Uihrttlich 7 maligem Erſcheinen vom 1. März
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Kädter und Nationalbank.
Die Inkereſſengemeinſchaft
Opel-General Molors perſekk.
Das Communigué.
et Präſident der Gen=ral Motors Corporation, Alfred P.
bübergab in Berlin den Vertretern der Preſſe eine längere
tunig, in der es heißt:
Ge neral Motors hat durch den Erwerb eines anſehnlichen
ſiuakets der Adam Opel=Werke in Rüſſelsheim eine
Inter=
emeinſchaft geſchaffen, die die Inveſtierung von etwa 120
uen Reichsmark mit ſich bringt. Eine Vereinigung der
hial Morors G. m. b. H. in Berlin=Borſigwalde mit den
werken iſt nicht beabſichtigt. Beide Unternehmungen
wer=
nabhängig von einander ihr= Geſchäfte fortführen. Dieſe
uig bleibt insbeſondere auch für den Verkauf beſtehen,
de der beiden Unternehmungen durch ihre beſtehenden und
herten Verkaufsorganiſationen weiterbetreiben wird. Die
Perke tderden unter der bisherigen Leitung eine
unabhän=
öſellſchaft bleiben. Durch ſinngemäße Angliederung an
blendenen Tätigkeitsgebiete von General Motors und durch
lienliche Zuſammenarbeit dürfte die ſchen jetzt führende
ſing von Opei nicht nur gewahrt, ſondern erheblich geſtärlt
h. Der Beitrag von General Motors wird in teſchniſcher,
Ruoriſcher, ſinanzieller und organiſatoriſcher Mitarbeit und
ſaützung beſtehen mit dem vorausſichtlichen Erfolg, daß Opels
koirtige hohe Leiſtungsfähigkeit noch weiter geſteigert wird
er Abſatz in beſchleunigtem Tempo wächſt. Ein großer
ſimung kann als ſicher vorausgeſagt werden. Die
Verbin=
mit Opel wird General Motors die Möglichkeit geben, an
Aufſchwung im allſeitigen Intereſſe teilzunehmen. Die
hite des Eingehens dieſer Verbindung bedeutet einen
Mark=
huuf dem Wege der General Motors zu einer internatio=
„Abſag= und Produktionsorganiſation. Mit Rückſicht auf
eers gearteten Wirtſchaftsverhältniſſe in
nichtamerikani=
andern iſt amerikaniſchen Wagen wegen ihrer befonderen
buktion nur ein verhultnismäßig geringer Teil des zu
er=
henden Marktes zugänglich. Die eingegangene Verbindung
rus daher Vielegenheit zu einer ſchnelleren Ausbreitung
s Geſchäfts und zu einer Stärkung unſerer Stellung de=
Kdaß dir unſere derzeitigen Modelle durch ſolche
ergän=
fich für Mürkte, wie z. B. der deutſche, beſonders eigaen,
ie gefagt, der Bedarf und die Wirtſchaftslage anders ſind.
ue Verbindung dürfte die finanzielle Lage der beteiligten
Faaſten auch für die Zukunft weſentlich verbeſſern.
Da=
bdcrſten wir zugleich etwas zur Hebung der deutſchen
In=
hals ſolcher beitragen, nicht zum wenigſten durch die ver=
Beſchäftigung deutſcher Arbeitskräfte und durch geſtei=
Bedarf an deutſchem Material.”
liefe Erklärung wurde mündlich dahin erläutert, daß es
hu keinen formellen Intereſſengemeinſchaftsvertrag handelt,
Lie 120 Millionen Reichsmark nicht nur im Erwerb von
— über deren Uebernahmekurs übrigens keine Auskunft
ſit wurde —, ſondern zu einem erheblichen Teil auch in
hüxonen anderer Art Heſtehen. Daß der von General
) erworbene Anteil mehr als 50 Prozent des
Aktienkapi=
ferrägt, wurde nicht beſtritten. Dagegen wurde betont, daß
uren Wilhelm und Fritz v. Opel nach wie vor Groß=
Näre und Leiter des Uaternehmnens bleiben. Wer als Ver=
„Ahon General Motors in den Aufſichtsrat von Opel ein=
Pſ noch nicht eutſchieden. Die Uinabhängigkeit der Opel=
Mvon dem Betrieb der General Motors in Berlin=Borſig=
Awurde durch den Hinweis auf die Verbältniſſe in Amerika
peit, wo General Motors für ſeine ſieben Typen ſieben
Ahander unabhängige Verkaufsorganiſationen beſitzt. Präſi=
B’elean gebrauchte in dieſem Zuſammenhang wiederholt die
Hſtſchen Worte: There is business enough for all.
Eine Erklärung der Adam Opel=A. G.
e Adam Opel=A. G. gibt zu dem Vertragsabſchluß mit der
Rul Motors folgende Erklärung heraus:
e in den letzten Wochen in der Oeffentlichkeit viel beſpro=
WBerhandlungen der General Motors Corporation mit der
MOpel=A. G. ſind zum Abſchluß gekommen. Die General
—S Corporation hat ein größeres Paket Aktien der Adam
AS. erworben. Die Familie Opel bleibt als Großaktionär
M Adam Opel=A.G. beteiligt und behält in der Leitung
Rbenden Einfluß. In den Opelwerken ſollen auch in Zu=
Fausſchließlich Opelwagen gebaut werden. Eine Aenderung
arprogramms der Adam Opel=A.G. iſt nicht vorgeſehen,
mehr, als dieſes, den Erforderniſſen des deutſchen Marktes
Tßt, in allen Einzelheiten vorliegt und die Materialab=
Pfür das nächſte Jahr bereits getätigt ſind. Die durch
Kat onen bewährten und durch den Erfolg beſtätigten
Opel=
onen, mit dem Rückhalt der Kapitalmacht und der tech=
Erfahrungen und Möglichkeiten des größten amerika=
Automokilkonzerns, werden die Adam Opel=A.G.
befähi=
er: deutſchen Automobilkäufer wie der deutſchen
Volks=
art gleich wertvolle Dienſte zu leiſten. Durch die einge=
Fſe Verbindung dürſte Rüſſelsheim zu einem der wichtigſten
en für die Erſchließung des deutſchen und außerdeutſchen
Fobilmarktes werden. Die General Motors G. m. b. H. in
*Borſigwalde bleibt für ſich beſtehen und wird ſich nach
E,N ausſchließlich mit dem Bau und Vertrieb der bisherigen
M Motors=Marken durch ihre eigene Organiſation befaſſen.
NEung über die Enkſchädigung der Nankinger
Zwiſchenfälle von 1927.
ei chineſiſche Außenminiſter Dr. Wang übermittelte am
99 dem amerikaniſchen Geſandten in Peking eine amtliche
a der erklärt wird, daß die Nankinger Regierung bereit
* Million Dollar an Amerika zu zahlen, als Entſchädigung
Zwiſchenfälle in Nanking im Jahre 1927. Die Nankinger
ung erklärte ſich außerdem bereit, neue Maßnahmen zum
76 der amerikaniſchen Bürger in China zu treffen.
Vom Tage.
Die Sachverſtändigenkonferenz wird dem „Temps”
zufolge, vorausſichtlich des Oſterfeſtes wegen ihre Arbeiten vom
28. März bis 8. April unterbrechen.
Der Schiffsverkehr auf dem Aermelkanal wird durch
dichten Nebel ſtark behindert. Der engliſihe Dreimaſter
„Albert” ſtieß mit dem norwegiſchen Dampfer „Hamlet” zuſammen.
Wie aus Madrid gemeldet wird, haben in Barcelona die
Studenten eine Kundgebung vor der Univerſität
veranſtaltet. Iie berittene Polizei trieb die Manifeſtanten
aus=
einander. Im Handgemenge ſtürzte ein Offizier vom Pferd. Die
Studenten riſſen ihm ſämtliche Abzeichen und Knöpfe von der Uniform.
In dem Dörfchen Lafrimbolle im Arrondiſſement Saarbourg
herrſcht eine geheimnisvolle Epidemie, deren Charakter
noch nicht beſtimmt werden konnte. Von den 350 Einwohnern ſind
innerhalb weniger Tage 14 geſtorben. Der Präfekt des Departements
hat eine Aerztekommiſſion zur Erforſchung der Urſache entſandt. Die
Beunruhigung iſt umſo größer, als man einen Fall von Genickſtarre
feſt=
geſtellt hat.
Der bekannte amerikaniſche Philanthrop S. Canning Childs,
der bereits in wehreren Städten Amerikas und Europas, darunter auch
in Deutſchland, Krankenhäuſer ins Leben ge ufen hat, hat vor einiger
Zeit ſeinem Wiener Arzt, der ihn in Karlsbad erfolgreich an einem
Krebsleiden behandelt hatte, einen Betrag von 100 000 Dollar zur
Errichtung eines Forſchungsinſtituts für innere
Krank=
heiten, mit beſonderer Berückſichtigung der Krebsforſchung,
über=
wieſen. Die Aktivierung dieſer Stiftung iſt bereits für den 1. November
1929 in Wien in Ausſicht genommen.
Das japaniſche Parlament hat das Budget angenommen,
das ſich auf 1752 Millionen Yen beläuft. Davon entfallen 231 Millionen
Yen auf die Armee und 268 Millionen auf die Kriegsmarine.
Der Poſten Balata in der Provinz Loreto, im Quellgebiet des
Amazonen=Stromes, wurde von Indianern angegriffen. Die
Indianer metzelten 40 Arbeiter nieder.
Die innerpolikiſche Kriſenſtimmung
in Frankreich.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 17. März.
Wie vorauszuſehen war, hat die Debatte über die
Verhält=
niſſe bei der Reinlandarmee zu teiner Kriſe geführt. Man wußte
es im voraus, daß die Debatte ſehr „ſchmerzlich und peinlich”
ſein werde, aber die Regierung konnte und durfte noch nicht
ge=
ſtürzt werden.
Wenn man das Vertrauensvotum, welches die Regierung
bei dieſer Gelegenheit erhielt, betrachtet, ſo wird man zuerſt
durch die Stärte der Regierungsmehrheit überraſcht. Eine
Mehr=
heit von 68 Stimmen war in der letzten Zeit keine Seltenheit,
aber gerade bei dieſem Punkte hätte man, nach der Stimmung
der Kammer und nach den Kommentaren der Preſſe eine
erheb=
lich bleinere erwarten können.
In Wirklichkeit bedeutet aber die zahlenmäßige Stärke der
Mehrheit jetzt eigentlich nichts mehr. Von dem Augenblick an,
als bekannt wurde, daß die Oppoſition vor den Ferien keine
Kriſe heraufbeſchwören will, ging der Kampf ja nur darum, die
Regierung vor dem Lande möglichſt zu diskreditieren. Bei der
Debatte über die Vorfälle bei der Rheinlandarmee iſt dies auch
ziemlich gelungen. Der Gegenſtand war äußerſt heikel und der
Oppoſition, hauptſächlich den Sozialiſten, wird man es niemals
vorwerfen können, daß ſie bei dieſer Gelegenheit nicht loyal, ja
ritterlich geweſen wären, und trotzdem ſtand die Regierung in
einem äußerſt ſchlechten Lichte da. Es ging dabei nicht ſo ſehr
um die eigentliche Frage — jeder wußte ja, daß man nichts
an=
deres machen kann als eine Unterſuchung einleiten und die
Schul=
digen beſtrafen —, ſondern um das Syſtem, um die veraltete
und unbrauchbar gewordene franzöſiſche Bürokratie. Demgemäß
richtete ſich die Stimmung der Kammer auch weniger gegen den
Kriegsminiſter Painlevé als gegen die ganze Regierung ſelbſt.
Man hat die Führung der Union nationale akzeptiert, weil
man von ihr Tatkraft und Reformen erwartet hat. Am Anfang
war dieſe Erwartung auch keineswegs enttäuſcht, aber jetzt muß
die Regierung erleben, daß man ihr von allen Seiten Untätigkeit
und Verſchleppung der Dinge vorwirft.
Die Urſache dieſes Zuſtandes iſt bekannt. Das Kabinett iſt
innerlich uneinig und von außen fehlt es ihr an Unterſtützung.
Eine Aenderung dieſes Zuſtandes — ſei es in der Form einer
Kriſe oder durch die Schaffung einer neuen Mehrheit — iſt nicht
vor Beendigung der Sachverſtändigenkonferenz zu erwarten.
Die Arbeit der Sachverſtändigen geſtaltet ſich aber immer
lang=
wieriger. ..
Die Unkerzeichnung der griechiſch-ſüdflawiſchen
Abkoinmen.
EP. Genf, 17. März.
Heute ſind hier fünf Protokolle für Verkehrsabkommen
zwiſchen Südſlawien und Griechenland feierlich unterzeichnet
worden, und zwar je ein Protokoll für Eiſenbahnverkehr,
Zoll=
verkehr, Veterinärvorſchriften, Poſtverkehr ſowie das Protokoll
über das Regime der ſüdſlawiſchen Freihafenzone in Saloniki.
Die Unterzeichnung, der auch der ſtändige rumäniſche Vertreter
beim Völlerbund, Antoniade, beiwohnte, wurde für Südſlawien
von dem ſtellvertretenden Außenminiſter Kumanudi und dem
ſtändigen Vertveter beim Völkerbund, Fotitſch, für Griechenland
vom griechiſchen Außenminiſter Karapanos und dem Pariſer
Geſandten Politis vollzogen.
Der griechiſch=ſüdſlawiſche Freundſchaftsvertrag iſt nicht
unterzeichnet worden. Seine Unterzeichnung erfolgt gelegentlich
eines Beſuches des griechiſchen Außenminiſters Karapanos in
Belgrad. — Wie verlautet, hat ſich die griechiſche Regierung zur
Zahlung von 2½ Millionen Drachmen Entſchädigung am
ent=
eignete ſüdſlawiſche Staatsangehörige auf griechiſchem Gebiet
bereit erklärt.
Bedarfsdeckungspolikik?
Zur Denkſchrift des Hanſabundes.
Unſere heutige Politik richtet ſich nach der „Mentalität” der
Maſſe, die man tünſtlich ſchafft und beeinflußt, um dann ſich von
ihr leiten zu laſſen. Dieſe Stimmungs,politik” — ſoweit hier
der Ausdruck Politik überhaupt noch angebracht iſt — macht auch
nicht vor Gebieten halt, bei denen eine rein ſachliche Frageſtellung
und Prüfung dringend erforderlich wäre: in der Finanzpolitik.
Die ſtarke ſteuerliche Belaſtung der deutſchen Wirtſchaft ſoll
nach den Anforderungen des Etats für 1929 noch weiter
zu=
nehmen. Und dies, trotzdem die Wirtſchaft noch unter
Nachwir=
lungen der Konjunkturflaue des Jahres 1928 zu leiden hat. Es
iſt nicht zu verwundern, daß von vielen Seiten die Frage
er=
hoben wird, ob nicht durch eine zweckmäßige Ausgabendroſſelung
der Etat ausbalanciert werden könne, ohne daß man zu neuen
Steuern greifen müſſe, die letzten Endes die geſamte Wirtſchaft
belaſten. Der Hanſabund für Gewerbe, Handel und Induſtrie
ſtellt dieſe Frage in ſeiner bekannten Denkſchrift und ſucht ſie an
Hand eines umfangreichen Zahlenmaterials zu löſen. Punkt für
Punkt iſt der Voranſchlag für das kommende Rechnungsjahr
ge=
prüft, und faſt Punkt für Punkt ſind Einſparungsvorſchläge
ge=
macht, die ſich für die einzelnen Haushalte (Reichspräſident,
Aus=
wärtiges Amt, die Reichsminiſterien, Reichsſchuldenverwaltung
uſw.) von 7—25 vom Hundert im Durchſchnitt erheben.
Ein ſolcher Verſuch ſollte, ſo möchte man meinen, von allen
Seiten begrüßt werden. Gibt er doch eine Baſis, auf der die
Ver=
handlungen dann aufbauen können und zugleich den
Ausgangs=
punkt einer ſachlichen Kritik. Wer ſich die eingangs ſkizzierte
Eigenart des heutigen Syſtems klar macht, den kann es kaum
er=
ſtaunen, daß die Denkſchrift aus parteipolitiſchen Motiven
her=
aus abgelehnt wurde, die berechtigte Zweifel daran aufkommen
laſſen, ob überhaupt eine fachliche Kritik an der Finanzgebarung
des Reiches noch von Manchen gewünſcht wird.
Verſuchen wir nun, kurz die Grundgedanken der
Hanſadenk=
ſchrift aus der Fülle des Materials herauszulöſen, das im
Ein=
zeinen zu unterſuchen, der Raum hier verbietet.
Mit der Zähigkeit eines kirchlichen Dogmas hat ſich in der
finanzwiſſenſchaftlichen Literatur der Satz behauptet, „daß in der
privaten Wirtſchaft zwar die Ausgaben ſich nach den Einnahmen
zu richten hätten, daß aber in der öffentlichen, ſtaatlichen
Wirt=
ſchaft umgekehrt ſich die Einnahmen den Ausgaben anzupaſſen
hätten‟. Dieſer Satz, deſſen richtiger Kern die Wahrnehmung
iſt, daß der Staat gewiſſe Aufgaben und Verpflichtungen hat,
denen er nachkommen muß und denen er ſeine Steuerpolitik
an=
paffen muß, wird, wenn er ohne Einſchränkung aufrechterhalten
wird, zu hemmungsloſer Ausgabenpolitik auffordern — eine
Gefahr, der wir gerade heute in Deutſchland mehr denn je
aus=
weichen müſſen.
Immerhin gibt es manche Dinge im Leben eines Staates,
die unter dem Geſichtspunkt der Wirtſchaft allein zu beurteilen,
verfehlt erſcheint. Indem der Hanſabund dies tut, überſchreitet
er ſeine Kompetenz als wirtſchaftliche Inſtanz. Zwar mögen
manche Vorſchläge verwaltungs techniſcher Art, z. B. bei dem
Haushalt des Auswärtigen Amtes, richtig und beherzigenswert
ſein. Wenn ſich die Denkſchrift aber gegen die allgemeinen
Bewil=
ligungen des Auswärtigen Amtes, insbeſondere gegen den
Fonds für beſondere Zwecke wendet, mit der Bemerkung, die
Fondswirtſchaft aus politiſchen Gründen ſei unter allen
Um=
ſtänden bedenklich, ſo verläßt ſie das ihr eigene Gebiet der
Wirt=
ſchaft und wird verleitet, politiſche Fragen unter dem
Geſichts=
winkel der Nentabilität zu betrachten — eine Einſtellung, die ſich
gerade im außenpolitiſchen Leben Deutſchlands ſchon vor dem
Kriege bitter gerächt hat und von der man heute doch
allmäh=
lich abkommen ſollte. Vestigia terrent! Noch grotesker wird dieſe
Sparſamkeit am falſchen Platz, wenn man weiß, daß der geſamte
Haushalt des Auswärtigen Amtes rund 70 Millionen Mark
ausmacht bei einem Geſamtetat von über 9 Milliarden.
