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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
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Nummer 88
Freitag, den 29. März 1929.
192. Jahrgang
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ſede Verpflſchtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlicher Beltreibung fäll jeder
Rabatt weg. Dankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nationalbank.
Se Räckwirkungen der Beſetzung auf Seſſen
auszugleichen und ſich ihre bisherige Kundſchaft wieder zu
er=
obern. Das Handwerk verlor nachgewieſener=
Die heſſiſche denkſchrift.
maßen im beſetzten Gebiet 5000 Betriebe. Nur zum
Teil konnten dieſe Verluſte mit Hilfe des Ruhrſchädenfonds wie=
FAſſchaftlicher Niedergang infolge der Beſehung. der eingebracht werden. Der außerordentliche Einfluß des
Ruhr=
te große Denkſchrift der Reichsregierung über die Verhält= kampfes kommt durch den Rückgang des heſſiſchen Anteils am
nifſſen beſetzten Gebiet, die ſich aus 5 Dentſchriften Preußens,
Baches, Heſſens, Bayerns und Oldenburgs zuſammenſetzt,
ſollzn Tage nach Oſtern veröffentlicht werden.
4 Heſſiſche Denkſchrift, die heute der Oeffentlichkeit
über=
gekw wurde, und 17 Schreibmaſchinenſeiten umfaßt, betont in
ihrr erſten Abſchnitt (Ruckgang der Wirtſchaft), daß in Heſſen
dass ſſetzte Gebiet über 25,5 Prozent der Fläche und 36,1
Pro=
zender Bevölkerung des Landes ausmacht gegenüber den
an=
dermländern, von denen Gebietsteile unter der Beſatzung
ſtehhr Die veränderten Verhältniſſe im Weſten des Reiches, der
Ruchyrupf und die nunmehr 10 Jahre lang währende Beſetzung
habt (änen wirtſchaftlichen Niedergang herbeigeführt, der für
Heſſt im beſetzten Gebiet am größten iſt. Im einzelnen iſt
zu zſeer, daß die Zahl der überſeeiſchen Auswanderer erheblich
geſtrieer iſt infolge der ſchlechten wirtſchaftlichen Verhältniſſe.
Auchſie Zahl der ſelbſtändigen Erwerbstätigen iſt
zurückgegan=
genz ub zwar von 142938 i. J. 1907 auf 134 140 i. J. 1925.
Inzlrge fallend und ſymptomatiſch für den Niedergang des
Larudz ſeit dem Kriege iſt die ſtarke Abnahme der gewerblichen
Berkibt.
(n Gradmeſſer für die Lage des Arbeitsmarktes iſt
„die Ehl der offenen Stellen und ihr Verhältnis zur Zahl der
Arlbeſrchenden. Im Oktober 1927 entfielen in Heſſen auf 100
loffen Stellen 340 Arbeitſuchende gegenüber einem
Reichsdurch=
ſchriüt on 236. Ein entſprechend ungünſtiges Bild ergibt eine
Beuachnung der Erwerbsloſenziffern. Am 15. April 1928 kamen
ihſen 4,9 Hauptunterſtützungsempfänger der
Kriſenunter=
ſtüttug auf 1000 Einwohner. Das war der überhaupt höchſte
deurſe Satz. Der Reichsdurchſchnitt betrug 2,9.
Einkommenſteuer wird ausgeführt, daß nur 1,63
Prhat der im Reich durch Veranlagung feſtgeſetzten
Reichs=
ein=rmenſteuer im Jahre 1925 auf Heſſen entfielen, das doch
2,16 Trozent der Reichsbevölkerung und ſogar 2,20 Prozent der
Err bs tätigen des Reiches umfaßt. Das Vermögen hat 1913
berpchek auf den Kopf der Bevölkerung, den Reichsdurchſchnitt
ſum 18 Prozent übertroffen, heute ſteht es um 7.1 Prozent
un=
term. Es zeigt ſich bei der Zahl der Steuerpflichtigen ein
Rützheng von 51,2 Prozent gegen nur 41,6 Prozent im Reich.
De weite Teil der Denkſchrift handelt im beſonderen von den
Vek) tiſſen im beſetzten heſſiſchen Gebiet, ſeiner
wirtſchaft=
lichgurnd
kulkurellen Nok.
Ewird in dieſem Zuſammenhang an das Ordonnanzen=
Sſtem, das Wirken der Militärgerichtsbarkeit und der be=
Uigten Sureté, die bekannten Eingriffe in das
Ver=
hrsweſen (Rheinbrücken, Opelbahnhof), die Hemmungen,
idem Fremdenverkehr auferlegt ſind, und ſchließlich an
die Uebergriffe der Beſatzungsangehörigen erinnert.
2r innere und äußere Druck iſt naturgemäß da am größten,
wo/ de Beſatzungstruppen am zahlreichſten ſind. Zurzeit
gar=
niſ wren in Heſſen faſt 19 000 Beſatzungsangehörige, das ſind
beinge 28 Prozent der geſamten Beſatzungsarmee. Auf 10000
W Eirjahrier kommen in Heſſen 385 Beſatzungsangehörige, in der
Pf.7z 160. Von den noch faſt 1300 Farbigen befinden ſich über
40chu heſſiſchen beſetzten Gebiet. — Beſonders groß iſt die Zahl
der irheirateten Offiziere und Unteroffiziere. Der daraus ſich
ergande große Wohnungsbedarf hatte im heſſiſchen
Ge=
bie tſeſchlagnahmungen zur Folge, wie e kein anderer beſetzter
Gechsteil aufzuweiſen hat. Nach den neueſten Zahlen ſind noch
35S4Bürgerwohnungen beſchlagnahmt. Davon entfallen auf
BeER 1D80, das ſind 30 Prozent gegenüber einem Bevölkerungs=
mrſ von 13,1 Prozent. Zu den Beſchlagnahmungen für
Woh=
nuABwecke kommen ſonſtige Inanſpruchnahmen von
Gebäu=
der ſelände uſw. durch die Beſatzung. Der durch den Verſailler
Velng hervorgerufene
Verluſt der früheren Abſahgebieke
wech ſich beſonders in der Mühleninduſtrie, bei den
Braue=
keilwinr der Bauſtoff= und Möbelinduſtrie, bei den Schuhfabri=
Eenerier in der Maſchinen= chemiſchen, Konſerven= und
Hameninduſtrie aus. Sehr ſtark litt unter dieſen
Verhältniſ=
lei uch der Handel, insbeſondere der Saarkohlen= Getreide=.
Guatmittel=, Landesprodukten=, Zigarren= und Weinhandel.
Auch die Landwirkſchaft
erDäiHebliche Verluſte. Große Mengen Gemüſeſpezialkulturen,
esloſenkohl, Spargel uſw., gingen früher in das Saargebiet
Un ach Elſaß=Lothringen (Straßburg). Die beſtehende Saar=
ScMen ze bringt für viele Betriebe, die ihre Rohſtoffe immer
A2 em Saargebiet bezogen, große Nachteile. Die
Landwirt=
eAiſct auch inſofern ſtark geſchädigt, als große Flächen beſten
e Zun des von den Beſatzungstruppen zu militäriſchen Anlagen,
DEIla gazinen, Schieß= und Flugplätzen uſw. dauernd beſchlag=
Nee P ſind. Die Bevölkerung wird durch Gefechtsſchießen,
De9 und Felddienſtübungen an der Ausübung ihrer Tätigkeit
ſehlx ehindert.
ſiten ſchon dieſe geſchilderten Umſtände außerordentlich
ie Mli g auf die Wirtſchaft eingewirkt, ſo würde ihre Lage in=
Drudes Ruhrkampfes geradezu kataſtrophal. Die furcht=
Puſtände während des Ruhrkampfes dürften ſo bekannt
DeDuß ein näheres Eingehen auf ſie ſich erübrigt. Was aber
DeeDers hervorgehoben werden muß, iſt der weitere Umſtand,
D 98 der heſſiſchen Wirtſchaft bisher nur zu einem kleinen
SEgelungen iſt, die ſchwere Einbuße des Jahres 1923 wieder
Reichsabkommen der Einkommenſteuer beſonders deutlich zum
Ausdruck: 1922: Anteil Heſſens 2,28 Prozent, 1925: 1,86 Prozent.
Die Notlage der geſamten Wirtſchaft in den beſetzten Gebieten iſt
naturgemäß
nicht ohne Rückwirkung auf die Rheinſchiffahrt
geblieben. Ganz beſonders die Ruhraktion hat ihr ſehr
beträcht=
lichen Schaden zugefügt. Der Rückgang des Güterverkehrs auf
dem Rhein in den Jahren nach dem Beginn der Beſetzung kommt
in den Verkehrszahlen für den Geſamthafenverkehr mit und auf
dem Rhein für die Jahre 1919 bis 1926 deutlich zum Ausdruck.
Dieſe Lage der Rheinſchiffahrt hat ſich natürlich auch auf die
heſſiſchen Hafenanlagen und deren Wirtſchaftlichkeit
und Betrieb ausgewirkt. Sämtliche Häfen mit Ausnahme von
Bingen weiſen im Jahre 1926 gegenüber dem Jahre 1913
be=
trächtliche Rückgänge in den Umſchlagsziffern auf. Der
Rück=
gang der Umſchlagsziffern iſt nicht zuletzt darauf zurückzuführen,
daß den Häfen ausgedehnte Einzugsgebiete, wie das Saargebiet
und Elſaß=Lothringen, durch den Friedensſchluß verloren gingen.
Außerdem ſind die betroffenen Hafenverwaltungen infolge der
ſchlechten Betriebsergebniſſe ſowie der finanziellen Notlage nicht
in der Lage, die notwendigen Aufwendungen zu machen, um die
Betriebseinrichtungen der Häfen zeitgemäß und leiſtungsfähig
zu erhalten. Was
die Lage der Gemeinden
angeht, ſo betragen nach den vorliegenden Berichten und
Ueber=
ſichten die jährlichen Mindereinnahmen der 132 Gemeinden im
heſſiſchen beſetzten Gebiet aus der Verpachtung ihrer Jagden
gegenüber den Vorkriegspachtpreiſen 135 658 RM. Nur wenige
Gemeinden beziehen heute überhaupt noch eine Rente aus ihrem
Wald. Die übrigen ſind gezwungen, alljährlich zu den laufenden
Koſten zum Teil erhebliche Zuſchüſſe zu leiſten. Für die
Wald=
wirtſchaft der meiſten rheinheſſiſchen Gemeinden ſtellt die
als=
baldige Ueberleitung des bisherigen Niederwaldbetriebes in
Hochwald eine Lebensfrage dar. In Frage kommt heute eine
Umwandlungsfläche von 2223 Hektar. Die Koſten für die
Auf=
forſtung berechnen ſich auf 1 171500 RM.
Was die geſundheitlichen Verhältniſſe im
be=
ſetzten Gebiet angeht, ſo muß geſagt werden, daß dieſe ſich ſeit
der Beſetzungszeit erheblich verſchlechtert haben. Allein ſchon das
Zuſammenziehen der großen Truppenmaſſen bringt Gefahren
mit ſich. Dies um ſo mehr, als es ſich zum Teil um
fremd=
raſſige, auf einer niederen Kulturſtufe ſtehende Perſonen handelt.
Auch durch die Wohnungsbeſchlagnahme werden
geſundheitlich=
gefährliche Verhältniſſe geſchaffen. Einen ähnlich ungünſtigen
Einfluß übten die vorgekommenen Beſchlagnahmen von
Kranken=
häuſern uſw. aus.
Auch auf kulturellem Gebiet zeigt ſich der lähmende
Einfluß der Beſetzung. Vielerorts harren Schulhäuſer der ſeit
Jahren dringend nötigen Inſtandſetzung. An anderen Stellen
müſſen Lehrmittel ergänzt werden.
Weitere Kapitel der Denkſchrift ſind der Jugendpflege, der
Volksbildung, dem Hochſchulweſen und den ſonſtigen kulturellen
Einrichtungen gewidmet. Ueber die Grundfrage,
in welcher Weiſe der Wirkſchaft des beſehzken
Gebiekes zu helfen iſt
und wie die kulturellen Notſtände zu beheben ſind, haben in
letz=
ter Zeit mehrfach Erörterungen ſtattgefunden. Die
übereinſtim=
mende Auffaſſung aller Beteiligten geht dahin, daß vor allem
die Inangriffnahme dringender Vorhaben durch Bereitſtellung
entſprechender Mittel ermöglicht werden muß. Daneben muß
durch Kreditgewährung, durch Ausbau und Förderung der
ge=
werblichen und landwirtſchaftlichen Organiſationen, des
Innungs=
weſens uſw., der Wirtſchaft geholfen werden. Auch bezüglich
der Beſſerung der Eiſenbahnanſchlußverhältniſſe und der
Ver=
beſſerung des Straßennetzes müſſen Schritte unternommen
wer=
den. Die Begründung für eine tatkräftige Unterſtützung durch
das Reich iſt um ſo mehr gegeben, als eine weitere
Steuer=
erhöhung für die Provinzeingeſeſſenen nicht mehr tragbar iſt.
Die Unterſtützung notleidender und die Wiederbelebung
ſtill=
liegender Unternehmungen der Induſtrie und des Handels iſt
nur möglich durch Begebung von Krediten mit verbilligtem
Zinsfuß, durch Gewährung von Steuererleichterungen und
Steuerſtundungen, ſtärkere Vergebung von Anträgen an das
beſetzte Gebiet und durch die Ausführung größerer notwendiger
Arbeiten. Zur Hebung der Land= und Forſtwirtſchaft erachtet
die Denkſchrift Steigerung der Erzeugung,
Grundſtücks=
zuſammenlegung, Vornahme von Meliorationen,
landwirtſchaft=
lichen Wegebau, Verbeſſerung der Viehhaltung und der
land=
wirtſchaftlichen Methoden überhaupt, als dringend erforderlich.
Bei dem Kapitel „Kulturelle, ſoziale und ſanitäre
Auf=
gaben” wird der Neu= und Ausbau von Schulen, die Errichtung
von Lehrerwohnungen, Schaffung von Sport= und Spielplätzen,
Schwimmanſtalten, Jugendheimen und Herbergen durch
beſon=
dere Reichsmittel für notwendig gehalten. Zur Verhütung
wei=
ter um ſich greifender Schädigungen des frühen Kindesalters
iſt der Ausbau vorhandener Mütter= und Säuglingsheime und
der ſonſtigen hygieniſchen Einrichtungen erforderlich.
Die Denkſchriften der Städte Mainz, Worms und Alzey ſind
der ſtaatlichen Denkſchrift angegliedert. Sie befaſſen ſich mit den
beſonderen Notſtänden dieſer Gemeinden des befetzten heſſiſchen
Gebietes
Englands polikiſche Oſtern.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
G. P. London, 27. März.
In der letzten Woche vor Oſtern hatte ſich dem Verfaſſer
Ge=
legenheit geboten, mit Stanley Baldwin, Sir Auſten
Chamber=
lain, Sir William Joynſon=Hicks und anderen Mitgliedern des
Kabinetts zuſammen zu ſein und ſo einen unmittelbareren Eindruck
von der gegenwärtig innerhalb der „Regierung Seiner Majeſtät”
herrſchenden Stimmung zu erhalten. Obgleich das
Beiſammen=
ſein ein feſtliches war und man es an den üblichen humorvollen
Ausfällen durchaus nicht fehlen ließ, ergab ſich zum Schluß
durch=
aus die Impreſſion einer bei den Regierenden im Moment
ob=
waltenden Unruhe und Unſicherheit in bezug auf die
Ereigniſſe der nächſten Zukunft. Das iſt nicht verwunderlich. Dem
Oſterfeſt werden in dieſem Jahre in England faſt unmittelbar die
Parlamentswahlen folgen. Schwere Kämpfe ſtehen bevor.
Außer=
dem aber haben ſich gerade in den letzten Wochen eine ganze Reihe
von der Regierung wenig angenehmen Dingen ereignet, welche alle
angetan waren, die hieſige Atmoſphäre mit politiſcher Energie
förmlich zu laden und die Situation für die Konſervativen recht
kritiſch zu geſtalten. Es iſt daher in der Tat ein „politiſches
Oſter=
feſt”, das England und vor allem die Regierenden zu feiern
haben, und zwar in keiner Weiſe Oſtern, die ſeitens der
Konſer=
vativen „fröhliche” genannt werden könnten.
Eines der „wenig angenehmen, mit politiſcher Elektrizität
geladenen” Ereigniſſe iſt unbedingt die unerhört=rührige
Aktivität Lloyd George’s, die dieſer Unverwüſtliche
neuer=
dings wieder zu entfalten begonnen hat. „L.G.” iſt wieder ganz
der Alte. So friſch hat man ihn ſeit ganzen 10 Jahren nicht mehr
geſehen. Er iſt völlig auf der Höhe und verſteht es vor allem mit
unnachahmbarem Geſchick, die Wählermaſſen auf jede Art und
Weiſe an ſich zu reißen. Sein außerordentliches ſchriftſtelleriſches
Talent und ſein erſtaunlicher journaliſtiſcher Inſtinkt kommen ihm
hierbei in weiteſtem Maße zu Nutzen. So muß beiſpielsweiſe
als wahres Meiſterwerk journaliſtiſcher Wahlpropaganda ſeine
ſoeben in Millionen von Exemplaren herausgegebene Broſchüre
über die „Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit”
be=
zeichnet werden. Natürlich iſt dieſes Werk reinſte Demagogie.
Lloyd George verſpricht darin das Blau vom Himmel herunter,
und was er als praktiſche Maßnahmen vorſchlägt, iſt im
Par=
lament bereits unzählige Male vorgebracht und erörtert worden.
(Lloyd George beabſichtigt, der Arbeitsloſigkeit vor allem durch
Vornahme einer Reihe von öffentlichen Arbeiten zu ſteuern.)
Aber wie er die Frage angefaßt hat — iſt vortrefflich und in
höchſtem Maße bemerkenswert; er hat das Problem der
Be=
kämpfung der Arbeitsloſigkeit inſofern auf durchaus neue Art
behandelt, als er es mit großem Geſchick in ein Mäntelchen völlig
präziſe ausgearbeiteter Ziffern gekleidet und ſo den Maſſen
prä=
ſentiert hat „Wir, die Liberalen,” ſagt er, „werden, falls wir
ans Ruder kommen, ſo und ſo viel tauſend Mann mit
Weg=
bauten beſchäftigen, ſo und ſo viel tauſend mit landwirtſchaftlichen
Neuerungen, ſo und ſo viel tauſend mit Brückenbau, ſo und ſo
viel tauſend mit dem Bau neuer Arbeiterhäuſer uſw. uſw. — im
Reſultat und in Summa werden nahezu eine Million Mann, die
zurzeit beſchäftigungslos ſind, durch Lloyd George’s Fürſorge
Arbeit, Verdienſt und Glück erhalten!” Punktum. Das Problem
ſo präziſe und klar zu behandeln, bedeutet die einzig richtige
Pro=
paganda und erfaßt mit großer Sicherheit die gegenwärtige
Hauptſorge der britiſchen Maſſen. Die Ziffern beſagen natürlich
nichts. Aber die Volksmaſſen verlangen ſtets nach klar=definierten
Verſprechungen und Aktionsplänen. Lloyd George kennt ſeine
kleinen Leute und hat ihnen, wie immer, gegeben, wonach ſie
ver=
langten. Er wird die kommenden Wahlen unter der Loſung:
nich allein vermag die Arbeitsloſigkeit zu bekämpfen” führen und
wird damit ſicher großen Zulauf haben.
Ja, das Ergebnis dieſer von Lloyd George eingeſchlagenen
Wahltaktik hat ſich ſchon jetzt, d. h. mit einer ſchier unglaublichen
Promptheit gezeigt und hiermit kommt man auf ein zweites
Ereignis zu ſprechen, das Stanley Baldwin wenig angenehme
Stunden bereitet hat und ihm die Freude am Oſterfeſte nicht
un=
weſentlich verderben dürfte. Der Zufall wollte es, daß etwa 14
Tage nach Veröffentlichung der neuen Lloyd George’ſchen
Kampf=
ſchrift und nachdem dieſe ihre Wirkung bereits auszuüben
begon=
nen hatte, in England 5 Nachwahlen abzuhalten
waren — in Eaſt Toxteth (Liverpool), in Bath, in Eddisbury
(Cheſhire), in Holland=with=Boſton (Lincolnſhire) und in North
Lanark, alſo in völlig verſchiedenen Teilen Englands und in
Wahlbezirken, die bisher und ſeit vielen Jahren von den
Kon=
ſervativen gehalten waren. Die Wahlen hatten ſämtlich
inner=
halb einer Woche ſtattzufinden und da es ſich um die letzten
Nach=
wahlen vor den Parlamentswahlen handelte und ihnen eine
außergewöhnliche ſymptomatiſche Bedeutung beikam, ſo ſprach man
in dieſem Falle mit Recht von einer „Allgemeinwahl en miniature”.
Dieſe 5 Nachwahlen ſind nun für die Konſervativen ſo
kataſtro=
phal ausgefallen, daß dieſe vorletzte Woche vor Oſtern für die
Regierung förmlich eine „ſchwarze Woche” genannt werden kann:
von den 5 bisher innegehabten Sitzen konnten die Konſervativen
nur 2 aufrecht erhalten, und ſelbſt dieſe nur mit faſt einer
Nieder=
lage gleichkommenden Stimmverluſten. Von den übrigen 3 Sitzen
errangen 2 die Liberalen und 1 die Labourparty, wobei der Sieg
der Liberalen der weitaus unerwartetere war und die Anhänger
der Labourparty nicht weniger als die Konſervatiben vom
plötz=
lichen Aufſtieg der Liberalen überraſcht und verwirrt worden
ſind. In Eddisbury beiſpielsweiſe verwandelte ſich die bisherige
konſervative Mehrheit von 1669 Stimmen in eine liberale
Mehr=
heit von 1292 Stimmen und in Holland=with=Boſton — eine
bis=
herige konſervative Mehrheit von 4770 Stimmen in eine liberale
von 3706. Das ſind ausgeſprochene Erfolge, und es herrſcht nur
eine Stimme darüber, daß dieſe liberalen Siege der geſchickten
Wahltaktik Lloyd George’s aufs Konto zu ſchreiben ſind.
Das dritte Ereignis, welches gleichfalls als eine der
Regie=
rung wenig genehme Angelegenheit bezeichnet werden muß, liegt
auf wirtſchaftlichem Gebiete — es iſt dieſes die kürzlich ſeitens
der führenden Oel=Geſellſchaften vorgenommene Erhöhung
der Petroleumpreife. Mit dem Nahen entſcheidender
politiſcher Ereigniſſe riecht es in England wieder mal ſtark nach
Petroleum. Die Erhöhung der Petroleumpreiſe, die dem kleinen
Mann viel Verluſt verurſacht, ihm das Autofahren zu Oſtern
ver=
teuert und ihn überhaupt mit den Dingen unzufrieden ſtimmt,
war eine Folge des zwiſchen den engliſch=amerikaniſchen
Geſell=
ſchaften und der Sowjetmacht geſchloſſenen Oelfriedens. Das
ruſſiſche Petroleum wurde bisher in England unter dem
Markt=
preiſe verkauft und zwang die einheimiſchen Firmen zu
unfrei=
willigen Preisſenkungen. Nun, nachdem die böswillige
bolſche=
wiſtiſche Konkurrenz aufgehört hat, haben ſich die Londoner und
New Yorker Unternehmer mit den kapitaliſtiſchen Sowjetherren
über einen gemeinſamen, weſentlich erhöhten Preis geeinigt.
Dieſer war guasi ein Vorſpiel zur Entſendung der engliſchen
Wirtſchaftsdelegation, die nun — mit einer Verſpätung von 14
Tagen — Anfang der Woche nach Moskau abgereiſt iſt. Sie wird
gerade noch vor dem Stattfinden der Wahlen nach England
zu=
rückkehren und alles ſpricht dafür, daß ſie der Regierung das
Ausfechten der Wahlen unter Baldwins Loſung von der „
wirt=
ſchaftlichen Blüte Englands unter konſervativem Regime” nicht
unweſentlich erſchweren dürfte.
Zwiſchen Oſtern und allgemeinen Wahlen ſteht nur noch die
Annahme des Budgets bevor. Sofort nach Rückkehr
aus den Oſterferien — etwa am 15. April — wird der
Schatzkanz=
ler Winſton Churchill dem Parlament das Budget für 1929/30
vorlegen.: Die Debatten hierüber dürften höchſtens bis zum
1. Mai dauern. Weiter hat das gegenwärtige Parlament nichts
mehr zu verrichten, es hat dann ſeine Schuldigkeit getan und kann
gehen. Die allgemeinen Wahlen ſollten urſprünglich
etwa einen Monat nach Auflöſung des Parlaments ſtattfinden,
und die Konſervativen hatten bereits für den 29. Mai in allen
Wahlplätzen die beſten Lokale für ihre Wahlredner mit Beſchlag
belegt. Doch nun hat man plötzlich errechnet, daß auf den 19. Mai
das Pfingſtfeſt fällt, daß in vielen Ortſchaften hernach im Laufe
einer Woche Meſſen ſtattfinden werden und daß es nicht
oppor=
tun wäre, die Wahlen ſo unmittelbar nach dieſen Ereigniſſen
vor=
zunehmen. Daher — lieber nach dem 29. Mai. Aber die erſte
Juni=Woche iſt „Derby=Woche”, da ganz England an nichts
ande=
res als an Pferderennen denkt. Dann alſo — in der zweiten
Juni=Woche, am 12. Juni! Dieſer Termin wird jetzt als der
wahrſcheinlichſte genannt. Wir haben es „aus höchſt autoritativer
Quelle” — Mr. Stanley Baldwin ſelbſt teilte es uns während
des eingangs erwähnten Beiſammenſeins mit. Er war ſehr ernſt,
als er hiervon ſprach, und ſchien recht beunruhigt zu ſein. Mit
Recht — wird doch von den kommenden Wahlen nicht nur vieles
für die konſervative Partei abhängen, ſondern in noch weiterem
Maße der zukünftige Werdegang Großbritanniens entſchieden
werden, dem „der Mann mit der Pfeife” ſich ſo ehrlich und
enthuſiaſtiſch bemüht hatte, ein neues Heil, ein neues goldenes
Zeitalter zu bringen".
Man verhänden.
Die unſichtbare Koalikion.
* Berlin, 28. März. (Priv.=Tel.)
Aus verſchiedenen Quellen fließen Gerüchte, daß zwiſchen
dem Zentrum und den Sozialdemokraten erfolgreiche
Verhand=
lungen über den Entwurf eines Sparprogramms geführt
wor=
den ſeien mit dem Ergebnis, daß 180 Millionen an der
bisheri=
gen Deckungsvorlage abgeſtrichen werden ſollen, wozu dann noch
eine Erhöhung des Einkommens aus der Tabakſteuer um 70
Millionen vorgeſehen ſei. Die Schlußfolgerung, auf dieſe Weiſe
die Volkspartei entweder zur Kapitulation oder zum Ausſcheiden
aus der Regierung zwingen zu können, liegt nahe. Wir haben
aber den Eindruck, daß — im Augenblick wenigſtens — eine ſolche
Kombination nicht akut iſt. Sie war es vor 14 Tagen. Damals
hat der Reichsfinanzminiſter die Volkspartei tot zu manövrieren
geſucht; es iſt ihm aber nicht gelungen. Inzwiſchen gehen die
Beſprechungen zwiſchen Zentrum, Sozialdemokraten und
Volks=
partei noch weiter und ſind auch am Donnerstag noch fortgeſetzt
worden, und zwar intereſſanterweiſe ohne den
Reichsfinanz=
miniſter, der von der Sozialdemokratie ſelbſt mehr und mehr
als Störenfried empfunden wird. Wir können uns daher auch
ſchlecht vorſtellen, daß von den Sozialdemokraten hinter dem
Rücken der Volkspartei mit dem Zentrum verhandelt wird. Das
würde wohl erſt der Fall ſein, wenn ſich herausgeſtellt hätte, daß
eine Einigung mit der Volkspartei endgültig als geſcheitert
an=
zuſehen iſt. Soweit ſind die Dinge aber noch nicht gediehen.
Das Geſpenſt der unſichtbaren Koalition braucht daher auch noch
niemand zu ſchrecken, um ſo weniger, als die Demokraten mit
ihren Forderungen ziemlich genau auf der Linie der
Volks=
partei liegen und, wenn nicht das Zentrum, ſo doch die Bayern
es ſich dreimal überlegen werden, ob ſie, nur um den Preis der
zurückgezogenen Bierſteuererhöhung, ohne Volkspartei mit den
Sozialdemokraten in die Reichsregierung gehen werden. Die
Entſcheidung wird vermutlich erſt in der Woche nach Oſtern
fallen.
Aus dem großen Leid iſt die große Ruhe
erwachſen.
Wilhelm Raabe in „Des Reiches Krone‟.
Wenn man die Landſchaft des Karfreitags auf Bildern
be=
trachtet, wird man ſie wohl in einen ungeheuren Ernſt getaucht
finden, aber auch ins Element des Heroiſchen.
Jedes dieſer echten Karfreitagsbilder atmet die Wucht der
großen Weſentlichkeit. Auf ein paar Punkte iſt alles
zuſammen=
gedrängt. Myſtiſche Kraft trägt faſt jede Linie, jede Farbe.
Zu=
weilen wie mit Herzblut getönt, ſteht des Himmels übermächtige
Wand da. Mit harter Schlichtheit ragt das Kreuzesfeld von
Golgatha in den Schein empor.
Groß und heilig gleichnishaft ſtehen dieſe Bilder im Wandel
der Zeiten und beſonders in dieſer Zeit da.
Sinnbild des großen Leides und der großen Ruhe..
Schwere der Empfindung geht mit der Erhabenheit Hand in
Hand. Alles Nichtige, eng Zeithafte fällt bei dieſer ernſten Schau
ab wie ein eitel Gewand. Die Zweckwut des Tages ſteht in ihrer
ganzen Erbärmlichkeit da. Das überaus Krempelhafte des
heu=
tigen Daſeins ſinkt in ein Nichts zuſammen gegenüber dieſer
Ueberragenheit des Ereigniſſes.
Aber wie viele Menſchen haben jetzt noch ein inneres
Ver=
hältnis zum Symbole des Karfreitags! Vor allem zu dem, daß
dieſes Symbol kein Nein bedeutet, ſondern das allergrößte Ja!,
wie es in dieſer jeſu=großen Folgerichtigkeit erſchütternd
auf=
leuchtet.
