Einzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 81
Freitag, den 22. März 1929.
192. Jahrgang
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Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Banl und
Darm=
ſtädter und Nalionalbanf.
Tousbeumngspiogramit tenesehrhent
Reichskagsſerien.
Schickſal der Reichsregierung ebenſo ungewiß
Ne die Frage der Balancierung des Ekaks.
* Berlin, 21. März. (Priv.=Tel.)
19ymneſſer Reichstag hat ſich ſein Penſum wirklich leicht gemacht.
Iſt am Donnerstag noch beſchloſſen, das
GenferProto=
gegen den Giftgaskrieg zu ratifizieren,
Peſt
Gl eigentlich von allen Seiten anerkannt worden iſt, daß
ues geh 9d er ſtfall von dem Protokoll nicht ſehr viel zu erwarten iſt.
Lohben iſtt das Mißtrauensvotum gegen den Reichsfinanzminiſter
hrit, für das nur Deutſchnationale, Nationalſozialiſten und
huu niſten ſtimmten, während Wirtſchaftspartei und
chriſt=
öruern ſich der Stimme enthielten, und im übrigen
aller=
ſchäftsordnungsmäßige Dinge erledigt, wobei zum Schluß
in Malheur paſſierte. Bei der Frage, was mit den
Reichs=
hinnen geſchehen ſoll, die wegen Verheiratung aus dem
ſdienſt freiwillig ausſcheiden, kam nichts heraus. Ein
An=
auf proviſoriſche Verlängerung der
Rege=
ſder Abbauverordnung wurde mit ſieben Stim=
Mehrheit angenommen, brauchte aber eine qualifizierte
eit, gilt infolgedeſſen als abgelehnt. Den Antrag
usſchuſſes lehnte eine Mehrheit von fünf Stimmen ab, ſo
diglich eine Entſchließung angenommen wurde, worin die
bung aufgefordert wird, die Rechtsverhältniſſe der
verhei=
y Beamtinnen möglichſt bald geſetzlich zu regeln. Was
hich dem 1. April werden ſoll, wenn die jetzige Regelung
Gü darüber machten ſich die Herren im Reichstag kein
Kopfzer=
mehr. Sie waren froh, daß ſie nach Hauſe fahren
konn=
bwohl das Ergebnis auch dieſer Tagung denkbar
unbe=
ard iſt.
ſts aus der Regierung werden ſoll, iſt
kio ungewiß, wie die Frage der
Balancie=
ſahich des neuen Etats. Der Kanzler ſelbſt hat ſich
ſchließ=
illig zurückgehalten und hat Herrn Hilferding das Feld
Müleſſen, der mit ſeinen Verhandlungen nicht ſehr viel
wei=
günt ſummen iſt. Er hat ſich darauf beſchränkt, zu hören, was
arteien anregten, und eine Art von parlamentariſcher
hrage veranſtaltet über Sparmöglichkeiten, hat auch wohl
ſweigend zur Kenntnis genommen, daß ſein ganzes
Steuer=
hmm in ſeinen Grundlagen wankt, aber den Willen zur
In er nicht gefunden. Er klammert ſich noch immer ängſt=
In die Ausrede, daß er Möglichkeiten für Abſtriche nicht
töſt das nicht ein ſtarker Beweis von Kurzſichtigkeit. Nur
ei ſpiel: Rund 22 Millionen verlangt das Finanzmini=
Un für Neubauten von Finanzämtern. Zugegeben, daß ein
erartiger Neubauten an ſich notwendig iſt, aber, wenn es
ſie gegangen iſt, wird es auch noch einige Zeit weitergehen.
ſalls iſt heute feſtzuſtellen, daß für das
Deckungs=
dramm der Regierung keine Mehrheit
gefun=
burde, daß andere Deckungsmöglichkeiten noch nicht gegeben
aß auch bei der Herabſetzung der Ausgaben noch nicht ent=
Adas erreicht iſt, was notwendig wäre, um auf neue
An verzichten zu können. Alſo ein vollſtändiges
Durchein=
ein Wirrwarr zwiſchen Regierungsparteien und
Oppo=
daß man manchmal nicht weiß, wo Regierung aufhört
)ppoſition anfängt. In aller Ruhe kann man feſtſtellen,
teichskanzler und Reichsfinanzminiſter, die Vertreter der
En Partei, völlig verſagt haben. Es bleibt ihnen als ein=
Foffnung, daß ihnen die Zeit und das Wunder von Paris
VErfolg bringt, den ſie aus eigener Kraft nicht zu erringen
hhren. Solange alſo hätte Herr Hilferding noch Zeit, denn
Im 16. April tritt das Plenum wieder zuſammen, das ſich
Eſt alſo vier Wochen Ferien gegeben hat, ohne das Gefühl
Ben, wie wenig es eigentlich dieſe Ferien verdient hat.
18äſt immerhin ein Fortſchritt, wenn unter dieſen Umſtän=
Gedanke der Wahlreform wieder aufgegriffen wird. Der
Parteiausſchuß des Zentrums hat am Donnerstag
be=
hn, dem erweiterten Parteiausſchuß beſtimmte Vorſchläge
Mein neues Wahlrecht zu unterbreiten, das, um die
Ver=
sänderung zu vermeiden, an der Verhältniswahl feſthal=
A, und hat dem hinzugefügt, daß dieſe Reform noch im
ieſer Seſſion durchgeführt werden muß. Wir glauben
hra de auch, daß eine Aenderung des Wahlrechts die einzige
ſchEeit iſt, um wieder zu geſunden parlamentariſchen
Zu=
fr zu kommen.
Heichskag ftimmt der Rakifizierung des Genfer
Giftgas=Prokokolls zu.
et Reichstag, der am Donnerstag ſeine letzte Sitzung vor
ſterferien abhielt, beſchäftigte ſich zunächſt mit dem Gen=
Wrotokoll über das Verbot des Giftgaskrie=
Der Auswärtige Ausſchuß hatte die vorbehaltloſe
Rati=
ug empfohlen.
der Debatte trat Abg. Criſpin (S.) für die Ratifizierung
* der Redner wandte ſich gegen den nationalſozialiſtiſchen
9 für die Einrichtung eines Gas= und Luftſchutzes für die
Merung 10 Millionen Mark auszuwerfen. Für die
Bevöl=
fei ein Schutz gegen Giftgas gänzlich ausſichtslos. Wer
Schutz für notwendig halte, ſchaffe eine neue Gefahr für
ende Kriege.
. Stöcker (Komm.) lehnte die Ratifizierung des Proto=
. Frick (Nat=Soz.) vertrat den oben erwähnten Antrag
Fraktion.
. Bredt (Wirtſchaftspt.) wies darauf hin, daß ſchon
em Kriege die Anwendung von Giftgaſen vom Völkerrecht
eilt worden ſei, und daß nach dem Verſailler Vertrag die
lang von Giftgas in Deutſchland verboten ſei. Im übrigen
Der Redner ſich für eine Ratifizierung des Protokolls aus.
Nachdem noch Abg. Külz (Dem.) gleichfalls den Gasſchutz
als unmöglich bezeichnet und ſich für die Vorlage ausgeſprochen
hatte, wurde die Vorlage gegen die Stimmen der
Deutſchnatio=
nalen, Nationalſozialiſten und Chriſtlich=Sozialen in dritter
Le=
ſung genehmigt.
In der nun folgenden Beratung über den geſtern von den
Kommuniſten eingebrachten Mißtrauensantrag gegen
Reichs=
ſinanzminiſter Hilferding wurde dieſer Antrag in der
Abſtim=
mung abgelehnt. Dafür ſtimmten auch die Deutſchnationalen
und die Nationalſozialiſten, während ſich die Wirtſchaftspartei
der Stimme enthielt.
Ohne weſentliche Debatte wurde dann die
Haushaltsrech=
nung für 1927 genehmigt; ebenſo ein Antrag, wonach in
Zu=
kunft die kleinen Anfragen auch mündlich im Reichstag
beant=
wortet werden können, wenn die Regierung dies wünſche.
Es folgte die zweite Leſung des vom Zentrum eingebrachten
Antrages über die Kündigungsmöglichkeiten der
weiblichen Beamten. Der Haushaltsausſchuß hatte an
Stelle des Zentrumsantrags einen Antrag angenommen,
wo=
nach diejenigen weiblichen Beamten, die bei ihrer Verheiratung
freiwillig auf den erdienten Penſionsanſpruch verzichten, eine
Abfindungsſumme im gleichen Ausmaß erhalten können, wie
ſie die Grundſätze der Perſonalabbauverordnung vorſieht.
Eine vom Zentrum, der Bayeriſchen Volkspartei, der
Deut=
ſchen Volkspartei, der Wirtſchaftspartei und den Demokraten
ein=
gebrachter Aenderungsantrag will die Beſtimmungen der
Per=
ſonalabbauverordnung, die am 31. März abläuft, noch bis zum
31. März 1930 verlängert wiſſen.
Die Abſtimmung über dieſen Antrag ergab 196 Stimmen
dafür und 189 Stimmen dagegen. Da der Antrag eine
Verfaſ=
ſungsänderung bedeutet, war die notwendige
Zweidrittelmehr=
heit nicht erreicht. Der Antrag wurde dementſprechend als
ab=
gelehnt betrachtet.
Abgeordnete Frau Weber (Zentrum) erklärte, daß die
Par=
teien, die bei dieſer Abſtimmung mit Ja geſtimmt hätten,
nun=
mehr gegen den Antrag ſtimmen würden. Nunmehr wurde der
Ausſchußantrag mit 182 gegen 177 Stimmen abgelehnt.
Das Haus vertagte ſich anſchließend auf den 16. April.
Reform der Arbeitsloſenverſicherung.
Der Reichsfinanzminiſter hat ſchon in ſeiner Etatrede die
Notwendigkeit einer Reform der Arbeitsloſenverſicherung
aner=
kannt wegen der ſchweren finanziellen Belaſtung. Bis Ende der
vorigen Woche hat die Verſicherungsanſtalt ſchon
etwas über 150 Millionen vom Reich geliehen und
wird vermutlich noch weitere Beiträge leihen müſſen. Im
Nach=
tragsetat war ja bereits ein Betrag von 250 Millionen vorgeſehen.
Es bleibt aber zu befürchten, daß dieſer Pump der
Verſicherungsanſtalt niemals zurückgezahlt werden
kann, weil der Reichsanſtalt die Mittel fehlen. Die
Betriebs=
einnahmen werden auch bei günſtiger Lage am Arbeitsmarkt nie
900 Millionen im Jahr erreichen. Das Reich wird alſo
wahr=
ſcheinlich bei jeder Kriſe einſpringen müſſen, wenn man nicht
entwederdie Beiträge zur Verſicherungsanſtalt
erhöht oder die Leiſtungen der Anſtalt
beſchnei=
det. Die Volkspartei will dem Problem beikommen, indem ſie in
einem beſonderen Antrag die Abſtellung ſehr erheblicher
Miß=
ſtände verlangt. Um zwei Beiſpiele herauszugreifen, ſo hat ſich
im Saiſongewerbe und in der Landwirtſchaft ein Zuſtand
erge=
ben, der mit dem Sinn der Arbeitsloſenverſicherung nichts mehr
zu tun hat, der aber Mißbräuche zeitigt, die in ihrer
Maſſen=
arwendung erhebliche Summen koſten. Schließlich wird man
einmal zur Stellung der grundſätzlichen Frage kommen müſſen, ob
es möglich iſt, daß jemand regelmäßig 26 Wochen arbeitet, um ſich
dann die andere Hälfte des Jahres von der
Arbeitsloſenverſiche=
rung unterhalten zu laſſen.
Verkreier der Landwirkſchaft beim Reichskanzler und
Reichsernährungsminiſter.
Berlin, 21. März.
Als Vertreter der Landwirtſchaft ſprachen am Donnerstag
beim Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft Dietrich
die Herren Brandes, Schiele, Hermes und Fehr vor. Die in der
Preſſe veröffentlichte Denkſchrift wurde eingehend erörtert. Der
Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft ſtellte feſt,
daß er bereits einen beſtimmten Vorſchlag zur Regelung der
Herbſt vorigen Jahres erwogen und nach allen Richtungen hin
durchgeprüft worden ſei.
rung eine Reihe von Maßnahmen in die Wege geleitet, wie die
Angleichung der Viehzölle an die Fleiſchzölle, die Ausſperrung
des bisher noch zugelaſſenen Büchſenfleiſches, die Erhöhung des
Schmalzzolles; endlich ſei auch ein Geſetz unterwegs, welches für
eine einheitliche Handhabung der Seuchenpolizei an den
See=
grenzſchlachthöfen Sorge trage. Die Organiſation der
Milch=
rungsminiſter empfing der Reichskanzler die
vorgenann=
ten Herren und nahm ebenfalls ihre Vorſchläge entgegen. Der
Reichskanzler ſtellte ſofortige Ueberprüfung der Anregung in
Ausſicht und bemerkte, daß das Kabinett ſich bereits wiederholt
mit den einſchlägigen Fragen befaßt habe. Es gelte zurzeit,
neue Wege zu finden, um der Notlage der Landwirtſchaft zu
begegnen.
* Der Kampf um die Machk an der Oſtſee
Von
Rolf Wingendorf (Danzig).
Durch die polniſche Preſſe geht dieſer Tage die Nachricht, daß
auf franzöſiſchen Werften im April ein Torpedobootszerſtörer und
zwei U=Boote für Polen vom Stapel gelaſſen werden ſollen. Dieſe
Mitteilung verſetzt die polniſche Oeffentlichkeit und beſonders die
„Liga für See= und Flußſchiffahrt”, die dem ehemaligen deutſchen
Flottenverein nachgebildet iſt, in einen wahren
Begeiſterungs=
taumel, der umſo mehr ins Auge fällt, als erſt wenige Wochen
ver=
gangen ſind, ſeitdem die polniſche Preſſe ſich nicht genug tun
konnte mit Entrüſtung über den Bau des Panzerkreuzers A.
Tatſächlich geht das Streben Polens ſeit Jahren dahin, ſich
eine Vormachtſtellung an der Oſtſee in politiſcher und
wirtſchaft=
licher Hinſicht zu ſchaffen. Der Verſuch, dieſes Ziel auf dem Wege
über die baltiſchen Staaten zu erreichen, kann als geſcheitert
an=
geſehen werden. Die polniſche Politik wählte daher den Weg des
poſitiven Machtkampfes und macht ſeit Jahren den Verſuch, ſich
militäriſch an der Oſtſee Geltung zu verſchaffen. Es hat viele
ernſthafte Politiker gegeben, die über dieſen Verſuch Polens mit
ſeiner Miniaturküſte, die außerdem nur an einem kleinen Stück
der Danziger Bucht nutzbar zu machen iſt, gelächelt haben. Der
Ausbau des Gdinger Hafens, der mit ungeheuren Koſten erreicht
wurde, der Aufbau der zunächſt noch kleinen polniſchen Flotte, für
den gewaltige Opfer gebracht werden und bei dem Polen von
ſeinem lieben Freunde Frankreich außerdem noch gehörig
aus=
genutzt wird, muß jeden eines Beſſeren belehren. Es wäre töricht,
wenn man heute die polniſchen Anſtrengungen nicht mehr ernſt
nehmen wollte; denn hinter dieſen Anſtrengungen ſteht ein bis
zum Aeußerſten angeſpannter nationaler Wille.
Eines der ſchwerſten Hemmniſſe für die Erreichung ſeines
Zieles iſt für Polen die Freie Stadt Danzig, deren wirtſchaftliche
Bedeutung nicht von Gdingen erreicht werden kann und die auch
in dem oſteuropäiſchen Wirtſchaftsverkehr nicht ausgeſchaltet
wer=
den kann. Dieſes Danzig, als rein deutſche Stadt und deutſches
Wirtſchaftsgebilde, iſt von Polen zunächſt mit allen Mitteln
be=
kämpft worden. Der Erfolg dieſer Politik war zunächſt negatid,
und die dauernde Behandlung Danzig=polniſcher Streifragen hat
Polen auf internationalem Boden viel Schwierigkeiten bereitet.
Nach der Aenderung der innerpolitiſchen Lage in Danzig hat auch
Polen ſeinen Kurs geändert, und dem weniger aufmerkſamen
Beobachter mußte es faſt ſcheinen, als ob Polen ſeine Machtziele
zurückgeſteckt habe, bis die vor kurzem von einem Nachrichtenbüro
veröffentlichte polniſche Denkſchrift, die die polniſche Politik gegen=
* Berlin, 21. März (Priv.=Tel.). über der Freien Stadt Danzig behandelt, wieder einmal die
Auf=
merkſamkeit der Welt auf die polniſchen Beſtrebungen zur
Beherr=
ſchung der Oſtſee lenkte. Dabei bleibt es gleichgültig, ob dieſe
Denkſchrift authentiſch iſt, d. h. von einer amtlichen polniſchen
Stelle verfaßt wurde, oder ob es ſich um irgendeinen
Propaganda=
vorſchlag einer nichtamtlichen Organiſation handelt, denn von
polniſcher Seite iſt der amtliche Charakter der Denkſchrift zwar
dementiert worden, andererſeits aber zugegeben, daß der Inhalt
der Schrift durchaus übereinſtimmt mit der Politik, die in der
Danziger Frage von Polen verfolgt worden iſt.
Dieſe Politik läßt ſich kurz mit zwei Schlagworten
charakteri=
ſieren: rückſichtsloſe Entnationaliſierungspolitik auf polnifchem
Staatsgebiet — „Penétration pacikique”, friedliche
Durchdrin=
gung und wirtſchaftliche Expanſion in Danzig.
Niemand wird in Danzig die Gefahr verkennen, die für das
Deutſchtum Danzigs in dieſer Politik liegt. Einem direkten
An=
griff iſt bedeutend leichter zu begegnen, als einer Politik des
Hin=
tenherum. Dabei beſteht außerdem die große Gefahr, daß weite
Kreiſe der Bevölkerung, die vielleicht im Augenblick ſogar gewiſſe
wirtſchaftliche Vorteile haben, allmählich in ihrer nationalen
Ab=
wehr geſchwächt oder teilnahmslos gemacht werden.
Auf wirtſchaftlichem Gebiet iſt der Einfluß der polniſchen
Politik am deutlichſten erkennbar. Polen ſtrebt danach, zunächſt
eine Gleichartigkeit der wirtſchaftlichen Konſtruktion Danzigs mit
der Polens herbeizuführen. Das nächſte Ziel iſt die Anlehnung
der Danziger wirtſchaftlichen Organiſationen an die polniſchen.
Der Anfang iſt in dieſer Richtung bereits in der Frage der
Aus=
fuhrkonzeſſionen gemacht. Es ſoll dabei nicht verkannt werden,
daß die Eingliederung in die polniſchen Syndikatsorganiſationen
für die Danziger Wirtſchaftskreiſe eine „condition sine aua non”
war, da ſie ſonſt zu einer Aufrechterhaltung ihrer Betriebe nicht in
der Lage waren. Die Beſtimmung des Verſailler Vertrages,
wo=
nach Danzig und Polen ein einheitliches Zollgebiet bilden, gibt
eben dem polniſchen Staate die Möglichkeit, auf dem Wege des
Zolldruckes wirtſchaftliche Preſſionen auf Danzig auszuüben, um
politiſche Ziele vorzubereiten.
Es liegt durchaus im Rahmen dieſer Politik, daß die
ſtaat=
liche Selbſtändigkeit Danzigs und die Wahrung ſeiner kulturellen
Eigenart von amtlichen polniſchen Stellen immer wieder
an=
erkannt wird. Trotzdem muß man bereits jetzt darauf gefaßt ſein,
Getreidepreiſe gemacht habe, und daß im übrigen auch die jetzt daß der nächſte wirtſchaftspolitiſche Vorſtoß nicht lange auf ſich
von landwirtſchaftlicher Seite vorgeſchlagene Löſung ſchon im warten laſſen wird. Das nächſte Ziel iſt: Vereinheitlichung der
Währungen! Man wird zwar von polniſcher Seite jetzt nach dem
Bekanutwerden der polniſchen Pläne, die allerdings für den
Ken=
um die Vieh= und Fleiſchpreiſe zu beſſern. habe die Regie= ner der Verhältniſſe nichts Neues bringen, etwas zurückhalten und
beſonders vorſichtig ſein, dürfte aber deswegen das Endziel kaum
aus den Augen verlieren, zumal man ja auch noch andere Mittel
der „friedlichen Durchdringung” in Anwendung bringen kann.
Der Völkerbund ſelbſt hat dazu eine Handhabe geboten.
Bekanntlich beſteht die Beſtimmung, daß bei Anſtellungen im
Hafenausſchuß möglichſt eine Parität der Angeſtellten Danziger
und Molkereiwirtſchaft ſei in vollem Gange und das verlangte und polniſcher Nationalität herbeigeführt werden ſoll. Die Folge
Milchgeſetz bekanntlich vor einigen Tagen den Landesregie= davon iſt, daß Polen jetzt mit allen Mitteln verſucht, jede
frei=
rungen und Intereſſenten zur Stellungnahme zugeleitet worden, werdende Stelle im Hafenausſchuß mit einem Polen zu beſetzen.
Im Anſchluß an die Beſprechung bei dem Reichsernäh= Gibt es doch bereits einen polniſchen Lotſenkommandeur in
Dan=
zig. Dieſelbe Taktik wird auch bei der Eiſenbahn verfolgt.
Gleich=
zeitig haben die amtlichen polniſchen Stellen in letzter Zeit mit
einem gewiſſen Erfolg verſucht, Einfluß auf die innere
Organi=
ſation der polniſchen nationalen Minderheit in Danzig zu
gewin=
nen. Dieſe Minderheit hatte ſich immer mehr dem überragenden
deutſchen Kultureinfluß zugewendet und ſich durchaus nicht immer
mit dem Verhalten der polniſchen Amtsſtellen gegenüber Danzig
Seite 2
Freitag, den 22. März 1929
Nummer
einverſtanden erklärt. Nur auf dem Boden dieſer Minderheit
auf=
bauend, konnte aber die polniſche Regierung ihre Beſtrebungen der
kulturellen Durchdringung Danzigs im po niſchen Sinne fördern.
Der Kampf um die Macht innerhalb des Danziger Polentums iſt
zwar noch nicht abgeſchloſſen, das Ergebnis aber dürfte kaum
zweifelhaſt ſein, da auf Seiten der polniſchen Regierungsſtellen
die große Macht der Subvention ſteht.
Der Abwehrkampf von Danziger Seite kann ſich zunächſt nur
darauf erſtrecken, immer wieder warnend die Stimme zu erheben
und den Zuſammenſchluß mit dem Mutterlande immer enger zu
geſtalten. Eine wirkſame Hilfe kann ihm Deutſchland dabei ſelbſt
leiſten, indem es in jeder Weiſe bemüht iſt, deutſche Organiſationen
nach Danzig zu ziehen, die deutſche Wirtſchaft an Danzig zu
inter=
eſſieren und die Kenntnis der Danziger Verhältniſſe in
Deutſch=
land ſelbſt immer mehr zu verbreiten. Danzig kämpft um ſeine
nationale Exiſtenz, es kann aber dieſen Kampf nicht führen im
Sinne eines wirtſchaftlichen Zuſammenbruchs, es muß daher
immer wieder wirtſchaftlich Kompromiſſe mit ſeinem Hinterland
eingehen; denn ein wirtſchaftlich zuſammengebrochenes Danzig iſt
auch national nicht widerſtandsfähig.
Bei dem Kampf um Danzig geht es aber nicht nur um
natio=
nale Fragen, die zwiſchen Danzig und Polen entſchieden werden,
es geht um die Frage der Kräfteverteilung an der Oſtſee, es geht
um Fragen der Weltpolitik. Hier an der Danziger Bucht wird die
europäiſche Vorherrſchaft Frankreichs entſchieden; denn eine
Vor=
machtſtellung Polens an der Oſtſee iſt gleichbdeutend mit einem
militäriſchen Stützpunkt Frankreichs in der Oſtſee. In
Weſt=
europa wird man daher gut tun, den Oſten nicht aus dem Auge
zu verlieren; denn die Entſcheidung über die Zukunft Europas
liegt nicht nur am Rhein.
Vom Tage.
Der deutſche Botſchafter in Paris, v. Hoeſch, begab ſich am
Donners=
tag in das Sterbehaus des Marſchalls Foch und hat ſich in die Liſte der
Partämemgerfay iM Preußen.
Die Sienernovelle ſoll auf dem Wege der
Nolverord=
nung erlaſſen werden.
* Berlin, 21. März (Priv.=Tel.).
Trquergäſte eingetragen.
In Syrien iſt eine ausgedehmte
Aufſtandsbe=
wegung ausgebrochen. Die franzöſiſche Regierung hat
Maß=
nahmen zur Unterdrückung der Revolte ergriffen und Kolonialtruppen
mit 25 Tanks und 6 Flugzeugen gegen die Aufſtändiſchen entſandt.
Die Vereinigten Staaten von Amerika ſind zum erſten
Mal einem vom Völkerbund abgeſchloſſenen internationalen
Abkom=
men offiziell beigetreten, und zwar hat der amerikaniſche Geſandte in
Bern die Ratifikationsurkunde des Senats zum
Antiſklavereiabkommen von 1926 beim Sekretariat
des Völkerbundes zur Regiſtrierung und Veröffentlichung
hinterlegt.
Die Kriſe in China hat ſich in den letzten 24 Stunden äußerſt
verſchärft. Man rechnet jederzeit mit dem Ausbruch offener
Feind=
ſeligkeiten.
In Belgrad verſchied infolge eines Schlaganfalles der Abgeordnete
der Deutſchen Partei in Jugoſlawien, Dr. Samuel Schuhmachev.
Er war einer der bedeutendſten Deutſchenführer in
Jugoſlawien.
Der polniſche Seim hat mit 240 gegen 123 Stimmen die
An=
klageerhebung gegen den zurückgetretenen
Finanz=
miniſter Czechowicz vor dem Staatsgerichtshof
be=
ſchloſſen.
Der in den Erdölſkandal verwickelte polniſche Senator
Miklaszewſki der Warſchauer Vertreter der holländiſchen Amſtel=
Bank, hat Selbſtmord verübt. Die Tat wurde im Seim kurz
vor der Sitzung des Marſchallgerichtes bekannt, dor dem er ſich in der
Angelegenheit verantworten ſollte.
Der italieniſche Kardinal Anſelmus Galli iſt vorgeſtern
im Alter von 64 Jahren geſtorben. Die Mehrheit der
nichtitalieniſchen Kardinäle im Heiligen Kollegium iſt
jetzt auf vier geſtiegen.
Wie Reuter erfährt, werden die allgemeinen engliſchen
Wahlen am 30. Mai ſtattfinden.
Die Nachwahlen in Eddisbury=Cheſhäre (England)
brachten einen überraſchenden Sieg der Liberalen.
Ihr Kandidat Mr. Ruſſell erhielt 10 223 (9337; Stimmen gegenüber
8931 (11 006) Stimmen für den Konſervativen.
Zer Zun. Ang.
Das Zuſtandekommen des Anklagenakerials.
Polen gegen den Deutſchen Bolksbund vor
Die „Schleſiſche Volkszeitung” veröffentlicht heute ein
liches Protokoll, das Aufſchlüfſe darüber gibt, wie das
ge=
den Führer des Deutſchen Volksbundes, vorgebrachte
material zuſtandegekommen iſt. Hiernach hat im
Unteuk=
gefängnis in Breslau auf Befragen ein Strafgefangener
Joſef Paul Negwer, der von Ende 1923 bis Ende 1926
niſchen Nachrichtendienſt für Kapitän Bey und Oben
Mynarek tätig geweſen ſein will, erklärt, daß faſt alle .
des polniſchen Nachrichtendienſtes in Kattowitz ſowie die
der polniſchen Staatspolizei gegen das Verſprechen hoher
lung von ihren Auftraggebern die Weiſung gehabt hätten
rial jeder Art, ob zutreffendes oder erdachtes, gegen den
ſchen Volksbund zu liefern. Im Herbſt 1922 habe Kap u
anläßlich einer Beſprechung wörtlich zu ihm, Negwer,
„Mein Ziel, mein Auftrag und meine Hauptarbeit iſt, d
und den Volksbund zu erledigen. Das iſt auch die
meiner Vorgeſetzten in Krakau und Warſchau. Der
Volk=
die Sammelſtätte aller polenfeindlichen Elemente. De
bund muß aufgelöſt werden, eher gibt es in Polen keine
Anfang 1926 habe Kapitän Bey wörtlich folgendes zu ihme
„Beſchaffen Sie mir Beweiſe für die ſtaatsfeindliche Tätt
Ulitz oder des Volksbundes, und Sie bekommen ſofort
tauſend Zloty ausgezahlt. Sie haben doch Bekannte im
bunde; beſchaffen Sie ſich Formulare von dieſen, und da
iſt dann Ihre Sache. Ihnen glauben wir und auch die pr
Gerichte mehr als denen beim Volksbund. Wer das in
genug macht, hat ſchnell ein paar tauſend Zloty verdient.”
Die polniſche Berſchleppungskakkik im Falle
Im preußiſchen Landtag ſchleicht ſeit einigen Wochen die
Etatberatung unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit in einem
Schneckentempo dahin. Jetzt aber geraten die mehr als
eigen=
artigen Zuſtände in Preußen in bengaliſche Beleuchtung, weil die
Oppoſitionsparteien der Regierung einen Kurſus über ihre eigene
Machtloſigkeit halten. Die Regierung braucht neue Steuern. Dazu
muß ſie eine Mehrheit haben, die ihr rein zahlenmäßig auch zur
Verfügung ſteht. Mit 6 Stimmen kann man aber, wie wir immer
ſchon behauptet haben, nicht regieren, ſondern höchſtens verwalten.
Tatſächlich hat den auch das Kabinett Braun in den letzten
Monä=
ten von der Gnade der Kommuniſten gelebt, die ſich, von Fall zu
Fall wenigſtens, ihre Anweſenheit im Saal abkaufen ließen, ſo
daß mit den blauen Zetteln der Kommuniſten allein ein
beſchluß=
fähiges Haus erzielt werden konte. Bei dem Kampf um die
Realſteuern aber fällt es den Kommuniſten ſchwer, eine ſolche
Rolle zu ſpielen. Sie haben in den letzten Tagen mit der
Rech=
ten gemeinſam Oppoſition getrieben, und der Erfolg iſt geweſen,
daß die Maſchinerie ſofort ſtockte. Die Koalitionsparteien haben
ſich alle Mühe gegeben, ihre neuen Steuern durchzubringen,
ſtan=
den aber jedesmal vor der Tatſache, daß ſie die erforderliche
An=
zahl von Stimmen für die Beſchlußfähigkeit nicht ſtellen konnten.
So flog die Sitzung am Dienstag zweimal auf und am Mättwoch
iſt dasſelbe Ergebnis erzielt worden. Der Fall iſt alſo für das
Kabinett einigermaßen hoffnungslos, wenn es ihm nicht gelingt,
in letzter Stunde noch die Reſerven ſoweit mobil zu machen, daß
ſie ſich à la suite der Regierung ſtellen. Dazu ſind aber die
Aus=
ſichten nicht gerade groß, weil auch innerhalb der
Regierungs=
parteien Mißhelligkeiten beſtehen. Die Blätter der Linken deuten
deshalb an, daß die Regierung die Steuernovelle auf
dem Wege der Notverordnung erlaſſen will. Ein
Ver=
fahren, das ja auch ſchon bei früherer Gelegenheit geübt worden
iſt, das aber mit dem Sinn der Verfaſſung nicht zu vereinbaren iſt.
