Einzelnummer 10 Pfennige
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Franifurt a. M. 1301.
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſit. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 85
Dienstag, den 26. März 1929.
192. Jahrgang
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichspfg.
zele 300 Reſchemart. Alle preſe in Reſchemart
(4 Dolſar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewall, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
auftäge und Teſtung von Schadenerſcth. Bei
Konlus oder gerſchliſcher Beſteſbung ſaht ſeder
Rabatt weg. Banfkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Naionalbank.
* Landkagsauflöſung in Sachſen.
Fortgang der Pariſer Verhandlungen.
Von unſerem ſtändigen ſächſiſchen
ollfithung der Sachverfkändigen=
Konferenz.
Heich für Sortſehung der Pänderwitrſchaft.
Kuſche Kandunf. De sefienun uen Lnder.
jändern mit der Reuregelung unvereinbar.
EP. Paris, 25. März.
2 heutige Vollſitzung der Sachverſtändigenkonferenz dauerte
rons mehr als eine halbe Stunde. Zunächſt legte das
Re=
it noch eine Reihe von Fragen
offengelaſ=
ſach fortgeſetzt werden. Auch am Donnerstag wird voraus=
Atine Sitzung ſtattfinden, um dann die Oſterpauſe
anzu=
u. Morgan wohnte der heutigen Sitzung nicht bei. Er
ü nach der Schweiz begeben, wo ſein Schwiegerſohn bei
tzllttomobilzuſammenſtoß einen Beinbruch erlitten hat.
4e weit heute über die Frage der Kapitalbeſchaffung eine
tzrig erzielt wurde, iſt nicht bekannt geworden. Es wurden
4y Angaben über die Fragen gemacht, deren Löſung geſucht
dir ſchon gefunden worden iſt. Für den zu
mobiliſieren=
til der Annuität ſollen z. B. Bonds ausgegeben werden.
Id in dieſem Falle in welchen beſtimmten Währungen, wie
ktaufdruck gefaßt werden ſoll, ferner wie ſie garantiert
ie Pfänderwirtſchaft fortgeſetzt werden
Avelche Auffaſſung von deutſcher Seite mit
ruck bekämpft wird. Die deutſche Delegation
ürpfändern nicht mit dem Sinn und Geiſt der
u ſchaffenden Regelung vereinbar ſei, und
de generelle Haftung der geſamten Reichseinnahmen als
dund anzuſehen ſei. Es ſoll ſich auch fragen, ob dieſe Bonds
Weutſche Skandpunkk in der Sachlieferungsfrage.
Ay der Perkins=Ausſchuß legte ſeinen Bericht vor.
indelt ſich um den 5. umgearbeiteten Bericht über die
Hieferungen. Dieſer dürfte jetzt ſo ziemlich als
end=
humgeſehen werden. Aber auch in dieſem Zuſammenhang
Ptzt werden ſollen, ob das Wallenberg=Abkommen revidiert
Aloll. Die deutſche Delegation ſteht auf dem Standpunkt,
ie Reihe von Sachlieferungsfragen nicht durch das
Sach=
ſtioigenkomitee gelöſt werden ſoll, ſondern erſt ſpäter durch
Ehure Sachverſtändige, die in Fragen der Sachlieferungen be=
Eiän Kompetenzen beſitzen. Im ferneren dürfte die deutſche
Egation nach und nach beantragen, daß mit
hiichen Beſtimmungen der Friedensverträge
hü den anderen Ländern gegenüber benach=
Fhüzt worden iſt, z. B. in Zollfragen, in Fragen des
inter=
ſüalen Verkehrs, der Reviſion der Sequeſters, in der Benach= zu erreichen, werden durch die Haltung der
Mag Deutſchlands in der internationalen Patentgeſetzgebung.
laf als wahrſcheinlich gelten, daß eine Einigung in dieſen
ſür gehen die privaten Beſprechungen weiter. Die deutſche
BA2 Zahlungsperioden 37 Jahre nicht überſchreiten dürfen, wenig nützt.”
4 ſoll der geſchützte Teil der Annuitäten weſentlich größer
M½ der ungeſchützte. In deutſchen Kreiſen rechnet man kaum
„kuem Abſchluß der Verhandlungen vor Ende April.
1ſoas berichtet dazu noch, daß nach dem Berichte Lord
3 N Delegation zu Delegation ſprächen, um die vertiefte Prü=
Md wurde. Nach der Oſterbauſe werde das Komitee am einen Ausweg ſehen. Der Miniſter hatte ja auch angeſtrebt, eine
W ſeine Arbeiten wieder aufnehmen.
Ein Brief Hugenbergs an Amerika.
Berlin, 25. März.
Eanden ſein ſoll und das einen Appell an die
Ver=
lt der maßgebenden Kreiſe Amerikas dar=
Eichin zu wirken, daß Deutſchland erträgliche Laſten auf=
Eag werden, da es ſonſt dem Bolſchewismus anheim=
WAmüſſe, von welchem nicht nur Europa, ſondern auch Ame=
7 Proht ſei. Eingangs des Schreibens wird auf die neuen
Ergebniſſe der Kriegsſchuldforſchung
hingewie=
ſen, nach denen von einerAlleinſchuldDeutſchlands
keine Rede ſein könne. Deutſchland ſei ſeit
Ab=
die Mittel gäben, ſeine Kriegsſchiffe zu bauen. Der Dawesplan näher heranrückende Entſcheidung des Staatsgerichtshofs des
halten, die Präſident Wilſon in ſeinen 14 Punkten feſtgelegt Sachſens gegen die ſächſiſche Regierung auf Ungültigkeits=
Komite, in deſſen Schoß Einigkeit erzielt wurde Be= Rechnung zu ſetzen, was Deutſchland bisher ge= Heſſen, Hamburg, Mecklenburg und anderer Länder, in denen
ber die ihm zuſtehende Frage der Kapitalbe= zahlt habe. Nur eine gerechte Endlöſung werde Deutſch= ähnliche Verhältniſſe obwalteten, nur die Ungültigkeit gewiſſer
ütng der Reparationsbank vor. Immerhin ſind land in die Lage verſetzen, die Aufgabe zu erfüllen, die ihm
„biden. Die Diskuſſion im Plenum über den Bericht dieſes Schutz der Welt vor dem Bolſchewismus zu ſein.
hes kam heute noch nicht zum Beſchluß. Sie wird am Zum Schluß des Appells wird die Behauptung aufgeſtellt, daß dadurch ſicher geworden, daß ſich erſt vor kurzem eine
unbeſtreit=
die Deutſchnationale Volkspartei das einzige Bollwerk gegen das
Chaos ſei.
Der Brief, den der Vorſitzende der Deutſchnationalen
Volks=
partei, Geheimrat Hugenberg, an führende Zeitungen und
Poli=
tiker ſowie an hervorragende Perſönlichkeiten des wirtſchaftlichen Landtages herbeizuführen, auf die geſamte ſächſiſche Oeffentlich=
und geiſtigen Lebens in Amerika am 5. März geſandt hat, Und keit als die Senſation des politiſchen Lebens Sachſens der
letz=
der erſt jetzt — durch Veröffentlichung eines Berliner
Montags=
blattes — bekannt geworden iſt, wird zweifellos in der politiſchen druck dieſes Ereigniſſes ein ganz ähnlicher ſein. Iſt es doch ſeit
Diskuſſion der nächſten Zeit noch eine beſondere Rolle ſpielen, dem Beſtehen der republikaniſch=demokratiſchen Staatsform das
1i1 ſich nun die Frage, in welcher Währung die Bonds. Der Brief iſt echt, was von dem amtlichen Publikationsorgan
hen werden, ob nur in einer oder in mehreren Währun= der Deutſchnationalen Volkspartei ausdrücklich feſtgeſtellt wird, erſte Mal, daß der oberſte deutſche Gerichtshof auf den Antrag
ſollen. Die franzöſiſche Delegation ſcheint Verhandlungen in Paris notwendig geweſen wäre, den
Ameri=
nmer noch auf dem Standpunkt zu ſtehen, kanern, die bei den Verhandlungen eine entſcheidende Rolle ſpie= Oeffentlichkeit greifbare Erſcheinung gewonnen hat. Aber mau
len, ein Bild über die tatſächlichen Verhältniſſe in Deutſchland
zu geben. Ueber die Vorgeſchichte und den eigentlichen Zweck
des Schreibens gehen die Meinungen in den Blättern kaum
aus=
ai dem Standpunkt, daß die Feſtlegung bon einander. Während die deutſchnationale Preſſe die Erklärungen
bergs Unternehmungen von amerikaniſcher Seite herangetreten
worden ſei, ſeine Auffaſſung über die tatſächlichen Verhältniſſe
in Deutſchland und die Haltung der Deutſchnationalen
darzu=
tgerfähig ſein ſollen und in welchem beſtimmten Nange, legen, glaubt die Linkspreſſe, aus dem Datum der Abſendung
gewiſſe Schlüſſe auf den Zweck des Briefes ziehen zu können.
Die „Voſſiſche Zeitung” erinnert daran, daß um den 5. März
herum die Kriſe des deutſchen Parlamentarismus ſich ſo
ver=
ſchärft hatte, daß „die Diktaturfreunde die Zeit reif zum
Staats=
ſtreich hielten.” Man könne annehmen, daß Hugenberg mit der Hörigen des in ihnen vertretenen Parteiwillens geworden waren,
Denkſchrift „etwaige Befürchtungen Amerikas zerſtreuen wollte,
falls bis dahin der Staatsſtreich Tatſache” geworden ſei. Die
Fieder eine Reihe von Fragen aufgetaucht, die der Löſung deutſchnationalen Blätter weiſen den Vorwurf zurück, daß der
Fhrren, z. B. ob die Zwangs=Kohlen= und Kokslieferungen Brief Hugenbergs eine Durchkreuzung der deutſchen Außenpolitik
bedeute. Im übrigen erklären ſie, daß den Deutſchnationalen
das Recht, außeramtlichen Verkehr mit dem Auslande zu pflegen,
nicht beſtritten werden könne, nachdem die Linke dieſen Weg des
öfteren ſchon vorher beſchritten habe.
In Amerika ſcheint jedoch der Brief nicht die von den
aus der „New York Times” hervorgeht, die in einem Leitartikel
zu dem Brief Hugenbergs ſchreibt: „Streſemanns Pro= ſchuld trägt, der deutſche Nichterſtand und diejenigen Kreiſe,
täumt wird, wodurch Deutſchlands Wirt= bleme, wie auch die Beſtrebungen der deutſchen, denen der Glaube an das Recht etwas Heiliges darſtellt, tatſäch=
Deutſchnationalen nicht erleichtert. Wenn auch zu
erwarten iſt, daß Berlin den Ergebniſſen der Reparationskonfe=
Uak leicht zuſtandekommen wird, wenn in der Frage der renz kritiſch gegenüberſtehen wird, wie immer ſie auch ausfallen
„Mlduer Annutäten einmal eine Verſtändigung erzielt iſt, mögen, ſo bedeutet doch die Verkündigung ſeitens der Deutſch= eiuer der angeſehenſten und wirklich führenden deutſchen Nichter
nationalen, daß ſie nicht mitarbeiten werden, eine Drohung, die
ion vertritt nach wie vor nachdrücklich den Standpunkt, niemanden ſchreckt, Deutſchlands Stellung in der Welt jedoch
Vor einem Bergarbeiterſtreik?
* Berlin, 25. März. (Priv.=Tel.)
Mloles und Verkins der Vorſitzende Owen Young das Wort Reichsarbeitsminiſterium ſelbſt ernſte Beſorgnis ausgelöſt. Nach Frage geführt worden iſt, vorurteilsfrei betrachtet?. Der ſächſiſche
dtzin und erklärt habe daß nach ſeiner Anſicht der Augenblick den negaiven Verhandlungen zwiſchen dem Arbeitsminiſter Landtag war auf Grund eines Wahlgeſetzes gewählt worden,
ec nent ſei, die Frage der Ziffern anzuſchneiden. Er Wiſſell und den Vertretern der Gewerkſchaften und des Nuhr=, das im Widerſpruch zu Beſtimmungen der Landes= und Neichs=
„eszelugeſchlagen, daß die Delegierten in privaten Beſprechun= bergbaupereins, die damit endeten, daß die Vergarbeiter einen verfaſſung einen Paragrabhen enthielt, der zwar in guter Abſicht,
9ck: Her Volſitzung vorzubereiten. Dieſer Vorſchlag ſei von noch geringe Hoffnung, in neuen Verhandlungen Mittel und Parteibildungen durch beſondere Zahlungen und die Bedingung
MErlusſchuß angenommen worden. Entgegen den Beſchlüſſen. Wege zu einer Einigung zu finden. Die Dinge liegen zurzeit ſo, der Beibringung einer erhöhten Anzahl von Unterſchriften wahl=
EAlrwoche werde in dieſer Woche nur noch eine Sitzung abge= daß Arbeitsminiſter Wiſſell und ſeine übrigen ſozialdemokratie berechtigter Staatsbürger den Eintritt in das Parlament er=
„el werden, deren Einberufung dem Präſidenten anheim= ſchen Miniſterkollegen nur in einer friedlichen Vereinbarung, ſchwerte. Dieſer Paragraph war vom Reichsgericht in ſpäterer
Unterſuchungskommiſſion einzuſetzen, die ſich mit der Lage des Zeit in Uebereinſtimmung mit Entſcheidungen, die ſich gegen
Län=
ein objektives und neutrales Urteil abgeben ſollte. Inzwiſchen und vom ſächſiſchen Landtage ſelbſt durch Abänderung des
Säch=
welchen Kampfmaßnahmen abgeſehen werden. Der Miniſter iſt Sachlage war es klar, daß die Wahl vom 31. Oktober 1926 nach
ſn Berliner Blatt veröffentlicht, ein vertrauliches kennen, daß politiſche Erwägungen die Bergarbeiterführer maß= zunächſt kein Zweifel daran beſtehen, daß die ſächſiſ”e Regierung
Ehtiben an eine amerikaniſche Zeitſchrift, das gebend beeinfluſſen. Einmal iſt es der Druck von linksher, der dem Spruche des Staatsgerichtshofs nachkommen wird. Rechts=
ReAich von dem Vorſitzenden der Deutſchnatio= ſie veranlaßt, in das radikalere Fahrwaſſer abzuſchwenken, zum mittel gegen die Entſcheidung dieſes oberſten deutſchen Gerichts
Wn Volrspartei, Hugenberg, nach Amerika gerich= anderen ſollen durch die Sozialdemokraten ſelbſt ſtärkere For= ſind nach 8 28 Abſ. 2 des Geſetzes über den Staatsgerichtshof
zum 1. Mai zu größerer oder gar allgemeiner Arbeitsnieder= denten ankommen laſſen, wenn ſie ſich ihm nicht unmittelbar
legung kommen wird.
Mitarbeiter.
Dresden, Ende März.
Der ſächſiſche Landtag hätte in ſeiner Sitzung vom 21. März
ſchluß des Dawesabkommens nicht im Stande 98. Js, der letzten, die er vor den diesjährigen Oſterferien
abge=
geweſen, irgendwelche Beträge aus eigenen halten hat, nicht gedacht, daß er auch wirklich zum letzten Male
Mitteln zu zahlen. Die Amerikaner zahlten in zuſammenzutreten berufen geweſen iſt. Zwar lag ſeit Wochen und
Wirklichkeit alle Tributlaſten, die Deutſchland Monaten über Parteien und Fraktionen, über Regierungskreiſen
aufgezwungen werden. Die Amerikaner ſeien es daher, und Oeffentlichkeit, ſoweit ſie politiſch intereſſiert iſt, eine
unver=
die den franzöſiſchen Militarismus finanzierten und die England kennbare erwartungsvolle Spannung, die ſich auf die immer
müſſe endgültig ſein, müſſe ſich aber innerhalb der Grundſätze Deutſchen Reichs richtete, bei dem die ſozialdemokratiſche Partei
habe. Die Reparationen müßten notwendiger= erklärung der Wahlen vom 31. Otober 1926 und auf Auflöſung
weiſe auf Deutſchlands wirklicher Leiſtungs= des Landtags geklagt hatte. Indeſſen glaubte niemand ernſtlich
fähigkeit baſiert ſein. Gewiſſenhaft ſei in daran, beſonders nachdem der Staatsgerichtshof in den Fällen
Wahlbeſtimmungen erklärt hatte, daß der oberſte Gerichtshof bis
durch ſeine geographiſche Lage aufgezwungen ſei, nämlich: der zur Anordnung der Auflöſung des Landesparlaments verſchreiten
würde. Die Fraktionen ſelbſt waren ihrer Sache noch beſonders
bare Mehrheit im Plenum für die juriſtiſche und tatſächliche
Gül=
tigkeit des vor reichlich zwei Jahren gewählten Landtags
zuſam=
mengefunden hatte. So wirkt das Urteil des Staatsgerichtshofs,
das am Nachmittag des 22. März erging, das die Wahl von
Oktober 1926 für ungültig erklärt und der Regierung des Frei,
ſtaates Sachſen die Verpflichtung auferlegt, die Neuwahl des
ten Jahre ſchlechthin. Auch außerhalb Sachſens dürſte der Ein=
Zur Begründung dieſes Schrittes ſchreibt die deutſchnationgle einer Partei ein Landesparlament vorzeitig auflöſt. Man kennt
Preſſeſtelle, daß es im Augenblick der für Deutſchland wichtigen, die ausführliche Begründung des Staatsgerichtshofsurteils noch
nicht, und es wird wohl einige Zeit vergehen, bis es für die
wird, um es verſtehen zu können, daran denken müſſen, daß die
Entwicklung der Republik einen in den letzten Jahren immer
ſchärfer hervortretenden Machtkampf zwiſchen Exekutive,
Legis=
lative und Rechtſprechung, jenen drei Grundfeſten fedes
Staats=
der parteiamtlichen Preſſeſtelle unterſtreicht, daß an Dr. Hugen= weſens, in allen deutſchen Gliedſtagten und auch im Reiche
ge=
zeitigt hat. Die Macht der Parteien und ihr Glaube, einzig im
Staate berufen zu ſein, ſeine Aufrechterhaltung und ſeinen
Auf=
bau zu beſorgen, ſchwollen an. Die Selbſtändigkeit der
Regie=
rungen, ihr Unternehmungswille und ihr Verantwortungsgefühl
gingen unter dem Druck des parteipolitiſchen Einfluſſes mehr
und mehr zurück, was ſich aus zahlloſen kleinen Beiſpielen der
letzten Jahre beweiſen läßt. Und nachdem die Kabinette der
ver=
ſchiedenen deutſchen Länder mehr oder weniger zu einfachen
begann der Moloch Partei ſeine gierigen Arme immer
rückſichts=
loſer auch nach der Suprematie auf dem Gebiete des Rechtslebens
und der Rechtſprechung auszuſtrecken. Die Achtung vor der
In=
taktheit der Gerichte, das Vertrauen zu ihrer Unfehlbarkeit
ſchwanden mehr und mehr, dagegen wucherte der Glaube daran,
daß Recht gleich Macht, beſſer noch Parteimacht iſt, in breiteſten
Volkskreiſen in zuſehendem Maße empor. Wer in der
Vergan=
genheit ein aufmerkſames Auge dafür gehabt har, wie unter
die=
ſen Zuſtänden, an denen das prinzivielle Mißverſtändnis des
Deutſchnationalen gewünſchte Aufnahme gefunden zu haben, wie Staatsgedankens bei den innerlich immer noch ordnungs= und
diſzit linfeindlichen internationalen Parteien der Linken die Haupt=
Bankiers, eine Löſung der Reparationsfrage, lich litten, dem war es klar, daß einmal eine Tat Parteien und
Maſſen zur Beſinnung rufen mußte, auf dem beſchrittenen
außer=
ordentlich gefährlichen, die Untergrabung des Rechtsgedankens
ſchlechthin heraufdrohenden Wege einzuhalten. Es dürſte kein
Zufall ſein, daß der Präſident des Reichsgerichts, Dr. S imons,
und Juriſten, der als ein Prediger der Unantaſtbarkeit von Recht
und Richtertum in ſeiner ganzen Praxis bezeichnet werden kann.
am Tage ſeines Abſchieds vom Reichsgericht gerade den Spruch
gefällt hat, der den Gedanken des Rechts ohne Anſehung der
Par=
teien über die Macht des Staates hinausrückt und damit ſicher
der vorbezeichneten Entwicklung Einhalt zu gebieten bemüht iſt.
Wie lagen denn die Verhältniſſe um die Gültigkeit der ſäch=
Der im Ruhrgebiet aufgeflammte Lohnkampf der Bergarbei= ſiſchen Landtagswahl vom 31. Oktober 1926, wenn man ſie im
ter hat nicht nur in den Kreiſen der Wirtſchaft, ſondern auch im Rückblick auf den großen und hartnäckigen Kampf, der um dieſe
Vermittlungsvorſchlag des Miniſters ablehnten, hat man nur aber doch unter Verletzung der genannten oberſten Geſetze neuen
Bergbaues und den Forderungen der Bergarbeiter befaſſen und der mit ähnlichen Beſtimmungen richteten, für ungültig erklärt
ſollte von einer Kündigung des Tarifes, überhaupt von irgend= ſiſchen Wahlgeſetzes aufgehoben worden. Auf Grund dieſer
auch damit nicht durchgedrungen. Man darf jedenfalls nicht ver= einem teilweiſe ungültigen Landesgeſetz erfolgt iſt. Es kann
derungen geſtellt und erkämpft werden, um an der Spitze der nicht gegeben. Nach Artikel 19 Satz 2 der Reichsverfaſſung hat
Maſſe bleiben zu können. Man ſieht unter dieſen Umſtänden da= der Reichspräſident das Urteil des Staatsgerichtshofs notfalls
her ſehr peſſimiſtiſch in die Zukunft und glaubt, daß es, da der zu volſtrecken. Die ſächſiſche Staatsregierung würde es alſo
Bergbau neue Laſten nicht mehr auf ſich nehmen kann, geradezu auf die Vollſtreckung des Urteils durch den
Reichspräſi=
unterwürfe. Das läßt ohne weiteres damit rechnen, daß in aller=
Seite 2
nächſter Zeit die Auflöſung des ſächſiſchen Landtags Tatſache
wird. Leicht kann dieſe ſichere Gewißheit in Sachſen nicht
ge=
nommen werden; denn wie auch die innere Einſtellung des
ein=
zelnen zum verfloſſenen Parlament ſein und geweſen ſein mag,
ſo endet doch mit dem zur Auflöſung anſtehenden Landtag ein
Landtag mit einer, wenn auch geringen bürgerlichen Mehrheit
und einer Koalition, wie ſie in Sachſen als einzigem Lande im
Reiche erſtmalig ſeit der Revolution vorhanden geweſen iſt,
näm=
lich von den Deutſchnationalen bis zu den ſogenannten
Altſozia=
liſten. Unbedenklich vermag auch der Umſtand nicht zu ſtimmen,
daß Sachſen ſich gegenwärtig in heftigen wirtſchaftlichen
Not=
ſtänden und Kämpfen befindet, daß es über Hunderttauſende von
Arbeitsloſen verfügt und daß die in dieſen Kreiſen beſonders
verankerte Unruhe und Spannung eine Neuwahl ſchwerlich
ver=
tragen will. Die Ausſichten der verſchiedenen in Sachſen
ver=
tretenen Parteien für die Ende Mai zu erwartende Wahl ſtimmen
gleichfalls nicht troſtvoll. Erfreulich erſcheint es dabei, daß die
Ausſichten der Linken kaum größer ſind als die des geſamten
Bürgertums. Die Kommuniſten haben ſich in die bekannten
Gruppen der Brandler=Anhänger und der Stalin=Jünger
geſpal=
ten, die Sozialdemokraten leiden unter der gewaltigen Preſtige=
Einbuße ihrer Partei durch den derzeitigen Reichsfinanzminiſter
und durch die Panzerkreuzerſchlappe. Aber auch die bürgerlichen
Parteien ſind wenig erfreulicherweiſe für einen Wahlkampf nicht
gewappnet. Am bedenklichſten ſteht es, wie immer, mit der nur
noch 5 Köpfe im Parlament umfaſſenden Demokratiſchen Partei.
Die Ausſichten der Wirtſchaftspartei, die in Sachſen
überraſchen=
derweiſe das letztemal mit 10 Kandidaten bei der Wahl durchkam,
entbehren ebenſo jedes opitimiſtiſchen Gepräges, zumal der
wirt=
ſchaftsparteiliche Finanzminiſter Weber noch immer am Anfang
ſeiner Verſprechungen ſteht und gewiſſe Spaltungen und
Wir=
rungen das Anſehen dieſer Gruppe in der Oeffentlichkeit nicht zu
heben vermochten. Günſtig ſteht es um die Deutſchnationale und
Deutſche Volkspartei, denen der Aufſchwung der nationalen
Be=
wegung auch in Sachſen aller Wahrſcheinlichkeit aach zuſtatten
kommen wird. Von den Gruppen der Aufwertungsparteiler, der
Nationalſozialiſten und der Altſozialiſten kann kaum erwartet
werden, daß ſie wieder im Parlament erſcheinen. Die A.S.P.,
der Reſt jener 23 gemäßigten Sozialiften des vorvergangenen
Landtags, geht parlamentariſch ihrem Ende entgegen. Der
Aufwer=
tungspartei fehlen die Wahlparolen und den Nationalſozialiſten die
geeigneten Männer. Wenn es etwas gibt, worauf die ſächſiſche
wie die deutſche Oeffentlichkeit geſpannt ſein darf, dann iſt es der
Ausfall dieſer unvermeidlich gewordenen nächſten größeren Wahl
im Reiche. Vom Bürgertum in allen ſeinen Kreiſen muß
er=
wartet und verlangt werden, daß es ſich auf der Hut befindet,
dem roten Anſturm zu einer neuen Zeigner=Aera zu verhelfen.
Die Frage der Reugliederung des Reichs
Das braunſchweigiſche Staaksminiſkerium zieht eine
Geſamklöſung jeder Teillöſung vor.
Braunſchweig, 25. März.
Im Braunſchweigiſchen Landtag verlas heute der Vorſitzende
des Staatsminiſteriums, Dr. Jaſper, zur Frage der
Selbſtändig=
keit des Landes eine Erklärung, die beſagt: Die gemeinſame
Not des Reiches und der Länder erzwingt eine
Neugliederung des Reiches. Das
Staatsminiſte=
riumzieht eine ſolche Geſamtlöfung jeder
Teil=
löſung vor. Es beſorgt, daß die deutſche Einheit
nicht gefördert, ſondern gefährdet werden
könnte, wenn Braunſchweig und die übrigen
norddeutſchen Länder in Preußen aufgehen.
Preußen muß in Deutſchland aufgehen, wenn
Deutſchland leben, der dezentraliſierte
Ein=
heitsſtaat erreicht werden ſoll. Der Freiſtaat
Braunſchweig wird dann in Niederſachſen aufgehen, das von der
Weſer bis zum Harz, von der Elbe bis zum weſtlichen
Induſtrie=
gebiet reichen, die Altmärker, Oſtfalen, Weſtfalen und Frieſen
umfaſſen könnte.
Der finanzielle Ausgleich muß den Ländern die Erfüllung
ihrer Aufgaben ermöglichen. Das Staatsminiſterium erwartet,
daß vom Reich baldigſt eine ſolche Neugliederung vorgeſchlagen
wird, die dieſe Wünſche erfüllt. Das Staatsminiſterium wird
fortfahren, die Verwaltung zu vereinfachen und zu
rationali=
ſieren, und ferner prüfen, ob durch Verwaltungsmaßnahmen und
Uebereinkommen mit dem Reiche und anderen Ländern ſowie
durch Rechtsangliederung die erſtrebte Einheit gefördert, einfache
und billigere Verwaltung erzielt werden kann. Ein
Gebiets=
austauſch kommt nach den bisherigen Erklärungen Preußens
nicht in Frage. Die Lage des Landes iſt ernſt, aber nicht
un=
günſtiger als die meiſten anderen Länder.
* Karoline von Humboldk.
Zu ihrem 100. Todestage (26. März).
Von Prof. Dr. phil. h. e. Karl Berger.
Wenn die Wende des 18. zum 19. Jahrhundert uns, vom
Politiſchen aus geſehen, bis zu unſerem eigenen Zuſammenbruch
nach dem Weltkriege als eine der ſchmählichſten Epochen der
deut=
ſchen Geſchichte, ja als die Zeit von Deutſchlands tiefſter
Ernied=
rigung erſchienen iſt, ſo bietet ſie doch auch eine erhabene Schau
in der Fülle von großen Männern und bedeutenden Frauen, die
jenes Zeitalter hervorgebracht hat. Die Männer, die durch ihre
Taten fortwirken, durch ihre Werke fortleben, ſind der Nachwelt
weit mehr vertraut, als die Frauen, die ihre Macht durch ihr
bloßes Daſein ausübten, ohne je die eigentlichen Bezirke des
Weiblich=Mütterlichen zu überſchreiten. Zu dieſen Frauen gehört
Karoline von Humboldt, die Gattin jenes Wilhelm von
Humboldt, der in den Zeiten tiefſter Vaterlandsnot aus dem
Reiche der Ideen ſich hinabließ auf den Schauplatz politiſchen
Handelns, ein nationaler Staatsmann von perikleiſcher Hoheit.
Karoline von Humboldt hat nur ein Meiſterwerk geſchaffen, das
Meiſterwerk ihres menſchlichen Weſens, deſſen überaus reiche
Vielſeitigkeit die Einheit fand in ihrer Mütterlichkeit, ihrer
hin=
gebungsvollen Liebesfähigkeit. Die ganze Geſchichte dieſer
Selbſt=
vollendung iſt heute offen vor uns aufgeſchlagen in dem
Brief=
wechſel Karolinens mit ihrem Gatten, ihren Kindern, beſonders
Gabriele von Bülow und verſchiedenen Freunden; ermöglicht aber
wurde dieſer Entfaltungsprozeß nur im Ehebunde mit Wilhelm
von Humboldt.
Was dieſe Ehe für den Gatten bedeutete, hat er hundertfach,
früh und ſpät, in Proſa und in Verſen, bekannt. Auch Karoline
iſt im wechſelſeitigen Nehmen und Geben mit dem jede ihrer
Seelenregungen verſtehenden Manne erſt ihres ganzen
Liebes=
vermögens inne geworden und zur Harmonie ihres Weſens
ge=
langt. Als junges Mädchen eine überſchwenglich empfindſame
Schwärmerin, die im rückhaltloſen Seelenaustauſch mtt möglichſt
vielen Glück und Veredelung ſuchte, ging ſie an der Hand des
Verlobten aus der Verwirrung ihrer Gefühle mit der Gewißheit
hervor, daß einem Manne ganz zu eigen zu ſein, alle Wonne
und alles Glück der Frau bedinge, daß im Geliebten das Weib
erſt ſich ſelber finde und vollende. Als die am 23. Februar 1766
geborene Tochter des in Erfurt lebenden früheren preußiſchen
Kammerpräſidenten von Dacheröden mit dem als Legationsrat
aus dem diplomatiſchen Dienſte Preußens geſchiedenen, ein Jahr
jüngeren Wilhelm von Humboldt (am 29. Juni 1791) die Ehe
ſchloß, hatte ſie bald das Gefühl, daß ſie in eine „unermeßliche
Exiſtenz” eingetreten ſei und daß durch die Teilnahme an den
Dienstag, den 26 Mär: 1929
Vom Tage.
Der Vorſitzende des Verwaltungsrats des Deutſchen Volksbundes in
Oberſchleſien, Graf Edwin Henckel von Donnersmaxck, iſt
geſtorben.
Die Neuwahlen in Dänemark ſind für den 24. April
angekündigt worden.
Im Zuſammenhang mit der Erſchießung des
Agramer Chefredakteurs Toni Schlegel vom „Novoſti”
wurden der Chefredaktenr Chihlar und der Redakteur
Joemattoſich vom „Hrvatski Borge” („Der kroatiſche Kämpfer”)
verhaftet.
In Südtirol haben von 50 000 Wahlberechtigten 38 243 für und
nur 2809 gegen das Regime geſtimmt. Bei den Wahlen von 1924 wurde
in Südtirol eine Wahlbeteiligung von 64 Prozent erreicht.
Der Prinz von Wales iſt nach Paris abgereiſt, um an
den Beiſetzungsfeierlichkeiten für Marſchall Foch teilzunehmen.
Die britiſche Handelsdelegation für Rußland hat
programmäßig England verlaſſen. Sie beſteht aus 85
Mit=
gliedern, die ein Geſamtkapital von rund 250—300 000 Pfund vertreten.
Der Aufenthalt der Delegierten in Rußland iſt auf drei bis vier Wochen
berechnet.
Die türkiſche Regierung hat in der Nationalverſammlung
eine Vorlage eingebracht, wonach Frauen vom 18.