Meinen wir ſo die Denkſchrift des Hanſabundes, inſoweit ſie
ſich auf rein politiſche oder wehrpolitiſche Dinge bezieht, deshalb
ablehnen zu müſſen, weil ſie der Gefahr erlegen iſt — die faſt
immer den Wirtſchaftler befällt, wenn er politiſche Fragen
beur=
teilt — außenpolitiſche Gegebenheiten und Notwendigkeiten in
Mark und Pfennig ausdrücken zu wollen, und ſo die mannigfachen
Imponderabilien zu überſehen, die im Leben der Völker und
Staaten auch heute noch — trotz Wallſtreet — ihre Rolle ſpielen.
Um ſo mehr begrüßen wir die Stellungnahme des
Hanſa=
bundes zur Frage der Ausgabendroſſelung auf wirtſchaftlichem
und verwaltungstechniſchem Gebiet.Hier iſt er an ſeinem Platz,
und hier werden wirklich beachtenswerte Vorſchläge gemacht.
Eine eingehende Prüfung von ſeiten der maßgebenden Kreiſe
wäre hier unerläßlich. Es iſt klar, daß die ſtrengſte Kritik an den
Ausgaben des Reichsarbeitsminiſteriums geübt wird. Es iſt
nicht möglich, auf die einzelnen Vorſchläge und Begründungen
einzugehen, ſo intereſſant ſie auch ſind, zudem darf auch darauf
hingewieſen werden, daß das Problem der Sozialverſicherung
an dieſer Stelle mehrfach und eingehend in letzter Zeit erörtert
ſpurde. Es ſei nur einmal daran erinnert, daß jede Steigerung
der Sozialiaſten zwar im Augenblick wohl Abhilfe ſchaffen kann,
daß damit zugleich aber auch die Kapitalbildung im Inland
ver=
zögert, wenn nicht unmöglich gemacht wird. Da nun aber der
Markt, d. h. die deutſche Wirtſchaft, die noch immer im
Wieder=
aufbau begriffen iſt, Kapital braucht, ſo iſt er zwangsläufig auf
die ausländiſchen Geldmärkte, alſo London und New York,
an=
gewieſen. Und das bei einer ſchon jetzt beſtehenden jährlichen
Zinſenlaſt an dieſes Ausland von rund einer Milliarde
Reichs=
mark. Da die Abſchnürung der Kapitalbildung ſich natürlich auch
in der Steigerung der Zinsſätze bemerkbar macht, die ihrerſeits
ſchließlich zu einer verteuerten Lebenshaltung ſich auswirken
muß, ſo iſt der — für den Augenblick Unterſtützte der in Zukunft
Leidtragende. Dieſe wirtſchaftlichen Zuſammenhänge ſind in der
Denkſchrift auf das klarſte herausgearbeitet und konzentrieren ſich
in der Forderung einer vernünſtigen Steuerſenkungspolitik. Nicht
die Erhöhung der Ausgaben, die eine ſolche der Einahmen —
Erſchließung neuer Steuerquellen heißt ja wohl der techniſche
Ausdruck? — nach ſich zieht, ſondern eine möglichſte
Verringe=
rung der Ausgaben, die zugleich geringere Einnahmen notwendig
macht und damit zugleich automatiſch die Steuern, den
wirtſchaft=
lichen Druck, die Kapitalbildungsmöglichkeit, die
Kapitalflüſſig=
keit, die Zinshöhe und die Preisbildung und ſo ſchließlich dig
Seite 2
Lebenshaltungskoſten und damit die Reallohnhöhe günſtig
beein=
flußt, mit einem Wort: die Abwendung vom Prinzip der reinen
Bedarfsdeckung erſcheint als das Erfordernis einer vernünftigen
Steuerpolitik.
Die Denkſchrift des Hanſabundes ſtellt aber nicht nur
finanz=
politiſche Axiome auf, ſie weiſt auch an Hand eines umfangreichen
Zahlenmaterials nach, inwieweit Abſtriche möglich ſind, ohne daß
die Leiſtung an die Verſicherten ſich verringern. Und ſomit fällt
die Legende von der Sozialfeindlichkeit des Hanſabundes in ſich
zuſammen. Ob alle Vorſchläge des Verfaſſers der Denkſchrift,
Moſich, tragbar ſind, ſei hier nicht unterſucht. Es kommt nur
darauf an, und das ſei noch einmal betont, daß ſich hier eine feſte
Baſis für die Etat=Debatte und darüber hinaus für die
Beur=
teilung der Finanzpolitik in den intereſſierten Kreiſen bietet.
Ohne geſunde Finanzpolitik keine Sozialpolitik, keine
Außen=
politik. Die Nachteile einer Finanzpolitik, die ohne
Berückſichti=
gung der Steuerlaſt und der Möglichkeit der weiteren
Erſchlie=
ßung anderer Steuerquellen, noch reſtlos dem Prinzip der
Be=
darfsdeckung huldigt — Grundſatz: zunächſt ausgeben,
irgend=
woher werden die Einnahmen ja dann wohl ſchon kommen —
dieſe Nachteile erntet ja ſchließlich doch derjenige, der zunächſt
einmal der Behütete und Gepflegte zu ſein ſcheint.
Mit der Inflationspſychoſe, die leider noch in weiten Kreiſen
herrſcht, räumt die Denkſchrift gründlich auf.
Wertvoll ſind vor allem auch die Ausführungen und
Dar=
legungen zur Frage verwaltungstechniſcher Reformen und
Ein=
ſpärungen. Es iſt unmöglich, alle einzelnen Poſten hier
durch=
zuprüfen, aus der Fülle ſei nur ein Vorſchlag herausgehoben,
der bemerkenswert erſcheint: Im Zuſammenhang mit der
Ueber=
prüfung des Haushalts für den Rechnungshof des Deutſchen
Reiches und den Reichs=Sparkommiſſar ſchlägt die Denkſchrift
vor, die Perſonalunion zwiſchen dem Präſidenten des
Rech=
nungshofes und dem Reichs=Sparkommiſſar, die heute rein
zu=
fällig iſt (Saemiſch) zu einer geſetzlich bedingten zu machen.
Zu=
gleich fordert ſie eine Beſchleunigung der Rechnungsführung,
vor allem eine rechtzeitige Herausgabe der jährlichen
Rechnungs=
prüfung des Iſt=Etats — eine Beſchleunigung, die deshalb ſehr
erwünſcht iſt, weil an Hand der tatſächlichen Ausgaben die
An=
forderungen für das kommende Jahr leichter und ſicherer
über=
prüft werden können. Wie begrüßenswert eine Beſchleunigung
dieſes Rechnungshoſ=Gutachtens wäre, zeigt in deutlichſter Weiſe
die Moſich’ſche Denkſchrift ſelbſt: ſie kann jeweils nur auf den
Iſt=Etat des Jahres 1927 zurückgreifen (eines
Hochkonjunktur=
jahres), während ihr eine Vergleichung des Jahres 1928 mit dem
jetzt beginnenden Rechnungsjahr aus dem erwähnten Mangel
unmöglich gemacht iſt.
Unſere heutige Politik ſei Stimmungspolitik, meinten wir zu
Anfang, und wendeten uns dagegen, daß auch auf
finanzpoli=
tiſchem Gebiete mit Sympathien und Antipathien, mit
allge=
meinen Anſichten und Meinungen „gearbeitet” werde, ſtatt daß
man ſich einer ſachlichen Kritik der Finanzgebarung des Deutſchen
Reiches befleißigte. Zum erſten Male iſt die Bedeutung des
Etats und der Finanzpolitik in dieſem Jahre auch in weiteren
Kreiſen gewürdigt worden. Es iſt daher um ſo begrüßenswerter,
daß ſich in der Denkſchrift des Hanſabundes auch dem
Nicht=
routinier eine Handhabe zur Finanzkritik bietet.
Es iſt wünſchenswert, daß die Denkſchrift von Vielen be=
W. S.
achtet und kritiſch betrachtet werde.
Torreon von den Bundeskruppen beſekt.
EP. Mexiko, 17. März.
Nach einem offiziellen Communiaué haben die Aufſtändiſchen
ihre Stellungen bei Torreon geräumt und ziehen ſich in
nörd=
licher Richtung zurück. Die Kavallerie des Bundesheeres ſteht
nur noch eine Stunde von der Stadt entfernt und verſucht, den
Aufſtändiſchen die Rückzugslinie abzuſchneiden. Die Regierung
rechnet damit, daß die Revolutionäre ſich in kürzeſter Friſt
unter=
werfen müſſen. — 87 Offiziere der Bundesarmee, die im Staate
Vera Cruz zu den Aufſtändiſchen übergegangen waren, ſind vor
ein Kriegsgericht geſtellt worden. Die übrigen Aufſtändiſchen
vom Oberſtleutnant abwärts wurden auf Anordnung des
Präſi=
denten Gil freigelaſſen.
Das revolutionäre Hauptquartier in Juarez teilt mit, daß
die aufſtändiſchen Truppen die Stadt Aguas Calientes im
gleich=
namigen Staate eingenommen hätten. Sie hätten bei dieſer
Ge=
legenheit den Bundestruppen ſchwere Verluſte beigebracht.
Der wichtige Eiſenbahnknotenpunkt Torreon iſt, wie ein
offi=
zielles Communiqué mitteilt, von den Bundestruppen kampflos
beſetzt worden. Die Aufſtändiſchen ziehen ſich in Unordnung nach
dem Norden zurück.
Kleines Haus. — Sonntag, den 17. März.
Adalbert=Gaſtſpiel.
„Der Dickkopf”
Luſtſpiel von Fritz Friedmann=Frederich.
Wochen hindurch zieht Max Adalbert als „Dickkopf” mit
eigener Truppe durch die deutſchen Lande. Seiner Reiſekaſſe iſt
zu wünſchen, daß der Andrang zu ſeinen Gaſtſpielen anderwärts
ſtärker iſt, als er es geſtern in Darmſtadt war.
Max Adalbert gilt als der Vertreter des Berliner Humors
und der Berliner Schnoddrigkeit, als der Hanswurſt der
Wurſch=
tigkeit.
Er ſpielte geſtern die Oberwurzen eines Schwankes von
Fried=
mann=Frederich: den „Onkel Max Hoſemann”, einen verbitterten
Junggeſellen, der im Grunde ein guter Menſch iſt, aber mit aller
Welt rauft und ſich als Dickkopf in eine Sackgaſſe verrennt. Er
ſpielte ihn — im Gegenſatz zu manchen früheren Rollen — ohne
tragiſchen Unterton, rein auf Schwankwirkung geſtellt, und in
dieſer Richtung ausgezeichnet.
Mit unbedingter Sicherheit warf er die Schnoddrigkeiten des
„Onkels Max” hin, der zwar in Ratibor lebt, aber aus dem
Ber=
lin des Fritz Friedmann=Frederich ſtammt. Schlagfertig,
ſelbſt=
verſtändlich, mit dem Munde immer voran! Verfaſſer und
Dar=
ſteller ſind Blut von gleichem Blut, oder, um im Tone des
Stückes zu bleiben, Schnauze von gleicher Schnauze. Zeitgemäß
bis in die Puppen, bis zu Gilbert Parker und „Giftgas über
Berlin”!
Aus der kühlen Ruhe des Gemütes ſchöpfte Max Adalbert
einen großen Teil ſeiner Wirkungen. Aus ihr kam er, und zu
ihr kehrte er von jeder Erregung blitzſchnell zurück. Aus den
raſchen Gegenſätzen erwuchs oft die Komik. Famos, wie er ſich
mit dem gegneriſchen Rechtsanwalt beſchnupperte! Famos, wie
er der Amerikanerin eine Liebeserklärung machte!
Neben dem ſchmalen Adalbert ſtanden in behäbiger
Beleibt=
heit Ferry Sikla als Bruder Moritz und in wirkungsvoller
Draſtik Hedwig Wangel als Schweſter Mathilde. Scharmante
Augenblicke hatte Hedda Neuhoff als begehrte Amerikanerin.
Auch Max Landa, einſt als „der ſchönſte Mann des Films”
propagiert, ſpielte mit. Die Nebenrollen waren recht ſchwach
be=
ſetzt; die weibliche Abgeſandte des Betriebsrates wurde als
Montag, den 18. März 1929
Nummer
Darmſtadt, 18. März.
Vereinigung für Orksgeſchichte
266. Veranſtaltung.
Zur Eröffnung des Abends gebachte der Vorſitzende, Herr Philipp
Weber, des Ablebens von Herrn Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing,
der als treuer Heimatfreund und als warmer Förderer der Ortsgeſchichte
auch in den Reihen von Alt=Darmſtadt im bleibenden Gedächtnis
fort=
lebe und der durch ſein feines Verſtändnis für die heimatgeſchichtliche
Tätigkeit der Vereinigung allezeit ein tveuer Förderer geweſen ſei. Zum
ſtillen Gedenßen an den Heimgegangenen erhob ſich die zahlreiche
Ver=
ſammlung von ihren Sitzen. Im Mittelpunkt des Abends ſtand ein
groß angelegter Vortrag von Herrn Bildhauer Herm. Scholl über
die Bildhauerfawilie Scholl und deren künſtleriſches Schaffen. Der
Red=
ner führte u. a. aus: Wenn auch die Familie Scholl keine waſchechten
Darmſtädter ſind, ſo iſt ſie ſo doch ſo eng mit Darmſtadt und ſeiner
Kunſt verwachſen, daß man ſie heute gut hierher zählen darf. Die
Fa=
milie Scholl iſt fränkiſchen Urſprungs. Nachweiſe führen um Mitte des
17. Jahrhunderts nach Grafenrheinfeld, der Stadt des Rokoko, unweit
Schweinfurt, zwiſchen Würzburg und Bamberg, einer Stätte, wo die
Kunſt beheimatet iſt. Dort ſind Valentin und Adam Scholl als
Bild=
hauer zu finden, die beide eine reiche Tätigkeit entfaltet haben müſſen.
Valentin Scholl war zweimal verheivatet; aus erſter Ehe ſtammen zwei
Töchter und ein Sohn, Joh. Georg Scholl, geb. 1763, der Bildhauer
wurde. Aus der zweiten Ehe ſtammen ſieben Kinder, darunter Jgnatz,
geb. 1780, und Joh. Baptiſt, geb. 1784, die auch wie der Vater
Bild=
hauer wurden. Joh. Gg. Scholl verließ ſchon frühzeitig das
Eltern=
haus, kam über Bamberg, Aſchaffenburg, Offenbach, Frankurt nach
Mainz, wo er bei Bildhauer Pfaff gute Unterſtützung fand. Neben
weiteren Fahrten arbeitete er in Mainz, wo manches Kunſtwerk von
ihm Zeugnis gibt, ſo am kurfürſtlichen Schloſſe. Die Denkſteine von
Straack und Heuner auf dem Mainzer Friedhof, ferner der General
Wolkenſtein zu Petern, das Portal der Franziskanerkirche, der von
General Chlairfait geſtiftete Altar zu Auguſtiner mit zwei ſchönen
Engeln, das Eccehomobild und die ſchmerzhafte Mutter an den
Seiten=
altären im Dom, das Monument des Grafen von Oſtheim in Geiſenheim
und ſo manches andere. Joh. Baptiſt Scholl, der Urgroßvater des
heu=
tigen Geſchlechts, kam nach ſeiner Lehrzeit ebenfalls zunächſt nach Mainz,
wo er in den Dienſten des Fürſtprimas von Dalberg ſtand, und dort
ſowie in Aſchaffenburg eine reiche Tätigkeit entfaltete. 1817 wurde er
von Ludwig I. nach Darmſtadt berufen, wo ſich durch die Stadt
rweite=
rung und durch die vielen öffentlichen und privaten Bauten für ihn eine
reiche Tätigkeit erſchloß. Sein Atelier war zuerſt im Schloß und ſpäter
in der unteren Hügelſtraße Nr. 85. Das Atelier war ſo groß, daß man
mit einem zweiſpännigen Laſtwagen darin herumfahren konnte. Bald
wurde es zu klein, und er baute ſich ein neues in der ehemaligen
Bau=
ſtraße, heutige Eliſabethenſtraße, Nr. 66. Das Eingangstor des
Wohn=
hauſes ſchmückte eine ſchöne Figurenaruppe. Von dieſem Studio exiſtiert
das reizende Bild von Maler Engel von Rabenau im Land smuſeum.
Von dem unveraleſchlichen Künſtler wird geſagt, die Schönheit war ihm
Religion, der Religion entlieh ſein kindliches Gemüt ſein= Werke, der
Kunſt lebte er, Künſtler und Menſch waren in ſeinem Gemüte in
ſchön=
ſter Harmonie vereinigt. In unſerer Stadt erinnern an ihn eine
über=
lebensgroße Madonna mit zwei Engeln. Tompanon an der kath. Kirche,
der bildhaueriſche Schmuck am Landestheater, am Ludwigsmonument
und ſo manches andere. Auch das Peter Schöffer=Denkmal zu
Gerns=
heim gehört zu ſeinen Schöpfungen.
Johann Baptiſt Scholl der Jüngere, geb. 1818 in Mainz, wuchs in
einer reichen künſtleriſchen Tätigkeit auf und lernte frühzeitig mit
Hun=
mer, Meiſel und Modellierholz umachen. Der Stein war früßzeiti
ſeiner Hand vertraut. Bei Baumeiſter Moller lernte er architektoniſch
arbeiten, mit 14 Jahren war er ſchon ſo weit, daß ihn ſein Vater nach
München ſchichen konnte; der Erfolg ging mit dem fleißigen, ſtrebſamen,
jungen Künſtler. Allerlei origänelle Entwürfe entſtanden, darunter
zwei ausgezeichnete, für die Familie von Harnier und Baron von Hirſch,
auf dem Sendlinger Friedhof. In einem Bricf ſchreibt er mit freudigem
Stolz von dem Beſuch König Ludwias und des Erborinen von Heſſen,
dem nachmaligen Großherzog Ludwig Ifl., die überraſcht waren von
der Fülle der Kompoſitionen und Entwürfe. Es entſtanden in dieſer
Zeit von Scholl reizvolle Entwürfe. Aber allzu früh mußte er ſeinem
geliebten Schaffen in München entſagen. Sein Vater hatte den Auftrag
zu den beiden Landgrafenſtandbildern erhalten, fühlt ſich aber dieſer
Aufgaße nicht mehr ſo ganz gewackſen, und ſo mußte der Sohn nach
Darmſtadt. Zunächſt blieb er nicht in Darmſtadt, ſondern ging nach
Mainz, modellierte im Atelier ſeines gerade verſtorbenen Onkels Jaſerh
Scholl. und es entſtanden in dieſer Zeit eine Reihe bedeutender
Grab=
denkmäler auf dem Mainzer Friedhef. Dann geſchah die Ausführung
der Landgrafen in Darmſtadt, die fertigen Figuren ſtan en dann neun
Jahre im Atclier, bis ſie einen geeigneten Platz zur Aufſtellung fanden.
