er Erſchelnen vom 1. März
Sichemart und 22 Pfennig
223 Reſchemar”, durch die
2. Poſlbezugsprei
*S
L au 2ns Reſcheman.
Noce
ſnahme von Anzeigen an
Mr
nicht übernommen. Nicht=
Unimn eim
infolge höherer Gewalt
nſchl zur Kürzung de
ſtiem und Abbeſtellungen durch
Feit für uns. Poſtſcheclonio
Ktum. M. 139
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesfpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 20
Montag, den 11. März 1929.
192. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichsp
finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Reilamezeile (92 mm
breit/ 2.Reichsmarl. Anzeigen von auswärte 40 Reichepf
Finanz=Anzeigen 60 Reichspig. 92 mm breite
Nellame=
zelle 3,00 Reichsmart. Alle preiſe in Reichemart
(1 Dollar — 4.20 Mark
Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg. Auffuhr. S
feil uſw. erliſcht
jede Verpflichtung au Erfüllung der
Anzelgen=
uſträge und Leiſtung von Schadenerſatz. B
jeder
gerichtlicher Beitrelbung f0
Konſurs ode
Rabatt weg. Banfkonto Deutſche Bani und
Darm=
ſädier und Nationaibanl.
9
Oberbürgerneiſter Dr. Gläng
gumpreiwöchigem Krankenlager, das er im
Städti=
durchlitt, iſt das Oberhaupt der Landeshaupt=
M. Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing, geſtern abend
prittſ orben.
uiuigefüllt mit Arbeit und Sorgen, die zum größten
AAShri heit, der Bürgerſchaft Darmſtadts, gewidmet
oſich! 27 Jahre, alſo faſt ein
Menſchen=
brath unren die Geſchicke der
Einwohner=
mſtys in ſeiner Hand gelegen. Und faſt
genhl1 hindurch — das 30 Jahre umfaßt
Gtſinn dieſe Geſchicke geleitet mit ſeltener
teinnt Fleiß und ſeltenem Geſchick. Sein
zerk und Werdegang war nicht leicht.
7M ſeiner Amtstätigkeit ſielen in eine
ſo bei war, daß viele in gleicher Stellung
berzüſden: Krieg — Revolution —
Nach=
nit im iflation — Feſtigung der Währung —
heilienerreform uſw. brachte den Leitern
errchil ngen Aufgaben, die nur zu löfen
er uhlf— Hingabe und größtem
aufopfern=
tenäliu er Geiſter. Dr. Gläſſiung hielt ſich
ſing Oberburgermeiſter von Darmſtadt war, iſt er Mitglies des
Vorſtandes des Deutſchen Städtetages geweſen. Er hat in den
leßten Jahren wiederholt und erſprießlich mitgewirkt in den
engeren Kommiſſionen, die mit dem Reichsfinanzminiſter
ver=
handelt haben, und er war in dieſen Verhandlungen” um den
Finanzausgleich auch Vertreter der ſüddeutſchen Städte, die da=
ütbch ütfe ſchwere Zeit, hielt nicht nur in
auktucg r politiſchen Strömungen, die auch
tunudenwaltungen ergriffen, die Geſchicke
en uAdeshauptſtadt feſt in den Händen, er
3h über ſeinen engeren Wirkungskreis
9 Pſſän: Im Deutſchen Städtetag hatte
e! Wort und ſeine Feder Gewicht
licerholt trat er in Wort und Schrift
Eluslaſſungen an die Oefſentlichkeit,
kſSland, auch im Ausland. U. a.
Hol=
ſie lud ihn wiederholt ein, an
wich=
benu er Kommunalverwaltungen mitzu=
9 Auf immer gern gehörten Anſichten zu
eü brigens auch öfters im Darmſtädter
ummber 1901 wurde der damalige
MBilhelm Gläſſing zu Offenbach
torzhutz der Stadt Darmſtadt gewählt.
obeſ: desſelben Jahres erfolgte die Be=
Durch er Großherzog von Heſſen, und am
der ſo die Verpflichtung und die feierliche
r4 des neugewählten, Beigeordneten
O6hürgermeiſter Morneweg ſtatt.
eE Mit, alſo 28 Jahre hindurch, iſt Dr.
Glächiy in ſeiner Stellung im Dienſte der
mmſü geweſen. Er iſt vom Beigeordneten
zemekte vom Bürgermeiſter zum
Ober=
ſterRlſterückt, und in ſeinen Händen lag
uni
gesctzuftadt.
die Leitung der Geſchicke der heſſi=
Obckſupt der heſſiſchen Landeshauptſtadt
Leſte F3 5eines Lebens und Wirkens reſtlos
Müig:kiFfreiß in den Dieuſt ſeiner und
unſe=
ſtadlleſtellt. Wenn die Schwere der Zeit,
Akßoaer ohne unſer und ſein Verſchul=
nſiehl” mit ſich brachte, daß hin und wieder
denhitlgut wurde, ſo lag das nicht an der
Meit” lfin Leiter irgend eines
Gemein=
lein Pſter eines Staatsweſens blieb ja von
Emeig : Zeit verſchont. Unendlich groß iſt
derekie, von dieſen Stürmen hinweggefegt
Beſt Adunentwegt blieb aber Dr. Gläſſing
er DaEh iffkeins unſerer Heimatſtadt, und ſo gut es ein
emag, Hat er dieſes Schiff durch Stürme und Klippen
DieFMTutſache ſollte ſich die Bürgerſchaft Darmſtadts
zuner?
Durerte ſter Dr. Gläſſing hat vom Beginn ſeiner
eit dit 2 armſtadt an keine leichte Aufgabe gehabt. Es
2e Schſplger von Männern zu werden, die durch ihr
zcen ihre Namen ehern in die Geſchichte einge=
Aberer /e Namen Ohly und Morneweg werdeu in
Dr uckusſſen bleiben. Ihnen, beſonders Oberbürger=
Argnt das Schickfal große Aufgaben zugewieſen, in
i Di v Löſung nicht ſo ſchwer war wie die, die Dr.
Don2 ch=ckſal auferlegt wurden. Emſiger Fleiß und
Selich güickung, ſelten ausgeprägtes Taltgefühl und die
0 ſte wü tsitende Anſichten zu einen, auf ein Ziel ein=
Einscörten Dr. Gläſſing, immer wieder auftauchende
ſetehode Friſchazu überwinden und die Verwaltung der Stadt
zu him enzuhalten und unbeirrt vorwärts zu ſühren.
Metsdle ie Sok herheute feſtſtellen zu können, bleibt unbeſtrittenes
Dedl gen, wenn ihm auch die Löfung mancher Auf=
Re
Eten noch verſagt blieb.
Rigfonkr, daß Oberburgermeiſter Dr. Gläſſing
Lamekrlunp damit den unſerer Vaterſtadt, Jahre hin=
Htode beit dis A eſſns Grenzen hinaus in beſtem Sinne und
Dnneſ entlichkeit getragen hat. Umfangreiche ſchrift=
We ie Fileins fir die He und ausläwoſche groſte Preſ
eie, Gerlontriß Hierzul, die er nie ungenust vorübergehen ließ.
Me iechitrlungsbereich neit über ſeine eigentliche Amt s=
We
Nnsruutsgedehnt. Immer aber hat Dr. Gläſſt1n
Fſahru du
zle” drch ſiele und Kenntniſſe, die ihm dieſe Tätigkeit und
zube”, gtadt ube itete Blick vermittelten wiederum in den Dieuſt
er Verwaltung geſtellt, ſo daß auch dieſes
Sehies hen Endes der Bürgerſchalt Darnſtadts zugte
P
Deiges Bedeutſame herauszugreiſen, erwähnen
wirkung bei der amtlichen Denkſchrift, die von
Des des Deutſchen Städtetages als Uinteriage
SSgleich bearbeitet wurde. Solange Dr.
Glaſ=
jei
durch ſeine tiefe Sachkenntnis anerkannten und im Intereſſe der
Allgemeinheit in Dienſt ſtellten.
Die ſchriftſtelleriſche Tätigkeit Dr. Gläſſings über
Ver=
maltungsreformen, wurde von maßgebender Stelle als gute
Arbeit anerkannt und wäre mit dem erſten Preis ausgezeichnet
worden, wenn bei der Einſendung auf das Preisausſchreiben
nicht ein Formſehler unterlaufen wäte. Dr. Gläſſing wor
auh Mitarbeiter mehrerer Zeitſchriften aus ſtaatsrechtlichem
Gebiet. Er war Vorſitzender des Ausſchuſſes für die
Verwal=
tungsreform und hat maßgebend mitgewirkt an der Bearbeitung
der heſſiſtchen Verwaltungsgeſetzgebung im Heſſiſchen Landtag.
Dr. Gläſſing wurde als Beigeordneter Nachfolger von
Dr. Schliephake. Zum Geſchäftsbereich des juriſtiſchen
Bei=
geordneten gehörten Armenweſen, Zwangserziehung,
Kranken=
haus, Pfandhaus, Schlachthof, Saalbau, Lagerhäuſer Friedhof,
Militärweſen, „Verſicherungs= und Gewerbeweſen,
Gelverbege=
richt, Baupolizei, Standesamt, Leſe= und Bücherhalle, Anlagen,
Viehmarkt, Beitreibung, Armenſtiftungen, Ohlyſtift,
Waiſen=
ſaben, Staatsangehörigkeit und Ortsbürgerſachen,
Sülnever=
fahren, Ehrenlveſen, Wildſchadenerſatzſache, alle Nechtsſachen,
Prozeß= und Konkursangelegenheiten, Enteignungsverfahren
und die Vertretung der Stadt in der ſozialen Geſetzgebung.
Der letzte Gefchäftsbereich des Herrn
Oberbürger=
meiſters umſaßte folgende Referate: „Vertretung der
Stadtder=
waltung nach innen und außen, Angelegenheiten des Teutſchen
Städtetages, Leitung und Vorbereitung der Sitzungen der
Sindtverordnetenverſammlung, Oberleitung und Dienſtfuhrung
der geſamten Stadtverwaltung, Erteilung des
Rechenſchafts=
berichtes und der Jahresvoraufchläge in der
Stadtveroroueten=
verſammlung, Dienſt= und Gehaltsverhältniſſe der Mitglieder der
Verwaltung, ſowie der Beamten=, Lehrer= und Arbeiterſchaft im
allgemeinen, Schulweſen mit dem Verſitze in dem Schulvorſiand
und den Kuratcrien der häheren Mädchenſchulen, Landestheater.
Vorſiz im Verwvaltungsrat der Städtiſchen Sparkaſſe, Voxſis im
Aufſichtsrat der Heſſiſchen Eiſeubahn=Aktiengeſellſchuft,
Preſſe=
angelegenheitei, Vermögens= und Schuldenverwaltung der Stadt.
Jahresvoranſhlag, Jahresrechenſchaftsbericht der
Stadtverwal=
tung, Kaſſenweſen, Steuern und Abgaben, Veranlagungen,
Be=
rufungen, Friſt= und Erlaßgeſuche und Beitreibungsweſen. Es
waren alſo der Einzelaufgaben genug, die zum ſtreng umriſſenen
Stadtbereich gehörten. Dazu kam ſeit der Wahl zum
Oberbürger=
meiſter die Repräſentation der Stadt bei allen Angelegenheiten.
Die Verwaltung beſtand zu Anfaug der Dienſtzeit des
Oberbürgermeiſters aus vier Herren, die Zahl der
Stadtverordneten betrug 42. Heute zählt die
Stadt=
verwaltung ſieben Herren, einen Oberbürgermeiſter
und vier Bürgermeiſter, und auch die Zahl der
Stadt=
verordneten iſt bekanntlich erheblich erhöht worden, ſo
daß auch auf dieſem Gebiet die Arbeit allgemein
an=
gewachſen iſt. Intereſſant ſind auch einige weitere
Zahlen, die wir allerdings nur als Zahlen hier
au=
führen können. Dr. Gläſſing hatte die Stadt
Darmſtadt zu vertreten auf nicht weniger als 34
be=
deutenden Kongreſſen, auf noch mehr Ausſtellungen,
deren jede ſelbſtverſtändlich mit entſprechenden
An=
ſprachen verbunden waren. Bei Jubläen, die die
Oef=
fentlichkeit ſo ſtark intereſſierten, daß der Chroniſt ſie
feſthalten mußte, war der Oberbürgermeiſter in 45
Fällen Repräſentant der Stadt. Während ſeiner
Amtszeit wurden an wichtigen Neu= und Umbauten,
Denkmälern und Brunnenbauten über ein halbes
Hundert ausgeführt, und auch hierbei hatte das
Darm=
ſtädter Oberhaupt Repräſentationspflichten zu
erfül=
len. Bei Beſuchen von Fürſtlichkeiten und ſonſtigen
offiziellen Perſönlichkeiten, bei hiſtoriſchen und
künſt=
leriſchen Ereigniſſen trat der Oberbürgermeiſter
min=
deſtens ebenſo oft in Tätigkeit.
Die letzten Jahre und die füngſten Ereigniſſe ſind
in ſo friſcher Erinnerung, daß ſie an dieſer Stelle nicht
aufgefriſcht zu werden brauchen. Sind die einzelnen
Daten und die einzelnen Geſchehniſſe auch nicht all
von ſo welterſchütternder Wichtigkeit, daß ſie
ein=
gehende Aufzählung rechtfertigen, ſo zeigen doch auch
dieſe Zahlen dem Laien, wie umfangreich die
Tätig=
keit des Stadtoberhauptes geweſen iſt.
Es darf auch daran erinnert werden, daß
Ober=
bürgermeiſter Dr. Gläſſing bis 1911 Abgeordneter des
Heſſiſchen Landtags war, ebenſo Mitglied des
Pro=
vinzialausſchuſſes und des Kreistages
In Erinnerung ſind noch die vielerlei Ehrungen,
die dem Verſtorbenen zu ſeinem 25jährigen
Amtsjubi=
läum, das am 11. Dezember 1926 offiziell begangen
wurde, unter ungemein zahlreicher Teilnahme zuteil
wurden. Namens der Städtiſchen Verwaltung ſprach
ihm damals Bürgermeiſter Mueller die Glückwünſche
aus. Herr Miniſter des Innern Leuſchner
gratu=
lierte namens der Stadtverordnetenverſammlung und
übergab ihm die damals neugeſtiſtete Amtskette, eine
Schöpfung des Goldſchmiedekünſtlers Prof. Riegel.
Seine letzten Worte mögen hier wiedergegeben ſein:
„Herr Oberbürgermeiſter! Sie ſtanden in einem
Zeitraume an führender Stelle unſerer Stadt, der zu
dem bedeutendſten, aber auch ſchwerſten Abſchnitte
unſerer Geſchichte gehört, weil während dieſer Zeit
Licht und Schatten am ſtärkſten in Darmſtadt wirkte.
Die Zeit der künſtleriſchen Bedeutung, des Wirkens
der Künſtlerkolonie und ihres Gründers, des
Ent=
ſtehens muſtergültiger Bauten und Wohuviertel, wurde jäh
durch Krieg und Not unterbrochen, die Sorge um
Ernäh=
rung, Kleidung und Unterbringung der Bevölkerung folgte
und brachte der unter Ihrer Leitung ſtehenden
Verwal=
tung ungeheuere Arbeit. Die Nachkriegszeit ſtellte unſere
Stadt vor kaum lösbare Fragen. Wiedererringung unſerer
Gel=
tung, Beſetzung, Wohnungsnot, ſoziale Fürſorge, Iuflation,
Er=
werbsloſigkeit und dauiederliegende Wirtſchaft übertrugen dem
Haup= unſerer Verwaltung Aufgaben, die nur mit größter
Zuver=
ſicht auſ die eigene und die Kraft der Bevölkerung gelöſt werden
konnten. Wir fühlten ſtärker als andere Städte die Kluft mit der
Vergangenheit, da die Entwicklung unſerer Stadt nicht die
Miſchung der Bevölkerung mit ausreichender wirtſchaftlicher
Struktur zeigte. Darum iſt Ihre Mühe und Arbeit, Herr
Ober=
bürgermeiſter, ſo außerordentlich ſchwer, aber gerade deshalb ſo
beſonders ſegensreich und anerkennenswert geweſen. Sie werden,
deſſen ſind wir uns gewiß, Ihre ganze Kraft aufwenden, damit
Darmſtadt bei der ſtarken Konkurrenz der uns umgebenden Städte
und bei der Eigentümlichkeit der Darmſtädter Bevölkerung an
Be=
deutung und Größe gewinnen wird — —”
Die damals von uns veröffentlichten „Erinnerungen und
Ge=
danken” geben ein eindringliches Bild von der Amtstätigkeit des
Verſtorbenen.
Heute ſtehen wir und die Bürgerſchaft trauernd au der
Bahre des Heimgegangenen. Trauernd und dankend.
Denn wenn ſeine Tätigkeit — das iſt ja unmöglich —
auuh nicht immer kritiklos hingenommen werden konnte,
eines iſt ſicher, Dr Gläſſing war ein vorbildlich
pflicht=
bewußter Beamter, ein zielbeſußt arbeitender und ſtrebender
Menſeh, der — das iſt ſicher — immer ſelbſtlos das Beſte gewollt
hat. Darmm ſtehzen wir miet nur trauernd, auch dankbar an
M. Streeſe..
ſeiner Bahre.
Seite 2
Das Genſer Ergebnis.
Von unſerem Sonderberichterſtatter.
Genf, 8. März 1929.
Man wird dem, was auf dieſer Tagung des Völkerbundsrats
geſchah, nicht gerecht, wenn man einfach fragt, was iſt erreicht
worden? Es iſt nichts erreicht worden, und es konnte nach
menſch=
lichem Ermeſſen juf dieſer Ratsſitzung auch nichts erreicht werden.
Wenigſtens kein praltiſches Ergebnis in der Reviſion des
Ver=
fahrens zum Schutze der Minderheiten. Man hat lediglich die
Ausführung einmal übernommener Völkerbundsverpflichtungen
zur Debatte geſtellt, und man hat die Möglichkeit, noch weiter,
und damit vielleicht noch gründlicher darüber zu ſprechen. Was
dann vielleicht zum erſtrebten praktiſchen Ziel, zur Reviſion eines
völlig unzulänglichen Verfahrens führt. Man überſchätzt den
Völterbund, man wird der Eigenart ſeines wirklich nur ſehr
locke=
ren Gefüges nicht gerecht, wenn man glaubt, daß auf anderem
Wege ſchneller und leichter die ganze Gruppe der ſiegreichen
und nicht mit Macht begabten Staaten zu einer loyalen
Aner=
keninung ſelbſt der ausdrücklich von ihnen übernommenen
Pflich=
ten zu bekommen wäre.
Aber es hat ſich im Laufe dieſer erſten Ausſprache über die
Prozedur des Minderheitenſchutzberfahrens doch unter dem Druck
der Antragſteller manches Weſentliche herausgeſtellt. Zunächſt
konnte man feſtſtellen, daß die im Jahre 1925 aufgetauchte Theorie
Mellofrancos vom reinen Uebergangscharalter des
Minderheiten=
ſchutzes und von der Notwendigkeit des Aufgehens der
Minder=
heiten im Staatsvolk, überwunden iſt. Sogar Herr Chamberlain
konnte, klipp und klar vor die entſcheidende Frage geſtellt, nichts
anderes tun, als den Dauerwert des Minderheiteſnchutzes
anzu=
erkennen. Damit iſt eine ſehr gefährliche erſte Klippe
überwun=
den. Gewiß bedeutet dies noch keine Garantie für den nun
er=
wachenden guten Willen der fraglichen Staaten zur beſſeren
Be=
handlung ihrer Minderheiten oder auch nur für einen Verzicht
auf Aſſimilationsverſuche. Dieſe werden unter der Hand
ſelbſt=
verſtändlich mit allen Mitteln ſanfter oder gröberer Gewalt
wei=
tergeführt werden. Aber wir haben nun doch den Anſatz zum
Kampf gegen dieſe vertagswidrigen Gewaltmaßnahmen.
Weiter iſt der Verſuch der wieder einmal ſehr klar in
Er=
ſcheinung getretenen Front der großen und der kleinen Entente
zur Behandlung der Minderheitenfrage als Bagatelle mißglück:.
Man hatte gerade dieſen Verſuch ſachlich ſehr aut untermauern
wollen. Man hatte davon geſprochen, daß jede Stunde
Minder=
heitendebatte neue Unruhe in an ſich ſchon unruhigen Gebieten
Europas ſchaffe. Man wies auf die Anzahl der im Rate
behan=
delten Minderheitenbeſchwerden hin, aber man vergaß zu ſagen,
daß dieſe auch nur ſcheinbar ordnungsmäßig behandelten
Peti=
tionen nur einen Bruchteil der in den Aktenkörben des
Völker=
bundes verſchwundenen Beſchwerden ausmachten, und daß dieſe
alle wiederum gering an Zahl gegnüber jenen berechtigten
Kla=
gen ſind, die aus mangelndem Vertrauen zum Völkerbund
über=
haupt erſt garnicht geſtellt wurden. Es war nicht ungeſchickt.
deutſcherſeits demgegenüber darauf hinzuweiſen, daß der ſicherſte
Weg zur Vermeidung von Unruhe ſchaffenden Klagen der
Min=
derheiten die Befriedigung ihrer berechtigten Anſprüche ſei.
Es iſt bei internationalen Verhandlungen immer ein recht
eigen Ding, wenn man dem Willen der Mächtigen nur Recht
und Moral entgegenzuſtellen vermag. Es war daher von
un=
ſchätzbarem Wert, daß Deutſchland nicht allein ſtand, ſondern in
dem Vertreter Kanadas einen Helfer fand. Dieſer, Herr Dan= derheitenproblem auſgerollt haben. In der Preſſe der großen
durand, iſt eine beſonders gewichtige Perſönlichkeit, weil er als
Kanadier das Ohr der öffentlichen Meinung auch der Verei=
Rückſichten zu nehmen hat. Es kam hinzu, daß er als Vertreter
eines englifchen Dominions gegen den britiſchen Außenminiſter
auftrat, und daß er als franzöſiſcher Kanadier auch die
latei=
niſche Anti=Minderheitenfront nicht mitmachte. Das mußte in
Amerika zu denken geben, wo man überhaupt recht hellhörig für
und vorausſetzungsloſen Idealismus an die einmal erkannte
Großes Haus. — Sonntag, den 10. März=
Melodrama von P. Mascagni.
Der Bciazzo
Drama von Leoncavallo.
Die beiden wie üblich zuſammengekoppelten Stücke verdanken
ihr unverdient langes Bühnenleben weniger dem Wert ihrer
Muſik, als der nie verſagenden ſtofflichen Wirkung und den
Bom=
benrollen, für die ſie geſchrieben ſind. Es ſcheint für Künſtler ein
unwiderſtehlicher Reiz zu ſein, ſich in ihnen zu zeigen, und ſie
füh=
ren auch in der Regel zu großen Erfolgen, wenn gutes
Stimm=
material vorhanden iſt.
Dies war heute in hohem Grade, der Fall. Eine Santuzza,
einen Turiddu, einen Alfio zu ſehen, wie ſie Roſe Landwehr,
Adolf Jäger — obgleich heute indisponiert —, Hans
Kom=
regg, alle hervorragend für ihre Aufgaben geeignet, mit
Bra=
vour geſungen, mit ſtärkſtem Temperament geſpielt hinſtellen, iſt
ſchon ein nicht häufiges Ereignis. Leider konnten ihre Abſichten
wie das ganze Werk nicht recht zur Geltung kommen. Denn die
muſikaliſche Leitung lag in der Hand Berthold Goldſchmidts,
und es iſt wohl kein zu ſchroffer Ausdruck, wenn berichtet wird,
daß ſie in einer Weiſe verſagte, wie dies wohl ſelten hier erlebt
wurde. Hinzu kam das Unglück, daß die Orgel aus
unverſchulde=
ten techniſchen Gründen ausſetzte. Es iſt klar, daß Stimmung
und Leiſtung der Künſtler unter dieſen Unſicherheiten ſehr zu
lei=
den hatten und ſich um viele Wirkungen gebracht ſahen. Die
klei=
nen Rollen der Mutter Lucia und der Lola waren bei Martha
Liebel und Regina Harre gut aufgehoben.