Dieſes den Weg=ganz=zu=Ende=gehen liegt unſerer Zeit nicht
mit ihren Halbheiten und dem ſchlimmen Hin und Her der
An=
ſichten. Das Wunder heilig unbeirrbarer Geſinnung iſt vielen
ein Rätſel geworden. So iſt für die meiſten unſerer Zeitgenoſſen
das Nicht=mehr=finden zum Kartfreitagsgleichnis glattweg ein
Armutszeugnis. An dieſer Tatſache beweiſt ſich auch der
Goetheſche Satz von dem unſchöpferiſchen Weſen einer
unreli=
giöſen Zeit.
Dagegen der ſchöpferiſch, um ſeine Ingeſtalt ringende Menſch
kommt mit der Reife ſeiner Jahre trotz aller Lebensfreude in
ein reineres Verhältnis zum Karfreitagsſymbol beziehungsweiſe
=Ereignis, weil er gelernt hat zu erkennen, daß jedes Leben ſein
gut Quentlein Leid haben muß, wenn es ganz gelebt werden ſoll.
Wie ſagt doch Emil Gött: „Vom Leben zu verlangen, daß es
nicht wehtue, heiße vom Feuer zu verlangen, daß es nicht
brenne!"
Der Reichspräſident hat die durch Urteil des Reichsgerichts
vom 9. Januar ds. Js. gegen den däniſchen Hauptmann
Lembourn verhängte Zuchthausſtrafe von 5 Jahren
auf ein Gnadengeſuch des Verurteilten in Feſtungshaft von
gleicher Dauer umgewandelt.
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann verließ geſtern die
Riviera, wo er ſich zwei Wochen zur Erholung aufgehalten hat.
Der Miniſter fährt otrekt nach Deutſchland zurück und wird die
Oſter=
tage vorausſichtlich in einem ſüddeutſchen Badeorte verbringen. Kurz
nach dem Feſt wird er dann wieder in Berlin eintreffen.
Wie aus Moskau gemeldet wird, hat der Rat der Volsskommiſſare
den ſtellvertretenden Außenminiſter Litwinow zum
Vorſitzenden für die vorbereitende Abrüſtungskonferenz ernannt.
Lit=
winow wird auf der Reiſe nach Genf zwei Tage in
Ber=
lin bleiben und der Reichsregierung einen Beſuch abſtatten.
In der franzöſiſchen Kammer wurde bas
Kongre=
gationsgeſetz mit 325 gegen 255 Stimmen angenommen.
Die franzöſiſche Negierung iſt in Waſhington
wegen der Verſenkung des britiſchen Schoners „Im alone”
vorſtel=
lig geworden, da ein franzöſiſcher Seemann ſein Leben dabei
eingebüßt bat.
Organiſakionsvereinfachung in der Zollverwaltung.
Berlin, 28. März.
Bei der Beratung des Nachtragshaushaltes des
Reichsfinanz=
miniſteriums für 1928 konnte Staatsſekretär Popitz im
Haus=
haltsausſchuß darauf hinweiſen, daß im Jahre 1928 in der
Reichs=
zollverwaltung 3 Hauptzollämter, 27 Zollämter und
Zollabferti=
gungsſtellen ſowie 31 Bezirks=Zollkommiſſariats aufgehoben und
damit gegenüber dem Jahre 1920 die Zahl der Hauptzollämter
um 15, der Zollämter um 236, der Zollabfertigungsſtellen um 55,
der Bezirks=Zollkommiſſiariate um 118 und der Zollaufſichtsſtellen
um 485 insgeſamt vermindert worden iſt. Dabei hat er betont,
daß die Bemühungen, die Verwaltung immer wirtſchaftlicher zu
geſtalten, fortgeſetzt würden. Daß dieſe Bemühungen nicht ohne
Erfolg geblieben ſind, beweiſt der Umſtand, daß in den erſten
Monaten des laufenden Jahres bereits die Aufhebung von
wei=
teren 2 Hauptzollämtern, 43 Zollämtern und 19 Bezirks=
Zoll=
kommiſſariaten verfügt worden iſt. Die Beſeitigung weiterer,
durch organiſatoriſche Maßnahmen entbehrlich werdender
Dienſt=
ſtellen iſt in Ausſicht genommen. Dabei wird ſelbſtverſtändlich
nicht allgemein nach fiskaliſchen Geſichtspunkten verfahren,
ſon=
dern die Bedürfniſſe des Wirtſchaftslebens finden die ihnen
ge=
bührende Berückſichtigung.
Auf eine Eingabe der Internationalen Frauenliga für
Frie=
den und Freiheit an den Deutſchen Reichstag, in der behauptet
wird, Luftſchutzmaßnahmen ſeien wirkungslos, hat der Deutſche
Luftſchutz e. V. einen Offenen Brief an die genannte Liga
gerich=
tet, in dem u. a. folgende Fragen geſtellt werden: Dient die
ein=
ſeitige Anhäufung der gefährlichen Luftwaffe auf der einen, das
Fehlen jeder Abwehr und jedes Schutzes auf der anderen Seite
wirklich dem Friedensgedanken? Halten Sie zivile
Luftſchutz=
maßnahmen nur in anderen Ländern für wirkungsvoll?
Die allgemein bekannten Erfahrungen des Weltkrieges
wider=
ſprechen Ihrer Behauptung von der Nutzloſigkeit von
Schutzmaß=
nahmen.
Sie beſchäftigen ſich vor allem mit der Gasgefahr und
bezeich=
nen ſie auf Grund Ihrer theoretiſchen Feſtſtellungen als
unüber=
windlich. Profeſſor Hegler der Direktor des St. Georg=Kranken=
hauſes in Hamburg, teilt in ſeinem amtlichen Bericht über die
Phosgen=Erkrankungen in Hamburg im Mai 1928 mit: Im
gan=
zen wurden 300 Gaserkrankte behandelt; von dieſen ſtarben 10,
d. h. 3,3 v. H. Die übrigen 290, alſo rund 96,7 v. H., wurden in
kurzer Zeit vollkommen ausgeheilt. Dabei entſtrömte in
Ham=
burg die rieſige Menge von rund 8500 Kilogramm Phosgen und
traf eine völlig unvorbereitete Bevölkerung. Der einzige in der
Nachkriegszeit über praktiſche Erfahrungen verfügende Fachmann
auf Ihrer Tagung, Herr Dr. Steck, der Leiter der amtlichen
Gas=
ſchutzſtelle der Schweiz, bejahte die Möglichkeit des Gasſchutzes!
In der von Ihrem Kongreß in Frankfurt gefaßten Reſolution
wird feſtgeſtellt, „daß die Abmachungen zwiſchen den Regierungen.
die auf das Verbot der Luft= und Gaswaffe hinzielen, keinerlei
Sicherheit bieten, da ja die Staaten ihre moraliſchen
Verpflich=
tungen dadurch verletzen, daß ſie das für dieſe Kriegsform
notwen=
dige Material herſtellen laſſen”
Würde das deutſche Volk ſich daher nicht ſelbſt aufgeben, wenn
es ſich, vertrauend auf den unbedingten und baldigen Erfolg des
eigenen Friedenswillens, vor der Erkenntnis verſchließen würde,
daß die Gas= und Luftgefahr als eine ſchwere Bedrohung über ihm
liegt? Bleibt ihm daher überhaupt ein anderer Weg, als mit
Hilfe ſeiner Wiſſenſchaft und Technik darauf zu ſinnen, die Gefahr
durch Abwehr= und Schutzmaßnahmen auf ein Mindeſtmaß
einzu=
ſchränken?
Die Gefahr künftiger Luftüberfälle beſteht — das ſind Ihre
eigenen Feſtſtellungen!
Nachdem Sie als internationale Liga ſich mit der
innerdeut=
ſchen Frage der Sicherheit des deutſchen Volkes befaßt haben, ſind
Sie verpflichtet, eine offene und unzweideutige Antwort zu geben.
Christus am Kreuz.
Holzschnitt von Wolf Huber (um 1530).
Und wie ſchrieb ein Dichter unſerer Tage, als ihm Hab und
Gut verbrannt waren und er dem reinen Nichts gegenüberſtand,
an einen ſeiner Freunde: „Das Minus des Lebens wird durch
den ſenkrechten Strich von oben zum Zeichen für das Plus des
Erſchießung des Generals Li Chai=fum.
EP. Schanghai, 28. Mäk
Aus zuverläſſiger Quelle wird berichtet, daß der kam
neſiſche General Li Chai= ſum ohne vorherige
richtsverhandlung auf beſchleunigte
Ang=
nungdernationaliſtiſchen Regierung erſchof
worden iſt. Die nationaliſtiſche Regierung beſchuldigte dem
neral der Parteinahme zugunſten der Aufſtändiſchen in W8
und der Teilnahme an der Verſchwörung. Anfänglich hatte
große Hoffnungen auf den General geſetzt, da man annahmi/
er einen Ausgleich zwiſchen den ſtreitenden Parteien herbeiftz
werde. Die Erſchießung des Generals dürfte weittragende / im
gen für die weitere Entwicklung der Dinge in China habenn
man glaubt, daß Kanton mit ſeinen Drohungen jetzt ernſt mi
gegen Nanking ins Feld zu ziehen.
Havas meldet aus Schanghai, daß die Regierung die ocht
ſiſchen Journaliſten habe verhaften laſſen, die die Nachrichttd
der Hinrichtung Li Schai=ſus und des Marſchalls U Tſe=wessy
breitet hätten. Obwohl ein amtliches Dementi nicht veröffemyt
worden ſei, ſei jetzt das Gerücht verbreitet, daß dieſe Nacku
unrichtig fei. Die Verbindung zwiſchen Nanking und Schaul
ſei vollkommen abgeſchnitten, und der Belagerungszuſtand mm
ſtreng aufrecht erhalten. Die erſten Gefechte ſollen für Dſchy
Kai=ſchek ungünſtig verlaufen ſein.
Haft it
Buatft ?
Feng Ju=ſang erklärt ſich für Nanking.
un deir
In der politiſch=militäriſchen Lage iſt eine entſcheidende
wicklung eingetreten durch die offizielle Erklärung Feng Ju=ſioe
daß die Niederwerfung der den Frieden ſtörenden Generäle/
Provinzen Hunan und Kwangſi gerechtfertigt ſei, ſo daß er
ſeine Truppen mobiliſiert habe und ſich mit ihnen den Befeil.
der Nanking=Regierung unterſtelle. Demgemäß hat Dſch.
Kei=ſchek dem General Hanfuchu, der bei der vorjährigen Mikläu
expedition gegen den Norden eine hervorragende Rolle ſpell
zum Befehlshaber der dritten Heeresgruppe ernannt, die auf f0*
Vormarſch gegen Hankau zurzeit an der Pepink=Hankau=E
bahn ſteht.
Einigung zwiſchen China und Japan. — Zurick
ziehnng der japaniſchen Truppen.
EP. Tokio, 28. Mäh.
Das chineſiſch=japaniſche Abkommen zur Beilegung
Tſinanfu=Zwiſchenfalles iſt heute, Donnerstag, unterzeisich
worden. Beide Länder ſehen danach von einer Feſtftellungs)
Schuldfrage in dieſem Zwiſchenfall ab und ſichern gegenſnt
den Geſchädigten entſprechende Entſchädigungen zu. — Den
paniſche Generalſtab hat ſofort nach Erhalt des offiziellen
richtes den japaniſchen Oberbefehlshaber in Schantung ay,
wieſen, Vorbereitungen für die Zurückziehung ſämtlicher jam.
ſcher Truppen aus Schantung zu treffen. Die Räumung
vorausſichtlich Ende Mai beendet ſein. Die erſten Truppen H.
den in etwa 4—6 Wochen bereits nach Tſingtau verladen
Vorrücken der merikaniſchen Bundeskruppen.
EP. Mexiko, 28 Mä7
General Calles hat an die Bundesregierung einen Beic
geſandt, in dem es heißt, er ſei völlig Herr der Provinz CH7
ahua. General Carillo, der die Beſatzung von Mazatlan befeld
verfolgt die flüchtenden Aufſtändiſchen in Richtung auf Culicn
In Nord=Mexiko ziehen ſich die Aufſtändiſchen gleichfalls zuſ
hart bedrängt von den Truppen des Generals Calles. Die
gierung nimmt an, daß General Escobar ſich erſt zum Entfſ
dungskampf ſtellen wird, wenn er den Engpaß von Bachimb-/e
reicht hat.
In der Provinz Hidalgo iſt der Aufſtändiſchenführer 2
jamin Mendoza gefangen genommen worden, der für eine Ri
von Ueberfällen in der Nähe der Stadt Mexiko verantwortlict!ſfm
Lebens und dieſes wieder ſtellt das Kreuz dar!” Man R)
einmal dieſem Satze in ſeiner ganzen Tiefgründigkeit nach!
für das perſönliche Leben!
O du Menſch, dem ein Kreuz immer wieder zu einem 2ſl. 2
wird für das Inwendige, für die unſterbliche Seele, wenn ſc
dieſes Plus vielleicht ſehr langfam wächſt und ſpät in dieedM -u
ſcheinung tritt! Das größte Plus deiner Leid=Erfahrung PNoſe
bleibt die große, klare Ruhe deines Weſens! —
Es iſt die hohe Ruhe des Gipfelkämpfers, den jedes
ſr=
höher führt, daß er immer weitere Schau gewinnt, größere 7%
von Alltäglichkeit, Niederung und Gaſſen=Unwert.
Ich erinnere mich, da ich dieſes ſchreibe, jener alten, e9 n
derbaren, barmherzigen Schweſter, die ſeit Jahren durche” n
qualvolles Leiden an das Zimmer gefeſſelt war, als ich da-i
aus einem bunten Sonntagsgeſtrudel in ihr Zimmer
tratl=
dieſer Adel auf dem blaſſen, leidſchmalen Geſichte, dieſe w F=eſn
bleichen, muttergütigen Hände!. Dieſer Blick aus der allergrä.Biſt
Menſchentiefe! O, das war Gnade! Das war eine der unemmht
ſegnenden Menſchenbegegnungen . . . Hier war das mel /s
lebendige Symbol: „Aus dem großen Leid war die große 222Maum
erwachſen”, und fügen wir hinzu: die immer größere LiebeLv0n
war wieder einer Seele begegnet, die durch Leid königlicks Moſ
worden war. Hier war Gipfel und ewige Schau ..."
Hier war das Kreuz zum leuchtenden Plus eines g—50ü
Herzens geworden.
Aus dem großen Leid die große Ruhe und aus dieſer *2020
die reine Tat und — wie bei jener Schweſter — die grn
Liebe, die das Weſentliche tut, und für dieſen Großgedanken ſ0
verſtrömt.
Alles im Dienſte der höheren Welt, alles im Lichte-0
Ewigkeit, wie einſt auf Golgatha..
Geheimrat v. Sybel geſtorben. Im Alter von 82 Jcl
ſtarb nach kurzem Krankſein einer der bekannteſten Marhu?
Gelehrten, der Profeſſor der Archäologie Geheimrat D. Dr.
Zn-
v. Sybel. Der Verblichene, ein Sohn des bekannten Marhu?
Geſchichtsprofeſſors Heinrich v. Sybel, promovierte 1868 in 2
und habilitierte ſich 1872 hier in Marburg. Im Univerſitals”
1906/07 bekleidete er das Rektorat und 1911 wurde er von ſe.
amtlichen Verpflichtungen entbunden. Der in ſeinem Fagl
vorragende Gelehrte war Mitglied des Deutſchen Archäologe.”
Inſtituts und der Griechiſchen Archäologiſchen Geſellſchaft. S
als Privatdozent hat er hier den archäologiſchen Lehrappatg.
gründet und die Sammlung der Gipsabgüſſe antiker Skulpc.
eingerichtet.
ſeimmer 88
Freitag, den 29. März 1929
wwei Reparations=Angebote der Alläierten.
Inkerefſengegenſähe in Paris.
Skreik um den Ankeil an den deukſchen Zahlungen
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 28. März.
gTan geht den Kammerferien entgegen. Die unmittelbare
i” gefahr ſcheint beſeitigt zu ſein; jedenfalls zeigt man ſich in
9Berungskreiſen immer ruhiger und zuverſichtlicher. Was noch
Awter Kongregationsdebatte übrig blieb, wurde ziemlich ruhig
uwſuchlich erledigt. lieber der Kammer liegt bereits die
Atmo=
hiu der Ferien. Man hält es für unwahrſcheinlich, daß dieſe
Ehiriung in der letzten Stunde eine brüske Aenderung erfahren
Uüt.
2äe Aufmerkſamkeit konzentriert ſich mehr und mehr auf die
gmi der Sachverſtändigen, ſie wird viel kommentiert und
da=
ſch fſehr ins Politiſche gezogen. Für die Alliierten gab es eine
be Enttäuſchung. Man hat von der Plenarſitzung nach der
A Mikehr Dr. Schachts eine Entſcheidung erwartet, man konſtatiert
aſſerwas bitter und enttäuſcht, daß die Arbeit der
Sachverſtän=
dſch allzu langſam vorwärtsſchreitet. Von einem prinzipiellen
9Amismus in politiſchen Kreiſen läßt ſich kaum ſprechen. Das
bſütet aber noch keineswegs, daß man die Lage für beſonders
nwHält. Anfangs war hier die Auffaſſung verbreitet, daß es
i gsnchverſtändigenkomitee nur zwei Lager gibt, daß Schacht
aln den übrigen Delegierten gegenüberſteht. Die franzöſiſche
Af tat alles, um dieſe Auffaſſung zu verbreiten, aber ſie hatte
nuam Anſang Erfolg, denn jetzt ſieht man ſchon in immer
wei=
t e Rreiſen ein, daß auch zwiſchen den einzelnen an den
deut=
ſic Zahlungen intereſſierten Ländern
Meinungsverſchieden=
heut über ihren Anteil an den Annuitäten beſtehen, und daß es
u sſondere zwiſchen Frankreich und den übrigen Ländern tiefe
Iſnnſſengegenſätze gibt. Ja, die Peſſimiſten gehen ſogar ſo weit,
zi GHaupten, Frankreich ſtehe in dem Sachverſtändigenkomitee
if er da. Die Unzufriedenheit mit den anderen Delegationen
hmal er noch kein Nachlaſſen der Angriffe gegen Dr. Schacht
ge=
bit im Gegenteil, man beſchuldigt ihn jetzt noch mehr als je,
dyer allzuriel Politik und Sentiments in die Verhandlungen
bägt nach der franzöſiſchen Auffaſſung natürlich.
2ie politiſche Seite der Fragen intereſſiert die franzöſiſche
Speſtlichkeit jetzt faſt noch mehr als die Zahlenfrage, und die
in mmpolitiſchen Vorgänge in Deutſchland werden aufmerkſam
uyüuiruhig verfolgt.
Die allierken Sachverſtändigen gehen aus ihrer
Reſerve heraus. — Owen Boung ſchlägk ein
Kompromiß vor.
* Paris, 28. März, (Priv.=Tel.)
2ie Pariſer Preſſe war wieder einmal gut im Bilde. Aus
ikzhrt man erfahren, daß der Donnerstagſitzung
dinSachverſtändigenkonferenz eine beſondereBedeutung
zyune, weil in ihr der Kampf um die Zahlen der deutſchen
Knx entſchädigung endgültig einſetzen würde. Allerdings waren
dieſſeldungen recht ſenſationell zugeſpitzt. Es wurde von einem
Mlinatum der Alliierten geſprochen. Es fehlte auch
nichen handfeſten Drohungen, die aber vorläufig wohl nur
bltlie Pripatarbeit ſind, wie es den Franzoſen denn auch
niiet gelungen zu ſein ſcheint, ſämtliche Mitglieder
die Konferenz gegen Deutſchland in eine
ge=
manſame Front hineinzubringen. Tatſache iſt
bleiehr, daß der Vorſitzende Owen Young Deutſchland
zioi Vorſchläge unterbreitet hat, den einen der vier
Swtgläubigerſtaaten — an dem ſich intereſſanterweiſe Japan
nich beteiligt hat — und einen zweiten, den er ſelbſt
ausgear=
bliſt hat, der alſo wohl ein Kompromiß zwiſchen dem
bis=
hieen deutſchen Angebot und den alliierten Forderungen iſt.
um Störungen von außen zu vermeiden, iſt auch diesmal
wieer ſtrengſte Geheimhaltung beſchloſſen worden. Inwieweit
ſür in gehalten wird, wird man in den nächſten Tagen ſehen.
Ahricheinlich wird von der Gegenſeite wieder die tropfenweiſe
Gyüllung einſetzen. Im Augenblick weiß noch niemand, ob
dii Vorſchläge nach Auffaſſung der deutſchen Delegation eine
blrachbare Grundlage abgeben werden. Sie ſind noch nicht
ſoFtlich überreicht; Owen Young hat vielmehr zugeſagt, daß ſie
in Eln nächſten Tagen der deutſchen Delegation zugeleitet werden.
And onnerstag nach Oſtern ſoll dann in einer
Voll=
btng der Konferenz die Diskuſſion über die
Vorſchläge beginnen. Inzwiſchen hat die deutſche Delegation
Zeit zur Prüfung. Dr. Schacht wird über die Oſterfeiertage nicht
nach Berlin kommen. Da ſeine Familie in Paris iſt, wird er
entweder dort bleiben oder nach der Riviera gehen, ſchon um zu
beweiſen, daß das ewige Gerede von den Berliner Inſtruktionen
falſch iſt. Jedenfalls hat ſeine Taktik jetzt den Erfolg gehabt,
daß die Hoffnungen auf ein deutſches Angebot,
auf das die Franzoſen wochenlang vergeblich
gewartet hatten, zunichte geworden ſind und
daß infolgedeſſen die Gegenſeite nervös geworden iſt, ſo daß ſie
die Initiative ergriff.
Wie die Vorſchläge der Alliierten ausſehen, wird man ſich
ja unſchwer ausrechnen können. Sie ſind aufgebaut auf den
Zahlungen an Amerika und einem Zuſchlag für die übrigen
Forderungen, er wird alſo um 2 Milliarden herum liegen. Sehr
viel weſentlicher iſt es, wieweit ſich Owen Young ſeine
Vermitt=
lerſtellung gewahrt hat, und inwieweit er bereit iſt, zum
Aus=
gangspunkt die deutſche Leiſtungsfähigkeit zu machen. Nur wenn
er ſich auf dieſen Boden ſtellt, beſteht Ausſicht auf ein
Kompro=
miß. Deutſchland hat in der Vergangenheit ſchon ſoviel bezahlt,
daß alle Aufwendungen der Siegerſtaaten zum Wiederaufbau
mehr als abgedeckt ſind. Eine Verpflichtung zur Zahlung der
alliierten Kriegsſchulden an die Vereinigten Staaten haben wir
ſtets abgelehnt, können wir auch nicht anerkennen. Sind die
amerikaniſchen Sachverſtändigen objektiv genug, das einzuſehen,
ſind ſie ſtark genug, dieſe Einſicht auch gegen den Willen
Frank=
reichs durchzudrücken dann, aber auch nur dann iſt die
Möglich=
keit für eine Verſtändigung geſchaffen, die wirtſchaftlich für
Deutſchland tragbar iſt.
Vorſchläge ohne Ziffern.
EP. Paris, 28. März.
Die Donnerstag=Sitzung der Sachverſtändigen=Konferenz, die
von 12—1 Uhr dauerte, war dazu beſtimmt, im Anſchluß an die
offiziöſen Beſprechungen der letzten Tage Vorſchläge für
die Diskuſſion der Ziffern im Plenum zu machen.
Derartige Vorſchläge wurden von den vier
Hauptgläu=
biger=Ländern England, Frankreich, Italien
und Belgien, ſowie von dem Konferenz=
Vor=
ſitzenden Owen Young, vorgelegt. Alle dieſe
Vor=
ſchläge, die keine Ziffern enthalten, ſondern ſich
ledig=
lich auf die grundſätzliche Einſtellung der
einzel=
nen Delegationen und auf das einzuſchlagende
Diskuſ=
ſionsverfahren beziehen, werden ſchriftlich ausgearbeitet und
während der Oſterferien von den Delegationen eingehend
ge=
prüft werden. Die Diskuſſion darüber wird dann am nächſten
Donnerstag 11 Uhr vormittags beginnen. Ob dieſe Diskuſſion
ſofort in der Vollſitzung erfolgen wird oder ob man wiederum
den weniger gefährlichen Weg der Auflöſung in kleinere Gruppen
beſchreiten wird, ſteht zur Stunde noch nicht feſt. Auf jeden Fall
iſt nach Anſicht der zuſtändigen Kreiſe ein Fortſchritt erzielt
wor=
den, wenn auch nicht zur Löſung, ſo doch zur genaueren
Um=
reißung des Problems.
Deutſchland lehnk nach wie vor die Verquickung der
Reparakions= mit der Schuldenfrage ab.
Die franzöſiſche Preſſe hat in den letzten Tagen wieder zahlreiche
unzutreffende Meldungen in Umlauf geſetzt. So haben offenbar
die Morgenblätter, die ankündigen zu können glaubten, daß der
Konferenzvorſitzende Owen Young heute der deutſchen
Delega=
tion eine Art ultimativen Memorandums überreichen werde,
wieder einmal ihre Wünſche für Realitäten genommen. Die
Stimmung innerhalb der Konferenzkreiſe hat ſich nicht weſentlich
verändert. Auch iſt an zuſtändiger Stelle nichts davon bekannt,
daß die deutſche Delegation aufgefordert worden ſei oder es
abgelehnt habe, Zahlen zu nennen. Die darauf bezüglichen
An=
griffe der franzöſiſchen Blätter ſind völlig unbegründet. Ebenſo
haltlos ſind die Meldungen von direkten Beſprechungen zwiſchen
der franzöſiſchen und der deutſchen Delegation. Vielmehr iſt
zwiſchen den beiden Delegationen über die Ziffern noch
kein Wort gewechſelt worden. Die deutſche
Dele=
gation hat ferner den von franzöſiſcher Seite
entwickelten Standpunkt nicht anerkannt, daß
durch die deutſchen Zahlungen die
internatio=
nalen Schulden an Amerika gedeckt werden
müßten. Vielmehr iſt für die deutſche Delegation
nachwie vor allein die deutſche
Leiſtungsfähig=
keit maßgebend, wobei auch die bisherigen
Leiſtungen Deutſchlands berückſichtigt werden
müßten. Wenn ſchließlich gewiſſe Blätter behaupteten, bei der
Prüfung der Frage, ob die franzöſiſchen Reparationsforderungen
Eine Johannespaſſion von 1594.
Mancher Muſikfreund dürfte ſich dafür intereſſieren, am
Kar=
fylg eine Paſſionsmuſik kennen zu lernen, die faſt anderthalb
Führindert älter iſt, als Bachs herrliches Werk. Es handelt ſich
Waſie Paſſion von Leonhard Lechner, dem ſüddeutſchen Meiſter,
diſon der Madrigal=Vereinigung Darmſtadt am Karfreitag
nach=
mitg in der Martinskirche in einer kurzen muſikaliſchen
Paſ=
ſ6 Randacht zu Gehör gebracht wird. Sie vertritt die Art der im
15Fahrhundert recht häufigen, für Thor durchkomponierten
Aſlorien, die ganz auf Sologeſang verzichten. Dies hindert den
Koponiſten nicht, mit allen Mitteln ſeiner Kunſt ſich in die Worte
MSEoangeliums zu vertiefen und mit dramatiſcher Lebendigkeit
Ulyriſcher Innigkeit ein Werk zu ſchaffen, das wert iſt, als
M8yrragendes Denkmal kirchlicher Kunſt an die Seite des Beſten
9Alt zu werden, was die bildende Kunſt jener Zeit an
Paſſions=
dſchelungen geſchaffen hat. Lechner benutzt einen Text, der
da=
mA vielen Paſſionsmuſiken unterlegt wurde und der aus dem
2 ſunmesevangelium alle Nebenhandlungen und Wiederholungen
A’haltet, ſo einen Teil der Petrusepiſode, einen Teil der Ver=
9 clungen vor Pilatus und die Beweiſe aus der Schrift. Dem=
Biüber werden Zuſätze aus anderen Evangelien eingefügt, die
Def im Volksbewußtſein wurzelten, daß man ſie ungern ver=
URhätte, ſo daß Petrus bitterlich weint, die Verſpottung Jeſu
9ukfeuze und die ſieben Worte des Heilands. Und ſo wie Bach
2St für Wort in den Rezitativen in Melodik und Harmonie
Mkaliſch einen dem Text entſprechenden Ausdruck gibt, ſo ge=
Hut dies ebenſo bei Lechner mit den Mitteln des Chorſatzes,
Dgmeiſt polyphon gehalten iſt. In ſchlechthin genialer Weiſe
20n ſich voneinander ab ſchlicht erzählte Begebenheiten,
dra=
ſche Vorgänge und die beſonders weihevoll komponierten
* Ate Jeſu, in denen regelmäßig der Baß Träger der Melodie iſt,
Eſchon während des ganzen Mittelalters beim liturgiſchen
Mag der Jeſusworte angewandt wurden. Dadurch, daß kür=
1 Strecken zwei= oder dreiſtimmig eingefügt ſind, wird auch
er Wechſel in der Klangfarbe hervorgerufen. Wer mit emp=
Alicher Seele das etwa 35 Minuten dauernde Werk auf ſich
Nen läßt, der wird voll Ehrfurcht erkennen, welch reife
Künſt=
haft dem Meiſter des 16. Jahrhunderts zu eigen war, und
Abertvoll und bedeutſam die Tradition kirchlicher Kunſt war,
Die ſpäter ein Schütz und ein J. S. Bach anknüpfen konnten.
wem die Paſſionen der genannten Meiſter lieb und vertraut
Ia der wird mit verſtärktem Intereſſe einen noch ſaſt gotiſchen
Nionsſtil kennen lernen, der ihm ein bisher verſchloſſenes
Ge=
wertvollſter Kirchenmuſik erſchließt. Die Aufführung findet
bei freiem Eintritt ſtatt, und es werden Programme verteilt, die
den ganzen Text der Paſſion enthalten, da es ganz beſonders
wich=
tig iſt, an der Hand des Textes den künſtleriſchen Gedanken des
Friedrich Noack.
Meiſters zu folgen.
Konzerk im Wormſer Feſthaus.
Requiem von Brahms
mit dem Orcheſter des Landestheaters unter Leitung
Dr. Böhms.