Von hier wandte er ſich nach Rödelheim; hier verlebte er im Kreiſe von
treuen Freunden und Geſinnungsgenoſſen die b ſte Zeit ſeines Lebens.
Zwiſchendurch kom er wieder nach Darmſtadt. In jener Zeit entſtanden
unter anderem das Denkmal für Moller auf dem Darmſtädter In
ebenſo an gleicher Stätte das Graumal des Arztes Dr. Miniger
Büſte von Dr. v. Ploennies, uſw. In den Sturmjahren 1848 erd
von ſeiner Hand eine große Reihe von Entwürfen fur Flugblätt
riſche Zeitbilder. Auch als Maler hat er Bedeutendes geleiſtet
groß angelegte Werk, das er mit ſeinem Freunde Engel nach
riger Arbeit ſchuf, zwei fünf Meter hohe Bilder, die „irdiſche
himmliſche Liebe”; die Bilder, die zuerſt zuſammen verkauft
ſollten, kamen ſpäter doch auseinander, das eine nach Wien m.
andere nach Amerika. In dieſer Zeit ſchuf er auch das
Veteran=
mal, das heute im Herrngarten ſteht. Für den Verlag Kunz in
entwarf er Randzeichnungen zur deutſchen Dichtung; es waren 2
von Richterſcher Liebenswürdigkeit. Dieſe 24 Blatt befinden
Kupferſtichkabinett des Landesmuſeums. Auch das goldene Kr
dem Heiligenberg bei Jugenheim ſtammt aus jener Zeit. Raſt
beitete der Meiſter und Künſtler, und manches wertvolle Stück in
Stadt zeugt von ſeiner nimmermüden Künſtlerhand.
Der wertvolle Vortrag, der ein Beitrag zur Kunſtgeſchichte
Stadt bot, wurde durch wertvolle Lichtbilder, die durch das Em
wiedergegeben wurden, erläutert. Frl. Dr. Ottilie Rady, Aſſiſten,
Kunſtgeſchichte an der Techniſchen Hochſchule, die ſeit Jahren a
Monographie über Johann B. Scholl arbeitet, hatte die Bilder
benswürdiger Weiſe zur Verfügung geſtellt. Mit einem warmen
doch endlich den Landgrafenſtandbildern an geeigneter Stelle
ein=
zu geben und dieſe wieder der Ocffentlichkeit zugänglich zu machen
der ausgezeichnete Vortrag, der mit reichem Beifall aufgenommer
Mit Dankesworten an den Redner und Künſtler Scholl fü
tiefgründige Arbeit und an Frl. Dr. Rady für die
ſreundlich=
laſſung der Bilder ſchloß der Vorſitzende den gutbeſuchten Abend
beugt vor
— Heſſiſches Landestheater. Die nächſte Wiederholung von 8
Schauſpiel „Napoleon” in der Inſzenierung Carl Eberts
Mittwoch, 20. März, angeſetzt.
Die Oper des Heſſiſchen Landestheaters bereitet eine völlige
einſtudierung und Neuinſzenierung von Webers Oper „Der
ſchütz” vor. Die Inſzenierung leitet Arthur Maria Nabenal
Bühnenbild entwirft Wilhelm Reinking. Muſikaliſche Leitung de
ſtudierung: Max Rudolf. Die Erſtaufführung iſt für Freitag, den
vorgeſehen.
Aſta Nielſen in Darmſtadt. Die weltberühmte 2
Aſta Nielſen, zweifellos eine der bedeutendſten Erſcheinungen
ſämtlichen Filmdarſtellern der Gegenwart, wird auch in dieſer St
einer Einladung der Generaldirektion des Heſſiſchen
Landesthean=
gend, ein einmaliges Gaſtſpiel in Darmſtadt abſolvieren. Die
lerin, die mit eigenem Enſemble kommt, hat für dieſes Auftreh
Drama „Gewitter” des bedeutendſten ruſſiſchen Schrift
Oſtrowſky gewählt. Das Gaſtſpiel findet Freitag, den 22. Mä
Kleinen Haus ſtatt.
„Das Kamel geht durch das Nadelöhr”, dieſes
reiche Luſtſpiel von F. Langer, wird gegenwärtig vom Schauſt
ſonal des Landestheaters vorbereitet. Die Erſtaufführung iſt für
tag, den 23. März, im Kleinen Haus in der Inſzenierung Nolf 29
czyks vorgeſehen.
Zweites Volkskonzert des Landesth=
Orcheſters. Das zweite Volkskonzert des Landestheater=On
findet unter Leitung von Generalmuſikdirektor Dr. Böhm Samsſt
23. März, um 20 Uhr, im Großen Haus ſtatt. Zur Aufführung 19
die unvollendete Sinfonie und die 7. Sinfonie von Schubert.
Sonntag, 24. März, findet eine Aufführung Rich. Wagners
feſtſpiel „Parſifal”, unter Leitung von Generalmuſikdirety
Böhm ſtatt.
Darmſtädter Journaliſten= und Schriftſteller=Verein, e V.
Vortrag unſeres Mitgliedes, Herrn Schriftſtellers Wilhelm Mi
der Freien
nſtleriſchen Geſellſchaft am Donners=4
21. März, abends 8 Uhr, im Feſtſaale der Vereinigten Geſe
über „Die neuen Beziehungen zwiſchen Religion und Dichtunf
unſere Mitglieder herzlichſt eingeladen und genießen gegen
zeigung der Mitgliedskarte 25 Prozent Ermäßigung auf die Koſt=
Eintritts.
— Kulturfilmgemeinde. Eine Donaufahrt vom Schwarznn
zum Schwarzen Meer bietet unſere fünfte Sonderveray
tung am Mittwoch, den 20. Mä=z, abends, in der
des Realgymnaſiums (Eingang chſtraße). Der Film
das Schickſal des größten europäiſchen — romes. Er zeigt, wir
Stromgebilde wurde, wie es Gebirge zerbrach und Ebenen du
um endlich als einheitlicher Waſſerlauf die heutige Donau zu. M
Dabei durchwandern wir vom ſchönen Schwabenlande aus den
Deutſchlands, den Schwarzwald, den Schwäbiſchen Jura, Ra
den Bayeriſchen Wald und die Ausläufer der Alpen. Von
führt der Film durch die ſechs Donauländer Oeſterreich,
Tſchechollowakei, Jugoſlawien, Bulgarien und Rumänien. Al/
der Landſchaft gleiten vorüber, gipfelnd in der Großartigkeit des
Paſſes und des Eiſernen Tores. In jedem der Donauſtaaten
weite Fahrten ins Land Einblick in die ſtädtiſche und vor allen:
liche Kultur mit ihrem ſtarken Wechſel in Gebräuchen und T
Vom Scwarzwaldmädel bis zur Türkin. Wir ſehen das Bi.d4
Stromes, der, ob’chon eine alte Völkerſtraße, nicht in dem üblichen
völkerverbindend iſt, der aber bei großer Vergangenheit wohl die
Zukunft zu erwarten hat. (Siehe heutige Anzeige.)
Muſikverein. Die für heute, Montag, angeſetzte Geſamtprrß
auf morgen, Dienstag, abends 8 Uhr, verſchoben werd!
Falfchmeldung. Nach einer Notiz der Heſſ. Landeszeitun
16. ds. Mts. ſoll einer der Täter, die an dem großen
Wohn=
bruch beteiligt waren, in Nürnberg feſtgenommen worden ſeitn
den Feſtellungen der hieſigen Kriminalpolizei bei der PolizeiSn
Nürnberg iſt dort von einer Feſtnahme der Täter nichts bekan
Diebſtahl. Aus der Garderobe der Woogsturnhalle wurde eul
aufgehängten Kleidern ein Portemonnaie mit 4 RM. und ein aan
Ning, gezeichnet E. B. 25. 12. 27., geſtohlen.”
lächelndes Kammerzöfchen gegeben. Dem Zuſammenſpiel fehlte
es öfters an Straffheit, offenbar eine Folge des Wander=
Gaſt=
ſpielens!
Max Adalberts famoſe Komik fand am Schluſſe berechtigten,
lebhaften Beifall.
L.
Dr. H. A. Adam: Geiſteskrankheit in alter und neuer Zeit. Verlag
Ludwig Rath, Regensburg.
Die Behandlung der Geiſteskranken bis zum 19. Jahrhundert
wird für den heutigen Menſchen nur faßlich, wenn man an die
mittelalterlichen Vorſtellungen von Beſeſſenheit, Hexerei,
gehei=
mer Sünde erinnert; andernfalls läuft man Gefahr, die
Irren=
häuſer früherer Zeit mit Folterkammern und die Aerzte mit den
Verrückten zu verwechſeln, wie ſchon ein Blick auf die Abbildungen
des Büchleins zeigt. Deſſen größerer Teil iſt indeſſen nicht dieſem
finſteren Kapitel der Kulturgeſchichte gewidmet, ſondern dem
Nachweis, daß die Irrenanſtalten heute und ſeit vielen
Jahrzehn=
ten wirkliche Heil= und Pflegeanſtalten geworden ſind, was durch
ausführliche Berichte aus der Praxis und zahlreiche Bilder be=
Dr. N.
legt wird.
Ap. Virginia. Roman von Lesley Storm. Romane der Welt;
herausgegeben von Thomas Mann und H. G. Scheffauer. Aus dem
Engliſchen überſetzt von Eva Mellinger (Verlag von Th. Knaur
Nachf., Berlin W. 50).
Der Roman behandelt die Lebensſchickſale der drei Töchter einer
leichtſinnig und ſchlecht gewordenen Mutter, die nach deren Tode von
ihrem Onkel in London, einem wohlhabenden Junggeſellen, erzogen
werden. Ueber dem Schickſal der dreien ſchwebte der Schatten der
Mutter. Ueber Virginia mit ihrer gefährlichen, ſeichten Philoſophie
und ihrer ſchiefen Weltweisheit, über Olivia, die nachts weinte und
heimlich liebte, weil es nicht anders ging, über Elinor, die in
Konven=
tion erſtarrte, nach Reſpekt und Würde ſtrebte, die ihr immer verſagt
waren, und die ſich allmählich ſelbſt gegen ganz harmloſe Schwächen
barſch und unduldſam erwies. Man könnte den Roman auch eine
Ehe=
irrungsgeſchichte nennen, die aber des ſenſationellen Beigeſchmacks
ent=
behrt. Die älteſte der drei Schweſtern, Elinor, heiratet einen älteren
Herrn, der in der Lage iſt, ihr die ihrem Wunſche entſprechende
ſtandes=
gemäße Lebensführung zu gewährleiſten. Er war zuerſt mit der
jüng=
ſten Schweſter, Virginia, verlobt, die aber ihre Neigung einem anderen
zuwendete, mit dem ſie zu entfliehen ſucht; ihre Verlobung wird
auf=
gelöſt; ihr Liebhaber hatte mit ihrer Schweſter Olivia ein intimes
Ver=
hältnis gehabt und muß ſie gezwungenermaßen heiraten. Virginia,
die „große Sünderin, die ſo anmutig und liebenswürdig ſündigt”
hei=
ratet einen jungen Dichter, einen aufgeblaſenen, weltfremden
Phan=
taſten. Beide Ehen ſind unglücklich. In Virginia erwacht die
Sehn=
ſuchr nach dem Kinde, das ſie von ihrem Gatten nicht zu erwarten hat;
ſie gibt ſich deshalb ihrer Leidenſchaft zu dem Gatten der Olivia, die
von ihr erwidert wird, hin und findet Erfüllung ihres Wunſches. Ihre
Untreue wird entdeckt und ſie muß das Haus ihres Gatten verlaſſen.
Da Olivia eine Scheidung ablehnt, beſchließen ihr Geliebter
ein Leben in freier Ehe zu führen und ihr Quartier in
Pari=
ſchlagen. Die Reiſe machen ſie im Flugzeug, dieſes gerät uriee
in Flammen und beide finden den Tod. Dieſes kurz der In17
Romans, der nach dem Motto: „Des Menſchen Schickſal iſt ſed
rakter” die Handlungen, Erlebniſſe und Schickfale der Schweſt an
ihren Charakteren ableitet, wobei auch die Theorie von der Veie
und die Heimſuchung der Sünden der Väter an den Kindern nN
einſpielt. Ein hervorſtechender Charakter des Romans iſt der
der alles begreift und deshalb alles verzeiht. Betrachtungen ii
ſchauungen und Sitten der jüngeren Generation im Gegenſatz z
älteren, die auch auf unſere Verhältniſſe paſſen, ſind in die Hara!!
mit eingeflochten.
Walter Meckauer: Die Bücher des Kaiſers Wutai. Romai
einem Vorwort von Oskar Locrke. Verlag Deutſche
Gemeinſchaft, Berlin SW. 68, Alte Jakobſtraße 156/152
Der Jugendpreis deutſcher Erzähler, den die Deutſche
Gemeinſchaft dem Verbande Deutſcher Erzähler alljähnd
Höhe von 10 000 Mark geſtiftet hat und der im Einver
mit dem Preußiſchen Kultusminiſterium zur Verteilung 4
iſt für das Jahr 1927 von den Preisrichtern Georg Enge
ſitzender, Geh. Rat Prof. Dr. Wilhelm Waetzold, General 1u
der Staatlichen Muſeen, für das Preußiſche Kultusmini
Dr. Hanns Martin Elſter, Oskar Loerke, Prof. Dr. Julius
ſen, Jakob Schaffner, Hermann Stehr Herrn Dr. Walter W
in Berlin für ſeinen Roman „Die Bücher des Kaiſers
zugeſprochen worden.
Es iſt kein Unterhaltungsroman, für den ſich das
gericht entſchieden hat, ſondern, wie der bekannte Literarh
Oskar Loerke (Mitglied der Dichterakademie) in ſeinem
worte betont, das Werk Meckauers „malt das Reich der
als Märchenſtätte zu anſchaulicher Erkenntnis und voll S
Lebens”.
— Das letzte Werk Wilhelm von Bobe’s. In den nächſter?
erſcheint im Verlag der „Künſtler=Selbſthilfe”, (J. J. Ottens
Verlin=Frohnau) das letzte Werk von Wilhelm von Bode, eine 2,
graphie über den Bildhauer Joſeph Thora
Werk iſt ein Dokument für die Vielſeitigkoit des berühmten Ge
der ſich bis zu ſeinem Lebensende in lebendiger Weiſe auch
jüngſte Kunſt und ihre ernſthaften Vertreter eingeſetzt hat. D
gewinn fließt auf Wunſch von Wilhelm von Bode dem For*7
„Künſtler. Selbſthilfe” zur Unterſtützung junger Künſtler zu.
3000 Markfüreine Photographie! Iſt ſchor;
ein derartig hoher Preis für ein Lichtbild bezahlt worden?
neueſten Nummer der „Münchner Illuſtrierten Preſſe” (Nr
ein Preisausfhreiben veröffentlicht, in dem für das beſte Bild
Preis ausgeſetzt iſt. Die Vedingungen für dieſes Preisausl
findet man in der oben angeführten Nummer. — Aus dem *
Inhalt des Heftes nennen wir noch das hübſche photographiſce
vieſ bei Richard Strauß, einen Aufſatz über Oberſchleſien, 12
Bilder aus den Jeſuiten=Internat Kalksburg bei Wen.
mimer 77
Montag, den 18. März 1929
Eeite 3
Das Stiftungsfeſt der Leibgardiſſen.
jhrlich treffen ſich die Leibgardiſten mit ihren Angehörigen
ſaunden, um das Stiftungsfeſt der Vereinigung früherer
Leib=
zu feiern. Welch= Anhänglichkeit an die Vereinigung
be=
newzeiſt die überaus zahlreiche Teilnahme an dieſen Feſten. Auch
4. des diesjährigen Stiftungsfeſtes war der Saalbau dicht beſetzt,
uw herrſchte echte Feſtſtimmung, die infolge der vorzüglichen
u folge in noch geſteigertem Maße bis zum Schlüſſe angielt.
Nüwem Fanfarenmarſch, den das Orcheſter, das den muſikaliſchen
Abends übernommen hatte, die Ortsgruppe Darmſtadt des
urdes ehem. Militärmuſiker unter der vorzüglichen Leitung
2. rigenten Gg. Greilich, ſchneidig ſpielte, ſprach E. L. Göbel
Nu.migen Prolog. — Der Einmarſch der zahlreichen Fahnen und
wen befreundeter Vereinigungen erfolgte unter den Klängen
talle. Die Feſtrede hielt der 1. Vorſitzende der Vereinigung
Leibjardiſten, Rechtsanwalt Kalbhenn. Nach herzlichen
urigsworten, wobei er beſonders die befreundeten Vereine
be=
u nete, gedachte er in ehrenden Worten der Toten, die jederzeit
ſius gehalten hatten. Die Verſammelten erhoben ſich zum Zeichen
Hedenkens. — Dann gab der Vorſitzende in kurzen Zügen
Gerblick über die Geſchichte des Regiments: „Am 11. März 1929
es 308 Jahre ſeit Entſtehung unſeres Regiments durch Haupt=
6 ans Diehl von Dreßler unter dem Landgrafen Lud=
„Dem Getreuen, im Jahre 1621.
Afelvoll waren die Schickſale des Regiments im 30jährigen
egen deſſen Ende die Truppe der vollſtändigen Auflöſung nahe
ſti der Velegung von Darmſtadt im Jahre 1647 durch die Fran=
Die im Schloß liegende Kompanie mußte ſich der Uebermacht
Die Offiziere erhielten freien Abzug, während die Unter=
und Mannſchaften in franzöſiſche Regimenter eingereiht wur=
1672 erhielt die Kompanie den Namen „Leibgarde
und wurde 1677 mit 3 Konoanien Leibgarde=Bataillon. 16:1
Schrautenbachſches Regiment, 1739 Erbprinzen=Regiment, 1768
irient zu Fuß, 1806 Leibgarde=Regiment, 1830 1. Inf.=Regt.
we) und 1872 1. Großh. Heſſ. Inf. (Leibgarde) Regt.
