Hruugem Erſcheinen vom 1. März
18 Reichsmarl und 22 Pfennig
jetlelt 2.25 Reichsmarl, durch die
swart frei Haus. Poſtbezugspreis
Eügeid monatich 228 Reicheman.
Füir* Aufahme von Anzeigen an
Funrd nicht übemommen. Nicht=
Aölmmmern infolge höherer Gewalt
Güch en nicht zur Kürzung des
Feungen und Abbeſtellungen durch
mülichtelt für uns. Poſtſcheclonio
Pnr a M 1304
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 66
Donnerstag, den T. März 1929.
192. Jahrgang
Finanz=Almzeigen 40 Reſchepfa. Relamezeſe (92 mm
breit /2 Reichsmark Anzeigen von auswärts 40 Reichepfg.
FnanzAlnelgen 60 Reſchepſa. 92 mm breite
Rellame=
zeiſe 3,00 Reiſchemarl. Alle T: ”s in Reiſchemare
ſ4 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr. Strell uſw. erliſcht
ſede Verpſichtung au Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bel
Konkurs oder gerichtliſcher Beltreibung fäſl eder
Rabatt weg. Banſkonto Deutſche Banl und Darme
ſädter und Nationaban!.
Mitterhenel Niodient,
un erinnerk den Völkerbund an ſeine Verpflichkungen gegenüber den Minderheiken. — Die Afſimilierungs=Theorie
Berfen. — Reform des Pekikionsverfahrens dringend nokwendig. — Die Bölkerbundsgarankien bedürfen
grundſäh=
ſcher Klärung. — Briands und Chamberlains Sorge um die Wahrung der Souveränikäk der Nakionen.
v eräffnek die Minderheiken=
Ausſprache.
Aufken=Garankien ſind nichk dazu geſchaf=
Wütmilierung vorzubereiken, ſondern das
Ailen verſchiedener Raſſen zu
gewähr=
leiſten.
* Genf, 6. März. (Priv.=Tel.)
9Rkeſcheitendebatte hatte heute eine ungewöhnlich
hükn Publikum angezogen. Die bekannten
Minder=
ſechr, Wilfan, von Löſch, Dr. Amende und
ErMljädiſchen Minderheiten, Dr. Motzkin, die ſchon
ym in Genf weilen, nahmen als Zuhörer an den
— Um 11.40 Uhr trat man in die öffentliche
zar der rieſigen Verſammlung, die den großen
MRZu, den letzten Platz füllte, wurde die Diskuſſion
„Ulennd, den kanadiſchen Natsvertreter, eingeleitet.
las-fein—
Minderheitenmemoran=
u von dem Standpunkt ausgeht, daß die
Min=
urantien, nicht dazu geſchaffen ſeien,
lierung vorzubereiten, ſondern
Meu, das Zuſammenleben
verſchiede=
un kultureller und ethnologiſcher
gewährleiſten. — Er legte ſodann ſeine
iit Rat offiziell vor und korrigierte zum Schluß
ſei=
yar gewiſſe falſche Anſichten, die ihm und ſeinen
ſchwein, der Oeffentlichkeit zugeſchoben worden ſeien.
häyarum, eine möglichſt weitzügige öffentliche Be=
2MMnderheitenproblems herbeizuführen. Dann er=
Dr. Streſemann
Nmr großangelegten Rede über das geſamte
Manproblem, die er mit einem
hiſtori=
uck auf die Entwicklung des Min=
1 blems vor und beſonders nach
Mie ge einleitete. Worauf es ihm ankomme, ſei,
muhſeldie ſich aus den geltenden Verträgen und Min=
Ahühren ergebe und in bezug auf die Garantien, die
rüd durch ſie übertragen worden ſeien, zu
erläu=
ſuche dabei nicht nach primären und ſekundären
N zuu fragen. Entſcheidend ſei das for=
U9Sen in allen ſeinen Einzelheiten, das
natur=
dfätzliche Einſtellung des
Völker=
in Minderheitenproblem wiedergebe.
exkepſis, die in den letzten Jahren aufgekommen
rm ſich greifen laſſen. Aufgabe des Völ=
Misi es zurzeit, zu zeigen, daß es
küäk ung im Völkerleben gebe, die nach
ſiak und nicht in Reſignation und Peſſimismus un=
Dekennderheitenproblem ſei bisher nur in Geſtalt
hiſ hin vor dem Völkerbundsrat aufgetreten. Das
En U-nterſchätzung der Frage führen, die in
Wahr=
ade Mtreilde, internationale Bedeutung habe. Früher ſei
ic :Die Minderheitenſchutzbeſtimmungen den
Groß=
e Jandhke urt geweſen. Das habe ſich aber als unwirkſam
udeus dieſem Grunde habe man jetzt den Minder=
79 ölkerbund anvertraut. Streſemann zitierte als
Entwicklung die Beſchlüſſe der
Friedenskon=
uund die Berichte des Völkerbundes aus dem
zum erſten Male dem Minderheitenproblem
FS habe man die Garantie dahin definiert, daß
Mndealicharkeit der Schußbeſtimmungen
Bige IIA
nd dem Völkerbund die
Verpflich=
ege, ſich von der fortdauernden
Naug dieſer Beſtimmungen zu verge=
Jandele ſich dabei um ein Recht und um eine
Mächte, die berufen ſeien, dem Schutz der Min=
M beſonderes Intereſſe zu widmen. Theorie
Das Gefühl könne er nicht los werden, ſeien
mchr im Einklang geblieben, und mit einem
* au
Erklärungen Mellon—Frangois ſagte er, wenn
n tatſächlich im Sinne einer Art
Aſſimilie=
üe zu verſtehen ſein ſollten, ſo müßte ich dem
auf das beſtimmteſte widerſprechen.
elheorie ſteht im Gegenſatz zu dem
ündung des neuen Minderheiten=
* Alarheit feſtgeſtellten Gedanken,
Ecut ein dauernder und nicht nur
ehender Zuſtand ſein ſolle.
Kige Petitionsverfahren übergehend
Min, es könne kein Zweifel darüber beſtehen,
Jantie licht in der Behandlung konkreter Fälle
dem Völerbund eine bereis begangene oder
Rung von Minderheitenrechten an=
gezeigt werde. Die Garantie ſei eine dauernde, und man müſſe
ſich darüber klar werden, in welcher Weiſe ſich der Völkerbund
fortlaufend über die Lage der Minderheiten unterrichten könne. Im praktiſchen Petitionsverfahren ſei eine der Haupt=
Es ſei weder eine Unmöglichkeit, noch eine eines ſouveränen
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann
hat durch ſein entſchiedenes Eintreten für die
Min=
derheiten und durch ſeine Verbeſſerungsvorſchläge
zum Minderheitenverfahren in der Mittwoch=Sitzung
der Ratstagung die Erörterung des ungeheuer
ſchwierigen Problems grundlegend angeregt.
Staates unwürdige Aufgabe, die den durch die
Minderheitsbe=
ſtimmungen verpflichteten Ländern auferlegt fei, und es ſei
un=
beſtreitbar, daß
die Zugehörigkeit zur Minderheit nicht im Gegenſah
zuer äflun der Algeneinen Aafelgernichl
ſehe
In der Anrufung der Garantie des
Völkerbun=
des beſtehe deshalb auch keine unzuläſſige
po=
litiſche Einmiſchung in die inneren
Angelegen=
heiten eines anderen Staates. Wenn man dabei die
Furcht vor einer irredentiſtiſchen Bewegung ins
Feld führe, ſo ſei er der Meinung, daß das Jahrhundert,
Dandurand.
Kanadas Vertreter im Völkerbundsrat, hat in Genf
die Minderheiten=Ausſprache eingeleitet.
in dem wir augenblicklich leben, nicht eine für
alle Ewigkeit beſtehende Ordnung der Dinge
feſtgelegthabe. Der Friede der Völker untereinander werde
um ſo ſicherer begründet ſein, je weniger der Ruf der
Minder=
heiten, die in ihrem kulturellen Ausleben bedroht ſeien, an das
Ohr der Weltöffentlichkeit dringt.
Vorſchläge zur Reform des Pekikionsverfahrens.
übelquellen, daß die klagende Minderheit von
dem Ergebnis ihrer Beſchwerde, beſonders aber
von der Stellungnahme ihrer eigenen
Regie=
rung, nichts erfahre. Der ihr von Dandurand gewieſene
Weg verdiene volle Aufmerkſamkeit. Seiner Anſicht nach könne
der Uebelſtand, daß auch die Ratsmitglieder in der Regel nichts
über die Erledigung erführen, abgeſtellt werden. Außerdem
müſſe man aber auch den Minderheiten ſelbſt
ſchon in einem früheren Stadium Kenntnis von
dem Stande, ihrer Angelegenheit verſchaffen.
Wenn man ſich nicht entſchließen wolle, den Minderheiten
un=
mittelbar das Ergebnis der Komiteeberatungen formell
mitzu=
teilen, ſo könne das auf dem Umweg einer größeren Publizität
des ganzen Verfahrens erreicht werden. Das könnte z. B. im
jähr=
lichen Bundesverſammlungsbericht und in einer liſtenmäßigen
Nachweiſung über alle Eingänge der in den Komitees beratenen
Minderheitenbeſchwerden zuſammengeſtellt werden. Auch die
Veröffentlichung der Berichte der Ratsmitglieder im „Journal
offieiell” werde dazu beitragen.
Das Verfahren vor dem Komikee müſſe beſchleunigl
Wefelle
Die Komitees wüßten außerhalb der Ratstagung nur in
weſent=
lichen Fällen zuſammentreten, doch könne eine Beſchleunigung
herbeigeführt werden, wenn die Beſchwerden durch Beauftragte
der Hauptdelegierten vorgeprüft würden. Weiter könne man
daran denken, einen berufenen Vertreter der Minderheiten ſelbſt
oder von anderen Sachkundigen ergänzende Mitteilungen
einzu=
fordern. Die von Dandurand vorgeſchlagene Ausdehnung des
Dreierkomitees zu einer Unterkommiſſion des Rates müſſe man
weiter verfolgen. Auf jeden Fall müſſe die Möglichkeit einer
Verſtärkung des Dreierkomitees in Betracht gezogen
werden. Dazu ſei es notwendig, daß die einſchränkenden
Beſtim=
mungen über die Länder, denen die Mitglieder des
Dreierkomi=
tees angehören oder nicht angehören dürften, dahin revidiert
würden. Man müſſe den Regierungen, die man für würdig
halte, dem Rat anzugehören, nicht das Vertrauen zu ihrer
Ob=
jektivität verſogen. Man ſolle es daher dem Takt des
Ratspräſi=
denten überlaſſen, welche Ratsmitglieder er im einzelnen Falle
mit der Vorprüfung betrauen wolle. Natürlich müſſe man ſich
darüber klar ſein, daß auch das beſte formelle Verfahren nichts
helfe, wenn nicht volle Klarheit darüber beſtehe, welchen Zwecken
die dem Völkerbund, übertragenen Garantien letzten Endes zu
dienen haben und von welchem Geiſt ihre Durchführung
durch=
drungen ſein müſſe.
Skreſemann forderk die Weiterbehandlung des
Mndereien Pralens duch eine Adent.
kommiſſion.
Dr. Streſemann ſchloß ſeine Ausführungen mit folgenden
Schlußfolgerungen:
„Was ich wünſche und dem Rat dringend zur Erwägung
an=
heimſtelle iſt, einmal eine ſorgfältige Prüfung der Möglichkeiten,
die für eine Verbeſſerung des formalen
Verfah=
rens bei der Behandlung von Petitionen gegeben
ſind, ferner bitte ich in Ausſicht zu nehmen, die bisher
ge=
übte Ausſchaltung der beteiligten Nationen
durch ihre Hinzuziehung zu erſetzen. 3. wäre zu
prüfen, in welcher Weiſe der Völkerbund ſeiner
Garantiepflicht außerhalb des Gebietes der
Petitionen zu genügen hat. Endlich liegt mir daran,
daß in der von mir ausgeſprochenen Weiſe eine glärung der
grundfätzlichen Seite der
Völkerbundsgaran=
tien herbeigeführt wird. Ich bin mir darüber klar, daß die
Auf=
gabe, die ſich hieraus ergibt, zu umfangreich und zu wichtig iſt,
als daß ſie von uns in der gegenwärtigen Natstagung
bewäl=
tigt werden könnte. Wohl aber müſſen wir die zu bewältigende
Arbeit in Gang bringen. Als das beſte Mittel dazu erſcheint mir
die Einſetzung einer beſonderen
Studienkom=
miſſion. Dieſe wäre ſo zuſammenzuſetzen, daß ſie über die
notwendige Autorität und Sachkunde verfügt; ſie müſſe zugleich
die Möglichkeit bieten, alle bei dem Problem in Betracht
kom=
menden Geſichtspunkte geltend zu machen. Wenn eine ſolche
Kommiſſion ein hinreichend konkretes Mandat erhält, wird ſie
ſicherlich in angemeſſener Zeit zu Ergebniſſen gelangen können,
die eine Grundlage für die allgemein und endgültig zu faſſenden
Beſchlüſſe darſtellen.
Ein Appell an die Minderheikenſtaaken, gegenüber
den Menſchen anderer Raſſen, anderer Religion
und anderer Sprache Gerechtigkeik zu üben.
Man hat in der Oeffentlichkeit der jetzigen Diskuſſion im
Völkerbundsrat vielſach mit Beſorgnis entgegengeſehen, daß
durch ſie ein Kampf verſchiedener Anſchauungen im Völkerbund
Seite 2
Donnerstag, den T7. März 1929
Num
hervorgerufen werden könne. Ich teile dieſe Auffaſſung, denn
der Völkerbund würde ſich ſelbſt aufgeben, wenn
er die Gründe aufgebe, von denen er einſt bei der
Annahme des Minderheitenſchutzes ausging.
Gern habe ich es begrüßt, daß der Vertreter Frankreichs in der
Dezembertagung in ſo ſtarker und feierlicher Weiſe ſich zu dem
Grundſatz des Minderheitenſchutzes bekannt hat. Ich kenne in
dieſer Freude auch keinen Unterſchied zwiſchen intereſſierten und
nichtintereſſierten Nationen. Im Leben der Völker gibt es einen
ewigen Wechſel ihrer Verhältniſſe zueinander. Immer wieder iſt
der Wandel der Herrſchaft, die ein Volk ausübte, durch Zeiten
abgelöſt worden, in denen kulturell mit ihnen verbundene
Volks=
genoſſen unter eine fremde Staatshoheit kamen, als wenn die
Geſchichte die Wahrheit jenes Goethewortes beweiſen wolle, das
gleichſam Menſchengeſchlecht, Staaten und Völker vor wechſelnden
Schiaſalen warnt. Daß dies zur Begründung des Völkerbundes
und zu den Garantien für die Minderheiten geführt hat, ſehe
ich gerade darin, daß er einen Ausgleich ſchaffen wollte
zwiſchen den Spannungen, die die
neugeſchaffe=
nen Verhältniſſe zurücklaſſen mußte, durch eine
gerechte Handhabung gegenüber den Menſchen
anderer Raſſen, anderer Religion und anderer
Sprache. Den Frieden in Ewigkeit zu ſichern, iſt ein Ideal
dem die Menſchen zuſtreben, ohne daß irgend jemand behaupten
könne, daß die Menſchheit dieſes Ideal je erreichen wird. Stärker
als Paragraphen und Bindungen es für die Ewigkeit vermögen,
wird der Friede geſichert werden können durch die
Ausübung der Gerechtigkeit gegenüber jedem,
der für das ihm gegebene Lebensrecht ſeiner
Sprache, ſeiner Seele und ſeines Glaubens
eintritt?”
