jguerr Erſchelnen vom 1. März
beichsmark und 22 Pfennig
gul 2.28 Reichsmarl, durch die
End-1 frei Haus. Poſibezugspreis
Mürl monatlich 2.25 Reichemart.
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ri nicht übernommen.
Nicht=
mumern infolge höherer Gewalt
Ge nicht zur Kürzung des
Aetugen und Abbeſtellungen durch
Etick keit für uns. Poſtſcheckkonto
pr aa. M. 1301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 24
Dienstag, den 12. März 1929.
192. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichepfg. Reiiamezeile (92 mm
breit/2 Reichsmarl. Anzeigen von auswärte 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite
Retlame=
zeile 3.00 Reichsmart Alle Preiſe in Reichemart
(1 Dollar — 4.20 Marfl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Leiſiung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fällt jeder
Rabatt weg. Bankkonto Deuiſche Bani und Darme
ſtädter und Nalſonalbank.
tand der Sachverſtändigen=Konferenz
Oiisenkralbank geſichert?
Eiſtitmang zwiſchen den Delegierken über die
und duten -Lweiehigkeit der geplanten Gründung.
jgeſetzt
EP. Paris, 11. März.
Föete Geſchit
hſtigen Vollſitzung der Sachverſtändigenkonferenz
ftage be
Aliatung über die Funktionen der ge=
Mſtarationsbank fortgeſetzt. Unter
an=
ttetm Dr. Schacht und Sir Joſiah Stamp über
.. Die Beſprechungen erſtreckten ſich vor allem
HirK apitalbeſchaffung auf den
Zuſam=
gdſtt euen Bank mit den Zentralnoten=
Suntyie Kreditoperationen, die die Bank
kü5ite Im weſentlichen beſtand Einvernehmen
aßhlmeue Bank ſchon wegen der beabſichtigten
emſi ung zur Förderung des
Welt=
einn”e mlich großes Kapital benötigen wird,
hafimg naturgemäß einige Schwierigkeiten bereitet.
ſtigpsätzung ſind dafür ſchon gewiſſe Vorſchläge
ge=
errher worden. Schließlich wurde das
Revelſtoke=
it amPrüfung der Frage beauftragt, wie das Kapital
efenstu d beſchafft werden ſoll. Die übrigen Funk=
Bomu erden in dim Stamp=Komitee eingehend
be=
rdamReide Ausſchüſſe werden im Bedarfsfall durch
liedimnpeitert und ergänzt werden. Das
Revelſtoke=
sEréſſegirm irhon heute nachmittag mit ſeinen Arbeiten,
Pmip=Komitee erſt dann zuſammentreten wird,
bjahrerl N Dfüſionsgrundlage gefunden iſt. Der mit dem
nisler=Ausüller PEhiieferungsprobleme beauftragte Unterausſchuß
ſitz füamerikaniſchen Delegierten Perkins wird
be=
en Aig am Mittwoch nachmittag zu einer Beratung
isier=Aäß bmum.! Din drei Unterausſchüſſen iſt nunmehr die
* Aanbe geſtellt worden, unter Leitung Stamps ihre
hitekiger zu verſchmelzen, daß ſie in den Organis=
Ppachtorisbank hineinpaſſen. Daraus geht hervor, daß
der ſouferenz volle Einſtimmigkeit über die
Not=
dertnindung beſteht und daß die Schaffung der
gusſert iſt, unter der Vorausſetzung, daß eine
Eini=
dien ifer zuſtandekommt. Ueber einzelne Funktionen
undrm beſtehen allerdings noch verſchiedene Anſichten.
hſch3o Ulſitzung der Konferenz findet am Mittwoch
3 NA fatt. Bis dahin wird Reichsbankpräſident Dr.
Axſgland zurückerwartet.
„Teuh”” zufolge beziehen ſich die innerhalb der
Sach=
en=Rkenenz noch beſtehenden
Meinungsver=
heiltn in erſter Linie auf die
kreditbank=
mAſeugniſſe die der neuen Reparationszentrale
ſchthühle R weſt Follen. Es ſeien vor allem Befürchtungen
hin=
ſtUlnchengigkeit der Emiſſionsbanken gegenüber der
Dnallhkank geäußert worden. Man habe ferner die
hewFaln, ob eine Internationale Bank, die, wenn man
Aatiockl und interalliierten Schulden zuſammennehme,
Millichten Dollar zu verwalten hätte, nicht eine Macht
S” * und grwiſſen Umſtänden gegen die Regierung
aus=
erdehrönnte.
B Aiterung in Belgien für eine
Inker=
nalionale Bank.
MEenſ Serichtet aus Brüſſel, daß die dorthin
zurück=
belghen, Sachverſtändigen, Francqui und Gutt, den
Janl”, Symans und Houtard, Bericht erſtattet haben
Deidndaricht in dem heute abgehaltenen Miniſterrat
Schwag Ekommen ſei. In autoriſierten belgiſchen Krei=
Won Ahi. Begeiſterung für den Plan einer
Internatio=
ie In wünſche die Funktionen des Zentralorganis=
De kmaltung der Reparationen zu beſchränken,
da=
hen de ichſt A ung an dem Dawesplan und an den darin ent=
DarElen. gerührt werde. Nach belgiſcher Auffaſſung
M da Bietralorganismus lediglich die Ausführungs=
L2 Dll)sh lanes, in der Hauptſache das Transferkomitee
Lenonoßlungsagenten zu erſetzen. Die weitergehende
B AAhantralſtelle eine internationale Kreditbank zu
WDerdc Velehnt. Im übrigen glaube man in Brüſſel,
iwichRs Brage von der Konferenz erſt in den nächſten
Spſt A ldeart müſſe, nämlich die Zahl und Höhe der An=
AuE Mem Fall herrſche völlige Uebereinſtimmung zwi=
Bey ſhym Sachverſtändigen und der belgiſchen Regie=
Leperßt Frage, der von den Deutſchen in Belgien zu=
Sen E½ Milliarden Mark hätten zwiſchen der belgi=
2 Deulken Delegation Beſprechungen ſtattgefunden, die
nem Ergebnis geführt hätten.
MsMan der Sachverſtändigen-Konferenz.
vöngphiutkion” wurde von einem Mitglied der franzö=
Besgtilt, werſchert, daß die umlaufenden Gerüchte, in
SSic 2i Eehliſchlage der Sachverſtändigenkonferenz und
Seprie E den Abbruch der Verhandlungen die Rede iſt,
Gtilwegrthas tieien. Zueinerpeſſimiſttſchen Ein=
Dasil e kein Anlaß. Derartige Gerüchte
wür=
iepAiyerenzen verbreitet, ſobald man ſich den ſchwie=
Raegenſtänden annähere. Trotz dieſer
Feſtſtel=
mmt
Gewährsmann der „Information” dann doch
Dßen überraſchenden Entſchluß, daß, wenn die
Wwerſtänd genkonferenz dennoch ſcheitern ſollten,
elige Verantwortung dafür zufalle, da die
M, in den offiziöſen Beſprechungen ein Angebot
uität abgegeben habe, das ſich unter 1,5 Mil=
Halte, wogegen die meiſten Gläubiger unnach=
giebig eine Annuität von 2,5 Milliarden Goldmark forderten und
außerdem beſtritten, daß der Dawesplan die Zahl der
Annuitä=
ten beſchränkt habe. Man habe doch die Konferenz nicht
ein=
berufen, ſo meint das Blatt, um Deutſchland zwei Fünftel ſeiner
im Jahre 1924 ohne jeden Zwang anerkannten Schuld zu
er=
laſſen.
Reviſion der Sakungen des Inkernakionalen
Schiedsgerichtshofes.
EP. Genf, 11. März.
Mit der Reviſion der Satzungen des internationalen
Schieds=
gerichtshofes in Haag und mit der wichtigen Frage des Beitritts
der Vereinigten Staaten zu dieſem Gerichtshof beſchäftigt ſich
augenblicklich ein Juriſtenkomitee, beſtehend aus Gauß=
Deutſchland, Romageot=Frankreich, Hurſt=
Eng=
land, Ito=Japan, Raeſtadt=Norwegen, Rundſtein=Polen,
Urutia=Columbien und Eyſinger=Holland, das heute vormittag
unter dem Vorſitz von Scialoja=Italien in Genf beim
Völker=
bundsſekretariat zuſammengetreten iſt. An den Beratungen
neh=
men außerdem der Präſident des internationalen Haager
Schieds=
gerichtshofes, Anzilotti=Italien und Vizepräſident Huber=
Schweiz ſowie
der frühere amerikaniſche Staatsſekretär Elihu Root,
teil. Das Komitee hat heute in erſter Linie einen offiziöſen
Vor=
ſchlag Elihu Roots geprüft, der vorſieht, daß die
Vereinigten Staaten im Falle ihres Beitritts
von jedem Rechtsgutachten unterrichtet werden.
Falls das Gutachten Amerika intereſſierende Fragen berührt,
ſoll es ihm freiſtehen, ſich mit dem klagenden Staat direkt zu
ver=
ſtändigen. Wenn die Verhandlungen jedoch zu keinem
Ergeb=
nis führen, ſoll ſich Amerika vom internationalen Gerichtshof
zurückziehen können, ohne daß eine ſolche Maßnahme als
un=
freundlicher Akt angeſehen werden könne. Die Beratungen über
dieſe Vorſchläge ſtehen in engſtem Zuſammenhang mit der
allge=
meinen Reviſion der Satzungen des Haager Gerichtshofes, die
das Komitee in den nächſten Tagen beſchäftigen wird und über
die es der nächſten Vollverſammlung im September entſprechende
Vorſchläge zu machen hat.
Dr. Schacht in Berlin.
* Berlin, 11. März. (Priv.=Tel.)
Dr. Schacht trifft am Dienstag morgen zu einem kurzen
Beſuch in Berlin ein, deſſen Veranlaſſung die Hochzeit ſeiner
Nichte iſt. Daß Herr Dr. Schacht im Rahmen dieſer zwei Tage,
ſoweit das möglich iſt, Fühlung ſuchen und vermutlich mit den
Kreiſen, die ſich an den Reparationsverhandlungen intereſſieren,
ſprechen wird, iſt ſelbſtverſtändlich. Er wird alſo mindeſtens mit
dem Finanzminiſter, dem Wirtſchaftsminiſter, und wahrſcheinlich
auch mit dem Reichskanzler ſprechen. Wenn von Paris aus
be=
hauptet wird, daß es ſich um eine Berichterſtattung handelt, dann
braucht nur darauf hingewieſen zu werden, daß das Kabinett
und Dr. Schacht ſtets mit aller Entſchiedenheit betont haben, daß
die deutſchen Sachverſtändigen vollſtändig unabhängig und an
Weiſungen ihrer Regierung nicht gebunden ſind. An dieſem
Prinzip wird auch weiter feſtgehalten. Im übrigen haben ja
auch Sachverſtändige der anderen Konferenzmächte — wir
er=
innern an die Engländer, Belgier und Italiener — genau ſo
gehandelt, und daß die franzöſiſchen Sachverſtändigen dauernd
mit ihrer Regierung in allerengſter Verbindung ſtehen, iſt ein
öffentliches Geheimnis in Paris.
Abreiſe der deutſchen Delegakion von Genſ.
EP. Genf, 11. März.
Staatsſekretär v. Schubert und die übrigen deutſchen
Teil=
nehmer an der 54. Ratstagung des Völkerbundes ſind heute
nach=
mittag 5 Uhr nach Berlin zurückgereiſt. Dr. Streſemann, der
geſtern von den Genfer Univerſitätsprofeſſoren zu einem Diner
geladen war und heute den Genfer Staatschef Boiſſonnas
emp=
fing, reiſt heute abend nach San Remo, wo er einen
Erholungs=
urlaub verbringen wird.
*Nachkriegs=Spionage.
Von
Georg O. Bayer.
Durch die Utrechter Affäre und jene des früheren ruſſiſchen
Staatsrates Orloff in Berlin iſt die Aufmerkſamkeit der
Oeffent=
lichkeit ſehr auf eine Tätigkeit hingelenkt worden, von der weite
Kreiſe glauben, daß ſie zugleich mit dem Kriege beendet worden
ſei: aufdie Spionage. Daß dem nicht ſo iſt, geht aus den
vielen Landesverratsprozeſſen hervor, die im Laufe der zehn
Jahre nach der Revolution da wie dort durchzuführen waren,
und deren tiefere Urſachen darin zu ſuchen ſind, daß jeder einzelne
Staat gezwungen iſt, Mittel und Wege zu ſuchen, außer der
ſelbſt=
verſtändlichen Wahrung nationaler Intereſſen den Gefahren zu
begegnen, die durch Ausſpäher im Dienſte fremder Mächte
ins=
beſondere dadurch drohen, als ſich der Spionage meiſt Leute
wid=
men, denen Gewiſſenhaftigkeit nicht immer oberſter und erſter
Leitſatz bei ihrem Tun iſt. In dem Bemühen, den Anforderungen
ihrer Auftragsgeber Genüge zu tun, greifen dieſe Perſonen
oft=
mals zu den verwerflichſten Mitteln, konſtruieren ſie aus einer
Nichtigkeit welterſchütternde Dinge, und da die Entlarvung ſolcher
Ausſpäher, die Aufdeckung ihrer betrügeriſchen Manipulationen
meiſt ſehr ſchwierig iſt, kann es nicht Wunder nehmen, daß die
Beilegung der in der Sprache der Diplomaten mit der ſanften
Bezeichnung „Unſtimmigkeiten” umſchriebenen Konflikte zwiſchen
einzelnen Staatsweſen außerordentliche Zeit= und
Geldaufwen=
dungen verurſacht. Der Staatsbürger erfährt aus naheliegenden
Gründen nur wenige Einzelheiten aus den Zeitungen und iſt
deshalb geneigt, die Auswirkungen des einmal nicht aus der Welt
zu ſchaffenden Spionagedienſtes nicht allzu tragiſch zu nehmen,
und dies umſomehr, wenn ein Landesverräter durch
Verſchlie=
ßung unſchädlich gemacht erſcheint.
In Wahrheit entwickelt ſich der einmal geſtreute böſe Same
weiter, wird das einmal geweckte Mißtrauen fortdauern, und
wenn auch nicht gleich kriegeriſche Konflikte daraus entſtehen
müſſen: bei zwiſchenſtaatlichen Konferenzen, handelspolitiſchen
Verhandlungen u. ä. ergeben ſich plötzlich Schwierigkeiten,
unvor=
hergeſehene Hinderniſſe, verurſacht durch gegenſeitiges Mißtrauen
und vor allem durch die Kenntnis von der politiſchen, militäriſchen
und wirtſchaftlichen Kraft des „Andern‟. Dieſe Atmoſphäre der
gegenſeitigen Beargwöhnung ſchafft der Spionagedienſt der
Staa=
ten — aber daran wird ſich auch in Zukunft nichts ändern, weil
die Vorbedingungen hierzu nicht gegeben ſind.
Die ſogenante Befriedung der Welt bleibt ein ſchöner
Traum, denn keiner Staatsmacht fällt es ein, nur um des guten
Beiſpiels wegen bei der hierzu vor allem notwendigen Abrüſtung
voranzugehen — ſoweit ſie nicht ſo oder ſo dazu gezwungen iſt.
Und es iſt nur ſelbſtverſtändlich, daß dieſerwegen der in engſtem
Zuſammenhang mit Rüſtungs= u. Militärfragen ſtehende
Ausſpäh=
ungsdienſt nach wie vor ein weites Arbeitsfeld findet und ſchon
mit Rückſicht auf die daraus erfließenden reichlichen Einnahmen
bemüht bleibt, die einzelnen Mächte dauernd gegeneinander
aus=
zuſpielen; daß damit alte Spannungen vertieft werden und das
trotz aller Friedensverträge reichlich vorhandene Mißtrauen der
Staaten untereinander genährt wird, bedarf keiner Erörterung,
ebenſo, wie als bekannt vorausgeſetzt werden kann, daß gerade die
dieſen Friedensverträgen ihre Selbſtändigkeit verdankenden
Staa=
ten ihrem Spionagedienſt ein beſonderes Augenmerk zu wenden
und darin andere, größere Länder weit zu übertreffen bemüht
ſind. —
Die Aufgaben, vor die ſich der Spion daher häufig geſtellt
ſieht, ſind der mannigfachſten Art, und es iſt zweifellos, daß eine
nicht durchſchnittliche Intelligenz Vorausſetzung iſt für dieſen
eigenartigen „Beruf” der unter Umſtänden, z. B. während eines
Krieges, nationales Verdienſt ſein kann, während er zum
ver=
ächtlichſten Erwerbszweig wird, wenn er über das eigene
Vater=
land und Volk Unheil bringt; daß die Leute des
Ausſpähungs=
dienſtes in der Politik ebenſo daheim ſein müſſen, wie militäriſche
Probleme ſie nicht in Verlegenheit bringen dürfen; daß ſie
es verſtehen, Verbindungen mit Amtlichen Stellen, deren
An=
knüpfung dem gewöhnlichen Sterblichen ſonſt ſchwer fällt,
herzu=
ſtellen, mit Behörden und nicht zuletzt mit unterſchiedlichen
politiſchen Organiſationen in Fühlung zu kommen; und daß
ſie bei der Wachſamkeit der politiſchen Polizei über die
notwen=
dige Schlauheit verfügen, um ihre Umgebung über die wahre
Grundlage ihrer Exiſtenz dauernd täuſchen zu können.
Es iſt ein dichtmaſchiges Netz, das der Spionagedienſt über
Europa, über die ganze Welt geſpannt hat. Es reicht von Paris
nach London, von Rom nach Kairo, von Brüſſel nach Berlin,
von Prag nach München, von New York, nach Schanghai uſw.
uſw. Tauſende von Perſonen ſind mit den Fäden dieſes Netzes
verbunden; von Zeit zu Zeit geſchieht es, daß ein Fadenende
dieſes Gewebes gefunden wird, daß ein Prozeß gegen einen
Spion die Oeffentlichkeit aufhorchen läßt. Aber zu wirr gehen
die Linien durcheinander, aus denen das Netz beſteht, als daß
die eine oder die andere Richtung mit Ausſicht auf ſicheren
Erfolg verfolgt werden könnte; das wiſſen nicht nur die Leute, die
Staatsgeheimniſſe zu ergründen unternehmen, Dokumente
ent=
wenden (oder, wenn es beſondere Zwecke notwendig machen:
falſchen) — es wiſſen vor allem ihre Auftragsgeber, die freilich,
indem ſie ihren Späherdienſt immer mehr ausbauen, ſelbſt
An=
laß dazu geben, daß auch die „andere Seite” ein erhöhtes
Inter=
eſſe an gewiſſen Vorgängen außerhalb der Grenzen des eigenen
Landes zeigt!
Seite 2
Dienstag, den 12. März 1929
Aüten
Zie Mndung des Sein
Auenlsämneg.
Der Kampf um das Baſhingloner Achtſktundenkag=
Abkommen. — Engliſche Abänderungsvorſchläge.
EP. Genf, 11. März.
Der Kampf um das Waſhingtoner Achtſtundentag=Abkommen
hat heute vormittag in der Tagung des Verwaltungsrates des
Internationalen Arbeitsamtes mit einer Rede des engliſchen
Arbeitsminiſters Steel=Maitland begonnen. Der engliſche
Ar=
beitsminiſter verlangte vom Verwaltungsrat, an deſſen Sitzungen
auch der deutſche Arbeitsminiſter Wiſſell und der franzöſiſche
Arbeitsminiſter Loucheur teilnehmen, nicht etwa eine
General=
reviſion des geſamten Achtſtundentag=Abkommens, ſondern
for=
derte im Rahmen der beſtehenden Konvention den
Verwaltungs=
rat zur Präziſierung und genaueren Faſſung folgender
Beſtim=
mungen auf: 1. Sinn der Worte „Arbeitszeit” und „
Ar=
beitsſtunde” um divergierende Auffaſſungen über effektive
Arbeitszeit und Bereitſchaftszeit auszuſchalten. 2. Auslegung,
ob zur 48ſtündigen Arbeitswoche nur die ſechs
Arbeitstage oder auch der Sonntag gehören. 3.
Aufklärung darüber, ob zwiſchen der Arbeitszeit der
Arbeiter und der Arbeitszeit des
Unterneh=
mens Unterſchiede zumachen ſind. 4. Unterſcheidung
zwviſchen Induſtrie, Handel und Landwirtſchaft, da das
Abkom=
men nur auf die Induſtrie anwendbar iſt und die Grenzen
zibiſchen den einzelnen Arbeitsgebieten darum ſchärfer gefaßt
wer=
den müſſen. 5. Aufklärung darüber, wie weit das
Achtſtunden=
tag=Abkommen auch auf kleine Betriebe angewendet werden ſoll.
6. Klärung der Frage, ob die 48=Stundenwoche auch in 4 oder 5
Tagen abgeleiſtet werden kann und ob dabei der Arbeitstag auch
9 Stunden überſchreiten darf. 7. Genaue Definierung der Fälle,
wie Unglücksfälle und höhere Gewalt, in denen der
Achtſtunden=
tag ausnahmsweiſe überſchritten werden kann. 8. Feſtlegung der
Arbeiten, die durch Schichtwechſel fortlaufend durchgeführt
wer=
den müſſen und bei denen der Achtſtundentag unter gewiſſen
Be=
dingungen überſchritten werden kann. 9. Strenge Faſſung der
Beſtimmungen über die Ableiſtung von Ueberſtunden. 10.
Klä=
rung der Frage, was unter vorbereitender Arbeit, Zuſatzarbeit
uſw. zu verſtehen iſt und Prüfung der Frage, wie dieſe
Arbeits=
zeiten innerhalb der 48 Stundenwoche ausgeglichen werden
kön=
nen. 11. Prüfung des Artikels, der die Aufhebung des
Achtſtun=
denabkommens in Kriegsfällen und bei Gefahr für die nationale
Sicherheit vorſieht. 12. Prüfung der Auswirkungen aller dieſer
Aenderungen auf beſondere Gewerbe, wie Transport=
Unterneh=
mungen auf dem Landweg und Eiſenbahnen.
Die vom engliſchen Arbeitsminiſter vorgeſchlagenen
Aende=
rungen bedeuten eine weſentliche Verſchiebung des bisherigen
Sinnes des Achtſtundentags=Abkommens.
Als zweiter und letzter Redner der Vormittagsſitzung ſprach
der engliſche Gewerkſchaftsführer Poulton, der
die Stellungnahme der engliſchen Regierung einer längeren
Kritik unterzog. Poulton bedauerte, daß die engliſche Regierung
mehr als neun Jahre gebraucht habe, um die heutigen Anträge
zu ſtellen. Poulton gab auch ſeinem Befremden darüber
Aus=
druck, daß die heute vorgebrachten Bedenken inzwiſchen bei den
Berner und Londoner Beſprechungen zwiſchen den
Arbeits=
miniſtern Deutſchlands, Englands, Frankreichs, Italiens und
Spaniens in den Jahren 1924 und 1926 geltend gemacht worden
ſeien. Nach den abſchließenden Londoner Beſprechungen habe
man die Nichtratifizierung durch England lediglich mit dem
Re=
gierungswechſel begründen können. Er habe daher ſehr ſtark den
Eindruck, daß die Haltung des engliſchen Regierungsvertreters
unter dem Einfluß der Unternehmerkreiſe ſtehe. Schließlich ſprach
ſich Poulton für eine ſofortige Behandlung der Reviſionsanträge
und gegen eine Verſchiebung bis zum nächſten Herbſt aus.
Vom Tage.
Kritik an den engliſchen Revikionsvorſchlägen.
Die Reviſionsvorſchläge des engliſchen Arbeitsminiſters
Steel=Maitland veranlaßten in der Nachmittagsſitzung den
franzöſiſchen Arbeitervertreter Jouhaux zu
einem ſcharfen Gegenangriff. Die Diskuſſion über das
Acht=
ſtundentag=Abkommen bewege ſich in einem ewigen Kreislauf, und
heute ſei man wieder an ſeiner Ausgangsſtelle angekommen. Die
engliſchen Vorſchläge liefen nicht auf eine Intrepretation,
ſon=
dern auf eine prinzipielle Reviſion des geſamten Abkommens
hinaus und man müſſe ſich fragen, ob man eine ſolche Politik
weiter mitmachen könnte, die immer mehr die Anziehungskraft
für die Oeffentlichkeit und vor allen Dingen für die europäiſche
Arbeiterſchaft verliere. Man ſolle es ſich überlegen, daß heute
Der New Yorker Vertreter der Zeppelingeſellſchaft Friebrichshafen
erklärte, das Luftſchiff „Graf Zeppelin” werde im Mai und
Juni den Atlantiſchen Ozean mit Paſſagieren, Poſt
und Waren überqueren. Wenn beide Fahrten erfolgreich
verliefen, werde das Luftſchiff noch im Laufe dieſes Jahres eine Reiſe
um die Welt antreten.
Das Reichskabinett hat am Montag eine mehrſtündige
Sitzung abgehalten und ſich neben laufenden Angelegenheiten mit
dem landwirtſchaftlichen Notprogramm
beſchäf=
tigt, mit dem ſich das Kabinett ſchon zweimal befaßt hat.
Der deutſche Botſchafter in Moskau v. Dirkſen
beabſichtigt, in allernächſter Zeit nach Berlin zu kommen um
der Reichsregierung Bericht über den Stand der ſowjetruſſiſch=deutſchen
Beziehungen zu erſtatten.
Der Urlaub, den, wie bereits kurz gemeldet, Reichsminiſter
Dr. Streſemann im Anſchluß an die Genfer Verhandlungen
an=
zutreten gedenkt, iſt auf etwa drei Wochen berechnet, ſo daß Dr.
Streſemann nach den Oſterfeiertägen wieder in Berlin
eintreffen wird.
In England werden ſtarke Bedenken gegen den auf
der letzten Völkerbundstagung behandelten Entwurf eines Abkommens
für die finanzielle Unterſtützung der
Völkerbunds=
ſtaaten im Kriegsfalle geäußert.
Die engliſche Regierung gibt bekannt, daß die nach Rußland
reifende Delegation engliſcher Induſtrieller und
Finanzſachverſtändiger keinen amtlichen Auftrag
hat. Es iſt vielmehr beabſichtigt, unter allen Umſtänden den rein
pri=
vaten Charakter der Abordnung zu wahren. Irgend weiche Schlüſſe
auf eine ſpätere Wiedereröffnung der Verhandlungen zur
Wiederauf=
nahme der diplomatiſchen Beziehungen find unbegründet.
Nach Meldungen aus Afghaniſtan iſt der abgeſetzte König Aman
Ullah am 5. März von Kandahar aus zum Feldzug gegen
Kabul aufgebrochen, um ſeinen Thron wisber zu erobern.
Aus Mexiko wird gemeldet, daß der Aufſtändiſchengeneral Aguirra
ſich der Regierung unterworfen hat. Seine Truppen ſind gefangen
ge=
nummen und entwaffnet worden. Man betrachtet den Aufſtand
nun=
mehr als beendet.
ſchon im Oſten ein großes Zentrum beſtehe, wohin ſich die Augen
der Arbeiter richteten. Mit dem Achtſtundentag=Abkommen werde
auch das internationale Arbeitsamt verſchwinden.
Der deutſche Arbeitsminiſter Dr. Wiſſel
gab zu, daß in einigen Punkten eine llarere Auffaſſung der
Be=
ſtimmungen des Abkommens erwünſcht ſei, wenn das die
Revi=
dierung und die gleichartige Anwendung des Abkommens durch
alle Länder beſchleunigen könnte. Deutſchland habe ſeine
Geſetz=
gebung den Grundſätzen der Waſhingtoner Konvention mehr und
mehr angepaßt. Nach ſeiner Auffaſſung genüge das Abkommen,
ſowie die Londoner und Berner Erlauterungen dazu. Wenn
aber die engliſchen Vorſchläge auf eine Reviſion des geſamten
Abkommens hinausliefen, dann werde ſich Deutſchland großen
Schwierigkeiten gegenüberſehen, weil ſeine geſamte
Sozialgeſetz=
gebung durch eine ſolche Politik ins Schwanlen geraten müſſe.
Es erſcheine ihm praktiſch, das jetzt beſtehende Abkommen erſt
einmal zu ratifizieren, und dann, wenn man zunächſt eine ſichere
und zuverläſſige Grundlage gefunden habe, die weiteren
Motifi=
kationen der normalen Entwicklung zu überlaſſen. Die
Friedens=
verträge ſähen für die Auslegung der Konvention auch bereits
ein genügendes Verfahren vor. Durch die Reviſionsanträge
werde unzweifelhaft zunächſt der Gang der Ratifikationen
ver=
zögert. Die Tragweite der englifchen Anträge laſſe ſich vorläufig
noch nicht überſehen, vor allen Dingen ſei auch noch nicht
voll=
kommen klar, welche Reviſionen England wünſchte. Wenn ſie
aber zu einer Auflockerung des Abkommens führten, müßte
Deutſchland das bedauern. Wenn jedoch England nicht unter
Anfügung der Londoner und Berner Beſchlüſſe an das
Abkom=
men zur Ratifikiation bereit ſei, dann könne man vielleicht ſeine
jetzigen Anträge diskutieren, wenn England vorher die beſtimmte
und präziſierte Zuſicherung gebe, welche Modifikationen
erforder=
lich ſeien um ſeine Ratifikation ſicher herbeizuführen. Er bitte
deshalb den engliſchen Vertreter, ſeine Vorſchläge noch einmal
zu prüfen.
Der franzöſiſche Arbeiksminifter Leucheur
ſtellte ſich auf den gleichen Standpunkt, wie der deutſche
Arbeits=
miniſter Wiſſell und empfahl die Einfügung der Londoner
Be=
ſchküſſe als Einführungsbeſtimmungen in die Waſhingtoner
Acht=
ſtunden=Konvention. Er warnte vor jeder Reviſion, da man
nicht wiſſen könne, wohin der einmal eingeſchlogene Weg dann
führe. — Auch Maheim=Belgien erklärte ſich gegen jede Reviſion
des Waſhingtoner Abkommens.
Auf der Arbeitgeberſeite ſetzten ſich Kommerzienrat Vögele=
Deutſchland und der engliſche Vertreter Watſon nachdrücklich für
die engliſchen Vorſchläge ein. Dagegen hielten die
Arbeiter=
vertreter, darunter Martens=Belgien, an ihrem ſtrikt ablehnenden
Standpunkt feſt.