Man wartet zu dieſem Zwecke, bis der Landtag in Ferien
ge=
gangen iſt, und beruft dann den ſtändigen Ausſchuß ein, in dem
die Regierung über die erhebliche Mehrheit von einer Stimme
verfügt, indem auch die Gefahr einer Beſchlußunfähigkeit nicht
vorhanden iſt. Dieſer Ausſchuß war natürlich nur gedacht für
außerordentliche Fälle. Es iſt aber ein Eiertanz um die
Ver=
faſſung, wenn man den Ausſchuß zum Parlamenterſatz machen
will, wenn nämlich die Regierung im Plenum die Dinge nicht
mehr meiſtern kann.
rend in dieſem Falle die Oppoſition den Handelsminiſter
heraus=
hauen muß. Ein Durcheinander, das wieder einmal deutlich
zeigt, wie notwendig es wäre, die preußiſche Regierung zu
erwei=
tern, wenn man nicht Parteipolitik, ſondern Staatspolitik treiben
will.
Minſche Luge i ennd.
Der Geſchäftsführer des Deutſchen Volksbundes Uli
det ſich heute ſeit fünf Wochen in Haft. Trotz der vom
ſchen Außenminiſter Zaleſki in Genf abgegebenen Zuft
für eine Beſchleunigung des Verfahrens iſt in der
ſuchungsführung kein Fortſchritt feſtzuſtellen. Die Bel
zeugen ſind immer noch nicht vernommen worden. Es i
keine Ausſicht vorhanden, daß der Prozeß in abſehban
ſtattfinden wird, und möglicherweiſe geht die polniſche
ſchleppungstaktik ſoweit, daß der Fall Ulitz bis über 2
der nächſten Völkerbundsratstagung hinaus verſchlepp
Kommuniſken=Aufſtand in Süd=Kiangfi.
EP. London, 21. März.
Die verſchiedenen Strömungen innerhalb der
Kuomintang=
partei ſcheinen immer mehr zu einer gewaltſamen
Auseinander=
ſetzung zu drängen. Ein amerikaniſcher Miſſionar weiß nach
Meldungen aus Schanghai wiederum von einem großen
kom=
muniſtiſchen Aufſtand im Süden, der Provinz
Kiangſi zu berichten, wobei angeblich Hunderte von
Per=
ſonen getötet worden ſeien. Auch verſchiedene Miſſionare ſeien
ums Leben gekommen, andere hätten ſich durch Flucht gerettet
Noch vor einigen Tagen wurden von dem politiſchen
Zen=
tralkomitee auf dem Kuomintangkongreß in Nanking die
Ge=
rüchte über einen bevorſtehenden Bürgerkrieg dementiert,
nach=
dem die durch den zurückgetretenen Kriegsminiſter Feng
be=
herrſchten Provinzen in einem Telegramm an den Kongreß
er=
klärten, daß ſie ſich ſeinen Beſchlüſſen nicht fügen werden. Es
bleibt abzuwarten, ob es der Nankinger Nationalregierung
ge=
lingt, die Gegenſätze zwiſchen dem rechten und linken Flügel der
Kuomintangpartei noch einmal zu überbrücken und China ſomit
vor einem neuen Bürgerkrieg zu bewahren.
Wo bleibt die Reichs=Denkſchrift für die beſet
Gebieke?
Razzien nach Kommuniſten in Bombay.
Innerhalb der Regierungskoalition hat man ſich an den
Haaren, weil der Handelsminiſter ſich veranlaßt geſehen hat, den
Direktor der Porzellanmanufaktur, Mufang, abzuſägen, weil in
der Geſchäftsführung nicht alles ſtimmt. Mufang aber ſteht dem
Zentrum nahe, das wie verzweifelt um ſeinen Mann kämpft, wäh=
EP. Bombay, 21. März.
Die Razzien der Polizei in Bombay nach kommuniſtiſcher
Literatur wurden am Donnerstag fortgeſetzt. In Bombay ſind
bisher über 40 Häuſer durchſucht worden, darunter die
Woh=
nungen von Swarajiſtenführern, eines reichen Spinnereibeſitzers
und Inhabers der Zeitung „Hinduſtran”, ſowie der beiden
eng=
liſchen Arbeiterführer Bradly und Hutchinſon. Zahlreiche
Schrift=
ſtücke wurden beſchlagnahmt. Darunter befand ſich Bernhard
Shaws Buch „Sozialiſtiſcher Führer für intellektuelle Frauen”.
Maedonalds „Kritiſche und aufbauende Ueberſicht über den
So=
zialismus” und das Buch des Londoner Profeſſors Lesky über
den Kommunismus. Zahlreiche Verhaftungen wurden
vorge=
nommen. Vierzehn Spinnereien ſind geſchloſſen worden. Etwa
30 000 Arbeiter ſollen ohne Arbeit ſein. Militärpatrouillen
durchziehen die Stadt. Sonſt iſt die Lage ruhig.
Im Reichstagsausſchuß für die beſetzten Gebiete gel
Hofmann=Ludwigshafen unter Zuſtimmung des Ausc
der großen Enttäuſchung Ausdruck, die im beſetzten Geb
wegen beſtehe, daß die im Juni 1928 von der Reichsre
erbetene Denkſchrift heute noch nicht vorliege. Infolg
kenne man weder die Abſichten der Regierung, noch ha
Kenntnis von den Vorſchlägen zur Behebung der groß
in den weſtlichen Grenzgebieten. Es ſei ſehr zu begrüß
ſeitens der Reichsregierung unter Mitwirkung des Herrn
präſidenten für Oſtpreußen eine tatkräftige Hilfsaktion
leitet werde, um ſo mehr aber ſei es zu bedauern
die weſtlichen Grenzgebiete nicht die g
rende Aufmerkſamkeit fänden.
Der Ausſchuß beſchloß darauf, ſein Befremden
ſprechen, daß die Denkſchrift der Reichsregierung bis heu
nicht vorliege. Der Ausſchuß will ſich am zweiten Ta
Wiederzuſammentritt des Reichstages mit dem jetzigen
der wirtſchaftlichen und kulturellen Not der weſtlichen
gebiete beſchäftigen.
Das Ende der „Republikaniſchen Union
Der frühere Reichskanzler Dr. Wirth hat vor einigen
in ſeiner Zeitſchrift „Deutſche Republik” einen Alarmruf
ſtoßen, worin er von einer Vertrauenskriſe unter den repuf
ſchen Parteien ſprach und andeutete, es wäre zweifelh
unter dieſen Umſtänden ſeine Zeitſchrift in ihrer bisherigen ?
aufrecht erhalten werden könnte. Wir haben damals
berei=
mutet, daß für dieſen Ruf nicht ſo ſehr politiſche wie finel
Gründe ausſchlaggebend geweſen ſeien. Das ſcheint ſich
beſtätigen. Jedenfalls wird davon geſprochen, daß die Rep
niſche Union ihr Ende finden ſoll. Der Reichstagspräſiden
und der Demokrat Haas, die bisher mit Dr. Wirth gemeinſch
Herausgeber der Zeitſchrift zeichneten, ſcheiden aus und er
Stelle tritt der Abg. Dr. Deſſauer, ſo daß die „Deutſche Rey
künftighin nur noch Organ des Zentrums ſein wird. Sie
Verlage der „Rhein=Mainiſchen Volkszeitung” erſcheinen,
Redakteur Dr. Thormann die Redaktion übernimmt.
Zum Lag des buches.
Am 22. März, dem Todeskag Goethes.
Ich finde und habe immer gefunden, daß ſich ein Buch gerade
vorzugsweiſe zu einem freundſchaftlichen Geſchenk eignet. Man
lieſt es oft, man tehr oft dazu zurück, man naht ſich ihm aber nur
in ausgewählten Momenten, braucht es nicht wie eine Taſſe, ein
Glas, einen Hausrat in jedem gleichgültigen Augenblick des
Le=
bens und erinnert ſich ſo immer des Freundes im Augenblick
eines würdigen Genuſſes.
Wilhelm von Humboldt.
Ein Buch, das leben ſoll, muß ſeinen Schutzgeiſt haben.
Friedrich von Hagedorn.
doch einer, der ſie erkennt und aus dem Dunkel der Verborgenheit
an das Licht eines ſchönen Wirkungskreiſes hervorzieht.
Ludwig Feuerbach.
Ein Freund in ſtiller Ecke iſt das Buch,
Das Buch, des Weisheitsmorgens hellſter Strahl;
Ein Lehrer iſt’s, der keinen Lohn begehrt
Und dir der Weisheit Pforte ganz erſchließt;
Ein mark’ger Freund, in ſchlichtes Fell gehüllt,
Der vom Geheimſten ſpricht und dennoch ſchweigt;
Wie Knoſpen, nährt ſein Herz der Blätter viel,
Den perlenvollſten Tellern gleich an Wert.
Der Perſer Mewlana Dſchami.
*
Der Leſer.
Du lieſt. Dein Kopf wird ſchwer. Es ſtrömt aus
offener Pforte.
Du lieſt. Und fühlſt verwirrt: es atmen alle Worte.
Ihr Frauen habt Unrecht, wenn Ihr immer Partei macht;
Ihr leſet gewöhnlich ein Buch, um darin Nahrung für Euer Herz
zu finden, einen Helden, den Ihr lieben könntet! So ſoll man
aber eigentlich nicht leſen, und es kommt gar nicht darauf an, daß
Euch dieſer oder jener Charakter gefalle, ſondern daß Euch das
Buch gefalle.
Goethe.
An mein Buch.
Wohlan, Büchlein, du mußt es wagen,
Zeuch hinaus mit getroſtem Mut,
Weil unſer Gewiſſen ganz gut,
So gilt es gleich, was man wird ſagen.
Für jeder Gottheit Heiligtum
Sind Erſtlinge die beſten Gaben;
Nur mag die Gottheit Publikum
Sie von dem Dichtervolk nicht haben.
Ephraim Moſes Kuh.
Gefallen ſollſt du gar nicht allen,
Vielen gefallen iſt zuviel;
Haſt alſo dein gewiſſes Spiel,
Daß du wenigen wirſt gefallen.
Vom Buch aufblickend.
Du läßt die Bücher ruhn; und fühlſt dich eng umgebe.
Umſchattet und umdroht, und weißt: die Toten leben
Rudolf Leonhard, Angeliſche Strop
Pinſel, Hammer, Meißel, Stift,
Ueber alles ſiegt die Schrift.
Idol, vor dem die übrigen verblaſſen —
Die Welt in Worte faſſen!
Arno S
Conrad Ferdinand Meyers Werke ſind nun auch in die
wohlfeile Buchfolge „Die Schatzkammer” (Leipzig. Heſſe &
Mit Unrecht klagſt du, Willibald,
Daß deine Schrift ſo ſchnell veraltet ſei.
Ein ſchlechtes Buch iſt immer alt,
Ein gutes immer neu.
Ludwig Heinrich von Nicolay.
Zu lieſt mich, Freund! und kennſt mich nicht?
ſch danke dir! Du wirſt nun bald mich naher kennen.
Du kennſt mich ſchon und lieſt mich nicht?
O lies! Du lernſt vielleicht dich ſelber kennen.
Friedrich Auguſt Weißhuhn.
*
Es geht den Büchern wie den Jungfrauen. Gerade die beſten,
die würdigſten, bleiben oft am längſten ſitzen. Aber endlich kommt
Wann du nur, ſo wohl aufgenommen,
Auch vor andern kämeſt herfür,
So wollen fröhlich bald nach dir
Mehr ſchönere geſchwiſtrigt kommen.
Georg Rudolph Weckherlin.
Das Leben, Freund, mißt nicht nach Tag und Nacht,
Mißt wie ein Buch, nach dem, was drin zu leſen:
Je mehr du haſt erlebt, gefühlt, gedacht,
Je länger iſt dein Erdenpfad geweſen.
Victor Blüthgen.
Nur in der Literatur finden wir unſere Phyſiognomie, da
blickt hinter jedem einzelnen Geſicht, das uns bedeutend und
auf=
richtig anſieht, noch aus dunklem Spiegelgrund das rätſelhafte
Nationalgeſicht hervor.
Hugo von Hofmannsthal.
Das Wort.
Fühlſt im begrenzten Wort du ſchwere Fülle ringen?
Es ſchwillt von den geſagten und ungeſagten — Dingen.
Verlag) aufgenommen worden. Die herrlichen Gaben des
S=
zers ſind auf die drei einzeln käuflichen Bände (in Leinen je=
2,85) wie folgt verteilt: I: Gedichte, Huttens letzte Tage, E
berg, Angela Borgia; II: Jürg Jenatſch. Der Heilige. Die
ſuchung des Pescara; III: Sieben kleinere Novellen: Das.
lett. Der Schuß von der Kanzel, Plautus im Nonnenkloſter, El
Adolf Page. Die Hochzeit des Monchs. Das Leiden eines K31
und Die Richterin.
Hermann Stehr: Helene Sintlinger. Verlag der Deutſchen DäN
Gedächtnis=Stiftung, Hamburg 37. Kart. 0,70 RM., fe
Leinen 1,50 RM.
Ueber Hermann Stehrs einzigartige und große Kunſt O.
es keiner Worte mehr. Späht naht der Ruhm dieſem eE
deutſchen Epiker unſerer Zeit. Der Band enthält zwei Erö’s
gen, deren eine dem „Heiligenhof” entnommen iſt. In der —
Der junge Tag” werden in raſcher Folge weitere Bände,
Walter von Molo, Wilhelm von Scholz, Rudolf G. Binding,
Grimm u. a. zum ſelben Preis erſcheinen.
So macht das Photographieren Freude! Eine wirklich präs=
Anleitung für Photoliebhaber von Walter und E
Schatter. Leipzig, Heſſe & Becker Verlag. 5 neubearde
Auflage. 150 Seiten mit etwa 100 Bildern. RM. 2.—
Schon nach kurzer Zeit iſt eine neue Auflage dieſes Leitſo
nötig geworden. Sie iſt aufs ſorgfältigſte durchgeſehen und
mehrt. Die Verfaſſer beſitzen die ſeltene Gabe, ihre Kenntnille
Erfahrungen in flotter, allgemeinverſtändlicher Darſtellung
Laien zugänglich zu machen. Wer ſich den Inhalt ihres Be,
zu eigen macht, dem werden ohne Zweifel in kurzer Zeit
Aufnahmen gelingen.
5N
[ ← ][ ][ → ]Freitag, den 22. März 1929
ſe Porbereitungen zur Beiſetzung Fochs.
dauer
Hum Tode des Marſchalls Soch.
ierzöſiſche Preſſe feiert den Token als Holdak
und Bürger.
Paris, 21. März.
Preſſe, die zum Teil mit Trauerrand erſcheint, feiert
md. Foch als Soldat und als Bürger. Sie erinnert vor
g: ſeine Tätigkeit als Heerführer während des Krieges
ſi dem Kriege. Die Aeußerungen der Preſſe aus faſt
Yucern werden wiedergegeben, und vor allem die Aeuße=
9oes in Paris weilenden amerikaniſchen Generals Per=
Fwie verſchiedener höherer militäriſcher Perſönlichkeiten
fegland und Belgien. Das „Journal” gibt auch eine
hiung des Generals von Seeckt wieder, der
ſſtaben ſoll: „Der Tod, der keine Nationalität kennt,
er=
einem ehemaligen Gegner, ſeinen Degen vor der
ſterb=
ülle des Marſchalls Foch zu ſenken, der ein großer Sol=
Män großer Franzoſe war.” — Ueber die letzten Augen=
Fs Marſchalls Foch heißt es:
Marſchall, der am 2. Oktober d. J. 78 Jahre alt
gewor=
we iſt in einem Seſſel ſitzend einem Gehirnſchlag erlegen,
ſa Bewegung, und ohne einen Laut von ſich zu geben.
die Aerzte ſein Ableben feſtgeſtellt hatten, wurde er in
mmelblauen Uniform mit ſämtlichen Dekorationen
auf=
leber die Leiche wurden die Flaggen der ehemaligen
Mächte gebreitet. Offiziere des Generalſtabs, an ihrer
eieral Weigand, und zwei Nonnen haben in der
ver=
en Nacht die Totenwache gehalten. Sofort nach dem
hntwerden der Todesnachricht haben faſt
itglieder des diplomatiſchen Korps und
gierung ſich in ein Regiſter eintragen
Miniſterpräſident Poincaré, Kriegsminiſter Painlevé
ſechemalige Präſident der Republik erſchienen perſönlich
Ao hauſe. Der Präſident der Republik, Doumergue, hat
hrmittag der Leiche des Marſchalls die letzte Ehre er=
Momakiſchen Berkreker, darunker der deutſche
Botſchafter, beſuchen das Sterbehaus.
EP. Paris, 21. März.
reiche des Marſchalls Foch wurde heute in der Ein=
Ihle ſeines Hauſes aufgebahrt und dem Publikum er=
In Nachmittag vor dem Toten zu defilieren. Auf dem
Furde eine franzöſiſche Flagge auf Halbmaſt aufgezogen.
ſenwache wurde während des ganzen Tages von Gene=
FEfſtzieren mit zweiſtündiger Ablöſung geſtellt. Von
Frei=
ird ſich eine Gruppe zu vier oder fünf Mann ſämtlicher
hder Garniſon Paris abwechſelnd in die Ehrenwache
Notabilitäten von Paris, wie auch die diploma=
Vertreter haben das terbehaus heute
darunter auch der deutſche Botſchaf=
Heute vormittag erſchien der Präſident der Republik,
ue, perſönlich, und kurz darauf Clsmenceau, ferner
ſeerikaniſche Marſchall Perſhing, der ſich
füiklich in Paris befindet, weiter eine große Zahl von
en und Generälen, darunter Marſchall Joffre. Der
a der Republik empfing heute zahlreiche diplomatiſche
B, die ihm im Namen ihrer Regierungen oder
Staats=
ſEter ihr Beileid ausdrückten. Außerdem haben die
tes Marſchalls, der Miniſterpräſident Poincaré und der
mniſter Painlevé zahlloſe Beileidstelegramme aus allen
rankreichs und der Welt erhalten.
hälk ein Nakionalbegräbnis im Invalidendom
eLeiche wird am nächſten Dienstag im Invalidendom
Mwerden. Bekanntlich wurde vor einiger Zeit ein Geſetz
daß ſämtliche Marſchälle Frankreichs, die im Weltkriege
Rumando führten, im Invalidendom beigeſetzt werden
A das Zeremoniell wurde am Donnerstag in einer Un=
Au zwiſchen Poincaré und General Weigand, einem ver=
Freund des Verſtorbenen, in allen Einzelheiten
feſtge=
ſdem Nationalbegräbnis des Marſchalls Foch werden
aſer Truppen teilnehmen und die Marſchälle, gefolgt
Ferung und Familie, neben der Lafette mit dem Sarg
eraliſſimus marſchieren. Die Leiche wird in einem der
4hunbeſetzten von den insgeſamt 60 Grabgewölben des
Kadomes beigeſetzt. Der Sarg wird am Sonntag und
Montag unter dem Triumphbogen aufgebahrt werden, wie dies
ſchon im Falle Gambetta und Viktor Hugo geſchehen war. Eine
Totenmeſſe wird am Dienstag in der Notre Dame von
Erz=
biſchof Dubois gehalten werden. Bei der Beiſetzung im
In=
validendom wird lediglich Miniſterpräſident
Poincaré eine Rede halten. Einem Wunſche des
Ver=
ſtorbenen zufolge, ſollen die
Beiſetzungsfeierlichkei=
ten einen möglichſt ſchlichten Verlauf nehmen.
Blu=
men und Kränze ſind nicht zugelaſſen. Auf allen
öffentlichen Gebäuden von Paris ſind heute die Fahnen auf
Halbmaſt geſetzt worden.
Die Kammer hat einen Kredit von 300 000 Franken für die
Veranſtaltung des nationalen Begräbniſſes genehmigt. Im
Se=
nat hielt der Präſident Doumer einen Nachruf, und in der
Academie Frangaiſe, deren Mitglied Foch war, hielt
Paléo=
logue den Nachruf.
Die Maßregelungen für die Todesfälle bei der
Beſahungsarmee.
General Goubeau,
Kommandeur des 30.
franzö=
ſiſchen Armeekorps in Mainz,
hat eine Rüge erhalten.
General de Partourneaux,
Kommandeur der 4. franzöſiſchen
Kavalleriediviſion in Trier,
wurde zur Dispoſition geſtellt.
Die engliſche Armee entſendet eine größere
Milikär=
delegalion zur Beiſehung.
Das Hinſcheiden des Marſchalls Foch hat in England größte
Anteilnahme erweckt. Das engliſche Kriegsminiſterium
beab=
ſichtigt, eine größere Militärdelegation nach Paris zu entſenden,
um die engliſche Armee in entſprechender Weiſe
bei den Trauerfeierlichkeiten vertreten zu
laſ=
ſen. Dieſe wird unter Leitung eines Offiziers ſtehen, der den
Rang eines Feldmarſchalls einnehmen wird.
Auf einem Diner, das die Vereinigung der ausländiſchen
Preſſe gab, äußerte ſich Premierminiſter Baldwin zu dem
Hin=
ſcheiden Fochs über deſſen Eigenſchaften in lobenswerter Weiſe.
Außenminiſter Chamberlain ſagte, vor ein paar Tagen ſei er
durch die anerkennenden Worte, die von einer hervorragenden
deutſchen militäriſchen Perſönlichkeit dem General Haig gezollt
wurden, tief berührt worden. Er könne ſich des Gefühls nicht
erwehren, daß die Ehrung großer Soldaten, ganz gleich auf
welcher Seite ſie auch immer gekämpft hätten, die einzelnen
Völker in der Bewunderung für große Männer zuſammenknüpfe
und nicht mehr länger der Grund für die Trennung der Geiſter
ſei. — Auch Lloyd George gedachte in einer öffentlichen
Anſprache des Marſchalls. Feldmarſchall Allenby äußerte ſich
dahin, daß England mit dem Tode des Generals Foch einen
treuen Freund und Alliierten verloren habe.
Seite 3
Bei der Beiſetzung wird die engliſche Armee durch
General=
feldmarſchall Lord Plumer, den Chef des Generalſtabes Sin
George Millner, die Marine durch Admiral Lord Weyß und einen
Vizeadmiral, die Luftſtreitkräfte durch den Luftmarſchall Trenchard
vertreten ſein. Die militäriſche Abordnung wird aus einer
Regi=
mentskapelle, zwei Offizieren und 50 Mann beſtehen. Es iſt nicht
ausgeſchloſſen, daß weitere Feldmarſchälle als Bahrtuchträger
nach Paris gehen werden. Hinſichtlich der Pariſer Meldung über
die Teilnahme eines engliſchen Prinzen an der Beiſetzung liegen
bis zur Stunde in England keine Beſtätigungen vor.
Der König der Belgier iſt heute nachmittag in
Paris eingetroffen. Es iſt wahrſcheinlich, daß er an den
Bei=
ſetzungsfeierlichkeiten am nächſten Dienstag teilnehmen wird.
Aus Amerika werden Beileidskundgebungen
des Präſidenten Hoover, des Staatsſekretärs Kellogg und
an=
derer hervorragender Perſönlichkeiten gemeldet.
Berlin zum Tode des Marſchalls.
* Berlin, 21. März (Priv.=Tel.).
Faſt alle Berliner Blätter beſchäftigen ſich in Nachrufen
für Marſchall Foch eingehend mit der Rolle, die der alliierte
Generaliſſimus während des Weltkrieges, beim Waffenſtillſtand
und nach der Einſtellung der Feindſeligkeiten geſpielt hat. Es
wird anerkannt, daß er als Franzoſe, als Soldat und Bürger,
ſeine Pflicht getan hat. Aber man wird ihm in Deutſchland
nicht vergeſſen, daß er auch nach dem Kriege den Kampf gegen
ein waffenloſes Volk mit Unterſtützung einer rein militäriſchen
Politik noch weitergeführt hat. „Darum” ſchreibt das „Berliner
Tageblatt”, „kann niemand von uns Deutſchen verlangen, daß
wir Marſchall Foch mit franzöſiſchen Augen anſehen ſollen”.
Wir Deutſchen ſind ja ſonſt immer gern bereit, auch des Gegners
Bedeutung gerecht zu würdigen, und wir haben ja auch bereits
darauf hingewieſen, daß er als Oberbefehlshaber zweifelsohne
Geſchicklichkeit und große Sicherheit bewieſen hat. Aber —
darin kann man der „Germania” beiſtimmen — gegenüber den
deutſchen Waffenſtillſtandsunterhändlern, wie überhaupt gegen
ſeine Feinde hat er ſich immer von größter Rückſichtsloſigkeit
gezeigt. Und wir Deutſchen waren ſeine Feinde. Das hat uns
nicht nur das Diktat in ſeinem Salonwagen im Walde von
St. Compiegne bewieſen, das zeigten auch die maßloſen
An=
ſprüche franzöſiſcher Chauviniſten auf die Schaffung der
Rhein=
grenze, die in ihm den eifrigſten Verfechter dieſer Idee fanden.
Er forderte die Beſetzung des Rheinlandes auf die Dauer von
50 Jahren, was eine Verewigung dieſes Zuſtandes bedeutet
hätte. Verſchleierte Annexion! Das iſt ihm nicht gelungen. Aber
noch weht die Trikolore auf deutſchem Boden. Noch ſtehen die
franzöſiſchen Truppen am Rhein. Noch hofft das Rheinland,
und mit ihm das ganze deutſche Volk, auf die Befreiung von
der Fremdherrſchaft, auf die Räumung des beſetzten Gebietes,
gegen die ſich Foch bis zuletzt geſträubt hat. Immer iſt es der
Einfluß der franzöſiſchen Militärs geweſen, die die auf
Verſtän=
digung und Verſöhnung abzielenden Pläne der Politiker und
Diplomaten durchkreuzt hat. Auch die „Deutſche Allgemeine
Zeitung” unterſtreicht, daß Foch bis zuletzt gegen die Räumung
der beſetzten Gebiete geweſen, und daß er bis zu ſeinem Tode
Deutſchlands Feind geblieben iſt. „Der Marſchall”, ſchreibt der
„Lokal=Anzeiger”, „war nicht nur als Soldat unſer Gegner,
ſon=
dern auch als Menſch einer unſerer grimmigſten Feinde.” Bis
zu ſeinem Tode haßte er Deutſchland. Infolge ſeines
Wider=
ſtandes leidet das Rheinland immer noch unter der Beſetzung.
Unter ſeinem Einfluß kam das Verſailler Diktat zuſtande, das
wie ein ſchwerer Alp Generationen hindurch uns bedrückt. Kann
man es uns Deutſchen verdenken, wenn wir nur mit Bitterkeit
auf dieſes Mannes Bahre ſchauen können?
Aufkakk zum ikalieniſchen Plebiſzik.
EP. Rom, 21. März.
Die katholiſche Geiſtlichkeit beteiligt ſich mit auffallender
Regſamkeit an der Propaganda für das Plebiſzit vom nacgſten
Sonntag, indem ſie durch Hirtenbriefe der Biſchöfe und von der
Kanzel herab zur Unterſtützung des Regimes auffordert, das
Italien die Verſöhnung zwiſchen Kirche und Staat gebracht habe.
Eine beſonders eifrige Tätigkeit wird unter der Landbevölkerung
von den fasciſtiſchen Ackerbau= und Induſtrieverbänden und
Ge=
werkſchaften entfaltet. Der Zentralvorſtand der Kriegsteilnehmer
hat beſchloſſen, die Mitglieder in geſchloſſenem Umzug zu den
Urnen zu führen. Von den zuſtändigen Staatsorganen ſind alle
Vorbereitungen für die Abſtimmung getroffen. Zu Leitern der
Wahlſektionen wurden Magiſtrats=, Staatsbeamte und
beur=
laubte Offiziere des Heeres, der Marine und der Miliz berufen.
Der Samstag wird in ganz Italien mit Maſſenkundgebungen
für die Jahresfeier der Gründung der Fasciſtiſchen Partei
aus=
gefüllt, zu der alle Fasciſten aufgeboten werden.
Mung „Der ſchöne Menſch in der neuen Kunſt”
Makhildenhöhe 1929, Darmſtadt.
der großen diesjährigen Sommer=Ausſtellung, zu der
rewählte Anzahl deutſcher und auswärtiger Künſtler ein=
Xlpurden, ſind auch alle in Heſſen lebenden Künſtler unter
AIelaſſen. Die Jury beſteht aus den Herren Antes, Breit=
Aabicht, Keil, Poſch, Walter. Die Beſchickung hat vom
Nuis 1. Juni zu erfolgen. Ausſtellungspapiere gehen den
il ereinigungen zu und ſind vom 8. April an im
Stadt=
mmer 20, erhältlich.
v. II.
Weißquarkekt.
Weranlaſſung der Bücherſtube Alfred Bodenheimer kon=
Eeſten abend im Muſikvereinsſaal das Weißquartett aus
ie 4 jungen Damen erſpielten ſich ſchon im Oktober ver=
Fahres bei ihrem erſten Auftreten in Darmſtadt warme
(Ahung, und ihr geſtriges Spielen beſtätigte den günſtigen
„von damals. Auf 4 wundervollen Inſtrumenten muſi=
Viere in tadelloſem Zuſammenſpiel, ſind alle muſikaliſch
Fingerſpitzen und ſtehen techniſch auf voller Höhe. In
reben, ſtraff und ſtark zu führen, ſchien uns von der
Werin des Guten manchmal zu viel getan. Das fiel uns
Dh bei dem den Abend beſchließenden Haydnquartett auf,
brtrag bei aller Ueberlegenheit letzte Grazie der
Ton=
huldig blieb. Die Wiedergabe des Streichquartetts von
AOpus 51) liegt der Weſensart der 4 Künſtlerinnen aus=
2, und ſie ſpielten es daher in eindrucksvollſter Weiſe.
züglich bewährten ſie ſich auch in einem Streichquartett
horr Berthold Goldſchmidt, das an die Ausführenden in
17 und muſikaliſcher Beziehung größte Anforderungen
12 Streichquartett iſt unleugbar eine ſtarke Talentprobe
lcidlichen Komponiſten. Goldſchmidt, ein Schrekerſchüler,
Linponiſtenqualitäten durchaus beachtlicher Art. Das vor=
WerIAiWerk iſt Sturm und Drang, bekennt ſich zur Atonalität,
Shie als Selbſtzweck erſcheint. Soweit erſtmaliges Hören
zuläßt, wollen wir ſagen, daß der erſte Satz, obwohl
Amuſikaliſch am ſchwächſten, ſchon erſtaunliche techniſche
Seit des Satzes verrät. Im Scherzo weiß Goldſchmidt
ſen es zu ſagen und am beſten dünkte uns bei aller
harmo=
ühnheit Anfang und Ende des ſchön geſteigerten Adagios.
ale endlich ſchließt das Ganze in temperamentvoller, im
Nhema faſt wieneriſch liebenswürdiger Weiſe, wirkſam
ab. Wohltuend berührt auch die Knappheit der vier Sätze. Als
Ganzes genommen iſt es das Werk eines Muſikers von Phantaſie
und Können. Als ſolches wurde es auch vom Publikum
aufge=
nommen.
O.
Aus den Darmftädker Lichtſpieltheakern.
Helia.
Man darf den derzeitigen Spielplan der Helia begrüßen als
den Verſuch, einen Abend ohne Stars und ohne die üblichen
Filmdramen zu ſchaffen, und man darf wohl auch ſagen, daß
die=
ſer Verſuch geglückt iſt, nicht etwa, indem er an Stelle des
Film=
dramas den reinen Lehrfilm brachte, ſondern indem er beides
geſchickt zu verbinden wußte. In ſtarkem Maße zeigt ſich das bei
dem Film: Der Ring der Bajadere, der in einer überaus
geſchick=
ten Weiſe die Ergebniſſe der Lola=Kreutzberg=Expedition nach
In=
dien zu verwerten verſtand. Mit dem Haupthelden werden wir
in die Wunderwelt des Landes am Ganges und Himalaya
ge=
führt, ſehen prachtvolle Dſchungeln und märchenhafte Pagoden,
Fakire und Bajaderen, alles mit den Augen Henry Stuarts, eben
jenes jungen Haupthelden, der — vom Fakir in Trance verſetzt,
wunderliche Dinge erlebt. Kann der Film auch nicht letzte
Auf=
ſchlüſſe über das Weſen der Fakire geben (dazu iſt er nicht da), ſo
vermag er doch, die prachtvollen Aufnahmen, ſchon für ſich allein
des Schauens wert, ſpannend zu beleben.