Günſtige Aufnahme der Rede Streſemanns
in den Kreiſen der Minderheiten.
Der Rede Streſemanns, die deutſch gehalten wurde, folgte
die franzöſiſche und engliſche Ueberſetzung. Die Rede wurde von
den Ratsmitgliedern mit ſichtlich geſpannter Aufmerkſamkeit
an=
gehört und machte auf das Publikum, ſchon weil ſie rethoriſch
ſehr wirkſam war, einen ſehr ſtarken Eindruck. Die erſten
Ur=
teile, die man darüber hört, gehen natürlich etwas auseinander,
jedoch wird in keinen Kreiſen der große ſtaatsmänniſche Schwung,
von dem die Rede getragen wird, beſtritten. Man iſt der
Auf=
faſſung, daß Dr. Streſemann in ſeinen Vorſchlägen zum Teil
noch über die Anträge Dandurands hinausging, daß ſie ſich aber
in den Hauptpunkten mit ihnen dechken. In den
Minderheiten=
kreiſen wird ſie ſehr günſtig aufgenommen, da ſie die große
Ge=
fahr für die Minderheitendebatte, ein Durchpeitſchen des
Min=
derheitenproblems in der gegenärtigen Ratstagung, beſchwört
und viel mehr die Erörterung des ungeheuer ſchwierigen
Pro=
blems grundlegend anregt und weiterträgt.
In polniſchen Kreiſen wurde die Rede, wie zu erwarten
war, mit Widerſtreben aufgenommen, zumal gegen den
mora=
liſchen Appell, den Streſemann an die Minderheitenſtaaten
rich=
tet, ein plauſible Oppoſition ſchwer möglich iſt.
Während der Ueberſetzung, die bis 1.15 Uhr dauerte, machte
ſich Chamberlain eifrig Notizen, beſonders über den letzten Teil
der Rede Streſemanns, auf den er heute nachmittag
wahrſchein=
lich eingehen wird, während unter den übrigen Ratsmitgliedern
das angeregte Hin und Her eines Meinungsaustauſches über
die Rede ſpielte.
Die Sitzung wurde um 1.20 Uhr auf heute nachmittag 4 Uhr
vertagt.
Bei der Fortſetzung der Minderheitendebatte in der heute
nachmittag um 4 Uhr begonnenen Ratsſitzung, die ebenfalls
wie=
der vor vollbeſetztem Haus vor ſich ging, gab Zaleſki in einer
kurzen Erklärung
ab. Der polniſche Außenminiſter führte im weſentlichen aus, das
gegenwärtige Minderheitenregime, das mit Zuſtimmung der
Minderheitenſtaaten geſchaffen worden ſei, könne nur mit deren
Einverſtändnis abgeändert werden. Deshalb beantrage er, die
Vorſchläge Dandurands und Streſemanns einem Berichterſtatter
zu übergeben, der zuſammen mit zwei anderen Ratsmitgliedern
einen Bericht für den Rat ausarbeiten ſolle. Zaleſki wandte ſich
weiter dagegen, daß man immer größere Privilegien für die
Minderheiten ſchaffe, denn dadurch würde man einer Befriedung
der Verhältniſſe in den Minderheitenſtaaten entgegenarbeiten.
Ebenſo wandte er ſich gegen eine größere Publizität bei den
Ver=
handlungen über die Beſchwerden der Minderheiten.
Namens der rumäniſchen Regierung ſchloß ſich Titulescu
den Vorſchlägen Zaleſkis an.
Drei Frauen ſchreiben ihr Leben.
* Die berühmteſte unter ihnen lebt nicht mehr und auch ihr
Ruhm gehört beinahe ſchon dem Geſtern an, denn bei dem Tempo
der Zeit iſt es das Schickſal der Vorläufer, überrannt zu werden.
Als Jſadora Duncan vor zwanzig Jahren mit der
Starr=
heit der Ballett=Tradition brach, war das eine große Sache; daß
ſie dabei barfuß ſtatt mit roſabeſpannten Beinen tanzte, kam ihr
heidniſch vor. Heute verſteht das kein Sekundaner mehr, und die
griechiſche Gewandung erſcheint uns fremd und ein wenig
lächer=
lich, die wir ſie nicht mehr darin tanzen ſahen. Die „göttliche
Jſadora” ſtand, als ſie vor anderthalb Jahren von ihrem Shawl
erwürgt und aus dem Wagen geſchleudert wurde, nicht mehr in
der vorderſten Reihe der Zeit, der ſie einen freieren Stil zu
tan=
zen, vielleicht auch zu leben mit erkämpft hatte.
Das Bekenntnis ihres Lebens dagegen iſt auch heute noch
lebendig und ſpannend, denn dieſes Leben war abenteuerlich wie
ein Film, ein tolles Auf und Ab zwiſchen Miſere und Luxus,
Glanz und Verlaſſenheit, Ausſchweifung und kataſtrophaler
Trauer. Wie dies Leben ſie zwiſchen Amerika und Griechenland,
Rom und Rußland hin und her warf, hat ſie auf 400 Seiten
ungeſchminkt und mit einem Zug zur Selbſtentblößung
hinge=
ſchrieben, und wenn man am Ende von allen Senſationen ihrer
zigeunerhaften und fürſtlichen Schickſale, ihrer ſchwärmeriſchen
und ausſchweifenden Liebſchaften, ihrer künſtleriſchen
Begeiſte=
rungen und Ekſtaſen innerlich ſeltſam unberührt bleibt, ſo liegt
das wohl an der ganz unzulänglichen literariſchen Form, mit der
ſie das alles, halb Kolportage, halb Beichte, herunterhaſtet.
Immerhin kommt keiner zu kurz, der aus Stoffhunger, Neugier
der Menſchenkenntnis oder perſönlichem Intereſſe an der
Künſt=
lerin das Buch zur Hand nimmt.
Im Vergleich zu dieſer Lautheit und Grelle wirkt die Stimme,
mit der die „Tänzerin von Shamaka” ihr Leben erzählt,
ſchwer=
mütig und traumhaft. Armen Ohanian verlebt ihre
Kind=
beit im Kaukaſus, als Tochter eines wohlhabenden Armeniers,
der bei einem der Maſſakers ums Leben kommt. Das junge
Mäd=
chen wird dann nach Perſien verheiratet; drei hundertjährige
Frauen führen ſie vierzig Tage lang in die Rituale ihres neuen
Pflichtenkreiſes ein, zu denen es beiſpielsweiſe gehört, von ihrem
*) Jſadora Duncan, Memoiren. Amalthea Verlag, Wien. — Armen
Ohanian, Tänzerin von Shamaka, Axel Junker Verlag, Berlin. — Clare
Sheridan, Ich, meine Kinder und die Großmächte der Welt, Paul Liſt
Verlag, Leipzig.
Der Reichspräſident hat den Miniſterialrat Dr.
Heu=
kamp im Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft zum
Staatsſekretär ernannt. Staatsſekretär Dr. Hermann
Heu=
kamp iſt aus der preußtſchen Juſtizlaufbahn hervorgegangen und leitete
ſeit 1926 die Abteilung II für Handels= und Zollpolitik im
Reichs=
ernährungsminiſterium.
Die 4 Berichterſtatter des von der Länderkonferenz eingeſetzten
Unterausſchuſſes zur Länderreform haben geſtern dem Miniſter
des Innern Severing einen gemeinſamen Entwurf überreicht, der
an=
fangs kommender Woche veröffentlicht wird.
In der Plenarſitzung des Danziger Volkstages
am Mittwoch wurde in einer Erſatzwahl für den Senat die
deutſch=liberale Abgeordnete Frau. Alma Richter
zum parlamentariſchen Senator gewählt. Frau
Nich=
ter, die im 51. Lebensjahr ſteht und Vorſitzende des Danziger
Haus=
frauenbundes iſt, iſt das erſte weibliche
Regierungsmit=
glied ſeit dem Beſtehen der Freien Stadt Danzig.
Unter dem Namen „Deutſcher Kulkur= und Wirtſchaftsbund in
Polen” iſt in Königshütte eine Vereinigung gegründet worden, die allem
Anſchein nach mit dem polniſchen Weſtmarkenverein in enger
Verbin=
dung ſteht und nach Auffaſſung deutſcher Kreiſe in Oſtoberſchleſien
be=
ſtimmt iſt, eine Spaltung der deutſchen Organiſationen in
Oſtober=
ſchleſien herbeizuführen.
Durch den Obergeſpan von Zomborn (Südſlawien) iſt die
Auf=
löſung des Neuſatzer deutſchen Geſangvereins
„Frohſinn” verfügt, der eine ſehr rege Tätigkeit entfaltet harte.
Dazu iſt zu bemerken, daß in den letzten Tagen beſonders
in der Woſwodina zahlreiche Minderheiten=
Ver=
eine der Auflöſung verfielen.
Reichsbankpräſident Dr. Schacht wird ſich anfangs
der kommenden Woche auf zwei oder drei Tage von Paris nach
Berlin begeben. Seine Reiſe ſteht jedoch in keinem
Zuſammen=
hang mit den Verhandlungen der Reparationskonferenz, ſondern hat
rein privaten Cbarakter.
Nach Meldungen aus Afghaniſtan verſtärkt ſich die
Stel=
lung des ehemaligen Königs Aman Ullah zuſehends.
Die Stämme der Mohmands, der Afribis und der Durrani haben ſich
endgültig für Aman Ullah erklärt, desgleichen auh einer der
angeb=
lichen Threnprätendenten, Ali Ahmod Jan.
Es verlautet, daß die Sowjetregierung die japaniſche
Regierung angegangen ſei, ſich dem baltiſchen
Frie=
denspakt anzuſchließen, den bisher außer Sowjetrußland
Polen, Rumänien, Litauen und Eſtland unterzeichnek haben, während
die Türkei ihre Bereitwilligkeit zur Unterſchrift mitgeteilt hat.
Es wird nunmehr offiziell beſtätigt, daß die nationale
Re=
gierung in Nanking den Engländer Frederik Whyte
zum Finanzberater berufen hat, der dieſe Stellung
zweifel=
los annehmen wird.
Die militäriſche Lage in China ſcheint ſich weſentlich zu
verſchärfen. Die nationaliſtiſche Regierung hat den General
Tſchiang Kai=ſchek beauftragt, mit einer Truppenmacht
von 150000 Mann gegen die Kwangſitruppen zu ziehen,
deren Stärke auf etwa 100 000 Mann gefkätzt wird.
Manne nie anders als „er ſelbſt” zu ſprechen, nie von ſich aus das
Wort an ihn zu richten, geſchweige denn, ihm einen Blick
zuzu=
werfen; jedoch das Blut des Opfertieres gibt ſchlechte Vorzeichen,
und ſie wird nach einiger Zeit von ihrem Mann verlaſſen. Die
folgende Zeit, die ſie als Geſpielin einer Prinzeſſin an einem
per=
ſiſchen Fürſtenhof verlebt, erinnert vollends an die Luft
orienta=
liſcher Märchen, ſo ſern iſt uns dieſe patriarchaliſche Welt des noch
nicht erwachten Aſiens. Aus der verſchleierten Gebundenheit ihres
Daſeins, das in den Gärten und Frauengemächern dahinfließt
ſieht Armen Ohanian die Frauen Europas als höhere Weſen und
Halbgöttinnen an. „Bei unſeren Feſten machte uns die
Gegen=
wart der ſchönen Europäerinnen mit nackten Schultern ganz
ſchüchtern. So ungezwungen ſie gegen unſere Männer waren, ſo
ſpottluſtig und hochmütig waren ſie zu uns, und ſie behandelten
uns wie Sklavinnen, vielleicht ſogar wie bedauernswerte
Schäf=
chen.” Später allerdings, nachdem ſie ſich als Tänzerin über
Konſtantinopel und Aegypten der Ziviliſation nähert und ihre
Klauen fühlt, ſcheint ihr die Stellung der Aſiatin behüteter,
ehr=
erbietiger und fraulicher als die der Europäerin, von der ſie fragt:
„Haben denn dieſe häßlichen, ſchwerfälligen und in ihren
Seiden=
roben doch ſo nackten Damen niemals Heimweh nach natürlicher
Anmut und Schmiegſamkeit?” Und die Unabhängigkeit, nach der
ſie ſich geſehnt hat, kommt ihr jetzt, wo ſie mit amerikaniſchen
Tanzagenten verhandeln ſoll, als Abhängigkeit von der Gunſt
der Ereigniſſe und ſchlimmſte Sklaverei vor. — Ein fremdartiger
Reiz liegt über dieſen Schilderungen, die oft von der Schwermut
Armeniens beſchattet und oft voll Poeſie ſind.
Was die armeniſche Tänzerin als Ideal der europäiſchen
Frau träumt, — iſt es nicht verwirklicht in der Lebensgeſchichte
Clare Sheridans? Zum mindeſten wird das Leben dieſer
mutigen, anmutigen und geiſtvollen Frau von jenen
lebenstüch=
tigen Eigenſchaften getragen, deren ſich die moderne
Frauen=
generation als ihrer neuen Tugenden zu rühmen pflegt. —
Toch=
ter eines verſchuldeten engliſchen Ariſtokraten, Kuſine Churchills,
intime Freundin einer Prinzeſſin Connaught, wächſt Clare
Sheri=
dan unter ungewöhnlichen Umſtänden, in denen Gerichtsvollzieher,
Kronprinzen, Schriftſteller ihre Rolle ſpielen, auf, heiratet gegen
den Willen ihrer Familie nicht einen älteſten Sohn aus dem
Hochadel, ſondern einen unvermögenden Mann, der als Offizier
im Weltkrieg fällt und ihr zwei Kinder und eine geringe Penſion
hinterläßt. Die Verſuchung, einen reichen Dummkopf zu heiraten,
tritt wieder an ſie heran, aber ſie ſpürt das unruhige Blut ihres
Vaters in ſich und nimmt mit prachtvollem Elan den Kampf mit
dem Leben auf. Sie wird Bildhauerin und folgt, weil ſie das
Briands Einwendungen gegen Siref
Borſchläge.
licher
Reſorm
Auis von der He
Der engliſche Außenminiſter Chamberlain unterſtützte in
vor=
ſichtig gewählten Ausführungen im Prinzip ebenfalls den
An=
trag Zaleſkis auf Ueberweiſung des geſamten Fragenkomplexes
an einen Berichterſtatter. 1. a. äußerte ſich Chamberlain
aus=
führlich zu der Arbeit des Dreierkomitees. Er wollte die
Tätig=
keit der Dreierkomittes nicht in allen Teilen in Schutz nehmen,
aber man dürfe doch nicht überſehen, daß bisher noch kein
Rats=
mitglied einen in einem Komitee verhandelten Fall vor den Rat
gebracht habe. Dies ſei ein Beweis für die Sorgfalt und
Ge=
rechtigkeit, mit der die Komitees ihre Aufgaben erfüllt hätten.