Die Jahresfeiet oes Habtiffie
ReAim 9.
Muſſolini über die Richklinien der ich
Anßenpolikik.
EP. Nam
Die nun alle fünf Jahre zuſammentretende Vego
Regimes, die geſtern zum erſten Male im
Stgo=
haus abgehalten wurde, bot einen impoſanten
An=
feſtlich geſchmückten Bühne hatte die oberſte fascif
mit den 400 Kandidaten des neuen Ständeparlamnu
nommen. Die übrigen 3000 fasciſtiſchen Partei= uud
führer waren je nach Rang auf die Logen und
verteilt. Sie ſind nicht zu Beſprechungen nach ä/
worden, ſondern zum Anhören der größten Rede
er nicht als eigentliche Wahlrede, ſondern als Reckh
aufgefaßt haben will.
Muſſolini betonte in ſeiner Rede nach einer?
vom Regime vollzogenen Werke und Reformen an
ten des öffentlichen Lebens, die großen
Richtlinij=
ſchen Außenpolitik blieben unverändert. Da man dd
Italien im Auslande immer wieder Imperialisra
tarismus vorwerfe, wolle er nochmals ſeine friedliol
drücklichſt betonen. Sie ergäbe ſich aus der Tatſaox
ſeine militäriſchen Ausgaben auf das dringend nmn
beſchränkt habe und ganz von ſeinen großen Frinu
Anſpruch genommen ſei. Es wolle mit allen Völ!
leben und namentlich mit ſeinen Nachbarn. Italüi
ſeinem inneren Wiederaufbau beſchäftigt, deſſen geuc
je eine Unter
de jantären Ve=
Trie
für viele Jahre ſeine Kräfte in Anſpruch nehme. d
Frieden nicht ſtören, wenn es auch ſtets zur Ver.n4,
Rechte auf der ganzen Welt bereit ſei.
Ne
Bezüglich des italieniſchen Kolonialbeſitzes erkrich,
der endgültige italieniſche Beſitz des Dodekanes ſtels
nigenpeſ
Rhodos ſei wieder die lateiniſche Perle des Orfrmm hu Soforige
Er=
zuſtändigen
die Berſößnung mit dem BalElfaßteiernden jeoch.
führte Muſſolini u. a. aus, die Zwietracht zwiſch au/ Ehüche nicht zutke
dem Vatikan ſei ein Stachel im Körper der Natioa / / dp Iut. 9ie
Behölkerung
dem Verſöhnungspakt ſei ein Zuſtand der Loyaliri
Beſorg=
nauen Abgrenzung geſchaffen worden. Zwiſchen ie
Anlaß
be=
dem Staat ſeien die Beziehungen jetzt genau gor
gegrenzt. Eine Verſtändigung ſei immer der Zuu,
Ne
ziehen, und dieſer Grundfatz gelte für Italien nickt
Beziehungen mit dem Vatikan, ſondern mit allewi
Italien ſei es ſchon ein großer und einleuchtenk2
Rom als ſeine rechtmäßige Hauptſtadt und die 2
Oberhaupt des Königsreichs anerkannt wurden, X.
des katholiſchen Staates bedeute nicht die Aufhebr!
freiheit, da neben dem katholiſchen Glauben die
bensbekenntniſſe geduldet würden. Das Volk bA.
begriffen, daß die Löſung der römiſchen Frage eininc mm
Feſtigkeit des faseiſtiſchen Regimes darſtelle.
R0F hrunzöſiſche Kr
Hüe
ge
Gerüchke um Dr. Streſemenig bociten nchls zu
icygehen, in der
* Berlin, 11. März.,/
euts Anfang
Trotzdem bekannt war, daß der Reichsaußenm Iue=Ktünpfung der
Genfer Tagung einen Oſterurlaub antreten wu. ”9) dm übrigen
Tatſache zu allen möglichen Kombinationen benum
Zivilbevö
dem alsbaldigen Rücktritt des Miniſters zu recht /chicd
Als die
iſt, daß Dr. Streſemann vor einiger Zeit davon
er werde ſich vielleicht von der Politik zurückziehon h 50 dich nicht ve
es iſt beſtimmt ebenſo richtig, daß er im Augenba /0 her ehe unter
ſſion in d
denkt, ſich zurückzuziehen. Deswegen iſt es eine Geichft
er Beſatzu
wenn eine Berliner Montag=Zeitung behauptet,
gen anſtelle
der Deutſchen Volkspartei würde bereits Dr.
Curn=
folger Streſemanns genannt. Davon ſpricht niemauſ”, am meiſter
iſt weiter nichts als eine Quertreiberei, die vermutic, int der Beſ
gangspunkt von einem jener Männer nimmt, AuPRMüerhöht
ſiſche Ga=
Außenminiſter werden möchten. Das Schickſal 7
Müller wird ſich wahrſcheinlich vor Oſtern nicht mul e ſſch. Bei d
Werden die ultimativen Forderungen der Deutſchch/ f0 1 fran
beſonders hinſichtlich der Abſtandnahme von
erhöhungen abgelehnt, dann fliegt das Kabinen 2
en
auch Dr. Streſemann wird wahrſcheinlich zurüchr6.
ſon anderer Seite her bereits Stimmung für demhl. Gehunenen
wird, ihn als Fachminiſter beizubehalten. Nehmnn hise
ionsparteien das Sparprogramm der Volkspartei:!.iniſonen
die Vorausſetzungen für ein Kabinett auf breiter ”h, Rindeſt
geben und Dr. Streſemann kann im Kabinett bleſaug.
vis die Entſcheidung über die Reparationsfrage.
nung des Rheinlandes gefallen iſt.
m
Heſſiſches Landeskheaker.
Großes Haus. — Montag, den 11. März 1929.
6. Sinfonle-Konzerk.
Die Vortragsfolge des Konzertes wies ein dankenswert
ein=
heitliches Gepräge auf, ſie galt den ſtarken neuen Regungen der
Romantik um die Wende des Jahrhunderts. Mit einem
ver=
hältnismäßig frühen Werk von Hans Pfitzner, der Ouvertüre zu
dem Weihnachtsmärchen „Das Chriſtelflein”, Op. 20, wurde
be=
gonnen. Das Werk intereſſierte uns heute beſonders dadurch,
weil es den weiten Weg zeigt, den Pfitzner bis zu ſeinen neueſten
Werken weitergeſchritten iſt. Mit ihnen verglichen iſt der
Kompo=
niſt des Chriſtelfleins noch der brave Romantiker älteren
Schla=
ges, der Anſprechendes zu ſagen weiß, deſſen Lieder, wie beſonders
die „Gretel”, ſehr häufig im Konzertſaal erſchienen und dem
formelle Abrundung noch beſonders wichtig erſcheint. Dem
Weih=
nachtsmärchen angepaßt ſind die Gedanken zart und lieblich, ihre
Durchführung ganz aufs Lyriſche geſtellt und der Eindruck
ſym=
pathiſch, wenn auch nicht bedeutend. Da gibt ſich der junge
Strauß in ſeiner erſten größeren ſinfoniſchen Dichtung, „Aus
Italien” genialiſcher. Folgt er auch in der Anlage des Werkes
wie im Aufbau Beiſpielen, die in der Schule Liſzt’s bis zu Joachim
Raff nicht ſelten waren, ſo zeigt das Werk doch in allen Teilen
ſchon den künftigen Großmeiſter des Orchefters, den genialen
In=
ſtrumentator, den kühnen Harmoniker und den geiſtvollen, durch
die Verarbeitung ſeiner Thematik ſtets wieder feſſelnden
Kompo=
niſten. Gewiß, in ſpäteren Jahren drückt ſich der Meiſter
kon=
zentrierter aus, vermeidet lyriſche Längen, wie ſie hier im erſten
und zweiten Satz noch zweifellos vorkommen. Dafür atmet
dies frühe Werk eine Naturfriſche und Urſprünglichkeit aus, die
es begreifen läßt, daß der greiſe Hans von Bülow und andere
ſcharfſichtige bedeutende Muſiker in dem jungen Strauß den
kom=
menden Beherrſcher der Welt der Töne ſahen und feierten. Heute
intereſſiert uns weitaus am meiſten von dieſer romantiſchen Suite
der Schlußſatz, der neapolitaniſches Volksleben ſchildert und in
dem es ſchon herrlich tilleulenſpiegelt. Sehr ſchön iſt auch die
Melancholie der Campagna und das Leuchten am Strande von
Sorrent gemalt, während bei dem zweiten Satz in Roms Ruinen
etwas viel Literatur und Wiſſen in das künſtleriſche Programm
hineinſpielt.
Von Richard Strauß wurden auch zwei Lieder gefungen,
„Freundliche Viſion” und „Cäcilie”, die beide typiſch für die
Lyrik und die ſtarke klangliche und melodiſche Wirkung der
Lie=
der des Komponiſten ſind. Iſt das eine Bild von weihevoller
poetiſcher Verklärung, ſo wird das andere getragen von dem
hin=
reißenden Temperament des Dramatikers, der in unnachahmlicher
Weiſe zu begeiſtern weiß. Daß die Lieder von einer Künſtlerin
im Range von Emmi Leisner=Berlin vorgetragen wurden, die
lange Zeit gleichzeitig mit Strauß an der königlichen Oper wirkte,
hatte die Folge, daß ſie ganz im Sinne des Komponiſten zu
Ge=
hör kamen. Die Künftlerin feſſelt ebenſo wie früher durch den
wundervollen Klang ihrer paſtoſen Altſtimme und das ſtarke
Ge=
ſühlsleben das aus ihrem Vortrag ſpricht. Etwas ungleich wirkt
die Stimme dadurch, daß die tiefere Mittellage weniger anſpricht
als die äußeren Regionen des Umfangs, und daß wohl durch die
Gewöhnung an das dramatiſche Singen die Atemtechnik für das
Konzert nicht völlig ausreicht, da längere Phraſen der
Kompo=
ſitionen zuweilen willkürlich zerteilt werden. Ganz beſonders
fiel dies bei dem Vortrag der Kindertotenlieder von Guſtav
Mahler auf. Sie ſcheinen uns eines der unvergänglichften
Denk=
mäler jener Zeit des ſubtilſten lyriſchen Empfindens zu ſein, und
an Bedeutung Mahlers „Lied von der Erde” ſehr nahe zu ſtehen.
Trotz der gleichmäßig trüben Stimmung, die über dem Zyklus
liegt, gelingt es Mahler, jedem Lied einen ſo abgeſchloſſenen
Charakter zu verleihen, es mit ſo viel tiefergreifenden Zügen
aus=
zuſtatten, daß die Kindertotenlieder vielleicht am reinſten Mahlers
künſtleriſches Bekenntnis widerſpiegeln. Geſanglich gehören ſie
zu den allerſchwierigſten Aufgaben, und wer ſie hervorragend
wiedergeben kann, wie Emmi Leisner, gehört zu den Künſtlern
erſten Ranges. Trotzdem glauben wir, daß die Lieder im Munde
einer Männerſtimme noch ſtärker zu wirken vermögen, denn
Rückert legt die Worte in den Mund des Vaters. So gehört
der Vortrag des Zyklus durch Johannes Meſchaert und durch
Raatz=Brockmann zu den ſtärkſten Eindrücken, die ich jemals
er=
lebt habe. Hieran vermochte Emmi Leisner vor allem deshalb
nicht ganz heranzureichen, weil beide Künſtler bei vollendetem
Ge=
ſang doch das Schwergewicht faſt auf die Deklamation Jegten und
in die Sprache ſo ſehr den Schmerz und die Verzweiflung
ein=
betteten, daß der Eindruck unvergeßlich war. In dieſem
Zu=
ſammenhang ſei erwähnt, daß auch die beiden Strauß=Lieder,
die Emmi Leisner ſang, eigentlich Männerlieder ſind. Der letzte
Geſang aus Mahlers Zyklus, „In dieſem Wetter”, ließ in ſeinem
dramatiſchen Anfang, der von Rahler unbequem tief geſetzt iſt,
der Stimme etwas mehr Durchſchlagskraft wünſchen, um ſo
wundervoller ſang dann die Künftl rin den weich verklingenden
Schluß, bei dem alle Vorzüge ihrer herrlichen Stimme tief
er=
greifend wirkten. Mahler iſt von den ſpäten Romantikern der
erſte, der ſeine Liedbegleitungen faſt grundſätzlich?
anvertraut, um deſſen reiche Farben zur Verweis
zu können. So ſind die Kindertotenlieder herrlicht.
und dabei doch mit einer Rückſichtnahme für die E=
ſelten vorkommt.
Damit hatte das Landstheater=Orcheſter in
Abends klanglich beſonders dankbare Aufgaben
Dr. Karl Böhms Leitung ſtand die Wiedergabe
Höhe, und ein hervorragendes Meiſterſtück Me
pretation der ſinfoniſchen Phantaſie von Straub=
Von Deukſchlands
Sommerſemeſter 1923 ein juriſtiſches Ordinariat m der. WI
Mannheim: Dem ord. Profeſſor für Handelse u 9.
der deutſchen Univerſität in Prag Dr. Wilhelm Al
hochſchule übertragen worden.
amerika” habilitierte ſich in der Philoſophiſchen Fakuuſ.
Kiel: Als Privatdozent für das Lehrfach „Geob.”
Kühn, Studienrat am Staatlichen Gymnaſium ebkeils
Brockhaus”. Wie wir erfahren, wird Ende **
Band des „Großen Brockhaus” vorliegen, des grobe.
deutſchen Nachſchlagewerks der Gegenwart. Als d0c. S
nung erwartete Werk Ende Oktober zu erſcheinen heee
Inhalt, Ausſtattung und Preis Aufſehen erregt: "
„veränderte Auflage”, ſondern ein von Grund Aül. "
hält, was der Name Brockhaus mit ſeiner 190ſährg.
ſpricht; es umfaßt das geſamte Wiſſen unſever 2e
wiſſenſchaftlich einwandfrei, aber in jedem verſtändiche
praktiſchen Menſchen unter praktiſchen Geſichtsvo.
Lebensgebiet, das uns heute angeht, bleibt unbegb..
Ri4
ſpiel für die Reichhaltigkeit: die Fachgruppe „2ſ
Menſch” wird in 59 Untergruppen von 43 ärsöſch.
meiſt Hochſchullehrern, bearbeitet, und zwar uwe.
bunderten von Abbildungen. Volle.
nan etwa elf Jahre zum Studium ale 20 Bck
— FrauenMode 3. Wollen Sie mich auf einen 9.
nang begleiten?. Was ich Ihnen zeigen wil, wächt..
dunklen Erde hervor, ſondern wurde von Mece.
*3
robt, bearbeitet, vervielfältigt, und wird jetzt. &
„N
mode entlaſſen, die fraglos ihren Weg machen. Di
wie
R
die Mode ſich ſo vielfältig, ſo reizvoll gezeimt
gs *
Vom wetterfeſten Uebergangsmantel bis zum L
kleid für die erſten Sonntage finden Sie alles,
kann, und noch viel mehr im ſoeben erſchienenel. 2.
Frauen=Mode (Preis 0,90 RM.), Ueberall zu hebe.
durch Verlag Otto Beyer in Leipzig.
erſerzeichnek die meiſten Token.
Mu zdutüfn chung der Hygieneverhälkniſſe der
eine
eite die Abz zilceu spent durch milikäriſche und
parlamen=
neuen
kariſche Kommiſſionen.
* Koblenz, 11. März. (Priv.=Tel.)
Mhasanfang ging durch die Preſſe eine Mitteilung
der
jüß eriſchenrechte, die ihren Sitz in Paris hat, daß in
ne Dkushälle unter Offi=
Uhrr” ffizieren ſowie
zi ſiſchen
Zivili=
ſind, führt die
erblichkeit
un=
huften auf
man=
ſio eitliche
Für=
richtete daher
en den
Kriegs=
ſie eine
Unter=
anitären
Ver=
önrniſon Trier
gleichen Zeit
Zerüach im Umlauf, die
Meitevenfite dei ver khemtrstier.
vonmi. Januar bis 15. Februar im Militärlazarett von
30ſl0 daten der Beſatzungsarmee
geſtor=
uüen der gleichen
Ernährung eines Soldaten nur 4,98 Franken täglich ausgegeben
werden dürfen, und für das laufende Jahr habe das Budget eine
weitere Herabſetzung beſtimmt. Außerdem ſei die Kohlenmenge,
die den einzelnen Truppenteilen zugeſprochen werde, gleich groß
ohne Rückſicht auf die geringere oder größere Kälte. So ſei es
denn gekommen, daß die Schlafſäle nicht mehr genügend geheizt
werden konnten. Auch die Bekleidung ſei genau die gleiche
ge=
blieben wie im Sommer, ſo daß zahlreiche Soldaten beim
Poſten=
ſtehen vor Kälte erfroren. Wenn Soldaten ſich krank meldeten,
ſeien ſie meiſt als Simulant abgewieſen worden. Im
Militär=
lazarett ſei die Behandlung meiſt ſo ſchlecht, daß unter den
Sol=
daten das geflügelte Wort geprägt worden ſei: „Das Spital
be=
deutet den Tod.”
Der franzöſiſche Kammerausſchuß für das Geſundheitsweſen
hat ſich nunmehr auch mit dem Geſundheitszuſtand unter den
„piſſeit vllten, daß bei
inzötften.
Befatzungs=
in Aku. wie Lungenpeſt
ten „ſt SSofortige Er=
Die Kaſerne der franzöſiſchen Beſahung in Trier.
emnl e zuſtändigen
M Unk Stct ergaben jedoch,
G ehr nicht
zutref=
um daß für die
völkerung
ſthllſten
Beſorg=
reit Anlaß be=
Dagſti konnte
feſtge=
rden w bei den Be=
truprzt vie zum größ=
aus geo rankreich ſtam=
Grütz in recht ſchwerer
vielfag terbunden mit
ertem) Ltngenentzünd=
le ziMZwlge hatte.
auftwig und zahlreiche
e Tcmfülle veranlaßten den ſozialiſtiſchen Abg. Barthe
Kam=Interpellation an den franzöſiſchen Kriegs=
DasZarzöſiſche Kriegsminiſterium, das auf alle
Preſſe=
in diſer Angelegenheit bisher immer nur erklärt hatte,
Mr. Hſtlis Tod’Blen nichts zu wiſſen, ſah ſich nunmehr veranlaßt,
„te ausſgeben, in der mitgeteilt wurde, daß das
Kriegs=
ſum he ts Anfang Februar die erforderlichen Maß=
Rics zur /Hämpfung der Grippeepidemie in der Rheinarmee
uunge habrl. Zm übrigen redete man ſich darauf heraus, daß
rhei y Zivilbevölkerung von der Grippe ſchwer
heim=
wordwiſtt. Als die Klagen über die Todesfälle trotz
irklärſag doch nicht verſtummten, entſandte der
franzö=
ſiegst aih er eine unter dem Vorſitz des Marſchalls
Pe=
aß am ſendes vmmiſſion in das Rheinland, die über den
Ge=
swegen ſt6ezuſtcht ver Beſatzungstruppen in den rheiniſchen Gar=
Zeiung fü Untewih ungen anſtellen ſoll. Demgemäß wurden
Unter=
urde benetz:fh inüm am meiſten genannten Trier angeſtellt, wo ſich
2yvon ſitz Al der ſi der Beſatzung vorgekommenen Todesfälle ſeit
eibenn, )” von WZanf 41 erhöht hat. Die Unterſuchung wurde auch
dere rfniſche Garniſonſtädte ausgedehnt, u. a. auf
7 Ademſt ufſw. Bei dieſer Gelegenheit erfährt man, daß
aeen büMr 15 franzöſiſche Soldaten an der Grippe
ge=
m. ſind. 4
aus/ell atenbriefen hervongeht, beträgt nach einer Mit=
„e der hiſer „Humanité” die Zahl der in der Garniſon
giuſt ſier gHroenen Soldaten nicht wie offiziell zugegeben
geſei, Rüg, ſondern ſie überſteige fünfzig. In den
ben winiſonen des Rheinlands ſeien
demfſim mindeſten ebenſoviele Soldaten
Ite iſer Kältekrankheiten geſtorben, ſo daß
eanz „Undert Tote und mehrere hundert
ke bſtge. Die Schuld liege größtenteils an der
ſernlüreng. Das Reglement beſtimme, daß für die
Die Kaſerne wurde geſchloſſen, um das Uebergreifen der Grippeepidemie auf die Zivilbevölkerung
zu verhüten. Bis jetzt ſoll die Beſatzung in Trier 50 Todesfälle zu verzeichnen haben.
franzöſiſchen Beſatzungstruppen beſchäftigt und beſchloſſen, eine
aus dem Vorſitzenden dieſes Ausſchuſſes, Abgeordneten Emile
Vincent, und zwei weiteren Ausſchußmitgliedern beſtehende
Ab=
ordnung nach dem Rheinland zu entſenden mit dem Auftrage, die
Lage zu prüfen und einen Kontrollbericht vorzulegen.
Marſchall Pékain
früherer Oberbefehlshaber der franzöſiſchen Armee, leitet die
Unterſuchung über den Geſundheitszuſtand in den Garniſonen des
Rheinlandes. In der Unterſuchungskommiſſion ſind vor allem
Profeſſoren der mediziniſchen Fakultät von Paris und Mitglieder
der mediziniſchen Akademie vertreten.
Der ſozialiſtiſche Abgeordnete Barthe, der die Negierung
über die zahlreichen Todesfälle abermals zu interpellieren gedenkt,
hat, wie der „Soir” berichtet, von den Familien der Verſtorbenen
ſo=
wohl als von Mitgliedern der Beſatzungstruppen ſelbſt
umfangrei=
ches Material erhalten. Er erklärt, dem Blatt zufolge, daß die
Sol=
daten die mangelhaften ſanitären Zuſtände auf die Unfähigkeit
ihrer Vorgeſetzten zurückführen, und daß unter ihnen
infolgedeſ=
ſen ſtarke Erregung herrſche. Der Abgeordnete äußerte ſich ſehr
ſcharf über das Schweigen der Militärbehörden von Landau und
Koblenz, das demjenigen der verantwortlichen Stellen der
Trie=
rer Beſatzung in nichts nachſtehe. In Landau ſeien 70
Todes=
fälle vorgekommen, in Koblenz 80, in ſämtlichen anderen
Rhein=
landgarniſonen ſchätzungsweiſe etwas mehr als 40. Insgeſamt
ſeien mehr als 250 Soldaten binnen weniger Wochen geſtorben.
Der Abgeordnete Rollin fordert kategoriſch, den
Platzkomman=
danten von Trier vor ein Kriegsgericht zu ſtellen. Die Regierung
und vor allem der Kriegsminiſter befinden ſich in der größten
Verlegenheit, da man von dieſer Debatte die peinlichſten
außen=
politiſchen Rückwirkungen befürchtet. Marſchall Petain, der
augenblicklich eine Rundreiſe durch das beſetzte Gebiet macht, iſt
am Sonntag abend auf dem Mainzer Hauptbahnhof eingetroffen.
Der Bahnſteig war durch franzöſiſches Militär abgeſperrt. Der
Mar=
ſchall, der von Koblenz kam, beſichtigte die ſanitären
Einrichtun=
gen der Beſatzungstruppen in Mainz und ſetzte dann die Reiſe
in die Pfalz fort.
Kriſe in Frankreich.
Unzufriedenheit mit dem Kabinelt der nakionalen
Einigkeit.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 11. März.
„Die Regierung ſoll wie ein dürres Blatt fallen”, ſagte
poe=
tiſch angehaucht kürzlich ein linksſtehender franzöſiſcher Politiker.
Das ſoll heißen, daß die Regierung bis zu dem angeſetzten
Ter=
min, nämlich bis zur Beendigung der Sachverſtändigenkonferenz,
ſo volltommen jedes Preſtiges beraubt und innerlich ſo
erſchüt=
tert ſein dürfte, daß die Kriſe ſich quaſi automatiſch einſtellt. Es
wäre leicht möglich, Poincaré jetzt zu ſtürzen. Das erforderte
aber einen ſcharfen Kampf, bei dem die Kammer in allen Fugen
krachen würde. Jeden Tag ſieht die Regierungskoalition etwas
ſchwächer aus, ſie geht langſam und ſicher dem Grabe entgegen
und es beſteht Grund zu der Annahme, daß ſie in ihrer
Todes=
ſtunde ſo ſchwach ſein wird, daß ſie durch ihre letzten Zuckungen
niemanden mehr wird verletzen können.
Die Regierung hat ihre Aufgabe vollkommen erfüllt. Sie
ſoll gehen, jagt man überall. Eine etwas eigentümliche
Denk=
weiſe denn es iſt doch an ſich ungerecht, eine Regierung deshalb
zu ſtürzen, weil ſie ihre Aufgabe erfüllt hat. Aber es ſteht feſt,
daß die jetzige Situation unhaltbar iſt. Man ſieht nichts von den
in Ausſicht geſtellten Reformen, dagegen hemmt die Union
natio=
nale jeden Fortſchritt. Und wüßte man, was an ihre Stelle treten
ſoll, dann wäre es unlogiſch, auch nur einen Augenblick mit der
Einleitung der Regierungskriſe zu zögern. Aber man weiß eben
nur — oder man glaubt es zu wiſſen —, wer die Nachfolger der
einzelnen Fachminiſter ſein werden. Das iſt aber auch alles. Aber
für Poincaré hat man noch keinen Nachfolger gefunden. Ein
neues Kabinett Poincaré, mit einer beliebigen Mehrheit, würde
eben auch nur ein Kabinett Poincaré bleiben; die Perſönlichkeit
Poincarss iſt ſo ſtark und ſeine Prinzipien ſind ſo ſtarr
feſt=
gelegt, daß alles in ſeinem Geiſte weitergehen würde. Für eine
einfache Umgeſtaltung des Kabinetts wollen aber diejenigen
Parteien, die daran nicht unmittelbar intereſſiert ſind, nicht
kämpfen. Auch weiß man, daß eine reine Linksregierung kaum
beſtehen könnte; ſie müßte bei jedem Vertrauensvotum rechts um
Unterſtützung betteln.
Aber darum kümmert man ſich vorläufig wenig. Die
Haupt=
ſache iſt, das Joch der Union nationale abzuſchütteln, die Kriſe
für den angegebenen Zeitpunkt vorzubereiten. Und die
Regie=
rung kämpft verzweifelt um ihr Fortbeſtehen; ſie verſchiebt alle
ſchwierigen Fragen, um nur bis zu den Ferien gut durchzuhalten.
Ricklin und Roſſé finden kein Rechl.
EP. Paris, 11. März.
Die früheren Abgeordneten Ricklin und Roſſé hatten
bekannt=
lich einen Prozeß gegen den Fliegeroffizier Herbelin aus Belfort
angeſtrengt, weil dieſer ſie während des Wahlfeldzugs in
mehre=
ren Anſchlägen als „Boches” bezeichnet hatte. Das Strafgericht
von Mülhauſen hatte ſich aber als unzuſtändig erklärt, worauf
Ricklin und Roſſé Berufung einlegten. Der Appelationshof von
Kolmar hat nun jedoch den Entſcheid des Mülhauſer Gerichts
beſtätigt und Ricklin und Roſſé obendrein zu den Prozeßkoſten
verurteilt.
Aus 0 Darmſtädter Lichtſpieltheakern.
Union=Theater.
ung5r wberühmte Film nach dem Roman „Schmutziges
eine Autzseichnete Regieleiſtung Richard Eichbergs,
endlichuch nach Darmſtadt gekommen. Es iſt ein guter
Buter Uſh. Obwohl auch die Handlung ſpannend und
e ſt, in ſteſ iert dieſer Film noch mehr wie dieſe und wie
aſit Wr bie dugndie ſchauſpieleriſchen Höchſtleiſtungen von Hein=
Drg/and Anna May=Wong. Die Fabel des Films
MDin allskerten als bekannt vorausgeſetzt werden. Sie iſt
N Em Rlsſtn „Schmutziges Geld” entnommen, erhält aber
Ne gawlti ne Wege gehende Regie eine eigne Note, die
DechtigtA ſch einen läßt, dem Film nicht den Titel des
W e 3u ERy, ſondern die kleine Japanerin Song noch mehr
MſtteAhl der Handlung zu ſtellen. Dieſes kleine arme
we Fmädest eus dem dunkelſten Hafenviertel, entwickelt eine
We Wufoätliape Liebe, daß ſie ſich zur großen Tragödin aus=
Die Aßld erung der Begebenheiten durch den Film iſt,
* Hde u Anein feſſelnd und in eine Fülle der intereſſan=
Eider Nch Szenen geſtellt. Was Eichbergs Leiſtung weit
Jen gemltzte n Durchſchnitt erhebt, iſt die Herausarbeitung
in Meshlisen und ſchlicht Tragiſchen ohne jede ſüßliche
Gbentalizi iwer auch ohne allzu ſtarken Realismus.
iE Snich Lurge ſpielt den Artiſten Jack Houben, mit der
Broß Aſtarken Künſtlerſchaft, die außer ihm nur noch
LJſchnir an gleichen Aufgaben hergeben kann. Tierhaft,
ia pndil erdgebunden, ſtark, ohne athletiſch zu wirken,
De Rclut ſeiner Darſtellung immer in einem weichen
Siduer, me hlschen Fühlens eingehüllt. Schon die kleine
Er=
angsietiu dem Dampfer, da ſeine Eiferſuchtstat ihn aus
Sine Deisehenden auslöſcht iſt eine techniſch und darſtele=
Wdisevaron e Leiſtung. Dann aber wächſt Heinrich George
Spßschtsczit mit pockender Wucht in ſeine Nieſenaufgabe
De iRAhöhepunkt erhält in den Szenen, da er erblindet
Snwer Fills wird. In den gleichen Szenen iſt auch Anng
Smnas Talſbieleriſche Leiſtung ganz hervorragend. Dieſe
Si Jhampßt lit mringt für ihre Aufgabe im Film alles mit, was
Ein Jie Haen e Lee e
Si Sie Nusſbiekunſt, die fo ſchlicht nattrlich und dabe
Geſamtſpiel iſt in dieſem Film ganz ausgezeichnet. — Nach langen
Wochen, die mit wenigen Ausnahmen wenig Wertvolles brachten,
ein glänzendes Zeugnis dafür, daß auch die deutſche Filmkunſt
Ausgezeichnetes zu leiſten vermag.
