zieht, 
und lehnen jede Verantwortung für die unausbleiblichen Folgen dieſes 
ſchweren Mißgriffes ab. 
Die Entſchließung wurde angenommen. Da keine weiteren 
            Wort=
meldungn mehr vorlagen, ſchloß San.=Rat Dr. Nöllner die Verſammlung,
 Jena 1928/29; Deutſches Dante=Jahrbuch. 10. N. F. 1. Weimar 
1928; Jahrbuch für Kinderheilkunde. 120. 121. Dritte Folge. 70. 
71. Berlin 1938; Imago. 14. Leipzig 1928; Kosmos. 24. 25. 
1927. 1928. Stuttgart; Logos. 17. Tübingen 1928; 
            Mittei=
lungen zur Geſchichte der Medizin und der Naturwiſſenſchaften. 27. 
Leipzig 1928; Sozialiſtiſche Monatshefte. 67. 1928. II. 34. 
            Jahr=
gang. Berlin; Monatsſchrift für Kriminalpſychologie und 
            Straf=
rechtsform. 19. 1928. Heidelberg; Die Muſik. 2,2. Berlin und 
Leipzig 1928. 68; Mutterſprache. 42. 43. Frankfurt a. M. 
Berlin 1927/28; Signale für die muſikaliſche Welt. 86. 1998. S. 
Berlin: „Die neueren Sprachen. 36. Marburg i. H. 1928; 
            Zeit=
ſchrift für Indologie und Franiſtik. 5. 6. Leipzig 1927/98: Neug 
kirchliche Zeitſchrift. 39. Jahrgang. Leipzig 1928; Phyſikaliſche 
Zeitſchrift. 29. Leipzig 1928; Pädagogiſches Zentralblatt. 
8. 1928. Langenſalza. — Vom 15. April an verleihbar. Vormerkungen 
werden im Leſeſaale entgegengenommen. 
Noch keine 100 Mark 
monatlich, inkl. Haftpflicht und Voll=Kasko=Verſcherung, brauchen Sie 
aufzuwenden, um in den Beſitz eines 3/15 Dixi=Wagens zu kommen. 
Die Qualität dieſes Fahrzeuges iſt ſo vorzüglich, daß wir Ihnen dieſes 
Angebot machen können. J. Donges & „ieſt, Grafenſtr 43/45, (4221a 
— 80. Geburstag. Der Sanitäts=Strafanſtalts=Oberwachtmeiſter 
i. R. Georg Menger, Heinheimerſtraße 58, feiert heute im Kreiſe 
ſeiner Familie in körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 80. 
            Ge=
burtstag. 
Straßenkanäle. In letzter Zeit iſt es vorgekommen, daß Sand 
und Bauſchutt in die Floßrinne abgelagert wurde, wodurch bei ſtarken 
Regenfälleg der Waſſerabfluß geſtört und die betreffenden 
            Straßen=
ſtrecken teilweiſe überſchwemmt wurden. Eine weitere Folge war 
            häu=
fig, daß eine Verſchlammung der Kanäle eintrat. Derartige 
            Hand=
lungen werden nach Maßgabe der geſetzlichen Beſtimmungen zur 
            An=
zeige gebracht.
 Tageskalender für Dienstag, den 9. April 1929. 
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19.30 Uhr, Ende 
22 Uhr, A 18: „Die Ogarows”. — Kleines Haus, Anfang 20 Uhr, 
Ende 21,45 Uhr, R 14: „Fatme‟. — Orpheum abends 20,15 Uhr: 
„Das Muſikantenmädel”. — Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee 
Rheingold. Hotel Schmitz. — Kinovorſtellungen: Union= 
Theater, Helia; Städt. Saalbau, 20,30 Uhr: „Slana”.
Seite 6
Dienstag, den 9. April 1929
Nummer 98
Ons Talbungiad dei Sabenhaufen.
Minniiche funf Sfüffen tor.
 Mainz, 8. April. 
Die Reichsbahndirektion teilt zu dem Unfall noch mit: 
            Sonn=
tag abend, gegen 20 Uhr, wurde auf dem Uebergang der 
            Kreis=
ſtraße bei Babenhauſen, an der Strecke Hanau—Eberbach ein 
Perſonenkraftwagen von einem Perſonenzug überfahren. Getötet 
wurden Fritz Hauck und ein Kind aus Schaafheim, verletzt 
            wur=
den Heinrich Hauck (Vater), deſſen Frau und ein Kind. 
            Ermitt=
lungen über die Urſache ſind im Gang. 
Nach einer anderen Meldung handelt es ſich bei den Inſaſſen 
um lauter Familienangehörige: Fritz Hauck (Sohn) am Steuer, 
neben ihm ſeine acht Jahre alte Schweſter. Im Fond des 
Wagens Vater und Mutter Hauck und ihr vierjähriges Söhnchen. 
Wie die Reichsbahndirektion Mainz weiter mitteilt, ſind die 
drei beim Babenhauſer Unfall Schwerverletzten inzwiſchen 
            ge=
ſtorben. Damit beträgt die Zahl der ums Leben gekommenen 
Perſonen fünf. Ueber die Urſache des Unfalls konnte Näheres 
noch nicht feſtgeſtellt werden. — Die Schranke iſt zwar ſehr ſtark 
beſchädigt, dies kann daher kommen, daß das Auto gegen die 
Schranke gefahren iſt, aber auch dadurch, daß es von dem Zug 
dagegen geſchleudert wurde. Die Ausſagen über den Unfall 
widerſprechen ſich. Man verſucht, aus der Hebelſtellung der 
Schranke feſtzuſtellen, ob ſie offenſtand oder vorſchriftsmäßig 
            ge=
ſchloſſen war. Näheres dürfte die Unterſuchung im Laufe des 
Montag ergeben.
 Zu dem gräßlichen Automobilunglück, dem hier fünf 
blühende Menſchenleben zum Opfer fielen, ſei von unſerem 
            Bericht=
erſtatter noch folgendes mitgeteilt: Das von Babenhauſen kommende 
Perſonenauto des Herrn Hch. Hauck=Schaafheim, Mitinhabers der 
Zementwarenfabrik Hauck u. Dietz, fuhr in voller Wucht auf den in 
Richtung Eberbach fahrenden Eilzug. Durch den Zuſammenprall wurde 
der Wagen zunächſt von der Lokomotibe eine Strecke weit geſchleift und 
vollkommen auf den Kopf geſtellt. Durch Exploſion des Benzintanks 
war der Wagen alsbald in ein Flammenmeer gehüllt, ſo daß es den 
fünf Inſaſſen unmöglich war, ſich aus ihrer ſchrecklichen Lage zu 
            be=
freien. Einige beherzte Bahnbedienſtete eilten zur Rettung herbei und 
zogen aus dem Trümmerhaufen das ſchwerverletzte Ehepaar Hch. Hauck 
und einen vierjährigen Jungen heraus, während der Lenker des 
            Wa=
gens, Fritz Hauck, und ſeine achtjährige Schweſte, dem Flammentod 
preisgegeben waren und nur als verkohlte Leichen geborgen werden
 konnten. In dem nahe dabei gelegenen Bahnwärterhaus fanden die 
Schwerverletzten ihre erſte Aufnahme. Inzwiſchen waren der Bahnarzt 
und der Führer der hieſigen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz mit 
acht Sanitätsmannſchaften an der Unglücksſtelle eingetroffen und hatten 
ſofort die notwendigſten Maßnahmen getroffen. Mit den 
            fürchter=
lichſten Bra,dwunden am ganzen Körper wurden die Verunglückten 
durch die Sanitäter mit dem Sanitätswagen der hieſigen Schutzpolizei 
in das unterdeſſen benachrichtigte Krankenhaus nach Dieburg 
            über=
geführt. Leider war die ärztliche Hilfe dort vergebens, denn im Laufe 
der Nacht erlagen auch dieſe drei Unglücklichen ihren gräßlichen 
            Brand=
wunden und ſchweren inneren Verletzungen. — Die gerichtliche 
            Unter=
ſuchung wird ergeben, ob eine grobe Pflichtverletzung des 
            Schranken=
wärters oder eine Verfehlung des Fahrers vorliegt. 
Das Autounglück weiſt mit Ernſt auf verſchiedene 
            Miß=
ſtände hier hin. Zunächſt auf das Fehlen einer 
            telepho=
niſchen Nachtverbindung. Gerade dieſer üble Umſtand hat 
ſich an dem Unglücksabend in der unangenehmſten Weiſe bemerkbar 
            ge=
macht. Keine telephoniſche Verbindung innerhalb der Stadt und von 
dieſer zur Schupokaſerne während der Nachtzeit! Von Mund zu Mund, 
von Ohr zu Ohr werden die Nachrichten überbracht. Eine gar zu böſe 
Sache, beſonders wenn es dunkel iſt. So konnte unſere Sanitätskolonne 
erſt an Ort und Stelle ſein, nachdem ſie durch umhergeſandte Boten 
zuſammengetrommelt war. Einem Glücksumſtand iſt es diesmal 
            zuzu=
ſchreiben, daß es verhältnismäßig ſchnell ging. Die Schupokaſerne liegt 
etwa 10 Minuten von unſerm Städtchen entfernt. Um das ſo nötige 
Sanitätsauto zu beſtellen, mußte jewand dorthin geſandt werden. Bange 
Minuten weuden da zu qualvollen Stunden. Nur gur, daß wenigſtens 
die Bahnſtation telephoniſch nach außerhalb alarmieren konnte. Dadurch 
kam es, daß das Darmſtädter Sanitätsauto ſehr raſch 
            ange=
fahren kam und beinahe eher an der Unfallſtelle war als das hieſige 
Schupoauto. Es drehte ſich tatſächlich nur um eine Spanne von 
Minuten, denn das Darmſtädter Auto begegnete dem hieſigen auf der 
Höhe von Harpertshauſen. Zieht man in Erwägung, daß in kleineren 
Odenwaldorten wohl infolge des Fremdenverkehrs eine telephoniſche 
Nachtverbindung beſteht, ſo müßten doch auch hier an einem Kreuzungs= 
und Knotenpunkte von Straßen= und Eiſenbahnlinien Mittel und Wege 
ſich finden laſſen, um eine ſolche herbeizuführen. Dazu kommen noch 
mißliche und unüberſichtliche Straßenverhältniſſe. Gerade an der 
            Un=
glücksſtätte, beim Sägewenk Kreher, iſt eine gefährliche böſe S=Kurve. 
Die Schuld des Schrankenwärkers. 
Nunmehr ſteht feſt, daß die Schranke des Bahnübergangs 
bei Babenhauſen in dem Augenblick des Zuſammenſtoßes des 
Perſonenzuges mit dem Auto nicht geſchloſſen war. Der 
Schrankenwärter Voltz, der verhaftet worden iſt, 
gibt an, daß er im Augenblick, als das Auto nahte, im Begriff 
            ge=
weſen ſei, die Schranke zu ſchließen, aber die Laternen des Autos 
hätten ihn geblendet. Auch dieſer Zeitpunkt der Schließung der 
Schranke muß als zu ſpät bezeichnet werden, da der Zug ſchon 
in der nächſten Nähe war.
 Elekkriſche Bahn Darmſtadt-Jugenheim. 
Im Gaſthaus zum Tannenberg in Jugenheim fand auf 
            Ein=
ladung eine gutbeſuchte Vertreterverſammlung der Gemeindevertreter 
mit den Bürgermeiſtern von Jugenheim, Seeheim und Malchen in 
            An=
weſenheit des Kreisdirektors von Bensheim, Vertretern der Heag und 
des Heſſiſchen Verkehrsverbandes unter Leitung des Bürgermeiſters 
von Jugenheim ſtatt. Seitens der Heag wurde erklärt, daß die 
            Kon=
zeſſion für den Straßenbahnbau Darmſtadt-Jugenheim bereits erteilt 
ſei und daß die Bahn innerhalb eines Jahres gebaut ſein müſſe. Die 
Koſten betragen 770 000 Mark. Da eine Zinsgarantie ſeitens der 
            Ge=
meinden abgelehnt worden war, hat die Heag ihren diesbezüglichen 
Antrag zurückgezogen und der Berechnung eine Mindeſtfahrtenzahl von 
368 000 Fahrgäſten zugrunde gelegt. Davon müßten die in Frage 
            kom=
menden Gemeinden eine Mindeſtzahl von Fahrten auf 3 Jahre 
            garan=
tieren. Neben de= Straßenbahn darf keine private Autobuslinie geführt 
werden. In einer regen Ausſprache wurden allerlei Wünſche und 
            Vor=
ſchläge unterbreitet. Ein endgültiger Beſchluß wurde noch nicht gefaßt. 
Die Verhandlungen dürften alsbald abgeſchloſſen werden.
 An. Arheilgen, 8. April. Als Auftakt zu ihrem in dieſem Jahre 
ſtattfindenden 25jährigen Jubelfeſte veranſtaltet die hieſige 
            Sport=
vereinigung 04 nächſten Samstag abend im Gaſthauſe „Zum weißen 
Schwanen” ihren Jubiläumsball. — Am Sonntag, dem 14. d. M., 
findet in den gleichen Näumen ein volkstimliches Beſangs= und 
Inſtrumental=Konzert des Geſangvereins „Sängerluſt” ſtatt, 
und verbürgt der Nanie des Vereinsdirigenten, Chormeiſter Wilhelm 
Etzold, einen in jeder Beziehung genußreichen Abend. — Acht Tage 
ſpäter wird die Damenvereinigung des 
            Männergeſang=
vereins „Eintracht” die ſchon vielerorts in Vereinen gagebene 
Dialektpoſſe „Der Lumbe=Awend” oder „Monn is Mann” von Dr. 
Geong Büchner und Robert Schneider zur Aufführung bringen. Die 
Verteilung der Rollen hat ſtattgefunden unb wird das anderwärts ſo 
güinſtig aufgenommene Darmſtäoter Lokalſtück ſicherlich auch hier 
            An=
klang finden. — Nahdem geſtern die Konfirmation der hieſigen 
            Mäd=
chen ſtattgefunden hatte, hielt abends der evangeliſche Jünglingsverein 
im Gemeindehauſe unter Weitwirkung des Poſaunenchors und des 
            Sing=
kreiſes ev. Jigend einen Konfirmandenabend ab. Durch 
            muſi=
kaliſche Darbietungen, Lichſtbilder, ein Schattenſpiel und Märchenbild 
geſtaltete ſich die Veranſtaltung zu einem fröhlichen Abend und hat 
ſiherlich dem Vexeine eine große Anzahl neuer Mitglieder zugefuhrt. 
— Am 15. d. M. beginnt die Nähſchule des evangel. 
            Frauen=
vereins ihre Sommerkurſe. Täglich, außer Samstags, findet 
            vor=
mittags von 9—12 Uhr ein Kurſus für Kleidernähen, und nachmittags 
von 2—5 Uhr ein ſolcher für Weißnähen ſtatt. Das Schulgeld beträgt 
für die Woche und Kurſus 1,50 Mk. 
Aa. Eberſtadt, 7. April. Ruhiger Sonntag. Infolge des 
ungünſtigen Wetters und nicht zuletzt auch wohl, wegen der vielfach 
ſtattfindenden Kenfirmationen und Kommumionen verlief der letzte 
Senntag äußerſt ruhig. Weder der Verkehr im Orte, noch der 
            Durch=
gangsverkehr waren beſonders ſtark. In der evangeliſchen Kirche fand 
die Konfirmation der Mädhen ſtatt. In der katholiſchen Kirche gingen 
mehrere Kinder von hier, Pfungſtadt und Umgabung zur 
            Erſrkommu=
nion. Auf dem Sportplatz herrſchte wieder reger Fußball= und Hand= 
Hallbetrieb. Zu einem guten Beſuh der Spiele muß aber das Wetter 
noch beſſer werden. 
O. Pfungſtadt, 8. 2pril. Konfirmation. Am Sonntag 
            vor=
mittag fand in der hieſigen evangeliſchen Kirche die Konfirmation der 
Konfirmanden des Nordoſtbezirks ſtatt. Pfarrer Strack ſprach im 
Anſchluß an 2. Tim. 2,8 über „Halt im Gedächtnis Jeſum Chriſtum!” 
Die nach dem Gottesdienſt erhobene Kollekte dient für eine neue Altar= 
und Kanzelbekleidung. — Nach den Eintragungen in das hieſige 
Standesamtsregiſter wurden im Monat März 5 Knaben und 
1 Mädchen, zuſammen alſo 6 Kinder geboren. In Pfungſtadt ſtarben 
9 Perſonen, auswärts 4, zuſammen alſo 13 Todesfälle. Ferner wurden 
neun Eheſchließungen vorgenommen, darunter 5 allein an Oſtern. — 
Befriedigendes Ergebnis, der Heimatwochen. Die 
vom „Einzelhandel Pfungſtadt” vor Oſtern begonnenen großen 
            Werbe=
wochen, die unter der Deviſe „Heimatwochen” aufgemacht waren, ſind 
am Samstag zu Ende gegangen. Um es vorweg zu ſagen: die 
            Heimat=
wochen waren von Erfolg gekrönt, ſo daß die Veranſtalter in der 
            Haupt=
ſache mit dieſem Verſuch großzügiger Werbung vollauf zufrieden ſein 
können. Mit den Heimatwochen, die unter dem Mahnwort „Kauft am 
Platze” ſtanden, war eine Freilotterie verbunden, dergeſtalt, daß jeder 
Käufer bei einem Einkauf von Waren im Preiſe von 5 Mk. ein 
            Frei=
los bekam. Insgeſamt konnten ſicherem Vernehmen nach 20000 Loſe 
abgeſetzt werden, was rein äußerlich beweiſt, daß die Reklame des 
            Ein=
zelhandels nicht vergeblich geweſen iſt. Das kaufende Publikum hat 
ſich auf Grund der Heimatwochen überzeugen können, daß auch die 
            hei=
miſche Geſchäftswelt in der Lage iſt, allen Anſprüchen, die an ſie geſtellt 
werden, gerecht zu werden. Heimatſinn und Heimatliebe als die tieferen 
Hintergründe der Veranſtaltung wurden ſo lebendig zum Wohle von 
Konſumenten und Produzenten. — Arbeitsjubiläum. Mitte 
dieſer Woche kann der Oberküfer der Brauerei Hildebrand, Johann 
Hotz, ſein 40jähriges Arbeitsjubiläum begehen. Hotz iſt bereits 25 
Jahre im Betrieb als Oberküfer tätig. — Beerdigung. Unter 
großer Beteiligung wurde der frühere Schutzmann Peter Raul zu 
Grabe getragen. Kränze legten unter ehrenden Worten u. a. der 
Landesverband der Polizeibeamten Heſſens, Ortsgruppe Pfungſtadt, 
der Krieger= und Militärverein ſowie ſeine S hulkameraden nieder. — 
Säuglingsfürſorge. Die nächſte Beratungsſtunde für Mutter= 
und Säuglingsfürſorge findet am Dienstag, den 9. April, nachmittags 
2:)= Uhr, in der Handwerkerſchule ſtatr.
 x. Hahn bei Pfungſtadt, 8. April. Konfirmation. Die 
            Kon=
firmation der hieſigen Kinder fand am Sonntag durch Pfarrer Dr. 
Dreſcher=Eſchollbrüche ſtatt. — Unfall. Die Frau eines hieſigen 
Landwirtes ſtürzte infolge der Glätte in ihrem Anweſen ſo unglücklich 
hin, daß ſie einen Beinbruch erlitt. 
Rheinheſſen. 