Im „Bajazzo” fühlte ſich derſelbe Dirigent offenbar auf
feſte=
rem Boden, obgleich auch da die Enſembles und manche Einſätze
bedenklich wackelten. Hier nun rettete die Ehre des Abends Hans
Grahl als Canio mit einer ſchlechtweg glänzenden Leiſtung
von geradezu erſchütternder Eindringlichkeit, die mit
Beifallsſtür=
men von ſelten erlebter Stärke belohnt wurde. Aber auch Regina
Harre wuchs neben ihm zu einer ergreifenden Redda, wobei ihr
das große Material ſehr zuſtatten kam. Hans Komreggs
Tonio iſt ein ſcharf geprägter, ſtimmgewaltiger Taddeo; Herbert
Grohms Harlekin eine ſehr erfreuliche, vielleicht ſeine beſte
Darbietung. Franz Tibaldi als Silvio — zum erſten Male
und ohne Probe — ſang das ſchöne Duett mit ſeiner herrlichen,
gepflegten Stimme prachtvoll und mit guter Sicherheit.
Die mannigfachen Chöre in beiden Stücken, eifrig und belebt,
litten unter den geſchilderten mißlichen Umſtänden.
v. H.
Zu einem Geſellſchaftsabend lud der Mozartverein am letzten
Samstag in den Saalbau. „Auf allen Sproſſen” hieß das Motto
des Abends und war auf dem Programm in ſo hübſche Verſe
ge=
bracht, daß es Herrn Profeſſor Köſer nur ſchwer gelingen dürfte,
die Vaterſchaft der Reime abzuleugnen. Sie lauten:
„Auf der Leiter ſtehn heut” Meiſter,
Die des Beifalls viel genoſſen,
Montag, den 11. März 1929
Aufgabe heran, der im Lande des nüchternen Geſchäftsſinnes
noch immer ſo überraſchend viel Verſtändnis gefunden hat. Eine
pikante Einzelheit darf nicht unerwähnt bleiben: Herr
Chamber=
lain beſaß die Geſchicklichkeit, gerade in dieſer kritiſchen
Situa=
tion in Genf einige ſelbſtverſtändlich nicht vertraulich gebliebene
kritiſche Worte über Kelloggpakt und Kreuzerbau auszuſprechen.
All dies wirkte mit der häßlichen franzöſiſch=engliſchen Hetze
ge=
gen Dandurand und mit dem vergeblichen Verſuch, ihm
Schwie=
rigkeiten in ſeiner Heimat zu machen, zu dem einen Ziel.
Dan=
durands Stellung zu feſtigen, ihn ſelbſt von der Gerechtigkeit
ſeiner Aufgabe noch mehr zu überzeugen — und ihm das
In=
tereſſe Amerikas zu verſchaffen. Gerade weil die Gegner der
Minderheiten immer mit außereuropäiſchen Berichterſtattern
„erfolgreich” gearbeitet hatten, iſt das Auftreten dieſes
Kana=
diers im Genfer Bunde ein ſehr gutes Gegengewicht. Wer
poli=
tiſche Spekulation liebt, der mag ſich überlegen, daß vielleicht
eine auch ſonſt ſchon beobachtete weltpolitiſche Front hier in
Erſcheinung tritt: Japan, England, Frankreich und ihre
Tra=
banten auf der einen Seite, Amerika und Deutſchland auf der
anderen.
Die weitere Bearbeitung der Frage des Minderheitenrechts
liegt nicht in der Hand der eingeſetzten Dreierkommiſſion, die
nur die Aufgabe der Materialſammlung hat, ſondern beim Rat
ſelbſt. Das iſt gut, weil dieſer Ausſchuß zweifellos recht
minder=
heitenfeindlich iſt: Chamberlains Stellungnahme iſt ja belannt,
Adatci, der Vorſitzende, iſt höchſtens verſtandesmäßig an der
Not der Minderheiten intereſſiert, und nur der Spanier
Qui=
nones de Léon ſpürt vielleicht das Bedürfnis, ſeine wenig
er=
freuliche Stellungnahme bei der oberſchleſiſchen Abſtimmung
vergeſſen zu machen.. . . Aber der Rat ſelbſt ſteht, wie die jetzige
Tagung gelehrt hat, einer Durchführung gerechter
Schutzbeſtim=
mungen für die Minderheiten ja auch nicht gerade ſympathiſch
gegenüber. Immerhin iſt er gezwungen, die ganze Sache noch
Erſtattung eines Berichts nicht einfach zu begraben, ſondern
wenigſtens einige Aenderungen der bisherigen Prozedur in der
Behandlung der Minoritätenbeſchwerden vorzunehmen. Hat doch
ſogar Herr Chamberlain, wenn auch höchſt widerwillig,
zuge=
ben müſſen, daß eine größere Oeffentlichkeit des
Beſchwerbever=
fahrens nicht ganz überflüſſig wäre.
Hinter der ganzen Minderheitendebatte iſt nun eine andere
Frage aufgetaucht. Sie kan wicht erſt durch Streſemanns
Goethezitat vom ewigen Wechſel aller. Dinge zum Vorſchein.
Herr Zaleſki hätte ohnedies an dem Wortlaut der
Friedensver=
träge appelliert — ein Appell, der mehr an die
Intereſſengemein=
ſchaft ihrer Unterzeichner als an ihren Buchſtaben gerichtet war.
Was Zaleſki wünſcht, iſt eine juriſtiſche Kommiſſion zur
Unter=
ſuchung der Frage, ob die geforderte Reviſion nicht über das in
den Verträgen niedergelegte Recht der Minderheiten
hinaus=
ginge. Eine Prüfung, die natürlich nicht von dem Völkerbund
oder eines ſeiner Organe vorgenommen werden ſoll, ſondern von
dem einzigen jetzt noch beſtehenden Organ des Bundes der
Alli=
ierten, von der Botſchafterkonferenz. Dieſe aber iſt einſeitige
Partei, und man kann ſich leicht vorſtellen, zu welchem Gutachten
ſie käme. Es wird deshalb eine der Hauptaufgaben der deutſchen
diplomatiſchen Arbeit in der nächſten Zeit ſein, zu beweiſen, daß
ſchon der Schutz der Minderheiten, wie er im Völkerbundsſtatut
und in den Minderheitenverträgen niedergelegt iſt, in der Praxis
anders ausſehen muß, als es jetzt der Fall iſt. Weder
Dan=
durands Vorſchläge, noch die von Streſemann vorgetragenen
Wünſche bedeuten auch nur irgend etwas mehr als die
Verwirk=
lichung dieſer feierlich anerkannten Grundſätze.
Es iſt den Deutſchen am meiſten übelgenommen worden, daß
ſie, ausgehend von der oberſchleſiſchen Frage, das geſamte Min=
und der kleinen Entente kehrt immer der Vorwurf wieder, daß
Deutſchland leichtfertig an eines der Grundprobleme des
gegen=
nigten Staaten beſitzt, auf die der Völkerbund ganz beſondere, wärtigen Friedensſtandes gerührt habe. Dieſe abſichtliche
Ver=
breiterung der deutſchen Aktion aber iſt ihre Hauptſtärke, denn ſie
gibt ihr den moraliſchen Rückhalt. Die Verallgemeinerung nimmt
ja der ganzen Aktion auch ihre eigentliche Schärfe, denn wie
würde Polen geſchrien haben, wenn man allein ſeine
Minder=
heitenpolitik unter die Lupe genommen hätte. Mögen uns
tak=
all die Dinge iſt, die eine Spannung zwiſchen England und tiſch auch einige neuen Gegner erwachſen ſein — dieſe Gegner
Kanada anzeigen. Zudem ging Dandurand mit jenem reinen müſſen ſich bei der jetzigen Lage der Dinge darüber klar ſein, daß
mit der Minderheitenfrage um die letzte Säule des Völkerbundes
Und auch ſtrebend=junge Geiſter.
Darum heißt’s: Auf allen Sproſſen.
So kann kein Programm ich ſchenken,
Das aus einem Guß gegoſſen.
Dies mag die Kritik bedenken!
Denn es heißt: Auf allen Sproſſen.
Es zeigte ſich, daß im Mozartverein ſo viel künſtleriſche
Ta=
lente verſchiedenſter Richtung und beiderlei Geſchlechts vorhanden
ſind, daß es nicht weniger als ſiebzehn Vorträge gab; indeß: die
Kritik hat gar nicht viel zu „bedenken”, ſondern kann mit vollen
Händen Lob in Hüll und Fülle ſpenden. In erſter Linie ſei
ge=
nannt das Vereinsmitglied Robert Schneider, der
liebenswür=
dige Meiſter des Humors und Meiſter auch des Vortrags; ſeine
„Frühlingslieder” weckten Frühlingsſtimmung im Saale.
Eröff=
net wurde der Abend durch die Herren Kammermuſiker A. Lang,
F. Heynau, M. Reuß, K. Lindner (ſämtlich vom Landestheater),
die, begleitet von Vereinsmitglied A. Niebergall, ein
Beethoven=
ſches Andante für Oboe, Klarinette, Fagott, Horn und Klavier
zum Vortrag brachten; außerdem ſpendete das Bläſerquartett im
Verlauf des Abends noch ein luſtiges Quartett von Krüger, und
Klarinette, Fagott und Horn brachten eine höchſt ulkige „
Frei=
ſchützouvertüre bearbeitung; alles wurde ganz famos geſpielt und
vom Publikum nach Verdienſt gewürdigt. Max Buddenhagen,
Konzertmeiſter am Landestheater, ſpielte Saraſates „
Zigeuner=
weiſen” und „Caprice Viennois” von Kreisler in virtuoſer Weiſe
und durfte nicht ohne Zugabe weg. Vereinsmitglied Karl Dietrich
ſpielte Chopin: Walzer Ges=Dur, E=Moll=Präludium und
Bal=
lade G=Moll; beſonders gut gelangen ihm Walzer und
Prälu=
dium. Vereinsmitglied Ludwig Wilk, als tüchtiger Flötiſt des
In=
ſtrumentalvereins bekannt, hat ſich in zwei recht ſchwierigen
Stücken, „La einquantaine” von Gabriel=Marie und „Caprice
burlesque” von Verhey, auch als Soliſt bewährt. Das
Vereins=
mitglied Minna Tramer beſitzt eine klangvolle,
empfindungs=
warme Altſtimme; ihr fehlt in erſter Linie nur noch die
notwen=
dige Routine; ſie brachte „Ueber Nacht” und Weylas Geſang von
Hugo Wolf. Einen großen, ſtarken Sopran hat Frl. Tina
Ame=
lung, die ein Walzerrondo von Gumbert „Das Leben iſt ſo ſchön”
wiederholen mußte.
Die ſchönſte Stimme „des Abends” gehört Herrn Chr.
Schö=
ner; ſie kam in Schuberts „Litanei” und „Selig ſind, die
Verfol=
gung leiden” aus „Evangelimann” voll zur Geltung.
Vereinsmitglied A. Gruß hat eine hübſche lyriſche
Tenor=
ſtimme, aber die Arie aus den „Jahreszeiten” iſt nicht eben
dank=
bar; Wiegenlieder hören wir grundſätzlich lieber von der „
Mut=
ter” (Herr Gruß ſang ein ſolches mit Klarinettenbegleitung von
Spohr); da es aber innig geſungen wurde, ſo wirkte es auch aus
dem Munde des „Vaters‟. Eine namentlich in der Höhe
ergie=
bige, wohlgepflegte Tenorſtimme hat Fritz Kugler; er beſtätigte
es durch den Vortrag von „Traum durch die Dämmerung” und
„Zueignung” von Strauß; und endlich ſang das Vereinsmitglied
Bruno Herzberg mit intelligentem Vortrag Löwes „
Heinzelmänn=
chen”, wobei die gewandte Klavierbegleitung durch Fräulein Ilſe
Reichenbach beſondere Erwähnung verdient. Getanzt wurde auch.
Herr Hans Macke (Solotänzer vom Landestheater) tat es. Ich
habe vom Tanzen keinen Dunſt, traue mir daher auch kein Urteil
zu: ich konſtatierte einen beneidenswert ſchlanken, durchtrainierten
Körper, deſſen Eigentümer ihn mit viel Temperament durch die
Luft wirbelte. Er wirbelte „Walzer” von Brahms, „Spaniſcher
Tanz” von Moſzkowſky und einen Fox, und ſeine Leiſtung fand
ſtarken Beifall. Eine Uraufführung gab es auch. Das Bienche
ſelbſt gekämpft wird. Es iſt die große Vertrauer !
geſtellt worden iſt, die ſelbſtverſtändlich von den 2)
Erde abgelehnt werden kann, die aber damit au))
zeug, den Völkerbund, kaputt macht.
Die Pariſer Preſſe zu der geplanken Ausl
TU. Pa:19
Die Pariſer Preſſe, die bereits vor Veröffenng.
richts des Sahverſtändigen=Ausſchuſſes über den W
gleichsbank, deſſen wefentlichen Jnhalt am
San=
wiedergeben konnte, enthält ihn nunmehr ungetüz
geren Ausführungen. Nur wenige
Sonntagsb=
den Bericht mit Kommentaren, die im augemenie
verſtändigenvorſchlag recht günſtig ſind. Der Pla,
„Matin” hervorhebt, die Gunſt der amer kaniſche
fünden und werde auch in Waſhington, Paris, Biu
lin gut aufgenommen, währeno man ſich in Londw
zeige. Scharf ablehnend iſt eigentlich nur die AZ
de Paris”, das alle bisher der Schaffung einer Qif
nationalen Bank gegenüber gehegten Zweifel deu:
für beſtätigt erachtet. Das Blatt befürchtet ini
ſolche Reſervebank der Staatsbanken könne üb/
und politiſche Einflüſſe ausüben, die die natiomih
eines Landes durchkreuzen könnten. In dieſem
wirft das „Echo de Paris” auch die Frage auff
einem ehrgeiz gen Unternehmen amerikaniſcher EM
gegenüberſtehe, die ihre Herrſchaft aufzwingen
jeden Fall ſei der Plan durch einen vielleicg
Größenwahnſinn gekennzeichnet, der für den Augn
drücklichſten Vorbehalte erfordere.
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ictele eröide.
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eiſtenid
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M.
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Die übrige Rechtspreſſe hingegen iſt wenigerr /t P/M, Etreſiem
erkennt der „Gaulois” an, die Ausgleichsbank
ſe=
gezeichnet, befürchtet aber, ſie könne mit der Zeit
trolle eines Staates, oder einer Staatengruppe
offenſichtlichen Vorteile des Sachverſtändigenauuf
gegen ſeine möglichen Nachteile abzuwägen.
die Gefahren von Wechſelkriſen und ſozialen Störurd
die ſich aus der Unbeſtändigkeit der Währungenne
ten.
Die Brüſſeler Beſprechungen der belgd
1N
dien ſite und
imnite er nch
Uundetrſt
zungsanft
Dagegen findet der Plan die rückhaltloſe Rt
ige, vie ern
„Excelſior”, der der amerikaniſchen Abordnung di
ihn zuſchiebt und es für ſicer hält, daß ſie vorher k9M,4 mi den
au4 i einem be
ſtillſchweigende Zuſtimmung des neuen Präſiden
1ü
einigten Staaten Hoover erhalten habe. Daher EA.
ufe d.
Plan als ein Verſprechen der amerikaniſchen Hilf; ſ.4nf
de Ingel
lung aller europäiſchen Schulden anſehen. Zweife 44men ſoge er h
nd, und
mit Widerſtänden rechnen, aber die Umwandlung —M
2. Dum.
in eine Handelsſchuld ſei ein wirklicher Vorteil,
verdiene. Die geplante Bank ſcheine ernſte Sickt
und Tätigkei
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Feien 9.
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Henarbeit
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müſſe über
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TU. Parz/
Einer Meldung aus Brüſſel zufolge hatten d
ſchen Vertreter im Sachverſtändigenausſchuß, Fra.. 4u
am Samstag nachmittay im Kabinett des belgi im
präſidenten eine Beſprechung mit dem Finanzmn.W
und dem Außenminiſter. Im Laufe der Unterre 0-)ulkte dem 6
die banktechniſche Einrichtung der geplanten Ausar z/ /Mdruck, daß ſei
einander. Die belgiſche Negierung wird ſich der Syhochten. — Un
Bank nicht widerſetzen. Für Belgien iſt es zieml !91 Reichsminiſter g.
ob die von Deutſchland geſchuldeten Annuitäten an.
Bort zu ſeiner
Wege ihm zugeleitet werden. Die belgiſchen S=hnn Mde über
hatten in Paris Privatbeſprechungen mit den deuuch
ſtändigen über die Rückzahlung der während derrM4 1994 und die
ſetzung in Belgien ausgegebenen Mark. Die deu
ſtändigen haben ſich in nichts gebunden und ſich danl
BoiksF4
die Möglichkeit von Abmachungen zwiſchen der bel!
deutſchen Regierung durchblicken zu laſſen. Fran U
den für die A
werden am Montag wvieder nach Paris zurücklehmunMgen Ergehwis
Mung n
Bimmbernell iſt in Muſik geſetzt worden. Ein unbe/
poniſt hat ihm einen Marſch gewidmet, der vom Mac
zu
ſter vorgeſtern aufgeführt wurde. Ein jugendlicher
Aunt iant
ter Grünpeter heißt der Knirps, holte ſich hierbei.
gewe
ng auf d.
beeren. Er hat ſeine Sache glänzend gemacht und ab
fall und einem Schokoladenhaſen überſchüttet; das
mal ein Generalmuſikdirektor! In die Begleitung!
denen Nummern teilten ſich die Vereinsmitglieder :9
Siegfried May, Franz Müller und Auguſt Nieberay
reiche Vortragsfolge zog ſich bis nach 412 Uhr him.
gen Damen des Mozartvereins werden ſchon ungell .
Rethang fai
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ſein, bis ſie Herrn Macke Konkurrenz machen durft /.9=3. M ds
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15
Sinfoniſche Dichtung von Richard Stratn
am
(Zur Aufführung im 6. Sinfonie!
am 11. März 1929)
Rn
Häide
In dieſem Sinfoniekonzert gelangt nach langes
ier
Strauß ſinfoniſche Fantaſie „Aus Italien
Wiederaufführung. Das Werk, das der 22jährige ſar h.
Uce
dem Eindrucke einer Italienreiſe ſchrieb, gehört nocd
Men
ren Art der Programmſinfonie. Die einzelnen S05
gemeinere Bezeichnungen, die der Hörerfantaſie, Ae
Sadtes
Spielraum laſſen. Trotzdem ſind aber dieſe Stüſlte
einer in Anbetracht der Jugend des Komponiſtel
Sicherheit und Urſprünglichkeit erfaßt, die thematiſoh
iſt ungeſucht urſprünglich, das auf ihr ſich erhehe
breitet ſich in freiem Fluſſe und in reichem Kolora.
Erſter Satz: „Auf der Campagng.
zahlreiche andere Italienfahrer, ſo hat ſich auch der 10
von der eigentümlichen, ſchwermutvoll anziehenden.!
cheſters wird jenes Geheimnisvoll=Zauberhafte d.0
bracht. Der zweite Satz iſt vom Komponiſten 9.
ſchrieben: „In Roms Ruinen, fantaſtiſche Bi0e
Roma feſſeln laſſen. In der ſeltſam fremden Hal ,ſ
dener Herrlichkeit, Gefühle der Wehmut und des *
mitten ſonnigſter Gegenwart.‟ Der ausgedehute Sche
ſiſchem Muſter Lreiteilig. Mit dem dritten Sc."
uns „Am Strandevon Sorrent. Die weige,
bläſerharmonien mit Harfenakkorden, trillenden
gleitenden Streichen malen mit größter Orcheſeht.
bezaubernde, verführeriſche Landſchaftsbild: den Mies
blaue Meer mit den glitzernden, rieſelnden Vel.
blendend helle Sonne ..."
Das Finale (vierter Satz), „Negpolitahiche.
überſchrieben, iſt ein übermütiges, geiſtvol beſche.
Schon in dieſem Jugendwerk des 22jährig”.
Orcheſtertechnik und thematiſche Arbeit erſtauhligh
bild . . . ."
weiſe haben dem höchſt wirkungsvollen Stüdle zufkars
ſönlicheren Werke des Meiſters eine gewiſſe. N
ſo daß es ſeltener in den Konzertſälen erſcheſl.
Werte nach zu erſcheinen verdiente.
*) Mit Genehmigung der Muthiſchen Velſoche
Stuttgart, dem „Konzertbuch” von P. Schwels.!9.
entnommen.
[ ← ][ ][ → ] Dde Rroife Ne
ſich d.
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Monteg, den 11. März 1929
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uich einen 1.11
beſuchte Hauptverſammlung des Partei=
Sonntag vormittag durch den Landesvorſitzenden
citneten Dingeldey=Darmſtadt im ſchönen
Rhein=
a thalle eröffnet. In ſeinen Begrüßungsworten wies
Rechtsanwalt Dingeldey
9. 2am. f z um erſtenmal ſeit Gründung der D. V.P. der Partei=
Mer ia gittugstfinde. Die Hoffnungen, daß man in einer freien
0n, An 96/rag feiern könne, habe ſich leider nicht erfüllt. Noch
Fahnen eines fremden Volkes über dieſer Stadt,
Zelich nur der 40 wie gemachten Verſprechungen nicht erfüllt. Was die
ept und erlitten habe, ſei ein Symbol dafür, wie ſehr
gelitten hat. Mehr wie in jeder deutſchen Stadt,
uun jedem anderen Ort des beſetzten Gebietes treffen i
rſcheinungen zuſammen, die für den Fre heirsſinn
Sbaufen kon ech 42—lkes untragbar ſind. Mainz hat ein Zeiſpiel treuer,
Geſinnung gegeben. Für dieſe freudig erfüllte
Tmt, der Redner den Mainzern Gruß und Dank. Er
ein ᛋin—t ihren Nöten und Hoffnungen und
Rechtsanſprü=
iw der von unſeren früheren Gegnern in Locarno
jachungen. Er begrüßte alle Parteifreunde in dieſer
aufm tun3 Die zutage tretende Einheitlichkeit in der Partei, die
Ddeenwelt, ſei die ſichere Grundlage zum politiſchen
ür mn Seig beſonderen Dank, ſprach er dem Vorſitzenden der
Herrn Miniſter a. D. Dr. Scholz aus, der die
änheitliche, ſachliche und klare Linie gebracht habe.
ngezen iit mſeni4ren geißelte er das Ammenmärchen, das von einem
wy Streſemann und Scholz wiſſen wolle. Er betonte,
Auszlei
R
Rei hu=Sfraktionsvorſitzende Scholz ſtets um den
Aus=
önne mit
ſutze bemüht ſei und in unverbrüchlicher Treue die
er Staa
zuſtutengehalten habe und ihren großen Zielen entgegen=
Mun
ſeitrck enrüßte er noch beſonders die Reichstagsabgeordnete
abzumägen.
und den Grafen Stolberg=Wernigerode,
uie landwirtſchaftlichen Belange angenommen hat. Er
Chaftüat
trungsanſpracke mit der Hoffnung, daß der Parteitag
adun zruach liü ge, wie ernſt und dringend die Auseinanderſetzung
ſiein deuh/9-P. mit den Lebensfragen unſeres Volkes ſei. Seine
hrnga4 u— in einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf das
at*
Sodann erklärte er den Parteitag für eröffnet
ſte nu m Laufe des Jahres verſtorbenen Mitglieder, zu
denthl ſich die Anweſenden von den Sitzen erhoben. Dem
ROrkichtem ſagte er herzlichen Dank für den ſo überaus
ge=
dBegſtfungsabend, und begrüßte dann ihren wiedergeneſenen
Vueſitziyſtn, Dr. Baum.
mint Geftüfs und Tätigkeitsbeiicht erſtattete Generalſekretär
in 2o
wrrf einen Rückblick auf die vergangenen Maiwahlen.
ha)men einen feſten Beſtand von volksparteilichen
Wäh=
vor gſen 49 Prozent Frauen. Das Schwergewicht der
Stim=
in a/Städten mit über 5000 Einwohnern. Die
Organi=
wert utsgebaut und 209 Verſammlungen im Berichtsjahr
ie Bit.,
Weiter erörterte er werbetechniſche Fragen. Der
Dienſt der Propaganda geſtellt worden, und man
ders bei der Jugend Anklang gefunden. Er
appel=
die Wefavilligkeit der Mitglieder, damit man mehr Mittel
ter=
Kleinarbeit gewinne. Von den 70 000 heſſiſchen
zufolge hum ählesnſſäen nur 15 000 organiſiert. Die politiſche
Müdig=
genausſchz ürch
ms müſſe überwunden werden und es zur Mitarbeit
Kabinent de olitfucht Ffragen herangezogen werden: Der Satz „Die
Poli=
larakter” beſtehe nicht zu Recht. —
Landesvorſitzen=
mit dem F. 4. 2S
dankte dem Geſchäftsführer für ſeine Tätigkeit und
Luſfe der 2 haffnmn Ausdruck, daß ſeine Ermahnungen auf einen
frucht=
der gehlmieh der untn möchten. — Ungemein beifällig wurde dann
ung wird fiühR
Reichsminiſter a. D. Dr. Scholz
elsien iſt 6iP
eten Aunuic tls 8lr3 Wort zu ſeiner tiefgründigen und meiſterhaft
auf=
die belnits! Kaun Aiede über
igen mit A lic
in der Bäns 141f4 Lage und die Hochziele der deutſchen
Mark. 274
Bolksparkei
ebunden ud ”
A re
zu lafen gehendck hit dem für die Partei wie für das geſamte
Bürger=
umiſſtigen Ergebnis der Maiwahlen des vorigen Jahres,
eine 39h ceitsbildung nach rechts oder zur Mittel hin ſchon
—hemaruu uinmöglich geworden ſei, könne nur noch eine
anden G itislldung auf der Baſis der Großen
Ko=
m =Arecht kommen, zu der auch die Volkspartei
grundfätz=
donet due Kich
hi Partei hat — ſo fuhr der Redner fort — wegen
En ſugde er Kßang jetzt wie früher lebhafte Anfechtungen erfahren.