Auch bezüglich der Vorſchläge für eine Beſchleunigung der
Ver=
fahren und für eine größere Publizität machte Chamberlain einige
Vorbehalte geltend. Z. B. ſei ein Staat bei einer Erweiterung der
Oeffentlichkeit unter Umſtänden mit Rückſicht auf ſeine Würde
viel weniger zu Zugeſtändniſſen geneigt, als bei dem
augenblick=
lichen Verfahren. Zum Schluß polemiſierte Chamberlain gegen
einen Paſſus in Streſemanns Rede, wonach ſich im Laufe der
Geſchichte die Verhältniſſe dauernd änderten. Er betonte — was
Streſemann nicht geſagt hat — daß für das Minderheitenproblem
der Artikel 19 des Völkerbundspaktes, der die
Aenderungsmög=
lichkeiten für unhaltbar gewordene Verträge vorſieht, nicht in
Frage kommen könne.
Nachdem auch der finniſche Ratsvertreter Procope beſonders
für ein Studium des Dringlichkeitsverfahrens und eine
Dis=
kuſſion des Problems in einem Ratskomitee eingetreten war,
äußerte ſich Streſemann noch kurz zu der Bemerkung
Chamber=
lains wegen des Artikels 19. Wenn Chamberlain gewünſcht
habe, daß einmal ein Zuſtand eintreten möge, in dem keine
Min=
derheitenklagen mehr nötig ſeien, ſo freue er, Streſemann, ſich,
feſtſtellen zu können, daß das genau dasſelbe ſei, was auch er in
ſeiner Rede ausgeführt habe. Ferner freue er ſich, feſtſtellen zu
können, daß Chamberlain heute ſeine frühere Stellungnahme zu
der Theſe Mellofranco ſo verſtanden wiſſen wollte, daß von den
Minderheiten keine Aufgabe ihres kulturellen Lebens verlangt
werde.
Im Reigen der Reden kam ſchließlich auch do
Außenminiſter Briand zu Wort. Er ſprach ſehr
ironiſch in der Sache und berief ſich eingangs Kſin
rungen auf ſeine Erklärung in Lugano, wo er die
rechte „heilige Rechte” genannt habe. Aber, ſo ſagte.
der der Minderheitenverträge hätten bei der Schag
pflichtungen auch die Sorge gehabt, die auch den
über alles ſtellen müſſe, die Sorge um die We
Souveränität der Nationen. Die philoß
die Streſemann heute vormittag gehalten habe, rnu
Ehre und zeige ſein Ideal in ſeiner ganzen T:,
gegenüber aber habe Chamberlain, der eine längere
erfahrung habe als Streſemann, mehr die traurü
aufgezeigt, der ſich der Völkerbund gegenüberſah. 20
dern gebe es große, zum Teil ſehr große Gruppen
die einen „abſcheulichen Geſchmack an der Politik”:
das nenne. Dieſe Leute nutzten das Leid und da
Maſſen für ihre Zwecke aus, indem ſie die Maſſe
Worten aufhetzten, anſtatt ſie zur Eintracht anzß
ſolle dem Völkerbund ſeine Arbeit nicht zu ſchwie?
gebe tatſächlich Elemente, die darauf hinausginger: M
Beſtand der Regierungen zu erſchüttern. Erfaſſſich
der Minderheitenverträge ſo auf, da
derheiten langſam kulturell, ſprad
religiös mit ihren Gaſtſtaaten harri
ſollten und, ohne daß ſie verſchwää=
Art der Aſſimilierung eintrete, die
nurvergrößerte. Dazu dürfe manaben
Front
derheiten nicht den Geiſt der Polemixe
und ſie zur Schlacht gegen die Gaſtnation führemn HA.MMi um Leu
kerbund habe alles Intereſſe, daß iſ
fragen direit zwiſchen den Minder
ihren Staaten geregelt würden. In
nähmen heute ſchon die Minderheiten großen Ant
leben und ſäßen ſogar mit in den Regierungen da
Aber 2
M
Beweis für die Güte der Arbeit des Völkerbuu
von den Schwierigkeiten, die auch in dieſen LänmeMlAeſe
1iß wenn ſie die 2
noch nie ein Echo geworden ſei.
Briand wandte ſich dann gegen die Klagen,, M ½ Kommt heute
Dreierkomitee erhoben worden ſind. Im Jahre h +m aus dem
Dreierkomitees in 44 Sitzungen 23 Klagen erlex Mcüm der bürgerl
könne man nach einer Prozedur ſuchen, die beſſe-;
müſſe dabei vermeiden, eine Inſtanz der Rea1
ſchaffen, vor der Staatsbürger gegen ihre Region
können. Man könne auch das Dreierkomite erwe, / Mllld NeM
Herr Streſemann, ſo ſagte Briand zu dieſem geran
gegebenen Moment Mitglied des Dreierkomitesl
Man könne das aber nur unter der Müf/kſutz ds Rei
intereſſierten Staaten tun. Er w 774 ummnſtert
voraus alle Recherchen unterſchreiben, die der A1ymmn Dr. 6
Adatſchi in dieſem Zuſammenhang unternehmern E/0 Nöglich
Nachdem Dandurand ſich noch einmal mit F Nnmmm an den
perament für ſeine Vorſchläge, und beſonders für 0 Fuch nom
rung der Oeffentlichkeit des Verfahrens eingeſetz AAuckthoe auf
doch gerade die Minderheitenſtaaten ſelbſt aufs üyziellen
ſiert ſeien, ſchlug Adatſchi=Japan vor, daß er als 7974 qumäufg
dem Rat morgen einen Bericht über die Zuſamkutwi ſiont auch die
Komitees vorlegen werde, das die Vorſchläge in eufutz0 e8 im Reicg
tendiskuſſion prüfen ſolle. Der Rat erklärte ſich durciiti üvern, die mu
den und vertagte ſich auf Donnerstag vormittag 1.94Aünſter aus
HMuatöhung der
Die Auffaſſung in den Kreiſen der Wräkn pegen de
Ateuimen. Wi
delegakion.
a M Meichsreg
RM füir die Fr
In maßzebenden deutſchen Kreiſen beurteirr i0t
bollzpart=
gebnis des heutigen Tages nicht ungünſtig, zum Mürerböhun
ſeine bisher bekaunte Stellungnahme zu der
muir verta
theorie Mello=Francos heute ſtark eingeſchränkt
rigen die Diskuſſion, doch nicht, wie es gewiſſe
tigten, nicht in einer Sitzung durchgepeitſcht wi.n
Völkerbund auch weiter beſchäftigt.
Ueber die Zuſammenſetzung des A
mitees, das als eine Sonder=Vorkonei
dacht iſt, finden heute abend zwiſchen verſchiedenn
angehörigen Beſprechungen ſtatt. Es wird ſich
riſtenbeſprechungen ergeben, ob das Komitee aus=!
Mitgliedern beſtehen wird und ob der deutſcheen
Antragſteller ebenfalls zugezogen werden ſoll.
auch dieſe Komiſſion zu entſcheiden, wo dieſes?
wwahrſcheinlich die Miniſter angehören werden, r.9
ausſichtlich wird das Komitee eine Woche vor de‟:0
tagung zuſammenkommen, und es iſt durchaus mei
in der Zwiſchenzeit noch eine Denkſchrift Deutſcrt
Minderheitenprobleme zugeſtellt wird. Dieſe Fr
morgigen Vormittagsſitzung des Rates, die wal.
öffentlich ſein wird, entſchieden werden.
Abenteuer lockt, im Jahr 1920, einer Einladung
geſandten Kraſſin und Kamenew nach Moskau,
mancherlei Gefahren und Entbehrungen gelingl.=
Sinowjew, Dhzirjinſki zu modellieren, was ihr 1.
kehr nach London den Ruf einer Bolſchewiſtin eihe
gen abenteuerliche Jahre intenſiven Erlebens unh
Bildhauerin und Journaliſtin in den Vereinigl
Mexiko, im Irland der Aufſtändiſchen, in Kord
Balkan der Nachkriegsgreuel, im fasciſtiſchen R. werden mitunter zum geſchichtlichen.
Ereigniſſe und Geſtalten, die ſie, ob es nun
Char=
lini iſt, mit der gleichen inſtinktſicheren Leichtigkel.
tragen ſtets die Sicherheit der großen Dame M.
Lebendigkeit eines ungewöhnlichen Menſchen. *
und Gewinnende liegt weniger in dem extraban‟
ſchickſal, als in der Energie, mit der es gemeiſte
Unabhängigkeit und dem ſtolzen Selbſtgefühl einer
von allen Lächerlichkeiten und Pathologien der
frei iſt. Unter den Bekenntnisbüchern heutigel
dieſes die ſtärkſte und allgemeinſte Teilnahme.
Tiere, Mädchen und Ankilopenſahck.
Von Kaſimir Edſchmid, mit 10 Originglrade
Erna Pinner.*)
Vor Weihnachten erſchien die Subſkriptioſ.
dieſes neueſte Buch Edſchmids. Das Buch iſt ee
dem im vorigen Jahre gedruckten und vor 24
fenen Buch „Luxus=Hunde‟. Die Radierung”.
wiederum mitten im Text verſtreut, was drügt
Handſatz eine beſonders ſchwierige Aufgabe !
ſ=
gen der beruhmten Tierzeichnerin umfaſſen 9e
hunde, Antilopen, junge Kamele und Pferde.
Larſtellungen der Wüſtenjagd und der Nilſeg‟.
ſphäre der Radierungen trifft auf das günſe id
Buches, in welchem Edſchmid das unbekann!."
Aegypten im Rahmen einer groß angeleſl."
durch die lybiſche Wüſte ſchildert. Das Buch. "
maligen Auflage von 125 numerierten und
plaren (im Format ca. 30 20 Zentimeter) auſ ..
Würth zu Darmſtadt auf der Handpreſſe hergel”..
pergament gebunden.
*) Darmſtädter Verlag.
[ ← ][ ][ → ]Donnerstag, den 7. März 1929
Seite 3
Eiff t eue Parkeibewegung im Gange.
* Berlin, 6. März. (Priv.=Tel.)
en du ie pläſch e Bewegung innerhalb der Parteien nimmt als
70t, dn zuß Lſilm zufriedenheit mit dem
Parlamen=
ge unſsmugn ſeiner heutigen Geſtalt immer ſtärkere Formen
ſir ſo0oy mi ſchon davon, daß ſich in Berlin und in anderen
in (yen ceirn Klubs und Gruppen gebildet haben, die mit
ſu litiſtſt Problemen ringen und nach neuen Möglichkeiten
Verinigriwung des Staatsgedankens ſuchen. Auf dieſe
„uhat Aul wer Jungdeutſche Orden in erſter Linie ſpekuliert,
ſeih ſeinie uks=nationale Aktion” ankündigte. Er wollte ſich
an da z. Spitller Bewegung ſtellen, wenn nicht als offizieller
90 ſo//=rals geiſtiger Berater. Das ſcheint ihm auch
ge=
ſte dß zu Ft Eine politiſche Vereinigung, die ſich „Front 1929”
” hat // tc ihren Wortführer Rochus von Rheinbaben an
MSchmiyir Mahraun ein Schreiben gerichtet, worin ſie
feſt=
aß itſ Zfiele mit der volksnationalen Aktion des Jungdo
n w it ichen Punkten übereinſtimmt und deshalb ein
gre gempichraftliches Zuſammenarbeiten vorſchlägt. Herr
ſtagte un i Fnäürlich von dieſem Gedanken entzückt. Aus ſeiner
jednſrt ſchhet auch hervorzugehen, daß das Ziel ſeiner
volks=
tkei ſilen / lian die Schaffung einer neuen Partei iſt, wenn
rfenn/ nungin einer politiſchen Neugruppierung im Sinne der
ülng eiſh meuen Front ſpricht. Wir überſchätzen dieſen
gechſzller ja zum Teil nur der Ausfluß der Eitelkeit und
muſebest ich öffentlicher Beachtung iſt, gewiß nicht, zumal da
rder ſogram einer Reform des Wahlrechts und der
Befrei=
mun * Süſues, von der Herrſchaft der Parteien, ſowie der ihn
egin ſchennt Intereſſentengruppen ja nicht auf die „Front
des Aeſeſchyrtt iſt. Aber die Parteien ſollten die Zeichen der
in dia =lbſt rfrehen und erkennen, daß es für ſie der letzte
lick üütvenn ſie die Verbindung mit dem Volke nicht
ver=
zen 9 vollett Kommt heute einer, der zu organiſieren verſteht,
Chllt demar aus dem Gefühl der Unzufriedenheit heraus,
dze Fſt Ser bürgerlichen Mitte auf, und ſoweit ſollte man
erſtihmen laſſen.
HltiDing ſekk auf die falſche Karke.
* Berlin, 6. März. (Priv.=Tel.)
Bükluß des Reichsrates, der dem Steuerprogramm
ichs mmy miniſters Hilferding im weſentlichen zuſtimmt,
hiᛋtfuns einn Dr. Hilferoing zunächſt einen politiſchen
Er=
mientzeil Möglichkeit gegeben iſt, den Etat ſamt dem
innd rFsprwam an den Reichstag gehen zu laſſen in einer
nu die kesnicht notwendig macht, in entſcheidenden Punkten
u oppetürloge aufzuſtellen. Aber dieſer Erfolg kann doch
ſe zefünt ziellen Gegenſätze, die nach wie vor
be=
daf nicht hwegtäuſchen, und er iſt daher auch nur von kurzer
u weid oſort auch die politiſchen Schwierigkeiten wieder
u hen, it ſtaw es im Reichstag an Entſcheidungen geht.