Cs. Mainz, 8. April. Chronik. Am weißen Sonndag gingen in 
Mainz 513 Kinder zur erſten heiligen Kommunion, und zwar 
261 Knaben und 252 Mädchen gegen 570 des Vorjahres. — Ein 35
            jäh=
riger Schmied aus Mainz=Kaſtel, der abends auf der Wiesbadener Straße 
mit ſeinem Rade fuhr, wurde von dem Perſonenauto eines Mainzer 
Kaufmanns erfaßt und überfahren. Der Autofahrer brachte den 
            Schwer=
verletzten ſelbſt nach dem ſtädtiſchen Krankenhaus Mainz, wo der 
            Ueber=
fahrene an den Folgen eines ſchweren Schädelbruchs kurz nach 
ſeiner Einlieferung geſtorben iſt. — In einer Wirtſchaft in der 
            Lang=
gaſſe verſuchte ein Wjähriger junger Mann aus Paderborn, der ſich 
ſeiner Ueberweiſung in eine Erziehungsanſtalt durch die Flucht entzogen 
hatte und in die Fremdenlegion eintreten wollte, durch Oeffnen der 
Pulsadern mit einem Raſiermeſſer das Leben zu nehmen. Er 
wurde durch anweſende Gäſte an der Ausführung ſeines Vorhabens 
gehindert und in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. — Auf der 
            Bieb=
richer Straße in Mainz=Kaſtel fuhr ein Wjähriger Zimmermann aus 
Hochheim mit ſeinem Motorrad in voller Fahrt gegen einen 
Straßenbahnwagen der Linie Mainz=Biebrich. Der 
            Unglück=
liche erlitt ſchwere innere Verletzungen und zog ſich auch Brüche an 
            bei=
den Beinen zu. Die Sanitäter der in der nahen Pionierkaſerne 
            ſtatio=
nierten franzöſiſchen Truppenteile nahmen ſich ſofort in 
            anerkennens=
werter Weiſe des Verletzten an und brachten ihn in einem franzöſiſchen 
Sanitätsauto in das ſtädtiſche Krankenhaus. — Die Mainzer 
            Stadt=
bibliother erfreut ſich einer ſtändig ſteigenden Benutzung. Zum 
erſtenmale in ihrer mehrhundertjährigen Geſchichte warde die 
            Jahres=
benutzungsziffer von 100 000 Bänden überſchritten. Es wurden nämlich 
im letzten Jahre an 38 730 Perſonen 96 705 Bände nach Hauſe verliehen 
und 13 603 Beſuchern des Leſeſaales 13 266 Druckwerke, 169 
            Handſchrif=
ten und 1189 Archivalien vorgelegt. Somit ſind alſo 111 329 Bände aus 
den Magazinen herbeigeſchafft und benutzt worden. Der März 1929 
war wieder ein Rekordmonat. Es wurden 9261 Bände verliehen und 
1952 Bände im Leſeſaal vorgelegt. — Vor einigen Tagen wurde das im 
Auftrag der heſſiſchen Regierung für die heſſiſche 
            Rheinpoli=
zei neuerbaute Motorboot in Dienſt geſtellt. Das Boot iſt 
14 Meter lang, 2,8 Meter breit, 80 Zentimeter tief, aus Eiſen erbaut, 
mit Holzaufbau. Es wird durch einen Sechszylinder Dieſel=
            Rohöl=
motor angetrieben, der 68 Pferdeſtärken entwickelt. Das Boot hat eine 
Geſchwindigkeit von 14 Kilometer zu Berg und und etwa 23 Kilomter 
zu Tal. Es wird ſeinen Liegeplatz unmittelbar vor dem Gebäude der 
Rheinpolizeiſtation in Nierſtein haben. Die heſſiſche Rhenpolizei 
            unter=
ſteht der Provinzialdirektion Rheinheſſen in Mainz und gehört zur 
            heſſi=
ſchen Landesgendarmerie. Der Dienſtbezirk erſtreckt ſich von der 
            Main=
mündung aufwärts bis zur bahriſch=badiſchen Grenze. Der 
            Rheinpolizei=
dienſt von Mainz bis Bingen ſowie auf der mit Preußen gemeinſamen 
Mainſtrecke wird vorläufig, nach einer Vereinbarung mit Preußen, von 
der preußiſchen Rheinpolizei wahrgenommen. — In Alzey wurde in 
einem großen Weinkeller durch die Weinkontrolle 120 Stück Wein 
beſchlagnahmt unter dem Verdacht, daß der Wein mit Obſtwein 
verſchnitten iſt. — Zu einer machtvollen Kundgebung für 
den Anſchluß und die geiſtige und kulturelle Verbundenheit 
            Oeſter=
reichs mit Deutſchland geſtaltete ſich der Begrüfungsabend, den die Stadt 
Mainz aus Anlaß des Beſuches der auf einer Studienfahrt durch 
            Deutſch=
land begriffenen öſterreichiſchen Lehrer im Rheingoldſaal der Stadthalle 
gab. Der gemeinſame Tenor, der all die im Laufe des Abends gehaltenen 
Reden durchzog, war das Bekenntnis zum gemeinſamen deutſchen 
            Vater=
land und zur großen deutſchen Kulturgemeinſchaft. — Von dem 
            Amts=
gericht Worms war der frühere verantwortliche Redakteur der in Worms 
eſcheinenden nationalſozialiſtiſchen Wochenſchrift, der Volksſchullehrer 
Klaus Dietrich, fetzt in Koburg, wegen in Artikeln der betreffenden 
Wochenſchrift enthaltenen Beleidigungen gegen den politiſchen Redakteur 
der Mainzer Volkszeitung, Leo Liebſchütz, zu 200 Mark Geldſtrafe 
            ver=
urteilt worden. Die gegen die Höhe der Strafe eingelegte B rufung 
wurde von der kleinen Strafkammer Mainz verworfen. — In der 
Bethlehemkapelle auf dem Rochusberge bei Bingen war der Altar 
            er=
brochen und eine eingemauerte Reliquien=Kapſel geſtohlen 
worden. Der freche Räuber wurde in der Perſon eines Studenden des 
rheiniſchen Technikums Bingen feſtgeſtellt. Die Kapſel wird durch den 
Biſchof von Mainz entſprechend den Vorſchriften der katholiſchen Kirche 
neu konſekriert werden. 
c. Worms. 7. April. Abſchiedsfeier für Herrn 
            Kreiz=
direktor Wolff. Am geſtrigen Abend verſammelten ſich Vertreter 
der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, die Bürgermeiſter des Kreiſes 
Worms, ſowie ſonſtige Freunde des ſcheidenden Kreisdirektors im 
            gro=
ßen Saale des Cornelianums zu ein= Abſchiedsfeier. An langen 
Tiſchen hatten insgeſamt etwva 300 Perſonen Platz genommen, um an 
dem (von dem neuen Feſthauswirt zubereiteten) Abendeſſen 
            teilzu=
nehmen. Vor dem Plate des Kr=i=irektors prangte ein herrlicher 
Fliederſtrauß. Bei ſeinem Eintritt erhoben ſich ſämtliche Anweſenden, 
uährend die Stadtkavelle einen Marſh intonierte. In den Pauſen 
zwiſchen dem Eſſen folgten nun die Anſprachen. Es redeten die 
            Her=
ren Regierungsrat Jourdan vom Kr isamt, Oberbürgermeiſter Rahn= 
Worms, Burgermeiſter Wetzel=Alsheim für die Landbüngermeiſter, 
Ackermann=Mettenheim namens des Kreistages und des Kreisausſchuſſes, 
Kreisſbulrat Lamb=Worms für die Schulen, Amtsgerichtsdirektor Fun, 
Direktor Geisler (Bezirksſp rkaſſe), Vertreter der evangeliſchen und
 katholiſchen Kirche ſowie der iſenelitiſchen Neligionsgemeinſchaft, des 
Kreisbauvereins, des Waſſerverſorgungsverbandes für das 
            Seebach=
gebiet, des Elektrizitätswerkes Rheinheſſen, des Odenwaldkluos und 
des Obſt= und Gartenbauvereins, die alle der Verdienſte des S 
            heiden=
den gedachten. Dann erwiderte Herr Kreisdirektor Wolff in einer 
längeren Anſprache, in der er für die vielen ſchönen Worte herzlichyt 
dankte und auf alle die Sorgen der einzelnen Mitarbeiter, die er jetzt 
verlaſſen müſſe, einging. Damit war der offizielle Teil der Feier 
            be=
endet, doch blieben die Teilnehmer bei den Klängen der Kapelle noch 
einige Zeit zuſammen. Unter den Anweſenden bemerkte man ferner 
noch: Frhrn. Cornel von Hehl, Frhrn. Ludwig von Heyl, 
            Bürger=
meiſter Metzler, Geheimrat Doerr, Beigeordneten Winkler, Poſidirektor 
Lohe, die ſämtlihen Direktoren der höheren Schulen, ſowie eine große 
Zahl Vertreter des Stadtrats. 
Ah. Bingen a. Rh., 8. April. Das Heimatmuſeum. Das 
vor einigen Taget wiedereröffnete Heimatmuſeum für Stadt und Kreis 
Bingen, im Turme der „Burg Klopp” untergebracht, wurde von 
            gela=
denen Gäſten (Vertretern der Stadt, der Geiſtlichkeit, der Schule, des 
Kreisamtes und der Preſſe) beſichtigt. Beigeordneter Regierungsrat 
Dr. Sieglitz begrüßte die Erſchienenen namens der Stadt Bingen, 
            ins=
beſondere den Kreisdirektor Frhr. von Gemmingen, der am 1. April 
die Leitung des Binger Kreisamtes übernommen hat. Redakteur Dr. 
Nahm, der Leiter des Heimatmuſeums, legte in kurzen Ausführungen 
Zweck und Ziele des Binger Heimatmuſeums dar, das berufen ſei, die 
Heimatliebe zu wecken. Unter ſeiner Führung vollzog ſich anſchließend 
die Beſichtigung, wobei man das Intereſſe in erſter Linie der neu 
            ein=
gerichteten Abteilung „Weinmuſeum” zuwendete. In dieſer Wein= 
Abteilung finden ſich intereſſante Gegenſtände, Zeugen alter 
            Wein=
kultur in der Binger Gegend von der römiſchen Zeit anfangend. 
            Kreis=
direktor v. Gemmingen dankte zum Schluſſe der Beſichtigung namens 
aller und verſicherte ſeine Unterſtützung beim Ausbau des Binger 
Heimatmuſeums. Es wurde dann der Rebenveredlungsſtation Bingen 
ein Beſuch abgeſtattet, ferner den ſtädtiſchen Kellereien. 
Entfettungs=Kuren im Frühling 
ſind beſonders Erfolg verſprechend. Nehmen Sie bei Korpulenz oder 
Veranlagung zum Starkwerden morgens und abends 2.3 Toluba= 
Kerne, die Sie in Apotheken erhalten. 
(TV 2e4
 Geſchäftliches. 
Das „Waſchwunder” wird am Dienstag und Mittwoch im 
            Fürſten=
ſaal, Grafenſtraße 20 praktiſch vorgeführt. Den Vorträgen wurde in 
allen Städten das lebhafteſte Intereſſe entgegengebracht. Die 
            Wirkungs=
weiſe iſt auf rein waturwiſſenſchaftlicher Baſis aufgebaut. Direkt 
            ver=
blüffend arbeitet der kleine Apparat, der für jeden Keſſel oder 
            Waſch=
topf Verwendung finden bann. Von vielen Hausfrauenvereinigungen 
liegen glänzende Gutachten vor. Allen Hausfrauen ſei der Beſuch dieſes 
Vortrages empfohlen. (Siehe Anzeige.)
 Herr Heinrich Hornung eröffnet am Donnerstag, den 
11. April, im Hauſe Grafenſtraße 31 ein Spezial=Geſchäft für Eier, 
Butter und Käſe. Nebenher werden noch Weine, Konſerven und 
            ſämt=
liche Sorten Obſt und Südfrüchte geführt.
 Eine hochintereffante Weltreiſe für unſere Leſer. Nur ganz wenige 
Menſchen haben Zeit und Geld, um eine Weltreiſe zu machen. 
            Be=
kannte Weltreiſende und Künſtler ſind daher hinausgefahren und tief 
in die entlegenſten Länder eingedrungen, um das in Wort und Bild 
zu bringen, was ſchön und ſehenswert iſt. Durch die feſſelnden 
illuſtrierten Schilderungen in der Zeitſchrift „Durch alle Welt” lernen 
wir das Leben und Treiben der verſchiedenſten Völker kennen. Zu eimner 
Reiſe gehört aber auch eine allgemeine Orientierung über Städte, 
            Ge=
birge, Ströme, Seen, die beſucht werden. Auch dieſes haben wir 
            vor=
geſehen. Es erhält außerdem jeder Abonnent von „Durch alle Welt”, 
in Lieferungen einen großen Handallas gratis. Derſelbe enthält 188 Haupt= 
und Nebenkarten, in vielen Farben gedruckt, und zwar geographiſche 
Karten, Völkerkarten, Geſchichtskarten, Verkehrskarten. Man kann bei 
der Expedition „Durch alle Welt”, Berlin=Schöneberg, Am Parr 11, 
ſofort ein Probeabonnement auf ein Vierteljahr beſtellen. Das Heft 
wird wöchentlich durch die Poſt für 35 Pfg. frei zugeſtellt. Wir 
            ver=
weiſen auf die unſerer heutigen Ausgabe beigefügte Sonderbeilage. 
(TV 5489
 Rundfunk=Programme. 
Frankfurt.
 Dienstag, 9. April. 6.30: Gymnaſtik. O 13.30: Schallplatten. 
O 15.05: Jugendſtunde. Wanderungen und Ausflüge in Natur, 
Kunſt, Geſchichte und Sage. Frankfurt: Rektor Hürten: Die 
Warten. — Kaſſel: Bibliothekar Heidelbach: Kaſſels Entwicklung 
in 1000 Jahren. o 16.35: Stuttgart: Konzert des Funkorch. Mitw.: 
v. Wiſtinghauſen (Bariton), W. Hahn (Klavier). o 18.10: 
            Leſe=
ſtunde. Aus Effi Brieſt” von Th. Fontane. o 18.30 und 18.55: 
Vorträge o 19.15: Pfarrer Taesler: Die Gretcheniomödie bis zur 
Umkehr Fauſts. 0 19.35: Stadtärztin Dr. Taſche: Die ſex. Aufklärung 
der Jugend. O 19.55: Stenographie. O 29.15: „Darmſtadt.” Ein 
Querſchnitt Bürgermeiſter Ritzert: Darmſtadt, der Mittelpunkt des 
Landes zwiſchen Rhein, Main und Neckar. — Mendelsſohn: Drei 
Lieder. — Wilh. Michel: Das literariſche Darmſtadt. — 
            Mendels=
ſohn: Drei Lieder. — Miniſter Wilh. Leuſchner: Heſſen und die 
Reichsreform. — Simon: Erſter Satz der Sinfonie in D=dur. — 
Hiſtoriſcher Marſch des Leibgarde=Inf.=Regts. Nr. 115. — Schneider: 
Dichtungen in Darmſtädter Mundart. — Fiſcher: Fandango (Span. 
Tanz). — Schneider: Dichtungen in Darmſtädter Mundart. — 
Hauske: Leibgarde=Regiments=Jubiläums=Marſch. Ausf.: Paula 
Werner=Jenſen (Geſang), Prof. Mendelslohn (Klavier), Rob. Schneider 
(Rezitationen). 
Königswuſternhauſen. 
Deutſche Welle. Dienstag, 9. April. 12: Franzöſiſch für Schüler. 
O 12.25: Volkswirtſchaftl. Rechnen: Rektor Karſelt: Die Schokolade. 
O 15: Jugendſtunde. Dr. Hausmann: Was ich auf einem 
            Fiſch=
dampfer auf der Fahrt nach Island erlbte. o 15.40: Frauenſtunde. 
Franziska Jordan: Das religiöſe Suchen der Gegenwart und die 
Aufgabe der Frau. O 16: Erziehungsberatung. Martha Friedländer: 
Hauptſtufen der Sprachentwicklung im Kleinkindesalter. O 16.30: 
Dr. Landshoff: Alte Muſik. o 17: Unterhaltungsmuſik. Kapelle 
Gebr. Steiner. O 18: Min.=Rat Prof. Dr. Metzner: Das 
            Berech=
tigungsweſen in ſeiner allgemeinen Bedeutung und ſchulvolitiſchen 
Entwicklung. O 18.30: Franzöſiſch für Fortgeſchr. 0 18.55: Stud.=Rat 
Thiel: Wie kommen Entdeckungen und Erfindungen zuſtande? 
o 19.15: Dr. Croner: Ausbau in der Angeſtellten=Ve
 Sonderveranſtaltung. Bunte Stunde. Mitw.: Dolly Lorenz (Sopran), 
W. Weiß (Tenor), K. Zander (Rezitat.), Luciano (Mundharmonika= 
Virtuoſe). S 21: Konzert des Kuban=Koſaken=Chors. Archangelsky: 
Gott, vernimm meinne Bitte. — Dawidowsky: Ektenia. — 
            Mütter=
chens Traum. Volkslied. — Volkslieder: Ehi Uchniem (
            Wolga=
ſchlepper); Herzliebliche Mädelchen: Kalinka. O 21.30: Beethoven: 
Quintett Es=dur. Ausf.: W. Wolf (Flügel), G. Kern (Oboe), 
E. Fiſcher (Klarinette), O. Heß (Horn), K. Leuichner (Fagott). 
2945
Wetkerbericht.
 Mit dem Zuſtrom milder Luftmaſſen, der eine ſtärkere Wolkendecke 
verurſachte, hat auch eine Temperaturzunahme ſtattgefunden. In ganz 
Deutſchland lagen die heutigen Morgentemperaturen über dem 
            Gefrier=
punkt und erreichten vielerorts ſchon 5 Grad. Der Abzug der 
            nordöſt=
lichen Störung hat keinen ſtärkeren Einfluß auf die Witterung 
            Deutſch=
lands gewonnen. Im Raume von Island iſt bereits ein neues 
            Druck=
fallgebiet erſchienen. Eine weſentliche Aenderung findet jedoch noch 
nicht ſtatt, zumal wir im Bereich einer Hochdruckbrücke liegen, die ſich 
von Frankreich in nordöſtlicher Richtung durch Skandinavien hin 
            er=
ſtreckt. Die Temperaturen gehen weiterhin nicht unter Null zurück 
und dürften ſich zwiſchen Tag und Nacht mehr ausgleichen. 
Ausſichten für Dienstag, den 9. April: Meiſt wolkiges, auch ſtellenweiſe 
nebliges Wetter mit Neigung zu Niederſchlägen, Temperaturen 
nachts nicht unter Null zurückgehend. 
Ausſichten für Mittwoch, den 9. April: Wechſelnd wolkiges Wetter, 
Fortdauer der Niederſchlagsneigung, Temperaturen nachts bei Null.
 Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe 
Verantwortich für Poltikk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleten, Reich und 
Ausland und Heſſiſche Rachrichten: Max Streele; für Sport: Dr. cugen Buhlmann; 
für den Handel: Dr. C. 5. Quetſch, für den Schlußdienſf: Andreas Bauer; für 
„Die Gegenwart” Dr. Herderi Neite; für den Inſeratentell: Wiliv Kuble: Ornck 
und Verſag: C. C. Wlitſch — ſämtlich in Darmſtadt 
Für unverlangte Mazufkripie wird Garantie der Rückſendung niwt übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Nummer 98
Dienstag, den 9. April 1929
 Unser Mietwertrag geht zu Ende! 