Auch der Beifilm „Eines ſtarken Mannes Liebe‟
6 Akte aus dem Leben eines Weltmeiſterboxers, mit Karl
Briſ=
ſon und der ſchönen Lilian Hall=Davis in den Hauptrollen,
findet ſicher bei der Mehrzahl der Theaterbeſucher Intereſſe. Es
iſt ein Box=Sport=Film, der — amerikaniſch — einen guten
Ein=
blick in das Werden eines Weltmeiſterboxers gibt und dabei auch
die Liebe nicht zu kurz kommen läßt. Die Handlung iſt leider nicht
frei von ſtörenden Längen, das wird aber ſicher das Intereſſe der
box=begeiſterten Beſucher, auch nicht derjenigen die gerne ſehen,
wie gleichzeitig um die Meiſterſchaft und um die Frau geboxt wird,
beeinträchtigen.
Die Kataſtrophe. Von Edmund v. Glaiſe=Horſtenau. Die
Zertrümmerung Oeſterreich=Ungarns und das Werden der
Nach=
folgeſtaaten. Mit 96 Abbildungen und 1 Karte, 525 Seiten. —
Jugoſlawiens Entſtehung. Von Duſan A. Loncarevic. Mit
70 Abbildungen, 675 Seiten.
Am. Dieſe beiden im Amalthea=Verlag (Zürich, Leipzig und
Wien) erſchienenen Bücher gehören zuſammen und ergänzen ſich
wechſelſeitig. Während das erſte Werk eingehend ſchildert wie
die Donaumonarchie in den Wirren des Weltkrieges, von innen
und außen zermürbt, zuſammenbrach und jenem Konglomerat von
Nachfolgeſtaaten Platz machte, das die immer ſchon drohende
Ge=
fahr der „Balkaniſierung” Mitteleuropas nur vergrößerte
erhal=
ten wir in dem zweiten Werk eine eingehende Wiedergabe aller
Tatſachen und Momente, die zu der Schaffung des ſelbſtändigen
Jugoſlawiens getrieben und beigetragen haben
Der Verfaſſer des erſten Werkes war im Weltkrieg Mitglied
der öſterreichiſchen Heeresleitung und hat ſo vieles geſehen, was
uns überhaupt noch nicht oder wenigſtens von dieſer Warte aus
geſehen noch nicht bekannt war. Hierzu kommt die Gabe einer
flotten Darſtellung, ſo daß das umfangreiche Werk ſich teilweiſe
lieſt wie ein ſpannender Roman, wie der hiſtoriſche erſchütternde
Roman freilich eines Staates, deſſen Völker auseinanderſtrebten
und in dem das Deutſchtum, das Träger des Staatsgedankens
und das Bindeglied war, nun auch bei dem Zuſammenbruch und
nachher am meiſten zu leiden hatte. Der Verfaſſer ſcheut nicht
davor zurück, auch die Gegenſätze zwiſchen Oeſterreich und dem
Deutſchen Reiche, wie ſie ſich im Laufe des Koalitionskrieges
er=
gaben, aufzuzeigen, bleibt dabei aber immer ehrlich bemüht, die
Gegenſätze in der Geſchichtsauffaſſung auszugleichen. Ausführlich
ſpricht der Verfaſſer von den verſchiedenen Friedensfühlern, die
zwiſchen den Gegnern in den Jahren 1917 und 1918 über die
Schweiz ausgeſtreckt wurden und bringt hier Tatſachen, die weiten
Kreiſen bislang noch unbekannt waren. Nicht ohne Bewegung
kann man in dem Werk verfolgen, wie ungeheuerlich, ungeheuer=
lich auch noch im Vergleich zu den Zuſtänden bei uns, die
Ernäh=
rungsſchwierigkeiten ſich in den Ländern der Donaumonarchie
gegen Kriegsende geſtalteten und wie dann das ſtolze Heer, vom
Nationalitätenhader zerfreſſen, angeſichts des nun billige
Lor=
beeren pflückenden Feindes auseinanderbrach. Gründlich und
feſ=
ſelnd iſt auch die Darſtellung, wie in den Nachfolgeſtaaten die
neuen Gewalten ſich konſtituierten. Die zahlreichen Bilder ſtellen
zeitgenöſſiſche Perſönlichkeiten dar.
Das zweite Werk, „Jugoſlawiens Entſtehung”, iſt von dem
Standpunkt eines Groß=Serben geſchrieben, darum aber nicht
min=
der intereſſant. Der Verfaſſer, der als Journaliſt vor dem
Welt=
kriege lange in Belgrad lebte, widmet der Vorgeſchichte des
Mor=
des von Serajewo wie Serbiens Entwicklung in den letzten
Jahr=
zehnten überhaupt einen breiten Raum und behandelt recht
aus=
führlich die politiſche Seite der Balkankriege und die politiſche
Entwicklung des Kataſtrophenjahres 1914. Wie ſchon angedeutet,
kommen Oeſterreich und mit ihm ſein Verbündeter Deutſchland
in dem Werke nicht gut davon, wer über die Entſtehung
Jugo=
ſlawiens ſich auch von der anderen Seite informieren will, der
greife zu dem oben beſprochenen Buch von Glaiſe=Horſtenau. Die
Wahrheit liegt für den, der ſie ſucht, wie überall ſo auch hier in
der Mitte. Das Buch von Loncarevic enthält ebenfalls viele
Bild=
beigaben hiſtoriſch gewordener Perſönlichkeiten. H. W. W.
— Verhütet Unfälle! Dieſe Warnung, die die Reichs=Unfall=
Ver=
hütungswoche in eindringlichſter Weiſe in allen Tonarten denen, die
es angeht, zuruft, iſt auch das Leitmotiv der neueſten Nummer (5 des
3. Jahrganges) der Zeitſchrift „Der Werksleiter”,
Halbmonats=
ſchrift für neuzeitliche Betriebsführung und Organiſation (Schriftleitung
Dr.=Ing. Richard Koch und Dr.=Ing. Otto Kienzle, Berlin; Verlag:
Deutſche Verlags=Anſtalt, Stuttgart). In überaus ſachlicher Weiſe
be=
leuchten die in dieſem Heft unter dem gleichen Geſichtspunkt
zuſammen=
geſtellten Artikel das ganze ungeheure Gebiet der ſachgemäßen Unfall=
Vorbeugung. Beginnend vom Bau des Betriebes, über ſeine
Einrich=
tung fort bis zu den Beſonderheiten der verſchiedenen Gewerbe, ſind
die Möglichkeiten zweckmäßiger Schutzmaßnahmen erwogen. Unter dem
zuſammenfaſſenden Titel „Unfallverhütung im Betrieb”
ſind Beiſpiele in Wort und Bild angeführt, die die neueſten und
prak=
tiſch erprobten Einrichtungen zeigen. Sodann wird die ſtatiſtiſche, die
geſetzliche und ſoziale Seite der Unfallverhütung in Einzelaufſätzen
ein=
gehend erörtert. Das Heft iſt über den aktuellen Inhalt hinaus von
bleibendem Wert, weil es für die Sicherheit im Betriebe zahlreihe
An=
regungen gibt, die über die kurze Dauer der Unfall=Verhütungswoche
lange hinaus wirken. Es iſt ein neuer Beweis für die zuverläſſige und
immer wache Beratung, die die Leſer des „Werksleiter” ſtändig ſinden
und die das Blatt als unentbehrlich für jedes gut ausgeſtattete
Betriebs=
bureau gelten laſſen. Wo es etwa noch fehlen ſollte, ſei auf die
Mög=
lichkeit aufmerkſam gemacht, koſtenloſe Probehefte vom Verlag beziehen
zu können. Das Abonnement kann in jeder Buchhandlung oder
Poſt=
anſtalt aufgegeben werden.
Beſprechung iſt im erſten
Mozartverein. In
Abſatz am Schluß der zweiten Spalte zu leſen: Einen großen,
ſtarken Sopran hat Frl. Tilli Amelung.
Seite 4
Dienstag, den 12. März 1929
„Rokfronk” in Fronk!
die Gefahr der kommuniſtiſchen Skoßkrupps.
* Berlin, 11. März. (Priv.=Tel.)
Vor wenigen Tagen ging die Meldung durch die Preſſe, daß
bei einem blutigen Zuſammenſtoß eines kommuniſtiſchen
Stoß=
trupps mit Teilnehmern einer nationalſozialiſtiſchen
Verſamm=
lung in dem Dithmarfchenort Wöhrden in Holſtein zwei
National=
ſozialiſten und ein Kommuniſt durch Meſſerſtiche getötet und
ſieben weitere Perſonen ſchwer verletzt wurden, von denen
in=
zwiſchen ein weiteres Opfer dieſes von den Kommuniſten
provo=
zierten blutigen Zuſammenſtoßes geſtorben iſt. Daß nun ſogar
in den Kleinſtädten Schleswig=Holſteins mit ſeiner ruhigen und
bedächtigen Bevölkerung die Kämpfe zwiſchen Rotfront und
Nationalſozialiſten bis zu Mord und Totſchlag führen, muß doch
eigentlich zu ſehr ernſtem Nachdenken anregen. Nach allen
vor=
liegenden Berichten ſind auch in dieſem Falle die Kommuniſten
die Angreifer geweſen, wie ſie ja überhaupt der Teil des ſtärkſten
Auftriebes ſind. Sie fühlen ſich als Stoßtrupp des
Bol=
ſchewismus, alſo auch als Todfeinde der deutſchen
Republik. Es zeigt ſich noch nachträglich, daß Herr v. Keudell
recht hatte, als er dieſe Organiſation verbieten wollte. Er hat ſeine
Abſicht mit unzulänglichen Mitteln ausführen wollen, und ſich
dadurch eine ſelbſtverſchuldete Niederlage geholt. Aber der
Ge=
danke an ſich war richtig, doppelt richtig, weil der Fanatismus,
der in ſeiner ausgeprägteſten Form in der Rotfrontbewegung zu
Hauſe iſt, dieſer Armee des Kommunismus, eine ſtarke
Kampf=
kraft und auch einen relativ ſehr hohen Kampfwert beſitzt.
Die Sozialdemokraten wollen ſich darüber hinwegtäuſchen.
Triumphierend berichtet der „Vorwärts”, daß die
Mitgliederbe=
wegung innerhalb des Rotfrontbundes in ſtarkem Wechſel ſich
be=
findet. Die Zahlen, die er darüber anführt — und die er einer
Denkſchrift des Reichsführers der Roten Jungfront entnimmt —
ſind auch ſehr auffallend: in einem Vierteljahr 22 000 Eintritte
und 23 000 Austritte, im nächſten Vierteljahr 48 000 Austritte
gegenüber 60 000 Eintritten, was nach ſeiner Anſicht darauf
hin=
deute, daß es ſich mehr um eine Spielerei handele, die man
be=
ginnt und nach einem Vierteljahr wieder plötzlich von ſich wirft.
Schlußfolgerung, daß eine Bewegung, die eine derartige
Mitglie=
derbewegung zeige, nicht viel wert ſei, iſt doch voreilig. „Rotfront”
hat immer noch über 100 000 Mitglieder, von denen zweifellos
mindeſtens 40,000 ſtraff organiſiert ſind und eine Kerntruppe
bilden. Jedenfalls bedeutet „Rotfront” eine ſtarke Gefährdung
der ſtaatlichen Sicherheit.
Das ſcheint auch allmählich bei den Demokraten zu dämmern.
Die Voſſiſche Zeitung veröffentlicht an leitender Stelle den
aller=
dings ſehr diplomatiſch gehaltenen Artikel eines Leipziger
Rechts=
anwaltes, der auf die Gefahr des Kommunismus hinweiſt und
zwiſchen den Zeilen deutlich zu erkennen gibt, daß er ein
Ver=
bot der „Rotfront” für dringend notwendig hält,
allerdings will er gleichzeitig auch die Rechtsverbände — wobei er
wohl in erſter Linie an den Stahlhelm denkt — verbieten laſſen,
um der Pſyche der Sozialdemokratie entgegenzukommen, die es
nicht wage, der deutſchen Arbeiterſchaft begreiflich zu machen, daß
man die Militärorganiſation der Kommuniſten unterdrückt, die
rechtsſtehenden Verbände aber leben läßt. Das iſt eine
gefähr=
liche Schwachheit. Mit innerpolitiſchen Argumenten darf man
hier nicht arbeiten. Zur Entſcheidung ſteht nur die Frage, von
welcher Seite der Staat bedroht iſt, und das iſt allein die Armee
des Kommunismus, gegen die man mit allen Mitteln vorgehen
muß, gegen die man Maßnahmen treffen muß, deren
Unter=
laſſung ſich im kritiſchen Augenblick bitter rächen könnte.
Reichsreform in der Theerie.
die Borſchläge des Ankerausſchuſſes über
niſakion der Länder, und der Einfluß der käd
das Reich”
* Berlin, 11. März.
Der Apparat, der vom Reichsrat bzw. den Länd
Reichsreform eingeſetzt worden iſt, beginnt langſam zu had=
Wie bereits bekannt, hat der Unterausſchuß der zweim
Lohnbewegung bei der Reichsbahn.
* Berlin, 11. März. (Priv.=Tel.)
Zwiſchen der Reichsbahndirektion und den Gewerkſchaften
der Eiſenbahner haben am Montag Lohnverhandlungen
ſtatt=
gefunden. Sie haben ergeben, daß zur Durchführung der
Lohn=
wünſche Mehrbelaſtungen in Höhe von 31 Millionen Mark
ent=
ſtehen würden. Da ſich die Reichsbahn außerſtande ſieht, dieſen
Forderungen wachzukommen, wird wahrſcheinlich ein
Schieds=
verfahren notwendig werden. Die Lohnbewegung bei der
Reichs=
bahn verdient aber die Aufmerkſamkeit der breiteſten
Oeffentlich=
keit, nicht weil vielleicht die Lohnforderungen unberechtigt ſein
könnten, ſondern deswegen, weil jetzt alles unterlaſſen werden
muß, was geeignet ſein könnte, die Leiſtungsfähigkeit der
Reichs=
bahn zu vermindern, denn ſie iſt für die deutſche Induſtrie eine
der beachtlichſten Auftraggeberinnen. Iſt ſie gezwungen, ihre
Be=
ſtellungen einzuſchränken, dann wirkt ſich das für die
verſorgen=
den Betrieb in Arbeitseinſtellungen aus. Wie ſchwierig unſere
geſamte Lage überhaupt iſt, geht daraus hervor, daß der
Reichs=
finanzminiſter jetzt überhaupt nicht weiß, wie er den
Kaſſen=
bedarf des Reiches am 1. April decken ſoll. Erforderlich iſt eine
Milliarde Mark, die jetzt auf dem Wege der Anleihe aufgebracht
werden ſoll. Einſpringen ſollen Reichspoſt, Reichsbahn und
Preußenkaſſe, von denen man kurzfriſtige Gelder aufnehmen
will. Das iſt der beſte Beweis, daß wir finanziell auf jedem
Gebiet den Bogen überſpannt haben.
miſſion jetzt ein Referat über die Organifation der 95
ſtattet. Das Beachtliche dabei iſt, daß die 4 Referenenu
ſtimmiges Gutachten abgegeben haben. Sie gehören zi bekügrmeiſter 21
als Perſönlichkeiten dem Unterausſchuß an, werden oln
lich ihr Votum nur abgeben nach Rückſprache mit ihm /1551 Peh Lst
rungen. Preußen, Sachſen, WürttembnM
Hamburg liegen auf dieſem Referatfeſ
Entſcheidende vorwegzunehmen, ſo iſt dieſer Unteraugauf
dem Ergebnis gekommen, daß die Schwierigkeiten
gelöſt werden können durch eine Aufloce
Preußens, wenn Preußens Provinzen in Lände
werden, die auch dieſe Bezeichnung tragen ſollen. DieF
ßiſche Zentralregierung fällt fort, Fhre
Verwaltungsgeſetze
fugniſſe gehen auf das Reichskabinettäbeitinswürdigen perſör
der Organiſation der ſüddeutſchen Ländenllys Wirſen für das
nichts geändert werden, weil „hiſtoriſche und zw /.4 Lauerndes Andenke
Gi
und die 9
M
außerden
iehen Ihres von
ich Sihnen und dei
eir Bedürfnis, daran
eielungen den Land
grigupt der Landes.
peiter noch an die
Ein der ehemaligen
ernüdlichem Fleiß,
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Gründe ihre Selbſtändigkeit erheiſchen”. Dagegen hält dn 1 Mit ausgezeichne
ſchuß es für eine notwendige Folge, daßbeiden
organiſation die kleineren Staaten perſyul ſedent des Beii
den. Im weſentlichen hat alſo der Ausſchuß die Vorſchäfut,
Lutherſchen Bundes zur Erneuerung des Reiches guftup k 00 Zeitr M
ohne allerdings ſeine Pläne bis zum letzten auszudenlentt Nitwoch, den 13.
hier angeblich die Kompetenz des erſten Länderausſchuf” ungshalle des Wo
ginnt. Ob die einzelnen preußiſchen Länder einen gemirc ufsverwaltung mit
Landtag behalten ſollen oder ob der Reichstag in imnd
Form die Aufgabe dieſes Landtages übernimmt, darüberuß den
Für
verſchiedene Vorſchläge vor. Hier iſt die Konſtruktion auuf punigshe
mit Abſicht recht unklar wie überhaupt das ganze wohl maſſ iden
Diskuſſionsgrundlage gedacht iſt. Wir glauben auch, dü.,/ſeh
Bayern aus Widerſtand erfolgen wird, weil der Qualiml.)
Berlin zwar verſchwinden, aber dafür die Reichsregierun
Machtzuwachs erhalten ſoll, was aber gerade die Bahi
meiden wollen. Das Referat bedeutet jedenfalls einen m
wenn auch taſtenden Verſuch, die ſtrittigen Fragen einmiſ,
packen.
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der umliegenden seichen nofddelte
Landesteile ist ein besondels V."
Markt, dessen Struktuf i deI Ne
Rie Mee Vdn ee"
ditferensiert ist . . . Ma0 e/f39
in sich geschlossene Wirtsch
allein durch der
Geb. Fräul.
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Kinde geſucht.
Aliceſtraße 21. pt.
mmer
Dienstag, den 12. März 1929
Seite 5
Aunder Landeshauptſkadk.
Darmſtadt, 12. März.
im Aiſtben des Oberbürgemmeiſters
dr. Giaffag.
Staatslmſöent und die Miniſter haben die Familie und
tverwayſſuig ihrer wärmſten Anteilnahme verſichert. Das
niniſtermm hat außerdem ſein Beileid durch eine
Kranz=
um Aunzſuck gebracht.
Das Aileid des Landkagspräſidenken.
Herr Lhytagspräſident richtete das nachſtehende Schrei=
Frau Ohbürgermeiſter Dr. Gläſſing:
ehr geehrte Frau Gläſſing!
2i dem Alſeben Ihres von mir hochverehrten Herrn Ge=
Reſ bringe 17 Ihnen und den Ihren im Namen des
Land=
iſt ſinind im zenen Namen herzlichſtes Beileid zum Ausdruck.
Szh, iſt mir erBedürfnis, daran zu erinnern, welche
freund=
ichen Beehungen den Landtag mit Ihrem Herrn
Ge=
als OShaupt der Landeshauptſtadt, ſtets verbanden.
nke aber veiter noch an die mehrjährige Tätigkeit Ihres
Gemahlin der ehemaligen Zweiten Kammer, während
mit umenüdlichem Fleiß, mit einer eingehenden
Sach=
is und nit großer Liebe zum Werke an der
Verab=
ing der ſerwaltungsgeſetze mitgearbeitet hat.
ine lieweswvürdigen perſönlichen Eigenſchaften ſowie
ingebemß Wirken für das Wohl der Stadt Darmſtadt
ihm eiendauerndes Andenken.
Mit ausgezeichneter Hochachtung
gez. Delp
huſident des Heſſiſchen Landtags.
des Plan jir die Feier der Beiſekung.
arg wirg Mittwoch, den 13. März ds. Js., vorm. 8 Uhr,
ie * Einſegmingshalle des Waldfriedhofes aufgebahrt, die
n Lühlar Friedäusverwaltung mit Pflanzen und Blumen
aus=
der Mis ückt wirid
9ühneidtragenden verſammeln ſich um 11 Uhr auf dem Platz
iſt die her Einſeyungshalle. Für die Familie und die nächſten
unt de örigen kpeden vor der Säulenhalle 20 Stühle aufgeſtellt.
Bir un1 Uhr angen Friedhofsbedienſtete in Dienſtkleidung
wird ularg un e Begleitung von 12 Beamten und 12
Arbei=
er Stafſtauf dem Bahrwagen heraus auf das
Poſta=
das vom)r Säulenhalle ſich befindet. Die Säulenhalle
von der Fiedhofsverwaltung ebenfalls mit Grün
aus=
ückt.
ine ſenddeſſer ielt das Stadtoſcheſter einen Choral.
eſang de vereinigten Darmſtädter
Männergeſang=
andlun /)es Geiſtlichen.
legung our Kränzen.
Meſang /:/ vereinigten Darmſtädter Männergeſang=
Warg wi dauf dem Bahrwagen nach dem Grab über=
Die Künze werden vou den 24 ſtädt. Beamten und
rbeiterm tragen. Der Zug ſetzt ſich mit der Muſik an
itze in) Awegung,
Folge:
ſtverwalltmg und Stadtverordnete,
geleitetvon 24 ſtädt. Beamten und Arbeitern,
brigen! Ulnehmer.
fuſik gelft mit bis an das Grab, ebenſo die Stadtver=
9, Staäterordneten und die nächſten Leidtragenden.
des baſcränkten Platzes iſt eine weitere Beteiligung
ſtöglich,) lie Abſperrung auf dem Platz vor der
Ein=
gshalle ſovie der Zugänge zu dem Grab übernimmt
hupo narh Verabredung mit dem Friedhofsverwalter.
Fab ſpiall die Muſk einen Choral, ſodann folgt das
des Grülichen, ſodann wird der Sarg beigeſetzt,
Nddeſſen ſielt die Muſik einige Takte.
Mnläßlich’ dis Ablebens des Herrn Oberbürgermeiſters
ing findet m Dienstag, den 12. März, mittags 12 Uhr,
Wus eine öfentliche Stadtverordneten=Sitzung ſtatt.
ſe ie auf dannerstag, den 14. März, anberaumte
erord utenfitzung fällt aus.
hließungrdr ſtädtiſchen Büros und Kaſſen. Aus Anlaß
„hung desshrrn Oberbürgermeiſters Dr. Gläſſing bleiben
60 woch, den /3. März 1929, von 10 Uhr vormittags ab,
ſtädtiſchen Büros und Kaſſen, mit Ausnahme der
Sbarka=ſ die ihren Betrieb aufrecht erhält, geſchloſſen.
ge Ablecbns des Herrn Oberbürgermeiſters Dr. Gläſſing
M it für Degstag, den 12. März, angeſagte
Teenach=
der Fuſendgruppe des Frauenvereins
ſeten Knnz für Deutſche über See auf Diens=
„ 19. Märzz erfchoben werden.
Hängerſchaftt ſie dem Gau Darmſtadt angehören, ſich an der
ungsfe t des Herrn Oberbürgermeiſters Dr. Gläſ=
Wir Eun die Herren Arbeitgeber, die Angeſtellten zu
Mannt wuuſ: am 14. Februar der Lehrer Phil. Sander
adt Kreik )ppenheim) zum Rektor an der Volksſchule da=
8 Märzß ſr Lehrer Orto Emmel, zu Maulbach (Kreis
Dim Lehrem der Volksſchule zu Staufenberg (Kreis Güßen)
it Wirkur)oym Tage des Dienſtantritts ab.
2er ſtellvertt ande Schlichter für den Bezirk Heſſen. Zum ſtell=
Schlickte, für den Schlichterbezirk Heſſen wurde Negie=
Dr Bey ; beim Kreisamt Friedberg in Heſſen beſtellt.
iceliſch=Euliche Nachrichten. Durch die Kirchenregierung
Pfarreri ſarl Keitzer zu Brensbach die evangeliſche
* zu Alsbu/ch (Dekanat Zwingenberg) übertragen.
N8 Alter= Frau Magdalene Von der Au Witwe geb.
umenthal kuzt wohnhaft, feiert am 16. März in angemeſſener
t ihren 80.- Aburtstag.
egerberein: Der dritte Vorſitzende des Kriegervereins, Herr
Krein, indenhofſtraße 11, begeht am 14. März in guter
* und Gumr ſeinen 80. Geburtstag. Herr Grein iſt einer
„eIigen Lochrden, die im ehemaligen Heſſiſchen Scharfſchützen=
Ledient Fum. 1870 machte er den Feldzug gegen
Frank=
hemaligen äſſiſchen 1. Gardejäger=Bataillon mit und wurde
Maſt bei Aabelotte mit dem Eiſernen Kreuz ausgezeichnet.
— Heſſiſches Landestheater. Heute Dienstag gelangt „Napoleon”
von Grabbe in der Inſzenierung Carl Eberts (Bühnenbilder: Wilh.
Neinking) mit Fritz Valk in der Titelrolle zur Wiederholung. (Miete 4,
Beginn 19.30 Uhr.)
Im Kleinen Haus, fin det eine Aufführung von Flotows Oper
„Martha” in der neuen Einſtudierung und Inſzenierung ſtatt.
(Miete K, Beginn 19.30 Uhr.) In dieſer Vorſtellung ſingt Theo
Herr=
mann zum erſten Male die Partie des Plumkett, Otto Stadelmaier als
Gaſt den Lionel.
Morgen Mittwoch gelangt im Großen Haus Leſſings Luſrſpiel
„Minna von Barnhelm” in den Inſzenierung Carl Eberts zur
Aufführung.
Die Heſſiſche Spielgemeinſchaft bringt morgen, Mittwoch abend,
die Lokalpoſſe Niebergalls „Der Datterich” zur Aufführung.
Be=
ginn 19.30 Uhr.
Die „Boheme” von Puccini mit Anny von Stoſch, Käthe Walter,
Adolf Jaeger, Hans Komregg, Theo Herrmann, Rudi Wünzer, Herbert
Grohm, Eugen Vogt kommt Donnerstag, den 14. März, zur
Wieder=
holung. Muſikaliſche Leitung: Max Rudolf.
Das Heſſiſche Landestheater abſolviert morgen ein Geſamt=
Opern=
gaſtſpiel im Feſtſpielhaus Worms. Zur Aufführung gelangt „Sly”
von Wolf=Ferrari.
Max Adalbert in Darmſtadt. Der „Dickkopf” mit Max
Adalbert und dem Enſemble des Kleinen Theaters Berlin gelangt am
Sonntag, den 17. März, im Kleinen Haus zur Aufführung. Infolge
umfangreicher Gaſtſpielverpflichtungen Max Adalberts muß dieſes
Gaſt=
ſpiel in dieſer Spielzeit das einzige in Darmſtadt bleiben. Der
Vor=
verkauf für Mieter beginnt heute Dienstag und wird morgen Mittwoch
fortgeſetzt; der allgemeine Vorverkauf beginnt am Donnerstag, den
14. März.
e
TeO Hoüer Hans Simon
am Freitag, den 15. März, abends
Singt Schuperz s uhr, im Kleinen Haus (4276
Karten zu Mk. 3.—, 2.—, 1.—
bei Konzert=Arnold und Kleines Haus.
— Elſaß=Lothringer=Vereinigung. Die „Darmſtädter Vereinigung
der aus Elſaß=Lorhringen Vertriebenen” hat in ihrer
Generalver=
ſammlung eine Namensänderung beſchloſſen. Nachdem nunmehr, zehn
Jahre nach der Vertreibung aus Elſaß=Lothringen, die
Vereinsmit=
glieder in der neuen Heimat Heſſen feſtgewurzelt ſind, ſoll die
Ver=
einigung nunmehr „Elſaß=Lothringer=Vereinigung” heißen. Es wird
hierdurch zumn Ausdruck gebracht, daß die Vereinigung fortan in erſter
Linie nicht mehr Hilfeleiſtung für die Vertriebenen bezweckt, ſondern
daß der Verein als landsmannſchaftliche Vereinigung nicht
nur die Zuſammengehörigkeit und die Erinnerung an die alte Heimat
pflegen, ſondern in möglichſt weiten Kreiſen Liebe und dankbare Treue
zu dem enrriſſenen ſchönen deutſchen Land lebendig erhalten will. —
Der Untertitel der Vereinigung: „Ortsgruppe Darmſtadt des
Hilfs=
bundes für die Elſaß=Lothringer im Reich” bleibt beſtehen.
— Anthropoſophiſche Geſellſchaft in Darmſtadt. Der bereits
er=
wähnte Vortrag des Herrn Sigismund von Gleich aus Dortmund
findet Mittwoch, den 13. März, in der Akademie für Tonkunſt,
Eliſa=
berhenſtraße 26, um 20.15 Uhr ſtatt. Herr von Gleich ſpricht über:
„Authropoſophiſche Geiſteswiſſenſchaft,
Kunſt=
offenbarung und Lebensgeſtaltung”, und wird ſomit
das Ganze anthropoſophiſcher Lebensbetrachtung behandeln. Dieſer
Vortrag bildet zugleich einen vorläufigen Abſchluß der diesjährigen
Winterveranſtaltungen. (Bitte Anzeige beachten.)
Hoch keine 100 Märk
monatlich, inkl. Haftpflicht und Voll=Kasko=Verſicherung, brauchen Sie
aufzuwenden, um in den Beſitz eines 3 /15 Dixi=Wagens zu kommen.
die Qualität dieſes Fahrzeuges iſt ſo vorzüglich, daß wir Ihnen dieſes
Angebot machen können. J. Donges & Wieſt, Grafenſtr. 43/45, (4221a
* Eine Wäſche= und Handarbeitsausſtellung veranſkaltet zurzeit bei
freiem Eintritt die ſtaatlich geprüfte Handarbeitslehrerin Fräulein Ida
Marx in dem großen Saale der Eintracht (Eliſabethenſtraße 12).