Ein=
läm z düctſayern, die aus der Bierſteuer eine Kabinettsfrage
mihn’sl iniſter aus dem Kabinett zurückberufen werden,
m ir(rhöhung der Bierſteuer nichts mehr zu ändern
ſit alunren wegen der Differenzen zwiſchen Volkspartei
ial weorraten. Wir ſtehen ja vor der eigenartigen
Si=
da fi Reichsregierung dem Reichstag eine Vorlage
läßlie für die Fraktion der Vollspartei unannehmbar
diſteßwlkspartei ſich auf die Ablehnung
Stſererhöhung feſtgelegt hat. Auch hier iſt
4Buit- nur vertagt. Er muß zum Austrag kommen,
nicht e Wunder geſchieht. Dieſes Wunder aber ſcheint
WMMs her. zu erwarten. Dr. Hilferding hofft
7 dauf, daß die Reparationsverhand=
Eniſtebem Falle eine ſtarke Erleichterung
ter ühlungsverpflichtungen bringen und
gedüſſlen vielleicht jede Steuererhöhung
ſlüſäg machen. Wir halten dieſen
Opti=
ausEſr gefährlich. Es wäre aber gegebenenfalls
HahrUhr, wenn die Reichsregierung von ſich aus in dieſer
19 alch ſein wollte. Nur aus dem Grunde nehmen wir
us bMAndeutungen der Pariſer Preſſe, die
be=
wetſaß der frühere Staatsſekretär von
Malhin beſonderem Auftrage der Reichs=
FAMAbeſonders des Finanzminiſters, nach Paris
remei, um Herrn Schacht auf die
Schwie=
teſher Finanzlage aufmerkſam zu machen
n Mhitten, deshalb unter allen Umſtän=
ARecit folg mit nach Hauſe zu bringen. Wir
En beſhmit, daß dieſe Behauptung amtlich dementiert
2u Revolukionen in Meriko.
am 9 kabend eines Bürgerkrieges? — Die mexikaniſche
Moschuterung. — 120 Jahre Revolutionen in Mexiko.
r Likſene Revolution in Mexiko, die von den beiden
aden E96 Maria Aguirra und Manzo ausgeht, ſcheint
gewadtin Umfang anzunehmen, denn nach telegraphiſchen
inid Lungekind bereits zwei Provinzen in den Händen der
W Dich R General Manzo hat ſich der Provinz Sonorra
wMicht 20 der Aufſtand des Generals Aguirra erfolgte in
id litz, hik ſind die wenigen Jahre der Ruhe, deren ſich
20 Eſoch konnte, ſcheinbar wieder vorüber und eine neue
der Achandsbewegungen hat ihren Anfang genommen,
De Adenr Empörer offenbar über ſtarke Truppen ver=
Seelt: Geſchichte Merikos nach der Befreiung von der
M den Ptſchaft, bildet Meriko geradezu das klaſſiſche Land
abebwlundher, die hier bereits ſeit 120 Jahren wüten. Die
ſedngsc lerung Merikos, die aus Kreolen, Indianern,
* zmner 4s Miſchlingen mit Spaniern beſteht, ſcheint beſon=
A poitzlhet Umwälzungen zu neigen, denn jede Naſſe hat
Neres5deal vom Staat und von der politiſchen Freiheit.
ie hr 1810 wurde Mexiko durch den Aufſtand des
De Mitit lia beumruhigt. bdalgo wurde aber verraten
i SS 1811 hingerichtet. Durch die Grauſamkeiten der
Nge TIden neue Erhebungen verurſacht, die auch Admiral
La N Anehr beſchwichtigen konnte und die durch Aturbide
Jamgen yhen Charakter erhielten. Yturbide war der meri=
2i Diskziar, der von Apodgea im Jahre 1821 zum Generg=
S er itwurde. Er machte nunmehr mit Oberſt Guerrero,
geplista r, gemeinſame Sache, ſchafte alle Vorrechte ab.
L Spn vor den Eingeborenen voraus haten und gewann
in Das anize Volk. Die ſpaniſche Regierung mußte mit ihm
Senlick Autrommen treffen, und Aturbide wurde zum Präſt=
2n Snes tiemeniſchaftsrates ernannt. Er war nunmehr der
Dias Weerio, und am 12. Nal 1989 wurde er von ſeinen
icer 2bhkriſer ausgerufen. Am 20. Junt 192 wurde ſeine
Mi gent ſchenden Oynaſtie von Meriko erngnnt und am
Seis, Risis er unter dem Namen Auguſtin l, von Gotes
in durch den Kongreß ernannter Kaiſer von Meriko,
Fent. Abertrotzdem er für das merikaniſche Volk viel
Wom die den Amerikanern angeborene
Empörungs=
berhand, und ſeine Generäle Veteria und San=
9 mit ihren Truppen gegen ihn. Am 29. März
wird, da ſie ſich mit der völligen Unabhängigkeit der deutſchen
Sachverſtändigen nicht decken würde, die aber außerdem die Lage
der deutſchen Delegation ſehr erſchweren würde. Wenn die
Fran=
zoſen zu glauben wiſſen, daß Deutſchland etwas Poſitives
braucht, dann werden ſie ſich die geringſte Nachgiebigkeit teuer
ablaufen laſſen. Gerade aus dem Grunde iſt es unbedingt
notwendig, daß Reichsregierung und Reichstag Möglichkeiten,
die ſich vielleicht — nicht einmal wahrſcheinlich — in Paris
er=
geben, ganz aus ihrer Rechnung auslaſſen und ohne Rückſicht
auf die Pariſer Verhandlungen die erſte Pflicht ſtaatlichem
Ver=
antwortungsbewußtſeins erfüllen, daß ſie nämlich den Etat aus
eigener Kraft in Ordnung bringen.
Der Nokekak im Reichsrak.
Berlin, 6. März.
Da nunmehr feſtſteht, daß der Reichstag den geſtern vom
Reichsrat verabſchiedeten Reichshaushalt für 1929 nicht mehr bis
zum Beginn des neuen Etatjahres zu Ende beraten werden kann,
ſo hat der Reichsfinanzminiſter nunmehr dem Reichsrat einen
ſo=
genannten Notetat zugehen laſſen, d. h. ein Geſetz, das die
Regie=
rung ermächtigt, bis zur Verabſchiedung des endgültigen
Haus=
halts die notwendigen Ausgaben im Rahmen des vorjährigen
Etats zu machen. Die zuſtändigen Ausſchüſſe des Reichsrats
werden ſich bereits am Freitag mit dem Notetat beſchäftigen, der
dann in der nächſten Woche vom Plenum des Reichsrates
ver=
abſchiedet werden und dem Reichstag vorgelegt werden kann.
Berlin, 6. März.
Der Hanſa=Bund wendet ſich in einer Erklärung gegen die
Außerung des Reichsminiſters Severing am 3. März in Eſſen, in
der der Hanſa=Bund als „Phalanx der Steuerſcheuen”
bezeich=
net wird, deren Tätigkeit in bezug auf die Steuervorlagen der
Reichsregierung und in Hinblick auf die ſchwierigen
Verhand=
lungen der deutſchen Vertreter in Paris von außerordentlichem
Schaden für das ganze Land ſei. In der Erklärung heißt es:
Die Bezeichnung „Phalanx der Steuerſcheuen” für den Hanſa=
Bund, der ſich bemüht, angeſichts der unerhörten Steuerlaſt, die
das wirtſchaftliche Leben insbeſondere in den Kreiſen des
ge=
werblichen Mittelſtandes erdrückt und mit Urſache der großen
Not der Arbeitsloſigkeit iſt, neue gewaltige Laſtenerhöhungen
durch poſitive Vorſchläge vermeiden zu helfen, iſt mit der Ver= trägt. Dadurch würde eine weitgehende
Entpolitiſie=
antwortung der Stellung des Herrn Reichsminiſters wohl nur
ſchwer vereinbar. Dasſelbe gilt von dem Hinweis auf die Pari= Verſchiebung aufrein geſchäftliche Grundlagen
ſer Verhandlungen. Was ſollen unſere Vertreter antworten,
wenn die Gegenſeite ſie darauf hinweiſt, der deutſche
Reichsinnen=
miniſter, der ſich doch der Tragweite ſeiner Aeußerungen bewußt
ſein müſſe, habe die Kritik an der ungeheuren Belaſtung der
deutſchen Wirtſchaft als Ausfluß der Steuerſcheu abgelehnt.
Um die Befreiung der Landwirkſchaft von der
Auf=
bringung der Renkenbank=Grundſchuldzinſen.
Der Unterausſchuß des Reichstages für landwirtſchaftliche
Fragen beſchloß in ſeiner Sitzung am Mittwoch nachmittag, die
Reichsregierung zu erſuchen, Maßnahmen, zu treffen, um die
zinſen ſobald wie irgendmöglich, ſpäteſtens am 1. April 1930, zu folgen.
befreien. Ein Vertreter des Finanzminiſteriums erklärte, daß die
gegenwärtige bedrängte Finanzlage des Reiches es nicht geſtatte,
die Rentenbank grundſchuldzinſen über das bisherige Maß hinaus
zu erlaſſen oder wie bei der Veranlagung von landwirtſchaftlichen
Steuern anzurechnen.
Keine Kohlenpreiserhöhung.
mitteldeutſche Braunkohlenſyndikat von ſich aus die Preiſe für tiges Vertrauen.
Hausbrandkohle um 2—3 Mark hinaufgeſetzt habe. Mit dieſer
Mitteilung iſt offenbar beabſichtigt, Unruhe zu erzeugen. Es iſt die Minderheikenfrage vor dem engliſchen
Unker=
klar, daß es ſich hier um eine falſche Meldung handelt, denn die
Kohlenpreisfeſtſetzung iſt ſeit mehr als einem
Jahrzehnt nicht mehr Sache der Kohlenerzeuger,
ſondern auf Grund der geſetzlichen Beſtimmun=
Reichskohlenrates Preisveränderungen, vor= die Rechte der Minderheiten, die keine nationale Vertretung in
nehmen. Auch dieſe Beſchlüſſe dieſer beiden Körperſchaften Genf hätten, wirkſamer zum Ausdruck zu bringen. Der
Unter=
hängig gemacht werden. Nach unſeren Erkundigungen im
Reichs=
weder ein Antrag des Mitteldeutſchen Braunkohlenſyndikats auf nachgekommen ſei. Die Angelegenheit befände ſich jedoch zur
Preiserhöhung vor, noch beſteht Ausſicht, die Preiſe für Briketts/ Zeit vor dem Völkerbundsrat in Genf, und er bitte die
Abgeord=
hinaufzuſetzen.
des nächſten Jahres legte er von der Verbannung aus ſeine verzeihlich frei) nach dem bekannten Neumannſchen Schauſpiel
Krone nieder und floh nach England. Er kehrte aber bald
wie=
der als Bettler verkleidet zurück, wurde nach kurzer Zeit gefangen Lubitſch, umſichtig, von großem Format, wirkungsvoll, mit
be=
genommen und in der Feſtung von Padilla als Hochverräter er=
Präſidenten der Republik gewählt. Nun löſte eine Revolution (und war ſchon immer) die größte Stärke dieſes deutſchen
Regiſ=
die andere ab. Die hauptſächlichſten Parteien waren die
Escor=
cedes zum Präſidenten gewählt. Schon im Juli desſelben Jahres
der Erſchießung Guerreros im Februar 1831 endete. Im nächſten
mente. Dieſer wurde geſtürzt und Pedrazza zum Präſidenten er= nunmehr heimgekehrten Conrad Veidt in der Rolle bes Gwyn=
Haupt. Dieſe Unruhen benutzte Buſtamente, um im Jahre ternde Leiſtung. Das Werk iſt aber zu langatmig. Beſſer; zu ſehr in
ernennen zu laſſen. In den folgenden Jahren ſtand im
Mittel=
vier Präſidenten. Schließlich gab es jeden Monat eine neue
gefangen genommen und am 19. Juni erſchoſſen. Es folgte nun
unter Präſident Juarez eine kurze Zeit der Ruhe. Sein
Nach=
folger Profirio. Diaz wurde durch eine Revolution unter
krieg und Madero wurde 1913 erſchoſſen. In den nächſten Jahren
folgten allerlei Aufſtände unter den Bandenführern Carranca man (nach hochgeſpannten Erwartungen) den Glauben an eine
ihm und unter Calles, der 1924 zum Präſidenten ernannt wurde,
wurde die Ruhe nur zeitweilig geſtört. Trotzdem gab es
aller=
hand Terrorakte und Attentate, die noch in friſcher Erinnerung
ſind. Offenbar beginnt jetzt ein neuer Bürgerkrieg.
* Berliner Film-Auerſchnitl.
ark. Die letzte Woche brachte drei Großpremieren. Die
Parufamet zeigt in ihrem bereits zum Welterfolg gewordenen
Werk. Der Patriot” Emil Jannings als Zaren Paul I.
von Rußland. Der Streifen wurde frei (am Schluß etwas un=
Die Sachverſtändigen= Konferenz.
Die Reparakionsoperakionen. — Enkpolikiſierung der
Materie.—Berſchiebung auf rein geſchäftliche
Grund=
lagen. — Die Nokenbanken ſollen in der Zenkralſtelle
verkreken ſein.
EP. Paris, 6. März.
In der heute nachmittag abgehaltenem Vollſitzung der
Sach=
verſtändigen=Konferenz wurde der angekündigte Bericht über die
einheitliche Organiſation einer Zentralſtelle
vor=
gelegt, die nach dem im gegenwärtigen Verhandlungsſtadium
be=
ſtehenden Plänen in Zukunft mit ſämtlichen
Reparations=
operationen beauftragt werden ſoll, alſo mit
Maßnah=
men zur Kommerzialiſierung und
Mobiliſie=
rung der deutſchen Schuld, mit der Entgegennahme der
deutſchen Zahlungen und der Weiterleitung dieſer Zahlungen
an die Gläubiger, mit dem Transferſchutz, mit der Verfügung
über den bei der Reichsbank verbleibenden und nicht
übertrag=
baren Teil der deutſchem Annuitäten, wit der zinsbringenden
Anlage dieſes Annuitätenteils, mit der Kontrolle und Verteilung
für Sachlieferungen uſſw.
Bekanntlich iſt beabſichtigt, dieſer Inſtitution einen bank=
Der Hanſa=Bund gegen Reichsminiſter Hevering. ähnlichen Charakter zu verleihen und ſie zu einem
privatwirt=
ſchaftlich eingeſtellten Organ auszubauen, deſſen Aufgabenkreis
über den der Reparationskommiſſion hinausgehen würde. Die
geplante Organiſation könnte, geſtützt auf ihren ſtarken
Deviſen=
beſitz, einen weſentlichen Einfluß auf die Wechſelkurſe ausüben
und ferner durch Maßnahmen dem Welthandel einen ſtärkeren
Antrieb geben, als dies bisher möglich war. Da in dieſer
Einrichtung die Notenbanken vertreten ſein
fol=
len, würde ſich zwangsläufig eine weitaus engere
Zuſam=
menarbeit dieſer Emiſſionsinſtitute bei der
Löſung von Finanzproblemen ergeben.
Selbſtver=
ſtändlich müßte Vorſorge getroffen werden, daß dieſe Stelle
nicht auf Koſten der Gläubiger= oder der
Schuld=
nernationen arbeitet, ſondern ſich als reine
privatwirtſchaftliche Organiſatiom in ſich ſelbſt
rung der ganzen Reparationsmaterie und eine
erzielt werden. — Die öffentlich=rechtliche Stellung der geplanten
Reparationszentrale iſt bisher noch nicht erörtert worden. Sie
dürfte aber im weſentlichen von der Geſetzgebung desjenigen
neutralen Landes abhängen, das zu ihrem Sitz auserſehen wird.