Die Stadt Worms hat das Glück, einen ausgezeichneten
ge=
miſchten Chor zu beſitzen, groß an Zahl, reich an ſchönen, jungen
Stimmen, und ein Feſthaus, geräumig, akuſtiſch, verſehen mit
einer großen, wenn auch wenig günſtig geſtellten Orgel, das ſich
für Konzerte gut eignet. Die Wormſer lieben ihren Städt. Chor,
der für große Konzerte durch die Geſangsabteilung des V.f.R.
Alemannia verſtärkt, von den Sympathien der ganzen Stadt
ge=
tragen wird. Sie ſind ſchließlich ſo glücklich, das vorzügliche
Darmſtädter Orcheſter und ſeinen genialen Generalmuſikdirektor
in der Nähe zur Verfügung zu haben. Dieſe Konzerte, meiſt
bis zum letzten Platz ausverkauft, haben ſtärkſte Reſonanz. Es
gibt dort kaum einen irgendwie für Muſik Intereſſierten, der nicht
entweder aktiv mitſingt, oder teilnehmend zuhört. Der oft
ge=
rühmte Wormſer Gemeingeiſt verbindet alle geſellſchaftlichen
Kreiſe zu einem Ziel. Wahrlich ein Vorbild für andere Städte!
Nachdem im Vorjahre das Verdiſche Requiem mit großem
Erfolg zur Aufführung gekommen war, hatte ſich der Wormſer
Chor vor wenigen Tagen „Ein deutſches Requiem” von
Jo=
hannes Brahms zur Aufgabe geſetzt. Sie iſt anſpruchsvoller und
umfangreicher; denn das nur mit zwei kurzen Solis verſehene
Werk iſt vorwiegend auf Chorwirkung geſtellt. Die Satzweiſe und
Stimmbehandlung dieſes auf den Tod ſeiner Mutter
geſchriebe=
nen Jugendwerks iſt für die Ausführung nicht ohne beſondere
Schwierigkeiten. Um ſo erfreulicher war ihre Bewältigung, wie
ſie nach fleißigſter Vorbereitung geleiſtet wurde. Ein fülliger,
edler, auf den Höhepunkten wundervoll ausladender Klang, der
auch im Forte immer weich bleibt, ſtarke geiſtige und ſeeliſche
Beteiligung, vorbildliche rhythmiſche Genauigkeit waren die
Haupteindrücke. Das gewandte Mitgehen mit dem impulſiven
Dirigenten im 2. Satz, die zarte Schönheit der Begleitchöre des
5. und 6. Satzes bewieſen große Muſikalität. Gute Deklamation
und ſichere Technik im Orgelpunkt des 3. Satzes und in der Fuge
vor dem letzten Satz fordern höchſte Anerkennung.
Für das Sopranſolo war in Thea Böhm=Linhard
eine ausgezeichnete Vertreterin gewonnen, die ihre höchſt un=
Seite 3
berechtigt ſind oder nicht, müſſe auf die Wilſon=Note
zurückge=
griffen werden, ſo dürften ſie damit nicht gerade den Abſichten
der franzöſiſchen Regierung entſprochen haben, denn ein derartiger
Schritt könnte für die deutſche Poſition bei den Verhandlungen
recht günſtige Folgen haben.
Die meiſten Delegierten haben heute abend Paris verlaſſen,
um ſich an die franzöſiſche oder italieniſche Riviera zu begeben.
Das deutſch=ſchweizeriſche
Rheinregulierungs=
abkommen unkerzeichnek.
EP. Bern, 28. März.
Ueber die Regulierung des Rheins zwiſchen Straßburg, Kehl
und Iſtein und die dadurch entſtehenden Koſten iſt von den
be=
vollmächtigten Vertretern Deutſchlands und der Schweiz nach
dreitägigen Verhandlungen heute abend ein Vertrag
unterzeich=
net worden. Der Vertrag enthält auch die Abmachungen zwiſchen
den beiden Regierungen über die Erfüllung der Vorausſetzungen,
unter denen die Zentralrheinſchiffahrts=Kommiſſion, im Jahre
1925 dem Regulierungsentwurf zugeſtimmt hatte.
* Die Söhne des engliſchen Königs.
Von unſerem Londoner Korreſpondenten.
G. P. London, 27. März.
Die kürzlich erfolgte Einſtellung des Prinzen George, des
jüngſten Sohnes des engliſchen Königs, in den Dienſt des Foreign
Office hat zu allerhand Gerüchten über die zukünftige Karriere
des Prinzen Anlaß gegeben, die, wenn ſie auch etwas verfrüht
ſein dürften, dennoch — wie man jetzt von zuverläſſiger Seite
hört — nicht einer gewiſſen Begründung entbehren. Es erweiſt
ſich nämlich, daß der König, im Einverſtändnis mit der Regierung,
die Abſicht hat — einige ſeiner Söhne mit hohen Poſten im Neiche
zu betrauen oder, genauer geſagt, ſie zu General=Gouverneuren
gewiſſer Dominien und Ueberſeebeſitzungen zu machen.
Der König von England beſitzt 4 Söhne: der Prinz von
Wales, der Herzog von York, der Herzog von Glouceſter und
Prinz George. Der Prinz von Wales würde natürlich — wegen
ſeiner Stellung als Thronfolger — für die Betrauung mit einem
Amte außerhalb Englands nicht in Betracht kommen, ganz
abge=
ſehen davon, daß er — mit zunehmendem Alter des Königs —
immer mehr und mehr genötigt iſt, viele der repräſentativen
Pflichten des Königs auf ſich zu nehmen. Aber den drei übrigen
Söhnen des Königs ſind in der Tat neue und
verantwortungs=
vollere Pflichten, als das einfache Repräſentieren daheim,
zu=
gedacht worden. Mitglieder des königlichen Hauſes hat es —
als an der Spitze der britiſchen Verwaltung von Kolonien ſtehende
Beamte — bereits früher gegeben: Prinz Arthur von Connaught
hatte ſich vor Jahren als ein ſehr erfahrener und taktvoller
Ver=
treter des Königs, als Generalgouverneur von Südafrika
be=
währt; dieſen Poſten hat zurzeit der Earl of Athlone inne, der
mit einer Schweſter des Königs, der Prinzeffin Alice, vermählt
iſt und daher ebenfalls zum königlichen Hauſe gehört. Nun ſollen
in den nächſten Jahren neue Verſuche dieſer Art gemacht werden.
Die Ernennungen werden wohl kaum von heute auf morgen
er=
folgen. Dazu ſind die Prinzen noch zu jung. Auch dürften
Poſten, wie derjenige des Vizekönigs von Indien und des
briti=
ſchen High=Commiſſioner in Aegypten, wegen der auf dieſen Plätzen
benötigten exeptionellen politiſchen Schulung, kaum in Betracht
kommen. Aber andere, nicht minder hohe Poſten ſind für die
Prinzen in Ausſicht genommen worden: der Herzog von York
ſoll eventuell mit der Stellung des britiſchen High=Commiſſioner
in Auſtralien betraut werden, der Herzog von Glouceſter den
Poſten des General=Gouverneurs von Oſtafrika erhalten und
Prinz George möglicherweiſe General=Gouverneur von Kanada
werden.
Derartige Ernennungen würden übrigens durch den Umſtand
erleichtert und gerechtfertigt werden, daß während der letzten
Reichskonferenz der Poſten der General=Gouverneure der
Domi=
nien als „die perſönliche Vertretung des Monarchen” präziſiert
worden iſt, demnach es dem Könige frei ſteht, auf dieſe Poſten
Perſonen aus ſeinem eigenen Vertrauenskreiſe zu ſtellen. Von
dieſen Ernennungen ſcheint man ſich in maßgebenden Kreiſen
Englands recht viel zu verſprechen. Die die Dominien mit dem
Mutterlande verbindenden Bande werden mit jedem Jahre immer
lockerer. Durch Betrauen der Söhne des Königs mit ſeiner
Ver=
tretung wünſcht man nun dieſe Länder nicht nur irgendwie
be=
ſonders auszuzeichnen, ſondern ſpekuliert ſcheinbar auch darauf,
daß die Perſon des betreffenden Prinzen dort zum Mittelpunkt
der britiſch=loyalen Kreiſe werden und den Einfluß dieſer Kreiſe
feſtigen würde. Ob dem in der Tat ſo ſein wird, muß natürlich
abgewartet werden. Aber ſicher iſt, daß der Himmelsſegen, in
Geſtalt von 3 geſunden und tatkräftigen Söhnen des Königs, für
das Britiſche Reich kaum beſſer als auf die geplante Art und
Weiſe ausgenutzt werden könnte.
bequem liegende Partie mit ſtarker Einfühlung, warmer Stimme
und techniſcher Vollendung ſang.
Nicht ſo glücklich war die Baritonrolle durch Oskar Jölli
beſetzt, deſſen ſtimmliches Material und geſanglichen
Ausdrucks=
mittel nicht ausreichend waren.
Die muſikaliſche Leitung fand in Dr. Böhm, an der Spitze
unſeres vortrefflichen Orcheſters, einen Form und Inhalt des
herrlichen Werks überragend beherrſchenden, ihm innerlich
ver=
bundenen Meiſter.
v.H.
Aus den Darmſtädker Lichtſpieltheakern.
Univn=Theater.
Ein Kampffilm gegen die amerikaniſche Vergötterung der
Frau zu ſein, iſt der Anſpruch, mit dem das unter der
Oberlei=
tung Cecil B. de Mille;s hergeſtellte Sittendrama „Chicago”
auftritt. Dieſem hohen Anſpruch wird der Film als Ganzes nicht
gerecht. Man hat es ſich etwas zu leicht gemacht, den Abſtand zur
Wirklichkeit zu groß bemeſſen und häufig humoriſtiſche
Ueber=
treibung da angewandt, wo das Satiriſche mit aller Schärfe
gepackt werden mußte. Der Schluß gleitet vollends ins
Sen=
timentale ab. Dabei hätte der Stoff die Möglichkeit
wirk=
lich großer Satire geboten. Eine Frau, die ihren Liebhaber
niederſchießt, weil er nicht länger ihre Rechnungen bezahlen will,
und durch raffinierte Behandlung der Männer — was man bei
der erotiſchen Unkultur Amerikas ſchon ſo unter Raffineſſe
ver=
ſteht — es erreicht, daß ſie in den Mittelpunkt ſenſationeller
Hul=
digungen rückt und freigeſprochen wird. Die Höhe wirklicher
Satire erreichte der Film ſtellenweiſe durch das Spiel von
Phyllis Harver, die die zyniſche infantile Gefühlloſigkeit
dieſes Girl=Typs glänzend herausarbeitete. Sie ſchuf ein
ſeelen=
loſes Geſchöpf, gefährlich, aber feig, gierig, aber kalt, unter
hüb=
ſcher Larve ein häßliches und böſes Tier.
v. Klemperer, Moderne Franzöfiſche Lyrik. Teubnerverlag, Leipzig 1929.
Dieſes Werk des bekanntem Romaniſtem iſt ein Gegenſtück zu ſeiner
modernen franzöſiſchen Proſa. Mit gründlicher Wiſſenſchaftlichkeit
ver=
bindet ſich feinfühliges, dichteriſches Verſtändnis zu einer gut
gelunge=
nen Auswahl unter den modernen Lyrikern Frankreichs, einer Auswahl,
die wegen der Zahl und der zeitlichen Nähe der Autonen ſicherlich nicht
allzu leicht fallen mag. Nach einer ſongfältigen, ſichtenden Einleitung
folgen — als Hauptteil des Werkes — kürzere und längere Abſchnitte
der neueren und neueſten Dichtungen, die einem Querſchnitt durch das
geſamte derzeitige Schaffen legen. Das Werk — wohl an ſih für den
Philologen gedacht — wird dem Gebildeten überbaupt eine wertvolle
Quelle ſein.
Seite 4
Freitag, den 29. März 1929
Nummer 8!
Anna Hauf
Willy Weſch
Verlobte
Mannheim
Darmſtadt
Jakobiſtr. 27
Karfreitag 1929.
Graue Haare
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Ostern 1929
Wilhelm Brück
Vera Marie Brück, geb. Hunold
Vermählte
Darmstadt, den 28. März 1928.
Schuchardtstraße 8,II.
Kirchliche Trauung: Ostersonntag, um 1½ Uhr, in der
Stadt-
kapelle.
Statt Karten.
Albert Waldmann
Marie Waldmann
geb. Demler
Vermählte
Darmstadt, Ostern 1922.
Pallaswiesenstraße 39,
Die kirchl. Trauung findet am 1. Osterfeiettag,
nach-
mittags 3½½. Uhr, in der St. Fideliskirche, Feldbergstraße
statt.
(D 5582
Uhre Vermählung beehren sich anzuzeigen
Georg Stromberger
und Frau Gretel, geb. Schneider
Darmstadt Hofimangst. 8
Roßdörferstr. 32
Kirchl. Trauung: 1. Osterfeiertag, mittags 2½. Uhr,
in der Stadtkapelle.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Am 23. März entſchlief ſanft im 84.
Cebens=
jahre unſere innigſigeliebte Mutter,
Groß=
mutter Argroßmutter, Schwiegermutter,
Schweſier und Tante
Frau Luiſe Kumpa
geb. Seeger
Witwe des Profeſſors J. Kumpa.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſtadt, Paris, Berlin, Frankfurt a. M,
Worms, Wallſtatt.
Die Beerdigung hat in aller Stille ſtattgefunden. (*
Für die vielen Beweiſe inniger Teilnahme
bei dem plötzlichen Heimgange meines
innigſt=
geliebten Mannes, Bruders, Schwagers und
Onkels
Heren Georg Oeſp
ſagen wir hiermit Allen, für die Kranz= und
Blumenſpenden unſeren herzlichſien Dank.
Be=
ſonders danken wir Herrn Pfarrer Müller für
ſeine troſtreichen Worte am Grabe, ſowie dem
Geſangverein Melomanen und der Schuhmacher=
Innung Darmſtadt für die Kranzniederlegung
5486) Die trauernden Hinterbliebenen.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
dem Heimgang unſerer lieben guten Mutter
Frau
geb. Emig
ſagen wir allen, die ihr die letzte Ehre erwieſen
haben, ſowie für die zahlreichen Kranz= und
Blumen=
ſpenden unferen herzlichen Dank.
Ganz beſonders danken wir Herrn Pfarrer
Weiß=
gerber für die ſinnreichen Worte am Grabe, der
Schweſter für die treue Pflege, den Kindern für den
Geſang.
(5528
Die trauernden Hinterbliebenen.
Traiſa, den 27. März 1929.
5528
Sophie Egl)
Adam Krug
Vermählte
Ostern 1922.
Darmstadt
Eberstadt
Kirchliche Trauung: 1. Feiertag,
nach-
mittags 4 Uhr, in der Martinskirche.
Stat Kar en.
Ludwig Willmann
Louiſe Willmann
geb. Schmidt
Vermählte
Darmſtadt, Sandbergſir. 29.
Kirchliche Trauung findet am 1.
Offer=
feiertag, nachmittags 3 Uhr, in der
Petruskurche ſkatt.
Statt Karten.
Dr. med. Otto Adler
Dr. phil. Anni Adler
geb. Hirſchfeld (I.Bln.5514
Vermählte
Tharlottenburg, 27. März 1929.
Wilmersdorferſtr. 124. Zur Zeit auf Reiſen
Ihre Vermählung zeigen an
Emil Hahl
und Frau Maria
geb. Sann
Moosbergſtr. 86 II.
Darmſtadt
Kirchliche Trauung: 1. Oſierfeſertag,
nachm. 31/, Uhr, in der Petruskirche.
Am 1. April begehen die Eheleute
Karl Schulz u. Frau Margarete,
geb. Jährling, Blumenthalſir. 36
part., das Feſi der
Silbernen Hochzeit.
Dankſagung.
Anläßlich unſerer ſilbernen Hochzeit
für die zahlreichen Geſchenke und
Gratu=
lationen herzlichen Dank.
Familie Philipp Maul
Spenglerei u. Inſtallation
Weinbergſtr. 36¾
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahm
bei dem Heimgang unfrer lieben Entſchla enen, ſrp.
wie für die zahlreichen Kranz= und
Blumenſpende=
ſei hiermit aufrichtig gedankt. Beſonderen Darn
ſprechen wir Herrn Pfarrer Uhl für ſeine troſtreiche=
Worte am Grabe, Herrn Dr. Röder und Schweſte=
Margarete für die überaus liebevolle Pflege, ferng
dem Guſtav=Adolf= und Alice=Frauenverein. (55c0
Die trauernden Hinterbliebener.
Familie Ad. Bangert
Familie Wilh. Bangert.
Weiterſtadt, Griesheim, Rimbach, den 27. März 1929.
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Allen Freunden und Bekannten, die
ſchmerz=
liche Mitteilung, daß am Mittwoch abend 9 Uhr,
unſere liebe, gute Mutter, Großmutter,
Schwieger=
mutter, Schwägerin und Tante
Frau
geb. Frank
nach langem ſchwerem, mit großer Geduld
er=
tragenem Leiden im Alter von 75 Jahren in die
ewige Heimat abgerufen worden iſt.
(5530
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Schweſter Marg. Pfeifer.
Nieder=Ramſtadt, Nied.=Beerbach, Darmſtadt,
Neu=Röſſen bei Merſeburg, den 28. März 1929.
Die Beerdigung findet am 1. Oſter=Feiertag,
nach=
mittags 3 Uhr, vom Trauerhauſe, Fahrſtr. 14 aus ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Heute nachmittag 4 Uhr entſchlief ſanft nach
ſchwerem Leiden meine innigſtgeliebte Frau und
herzensgute Mutter, meine einzige Tochter, unſere
liebe Schwiegertochter, Schweſter, Schwägerin und
Tante
Frau
Annemarie Koch
geb. Dingelden
im Alter von nahezu 37 Jahren.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Georg Koch
Frau Geheimrat Dingelden.
Wiesbaden, Hainerweg 4, Darmſtadt, Berlin,
den 27. März 1929.
Die Einäſcherung findet am Samstag, den 30. März
1929, 12: Uhr mittags, im Krematorium des
Südfriedhofs in Wiesbaden ſtatt.
D. M. 10)
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uurmmer 88
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, 29. März.
Karfreitag.
argatha! Mit der lebendigen Kraft qualvoller Pein ſteht
ſürrnerzerfüllte Bild des ſterbenden Heilands vor uns, der,
newne Schuld und Makel, zum Segen der Schuldigen
gedul=
willig ſchimpflichſten Martertod erlitten hat, um fremde
zu ſühnen, um Nacht zum Licht, um Niedriges in
Gött=
zu wandeln.
urmer iſt für jeden wahrhaſt gläubigen, ſittlich fühlenden
n die Verſenkung in das qualvolle Leiden und Sterben
z von erbarmender Liebe und aufopfernder Gnade
erfüll=
enterlöſers eine Quelle der reinſten Erbauung und
Aufrich=
weſen. Die ſchmerzensreiche Lichtgeſtalt des Heilands
f. den religiös Geſinnten eine ganz wunderbare
Anziehungs=
s. Wie viele Menſchen würden zufammenbrechen unter
des Lebens ohne Kraft und Hilfe, den Troſt und Segen
ommenſchlichen Erlöſungswerkes!
as Karfreitagdrama wirkt mit ungeheurer Wucht auf die
uu che Seele: Erſchütternd und ſchmerzvoll, niederdrückend
u wühlend, zugleich aber tröſtend und ſtärkend. Weiſt doch
awödie von Golgatha aus der Tiefe, aus Nacht und Grauen
u Licht und Erlöſung, zeigt ſie doch, daß das Hohe und
Das Große, Reine, Edle ſiegen muß und triumphieren.
ᛋusiter den Bürden und Sorgen des Lebens zagend und
zuſammenbrechen ſoll der Menſch, ſondern auch Schweres
and opferbereit tragen. „Wer mir nachfolgen will, der
ſein Kreuz auf ſich!” ſagt der Herr. Das iſt die große
das aufrüttelnde Mahnwort von Golgatha. Nicht ein
gkei, nicht ein Zeichen der Furcht ſoll uns das Kreuz ſein,
erhen vielmehr, daß die Erdgebundenheit unſeres Lebens
armnbar iſt von dem Leid, daß aber auf die Schreckensſtunde
agatha das Oſterlicht und der Halleluja=Jubel des
Oſter=
iuns folgen werden.
rledigt iſt die Förſterei Ermenrod des Forſtamts
Görin=
hluß des Meldetermins: 15. April 1929. Am 1. Mai 1929
fie Förſterei Frankel des Forſtamts Waldmichelbach zur
prng. Meldſchluß: 14. April 1929.
Freitag, den 29. März 1929
Seite 5
ie de aich e u Geſche e ur etai
April 1929 die Rechte eines definitiven Pfarrers zuerkannt.
nu befetzen iſt bei den Amtsgerichten Dieburg und
Michel=
je Stelle je eines geſchäftsleitenden Juſtizinſpek=
Bewerbungen ſind bis zum 6. April 1929 an den Juſtizminiſter
ichen.
Heſſiſches Landestheater. Die Oſtervorſtellungen des
iocaters. Sonntag, den 31. März, im Großen Haus „Die
rſinger von Nürnberg” unter muſikaliſcher Leitung
eralmuſikdirektor Dr. Böhm; in den Hauptrollen die Damen
gobs, und die Herren Biſchoff, Grahl, Herrmann, Kuhn,
C; Beginn 17 Uhr.) Im Kleinen Haus „Candida‟
Shaw, mit Charlotte Joſt=Jaeke, Beſſie Hoffart, Carl
Baumeiſter, Bernhard Minetti, Günter Haenel. Für die=
und E=Mieter, die keine Zuſatzmiete haben. — Oſtermontag
iBen Haus: „Freiſchütz” in der neuen Inſzenierung (erſte
Folung) unter muſikaliſcher Leitung von Max Rudolf, mit den
u won Stoſch, Harre und den Herren Deharde, Biſchoff, Herr=
Overlack, Tibaldi Ebert=Beher. (Miete 4; Beginn 19 Uhr.)
nen Haus die erſte Wiederholung des Luſtſpiel „Das Kamel
drurch das Nadelöhr” in der Beſetzung der Erſtaufführung.
hr iete IF.)
eustag, den 2. April, wird im Großen Haus „Don Carlos”
ler in der Inſzenierung Carl Eberts gegeben (Miete H; Be=
Mhr).
turfilmbühne im Kleinen Haus. „Die
Film=
ollywood”, Aufnahmen in den Filmateliers der internatio=
Famkolonie in Hollywood, gelangt von Dienstag, den 2., bis
ein=
ſits Donnerstag, den 4. April, um 16 und 20 Uhr zur Vorführung.
e Karfreitag bleiben die Bureaus und Kaſſen des Landesthea=
Bloſfen. Die Tageskaſſe des Großen Hauſes iſt erſt eine Stunde
eninn des Muſikvereins=Konzertes (Johannespaſſion) geöffnet.
n Samstag vormittag ſind die Bureaus und Tageskaſſen wie
je=
istag geöffnet, desgleichen die Hauptkaſſe für Ein= und
Aus=
beeſchäftsfubiläum. Am 1. April d. Js. kann Herr Schloſſerober=
Karl Heinzerling hier, Emilſtraße 28, das 50jährige
t ſeines Unternehmens feiern, das durch ſeine umſichtige
Füh=
eit Uebernahme des Geſchäftes von ſeinem verſtorbenen Varer
Tpril des Jahres 1903 einen ſtändigen Aufſchwung genommen
Ar eigentliche Gründungstag war der 1. April (879. Nicht allein,
em Obermeiſter Heinzerling ſeinem eigenen Betrieb in muſter=
: Weiſe vorzuſtehen wußte, er hat es auch verſtanden, eine
füh=
ellung in ſeinem Handwerk einzunehmen, indem er langjähriger
Beſter der Schloſſerinnung Darmſtadt iſt und ſchon ſeit vielen
En ben Vorſitz im Heſſiſchen Schloſſermeiſterverband führt.
Außer=
elört Herr Obermeiſter Heinzerling noch einer Reihe von hand=
SſöDernden Ausſchüſſen und Korporationen, ſo auch dem Vorſtand
Bliusverbandes des Deutſchen Schloſſerhandwerks, an, um in dieſen
Wntli ch die Intereſſen des heſſiſchen Schloſſergewerbes zu vertreten,
inn ſeine reichen Erfahrungen auf allen Gebieten, die das Hand=
Augehen, ſehr zuſtatten kommen.
n 1. April ds. Js. kann Herr Albert Fraatz, Inhaber
Eykographiſchen Ateliers am Wilhelminenplatz, auf eine 50jährige
Fürtigkeit zurückblicken.
b. Jubiläum. Am 1. April kann Brandinſpektor W. Herborn
Fabrikfeuerwehr der Firma E. Merck ſein 25jähriges Jubiläum
etafsfeuerwehrmann begehen. Herborn war von Beruf Schloſſer,
W ſpäter als Techniker ausgebildet und war nach ſeiner Militärzeit
en 80ern in Wiesbaden) nach dreimonatiger Polontärzeit bei der
Buxner Berufsfeuerwehr bis 1912 als Obermſchiniſt tätig. Dann
Rir Bur Induſtrie=Feuerwehr der J.G. Furbeninduſtrie Höchſt a. M.
iEE A usgeſtartet mit reichen Erfahrungen im Feuerlöſchweſen, richtete
H— März 1919 bei der Firma E. Merck in muſtergültiger Weiſe
einseaurrikfeuerwehr ein, die durch das richtige Verſtändnis der Leitung
rria Merck zu einer ſegensreichen Einrichtung heranwuchs.
Ge=
ich des Großfeuers bei der Firma Merck im Jahre 1922 wurde
en in Anerkennung ſeiner umſichtigen Tätigkeit zum Brandinſpek=
2lnmnt. Er iſt mit Leib und Seele Feuerwehrmann, und die Fabrik=
Wer Firma Merck iſt unter ſeiner Leitung zu einer beachtenswverten
der Darmſtädter Berufsfeuerwehr geworden. Neben der prakti=
AA beit iſt Herborn auch ein Theoretiker von beſonderen
Quali=
uF dem Gebiete des Feuerlöſchweſens. Durch ſeine Vorträge über
ſtlg ebiete (Löſchen chemiſcher Brände, Handhabung und
Verwen=
un Handfeuerlöſchwaffen, Brandlöſchung und Elektrizitätsgefahr)
Jrubilar über die heſſiſchen Grenzen hina s bei den Freiwilligen
uchren bekannt geworden. Gelegentlich ſeiner Tätigkeit in
Wies=
lait er ein Modell des Staatstheaters hergeſtellt, das mit allen
häten verſehen iſt; ſelbſt die Berieſelung des eiſernen Vorhangs
7 kleinſte Feuerlöſcher iſt nicht vergeſſen. Dieſes Modell errang
Alusſtellung 1911 in Paris den erſten Preis, und ſpäter in Gent
Nie Leiſtung Herborns ebenfalls mit dem erſten Preis ausgezeich=
Anch auf der Weltausſtellung in Moskau war das Modell
ver=
ach dem die modernen Theatereinrichtungen aufgebaut ſind,
ſo=
die Verhütung größerer Theaterbrände betreffen. Von dieſen
* unkten aus dürfte das Jubiläum des Feuerwehrmanns uicht nur
Bedeutung haben.
Sonntag, den 31. März, begeht Fräulein, Margarethe
im Hauſe der Familie Oscar, Wolff, Rheinſtraße 46,
ſochriges Jubiläum. In vorbildlicher Treue und Anhänglichkeit
hange Jahre ihren Dienſt fleißig verſehen.
Jahrhunderkfeier der Bikkorigſchule Darmſtadi.
Die Höheren Schulen Darmſtadts ſtehen im Zeichen der Jubiläen.
Das Realgymnaſium ſchaute 1926 auf ſeine hundertjährige Geſchichte
zu=
rüick. Das Ludwig=Georgs=Gymnaſium wird in dieſem Jahre ſein
drei=
hundertjähriges Jubiläum begehen. Neben dieſen Knabenanſtalten
rüſtet ſich nun auch die Viktoriaſchule, eine der älteſten Höheren
Mädchenſchulen Deutſchlands, zu einer Feier, die ihrem
hundert=
jährigen Beſtehen gelten ſoll. Am 27. Juni 1829 hat nämlich
die damalige Stadtgeiſtlichkeit im „Darmſtädter Frage= und Anzeige=
Blatt” die Nachricht an die Eltern ergehen laſſen, daß auf behördliche
Anordnung an den Stadtmädchenſchulen des Mah= und Kyritzſchen
Stiftes zwei Schulklaſſen errichtet werden ſollen für ſolche Mädchen,
„die eine höhere Bildung ſuchen‟. Der Unterricht ſoll am 1. September
beginnen.
Damit war die Grundlage der heutigen Viktoriaſchule geſchaffen.
Aus beſcheidenen Anfängen hat ſie ſich zu einer großen Anſtalt
ent=
wickelt, einer höheren Mädchenſchule modernen Stils, mit der bis in
die letzten Jahre ein Lehrerinnenſeminar verbunden war und bis heute
eine Studienanſtalt verbunden iſt.
Tauſende haben hier ihre Vorbildung für Leben und Beruf
erhal=
ten. Hunderte haben an ihr als Lehrkräfte gewirkt. Soweit
Schüle=
rinnen, Lehrer und Lehrerinnen noch unter den Lebenden weilen,
wer=
den ſie es als Pflicht der Dankbarkeit empfinden, ſich
zuſammenzu=
ſchließen, um das hundertjährige Beſtehen ihrer Schule würdig zu feiern.
Das Jubiläum wird vorausſichtlich am 25.,26. und 27. September
ſtatt=
finden.
Nähere Mirteilungen werden rechtzeitig ergehen. Die ehemaligen
Schülerinnen der Anſtalt, natürlich auch des Lehrerinnenſeminars und
der Studienanſtalt, werden gebeten, ihre Anſchriften an Fräulein
M. Kraft, Lehrerin i. R., Darmſtadt, Martinſtraße 91, möglichſt
bald mitteilen zu wollen.
Freitag, den 5. April 1929, abends
1/.9 Uhr im Gartensaal des Saalbaues
Vorführung von neuen
Haulsblochern
Eintritt frei. Da nur eine beschränkte Zahl
Plätze zur Verfügung steht, geben wir die
Karten vorher bei uns im Geschäft aus.
G. m.
C. BoßlerdCo.n.
Ernst Ludwigstr. 18
Telephon 2140
5481
MundBrunununduntanf
Glückwünſche zum 60. Geburtstage unſerem früheren Mitbürger. Die „Das erwachende Aegyvten”,
Stadt Darmſtadt. (gez.): Mueller, Bürgermeiſter.” — Hierauf iſt
nach=
ſtehendes Antwortſchreiben eingelaufen: „Der Stadt Darmſtadt herz= werden die Pakete am Vormittag zugeſtellt. Am Oſtermontag ruht
lichen Dank für gütiges Gedenken, welches ich als beſondere Ehrung be= — abgeſehen von Eilbotenpaketen — die Paketzuſtellung.
trachte. (gez.): Willy Burmeſter.”