Le=
bensjahre an das Stimmrecht bei den
Gemeindewah=
len verliehen werden ſoll.
Der Ruf nach der großen nakionalen
Erneuerungs=
fronk. — Der Stagk iſt die lebendige Organiſalion
der Nakion.
Berlin, 25. März.
Vom 23. bis 24. März tagte in Berlin das Hochkapitel des
Jungdeutſchen Ordens. Es beſchäftigte ſich eingehend mit der
innenpolitiſchen Lage und mit dem Fortgang der Vorbereitungen
für die vom Jungdeutſchen Orden eingeleitete volksnationale
Aktion. In einer Entſchließung heißt es: „Das Hochkapitel des
Jungdeutſchen Ordens gibt der Ueberzeugung Ausdruck, daß nur
der volle Einſatz der geſamten jungdeutſchen Bewegung zu
natio=
nalpolitiſcher Neugeſtaltung Deutſchlands unabweisbare Pflicht
geworden iſt. Die Weltplutokratie einerſeits und der
Bolſchewismus andererſeits erfordern die
Ab=
wehrdurchdie Einheitsfrontder Nation. Die
Bil=
dung einer Front, die den freien unabhängigen
Volks=
ſtaat auf dem Boden chriſtlicher und ſozialer
Kulturauffaſſung erſtrebt, darf nicht mehr ſcheitern am
gefühlsmäßigen Gegenſatz in der Flaggenfrage oder an den
über=
holten Begriffen rechts und links. Der Staat iſt die
le=
bendige Organiſation der Nation. Das Hochkapitel
ermächtigt den Hochmeiſter des Jungdeutſchen Ordens, die
Zu=
ſammenarbeit mit Menſchen ſolcher Geſinnung und ohne
Rück=
ſichtnahme auf heutige parteipolitiſche Gegenſätze, die Kraft des
Jungdeutſchen Ordens für die Front der Nation gegen
die Nutznießer an der Nation einzuſetzen. Die
Samm=
lung zu dieſer Einheitsfront ſtellt weder eine Links= noch eine
Rechtsſchwenkung dar. An alle Ordensbrüder richtet das
Hoch=
kapitel die Aufforderung, aufklärend den Ruf nach der
gro=
ßen nationalen Erneuerungsfront weiterzutragen.
Deutſchland geht zugrunde, wenn das deutſche
Volk weiterhin die heutigen erſtarrten
Partei=
richtungen und damit die Zwietracht pflegt.
Reichskabinekt und Skrafgeſetzbuch.
Berlin, 25. März.
Das Reichskabinett verabſchiedete in ſeiner heutigen Sitzung
den Entwurf eines Einführungsgeſetzes zum Allgemeinen
Deut=
ſchen Strafgeſetzbuch und zum Strafvollzugsgeſetz. Das
Ein=
führungsgefetz enthält neben Ueberleitungsbeſtimmungen die
geſetzlichen Vorſchriften, die eine Anpaſſung des geſamten
Nebenſtrafrechts des Reiches und der Länder an die neuen
Grundlagen des Entwurfs des Strafgeſetzbuches herbeiführen
ſollen. Daneben ſind nicht unweſentliche Abänderungen der
Gerichtsverfaſſung, beſonders hinſichtlich der Zuſtändigkeit des
Einzelrichters, Ergänzungen bzw. Aenderungen der geltenden
Straſprozeßordnung vorgeſehen. Der Entwurf wird beſchleunigt
dem Reichsrat zugeleitet werden, da der Reichstag darauf Wert
legt, noch vor der endgültigen Verabſchiedung des neuen
Straf=
geſetzbuches und des Strafvollzugsgeſetzes das Einführungsgeſetz
zu beraten.
Der Entwurf wird, ſobald er dem Reichsrat vorgelegt iſt,
ver=
öffentlicht werden, um der Rechtswiſſenſchaft und der
Oeffent=
lichkeit Gelegenheit zur rechtzeitigen Begutachtung zu geben.
Beſchäftigungen ihres nach höchſter Selbſtbildung ſtrebenden
Mannes neue Energien in ihr lebendig würden. Gegenſeitige
Wahrung des vollen Rechtes der Individualität, „höchſte Liebe
mit höchſter Freiheit gegattet”, das ward einer der leuchtenden
Leitſterne ihres Zuſammenlebens und eine der Bürgſchaften für
das dauernde Glück ihres Ehebundes. Zur Ausführung des
Humboldtſchen Lebensplanes zog ſich das junge Paar zuerſt in
die trauliche Verborgenheit Dacherödenſcher Beſitzungen zurück.
Dort gab ſich Humboldt dem Studium der Philoſophie Platons
und Kants hin, dann verſenkte er ſich ganz in die Welt des
klaſſi=
ſchen Altertums: die Lebensgefährtin ward zur Studiengenoſſin.
Dann vertraut mit den Gedanken und Empfindungen, den
For=
men und Klängen der ſchönſten Vergangenheit, welche die
Ge=
ſchichte kennt, ergriffen aber auch von der geiſtigen Bewegung der
Zeit, trat Karoline an der Seite ihres Gatten in die Welt der
zwei gewaltigſten Schöpfergeifter unſeres Schrifttums, und ſo
erlebte ſie in engſter menſchlich geſelliger Berührung mit ihnen
deren Aufſtieg zu den Höhen ihres Schaffens. Auf
Bildungs=
reiſen und an neuen Wohnorten lebte ſie mit Humboldt fort in
den Geſtalten und Gedanken der beiden Freunde, immer bereit zu
warmer Bewunderung oder zu fördernder Kritik. In Paris wie
ſpäter in Rom, wo Humboldt 1801—1808 Preußen bei der Kurie
vertrat, wurde der Salon Karolinens der Sammelpunkt für alle,
insbeſondere Deutſche, die wiſſenſchaftlich, künſtleriſch oder
litera=
riſch tätig waren. Gewohnt, mit dem Gatten ſich in die Bereiche
des Seeliſchen zu verſenken, brachte ſie allen Aeußerungen inneren
Lebens bei Menſchen und Völkern die lebhafteſte Teilnahme
ent=
gegen, zeigte aber auch die regſte Empfänglichkeit für alle Eindrücke
der Sinne in Natur und bildender Kunſt. Das erlebend Geſchaute
wußte ſie ſo zart und treffend auszudrücken, daß Goethe
Be=
ſchreibungen aus ihrer Feder einen „Schatz”, ein „wahres
Mei=
ſterwerk” nannte. Aber über der Kunſt vergaß ſie die Künſtler
nicht, über den anerkannten Meiſtern der Vergangenheit nicht
die ringenden Jünger der Gegenwart. Thorwaldſen, Rauch,
Schick, um nur einige zu nennen, erfreuten ſich nicht nur ihrer
Förderung durch Aufträge, Empfehlungen, Unterſtützungen, ſie
erfuhren von der mütterlich gütigen Frau immer wieder auch
Beweiſe innigſter Teilnahme an ihren perſönlichen Freuden und
Leiden. Auch wo ſie, wie bei der „neudeutſch=patriotiſchen Kunſt”
der Nazarener, nicht ganz mit dem Herzen dabei ſein konnte, ließ
ſie ſich nicht zu ungerechtem Aburteilen hinreißen. So wirkte ſie,
die empfangend und gebend den erſten Frühling deutſcher Kunſt
in Rom mitheraufgeführt hatte, verſtehend auch bei der weiteren
Entwicklung mit. Durch all dies gewann ſie in der deutſchen
Kunſtgeſchichte eine Stellung wie ſonſt keine zweite Frau. Und
ihre Wirkſamkeit ging ſo tief, weil ſie ſtets nur mit dem
all=
umfaſſenden Liebesgefühl ihrer Weiblichkeit den Menſchen und
Dingen entgegenkam.
Nummer Sl
Poens Mindergenengenit.
Zalefki zu Skreſemgnns Vorſtoß in Genf.
Warſchau, 25. Mä
Außenminiſter Zaleſki ſprach geſtern während eines
ketts der Warſchauer Studiengeſellſchaft für internationglg
gen über Minderheitenfragen. Er unterſchied dabei ſchar:
ſchen dem deutſchen und dem kanadiſchen Antrag. Die k:
ſchen Vorſchläge ſeien idealiſtiſch und nicht zu verwirklichen:
Aenderung des Völkerbundsverfahrens ſei nur möglich,
die beſtehenden Minderheitenſchutzverträge auf alle Mita
des Völkerbundes ausgedehnt würden. Gegen Streſern=
Aktion ſpreche die Tatſache, daß Deutſchland ſich ſelbſt einen hu /0 rechtlichen Behandlung ſeiner eigenen MinderTüpan
politik entziehe. Es ſei nur bedauerlich, daß der kanadiſchh.
trag zeitlich mit dem deutſchen zuſammengefallen ſei,
w=
n weiten Kreiſen der Eindruck habe entſtehen können, Oiſ
ſich um eine gemeinſame deutſch=kanadiſche politiſche Aktiunw
handelt habe. Es ſei auch zu bedauern, daß die kanadiſchh wid
gierung ſich nicht vorher mit den an der Minderheitenfras/ küdern
nittelbar intereſſierten Staaten in Verbindung geſetzt hal=
Streſemann habe mit ſeinem Vorgehen letzten Endes denj utzue
einen Dienſt geleiſtet, gegen die ſein Antrag gerichtet gepcufMe
ſei. Die Folgen ſeines Antrages habe der deutſche Bice n
miniſter nicht erwartet, ſo vor allem die Entrüſtung in iF Meran
Ländern, die Verpflichtungen in bezug auf ihre Mindewenn und
bernommen hätten. Als zweite Folge müſſe geuucht wier2owhe
daß die öffentliche Meinung in den betreffenden Ländern HdArf M
nen habe, ſich mit der Frage zu beſchäftigen, welche auße-mm -iſchen
tiſchen Erwägungen die deutſche Regierung zu ihrem An=M!
veranlaßt hätten. Es habe ſich ein energiſcher Widerſtand
alle Verſuche ergeben, die Minderheitenfrage für po=lt
Lebensziele und egoiſtiſche Zwecke einzuſpannen. Man üß
a. dent
der Erkenntnis gelangt, daß der Völkerbund einzig und ich
die Aufgabe habe, für die Feſtigung der internationalen Sſod
ubga
Lhende
wend
heit zu wirken und nicht der Untergrabung dieſer Sicherresiurrmbaal
Vorſchub zu leiſten. Als großer Gewinn ſei auch zu beze5 anz
daß in Genf von ſehr maßgebender Seite feſtgeſtellt word-nmMwo
daß der Zweck der Minderheitenverträge die ſnrlz hat
liche Aſſimilation der Minderheiten, die Bildung der poli ſteuſche
Einheit und die politiſche Verſchmelzung der Minderheit mutnerhielter
Mehrheit ſei. Niemand denke daran, die Minderheite- m förde
ethiſcher Beziehung zu aſſimilieren und ſie mit Hilfe der Näumzm
heitenverträge in einzelnen Ländern zur nationalen Verfiixme noch
zung mit den Mehrheiten oder zum Verzicht auf ſprachlichp. ,0 un d
turelle oder religiöſe Eigenart zu bringen. Zaleſki erklärt 4m
ter, er ſei überzeugt, daß die letzte Minderheitendebatte des
kerbundes einen in polniſchem Sinne günſtigen Einfluß auf/t 900t
Minderheiten in Polen, beſonders auf die deutſche
Mind=
ausüben müſſe. In letzter Zeit zutage getretene Erſchein.
ließen darauf ſchließen, daß in führenden Kreiſen der der ſ6
Minderheit in Polen neue, der Aufmunterung und Unterſt
werte Strömungen gegenüber dem Staate ſich zu zeigen
nen. Zaleſki führte zum Beweiſe dafür eine Rede des
Veru=
er deutſchen Minderheit im Seim, Will, und einen unläng
öffentlichten Aufruf des deutſchen Kulturpolitiſchen Verei=
Oberſchleſien an. Wenn die deutſche Minderheit in Pols
aufrichtig auf den in der Rede des Abgeordneten Will fornn
ten Standpunkt ſtelle, würde eine Baſis für die Mitarbeit
Minderheit die nützliche Rolle eines Bindegliedes zwiſchen I
Ländern ſpielen können.
Di letzte Genfer Tagung habe weiter zu einer Bereim
beigetragen. Sie habe den Eindruck einer Art Spannung 1
deutſch=polniſchen Beziehungen verwiſcht. Die Erledigun.
oberſchleſiſchen Beſchwerden habe diesmal den ſtrikt ſach
Rahmen nicht überſchritten. Die Regelung der ſehr ſchwi
Frage der Schulanmeldungen ſei auf dem Wege der zweiſe
direkten Verhandlungen geleitet worden. Er hoffe, daß die
handlungen, die morgen in Paris beginnen, endlich zu der
Seiten zufriedenſtellenden Regelung führen, und daß vor
an die Methode der zweiſeitigen Regelung zur Anwendut
lange, was eine Entlaſtung des Völkerbundsrates in M
heitenfragen bedeuten würde. Zaleſki erklärte zum Schluß=
Verbeſſerungen der Minderheitenprozedur können keinen Eu)
auf das Schickſal der Minderheiten in den einzelnen Lä9
haben. Wem das Schickſal der Minderheiten wirklich am 8
liegt, der ſollte ihnen zunächſt die Verſtändigung und Mic
mit den Mitbürgern von der Mehrheit empfehlen. Dies
ſelbſtverſtändlich nur dann möglich ſein, wenn die Minder
ſich auf den Boden unbedingter Loyalität dem Staate c
über ſtellen.
Dieſes weiblich=mütterliche Weſen offenbart ſich natursn Giſt
in ſeiner ganzen Tiefe und Innigkeit im Verhältnis zu ihre ,
Kindern, von denen ihr drei in jugendlichem Alter ſtarber
leidenſchaftlich wie ſie hat ſelten eine Frau alle Wonnen unSo”
Weh der Mutterſchaft ausgekoſtet. Mutterwerden, Mutterſen”
ſchien der vom Schickſal ſo überreich Begnadeten immer als /
ſter, beglückendſter Beruf des Weibes. Welch herzerreiß
Schmerz war der Verluſt eines Kindes für ſie, die ſchon dase‟
wöhnen der Kleinen wie eine bittere Trennung des innig)
ſammengehörigen empfand. Furchtbar vor allem war die Le70
probe, auf die ihr Mutterherz durch das jähe Hinſterber
neunjährigen Wilhelm, ihres „ſchönſten, zärtlichſten, ſtärkſter
blühendſten Kindes”, geſtellt ward. In erſchütternden
brüchen tobte ihr Schmerz ſich aus, und niemals ſind die KA
der Mutter über die Ohnmacht der „einzig heiligen Gewall)
Leben, der Gewalt der Liebe”, gegenüber der zerftörenden —G/
ganz verſtummt; aber gerade die Größe des Schmerzes zeig
die Größe der Selbſtüberwindung, deren dieſe zarte Frau
war. Sie hat ſich durchgerungen aus tiefſter Not zu dem
ſchütterlichen Vertrauen auf „die göttliche Gewalt der Liebc
ſelbe Grundgewalt, aus der die höchſten Schmerzen, aberAſ.
die höchſten Seligkeiten kommen”, und aus dieſem Vertraus!
wuchs ihr die Kraft innerer Erhebung über alle Wechſelfäll
Erdenlebens mit der Gewißheit: „Getroſt, das Leben ſchR
zum Ewigen hin!” Und in dieſer Gewißheit, dem Glaubei!)
eine ewige Liebe als Urquell alles Seins, fand ſie „Ruhe k,
freudige Zuverſicht und Stille der Seele‟.
Dieſe „Stille der Seele” hatte jedoch nichts gemein mit
gleichgültigen Ruheſeligkeit, in die ſich gerade die „Stillen
liebſten vor der „Welt” flüchten. Gewiß, auch Karoline
wie ihr Gatte, gleich vielen der Größten und Beſten der Ze1, ſtaatsumwälzenden Ereigniſſe lange vo
unberührten Höhe eines gelaſſenen Weltbürgertums betre)
Aber aus dieſer beſchaulichen Ruhe wurde, ſie durch die
Vaterland in ſeinen Grundfeſten erſchütternde Sturmflut geN
Als die Not Preußens die Dienſte Humboldts daheim notw‟
machte, ließ Karoline den geliebten Gatten ohne Zauderm!
Schwanken ziehen. Sie ahnte entſcheidungsſchwere Ereig)
für die es galt auch die Kinder ſtark zu machen durch Erzie‟
im „Bewußtſein unverletzter Pflichten” Jetzt, in den Enn
dungsjahren für die Kulturwelt, für Deutſchland und Pre‟
wurde ſie ganz deutſch, ganz preußiſch, und ihre Vaterlands
verſchmolz mit der Glut einer erhabenen Humanität, die im
giöſen Stern und Steuer fand. Dabei blieb ihr Weſen
weiblich, ganz Liebe, und nun vollendete ſich in ihr die Wer!
keit, die Humboldt immer mehr als ein Ewiges und Emſk
fühlte.
[ ← ][ ][ → ]er 83
Dienstag, den 26. März 1929
Seite 3
feamm
Der Mastisnas Wiamphiert.
10 Reſulkak des fasciſtiſchen Plebiſziks.
ſie Südkirol wählk. — Unehrliche
Abſtimmungs=
methoden.
EP. Rom, 25. März.
das Innenminiſterium teilt folgendes
Geſamtergeb=
miſtes Plebiſzits über dasfasciſtiſche
Stände=
pſament mit: Stimmberechtigt waren 9 650 570;
g eſimmt haben 8 650 740. Davon mit Ja 8 506 576,
müſtein 136 198. Die Stimmbeteiligung betrug
dimh 89,63 Prozent. Da nur noch die Ergebniſſe einiger
algegenen Gemeinden fehlen, dürften obige Zahlen kaum eine
Blmderung erfahren.
die fasciſtiſche Preſſe weiſt mit Stolz darauf hin, daß die
fgebeteiligung in Südtirol 80 Prozent betragen hat. Von
5210 Wählern gingen in Bozen über 41 000 zur Wahl, von denen
ſmſer 38000 mit Ja und weniger als 3000 mit Nein ſtimmten.
Jnleran war das Verhältnis 3682 zu 242. Das einzige, was
immdaraus entnehmen kann, iſt, wie ungeheuer der fasciſtiſche
fD m geweſen iſt. Die Präfekten und Bürgermeiſter haben (wir
ſhatde bereits in unſerer Sonntagsausgabe darauf hingewieſen,
umüvelchen Mitteln die Leute zur Wahl gepreßt werden. D. Red.)
hmüller Macht dafür geſorgt, daß möglichſt viele Leute zur Urne
gönen, denn ſchon die Wahlenthaltung galt als ein Verbrechen.
ſWinalſo nicht den grün=weiß=roten Zettel, ſondern den weißen
el abgab, mußte ſich darauf gefaßt machen, daß er künftighin
mitſühenden Zangen angefaßt wird. Daraus iſt es verſtändlich,
ſdeitzrgend welche Folgerungen auch im Auslande aus dieſer
Sütimabgabe nicht gezogen werden dürften. Eine freie Wahl
hätt ganz anders ausgeſehen. Zum Vergleich nur das Ergebnis
vum921 wo mehr als 95 Prozent ſich an der Wahl beteiligten.
/D3mls hatten die Italiener gar keine Liſten aufgeſtellt, während
dein eutſche Verband 36 000 und die Sozialdemokraten 4000
Stim=
murnerhielten. 1924 erreichten die Fasciſten trotz aller behörd=
Uinſche Förderung und trotz eines ſtarken Zuzuges nach Südtirol
ſtua 3000 Stimmen, während der Deutſche Verband faſt 35 000
inimr noch aufbrachte. Dieſe einfache Gegenüberſtellung genügt
ww) um die ganze Unehrlichkeit der Abſtimmungsmethoden zu
Vel meichnen.
Wlebeiden Muſſolinis zum Ausgang des Plebiſziks.
5obald Muſſolini das Ergebnis des Plebiſzits erfahren hatte,
fr den Präfekten, den fasciſtiſchen Verbandsſekretären, der
„Wlüſ, den Gewerkſchaftsorganen und allen Verbänden und Ver=
Eimn die zum Erfolge des eindrucksvollen Ausganges des
Wahl=
cms beigetragen hatten, ſein lebhaftes Lob ausſprechen.
Arnaldo Muſſolini, der Bruder des Duce, ſchreibt in einer
Ettausgabe des „Popolo d’Italia” über den Wahlausgang:
Dye oſigſten Vorausſichten wurden weit übertroffen. Die von
deitz Vählern auf die einfache Frage: Genehmigen Sie die Liſte
ſar om Großen Fasciſtenrat bezeichneten Abgeordneten?
er=
keuch Antwort zerſtreut jede übrig gebliebene Anwandlung der
AlahFasciften im In= und Auslande. Sie erleuchtet die düſteren
Hetſen und ruheloſen Geiſter; belohnt unſeren Glauben, ſtärkt
olitiſchen Ruf. das Selbſtbewußſein, die Kraft und den Stolz
euten Italien. Dieſer Beweis der Zuſtimmung macht uns
asciſten und Italiener ſtolz. Wir haben die Minderheit
Glſen. Die Wahlen bedeuten einen gewaltigen Erfolg des
mes. Auch der Zweifel war ungerechtfertigt, eine ſtarke
Auhenthaltung zu befürchten. Wir können das italieniſche Volk
ichigenug loben. Die Nein von geſtern bilden einer
vergäng=
c klägliche, machtloſe Kundgebung weniger unbeſonnener
köclerikaler und Freimaurer, die den Lateranvertrag nicht
„men.
Die Breſſe ichlägt die höchſten Töne an.
EP. Nom, 25. März.
Jur Feier des günſtigen Ergebniſſes der Plebiſzitwahlen
ſchſüt die Regierungspreſſe natürlich die höchſten Töne an und
verſdet frohlockend den großen Erfolg der Wahlen, indem ſie
betm, daß dieſe faſt einmütige Zuſtimmung nicht nur eine
Dank=
beheft für die Verdienſte Muſſolinis und des Fascismus bilde,
ſondern auch eine Bekräftigung des Regimes, wie ſie Muſſolini
in ſeinem Wahlaufruf ausdrücklich verlangt hatte. Alle Blätter
betrachten das Ergebnis der Plebiſzitwahlen für die
vorbehalt=
loſe Zuſtimmung und reſtloſe Vertrauenskundgebung des Volkes
für die Regierung. Das italieniſche Volk habe nicht dieſem oder
jenemKandidaten der Liſte der 400 ſeine Sympathie bezeugen
wol=
len, ſondern vor allem nur Muſſolini und ſeinem Regime. Für
die Klerikalen hatte der „Corriere d’Italia” jeden Zweifel und
jeden Vorbehalt als unvereinbar mit dem ihrer Obrigkeit
ſchul=
digen Gehorſam erklärt.
Die Beiſehungsfeierlichkeiten für Marſchall Foch.
EP. Paris, 25. März.
Die Leiche des Marſchalls Foch, die geſtern abend vom
Triumphbogen nach der Notre=Dame=Kirche übergeführt wurde,
iſt in einer Seitenkapelle aufgebahrt worden. Der Sarg iſt mit
der Trikolore bedeckt, darauf ruhen Mütze, Säbel und Mantel
des Verſtorbenen. Die Ehrenwache halten ſeit heute früh drei
ehemalige Kriegsteilnehmer und drei Offiziere.
Merkwürdigerweiſe hat Marſchall Joffré, der im Leichenzug
einen Zipfel des über den Sarg gebreiteten Tuches halten ſollte,
dieſe Ehre mit der Begründung abgelehnt, daß er leidend ſei; er
werde aber an der Trauerfeier in der Kirche teilnehmen.
Bekannt=
lich hat auch Clémenceau eine ihm von der Regierung übermittelte
Einladung zur Teilnahme an den Beiſetzungsfeierlichkeiten mit
dem Hinweis auf ſeinen ſchlechten Geſundheitszuſtand abgelehnt.
Die meiſten ausländiſchen Delegationen für die morgige
Trauerfeier ſind bereits in Paris eingetroffen. So wird der
Kaiſer von Japan durch den Grafen Adatci, das japaniſche Heer
durch General Nakacka und die japaniſche Marine durch Admiral
Cota vertreten. König Fuad von Aegypten hat den Pariſer
Ge=
ſandten Fakry Paſcha zu ſeinem Vertreter beſtimmt. Der
tſche=
chiſche Miniſterpräſident und Kriegsminiſter Udrzal iſt heute
nach=
mittag in Begleitung des Generalſtabschefs General Syrowy und
mehreren Offizieren in Paris angekommen. Die rumäniſche
Dele=
gation, die gleichfalls heute früh in Paris eingetroffen iſt, beſteht
aus dem Korpskommandanten Prezan, der während des Krieges
rumäniſcher Generalſtabschef war und den König von Rumänien
vertreten wird, dem Kriegsminiſter General Chioski und
mehre=
ren höheren Offizieren. Die rumäniſche Regierung läßt ſich
außer=
dem durch ihren Geſandten Diamandi vertreten. Die kanadiſche
Regierung hat gleichfalls mehrere Delegierte entſandt. Aus
Lon=
don ſind zwei Offiziere und 50 Mann der Goldſtream=Garde, zwei
Offiziere und 50 Mann der London=Scottiſh ſowie zwei Offiziere
und 50 Mann der Luftſtreitkräfte eingetroffen. Als Vertreter des
belgiſchen Königs iſt der Graf von Flandern, Prinz Charles, in
Begleitung mehrerer höherer Offiziere eingetroffen, während die
belgiſche Armee durch einen Oberſt und 50 Mann des erſten
Grenadier=Regiments mit Fahnen und Muſikkorps vertreten
wird.
Der Verlauf des „Roſen Treffens” in Zürich.
EP. Zürich, 25. März.
Nicht ſo harmlos wie in Baſel ſind die kommuniſtiſchen
De=
monſtrationsverſuche am Sonntag abend in Zürich verlaufen.
Nachdem die Kommuniſten ſchon im Laufe des Nachmittags
wie=
derholt verſucht hatten, auf dem Helvetia=Platz eine
Demonſtra=
tionsverſammlung abzuhalten, die aber ſofort von der Polizei
auseinandergetrieben werden konnte, zog gegen 8 Uhr abends
eine Schar junger Leute lärmend und revolutionäre Lieder
ſingend vor das ſozialdemokratiſche „Volksrecht” wo ſie zwei
Schaukäſten zertrümmerten und die Plakate abriſſen. Kurz darauf
erſchien auf Laſtwagen eine ſtarke Abteilung der Kantonspolizei,
weiche die Radaumacher mit blanker Waffe zerſtreute. Dabei
erlitt ein 23jähriger Demonſtrant eine ſchwere Schädelverletzung.
Sehr erſchwert wurde der Ordnungsdienſt der Polizei durch die
rieſige Menge Neugieriger, die ſich immer und immer wieder
an=
ſammelte und Verkehrsſtörungen verurſachte.
Im Laufe des Nachmittags und Abends wurden insgeſamt
46 Verhaftungen vorgenommen. Während der Nacht wurde der
Kommuniſtenführer Hitz in ſeiner Wohnung und heute vormittag
der kommuniſtiſche Redakteur Bobſt auf der Straße verhaftet, als
er ſich in die Sitzung des Kantonsrates begeben wollte. — Der
ſozialdemokratiſche Parteivorſtand Zürichs faßte eine
Entſchlie=
ßung, in der einerſeits gegen die Verſammlungsverbote des
Bun=
desrates proteſtiert, andererſeits aber das ganze Verhalten der
Kommuniſten aufs ſchärfſte verurteilt wird.
Das Saloniki=Abkommen.
Von unſerem +=Korreſpondenten.
Rom, 24. März.
Mit dem Balkan hat die italieniſche Außenpolitik ſeit einiger
Zeit kein Glück mehr. Mit hoffnungsgeblähten Segeln ſchiffte
man über die Adria nach Albanien, man ſegelte bis nach
Klein=
aſien, befeſtigte ſeinen Flottenſtützpunkt in Rhodus, war zärtlich
in Athen und ließ in Sofia die echten Goldlire verführeriſch
glän=
zen. Alles das mit dem Ziele der vollſtändigen Einkreiſung
Serbiens. Im Norden die getreuen Ungarn, im Oſten der gegen
Jugoſlawien geeinte Balkan, dem durch eine italieniſch=türkiſche
Freundſchaft eine ſichere Rückendeckung garantiert werden ſollte.
Von Süden konnte dann der Stoß gegen Jugoſlawien erfolgen, der
die franzöſiſche Politik an einer ihrer empfindlichſten Stellen
tref=
ſen ſollte, an ihrem teuer erkauften Südoſtbollwerk. Aber Briand
wachte. Als man ſah, daß der getreue Venizelos, nach Athen
zurückkehrte, wo er eigentlich endgültig ausgeſpielt zu haben
ſchien, da wußte man, daß Muſſolinis geſamte Balkanpläne auf
das ſchwerſte gefährdet wurden. Dann ging es auch Schritt für
Schritt abwärts. Die türkiſche Verbindung blieb einſeitig und
konnte nicht zum Dreierbund mit Griechenland ausgebaut
wer=
den. Die Rumänen ließen ihre „lateiniſche Schweſter” wieder im
Winkel ſtehen und erfreuten ſich lieber an ihrer Pariſer Anleihe,
ſelbſt die Bulgaren fanden, daß der franzöſiſche Franken ſicherer
iſt als die italieniſche Lira. Noch wahren die Bulgaren den
Schein, denn auf dem Balkan weiß die rechte Hand meiſt nicht,
was die linke nimmt. Und nun hat man in Genf das Abkommen
zwiſchen den alten Widerſachern Jugoſlawien und Griechenland
unterzeichnet, das endlich den Zankapfel von Saloniki in einer
vernünftigen Weiſe aufteilt.
Als Italien ſich nicht zu einer Verlängerung des
Freund=
ſchaftsvertrages mit Serbien verſtand, begründete man dies mit
den veränderten Verhältniſſen Jugoſlawiens nach dem
Staats=
ſtreich. Der wahre Grund aber war bereits wohl die Erkenntnis,
daß man ſeine Balkanpolitik möglichſt unauffällig abbauen mußte,
weil Frankreichs zielbewußte Arbeit aus einer Einkreiſung
Ser=
biens zu einer Iſolierung Italiens auf dem Balkan zu führen
drohte.
Es hilft keine Beſchönigung mehr: Muſſolinis Balkanpolitik
hat einen ſehr ſchweren Schlag erlitten. Solange Italien damit
rechnen durfte, daß zwiſchen Serbien und Griechenland keine
Einigung betreffs des Hafens von Saloniki zu erreichen war,
konnte man in das politiſche Kalkül des Balkans die
Wahrſchein=
lichkeit einſetzen, daß bei irgendeinem Konflikt zwiſchen Italien
und Serbien die Griechen ihre Expanſionswünſche in der
Rich=
tung nach Serbien in eine Tat umſetzen würden oder daß die
Serben bei Schwierigkeiten Griechenlands nach der Eroberung
von Saloniki ſtreben würden. In beiden Fällen war die
fran=
zöſiſche Politik, die zu beiden Staaten in freundſchaftlicher Weiſe
eingeſtellt war, in ſchwerſter Lage. Der Nutzen konnte nur
Italien zugute kommen. In dem Augenblick aber, in dem man
Jugoſlawien endlich den freien Ausgang zum Meer im Hafen
von Saloniki gegeben hat, iſt Belgrad nicht mehr abgeſchnitten
von allen jenen Zufuhren, die bisher durch Italien in der Adria
kontrolliert werden konnten. Jetzt kann Serbien über Saloniki
ſeinen Bedarf an Munition und Waffen ganz ungeſtört aus
Frankreich beziehen, ohne daß es bei einem Konfliktsfalle am
Mittelmeer damit rechnen muß, daß Italien ihm jede Zufuhr
über die Adriahäfen ſperrt. Die Stellung Serbiens im geſamten
Balkankomplex iſt dadurch weſentlich geſtärkt worden. Sie iſt
ſogar für Italien bedenklich gefeſtigt. Die Bedrohung über
Ungarn iſt faſt aufgehoben.