In Frage kommen vor allem Holland und die Schweiz. Die
Wahl dieſes Sitzes wiederum wird in erſter Linie durch
Kon=
zeſſionen fiskaliſcher Art bedingt werden, zu denen ſich das in
Frage kommende neutrale Land verſtehen wird. — Ein Beſchluß
über dieſe, wie man ſieht, außerordentlich weit ausholenden
Pro=
jekte wurde in der heutigen Sitzung noch nicht gefaßt. Das liegt
Berlin, 6. März. daran, daß der in engliſcher Sprache aufgeſetzte Bericht nicht
mehr rechtzeitig ins Franzöſiſche übertragen werden konnte.
Um den Delegationen Zeit zur eingehenden Prüfung des
Planes zu laſſen, wird die Ausſprache darüber erſt in einer auf
Landwirtſchaft von der Aufbringung der Rentenbankgrundſchuld= Freitag vormittag angeſetzte Vollſitzung der Konferenz er=
Eine heute von der „Agence Economique et financisre”
ver=
breitete Meldung, daß der ehemalige Staatsſekretär Kühlmann
aus London erwartet werde, um im Auftrag der deutſchen
Re=
gierung dem Reichsbankdirektor Dr. Schacht Ratſchläge zur
Mä=
ßigung zu geben, wird von deutſcher Seite als Phantaſie
be=
zeichnet. Bisher ſei von Berlin aus nicht der geringſte Verſuch
zur Beeinfluſſung der deutſchen Delegation unternommen
wor=
den. Im übrigen herrſche zwiſchen den Mitgliedern der Dele=
* Berlin, 6. März. (Prib.=Tel.) gation, wie auch zwiſchew der Delegation und den deutſchen Stel=
Ein Berliner ſozialdemokratiſches Blatt behauptet, daß das len, die der Delegation ihr Mandat gaben, völliges und
gegenſei=
haus.
EP. London, 6. März.
In der heutigen Unterhausſitzung richtete der Abgeordnete
gendarf nur der Reichskohlenverband in Ueber= Wedgwood die Aufmerkſamkeit des Hauſes auf die
Minderheiten=
einſtimmung mit dem großen Ausſchuß des fragen und ſorderte die Regierung auf, Schritte zu ergreifen, um
können von der Zuſtimmung des Reichswirtſchaftsminiſters ab= ſtaatsſekretär für Aeußere?, Locker Lampſon, wich einer direkten
Beantwortung der Aufforderung mit der Entſchuldigung aus,
wirtſchaftsminiſterium und beim Reichskohlenkommiſſar liegt daß England allen ſeinen Verpflichtungen in dieſer Beziehung
neten um Geduld.
gedreht. Jannings eindrucksſtarker alſo ſonſt. Die Regie von
währten Mitteln arbeitend, ohne Originalität in bezug auf
ſchoſſen. Nach ſeinem Sturz erließ der Kongreß am 16. Septem= neue Einfälle, Schema E, aber: konſequent durchgeführt,
fabel=
ber 1823 die Verfaſſung, und General Viktoria wurde zum erſten haft geſteigert, jede Möglichkeit ausnützend. Nuancierung iſt
ſeurs. Und ökonomiſche Kräfteverteilung: diesmal hat der „große
cedes und die Yorcinos. Bald blieb die eine Partei, bald die Emil” ſeine Partner nicht vollzählig „tot”ſpielen können. Neben
andere Sieger. Am 1. Januar 1830 wurde der Führer der Escor= ſeiner menſchlich unvergeßlichen Leiſtung verdienen Lewis Stone
(Graf Pahlen) und auch Florence Vidor (Gräfin Oſtermann),
ſtellte ſich der frühere Präſident Guerrero an die Spitze ſeiner ſowie Harry Cording (Stephan) lobende Erwähnung. Photo=
Partei, der Yorcinos, und entfachte eine neue Revolution, die mit graphie, Bauten und Koſtüme einwandfrei. Ein großer,
verdien=
ter Publikumserfolg. Den hatte auch Victor Hugos verfilmter
Jahr erhob ſich der frühere Kriegsminiſter Pedrazza gegen Buſta= Roman „Der Mann, der lacht” aufzuweiſen. Mit dem
nannt. Schon im Jahre 1835 erhob aufs neue der Umſturz ſein plaine. Eine tiefempfundene, gleich Jannings Zaren, erſchüt=
1837 wieder zurückzukehren und ſich aufs neue zum Präſidenten die Länge gezogen, mit nur vereinzelt vorkommenden
Spannungs=
momenten. Die ſind allerdings künſtleriſch vollendet (Regie: Paul
Leni) und in ihrer abſonderlichen Grauſamkeit geradezu
aufpeit=
punkt der merikaniſchen Politik und der merikaniſchen Rebolutio= ſchend. (Für manche wohl überdies abſtoßend.) Dann erſchlafft
nen der Präſident Santa Anna. Zeitweiſe gab es in dieſer Zeit aber die Regie und man verſpürt die Langweile der
Durch=
ſchnittsfilme. Woran nicht zuletzt die übrigen Darſteller der
Revolution. Dieſe ungeheuren Wirren endeten damit, daß der Univerſal Schuld tragen. Faſt alle farblos. Selbſt Veidts
Part=
öſterreichiſche Erzherzog Maximilian am 10. April 1864 Kaiſer nerin Mary Philbin war ihrer Rolle (Dea) kaum gewachſen.
von Mexiko wurde. Aber ſchon am 15. Mai 1867 wurde er Dieſer Erfolg war nur Veidts Kunſt zu verdanken. Aehnlich
(wenngleich bei weitem nicht durch eine grandioſe künſtleriſche
Leiſtung) rettete die Chineſin Anna May Wong das dritte
Monſtrewerk: „Nachtwelt” (Piccadilly). Ein Arnold Ben=
Madero geſtürzt. Aber auch jetzt kam es aufs neue zum Bürger= nett (!) ſchrieb da ein indiskutables Drehbuch, und eine
Regiſ=
ſeur=Größe wie Dupont (!) verſagte als Spielleiter. Da verlor
und Villg. Im Oktober 1915 wurde Carranca Präſident. Unter künſtleriſche Sendung des Films. Kitſch mit ſchlechten
Schauſpie=
lern; Durchfall. — Und neue Wege, neue Möglichkeiten zeigte
keiner der drei Großfilme. Das iſt der Querſchnitt. . .
Von deuſſchlands Hohen Schulen.
Greifswald: Der durch den Weggang des Prof. Julius Schniewind
nach Königsberg an der Unverſität erledigte Lehrſtuhl der
Neuteſta=
mentlichen Theologie iſt dem a.o. Profeſſor Lie. Dr. Joachim
Jere=
m ias an der Uniberſität Beulin angeboten worden. — Profeſſor Franz
Veyerle in Baſel wurds zum oud. Profeſſor für deutſches bürgerliches
Necht und Handelsrecht an der hieſigen Univerſität als Nachfolger von
Prof. W. Schönfeld emannt.
Seite 4
Donnerstag, den T. März 1929
Nu
Der Saal iſt gut beſetzt, die Tribüne dagegen durch die
ge=
troffene Einſchränkungsmaßnahme verhältnismäßig ſchwach. Von
der Regierung ſind Staatspräſident Adelung, die Miniſter
Leuſchner und Korell anweſend, als Präſident Delp um
10 Uhr 25 Minuten eröffnet. Er teilt mit, daß die Abgg. von der
Schmitt und Genoſſen gegen die geſtrigen Maßnahmen des
Präſi=
denten Einſpruch erhoben haben. Dieſer Einſpruch wird auf die
Tagesordnung von Donnerstag geſetzt.
Auf eine Reihe kommuniſtiſcher kleiner Anfragen antwortet
die Regierung. Der kommuniſtiſche Abg. Hammann wird bei dieſer
Gelegenheit zweimal zur Ordnung gerufen.
Der Antrag des Zentrums, das Verbot des Kinobeſuches
durch Jugendliche betreffend, wird durch die Regierungsantwort
für erledigt erklärt. Die Regierung hatte in ihrer Antwort
ge=
ſagt, daß die Polizei durch Stichproben ſich dauernd davon
über=
zeuge, daß die beſtehenden Vorſchriften über den Kinobeſuch durch
Jugendliche eingehalten würden.
Eine Regierungsvorlage wünſcht für die Ausſtellung „Der
ſchöne Menſch in der neuen Kunſt” (in 1929 auf der
Mathilden=
höhe in Darmſtadt) einen ſtaatlichen Zuſchuß von 8500 Mark.
Der komm. Abg. von der Schmitt ſtimmt der Vorlage zu.
Abg. Dr. Keller (D.V.P.) betont, wenn er auch die
Zu=
ſtimmung eines Teiles ſeiner politiſchen Freunde erklaren dürfe
ſo könne er ſich doch nicht gewiſſer Bedenken verſchließen, daß
der Menſch nicht nur in ſeiner keuſchen Nacktheit gezeigt werde,
ſondern daß auch Dinge gezeigt würden, die anderen als
Kari=
katur erſcheinen und die als züchtig in ſeinem Sinne nicht mehr
angeſprochen werden könnten. Es ſei zu wünſchen und von der
Regierung darauf Bedacht zu nehmen, daß nicht ähnliche
Vor=
kommniſſe zu verzeichnen ſeien wie bei der Künſtlerhilfe vor
Weihnachten, für die er in ſeinen Kreiſen lebhaft eingetreten ſei,
bei der aber nachher Gewinne zur Verteilung gekommen ſeien,
die er als Lehrer den Kindern lieber nicht in die Hand gegeben
hätte, um ſie ihren Eltern bringen zu laſſen.
Die Abgg. Dr. Leuchtgens (Landb.), Prof. Axt (
Volks=
rechtsp.), Frau Hattemer (Zentr.) und Böhme (Dnatl.)
lehnen die Vorlage zum Teil aus finanziellen, zum Teil aus
grundſätzlichen Gründen ab.
Staatspräſident Adelung ſetzt ſich nachdrücklichſt für die
Vorlage ein und unterſtreicht dabei, daß die Annahme der
Regie=
rungsvorlage auch im Intereſſe der Linderung der Not der freien
Künſtler liege. Auch anderen Kreiſen habe man beträchtliche
Unterſtützungen zuteil werden laſſen, darum dürfte man auch die
des Zentrums genehmigt.
Der für das Landestheater geforderte Nachtragskredit wird
erſt bei Kap. 7 des Staatsvoranſchlags zur Debatte geſtellt
wer=
den. Das gleiche Schickſal erlitt die Regierungsvorlage betr. die
Auslagen der Landesbibliothek zu Darmſtadt.
Die für den Neubau einer Veterinärklinik für Geburtshilfe
in Gießen geforderten 19 300 Mark werden genehmigt.
In der nun folgenden Pauſe tritt der Aelteſtenrat zuſammen
Nach Wiedereröffnung der Sitzung teilt Präſident Delp mit, daß
der Aelteſtenrat beſchloſſen hat, die Generaldebatte des
Staats=
voranſchlags morgen zu eröffnen und die Redezeit für die
Mit=
gliedervereinigungen auf zwei Stunden und für die anderen
Gruppen auf eine Stunde feſtzuſetzen.
Die Regierungsvorlage. Erwerb des Anweſens der Firma
Wehner u. Fahr zu Darmſtadt, Holzhof=Allee Nr. 3, für die
Unter=
bringung des Eichamts und der chemiſchen Prüfſtation für die
Ge=
werbe, iſt Gegenſtand einer ſehr ausführlichen Debatte.
Abg. Dr. Leuchtgens (Landb.) ſpricht ſich gegen den
An=
kauf des oben genannten Anweſens aus und hält einen Neubau,
der nach einem vorläufigen Koſtenvoranſchlag ſich auf etwa rund
400 000 Mark ſtellen würde, für zweckmäßiger. Er ſtellt die Frage,
ob nicht für die Haltung der Regierung die Frage bedeutſam
ge=
weſen ſei, daß auf dem Anweſen eine Hypothek der
Kommunal=
landesbank von 70 000 Mark ruhe.
Der Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft Korell wendet ſich
gegen die letztgenannte Auffaſſung und betont, daß die Haltung
der Regierung durch dieſe Hypothek in keiner Weiſe beeinflußt ſei.
Die Abgg. Lux (Soz.), Schäfer (Komm.), Haury
(D. V. P.) ſtimmen der Vorlage zu. Abg. Heinſtadt (Zentr.)
teilt mit, daß er ſelbſt gegen die Vorlage ſei, daß aber andere
Mitglieder ſeiner Fraktion für die Vorlage ſtimmen würden
Miniſterialrat Klump ſchildert die aus dem Ankauf des
Anweſens Wehner u. Fahr ſich ergebenden Vorteile: man werde
das Anweſen aus Mitteln des Eichamtsfonds erwerben können.
Zu der Vorlage ſprach dann noch der Abg. Angermeier
(Komm.), der gegen die Vorlage iſt, Abg. Ritzel, der ſeine
Zuſtimmung erklärt, und Abg. Dr. Leuchtgens, der nochmals
ſeine Bedenken vorbringt. — Die Vorlage wird angenommen.
Abg. Reiber (Dem) wunſcht, daß die Fürſif
heſſiſchen Schulen ausgedehnt wird.
Abg. Hammann (Kom.) bedauert, daß, trotzder
ſchulgeſetz bereits im Dezember 1921 erlaſſen wordenm
ſorge immer noch nicht allgemein durchgeführt wurn
gar keinen Sinn, daß der Schularzt 200 Schüler i
unterſuche und daß die etwa notwendige Heilbeſ.
Mangel an Mitteln eingeſtellt werden müſſe. Redm=
Schulſpeiſung und die Errichtung eines Kinderheou
Nauheim.
Der demokratiſche Antrag wird durch die Regiee
für erledigt erklart.
Miniſter für Arbeit und Wirtſchaft Korellee
energiſche Vorſtellungen bei der Selbſtverwaltun
rungsänſtalt erhoben habe. Die Abſtellung der M)
jedoch nicht in ſeiner Macht.
Abg. Weſp (Zentr.) ſchildert den unhaltbaren
Arbeitsloſe bis zu 10 Kilometer laufen müſſen, umm
peln zu kommen.
Die Abſtimmung über den Antrag wird, nach
Abgg. Schäfer (Komm.), Sumpf (Komm.) und
(Soz.) vor leeren Bänken zu dem Arbeitsloſenverſſ
ihre Anſicht geäußert haben, zurückgeſtellt
Das Haus vertagt ſich kurz nach 2 Uhr auf Doun
mittag 10 Uhr.
Landesausſchußſikzung der Heſſ. Zenkrat
Der Landesausſchuß der Heſſiſchen Zentrumsp.m
Mittwoch nachmittag in Frankfurt a. M. Er beſchöſt
den Vorſtandswahlen, aus denen als Landesvau
Reichstagsabgeordneter Dr. Bockius=Mainz herm
Landesausſchußmitglieder wurden u. a. noch gewääl
Zinſer=Offenbach, Oberregierungsrat Moll, Landtagst=
Frau Hattemer=Darmſtadt,
Landtagsabgei=
werkſchaftsſekretär Weſp=Darmſtadt, der Gn
der Heſſ. Bauernvereine Dr. Bauer=Lorſch, Diözeſarn
Rat Eich=Bingen und als Vertreter der Frakti in
abgeordneter Miniſterialrat Hofmann.