Da wir denselben nicht erneuern wollen, unterstellen wir unser gesamtes Lager einem
 Berie ! 
Emaille, Glas, Porzellan, Steingut, 
Scheuer-Artikel USMl.
 Serie I 
Spiellgren Bälle Fpieriaren, 
Galanterie-Waren Usw.
 Serie 111 
sämtliche älteren und 
            zurückge-
setzten Waren mit
 Während des Ausverkaufs werden keinerlei Waren zugeschickt, Ausnahmen können nicht gemacht werden, bei größeren 
            Ein-
käufen bitte Körbe mitzubringen. Auch auf unsere so billigen 25, 50 und 95 Pfennig-Artikel, gewähren wir 20%0 Kabatt! 
Riesig günstige Einkaufs-Gelegenheit für Wirte, Pensionen, Kaffees, Brautpaare, Wiederverkäufer usw. 
Kaufen Sie rechtzeitig, unsere Vorräte sind begrenzt. 
Kommen Sie vormittags!
 Unser Total-Ausverkauf beginnt 
Dienstag morgen 14Uhr 
Verkaufszeit: 
Morgens 8‟, bis 1 Uhr und nachmitags 21, bis 7 Uhr.
Ludwigstraße 12
 das beſte deutſche 
Fahrrad, 
erhalten Sie ſehr 
preiswert bei (5272= 
J. Donges & Wieſt 
Eliſabethenſtr 25½
 in allerbeſter Lage der Stadt, 
            ent=
haltend großen Laden mit 
            Lager=
räumen im Ausmaß von ca. 300 qm, 
Einfahrt, 21 , Etagen mit je 5 Zimm., 
Küche, Bad, iſt zu verkaufen. 
Weiteren Aufſchluß erhalten nur 
einſte Reflektanten bei der Firma 
Sebaſtian Echler, Rheinſtraße 34, 
Fernſprecher 243. (S5ogb
 adnen Bic ern 
Carl Lorſch, 
            Fahr=
zeuge 
            Reparatur=
werkſtätte. Tel.1613 
Pankratiusſtr. 2½. 
(4449a)
300 ccmn Einnulinder
 mit freiem 
Haus Laden 
und 6 Zimmerwohnung im Südoſtviertel 
bei einer Anzahlung von 15—20 000 Mark 
zu verkaufen. Mieteingang 6000 ℳ, 
            Steuer=
wert 80 000 Mk. 
(6089 
Schneider, Eliſabethenſtraße 45.
 Der sehr leistungsfähige Motor macht 
diesen Typ zur idealen Soziusmaschine 
Ein überaus wirtschaftlicher neuer Up 
mit großser Gesckreindigkeit. 
SOU ccm. Cinzztinder 
2 für Seitenwragenbetrieb.
 Re 
Kurz-, Weiß- und 
Wollwarengeschäft 
in beſter Lage Martinsviertel) wird 
            be=
ſonderer Umſtände halber ſehr preiswert 
abgegeben. Lokal kann evtl. auch ohne 
Lager gemietet werden. Angeb. mit 
            An=
gabe der evtl Barmittel unter R 160 an 
die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 6os8b
 Prospebte und Preisangebote durch uns 
oder den nächsten MSU-Vertreter.
 mit 5 bis 7 Zim in 
beſſ. Lage geg bar 
o. große Anzahl. zu 
kaufen, geſ. Vorhd. 
roße Tauſchwohng. 
Angeb m. 
            ausführ=
lichen Angaben unt. 
R. 123 Geſchſt.
Vertreter für Motorräder: BENZ & OO., Darmstadt, Grafenstraße
 Kleins Haus 
m. Gart, in Darm= Miſtal int Bensh. 
ſtadt bei 2—3000 ℳ 5 Zim., Bad. Küche.
In Heppenheim a.
 beſte Fabrikate 
große Auswahl. 
allerbilligſte Preiſe, 
ſchon v. ℳ/ 48— an 
J. Donges &. Wieſt 
Eliſabethenſtr. 25½ 
(4254a1.
 ädchenzimm. etc., Beziehbares Land= 
500 qm Obſtgarten oder 
            Einfamilien=
mod. eing., ℳ 22000 haus, nur a. Wald 
bei 10 000 Anz. ſof. gelegen, bei guter 
zu verk. Immobil.= Anzahlung ſofort zu 
Büro Bergſtr., Als= kaufen geſucht. 
bach, Bergſtr. Ro= Angeb. u. R. 148 a. 
ſengartenſtr. 12. (*is die Geſchäftsſt. (*
 Nr. 10 n la Onalität zu 
bekommen Sie NÜF in der
 
            Briefmarkenſamm=
lung billig abzug. 
Unverb. Anfrag. u.
Parfümerie FRANK
 Moderner, dunkelbl 
Kinderwagen, weiße 
Kinderbetiſtelte,neu, 
billig zu verk. (6071 
Nieder= Namſtadt, 
Ob.=Ramſtädterſt., 55,
 vermstsst, Abeinsrsheut. s3 
angrenzend an die Straßen Rheinſtraße, Landgraf Philippsanlage und 
Bleichſtraße, a. 3800 am groß, mit Wohnhaus, großem Lagerhaus 
und Garagen, welches Sonderſteuer=vergünſtigt iſt, zu vorteilhaftem Preis 
und ſehr günſtigen Zahlungsbedingungen ſofort zu verkaufen, oder die 
Lagerräume ca. 1800 am groß und Garagen, welche bisher von der Firma 
Heuß & Simon A G, bewohnt wurden, zu vermieten. Direkte Anfragen 
erbittet der Beſitzer. 
Wilhelm Christ, Mainz 
Hafenstr. 23. Telephon 990. (5756b
 An- und 
Verkaut von Brillanten 
Gold- und Silbergegenständen. (39/3a 
Kurtz-Wulff, Rheinstr. 22
 Parade 
Kiſſen
 Zweiſitzer 
ſehr ſchöner Wagen, 
ſehr billig abzugeb.
 Echlſehlndin. 
15 Mon, ſ. wachſ., 
pr. Stammb., b. z. v. 
Gr. Ochſengaſſe 16. 
bei Scherer.
 80X80 cm, federdicht. 
rot. Inlett, Dauna= 
Füllung, nur 9.50,
Beſſungen mit
 „Namenrad 
preiswert zu verk. 
Ludwig Petrl 
Mathildenplatz 1.
Ve
 Stallung u. Scheuer, 
auch f. Werkſtätten 
geeignet. zu verk. 
Sch.Müller,IImmob. 
Karlſtr. 119,III.
aoch
Oeckbett
 6 Pfd. Daung= 
Füllung, 35.— 
Größe 130X180 cm, 
Dauna 
in Pfd.=Packung, 
große Füllkraft, 
pr. Pfd. 3—.
 
            Halb=
jähr. Wolfshund 
reinraſſig! zu vk. 
Günt zer, Riegerpl. 8.
Zu verk. Gr. Kaute
 500 cem 
            durchrepa=
riert. 290 ℳ (6038 
Otto Darmſtädter, 
Heinheimerſtr. 86.
 Lauf=Pferd 
Niheres Geſchäftsſt.
Heuerit
 bei Degel. 
für Geflügelz aut 
geeignet f 23000 
Mk. verkäufl. Anz. 
6—7000 Mk. Ang. 
erb. u. R.156 Gſt.*
Hadenee Poß
 Uir zu berkaufen weg 
Aufgabe des 
            Ge=
ſchäfts bei. (59osb 
Adam Mahr. 
Gaſtwirt, vormals 
G Pfeil, in Altheim.
 ie egeragel 
Gr. Ochſengaſſe 10.
 DeMdean 
bad. Städtchen, gut 
gehend zum 1. Mai 
abzugeb. Erforderl. 
15—6000 ℳ. Angeb 
u. R. 134 Geſchſt. (*
 Laſſen Sie ſich den 
neuen.
 Zweiſiher 
abzugeben. (4068b
 Guterh. Kinderwag. 
billig abzugeben. — 
Müller. 
Feldbergſtraße 84.4
 „Mel e 
nen nichts beſſeres 
(1256a 
kaufen. 
J. Donges & Wieſt, 
Grafenſtraße 43/45.
 geben, dünn aufgetragen, 
mühelos spiegelblanke Böden. 
Sie sind im Gebrauch sparsam 
u. daher preiswert. Verlangen 
Sie deshalb ausdrückl. Marke 
„Stolz der Hausfrau!” 
Hey G. m. b. H., Chem. Fabr. 
Offenbach a. M.
 „Mickit 
weg. Krankheit ſof. 
an tüchtig. Metzger 
zu verpachten. 
            Ren=
tabilität wird 
            nach=
gewieſen. 
            Eilanfra=
gen u. R. 136 an d 
Geſchäftsſtelle. 
Brquerei 
ſucht für neu 
            einzit=
richtende. Wirtſchaft 
tüchtigen, 
            kautions=
fähigen Wirt. Anfr. 
u. R 174 Geſchſt. (
 NSU.-Bony 
mit elettr. Licht bill. 
zu verkaufen 
Roßdörferſtr 1.
 ist U116 Tageszeitung, die im 
            Regietungs-
bezirk Aachen u. im holländischen Grenzbezirk
 Einige gebrauchte 
Kähmaſchinen 
Fader 
bill. abzug. (5142a 
Schuchardſtr. 10, Lad.
 4116, in tadelloſem 
Zuſtand, ſehr billig 
abzugeben. (4067b 
Donges 4 wieſt 
Miſt 
zu verkauf. Kolonie 
Grohberg 162.
deshalb haben Anzeigen vollen Erfolg!
[ ← ][ ][ → ]Seite 8
Dienstag, den 9. April 1929
Nummer 98
 Reich und Ausland. 
Das Wekter. 
Ein Eiſenbahnzug im Schnee ſteckengeblieben 
und. 
Lauſanne. Ein Eiſenbahnzug, der am 
            Sams=
tag von Biére, einem am Fuß des Jura in 700 Meter 
Höhe gelegenen Dorf, nach Morgs fahren wollte, 
blieb in mächtigen Schneeverwehungen ſtecken. Die 
beiden Maſchinen des Zuges entgleiſten. 
            Irgend=
welcher Schaden iſt nicht entſtanden. Das Dorf 
Biere iſt von der Umwelt abgeſchnitten. 
Sommerhitze im April. 
NewYork. New York und andere Städte der 
Vereinigten Staaten verzeichneten am Sonntag mit 
30—34 Grad Celſius eine Rekordhitze, wie ſie ſeit 
mehr als einem halben Jahrhundert um dieſe 
Jahreszeit nicht vorgekommen iſt. Nahezu eine halbe 
Million Menſchen beſuchten Coney Island und 
            an=
dere Seebäder, Tauſende badeten, und es entwickelte 
ſich ein rieſiger Verkehr. 
Schneeſturm auch an der dalmatiſchen Küſte. 
Split. An der dalmatiſchen Küſte herrſchte am 
Sonntag ein orkanartiger Schneeſturm. Viele 
            Tele=
phon= und Telegraphenlinien wurden zerſtört. Auf 
der Strecke Agram—Split blieb ein Perſonenzug im 
Schnee ſtecken und konnte erſt nach mehreren Stunden 
freigemacht werden, da auch der Hilfszug im Schnee 
liegen geblieben war. 
Das Unwetter in Mittelitalien. 
Mailand. Infolge des ſchlechten Wetters, das 
in Mittelitalien herrſcht, ſind alle 
            Fernſprechwer=
bindungen zwiſchen Mailand und Rom ſowie 
            Mai=
land und Florenz geſtört. Auch der 
            Eiſenbahnver=
kehr wurde unterbrochen. Ein Schnellzug, der am 
Samstag in Mailand eintreffen ſollte, blieb ſtecken. 
Ferner ſind alle aus Rom nach Mailand verkehrenden 
Züge in der Station Faſſo infolge Bruches der 
            elek=
tiſchen Stromleitung liegen geblieben. 
Unſälle. 
Zwei Arbeiter bei Ausbeſſerungsarbeiten 
tödlich verunglückt. 
Roſenberg O.=S. In der Städtiſchen 
            Gas=
anſtalt ſind vorgeſtern bei der Ausführung von 
            Aus=
beſſerungen in einem Schacht, der an den Gasbehälter 
angrenzt, zwei Arbeiter durch die Einwirkung 
            aus=
ſtrömenden Gaſes verunglückt. Die Arbeiter hatten 
ſich trotz aller Warnungen ohne Gasmasken in den 
Gasbehälter gewagt. Der hinzugerufene 
            Betriebs=
leiter, der die Arbeiter zu retten verſuchte, blieb, 
trotzdem er ſich durch eine Gasmaske ſchützte, ebenfalls 
beſinnungslos liegen. Feuerwehr und Sanitäter 
            bar=
gen die Verunglückten. Die Bemühungen, die beiden 
Arbeiter ins Leben zurückzurufen, blieben erfolglos. 
Der Betriebsleiter wurde mit ſchweren 
            Vergiftungs=
erſcheinungen in das Hoſpital geſchafft. 
Schweres Grubenunglück in Antonienhütte. 
Kattowitz. Am Samstag abend ereignete ſich 
auf dem Hildebrandsſchacht in Antonienshütte ein 
ſchwerer Grubenunfall. Sechs Bergleute und ein 
Steiger wurden beim Zubruchgehen eines Pfeilers 
auf der 600 Meter=Sohle verſchüttet. Die 
            Rettungs=
arbeiten, die ſofort einſetzten, dauerten den ganzen 
Sonntag über an.. Am Abend gelang es, drei 
            Ar=
beiter, von denen einer ſchwer verletzt war, zu retten. 
Im Laufe der Nacht konnte auch noch der Steiger 
geborgen werden, der aber bereits tot war. Das 
Schickſal der drei noch unter den Geſteinsmaſſen 
            be=
findlichen Arbeiter iſt ungewiß. 
Autobus. 
Paris. Wie dem „Ami du Peuple” aus Breſt 
gemeldet wird, iſt ein mit 15 Perſonen beſetzter 
Autobus bei Locronan infolge Platzens eines Reifens 
in einer Kurve umgeſtürzt. Sechs der Inſaſſen 
            wur=
den ſchwer verletzt. 
Auto. 
Heilbronn. Sonntag nachmittag kam ein mit 
drei Perſonen beſetztes Heilbronner Auto bei 
            Jagſt=
hauſen von der Straße ab und fuhr in die Jagſt. 
Als man die Verunglückten fand, war eine Dame 
            be=
veits ertrunken. Die beiden anderen Mitfahrer 
            er=
litten leichtere Verletzungen. 
Schiffszuſammenſtoß. 
Cuxhaven. Der nach Kanada ausgehende 
            eng=
liſche Dampfer „Badagry” geriet beim Feuerſchiff 
„Elbe I” mit dem aufkommenden holländiſchen 
Dampfer „Konderkerk” in Kolliſion. Der engliſche 
Dampfer erlitt dabei Ueberwaſſerſchaden und mußte 
zur Reparatur auf die Werft von Blohm u. Voß 
nach Hamburg zurückkehren. Welche Beſchädigungen 
der Holländer erlitten hat, iſt noch nicht bekannt. 
Die „Paris” wieder flott. 
Paris. Der Dampfer „Paris”, der bei der 
Ausfahrt aus dem New Yorker Hafen im Nebel in 
der Nähe von Brocklyn auf eine Schlammbank 
            auf=
lief, iſt — nach einem bei der Reederei des Dampfers 
eingegangenen Kabeltelegramm — wieder flott 
            ge=
worden. Die „Paris” hat die Reiſe fortſetzen können. 
Handgranatenanſchlag in Weſſelburen. 
Weſſelburen. Wie erſt jetzt bekannt wird, 
wurden in der Nacht zum Samstag in Weſſelburen 
zwei Handgranatenanſchläge verübt. Von 
            unbekann=
ten Tätern wurden Handgranaten gegen die Häuſer 
des Kreisabgeordneten Huesmann und des 
            Hofbe=
ſitzers Loy geſchleudert. Die auf das Huesmannſche 
Grundſtück geworfene Granate flog in die Luft und 
richtete geringen Gebäudeſchaden an. Menſchen 
            wur=
den nicht verletzt. Die gegen das Haus des 
            Hofbe=
ſitzers Loy geſchleuderte Handgranate kam dagegen 
nicht zur Exploſion. Eine amtliche Unterſuchung iſt 
ſofort eingeleitet worden. Oberſtaatsanwalt 
            Nor=
denskjöld aus Flensburg iſt am Tatort eingetroffen 
und hat bereits Beſichtigungen vorgenommen. Ueber 
die Urſache des Anſchlages iſt ebenſo wenig bekannt, 
wie über die Täter. Zur Aufrechterhaltung der 
öffentlichen Sicherheit iſt ein Kommando Schutzpolizei 
eingetroffen. 
Die Ueberſchwemmungen in Tasmanien. 
Hobart. Die umfangreichen 
            Ueberſchwemmun=
gen auf der Inſel Tasmanien dauern an. Die Zahl 
der Todesopfer in dem unter Waſſer geſetzten 
            Berg=
werk hat ſich von 14 auf 27 erhöht.
Zur Eröffnung der ibero=amerikaniſchen Ausfkellung.
 Der Hauptpavillon der Amerika=Schau in Sevilla. 
Neben der Weltausſtellung in Sevilla werden die Beſucher Spaniens in dieſem Jahre auch die 
große ibero=amerikaniſche Ausſtellung in Sevilla zu beſichtigen haben. Es iſt geplant, eine 
            zu=
ſammenfaſſende Ueberſicht über alle Länder der iberiſchen Kultur zu geben. Alſo neben den 
            Er=
zeugniſſen der ſpaniſchen Kolonien werden die Produkte Süd= und Mittelamerikas gezeigt werden.
 Der neben abgebildete 
Brief, an Bord des 
            Luft=
ſchiffes „L. 3. 127” 
            aufge=
geben, trägt zum erſten 
Male den Poſtſtempel 
„Luftſchiff Graf Zeppelin” 
und außerdem den 
            Stem=
pel „Orientflug 1929‟. 
Während auf dem 
            Zeppe=
lin=Amerika=Flug 60 000 
Briefpaare befördert 
            wur=
den, ſind es auf dieſem 
Flug nur 7000 Paare.
Angariſche Landwirtſchafts-Ausſkellung in Budapeft.
 Rit Inttschtt 17 127 
ab Fricdrichshafen
Rern
 BodereneNenhelt 
Brannschwels
(alter WLehr
 Ol Drouan lchseich 
Geeilac 163
 Hirten von der Puſzta Hortobagy mit einem prächtigen Stier. 
Die berühmte ungariſche Viehzucht hat zu dem großen Erfolg der kürzlich in Budapeſt eröffneten 
landwirtſchaftlichen Ausſtellung weſentlich beigetragen. Auch von Nicht=Fachleuten wurden die 
gewaltigen Stiere von der aus zahlreichen romantiſchen Betyarengeſchichten bekannten Puſzta 
„Hortobagy” vielfach bewundert.
 Internationaler Tierſchutzkongreß in Wien 
vom 12. bis 17. Mai. 