Der zweite Film „Das Geheimnis der U=Deutſchland” hält
nicht ganz, was er im Titel verſpricht. Die bekannte Amerikafahrt
des Handelsunterſeebootes unter dem Kommando Kapitän
Königs wird nur im erſten Viertel — und meiſt an Hand von
Karten ſchematiſch dargeſtellt — behandelt. Den weitaus größten
Teil nehmen die ſpäteren Fahrten des zum Kriegs=Unterſeeboot
umgebauten Handelsboots ein, die in Originalaufnahmen dem
Zuſchauer lebendig vor Augen treten. Mag manches Techniſche
an ihnen zu bemängeln ſein, ſo iſt der Film gerade um deswillen
intereſſant als Zeugnis der Filmkunſt aus der Zeit vor zehn
Jahren, wertvoll als Dokument aus einer Zeit, die eine große zu
nennen wir uns nicht ſchämen wollen. — Die Emelka=
Wochen=
ſchau bringt vor allem intereſſante Bilder von dem
Präſidenten=
wechſel in Amerika.
W. S.
Frankfurker Schauſpielhaus.
„Katharina Knie”.
„Was der Pfarrer geſagt hat, war ein dünner Wind”, läßt
Zuckmayer den Clown Schmittolini trübſelig philoſophieren,
als der Zirkus von der Beerdigung des alten Knie zurückkommt.
Viel dünner noch weht der Wind, den Zuckmayer in dem
Seil=
tänzerſtück „Katharina Kinie” ſäuſeln läßt.
Als Berlin im „Fröhlichen Weinberg” und im „
Schinder=
hannes”, den Erdgeruch rheiniſchen Bodens entdeckte, ſpürten
rheiniſche Naſen den Kaffeehaus=Geruch literariſcher Cichorie und
ſetzten hinter die „Urwüchſigkeit”, des Dramatikers Zuckmayer
kritiſche Fragezeichen. „Katharina Knie” iſt vom Volksſtück ſchon
zum „Seiltänzerſtück” geworden und beſtätigt die Berechtigung
der Fragezeichen.
Die Handlung? Die Tochter Knie möchte eigentlich bei einem
Bauern als Frau bleiben. Doch als der Vater Knie im
Mond=
ſchein ſtirbt, entſchließt ſie ſich, in rührſeliger Sentimentalität bei
der Truppe zu bleiben. Warum? Na, um des rührenden
Ent=
ſchluſſes willen!
Der Erfolg der Frankfurter Aufführung war ausſchließlich
ein Erfolg der prächtigen Darſtellung. Richard Weichert hatte
als Spielleiter kräftigſt geſtrichen und auf der Drehbühne einen
luſtigen „Zirkus Knie” aufgebaut. Bald ſah man den Zirkus
mit Vorſtellung von vorn, bald mit den Wohnwagen von hinten.
In flottem Wirbel zog das Spiel vorüber. Akrobaten, Clowns,
Seiltänzer — darunter die echte Seiltänzer=Familie Eichel aus
Darmſtadt — traten auf und zeigten ihre Zirkuskünſte.
Dazwiſchen die ſchmale Handlung. Konſtanze Menz als
Katharinchen von herrlicher Urſprünglichkeit und Echtheit: hier
wächſt eine junge Höflich heran!
Toni Impekoven als trübſeliger Schmittolini hob den
Clown Zuckmayers auf die Höhe eines Narren von Shakeſpeare:
die Tragödie des Menſchen im Gewand des Clowns!
Prächtig ſaftig Mathilde Einzig als Bobbi: früher im
Zir=
kus Stemm= und Kraftakte, jetzt Kaſſe, Kochen und Wäſchen!
Franz Schneider komiſch und wirkungsvoll als Vertreter
des Sprungſeils. R. Taube um den alten Knie bemüht,
K. Luley zu vornehm als ländlicher Liebhaber.
Der Erfolg ein Erfolg der Darſtellung! Sonſt; warum
Zuck=
mayer? Dann lieber nur Zirkus Knie!
Z.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Gießen: Der ordentliche Profeſſor der engliſchen Philologie, Dr.
Walter Fiſcher, hat den an ihn vor einiger Zeit ergangenen Nuf auf
den neu errichteten Lehrſtuhl für Wirtſchaftsangliſtik an der
Handels=
hochſchule in Leipzig abgelehnt.
Karlsruhe: Der Dozent für Elektrizitätswirtſchaft an der Techniſchen
Hochſchule, Dr.=Jug. h. c., Dr. Robert Haas, iſt zum ordenilichen
Honorarprofeſſor ebenda ernannt worden.
Seite 4
Der heſſiſche Staaksvoranſchlag
verabſchiedel.
Errichkung des Landeskriminalamkes. — Gegen das
Zigeunerunweſen. — Annahme des
Gemeinde-
beamlengeſetes.
* Darmſtadt, 21. März.
Präſident Delp eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 25 Min.
Auf eine kleine Anfrage der Abgg. Dr. Niepoth und Dr. Keller
zum 7=Uhr=Ladenſchluß im Handelsgewerbe antwortet die
Regie=
rung: Der Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft iſt ſeither von der
Auffaſſung ausgegangen, daß ein Späterlegen des Ladenſchluſſes
gleichzeitig eine Verlängerung der Arbeitszeit der Angeſtellten
bedeuten würde, welch letztere jedoch nach Erlaß des
Arbeitszeit=
notgeſetzes vom 14. April 1927 mit Rückſicht auf deſſen § 10 nicht
mehr zuläſſig iſt. Da auch weiter eine unterſchiedliche
Behand=
lung der offenen Verkaufsſtellen, in denen Angeſtellte beſchäftigt
werden, und der offenen Verkaufsſtellen, bei denen dies nicht der
Fall iſt, vermieden werden muß, iſt ſeither grundſätzlich davon
abgeſehen worden, eine Verlängerung der Verkaufszeit über 7 Uhr
abends hinaus zu genehmigen. Dabei ſollte es auch bis zum
Er=
laß eines Arbeitsſchutzgeſetzes, das jetzt ſchon den Reichsrat be=
Freitag, den 22. März 1929
vorgeſehen, daß in Gemeinden bis zu 2000 Einwohnern bei
Ver=
kaufsſtellen aller Art oder einzelner Geſchäftszweige an höchſtens
hundert Tagen im Jahr der Ladenſchluß auf abends 8 Uhr
feſt=
geſetzt werden kann. Dieſem Vorſchlag iſt von der heſſiſchen
Regie=
rung zugeſtimmt worden. Da auch ſonſt ein Widerſpruch
hier=
gegen nicht vorlag, darf wohl damit gerechnet werden, daß er
demnächſt Geſetzeskraft erlangt. Alsdann ſoll von der im Geſetz
vorgeſehenen Ermächtigung Gebrauch gemacht werden, da für die
Landgemeinden in den Sommermonaten ein gewiſſes Bedürfnis
für ein längeres Offenhalten der Läden nicht verkannt werden
kann und angenommen werden muß, daß auch die übrigen Länder
ungeachtet der oben erwähnten Vorſchrift in § 10 des
Arbeitszeit=
notgeſetzes von der erwähnten Ermächtigung Gebrauch machen
werden. Wünſchenswert erſcheint dabei ein möglichſt einheitliches
Vorgehen mit den Nachbarländern.
Der Präſident teilt mit, daß er die Abſicht habe, die
Regie=
rungsvorlage über Errichtung eines Landeskriminalpolizeiamtes,
den Entwurf eines Geſetzes zur Bekämpfung des
Zigeuner=
unweſens ſowie eines Jagdpachtgeſetzes und den Entwurf des
Ge=
ſetzes über die Pachtverhältniſſe der Gemeindebeamten noch in
dieſer Sitzung zu verabſchieden. Es lägen eine Reihe von
Regie=
rungsvorlagen vor, ſo daß aller Vorausſicht nach, wenn die
Tages=
ordnung in der Freitags=Sitzung nicht erledigt werden könnte,
eine Sitzung am Samstag ſtattfinden müſſe, da auf Beſchluß des
Aelteſtenrates in der Karwoche nicht getagt werden ſolle.
Es ſteht ſodann die Regierungsvorlage auf Errichtung eines
Landeskriminalpolizeiamtes zur Beratung.
Die Vorlage die eine Mehrausgabe von 9380 Mark fordert,
wird gegen die Stimmen der Deutſchen Volkspartei, der
Deutſch=
nationalen, des Landbundes und der Kommuniſten
ange=
nommen.
Die Regierungsvorlage des Geſetzes zur Bekämpfung
des Zigeunerunweſens wird in erſter und
zwei=
ter Leſung angenommen. Das gleiche geſchieht mit der
neuen Haushaltsordnung. Das Haus erledigt ohne
De=
batte das Jagdpachtgeſetz und ſtimmt der
Aende=
rung des Gerichtskoſtengeſetzes zu. Nachdem dann
noch die Abſtimmungen über die geſtern behandelten Kapitel des
Staatsvoranſchlags erledigt ſind, erfolgt die Annahme des
Staatsvoranſchlags 1929 und des
Finanz=
geſetzes gegen die Stimmen der Deutſchnationalen, des
Land=
bundes, der Volksrechtspartei, der Deutſchen Volkspartei und der
Kommuniſten in erſter und zweiter Leſung.
Einen breiteren Raum in den Beratungen des Donnerstags
nimmt die erſte Leſung des Gemeindebeamtengeſetzes
ein.
Abg. Hammann (Komm.) ſpricht gegen die
Regierungs=
vorlage.
Abg. Dr. Niepoth (D.V.P.) erklärt, die Vorlage des
heſ=
ſiſchen Innenminiſters ſei wohl auf die Richtlinien über die
Be=
ſoldung der Gemeindebeamten in der Inflationszeit
zurückzu=
führen. Man habe im Jahre 1926 die Richtlinien wegen der
dar=
aus ſich ergebenden Beſchwerden aufgehoben, und dieſe
Regie=
rungsvorlage ſei wohl verurſacht durch die Verſprechungen, die
man bei den letzten Landtagswahlen den Beamtenvertretungen
wie die Verwaltungsreform ſeien ſachlich notwendig Die Deutſche
Volkspartei habe in den Ausſchußberatungen drei
Hauptforde=
rungen aufgeſtellt, von denen zwei, und zwar der Schutz des
Berufsbeamtentums und der Schutz vor unberechtigter Entlaſſung
erfüllt worden ſeien, aber die dritte Forderung auf eine
ange=
meſſene Beſoldungsregelung ſei nicht berückſichtigt. Die Deutſche
Volkspartei habe ſich für den Erlaß einer Ortsſatzung eingeſetzt,
die ſehr wohl geeignet ſei, eine Beſoldungsregelung zu treffen,
die den dienſtlichen Anforderungen entſprächen und vor
Miß=
bräuchen ſichere. Das, was das Reichsgeſetz für das Reich, das
Landesgeſetz für das Land bedeute, das bedeute die Ortsſatzung
für die Gemeinden. Die Schiedsgerichte, ſo wie ſie in der
Vor=
lage vorgeſehen ſeien, ſeien grundſätzlich abzulehnen, da ſie leicht
zu einem Sperrgeſetz werden könnten. Sie widerſprechen zudem
dem Gedanken des Berufsbeamtentums. Es ſei außerdem durch
die Zuſammenſetzung der Schiedsgerichte dem Miniſterium des
Innern die Möglichkeit gegeben, hinter den Kuliſſen auf die
Be=
ſoldungsverhältniſſe in den Gemeinden einzuwirken. Daher werde
ſeine Fraktion die Vorlage ablehnen.
Abg. Dr. Beſt lehnt aus den gleichen Gründen die
Vor=
lage ab.
Abg. Schreiber (Dem.) verteidigt die Vorlage. In der
Gleichſtellung von männlichen und weiblichen Beamten ſieht er
einen Vorteil. Wenn auch das Geſetz mit gewiſſen
Schönheits=
fehlern behaftet ſei, ſei doch im ganzen dem Geſetz zuzuſtimmen.
Abg. Ritzel wendet ſich vor allem gegen den Gedanken der
Ortsſatzung. Er ſetzt ſich für das vorgeſehene Schiedsgericht ein,
wobei er behauptet, dieſe Schiedsgerichte würden von den
Beam=
gefordert.
Abg. Dr. Müller (Lbd.) iſt der Auffaſſung, daß der
Geſetz=
entwurf eine Einſchränkung des Selbſtverwaltungsrechtes der
Ge=
meinden bedeute. Die Aufnahme des heſſiſchen Landgemeindetags
und die üblen Erfahrungen, die man in Baden mit dem
Schieds=
gericht gemacht habe, zeigten doch, daß dieſe Einrichtung zu den
ſchlimmſten Befürchtungen Anlaß gebe. Seine Fraktion lehne die
Vorlage ab.
Abg. Schül (Zentr.) gibt eine Schilderung über die bei der
Aufſtellung des Geſetzes geleiſtete Arbeit, er vermißt eine beſſere
Definition des Begriffs „Beamter‟. Er iſt der Auffaſſung, daß
das Schiedsgerichtsverfahren nicht die Gefahr in ſich berge, wie
ſie von dem Vertreter der Deutſchen Volkspartei vorgebracht
würde.
Miniſter des Innern Leuſchner wendet ſich gegen
die Ausführungen Dr. Niepoths, daß der Geſetzentwurf auf
Wahl=
verſprechungen zurückgehe. Die Materie ſei vor Jahren ſchon von
dem alten Ausſchuß zur Verwaltungsreform behandelt worden,
Schiedsgerichten ſchlechte Erfahrungen gemacht habe, ſtimme in
dieſer verallgemeinerten Form nicht. Nach anfänglichen
Miß=
griffen, die man abzuſtellen verſtanden habe, hätten ſie ſich
be=
währt. Er weiſt die bezüglich des Vorſitzenden der Schiedsgerichte
vorgebrachten Unterſtellungen zurück.
Abg. Dr. Niepoth (D.V.P.) wiederholt nochmals, daß ſeine
Fraktion den Geſetzentwurf wegen der Nichtannahme des
grund=
ſätzlichen Antrags auf Einführung von Ortsſatzungen ablehne.
Das Gemeindebeamtengeſetz wird in erſter
Le=
ſung gegen die Stimmen des Landbundes der Volksrechtspartei,
der Deutſchen Volkspartei und der Kommuniſten
ange=
nommen. Die zweite Leſung wird auf morgen zurückgeſtellt.
Stellvertretender Präſident Blanck ſchließt um 1 Uhr 30
Min. die Sitzung und beraumt die nächſte Sitzung auf Freitag
vor=
mittag 10 Uhr an.
Numme
Parlamenkariſcher Abend im Staaksminiſcte
In den Räumen des Staatsminiſteriums fand am
tag abend ein Parlamentariſcher Abend ſtatt. Nach E.
grüßungsworten des Staatspräſidenten Adelung ſp
Dr.=Ing. Peterſew von der hieſigen Techniſchen
über neuzeitliche Ausnützung der Waſſerkr
Energiegewinnung. 1. a. ſagte er:
Die Gefahr einer frühzeitigen Erſchöpfung der
deutſch=
kohlenlager — Braunkohle iſt ein wertvoller Rohſooff der
Induſtrie (Benzingewinnung uſw.) — verlaugt gebieteriſch Siel
ßung neuer Kraftquellen. Aus dieſem Grunde wendet die den
trizitätswirtſchafr in zunehmendem Maße ihr Intereſſe den AIf
kräſten zu.
Nach dem neuen Grundgedanken der Ausnutzung von Waſſ
der bei dem Tauernprojekt in klarſter Form herausgearbeie
iſt, wird ein Flußſyſei, ein Gebirgsſyſtem als einheitliche
wirtſchaftsgebiet durchgearbeitet. Vorhandene Waſſerkräfte
Sinne, die man als Zufallse=ge5niſſe bezeichnen kann,
werde-
achtet. Die Waſſerſanrmlung und die Waſſerführung werden
bildet, daß das Höchſtmaß an Leiſtung herausgewirtſchaftet.
Bei dem Tauernprojekt werden die geſamten Schmelz= u
ſchlagswaſſer des Tauerngebiets in „Hangkanälen”, die bis
von 2300 Metern reichen, geſammelt und den „Zubringerken
geführt. Die Zubringe=kanäle leiten es zu den großen Scur
Mooſer= und Tauernmoosbodens, die untereinander durch S
kunden ſind. Ihre Meercshöhe iſt 260 Meter. Die Geſamtlei
in 3 Kraftwerken erzeugt.
Das Kraſtwerk I. Gefäll 420 Meter, Leiſtung 42000
(KW), liegt im Orglerboden, der ſeinerſeits eine Sperre E7
Kraftwerk II Gefäll 820 Meter, Leiſtung 860 000 KW., liegt In
tal oberhalb Kaprun. Kraftwerk III ſchließlich, bei St.
ein Gefäll von 194 Metern und eine Leiſtung von 225 000 K
In den genannten Werken mit einer Summenleiſtung von
lionen KW. wird eine Jahresarbeit von 6,6 Milliarden Kilos
erzengt.
4 Millionen Tonnen beſter Steinkohle wären nötig, um
beit in modernen Damufkraftwerken zu gewinnen.
Die gigantiſchen Ausmaße der Kraftwerke, des Geſamtpro)
erhoffen, daß die Erzeugungskoſten je Kilowattſtunde weit
den von Dampfkraſtwerken liegen.
Die Möglichkeit, an derartige Aufgaben heranzutreten,
kurzer Zeit gegeben. Denn nur mit Spannungen von 220
380 000) Volt laſſen ſich Leiſtungen der genannten Höhe wir
bis in das Herz Deutſchlands befördern. läßt ſich eine Verkup=e
beſtehenden Dampfkraftwerken durchführen.
Dieſe Verkuppelung ermöglicht erſt die Schaffung eine
wirtſchaftsfyſtems von hohem Wert und ſteigert den Wert Oi
kräfte.
Staatspräſident Adelung ſprach dem Me
warmen Worten den Dank der Anweſenden aus, zuma
Ferien in der Schweiz unterbrochen habe, um hier zu
Prof. Peterſen ſei nicht nur eim Wiſſenſchaftler von
ſondern auch ein führender Wirtſchaftler. Für uns in
er noch mehr: nicht nur ein Mann, deſſen Anſehen der
Techniſchen Hochſchule in die Welt trage, ſondern eine
lichkeit, die die idealen Aufgaben der Techniſchen 9
pflege. Er — der Staatspräſident — benutze gern dieſe
heit, das hier in der Oeffentlichkeit zum Ausdruck zu bi
Schachts Berliner Reiſe.
Reichsbankpräſident Dr. Schacht wird am Freitag ru
Berlin erwartet, um an einer Sitzung des Generalcyt
der Reichsbank teilzunehmen, zu der auch die ausländiſy
glieder erwartet werden. Dr. Schacht will bis zum Scnf
Berlin bleiben, um am Montag wieder an den VerhaMt Dur
in Paris teilzunehmen. Er wird ſelbſtverſtändlich ſeim
liner Aufenthalt dazu benutzen, um den an der Reparait
ferenz beſonders intereſſierten Regierungsſtellen über dei
blicklichen Stand der Verhandlungen zu berichten.
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[ ← ][ ][ → ] Darmſtadt, 22. März.
Aus dem heſſiſchen Schuldienſt entlaſſen wurde auf Grund des
des Heſſiſchen Perſonalabbaugcſetzes vom 19. Dezember 1923 in
„dang mit Art. 14 der Reichsperſonalabbauverordnung vom
cer 1923 mit Wirkung vom 24. März 1929 die Reallehrerin an
wienanſtalt in Gießen Eliſabeth Eppelsheimer, verehe=
Mauck.
örkener in Darmſtadt. Wie wir aus zuverläſſiger Quelle erfahren,
ver berühmte Zeppelinfahrer Dr. Hugv Eckener=
Friedrichs=
reit evklärt, im April oder Mai laufenden Jahres in Darmſtadt
ſiren des Heſſiſchen Roten Kreuzes einen Lichtbild rvortrag über
espelin=Ozean=Reiſen und die Ziele der Luftſchiffahrt” zu halten.
3 wird noch durch die Tageszeitungen bekannt gegeben werden.
tefſiſches Landestheater. Heute findet im Großen Haus die
Auf=
der romantiſchen Oper „Der Freiſchütz” von Carl Maria
Eter in der neuen Einſtudierung und Inſzenierung ſtatt. In den
tolen ſind die Damen: von Stoſch, Harre, und die Herven: Bi=
Zeharde, Herrmann, Overlack, Tibaldi beſchäftigt. Muſikaliſche
Max Rudolf. In Szene geſetzt von Arthur Maria Rabenalt
ſſiSelm Reining. (Miete E, Beginn: 19 Uhr.)
ſete Gaſtſpiel Aſta Nielſen. Im Kleinen Haus findet
as einmalige Gaſtſpiel Aſta Nielſens mit Enſemble ſtatt. Zur
ſfirrng gelangt das „Gewitter” von Oſtrowſki. Beginn: 19½ Uhr.
oigen geht im Kleinen Haus das Luſtſpiel von Frantiſek Langer
hramel geht durch das Nadelöhr” in der Inſzenierung
füramezyks erſtmalig in Szene. (Beginn: 19½ Uhr.)
Großen Haus findet morgen das zweite Volkskonzert
3rr Aufführung gelangt die unvollendete Sinfonie H=Moll und
aſonie Nr. 7 C=Dur. Leitung: Generalmuſikdirektor Dr. Böhm.
enatag, den 24. März gelangt „Parſifal” von Richard
Wag=
u Hans Grahl in der Titelrolle, Elſa Varena als Kundry, Hans
yg als Amfortas, Theo Herrmann als Gurnemanz, Heinrich
als Klingſor, Ernſt Overlack als Titurel zur Aufführung. Die
mädchen werden von den Dawen: Roſe Landwehr, Regina
Unny von Stoſch Paula Kapper, Maria Kienzl und Anny
ſ e gefungen. Muſikaliſche Leitung: Generalmuſikdirektor Dr. Böhm.
ſe T, Beginn: 17 Uhr.) Für dieſe Vorſtellung können nur
Gut=
nangelöſt werden, die den Mietern beim Umtauſch einer
Sonn=
er gegeben worden find.
ArGedächtnis Matthias Grünewalds. — Ausſtellung ſeines
Geſamt=
ſeem Kupferſtichkabinett des Landesmuſeums. Zu dieſer Ausſtellung,
iſga Sonntag, den 24. März, eröffnet wird und gewiſſermaßen
t aſten Beitrag des Landesmuſeums zur Paſſionszeit und Karwoche
u außer dem Muſeum ſelbſt der Verlag F. Bruckmann in
hn einen großen Teil des Stoffs beigeſteuert. Vornehmlich ſind
Teil der vortrefflichen großen Reproduktionen von Grünewalds
Bnlichſten Werk, dem Hochaltar für die Antoniterpräzeptorei in
ſuim welcher heute im Mufeum der Stadt Kolmar aufbewahrt
- Nach allgemeiner Annahme gilt das Jahr 1529 als Todesjahr
tünewald; der Tag ſelbſt iſt nicht bekannt, wie ja Grünewald
mganzen Weſen nach mit Namen und Daten ſchwer zu faſſen iſt.
züallen ganz Großen, ſteht auch hier das Werk von der Perſon und
Arliſchen Gängen, und 400 Jahre tot oder nicht, Matthias
Grüne=
eramt oder Gothart Nithart, ſtammend aus Seligenſtadt=
Aſchaf=
ra oder aus Würzburg: die hinterlaſſene Leiſtung in ihrer „
pri=
an Anonymität” darf unter jedem wie auch beſchaffenen Vorwand in
gunzen Weite und Breite als eins der großartigſten Erbteile aus
fiſchichte des deutſchen Volks vorgelegt werden.
Tie Städtiſche Gewerbeſchule gibt bekannt, daß die im laufenden
ſthalbjahr angefertigten Schülerarbeiten aus den Fachklaſſen
ütdekorationsmaler im Schulgebäude Landgraf=Philipps=
6 ausgeſtell: ſind. Die Vertretee des Handwerks und alle
ue der Schule ſind zum Beſuch der Ausſtellung, die für jedermann
rd koſtenlos iſt, freundlichſt eingeladen. Die Ausſtellung iſt
ge=
um Samstag, dem 23., und Sonntay, dem 24. März, von 10 bis
1. Durch dieſe Ausſtellung möchte die Schule der Oeffentlichkeit
w wie ſie die Aufgabe, dem Malerhandwerk einen tüchtigen Nach=
Sſeranzubilden, zu löſen ſuchte. Die Ausbildung der jungen Leute
tam zwei Klaſſen. In der unteren Stufe erhielten die
hü Unterweiſungen in den grundlegenden Aufgaben des prak iſchen
wie Strichziehen, Schablonieren, einfache Schriftanordnung
ächeneinteilung, ſowie Flächembelebung in allen Techniben. In
Aueren Stufen kam mehr die neuere Richtung zum Ausdruck,
die moderne Raumgeſtaltung erfordert. Die praktiſche
Ausbil=
er Schüler wurde ergänzt durch Unterricht in Deutſch,
Staats=
ſſeunde, Rechnen, Buchführung, Geometrie, Naturlehre, Veranſchla=
7d Bedufskunde. Für dieſe wurden die dem einheimiſchen
Weiß=
ewerbe angepaßten Richtlinien des Reichsbundes für das deutſche
ah und Lackierhandwerk zugrunde gelegt.
=Der Einführurgsvortrag von Fräulein Hellwfg im Heag=Haus
eiſte bend 8 Uhr wird den Beſuchern eine ſehr intereſſante Gelegenheit
Mzu erkennen, wie ſehr die elektriſchen Geräte dazu berufen ſind,
usfrau Helferin zu ſein. Zumal jetzt, in der Frühjahrs= und
Sit, wo jeder Haushalt durch den großen Hausputz neu erſtehen
mn manche Arbeit durch Elektrizität erleichtert werden. Der
dianger ſpielt hierbei eine äußerſt wichtige Rolle, Polſtermöbel,
euſo. können mühelos vom Staub gereinigt werden, ohne daß,
4 früher erforderlich war, dieſe Möbel zum Staubklopfen auf Höfe,
Euas und dergleichen transportiert werden müiſſen. Große An=
1nmeiten und Arbeitserſparniſſe bieten die elektriſchen Koch=, Brat=
Phckapparate, welche ein bequemes Arbeiten erlauben und welche
höhre milde und gleichmäßige Hitze ein ſparſames Kochen geſtatten.
ellwig wird in ihrem Vortrag an mehreren elektriſchen Geräten
EPſt zubereiten und werden ſich die verehrlichen Beſucher an den
kolwken von der Güte derſelben, aber auch von der äußerſt
geſchik=
übereitungsweiſe überzeugen. Ein Beſuch wird daher ſehr
ſatktlen.
1=Ausdehnung der deutſchen Sozialverſicherung auf die deutſchen
heRnehmer der Beſatzungsbehörden. Wie der Reichskommiſſar für die
beſen rheiniſchen Gebie* bekannt gibt, wird eine Anweiſung der
ſokuandkommiſſion veröffentliht, wonach deutſche Angeſtellte und Ar=
Riſtn die von der Beſatzungsarmee oder der Oberkommiſſion beſchäf=
WEirden oder im Privatdienſt von Mitgliedern der Beſatzungsarmee
Mer Oberkommiſſion ſtehen, gegen Krankheit, Unfall, Invalidität,
Bchuufähigkeit und Arbeitsloſigkeit vom 23. März 1929 ab nach
Maß=
baier deutſchen einſchlägigen Geſetze verſichert ſind.
Schließung der ſtädtiſchen Büros und Kaſſen. Am Oſterſamstag
Behit die ſtädtiſchen Geſchäftszimmer und Kaſſen geſchloſſen.
Freitag, den 22. März 1929
Ceite 5
Die Stadtverordneten=Verſammlung.
der Mhungsoeilnaf.
Bürgermeiſter Mueller eröffnet kurz nach 5 Uhr die Sitzung.
Vor Eintreten in die übliche Tagesarbeit gedachten die Stadwverwaltung
und Stadtverordnetenverſammlung in Treue des verſwrbenen Herrn
Oberbürgermeiſters. Die Punkte der Tagesordnung wurden debattelos
angenommen, lediglich zum Antrag des Stadtverordneten Schneider auf
Einführung einer Warenhausſteuer entſpann ſich eine Ausſprache. Im
einzelnen handelte es ſich um folgende Punkte:
Dirch unvorhergeſehene, erhöhte Inanſpruchnahme einzelner
Für=
ſorgezweige iſt eine Krediterweiterung bei Rubrik 40 (
Wohlfgörts=
pflege) ven insgeſamt 25 370 RM. erforderlich. Zuſtimmung wird
erteilt.
Der Ausſchuß für die Verwaltung der ſtädtiſchen Wirtſchaftsbetriebe
hat dem Antrag der Verwaltung auf Inſtandſetzung und Neuanſtrich,
der Gartenmöbel des Städtiſchen Scalbaues unter Aufwendung eines
Koſtenbetrages. veranſchlagt zu 4200 RM., zugeſtimmt. Die
Genehmi=
gung wird erteilt.
Um eine unterſchiedliche Behandlung bei Heranziehung der Anlieger
zu den Koſten der Straßenherſtellungen zu vermeiden, wird im
Ein=
vernehmen mit dem Bauausſchuß die Feſtſetzung entſprechender
Ein=
heitspreiſe genehmigt.
Die diesjährigen außergewöhnlichen Schneeverhältniſſe machten eine
umfangreiche Verwendung von Hilfskräften beim
Straßenreinigungs=
betrieb erforderlich. Dadunh ſind die 1928er Vornſhlagskredite für
Taglöhne und Fuhrlöyne jetz: ſchon nahezu vollſtändig aufgebraucht. Im
Einvernehmen mit dem Bauausſchuß wird daher der Kredit für
Tag=
löhne beim Straßenreinigungsbetrieb um 60 000 RMM. und der Kredit
für Fuhrlöhne um 20 300 RM. erweitert.
Für die ſtädtiſchen Wohnhausneubauten nähſt, dem Schlachthof
wer=
den Kcnal= und Straßenherſtellungen erforderlich. Die Koſten der
Kanalherſtellungen ſind zu 25 000 RMM., die Koſten der
Straßenherſtel=
lungen zu 69 009 RM. veranſchlagt. Im Einvernehmen mit dem
Bau=
ausſchuß wird Genehmigung zur ſofortigen Ausführung dieſer
Arbei=
ten, ſowie Bereitſtellung der hierzu erforderlichen Mittel erteilt.
Im Einvernehmen mit dem Bauausſchuß wird beantragt, als
Ge=
meindevertreter bzw. deſſen Stellvertreter für das
Baulandumlegungs=
verfahren Ecke Ohly=/Oſaunſtraße die Stadtverordneten Baßler und
Bauer zu ernennen. Zuſtimmung erfolgt.