Die Verſtändigung von Genf unter Briands Aegide bedeutet
aber nicht nur eine große Sicherung für Serbien gegenüber
Italien, ſie iſt darüber hinaus auch eine Sicherung ſür den
Bal=
kanfrieden. Während in den letzten Jahren, mit der
Schnee=
ſchmelze des Frühjahrs immer das Geſpenſt irgend welcher
Strei=
tigkeiten auf dem Balkan aus den Bergen hervorkroch, bei denen
Italien einen Grund zum Eingreifen hätte finden können, iſt in
dieſem Frühjahr die Wahrſcheinlichkeit ſehr gering geworden, daß
Muſſolini Luſt empfinden könnte, ſich energiſch im Balkan zu
be=
tätigen. Sein aus früheren Abmachungen abgeleitetes Recht der
militäriſch=polizeilichen Einmiſchung in Albanien im Falle von
Unruhen verliert durch das Abkommen über Saloniki und den
bevorſtehenden Freundſchaftsvertrag zwiſchen Athen und Belgrad
an Bedeutung und Gefahr. Man darf ſeit vielen Jahren vielleicht
zum erſtenmal der Schneeſchmelze im Balkan mit Ruhe
ent=
gegenſehen.
is iſt nicht möglich, hier auf beſchränktem Raum zu ſchildern,
bgekaroline mit aufmerkſamem Verſtändnis, mit Begeiſterung
pmdpferwilliger Hingabe erſt von Italien, ſeit 1810 von Wien
hilsſem Gang der Ereigniſſe folgte; wie ſie ihre Söhne freudig
ms feld ſchickte und alle Krieger mit leidenſchaftlicher
Anteil=
nahe im Geiſte dahin begleitete; wie ſie ihren Gemahl in ſeiner
Dicmatiſchen Tätigkeit mit Rat und Tat unterſtützte und ſelber
ſehen politiſchen Sinn bewies. Seheriſchen Geiſtes ſagte ſie
5 Aſiftiges voraus, ſo die kriegeriſche Auseinanderſetzung
zwi=
ſche Preußen und Oeſterreich und die Einigung Deutſchlands
Nechlaugen Kämpfen und ſchweren Umwälzungen.
die Friedensſchlüſſe und Kongreßverhandlungen zerſtörten
wißAhrer hehrſten Hofſnungen. Umſo mehr wollte ſie die Geiſter
u ine beſſere Zukunft gerüſtet, die Jugend im Sinne der
ID/e Ehre, Freiheit, Recht und deutſche Einheit, ſtolz und —
bechtig zugleich, erzogen ſehen. Ihr felſenſeſter Glaube an das
„hmen des geeinten deutſchen Reiches, in dem auch ihr Preußen
ſcühen ſollte, war verankert in dem Gedanken, daß die Ideen
Esſid, die zuletzt die Welt regieren, iſt tief begründet auch in
M religiöſen Bewußtſein. Noch iſt das Reich unſichtbar. Aber,
ot ſtigt die Sinnende einmal, „wer hat nicht in dieſer Zeit an
Des4 inſichtbare glauben gelernt, das über dem Sichtbaren
wal=
lel nd wer möchte leugnen, daß dieſe Kriege und vor allem
Due länzenden Schlachten des Jahres 1813 mehr durch heilige
Sa0 die in den Herzen der Kämpfenden lebte, als durch
mate=
rien Kraft ihres Armes ausgefochten ſind?‟ Dieſer Glaube
lelichete ihr voran durch alle Dunkelheiten des perſönlichen und
Des ffentlichen Lebens, er machte ſie ſicher in allen Gegenſätzen
„elzeit und zur Wonne für alle, die in den Lichtkreis ihres
2Rſs traten. In dieſem Glauben ging ſie, von langem Leiden
Dmß einen ſanſten Tod erlöſt, am 26. März 1829 dorthin, wo ſich
diee idiſche Liebe zur ewigen verklärt.
Muſik in Schlöſſern.
Monbijou — Müinchen — Würzburg — Bruchſal.
Von Dr. Auguſta v. Oertzen.
In dem „Luſtſchloß der Hohenzollern”, Monbiiou genannt,
Ion jeden Winter Konzerte ſtatt, veranſtaltet von der „
Gemein=
ihen Vereinigung zur Pflege deutſcher Kunſt”, Konzerte,
Dce im hiſtoriſchen Rahmen hiſtoriſche Muſik bringen, ja, das
2efühl geht ſogar ſoweit, daß Hunderte von Kerzen entzündet
ßen, um Mozart und Schubert zu illuminieren, in dieſem mil=
AAcerzenſchein verwiſcht ſich der kalte, muſeale Eindruck, den
Rheutige Hohenzollernmuſeum im harten Tageslicht dem Be=
ſucher macht, die Räume werden ſozuſagen „menſchlich”. Warm
und weich fließt aus den kleinen, flackernden Flämmchen
ver=
klärender Schimmer über die Feſträume des Rokoko, ſpiegelt ſich
in den hohen, verglaſten Spiegeln, flammt in den Bronzbeſchlägen
der Möbel auf, gleitet ſanſt über die ſtrengen Züge der
branden=
burgiſchen Kurfürſten und preußiſchen Könige, und über die hoch
friſierten, gepuderten Geſichter der fürſtlichen Damen. Eingehüllt
in die ſchwingenden Rhythmen der heiteren Muſik des Dix=huitieme
erlebt der Zuſchauer noch einmal die Glanzzeit des
Luſtſchlöß=
chens, als die geiſtreiche Mutter des Großen Friedrich dort Hof
hielt: hier wurde Muſik getrieben, Literatur gepflegt, Kunſt
ge=
ſammelt; im Gegenſatz zu den weißgetünchten Wänden, zu den
Fichtenmöbeln, zu den einfachen ſilbernen Geſchirren, die als
höch=
ſter Luxus auf die Tafel des Soldatenkönigs kamen, leble man in
Monbijou in goldenen Kabinetten, aß von goldenen Tellern, und
umgab ſich mit Kurioſitäten und künſtleriſchen Spielereien des
18. Jahrhunderts; hier war der Boden, auf dem die hohe Kultur
von Preußens größtem König erwachſen iſt.
Wenn in dem hiſtoriſchen Muſikſaal ſich heute Berlins
Geſell=
ſchaft verſammelt, um bei Kerzenſchimmer Rokokomuſik zu
ge=
nießen, ſo erſcheint dem hiſtoriſch Wiſſenden wie eine zauberiſche
Viſion der junge Kronprinz von Preußen, wie er vor denſelben
Säulen, welche heute noch dieſen prächtigen Saal umſchließen, die
Flöte an die Lippen ſetzte, um in denſelben Klängen, die uns
ent=
zücken, Troſt und Ausgleich zu finden.
Eingeſponnen in den Zauber von Kerzenſchimmer und
Rokokomuſik verläßt man das „Luſtſchloß” und empfindet
be=
glückt, was Friedrich der Erſte ſagen wollte, als er bei der
Schen=
kung von Monbijou ſeinem Günſtling und allmächtigen Miniſter,
dem Grafen von Wartenberg, ſchrieb: „er möge ſein Gemüth,
welches von vielen und großen Geſchäften fatigieret ſei, daſelbſt
etwas ausruhen."
Auch in München bleibt man im Stil; man gibt Kammermuſik
des Barock im ſchönſten, prächtigſten Barockſaal der Reſidenz, im
Herkulesſaal; vor den mächtigen Herkulesfiguren, die dieſen Saal
beherrſchen, in Plaſtik und Malerei, als Wandgemälde und als
Kaminſchmuck, wirken die düſteren, ernſten Stimmen aus dem
17. Jahrhundert, von Caccini bis Bach, mit eigentümlicher
Wucht . .. dieſer Saal, einſt der Schauplatz pompöſer Feſte,
wvelche die lebensluſtige Italienerin Henriette Adelaide von
Savoyen zum Entſetzen ihrer ſtrengen Schwiegermutter, der
langweiligen Anna von Habsburg, ihrem jungen Gatten, dem
Kurfürſten Ferdinand Maria, veranſtaltete, hat zwar viel von
ſeinem reinen Barockſtil eingebüßt, aber trotz einiger
Uebertün=
chungen des 19. Jahrhunderts wirkt er doch noch mit der ganzen
Pracht des Barock.. Auch hier, wie in Monbijou, ſind bildende
Kunſt und Muſik in Einklang; wenn das Kammermuſikorcheſter
inmitten des Saales Platz genommen hat, und die Rhythmen
der großen Italiener erklingen, dann erſcheint aller Pomp, alle
Ueppigkeit des 17. Jahrhunderts lebendig geworden, und man
meint die Hofgeſellſchaft Henriette Adelaidens ſich im Takte der
Sarabanden wiegen zu ſehen . . . „Hier tanzt man ganz anders
als bei uns”, ſchrieb die junge Kurfürſtin nach Turin, „man läuft
ſo ſchnell, daß man Mühe hat, nicht zu fallen!“
Stumm und ehern ſchauen die gewaltigen Herkuleſſe auf die
kleinen Menſchlein herab, nur die Muſik entſpricht ihren
über=
menſchlichen Dimenſionen.
In der heiteren, der fröhlichſten Stadt am Maine wird im
Sommer Mozart geſpielt, im weißen Saale der Würzburger
Reſi=
denz flammen Kerzen auf, und wenn aus dem verträumten
Schloßpark die abendlichen Düfte des Sommers zu den geöffneten
Fenſtern des Schloſſes emporſteigen, dann wird es in der
ehemali=
gen fürſtbiſchöflichen Reſidenz lebendig . . . Hier reſidierten im
18. Jahrhundert die Grafen von Schönborn, das feudalſte,
ver=
ſchwenderiſchſte Fürſtengeſchlecht Süddeutſchlands, ein Dynaſtie
der Fürſtbiſchöfe in Würzburg und Bamberg, die unter Aufbietung
enormer perſönlicher Geldmittel den großen Architekten ihrer
Epoche zu tun gaben; einer der glänzendſten Aufträge war der
Bau der Würzburger Reſidenz in den Jahren 1720—44, Joh.
Balth. Neumann, dem genialſten Baumeiſter des Rokoko,
über=
tragen. Von den Wänden des ſchimmernden Saales blicken noch
heute die lebensluſtigen Phyſiognomien der Schönborns herab,
wvie eine Ovation ſteigt zu dieſen Gönnern der Kunſt Mozarts
Muſik empor . . ."
Seit 1922 veranſtaltet im Fürſtenſaal des Bruchſaler Schloſſes
die „Ortsgruppe Bruchſal der badiſchen Landesvereine” hiſtoriſche
Konzerte; dieſer Prunkraum im zierlichſten Rokokoſtil mit Fresken
der Brüder Zick iſt der glücklichſte Rahmen für Muſik; hier geht
man ſogar ſo weit, daß man die Muſikanten in die heiteren
Ge=
wänder des fröhlichen Jahrhunderts kleidet.
Der junge Fritz mit ſeinen reizenden Schweſtern erſcheint im
Dienſte der Muſen, und auch die anderen ſo hochkultivierten
Höfe des damaligen Deutſchland liefern Statiſten. Wer Bruchſal
kennt und liebt, weiß von dem unbeſchreiblichen Charme dieſes
Schlößchens, das wie ein ſchimmerndes Juwel inmitten eines
gepflegten Gartens ruht; Sommer, Roſen und Rokokomuſik, das
iſt eine Kombination von Genüſſen, die jedem unvergeßlich
blei=
ben wird, der ſo begnadet war, ſie zu erleben. Ein Hauch von
dem Charme echten „Dix=huitieme” ſchwebt um dieſe Muſikanten,
beſtrahlt von Kerzen, umweht von dem Dufte Hunderter von
Roſen".
Seite 4
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ſowie für die vielen Kranz= und Blumenſpenden
ſagen wir Allen unſeren herzlichſten Dank.
Beſonderen Dank Herrn Pfarrer Köhler,
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wie der Schweſier der Martinsgemeinde.
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Eintritt. Neuanmeldung von Schülerinnen.
Es ladet ergebenst ein
5277
zusrhneldte -Li0
Marg. Bei
Immer 85
Dienstag, den 26. März 1929
Seite 5
Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, 26. März.
Fonannt wurden: am 6. März der Lehrer Heinrich Schmidt zu
Kassheim (Kreis Bingen) zum Rektor an dieſer Schule mit
Wir=
u Tage des Dienſtantritts an; am 7. März die Schulamtsan=
„ Marie Göbel aus Mainz zur Lehrerin an der Voltsſchule
usluheim (Kreis Offenbach) mit Wirkung vom Tage des
Dienſt=
en; am 18. März der Lehrer an der Volksſchule zu Sickendorf
ömuterbach) Heinrich Baumann zum Lehrer an der Volks=
HuWBriedel (Kreis Friedberg) mit Wirkung vom Tage des Dienſt=
Fin.
Ams dem heſſiſchen Schuldienſt entlaſſen wurden: am 19. März
uemlehrer an den gewerblichen Abteilungen der
Fortbildungs=
mubVimpfen und Umgegend (Kreis Heppenheim) Heinrich Atücke
Machſuchen mit Wirkung vom 1. April 1929 an; auf Grund
8 m des Heſſiſchen Perſonalabbaugeſetzes vom 19. Dezember 1923
Fyidung mit Artikel 14 der Reichsperſonalabbauverordnung vom
ier 1923 die Lehrerin Gertrud Kuhring verehelichte Jung
Ue-Ohmen (Kreis Alsfeld) mit Wirkung vom 23. März 1929 an.
„im den Ruheſtand tritt am 1. April 1929 der Glockeniſt Georg
A Tnton zu Darmſtadt.
.5 den Ruheſtand verſetzt wurde am 6. März der Lehrer an der
ſu e zu Eberſtadt (Kreis Darmſtadt) Wilhelm Wolf auf ſein
würt vom 1. April 1929 an. — Auf Grund des 8 1 des Geſetzes
Slltersgrenze der Staatsbeamten treten am 1. Apeil 1929 in
hItand: die Lehrer: Jakob Blaß an der Volksſchule zu
Dau=
m Rreis Alzey), Guſtav Eller an der Volksſchule zu Auerbach
gansheim), Auguſt Lawall an der Volksſchule zu Oppengeim,
ASeibert an der Volksſchule zu Darmſtadt; der Direktor der
Wäm Fachſchule für Eilfenbeinſchnitzerei und verwandte Gewerbe
Houltz.
isHedigt ſind im Kreiſe Lauterbach: je eine Lehrerſtelle für
orngeliſchen Lehrer an den Volksſchulen zu Altenſchlirf,
U0enau, Niedermoos, Pfordt, Rudlos,
Schlechten=
rund Zahmen; eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer
Bolksſchule zu Herbſtein. Dienſtwohnungen ſind überall
Her und beziehbar.
z fſiſches Landestheater. Heute geht Gerhard Menzels
Schau=
ſeboggan” in der Inſzenierung Günter Haenels und AVilh.
Riy mit Fritz Valk in der Titelrolle in Szene. Es iſt dies
vor=
ſin die letzte Aufführung des Werkes in dieſer Spielzeit. (Ge=
Hä. Beginn 20 Uhr.)
ſeien Mittnoch findet eine Aufführung von Wolf=Ferraris Oper
nit Hans Grahl in der Titelrolle, Roſe Landwehr und Hans
az rin den übrigen Hauptrollen unter muſikaliſcher Leitung von
ſan uuſikdirektor Dr. Böhm ſtatt. Die Aufführung wird von dem
d utſchen Rundfunk, Frankfurt a. M., an ſämtliche großen
atonen der Erde übertragen. (Miete K.; Beginn 19 Uhr
Tleinen Haus wird morgen Verneuils Schauſpiel „Herr
zthier” mit Beſſie Hoffart und Hans Jungbauer gegeben.
.30 Uhr; Zuſatzmiete 1.)
Borverkauf für die beiden Oſterfeiertage beginnt morgen
Mitt=
r Aufführung gelangen am Oſterſonntag im Großen Haus
2-eiſterſinger”, im Kleinen Haus Bernard Shaws My=
Candida”; am Oſtermontag im Großen Haus „Der
rütz” erſte Wiederholung) und im Kleinen Haus das
erfolg=
uſpiel von Langer: „Das Kamel geht durch das
Na=
für (erſte Wiederholung). Zu den Feiertagsverſtellungen im
ſ=aus werden nur ſolche Gutſcheine in Tauſch genommen, die
ſeiern bei Rückgabe einer Sonntagsoper ausgehändigt worden
uttag, den 2. April, gelangt im Großen Haus „Don
Car=
der Inſzenierung Carl Eberts zur Wiederholung.
2ie Aufführung des Paſſionsſpieles „Jeruſalem” am Dienstag
u cht, wie irrtümlich berichtet, um 19 Uhr, ſondern unr 19.30
Diwheum. Der Oſterſpielplan bringt ein hervorragendes
Kyxaſtſpiel, und zwar gelangt ab Saustag ſowie an den leiden
e, die altbekannte große Operette „Der Oberſteiger”,
Mor Carl Zeller, zur Aufführung. „Der Oberſteiger” iſt neben
elhändler” das meiſtaufgeführte Werk des Wiener Komponiſten
Die Titelrolle ſingt Erich Lange vom Staatstheater Wies=
Fſihannespaſſion von Joh. Seb. Bach. Es wird nochmals
dar=
ſchriekſam gemacht, daß die Hauptprobe am Gründonnerstag
Konzert am Karfreitag, abends 7 Uhr, beginnen. Die
per bereits bekanntgegebenen Soliſten und die ſorgfältige Ein=
ᛋ der Chöre gewährleiſten eine künſtleriſch vollendete
Auffüh=
s wird empfohlen, ſich rechtzeitig gute Plätze zu ſichern, da die
eſſtark iſt. Kartenverkauf bei Konzert=Arnold, Eliſabethenſtraße.
ll=sſtellung über Vertriebstechnik. Aus Anlaß eines Fort=
Mirskurſus für Ingenieure, der in der Zeit vom 2.—
41 1929 von der Techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt
ſuty, mit dem Verein Deutſcher Jugenieure veran=
Miro, ſoll in den Näumen der Techniſchen Hochſchule eine
Aus=
in über Vertriebstechnik ſtattfinden. Die
Indu=
ſtrdHandelskammer Darmſtadt lenkt das beſondere
—Der Firmen ihres Bezirks auf dieſe Ausſtellung, deren Zweik
Eſit ht, die vielfältigen Aufgaben des Vertriebs induſtrieller Pro=
Auematiſch zu behandeln. Die Ausſtellung, die in der Aula
Sniſchen Hochſchule, Hauptgebäude, Eingang
ſraße, ſtattfinden wird, wird nicht nur für Ingenieure, ſon=
0 für die im Vertrieb tätigen kaufmänniſchen Kräfte
bereſſe ſein. Der Eintritt iſt unentgeltlich. Beſuchsſtunden 9—13
R5—20 Uhr.
Die Einzel=Auflieferung von Einſchreibe= und Wertbriefen. Seit
ei vor, Js. wird bei dem Poſtamt (Rheinſtraße) ein Schalter
füarnnahme auch von 18—19 Uhr für die Einzel=Auflieferung
greib= und Wertbriefen ſowie für den Wertzeichenverkauf offen
DDie Einrichtung bezweckte, dem Publikum auch nach Eintritt
neinen Schalterſchluſſes (18 Uhr) die Möglichkeit zu bieten, ſich
Lien einzudecken und Wert= und Einſchreibbriefe ohne
Entrich=
eſonderen Einlieferungsgebühr zur Poſt zu geben, ſoweit die
Briefe im Einzelfalle fünf nicht überſteigt. Seit einiger Zeit
Ein won verſchiedenen Seiten des öfteren die Gelegenheit zu der=
Amzelauflieferungsmöglichkeiten mißbraucht, und es werden in
Merkennung des Zwecks der Einrichtung namentlich
Einſchreib=
rößerer Anzahl angebracht, ſo daß ihre Abnahme zu viel Zeit
Auch nimmt und die Abfertigung der wirklichen Einzelauflieferer
Bertzeichenkäufer un jebührlich verzögert wird. Es wird
des=
arf hingewieſen, daß eine derartige unberechtigte
Inanſpruch=
e: Auflieferungsgelegenheit auf die Dauer nicht angängig iſt,
wehr in ſolchen Fällen die Abfertigung der Auflieferer nicht
Dem für die Einzelauflieferungen offen gehaltenen Schalter
ann, ſondern am Schalter 17 der Telegrammannahme,
: nur gegen Entrichtung der beſonderen Einlieferungsgebühr
aurf. für jeden Brief geſchehen muß.
Ine Umſchlag verſandte gedruckte einfache Oſterkarten, die hin=
De: Größe, Form und Papierſtärke den Beſtimmungen für
Poſt=
prechen müſſen, koſten ſowohl im Ortsbereich des
Aufgabe=
auch im Fernverkehr 3 Rpfg. Es dürfen in dieſen Karten
afſogenarnten Abſenderangaben (Abſendungstag, Name, Stand
Mwort nebſt Wohnung des Abſenders) noch weitere fünf Wörter
ü dem gedruckten Wortlaut iin Zuſammenhang ſtehen müſſen —
fich hinzugefügt werden. Als ſolche zuläſſige Nachtragungen
2: die üblichen Zuſätze „ſendet”, „Ihre‟, „Dein Freund”, „
ſen=
ſendet mit beſtem Gruß Ihre” uſw. Werden ſolche Karten
en Umſchlag verſandt, ſo koſten ſie ſowohl im Ortsbereich
ASeortes als auch nach außerhalb 5 Rpfg. Ungenügend frei=
Sendungen werden mit Nachgebühr belaſtet. Es kann daher
e dern nur geraten werden, die Beſtimmungen zu beachten.
„Unſer Kind darf nichts werden!“
Ein Notſchrei geplagter Eltern.
Alle Berufe warnen. — Die meiſten Berufe ſind überfüllt. — Alljährlich dieſelbe Klage. — Natürliche Ausleſe in den Berufen.
Die Eltern, die jetzt zur Oſterzeit daran denken müſſen, ihre
ſchul=
entlaſſenen Kinder einem Berufe zuzuführen, ſind in der ſchrecklichſten
Bedrängnis, denn von allen Seiten ertönen Warnungen und
peſſimiſti=
ſche Aeußerungen über die wirtſchaftlichen Ausſichten der jüngſten
Gene=
ration. Es gibt wohl ſelten einen Beruf, der nicht durch ſeine berufenen
Vertreter erklären läßt, daß er überfüllt ſei. Unter den akademiſchen
Berufen ſind es faſt alle. Das gleiche gilt für die kaufmänniſchen und
für die Handwerksbetriebe. Jede Organiſation warnt die Eltern davor,
ihre Kinder in dieſem oder jenem Berufe unterzubringen, da die
Aus=
ſichten ſehr ſchlecht ſeien.
Sicherlich meinen es alle dieſe Vertreter der einzelnen
Erwerbs=
zweige ſehr gut und glauben, ihre Pflicht zu erfüllen, wenn ſie auf die
ſchlechten Ausſichten hinweiſen. Aber was ſollen die geplagten Eltern
damit anfangen? Es gibt tatſächlich keinen Beruf, vor dem nicht
ge=
warnt wird, ſo daß man ruhig ſagen kann: „Unſer Kind darf nichts
werden!” Jeder vernünftige Menſch wird aber einſehen, daß die
Ermahnungen vellkommen ihren Sinn verlieren, wenn ſie von allen
Seiten ausgehen und keine Tür offen laſſen, durch die der ſchulentlaſſene
Knabe oder das junge Mädchen den Weg ins Leben antreten kann. Es
muß darum auch einmal ein Wort über die Schädlichkeit und
Unzweck=
mäßigteit der Schwarzſeher geſagt werden, denn man darf nicht
ver=
geſſen, daß die gleichen Rufe ſeit vielen Jahren ſtets zur Oſterzeit
er=
ſchallen, und daß trotzdem ſtets eine große Anzahl neuer Kräfte den
ver=
ſchiedenen Erwerbszweigen zugeführt wird.
Allerdings darf man nicht verkennen, daß die Zahl der Arbeitsloſen
gerade in den letzten Monaten ſtark angeſtiegen iſt. Aber auch dieſe
Er=
ſcheinung iſt nicht neu und gerade für unſere Zeit beſonders bezeichnend,
ſondern ſie iſt eine Begleitung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe, mit der
man ſeit Jahren zu rechnen gewöhnt iſt. Deswegen iſt es aber nicht
notwendig, den jungen Menſchen, die eben ins Leben hinaustreten
wol=
len, von vornherein jeden Mut zur Ergreifung des von ihnen
gewähl=
ten Berufes zu nehmen und in ihnen eine Lebensfurcht zu erwecken,
die für ihr ſpäteres Fortkommen beſtimmt nicht ſegensreich iſt. Gerade
— Volkshochſchule. Wir machen noch einmal darauf aufmerkſam,
daß heute im Feſtſaal des Realgymnaſiums der Vortrag des
Muſik=
pädagogen Lauck über „Künſtleriſches Klavierſpiel”
ſtatt=
findet. Die Mitglieder der Volksbühne, des Bühnenvolksbundes, des
Muſikvereins und des Mozartvereins erhalten ermäßigte Karten in der
Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule, Mathildenplatz 17, und am
Saal=
eingang.
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Rech=
nungsjahr 1928 angeforderte 6. Ziel der Gemeinde= Kreis= und
Pro=
vinzialſteuer; 4. Ziel der Filialſteuer; 6. Ziel der Straßenreinigungs=,
Müllabfuhr= und Kanalbenutzungsgebühren. (Vgl. Anzeige.)
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teilt mit: Die Auszahlung der Poſt=Nuhegehälter, Wartegelder und der
Hinterbliebenenbezüge für April erfolgt am Donnerstag, den 2.
März, in der Packkammer des Poſtamts 1 (Turmeingang, Hof links).
heute, wo wirklich der Andrang zu allen Erwerbszweigen ungeheuer
groß iſt, kommt es darauf an, den jungen Menſchen in ſeinem Eifer zu
ſtärken und ihm Mut für den ſchweren Kampf ums Daſein zu machen.
In erſter Reihe iſt darum der Hinweis notwendig, daß tüchtige
Kräfte zu allen Zeiten und überall gebraucht werden. Es gibt keine
Ueberfüllung, die ſich auf Arbeiter mit hervorragenden Leiſtungen
be=
zieht. Solche Kräfte werden überall geſucht, denn ſie bringen in ihren
Beruf neues Leben und neue Erwerbsmöglichkeiten. Gerade der
Lebens=
weg hervorragender Männer zeigt, daß ſie auf Gebieten, die ziemlich
ausſichtslos erſchienen, nicht nur Hervorragendes geleiſtet haben,
ſon=
dern auch durch Aufdeckung neuer Erwerbsquellen für Hunderte und
Tauſende von Menſchen Brotgeber geworden ſind. Man kann dieſe
Erfahrung auf allen Gebieten der Technik, des Handwerks und des
Kauf=
mannsberufes michen. Ob ein Geſchäft geht oder nicht, hä igt durchaus
von dem Manne ab, der es leitet und der es verſteht, ſich tüchtige
Ge=
hilfen auszuſuchen. Wenn man nun auf dieſe Weiſe den jungen
Men=
ſchen den Weg zu Erfolgen zeigt, dann werden ſie mit ganz anderer
Hoffnung, mit viel mehr Freudigkeit und viel größerem
Selbſtbewußt=
ſein an die Arbeit gehen, als wenn man ihnen von vornherein erklärt,
daß ihr erwählter Beruf ein Hungerberuf ſei.
Das geſteigerte Selbſtbewußtſein und die Freude an der Arbeit
werden in den meiſten Fällen auch die Grundlage für gute Leiſtungen
bilden. Wenn dann dieſe jungen Leute ihre Lehrzeit oder ihr Studium
beendet haben und ſelbſtändig den Kampf ums Daſein aufnehmen müſſen,
dann werden ſie ſchon ſelbſt an ihrem eigenen Leibe die Erfahrung
machen, ob ſie in dem harten wirtſchaftlichen Krieg ihren Mann ſtehen
oder nicht. Selbſtverſtändlich wird es immer Menſchen geben, die durch
geringe Erfolge zurückgedrängt oder arbeitslos werden, oder die in
irgendeiner Weiſe vom Unglück verfolgt ſind. Aber das ſind ſpätere
Sorgen, mit denen man heute nicht das Gemüt der Jugend verdüſtern
ſoll. Aus dieſem Grunde ſollte man Schluß machen mit den
Unken=
rufen, die doch ihren Zweck verfehlen, da es nicht zu umgehen iſt, daß
die ſchulenklaſſene Jugend irgendeinen Beruf ergreift.
Aus der Heſſiſchen Sängerbundbewegung.
* Für 50jährige treue Arbeit im Männergeſangvereinsiveſen
wurden mit der neugeſchaffenen goldenen Ehrennadel (mit
der Inſchrift 50) vom Heſſiſchen Sängerbund ausgezeichnet:
Heinrich Eichelmann, Geſangverein „Germania” Dorheim in
Oberheſſen; Johann Baumert, Geſangverein „Harmonie‟ Nieder=
Ramſtadt, W. Heppenheimer, G. V. „Harmonie‟ Nieder=
Ram=
ſtadt, Karl Spengler, G.V. „Harmonie” Nieder=Ramſtadt:
Heinrich Stunz, „Liederkranz” Dillenburg; Georg H. Geiß, Heinr.
Lorz 4., „Liederkranz” Groß=Zimmern; Peter Mattes ſen.,
Ge=
fang= und Arbeiterbildungsverein Laubenheim a. Rh.; Johann
Sauer, Liederkranz” Goldbach (Unterfr.); Hans Schramm,
Mozarr=
verein Darmſtadt; Karl Ludwig Lotz 2., Georg W. Bender und
Franz Werkmann, „Germania” Erzhauſen; Karl Tillmann,
Sän=
gervereinigung Lollar; Heinvich Eichelmann, „Frohſim”
Stein=
furth; Georg Wilhelm 2., „Frauenlob” Homberg (Ohm); Franz
Schwalbach, „Liederkranz” Mainz=Finthen; Heiur. Kaufmann 6.,
„Liederkranz” Weitershain (Oberheſſen); „Jakob Trautmann 5.,
Sängervereinigung Eintracht” Reichelsheim i. Odw.; Ludwig
Simon, Sängerchor Turnberein Offenbach; Hans Meier,
Sänger=
quartett Ortenberg (Oberheſſen); Jean Knaf, „Liederkranz”
Bü=
dingen; Adolf Schneider, „Liederzweig‟ Darmſtadt. — Für
40jährige Sangestätigkeit wurden mit der ſilbernen
Ehren=
nadel ausgezeichnet: Johann Klomann, Geſangverein Edelweiß”
Mainz; Jean Ziegler, Geſangverein „Sängerbund” Mainz; Karl
Schmittel, „Liederkranz” Mainz=Mombach; Wilhelm Jung 3.4
Wilhelm Schildge, Johann Diehl 14., Johann Hohenſtein 6., Jakoh
Gerlach 3., Philipp Gerlach 3., Philipp Treber 7., alle vom
Geſangver=
ein „Liederkranz” Rüſſelsheim.
Eine Wäfche= und Handarbeiten=Ausſtellung, in der im letzten
Jahre geleiſtete Schülerinnenarbeiten gezeigt werden, wird heute und
morgen im Mozartſaal (Schulſtraße 8) von der ſtaatlich geprüften
Handarbeitslehrerin und =Meiſterin Fräulein Emmy Lorenz
ver=
anſtaltet. Schon ſeit einigen Jahren werden derartige Ausſtellungen
arrangiert, und wir hatten jeweils Gelegenheit, uns von den
fortſchrei=
tenden Leiſtungen der Schilerinnen zu überzengen. Schon der
geſchmack=
volle Aufbau der Einzelausſtellungsſtücke in dem geräumigen Saale
macht einen ſehr guten Eindruck. Die Beſichtigung der Einzelſtücke
er=
gibt, daß hier unter vorzüglicher ſyſtematiſcher und fachmänniſcher
Lei=
tung von Schülerinnen techniſch vollendet ſchöne Arbeit geleiſtet wird.
Neben der praktiſchen Ausbildung, die die ausgeſtellten
Gebrauchzwäſche=
ſtücke, Damen= und Herrenwäſche und Ausbeſſerungsarbeiten, erkennen
laſſen, iſt insbeſondere die kunſtgewerbliche Ausbildung gepflegt. Es
ſind Stücke ausgeſtellt, die man geradezu als kleine Kunſtwerke bezeichnen
kann. Als ſolche kann man die kunſtgewerblichen Gegenſtände, die
Baſt=
arbeiten, die Teepuppen, die doppelſeitig handbemalten Lederkiſſen und
ſonſtigen Ledergegenſtände, handbemalte Deckchen und Kiſſen aller Art,
eine Decke mit großangelegter feiner Nadelmalerei uſw. bezeichnen. Aber
noch eine Fülle anderer Einzelſtücke, ſo zum Beiſpiel mannigfaltige
moderne Buntſtickerei, handgeſtickte Damenunterwäſche, Tiſch= und
Bett=
decken und Kunſtſtickerei; hübſche, ſelbſtangefertigte Kleider mit
reiz=
vollen Stickarbeiten (Bulgarenbluſen) und zahlreiche ſauber und exakt
ausgeführte Einzelwäſcheſtücke vervollſtändigen dieſe auffallend ſchöne
Handarbeits= und Wäſcheſchau. Die von der Firma Eiſenhauer
zur Verfügung geſtellten Möbelſtücke und die Korbſeſſel der Fa. Netz,
ſowie der Blumenſchmuck der Fa. Weicker geben der Ausſtellung einen
vorteilhaften Rahmen. Die Schau, die bei freiem Eintritt bis 6 Uhr
abends zu beſichtigen iſt, wird beſonders die Damenwelt ſtark
intereſſie=
ren und kann ob ihres wertvollen Materials zur Beſichtigung warm
empfohlen werden.