ſch Pnaler,zehung laſſen wir uns aber von keiner Partei, auch
dein deuutſchnationalen, übertreffen! (Lebhafter Beifall.)
Vol.
ſtei bedeutet es ein beſonders großes Opfer
hinſicht=
bzicl nnd wirtſchaftlichen Grundauffaſſung, mit den
So=
rateny Koalition zu gehen, ein weit größeres, als für die
Ationen
Dieſes Opfer bringen wir aus unſerer allgemeinen
ſtiſchenn
be heraus. In einem Lande, in dem die
Sozial=
nach zu niclinr die größte Partei darſtellt, ſondern in dem ſie
enächſt SHlnse um das Doppelte übertrifft, muß alles darauf
nich W. dki zialdemokratie, zur poſitiven
Mit=
turkeni
amſſtſate unter Verzicht auf ihre parteidemagogifchen
au An= unmögliche wirtſchaftliche Auffaſſung heranzu=
SAuchtig) Wir können in Deutſchland auf die Dauer
verſuchl
unden urbeit am Staate heranzuziehen. Daß es auf dieſe
ſoglichril auis reinen Parteizolitikern wirkliche Staatsmänner
oickeln hſſen, beweiſt unter anderem auch das Wirken des
utſchenre chspräſidenten Ebert. Daraus folgt erſtens die
Ve ur Peitens, daß aus dieſem Gefühl der
Erziehungsnot=
derFſzaldemokratie heraus die Deutſche Volkspartei ganz
Fe ſachnt Forderungen aufſtellen mußte, die die
Sozialdemo=
erfühd hrt.
Schſter 174
ſaftlicher Not war es Pflicht jeder ſtaatserhaltenden
les z51
= um die Wirtſchaft wieder geſund zu machen. Die
Deltgture hat von Anfang an gegenüber den anderen
Lien.
wirtſchaftlichen Grundſätze in den
Wergr!
7öré ie ſich Deſtellt und gefordert, daß die übrigen
Par=
ſyr zur Regierungstätigkeit zuſammenfinden wollen,
uriſchaditen Grundſätze auch zu den ihrigen machen. Wir
P
wmitisgendem Maße in den letzten Jahren erleben miſ=
(J0,84 ie 9.
Me deidb eaishtlerantwortliche Wirtſchaft mit dem beutſchen
S euerzahler getrieben worden iſt.
beckit, darkei Stenererhebungen in größtem Ausmaß insbeſondere
omn A Rel notleidenden Schichten des deutſchen Volkes, auf
e Sitsliar igregt worden ſind, ſondern es hat ſich imn Staate
Ne Boiael uberantwortliche Finanzuirtſchaft eingeſchlichen.
EG
fordeß=
beiden großen Anträge der Deutſchen Volkspartei=
Lt Serien lrß Mehrerträge aus Steuern nicht verwvendet, ſon=
Sin pdbricheiterden miſſen, um im nächſten Jahre zu Steler=
PeheA zu werden, und zweitens, daß der neue Etat ohne
Seuereshungen ins Gleichgewicht gebracht werden muß. Wir
ereit, lil
Reich=Pch—t a1s morgen eine tragfähige
Regierungsmehr=
unſere Beteiligung zu ſchaffen, aber nur dann,
anßes Parteien, die mit uns regieren wollen, mit uns
S Daß es höchſte Zeit iſt, im Intereſſe der deutſchen
Ait ung
Mißtch. deutſchen Volkes Schluß zu machen mit der bis=
It auf dem Gebiete der Finanzen und Steuern.
Ei Seil ienn des erstielt Puirdh — und es ſceint möaich
erden
haben wir durch unſere energiſche und ſtarke
wneltEich einen Wenderunt in der Wirtſchaſäaeberung
under und Gemeinden herbeiführen helfen, für den
* u ſeiner Geſamtheit dankbar ſein kann. (
Leb=
de au twortete dann den Ruf nach den „Hochzielen
Kolkspartei”, von denen er anführt die ſeit
nag
s Jahren ununterbrochene, von ſtärkſtem Ver=
Oetragene aktive Beteiligung an der Regierung,
Feuſchen
thentwegt geführten Kampf um die Befreiung
vun fremder Knechtſchaft (Lebh. Bravorufe), wo=
M 9
bei der rechtliche und moraliſche Anſpruch Deutſchlands auf Räumung
in der ganzen Welt heute anerkannt werde, den Anſchluß Deutſch
Oeſterreichs, und auf dem Gebiete der inneren Politik die Schaffung
des deutſchen Einheitsſtaates, die ſchon ein Grundſatz der Politik
Bismarcks geweſen ſei. Auf wirtſchaftlichem und ideellem Gebiete,
ſo fährt Dr. Scholz fort, haben wir ein großes Ziel: Die
verantwor=
tungsbewußte Perſönlichkeit muß gegenüber den allgemeinen Verant=
Prach=
wortungsloſigkeit wieder in den Vordergrund geſtellt werden! (Sehr
richtig!) Die Mehrheit, die über die Steuerkraft befindet, bezahlt
oder ſtaatlicher Natur.
Der Theſe von der „Wirtſchaftsdemokratie” ſtellen wir
die Theſe von der verantwortungsbewußten Perſönlichkeit
gegenüber.
(Lebhafter Beifall.) In kultureller Beziehung ſchreibt uns unſere
libe=
rale Grundgeſinnung Wege und Ziele klar und deutlich vor. Keine Bei der Einkommenſteuer müßte man mehr Aückſich” nehmin auf die
Abmachung mit irgend welchen, außerhalb des Staates ſtehenden
Kräf=
ten, die eine Gefährdung unſerer liberalen Geiſtesentwicklung bedeuten!
(Bravo!) Gerade wir in der Deutſchen Volkspartei müſſen uns die
Wahrung der Rechte und Freiheiten der evangeliſchen Kirche angelegen
ſein laſſen. (Bravo!) In nationaler Beziehung haben wir ur ſer
andere Parteien, die dieſen Titel klingend an der Stirne tragen!
(Bravo und Händeklatſchen.) Nicht anders als die Volkspartei ver=
und Staat. (Anhaltender Beifall.)
Wir halten unentwegt feſt an den Farben ſchwarz=weiß=rot (Brako!),
und ich perſönlich bin der ehrlichen Ueberzeugung, daß die Beſten
unſeres Volkes, ganz gleich, wie ſie politiſch ſtehen, ſchon deshalb mit
dieſem Farbenwechſel ſich niemals einverſtanden erklären us den, weil
er letzten Endes eine Ausgeburt der Feigheit war. (Langan altender
Beifall.) Wir halten feſt an dem Wehrgedanken des deut=
Friede und die allgemeine Abrüſtung nicht Tatſache geworden ſind,
gedanken ablehnt. (Sehr richtig!) Ich glaube, daß für dieſe Gochziele
der Deutſchen Volkspartei ſich auch noch eine Begeiſterung in unſerer
Jugend entfachen läßt. Liberal im Geiſte, national im Herzen und
über alles das Vaterland! Das ſoll die Parole ſein, mit der wir auch
in die Kämpfe der nächſten Zeit hineingehen. Laſſen Sie mich ſchlie= ſtehen. Der Fraktionsvorſitzende hat ſich für die Erhaltung der
Simul=
ßen mit einem wundervollen Wort, das eingemeißelt iſt in das
Denk=
mal der gefallenen Hochſchüler der Hochſchule Charlottenburg:
„Wir alle ſchwören und ſingen in Nacht und
Sturm hinein, deutſch bis zum Todesringen
und nichts als deutſch zu ſein!“
Die Rede wurde mit langanhaltendem Beifall aufgenommen,
Abg. Dingeldey ſprach dem Redner für ſeine ausgezeichneten
Aus=
führungen, die über die Nöte der Zeit hinaus in das Hochland der
Ideale geführt habe, ſeinen beſonderen Dank aus.
Es wurde ſodann beſchloſſen, an den in Genf weilenden
Partei=
führer Dr. Streſemann ein Telegramm nachfolgenden Inhalts
zu ſenden:
Gruß des heſſiſchen Parteitages an den Parteiführer Streſemann.
„Der heſſiſche Parteitag der Deutſchen Volkspartei ſendet dem
verehrten Parteiführer in alter unverbrücklicher Treue und
An=
hänglichkeit herzliche Grüße. Mitten in ſeinen ſchweren Kämpfen
um die Rechte der Deutſchen in der Welt verſichern wir ihm, daß
wir mit Vertrauen hinter ſeiner Politik ſtehen, der wir von ganzem
Herzen Erfolg wünſchen. Wir haben auch ſeinen Mahnruf an den
deutſchen Parlamentarismus und die deutſchen Parteien verſtanden.
Wir ſind bereit, für eine innere Erneuerung des deutſchen
Partei=
weſens auf der Grundlage unſerer alten nationalen und liberalen
Ideale zu kämpfen. Wir wünſchen dem Parteiführer und
Reichs=
außenmini ter ſtete Kräftigung ſeiner für Partei und Vaterland
koſtbaren Geſundheit.
Dingeldey, Scholz, Welkow.”
Auch der
Gruß an das deutſche Volk am Rhein,
nachſtehenden Inhalts wurde einſtimmig gutgeheißen:
„Der heſſiſche Landesparteitag der Deutſchken Volkspartei, in der
Stadt Mainz verſammelt, grüßt das deutſche Volk am Rhein, das in
vorbildlicher Treue ſeine deutſche Geſinnung in allen chveren Jahren
bewieſen hat. Mit dem deutſchen Volk am Rhein weiß ſich der heſſiſche
Parteitag in der Forderung einio, daß die Erfüllung des
Rechts=
anſpruches des deutſchen Bolkes auf Wiederherſtellung ſeiner vollen
Souveränität durch Näumung des Rheinlandes und des Scargebietes
anerkannt und unter allen Umſtänden durch keine neuen Laſten er= Heſſen geleiſtet? Die Beantwortung dieſer Frage gibt keine erfreulichen
kauft werden darf. Ein freies Rheinland, ein fyies deutſches Säar=
Wer den Frieden will, iſt verpflichtet, dieſe Vorausſetzungen endlich zu einer parteipolitiſchen Waffe werden. Das neue Verteilungsgeſetz
zu ſchaffen.
Als nächſter Redner ließ ſich der Reichstagsabgeordnete
Graf zu Stolberg=Wernigerede
über
aus. Ausgehend von der Paſſivität unſerer Handelsbilanz und der
Not=
lage der Landwirtſchaft, die er an Hand eines reichen Zahlenmaterials
erläuterte, unterſuchte er die Wege, die zu einer Beſſerung führen können
den di Mutſche Arbeiterſchaft regieren! (Sehr richtig!) Wir und ſtellte die Arbeit der DV.P. auf landwittſchaftlichem Gebiete als
den deutſchen Arbeiter zur poſitiven, vernünftigen vorbildlich hin. Die landwirtſchaftlichen Produkte ſpielen eine
entſchei=
dende Rolle für die Handelsbilanz. Durch geeignete Mittel muß eine
Abdroſſelung der landwirtſchaftlichen Einfuhr erreicht werden. Eine
ver=
ſtändige Handels= und Zollpolitik dient in erſter Linie dem
Kleingrund=
beſitz. Zölle ſtellen keine Liebesgabe für den Großgrundbeſitz dar. E
aft zu 4ßi dung einer Koglition unter Einſchluß der Sozial= muß aber ein vernünftiger Ausgleich zwiſchen dem Export auf der einen
und dem Inlandmarkt auf der anderen Seite erzielt werden. Redner
beſprach dann die Lage in den einzelnen landwirtſchaftlichen Zweigen,
ihre zum Teil gegeneinander ſtehende Intereſſen durch. Er wandte ſich
ſcharf gegen ein Getreidemonopol des Staates und ſetzte ſich dafür ein,
Kraftault des Staates liegt in ſeiner Wirtſchaft; wvenn dieſe aß bei der Einfuhr von Getreide ein Zuſchlag erhoben werde, der der
und üüfhrn auch der Staat nicht geſund ſein. In dieſer Landwirtſchaft zugite kommen ſolle. In bezug auf den deutſchen
Wein=
bau betonte er, daß deſſen Intereſſen gerade bei der D. V.P, durch den
Neichstagsabgeordneten Exz. Becker in ſo hervorragendem Maße in
Reichstag wahrgenommen würden. Bei der Behandlung des polniſchen
Zollvertrages wies er den Vorwurf zurück, daß die D.V.P. den Polen zu
weit entgegengekommen ſei. Auch der Landbund und die
Deutſchnatio=
nalen hätten dem Entwurf zugeſtimmt. Bei allen dieſen Fragen dürfe
keine parteipolitiſche Behandlung der Materie eintreten, ſondern man
müſſe ſich nur von den Intereſſen des ganzen Volkes leiten laſſen. In
bezug auf die Zollpolitic ſei zu beachten, daß die deutſche Bevölkerung
ſich nicht aus eigenem Grund und Boden ernähren könne und
infolge=
deſſen auf die Einfuhr angewieſen ſei. Sie müſſe aber ſo geſtaltet
wer=
reu, daß in erſter Linie die Einfuhr von Nohprodukten begünſtigt werde,
dann die Halkſaren und ſchließlich die Fertigwaven. Leider ſei die
Tendenz in den letzten Jahren gerade umgekehrt verlaufen, da
Rohpro=
dukte am ſtärkſten verzollt ſeien. Aufgabe der D.V.P. ſei es, dieſer
Ent=
wicklung Einhalt und Umkehr zu gebieten. Die Zollgeſtaltung iſt ſo
vorzunehmen, daß ein Ausgleich zwiſchen Ausſuhr und Innenmarkt
ſtattfindet und daß auch ein Ausgleich der ſich widerſtrebenden Intereſſen
der verſchiedenen Zweige der innerdeutſchen Landwirtſchaft Platz greift,
Zur Frage der Abdroſſelung der Einfuhr üßergehend, emsfahl der
R=
ner das Mittel der Standardiſierung. Die Markenherſtellung der
land=
wirtſchaftlichen Produkte müſſe mehr in den Vordergrund treten. Auch
eine geeignete Lagerung und eine zweckmäßige Abſatzregelung könne in
dieſer Hinſicht ſehr helfen. Als weitere Wege zur Hilfe für die
Land=
wirtſchaft empfahl er den Ausbau des landwirtſchaftlichen Schulweſens,
wo die modernen Methoden gelehrt werden. Neu=Meliorationen ſeien
nicht zweckmäßig, das zur Verfügung ſtehende Geld ſolle zur
Ver=
beſſerung des alten Kulturlandes verwandt werden. Redner ſtreifte
weiter die Mißſtände in der Saiſonarbeiterfürſorge. Er kam dann auf
die Verwaltungsreform zu ſprechen und betonte, daß in der Wirtſchaf
nur die großen Geſichtspunkte des Volkes maßgebend ſein dürften, daß
nicht die Intereſſen einzelner Länder in den Vordergrund treten düirften.
Redner war der Auffaſſung, daß der heutige Reichstag die
ſchwe=
benden landwirtſchaftlichen Fragen nicht löſen könne. Er betonte, daß,
wenn ein Berufsſtand etwas erreichen wolle, er auf die Hilfe des
an=
deren angewieſen ſei. Einſeitige Landwirtſchaftspolitik könne nicht
ge=
trieben werden, ſondern nur eine ſolche, die allen Ständen gerecht
wind. Scharf geißelte er in dieſem Zuſammenhang die unerfüllbaren
Agitationsanträge des Bauernbundes und der D.N.V. V. Abſchließend
umterſtrich er die ſchickſalhafte Verbundenheit aller Berufsſtände, die
Ceite 3
nicht gegen einander arbeiten könnten, ſondern entweder gemeinſam
aufſteigen oder gemeinſam zugrunde gehen könnten.
Landtagsabgeord=
ne er Scholz=Mainz dankte dem Redner für ſein fehr beifällig
aufgenommenes Referat und wies nochmals auf das Zuſammengehen
aller Volksteile und Berufsſtände und die Schaffung ein s
vertrauens=
vollen Verſtändniſſes zwiſchen Stadt und Land hin. So werde wahrhaft
nationale Arbeit geleiſtet.
Im Reigen der Redner folgte die
Reichstagsabgeordnete Dr. Matz,
die über
Einleitend begrüßte ſie es, daß die Ehe und Familie als
Grund=
lage der Nation in der Reichsve faſſung geſichert ſei. Sie unterſuchte
überhaupt keine Steuern! (Zuſtimmung.) Auch in der Wirtſckhaft des dann die beſtehenden Geſetze und Geſetzen /rürfe vom Standpunkr der
Einzelnen fehlt es allmählich an der Verantwortung; jeder ſucht ſeine Familie aus. Ausdruck der nationalen Würde wüſſe es ſein auslän=
Verantwortung abzuſchieben auf irgend ein Gremium wirtſchaftlicher diſche Fertigfabrikate, die in Deutſchland zu haben ſeien, nicht zu ber
nutzen. Sie appellierte hier beſonders an die Frauen, konnte aber auch
die Männer nicht freiſprechen, gegen dieſes Prinzip verſtoßzen zu haben.
Ein weieres Mittel zu unſ rem wirtſchaftlichen Aufſchwung ſei die
Hebung der Obſt= und Gemüſekultur, auf welchem Gebiet gerade die
Frauen beſonderes leiſten könnten. In bezug auf die
Seuergeſttz=
gebung unterſt ich ſie alle Ausführungen des Frakuonsführers Scholz.
kinderreichen Familien. Ein Ausgleich ſei ebentuell durch eine ſtä. kere
ſteuerliche Heranziehung der Unverheirateten zu erſt eben. Die Familie
leide unter Ueberſpannung der Sozialpolitik. Das V.
rantvortungs=
gefühl für ſich und die Seinen werde unterdrückt. Die Redne in gab in
dieſer Hinſicht treffende Beiſpiele aus der Schulpraxis. Zur Frage der
Nationalgef ihl in vielen Stürmen der letzten Jahre beſſer gilahrt als Ehe übergehend, betonte die Rednerin, daß dieſe Inſtitution nicht vom
Standpunkt des Individuums, ſondern von dim des Volksganzen
be=
trachtet werden müſſe. Die Ehe und Familie ſei die K.imzelle des
fährt auch unſer verehrter Reichspräſident von Hindenburg in Staales. Alle irgendwie gerichteten Auflöſungstendenzen müßten
ge=
dem ſich beſte Tradition verbindet mit dem vollen Einſatz für Reich rade auch vom Standpunkt der Frau ſchärfſtens bekämpft weiden. In
bezug auf das Eheſcheidungsrecht erklärte ſich die Redm rin im ganzen
mit dem von dem Parteiſenior Geheimrat Kahl aufgeſtellten Prinzip
der objektiven Zeirüttung einverſtanden. Alle weitergehende Anträge
von links, die ſich gegen die Ehe als Dauergemeinſchaft wendeten, ſcien
abzulehnen, ebenſo wie die von dem Amerikaner Lindſay befüvwortete
Kaweradſchafisehe und die freie Ehe. Ihre Vemerkung, daß es in dieſen
Fragen um die Würde der Frau gehe, und daß deshalb auch die
weit=
ſ chen Volkes. (Lebhafter Beifall.) Solange der allgemeine gehenden Eherefo msauträge der Linken abgelehnt werden müſſen, fand
beſonderen Beifall. Unehelichen Kindern müſſe jedwede Entwicklung
zu=
geſichert ſein, nur müſſe man ſich gegen Veſtimmungen wenden, die
zer=
begibt ſich ein Volk in freiwillige Knechtſchaft, wenn es den Wehr= ſtörend und zerſetzend auf die Ehe und Familie einwirßen. Die Frau
iſt die Trägevin der Kultur in der Familie, auch der religiöſen Kullur.
Gerade die D. V.P. habe viele treue Chriſten unter ihren Anhängern.
Die religiöſ.n. Triebkräfte müſſen in der E=ziehung im Vordergrund
tanſchule eingeſetzt, der religiöſe Grundckarakter de: Schule muß
ge=
wahrt werden. Zum Schluß behandelte die Rednerin tief bedauerliche
Entartungserſcheinungen bi einem Teil der heutigen Jugend, die ein
Verſagen der Familie darſtellten. Die Pflicht der ſittlichen Erziehung
der Jugend müfſe in der Familie im Vordergrund ſtehen. Die Familie
pflege das Perſönliche und ſei ſo die Stätte des menſchlichen Glücks.
Aus nationalen Gründen, im Intereſſe von Volk und Vaterland müſſe
ſie unbedingt erhalten und geſchüitzt werden.
Als letzter Redner ſprach
Oberſtudiendirektor Dr. Keller
über das Thema
„We ſiehen wir in Heſſen?
Cinleitend führte der Redner aus, daß ſich dio Wirtſchaftsnöte in
Heſſen beſonders beme kbar machten und daß hierin auch der Schlüſſel
dazu liege, daß die Splilterparteien, die reine Jutereſſenvertretungen
auf den verſchied nſten Gebieten darſtellten, eine beträchtliche Anzahl
von Stimmen den Mittelparteien abſpenſtüg machen könnten. Dadurch
ſei die Lage der D.V.P., die um den Ausgleich der wideuſtreitenden
In=
tereſſen bemüht ſei, beſonders ſchwierig. Redner kam weiterhin auf die
Koalitionsd rhandlungen vor einem Jahr zu ſprechen. Damals wie
au cheute noch ſei die D.V.P. bereit, in die Regierung cinzutreten,
wenn dafür Bedingungen g=ſtellt würden, die für die D.V.P. tragbar
wären und der Par=ei die Möglichkeit gäben, für die Wählermaffen zu
ſorgen und die alte liberale Politik writer zu verfolgen. Theorelich
Ei8
ſeien die Beziehungen zu der Regierung nicht ungünſtig, in der Pr
gingen aber die be echtigten Wünſche der DV.P. nur ſelten durch.
Radner beſprach nun die finanziellen Verhältniſſe in Heſſen. Di. Lage
habe ſich in dieſer Hinſicht nicht geändert, wohl aber die Beurteilung.
Der Optimismus des Finanzminiſters ſei in keiner Weiſe gerechtfertigt.
Ohne die Berliner Hilf, ſei keine Auf echterhaltung des Eiats möglich.