4as Regiment hat während der Zeit ſeines Beſtehens auf faſt
uopäiſchen Kriegsſchauplätzen und darüber hinaus gefochten und
Ehren beſtanden. Was in der Geſchichte des Regiments an
lättern enthalten iſt, wird von wenig andere: Regimentern
So hat ſich das Regiment auch in gleicher Weiſe wieder im
ar bewährt, ſtets an der Weſtfront ſtehend. Mit unſerem
Regi=
it das Wort des Kronprinzen: „Wo Heſſen ſchlagen,
tein Franzmann ſtand.” Wer hätte beim Ausmarſch
drchr, daß das Ende des Krieges auch das Ende des Regiments
+y würde? So war es ein Glück, daß ſich vor 15 Jahren alle
irſten zuſammengefunden haben, um unſere Vereinigung zu
Pemende Berwendung von Alkoholkraftſtoffen.
or ſchreibt uns: Die in außerordentlichem Maße angewach=
Motoriſierung des Verkehrs — allein in Deutſchland iſt der
uch an Kraftſtoffen von 350 000 Tonnen im Jahre 1924 auf
0) Tonnen im Jahre 1928 geſtiegen — läßt hin und wieder
ſih ungen laut werden, daß die vorhandenen Erdölvorräte in
ſiarer Zeit die ausreichende Verſorgung mit Benzin nicht
icerſtellen können. Die Schätzungen über die vorhandenen
ey von Erdöl gehen allerdings weit auseinander. Die
Peſſi=
anter den Sachkundigen ſind der Anſicht, die
Erdölvorkom=
be: Welt würden ſchon in 20 Jahren erſchöpft ſein, die
Opti=
dagegen halten die Vorräte, ſelbſt bei Berückſichtigung
ſtark anſteigenden Zahl von Kraftfahrzeugen, mit der ja auf
Fall zu rechnen iſt, auf einen Zeitraum von 50 Jahren und
für ausreichend.
breſehen von dieſer Frage, die erſt in ſpäteren Jahren akut
rlen droht, dürfte es aber heute ſchon intereſſieren
feſtzu=
daß beſonders in Europa Beſtrebungen im Gange ſind, ſich
Vormachtſtellung amerikaniſchen Kapitals auf dieſem
Ge=
be=zumachen. Dieſer Wunſch, „nationale Kraftſtoffe” einzu=
„iſt jedoch nicht allein auf volkswirtſchaftliche Beweggründe
ſurühren, ſondern findet ſeine ſtarke materielle Baſis auf
ehniſchem Gebiet. Die zunehmende Verwendung von
hoch=
tenden Motoren im Automobilbau iſt gebunden an
Kraft=
dre kompreſſionsfeſt genug ſind, um bei den weitergeſteckten
und Temperaturgrenzen nicht zu klopfen, d. h. ſich ſelbſt zu
den, bevor der Funke an der Zündkerze überſpringt. Benzin
ik nicht klopffeſt. Es ſtehen aber den europäiſchen Ländern
Eſte Kraftſtoffe aus eigener Produktion zur Verfügung, die,
Fenzin gemiſcht, dieſem ihre guten motoriſchen Eigenſchaften
ſleri. Außer dem Benzol, das in dieſem Zuſammenhange
alich bekannt iſt, iſt es beſonders der Spiritus, deſſen Ver=
Aus in neuerer Zeit ſtark zuzunehmen ſcheint. Spiritus bzw.
ſoigemiſche kommen in Deutſchland als Monopolin (unter
Andung von abſolut waſſerfreiem Alkohol), in Schweden als
Benthyl, in Frankreich als Carburant national, in der
halowakei als Dynalkol, in England als Diskol (für
Renn=
nit 80 Proz. Spiritusgehalt) in den Handel. Frankreich,
Ungarn und Spanien ſind ſogar ſoweit gegangen, eine
Rſchung alles für motoriſche Zwecke verwendeten Benzins mit
us in beſtimmten Prozentſätzen vorzuſchreiben. — Geſetzliche
au men können auf die Dauer eine Verwendung ſelbſt eines
ualen” Kraftſtoffes nicht erzwingen, wenn ſich ſeine Quali=
ch= durchſetzen kann. Daß dies aber der Fall zu ſein ſcheint,
6 einer Meldung zu entnehmen, nach der in Berlin an den
Stadt konzeſſionierten öffentlichen Zapfſtellen mehr als
Inl ſo viel Alkoholgemiſch getankt wird als Benzin. E. R.
Mägerei. In der Nacht zum Sonntag wurde vor der Wirtſchaft
enn Heidelbergerſtraße 40, ein Schupowachtmeiſter von 3 Brr=
Mi Verlaufe einer Schlägerei verletzt. Die drei Brüder kamen
eige
Tageskalender für Montag, den 18. März 1929.
Vandestheater Großes
Keine Vorſtellung.
ellungen: Union=Theater, Helia, Palaſt=Lichtiuiele.
Eeigerungskalender für Dienstag, den 19. März 1929.
chſtraße 1, vormittags 9 Uhr und nachmittags 14 Uhr: Nach=
Reicteigerung.
gründen. Sie hat die Tradition des Regiments übernommen, die
Pflege der Kameradſchaft unter der Helmzier: Gott, Ehre,
Vater=
land. Wie wir im bürgerlichen Nock dieſe Tradition pflegen, ſo tut
es in gleicher Weiſe unſere Traditions=Kompanie in Gießen mit unſeren
Gardelitzen am Kragen. Daher verbinden uns auch enge Beziehungen
und ſie werden weiter gepflegt für alle Zeiten. Ueberrragen wir unſere
Erinnerungen und auch unſere Tradition auf unſere Jugend, führen
wir ſie ein in die ruhmvolle Geſchichte des Regiments, damit auh ſie
einen Hauch davon zu verſpüren bekommt, was Kameradſchaft bedeutet.
Der Jugend gehört die Zukunft. Möge ſie Träger eines glücklichen
und wieder ſtarken Deutſchlands werden. Uns trägt die Hoffnung,
daß einmal die Zeit kommt, in welcher das Regiment wieder in alter
Stärke aufgeſtellt wird. Gott gebe, daß wir ſie noch erleben können —
und wenn es nicht der Fall iſt, ſo ſoll uns dieſe Hoffnung bis zum
letzten Atemzuge bleiben. Sein dreifaches Hurra, in das die
Verſamm=
lung begeiſtert einſtimmte, galt dem Leibgarde=Regiment 115. —
Nach=
dem Herr E. Mattheis die Zuhörer durch einige ſchöne Lieder
für Bariton erfreut hatte, wobei er ſehr fein und ſicher von Herrn
K. Dietrich am Flügel begleitet wurde, wurde in wirkungsvollen
lebenden Bildern, zu denen Herr E. L. Göbel die Begleitworte ſprach,
und Herr Dirigent Greilich mit ſeiner Kapelle die Muſikbegleitung
übernommen hatte, die Schaffung der Armee durch Friedrich d. Gr.,
die weitere Entwicklung, Ausmarſch und Feldwvache, und zuletzt als
Totenehrung ein Bild am Leibgardedenkmal, gezeigt.
Vor dem zweiten Teil erfolgte der feierliche Anmarſch der
Fahnen=
aberdnungen. Nach einem Marſch und einer Geſangsdarbietung boten
die Mitglieder der Turngemeinde Darmſtadt 1846, Frl. P. Medicke
und Frl. R. Güll einen entzückenden Tanz „Aus der Biedermeierzeit”,
mit einer Geſangseiulage von Herrn O. Wundenberg. Heitere
Vorträge, die Herr Gutkäſe in ſeiner bekannten humorvollen Weiſe
bot, ſchloſſen ſich an. Die Vortragsfolge vervollſtändigte ein hübſches
Luſtſpiel „Komödianten aus Liebe”, das ſehr belacht wurde, und
beſon=
ders dadurch, daß die Darſteller über dem Niveau ſonſtiger Laienſpieler
ſtanden, ihre Rollen vollkommen beherrſchten und dabei auch mimiſch
allerhand Talent entwickelten, ſtarken Beifall fand. Beſonders zu
er=
wähnen iſt die Trägerin der einzigen weiblichen Rolle, Fräulein Toni
Enders als temperamentvolle Tochter des Bankdirektors, die ihren
ſehr guten männlichen Partnern, den Herren H. Gutkäſe als
Bank=
direktor, E. Thomas als Schauſpieler Winterſtein, und E. L.
Göbel als Herrſchaftsdiener durchaus nicht nachſtand. Das flotte
Zuſammenſpiel ſicherte dem Luſtſpiel den Erfolg, den man bezweckte,
den Zuſchauern eine ſchöne Freude zu bereiten. — Bei einem ſich
an=
ſchließenden Feſtball, an dem alt und jung ſich eifrig beteiligte, und
bei froher geſelliger Unterhaltung blieb man noch einige gemütliche
Srunden zuſammen.
Kleinfeuer. Am Sanstag abend, 9,45 Uhr, entſtand im
Zigarren=
laden Holzſtraße 6 Feuer. Das brennende Packmaterial konnte durch
die Berufsfeuerwehr raſch abgelöſcht werden.
Wegen Unterſchlagung feſtgenommen wurde der verheiratete H. Sch.
Mit 4000 Mark flüchtig gegangen iſt der Adolf Rauch aus
Kreuz=
nach. Er hat ſeinem Vater das Sparkaſſenbuch entwendet und 4000 RM.
auf der Bank abgehoben. In ſeiner Begleitung ſoll ſich eine Kellnerin
befinden.
Bb. Bensheim, 16. März. Anfangs der Woche veranſtaltete Direktor
Niebiſch hierſelbſt Beſi htigungstage ſeiner höckſt lehrreichen und
reich=
haltigen Kolonial=Wanderausſrellung, die beſonders von den Schulen
reht zahlreich beſucht wurde und einen Rückblick auf die Vielſeitigkeit
der Erzeugniſſe unſerer früheren Kolonien und dem Leben der
Ein=
geborenen gewührte. Die Ausſtellung iſr nunmehr nach Friedberg ver=
Fegt worden.
— Nieder=Klingen, 16. März. Der Kriegevverein Nieder=Klingen
feiert am 16. und 17. Juni ſein 50jähriges Stiftungsfeſt, womit
gleich=
zeitig das Bezirksfiſt des Bezirkes Reinheim=Reichelsheim der
Krieger=
kameradſchaft Haſſia verbunden wird. Da ſeit der Fahnenweihe des
Vereins kein Kriegerfeſt mehr hier ſtattgefunden hat, ſo verſpricht das Feſt
einen ſchönen Verlauf.
Cd. Michelſtadt, 15. März. Ein langer Winter liegt hinter uns,
und jeder Wanderer denkt heute ſchon mit Freuden an die ihm
bevor=
ſtehenden Tage, wo er ſich dem Genuß der Natur hingeben kann, der
ihm mehr oder wewiger wochzen=, ja monatelang erſchwert, wenn nichſt
unmöglich war. Macht man nun die Programſie für Fußwanderungen,
ſo wird man gerne an den Anfang oder das Ende unſere ſo reizend
gelegene Stadt ſtellen, eine Stätte, deren ſchöne alte Bauten immer
ihre Reize haben. So werden auch viele Wanderer den alten Moſſauer
Zehntweg, Gaswerk—Waldhorn-Moſſauer Höhe, benutzen. Dieſer Weg,
der auch eine große Rolle im Verkehr zwiſchen Michelſtadt und Moſſau
ſpiolt, iſt auf eine Länge von 2—300 Metern bei dem Siedlungsland an
der Roſſert ſchon ſeit Jahren in einem Zuſtand troſtloſer Verfaſſung,
der jeder Beſchreibung ſpottei. Der Weg iſt auf dieſe kurze Strecka
Eigentum der Eemeinde Steinbah. Da das Siedlungsfeld durchtveg
in den Händen Steinbücher Eigentümer iſt, behandelt die Gemeinde
Sieinbach den Weg in mehr wie ſriefmütterlicher Art, d. h. überhanpt
niht. Meiſt iſt der Weg nicht gangbar, und man hilft ſich dadurc, daß
man über das angrenzende Felö geht. Die Beſitzer dieſes Feldes haben
dies nun durch Abſperren mis Süacheldraht unmöglich gemacht. Ob man
nun will oder nieht, es gilt, tabfer durch den der Steinbacher Gemeinde
gehörigen Schilamm zu waten, um ſchimpfend an das erſehnte Ziel zu
kommen. Die Gemeinde Steinbach läßt auch an anderer Stelle ißre
Wege reelſt ſihön in Ordnung bringen, aber am Zehntweg iſt ſie ſich
ihrer Pflic.t niht bewußt, obgleich ſie ſchon oft darauf hingewvieſen
wurde. Hoffentlich hilft nun diefer Hinweis etwas mehr. Der auf
Steinblicher Gemarkung liegende Teil des Weges iſt zwar etwas beſſer,
deck, könnte auch hier eine Ausbeſſerung nihts ſchaden. Es handelt ſi=h
bei den beiden Gemeinden doch um ganz geringfügige Ausgaben, und
ſollten ſich beide, beſoders aber Cie Gemeinde Steinbach, hier ihrer
Aufgabe nicht verſchließen, um ſich den Dank vieler Fußgänger zu
er=
werben.
Geſchäftliches.
Hapag=Nordlandfahrten.
Die Hamburg—Amerika=Linie wird auch in dieſem Jahre wieder ein
großes Programm ausgewvählter Nordlandfahrten zu: Durchführung
bringen. Bereits Mitte Juni beginnt die erſte „Nordkapfahrt” des
Dampfers „Oceana”, der bekanntlich das einzige Schiff der deutſchen
Handelsflotte iſt, das ausſchließlich zu Vergnügungsreiſen verwendet
wird. Anfang und Ende Julf folgen zwei „Skandinavien= und
Oſtſee=
reiſen” des nämlichen Schiffes. Ebenfalls im Juli tritt der
Lupus=
dampfer „Reſolute” ſeine „Fjord= und Polarfahrt” und das Paſſagier=
Motorſchiff „Orinoco” ſeine „Island=Spitzbergen= und Norwegenfahrt‟
an. Dieſe drei Schiffe ſind mit allem neuzeitlichen Komfort ausgeſtattet
und bieten daher ihren Paſſagieren den vollen und ungeteilten Genuß
wirklicher Vergnügungs= und Erholungsreiſen zur See.
Rundfunk-Programme.
Frankfurt.
Montag, 18. März. 6.30: Gymnaſtik. O 12.30: Schallplatten:
Aus Operetten und Revuen. 6 15.05: Stunde der Jugend. Lehrer.
Voigt: Ein Robinſon im ewigen Eiſe. O 15.55: Hausfrauendienſt.
O 16.35: Konzert des Funkorch.: N. Rimsky=Korſakoff (geb. 18. März
1844). Ouv. zur Oper „Die Mainacht”. — Drei Klavierſtücke. —
Quintett für Flöte, Klarinette, Horn, Fagott und Klavier in B=dur.
— Konzert=Fantaſie über ruſſiſche Themen für Violine und Orcheſter
in H=moll. — Capriccio eſpagnol. Mitw.: Konzertm. Wiggelaar)
(Violine), O. Grunmach (Flöte), W. Schulze (Klarinette), O.
Anger=
mann (Horn). G. Jung (Fagott), E. J. Kahn (Klavier). O 18.10=
Aus dem Roman „Die Flucht ohne Ende” von Joſef Roth.
0 18.30: Mathilde Meißel: Ratſchläge für Mutter und Kind,
O 18.40: Prof. Vittorio Macchioro: Pompeii. O Ober=Reg.=Rat
Kart Fahr: „Polizei” O 19.29: Pfarrer Taesler: Fluch und
Wette in Goethes „Fauſt II‟. O 19.40: Engliſche Literaturproben.
O 19.50: Engliſcher Sprachunterricht. O 20.15: Stuttgart: „Aus
der vierten Dimenſion‟. Ein Abend im Hauſe Prof. Lebruns.
Perſ.: Der Profeſſor; der Privatgelehrte; die Gräfin; die
Kom=
teſſe; der Finanzmann; der Prominente die Schauſpielerm; der
Kammerſänger; die Sängerin; der Generalmuſikdirektor. Mitw.: Das
Philharmoniſche Orcheſter. O. Anſchl.: Schallplatten: Aus „Triſtan
und Jſolde.” Muſikdrama i drei Akten von R.ich. Wagner. Orts
Auf einem Schift in Markes und Triſtans Burg, Zeit: Vorzeit,
Bayreuther Richard=Wagner=Feſtſpielorcheſter.
Stuttgart.
Montag, 18. März. 10.30: Schallplatten. O 12.15:
Schal=
platten. O 13: Schallplatten. O 15.30: Karlsruhe: Schüler=
Kon=
zert. 6 16.35: Frankfurt: Konzert: N. Rimsky=Korſakoff. Mitw.:
Konzertmeiſter Wiggelaar (Violine), O. Grunmach (Flöte), W.
Schulze (Klar.), O. Angermann (Horn), G. Jung (Fagott), E. J.
Kahn (Rlavier). Ouv. zur Oper „Die Mainacht”. — Drei
Klavier=
ſtücke. — Quntett für Flöte, Klarinette, Horn, Fagott und Klavier
in B=dur. — Konzertfantaſie über ruſſiſche Themen in H=moll.
Capriccio espagnol op. 34. O 18.15: Aerztevortrag: Rohkoſt
als Heilnahrung. O 18.45: Baſtelſtunde: Rolf Formis. O 19.15:
Kriminalkommiſſar a. D. Engelbrecht: Sizilien und Tripolis. O 19.45:
Landwirtſchaftsnachrichten, Bericht des Landesarbeitsamts „
Süd=
weſtdeutſchland” über die Arbeitslage in Südweſtdeutſchland. O 20.15:
Aus der 4. Dimenſion. Ein Abend im Hauſe Prof. Lebruns. Perſ.:
Der Profeſſor, der Privatgelehrte; die Gräfin; die Komteſſe;
der Finanzmann; der Prominente; die Schauſpielerin; der
Kammer=
ſänger; die Sängerin. Mitw.: Funkorch. O Anſchl.: Freiburg:
Bunte Stunde. Mitw.: F. Neumeyer (Bariton), Marie Elsner
(Sopran), K. Bode (Flöte), K. Ueter (Klavier), Männerquartett;
Handharmonika=Klub. Freibura,
Wekterbericht.
Der über Zentraleuropa lagernde Hochdruckkern hat ſich ſüdöſtlich
nach den Donauländern hin fortbewegt. Durch das Verſchwinden der
Nebeldecke, ſowie Rückgang der Bewölkung, kam es während der
ver=
floſſenen Nacht zu Strahlungsfröſten, die in unſerem Gebiet und in der
Maingegend in den heutigen Morgenſtunden noch Temperaturen von
Minus 2 Grad aufweiſen. Das Minimum erreichte nachts in Gießen
minus 5 Grad. Der Hochdruckeinfluß hält weiter ſtand, ſo daß noch
heiteres und trockenes Wetter mit zunächſt noch leichten nächtlichen
Strahlungsfröſten herrſchen wird. Die Erwärmung macht tagsüber
weitere Fortſchritte.
Ausſichten für Montag, den 18. März 1929: Heiteres und trockenes
Wetter, nachts leichter Froſt, tagsüber mild.
Ausſichten für Dienstag, den 19. März 1929: Noch trockenes Wetter,
zeitweiſe etwas bewölkt, weitere Milderung.
Hauptſchriftleitung. Rudolf Mauve
Verantwortlich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feulſſeten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuble; Druck
und Verlag: L. C. Wlitſch — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rücktendung nict übernommen,
Die heutige hat Nummer 8 Seiten.
Todes=Anzeige.
Siatt Karten.
Unſere herz’iebſte einzige Tochter und Schweſter,
(5717
unſere liebe Enkelin, Nichte und Baſe
(dith Nungeſſer
Eleonorenſchülerin
iſf am 16. März 1929 nach lurzem, ſchwerem Leiden
lanft entſchlafen.