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—
Donnerstag, den 7. März 1929
Seite 5
der Landeshauptftadt
Darmſtadt, 7. März.
ſträw WWalter — Einer längeren, durch die Witterung
Nucheit iſt Herr Forſtrat i. R. Berthold Walter
üſzm ſcheidet eine markante und populäre Perſön=
„8 QüsSben Darmſtadts. Mit einer umfaſſenden
Bil=
mctüiaſtrat Walter eine ausgezeichnete deutſche Ge=
Ihh mete er die letzten Jahre ſeines Lebens. Er
eit hnd, die Seele des „Deutſchen Sprach= und Schrift=
Ichukadt. Seiner Wirkſamkeit iſt es in erſter Linie
huf, die aus deutſchem Boden erwachſene,
künſt=
ufakturſchrift gegen den Andrang der uniformen
Feildas Feld durchweg behauptet hat. Seine
Tä=
hAigr über ganz Deutſchland; der Hauptſtelle des
rſſünche Schrift” in Berlin war er ein wertvoller
/ großer Freundeskreis beklagt ſeinen Heimgang.
ghu Reiß †. „Vor wenigen Tagen verſtarb dahier der
ſtü Tuguſt Reiß. Als Sohn des weit über die Grenzen
und geſchätzten Forſtmeiſters Karl Reiß wurde er
weboren, beſuchte das Ludwig=Georgs=Gymnaſium in
diſinste ſich nachdem er 1862 die Reifeprüfung beſtanden
mim der Forſtwiſſenſchaft an der Univerſität Gießen.
15ſte er die Fakultäts=, 1868 die forſtliche Staatsprüfung
da in in dem Fürſtlich Iſenburg=Birſteinſchen
Forſt=
fie, ſpäter als Forſtrat mit dem Wohnſitz in
Offen=
fd. ngen ſeines Bezirks von dem Heſſiſchen Staat
an=
wa u. er in den Staatsdienſt über und verblieb darin
ue n Jahren erfolgten Verſetzung in den Ruheſtand.
wiiet iſt eiger der verdienteſten heſſiſchen Forſtbeamten
lcwußt und mit ſeltenem Erfolg hst er die ihm
Zungen bewirtſchaftet. Dank ſeinem reichen Wiſſen
rü BBeobachtungsgabe iſt ſeine Tätigkeit in mancher
unbrechend geweſen. Es ſei hier nur der von ihm
chriBetrieb mit Unterbau und die vorher nahezu
un=
m1 Berjüngung der Kiefer erwähnt. Reiß war Mit=
Fützritſchaftlichen Zentralblattes und der Allgemeinen
Gſzugg. Seine erſte literariſche Arbeit über „
Holzaus=
wehvertung” erſchien 1879. Seitdem hat er eine Reihe
IAᛋFTentlicht, die in forſtlichen Kreiſen die größte
Be=
welbſt nach Vollendung des achtzigſten Lebensjahres
fe3ſei ht aus der Hand, und noch in 1924 gab er einen
uußz fin Druck, in dem er ſeine Erfahrungen über die
mpet Buche im Vogelsberg eingehend darlegte. Ueber
vewirtſchafteten Fürſtlich Iſenburg=Birſteinſchen
Wal=
hre, den alten Reichs= und Königsforſt „zur
Drei=
etſy rat Reiß ſchon im Jahre 1891 eine wertvolle
Bro=
ſen. Ein Leben, reich an Arbeit, aber auch reich an
Enfrung, iſt zum Abſchluß gekommen. Dem
hervor=
ſ ines Faches, dem liebenswürdigen Mann, deſſen
Eitenſchaften ihm viele Freunde und Verehser
ſtu=
ehrerm’s Andenken in weiten Kreiſen ſicher.
emarn 4uh F. Der nach langem ſchweren Leiden
Ver=
jar jun ichre 1927 Hauptſchriftleiter der Heſſiſchen
Lan=
nwei er vorher viele Jahre, an anderen ſüd=
Blätya tätig war.
eundit ungen der Reichspoſt. Durch die außergewöhnliche
ſt das Poſtperſonal, namentlich im Betriebsdienſt,
efſt, die Kraftwagenführer und das Perſonal des
ais in Mitleidenſchaft gezogen worden. Der
Reichs=
m Durch allgemeine Verfügung dem Perſonal Dank
nurgeſprochen, daß es, den ſchlimmſten Unbilden der
Aiter Einſatz der Geſundheit in Hingabe auf dem
en Betrieb in allen Zweigen voll aufrecht erhalten
Berſonals, die unter der Kälte beſonders zu leiden
Pſiche Unterſtützungen.
Siſenbahn getroffenen Maßnahmen zur
Veſchleu=
um enumlaufs haben zu einer fühlbaren Beſſerung
g geführt. Trotzdem es bislang noch nicht möglich
f woll zu decken, iſt — in der Erwartung, daß die
= und Entladung erreichte Beſchleunigung des Gü=
9. die ſich daraus ergebende beſſere Wagenſtellung
„Bezirk der Reichsbahndirektion Mainz die
außer=
ums der Berechnung des erhöhten
Wagen=
drarſt wieder aufgehoben. Um nicht
wie=
rdenden Maßnahme zurückkehren zu müſſen, iſt es
A6 die Empfänger von Ladungsgütern, namentlich
an der Beſſerung der Wagenſtellung auch fernerhin
en, daß ſie eingegangene Sendungen an den Sams=
Sonntags entladen.
h=stheater. Heute Donnerstag gelangt „Sly” von
Landwehr, Hans Grahl und Hans Komregg in
Wiederholung. Muſikaliſche Leitung:
General=
n (Miete E, Beginn 19,30 Uhr).
findet heute eine Aüfführung des Schwankes
” mit den Damen Rüggold, Knott, Stengel und
Keßler, Jürgas, Maletzki, Baumeiſter,
Weſter=
den Hauptrollen ſtatt (Zuſatzmiete III, Beginn
teht „Martha” von Flotow in neuer
Einſtudie=
ſug erſtmalig in Szene. Die Hauptrollen ſind mit
Sacobs und den Herren Grohm, Kuhn und Ney
Lritung: Berthold Goldſchmidt; Inſzenierung:
Re=
läilder: Lothar Schenck von Trapp.
März, findet die Erſtaufführung des Schauſpiels
Craöbe in der Inſzenierung Carl Eberts (
Bühnen=
häng) ſtatt. Die Titelrolle ſpielt Fritz Valt. Im
Haffamte Schauſpielenſemble des Landestheaters be=
Ein neues Heilmikkel gegen Grippelähmung?
Durch die Zeitungen geht die Nachricht von einem neuen Heilmittel
das zu großen Hoffnungen berechtigen, wegen ſeiner Seltenheit aber
auch dem Wert nach ſehr koſtbar ſein ſoll. Nach Mitteilungen von
Pro=
feſſor Lewin in der Berliner mediziniſchen Geſellſchaft ſollen im der
ganzen Welt zurzeit nur 1,2 Gramm dieſes Mittels zur Verfügung ſein.
Es handelt ſich um das Baniſterin, ein Alkaloid aus einer in
ſüdame=
rikaniſchen Länden wachſenden Pflanze. Proben des Alkaloids, die von
einer großen deutſchen Alkaloidfabrik gewennen worden waren, zeigten
bei der kliniſchen Prüfung bemerkenswerte Wirkungen auf
Lähmungs=
zuſtände, die als Folgen der ſog Gehirngrippe (Engephalitis lethargicn
auſtreten und anßerordentlich qualvoll fü: die Kranken wie ihre
Um=
gebung ſind. Sollte es zutreffen, daß das Baniſterin ſchon in kleinen
Gaben den Kranken eine weſentliche Erleichterung ihrer Leiden bringt,
ſo läge in der Tat eine wertvolle Vereicherung des Arzneiſchatzes vor,
und um ſo erfreulicher wäre die in der Oeffentlichkeit noch wicht bekannte
Tatſache, daß eine breitere Nutzanwendung der gewonnenen Erfahrungen
durchaus nicht an dem Mangel an Baniſterin zu ſcheitern braucht. Es
iſt nümlich inzwiſchen feſtgeſtellt worden, daß ein anderes, ſchon lange
bekanntes, aber völlig unbea htet gebliebenes Pflanzenalkaloid, Harmin
genannt, genau die gleiche chemiſche Zuſammenſetzung hat und auch
die gleiche arzneiliche Wirkung entfaltet wie das Vaniſterin. Das
Har=
mi iſt viel leichter erhältlic:. Es ſurd in Deutſchland ſchon
fabrik=
mäßig gewonnen und iſt heute bereits in größeren Mengen vorhanden,
ſo daß die armen Kranken nicht erſt warten müſſen, bis durch die von
herbeigeſchafft iſt. Zum wenigſten wird es mit Hilfe des genügend
vorhandenen Harmins den Aerzten möglih ſein, noch ausgedehntere
Verſuche als ſeither anzuſtellen und zu einem objektiven Urteil über den
wirklichen Wert der neuen Arzneibehandlung zu gelangen. Mit den
ſenſationellen Meldungen von einem neuen „Wunderheilmittel”, das
koſtbarer als Radium ſein ſoll, iſt der guten Soche ſchlecht gedient.
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März, gelangt zum erſten Male in dieſer
Spiel=
rüſticana” von Mascagni und „Bajazzo”
Aufführung (Miete B).
März, findet das 6. Sinfoniekonzert des
unter Leitung von Generalmuſikdirektor Dr.
Zu den Ueberraſchungen des intereſſanten Geſell=
Ilen Sproſſen” gehört auch die Urauffüh=
I unbekannten Komponiſten Bienchen Bimmbernell
wOmeten Marſches „Hoch Darmſtadt‟. Der erſte
Ohr und Auge” wird in konzertmäßiger Be=
9 koſſen. Die Plätze haben keine Nummern! Zum
1 Teiles „Fürs Herz” hilft das Ballorcheſter
L. Programm=Einlaß nur für Mitglieder bei O.
5. 4
— Ehrung für langjährige Geſchäftstätigkeit. Die Buchdruckerei
K. F. Bender konnte in dieſen Tagen drei Gehilfen das vom Deutſchen
Buchdruckerverein zu verleihende Ehrenzeichen für langjährige
Mitarbeit überreichen. Es wurden ausgezeichnet mit der Goldenen
Plakette und Ehrenurkunde der Maſchinenmeiſter Adam Leißler
für 41jährige Tätigkeit, der Maſchinenſetzer Jakob Engert und der
Buchdruckmeiſter Georg Vollhardt für 32= reſp. 30jährige
un=
unterbrochene Tätigkeit mit der Silbernen Plakette und Ehrenurkunde.
Gewiß ein für beide Teile erfreuliches Zeichen gegenſeitigen guten
Ein=
vernehmens und Verſtehens.
— Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Die Schülerprüfungen der
Dilettantenklaſſen finden in dieſem Jahre vom 19. bis 23. Marz
ein=
ſchließlich nachmittags und vem 25. bis 28. März einſchließzlich vor= und
nachmittags im Gartenſaal des Städtiſchen Saalbaues ſtatt. Im Laufe
des Jahres wurden für die Dilettantenklaſſen wieder die im der
frü=
heren Prof. Pö. Schniittſchen Akademie für Tonkunſt ſo beliebten
Enſembleklaſſen für Vom=Vlattſdielen auf mehreren Klavieren mit und
ohne Streicher gebildet. Dieſe Klaſſen treten bei den diesjährigen
Pri=
fungen wieder zum erſten Male in rleinarem Rahmen vor die
Oeffent=
lichkeit. Mit der Zeit ſollen aber dieſe Enſemöleſtunden nach
Mög=
lichkeit immer mehr ausg=baut werden, um ſämtlichen Schülern nach
eutſprechender theoretiſcher Vorbildung dieſe Uebungen im Vom=
Blatt=
ſpſelen zuteil werden zu laſſen. Die Verbindung eines guten
Unten=
rilts auf dem Inſtrument mit dem Unterricht in Elementartheorie und
Bom=Blattſpielen bietet die Genähr zur Ausübung einer gediegenen
Hausmuſik nach erfolgtem Studium. Der Wiedereinführung des
Enſemhleunterrichts wird deshai bei den Prüfungen ein beſonderes
Intereſſe entgegengebracht. Näheres über die Programme der
Prü=
fungen wird noch Eekanntgegeben.
— Stenographie. Trotz der vorhandenen Arbeitsloſigkeit auf dem
kaufmänniſchen Stellenmarkt herrſcht immer noch eine große Nachfrage
nach leiſtungsfähigen Geſchäftsſtenographen. Obwohl ſchon ſeit vielen
Jahren Stenographenvereine ſowohl wie auch die Berufsverbände der
kaufmänniſchen Angeſtellten auf die nunmehr eingetretene Tatſache
hin=
wieſen und auf die Erlernung der Kurzſchrift aufmerkſam machten, iſt
immer noch ein großer Prozentſatz aller Schreibbefliſſenen
kurzſchrift=
unkundig. Dieſem Umſtand Rechnung tragend, eröffnet die
Stenogra=
phenvereinigung „Gabelsberger”, am Freitag, den 8. März, abends
8 Uhr, in ihren Unterrichtsräumen in der Handwerkerſchule
(Ecke Karl= und Nieder=Ramſtädter Straße) neue Kurſe in
Reichs=
kurzſchrift unter Leitung ſtaatlich geprüfter Lehrer der Stenographie.
Da hier kein Maſſenunterricht betrieben wird, iſt jedem Beſucher die
Möglichkeit geboten, die Kurzſchrift gründlich zu erlernen. (Siehe
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— Theo Heuſer ſingt Schubert am 15. März, abends 8 Uhr, im
Klei=
nen Haus. Die Begleitung hat Hans Simon übernommen. Karten
bei Konzert=Arnold, Elifabethenſtraße 28 (Telephon 2560) und im
Klei=
nen Haus.
— Mia Peltenburg, die vielgefeierte holländiſche Sopraniſti, wird
ſich im 9. Akodemie=Konzert am Montag, dem 18. d. M., 20 Uhr, im
Großen Saal des Städtiſchen Saalbaues erſtmalig mit einem
Lieder=
abend dem Darmſtädter Publikum vorſtellen. Die Künſtlerin kam vor
zuei Jahren zum erſten Male nas Deutſchland als Soliſtin der großen
Tournee des Konzertgebow=Opcheſters unter Wilhelm Mengelberg. Sie
hatte in der Kölner Meſſehalle einen derartig großen Erfolg, daß ſie
für die folgende Spielzei= von allen weſtdeutſchen namhaften
Muſik=
vereinen zu größeren Konzerten verpflichlet wurde. Das größte
Auf=
ſehen erregte aber ihr Auftreten unter Furtwängler in der Wiener
Muſikgeſellſchaft „Seitdem feiert ſie ſtändig unvergleichliche Triumphe.