Das Miniſterium des Innern hat eine geringfügige Aenderung des
ron der Stadtverordneten=Vesſammlung am 26. April 1928
gutgeheiße=
nen Bekauungsplanes für Ecke Ohly= und Oſannſtraße vorgeſchlagen,
deren Genehmigung im Einorrnehmen mit dem Bauausſchuß erteilt
wird
Im Hinblick auf die unzureichende Frequenz der
Wandererherberge im Hauſe Herdweg 28
und auf die geſpaunte Finanzlage der Stedt hatte die Verwaltung
be=
antragt, der Weiterbewilligung des bisher dem Gewerkſchaftskartell für
die Erhallung der Wandererherberge gewährten Zuſchuſſes von jährlich
4000 RM. tom Nechnungsjahre 1929 ab nicht mehr zuzuſtimmen, und
angeregt, die Wandererherberge aufzuheben und die betreffenden Räume
dem Gau Südheſſen des Verbandes Deutſcher Jugendherbergen zu
Jugendherbergszwecken zur Verfütung zu ſtellen, die übrigen
vorhan=
denen Räume dem Wehnungsmark: zur Verfügung zu bringen und die
durch Verlegung der Jugendheeberge im Haufe Muhlſtraße 76 frei
wer=
denden Näume umzubauen und als Verkaufsräume zu vermieten. Der
Finanzausſchuß hatte in ſeiner Sitzung vom 19. Februar beſchloſſen,
den Antrag zunächſt dureh den Sozialpolitiſchen Ausſchuß vorberaten
zu laſſen. Dieſer lehnte nach Beſichtigung der beiden Herbergen in der
Ohſengaſſe und im Herdveg in ſeiner Sitzung vom 6. März den
An=
trag ab und beantragte ſeinerſeits, den Zuſchuß von jährlich 4000 RM.
noch einmal für ein Jahr zu gewähren. Dem Antrag wird ſtatwgegeben.
Auf Wunſch erſtartet nunmehr Stodlv. Goſenheimer Bericht
über die beantragte Warenhausſteuer. Stadtv. Schneider hat den
An=
trag geſtellt, neben der bereits beſtehenden Filialſteuer auch eine
Waren=
hausſteuer einzuführen. Dieſe Steuer kann erhoben werden von
ge=
werblichen Unternehmungen, inſoweit ſie den Kleinhandel mit Waren
verſchiedener Gattungen nach Art der Warenhäuſer, Großbaſare,
Ab=
zahlungs=, Verſteigerungs= und Verſandgſchäfte im Großen betreiben
und einen Jahresumſatz von mindeſtens 150 000 RM. nachweiſen. Die
Warenhausſtener beſteht in einem Zuſchlag zur gemeindlichen
Gewerbe=
ſteuer. Der Zuſchlag beträgt 200 Prozent. Iſt bei einem gewerblichen
Unternehmen die Vorausſetzung für die Erhebung von Warenhaus= und
Filialſteuer gegeben, ſo gelangt nur diejenige Steuer zur Erhebung,
welckie den höheren Steue=betrag ergiht.
Die in Betracht kommenden Stellen ſprechen ſich durchweg gegen die
Einführung dieſer Steuer aus. Die Verwaltung legt vorſorglich den
Entwurf einer bezüglichen Ortsſatzung vor, ſie muß jedoh — da ſie ſich
der Stichhaltigkeit der erhobenen Einwände nicht verf hließen kann —
Ablehnung der Steuer beantregen.
Der Berichterſtatteter ſtellt foſt, daß das finanzielle Ergebnis gleich
Null ſei, Verwaltung und Finanzausſchuß ſtänden dieſem Antrag
eben=
falls ablehnend gegenüber.
Stadtv. Schneider (Dntl.) begründet uter finanzpolitiſchem
Ge=
ſicktspunkt die Einführung dieſer Steuer. Man wolle die Steuer ledig=
lich als Finanzſteuer aufgezogen haben. Es ſei ein Ertrag von 3—5000
Mark zu erwarten. Zum Ausgleich gegenüber Mittelſtandsbetrieben
ſei dieſe Beſteuerung für Warenhäuſer gerecht.
Stadtv. Metzler (Soz.) iſt gegen die Warenhausſteuer, da ſeine
Fraktion prinzipiell gegen Steuern ſei, die jetzten Endes die Maſſe
treffen würden. Die Maſſenbelaſtung mit Steuern müſſe man
un=
bedingt ablehnen. Bei dieſer Gelegenheit wolle er darauf hinweiſen,
daß in vielen Mittelſtandsbetrieben die Soziallaſten eingezogen
wür=
den und dann nicht ſofort weiter abgeführt würden, ſondern man laſſe
einfach Rückſtände ampachſen. (Lebhafte Erregung.) Der 10prszentige
Abzug bei Angeſtellten, Arbeitern uſw. könne auch nicht geſtundet
wer=
den, ſelbſt wenn wirti haftliche Not beſtehe.
Stadtv. Scneider (Dntl.) nahm darauf das Wort, um einige
Irrtümer aufzuklären.
Bürgermeiſter Ritzert erklärt, die Definition des Begrifſs
Waren=
haus ſei nicht fehr leicht. Das Miniſterium habe die Definition
abge=
lehnt, kas Finanzamt habe erklärt, in Darmſtadt gebe es vielleicht ein
Warenhaus.
Stadtv. Haury (D.V.P.) proteſtiert energiſch gegen die
Auslaſſun=
gen des Stadtv. Metzlec, deſſen Aeußerungen über den Mittelſtand man
niht unwiderſprochen laſſen könne. Das Halten von Autos ſei z. B.
kein Zeihen für Luxus. Der Mittelſtand habe dauernd Ausgaben, es
könnten ſelbſtverſtändlich alſo Nückſtände beim Mittelſtand ſehr leicht
entſtehen.
Stadtv. Metzler (Soz.) erklärt, daß er ſeine Erklärung nuht auf
die Mirtelſtandsgewerbe verallgemeinert habe.
Bürgermeiſter Mueller erklärt, daß es zwar erfreulich wäre,
neue Einnahmequellen zu erſchließen, aber von der vorliegenden Steuer
habe man wohl kaum nennensverte finanzielle Vorteile zu erwarten.
Selbſt der Einzeihandel verſprahe ſich von dieſer Steuer keine Vorteile.
Stadtv. Goſenheimer (Dem.) glaubt, der Antragſteller müſſe
eigentlich nach der Erregung, die er erzeugt habe, ſeinen Antrag
be=
dauern. Die Steuer habe nur eine finanzielle Auswirkung von
viel=
leicht 2060 80 Mark. Maßgebend müſſe auh bei Bewertung des
An=
trags die Stellung des Einzelhandels ſein, der die Steuer ablehne. Er
könne die Steuer nicht befürworten.
Der Antrag wird mit Stimmenmehrheit abgelehnt.
Bürgermeiſter Buxbaum erinnert daran, daß das alte
Gymna=
ſium keine Zentralheizung habe. Die Stadt habe 4000 Mark bewilligt
zu den Koſten ven 40 000 Mark, dio der Staat zu tragen habe. Im
Landtag (Finanzausſchuß) habe man ſich auf den Standpunkt geſtellt,
die Koſten hätte die Stadt, nicht der Staat zu tragen. Die
Stadwver=
waltung vertrete aber die Anſicht, daß in einem ſtaatlichen Gobäude
auch der Staat Koſten zu tragen habe. Es wäre aber vielleicht zu einer
Einigung zu kommen, wenn die Stadt die Hälfte der Koſten (20000
Mark) trage.
Stadtv. Nöllner (D.V.P.) gibt ſeinem Erſtaunen Ausdruck, daß
man dieſen Punkt in öffentlicher Sitzung vortrage.
Bürgermeiſter Mueller will wenigſtens die Frage angeſchnitten
wiſſen.
Bürgermeiſter Ritzert ſtellt feſt, daß bei einer Zentralheizung
die Stedt viel mehr Heizungskoſten zu tragen habe als bei
Ofen=
feuerung. Die 4000 Mark für ein an und für ſich fremdes ſtaatliches
Haus habe man entgegenkommenderweiſe als Jubiläumsgabe bewilligt.
Stadtv. Ziegs (Soz.) beantragt, den Antrag zu vertagen oder
der Anregung des Bürgermeiſters Buxbaum nicht zu entſprechen.
Bürgermeiſter Delp macht darauf aufmerkſam, daß der Landtag
morgen abſchließend tage, eine Entſcheidung wäre alſo von Vorteil.
Stadtv. Heß (Dntl.) iſt der Anſicht, daß die Bewilligung von 4000
Mark genüge, über die man nicht hinausgehen möge.
Stadw. Aßmuth (Soz.) ſchließt ſich dieſer Auffaſſung an.
Staotv. Haury (D.V.P.) ſtellt feſt, daß die Stadt Darmſtadt dort
verpflichtet ſei, Heizungen herzuſtellen, wo das Haus Eigentum der
Stadt fei; in ein fremdes Haus werbe man nicht Gelder ſtecken. Er
ſei der Anſiht, daß der Beſchluß des Finanzausſchuſſes lediglich eine
Spitze gegen Darmſtadt darſtelle. Es wäre ein Zeichen der Schwäche,
wenn die Stadtverordneten einen Pfennig über 4000 Mark bewilligten.
Stadtv. Geißner (Ztr.) unterſtreicht, daß der Staat ſeinen
Pflichten in vieler Beziehung nicht nachkomme. Als Anerkennung einer
Rechtspflickt werde man keinen weiteren Betrag bewilligen.
Stadtv. Nöllner (D.V.P.) bemängelt als früherer Schüler des
Gymnaſiums die unhygieniſchen Verhältniſſe des Gymnaſiums. Der
Staat habe ja die Kloſettverhältniſſe verbeſſern laſſen, aber die
Hei=
zung vernachläſſige er durchaus. Der Staat ſei verpflichtet, für die
hygieniſchen Belange des Gymngſiums zu ſorgen. Einer Erhöhung der
Jubiläumsgabe könne man nicht zuſtimmen.
Stadtv. Goſenheimer (Dera.) findet es merkwürdig, daß der
Staat ein Erhöhung der Jubiläumsgabe den Stadtverordneten
ab=
ringen wolle.
Stastberwaltung und Stadtverordnete ſind einmütig in Ablehnung
der Mehrforderung, die Jubiläumsbewilligung bleibt natürlich beſtehen.
Stadtv. Krug fragt nach dem Stand der Arbeiten des
Palais=
gartens.
Bürgermeiſter Buxbaum glaubt, daß dieſe im Laufe des
Som=
mers in Angriff genommen würden. Dauit wurde die öffentliche
Sitzung geſchloſſen.
— Autounfall. Ein Perſonenwagen, an deſſen Steuer eine junge
Dame ſaß, überfuhr geſtern mittag um 14 Uhr am Luiſenplatz einen
14jahrigen Schüler. Der Junge wurde mit ſhweren Verletzungen,
Naſenbeinbruch und Gehirnerſchütterung, ins Städtiſche Krankenhaus
eingelicfert, wo er bis gegen Abend ohne Bewußtſein lag. In den
Abenöſtunden ſoll ſich ſein Befinden gebeſſert haben. Die Schuldfrage
iſt noch nicht geklärt.
Man iſt nur ſo alt, wie man ausſieht,
deshalb benutze man Exlepäng”. Gibt grauen Haaren die
Jugendfarbe wieder. Färbt nach und nach. Vollſtändig unſchädlich.
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SO. 131, Muskauerſtraße 9.
(TV.3365
— Martinsgemeinde. Wochenend= und
Jugendgottes=
dienſt. Am Samstag, den 23. d. M., abends 8 Uhr, findet in der
Martinskirche ein Paſſionsjugenogottesdienſt ſtatt, gehalten von Pfarrer
Bergér, bei bem auch die Jugendvereine ſelbſt durch Geſänge mitwirken
werden. Alle konfirmierten Jugendlichen jeden Alters, nicht nur die
Mitglieder der Jugendrereine, die Chriſtenlehrpflichtigen, ſondern auch
die älteren Jugendlicken bis etiia 21 Jahre ſind ganz beſonders
herz=
lich eingeladen. Selbſtverſtändlich iſt darüber hmaus die ganze
Ge=
meinde willkomen. Es iſt zu hoffen, daß dieſer erſte
Wochenendgottes=
dienſt in unſerer Gemeinde namentlich auch von denjenigen
Gemeinde=
gliedern begrüßt wird, die durch berufliche Inanſpruchnahme am
Sonn=
tag am Gottesdienſtbeſuch verhindert ſind.
— Deutſcher und Oeſterreichiſcher Alpenverein, Sektion Darmſtabt.
Auf den Lichtbildervortrag von Herrn Dr. Nau über Matterhorn,
Monte Roſa, Lyskamm; Führerlofe Gipfelfahrten in der Bergwelt des
Wallis, heute abend 8,15 Uhr im Feſtſaal des Ludwig=Georgs=
Gymna=
ſiums, Karlſtraße, wird hiermir nochmals hingewieſen.
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Seite 6
Freitag,den 22. März 1929
Bogelſchuß
Von Waldvogel.
Der ungemein ſtrenge Winter 1928/29 hat unter unſrer heimiſchen
Tier= und Vogelwelt in Wald und Flur ſchveren Schaden angerichtei.
Nicht allein, daß Vögel und Tiere unter der großen Kälte ſchwer litten,
ließ hauptſächlich der Nahrungsmangel manches Vöglein und manch
wildlebendes Tier zugrunde gehen.
Dancar iſt anzuerkennen, daß diele Menſchen die Hungersnot der
Vögel zu mildern verſuchten und ſicher viele durch regelmäßiges Futtern
am Leben erhielten. Jeden Naturfreund mußte es mit Freude erfüllen,
wenn er in dieſen Zeiten der Not überall an den Fenſtern
Futternäpf=
chen und Futterkäſtchen ſtehen ſah, die von unſren befiederten Freunden
cmſig beſuht wurden. So bekamen auch viele Stadtbewohner Vögel zu
Geſicht, die ihnen ſonſt vielleicht nur dem Namen nach bekannt waren
und ſie im Freien zu beybnihten nur dem geübten Vogeltenner gelingt.
Wer Sonnenblumenkerne, Hanfkörner, zerkleinerte Erdnuiſſe oder
gar Walnußkerne fitterte oder ſolihes Futter in kleinen, netzarticen
Säckchen aufhing, hatte Gelegenheit, unſre flinken Meiſenarten, wie Kohl=
und Blaumeiſe, ſowie die mit ſchuarzem Oberkopf geſchmückte,
brauni=
graue Sumpfmeiſe als Gäſte zu beobachten. Ebenſo ſtellten ſich
Erlen=
zeiſige häufig ein, von denen das Männchen am Oberkopf und Kehle
ſchwarz, am Ruücken grün mit ſchwarzen Shaftſtreifen und am Leib
grunlichgelb bis weißlich gezeihnet iſt. Es ſind ſehr lebhafte Vöglein,
die meiſt in Geſellſchaft erſcheinen und ſih an die Futterſäckhen hängen
wie die Meiſen. Auch der Kirſchkernbeißer, größer als die gekannten
Vögel und an ſeinem dicken Schnabel und der etwas plumpen G=ſtalt
kenntlic;, fand ſich an maucheu Fütterungen ein, wie auch der Dompfaff,
auch Bkuifink genaunt, mit ſeiner zinnoberroten Bruſt und ſchwvarzem
Oberkopf, der Bergfink, ein dem Bnihſink ähnlicher Vogel mit
ziegel=
roten Schulterzügeln und weißem Unterrücken, der im Winter in
Scha=
ren aus dem Norden zu uus kommt, kam ebenfalls an die Futterplätze.
Ueberwinternde Rotkehlchen und Stare fehlten aub niht.
Warnen möchte ich, Fütterungen, die gegen Negen und
Schnee ungeſchutzt ſind, mit Brot und Kartoffeln zu verſorgen,
da dieſe in der Feuchtigkeit ſäuern und dann leicht den Tod der Vögel
herbeiführen. Darum iſt es vorteilhaft, die nach den Angaben des
Le=
kannten Vogelſchützers Freihr, von Berlepſch hergeſtellten Futterapparate
zu benützen. Sehr empfehlensvert ſind: die kleine Futterkrippe und
die Mciſendoſe, die ziemlich diel Futter faſſen und von denen letztere
ſelbſttätig witkt. Die Hauptfache iſt jedoch, daß man ſchon zeitig im
Spätherbſt die Vögel an ihre Futerplätze gelvöhnt, indem man ihnen
dort etwas Fuiter bictet, ſodaß ſie an Tagen der Not, das ſind
Wirbel=
ſchnee, Naubreif und Glatteis, wveil da die natürlichen Futterſtellen
ver=
ſchloſſen ſind, ſtets wiſſen, wvo der Tiſch für ſie gedeckt iſt. Denn der
Vogel braucht nur morgens einige Stunden ohne Nahrung zu ſein, ſo
ermattet er und ſtirbt.
Darum iſt es aber auch nötig, daß die Füttcrungen ſtets morgens
mit Futter berſehen ſind. Der Vogel weiß, daß er dort Nahrung findet
und iſt in Zeiten der Not immer in der Nähe der Futterplätze.
Ein Vogelfreund und Kenner. Forſtmeiſter Kluge in Naumburg an
ber Saale, ſchreibt, daß er dieſen Winter im Innern der noch unfertigen
Neubauten viele tote Vögelchen, die dort Schutz vor der grimmigen
Kälte ſuchten, gefunden habe. Auch bei uns iſt manch Vögelein der
gro=
ßen Kälte zum Opfer gefallen. Unſere Zugbögel werden ja
vorausſicht=
lich in der geſvohnten Zahl nun wieder zu uns zurückkehren, aber bei
unſren Stand= und Strichuögeln werden ſich empfindliche Lücken zeigen.
Kleiber, Baumläufer und die Meiſenarten ſind ja die beſten Freunde
und Gehilfen der Gartenbeſitzer, Obſtönuer und Forſtwirte im Kampfe
gegen die ſchädliche Inſektenwelt. Drum wollen wir nicht verſäumen,
den uns erhalten gebliebenen Vögeln genannter Arten in unſeren
Gär=
ten und Wäldern durch Beſchaffung gute: Niſtgelegenheiten und
Fern=
haliung aller Vogelfeinde (bsſonders zur Vrutzeit der ungemein
ſchäd=
lichen Katzen) zu helfen, ſie werden es uns danken.
— Die Seelſorge an deutſch=evangeliſchen Freudenlegionären, ihre
Möglichkeit und ihre Verwirklichung. Ueber dieſes Thema wird der
be=
kannte Leiter der „Ed. chriſtlichen Einheit” zwiſchen deutſchen und
fran=
zöſiſchen Chriſten, Paſtor D. Jules Rambaud, am Sonntag, dem
24. März, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus, Kahlertſtraße 26, ſprechen.
Er geht dabei von dem Grundgedanken aus, daß eine praktiſche
reli=
giöſe und moraliſche Hilfe für die Legionäre unter den gegebenen
Ver=
hältniſſen nur dann möglich iſt, wenn deutſche und franzöſiſche Chriſten
hier zum Heil verlorener Söhne des deutſchen Volkes und der
deutſch=
evangeliſchen Kirchen zuſammenarbeiten vollen. Der Vortragende, der
ſich ſeit 17 Jahren mit dieſer Frage beſchäftigt, wird an konkreten
Bei=
ſpielen auf Grund einer ausgedehnten Korreſpondenz mit deutſchen
Legionären zeigen, daß angeſichts ihrer erſchreckend wachſenden Zahl
eine ſolche Samariterarbeit eine wichtige chriſtliche Pflicht ſei und der
beſte Weg, die Entgleiſten für die Heimat wiederzugewinnen und ſie zu
einem normalen, nützlichen Leben zurückzuführen. Man möge dieſe
Gelegenheit nicht verſäumen, zu ſehen, wie auf ſchwverſtem Gebiet
Nächſtenliebe zur Tat wird. Der Eintritt zu dem Vortrag iſt frei. Nach
dem Vortrag iſt Gelegenheit zur Ausſprache, wie zu Anfragen und
Er=
kundigungen gegeben.
— Miſſions= und Kolonialfilm. Wir machen noch einmal
aufmerk=
ſam auf den Miſſions= und Kolonialfilm „Andrea, der Sohn des
Zau=
berers”, der heute, Freitag abend 8 Uhr im Feierabendhaus laufen wird.
Der Film gehört nicht nur zu den beſten Miſſionsfilmen, ſondern zu den
beſten Afrikafilmen überhaupt und läßt vor unſern Augen die Bewohner
von Deutſch=Oſtafrika und die Arbeit, die an ihnen geſchieht, in
plaſti=
ſchen Zügen vor uns erſtehen. Für uns Darmſtädter hat der Film
in=
ſoweit beſonderes Intereſſe, als eine Digkoniſſe aus dem
Eliſabethen=
ſtift jahrelang draußen in der Arbeit ſtand und von neuen Schueſtern
ſich vorbereiten zu dem Dienſte an dieſem kräftigen Naturvolk. Es iſt
der Film allen Miſſions= und Kolonialfreunden aufs Angelegentlichſte
zu empfehlen. Zur Deckung der Unkoſten wird ein Eintrittsgeld von
50 Pfennig für Erwachſene und 25 Pfennig für Kinder erhoben.
Frei=
willige Gaben für die Arbeit draußen werden beim Ausgang erbeten.
— Katholiken=Verein Darmſtadt. Es wird auf die heute abend
ſtattfindende Veranſtaltung verwieſen, wobei bemerkt wird, daß Fräulein
Helene Kühling (ni=)t Kießling) die Solopartie übernommen hat. (Pgl.
geſtrige Anzeige.)
— Turngemeinde Befſungen 1865, Darmſtadt, e. V. Am Samstag,
den 23. März, abends 9 Uhr, ſpricht auf unſerer Wochenverſammlung
in den oberen Räumen unſeres Turnhauſes Herr stid. phil. Hans
Stürz über „Das deutſche Volkslied”. — Unſere
Wochen=
verſammlung, eine uns im Laufe der Zeiten lieb gewordene und für
das Vereinsleben ſo wichtige Einrichtung, ſoll nun wieder regelmäßig
jeden Samstag abend ſtattfinden. Hierbei iſt Gelegenheit geboten, bei
frohen Turnerliedern im Kreiſe ſeiner Turnbrüder die Geſelligkeit zu
pflegen und mehr wie zuvor ſich gegenſeitig kennen und ſchätzen zu
lernen. Ein Hauptfaktor bildet bei der Wochenverſammlung, ſich über
das Vereinsleben zu unterrichten, Vorſchläge zu machen, und ſo tätig
mitarbeiten für die Ziele der deutſchen Turnerſchaft, zum Wohle unſeres
Vaterlandes. Gleichgültig beiſeite ſtehen bedeutet Unterſtützung der
Gegnerſchaft, deshalb, liebe Turnſchweſtern und Turnbrüder, folgt recht
zahlreich dem Rufe eurer Redewarte.
— Verwaltungsgerichtshof, Zeughausſtraße 2. Oeffentliche
Sitzung am Samstag, dem 23. März 1929, vorm. 9,50 Uhr: Geſuch
des Wilhelm Mifhlich in Darmſtadt um Erlaubnis zum Betriebe einer
Gaſtwirtſhaft im Hauſe Georgenſtraße 1½ Vorm. 10,30 Uhr: Geſuch
des Adam Fink zu Offenbach a. M. um Erlaubnis zum Betriebe einer
Schankwirtſchaft im Hauſe Rödernſtraße 13.
— Flugzeugunfall. Geſtern mittag verunglückte auf dem hieſigen
Flugslatz ein Kleinflugzeug der Firma Müller=Briesheim. Der
Unfall erfolgte durch zu hartes Aufſetzen bei der Landung. Perſonen
ſind nilſt zu Schaden gekourmen. Das Flugzeug iſt ſtark beſchädigt.
Landesbiblisthek.
Neue Erwerbungen (Auswahl),
vom 18. März an auf 14 Tage im Leſeſaale zur Anſicht aufgeſtellt.
Abhandlungen, kirchenrechtliche. 105—108. Stuttgart 1928.
Hagen, A., Staat und katholiſche Kirche in Württemberg in den Jahren
1848—1862; Analecta Bollandiana. 45. 46. Bruxelles=Paris 1927—28;
Beiträge, Münſterſche, zur Geſchichtsforſchung. 49—51. N. F. 37 bis
39. Münſter 1917—N; Berger, A., Die Jagd aller Völker im Wandel
der Zeit. Berlin 1928; Bibliographie, Schleſiſche. 2: Vor= und
Frühgeſchichte. Breslau 1929; Berckhardt — Geſamtausgabe. 2: Die
Zeit Conſtantins des Großen, 7: Weltgeſchichtliche Betrachtungen.
Hiſto=
riſche Fragmente aus dem Nachlaß. Berlin und Leipzig. 1929;
Bur=
dach, K., Reinmar der Alte und Walther von der Vogelweide. 2. Aufl.
Halle 1928; Camden Society. 39:40. London 1928; Delbrück,
H., Vor und nach dem Weltkrieg. Politiſche und hiſtoriſche Aufſätze
1902—1925. Berlin 1926; Forſchungen zur deutſchen Landes= und
Mummer)
Aus Heſſen.
An. Arheilgen, 21. März. Mit der Bekämpfung der
baumſchädlinge mittelſt Spritzverfahrens wird hier 5
Montag ernſtlich an der Darmſtädter= und Frankfurter Straße bo
werden. — Bei der hier ſtattgefundenen Wahl der Vertrauensi
Landwirtſchaftskammer wurden Gg. Merlau 2. und
Schneider 3. gewählt. — Nach der Verordnung 64 müſſ
Beſitzer von Pferden, Perſonenkraftwagen, Laſtkraftwagen und
rädern etwaige Aenderungen in ihrem Beſtand innerhalb des
Jahres, ſowie Neuanſchaffungen alsbald bei der hieſigen Bürger
melden. — Der Geſangverein „Liederzweig” veranſio
1. Oſterfeiertag, abends, im „Weißen Schwanen” ein Konzert, da
Kunſtchören auch das Volkslied gebührend berückſichtigen wir
Soliſten wurden Frau Avemarie=Offenbach (Soparan) und He
Masmann von hier (Fagott) gewonnen. Erſtere hat ſich Lieder v.
Maria v. Weber, M. Mendelsſohn=Bartholdy und Pfitzner,
Volkskunde. 26. Stuttgart 1928; Haudbuch der Phyſik. 20. Berlin / 2 Werke von Karl Maria v. Weber als Vortragsnummern
Die Begleitung übernimmt Frau Gg. Hofmann von hier. — Die
1928; Handbuch des geſamten Handelsrechts hreg. von Ehrenberg.
III. 3. Leipzig 1928; Junsbruck, die Univerſität. Aus Geſchichte
und Gegenwart. Inusbruck=Wien=München 1928; Lerch, E., Hiſtoriſche
franzöſiſche Shutaz. 2. Leipzig 1928; Piechowſki, P., Friedrich
Ludwig Jahn. Gotha 1928; Ponſonby, F., Briefe der Kaiſerin
Friedrich. Berlin 1929; Recht und Staat in Geſchichte und
Gegen=
wart. 51—60. Tübingen 1927—28; Schnaß, Fr., Einführung in die
Philoſophie. Oſterwieck=H. 1928.
Zeitſchriften.
Antologia, Nuova, di Lettere, Science ed Arti. VII. Serie.
251. Roma 1928. 339; Anzeiger für deutſches Altertum. 46—47.
Berlin 19R—1928; Arbeiterverſorgung, die, 45. 1998. Berl.;
Archio des öffentlichen Rechts. 54. N. F. 15. Tübingen 1928; Archiv
für Kinderheilkunde. 84. 85. Stuttgart 1928; Archip für
wiſſenſchaft=
liche und praktiſche Tierheilkunde, 58 Berlin 1928; Cicerone, der.
20. 1928, 2. Leipzig; Eckart, Blätter für evangeliſche Geiſteskultur.
4. 1998. Berlin: Gerichtsſaal, der. 96. 97. Stuttgart 1938;
Jahr=
buch, neues, für Mineralogie, Geologie und Paläontologie. 1928, II.
Stuttgart 1928; Jahrbuch, neues, für Mineralogie, Geologie und
Paläontologie. Beilage=Band 60 B. Stuttgart 1928;
Jahres=
bericht, Juſts, botaniſcher. 49. 1921. Leipzig 1928; Kant=
Stu=
dien, 33. Berlin 1928; Transgctions of the Rohal Hiſtorical
Society. Eourth Series. 11. London 1928; Türmer, der. 30. 1997=23.
2. Stuttgart; Welt, die chriſtliche. 42. 1922. Gotha 1928;
Zeit=
ſchrift für Aeſthetik und allgemeine Kunſtwiſſenſchaft. 22. Stuttgart
1928: Zeitſchrift für Pflanzen=Krankheiten. 37 38. 1927. 1928
Stuttgart; Zeitſchrift für Theologie und Kirche. N. F. 9.
Tübin=
gen 1928; Zeitſchrift, deutſche, f. d. geſ. gerichtliche Medizin. 12,
Berlin 1928; Zeitſchrift, Elektrotechniſche, 49. 1928, 2. Berlin 1928;
Zeitſchrift, Hiſtoriſche. 138. München 1928.
Vom 2. April an verleihbar. Vormerkungen werden im Leſeſaale
entgegengenommen.
Die prächtig ſchäumende Sunlicht Seife gibt
wahrhaft weiße, völlig geſchonte Wäſche.
Tageskalender für Freitag, den 22. März 1929.
Heſſ Landestheater, Großes Haus, Anfang 19 Uhr, Ende
20 Uhr, B 20: „Der Freiſchütz”. — Kleines Haus Anfong 19.30 Uhr,
Ende 22 Uhr, außer Miete: Gaſtſpiel Aſta Nielſen „Das Gewitter”.
— Orpheum, abends 20.15 Uhr: Revue „Mund um den Ozean”. —
Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz,
Wein=
haus Maxim, Kaffee Ganßmann. — Städt Saalbau, abends
20 Uhr: Feier „Tag des Buches”. — Deutſch. u. Oeſterr.
Al=
penverein, abends 20.15 Uhr, in der Aula des Ludwig=Georg=
Gymnaſiums: Lichtbildervortrag „Matterhorn, Monte Roſa,
Lys=
kamm”. — Katholikenverein abends 20 Uhr, Waldſtr. 33:
Kirchenmuſikaliſche Abendfeier. — Städt. Akademie f.
Ton=
kunſt, nachm. 16½ Uhr, im Städt. Saalbau (Gartenſaal):
Schüler=
prüfung. — Heaghaus, abends 20 Uhr: Vortrag „Die Elektrizität
als Helferin im Haushalt” — Reſt. Waldkolonie, abends 20.30
Uhr: Vortrag über Kleintierzucht. — Kinovorſtellungen:
Union=Theater, Helia, Palaſt=Lichtſpiele.
Spar= und Darlehnskaſſe abgehaltene ordentliche Gen
ſammlung hätte bei einer Kaſſenmitgliederzahl von 600 einen
Beſuch erwartet. Geſchäfts= und Reviſionsbericht, ſowie Rechriu
Bilanz für 1923 wurden nach dem Bericht des Aufſichtsrats ga
und Entlaſtung erteilt. Die ausgeſchiedenen Vorſtands= und A
ratsmitglieder wurden wiedergewählt. Neu in den Vorſtand n
Benz 14., in den Aufſichtsrat Franz Traſer. Die Zinsſätze b
für Einlagen 6 v. H., für Darlehen 9 v. H.. Der Bargeldumſatz
1800 000 Mk. Heimſparbüchſen wurden 188 ausgegeben. Der
gewinn betrug nahezu 15 000 Mk.
O. Erzhauſen, 21. März. Am 1. April ſind es 25 Jahre, dc
hauſen eine Poſtagentur beſitzt. Erſt als Poſthilfsſtelle in den
des jeweiligen Bürgermeiſters Berk, dann ſpäter Poſtagentur, tur
dem jetzigen Gemeinderechner, Herrn P. Trautmann, übertrage
ſelbſt ſie ſich heute noch befindet. — An der hieſigen Bahnſtatun
zur Zeit eine neue Einrichtung getroffen, der Warteſaal, der
duurch ein Drahtgitter getrennt war (was nicht gerade zur Zierde
wird jetzt dem Zugang ganz geöffnet und der Ausgang nach
Richtungen, Darmſtadt und Frankfurt, zu den Zügen erfolgt von
ſaal aus. Der Ausgang von den Zügen bleibt beſtehen.