In den ſchönen Maientagen werden ſich die 
            her=
vorragendſten Vertreter des Tierſchutzgedankens faſt 
aller Kulturſtaaten der Welt in der alten Kaiſerſtadt 
Wien zum internationalen Tierſchutzkongreß 
            zuſam=
menfinden. Der Zweck dieſer bedeutſamen Tagungen, 
für die in dieſem Jahre wie ſchon erwähnt, Wien 
auserſehen iſt, liegt in der „gegenſeitigen Ausſprache 
und Fühlungnahme der Tierfreunde aller Welt, in 
der Durchführung gemeinſamer überſtaatlicher 
            Tier=
ſchutzaktionen und in der Schaffung einer 
            internatio=
nalen Tierſchutzgeſetzgebung, analog den 
            internatio=
nalen Arbeiterſchutzgeſetzen und ähnlichen 
            überſtaat=
lichen Vereinbarungen” Außerdem wird man auch 
der Schaffung eines internationalen Bureaus und 
der Vertretung der Tierſchutzorganiſationen der 
            gan=
zen Welt beim Völkerbund näher zu treten haben. 
Ernſte, vielſeitige Arbeit zum Wohle der Tiere 
wird alſo die Kongreßteilnehmer beſchäftigen. — 
Welche Bedeutung dem Internationalen 
            Tierſchutz=
kongreß im In= und Ausland beigemeſſen wird, möge 
daraus erſehen werden, daß er unter dem 
            Ehren=
ſchutze des öſterreichiſchen Bundespräſidenten Miklas 
ſteht, daß der Bunde kanzler Seipel und ſämtliche 
Miniſter im Ehrenpräſidium vertreten ſind. Der 
Bürgermeiſter der Stadt Wien wird den Kongreß 
im Rathaus empfangen; außerdem ſind die Geſandten 
aller in Wien vertretenen Staaten, 25 an der Zahl,
 dem Ehrenkomitee beigetreten. Folgende Länder 
haben ihre Teilnahme durch Entſendung von 
            Ver=
vetern angekündigt: Nord=Amerika, Deutſchland, 
Holland, die Schweiz, Finnland Griechenland, 
            Ir=
land, Türkei, Jugoſlawien, England, Portugal, 
Schweden, Spanien, Uruguay, Frankreich, 
            Tſchecho=
ſlowakei, Kanada, Indien, Bulgarien, Auſtralien, 
Italien, Polen und Ungarn. 
Jungfernreiſe des größten deutſchen Motor= 
Schiffes. 
Am Donnerstag fuhr das größte deutſche 
            Motor=
ſchiff „St. Louis” der Hamburg—Amerika=Linie 
von Hamburg=Cuxhaven zu ſeiner Jungfernreiſe nach 
New York aus. M.=S. „St. Louis” hat einen 
            Raum=
gehalt von 16 750 B.=R.=T., entwickelt bei einer 
            Mo=
torenleiſtung von 12 000 PS eine 
            Stundengcſchwindig=
keit von 16 Knoten und kann in einer Kafütenklaſſe, 
einer 3. Kajüte für Touriſten und einer 3. Klaſſe 
insgeſamt 1100 Fahrgäſte aufnehmen. Am 9. April 
wird das Schiff am Ziel ſeiner Erſtlingsfahrt in 
New York eintreffen. Mit dem Motorſchiff „St. 
Louis” treten die zum Stapellauf ſeines 
            Schweſter=
ſchiffes „Milwaukee” aus Amerika angekommenen 
Taufgäſte ihre Heimreiſe an. Ferner nimmt eine 
„Amerika=Studienreiſe des deutſchen Einzelhandels” 
an der eine größere Zahl Detailliſten aus 
            Deutſch=
land, Finnland, Italien und der Schweiz teilnimmt, 
mit der erſten Ausreiſe der „St. Louis” ihren 
            An=
fang.
 Schwere Brandkakaſtrophen. 
25 Häuſer durch Feuer zerſtört. 
London. Nach Meldungen aus Madrid wurden 
in dem Dorfe Vilanora de Barca in der Provinz 
Lerida 25 Häuſer durch ein Feuer zerſtört. Man 
glaubt, daß der Brand durch Funken von dem 
            Lager=
feuer einer Zigeunerbande entſtanden iſt. 
Ein ſchweres Brandunglück in Brüſſel. 
Brüſſel. In dem Lager einer Färberei im 
Brüſſil explodierte eine Kanne mit einer Flüſſigkeit. 
Die Kleidung zweier Frauen, die gerade ein 
            Klei=
dungsſtück reinigten, fing Feuer. Einem jungen 
Mann gelang es, die eine Frau zu retten. Er ſelbſt 
trug ſchwere Brandwunden davon. Die andere Frau 
kam in den Flammen um. Das Lager wurde 
            voll=
kommen zerſtört. — Am Sonntag morgen wurde das 
Skala=Theater in Oſtende durch einen Brand zum 
Teil ſchwer beſchädigt. Der angerichtete Schaden iſt 
groß. 
Zwanzig Opfer eines Hotelbrandes. 
Bes Heines (Jowa). Ein verheerender Brand 
legte hier in der Nacht zum Montag das weithin 
bekannte hiſtoriſche Kirkwood=Hotel in Aſche. Fünf 
Perſonen wurden dabei getötet und 15 ſchwer verletzt. 
Operation mit dem Taſchenmeſſer. 
Budapeſt. Die Blätter berichten über eine 
Operation, die in den mediziniſchen Fachkreiſen 
            Auf=
ſehen erregte. Bei Prof. Dr. Rudolf Balint, der 
ſeit einiger Zeit am Kehlkopf erkrankt war, weilte 
ſein Freund, der Laryngologe und 
            Univerſitäts=
dozent Dr. Elemer Pollgczek zu Beſuch. Als Balint 
cinen Erſtickungsanfall erlitt, erbannte Dr. Pollaczek, 
daß der Kranke nur durch eine augenblickliche 
            Ope=
ration zu retten ſei, griff nach ſeinem Taſchenmeſſer 
und rettete durch einen gelungenen Schnitt in den 
Kehlkopf des Leben. Balint wurde ſofort in ein 
Sanatorium überführt, wo die Operation zu Ende 
geführt wurde. Der Patient befindet ſich bereits auf 
dem Wege der Beſſerung. 
Eine unſinnige Wette. 
Paris. In Lyon hatten zwei Arbeiter 
            ge=
wettet, während der zwölf Glockenſchläge der 
            Mit=
tagszeit ein Dutzend Gläſer Branntwein 
            auszutrin=
ken. Der eine kam bei dieſer Wette geſund davon, 
da er mit dem Wirt vereinbart hatte, ihm ſtatt des 
Alkohols Waſſer einzuſchenken. Der andere mußte 
im hoffnungsloſen Zuſtand ins Krankenhaus gebracht 
werden. 
Das England—Indien=Flugzeug auf dem 
Rückflug. 
London. Nach Abſchluß des erfolgreichen 
            Flu=
ges des erſten Poſtflugzeuges von England nach 
            In=
dien hat am Sonntag vormittag das Flugzeug von 
Karachi aus den Rückflug angetreten. 
            Fahrplan=
mäßig ſoll das Flugzeug am kommenden Sonntag in 
London eintreffen. 
Ein norwegiſches Frachtſchiff beſchoſſen. 
NewYork. Der norwegiſche Dampfer „Juan 
Uron”, der von einem Küſtenwachſchiff beſchoſſen 
wurde, iſt in Baltimore angekommen. Der Kapitän 
Karl Anderſen erklärte, daß entgegen den 
            amerika=
niſchen Meldungen ſein Schiff von mehreren 
            Gra=
naten getroffen worden ſei, daß aber dadurch die 
Seetüchtigkeit des Dampfers nicht beeinträchtigt 
wurde. Der Kapitän begab ſich ſofort zum 
            nor=
wegiſchen Konſul, dem er ſchriftlichen Bericht über 
den Vorfall gab. Anderſen teilte mit, daß nach der 
Beſchießung zwei amerikaniſche Matroſen an Bord 
des Dampfers ſtiegen und ihn in allen Teilen 
            durch=
ſuchten, ohne aber irgendwelche alkoholiſchen 
            Ge=
tränke zu finden. Ohne daß vorher eine Warnung 
erfolgt ſei, ſeien ſechs Schüſſe auf den Dampfer 
            ab=
gegeben worden. 
Radiotelephoniſche Verſtändigung mit Byrd. 
New York. In den Redaktionsräumen der 
„New York Times” gelang es am Sonntag zum 
erſten Male, mit Hilfe eines hochempfindlichen 
            Radio=
empfängers eine Botſchaft des Südpolarforſchers. 
Byrd anzuhören. Die Verſtändigung war 
            ausge=
zeichnet. Sofort nachher beauftragte die Redaktion 
der „New York Times” die Funkſtation Schenectady, 
ein Funktelephonat ſpeziell für Byrd auszugeben, 
Dieſes beſtand in einer Anſprache und in einem 
muſikaliſchen Programm, das von Byrd, wie dieſer 
kurz darauf mitteilte, gut verſtanden worden iſt. 
Zur Bookh=Hunderkjahrfeier in der 
Heilsarmee.
 General William Booth. 
Die Heilsarmee, die nach militäriſchem Muſte 
aufgebaute, weitverbreitete, religiös=charitative 
Gemeinſchaft, feiert am 10. April den 100. 
            Ge=
burtstag ihres Gründers William Booth. Vor 
51 Jahren hat Booth, der bis dahin 
            Methodiſten=
prediger war, die Neuorganiſation des menſch 
lichen Liebeswerkes begonnen. Als er 1912 ſtarb. 
hatte die Heilsarmee bereits in allen 
            Kultur=
ländern Fuß gefaßt und ſchöne Erfolge im 
Kampfe gegen das menſchliche Elend erzielt. 
Heute ſtehen mehr als 20 000 Offiziere und viele 
hunderttauſend Soldaten in den Reihen der 
Heilsarmee. Sie alle dienen der Idee von 
            Wil=
liam Booth: der Milderung der Roheit.
Nummer 98
Dienstag, den 9. April 1929
Seite 9
 Ab heute ein Doppel-Lustspielprogramm: 
Der Weiberkrieg 
Nach Ludwig Anzengrubers unstetblicher Komödie „Die Kreuzelschreiber” mit 
Liane Haid, Fritz Kampers, Lotte Lorring. 
Seine Hoheit-der Bienstmann 
Nach dem Lustspiel „Die beiden Seehunde” von Carl Rößler, mit Hans Junkermann, 
Charlotte Ander, Werner Pittschau. 
TV.6030) 
Beginn 3½½. Uhr.
Oafe Rheingold
 Dienstag, den 9. April 
Gesellschafts-Abend 
mit Tanz
 Wolkenkratzer 
oder: Liebe im 40. Stock. 
Beginn 3½. Uhr.
 Breuogräfkte 
Neue Kurse in Reichskurzschrift 
beginnen am Dienstag den 
9.April. abends 8 Uhrin der 
Handwerkerschule 
Ecke Karl- u. Nied.-
            Ramstädter-
straße. Anmeldg. daselbst. 6928b 
Stenoyr. Vereinig. „Gabelsberger”
 Wanderklub 
„Fale 
1916 
Darmſtadt. 
Sonntag, 14. April 29 
Schnitzeliagd. 
Abmarſch 8 Uhr Ecke 
Roßdörfer=u. 
            Heiden=
reichſtraße 
(6060 
Füchſe: 
Eymann, 
            Gött=
mann u. Jacobi.
 Vereinigte Geſellſchaft. 
Gemäß 8 16 der Satzungen findet die diesjährige Mit= 
Igliederverſammlung 
Monkag, den 29. April 1929, abends 8.15 Uhr 
En den Räumen der Vereinigten Geſellſchaft ſtatt. 
Tagesordnung: 
a) Bericht der Rechnungsprüfer über die Rechnungen 
für das abgelaufene Jahr. 
b) Voranſchlag für das laufende Jahr. 
c) Wahl der Rechnungsprüfer und zweier Stellvertreter 
für das laufende Jahr. 
() Vorſchlag auf Aenderung des § 17 Abſatz 1 der 
Satzungen. 
) Verſchiedenes. 
Die Belege für die Punkte a) und b) der Tagesordnung 
liegen im Leſezimmer zur Einſicht offen. 
(6037 
Der Präſident: 
Der Schriftführer: 
gez.: Frhr. v. Preuſchen. 
gez.: Sachs.
 Sausfragen! 
Am Dienstag, pünktlich nachmittags 1/,4 und 
abends 8 Uhr, und Mittwoch, nachm. /,4 Uhr, 
findet im „Fürſtenſaal” Grafenſtraße 20, ein 
ogokaschef 
ſtatt, mit dem einzig daſtehenden, wirklich 
            ſelbſt=
tätig arbeitenden Waſchapparat „
            Waſch=
wunder” (2. D. R. P.) der jeden beliebigen 
Topf oder Keſſel zu einer vollkommen 
allein arbeitenden 
Waſchmaſchine 
macht. Kommen Sie und überzeugen Sie ſich 
ſelbſt. Bringen Sie recht ſchmutzige Wäſche mit. 
auch Gardinen, Normal= und Stärkewäſche. (* 
5 Jahre Garantie für tadellos ſaubere 
Wäſche und Betriebstüchtigkeit! 
Kein Reiben. Kein Stampfen. Kein Bürſten. 
Preiſe der Apparate von Mk. 9.— bis Mk. 16.— 
Während der Vorführungstage Ausnahmepreiſe. 
Eintritt frei! 
Eintritt frei! 
In München in kurzer Zeit über 10000 Stück verkauft
 hn.-Tauſch! 
ten: Herrſch., 
6=Z.=Wohng. 
Lage, 
            Zentral=
z. el. L. Gas 
Bad. Manſ., 
enaufzug, 
            Frie=
iete 1200 ℳ. 
ht: 5= ev. auch 
Wohn. m. reich= 
Zubeh., mögl. 
tage. Ang. unt. 
59 Geſchäftsſt.*
 Wohnungstauſch. 
Geb.: Kleine frdl. 
2=Z.=Wohnung im 
Martinsviertel. 
Geſ.: Größ 2.=3. o. 
kl. 3=Z.=Wohn. in 
gleich. Lage. Ang. 
u. R. 130 Geſchſt. (* 
Geboten: 5 Zim. m. 
Zubeh., part., Joh. 
Viertel. 
Geſucht: 4—5 Zim. 
mit Zubeh. in 1. 
od. 2. St. i guter 
Lage. Angeb. unt. 
R. 121 Geſchſt. (*
 Tauſche eine 3=Zim. 
Wohn. mit Zubeh. 
geg. gl. ſolche. 
            Um=
ug w. 34 vergüt. (* 
Ang. u. R. 124 Geſch.
 Potznungstau ſch. 
Gr. 2 Zim=Wohng., 
part. Gas u Elektr. 
geg. 3= od. 4 Z.=W 
zu tauſchen geſucht. 
Friedrich, 
            Soder=
ſtraße 40, part.
 Heute Dienstag, 
9. April 
abends 8½ Uhr 
Erstaufführung
 Gewöhnl. Preise: 
1.— bis 3.— Mk.
 Oastspiel Alois Resni 
als Hayden in Georg Jarno’s bester Operette: 
„Das Musikantenmädel" 
Weitere Mitwirkende: Ellen von Kaitz, Friebel 
Gierka, Sotie Fritz, Erich Lange, Walter 
Straßer usw.
Vorverkaut: Verk.-Büro u. Hugo de Waal, Rheinstr.
 Feruruf 
Wnien-Theoter Darmstadt 
Sonntag, den 14. April 
Montag, den 15. April 
Anfang vorm. 11.15 Uhr 
Anfang nachm. 3.15 Uhr 
Einlaß 10.30 Uhr 
Ende 1 Uhr / Einlaß 2.30 Uhr 
Ende 5 Uhr 
Nur zwei Vorführungen des an hochalpiner Großartigkeit unübertrefflichen Kulturfilms 
In der AperL H. Teil
 Eine Symphonie einzigartiger Raturſchönheiten der Schweizer Hochalpen in 5 Teil. 
Mit beſonderer Muſikbearbeitung für den Film unter Mitwirkung des vollen Orcheſters 
Mit der Lötſchbergbahn in das Gebiet der 
Zermatter Eisrieſen. 
Birrenhorn. Blümlisalp. Kanderfiteg Simplon. Nicolaital. Zermatt. 
Täſchhorn 4498 Mir. ü. d. M. Strablhorn 4191 Mir. ü. d. M. Kaſior 4230 Mtr. 
ü. d. M. Polux 4094 Mtr. ü. d. M. 
4405 Meter 
Bas HatlellofR über d Meer
 Die Dent Blanche 
4363 Mtr. ü. d. M. 4554 Mtr. ü. d. M. 
DerMontenosa 
Höchſier Berg der 
            Schwei=
zer Alpen 4638M.ü dM
Miſchabel
 Zinal=Rothorn 
4223 Mtr. ü. d.M.
 Gabelborn 
4073 Mtr. ü. d.M.
 Das Breithorn 
4171 Meter ü. dem Meer
 Das Weißhorn 
4512 Meier ü. dem Meer
 Beſteigung des 4538 Mtr. hohen Thskamm. 
des gefährlichſten Berges im Gebiete des Matterhorn 
durch Hann:s Schneider und Ilſe Rohde 
Zwei Menschen dringen in Sturm und 
WEis durch die gigantischen Eismassen 
über Gletſcherſpalten, gefährliche Schneebrücken, durch Gletſcherſchluchten, durch eine 
unvergleichliche Pracht der Natur bis zum Gipfel empor. 
Zauberhaft unwirklich liegt der In hunderten von Eisſiufen geht 
Glanz der Hochgebirgsmondnacht 
es meterweiſe vorwärts. 
über der erſtarrten Welt des 
Auf dem Gipfel. 
Herrlicher Tie blick zu beiden Seiten des 
ewigen Eiſes. 
Eisgrates auf Italien und die Schweiz. 
Unentwirrbar liegt in der Morgenſonne 
(Ein in der Abendſonne 
            ſchimmern=
das ungeheure Spaltenlabgrinth des 
des Wolkenmeer 
Zwillingsgletſchers, des grandioſeſten 
Eisbruches der Alpen vor den beiden / Blick auf den Gorner=Gletſcher und die 
Betempshütte. 
einſamen Wanderern. 
Unbeildrohend ziehr ein Föhn von 
Italien herauf. 
Ein rieſiger Gleiſcherſchrund 
Abſiieg im letzten Leuchten des 
Im Innern des Gletſchers 
Alpenglühens. 
Ein vergeblicher Verſuch, einen völlig / Im Kampf mit der jurchtbaren Eiswand. 
morſchen Eisgrat zu überkleitern. die noch vor Eintritt der Nacht bezwungen 
ſein muß. 
Erſie Raſt auf dem Felikjoch 
4290 M. ü. d. M. 
Das Lysjoch 4300 M.
 Geſpenſiiſch huſchen Schatten ſiurmgejagter Wolken durch das nächtlich ſchauerliche 
Labhrinth wildzerklüfteter Eiswände und duntelaufgähnender Gleticherſchründe und 
ſpalten. E ne letzte Zuflucht vor dem hereinbrechenden Wetterſiurz. 
And oben brüllt der Föhn über die eisgepanzerten Gipfel und peitſcht die 
— unendlichen Wolkenmaſſen über die Päſſe. — 
Nach Ter Sturmnacht 
Die erſten Sonnenſtrahlen. 
Auf dem Wege nach Zermatt. 
Neuſchnee 
Preise der Plätze: Loge 3.—, Rang 2.50, Sperrſitz 2.—, 1. Parkett 1.80 
2. Parkett 1.50, 3. Parkett 1.20 RM. — Vorverkauf ab 8. April: Verkehrs 
häuschen am Schloßplatz und der Theaterkaſſe. — Schüler nur Montags nach= 
(VI.,6091 
mittag halbe Preiſe.