ſtorbenen Oberbürgermeiſters in „Wilhelm=Gläſſing=Straße”, ſtadt 6 (Kiesſtraße 66) vorübergehend geſchloſſen werden.
umbenannt.
und Arbeiterbichereien verteilen zu laſſen. Gleihzeitig iſt es durch das Beſucher im Verein mit Primeln verſchiedener Art. Sehr ſehenswert
die derſtündnisvolle Unterſtützung des Herrn Miniſters des Innern ge= wird. Die Beſtände an Blattpflanzen und Palmen haben wieder ihre
lungen, an die Stadtblicherei in Darmſtadt verſuchsweiſe eine „Be= frühere Reichhaltigkeit, und ſo wird der Blumen= wie der
Pflanzeu=
ſrichtigen Zueig der Voiksbildung im gauzen Lande fördern helfen ſoll. (Vergl. auch beſondere Anzeige.)
Paſſonsnuff in der Johanneskirche.
Die Arbeit, die unſere Kirchenchöre im Laufe eines Jahres leiſten,
verdiente einmal eine beſondere Würdigung. Während die
Männer=
geſangvereine im ganzen Jahre ein oder zwei Konzerte geben und all.
ihre Zeit und Kraft darauf konzentrieren können, haben die
Kirchen=
chöre 10—12mal mindeſtens in den Gottesdienſten und noch etliche Male
in beſonderen muſikaliſchen Feiern öffentlich zu wirken. Daß das eine
Fülle von gründlicher Vorbereitungsarbeit erfordert, ſowohl von ſeiten
der Dirigenten als der Vereinsmitglieder und Sänger, iſt wohl
begreif=
lich. Gerade dieſe Wochen mit der gedrängten Fülle von Feierragen und
Konfirmationen verlangen von unſeren Kirchenchören höchſte
Anſpan=
nung aller Kräfte. Um ſo anerkennenswerter iſt es, wenn dabei noch
ſo gute Leiſtungen erzielt werden können, wie ſie am Mittwoch abend
der Kirchenchor der Johannesgemeinde unter der oft
bewährten Leitung ſeines Dirigenten, Herrn Kammermuſikers Adam.
bot. Es war nur ein knappes Programm von ſieben Nummern, in
einer Stunde zog dieſe „Kirchenmuſikaliſche Paſſionsfeier” vorüber, unß
doch hinterließ ſie ſtarke Eindrücke. Schon die beiden a capella=Chöre
„Jeſu Kreuz, Leiden und Pein” von Michael Prätorius und „Du großer
Schmerzenmann” von Eottfried Vopelius gelangen in weihevoller
Zart=
heit. Der im Volkston klagende „Arme Judas, darüber uns zu klagen
not iſt”, für zwei Frauenſtimmen mit Chor und Orgel, ſowie, die beiden
Choralparaphraſen „Herr, wie Du willſt”, und „O Lamm Gottes”, Werke
unſeres heſſiſchen Kirchenmuſikmeiſters Arnold Mendelsſohn, zeigten,
welch gutes Material auch unter den weiblichen Stimmen des Chores
vorhanden ſt. Die gar nicht leichte Tonhaltung und Herbigkeit der
Melodik wurde gut durchgeführt, ſauber von einem kleinen
Streich=
orcheſter begleitet. Den Höhepunkt des Abends aber bedeutete der
fünf=
ſtimmige Chor mit Begleitung von Orgel und Streichmuſik des alten
Andreas Hammerſchmidt in der neuen Bearbeitung von Arnold
Men=
delsſohn. Der Evangeliſche Kirchengeſangverein für Deurſchland hat
kürzlich zwölf Chorgeſänge alter proteſtantiſcher Meiſter in neuer
Ein=
richtung herausgegeben, die wie das Werk von Hammerſchmidt zeigt,
wertvollſtes Gut enthalten, das damit der Vergeſſenheit entriſſen wird.
Der Chor trägt den Charakter des Wechſelgeſangs. Der Ankündigung
des Paſſions=Evangeliums: „Bis hin an des Kreuzes Stamm ward
ge=
horſam Gortes Lamm”, antwortet gleichſam die Paſſionsgemeinde im
monotoner, aber ergreifender Wiederkehr fünfmal: Wend o Gott, unſre
Not! Chriſt, dein Blut macht alles gut”; in der Ausführung trefflich,
gegen Schluß hin geſteigert, hinterließ dieſer Chor ſtärkſte Wirkung.
Gegenüber dieſen ſtarken choriſchen Leiſtungen traten die Soliſten des
Abends zurück. Der Organiſt der Kirche, Herr Lehrer Niebergall,
ſpielte in fein abgetönter Regiſtrierung Bachs Präludium und Fuge in
HI=Moll. Frau Suſanne Horn, immer gern mit ihrer
glocken=
hellen Stimme und ihrem ſeelenvollen Vortrag gehört (wie wir hören,
hat ſie auch zur diesjährigen „Oſtermette” am erſten Feiertag, früh um
7 Uhr, ihre Mitwirkung zugeſagt), ſang zwei Paſſionslieder von Joh.
Wolfgang Frank, von denen beſonders das zweite: An deinem
Kreuzes=
ſtamm”, die Herzen der leider nicht ſehr zahlreichen Gemeinde tief ergriff.
— Stadtkirche. Die „Sieben Worte des Erlöſers am
Kreuz” in der Vertonung von H. Schütz werden heute im
Haupr=
gottesdienſt um 10 Uhr, durch den Kirchengeſangverein der Stadtkirche
geſungen. Mitwirkende ſind Frau Biſchoff (Sopran), Frau
Bau=
meiſter=Jacobs (Alt), die Herren Biſchoff Jeſus) Deharde
(Tenor), P. Schäfer (Baß) und L. Borngäſſer (Orgel). Das
Orcheſter beſteht aus Mitgliedern der Gemeinde; die Leitung hat
Stu=
dienrat W. Borngäſſer.
* Evangeliſche Kirche. Am zveiten Oſtertage finden nach der
Ver=
einbarung der hieſigen evengeliſchen Gemeinden in dieſem Jahre
Kon=
firmationsgottesdienſte ſtatt in der Stadt= Paulus= und
Martinskirche, Predigtgottesdienſte, in der Johannes= und
Petruskirche, ſowvie in der Stadtkapelle und Schloßkirche.
— „Volksfilm” (Volksverband für Filmkunſt) bringt Ende nächſter
Woche den Film „Nana” nach dem Roman von Emile Zola. Die Regie
von Jean Renoir und die Schauſpielkunſt eines Werner Krauß, einer
Cathérine Heßling und Valeska Gert u. a. haben aus dem großen
— Zum 60. Geburtstag von Prof. Willy Burmeſter hatte die Stadt= Sittenroman des berühmten Franzoſen ein packendes Kulturbild aus
verwaltung folgendes Telegramm an denſelben gerichtet: „Herzliche dem Paris zur Zeit des zweiten Kaiſerreichs geſtaltet. Als Beifilm läuft
— Zuſtellung der Poſtpakete. Am Karfreitag und am Oſterſonntag
7 Die Poſtagentur Darmſtadt 6 vorübergehend geſchloffen. Wegem
EI Straßenbenennung. Durch Beſchluß der Stadtverordnetenver= ſchwerer Erkrankung der Poſtagentin, die infolgedeſſen den
Poſtdienſt=
ſammlung vom 21. März wurde die Steinſtraße zu Ehren des ver= raum zu Privatzwecken derwenden muß, mußte die Poſtagentur Darm=
Die Kraftpoſt Darmſtadt-Brandau wird vom 28. März ab wieder
bis Neunkirchen durchgeführt.
— Blumen im Frankfurter Palwengarten. In dieſem Jahre macht
das freie Land den Blüten der Gewächshäuſer keine Konkurvenz, die
A5
Natur ruht noch, kaum ſieht man die erſten ſchüchternen Verſuche, hier
und da erſcheinen Schneeglöckſchen oder Croeusblüten. Im Palmengartei
F
ſind für Oſtern große Vorbereitungen getroffen, um den Beſucherm
Fi65
ſchöne Blumenbilder zu zeigen. In der Blütengalerie Azalien und
Eamellien in reichem Flor, der eine Ergänzung durch die Blütenſträu=
— Heſſen und der „Tag des Buches”. Aus der Erkenntnis heraus, cher, Zwiebelgewächſe und Topfpflanzen verſchiedener Art ſindet. In den
enß durch die werbende Kraft des Worte3, und ſei es ſchönſter Prägung, Schauhäuſern zieht der Flor des Sortimentes indiſcher Azalien das
allein dem deutſchen Schriftum und ſeinen Dicktern und Schriftſtellern Auge auf ſich in ſeiner Farbenfülle und ſeinem Blumenreichtum,
herr=
nicht gebient werden kann, hat Staatspräſident Dr. Adelung als Mi= lich ſind die Amarhllis mit den großen lebhaften Blumen; die Orchideein
niſter für Kultus und Bildungsweſen den vom Reichsminiſterium des ſind gleichfalls durch intereſſante Arten vertreten, auch in dem Bro=
Innern angeregten „Tag des Buches” zum Anlaß genommen, eine melienhauſe hat man Gelegenheit, die merkwürdigen Blütenbildungen
größere Anzahl von Werken heſſiſcher Dichter ankaufen und an Volks= zu bewundern. Cinergrien mit ſehr großen Einzelblumen erfreuen den
Entgegenkommen der Darmſtädter Stadtverwaltung und vor allem durch iſt die Sammlung der Kakteen und Succulenten, die andauernd ergänzt
ratungsſtelle für volkstümliches Büchereiweſen” anzugliedern, die dieſen freund ſeine Befriedigung bei einem Beſuch des Palmengartens finden.
ESicherung gegen Einbruchsdiebſtähle. Vom Polizeiamt
wird uns geſchrieben: Die gelegentlich der Einbrüche in letzter Zeit
geführten Ermittelungen haben u. a. ergeben, daß ſeitens der
Haus=
beſitzer, Wohnungs= und Ladeninhaber uſw. nicht immer mit der
nöti=
gen Sorgfalt und Vorausſicht Maßnahmen getroffen werden, um ein
Betreten der Riume durch Unbefugte zu verhindern oder doch
mög=
lichſt zu erſchweren. So bleiben derartige Räume unbeaufſichtigt, Fen=
De Derſommer ſter werden offen gelaſſen, vor allem aber ſind die Türen ſehr oft
un=
verſchloſſen oder nur durch gewöhnliche Schlöſſer geſichert. Es bedarf
unſeres Blattes erſcheint bereits mit der Aus= keiner weiteren Ausführungen, daß bei dem heutigen Stande der
Ein=
bruchstechnik weitgehendſte Vorbeugungsmaßnahmen am Platze ſind. Es
gabe vom 30 März vereinigt am Oſter=Samstag müſſen alſo nicht nur alle Zugänge und Fenſter beim Verlaſſen der
und gelangt abends um 5 Uhr in der Stadt Näume genügend geſchloſſen und geſichert, ſondern außerdem noch
genü=
gend bewacht oder durch geeignete Sicherheitsſchlöſſer
ver=
durch die Trägerinnen zur Verteilung. Für Ab= wahrt ſein. Es iſt vorgekommen, daß Hauptzugänge zu Gebäuden und
Wohnungen mit beſonders wertvoller Einrichtung ſeitens Unbefugter
höler erfolgt die Ausgabe von 4 bis 5 Uhr mittels eines Drückers und anderer ganz primitiver Werkzeuge ohne
Bleichſtr. (Portier). Anzeigen für die Oſter= jedes Aufſehen geöffnet und betreten werden konnten!. Bei einer
der=
artigen Sorgloſigkeit, auch noch in der heutigen Zeit, kann es nicht
Ausgabe müſſen ſpäteſtens bis Samstag, vorm. wundernehmen, wenn Einbrüche und Diebſtähle ſich häufen, und die
Polizeiorgane vor Aufgaben geſtellt werden, die in ihrer Häufigkeit und
10 Uhr, aufgegeben ſein; Inſerate für die bei der Mühe, welche Aufklärung und Habhaftmachung der Täter
ver=
urſachen, hätten vermieden werden können, wenn die Bewohner ihrer=
Ausgabe vom Dienstag, 2. April, werden ſeits nicht mit einer an Nachläſſigkeit grenzenden Sorgloſigkeit dieſe
bis Samstag, nachmittag 1 Uhr, angenommen, ſtrafbaren Handlungen geradezu begünſtigten. Es muß daher im
Hin=
blick auf die ſich vor allem an Feiertagen häufenden Delikte dieſer Art
die dringende Mahnung an die Einwohner gerichtet werden, die im
5478
Der Verlag.
Einzelfall nötigen Maßnahmen zur Sicherung ihres Eigentums ſo
um=
ſichtig wvie möglich zu treffen, damit ihnen kein vermeidbarer Schaden
erwvächſt und den Polizeibeamten unnötige Arbeit erſpart bleibt.
— Aerztlicher Sonntagsdienſt. Iſt wegen plötzlicher Erkrankung
ärztliche Hilfe erforderlich, ſo iſt ſtets zunächſt der Hausarzt zu rufen.
Wh
Wenn dieſer, nicht erreichbar iſt, dann ſind am Karfreitag, den 29. März,
— Oſter=Spielplan im Orpheum. Morgen Samstag, den 30. März, Oſterſonntag, den 31. März, und Oſtermontag, den 1. Aril, folgende
abends 8.15 Uhr, beginnt das Oſtergaſtſpiel mit der Operette „Der. Aerzte zu deſſen Vertretung bereit: Am Karfreitag: Dr. med. E.
Oberſteiger” in drei Akten, Muſit von Carl Zeller. Der Karten= Draudt, Heinrichſtraße 17, Telgphon BD: Dr. med.
Schiffer=
verkauf findet ſtatt: Hugo de Waal (Rheinſtraße 14), ſowie Verkehrsbüro. / Theaterplatz 2, Tel. 1403; Dr. med. Kautzſch, Riedeſelſtraße 31. Tel.
Ernſt=Ludwigsplatz). Man beachte die morgige Anzeige.
880. — Am Oſterſonntag: Dr. med. Hof, Gervinusſtraße 46½,
—Straßenſperre. Wegen Vornahme von Gleisauswechflungsarbei= Tel. 48; Dr. med. H. Hofmann, Lauteſchlägerſtraße 16, Tel. 3069:
ten wird die Nieder=Ramſtädter Straße zwiſchen
Heinrich=
ſtraße und Herdweg vom 2. bis 15. April für den Auto=, Fuhrwerks= und
Radfahrverkehr geſperrt.
Dr. med. Wagner, Annaſtraße 3, Tel. 322. — AmOſtermontag:
Dr. med Bernet, Jahnſtraße 34, Tel. 2175: Dr. med. Vidal,
Stift=
ſtraße 25, Tel. 1110; Dr. med. Weyell, Hölgesſtraße 16, Tel. 253.
Ls wöre Interessant,
diese wunderbere,
wohl-
tucnde, geheime Kraft
des „Burgeff: näher
Fe
zu ergründen, zu
er-
forschen, zu analysteren.
Seite 6
Freitag, den 29. März 1929
Nummze
Umſakflenerfreiheik des Milchhandels.
Eine wichkige neuerliche Enkſcheidung des
Reichs=
finanzhofes für den geſamken deutſchen Milchhandel.
Eine Entſcheidung von fundamentaler Bedeutung für den Milchhandel
fällte der Reichsfinanzhof in ſeiner Sitzung vom 8. Februar 1929,
Nr. A. Z. V.A. 9/29, in einer durch mich bearbeiteten Sache. Darin wird
für faſt den geſamten Verkauf von Milch im Milchhandel
Umfatzſteuer=
freiheit beiaht.
Der Reichsfinanzhof ſtellt ſich in ſeiner Entſcheidung auf den
Stand=
punkt, daß ſich für beſtimmte Gegenſtände des täglichen Bedaufs die Sitte
eingebüirgert hat, Lieferung auf Grund einer allgemeinen und formloſen
Beſtellung zu tätigen. Er ſtellt die Verſorgung der Bevölkerung mit
lebensnotwendigen Bedürfniſſen, wie Gas, Waſſer und (lektrizität,
durch die öffentliche Wirtſchaft gleich mit beſtimmten Gegenſtänden des
täglichen Bedarfes in der Privatwirtſchaft, die im Verkehr noch Zahl,
Maß oder Gewicht beſtimmt werden. Die Verſorgung mit Gas, Waſſer
und Elektrizität erfolgt, wenn ſie nicht einem Abnahmezwang unterliegt,
nach dem täglichen Bedarf ohne fortgeſetzte Erneuerung von Axgebot
und Nachfrage. Das gleiche gilt nach Anſicht des Reichsfinanzhoſs von
den Genußmitteln des täglichen Bedarfes, wie Milch, Backwaren und
dergleichen, deren Abſatz ſich nicht in der Form des Ladenverkaufs
ab=
ſpielt, ſondern die ins Haus gebracht werden. Eine gegenſeitige
Mn=
dung liegt im Intereſſe der Beteiligten, wenn ihnen auch die Löſung
durch einen jederzeit möglichen, ſelbſt ſtillſchweigenden Widerruf
erleich=
tert ſein muß. Der Verkäufer will, zumal bei leicht verderblicher Ware,
mit feſten Abnehmern rechnen, während der Kunde ſeinen täglichen
Be=
darf ſichergeſtellt wiſſen will.
Im Milchhandel liegen die Dinge nun ſo, daß meiſt ein feſter
Kun=
denkreis beſteht, daß alſo der Milchhändler ſeine Milchabnehmer nicht
in jedem einzelnen Falle erſt ſuchen muß. Er erhält von den Kunden
allgemein den Auftrag, ihnen regelmäßig ihre tägliche Bedarfsmenge
an Milch ins Haus zu bringen, und die Abnehmer bekunden dieſen
Auf=
trag vielfach ſogar noch dadurch, daß ſie ein Milchgefäß vor die „Tür
ſtellen. Die Kundſchaft hat auch faſt immer den gleichen Bedarf und
der Beſchwerdeführer liefert auch faſt täglich dieſelbe Menge Milch. Er
muß ſich ja ſogar in ſeinem Milchbezuge hierauf einrichten. Hinzu
kommt noch, daß die Abnehmer wöchentlich oder monatlich bezahlen.
Eine Bindung der Beteiligten liegt deshalb zweifellos von Tag zu Tag
vor, ſowohl hinſichtlich der Lieferung als auch der Abnahme der in Frage
kommenden Menge Milch.
Der Reichsfinanzhof ſtellt ſich auf den Standpunkt, daß ſogar ein
ausdrücklicher oder ſtillſchweigender Widerruf erforderlich ſei, um die
Beteiligten von dieſer Gebundenheit zu löſen. Unbedeutend iſt hierbei,
daß im einzelnen Falle der Beſchwerdeführer in entgegenkommender
Weiſe evtl. auf die Abnahme der Milch nicht beſteht, und daß ſeine
Lieferfirma die nicht benötigte Milch zurücknimmt. Eine förmliche
ſchriftliche Beſtellung der Milch mit dem Vorbehalt befriſteter Kündigung
macht im wirtſchaftlichen Ergebnis keinen Unterſchied gegenüber dem
vorſtehend geſchilderten Brauche aus und iſt daher gar nicht erforderlich.
Der Reichsfinanzhof kommt daher zu dem Ergebnis, daß die in der
zuvor geſchilderten Weiſe gelieferte Milch als vorverkauft anzuſehen iſt.
Es iſt nicht zu beſtreiten, daß der Milchhändler den unmittelbaren Beſitz
daran zum Zwecke nicht des Verkaufs, ſondern nur der Beförderung
erlangt und übertragen, ſomit nach der Rechtſprechung (vergl. Entſch.
d. RFHofs., Band 22, Seite 239) auf Steuerfreiheit nach 8 7 des
Um=
fatzſteuergeſetzes Anrecht hat. Soweit ein Nachweis über die
vorver=
kaufte Milch nicht erbracht werden kann, hat das Finanzamt bzw. im
Einſpruchsverfahren das Finanzgericht den ſteuerfreien Teil des
Um=
ſatzes nötigenfalls zu ſchätzen. (Vergl. Entſch. d. RFHofs., Band 22,
Seite 21.)
Aus Heſſen.
Skarkenburg.
* Jagd und Fiſcherei im April. Von der Geſchäftsſtelle des Heſſiſchen
Jacgdklubs werden wir darauf aufmerkſam gemacht, daß unſere
Ver=
öffentlichung über „Jagd und Fiſcherei im April” in Nummer 86
unſe=
res Blattes vom 27. März in verſchiedenen Einzelheiten für Heſſen nicht
ganz zutreffend iſt. In Heſſen hat bekanntermaßen männliches
Rot=
wild und Damwild keine Schonzeit; der weidgerechte Jäger wird aber
eben unter allen Umſtänden davon abſehen, ſolches zu erlegen. Die
Ausübung der Schnepfenjagd endigt in Heſſen am 31. d. M. Auer=,
Birk=, Rackel=, Haſel=, Faſanen= und Truthähne haben bei uns
unbe=
friſtete Schußzeit bis Ende Mai.
Slimmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redattion keinerſei
Ver=
antwortung; für ſie bleibt auf Grund des § 21 Abſ. 2 des Preſſegeſetzet in volſem Umfange
der Einſender verantwortlich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, können nich
zurückgefandt, die Ablehnung nicht begründei werden.
Darmſtädter Skädkebau.
Von Bürgermeiſter Buxbaum.
Im Darmſtädter Tagblatt vom 28. März iſt ein Artikel von Prof.
Knipping=Darmſtadr enthalten. Herr Profeſſor Knipping hält der
ſtädtiſchen Bauverwaltung darin einen Vortrag über den Städtebau und
Baumpflanzungen, den ich nicht unwiderſprochen laſſen kann.
Voraus=
ſetzen muß ch, daß Herr Profeſſor Knipping Beſitzer des Hauſes
Anna=
ſtraße 14 iſt, das gegenüber dem Neubau der Landesverſicherungsanſtalt
ſteht. Profeſſor Knipping war ſchon von Anfang gegen den Neubau
der Landesverſicherungsanſtalt, weil er glaubte, daß durch dieſen
Neu=
bau ſein Anweſen beeinträchtigt würde. Ich war auch von Anfang an
gegen den Neubau und hätte lieber geſehen, wenn die
Landesverſiche=
rungsanſtalt ſich an einer anderen Stelle einen Neubau errichtet hätte.
Ich habe dafür ſogar einen Platz an der Rheinſtraße angeboten. Die
La=desverſicherungsanſtalt hat ſich aber anders entſchloſſen und auf
einem Anbau an dem ſeitherigen Bureaugebäude beharrt. Das
Burean=
gebäude iſt durchaus in neuzeitlichem Charakter gehalten. Es paßt ſich
dem alten Beſtand an und wird einmal, wenn es ganz ferkig iſt,
keines=
ivegs die Stadt verunzieren.
Die Bäume in der Annaſtraße ſind ſchon länſt überfällig geweſen;
zum Teil waren die Stämme dünn und die Kronen ſehr hoch geſchoſſen.
Nachdem „un das Gebäude der Landesverſicherungsanſtalt errichtet
worden war, konnten ſie nicht mehr ſtehen bleiben. Sie müſſen erſetzt
werden durch niedrigere Bäume. Da man aber nicht etwa nur einzelne
Väume erſetzen kann, ſondern wegen des geſchloſſenen Bildes die ganze
Reihe erneuern muß, ſo entſchloß ſich die Stadtverwaltung dazu, dieſe
Bäume nunmehr zu beſeitigen, um ſofort eine neue Allee in der
Anna=
ſtraße zu pflanzen. Leider erfordert das Beſeitigen, das
Wiederanpflan=
zen und das Wiederanwachſen eine längere Zeit. Aber wir arbeiten ja
nicht nur für ein Jahr, ſondern für ein Jahrhunderr.
Man ſoll nicht alles Alte erhalten, weil es einmal da iſt; man muß
auch den Mut haben, das Alte durch ein Neues zu erſetzen, wenn es
norwvendig geworden iſt.
An. Arheilgen, 27. März. Gemeinderatsbericht. In der
letzten Gemeinderatsſitzung teilte der Vorſitzende, Bürgermeiſter Jung,
mit, daß das Miniſterium beſtimmt hat, daß eine Verlängerung der
Friſt für das Sammeln von Leſeholz für die Monate März und April
nicht möglich iſt, da die Wildbeſtände infolge der ſtrengen Kälte derart
gelitten haben, daß ihnen unbedingte Ruhe zu gewähren iſt. — Das
Bau=
geſuch des Emil Enderle aus Darmſtadt um Bauerlaubnis außerhalb
des Ortsbauplanes fan0 Abl=hmnung. — Die Uebernahme von
Straßen=
gelände durch die Reichsbahn am Bahnhof Kranichſtein wurde
gut=
geheißen. — Die Koſten für die Neuherſtellung verſchiedener Straßen
ſollen in den Voranſellag eingeſtellt werden. — Die Umgeſtaltung des
Dachſtocks der Kleinkinderſchule ſowie das Verputzen verſchiedener
Ge=
meindehäuſer wurde beſchloſſen, ſoll aber erſt beim Vorhandenſein der
Deckungsmittel zur Ausführung kommen. — Das Tagelohnfuhrwerk,
Leichenfahren und Kondukt und die Eatleerung der Müll= und
Senk=
grüben wurden vergeben. — Bei dem Antrag der Sozialdemokratiſchen
Fraktion: Stellungnahme zum Verhalten des Ortsgeiſtlichen in der
Sache Waiſenbuichſe im evangeliſchen Gemeindehauſe, verließen die
bür=
gerlichen Mitglieder des Gemeinderats die Verſammlung. Es wurde
ein Entſchluß gefaßt, der im „Arheilger Anzeiger”, „Darmſtädter
Tag=
blatt” und „Heſſiſchen Volksfrcund” vecöffentlicht werden ſoll. — Punkt
Errrichtung von Flachbauten wurde au die Hochbaukommiſſion verwieſen.
— Der Antrag des Junglandſundes um Ueberlaſſung der Viehtrift bis
zum Heimlichen Weg zu einem Fahr= und Reitturnier am 9. Juni d. J.
fand Ablehnung. — Die Bürgermeiſterei gibt bekannt, daß das
Be=
ſchneiden von Hecken und Buſchwerk in der Zeit vom
1. März bis 1. Oktober mit Rückſicht auf den Vogelſchutz verboten iſt,
Ferner wird auf das Entfernen der Herſtzeitloſen auf den
Wie=
ſien hingewieſen. Des weiteren wird darauf aufmerkſam gemacht, daß
adle Läden, Gaſt= und Sehankwirtſchaften bis ſpäteſtens 1. Mai d. J.
met einem Firmenſchild zu verſehen ſind, aus dem der Vor= und
Ziniahme genau zu erſehen iſt. Leßten Endes wird noch der 7=Uhr=
Ladenſchluß in Erinnerung gebracht.
O. Erzchauſen, 28. März. Am 1. Oſterfeiertag, 31. März, abends
8 Uhr, hält der ev. Kirchengeſangverein Erzhauſen ein
Kirchenkon=
zert ab. Dis gut zuſammengeſetzte Programm wird jeden Beſucher
zufriedenſtellen Hierzu haben auch namhafte auswärtige Kräfte ihre
Mitwirkung zuveſagt.
J. Griesheiat, 28. März. Oſterkonzert. Wie alljährlich, ſo
veranſtaltet auch dieſes Jahr das Philharmoniſche Orcheſter, das durch
auswärtige Künſther verſtärkt iſt, am 1. Oſterfeiertag abends 9 Uhr ein
großes Inſtrumenhalkonzert im Feſtſaal „Zum grünen Laub”, hier. Der
Eintrittspreis von 75 Pfg. iſt in Anbetracht des Gebotenen und des
verſtärkten Orcheſterkörpers als gering zu bezeichnen.
Aa. Eberſtadt, 28. März. Todesfall. Ein bekannter hieſiger
Einwohner, Emil Hags, iſt im Alter von 59 Jahren geſtorben. Haas
war ein langjähriger Mitarbeiter der Firma J. Dieter. Er war auch
als Turner und Sängex bekannt. Als Mitglied des Turnvereins 1876
E. V., dem er insgeſannt 24 Jahre angehörte, war Haas Inhaber des
Ehrenbriefes des Main=Rheingaues. Auch gehörte er zeitweiſe dem
Vorſtand des Turnvereins an. Als Sänger war Haas Mitglied und
langjähriges Vorſtandsmitflied des Geſangvereins „Sängerluſt”.
Karfreitag. Am Karfteitag wird in der Evangeliſchen Kirche im
Vormittagsgottesdienſt das Abendmahl gereicht. Der
Kirchengeſangver=
ein wirkt mit. Abends findet eine Paſſionsandacht ſpatt. —
Ge=
meindebad. Die Gemeinddebadeanlage in der Eleonorenſchule iſt
am Karfreitag wie Sonntags von 8 bis 12 Uhr vormittags geöffnet.
An den beiden Oſterfeiertagen zſt das Bad vollſtändig geſchloſſen.
F. Eberſtadt, 28. März. Giemeinderatsſitzung. Der
Ge=
meinderat nahm in ſeiner letzten Sitzung einen Beſchluß des
Finanz=
ausſchuſſes an, nach dem der Preßs für das diesjährige Ortsbürgerholz
auf 17 Mark pro Los feſtgeſetzt worden iſt. Das Konzeſſionsgeſuch des
Karl OReilly für ſeinen Neubau am Felſenkeller wird befürwortet.
Ebenſo wird dem Geſuch des Wil ſelm Plank um Erſtreckung ſeiner
Konzeſſion auf die umgebauten und erweiterten Räume (Schweizerhaus)
Befürwortung zuteil. Folgende Bauge ſuche wurden genehmigt: 1. Fr.
Kölſch (Wohnhausneubau Neue Darmſtädter Straße), 2. Jakob Spieß
(Wohnhausneubau am Lämmchesberg), 3. Johannes Knodt (
Wohnhaus=
neubau am Hahnweg), 4. Salomon Hehum, Heidelberger Straße 52
(Vergrößerung ſeines Ladens), 5. Georg Müller 11 (Wohnbausnubau
im Strohweg), 6. Philipp Rebſcher (Fabrikationsraum und Garage
bei ſeinem Anweſen, Heidelberger Straße 77), 7. Karl Heß (
Wohnhaus=
neubau Wilhelmſtraße), 8. Georg Plößer (Wohnhausneubau
Wald=
ſtraße), 9. Peter Ihl (Wohnhausneubau Kläigsackerſtraße), 10. Herm.