Im Namen der tieſtrauernden Hinterbliebenen:
Eduard Nungeſſer u. Frau Aenne, geb. Döll
Helmut Nungeſſer.
Grube Meſſel b. Darmſtadt, den 17. März 1929.
z. Zt. Speſſartring 16, I., I.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 19. März 1929,
31/, Uhr nachmittags, vom Portale des alten Friedhofs,
Nieder=Ramſtädterſtraße, aus ſkatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man dankend Abſiand
nehmen zu wollen.
Statt beſonderer Anzeige.
Gott der Allmächtige hat geſtern abend nach kurzem
Krankenlager meine liebe Frau, unſere
herzens=
gute, treuſorgende Mutter, Schwiegermutter,
Schwe=
ſter und Tante
Frau
Helene Sigmund
geb. Philipp
im vollendeten 73. Lebensjahr zu ſich gerufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eduard Sigmund
Karl Sigmund und Frau
Darmſtadt, den 17. März 1929.
Mühlſtr. 7.
(5719
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 20. März,
vormittags 11½ Uhr, auf dem Waldfriedhof, ſtatt,
Dankſagung.
Für die beim Heimgang unſerer
lieben Mutter
Frau
Marie Weicker
in ſo reichem Maße erwieſene
Teilnahme ſagen wir unſeren
herzlichſten Dank.
(5715
Im Namen
aller Hinterbliebenen:
Ludwig Weichker
Darmſtadt, 16. März 1929.
Nieder=Ramſtädterſtr. 82.
Trauergarderoben
werden in einigen Stunden ſchwarz gefärbt
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Kranichſteinerſtr. 28 Eliſabethenſtr. 28
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im 85. Lebensjahre.
Wir bitten um ſtille Teilnahme.
Die trauernden Sinterbliebenen.
Darmſtadt, Kaſinoſir. 20, Frankfurt a. Main,
Köln, den 17. März 1929.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 19. März, um
4 Uhr vom Portal des iſraelitiſchen Friedhofs aus ſiatt.
Es wird höflich gebeten, von Blumenſpenden und Bei=
(5718
leidsbeſuchen abzuſehen.
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Der Entſchlafene war uns jahrzehntelang ein äußerſi
zuver=
läſſiger Beamter von ſeltener Treue und Hingabe, deſſen Heimgang
wir tief beklagen.
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Wir werden ihm ſiets ein ehrendes Andenken bewahren.
Worms, den 47. März 1929.
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uöballpokalſpiele ſind dazu da, um für dieſen an Jahren
Sport zu werben. Wer möchte es bejahen, daß das
geſt=
piel auf dem Sportplatz des Polizeiſportvereins
Darm=
ſüfen oberſten Zweck erfüllte? — Herrliches Wetter
begün=
einen Kampf, der darüber entſcheiden ſollte, wer zum
End=
m den Handballpokal der D.S.B. gegen den Sieger aus
och ausſtehenden Zwiſchenrundenſpiel zwiſchen
Branden=
nb Südoſtdeutſchland berufen ſei. Siegesgewiß, Stolz in
Fruſt zogen die Mannen Süddeutſchlands in den Kampf,
n, der heſſiſche Innenminiſter Leuſchner anwohnte. Nicht
ſiMitteldeutſchen. Sie hatten reichliche Beklemmung, rühmte
oh den im vorigen Jahr noch ſo mit Recht gefürchteten
hatten ſie doch auch gehört und geleſen von dem
gran=
endkampf im letzten Jahr am Böllenfalltor. Sie nahmens
ſb von allem Anfang bitter ernſt, und als ſie merkten, was
los war, bzw. überhaupt nicht vorhanden war, da wurde
ühnen ſchon vorhandene Siegeswille zur Siegesgewißheit
ſie ein Spiel demonſtrieren, das ſo ausſah, als ob ſie
a wären.
war gut ſo, daß nicht mehr Zuſchauer erſchienen waren.
ſren ſonſt viele enttäuſcht das nächſtemal zu Hauſe
geblie=
ſan hätte ja auch gar nicht gewußt, wohin mit der Freude.
D.S.B. es auch gemerkt hat? Woran es lag, daß
dies=
eniger Zuſchauer erſchienen?
tidlos gönnen wir den Mitteldeutſchen den Sieg. Sie
ihn ehrlich verdient. Und doch hätten ſie einen beſſeren,
üskübteren Eindruck hinterlaſſen, wenn nicht einige ihrer
Fe ſich gegen Schluß des Spiels unſportlich benommen
hät=
er Platzverweis eines Spielers richtete ſich nur gegen das
Vergehen.
berhmann=Barmen war wieder da. Man merkte ihn kaum.
ſrtlaufen macht ihm ſchon nicht mehr die Freude. Er
(h die Ereigniſſe lieber aus der Ferne an. Daß ihm da ſo
Miner Schnitzer einmal paſſiert, daß er einen Doppelfang
Tieht, was dann den Mitteldeutſchen beim Stande 3:4 den
Keich bringt, iſt weiter nicht ſonderlich aufregend. Man
ver=
khm das gerne.
rſt freilich leicht, wenn eine Sache mißglückt iſt, hinterher
hn, man hätte es in Süddeutſchland anders machen müſſen.
Nprach vorher von Konzeſſionen an Spieler,
Sportvor=
ſiA und Sportvereine. Das Ergebnis war die Aufſtellung
Spielern. Eine Mannſchaft hatte man nicht
zuſam=
ſracht. Von dem „Geiſt” in vielfältiger Bedeutung, den
andballmannſchaft nicht entbehren kann, ganz zu ſchweigen.
Een verzichtete man auf die nette Begleiterſcheinung eines
Rpels?. Man iſt doch ſonſt ſo geſchäftstüchtig. —
Mittel=
ſicſland war klüger. Seine Spieler kannten ſich und waren
ſſun der eingeſpielt.
ſte ſüddeutſche „Elf” war ein Konglomerat von Spielern,
Beifellos in ihrer Mannſchaft ganz überragend ſpielen,
des=
bber noch lange nicht, da auch hier die Relativität gilt,
zu=
n eine Einheit abgeben müſſen. Der Sturm war ſeiner=
Ahis er noch geſchloſſen bei Spp. 98 in der gleichen Aufſtel=
Mmt einem Stellungswechſel von Dietz und Hennemann
2 zweifellos der beſte ſüddeutſche, vielleicht ſogar deutſche
2yr. Seitdem hat ſich aber ſo manches geändert. Dietz iſt zum
„Eſten, dadurch aber ſpieleriſch keineswegs beſſer geworden.
Wwerd täglich älter, und Hennemann ſtand links außen auf
nem Poſten. Daß hier ein gegenſeitiges Verſtehen aus=
Wei in einem ſolchen Spiel erſpielt werden könnte, haben
March die mit Blindheit geſchiagenen mittlerweile einge=
Und nimmt man dann noch hinzu, daß, zum mindeſten in
ſten Halbzeit, das Flügelſpiel, auf dem das Darmſtädter
Maufgebaut iſt, überhaupt nicht gepflegt wurde, dann wird
ſttigen Zuſchauern die Hilfloſigkeit des ſüddeutſchen
Stur=
greiflich. Das Schema F im Angriff, jeglicher Mangel an
Wenter Erfaſſung der beſonderen Lage und ihre Aus=
,8 ungenaue Ballabgabe, ſchlechtes Fangen, ſchlechtes
RasSſpiel, zuvieles Kombinieren — und auch manches
ech — vollendeten dieſes unerfreuliche Bild. Und dann
Fiuſerreihe. Plan= und ziellos bildete ſie mit den beiden
Ver=
an, von denen Reuter der beſſere war, die Abwehrmauer,
er die Mitteldeutſchen machen konnten was ſie wollten.
iam dann Bender im Tor, der ſo wenig hielt, daß die
Geutſchen mit Vergnügen in der Pauſe in ihrer Kabine
tem, er ſei ja nichts. Sie nutzten die Erkenntnis aus,
ver=
ſich in Weitwürfen und hatten Glück damit.
erachtet man ſich im Gegenſatz dazu die geſtrige Leiſtung
ſuickeldeutſchen, ſo muß man anerkennen, der Mitteldeutſche
n) hätte keine beſſere Vertretung ſchicken können. Hier
79 man ſich in allen Teilen ausgezeichnet, ſo daß es
manch=
en Eindruck machte, als ſpielte man mit Süddeutſchland
no Maus. Böhme gelang es, von den zehn Toren, dank
Vergennützigkeit ſeiner Nebenſpieler, ſechs zu ſchießen. Im
kann man es ſich verſagen, einen Einzelnen hervorzu=
Die Mannſchaft war ganz vorzüglich und ſiegte verdient.
deutſchland hat Anwurf, ſpielt gegen die Sonne. Werner
ngang wirft neben das Tor. Nach 5 Minuten geht
Mit=
ſchland durch Böhme, der von Männel freigeſpielt iſt, in
e. Hering (M.) ſteht frei, Bender wehrt zur Ecke ab.
erſagt mehrfach. Bender muß wiederholt eingreifen. Der
Waltige Dietz erzielt den Ausgleich 1:1. Böhme (M.)
Reitteldeutſchland erneut in Führung. Nach Vorlage von
Neicht Dietz aus — die letzten drei Tore fielen innerhalb
zweier Minuten. — Strafwurf für Mitteldeutſchland geht ins
Aus. Jans gibt Straſwurf an Dietz 3:2 für Süddeutſchland.
Mit dem Anwurf durch Hering (M.) 3:3. Durch Werner (S.)
dito 4:3. Durch Böhme (M.) nach Doppelfang 4:4 (
Fehlentſchei=
dung Poethmanns). Dietz gibt ſehr ſchlecht ab. Mitteldeutſchland
hat mehr vom Spiel. Verteidigung bei Süddeutſchland unſicher.
Der ſüddeutſche Sturm wurſtelt in der Mitte herum. Kampick
(M.) bringt erneut Mitteldeutſchland in Führung. Faſt
gleich=
zeitig mit dem Halbzeitpfiff erzielt Jans durch Doppelhänder
den Ausgleich.
In der zweiten Halbzeit ſchießt Mitteldeutſchland vom
An=
wurf weg am Tor vorbei. In ganz kurzer Zeit glücken
Mittel=
deutſchland drei Treffer durch Böhme (Doppelhänder). Hering
und Kampick (Strafwurf). Damit iſt Süddeutſchlands Niederlage
beſiegelt, da ſich die Elf nicht aufrafft. Fiedler verwandelt
Straf=
wurf 8:6 für Mitteldeutſchland. Böhme erhöht auf 10:6.
Süd=
deutſchland ſtellt um. Noch einige matte Verſuche einzelner.
Fiedler 10:7. Und dabei bleibt es.
Der Polizeiſportverein hatte — eine Neuerſcheinung im
Sport — zu einer offiziellen Empfangs= und Begrüßungsfeier
für Sonntag nachmittag im Geſellſchaftsraum des
Bahnhofs=
hotels eingeladen. Frl. Bernhardt erfreute mit einigen Liedern,
Herr Hinz ſang zur Laute und Herr Obermuſikmeiſter M. Weber
ſpielte mit einer lleinen Kapelle flotte und wohlgefällige Weiſen.
Den Spielern Mitteldeutſchlands wurde als Ehrengabe der
Stadt anerkennenswerterweiſe das Buch „Kunſt und Leben in
Darmſtadt von heute” verliehen. Auf die zahlreichen Reden
wollen wir nicht eingehen. Sie ſchnitten ja ein ſehr
inteveſſantes Thema an, aber unterhalten wollen wir uns jetzt
darüber nicht mehr. Vielleicht ſpäter einmal. —
Mit dem Spiel zwiſchen den Polizei=Sportvereinen von
Bielefeld und Dortmund wurden am Sonntag die weſtdeutſchen
Handball=Endkämpfe in den beiden Gruppen zu Ende geführt.
Bielefeld ſiegte 3:2 und beſetzte damit endgültig den zweiten Platz
der Gruppe Oſt. Für die Entſcheidungskämpfe um die
weſt=
deutſche Meiſterſchaft haben ſich ſomit Tura Barmen, V.f.B.
Aachen (Gruppe Weſt), Sportfreunde Siegen und Pol. S.V.
Biele=
feld (Gruppe Oſt) qualifiziert.
Handball=Ergebniſſe.
Pokal=Zwiſchenrunde der D. S. B.
In Darmſtadt: Süddeutſchland—Mätteldeutſchland 7:10
Geſellſchaftsſpiele.
F. S. V. Frankfurt-Pol. S.V. Wiesbaden
Poſt S.V. Frankfurt—V. f. R. Schwanheim . =
Hakoah Wiesbaden—Mainz 05 „ ..„
S. V. Wiesbaden—H. S. V. Frankfurt . „
Wiesbadener S.C—S. G. Höchſt 01
Haſſia Bingen-Biſchofsheim . . z =
(5:5).
4::
3:3
3:3
8:3
2:1
4:3
Rol-Weiß, V. ſ. R. — 5.-C. 02 Kreuznach 5:2 (2:1).
Es war kein ſchlechter Gegner, den ſich Rot=Weiß nach langer,
freiwilliger Ruhepauſe verpflichtet hatte. Die Kreuznacher
recht=
fertigten voll und ganz den Ruf, der ihrer Mannſchaft
voraus=
ging. Sie verſtehen es auf jeden Fall, ſchön, ſchnell und fair zu
ſpielen und machten auch einen eingeſpielteren Eindruck als Rot=
Weiß, da ſie nicht ſo lange pauſieren brauchten. Der 5:2=Sieg
der Rot=Weißen iſt entſchieden etwas zu hoch, aber trotzdem wohl
verdient. Das Spiel ſelbſt war jederzeit ſchnell und bot viele
intereſſante Momente. Kreuznach hat Anſtoß, kommt aber mit
ſeinen Angriffen zunächſt nicht über die einheimiſche
Vertei=
digung hinweg. Rot=Weiß hat mit ſeinen Aktionen mehr Glück,
etwa in der 8. Minute gelingt es dem Linksaußen Lehr mit
ſchönem Schuß in die kurze Ecke Rot=Weiß die Führung zu
ver=
ſchaffen, derſelbe Spieler kann einige Minuten ſpäter auf 2:0
erhöhen. Es ſchien nun kurze Zeit, als würde Kreuznach
über=
rannt werden, denn Rot=Weiß drängte beängſtigend, aber
un=
genaue Ballabgabe und ungenaues Schießen vereitelten jeden
Erfolg. Gerade in dieſer Spielphaſe zeigte es ſich, daß durch die
lange Pauſe das gegenſeitige Verſtändnis notgelitten hatte.
Kreuznach macht ſich allmählich von der Umklammerung frei und
trägt Angriff auf Angriff vor, macht aber den Fehler, ſich auf
Weitſchüſſe zu verlegen, die natürlich bei einem Torwart wie
Meyer nicht zum Erfolg führen können. Erſt gegen Schluß der
erſten Halbzeit gelingt es Kreuznach, ein Tor aufzuholen. Nach
Wiederbeginn liegt Kreuznach dauernd im Angriff, aber Meyer
kann jede Gefahr bannen. Bei einem plötzlichen Durchbruch
er=
höht Hörr auf 3:1, doch ſchon im Gegenſtoß kann Kreuzuach die
Partie auf 3:2 ſtellen. Während Kreuznach nun mit aller
Ge=
walt den Ausgleich erzwingen will, verlegt ſich Not=Weiß mehr
auf Durchbrüche. Bei einem ſolchen wird Hörr unfair gehalten,
den fälligen Strafſtoß verwandelt derſelbe Spieler zum 4. Tor,
dem Bitſch kurz vor Schluß das 5. folgen ließ, während
Kreuz=
nach dank der Aufmerkſamkeit Meyers zu keinem Erfolg mehr
kam. — Wie ſchon erwähnt, machte Kreuznach den
eingeſpiel=
teren Eindruck. Das Zuſammenſpiel und das Fangvermögen
war wirklich erſtklaſſig. Bei Rot=Weiß fehlte es am nötigen
ge=
genſeitigen Verſtändnis, was aber wohl in den nächſten Spie en
ſich wiederfinden wird. Da für die Außenläufer Erſatz eingeſtellt
werden mußte, haperte es öfters am Zuſammenſpiel zwiſchen
Verteidigung und Läuferreihe, wodurch das zweite Tor
verur=
ſacht wurde. — Das außerordentlich faire Spiel hatte in Herrn
Dr. Grünewald einen jederzeit gerechten und ſicheren Leiter.
2. Mannſch. — Tv. 2
haft, 8:1 (5:1).
Nach langer Spielpauſe trafen ſich vorgenannte
Mannſchaf=
ten zu einem Freundſchaftsſpiel. Wie erwartet vermißte man
das gewohnte flüſſige Zuſammenſpiel. Auerbach, das eine
kör=
perlich ſtarken Mannſchaft ſtellte, ging beim Anpfiff mächtig ins
Zeug, doch ſcheiterten die Angriffe an der guten
Zerſtörungs=
arbeit der Verteidigung Darmſtadts. Auerbach konnte dadurch
ſelten gefährlich werden, und ging man mit 5:1 in die Halbzeit.
Darmſtadt, das längere Spielerfahrung hat, ſpielte überlegener
und konnte das Ergebnis in der zweiten Halbzeit auf 8:1 ſtellen.
Tgd. 1846, 3. Mannſchaft — Tv. Auerbach, 2. Mannſchaft, 4:3
(2:1).
Schon in den erſten 10 Minuten ſteht das Spiel 2:0 für
Reichsbahn, jedoch holt Bickenbach ſchnell auf, in der 20. Minute
fteht das Spiel 3:2 für Bickenbach. Reichsbahn holt jedoch
wie=
der auf, und zur Halbzeit ſteht das ſehr ſchnelle Spiel 4:4. Wer
jedoch glaubte, daß beide Mannſchaften nachließen, ſah ſich
ent=
täuſcht. Kurz nach Wiederbeginn ſtellt die Reichsbahn das Spiel
auf 5:4, in den nächſten Minuten 6:4; dann ſetzt Bickenbach zu
einem großartigen Endſpurt an und ſtellt das Spiel 2 Minuten
vor Schluß auf 8:6. Ein Nachlaſſen beider Mannſchaften war
nicht feſtzuſtellen. Reichsbahn hatte die beſſeren Möglichkeiten
und hätte das Spiel gewinnen müſſen, jedoch wurde ſehr viel
verſchoſſen, man ſteht im Kreis und ſchießt — daneben oder dem
Tormann in die Hände. Sehr erfreulich feſtzuſtellen war das
beiderſeitig ſehr anſtändige Spiel.
Ty. 1860 Erbach, 1. Mannſch. — Tam. 1846
darm=
ſtadl, 1. Maunſch., 3:3 (2:2).