 Großes Haus 19.30—22 Uhr 
Hessisches 
A 18
 Landestheater 
Dienstag, 
R 14 
9. April 1929 
KleinesHaus 20—21.45 Uhr
 Die Ogarows 
Schauspiel von Bruno Wellenkamp 
Preise: 1—10 Mk.
 Fatme 
Komische Oper von Fr. v. Flotow 
Preise: 1.20—6 Mk.
O
 Werkſtätte m. 3=Z.= 
Wohn, gegen 2—3= 
Zim.=Wohn. zu taus Büro u. Lagerräume 
ſchen. Näh. Heils, in der Schulſtraße 
richſtr. 11, II. ( zu vermieten. Ang. 
Alu. R. 147 Geſchſt. *
A
 Garage 
per 1. Mai zu 
Hochſtraße 8. (*id
 Bettfedern-Reinigung 
O
 Hatrafzen 
Inlett / Bettfedern / Daunen 
Drelle / Patent-Matratzen 
Aufarbeiten und Neuanfertigung von 
Matratzen und Polstermöbel aller Art 
K. Roth, Tapeziermeister 
Magdalenenstr. 11 
Telephon 1084.
804a
Basthäte
 leicht, kleidsam, regenfest! 
Dürerbaus 
Elisabethen-tr. 25½ (5527a
TLNZ
 etwa 50 Formen, alle Weiten, weiß u. bunt, größte Auswah 
I. 
Nachf. 
u. Füld, z. Mülter der Stadtkurche 
Kirchstraße 12 
Darmstadt (5622a) Kirchstraße 12
(4812a)
 Eine ruhig gelegene 
beſchlagnahmefreie 
Manſ.-Wohn. 
elekt. Licht, alsbald 
zu vermieten. 
Jugenheim a. d. B. 
Darmſtädter Str. 13 
(Inſel).
 Beſchlagn.-Freie 
in gut. Hauſe (
            Vil=
lenviertel) zu 
            ver=
mieten, wenn 
            Dar=
lehen v. 3—4000 ℳ die Geſchſt. 
(gegen Sicherheit) 
gewährt wird. 
            An=
frag, u. R. 171 an 
die Geſchäftsſt. (*
 Eliſabethenſtr. 52, I. 
gut möbl. Wohn=u. 
Schlafz., el. L., etw. 
Küchenben., zu vm. 
(5237a)
 Lauemoiat 
(Rheinſtraße), per 1. Mai 1929 
zu vermieten. 
Hefi. Anfragen unter P 231 an die 
            Ge=
ſchäftsſtelle ds. Bl. (5824b
 Beckerſtr. 23, II. Ik. 
gut möbl. Wohn=u. 
Schlafz., 2 Betten, 
Schreibt., el. L., fr. 
Ausſicht. ſof. z. v.
 Ballonplatz 4, II. 
(Schnellbacher), ein 
möbliertes Zimmer 
zu vermieten.
 Auko=Garage 
u. Motorrad=Boxe 
per 1. Mai en. 15. 
April z. vm Nied.= 
Namſtädterſtr. 29,65
 Ernſt=Ludwigſtr. 1: 
(2. St.) g. m Zim. 
m. 1 o. 2Bett.z. v. (* 
Pankratiusſtr. 6, II. 
möbl. Zimmer mit 
el. Licht zu verm. ” 
Schuchardſtr. 14, I. 
1—2 gut möblierte 
Zimmer ſofort zu 
vermieten.
 Gut möbl. 
Wohn u. Schlafz. 
mit Küchenbenutzung 
in gutem Hauſe und 
in ruhig. Lage an 
            ſo=
lid. Ehepaar zum 15. 
April zu verm. Tra p. 
Heinr.=Fuhrſtr. 19, pt 
Anzuſ. v. 4 Uhr ab.
 Liebfrauenſtr. 107, 
1., 2 Zim. u. Küche 
teilweiſe möbl., ſof. 
zu vermieten.
 Grafenſtraße, 4 II., 
gut mbbl. Zimm. an 
beſſ. berufstät. Herrn 
zu vermieten.
 Friedrichſtraßeg: 
ſchön möbl. Zimmer 
an beſſeren Herrn zu 
vermieten. 
Martinſtr. 97, pt. 
möbl. Zimmer, el. 
Licht. Zentralheiz., 
Badbenutz,„Veranda 
zum 1. 5. zu vm. (*
möbl. 3. z. vm. (*id
Heinrichſtr. 89, III.
möbl. Zim. 3. v. (*i
Gr. Kaplaneigaſſe
2 Zimm. m. Küche, Schlafſtelle z. vm. ( Schreibmaſchine z
kaufen geſucht. An
geb mögl. m. Preis
f u. R. 166 Gſchſt. (* 911
A Flügel
Piano
2—3-3.-Wohng. gut imſtande ſprima Marke), mit Preis= angabe zu kauf. geſ.
Angeb. u. R 117 a.
gim
Toat
Wer dort
Hier V. Schatz Komme ſof, u. kauf
getragene. Herren Rleider, Federbetter
Schuhe, Wäſche uſw. V. Schatz
Darmſtadt.
(945
Tel. 1921. Sch oßg. 23
Gut erhalt. Herren=
anzug aus Privat=
hand zu kauf geſ.(*
Ang. u. R. 120 Geſch.
Haare
ausgekämmte u. ab=
geſchnittene, kauft
laufend G. Kanzler
Friſeur, Schulſtr. 11
5536a) furt a. M. Moltke=
Allee 70. (I16050
Wer leiht Stud.
ſofort gegen hohe
Zinſen bis 1 Jahr
nach dem Studium größ. Summe?
Ang. u. R. 126 an
die Geſchäftsſt.
Arbeitsfreud., ſolid. Seleph. 778
Kaufe getr. Kleid.,
Schuhe, Boden= u.
Kellerkram.
9. Blum Lauteſchlägerſtr. 12.
Laden
Kleine Bachgaſſe
Guterh weiß. Herd, verſenkb. Nähmaſch.
zu kauf geſ. Ang.
u. R. 155 Geſchſt. (*
Bauge
I und II. Hypothel
Geſchäftskredite, Beam bar innerhalb 8 Tage Groß=Umſtadt, Frieß
Hypothe
an I. Stelle z 89b.95
nicht unt. Rmk. 150 (
A
LonisKrämel ser [ ← ][ ][ → ]
Nummer 98
Dienstag, den 9. Apr!
 Vom Holzmarkt 
ſchreibt uns unſer Mätarbeiter: Die kalte Witterung ſchadet der 
            Ent=
wicklung der geſchäftlichen Verhältniſſe am Holzmarkt. Die Baugeſchäfte 
haben vorläufig noch wenig zu tun, nur die großen Bauunternehmungen 
haben Aufträge zu erledigen, wenn dieſe auch einſtweilen den vorjährigen 
Umfang auch noch nicht haben. Die Lage am Bauholzmarkt iſt günſtiger als 
die am Markte der Tiſchlerhölzer. Balken wurden nach Liſten verlangt, 
auch war Liſtenkantholz uterzubringen. Schwerer war es dagegen, 
Wbſatz für Stammware in Kiefer und aſtreine Seiten, für Zopfkiefer 
und Eichenſtammware zu finden. Die Möbelinduſtrie zeigt keine 
            An=
ſätze zu einer Beſſerung der Geſchäftslage, nur die Küchenmöbelinduſtrie 
iſt etwas beſſer beſchäftigt als im Januar und Februar. Allerdings 
wird in den Kreiſen der Möbelinduſtriellen andauernd Klage über die 
Preisdrückereien einzelner Möbelhändler geführt, die den Tiſchlereien 
verluſtbringende Abſchlüſſe zumuten, wenn ſie nur billig einkaufen 
            kön=
nen. Die Zahlungen einer Reihe von Möbelhändlern erfolgen jetzt in 
Neunmonatsakzepten, die vom Holzhandel infolge ablehnender Haltung 
der Banken nicht diskontiert werden können. Auch am Erlenmarkt hat 
ſich eine kleine Belebung der Abſatzverhältniſſe vollzogen, die Nachfrage 
nach trockener Erle in Abmeſſungen von 40 Millimeter aufwärts iſt 
            er=
heblich geſtiegen, die Nachfrage nach den Abmeſſungen von 30 
            Milli=
meter abwärts iſt ſehr beſcheiden geworden. In letzter Zeit wurden 
mehrfach Aſpenbretter geſucht. Auch lag Nachfrage nach guter, aber 
langer Birke vor. Geringwertige ſchwache Birke war kaum zu verkaufen. 
In den Staatsforſten finden nur noch wenige Termine ſtatt der 
            An=
drang der Sägewerksbeſitzer zu den Verkäufern des Staates dürſte ſehr 
ſchwach ausſallen, da kaum noch Neigung zu einer Ausgeſtaltung der 
Einſchnitte wangels Nachfrage nach Stamm= und Zopfware beſteht. 
Wirtſchaftliche Rundſchau. 
Zuſammenſchluß zwiſchen Woldorf Aſtoria und Reemtsma. Es wird 
uns mitgeteilt: Ein Großaktionär der Waldorf Aſtoria Zigarettenfabrik 
A.=G. in Stuttgart hat, wie mitgeteilt wird, eine ſich ihm bietende 
            Ge=
legenheit benutzt, einen großen Teil der Vermögenswerte der Waldorf 
Aſtoria A.=G. zu verkaufen. Begründet wird dieſer Schritt des 
            Groß=
aktionärs mit der ſchwierigen Lage der Zigaretteninduſtrie. Von dem 
Reemtsmakonzern ſoll ſeine Fabrikation im Stuttgart nicht weitergeführt, 
der Betrieb vielmehr eingeſtellt werden. Eine General=Verſammlung, 
die demnächſt ſtattfinden wird, hat nach vorheriger Beratung des 
            Auf=
ſichtsrates über den Antrag zur Liquidierung des Unternehmens 
            Be=
ſchluß zu faſſen. Der Großaktionär iſt bekanntlich Großkaufmann 
Kiazim Emin=Paris, der die Mehrheit der Aktien beſitzt und dieſe 
            vor=
erſt auch behält. Der Verkauf der Vermögenswerte durch den 
            Groß=
aktionär kam für die Stuttgarter Verwaltung völlig überraſchend. 
Frankfurter, Börſe. Vom 10. April ab wird die Notiz für die 
Papierpfandbriefe Reihe 17—33 und Papiermark=Kleinbahn=
            Schuldver=
ſchreibungen der Preußiſchen Pfandbriefbank eingeſtellt. — Vom ſelben 
Tage ab wird die Notiz für die Aktien der ehemaligen 
            Metallgeſell=
ſchaft infolge ihres Uebergangs auf die Metallbank und Metallurgiſche 
Geſellſchaft A.G. unter gleichzeitiger Firmenänderung in 
            Metallgeſell=
ſchaft S. G. eingeſtellt. 
Kaiſer=Friedrich=Quelle A.=G., Offenbach a. M. Die G.=V. für 
19B8 genehmigte die Verteilung einer von 10 i. V. auf 15 Proz 
            erhöh=
ten Dibidende, ſowie Kapitalserhöhung um B0 000 auf 1.006 Mill. RM., 
die das Banchaus Herzfeld u. Co. in Hannover mit der Verpflichtung 
übernimmt, ſie den Aktionären im Verhältnis 3:1 zum Kurſe von 110 
Prozent anzubieten. 
Brown Boverie u. Cie., A. G., Mannheim. In der geſtrigen G.V., 
die in Mannheim ſtattfand, war ein Aktienkapital von 19 339 020 RM. 
von insgeſamt 2 Millionen RM. vertreten. Der Antrag der 
            Ver=
waltung wurde einſtimmig genehmigt, vertragsgemäß aus dem 
            Rein=
gewinn von 1962 531 RM. eine Dividende von 9 Prozent auf die alten 
Stammaktien und von 9 Prozent p.r. t. auf die neuen Stammaktien 
zu verteilen und auf neue Rechnung 51 420 RM. vorzutragen. Neu 
in den Aufſichtsrat gewählt wurden Generalkonſul Rudolf Loeb in Fa. 
Bankhaus Mendelsſohn u. Co., Berlin, und Bankdirektor L. Scheibner, 
Vorſtand der Reichskredit A.G., Berlin. 
Vier ſchwediſche Banken in Zahlungsſchwierigkeiten. Aus 
            Stock=
holm wird gemeldet: Infolge ſchwerer Verluſte, die ſie bei der 
            Gewäh=
rung von Krediten auf Grundſtücke außerhalb Stockholms erlitten, 
ſehen ſich vier ſchwediſche Sparbanken gezwungen, am 8. April ihre 
Zahlungen einzuſtellen. Die Regierung trifft Maßnahmen zum Schutze 
der Intereſſen der Einleger. Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt 
wird, dürfte die wirtſchaftliche Lage des Landes durch die Schließung 
der Banken nicht weſentlich beeinflußt werden. 
Bei dem Sparbankkrach handelt es ſich, wie ergänzend zu berichten 
iſt, um vier ſelbſtändig arbeitende Niederlaſſungen der „Allmäner 
            Spar=
bank” in Stockholm, Göteborg, Derebro und Falun. Der Verluſt 
            be=
trägt wenigſtens 15 Millionen Kronen. Nach anderen Angaben ſogar 
25 Millionen Kronen, und iſt verfehlten Grundſtücksſpekulationen 
            zuzu=
ſchreiben. Angeblich hat allein die Stockholmer Niederlaſſung 16 
            Mil=
lionen Kronen verloren. Die Bank iſt 1916 gegründet worden. Ihre 
Tätigkeit wurde von Anfang an ſcharf kritiſiert. Durch höhere 
            Zins=
ſätze als ſonſt üblich, gelang es dem Unternehmen, beſonders aus 
            Arbei=
terkreiſen größere Einſätze zu erhalten. Es iſt noch nicht entſchieden, 
ob und in welcher Weiſe die Regierung eine Stützungsaktion vornehmen 
wird. 
Produkkenberichte. 
Frankfurter Produktenbericht vom 8. April. Zum heutigen 
            Haupt=
markttag verkehrte der Frankfurter Produktenmarkt weiter in ruhiger 
Haltung. Die ermäßigten Auslandsnotierungen wurden weniger 
            be=
achtet; ausſchlaggebend war die Geſchäfts= und Intereſſenloſigkeit. Nur 
Weizenmehl Niederrh. Qglitäten waren geſucht und höher. Am 
            Futter=
mittelmarkt waren Weizen= und Roggenkleie angeboten und ſchwächer. 
Auch Mais mußte ermäßigt werden. Bei luſtloſer Stimmung war ſonſt 
nichts zu berichten. Die Preiſe wurden wie folgt feſtgeſetzt: Weizen 23,75, 
Noggen B, Sommergerſte 24, Hafer inl. 24,25, Mais für Futterzwecke B, 
Weizenmehl 33—33,50 Niederrh. 32,50—33, Roggenmehl 30—31, 
            Wei=
zenkleie 13,70—13,80, Roggenkleie 14,75, Erbſen 35—55, Linſen 60—115, 
Heu 14—14,75, Weizen=Roggenſtroh drahtgepr. 5,75—6, gebündelt 4,80 
bis 5,25, Treber 2,75. 
Berliner Produktenbericht vom 8. April. Das Geſchäft an der 
            Pro=
duktenbörſe kam zu Beginn des neuen Berichtsabſchnittes nur wieder 
ſchleppend in Gang. Das Inlandsangebot von Brotgetreide bleibt weiter 
ſehr klein, und es iſt auch nicht mit einer Zunahme in abſehbarer Zeit 
zu rechnen, da die Landwirtſchaft mit Wiedereintritt wärmeven Wetters 
alle Kräfte für die erheblich verzögerten Beſtellungsarbeiten benötigt. 
Trotzdem gaben die Preiſe am hieſigen Lieferungsmarkte weiter nach, 
wofür die erneut ermäßigten Cifofferten für Plata=Weizen im der 
            Haupt=
ſache maßgebend waren. Auch von Nordamerika lag billigeres Angebot 
von Manitobaweizen vor, fand jedoch infolge der noch immer 
            beſtehen=
den großen Disparität zu Plata=Weizen nur geringe Beachtung. Am 
Lieferungsmarkte ſetzte Weizen bis 0,75, Roggen bis 1,25 Mark niedriger 
ein. Das herauskommende Waggonmaterial von Inlandsbrotgetreide 
wird zumeiſt von den Provinzmühlen aufgenommen, ſoweit am Platze 
Umſätze zuſtande kamen, wurden etwa Samstagpreiſe bezahlt. Am 
Mehlwarkte iſt noch immer keine Belebung eingetreten. Hafer wird 
ausreichend angeboten, die Eigner ſind jedoch zu Preiskonzeſſionen nicht 
bereit. Gerſte in ſehr kleinem Konſumgeſchäft.
 Frankfurter Viehmarkt vom 8. April. Der Auftrieb des heutigen 
Hauptmarktes beſtand aus 1393 Rindern, darunter 310 Ochſen, 85 
            Bul=
len, 529 Kühen, 360 Fävſen, ferner 505 Kälbern, 41 Schafen, 5198 
            Schwei=
nen. Verglichen wit dem Auftrieb des Hauptmarktes der vergangenen 
Woche waren heute 560 Rinder, 205 Kälber, 27 Schafe, 1886 Schweine 
mehr angetrieben. Marktverlauf; Rinder vege, ausverkauft. Schweine 
ſchleppend, Ueberſtand. Kälber und Schafe ruhig, geräumt. Bezahlt 
wurde pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen: al) 60—63; 42) 55—59; 
b1) 50—54; Bullen: a) 53—55; b) 49—52; Kühe: a) 46—51; b) 40 
bis 45; c) 36—39; d) 30—3; Färſen: a) 60—63; b) 54—59: c) 48 bis 
53: Kälber: b) 76—80; c) 70—75: d) 64—69; Schafe: nicht notiert; 
Schweine: a) 75—78; b) 76—79: c) 67—86; d) 76—80; e) 73—76; 
g) 65—70. Im Vergleich mit den Notierungen der vorigen Woche 
waven Rinder bis zu 2 Mark teurer. Schweine gaben dagegen 2 bis 
3 Mark und Kälber bis zu 4 Mark nach. — Fleiſchgroßmarkt: 
            Ochſen=
fleiſch 1. 95—100; 2. 85—95; Bullenfleiſch 85—88; Kuhfleiſch 2. 55 bis 
60; 3. 40—50; Kalbfleiſch 1. 110—120; 2. 100—110; Schweinefleiſch 
1. 35—100; Gefrierfleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel, zollfrei 56; 
            Hinter=
piertel 62; verzollt nicht notiert.
 Frankfurker und Berliner Effektenbörſe. 
Frankfurt a. M., 8. April. 
Zu Beginn der neuen Woche war das Geſchäft ſehr klein. Vor allen 
Dingen fehlten Auslandsorders. Die Preſſemeldungen aus Paris, in 
denen Zahlen genannt wurden, verſtimmten und mahnten zur 
            Zurück=
haltung. Die Spekulation ſchritt daher zu Abgaben und gegenüber den 
Samstagsſchlußkurſen traten Verluſte, aber nur ſeltew über 3 Prozent 
ein. Auch der uneinheitliche Schluß der New Yorker Börſe vom 
            Sams=
tag und die wieder angeſpannteven Geldmarktverhältniſſe am dortigen 
Platze fanden eine ungünſtige Aufnahme. Unter dem Druck dieſer 
            Ver=
hältniſſe hatten in der Hauptſache die Elektroaktien zu leiden. Beſonders 
Siemens mit minus 4 Prozent waren ſtark angeboten. Auch Licht und 
Kraft büßten 4 Prozent; AEG. 2,5 Prozent und Schuckert 2,75 Prozent 
ein. Am Chemiemarkt war die Haltung geteilt. J. G. Farben 
            eröff=
neten 3 Prozent niedriger, Scheideanſtalt waren behauptet, 
            Holzverkoh=
lung gewannen 1 Prozent und Deutſche Erdöl gaben 2 Prozent nach. 