Zickler (Wohnhausumbau Hochſtraße 16), 12. Friedrich Pabſt (
Wohn=
hausneubau Waldſtraße). — In geheimer Sitzng: Ankauf von
Grund=
ſtücken, Stundungsgeſuche und Wohlfahrtsangebegenheiten.
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 29. März; Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 30 Min.
Samstag, den 30. März: Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min
— Sabbatausgang 7 Uhr 40 Min.
(ottesdienſt an den Wochentagen:
Morgens 7 Uhr 00 Min. — Abends 6 Uhr 00 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der Iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 30 März: Parſchas Poroh. Vorabend 6 Uhr
20 Min. — Morgens 8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang
7 Uhr 40 Min.
Wochentags: Morgens 6 Uhr 30 Min. — Nachm. 6 Uhr 15 Min.
Bei
Grippe, Induenza
n. a. Erhältungskrankheiten haben ſich Cogal=Cabletien hervorragend
bewährt. Im Anfangsſtadium genommen, verſchwinden die
Krankheitser=
ſcheinungen ſofort. Lt. not. Beſtätigung ſind innerhalb 6 Moniaten mehr als
1500 Gutachten allein aus Krztekreiſen eingegang., darunter v. namhaften
Profeſſoren u. aus erſten Kliniken u. Krankenanſt. Uberraſch. Arfolge!
Fra=
gen Sie Ihren Krzt! Cogal iſt in allen Kpotheßen erhältlich. Pueis M. 1.40
— 12.5 Lich., 0.4 Chiain, 74.5 Acid. scet, sal. ad 100 ampl.
O. Pfungſtadt, 28. März. Anerkannte Ziegenzucht. Der
hiefige Ziegenzuchtverein wird auf der großen Landwirtſchaftlähen
Wan=
derausſtellung in München mit ſieben Ziegen bertreten ſein. Em Beweis
für die Leiſtungsfähigkeit der hieſigen Ziegenzucht iſt dabei die
Tat=
ſache, daß von den 21 Ziegen bzw. Böchen, die die Provinz Staykenburg
dort ausſtellt, der dritte Teil aus der heimiſchen Viehzucht entwommen
worden iſt. Böcke können aus Pfungſtadt nicht ausgeſtellt werden, da
das beſte Material nach auswärts verkauft werden konnte. —
Ab=
bruch eines Anweſens. Nach einem Beſchluß in der letzten
Ge=
meinderatsſitzung ſoll das frühere Neffſche Anweſen, Ecke Main= und
Eberſtädter Straße, auf Abbruch öffentlich vergeben werden. Der
Ab=
bruch iſt bereits von der Gemeindeverwaltung ausgeſchrieben. Aüle
Materialien, die zu den Gebäuden gehören, gehen hierbei in den Beſitz
des Unternehmers über. Angebote ſind bis zum 4. April bei der
Bür=
germeiſterei einzureichen. — Der Geſangverein „Harmonie”
hält am Karfreitag nachmittag im Vereinslokal bei Valentin Koch ſeine
diesjährige Hauptverſammlung ab. Auf der Tagesordnung ſtehen u. a.
Vorſtandwahl, Bundes= und Gauliedertag.
— Gernsheim, 28. März. Waſſerſtand des Rheins am
N. März: —0,08 Meter; am B8. März: —0,06 Meter.
Aa. Seligenſtadt, 28. März. Selbſtmord. Hier wurde in der
Richtung nach Klein=Welzheim zu an einem Baume ein über 60 Jahre
alter Mann erhängt aufgefunden. Die näheren Ermittelungen ergaben,
daß es ſich bei dem Selbſtmörder um einen Tabakwarenhändler aus
Oberheſſen handelt. Die Perſonalien lauten auf den Namen Berthold
Ramſpeck aus Alsfeld.
Berkrekerverſammlung des Heſſiſchen
Lehrervereins.
Gießen, 27. März. Für die Lehrerſchaft Heſſens galt
Vertreterverſammlung dringend einige ſehr bedeutſame On
von Schule und Lehrerſtand zu klären, deshalb war der 9
allen Teilen des Heſſenlandes ein überaus zahlreicher. Auc
ſiſche Miniſterium für Kultus und Bildungsweſen bekundete
eſſe an dieſen mwichtigen Fragen durch die Entſendung der M
räte Jung und Diehl und Oberſchulrat Friederich. Außer de
ren begrüßte der Verſammlungsleiter, Lehrer Kaufmann
treter des Deutſchen Lehrervereins, Lübke=Berlin, und die
täte Prof. Dr. Alles und Fiſcher=Gießen. Dann übermit
Gruße des durch Krankheit verhinderten Obmannes Reib e,
ſpadt. Einen herzlichen Nachruf widmete der Vorſitzende )
verſtorbenen Gründern des Vereins, Gruber=Viernheim
Aſſenheim. Namens des Gießener Lehrervereins ſprach für dee
den Rekter Kneipp Lehrer Friedrich die Begrüßung.
18:
Der Vorſitzende Kaufmann ging zu dem Jahresbe
28 über und hob die erſprießliche Tätigkeit des Verecn=
ſanedenen Gebieten hervor. Vor allem wies er auf die ern9
tung der heſſiſchen Simultanſchule durch das drohende Ko
konfeſſionelle Schulgrundungen hin. Er fordert die Hera
Klaſſenſtärken, die in 130 Fällen über 60, mn 31 Fällen üben
8 Fällen ſogar über 0 Schüler betragen. Hinſichtlich der Lch
dung wurde die volle akademiſch= Ausbildung mit 6 Semſ
Promotionsrechr gefordert. Fur dringend notwendig erklärt an
Errichtung eines Padagogiſchen Inſtitutsn
Univerſität Gießen. Anträge für die volle kollegie
leitung wurder eingebracht und Mißſtände innerhalb der na
ungsregel hervergehoben. Einen breiten Raum nahm die St
über den Jahresbericht ein. Mehrere Entſchließurin
Vorſtandes, welche das drohende Konkordat verwarfen, die
bc=
ſiſche Simultanſchule befürworteten, die kollegiale Schulleitmſ
ten, die Beſeitigung von Härten im Beſoldungsgeſetz betraſem
tige Regelung der Lehrerbildung verlangten, wurden angenomn
tere Entſchließungen betrafen Klaſſenſtärken, den nebenamtlih
richt in den Fortbüldungsſchulen und Durchführung des Afkzu
richts. Ein Antrag, betreffend Freidenkerſchule, wurde abgek.
Die Jahresrechnung wurde von Wirthwein=Offnh
leſen und genehmigt. Der Voranſchlag für 1929 wurde in an
und Ausgabe von 114,697 Mk. gutgeheißen.
Bei Punkt Beratung des Satzungsentwurf.
der Vorſtand den Vorſchlag, eine außerordentliche Ve
lung für nächſten Herbſt nach Frankſurt einzbe
fen mit der Tagesordnung: „Verabſchiedung der neuen Smn
Dieſer Vorſchlag wurde angenommen.
Beratung der Antxäge: Es wurden angenommau
führung eines monatlichen Wandertages in der Volksſchule, 200
fung des Beſoldungsrechners. Eine lebhafte Ausſprache entm
über den Antrag Schlitz, der die Einführung des uni
ten Vormittagsunterrichts fordert. Der Ann
dem pädagogiſchen Ausſchuß überwieſen. Außerdem ſoll das Qſſe)
für Kultus und Bildungsweſen gebeten werden, mit Beginn zn
Schuljahres Verſuche in dieſer Hinſuht zu geſtatten. Ein Druichhe
antrag, der die Regierung um ſofortige Einführung der Sütiyſct
zum Beginn des neuen Schuljahres bittet, findet ZuſtimmurgAt
Anträge, die mit den neuen Satzungen in Verbindung ſtebnbk
zurückgezogen.
Die Vorſtandswahl ergab die Wiederwahl der ſmii
Herren trotz Meinungsverſchiedenheiten. Es wurden u. dm
gewählt: Obmann Landtagsabg. Reiber, Lehrer Kaufmann=E=
Stellvertreter, Landtagsabg. Storck=Darmſtadt als 1. Schriftfülr,
als 2. Schriftführer.
O. Hahn b. Pfungſtadt, B. März. Beſoldung
meindebeamten. Der Gemeinderat hat in ſeiner letztn:
der Neuregelung der Beſoldungsordnung für die hieſigen m
beamten ſeine Zuſtimmung erteilt. Ueber den Termin der
ſetzung der neuen Beſoldungsregelung wurde allerdings eine
vorerſt nicht erzielt. — Am neuen Bauviertel hat die Gema
kleinen Geländeankauf getätigt (das Gelände ſoll zur he
rung eines Weges benutzt werden). Auch wurde die Verwaltwam
tragt, über den Ankauf des Fußpfades nach der Pfungſtädicſud
mit einer Anliegerin zu verhandeln. — Errichtung einſt
lenſtation. Wie zuverläſſig verlautet, will der Landwirtſsck
merausſchuß für Starkenburg hier eine Bullenſtation errik
Angelegenheit iſt bereits im hieſigen Gemeinderat zur Sprachen
worden. Der Gemeinderat hat ſelbſtverſtändlich nichts dageg W
wenden. — Voranſchlagsbexatung. Der Gemeinden)
eben die Beratung des Voranſchlags für das Rechnungsjahr 9
Ende geführt. Der Voranſchlag wurde angenommen. Der Aaſ
liegt übrigens vom 30. März ab auf die Dauer einer Woche zubl
und Erhebung etwaiger Einwendungen auf der Bürgermin
Bürgermeiſter Geibel offen. Zu den beſchloſſenen Umlagen ſa
die Ausmärker beizutragen.
— Hirſchhorn, B. März. Waſſerſtand des Nedi
N. März: 1,2 Meter; am 2. März: 1,12 Meter.
— Mainflingen, N. März. Hier baut Herr Rentner Hen
Häuschen auf eigene Koſten zur Jugendherberge aus.
Südcheſſen e. V. im Verbande für Deutſche Jugendherbergen M.
Einrichtung zur Verfügung.
Oberheſſen.
— Butzbach, 28. März. Ein ſchweres Unglück ereie
in dem Sägeerk zu Niederweiſe‟. Die Pferde des Landwru
ſcheuten und riſſen einen Pfeiler der Maſchinenhalle um, ſo 7
zuſammenſtürzte. Der Landwirk geriet in die Kreisſäge, die n
inke Hand faſt abſchnitt und die rechte Hand
ebeuf=
letzte. Das Unglück iſt um ſo ſchverer, da Heinz an den Füfen
befchädigt iſt. — Die Verſteigerung der Maſſene‟
ſtücke bei der beendeien Feldbereinigung zu Rockenberg.0
ſtattliche Summe von 254 000 Mark.
Kirchliche Nachrichken
Heilsarmee, Schulzengaſſe 3. Karfreitag früh 10 Uhr: Keſil
verſanmmlung. Abends 8 Uhr: Extraverſammlung „Das Leben”ſ
Wort und Bild”. — Oſterſonntag früh 8 Uhr: Gebetsverſaad
10 Uhr: Heiligungsverſammlung. 1130 Uhr: Kindenguei
3 Uhr: Kindergottesdienſt. 5 Uhr: Kindergottesdienſt. Abems
Heilsverſammlung. — Oſtermontag, abends 8 Uhr: Heilsver iei
— Dienstag, abends 8 Uhr: Mitgliederverſammlung. —
nachm. 5 Uhr: Kindergottesdienſt. Abends: Heilsverſammlung.
gerstag, abends 8 Uhr: Heimbund für Frauen und Mädchen.
tag, abends 8 Uhr: Heiligungsverſammlung. Jedermann ir?‟
willk Turmen!
Evangel. Kirche zu Ober=Ramſtadt. Karfreitag. V9
Uhr: Hauptgottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchengeſaig
Beichte und Abendmahlsſeier. Abend3 8 Uhr: Liturgiſche Kaul
fcher. — Oſterſonntag. Vorm. 9.30 Uhr: Hauptgottesdi.
Mitwirkung des Kirchengeſangvereins und Poſaunenchors. BV.
Abandmahlsfeier. Nachm. 2 Uhr: Nachmittagsgottesdienſt und
für die Konfirmation. — Oſtermontag: Vorm. 9.15 Uhr.
Vorm. 9.30 Uhr: Konfirmation und Abendmahlsfeier. Nachn.”
Nachmittagsgottesdienſt mit Austeilung der Gedenkſcheine.
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Hiammer 88
Geite 7
Heſdanpſer Schpian 1979.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Verkehrsverband.)
am eyſten Male legt die Köln—Düſſeldorfer
Rhein=
fſchiffahrt in dieſem Jahre vor Beginn der regelmäßigen
ton die Fahrpläne für den geſamten Dienſt des Jahres vor. Dieſe
bä tion auf weite Sicht ſtellt eine weſentliche, durchaus zweckmäßige
Ui erung dar. Während nach der bishevigen Uebung im Herbſt für
ſäsſenden immer eine gewiſſe Unſicherheit in der Richtung beſtand,
ei Schiffsfahrten gegenüber dem bebauntgegebenen Fahrplan bereits
iägränkt ſeien, iſt nunmehr hinſichtlich des Fahrplanes eine
weit=
de Klarheit geſchaffen, die ſich zweifellos auch im Sinne einer ſtär=
Benützung der Schiffe in vorgerückter Jahreszeit auswirben wird.
Nime witere wichtige Neuerung geht dahin, daß bereits vom erſten
wes Schiffsverkehrs ab, und zwar bis zum Ende der
Perſonen=
i., zwiſchen Mainz und Köln in jeder Richtung eine
Schnell=
verkehrt. Dieſe Maßnahme dient den Intereſſen des
durchgehen=
zuriſeverkehrs, wenngleich ſie auf der anderen Seite zur Folge hat,
die eine oder andere kleinere Zwiſchenſtation nicht wie bisher im
ner= und Nachſaiſon bedient werden kann.
dmr kleine Fahrplan, der für die Zeit vom 29. März (Karfreitag)
Mai und vom 30. September bis 20. Oktober vorgeſehen iſt,
te eine Schnellfahrt ab Mainz 9.30 Uhr, an Köln 17.45 Uhr. Die
Pmahrt verläßt Köln 7.00 Uhr und trifft in Mainz 20.30 Uhr ein.
rn wird auf der Strecke Koblenz—Mginz eine Perſonenfahrt, ab
„rz 10.15 Uhr, an Mainz 17.33 Uhr ausgeführt, die auf allen
Sta=
anhält. Die Gegenfahrt dieſer Fahrt verläßt Mainz abends
Uhr, um in Bingen zu enden und von hier, ab 7.00 Uhr, Koblenz
ühr zu erreichen. Die Lage dieſer Talfahrt, die an ſich weniger
iſt, iſt offenbar bedingt durch den Wunſch, die Bergfahrt 10.15
a5 Koblenz und die entſppechende Talfahrt in wirtſchaftlicher
Freitag, den 29 März 1929
Fahrplan örtliche Fahrten von Mainz nach Aßmannshauſen und zurück,
Mainz ab 8.10 Uhr und 14.30 Uhr, an 13.49 und 19.59 Uhr, ausgeführt.
Der mittlere Fahrplan iſt für die Tage vom 4. bis 15. Mai
und vom 16. bis 29. September vorgeſehen. Hier kommen zu den
bei=
den Schnellfahrten, von denen die Talſchnellfahrt in die ſonſt übliche
Zeit, alſo eine Stunde ſpäter, ab Mainz 10.30 Uhr, an Köln 18.45 Uhr,
gelegt iſt, drei weitere tägliche Wbfahrten in Mainz 8.10. 12.30 und
14.30 Uhr, ſowie die entſprechenden Gegenfahrten, an Mainz 1253,
1733 und 2.14 Uhr, hinzu. Auch während dieſes Fahrplanes werden
an Sonntagen weitere Ausflugsfahrten eingelegt.
Der große Fahrplan beginnt am Donnerstag vor Pfingſten, den
16. Mai, und endet am Sonntag, den 15. September Er bringt
gegen=
über dem Vorjahre keine beſonders weſentlichen Aenderungen. Die
Expreßfahrten verkehren zu Berg ab 8. Juni. zu Tal ab 9. Juni, alſo
früher als im vergangenen Jahr. Die Nachmittags=Talſchnellfahrt iſt
um 15 Minuten ſpäter gelegt worden, ab Mainz 15.00, an Köln 23,00.
um den Anſchluß vom Rheingoldzug aus der Schweiz, an Mainz 14.27
Uhr, ſicher aufnehmen zu können.
Die verbilligten Fahrten gelangen in dieſem Jahre nur
während des großen Fahrplanes zur Ausführung. Durch Einbeziehung
der bisher ſelbſtändigen Kurſe der Niederländer
Dampf=
ſchiffahrt, zu Tal ab Mainz 2.30 Uhr, an Köln 19.20, zu Berg ab
Köln 800, an Mainz 22.,48 Uhr, iſt es ermöglicht worden, zwei
durch=
gehende verbilligte Fahrten zwiſchen Mainz und Köln zur Verfügung zu
ſtellen. Auch im übrigen wind die Köln—Düſſeldorfer
Rheindampfſchiff=
fahrt mit der Niederländer Dampfſchiffahrt aufs engſte Hand in Hand
arbeiten; der holländiſche Schnelldampfer „Prinzeß Juliana” wird, wie
im Vorjahre, während des großen Fahrplans in regelmäßigen Expreß=
Schnellfahrten turnusmäßig beteiligt ſein. Es iſt ſomit auch für dieſes
Jahr ein einheitlicher, großzügig angelegter
Schiffs=
dienſt auf dem Rhein ſichergeſtellt.
Die Hlten aif dem 7. Ee.4
Grenze in Gmmenich ausgedehnt wer den, hoben ebenfalls werwvolle
Be=
geicherungen erfahnn. Das gleiche iſt hinſichtlich der
Oberrhein=
fahrten von Mainz pheinaufwärts feſtzuſtellen, wenngleich hier
wancher berechtigte Wunſch leider noch unberüchichtigt bleibt. Wie im
vergangenen Jahre, wird eine tägliche Verbindung von Mannheim nach
Mainz durch das in erſter Reihe dem Güterverkehr dienende Schiff der
Niederländer Dampfſchiffahrt hergeſtellt, ab Mannheim 8.50 Uhr, Worms
9.00 Uhr, an Mainz 11.30 Uhr. In der Gegenvichtung iſt eine tägliche
Verbindung leider noch nicht vorgeſehen. Hier verkehrt an Sonntagen
ein aus Aßmannshauſen kommender Dampfer, ab Mainz 20.00 Uhr, an
Worms 23.40, an Mannheim 1.00 Uhr. An SamstagNachmittagen iſt
eine weitere Bergfahrt ab Mainz 14.30, an Worms 18.10 Uhr, vorge
ſehen. Während der Fevienzeit werden Freitags planmäßige Fahrton
von Mannheim über Worms und Mainz nach Aßmannshauſen und
zurück ausgeführt. Im übrigen iſt als wichtige Neuerung am Oberrhein
zu verzeichmen, daß die planmäßigen Fahrten bis Karlsruhe
aus=
gedehnt wenden. Alles in allem genommen, wird geſagt werden können,
daß auch im kommenden Sommer auf der Hauptſtrecke am Mittelrhein
von Mainz nach Köln und am Niederrhein alle Vorausſetzungen für
eine günſtige Entwicklung des Rheinverkehrs gegeben ſind. Wenn ein
Glliches noch nicht von der Oberrheinſtrecke von Mainz rheinaufwärts
geſagt werden kann, ſo iſt doch feſtzuſtellen, daß auch auf dieſem
Strom=
teil gegenüber dem Vorjahr nicht unweſentliche Verbeſſerungen
geſchaf=
fen werden. Bür die Zukunft iſt es indeſſen dringend geboten, für eimg
Einbeziehung, der Oberrheinſtrecke in den durcho
gehenden Verkehr Vorſorge zu treffen. Gin ſtärkerer
Fremden=
verkehr, abgeſthen vom Ausflugsvenkehr der Ginheimiſchen, auf dem
Oberrhein wird erſt dann möglich ſein, wenn täglich verkehrende,
planmäßige Schiffskurſe in ausreichender Anzahl und in
beiden Fahrtrichtungen — zu Berg, wie zu Tal — zur Verfügung
ſtehen.
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Seite 8
Freitag, den 29. März 1929.
Nummer 88
Reich und Ausland.
Schwere Unfälle.
Zur See..."
Paris. Aus Cherbourg wird berichtet: Der
engliſche Dampfer „Transſilvania” iſt am
Donners=
tag, früh bei Urville=Hague feſtgefahren. Er hat um
Hilfe gebeten. Zwei Schlepper ſind abgegangen; man
hofft, den Dampfer bei der Flut wieder flott machen
zu können. Die „Transſilvania”, die von einer
Mit=
telmeerfahrt zurückkehrt, hat etwa 100 Paſſagiere an
Bond.
Saßnitz. Das Torpedoboot 96 ſſaß am
Don=
nerstag vormittag auf halbem Wege zwiſchen
Trelle=
borg und Saßnitz zwiſchen treibendem Packeis feſt
und konnte ſich nicht ſelbſt befreien. Das auf ſſeiner
fahrplanmäßigen Ueberfahrt befindliche ſchwediſche
Fährſchiff „Konung Guſtaf V.” befreite es und fuhr
weiter, während das Torpedoboot in ſeiner
Fahr=
rinne folgte. Hierbei lief es auf das Fährſchiff auf
und rammte es achtern. Das Torpedoboot verbog
ich dabei die Vorderſteven, während das Fährſchiff
anſcheinend keine bedeutenden Schäden erlitten hat.
Zeide Schiffe liefen kurz nach 11 Uhr in dem
Saß=
nitzer Hafen ein. Die deutſchen Seeoffiziere des
Torpedobootes begaben ſich ſogleich an Bord des
„Konung Guſtaf”.
... und in der Luft.
Barcelona. Die beiden belgiſchen Flieger
Van de Velde und Aerden, die ſich auf einem großen
Etappenflug nach Belgiſch=Kongo befanden, ſtrzten
mit ihrer Maſchine infolge eines Motorſchadens ab.
Beide Flieger wurden ſchwer verletzt; der Apparat
ging in Trümmer.
Prag. Havas meldet aus St. Raphael, daß am
Donnerstag ein Jagdeindecker bei einem Uebungsflug
aus geringer Höhe abgeſtürzt und in Brand geraten
iſt. Der Pilot, ein Unteroffizier, iſt verbrannt,
Raubüberfall in Frankfurt.
Frankfurt a. M. In den Mittagsſtunden
er=
eignete ſich in der Bahnhofſtraße ein Raubüberfall,
bei dem der Täter verſuchte, einem Lehrmädchen die
Handtaſche mit etwa 3000 MMM. Inhalt zu entreißen.
Das Lehrmädchen war von einer
Verſicherungsgeſell=
ſchaft zu der Genoſſenſchaftsbamk in der
Bahnhof=
ſtraße geſchickt worden, um Geld zu holen. Bei ihrer
Rückkehr wurde das Mädchen im Hausgang von
einem jungen Mann, der ihr anſcheinend gefolgt war,
die acht Stufen hohe Treppe hinabgeſtoßen, nachdem
er ihr die Handtaſche mit dem Gelde entriſſen hatte.
Der Ueberfall wurde ſofort bemerkt und der Täter
von Paſſanten verfolgt und feſtgenommen. —
Unglaublicher Leichtſinn.
Oberlahnſtein. Unglaublich leichtſinnig
han=
delten hier halbwüchſige Burſchen, indem ſie einen
am Ufer liegenden Kahn mit Kindern beſetzten und
dieſen dann auf dem Rhein treiben ließen. Auf
das Angſtgeſchrei der Kinder kam ein
Motorboot=
führer zu Hilfe, der den Kahn an der Hafeneinfahrt
einholte und die Kinder wieder an Land brachte.
Die Pläne der Dresdener Falſchmünzerbande.
Dresden. Zu der bereits gemeldeten
Aus=
hebung einer Falſchmünzerorganiſation teilt der
Po=
lizeibericht noch folgendes mit: Die erſten
Durch=
ſüchungen und Vernehmungen haben inſoweit
Klar=
heit gebracht, daß einige der feſtgenommenen
Per=
ſonen wieder entlaſſen, dagegen neue verhaftet
wur=
den. Die Leiter des Unternehmens ſind ein 40 Jahre.
alter Druckereibeſitzer und ein 42 Jahre alter
Me=
chaniker aus Dresden=Neuſtadt, die bereits wegen
ähnlicher Delikte vorbeſtraft ſind. Die umfangreichen
Unterſuchungen konnten noch nicht abgeſchloſſen
wer=
den. Durch das bereits geſichtete Material iſt aber
erwieſen, daß die Arbeit für die Verausgabung von
Falſchgeld in vollem Gange war. Außer der Arbeit
an deutſchen Banknoten und Banderolen waren auch
Vorbereitungen für Fälſchungen amerikaniſcher
Dol=
larnoten und amerikaniſcher Banderolen in gewiſſem
Umfange bereits fertig. Die jetzt vorgeſehenen
Fäl=
ſchungen ſollten nur Betriebskapital erbringen, um in
großem Stile deutſche und amerikaniſche Aktien und
Dollarnoten zu fälſchen, deren Vertrieb von Amerika
aus geſchehen ſollte. Die Fälſcher ſtanden mit einem
Mittelsmann in New York in Verbindung. Ferner
wurden auch Hinweiſe auf mehrere Perſonen
gefun=
den, die ſich anſcheinend in Brüſſel bzw. Amerika
auf=
halten. Die in Dresden in Haft gebliebenen ſieben
Beſchuldigten wurden der Staatsanwaltſchaft
zuge=
führt. Die auswärts feſtgenommenen ſind den
zu=
ſtändigen Gerichten zugeführt worden.
Kraftradunglück.
Delsnitz (Vogtland). In der Nacht zum
Donnerstag kamen bei den Zollhäuſern zwiſchen
Hundsgrün und Rebersreuth der 2jährige Chauffeur
Müller und der 23jährige Waldarbeiter Lederer, beide
aus Erlbach, als ſie mit einem Kraftrad einem aus
Leipzig kommenden Laſtauto ausweichen wollten, zu
Fall. Der Laſükraftwagen ging beiden über den
Kopf. Sie waren ſofort tot.
Der ſpaniſche Ozeanflug geglückt!
Spanien—Südamerika in 35 Stunden.
Hauptmann Imenez und Hauptmann Igleſias
haben im Flugzeug „Großmächtiger Jeſus” den
Ozean von Spanien nach Südamerika ohne
Zwiſchenlandung überquert. Für die nahezu
6000 Kilometer lange Strecke von Sevilla bis
nach Bahia in Braſilien brauchten die kühnen
Flieger 35 Stunden. Es war geplant, den Flug
erſt in Rio de Janeiro zu beenden, aber er mußte
vorher abgebrochen werden, da Hauptmann
Imenez an Fieber erkrankte.
nd der Welt
Der größke
Der Ozeanrieſe in Flammen.
Das Oberdeck der „Europa” in Brand.
Die geſamte Feuerwehr von Hamburg war bemüht das entſetzliche Feuer auf dem größten
Damp=
fer der deutſchen Marine zu bekämpfen. Das Mittelſchiff war nicht zu retten. Die ſchweren
Eiſen=
deckbalken ſind verbogen wie Streichhölzer. Ein Teil des Oberdecks iſt eingeſtürzt. Aber die
Maſchinen= und Keſſelanlagen ſind unverſehrt.
Warum brannke die „Europa‟?
Das Ergebnis der bisherigen Unterſuchung.
Hamburg. Bezüglich der Entſtehungsurſache
des Brandes der „Europa” wird mitgeteilt, daß die
kriminalpolizeilichen Nachforſchungen keinerlei
An=
haltspunkte für das Vorliegen einer vorſätzlichen
Brandſtiftung ergeben haben. Es iſt auch nicht
richtig, daß das Feuer an mehreren Stellen zu
glei=
cher Zeit ausgebrochen ſei. Bei Schiffen, die ſich in
einem derart fortgeſchrittenen baulichen Zuſtand
be=
finden, wie dies bei der „Europa” der Fall war,
liegt ſtets dann erhöhte Feuersgefahr vor, wenn nicht
jeder einzelne an dem Weiterbau beſchäftigte
Hand=
werker und Arbeiter unter ſtrenger Beachtung aller
gegebenen feuerpolizeilichen Vorſchriften ſeine Pflicht
erfüllt. Die kriminglpolizeilichen Ermittlungen
wer=
den fortgeſetzt, um, wenn irgend möglich, feſtzuſtellen,
ob nach dieſer Richtung hin Beweiſe für das
Vor=
liegen etwaiger fahrläſſiger Brandſtiftung zu
er=
bringen ſind.
Die Stadt Glashütke in Konkurs.
Blick auf Glashütte.
blashütte, die Stadt der weltberühmten Uhrenfabrikation, hat Konkurs angemeldet. Die von
der Stadtverwaltung gemachten Anleiheſchulden können kaum verzinſt geſchweige denn getilgt
werden. Schuld an dieſem Vorgang iſt die ſchlechte Konjunktur in der Uhrenfabrikation, die zu
Ar=
beitsloſigkeit und Zuſammenbrüchen geführt hat. Hierdurch ſind der Gemeinde erhöhte Laſten
zugefallen. Ferner hat ſich die wirtſchaftliche Nachwirkung der Unwetterkataſtrophe von 1927
bemerkbar gemacht. Glashutte hat 3200 Einwohner.
Die Mörder des Oberlandjägers Ulrich
verhaftet.
Kaſſel. Der Kaſſeler Kriminalpolizei iſt es
gelungen, die Mörder des Oberlandjägers Ulrich, der
am Mittwoch in Großalmerode erſchoſſen aufgefunden
wurde, zu verhaften. Es handelt ſich um eine
Ver=
brecherbande von drei Perſonen, die von dem
Land=
jäger bei einem Einbruch in ein Lebensmittelgeſchäft
überraſcht wurden. Um ſich ihrer Verhaftung zu
entziehen, haben ſie den Landjäger einfach
nieder=
geſchoſſen.
Ein neuer Ozeanflug.