J. Griesheim, 21. März. In der Schulgaſſe (Ortsdurchfahrt
ſtadt—Worms) ſteht ſeit einigen Tagen an mehreren ausgedehnie
len das Waſſer auf dem Straßenpflaſter, ohne daß dasſelbe inf
feſtgefrorenen Bodens unterhalb des Pflaſters verſickern kann.
der noch beſtehenden Froſtſchicht und der Unterkante des Pflaſtr
ſteht ſo eine ſchlammige Maſſe, in die die ziemlich ſpitzen Pflatt
ſich bei ſchweren Fahrzeugen eindvücken. Da eine Ausdehnung
tage getretenen Mängel auf die geſamte straßenfläche zu erwart
erſcheint für die vollſtändige Behebung der Mängel die völlige 9
ſtellung der Straße als eine unabweisbare Notwendigkeit. —
Landwirt, der vorgeſtern nach der Bahn fahren wollte, gingen
wegs die Pferde durch. Der Mann wurde vom Wagen geſy
und eine kurze Strecke geſchleift. Er erlitt einige Hautabſchürz
und Verletzungen am Kopf, die aber nicht gefährlich zu ſein
Die Pferde wurden durch ein entgegenkommendes Fuhrwerk zum
gebracht.
F. Eberſtadt, 21. März. Gemeinbeſteuer. Das 6. Z
meindeſteuer (Gemeinde=, Kreis= und Provinzialumlage) iſt bst
März zu entrichten. — Gebührenordnung für Prüfunl
Mineralwaſſer=Apparaten. Die kürzlich vom Gemeinderat beſhr
Gebührenordnung über die Erhebung von Gebühren für Prüfunl
Mineralwaſſer=Apparaten iſt aufſichtsbehördlich genehmigt. Die G
renordnung iſt eine Woche lang zur Einſicht der Intereſſenten.
Anſchlagstafel im Rathaus ausgehängt. — Landwirtſchaftid
Vortrag. Am Freitag, den 22. März, hält Herr Direktor See
Darmſtadt im Auftrage des Landwirtſchaftsamts in Darmſtabt in
haus „Zum Heſſiſchen Hof” (Kirſchmer) einen Vortrag über Den
mende Frühjahrsbeſtellung. — Weidenkätzchen. Die Bürgen
weiſt in einer Bekanntmachumg darauf hin, daß laut Polizeiverug
vom 4. März 1918 das Feilhalten und der Verkauf von WeidenA
verboten iſt. Zuwiderhandelnde werden mit Geldſtrafe bis zu 20
beſtraft.
f. Roßdorf, 21. März. Geſellenprüfung. Für die in
Zeit ſtattfindende geſetzliche Geſellenprüfung für junge Han1
Sülolerneiſter Si. Sond ze, eingericht ein Aunmeldefrnf
daſelbſt erhältlich.
— Lindenfels i. O., 2. März. Kraftpoſt Bensheim.
denfels i. O. Auf der Kraftpoſtlinie Bensheim-Lindenfels
wird ab Sonntag, den 24. März, an allen Sonn= und Feierta=
11 Uhr ab Bensheim (Bahnhof) ein Omnibus nach der Eleonon
ſtätte in Winterkaſten verkehren. Dieſe Maßnahme wird gewiß vor
Beſuchern der Heilungſuchenden freudig begrüßt werden. Die Nid
erfolgt ab Heilſtätte um 17 Uhr nach Bensheim (Bahnhof). Sie
den Anſchluß an die Züge nach Frankfurt a. M., nach Heidelbeig
nach Worms a. Rh.
Bz. Tröſel, 21. März. Am Sonntag wurden die Vertrauensno
zur Heſſ. Landwirtſchaftskammer gewählt. Die Gemeinden Goy
Unterflockenbach, Tröſel, Unter=Abtſteinach und Löhrbach waren zu
Wahlbezirk vereinigt. Es waren folgende Kandidaten aufgeſtellt:
ham Schmitt 2., Landwirt, zu Unterflochenbach, und Joh. Adam
Landwirt und Bürgermeiſter zu Unter=Abtſteinach. Beide Bewer
hielten die gleiche Stimmenzahl.
— König i. O. (Stahlbad), 21. März. Im „Hotel Büc
faud ein Werbeabend für da3 Jugenöherbergswer!
Die zahlreichen Beſucher konnten ſich des Eindrucks nicht verſc.n
daß die Jugendbewegung ſich ſehr vertieft und verbreitert hat. Nd
von warmem Empfinden für die deutſehe Jugend ihre Beſtrebung
das deutſche Jugendherbergswerk getragenen Begrüßung ertei
Alliet
hilft bei Rheuma, Sschias, Hexenſchuß, 7
Nerven= und Erkältungsſchmerzen. — 8
Karmelitergeiſt. Amol iſt in allen 4
Apotheken und Drogerien erhältlich.
Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 22. März: Vorabendgottesdienſt 6 Uhr 30 Min.
Samslag, den 23. März: „Morgengottesdienſt 8 Uhr 45 Min
Sabbatausgang 7 Uhr 30 Min.
Dienstag, den 26. März 1929:
Purim.
Montag, den 25. März: Vorabendgottesdienſt 7 Uhr. Predigt,
Dienstag, den 26. März: Morgengottesdienſt 7 Uhr,
Eottesdienſt an den Wochentagen:
Morgens 7 Uhr 00 Min. — Abends 6 Uhr 00 Min.
Gebetszeiten in der Synagoge der Iſraelitiſchen Religionsgeſellſchaft.
Samstag, den 23. März: Parſchas Sochaur, Vorabend 6 Uhr
10 Min. — Morgens 8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang
7 Uhr 30 Min.
Wochentags: Morgens 6 Uhr 30 Min. — Nachm. 6 Uhr 15 Min.
Montag, den 25. März: Tanis Eſther. Abends 6 Uhr 30 Min.
Dienstag, den 26. März: Purim. Nachmittags 2 Uhr.
Senior der Wanderer des Mümlingstals, Rektor A. Schäfer
dem Geſchäftsführe des Gaues Südheſſen im Jugendherbergsverk. a
MDd der Stcrchi e oie Aihe Dle be dte erſicht
geſpannter Aufmerkſamkeit ſchauten wir dann die Schönheiten der
ſtraße, typiſche Geſtalten biederer Odenwälder, die herrlichen Wälbn
Fluren und ſchmucken Städte und Städtchen Darmſtadt, Eby
Jugenheim, Zwingenberg, Beerfelden, Waldmichelbach, Sandbach, 0
Umſtadt, Hering uſw. Auch Erbach, Michelſtadt, und vor
allen=
liebliches König, im ſchönen Tale, der Mümling. Sagenum=
Burgen und Ruinen, beſonders die Wildenburg in ihrer
einſamkeit uns an Wolfram von Eſchenbach und ſeinen
Parzia=
innernd, und Burg Otzberg, die demmächſtige „Heſſiſchck
gendburg”. Die Reichhaltigkeit und Schönheit der gebotenen.
welice von einem lebnswarmen Vortrag des Referenten meiſter 1E
gleitet waren, gaben den Anweſenden ein treffliches Bild unſe
ſchönen Heimat. Vorzüglich und feinſinnig unterſtützten Anni L
ner (Klovier und Geige) und Gertrud Schwöbel (Volkstäns
Volkslieder) der Redner. Die Jugendbünde aller Richtungen
ur=
ten durch Geſänge Muſikeinlagen, Volkstänze, Stabturnen und E‟
vorträge aufs beſte dieſe wohlgelungene Werbeveranſtaltung f!
ſchöne deutſche Jugendherbergswerk und unſer ſchönes Land.
Schluſſe dankte Nektor Schäfer allen, die zum guten Gelingen des 29
17
beigetragen hatten.
Gernsheim, 21. März. Rhein=Waſſerſtand am Pe 4
Gernsheim am 20. März 0,73 Meter, am 21 März 0,72 Meter.
Hirſchhorn, 21. März. Neckar=Waſſerſtand am Pe4
Hirſchhorn am 20. März 1,16 Meter, am 21. März 1,15 Meter.
H1
On den ersten 10 Jahren
sollte jede Mutter ihr Kind nur mit
der reinen, milden
MIVEA
HINDERSEIFE
waschen und boden. Das Kind wird
es ihr einst danken, weil ihm
da-
durch später manche Sorge um die
— Erhaltung seines guten Teints
er-
spart bleibt. Nivea-Kinderseife ist
überfettet und nach ürztlicher
Vor-
schrift besonders für die
empfind-
üche Haut der Kinder hergestellt.
Peis 70 Pfg.
Wit Frühlingsbeging
komnd so rechf die Zeit für
AA2 UALAA
denn im Frühjahr ist unsere Haut
be-
sonders empfindlich, weil ihre
Widerstands-
fähigkeit im Winter durch die wärmende
Kleidung stark herabgesetzt ist. / Pflegen
Sie Ihre Haut mit Nivea-Creme, denn sie
ist die einzige Haufereme, die Eucerit
ent-
häft und gerade darauf beruht ihre Wirkung.
Erhältlich in Dosen zu M. 0.20, 050, 0.60
Reiben Sie allabendlich, aber auch am
Tage, bevor Sie in die Luft hinausgehen,
Gesicht und Hände mit Nivea-Creme ein.
Ihre Haut bleibt dann wunderbar zarl
und wird niemals rissig und spröde.
Nivea-Creme ist Tages- und Nachtereme
u. 1.20 sowie in Tuben zu M. 0.60 u. 1.0
ESEite Drarn e Seist ar eielche e die
ln eitsarmen, ruhevollen Tagen der Wintermonate nicht recht
uch ſchafft das herrliche Wetter an ſich ſchon Luſt und Liebe
ärken.
Mirid die Faldwege noch zum Teil in recht troſtloſem Zuſtande,
Aes vor allem auch für die Waldwege und Schneiſen. Nach=
Hü nunmehr die Holzmacherarbeiten ſoweit beendigt ſind, und
iem Jahre ohne nennenswerte Unfülle, kann man jetzt an
ſter des geſteigerten Holzes denken, und dies zählt noch zu den
ſearbeiten der Landwirte. Nicht ſelten kommt es dabei vor,
iwwerke auf den grundloſen Waldwegen bis an die Achſen
rrder im Moraſt verſinken, ſo daß die Fuhrleute oft abladen
u mur wieder herauszukommten.
ſent iſt es auch, die kraftvollen, mit auß rſt viel Geſchick
aus=
sbeiten der ſog. „Stämnbauern” zu verfolgen. Es iſt für
unverſtändlich, wie oft nur ein einziger Mann einen Wald=
4.5—20 Meter Länge und 1 Meter Durchmeſſer ſozuſagen
rif Alich Betrieb.
In Landſtraßen ſtaubt es bereits wie im Sommer und fegt bei
aln Auto= und Motorradverkehr eine Staubfahne nach der
ve= die Spaziergänger hin, ſodaß es geraten ſcheint, ſich
bei=
irts ins Gebuiſch zu ſchlagen. Der Sport ſetzt recht lebhaft
ürßballer, die ſich nach den ſtrapazeureichen Verbandsſpielen
hud enten Nuhe erfreuten, nehmen wieder das Traming auf
ſt man bis zu den Oſterfeiertagen mit guten Privatſpielen.
i Tennisleure locken die warmen Sonnenſtrahlen. Auf dem
ſtnenden Raſen tummeln ſich auch bereits, die Leichtathleten
mllſpieler und trainieren eifrig für die kommenden Wett=
ſiaer 81
Vorfrühling im Ried.
Freitag, den 22. März 1929
Eite
D. Aus dem Ried, 20. März.
Simmel, grünende Wieſen, Staub, Sonne, lachendes Leben,
huet in Carten und Feld: Vorfrühling im Ried. Vorbei die
gölte, vorbei Cis= und Hochwaſſergefahr. Der Riedbewohner
Geßert auf — eine unberechenbare Kataſtrophe iſt abgewendet.
uuw werden länger, und ſchon um 7 Uhr morgens liegt
golde=
enxot über Bergſtraße und Odenwald. Warme Märzſonne
vin, Cänſeblümchen und auch Sahlüſſelblumen hervor; auch
wrtchen, der erſten Naturnahrung für die Bienen, fehlt es
ſan das herrliche Wetter begünſtigt, verlaſſen dieſe fleißigen
um auch jetzt allmählich ihr Winterquartier. Ebenſo wie die
urrzen nun auch die Landwirte wieder ihre Arbeit auf und
kom=
arten und Feld Ie
ſi Feinen eigens hierzu hergerichteten Wagen verlädt, und dies
½ Stunden.
i Spaziergänger lohnt ſich jetzt ſchon ein Gang durch das
ſeelauchte Nied, und hier vor allem wieder durch den herrlichen
Xadelwalo, der trotz des ſtrengen Winters und der frühen
iecht Erfreuliches bietet. Schon raſchelt es hin und wieber
ſeigen, und die erſten gefiederten Sänger laſſen ſich vereinzelt
gersburg, dem bekannten Ausflugsort des Riedwaldes, gibt
ist allein für Sport und Spiel, ſondern auch für die äußerſt
ſügkeit iſt das nunmehr herrliche Vorfrühlingswetter von
ſeitung So werden allenthalben Neubauten errichtet, alte
hwtiert, und auch ſonſt um= und angebaut, ſoweit es die
Finan=
ben. Ein weiteres Zeichen des Vorfrühlings im Ried iſt die
ſwvieder einſetzende Wanderſchaft der Tippelbrüder und das
hürftreten des fahrenden Volkes. Beide wiſſen, daß bei den
Bewohnern des Niebs immer etwas zu holen iſt, und finden
auch dementſprechend beim erſten warmen Sonnenſtrahl ein.
ſoß=Gerau, 21. März. Autounglück. Der hier anſäſſige
a nn, der eine Bierniederlage der Bärenbrauerei hat, fuhr
einem Lieferwagen nach Geinsheim (Kr. Groß=Gerau) zur
Auf dem Rüchwege nahm er aus Gefälligkeit den Theodor
u Groß=Gerau und außerdem ein Mädchen namens Müller
hter Geinsheim in der Richtung nach Groß=Gerau, verſagte
er des Wagenführers Weckmann die Steuerung, der Wagen
ſen einen Baum und die beiden Inſaſſen Kreuder und
Mül=
ranz erhebliche Schnittwunden im Geſicht. Die erſte Hilfe
Nanke aus Dornheim, welcher auch die Verletzten in ſeinem
gen nach dem Groß=Gerauer Krankenhaus verbrachte,
Kreu=
ſich wieder zu ſeiner Wohnung begeben, während das
erart ſchwer verletzt wurde, daß es im Krankenhaus
ver=
ße. Weckmann beſitzt den Lieferwagen erſt kurze Zeit.
5. Sitzung des II. Svangeliſchen Landeskirchentages.
Rheinheſſen.
ipenheim, 21. März. Aufnahme des Fährbetrie=
HTonnerstag, den 21. März ds. Js, nahm die fliegende Brücke
Ech voll wieder auf. Dadurch wird der ſeither proviſoriſch
hoaltene Verkehr zwiſchen Rheinheſſen und Starkenburg eine
FAVerbeſſerung erfahren. Die Brücke ſt vollſtändig durch=
+n mit einem Mouer verſehen worden.
Eluugen a. Rh., 21. März. Um den Binger Bürger=
SHuſten. Nach 33jähriger erfolgreicher Tätigkeit und Wirk=
Möffentlichen Leben als Bürgermeiſter der Stadt Bingen tritt
ege Bürgermeiſter Franz Neff aus Geſundheitsrückſichten
i in den Ruheſtand. Die Bürgermeiſterſtelle iſt daraufhin
Metzung ausgeſchrieben und als letzter Termin der Bewerbung
rz angeſetzt worden. Es haben ſich 43 Bewerber aus Darm=
Rn. Frankfurt a. M., Berlin, München, Würzburg, dem
Ahet, aus Bingen uſw. gemeldet. Unter ihnen befinden ſich
kilte, Volkswirte, Bürgermeiſter, Gerichtsaſſeſſoren, Regie=
AAeferendare, Stadtverordnete.
Nach dem Gebet von Pfarrer D. Fritſch wurde die geſtrige
Sitzung durch Präſident D. Herrmann eröffnet. Da in der
Haupt=
ſache die in den letzten Tagen bereits gründlich beratenen
Kirchenregie=
rungsvorlagen in zweiter Leſung zu verabſchieden waren, wurde die
Tagesordnung in verhältnismäßig kurzer Zeit erledigt.
Die Bildung eines Sonderausſchuſſes für
Katechismusangelegen=
heiten, zu der der Vertreter der Kirchenregierung, ſowie die Abg. D=kan
Vogel=Gernsheim und Prof. Lampas=Friedberg Stellung nahmen,
wurde zunächſt zurückgeſtellt.
Die Vorlage der Kirchenregierung, die Bildung einer im
Filial=
verhältnis zu Bad=Nauheim ſtehenden, ſelbſtändigen, evangeliſchen
Kirchengemeinde Ober=Mörlen (Dekanat Friedberg) betreffend, wurde,
nachdem auch der Geſetzgebungsausſchuß durch Abg. D. Jandt ſeine
Zuſtimmung erklärt hatte, einſtimmig angenommen.
Man trat nun in die zweite Leſung der „Notverordnung” ein.
Abg. Dekan D. Jaudt ſtimmt, auch im Namen ſeiner Mitantragsſteller,
unter dem Vorbehalt, daß man die jetzige Regelung gewiſſermaßen als
„Abſchlag” betrachte und ſpäter revidiere, der Vorlage btr. Regelung
der Gehaltsanſprüche der Geiſtlichen zu. Nach einer kurzen Ausſprache
wird die Norverordnung einſtimmig angenommen, ebenſo wird die
Er=
hebung des Kirchennotgeldes in zweiter Leſung angenommen, nachdem
ein Zuſatzantrag auf Anraten des Prälaten D. Dr. Diehl abgelehnt
wurde.
Anſchließend verlas Präſident Landeskirchenrat D. Herrmann
nochmals die einzelnen Poſitionen des Voranſchlags. Eine größere
Ausſprache findet nicht mehr ſtatt. Eine Anregung des Abg. Pfarrer
Lenz, die Unterſtützungsſumme von 600 Mark für die Poſgunenchöre
zu erhöhen, mußte mit Rückſicht auf die prekäre finanzielle Lage der
Landeskirche und wegen der Auswirkugen etwa auf andere
Körper=
ſchaften (kirchliche Geſangvereine uſw.) abgelehnt werden. Abg. Dekan
D. Jaudt möchte darauf hinweiſen, bei der Verteilung der Gelder
an die einzelnen Poſaunenchöre die jeweilige finanzielle Notwendigkeit
genau zu berückſichtigen. Abg. Pfarrer Dr. Müller=Rüſſelsheim fragt
an, ob man den Weltbund für Freundſchaftsarbeit der Kirche nicht
finanziell unterſtützen könne.
Prälat D. Dr. Diehl dankt für die Anregung; leider hätten
da=
hingehende Geſuche aus Gründen der Solidarität ſeither abgelehnt
wer=
den müſſen. Er beleuchtet eingehend die Geſchäftsführung dieſes
Bun=
des, unterſtreicht die mehr als merkwürdige Anſprache des Präſidenten
des Bundes in Prag, führt einen Artikel, den der Geſchäftsführer, der
inzwiſchen zurückgetreten ſei, in ſeinem Organ veröffentlicht hat, an,
der geradezu blamabel ſei und betont, daß unter den zurzeit
obwalten=
den Verhältniſſen die Landeskirche einer ſolchen Anregung noch nicht
Folge leiſten könne.
Abg. Dr. Müller dankt dem Herrn Prälaten für ſeine, ihm ſehr
willkommene Aufklärung über den Geſchäftsgang des Weltbundes für
Freundſchaftsarbeit der Kirche.
Der Voranſchlag wurde dann einſtimmig in zweiter Leſung
ange=
nommen. Abg. Landwirt Beiſer fragt nach Annahme des
Voran=
ſchlages, der von großer Sparſamkeit zeuge, an, ob man durch
Zu=
ſammenlegung von weiteven kleinen Pfarreien noch mehr einſparen könne.
Prälat D. Dr. Diehl hält das für umöglich. Man habe ſchon
alles erwogen, man könne aber in Gemeinden, die Pfarrecht hätten,
nicht auf Jahre hinaus die Pfarrei unbeſetzt laſſen. Gher könne was
ebenfalls von der Kirchenregierung erwogen wurde, vielleicht ein Turmus
innerhalb ganz kleiner Pfarreien eingeführt werden,
Nach einer kurzen Pauſe wird zunächſt ein Antrag, eventuell den
bebauten Grundbeſitz zu beſteuern, nach einer kurzen Stellungnahme
des Vizepräſidenten Dr. Dahlem abgelehnt.
Es kam dann die Vorlage der Kirchenregierung, die Bildung eines
Sonder=Ausſchuſſes für die Katechismusangelegenheiten betr., zur
Ver=
handlung. Dazu iſt zu bemerken:
Die Feier zum Gedächtnis an das vor 400 Jahren erfolgte
Er=
ſcheinen der Katechismen Luthers hat in Pfarrer= und Lehrerkreiſen
unſeres Landes die beſtehenden Mißſtände in bezug auf die
Katechismus=
verhältniſſe aufs neue fühlbar gemacht. Das in lutheriſchen Gemeinden
mit dem Kleinen Katechismus gebrauchte Spruchbuch, auf das wir keinen
Einfluß beſitzen, wird ebenſo wie der in unierten Gemeinden eingeführte
Katechismus („Leitfaden”) aus pädagogiſchen Gründen boanſtandet. Der
Heidelberger Katechismus wird, in verfchiedenen Ausgaben gebraucht.
Danehen kommt noch der „Neue Badiſche” Katechismus in Betracht.
Die Frage iſt, ob unter Wahrug des Bekenntnischarakters eine
ge=
wiſſe Vereinheitlichung im Katechismusunterricht, wenigſtens eine grö=
ßere Berüchſichtigung der pädagogiſchen Geſichtspunkte und der
Bedürf=
niſſe unſeres Landes in den Lehrbüchern zu erzielen ſein wird.
Zur eingehenden Prüfung dieſer Verhältniſſe iſt die Mitwirkung
eines Ausſchuſſes des Landeskirchentags erwünſcht, dem auch die
Be=
ratung von demnächſt etwa an den Landeskirchentag zu richtenden
Vor=
lagen zuſtehen würde.
Der Geſetzgebungsausſchuß teilt die Auffaſſung der
Kirchenregie=
rung, daß zur Behandlung der Fragen der Vereinheitlichung des
Kate=
chismusunterrichts die Beſtellung eines beſonderen Ausſchuſſes erwünſcht
ſei. Er ſchlägt vor, denſelben in der Zuſammenſetzung von fünf
Mit=
gliedern und ebenſo vielen Stellvertretern zu bllden. Dabei dürfte dem
Ausſchuß das Recht einzuräumen ſein, ſich nötigenfalls durch Beiwahl
weiterer Mitglieder oder Zuziehung von Sachverſtändigen zu ergänzen.
Der Antrag wird einſtimmig in erſter und zweiter Leſung
ange=
nommen und folgende Herren in den Ausſchuß gewählt: von Gruppe 1
die Abg. Pfarrer Ausfeld, Reallehrer Deggan, von Gruppe 2
Univer=
ſitätsprof. D. Dr. Cordier, Oberſtudienrat Prof. D. Matthes, von
Gruppe 3 Pfarrer Müller und Lehrer Heuſohn. Außerdem wurden
ſechs Stellvertreter gewählt.
Der Landeskirchentag erteilte alsdann die Emächtigung zum
Ab=
ſchluß eines Schiedsvertrages der Landeskirche mit
dem Staate in Sachen der bisher in dem ſogenannten
Staatszu=
ſchuß zuſammengefaßten oder mit ihm im Zuſammenhang ſtehenden
Staatsleiſtungen an die Landeskirche.
Für Angelegenheiten des Schiedsvertrags erweitert ſich die
Kirchen=
regierung durch die nachfolgenden Mitglieder des Landeskirchentages:
1. den Vorſitzendem des Geſetzgebungsausſchuſſes, 2. den Vorſitzmten des
Finanzausſchuſſes, 3. und 4. die Abgeordneten Landgerichtspräſident Dr.
Jungk=Mainz und Landgerichtsdirektor Schmahl=Gießen. Die gemäß
8 2 erweiterte Kirchenvegierung vertritt in Angelegenheiten des
Schieds=
vertrages zugleich dem Landeskirchentag während der Zeit, in der er
nicht verſammelt iſt.
Als Begründung ſei nochmals kurz auf folgendes hingewieſen: Wie
bereits bekannt, ſoll die Meinungsverſchiedenheit mit dem Stagte in
Sachen des ſogenannten Staatszuſchuſſes und damit
zuſammenhängen=
der Staatsleiſtungen im Wege eines Schiedsverfahrens nunmehr eine
vorläufige Erledigung finden. In den ſchwierigen Fragen der
Einlei=
tung und Durchführung des Schiedsverfahrens bedarf die
Kirchenregie=
rung einer breiteren Baſis aus dem Landeskinchentage, wobei es
wün=
ſchenswert erſchien, hierzu Perſönlichkeiten von beſonderer einſchlägiger
Sachkenntnis und Erfahrung zu berufen. Es wird auch nicht möglich
ſein, bei plötzlich auftretenden Schwierigkeiten jeweils den
Landeskirchen=
tag zu verſammeln. Aus dieſen Gründen wurde der Antrag eingebracht
und einſtimmig angenommen.
Es ſolgte nun noch eine kurze Ausſprache, in der ein Antrag des
Abg. Pfarrer Hoffmann abgelehnt wurde, die Annahme des Antrages
des 2. Ausſchuſſes zu 8 56 II des Kirchenwahlgeſetzes, der nunmehr
fol=
gende Faſſung erhält:
Gewählt ſind diejenigen Perſonen, die die meiſten Stimmen auf ſich
vereinigen. Bei Stimmengleichheit entſcheidet das von einem Mitglied
der Landeswahlkommiſſion zu ziehende Los. Vereinigen ſich bei der Wahl
zum Abgeordneten auf eine weitere Perſon mehr als ein Drittel der
Stimmen, ſo gilt dieſe ohne weiteres als Stellvertreter. Iſt dieſer
zeit=
weiſe verhindert oder fällt er weg, ſo tritt an ſeine Stelle der auf dem
gleichen Stimmzettel als Stellvertreter Stehende als Vertreter des
zeit=
weiſe verhinderten Abgeordneten, vorausgeſetzt, daß auch auf ihn mehr
als ein Drittel der abgegebenen Stimmen gefallen iſt. Handelt es ſich
dagegen nicht um zeitweiſe Vertretung des Abgeordneten, ſondern iſt
dieſer endgültig ausgeſchieden, ſo iſt alsbald eine Neuwahl anzuordnen,
Auf Antrag wird folgender Zuſatz eingefügt: Eine neue Wahl iſt
auch in den Fällen anzuordnen, in denen die vom Geſetz beſonders
be=
rüchſichtigte Minderheit nicht vorhanden iſt, aber wegen Wegfall des
Ab=
geordneten und ſeines Stellvertreters der Abgeordnetenſitz ſonſt
un=
beſetzt bleiben würde.
Damit war die Tagesordnung des Landeskirckentags erſchöpft.
Nachdem Abg. Pfarrer Müller noch eine Erklärung der Grupzeu
1 und 3 und Abg. Oberſtudienrat Prof. Lampas eine Gegenerklärung
der Gruppe 2 zur Präſidentenwahl abgegeben hatten, wurde durch den
Präſidenten, der nochmals in warmen Worten der Hoffnung Ausdruck
gab, die Verhandlungen mit dem Staat mögen zum Segem der
Landes=
kirche und des Staates ſelbſt zu einem guten Abſchluß kommen, die
Sitzung geſchloſſen. Pfarrer Georgi=Ermenrod ſprach das
Schluß=
gebet, indem er von Gott Hilfe für die ſchwerbedrängte Landeskirche
erbat.
Ac. Worms, 21. März. Schülerſelbſtmord. Am Montag hat
ſich ein Untertertianer der Wormſer Oberrcalſchule, namens Friedrich
Klein aus Lampertheim, auf den Wieſen des rechten Rheinufers, der ſog.
Maulbeersaue, erſchoſſen. Den Revolver hat er ſich von zu Hauſe
mit=
genommen. Die Staatsanwaltſchaft hat eine Unterſuchung eingeleitet.
Ueber die Gründe, die den 14jährigen Jungen in den Tod trieben
ver=
lautet noch nichts Genaues. Jedenfalls dürften verſchiedene Umſtände
mitgeſpielt haben.
(IV 253
Unter uns geſagt, ſprach der Geſchäftsführer,
man weiß allgemein, daß Naumann die beſte Kernſeife macht. Wir
führen billigere Sorten nur für ſolche, die lediglich den
augenblick=
lichen Vorteil ſehen und ſpäter durch vorzeitigen Wäſcheverſchleiß
ſchwer geſchädigt werden. Naumann’s weiße Kernſeife „Extrafeine
Qualität” wird immer mehr verlangt. Das Gute ſetzt ſich ſtets durch.
m. Aus dem Lande, 19. März. Gewerbliches. Die
Handels=
kammer bietet auch, für den Reſt des laufenden und den Anfang des
kommenden Monats den Geoerbetreibenden Gelegenheit zur
Frage=
ſtellung und anderer Information durch die Sprechtuge der
Handels=
kamuer=Nebenſtellen. So halten Sprochtage ab: die Nebenſtelle Alze!
an 4 Orten und in Alzey täglich, mit Ausnahme der auswärtigen
Sprech=
tage und des Sams ag nachmittag, vormittags von 10—12 Uhr und
nachmittags von 3—4 Uhr; — die Nebenſtelle Darmſtadt an 5 Orten; —
die Nebenſtelle Friedberg an 9 Orten, in Laubach und Ulrichſtein nach
Bedarf und in Friedberg Montags, Dienstags, Donnerstags und
Frei=
tags; — die Nebenſtelle Bießen an einem Ort; — die Nebenſtelle
Offen=
bach an 4 Orten, weiter iſt ihr Bureau täglich, Saustag ausgenommen
von 9—12 Uhr vormittags dem Verkeh= geöffnet; — die Nebenſtelle
Mainz in Mainz Montag3, Dienstags, Donnerstags und Freitags
vor=
mittans von 9—12½ Uhr, in Bingen 4mal Mittwochs und in Gau=
Alges=
heim 2mal Mittwod,3; — die Nebenſtelle Woyms an 5 Orten umz in
Worms täglich von 8—12 Uhr vormittags und 2—4 Uhr nachmittags
außer Mitttochs und Samstags.
Seite 8
Freitag, den 22. März 1929
Num
Die glückliche Geburt eines kräftigen
Stammhalters zeigen hocherfreut an
Kurt Hummel und Frau
Silvia, geb. von Wattenwyl.
Darmstadt, Frühlingsanfang 1928.
Hermannsstraße 14.
Heute iſi unſer Haſſo
an=
gekommen.
Heinz Kraft und Frau
Marianne, geb. Loeſch.
Köddingen (Oberheſſen),
den 21. März 1929. (4966
Statt Karten.
Uhre Vermählung beehren sich anzuzeigen:
Ludwig Schnell
(4938
Erni Schnell
geb. Probst
Wenckstr. 32 Darmstadt Gutenbergstr. 63
Für die zur Vermählung
erwieſenen Aufmerkſamkeiten
danken herzlichſt
Heinrich Lang und Frau
Wilhelmine, geb. Lannert.
Darmſiadt, Gräfenhäuſerſtr. 125.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme und die überaus zahlreichen
Blumen=
ſpenden beim Heimgang unſeres lieben
Entſchlafenen
Herrn Kaufmann
Jakob Weber
ſagen wir hiermit unſeren herzlichſien Dank.