Montanwerte faſt ohne Umſatz; die wenigen hier zuſtande gekommenen 
Erſtnotierungen lagen bis 2,5 Prozent abgeſchwächt. 
Im Verlaufe konnte eine Beruhigung Platz greifen, die Stimmung 
war etwas freundlicher, da einzelne eintreffende Orders in 
            Spezial=
werten anregten. Im Vordergrunde ſtanden Schuckert, die gegen 
            An=
fang 2,5 Prozent, und Siemens 1,5 Prozent gewannen. Das Geſchäft 
war aber nur vorübergehend lebhaſter. Auch die übrigen Werte 
            konn=
ten eine Kleinigkeit anziehen. Glanzſtoff plus 5 Prozent. Die 
            Spekula=
tion blieb aber ziemlich reſerviert. Zum Schluß tmat in den bevorzugten 
Werten nochmals eine lebhaftere Geſchäftstätigkeit zu Tage bei weiteren 
Erholungen bis zu 1,5 Prozent. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 
55 Prozent unverändert. Am Deviſenmarkte nannte man Mark gegen 
Dollar 4 2165; gegen Pfunde 2 472: London—Kabel 4,8545; Paris 
124,B; Mailand 92,83 ſchwach; Madrid 32,35; Holland 12,10. 
Die Abendbörſe fand in der Aufwärtsbewegung der 
            Schuckert=
aktie eine Stütze. Be: Schuckert ſelbſt tauchen die alten Umtauſchgerüchte 
in Siemens im Verhältnis 3:2 wieder auf. Auch werden ſonſtige 
            ge=
ſchäftliche Transaktionen erwartet. Außerdem wollte man ausländiſche 
Aufträge beobachtet haben. Der Kurs zog um 25, bei Siemens um 
15 Prozent an. Im übrigen lagen diie Aktienmärke ruhrg bei 
            Kurs=
erhöhungen von 0,5—1,5 Prozent. Im weiteren Verlauf blieb das 
            Ge=
ſchäft auf den Schuckert= und Farbenmarkt konzentriert.
 Berlin, 8. April. 
So unentſchieden wie gevade heute war die Tendenz des 
            Vormittags=
verkehrs in der letzten Zeit ſelten. Es gab bei den Banken zwei 
            Mei=
nungen, die ſich kraß gegenüberſtanden, zu Beginn der Börſe konnte man 
dann aber feſtſtellen, daß diejenigen Kreiſo, die ſchon heute vormittag 
nach unten eingeſtellt waren, recht behalten ſollten. In erſter Linie 
            ver=
ſtimmten die Sonntagsbetrachtungen der Preſſe über den Stand der 
Pariſer Verhandlungen und veranlaßten die Spekulation zu Abgaben. 
Die erſten Kurſe wieſen in der Mehrzahl Rückgänge von 1 bis 3 Prozent 
auf, die ſchwereren Werte verloren bis zu 7 Prozent. Den ſtärkſten 
            Ver=
luſt hatten Sarotti (minus 8½ Prozent) auf die Nachricht von der 
Wahrſcheinlichkeit einer Dividendenreduzierung. Ganz überraſchend 
kommt dieſe der Börſe jedoch nicht denn die Aktien hatten ſchon in der 
letzten Zeit anhaltend ſchwache Veranlagung gezeigt. Bemerkenswert 
feſt lagen Oeſterr. Siemens=Schuckert auf den guten Abſchluß und die 
zu erwartende Heraufſtempelung der Nominalbeträge. Auch nach den 
erſten Kurſen war die Stimmung weiter ſehr nervös. Zunächſt unter 
Schwankungen erneut rückgängig konnte ſich ſpäter vom Elektromarkt 
ausgehend eine Erholung durchſetzen, ohne daß die Anfangsverluſte 
überall eingeholt wurden.
 A. E. G .... 
Augsb.=Nürnb. Maſch 
Boſalt . ...." 
Beramann.. 
Verl. Karlsruhe Ind 
Berl. Hand.=Geſ.. . 
Braunkohl. Briketts 
Bremer=Wolle .. 
Tanatbank.. 
Teutſche Bank: 
Tiskontogeſ. 
Tresdner Bank.. 
Teutſche Maſchinen 
Deutſche Erdöl: 
Teutſche Betroleum 
Tynamit Nobel 
Elektr. Lieferung 
J. G. Farben 
Gelſeni. Berg. ... 
Eeſ. f. eleftr. Untern. 
San. Maſch.=Egeſt. 
Eanſa Lampfſch. 
Kapag ... ..." 
Karpener ... 
Semoor Zement ..
283.50 138. 25
1285.— Wittener Gußſtahl 50.— 48.—
*) Die 3 Kaliwerte verſtehen ſich exkl. Bezugsrecht.
Zevtfenmarin.
R. z. 8. 4. Geld/t Brief Geld /Brie Selſingfors.. . 10.58 2.61 1o.593/10.613 Italien ......" Wien....... . 59.16 359.2a5 6o.,188 359.285 Paris ...... Prag ......." 12.471 12 491 2.46 tiaae Schweiz ..... Budapeſt ...." 73.395 73.535 3 38 3.52 Spanien.....! Sofia ......." 3.042 3.049 3.042 3.008 Danzig ...... Kolland ..... i68.92 169.26 189.01 169 35 Japan. . . . . . . Cslo ........" 112 311 112.53 112.32 2l112.54 Rio de Janeiro Aopenhagen.. 112.3111 12.33 12.3711 12.,53 Jugollawien Stodholm ... 112.36 12 68 12.45 t12,65 Portugal. . .. Lonvon .. 20.344 320.488/2 20.451 ſ20.491 Athen ...... Buenos Aires 1.7711 1.775 1.772/ 1.778 Konſtantinpel. Nei York ... ! 4.2125/4 Aeae 4.2125 4.2205 Kanada ..... Belgien ....." 52.50 52.64 68. 49558.615 Uruguay ..." 8. 
Geld (9 
22.045/2 
16.46 
81.09 
63.18 6 
81.72 6 
1.98. 
0.432 
7.400 
18.65 
5.455 
2.068 
4.189 
4.198
 4. 
Briel 
22.08= 
18.50 
(S1.25 
3.30 
1.88 
1ssII 
0.494 
7.414 
18.39 
5.473 
2.072 
4.197 
4.20.
 8. 4. 
Geld Brief 
22.03 22.07 
18.46 16.50 
81.085 81.245 
82.73 62.85
 ei.72 
1. 882 
10.494 
7.402 
18.35 
5.4651 
2068 
1.188 
4.196
 61.88 
1.886 
0.498 
7.416 
18.39 
5.475 
2.072 
4198 
4 204
 Mekallnokierungen. 
Die Berliner Metallnotierungen vom 8. April ſtellten ſich für 
Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (
            No=
tierung der Vereinigung für die deutſche Elektrolytkupfernotiz) 227,25 
RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner 
            Börſenvor=
ſtandes (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager Deutſchland für prompte 
Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium, 
98—99 Prozent in Blöcken, Walzen oder Drahtbarren 190 RM., 
            des=
gleichen in Walzen oder Drahtbarren 194 RMM., Reinnickel, 98—99 
            Pro=
zent, 350 RM.. Antimon Regulus 82—87 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) 
76,50—78,2 RMM. 
Die Berliner Metall=Termine vom 8. April ſtellten ſich für 
Kupfer: Januar, Februar, März, April, Mai, Juni, Juli, Auguſt, 
September, Oktober, November. Dezember 168,75 (169 B). Tendenz: 
ſtetig. Für Blei: Januar, Februar 50 (50), März 50, 25 (50,50), April, 
Mai, Juni 49,50 (49,75), Juli 49,75 (50), Auguſt 49,25 (49,75), 
            Sap=
tember, Oktober 49,50 (49,75), November 49,25 (49,75), Dezember 49,75 
(50). Tendenz: ſtetig. Für Zink: Januar, Februar, März, April, 
Mai, Juni, Juli, Auguſt 52,50 (54), September 52 (53,75), Oktober 52 
(54), November 52,25 (54), Dezember 52,75 (53,50). Tendenz: ſtill. — 
Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief. 
Amerikaniſche Kabelnachrichken. 
* New York, 8. April. (Prib.=Tel.) 
Baumwolle: Allgemein günſtige Wetterverhältniſſe, wenig 
            an=
regende Kabelmeldungen und die noch ungeklärte Arbeiterſituation im 
Süden wirkten anfangs verſtimmend. Der Abgabedruck war aber nicht 
ſehr groß und Deckungen vermochten im Verlaufe eine kräftige 
            Er=
holung hervorzurufen. 
Kaffee: Angeſichts der feſten braſilianiſchen Meldungen, 
            Deckungs=
nachfrage und nur kleines Angebot war der Markt befeſtigt. 
Zucker: Auf Grund von Berichen über beſſere Rafſinadenachfrage, 
ſteigende Deckungen des Handels und Anſcaſſungen war der Markt 
anfangs bef=ſtigt. Im Verlaufe bewirkten kubaniſche Abgaben eine 
Ncaktion. 
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 8. April: 
Getreide: Weizen, Mai 121½, Juli 124½, Sept. 127½: Mais, 
Mai 92½, Juli 95½, Sept. 96½; Hafer, Mai 49½, Juli 46¾, 
Sept. 44½: Roggen, Mai 101½, Juli 103½, Sept. 103½. 
Fette: Schmalz, Mai 12,075, Juli 12,425, Sept. 12,775: Rippen, 
Mai 13,55, Juli 13,95: Speck, loco 13,75: ſchwere Schweine 11.35 
bis 11,75; Schweinezufuhren Chicago 130 000, im Weſten 120 000. 
Chicago Baumwolle: Mai 19,90, Juli 19,99. 
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 8. April: 
Getreide: Weizen, Rotwinter 147½, Hartwinter 134½: Mais 
neu ang. Ernte 104½; Mehl ſpr. wheat clears 5,50—5,90; Getr. 
Fracht nach England 1,6—2, nach dem Kontinent 8—10. 
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,65; Talg, extra loſe 8½. 
Kakav: Tendenz kaum ſtetig, Umſätze in lots 169, loco 10½, 
April 10,07, Mai 10,20, Juni 10.32, Juli 10,52, Auguſt 10,68, 
September 10,85, Oktober 10,95, Dezember 10,95, Januar 11,92.
 Im Februar 1929 belief ſich der Stand der Spareinlagen bei den 
deutſchen Sparkaſſei auf 7652,4 Millionen RM. gegen 7413,9 Millionen 
NM. Ende Januar. 
Gegenüber einer kürzlichen Meldung erfahren wir, daß die 
            Bilanz=
ſitzung der J G. Farbeninduſtrie A.G. nöclt am 4. Mai, ſondern erſt 
Mitte Mai ſtattfindet. Der genaue Termin, bürſte in dieſen Tagen 
feſtgeſetzt werden. 
In einer am 5. d3. Mts. ſtattgefundenen Sitzung ſämtlicher 
            Ziga=
rettenfabriken wurde einſtiumig beſchloſſen, mit Wirkung vom 8. April 
an durch ein geſchloſſenes Vorgehen der jumer mehr um ſich 
            greifen=
ten Zigarettenſhleuderei ein End= zu bereiten. 
In den letzten Wochen hat das Franbfurter Arbeitsamt mit der 
Durchfihrung eines Notſtandsarbeitenprogramms begonnen, die 
            an=
nähernd 3 Millionen Reichsmark erfordert. Das Programm umfaßt 
u. a. die Fertigſtellung der Mainuferſtraße Frankfurt—Offenbach, die 
bis ungefähr Juli vollendet ſein ſoll. 
Ueber das Vermögen der Bank für Heus= und Grundbeſitz e G. 
m b. H. Mannheim wurde das Konkursverfahren eräffnet. Die Friſt 
zur Anmeldung von Forderungen läuft am 15. Mai ab. 
In den Wiener Auvomobilfabriken ſind, nachdem am Montag die 
Arbeit wieder aufgenommen wurde, im Laufe des Vormittags 
            neuer=
dings wilde Streiks ausgebrochen. 
Wie aus Helſingfors geureldet wird, iſt in Tammerfors (Finnland) 
die Anlage einer großen Kunſtſeidenfabrik geplant, deren Koſten ſich 
auf 30 Millionen Finn=Mark belaufen. 
Eine Herabſetzung der ſchwediſhen Eiſenbahntarife in Höhe um 
durchſchnittlich 10 Prozent ſteht bevor. Hierdurch wird der Reingewinn 
der Staatsbahn um 92 Mill. Kronen verringert. Gleichzeitig werden 
die Frachttarife vereinfacht; in Zukunft werden ſtatt hisher drei nur 
zwei Stückgut=Tarife in Anwendung gebracht. Die Frachwerbilligung 
kommt in erſter Linie der Beförderung der ſchwerinduſtriellen und 
landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe zugute. 
Die Verwvaltung der Gunrmi= und Guttapercha=Werke Englebert in 
Lüttich wird einer Hauptverſammlung eine Kapitalerhöhung von 10 
Mill. Frs vorſchlagen, die zum Ankauf eines Werkes in Deutſchland 
verwvendet werden ſollen.
 Durmnädter uns Häriohalvant, Kodtmänongerrafchaft anf Alnnen, Burmſtegr 
Frankfurter Kursbericht vom 8. April 1929.
 63 Dtſche. 
            Reichs=
anl. v. 27..... 
(2 Baden 
            Frei=
ſtaat v. 27....." 
69 Bayern 
            Frei=
ſtaat v. 27 .... 
% Heſſen 
            Volks=
ſtaat v. 28... 
6% Preuß. 
            Staats=
anl. v. 28..... 
6% Sachſen 
            Frei=
ſtaat v. 27. 
7%0 
            ThüringerFrei=
ſtaat v. 27.
 Dtſche. An.. 
            Auslo=
zungsſch. * . 
Ablöſungsan”. 
Otſche. Anl. Ablö. 
ungsſch. (Neub.) 
— 
Dtſche. 
            Schutzge=
bietsanleihe. .. 
— 
8% Bad.=Bad.v. 26 
6% Berlin v. 24... 
8% Darmſtadt v.26 
v. 28 
8% 
7% Frki. a. M. v. 26 
8% Mainz v. 26... 
88 Mannh. v. 26. 
8% Nürmber 26l 
— 
Di. Komm. 
            Sam=
mel=Ablöſ.-Anl. 
* Ausl. Ser. 1 
.. Ser.II 
— 
8% Ber .Hyp.=Bi. 
2 Frkf. Hyv.Bk. 
4½%, „Lig. Pfbr. 
82 „ PfbrBk. 
4½%- Lig. Pfbr.
 87.25 
76 
79.4 
A 
91.4 
98.5 
83 
53.7 
12.6 
4.65 
93 
— 
— 
7.25
 52‟/. 
68.5 
97.5 
97.25
98 14
 188 Heſſ. Landesbr. 
4½% Heſt.Sds. Hp. 
Bk.=Ligid. Pfbr.. 
8% Kom. 
            Landes=
bant Darmſtadt. 
88 Mein. Hyp. Bk. 
4½%o „ Lig. Pfbr. 
18% Pfälz. Hhp. Bk. 
8% Preuß. Ztr.= 
Stadtſchaft. . . 
8% Rhein. Hyp.=Bk 
4½% „ Lig. Pfbr. 
8% Rhein.=Weſtf.= 
Bo.Cred..... 
8% Südd. Bod.= 
Cred.=Ban .... 
8% Württ. Hyp.=B. 
— 
6% Daimler Benz 
von 27........ 
8% Köckner=Werke 
Berlin v. 26.... 
7%0 Maintrw.v. 26. 
7% Ver. Stahlwke 
mit Opt. v. 26.. 
8% VoigtcHäffner 
von 26 .......
 3. 0. Farben Bonds). 
v B.........
 5 % Bosn. L. E. B. 
v. 1914 ........ 
4/,%0 Oſt. 
            Schatz=
anw. v. 1914 .. 
420 Oſt. Goldrente 
4/,% Rum. Gold 
von 1919 
42 Türk. Admin. 
4½ „ 1.Badgad 
Zollanl.
4/. 2 ungarn 1913
Vice
aus
 97 
97.25
 97.5 
98.5 
—— 
73.25 
90.5 
83 
83.1 
93.95 
135.5 
36.25 
37.75
10
 14.5 Ungarn 19141 27.5 
42. 
Goldr., 24.9
 Aktien. 
Allg. Dt. Creditanſt. 
Bk. f. Brauinduſtr. 
Berl. Handelsgeſ. 
Comm. u. Privatb. 
Darmſt. u. Nt.=Bk 
Deutſche Bank 
-Eff.=u. 
            Wechſel=
bank 
Vereinsbank . 
Diskonto=Geſell ch. 
Dresdener Banl.. 
Frankf. Bank. 
Hyp.=Bk. 
Pfdbr.=Bt. 
Gotha. Grundkr. B.). 
Mein. Hyp.=Bank 
Mitteld. Creditbl. 
Nürnb. Vereinsbr./4 
Oſt. Creditanſtalt. 
Pfälz. Hyp.=Ban1, 
Reichsbank=Ant. 
Rhein. Creditbt * 
Hyp.=Bank . .11 
Südd. Bod.=r. Bk. 
Wiener Banderein 
A.G. Vertehrsw 
Dt. Eiſenb.=Geſ... 
7% Dt. Reichsbahn 
Vorzge 
Hapag .... 
Nordod. Lloyd .... 
Schantung=Eiſenb. 
Südd Eiſenb.=Geſ 
— 
Accum. Berlin 
Adlerw. (v. Kleyer) 
6% AEG. Borzug 
157
 132.5 
174 
1202.75 
1237.5 
169.5 
125 
102 
160.5 
173.5 
105 
1143.25 
1.56.25 
135 
144 
1183 
15.) 
3..25 
151.5 
323 
122.5 
199 
1482
 189.5 
89/ 
123.5 
117.75 
5.25 
124
 52 
83.75 
89.75
 AEG. Stamm 180 
Baſt Nürnberg 
Bergm. Gl. Werkel230.25 
BrownBroverickCiel152 
Brüning & Sohn. 
Buderus Eiſen 
Eemen: Heidelberg 
„ Karlſtadt 
Chem. WerkeAlbert. 
Chade .. 
Damler=Benz ..!./ 59 
Dt. Atl.=Telegr.. . . 
Eiſenh. Berlin. 
Eroöl 
.. 
Gold= u. Silb.=Anſtalt. /168 
„ Linoleumwerk 
Eichbaum, Brauer 
Eleitr. Lich u. Kraft!= 
Liefer.=Geſ. /170.5 
Sſchw. Vergwer! 
Eßlinger Maſchinen 
Ettlinger Spinnere 
7. G. Farbenindſtr. 
Feinmech. (Fetter). 
Felt. & Guilleaum. 
Frkft. Gas ......." 
„ Hoſ ....... 
Beiling ECie .... 
Gelſen . Bergwer/135.5 
Geſ. elektr. 
            Un=
ternehmungen. 
Goldſchmidt Th. 
Gritzner Maſchinen 
Grün & Bilfinger 
Hafenmühle Frifl. 181.5 
Hammerſen (Oén. 