Kopenhagen. Ein Vertreter der
Grönland=
flieger Haſſel und Kramer, die im vorigen Sommer
auf Grönland notlanden mußten, iſt in Kopenhagen
eingetroffen, um nach Grönland zu fahren und dort
einen neuen Ozeanflug von New York über Grönland
und Stockholm nach Kopenhagen im Juli di ſes
Jahres vorzubereiten. Der Flug wird von der Stadt
Rochford in Illinois und dem amerikaniſchen
Flieger=
fonds finanziert. Zu dem Fluge wird ein Hydroplan
mit drei Whirlwind=Motoren von insgeſamt 1200
Pferdeſtärken benutzt.
Dus AArfer daf Jannoloith
Noch keinerlei Klarheit in der Ma
affäre.
Hirſchberg, B. Mä.
Die Unterſuchung in der Mordſache des G.
Eberhard zu Stolberg=Wernigerode hat noch keinm
Klarheit gebracht. Ausſage ſteht gegen Auss
Widerſpruch auf Widerſpruch häufen ſich. Die
liner Kriminaliſten ſtehen nach dem heutigen S,
der Ermittlungen vor folgenden Fragen: Woo
hat Graf Chriſtian erſt nach reichlich acht Tageny
geſtanden, daß er die Tat angeblich aus Fahrläſſii
begangen hat? Wavum hat Graf Chriſtian anfänns
angegeben, er wolle aus Pietätsgründen dem A
gegenüber erſt ſpäter reden? Warum hat er
direkt eine ganz beſtimmte Perſon mit Namen
Stand bezeichnet und des Mordes beſchuldigt?
handelt ſich hier um einen Mann, mit deſſen Ru
der alte Graf ein Liebesverhältnis unterhielt.
Wo=
hat dann der junge Graf einen Tag ſpäter ſich
beſchuldigt? Wie war es möglich, daß der junge E
der nach der Dat den Eindruck eines vollkommen
wirrten Menſchen machte, doch noch in aller
einen Raubmord vortäuſchen konnte? Hat eg
Chriſtian in der Mordnacht tatzſächlich ſen
Schweſter Antonie ein Geſtändnis abgelegt? An
8 nur Fahrläſſigkeit war, warum hat dann der 0
und die Familie dies nicht gleich geſtanden, dor
doch im Intereſſe der Familie ſelbſt hätte ſii
müſſen, den umbaufenden Gerüchten und
Komäh=
tionen einen Riegel vorzuſchieben?
Tatſache iſt, daß Dr. Panitz, der über B Icz
lang ſtändiger Hausarzt bei der Familie iſt, der ſ
Ueberzeugung iſt, daß der Schuß im Stehen und
genauem Zielen abgegeben ſein müſſe. Das beur
der Umſtand, daß der Tote in derſelben Stem,
verharrte, in der er gerötet worden iſt. Der Aussu)
des Kutſchers Müller, daß das Zimmer nach der
einen ſwüſten Eindruck gemacht habe, ſteht gegeniüur ſſelff nt
daß der Landjäger Beyer etwa eine halbe Stant, m 82
nach der Tat das Zimmer abgeſchloſſen und nhr
Schlüſſel mitgenommen hat und daß am Morgen Ca
Zimmer in demſelben Zuſtand wie in der M!tz
nacht vorgefunden worden iſt, ohne daß dieſe Angach
beſtätigt worden ſind. Ferner taucht die Vermutt
auf, daß die Angehörigen des Hauſes den Gram
Chriſtian ſyſtematiſch geſtützt hoben. Denn erſt, mt
dem die Angaben des jungen Grafen ſich als Wi.
d=
ſprüche und als offenſichtliche Ausreden herausſtel Iin
und die Sache durch hinreichende Beweiſe wider7130
wurde, wurde von Angehörigen des Hauſes die Seis
ſo dargeſtellt, als könne Fahrläſſigkeit vorliesrMfl
Wenn es ſich b=ſtätigen ſollte, daß der junge E
den Vader vorſätzlich getötet hat, dann würde 7
ſich fragen: hat der junge Graf dem Vater 6
fragliche Buch erſt dann auf die Bruſt gelegt, uri
dem der Vater bereits tot war und hat er es M
gelegt, daß es erſt nachträglich mit Blut beſchmrn Ain
worden iſt? Schließlich muß noch die Frage gel= hmte
werden, ob die Verſchuldung des Gutes ein Anlu zu die (
zum Tod geweſen ſein kann. Tatſache iſt
jedenalu=
daß nicht ein Pfennig Steuern rückſtändig iſt, M” um
aber auf dem Gut eine Hypothekenſchuld in 504” ud
von etwa 500 000 Mark laſtet. Trotzdem hoft Pt
Verwaltung auf das beſtimmteſte, das Gut vor fnc
ziellem Bankrott zu retten. Endlich ſagt man ſi) un unr
wenn der Graf den Vater wirklich hätte töten
mrv=
len, dann hätte er dazu bei den vielen gemeinſann=
Jagden reichlich Gelegenheit gehabt. Ein wichtu P
Moment bai dem Stand der gegenwärtigen Und.
ſuchungen iſt auch noch die Ausſage Dr. Panitz, 6½,
eine pſychologiſch erklärbare Afferthandlung m
ſeinen Beobachtungen und Erfahrungen nicht au,
geſchloſſen iſt.
Kurze Unterredung mit Graf Chriſtian.
Hirſchberg. Am Donnerstag vormittag geu ”,
10 Uhr ſuchten die drei Berliner Kriminalbeamtenys.
Begleitung des Unterſuchungsrichters Thomas uß
Grafen Chriſtian zu Stolberg im Hirſchberger 04
fängnis auf. Die Unterredung im Gefängnis dausesſuer.
nur etwa 10 Minuten. Was dort beſprochen wori5“
iſt, wurde nicht bekanntgegeben, doch verlautet, K.5/ Ind!
es ſich um unbedeutende Angelegenheiten gehanbs‟
habe.
Schweres Aukomobilunglück in Cond. WKlan
Mailand. Am Donnerstag früh hat
in Como ein ſchweres Automobilunglück eressWihMN
net. Ein Laſtauto, auf dem ſich 25 Ausflüges haſſ
befanden, kam auf einer abſchüſſigen Stros=Mßr,
durch plötzliches Verſagen der Bremſe 7* ſ0m
Schleudern. Verſchiedene Inſaſſen ſprang!0f
von Panik ergriffen, aus dem Auto und erlittxNge
ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie ins Kranken
haus gebracht werden mußten. Das Auto ibn
ſchlug ſich, wobei ein Ausflügler getötet, S.
zweiter ſo ſchwer verletzt wurde, daß er im.—F.
Zeit danach verſtarb. Ein dritter Ausflüg:*
erlitt einen Schädelbruch und liegt im Sterhe”
Acht weitere Perſonen erlitten leichtere 9e
letzungen. Der Autoführer ergriff die Flucht.—
Neue Fluglinie Prag—Mülheim—London.
Mülheim. Am 2. April wird eine bede
tungsvolle Luftlinie eröffnet, die an einem 2eN
Prag mit London über den Flughafen Eſſen=c.
heim verbinden wird. Die neue Strecke berühn
Städte Prag, Karlsbad=Marienbad, Kaſſel, Eſl
Mülheim und Rotterdam. Hier wird der Anſch”
nach London erreicht. Die Linie wird täglich n‟
folgendem Fahrplan beflogen: 8,20 Uhr ab Pk0
14,35 ab Mülheim=Eſſen, 18,15 Uhr an London, Ve
den Rückflug ſteht die Albfahrtszeit in London M.‟
nicht feſt; ab Rotterdam 9 Uhr, ab Mülheimzeſlg
11,25 Uhr, an Prag 17,05.
Biſchof Brent geſtorben.
Laaſanne. Der proteſtantiſche Biſchof
ew York, D. Charles=Henry Brent, der ſich
ner Reiſe nach Venedig befand, iſt hier im Aiche
on 67 Jahren an einem Herzſchlag verſche
Vährend des Krieges war Brent Feldkaplan L
nerikaniſchen Truppen in Frankreich.
Exploſionskataſtrophe in einem ſpaniſchen
Bergwerk.
Gijon. In einem hieſigen Bergwerk ereicgne.
am Mittwoch eine Exploſion. Acht Bergarde!
durden als Leichen geborgen. 15 Arbeiter weie
tier 88
Freitag, den 29. März 1929
Geite 9
Wieder im Heimakhafen.
81ſündiger Fahrt „Graf Zeppelin”
gaff gelandef.
Ueber Wien.
Zeppelinluftſchiff hat um halb 3 Uhr früh die
öſter=
renze in der Richtung von Preßburg paſſiert und um
Stadt Wien überſlogen. Die Ankunft des Luftſchiffes
„w Dem Türmerzimmer des Stephonsdomes durch
Laut=
mehrtauſendköpfigen Menge, die trotz des Regens
mscephansplätze ausgeharrt hatte, verkündet. Als der
„pelin” in etwa 400 Meter Höhe, an der
lichterſtrahlen=
hel deutlich erkennbar, in langſamer Fahrt dahinzog,
ihn ſtürmiſche Heil= und Hochrufe bis das Luftſchiff
weſtlicher Richtung den Blicken entſchwand. Die
Tat=
ider „Graf Zeppelin” Wien bei Nacht überflog, wurde
ene Z ener Bevölkerung, die den Anblick des ſtolzen deut=
U XAchiffes mit Begeiſterung erwartet hatte, mit lebhaftem
Laueyy ernpfunden. Als Dr. Eckener mit dem „Graf
Zeppe=
zu nacht über Wien erſchien, übermittelte ihm die „
Ra=
m Stephansdome aus, wo ſie eine Sendeſtation
einge=
tet ſte, folgenden Gruß der öſterreichiſchen Regierung:
Bzudesregierung begrüßt den „Graf Zeppelin” auf feiner
Drt für Oeſterreich und beglücklwünſcht ihn zu dem großen
olg,4) einen Triumph der deutſchen Luftſchiffahrt bedeutet.”
ich dieFürgermeiſter ſandte namens der Wiener Bevölberung
Aliche degrüßungsworte. Beide Grüße wurden vom
Luft=
ffadurch Dr. Eckener mit herzlichen Worten erwidert.
hanmchtete Reichstagspräſident Löbe warme Worte der
Be=
ßumg ur die Wiener und an die geſamte öſterreichiſche Be=
Ferum — Am 5 Uhr morgens paſſierte das Luftſchiff „Graf
Mwelin Linz an der Donau, und befand ſich gegen
wieder über deutſchem Gebiet.
mudas Luftſchiff „Graf Zeppelin” um 6,52 Uhr morgens
0 Mühldorf am Inn in Oberbayern paſſiert hatte, hat
ſenr Fahrt zum Heimathafen um 7,40 Uhr morgens bei
egen
9: Stadt München in geringer Höhe überflogen.
demünſtigen Wetter und den tief hängenden Wolben war
Luugfſiyff nur in ſeinen Umriſſen erkennbar. Das Luftſchiff
rflolyinr 8,25 Uhr von München kommend, Augsburg,
nah von Augsburg Kurs direkt nach UIm, in der
Rich=
mu Friedrichshafen.
Friedrichshafen in Sicht.
*4) Uhr wurde das Luftſchiff über dem Luftſchiffhafen
tenud ſchickte ſich zur Landung an.
77 Uhr iſt das Luftſchiff „Graf Zeppelin” nach
unge=
ürdiger Fahrt von ſeinem Orientfluge zurückgekehrt und
glatt gelandet.
73chiff hat nach Mitteilungen von Mitgliedern der Be=
71 feiner Fahrt rund 8400 Kilometer zurückgelegt. —
MIr lag das Luftſchiff wieder wohlbehalten in der Halle.
eZie Nacht während der Orienkfahrt des
„Graf Zeppelin”
* di indrucksvollſte für die Paſſagiere geweſen ſein. Nicht
zner ſſante das Wetter ſo gut bleiben, nicht immer konnte
ſutes ckennud die Geſchwindigkeit des Schiffes vermehren, wie man
zughfang über den dinariſchen Alpen verzeichnen konnte.
SJun auf dem Mittelmeer, dem Dr. Eckener ausweichen
tte uh ehe ihm durch Funkſpruch die Mitteilung zugegangen
fatz) ihn jetzt auf der Höhe des Balkans und rüttelte das
ff nas durcheinander. Für die Paſſagiere gab es aber
meim unruhigen Moment. Alle Paſſagiere hatten ſich raſch
e von Thzeugt, daß ihnen nichts paſſieren konnte, daß der Kopf=
Eid Höüſtens die Fahrtgeſchwindigkeit verringerte. Die letzte
ecke 1u Fahrtroute wurde daher von Dr. Eckener auch etwas
ſeänxa. Ueber Ungarn teilte Dr. Eckener mit, daß es
Mitter=
eht weren würde, bis Wien erreicht ſein könnte. Er hatte ſich
h nſch geirrt. Als die meiſten Fahrgäſte ſchliefen, war
terrmſts Hauptſtadt um die 3. Morgenſtunde erreicht. 500
ter, mer dem Schiff lag die lichterglänzende Stadt, aus der
Stcuhinsturm emporragte wie eine Inſel im Flammenmeer.
kuu Gruß durch Funk an die Stadt. Das ſollte alles ſein?
in, vr Löbe, der deutſche Reichstagspräſident, wurde aus
Shlfe geweckt und ſprach von der Bordfunkſtation aus
*zlichä rüße an die Wiener und ihre Stadtverwaltung. Dann
ges”niter. Langſam verloſchen die Lichter Wiens. Morgens
hr Anenitierte ſich den Kaffee trinkenden Gäſten des Schiffes
Eincheſy und um 10.15 Uhr war bereits die Landung in Fried=
Shaſe glatt beendet. In 81½ Stunden hat das Luftſchiff
0 KRlmeter zurückgelegt — eine Leiſtung ſicherlich, aber eine
kkumyt mindeſtens genau ſo groß, daß ein Teil der Welt ſich
Dauchlands ſtiller Wiederaufbauarbeit überzeugen durfte.
Lirgubung eines „Zeppelin”-Poſtſackes?
Eii vaſſerdichter Leinenpoſtſack mit einer zwei Meter
lan=
ros eiß=roten Schleife und einem kleinen Fähnchen in den
nbem hwarz=rot=gold mit aufgeklebtem Poſthorn iſt heute
Inger aif einem Acker außerhalb eines der öſtlichen Vororte
ens ufgeſchnitten und leer vorgefunden worden. Offenbar
ndelu” ſich um einen vom Luftſchiff „Graf Zeppelin” abge=
Hrfennt Poſtſack, der ſeines Inhaltes beraubt worden iſt.
(iniges über Cambridge.
Von George Popoff.
Cambridge, Ende März.
Dieſen reizenden Ort „ein engliſches Venedig” zu
nennen, wäre eine leichte, aber verſtändliche Uebertreibung. Die
Hauptſzenerie iſt ein ſich mehrfach windender Fluß, die „Cam”,
die von beiden Seiten die älteſten und ſchönſten Colleges
flan=
kieren — wahre Wunder alt=engliſcher Architektur. Eines dieſer
Gebäude, Trinity’s Bibliothek, erinnert durch die Schwere des
oberen Aufbaues und die Fragilität der tragenden Pfeiler
ſug=
geſtiv an Venedigs Dogenpalaſt und es erweiſt ſich, daß dem
hier waltenden Architekten, Sir Chriſtopher Wren, in der Tat der
Palazzo ducale als Ideal vorgeſchwebt hat. Die Verwirrung
währt weiter — von St. John’s College zur Bibliothek führt über
den Fluß eine gedeckte Verbindungs=Brücke, die genau der
Seuf=
zer=Brücke nachgebildet iſt. Ueberhaupt — die Zahl der Brücken
ſcheint hier endlos zu ſein. Während Oxford dem Beſucher ſeine
altertümlichen Türme als Stadtwahrzeichen darbietet, führt
Cam=
bridge ihn von Brücke zu Brücke, von Ufer zu Ufer. Cambridge,
nicht Oxford, iſt die engliſche Univerſitätsſtadt, die man ſich, belebt
durch Boote, vorzuſtellen hat. Blitzblank und ſchlank, geſchmeidig
und lautlos gleiten ſie von Biegung zu Biegung, gelenkt durch
die übermäßig lange Ruderſtange des am Heck ſtehenden jungen
Gondoliere, der aber graue Flanellhoſen trägt, eine Pfeife raucht
und eben kein leicht nach Knoblauch duftender Italiano, ſondern
ein ſauber gewaſchener, ſmarter, blonder Brite iſt — ein Student
von Cambridge.
Trotz all der Kriege, die einſt über England gebrauſt ſind,
ſcheinen die Jahrhunderte den beiden Univerſitäten dennoch hold
geweſen zu ſein. Wenn man bedenkt, daß eines der College —
St. John’s — ein Gebäude beſitzt, deſſen Grundſtein bereits
anno 1135 gelegt worden iſt. Ein anderes, Peterhouſe, wurde
1284 gegründet. Alles urſprünglich ſcholaſtiſche Dotationen. Einſt
wurde in Cambridge überhaupt mehr gebetet, als Rugby
ge=
ſpielt. Jedes College hat eine eigene Hauskirche. Diejenige von
King’s College iſt die bemerkenswerteſte. Schlicht „Chapel”,
genannt, iſt dieſes eines der prächtigſten Gotteshäuſer der Welt.
Gegründet 1446, wurde der Beu erſt 1515 beendet und weiſt
merkwürdige Uebergänge von mittelalterlicher Gotik zu reifer
Renaiſſance auf. Doch trotzdem iſt es eine Schöpfung aus einem
Guß und gilt als das vollendetſte Beiſpiel „perpendikulärer”
Architektur Englands. Die Seitenfenſter ſind von außerordentlich
hohen Ausmaßen und durch verſchwindend ſchmale
Zwiſchen=
pfeiler getrennt. Hierdurch iſt ein überwältigender Eindruck des
In=den=Himmel=Strebens erreicht worden.
Denn herrlichſten Geſamteindruck bietet natürlich Trinity
dar, das repräſentativſte aller Colleges von Cambridge. König
Heinrich VIII., müde ſeinen Frauen die Köpfe abzuſchlagen,
machte ſich die Mühe, drei Colleges zu einem Prächtigen
zuſam=
menzuziehen und dieſen mit beſonderen Privilegien auszuſtatten.
Das bekannte, von Holbein gemalte Bild des Königs kann hier
bewundert werden. (Ebenſo Thorwaldſens Byron=Statue und
manches andere Kunſtwerk erſten Ranges.) Die drei
Haupt=
gebäude des College bilden einen, mit ſorgfältig gepflegtem Raſen
bedeckten Hof („Great Court”) von faſt unabſehbarer Weite, bei
deſſen Anblick jedem Beſucher unwillkürlich ein Ruf des
Ent=
zückens entfährt. Ein wundervoller Renaiſſance=Springbrunnen
ziert die Mitte des von altersgrauen Gebäuden umgebenen
„Hofes”, der keineswegs regelmäßig iſt, deſſen „harmoniſche
Un=
regelmäßigkeit” aber einen ganz beſonderen Reiz ausübt. Dieſer
Hof, das Herz Cambridges, iſt, wenn man will, ein Symbol
eng=
liſcher Art, die hier hochgezüchtet wird — voll von
Ueberliefe=
rungen, altersgrau und doch jugendlich=grün, verſchroben,
un=
regelmäßig, bizarr und doch ein unnachzubildendes harmoniſches
Ganze.
Manches Alte iſt geſtürzt, das Meiſte iſt aber noch bis heute
geblieben. Cambridge hat ſeine eigene Verfaſſung. Sein „
Par=
lament” iſt das „Senate Houſe‟. Hier werden den Graduierten zum
Schluß ihrer Studien die Diploma überreicht — mit allerhand
ſchrulligen Begleitumſtänden und Jahrhunderte alten
Zere=
monien. Manche dieſer 600 Jahre alten Geſetze beſtehen
heute noch. So iſt z. B. den Studenten ſtrengſtens verboten — „auf
der großen Treppe des Senatshauſes Murmeln zu ſpielen”
wo=
nach natürlich kaum jemanden gelüſtet. Dort, wo heute der
Haupteingang zu Caius College iſt, befand ſich früher ein altes
Portal, genannt „die Pforte der Demut‟ Durch dieſe Pforte
hatte in alten Zeiten der junge, in Cambridge neu eintreffende
Scholar zu allererſt zu ſchreiten — bis er zu einem zweiten, reicher
ausgeſtatteten Tor gelangte, der „Pforte der Tugend” die noch
heute zu ſehen iſt. Nach Durchſchreiten der „Pforte der Tugend‟
wurde dem Neuankömmling ſein Quartier angewieſen, wo er drei
Jahre lang „ein tugendhaftes Daſein” zu führen und fleißig zu
ſtudieren hatte. War er mit beidem fertig, ſo paſſierte er endlich
die „Ehren=Pforte” — auf dem Wege zum Senats=Hauſe, um
ſein Diplom in Empfang zu nehmen. Die „Ehren=Pforte” iſt
jetzt gewöhnlich geſchloſſen und wird nur bei feierlichen Anläſſen
geöffnet. Aber ſehr viele, ſpäter hervorragende Männer ſind
durch die Porta honoris von Cambridge geſchritten . .
Vielleicht in noch weiterem Maße als Oxford, hat Cambridge
im Laufe der Jahrhunderte große Engländer
herangezüch=
tet und überhaupt bedeutende Perſönlichkeiten in ſeinen Mauern
beherbergt. Faſt jedes College iſt in der Lage, auf zahlreiche
„Hausberühmtheiten” hinzuweiſen. In Corpus Chriſti ſtudierten
einſt — Marlowe, Francis Drake, Bacon und Tennyſon. In
Quen’s College lehrte Erasmus von Rotterdam. Aus Caius
ging der Entdecker der Blutzirkulation William Harvey hervor.
Trinity gab Newton, Macaulay, Byron und Thackeray her, Jeſus
College — keinen geringeren als Oliver Cromwell. Nach Sidney
Suſſex College kam einſt der wißbegierige Milton gepilgert und
nach Chriſt’s College der nicht minder nach Erkenntnis dürſtende
Darwin — beide mit der urſprünglichen Abſicht — Theologie zu
ſtudieren. Aus Peterhouſe ging Thomas Gray hervor, es ſtattete
aber auch einen großen Amerikaner, Waſhington, mit dem nötigen
Wiſſen aus und das Wappenſchild dieſes Colleges — Sterne und
Streifen — ſoll ſpäter beim Schaffen von Onkel Sams Banner
als unterbewußte Inſpiration gedient haben. Die Erinnerung
an all dieſe Großen iſt in Cambridge noch heute lebendig, und
gar mancher Flanellhoſen=Mann fühlt ſich, unter dem Milton=
Maulbeerbaume im Hofe von Sidney Suſſex ſitzend, zum Dichten
ſchlechter Verſe ermuntert . . .
Die neue Zeit bringt natürlich eine ganz anders geartete
junge Generation von Cambridge=Studenten mit
ſich. Indeſſen wer von ihnen dereinſt mal Großes leiſten wird,
ſteht noch in den Sternen geſchrieben. Sir Auſten Chamberlains
Sohn ſtudierte bis vor kurzem hier — ein friſcher, munterer
Burſche, den der Schatten des allzu großen Großvaters wenig zu
bedrücken ſchien. Auch des deutſchen Außenminiſters Sohn weilte
hier einige Trimeſter. Corpus Chriſti hatte ihn beherbergt, doch
bald wieder hergegeben, da, wie manche behaupten, dem jungen
Streſemann das deutſche Bier beſſer munde, als das engliſche
Ale. Eine Tochter des großen Bolſchewiſten Kraſſin iſt noch jetzt
in Newnham College zu ſehen. Es lohnt ſich der Mühe, denn ſie
iſt nicht nur eine äußerſt charmante junge Dame, ſondern wird
den Fremden auch als die „eleganteſte Studentin beider
Univerſitäten” gezeigt .. ."
Mit Ausnahme von Fräulein Kraſſin iſt Cambridge ſonſt
nicht eigentlich eine Stadt „eleganter Jugend”, wie es Oxford
zum Teil ohne Zweifel iſt. Oxford und Cambridge — Englands
Athen und Sparta — ſind eben voneinander grundverſchieden. In
Cambridge herrſcht der rauhe, ſportsmäßige Ton
un=
bedingt vor. Die Studenten von Cambridge ſind weit weniger
darauf erpicht, „das humaniſtiſche Ideal des harmoniſchen
Men=
ſchen” zu erreichen und ſind deshalb weſentlich natürlicher,
weni=
ger manieriert als ihre Kommiltonen von der Schweſteruniverſität.
In Cambridge legt jedes College vor allem darauf Gewicht, in
irgendeiner Sportart führend zu ſein (ſo heißt es beiſpielsweiſe
in jedem Cambridge=Führer, daß Trinity Hall „eine große
Repu=
tation in Jurisprudenz und Rudern” beſitzt . . .) und bringt
die=
ſes auch zu Wege: in den letzten Jahren hat Cambridge faſt
regel=
mäßig Oxford in jeder Art von Sport geſchlagen, vor allem —
im Rudern, und alle Wahrſcheinlichkeit ſpricht dafür, daß es auch
dieſes Jahr der Fall ſein wird.
Ueberhaupt hat Cambridge ein rauheres Klima als
Oxford. Es liegt in einer böſen „Windecke” Englands, und oft,
wenn es überall warm und windſtill iſt, — fröſtelt man in
Cam=
bridge trotzdem. Der Typ des an Kälte und Näſſe gewohnten
Engländers mit rauhen, roten Händen und einem wollenen
Shawl um den Hals gewickelt, wächſt hier mit allem Erfolg
heran. Oft iſt man faſt verſucht, Cambridge — „die Stadt der
roten Naſen” zu nennen . . . Dieſe rauheren Tatſachen bleiben
nicht ohne Einfluß auf die zukünftige Berufs=Beſtimmung der
Studenten: in der Neuzeit gibt Cambridge eher Ingenieure,
Architekten und forſch das Meſſer gebrauchende Chirurgen her,
während aus Oxford die Literaten, Gelehrten und leicht
ſtottern=
den, ſublimierten Aeſtheten zu kommen pflegen. Natürlich gibt
es Ausnahmen: hinter der rauhen Schale eines Cambridger
Rot=
geſichts kann ſich öfters ein poetiſch=weicher Kern verbergen. Da
liegt zum Beiſpiel in der Nähe von Cambridge das bezaubernde
Tudor=Dorf Grantcheſter, wo Byron, Tennyſon und mancher
andere Unſterbliche ſeine dichteriſchen Eingebungen empfangen
hat. Auch der leider allzufrüh verſtorbene herrliche Rupert Brooke
widmete dieſem Cambridger Dichterdorf eines ſeiner beſten Werke,
das formvollendete „Grantcheſter” — eine bereits klaſſiſch
gewor=
dene Schöpfung der jüngeren Dichtkunſt Englands.
Niedergeſchrie=
ben woren ich es allerdings — im Café des Weſtens in Berlin . . ."
Geſchäffliches.
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rei=
nigen, aber die läſtigen Hautübel wie: Unreine Haut, Pickel, Miteſſer,
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Siutiverein Darmſtadt 1898 — Kickers Stuktgark.
9=hben ſchon darauf hingewieſen, daß die Handball=Ligamann=
„ftüA Sportvereins Darmſtadt 1898 am erſten Oſterfeiertag auf dem
zm. Böllenfalltor gegen den Meiſter von Württemberg=Baden,
keitütrttgart, antritt. Die Mannſchaftsaufſtellung der Gäſte iſt noch
hannt, jedoch iſt wohl ohne weiteres zu unterſtellen, daß das
gen den Süddeutſchen Altmeiſter von den Gäſten in ſtärkſter
ur beſtritten werden wird. Die Elf der 98er, die gewillt iſt,
zutFarter Niederlage des letzten Jahres wieder auszugleichen,
der Beſetzung des letzten Sonntags antreten, alſo folgende
ſtellen:
Henß
Rothenburger Reuter
Pabſt
Delp Jäger
Febler Werner Fuchs Hennemann Freund
Spielbeginn iſt auf 3½ Uhr feſtgeſetzt. — Vor dem Ligaſpiel
Ib Jugendmannſchaft des Sportvereins 1898 gegen die erſte
mtminſchaft des Kölner Sportklubs 1899 bei günſtigen
Platz=
ſichſſen auf dem Hauptplatz — andernfalls auf dem ſogenannten
gelatz” — ſpielen. Die Einheimiſchen ſtellen zu dieſem Treffen
ſte 1a Jugendmannſchaft, weil es dieſer in den vergangenen
ſchon wiederholt vergönnt war, gegen ſtärkere Gegner
anzu=
ſährend die 1b Jugendmannſchaft dieſe Spiele bisher entbehren
Polizei Darmſtadt — Alemannia Aachen.
nunmehr feſtſteht, trifft die Mannſchaft von Alemannia am
abend von Worms kommend, hier ein. In Worms ſpielt ſie
ſamstag gegen die Poliziſten. Die Polizei Darmſtadt ſteht in
Aufſtellung:
Keller
Link Walter
Brack
Schmidt Otto
Bohl Huber Jans Schliffer Koch
AXdem ſchönen Frühlingswetter wird das Spiel ſeine
Anziehungs=
yft unt verfehlen. Die Eintrittspreiſe ſind derart gering, daß
jeder=
anm elegenheit gegeben iſt, das Spiel anzuſehen.
FC. Eintracht — Germania Babenhauſen (4=Meiſter).
(Polizeiſportplatz vormittags 10 Uhr.)
Uerſten Feiertag tritt Eintrachts erſte Handballelf zum erſtenmal
hpleite deilr deffentlichkeit mit einem Wettſpiel auf, und hat ſich hierzu gleich
Narnnerr üßerſt ſtarken Gegner verſchrieben. Iſt es doch gerade Baben=
Dwmiuſ ngelungen, in tadelloſem Elan die Meiſterſchaft der Klaſſe 4
m ſeur Bezirk zu erringen. Die Mannſchaft iſt ſehr flink und pflegt
ich hochſtehendes Spiel. Der FC. Eintracht iſt durch die
Be=
umiſeines ſeitherigen Platzes ohne jegliches Sportgelände, die Stadt
armtdt hat es abgelehnt, dem Verein ein anderes Gelände zur
Er=
ſtuneines Sportplatzes zu überlaſſen, die Spiele müſſen deshalb auf
anderen Platze ſtattfinden. Das Heſſiſche Miniſterium des
In=
rnnſt den Platz der Heſſ. Schutzpolizei bereitwilligſt zur Verfügung
ſteAl das Spiel findet dort ſtatt. Beginn vorm. 10 Uhr.