Obige Mannſchaften trafen ſich geſtern in Erbach zu einem
Freundſchaftsſpiel, das leider durch die ſchlechten
Platzverhält=
niſſe ſehr beeinträchtigt wurde. Gleich zu Beginn legt Darmſtadt
mächtig los, und ſchon verwandelt Darmſtadts Mittelſtürmer
eine Vorlage von links zum Führungstor. Auf und ab wandert
der Ball, bis es Erbach gelingt, durch ſcharfen Schuß
auszu=
gleichen. In der 23. Minute erzielte E. durch ein
Mißverſtänd=
nis des Schiedsrichters ſein zweites Tor, jedoch gleicht
Darm=
ſtadt poſtwendend durch ſeinen Linksaußen aus. Nach Anſtoß der
zweiten Halbzeit verſucht Erbach, angefeuert durch ſeine
An=
hänger, die Führung an ſich zu reißen, was auch gelingt. Aber
mit dieſem Tor iſt für D. die Zeit gekommen, ſein Können unter
Beweis zu ſtellen. Erbach, in ſeiner Hälfte zeitweiſe gedrängt,
verteidigt ſtark, doch kann es nicht verhindern, daß D. wiederum
durch ſeinen Linksaußen ausgleicht. Aber zum Sieg reicht es
keiner Partei mehr, da beide Hintermannſchaften auf der Hut
ſind. D. muß empfohlen werden, ſich in ſolchen Fällen beſſer den
Platzverhältniſſen anzupaſſen und den Ball direkt von Mann zu
Mann zu ſpielen.
Gauübungsſtunde und Tagung der Volksturnwarte.
Wenn von einem arbeitsreichen Tag in der Betätigung des
Volksturnſportes geſprochen werden kann, ſo war dies der
geſt=
rige Sonntag, zu welchem der Gaufachwart Schönwaldt=
Rüſſeis=
heim die Vereinswarte für das Volksturnen nach Bensheim zur
erſten diesjährigen Gauübungsſtunde berief. Wie ausgiebig heute
das Volksturnen in den Gauvereinen betrieben wird, davon
legte Zeugnis ab die ganz gegen Erwarten hohe Teilnehmerzahl
an dieſer Uebungsſtunde. Nahezu 80 Vereinsfachwarte, welche die
Berufenen ſind, das in der Uebungsſtunde Erlernte in die
Ver=
eine zu tragen und den einzelnen Volksturnern zu übermitteln,
verfolgten mit regem Intereſſe die gebotene Lehrarbeit. In drei
Abteilungen wurden einzelne Volksturnarten, wie
Kurzſtrecken=
lauf, Hoch=, Weit= und Stabhochſprung, Diskuswurf und
Kugel=
ſtoßen, behandelt und Erklärungen zur Erlernung und
Aus=
übung derſelben gegeben. Die Lehrarbeit wurde durch den Gau=
Volksturnausſchuß getätigt. Die Nachmittagsſtunden wurden
durch die Jahresverſammlung der Vereinsfachwarte ausgefüllt
und in dieſer nochmals alle am Vormittag gezeigten Uebungen
beſprochen. Außerdem gab der Gaufachwart einen kurzen
Rück=
blick auf das verfloſſene Jahr, welches einen bedeutenden
Fort=
ſchritt im Volksturnen zu verzeichnen hatte. Der umfangreiche
Jahresbericht wurde zur Kenntnis genommen. Mit der
Be=
kanntgabe einiger Mitteilungen konnte der Gaufachwart den
arbeits= und lehrreichen Tag, der Hoffnung Ausdruck verleihend,
daß auch in dieſem Jahre das Volksturnen innerhalb des Gaues
ſich noch weiter entwickeln möge, und in dieſen Hoffnungen
be=
ſtärke ihn die rege Teilnahme am heutigen Tage, beſchließen.
Städtekampf im Kunſtturnen: Göppingen ſchlägt Frankfurt
428:404. Einen Mannſchaftskampf im Kunſtturnen trug die
Frankfurter Turngemeinde Eintracht am Samstag abend in
Göppingen gegen den dortigen Turnverein aus. Etwa 2000
Zu=
ſchauer waren Zeuge eines ſpannend verlaufenen Kampfes, den
die Einheimiſchen dank ihrer vorzüglichen Leiſtungen an Reck und
Pferd mit 428:404 Punkten für ſich entſcheiden konnten. Bei den
Freiübungen wie am Barren zeigten die Frankfurter eine
ge=
ringe Ueberlegenheit. Mit großem Jutereſſe erwartet man den
am 14. April in Frankfurt a. . ſtattfindenden Rückg g, an
dem außer den beiden noch der Turnverein 1846 Mannheim
teil=
nimmt.
Seite 6
Montag den 18. März 1929
Nummer
Keine weſenklichen Aenderungen bei den Meiſtern
Der Tabellenführer der Gruppe Südoſt geſchlagen.
Mit einer Ausnahme entſprachen am 17. März die Ergebniſſe
der ſüddeutſchen Endſpiele den Erwartungen. Das ſchöne
Früh=
lingswetter ließ allenthalben einwandfreie Spiele zu. Nur in
Augsburg gab es eine Ueberraſchung. Der Tabellenführer der
Gruppe Südoſt. Schwaben Augsburg, ließ ſich auf eigenem
Gelände von dem S. V. 1860 München 1:2 ſchlagen. Dadurch
kam die Sp. Vg. Fürth, die in Freiburg den Fußballklub glatt 5:3
(4:1) abfertigte, wieder an die Tabellenſpitze, die ſie wohl auch
nicht mehr abgeben wird. Intereſſant verſpricht das Ringen in
der Troſtrunde Nordweſt zu werden, wo F. S. V.
Frank=
furt und S.V. Waldhof noch immer mit gleicher Punktzahl
füh=
ren. Der Sieg, den der S. V. Waldhof diesmal mit 2:0 Treffern
in Idar erzielte, kann allerdings wenig erfreuen. Die Waldhöfer
ſpielten ſehr hart. Vier Leute von Idar mußten verletzt den Platz
verlaſſen. Nachdem die Platzherren derart geſchwächt waren,
hatte es der Gaſt nicht mehr ſchwer, zwei Treffer zu ſchießen.
Hauptſchuldiger bei dieſen Vorgängen war der ſehr ſchwache
Schiedsrichter. Der F. S.V. Frankfurt kam dagegen zu Hauſe
beim Spiel gegen Saar 05 Saarbrücken zu einem durchaus
ver=
dienten 7:3=Sieg. — Bei den Meiſtern behauptete ſich der
1. F.C. Nürnberg weiter als ungeſchlagener Tabellenführer.
Allerdings lieferte er diesmal auf eigenem Gelände vor 12000
Zuſchauern gegen die ſtark geſchwächte Eintracht nicht das in der
letten Zeit gewohnte gute Spiel. Zum 2:0 (2:0)=Reſultat
ver=
half dem Club der Gaſt noch durch ein Eigentor. Den zweiten
Tabellenplatz halten jetzt drei Mannſchaften mit gleicher
Punkt=
zahl: Bayern München, V.f.L. Neckarau und Germania
Brötzin=
gen. Bayern machte durch einen großen 7:3 (3:0)=Sieg über
Wo atia Worms Boden gut. Die Münchener ſind wieder
präch=
tig im Schwung und müſſen als ernſthafteſter Anwärter auf den
zweiten Platz gelten. Neckarau und Brötzingen trennten ſich in
Mannheim nach einem mäßigen Spiel mit einem 2:2 (1:0).
Brötzingen kam durch zwei Elfmeter zum Ausgleich. Weſentlich
verbeſſert zeigte ſich der Karlsruher F. V., der in Neunkirchen zu
einem 3:1=Sieg über die Boruſſia kam.
Auch der Privat= und Pokalſpielbetrieb konnte diesmal bei
dem frühlingsmäßigen Wetter in größerem Ausmaße
durchge=
führt werden. Bei den verſchiedenen Pokalwettbewerben gab es
manches intereſſante Reſultat. Bemerkenswert waren auch einige
Privatſpiele, ſo u. a. das Zuſammentreffen des alten 1. F.=C.
Pforzheim mit Rot=Weiß Frankfurt, bei dem ſich die wieder um
den Aufſtieg kämpfenden Pforzheimer auf eigenem Gelände eine
Niederlage zuzogen.
Leider mußten in der Fülle der Spiele auch wieder einige
wenig erfreuliche Fälle verzeichnet werden. So hat beſonders
das Troſtrundenſpiel zwiſchen Idar und Waldhof die
wün=
ſchenswerte Fairneß vermiſſen laſſen.
Um die ſüddeutſche Meiſterſchaft:
in Nürnberg: 1. F.=C. Nürnberg — Eintracht Frankfurt 2:0 (2:0)
in Neckarau: V. f. L. Neckarau — Germania Brötzingen 2:2 (1:0)
in München: Bayern München — Wormatia Worms 7:0 (3:0)
in Neunkirchen: Boruſſia Neunkirchen — Fv. Karlsruhe 1:3 (0:2)
Troſtrunde Nordweſt:
in Stuttgart: Stuttgarter Kickers — A. S.V. Nürnberg 3:2 (1:2)
in Karlsruhe: Phönix Karlsruhe — V. f. B. Stuttgart 4:0 (1:0)
in Augsburg: Schwaben Augsburg — Sp. 60 München 1:2 (0:1)
in Freiburg: Freiburger F.=C. — Spielvereinig. Fürth 3:5 (1:4)
Troſtrunde Südoſt.
in Iſenburg: V.f.L. Neu=Iſenburg — V.f. R. Mannheim 1:2 (1:0)
in Frankfurt: F. S. V. Frankfurt — Saar 05 Saarbrücken 7:3 (2:1)
in Idar: 1. F.=C. Idar — Sportverein, Waldhof 0:2 (0:0)
Um den Beo=Pokal.
Gruppe I: Sppg. Arheilgen 04 — Germania Bieber —
Haſſia Bingen — Pfalz Ludwigshafen —
Gruppe II: F.=C. Pirmaſens — Ludwigshafen 03 7:3
Vikt. Aſchaffenburg — 1. F.=C. Langen 1:1
Gruppe III: Offenbacher Kickers — Sppg. Sandhofen 3:2
Alemannia Worms — 1. F.=C. Hanau 93 2:2
Sv. Wiesbaden — Phönix Ludwigshafen 2:7
Bayeriſche Privat=Pokalrunde.
F.=V. Würzburg 04 — Franken Nürnberg 3:3
Jahn Regensburg — 1. F.=C. Bayreuth 1:2
Um den Weſtmark=Pokal:
Sportfr. Saarbrücken — Eintracht Trier
F.=V. Saarbrücken — Sp.=V. Sulzbach 5:0
Um den Ufa=Pokal:
F.=V. Raſtatt 04 — Sp.=Vg. Freiburg 3:1
F.=C. Villingen — S.=C. Freiburg 2:0
F.=C. Birkenfeld — Stuttgarter S.=C. 0:3
Geſellſchaftsſpiele:
1. F.=C. Pforzheim — Rot=Weiß Frankf. 2:3
Fv. Zuffenhauſen — Sportfr. Stuttgart 7:5
FSV. Mainz 05 — Phönix Mannheim 5:3
Hanau a. M. 60/94 — Mannheim 08 3:3
Die Endſpiel=Tabellen.
Runde der Meiſter.
Troſtrunde Südoſt.
Sp. Vg. Fürth
Schwaben Augsburg
Stuttgarter Kickers
München 1860
Phönix Karlsruhe
A. S. V. Nürnberg
Freiburger F.C.
V.f. B. Stuttgart
Spiele:
Tore:
30:8
29:15
13:16
16:18
15:28
15:16
18:27
9:17
Punkte:
12:2
12:4
9:9
7:7
7:9
6:8
5:11
2:10
Troſtrunde Nordweſt.
F. S. V. Frankfurt
S. V. Waldhof
V.f. R. Mannheim
F.C. Idar
Mainz 05
Union Niederrad
V. f. L. Neu=Iſenburg
Saar 05 Saarbrücken
Spiele:
Tore:
18:10
21:11
13:9
15:10
10:9
11:16
5:12
9:25
Punkte:
10:2
10:2
6:4
5:7
5:5
5:
1:7
0:10
7:0 (3:0).
Die Münchener Bayern ſind zurzeit in guter Verfaſſung.
Ihrem 5:1=Sieg über Eintracht Frankfurt ſchließt ſich ein ſolcher
von 7:0 über die Wormſer Wormatia an, die in München aber
auch gar nichts zu beſtellen hatte und ſichtlich unter aller Form
war. Worms enttäuſchte überall, mit Ausnahme des Torwarts,
und ſo wurde das Spiel eine ziemlich einſeitige Angelegenheit,
die ſich 12000 Zuſchauer in der Städtiſchen Kampfbahn am
Dantebad (alſo nicht auf dem 1860=Stadion) betrachteten. Da der
Platz in guter Verfaſſung war, entwickelte ſich ein einwandfreies
Spiel, das von Liſt=Stuttgart gut geleitet wurde. Die Torerſolge
kamen auf Konto von Pöttinger (3), Schmid II (2), Welker und
Hofmann. Nur Haringer blieb ohne zählbaren Erfolg.
V.f.2. Reckarau-Germgnig Brökingen 2:2 11:9).
Die 6000 Zuſchauer beim Spiel des V.f.L. Neckarau gegen
Germania Brötzingen hatten kaum einen Anlaß, von den
ge=
botenen Leiſtungen reſtlos befriedigt zu ſein. Man ſah zwei
ſchtvache Stürmerreihen gegen gute Verteidigungen. Neckarau
war komplett, Brötzingen hatte Erſatz für Burkhardt und den
Mittelläufer Blaich. Auffällig war das Verſagen Zeilfelders,
wodurch der ganze Mannheimer Sturm zu leiden hatte. Die
Einheimiſchen könnten ſonſt das Spiel gewinnen, denn
Brötzin=
gens Angriff war gänzlich außerſtande, ſich gegen die gute
Neckarau=Verteidigung durchzuſetzen oder ſelbſtändig ein Tor zu
erzielen. Beide Erfolge waren nämlich Elfmeter, die Joſt
ver=
wandelte. Neckarau kam kurz vor der Pauſe durch Zeilfelder in
Führung. Die beiden Elfmeter nach der Pauſe (4. und 35.
Minute) gaben Germania ſogar die Führung, worauf Neckarau
ſich mächtig anſtrengte und durch Zeilfelder doch noch zum
Aus=
gleich kam. Ein Siegtor wäre dann bei einer einigermaßen
an=
ſprechenden Form des Angriffs möglich und nicht underdient
geweſen. Zu dem mäßigen Niveau des Spiels kam noch eine
ziemliche Härte. Weingärtner=Offenbach war ein ſehr guter
Schiedsrichter, hätte aber hier getroſt noch etwas ſchärfer
durch=
greifen können. Nur bei dem Neckarauer Verteidiger Dern war
er entſchloſſen genug, dieſen wegen unfairen Spiels in der
zwei=
ten Halbzeit vom Platz zu ſtellen.
2:0.
Wetter und Platzverhältniſſe waren bei dieſem Endſpiel
ausgezeichnet, ſonſt gab es aber mehr Enttäuſchungen als
Ge=
nugtuung. Mit der Zuſchauerziffer fing es an. Man iſt in
Nürn=
berg gewöhnt, bei ſolchen großen Spielen Maſſen bis zu 20000
und 25000 Perſonen zu ſehen, hier kamen aber nur 12 000.
Viel=
leicht wirkie ſich die hohe Niederlage aus, die ſich die Frankfurter
am Vorſonntag durch die Münchener Bayern” geholt hatten.
Das Spiel hatte aber übrigens einen ſtärkeren Beſuch nicht
ver=
dient, denn es erreichte keineswegs die erwarteten Qualitäten.
Abgeſehen von wenigen knappen Phaſen, war der Kampf
ziem=
lich langweilig. Schuld daran trägt das Verſagen beider
Stür=
merreihen. Beim Club zeigten zwar Hornauer, Weiß und
Rein=
nann ein raffiniertes, ideenreiches Spiel, aber Schmidt 2 und
Wieder waren dafür um ſo ſchwächer. Frankfurts Angriff hatte
in Höhl einen glatten Verſager, aber auch die übrigen vier Leute
waren nach annehmbarem Feldſpiel vor dem Tore des Gegners
ſo ſchußſchwach, daß Stuhlfauth im Tor der Nürnberger faſt nie
in Bedrängnis geriet. Die beiden Treffer fielen kurz vor der
Pauſe innerhalb von zwei Minuten. Das erſte brachte Hornauer
auf ſein Konto, das zweite lenkte der Frankfurter Verteidiger
Schütz ins eigene Mal.
3:2, 11:2).
Der ſonnige Vorfrühlingstag hatte die beträchtliche
Zu=
ſ hauermenge von 6000 Perſonen nach Degerlochs Höhen
ge=
lockt. Dieſe waren Zeuge eines ebenſo feſſelnden wie
intereſſan=
ten Kampfes. Vor allem befanden ſich die Kickers in einer
her=
vorragenden Form. In glanzvollem Spiel, das an die beſten
Tage erinnerte, drängten ſie die Gegner immer wieder zurück
und waren den Nürnbergern mitunter um eine Klaſſe
über=
legen. Nur in einem waren ihnen die Gäſte über: in dem nie
rlahmenden Kampfgeiſt hatten die Bayern eine gute Waffe,
ie ſie auch vortrefflich anzuwenden verſtanden. Diesmal lamen
die Kickers zu einem knappen, aber völlig verdienten Sieg, der
zahlenmäßig unbedingt höher hätte ausfallen müſſen. Die
ge=
ſamte Kickerself hatte kaum einen ſchwachen Punkt aufzuweiſen,
nur hätten die Stürmer im gegneriſchen Strafraum energiſcher
ſein dürſen. Die Gäſte harten in dem überragenden Verteidiger
Wachtler und dem kaum zu ſchlagenden Torwart Wen; ihre
ſtärkſten Stützen. Im Sturm war der Rechtsaußen Scherm die
treibende Kraft; er leitete gefährliche Angriffe ein. Als
Schieds=
riehter amtierte Hümpfner=Aſchaffenburg zur Zufriedenheit.
5.5. 1:3 (0:2).
Man iſt es gewöhnt, vor jeglichem Spiel mit einiger
Be=
deutung tiefgründige Prophezeihungen über den Ausgang des
Trefſens zu hören. Alle Für und Wider werden in langatmigen
Debatten erwägt, die Chancen verteilt, es gibt einen kurzen
Streit über die Höhe der Niederlage reſp. des Sieges, und die
Prophezeihung iſt fertig, um dann meiſtens nicht in Erfüllung
zu gehen. Auch dieſem Spiel wurden die verſchiedenſten
Prog=
noſen geſtellt. Man bedachte, daß Boruſſia ſich einmal auch zu
einer Ueberraſchung aufſchwingen könnte, daß es gleich Phönix
Karlsruhe am Vorſonntag ſeinen ſpielſtärkeren Gegner
bezwin=
gen würde. Man vergaß weiter nicht, daß Karlsruhe beſonders
in letzter Zeit von einer ungeheuren Pechſträhne verfolgt wurde
und auch diesmal wieder als der Beſſere verlieren würde. Doch
alles ging ſeinen geregelten Gang. Karlsruhe zeigte ſich in einer
ausgezeichneten Verfaſſung. Man hatte an der
Mannſchaftsauf=
ſtellung weiter nichts geändert. Nur der Deutſchtürke Bekir ſtand
diesmal auf dem Poſten eines Linksaußen. Und ſiehe da,
Karls=
ruhe gewann in einer überlegenen Manier ſeine Partie.