Verſorgungsamt Darmſtadt. Die Auszahlung der Penſionen für
Monat April 1929 findet beim Verſorgungsamt, Zimmer 62 — 2.
Ein=
gang —, bereits am Donnerstag, den 28. März, von 10—12.30
Uhr vormittags und von 3—4 Uhr nachmittags ſtatt.
— Die Täter des großen Wohnungseinbruches in der
Wil=
helminenſtraße konnten dank der eifrigen Bemühungen der
hie=
ſigen Kriminalpolizei ermittelt werden. Zwei von ihnen, ein
Dienſtmädchen und ein gewiſſer Hyronimus, wurden in
Frank=
furt a. M. von der hieſigen Kriminalpolizei verhaftet. Ein
Teil der geraubten Schmuckſtücke und Pelzmäntel wurde wieder
beigebracht. Ein dritter Täter hält ſich in Südfrankreich auf, wo
die franzöſiſche Kriminalpolizei nach ihm fahndet.
*p. Bezirksſchöffengericht. 1. Wegen Verbrechens im Amte (
Unter=
ſchlagung) hat ſich ein Pfandmeiſteraſſiſtent zu erantworten. Es
han=
delt ſich um eine größere Summe, die in der Anklage enthalten iſt. Der
Verteidiger beſtreitet die Beamtenqualität; die Unterſuchungshaft möge
an=
gerechnet werden. Urteil: 9 Monate Gefängnis wegen
Ver=
brichens im Amte; zwei Monate ſind verbüßt. — 2. Wegen Beleidigung
der Gießener Gerichtsbehörden in einem an den Staatsanwalt in Gießen
gerichteten Schreiben hat ſich ein in Frankfurt a. M. wohnhafter
Reiſe=
vertreter zu verantworten. Er beſtreitet jegliche Bekeidigungsabſicht
und will nur eine nochmalige Verhandlung in ſeiner Strafſache
herbei=
zuführen geſucht haben. Er gibt eine diesbezügliche Erklärung ab. Der
Cermin wird ausgeſetzt. — 3. Wegen eines Fahrradſchwindels wird
ſchließlich gegen Shloſſer Fritz Volkmer von Breslau verhändelt,
urteil: 8 Monate Gefängnis, weil Betrug im Rückfall vort
liegt.
FARBEREI
L3d n in Darmstack!
Erust-Indwigstr.5, Felus!
Rheinstr. 23
z
Nummer
Seite 6
Dienstag, den 26. März 1929
Aus den Darmſtädter Lichkſpielkheakern.
Helia.
* So ſtarke Ausdrucksmöglichkeiten gerade der Film dem großen
Künſtler zur Geſtaltung perſönlicher Erlebnisvorgänge und ihres
ſub=
jektiven Reflexes bietet, ſo wenig eignet er ſich wohl im allgemeinen da,
wo es gilt, überperſönliche, „ſachliche‟ Dinge zu beleuchten. Und an
die=
ſer Unmöglichkeit einer „Filmproblematik” müſſen wohl alle Filme
letz=
ten Endes ſcheitern, die in dieſem Sinne tendenziös ſind, mögen ſie
techniſch und ſchauſpieleriſch auch noch ſo gelungen, mögen ſie im
ein=
zelnen — auch in den einzelnen Rollen — noch ſo wehr und plaſtiſch
ſein. Auch der Film „Hinter Kloſtermauern” — ſeit geſtern
im Programm der „Helia” laufend — vermag nicht, bis in die letzten
Gründe des Mönchsweſens hineinzuleuchten; — das verlangt man
ſchließlich nicht von ihm. Ausgezeichnet aber ſind die einzelnen
Mönchs=
typen charakteriſiert; die Handlung iſt zwar einfach und von
vornher=
ein überſichtlich, doch bringen gerade manche Einzelſzenen Belebendes
und Plaſtiſches, das durch eine ſehr geſchickte Regie und gute
Aufnah=
men ſcharf herausgearbeitet iſt.
Die Kunſt des Scherenſchnittes iſt eine der liebenswürdigſten und
reizendſten Dinge, die im Film faſt noch überboten iſt. Ausdrucksvoll
und grotesk, zierlich und naiv, eignet ſich der Scherenſchnittfilm am
meiſten zur Darſtellung von Tiergrotesken, Kindermärchen. „Doktor
Dolittle und ſeine Tiere” iſt ein ſolcher Silhouettenfilm, den
die bekannte Künſtlerin Lotte Reiniger in mühevoller Arbeit
zuſammen=
geſtellt hat, eine luſtige Geſchichte vom Tierdoktor Dolittle, der nach
Afrika reiſt, um die unter den Affen wütende furchtbare Krankheit zu
bekämpfen. Die einzelnen Bilder ſind ſo überaus ſorgfältig gearbeitet,
die Zuſammenſtellung ſo komiſch (zum Beiſpiel das gutm itige dicke
Schweinchen und der zwirbelige kleine Affe; oder das Flußpferd neben
der Giraffe), daß dieſer Film nicht nur kleinen, ſondern auch großen
Leuten für eine Stunde wirklich Kinderfröhlichkeit geben kann. W.S.
— Dampfer=Expeditionen des Norddentſchen Lloyd, Bremen. Nach
New York ab Bremen=Bremerhaven: „Preſ. Harding” am 26. März,
„München” am B. März, „Karlsruhe” am 31. März, „Sehdlitz” am
2. 4., „Berlin” am 4. 4., „Republic” am 11. 4., „Stuttgart” am 11. 4.,
„Columbus” am 13. 4., „Amerika” am 17. 4., „Dresden” am 18. 4.,
„Preſ. Harding” am 25. 4., „München” am 25. 4. — NachNewYork
ab Southampton: „Preſ. Harding” am 27. 3., „Leviathan” am
30. 3., „Berlin” am 5. 4., „Republic” am 12. 4., „Stuttgart” am 12. 4.,
„Columbus” am 14. 4., „America” am 18. 4. — Nach New York
via Halifax ab Bremen=Bremerhaven: „Seydlitz” am 2. 4., „
Stutt=
gart” am 11. 4., „Dresden” am 18. 4. — Nach Boſton ab
Bremer=
haven: „Karlsruhe” am 31. 3., „Republic” am 11. 4. — Nach Canada
(Montreal) ab Bremen: „Köln” am 9. 5. — Nach Philadelphia=
Baltimoxe=Norfolk ab Bremen: Erefeld” am 10. 4., „
Hanno=
ver” am 22. 4. — Nach Nordamerika Weſtküſte ab Bremen:
„Witram” am 6. 4., „Schwaben” am 27. 4. — Nach Cuba=New
Orleans ab Bremen: „Ingram” am 16. 4. — Nach Havanna=
Galveſton ab Bremen=Bremerhaven: „Sehdlitz” ab 2. 4. — Nach
Mittelbraſilien und dem La Plata (Paſſagierdampfer) ab
Bremerhaven: „Gotha” am 30, 3., „Sierra Cordoba” am 13. 4. „Madrid”
am 20. 4., „Sierra Ventana” am 4. 5. Frachtdampfer ab Bremen;
Porta” am 26, 3., Germar” am 2. 4. — Nach
Mittelbraſi=
lien: „Attika” am 30, 3., „Aegina” am 27. 4. — Nach
Nordbra=
ſilien ab Bremen: Arnfried” am 11. 4. — Nach Südamerika
(Weſtküſte) durch den Panamakanal ab Bremen: Grandon” am 30. 3.,
„Napot” am 20. 4.; durch die Magellanſtraße ab Bremen: „Wido” am
2. 4. — Nach Weſtküſte, Zentral= und Mittelamerika
und Mexiko ab Bremen: Minden” am 25. 3. — Fruchtfahrr
Kanariſche Inſeln ab Bremen: Orotava” am 30. 3., „Arucas”
am 13. 4., „Orotava” am 27. 4. — NachOſtaſien: „Ilmar” ab
Ham=
burg am 27. 3., „Main” ab Bremen am 30, 3., ab Hamburg am 3. 4.,
Königsberg” ab Bremen am 6. 4., ab Hamburg am 10. 4., „Trier” ab
Bremen am 13. 4., ab Hamburg am 17. 4., „Lippe” ab Bremen am 30. 4.,
ab Hamburg am 24. 4., „Lahn” ab Bremen am 27. 4., ab Hamburg am
1. 5 „Anhalt” ab Bremen am 4. 5., ab Hamburg am 8. 5., „Derfflinger”
ab Bremen am 11. 5., ab Hamburg am 15. 5. — Nach Auſtralien
ab Bremen: „Moſel” am 6. 4., „Oder” ab Bremen am 4. 5., „Neckar”
am 3. 6. — Nachder Levante ab Bremen zirka acht Abfahrten im
Monat. — Nach Finnland ab Bremen achttägiger Dienſt nach
allen Haupthäfen. — Nach Reval ab Bremen: Abfahrten alle 8—10
Tage. — Nach Leningrad ab Bremen: je nach Bedarf. — Nach
England ab Bremen-London: drei bis vier Abfahrten in der
Woche. — Bremen—Hull: zwvei Abfahrten in der Woche.
Bre=
men-Middlesborough—Newcaſtle: 10tägig. — Bremen
—Hamburg—Frankreich: Abfahrt Montags von Bremen,
Frei=
tags von Hamburg. — Nach Afrika: Goldküſten und Beninlinie:
„Henner” ab Hamburg am 30. 3. Südafrika: „Urundi” ab
Bre=
men am 27. 3. — Geſellſchaftsreiſen: Orientfahrt „Lützow” ab Venedig
am 5. 4., Mittelmeefahrk „Lützow” ab Genua am 3. 5. Fjordfahrt
„Lützow” ab Bremenhaven am 98. 6. Polarfahrt „Sieera Ventana”
ab Bremerhaven am 6. 7. Erſte Nordkapfahrt, Lützow” ab
Bremer=
haben am 13. 7., zweite Nordkapfahrt „Sierra Ventana” ab
Bremer=
haven am 6. 8.
Lokale Veranſtallungen.
Die bierunter erſcheinenden Nokizen ſind auzſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinein Falſe irgendwie als Beſprechung oder Kriti.
— Schulgruppe für Vogelſchutz, Darmſtadt.
Donners=
tag, den 28. März, findet ein vogelkundlicher Beobachtungsgung ſtatt.
Treffpunkt 9 Uhr vormittags Klappacherſtraße 38. Gegen Mittag
Rück=
kehr. Gäſte willkommen!
Sfſenmen aus dem Leſerkreiſe.
(Für die Veröffentlichungen unter dieſer Aeberſchrift übernimmt die Redaſtlon keinerlei
Ver=
antwortung; für ſie blelißt auf Grund des 9 24 Abſ. 2 des Preſſegeſetzes in vollem Umfange
der Einſender verantwortich.) — Einſendungen, die nicht verwendet werden, Uönnen nicht
zurückge andt. die Ablebnung nicht begründet werden.
Zu dem Eingeſandt (Stimmen aus dem Leſerkreiſe) in Nr. 78 Ihres
Blattes erlaube mir auch einige Erläuterungen zu geben, um die
troſt=
loſe Lage vieler Heusbeſitzer und Gewerbetreibender, insbeſondere der
alt gewordenen, zu ſchildern.
Ich bin Beſitzer von zwei Anweſen und habe bis zu meinem 64.
Lebensjahre ein offenes Ladengeſchäft während 40 Jahre betrieben.
Vor vier Jahren mußte ich mich infolge rückgängiger wirtſchaftlicher
Ver=
hältniſſe zurückziehen und meine Lokalitäten vermieten. Ich betrachtete
die eingehende Ladenmiete als meine Penſion, die ich nach einer 40
jäh=
rigen Tätigkeit als aus meiner Arbeitskraft und unermüdlichen
Tätig=
keit ſeitens mir und meiner Frau von morgens früh bis abends ſpät,
ja ſogar in die Nacht hinein hervorgehend, für berechtigt erachte. Leider
aber ſind mir durch erhöhte Sonderſteuern und andere Laſten,
Hypothek=
zinſen, Aufwertungszinſen, Kanalſteuern, außergewöhnliche
Repara=
turen, die mich zur Aufnahme von neuem Kapital veranlaßten, die
Aus=
gaben ſo gewachſen, daß meine geſamten Mieteinnahmen nicht mehr die
Ausgaben decken.
Ich ſtehe heute wieder vor einem Nichts und bin, da ich im G8ſten
Lebensjahre ſtehe, wieder genötigt, mir eine neue Exiſtenz aufzubauen,
was mir um ſo ſchwerer fällt, da meine Geſundheit nicht gefeſtigt iſt.
Dieſes Los tragen viele alt gewordenen früheren Geſchäftsinhaber,
und es iſt ein bedauerliches Zeichen der Zeit, daß man für dieſe
frühe=
ren Hauptſtützen des Staates kein beſſeres Verſtändnis zeigt und durch
Steuererleichterungen ihnen den Daſeinskampf erleichtert.
Tageskalender für Dienstag, den 26. März 1929.
Hefſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 20. Uhr, Ende
29 Uhr, P 9: Toboggan” — Kleines Haus, Anfang 19 Uhr, Ende
22 Uhr: „Jeruſalem”. — Orpheum: Geſchloſſen. — Konzerte:
Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold. — Städt. Akademie f.
Ton=
kunſt, 10.30 Uhr und 16 Uhr, im Gartenſaal des Städt. Saalbaues:
Schülerprüfungen. — Kinovorſtellungen: Union=Theater,
Helia.
Aus Heſſen.
Skarkenburg.
J. Griesheim, 25. März. Am Dienstag, den 26. März, und
Mitt=
woch, den 27. März, jedesmal von 12 bis 5 Uhr nachmittags, finden auf
dem hieſigen Truppenübungsplatz Scharfſchießübungen ſtatt. — Die
Ge=
meinderechnung für das Rechnungsjahr 1927 liegt in der Zeit vom 25.
bis einſchließlich 31. März I. J. auf der Bürgermeiſterei zur Einſicht
offen. — Bei der hier veranſtalteten Hausſammlung des Hilfsvereins
für Geiſteskranke in Heſſen gingen 260,10 Mark ein. — Die Auszahlung
der Militärrenten für den Monat April findet am Donnerstag, den
28. März, gegen Vorlage der Lebensbeſcheinigungen ſtatt. — Die
Oſter=
ferien der hieſigen Schulen ſind diesmal um einige Tage verkürzt
wor=
den, und zwar wegen des unlängſt wegen Mangel an Heizungsmaterial
veranlaßten achttägigen Schulſchluſſes. Sie beginnen erſt vom nächſten
Mittwoch ab. Die Konſirmanden, 62 Knaben und 51 Mädchen, wurden
bereits vorgeſtern entlaſſen. — Mit Beginn des neuen Schuljahrs werden
der Schule 65 Knaben und 69 Mädchen zugeführt. — Die hieſige
Volks=
jank macht darauf aufmerkſam, daß die Zinſen für Hypotheken,
Auf=
wertungshypotheken, Kaufſchillinge und Darlehen, ſowie rückſtändige
Pacht= und Holzgelder, bis Ende März d. J., bei Meidung der
Pfän=
ſung zu entrichten ſind — Das 6. Ziel Gemeinde=, Kreis= und
Pro=
vinziglumlagen iſt bei Meidung des Beitreibungsverfahrens bis Ende
März an die Gemeindekaſſe zu entrichten. — Laut Polizeiverordnung
om 4. März 1918 iſt das Feilhalten und der Verkauf von
Weiden=
kätzchen unter Androhung einer Geldſtrafe bis zu 30 Mark verboten.
Aa. Eberſtadt, 24. März. Das 6. Ziel Gemeindeſteuer iſt nach einer
Nitteilung der Bürgermeiſterei bis Ende dieſes Monats zu begleichen.
Er4
Oelfehfascft
NUß
APOTHEKER
Bictt. BRANOrs Berlsafessiactk
F. Eberſtadt, 25. März. Kurhotel „Schweizerhaus”. Im
Schweizerhaus fand aus Anlaß des fertiggeſtellten Umbaues und der
Erweiterung der Räume eine offizielle Feier ſtatt, zu der Herr und
Frau Plank eine größere Zahl von Gäſten, u. a. auch Vertreter der
Gemeinde und die an dem Umbau der Räume beteiligten
Handwerks=
meiſter eingeladen hatten. Der Schwager des Beſitzers, Herr Willy
Arzt, begrüßte die Gäſte in den zur Feier des Tages ſinnig mit Grün
und Blumen geſchmückten und ſich freundlich darbietenden neuen
Räu=
men, darauf hinweiſend, daß hier im idylliſchen Mühltal aus dem alten
Reſtaurant Schweizerhaus, das fortan die Bezeichnung: Kurhotel
„Schweizerhaus” trage, eine Stätte geſchaffen worden ſei, die
Heimat=
kunſt und Heimatſinn einheimiſcher Handwerker in glücklichſter Weiſe
in ſich vereinige. Herr Architekt Heinrich Möſer=Darmſtadt, dem
die Leitung der Umbauarbeiten oblag, hat in der Kürze der ihm für
den Umbau zur Verfügung ſtehenden Zeit ſowie bei den zum Teil
ſchwie=
rigen gegebenen Raumverhältniſſen, ſchöne geräumige Lokalitäten
ge=
ſchaffen, die als ein harmoniſches Ganze betrachtet werden können.
Beſon=
derer Wert iſt auf die Innendekoration und =ausſtattung gelegt worden.
Nach ziemlich müßevoller Arbeit iſt es gelungen, behagliche und in ihren
Farben harmoniſch aufeinander abgeſtimmte Räume zu ſchaffen, die
für die Beſucher einen angenehmen und freundlichen Aufenthalt bieten.
Architekt Möſer dankte allen an der Ausführung beteiligten Firmen
für die hier geleiſtete gute Arbeit, übergab die neuen Räume ihrer
Be=
ſtimmung und wünſchte der Bauhervſchaft, die weder Koſten noch Mühe
geſcheut habe, daß der erhoffte Erfolg nicht ausbleiben werde. Hierauf
beglückwünſchte Herr Bildhauer Heinuch Dieter im Namen des
Ortsgewerbevereins und Turnvereins 1876 e, V., deren Vorſitzender er
iſt, und namens der Gemeindevertretung, der er als Mitglied angehört,
Herrn und Frau Plank zum Gelingen des Werkes. Für den Ver
chöne=
ungs= und Verkehrsverein Eberſtadt ſprach Kaufmann Philipp
Eyſen=
bach, für das einheimiſche Handwerk Herr Wcißbindermeiſter Georg
Meidinger. Später überbrachte Herr Bürgermeiſter Dr. Uecker
die Glüchwünſche der Gemeinde. Zahlreiche Beglückwünſchungen liefen
ſchriftlich ein, vielfach begleitet von wundervollen Blumenarrangements.
An den feierlichen Eröffnungsakt ſchloß ſich ein kleiner Imbiß für die
Gäſte an. Die Gemeinde, deren Beſtreben es iſt, den Fremdenverkehr
im Orte zu heben, iſt mit dem hier Geſchaffenen um einen anzielenden
Punkt bereichert. Die einzelnen Arbeiten wurden von folgenden Firmen
ausgeführt: Maurerarbeiten: Hintermeher und Zickler;
Zimmerarbei=
ten: Georg Vöglein; Schloſſerarbeiten: Fritz Bauer; Sbenglerarbeiten:
Philipp Kehrer; Glaſerarbeiten: Heinrch Grimm; Ausmalung und
Entwurf des großen Sagles und des Gartenſaales: Karl Kolb;
Re=
ſtaurationsräume: Georg Meidinger 2.; Schreinerarbeiten: Firma
Rühl u. Felſing, Hartmann und Vöglein; Lieferung und Anfertigung
der Innendskoration: Möbel= und Betten=Spezialhaus Philipp Knieß;
Heizungsanlage: Firma Nohl=Darmſtadt; „Plattenarbeiten: Weicker;
elektriſche Lichtanlage: L. Wolf; „Tapetenlieferung: Stützer Nachf.,
Darmſtadt. — Das Bauprogramm konnte infolge der anhaltenden
ſtven=
gen Kälte nicht ganz zu Ende geführt werden. Nach Süden hin iſt noch
der Anbau eines Billardſaales geplant, der nach Oſtern in Angriff
ge=
nommen werden wird.
(I. 163
gegen
entel Husten, Heiserkelt,
Verschlelmung
Aa. Eberſtadt, 2. März. Der Storchiſt da. Auf dem
Storchen=
neſt eines ehemaligen Fabrikſchornſteins in der Pfungſtädterſtraße hat
ſich wieder ein Storchenpaar niedergelaſſen.
F. Eberſtadt, B. März. Brückner überreicht ſein Bild
dem Geſangverein „Frohſinn”. Bei einer kleinen internen
Feier unter den Mitgliedern, die im Vereinslokal (Bergſträßer Ho))
ſtattfand, überreichte Ludwig Brückner anläßlich ſeines 62.
Geburts=
tages dem Geſangverein „Frohſinn” (1842), deſſen langjähriger erſter
Präſident er iſt, ſein Porträt in vergrößerter Ausfertigung. Der zweite
Präſident des Vereins. Chriſtian Hofmann, ſprach für das ſchöne
Bild den herzlichſten Dank aus. — Kritikſingen. Der
Geſang=
verein „Frohſinn” (1842) hat — geleitet von dem Beſtreben, für das
deutſche Lied zu werben und es heben zu helfen — eine größere Zahl
Brudervereine der näheven und weiteren Umgebung eingeladen, nach
Eberſtadt zu kommen und an dem am 28. April 1923 im Saale „Zum
Bergſträßer Hof” hierſelbſt ſtattfindenden Kritikſingen teilzunehmen.
Wie wir hören, haben bisher 16 Vereine die Einladung angenommen,
ein Beweis dafür, daß der Geſangverein „Frohfimn” mit ſeiner
An=
regung auf Gegenliebe geſtoßen iſt. Etwa 1000 Sänger ſind in dieſen
16 Vereinen zuſammengeſchloſſen. Am 28. April werden ſie Eberſtadts
Gäſte ſein und uns ihr Lied zum Gruße darbieten.
6. Pfungſtadt, B. März. Turner=Vereinsabend. Der
hieſige Deutſche Turnverein hielt am Samstag abend im Turnerheim
einen echten, von turneriſchem Geiſte getragenen Vereinsabend ab. Die
Anweſenden hörten vom Leben und Treiben in der Deutſchen
Turner=
ſchaft, erfuhren Neutes vom Spiel= und Sportbetrieb und bekamen ſo
ein gutes Bild von der vielſeitigen Betätigung innerhalb der D.T.
Jahns Geiſt weilte unter den alten und jungen Turnfreunden. Eine
regelmäßige Wiederholung ſolcher Abende wurde allgemein befürwortet.
— Auch in Sangeskreiſen fand man ſich am Samstag abend familiär
zuſammen. So hielt z. B. der Geſangverein „Sängerluſt” eine
Familien=
feier ab, die einen guten Verlauf nahm und in Vepbindung mit einer
Sängerehrung in Wort und Lied die Geſangesfreunde zuſammenhielt.
G. Ober=Ramſtadt, 25. März. Theaterabend. Am 1.
Oſter=
feiertag abends 8.30 Uhr, veranſtaltet der Geſangverein „Sängerluſt”
einen Theaterabend, wobei das dreiaktige Volksſtück „Der Glockenguß
zu Breslau” über die Bretter geht. Der Verein, der dieſes Stück vor
zwei Jahren ſchon einmal aufgeführt, hat auch diesmal keine Mühe
ge=
ſcheut, allen Beſuchern wirklich Hervorragendes zu bieten. Ein Beſuch
der Veranſtaltung dürfte ſich daher für jedermann lohnen. —
Aus=
zahlung der Militärrenten. Die April=Renten werden bereits am
Donnerstag, den 28. März, von 8—12 Uhr vormittags, beim Poſtamt
ausgezahlt, wobei die vollſtändig ausgefüllten und bürgermeiſteramtlich
beglaubigten Jahresbeſcheinigungen vorzulegen ſind.
G. Ober=Ramſtadt, 25. März. Auszahlung von Reu
Die Militärrenten für Monat April werden nicht wie urſprüngll
geſehen, am Donnerstag, den B., ſondern bereits am 7
woch, den 27. März, beim Poſtamt ausgezahlt. Die Aus; Invaliden= und Unfallrenten erfolgt ſchon am Samstag,
März 1929. Bei dieſer Auszahlung ſind die Unterſchriften „a
Rentenquittungen wieder beglaubigen zu laſſen.
— Schmal=Beerboch, 25. März. Ball. Die hieſige Jungla=,
Ortsgruppe hält am Sonntag, den 14. April, ihren diesjährigen I.
— Dorndiel, 25. März. Der Heſſiſche Staat Ezw. die hieß
meinde will dem Jugendherbergsverband das ehemalige Pfu
(Heſſ. Erbleihhof) zur Einrichtung als Jugendherberg”
geben.
Bp Michelſtadt, 24 März. 60 Jahre Freiwillige 75
wehr Michelſtadt. Vom 1. bis 3. Juni d. J. feiert dr
willige Feuerwehr ihr 60jähriges Jubiläum, das zum Anlaß ein!
ßen Feſtes genommen werden ſoll. Seit Wochen aubeiten ber
zur Bewältigung der umfengreichen Aufgaben gebildeten Ar
Die Veranſtaltung foll in einen der Bedeutung des Tages enttin
den und dem Rufe der Wehr würdigen Rahmen gekleidet
werds=
unternimnt alle3, um den zu Tauſenden an dieſen Tagen n
alten ſchönen Michelſtolt, das, im wunderbaren Mümlingtal
nicht zu Unreche das „Rothenburg des Odenwalbes” genannt
wir=
den Feuerwehrkameraden einen angenehmen und lange in ich
innerung haftenden Aufenthalt zu bieten. Daß dies in voller
gelingen wird, dürfte durch die bekannte und wiederholt beuvähr=
freundſ haft unſerer biederen Odenwälder gewährleiſtet werdem
Vorausſicht nact iſt urit einem außergewöhnlich ſtarken B=ſuch
nen, ſind doch an faſt alle bekannten Wehren des Heſſenlandes G=
gen ergaugen. Den Teilnehmern des Feſtes wird eine Feſtſck
loten werden, die ihnen mauches In exeſſante aus der
Entwi=
zeit der Wehr als auch aus ihrer Heimatſtadt und deren Hſinß
Sehensürdigkeiten bieten wird.
* Beerfelden, 25. März. Vom Männergeſangv=rein Beerfelä
uns geſchrieben: Zu einer ſchlichten Feier hatte am geſt
igen=
der Männergefangverein „Sängerkranz” Beerfelden ſeine akliw
Miederei Geinſe e uides dheiſt zu ert Siale e
Verein der Beſchluß gefaßt worden, den gefallenen Sangesbrü.)
würdiges Ehrenmal vom Verein aus zu errichten, aber immer
warcn es beſonders mißliche Umſtände, die der Ausführung hins
Wege ſtanden. Nun war die Tat endlich ſo weit gereift,
un=
geſtern in einer ſchlichten, aber fehr ſchönen Feier die Ehren
weiht. Um 3 Uhr verſammelten ſich die Aktiven, Herr Präſide
germeiſter Löb eröffnete die Feier mit kurzen Worten, denen
Heirn K. O. Willenbücher verfaßter, durch Herrn Willi Man
ſprochener, der Feier entſpreckender Prolog folgte. Awei V
horals „Die auf der Erde wallen, die Sterblichen ſind
Stau=
den Chor, leiteten zu der eigentlichen Weiherede des Präſidenky
der mit warmen Worten derer gedachte, die einſt aus unſerer
mitte hinausgezogen, um Heim und Vaterland zu ſchützen vor dn
den, er betonte, daß es für uns Ehrenpflicht ſei, dieſe Taten
Weiſe zu würdigen. Wohl kein Herz bkieb ungerührt bei dieſen
Herzon geſprocknnen Worten. Der Chor trug jetzt das „Sanctu
aus der deutſchen Meſſe vor, dem die Enthüllung der Tafkel fol
zwiſchen waren noch zwei ſchöne Eedichtvorträge von Herrn
mann eingefügt. Die Ehrentafel iſt in Holzſchnitt nach einem
von Herin Karl Holzſchuh ſehr wirkungsvoll ausgeführt. Die Sh
aubeiten wurden von Herrn Georg Jäger, die Schnitzereien vou
Heß aus Hetzbach ausgeführt. Eine Ausſtellung im Schaufer
Uhrengeſchäfts Heinrich Hübenthal macht die Tafel für jedermrit
gänglich. Nach der Feier wurde das Ehrenzeichen der gefallenems 10
in geſchloſſenem Zug in das Lokal von Mitglied Hrch. Schott
in welchem es ſeinen dauernden Platz finden ſoll.
A. Ellenbach. 25. März. Schwerer Unfall. In der
des Landwirts Schneider trug ſich ein ſchwerer Unfall zu. M
mit dem Aufſchichten von Holz beſchäftigt. Plötzlich kam der
Meter hohe Holzſtoß ins Wanken. Während der Bruder des
der oben das Holz ſetzte, ſich an einem Balken des Holzſckuppen.ſt
konnte, und dadurch einem Unglück entging, ſtürzte die Leiter,
/=
der Knecht Seifert ſtand, um das Holz hinaufzureichen, um. Da=
Winldun=
ſtürzende Hol deckte Seifert zu. Man befürchtete Las Schlimmſü, Mer auch
einiger Zeit gelang es, den Verunglückten aus feiner gefährlick.)
zu befreien. Der ſofort herbeigerufene Arzt ſtellte einen komk
Oberſchenkelbruch und Quetſchungen feſt. Innere Verletzungen
nicht vorzuliegen. Der Verunglückte wurde ſofort per Auto in
Krankenhaus nach Darmſtadt überführt.
zu .es
Fechule
biend
Cc. Seeheim, 25. März, Quelkenfund. Wie in de
Gemeinderatsſitzung mitgeteilt wurde, prüfte am Montag v
der bekannte Wünſchelrutengänger, Otto, Eöler von Gracve4
a. H., das hieſige Hinkelſche Beſitztum an den Hängen zwiſchen 4lteſ
und Jugenheim. Er ſtellte zwei Waſſeradern feſt, im obeven Següfg
Süßwaſſerquelle, in der Mitte eine anſcheinend rccht ſtauf
mediziniſchen Heilwaſſers. Sie läuft von S.=O. WFcen
W. und dürfte auf Wiesbaden weiſen. Edler von Graeve gab un”
dieſer Quelle nachzugraben, was ſich nach ſeiner beſtimmten 2AAGrſch
lohne. Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß dieſer Fund für Seebn M)
großer Bedeutung werken wird. — Landwirtſchaftlich=Alei.
len. Für den Wahlbezirk Sceheim=Ober=Beerbach wurde der L0
Herr Daeke=Ober=Beerkach, Hauptmann a. D., mit 22 Stimm
Vertrauensmann gewählt.
Cc. Seeheim, 25. März. Ueber den „elektriſchen Haushal. 60 Me
beſonderer Berückſichtigung der elektriſchen Küche” ſprach im Heikm
nagel Herr Albert Heß von der Werbegbteilung der Hcag. EMätnW
die Annehmlichkeiten der elektriſchen Apparate für die Hausfru
unterſtützte ſeinen Vortrag durch Film und Koſtproben. Man ken
des Eindrucks nicht erwehren, daß all dieſe Erfindungen der Siſ
wohl mancherlei Erleichterungen bieten, daß die meiſt recht erW
Anſchaffungskoſten aber vorläufig nur einem verhältnismäßig 1
Teile des Volkes dieſe Vorzüge ermöglichen. Selbſt die EM
erleichterungen in zehn Raten und der 10prozentige Nachlaß Eil
tigen Beſtellungen werden daran nicht viel ändern. — Sch/ß
lafſung. Aus der hieſigen Mädchenfortbildungsſchule wanl
Mätchen entlaſſen. Abends hatten ſie für ihre Mütter eine E0
ſchiedsfeier veranſtaltet. Die feſtlich geſchmückden Tiſche luden zr.
Schmaus ein, und die gründliche „praktiſche Prüfung” der BM
ſpendete den Schülerinnen und ihrer Lehrerin, Frl. Horn, reich=9
Frohe Lieder und eifrige Unterhaltung hielten Gäſte und Gaſtge.
rere Stunden zuſammen. — Auch die evangeliſche Kleinkindepf
reitete ihrem, 25 Kinder ſtarken, älteſten Jahrgang eine Ent
feier, bei der der Oſterhaſe eine wichtige Rolle ſpielte. Unter
tung von Schweſter Mariechen Lotz trugen die Kleinen den an
Eltern hübſche Liedchen und Verschen vor. Auch dieſe ſchlicks
konnte den Eltern zeigen, mit welcher Treue und Liebe ſich
Kinderſchule der Erziehung der Kleinen hingibt. — Haus
lung. Zurzeit findet hier eine Hausſammlung für den Guſte,
Verein ſtatt, der ſich der in der Zerſtreuung lebenden evar ”
Glaubensgenoſſen durch den Bau von Kirchen und Erhaltung 61
reien annimmt.