Wir hatten Gelegenheit, geſtern die Ausſtellung zu beſichtigen. Die
durchweg ſchönen und exakt ausgeführten Stücke, die von den
Schü=
lerinnen mit Fleiß und Sorgfalt angefertigt ſind, laſſen neben einer
ganz ausgezei hneten Technik und Fingerfertigkeit der ausführenden
jungen Damen die fachmänniſche und ſyſtematiſche Anleitung und
Ausbildung der Kurſusl=iterin erkennen. Praktiſche Arbeit wurde in
der Herſtellung von Gebrauchswäſcheſtücken geleiſtet, aber auch die
Luxusſtücke jeder Art beweiſen ein hervorragendes Können der
Schü=
lerinnen und eine vornehme Geſchmacksrichtung. Beſonders
auffal=
lend und wertvoll erſchienen, uns der handgewebte Smyrnateppich, die
Richelieukiſſen, eine Schreibmappe mit Baſtarbeit als Verzierung, und
die ſelbſtangefertigten Kleider jeder Art. Weiter findet man aber auch
eine ganze Reihe von Einzelwäſcheſtücken, Damen= und Herren=
Leib=
wäſche, ausgezeichnete Tüllſtickereien und handgeſtickte Bettdecken, Bett=
und Tiſchwäſche. Wie mannigfaltig die Schau iſt, ergibt ſich daraus,
daß neben all dieſen angeführten Gegenſtänden noch handgemalte
Deck=
chen, Kaffeewärmer, Gobelinſtickerei und ein handgeſticktes Bild zu
fin=
den iſt. Ein Beſuch dieſer Muſterſchau, die noch heute und morgen
während des ganzen Tages bis 6 Uhr abends geöffnet iſt, kann
insbe=
ſondere der Damenwelt warm empfohlen werden. (Wir verweiſen auch
auf unſere heutige Anzeige.)
— Bereinigung früherer Leibgardiſten Darmſtadt. Wir wollen nicht
u Darmſt im H.S.B. Wir bitten alle Sänger der Darm= verſäumen, unſere Mitglieder ſowie das geſamte Publikum Darmſtadts
nochmals auf unſer am Samstag, den 16. Marz 1929, abends, im Städt.
Saalbau ſtattfindendes 15. Stiftungsfeſt hinzuweiſen. Nur noch wenige
Mittwockk ſen 13. März, 11 Uhr vormittags, zu beteiligen. Tage trennen uns von dem Feſte. Ueberaus groß iſt jetzt ſchon das In=
Zenchorprolke indet 9 Uhr 45 Min. vormittags im Rummel= tereſſe weiteſter Kreiſe für die Darbietungen. Die beſte Gewähr für ein
Geſungemwird „Wie ſie ſo ſanft ruh’n” und „Da unten iſt, wirklich vollbeſetztes Haus bieten aber auch tatſächlich die Mitwirkenden,
Noten iu mitzubringen. Abmarſch zum Waldfriedhof von denen beſonders hervorgehoben zu werden verdienen die Damen:
Frau Toni Enders=Bopf, Fräulein Paula Mediche, Fräulein Roſel Güll
NeBungsfereizu beurlauben. (Näheres ſiehe in der heutigen und Herr O. Wundenberg, ſämtlich von der Turngemeinde 1846, ferner
die Herren Emil Thomas, Heinz Gutkäſe und Ernſt Ludwig Göbel, und
nicht zuletzt der durch die außerordentlich günſtigen Zeitungskritiken in
letzter Zeit beſtens bekannte Baritonſänger E. Mattheis, der von dem
ebenfalls bekannten Pianiſten Herrn K. Dietrich auf dem Steinway=
Konzertflügel, der von der Firma Karl Arnold u. Sohn,
Eliſabethen=
ſtraße 28 (Klavier=Arnold), zur Verfügung geſtellt wurde, begleitet wird.
Den geſamten muſikaliſchen Teil führt wie immer aus das Orcheſter der
„Ortsgruppe Darmſtadt des Reichsbundes ehem. Militärmuſiker
Deutſch=
lands”, unter perſönlicher Leitung ihres Dirigenten, Kamerad Georg
Greilich, ſo daß auch hier die Grwähr geboten iſt, nur beſte Muſik zu
hören. Alles in allem wird ein Programm dargebracht, das unſerer
Vereinigung zur Ehre gereichen kann. Es iſt daher zu empfehlen, daß
ſich die Kameraden in den, in der Mittwochsnummer dieſes Blattes
be=
kanntgegebenen Vorverkaufsſtellen mit Eintrittskarten rechtzeitig
ver=
ſehen und am Feſtabend pünktlich erſcheinen. Die Nachfrage nach Karten
aus dem Kreiſe des Publikums iſt heute ſchon recht groß. Ferner machen
wir noch unſere Mitglieder auf die am Donnerstag, den 14. März, in
dieſer Zeitung erſcheinende Anzeige aufmerkſam; es iſt dies der letzte
Appell an unſere Mitglieder.
— Volkshochſchule. Zu der am Mittwoch, den 13. März,
ſtattfin=
denden Datterich=Aufführung und zu dem Liederabend Theo
Heuſer am Freitag, den 15. März, erhalten unſere Mitglieder er=
räßigte Karten in unſerer Geſchäftsſtelle, Mathildenplatz 17.
Bei den Siebenbütger Sachſen.
Es war ein dankenswertes Unternehmen der
Kulturfilm=
gemeinde, ihre Mitglieder einmal hinauszuführen zu den
Auslands=
deutſchen, und zwar zu den Siebenbürger Sachſen, die im
Südoſten Europas, im heutigen Rumänien, ſeit vielen Jahrhunderten
ihr Deutſchtum ſtets bekannt und daher auch unverfälſcht erhalten haben.
Dr. Vetter hielt im Feſtſaal des Realgymnaſiums vor zahlreich
er=
ſchienenem Publikum einen lehrreichen Vortrag über dies Völkchen und
führte den von dem Landesverband Provinz Sachſen und Anhalt vom
Verein für das Deutſchtum im Ausland zur Verfügung geſtellten
Sie=
benbürgenfilm vor. Ausgehend von der Rattenfängerſage, nach
der die im Berge verſchwundenen Kinder im fernen Siebenbürgen wieder
ans Tageslicht, gekommen ſein ſollen, gab der Redner zunächſt einen
Rückblick über die G=ſchichte jener deutſchen Siedlungen, die vor mehr
als 700 Jahrem auf den Wunſch des Königs Geiſa II. von Ungarn
ent=
ſtanden. Dieſer König berief Mitte des 12. Jahrhunderts deutſche
Sied=
ler in ſein Land, um die bisher von Pflug und Spaten unberührte
Wildnis in fruchtbares Kulturland umzuwandeln. König Andreas
ver=
lieh den Koloniſten 1224 den „goldenen Freibrief”, der ihnen das
allei=
nige Beſitzrecht auf ihren Boden für alle Zeiten gab (ſog. Recht des
Königsbodens). Die Geſchichte der nächſten Jahrhunderte war für das
kleine Sachſenvolk eine Kette blutiger Kämpfe gegen einfallende
Tar=
taren, Rumänen und Türken. Damals erwies es ſich als der treueſte
und zuverläſſigſte Hüter abendländiſcher Kultur gegen die
hereinbrechen=
den Horden des Oſtens. 1867 kam das Land endgültig zu Ungarn, aber
ſchon 50 Jahre ſpäter fiel es an Rumänien. Durch die Geſchichte der
Siebenbürger Sachſen (ſie ſtammen in der Hauptſache allerdings aus
dem Rheinland, der Eifel und Luxemburg) zieht ſich wie ein roter Faden
die zähe Treue und der unerſchütterliche Mut, mit dem dieſe Gemeinden
in der Wahrung ihrer Sonderrechte und ihrer deutſchem Art
zuſammen=
ſtanden, unbekümmert um Not und Tod, um Verluſt von Hab und Gut.
Heute gehört Siebenbürgen zu Rumänien, das durch den Ausgang des
Weltkrieges Erfüllung ſeiner kühnſten Träume fand; aber wir dürſen
die feſte Zuverſicht haben, daß das ſo hundertfältig erprobte Sachſenvolk
auch dieſe ſchwierige Kriſis im Kampfe um ſein Volkstum überſtehem
wird.
Nach dieſer geſchichtlichen Einleitung zogen die prächtigen
Aufnah=
men aus dem Land und Leben der Siebenbürger Sachſen vorüber:
Nach charakteriſtiſchen Landſchaftsbildern, die das Nationallied der
Sachſen und den Reichtum des Landes gut veranſchaulichtem, lernte mam
die drei Völker kennen, die das ſchöne Land heute bewohnen, Deutſche,
Rumänen und Ungarn, und wurde dann in die drei
Hauptſiedelungs=
gebiete der Deutſchen geführt, in das „Alte Land” mit der kraftvollen
Feſte Hermannſtadt und Schäßburg, dem ſiebenbürgiſchen Rothenburg,
in das Burzenland mit Kronſtadt und in den Nöſener Gau mit dem
geſchäftigen Biſtritz. Die genannten Städte wurden in ihren
Haupt=
ſehenswürdigkeiten und Eigenheiten gezeigt, darüber hinaus aber
man=
cher Blick in Land und Landſchaft geworfen. In bunter Fülle zogen
vorüber; Klauſenburg, das Tal des Altfluſſes, mit dem waffenumklirrten
Noten Turmpaß, die ragende Stolzenburg, Marienburg, die Roſenau,
die für Siebenbürgen ſo bezeichnenden Kirchenkaſtelle (Heltau, Tartlau),
Wallendorf, Baiersdorf, das Szeklerland und manches andere ſchöne
Städtchen und trauliche Dorf. Daneben kamen aber auch Wirtſchafts=
und Volkskunde zu ihrem gebührenden Rechte. Die Fruchtbarkeit des
Landes trat im den wogenden Korn= und Maisfeldern plaſtiſch hervor,
die rieſigen Herden glatter Pferde, wohlgenährter Wiederkäuer und
Schweine bezeugten ſeine blühende Viehzucht. Man bekam einen
Ein=
blick in das emſige Leben, auf dem reichbeſchickten Markt zu Biſtritz,
ebenſo wie in die harte Arbeit in den Weinhergen am Steinigen Berg,
die einen herrlichen Glutwein heranreifen laſſen. Die hübſchen Trachten
der Bewohner, namentlich der Frauen, erregten Bewunderung und
lehrreich waven die Bilder aus dem Familienleben, der Sachſen:
Spinn=
ſtube, Tanz und Reigen, Kindtaufe, Freierei, Brautwerbung und
Hoch=
zeit, alles zog in bunter Folge vorüber. — Der B=ifall, der den Redner
belohnte, war ſomit wohlverdient. Der Film aber, deſſem Aufnahmen
größtenteils als techniſch vollendet zu bezeichnen ſind, dürfte allen
Be=
ſuchern neue wertvolle Einblicke in deutſches Volksleben weit außerhalb
der Reichsgrenzen gegeben haben, und damit hat der Abend ſeinen Zweck
erfüllt, wirkliche Kulturarbeit zu leiſten.
Dr. Götz.
— Vereinigung der Freund= des humaniſtiſchen Gymngſiums. Allen,
die die bildende Kunſt der Griechen zu ſchätzen wiſſen, ſteht ein hoher.
Genuß bevor durch einem Lichtbildervortrag, den Prof. Dr. Hans
Schrader am 15. März, abends, im Feſtſaal der
Landesbaugewerk=
ſchule, Neckarſtraße 3, halten wird. Der Gelehrte, der ſeit Gründung
der Univerſität Frankfurt a. M. den dortigen Lehrſtuhl für Archäologie
inne hat, hat ſich ein Vortragsthema geſtellt, das nicht nur fachliches
In=
tereſſe beſitzt, ſondern ſich an alle Gebildeten richtet, nämlich: „Das
Bildnis in der griechiſchen Kunſt.” Prof. Dr. Schrader,
beſonders bekannt als Verfaſſer eines feinſinnigen Buches über Phidias,
iſt hier in Darmſtadt auch als Vortragsredner kein Fremder mehr. Wir
erinnern an ſeinen Vortrag über die deutſchen Ausgrabungen an der
Weſt=
küſte Kleinaſiens, den er im Winter 1924 in der Vereinigung der Freunde
des humaniſtiſchen Gymngſiums hielt, und bei dem ſich eine große,
be=
geiſtert lauſchende Zuhörerſchar zuſammengefunden hatte. Das damalige
Thema gab dem Gelehrten Gelegenheit, über eigene Erfahrungen zu
ſprechen, denn, wie bekannt, leitete Schrader in den Jahren 1895—1899,
zuſammen mit Theod. Wiegand, die deutſchen Ausgrabungen in Priene.
Das diesmal gewählte Thema wird Prof. Schrader dazu führen, ſeine
ſtilkritiſche Meiſterſchaft, reichſtes häſtoriſches Wiſſen, ſowie pihchologiſche
Einfühlung an der hohen Porträtkunſt der Griechen zu offenbaven. Wir
nehmen daher an, daß auch diesmal Viele dankbar dem Vortrag eines
Mannes folgen werden, der die antike Kunſt nicht nur theorctiſch kennt,
ſondern allzeit in engſter Berührung mit ihr ſelbſt geweſen iſt. Denn
neben der Lehrtätigkeit, die Prof. Schrader ſeit 1905 an den
Univer=
ſitäten zu Innsbruck, Graz, Wiem und Frankfurt a. M. ausgeübt hat
und ausübt, iſt er immer wieder und noch in den letzten Monaten
For=
ſcher in Griechenland ſelbſt geweſen. So lädt die Vereinigung, im
Be=
wußtſein, Außerordentliches zu bieten, zu dem demnächſtigen Vortrag
Prof. Schraders nicht nur ihre Mitglieder ein, ſondern würde ſich freuen,
recht viele Gäſte begrüßen zu können. Der Eintritt iſt frei, man kann
ſich jedoch durch Spendung eines Unkoſtenbeitrags am Saaleingang
er=
kenntlich zeigen.
— Alt=Da mſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
Die nächſte Veranſtaltung am Donnerstag, abends 8.30 Uhr, im
Ein=
trachtſaal (Eliſabethenſtraße 12) behandelt Alt=Darmſtädter Bauten und
Denkmäler. Herr Bildhauer Scholl wird über die Künſtler= und
Bildhauerfamilie Scholl und deren künſtleriſches Schaffen in
Darm=
ſtadt einen Vortrag halten, der durch Lichtbilder erläutert wird. Da
unſere Stadt reich an Arbeiten von Scholl iſt, dürfte der Vortrag viel
Wertvolles zur Bau= und Kunſtgeſchichte unſerer Stadt bieten.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. Auf
den morgen abend im Gelben Saal bei Sitte (Karlſtraße)
ſtattfinden=
den Vortrag des Herrn Landgerichtsrats Naab über: „Was muß
der Geſchäftsmann vom ehelichen Güterrecht wiſſen?” machen wir
hier=
mit nochmals aufmerkſam.
— Die amerikaniſche Literatur der Gegenwart und ihre beiden
bedeutendſten Vertreter Theodor Dreiſer und Sinelair Lewis iſt
das Thema des Vortrags, den Dr. Max Waner heute abend
in den Räumen der Buchhandlung Müller u. Nühle (
Eliſabethen=
ſtraße 5) halten wird. Karten zum Preiſe von 2 Mark ſind noch zu
haben.
— Moderne Berufsberatung. Wieviel Enttäuſchungen mußte ſo
mancher erleben, weil er feſtſtellte, daß er einen falſchen Beruf ergriffen
hat. In weitgehendſtem Maße ſoll nun heute verſucht werden, die
jungen Meuſchen ihrem richtigen Beruf zuzuführen. Die
Berufsbera=
tung ſteht heute im Vordergrunde dieſer Arbeit. Eingehend hat ſich
die Wiſſenſchaft mit dieſer wichtigen Frage befaßt. Am Mittwoch,
den 13. März, abends 8.15 Uhr, findet im GDA.=Heim, Riegerplatz 3,
bei freiem Eintritt ein Lichtbildervortrag ſtatt, in dem die
Grundlagen der modernen Berufsberatung behandelt werden. In
50 Lichtbildern wird hier ein Einblick in dieſe hochintereſſante und
wichtige Tätigkeit gegehen.
— Bund Saarverein, Ortsgruppe Darmſtadt, e. V. Wir machen
unſere Mitglieder, Freunde und Gönner auf unſere
Monatszuſam=
menkunft am Donnerstag, den 14. März, abends im Vereinslokal Sitte
(Alpenzimmer), Karlſtraße, aufmerkſam und bitten um zahlreiches
Er=
ſcheinen. Hauskapelle uſw. ſorgen für die nötige Stimmung.
Die Auszahlung der laufenden Zuſatzrenten für nicht im
Er=
werbsleben ſtehende Schwerkriegsbeſchädigte, Kriegshinterbliebene
Alt=
rentner und Altrentnerinnen erfolgt am Freitag, der 15. März,
vormittags von 8—12 Uhr, durch die Stadtkaſſe.
A
Wt
We Woth eifer, Wir liebten uns. Er aber war ein Breunschweiger.
Wu erlösende Wort blieb ihm stets im Halse stecken. Vater
RN „Da hilft nur Burgeff!- Dem Schlingel aber schmeckte er
Elut! Erst bel der dritten Flasche . . . . . letzt bin ich1 längst
TIAbestallte Frau Oberförsterin und hebe drel liebliche Kinder.
Seite 6
Dienstag, den 12. März 1920
Schwerer Bohnungseinbruch
iM Barlſtadt.
Füt zirka 14 009 Reichsmark Gold, Schmuckſachen
und Pelzmänkel geſtohlen.
Am 8. März wurden während der Abweſenheit der
Woh=
nungsinhaber unter erſchwerten Umſtänden folgende Gegenſtände
geſtohlen”
1 goldener Damenring, in der Mitte ein Diamant mit Roſen
umgeben. 2 goldene Damenringe, beſetzt mit einer weißen Perle
und 2 ſeitlichen Diamanten. 1 goldener Damenring mit
hoch=
gefaßten Diamanten. 1 goldener Damenring, mit oval gefaßter
weißer Perle, auf beiden Seiten je 3 Brillantſplitter. 1 goldener
Damenring mit großem grünen Stein. 2 goldene Damenuhren;
die Uhren ſind mit ziehbaren goldenen Gliederarmbändern
ver=
ſehen; eine der Uhren iſt gezeichnet mit den Buchſtaben M.VB.
1 antike wertvolle Gemme in Gold gefaßt, dazu 2 paſſende
Ohr=
ringe, 1 Brillantkollier mit hellblauem Saphir. 1 goldenes
Kol=
lier (antik Empire) mit 8 bis 10 Amethyſten). 1 Sammlung
be=
ſtehend aus 8 Paar goldenen Ohrringen und 3 goldenen Broſchen
(autik). 1 goldene Halskette mit goldenem Medaillon (antik).
2 Venezianer Halsketten, grün und weiß. Diverſe Schmuckſachen
in Gold und Silber, in einem Schmuckkäſtchen befindlich. 1
Toi=
lettengarnitur, Goldlegierung mit azurblauem Email. 1
Mani=
kure=Garnitur, Goldlegierung mit azurblauem Email. 1
Puder=
doſe dazu paſſend. 1 Parfümzerſteuber dazu paſſend. 1
Pelzman=
tel (Nerz) mit ſchwarzbraunem Pelzbeſatz, mit Seide gefüttert;
das Seidenfutter iſt dunkelgrau mit violetten Ornamenten.
1 Damenpelzmantel (geſchorener Lammfellmantel). Farbe beige,
mit großem Kragen in derſelben Farbe. 1 dunkelblaues
Seiden=
kleid mit hellgrauen Aufſchlägen 1 blaue Lederkragengarnitur,
paſſend zu dem obigen Kleid. 1 Geſellſchaftskleid Crep Georgette.
Farbe zartlila, mit Volants in derſelben Farbe. 1 blutrotes, reich
mit Gold beſticktes Geſellſchaftskleid (Seide). 1 weißſeidene Bluſe
mit ſchwarzbraunen Paſtellſtreifen. 1 Morgenrock. 1
ſchwarzgol=
denes, geſticktes Handtäſchchen. 1 goldene Herrenuhrkette (antik),
um den Hals zu tragen. 1 goldener Herrenring mit Skarabäus
(antik). 1 Paar goldene Hemdenbruſtknöpfe mit Rubinen. 1
Spa=
zierſtock mit Silbergriff (nacktes Mädchen darſtellend). 1
Siegel=
ring, Gold mit Amethyſt, mit Monogramm L.
— Dr. Wauer=Vortrag bei Müller u. Rühle. An ſeinem letzten
Vor=
tragsabend am Dienstag, den 12. März, abends 8½ Uhr, ſpricht Herr
Dr. Max Wauer, nach einer kurzen Ueberſicht über die Anfänge der
amerikamiſchen Literatur über zwei der repräſentativſten Erſcheinungen
gegenpärtigen amerikaniſchen Schriſttums: Theodor Dreiſer, den
be=
rühmten Dichter der „amerikaniſchen Tragödte” und Sinelgir Lewis,
den amüſanten, anregenden Autor von „Babbit” und anderer Romane
aus tem Leben heutiger Amerikaner. Aus beider Schriftſteller Werken
wird Dr. Wauer zum Schluß leſen. Damit ſchließt für dieſes Jahr die
Reihe ſeiner Vorträge, die man mit Berechtigung als werwvollſte
lite=
rariſche Anregungen bezeichnen kamn. Einzelkarten 4 2 Mk. ſind noch bei
Müller u. Rühle zu haben.
— Der Gabelsberger Stenographenverein (gegr. 1861) Ballonſchule,
macht nochmals darauf aufmerkſam, daß am Dienstag, den 12.,
und Freitag, den 15. März, neue Anfängerkurſe in
Einheitskurz=
ſchrift in den Unterrichtsräumen Ballonſchule und
Beſſun=
ger gnabenſchule ab 8 Uhr abends beginnen. Staatlich
ge=
prüfte Lehrer der Stenographie ſorgen für gute und gewiſſenhafte
Ausbildung in kürzeſter Zeit. Die ſehr niedrig gehaltenen
Teilnehmer=
gebühren können in Raten gezahlt werden. Auskunft und Anmeldung
in der Geſchäftsſtelle, Ballonplatz 7, ſowie in den erſten Stunden in
den Unterrichtslokalen. Auskunft über Maſchinenſchreibunterricht in
unſerer Maſchinenſchreibſchule, Ballonplatz 7.
— Hauswirtſchaftliche Berufsſchule. Der für heute Dienstag
an=
geſetzte Elternabend wird infolge des Ablebens des Herrn
Ober=
bürgermeiſters um eine Woche verſchoben.
D Eigentümer geſucht. Am 2. März wurde in der Karlſtraße ein
Herrenfahrrad, Marke Preſto (Fabriknummer 209 939),
herrenlos aufgefunden. Das Rad iſt bei der Kriminalpolizei, Zimmer 5,
ſichergeſtellt, und können Anſprüche dort geltend gemacht werden.
Tp. Kleine Strafkammer. Wegen Mißhandlung ſeines Hundes
wurde ein älterer Mann von jungen Leuten zur Rede geſtellt,
wo=
durch gereizt, der Hundebeſitzer mit ſeinem Stock tätlich wurde. Das
Urteil erkennt auf zwei Wochen Gefängnis, während, in
erſter Inſtanz nur auf 60 Mark Geldſtrafe erkannt war. — Wegen
Körperverletzung hat ein Arbeiter von Ober=Ramſtadt vom Amtsgericht
ſechs Wochen Gefängnis erhalten. Er hat am 13. Oktober 1928 einem
Fuhrmann eine Shraube an den Kopf geworfen, und gegen das Urteil
Berufung verfolgt; „mit ihm auch die Staatsanwaltſchaft; letztere
nimmt die Berufung zurück. Das Urteil erkennt auf 2 Wochen
Gefängnis.
Fp. Bezirksſchöffengericht. Wegen verſuchter Anſtiftung zum
Mein=
eid hat ſich ein im Ruheſtand befindlicher höherer, früher in Mannheim
lebender Beamter zu verantworten. Der Anklage liegt ein durch
ge=
richtlichen Vergleich erledigter Zivilprozeß zugrunde, in welchem es ſich
um einen im derzeitigen Beſitz des Angeklagten befindlichen Hund
(Schäferhund) handelt, der einem Darmſtädter Herrn
den Ueberzieher zerriſſen hatte. Angeklagter behauptet,
der Zeuge, den er zu beeinfluſſen verſucht haben ſoll, ſei ihm ſeit
eini=
ger Zeit aufſäſſig; auch habe er (Angeklagter) heute noch die
Ueber=
zeugung, daß der damals in ſeinem Beſitz befindliche Hund gar nicht
den Schaden verurſacht habe. Der Staatsanwalt ſtellt die
Entſchei=
dung in das Ermeſſen des Gerichts. Der Verteidiger betont, daß kein
Verſuch der Anſtiftung zum Meineid vorliege; was der Angeklagte
geſagt habe, liege auf dem Gebiete der ſtrafloſen
Vorbereitungshand=
lungen. Das Urteil ſpricht frei.
Lokale Veranſtalkungen.
— Die Generalverſammlung der Darmſtädter
Volksbank findet heute Dienstag, den 12. März, abends um 8 Uhr
im Fürſtenſaal ſtatt.
Kunſfnokizen.
— Auf den heute abend 8 Uhr im Saal der Loge ſtattfindenden
Kompoſitionsabend Julius Klaas, ſei hiermit nochmals
hingewieſen. Neben ausgewählten Liedern, geſungen von Frau
Horn=Stoll, ſpielt Herr W. Horn eine Sonate und ſechs
Ton=
dichtungen für Bratſche. Es dürfte gewiß intereſſieren, die Bratſche
als Soloinſtrument zu hören. Karten bei Konzert=Arnold und an der
Abendkaſſe.
Aus den Parkeien.
— Deutſche Volkspartei, Frauengruppe. Es wird
auf das morgen Mittwoch, nachm. 4 Uhr, im Gartenſaal des Städt.
Saalbaues ſtattfindende geſellige Zuſammenſein hingewieſen, in dem
außer muſikaliſchen Darbietungen ein Bericht des Generalſekretärs
Wel=
kow über den am 9. und 10. März in Mainz ſtattgefundenen
Landes=
parteitag der Deutſchen Volkspartei unſere Freundinnen intereſſieren
fte.
Tageskalender für Dienstag, den 12. März 199.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19,30 Uhr, Ende
2 Uhr, 4 16: „Napoleon”. — Kleines Haus, Anfang 19.30 Uhr. Ende
2 Uhr. K 10: „Martha”. — Orpheum, abends 20,15 Uhr?
Fa=
milie Schmitz. — Konzerte: Schloßkaffee Kaffee Rheingold,
Hotel Schmitz, Kaffee Ganßmann, Weinhaus Maxim. — Loge,
Sandſtvaße 10 abends 20 Uhr: Kompoſitions Abend Julius Klags. —
Müller u. Rühle, Eliſabethenſtr. 5, abends 20,15 Uhr: Vortrag,
Dr. Max Wauer. — Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia.
Aus Heſſen.
Schwere Aukounglücke.
Ein Inſaſſe tot. — Ein Motorrodfahrer fährt in die helfende Menge
und verletzt zwei Perſonen ſchwer.
— Bensheim a. d. B., 11. März. Geſtern abend, gegen 10 Uhr, fuhr
ein Kraftwagen mit vier Inſaſſen, von Weinheim kommend, kurz vor der
Einfahrt in die Stadt in einen mit Schlamm gefüllten Graben. Das
Auto überſchlug ſich, und die Inſaſſen wurden herausgeſchleudert. Dabei
kam einer der Inſaſſen, ein junger Mann von hier, unter den Wagen
in den Schlamm zu liegen. Als es nach vielen Bemühungen gelang, ihn
zu bergen, konnte man nur ſeinen Tod feſtſtellen. Ob dieſer durch Gen
ck=
bruch oder durch Erſtichen im Schlamm erfolgt iſt, ſteht noch nicht feſt.
Bei den Bergungsarbeiten fuhr ein Motorrad in die helfende Menge und
verletzte einen Mann und eine Frau ſchwer. Wie es heißt, verlor der
Führer des verunglückten Autos die Ueberſicht über die Straße, weil
ein entgegenkommender Kraftwagen nicht abgeblendet hatte. Letzterer
iſt unerkannt entkommen. Wie durch ein Wunder wurden die übrigen
Inſaſſen des Wagens nur leicht verletzt.
— Bürſtadt, 11. März. Geſtern nachmittag geriet das Auto eines
hieſigen Beſitzers auf der Fahrt vom Fußballſpiel Wormatia gegen FC.
Nürnberg an einen Baum, überſchlug ſich dabei und wurde vollkommen
zuſammengedrückt. Dem Fahrer, der allein im Wagen ſaß, geſchah
wumderbarer Weiſe nichts.
Bp. Lorſch, 10. März. Autounfall. Auf der Straße
Bür=
ſtadt—Worms wurde der Bäcker Oskar Felmeden ſchwer verletzt
aufgefunden und in das Wormſer Krankenhaus verbracht. Die
ur=
ſprüngliche Annahme, daß F. mit ſeinem Rollfix auf der glatten Straße
ins Rutſchen kam und gegen einen Baum fuhr, hat ſich als nicht
rich=
tig herausgeſtellt. Vielmehr wurde F. von einem ihn überholenden
Perſonenauto zur Seite geſchleudert und ſchwer verletzt im Stiche
gelaſſen.
— Dornberg, 10. März. Am Brüchenkopf bei Mainz fuhr ein mit
Mehl ſchwer beladenes Laſtauto. In der Mitte verſagte die Bremſe,
Das Auto rollte bergab zurück gegen das Sicherheitsgeländer und wurde
dadurch ſchwer beſchädigt. Der Führer des Autos konnte ſich durch
Ab=
ſpringen retten.
An. Arheilgen, 11. März. Gemeinderatsbericht. Die
Ver=
pachtung der Gemeindejagd an Herrn Göbel=Wiesbaden für 2806 RM.
jährlich fand Genehmigung, ebenſo die Holzverſteigerung aus dem
Ge=
meindewald. — Das Gleiche geſchah mit dem Baugeſuch des Thomas
Schmitt. — Die Uebernahme von Straßengelände der Neichsbahn in der
Sand= und Steinſtraße ging an die Hoch= und Tiefbaukommiſſion. —
Die Vorrangseinräumung zugunſten der Landesbank wurde gutgeheißen.