Harpener Bergbau/138.25 
Henninger, gempf.1 
Hilpert Armaturfb. 
Hindrichs=Aufferm. 
Hirſch Kupfer ....!!
 1108 
148 
76‟, 
467 
131 
127.75 
352 
300 
220.5 
209 
40.29 
22. 
253.25 
85 
136 
81.5 
 
239 
85.5 
181.5 
133 
170 
92.75 
103 
144
 D 
Holzmann. Phil. . . 128.5 
Holzuerk.=Induſtriel 94 
Flie Bergb. Stamm 
Genüſſe 
Junghans Stamm 
Kal: Aſchersleben. 
Salzdetfurth . 368 
„ Weſteregeln. . 
Kammgarnſpinn 
Karſtadt, R.... 
Klein, Schanzl. 
Klöcknerwerke .. 
Kraftw. Alt=Württ. 
Lahmeyer & Co. 1178.75 
Lech, Augsburg .. . /1151), 
Löwenbr. Münch., 
Lüdenſcheid Metal. 
Lutz Gebr. Darmſt. 
Mainkr.=W. Höchſt. 11191, 
Mainz. Akt.=Br.. . . 
Mannesm Röhren /1 
Mansfeld. Bergb. 
Mars=Werſe 
Metallgeſ. Franlft. 
Miag. Mühlenbau. 
MontecatiniMaild. 
Motorenfb. Darmſt. 
Neckar). Fahrzeug.. 
Nicolay, Hofbr 
Oberbedar ..... 
Oſterr. Alpine Mo. 
Stav Minen ...
 Peters Union Fr.. 
Phöni, Bergbau 
Reiniger, Gebb. 
Rh. Braunkohlen 
Elektr. Stamm 
Stahlwerke 
Riebeck Montan. . . 
Roeder Gb. Darmſt.
 99 
215 
123.75 
71 
242 
2.0 
180 
91 
97.5 
293 
101 
230 
119.25 
136.25 
87
 57.5 
58.75 
17.75 
152
 70 
117.5 
96.5 
108 
171.75 
1113.75
 Rütgerswerie 
Sachtleben A. G. 
Schöfferhof=Bind.. 
Schramm Lackfabr. 
Schriftg. Srempel. 
Schuckert Eleltr.. t 
Schwarz Storchen. 
Siem Glasinduſtr. 
Siemens & Halske: 
Strohſtoff. Ver.... 
Südd. Immobilien 
Zucker=AG. 
Spenska Tändſticks 
TellusBergbau. 
Thür. Lie „Geſ. 
Tucher=Brauerei. 
Unterfr. Krs.=
            Elet=
er.=Ver:. 
!! 
Beithwerke 
Ver. 1. Chem. Ind. 
Gummifabri 
Berlin=Fran 
Laurahütte. 
Stahlwerke 
Ultramarin 
„ Zeliſt. Berlin. 
Vogtländ. Maſchin. 
Voigt & Haeffner.. 
Wayß & Freytag". 
Wegelin Rußſabrikl: 
Werger Brauerei. 1206 
Zellſtoff. Aſchaffbg. 4 
Memel. .. 
Waldho
 98 
202 
356 
116.5 
124 
2a5.75 
166.75
 2a5 
94.5 
1. 5.25 
435 
118.5 
108
111.5
 90 
88,5 
93.75 
153 
69 
213 
134 
120 
191.25
270
 Allianz u. Stuttg. 
Verſicherung ... 323 
Frkit. Allg Verſ.=6 990 
Frankona Rück= u. 
Mitv. . . . . . . . 1245 
Mannh. Verſich. ..!
Nummer 98
Dienstag, den 9. April 1929
Seite 11
 Tang um Tataann. 
Roman von Werner Scheff. 
(Nachdruck verboten.) 
„Ich habe dieſe übelriechenden Dinger ſtets gehaßt. Ich finde 
rneine Limouſine bei weitem anziehender.” 
„Mit neunzehn Jahren pfeift man darauf und bevorzugt den 
Soziusſitz!” 
„Meintwegen! Was bleibt alſo noch? Suſanne ſoll geſtern 
nit dem Schriftſteller Rittinghaus bei Horcher ſoupiert haben, 
nachdem die beiden vorher im Theater waren. Du lieber Gott, 
Sarald, daran läßt ſich doch nichts Nachteiliges finden! Agathe 
elbſt hat ſchon bei Horcher ſoupiert, allerdings in meiner 
            Geſell=
chaft. Iſt Manfred Rittinghaus etwa ein Mann von ſchlechtem 
Muf?. Ich finde zwar ſeine Stücke miſerabel, aber er verkehrt in 
Den beſten Kreiſen. Wir ſind keine Spießbürger .. . ." 
„Reg” dich doch nicht auf, Chriſtian! Selbſtverſtändlich iſt’s 
ächerlich, wenn Agathe in allem ein Haar findet. Ich betone noch 
inmal: Fräulein Herfort iſt neunzehn Jahre alt. Und gerade 
Dieſe neunzehn Jahre ſind es, die ich dir immer wieder vorhalte. 
Ich ſelber ſpüre meine einundvierzig manchmal ſo nachdrücklich, 
waß ich mich ſchon zu den älteren Herren rechne. Chriſtian, eines 
Tages würde dich dieſe Heirat reuen . . ." 
„Niemals! Suſanne iſt doch ein Engel!” 
„Ja, das iſt ſie!” Kroß ſtarrte nachdenklich vor ſich hin; auch 
an ihm war die Beſchäftigung mit Suſannes reizvollem 
            Perſön=
chen nicht ohne Wirkung vorübergegangen. 
„Harald, hilf mir bei Agäthe! Sie hat in all dieſen Jahren 
für mich wie eine Mutter geſorgt; ſie iſt die fabelhafteſte 
            Schwe=
ſter. Aber von dem, was im Herzen eines Mannes vorgeht, hat 
Ee keine Ahnung. Sie hat das Mädel zweimal hier im Bureau 
geſehen — hat zehn Worte mit ihr gewechſelt. Wie ſoll ſie da 
begreifen, daß ihr Bruder ohne dieſe Frau nicht leben kann?” 
Kroß ſaß noch immer in anſcheinender Teilnahmsloſigkeit. 
Sollte er Chriſtian geſtehen: Du haſt recht — mir geht’s ja ganz 
ahnlich ? 
„In den nächſten vierundzwanzig Stunden, Harald, muß ſich 
die Sache entſcheiden. Ich mag nicht zuſehen, wie irgendein 
dummer Junge Suſanne Raupen in den Kopf ſetzt. Agathe hat 
ſäich damit einverſtanden erklärt, daß das Mädel morgen mit ihrer 
Mutter nach Birkenſee kommt. Dort muß die Bombe platzen!" 
„Du kannſt tun, was du willſt.‟ Der Rittmeiſter erhob ſich,
 ſo daß die Hand ſeines bedeutend kleineren Freundes von ſelbſt 
den Platz auf ſeiner Schulter verließ. „Ich jedenfalls hab' meiner 
Pflicht genügt — du biſt im Bilde. Auch Agathe kann mir keinen 
Vorwurf machen. Sollte das Mädel wirklich auf deinen Antrag 
Ja ſagen, dann kannſt du auf mich rechnen als Trauzeuge. Aber 
eoe beltats
Toele
 * Mehr als 8000 deutsche 
Arzte empfehlen ihn in 
schriftlichen Gutachten.
TV4500
 ich möchte keinerlei Verantwortung tragen. Uebrigens — biſt du 
dir eigentlich darüber klar, ob Suſanne für dich irgend etwas 
Liebeähnliches empfindet?”
 Der Induſtrielle zuckte zuſammen. „Sie iſt immer freundlich. 
Wir ſprechen über alle möglichen Dinge, über die man eigentlich 
mit ſeiner Sekretärin nicht redet. Ich glaube beſtimmt, ſie hat 
etwas für mich übrig.” 
„Na . .. dann wünſch’ ich dir recht viel Glück!” 
Dieſes „Na” klang ſo gedehnt, daß es dem Geheimrat hätte 
auffallen müſſen. Aber gerade jetzt hörte er nebenan Suſanne 
ins Zimmer treten, und es lag ihm offenbar daran, den Beſuch 
ſeines Freundes abzukürzen. Kroß hatte auch hierfür 
            Verſtänd=
nis. Er drückte die Hand Lindemanns und wandte ſich zum 
Gehen. 
Ein Zuruf des Geheimrats hielt ihn zurück. „Du biſt doch 
morgen nachmittag bei mir? Späteſtens zum Abendeſſen? 
            Viel=
leicht . .. vielleicht können wir dann ſchon über Tatſachen reden!“ 
Lindemanns froh=verlegenes Lächeln fand einen ſchwachen 
Widerſchein auf dem ſchmalen, wie ausgemeißelten Geſicht ſeines 
Freundes. „Ich komme . . und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß 
ich dir noch Wichtiges in unſerer Sache berichten kann!“ Damit 
öffnete er die Tür und verſchwand. 
Geheimrat Lindemann rieb ſich die Hände, preßte die Lippen 
zuſammen wie jemand, der noch einmal zuletzt Gehörtes 
            über=
legt, nahm zwiſchen zwei Fingern, als ekle ihm davor, den Bericht 
des Detektivs Grabow, ließ ihn in einem Schubfach ſeines 
            Schreib=
tiſches verſchwinden und ging zu der Tür, die ihn von Suſanne 
trennte. 
Darf ich bitten, Fräulein Herfort, es ſind ein paar wichtige 
Briefe zu ſchreiben!“ 
Sie ſaß dem Geheimrat gegenüber, von ihm durch den breiten 
Schreibtiſch getrennt, ſeinen bewundernden Blicken ſchutzlos 
            aus=
geſetzt. Tapfer ertrug ſie das Flimmern ſeiner elegiſchen Augen, 
beugte ſich nur ein wenig tiefer über das Diktatheft. Und ſo oft 
Chriſtian Lindemann ſtockte, was heute noch häufiger 
            vorzukom=
men ſchien als ſonſt, wiederholte ſie die letzten Worte, als wollte 
ſie ihn auf ihre durchaus geſchäftlichen Beziehungen aufmerkſam 
machen. 
Man hatte drei von den Briefen erledigt. Da ſeufzte der 
Geheimrat tief und warf einen Blick zu den Fenſtern hinüber. 
„Es wird Frühling, Fräulein Herfort!” 
Etwas Geiſtreicheres war ihm nicht eingefallen. Doch das 
Schlagwort Frühling wirkte auch auf Sufanne. Sie wandte den 
Kopf nach der Sonne hin, und Lindemann fand Gelegenheit, ſich 
an den reinen Linien ihres Profils zu begeiſtern. 
(Fortſetzung folgt.)
 das PfeFferminz 
Ad aulee Mang!
K
MäNNLICH
 Jüngerer 
Garknergehilfe 
ſof geſucht. (5957b 
Ludwig Weicker. 
Tüchtiger 
Fahrradmechaniker 
ſofort geſucht. (6046 
Orio. Karlſtr. 14/16 
Junger, ehrlicher 
Hausburſche 
für ſofort geſucht. ( 
Sliſabethenſtr. 37.
 Bei der Landwirtſchaft beſtens eingeführte 
rührige Vertreter 
ſuchen für die Artikel 
 
Fiſchmehl, Futterkalk 
Walther Schmidt & Eo. m b. H., 
Hamburg 5, Pulverteich 7. (604
 Nachweislich 
RM. 600 und mehr monatlich 
verdienen rührige, bei Landwirten gut 
eingeführte Herren d. Uebernahme einer 
konkurrenzloſen, zeitgemäßen Vertretung 
Richard Weber, Göttingen, 
Prinz=Albrechtſtr. 1. (1 ,6076
 Mit Mark 600.— Barkapital 
kann zuverläſſ., ſelbſtänd. Herr durch Übernahme unſerer 
Verkaufsniederlage ein Monatseinkommen bis Mk. 500.— 
erreichen (kein Außendienſt), Langjährige feſte Anſtellung 
ſowie zeitgemäßes Einkommen wird bei Bewährung 
            ge=
boten. Nur wirklich ſtrebſame Perſonen wollen ſich perſ. 
mit Papieren (Kapitalausweis) am Mittwoch, den 10. April 
im Hotel „Zur Poſt” in Darmſtadt, in der Zeit von 9—12 
Uhr beim Organiſationschef der Firma Karl Hofmann, 
chem. Fabrik, Kirchheim/T., vorſtellen. 
(TV. 6049
91
 Deutscher Begräbnls- und Lebens- 
Versicherungs-Verein Akt.-Ges. 
Beutscher Herold
 Wir beabsichtigen unter günstigen Vertrags- 
Bedingungen zur Anstellung zu bringen: 
1Oberinspektor rür Darmstadt 
2 Reiseinspektoren 
für die Provinz Starkenburg. 
Tüchtige, vorwärtsstrebende 
            Versicherungs-
fachleute von hervorragender 
            Werbe-
befähigung, die sich dem Dienst unserer 
Gesellschaft in der Groß- und namentlich 
Klein-Lebens-Branche widmen wollen, 
            wer-
den um Einreichung von ausführl. 
            schritt-
lichen Angeboten an die unterzeichnete 
(IV. 6085 
Bezirksverwaltung gebeten. 
Bezirksverwaltung Darmstadt 
Elisabethenstraße 34.
 Hangen de Histemäferäende 
Das Erzeugnis Dr. Cl. Wagner’s „Nymphosan”” ärztl. 
hervorragend begutachtet, seit Jahren glänzend bewährt 
frei von Guaiacol und Creosot, ist in allen Apotheken er 
hältlich. Alleinhersteller: Nymphosan-A.-G., Starnberg am 
See bei München 160. — Bestandteile: Bals. Myr. cps. 3 %, 
Na. benz. 0,1 %, Na. br. 2%, Ferr. pept. oxyd. ligu. aa 5 %, 
Extr. Malt. 24 %, Sacch. 16 %, f. emuls. 
(IV,254
 Wir ſuchen zu baldigem Eintritt einen 
Bürovorſteher 
der im Zwangsvollſtreckungsverfahren firm 
und gewandter Diktat=Korreſpondent ſein 
nuß. Schriftliche Angebote mit 
            Zeugnis=
abſchriften u. Angabe d. Gehaltsford erbeten 
„Merkur 
Auskunftek und Inkaſſo=Inſtitut (*) Karl Bauer
 Für das 
Sekretariat 
einer Eiſenbahn=Geſ. iſt zur Bearbeitun 
von Schriftwechſel uſw. u. a. in 
            Haftpflicht=
ſachen, Perſonalangelegenheiten und 
            Ar=
beitsrecht eine Stelle zu beſetzen. 
            Bewer=
ber, die bereits in gleicher oder ähnlicher 
Stellung gearbeitet haben, werden 
            bevor=
zugt. Bewerbungen mit ſelbſtgeſchr. 
            Lebens=
lauf, Referenzen, Bild, Zeugnisabſchriften 
und Gehaltsanſpr. erb, unter R 154 an 
die Geſchſt. ds. Bl.
EHRLINg
(6056b
 mit gut Schulbildung f. m. Med. Drogen= 
und Chemikalienhandlung ſofort geſucht. 
R. BECKENHAUP ScHULSTR.
 Berkreker! 
Zur Mitnahme ein. 
leicht verkäuflichen. 
konkurrenzloſen 
            Ar=
tikels, der in jedem 
Haushalt gebraucht 
u. dauernd 
            nachge=
kauft wird, werden 
fleiß. Vertreter 
            ge=
ſucht, die bei Kol.= 
Warenhändlern, 
Drogerien. 
            Waren=
häuſern. Friſeuren, 
Strumpf=, Textil= u. 
Seidengeſchäften 
nachweisl. gut 
            ein=
jeführt ſind. Ang. 
u. R. 128 Geſchſt. (*
Tüchtiger
 ſofort geſ. 
            Gelegen=
heit z. Ausbildung 
im Damenfach. Koſt 
Wohnung ev. im 
Hauſe. W. Küchler, 
Dam.= u. H.=Salon 
Pfungſtadt. Rhein= 
(6058 
ſtraße 2.
 Hoſenſchneider 
geſucht, der wöchtl. 
Hoſen mitmachen 
kann. Angeb. unt. 
R. 158 Geſchſt.
 Für 
            Motorenwerk=
ſtatt u. 
            Ankerwicke=
lei jüngerer (6072 
Bon 
zum baldigen 
            Ein=
tritt geſucht. 
            Ange=
bote unter R. 169 
d. Geſchäftsſtelle.
 Kräftige 
Magazins
 geſucht. 
* 
Rheinſtuaße 7, 
Magazinsk ontor. 
(6064b) 
 Saub. Hausburſche 
geſucht. 
Schloß=Café.
 Backer- 
Lehrling 
aus gut. Familie, 1 
Jahre alt, od. welch 
ſchon 1 Jahr gelernt 
bevorzugt 
Joh. Baur 
Bäckerei und Konditorei 
Pankratiusſtr. 30½.
WElBLICH
 Lücht. Friſeuſe 
geg. gute Bezahlung 
geſ. Spez.=Damen= 
Salon Nick as, 
Grafenſtraße 24.
Schreib=
 für leichte 
            Büroar=
beiten geſucht. Off. 
unter R. 145 an d. 
Geſchäftsſt. (6052 
Erſtklaſſige — 
Schneiderin 
ſowie perfekte 
Weißnäherin 
in vornehmes Haus 
geſucht. Angeb. 
unter R. 135 an d. 
Geſchäftsſt. (6040 
Nach Berlin=
            Grune=
wald alsb. geſucht 
gut empf., kinderlb. 
Alleinmädchen 
im Koch. u. Nähen 
bewand. Im Hauſe 
Familienanſchluß. 
Näher. 
            Niebergall=
veg 26. 8—3 Uhr. (* 
Tüchl. Mädchen 
für tagsüb. geſucht. 
Debus, Nieder= 
Ramſtädterſtr. 572. (*
 Tücht , 
ſolides Mädchen, 
welches ſelbſtändig 
kochen kann und alle 
Hausarbeit verſteht 
ſofort geſucht. (*gi 
Bäckerei Herrmann, 
Mathildenplatz 5.
 Haufiererinnen 
geſucht zur 
            Mit=
nähme eines 
            leicht=
verkäufl., konkurr. Artikels,, der 
in jed. Haush. 
            ge=
braucht u. dauernd 
nachbeſt. wird. Ang. 
u. R. 129 Geſchſt.( 
Ehrliches, zuverläſſ. 
und fleißiges 
ſen 
Nu 
für Haushalt ſofort 
geſucht. Näh. Kies 
ſtraße 65, pt. (604
 Suche 
ſung. Mädchen 
mit gut. Schulbild. 
für Büro. 
            Kennt=
niſſe in Stenogr. u. 
Schreibm. erf. Näh. 
u. R. 139 Gſchſt. (6044
 Junges, kräftiges 
Mädchen 
geſucht. Haushalt= 
Wäſcherei, Schwan” 
Friedrichſtr. 12. (*
Geſucht
 für Maſchinenbetr. 
Eleonorenheim 
Heinheimerſtr. 21. (*
 Tüchtiges fleißiges 
Mädchen 
tagsüb. zum ſofort. 
Eintritt geſucht. 
Pallaswieſenſt. 38,p. 
H. Becher.
 Fleiß., ehrl., 
            kinder=
liebes Mädchen. 
ſchulfrei, nicht über 
18 J., geſ. Pohl, 
Mollerſtr. 28.
 Zuverläſſig. braves 
Mädchen 
Haushalt erf., p. 