W. Von der Bergſtraße, 23. März. Evang. Gemein 19
Dekanatstag des Dekanats Zwingenberg begann in der Kirche 4
penheim mit einem Gottesdienſt, in dem Pfarrer Volp=Hoſheim
Herr Dekann Zaubitz eröffnete die weitere Tagung im Gemet.)
wo auch die kirchlichen Verhältniſſe des Dekanats eingehend b5
wurden. Man iſt allgemein gewillt, nicht nur das kirchliche 24
Einzelgemeinden, ſondern auch das des Dekanats zu fördern. A.b
wurde Pf. Zaubitz=Bensheim, als ſein Stellvertreter Pf. EckelS
heim, als geiſtlicher Stellvertreter Pf. Wagner=Bensheim gewäh
Dekanatsausſchuß gehören vier Herren ſowie deren Vertreter O=
Schlußgebet ſprach Pf. Metzger=Schwanheim. In der Nachverie.”
wurde der Wunſch geäußert, für die nächſten Beratungen einen
Tag vorzuſehen. — Deutſche Jugendkraft. Die dich
Generalverſammlung der D. J.K. Ortsgruppe Heppenheim, war.
ſucht. Beſonders zu erwähnen iſt der Vortrag des Gaupräſes
aus Mainz, der über „Verſicherung des Jugendkraftlers” ſprch.”
am 18. März in Heppenheim abgehaltene 4. Brennholzverſteige?
genehmigt. Abfuhrſcheine können ab 26. ds. Mts. in Empfang
men werden. — Der hieſige frühere Beigeordnete und Landwi.4
Adam Janſon, feiert dieſer Tage in voller Rüſtigkeit ſeinen
burtstag.
W BEDEUTENDSTE CHEM. REINIGUNGSWERKE IN SÜDDEUTSCHLAND
[ ← ][ ][ → ] upirtſchaft mit Ausſchank von Wein und Likören zu eröffnen. Aus
Grunde war er zwecks Erlaubniserteilung vorſtellig geworden.
h—meinderat bejahte mit 13 gegen 1 Stimme die Bedürfnisfrage.
Förderung des Sonderheftes „Alte Heimat”, das ſpeziell über
lsims Werdegang einen genauen Aufſchluß gibt, bewilligte der
ſunderat den Geſuchſtellern, den Herren Diplom=Ingenieur Heinrich
und Reallehrer Friedrich Möſinger, dahier, den Betrag von
eT. aus der Gemeindekaſſe. Des weitern wurde die Aufnahme
Neklameinſerats auf Koſten der Gemeinde beſchloſſen. Ferner
ſol=
nis ſoviel Exemplare des genannten Werkes käuflich zu Laſten der
„Se erworben werden, daß der Betrag von 200 RM, erreicht
Die Beſitzer der hieſigen Tanzſäle, ſowie die Kinobeſitzer, waren
Ermäßigung der Vergnügungsſteuer vorſtellig geworden. Die
„Sev rtretung konnte den Eingaben nicht entſprechen, da ſie
ge=
ſer iſt, zur Erfüllung der ihr geſtellten Aufgaben alle zur
Ver=
ſtehenden Einnahmequellen auszuſchöpfen. Um einen Ueberblick
Koſten einer evtl. Verlegung des Flußbettes des Winkelbachs zu
Seſchloß der Gemeinderat, daß das Kulturbauamt Darmſtadt
be=
wird, ein Projekt auszuarbeiten. Die hierfür entſtehenden
werden auf die Gemeindekaſſe übernommen. In geheimer Sitzung
noch Stundungs= und Unterſtützungsgeſuche und dergleichen
ledigt. — Die Zahl der Erwerbloſen der hieſigen
Arbeitsamts=
ſtille beläuft ſich immer noch auf zirka 400 Perſonen. — Die
Holz=
iHeiten im hieſigen Gemeindewald gehen ihrem Ende entgegen. —
ſchriffahrtsverkehr auf dem Rhein zeigt ein lebhaftes Bild. — Aller
misicht nach wird auch in dieſem Jahre die Bautätigkeit in hieſiger
use eine ſehr rege werden. Unter dem Vorſitz des Johann Wolf
elt nunmehr eine neue Baugenoſſenſchaft gebildet, die beſtrebt iſt,
bözer’s Bauprogramm durchzuführen.
Soddelau, 25 März. Bezirkshauswirtſchaftsſchule.
age hielt die ſeit Oſtern vorigen Jahres neu eingerichtete
Haus=
whartsſchule ihre erſte Entlaſſungsfeier im kleinen Saal von Rühl
ſur: Schule gehört der oberſte Jahrgang der Mädchenfortbildungs=
Don Cruwſtadt, Erfelden, Stockſtadt und Goédelau. Wie wir
e, werden die Schülerinnen von Wolfskehlen der Schule zuge=
Nden. Von 10 bis 2 Uhr war die Ausſtellung der angefertigten
mröeiten, ſowie Torten, Kuchen und ſonſtigem Gebäg. Sie war
ſe ßig beſucht und wurde allgemein bewundert. Um 4 Uhr
fan=
ſch außer dem Orts= und Scſvorſtand und dem Lehrerkollegium
n9Odelau die Bürgermeiſter und einige Lehrer der der Schule
zu=
ſenr Gemeinden zur Feier ein. Das Kreisſchulamt war durch die
Zuton für Hauswirtſchaft, Fräulein Schmidt, vertreten. Nach einem
hiervortrag von Lehrerin Fräulein Döring und Herrn Lehrer Debus
ſe eine Kochſchulerin die Erſchienenen. Darauf führte Herr
ckſtein aus, man habe ſchon vor einigen Jahren die Schule
ein=
ce wollen, doch habe es ſtets am Platze gefehlt. Endlich habe man
aſchloſſen, die Küche vopläufig in einem der Sehulſäle aufzuſtellen.
ülthe aber die Hoffnung, daß es in Goddelau durch größere
Um=
dwfk ubauten möglich ſei, noch in dieſem Jahre eine neue, gut
aus=
ſete Kochkiiche zu erhalten. Die Schule habe ſich ſehr gut bewährt,
die Ausſtellung am Vormitng gezeigt habe, ſei auch etwas
Er=
ſtrutſces geleiſtet worden. Di= Mädchen möchten nur jetzt das
Ge=
enkſt ᛋ Hauſe oder in ihrer Stellung tüchtig gebrauchen zur Freude
Tyf ſhrtrcltern und Lehrer. Auch Herr Bürgermeiſter Hartung ſprach
ſaſſr lobend über die in der Kochſchule erworbenen Kenntniſſe aus.
en Erleihtete, im Laufe des Winters habe der geſamte Schulvorſtand
AGecenHeit gehabt, ſich den Hochbetrieb einmal anzuſehen. Alle
Be=
ſufr ſeien über das Geſehene ſehr überrgſeht geweſen und hätten ſich
im Ech.üGief93 ihnen gebotene Eſſen ſehr rühmend ausgeſprochen. Er hoffe,
taiz” entlaſſenen Mädchen ihre Kenntniſſe jetzt auch daheim verwenden,
gefu pus hloß mit dem Wunſche, daß die neu eingerichtete S hule weiter
ſetän möge. Während des folgenden Kaffees ſorgten die Herren
ei Reinhard und König durch Violin= und Klaviervorträge für
Nrihealtung. Schülerinnen boten Gedickſte ernſter und heiterer Art,
ükines Theaterſtück und einen humoriſtiſchen Bericht über das abge=
mmer 85
Dienstag, den 26. März 1929
Seite 7
= Schuljahr. Lehrerin Fräulein Stotz eine humoriſtiſche
Charak=
ut ſämtlicher Schülerinnen. Den beiden Lehrkräften, Fräulein
ſichutd Herrn Debus, überreichte eine Schülerin im Namen der
uah einer kurzen Anſprache zum Dank für ihre Mühe Flieder=
Heir Lehrer Eckſtein dankte in aller Namen für die
freund=
i irladung, ſowie allen Mitwirkenden für ihre Darbietungen. Er
ier auch der Freude Ausdruck üiber das harmoniſche
Zuſammen=
uhn des Goédelauer Lehrerkollegiums und das gute Verhältnis
wutn Schulerinnen und Lehrerſchaft Die Verſammelten blieben bis
hu zuf ihend noch einige Stunden gemütlich beiſammen.
9. Crumſtadt, 23. März. Die Landwirtſchaftliche Bezugs= und
Ab=
wſſenſchaft Crumſtadt verzeichnet nach der Bilanz vom Jahre 1924
Reingewinn von 546,07 Mk. Die Summe der Aktiva betrug
F Mk., die Paſſiva ſtellten ſich auf 5054,60 Mk. Hinſichtlich des
bederſtandes iſt keine größere Veränderung vorgegangen. Die Zihl
Litglieder betrug am Ende des abgelaufenen Geſchäftsjahres 97,
eſamthaftſumme der Mitglieder ſtellt ſich auf 19 400 Mk.
Gernsheim, 25. März. Waſſerſtand des Rheins am
arz: —0,64 Meter; am 24. März: —0,56 Meter.
Hirſchhorn, 25. März. Waſſerſtand des Neckars am
3.51äz: 1,18 Meter; am 24. März: 1,18 Meter; am 25. März:
Leter.
Oreieichenhain, B. März. Feuerwehrjubiläum. Die
hyclge Feuerwehr Dreieichenhain kann in dieſem Jahre auf ein
öſüüges Beſtehen zurückblicken. Mit Rückſicht auf die Zeilverhältniſſe
14 Wehr nunmehr beſchloſſen, von einer großen Feſtlichkeit
abzu=
huund nur eine einfache interne Feier Ende Mai abzuhalten. Dieſer
Be40.5 der Wehr wird allgemein als ſehr ſympathiſch empfunden.
Offenbach, 23. März. Zum Ausgleich des
Voran=
igs für 1929. Man ſchreibt uns: Der Haushaltsplan für 1929
ᛋ mit einem Fehlbetrag von 2 132000 Mark ab. Werden die
*gungskoſten im Stadtkrankenhaus, die Bezugspreiſe für Gas
9 ſtestrizität und auch die Grundſteuer erhöht und der erhöhte
Er=
al er neu veranlagten Gewerbeſteuer berückſichtigt, wie das die
Stadtverwaltung wünſcht, ſo werden immer noch 1 132000 Mark zu
decken ſein. Im Reichstag gewöhnen ſich die Parteien allmählich an den
Gedanken, den Reichshaushalt für 1929 ohne neue Steuern zu
verab=
ſchieden. Sie verlangen äußerſte Sparſamkeit und unbarmherziges
Zu=
ſammenſtreichen der Ausgaben. In der großen Nachbarſtadt Frankfurt,
nach der man von hier aus ſo gern ſieht, iſt der Verſuch, ohne neue
oder erhöhte Steuern auszukommen, ſo weit geglückt, wenigſtens im
Ausſchuß. Die Fraktionsführer ſetzten ſich zuſammen und ſtrichen
ein=
zelne Ausgaben eben zuſammen. Bezeichnend iſt, daß man dort in
einem Haushaltsplan von rund 165 Millionen ſogar Beträge bis zu
2000 Mark herunter geſtrichen hat. Wie man es in Frankfurt machte,
ſo muß man auch hier vorgehen. Es müſſen ſich auch hier die Führer
der Parteien zuſammenſetzen. Es muß ſich auch hier die Ueberzeugung
Bahn brechen, daß den Steuerzahlern eine weitere Belaſtung nicht
zu=
gemutet werden kann, daß die Ausgabenwirtſchaft einmal aufhören
muß. Die Kommuniſten ſind allerdings nicht dieſer Anſicht. Sie haben
bereits 42 Anträge mit mindeſtens einer Million Mehrqusgaben
ein=
gereicht. — Um den Ausgleich herzuſtellen, ſind etwa 6,5 v. H. der
Aus=
gaben abzuſetzen. Was die Stadtverwaltung zu ſtreichen für mö lich
hielt, hat ſie bereits nicht angefordert. Das ſoll ihr gerne zugeſtanden
werden. Es iſt deshalb nun die Reihe an den Stadtverordneten, den
Stift zum Streichen zur Hand zu nehmen. — Man hat ſeither immer
wieder das Zuſchlagsrecht der Gemeinden zur Einkommenſteuer
ver=
langt, das bekanntlich früher beſtand, damit ſich die Städte die nötigen
Mittel zum Ausgleich ihres Haushaltes beſchaffen könnten. Der
Vor=
ſchlag der Stadtverwaltung, eine weitere Million auf Grundb ſitz
Gas und Elektrizität einfach umzulegen, zeigt, daß man auch ohne dieſes
Zuſchlagsrecht auskommen könnte, wenn man wollte. Dieſer Weg des
Umlegens muß aber, und beſonders auch dieſes Jahr, abgelehnt
wer=
den. — Der Haushaltsplan für 1928 ſchloß mit 28 288 000 Mark ab, der
für 1929 ſieht 32 566000 Mark in Einnahme und Ausgabe vor. Wohin
ſollte es führen, wenn der Voranſchlag einer Stadt mit faſt nicht
wach=
ſender Einwohnerzahl jährlich um mehr als 4 Millionen ſteigen wollte?
Die Stadt muß eben, wie jeder ſorgende, ſparſame und gewiſſenhafte
Hausvater, mit den Mitteln hauszuhalten ſuchen, die ihr zur Verfüigung
ſtehen. Sie muß ſich auch nach der Decke ſtrechen, und wenn ſie ſieh
dabei von noch ſo angenehmen, nötigen und nützlichen Einrichtungen für
einige Jahre wieder trennen muß. Wir leben dafür auch in einer
Not=
zeit, die mit dem Notjahr 1929 beginnt.
a. Offenbach, 25. März. Abgerufener
Feldzugsteil=
nehmer. Im Alter von 83 Jahren verſchied hier der Juſtizſekretär
i. R. Joſeph Schwally, Mitkämpfer in den Feldzügen 1866 und 1870.
Inhabr mehrerer Kriegsauszeichnungen. Er genügte einſt im 1. Großh.
Heſſ. Inf. (Leibgarde)=Regiment 115 ſeiner Militärdienſtpflicht. In den
80er Jahren des verfloſſenen Jahrhunderts erteilte er in unſerer Stadt
auch Fechtunterricht. Die Kriegerkameradſchaft „Haſſa”, deren treues
Mitglied er 43 Jahre war, erwies ihm auch die letzte Ghre.
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Einſendung dieſes Inſerates koſtenlos durch Leo=Werke A.=G., Dresden=N. 6.
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er 171
— Rüſſelsheim, 25. März. Die Gemeindeverwaltung ſtellte dem
Gau Süidheſſen e. V. im Verbande für Deutſche Jugendherbergen den
oberen Stock der Kleinkinderſchule an der Frankfurterſtraße
zur Einrichtung als Jugendherberge zur Verfügung.
P. Rüfſelsheim, 23. März. In den Opelwerken ſind zurzeit
amerikaniſche Ingenieure tätig, die ſich mit der Umgeſtaltung der
Fa=
brikationsſveiſe befaſſen. Das Ziel der Umſtellung ſoll die Herſtellung
von zirka 1000 Wagen pro Tag ſein. Zur Erreichung dieſes Zieles
ſind indeſſen noch umfangreiche Neubguten erforderlich. — Das Gerücht,
daß infolge Beteiligung der Geneual Motor Coop, an den Opelwerken
die Fgbrikation von Fahrrädern in den Rüſſelsheimer Opelwerken
ein=
geſtellt wird, beſtätigt ſich nach unſeren guthentiſchen Informationen nicht.
P. Ginsheim, 23. März. Verhängnisvolle
Verwecſe=
lung. Die kurzſichtige Frau Rektor Aidam Plößer wollte, einen
Sehluck Wein nehmen, griff aber infolge ihrer Kurzſichtigkeit nach einer.
Flaſche mit Salmiakgeiſt. Mit ſchweren inneren Verbrennungen mußte
ſie nach Mainz ins Krankenhaus gebracht werden.
Wollen auch Sie erſt durch Schaden klug werden?
Sollen Ihnen die dünnen Stellen in Ihrer koſtbaren Wäſche erſt zeigen,
wie ſchädlich ſcharfe Waſchmittel ſind? Seien Sie klug, nehmen
Sie Naumann’8 extrafeine, weiße Kernſeife. Beſſer können Sie
Ihre Wäſche nicht ſchonen. Gute Kernſeife greift die Wäſche nicht an.
1V 253
Rheinheſſen.
Cs. Mainz, 25. März. Chronik. Auf Veranlaſſung des
heſſi=
ſchen Miniſteriums für Kultus und Bildungsweſen wird im
Einver=
ſtändnis mit der Stadt Mainz die im Jahre 1919 gegründete Heſſiſche
Handels=Nealſchule in eine Oberrealſchule im Entſtehen
mit Handelsrealſchule umgewandelt. Damit würde Mainz eine
zweite Oberrealſchule erhalten. — Reichspräſident von
Hin=
denburg hat auf ein; Huldigungsſchreiben des Mainzer Waffenrings
mit einem herzlich gehaltenen Dankſchreiben geantwortet. — Von
Schülern der Oberklaſſe des Mainzer Gymnaſiums wurde im Mainzer
Stadttheater Sophokles' „Antigone” in der Ueberſetzung von
Profeſſor Altendorf aufgeführt. Das faſt ausverkaufte Haus folgte den
machtvollen Vorgängen der Tragödie mit tiefſter Ergriffenheit. Man
fühlte, wie hier Hunderte einen Begriff von der Größe eines griechiſchen
Dramas bekamen. Die Regie führte Georg Gütlich vom Mainzer
Stadttheater. Studienrat Dr. Strobel gab einleitend eine
tief=
ſchürfende Einführung in das Werk. — Im Rheingoldſaal der Stadthalle
wurde am Sonntag durch die Herven Oberregierungsrat Dr.
Sey=
ferth und Rechtsrat Dr. Falk die feierliche Taufe zweier
Flugzeuge — eines Leichtmotorflugzeuges „Heſfenland” und
eines Segelflugzeuges „Mainz”, die von der Intereſſen=Vereinigung
für Flugſport Mainz hergeſtellt worden waven, vorgenommen. — Aus
Anlaß des Tages des Buches waren der Oeffentlichkeit in der
Mainzer Stadtbibliothek und dem Gutenbergmuſeum zwei Ausſtellungen
„Die Wandlungen der Illuſtration und der äußeren Geſtaltung des
Buches vom Mittelalter bis zur Gegenwart” und „Das Buch des jungen
Menſchen” zugänglich gemacht, die ſich eines regen Zuſpruchs zu erfreuei
hatten.
By. Nierſtein, 24. März. Die Fliegende Brücke wieder
in Tätigkeit. Nach vollſtändige= Ueberholung und Einbau vom
zwei Dieſelmotoren hat die Fliegende Brüicke den Betrieb der
Verbin=
dung der beiden Rheinufer wieder aufgenommen. Die Fahrzeit iſt jetzt
von 10—12 Minuten durch die Mokoren auf 3—4 Minuten verkürzt.
Die Fliegende Brüicke wird jetzt durch zwei Schrauben getrieben. Das
alte Kabel, an dem die Brücke ſeither hing, iſt geblieben, wird aber
bei gewöhnlihen Fahrten nicht gebraucht.
Oberßeſſen.
h. Gießen, 25. März. Endgültige Gründung einev
Heſſiſchen Eierverwertungszentrale. Eine ſtark
be=
ſuchte Verſammlung tagte am Samstag im Gaſthaus Faulſtich unter
dem Vorſitz von K. Veith=Reichelsheim. Dabei wurde die Gründung der
„Heſſiſchen Eierverwertungszentrale (Friſcheiverwertung in Heſſen)” mitz
dem Sitz zu Frankfurt für den Freiſtaat Heſſen und angrenzende
Gebiete endgültig vollzogen. Als Regierungsvertreter wohnte
Regie=
rungsrat Dr. Morneweg den Verhandlungen bei.
General=
ſekretär Dr. Strub vom Heſſiſchen Genoſſenſchaftsverband Darmſtadt
hielt einen Vortrag, in dem er den gemeinſamen Eierabſatz durch eine
Organiſation unter Mitwirkung der bereits beſtehenden Genoſſenſchaften
und Geflügelzuchtvereine behandelte. Grundſatz iſt, den Markt mit
Qualitätsware zu beliefern. Zur Sicherſtellung der Marktbeſchickung
im Herbſt und Winter ſind Kühlhausanlagen erforderlich. Die
Molke=
reien als Bezitksſammelſtellen, oder auch die Geflügelzuchtvereine und
Genoſſenſchaften verfenden die Eier direkt an den Verbraucher. Die
Zentrale wird nach Frankfurt gelegt. K. Veith=Reichelsheim
betont, daß zur Gründung der Zentrale 20000 Mark und weitere 50 000
Mark zu billigem Zinsſatz aus Reichsmitteln zur Verfügung ſtehen.
Nach einer regen Ausſprache wurde die Gründung einſtimmig
geneh=
migt und die neuen Satzungen beraten. 19 Genoſſenſcha ten traten
ſo=
fort bei, darunter der Landesgeſlügelzuchtverband und die
Provinzial=
verbände für Starkenburg und Oberheſſen, das Tierzuchtinſtitut
der Landesuniverſität, die Molkcrei Alsfeld, die Landwirtſchaftlichen
Ge=
noſſenſchaften Langsdorf, Ettingshauſen, Münſter, Langd, Nieder=
Beſ=
ſingen, Gambach, Holzheim, Ober=Hörgern, die Vereinsbank Butzbach,
die Molkerei Geilshaufen, Geflügelzuchtverein Nieder=Ochmen und
Ge=
flügelfarm Wilhelmshöhe bei Butzbach. Die Vorſtandswahl hatte
fol=
gendes Ergebnis: Diraktor Hch. Jäger=Ober=Hörgern; Stellvertreter
Otto Wald=Alsfeld; Beiſitzer F. Rummel=Langen und Hrch. Düringer=
Gambach. Der Aufſichtsrat ſetzt ſich wie folgt zuſammen: Präſident
Direktor Berg=Darmſtadt; Stellvertreter K. Veith=Reichelsheim;
Beiſitzer Hrch. Buß=Holzheim, Ph. Brohm=Darmſtadt, Georg
Dahmer=Butzbach und K. Börger=Geilshauſen.
Oberhefſiſcher Provinzialkag.
Gießen, 24. März. Geſtern fand im Regierungsgebäude zu
Gießen unter dem Vorſitz des Provinzialdirektors Gracf die diesjährige
ordentliche Tagung des Probinziallandtags der Provinz Oberheſſen
ſtatt. Von 35 Abgeordneten waten 29 zugegen. Nach der
Amtseinfüh=
rung der als Erſatzleute eingetretenen neuen Abgeordneten Fürſorge=
Oberſekretär Luft=Lauterbach und Prof, Müller=Büdingen wurde der
Vevwaltungsbericht d’s Provinzialausſchuſſes für das Rechnungsjahr
1027 vorgelegt und genehmigt. Die Rechnung für 1927 ſchließt mit
5640 271,89 MMM. Einnahmen und 5 393 135,16 RM. Ausgaben, mithin
mit einem Ueberſchuß von 247 136,73 RM. ab. Anſchließend wurde der
Haushaltsvoranſchlag, für das Rechnungsjahr 1929 beraten und gegen
die Srimme des einen kommuniſtiſchen Mitgliedes angenommen. Der
Voranſchlag ſchli ßt in Einnahme und Ausgabe mit 5 844 609 RM. ab,
wovon 5 597 473 MM. auf die Betriebs= und 247 136 RM. auf die
Ver=
mögensrechnung entfallen. Die Provinzialumlagen für 1929 belaufen
ſich auf 941 700 RM., zu deren Deckung die vorjährigen Ausſchlagsſätze
wieder erhoben werden. In Verbindung mit der Vorſchlags=
Genehmi=
gung wurde vom Provinzialtag die Zuſtimmung zu den von uns
be=
reits gem ldeten Anleiheplänen der Propinzialverwaltung erteilt. Der
Nechenſchaftsbericht aus 1927 über das Waſſerwerk Inheiden bei Hungen
wurde debattelos genehmigt; die Rechnung ſchließt in der
Betriebs=
abteilung in Einnahme und Ausgabe mit 895 214,99 RM. ab, in der
Vermögensabteilung mit 1 180 845,14 RM. Der Voranſchlag des
Waſſer=
werks Inheiden für 1929 ſchließt in Einnahme und Ausgabe in der
Betriebsrechnung mit 841 400 RM., im Vermögen mit 615 565 RMM. ab;
er fand debattelofe Zuſtimmung. Der Betrieb des Provinzial=
Ueber=
landwerks Oberheſſen in Friedberg im Jahre 1927 ſchließt mit
3 292 860,98 RM., der Vermögensſtand mit 10 721 825,40 RM. ab. Der
Voranſchlag dieſes Provinzunternehmens weiſt in der Rechnung für
1929 einen Abſchbuß in Höhe von 4 Mill. RM. auf. Der
Verwaltungs=
bericht von 1927 und der neue Voranſchlag wurden genehmigt.
Schließ=
lich wurde vom Propinzialtag noch ein Antrag der
Provinzialverwal=
tung auf Uebernahme der Trägerſchaft für die durch das Geſetz vom
20. Dezember 1928 der Unfallverſicherung neu unterſtellten Betriebe
und Tätigkeiten angenommen.
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Seite 8
Dienstag, den 26. März 1929
Opoth Splel und Tarnen,
glich jedoch kurz darauf, in gutem Zuſpiel durchkommend, durch
Halb=
links aus. Halbzeit 1:1. In der zweiten Spielhälfte hat Braunshardt
Fußball im Kreis Skarkenburg.
ſichtlich etwas mehr vom Spiel, aber nichts wollte gelingen. „Tor” er=
Am Sonntag ruhte im geſamten Kreis Starkenburg der
Kampf um die Punkte. Die ſpielleitenden Behörden hatten dieſen Tag
wegen des bisherigen Spielverbotes am heſſiſchen Buß= und Bettag
freigelaſſen. Nachdem nunmehr erfreulicherweiſe dieſer Tag für den
Sportbetrieb freigegeben wurde, hat es die Kreisbehörde den einzelnen
Vereinen überlaſſen, für dieſen Tag Geſellſchaftsſpiele abzuſchließen.
Der Spielbetrieb geht am 31. März beziehungsweiſe 1. April weiter.
Wir werden in den nächſten Tagen an dieſer Stelle noch die reſtlichen
Termine veröffentlichen.
In Dreieichenhain hat eine Beſprechung der
Dreieich=
gau=Vereine ſtattgefunden, die faſt vollzählig beſucht war; nur
zwei Vereine fehlten. Intereſſanterweiſe lehnte auch der Dreieichgau
die geplanten Pokalſpiele ab, da man ſich nichts davon verſpricht. Der
wichtigſte Punkt war aber die Frage der Grenzregulierungen, und da
kam manchrs Intereſſante zutage. Die beiden Neu=Iſenburger Vereine
wollen zum Gau Frankfurt, eine Forderung, die zu Rccht beſteht, zumal
die Iſenburger vom Sommer ab mit Frankfurt durch die elektriſche
Straßenbahn verbunden ſein werden. Auch Walldorf hat dieſelben
Wünſche, die infolge der guten Bahnverbindung verſtändlich, aber
an=
dererſeits ſchwer durchführbar ſind. Am meiſten intereſſiert es
natür=
lich, daß auch die Langener zur Gruppe Main möchten, während das
näher an Frankfurt gelegene Sprendlingen abſolut desintereſſiert iſt.
Die Verſchiedenheit der Auffaſſungen erklärt ſich aus der
Verſchieden=
heit der Klaſſenzugehörigkeit. Immerhin muß geſagt werden, daß bei
den Walldörfer und Langener Wünſchen nur ſtärkſter Vereinsegoismus
die Triebfeder bildet, der zwar verſtändlich, aber kaum erfüllbar iſt, da
hier zuviele andere Sachen mitſprechen. Wir glauben, daß die
Kreis=
behörde mit gutem Gewinn nur eine Abtrennung Iſenburgs
befürwor=
ten kann, mehr aber nicht. Denn irgendwo muß doch letzten Endes die
Grenze zwiſchen den Kreiſen laufen. Den richſtigſten Standpunkt traf
der Dreieichhainer Vertreter, der Zuteilung einiger Vereine aus dem
Gau Bergſtraße zum Gan Dreieich wwüinſchte, um ſo zu einem größeren
Spielbetrieb für die A=Klaſſe zu kommen. So ſollte es auch werden.
Gau Dreieich: Hier hat ſich nun — nachdem auch dem SV. 1911 Neu=
Iſenburg zugunſten des SC. Dietzenbach zwei Punkte abgeſprochen
wur=
den — folgende Spitzengruppe gebildet:
Haſſia Dieburg 2 2 30:20 14 Die anderen Vereine haben in der Meiſterſchaft nicht mehr mit=
zureden. Die Differenz hinſichtlich der Punktezahl und den
gewonne=
uien Spielen wird dadurch erklärt, daß auch die Spiele außer Konkurrenz
aufgeführt, aber nicht gewertet ſind. Man darf jedenfalls auf die
weitere Entwicklung in dieſem Gau geſpannt ſein.
Im Gau Bergſtraße hat ſich nunmehr Viktoria Griesheim
end=
gültig die Meiſterſchaft geſichert. Boruſſia Dornheim wurde mit 2:1
(1:0) geſchlagen. Man darf den Griesheimern gratulieren, denn die
Mannſchaft hat ſich als die beſtändigſte im Gau erwieſen.
Polizei Darmſtadt — Alemannia Aachen.
Für den erſten Oſterfeiertag hat die Polizei den Tabellenzweiten des
Rheinbezirks, Alemannia Aachen, nach Darmſtadt verpflichtet. Aleman
nia iſt eine ſehr ſpielſtarke und äußerſt durchſchlagskräftige Mannſchaft.
In der Mannſchaft befinden ſich drei Repräſentative, die ſchon
wieder=
holt die weſtdeutſchen Farben würdig vertreten haben. Es ſpielen in
der Mannſchaft zwei Spieler der Aachener Städteelf. Man kann mit
einem ſchönen und flotten Spiel rechnen.
T.= n. Sp.V. Braunshardt 1. — FC. Geruania Babenhauſen 1. 1:2.
Wie vorausgeſagt, lieferten ſich beide Mannſchaften einen
außer=
ordentlich hartnäckigen Kampf, den die Babenhäuſer Mannſchaft mit
viel Glück für ſich entſcheiden konnte. Jede Partei war ſich der
Trag=
weite dieſes Spieles bewußt. Babenhauſen verſuchte zu Anfang des
Spieles ſeinen Gegner durch Vorlegung eines unerhörten Tempos zu
überrumpeln, was jedoch durch die Aufmerkſamkeit der Braunshardter
Hintermannſchaft vereitelt wurde. Allmählich fand ſich anch die
Platz=
mannſchaft zuſammen und aufregende Spielmomente vor beiden Toren
wechſelten augenblicklich. Durch einen ſcharf geworfenen Strafſtoß
ge=
lang es Babenhauſen, die Führung an ſich zu reißen. Braunshardt
ſcholl es wiederholt über den Platz, doch Babenhauſens Torwart machte
in guten Paraden alle vorzeitig genährten Hoffnungen zunichte. Man
var ſchon auf eine Spielverlängerung gefaßt, da bekam Babenhauſen
kurz vor Schluß wiederum einen Strafwurf zugeſprochen, welchen der
Braunshardter Torwart, wohl durch die Sonne geblendet, nur mit einer
Hand abwehren konnte, jedoch zu ſchwach. Erneut hatte Babenhauſen
die Führung an ſich geriſſen und ſar hierüber begreiflicherweiſe ſehr
er=
freut. Jeder auf dem Platz Anweſende fühlte: das war die
Entſchei=
dung. Wohl warf in den noch zu ſpielenden Minuten die
Platzmann=
ſchaft alles nach vorne, aber vergeblich. Die Gaſtmannſchaft war
glück=
licher Sieger und hatte ſſch ſomit die Beteiligung an den Aufſtiegſpielen
zur Ligaklaſſe redlich erkämpft. Das Endergebnis hätte dem
Spielver=
lauf nach auch ebenſogut umgekehrt lauten können. Babenhauſen hatte
wohl im Spielaufbau und Fangvermögen ein kleines Plus; dieſes wurde
jedoch von der Platzmannſchaft durch großen Eifer wieder ausgeglichen.