— Die pachtweiſe Ueberlaſſung des Gemeindegrundſtücks Flur 3,
Nr. 1175 an den Arbeiter=Geſangverein „Treue” während ſeines am
15., 16. und 17. Juni d. 2. ſtattfindenden Bjährigen Jubiläumsfeſtes
zum Pachtpreiſe von 10 RM. wurde genehmigt. — Im Anſchluß hieran
bat Gemeinderat Gg. Benz um Ueberlaſſung der Viehtrift bis zum
Heimlichen Weg an den Jungbauernverein zur Abhaltung eines
Reit=
turniers am 9 Juni d. J.; hierzu beſchließt die Verſammlung, daß
der Verein ein diesbezügliches Geſuch an den Ortsvorſtand einreichen
möge. — Als Vertreter der Gemeinde im Umlegungsausſchuß bei der
Baulandumlegung am Gehmer Weg wurde Beigeordneter Spenglen, als
Stellvertreter Gemeinderat Merlau beſtimmt. — Gin Geſuch um
Er=
richtung einer Kaffeewirtſchaft mit Bierausſchank wurde abgelehnt. —
Hierauf fand über eine aus Anlaß des Anbringens einor Sammelbüchſe
für arme Waiſen von ſeiten der Kreiswohlfahrtsſtelle im Evangeliſchen
Gemeindehaus entſtandenen Differenz eine ausführliche Debatte ſtatt,
und ſoll die Angelegenheit nochmals auf die Tagesordnung der nächſten
Sitzung geſetzt werden.
An. Arheilgen, 11. Dez. Geſellenprüfung. Für die in
nächſter Zeit ſtattſindende geſetzliche Geſellenprüfung, an der alle
männ=
lichen und weiblichem Handwerker teilnehmen können, deven Lehrzeit
Ende April beendet iſt, müſſen Anmeldungen bis 20. d. M. bei dem
zweiten Vorſitzenden des Prüfungsausſchuſſes des hieſigen
Ortsgewerbe=
vereins eingereicht ſein, wobei Lehwvertrag, Lehr= und Schulzeugnis
vorzulegen ſind. — Die hieſige Spar= und Darlehnskaſſe,
deren Rechnung und Bilanz für 1938 auf acht Tage im Kaſſenzimmer
offen liegen, hält am 17. d. M., nachmittags 31 Uhr, im Gaſthaus „Zur
Sonne” ihre ordentliche Generalverſammlung ab. Außer
Geſchäfts=
bericht, Reviſionsbericht, Rechnung und Bilanz, Bericht des
Auſſichts=
rates, Entlaſtung des Vorſtandes, Gewinnverteilung findet die
Neu=
wahl von zwei Vorſtandsmitzgliedern und vier Mitgliedern des
Auf=
ſichtsrates ſtatt. Aus dem Vorſtand ſcheiden die Herren Nik. Laroche und
Gg. Merlau 2., aus dem Aufſichtsrat die Herren: Gg. Benz 14., Wilh.
Brücher 1., Peter Traſer 6., und Ludwig Walter aus.
Darmträgheit und Stuhlverſtopfung.
Aus der Praxis eines Arztes.
Darmträgheit und Verſtopfung werden häufig in leichifertiger Weiſe
ver=
nachläſſigt, da es den wenigſien Menſchen bedenklich erſcheint, wenn der
Stuhlgang unregelmäßig oder ungenügend erfolgt oder vollſtändig ausbleibt.
Es iſt aber ganz falſch, dieſe Erſcheinungen zu leicht zu nehmen. Denn, wenn
die Stuhlverſiopfung auch vielfach zunächſt nur algemeines Unbehagen und
nervöſe Zuſtände hervorruft, jo kann ſie doch weit ernſtere Krankheiten
ver=
urſachen. Es emptiehlt ſich daher, ſchon bei den erſien Anzeichen von
Ver=
ſiopfung zu vernünttigen Gegenmaßnahmen zu greiten und Schlimmerem
vorzubeugen. Zu dieſem Zweck eignet ſich am beſien ein Abführmittel, das
ausſchließlich aus pflanzlichen Beſtandteilen zuſammengeſetzt iſi. Ein ſolches
Mittel ſind Apotheler Richard Brandts Schweizervillen. Sie wirken infolge
ihrer rein pflanzlichen Zuſammenſetzung mild und doch unbedingt zuverläſſig,
entleeren den Darm ergiebig und bieten den Vorteil, daß ſie ſelbſt längere
Zeit hindurch ohne jede nachteiligen Folgen gebraucht werden können. 1162
J. Griesheim, 11. März. Die Gewerbe= und Handwerker=Vereinigung
Griesheim hielt dieſer Tage ihre diesjährige Generalverſammlung ab.
Nach Feſtſtellung aus dem Protokollbuch kann die Vereinigung bzw. der
ehemalige Gewerbeverein, in dieſem Jahre auf ſein 50jähriges Beſtehen
zurückblichen. Es werden ſichs wohl die Mitglieder nicht nehmen laſſen,
dieſes Ereignis durch eine beſondere Feier evztl. Gewerbeſchau und
ſon=
ſtige Veranſtaltungen zu begehen. — Der vom Heſſiſchen Hochbauamt in
Darmſtadt aufgeſtellte Bebauungsplan und die Ergänzung des erſten
Machtrags zur Ortsbauſatzung wurden von der Gemeindevertretung in
ihrer Sitzung vom 1. März d8. J8. genehmigt. Der Bebauungsplan und
der Nachtrag liegen während der Zeit vom 6. März d3. Js. auf der
Bürgermeiſterei (Zimmer 8) während der Dienſtſtunden offen.
Einwen=
dungen ſind bei Vermeidung des Ausſchluſſes während dieſer Friſt bei
der Bürgermeiſterei ſchriftlich einzureichen. — Gelegentlich einer
Haus=
ſuchung bei dem Wirt Karl Bathke auf dem Uebungsplatz, der im
Ver=
dacht ſtand, mit franzöſiſchen Zigarettem, einen Handel, zu betreiben,
wurde in einem alten Brunnen im Hofe ein eingewickeltes, ſtark
ver=
roſtetes deutſches Infanteriegewehr durch die franzöſiſche Gendarmerie
gefunden. Daraus wurde gegen Bethke eine Anklage wegen unerlaubten
Waffenbeſitzes hergeleitet. In der Verhandlung wurde feſtgeſtellt, daß
im Jahre 1920 in demſelben Hauſe, das aber damals zwei Brüder des
Bethke im Beſitz hatten, eine größere Anzahl Waffen und Munition von
den Franzoſen vorgefunden und die beiden Brüder deshalb zu ein und
zwei Jahren Gefängnis verurteilt wurden. Während der eine Bruder
flüchtig ging, ſtarb der andere im Gefängnis. Erſt nach dieſer
Verurtei=
lung kam der Angeklagte Karl Bethke in den Beſitz des Hauſes. Er
be=
ſtritt ganz entſchieden, etwas von dem Vorhandenſein des
Infanterie=
gewehrs in dem Brunnen gewußt zu haben. Das franzöſiſche
Militär=
gericht verurteilte ihn dennoch zu 15 Mk. Geldſtrafe, da nach den
Be=
ſtimmungen der Rheinlandkommiſſion auch derjenige geſtraft wird, auf
deſſen Gebiet Kriegswaffen ohne ſein Wiſſen verſtecht ſind.
Bezirkskagung Südheſſen des GdA. in
In dem ſchcen Erholungsheim „Zur Krone” in 7
am Sonntag, de 10. März, der Bezirk Südheſſen des
Jayme begrüßte die zahlreich erſchienenen Mitglieder imo
das einen ſchönen Rahmen für dieſe Tagung abgab. Mittt;
er feſtſtellen, daf alle Ortsgruppen vertreten waren.
Herr Hugo Weinberg=Darmſtadt über die Einrichtung
Hamburger Weltblatt nannte ſeinerzeit die Schaffung
eine Großtat, ſo begann er ſeine Ausführungen. Wie
Zeitung heute uneilen, wenn ſie feſtſtellen könnte, wie
durchgeführt wird. Wenn beſchloſſen war, die Altergls”
enſt vom 65. Jahre ab zu gewähren, und nur ausnahm
Lebensjahre ab, dnn hat ſich dies heute ganz anders auz
größte Teil der Atershilfeempfänger iſt heute noch leinn
Ein Zeichen dafür) daß dieſe Einrichtung eine wirklich=ä
Die Stellenloſenunterſtützungskaſſe, die ab 1. Januar 29
zahlte, ſtellt eine gewaltige Leiſtung dar. Durch tie etil
konnten 475 000 Stillen beſetzt werden. Die Rechtsſchutz4
ſehr ſtark in Anſpuch genommen. 673 257 Rechtsausküuf
teilt, davon in Damſtadt im letzten Jahre allein Atch.
und Vergleiche 750 000 RM. erſtritten und 500
Hinterbliebenengeld, das für alle Mitglieder ausgezahlt
die Ehefrau), betrun 440 000 RM. Durch Weihnachtst,
außerdem die Stelleloſen nochmals beſonders unterſtit
hier noch die allgemeine Unterſtützungskaſſe, den in Notz
gliedern. Die Krankenkaſſe die 79 Millionen Reichse,
Leiſtungen zur Auszahlung brachte, kann als die beſte E.
unbedingt bezeichnet perden. Die Erholungsheime, 7 St:
bieten den Mitgliedefn einen ſchönen und auten Feriemitz
Linder finden in der Kinderheilſtätten, Frankenhauſer M
wirkliche Erholung, jenn die Regierung von Thüringenshrch
Heim in Frankenhauen als das ſchönſte dieſer Art, In
Studienreiſen erweitan das Blickfeld der Mitglieder,
Buchhaltung gibt in chwierigen Fällen Rat und Ausl.!
Weiterbildung und Fachzeitungen dienen den beſonderent
uſw. Die Deutſche Winſchaftsbank als eigene Sparkaſſe ”
verſicherung Deutſche Velt ſind Einrichtungen, deren
kannt ſind. Der Buchveklag verſorgt die Mitglieder mitic
ſei es auf dem Gebiete der Fachbilldung, oder der Unte=—ir inul
die Heimat A.=G. werden ſchöne und geſunde Wohnungg
Herr Schleinitz=Franffurt a. M. ſppach dann über
bedingungen der Angeſtellten beim Stagt, Reich und deur Fir ftum
führte aus, daß die Angeſiellten beim heſſiſchen Staat nutzl nul
günſtigungen erhalten, die die andeven bekommen. Der 5
hier bereits Schritte unterrommen.
Der Gaugeſchäftsführet, Herr Geßner=Frankfurt af
einen Bericht über die Angeſtelltenverſicherung. Der noreilt Mc ndere Vege
von 1928 lag vor. Auf Grund dieſes Jahresberichtes zM
weiſen, daß die letzte Derkſchrift bereits überholt ſei.!
vorliegenden Zahlen konnie er beweiſen, daß die De=/ Mültilberte für
vorſichtig aufgeſtellt war. glar und deutlich zeigte er deorM i
weiterer Ausbau erfolgen lann. Er gab dann noch ei RitAt Mon
die Arbeit des Bundesvorſtehers, des ReichstagsabegerImtnfts Minimm
Schneider. Der GDA. fordert: Herabſetzung der Alt4mtntn Marimum
Jahre, Erhöhung des Steigerungsſatzes von 15 auf 2R Ar M ier Froſtage
fung der Elternrente uſw.
MA
In einer Entſchließung wurde dem Bundesvorſtehernt.,/für den Feb
der beſondere Dank der Verſammlung zum Ausdruck
falls wurde eine Entſchließung angenommen, in der T. Mtfu Ant
btzttn M
Verbeſſerungem gefordert wurhen.
Hierauf erfolgte die Neutwahl des Vorſtandes des Mtitt Muimm
heſſen. Einſtimmig wurden die Herven Jahme=Dar-43 /4 M Froſtage
Worms, Weinberg=Darmſtadt und Hintz=Pfungſtadt gen 11Mn Götage
ſter Tagungsort wurde Groß=Amſtadt beſtimmt. Mit Weitn ogleich, daß
daß der diesjährige Gautag des Gaues Heſſen in Dar—hl
4Mütere Monats
wurde die glänzend verlaufene Zagung beſchloſſen.
Auchien lomm
— Braunshardt, 11. März. Da der vom Landwirts.=B. Au Aomat
ſtadt vorgeſehene Vortrag über Spargelbau wegen anddwe,ill ihl der 5
kau
hnai
un der
1n9
ſpruchung des Referenten am Sanstag nicht abgehalter9 19M ½—0
findet dieſer am 12. März, abends, bei Gaſtwirt Sck44.1 Mere Mint
F. Eberſtadt, 11. März. Stenographiſche 9w Vert
Men Eistagen
graphenverein „Gabelsberger” veranſtaltete am Samstand
EN2. Varen es
haus „Zur Roſe” (Hill) eine mit Tanzunterhalte Fi izha uer
Familienfeier, bei der der Vorſitzende des Vereins, BerAſitzun wieg
in ſeiner Begrüßungsanſprache auf den Wert der Steno nich
geſamtes Wirtſchaftsleben hinwies. Im Verlaufe des A.0
Ergebnis des am 3. März abgehalteen Vereinswettſcich,WTk Narimn
Es konnten 19 Teilnehmer mit erſten, 5 mit zweitem :.0l Liü hu der Feb
lier ſei auch das
dritten Preis ausgezeichnet werden. Die Namen der Th.Mt dnd Felſiu
folgende: Abteilung 60 Silben: 1. Preiſe mit Ehrext
Dieter; Gretel Chriſtof; Gretel Heißt. Alwine Kredelz MP R Froſt a
1. Preiſe: Elſa Beuer, Eliſabeth Vollrath, Marie.1
Koch; 2. Preiſe: Lena Bergſträßer, Hilde Eberhardt; Wir
ben: 1. Preiſe mit Ehrenpreiſen: Georg Emig, Kätha R
Heß, Heinrich Frank; 1. Preiſe: Paul Kaltwaſſer, Hanzs?
Greta Wolf; Abteilung 100 Silben: 2. Preis: Heinrizk.0
teilung 120 Silben: 1. Preiſe mit Ehrenpreiſen: HemtnR
Weng; 2. Preiſe: Philipp Hechler, Hanm Raiß; Abteil14
1. Preis mit Ehrenpreis: Helene Bühr; Abteilung 160 P
mit Ehrenpreis: Heinrich Schmitt.
O. Pfungſtadt, 11. März. Pfungſtädter HeMel
Der Pfungſtädter Einzelhandelsverband iſt in dieſen A
großen Werbemaßnahme hervorgetreten: Bis Anfang 904
ſog. Heimatwochen. Während dieſer Zeil veranſtaltett ?
ſchäftswelt beſonders günſtige Kaufgelegenheiten. Sio
weiſen, daß auch ſie in der Lage ſei, allen Anforderunges
gerecht zu werden. Dabei hofft ſie um ſo mehr auf 1I
ſtrebungen, da die Wochen vor Oſtern beſonders geeimne!
Maſſe des kaufenden Publikums auf die einheimiſchen Ell
ſam zu machen. Um einen beſonderem Anreiz zur Aus8
matwochen zu geben, werden beim Einkauf von Wano
5 Mark Freiloſe ausgegeben. Im Zuſammenhang damn
loſung. Die erſten großen Gewinne beſtehen aus einſtl
tung, einer Standuhr, einem Sofa, einer Nähmaſchlr
Fahrrädern uſw. Daneben gibt es noch eine große. 9
wertvoller Gewinne. Die Gewinne haben einen Geſſanr
Mark. Der Einzelhandel hat ſich ferner vergflicht,
Werbewochen auf reelle Bedienung bedacht zu ſein, dr
Publikum mach jeder Richtung hin zufrieden ſein ſotz
haben am Samstag eingeſetzt. Ihre Wirkſamkeit ſo
6. April erſtrechen. — HohesAlter. Am Sonntaa 1 0
Marie Feldhäuſer in der Kirchſtraße ihren 80. Gebut e
— Nieder=Ramſtadt, 11. März. OrtsgruppeEM
vor einiger Zeit angekündigten Unterricht in Hwürt
wird am Dienstag, den 19. März 1929, in der Schule:9
ſtadt begonnen. Intereſſenten, die ſich bisher geebdet 19, desgleichen können ſich noch weitere Zeilnchl 6
mitglieder, melden.
k. Roßdorf, 11. März. Vortrag „Die Main.
1915.‟ Der am verfloſſenen Samstag abend im
Sonne” ſtattgefundene Vortrag mit Lichtbildern übe
ſchlacht 1915 war ziemlich gut beſucht. Zunächſt begüßt
Gwald 4. im Auftrag des Militärvereins und der Dunh
liger Leibgardiſten die Erſchienenen, insbeſondere werch
von Hagen und den Geſangverein „Sängerluſt , 92
ligſt dazu zur Verfügung geſtellt hatte, den Wend
ſangsvortväge zu verſchönern. Herr Oberſtleutmaſt 1e.
Hand vevgrößerter Kartenſkizzen und einer Reihe vo 1 2
ſtändnisvoller Weiſe einen Ueberblick über den Vertolt.
ſchlacht und überzeugte die Verſammlung von den glſt e.,/
des deutſchen Hieres. Den intereſſanten Ausſührude.
wurde reicher Beifall gezollt, ebenſo dem Geſangber 7
unter Leitung ſeines Dirigenten, Herrn Reltor ſ. ſ
altbewährter Weiſe zu Gehör gebrachten Chöre.
We nichth
BEi.
Kdruar 190
gen
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25P,
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hilft in der Küche spapen.
Schon wenige Topfen geben schwachen Suppen, Soßen, Gemüsen und Salaten kräftlge
Wohlgeschmack — Vorteilhaftesten Bezug in großen Originalflasche zu R.M. 6.50.
Denee
Wäf
K.
Dienstag, den 12. März 1929
ßeer die Temperatur des Februar 1929
des Linels 19a0/2s M Sarmſavt.
Von Profeſſor Dr. phil. Dr.=Ing. ehrenh. E. Ihne.
der kleinen Abhandlung über die Temperatur des
ſtrergl. Nr. 38 der „Darmſtädter Zeitung”, Nr. 45 der
d2 Szeitung”, Nr. 45 des „Darmſtädter Tagblatt”, Nr. 41
Bolksfreund”) wurde der Hoffnung Ausdruck gegeben,
u ar nicht auch ſo kalt werden möge wie der Januar.
ithn Ahat ſich nicht erfüllt, er war vielmehr ebenfalls ſehr
Mileer.
uri uns zu den Zahlenwerten. Wie beim Januar liegen
ſcy ſoer Mittel die Beobachtungen ſeir der Neueinrichtung
tyunateorologiſchen Stationsnetzes 1901 für Darmſtadt
zu=
hülngaben für die einzelnen Jahre ſind enthalten in den
Meteorologiſchen Jahrbuches für Heſſen, herausgegeben
mmſtalt für Wetter= und Gewäſſerkunde in Darmſtadt
huc indet ſich an der Nordſeite des Phyſikaliſchen
In=
znſſchen Hochſchule (Oſtſeite des Herrngartens),
Beobach=
m sobergehilfe Müller, vorher Mahr, beide im Auftrag
ſel. Inſtituts. — Wenn ſich gewiſſe Wiederholungen der
belang (zum Beiſpiel bei den Definitionen) auch in der
Lel ung finden, ſo glaubten wir dies im Hinblick darauf,
„iſrer Leſer meteorologiſche Erörterungen ferner ſtehen,
Uelrſſen zu ſollen.”
zit ſauptſächlich in Betracht:
atlere Monatstemperatur oder das
Monats=
etſle echnet aus der mittleren Tagestemperatur aller
HErg:
ülere Minimum, berechnet aus dem täglichen
moaller Monatstage;
lere Maximum, berechnet aus dem täglichen
m aller Monatstage;
hußl der Froſttage, d. h. ſolche Tage, an denen das
ninm i der Temperatur untes Null Grad ſinkt;
Abh. der Eistage, d. h. ſolche Tage, an denen das
ſaxiufmi der Temperatur unter Null Grad bleibt (das
Queck=
beru/?hermometer ſich alſo nicht über Null Grad erhebt).
wvigndere Wege der Kälte=Beurteilung eingeſchlagen
wer=
ten,ᛋ arwähnt; doch ſoll hierauf nicht weiter eingegangen
werte für den Februgr in Darmſtadt (1901
+ 2,5 Grad Celſius;
6 dm=MittlkE/ATonatstemperatur
— 0,5 Grad Celſius;
Nics nittleh Minimum
+ 5,6 Grad Celſius;
erchieug 4 nittlehls Maximum
13
m üelnzahtler Froſtage
3
Inzahye Eistage
mämts ertiri den Februar 1929 in Darmſtadt ſind:
— 6,8 Grad Celſius;
Wan 39 Mittletz,/ATonatstemperatur
— 11,1 Grad Celſius;
nittletm Minimum
— 2,8 Grad Celſius;
ſittletn Maximum
R
Inzahzler Froſttage
19
Eistage
ußst ſogleich, daß der Februar 1929 ſehr kalt
ge=
are Monatstemperatur iſt außerordentlich
Am; cſſten kommt der Februar 1917 mit — 1,9 Grad Cel=
Monatstemperatur unter Null Grad hatte in den
ſ ie 4e1 der Februar außer 1929 und 1917 nur zweimal:
192 Antt je — 0,4 Grad Celſius.
nnſgere Minimum iſt mit ſeinem ebenfalls
außer=
wiieen Wert beſonders beachtenswert. Hierin —
„in Eistagen — drückt ſich die große andauernde Kälte
Waren es doch nicht weniger als 17 Tage, an denen
uriter — 10 Grad Celſius ſank! Das nächſtniedrige
fiy. wies der Februar 1917 mit — 5,5 Grad Celſius
ewe Ma imum liegr natürlich auch ſehr niedrig.
che hat der Februar 1917 mit + 1,5 Grad Celſius. Des
Ber ſei auch das höchſte mittlere Maximum mitgeteilt,
Grad Celſius im Februar 1926.
Edrr Froſttage erreicht beinahe den größtmöglichen
rächſthöchſte Zahl hatte der Februar 1909 mit 24
inza hdr Eistage iſt die größte bis jetzt gezählte. Dann
2 un ehruar 1907, 1917, 1919. Es iſt ſeit 1901 14 mal
vor=
dBe: Februar überhaupt keine Eistage hatte.
Und nur das abſolute Minimum, d. i. die während des
ganzen Monats vorgekommene niedrigſte Temperatur? Auch hier
marſchiert der Februar 1929 an der Spitze. Es betrug — 23 Grad
Cel=
ſius am 12. Februar. Das iſt der niedrigſte Wert, der ſeit 1901 nicht
nur in einem Februar, ſondern in den ganzen Wintern beobagſtet
wurde. Fällt bei unſeren vorliegenden Betrachtungen das abſolute
Minimum als Einzelwert auch nicht ſo ſehr ins Gewicht (wie bereits
früher mehrfach geſagt), ſo iſt es doch in anderer Hinſicht von
Bedeu=
tung. Zahlreiche Gewächſe überſtehen derartige Kälte nicht. Tiere des
Waldes und Feldes gehen ein. Unſere Geſundheit wird vielfach
ge=
ſchädigt und unſere Wirtſchaft ſtark benachteiligt durch Störungen des
Verkehrs, Zufrieren der Waſſerleitung, Schädigung unſerer Vorräte u.
a. m. In der täglichen Unterhaltung ſowie in den Zeitungen ſpielen
während der betreffenden Zeit die Kältegrade keine kleine Rolle.
Wenn der ſonſt ſo kalte Januar 1929 in ſeinem nicht allzu
niedri=
gen abſoluten Minimum (— 11,7 Grad Celſius) einen Schönheitsfehler
hatte, ſo war das beim Februar nicht der Fall. Das abſolute
Mini=
mum von — 23 Grad Celſius iſt vielmehr eine ſehr beachtenswerte
Schönheitszugabe und krönt gewiſſermaßen die anderen Kältewerte.
Wodurch der Februar (ebenſo wie der Januar) 1929 noch ein
be=
ſonderes Gepräge erhielt, war die andauernde Schneedecke mit eine
Urſache der großen Kälte. Darauf ſoll aber jetzt nicht eingegangen
werden, vielleicht einmal ſpäter in einer beſonderen Unterſuchung.
Bei ſo beſonders außergewöhnlichen Werten reizt es, auf die
früheren bis 1829 zurückgehenden Darmſtädter
meteorologiſchen Beobachtungen einmal hinzublicken Es
liegen Werte vor für die mittlere Monatstemperatur (nicht ganz ſo
be=
obachtet und berechnet wie ſeit 1901), für das abſolute Maximum, für
das abſolute Minimum. Sie können für manche Vergleichungen (wenn
es auf geringe Unterſchiede nicht ankommt) auch mit hinreichender
An=
näherung benutzt werden. Das abſolute Minimum des Februar 1929
iſt ſeit 1829, alſo in 100 Jahren, nur einmal übertroffen worden: am
2. Februar 1830 wurden — 24,2 Grad Celſius aufgezeichnet. Dieſe
Temperatur war übrigens nicht einmal die kälteſte des betreffenden
Jahres, ſondern ſchon in derſelben Froſtperiode wurden drei Tage
vor=
her, am 31. Januar 1830, — 24,9 Grad Celſius abgeleſen. Das iſt die
niedrigſte Temperatur, die überhaupt bis fetzt in Darmſtadt beobachtet
wurde. In dem ſehr kalten Winter 1879/80 betrug das abſolute
Mini=
mum — 21,4 Grad Celſius am 8. Dezember 1879. — Auch für die
mittlere Monatstemperatur des Februar findet ſich in den 100 Jahren
kein ſo niedriger Wert wie 1929; am nächſten kommt der Februar 1895
mit —5,4 Grad Celſius. Nur einmal wurde ſeit 1829 überhaupt eine
noch niedrigere mittlere Monatstemperatur (gemeint ſind alle
Winter=
monate, nicht bloß der Februar) erreicht, nämlich — 7,4 Grad Celſius
im Dezember 1879.
II.
Im Anſchluß an die vorſtehende Abhandlung über die Temperatur
des Februar 1929 ſoll auch über die Temperatur des ganzen
verfloſſenen Winters 1928/29 in Darmſtadt berichtet
wer=
den, in ähnlicher Weiſe, wie es zuletzt für den Winter 1927/28
ge=
ſchehen iſt (vergl. Heſſiſche Landwirtſchaftliche Zeitſchrift 1928 Nr. 12).
Der Winter iſt im meteorologiſchen Sinne aufgefaßr: Dezember,
Ja=
nuar, Februar. Die Art der Beurteilung iſt ebenfalls die nämliche;
daß ſie in noch anderer Weiſe geſchehen kann, bleibe auch jetzt nicht
unerwähnt.
Ein kalter Winter hat
1. eine möglichſt niedrige Mitteltemperatur; ſie berechnet ſich aus
der mittleren Monatstemperatur der drei Wintermonate;
2. ein möglichſt niedriges mittleres Minimum; es berechnet ſich aus
dem mittleren Minimum der drei Wintermonate;
3. ein möglichſt niedriges mittleres Maximum; es berechnet ſich
aus dem mittleren Maximum der drei Wintermongte;
4. eine möglichſt große Anzahl von Froſttagen;
5, eine möglichſt große Anzahl von Eistagen;
6. ein möglichſt niedriges abſolutes Minimum; dies jedoch in dem
Sinne, wie beim Februar angedeutet iſt: als Schönheitszugabe,
wenn es beſonders niedrig iſt, als Schönheitsfehler, wenn es
nicht beſonders niedrig iſt.
Wir vergleichen nun die Werte des Winters 1828/29 mit den
Mit=
tel= oder Durchſchnittswerten des Winters.
Die Werte für den Winter 1928/29 in Darmſtadt ſind:
— 2,9 Grad Celſius,
1. Mitteltemperatur
— 5,9 Grad Celſius,
2. mittleres Minimum
3. mittleres Maximum
— 0,1 Grad Celſius,
4. Anzahl der Froſttage
5. Anzahl der Eistage
6. abſolutes Minimum
—23,0 Grad Celſius (12. 2. 29)
Seite 7
Die Mittelwerte für den Winter in Darmſtadt (1901
bis 1929) ſind:
+ 20 Grad Celſius,
1. Mitteltemperatur
— 0,7 Grad Celſius,
2. mittleres Minimum
+ 4,7 Grad Celſius,
3. mittleres Maximum
4
4. Anzahl der Froſttage
5. Anzahl der Eistage
—11,9 Grad Celſius.
6. abſolutes Minimum
Man kann als kalten Winter einen ſolchen anſehen, bei dem die
Werte 1 bis 3 niedriger (oder wenigſtens nicht höher) ſind als im
Mittel oder Durchſchnitt die Werte 4 und 5 höher (oder wenigſtens
nicht niedriger) als im Mittel oder Durchſchnitt. Das war beim
Win=
ter 1928/29 durchweg der Fall, er war alſo kalt.
Um aber eine größere Abſtufung zu haben, ſo daß man neben kalten
auch ausgeſprochen kalte oder ſehr kalte Winter unterſcheiden kann, iſt
es wünſchenswert, eine etwas erheblichere Abweichung vom
Durch=
ſchnittswert zugrunde zu legen. Es iſt für Darmſtadt (die Begründung
iſt in einer Abhandlung über die Temperatur der letzten 22 Winter im
Meteorologiſchen Jahrbuch für Heſſen 1923 gegeben) als ein
aus=
geſprochen kalter Winter ein ſolcher anzuſehen mit:
++ 10 Grad Celſius und niedriger
— 1,7 Grad Celſius und niedriger
3. mittleres Maximum + 3,7 Grad Celſius und niedriger
53 und mehr
16 und mehr
6. abſolutes Minimum —12,9 Grad Celſius und niedriger
Geht man von dieſen Werten aus, ſo ſieht man, daß der Winter
1928/29 entſchieden als ein ausgeſprochen kalter
Winter zu bezeichnen iſt.