Auf Grund ſeiner durch die Beſatzung hervorgerufenen Nöte habe
Heſſen Anſprüche auf eine beſondere Hilfe ſeitens des Reich=s. Für die
zu leiſtenden Zuſchüſſe ſei aber nicht die heſſiſche Demrſchrift maßgebend,
ſondern die des Sparkommiſſars. Redner behandelte weiter die
Hal=
tung heſſiſcher Miniſter zu der Frage des Einheitsſtaates und betonte,
daß die D.V.P. ſtets für den Einheitsſtagt eingetreten ſ.i. Weiter ſtellte
der Redner die Frage: was hat die gegnlrärtige Koglition für das Land
Bilder. Den Plänn Leuſchners in bezug auf das
Gemeindebeanten=
gebiet ſind die Vorausfetzungen des beſtändigen Fri dens in Europa. geſetz ſieht der Redner mit Mißtrauen enigegen. Das Polizeigeſetz ſolle
bezüglich der Laſten der höheren Schul n lehnt der Redner ab, da ſich
der Staat entlaſten will. Erfreulich ſei, daß das Verhältn’s zwiſchen
Staat und Kirche beveinigt werden ſoll. Es muß aber darauf geſehen
werden, daß keine Vergewaltigung der Landeskirche eintritt. Scharfe
Kritik ülbte der R dner an den durch die volle Aufreckterhaltung der
Wohnungszwangswirtſchaft ſich ergebenden Mißſtänden. Ganz energiſch
wandte ſich der Nedner gegen die von der Negierungspartei gepflegte
Perſonalpölitik. Die Zuſtände in Heſſen auf dieſem Gebiot ſeien
un=
haltbar. Er warnte ſehr eindringlich vor den Folgen und erinnerte an
ſeine Ausführungen, die er bei den Etatsberatungen im Landtag
ge=
macht hat. Die Mittel des Staates ſind nicht zur Befriedigung
per=
ſönlicher Wünſche da. Die Volkspartei denkt gut „fritziſch” erſter
Diener des Staates zu ſein, im Gegenſatz zu den Resierungspart ien,
die den Staat nach der Deviſe „UEtat cest moi” ausnützen. Weiter
ſagte er, daß die DV.P. den Veamten vielleicht nicht ſoviel geben
könne, wie ihnen von der jetzigen Koglition verſprochen worden ſei, daß
ſie ſie aber unbedingt vor Ungerechtigkeiten, wie ſie in der Beſoldung
und der Stellenbeſetzung eingeriſſen ſeien, ſchützen könne. Abſchließend
betonte Dr. Keller, daß wir in Heſſ.n da ſtünden, wohin uns die Arbeit
einer 10jährigen Weimarer Koalition gebracht habe. Der bevorſtehende
Bericht des Sparkommiſſars würde das Land Heſſen vor gewaltige
Ver=
änderungen und bedeutſame Entſchlüſſe ſtellen. Der N.dner ſagte zu,
daß die Partei die Regierung unterſtützen werde, wenn es ſich um die
Zurüchweiſung unbegründeter Forderungen ſeitens des Reiches hand=le.
Der Landesvorſitzende Dingeldey dankte der heſſiſchen Fraktion und
dem neuen Fraktionsvorſitzenden für die geleiſtete Arbeit. Er brachte
eine Refolution naclſtehenden Wortlauts ein, die der Reick stagsfrak. ion
das Vertrauen ausſpricht und die einſtimmig angenommen wurde:
„Der heſſiſche Landesparteitag dankt der Reichstagsfraktion der
Deutſchen Volkspartei dafür, daß ſie in dem Wirrwar des
Partei=
kampfes der letzten Monate einen für das ganze Volk und alle Parteien
verſtändlichen ſochlichen Grundſatz zur Leitſchnur ihres Handelns
ge=
macht hat. Mit der Reichstagsfraktion iſt die Deutſche Volkspartei
Heſſens darin einig, daß jede von der Deutſchen Volkspartei zu
unter=
ſtützende Reichsregierung als ihre oberſte Pflicht die Umkehr von der
bisherigen Ausgabenpolitik in den öffentlichen Körperſchaften des
Neiches, der Länder und der Gemeinden anbahnen und die Wirtſchift
vor weiteren untragbaren Belaſtungen bewahren muß. Nur dann iſt
es möglich, das geſamte Wirtſchaftsleben vor dem Zuſammenbruch zu
bewahren, der auch den Untergang für jeden Einzelnen bedeuten
würde.”
Auf Antrag des Profeſſors Krausmüller=Gießen wurde dann
auch eine Reſolution folgenden Inhalts einſtimmig angenommen, die
auch der Landtagsfraktion tas vollſte Vertrauen ausſpricht:
„Der hefſiſche Landesparteitag dankt der heſſiſchen
Landtagsfrak=
tion für ihre bisherige Tätigkeit und ſpricht ihr das Vertrauen aus.
Er erwartet, daß die Fraktion, wie bisher, ſo auch in Zukunft ihre
Aufgabe als verantwortungsvolle Oppoſition erfüllt und daß ſi=
ins=
beſondere mit Nachöruck fordert, daß auf dem Gebiete der
Perſonal=
polntik Entſcheidungen nur nach fachlichen, nicht nach parteipolitiſchen
Geſichtspunkten erfolgen.”
Nach über vierſtündiger Dauer wurde die Hauptverſammlung des
Parteitages geſchloſſen. Anſchließend nahwen die Teilnehmer ein
ge=
meinſames Mittagsmahl im Blauen Saal der Stadthalle ein. Am
nachmittag fanden in den verſchiedenen Sälen der Stadhalle weitere
denen Reichstagsabgeordneter,
Sitzungen der Fachausſchüſſ
ſe ſtatt.
Poſtamtmann Morath, Malerm iſter Bayer=Waldenburg.
Kauf=
mann W. Kalbfuß, Kaufmann Helmſtädter=Darmſtadt und
Generalſekretär Huſen=Berlin ſppachen.
C.&.
Seite 4
Am. Am 9. und 10. März hielt der Touriſtenverein „Die
Naturfreunde” (Gau Mittelrhein=Main) in Darmſtadt ſeinen
Gautag ab. Aus dieſem Anlaß wurde am Sonntag vormittag im
Ausſtellungsgebäude auf der Mathildenhöhe in Anweſenheit zahlreicher
Vertreter von Behörden und Organiſationen unter dem Namen
„Rheiniſche Heimat” eine ausgedehnte und vielgeſtaltige
Aus=
ftellung eröffnet, die bald nach der offiziellen Eröffnung, die ſich in
ſchlichtem Rahmen vollzog, von zahlreichen Beſuchern in Augenſchein
genommen wurde.
Von ſeiten der „Naturfreunde” begrüßte der Gauleiter Herr
Schulz die Vertreter der Behörden, der Preſſe und die ſonſt
Er=
ſchienenen, betonte, daß mit der Ausſtellung, die nach mühevollen
drei=
vierteljährigen Vorbereitungen entſtanden ſei, die Naturfreunde zeigen
wollten, was den Kern ihrer Beſtrebungen bedeute, und dankte allen
Mitarbeitern, insbeſondere dem Ausſtellungsleiter und
Gaubildungs=
leiter Herrn Baldames. Sodann ſprach Herr Georg Simon,
der Schriftleiter der Naturfreunde=Zeitſchrift „Luginsland”, in kurzen
Zügen über den Inhalt der Ausſtellung und über die Zwecke und Ziele
der Naturfreunde, die in nicht berufsmäßigem Tun und Schaffen
bewußte Arbeit am naturbegeiſterten Menſchen leiſten wollen. Der
Redner hob hervor, daß bei dem ganzen Wirken der Naturfreunde und
dem Aufbau der Ausſtellung nicht außer Acht gelaſſen werden dürfte,
wie alles von Menſchen geſchaffen ſei, die mit den Gütern des Lebens
in ſparſamem Maße bedacht ſeien und alle Arbeiten in freien Stunden
nach ſchwerer Tagesarbeit freiwillig und unentgeltlich leiſteten. Zum
Schluſſe drückte der Redner die Hoffnung aus, daß die Ausſtellung
ein Bild davon vermitteln möge, wie die Organiſation der
Natur=
freunde verſuche, den ſtillen Weg fachlicher Arbeit zu gehen. — Für
anweſenden Herrn Miniſters des Innern dankte Herr Landforſtmeiſter
anweſenden Herrn Miniſter des Innern dankte Herr Landforſtmeiſter
Heſſe mit warmen Worten für die Einladung und wünſchte der
Ausſtellung einen vollen Erfolg. Im Namen der Stadt Darmſtadt
ſprach Herr Bürgermeiſter Mueller, überbrachte die Grüße des
Herrn Oberbürgermeiſters und drückte ſeine freudige Anerkennung
über das mit der Ausſtellung Geleiſtete aus. Für den Odenwaldklub
beglückwünſchte Herr Studienrat Dr. Goetz die Naturfreunde zu der
Veranſtaltung einer ſolchen Ausſtellung und feierte die Arbeit der
Naturfreunde im Geiſte eines Idealismus, der ſichere Gewähr dafür
biete, daß uns ſo um die Zukunft unſeres Volkes nicht bange zu ſein
brauche. — Hierauf erklärte Herr Schulz die Ausſtellung für eröffnet
Unter Führung des Ausſtellungsleiters und mit liebenswürdiger
Unterſtützung verſchiedener Herren aus den Kreiſen der Naturfreunde
wurde ſodann ein Rundgang angetreten, der durch ſämtliche
Abteilun=
gen der Ausſtellung führte. Die Gliederung der Ausſtellungsräume
iſt folgende: Zunächſt im „Kleinen Oberlichtſaal”: Wandererheime,
Wandern, Organiſation, Schrifttum. Dann im Mittelſaal die
Erd=
geſchichte der rheiniſchen Heimat (allgemeine Geologie). Der „Große
Oberlichtſaal” iſt der Kulturgeſchichte der rheiniſchen Heimat, der Tier=
und Pflanzenkunde wie der Kulturentwicklung überhaupt und der
Rheiniſchen Landſchaft gewidmet. Hier ſieht man auch zahlreiche
Auf=
nahmen vom zugefrorenen Rhein der vergangenen Wochen. Die letzte
Abteilung der Ausſtellung wird durch die Wiedergabe der rheiniſchen
Landſchaft uſw. in anſprechenden Aquarellen und zahlreichen
Photo=
gradhien gebildet, deren ungekünſtelte, aus der Natur und dem
Wan=
derleben erwachſende Art immer wieder vergeſſen läßt, daß es ſich um
Aufnahmen von Amateuren aus den Photogruppen der Naturfreunde
handelt. — Im übrigen iſt es nicht möglich, aus der Fülle des
Ma=
terials, den Bildern und Zeichnungen, den Photographien und
Skiz=
zen, den Modellen und Reliefs, den Profilen und Steinen Einzelheiten
herauszugreifen. Unter den Ausſtellungsgegenſtänden befinden ſich
auch verſchiedene Leibgaben, die aus den eigenen Muſeen der
Natur=
freunde in Idſtein (Baden) u. a. Orten ſtammen. Ein größerer
Aus=
ſtellungsgegenſtand im erſten Raum des Mittelſaals bedarf beſonderer
Erwähnung; es handelt ſich hier um ein großes, exakt und
überſicht=
lich ausgeführtes Relief, das von Frankfurt bis Heidelberg reicht und
eine ſehr gute Ueberſicht über den Odenwald bietet. Das Relief iſt in
drei Arbeitsabſchnitten und 2500 Arbeitsſtunden von 30 Naturfreunden
angefertigt worden; das Landesvermeſſungsamt und die „
Beratungs=
ſtelle für Werkunterricht” (Schulrat Denzer) haben das
Zuſtande=
kommen des großen Reliefs gefördert und unterſtützt.
Die Ausſtellung iſt bis zum 17. März einſchließlich ron 9—20 (8)
Uhr ununterbrochen gegen ein Eintrittsgeld von 0,30 RM. gcöffnet;
beim Beſuch von Schulen zahlt jedes Kind 10 Pfg. Ein Führer wird
im Ausſtellungsgebäude verabfolgt. Zuſammenfaſſend kann geſagt
wer=
den, daß die Ausſtellung nach Anlage, Ausführung und Inhalt eines
Beſuches wert iſt.
— Freie Literariſch=Künſtleriſche Geſellſchaft. Rudolf G.
Bin=
ding, der ausgezeichnete Dichter, hat den Vortragsabend, den er am
nächſten Mittwoch, den 13. März, 8 Uhr, im Feſtſaal der
Ver=
einigten Geſellſchaft gibt, unter das Stichwort geſtellt: „Vom
dich=
teriſchen Erleben‟. Ein kurzer Vortrag, als Einleitung
ge=
dacht, wird zu ausgewählten Gedichten und zu dem herrlichen
Proſa=
ſtück „Der Hermes”, einem Kapitel aus „Erlebtem Leben”, das das
Erlebnis des Kunſtwerks ſelbſt geſtaltet, überführen. Karten bei der
Buchhandlung Bergſträßer. (S. Anzeige.)
Bismarck=Kommers. Wie in früheren Jahren, ſo ſoll auch in
dieſem Jahre, und zwar am Samstag, 6. April, ein Bismarck=Kommers
der großen ſtudentiſchen Verbände ſtattfinden. Veranſtalter ſind die
Alt=Herrenſchaften der dem Waffenring angeſchloſſenen Verbände, doch
werden natürlich auch die ortsanweſenden Aktiven und Inaktiven
teil=
nehmen. Den Vorſitz führt in dieſem Jahre der Weinheimer S. C.,
die Feſtrede wird ein Vertreter der ſchwarzen Verbände hakten. Schon
jetzt ergeht an alle alten und jungen Waffenſtudenten der Ruf, ſich für
den 6. April bereitzuhalten, damit dieſer dem Gedächtnis des
Alt=
reichskanzlers gewidmete Kommers durch eine große Teilnehmerzahl zu
einer eindrucksvollen vaterländiſchen Kundgebung wird. Ueber die
Einzelheiten unterrichtet ein demnächſt erſcheinendes Inſerat.
=Vortrag. Es wird hiermit auf den Vortrag im Fürſtenſaal
(Grafenſtraße) abends über „Rom, Muſſolini und wir” durch
Frau Lena Oßwald=Heidelberg aufmerkſam gemacht.
— Der Aeltere Sterbekafſeverein Darmſtadt, Verſicherungsverein auf
Gegenſeitigkeit, gegründet 1870, hielt am 24. Februar 1929 im
Konkor=
diaſaal in Darmſtadt ſeine 59, ordentliche Generalv rſammlung ab. In
Verhinderung des 1. Vorſitzenden leitete der 2. Vorſitzende die
Verſamm=
lung, deren Beſuch und Verlauf recht gut war. Das Andenken der im
abgelaufenen Geſchäftsjahr verſtorbenen Mitglieder wurde geehrt und
anläßlich des Volkstrauertages auch derer gedacht, die im Weltkrieg ihr
Leben für das Vaterland gelaſſen haben. Die Mitglieder erteilten dem
Vorſtand einſtimmig Entlaſtung und dankten demſelben für, ſeine
auf=
opfernde Tätigkeit. Es wurde feſtgeſtellt, daß die Vermögenslage des
Vereins als günſtig zu bezeichnen iſt. Die Mitgliederzahl befindet ſich
in dauernder Aufwärtsbewegung, zurzeit 2050. Die Sterberente beträgt
wahezu 500 RM., bei einem geringen monatlichen B=itrag. Aufnahme
findet ſtatt ohne ärztliche Unterſuchung und ohne Wartezeit.
Aufnahme=
fähiges Alter vom 18. bis 50. Lebensjahr. Nähere Auskunft erteilt
und Anmeldungen nimmt entgegen: der Rechner, Herr Otto Simmever,
Waldſtraße 38.
Neuerwerbungen der Stadtbücherei (außer Romanen): Börries
v. Münchhauſen. Das Liederbuch. 1928. 10 Ac 2853. Romain
Nolland, Palwſonntag. Drama. 1929. 10 Ad 1585. Romain
Rolland. Die Leoniden. Drama. 1929 10 Ad. 1583. Hermann
Heſſe Betra htungen. 1928. 30 A 150. Karl Hauotmann,
Julius Dab, Das Theater der Gegenwart. Geſchichte der dramatiſchen
Bühne ſeit 1870. Mit Abbildungen. 1928. 1 Kt 10. J. Gregor
und R. Fülöp=Miller. Dos ruſſiſche Theater. Sein Weſen und
ſeine Geſchichte mit beſonderer Berückſichtigung der Nevolutionsperiode.
Mit Abbildungen. 1928. 10 Kt 150. Bernhard Diebold, Ha,
bima, Hebräiſches Theater Mir Abbildungen. 1928. 10 Kt 143.
Artur Kahane, Tagebuch des Dramaturgen. 1928. 1 Kt 190. E. A.
Rheinhardt. Das Leben der Eleonora Duſe. 1928. 5 L 1674
Eduard Schneiber, Eleonora Duſe. Erinnerungen, Betrachtungen
und Briefe. Mit Abbildungen. 19N7. 5 L 1675 Anna Pawlowa,
Tanzende Füße. Der Weg meines Lebens. Mit Abbildugen. 1928.
15 Kt 162. Alfred Mühr, Die Welt des Schauſpielers Werner Krauß.
Bekenntniſſe und Erlebniſſe. Mit Abkildungen. 1928. 15 Kt 134
Michard Graf Du Monlin Eckart, Coſima Wagner. Ein Lebens=
und Charakterbild 5 L 7605.
— Bellachini kommt! Der bekannte Experimentalkünſtler, der
früher bereits mit großem Erfolg hier auftrat, gibt kommenden
Frei=
tag, den 15. März, abends einen großen Gaſtſpiel=Abend, im
Fürſtenſaal, mit gleichzeitigem Auftreten der Hellſeherin
Carma. In einem großen, vielſeitigen Programm auf dem geſamter
Gebiete intereſſanter Wundervorführungen werden die Künſtler auch
diesmal wieder Anerkennung finden.
Montag, den 11. März 1929
Orpheum.
Original=Millowitſch=Gaftſpiel:
„Familie Schmitz”.
* Der Spielplanwechſel brachte den wirklich tollen Schwank in
drei Akten „Familie Schmitz. Das Tollſte an dieſer famoſen
Familie Schmitz iſt, daß ſie gar nicht exiſtiert! Sie muß aber
exiſtie=
ren, denn ſonſt wird der Träger des Namens der famoſen Familie
von der fabelhaft reichen Tante Jutta aus Kalkutta enterbt.
Schmitz iſt ein guter Rechtsanwalt, der glänzend Verbrecher
ver=
teidigt, die ſich dafür dankbar erweiſen. Zu ſeinem Geburtstag erſchein
die reiche Tante, und nun muß eine Familie Schmitz her, denn für
dieſe ſchickte ja die Tante jahrelang die Unterſtützung. Und — ſie wird
geſchafft, die Familie. Aber wie! Das iſt urkomiſch! Und das
Ko=
miſchſte” von allem iſt der alte Schwiegervater — Seebär —, den Dir,
Peter Millowitſch ſpielt. Er ſpielt ihn mit der ganzen ſchönen,
aber mitreißenden Komik des echten Kölner Humoriſten. Unaufdring
lich, zurückhaltend, aber mit köſtlicher Spiellaune, die immer wieder
Tränen lachen läßt.
Aber auch die übrigen Darſteller des Enſembles ſind ihren
Auf=
gaben vollauf gewachſen: Otto Steinbrecher ſpielt den
Rechts=
anwalt und Erben der reichen Tante ſehr flott, ſehr launig, mit viel
natürlichem Temperament. Sein Freund Brückner fand in Pepi Beck
einen trefflichen Vertreter, der ein Stück Charleys Tante ſpielte, das
ſchlechterdings nicht zu übertreffen war. Und temperamentvoll war
auch Gladys Henry als Mizi Polluger. Auch Leni Saltin als
Tante Jutta, vor allem Hans Hardt als flotter Diener ſind
aus=
gezeichnet, nur Lilo Michels als Hildegard iſt noch recht
dilettan=
tiſch. — Die Spielleitung Hans Hardts ſorgte für flotten Fortgang
der Handlung. Das Publikum war ungemein beifallsfreudig.
Monalskalender des Bereins für Aquarien- und
Terrarienlunde „Hokkonia” darmſtadt.
* Der Monat März iſt für den Aquarienfreund einer der
wichtig=
ſten Monate, gilt es doch in erſter Linie, die Behälter wieder in
ordent=
lichen Zuſtand zu bringen. Es kann dies entweder durch eine
gründ=
liche Reinigung der Behälter oder durch eine Neueinrichtung derfelben
geſchehen. Zum Zwecke der Neueinrichtung ſollen alte Behälter
voll=
ſtändig entleert ſoerden. Die Aquarienſcheiben ſind von anhaftenden
Algen zu befreien, und ſchreitet der Liebhaber hiernach zur Miſchung
des Bodengrundes. Hierzu verwendet man ein Drittel Torfmull oder
klein zerbröckelten Torf, ein Drittel gute, fette Gartenerde (keine
Miſt=
beeterde), ein Drittel Flußſand, vermiſcht mit verwittertem Lehm
Man miſcht das Ganze am beſten in trockenem Zuſtande und feuchtet
die erhaltene Maſſe vor dem Einbringen in das Becken etwas an.
Dieſer Untergrund wird ſodann mit einer 3—4 Zentimeter hohen
Schicht reingewaſchenen Flußſandes bedeckt, und das Becken bepflanzt
und mit Waſſer gefüllt. Von den alten Pflanzen verwendet man, was
gut und kräftig iſt, andernfalls nimmt man nur neue Pflanzen.
Hier=
zu eignen ſich hauptſächlich „Vallisneria ſpiralis”, „Cabomba
caroli=
niana , „Sagittaria natans”, „Heteranthera zoſterifolia” uſw. Bei
„Vallisnerien” iſt darauf zu achten, daß man die Pflanzen nicht zu
tief einſetzt, weil ſie ſonſt erſticken und abſterben. Außerdem iſt darauf
zu achten, daß die Pflanzen ſo eingeſetzt werden, daß ein freier Naum
bleibt, der den Fiſchen die nötige Freiheit gibt, um ihrem
Bewegungs=
trieb folgen zu können. Meiſt wählt man hierzu die der Vorderſcheibe
zunächſt gelegenen Plätze, um dem Beſchauer gleichzeitig einen
unge=
hinderten Blick ins Aquarium zu geſtatten. An dieſe Stelle muß
auch der Futterplatz verlegt werden, damit die zu Boden ſinkenden
Futterreſte nicht zwiſchen die Pflanzen fallen und ſo für den
Saug=
heber nicht gut erreichbar ſind. Neu eingerichtete Aquarien bleiben am
vorteilhafteſten zwei bis drei Wochen ohne Inſaſſen ſtehen, weil dies
für das Gedeihen der Anlage am zuträglichſten iſt. In Behältern
in denen eine Aenderung der Bepflanzung nicht vorgenommen wird,
treiben die untergetauchten Gewächſe neue Zweigſpitzen, und an den
alten Pflanzen, deren Zveige jetzt kurz über dem Erdboden
abgeſchnit=
ten werden, wie „Cabomba und „Elodea denſa” brechen neue Triebe
hervor. Bei der zur Zeit herrſchenden außergewöhnlich kalten
Witte=
rung iſt trotz Sonnenſchein weiter zu heizen, da die Waſſertemperatur
ſonſt zu raſch ſinken würde. Als Standort für das Aquarium wählt
man den hellſten Platz im Zimmer, da das für das Wachſen und
Ge=
deihen von Tieren und Pflanzen abſolute Notwendigkeit iſt.
Sonnen=
beſtrahlung ſchadet nicht; ſollten aber die Grünalgen zu ſehr überhand
nehmen, ſo ſchützt man das Becken durch Verkleben der Lichtſeite mit
diinnem farbigen Papier. Da die Waſſerpflanzen noch nicht im vollen
Wachſen begriffen ſind, iſt es ſehr zu empfehlen, den
Durchlüftungs=
apparat, beſonders während der Nachtzeit, arbeiten zu laſſen, damit
unſere Pfleglinge nicht an Sauerſtoffmangel zugrunde gehen. Die
Fütterung der Fiſche wird jetzt etwas reichlicher betrieben. Fiſche, die
zur Fortpflanzung ſchreiten wollen, laſſe man nunmehr ungehindert.
gewähren, da das zur Aufzucht der Jungbrut notwendige lebende
Fut=
ter eher zur Stelle geſchafft werden kann. Dieſe Frühjahrsöruten
haben den Vorzug, ſehr ſchnell zu wachſen; kleinere Arten werden bei
guter Fütterung im ſelben Jahre ſchon laichreif. Die Jungbrut muß
natürlich durch ſorgſame Handhabung der Heizung vor den in dieſem
Monat noch ſtarken Temperaturſchwankungen bewahrt werden.