Man muß auch in Rechnung ziehen, daß die ſiebenwöchige Zwangspauſe
nicht von Vorteil war. Babenhauſen hatte bereits am vergangenen
Sonntag ein Spiel, was der Mannſchaft ſicher zuſtatten kam. Wie denn
auch ſei, auch die Braunshardter Mannſchaft kann mit ihrer Leiſtung
zufrieden ſein; denn als eine eben dem Verbande zugeſtoßene
Mann=
ſchaft ſich bis zum Endſpiel durchzukämpfen, iſt an ſich ſchon ein Erfolg,
der für ſich ſpricht. Ueber die Leiſtung des Schiedsrichters, Herrn Schanz
vom Pol.=Sp.V. Darmſtadt, kann man geteilter Meinung ſein.
Der Babenhäuſer Mannſchaft iſt der Sieg wohl zu gönnen, ſie wird
in den kommenden Aufſtiegsſpielen manchen Gegner zu Fall bringen.
Daß die Gaſt= ſowie Platzmannſchaft im beſten Einbernehmen
ausein=
andergingen, beweiſt die Tatſache, daß die Braunshardter Mannſchaft
ſehr wahrſcheinlich an Oſtern zwecks Austrag eines Privatfpieles nach
Babenhauſen fährt.
Mannheimer Handballelf in Wien.
Vienna Wien veranſtaltet an den beiden Oſtertagen ein
Hand=
ballturnier, an dem ſich nebew der Handballmannſchaft von
Sie=
mens Wien, Vienma Wien und Sturm Graz auch die des V. f. R.
Mannheim beteiligt. Die Mannheimer Elf wird am Oſterſonntag
gegen Vienna Wien ſpielen und am Montag gegen Siemens Wien
an=
treten. Im Laufe dieſer Saiſon wird dann Vienna Wien ein Rückſpiel
in Mannheim austragen.
Dritter Handballkampf Deutſchland-Oefterreich.
Das Länderſpiel zwiſchen Oeſterreich und Deutſchland wird nun
wahrſcheinlich doch in Wien ſtattfinden, und zwar wurde als Termin
der 30. Juni beſtimmt. Der Oe.V.H. hat ſich alſo demnach entſchloſſen,
den von der D.S. B. vorgeſchlagenen Termin zu akzeptieren.
Boxen.
1. Aſchaffenburger Boxklub — Rot=Weiß=VfR.
Einer Einladung des 1. Aſchaffenburger Boxklub folgend, ſtartete
Rot=Weiß=VfR. mit einer Mannſchaft am Samstag, den 23. März,
dort. Die junge Mannſchaft konnte mit dem Reſultat, das ſie erzielte,
voll und ganz zufrieden ſein.
Die Ergebniſſe:
Fliegengewicht: Steingäſſer=Darmſtadt — Keller=Aſchaffenburg. Beide
Kämefer griffen beherzt an und waren ſich in der erſten Runde
gleich.vertig. Aufangs der zweiten Runde blutete, Steingäſſer ſtark
aus der Naſe, wvodurch er zur Aufgabe gezwungen war.
Bautamgewicht: Kuhn=D. — Lauchhard=A. Dieſer Kampf, bei dem Kuchn
wvieder zum erſten Male ſeit langer Zeit im Ring ſtand, geſtaltete
ſich äußerſt ſtürmiſch.” Beide Kämpfer waren ſich gleichwertig und
(3 war gerecht, daß der Ringrichter ein „Unentſchieden” verkündete.
Federgewicht: Karl Schmitt=D. — Düſter=A. Schmitt, der hier ſeinen
erſten Kampf lieferte, mußte dieſen gegen ſeinen weit beſſeren
Geg=
ner, der beſte Mann der Aſchaffenburger, in der erſten Nunde
auf=
geben.
Leichtgewicht: Fritz Schmitt=D. — Jeuder=A. In unſerem
ausſichts=
reichſten Mann hatten wir uns nicht getäuſcht und konnte er ſeinen
Gegner in der erſten Runde durch k. o. Sieg erledigen.
Weltergewicht: Köhler=D. — Dahlem=A. In der erſten Runde griff
Köhler friſch an und konnte dieſe für ſich buchen. In den zwei
letzten Runden waren die Kämpfer abgekämpft und auch gleichwertig,
und ſo verkündete der Ringrichter einen Punktſieg für Köhler.
Nummer 84
Mittelgewicht: Franz Schmitt=D. — Schuck=A. Schmitt, zum erſten.
im Ring ſtehend, litt ſehr unter „Lampenfieber” und mußte ſen
beſſeren Gegner in der erſten Runde infolge Aufgabe den
überlaſſen.
Den Abſchluß bildete ein Schaukampf zwiſchen Fritz Schmitt
dem Trainer der Darmſtädter, Herrn Wilhelm Weckbach, die beid
Boxen in ſeinen techniſchen Feinheiten dem Publikum vor Augen
ten. Der Beifall zeugte dafür, daß der Zweck des Kampfes niche
fehlt war. Als Ringrichter fungierte Herr Schuchmann aus Darn
Der Tenniskampf der Damen gegen Amerika iſt nun endgültig
die Zeit vom 7. bis 9. Juni nach Berlin abgeſchloſſen worden.
Der Davispokalkampf gegen Spanien ſoll nun beſtimmt von
bis 13. Mai auf den Plätzen der Weltausſtellung in Barcelona
halten werden.
Die Süddeutſchen Schwimm=Meiſterſchaften finden am 14. Jut
Ulm ſtatt.
Baden—Elſaß, ein Fußball=Repräſentativkampf kommt am 12.
auf badiſchem Boden, wahrſcheinlich in Karlsruhe, zur Durchfühm,
Die Amateur=Billard=Weltmeiſterſchaft in der freien Partie
ſie=
den Aegypter Souſſa.
Der deutſche Fliegengewichtsmeiſter Karl Schulze ſchlug in Zu
den Italiener Campiglia in der fünften Runde k. o.
Rundfunk=Programme.
Frankfuri.
Dienstag, 26. März. 6.30: Morgengymnaſtik. O 13.30:
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platten. O 15.05: Jugendſtunde. Prof. Dr. Drevermann:
Menſch der Vorzeit. O 15.55: Hausſrauendienſt. O 16.35: Sts
gart: Konzert des Funkorch. Mitw.: Maria Th. Deimann. 18.
Leſeſtunde: Aus Effi Brieſt” von Theodor Fontane. o 18.
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Kaſſel: Auguſte Praſch=Gräfenberg: Mittelalterliche Dichtungen. o
„Fürſorgerziehung” ein Viergeſpräch. Sprecher: Dr. Meng, —
Wehn, Dr. Verleger, Dr. Laven. O 19.30: Aus der Stadthal
Koblenz: „Die Matthäus=Paſſiion” von Bach. Ausf.: Annemci
Lenzberg (Sopran), Hilde Ellger (Alt), M. Meili (Tenor,
Abendroth (Baß) Studienrat König (Orgel), Chor des Koblem
Muſik=Inſtituts, Knabenchor der Koblenzer Lehranſtalten, Städtiſc ai
Orcheſter.
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Deutſche Welle. Dienstag, 26. März. 12: Franzöſiſch
Schüler. o 15: Jugendſtunde. Hauptmann Rohde: Oſtern im Jeru
lem. O 15.40: Frauenſtunde. Franziska Jordan: Das relig
Suchen der Gegenwart und die Aufgabe der Frau. O 16: OKy
Stud.=Dir. Rohrberg: Die rationelle Methode des Rechneu
O 16.30: Leipzig: Konzert. Mitw.: Lotte Meuſel und Rich. Fri
(Geſang). Lieder von Schubert, Schumann, Brahms, Franz,
Wolf, Pfitzner, Graener und R. Strauß. O 17.30: Dr. Güntä=
Exploſionen und Exploſivſtoffe. O 18: Mary Schneider=Brailla=
Moderne Dichtungen. O 18.30: Franzöſiſch für Anfänger. O 18.—3
Dr. Klages: Grundfragen der Charakterkunde. O 19.30: Dr. Sch
Moral und Sozialkritik in der Malerei. O 20: Oberregiſſeur Hc)
Einführung zu dem nachfolgenden Sendeſpiel. O Anſchl.: Sendeſpu
„Das goldene Kreuz.” Oper in zwei Teilen von J. Brüll. O. Zr
nach: Preſſeumſchau des drahtloſen. Dienſtes. O 22.45: BildieI
Wekterbericht.
Der hohe Druck über Mitteleuropa hat ſich gehalten. Somſt
men die im Nordweſten lagernden Tiefdruchſtörungen bei uns weng
zur Geltung. Wenn auch an der Südſeite des Tiefs ozeaniſche
maſſen bis in unſer Gebiet eindringen, ſo werden ſie doch nur
Be=
kung und ſtellenweiſe ſtarke Nebelbildung veranlaſſen. Niederſch
werden kaum zu erwarten ſein.
Ausſichten für Dienstag, den 26. März: Neblig=wolkig mit Aufheiter.
Temperaturen wenig verändert, meiſt trocken.
Ausſichten für Mittwoch, den 27. März: Keine weſentliche Aender
Hauptſchriftlettung. Rudelf Maupe
Veranwwortlich für Pollikk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feullleton, Reich
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhim
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andrea” Bauer
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Wills Kuble; i0
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übemomme
Die heutige Nummer hat 18 Seiten
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Seite 9
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Dienstag, den 26. März 1929
Geite 11
Ne Driemnſahtt ven votnf Seypenn
infolge der nebligen Witterung nur außerordentlich ſchlecht geſich=
In der Sonne des Südens.
tet werden, aber die herbeigeeilte Bevölkerung konnte das
„An Bord alles wohl!”
* Friedrichshafen, 25. März. (Priv.=Tel.)
mitart nach Mitternacht, wie er beſſer nicht klappen konnte,
i0 einige der prominenten Fahrgäſte die Zeit verſchlafen
ih erſt in letzter Minute in das Schiff kamen. Aber dann
ek hellem Mondlicht hoch über den Bodenſee, bis vom
haus nichts mehr von dem
ſer zu ſehen war.
Kdrnn blieb es ſtill in der
ger der Zeppelinwerft in
hrfen erhielt kaum je=
Standortmeldung. Der
Motorengeräuſch ſehr gut hören. Das Luftſchiff flog dann
wie=
der den Rhein entlang und verließ gegen 2 Uhr das deutſche
Ge=
biet bei Baſel. In Baſel ſelbſt wurde das Luftſchiff bis nach
2 Uhr nachts beobachtet, von wo aus es Kurs auf Marſeille nahm,
das das Luftſchiff um 7.45 Uhr franzöſiſcher Zeit überflog.
Dar=
auf ſchlug das Luftſchiff öſtliche Richtung ein und wurde um 12.30
Uhr über Korſika geſichtet, während es über Rom zwiſchen 15 Uhr
und 15.20 Uhr kreuzte.
war recht ſparſam mit
ſchrichten, ſo daß bis zum
norgen kaum irgendwelche
gen vorlagen. Irgendwo
Luftſchiff über
Süd=
ſch entſchwunden.
Ge=
fa tauchte es über
Mar=
beſtaunt von der zum
pilten Menge, die bisher
zung Zeppelin nur unklare
uigen hatte. Dann ging es
Kurs über das
Mittel=
ſichtung Korſika.
hBord alles wohl!”
nel mäßigen Abſtänden bei
ſchiffwerft die Meldung
ſe ſollte den Paſſagieren
en? Wer nicht dauernd
blſca Mittelmeer mit ſeinem
uſnrde übermäßigen Schiffs=
Enſehen wollte für den
haltlei Kurzweil bereit. Es
uar bereits ein
Schach=
ſord gebildet, deſſen
Prä=
ürlich Dr. Eckener wurde,
Miniſterialrat Bard das
=Schriftführers übernahm,
Kämpfe um die
Schach=
laft der Lüfte Schwarz auf
fezuhalten
huiſchen iſt Korſika
über=
no das Luftſchiff nahm
jn Rom und Neapel.
„ärf, Zeppelin” hinkommt,
avom Erdboden aus von
iktunenden Menge begrüßt:
cäußert ſich dieſe Begrüßung ſehr lebhaft bei dem
tempe=
auen Südvolk. Aber das Luftſchiff hat, keine Zeit, zu
Der rieſige Ausſichtswagen der Lüfte will nach der
täiſte des Mittelmeeres.
Der Abflug des „Graf Zeppelin”.
Friedrichshafen, 25. März.
dem man angeſichts der nicht gerade günſtigen
Windver=
der herrſchende Oſtwind hatte ſich während des Abends
Suer zur Halle ſtehenden ſteifen Nordweſt verwandelt —
zu der Möglichkeit rechnete, daß der bereits gemeldete
Auf=
is,Graf Zeppelin” zum Mittelmeerflug in letzter Minute
„iſotzdwerden ſollte, entſchloß ſich Dr. Eckener nach längerer
4trr doch noch zum Start. Bei der ſtrengen Abſperrung
eutnr die Angehörigen der Paſſagiere und der Beſatzung, die
irtt der Preſſe und ſonſtige geladene Zuſchauer in der Halle,
er „Graf Zeppelin” fahrklar lag. Das Weſttor, durch
ſollmondnacht hereinſchimmerte, ſtand weit offen. Gegen
ic betreten die erſten Paſſagiere die Halle, unter ihnen die
Fif zrandenſtein=Zeppelin. Das Gepäck wird verſtaut. Um
eM geht die Beſatzung an Bord. Die Paſſagiere ſind mit
mthe von Staatspräſident Bolz und Reichsverkehrsminiſter
r ſusrard vollzählig anweſend. Kurz darauf werden die
„d/c vom Schiff genommen. Punkt 12 Uhr gehen die meiſten
ſatzte an Bord. Da trifft auch Staatspräſident Bolz mit
ſiczv. Gusrard ein. Man hört, daß ſie nicht frühzeitig genug
ectt uorden ſind. Dr. Eckener prüft mit ſeinen Offizieren die
hdrüke. Plötzlich taucht er wieder in der Halle auf.
Unge=
ſetzt/s nicht günſtigen Windes will er es jetzt anſcheinend doch
dünAufſtieg verſuchen. Alles iſt an Bord. Der letzte Ballaſt
as Schiff wird ausgewogen. Nachdem man noch Waſſer
elth hat, iſt alles in Ordnung. Um 0.46 Uhr ſetzt ſich das
ſchl in Bewegung. Die Poſitionslaternen der Maſchinen=
Detlblitzen auf. und in wenigen Minuten iſt, das Schiff im
iech Der ſtarke Wind treibt das Schiff ſofort leicht nach
ſe45. Aber ſchon ertönt das Kommando „Luftſchiff hoch!”
Andoren ſpringen an. Die Zurückbleibenden rufen dem Schiff
leatn Grüße zu. die von den Maſchiniſten mit Lichtſignalen
bihe werden. Bald iſt das Schiff in direktem Kurs nach dem
kin en Blicken entſchwunden.
Das deutſche Ozeanluftſchiff „Graf Zeppelin”
rechts; vor dem Start; links: auf einem Probeflug.
„Graf Zeppelin” über Rom.
Der Berlauf des Fluges.
50 nach ſeiner Abfahrt aus Friedrichshafen wurde das
„,Graf Zeppelin” in Konſtanz geſichtet. Um 1.45 Uhr
es die Stadt Waldshut am Rhein. Es konnte allerdings
Das Luftſchiff „Graf Zeppelin” iſt vom Meer herkommend um
15 Uhr über der italieniſchen Hauptſtadt eingetroffen und hat
während einer Viertelſtunde über Rom gekreuzt. Sofort bildeten
ſich auf allen Plätzen und Straßen Anſammlungen, die das
maje=
ſtätiſche Luftſchiff bewunderten, das in geringer Höhe bei klarem
Wetter gut ſichtbar war. Die Bevölkerung Roms winkte begeiſtert
dem Luftſchiff zu. „Graf Zeppelin” überflog auch die Stadt des
Vatikans. Ueber dem Palazzo Chigi, dem Sitz des
Außenmini=
ſteriums, wurde eine mit Bändern in den deutſchen Reichsfarben
geſchmückte Botſchaft abgeworfen. Von allen Fenſtern. Balkonen
und Terraſſen wurde das Luftſchiff von unzähligen Neugierigen
beobachtet, bis es allmählich den Blicken entſchwand. Ein
Ge=
ſchwader italieniſcher Jagdflugzeuge, das aufgeſtiegen war,
um=
kreiſte das Luftſchiff eine Zeitlang, um ihm dann noch nach Süden
das Geleit zu geben. Wegen der ungünſtigen Witterung an der
liguriſchen Küſte iſt das Luftſchiff, nicht wie geplant, nach Genua
und Mailand, ſondern direkt über Korſika und das Tyrrheniſche
Meer nach Rom geflogen. Man erwartet ſeine Ankunft gegen
5 Uhr in Neapel.
„Graf Zeppelin” über dem Joniſchen Meer.
Das Luftſchiff hat von Capri aus, in ſüdlichem Kurs
Kala=
brien überflogen wegen plötzlich auftretender ſüdweſtlicher
Gegen=
winde. Um 17.45 Uhr wurde der Veſuvüberflogen und „Graf
Zeppelin” erreichte um 21.30 Uhr das Joniſche Meer. Um 22.30
Uhr wurde Korfu überflogen. Das Luftſchiff hat dann Kurs auf
Kreta genommen, das es am Dienstag vormittag gegen 9 Uhr zu
erreichen hofft.
Ein Beraker des Grafen Zeppelin geſtorben.
Eine in weiten Kreiſen der Wiſſenſchaft bekannte
Perſönlich=
keit, Geheimrat Prof. Dr. Auguſt von Schmidt, iſt im Alter von
89 Jahren in Stuttgart geſtorben. Er war einer der erſten
Be=
rater des Grafen Zeppelin und hat während der ganzen Zeit, in
welcher der Graf in den ſchwerſten Kämpfen ſtand, zu ihm
ge=
halten, ihn wirtſchaftlich beraten und den Glauben zu ſeinem
Unternehmen geſtärkt.
der Silberſchaß in Bigo.
In Vigo und in ganz Spanien herrſcht Aufregung, da endlich
der hiſtoriſche Silberſchatz, der in den Tiefen der Meeresbucht
ver=
borgen liegt, gehoben werden ſoll. Im Jahre 1702 verſank dort
eine Fracht von 16 ſpaniſchen Gallionen, der ſogenannten „
Silber=
nen Flotte‟. Die ſpaniſche Silberflotte, die aus nicht weniger als
100 Schiffen beſtand, kehrte aus den zentral= und ſüdamerikaniſchen
Provinzen, ſchwer beladen mit Schätzen, heim. Die Reichtümer
waren in Mexiko Columbien und Venezuela, zum Teil durch
Teuſchhandel mit den Eingeborenen, zum Teil aber einfach durch
Gewalt erbeutet worden. Neben Silberbarren und =platten
be=
ſtand die Ladung noch aus allerlei Juwelen und Geräten, die es
damals in Europa nicht gab. Die Flotte, die urſprünglich den
Hafen von Cadix anlaufen ſollte wußte nicht, daß inzwiſchen der
ſpaniſche Erbfolgekrieg ausgebrochen war und daß der Hafen von
Cadix von den Engländern unter General Stanhope blockiert
wor=
den war. Die Silberflotte floh nach Norden und verſuchte, den
tief eingebuchteten Hafen von Vigo zu gewinnen, während der
Feind ihr dicht uaf den Ferſen blieb. In der Tat gelang es ihr,
die Einfahrt in den Hafen zu erreichen und einen kleinen Teil der
Ladung zu löſchen, der auf Ochſenkarren weiter ins Innere nach
Lugo befördert wurde. Inzwiſchen war es aber dem Feinde
ge=
lungen, die Flotte unter Feuer zu nehmen, und da die Spanier
auf eine Seeſchlacht nicht vorbereitet waren, ſo hatten ſie nicht die
Möglichkeit, ſich zu verteidigen. Damit aber die Schätze den
Eng=
ländern und Holländern nicht in die Hände gerieten, ſteckten ſie
die Flotte in Brand und verſenkten ſie zuſammen mit der Ladung
in der Bucht von Vigo.
Mehr als 200 Jahre ſind ſeitdem vergangen. Die bisherigen
techniſchen Mittel reichten nicht aus, um den Meeresgrund
genü=
gend zu erforſchen und den Silberſchatz zu entdecken. Im Jahre
1927 erhielt der Italiener Pino von der ſpaniſchen Regierung die
Konzeſſion, der Silberflotte nachforſchen zu dürfen und als
Ent=
gelt für die Hebung die Hälfte des Schatzes zu behalten. Da die
Bucht von Vigo ſehr groß iſt und auf der äußerſten Werft
Stür=
men ausgeſetzt bleibt, ſo iſt es erſt kürzlich gelungen, den genauen
Standort der verſenkten Schiffe, die ganz von Schlamm überdeckt
ſind aufzufinden. Die Flotte liegt nicht ſehr tief nur etwa
30 Meter unter Waſſer, ſo daß es mit modernen Tauchgeräten ſehr
wohl möglich iſt, in den Rumpf der Wracks einzudringen. Der
Geſamtwert der verſenkten 16 Galeonen wird auf mehr als 200
Millionen Goldmark bewertet, ſo daß ſich die Taucherarbeit ſehr
gut bezahlt machen wird. Dem Staatsſchatz würden ungefähr 100
Millionen Goldmark zufallen. Es bleibt abzuwarten, ob die
Sil=
berbarren ſich im Rumpfe der Schiffe erhalten haben und ob ſie
nicht vielleicht tiefer in den Schlamm verſunken ſind. Immerhin
ſind die erſten Bergungsverſuche ſehr vielverſprechend geweſen.
Marm im Hindudorf.
(c) Kalkutta. So ganz hat ſich die Exotik mit dem Film noch
nicht abgefunden. Ja, in China ſoll es ſogar noch Leute geben, die ſich
nicht einmal vor einen gewöhnlichen photographiſchen Apparat zu ſtellen
trauen, weil ſie fürchten, dadurch ihr Leben einzubüßen. Da kann man
ſich nicht wundern, daß die Filmkamera ein Hindudorf in helle
Auf=
regung verſetzt hat und faſt zu Mord und Totſchlag führte.
Ein engliſches Filmunternehmen veranſtaltete Aufnahmen in einem
Dorfe des indiſchen Gebietes Gudzerat, wobei eine Räuberſzene
darge=
ſtellt werden ſollte. Leider hatte man es verabſäumt, die Dorfbewohner
rechtzeitig vun dem Plan zu verſtändigen, und als nun die
Filmſchau=
ſpieler unter dem ohrenbetäubenden Geſchrei der Regiſſeure und dem
Lärm des Aufnahmeapparates, als Räuber verkleidet, durch die Straßen
zogen, ergriff die Bevölkerung Entſetzen. Sie hielt die Filmdarſteller
für wirkliche Banditen, den Aufnahmeapparat für ein Maſchinengewehr,
und während Frauen und Kinder ihr Heil in wildeſter Flucht
verſuch=
ten, fielen die Männer über die Schauſpieler her und verprügelten ſie
nebſt den Regiſſeuren mordsjämmerlich. Schließlich wurde aus der
be=
nachbarten Stadt telephoniſch polizeiliche Hilfe von den Bauern
ange=
fordert, die dann aber bald — zum größten Erſtaunen der Hindus —
für die Fremdlinge Partei ergriff, von denen der größte Teil ärztliche
Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. An ſich hätte die Filmgeſellſchaft
zufrieden ſein können, wirkliches Leben aufgenommen zu haben, doch
die Filmrollen — waren total zerſtört. Als einziges Aktivum bleibt die
Reklame für das betreffende Filmunternehmen übrig, deſſen Name aber
gerade aus dieſem Grunde verſchwiegen ſei.
* Die Pyramide des Dollarkönigs.
(a) New York. Der Bau von Pyramiden war bisher das
Vor=
recht der Pharaonen. Die anerikaniſchen Dollarkönige leiſten ſich aber
ſo manchen Scherz, der einem einfachen Sterblichen nicht einmal im
Traume einfallen würde. Der eine kauft ſich eine Inſel mit lebendem
„Inventar”, der zweite ein Kriegsſchiſf mit allem Zubehör, der dritte
ein Flugzeuggeſchwader. Da nimnt es wirklich nicht weiter wunder,
daß jetzt der Bankier L. P. Morgan den immerhin
ſonder=
baren Entſchluß faßte, in der Nähe von Arkanſas=
City das Ebenbild der berühmten Pyramide von
Giſeherrichten zulaſſen! Daß es ſich der große amerikaniſche
Dollarmillionär nicht nehmen läßt, einen „kleinen” ägyptiſchen Herrſcher
ſogar zu übertrumpfen, verſteht ſich von ſelbſt; während, die größte
Phramide von Giſeh „nur” eine ſtattliche Länge von 145 Metern
auf=
weiſt, ſoll Morgans Rieſenbau 210 Meter lang werden. Die
Pläne ſind bereits fix und fertig, und noch in dieſem Jahre ſoll mit dem
Bau begonnen werden.
König Cheops (bei den Aegyptern Chufu) konnte bisher den
Ruhm für ſich in Anſpruch nehmen, iu einer Pyramide die letzte
Ruhe=
ſtätte gefunden zu haben, an deren Bau den Aufzeichnungen der
dama=
ligen Geſchichtsſchreiber zufolge rund 100 000 Sklaven dreißig Jahre
hindurch gearbeitet haben. Die Pyramide Seiner Dollarmajeſtät L. P.
Morgen werden wenige Arbeiter in bedeutend kürzerer Zeit als drei
Jahrzehnte fertigſtellen. Und verkündeten die altägyptiſchen Pyramiden
die Macht der Pharaonen, ſo wird die Pyramide des 20. Jahrhunderts
immerhin einen Sieg dee modernen Technik demonſtrieren. Wozu aber
Miſter Morgan eine Pyramide braucht, bleibt trotz alledem etwas
ſchleierhaft. Sein berühmtes Muſeum, die geplante Sternwarte und
die Rieſenſendeſtution könnte er wo anders ebenſo gut unterbringen. ..
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[ ← ][ ][ → ]Nummer 85
Dienstag, den 26.
Vom Holzmarkk
ſchreibt uns unſer Mitarbeiter: Wenn ſich auch ſeit kurzem eine leichte
Belebung der Abſatzverhältniſſe am Holzmarkt einſtellte, wird man doch
gut tun, die Situation nicht zu überſchätzen. Denn man wird ſich nicht
darüber hinwegtäuſchen können, daß die Monate, die dem Baugeſchäft
durch die harte und langwierige Froſtperiode verloren gingen, 1929 nicht
wieder eingeholt werden können. Infolgedeſſen kann vorübergehend der
Preis für Bauhölzer verſchiedener Arten, wie z. B. Balken, anſteigen,
weil die mit ihren Einſchnitten zurückgebliebenen Sägewerke zunächſt
be=
ſtrebt ſein müſſen, das wertvolle, zu Brettern für Tiſchlerzwecke
geeig=
nete Rohholz einzuſchneiden, während meiſt Aufträge ſofort gebrauchter
Balken abgelehnt werden. Auf die Dauer wird aber von einer
nennens=
werten Verteuerung des Bauholzes keine Rede ſein können, weil der
Geſamtbedarf aller Vorausſicht nach hinter dem des Vorfahres
zurück=
bleiben dürfte. Nach wie vor iſt im übrigen die Lage der
Sägewerks=
induſtrie angeſpannt, da ſie infolge des großen Wettbewerbes nicht in
der Lage iſt, den Rohſtoff in Staats= und Privatforſten ſo einzukaufen,
wie es nach Maßgabe der für Holzfabrikate erzielbaren Schnittholzpreiſe
erforderlich wäre. Dazu kommt die mißliche Lage des Holzmarktes in
Polen und die unbegreifliche Taktik des Ackerbauminiſteriums in
War=
ſchau, das zu Beginn der Winterſaiſon die Tayen in den Staatsforſten
derart überſteigerte, daß ein Einkauf für das große Heer der polniſchen
Zwiſchenhändler, die ſonſt den deutſchen Holzmarkt mit Rohſtoff
be=
lieferten, ſchlechterdings unmöglich wurde. Und heute lehnt man in
dieſen Kreiſen das Liebeswerben der Verwaltung, die ihre Hoffnungen
enttäuſcht ſieht und bezüglich der Forſtpreiſe endgegenkommen möchte,
als nutzlos ab, da die Blauzeit nicht fern iſt und der Rohſtoff den
Werken in Deutſchland erſt verſpätet zur Verarbeitung zugeführt werden
könne. In Leipzig hat ſich das Geſchäft etwas belebt. Aber die
Pianoforte=Induſtrie liegt vollkommen darnieder, ſo daß der Abſatz von
Erle ſtockt. Im Rheinland will man nur wenig polniſche Kiefer kaufen
und auch nur dann, wenn die Mitlieferung ſchwacher Abmeſſungen
unter=
bleibt. Auch der Markt in Hamburg liegt flau und iſt zurzeit für
Tiſchlerholz wenig aufnahmefähig.
Produkkenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 25. März. Bei faſt völliger
Zurückhaltung des Konſums lagen Brotgetreide, Hafer und Mais
ſchwä=
cher. Man verlangte für die 100 Kilo ohne Sack waggonfrei Mannheim
in RM.: Weizen inländ. 24,50, ausländ. 27,25—28,75, Roggen inländ.
24, Hafer inländ. 23,50—24,50, ausländ. 23—23,50, Braugerſte badiſche
und fränkiſche 24,50—25, pfälziſche 25—25,50, Futtergerſte 20—22, Mais
mit Sack 24,50, Weizenmehl Spezial Null 33,50—33,75, Noggenmehl
ſüd=
deutſches je nach Ausmahlung 30,50—32,50, Kleie 14.
Frankfurter Produktenbericht vom 25. März. Die Frankfurter
Ge=
treidebörſe eröffnete flau. Weizen und Roggen gaben bis 25, Mais
bis 50 Pfg. nach. Es notierten je 100 Kg.:: Weizen 23,75—24; Roggen
23,25; Sommergerſte 24; Hafer 94,25—24,50; Mais 23,50; Weizenmehl
füdd. 33—33,75; dito niederrhein. 32,75—33,25; Roggenmehl 30,25 b’s
31,50; Weizenkleie 14—14,10; Roggenkleie 15,25: Erbſen 35—60; Linſen
65—115: Heu 14—14,75; Weizen= und Roggenſtroh drahtgepr. 5,75—6;
dito gebündelt 4,80—5,25; Treber 21,50. — Die Frankfurter
Kartoffel=
börſe lag ruhig. Induſtrie hieſiger Gegend notierten 3,90 bis 4 Mark
je 50 Kilo.
Berliner Produktenbericht vom 25. März. Während in den
Vor=
mittagsſtunden bei ſehr geringem Geſchäft auf Grund der flauen
Aus=
landsmeldungen ein ſchwächerer Grundton vorherrſchte, konnten ſich zu
Börſenbeginn die Preiſe recht gut auf Samstagniveau halten. Das
erſthändige Angebot von beiden Brotgetreidearten iſt nach wie vor recht
knapp, da die Landwirtſchaft mit den Beſtellungsarbeiten beſchäftigt iſt.
Auch die zweite Hand iſt für Weizen mit Offerten recht zurückhaltend.
Roggen iſt in Kahnware zu unveränderten Preiſen ausreichend
ange=
boten. Das Ausland war in ſeinen Forderungen für Weizen weiter
nachgiebig. Der kanadiſche Farmerpool fehlte auch heute mit Offerten
im Markte. Am Lieferungsmarkt eröffnete Märzweizen auf
Deckungs=
käufe 2,5 Mark höher, da durch dieſe Preisſteigerung der Report zu
Mai gänzlich verſchwunden iſt, blieb auch dieſe Sicht gut gehalten,
wäh=
rend Juliweizen 1 Mark niedriger einſetzte. Die Roggenpreiſe blieben
faſt unverändert. Weizenmehl hat nur noch ganz vereinzelt Giſchäft
für den Oſterbedarf, ſonſt kommen weder in Weizen= noch in
Roggen=
mehlen nennenswerte Umſätze zuſtande. Hafer bei kleinem Geſchäft eher
etwas ruhiger. Gerſte weiter vernachläſſigt.
Viehmärkke.
Mannheimer Viehmarkt vom 25. März. Zum heutigen
Großvieh=
markt waren aufgetrieben und wurden die 50 Kg. Lebendgewicht je nach
Klaſſe gehandelt: 130 Ochſen 32 bis 57; 143 Bullen 35 bis 50; 344 Kühe
18 bis 50; 416 Färſen 40 bis 58; 1045 Kälber 60 bis 86; 17 Schafe 52
bis 56; 3652 Schweine 64 bis 82; 4 Ziegen 10 bis 24; 134 Arbeitspferde
800 bis 1800 pro Stück; 120 Schlachtpferde 50 bis 140 pro Stück. —
Marktverlauf: Mit Großvieh und Schweinen ruhig, Ueberſtand; mit
Kälbern lebhaft, ausverkauft; mit Arbeits= und Schlachtpferden
mittel=
mäßig. — Nächſte Woche findet der Großviehmarkt am Dienstag, den
2. April, ſtatt.
Frankfurter Viehmarkt vom 25. März. Dem heutigen Hauptmarkt
waren 1587 Rinder, darunter 374 Ochſen, 85 Bullen, 663 Kühe, 420
Färſen, ferner 1256 Kälber, 139 Schafe und 6531 Schweine zugetrieben.