Auch in dieſem Winter wird ſie wieder das Konzertgebow unter
Mengel=
berg zu einer deutſchen Tournee (Verlin=Hamburg) als Soliſtin
beglei=
ten. Kürzlich erniete ſie in Franffurr a. M. mit einem Liederabend
große Beiſallsſrürme. Die diesjährige Saiſon wird ſie als Soliſtin des
großen Brahmsfeſtes der Deutſchen Brahms=Geſellſchaft unter
Furt=
wwängler in Jena Ende Mai beenden. Dem hieſigen Auftreten der
be=
deutenden Künſtlerin ſieht man daber mit größtem Intereſſe entgegen.
hatte eine Anzahl Herven aus Anlaß der beendigten Prüfung der
Ar=
beiten aus den Berufswettkämpfen zu einer Schlusfeier eingeladen,
U. a. wohnten Herr Sihorlemmer in Vertretung des Direktors
des Berufsberatungsamtes, Herr Direktor Dr. Zeiger als Vertreter
der ſtädt. Handelsſchulen der Zuſammenkunft bei. Der Vorſitzende der
Ortsgruppe Darmſtadt, Herr Jayme, begrüßte die Erſchienenen
herz=
lichſt und gab in einem längeren Bericht zunächſt einen Ueberblick über
das Leben und Arbeiten im G. D.A. und insbeſondere in dem eigenem
Heim, das der G. D.A. ſchon ſeit fünf Jahren beſitzt. Aus dem
Ausjüh=
rungen des Vorſitzenden war zu entnehmen, daß der G.D.A. ſeit jeher
Wert darauf gelegt hat, in engem Zuſammenarbeiten mit den
Handels=
ſchulen und Stenographenvereinen ſeinen jungen und auch älteren
Mit=
gliedern die notwendige theoretiſche Bildungsvervollkommnung zu
er=
möglichen. Eine Anzahl tüchtiger Lehrkräfte ſteht zur Verfügung, und
die jungen Kaufleute, vor allem der kaufmänniſche Nachwuchs, haben
Ge=
legenheit, zu billigem Preis an den jeweiligen Kurſen teilzunehmen.
Mit Genugtuung wies der Redner darauf hin, daß das eigene Heim
des G. D.A. ſich ſtändig ſteigenden Beſuchs zu erfreuen Yabe. Nach
ge=
nauem Feſtſtellungen wurde das Heim im letzten Jahre von 4800
Per=
ſonen beſucht. In dem Heim finden die Mitglieder des G. D.A. beiderlei
Geſchlechts zu jeder Zeit nicht nur Gelegenheit zu ſchulmäßiger
Weiter=
bildung durch Kurſe und Vorträge, ſondern auch angenehmen
Aufent=
halt und Beköſtigung, was beſonders wichtig iſt für die Jugend, die
da=
durch vom Wirtshausbeſuch abgehalten wird. Für viele, derem Elterm
nicht am Platze wohnen, bictet dieſes Kaufmannsheim Erſatz für ein
eigenes Heim. Es iſt Gelegenheit zu Spielen und ſroher Geſelligkeit
unter Gleichgeſinnten gegeben. Eingehend beſprach der Vorſitzende dann
den zum erſtenmal abgehaltenen Berufswettkampf, der eine erfreulich
zahlreiche Beteiligung gefunden hat. Auch die erzielten Reſultate waren
über Erwarten ſehr gut. Den Teilnehmern an dem Berufswettkampf
winktem zahlreiche und zum Teil ſehr wertvolle Prciſe, die einen
er=
heblichen Anreiz ausübten, und die jungen Kaufleute in einen
gegen=
ſeitigem Wettbewerb brachten, der ſicher höher zu bewerten iſt, als
Exa=
mina in irgendeiner Form. Die genaue Prüfung der eingelaufenen
Arbeiten ermöglicht aber auch das Feſtſtellen der Lüchen, was einerſeits
im Intereſſe der jungem Kaufleute liegt, die auf Grund dieſer
Ergeb=
niſſe leicht feſtſtellen konnen, wo eine Nachhilfe nottut. Es iſt
anderer=
ſeits auch wichtig und intereſſant für die Lehrherren, denem auf Grund
derartiger Arbeiten die Auswahl ſicherer und leichter gemacht wird als
durch Zeugniſſe. Der Durchſchmitt aller Arbeiten ſtand auf einem ſehr
guten Nivcqu, was aus der Punktwertung leicht feſtzuſtellen iſt.
An die Ausführungen des Vorſitzenden ſchloß ſich eine rege
Aus=
ſprache, die für alle Beteiligten intereſſantes und wertvolles Ergebnis
hatte. Herr Schorlemmer ſprach über die Tätigkeit des
Berufsbe=
ratungs= und Berufseignungsprüfungsamtes. Im Arbeitsamt ſei mam
gerade in der kaufmänniſchen Abteilung ſehr gut vorangekommen, was
in erſter Linie der engen Zuſammenarbeit auch mit den kaufmänniſchen
Organiſationen, hier beſonders mit Herrn Rudi Kühn, zu verdanken iſt.
Herr Dr. Zeiger ſprach über die Tätigkeit der ſtädtiſchen
Handels=
ſchulen und der kaufmänniſchen Grundſchule. Dieſe Schule will nicht
nur theoretiſches Wiſſeu vermittelm, ſondern außerdem gleichzeitig eine
Vorbereitung für die Praxis geben. Unter dieſem Geſichtspunkt ſind die
Lehrkräfte der Handelsſchule ausgewählt und nur die geeignete Auswahl.
der Lehrkräfte könne Gewähr dafür bieten, daß auch wirklich eine
Vor=
bereitung für die Praxis vermittelt werde. Der Redner wendet ſich bei
dieſer Gelegenheit dagecen, daß von einigem höheren Schulen der Verſuch
gemacht wird, für Schüler, die vorausſichtlich das Schalziel nicht
errei=
chen, Abſchlußklaſſen einzufügen, die ebenfalls die Schüler für den
kauf=
männiſchen Beruf vorbereiten ſollen. Hier ſteht die geeignete Auswahl
von Lehrkräften aber nicht oder doch nur ſehr ſelten zur Verfügung.
Mit Schülern, die in dieſer Weiſe ausgebildet auf die Handelsſchulen
kommen, habe man oft ſchlimme Erfahrungen gemacht. Mit
Ausfüh=
rungen über die Bedeutung des Kaufmannsſtandes, beſonders als
Ver=
mittler von Volk zu Volk, ſchloß der Redner.
An der weiteren Ausſprache beteiligten ſich die Herren
Wein=
berg, Redakteur Streeſe, der Vorſitzende der Ortsgruppe, und
ver=
ſchiedene andere Hervem. Nach dem offiziellen Teil wurde von
Mitglie=
dern des G. D.A. Unterhaltung verſchiedenſter Art geboten, ſo daß die
Erſchienenen noch einige Stunden angeregt und in harmoniſcher
Unter=
haltung zuſammenblieben.
— Städtiſche Akademie für Tonkunſt. Es ſei hiermit nochmals auf
den heute abend im Gartenſaal des Städtiſchen Saalbaues ſtattfindenden
Vortragsabend der Violin=Meiſterklaſſen von Göſta
Andreaſ=
ſon aufmerkſam gemacht. Eintrittskarten im Sekretariat der Akademie,
Eliſabethenſtraße 36.
— Miſſions=Studienwoche. Der Mittwochabend brachte einen die
zahlreichen Zuhörer in tiefſter Seele packenden Vortrag des Lic. zur
Nieden über das Thema: „Die Borſchaft des Chriſtentums an die
Religionen”. Aus der Fülle der Gedanken können nur die wichtigſtem
angeführt werden: Wenn den Apoſteln die Miſſion etwas unbedingt
Zwingendes geweſen iſt, ſo erwächſt heute nach Erforſchung der
Reli=
gionen und Kulturen der nichtchriſtlichen Völker dem ernſten Menſchem
die Pflicht, ſich dah zur Frage nach Zrocck, Recht und Sinn der Miſſion
hindurchzukämpfen. Wer dies nicht verſäumt, kommt zu erſtaunlichen
Ergebniſſen. Der Traum von den paradieſiſchen Zuſtänden der
primi=
tiven Völker iſt ausgeträumt, und noch bei Len geiſtig hochſtehenden
Völ=
kern Aſiens findet ſich viel Elend. Bei aller Anerkennung einzelner
Lichtpunkte anderer Religionen beſteht die Tatſache, daß nur ein
durch=
aus ſellſtändig auftretendes, weil ein völlig Neues darbietendes
Chriſten=
tum den Heiden Hilfe bringen kann mit ſeiner Grundforderung: „Sei
Chriſto ähnlich; gib dich ſelbſt!” Bei wahrem Chriſtentum iſt Gott
Aus=
gangs= und Mittelpunkt aller Betrachtungen und allen Geſchehens, bei den
anderen Religionen mehr oder weniger der Menſch. Auf der
Weltkon=
ferenz für Miſſion zu Jeruſalem wurde unter rückhaltloſer Zuſtimmung
der Vertreter von „Heidenchriſten” feſtgeſtellt, daß die Botſchaft, welche
die Miſſion den Völkern zu bringen hat, nicbt in erſter Linie die ſoziale
ſein darf (dieſe iſt ſelbſtverſtändliche Folge), ſondern die von Gott, der
in Chriſto die Welt erlöſt hat von ihrer Schuld. Die Miſſion hat auch
keineswegs die Aufgabe, weſtliche Kultur, die vielfach nur noch ein
Zerr=
bild iſt, zu bringen; ſie muß es vielmehr möglich machen, die Botſchaft
von Chriſtus der Weſeusart aller Völker zu vermählen unter Pflege
der bodenſtändigen Kultur. In Jeſus Chriſtus allein, der von Gott füs
alle Völker geſandt und an das Kreuz dahingegeben iſt, und der
des=
halb auch von allen Völkern ihrer Eigenart nach erfaßt werden kann,
iſt der Welt das Heil gegeben. Im Mittelpunkt der Menſchheit ſteht
das Kreuz; dies zu erfaſſen und durch die Miſſion zu verkündigen, ind
unſere Aufgabe. Nur in dem Maße, wie wir ſelber etwas von Gütern
des Heils beſitzen, können wir der Miſſion eine Stütze ſein. Dieſe hat
von jeher in der weſtlichen Ziviliſation mit ihrem Scheinchriſtentum das
größte Hindernis erblichen müſſen. Miſſion kann deshalb nur dann
wirk=
ſam ſein, wenn ein klarer Scheidungsſtrich gemacht wird zwiſchen dem
wahren Chriſtentum und der Lebensgebarung der ſich Chriſten
nennen=
den Religionsloſen draußen in der Welt und bei uns in der Heimat. —
Mit Worten voll heiligen Ernſtes und glühender Hingabe an die große
Sache packte Lic. zur Nieden an die Herzen, der ergriffenen Zuhörer.
Aus der Mitte derſelben wurde der Wunſch ausgeſprochen, die
gottes=
dienſtliche Weihe der Verſammlung nicht durch eine Ausſprache zu
zer=
ſtören. Auf den letzten Vortrag am Donnerstagabend 8½ Uhr im
Ge=
meindehaufe der Eichwieſenſtraße ſei einladend hingewieſen. Herr
Direk=
tor Dr. Freytag=Berlin wird ſprechen über das Thema: „Der
Natio=
nalismus Jung=Aſiens in ſeinem Verhältnis zu Religion und
Chriſten=
tum”.
Gesundheit und Lebensfreude.
Wahre Schönhelt, Anmut und jugendliche Frische bedingen einen gesunden
Körper, Trüber Blick, blasse, weike Haut, ollgemeine Mattiskelt, Unlust
zur Tätigkelt sind unverkennbare Zeichen von Erschlaffung der Nerven
und mangelhafter Durchblutung
Durch den Cebrauch von Sanetogen erholten Sie Ihren Körper gesund,
frlsch und lebenskräftig; denn dleses bekannte Stärkungsmittel wirkt
durch seine Bestandteile, Eiweiß und Clyceropiosphat, blutverbessernd
und nervenstärkend, ohne dabel die gute Körperform zu beeinträchtigen
und den Verdauungsapparat zu belasten.
Von mchr als 24000 Arzten sind günstige Gutachten über die
Stärkungs-
kraft des Sanatogen abgegeben worden. UI. a. schrleb San.-Rat Dr. med.
Edmund Diruf, Bad Kissingen, daß er
„Sanatogen in allen Fällen unschötzber und verläßlich erachtet,
wo es gilt, dem geschwächten Körper neue Kraft zuzubringen."
Verbessern auch Sie Ihre Gesundheit und beginnen Sie heute
Janatogen zu gebrauchen, dann werden Sie bald neue Kraft
und Lcbensfreude gewinnen, und von Ihrer Gesundheit hängt
doch Ihr ganzes Glück und Wohlergchen ab.
Nähr- und Kräftigungsmittel für Körper und Nerven.
Schon in Packungen von M. 1.80 in allen Apotheken und Drogerlen.
Seite 6
Donnerstag, den 7. März 1929
Schwurgerichk.
Tp. Wegen Abtreibung, auch im Verſuchsſtadium, Lohnabtreſbung
und fahrläſſiger Tötung haben ſich 5 Perſonen zu verantworten. Zwei
Ehepaare ſind wegen Abtreibung, des Verſucks und der Begünſtigung,
eine fruhere Hebamme in Mannheim wegen Lohnabtreibung und
fahr=
läſſiger Tötung angeklagt.
Die Oeffentlichkeit wird ausgeſchloſſen, die Preſſe bleibt anweſend.
Die letztgenannte Angeklagte iſt ſeit 7. Dezember 1928 in
Unter=
ſuchungshaft.
Der Staatsanwalt zeißelt mit ſcharfen Worten das geldgierige
Ver=
halten der Lohnabtreiberin, die einen hohen Lohn ſich für den
Ein=
griff bezahlen ließ. Angeſichts der bewieſenen niedrigen und
verwerf=
lichen Geſinnumg wird eine Zuchthausſtrafe von 3 Jahren beantragt
und gebeten, mildernde Umſtände zu verſagen.
Das Urteil erkennt auf Geldſtrafen von 40 Mk. und 2 Mk. gegen
die beiden Ehefrauen, gegen die Ehemänner auf Gefängnisſtrafen von
8 und 9 Monaten, die Lohnabtreiberin erhält 2 Jahre Zuchthaus, ihr
wurden 12 Wechen Unterſuchungshaft angerechnet. Dem zu 8 Monaten
Gefängnis Verurteilten werden 5 Wochen Unterſuchungshaft
ange=
rechnet. Im übrigen erfolgt Freiſprechung.
Starkenburg.
— Filmvorführung. Der Kaufmannsgehilfe, ſein
Stand und ſein Verband. Anläßlich der „Preſſa”, in Köln
zeigten die ſozialdemokratiſchen Gewerkſchafte einen ſehr intereſſanten
und wirkungsvollen Werbefilm für die freigewerkſchaftliche Bewegung.