Von den drei Wintermonaten 1928/29 waren Januar und Februar
weitaus am kälteſten. Die betreffenden Werte ſeien hierunter (für
Januar und Februar wiederholt) zuſammengeſtellt:
1. Mitteltemperatur
2. mittleres Minimum
4. Anzahl der Froſttage
5. Anzahl der Eistage
Monats=
Temperat. mittleres
Minimum mittleres
Maximum Anzahl
der
Froſtt. Dez. 1928 +1,300 — 090C +3200 16 Jan. 1929 — 3.10C — 5,70C —0,8C 30 Febr. 1929 — 6,80C —11,1C —2800 27 19 —23
der
Eistag.
abſolutes
Minimum
6 — 5,90 G
(2.)
—11,70
(17. u. 29.)
(12.)
Die allgemeine Empfindung, daß der verfloſſene Winter ſehr kalt
geweſen ſei, wird durch die vorſtehenden zahlenmäßigen Darbietungen
durchaus beſtätigt.
32. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlokkerie.
26. Tag, 5. Klaffe. In der Vormittags=Ziehung fielen:
2 Gewinne zu je 10 000 RM. auf Nr. 327113; 4 Gewinne zu je 5000 RM.
auf Nr. 4848 334405; 12 Gewinne zu je 3000 RM. auf Nr. 182445
233312 245626 257323 304995 374559; 8 Gewinne zu je 2000 MM. auf Mr.
139062 180859 199518 336496; 44 Gewinne zu je 1000 RM. auf Nr. 2632
59358 73012 96094 113928 122569 124816 125024 147495 158132 206981
216356 217981 232581 241708 257640 264608 B6042 309735 330006 339201
339409; ferner 114 Gewinne zu je 500 RM. und 246 Gewinne zu je
300 RM. — In der Nachmittags=Ziehung fielen: 2 Gewinne
zu je 3000 RM. auf Nr. 14592; 16 Gewinne zu je 2000 MM. auf Nr.
115658 208260 257619 275115 288607 345998 353B32 366129; 24 Gewinne
zu je 1000 RM. auf Nr. 269 116671 B612 4280 67353 94355 190273
226777 273512 320207 37591 382709; ferner 66 Gewinne zu je 500 RMM.
und 186 Gewinne zu je 300 RM. — Im Gewinnrade verblieben:
2 Prämien zu je 500 000 MM., 2 Gewinne zu je 50 000 MM., 10 Gewinme
zu je 10 000 RM., 18 Gewinne zu je 5000 MM., 30 Gawinne zu je 3000
RM., 78 Gewinne zu je 2000 RM., 182 Gewinne zu je 1000 MM., 446
Gewinne zu je 500 RM. und 1180 Gewinne zu je 800 RMM.
Wekkerbericht.
Unter dem Einfluß der im Norden vorüberziehenden Störung ſind
maritime Luftmaſſen auf den Kontinent vorgedrungem, die vielfach
Nebel=
bildung und in Norddeutſchland ſogar Niederſchläge verurſachten. In
ganz Deutſchland lagen heute morgen die Temperaturen um den
Gefrier=
punkt. Königsberg meldet ſogar —13 Grad C. Der hohe Druck über
England hat ſich gehalten und wird zunächſt für unſere Wetterlage
be=
ſtimmend ſein. Die Temperaturen, die tagsüber kräftig anſteigen, werden
nachts wieder in Gefrierpunktsnähe zu liegen kommen. Mit
Nieder=
ſchlägen iſt kqum zu rechnen.
Ausſichten für Dienstag, den 12. März: Neblig=wolkig, auch zeitweiſe
aufheiternd, tagsüber mild, nachts Temperaturen noch in
Gefrier=
punktsnähe, trocken.
Ausſichten für Mittwoch, den 13. März: Stellenweiſe neblig, ſonſt
viel=
fach aufheiternd und trocken.
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arte 8 Gemmiete kommt unſerer
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Lenen- Honig
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In dankbarer Freude zeigen
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Gertrud Weißgerber
geb. Orth.
Traſſa, den 11. März 1929.
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Inhalt: Periode, Ehe,
Geſchlechtstrieb,
Krankh., Abweich. v.
d. natürl
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ſchlechtskrankheiten.
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TI. Ka 203)
Dankſagung.
Für die Beweiſe herzlicher Teilnahme beim
Ab=
leben unſeres lieben, und unvergeßlichen Vaters,
Schwiegervaters, Großvaters, Bruders, Onkels und
Schwagers
Heinrich Emich
ſagen wir unſeren innigſten Dank.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Albrecht Bock.
Todes=Anzeige.
Allen Freunden in tiefem Schmerz
die Nachricht, daß heute unſer lieber
Vater, Großvater, Schwager und
Onkel, der
Kaufmann
Arnold Kleber
nach einem Leben voller Güte und
Fleiß ſtill heimgegangen iſt.
Die Hinterbliebenen.
Darmſtadt, den 8. März 1929.
Hannover, Berlin, Las Majadas,
Quis=
burg, Eſſen, Heidelberg.
Die Feuerbeſtattung hat auf Wunſch
des Entſchlaſenen in aller Stille
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Unser lieber, guter Gatte, Vater, Bruder und
Oroßvater
D. Hinel aiassikg
Oberbürgermeister
entschlief gestern abend ½11 Uhr sanft und
un-
erwartet nach kurzem Leiden.
In tiefem Schmerz:
Agnes Glässing, geb. Meyer-von Sonntag
Margret Markwort, geb. Glässing
Kurt, Renate und Hellmut Glässing
Präsident Karl Glässing,
Oberbürger-
meister a. D.
Kurt Markwort, Dipl.-Ing.
Horst Markwort.
Darmstadt, 11. März 1929.
Von Beileidbesuchen und Blumen bitten wir mit
herz-
lichem Dank absehen zu wollen.
Die Beisetzung findet Mittwoch, den 13. März, vormittags
11 Uhr, auf dem Waldfriedhof statt.
(4239
Nachruf.
Nach mehrtägigem, ſchwerem Krankenlager iſt am 10. März d. Js.
unſer Vorſitzender des Aufſichtsrates
Herr Oberbürgermeiſter
Hiau=Bnglelfſig
Ehrenſenator der Techniſchen Hochſchule
zu Darmſtadt
aus dem Leben abberufen worden.
Als Mitbegründer und Vorſitzender des Aufſichisrais der Heſſ.
Eiſenbahn=A.=G. hat der Heimgegangene ſich große Verdienſie um das
Zuſkandekommen und die Entwicklung unſerer Geſellſchaft erworben.
Wir verlieren in dem Dahingeſchiedenen einen an der Löſung der
Aufgabe der Elektriſierung und des Bahnweſens in= und außerhalb der
Stadt Darmſiadt und eines großen Teils der Provinz Starkenburg
hochintereſſierten Mitarbeiter und Förderer, der ſieis bereit war, ſeine
ganze Kraft in den Dienſt der Sache zu ſiellen.
Sein Andenken wird bei uns ſeder Zeit in Ehren gehalien werden.
4271)
Der Aufſichtsrat und Vorſiand
der Heſſiſchen Eiſenbahn=A.=G.
Nachruf.
Nachruf.
Herr Oberbürgermeiſter Dr. Wilhelm Gläſſing
iſt heute Nacht einer ſchweren Erkrankung erlegen.
Namens der Stadtverwaltung gebe ich der
Einwohnerſchaft hiervon tiefbewegt Kenntnis.
Die Beiſetzung findet am Mittwoch, den
13. März, vormittags 11 Uhr, auf dem
Wald=
friedhof ſtatt.
Darmſtadt, den 11. März 1929.
Mueller,
Bürgermeiſter.
Am 10. März 1929 verſiarb nach dreiwöchigem Krankenlager
ber 1. Vorſitzende des Geſamiklubs und Ehrenmitglied des
Haupi=
ausſchuſſes
Herr Oberbürgermeiſter
Mangemeläffiig
Darmſtadt.
Der Odenwaldklub verliert in dem Verſtorbenen ſeine langjährige
Stütze; ſeit 23 Jahren hat Dr. Gläſſing den Hauptausſchuß und damit
den Geſamtodenwaldklub mit ſtarker Hand geleitet. Wenn auch ſeine
ausgedehnten Beru sgeſchäfte und ſein ſonſtiges umfangreiches Wirken
in der deutſchen Oeffentlichkeit ihm, namentlich in den letzten Jahren,
mitunter richt in dem Maße Zeit für die Klubarbeit ließen, wie er es
ſelbſt ſehnlichſt wünſchte, ſo brachte er doch ſiets den Beſirebungen und
Idealen des Klubs ein offenes Herz und tiefe Anteilnahme entgegen und
arbeitete richtungweiſend und wirklich führend an der Spitze des
Hauptausſchuſſes.
Seine warme Liebe für die Heimat und alles ſchöne in der Natur,
verbunden mit künſileriſchem Fühlen und Denken, und ſein freundliches,
ſeder Ueberheblichkeit abholdes Weſen gewannen ihm die Liebe und
Verehrung aller Mitarbeiter und Klubgenoſſen und ſichern ihm ein
treues Andenken über den Tod hinaus. In der Geſchichte des
Oden=
waldklubs wird Dr. Gläfſing weiter leben als einer der Männer, die
unſere Gemeinſchaft mit an erſier Stelle hinausge ührt haben zu ihrer
heutigen Höhe, und die ſiets bereit waren, ihre Arbeitskraft ſelbſilos
und treu in den Dienſt unſerer Sache zu ſiellen.
Er ruhe in Frieden.
Darmſtadi, den 11. März 1929.
Der Hauptausſchuß des Odenwaldklubs:
Dr. Götz
Weißert
Schriftführer
2. Vorſitzender
Die Trauerſeier findet Mittwoch, den 13. März 1929, vorm. 11 Uhr,
vor der Leichenhalle des Waldfriedhofs zu Darmſtadt ſtatt. (4270
„Verg!.!
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Für die vi len Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
dem Heimgang unſerer lieben Entſchlafenen, der
Witwe Eliſabeih Emich
geb. Kögel
ſagen wir herzlichen Dank. Beſonders wohltuend
empfanden wir die troſtreichen Worte des Herrn
Pfarrer Krämer.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Rektor Ehrhardt und Familie.
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atſſupe, Darmſtadt, den 10. März 1929.
Die Beiſetzung findet in Karlsruhe ſtatt.
Von Beileidsbezeugungen bitten wir abzuſehen.
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Zwangsverſteigerung.
Das nachſtehend bezeichnete Grundſtück, das zur Zeit der
Eintragung des Verſteigerungsvermerks auf den Namen der
1. Volz, Wilhelm, zu //.
2. Volz, Chriſtiane, geb. Keßler, deſſen Ehefrau, zu ½,
im Grundbuch eingetragen war, ſoll
Dienstag, den 9. April 1929, nachm. 3‟, Uhr,
durch das unterzeichnete Gericht, an Gerichtsſtelle, Zimmer
Nr. 219, im Wege der Zwangsvollſtreckung verſteigert werden
Der Verſteigerungsvermert iſt am 24. Januar 1929 in das
Grundbuch eingetragen worden.
Inſoweit Rechte zur Zeit der Eintragung des
Verſtei=
gerungsvermerks aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
ſind ſie ſpä eſtens im Verſteigerungstermin vor der
Auf=
forderung zur Abgabe von Geboten bei dem unterzeichneten
Gericht anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung
des geringſten Gebots nicht berückſichtigt und bei der
Ver=
teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu
bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Verſteigerung
entgegenſtehen=
des Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der
Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten
Gegen=
ſtandes tritt.
(2523a
Darmſtadt, den 1. Februar 1929.
Heſſiſches Amtsgericht I.
Bezeichnung des Grundſtücks:
Grundbuch für Darmſtadt, Band VII, Blatt 472.
Betrag der
Nr. Flur Nr. Kulturart u. Gewann am Schätzung
1 XXII 87 Acker im Rübengrund 786 1600 RM
Gau Darmſtadt
im H. S. B.
Zur Beiſetzung des Herrn
Oberbürgermeiſter
Dr. Gläſſing
werden die Sänger des Gaues zu
einem Grabgefang aufgefordert.
Maſſen=Chorprobe im
Rummel=
bräu, Mittwoch den 13.
März=
vormittags 9.45 Uhr. Geſungen
werden:
„Wie ſie ſo ſanft ruh’n”
von Bennecke
„Da unten iſt Frieden‟
von (noos.
Der Vorſiand des Gaues
G. F. Rorh, Vorſitzender.
Abmar ſch zum Waldtriedhof
10.30 Uhr.
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12 Mona sraten.
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Büros und Kaſſen.
Aus Anlaß der Beiſetzung des Herrn
Oberbürgermeiſters Dr. Gläſſing bleiben
am Mittwoch, dem 13. März 1929,
von 10 Uhr vormittags ab,
ſämt=
liche ſtädtiſchen Büros und Kaſſen, mit
Ausnahme der ſtädtiſchen Sparkaſſe, die
ihren Betrieb aufrecht erhält, (st4266
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Darmſtadt, den 11. März 1929.
Der Oberbürgermeiſter.
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Einträge in das Handelsregiſter,
Ab=
teilung A: Am 26. Februar 1929
hin=
ſichtlich der Firma; Leon Beuer,
Darm=
ſtadt: Die Geſamtprokuren des Peter
Berg und des Heinrich Gieſecke ſind
er=
loſchen. — Am 4. März 1929 hinſichtlich
der Firma: Paul Kaiſer & Co.,
Darm=
ſtadt: Die Firma iſt erloſchen. — Am
März 1929 hinſichtlich der Firma:
Genis &. Renart, Darmſtadt: Die
Ge=
ſellſchaft iſt aufgelöſt und die Firma
er=
loſchen. — Abteilung B: Am 4. Marz
1929 hinſichtlich der Firmen: 1 Ehape
Aktiengeſellſchaft für Einheitspreiſe,
Hauptniederlaſſung Köln,
Zweignieder=
laſſung Darmſtadt: Durch Beſchluß der
Generalverſammlung vom 29 Januar
1929 iſt der Geſellſchaftsvertrag
geän=
dert. — Nach dem gleichen Beſchluß ſoll
das Grundkapital um 3 000 000.—
Reichs=
mark erhöht werden. Der Beſchluß iſt
durchgeführt. Das Grundkapital beträgt
nunmehr 6 000 000.— Reichsmark.
Als nicht eingetragen wird
mitver=
öffentlicht: Das Grundkapital iſt
ein=
geteilt in 6000 Stück Aktien über je
1000.— Reichsmark. Die Ausgabe der
neuen auf den Inhaber lautenden
Ak=
tien zum Nennbetrage von je 1000.—
Reichsmark, die vom 1. Februar 1929
b an dem Gewinn teilnehmen, erfolgt
zum Kurſe von 110 Prozent. — 2. A.
Schneider Aktiengeſellſchaft, Darmſtadt:
Die Prokura des Kaufmanns Jgnaz
Meier in Darmſtadt iſt erloſchen.
Kaufmann Max Priemer in Darmſtadt
iſt zum Einzelprokuriſten beſtellt.
Am 7. März 1929 hinſichtlich der Firma:
Wolf Strauß, Geſellſchaft mit
beſchränk=
ter Haftung, Darmſtadt: Die
Vertre=
tungsbefugnis des Liquidators iſt
be=
endet und die Firma erloſchen. (4219
Darmſtadt, den 9. März 1929.
Amtsgericht I.
Montag, den 18. März 1929, von
vormittags 10 Uhr ab, werden in der
Baſtwirtſchaft Schröder=Spachbrücken
aus dem Spachbrücker Gemeindewald,
Diſtrikt Mark, verſteigert:
Eichen=Stämme II. Kl. 9St. — 3,06 fm
III. „ 5 „ — 2,91 „
IV. . 16 „ —14,96 „
V. . 8„ —10,96 „
VI. . 1. — 1,21 ,
Buchen= „ 1V. . 1. — 0,97 „
VI. . 1. — 2.49 „
Hainbuchen= , II. „ 2. — OR,
III. . 1. — 0.42 „
Ib , 1. — 0,31 „
Lärchen=
IIa „
— 1,23
II5 „ 1. — 1,29 „
Auskunft erteilt Herr Förſter May,
Markhaus, Meſſel.
(4237
Spachbrücken. den 9. März 1929.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Spachbrücken.
Mayer.
Holzverſteigerung.
Am Donnerstag, den 14. März,
vormittags 9 Uhr anfangend,
wer=
den im hieſigen Gemeindewald
36 Fichtenſtämme bis zu 43 cm
Durch=
meſſer und 30 m Länge, 38
Lärchen=
ſtämme, 20 Kiefernſtämme, 54 rm
Kie=
fern=Nutzröller, 4 Erlenſtämme ſowie
ſämtliches Brennholz
verſteigert.
Zuſammenkunft am Waldeingang des
Hinterwaldes. Das Fichtenſtammholz
am Eberhardsbrunnen kommt nach der
Mittagspauſe zur Verſteigerung. (4279
Brensbach, den 11. März 1929.
Heſſiſche Zürgermeiſterei Brensbach.
Schanz.
Seite 10
Dienstag, den 12. März 1929
Reich und Ausland.
Ein Eiſenbahnunglück in Heeßen i. W.
Eſſen. Ein Eiſenbahnunglück ereignete ſich in
Heeßen. Dazu teilt die Reichshahndirektion Eſſen mit:
Am 10. März 21,37 Uhr fuhr in dem Vorbahnhof
Hamm der D=Zug 40 von Berlin nach Eſſen
Haupt=
bahhof in dichtem Nebel auf den Schluß des
Vieh=
zuges 6404 auf. Von dem D=Zug entgleiſten die
Loko=
motive, der Packwagen und ein Wagen dritter Klaſſe.
Es haben ſich zehn Perſonen mit leichteren
Ver=
letzungen gemeldet, die ſämtlich die Fahrt nach Hamm.
fortſetzen konnten. Mehrere Wagen des Viehzuges
wurden zertrümmert und das darin befindliche Vieh
zum großen Teil getötet. Die Urſache des Unfalls iſt
noch nicht geklärt.
Wie wir zu dem Zuſammenſtoß ergänzend
er=
fahren, ſind die ſieben letzten Wagen des Viehzuges
vollkommen zertrümmert. Außerdem trug die D=Zug=
Lokomotive leichte Beſchädigungen davon. Es
wur=
den durch den Zuſammenſtoß 60 Tiere getötet. Bei
den getöteten Tieren handelt es ſich um Rinder.
Ent=
gegen der erſten Meldung hat nur ein Paſſagier des
D=Zuges leichte Verletzungen davongetragen. Der
D=Zug wurde nach Ahlen zurückgezogen. Die
Reiſen=
den waren bei der Weiterreiſe einſtweilen auf den
nächſten Perſonenzug angewieſen. Die Urſache des
Zuſammenſtoßes iſt noch nicht geklärt.
Ueber die Urſache
des Zuſammenſtoßes wird folgendes bekannt: Da der
Viehzug die Weiche zum durchgehenden Hauptgleis
bereits überfahren hatte, konnte dieſe Weiche vom
Stellwerk aus wieder vollſtändig bedient werden. Es
war dem Stellwerkswärter unmöglich, bei dem in der
Nacht herrſchenden dichten Nebel den auf dem
durch=
gehenden Hauptgleis ſtehenden Viehzug zu bemerken
und da die Weiche funktioierte, wurde die Durchfahrt
dem D=Zug 40 freigegeben, der dann auf den
Vieh=
zug auffuhr.
Gefährdung eines Eiſenbahnzuges
durch Hochwaſſer.
Salzwedel. In große Gefahr geriet am
Sonntagmorgen der von Diesdorf (Altmark)
kom=
mende Perſonenzug auf der Strecke Salzwedel—
Dies=
dorf. Zwiſchen den Stationen Ellenberg und
Wall=
ſtawe hatte das Hochwaſſer der Dumme den
Bahn=
damm unterſpült, ſo daß die Schienen ſich bereits auf
der einen Seite des Dammes von den Schwellen
gelöſt hatten. Als der Zug in der Dunkelheit den
Bahndamm paſſierte, wurden die Reiſenden
durchein=
andergeworfen und zum Teil verletzt. Vom Zugführer
wurde ſofort die Notbremſe gezogen, der Zug hatte
aber die unterſpülte Stelle bereits paſſiert und
konnte ſeine Fahrt ohne weiteren Schaden nach
Salz=
wedel fortſetzen. Der Bahndamm wurde ſofort
geſperrt.
Das Obermaineis in Bewegung.
Auf dem Rhein faſt keine Gefahr mehr
Am Montag früh 4 Uhr iſt das Eis im
Aſchaffen=
burger Bezirk teilweiſe abgegangen. Bei Schloß
Philippsruhe bei Hanau hat es ſich Montag vormittag
wieder geſtellt, worauf der Hanauer Pegel bis 2,70
Meter angewachſen iſt. Um 11,30 Uhr iſt das Eis
wieder abgegangen und hat bereits in mächtigen
Blöcken Keſſelſtadt paſſiert.
Das Eis auf dem Oberrhein geht langſam ab,
ſoweit es noch vorhanden iſt. Der Niederrhein iſt
eisfrei, ſo daß jede Gefahr als beſeitigt zu betrachten
iſt. Von Aßmannshauſen bis St. Goar befindet ſich
eine freie Rinne von 80 bis 120 Meter. Das Eis
der Nebengewäſſer hat ſich ebenfalls in Bewegung
geſetzt, iſt aber ſo morſch, daß es faſt gar nicht mehr
zu bemerken iſt. Das Eis, das noch ſteht, das
ſo=
genannte Raſteis, iſt ebenfalls morſch, ſo daß es faſt
keine Gefahr mehr bildet.
Einbruch in eine Stationskaſſe.
Kaſſel. In der Nacht zum Sonntag iſt in den
Stationsraum des Haltepunktes Heſſiſch=Lichtenau
eingebrochen worden. Der Täter iſt von dem
Bahn=
ſteig her nach Zertrümmerung der Fenſterſcheibe
ein=
geſtiegen. Durch gewaltſame Oeffnung der
Fahrkarten=
kaſſe fiel ihm ein Betrag von 65 RM. in die Hände.
Die polizeilichen Ermittlungen ſind ſofort eingeleitet
worden
50 000 RM. unterſchlagen.
Salzwedel. Der Kaſſierer Bein von der
hie=
ſigen Stadt= und Kreisſparkaſſe hat im Laufe der
letzten Jahre die Kaſſe um erhebliche Summen
ge=
ſchädigt. Eine Reviſion, die noch nicht beendet iſt,
ergab einen Fehlbetrag von zirka 50 000 RM. Bein
hat ſich ſelbſt der Polizei geſtellt
500-Jahrfeier der Rürnberger
Skadt=
bibliothel.
Die Stadtbibliothek in Nürnberg
blickt auf ein 500jähriges Beſtehen zurück.
iſt geplant, den Gründungstag in einem
Es
ein=
drucksvollen Feſtakt zu feiern. Mehr als 2000
wertvolle Handſchriften ſind neben 120 000
Buchern in den alten Bibliotheksräumen
auf=
bewahrt.
Rufſiſche
nſerem Zährſchiff.
Der ruſſiſche Eisbrecher „Jermak”
iſt an das vom Packeis der Oſtſee eingeſchloſſene deutſche Fährſchiff
herangekommen und hat es aus ſeiner gefährlichen
ſchwerin” nach zäher Arbeit
Lage befreit.
Ein Opfer des Ozeans.
Das Wrack des Dampfers „Monaleen”
wurde jetzt in England an die Küſte geſpült. Das Schiff war bei Alnmouth im Auguſt vorigen
Jahres auf die Klippen gelaufen und in drei Teile geriſſen. Mittelſchiff und Heck ſind
fortge=
ſchwemmt und geſunken. Und das jetzt angetriebene Vorderſchiff gibt ein letztes Zeugnis der
Kataſtrophe.
Feſtnahme von Münzfälſchern.
Ludwigshafen. In letzter Zeit wurden hier
zahlreiche falſche Fünfmarkſtücke feſtgeſtellt. Der
Po=
lizei in Heidelberg gelang nun dieſer Tage die
Feſt=
nahme des Tünchers Adolf Küchel aus Ludwigshafen
beim Verausgaben von Falſchgeld. In Ludwigshafen
wurden daraufhin der Bruder des Adolf Küchel, der
Spengler Theophil Küchel, ſowie der Muſiker Alfred
Reuß feſtgenommen. Die Falſchmünzerwerkſtätt in
der Oggersheimer Straße wurde ausgehoben und
alles Herſtellungsgerät beſchlagnahmt.
Aus Fahrläfſigkeit den Tod eines Kindes
verurſacht.
Schwere Folgen hatte ein Wohnungsbrand, der
in der Nacht zum Sonntag in einem Hauſe zu
Weißenſee durch Fahrläſſigkeit eines Bewohners
entſtand und einem Kinde das Leben koſtete. Der im
erſten Stock bei ſeinen Eltern wohnende Guſtav
Immer kam des nachts nach Hauſe, legte ſich mit
einer brennenden Zigärette im Munde zu Bett und
muß raſch eingeſchlafen ſein. Eine halbe Stunde
ſpäter bemerkte ein Paſſant von der Straße einen
hellen Flammenſchein aus der Wohnung und
alar=
mierte die Feuerwehr. Inzwiſchen war Immer in
dem brennenden Bette aufgewacht; kurz entſchloſſen
brachte er ſich durch einen Sprung aus dem Fenſter
in Sicherheit. Er hat erhebliche Brandwunden
da=
vongetragen. Der ſih entwickelnde dicke Qualm war
in die darüber liegende Dachkammer gedrungen, wo
das Ehepaar Seppelt mit ſeinen zwei Kindern wohnt.
Die beiden ſchlafenden Kinder wurden ſchwer
be=
täubt; während es den Bemühungen der Feuerwehr
gelang, das ältere Mädchen zu retten, war die
1½jährige Agnes Seppelt nicht mehr ins Leben
zu=
rückzurufen. Auch der Zuſtand der Eltern machte
eine Ueberführung ins Krankenhaus notwendig. Der
Anſtifter des Brandes, der ebenfalls ins Lazarett
geſchafft werden mußte, konnte von der Polizei noch
nicht vernommen werden.
Oftſee=Eiſenbahnfähre im Großen Belt
geſtrandet.
Berlin. Wie die „Nachtausgabe” aus
Kopen=
hagen meldet, iſt die große däniſche Eiſenbahnfähre,
die den Nachtzug mit 150 Fahrgäſten von
Kopen=
hagen nach Deutſchland bringen ſollte, Montag früh
auf der Fahrt von Korſör nach Nyborg auf. Fünen
im dichten Nebel geſtrandet. Für die Fahrgäſte ſoll
keine unmittelbare Gefahr beſtehen und völlige Ruhe
herrſchen. Ein Hilfsdampfer und der Eisbrecher
„Odin” ſind bereits durch Funkſpruch zur Unfallſtelle
gerufen worden.
Ein Auto 50 Meter in die Tiefe geſtürzt.
Zell. Auf der Straße zwiſchen Lötzbeuern und
Irmenach ereignete ſich ein ſchweres Autounglück. Ein
aus Köln ſtammendes Auto mit zwei Inſaſſen kam
in einer vereiſten Kurve ins Rutſchen und ſtürzte eine
50 Meter hohe Böſchung hinab. Während der
Be=
gleiter noch im letzten Augenblick abſpringen konnte,
ſtürzte der Wagenführer mit in die Tiefe, zog ſich
aber trotz mehrmaligem Ueberſchlagen des Wagens
nur leichte Verletzungen zu.
Schweres Brandunglück in Löbau.
Löbau. In der Nacht zum Sonntag gegen
2 Uhr morgens brach hier ein gefährlicher Brand in
einem alten vierſtöckigen Hauſe aus. Durch Rauch
und Flammen wurde ſechs Familien der Weg ins
Freie abgeſchnitten. Obwohl die Feuerwehr ſofort
mit Steigleitern anrückte und ſämtlichen
eingeſchloſ=
ſenen Perſonen Hilfe zu bringen ſuchte, ließ ſich eine
8 Jahre alte Frau Liebſcher auf Zurufe von
Stra=
ßenpaſſanten aus dem dritten Stockwerk in die Tiefe
fallen. Dabei ſtürzte ſie einen Feuerwehrmann auf
den Rücken und ſchlug auf das Pflaſter auf. Sie
er=
litt ſchwere Verletzungen, denen ſie nach ihrer
Ein=
lieferung ins Krankenhaus erlag. Auch der
Feuer=
wehrmann erlitt ſchwere Verletzungen. Es gelang,
den Brand zu löſchen, ehe die Flammen auch das
ſtark bedrohte Nebengebäude erreichten.
Geldſchrankknacker in der 5. Avenue.
New York. Einer Verbrecherbande gelang es,
in einem Geſchäftshaus in der 5. Avenue einen
Geld=
ſchrank mit Dynamit zu ſprengen und 20 000 Dollar
zu rauben. Die Täter ſind entkommen.
* Was nur ein ſchwerer Junge kann . . .
Budapeſt. Nach einwandfrei getaner „
Ar=
beit” kam der ſchwere Junge zur Ruhe; er wurde
ausgerechnet vor dem Hauſe erwiſcht, in dem
er die ganze Nacht ungeſtört „gearbeitet” hatte.
Nun half kein Leugnen; war er doch mit
Die=
besgut ſo beladen, daß er ſich kaum rühren
konnte, geſchweige denn die Flucht vor dem
Kri=
minalbeamten ergreifen. Reſigniert ließ ſich der
ſchwere Junge abführen, um einige Monate in
der unerwünſchten Abgeſchiedenheit des
Kitt=
chens zu verbringen.
Gegen Mittag erſchien ſodann auch der
In=
haber der ausgeraubten Wohnung auf dem
Poli=
zeipräſidium, nahm behaglich ſchmunzelnd zur
Kenntnis, daß er nichts eingebüßt hatte und
äußerte den Wunſch, den Einbrecher unter vier
Augen ſprechen zu wollen.”
Was wollen Sie denn von dem Kerl?”
er=
kundigte ſich intereſſiert der Beamte.