Polizei-Sporkverein-Sportverein 98.
idem der vergangene Sonntag eine Ruhepauſe in den
Verbands=
inhsſpielen bedeutete, bringen die Oſterfeiertage verſchiedene
wich=
egnungen. Eine der wichtigſten — unter Umſtänden ſogar eine
rſchteiende — bildet das am 2. Oſterfeiertag, nachmittags 3 Uhr, auf
niſizeiſportplatz ſteigende Lokalderby P. Sp.V. gegen Sportverein 98.
& ſind zurzeit Tabellenerſter des Kreiſes Bergſtraße, ſtehen aber,
ch)Elirſtpunkten gerechnet, nur 2 Punkte günſtiger als die Ordnungs=
Das Beſtreben auf der einen Seite, durch einen Sieg eine klare
—itzt vellung zu erringen, und auf der anderen Seite, eine Nieder=
Brüvermeiden und das verlorene Terrain aufzuholen, wird die
kumdge zu einem feſſelnden Kampfe geben. Ueber einen
vorausſicht=
heis lieger Betrachtungen anzuſtellen, wäre verfehlt. Beide
Mann=
afffenhaben in letzter Zeit derart ſchwankende Leiſtungen gezeigt, daß
ne =Mausſage zu riskant iſt.
F.5 Sprendlingen-Rol-Weiß, V.ſ.R.
weiteren Verlauf der Rückrunde begibt ſich die Liga ſowie
Re=
rbahnnn ſchaft des Rot=Weiß, V. f. R., am 1. Feiertag abermals nach
prinnlingen, um auch das Rückſpiel dortſelbſt auszutragen, nachdem
Ve A1ſas Vorſpiel — bedingt durch die damalige Platzſperre der
Darm=
ädtze: — ebenfalls in Sprendlingen ausgetragen werden mußte. Das
eſtün des Vorſpiels endete ganz unerwartet mit einem Unentſchieden,
nd ſoren es ſeinerzeit die Darmſtädter, welche dem an der Spitze
hemm Fußballverein den erſten Punkt, ſogar auf eigenem Platze,
tfühn konnten. Wie wird nun das Rückipiel ausgehen? Immerhin
ara uch den letzten Leiſtungen der Darmſtädter ein neues
Unentſchie=
mt ausgeſchloſſen. Jedoch, wird Sprendlingen alles verſuchen, die
ſchar” wieder auszuwetzen, was den Spielverlauf ſehr intereſſant ge=
(ndürfte. Rot=Weiß, V. f. R., tritt in folgender Aufſtellung an:
Bräuer
Finger
Roemer
Günther
Klein
Fiſcher
Eiſinger.
Werkmann
Müller
Vogelmann
9 Abfahrt der Liga erfolgt ab Hptbh. 12.40 Uhr. — Vor dem
ſqushiel treffen ſich die beiden Erſatzmannſchaften. Die äußerſt ſpiel=
Parln h. Liga macht eine zweitägige Reiſe und ſpielt am 1. Feiertag
Thlingen, während der 2. Feiertag Orter erg das Ziel iſt. Hoffen
Nir.16 jeder dieſer Elf weiß, was er ſeinen Vereinsfarben ſchuldig iſt
NdEſſelben gerade in dieſen Spielen ehrenvoll vertritt.
igendabteilung: Junioren — Chattia Wolfskehlen, dort: 1. Jgd.
Sgen. Jgd. Haſſia Dieburg, hier: 1. Schüler — Sporw. Seeheim.
isfertag: Junioren — Blau=Weiß Frankfurt, hier.
FC. Eintracht — Hertha Mainz.
9 erſten Oſterfeiertag empfängt die Fußballabteilung des FC.
einnat den SpV. Hertha Mainz mit drei Mannſchaften zu einem
Ber Anfreundſchaftskampfe. Dem Verein geht ein äußerſt guter Ruf
orgeik und ſind deſſen Mannſchaften als ſehr fair bekannt. Der Ver=
Nrt der A=Klaſſe an und darf man deshalb geſpannt ſein, wie die
Reſrken der einzelnen Gaue der Gruppe Heſſen in obiger Klaſſe
or da der FC. Eintracht durch die Bebauung ſeines ſeitherigen
Po catzes nun ohne jeglichen Sportplatz iſt, die Stadt Darmſtadt hat
clehnt, dem Verein einen anderen Platz zur Verfügung zu ſtellen
llbe gezwungen, ſeine Spiele vorläufig auf einem anderen Platze
AuSSlagen. Die Spiele finden deshalb auf dem Platze des Heſſiſchen
Rhe *portv=reins ſtatt, den das Heſſiſche Miniſterium des Innern
Dſor ereitwilligſt unentgeltlich zur Verfügung geſtellt hat. Das Spiel
r=cen Mannſchaft finder vormittags 11 Uhr ſtatt, die zweite Mann=
Nehar vielt um 9,30 Uhr, die Jugend ſpielt anſchließend an die erſte
Sſarhaft. In der Zeit zwiſchen dem Spiel der erſten und zweiten
anhaft tritt die erſte Handballmannſchaft des Vereins zum erſten
ach hn. Auf das Spiel wird an anderer Stelle aufmerkſam gemacht.
48. Gaukurnfeft des Main-Rhein=Gaues in Bensheim
Jult 1929).
Die erſten techniſchen Vorarbeiten zu dem 48. Gauturnfeſt in
Bens=
heim am 21. Juli d. J. hat der Gauturnausſchuß mit der
Zuſammen=
ſetzung der verſchiedenartigen Wettübungen, die nunmehr den Vereinen
bekannt gegeben wurden, beendet. Die Wettübungen des vorgenannten
Feſtes gliedern ſich in ſolche der Männer und Aelteren ſowie der
Ju=
gend, die letztere erſtmals auf Gauturnfeſten zugelaſſen wird, und ſind
in Form von Mehrkämpfen zuſammengeſetzt. Die Mehrkämpfe für
Män=
ner (Alter bis zu 35 Jahren) gliedern ſich wiederum in ſolche der Ober=,
Mittel= und Unterſtufe und werden in je zwei Klaſſen bzw. Kampfarten
Zwölfkampf, der in acht Geräteübungen (Pflicht= und Kürübungen)
am Reck, Barren und Pferd, eine Pflichtfreiübung und drei
volkstüm=
lichen Uebungen zerfällt. Die volkstümlichen Uebungen ſind 100=Meter=
Lauf, Weitſprung und Kugelſtoßen. Bei letzterem iſt ein ſolches für
Oberſtufe mit Anlauf 10 Kg., für Mittel= und Unterſtufe 7½ Ka. aus
dem Kreis zu ſtoßen, beſtimmt. Die Wertung erfolgt nach 20 Punkten.
Sieger wird, wer mindeſtens 160 Punkte erreicht. Von 240 erreichbaren
Punkten müſſen alſo 7/s — 160 Punkte — errungen werden, um den
Siegerkranz und Urkunde zu erhalten. Beſonders in der Oberſtufe ſtellt
bei der Schwierigkeit der Geräteütbungen dieſer Mehrkampf eine
Lei=
ſtungsprüfung dar, wie ſie auf keinem Gebiet der Leibesühungen ſonſt
gefordert wird. In der Mittel= und Unterſtufe ſind ſowohl die
Schwie=
rigkeiten der Geräteübungen als auch die Maſſe für die Leiſtungen im
Volksturnen herabgeſetzt und dem Durchſchnittsturnen angepaßt. Bei
den Männern gibt es ferner einen reinen Geräte=Zehnkampf.
der aus je zwei Pflicht= und einer Kürübung am Reck, Barren und
Pferd ſowie einer Pflichtfreiübung beſteht. Sieger wird, wer mindeſtens
133 von 20 erreichbaren Punkten erzielt. Für die Aelteren ſind zwei
Klaſſen gebildet worden, und zwar gehören ſolche, die im laufenden
Kalenderjahre 35—40 Jahre alt werden, der erſten, diejenigen, die 41
Jahre und älter werden, der zweiten Altersklaſſe an. Der Wettkampf.
welcher in den Altersklaſſen beſtritten wird, iſt ein Neunkampf und
beſteht aus je zwei Uebungen am Reck, Barrem und Pferd, einer
Pflicht=
freiübung und zwei Volksturnübungen. Für die letzteren wurden
be=
ſtimmt für die erſte Altersklaſſe: 75=Meter=Lauf. Kugelſtoßen 10 Kg.
mit Anlauf; für die zweite Altersklaſſe: Kugelſtoßen 10 Kg. und
Weit=
ſprung. Sieger wird, wer von 180 Punkten, die erreichbar ſind,
min=
deſtens 120 erzielt. Die Jugend, in zwei Gruppen eingeteilt,
be=
ſtreitet einen Siebenkampf. Die Altersgrenze iſt wie folgt
feſt=
gelegt: Zur Gruppe A gehört die Jugend, die im Laufe des
Kalender=
jahres 15 und 16, zur Grubte B ſolche, die 17 und 18 Jahre alt wird.
Vorgeſchrieben ſind drei Pflichtgeräte und eine Freiübung ſowie 100=
Meter=Lauf, Weitſprung ohne Brett und Kugelſtoßen 5 Kg.
Dem diesjährigen Gauturnfeſt in Bensheim bringt man im
Gaugebiet allſeitig lebhaftes Intereſſe entgegen, zumal es durch
Aus=
fall eines Deutſchen ſowie Kreisturnfeſtes, die einzige turneriſche
Ver=
anſtaltung für 1929 in größerem Verbande iſt, welche die Turner des
Main=Rheingaues dort zuſammenführen wird.
des 9. Kreiſes der 9.T.
in Darmſtadt.
Von den vielen Zweigen der Leibesübungen, die ſich in den letzten
Jahren Eingang in die Vereine der D.T. verſchafft haben, iſt der
Wald=
lauf mit als Erſter zu nennen. Die D.T. ſelbſt hat dieſer Entwicklung
des Waldlaufbetriebes bereits ſeit 1925 Rechnung getragen, da ſie neben
den Meiſterſchaften auf den anderen Uebungsgebieten auch alljährlich
Meiſterſchaften im Waldlauf austragen läßt.
In gleicher Weiſe wie die D.T, ſo hat auch die Leitung des
Mittel=
rheinkreiſes erkannt, daß dieſem Uebungszweig eine gute Zukunft
be=
ſchieden iſt, denn ſchon im Jahre 1926 findet man Läufer und
Mann=
ſchaften des 9. Kreiſes, die mit in die Entſcheidung um die Meiſterſchaft
der Deutſchen Turnerſchaft eingreifen.
Am 7. April ſoll nun die Waldlaufmeiſterſchaft des 9. Kreiſes
der D.T. in Darmſtadt ausgetragen werden. Die Durchführung dieſes
Wettkampfes iſt der Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875
über=
tragen worden. Der Veranſtalter hat ſchon mit der Auswahl des
Ge=
ländes einen guten Griff getan, denn das Gebiet am Oberwaldhaus
eignet ſich durch ſeine landſchaftlich wunderbare Lage und
Bodenver=
hältniſſe ſehr für einen Waldlauf, der auch noch der Vorkampf zur
Be=
ſchickung der D.T.=Meiſterſchaften ſein ſoll. Ueber den Lauf ſelbſt
wer=
den demnächſt die genauen Wege noch bekanntgegeben. Start und Ziel
befinden ſich an der Faſanerie ſowohl für die Jugend= als auch
Turner=
klaſſe. In der Turnerklaſſe A= und B=Stufe ſind etwas über ſieben Klm.
zu durchlaufen, während die Jugend nur drei Kilometer zu meiſtern
hat. Der Lauf wird als Einzel= und Mannſchaftslauf durchgeführt.
Meldungen ſind bis zum 2. April mit gleichzeitiger Einſendung
des Meldegeldes von 1 RM. für Einzelläufer und 2 RM. für
Mann=
ſchaften in der Turnerklaſſe und 50 Pf. bzw. 1 Mk. für Jugend an Otto
Trautmann. Darmſtadt, Barkhausſtraße 59, einzuſenden. Schon
heute laden wir das Darmſtädter Publikum zu dieſem Geländelauf ein,
bietet ſich doch an dieſem Sonntag neben einem ſchönen Spaziergang
noch die Gelegenheit, einem intereſſanten Wettkampf mitanzuſehen.
Polizei=Sportverein Darmſtadt. — Kraftſportverein Arheilgen.
Die erſte Ringermannſchaft hat ſich die gleiche vom Kraftſportverein
Arheilgen verpflichtet. Der Kampf iſt am erſten Oſterfeiertag auf 9,30
Uhr vormittags in der Sporthalle der Polizei feſtgeſetzt. Es iſt mit
einem intereſſanten Kampf zu rechnen.
Die Darmſtädter an Oſtern in Barmen und Dortmund.
Der bekannte Darmſtädter S.C. „Jung=Deutſchland” unternimmt
an Oſtern ſeine erſte große Sportreiſe dieſes Jahres. Weſtdeutſchland
iſt das Ziel ſeiner Fahrt, und zwar die großen Induſtrieſtädte Barmen
und Dortmund. Die Darmſtädter werden am Samstagabend im
Waſſer=
ballſpiel auf die Schwimmſportfreunde Barmen treffen und am
Oſter=
montag einen Klubkampf gegen Weſtfalen Dortmund austragen. Sie
ſtehen bei dieſen Kämpfen vor ſchweren Aufgaben, ſind doch die Barmer
Weſtdeutſcher Waſſerballmeiſter und augenblicklich in ausgezeichneter
Verfaſſung, was ſie erſt kürzlich wieder in glatten Siegen gegen die
be=
kannten Kölner Vereine, Sparta und Poſeidon, beweiſen konnten. In
Dortmund ſind vor allen Dingen die Schwimmwettkämpfe, 6X100=
Meter=Freiſtil, 50=, 100=, W0=, 300=, W0=, 100=, 50=Meter=Freiſtil, und
eine Lagenſtaffel, von großem Intereſſe, da die Dortmunder Weſtfalen
hinter dem Sparta Köln im Weſten den zweiten Platz einnehmen. Die
Darmſtädter Mannſchaft, die ſich aus Berges, Richter, Gils,
Kloſter=
mann, Orlemann, Müller und Förſter zuſammenſetzt, wird in Köln noch
ergänzt durch den jetzt in Köln wohnenden Schwartz und wird begleitet
von K. W. Leherzapf, dem ſportlichen Leiter des Klubs. Wir werden
an dieſer Stelle auf die Ergebniſſe zurückkommen.
Leiſtungsfteigerung im Schwimmfpart.
Seit der im Jahre 1927 erfolgten Gründung der „Euro)äiſch
Schwimmliga” bei der die offizielle Regiſtrierung aller europäiſch,
Beſtleiſtungen beſchloſſen wurde, erſcheint die amtliche Nekord
liſte zum zweiten Male. Gegenüber dem Schlußſtand des Jahre
1927 weiſt dieſe neue Liſte ganz erhebliche Aenderungen auf. Von der
30 geführten Rekorden wurden im Verlaufe des vergangenen
Jahre=
nicht weniger als 17 verbeſſeit. Den Hauptanteil daran haben die
Damen, denen es gelang, von 16 Höchſtleiſtungen 13 zum größten
Teil ganz erheblich zu verbeſſern. Deutſchland iſt daran
vierfacl=
beteiligt, durch Reni Erkens=Oberhauſen mit den Freiſtilrekords
über 20 Meter (2:47,8) und 300 Meter (4:28), und durch Lotte Mühe=
Hildesheim mit den Bruſtſchwimm=Höchſtleiſtungen über 100 Metea
(1:26,3) und 20 Meter (3:11,2). Holland iſt ſechsmal, England fünfmal
und Oeſterreich einmal vertreten. Bei den Herren langte es nur zu
vier Verbeſferungen. Beſonders wertvoll iſt hier die neue Höchſtleiſtung
des Ungarn Barany im 100 Meter=Freiſtilſchvimmen von 59,8
Se=
kunden, womit ein bedeutender Schritt weiter zur Annäherung an die
amerikaniſche Extraklaſſe getan iſt. Im übrigen hat der deutſche
Rücken=
meiſter Küppers=Vierſen die Strecken über 100 und 20 Meter auf
1:11,2 bzw. 2:40,7 heruntergedrückt, der Belgier Blitz in der gleichen
Diſziplin über 400 Meter mit 5:59,2 eine neue Zeit geſchwommen. Die
weiteren Höchſtleiſtungen, von denen die im Freiſtil dem unerreichten
Schweden Arne Borg, die im Bruſtſchwimmen unſerem Weltrekordler
Erich Rademacher gehören, blieben unangetaſte.t
Frankfurt.
Freitag, 29. März 6.30. Gymnaſtik. o 8.30: Konzert des
Frankfurter Motetten=Chors 10: Gottesdienſt aus der
Katha=
rinenkirche O 12: Schallplatten e 13: Köln: Konzert des
Peters=
burger Stradwparius=Quartetts. o 16: Stuttgart: Konzert des
Funkorch. O 18.10: Leſeſtunde. Aus „Effi Brieſt” von Th. Fontane.
O 20.15: Karfreitags=Konzert. Worte der Heiligen Schrift. —
Pergoleſi: Stabat mater, erſter Teil. — Aus dem „Heliand‟ —
Pergoleſi: Stabat mater, zweiter Teil. — Lagerlöf: Aus den
Chriſtuslegenden. — Pergoleſi: Stabat mater, dritter Teil. — Rilfe:
Gedichte. — Pergoleſi: Stabat mater, vierter Teil. — Claudius:
Gedichte. — Kaminſki: Choralſonate für Orgel. S Anſchl.: Kaſſel:
„Auferſtehung und Jüngſtes Gericht.” Fresto für Orcheſter und
Rezitation von Gerh v Keußler. Sprechende: Das Kind, der
Wärter, Chor der Seligen. Ausf.: Urſula von Wieſe, K. Randt.
Manfred Marlo, das Funkorch.
Samstag, 30. März. 6.30: Gymnaſtik. 12.30: Schallplatten.
(Beethoven: „Miſſa Solemnis”, D=dur.) o 15.05: Jugendſtunde.
Oeſterlicher Traumgeſang von Irma Nippel. O 15.55:
Hausfrauen=
dienſt O 16.35: Konzert des Funkorch Mitw.: E. Gianna (
Ge=
ſang). o 18: Von der Peterskirche: Motetten=Konzert. e 19:
Briefkaſten. 19.20: Eſperanto O 19.35: Kaſſel: „Die letzte
Stunde.” Ein Zyklus von Novellen von Fr. Groß. Dazu
Impro=
viſationen am Flügel: E. Bodart. O 19.55: Dr. Doris Dauber:
Wolfram v. Eſchenbachs „Parſifal” und die Wagnerſche Umdichtung.
O 20.15: „Das Leben und Sterben unſeres Heilandes Jeſus
Chriſtus.” Höritzer Böhmerwald=Paſſionsſpiel von Pater Anton
Kröllheſel. Spielfolge: Prolog. Abſchied von Bethanien. Einzug
m Jeruſalem Das Abendmahl. Der Oelberg. Die
Gefangen=
nahme. Der hohe Rat. Des Heilands Klage. Geißelung. Chriſtus
vor Pilatus Chriſtus vor Herodes. Chriſtus vor Pilatus Die
Verzweiflung Judas. Die Reue Petrus. Kreuz=Abnahme. Kreuzweg.
Die Kreuzigung. Die ſieben letzten Worte. Perſ.: Prolog=Sprecher.
Chriſtus, Maria, Martha, Magdalena, Petrus, Jakob, Johannes,
Judas, die übrigen acht Apoſtel, Pilatus, Herodes, Kaiphas, Anas,
ein römiſcher Hauptmann römiſche Soldaten, Schächer, Mitglieder
des Hohen Rates. O. Anſchl.: Stuttgart: Konzert.
Königewuſternhaufen.
14: Das Wochende. E. W. Troian: Rund um den Müggelſee.
15: Dr. Mauermann: Paſſions= und Oſterſpiele. O 16.30:
Nach=
mittagskonzert. Kapelle Gebr. Steiner. O 17.55:
Perſonenverzeich=
nis zu der nachfolgenden Uebertragung. 8 18: Aus der
Thomas=
kirche, Leipzig: „Matthäuspaſſion” von Joh. Seb. Bach. 21.30:
A. Kraußneck (Rezitationen), Gerhardt: O Haupt voll Biut und
Wunden. — Lagerlöf: Das Rotkehlchen. O 22.45: Bildfunk.
Deutſche Welle. Sonnabend, 30. März. 13.45: Bildfunk.
O 14.20: Kinderbaſtelſtunde. Wir kneten Familie Oſterhaſe. O 15:
muſik. Mitw.: Eiſabeth Lenz=Thömſen (Klavier), Grete Eweler
(Violie). S 17.30: Rauſch: Wenn die Bevölkerung mit den
Be=
hörden zu tun hat. 18: W. Maſchke: Das Buch und die arbeitende
Jugend O 18.30: Spaniſch für Anfänger. O 18.55: Oſterfeier.
Aus den Marienlieder von Herm. Zilcher. Geſungen von Käte
Wegner=Peiſer. — Fauſt: Oſterſpaziergang. Intendant Grunwald
und Dr. Michaelis. — Schubert: Sinfonie B=dur. Kammerorcheſter
der Gemeinnützigen Vereinigung zur Pflege deutſcher Kunſt. O 20:
Die Stunde des Landes. Sitt: Oſterlied. — Beethoven: Die
Himmel rühmen. — Weber: Schöne Ahnung iſt erglommen. —
Dürrner: Der Lenz iſt angekommen. — Prof. Dr. h. c. Sohnrey:
Oſterfeuer — Wilhelm: Wenn der Frühling auf die Berge ſteigt.
— Weber: Die Sonn erwacht. — Kremſer: Heil ins Fenſter ſcheint
die Sonne. — Mendelsſohn: Wem Gott will rechte Gunſt erweiſen,
Mitw.: Prof.=Felix=Schmidt=Quartett. 6 21: Szenen aus „Fauſt”.
Mitw.: Lothar Müthel u a. Berliner Funkorch Funfchor
Das Hochdruckgebiet hat ſich noch weiter verſtärkt. Sein Kern mit
Barometerſtänden von über 775 Millimeter erſtreckt ſich über die
briti=
ſchem Inſeln. Die an ſeiner Vorderſeite ausſtrömenden maritimen
Luft=
maſſen haben uns vielfach Bewölkung und Nebelbildung gebracht. Von
München und Bamberg wird heute morgen ſogar etwas Negen
gemel=
det. Das ſtabile Hoch wird jedoch wieder günſtig auf unſer Wetter
ein=
wirken, ſo daß mit Niederſchlägen bei uns nicht zu rechnen iſt. Auch
der Himmel wird ſich ſtellenweiſe wieder aufklaren. Die Temperaturen
ändern ſich wenig.
Ausſichten für Freitag, den 29. März: Teils wolkiges, teils
aufheitern=
des Wetter, tagsüber mild, nachts etwas kühler, trocken.
Ausſichten für Samstag, den 30. März: Vielfach aufheiterndes und
trockenes Wetter.
berg
Taunus Waſſ.=
Kuppe Feld=
berg
Schwarz=
wald Zug=
ſpitze Kahler
Aſten Fich=
elberg Schnee=
koppe Wetter bedeck Nebel wolkig/Schneel Nebel Regen Nebel Temperatur ((C) 2 3 0 —5 Wind NO, NNO, NW. WNW. NWO. Niederſchlag mm 0,1 gef. 1 Schneedecke (cm) 72 60 108
Hauptſchriftientung. Rudolf Maup=
Verantwortlich für Poiliſk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feulſieton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch, für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart‟ Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuhle: Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtrivte wird Garantte der Rückſendung ninht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Seiten
die deutsche Weinbrandmarke
[ ← ][ ][ → ]Nummer 88
Tdbgladb
Freitag, den 29. Mä
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Die Rendite der internationalen Großbank=Aktien. Mit dem Abſchluß
der Commerz= und Privatbank für das Jahr 1928 liegen nunmehr die
Bilanzen ſämtlicher deutſchen Großbanken vor. Im Wochenbericht des
Bankhauſes Gebr. Arnhold, Dresden=Berlin, wird die Gelegenheit
er=
griffen, neben einer Beſprechung der Börſenentwicklung in der
abgelaufe=
nen Woche eine Gegenüberſtellung der internationalen Großbanken zu
veröffentlichen. Man hat verſucht, die per 31. Dezember 1928 feſtgeſetzten
Ziffern der deutſchen Großbanken den Abſchlußziffern der führenden
Depoſitenbanken in England, den Vereinigten Staaten und Frankreich
gegenüberzuſtellen. Wenn auch die bankgeſchäftlichen Verhältniſſe in den
einzelnen Staaten böllig verſchieden ſind, ſo bedeutet doch ein Vergleich
der Kreditoren ſowie des aus dem Kapital und Reſerven beſtehenden
Eigenkapitals einen guten Ueberblick über die geſamten Kapitalkräfte
der verſchiedenen Inſtitute. Die in den einzelnen Ländern verſchieden
notierten Kurſe ſind unter einen einheitlichen Maßſtab gebracht, der die
Errechnung von Renditen bei ſämtlichen in Frage kommenden Aktien
ermöglicht. Hinſichtlich der Rontabilität der Großbanken ſteht
Deutſch=
land mit 5,5 Prozent an erſter Stelle, ihm folgt England mit 5,1
Pro=
zent in kurzem Abſtand, während Frankreich mit 3,25 Prozent und
Amerika mit 1,8 Prozent infolge des hohen Kursſtandes der Aktien eine
verhältnismäßig geringe Effektivverzinſung aufzuweiſen haben.
Beginn der Rheinregulierungsverhandlungen in Bern. In Bern
haben die Verhandlungen zwiſchen der Schweiz und Deutſchland über
die Koſtenbeteiligung an der Rheinregulierung auf der Strecke Baſel—
Straßburg begonnen. Die Verhandlungen, die bereits im vergangenen
Jahre aufgenommen wurden, und das Ergebnis hatten, daß ſich
Deutſch=
land an den mit 67 Mill. sfr. bezifferten Koſten mit 40 Prozent
be=
teiligen würde, ſind bisher daran geſcheitert, daß Frankreich die
For=
derung aufſtellte, daß, bevor eine Entſcheidung über die gleiche
Koſten=
beteiligung Frankreichs zu treffen ſei, zwiſchen der Schweiz und
Deutſch=
land gemäß der Entſchließung der Rhein= Zentralkommiſſion vom Jahre
1925 über die Regulierung eine Vereinbarung zur Sicherſtellung der
Schiffahrt während der Durchführung der Regulierungsarbeiten
ge=
troffen ſein müſſe. Ebenſo müſſe über die Haftung für Schäden, die
unter Umſtänden durch das Regulierungswerk unterhalb Straßburgs
entſtehen könnten, vorerſt eine Vereinbarung mit Deutſchland vorliegen.
Die gegenwärtigen Verhandlungen drehen ſich nun in der Hauptſache
um die durch den franzöſiſchen Widerſtand hervorgerufenen Probleme.
Kommunale Landesbank Darmſtadt. Der Geſchäftsbericht
weiſt einen Umſatz von 1,8 Milliarden RM. auf. Der Beſtand an
langfriſtigen Darlehen beträgt 57½ Millionen RM., an
kurz=
friſtigen kommunalen Darlehen 15½ Millionen RM., die
Vor=
ſchüſſe an Städte und Kommunalverbände 3,3 Millionen RM.
Dir Darlehen wurden zu 35 Prozent des Geſamtbeſtandes zur
Förderung des Wohnungsweſens verwandt. Die
Schuldverſchrei=
bungen der Banken ſind größtenteils mündelſicher und betragen
insgeſamt 43 Millionen Mark. Die Bilanzſumme ſtieg von
86,8 im Vorjahr auf 111,1 Millionen RM.
Koſtheimer Celluloſe= und Papierfabrik A.=G., Mainz=Koſtheim.
Das abgelaufene Geſchäftsjahr, das wie auch noch das laufende Jahr,
als Baujahr mit allen hieraus ſich ergebenden Betriebserſchwerungen
an=
zuſprechen iſt, ſchließt nach Mitteilung des DHD. mit einem Verluſt von
160 468 RM. ab, wozu die Abſchreibungen in Höhe von 157 030 (i. V.
147 M6) RM. treten. Der Geſamtverluſt einſchl. des aus 1927 in Höhe
von 141 774 RM. übernommenen, ſoll auf neue Rechnung vorgetragen
werden. Das in Durchführung begriffene Bauprogramm konnte bisher
in allen Teilen eingehalten werden. Zugleich wurde der Betrieb aufrecht
erhalten und konnte ſogar eine nicht unerhebliche quantitative Erhöhung
und qualitative Verbeſſerung der Produktion erzielt werden, die
ſchlan=
ken Abſatz gefunden hat. Die Geſellſchaft iſt auch im Augenblick mit
Aufträgen reichlich verſehen. Der Ausbau des Werkes wird voraus=
ſichtlich, wie von Anfang an vorgeſehen, bis zum Frühjahr 1930 beendet
ſein, ſo daß von dieſem Zeitpunkt ab mit ſtörungsloſer Produktion in
dem planmäßig vorgeſehenen, ſehr erheblich vergrößerten Umfang
ge=
rechnet werden kann.
Metallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 28. März ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer prompt eif Hamburg, Bremen oder Notterdam (
No=
tierung der Vereinigung für die deutſche Elektrolyukupfernotiz) 228 RM.
— Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner Börſenvorſtandes
(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager Deutſchland für prompte Lieferung
und Bezahlung ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium 98—99
Pro=
zent in Blöchen, Walzen oder Drahtbarren 190 RM., desgleichen in
Walzen oder Drahtbarren 194 RM., Reinnichel, 98—99 Prozent, 350
RM., Antimon Regulus 82—87 MM., Feinſilber (1 Kg. fein) 77,50 bis
79,25 RM.
Die Berliner Metall=Termine vom 28. März ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 191,25 (191,50), Februar 191,25 (191,75), April 189
(191), Mai 190 (190,50), Juni 190 (191), Juli 190,50 (191), Auguſt 190,75
(190,75), September 190,75 (191,25), Oktober 190,75 (191,50), November
190 (191,25) Dezember 190,25 (191,50). Tendenz: feſt. Für Blei:
Januar, Februar 55 (55), April 52,50 (53,50), Mai 53,25 (53,75), Juni
54 (54), Juli 54 (54,25), Auguſt 54,25 (54,50), September 54,50 (54,50),
Oktober, November 54,75 (54,75), Dezember 54,5 (55). Tendenz: ſtetig.