Das Seewaſſeraquarium kann in ſeinem Tierbeſtand
vervollſtän=
digt werden, da in dieſem Monat neue Sendungen eintreffen und ſich
der Verſand der Tiere gut bewerkſtelligen läßt. Für ſtete Durchlüftung
und ſtändige Reinhaltung der Behälter iſt Sorge zu tragen. Einzelne
Tiere wie Sandkrabben, Erdbeerroſen uſw., ſind ſogar ohne
Durch=
lüftung zu halten.
Der Terrarien=Liebhaber bepflanzt, ſoweit es nörig iſt, ſeine
feuch=
ten Behälter, und entnimmt am Ende des Monats, wenn die Pflanzen
angewurzelt ſind, die Tiere den Ueberwinterungskäſten. Auch iſt das
Augenmerk darauf zu richten, daß für einen recht geräumigen
Waſſer=
behälte: geſorgt iſt, damit das Laichgeſchäft der Amphibien beſſer
ſtudiert werden kann. Sobald die immer höher ſteigende Sonne
er=
wärmend und belebend auf die Natur einwirkt, beginnr ein neues,
munteres Leben in der Amphibienwelt, dem auch bald die Reptilien
folgen werden. Von den erwachenden Amphibien zeigen ſich bald der
Waſſerfroſch, der Grasfroſch, die Erdkröte und verſchiedene Tritonen.
Die erſteren finden wir dann auch im Waſſer in feſter Umarmung;
in deren Laichklumpen entwickelt ſich gegen Ende dieſes Monats in der
warmen Sonne die junge Nachkommenſchaft. Von den Reptilien, welche
ſich in der zweiten Hälfte des Monats blicken laſſen, ſind die
Zaun=
eidechſe und die Blindſchleiche zu erwähnen.
P. K.
die wundervolle goldklare Haarwaschseife
für jedes Haar, auch als Shampoon.
— Ortsgewerbeverein und Handwerkervereinigung Darmſtadt. In
der 5. Winterverſammlung unſerer Gewerbevereinigung, welhe am
Mittlvockh), dem 13. d. M., abends 8 Uhr, im Gelben Saal des
Neſtau=
rants Sitte (Karlſtraße) ſtatrſindet, wird Herr Landgerichtsrat Raab
über das Thema: „Was muß der Geſchäftsmann vom ehelichen
Güter=
recht wiſſen?” ſprechen. Zur Erörterung gelangen dabei die vielſeitigen
Beziehungen über das Vermögen des Mannes und der Frau, über
Ehe=
verträge, Gütertrennung, die verſchiedenen Arten der Gütergemeinſchaft
und insbeſondere auch die Frage der Haftbarkeit des einen Ehegatten
für die Verbindlichkeiten des anderen. Gerade Vorträge dieſer Art ſind
für den Geiverbetreibenden äußerſt nützlich, weshalb ein zahlreicher
Beſuch der Verſammlung aus den Kreiſen unſerer Mitglieder und aller
Freunde des Gewerbeſtandes erwartet werden darf.
Die Städt. Berufsfeuerwehr wurde im Monat Februar 1929
57 mal alarmiert, und zwar zu 2 Mittelfeuern, 13 Kleinfeuern, 4
Schorn=
ſteinbränden, 3 Antounfällen, 27 Waſſerrohrbrüchen, einmal zum Heben
eines Großtieres und zu 7 ſonſtigen Hilfeleiſtungen. Der Sanitätsdienſt
erſtreckte ſich auf 120 Transporte; die hierbei zurückgelegte Fahrtſtrecke
betrug 1534 Km. Auf der Wache, Kirckſtraße 13 (Fernſprecher Nr. 600
und 3500) wurde in neun Fällen erſte Hilfe geleiſtet.
Bp. Wilder Streik der Bühnenarbeiter. Die Erſtaufführung von
Grabbes „Napcleon” im Heſſiſchen Landestheater war bis zum letzten
Augenblick in Frage geſtellt infolge eines wilden Streiks eines Teiles
der techniſchen Belegſchaft des Großen Hauſes. Die Aufführung mit
ihrem komplizierten Apdarat der Schlachtendarſtellung, in der auch nur
ein einziger techniſeher Fehler den Fortgang der Handlung gefährdete,
konnte nur ermöglicht werden durch die hingebende Arbeit der anderen
techniſchen Mitarbeiter und beſonders des darſtellenden Perſonals.
Skiklub Darmſtadt in den Abls
Nach einer ſehr ſchönen Reiſe über Luzern,
See vorbei, Göſchenen und der landſchaftlich beſonde,
lenen=Bahn, erreichte der erſte diesjährige Alxenig
glücklich Andermatt in der Schweiz. Von hier erfolgte
Hde GeſteSick
ſtündiger Aufſtieg über Nätſchen nach dem Oberalpſs
dürftiſſes
paß, welcher als Uebergang von Andermatt nach dem
genicken Ddes.
tal dient. Das kleine Hotel „Oberalpſee” liegt i.
imaet und inl
prachtvollen, von ſchönen, bis faſt 3000 Meter aufra
umgebenen Hochtales, dicht neben dem tiefeingeſchn
Dem aus 25 Teilnehmern beſtehenden Darmſtädter Ec
ganze Hotel „Oberalpſee” zur Verfugung. Die
gemütlich, ſauber und warm; insbeſondere iſt auch
ſehr gut. Die in Darmſtadt über das Hotel Obera)/Muzliech der
114 Hüiws, Ht uich de
gelangten Nachrichten, welche die Vorbereitung der
zu
ten, haben ſich in keiner Weiſe bewahrheitet. Die
läufer ſind ſehr gut untergebracht und fühlen ſich
Die Umgebung des Oberalpſees iſt zur Durchführ
beſonders geeignet. Neben dem Hotel ſtehen= ſehr
hänge zur Verfügung; außerdem begünſtigt die h.
alpſees von über 2000 Meter Höhe die Ausführun
ehr. Zur langſamen Steigerung der Kräfte der „munnnende 40
wurden bisher zwei leichtere Hochtouren nach dem Calxro=u M
mit 16 Teilnehmern und den nach Andermatt vorgeleg= u, ueficken Junglaß
Stock (2483 Meter) und Gütſch (2328 Meter) mit 1
geführt. Dieſe Hochtouren, welche nur teilweiſe Sch
ten, waren begünſtigt von ſchönſter, ſonniger A
Calmot, Stock und Gütſch genoſſenen Fernblicke in die
zer Alpenwelt und die anſchließenden verhältnismä Mcc deuiſche Bauein
fahrten werden den Teilnehmern unvergeßlich bleiben / ¼ wund habe Aufgab
rungen wurden wach durch den Anblick des militär
befeſtigten Forts Stock und der dazu gehörenden Ba—d-üfe de Jugend mit
Fort dient zur Sicherung der durch Andermatt führ=
Die Wetterlage begünſtigte den Darmſtädter Kun/=”it azu 63 Du
Wir haben morgens Temperaturen von 12—15 Grad
tags in der Sonne 25—30 Grad Wärme. Schnee iſt Fumern und Jung!
Maße vorhanden, daß man hier vorausſichtlich b
Ski laufen kann. Augenblicklich beſteht eine leicht,
Schneedecke, welche aber durch verſchiedene nächtliche
und durch den verfirnenden Einfluß der Sonne gemillu duſſchm Baue
zſidt m, daß er ſtin n M
Voller Erwartung ſehen die Teilnehmer des e
en, d
weiteren Hochtouren entgegen, welche erſt die Möglichker: Ehes hierzu beru...
einen weitgehenden Einblick in die umliegende Bere
welt des Oberalppaſſes zu bekommen. Auch den AnfaryAnstuch des Herrn Vo
ühre
legenheit geboten, ſich durch leichtere Touren ſkitechrh=/ as
benr Neuman
zubilden.
verſtangenen
Der anſchließende zweite Kurſus des Klubs wir
Verhältniſſe vorfinden, welche durch die zunehmends ei. Zuß die Junglan
begünſtigt werden. Wir können von hier aus, nach eir-— zubar günſtige
nis der vorliegenden Verhältniſſe, nur raten, noch weutn . Mit 148 Or.
imen
te er
gen zu dem zweiten Kurſus im Sporthaus Adelma uſſ
ig befund
mir te für EI
Ski=Hei!
für die geleiſtete
rt aus Mittweida
Meif Dn de
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Kinn der 2e d91
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FEur3d Mleiſt Ri.
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Aus würde di. Arb
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Aite in ihrem End
hus und Hof, do
Ner Zit
eine
Anm linne die Grund
Miemit erhalten bleiben.
— In der Sektion Starkenburg des D. und Oeſte
hielt im vollbeſetzten Mozartſacle Herr Otto Titze;” Zunglandbündler
bildervortrag über ſeine Bergfahrten in den
Nach Begrüßung der Erſchienenen durch den erſten M tem überbrachte zu
Sektion Starkenburg, Herrn Miniſterialrat Guntr—u=lhundes, Herrn
üder aus dem S
ſich der Vortragende zunächſt über das Paradies der
matt, mit ſeiner einzigartigen prachtvollen Umgebunn fien gelte es heute,
4000er Eisrieſen. Es wurden zunächſt Wanderunge—4 inen lurzen Ruckh
t gege
nach Flühalp über Findelen, Schwarzſee, Betemps=Hutn.
cher, Riffelſee, Riffelhorn, Schönbühlhütte, Trifthn ENh, fein Necht, allem
Dämon Matterhorn den Bergſteiger in ſeinen Ban
oſer, und
erfolgte über den Zmuttgrat. Von der Schönbühlhütm gMn die 2
ed herr
zum Zmuttgletſcher, der traverſiert wird, dann hinat
grat. Hier beginnt in 3500 Meter Höhe der eigent
nur komme
der ſpäter im Fels immer weiter anſteigt. Nach Und
ema
Galerie wird der letzte Grataufbau genommen, der z
tema
und zwar zunächſt zum italieniſchen und dann z
und z
fumg
Gipfel (4405 Meter). Während der Beſteigung hat
dbund
mit ſtarkem eiſigen Sturm zu kämpfen, ſo daß ſie vom a/sgeſtellt: heute de
zum Gipfel 15 Stunden benötigten. Der Abſtieg er
u wecken.
Könaer
Schweizer Grat. Die Bergſteiger waren gezwungen,
Meter Höhe im Freibiwak zu verbringen. Mit der Mag
um ab.
wurde der Abſtieg fortgeſetzt über Solvayhütte, alte
bilde C
Belvedere, Schwarzſee nach Zermatt zurück. Zum Ea30 ur wahren 7
fahrten wurde noch eine Tour unternommen zum
ſtar
Riffelalp—Roterboden mit prächtigem Blick auf der
Mraufgabe
ſtrom des Gornergletſchers und den ihn umgebenden B
ung der E
Ein=
Roſa, Lyskamm. Caſtor und Pollux, Breithorn).
guten Alt
ganz prächtiger Bilder, meiſt eigene Aufnahmen, unterſ /gee Kitſch unbedin
derbericht, der von tiefer Begeiſterung für die erhabene
un in der B
Alpenwelt durchweht war. Herr Miniſterialrar Gun
Aie fon
kühnen Bergſteiger herzlichen Dank aus für ſeinen feſſoe
rim
lege
u=
der wohl bei vielen die Sehnſucht erweckt hat, dieſe h
Sunelle des Jun
welt ebenfalls einmal kennen zu lernen. Am Schluſſe
fand noch ein gemütliches Zuſammenſein im Mozartſaa 10
in dankenswerter Weiſe die Herrn Alfred Gruß, ſi.
und Dr. Köſer die Anweſenden durch ihre künſtlerſoe, / Mätz, Der
M=
gen erfreuten.
Längſten
Tagesordnung zur Sitzung des Provinzialausſchud=
Aurſäite.
tag, den 16. März, vormittags 9 Uhr: 1. Berufun
S
Meh.
zu Groß=Zimmern gegen das Urteil des Kreisausſc
Suds 0 durß mit e
3. Dezember 1928 wegen Anforderung von Bierſteuer.
des Johann Philipp Knapp zu Wald=Michelbach gegel
2.ay
Kreisausſchuſſes des Kreiſes Heppenheim vom 27. Noben !
Nichterteilung der Erlaubnis zum Betrieb einer Schandsh) Der Jahr
Mid an 13. 9
Branntweinausſchank. — 3. Geſuch des Franz Kratig!"
um Erteilung der Erlaubnis zum Betrieb einer Schamp Ke,n und Ze
—
litte
Branntweinausſchank im Hauſe Schloßgartenſtraße 2
Jakob Weimar=Guſtavsburg gegen den Beſcheid des Krr70emo”” i9es 3.
W Sheat,
Gerau vom 21. November 1928 wegen Nichterteilun
enätie g
gewerbeſcheins. — 5. Klage der Marta Gerhardt 3u
Fuch
gegen den Beſcheid des Kreisamts Heppenheim vom .
Nach
Na.
wegen Nichterteilung eines Wandergewerbeſcheins.
Ber
Eeteict
Baul Claus=Offenbach a. M. gegen den Beſchrid de8 Ve ed de. Gemeird
2
bach vom 26. Oktober 1928 wegen Nichterteilung einer
karte.
*
U*
Diebſtähle. In den letzten Wochen wurde
*.
Baumateriallagerplatz Bauholz und ſonſtiges Mchle
wieder
Aies
Der Kriminalpolizei iſt es nunmehr gelungen, die 20‟
Mdurael. Ay
und das geſtohlene Material dem Eigentümer wiebe.
Die
Die 25jährige ledige F. J. wurde wegen ſchwer
nommen. Sie hat ihrem Vater, einem Rentenenpſägt:” Zuch 2ndsi
Leid
Eitchu
büchſe erbrochen und den Inhalt mit 30 RA.
men. Das geſtohlene Geld hat ſie in Mainz mit einehr ſ. e, 8.
Matroſen verausgabt.
Betrüger. Ein 30jähriger Baupraktikant wurde. ſ
42
Eie eichen
mehrerer Betrügereien und ſchwerer Urkundenfälſe
ſich mit einer gefälſchten Urkunde Beträge von 80.Nc
deln, feſtgenommen. Er kam in Unterſuchungshaf
Nit
Autozuſammenſtöße. Am 8. März ſtießen an d 3.
ring und Kranichſteiner Straße zwei Perſonen.
zuſammen. Der eine Wagen wurde ſchwer beſchädi.,
geſchleppt werden. Perſonen wurden nicht verlel
Tage ſtieß an der Ecke Rheinſtraße und Landgral
*
Motordreir d. der Reichspoſt mit einem
Ra=
men. Der Radfahrer erlitt eine Gehirnerſchütetrün
die Rettungswache in das Stadtkrankenhaus verbrſ
Feſtgenommen wurde auf Grund eines Hell.
gerichts Münſter i. W. der Schloſſer Wilhelm He!
Unterſuchungshaft.
Anmeldung unfallverſicherungspflichtiger Beile
keiten. Auf Grund des Artikels 40 Abſ. 1 des 2
Aenderungen in der Unfallverſicherung vom 2.
Geſetzblatt I Seite 405) hat das
Reichsverſicherung=
machung erlaſſen, die in der Darmſtädter Zeitu
Nr. 57 veröffentlicht iſt. Der Bekanntmachung”
Anleitung über die Anmeldung beigegeben. Die
dung iſt auf die Zeit bis zum 15. April 12‟
Die Anmeldung hat bei dem Verſicherun
geſetzt.
irk das Unternehmen ſeinen Sitz hat, zu erfolg
Tageskalender für Montag, den 11. 9
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Am
onie=Konzert des Landestheater=Orcheſters.
Vo ſtellung. — Orpheum, abds. 20.15 Uhr,
„Familie Schmitz”. — Konzerte: Schloß
Ho=el Schmitz, Weinhaus Maxim, Kaffee Gan
aal abends 20.15 Uhr, Vortrag: „Rom,
Kinovorſtellungen: Un on=Thegter, V
ber
M
herzlichen Begrüßungsworten hieß er die Gäſte
die Ausfüf ur qrikte beſonders den Ehrengäſten, under denen ſich die
r Kräſte /H
Schriftleitr Albert=Mittweida (Sa.), Frau
Hörr=
n nach den de ilwertreiende Landesvorſizende des Landbundes, Herr
K.
der Vertreter des Pfälzer Junglandbundes, Heir
Meter) yu
eſſiſchen Junglandbund Herr Herbert, für di. K.eis=
Ur teiln
Vorſitzender, Herr H. Dammel Fiſchofsheim befanden.
Ausführungen betonte er, daß alle Kleinarbeit, die
geleiſtet wrde, dem einen großen Ziele diene, aus
Fenit
Gprozentige Landbündlei und Landbündlerinnen,
dei her
deutſche Bauein und Bäuerinnen zu machen.
Ge=
dSund habe Aufgaben zu löſen, die von b ſonderer
7M
Was würde di. Arbeit der Väler im Landbund be=
Sie Jugend mit ihrem Tatendrang hinter dem Werk
ch Ande
Ausbau garantieren würde?
in ihrem Endziel dem Wohle von Volk und Vater=
Lage des Bau rn kataſtrophal, einer Unzahl drohe
m.!.
un3.1
Montag den 11. März 1929
(nzialverſammlungdes Junglandbundes
ein Wichen
lerinnen und =bündlern dicht beſetzt war, und daß
Darm
den
Intereſſe und Begeiſterung den Ausführungen ihrer
Aung. 28 7 Fcferenten folgten. Der Wille, den Berufskollegen,
ondere it u msrägern der Landwirtſchaft, aber auch dem deutſchen
das
ſtel Leln de Erkenntnis, daß nur durch aufopfernde und per=
und efe
einzelnen der Landwirtſchaft in ihrer prekären Lage
ei, 1ndesiünne, hat auch die Jugend erfaßt, die zu ihrem Teil
irn Wiederaufbau Deu ſchlands mithelfen will.
ucft
Reſtaurant „Rummelbräu” die
Provinzialverſamm=
bundes Heſſen=Starkenbu g ſtatt. Es kann als ein
mten Bedürfniſſes zum Zuſammenhalten angeſehen
ves herrlichen Vorfrühlingsſonntags der große Saal
rra ſch der Junglandbundbanner (röffnete der Pro=
*ungbauer Heinrich Funk=Harreshaufen, die Pro=
dene nich.
Sene Ne Grundlge. Stat s, ehen durch die
Fü erhalten bleiben. Glücklicherweiſe ſei heute bereits
der Sohn Dimcy deutſchen Bauerntum zu erkennen. Die harte Zeit
mer Ain uen. daß er ſceimn Mann ſtelle. Und der Bauer fühle
he erſt die
ſonrz; hierzu berufen, da ihm die Liebe zur Scholle und
lieg
e ABlſat ergegangen ſei.
gen. Auch da hſtache des Herrn Vorſitzenden Funk erſtatteten Herr
tere Tourn ſMſ iſtſel als Schriftführer des Provinzialverbandes den
n. Herr Neumann=Worfelden als Kaſſenführer
ſus des Auß er 79 tes vergangenen Jahres. Erfreulicherweiſe konnte
die zunfret
drß die Junglandbundbewegung immer writere
Fort=
hier aus n ef te eikbar günſtige Entwicklung gerade im vergangenen
ur raten ntimetn be. Mit 148 Ortsgruppen und 4200 Jungbauern,
portheus Auin rhteinnen trete er in das neue Geſchäftsjahr ein. Die
für richtig befunden und Entlaſtung erteilt. Der
Gei!
darrc für die geleiſtete Arbeit und erteilte dann Herrn
rt aus Mittweida (Sa.) das Wort zu ſeinem
des 2. und
Ono 20
Zunglandbündler an die Front!
gjahten 7!
urch den na— zſietent überbrachte zunächſt die Grüße des Gründers
vialrat 8ufunrga)bundes, Herrn Schlimpert, ſowie der 12000
Bun=
s Pgradis* un)drüder aus dem Sachſenlande. Für die Jungbauern
wollen Unziite xiter gelte es heute, beſonders die Lauen zu wecken
ſchſt Vondwerm Einem kurzen Rückblick der Vergangenheit ſtellte der
gem Gesxwart gegenüber. Es ſei erſchütternd: Der Feind
üblhune, une jAcht, kein Recht, allem und jedem wehrlos ausgeliefert,
in ſeinen 4rwtuboſer, und ungeheure Schulden der geſamten
Wirt=
ui chr die Landwirtſchaft mit 14 Milliarden vertreten
der e
wird, dam Rd. And herrſche überall, wohin man blicke. Zu ſolchem
öße d ptr snur kommen können, weil es an der richtigen Er=
„Reiat. 9 Jugd gemangelt habe. Auf der anderen Seite pflege
*
gen ein =, ſyſtematiſche Erziehung des Nachwuchſes. Das
und dm inkenr eben und zugleich einen Richtweg weiſen für den
Beſteimu id. / ser Junglandbund habe ſich zunächſt parteipolitiſche
ſo dm ilufafyh zgeſtellt; heute dagegen ſei er beſtrebt, allge neine
Der Achur zieüutg zu wecken. Er erſtrebe vor allem die
Anerken=
e gzwuxker8 derungen unſerer Zeit und lege ein ſtarkes Be=
Aurmt ſtentum ab. Das Chriſtentum mache nicht weich
oſpayhutz endenrbilde Charaktere und weiſe den Weg zur ſozialen
und ur wahren Freiheit im Denken und Handeln. Das
zurüdt. P
„momme / Trale ſtahlharte Männer, da es Ehrlichkeit vrrausſetze.
Kruraufgabe des Junglandbundes ſei der Kamp
em 90 Hr
hn umahas ereillrung der Sitten, die Rückkehr, nicht ſchlechtweg zum
guten Alten, und ſorgfältige Prüfung des
Dechon geit 1ch.
Kitſch unhedingt abgelehnt werden müſſe. In
man in der Beziehung dadurch erfolgreihe Wege
für die
zalrn Kaß gun gute koſtenloſe Büchereien eingerichtet, Lehrgänge
ſorfmuſik pflege und durch Prüfung der gebotenen
W ſt Fnsl
Filmſtelle des Junglandbundes eine
zweckenrſpre=
peät 90
„u. 100
(Mk
Aſrd A nbact, März. Der Männergeſangverein Bickenbach begeht
urch Mk F. 20. 11
(Pfingſten) 1929 ſein ſiebzigjähriges Stiftungsfeſt.
ſte VArn iſt einer der älteſten Vereine am Platze und erfreut
Pohlte größit Vertſchätzung. Mehrere größere Vereine haben ihr
g:1. B0 chmuge agt, ſo daß mit einem guten Beſuch des Feſtes zu
d8 Mie
ho 4 ppencn a. b. B., 9. März. Landwirtſchaftliche
Zcigbe begiſheim. Der Jahrgang 1928/29 der hieſigen
Land=
heim vol” Hen aue wird am 13. März geſchloſſen. Die Schlußfeier
Benieh / /obenX 2ſtrachen und Zeugnisverteilung findet im Gaſthaus
des Re enen zkher” vormittags um 9 Uhr ſtatt. Nachmittags um
Benich / eßt heir gefelliges Zuſanimenſein, mit Lichthildervortrag
eiſe mnverxärang” und Theaterſpiel an. —
Männergeſang=
en Leich 1 84819e diesjährige Generalverſammlung des genannten
zen Nch r ſel=ru beſucht. Nach einigen Worten der Begrüßung gab
ſaru Gek ende Sgen ausführlichen Bericht über das verfloſſene
Ver=
beppuhe. Der =Xun beteiligte ſich an ſämtlichen Veranſtaltungen
rgeweihile der 2dt oder Gemeinde veranſtaltet wurden, ſowie an dem
gen Bick Angen7½ Gaues Beroſtraße und dem Gauſängertag. Dem
Nichnaie, ur de In, RechnungZablage Entlaſtung erteilt. Die
ſeitheri=
itder wurden wiedergewühlt. Es wurde beſchloſſen,
Bochel v Hährk Un Wertungsſingen, das in dieſem Jahre in Biblis
e telzicamen. Am 14. Juli beteiligt ſich der Verein
ge=
mgch u1 dem / Heſſiſchen Bundesfeſt im Darmſtadt. Am 2.