Verglichen mit dem Auftrieb des Hauptmarktes der vergangenen Woche
waren 109 Rinder, 73 Kälber, 92 Schafe und 1409 Schweine mehr
an=
getrieben. Marktverlauf: Rinder ruhig, nahezu ausverkauft. Schweine
ruhig, größerer Ueberſtand; Kälber und Schafe lebhaft, geräumt.
Be=
zahlt wurden pro Zentner Lebendgewicht: Ochſen al) 55—59; a2) 50
bis 54; b1) 45—49; Bullen a) 50—53; b) 45—49; Kühe a) 42—47:
b) 37—41: c) 33—36: d) 25—32; Färſen a) 55—59; b) 50—54; c) 45
bis 49; Kälber b) 79—83; c) 73—78; d) 65—72; Schafe nicht
notiert; Schweine a) 76—78; b) 76—79; c) 77—80; d) 77—80; e) 75
bis 78. Im Vergleich mit den Notierungen des letzten Marktes waren
Rinder bis zu einer Mark teurer. Kälber gaben bis zu einer Mark
nach. Schweine blieben unverändert.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
New York, 25. März. (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Der Markt eröffnete mit niedrigeren Preiſen, da
an=
geſichts der ermäßigten Liverpooler Kabel und des günſtigen Wetters
Liquidationen erfolgten. Außerdem verſtimmten die nervöſe Haltung
der Effektenbörſe und die verſchärfte Lage des Kreditmarktes.
Vorüber=
gehend trat auf Kaufluſt des Handels eine Erholung ein, doch war der
Schluß zuſammen mit der Fondsbörſe erneut ſchwach.
Kaffee: Anfangs drückten europäiſche Abgaben angeſichts der
ſchwächeren braſilianiſchen Kabel. Später ſetzten dann teilweiſe
Dek=
kungem ein.
Zucker: Die Preisveränderungen am Rohzuckerterminmarkt waren
verhältnismäßig klein. Infolge des größeren Angebotes an Lokowaren
tätigten europäiſche Häuſer Abgaben, während die Termine neuer Ernte
verhältnismäßig ſtetig lagen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 15. März:
Getreide: Weizen, März 119½, Mai 123, Juli 125¾, September
127½: Mais, März 9258, Mai 95½, Juli 98½; Hafer, März 45½,
Mai 46½, Juli 46; Roggen, März 105, Mai 106, Juli 106½.
Fette: Schmalz, März 12,05, Mai 12,20, Juli 12,55,
Septem=
ber 12.90; Rippen Juli 14: Speck loco 13,50; leichte Schweine
11—11,85: ſchwere Schweine 11,15—11,50; Schweinezufuhren
Chicago 61 000, im Weſten 150 000.
Chicago Baumwolle: März 20,02, Mai 20,08.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 25. März:
Getreide: Weizen, Rotwinter 149, Hartwinter 135; Mais neu
angek. Ernte 107½ Mehl ſpr. wheat clears 5,65—6,25: Getr.
Fracht nach England 1,6—2, nach dem Kontinent 8—10.
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,80; Talg extra loſe 858.
Kakao: Tendenz ſtetig, Umſätze in lots 131, loco 10½, April
10,34, Mai 10,52, Juni 10,62, Juli 10,83, Auguſt 10,98,
Septem=
ber 11,13, Oktober 11,19, Dezember 11,06.
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 25. März.
Die überraſchende Diskonterhöhung der Niederländiſchen Bank, die
ſchwache New Yorker Börſe vom Samstag und der zu erwartende
Lohn=
konflikt im Ruhrbergbau, riefen zu Beginn der neuen Woche eine
all=
gemeine Unſicherheit hervor. Die Tendenz war ſchwächer und das
Ge=
ſchäft bewegte ſich in beſcheidenem Rahmen. Noch nahm auf dem
er=
mäßigten Kursniveau, da auch verſchiedentlich wieder Orders vorlagen,
das Geſchäft zeitweiſe an Umfang etwas zu. Die Spekulation verhielt
ſich ſtark reſerviert und ſchritt infloge der ungünſtigen Momente zu
Abgaben, ſo daß die Verluſte ſpäter noch zunahmen. Auch der heutige
Liquidationstag mahnte zur Vorſicht. Gegenüber den Samstag=
Schluß=
kurſen gingen die Verluſte durchſchnittlich bis zu 3 Prozent, vereinzelte
Werte überſchritten ſogar noch dieſe Grenze. Stark angeboten waven
vor allem Spenska, die weitere 8 Mark einbüßten. Auch AEG.
ver=
loren 3,75 Prozent. Schuckert minus 2 Prozent, Siemens minus 1,5
Prozent. Nur für Bergmann beſtand einiges Intereſſe. Auch
Glanz=
ſtoff verloren bei etwas erheblicherem Angebot 5 Prozent. J. G. Farben
lagen 12/s Prozent, Scheideanſtalt 1,5 Prozent ſchwächer.
Holzverkoh=
lung behauptet. Von Zellſtoffwerten büßten Waldhof 1 Prozent ein,
während Aſchaffenburger gehalten blieben. Am Montanmarkt waren die
Verluſte gering, nur Rheinſtahl gaben 2 Prozent nach. Für Rheiniſche
Braunkohlen beſtand dagegen recht rege Nachfrage, da hier der geſteigerte
Kohlenabſatz im Ruhrbergbau und das Ausfallen jeglicher Feierſchichten
anregend wirkten. Zur erſten Notiz gewann dieſes Papier 4,75 Proz.
Im Verlaufe war das Geſchäft ſehr ſtill. Auf weitere Abgaben
gin=
gen die Kurſe gegenüber dem Anfang erneut bis zu 1 Prozent zurück.
Schuckert ſogar 2 Prozent ſchwächer. Zum Schluß traten auf Rückkäufe
einzelne Erholungen ein. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 5,5
Pro=
zent etwas geſuchter. Geld über Ultimo 7,5 bis 85 Prozent. Am
Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,2148; gegen Pfunde
2,460; London-Kabel 4,8540; Paris 124,30; Mailand 92,75; Holland
12111/s.
Die Abendbörſe war nach der glatten Abwicklung der
Ultimo=
liquidationen außerordentlich ſtill und faſt geſchäftslos. Die per Ultimo
April gehandelten Werte baſierten etwa auf Berliner Mittagsſchluß..
Farben zogen 0,75 Prozent an, die übrigen Märkte waren kaum
ver=
ändert. Der weitere Verlauf blieb ſtill und leicht abgeſchwächt. Farben
gingen von 252,25 auf 251,75 zurück. Renten geſchäftslos. Ausländiſche
Kunſtſeidenwerte ſchwächer. An der Nachbörſe waren Kurſe nicht mehr
zu hören.
Berlin, 25. März.
Für heute lagen eine Anzahl ungünſtiger Momente vor, die ſchon
im Vormittagsverkehr einen ſchwächeren Börſenverlauf befürchten ließen.
Ebenſo löſten die herannahenden Feiertage hier und da Angebot aus,
das auf die Kurſe drückte. Im Gegenſatz zu den Erwartungen des
Vor=
mittagsverkehr zeigte der offizielle Börſenbeginn dann zwar eine
be=
merkenswerte Widerſtandsfähigkeit, eine Uneinheitlichkeit in der
Kurs=
entwicklung war aber immer noch vorhanden. Nach den erſten Kurſen
berwog die Abgabeneigung. Das Geſchäft wurde ſehr ruhig, doch
konnte man bei den meiſten Papieren erneute Rückgänge von zirka ein
Prozent feſtſtellen. Darüber hinaus verloren Polyphon 3 Prozent,
Spenska 8 Mark und Glanzſtoff 8 Prozent. Nach 1 Uhr wurde die
Tendenz, vom Kalimarkt ausgehend, zeitweiſe etwas feſter.
A. E. G.
Augsb.=Nürnb. Maſch 1 81.—
Baſalt.
Beramann .
Berl. Karlsruhe J
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl. Brike
Bremer-Wolle
Tanatbank.
Deutſche Bank
Diskontogeſ.
Dresdner Bank
Deutſche Maſchine
Deutſche Erdöl
124.75 1123.— Orenſtein
Deutſche Petrole
2— 731 72.50 Polyphon
Tynamit Nobel
117.50 18
Rütgerswerke
Elektr. Lieferung
171.50 1171.— „ Sachſenwerke
J. G. Farben
252.75 1250.25 Siemens Glas
Gelſenk. Berg
130.50 129.75 Ver. Glanzſtoff
235.50 1232.50 Ver. Stahlwerke.
Geſ. f. elektr. Un
48.— 48.— Bolkſtedter Porzellat
Han. Maſch.=Egeſt.
Hanſa Dampfſch.
169.50 /168.50 , Wanderer Werke.
Hapag:
130
(128. 25 . Wiſſner Metall.
136.25 136.25 Wittener Gußſtahl
Harpener
Hemoor Zem ent . . /284.75 1231.—
) Die 3 Kaliwerte verſtehen ſich exkl. Bezugsrecht.
145:
103.75
225.75
344.—
231.25
49.—
114.—
153.—
118.75
88. 25
372.25
93‟/,
121.—
145.50
449.— (433.—
92.—
43.50
90.50
138.—
48. —
Italien ......
Paris ......"
Schweiz .....
Spanien ..
Danzig
Japan. . . . . ."
Rio de Janeir
Jugollawien
Portugal. . ..
Athen..
Konſtantinpel
anada .
Urugugy
23. 3. 25. 3.
Geld /Brieſ /Geld /Brief
22.055 22.095/22.055/22.095
16.445 16.485. 16.445 16.495
81.005 81.16‟
63.39
63.8
81.71
1.870
0.499
7.397
18.84
5.455
2 u6:
4.18:
81.8
1.87
0.501
7.41
1 8.88
5.46
2.06
4 19
4.266/ 4 27
81.01
33.82
81.73
1.87
0.499
7.39
8.84
5.45
2.06
4.196
4.266
31.17
33.94
81.895
1882
9.501
7.z0s
8.88
5 46
2.067
4.204
4.274
Die preußiſchen Sparkaſſen Ende 192
Auf Grundlage der Zweimonatsbilanzen ergebt ſich für die
entwicklung der preußiſchen Sparkaſſen im Jahre 1928 ein Ee
ges Bild. Die Spareinlagen ſtiegen von 2976,8 Millionen
1927 auf 4347,9 Mill. RM. Mill. RM. Ende 1928, Scheck=,
Kontokorrenteinlagen von 654,1 Mill. RM. auf 705 Mill. Se
gelder von Banken von 172 auf 256,7 Mill. RM, die geſamt
Mittel von 3944,3 Mill. RM. auf 5507,8 Mill. RM. Die Zuu
Spareinlagen mit 1173,1 Mill. RM. übertrifft die des Voxe
260,3 Mill. RM. Die Spareinlagen machen 78,9 Prozent,
Giro= und Kontokorrenteinlagen 12,8 Prozent der geſamte
Mittel aus. Die Bilanzſumme iſt von 4,43 Milliarden RM.
auf 6,16 Milliarden RM. Ende 1928 geſtiegen. Die Mittel
kaſſen waren angelegt: in Guthaben bei anderen Geldanſta
1927 in Höhe von 461,6 Mill. RM., Ende 1928 von 849,1 2
in kurzfriſtigen Darlehen in Höhe von 1302 Mill. RM., 1.
RM., in langfriſtigen Hypothekardarlehen, in Höhe von 1
RM., 1737,7 Mill. RM. Der Zuwachs in Hypothekarkredi
alſo auf 588 Mill. RM. Der Geſamtbetrag der Hypotheken =
1384 Mill. RM. auf ſtädtiſche und mit 353,7 Millionen au
Hypotheken. Der Anteil des kurzfriſtigen Kredits iſt gegen
früheren Jahren weiter zurückgegangen. Geſtiegen iſt der
Bankguthaben, der zum größten Teil auf öffentliche Bank a
Dieſe Guthaben der Sparkaſſen bei ihren Girozentralen Ez
banken ſind ihre hauptſächlichſte Liquiditätsreſerve. Von der
beſtand (778,1 Mill. RM.) entfallen 319,8 Mill. auf Reichs= u.
papiere, 468,3 Mill. auf ſonſtige mündelſichere Papiere
Größengliederung der kurzfriſtigen Kredite einſchließlich de
laſſen ſich folgende Angaben machen: Es entfielen auf Ke
1—2000 RM. Dezember 1927: 623 301 RM., Dezember 192
RM.; von 2—10 000 RM.: Dezember 1927: 115 513 RM.,
1928: 129 107 RM.; über 10 000 RM.: Dezember 1927: 22
Dezember 1928: 25 648 RM. Es entfallen ſomit 82 Prozent de
poſten auf Kredite bis 2000 RM. Dem Kapitalbetrag nach
Durchſchnittsſumme des Einzelkredits der erſten Gruppe bei 2
der zweiten Gruppe bei 4075 RM, der dritten Gruppe bei 26
Die Durchſchnittshöhe des Einzelkredits, errechnet aus dem Gen
und der Geſamtpoſtenzahl ſtellt ſich auf 1826,3 RM.
Aus dem Geſchäftsbericht der Preußiſchen Elektrizitäts=2
Geſchäftsbericht der Preußiſchen Elektrizitäts=A.=G. ſchildert 9
ſchen Elektrizitätswirtſchaft unter maßgeblicher
Unternehmens erzielt werden konnten. Die Aktie
tembergiſche Landeselektrizitäts=A.=G. haben ihren
wirtſchaft erſtrebt.
werk A.=G., der Vereinigten Elektrizitätswerke Weſtfalen G.
der Aktiengeſellſchaft Sächſiſche Werke, der Thüringiſchen Le
inlagen der Preußiſchen Elektrizitäts=A.=G. wurde beſondere
tragen. Das Kraftwerk Hemfurth 2 an der Edertalſperve
Kw. kam im Laufe des Jahres 1928 in Betrieb. Ebenſo
geführt.
Auslandsanleihe von 1,2 Millionen Pfund aufgenommen, der
den Geſchäftsjahre 1929 eine zweite Tranche von 4 Millior
folgte. Die Gewinn= und Verluſtrechnung der Preußiſchen E.
ausgeſchüttet werden.
nung übertragen. Der Betriebsüberſchuß von rund 10,5
entfällt etwa im Verhältnis 3:7 auf Einnahme aus den
Frankfurter Kursbericht vom 25. März 1929.
6% Dtſche.
Reichs=
anl. v. 27
(% Baden Frei
ſtaat v. 27.
6% Bahern
Frei=
ſtaat v. 27
20 Heſſen Volks
ſtaat v. 28.
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27.
70 ThüringerFrei
ſtaat v. 27.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ungsſch. + /.
Ablöſungsan!.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe. ..
8% Bad.=Bad. v.24
6% Berlin v. 24..
8% Darmſtadt v. 26
v. 28
8%
7% Frli. a. M. v. 26
8% Mainz v. 26.
8½ Mannh. v. 26
8% Nürnber
Di. Komm. Sam
mel=Ablöf.=Anl.
* Ausl. GSer. 1
* Ser.II
2o Ber .Ohp.=Bk.
8% Frkf. Hyp. Bk.
8½%r Lia Pfbr.
8% PfbrBf.
4½ %, Lig.Pfbr
Rre
4.7
93.5
A.
87
90.75
92.5
94
52.45
68.75
8% Heſſ. Landesbk.
4½% Heſſ. Lds. Hp.
Bk.=Ligid. Pſbr.
8‟ Kom.
Landes=
bank Darmſtadt.
8%0 Mein. Hyp.Bt
4½% „ Lig.Pfbr.
0 Pfälz. Hyp. Bk.
8% Preuß. Ztr.:
Stadt ſchaft. .
Rhein. Hyp.=Bi
„ Lia. Pfbr
4½
80 Rhei.=Weſtf.
Bd.=Cred
8% Südd. Bod.
Cred.=Ban!.
8% Württ. Hyp.=B.
3% Daimler Benz
von 27........"
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26....
7% Maintrw. v. 26.
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26.
8% VoigtckHäffner
von 26 ..
3. G. Farben Bonds
28...
..
5% Bosn. 2. C. B.
v. 1914
4½% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914
4% Oſt. Goldrente
4:/.% Rum. Gold
von 1913
4%0 Türk. Admin.
49 „ 1.Badgad
„ Zollanl.
41.%5 Ungarn 1913
97.25
88
75
93.9
84.5
98
76.1
97
97
97.75
79
97.25
98.5
95.1
73.25
845
135
19
10.95
22.25
41/,% Ungarn 1914
4½
Goldr.
Yktien.
Allg. Dt. Creditanſt
Bk. f. Brauinduſtr
Berl. Handelsgeſ. .
Comm. u. Privatb
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ..."
-Eff.-u.
Wechſel=
bant
Vereinsbank
Diskonto=Geſell”/d
Dresdener Banl ..
Frankf. Bank
„ Hyp.=Br.
„ Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundtr. B
Mein. Hyp.=Bank
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk
Oſt. Creditanſtalt. .
Pfälz. Hyp.=Ban!
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbt
„ Hyp.=Bank ...
Südd. Bod.-Cr. Bf.
Wiener Bankverein
A.=G. Verfehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ...
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge
Hapag.
Nordd. Lloyd .. .."
Schantung=Eiſenb.
Südd Eiſenb.=Geſ.
Accum. Berlin..
Adlerw. (v. Kleyer)
6% AEG. Vorzug
5%
26.75
24.8
122
169
A4
283
175
124
102
166.25
171.5
105.5
152
157.25
135
142.5
184
153
34.4
155
317.5
123.5
204
AEG. Stamm 1176
Baſt Nürnberg.
Bergm. El. Werkel222
Brown BroverickCie 151. 2:
Brüning & Sohn. /110
Buderus Eiſen / 78.25
Cemen: Heidelbergl144.75
14.5
168
163.5
128.25
117.8
121
Karlſtadt
Chem. WerleAlbert.
Chade
Daimler=Benz
Dt. Atl.=Telegr. . . .
Eiſenh. Berlin.
Erdöl
.
Gold= u. Silb.=Anſtalt.
„ Linoleumwerk
Eichbaum, Braue‟
Elektr. Lich u. Kraf
Liefer.=Ge
Eſchw. Bergwert
Eßlinger Maſchiner
Ettlinger Spinnere
J. G. Farbenindſtr.
Feinmech). (Fetter).
Felt. & Guilleaum.
Frkft. Gae ..
„ Hof
Geiling & Cie ..
Gelſen!. Bergwer
Geſ. elektr. Ur
ternehmungen.
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen!
Grün & Bülfinger.
Dafenmühle Frkfi.
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau/
Henninger, Kempf./441
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch Kupfer ...
15
111.5
55.5
131
B-6
169
341
300
215.5
169.25
44.25
225
250.25
8ö
129
92.75
104.5
146.75
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phil. ..
Holzverk.=Induſtrie
Flſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Junghans Stamm
Kali Aſchersleben.
Salzdetfurth
„ Weſteregeln
Kammgarnſpinn .
Karſtadt, R..
Klein, Schanzl.
Klöcknerwerfe
Kraftw. Alt=Württ
Lahmeyer & Co. .
Lech, Augsburg
Löwenbr. Münch..
Lüdenſcheid Metal!
Lutz Gebr. Darmſt
Mainkr..W. Höchſt.
Mainz. Akt.=Br...
Mannesm. Röhren
Mansfeld. Bergb.!
Mars=Werke ..
Metallgeſ. Franift.)
Miag. Mühlenbau.
MontecatiniMaild.
Motorenfb. Darmſt.
Neckar). Fahrzeug.
Nicolay, Hofbr...
Oberbedar
ſterr. Alpine Mo.
Stavi Minen ...."
Peters Union Fr.:1.
Phönir Bergbau..
Reiniger, Gebb..
Rh. Braunkohlen
Elekt r. Stamml
Stahlwerke .
Riebeck Montan..
Roeder Gb. Darmſt
99.5
k28.75
93.5
11.5
123
344
233
225.5
224.5
90
104
93
169.5
e
102.5
117
242
113
31.5
38
63
55.25
22.5
152
109
295.5
166.5
111.5
Rütgerswerke
Sachtleben A. G.
Schöfferhof=Bind.
Schramm Ladfak
Schriftg. Stempe
Schuckert Elektr-
Schwarz Storche
Siem Glasinduf
Siemens & Halsk.
Strohſtofſ. Ver..
Südd. Immobilä
Zucker=A (
Svenska Tändſtä=
TellusBergbau-
Thür. Lie ..Geſ.
Tucher=Brauerei
Unterfr. Krs.=Ele
tr.=Verſ.
Beithwerke
Ver. ſ. Chem. Jru
„ Gummifabr-
Berlin=Frara
Laurahütte
Stahlwerke
„ Ultramarin
Zellſt. Berlix
Vogtländ. Maſchä
Voigt & Haeffner
Wayß & Frenlag
Wegelin Rußſabr
Werger Brauerei
Zellſtoff. Aſchaffbe
Memel. ..
Waldho
Vorjahre auf.
Frankfurter Börſe. Vom 2. April ab wird die Notiz für 4.0
Obligationen der A.=G. Hellerhof von 1902 eingeſtellt. — Ab /
ſind 5 Mill. GMM. 8prozentige reichsmündelſichere Goldhypoth
briefe, Reihe 10 der Heſſiſchen Landesbank=Staatsbank, Darmt
gelaſſen. — Die Zulaſſung der 370 Mill. RM. 8proz. ab 192
rüickzahlbaven Anleihe, Ausgabe VIII von 1928, Geſamtkündige
verſtärkte Tilgung früheſtens zuläſſig zum 1. April 1933, des Ke
Holſteiniſchen Elektrizitätsverbandes Rendsburg, wurde geneE
Die Frankfurter Textilmeſſe. Im Hauſe der Moden werdei
Frankfurter Frühjahrsmeſſe vom 14. bis 17. April 1929 wie
Textilgrnppen untergebracht ſein, und zwar in drei in ſich 2u
dete Kreiſe gegliedere. In der Abteilung für Frauenkleidung
lichen Teil des Erdgeſchoſſes ſind die Gruppen. Damenmän
Strickwaren diesmal beſonders ſtark vertreten. Im ſüdlichem ?
Erdgeſchoſſes befindet ſich die Gruppe „Herrenausſtattung urd
dung” in der die Herrenkonfektion eine weſentliche Verſtcäu
fahren wird. Außerdem wird dieſem Teil eine Ausſtellung.
amerikaniſcher Werbemittel für die Verwendung von Fertigkle
gefugt ſein. Unſere Heirenkonfektion iſt bekanntlich augenEi
einer Werbekampagne für fertige Kleidung begriffen, die dei
amerikaniſchen Vorſprung aufholen ſoll. Das ganze Oberged
Allianz u. Stutt e
Verſicherung.—
Frkft. Allg. Verſ. *
Frankona Rück= 2
Mitv.
Mannh. Verſich.
mer 85
Dienstag, den 26. März 1929
Seite 13
„eufes iſt mit den Ausſtellern von Stüchwaren, Decken, Kurz=
„äch= und Vettwäſche, ſowie Innenausſtattung belegt. Im
Vor=
des Hauſes der Moden werden während der Meſſe die
Expe=
arträge des Bundes der Schaufenſkerdekorateure Deutſchlands
die die Bedeutung des Schaufenſters für den Konſum dartun.
hurter Hypothekenbank. Die G.=V., in der ein A.=K. von
SRM. vertreten war, genehmigte den bekannten Abſchluß für
arach eine von 9 auf 10 Prozent erhöhte Dividende zur Ver=
Inuangt. Der geſetzliche und außerordentliche Reſervefonds ſind
unmnem 5,5 Millionen RMM. — 55 Prozent des Stammkapitals,
uoden; der Penſionsanſtalt der Bank wurden wiederum 100000
zwvieſen. Die ausſcheidenden Mitglieder des Aufſichtsrates
wur=
eegewählt.
„erke Kaiſerslautern A.=G., Kaiſerslautern. Die G.=V. ge=
9 gen bekannten Abſchluß, der einen Verluſtvortrag von 181 476
Sht. Ueber die Sanierung wurde noch nichts bekannt gegeben,
Shandlungen noch im Gange ſeien.
rnnere türkiſche Anleihe. Das Projekt einer großen türkiſchen
Arileihe, die erſt in einigen Jahren beabſichtigt war, wird, wie
Tredenen Maßnahmen der Regierung hervorgeht, wohl ſchon in
echre in Angriff genommen werden. Das Finanzminiſterium
eiss die hierfür nötige Vertrauensatmoſphäre dadurch zu ſchaffen,
ſie bemüht, den Kurs der inneren Anleihe aus dem Jahre 1918
raf 84 geſunken war, auf pari zu bringen. Trotz ihres dringen=
Asdarfes will die türkiſche Regierung im Augenblick eine größere
Fo— Anleihe unter allen Umſtänden vermeiden, um ſich das Ver=
Meckt über die Bodenſchätze des Landes und ihre
Handlungsfrei=
ſſo n ſchwebenden außenpolitiſchen Fragen nicht aus der Hand
H” laſſen.
Mekallnokierungen.
Berliner Metallnotierungen vom 25, März ſtellten ſich für
upfer prompt eif Hamburg, Bremen oder Notterdam (
No=
d.r Vereinigung für die deutſche Elektrolytkupfernotiz) 228,50
DDie Notierungen der Kommiſſion des Berliner Börſenvor=
W1.e Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für prompte
g. und Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium,
LZozent, in Blöchen, Walzen oder Drahtbarren 190 RM.,
des=
ü. Walzen oder Drahtbarren 194 RM., Reinnickel, 98—99 Pro=
RM. Antimon Regulus 83—88 RM., Feinſilber (1 Kg. fein)
5 RM.
Berliner Metall=Termine vom 25. März ſtellten ſich für
1: Januar 198,25 (198,50), Februar 198,25 (198,50), März 195
WBil 185,50 (196,50), Mai 196,50 (197), Juni 197 (197,50), Juli
Hu-7,75), Auguſt 197 (197,50), September 197,50 (198), Oktober
(3), November 197,75 (198,25), Dezember 198,2 (198,50). Ten=
Sacher. Für Blei: Januar 58,50 (58,75), Februar 58,75
MA-ärz 57,50 (59), April 57 (58), Mai 57,25 (57,75), Juni 57,50
F 57,75 (58), Auguſt 57,75 (58,25), September 58 (58,50), Ok=
D (58,50), November 58,50 (59), Dezember 58,50 (58,75). Ten=
Geſchwächt. Für Zink: Januar, Februar 55 (57), März,
4 756), Mai, Juni, Juli 54,50 (56,50), Auguſt 54,75 (57), Sep=
Etober, November, Dezember 55 (57). Tendenz: ſtetig. — Die
Alen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brief.
Rückgang der deutſchen Eiſen= und
Stahl=
erzeugung 1928.
Roheisen-u. Rohstahlgewinnung der Welt
1927 u. 1928
M
briges Europs-)
Großbrifanien—-
Osterr Ung, FSchech.
Luremdurg-.-
Belgien---
Soorgebief---
Deufschland-
(Übrige
außer-
europäische
Länder
Vereinigte Stast.
von Amerika-
1922 1928
Roheisen
1927 1928
Rohstohl
Unſere Tabelle zeigt, daß die deutſche Produktion an Stahl und
Eiſen im Jahre 1928 einen bedauerlichen Rückgang verzeichnet.
Nicht nur relativ, ſondern auch abſolut iſt ein Mengenverluſt
feſt=
zuſtellen, da in den Herbſtwochen der Lohnſtreitigkeiten
die rheiniſch=weſtfäliſchen Hochöfen ſtillgelegt waren.
Keine Verhandlungen Citroén General Motors. Wie uns aus
Paris gedrahtet wird, läßt der Präſident der General Motors Corp.,
Sloan, kategoriſch alle Fuſionsgerüchte mit der Automobilgeſellſchaft
André Citroön dementieren. In unterrichteten Kreiſen iſt man jedoch
der Meinung, daß ähnlich der Transaktion mit Opel, die Vertreter der
General Motors in aller Stille bereits Fühlung mit Citroén genommen
haben, mit dem Zwecke, auch Citroen in ihren Intereſſenkreis
einzu=
beziehen. Präſident Sloan ſoll jedoch bei der Citroen=Geſellſchaft auf
ſehr wenig Neigung zu Verhandlungen geſtoßen und zunächſt abgewieſen
worden fein. Die General Motors ſoll nunmehr durch Käufe in
Citroén=Aktien eine indirekte Beteiligung vorzunehmem verſuchen.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die zu Ende gegangene Reichs=Gaſtwirtsmeſſe hat gegenüber dem
Vorjahre eine 30prozentige Beſuchsſteigerung gebracht, die ſich nach den
gemachten Feſtſtellungen in ſtärkerem Maße als bisher auch auf das
Reich verteilte. Hinſichtlich der getätigten Verkaufsabſchlüſſe erklärten
ſich über 80 Prozent der Ausſteller als befriedigt.
Am Samstag vormittag fand in Hamburg die infolge der
angekün=
digten Oppoſition mit großer Spannung erwartete und von einem
Maſſenaufgebot von Aktionären beſuchte ordentliche Hauptverſammlung
der Hamburg—Amerika=Linie ſtatt.
Die Deutſche Bank wird nunmehr nach Oſtern 4,8 Millionen RM.
Aktien der Ford Motor Company A. G. in Berlin zur öffentlichen
Zeich=
nung in Deutſchland auflegen. Der Kurs beträgt 109 Prozent.
Die Deutſche Landesbank=Zentrale A.G. in Berlin erzielte im
Ge=
ſchäftsjahr 1928 einſchließlich 27 371 (9382) RM. Vortrag Einnahmen
von 969 857 (708 746) RM. Nach Abzug der Unkoſten verbleibt ein
Rein=
gewinn von 226 638 (175 142) RM.
Dem Vernehmen nach beſtehen zwiſchen zwei der bedeutendſten
deutſchen Geldſchrankfabriken, C. Ade und S. J. Arnheim (Berlin)
freundſchaftliche Beſprechungen über eine gegenſeitige Intereſſennahme.
Die Jahreshauptverſammlung des Drahtverbandes Düſſeldorf
er=
ledigte die Regularien. Zur Lage wurde feſtgeſtellt, daß das Frühjahr
eine Belebung gebracht habe, von der man nach Oſtern eine weitere
Steigerung erwartet.
Wie uns aus Amſterdam berichtet wird, ſollen die Vereinigten
Glanzſtoff=Fabriken A. G. Elberfeld mit der Enka (N.V. Nederlandſche
Kunſt=Zijde=Fabriek, Arnheim) einen Vertrag abgeſchloſſen haben, nach
dem eine betriebliche und geſchäftliche Zuſammenarbeit beſchloſſen
wor=
den iſt.
Anläßlich dee Verlängerung des Internationalen Schienenkartells
und der vollkommenen Einigung mit den engliſchen Erzeugern glauben
unterrichtete franzöſiſche Kreiſe, daß nunmehr der Boden für einen
An=
ſchluß Englands an die Internationale Rohſtahlgemeinſchaft geſchaffen
iſt. Auch in unterrichteten deutſchen Kreiſen hält man eine ſolche
Er=
weiterung der Internationalen Rohſtahlgemeinſchaft für keineswegs
aus=
geſchloſſen, obwohl Verhandlungen bisher nicht ſtattgefunden haben."
Die Londoner Auktionen ſchloſſen bei lebhafter Beteiligung und
feſten Preiſen. Auch am Bradforder Markte beſtand gute Nachfrage für
alle Artikel auf der etablierten Baſis. — In Roubaix waren die
Um=
ſätze in der Berichtswoche ſehr bedeutend. Auf Grund der Meldungen
aus Ueberſee erwartet der Konſum eine weitere Belebung des Geſchäfts.
Wie aus Moskau gemeldet wird, reiſt die engliſche Wir’
chaftsdele=
gation am 25. März nach Rußland und hofft, am 29. März in Moskau
einzutreffen. Die Delegation beſteht aus 9 Vertretern von 100
eng=
liſchen Großfirmen.
Wie aus Brüſſel gemeldet wird, hat das Belgiſche Koksſyndikat
be=
ſchloſſen, die Kokspreiſe ab 1. April 1929 um 25 Frs auf 210 Fr. pro
Tonne zu erhöhen.
Wie aus Moskau gemeldet wird, hat der Rat der Volkskommiſſare
der Sowjetunion die Auflegung einer neuen inneren Prämienanleihe in
Höhe von 50 Millionen Rubel in Obligationen zu je 100 Rubel
beſchloſ=
ſen. Die Zeichnung beginnt am 15. April d.