Su. Mainz 05 — Phönie Mannheim 5:3 (3:1).
Der unterbadiſche Kreismeiſter präſentierte ſich in Mainz in
recht guter Form. Die Mannſchaft verfügte über anſprechendes
techniſches Können, war vor allem ſehr flink und beſaß in den
beiden entſchloſſenen Außenſtürmern eine ſehr gefährliche Waffe.
Die Manuſchaft ſtellte in ihrem Können mittlere Bezirksliga dar.
Die Mainzer probierten in ihren Reihen einen neuen
Mittel=
ſtürmer aus, der ſich auch recht gut bewährte. Dieſer, namens
Hirſch, entſtammt den eigenen Junioren. Schwach war bei Mainz
die Verteidigung und der linke Läufer, die übrigen Spieler taten
ſollauf ihre Schuldigkeit. Das erſte Tor erzielte in der 12.
Mi=
nute Lipponer, und ſchon wenig ſpäter ſchloß Hirſch eine zügige
Innenkombination mit dem zweiten Treffer ab. Dann kamen die
Gäſte durch einen prompt verwandelten Foulelfmeter zu ihrem
erſten Gegentreffer. Nicht lange darauf war es wieder Hirſch,
der mit famoſem Schuß die alte Tordifferenz herſtellte. Mit 3:1
für Mainz wurden die Seiten gewechſelt. Der Beginn der
zwei=
ten Halbzeit brachte auch gleich den zweiten Treffer für die
Mannheimer. Dann kam Mainz durch Hirſch und Schneider noch
zweimal zu Erfolgen. Kurz vor Schluß wurde von dem
Mann=
heimer Mittelſtürmer der Torreigen mit einem ſchönen Treffer
beendigt.
V. ſ.2. Neu=Iſenburg-B.f.R. Mannheim 1:2 11:0).
Im Gegenſatz zu ſämtlichen bisherigen Spielen der
Troſt=
runde lieferte der V.f.L. Neu=Iſenburg eine ſehr brauchbare
Lei=
ſtung, und diesmal war es wirkliches Pech, daß er wieder ei e
Niederlage erlitt, die nicht hätte zu ſein brauchen. Die 1200 Zu=
ſchauer konnten ſehen, wie der V.f.L. die erſte Halbzeit
Minuten der zweiten ziemlich beherrſchte, während eine
Viertelſtunde nach der Pauſe die Entſcheidung brachte, u
für die Mannheimer, die dieſes Nachlaſſen der Einheimi
taktiſch geſchickter Weiſe auszunutzen wußten, da ſie
Führungstreffer Iſenburgs ausglichen und ſich ſelbſt in
brachten.
3. 5. 5. Frankfurk-Saar 05 Saarbrücken 7:3
Das prachtvolle Frühlingswetter hatte die Anhän
des F. S.V. Frankfurt, die ſchon lange ein Spiel ihres
auf eigenem Platz vermißt hatte, ziemlich vollzählig
heim verſammelt, und die Zahl der Anweſenden belief
etwa 6000—7000. Schuon=Sruttgarter Kickers leitete ein
chendes, wen auch nicht überragendes Spiel, das län
ausgeglichen war, bis endlich das größere Stehverne
Frauifurter in der zweiten Halbzeit den Ausſchlag ga
war durch Schäfer in der 5. Minute in Führung gegangen
belagerte Frankfurt eine Zeitlang das Saartor, aber er
25. Minute konnte nach vergeblichen Verſuchen ein von
lohr getretener Straſſtoß von Böttner eingeköpft werden
Minuten vor Schluß der Halbzeit ließ Plonka einen
von Armbruſter unnötig paſſieren, ſo daß Frankfurt
billige Führung hatte. Nach der Pauſe hatte Frankfurt d
Sonne im Rügen und wurde im Angriff ſtärter. Wijk
der 13. Minute zum dritten Tor ein, aber Theobald kon
einem leicht haltbaren hohen Schuß wieder ein Tor
Nachdem Böttner wieder mit einem Kopfball erfolgre
erzielte Theobald nach alleinigem Durchſpiel ein drit
während Frankfurt bis zum Schluß noch durch Böttne
und Brettville das Ergebnis auf 7:3 ſtellen konnte.
Die Saarmannſchaft verlor ſo hoch, weil es ihr an
fehlte, während die Frankfurter durch ihr drittes Tor
richtigen Antrieb erhielten. Frankfurt war ſchwach in
teidigung und auch die Läuferreihe war längſt nicht
Höhe. Henß gefiel hier am beſten, dagegen waren Eſcheri
Knöpfle nicht in Form. Im Sturm zeigte Brettville
ſtändnis, Böttner war ſehr eifrig, dagegen hatte W
ſchwachen Tag. Die Außenſtürmer Brück und Armbruſte
gut. Bei den Gäſten bildete die Verteidigung die Stütz
ſich aber bisweilen verwirren, ſo auch der Torwart
der vereinzelt unſicher war. Der Mittelläufer arbeitete
und im Sturm war die linke Seite Vhewalt—Theobald
anſprechend. Allerdings fehlte es im Zuſammenſpiel des
manchmal an Zweckmäßigkeit. Der Schiedsrichter Schuott
Freiburger 5. 0.—5p.5g. Zürth 3:5 (1:4).
Trotz internationaler Skiläufe auf dem Feldberg
Auftreten der „Kleeblätter” 4000 Zuſchauer in Freibur
Beine gebracht, die auch ein ſehr ſchönes Spiel zu ſehen
Die Bayern rechtfertigten ihren Ruf vollauf, wenn ſie
ſehr „ſpielten‟. Die Kombination war reichhaltig und
Beide Mannſchaften traten mit Erſatz an, der ſich abe
währte. Die Fürther hatten mäßige Außen=, aber ſehr
nenſtürmer. In der Läuferreihe lieferte Leinberger ein
Splel. Gegen ihn fielen die beiden Außenhalfs Krauß
Röſchke (Erſatz) ab. Die Verteidigung war ſehr ballfit
etwas zu leichtſinnig. Neger im Tor hielt gut, hatte abe
auf dem Gewiſſen. Freiburg hatte durch den eingeſtell1
ſeine Mannſchaft vollſtändig umgekrempelt, nahm aber
Pauſe eine Umſtellung vor, die ſich ſehr bewährte, ſo
Kampf ausgeglichen wurde. Im Sturm hatten die Einb
keinen Verſager, beſonders die Außenſtürmer waren O
die Läuferreihe leiſtete produktive Arbeit. In der Ver
bewies Würz ſeine internationale Klaſſe. Winkler im
in guter Form. Schiedsrichter Freiländer=Mannheim
hätte aber bei zwei ſchweren Vergehen von Kleinl
Krauß I zwei Elfer für Freiburg geben müſſen.
V.ſ.5.
Bei tadelloſen Platzverhältniſſen entwickelte ſich e
intereſſantes Spiel, das die 2500 Zuſchauer keineswegs
konnte. Vornehmlich in der erſten Hälſte ließen beid
ſchaften ſo ziemlich alle Wünſche offen, die ein guter G
dingt. Die Kombination war ungenau bei reichlich hohanl
Die Ballaufnahme, ganz beſonders bei den Gäſten,
ſchlecht. Auch die Schnelligleit der Schwaben ließ zu
übrig. Phönix war auch in techniſcher Beziehung die be
Die Hintermannſchaft des Siegers war gut auf den
der Sturm lam erſt in der zweiten Halbzeit in Scht
wußte dann recht gut zu gefallen. Beide Mannſchaften
das Treffen mit viel Erſatz, es fehlten auf jeder Seite v.
von der erſten Garnitur. Der Sieg fiel an den Phönix
aber etas zu hoch. Abrecht=Mannheim leitete einwa!
in
In Breslau kam es am Sonntag zu dem mit groß”
nung erwarteten Treffen zwiſchen dem vorjährigen ſi
ſchen Meiſter Breslauer S C. 08 und ſeinem gefährlich
jährigen Rivalen Preußen Zaborze. Die bislang un
nen Oberſchleſier erlitten ihre erſte Niederlage, ſie wun
wechſelvollem Lampf knapp 4:3 abgefertigt. Dadurch
Breslau 93 die Meiſterſchaft erneut ſo gut wie geſicher.
zweiten Spiel der Meiſterrunde trennten ſich Beuther
Viktoria Forſt mit einem 3:3.
Tennis=Boruſſia Abteilungsmeiſter. — Hertha w
in Meiſterform.
Fünf Wochen lang war Berlin ohne Meiſterſchaf”
und auch die Privatſpiele im Fußball waren während O
dünn geſät. Der 17. März brachte ſchließlich bei ſchönſte
lingswetter ein Ende der fußballloſen, ſchrecklichen Zeid.
gleich beſcherte er auch die erſten Entſcheidungen. Tenn
ſia ſicherte ſich durch einen 4:1=Sieg endgültig die Mel
der Abteilung B. Die Veilchenblauen ſind ungeſchla
Titel gekommen. In der anderen Abteilung war Hertk.
in Meiſterform, der Tabellenzweite Wacker wurde 10:0 g
in
Auch in Norddeutſchland wurde nach langer, fuß ?
Zeit am 17. März zum erſten Male wieder in ſtärkeren!
geſpielt. Größere Bedeutung hatten dieſe Spiele allerdi 7
da ja der Norddeutſche Verbandstag bereits die Ve
ſtimmt hat, die demnächſt in der Vorrunde um die Non
Meiſterſchaft ſpielen. — Von den Privatſpielen iſt das
des Hamburger S.=V. gegen St. Pauli Sport erwahr
Der deutſche Meiſter kam hier endlich einmal wieder
Erfolg, er ſchlug die Leute aus St. Pauli 5:0. Der nor
Meiſter Holſtein Kiel fertigte im Freundſchaftsſpiel
burger Sportverein mit 4:0 Treffern ab.
Endſpiele im Balkenverband.
Der Tabellenführer im Endkampf um die Baltenmer
der V. f. B. Königsberg, wurde am Sonntag zum erſte
ſchlagen, er unterlag in Stettin gegen V. f. B. 1:2. De
der Endſpiele führt aber Königsberg weiter mit 6:2, bo.
Memel und Neufahrwaſſer (je 2:2) und V. f. B. Stetnin.
Montag, den 18. Mörz 1929
Eeſte 7
hieung eines Handelfmeters (van Kool war der Schütze)
Holländer bald nach der Pauſe ſogar zu einem 3:0
urdte ſich jedoch da3 Blatt, die Eidgenoſſen kamen ſicht=
3orteil. Zunächſt hatten ſie aber mit ihren Angriffen
ſtrolg. Erſt in der 20. Minute konnte Abegalen 3. nuch
yuen Alleingang das erſte Gegentor ſchießen. Weuig
isvandelt= Grimm eine Flanke Fäßlers zum zweiten
Die Schweizer drängten weiter, aber der verdiente
Gi zumindeſt aber mit einem Unentſchieden gerechnet.
lruder erſvieſen ſich aber als durchſchlagskräftiger, ſie
y verdient 3:1 (1:0)
hiener 72
Holland-Schweiz 3:2.
„„umpiſchen Stadion zu Amſterdam kam es am 17. März
/0 Zuſchauern zum achten Fußball=Länderkampf
Schweiz. Nach dem Tebacle in Mannheim hatten
TSchweizer für das Spiel gegen die Niederländer
eben=
iner hohen Niederlage gerechnet. Es kam aber anders.
noſſen ſchlugen ſich tapfer, Holland gewann nur knapp
ind kann froh ſein, daß es überhaupt bei dieſem
knap=
m blieb, denn nur eine große Portion Pech verhinderte
wizer in der zweiten Halbzeit, am Ausgleich. Nach
zwerteiltem Spiel gingen die Niederländer in der 41.
jnuicch ein Eigentor des Schweizer Verteidigers Nam=
Führung Faſt zuſammen mit dem Halbzeitpfiff
er=
holländiſ he Mittelſtürmer Bakhuys auf 2:0. — Durch
ſt blieb ihnen verſagt. — Schiedsrichter war der Däne
Länderkampf England-Schofkland 3:1.
ner lleberraſchung endete der am Samstag in Leeds
ne Fußballkampf der Amateurmannſchaften von Eng=
WShettland. Man hatte vielfach die Schotten als Sie=
Hß, B. ſ. R.-Germanig Pfungſtadt 5:1 (3:1).
es großei: Handballſpiels nachmittags in Darmſtadt
ſich zirka 300 Schauluſtige nicht nehmen laſſen, die
ranſtaltung des Rot=Weiß, V.f.R. zu beſuchen. Waren
Erſchienenen von den Leiſtungen bei dem
Handball=
ſtrdigt, ſo kamen dieſelben bei dem anſchließenden
Fuß=
ohl ganz und gar auf ihre Koſten. Rot=Weiß, V.f.N.
bs fertig, weiter ungeſchlagen auf eigenem Platze, die
er Pfungſtädter Germanen mit einer ſaftigen
Nieder=
iertigen. Der Sieg iſt noch viel höher zu werten, da
Aifädier dureh die Verletzung eines Spielers gezwungen
ri Viertel der Spielzeit mit zehn Mann zu kämpfen
Spielverlauf: Pünktlich betreten die Mannſchaften das
Pfungſtadt vermiß: man Polſter, während bei
Rat=
f. der Mittelläufer Klein fehlt. Pfungſtadt hat
An=
m jeduch ſsſort den Darmſtädtern den Ball überlaſſen,
führliche Angriffe vortragen. Zweimal haben die Gäſte
ur das Leder verfehlt jedemal knapp ſein Ziel, bis in
iiute Müller mit einer Vorlage durchgeht und den
Eeifer aubringen kann. Noch iſt Pfungſtadt nicht zu ſich
hy da iſt es Vogelmann, welcher durch Kopfball au. 0
zweite Tor einſendet. Pfungſtadt wird jetzt beſſer,
ᛋü an der guten De. kung der Einheimiſchen nicht vorbei=
Bei einem Zuſammenprall des Linksaußen mit dem
naß der Darmſtädter verletzt ausſcheiden, ſo daß die
as piei bis zum Schluß ohne den Spieler auszu=
pungen ſind. Darmſtadt wird zunächſt durch dieſen
dbos, wodurch Pfungſtadt mehr und mehr aufkommt
hn einzigen Treffer buchen kann. Die Zerfahrenheit der
Rtr dauerte nicht lange, und kurz vor Halbzeit fällt durch
Frechten der dritte Treffer. Hatte man angenommen,
Peſchwächten Darmſtädter nunmehr in der zweiten Hälfte
mnßnüßten, ſo ſah man ſich ſehr bald von dem Gegenteil
. Die Mannſchaft brachte für die letzten 45 Minuten
Anpfgeiſt in das Spiel, ſo daß die Gäſte faſt nichts mehr
bn hatten und ſich lediglich nur noch meiſtens auf
Ab=
ſhränken mußten. Einen Foulelfer verwandelte Müller
hrtr Manie= zum 4. Tor, während ein Kabinettſtückchen
ins das Endergebnis darſtellte. Vielbejubelt verlaſſen
biſchen den Platz. Der Mannſchaft gebührt ein
Geſamt=
hen ein jeder Spieler gab ſein letztes, um den Erfolg
Bien.
Pnania Pfungſtadt iſt immer noch die alte gefährliche
haf, welche allerdings das Pech hatte, die Darmſtädter
Form anzutreffen. Spieler wie Steinmetz, Nickel,
„fans und vor allem Hillgärtner ſind immer noch die
htäfte dieſer Elf. — Als Schiedsrichter fungierte Herr
Vormatia Worms) in ganz hervorragender Weiſe.
J. Darmſtadt-Sp. 3. Mörfelden 3:1 (2:1).
veg ſei feſtgeſtellt, daß dieſes erſte Verbandstreffen ſeit
eir nicht als beſonders werbend angeſprochen werden
Es war ein großes Gekicke, bei dem nur der
vorbild=
eir der Mörfeldener Mannſchaft und die Prachttore der
die Bönſel (1) und Braun (2) erzielten, Lichtblicke be=
Polizei zeigre entgegen Mörfelden, von 15 Minuten
ſten Spielhälfte abgeſehen, eine Blaſiertheit im Sturm,
verhängnisvoll hätte werden können. Daß dadurch
mannſchaft überlaſtet war und im Verlauf des Spicles
Aließ, iſt begreiflich. Einen ſehr unzuverläſſigen
Cin=
hie auch der ſonſt gute Polizei=Torhüter. Den Sieg
P.Sp V nur der beſſeren Schußfähigkeit ſeiner
Stür=
tten die Mörfeldener Stürmer dieſe Eigenſchaft
be=
in lautete das Reſultar beſtimmt umgekehrt. Sonſt
Spiel auf einer derart niedrigen Stufe, daß es wohl
bedauerte, als der Schiedsrichter, der ſich in ſeiner
Lei=
beiden Mannſchaften anpaßte, abpfiff.
Sp. V. 98 (Jugend).
d—1. Sad Groß=Gerau, hier, 3:1.
o —1 Jgd. Eintracht, dort, 0:2.
—2 J0d Eberſtadt, dort, 9:0.
—Secheim, dort, 0:6.
Schuler—komb. Schüler Griesheim, dort, 1:1.
Senior=Blorekiſechten in Fraukfurk.
lankfurter Haus der Fechter gelangte am Sonntag das
FFlorettſechten der Gaue III und IV (Heſſen,
Heſſen=
r Durchſführung. Von 28 Teilnehmern qua ifizierten
Casmir, Fügener, Roſenbauer (Hermannia Frank=
Mckert, Webert (Mainz) und Klöckner (Wiesbaden) für
Au de, die ſehr ausgeglichen verlief und natürlich einen
en Sieg des vielfachen deutſchen Meiſters Erwin
Cas=
der alle Gegner ſpielend abfertigte. Er erlitt in den
Endgefechten insgeſamt nur drei Gegentreffer. Casmir
it ſechs Siegen vor Becker 5:1 Siege 20 Treffer, Roſen=
Siege 16 Treffer und gewann damit den wertvollen
Des ehemaligen Großherzogs von Heſſen zum vierten
endgültig. Die Troſtrunde holte ſich der junge
Her=
ſenecker vor Jewarowſki und Dr. Steuerwald=
Offen=
ſchließend wurde Erwin Casmir als erſter deutſcher
N der Ehrennadel des Deutſchen Fechter=Bundes aus=
Die bisher noch nie ein Aktiver erhalten hat und die
S einem der verdienſtvollſten Förderer des deutſchen
ens verliehen wurde.