Pfingſt=
gentöee acht Vcrein geſchloſſen einen Ausflug nach Mainz,
e hauſen; liederwald, Rüdesheim und zurück.
nei Aue 2 der : Eyſtraße, 8. März. Gecen die Gewährung von
Reichs=
u2Kſchüfeſh zu der vom Bürgerausſchuß in Weinheim beſchloſſe=
Mich be em; zur W. S. C.=Wachenburg war von privater Seite
Thol=Kworden, weil es ſich dabei um keine wirtſchaftlich
Nolf Ausmaßnahme handle. Unter Abweiſung dieſes Ein=
untcoe iat ſoich das Lankesarbeitsamt in Stuttgart den Zuſchuß
erwerhsien fürſorge zugeſichert, und auch das Miniſterium in
ero Boit hat L aStrafenbau genehmigt. Demzufolge wird der
höchſt=
wehe ichdritte =lchnitt der Wachenburgſtraße ungeſäumt in Angriff
verd.g
Mi
L rich. Alkarz. Der Bäckermeiſter Felmeden von hier wurde
ge auf ie Rheinbrücke bei Worms mit ſeinem dreiräderigen
N zo von Uum anderen Auto angerannt und in den Graben
ge=
u S. Dd Fr. heu verletzt und ohnmächtig liegen blieb, während das
m Wgcht, da Ruyr, ohne ſich um den Verletzten weiter zu kümmern.
Nace
wurdiri das Wormſer Krankenhaus verbracht und liegt dort
ſwedere ur durch fpemde Blutzufuhr gelang es, ihn am Leben
ie Wchn
Tauwetter macht ſich auch jetzt hier unan=
Sde Zmenkent Zahlreiche Straßenteile ſind dadurch, daß das Waſſer
Nigen FAluß findet, total überſchwemmt und faſt unpaſſierbar
r. 2, im nA Bauquartier im Rehngarten haben ſich wahre Soen
De GAuchts über in glatte Eisflächen verwandeln. Mit
uag W.r. Seuersurſpritze verſucht man die Waſſermaſſen wegzubringen.
chende Auswahl treffe. Insbeſondere ſei man beſtrebt, der beruflichen
Fortbildung ganz beſonderes Augenmerk zu ſchenken. Den Bauern
müſſe eine Allgemeinbildung vermittelt werden, die ihn in die Lage
verſetze, das große Geſchehen der Zeit zu überſchauen, wobei die
Er=
ziehung zum Staatsbürger eine wichtige Aufgabe des Junglandb undes
ſei. Der Menſch ſei Politiker, wenn er ſich als Bürger fühle und ſein
eigenes Weſen im Werke der Gemeinſchaft wiederfinde. Der Weg zur
Macht müſſe allerſeits beſchritten werden. So beſtünde zum Beiſpiel
durch die kürzliche Anerkennung des Junglandbundes als
Arbeitnehmer=
organiſaiton in Sachſen die Möglichkeit, in die Arbeitsämter,
Arbeits=
gerichte und Sozialverſicherungseinrichtungen Vertreter zu ſenden.
Alle Arbeit aber, zu der noch die Pflege der Geſchichte, des
Standes=
bewußtſeins und die körperliche Ertüchtigung hinzutrete, nüſſe einem
Zwecke dienen: dem Dienſt am Vaterland. Das Ziel des
Jungland=
bundes ſei groß und ſchwer; es werde aber erreicht, wenn der Geiſt
in die Reihen einkehre, der Pflichterfüllung und Diſziplin
rewähr=
leiſte. Trotz aller Nor den Kopf nicht zu verlieren, ſei die Loſung.
Es könne nicht jeder Führer ſein, auch eine treue Gefolgſchaft müſſe
die Führerſchaft ſtützen. Die Landjugend ſei die Grundlage des neuen
heiligen Deutſchland, zu deſſen Wohl man letzten Endes alles einſetzen
müſſe. Lebhafter Beifall dankte den von Herzen kommenden und zu
Herzen gehenden Ausführungen des Redners. Begeiſtert ſang die
Verſammlung die erſte Strophe des Deutſchlandliedes.
Nachdem der Vorſitzende nochmals dem Dank der Verſammlung in
beredten Wosten Ausdruck gegeben hatte, ſprach die Jungbäuerin Frau
Eliſe Höer, Hüttenthal i. Odw., über „Die Aufgaben der
Jungbäuerinnen”. In warmen Worten ſchilderte ſie die Not
der Landwirtſchaft; aber man dürfe die Hoffnung auf Beſſerung nicht
aufgeben. Der Jungbäuerin falle eine ungeheuer große und ſchwere
Aufgabe zu, denn von der Tüchtigkeit der Frau hänge ſehr viel ab,
ſie bilde geradezu das Fundament in den bäuerlichen Betrieben. Die
Frau müſſe Freude an der Arbeit haben, und in dieſem Sinne müſſe
die Ausbildung der Töchter geführt werden. Man habe ein
zweijäh=
riges Lehrlingsweſen eingeführt, das ſich ſehr gut bewährt habe. Die
Erziehung der Jungbäuerinnen durch die Familie im Elternhaus,
durch die Schule und nach der Schulentlaſſung zu charakterfeſten Frauen
ſei unbedingt notwendig. Auf dem Lande müſſe man auch beſonders
ein gutes Einvernehmen mit der Nachbarſchaft pflegen, denn Hilfe und
gegenſeitige Unterſtützung ſei von großem Wert und Nutzen. Die
Kriegsjahre und Revolution hätten für die Frau und ihre Ausbild ing
einen ſtarken Umſchwung gebracht, und mehr wie in früheren Jehren
ſei ſie berechtigt und verpflichtet, allzeit aktiv die Männer zu
unter=
ſtützen und mitzuarbeiten. Heute gelte die Loſung: Zuſammenſchluß,
ſtets dienſt= und hilfsbereit dem Bunde! Eine wichtige Arbeit des
Junglandbundes ſei auch die Erneuerung des Dorflebens und eine
Erziehung zur Sittlichkeit. Ehrfurcht und Achtung vor den Eltern
und den Alten ſei oberſter Grundſatz. Man brauche moraliſch ſtarke
Frauen, die ihre Würde und ihr Frauentum achten und hochhalten
und ihre Pflicht immerdar. Dann werde durch die Frau das deutſche
Volk erſtarken
Der Vorſitzende dankte auch dieſer Rednerin für ihre
tiefempfun=
denen Worte; er ſei ſtolz, daß eine Jungbäuerin zu ihren
Mitſchwe=
ſtern und =brüder n dieſer Weiſe geſprochen habe, und hoffe, daß durch
enge Zuſammenarbeit erreicht werde, daß von Jahr zu Jahr eine
Beſſerung eintrete.
Der ſtellvertretende Landesvorſitzende Bundſchuh überbrachte
als Vertreter des Heſſiſchen Landbundes deſſen Grüße und gab der
Hoffnung Auisdruck, daß es gelingen möge, durch eine deutſche
Ein=
heitsfront der Bauern die ſchwer bedrängte Lage der deutſchen
Land=
wirtſchaft zu beſſern.
Der Vertreter des Pfälzer Junglandbundes Frank brachte die
Grüße des Nachbarſtammes, der ſich eng verbunden fühle mit dem
Junglandbund Heſſen und dieſelben Ziele verfolge wie dieſer zum
Wohle des deutſchen Vaterlandes.
Weiter überbrachten herzliche Grüße der Vertreter des Kurheſſiſchen
Junglandbundes Herbert, der Vertreter der Reitergruppe Groß=
Gerau, deren erſter Vorſitzender Dammel, und der Vertreter, des
Naſſauiſchen Junglandbundes Luley. Sie alle gelobten, treu die
Ziele des Junglandbundes zu verfolgen und durch engſten
Zuſammen=
ſchluß und Zuſammenarbeit die notleidende Landwirtſchaft
wirtſchaft=
lich zu heben.
An die Verſammlung ſchloß ſich ein Deutſcher Abend an,
bet dem von Mitgliedern des Junglandbundes verſchiedene
humoriſti=
ſche Darbietungen gegeben wurden; unter anderem wurden zwei
ori=
ginelle, freudig aufgenommene Theaterſtückchen vorgeführt, Herr
Dem=
mel trug ein kerndeutſches Gedicht „Die Rheintreue” vor, und die
fleißige Kapelle ſpielte fröhlich zum Tage auf. Im Laufe des Abends
nahm noch Abgeordneter Dr. Müller Gelegenheit, in einer kurzen
und herzlichen Anſprache insbeſondere auf die hohen Ideale des
Jung=
landbundes hinzuweiſen und die Notwendigkeit engen
Zuſammenſchluſ=
ſes und treuer gegenſeitiger Anhänglichkeit zu unterſtreichen. — So
nahm die Provinzialverſammlung des Junglandbundes Heſſen=
Star=
kenburg einen harmoniſchen Verlauf.
Bw. Langſtadt, 9. März. Endlich ſcheint numehr die ſtrenge
Herr=
ſchaft des diesjährigen Winters, welche faſt ein Vierteljahr dauerte,
ge=
brochen zu ſein. Seit letzten Mittwoch ſetzte das langerſehnte Tauwetter
langſam ein, welches wieder für Menſch und Tier eine erträgliche
Tem=
veratur brachte und die hartverkruſtete Schneedecke allmählich zum
Schmelzen bringt. Naturgemäß entſteht, durch dieſen
Witterungs=
umſchlag bedingt, das gefährliche Glatteis, das im Verkehrsleben
man=
cherlei Unglücksfälle hervorruft. Allerdings wird geraume Zeit
ver=
gehen, bis der tiefgefrovene Boden reſtlos wieder aufgetaut iſt. Beim
Ausheben der Gräber auf dem hieſigen Friedhofe hat man feſtgeſtellt,
daß die grimmige Kälte der letzten Wochen über einen Meter tief in die
Erde eindrang und ſie in eine ſteinharte, undurchdringliche Maſſe
ver=
wandelte. Auch auf den Feldern findet man dieſe Erſcheinung, was
vorausſichtlich noch für lange Zeit die Frühjahrsbeſtellung umöglich
machen wird.
Cd. Michelſtadt, 9. März. Von der Oberrealſchule. Die
diesjährige Reifeprüfung fond am Freitag, den 8. März, unter dem
Vorſitz von Miniſterialvat Glückert, als Regierungsvertreter, der dem
größten Teil der Prüfung beiwohnte, ſtatt. Sämtliche Prüflinge wurden
für beſtanden erklärt. Wiederum ſind die überwiegende Mehrzahl Nicht=
Michelſtädter, ſondern aus den übrigen Teilen des Kreiſes.
By. Langen, 9. März. Aus dem Gameinderat. Die ſeit
1845 nach dem Schloß Wolfsgarten führende Waſſerleitung wird ins
Grundbuch eingetragen, da ſie zurr Teil durch Gemeindegelände führt.
— Gegen den Fabrikneubau des Herrn Frick wird nichts eingewendet. —
je durch die Finanzkommiſſion vorgeprüfte Rechnung von 1927 iſt nach
Mitteilung des Herrn Jenſen ſehr überſichtlich und ſauber geführt. —
Zehn Holzhauer, die während der grimmigen Kälte die
Holzhauerarbei=
ten zum Abſchluß brachten, erhalten je 2 Rm. Tarifholz für die
Mehr=
aufendung von Kleidung und Geſchirr. — Das Jahren des Gießfaſſes
wird Herrn Ph. K. Verck und die gen eindlichen Fuhren Herrn
Alt=
vater, die Unterhaltung der gärtneriſchen Anlagen Herrn G. Herth 2.
übertragen. — Der Zentner Gaskoks wird auf 1,80 Mk. feſtgeſetzt. —
Die Volkshibliothek wied ohne Entſchädigung von der Gemeinde
über=
nommen und führt von nun an den Namen „Stadtbibliothek”. — Den
beſonders Hulfsbedürftigen ſollen je 2 Zentner Kohlen und ein
Gut=
ſchein von 4 Mt. zur Zahlung von Gas und Elektrizität überwieſen
werden. — Die beiden Holzverſteigerungen vom 11. Februar und
. März wurden genehmigt. — Das Nutzholz wind auf Grund der
Ofſerten vergeben. Im ganzen werden ungefähr 10 000 Mark weniger
aus dem Stadtwald erlöſt als im Vorjahre.
Aa. Offenbach, 9. März. Lebensrettung. Bei Mühlheim
fiel das fünf Jahre alte Kind eines Arbeiters in die hechgehende Rodau.
Ein des Weges daherkommender Arbeiter, namens Karl Seelmann,
ſprang dem Kinde nach und rettete es in letzter Minute vom Tode des
Ertrinkens. Glücklicherweiſe hatten die Wiederbelebungsverſuche an dem
bereits ohnmächtigen Kinde Erfolg.
Seite 5
Reichsausſchuß für Wiriſchaftsgeflügel.
Die ſteigende Bedeutung der Geflügelzucht in Deutſchland hat den
großen Orgamſationen zur Förderung der Geflügelzucht, nämlich den
Bund Deutſcher Geflügelzüichter und den Club Deurſcher Geflügelzüchter,
die beide über Hunderttauſende von Mitgliedern verfügen, Veranlaffung
gegeben, ſich mit den Vertretern der Landwirtſchaft zu einer
Reichsorgani=
ſation zuſammenzuſchließen, die als Spitzenrertretung der deutſchen
Ge=
flngelzucht=Opgansſaſonen ſowohl im Inlande als auc, dem Auslande
gegenüber die Intereſſen der deuiſchen Geflügelzucht zu vertreten hat.
In Gemeinſchaft mit den berufenen Verbetungen der
Ländwirt=
ſchaft iſt zu dieſem Zwecke der Reuhsausſchuß für Wirtſchaftsgeflügel
geſhaffen worden, der vom Reichsminiſter für Ernährung und
Land=
wirtſchaft als Spitzenvertretung der deutſchen Geflügelzucht offiziell
an=
erkannt worden iſt. Sein Vorſitzender iſt der ſtellvertretende Direktor
der Preußiſchen Hauptland irtſchaftskammer, Oekonomierat Friedrich
Keiſer, der ſchon ſeit vielen Jahren an führender Stelle in der deutſchen
Tierzucht ſteht. Dom Ausfchiß gehören neben den genannten großen
Gefligelzuchtverbänden an: Vertreter des Deutſthen
Landwirtſchafts=
rates, nämlich der Land virtſchaftskammern von Sachſen, Schlezwig=
Solſtein, Heſſen und Bayern; ferner die Deutſche Landwirtſchafts=
Geſell=
ſchaft, der Reichsverband der deu ſ hen landwirtſchaftlichen
Gemoſſen=
ſchaften, der Generalverband der deutſchen Naiffeiſengenoſſenſchaften und
der Reichsverband der landwir=ſchaftlichen Hausfrauenvereine.
Der Reichsausſchuß hat eine Reihe von bedeutungsvollen Fragen,
die ſowohl die Durchführung des Notprogramms als auch die allgemeine
Frage der Förderung der Geflügelzucht, die Durchführung der
Verein=
heitlichung von Leiſtungsprüfungen, Zie einheitlichen Maßnahmen zur
Anerkennung von Geflugelzuchten, Vekimpfung der Geflügelkrankheiten,
ſciie die Förderung wiſſenſchaftliche: Arbeiten und des geſamten
Bil=
dungsweſens auf. dem Gebiete der Geflügelzucht betreffen, eingehend
beraten und entſpreihende Ankräge bei den zuſtändigen Behörden geſtellt.
Anläßli.”, der Durchführung des Notprogrammis lag ihm die Aufſtellung
von Richtlinien für die Verwendung von Reichsmitteln zur Förderung
der Geflugelzuch und des Abſatzes ob. — Er iſt weiter führend beteiligt
an den Arbeiten der internarionalen Vereinigung der Lehrer und
För=
derer der Geflügelzuche und an den Vorbereitungen des indernationalen
Kongreſſes in London.
Der Reichsausſchuß bereitet zurzeit eine Denkſch ift über die
Han=
dels= und Zollpolitik auf dem Gebiete der Geflügelzucht und deren
wün=
ſchenswerte Geſtaltung vor und unte=ſucht in engem Zuſammenhang
damit die Produktions= und Abſatzverhältniſſe der Geflügelhaltung im
In= und Auslande. Ueber die Ergebniſſe dieſer Beratungen und
Unter=
ſuckungen wird fortlaufend berichtet werden.
Die Adreſſe des Reichsausſchuſſes iſt: Berlin SW. 11, Hafenplatz 4,
Geſchäftsführer: Dr. Theodor Schulz.
— Groß=Steinheim, 8. März. Die Heſſiſche
Wanderaus=
ſtellung für Geſundheirspflege und ſoziale
Für=
orge wird mit ihrer Reiſe im Kreiſe Offenbach am Mittwoch, den
13. März, in Groß=Steinheim beginnen, woſelbſt die Ausſtellung bit
einſchließlich 17. März gezeigt wird. Im Rahmen der Ausſtellung ſind
eine Reihe von Sondervorträgen vorgeſehen. Es werden ſprechen
Präſident Dr. med. H. Neumann, Miniſterialrat Dr. med. Schrohe,
Dr. med. Georgi und der Leiter der Ausſtellung, L. Avemarie. Die
Ausſtellung und die Vorträge ſind im großen Saale „Zur Roſe‟. Die
Vorträge beginnen jeweils um 8 Uhr. Der Eintritt zur Ausſtellung
und den Vorträgen iſt frei. Wir hoffen, daß die Ausftellung und die
Vorträge ſtark beſucht werden, ſo daß auch wir einen vollen Erfolg der
Ausſtellung zu verzeichnen haben. Beſondere Programme für die
Vor=
träge werden auf Wunſch von der Bürgermeiſterei Groß=Steinheim
zugeſtellt.
Urippegefahr
Wacndt
beugt vor
Rundfunk-Programme.
Frankfurt.
Montag, 11. März. 6.30: Gymnaſtik. O 12.30: Schallplatten.
O 15.05: Jugendſtunde. Lehrer Voigt: Mit Eskimos auf der
See=
hundjagd. S 15.55: Hausfrauendienſt: Eierſpeiſen. 6 16.35:
Stutt=
gart: Konzert des Funkorch. O 18.10: Leſeſtunde: Aus dem Roman
„Die Flucht ohne Ende”, von Jo
Roth. 0 18.30: Ernſt Toller.
Vorleſung aus eigenen Werken. 6 19
Heinrich Lerſch. Vorleſung
aus eigenen Werken. 0 19.30
Engliſche Literaturproben. O 19.45:
Engliſcher Sprachunterricht. O
20.15:
Stuttgart: Volkstümliches
Konzert. Weber: Prezioſa‟=Quv.
Wagner; „Siegfried=Idyll.
Knab: Vier Lieder mit Orch. — Strauß: Bläſer=Serenade.
Schubert: Deutſche Tänze. — Schuberk=Liſzt: Ungariſches Divertiſ=
ment. — Mendelsſohn: Ouv.
„Meeresſtille und glückliche Fahrt
Leitung: Kapellmeiſter Kahn. O Anſchl.: „Die neue Zeit”. Darauf:
Buntes Programm (Schallplatten).
Stuttgart.
Montag, 11. März. 10.30: Schallplatten. O 12.15: Schallplatten.
13: Schallplatten. o 16.15: Nachmittagskonzert. Mitw.: Elſe
Werth, Funkorch. Italieniſche Muſik. o 18.15: Alfons Schiebel:
Gartenkunſt der Großſtadt. O 18.45: Baſtelſtunde. 6 19.15:
Streif=
züge durch die Wirtſchaft.
19.45: Oswald Kühn: Zum 125.
Geburtstag von Johann Strauß. O 20.15: Populäres Konzert.
Ausf.: Das Philharm. O
Weber: Lup. zu „Prerpfall. SDl.: Margarcte Olden=Mehlich Alt).
Wagner: Siegfried=Idyll. — Knab:
Vier Orcheſterlieder. — Strauß: Bläſerſerenade. — Schubert: Fünf
deutſche Tänze für Streichorcheſter. — Schubert=Liſzt: Ungariſcher
Marſch. — Mendelsſohn: Ouv. „Meeresſtille und glückliche Fahrt”
0 Anſchl.: Frankfurt: Neue Zeit. 6 Anſchl.: Vortrag der Reichs=
=eichsbahn: Helft mit zur Sicherheit auf der Eiſenbahn!
9
KAbTä
Nur beim Lachmann
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Ernst-Ludwigetraße 14
Telephon 2140 (1038a
Weikerbericht.
Noch immer ſteht die Witterung unter dem Einfluß hohen Druckes,
der bei uns weiterhin trockenes und tagsüber aufheiterndes Wetter
bringen wird. Tagsüber macht der Temperaturanſtieg weitere
Fort=
ſchritte, jedoch ſchwanken nachts die Temperaturen noch um den
Gefrier=
punkt und laſſen in froſtgefährdeten Lagen ſie auch etwas unter Null
zurückgehen
Ausſichten für Montag, den 11. März: Stellenweiſe neblig=wolkig,
tagsüber aufheiternd und mild, Temperaturen nachts um den
Gefrierpunkt, trocken.
Ausſichten für Dienstag, den 12. März: Wenig Aenderung der
Wet=
terlage.
Hauptſchrittleitung. Rudolf Maupe
Veranwwortlich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudolf D
auve: für Feuiſſeton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für
rt: Dr. Eugen Buhimon,
für den Handel
Dr. C. H. Quetſch, für den Schlußdienſſ: Andreas Bauer;
„Die Gegenwart”
Ddr. Herbert Nette; für den Inſeratentel: Willp Kuhle; Druck
und Verlag: E. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadi
Für unverlangte Manuſtripte wird Garante der Kückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
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Seite 6
Montag den 11. März 1929
venn au
Ernart
irten
Halge
Die Zußballmeiſterſchaft von Säd
zubufe ud d8
Miu uf dei Greil
uer angelodt.
und n Herm Be
H e
dein auch dieſes
Neue Ueberraſchungen.
Eine volle ſüddeutſche Runde gab es auch diesmal nicht, aber
die Zahl der Spielabſagen war doch auf zwei
zuſammen=
geſchrumpft. Zehn Spiele kamen zum Austrag, das iſt
immer=
hin eine Ziffer, wie man ſie im Süden ſchon lange nicht mehr
er=
reichte. Wenn die Ergebniſſe dieſer Spiele im allgemeinen auch
die Tabellen nicht beſonders ſtark beeinflußten, ſo brachten ſie doch
manche Ueberraſchung. In der Runde der Meiſter ließ ſich
die Frankfurter Eintracht auf eigenem Gelände von den
Münche=
ner „Bayern” mit 5:1 Treffern ſchlagen, nachdem ſie ſich bis zur
Pauſe ein 1:1 gehalten hatte. Bei 3:7 Punkten ſind die
Hoff=
nungen der Eintracht auf den zweiten Tabellenplatz ziemlich
mager geworden. Der Kampf um den zweiten Platz ſcheint ſich
eher zu einem Zweikampf München-Neckarau zuzuſpitzen.
Neckarau konnte am Sonntag in Karlsruhe durch einen 4:3=Sieg
über den KFV. wieder zwei wertvolle Punkte hereinholen. Der
Gewinn war allerdings nicht ganz gerechtfertigt, denn der KFV.
ſtellte die beſſere Mannſchaft, während Neckarau ziemlich ruppig
ſpielte. Eine dritte Ueberraſchung war ſchließlich die Niederlage,
die ſich Boruſſia Neunkirchen mit 1:2 (1:2) Treffern auf eigenem
Gelände gegen Germania Brötzingen holte. Daß der 1. FC.
Nürnberg in Worms zu einem glatten Siege kommen würde,
er=
wartete man allgemein. Trotzdem imponierte die Art, in der die
Nürnberger die nach langer Zeit wieder vollſtändig ſpielende
Wormatia vor 12000 Zuſchauern mit 6:0 (4:0) niederrangen, doch
ſtark. Daß der „Club” in dieſem Jahre glatt zur ſüddeutſchen
Mannſchaft kommen wird, daß wagt bald niemand mehr zu
be=
zweifeln.