Für Zink: Januar 55,50 (56,50), Februar 55,50 (56,25), April 54 (56),
Mai 54,50 (55,25), Juni 54,75 (55,75), Juli, Auguſt 55 (56), September
55,25 (56,50), Oktober, November 55 (56), Dezember 55,50 (56,50).
Ten=
denz: ſtill. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
bei=
gefügten Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 28. März
ſtell=
ten ſich für Kupfer (Tendenz: unregelmäßig): Standard p. Kaſſe
94—½, 3 Monate 95½—½, Settl. Preis 94½, Elektrolyt 110—111, beſt
ſelected 100—101½, Glektrowirebars 111; Zinn (Dendenz: ſtetig):
Standard p. Kaſſe 220½—220¾, 3 Monate 221½—58, Settl. Preis 220½,
Banka (inoff. Not.) 225½, Straits (inoff. Not.) 222½; Blei (Tendenz:
ſtetig): ausländ, prompt, entft. Sichten 26%/zg. Settl. Preis 26¾; Zink
(Tendenz: ſtetig): gewöhnl. prompt, entft. Sichten, Settl. Preis 27½;
Queckſilber (inoff. Not.) 22½; Wolframerz (inoff. Not.) 2234.
Kleine Wiekſchaftsnachrichken.
Die arbeitstägliche Stromerzeugung hatte im Januar ihren t
inter=
lichen Hochſtand überſchritten und befand ſich wieder im Rückgang.
Nach den Ermittelungen des Statiſtiſchen Reichsamtes war ſie jedoch
17 Prozent höher als im Januar des Vorjahres, und zwar wurden von
122 Werken im Januar 1929 arbeitstäglich 55 524 000 Kilowatt erzeugt
gegen 58 114 000 Kilowatt im Dezember 1928.
Am 26. März wurden im Ruhrgebiet für Koks, Kohle und Briketts
30 003 Wagen geſtellt. Fehlziffer: 0.
Die zwiſchen den Direktionen der Städtiſchen Gas= und
Waſſer=
werke und dem Verband der Gemeinde= und Staatsarbeiter geführten
Verhandlungen über die von der Gewerkſchaft geforderte Lohnerhöhung
von 15 Pfg. die Stunde ſind ebenſo wie bei den anderen ſtädtiſchen
Werken zu keinem Ergebnis gekommen.
Am zweiten Tage der Leipziger Mucrena=Rauchwarenverſteigerung
wurden 10 500 rohe Füchſe und 2000 rohe Marder verkauft. Für Füchſe
hatten ſich Reflektanten in großer Anzahl eingefunden, und es
entwik=
kelte ſich daher ein lebhaftes Geſchäft. Als Hauptkäufer trat das
Aus=
land, in erſter Linie Amerika, auf.
Die Meldung, wonach zwiſchen den Vereinigten Glanzſtoffabriken
A. G., Elberfeld, urd der Neederlandſche Kunſtzijdef=brik Enka, Arnhem,
Abmachungen dobpelten Inhalts perfekt geworden ſeien, wird von der
Direktion der Enka laut „Telegraaf” dementiert.
Laut „F. Z.” iſt nicht nur ein Abkommen des Linoleumtruſtes mit
der Sarlino in Reims perfekt, ſondern auch ein weiteres mit der N.V.
Neederlandſche Linoleumfabrik in Krommenie. Dieſe wird ihr Kapital
auf 5 Millionen Gulden erhöhen und einen Umtauſch 1:1 in Aktien der
Kontinentalen Linoleum=Union erhalten.
Wie das engliſche Arbeitsminiſterium bekanntgibt, betrug die Zahl
der Arbeitsloſen in Großbritannien in der am 18. März zu Ende
ge=
gangenen Woche 1 182 500, was gegenüber der Vorwoche eine
Verminde=
rung um 86 339, gegenüber dem Vorjahr jedoch ein Mehr von 116 423
bedeutet.
Der Verwaltungsrat des amerikaniſchen Petroleuminſtitutes hat
einen Plan angenommen, in dem vorgeſchlagen wird, die
Petroleum=
produktion in den Vereinigten Staaten, in Mexiko und Venezuela
ſo=
fort um 8 Prozent zu reduzieren. Dieſer Plan ſoll jetzt der
amerika=
niſchen Regierung zur Genehmigung unterbreitet werden.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 28. März.
Nachdem an der geſtrigen Abendbörſe die Kurſe leicht nachgaben
und im heutigen Vormittagsverkehr die Stimmung eher unſicher war,
machte ſich zu Beginn des offiziellen Verkehrs wieder eine erneute
Be=
feſtigung bemerkbar. Der erholte Schluß der geſtrigen New Yorker
Börſe und die etwas entſpannten Geldmarktverhältniſſe hinterließen
einen günſtigeren Eindruck. Auch die fühlbare Erleichterung am
Ar=
beitsmarkte wurde mit Befriedigung aufgenommen. Das Geſchäft war
aber nicht ſo umfangreich wie an den letzten Tagen, da die bevorſtehende
Unterbrechung des Geſchäfts durch die Oſterfeiertage zur Zurückhaltung
mahnte. Als jedoch wieder Auslandsorders eintrafen, machte ſich in
Spezialwerten, eine merkliche Geſchäftsbelebung bemerkbar. Dieſe
Tat=
ſache ließ den heutigen Zahltag faſt ganz in den Hintergrund treten.
Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe waren durchſchnittlich
Kursbeſſe=
rungen bis zu 3 Prozent zu verzeichnen. Im Vordergrunde des
Inter=
eſſes ſtanden auf die Ausdehnung des Linoleumtruſtes Deutſche
Lino=
leum mit plus 5.5 Prozent. Auch Elektroaktien wurden lebhafter
ge=
handelt. An der Spitze ſtanden Schuckert mit plus 5 Prozent, Siemens
mit plus 3.5 Prozent, Bergmann mit plus 4,5 und Licht u. Kraft mit
plus 3 Prozent. Von Kunſtſeidewerten konnren Glanzſtoff, nachdem
dieſe an der geſtrigen Abendbörſe ſchwächer lagen, 7 Prozent anziehen.
Von Chemiewerten wurden den Farbenaktien nur wenig Leachtung
entgegengebracht, und der Kurs zur erſten Notiz war nur gut behauptet.
Banken bis 1 Prozenr befeſtigt. Renten ſtill, von Ausländern Zolltürken
gebeſſert. Auf Wochenſchlußglattſtellungen war die Tendenz im
Ver=
laufe etwas gedrückt. Es traten auf den meiſten Märkten kleine
Kurs=
rückgänge ein. Licht und Kraft und Deutſche Linoleum gaben je 1
Pro=
zent nach. J.G Farben blieben gut behauptet. Bei den übrigen
Wer=
ten gingen die Verluſte kaum bis zu 9.5 Prozent. Zum Schluß wurde
— von Spezialwerten ausgehend — das Geſchäft wieder lebhafter. Reger
gehandelt wurden Metallbank und Rheinſtahl, die bis 4 Prozent gegen
Anfang gewinnen konnten. Auch Elektropapiere und die übrigen Werte
holten ihre vorübergehenden Verluſte wieder auf; teilweiſe konnte das
Anfangsniveau noch um 1.5 Prozent überſchritten werden. Am
Geld=
markt war Tagesgeld mit 7,5 Prozent weiter angeſpannt. An dem
Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4. 2160, gegen Pfunde
20.467, London-Kabel 4.8537, Paris 124.19, Mailand 92.70, Holland
12.11½.
Berlin, 28. März.
Die letzten Tage hatten, was die Tendenzgeſtaltung an den
Effekten=
märkten betrifft, eine große Aehnlichkeit. Vormittags ſah es regelmäßig
aus irgendwelchen Gründen eher ſchwächer aus, und an der Börſe wurde
es dann auf einſetzende Auslandskäufe immer wieder feſt. Ganz
uner=
wartet wurde es dann aber ſchon vorbörslich recht feſt, und man ſprach
davon, daß für die erſten Kurſe das Ausland wieder als Käufer da ſei.
Zwar wurden dieſe erſten Notierungen nachher nicht ganz ſo feſt wie
vorbörslih geſprochen, lagen aber im allgemeinen auf geſtriger
Schluß=
baſis zumindeſt behauptet. Ueber den Durchſchnitt von 1—2 Prozent
hinaus waren nur wenige Werte verändert, wobei jedoch die Gewinne
überwogen. Später konnten ſich die Gewinne aber nicht behaupten,
de ausländiſche Preſſeſtimmen über neue Reparationsvorſchläge der
Alliierten ungünſtig kommentiert wurden. Teilweiſe gaben daraufhin
die Notierungen ſogar unter Anfangsniveau nach. Gegen 1 Uhr ſetzte
ſich dann eine neue Aufwärtsbewegung durch, die ihren Ausgangspunkt
bei den Kunſtſeidenwerten und Leonhardt Tietz hatte. Die Börſe ſchloß
behauptet.
9. E. G.
Augsb.=Nürnb. Maſch
Baſalt
Beramann.
Berl. Karlsruhe. Int
Berl. Hand.=Geſ.
180.— 28. 3.
181 Hirſch Anpfer 27. 3
142.50 84.— 84.75 Höſch Eiſen 123.75 56.— 57.25 Hohenlohe Werke 8o.— 79.75 230.— 231.— Kahla Porzellan 103.— 1102.— 67.50 67.50 Kali Aſcherslebe 244.50 228.50 229.— Salzdetfurtk 367.50 1366.— 168. 167.50 Weſteregel 2a8.50 214.— 1215.— Lindes Eismaſch 182.— 287.— 1289.— 2. Loewe F Co. 228. 176.50 170. Lingel Schuh 48. — 48.50 156.75 1158.25 Mannesmann Röh 115.50 171.75 172.75 Niederlauſitzer 9. 153.— Deutſche Maſchinen / 52.— / 55.50 Nordd. Lloyd 115‟ 124.25 1128.50 Orenſtein 91.50 DTeutſche Betroleum/ 74.— 78— 811 Polyphon 393.50 Tynamit Nobel .. 1119. — 1120.— Rütgerswerke 95.— Elektr. Lieferung• 1175.— 1175.50 Sachſenwerke 123.— 143.50 458.— 91.50 46.75 90.25 137.—
Audhui
Tanatbank.
Teutſche Bank=
Diskontogeſ. . .
Dresdner Bank.
Deutſche Erdöl:
J. G. Farben
255.50 1256.50 Siemens Glas=
Eelſenk. Berg.
120.50 1132.— Ver. Glanzſtoff
Geſ. f. clektr. Untern / 244.— 1234.25 * Ver. Stahlwerke
48.75 50— Bolkſtedter Porzellan
Han. Maſch.=Egeſt.
Kanſa Dampfſch. 1167.— 1159.50 Wanderer Werke
Wiſſner Metall:
Kapag:
121:
122.
137.— 1138.75 Wittener Gußſtahl
Karpener ..
Semoor Zement . . 1 282.— 1285.—
*) Die 3 Kaliwerte verſtehen ſich exkl. Bezugsrecht.
28. 3.
140.25
127.50
244.—
248.50
182.—
1229.—
118:1,
153.—
115.—
95.—
401.—
97.
123.50
143.50
466.—
91.75
49.—
90.75
138.—
47.— 48.—
Deviſenmarkk.
Kelſingfors..
Wien.. .. .
Prag.
Budapeſt
Sofia .
Solland
2slo ....
Kopenhagen.
Stodholm
London
Buenos Aires
New York ..
Belgien.
22. 3.
Brie/ / Geld /Brief
2 06
4.266
zai. 1gs
3.94
81.91
31 1.382
0.500
7.409
18.89
5.465
3 2.067
4.194
5 4274
Mannheimer Produktenbericht vom 28. März. Obwohl die 9.
vom Ausland im Vergleich zu den geſtrigen Preiſen höher lagen
kehrte der hieſige Markt in ruhiger Haltung, da der Konſum
haltend iſt. Auch machten ſich im allgemeinen die bevorſtehenden
tage bemerkbar. Man verlangte die 100 Kilo ohne Sack wa
Mannheim in RM.: Weizen inländ. 24,50, ausländ. 26,25—28
inländ. 23.50—23,75, Hafer inländ. 23,75—24, Braugerſte badi
fränkiſche 24,50—25, pfälziſche 25—25,50, Futtergerſte 20—22, M
Sack 24,50, ſüddeutſches Weizenmehl Spezial Null 33,23—33,75, fü
ſches Roggenmehl je nach Ausmahlung 30,25—32, Biertreber mit
22—22,50 RM.
Frankfu ter Produktenbericht vom 28. März. Die Frankfurioeſym
treidehörſe lag ruhig. Die Preiſe ſind unverändert wie am Vorta
notierten je 100 Kilo: Weizen 23,75, Roggen 23—23,25, Somm
24,00, Hafer 24,25—24,50, Mais 23,25, Weizenmehl ſüddeutſches 33
desgl. niederrhein. 32,75—33,25, Roggenmehl 30,25—31,25, Wei
14,00, Roggenkleie 15—15,25.
Berliner Produktenbericht vom 28. März. Die bevorſtehende
tage machten ſich heute am Produktenmarkte in ſehr geringer (
tätigkeit bemerkbar. In den geſtrigen Nachmittagsſtunden
noch einiges Geſchäft in Weizen und Noggen zur ſofortigen
verladung entwickelt; für deutſches Material beſteht auch heut
etwas Intereſſe, und zwar für Weizen bei den hieſigen Mühlen
für Roggen nach der Küſte; größere Umfätze können jedoch ſchon
des geringen Angebots nicht zuſtande kommen. Stark beachte
die Tatſache, daß in den nächſten Tagen bereits die erſten Zuful
dem Waſſerweg herankommen, und dies wirkte ſich beſonders
Lieferungsmarkte aus. Märzweizen eröffnete ebenſo wie die
Sichten etwas feſter; bald nach der erſten Nokierung nannte man
den Preis 1 Mark niedriger, Brief. Die Preisſchwankungen fü
gen hielten ſich in engen Grenzen. Für Weizen und Roggen zu
gon= und Kahnverladung forderte man angeſichts der Feſtigkeit des
landes etwas höhere Preiſe, die jedoch kaum bewilligt werde
Mehlgeſchäft ſtagniert faſt gänzlich. Hafer liegt ruhig und
ſtetig. Nur für Küſtenware werden etwas niedrigere Preiſe
g=
da das Expertgeſchäft nicht recht wieder in Gang kommen will.
ſtill.
Viehmärkke.
Mannheimer Viehwarkt vom 28. März. Zum heutigen Marn4
mer Kleinviehmarkt waren aufgetrieben und wurden die 50 Kilogr zir
Lebendgewicht je nach Klaſſe gehandelt: 137 Kälber 66—85, 158 Sch
74—81, 455 Ferkel und Läufer, Ferkel bis vier Wochen 25—30, übe
Wochen 34—44, Läufer 48—60 RM. Marktverlauf: Mit Kälbern
haft, geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand; mit Ferkeln und /4
fern mittelmäßig.
Frankfurter Viehmarkt vom 28. März. Der Auftrieb des heutt
Nebenmarktes beſtand aus 109 Rindern, 1668 Kälbern, 298 Schafeni!
379 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Nebenmarktes
vorigen Woche waren heute 364 Kälber und 63 Schafe mehr angetri
während 582 Schweine weniger zum Verkauf ſtanden. Markwer
Kälber rege, Schafe ruhig, ausverkaufk. Schweine wurden weger
geringen Antriebes nicht notiert. Bezahlt wurde pro Zentner 9
gewicht: Kälber b) 77—80, c) 72—76, d) 64—71; Schafe a) 1. 77
b) 45—52. Im Vergleich mit den Notierungen des letzten
Aa=
waren Kälber bis zu 3 Mark und Schafe bis zu 4 Mark billi
Fleiſchgroßmarkt. Ochſenfleiſch 1. 85—90, 2. 80—85, Bullenf
80—85, Kuhfleiſch 2. 50—60, 3. 40—50, Kalbfleiſch 1. 119—120, 2.-1
bis 110, Schweinefleiſch 1. 95—98; Gefrierfleiſch: Rindfleiſch B0.
viertel zollfrei 54, verzollt 70, Hinterviertel 60 bzw. 80.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
* New York, 28. März. (Peihl)
Zucker: Die Geſchäftstätigkeit am Zuckermarkt hielt ſich heue
engen Grenzen. Zu Beginn ſchritt die Spekulation zu Deckungen,
da nur kleines Angebot vorlag, konnten die Preiſe etwas anz
Realiſationen bewirkten im Verlaufe ein Nachgeben der Preiſe.
Baumwolle: Durch die bevorſtehenden Feiertage blieb das 0
heute unbedeutend. Auf die beſſeren Liverpooler Kabel
erfolgten=
fangs Anſchaffungen und eine Preisſteigerung. Im Verlaufe
die günſtigen Wetterberichte verſtimmend. Doch ſetzte gegen Schlt
neue Aufwärtsbewegung im Einklang mit der Stimmung der
Eſſe=
börſe ein.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 28. MMz
Getreide: Weizen, März 118½, Mai 121½, Juli 125, S
127; Mais, März 91½, Mai 94, Juli 97½; Hafer, März 45,
46½, Juli 45%; Roggen, März 105½, Mai 101½, Juli 1054,
Fette: Schmalz, März 12,05, Mai 12,25, Juli 12,60,
tember 12,95; Rippen, Mai 13,45, Juli 13,95; Speck loco 1i
leichte Schweine 1100—11,80, ſchwere Schweine 11,15—1IYüre
Schweinezufuhren Chicago 20000, im Weſten 90000.
Chicago Baumwolle: März 20,13, Mai 20,17.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 28. N1
Getreide: Weizen, Rotwinter 14734, Hartwinter 1339 9 ang. Ernte 166½; Mehl ſpr. wheat clears 5,60—6: JuNſ
nach England 1,6—2, nach dem Kontinent 8—10 C.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,80; Talg, extra loſe 85, eſchei
Kakao: Tendenz feſt, Umſätze in lots 207, loco 10½4, Mui kteue
10.23, Mai 10.51, Juni 10.62, Juli 10.83, Auguſt 11, Septem 7M
11.16, Oktober 11.23, November 11.11.
Frankfurter Kursbericht vom 28. März 1929.
We ecche
anl. v. 27.
(% Baden
Frei=
ſtaat v. 27....
6% Bayern
Frei=
ſtaat v. 27 ..
2% Heſſen Volks
ſtaat v. 28.
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28......
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27....
7%
ThüringerFrei=
ſtaat v. 27.
Dtſche. Anl.
Auslo=
jungsſch. + *I.
Ablöſungsan!.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe.. ..
8% Bad.=Bad.v. 2
6% Berlin v. 24..
8% Darmſtadt v. 2
v. 28
7% Frll. a.M. v. 26
8% Mainz v. 26..
8O Mannh. v. 26
8½ Nürnber 26
Di. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser. 1
.. Ser.II
8% Ber .Shp.=B!
8% Frkf. Shp. Bk.
½%- Lia. Pfbr.
8% „ PforBk.
4½%r Lia. Pfbr
B7.4
79.4
90
91.4
Rré
53.85
12.8
4.85
93.5
91.5
91.5
87
92.25
52.5
97.5
98
8.2
98
80.25
8% Heſſ. Landesbk.
4½% Heſſ. Lbs. Hp.
Bk.=Ligid. Pfbr..
80 Kom.
Landes=
bank Darmſtadt.
% Mein. Hyp.Bt.
4½% „ Lig. Pfbr
8% Pfälz. Hyp.Bk.
8% Preuß. Ztr.=
Stadt ſchaft. .
8% Rhein. Hyp.=Bk
4½% Lig. Pfbr
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=-Cred . .. .."
8% Südd. Bod.=
Cred.=Ban1 ...
8% Württ. Hyp.=B
6% Daimler Benz
von 27.......
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26...
7½ Mainirw. v. 26
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26.
8% VoigtckHäffner
von 26.
J. G. Farben Bonds
28..
..
5 % Bosn. 2. E. B.
v. 1914........
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anw. v. 1914 ...
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von 1913
420 Türk. Admin.
4½ 1.Badga
„ Bollanl.
41I.% Ungarn 1913
97.25
75.45
93.9
84.5
98
76.4
97
77
.75
81
Ri
98.5
95
73.25
83.5
82
93.5
137
37.75
30 5
19
10.4
11.5
41/,% Ungarn 1914/ 28"
Goldr.. 24.6
42
mrtien.
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ...
„Eff.=u.
Wechſel=
bank .. ..."
Vereinsbank
Diskonto=Geſellich
Dresdener Bank".
Frankf. Bank.."
„ Hyp.=Bk.
Pfdbr.=Bk. ..
Gotha. Grundkr. B
Mein. Hyp.=Bank.
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Ban1.
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbi
„ Hyp.=Bank ...
Südd. Bod.=Cr. B!
Wiener Banwerein
A.G. Berkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ...
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge
Hapag ....
Nordd. Lloyzd ...."
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Nccum. Berlin..
Adlerw. (v. Kleher
6% AEG. Vorzue
1u.5
177.5
200
289
169.75
125.5
102
159
172.25
105
143
157
135
144
190
152
34.4
321.5
125.3
202.5
182
14.5
170
Av6
116
121
56
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231.5
152.5
110
147.5
177
76
60.5
131
127
170.75
362
300
224.5
175
208
225
257
85
146
1133
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92
146
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Rh. Braunkohlen".
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Riebeck Montan. . .
Roeder Gb. Darmſt.
99.5
130.5
941,
124.25
71
245
366. 75
230
90
108
93
177
Af
103
117
140
118.6
135
90.5
140
62.25
55.5
221
152
87
71.5
112
95
109
171.75
127.5
146.5
111.75
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403
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Frkft Allg. Verſ.0990
Frankona Rück= 1.
Mitv. . ..
Mannh. Verſich. „18
Freitag, den 29. März 1929
Scgtfen
„Ach, Herr Doktor,” meinte Schäfer jetzt aufrichtig, ,da war
auch nicht alles Gold; Frau Schneider war oft krank und ſehr
eiferſüchtig. Sie mochte auch Grund haben. Früher war der
Herr Direktor beſſer zu ſeiner Frau und auch zu dem Perſonal.
Seit ich aber mit ihm nach Südende fuhr, war er ſehr reizbar
und oft ungerecht.”
„Danke, Schäfer,” ſagte Holſt jetzt kurz, „ich muß Sie wegen
Kolliſionsgefahr in Haft nehmen. Haben Sie aber keine große
Furcht. Es wird nicht ſo ſchlimm werden. Der Mörder der
armen Frau iſt ein anderer. Auch nicht der Textil=Willy. Es iſt
ein ganz anderer!“
Gärtner Hildebrandt und ſeine Frau waren durch
Schen=
kung in den Beſitz des Schneiderſchen Grundſtücks gelangt. Der
Direktor mochte in den Räumen, in denen ſeine Frau auf ſo
beſtigliſche Art und Weiſe niedergeſchlagen worden war, nicht
mehr länger wohnen. Er wollte das Haus aber auch nicht an
fremde Leute verkaufen, da er immer noch einige Zimmer, in
denen ſich Sachen von ihm befanden, unter Verſchluß hielt. So
ſchenkte er das Haus dem alten Gärtner und ſeiner Fran.
„Gott wird es Ihnen reichlich lohnen,” hatte der alte taube
Mann mit zahnloſem Munde geſtammelt, während er mit dem
Handrücken die Tränen fortwiſchte.
Schneider aber hatte ſich abgewandt.
Hildebrandt hatte nun auch ſeine verheiratete Tochter mit
ihrem Manne, einem Tiſchler, zu ſich genommen, der ſich mit der
gern erteilten Erlaubnis des Direktors in dem kleineren
Wirt=
ſchaftsgebäude eine Tiſchlerei einrichtete.
Schneider ſelbſt war in letzter Zeit wenig zu ſehen. Er
be=
fand ſich häufig auf Geſchäftsreiſen in Süddeutſchland und dem
angrenzenden Oeſterreich. Man munkelte in Börſenkreiſen
be=
reits von ſehr leichtſinnigen Spekulationen des früher ſo
vor=
ſichtigen Direktors. Aber er hatte Glück und vermochte das von
ihm gegründete Unternehmen in die Höhe zu bringen.
Er arbeitete unentwegt. Es war ein Eifer über ihn
gekom=
men, der ihn oft die ganze Nacht hindurch an ſeinen Schreibtiſch
feſſelte. Bis zum Morgen brannte dann in ſeinem
Arbeitszim=
mer, das im Gebäude der großen Fabrik lag, die grüne Lampe.
Er wolle ſich betäuben nach dem Verluſt ſeiner Frau, ſagte man.
Sein Weſen aber blieb ſonderlich und unſtet.
Die Zeitungen brachten die kurze Notiz, daß auch Wilhelm
Kowalſki, der „Textil=Willy”, von dem Verdacht des Mordes
befreit ſei. Die Behörde ſei auf neuem Wege, aber ſie gebe nichts
betannt.
Kowalſki wurde natürlich in Haft behalten, aber ſeine
üb=
rigen Taten waren ſoweit geklärt, daß man in kurzer Zeit zur
Verhandlung ſchreiten konnte.
Da fuhr an einem Nachmittag eine geſchloſfene Limouſine
vor dem ehemaligen Schneiderſchen Landhauſe vor, das nun die
ältlichen Gärtnersleute bewohnten.
Dem öffnenden alten Manne ſtellte ſich Polizeirat Brämer
als Chef der Kriminalpolizei vor und erſuchte um Aushändigung
ſämtlicher Schlüſſel. Die Zimmer, die man durchſuchte, waren
tadellos geſäubert und zum Teil mit neuen Möbeln beſtellt.
„Das iſt nichts! Alle Schlüſſel!” ſagte Brämer unmutig. Er
war noch eine zweite Treppe hinaufgeklettert und ſtand vor einem
kleinen Bodengelaß.
„Dazu haben wir keine Schlüſſel, Herr Polizeirat,” ſagte
die verängſtigte Frau Hildebrandt. „Hier bewahrt Herr
Direk=
tor Schneider noch einige Sachen auf.”
(Schluß folgt.)
(riminalroman von Werner Krueger.
Copyright by Marie Brügmann, München.
(Nachdruck verboten.)
was für einen Mantel trug Direktor Schneider in
hien Nacht?” fuhr Doktor Holſt auf.
werr ledernen Automantel,” anwortete Schäfer
ver=
er eine Mütze?” fragte Doktor Holſt weiter.
fumit Brille, weil der Herr Direktor oft ſelbſt zu lenken
utgegnete der Chauffeur.
SAgut,” ſagte Dottor Holſt ſtill, und dachte weiter.
Dirweite Mann in der dunklen Nacht war alſo nun die
pp ümporgeeilt und war in das Schlafzimer eingetreten.
Wehſenheit des Hundes hatte er in der Erregung gar nicht
ſerte V ielleicht hatte er getrunken. Er holte einen
Gegen=
d um der Taſche, einen Schraubenſchlüſſel . . .
Szüfer,” fuhr der Staatsanwalt auf, „alſo der Schlüſſel
im Rückſitz des Autos gelegen haben?"
„ſlich glaube ſchon, ſo wird es ſein!” ſagte der Chauffeur
unageos.
AWieer verſank der Doktor in tiefes Brüten.
.....und Mit
AauL EALtÖT
trinken Deine Kinden
die Milch noch malſo
„Gſimtte am Nachmittag eine Sitzung und trug einen
frack=
gem lut,” ſagte Schäfer, immer verwunderter den
Staats=
valu errachtend.
„Hohrhemd mit Manſchetten natürlich?” fragte Doktor Holſt.
hartſch aufgerichtet und blätterte in den Akten.
„Mielich!"
Aßn Hier in den Akten ſtand es ja: Kowalſki hatte
aus=
ggtrdß der myſtiſche Schattenmörder zwei Köpfe größer war
dſe Ermordete.
9G groß iſt denn Direktor Schneider? fragte Doktor Holſt
Meter neunzig, Herr Doktor.”
Dmprang Holſt auf und zündete ſich eine Zigarette an.
Zutenſpiel der Nacht hatte ſeine Schuldigkeit getan.
„ARutzt Herr Direktor Schneider noch den Ledermantel,
en n jener Nacht trug?” fragte er, jetzt vollkomen ruhig.
Er ſah ſinnend in die Ferne.
Als der Chauffeur abgeführt worden war, rief der
Staats=
anwalt telephoniſch den Nachtportier des Hotels herbei, in dem
der Direktor übernachtete.
Der dicke alte Herr, der bald darauf erſchien, war aufs höchſte
eingeſchüchtert durch die ſtrenge Behörde und berichtete, daß
Di=
rektor Schneider das Hotel, kurz nach zwei Uhr wieder
ver=
laſſen hätte.
Er wäre merkwürdigerweiſe im Jackett zurückgekehrt, trotz
der friſchen Morgenluft.
Da pfiff Holſt zum zweiten Male durch die Zähne.
er ſagte, daß er ihn zum Auffärben gegeben hätte
DAr Staatsanwalt pfiff durch die Zähne.
R vertrugen ſich die Schneiderſchen Eheleute denn?”
fehn bezeugen d
Re i.
beseitigt habe.
Auch Herr Dr. med. S. in I.
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Seite 14
Freitag, den 29. März 1929
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Heute geschlossen!
Ab morgen unser großes Osterprogramm:
Kinderseelen
klagen euch an
Nach der Erzählung „Die drei Ringe‟ von
Paul Keller.
Der Kampt eines materiell eingestellten Vaters
gegen eine „unwürdige‟ Ehe seines einzigen Sohnes.
Der Vater: Albert Steinrück †
Der Sohn: Walter Rilla
Annemarie: Claire Rommer
Dazu:
Wir bringen in unserem Festprogramm ab Samstag
einen Film, den die nachstehende Kritik empfehlen dart:
„Vossische Zeitung‟:
Es gibt laute, schreiende und stille, behutsame Filme,
auch wenn sie „Bilder ohne Worte” wären. —
Und wir spielen bis
einschließlich Dienstag
noch den großen amerikanischen Sittenfin
Ehre deine Mutter
Chicagd
ist einer dieser stillen Filme. Das macht ihn zum
Das Schicksal
einer deächteten
Auch ein Lied von Liebe und Treue.
Beginn 3½ Uhr.
Erlebnis. Die schlichte, ruhige Natürlichkeit Mary
Carr’s ist ergreifend, Ihre Frau aus dem Volk ist ganz
Herzensgüte und Liebe."
In der Rolle des Sohnes: Walter Rilla.
Dann bringen wir noch
Zirkusleben
mit Ken Maynard.
Dieses Programm läutt auch noch am Dienstag nach
Ostern!
Jugendliche nachmittags halbe Preise.
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den 30. März 1929, die Gaſtwirtſchaft
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