„Ich will mir einmal den Künſtler
an=
ſehen,” lautete die verlegene Antwort, „dem es
gelungen war, in meine Wohnung
einzu=
ſchleichen, ohne daß — meine liebe
Frau aufgewacht iſt. Ich ſelbſt kriege das
nämlich ſeit zehn Jahren nicht fertig!“
W. B. Hari,
der bekannte amerikaniſch/
Vorſitz des Direktoriums
amerikaniſchen Flugzeug=
Als Kapital wurden von
tigen Amerikas 840 Millicndd
Der Truſt ſoll ſich in deiß
ſetätigen und hat zunächſnt digk
ſechs großen Fabrint
Ein Schwimmkran am MI
geſunkine
Wilhelmshaven. A./
Marinewerft ſank der große= Dif
bekannt unter dem Namen Ar
Kran war vor der Kettenkm
worden, um hier ſchwere Ssütke
lehmen. Er war jedoch in M
eines Schwimmdocks vertä-.
untergetaucht war, um zwe
ſchädigte Schlepper aufzune w
tauchen bohrten die Kramz,s
Hebepontons von unten hererd
des Schwimmkrans. Obglein P
zur Stelle waren, neigte ſickydf
Seite. Einige nahgelegene 10
ten ſchleunigſt verholt, wer M
Kran getroffen zu werden. iei
dem Leckwerden brach das Ann
ton ab und verſank, unmitte dmr
edr Ponton ſelbſt. Menſcheu
lagen, Materialſchäden konn, e
Eiſenbahnunglück in W
Felsſtunz
Konſtantinopel. Bel
tolien rollte am Samstag geſt
einen Abhang hinunter und zch
und mehrere Wagen eine=
Perſonen wurden getötet ur
Die in Le Hapre aufssf
ſind nur
Paris. Die jüngſt v
wieder aufgefundenen Gemt
ein Murillo, ſind, wie der
herangezogene Kunſtſachver”fit
klärt hat, nicht echt, fondur
Werte von 150 Francs. 2
ſchaft vor dem Transport
eine Verſicherung auf 2½
nommen hatte, fragen die- *
Havre vorgefundenen Ge-A
ſeien, wie die verſicherten, r0
echten Bilder beiſeite geſche-””
Furchtbare Brau
Die Zahl der Todesox)”
Hongkong. Das hie-3
wurde geſtern früh durch
der Verluſte an Menſchenlr:
doch ſcheint es, daß mindek
Tod gefunden haben, näm
eine weiße Frau und ein E
das Feuer im Erdgeſchoß de
über die Haupttreppe auf S‟
werk ausbreitete. Einige P
aber bald waren alle Aus‟
Dame ſprang aus dem E.
Straße hinab und war ſo
Beamter eines britiſchen
vermißt. Ein amerikaniſche
„Memphis”, verfehlte bei
tuch und war ſofort tot. E
ſich das Rückgrat und lieg
im Krankenhaus. Außerde
zoſe und zwei engliſche K
meldet. Ein chineſiſcher Kus
ſter und fand den Tod. —
Kwantung, General
Tſchan-
ſprangen vom zweiten Stos”
Sie wurden ins Kranken—
letzungen ſind aber ungeſäck
wehr beteiligten ſich aug
Kriegsmarine an den Löſe
Peling. Die Zahl D.
des Hotels „King Edward
auf 16 geſtiegen. Unter dem
der Kommiſſar der Nanlicn!
tiſche Angelegenheiten. D.
Seite wird erklärt, daß d‟
Brandſtiftung zu ſuchen ſ
Dienstag, den 12. März 1929
Seite 11
Schloß Schönbrunn.
zies Barock, der höchſten Verkörperung des könig=
„L. Stat gest moi” ließ in nahezu allen
Haupt=
gr.: prächtige Fürſtenſitze erſtehen, deren Glanz und
gnümbild für die Macht des Herrſchers und ſeiner
fehllen ſollte. Das Verſailles Ludwig XVI., das
jüdrichs von Preußen, die Würzburger Reſidenz
Schönbrunn, der wahrhaft kaiſerliche Sommerſitz
2Oeſterreich, den Fiſcher von Erlach inmitten der
1M8ald= und Wieſenlandſchaft des oberen Wientals
inwachſen ließ, ſind ſolche Zeugen barocker Fürſten=
Jahre währte der Bau des Rieſenſchloſſes, das
71. Zimmern und Sälen und 139 Küchen tauſend
n6 gewährte und mit ſeinen Anlagen einen Flä=
1 763 000 qm bedeckt. Im Jahre 1695 wurde
ngelegt und ſchon im Jahre 1700 kündet uns eine
Wollendung des Baues. Die künſtleriſche
Aus=
znnenräume fand allerdings erſt im Jahre 1750
chmm Erlachs Sohn, Valmagini und Pacaſſi ihren
ügszeitig wurde durch Adrian van Stekhoven der
A9sſarſsti, der Menagerie angelegt, der in ſeiner
konſe=
bekannte ameri
ſſafü hrung des franzöſiſchen Gartenarchitekturſtils
ſitz des Direitunm eirtſtot bild Le Nötre übertrifft.
rikaniſchen Flux=chltſüind die hiſtoriſchen Erinnerungen, die mit dem
Kapital wurden Schſtär unn verknüpft ſind. Maria Thereſia reſidiert
Aneritkas 80 m fülr waſelbſt Joſef II. ſeine Vermählung mit Iſabella
Truſt ſol ſich z naſſud: 1765 ſeine zweite Hochzeit, mit der bayeriſchen
ſtigen und hat zur f /4i Joſefa. 1805 und 1809 halten vor den Toren
ſechs großen fr yſfüſüirmnzöſiſche Grenadiere Wache und Napoleon dik=
1Frriedensſchlüſſe von Preßburg und Wien. 1814
Ein Schwimmlm
die Fürſten und Diplomaten Europas
nhſe: zum Wiener Kongreß. Napoleons
un=
ilhelmshabe
(R UAiglon, der Herzog von Reichsſtadt, hauchte
brun 1832 ſeine ſtolze Seele aus. Franz Joſef I., der
ſtaht von Oeſterreich, ward hier im Jahre 1830
ge=
b— zwei Säle von ſeinem Geburtszimmer
ent=
mintaren Weltkriegsjahr 1916. Mit dem 11.
Novem=
aſſwüllchem Tage der letzte Kaiſer aus dem Hauſe
agenannten „Chineſiſchen Salon” des Schloſſes
ſit rreichs, Böhmens und Ungarns niederlegt,
ſchichte des Schloſſes Schönbrunn, das nun der
geſſt nund von dieſer als koſtbares muſeales Erbgut
brtnttder Reichtum der Gemächer. Sind wohl noch
ſichſiAsohnräume Franz Joſefs verhältnismäßig
ein=
mmkneruck ſeines Sterbezimmers mit dem ſoldatiſch
Fitſieit vermag ſich niemand zu entziehen, — ſteigern
ſdilſt den letzten Dezennien der Franzisko=Joſefiniſchen
kinfſat gebliebenen Prunkräume, die Maria=
Thereſia=
leſtwzummer zu unübertrefflichem Reichtum. Das ſo=
MMinnmer, das Ovale und das Runde Chineſiſche
Idfſhsraruſſell= und Röſſelzimmer bilden trotz ihres
In es bloß eine Vorbereitung zu den herrlichen
gonnartinh diſtz größere 43,3 Meter lang, 9,5 Meter breit und
Müt — und mit dem farbenleuchtenden Decken=
9/ſüs und ihrem marmor= und goldglänzenden
dPef der ſchönſten Schöpfungen der barocken Schloß=
Uſrl.. Das Vieuxe=Laque=, das Porzellan= und das
Wöteketinzimmer, deſſen Ausftattung in dem
dama=
dAller• Geld eine Million Gulden koſtete, verdanken
eit
6üß nünſtleriſche Wirkung weniger ihrer Größe als
MMe-terial ihrer inneren Raumgeſtaltung.
Baris. D % EMeachloß iſt es der mit dem ſchlanken Wunderbau
ſthßknsinte Park, der Schönbrunn ſo anziehungsreich
he lAngren gartenarchitektoniſchen Kompoſitionen, koſt=
WMu die brühmten Wiener Victoria regia und die
Nie reichen Schätze des Palmenhauſes mit ſeiner
Auchernden Vegetation und nicht zuletzt die große
lehr anſehnliche Tierbeſtände enthält, bieten Tau=
Len und Fremden, die die kurze Untergrundbahn=
2twentrum bis Schönbrunn nicht ſcheuen,
Beleh=
ſſtrg und freudigen Genuß an der Schönheit
ver=
jafſAu derte.
Sprlg Ehlel und Tarnen,
Ranfsott.
Kraftſporkv. Darmſtadt 1910 — „Siegfried” Klein=
Oſtheim 11:9.
Vor einer großen Aufgabe ſtand am Sonntag die Ringermannſchaft
des Kraftſportvereins Darmſtadt 1910, mußte ſie doch zu dem derzeitigen
Spitzenreiter nach Oſtheim, um den erneut angeſetzten Kampf dort
aus=
zutragen. Wer Klein=Oſtheim kenmt, wird wiſſen, daß es ſehr ſchwer iſt,
einen Sieg gegen die einheimiſche Mannſchaft herauszuholen. Wenn
dieſes doch gelang, ſpricht das für die Güte der Darmſtädter Mannſchaft.
Der Sieg hätte ſogar noch höher ausfallen können, wenn ſich die beiden
Vertreter der unteren Klaſſen und des Leichtgewichte im Uebereifer nicht
Selbſtniederlagen beigebracht hätten. Die 10er=Mannſchaft ging mit
einem Siegeswillen auf die Matte, welcher ſeinesgleichen ſuchte, und ſelbſt
als der Kampf ſchon verloren ſchien, kämpfte ſie mit wahrem Löwenmut
weiter und holte noch dieſen einwandfreien Sieg heraus. Es war das
erſtemal bei den diesjährigen Kämpfen, daß Klein=Oſtheim auf eigenem
Platze einen Kampf verloren hat, und die 10er können ganz beſonders
auf dieſen Sieg ſtolz ſein.
Die einzelnen Kämpfe verliefen wie folgt:
Fliegengewicht: Schnauber=Darmſtadt gegen Groh=Klein=Oſtheim.
Der Darmſtädter führte einen techniſch hervoragenden Kampf vor und
führte bis zur 9. Minute bereits mit 7 Punkten, als er ſich durch
Arm=
zug, welchen der Gegner abfing, ſelbſt auf die Schultern legte.
Bantamgewicht: Borovſki=Darmſtadt gegen A. Fecher=Klein=Oſtheim.
Ein ſehr lebhaft geführter Kampf, wobei Boropſki etwas mehr im
An=
griff lag. Bei der angeſetzten Zuſatzrunde machte der Darmſtädter einen
Ueberwurf, und warf ſich dabei ſelbſt auf beide Schultern.
Federgewicht: Schwarz=Darmſtadt gegen Wilh. Rachor=Klein=Oſtheim.
Es war dieſes der härteſte Kampf des Tages. Schwarz hatte gegen den
bärenſtarken und bedeutend ſchwereren Gegner einen ſchweren Stand
und erſt nach Ablauf der 20 Minuten war er Punktſieger.
Leichtgewicht: Heß=Darmſtadt gegen H. Rachor=Klein=Oſtheim. Beide
lieferten ſich ein äußerſt hitziges Gefecht. In der angeſetzten Zuſatzrunde
zog Heß einen Armzug, mit welchem er ſich ſtark auf eine Schulter warf,
der Schieri entſchied Sieg für Rachor in 11 Minuten. Es war das die
einzige Entſcheidung des Tages, welche vielleicht nicht ganz richtig war.
Mittelgewicht: Zapf=Darmſtadt gegen B. Fecher=Klein=Oſtheim. Zapf
griff ſchneidig an, zog in der 5. Minute einen brillanten Hüftſchwung,
und ſiegte durch Eindrücken der Brücke.
Halbſchwergewicht: Keitel=Darmſtadt gegen Fr. Rachor=Klein=Oſtheim.
Keitel, welcher bei dieſem Kampf das erſtemal in dieſer Klaſſe ſtand,
lieferte dem guten Oſtheimern einen überlegenen Kampf, und ſielie in
10 Minuten durch ſeitlichen Untergriff.
Schwergewicht: Veit=Darmſtadt gegen Engler=Klein=Oſtheim. Der
Darmſtädter brachte ſeinen guten Gegner bald zu Boden und ſiegte ſchon
in 4 Minuten durch Halbnelſon, ſo das Reſultat auf 11:9 ſtellend.
Der Unparteiiſche, ein Herr aus Hanau, batte bei dem hitzigem
Oſt=
heimer Publikum keinen leichten Stand; er erfüllte jedoch ſeine Aufgabe
zufriedenſtellend.
(Vonkampf: 15—5 Punkte; Zeit: 20½—32 Min.; Rückkampf 120—8 P.,
Zeit: 5½—33 Min.)
Die Sieger:
Fliegengewicht: Vor= und Rückkampf: Hahl=Polizei; Bantamgewicht:
Vorkampf: Daun=Polizei; Rückkampf: Neumayer=Hörſtein nach Punkten;
Federgewicht: Vor= und Rückkampf: Neumayer=Hörſtein; Leichtgewicht:
Vor= und Rückkampf: Schrauder=Polizei; Leichtmittelgewicht: Vor= und
Rückkampf: Haas=Hörſtein nach Punckten; Schwermittelgewicht: Vor= und
Rückkampf: Krauß=Polizei; Schwergewicht: Vor= und Rückkampf:
Liſt=
feld=Polizei.
Zu bemerken iſt, daß die Mannſchaft von Hörſtein ungeſchlagener A=
Meiſter ihres Gaues iſt. Ein Teil der Mannſchaft der Polizei mußte bis
zu 7 Pfund abtrainieren, um das vorgeſchriebene Gewicht zu erhalten.
Der Schiedsrichter, Herr A. Buchsbaum vom Athletenverein Vorwärts=
Groß=Zimmern, leitete die Kämpfe einwandfrei. Im übrigen wurden
die Kämpfe in ſehr guter ſportlicher Art und Weiſe ausgetragen.
Wün=
ſchen wir der Polizeimannſchaft für die weiteren Aufſtiegskämpfe alles
Gute. Beiden Mannſchaften ein dreifaches „Kraft=Heil”,
15,39 Meter weit ſtieß Emil Hirſchfeld beim Hallenſportfeſt in
Danzig die Kugel und kam damit nahe an ſeinen eigenen
Hallenwelt=
rekord.
Der Rugby=Länderkampf Deutſchland—Frankreich für 1930 wird im
Deutſchen Sradion in Berlin=Grunewald ausgetragen werden. Der
Länderkampf 1929 iſt bekanntlich ausgefallen, oder wird erſt im Herbſt
in Paris nachgeholt werden könmen.
Einen glänzenden Diskusweltrekorb ſtellte der Amerikaner Erie
Krenz mit 49,90 Meter auf, wobei er alſo die 50 Meter=Grenze beinahe
erreichte. Bisheriger Rekordinhaber war Hoffmeiſter wit 48,77 Meter.
Paavo Nurmi iſt von der American Athlekic=Union wieder
voll=
ſtändig rehabilitiert worden, das Starterbot wurde ſofort aufgehoben,
da Nurmi tatſächlich eine Krankheit nachweiſen konnte.
Vier deutſche Meiſterſchaftskämpfe ſoll die Boxveranſtaltung im
Ber=
liner Sportpalaſt am 4. April bringen, darunter den
Schwergewichts=
kampf Haymann=Wagener.
Die Winterkampfſpiele 1930 ſollen einem Beſchluß der in
Frage kommenden Verbände gemäß beſtimmt durchgeführt werden.
Das Davis=Pokalſpiel Deutſchland—Spanien ſoll in der Zeit
vom 17. bis 19. Mai auf den Plätzen der Weltausſtellung in
Bar=
celona ſtattfinden.
Die Fernfahrt Berlin-Kottbus—Berlin mußte wegen der
ſchlechten Beſchaffenheit der Straßen auf den 7. April verlegt
werden.
Zur Deutſchen Turnerſchaft übertreten will der ehemalige
weſtdeutſche Fußballmeiſter Arminia Bielefeld.
Geſchäffliches.
Billig einkaufen !
Wiſſen Sie auch, wann Sie wirklich billig einkaufen? Der Preis
allein beſagt mchts! Billig haben Sie nur dann gebauft, wenn Sie für
Ihr Geld den höchſten Gegenwert bekommen und das Gekaufte wirklich
ſeinen Zwick erfüllt. Eine Uhr kaufen iſt Vertrauensſache. Das
Uhren=
geſchäft und ſeine Marke müſſen durch ihren Ruf Garantie für dauernde
Zufriedenheit und uneingeſchränkte Freude am Beſitz bieten.
Zuver=
läſſigkeit und Pünktlichkeit wird von jedem tüchtigen MMenſchen im Leben
verlangt, und deshalb darf man bei der Auswahl einer Uhr nicht
weniger anſpruchsvoll ſein. Zeit=Einteilung und Zeit nutzen ſind Waffen
geworden im Daſeinskampf, Alpina=Uhren werden allen
Anfor=
derungen gerecht, und deshalb erlangten ſie Weltruf und erfreuen ſich
allgemeiner Beliebtheit. In Darmſtadt und Umgebung verkauft
Alpina=Uhren allein Fa. Gg Karp, Ludwigsſtr. 20, welche eine
reiche Auswahl in Uhren für Damen und Herren, Hausuhren,
Stil=
uhren uſw. dem verehrten Publikum zur Amſicht vorlegen möchte und
zu einem Beſuch ſeiner Verkaufs=äume ergebenſt einladet.
Runzeln= und Faltenbeſeitigung nach einer neuen Methvde.
Runzeln und Falten ſind nicht allein Erſcheinungen des Alters,
ſon=
dern auch in vielen Fällen ein Beweis für mangelhafte Hautpflege. In
dem Büchlein „Die Wiedergeburt der Schönheit” iſt das Problem der
Hautpflege eingehend behandelt. Sie lernen darin die Methode kennen,
die zur Beſeitigung der Hautſchäden führt. Vor allem macht Sie auch
dieſes intereſſante Büchlein mit dem neuen Mittel „Hortiflor=Creme‟
(etwas anderes als die ſonſt üblichen Cremes) bekannt. Von
medi=
ziniſcher Seite iſt dieſes ideale Hautpflegemittel infolge ſeiner
eigen=
artigen Wirkung und Anwendungsweiſe drekt als Verjüngungsmttel
angeſprochen und empfohlen worden. Eine Gratisprobe Hortiflor=Creme
ſowie das oben erwähnte Büchlein erhalten Sie koſtenlos und portofrei.
Schreiben Sie noch heute eine Karte an die Hortiflor=Vertrieb G.m.b.H.,
Berlin 256, Alexnadrinenſtr. 25/26.
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Rundfunk=Pragramme.
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Dienstag, 12. März. 6.30: Gymnaſtik. O 13.30: Schallplatten.
O 15.05: Jugendſtunde: Prof. Dr. Drevermann: „Tiere der
Vor=
zeit: Neues Meeresleben bei Frankfurt. O 15.55: Hausfrauendienſt:
Das Gas im Tageslauf der Frau. O 16.35: Neue Tanzmuſik.
Funkorch. e 18.10: Leſeſtunde: „Lenz.” Novelle von Georg
Büch=
ner. O 18.30: Kaſſel: Fünfzehn Minuten Wochenſchau von Kurt
Baumgart. 18.45: Dr. Lübbecke: Die Amateurphotographie.
6 19.15: Stadtarzt Dr. Gerum: Arzt und Haushaltungsſchule.
O 19.45: Schachunterricht für Anfänger. O 20.15: „Eine glückliche
Ehe”. Luſtſpiei von Peter Nanſen. O Anſchl.: Volkstümliches Konzert,
Stuttgart.
Dienstag, 12. März. 10.30: Schallplatten. 12.15:
Schall=
platlen. O 16: Frauenſtunde: Frl. Dr. Klauer: Geſundheitspflege
der Frau. O 16.35: Frankfurt: Neue Tanzmuſik. 18: Dr. Schairer:
Willensübungen. O 18.30: Karlsruhe: Dr. Fiſcher: Hygiene und
Moral. O 19: Prof. Pater Eckardt: Deutſche Kulturarbeit in
Korea. 19.30: Uebertr. aus dem Württ. Landestheater: „Der
Higeunerbaron. Operette it drei Akten von Strauß. Perſonen:
Graf Peter Homonay, Obergeſpan des Temeſer Komitates; Conte
Carnero, kömigl. Kommiſſär; Sandor Barinkay, ein junger
Emi=
grant: Kalman Zſupan, ein reicher Schweinezüchter im Banate;
Arſena ſeine Tochter; Mirabella, Erzieherin im Hauſe Zſupans;
Ottokar ihr Sohn: Czipra, Zigeunerin; Saffi, Zigeunermädchen;
Zigeuner: Pali, Jozſi, Ferko, Mihaln; Jancy; Bürgermeiſter; Mikſa;
Iſtvan, Zſupans Knecht; Seppl. Laternbub. Ort der Handlung:
1. Akt: Im Temeſer Banate; 2. Akt: In einem Zigeunerdorfe ebenda;
3. Akt: In Wien. Zeit der Handlung: Gegen Mitte des 18.
Jahr=
hunderts. O 22.30: Frankfurt: Volkstümliches Konzert. Mitw.:
Roſe Stein (Harfe) Funkorch. Maillart: Ouv. zu „Das Glöcklein
des Eremiten” — Meyerbeer; Contredanſe in B=dur. — Vier kleine
Stücke für Harfe. — Delibes: Suite aus dem Ballet Ophelia,
Hauptichriftiettung. Rudelf Maupt
Verantwortlich für Pelltikk und Wirtſchaft: Rudolf Maupe; für Feuilleten, Reich und
Ausland und Seſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdienft: Andrea” Bauer; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Willp Kuble: Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuitripte wird Gorantie der Rückiendung nict Übernemmen.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten
Ludwigsplatz 2, I. Ludwigstraße 6.
Oberleder: Feines Kalbleder
Sohlen, Kappen und Brandsohlen: Leder
Absätze: Teils französisch, teils Trotteur
In allen Modefarben:
Beige, beige-rose, sckt, taupe, braun etc.
auch zum Teil zweifarbig.
der Ausweis der Reichsbank.
Der Ausweis der Reichsbank vom 7. März zeigt in der vergangenen
Bankwoche einen Rückgang der geſamten Kapitalanlage in Wechſeln
und Schecks, Lombards und Effekten um 261,9 Millionen auf 2017,4
Millionen RM. Im einzelnen haben die Beſtände an Wechſeln und
Schecks um 127,0 Millionen auf 1749,4 Millionen RM., und die
Lom=
bardbeſtände um 143,5 Millionen auf 153,8 Millionen RM.
abgenom=
men. Die Beſtände an Reichsſchatzwechſeln zeigen mit 21,1 Millionen
RM. eine Zunahme um 8,6 Millionen RM. Die Anlage in Effekten
iſt mit 93,1 Millionen RM. weiterhin annähernd unverändert
ge=
blieben.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind 246,6
Millionen RM. in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen; und zwar hat
ſich der Umflauf in Reichsbanknoten um 215,4 Millionen auf 4337,7
Millionen RM., derjenige an Nentenbankſcheinen um 31,3 Millionen
auf 476,9 Millionen RM. verringert. Dementſprechend haben ſich die
Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 40,1 Millionen
MM. erhöht. Die fremden Gelder zeigen eine Abnahme um 22,6
Mil=
lionen auf 502,9 Millionen RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen insgeſamt
haben ſich um 8,6 Millionen auf 2810,8 Millionen RM. verringert.
Im einzelnen nahmen die Goldbeſtände infolge Verkaufs zweier Poſten
Gold nach New York um 46,1 Millionen auf 2682,8 Millionen RM.
ab, während die Beſtände an deckungsfähigen Deviſen im Zuſam
nen=
hange mit dem vorgenannten Goldverkauf um netto 37,6 Millionen
auf 127,9 Millionen RM. angewachſen ſind. Die Deckung der Noten
durch Gold allein beſſerte ſich von 59,9 Prozent in der Vorwoche auf
61,8 Prozent, die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige
Deviſen von 61,9 Prozent auf 64,8 Prozent.
ſchreibt uns unſer Mitarbeiter: Die Lage am Holzmarkt iſt gewiß
nicht befriedigend, aber im Verhältnis zu anderen Branchen hat ſich
das Holzgewerbe in der augenblicklichen Wirtſchaftskriſe gut behauptet,
und es iſt vor allen Dingen nicht zu ſo umfangreichen
Zuſammen=
brüchen gekommen, wie im Textilgewerbe. Hier und dort hörte man
von einer Inſolvenz in Tiſchlerkreiſen; im Holzgewerbe iſt es im
all=
gemeinen nicht zu nennenswerten Fallimenten gekommen. Der
Holz=
handel zehrt noch an den Ueberſchüſſen, die er in den günſtigen
Ge=
ſchäftsjahren 1227 und 1928 erzielen konnte. Auch im Baugewerbe,
das ſehr unter der Froſtwitterung zu leiden hatte, iſt es trotzdem ruhig
geblieben, ernſte Schwierigkeiten ſind nicht eingetreten. Jetzt rechnet
der Holzmarkt mit einer nennenswerten Belebung des Geſchäftsgangs
am Baumarkt, mit größeren Aufträgen und mit einer mäßigen
Be=
feſtigung der Bauholzpreiſe, die während der Monate Januar und
Februar außerordentlich gedrückt waren. Anzeichen einer Beſſerung
der Lage gibt es ſchon jetzt. Die Sägewerke berichten ſeit einigen
Ta=
gen, daß Nachfragen in gutem Umfange vorliegen und daß auch
Be=
ſtellungen auf Liſtenhölzer eingehen. Die Preiſe für Bauware ſind. in
kurzer Zeit um etwa 1 Mark je Kubikmeter geſtiegen, und man ſieht
der Entwicklung der Lage am Bauholzmarkt mit etwas größerer
Hoff=
nungsfreudigkeit entgegen. In den letzten Tagen wurden auch einige
Abſchlüſſe in Eiſenbahnwerkſtättenhölzern bekannt; freilich macht auf
dieſem Gebiet das Angebot aus Polen (58 Mark je Kubikmeter frei
Grenze unverzollt) den inländiſchen Werken ſtarken Wettbewerb. Das
Schwellengeſchäft iſt ruhig, bekannt wurden einige Abſchlüiſſe mit
Ruß=
land. Auch wurden aus der Ukraine nach Halle, Berlin und Breslau
Stammblöcke zur Lieferung innerhalb ſechs Wochen verkauft. Freilich
iſt man beſorgt, ob bei der vorgerückten Jahreszeit und dem
Waggon=
mangel in Sowjetrußland eine rechtzeitige Lieferung vor Beginn der
Bauzeit möglich ſein wird.
Die Berliner Metalltermine vom 11. März ſtellten ſich für Kupfer:
Januar, Februar 168,75 (169,50), März 166 (168), April 167,25 (168),
Mai 167,25 (168,25), Juni 167,75 (168,75), Juli 167,50 (168,75), Auguſt
168,25 (168,75), September, Oktober, November, Dezember 168,50 (169).
Tendenz: luſtlos. Für Blei: Januar, Februar 48,50 (48,75) März 47
(48), April 47 (47,75), Mai, Juni 47,75 (48), Juli, Auguſt 48 (48,25),
September, Oktober, November 48,25 (48,50), Drzember 48,50 (48,75).
Tendenz: befeſtigt. Für Zink: Januar, Februar 52,50 (53,75), März
51,75 (53), April 51,75 (52,75), Mai 52 (53), Juni 52 (53,50), Auguſt,
September 52,25 (53,50), Oktober 52,50 (53,50), November, Dezember
52,50 (53,75). Tendenz: ruhig. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die
in Klammern beigefügten Brief.
Mannheimer Produktenbericht vom 11. März. Die Stimmung an
der Produktenbörſe war zurückhaltend; Roggen und Kleie etwas
ſchwä=
cher. Man verlangte für die 100 Kilo ohne Sack waggonfrei
Mann=
heim in RM.: Weizen inländ. 24,75, ausländ. 28—23,25, Roggen 24,
Hafer inländ. 23,75—24,50, ausländ. 23,50—23,75, Braugerſte badiſche
und fränkiſche 25,50—26, pfälziſche 25—25,50, Futtergerſte 20—22,50,
Mais mit Sack 24,75—25, ſüddeurſches Weizenmehl Spezial Null 34,50,
ſüddeutſches Roggenmehl je nach Ausmahlung 31,25—33, Kleie 14.
Frankfurter Produktenbericht vom 11. März. Die Frankfurter
Getreidebörſe lag wieder ruhig. Weizen iſt teilweiſe um 15 Pfg. höher,
Roggenkleie um 25 Pfg. höher und Weizenmehl niederrheiniſches um
25 Pfg. niedriger notiert. Weizen 24—24,15, Roggen 23,75,
Sommer=
gerſte 24—24,25, Hafer 24,50—24,75, Mais 24,50, Weizenmehl
ſüddeut=
ſches 33,50—34,50, Roggenmehl 30,75—31,75, Weizenkleie 14,25—14,35,
Noggenkleie 15,50. Erbſen 35—55, Linſen 65—115, Heu 14,25—14,75,
Weizen= und Roggenſtroh, drahtgepr. 5,60—6, desgl. gebündelt 5—5,50,
Treber getrocknet 23—23,25. — Die Frankfurter Kartoffelbörſe lag
ruhig. Induſtrie hieſiger Gegend 4,85—5,00 je 50 Kilogramm.
Mannheimer Viehmarkt vom 11. März. Zum heutigen Viehmarkt
waren aufgetrieben und wurden die 50 Kilooramm Lebendgewicht je nach
Klaſſe gehandelt: 189 Ohſen 32 bis 57, 174 Bullen 34 bis 51, 379 Kühe
18 bis 50, 390 Färſen 40 bis 58, im ganzen 1132 Stück Großvieh: 789
Kälber 56 bis 78, 28 Schafe 52 bis 56, 3258 Schweine 68 Eis 84, 4 Ziegen
12 bis 24, 90 Arbeitspfende pro Stuck 800 bis 1700, 76 Schlachtpferde 50
bis 140. Marktverlauf: Mit Großvieh langſaw kleiner Ueberſtand;
mit Kälßern mittelmäßig, geräupt; mit Schwcen lebhaft,
ausver=
kauft; meit Arbeitspferden ruhig, mit Schlachtpſerden mittelmäßig.