Auch in den Troſtrunden ſtellte ſich manch unerwartetes
Ergebnis ein. Beſonders überraſchend waren die Niederlagen,
die ſich der FC. Idar zu Hauſe mit 1:3 gegen FSV. Frankfurt
holte und die von ASV. Nürnberg gegen Phönix Karlsruhe mit
2:3. Im Stand der Tabellen hat ſich auch hier wenig geändert.
Nach wie vor ringen in der Gruppe Südoſt Schwaben Angsburg
und die Sp.Vg. Fürth und in der Gruppe Nordweſt r FSV.
Frankfurt und der SV. Waldhof erbittert um die Führung.
Runde der Meiſter.
z 5 „ „ 4:6
n Eintracht Frankfurt . * 5 9:12 „ 3:7 „ Boruſſia Neunkirchen 3:26 „ 2:12 „ Wormatia Worms 4:19 0:8
n Troſtrunde Südoſt. Schwaben Augsburg
Sp. Vg. Fürth 7 Spiele 28:13 Tore 12:2 Punkte 25:5 10:*
„ Stuttgarter Kickers 8 10:14 „ 7:9 „ ASV. Nürnberg . 5 „ 13:13 „ 6:6 „ München 1860 . O„ 14
„ 5:7
„ Freiburger FC. „ : 4 15:22 „ 5:9 „ Phönix Karlsruhe . * 7 11:28 5:9
„ VfB. Stuttgart . . 5 „ 9:13 „ 2:8 Troſtrunde Nordweſt. FSV. Frankfurt
G 5 Spiele 11:7 Tore 2 Punkte . Waldhof . z 5 „ 19:11 n FC. Idar .. * 5 „ 15:8 „ 5:5 „ Mainz 05 . .. * 5 „ 10:9 „ 5:5 Union Niederrad . . * 5 „ 11:16 „ 5:5
v VfR. Mannheim 11:8 „ 4:4 „ VfL. Neu=Iſenburg". 3 4:10 1:5 Saar 05 Saarbrücken 4
Ergebnifſe: 6:18 „ 0:8 „
Um die ſüddeutſche Meiſterſchaft:
In Frankfurt: Eintracht Frankf. — Bayern München 1:5 (1:1
In Karlsruhe: Karlsruher K.V. — V.f.L. Neckarau 3:1 (1:1),
In Worms: Wormatia Worms — 1. F.C. Nürnberg 0:6 (0:4),
In Neunkirchen: Bor, Neunkirch. — Germ. Brötzingen 1:2 (1:2),
Troſtrunde Nordweſt:
In Idar: 1. F.C. Idar — F. S. V Frankfurt
1:3 (0:1).
In Waldhof: S.V. Waldhof — Saar 05 Saarbrücken 6:3 (1:1).
Troſtrunde Südoſt:
In Augsburg: Schwab. Augsburg — Freiburger F.C. 5:1 (2:0).
In Nürnberg: A. S.V. Nürnb. — Phönix Karlsruhe 2:3 (1:2).
In Stuttgart: V.f.B. Stuttgart — Stuttgart. Kickers 1:3 (0:2).
In München: S. V. 1860 München — Sp.Vg. Fürth 0:3 (0:1).
Um den Weſtmark=Pokal:
F. V. Saarbrücken — S.G. Saarbrücken
Sp. Fr. Saarbrücken — Mannheim=Sandhofen z
Um den Beo=Pokal:
Offenbacher Kickers — Alemannia Worms,
Um den Ufa=Pokal.
F. V. Raſtatt 04 — S.C. Stuttgart .. . ...
F.C. Birkenfeld — S.C. Freiburg
Sp.Vg. Freiburg — Sportfreude Stuttgart .
Privatpokalrunde in Bayern:
F. V. Würzburg — D.S.V. München . ..
F. C. Bayreuth — Wacker München . . . . .
Bayern Hof — V.f.R. Fürth
abgebrochen
Jahn Regensburg — Schwaben Ulm
Geſellſchaftsſpiele:
Ulmer F.V. 94 — V.f.R. Heilbronn z
0:0
0:1.
0:7
0:0.
Club” fiegl in Borms 6:0.
3:0.
Der einzige Troſtblick, der nach dieſer Niederlage ſich der
Wormatia zeigte, war die Tatſache, daß es der „Club” war, von
dem man ſo hoch geſchlagen worden war. Dieſer Nürnberger
1. F. C., der ſchon heute als ſüddeutſcher Meiſter anzuſehen iſt
und der nie ſtärker als Favorit auch für die Deutſche
Meiſter=
ſchaft gelten konnte, als in dieſem Jahre. Ueber die
hervor=
ragende Form, in der ſich die Bayern ſeit einigen Monaten
wie=
der befinden, iſt ſchon genug geſchrieben worden. Wer dieſer
Form noch nicht recht traute, der konnte ſich am Sonntag in
Worms wieder einmal überzeugen. Der „Club” übte natürlich
auf die heſſiſche Sportgemeinde eine große Anziehungskraft aus.
Begünſtigt durch das ſchöne Frühlingswetter ſtellte ſich der
Re=
kordbeſuch von 12000 Zuſchauern ein. Mit großer Mühe und
mit ſtattlichen Unkoſten hatte die Wormatia das Spielfeld
her=
richten laſſen, es war beſpielbar, keineswegs aber ein idealer
Spielgrund. Darauf mögen auch zahlreiche Rauheiten (nicht
Rohheiten) zurückzuführen ſein, die der recht harte Kampf mit
ſich brachte. Wie Nürnberg mit ſeiner ſtärkſten Mannſchaft
an=
rückte, ſo brachte nach langer Zeit auch die Wormatia wieder
einmal ihre vollſtändige erſte Garnitur heraus. Allerdings hatte
man bei der Mannſchaftaufſtellung den großen Fehler gemacht
Völker nicht auf den Mittelläuferpoſten, ſondern auf
Rechts=
außen zu ſtellen. Im anderen Falle wäre das Ergebnis doch
wohl nicht ganz ſo glatt ausgefallen. So aber brachte die
Wor=
matia in ihrem Widerſtand nie eine Linie heraus ſie zeigte nur
großen Eifer und tapferes Spiel, — der „Club” hatte es nicht
allzuſchwer, ſein 6:0 (Halbzeit 4:0) zu erringen.
*61
3b. Frankfurk ſiegt in Idar 3:1.
Idar, das im Vorſpiel auf Frankfurter Boden gegen den
Fußballſportverein ein 2:2 erreicht hatte, galt für das Rückſpiel
vielſach als Favorit. Der FSV. brachte aber das Kunſtſtück
ertig, Idar auf ſeinem gefährlichen „Klotz”, den ſelten eine
Gaſt=
mannſchaft ungerupft verläßt, mit 3:1 (1:0) Treffern zu ſchlagen.
3500 Zuſchauer, die erwarlungsvoll gekommen waren, wurden
von dem Spiel ihrer einheimiſchen Elf enttäuſcht. Wirklich gut
war nur der Tormann. In der Verteidigung ſpielte Weiß mäßig,
die Läuferreihe war ſchwach (ſie bediente die Flügel nicht) und
der Sturm zeigte zwar gute Einzelaktionen, aber keine große
Linie. Er hatte allerdings wiederholt auch ziemliches Pech
Frankfurt, das im Gegenſatz zu Idar wit Erſatz antrat, verdiente
ſich den Sieg durch einheitlicheres und ſchnelleres Spiel.
Aus=
ſchlaggebend war die große Leiſtung der Läuferreihe, in der
be=
onders Knöpfle wirkungsvoll ſpielte. Im Sturm waren
Arm=
brüſter und Wijk die treibenden Kräfte. Die Verteidigung und
der Tormann hielten ſich brav. — Der Schiedsrichter, Müller=
Beiertheim, hatte Schwächen.
Bröhingen ſiegt in Reunkirchen 2:1.
7000 Perſonen hatten ſich von dieſem Spiel viel verſprochen,
aber ſie wurden arg enttäuſcht. Das Spiel, auf ſchlechtem Boden
durchgeführt, konnte nur in der erſten halben Stunde gefallen,
was ſpäter kam, war weniger als Durchſchmitt. In der erſten
Viertelſtunde ſpielten die Mannſchaften mit großem Eifer und es
ergaben ſich Kampfhandlungen, die wirklich packend waren. In
dieſer Spielphaſe fielen auch alle drei Treffer. Dann aber war
es mit der Schönheit des Spieles aus. Die Taktik der Gäſte,
den knappen Vorſprung durch eine verſtärkte Verteidigung zu
halten, nahm dem Spiel allen Schneid, viel trug allerdings auch
dazu bei, daß die Mannſchaften bei dem tieſen Boden frühzeitig
ermüdeten.
Einkracht Stankfurk-Bayern München 1:5 (1:1).
Seit Jahren hat die Frankfurter Eintracht in
Verbands=
ſpielen nicht mehr eine ſolche Niederlage erlitten, wie an dieſem
10. März im Frankfurter Stadion, wo zwiſchen den Meiſtern
vom Main und Südbayern eine Art Vorentſcheidung um den
zweiten Platz in Süddeutſchland ausgekämpft werden ſollte. Di
Frankfurter gingen ohnedies mit den etwas geringeren Chancen
in den Kampf, da die Mannſchaft geſchwächt war, außerdem hat
bisher Eintracht noch nie gegen die Münchener Bayern getoinnen
können. Aber nicht die Niederlage an ſich iſt ſo überraſchend,
wie vielmehr die Höhe mit einer Differenz von vier Toren, was
den Frankfurtern ſelöſt gegen die größten Gegner nie paſſierte.
Allerdings war ihre Leiſtung diesmal eine ſehr mittelmäßige
ſie ſpielte eine Flaſſe ſchlechter als die Bayern, die ihrerſeits auch
nicht Höchſtform erreichten, aber doch wenigſtens auf einem guten
Niveau blieben. Eintracht war wie ausgewechſelt, hatte in der
crſten Haibzeit die beſſeren Chaucen (wenn auch nicht das beſſere
Spiel!), ging durch Ehmer in Führung und hatte ſelbſt bei der
Pauſe noch gute Geſinnausſichten, obwohl Welker inzwiſchen
ausgeglichen hatte. Aber die zweite Halbzeit zeigte, wvo das
beſſere ſyſtemvollere Spiel war, immerhin verging eine halbe
Stunde, ehe durch Haringer das entſcheidende Tor fiel. Und
nun klappten die Frankfurter zuſammen, Pöttinger (2) und
Schmid II. beſorgten den Reſt, damit ihre Ausſichten auf den
zueiten Platz befeſiigend.
Berlin wird von Maikand geſchlagen.
Große Fußballereigniſſe bringen noch immer große Maſſen
auf die Beine. Beſonders aktuell ſind zur Zeit deutſch=italieniſche
Begegnungen. Dieſe beiden Beſtätigungen erhielt man am
Sonn=
tag im Berliner Poſtſtadion, als ſich 42000 Zuſchauer beim
Städtekumpf Berlin—Mailand eingefunden hatten. Es wurde
in in jeder Beziehung großes Spiel. Die Italiener zeigten
erſtklaſſigen Fußball und ſiegten ſchließlich auch verdient mit 4:2
Treffern nachdem ſich Berlin lange Zeit ein 2 2 gehalten hatte.
Man wird nach dieſem Reſultat dem im April ſtattfindenden
Länderſpiel Deutſchland—Italien nur noch mit geſteigertem
Intereſſe begegnen.
Zwei Spielſyſtem-Tagungen
Rhein/Sgar in Saarbrücken.
In Saarbrücken hielt der Bezirk Rhein/Sa
vormittag noch eine weitere Spielfyſtemtagung a
beſucht war und auch einen anregenden Verlaufno
ließen ſich vertreten, ſieben davon gehörten der UFMM. die Aacde
15 der Kreisliga und 10 der A=bzw. B=Klaſſe
pielte ſich allerdings meiſt zwiſchen dem Bes
Entl At zu Ende.
Haoffungen gekon.
ibrem nicht zu berie
lum zu übertreffen.
über manche gute
Ms Mannſch
nich ſehr viel ler
ſch meiſt in der
zuenſpiel bei der ſt
den war, hätte m.
Herzog=Mannheim und dem Saarländer Schlemmy
ltatik ſei das erſt
trag Schlemmer, die Verbandsliga mit einer drei
lenz angelegentlich
gangszeit einzuführen, fand, keine Zuſtimmung.
ſich vielmehr auf die uachſtehenden Forderungen, wiüte leiſteie Alsſchie
hen Srurm, der die
ſiung der Bezirksligaſpiele in den Gruppen; der
chie zahlrei‟
ſoll möglichſt noch mit Gruppenſpielen ausgefüllt:
durch iegelwidrige
rung des Endſpiel=Austragungsmodus dahine
nächſt die Gruppenmeiſter den Bezirksmeiſter erm .d 0hche Loſe. Nima
dieſe vier Bezirksmeiſter dann den ſüddeutſchen Qg / whg war, ſo m.
Endſpielen aller Vo
zweiten Vertreter ermitteln. — Sollte der kommert
Schnelligkeit un
tag eine völlige Aenderung des Spielſyſtems, w.
angenommen wurde, bringen, ſo will man ſich fini Mſcht nur der Mait
men an den Tag
legt=
tung einer Verbandsliga einſetzen, dabei allerd
an konnte.
reichende Uebergangszeit verlangen.
Aulizeimannſchaft
Württemberg/Baden in Offenburg
Auch die Tagung des Bezirks Württemberge‟
Sonntag in Offenburg abgehalten wurde, fand be
ſtarkes Intereſſe. Es waren 38 Vereine vertreter
brachte zunächſt eine Ablehnung der
Verbandslisi=
mung war im allgemeinen eher für eine Beibehalu
zer Syſtems mit gewiſſen Milderungen. Es
trer=
drei neue Vorſchläge auf, von denen beſonders
bands=Spielausſchuß=Vorſitzenden Wohlſchlegel=—f
achtung fand. Wohlſchlegel will in erſter Linie ei
cer Troſtrunde. Bemerkenswert war ſchließlickr
Nede von Dr. Hobert, der den Freiburger F. C. Ee
Tätigkoit der Spielſyſtemkommiſſion der Bezir ?
Leleuchtete.
Berbandskag des Rorddeniſchen Sporläl
geitern nicht ſeinen
dut Mainz.
Ab=
dem Jubel der
24 Mchänder anbringe
uf fällt als
Weufer, Bchl du
Ufrig und holt
ur 15. Minute d
einen 13 Meter=”
N ichts mehr bis
Führg aus ſich herg
ae Boliztei laun
holt nach und 1
itun, zwei weit
burt, in ganz ku
W Sieg auf 9:4
Schaffung einer 34er Liga. — Aufhebut.
die 3. Mannſch
ſic b. Fran
kfurt
Spielverbofes.
MAn —1. Zugend
dundes brachte
Dne Enſcheidun
nach Abſch.
In Hildesheim hielt der Norddeutſche Sport!
Verbandstag ab, der in Anbetracht ſeiner Wichtig ?
Meuiſche Hand
ordnung außerordentlich ſtark beſucht war. DE.
ſchnell die Genehmigung. Vorſtand und Ausſchüfft kpſe um die
Ha=
ſtimmig entlaſtet. Eine Reſolution zur Weiterc
grage kommenden Stellen fordert grundſätzlich
der gemeinnützig wirkenden Sportvereine von REnne durch den Ko=
Art. Der Jugend=Dezernent ſtellte einen Rückgar! 04 Rchaſt. Den
zi=
lichen Mitglieder von 25 284 auf 22 793 feſt. Mitz/eLy0er 2f9 Aas
heit wurden die Anträge auf Einſtellung von 150 121 Gobzeit 1.
Sportlehrern abgelehnt, da die Verſuche auf dief i
16
unbefriedigendes Ergebnis hinſichtlich des KeſtennbuKunen 531 Runk
Verhältnis zum Nutzen ergeben haben. Dagegerahig Aücein=Ruhr g.
Mark bewilligt für Lehrgänge und Bezirlsl .
eranderen
Vorſtandswahlen bracten nur unweſentliche Ad0le Mesnal Geſen
Vlaſchke=Kiel, iſt nach wie vor 1. Vorſitzenk
en Volziſten
Braunſchweig zweiter. Der Jugendverbandstag.0
Silbeters gb.
Samburg im Rahmen einer großen Werbekund9?
e Joßt aus
den. Stundenlange Debatten entſpanuen ſich über
Spielbetriebes. Die norddeutſche Meiſterſchaft wie Afſag dielefeld
und am 7. April begonnen. Es ſpielen 16, voi 91AMR weuhen Kaſſet
Eindesbeitane
namhaft zu machende Vereine im erſten und zſhe
Sindeinde Sige
Pokalfyſtem, die dann noch übrig bleibenden 4 2*
die Meiſterſchaft im Rundenſpiel unter ſich aus.
Eielchen
des Spielſyſtems kam es zu einem
Uebergangsbel=
nächſt nur einen geringen Abbau vorſieht. Es Rugc Därz angeſe
zwei Vereine ab, aber nur einer auf, ſodaß in zwd: a,,8 Lamen im
der 52er Liga eine 34er Liga entſteht. Lediglickd 1 2 Ne Pätze un
bleibt die Zahl der Mannſchaften die gleiche. Ls
Eeuißt Hald
Bezirks=Oberliga, daneben eine Bezirksliga. 20*
verbot wird in Norddeutſchland in dieſem Jahr ſ4h Msſpiel im
o
Seielſchat
Zechten.
Feg. g
A.
Weltmeiſter Nedo Nadi, der beſte Fechter der *
Rithe,
im Dezember einmal in Frankfurt gaſtierte, wut
An
Zechkmeiſter Nedo Nadi wieder in 5i0 Ber kaädden eche
Hermannia Frankfurt wieder einmal zu einigen.
mit dem deutſchen Meiſter Erwin Caſmir veinſ.
Aſſauts, die Nedo Nadi wieder zu zeigen hatte, wo.!.
Kunſt in der Klingenführung. Es faſzinier, wie LrRI/n
ſtalt des Weltmeiſters in den Bewegungen nur —.
in ſteteſter Beherrſchtheit mit kleinſten Bewegllt.
eie
nimmt. Das immenſe Können baſiert auf vol.
einer vorteilhaften Geſtalt und auf der körperlg.
des Meiſters. Caſmir konnte ſich mit dem Meiſte Hlh
4)
iſt gewachſen, nicht nur an den vielen internatolt.
ſondern gerade auch an dem Italiener. Der V0ſ.
Dezember noch feſtſtellbar war, iſt heute geklt.
liegt der Erfolg der Probe. Vornehmlich im O
ſich Caſuir gewaltig verbeſſert die Vorführugg.
Hinſicht feſſelnd und von größtem Intereſſe ſit.
Auch ein Säbel=Aſſaut zwiſchen Nedo Nadi 10 c
fand ſehr großes Beifall. Den Rahmen gobel..
Ih
gefechte und einige Wettkämpfe zwiſchen Frol.
Fechtern.
Die New Yorker Sir Dahs gingen nch .
Zeit am Sonntag morgen zu Ende und brachte.
Mannſchaft Giorgetti,/Oebgets mit 5 Runden...
thour und 6 Runden vor Belloni/Beeimällt
wurden 3436,655 Kilonieter.
Montag, den 11. Mörz 1929
Seite 2
119. Bärmftadt Beürtshkiſter
von Main=Heſſen.
P. Darmſtadt — Mainz 05 9:4 (4:1).
wurde geſtern auf dem Platz des
Polizeiſport=
msmeiſterſchaft zwiſchen den Gruppenmeiſtern,
Rainz 05, entſchieden. Die Polizei hatte bereits
Vorſpiel, wenn auch mit Inappem Endergebnis,
Sden. Erwartungsgemäß endete auch das
geſt=
em diesmal ganz überlegenen, verdienten
un=
im der Polizeimannſchaft. Damit iſt die
an=
m grünen Tiſch gefällte Entſcheidung auf dem
iert worden. Rein ſpieleriſch geſehen, wird
ezirk ſicher ſehr gut vertreten. Ob die Süd=
„aft auch dieſes Jahr wieder nach Darmſtadt
Aunvarten müſſen.
Foglpauſe und das herrliche Frühlingswetter
hat=
ſge auf den Exerzierplatz am geſtrigen Sonntag
ᛋchauer angeloät. Das Spielfeld beſand ſich in
and in Herrn Beck=Frankental war ein Schieds=
/, Zu dem Spieler und Zuſchauer Vertrauen
hat=
denn auch dieſes flotte und von beiden Seiten
„rtechel gut zu Ende. Mainz war wohl ſelbſt nicht
LM- LNAd rorcht Soffnungen gekommen.: Trotzdem verſuchte die
gilrem nicht zu verkennenden primitivem Eyſtem
eſarbrüca nerwanm zu übertreffenden Eifer möglichſt ehrenvoll
Bezirk Aben gern ever manche gute Einzelleiſtung kam die
Mann=
lielihitemtagn häms. Als Mannſchaftsgefüge und im
Zuſammen=
genden Vna6 ſtEich ſehr viel lernen. Raumgreifendes
Flügel=
on gehörten mAyccht. Die Flügelſtürmer werden vernachläſſigt
bzw. 99) elu, 4 meiſt in der Mitte des Spielfeldes herum.
ſiſchen, den em) ſienſpiel bei der ſtarken Verteidigung der
Poli=
uländer =ᛋ u ſinten war, hätte man einſehen müſſen. Zur Er=
=Bettaktik ſei das erſt kürzlich erſchienene Büchlein
mit einer !
iFalrnz angelegentlichſt zum Studium empfohlen.
die 31
nden Forden krecf eiſtete ausſchließlich Abwehrarbeit und
über=
en Grupyen; Uräkyin Sturm, der die Bälle weit hinten holen mußte.
machte zahlreiche Fehler im Stellungsſpiel
pielen ausge
smodus z ſackmlutrch regelwidriges Angehen viele Strafwürfe
bezürlsmeiſt Gh tige Tore. Nimmt man hinzu, daß das
Fang=
den ſüddeuſ rea yſräßig war, ſo muß man ſchon ſagen, Mainz
Sollte der / enmntſpielen aller Vorausſicht nach nicht die beſte
Spielſyſten 2g24.) Schnelligkeit und Eifer tuns eben nicht. Der
o will mo ier /Slacht war der Mainzer Torwächter, der ein
über=
zen, dahei u Kämt an den Tag legte, ſogar einen 13 Meter=Wurf
merirf konnte.
gen.
dierſüizeimannſchaft etwas zu ſagen, erübrigt ſich.
ſen in Oſſeu chien ſentern nicht ſeinen beſten Tag zu haben.
*
18
Württeni=
in wude, ſ” Inſtchz hat Mainz. Aber ſchon nach 3 Mimten Spiel
Vereiſe hia. 3 uinr dem Jubel der Anhänger der Polizei ſeinen
der Verhu Da flhänder anbringen und den Sieg für die Polizei
ur eine Hut Kulzdrrauf fällt als Ergebnis einer ſchönen
Kombi=
ſerungenl. Wanc=ft liffer, Bohl, das zweite Tor für die Polizei.
denen beſic elt Eig eifrig und holt auch ein Tor auf. Schliffer und
Vohlſio” ſen aſi zr 15. Minute das Ergebnis auf 4:1. Nachdem
erſter 2a 8 nſch Einen 13 Meter=Ball verworfen, ändert ſich an
wur ſo” gebzwi richts mehr bis zur Pauſe. Nach Wiederbeginn
uerdiz nſchng aus ſich heraus und kann auch ein weiteres
ſſion M kolen4 2ie Polizei kann mehrere Strafwürfe in Tore
Mhz holt nach und nach, angefeuert durch das
„ſchm =ſikum, zwei weitere Tore auf. Der Polizei ge=
Auw=R mlEſpurt, in ganz kurzer Zeit noch 4 weitere Tore
ſturwe: Sieg auf 9:4 zu ſtellen.
* Aüller ſüßte die 3. Mannſchaft der Polizei gegen 1.
Turn=
tb. dSi.d b. Fraykfurt und konnte das Spiel mit 9:3
eibdies. ntſchiſer. — 1. Jugend Polizei — 1. Jugend Schild
eue *. AAdeutſche Handball=Endſpiele.
orddeuticht ?
geſucht B.
nd uud 9 End luffe um die Handball=Meiſterſchaft des Weſt=
ion zu4
riwerinſt
die einel.