Im Namen der trauernd Hinterbliebenen:
Eva Weber, geb. Ripper
und Kinder.
(4946
Darmſtadt, den 22. März 1929.
PALO
das Qualitäts-
Kirchliche Trauung: Samstag, den 23. März 1929,
nachmittags 21/, Uhr, in der Martinskirche.
Todes=Anzeige.
(Statt Karten.)
Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige
Nachricht, daß es Gott dem Allmachtigen gefallen hat,
meinen lſeben Mann, den treuſorgenden Pater ſeiner
Kinder
Herrn Jarod Schirmer
Eiſenbahn=Oberſekretär i. R.
geſtern Mittag 3 Uhr nach kurzem ſchweren, mit ſehr
großer Geduld ertragenem Leiden im Alter von 62 Jahren,
verſehen mit den hl. Sterbeſakramenten, zu ſich in die
Ewigkeſt zu nehmen. In tiefer Trauer:
Joſefine Schirmer, geb. Schaider
und Kinder.
Darmſtadt. den 22. März 1929.
(4998
Die Beerdigung findet am Samstag, den 23. März,
nachmittags 3 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man dankend abſehen zu
wollen.
Am 20. ds. Mits. verſchied nach langem
Teiden, kurz vor Vollendung ihres 69.
Lebens=
jahres meine liebe Frau, unſre herzensgute
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter,
Schweſter, Schwägerin und Tante
Frau
Enfäsere Hangelt
geb. Schmidt.
In tiefer Trauer:
Familie Adam Bangert
Familie Wilhelm Bangert.
Weiterſtadt, Griesheim und Rimbach,
den 20. März 1929.
Die Beerdigung ſindet Samstag, den 23. d8. Mis.,
nachmittags 3 Uhr ſtatt.
(4921
Dankſagung.
Philipp
Dalenzdrüte
Neuheiten reich sortiert
Da kein Laden bekannt billigste Preise
Wohnon
Todes-Anzeige.
Statt beſonderer Anzeige.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme und
die überaus zahlreichen Kranzſpenden bei dem
Heim=
gang meines unvergeßlichen Sohnes
ſage ich hiermit meinen tiefgefühlſten Dank. Ganz
beſonders danke ich Herrn Pfarrer Keitzer für ſeine
troſtſpendenden Worte am Grabe, ſowie Herrn Lehrer
Barth mit der geſamten Fortbildungsſchule, den
Schulkameraden und dem Arbeiter=Radfahrer=Verein.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Ph. Gäriner Wwe.
Höllerbach, den 21. März 1929.
(4943
Verwandten, Freunden und
Be=
kannten hiermit die traurige
Nach=
richt, daß meine liebe Frau, unſere
gute Mutter, Tochter, Schweſter,
Schwägerin und Schwiegermutter
Frau
Heute entſchlief in feſtem Glauben an ihren Erlöſer
meine liebe Mutter, unſre treuſorgende Schwſegermutter
und Großmutter
Eliſabethe Ritſert
Frau Mimi Reifenberg
MAHOMALE AUTOMOBIL.CESRI
Abt. Prestowerke, Cha
Vertretungen:
Darmstadt: Georg Hah
Große Ochsen
Arheilgen: Jakob Elb
Griesheim: Phil. Hass
Eberstadt: Wilhelm 2
Büttelborn: Phil. Jocke
geb. Treuſch
im 51. Lebensjahre nach ſchwerem,
mit großer Geduld getragenem
Leiden heute, am 21. März,
ver=
ſchieden iſt.
Im Namen der trauernden
Hinterbliebenen:
Auguſt Ritſert.
(5000
Nieder=Ramſtadt.
Die Beerdigung findet Sonntag,
24. März, nachm. 3 Uhr, ſtatt.
nach langem ſchweren Krankenlager im 80. Lebensſahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Emilie Loos, geb. Reitenberg
Landeskirchenrat D. Waitz und Familie.
Groß=Umſitadt i. O., Darmſtadt, Idar a. N., Lampertheim,
den 20. März 1929.
Die Beerdigung findet Samstag, den 53. März,
nach=
mittags 3½ Uhr, in Groß=Umſiadt ſiatt. (4985
Schöne und passe
Schuh
in Mormalfußt
für Damen, Herren u.
Elegante
Heuheiten
Todes=Anzeige.
Gott der Allmächtige hat heute
Vormittag ½7 Uhr nach kurzem
Krankenlager unſere liebe Mutter,
Schwiegermutter und Großmutter
Frau
Ida Halmel Wwe.
geb. Goldacker
im 81. Lebensjahr zu ſich in die
(4995
Ewigkeit abgerufen.
Die trauernden Hinterbliebenen.
darmſtadt, den 21. März 1929,
Die Beerdigung findet am
Sams=
tag, den 23. März, nachmittags
3 Uhr, auf dem Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme
bei dem Hinſcheiden unſerer lieben,
unvergeß=
lichen Entſchlatenen ſagen wir allen, auf dieſem
Wege unſeren innigſten Dank.
Eduard Sigmund
Karl Sigmund und Frau.
Darmſtadt, den 21. März 1929.
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[ ← ][ ][ → ]uianmer 81
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Buch und Dolk.
ie Geſchichte vermag die Daten, die äußere, teilweiſe auch
nere Entwicklung eines Volkes, ſie vermag ſeine Formung
em einſchaft und Staat wiederzugeben, worin aber fänden die
ien Regungen eines Volkes, ſeine Hoffnungen, ſein Glaube,
ſErittäuſchungen, worin ſeine Gefühle, ſeine Liebe, ſein Haß,
die tiefſten Beweggründe ſeines Schaffens, worin ſeine
be über Aufſtieg, ſeine Trauer über
Nieder=
greifbareren und ſtärkeren Ausdruck als in
Literatur? Wer zur Seele eines Volkes
vor=
ſeu will, ohne daß er ſelbſt unter dieſem Volke
eer kann das nur unter Führung der ſchöpfe=
Künſtler dieſes Volkes, beſonders ſeiner
r und Schriftſteller. Wem formte ſich nicht der
und das ruſſiſche Volk mit allen Schwächen
illen Stärken unter der Führung der Doſto=
Tolſtoi, Gogol, Gorki u. a.? Wem nicht der
hoſe und das franzöſiſche Volk bei Balzac,
pert, Maupaſſant, Rouſſeau, France? Wem
hder Skadinavier und ſein Land und Volk bei
löf, Strindberg, Hamſun, Ibſen, Björnſon,
n und den vielen andern? Wem nicht der
Fander bei Shakeſpeare, Dickens, Shaw? Iſt es
Echmffallend, wie wenig wir von Völkern wiſſen,
F ine oder wenigſtens keine ausgebildete und
ßprägte Literatur haben? Die Amerikaner
m für uns beiſpielsweiſe — es iſt natürlich
bricht die Rede von Einzelnen unter uns,
ſon=
moon unſerer Geſamtheit „Volk” — eine
Häu=
von Menſchen, die für unſer Erkennen und
Ameffſhen wie hinter einem Nebel lag, durch den
ſach unſere Phantaſie dringen konnte. Reiſe=
FUmDEſtrungen, Beſchreibungen und dergleichen gaben
mmehr. Eigentlich erſt ſeit nach dem Krieg, als
merikaner ſelbſt anfingen, über ſich und ihr
eu zu ſprechen, als amerikaniſche Schriftſteller
ſre gingen, ihr Volk in ſeiner beſonderen Art
Ufmmalen, da fing es bei uns an, etwas lichter
eas amerikaniſche Geheimnis zu werden. Mit
ln iſt es, unter dem gleichen Geſichtspunkte
chatn, umgekehrt. Wir kennen ein Italien des
üüſtlalters, das uns durch ſein künſtleriſches
Abe ſo bekannt iſt, wie wohl ſonſt nur das eigene
Aet doch das Italien der Neuzeit, ſelbſt das
etztzeit, iſt für die Geſamtheit des deut=
Volkes eine mehr oder minder unklare
ſtegegenheit, weil ſeine eigenen dichteriſchen und
etriſchen Aeußerungen kaum über ſeine Grenzen hinausdrin=
Nicht die Entfernung eines Volkes vom anderen gibt den
1shlag, ſondern ſeine eigene ſchöpferiſche Kraft. Wir wiſſen
4ſolk von Indien mehr als von Portugal, von Rußland mehr
en Polen, von Norwegen mehr als von Spanien. Und nicht
aß wir etwas über das Volk und von ſeinen beſtimmendſten
u aus ſeiner Literatur heraus wüßten, dieſe Kenntnis
ver=
jains ſogar in weiteſtem Maße zu befähigen, die politiſchen,
*haftlichen, geſellſchaftlichen Aeußerungen eben dieſes uns in
Typen bekaunten Volkes beſſer zu verſtehen. Man dürfte
Hiſogar zu der Behauptung kommen, daß man eben nur dann
ündnis für die politiſchen Vorgänge in einem Lande und
liſhaben kann, wenn man durch deren bildende und dichtende
hiter Kenntnis von der Seele des Volkes hat.
Freundſchaft=
eBefühle von Volk zu Volk können aus der gegenſeitigen
rnis und Wertſchätzung der Dichter und ihrer Schöpfungen
(yn, feindliche Gefühle aufgelöſt und zerſtreut werden. Man
½nur daran, wie trotz aller kommandierten Feindſchaft gegen
ffizielle Rußland, ſelbſt während des Krieges und trotz der
4u, die große Teile unſeres Volkes von eben dieſen Ruſſen
uddulden hatten, die Sympathie für den ruſſiſchen Menſchen
ſick tloſch, für dieſen Menſchen, deſſen ſchwerer Lebensweg uns
ußen Werken ſeiner großen Dichter bekannt war; wie uns auch
noch, trotz mehr oder minder ſtarker Ablehnung des politi=
LiWillens, der ruſſiſche Menſch aus eben dieſen ſelben Grün=
Kleichermaßen ſmpathiſch iſt. Das Kriegsbuch des Franzoſen
äthſe: „Le Fen” war während des Krieges für Deutſchland
ſicktir deshalb verboten, weil man von der Anſchaulichkeit der
ſaki geſchilderten Schrecken und Leiden ein Abflauen der
Kriegs=
etiterung befürchtete, ſondern auch deshalb, weil man es für
be günſtig hielt, wenn etwa der deutſche Soldat in den ge=
AEchthrten franzöſiſchen Kriegern ſich ſelbſt erkannte, wenn ſich
viel=
eintgar durch die Einblicke, die er in die Seelen ſeiner „Feinde‟
hit er Haß verminderte und die Sympathie ſteigerte. Umge=
„Fon wenn während des Krieges trotz aller Lügen über deutſche
Amnd deutſches Weſen, dem deutſchen Volke doch hier und dort
Fiende blieben, die einfach durch dieſe Lügeninflation nicht zu
begſten waren; dann haben wir das mehr dem Einfluß und der
elſſen Wirkung ſolcher Männer wie Goethe, Schiller, Leſſing,
MVyrt, Beethoven u. a. zu verdanken, als aller noch ſo
ſorg=
äſtt und zahlreich zuſammengetragenen Gegenbeweiſe unſerer
Ritörungen. Denn im Leben der Völker ſind die Schöpfungen
der lichter weit untrüglichere Zeugniſſe über Geſinnung und Art
ud Weſen eines Volkes, als die ehrlichſten und aufrichtigſten
AEütrungen irgendwelcher Staatsmänner, Wirtſchaftler,
Poli=
uyr zweier Pole: des gebenden und des empfangenden, des
As je ſein können. Dieſen ſchadet vielfach Zweck und Idee,
Decs ſie dienen müſſen, jene trägt — ſoweit ſie wirklich Künder
Ne24 uahrhaft künſtleriſche Menſchen ſind — die Ueberzeugung
RASendung, die Unbeſtechlichkeit ihres Gewiſſens.
Der Zuſammenhang zwiſchen einem Volk und ſeinen Dichtern
Miügeng, daß man ſchon zum Beiſpiel der Ehe greifen muß, um
FEu Vergleichbares zu finden. Der Dichter wird nur das zur
Dcdbringen können, was ſein Volk in ihn hineingelegt hat. Wie
deE ler Zeugung bedarf es auch bei allen künſtleriſchen
Schöp=
zeſchden und des gebärenden. Durch ſeine Lebensäußerungen,
Dan ſeine Ideen, ſeine Wünſche, ſein Hoffen und Fürchten, ſeine
PKlleme und Anſchauungen wird die Geſamtheit des Volkes
Göh Er zeuger deſſen, was der Dichter in ſeinen Schöpfungen ge=
Alle Dichter ſind nur in dieſer Verbindung mit ihrem
*A ſähig, ſchöpferiſch zu werden; ſie ſind es ſelbſt dann, wenn
as dieſer Verbindung auch vorwiegend nur das
Entgegen=
lle, das Verneinende, das Gegenſätzliche herausholen und
Sälſungen gebären, die ſcheinbar gegen das eigene Volk ge=
JaA ſind. Es iſt die Beſtimmung des Dichters, aus ſeinem Volk
ünpnur aus ſeinem heraus ſchöpferiſch tätig ſein zu können,
EShei nun, ob zuſtimmend und anerkennend, oder auflehnend
UPAAtveiſend.
Es iſt mit die Aufgabe des deutſchen Buchtages, auch hier guten Verleger und Buchhändler trägt, die Anteilnahme der
Or=
wäſr einmal auf die tiefſten Zuſammenhänge zwiſchen Buch ganiſationen und Kommunen an den öffentlichen Büchereien wird
UBVrlk, im beſonderen zwiſchen deutſchem Buch und deutſchem ausſchlaggebend ſein für die Höhe der Produktion, für das Niveau
94 hinzuweiſen. Das deutſche Buch iſt unſer beſter Geſandter des entſcheidenden deutſchen Schriftums, das doch zuletzt der
Zhſſe ziehen auf uns ſelbſt, unſer Volk, unſer Vaterland, auf an den Problemen der Menſchheit im Sinne der Menſchlichkeit
WIe wirklich geheimſten menſchlichen Sehnſüchte und Wünſche, ſein ſoll.
Der deutſche Menſch formt ſich für die Welt nicht mehr allein
aus der Politik, die man in ſeinem Lande einſchlägt, nicht mehr
allein aus der wirtſchaftlichen Kraft, die ſeine Kaufleute, ſeine
Ingenieure und Unternehmer in die Welt hinaustragen, ſondern
dieſer deutſche Menſch formt ſich für die anderen Völker wohl
immer ſtärker auch aus dem, was ſeine Dichter über ihn zu ſagen
haben, was die Bücher ſeines Landes über, ihn der horchenden
Welt kundtun. Wenn es nun auch Bücher gibt, die erſt von
frem=
dem Land und Volk her das eigene Land und Volk erobern, ſo
Die erſte Bekanntſchaft mit dem Buche.
(Zeichnung von Oehlſchlägel.)
darf doch wohl mit allgemeinerer Geltung geſagt werden, daß ein
Buch erſt dann in die Welt vordringen wird, wenn es zuvor ſein
eigenes Land durchdrungen hat. Und hier ſetzt unſere, des Volkes
Verpflichtung gegen deutſches Buch und deutſche Dichter ein. Was
wir an Büchern aufſchießen und groß laſſen werden, das wird für
Zwei bedeutende Dertreter des deurſchen
Schriftrums.
Walter von Molo,
Präſident der Preußiſchen Dichterakademie.
Dr. Ludwig Fulda,
Präſident des Verbandes Deutſcher
Bühnen=
ſchriftſteller und Bühnenkomponiſten.
uns oder gegen uns zeugen. Die wirtſchaftliche Kraft, die unſere
den Weltteilen. Aus ihm wird man überall in der Welt ſeine Spiegel deutſchen Geiſtes, deutſcher Kultur, deutſcher Mitarbeit
Ha.
Don Goethe und vom
„Cag des Buches.”
Eine Plauderei von Hans Sturm.
Perſonen: Sie (Optimiſtin), Er (Skeptiker).
Sie: Uebrigens, nun würde Goethe hundertachtzig Jahre,
Wenn er noch lebte .."
Er (mit einem mokanten Lächeln): Lebt er denn
nicht mehr unter uns?
Sie: Allerdings, Sie Spötter, und ich freue mich,
daß die Goethegemeinde von Jahr zu Jahr wächſt,
ja, ich halte dies für ein Zeichen unſerer ſich
auf=
wärts bewegenden Kultur. Wer wußte früher um
Goethe? Und heute zählen manche ſeiner Bücher
mit zu den geleſenſten.
Er: Ja, neben der Konjunkturware, die man
geleſen haben muß!
Sie: Aber man kann doch nicht ſtändig geiſtige
Höhenluft atmen, nicht nur Goethe leſen!
Er: Das wolle der Himmel verhüten! Ich
möchte, daß Goethe viel weniger geleſen und noch
viel, viel weniger ſowohl ſchriftlich als auch
münd=
lich zitiert würde.
Sie: Und das ſagt ein Goethefreund! (
Nach=
denklich): Oder änderte ſich dies?
Er: Keineswegs! Doch faſt ſchämt man ſich
deſſen, weil man ſich mit dieſem Bekenntnis in einer
buntgewürfelten Geſellſchaft befindet: unter jedem
Kochrezept, in jedem Kalender für Haus und
Gar=
ten werden leere Ecken mit „ach, ſo ſinnvollen”
Goetheſprüchen und =reimen ausgefüllt; keine Rede
noch Gegenrede ohne ein Goethezitat; mit
Goethe=
worten beweiſt und widerlegt man zu gleicher Zeit;
in den ödeſten, anſpruchloſeſten Familienblättchen
lieſt man ſozuſagen täglich: Goethe ſagt . . . Goethe
erkannte ſchon . . . Und dabei überſehen dieſe
„Goethekundigen” denjenigen Ausſpruch aus den
Geſprächen mit Eckermann, den ſie am meiſten
be=
herzigen müßten: „Meine Sachen können nicht (im
weiteſten Sinne) populär werden. Wer daran
denkt und dafür ſtrebt, iſt in einem Irrtum. Sie
ſind nicht für die Mase geſchrieben, ſondern nur
für einzelne Menſchen, die etwas Aehnliches wollen
und ſuchen und die in ähnlichen Richtungen
be=
griffen ſind.”
Sie: Daß trotz dieſer Prophezeiung die Zahl
derer, die „in ähnlichen Richtungen begriffen ſind”, gegen damals
beträchtlich zugenommen hat, beweiſt, wie ſehr Goethe die
kul=
turelle Aufwärtsentwicklung ſeiner Landsleute unterſchätzt hat.
Er: Da muß ich energiſch widerſprechen! Jeder Kult um eine
Perſönlichkeit iſt, zumal wenn er in allen Ständen und Schichten
des Volkes faſt gleichzeitig wächſt und wuchert, weniger ein
Zei=
chen der Veredlung als vielmehr des Nachahmungstriebes der
Menge, iſt meiſtens Modſache..."
Sie: Mode?! — Hm —
Er: Ja, Gnädigſte, trotz Ihres wohlakzentuierten Erſtaunens
muß ich dabei bleiben: Modeſache! Die meiſten derjenigen, die
ſich heute unter gleichzeitiger Geringſchätzung Schillers für Goethe
einſetzen, ſind die würdigen Nachfahren der herdenmäßigen
Enthu=
ſiaſten, die ſich vor etwa ſieben Jahrzehnten unter ähnlicher
Miß=
achtung Goethes den Verfaſſer des Wallenſtein auf den Schild
hoben. Ich erinnere nur an den Vers: Goethe, Wieland, Heine /
Sind der deutſchen Dichter Schw.. . . ! der damals ſelbſt in „
ge=
bildeten Kreiſen” kurſierte.
Sie (nachdenklich geworden): Da werden Sie recht haben.
Aber, muß die Beſchäftigung mit einem großen Dichter nicht
er=
ziehen, beſſer machen?
Er: Müßte es! Wie weit dieſe Erziehung zum Beſſeren
geht, ermißt man am ſicherſten daran, wie weit der Geſchmack am
Minderwertigen ſchwindet. Es iſt nämlich unmöglich, ſich an
Goethe wirklich zu ergötzen und nebenher geiſt= und belangloſen
Kitſch zu verdauen. Mancher würde jeglichen Kitſch meiden,
wenn er zu der Erkenntnis käme, daß aller Kitſch aus einer mehr
oder weniger deutbaren Verlogenheit unſeres Lebens reſultiert.
Sie: Das iſt ſehr wahr! Könnte man das recht vielen
bei=
bringen, ich meine dieſes Unterſcheiden zwiſchen wertvoller und
wertloſer Lektüre.
Er: Damit beginnt man ſoeben. Wie ſchon ſeit mehreren
Jahren in Italien und Spanien, ſo will man auch jetzt in
Deutſch=
land einen „Tag des guten Buches” einrichten. Man hat hierzu
den 22. März, den Geburtstag Goethes, gewählt; dieſer Tag ſoll
alljährlich begangen werden.
Sie: Ich finde die Wahl des Tages ſehr gut
Er: Aber auch verpflichtend!! Ich denke da gerade an Goethes
Ausſpruch: „Gott ſegne Kupfer, Druck und jedes vervielfältigende
Mittel, ſo daß das Gute, das einmal da war, nicht wieder zu
Grunde gehen kann.”
Sie: Ja, ich hörte davon, aber wird man über dem Feiern
nicht das wichtigſte, die praktiſche Leiſtung vergeſſen?
Er: Ihre an ſich berechtigte Skepſis, Gnädigſte; iſt, ſo hoffe
ich wenigſtens, diesmal unberechtigt, denn die öffentlichen, auch
durch Rundfunk übertragenen Kundgebungen ſollen ohne
Ban=
kette und Bälle, ohne Frack und Lackſchuhe ſtattfinden. Dieſer
ernſte Arbeitstag ſoll die ſicherlich nicht leichte Werbearbeit für
das gute deutſche Buch einleiten. Das deutſche Schrifttum und
der deutſche Verlagsbuchhandel wollen das gute deutſche Buch
vor der Gefahr der allgemeinen wirtſchaftlichen Notlage und
gegen die Ueberfremdung durch ausländiſche
Unterhaltungs=
literatur ſchützen, in gemeinſamer Arbeit und mit behördlicher
Unterſtützung.
Sie: Und wo ſoll da begonnen werden?
Er: In den Schulen!
Sie: Bei den Lernenden, das finde ich ſehr nötig!
Er: Ja, und ich hoffe, auch bei denjenigen Lehrenden, die
durch die ſattſam bekannte, öde und gefühllos philologiſche „
Er=
läuterung” den Schülern die Freude am guten Buch verekeln!
Sie (ſinnend): Hätte das Geiſtige ſolch mächtige behördliche
Fürſprecher wie der Sport —
Er: Hier beginsen die Aufgaben des „Buchtages”, und als
Fürſprecher haben die in Frage kommenden Kreiſe ſich bereits
be=
tätigt. Die Dichterakademie geht mit beſtem Beiſpiel voran.
Sie: Hier müßte jeder mitarbeiten an ſeinem Platze.
Er: Und im Sinne des Großen von Weimar, der wußte, daß
wir nicht eher ſtolz auf unſere kulturelle Entwicklung ſein können,
als bis die „erleſene Minderheit” von früher über die
modeſkla=
viſche Mehrheit von heute die Oberhand gewinnt. Und ſowohl
für die Auferſtehung Goethes im Volke als auch für die
Wieder=
gewinnung des guten deutſchen Buches gilt nach wie vor
das alte Wort: Weniger wäre mehr!
Sie: Ob das realiſiert werden kann?!
Er: Möglich iſt’s ſchon! (Erhebt ſich.) Wir wollen mithelfen!
Auf Wiederſehen, Gnädigſte.
Geite 12
Freitag, den 22. März 1929
Nummer 2/
Sport, Spiel und Turnen.
Waſſerball.
Handball.
Rol=-Weiß, P.ſ.R.—,,Blau=Weiß” Bochum (Liga).
Kor-weiß, o. ſ.n. Nomb.)—5.3. Frantfurt I. Mannſch.
Am Samstag, abends ½9 Uhr, haben die Freunde des
Waſſerballſpieles wieder einmal Gelegenheit, dieſen aufkommenden Sport
zur Genüge kennen zu lernen. Wie bereits geſtern gemeldet wurde,
trägt die Ligamannſchaft des Not=Weiß, V. f. N., gegen die Mannſchaft
des SV. „Blau=Weiß” Bochum, die ſich zurzeit auf einer Waſſerballreiſe
befindet, ein Freundſchaftsſpiel aus. „Blau=Weiß” Bochum iſt ein
Spe=
zialwaſſerballverein, deſſen 1. Mannſchaft in Weſtfalen und im
Nuhr=
gebiet einen geachteten Namen hat. Beſonders in der letzten Zeit haben
die Bochumer überraſchende Ergebniſſe erzielt. So gegen „Weſtfalen”
Dortmund 4:41), gegen Eſſen 06 gewannen ſie 13:5, gegen Gelſenkirchen
7:2, gegen Elberfeld 8:0 uſw. Ein Ergebnis verdient beſondere
Be=
achtung, und zwar ein 5:4=Sieg über die Waſſerſportfreunde Barmen.
Dieſes Reſultat wird erſt dann beachtenswert erſcheinen, wenn man
be=
denkt, daß am vergangenen Sonntag die Barmener gegen „Poſeidon”
Köln !! gewinnen konnten.
Die Bochumer Mannſchaft hat keinen ſchwachen Punkt. Ihre beſten
Leute ſind der Rechtsaußen Hags und der bekannte Tormann Buſchai.
Rot=Weiß iſt gegenüber „Blau=Weiß” Bochum inſofern ſtark
benach=
teiligt, da ſie das Spiel mit einer Fünfer=Mannſchaft austragen muß.
Die Darmſtädter haben ſich längſt auch in der Halle auf die Siebener=
Mannſchaft umgeſtellt, während im Weſtfalen wegen den dortigen kleinen
Hallenbädern noch dunchweg mit Fünfer=Mannſchaften geſpielt wird.
Es war für Rot=Weiß ſchwer, eine richtige Mannſchaftsaufſtellung zu
finden, da eine ganze Reihe gleichwertiger Spieler zur Verfügung ſtehen.
Die Schwvimmleitung glaubt aber mit der Aufſtellung: Tor; Karg;
Verteidigung: Stuckert, Drieß; Sturm: Merz,
Rott=
mann, die beſte Mannſchaft gefunden zu haben, da jeder Spieler auf
ſeinem Poſten eingeſpielt iſt.
Hoffen wir, daß die Darmſtädter in dieſer Aufſtellung ehrenvoll
ab=
ſchneiden, zumal ſie die 7il=Niederlage vom vorigen Jahre guitt zu
machen haben, die ihnen in Bochum durch die Blau=Weißen aufdiktiert
wurde.
Vor dem Spiel gegen „Blau=Weiß” Bochum ſpielt eine kombinierte
Rot=Weiß=Mannſchaft gegen die 1. Mannſchaſt des Frankfurter
Schwimmvereins. Dieſer Verein ſpielte ſeither in der Ligaklaſſe
und hat in Seip und Budeker ſehr gute Könner. Dadurch, daß zwei
Spieler der 1. Rot=Weiß=Mannſchaft frei ſind, können die Darmſtädter
eine zweite kombinierte Mannſchaft ſtellen, die der erſten kaum
nach=
ſteht. Es ſollte dieſer Mannſchaft unbedingt gelingen, gegen die
Frank=
furter gut abzuſchneiden. Sie ſpielt in der Aufſtellung: Tor: Dahmer II:
Verteidigung: Dahmer I, Reubold; Sturm: Gimbel, E. Hanſt.
Außerdem wurde noch die Jugendmannſchaft des SV. Niederrad
ſowie die 1. Mannſchaft des SV. Delbhin Frankfurt eingeladen, gegen
die Rot=Weiß=Jugend bzw. 3. Mannſchaft zu ſpielen. Die Zuſagen ſind
jedoch noch nicht eingetroffen.
Das Amt des Schiedsrichters liegt bei Herrn Leyerzapf von „Jung=
Deutſchland‟ Darmſtadt in den beſten Händen.
Fußball.
Für das Jugendheim.
Der Verbandsjugend=Ausſchuß des Süddeutſchen Fußball= und
Leichtathletik=Verbandes, der am Samstag in Frankfurt tagte, hielt am
Sonntag mit den Gaujugendobleuten und den Gauſportwarten des
Bezirks Main=Heſſen in der Aula des Kaiſer=Friedrichs=Gymnaſiums
ſeine erſte Beſprechung ab. Die gut beſuchte Verſammlung, in der alle
Gaue vertreten waren, ſtand auf einem erfreulichen Niveau. Alle
ſchwe=
benden Fragen wurden in ſachlicher Weiſe und liebevollem Eingehen
auf die nicht immer einfache Materie hehandelt. Es war unverkennbar,
daß ſich die Gaujugendführer der hohen und verantwortungsvollen
Aufgabe, die ſie zu erfüllen haben, in jeder Weiſe bewußt ſind. Für
den geſunden und zuverſichtlichen Geiſt, der die Verſammlung
be=
herrſchte, ſpricht folgende auf Anregung des Jugendobmannes des
Süd=
rheingaues, Dipl. Ing. Schneider, Biſchofsheim einſtimmig
angenom=
mene Reſolution: „Die heute in Frankfurt verſammelten
Gaujugend=
obleute und Gauſportwarte des Bezirkes Main=Heſſen übermitteln
ein=
mütig dem V.V. und V. J.A. den Dank für die Schaffung des
Verbands=
jugendheims und bitten die anweſenden Herren des V.J A. alles an den
maßgebenden Stellen zu unternehmen und das ſo kraftvoll begonnene
Werk zu erhalten und auszubauen.
Für das Länderſpiel gegen Italien am 28. April in Turin iſt die
folgende deutſche Elf in Ausſicht genommen: Stuhlfauth; Schütz,
Ha=
gen; Knöpfle, Leinberger, Geiger oder Heidkamp; Reinmann,
Hor=
nauer, Pöttinger, Frank, Hoffmann.
Der Berliner Schlittſchuhklub ſchlug in Richmond die engliſche
Eis=
hockeh=Nationalmannſchaft überlegen mit 5:0 Treffern.
Sporkverein Darmſtadt 1898-Alemannia Worms.
Meie Me Mite Hit
alles ſo überein, wie man auf Grund der ſcharfen Töne, die man
gegen den verkappten Amateurismus anſchlägt, annehmen kön-
Olympiaſieger Barbutti iſt zwar jetzt auf Lebenszeit disqualifizig
den, weil er ſenſationelle Enthüllungen gemacht hatte, aber dam7
man das Mißtrauen doch nicht aus der Welt. Nun hat auch mi
Rah, der vor einiger Zeit Berufsſportler wurde, erklärt, vo
Kommiſſion einiges aus der Schule plaudern zu wollen.
ein wenig neugierig ſein...
Im Rahmen einer Doppelveranſtaltung wird im Anſchluß an ein
Fußball=Privatſpiel der 98er gegen Alemannia Worms, deſſen Beginn
auf ½3 Uhr feſtgeſetzt iſt, die Handball=Ligamannſchaft des
Sport=
vereins ebenfalls gegen Alemannia Worms zum Freundſchaftstreffen
antreten. Nachdem der Spielabſchluß mit dem Badiſchen Gruppenmeiſter
Karlsruher Fußballvenein auf einen ſpäteren Termin verlegt werden
mußte, hat man das ſcon abgeſchloſſene Fußballſpiel zum Anlaß
ge=
nommen, um mit dem Gaſtverein gleichſam einen Klubkampf ſämtlicher
beiderſeitigen Ligamannſchaften zuſtande zu bringen. Auf dieſen
Ge=
danken iſt Alemannia Worms ſofort eingegangen, ſo daß damit in letzter
Stunde auch noch für die Handballer der 98er ein gleichwertiger Gegner
— die Alemannen nehmen in der Weſtgruppe des Bezirkes Verein=Heſſen
einen guten Mittelplatz ein — gefunden wurde.