Frankfurter Viehmarkt vom 11. März. Der Auftrieb des heutigen
Hauptmarktes beſtand aus 1483 Rindern, darunter 334 Ochſen, 78
Bullen, 639 Kühen und 410 Färſen, ferner Kälber 457, Schafe 61 und
4614 Schweinen. Verglichen mit dem Auftrieb des Hauptmarktes der
Vorwoche waren 11 Rinder weniger angetrieben, während 37 Schafe
und 196 Schweine mehr zum Verkauf ſtanden. Der Auftrieb in Kälbern
war ganz unverändert. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht:
Ochſen a) 1. 52—56, 2. 49—51, b) 1. 45—48; Bullen a) 50—53, b) 45
bis 49; Kühe a) 41—46, b) 36—40, c) 32—35, d) 25—31; Färſen
a) 53—57, b) 48—52, c) 43—47; Kälber b) 72—76, c) 65—71,
d) 58—64. Schafe nicht notiert. Schweine a) 81—83, b) 82—83,
c) 82—83, d) 82—83. Marktverlauf: Rinder ruhig, Ueberſtand,
Schweine rege, geräumt; Kälber und Schafe ruhig, ausverkauft.
Gegen=
über den Notierungen des letzten Marktes waren Rinder bis zu 1 Mk.
billiger. Kälber blieben unverändert, während Schweine bis zu 3 Mk.
anziehen konnten. — Fleiſchgroßmarkt: Ochſenfleiſch 1. 90—95, 2. 80
bis 90; Bullenfleiſch 81—85, Kuhfleiſch 2. 50—60, 3. 40—50;
Kalb=
fleiſch 1. 100—115, 2. 85—25; Schweinefleiſch 1. 100—108.
Gefrier=
fleiſch: Rindfleiſch Vorderviertel zollfreie 54, verzollt 70. Hinterviertel
60 bzw. 80. — Der auf den 1. April (Oſtermontag) fallende Hauptmarkt
wird auf Dienstag, den 2. April, verlegt.
Frankfurter Pferdemarkt vom 11. März. Zu dem auf dem
Ge=
lände des Landwirtſchaftlichen Vereins heute abgehaltenen Pferdemarkt
waren rund 550 Pferde angetrieben. Es befanden ſich darunter einige
Transporte beſonders ſchwerer Arbeitspferde belgiſcher Naſſe und
Oldenburger, ſowie Hannoveraner Wagenpferde. Beſonders gefregt
waren mittelſchwere und leichte Arbeitspferde in der Preislage von
500 bis 700 RM. Auswärtige Händler waren zahlreich vertreten und
auch ſeitens der Landwirtſchaft waren viele Käufer zugegen. Die
Ge=
ſamttendenz war gut, es wurde ein zufriedenſtellender Abſatz erzielt.
Lebhafter Handel war in Schlachtpferden; erſte Qualität wurde mit
39,50 RM. je 50 Kilo, und zweite Qualität mit 34 RM. bezahlt.
Nächſter Pferdemarkt am 15. Ap=
Frankfurker und Berliner Effektenbörſe.
Frankfurt a. M., 11. März.
Im heutigen Vormittagsverkehr konnte eine allgemeine Beruhigung
Platz greifen. Als jedoch zum offiziellen Beginn der Börſe die
Ab=
gaben vom Samstag wieder in ſtärkerem Maße fortgeſetzt wurden,
neigte die Tendenz zur Schwäche. Diskonterhöhungsbefürchtungen von
Amſterdam und der unregelmäßige Verlauf der New Yorker Börſe
vom Samstag verſtimmten und mahnten zur Zurückhaltung. Die
peſſi=
niſtiſche Beurteilung der Reparationsverhandlungen und der immer
noch angeſpannte Reichsbankausweis vergrößerten die Unſicherheit und
es traten gegenüber den Samstags=Schlußkurſen Verluſte bis zu 3
Pro=
zent ein. Das Geſchäft war äußerſt gering, da auch Kaufaufträge von
Publikumsſeite und vom Auslande kaum vorlagen. Stark angeboten
und bis zu 5 Prozent ſchwächer waren Aſchersleben und Salzdetfurth.
Anch in Zellſtoffwerten kam Material in beträchtlicherem Umfange
her=
aus. Aſchaffenburger büßten 5,75 Prozent und Waldhof 3 Prozent ein.
Vereinzelte Kaufneigung beſtand für Chemiewerte. J.G. Farben gaben
emzufolge nur 1,5 Prozent und Scheideanſtalt 0,5 Prozent nach. Am
Elektromarkt waren Siemens mit minus 4 Prozent ſtark vernachläſſigt.
Licht u. Kraft verloren 3,25 Proz., Schuckert 2,5 Proz., A E.G. waren
ſoch verhältnismäßig widerſtandsfähig. Im Verlaufe blieb das
Ge=
ſchäft weiter ſehr klein, doch haben die Abgaben, auch von
Spekulations=
ſeite, ſehr nachgelaſſen. Es ſtellte ſich eher etwas Deckungsbedürfnis
ein, ſo daß ſich eine Beruhigung bemerkbar machte. Teilweiſe erfuhren
die Kurſe kleine Beſſerungen, oder die erſten Notierungen wurden meiſt
Geld genannt. Lebhafteres Intereſſe machte ſich für Schiffahrtsiverte
geltend. Anlaß dazu bot die Oppoſitionsbewegung bei der Hapag.
Hauptſächlich Hamburger Käufe ließen in dieſen Werten eine
Geſchäfts=
belebung aufkommen. Nordd. Lloyd gewannen 1,75 Prozent und
Ha=
pag 2,5 Prozent. Zum Schluß wurde es wieder unſicher und luſtlos.
ſo daß die kleineren Gewinne wieder verloren gingen. Nur
Schiff=
jahrtswerte erhielten ſich die Nachfrage. Tagesgeld war mit 6,5 Proz.
unverändert. Am Deviſenmarkt konnte ſich die Deviſe Spanien mit
32,60 etwas beſſern. Sonſt nannte man: Mark gegen Dollar 4.2143,
gegen Pfunde 20.45, London-Kabel 4.8510, —Paris 124.22, —Mailand
92.66. —Holland 12.11½
Die Abendbörſe hatte keinerlei Anregung. Bei
allerklein=
ſtem Geſchäft, wobei die meiſten Werte ohne amtliche Notiz blieben,
waren die Kurſe gegenüber dem Berliner Schluß etwa unverändert. Der
Farbenmarkt lag etwas freundlicher. Auch Deutſch Linoleum 2 Proz.
feſter, ebenſo Spenska 2 RM. höher. Renten umſatzlos. Kunſtſeiden=
Shares weiter abgeſchwächt. Enka 47,5, Bemberg 70, Glanzſtoff 59.
Im weiteren Verlauf blieb die Abendbörſe faſt umſatzlos.
Berlin, 11. März.
Am heutigen Wochenbeginn eröffnete die Börſe in vollkommen
luſtloſer und einheitlich ſchwächerer Tendenz. Nach Feſtſetzung der
erſten Kurſe machte die Abſchwächung, da auch ſchwache
Tendenzmel=
dungen der Auslandsbörſen eintrafen, weitere Fortſchritte. Im
wei=
teren Verlauf der Börſe brachte die Abwärtsbewegung zunächſt nur
geringe Fortſchritte. Später trat eine leichte Erholung ein, da ſich auf
dem ermäßigten Niveau etwas Kaufintereſſe, größtenteils aber
Dek=
kungsbedürfnis, geltend machen. Die Kurſe konnten durchweg die
anfänglichen Notizen wieder erreichen. Das Geſchäft blieb bis zum
Börſenſchluß außerordentlich ſtill. Die Tendenz war beeinflußt durch
den weiteren Rückgang der Svenska, die vorübergehend auf Londoner
Abgaben zurückgegangen waren, weiter eher ſchwächer. Verſtimmend
wirkten auch Nachrichten über ein Anziehen des Londoner
Privatdis=
konts auf *2/ Prozent. Nachbörslich wurden Umſätze kaum noch
ge=
tätigt. Die Kurſe waren faſt unverändert.
A. E. G.
Baſalt ..
Beramann.
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl. Brikettsl 1647
Bremer=Wolle"
Danatbank . .
Deutſche Bank
Diskontogeſ.
Tresdner Bank
Deutſche Maſchinen / 50.2 50"
Deutſche Erdöl.
120.75 1120.25 Orenſtein
70.— / Polyphon
Deutſche Petroleum
Rütgerswerke
113.25 113½.
Tynamit Nobel
Sachſenwerke
160-,
Flektr. Lieferung • 1 161.
245.5 1244.— Siemens Glas
J. G. Farben
Gelſenk. Berg.
128.25 1128.25 Ver, Glanzſte
Ver. Stahlwerke
Geſ. f. elektr. Untern / 227.5 1225.—
Han. Maſch.=Egeſt. / 47.— 46.5 Volkſtedter Porzellan
Hanſa Dampfſch. /168.75 169.— 1Wanderer Werke
127.— 112).— Wifſner Metall ..
Hapag ..
1136.— /Wittener Gußſtahl
Harpener . . ..
Hemoor Zement . . 1272.— 1271.-
*) Die 3 Kaliwerte verſtehen ſich exkl. Bezugsrecht.
Helſingfors. . .
Wien.....
Prag ......
Budapeſt ..."
Sofia ..."
Kolland
Slo ......."
Kopenhagen..
Stockholm
London ..
Auenos Aires
New York
Belgien
Brief
22.085
6.48
81.135
2.31
81.81
1876
0.501
7.405
18.84
5.45
2.0731 2.077
4.193
4.294
K
Uebergang der Opel A.G. an die
perfekt!
Die auch von der Opel A.=G. ſelbſt kürzlich errazutdn
handlungen wegen Uebergangs der Opel A.=G. an miinenW
Motors, denen angeblich eine Abſchlußfriſt bis 1. Apzupduich 0h . S
n ich er unfert
lag, ſollen, wie mitgeteilt wird, am Montag den noüll=Fiüfucgzn und nach
ſchluß gefunden haben. Man nennt eine Kaufſunng g drraf ſchwaug
Millionen RM., was ungefähr dem zuerſt genanntet la0 / hon deſſen 9i0l
200 Prozent entſprechen würde. Bekanntlich befiriazu wiſliherlen
Präſident der General Motors ſeit einigen Tagemu 9uMt Haf eihell
land und zuletzt in Rüſſelsheim. Leider war von dend e unend eilken. 2
eine Beſtätigung dieſer Mitteilung noch nicht zu errg/uA hiche Mih Scho
lich die Angabe, daß eine offizielle Mittelung erfolas /: 4us d oles.
bald ein Abſchluß vorläge.
Amerikaniſche Kabelnachrichlen
* Waſhington, 11. März ,A4y/ Mort
Weizen: Nac) dem feſten Wochenſchluß eröffnete dende, un die Ahn
in ſchwacher Haltung. Verſciqmend wirkten die größeren n4 Lun das Gebüſch
von La Plata=Weizen, die Zunahme der ſchwimmendenrhe uns Paſſer.
Vorübergehend trat eine Erholung ein, doch wirkten die foſl;uv von weit drauf
nachfrage, günſtige Wetterberichte aus den Getreidediſtt
ſchwächend, ſedaß die Kurſe unter den Samstagpreiſen II
Mais tendierte ſchwach auf größere Ablieferungen.
Ar Fernſtertiſche des
loren bis ³ Cts.
Roggen: Auf Abgaben öſtlicher Firmen, Zunahmea Mtt ſeimer Locher N
Vorräte und Verkaufsneigung lagen die Schlußkurſe unteraspettien Teller und Be
Hafer: Die Kurſe gaben nach ſchwachem Verlauf heun ſümte draußen uber
Aert eſtädtchens.
nach.
* New York, 11. März. eine Lampferſirer
Baumwolle: Anfangs kam es am Baumwollmarkt zu,
öſtlicher Häuſer auf die niedrigen Liverpooler Kabel.
ſet muſbrechen, Rit
eine teilweiſe Erholung ein, da der lokale und New 2r:0 auf die golden
Käufe durchführte. Später verſtimmten Meinungsverkäum /aruerns
Kaffee: Zu Beginn lag der Markt feſt auf die gutensb, Rio die an
Kabel und geringes Angebot. Der Schluß war abgeſchnö,
ich auf Gnade oder
Zucker: Am Rohzuckerterminmarkt nahm der HanfT./3mrellen Som
doch erfolgten andererſeits auch Sicherungsverkäufe und
wofür in erſter Linie höhere, kubaniſche Ernteſchätzungen / Weingl
waren.
der Kühle des ge
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
ahank er a
Die Nürburgring G. m. b. H. hat den im Beſinn
Adenau befindlichen Nürburgring bisher noch nicht
Uebernahme dürfte aber bevorſtehen. Nachdem auchEr
und die Sportverbände durch ihren Eintritt in die
grundſätzliches Intereſſe an der Erhaltung dieſer 17
mobilprüfungsſtraße der Welt betont haben, iſt dam
daß das Reich ein verzinsbares Darlehen in Höhe
ten Reichsmark gewähren wird.
Die Gewerkſchaften der bei der Reichsbahn beſiſt
geſtellten und Arbeiter haben geſtern ihre Forderund
Sie verlangen eine Erhöhung des Grundlohnes un
was einer Belaſtung der Reichsbahn von 81 Mi.
kommt.
2 gu
In der nichtöffentlichen Sitzung der Stadtveraru”
Beitritt der Stadt Hanau zur Süddeutſchen Gas=A
worden. Das Aktienkapital beträgt 1 Million Man
Stadt Hanau 5 Prozent, das ſind 50 000 Mark, übein
erhält auch einen Sitz im Aufſichtsrat.
ve
Die ſeit, 48 Jahren beſtehende Geſellſchaft Gells
Pelzwarenfabrik A.G. in Berlin, befindet ſich in Zalt
rigkeiten und hat ſich an ihre Leipziger Glaubiger 9
wir hören, iſt der Geſellſchaft das erwünſchte Morain?
ligt worden. Für das Geſchäftsjahr 1927 wies diaiſt.
RM. Aktienkapital ausgeſtattete Geſellſchaft, wie eid!
eits einen Verluſt von 103 421 RM. aus.
Wie wir erfahren, ſoll das Schienenkartell übed
ſiſchen Vorſchlag zwecks Heraufſetzung der Preiſe u.
pro Tonne befinden. Beſonders ſollen die oſtaſiatiſch
6,10,0 Pfund Sterling erhöht werden, da die amerne
kurrenz weniger akut iſt.
Wie die Belgiſche Telegraphenagentur zu der
gung des Internationalen Zinkkartells berichtet, 9
dabei um die Feſtſetzung der Produktion für das
jahr 1929. Es wurde eine Preisherabſetzung von
ling pro Tonne auf 26½ Pfund Sterling beſchloſſels
größere Produktionsfreiheit infolge der Beſſerung 000
für das kommende Vierteljahr zugeſagt.
Nach den Feſtſtellungen, der Internationa
Cotton Spinners Aſſociation beträgt der We!
Baumwollſpinnereien in den ſechs Monaten bis eile
nuar 1929 12 772 000 Ballen, während im gleichel
vorangegangenen Jahres der Verbrauch ſich auf 4
ſtellte.
Frankfurter Kursbericht vom 11. März 1929.
We Mife Mee
anl. v. 27...."
(½ Baden
Frei=
ſtaat v. 27...."
6% Bahern
Frei=
ſtaat v. 27 ....."
8% Heſſen
Volks=
ſtaat v. 28...
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28..."
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27
7%
ThüringerFrei=
ſtaat v. 27
Dtſche. Anl.
Auslo=
jungsſch. +
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe.
8% Bad.=Bad. v. 26
60 Berlin v. 24..
8% Darmſtadt v. 26
v. 28
2 Frkl. a. M. v. 26
8% Mainz v. 26..
8%6 Mannh. v. 26.
8% Nürnber 2
Di. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser.
*
Ser. II
87.5
77
19.4
90
91.4
84
53.85
12.n0
M
4½ % Heſſ. Lds. Hp.
Bk.=Ligid. Pfbr.
% Kom.
Landes=
bank Darmſtadt
N. Mein. Hhp.B.
Lig. Pfbr
4½%
8% Pfälz. Hyp.B!
18% Preuß. Ztr.=
Stadt ſchaft. .
8% Rhein. Hyp.=Bk
Lig. Pfbr
80 Rhein.=Weſtf.
Bd.=Cred .....
8% Südd. Bod.=
Cred.=Ban1.
8% Württ. Hhp.-B
93
91.5
86.9
91.75
93.5
94
52.45
69.1
8% Ber „Hhp.=Bf./ 97.5
8% Frkf. Hnp.Bk. . 98
Lia Pfbr./ 79
„ PfbrBk.. 98
4½%r Lia. Pfbr./ 80.9
6% Daimler Benz
von 27..
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26.
70 Mainlrw. v. 26.
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26.
8% VoigtckHäffnerl
von 20 ......."
3. G. Farben Bondsl
28..
..!
5% Bosn. 2. E. B.
v. 1914.
4/,2 Oſt
Schatz=
anw. v. 1914 ..
4% Oſt. Goldrente
41/,% Rum Gold
von 1913
4% Türk. Admin.
„ 1. Badgad
Bollanl.
UI. 2 ungar 1913
91.25
8
75.95
93.9
84.5
98
71.5
97.75
97.75
81.5
7.5
98.5
95.5
73
91
84.1
82
93
132
36.75
38.5
10.8
22.5
41/,% Ungarn 1914
Goldr.
Aktien.
Allg. Dt. Creditanſt
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ. .
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ...
„ Eff.-u.
Wechſel=
bank
Vereinsbank .."
Diskonto=Geſellich.
Dresdener Ban! ..
Frankf. Bank
Hyp.=Bf..
„ Pfdbr.=Bi.....
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank.
Mitteld. Creditbk..
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt. .
Pfälz. Hyp.=Ban/.
Reichsbank=Ant . .
Rhein. Creditbt
„ Hyp.=Bank
Südd. Bod.=Cr. Bt.
Wiener Banwerei
194.75
276
170
A..G. Vertehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ.
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge
Hapag"
Nordd. Llotzd
Schantung=Eiſenb.
Züdd Eiſenb.=Ge
Nccum. Berlin
Adlerw. (v. Kleher)
6% AEG. Vorzu
5%0
27
25.3
139.5
163.5
124.75
102
16 3.25
168.5
105.5
151.25
157.25
142
1a2.5
84
189
34 4
162
304.5
124.75
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Dienstag, den 12. März 1929
ain Baitutn.
Movelle von Hella Radolf.
(Nachdruck verboten.)
1.
Jenlos/3 bte ſich der Hochſommerhimmel über der
wei=
eltdee 4—ſſerſlache, die ſich in der vertieften Farbe des
uts kürtneßlich vor geblendeten Augen dehnte.
ie Sc4ſtanden reglos draußen wie ferne Träume
o klandns gleichmäßig wieverholte Anrollen des
Waſ=
it er ſch zrisheißen Morgenſtille.
Dahzut4 ſtieg langſam den Hang hinunter zum
See=
die 4er Sonnenglut erſchlafften Glieder durch ein
8. ſeldft zu. rfriſc4
der 2y/ Stranaküſch entledigte er ſich ſeiner Kleider. Als er
lz vecſn wollte, um ſich in die lockende Wellenbläue
M Nchner ½ Ließ ihn ein leiſes Plätſchern ſtutzen. Durch
ge ſpäch), ſah er unfern ſeines Platzes einen Arm aus
heramalchen und nach dem Geſtrupp der Böſchung
„Gleiach gr auf ſchwang ſich ein ſchmales, braunes Ge=
Lan3 von deſſen glänzendem, nackten Leib, ſilberne
pramp, aufglitzerten und im Sande verſprühten.
glaſte Rolf einen Knabenkörper zu ſehen. Dann
inte vertzninend ſeinen Irrtum: Was da wie eine feine
tue v.9N uhe und Schönheit vor dem ſtrahlenden Azur
abenrnu s und ſeines Himmels ſtand, war die gerten=
Geſt) fines jungen Mädchens, aus deſſen
dunkel=
ſchmam Geſicht ſeltſam helle Grauaugen in das vom
8 11ſtnunkener Möwen durchzackte Sonnenſlirren
Munen I
int 1ſyei Rolfs Maleraugen an dem unvergleichlich
ilde es Morgenwunders ..
leiſei m die Ahnungsloſe nicht zu erſchrecken, ſchlug
dlich urc das Gebüſch von dannen. An entfernter
„hie euns Waſſer.
„r ſpäntze von weit draußen wieder hereinſchwamm, war
„dplather ......
gem ice Fenſtertiſche des Hotels=Speiſeſaales ſaß Pro=
Fdau ſia ſeiner Tochter beim Mittogsmahl.
die Stluf klappreren Teller und Beſtecke im kühlen, weiten Raum.
achn tze byſütt draußen über den ſteinigen, buckligen Gaſſen
Bodtneftädtchens.
iem Yuch, 4 heulte ine Dampferſirene in die Sonntagsſtille.
Das knabenhaft ſchlanke Mädchen im weißen
Waſchſeiden=
kleid wußte nichts von ſolchen Erwägungen und Hemmnungen
eines Bequemlichteit liebenden Alters. Es holte ſich die leichte
Jade, hing ſie über einen der ſchlanken, braunen Arme und ſchritt
federnd und voller Erwartungsfreude voraus zum Ausgang.
Rolf Dahlberg, der gerade eintrat, ſtutzte, als er das
un=
gleiche Paar auf ſich zukommen ſah.
Die junge Dame mit dem raſſigen, dunkeln Köpfchen über
kindlichen Schultern, hatte er doch ſchon irgendwo gefehen!
Ihr auffallend heller Blick traf ihn, der, in ſtaunendes
Star=
ren verſunden, vor einer aufſteigenden Viſion den Schritt verhielt.
Verwundert, ablehnend faſt, dann jäh ſich weitend in
ſelt=
ſamer Ergriffenheit, ruhten Futta Jordans Augen auf dem
Fremden, der indeſſen raſch ſeine Faſſung wieder erlangt hatte
und mit einer entſchuldigenden Verbeugung den Weg frei gab.
Dieſer kleine Zwiſchenfall ſpielte ſich unauffällig im
Zeit=
raum weniger Sekunden ab. Dennoch dünkte es Jutta, als ſeien
Ewigkeiten verfloſſen — Ewigkeiten, in denen ſich das Weltbild
ihrer inneren Schau verwandelt hatte, in denen Neues erſtanden,
das noch nicht zu erfaſſen, zu deuten war, in aller Ueberraſchung
und Verwirrtheit . . .
In wunderlicher Entrücktheit ging ſie im Schlepptau des
Vaters den Weg unter den Bäumen der Promenade und über
den Laufſteg auf den Dampfer, ohne daß ſie der Menſchenlärm
und das Gedränge an der Anlegeſtelle im geringſten ſtörte in
ihrer Verſunkenheit.
ließ. Ein Mövenſchwarm gab ihm das Geleit. In graziöſen Man traf Jutta höchſtens zuweilen bei einer jungen Frau,
müſſie eufbrechen, Kind!” .... ſagte der alte Herr
n BMA4auff die goldene Taſchenuhr mit einem leiſen
es Wé uerns.
vollt ) ſo die angenehme, dämmernde Kühle freiwillig
um ſ ſtaf Gnade oder Ungraden den weißglühenden
einers frellen Sommertags auszuliefern!
grifffſn Weinglas, an deſſen Außenſeite ein feiner
Tvorn ?r Kühle des goldenen Tropfens, der im Kelche
Zehmaug trank er aus und erhob ſich.
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Schwüngen ſingen die weißen, behenden Vögel die Brotbiſſen,
welche begeiſterte Paſſagiere unermüdlich für ſie durch die Luft
warfen .."
Juttas Augen ruhten auf dem entſchwindenden Ufer —
grüß=
ten das freundliche Bild der burgartig aufſtrebenden Stadt mit
ihrem vom Zauberhauch romantiſcher Vergangenheit umwehten
alten Gemäuer ..."
Auf die Rebhügel am See brannte heiß die Sonne, den
reifenden Trauben letzte feinſte Süße zu ſchenken durch ihre
kochende Glut .. .
Weiße Häuſer mit neuen roten Dächern lugten hin und
wie=
der aus heimeligem Neſt leuchtenden Baumgrüns.
All dies wurde koſtbar gerahmt von ſtrahlender Waſſer= und
Himmelsbläue, die fern am Horizont ſilbrig verfloß — in einer
lichten Sommerwolke, meinte man faſt. Aber das ſinnende
Mädchen erſchaute in ihr die im Sonnenlicht gleißende Kette der
weißen Berge im Süden, deren vertrautes Bild die Menſchen
dieſer Landſchaft in die Fremde begleitet und oft und oft
wieder=
kehrt in heimwehkranken Träumen karger Nächte, die ſich nicht aus
ſchimmernden Roſenſchleiern über Alpenfirnen enthüllen . . ."
Jutta Jordan erlebte voll ſeltfam geſteigerten Empfindens,
aufgelockert in tieſſter Seele, mit nie gekannter Inbrunſt die
Schönheit der Natur und in ihr diejenige des Lebens in dieſen
Stunden auf dem Waſſer, ohne ſich der tieferen Urſache ihrer faſt
pathetiſchen Empfänglichkeit bewußt zu ſeim.
Als ſie an des Vaters Seite unter den exotiſchen Bäumen
der Mainau ging, deren ſchwüler Treibhausduft durchweht
Pfennige
wurde vom betörenden Atem der Noſ.
blühten, ſtand ſie noch immer unter d
der Gehobenheit, welches das Erlebn
geweckt hatte.
Mehr und mehr aber wich der
ihr einer wähſenden Unruhe —
baren, wiewohl noch gegenſtandsle
endlich ſo, als ob ſie Wichuges vi
auf dieſer Märcheninſel, auf der ſie
wie zwangsweiſe ausgeſetzt vorbam . . . . .
Ungeduldig, ſchließlich faſt zornig, wünſchte Ne —
nach dem Städichen herbei.
Wie erlöſt armete ſie auf, als der Dampfer ſein Nahen
ver=
kündete.
Selbſwergeſſen lief ſie voraus, ihm entgegen.
Sie ſah nicht die leichtbewöltte Mieng des alten Herrn, der
verſtimmt war durch das unverſtändliche Gebaren der Tochter
und ihrem ungleichem Weſen an dieſem Nachmittage nachſann,
wobei er ſich vergeblich den Kopf darüber zerbrach, was in der
Welt nur das heitere Gleichgewicht des jungen Mädchens, dem
Launen und Unbeherrſchtheiten ſonſt gänzlich fremd waren, ſo
geſtört haben könnte.
3.
Juttas Vater, Profeſſor einer ſüddeutſchen Umiverſität, war
ſelbſt im Ferienaufenthält am See viele Stunden tagsüber mit
wiſſenſchaftlicher Arbeit beſchäftigt.
Das junge Mäochen war infolgedeſſen oft allein, zumal Vater
Rauſchend wogte das Waſſer, als das Schiff das Ufer ver= und Tochter teinen weiteren Verkehr mit Hotelgiſten pſlegten.
deren Eheverhältniſſe nicht die glüclichſten ſchienen, wenigſtens
war die Dame ſelten in Begleitung ihres Gatten, eines
Rechts=
anvalts aus der Reſidenz, den man dafür um ſo häuſiger in
an=
derer Geſellſchaft Auto= und Bootfahrten unternehmen ſehen
konnte.
Juttas und Frau Weſthofens Bekanntſchaft hatte wohl einen
Anknüpfungspunkt gefunden im Intereſſe für Frau Magdas
Kind, das meiſt in ſeinem Wägelchen unter den Gartenbäumen
ſaß und mit ſeinem lachenden Geſichtchen auf das junge Mädchen
eine wahrhaft magiſche Anziehungstraft ausübte.
Im übrigen hatte Jutta einen gewiſſen Hang zur
Einſam=
keit. Das mutter= und geſchwiſterloſe Kind beſaß als einzigen
vertrauten Freund den vielbeſchäftigten Vater, der es gleichwohl
geiſtig ausgezeichnet zu führen und zu beſchäftigen verſtand, auch
dem Liebesbedürfnis des jungen Herzens bisher Genüge zu tun
vermocht hatte. Ein fröhlicher Kameradinnenkreis in ihrer
leicht=
lebigen Heimatſtadt ſorgte ferner dafür, daß ſie nicht weltfremd
wurde bei dieſer Erziehung durch den Gelehrten.
Auch wußte die junge Studentin von mancher Schwärmerei
der akademiſchen Jugend für ihre Perſon. Aber ihre
zurück=
haltende Art und ihr inniges Verhältnis zu ihrem Vater hatten
eine Annäherung, die über den Rahmen der Arbeitsgemeinſchaft
und freundſchaftlicher Tanzſtundenbeziehungen hinausging,
bis=
her unmöglich gemacht.
Nun war mit Rolf Dahlbergs Erſcheinen der erſte reife
Mann in ihr Leben getreten, der das Weib in ihr weckte und die
Qual und Unruhe erſter Liebe in es hineintrug.
(Fortſetzung folgt.)
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Manne sich kühn im Leben Behauptende,
hak das Zauberwort „Tempol” an den
Anfang jedes Tages geschrieben.
Aber die kluge Frau, die Frau, die
etwas gelten will, vergitt über allem
Tempo nicht, daß sie noch einen zweiten
Beruf zu erfüllen hat, den Beruf, schön
zu sein, und sie wird täglich so viel Zeit
finden, um eine systematisch
durchge-
führte Hautpflege zu treiben.
Es gehört ja so wenig dazu: ganz wenig
Zeit und ein wenig Zuckooh-Creme!
Der besondere Wert der Luckoh.
Creme u. Zuckooh-Creme-Schönheits-
Seife beruht nehen einer Reihe
wei=
terer hautverwandter und
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verfüngender Ingrediensien auf der
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1.Einweichen, lauwarm mit Burnus.
2. Kochen, 1 X kurz mit Seife, wenn man will
unter Beigabe von ganz wenig
Bleich-
mitteln (sog. selbsttätigen Waschmitteln),
etwaige Flecken leicht nachwaschen.
3.Spülen wie üblich. Das ist alles.
Dienstag, den 12. März 1929
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Nr.
64
264
657
850
902
1001
1086
1128
1139
1159
1358
1392
1404
17 8
1959
2219
2266
2292
2439
3417
3486
3889
4001
4416
4660
4858
4903
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Nr.
4921
5296
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5827
5890
5968
6065
6078
6117
6263
6457
6589
6664
7091
8318
8357
9242
9449
9649
9707
10077
10195
10471
10475
10667
10944
11156
Biebesheim, im März 1929.
Das Marßt=Komftee.