1. Mai geſ. Nieder= 
Ramſtädterſtr. 29. (*
 Mehr. tücht. 
            Allein=
mädchen auf ſof. 
            ge=
ſucht. KarolinaBeck, 
gewerbsm. 
            Stellen=
verm., Karlſtr. 25.
 Hausmädchen 
für Haus= u. Küch.= 
Arbeit per ſof. geſ. 
Heſſiſcher Hof, 
            Wil=
helminenſtraße 1. (*
 Aerfele Kochin 
die etwas Hausarbeit übernimmt, für 
            Herr=
ſchaftshaushalt per 1 Mai geſ. Es wollen 
ſich nur erſte Kräfte mit guten 
            Em=
pfehlungen melden. Vorſtellung zwiſchen 
5 und 7 Uhr nachmittags. 
(6055b 
Frau Wittich 
Hermannſtraße 31.
 Weg. Heirat meines 
Mädchens ſuche ich 
Mädchen 
nur gut. Zeugniſſen. 
Nohr, Neckarſtr 4, I./*
 Braves, kinderliebe 
Mädchen 
für nachmittags geſ 
nicht über 17 Jahre. 
Näh. Geſchäftsſt.
 Tuchtige 
Putzfrau 
ſofort geſucht 
biele Nachfl. 
Alexanderſtraße 19.
 Gutempf., zuverläſſ. 
d ſelbſt. 
Mädch., roch kann 
u. alle Hausarb. verſt., 
kinderlieb, in kl 
            Haus=
halt f. d. ganz. Tag 
geſ. Vorzuſt Beckſtr. 50 
3. Stock, vorm. 9—11 
und nachm.
 Ehrliches, fleißiges 
Mädchen 
zum 1. Mai geſ. (* 
Saalbauſtr. 42, pt.
 Tüchtiges, ehrliches 
Mädchen 
für die Kaffeeküche 
von 3—8 geſucht. 
Konditorei Schütz 
Luiſenſtr. 10. 
Ordentl. jüngeres 
Mädchen 
bald. Eintr. geſ. 
Mathildenſtr. 10, II.*
WElBLICH
 für kl. Haushalt mit Aelt. ſelbſt. Mädch., 
ſeither in Stellung, 
ſucht Stellung für 
einige Stunden am 
Tage oder bis nach 
dem Spülen. Näh. 
Geſchäftsſtelle.
 J9.beſſ. Madch. 
ſucht Stellung als 
Haustocht o. Stütze 
mit Familienanſchl. 
Angeb. u. R. 138 a. 
die Geſchäftsſt. (*
 Durchaus zuverläſſ. 
äl. Mäöchen 
v. Lande, mit allen 
Hausarb. vertraut, 
ſucht Stellung bis 
zum 1. Mai in 
            klei=
nerem Haushalt b. 
guter Behandlung. 
Ang. u. R. 127 ar 
die Geſchäftsſt.
 ist ein offener Empfehlungsbrief, der die 
Herzen zum Voraus fiür Sie gewinnt. Sie 
sind schön, wenn Sie einen reinen, 
            ge-
sunden, blüthenden und hauchzarten Teint 
besitzen. 
In der ganzen Welt bevorzugen schöne 
Frauen zum Waschen Zuckooh-Creme- 
Schönheits-Seife und zur Erhaltung ihrer 
Schönheit Zuckooh-Creme, das 
            inver-
gleichliche Schönheitsmittel. Täglich 
            an-
gewendet, regenerieren und beleben sie 
die natüifrlichen Funktionen der Haut, die 
gut durchblutet und prachtvoll ernährt 
wird. Zuckooh-Creme erhält die Haut 
frisch, straff, jung und schön bis 
            in=
späteste Alter.
 Der besondere Wert der Zuckooh- 
Creme u. Zuckooh-Creme-Schönheits- 
Seite beruht neben einer Reihe 
            wei-
terer hautverwandter und 
            haut-
verfütngender Ingredienzien auf der 
Verwendung von Cetaceum und 
Ovolecithin. Es steht wissenschaftlich 
fest, dab insbesondere Ovolecithin 
der Haut eine sammetartige Weichheit 
verleiht wie kein anderes Präparat.
 ist schon für 55 Pfg. — die gröberen Tuben für 
50 und 75 Pfg. und 1.— RNf. — Zuckooh-Creme- 
Schönheits-Seite für 70 Pfg. das Stück, Karton 
mit 3 Stück — 2— RM., in jeder Apotheke, 
Drogerie u. Parfitmerie sowie in jedem besseren 
Friseurgeschäft erhältlich.
 Schulfr. Mädchen 
w. 2 Jahre d. Tabea 
Schule beſ., ſ. Stell 
als Weiß=Näher u 
od. dergl. Näheres 
in der Geſchſt. (6079
 Dauernde 
Stellung 
ſucht beſſ., ſehr an 
ſehnl. Haushälterin, 
48 J. alt, ohne 
            An=
hang, bei einemält. 
Herrn. Angeb. unt. 
V. 249 Geſchſt. 
Aelt. zuv. Mädchen 
ucht St in 
            frauen=
loſ. Haush. Ang. u. 
R. 163 a. d. Gſchſt.
 Schneiderin empf. ſ. 
im Anfert. v. Dam.. Knabengarderobe, 
Umänd., Ausbeſſern 
u. dgl. Angeb. unt. 
R. 151 a. d. Gſt. (
MANNLICN
 Tücht. Herrenfriſeur 
in mittl. J., verh., 
in all. vorkom. 
            Ar=
beit. bewand., ſucht 
Stellung, evtl. zur 
Führg. d. Geſchäfts. 
Angeb unt R. 168 
. d. Geſchäftsſt.
 Bäcker= oder 
Konditor= 
Lehrſtelle 
ür 14jähr. Junge 
ei. Zuſchr. erb an 
Ludw. Vierhelſer 
Küchenmſtr. Bahnhofhotel
 Schulentlaſſ. Junge 
ſucht 
            Metzgerlehr=
ſtelle, geht a. 
            aus=
wärts. Angeb u. R. 
143 a. d. Geſchſt. (*
 5/12 PS. 
O 
Sieſerwagen 
in gutem Zuſtand 
billig zu verkaufen 
durch Georg Kr mer, 
Hahnb. Pfungſtadt, 
Wieſenſtr. 8 (6066b
 Makhis 
Limouſine 
5/25. neu, weit 
            un=
ter Preis (42550 
Donges & Wieſt 
Grafenſtr. 43/45.
 Gute Damenräder: 
Wanderer . . . 40.— 
Preſto . . . . . 45.— 
Brentano . . . 48.— 
mit Garantie! 
Herrenr. Brentano, 
wie neu, mit 2 J. 
75.— 
Garantie 
Herrenr. Opel 25.— 
zu verkaufen, evtl. 
Teilzahlung. (6045 
Karlſtr. 14, Laden.
 Rinderwagen 
am billigſten bei 
B. Orlo 
Karlſtraße 14/16. 
Günſtige (5834a 
Zahlungsbeding.
 I0 Seu 
beſtes Wieſenheu, 
abzugeben. (6041 
Griesheim, 
Pfungſtädterſtr. 48.
Seite 12
Dienstag, den 9. April 1929
Nummer 98
 Heute 
beginnt 
unser großer
DANTIANTOT
 In den Abteilungen 
Kleiderstoffe / Beidenstoffe
Bnumwollwaren / Waschstoffe
Weisswaren / Gardinen
 haben wir enorrne Mengen Reste 
zu ganz bedeutend herabgesetzten 
Preisen ausgelegt.
 Um Ihnen Außergewöhnliches 
zu bieten, geben wir einen 
ExtrankabattU Ao 
der an der Kasse in Abzug gebracht wird
DARMSTADT
MARKT
(6093
 Anzug nach Maß m. 
Zutaten 33ℳ, extra 
Verarbeitung 45 ℳ, 
mit zwei Anproben 
„Fortſchritt” 
Ludwigſtr. 16, II. (*
 wenn Sie Ihre Wasch- und Putz= 
Artikel in den
 65 Geschäften kaufen. 
Große Auswahl. Billlgste Preise. 
Beste Pfeildreieck- 
Kernseifen: 
hellgelbe Doppelstücke 
200 Gramm . . 3 Stück 2.50 
hellgelbe Blockstücke 
200 Gramm . . . 3 Stück Las0 
weiße Doppelstücke 
200 Gramm .. . 3 Stück D.6d 
weiße Blockstücke 
400 Gramm. . . . 1 Stick 2.dd
 Der praktische weiße 
Würfel, 250 Gramm, 2Stck.
 Persil, Thompson, Perflor, 
Lux, sowie alle anderen Marken 
stets erhältlich in den Geschäften 
mit dem Schautensterschild
 Angeb. u. R. 137 a. 
die Geſchäftsſt.
Jetzt sparen Sie viel Geld durch
 ECOLBELdA 
Valkanisieruns
 Autoreifen-Durchschlag . Mk. 8—10 
Riesenreifen- 
„ 15—20 
Motorradreifen- „ 
„ 5—8 
Schlauchreparatur mit Montage 0.80 
Neu Gummierungen 28 % des 
            Neu-
wertes. — Sämtliche Reparaturen 
unter Garantie langjähr. Erfahrung.
 Dampf-Vulkanisier-Anstalt 
Rundeturmstraße 12. Telephon 1835 
Reparaturen werden aut Wunsch abgeholt.
auschafts Proffkang!
 Am Donnerstag, den 11. April eröffne ich 
Grafenstraße 31 ein Spezial= 
Geſchäft für Eier, Butter, ſowie ſämtliche 
in= u. ausländiſche Käſeſorten. Desgleichen 
unterhalte ich ein reichhaltig. Lager deutſcher 
und ausländiſcher Weine in nur erſiklaſſigen 
Qualitäten, Konſerven, ſowie ſämtliche 
Sorten Obſt und Südfrüchte. 
Ich werde beſirebt ſein, meine werte 
            Kund=
ſchaft mit nur erſiklafſiger Ware zu günſtigen 
Preiſen gewiſſenſchaft und reell zu bedienen. (6063 
Heigrich Hornuns 
—: 
Telephon 127 
Grafenstr. 31
 in Wolle, Kapok und Roßhaar kaufen Sie unter denkbar 
billigsten Preigen bei Verwendung von nur bestem 
Haterial u. unter Garantie eigener Herstellung bei 
Friedrich Eigenbrodt, Karlstraße 66 
a. d. Annastraße 
Fernruf 1692 Herdweg 18. 
Aufarbeitung aller Arten von Matratzen. 
            Teil-
zahlungen gerne gestattet. Lassen Sie sich nicht durch große 
Reklame irretühren u. kaufen Sie beim Hersteller, (64a
 Große Fahrrad=Anlieferungen zwingen 
uns, unſer großes (5007a 
Nähmaschinen 
=Lager ſchnellſtens zu räumen. Wir 
            ver=
kaufen daher die neueſten Modelle mit 
großem Rabatt! 
Benutzen Sie die günſtige Gelegenheit. 
Eliſabethen= 
J. donges & Wieſt ſtraße 25½.
Belladanf
 Bei mir kaufen Sie 
prachtv., klangſchöne 
Bianss 
verſch. Weltmarken 
konkurrenzlos billig. 
Große Auswahl. 
Piano=Ziſcher 
Gutenbergſtr. 27. (*
 nach 
            Friedberg-
ſofort geſucht.
 Gießen 
(6081 
Möbel=
A. atdékené transport
B. eichſtr. 29
Bleichſtr. 29
 la. Westf. Pumpernickel 
geschn 18 Pack., A4UgPfd. 1. Stan., haltbar, frko 
Mk. Nachn. Brotfr. Fr. Knänpor, Köln-Klettenberg. 
(7 Fabr. Knäpper-Brot in Rheinland u. Westfal.)
TK6195
Deutt and Morgen
 Billige 
Aepfel 
Diatnentsct sass 
Salat a. Zitroner 
m 
Fruchthaus Freeſe 
Schuſtergaſſe 15 
Tel. 4380 
. . 2 Pfund 0.80 
Ia Tafeläpfel 
1.00 
B Stück Blumenkohl 
Salat, extra billig 
.. p Kopf 0.20 
Zitronen 
5 Stück 0.25 
Datteln, 3 Kartons. 
. 1.00 
Tomaten, ſchnittfeſt. 
Pfund 0 60 
Bananen . 
p. Pfund 0.60 
8 Pfund Oraugen 
.1.10 
Ananas". 
p. Pfund 1.00
 Wenn Sie ein gutes 
Schwarzbrok 
ſuchen. 
ſo probieren Sie 
Andrege’s 
Bior: 
Roßdörferſtraße 40 
u haben. (6077b
 Radfahrer, 
Achkung! 
Durch günſt. Eink. 
im letzten. Winter 
ſind wir in d. Lage, 
gute Fahrräder zu 
auß. billig. Preiſen 
anzubieten. (4776a 
Herrenräder 
mit Freil. u. Gar. 
ℳ 55, 65, 75, 85 uſw. 
Damenräder 
65, 80, 90, 100 ℳ. 
Freilaufnaben 
8, 10 bis 12 ℳ. 
Alle Erſatz= u. 
            Zu=
behörteile billigſt. 
Bekannt günſtiges 
Teilzahlungsſyſtem. 
Benz & Comy. 
Grafenſtr 20/22. 
Geſchäftsgründ. 189
 Fahrrad=Decken 
Fahrrad=Schläuche 
Fahrrad=Erſatzteile 
ſteis am billigſten bei (6053a 
B. Orio, Karlstr. 14/46 
Größtes Fahrradhaus Darmſtadts.
 Mfgch 
Heidelberg=Karls= 
Mwoagenruhe und zurück. 
Beiladung übernimmt 
Stilling, Hochſtraße 4
 faſt neu, (40701 
weit unter Preis. 
Donges & wieſt
 Wer macht 
Weißbinderarb. 
gegen teilw. 
            Liefe=
rung von Möbel? 
Angeb. unt. R. 16: 
a. d. Geſchäftsſt. (*
 A 
A
Büroräume
 in beſter Lage, für 
Rechtsanwalts= 
Praxis ſof. geſucht. 
Angeb. mit 
            Preis=
angabe unt R. 150 
a. d. Geſchäftsſt. (* 
Geſucht 2 helle 
Büroraume m. 
            Hei=
zung u. elekt. Licht. 
Angeb. u. R. 97 an 
die Geſchäftsſt. (*g
 Sisssssssttssss 
1—3 leere Zim. 
(evtl. teilw. möbl.) 
mit Gas u. Elektr. 
in gut. Hauſe von 
kinderloſ. Ehep. geſ. 
Kindernähr, Sanitäts= 
Angeb. unt R. 167 
a. d. Geſchäftsſt. (* 
Gut möbl. Zimmer 
Nähe Heidelb.= od. 
und Tafel=Zwieback 
Karlſtr. zum 15. 4. 
geſucht. Ang. unter
Aerztlich empfohlener
R. 17
t. (6065b
 Jung. Ehepaar ſucht 
1—2 leere Zimmer. 
Hausarb. od. 
            Büro=
einigen kann 
            über=
nommen werden. — 
Ang. u. R. 157 Gſt. (* 
4
 Schön möbliertes 
Zimmer, 
Nähe d. Hochſchule, 
elektr. Licht, ſepar. 
Eingang, ſofort zu 
vermieten Näher. 
i. d. Geſchäftsſt. (
 Ein gut 
möbl. Zimmer 
für 1. Mai geſucht. 
Angeb. mit Preis an: 
von Loehr, Cronberg 
Taunus). (6068
 Einfam.-Haus 
mit Garten. 
            Darm=
ſtadt od. Arheilgen 
zu mieten o. kaufen 
geſucht. Angeb u. 
R. 131 Geſch. (*ids
 Beſchlagnahmefreie 
4—5 Zimmer=Wohnung 
von alleinſt, verträgl, ält. Herrn in ſicher 
Staatsſtellung in Darmſtadt, Lage einerlei, 
ſofort geſucht. Eilangeb. an Tauſchbüro 
Diefenbach, Pankratiusſtraß: 13. Fern= 
(6075 
ſprecher 2483.
 Suche ſofort i. Vor 
ort Darmſtadts 2—3 
Zimmer=Wohnung 
mit Küche. 
Ang. u. R. 142 an 
die Geſchäftsſt. 
Suche ſofort 2—3= 
Zimmer=Wohnung 
mit Küche. 
Angeb. u. R. 141 a. 
die Geſchäftsſt. (*
 Junges Ehep. ſucht 
1 leer. Zimmer mit 
Küche. Angeb. u. R. 
67 a. d. Geſchſt. (*
 Student ſucht möbl. 
Zimmer mit ſepar. 
Eingang. Angebote 
mit Preis u R. 133 
a. d. Geſchäftsſt. (*
 Gut möbl. Zimmer 
mit el. Licht. Nähe 
Hochſchule, z. 15. 4. 
geſucht. Angeb. an 
F. Schembs, 
            Stein=
ſtraße 10.
 Möbl. Wohn= und 
Schlafzimmer für 2 
ſolide Herren in d. 
Nähe der Hochſchule 
für 15. April 
            ge=
ſucht. Angebote an 
Erich Foltz, 
Hobrechtſtr. 39, p.
 Beſchlagn.=freie 
4—53.-Wohn. 
(Stadtzentr.) geſ 
Evtl. auch 
            Tauſch=
wohng., ſchöne 3= 
Vohng. (Manſ.) 
u. hellem 
            Neben=
raum i. Reinheim 
in beſtem Hauſe. 
Angeb. u. R. 162 
a. d. Geſchſt.
 Student ſucht gut 
möbl. Zimmer, 
am liebſten Nähe 
Stiftſtr., z. 15. April. 
Sof Angebote 
            er=
beten an Ganzel, 
Berlin=Halenſee, 
Karlsruherſtr. 15./6070
 Jg. Sänger, verh., 
ſucht Zimmer bis 
15. 4. mit 2 Betten. 
Klavier erwünſcht.
 Syſtem Keſſko. Herſteller: 
Wilhelm Mitze 
Bäckerei und Konditorei 
Darmſtadt Hügelſtr. 19. 
—Wiederverkäufer geſucht. — 
Seresssrt
 Bekannkmachung. 
Auf Antrag der Bezirksſparkaſſe 
            Rein=
heim werden die in dem Grundbuch für 
die Gemarkung Groß=Zimmern Band 4 
Bl. 737 auf Namen des Rudolf Laſchet 
in Groß=Zimmern eingetragenen 
            Grund=
ſtücke der Gemarkung Groß=Zimmern 
Fl. I Nr. 741, Grabgarten im Ort, 
210 qm, geſchätzt auf 700 RM., 
Fl. I Nr. /42, Hofreite daſelbſt, 662 
qm, geſchätzt auf 30 000 RM., 
Dienstag, den 23. April 1929, nachm. 
2½ Uhr, durch das unterzeichnete 
            Ge=
richt auf dem Rathaus in Groß= 
Zimmern zwangsweiſe verſteigert. 
Dieburg, den 13. März 1929. 
4435b) Heſſiſches Amtsgericht.
 Molbkradet 
allerbeſie deutſche Fabrikate, 
aus den größten deutſchen Werken, 
kaufen Sie zu billigſten Fabrikpreiſen. 
Z. B. 200 ccm ſteuerfrei M. 638.—, 
300 ccm Mk. 825.— a. W., 50) ccm 
Mk. 1043.— franko hier, komplett mit 
Steckachſen. (4253a 
Beſichtigen Sie die neuen Modelle. 
Rieſenauswahl. 
J. Donges & Wieſt 
Grafenſtraße 43 45.