Srigerbandes brachten bei ihrer Fortſetzung am
ſerdäſ eine Entſcheidung. In der Gruppe Oſt kam
dein G Bahmn, durch den 6:0=Sieg über Mülheim=Moſel be=
MeAtſchaft. Den zweiten Platz beſetzte der vorjährige
che Alſter V.f. B. Aachen, der diesmal über Raſenſport
*Ruſh2,1 (Halbzeit 1:1) ſiegreich bleiben konnte. Die
eche weiſtz kei nach Abſchluß der Spiele das folgende Bild
Venich. „Euraß Aumen 5:1 Punkte. 2. V.f.B. Aachen 4:2 Punkte.
L iſpor Nülheim=Ruhr 3:3 Punkte. 4. Mülheim=Moſel
tte. —r der anderen Gruppe ſind die Siegener
undel ſeddiesmal Heſſen=Preußen Kaſſel 6:2 abfertigten.
we, fel z5 hchem den Poliziſten von Bielefeld und Dortmund
” begem ! Tauwetters abgeſagt werden. Die Tabelle der
dmite. Oſt
)t wie folgt aus: 1. Sportfreunde Siegen 6:0
4—
B
2,
V. Bielefeld und Pol. S. V. Dortmund je 2
* Hiſ=PPreußen Kaſſel 0:6 Punkte. Fürdas
End=
um LſeVerbandsmeiſterſchaft haben ſich alſo Tura und
und portfreunde Siegen qualifiziert.
W
eſihell 9be Damen=Endſpiele in Main=Heſſen.
umt * für 79 10. März angeſetzten Endſpiele um die
Hand=
m uche ſerſchſit der Damen im Bezirk Main=Heſſen mußten
zufſce R wer’), da die Plätze unbeſpielbar waren.
Süddeutſche Handballergebniſſe.
nitell
* U9ceidungsſpiel im Bezirk Main=Heſſen.
Me Mc. mſtaiß V ol. S. V. Darmſt. — F. S.V. 05 Mainz 9:4 (4:1).
„ 2:8.
. . 11:0.
Geſellſchaftsſpiele.
EC. hr — F.S.V. Frankfurt
Da9 4sbaden — Poſt S.V. Frankfurt .... 5:5.
AS Aröie sbaden — Sp.Vg. Arheilgen . . . . . 6:2.
euängth? — Wiesbadener S.C..
Weſtdeutſcher Handball.
Mt0
Endſpiele:
b e Wecils gfenſport Mülhelm — VfB. Aachen 12.
Tura Barmen — Raſenſp. Mülheim=Moſel 6:0.
„ 6:2.
De Ontzte Fortfreunde Siegen — HPr. Kaſſel
Spotfra de Siegen und Tura Barmen ſind Gruppen=
. ſgen das Endſpiel um die Verbandsmeiſterſchaft
2 Dencung der füddeutſchen Handball=Elſ.
Due ſüßAtſche Handballmannſchaft, die am 17. März in
iner 239 Pokal=Zwiſchenrundenſpiel gegen
Mitteldeutſch=
u Eio Amaß, iſt in zwei Punkten noch einmal geändert
Sene Olc ittelläufer Schmidt=Darmſtadt wird durch
e rech A Läufer aufgeſtellten Fürther Gebhardt erſetzt
N. Geskie ſpielt Otto vom Pol S.V. Darmſtadt richter
fer.
el— Kolbinger/MTV. 79: Damen=Flo=
AicherStMinchen.
Li Mist- Gibiel um die Weſtdeutſche Handbalmeiſterſchaft
en ſich
Darmen und Sportfreunde Siegen, als neue
Apben,
Dnrnen.
Main-Rheingau deutſche Turnerſchaft.
Tagung der Vereins=Wander= und Geſangswarte.
Zu einer erſprießlichen Tagung fanden ſich geſtern die
Ver=
eins=Wander= und Geſangswarte des Gaues im Turnhauſe der
Turngeſellſchaft Darmſtadt zuſammen. Eingeleitet wurde die
Tagung durch zwei Chöre der Turner=Singmannſchaft der
Turn=
geſellſchaft unter Leitung von Chormeiſter Meyer, denen ſich die
Begrüßungsworte des erſten Vorſitzenden genannten Vereins
anſchloſſen. Gau=Wanderwart Müller=Darmſtadt gab einen
Rückblick über das abgelaufene Jahr und hob beſonders die
Gauveranſtaltungen im Jahre 1928 hervor. Planmäßig wird
das Wandern in 30 Vereinen des Gaues betrieben. Aus dem
Bericht über das Singen war zu entnehmen, daß acht Gauvereine
den vierſtimmigen Männerchor pflegen. Gau=Oberturnwart
Hof=
ferbert, als Vertreter des Gauvorſtandes, ſetzt ſich beſonders für
die Pflege des Geſangs bei den Uebungsſtunden im Turnen
uſw. ein und führt beſonders einzelne Abteilungen der
Turn=
gemeinde Darmſtadt an, die auf dem Turnboden das Turnerlied
pflegen und wünſcht, daß auch dieſe Gepflogenheit nach alter
Sitte wieder in den Turnvereinen Eingang fände. Lied und
Turnen habe immer zuſammengehört und nur dadurch könnte
Stimmung und Zuſammengehörigkeitsgefühl erzielt werden.
Die Wahl des Zieles der Gau=Frühjahrswanderung am 5. Mai
iel auf Erfelden. Gau=Wanderwart Müller machte auf die von
dem Kreis geſchaffene Kartenverleihſtelle aufmerkſam. Die Kreis=
Winterwanderung alljährlich nach einem und demſelben Punkt
auszuführen erachtet die Verſammlung nicht als angängig und
wünſcht Verlegung nach verſchiedenen Punkten. Die Kreis=
Winterwanderung Januar 1930 führt nach dem Niederwald und
erhofft der Gauleiter eine zahlreiche Beteiligung ſeitens der
Gau=
vereine. Auf das Kreiswertungsſingen am 11. Auguſt, welches
die Turngemeinde Aſchaffenburg=Damm übernommen, wird
be=
ſonders hingewieſen, und die Gaupereine aufgefordert, ſich hieran
zu beteiligen. Für die Gau=Sängerſchaft ſteht im Mittelpunkt
ihrer Tätigkeit das Gauturnfeſt am 21. Juli in Bensheim, das
durch Maſſenchöre verſchönt werden ſoll und alle
Sängerabtei=
lungen auf den Plan rufe. Außerdem gilt es, die Feier an dem
Gau=Ehrenmal auf dem Frankenſtein am erſten
September=
ſonntag zu beſuchen, woſelbſt Gelegenheit der Gauſängerſchaft
geboten iſt, ſich zu betätigen. Gauoberturnwart Hofferbert regt
an, ſich beſonders der Jugend in den Geſangsabteilungen zu
widmen und jene zur Mitarbeit heranzuziehen. Die Wahl des
Leiters der Gauſängerſchaft auf dem Gauturnfeſt in Bensheim
fiel auf Chormeiſter Meher=Darmſtadt (Tgſ.). Für die
Spiel=
mannszüge ſoll im April eine Gauübungsſtunde in Darmſtadt
ſtattfinden. Der Kreis plant eine Zuſammenkunft der Spielleute
am 2. Juni in Frankfurt a. M. Gauwanderwart Müller gibt in
ſeinem Schlußwort Richtlinien für das Wandern und ſtreift in
kurzen Zügen Maßnahmen, die hierzu notwendig ſind. Zunächſt
ollte Augenmerk auf die Ausbildung in der erſten Hilfe bei
Un=
fällen gelegt werden, das Verlaſſen der Raſtplätze ſollte ſo
er=
folgen, daß Anſtände durch die Oeffentlichkeit nicht erhoben
wer=
den können, das Jugendherbergswerk ſollte unter allen
Um=
ſtänden durch die Tv. gefördert und unterſtützt, Ausbau von
Jugendherbergen vorgenommen werden. Auf die Ferienzüge
der Reichsbahnverwaltung wird beſonders hingewieſen, die
billige Wanderungen zulaſſen. Im ganzen wurden der
Ver=
ſammlung Anregungen gegeben, die, wenn richtig angewandt,
erſprießlich für die einzelnen Gauvereine ſein können. Und nun
gilt es, alles auszuwerten, was die Ausſprache auf der
har=
moniſch verlaufenen Jahresverſammlung der Main=
Rheingau=
turner gebracht hat, laßt den Ruf nicht unverhallt: „Kommt zum
fröhlichen Wandern und Geſang — Lenzahnung iſt überall im
deutſchen Land!"
Regeln.
Meiſterſchafisvorkämpfe im Süddeutſchen Gau.
Darmſtadt zum 4. Male Bezirksmeiſter.
Mit beſonderem Intereſſe wurde im 3. Bezirke dem Rück=
und Schlußtampfe entgegengeſehen. Es ſtanden ſich als
gleich=
wertige Anwärter Offenbach, Aſchaffenburg und Darmſtadt
gegenüber. Die Reſultate des Vortampfes wichen nur wenig
voneinander ab. Darmſtadt hatte Offenbach gegenüber 1
Vor=
ſprung, Aſchaffenburg lag nur 22 Holz zurück. Man rechnete
da=
mit, daß Offenbach die erſte Stelle ſich beim Rüakampf ſichern
würde. Es kam jedoch anders. Offenbach hatte den erſten Start.
Trotzdem die Mannſchaft als gut zu bezeichnen iſt, fand ſie ſich
auf den Riederwälder Bahnen nicht zurecht. Nur 3 Mann
ge=
lang es, über den Durchſchnitt zu kommen. Die übrigen blieben
zum Teil ſehr erheblich darunter. Darmſtadt ſtartete an zweiter
Stelle. Die Mannſchaft bewährte ſich auch wieder beim
Rück=
kampf. Sie verbeſſerte ihr Reſultat vom Vorkampf noch. Einen
Verſager gab es nicht. Sie verſtand es, die Bahnen zu meiſtern
und ihre Tücken zu überwinden, was den übrigen Mannſchaften
nicht gelang und ihnen zum Verhängnis wurde. Nach Darmſtadt
tartete Aſchaffenburg. Der Anfang ſchien vielverſprechend zu
ſein. Aber bald änderte ſich das Bild und die Mannſchaft
ver=
ſagte auch im Allgemeinen. Sie konnten jedoch noch ſoviel
her=
ausholen, daß ſie ſich an die zweite Stelle ſchraubte, wenn auch
nur mit einem Holz Vorſprung.
Als letzte Mannſchaft ſtartete Gelnhauſen. Sie war die
ſchwächſte und blieb weit unter dem Durchſchnitt.
Bei Darmſtadt bewährte ſich wieder die konſtante Mannſchaft
und es zeigten ſich die Früchte regelmäßiger Trginingsarbeit.
Die Einzelreſultate ſind:
Darmſtadt 5243; Aſchaffenburg 5009; Offenbach 4987;
Geln=
hauſen 4695.
Das Geſamtreſultat vom Vor= und Rückkampf iſt folgendes:
1. Darmſtadt 10 454: 2. Aſchaffenburg 10 198: 3. Offenbach
10197; 4. Hanau 10 106; 5. Bensheim 9956; 6. Neu=Iſenburg
9926; 7. Gelnhauſen 9668.
Die Mannſchaft von Darmſtadt erreichte im Einzelnen beim
Mannſchaftskampf folgende Reſultate:
1. Ringler 547: 2. Scherer 539; 3. Grün 538; 4. Reichert 537;
5. Thümmel 530; 6. Becher 515; 7. Hübner 513; 8. Bahler 510;
9. Schüßler 507: 10. Schönefeld 507.
Der Sieg der Darmſtädter Mannſchaft iſt von doppelter
Be=
deutung. Sie hat ſich damit nicht allein die Teilnahme an der
Gaumeiſterſchaft, ſondern auch ſolche on der Süddeutſchen
Städtemeiſterſchaft geſichert.
Mit dem Rückkampf war auch Einzelkegeln verbunden.
Hier=
bei gelang es Darmſtadt 4 Einzelſiege zu erreichen. Es waren
Kurzſtreckenkämpfe mit 3 Wurf in die Vollen. Es erreichten:
Schüßler 2. Sieg mit 24 Holz: 2. Ringler 3. Sieg mit 24;
3. Thümmel 4. Sieg mit 23: 4. Bäumer 7. Sieg mit 22 Holz.
Die Gaumeiſterſchaft wird anfangs Mai in Frankfurt a. M.
ausgetragen. Auch dort wird Darmſtadt aller Vorausſicht nach
ſeinen Mann ſtellen.
qualifiziert.
Die Mannheimer Mai=Pferderennen
umfaſſen diesmal durch das Hineinfallen des Himmelfahrtstags
in die Mannheimer Rennwoche vier ſtatt bisheriger drei Tage.
Die Termine ſind 5., 7., 9. und 12. Mai. Das reichgegliederte
Programm ſetzt 105 500 RM. Geld= und 12 Ehrenpreiſe aus. Die
beiden erſten Tage berückſichtigen den Herrenſport, deſſen mit
7000 RM. dotiertes Hauptrennen am Eröffnungstag beſtritten
wird. Der ebenſo hoch dotierte „Preis der Stadt Mannheim”
wird am Schlußtag gelaufen.
Schwimmen.
Kreisofſenes Schwimmfeſt in Offenbach.
Das kreisoffene Schwimmfeſt des SV. 96 Ofſenbach wurde
am Sonntag vor überfülltem Hauſe reibungslos abgewickelt,
Ueberraſchungen beſonderer Art gab es nicht. Ju den beiden
erſten Sen orrennen ſiegten erwartungsgemäß die Heidelberger
Vogt (Freiſtil) und Frank (Rücken), die 2. Staffel und das
2. Freiſtilrennen war Moenus Offenbach nicht zu nehmen,
nach=
dem der kranigeſagte Maus doch am Start erſcheinen jonnte. In
den Jugendkämpfen fehlte leider der Karlsruher Ueber, wodurch
den Rennen maliche Spannung genommen wurde. Die
Jugend=
bruſtſtaffel gewann überraſchend der Erſte Frankfurter SC. gegen
die favoriſierten Heilbronner, die ſich anſcheinend auf der kürzeren
Strecke nicht wohlfühlten. Die Ergebniſſe:
2. Senior=Freiſtilſtaffel 3mal 112 Meter: 1. Moenus
Offen=
bach 3:44,6 Min.; 2. 1. Frankfurter SC. 3:47,2 Min. — 2. Sentor=
Bruſt, 112 Meter: 1. O. Wunſch=Neptun Karlsruhe 1:22,5 Min.;
2. Endreß=Frankfurt 1:23,9 Min. — Jugend=Freiſtil 112 Meter:
1. Engelhardt=Offenbach 96 1:13,8 Min.; 2. Mayer=Lanz=
Frank=
furt 1:15,2 Min. — Junior=Lagenſtaffel 3mal 112 Meter: 1.
Offen=
bach 96 4:39,2 Min. — 2. Senior=Freiſtil: 1. Maus=Moenus
Offenbach 1:11,1 Min.; 2. Frank=Nikar Heidelberg 1:12,8; 3.
Schellenberg=Wiesbaden 1:13,7 Min. — Jugend=Bruſt 112 Meter:
1. Hermann=Heilbronn 1:28,6 Min.; 2. Ziegler=Frankfurt 1:30,7
Min. — Junior=Freiſtil 112 Meter: 1. Mindner=Moenus 1:15,4
Min.; 2. F. Klüh=Frankfurt 1:17 Min. — 1. Senior=Rücken 112
Meter: 1. R. Frank=Nikar Heidelberg Alleingang. —
Jugendfrei=
ſtilſtaffel 3mal 112 Meter: 1. Offenbach 96 3:52,6 Min.; 2.
Karls=
ruher SV. 4:10. — Junior=Bruſt 112 Meter: 1. A. Würges=
Del=
phin Frankfurt 1:28,8 Min.; 2. Heinzmann=Nikar 1:29,5 Min. —
1. Senior=Freiſtil 112 Meter: 1. J. Vogt=Nikar Heidelberg 1:12,3
Min.; 2. Schellenberg=Wiesbaden 1:12,4 Min. —
Jugendbruſt=
taffel 3mal 112 Meter: 1. Erſter Frankfurter SC. 4:43 Min.;
2. Waſſerfreunde Heilbronn 4:46 Min. — Junior=Freiſtilſtaffel
3mal 112 Meter: 1. Erſter Frankf. SC. 4:09 Min.; 2. Frankfurter
SV. 4:11 Min. — Jugendlagenſtaffel 3mal 112 Meter: 1. Offen=
2. Senior=
Frei=
bach 96 4:21,6 Min.: 2. Wiesbaden 1911 4:28,1.
ſtilſtaffel 3mal 196 Meter: 1. Moenus Offenbach 7:16 Min.
Neue franzöſiſche Schwimmrekorde. Der auch in Deutſchland
beſtens bekannte franzöſiſche Schwimmer Taris ſtellte in Paris 3
neue franzöſiſche Rekorde im Freiſtilſchwimmen auf, die in zwei
Fällen beſſer ſind als die beſtehenden deutſchem Höchſtleiſtungen.
100 Meter ſchwamm Taris in 1,03 Minuten (Deutſcher Rekord:
Schubert=Breslau 1:00,6 Min.) Für 800 Meter benötigte der
Franzoſe 11:13,2 und für 1000 Meter 13:58,4 Minuten, während
die deutſchen Rekorde von Handſchuhmacher=Dortmund über dieſe
Strecke auf 11:25,9 bzw. 14:21,1 lauten.
Schwimm=Staffeltag in Nürnberg. Bayern 07 gewinnt mit
5:0 Siegen. In Nürnberg gelangte am Sonntag ein
Staffel=
wettkampf zwiſchen Bayern 07 und dem 1. FC. Nürnberg zum
Austrag. Bayern G7 gewann ſämtliche fünf Staffeln wie auch
das Waſſerballſpiel und konnte ſomit den Klubkampf mit 5:0
Siegen (50:25 Punkten) gewinnen. Die Ergebniſſe waren: 10mal
100 Meter Freiſtil: 1. Bayern 07 12:08,2 Min.; 2. 1. FC.
Nürn=
berg 12:30,2. 10mal 100 Meter Bruſt: 1. Bayern 14:44,8: 2. 1.
FC. Nürnberg 15:40,1. 9mal 100 Meter Lagen: 1. Bayern 12:07,6;
2. 1. FC. Nürnberg 12:34,3. 50mal 50 Meter Freiſtil: 1. Bayern
28:56,3: 2. 1. FC. Nürnberg 29:49. Waſſerball (Fünferſpiel);
Bayern — 1. FC. Nürnberg 9:3 (4:2).
Zwiſchenrunde zur ſüdweſtdeutſchen
Amakeurborenmeiſterſchaft.
In Fechenheim kam am Sonntag abend vor ausverkauftem
Hauſe die Zwiſchenrunde zur ſüdweſtdeutſchen
Amateurboxmei=
ſterſchaft zum Austrag. Von den fünf angeſetzten
Meiſterſchafts=
kämpfen fielen leider zwei aus. Den ſchönſten Kampf des
Abends lieferten ſich die Weltergewichtler Bleuel=
Frank=
fürt am Main und Krieger=VfR. Mannheim, der vorjährige
ſüd=
weſtdeutſche Meiſter. Nach techniſch hochſtehendem Verlauf
wurde dem Mannheimer ein knapper Punktſieg zuerkannt. Das
Publikum zollte beiden Kämpfen für ihre hervorragenden
Lei=
ſtungen lebhaften Beifall. Im Schwergewicht ſchluz
Trumpfheller=Darmſtadt ſeinen Gegner, den Pfalz=Saarmeiſter
Weick=Ludwigshafen knapp nach Punkten. Winterbauer
Ein=
tracht Frankfurt qualifizierte ſich durch einen knappen Punktſieg
über Herzog=Ludwigshaſen im Leichtgewicht für die
End=
runde. Die übrigen Meiſterſchaftskämpfe fielen aus. Mitzel=
Mainz und Menke=Ludwigshafen qualifizierten, ſich kampflos
für die Endrunde.
Hallenſporkfeft der 22. in Nürnberg.
Lammers läuft 100 Meter in 10,8 Sekunden. — Kurz=Dörflas
gewinnt den Zehnkampf.
Der Pegnitz=Turngau der DT. veranſtaltete am 10. März
ein 4. Hallenſportfeſt, das einen ſehr ſchönen und werbenden
Verlauf nahm. Bereits am Vormittage hatten ſich zum
Geräte=
turnen und den Mehrkämpfen zahlreiche Zuſchauer eingefunden,
die von den gezeigten Leiſtungen, beſonders in den Meiſterklaſſen,
hoch befriedigt waren. Kurz=Dörflas, der mehrmalige deutſche
Meiſter im Geräteturnen, war, ſeinen Gegnern weit überlegen.
Am Nachmittage bildete der Start des Olympiadritten, Georg
Lammers=Oldenburg, den Höhepunkt der Veranſtaltung, der
Beck=Schweinfurt und Kaufenſtein=Nürnberg auf die Plätze
ver=
wies. Im weiteren Verlaufe wurden Ringkämpfe und ein
Sechſer=Kunſtreigen des R.C. Fröhlich=Nürnberg ſowie
Roll=
ſchiuhdarbietungen des 1. Eislauf= und Rollſchuh=Clubs
Nürn=
berg gezeigt. Ferner kaien die Endläufe über 100, 400, 800 und
1570 Meter, dann die Pendelſtaffeln ſowie eine Schwedenſtaffel
zur Durchführung. An Maſſenübungen ſtanden die allgemeinen
Freiübungen der Turnerinnen und Turner im Mittelpunkt des
Intereſſes. Den Abſchluß bildete die Städteſtaffel und die
Preisverteilung Die Ergebniſſe:
Sprinter= Dreikampf: 1. Lauf: 50 Meter: 1. Lammers
5,9: 2. Kaufenſtein=Nürnberg 6,2; 3. Beck=Schweinfurt 6.4:
4. Eichhorn=Ansbach 6,6. — 2. Lauf: 80 Meter: 1.
Lam=
mers 8,3: 2. Beik 9,4: 3. Warmuth=Bamberg 9,5; 4.
Kaufen=
ſiein 2,6 — Dritter Lauf: 100 Meter: 1. Lammers
10,8: 2. Beck 11,4, 3. Warmuth 11,6. —
Geſamtklaſſe=
ment: 1. Lammers 18 P.; 2. Beck 14 P.; 3. Kaufenſtein=
Nürnberg und Warmuth=Bamberg je 10 Punkte. — 100
Meter offen: 1. Müller=Kitzingen 11,8. — 200 Meter
ür Turnerinnen: 1. Keller=Nürnberg 13,5. — 490
Meter: 1. Topp=Altdorf 54,3. — 800 Meter: 1. Topp=
Altdorf 2:07,2. — 1500 Meter: 1. Stern=Ansbach 4:34,6.
4mal 100 Meter=Staffel: 1. T. G. Nürnberg 49,3. —
amal 100 Meter=Staffel für Turnerinnen:
1. MTV. Bamberg 57,9. — Schwedenſtaffel: 1. TV.
Nürnberg 46 2:13,1. — Städteſtaffel (10mal 1 Nunde);
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Alter von 62 Jahren zu ſich in die Ewigkeit zu
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Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
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Darmſtadt, den 10. März 1929.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 18. März,
3½ Uhr nachmittags, auf dem alten Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt. Das Seelenamt für
die Verſtorbene wird am Mittwoch, den 13. März,
um 8¾ Uhr in der St. Ludwigskirche gehalten.
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Am 10. März, vorm. 10½/, Uhr
verſchied nach langem ſchweren
Leiden meine innigſtgeliebte
Gattin, unſere treubeſorgte
Mutter, Schwiegermutter,
Schwe=
ſter, Schwägerin und Tante
Ottilie Keil
geb. Jakobi
im Alter von 69 Jahren.
In tiefer Trauer:
Jakob Keil
Margarete Thaler)
geb. Keil
Oüſſeldorf
Emil Thaler
Eliſe Böhmann
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 13. März 1929, nachm. 8 Uhr
von der Kapelle des alten
Fried=
hofs an der Nieder=Namſtädterſtr.
4208
aus ſtatt.
Fr. Lit.=Künftil.
Geſellſchaft.
6. Vereinsabend
Mittwoch, 13. März,
8 uhr im Feſtſaal
der Vereinigten Ge=
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ſellſchaft.
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