Schwirzmen.
Schwimmklubkampf Hellas-Sparka.
Der erſte Tag.
In der überfüllten Halle, des Kölner Hohenſtaufenbades
begann am Samstag abend der Klubkampf zwiſchen den
füh=
reuden deutſchen Schwimmelubs Hellas Magdeburg und Sparta
Foln mit drei Wettbeerben. Unter den zahlreichen Gäſten
bemerkte man auch als Vertreter der Domſtadt den
Bürger=
meiſter Dr. Billſtein.
Nach einer kurzen Begrüßungsanſprache begann der
Klub=
kampf mit der Freiſtilſtaffel über 8 mal 100 Meter. Die erſten
Schwimmer von Sparta büßten viel Boden ein, ſo daß die
guten Leiſtungen von Skamper, Derichs uſw. nicht ausreichten,
um den Verluſt wieder wettzumachen. Hellas, mit Erich
Rademacher als Schlußmann, der ſich nicht auszugeben brauchte,
liegte in 8,42 Minuten, Sparta benötigte 8,48,2
Minu=
ten. — Auch die 8 mal 100=Meter=Lagenſtaffel brachten die
Hellenen an ſich. Die Startleute ſchlugen faſt gleichzeitig an.
Uſchmann als Zweiter der Magdeburger holte aber gleich einen
Vorſprung von ſechs Metern heraus, den die übrigen Leute auf
eine halbe Bahnlänge ausdehnen konnten. Auch die Zeit von
1,13,8 Minuten für 100 Meter Bruft, die Budig ſchwamm, konnte
daran nichts ändern.
Nach dem Waſſerballſpiel zwiſchen Poſeidon Köln und
Waſſerſportfreunde Barmen, das letztere mit 10:6 gewannen,
kam der dritte und letzte Wettbewerb des Tages, die große
Bruſt=
ſtaffel über 1200 Meter, an die Reihe. Von Anfang an entſpann
ſich hier ein erbittertes Ringen. Die Zuſchauer nahmen daran
lebhaften Anteil, und nicht zuletzt ihren Anfeuerungsrufen haben
es die fölner zu verdanken, daß ſie wenigſtens in dieſem
Wettbewerb die Punkte ſicherſtellen konnten. Erich
Rademacher verſuchte ſein möglichſtes, um hier auch den Sieg an
ſeine Farben zu heften. Es gelang ihm aber nicht. Sparta
hatte 17,18,4 Minuten gebraucht, Hellas 17,20,7 Minuten.
Hellas ſchlägt Sparta Köln mit 5:1 Siegen.
Der in Köln ausgetragene Schwimmklubkampf zwiſchen den
beiden ſtärkſten deutſchen Schwimmvereinen Hellas Magdeburg
und Sparta Köln wurde am Sonntag mit einem eindeutigen
Reſultat für die Hellenen zu Ende geführt. Vor gut beſetztem
Hauſe holte ſich Hellas mit 5:1 Siegen, den Klubkampf ſehr
uberlegen. Sparta kam nur in der Bruſtſtaffel zum Erfolg, am
Sonntag gingen die Kölner leer aus. Eingeleitet wurde der
Tag mit der 6 mal 100=Meter=Lagenſtaffel. Hier wurde Spartn
erſt im Endſpurt knapp vor Hellas geſchlagen. Ete Rademacher
holte einen Verſprung heraus, den Bernhard Skamper nichſt
mehr ganz gut machen konnte. Hellas gewann in 7:08 Minuten,
Sparta brauchte 7:13,2 Minuten. In der 8 mal 200=Meter=
Frei=
ſtitſtaffel hatte Sparta von Anfang an keine Chance, es wäre
vielleicht aber doch richtiger geweſen, die Schwimmer in einer
anderen Reihenfolge antreten zu laſſen, wodurch das Ergebnis
vielleicht ein wenig gemildert worden wäre. Hellas gewann
dieſe Domäne in 20:09,7 Minuten gegen 20:27,6 Minuten. Zum
Schluß kam noch das Waſſerballſpiel, das der deutſche Meiſter
Hellas mit 7:1 (4.1) gewann. Die Hellenen waren eine Klaſſe
beſſer als Koln. In die Tocerfolge teilten, ſich Amann und
Beuecke, für Köln ſkorte Budig. Das Geſamtergebnis ſtellte ſich
ſomit auf 5:1 Siey fur Hellas. Während der Veranſtaltung
derſuhte Linzius=Poſeidon Köln, einen Rekord im 200=Meter=
Seiteſchwimmen aufzuſtellen und konnte tatſächlich ſeine eigene
Höchſtleiſtung von 2:38,7 um eine Zehntelſckunde auf 2:38,6
Mi=
nuten verbeſſernt
Gau-Schwinmerkag des Main=Rhein=Ganes
in Stockftadk a. Rh.
Geſtern verſammelten ſich in Stockſtadt die Schwimmwarte
des Main=Rhein=Gaues D.T. zu ihrer Jahrestagung, um
Rück=
ſchan zu halten auf die im vergangenen Jahre geleiſtete Arbeit
und den Arbeitsplan für das laufende Jahr feſtzulegen. Aus
dem Bericht des Gauſchwimmwarts Bingel war zu entnehmen,
daß das Turnerſchwimmen auch im letzten Jahre wieder an
Ausdehnung gewonnen hat. 31 Vereine des Gaugebietes
führ=
ten im Sommer einen regelreehten Schwimmbetrieb durch mit
einer Geſamtbeſucherzahl von 37 000. Große Arbeit wurde
ge=
leiſtet bei der Beteiligung an der großen Rheinſtaffel Baſel—
Köln, an der 50 Turnerinnen und Türner unſeres Gaues ſich
in die Strecke zwiſchen Worms und Nierſtein teilten. Vier
Meiſterſchaften konnten auf dem Deutſchen Turnfeſt errungen
wverden, darunter 2 Staffelſiege. 6 Turner ſind Inhaber von
Nettungsauszeichnungen für Errettung von Mitmenſchen von
ſem Tode des Ertrinkens. Durch rege Mitarbeit an den
Auf=
gaben der Deutſchen Lebensr=ttungsgeſellſchaft (D.L. R. G.) ſoll
es dahin kommen, daß jeder Turner im Notfalle weiß, wie er
ſeinen Nächſten dem naſſen Element entreißen kann: 90
Turne=
rinnen und Turner haben bis jetzt die Prüfungen der D. L. R. G
mit Erfolg erledigt. Gerade auf dieſem ſozialen Gebiete ſoll
im kommenden Jahre durch Abhaltung von beſonderen
Lehr=
gängen intenſiv gearbeitet werden. Außerdem ſind vorgeſehen
je ein Lehrgang in Waſſerball und Springen Das
Gau=
ſchwinimfeſt findet im Altrhein am 11. Auguſt ſtatt; die
Durch=
führung wurde dem Turnverein Erfelden übertragen. Das z.
einer ſtändigen Einrichtung mit immer größerer Beteiligung
gelvordene Stromſchwimmen im Rhein bei Gerusheim ſoll am
7. Juli durchgeführt weiden. Allgemein wurde gewünſcht, daß
das Treffen der Jugend am 25. Auguſt an einem landſchaftlich
beſonders ſchön gelegenen Orte ſtattfinden ſoll; es ſind hier
auserſehen Lindenfels oder Birkenau. — Der geſamte
Arbeitsplan für das lnufende Jahr wird in Kürze an dieſer
Stelle veröffentlicht werden, da zurzeit einige Termine noch
niht endgültig ſeſtgelegt ſind.
Tennis.
Cilly Außem wieder beſiegt. — Tennisturnier in Nizza.
In der Vorſchlußrunde der ſüdfranzöſiſchen
Damenmeiſter=
ſchaft in Nizza kam es wieder zu der Begegnung zwiſchen Cillu
Außem und der Engländerin Mrs. Covell, die ſich in Mentone
ſchon getroffen hatten. Wie in Mentone war auch diesmal die
Engländerin in Front und gewann mit 6:3, 6:3, ſo daß Cilly
Außem wieder einmal nicht zum erwarteten Turnierſieg kommt.
Mrs. Covell beſtreitet das Endſpiel gegen Frau v. Recnizek, die
der Franzöſin Berthet 6:0, 6:3 das Nachſehen geben konnte. Im
Gemiſchten Doppel wurden Frau v. Recnizer/Kuhlmann 6:1, 3:6
2:6 von Mrs. Rice/Aeſchlimann geſchlagen, die zuſammen mit
Frl. Außem/Coen, Mrs. Furnaval/Scovell und Miß Thomas/Del
Bono die Vorſchlußrunde beſtreiten. Im Damendoppel ſind
Außem/Ane, Martin/Marjolet, Rice/Furnaval und
Thomas/Co=
vell die Kandidaten für das Endſpiel, und im Herrendoppel ſind
noch Aeſchlimann/Galeppe, Artens/Graf Salm. Coen/Scovell
und Hillyard/Del Bono im Rennen.
Turnerfechten in Bad Nauheim. Die Altmannfechter des
Gaues Turnerſchaft Frankfurt trugen am Sonntag einen
Florett=
kampf gegen die dritte Gaugruppe in Bad Nauheim aus. Die
beiden Mannſchaften lieferten ſich eine durchaus gleichwertige
Partie, in der ſich Glück (Turngemeinde Eintracht) und Rothfuß
(Turngemeinde Bornheim) als die beſten erwieſen. Der Kampf
ſelbſt endete 18:18 unentſchieden.
Boxen.
Süsweſtdeutſche Amakeur=Boxmeiſterſchaften.
Die Entſcheidungskämpfe in Kaiſerslqutern.
Im prachtvoll Saale des Gebäudes der neuen Eintracht
fan=
den am Samstag die Entſcheidungskämpfe um die
Südweſtdeut=
ſchen Amateurboxmeiſterſchaften vor völlig ausverkauftem Hauſe
ſtatt. Die große Zuſchauermenge kam denn auch voll auf ihre
Koſten, da ſpannende hämpfe guten Sport brachten. Als
Kampf=
gericht walteten Müller=Köln, Fiſcher=Bonm und Stammel=Stölm
ihres Amtes. Müller=Köln als Ringrichter war voll auf
der Höhe, während Stammel in dieſer Eigenſchaft ziemlich
verſagte; durch ſeine Unachtſamkeit fällte er im Kampfe der
Halb=
ſchwergewichte ein kraſſes Fehlurteil. Die neuen Meiſter:
Fliegengewicht: Wißler (V.f.R. Mannheim); Bantamgewicht:
Krämer (Phönix=Karlsruhe); Federgewicht: Mitzel I (Boxklub
Mainz); Leichtgewicht: Häußer (V.f.R. Mannheim);
Welter=
gewicht: Schuler (V.f.R. Mannheim); Mittelgewicht: Bernlöhr
(Stuttgart); Halbſchwergewicht: Maier (Singen); Schwergewicht:
Harrius (F. G. 03 Ludwigshafen).
Der Verlauf der Kämpfe:
Im Fliegengewicht war wohl Milland (F.S. V. Frankfurt)
im Schlag etwas genauer, dafür aber Wißler bedeutend härter;
er landete verſchiedene lange Schwinger und errang einen
ver=
dienten Punktſieg.
Im Bantamgewicht, gab es einen äußerſt lebhaften Kampf
zwiſchen Langmann (F.S.V. Frankfurt) und Krämer. Letzterer
buchte wohl die erſte Runde, in der Langmann bis zu 6 zu
Bo=
den mußte, leicht für ſich, in den beiden anderen Runden war
aber Langmann in gleichem Maße der Beſſere. Körperlich war
Krämer bedeutend ſtärker, welcher Umſtand wohl auch zu denn
wenig befriedigenden Urteile führte.
Im Federgewichtskampf Mitzel I (Mainz—Hettel=Phönix
Karlsruhe) ſah der Mainzer wohl von vornherein als Sieger
aus. Er mußte aber alle Regiſter ſeines guten Könnens ziehen,
um knapper Punkteſieger zu werden. Hettel leiſtete in dem von
Anfang bis zum Ende äußerſt lebhaftem und von heftigem
Schlagwechſel begleiteten Kampfe erbitterten Widerſtand. Mitzel
mußte in der dritten Runde zwei Verwarnungen wegen
Genick=
ſchlags einſtecken. Hettel verſpricht ein ausſichtsreicher Boxer zu
werden.
Leichtgewichtskampf Häußer—Winterbauer (Eintracht
Frank=
furt). Häußer war ſeinem Gegner körperlich ſtark überlegen, ſo
daß ſeine Schläge die beſſere Wirkung hatten. An ſeinem Siege
war daher von vornherein kaum zu zweifeln. Winterbauer zeigte
ſich als der bis zum Schluß verbiſſene Kämpfer und griff
nament=
lich in der dritten Runde lebhaft an, dadurch den Sieger Häußer
mehrmals in Bedrängnis bringend.
Im Weltergewicht ſtanden ſich die Klubkameraden (V.f.R.
Maynheim) Krieger und Schuler gegenüber, und lieferten ſich
einen äußerſt harten Kampf, welchen Schuler durch ſeine beſſere
Technik und kluge Kampfführung verdientermaßen für ſich
ent=
ſchied. Krieger ſchien under den Nachwirkungen des Kampfes
gegen Bleuel zu leiden. Schuler wurde in der dritten Runde,
nachdem Krieger vollſtändig fertig war, durch Abbruch Sieger.
Das Treffen der Mittelgewichte führte zu einem
überzeugen=
den Siege von Bernlöhr. Trotzdem mußte man ſeinem Gegner
Zimmer (B.C. Rüſſelsheim) das Lob ausſtellen, daß er ſich mit
der größten Bravour ſchlug. Er leiſtete bis zum bitteren Ende
hartnäckigſten Widerſtand, mußte aber in der dritten Runde den
ausſichtsloſen Kampf ſchließlich doch aufgeben.
Im Halbſchwergewicht kam es zu einem ſeltſamen Urteil. In
der erſten Runde landete Nickel (B.C. Offenbach) verſchiedene
Male mit großer Wirkung. In der zweiten Runde ging Maier
(B.C. Singen) mit Macht los und brachte Nickel, der an angs
geführt hatte, in Nöten. Auf einen rechten Haken mußte der
Offenbacher bis 9 zu Boden. In der dritten Runde mußte Nicel
wieder zu Boden, war aber bis 9 wieder hoch. Der Rangrichter
Stammel zählte trotzdem Nickel aus. Sieger Maier durch k. o.
Auch im Treffen der Schwergewichte gab, es einen äußerſt
erbitterten und ſpannenden Kampf, bis ſchließlich Harrius (B.G.
03 Ludwigshafen) verdient Trumpfheller (S. V. Darmſtadt) nach
Punkten ſchlug. In der 1. Runde gab es heftigen Schlagwechſel,
bis Trumpfheller gegen Ende der Runde etwas nachließ. Die
zweite Runde verlief ausgeglichen mit kleinen Vorteilen für
den Sieger. Die dritte Runde verlief zahm, beide Boxer waren
vollſtändig fertig.
Berwallungsraksſikung des ABAC.
Auflöſung der ADAC=Berufsfahrer=Abteilung?
In Vertretung des plötzlich erkrankten Baurats Fritz=München
führte auf der in Hannover ſtattgefundenen erſten diesjährigen
Verwaltungsratsſitzung des ADAC, an der Vertreter aller
deut=
ſchen Gaue teilnahmen, Vizepräſident Krüger=Dresden den
Vor=
ſitz. Nach dem Bericht über die vereinspolitiſche Lage, den
Ver=
waltungsdirektor Welghardt=München erſtattete, ſprach
Sport=
präſident Kroth=Frankfurt a. M. über das Sportprogramm des
Jahres 1929, aus dem hervorging, daß ſich der ADAC,
entſpre=
chend den Wünſchen der Induſtrie, auf die Gebrauchswertprüfung
als Induſtrieveranſtaltung beſchränkt hat. Bezüglich der
Berufs=
fahrer=Abteilung neigte man der Anſicht zu, der nächſten
Haupt=
verſammlung ihre Auflöſung vorzuſchlagen, weil die Intereſſen
der Berufskraftfahrer bereits in Spezialorganiſationen vertreten
werden, zu denen der ADAC in freundſchaftlichem Verhältnis
ſteht. Während Auslandsfahrten des Geſamtklubs ſtets im
Ein=
vernehmen mit dem Auswärtigen Amt und den ausländiſchen
Regierungen ſtattfinden, haben Auslandsfahrten der Gaue, bei
denen die Teilnehmer durch ausländiſche Behörden und Klubs
empfangen werden, vielfach eine falſche Beurteilung erfahren.
Es wurde daher beſchloſſen, die Fahrten der Gaue ins Ausland
nicht ohne Zuſtimmung des Geſamtklubs, der bezüglich ſolcher
Fahrten durch internationale Abmachungen gebunden iſt und
klubpolitiſche Rückſichten zu nehmen hat, ſtattfinden. Mit
Rück=
ſicht auf den ehrenamtlichen Charakter des Amtes als
Gauvor=
ſitzender wurde beſchloſſen, keine Verankerung einer
Aufwands=
entſchädigung vorzunehmen. Zur Förderung der
automobilſport=
lichen Betätigung der Damen wurde eine Erleichterung des
Bei=
tritts für weibliche Familienangehörige der Mitglieder beſchloſſen.
Mit der Selbſtfahrer=Union Deutſchlands, die Wagen mit oder
ohne Führer für Reiſen zur Verfügung ſtellt, wird der ADAC.
einen Empfehlungsvertrag ſchließen, der den Mitgliedern die
Be=
nutzung dieſer Einrichtung zu beſonders günſtigen Bedingungen
ermöglicht. Der gemeinnützige, für Mitglieder koſtenloſe
Straßen=
hilfsdienſt des ADAC, für den der Klub bereits mehr als eine
halbe Million, ausgegeben hat, ſoll weiter ausgebaut, der
Patrouillendienſt verſtärkt werden. Dem ordentlichen Mitglied
des Reichstages Lünenſchloß=Hagen wurde die Ehrennadel des
ADAC mit Brillanten verliehen.
Mercedes=Benz ſiegt in Genf. Anläßlich des Genfer
Auto=
mobilſalons fand dort ein Kilometer=Flachrennen für
Motor=
räder und Automobile ſtatt, an dem ſich auch zwei deutſche
Fahrer beteiligten, einer davon, von Wenzel=Moſau, fuhr mit
ſeinem Mercedes=Benz in der Sportwagenklaſſe über 5000
Kubik=
zentimeter mit 32,6 bzw. 31,4 Sek. die beſte Zeit aller
Sport=
wagen heraus. Den zweiten Platz in der gleichen Kategorie
be=
ſetzte der Stuttgarter Roſenſtein ebenfalls auf Mercedes=Benz
mit 32 und 32,4 Sekunden. Die beſte Zeit des Tages erzielte der
in der kleinen Rennwagenklaſſe geſtartete Franzoſe Morell auf
Amilcar mit Zeiten von 31,2 und 31 Sek. für den Kilometer.
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