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[ ← ][ ][ → ]Seite 14
Dienstag, den 26. März 1929
Nummt
W
TSST
TSrtät
MOMAIIIONTO.T Or
89
AA
TALOLTILNLEAI
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Trikot-
Charmeuse-
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Farb-
stellungen, fesche,
jugendliche Form
12
Rips-
Popeline-
Kleid
jugendl. Form, mit
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00
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Jumper-Kleid
mit Hottem, modern.
Crepe de chine-Schal
a. Trikot-Charmeuse
in den modernsten
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95
Pullover-
Kleid
in wundervollen
Streifen, moderne,
jugendliche Form
9
Trikot-Chl
meuse-KlN
uni-far ige Jurng
mit kariertem Rd
sehr schicke Ausfilrus
a wunderv. Papf
E
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mit einfarbigem Strohstoff-
Rand und buntgemust. Kopf
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Frah-
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25
Seas
Da. weaastendt
Dienstag, den 26. März 1929
zmmer 85
Reich und Ausland.
Rhön=Segelflug=Wettbewerb 1929.
usſchreibung des 10. Rhön=Segelflug=Wett=
929 iſt jetzt erfolgt. Er findet in der Zeit
Juli bis 1. Auguſt auf den Hängen und
ſtu ten Höhen der Waſſerkuppe ſtatt. Der
Wett=
ſ4 offen für Flugzeuge ohne Motore. Für
nen Wettbewerbe ſteht wieder eine Reihe
mHaften Preiſen zur Verfügung. So beträgt
Amitpreisſumme für den Schulungswettbewerb
Uo M., für den Ucbungswettbewerb 4500 RM.
wpen Leiſtungswettbewerb 8000 RM.
Außer=
ſ dem Preisgericht noch eine Preisreſerve
RM. zur Verteilung von Prämien nach
Ermeſſen zur Verfügung. Meldeſchluß iſt der
/1929, mittags 12 Uhr.
Burgbeleuchtung am Rhein.
beabſichtigt, die Marksburg auch in dieſem
moleder zu beleuchten. Die Burg, die im
ver=
nm Jahre von über 50 000 Perſonen beſucht
„oll im Laufe des Sommers dreimal beleuchtet
ſeitere Straßenſenkungen in Kaſſel.
Keſel. Nachdem in den letzten Tagen an
ver=
ſew n Stellen der Stadt erhebliche Senkungen des
upf laſters eingetreten waren, bemerkte man am
wry Früh in der Ottoſtraße einen umfangreichen
ffitzy der Straßendecke. In einer Ausdehnung
ia 20 Quadratmetern war das Pflaſter
ein=
kü nd in einem gewaltigen Loch von nahezu
ice- Tiefe verſchwunden. Auch in der
Wilhelm=
ſEhe asen ſich Pflaſter und Erdreich in einem
hz von etwa 2 Quadratmeter um ewwa zwei
biienkt. Die in Frage kommenden Straßen
ßüufür den Verkehr geſperrt werden.
in weiblicher Wohnungseinbrecher.
Klife l. Hier wurde eine verheiratete Frau
gturnen und dem Amtsgericht zugeführt, die
mniſt längerer Zeit mehrere Wohnungseinbrüche
gbir hat. Die Frau hat auch noch eine län=
1Fiheitsſtrafe wegen Diebſtahls zu verbüßen.
eſſtdenfeuer in einer Beſatzungskaſerne.
Hien. In der vergangenen Nacht brach in der
ſchaßaſerne, die von der franzöſiſchen Beſatzung
ge.ᛋ ein großes Schadenfeuer aus. Ein
um=
ier Lagerſchuppen, in dem ſich die Schneider=
/Euymacherwerkſtätten der hieſigen Beſatzung
t, und deren Material franzöſiſchen
Zivil=
etrjehörte, wurde vollſtändig eingeäſchert. Der
Mit ſehr beträchtlich, da große Mengen Tuch
f9er verbrannt ſind. Die Beſatzung rief die
gezerwehr zu Hilfe, die gemeinſam mit der
läuerwehr größeren Schaden verhütete. Die
arſt noch unbekannt.
Schweres Bauunglück.
öſam. Blättermeldungen zufolge ſtürzten beim
tueen eines Gebäudes auf dem Gebiet der Zeche
bk die Bauarbeiter Pingel und Kannenberger
Elszlieben ſchwerverletzt liegen. Pingel iſt den
ſchweren Schädelverletzungen im Kranken=
Atagen.
utzwung eines Maſſenmörders durch einen
Muttermord?
Plug. In der Nacht zum 22. März wurde die
Aei Katharina Kraus in Prommenhof in
=Cſtztaermordet. Nach langem Verhör geſtand der
MMax Kraus, die Mutter getötet zu haben,
held zur Deckung dringender Schulden zu be=
Der Muttermörder iſt auch dringend
ver=
tenttden Mord in Aſch an der Obſthändlerin
ge!Braus begangen zu haben. Es iſt auch nicht
ru gulftoſſen, daß Kraus den noch unaufgeklärten
f½ Petſchau an dem Wucherer Franz Sch. II=
Erd weiter den Mord an der Lehrerin Maria
ſyrprübt hat, deren Ermordung ſeinerzeit die
Gstug der Umgbung in große Unruhe verſetzte
In Verhaftung eines Arztes führte. B ſtätigt
OEerdacht, dann liegt die Vermutung nahe, daß
UBI Muttermord begangen hat, um eine Mit=
Efnzu beſeitigen.
MBkaftung von Krankenſchweſtern unter
Mordverdacht.
PKra. Am Sonntag wurden drei
Kranken=
gun, die am Krankenhaus in Kuttenberg tätig
ar dem Verdachte verhaftet, an dem
mutmaß=
n lord an Dr. Cymbalow und dem
Mordan=
uf Dr. Kral beteiligt zu ſein. Bei der
yſſiſchen Unterſuchung der weißen Mäntel und
*lffers der Krankenſchweſtern wurde derſeibe
ASX entdeckt, den man in den Eingeweiden Dr.
Rloſlvs gefunden hatte, und auf den man den
W MArztes zurückführt. Zwei Wärter ſind, wie
Be/k unter dem gleichen Verdachte bereits
ver=
ei orden.
tmin einem Krankenhaus in Wladiwoſtock.
WeloIy o. Wie aus Moskau gemeldet wird, brach
giniſchen Krankenhaus in Wladiwoſtock ein
RmAus. Sechs kranke Koreaner kamen in den
min um, weitere Inſaſſen erlitten ſchwere
mhnden. Die Urſache des Brandes wird auf
ehtigkeit bei der Reinigung einer Petroleum=
Pe nnückgeführt.
EMranzöſiſcher Frachtdampfer gerammt.
PK8. Der franzöſiſche Frachtdampfer „Inés”
ioEm Sonntag im Aermelkanal in der Höhe von
ſa= von dem deutſchen Paſſagierdampfer
ER9”, der ſich auf der Fahrt von Havanna nach
RnaAbefand, gerammt. Der Frachtdampfer ſank
er Zeit. Trotz der verzweifelten Lage, in der
2 MNannſchaft befand, gelang es dem „Seydlitz”,
NtKy Matroſen bis auf einen zu retten.
DitBerſenkung des Schoners „Imalone‟
WEYork. Die Blätter behandeln ausführlich
Fenkung des Schoners „Imalone‟. Sie be=
Ne thß die Mannſchaft in Ketten an Land
ge=
me urde. „Herald an Tribune” hebt hervor, daß
Itän der „Imalone” die Verſenkung als feige
eug bez ichnet und den Angriff auf das Schiff
TM U=Bootkrieg verglichen habe.
D=Zugentgleifung bei Mukden.
Pſuln g. In der Nähe von Mukden iſt ein
GiAm gleiſt. Vier Wagen ſind vollkommen
zer=
ſns t. Neun Fahrgäſte ſind getötet, elf ſchwer
DNet. Die Urſache iſt noch nicht geklärt.
Weſſuer in einem indiſchen Baumwollager.
Mm b ah. Durch ein Großfeuer in einem Baum=
A wurde Baumwolle im Werte von 90 000 Pfd.
pernichtet.
Seite 15
Schule für Traktorenführer in Zeeſen.
Fahrſchüler hinter einem Raupenſchlepper.
Der Umgang mit dem „Eiſernen Pferd” muß ebenſo gelernt werden wie die Behandlung der
Tiere aus Fleiſch und Blut. Darum wurde in Zeeſen bei Königswuſterhauſen eine Schule für
Traktorenführer eingerichtet. In einem mehrwöchigen Kurſus verſchafft ſich der Fahrſchüler all
die Kenntniſſe, die er im landwirtſchaftlichen Betrieb nötig hat: Unſer Bild zeigt den Fahrſchüler
bei der Zurichtung eines Serienpfluges hinter einem Raupenſchlepper.
Monaco will ſeinen Fürſten abſetzen.
In 12 Skunden über den 9zean.
Die Sehnſucht der Menſchen, vermittels
Naketen=
antrieb jede Entfernung zu überbrücken, wird
nie=
mals ſchlafen gehen. Jetzt hat ein junger Schweizer,
ein Medizinſtudent aus der Züricher Gegend, eine
Art Raketenboot erfunden, das er ſelbſt als
Geſchoß=
boot bezeichnet. Es handelt ſich nach der Konſtruktion
von dieſem um ein 400 Meter langes
zigarren=
förmiges Boot, das ringsum vollkommen geſchloſſen
iſt und zu deſſen Innern man nur durch die beiden
an der Spitze des Bootes befindlichen Augen, die als
Ausſichtsfenſter dienen, gelangen kann. Die zur
Aufnahme von zwei oder drei Perſonen beſtimmte
Kabine iſt innerhalb der Stahlwände des Bootes
federnd aufgehängt, damit den ſtarken Stößen des
Antriebes Widerſtand geboten wird. Die
Steu=
erungsorgane befinden ſich am Vorderteil des Bootes,
ſie haben gewiſſe Aehnlichkeit mit den
Steuerungs=
organen eines Flugzeuges, beſtehen natürlich auch aus
Stahl, da ſie ſtarkem Luftdruck ſtandhalten müſſen.
Die für die Fahr richtung maßgebende
Seitenſteue=
rung iſt nur wenige Millimeter beweglich, denn jeder
Ausſchlag bewirkt bei der vorgeſehenen
Stunden=
geſchwindigkeit von 500—600 Kilometern ja ſofort
eine ſcharfe Aenderung der Fahrtrichtung. Der
An=
trieb des Bootes ſoll nach den vorliegenden Plänen
durch einen neuartigen, beſonders expanſionskräftigen
Sprengſtoff geſchehen. Der Erfinder will mit etwa
1 40 Sprengſtoffkammern zur Ueberwindung der 6000
Kaſino und Hafen von Monte Carlo.
Das kleine dem Namen nach ſelbſtändige Fürſtentum Monaco, deſſen Größe eineinhalb
Quadrat=
kilometer beträgt, iſt mit ſeinem jetzigen Fürſten Louis II unzufrieden. Die Einnahmen, die
hauptſächlich durch die bekannte Spielbank von Monte Carlo erzielt werden, waren im letzten
Jahre ſehr ſchlecht da in Nizza und Cannes andere Spielſäle gegründet worden ſind und einen
großen Teil der Beſucher von Monte Carlo fortgezogen haben. Dem Fürſten wird Verſchwendung
und eine ſchlechte Steuerpolitik vorgeworfen. Sein Schwiegerſohn ſoll zunächſt die Regierung für
ein halbes Jahr übernehmen.
Kilomeder langen Strecke nach Nordamerika
auskom=
men. Jede Kammer enthält 80 Kilo Sprengſtoff und
wird auf einmal zur Exploſion gebracht. Die erſten
Entladungen, die dem Boot Fahrt geben ſollen, ſind
natürlich ſchwächer. Die Bemeſſung der Steuerorgane,
die gleichzeitig als ſchwache Tragflächen wirken ſollen,
iſt ſo gehalten, daß das Boot einige Meter über den
Wellenkämmen dahinſchießen ſoll, ohne das Waſſer
dauernd zu berühren. — Ob dieſe Erfindung wirklich
praktiſcher Verwendung des Raketenantriebes
näher=
kommt, muß ſelbſtverſtändlich abgewartet werden.
Ein kleines Verſuchsboot, das einige hundert Franken
koſtete, hat im Züricher See befriedigende Reſultate
ergeben.
Byrd und Gould wieder in Little America.
NewYork. Nach einer drahtloſen Meldung aus
Little America ſind nun auch Kommandant Byrd
und Prof. Gould wieder nach der Expeditionsbaſis
zurückgekehrt, und zwar an Bord eines Flugzeugs,
das ungeachtet der heftigen Stürme von der Baſis
ausgeſandt worden war. Die beiden befinden ſich
trotz ihres mehrtägigen Aufenthalts unter ſchwierigen
Verhältniſſen in ausgezeichneter Geſundheit.
Spaniſche Flieger zum Ozeanflug nach
Südamerika geſtartet.
Sevilla. Am Sonntag nachmittag iſt das
ſpaniſche Flugzeug „Jeſus del Gran Poder” mit den
Fliegerkapitänen Jemenez und Jaleſias an Bord zum
Ozeanflug nach Südamerika ohne Zwiſchenlandung
geſtartet.
Unkerſuchung des Falles Jannowih.
Breslau. Die Unterſuchung des rätſelhaften
Falles liegt augenblicklich ganz in den Händen der
Berliner Kriminalbeamten, deren Ergebnis auch vom
Unterſuchungsrichter abgewartet wird, der den
Ber=
liner Kriminalbeamten vollſtändig freie Hand läßt.
Kriminalrat Hoppe hat mit ſeinen Berliner
Be=
amten die Ermittlungen am Sonntag abend in
Jannowitz fortgeſetzt und befand ſich auch am Montag
wieder am Tatort. Ohne Rüchſicht auf die bisherige
Unterſuchung will er die myſteriöſe Angelegenheit
bearbeiten. Wie Unterſuchungsrichter
Landgerichts=
rat Thomas erklärte, handelt 4s ſich bei der Meldung,
daß der verhaftete Graf Chriſtian nach der
Beerdi=
gung ſeines Vaters eine Darſtellung über die
Vor=
gänge geben wolle, um einen ganz belangloſen
Vor=
fall. Graf Chriſtian wollte nur in einem Punkt eine
Mitteilung machen. Das iſt auch bereits am Samstag
geſchehen. Graf Chriſtian hat aber ausdrücklich
darum gebeten, daß über dieſe Mitteilung nichts in
die Oeffentlichkeit gebracht werden ſoll. Dieſer Bitte
des Verhafteten iſt vom Unterſuchungsrichter
ent=
ſprochen worden. Irgend eine Aufklärung über die
Tat iſt, wie bereits mitgeteilt, nicht erfolgt. Es
han=
delt ſich um eine Mitteilung über die eheliche Treue
des erſchoſſenen Grafen. Vom Rechtsbeiſtand der
gräflichen Familie, Rechtsanwalt Ruſche, wird die
Meldung der Preſſe widerrufen, daß das Majorat
mit 30 000 Mark Steuern rückſtändig ſei. Die
gräf=
liche Verwaltung hat überhaupt keine Rückſtände beim
Finanzamt. Es iſt ferner nicht zutreffend, daß das
Majorat überſchuldet iſt. Trotzdem iſt in dieſem
Zu=
ſammenhang eine neue Kombination aufgetaucht, die
aber auch nicht für wahrſcheinlich gehalten wird. Dieſe
Vermutung geht davon aus, daß auch eine Tötung
auf Verlangen vorliegen könne und daß ſich der
Vater für die Familie aufgeopfert hat, um eine
dop=
pelte Lebensverſicherungsſumme, die im Falle eines
unnatürlichen Todes, abgeſehen vom Selbſtmord,
be=
kanntlich während einer gewiſſen Zeit gezahlt wird,
für die Familie zu erlangen und dadurch die
finan=
ziellen Verhältniſſe der Familie zu ſanieren. Es
müßte natürlich geblärt werden, ob Graf Eberhard
für den Todesfall verſichert geweſen iſt.
Die Berliner Beamten werden auch dieſen
Gegen=
ſtand unterſuchen. Ferner iſt am Sonntag beim
Liegnitzer Regierungspräſidenten die Ausſetzung einer
Belohnung für Mitteilungen, die zur Aufklärung der
Mordtat dienen können, beantragt worden.
Kriminal=
rat Hoppe erſtattete am Sonntag abend nach Berlin
Bericht. Am Montag wollen die Berliner Beamten
keine Vernehmung des Verhafteten mehr vornehmen,
ſondern nur die Hausmitglieder in Jannowitz
ver=
hören.
Um die hier eingetroffenen Beamten der Berliner
Kriminalpolizei mit den Oertlichkeiten vertraut zu
machen und ſie über die bisherigen Ergebniſſe der
Ermittlungen zu informieren, weilten
Oberſtaatsan=
walt Dr. Engel und Unterſuchungsrichter
Landge=
richtsrat Thomas ſowie Beamte der
Landeskriminal=
polizei Liegnitz mit den Berliner Beamten im Schloß
und im Rentmeiſterhaus in Jannowitz. Die in
Be=
tracht komwenden Räumlichkeiten wurden etwa drei
Stunden lang genau b ſichtigt. Eine Vernehmung
des verhafteten Grafen Chriſtian Friedrich iſt ſeit der
Beiſetzung ſeines Vaters noch nicht erfolgt.
Beiſetzung des Grafen Eberhard zu Stolberg=
Wernigerode.
Jannowitz. Der auf ſo tragiſche Weiſe aus
dem Leben geſchiedene Graf Eberhard zu Stolberg=
Wernigerode auf Jannowitz iſt unter ſtarber
Beteili=
gung aller Bevölkerungskreiſe hier auf dem Friedhof
beerdigt worden. Der Sarg mit der Leiche war in
der mit Trauerdekorationen ausgeſchmückten Kirche
aufgebahrt. Zwei gräfliche Förſter hielten die
Ghren=
wache. Nach der Trauerfeier, der der Ortsgeiſtliche,
Superintendent Quaſt, das Bibelwort „Sei getreu
bis in den Tod” zugrundegelegt hatte, ſetzte ſich der
lange Trauerzug nach dem Friedhof in Bewegung.
Neben zahlreichen Anverwandten und vielen
Mit=
gliedern des ſchleſiſchen Adels gaben ſämtliche
Orts=
vereine mit ihren Fahnen und die Feuerwehr dem
Toten das letzte Geleit. Als der Sarg verſenkt
wurde, brach die Gattin des Dahingeſchiedenen
ohn=
mächtig zuſammen.
Zwei ſchwere Handgranakenunglücke.
Die militäriſche Ausbildung der Polen, die die
Untevweiſung der Schuljugend im Gebrauch von
Waffen und Munition durchführt, hat erneut Opfer
gefordert. Faſt zu gleicher Zeit ereigneten ſich am
Samstag zwei ſchwere Unglücksfälle, die durch
Explo=
ſion von Handgranaten in der Hand von Kindern
hervorgerufen wurden. Am Samstag abend ereignete
ſich in dem von Kattowitz nach Bismarchhütte
fahren=
den Perſonenzug, gerade in dem Augenblick, als der
Zug im Bahnhof Bismarckshütte eingefahren war,
ein ſchweres Unglück. In einem Wagen wurde
plötz=
lich ein heftiger Knall hörbar und zugleich drangen
auch Rauchwolken aus den Abteilfenſtern. Ein
Eiſen=
bahner, der gerade auf dem Bahnſteig ſich auf einer
Leiter befand, wurde durch den heftigen Knall von
der Leiter geſchleudert und erlitt leichte Verletzungen.
Unter den Paſſagieren entſtand eine große Panik.
Erſt als die Rettungskolonne am Bahnhof eintraf,
konnte man den Urſachen der Exploſion nachgehen.
Aus dem Abteil, in dem ſich die Erploſion ereignet
hatte, wurden zwei ſchwerverletzte Knaben im Alter
von 12—14 Jahren und zwei leichtverletzte Schütler
hervorgeholt. Nach der Durchſuchung des Wagens
fand man dort verſtreute Patronenhülſen und eine
Handgranate. Ebenſo wurden in den Taſchen der
ver=
letzten Perſonen Patronen vorgefunden. Nach den
bisherigen F ſtſtellungen befanden ſich in dem Abteil
mehrere zehn= bis vierzehnjährige Schüler, die aus
Kattowitz von den Uebungen heimkehrten und
wahr=
ſcheinlich während der Fahrt mit gefährlicher
Muni=
tion ſpielten, wobei entweder eine Zündkapſel oder
eine Handgranate explodiert ſein muß. Die Schüler
wurden ſofort vernommen, doch iſt von ihnen
vor=
läufig nicht zu erfahren, wie ſie in den Beſitz der
Munition gekommen ſind. Die beiden ſchwerverletzten
Knaben wurden ſofort nach dem Lazarett geſchafft.
Zwei ähnliche Unglücke ereigneten ſich am gleichen
Tage in Oſwiecim, wo drei Perſonen verunglückten.
Der vierzehnjährige Sohn eines Gerbers brachte vier
Handgranaten nach Hauſe und ſpielte damit. Eine
Granate explodierte, zerriß den Knaben und zerſtörte
die Wohnung vollkommen. Der Vater des Knaben,
der gerade in die Wohnung trat, wurde ſchwer
ver=
letzt und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden.
Außerdem wurde noch ein fünfzehnjähriges Mädchen
des Nachban verletzt.
Seite 16
Dienstag, den 26. März 1929
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6. Ziel der Straßenreinigungs=,
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bühren.
(st5236
Darmſtadt, den 23. März 1929.
Stadikaſſe Darmſtadt.
Einträge in das Handelsregiſter,
Ab=
teilung B: Am 18. März 1929
hinſicht=
lich der Firma: Heſſiſche Automobil=
Geſellſchaft Aktiengeſellſchaft, Darmſtadt:
Die Vertretungsbefugnis des
Liquida=
tors iſt beendet und die Firma
er=
loſchen. — Am 22. März 1929
hinſicht=
lich der Firma: Deutſche Bank, Filiale
Darmſtadt: Kommerzienrat Paul
Mil=
lington=Herrmann iſt als
Vorſtandsmit=
glied ausgeſchieden. — Durch Beſchluß
der Generalverſammlung vom 4. April
1928 iſt der Geſellſchaftsvertrag geän= in einf. Haush. zu
dert: Der Umtauſch der Aktien zu 60.—lält. Ehepaar ſofort
Rm. und 120.— Rm. in Aktien zu 100.— od. 1. 4. f. ganz od.
Rm. und 1000.— Rm. iſt durchgeführt. bis n. d. Spül. geſ.
— Als nicht eingetragen wird ver= Eckhardtſtr. 23, II. *gi
öffentlicht: Das Grundkapital iſt
ein=
geteilt: a) in Höhe von 99 000 000.—
Reichsmark in 990 000 Aktien zu je
hun=
dert Reichsmark, b) in Höhe von
20 000 000.— Reichsmark in 40 000
Ak=
tien zu je fünfhundert Reichsmark,
c) in Höhe von 31 000 000.—
Reichs=
mark in 31 000 Aktien zu je tauſend
Reichsmark, welche auf den Inhaber
lauten. 200 000 Aktien über je 100.—
Rm. ſind in 4000 Globalurkunden über
je 50 Aktien zu je 100.— Rm. — 5000.—
Rm. und 200 000 Aktien über je 100.—
Rm. ſind in 20 000 Globalurkunden
über je 10 Aktien zu 100.— Rm.
1000.— Rm. zuſammengefaßt. — Je
100.— Rm. des Nennwertes einer Aktie
gewähren eine Stimme. — Neueintrag
am 21. März 1929: Firma: DE0B
Bau=
austrocknungsgeſellſchaft Lotz & Koch,
Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung:
Sitz: Darmſtadt. Gegenſtand des
Unter=
nehmens: Austrocknung von Neu= und
Umbauten mittels Spezial=Trockenöfen.
Verkauf und Verwertung von ſich auf
dieſen Geſchäftsbetrieb beziehenden
Li=
zenzen, ſowie Aufnahme weiterer
Ge=
ſchäftszweige, die in den Rahmen des
Betriebes paſſen. — Stammkapital:
20 000.— Reichsmark. — Geſchäftsführer:
Philipp Lotz, Kaufmann in Darmſtadt,
und Georg Koch jun., Kaufmann in
Wiesbaden — Der Geſellſchaftsvertrag
iſt am 18 Januar 1929 feſtgeſtellt: Zur
Geſchäftsführung und Vertretung der
Geſellſchaft ſind beide Geſchäftsführer
gemeinſchaftlich berechtigt, oder ein
Ge=
ſchäftsführer gemeinſam mit einem Pro=
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1E Bogler, Kiel.
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hmer 85
trräteriſche Schatten.
Dienstag, den 26. März 1929
Seite 12
Kriminalroman von Werner Krueger,
Copyright by Marie Brügmann, München.
(Nachdruck verboten.)
geben zu, während der Mordzeit im Schneiderſchen
ſck geweſen zu ſein?” fragte der Polizeirat.
wrote Willy nickte.
wirt Ihnen die aufgefundene Blendlaterne?”
dir eine Bejahung.
das vorgefundene Seil?”
uch meine geweſen”, ſagte der Schleſier.
un haben Sie auch den Hund erdroſſelt?” fragte Brämer
vohl, Herr Rat, ich hätte ſonſt nicht in den Park
hinab=
nen!“
wollten Sie denn dort?” fragte der Beamte.
zuckte mit den Achſeln.
eben einbrechen! Ich hatte dem Tempelhofer Fritz den
der Direktor nach Hannover verreiſt, für fünfzig Mark
noch einmal zu und dann noch einmal auf ihren Kopf, daß ich
zuſammenſchrak. In dieſem Augenblick ſchrie die Frau. Sie
ſchrie entſetzlich. Der Schrei drang bis zu mir empor auf das
Dach. Da bin ich geflohen. Wie ich vom Dache kam, weiß ich
nicht mehr. Ich bin nur feldein gelaufen, halb ſinnlos vor
Schreck."
„Einen Augenblick”, ſagte Brämer da. Er drückte auf den
Knopf. Ein Wachtmeiſter erſchien.
„Führen Sie den Weichenſteller Hildebrandt herein!” gebot
Brämer.
richtig”, ſagte Brämer, „ſehen Sie, lieber Kowalſki,
das Beſte, wenn man die Wahrheit ſagt!“
tue ich auch”, ſagte der rote Willy ruhig.
ſo beſſer” meinte Brämer, „dann erzählen Sie einmal,
egentlich in das Haus gekommen ſind!“
Sin gar nicht im Hauſe geweſen, Herr Rat”, erzählte
rauf; „nachdem ich den Hund erwürgt hatte, ſchlich ich
ſoch durch den Park und kletterte dann an dem Geſims
pau/s zum Dach —‟
Aimblick”, dachte Brämer nach, „zweites Fenſter von
Meite, nicht?”
ᛋ ſagte der Schleſier verdutzt.
„Eumt” brummte Brämer, „da fehlte der Putz an
ver=
em Stellen. Weiter!”
Len auf dem Dache ſeilte ich mich am Schornſtein an und
tieuade in das Schlafſtubenfenſter hinabſteigen, als in dem
cptunier das elektriſche Licht eingeſchaltet wurde.”
Ahrner hörte intereſſiert zu.
;ſah”, fuhr Willy fort, „einen Mann ſich über ein Bett
ſig=min dem eine Frau ſchlief. Er holte mit einem Gegen=
Uinde us, den ich nicht ganz genau unterſcheiden konnte. In
die=
kylienblick ſchrak die Frau empor und der wuchtige Schlag
gzeben. Ich ſah, wie die Kiſſen von dem Schlag zerwühlt
Die Frau fuhr auf und begann vor dem Manne zu
Der aber verfolgte ſie bis in die äußerſte Zimmerecke.”
kurzer Pauſe erzählte Willy Seiter: „Sie ſchien ihn zu
yerin ſie ſprach mit ihm, rang mit ihm und ſtreichelte dann
minen Arm. Der Mann aber war wie ſinnlos. Er ſchlug
Müfo Veaf
Kaulbenek.
*r UnbaaßfeBer
Zur ſeielerkele.
Arue, ſeitsfte
Dcftltef beſealte
Derbsort!
Nach einigen Minuten erſchien der Bahnbeamte, der bereits
draußen gewartet hatte.
„Herr Hildebrandt, iſt das der vermeintliche Selbſtmörder
vom Bahndamm?”
Hildebrandt trat vor und ſah den roten Willy an.
„Beſtimmt, Herr Rat”, ſagte er, „das iſt er!“
„Stehen Sie auf, Kowalſki”, ſagte Brämer.
Der Schleſier gehorchte.
„Na?” brummte Brämer.
„Ja, er iſt es”, ſagte der Beamte noch einmal beſtimmt.
„Kowalſki, zeigen Sie Ihre Hände!” gebot der Polizeirat
dann.
Willy ſtreckte die Hände vor. Auf jeder Handfläche erkannte
man zwei eingebrannte Sonnen, um die ſich eine Schlange wand.
„Was bedeutet denn das?” fragte Brämer.
„Ich bin früher als Leichtmatroſe gefahren”, meinte Kowalſki
bedrückt, „da habe ich mir den Unſinn einbrennen laſſen.”
„Dann ſind Sie ſicher auch der Mann geweſen, der den
Silber=
diebſtahl in der Charlottenburger Villa und den Gelddiebſtahl
bei dem Lotteriekollekteur in Halenſee verübte?"
„Warum ſoll ich es leugnen, Herr Rat”, ſagte der Schleſier
ruhig.
„Ich danke, Herr Hildebrandt, Sie können gehen”
verabſchie=
dete Brämer jetzt den Eiſenbahnbeamten.
Als ſich die Tür hinter dieſem geſchloſſen hatte, begann er
von neuem:
„Sie erzählten da eben eine ſehr intereſſante Geſchichte,
Ko=
walſki. Sie ſaßen aber auf dem Dach; wie wollen Sie da alles
genau erkannt haben?”
„Herr Rat, es mag unglaublich klingen, aber es iſt ſo”
be=
teuerte Kowalſki. „Stellen Sie ſich einmal vor: Es iſt eine ganz
dunkle Nacht. Da wird mit einem Male ein Zimmer erleuchtet.
Der Schein dringt doch durch die Vorhänge hinaus und wirft
einen hellen Fleck auf die Erde oder auf ein anderes Gebäude
oder auf ſonſt was. Wenn nun eine Perſon zwiſchen das Licht
und das Fenſter tritt, dann wirft ſie einen Schatten, der auch
draußen auf dem hellen Fleck ſichtbar wird, genau wie auf dem
Vorhang. So habe ich das Ganze beobachtet.”
„Ach” meinte Brämer leicht ironiſch, „ſo wollen Sie ein
Schattentheater beobachtet haben?”
Er lächelte ungläubig.
„Bei meiner Seligkeit, Herr Rat, es iſt ſo!” beteuerte Kowalſki
noch einmal.
„Und wenn dem ſo wäre”, meinte Brämer ruhig, „warum
haben Sie nicht ſofort Anzeige erſtattet?”
Der rote Willy lachte verlegen.
„Ich bitte um Verzeiung, Herr Rat, aber ich wurde geſucht.
Dann hatte ich auch ein Mädchen, das auf mich angewieſen iſt
und ohne mich verhungert. Sie iſt gelähmt und kann ſich nicht
helfen. Ich konnte meine Freiheit noch nicht riskieren!“
„Sie mußen ſich aber doch ſagen, daß Sie trotzdem ergriffen
werden konnten”, ſagte der Polizeirat.
„Das ſchon” antwortete der Gefragte, aber dann konnte ich
ja immer noch alles erzählen.”
„Schade nur, daß man Ihnen nicht glauben kann”,
entgeg=
nete Brämer. „Kowalſki, ich will es Ihnen nicht verhehlen: Sie
ſtehen unter ſchwerem Verdacht, und der Staatsanwalt wird ganz
ſicher Anklage erheben. Mildern Sie Ihre Strafe, wenn das
überhaupt möglich iſt, erleichtern Sie Ihr Gewiſſen durch ein
Geſtändnis!”
Er ſah den Mann erwartungsvoll an. Der aber ſenkte den
Kopf.
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denn die Spuren der Küchenarbeit
sind beseitigt durch einen Hauch
von Zuckooh-Creme undihrebland
ist wieder glatt und sammetweich.
Da Lnden Mie det
Creme u. Zuckooh-Creme-Schönheits-
Seite beruht neben einer Reihe
wei=
terer hautverwandter und
haut-
verfüngender Ingredienzien auf der
Verwendung von Cetaceum und
Ovolecithin. Es steht wissenschaftlich
fest, daß insbesondere Ovolecithin
der Haut eine sammetartige Weichheit
verleiht wie kein anderes Präparat.
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