Für die Bedeutung des Spieles gilt genau das gleiche, was für das
vorangehende Fußballſpiel gilt. Auch bei den Handballern der 98er
gilt es, ſich möglichſt ſchmell wieder in eine ſtabile Form hineinzuſpielen:
obwohl die Verbandsſpiele beendet ſind. Der Sportvereinsmannſch ft
ſtehen ja für die nächſte Zeit eine Reihe von Privatſpiclen gegen ſtarke
Gegner bevor, wobei der Meiſter von Württemberg=Baden, Kickers
Stuttgart, mit dem Spiel am 1. Oſterfeiertag die Serie dieſer Treffen
eröffnen wird. Außerdem beginnen an einem der nächſten Sonntage
ſchon die Süddeutſchen Pokalſpiele, deren Endſieger ja neuerdings
be=
rechtigt iſt, an den Süddeutſchen Meiſterſchaftsſpielen des nächſten Jahres
teilzunehmen. Wenn man allerdings auch nicht überſehen darf, daß die
Pokalrunde neben gediegenem Können nur dann einen Endſieg verſpricht,
wenn einer Mannſchaft guch das Glück insbeſondere in der Geſtaltung
einer vorteilhaften Ausloſung zur Seite ſteht, ſo beſteht doch genug
Anlaß, daß man in der Sportvereinsmannſchaft mit aller Energie ans
Werk geht, die etwaigen Mängel, die durch die zwangsläufige
Ruhe=
pauſe ſich eingeſchlichen haben, auszugleichen. Das Treffen, das wohl
zwiſchen 4 und ½5 Uhr beginnen wird, ſieht die Darmſtädter in
fol=
gender Auftellung:
Henß
Reuter
Rothenberger
Jäger
Delp
Pabſt
Werner
Fiedler
Fuchs Hennemann Freund.
Schwimmen.
Quer durch Berlin.
Das große deutſche Propaganda=Wettſchwimmen.
Das große deutſche Propaganda=Wettſchwimmen „Quer durch
Ber=
lin”, das am 29. Juni zum elften Male ſtattfindet, wird in dieſem
vo an äßlich des vierzigjährigen Jubiläums des Berliner
Schwimmer=
bundes beſonders glanzvoll aufgezogen. Vor allem ſollen die beſten
europäiſchen Langſtreckenſchwimmer zur Teilnahme herangezogen
wer=
den. Einer von dieſen, der ungariſche Strommeiſter und Nekordmann
Halaſſy, hat bereits ſeine beſtimmte Zuſage gegeben.
600 Yards Freiſtil in 6,57,4 Min.
Arne Borg ſtartete auf den Fidſchi=Inſeln.
Der ſchwediſche Meiſterſchwimmer Arne Borg machte auf ſeiner
Weltreiſe diesmal in Suva (Fidſchi=Inſeln) Halt und ſtartete in einem
600 Yards Freiſtilſchwimmen, das er in der ganz hervorragenden Zeit
von 6:57,4 Minuten an ſich brachte. Da die Strecke interrational nicht
geführt wird, dürfte dieſe neue Weltbeſtleiſtung keine Anerkennung
finden.
Unſere Eishockeyſpieler erreichen ſcheinbar erſt zum Schluß der
Saiſon ihre Beſtform. In den letzten Wochen wurden im Berliner
Sportpalaſt wiederholt führende ausländiſche Mannſchaften hoch
ge=
ſchlagen und am Mittwoch konnte in Richmond der Berliner
Schlitt=
ſchuhklub als deutſche Nationalmannſchaft die engliſche
Nationalmann=
ſchaft ganz überlegen mit 5:0 Treffern abfertigen.
Der ſübdeutſche Rugbytag wird am 21. April in Frankfurt a. M.
abgehalten.
Auch in Nürnberg, wurden durch die Polizeidirektion für Karfreitag
alle ſportlichen Veranſtaltungen unterſagt.
Deutſche Schwimm=Länderkämpfe, finden im September gegen
Eng=
land in London und im Auguſt gegen Schweden in Halberſtadt ſtatt.
Beim Grand Prir de Manaco am 14. Aprih ſtartet Rudolph
Carra=
ciola auf Mereedes=Benz „S.S.K.”.
Hein Müllers Herausforderung um die Europameiſterſchaft im
Halb=
ſchwergewichtsbogen an den Italiener Michele Bonaglia iſt von der JBu.
anerkannt worden. Der Kampf muß bis zum 13. Juli ſtattfinden.
Hein Domgörgen ſoll in England einen Kampf mit dem Neger Len
Johnſon erhalten, außerdem ſollen Cunow=Gamburg und Metzner=
Düſſeldorf in England boxen.
Geſchälſches.
Die großen Feſttage des Jahres ſind ſtets aucl
Verlobungstage, und unzertrennlich ſind damit für die jungen
wohlgemeinte Natſchläge aller Art verhunden, muß doch insbstu
die Braut beginnen, ſich um all die Fragen zu kümmern, d5 4
zukünftigen Haushalt angehen. Eine wunderbare Quelle
Kenntniſſe für das Heim ſind die Kurshefte der Sunlicht=Geſelf”
Mannheim, die an alle Verbraucherinnen von Sunlicht=Seig
Seifenflocken, Vim oder Suma völlig koſtenlos abgegeben
Es gibt drei Kurſe zu je 12 Heften; der eine Kurs behansn
Kochen und den Haushalt, der andere bietet einen vorzüglichen Lu
im Schneidern und der dritte betrifft das ſo wichtige Gebiet Zu
ſundheitspflege und Kindererziehung. Die gediegenen, reich illun
Kurshefte bieten eine Fülle von Kenntniſſen und Anregungen uu
den in der Frauenwelt mit Recht große Beachtung. Es lohnt 4 /4
Proſpekt anzufordern.
Rundfunk-Programrne.
Frankſurt.
Freitag, 22. März. 6.30: Gymnaſtik. O 12.15: Schallpr.,4
Franz Schubert. o 15.05: Jugendſtunde. Studienrat Dr. ach
Galvani und Volta. o 15.55: Hausfrauendienſt. 8 16.35:
frauen=Nachmittag, veranſtaltet vom Frankfurter Hausfrauen.=T)
O 17.15: Kaſſel: Olga Klauſe: Schulkinder und Elternhaus. o
Stuttgart: Konzert des Funforch. 0 18.39: „Das Buch” ein
geſpräch zwiſchen Dichter, Buchhändler und Leſer. O 19.10:
ſchritte in Wiſſenſchaft und Technik. 6 19.30: Film=Wochenict
0 19.40: Unterhaltungskonzert, des Funkorch. Mitw.: Anne
holdt (Sopran), E. J. Kahn (Klavier). Gomes: Ouv. zur
„Il Guarany” — Bellini: Rezitativ und Romanze der Giuu 4
aus „Romeo und Giutietta‟. — Roſini: Romanze der Ma4
aus „Wilhelm Tell”: Oup. zur Oper „Die diebiſche Eſ/
O 20.15: „Zapfenſtreich”. Drama von Fr. A. Beyerlein. 0 imh del
Nur für Frankfurt: Nachtkonzert des Funkorch. Mitw.: W. Sſtz”
(Klarinette), das Wiggelaar=Quartett des Rundfunks.
Stuttgart.
Freitag, 22. März. 10.30: Schallplatten. o 12.15: Si
platten. O 13: Schallplatten. o 15.45: Frauenſtunde: Zum
des Buches. O 16.15: Konzert. Mitw.: Ad. Harlacher Fel
Funkorch. o 18: Konzert. O 18: Nur Freiburg: Schallpleltndt
8 18.30: Ueberſicht über die Hauptveranſtaltungen der kommriMt 11 e
Woche in Eſperanto. O 18.45: O. Schröter: Die Kriſis der heint
Oper. 8 19.15: Anna Blos: Goethe und Frauen. o lSR2,,
Eſperantokurs O 20.15: Soliſten=Abend. Mitw.: Helene Ra
CCembalo), St. Frenkel (Vio line), L. Schuyer Cello). Philharrw
ſches Orcheſter Stuttgart. Händel: Ouvertüre zu „Agrippina” Aitzge
Bach: Konzert für Cembalo und kleines Orcheſter in Es=dur geint
Haydn: Konzert für Cello und Orcheſter in D=dur. — Bruiti4
Konzert für Violine und Orcheſter.—— Berlioz: Oup. zu „Benvell
Cellini”. o 22.15: Engliſche Dichtung von geſtern und Huckzptelin”
(Originaltert., Ausf.: Lilian Harriſon (Rezitation), John Armſäyt
Geſang). W. Hahn (Flügeh.
Weiterbericht.
An der Vorderſeite der Islandſtörung haben Warmluftmaſſeu f.
den britiſchen Inſeln Erwärmung und verbreitete. Niederſchlät6
bracht. Die Südweſtluft iſt bereits auch auf das Feſtland vorgednt
und hat unter Temperaturanſtieg an der Nordweſtküſte Fran
namentlich in der Bretagne, Niederſchläge verurſacht. Auch
unſ=
biet dürſte in den Bereich der milden Luftſtrömung kommen, hif
nächſt zu Nebel= und Wolkenbildung führen wird. Die Temper 1
kommen jetzt auch nachts über Null zu liegen.
Ausſichten für Freitag, den 22. März: Stellenweiſe neblig, tardle
wolkiges Wetter, mild, vorwiegend trocken.
Ausſichten für Samstag, den 23. März: Weiterhin wolkiges Wett,
wenig veränderten Temperaturen, ſtellenweiſe Neigung zu 79
ſchlägen.
Haupiſchriftlettung. Rudolf Maupe
Verantwornich für Polik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feullleion, Rei
Ausland und Heſſche Nachrichten: Max Streeſei für Sport: Dr. Eugen Buhl nd
für den Handel: Dr. C. 8. Quetſch, für den Schlußdienſt: Andreas Bausikiu
„Dle Gegenwart”: Dr. Herbert Neitei für den Inſeralentell: Wiliy Kublesc.
und Verlag: C. C. Wittich — ſämtich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Kücklendung nimt übernommet
Die heutige Nummer hat 20 Seiten
Tmostoo basedeldr
den neuen 2½dter OHEWANDERE
Seine Heimat ist das Eragebirge. Von Kind
aut ist er gewöhnt, Berge zu steigen, So ist er
stark und ausdauernd geworden wie kein
anderer. / / Versäumen Sie nicht, ihn Probe
zu fahren, Sie werden entzückt sein über
die Qualität und Schönheit dieses Wagens.
E
16
11
V A
WANDERER WERKE VORM. WINKLHOFER A JAENICKE A.-G. ScHONAU BEI CHEMNE
Verkauf durch: 2. Donges & Wiest, Darmstadt, Grafenstraße 43.
[ ← ][ ][ → ]Freitag, den 22. März 1929
Seite 13
ſerter 81
ſeich und Ausland.
Ein ſenſationeller Diebſtahl.
fenburg. In der Nacht zum
Don=
ur den im Humaniſtiſchen Gymnaſium in
ſag ſämtliche Schulzeugniſſe der Schüler
bis zur 8. Klaſſe geſtohlen. Die
Reife=
bäeben unverſehrt. Es handelt ſich um
uridert Zeugniſſe. Nachforſchungen durch
lpolizei ſind im Gange.
pdbrände infolge der Trockenheit.
hurg. Durch die Trockenheit in den
die eine Folge der langen Kälteperiode
die Gefahr von Waldbränden ſehr erhöht.
enen Gegenden iſt es an den Bahnlinien
Feriflug ſchon wiederholt zu Bränden
mitt=
maßes gekommen, ſo an der
Schwarzwald=
föruſach, an der Renchtalbahn bei Bad
Pe=
vorderen Wieſenthal bei Bonndorf im
uld und auch bei Iſtein an der Rheintal=
Bisher konnten die Brände aber ſtets
etig gelöſcht werden. Immerhin iſt der
Brände angerichtete Schaden beträchtlich.
im Erziehungsheim eines Berliner
Vorortes.
u. In dem Erziehungsheim
Waldfrie=
ſichtenrade bei Berlin, wurden 16 Zöglinge
Erzieherin aufſäſſig, machten großen
gingen ſogar mit Stühlen gegen ſie los.
wieher mußte ſchließlich das
Ueberfallkom=
gen, das die Ordnung wiederherſtellte.
ſelsführer wurden in Haft genommen.
losgelöſtes Rad tötet ein Kind.
5IIn. Ein ſeltſamer Unglücksfall hat ſich
zpelt. Von einem vorüberfahrenden
Trak=
ſich ein Hinterrad und rollte auf den
Bür=
ſih; eine Gruppe ſpielender Kinder hinein.
jprde ein achtjähriges Mädchen von dem biele
trhveren Rade erfaßt und getötet.
Spiritus übergoſſen und ſich ſelbſt
angezündet.
t. Ein Inſaſſe der Strafanſtalt Wittlich,
amüde war, hat auf ſonderbare und überaus
hArt Selbſtmord verübt. Er übergoß ſeine
Spiritus und zündete ſich dann ſelbſt
Värter fanden den Unglücklichen mit
ſchwe=
kowunden, an denen er kurz darauf verſtarb.
nStrafgefangene in den Beſitz einer größeren
Göfritus und eines Feuerzeuges kam, konnte
nicht aufgeklärt werden.
ppelin” ſoll beſtimmt auch nach
Oeſter=
reich kommen.
Die öſterreichiſch=deutſche
Arbeitsgemein=
ſrr mit, daß nach einer vom Luftſchiffbau
zuengegangenen Nachricht „Graf Zeppelin”
Jahre unter allen Umſtänden eine
Oeſter=
ſt unternehmen wverde. Wahrſcheinlich würde
thff auf der Rückkehr von ſeiner
Mittel=
ffüh Wien berühren, oder aber, wenn dies nicht
bväre, würde eine beſondere Fahrt nach
14 unternommen.
Bergſturz in Oberöſterreich.
Ein Haus verſchüttet.
kin. In Unterlochen bei Braunau am Sinn
beiterreich ereignete ſich an einem Ausläufer
SBerges ein katgſtrophaler Bergſturz, durch
eſrvon drei Familien bewohntes Haus zur
tärggeriſſen wurde. Vier Perſonen, nämlich
Ghtt eines Fabrikarbeiters und ihre drei
Kin=
üh ilter von 2, 3 und 5 Jahren wurden von
Zhemaſſen, die zum Teil die Größe eines
Ein=
ſkuuſes hatten, verſchüttet und dürften den
handen haben. Eine Perſon wurde ſchwer
eEh In der Unglücksſtelle ſind 20 Pioniere mit
ſritmn gsarbeiten beſchäftigt, zu denen auch Mi=
F zuHilfeleiſtung hinzugezogen wurde. Es wird
Eiaren Nachſtürzen von Felsmaſſen gerechnet.
ſchi pfer des Bergſturzes lebend geborgen.
Cſitz. Bei den Aufräumungsarbeiten in dem
ſch4äsſturz zerſtörten Hauſe bei Braunau konn=
Eü verſchüttete Fabrikarbeitersgattin und ihr
ſiähhzer Sohn von den Pionieren lebend
gebor=
ihnen. Die Frau iſt durch Quetſchungen im
ſichywer verletzt. Ein zweites Kind wurde tot
bezuen; von dem dritten fehlt noch jede Spur.
Nur keinen „Fez” mehr.
Giſtantinopel. In Stambul ſind vierzig
Eſein verhaftet worden, weil ſie eine
Kopf=
ſechſ trugen, die dem bekanntlich in der Türkei
Gokmn Fez ähnlich ſah.
Flugzeugabſturz.
Pis. In der Nähe von Marakeſch in Ma=
Nol tßen zwei Flugzeuge in 50 Meter Höhe
zu=
wngeund ſtürzten ab. Die zwei Fliegeroffiziere
Aröeg getötet und zwei Unteroffiziere ſchwer ver=
Dice fiſenbahnkataſtrophe von Perryſound.
Siebzehn Tote.
2wonto. Die bereits gemeldete
Eiſenbahn=
igſthw)e bei Perryſound hat nach den amtlichen
ioRigen eine weitaus höhere Zahl von Opfern
VDDA), als zunächſt angenommen wurde. Siebzehn
erſco wurden getötet, fünf ſchwer verletzt. Der
at wenſtoß ereignete ſich auf einer eingleiſigen
me 10 wurde dadurch herbeigeführt, daß der eine
Be, der in einem Ausweichgleis die Vorbei=
Ar ½ entgegenkommenden Zuges hätte abwarten
Nſ B ie Fahrt fortſetzte.
Rieſenbrand in Oslo.
b. Am Mittwoch abend gegen 8 Uhr, am
Dreißd der Osloer Fürſtenhochzeit, brach im
Zen=
nrA m Oslo ein Großfeuer aus, das das Gebäude
Mukakturwarenfirma Steen u. Ström, das faſt
Aes Straßenviertel bedeckt, vollkommen zer=
Die Höhe des angerichteten Schadens läßt
2nicht genau beſtimmen, da der Brand noch
(öſcht iſt. Die Warenbeſtände ſind mit 1,9
An Kronen verſichert. Der Geſamtſchaden
be=
geblich vier bis fünf Millionen Kronen. Die
Dfir die Nachbarſchaft iſt behoben. Mehrere
Ahrleute erhielten beim Einſturz der Haupt=
Gebäudes leichte Verletzungen. Auch das
Nähe befindliche norwegiſche Haupttele=
Namt iſt durch den Brand in Mitleidenſchaft
Das Feuer ſoll auf Kurzſchluß
zurückzu=
ſein.
Zum bevorſtehenden Afrika=Flug des „Graf Zeppelin”.
Der erſte Zeppelin, der nach Afrika flog.
Das Marine=Luftſchiff „L 59” (genannt „Afrika=Luftſchiff”),
hat 1917 den Ruhm erworben, als erſtes und bisher einziges Zeppelin=Luftſchiff Afrika erreicht zu
haben. Es ſtieg unter Kapitänleutnant Bockholds Leitung Ende November 1917 auf, überquerte
das Mittelmeer und nahm weſtlich des Nils am Rande der Sahara Kurs nach Deutſch=
Südoſt=
afrika. Unweit von Khartum erreichte das Luftſchiff ein gefälſchter Funkſpruch, der es zurückrief.
Nach 95ſtündiger Fahrt unter Zurücklegung von 6000 Kilometern kehrte der „L 59” in ſeinen
Aus=
gangshafen zurück. Seither ſah der afrikaniſche Kontinent keinen Zeppelin. Erſt der demnächſt
aufſteigende „Graf Zeppelin” wird wieder über afrikaniſchem Boden kreuzen.
Graf Eberhard zu Skolberg ermordel.
Schloß Jannowitz
im Rieſengebirge iſt der Schauplatz einer entſetzlichen Bluttat geworden. Man fand dort den
alten Grafen Stolberg durch einen Schuß in den Hinterkopf ermordet auf.
Die älkeſte Gebirgsbahn Europas 75 Jahre all.
Die Semmering=Bahn in Oeſterreich
wurde vor 75 Jahren eröffnet. Der Bau der Semmering=Bahn galt in den fünfziger Jahren des
vorigen Jahrhunderts als eiſenbahntechniſches Wunder. Auf einer Strecke von knapp 50
Kilo=
metern ſind nicht weniger als 15 Tunnels und 16 Viadukte zu zählen. Die Geſamtlänge der
Tunnels beträgt 4275 Meter, der berühmte „Große Semmering=Tunnel” iſt 1424 Meter lang.
Heute imponieren dieſe Zahlen nicht mehr, denn der Doppel=Tunnel des Simplon in der Schweiz
iſt z. B. 19 731 Meter lang. Aber die Semmering=Bahn behält ihre hiſtoriſche Bedeutung und —
ihren romantiſchen Reiz.
Bruno Walter verläßt Berlin.
Generalmuſikdirektor Prof. Bruno Walter.
Das Ergebnis der Schießverſuche
in Jannowiß.
Hirſchberg. Die amtlichen Ermittlungen
zur Mordtat an dem Grafen Eberhard zu
Stol=
berg=Wernigerode dauern ununterbrochen an.
Bei den am Mittwoch auf dem Schloß
Janno=
witz vorgenommenen Schießproben wurde
feſtge=
ſtellt, daß die Schüſſe im Arbeitszimmer ſehr
laut, in den anderen Räumen aber nur wenig
zu hören waren. Allerdings ſind die
Probe=
ſchüſſe auch in dem Raum zu hören geweſen, in
dem ſich der junge Graf während der Tat
befun=
den haben will. Nach Ausſagen der Mitglieder
der gräflichen Familie iſt der Verhaftete in den
Abendſtunden oft mit der Reinigung der
Ge=
wehre beſchäftigt geweſen. Dabei iſt bereits
ein=
mal ein Schuß losgegangen. Aufzuklären bleibt
allerdings die Tatſache, warum gerade die eine
Waffe geladen war, während die anderen
Ge=
wehre im Schrank ungeladen vorgefunden
wur=
den Die Polizei neigt auf Grund der
Schieß=
verſuche zu der Annahme, daß Fahrläſſigkeit
vorliegt. Graf Chriſtian beſtreitet aber auch eine
Fahrläſſigkeit. Belaſtend für den Verhafteten
iſt auch die Erklärung des Güterdirektors, daß
Graf Chriſtian, als er nach der Tat aus dem
Hauſe ſtürzte, gerufen habe: „Es iſt furchtbar!
Ich habe etwas angeſtellt!“ Die beiden
nächſt=
älteſten Brüder des Grafen Chriſtian, die aus
Berlin in Jannowitz eingetroffen ſind, glauben
nicht an eine Schuld ihres Bruders. Sie haben
um eine Unterredung mit dem Verhafteten
ge=
beten, die ihnen aber vorläufig noch nicht
be=
willigt worden iſt. Am Freitag abend wird eine
Trauerfeier im engſten Familienkreiſe in der
Kapelle des Jannowitzer Friedhofes ſtattfinden
Die Beiſetzung der Leiche des Getöteten findet
am Samstag in Jannowitz ſtatt.
Das Ergebnis der Sektion der Leiche
des Grafen Eberhard.
Hirſchberg. Die Oeffnung der Leiche des
ermordeten Grafen Eberhard zu Stolberg=
Wernige=
rode beſtätigte die erſte Feſtſtellung, daß der tödliche
Schuß von hinten in den Kopf eingedrungen und an
der rechten Geſichtshälfte wieder herausgetreten iſt.
Es iſt weiter feſtgeſtellt worden, daß nur ein einziger
Schuß aus einem Jagdgewehr aus nächſter Nähe
ab=
gegeben worden iſt, und daß das todbringende
Ge=
ſchoß eine Art Dum=Dum=Geſchoß geweſen iſt. Der
Tod muß ſofort eingetreten ſein. Die Unterſuchung
auf etwa im Körper der Leiche vorhandene Gifte
ver=
lief negativ.
Die Vorunterſuchung gegen Graf Stolberg
noch nicht eröffnet.
Hirſchberg. Die von der „B. Z. am
Mit=
tag” verbreitete Meldung, daß der
Unterſuchungs=
richter in der Mordangelegenheit des Grafen zu
Stolberg=Wernigerode auf Jannowitz, Landgerichtsrat
Thomas, beim Landgericht in Hirſchberg geſtern
vor=
mittag die Vorunterſuchung wegen vorſätzlicher
Tö=
tung gegen den Grafen Chriſtian Friedrich zu
Stol=
berg=Wernigerode eröffnet habe, entſpricht nicht den
Tatſachen. Die Vorunterſuchung iſt noch nicht
eröff=
net, da dem Unterſuchungsrichter bis zur Stunde
die Akten noch nicht vorliegen.
Byrd findet ſeine vermißten Expeditions=
Teilnehmer.
NewYork. Nach einem Funkſpruch aus Little
America iſt Kommandant Byrd mit ſeinem Flugzeug
„Virginia” am Dienstag aufgeſtiegen, um
Nachfor=
ſchungen nach den ſeit etwa einer Woche vermißten
Expeditionsmitgliedern Gould, Balchen und June
anzuſtellen. Es gelang ihm, die Vermißten im
Rocke=
fellergebirge aufzufinden. Sie hatten eine
Notlan=
dung vorgenommen, und ihr Flugzeug war dann
während eines Sturmes zerſtört worden. Alle ſind
unverletzt. Kommandant Byrd blieb mt Prof. Gould
im Rockefeller=Gebirge zurück, da das Flugzeug nicht.
alle auf einmal faſſen konnte, während ſein Pilotz
Smith und der Funker Hanſen mit Balchen und
June nach Little America zurückflogen. Das
Flug=
zeug wird ſpäter die Zurückgebliebenen abholen.
Zur Auffindung der Gruppe Gould.
Ueber die Rettung der Gruppe Gould wird
wei=
ter gemeldet, daß ein ſtarker eiſiger Wind vorläufig
die zweite Expedition zur Abholung Byrds mit
ſeinen beiden Genoſſen verhindert. Sie ſind mit
Le=
bensmitteln für zwei Monate verſehen. Byrd und
Genoſſen haben eine Grotte gefunden, die ihnen
Schutz gegen die Unbilden der Witterung bietet. Sie
ſtehen in ſtändiger Funbverbindung mit der Baſis
von Little America. Wie die zurückgekehrten
Expe=
ditionsmitglieder Balchen und June berichten, war
ihre Lage nach der Zertrütmmerung des Apparates
ziemlich kritiſch, weil ſie ſtark unter dem Sturm und
Froſt litten. Die Benzinvorräte waren mit dem
Flug=
zeug verloren gegangen, ſo daß es ihnen ſehr ſchwer
war, ſich genügend zu wärmen. Die Unmöglichkeit
einer Funkerbindung wirkte ſehr niederſchlagend, ſo
daß unter ihnen Entmtigung Platz griff.
21 Todesopfer bei dem Zuſammenſtoß
in Ontario.
London. Nach ergänzenden Berichten aus
Montreal ſind bei dem Eiſenbahnunglück bei
Dorcourt im Staate Ontario insgeſamt 21
Per=
ſonen getötet worden, 15 der ums Leben
ge=
kommenen Perſonen ſind nach dem
Zuſammen=
ſtoß der Züge verbrannt. Die Zahl der
Verletz=
ten beläuft ſich auf 15.
Ab heute:
Die Aacht ohne Hoffnung
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mit Richard Barthelmess, Lina Basquette,
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Knall eines Schusses pe tscht in das Jubeln der Mueik
Ein Mann bricht zusammen Der Täter verurteilt Sein
letzter Worgen dämmert nerauf. Schlüssel ras-eln; es ist
Zeit vum letzten Gang. — Ein junger Bursche ist bereit,
für seine Mutter, nach der er sich gesehnt, und die er nie
gesenen, das größte Opfer zu bringen, das Menschen
bringen können.
Tom Mix ist wieder da
in seinem vorläufig letzten Film
Hallo Chevenne
Der Rins
der Baiadere
Wieder ein hundertprozentiger Sensations-
Film.
Lola Kreutzberg’s letzter Indienfilm als Spi
Eine Schau indischer Wunder und Spann
Und dann noch:
Vorher:
Mit dem Auto ins Morgenland
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Der deutſche Außenhandel im Februar 1929.
Die Einfuhr im reinen Wirenverkehr beträgt im Monat Februar
1929 1017 Mill. NSc., die Ausfuhr einſchließlich der
Reparationsſad=
lieferungen 973 Mill. RM. Die Einfuhr überſteigt ſomit die Ausfuhr
um 44 Mill RMM. Auf die Reparationsſachlieferungen entfallen 52,7
Millionen RM.
Sowohl die Einfuhr wvie die Ausfuhr ſind gegenüber dem
Vor=
monat beträchtlich zurückgegangen. Vei der Einfuhr beläuft ſich der
Rückgang auf mehr als 30) Mill. RM. Er betrfift in gleichom Maße
die Einfuhr von Rohſroffen (— 142,1 Mill. RM.) und die von
Lebens=
mitteln (— 124,7 Mill. RMM.), während ſich die Einfuhr von
Fertig=
waren nur unerheßlich verändert hat. Die Einfuhr des Monats Februar
iſt die niedrigſte ſeit November 1926, alſo ſeit einem Zeitraum von meür
als zwei Jahren. Dieſer ſtarke Rückgang kann mit der Ueberhöhung
des vormonatlichen Auseiſes durch die Lagerabrechnungen und du ch
die Tatſache, daß der Monat Februar der kürzeſte Monat des Jahres
iſt, nur teilweiſe erklärt werden. Von gewiſſem Einfluß wwird auch der
ſtarke Froſt geweſen ſein, der vielfach den Transport der Waren
be=
hindert hat. Hierfür ſpricht insbeſondere der Umſtand, daß ſich der
Rückgang der Einfuhr auf ſehr zahlreiche einzelne Poſten verteilt. Ein
letzter Grund aber dürfte in der Abſchwächung des induſtriellen
Tätig=
keitsgrades und dem damit verbundenen Winderbedarf an Rohſooffen
zu ſuchen ſein.
Die Ausfuhr bleibt im Monat Februar um 131,4 Mill. RM. hinter
der des Vormonats zurück. Von dieſem Betrag entfallen 77,9 Mill. RM.
auf die Fertigwaren 36,5 Mill. RM. auf die Rohſtoffausfuhr. Der
Rückgang derteilt ſich bei der Ausfuhe in noch ſtärkerem Maße als bei
Cer Einfuhr auf ſehr zahlreihe Warengruppen, ohne daß einzelne
Warengruppen beſonders hervortreren. Geringe Zunahmen zeigt
ledig=
lich die Ausfuhr von Maſchinen, von Pelzen und Pelzwaren (Froſt),
ſowie von Kleidung und Wäſche (ſaiſonmäßig). Die Küirze des Monats
und die Erſchwerniſſe des Transports dürften in der Hauptſache die
rlickläufige Bewegung der Ausfuhr verurſacht haben.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk. Darmſtadt.
Neuc Verfahren: Vilbel: Gutspäckſter Georg Dietz 2. und Ehefrau
Katha=
rina Anna, geb Wentzell, aus NiederErlenbach. Af. 4. 4., Pfrt. u.
Wt. 4. 4. — Neue Vergleichsverfahren: Worms: Fa. M. Pehm, Inh.
Markus Pehm, Strumpfwaren= und Trikotagengeſchäft. VerglT. 8. 4.
Generalverſammlung der Vereinsbank Worms. Die Geſellſchaft, die
ihre 68. ordentliche G.V. abhielt, genehmigte die Aufſtellung einer
Dididende von 9 Prozent nach den Vorſchlägen des Vorſtandes und
Auf=
ſichtsrats. Die mit 170 Prozent (i. V. 124 Prozent) gedeckten
Verbind=
lichkeiten beweiſen die Liquidität der Bank und eine erfreuliche
Weiter=
entwickelung. Die ausſcheidenden Mitglieder des Aufſichtsrats wurden
einſtimmig wiedergewählt.
Pfälziſche Hypothekenbank, Ludwigshafen. Die G.V., in der ein
A.K. von 4 737 300 RM. vertreten war, beſchloß die Verteilung von
10 Prozenk Dividende aus einem Reingewinn von 1 250 515 RM. In
den Geſellſchaftsvertrag wurde ein weiterer Paſſus eingefügt, nach dem
die Gewinnverteilung für nieht vollgezahlte Aktien abweichend von den
Vorſchriften des H.G.B. genehmigt werden kann. Die Entwicklung der
Bank läßt als notendig erſcheinen, daß zur Stärkung des
Geſchäfts=
betriebes weitere Einzahlungen auf das noch nicht eingezahlte A. K. von
3 675 000 RM. eingefordert werden. Da auf die im Jahre 1927
be=
ſchloſſene Kasitalserhöhung bisher nur 25 Prozent eingezahlt wurden,
wurden Vorſtand und Aufſühtsrat ermächtigt, zuv Durchführung der
Einzahlung der reſtlichen 75 Prozent Sorge zu tragen.
Rheiniſche Hypothekenbank, Mannheim. Die G.V., in der ein A.K
von 4 870800 RM. vertreten war, beſchloß, aus einem Reingewinn in
Höhe von 1 310 330 RM. mach Abzug des Vortrages aus dem Vorjahre
und Abſchreibungen auf Bankgebäude in Höhe von 10000 RM. dem
Rückſtellungskonto 300 380 RM., dem Koſtenbeitragskonto 150 000 RM.
und dem Beamtenpenſions= und Unterſtützungsfonds 100 000 RM. zu
üiberweiſen und 10 Prozent Dividende zu berteilcn. Der Reſt einſchließ
lich des Vortrages aus dem Vorjahre in einer Geſamthöhe von 153 556
Reichsmark ſoll auf neue Rechnung vorgetragen werden.
Mannheimer Produktenbericht vom 21. März. An der heutigen
Produktenbörſe neigten Weizen, Weizenmehl und Hafer weiter zur
Ab=
ſchwächung. Man verlangte für die 100 Kg. ohne Sack waggonfrei
Mannheim in RM.: Weizen inl. 24,50, ausl. 27,25—29, Roggen inl.
24, Hafer inl. 23,50—24,30, ausl. 23,25—23,75, Braugerſte, badiſche und
fränkiſche, 24,50—25, pfälziſche 25—25,50, Futtergerſte 20—22,50, Mais
mit Sack 24,75, Weizenmehl, Spezial Null, 33,50—34,25, Roggenmehl,
je nach Ausmahlung 31—33, Kleie 14.
Frankfurter Produktenbericht vom 21. März. Die Frankfurter
Ge=
treidebörſe lag heute matt. Weizen 24, Roggen 23,25—23,50,
Somner=
gerſte 24, Hafer 24,50, Mais 24, Weizenmehl, ſüdd., 33,25—34,25, dto.
niederrhein. 33—33,50, Roggenmehl 30,75—31,75, Weizenkleie 14,15,
Roggenkleie 15,25—15,50.
Berliner Produktenbericht vom 21. März. Der Produktenmarkt
be=
findet ſich wieder einmal in einem Zuſtande faſt völliger Stagnation.
Die Unſicherheit über die Situation an den überſeeiſchen Terminbörſen
und die hier erwarteten Regierungsmaßnahmen betreffs einer
Weizen=
preisausgleichsgebühr veranlaſſen ſowohl Käufer als auch Verkäufer zur
Zurückhaltung. Auch die aus den verſchiedenen Teilen des Reiches
ein=
treffenden Gerüchte über Zahlungsſchwierigkeiten altangeſehener Firmen
wirkte verſtimmend. Die Aufnahmefähigkeit der hieſigen Mühlen bleibt
durch das Anhalten des Mühlenarbeiterſtreiks eng begrenzt. Für
In=
landsbrotgetreide zur promten Waggonverladung, das nach wie vor nur
mäßig angeboten wird, hörte man etwa geſtrige Preiſe. Am
Lieferungs=
markt kam für Märzweizen anfangs keine Notiz zuſtande, die ſpäteren
Sichten ſetzten eine halbe Mark niedriger ein. Auch Roggen eröffnete
mit Preiseinbußen von ½ bis 1 Mark. Das Mehlgeſchäft bleibt bis
auf die beſſere Nachfrage für promptes Weizenmehl ſehr ruhig. Die
Forderungen waren wenig verändert. Hafer und Gerſte in
unveränder=
ter Marktlage.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
* New York, 21. März. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Nach anfänglicher Unregelmäßigkeit griff eine ſtetige
Stimmung Platz, da die Spekulation zu Deckungen ſchritt und auch
Kauforders aus Europa eintrafen.
Zucker: Das Geſchäft bewegte ſich in ruhigen Bahnen bei im
all=
gemeinen ſtetiger Grundſtimmung. Walſtreet führte Käufe in neuen
Terminen durch.
Baumwolle: Die Liverpooler Kabel boten anfänglich Anregung zu
freundlicherer Stimmung. Zwiſchendurch verſtimmten die beſſeren
Wetterprognoſen und es ſetzten Liquidationen ein. Gegen Schluß kam
es zu einer erneuten Erholung.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 21. März:
Getreide. Weizen: März 123, Mai 127, Juli 129,
Septem=
ber 131½; Mais: März 937, Mai 96½, Juli 993 Hafer:
März 47, Mai 4734, Juli 47; Roggen: März 108, Mai 109½,
Juli 110.
Schmalz: März 12,11½, Mai 12,37½, Juli 12775,
Septem=
ber 13,05.
Fleiſch. Rippen: Mai 13,75, Juli 14,35: Speck, loko 13,75;
leichte Schweine 11,46 bis 12,00, ſchwere Schweine 11,40 bis
11.85: Schweinezufuhren: Chicago 25 000 im Weſten 85000.
Baumwolle: März 21,20, Mai 20,/42.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 21. März:
Getreide. Weizen: Rotwinter 153, Hartwinter 139: Mais,
neu angek. Ernte 108½; Mehl, ſpring wheat clears 5,66—6,00;
Getreide=Fracht: nach England 1,6 bis 2,0 Schilling, nach dem
Kontinent 8 bis 10 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,85; Talg, extra, loſe 888.
Kakao. Tendenz: kaum ſtetig; Umſatz in Lots: 224: Loko;
10,50; März 10,/48, April 10,40, Mai 10,67. Juni 10,78, Juli
30,96, Auguſt 11,09, September 11,21, Oktober 11,29,
Novem=
ber —, Dezember 11,15.
Frankfurter und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 21. März.
Zu Beginn der heutigen Börſe machte ſich wieder eine Unſicherheit
bemerkbar, da der ſchwache Verlauf der geſtrigen New Yorker Börſe
und der hohe Geldſatz am dortigen Platze verſtimmten. Im
Zuſam=
menhang hiermit traten wieder erneute Befürchtungen einer
Diskont=
erhöhung der Federal=Reſerve=Bank auf. Die Spekulation hielt ſich
daßer, nachdem ſie in den letzten Tagen in erheblicherem Maße zu
In=
tereſſenkäufen geſchritten war, im Hintergrunde, und ſchritt eher zu
Abgaben, ſo daß bei den meiſten Werten Verluſte bis zu 2 Prozent
gegenüber der geſtrigen Abendbörſe eintraten. Orders von
Auslands=
ſeite ſowie von der Bankkundſchaft lagen nur in ganz geringem Umfange
vor; auch hiervon konnte die Börſe eine Stütze erfahren. Das Geſchäft
blieb hinter dem der geſtrigen Börſe zurück, doch konnte zeitweiſe eine
etwas lebhaftere Geſchäftstätigkeit feſtgeſtellt werden. Stärfer
abge=
ſchwvächt waren Zellſtoff Waldhof mit minus 3½ Prozent. Von
Chemie=
werten gaben J. G. Farben 2½ Prozent nach, während Scheideanſtalt
knapp gehalten blieben. Goldſchmidt minus 2½ Prozent. Stark im
Angebot lagen noch am Elektromarkt Chadeaktien mit minus 5 Mark.
Schuckert eröffneten 2½ Prozent, Siemens 2 Prozent und A. E.G. 1½
Prozent niedriger. Einiges Intereſſe beſtand am Montanmarkt für
Aupferaktien auf das weitere Anſteigen der Kupferpreiſe. Otavi
ge=
wannen ½ Mark und Mansfelder ½ Prozent. Die Elektrowerte lagen
unter dem Druck der allgemeinen Lage ebenfalls ſchwächer. Nur
Gelſen=
kirchen eine Kleinigkeit erholt. Banken durchweg bis 1 Prozent
nied=
riger, Reichsbank konnten mit plus 2 Prozent vermehrtes Intereſſe auf
ſich lenken. — Renten ſtill, Dt. Anleihen behauptet.
Im Verlaufe wurde das Geſchäft ſehr ruhig, doch bewirkten kleine
Abſchlüſſe eine geringfügige Beſſerung des Kursniveaus, betrug aber
nur Bruchteile eines Prozentes. Die Stimmung blieb luſtlos. Nur für
Siemens beſtand etwas vermehrtes Intereſſe, und dieſes Papier konnte
½½ Prozent anziehen. Am Geldmarkt war der Satz für Tagesgeld mit
5 Prozent weiter etwas leichter. Am Deviſenmarkt erfuhr die Deviſe
Spanien mit 31,75 eine leichte Beſſerung. Sonſt nannte man Mark
gegen Dollar 4,2140, gegen Pfunde 20,455, London=Kabel 4,8535, Paris
124,28, Mailand 92,70, Holland 12,12.
Die Abendbörſe war bei ſtillem Geſchäft gut behauptet. Die Kurſe
waren gegenüber dem Berliner Mittagsſchluß behauptet. Lediglich
Farbeninduſtrie zogen ½ Prozent an. Von Elektrowerten gewannen
Licht u. Kraft 1, Siemens 2, Gesfürel ½. Banken und Montanwerte
unverändert. An den übrigen Märkten zeigte ſich kaum Geſchäft.
Berlin, 21. März.
Schon der heutige Vormittagsverkehr zeigte im Gegenſatz zu den
Vortagen eine recht nervöſe Stimmung. Die weitere Erhöhung des
Kupferpreiſes um 1 Cents auf 23½ Cents, der Abſchluß der
Kommerz=
bank, die Annahme des Notetats im Reichstag, die Beſſerung der
Wagengeſtellung der Reichsbahn uſw. blieb ohne Einfluß, dagegen
wur=
den Geld= und Diskontbefürchtungen laut, die durch die hohen
Tages=
geldſätze in New York (10 Prozent) hervorgerufen wurden. Außerdem
machte die Börſe ſchon heute Vorbereitungen zum Ultimo. Eine gewiſſe
Stütze hot die heute zur Veröffentlichung gekommene
Außenhandels=
bilanz für den Moctt Februar, die mit einer Paſſivität von 44
Mil=
lionen Reichsmark gegenüber 200 Millionen im Vormonat weſentlich
ge=
beſſert iſt. Das Geſchäft war zu den erſten Notierungen
verhältnis=
mäßig ruhig, und die Kursentwicklung keine einheitliche. Auch im
Ver=
laufe blieb die Tendenz unregelmäßig, und das Kursniveau bröckelte
überwviegend ab. Weiter feſt lagen Reichsbankanteile. Anleihen
behaup=
tet. Ausländer geſchäftslos. Pfandbriefe ſtill und eher ſchwächer.
A. E. G.
Augsb.=Nürnb. Maſch
Baſalt.
Beramann.
Berl. Karlsruhe
Berl. Hand.=Ge
Braunkohl. Bril
Bremer=Wolle
Danatbank . .
Deutſche Bank.
Diskontogeſ.
resdner Bank
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl=
Deutſche Betroleuml
Tynamit Nobel
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſenk. Berg.
20. 3.
178.—
84.75
55.—
220.—
70.50
225. —
165.—
210.—
279.76
174.50
165.—
170.25
Ara
124.—
69½—70
116. 25
170.—
250.25
130
Geſ. f. elektr. Unte
235.50
Han. Maſch.=Egeſt.
Hanſa Dampfſch.
Kapag:
Harpener
Hemsor Zem ent
46.50
169.75
129.—
136.50
284.—
280.— Wittener Gußſtahl 44.— 45.—
) Die 3 Kaliwerte verſtehen ſich exkl. Bezugsrecht.
Devifenmarki.
Selſingſors. ..
Eien. . .. . .."
Prag ....."
Budapeſt ...
Sofia ...."
Solland ..
Cslo ......
Kopenhagen..
Stockholm ...
London .."
Buenos Aires
New York ..."
Belgien ..
Die Berliner Metallnotierungen vom 21. März 1929 ſtellten
Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdo
tierung der Vereinigung für die deutſche Elektrolytkupferno
219 RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner B
ſtandes (die Preiſe berſtehen ſich ab Lager in Deutſchland für
Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenalu
98= bis 99proz., in Blöcken, Walzen oder Drahtbarren auf
desgl. in Walzen oder Drahtbarren 99proz. auf 194 MM.,
98= bis 99proz. 350 RM., Antimon Regulus 85—88 RN., F
(1 Kilogr. fein) 77.00—78.25 RM.
Die Berliner Metallnotierungen vom 21. März 1929 ſtellten
Kupfer: Januar 198.25 (198.50), Februar 198.00 (198.50
194.00 (196.00), April 194.50 (196.00), Mai 195.00 (196.00), Ju
(196.50), Juli 196.25 (197.00), Auguſt bis November 197.50 (198,
zember 198.00 (198.50). Tendenz: befeſtigt. — Gür Blei:
Februar 58.75 (59.00), März 56.50 (58.00), April und Mai H.5
Juni 58.00 (58.50), Juli 58.2 (58.50), Auguſt und Septemt
(58.75), Oktober und Nobember 58,75 (58.75), Dezember 58,75
Tendenz: feſt. — Für Zink: Januar 57.50 (58.75), Februg
(58,75), März und April 55.50 (57.50), Mai 56.50 (57.50), Ju
(58.00), Juli und Auguſt 57.50 (58.25), September und Oktob
(58.25), November und Dezember 57.50 (58.50). Tendenz: ſtetig.
erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Diehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt vom 21. März. Aufgetrieben waren
Eer, 5 Schafe, 3 Ziegen, 11 Ochſen. Die Preiſe ſtellten ſich fü
a) 72—79. b) 66—71, c) 59—65 Pf. pro Pfund. Marktverlauf: g
Mannheimer Kleinviehmarkt vom 21. März. Zum Kleinvi
waren aufgetrieben, und wurden die 50 Kg. Lebendgewicht
Klaſſe gehandelt: 170 Kälber 64—84, 4 Schafe 52—56, 135 Schn
bis 84, 512 Ferkel und Läufer, Ferkel bis vier Wohen 24—28, 1
Wochen 32—42, Läufer 46—58. Marktverlauf: Mit Kälbern
geräumt, mit Schweinen ruhig, Ueberſtand, mit Ferkeln und
lebhaft.
Frankfurter Biehmarkt vom 21. März. Aufgetrieben waren
der, darunter eine Kuh, 2 Färſen, ferner 1304 Kälber, 235 Sch
961 S Eiveine. Der Auftrieb war um 763 Külber und 147 Schafe
als zum letzten Großbiehmark:. Die Preiſe ſtiegen bei Kälbem
bis 6 Mark, bei Schweinen um 2—4 Mark. Marktverlauf: Kän)
Sckafe lebhaft, ausverkauft; Schweine ruhig, Ueberſtand. Prd
einen Zentner Lebendgewicht: Kälber b) 80—84, c) 74—79, d.
Schafe al) 56—62, b) 50—55, Schweine b) und c) 77—79, d) 77—8
bis 78. Fleiſchgroßhandelspreiſe: Ocyenfleiſch 1. 85—90, dto. 2.
Bullenfleiſch 80—85, Kuhfleiſch 2. 50—60, dto. 3 40—50, Kalbſ.
105—115, dto. 2. 95—105, Schwein=fleiſch 1. 100—105, Gefri
(Rindfleiſch), Vorderoiertel 54, Hinterviertel 60. Geſchä
ſchleppend.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Die infolge des langen Froſtwetters ſtillgelegten Werke der
Baſalt=A.=G., Köln, ſind ſämtlich wieder in Betrieb. Eine Divide
1928 kommt nicht zur Verteilung.
Rheiniſche Creditbank, Mannheim. Die G.V., in der 18,3/
RM. Aktien vertreten waren, ſetzte die Dividende auf 8 Prox)
Neu in den Aufſichtsrat gewählt wurde Direktor Jakob Brühle,f
deutſche Zucker=A.=G., Mannheim).
Preußiſche Hypotheken=Actienbank, Berlin. Das Inſtitut
eine erhöhte Dividende von 10 (i. V. 9) Prozent auf das geſamte
kapital von 12 Mill. RM. vor. In den letzten Tagen wurde
ſchloſſener Poſten von 12 Mill. GM. 8=prozentiger Goldhypu
pfandbriefen zu vorteilhaften Bedingungen abgeſetzt.
Die Zulaſſung der 5 Mill. RM. 5=prozentige Schatzanwe
der Kreishauptſtadt Heidelberg vom Jahre 1928 mit dreijährige
zeit auf Feingoldbaſis, rückzahlbar am 1. April 1931 zum Kun
108 Prozent, zur Notierung an der Frankfurter Börſe, wur
nehmigt. — Vom 2. April ab wird die Notiz für 6½prozentige
anweiſungen von 1926, Reihe 1, des Volksſtaates Heſſen, fällig
1929, eingeſtellt.
Die deutſche Kupferproduktion ſtellte ſich im Februar 1929 au
Tonnen, gegenüber 4 759 To. im Januar. Die deutſche Kupferrg
produktion (Raffinadekupfer und Elektrolytkupfer) betrug im
8253 To., gegenüber 9319 To. im Januar.
Der Entwicklung der Marktlage entſprechend, hat die Ve
ſtelle des Kupferſyndikats Kaſſel den Grundpreis für
blechfabrikate mit Wirkung vom 21. März, auf 281 RM. pro
feſtgeſetzt.
Pfälziſche Hypothekenbank, Ludwigshafen. Die G.V. gene
einſtimmig den Abſchluß mit 10 Proz. Dividende auf die Stam
6 Prozent auf die Vorzugsaktien. Um eine Störung im Geſchäfts
zu vermeiden, wird das noch nicht eingezahlte Aktienkapital zum
angefordert.
Continental Caoutchouc und Guttapercha Co., Hannober.
erzielte 1928 einen Gewinn von 7.39 (i. V. 4,96) Mill. RM. De
beſchloß, eine Dividende von 7 (6) Prozent vorzuſchlagen. 0.4
RM. werden vorgetragen. Die Verhandlungen wegen Vereinig!
anderen Geſellſchaften der Gummiinduſtrie dürften in Kürze
gewiſſen Abſchluß erfahren.
Kolbermoor=Konzern, München. Die G.V. der im Kolbe
Konzern vereinigten Geſellſchaften, die Baumwollſpinnerei Kolbel
die Spinnerei und Weberei Pferſee, die Baumwollſpinnerei Unter
und die Mechaniſche Baumwollſpinnerei und Weberei Kempt/
nebmigten die bekannten Abſchlüſſe.
Frankfurter Kursbericht vom 21. März 1929.
6% Dtſche. Reichs
.
anl. v. 27.
CO Baden Fre
ſtaat v. 27
5%0 Bahern Frei
ſtaat v. 27 ...."
So Heſſen Volks
ſtaat v. 28...."
5% Preuß. Staats
anl. v. 23... . ..
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27.....
7%
ThüringerFrei=
ſtaat v. 27...."
Diſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. + 1
Ablöſungsan!.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe. . .."
8% Bad.=Bad.v. 26
6% Berlin v. 24...
8% Darmſtadt v. 26
v. 28
7% Frkf. a. M. v. 26
8½ Mainz v. 26...
8% Mannh. v. 26.
8% Nürber 1 26
Di. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
* Ausl. Ser. I
* „ Ser,II
89 Ber . Hyp.=Bk.
8% Frkf. Hyv. Bk.
½%r Lig. Pfbr.
8% „ PfbrBk.
4½X.- Lig. Pfbr
53.95
76".
79.4
91.4
84
53.95
12.3
4.55
93.5
91.75
91.5
87
92.5
94
52.4
68.75
8% Heſſ. Landesbk.
4½% Heſſ. Lds. Hp.
Bk.=Ligid. Pfbr.
8% Kom.
Landes=
bank Darmſtadt.
885 Mein. Hyp.Bi.
4½% „Lig. Pfbr
8% Pfälz. Hyp. Bk.
8% Preuß. Ztr.=
Stadt ſchaft. .
8% Rhein.Hyp.=B
4½% „ Lig.Pfbr.
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Cred ... .."
8½% Südd. Bod.=
Cred.=Bank...
8% Württ. Hyp.=B
97.25
88
75.15
93.9
84.5
98
76.05
97
97.5
97.75
81.05
97.25
98.5
R3
6% Daimler Benz
von 27........
3% Klöckner=Werke
Berlin v. 26.. ..
725 Mainlrw. v. 26.
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26.
3% VoigtckHäffner
von 26 .... ...
J. G. Farben Bond
v. 28........."
5% Bosn. L. E. B.
v. 1914 ........"
41/.% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914 ...
4% Oſt. Goldrente
4/.% Rum. Gold
von 1913 ......"
425 Türk. Admin. .
4½ „ 1.Badga
4% „ Zollanl.
4).X ungarn 1913
73.25
34
82.75
94
135
37.6
19
4:/,% Ungarn 1914/ 26‟.
Goldr.
Aktien.
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatk
Darmſt. u. Nt.=B
Deutſche Bank ...
„Eff.-u.
Wechſel=
bank .. . . . .."
Vereinsbank
Diskonto=Geſell ſch
Dresdener Bank
Frankf. Bank...
„ Hyp.=Bk. .
„ Pfdbr.=Bk...
Gotha. Grundfr. B.
Mein. Hyp.=Bank
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Ban1.
Reichsbank=Ant. „
Rhein. Creditbr.
„ Hyp.=Bank ...
Südd. Bob. r. Bk.
Wiener Banlverein
A..G. . Verkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ...
70 Dt. Reichsbahn
Vorzge.
Hapag ....."
Nordd. Lloyzd ..
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ
Accum. Berlin. . .
Adlerw. (v. Kleher
6% AEG. Borzug
. -
141
227.25
197.25
280
1741,
124.5
102
168
169.75
106
152
157.25
144.5
185
153
34.4
AEG. Stamm . . . . 1175
Baſt Nürnberg ..
Bergm. El.. Werke/220.25
BrownBroverickCie 150
Brüning & Sohn. /109.5
Buderus Eiſen ..
Eemen: Heidelbergl1 44
319.25
127
215
190
14.5
64
90
129
126.5
121
Karlſtad
Chem. WerkeAlbert.
Chade ..........."
Daimler=Benz.
Dt. Atl.=Telegr.. . .
Eiſenh. Berlin.
Erdöl
Gold= u. Silb.=Anſtalt
— Linoleumwerk
Eichbaum, Brauer.)=
Elektr. Lich u. Kraf
Liefer.=Geſ.
Eſchw. Bergwer!".
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnereil225
J. G. Farbenindſtr
Feinmech. (Jetter).
Felt. & Guillegun
Frkft. Gas ... . . . . 136
„ Hof ........"
Geiling ECie ..."
Gelſent. Bergwer!
Geſ. elektr.
Un=
ternehmungen.
Goldſchmidt Th. ..
Gritzner Maſchiner
Grün & Bülfinger. /184
Dafenmühle Frrfi.
Hammerſen (Osn.
Harpener Bergba=
Henninger, Kempf.
Hilpert Armaturfb.
Hindrichs=Aufferm
Hirſch Kupfer ....!"
174
467
55
133
76.25
169
336
300
213.75
45
249
85
143.25
81
49
130
88.5
87
132
8.
Hochtief Eſſen ....! 99.5
Holzmann, Phil. . . 127.25
Holzverk.=Induſtrie/ 94.5
Flſe Bergb. Stamml210
Genüſſe/123
Junghans Stamm 72
Kali Aſchersleben .1223
Salzdetfurth 335.25
„ Weſteregeln".
Kammgarnſpinn „(227
Karſtadt, R. . . . . . 225.5
Klein, Schanzl.
Klöcknerwerke ..
Kraftw. Alt=Württ./ 93
Lahmeyer & Co. .1167
Lech, Augsburg ... 114
Löwenbr. Münch. . 1281
Lüdenſcheid Metal//402.5
Lutz Gebr. Darmſt.
Mainkr.=W. Höchſt. 1117.5
Mainz. Akt.=Br.. . ./243
Mannesm. Röhren 116.25
Mansfeld. Bergb.. 1129.5
Mars=Werke .....! 92.5
Metallgeſ. Franift. /197
Miag. Mühlenbau.
MontecatiniMaild./ 63
Motorenfb. Darmſt. 55.25
Neckar). Fahrzeng.. 22.6
Nicolay, Hofbr .. .1152
Oberbedar . . . . ."
Oſterr. Alpine Mo.
Otavi Minen ...../ 721
Beters Union Fr
Phönix Bergbau.
Reiniger, Gebb.
Rh. Braunkohlen".
„ Elektr. Stamr
Stahlwerke
Riebeck Montan. .
Roeder Gb. Darmſt
103
95.5
Rütgerswerke..
Sachtleben A. G.
Schöfferhof=Bind. .
Schramm Lackfabr.
Schriftg. Stempel.
Schuckert Elektr..
Schwarz Storchen.
Siem Glasinduſtr.
Siemens & Halske. 4
Strohſtoff. Ver. .. 4
Südd. Immobilien
Zucker=AG.11
Spenska Tändſticks
TellusBergbau.
Thür. Lie f.=Geſ.
Tucher=Brauerei..
Unterfr. Krs.=
Elel=
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Seite 18
Verräteriſche Schatten.
3)
Kriminalroman von Werner Krueger.
Copyright by Marie Brügmann, München.
(Nachdruck verboten.)
Er ſchritt endlich weiter und hob mit einem halblauten
Ueber=
raſchungslaut eine abgeblendete Laterne empor, die er den
Her=
ren zeigte.
„Faſſade!” ſagte er kurz.
„Haben Sie Geld im Hauſe gehabt, Herr Direktor?” wandte
er ſich dann an Schneider.
Der ſchüttelte den Kopf.
„Wertſachen?"
„Doch!” Schneider nickte.
„Fehlt Ihnen etwas?”
Der Direktor zuckte mit den Achſeln.
„Ich habe mir keine Zeit gelaſſen, alles gründlich
nachzu=
ſehen!” meinte er gepreßt.
„Wollen Sie die Güte haben, einmal jetzt — —”, ſagte
Brä=
mer beſtimmt.
Der Direktor nickte und ging in das Haus zurück. Nach einer
Weile kehrte er wieder.
„Ich kann nichts bemerken! Alles ſteht au ſeinem Platze.”
„Merkwürdig!” ſagte der Polizeirat, „vielleicht iſt er geſtört
worden!“
Er blickte noch einmal zu dem Schlafzimmerfenſter hinauf.
Auch von außen waren keinerlei Spuren eines gewaltſamen
Eindringens wahrzunehmen.
„Sind Sie gewiß, daß das Haus heute früh verſchloſſen
war?” fragte er noch einmal den Direktor.
„Gewiß”, erwiderte dieſer, „ich habe es perſönlich geöffnet!”
„Merkwürdig!” ſagte der Polizeirat zum zweiten Male, und
lehnte ſich an die Mauer. Er dachte nach.
Dann durchſuchte er, gewiſſenhaft, aber erfolglos, den Park.
Kopfſchüttelnd begab er ſich endlich in das Haus zurück und
nahm ein Protokoll über das Verhör ſämtlicher Hausbewohner
auf.
Dann erhob er ſich.
„Das Mordzimmer muß verſchloſſen werden”, ſagte er, und
begab ſich mit einem Beamten nach oben. Bald kehrten ſie zurück.
Er reichte dem Direktor die Hand.
„Kopf hoch, Herr Direktor, ich bin für Sie immer zu ſprechen.
In meinem Arbeitszimmer. Wenn Ihnen noch etwas einfällt!”
Er ſchritt zum draußen wartenden Kraftwagen. Der Doktor
begleitete ihn.
Vor der Pforte wandte ſich Brämer noch einmal um.
„Haben Sie oder hatte Ihre Gattin perſönliche Feinde?”
Schneider verneinte.
„Ganz gewiß nicht!”
„Hm!”
Der Polizeirat blickte ſinnend vor ſich nieder. Plötzlich
wur=
den ſeine Augen ſtarr, und er ſprang mit einem Satz auf die
Mauer zu. Dort bückte er ſich und hob etwas vorſichtig vom
Erdboden auf.
„Haben Sie etwas gefunden?” fragte der Direktor erſtaunt.
„Nein — oder doch — ja — vielleicht!” antwortete Brämer
nervös. Er ſaß ſchon im Kraftwagen.
„Auf Wiederſehen, lieber Herr Direktor!” rief der Beamte
noch.
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Schneider ſah ihm kopfſchüttelnd nach.
Im Vorzimmer des Polizeirats Brämer meldete ſich ein
Manu, der in der Schneiderſchen Mordſache wichtige
Zeugenaus=
ſagen machen wollte.
Der Beamte empfing ihn perſönlich. „Sie wollen alſo den
Mörder geſehen haben?”
„Jawohl, das habe ich!” ſagte der Mann beſtimmt, und gab
dann erſt zu Protokoll, wvie er heiße und daß er Weichenſteller an
der dem Schneiderſchen Grundſtück benachbarten Bahnſtrecke ſei.
„Ich habe an jenem Morgen —
i
ſpät?”
„Jawohl, Herr Rat”, erwiderte der Weichenſteller
um zwei Uhr nachts meinen Dienſt angetreten und woil
den Hannoverſchen Zug vorüberlaſſen, den erſten Zu/
Schicht, als ich bemerkte, wie ein Mann dahergera.
ſcheinbar ganz von Sinnen war und wie der Teuſt
Schranke zulief. Ich war feſt überzeugt, der Mann
unter den Zug werfen! Da ich nun die Weichen ge
ſetzte ich über die Schranke und konnte denn auch gero
Mann feſthalten, als der Schnellzug vorüberſauſte. 2A
ſah mich ganz entgeiſtert an, ſtieß mich zurück und
als wenn die Furien hinter ihm her wären.
Ich hatte in dieſem Augenblick das Gefühl, daß
gemordet hatte”, ſchloß der Weichenſteller mit ehrlig
zeugung.
„So? Woraus ſchloſſen Sie das?” fragte Brämer
Der Weichenſteller blickte auf.
„Weil er mit ganz ſtieren Augen ins Leere blil
ſelbſt ſprach und, als ich ihn losgelaſſen hatte, im
Flucht von dannen eilte. Ich hätt ihn ja verfolgt, ich
die Strecke nicht verlaſſen!”
Polizeirat Brämer nickte. Dann fiel ihm noch ety
„Die genaue Perſonalbeſchreibung bitte. Soweir
iſt, natürlich!”
Er hielt den Bleiſtift in der Hand.
„Oh, ich entſinne mich genau, wie der Mann ausg
meinte der Weichenſteller. „Er mochte etwa einen M
groß ſein, trug einen braunen Mancheſteranzug und
Klappmütze. Die Jacke war etwas abgetragen. Se
konnte ich ſehen, als er mit mir rang. Sie waren beid
Auf dem Handrücken befanden ſich zwei Sonnen. An
erinnere ich mich nicht ſo deutlich. Ich weiß nur, daß
und rotblond war.”
„Na, das iſt immerhin ſehr viel, was Sie da wör
Brämer jovial, und entließ den Eiſenbahner.
Er klingelte und beauftragte einen Beamten mit Oi
Abſuchung der Strecke auf irgendwelche Spuren des Eil
Dann trat ein Beamter der Schreibſtube ein und 14All
vorgeladenen Chauffeur Schäfer des Direktors.
Der junge Mann trat ein, ſich höflich verbeugend
ſich auf einen Stuhl.
„Schäfer”, begann der Polizeirat ſofort, „haben Siſ,
welches Handwerkszeug aus Ihrem Wagen vermißt?” M801
Der Gefragte blickte erſtaunt auf.
„Nicht das ich wüßte!”
„So?” meinte Brämer gedehnt, „halten Sie Ihr/f
denn auch inſtand?"
„Da bitte ich Herrn Direktor Schneider zu fragen” eidht
junge Mann gekränkt, mein Wagen iſt ſtets in Ordmin
fährt Herr Direktor ſeit dem Unglückstage nicht mek.
habe ich den Wagen nur zu putzen. Montagearbeiten
nötig geweſen. Aber dennoch vermiſſe ich nichts!”
„Warum fährt Herr Direktor Schneider denn niaſt 905
fragte der Polizeibeamte intereſſiert.
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[ ← ][ ]Seite 20
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