Jetzt hat unter obigem Titel der Deutſchnationale Handlungsgehilfen=
Berband (D.H.V.) einen Film herausgebracht, der in ſeiner Art von
dem vorerſvähnten vollkommen in der Methode des Aufbaues abweicht
In ungemein natürlich und iberzeugend wirkenden Darſtellungen zeigt
der Film die Not der Kaufmannsgebilfen um das Jahr 1890 herum,
und in den folgenden Bildern den ſtetigen Kampf um die
Aufwärts=
entwickelung des Standes. Alte Urkunden und Dokumente werden ge
zeigt. Unter anderem ein S hreiben, das dem heutigen
Verwaltungs=
mitglied des Verbandes, H. Miltzow, zuging, in dem als Vorausſetzung
für ſeine Anſtellung geforder= wurde, daß er dem DH.V. nicht ange
hören dürfe und daß der Beitritt einen Grund zur friſtloſen Entlaſſung
darſtelle. Statiſtiſche Darſtellungen aus der Entwickelung des
Verban=
des wechſeln mit Bildern der gewaltigen wirtſchaftlichen
Undernehmun=
gen des D.HV., des Verbandstage3 in Dresden, ſeiner
Selbſthilfeein=
richtungen, Erholungsheime, Kinderheime, Jugendburg, der
Jugend=
arbeit, des Sportſanatoriums und zum Schluß des Reichsjugendtages
in Hamburg mit der Kundgebung der 15 000 am Bismarckdenkmal. Alles
in allem wird hier ein Film gezeigt, der über den Kreis der Mitglieder
hinaus Intereſſe erwecken wird und deſſen Beſuch jedem Intereſſenten
embfohlen wind. Der Film läuft am Donnerstag, dem 7. März, abends,
in den Palaſt=Lichtſpielen, Grafenſtraße 18.
— „Potemkin” Infolge des unerhörten Andrangs — Hunderte
mußten vor 20 Uhr umkehren — ſieht ſich der „Volksverband für
Film=
kunſt” genötzgt, die Filme „Potemkin” und „Sohn der Berge” nochmals
am Freitag, dem 8. März, 16 und 20 Uhr, im Saalbau vorzuführen. Es
werden nicht mehr Karten ausgegehn, als Plätze vorhanden ſind.
Da=
her wird dringend gebeten, ſich Karten im Vorverkauf, Bücherſtube
Bodenheimer, Vuchhandlung Saeng und „Deutſche Wertarbeit”, Gelbe
Läden, zu beſorgen Erwerbsloſe, Klein= und Sozialrentner uſw.
zahlen in der Nachmittagsvorſtellung pro Platz 0,40 RM. Dieſe
Vor=
führungen ſind unwiverruflich die letzten.
— Vogelsberger Höhen=Club, Zweigverein Darmſtadt. Zahlreich
hatte man dem Rufe der Führer Folge geleiſtet. Die Bahn brachte die
Wanderer nach Bensheim, dem Ausgangspunkte der 3. Wanderung.
Bei prächtigem Wanderwetter, wie man es ſich nicht ſchöner wrinſchen
konnte, marſchierte man nach Zell, an wunderbaren Naturſchönheiten,
hervorgezaubert durch die ſeither herrſchende Kälte, vorüber, durch
prächtigen Hschwald nach Ober=Hambach. Reizende Rückblicke auf die
Stadt und Hemsberg, ſowie Ausluge auf die i großen Talkeſſel
liegen=
den Orte konnte das Auge ſchauen. In Ober=Hambach lockte das
Gaſt=
haus „Zum Lindenſtein” zur Mittagsraſt. Ein gutes, preiswertes
Mittagsmahl wurde hier geboten. Nach 1 Uhr drängen die Führer zu
Fortſetzung der Wanderung, der Tag iſt zu ſehön, er muß voll gekoſtet
werden. Und wiederum geht’s, an der Odenvaldſchule vorüber, durch
Wald und Feld empor zur Höhe der Starkenburg. Welche Ausblicke
auf die Höhen und Täler des ſagenumwobenen Odemvaldes wurden
auf dieſei Stück Weg dem Auge geboten! War der Marſch des Tages
und der Aufſtieg zur Starkenburg infolge Schnee und Eis keine
Kleinig=
keit, um ſo mehr geſtaltete ſich der Abſtieg nach Heppenheim auf ſtark
vereiſten Wegen gar ſchwierig. Auf mancherlei Art und Weiſe mußte
daher der Abſtieg vorgenommen werden, um wohlbehalten mit ganzen
Gliedmaßen in Heppenheim anzukommen. Doch auch dieſes wurde
über=
wunden, und man landete glücklich im Städtchen, wo man im Gaſthaus
„Zum Anker” noch einige Stunden zuſammenblieb. Die
Geſangsabtei=
lung erfreute hier mit einigen vortrefflich zu Gehör gebrachten Liedern
und eine kleine Heppenheimerin mit mehveren kleinen Solovorträgen.
Eine ſchöne Wanderung liegt hinter den Teilnehmem. Wie nicht anders
zu erwarten war, haben die Führer, die V.H.C.=Brüder Fiſcher und
Klöß, in vorbildlicher Weiſe ſich ihrer Aufgabe entledigt. V.H.C.=
Bru=
der Pieh ſen ſprach den Flihrern den wohlverdienten Dank aus.
— Landſchaftsbilder aus Spanien. Im Feſtſaal des
Realgymna=
ſiums wird heute abend Herr Pfarrer Profeſſor Dr. Llarena=
Frankfurt a. M. einen Lichtbildervortrag über Spanien halten, der ſich
in erſter Linie mit der ſpaniſchen Landſchaft beſchäftügt und daher von
allgemeinem Interoſſe iſt. Karten ſind in der Geſchäftsſtelle,
Mathilden=
platz 17, und am Sagleingang zu haben.
— Achtung Eltern! E3 iſt immer noch nicht genügend bekannt,
daß die Kenntnis der Stenographie ſowie die Fertigkeit des
Maſchinen=
ſchreibens heute von allen B=hörden, der Induſtrie und der
Geſchäfts=
welt verlangt wird. Die zu Oſtern aus der Schule entlaſſenen jungen
Leute müſſen daher beſtrebt ſein, ſich dieſe Kenntniſſe und Fertigkeiten
anzueignen und ſih weiter zu bilden. Gelegenheit dazu bietet der
Gabelsberger Stenographenverein, gegründet 1861, in
ſeinen ſchönen, großen und hellen Unterrichtsräumen in der
Ballon=
ſchule am Ballonplatz und Beſſunger Knabenſchule,
Lud=
wigshöhſtraße. Die neuen Anfängerkurſe in Einheitskurzſchrift beginnen
am Freitag, dem 8., Dienstag, dem 12., und Freitag, dem 15. März,
abends 8 Uhr, und ſtehen unter Leitung ſtaatlich geprüfter Lehrer der
Stenographie. Für eine zute und gewiſſenhafte Ausbildung in
kürze=
ſter Zeit iſt Sorge getragen. Die Teilnehmergebühren ſind äußerſt
niedrig gehalten und können in Raten gezahlt werden. Anmeldung
und Auskunft in der Geſchäftsſtelle am Ballonplatz 7 und an den erſten
Unterrichtsabenden. Der Maſchinenſchreibunterricht wird, in eigenen
Rärmen am Ballonplatz 7 erteilt und kann jederzeit begonnen werden.
Der Unterrixt ſteht ebenfall3 unter Leitung fachlich gut ausgebildeter
Lehrkräfte. Auch hier können die niedrig gehaltenen Teilnehmergebühren
ratenweiſe beglichen werden. Näheres ſiehe heutige Anzeige
kokale Veranſtalkungen.
Die hleruntr erfchsinenden Netigen ſind aueſchiletlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu befrachten
in teinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritſf.
— Deutſchorden. Heute Donnerstag, den 7. März,
Knapp=
ſchaftsabend in Treuenau. Referate: „Die Not und das Elend in
unſerem Volk”, „Die Warenhäuſer der Nuin des kaufmänniſchen
Mittel=
ſtundes”. „Die Bedrohung der deutſchen Wirtſchaft durch amerikaniſches
Kapital”.
— Der Stahlhelm”, Bund der Frontſoldaten, Ortsgruppe
Darmſtadt. Wir erinnern die Kameraden an unſeren heute
ſtattfinden=
den Kameradſchaftsabend mit Vortrag und anſchließender Diskuſſion im
Reſtaurant Sitte (Karlſtraße).
— Brauerei=Ausſchank „Zur Krone” (Schuſtergaſſe 18).
Frcitag, 8. MMärz, bis Sonntag, den 10. März, findet in dem Brauerei=
Ausſchank „Zur Krone” ein großes Bochbier= und Schlachtfeſt ſtatt. Zum
Ausſchank gelangt ein extra ſtark eingebrautes, vorzügliches Wiener
Kronen=Doppelbockbier. Ein vom Stadtoucheſter geſtelltes Künſtlerenſemble
ſorgt für gute, ſtimmungsvolle Unterhaltung der Gäſte. (Siehe Anzeige
un der Freitagsausgabe.)
Aus den Parkeien.
— N. S.D.A. P. (Hitlerbewegung). Die Ortsgruppe
Darm=
ſtadt veranſtaltet heute, 8,15 Uhr abends, im Perkeo, Alexanderſtraße,
einen öffentlichen Sprechabend mit dem Thema: „Wir und die anderen
Parteien”
Tageskalender für Donnerstag, den 7. März 1929.
Heff, Landestheater, Großes Haus, Anfang 19.30 Uhr, Ende
29 Uhr, E 18: „Sly”. — Kleines Haus, Anfang 19.30 Uhr, Ende
99 Uhr. Zuſatzmiete III: „Theo macht alles”. — Orpheum, abds.
20.15 Uhr, Millowitſch=Gaſtſpiel: „Prinzeß Wäſcherin”. —
Kon=
zerte: Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Weinhaus
Maxim, Kaffee Ganßmann, Weinſtuben zum Kaplan. —
Zimmer=
ſtraße 4, abends 20¼ Uhr: Bibliſcher Vortrag. —
Gewerk=
ſchaftshaus, abends 2 Uhr: Vortrag „Kind und Religion:
Verkeo, abends 20.15 Uhr: Sprechabend der
Nationalſozialiſti=
ſchen Arbeitewpartei — Kinovorſtellungen: Union=Theater,
Helia.
J. Griesheim, 6. März. Plötzlich und unerwartet iſt die ſeit mehr
als 14 Jahre in unſerer Gemeinde tätige Krankonpflegerin, Schweſter
Mavie Knoche, aus dem Leben geſchieden. Ein Lungenſchlag hat dem
Leben dieſer, in ihrem ſchweren Beruf ganz aufgehenden Frau nach nur
eintägigem Krankenlager ein Ziel geſetzt. Es gibt wohl kein Haus und
keine Fannlie in unſerer Gemeinde, in welcher der plötzliche Tod dieſer
Frau wicht aufrichtige Trauer auslöſt. Geboren in Crumſtadt, iſt ſie ſchon
frühe, ihrem Herzenswunſche folgend, als Schweſter in das
Eliſaberhen=
ſtift eingetreten und war auf verſchiedenen Stationen, beſonders in
Kinderſchulen, tätig. Im November 1914 wurde ſie auf die hieſige
Ge=
meindepflegeſtation berufen. Sie iſt gerade in den ſchwerſten Jahren
eine treue Dienerin der Gemeinde geweſen. — In der Hahlgartenſtraße
wurde vorgeſtern nachmrittag ein Gasrohrbruch feſtgeſtellt. Vom
Gas=
werk wurden fofort die notigen Ausbeſſerungsarbeiten vorgenommen.
O. Erzhaufen, 6. März. Es ſind in der Zeit von 1923—3 in
un=
ſerer Gemeinde mehr als 100 Wohnhäuſer erſtellt worden, und in der
oberen Bahnhofſtraße iſt ein ganz neuer Ortsteil erſtanden. Trotzdem
iſt die Wohnungsnot noch nicht ganz behoben. Mehr als zehn
Woh=
nungsſuchende ſind vorgemerkt und können keine Wohnung erhalten,
weil auch durch Beſchlagnahme keine ſolche beſchafft werden kann.
Ab=
hilfe kann nur geſchafft werden, wenn neue Wohnungen erſtellt werden,
Dies dürfte wohl ein Grund mit ſein, weshalb der Bürgermeiſter
wie=
derholt dem Gemeinderat Vorlage machte, das alte Gemeindehäuschen
in der Hauptſtraße, und das anſchließende alte Schulhaus, die beide
in=
folge Baufälligkeit leer ſtehen, niederzulegen und auf dem Gelände ein
Doppelwohnhaus zu errichten. Wie man hört, hat der G meinderat dem
Plan jetzt zugeſtimmt, ſo daß fetzt im Frühjahr mit den Arbeiten
be=
gonnen werden kann. Es iſt zu begrüßen, daß die Gemeindeverwaltung
ſich der Wohnungsſuchenden tatkräſtig annimmt.
F. Eberſtadt, 6. März. Gemeinderatsſitzung. In der
geſtrigen Gemeinderatsſitzung, die von Bürgermeiſter Dr. Uecker
ge=
leitet wurde, erſtattete zunächſt Gemeinderat Böhme Bericht über die
Prüfung der Gemeinderechnung und der Rechnung des Gemeinde=
Waſſerwerks für das Rechnungsjahr 1927, aus dem zu entnehmen war,
daß die Prüfung unbeanſtandet verlaufen iſt. Das Protokoll über den
Herbſtwieſenrundgang, den die Wieſenkommiſſion mit Bertretern des
Kulturbauamtes im Herbſt v. J. unternahm, gab dem Feld= und
Wald=
ausſchuß Veranlaſſung, dem Gemeindevat vorzuſchlagen, die gerügten
Anſtände zu beſeitigen und in den oberen Wieſen am Woog im Anſchluß
an die Tannenpflanzungen weitere Tannen anzupflanzen. Mit den
anliegenden Privatwaldbeſitzern ſoll dieſerhalb ins Benehmen getreten
werden. Da der Feld= und Waldausſchuß Bedenben hegt, ob die bei den
Weinwegwieſen nach dem Vorſchlage der Wieſenkommiſſion für
notwen=
dig erachteten Arbeiten ausgeführt werden können, einigt man ſich dahin,
die Wieſen nochmals eingehend zu beſichtigen und die Arbeiten ſolange
zurückzuſtellen. Folgende Baugefuche werden genehmigt: 1. Richard Katz
(Wohnhausneubau Wieſenſtraße); 2. Peter Kaffenberger 2. (
Wohnhaus=
neubau Paliſadenſtraße); 3. Georg Fiſcher 4. (Wohnhausneubau Ecke
Schulſtraße und Sackgaſſe); 4. Theodor Eich und Richard Stößer (
Wohn=
hausneubguten Frankenſteinerſtraße); 5. Georg Gerhardt 2. (
Wohnhaus=
neubau Alte Darmſtädterſtraße). Dem Verkauf eines Bauplatzes an der
Klingsackerſtraße (Flur 2 Nr. 89 50/100 — 427 Quadratmeter) an Peter
Ihl wird zugeſtimmt. Eine von dem Bund der Kinderreichen (
Orts=
gruppe Eberſtadt) eingereichte Liſte ſolcher Mitglieder, denen eine
Kon=
firmationsbeihilfe für ihre zur Schulentlaſſung kommenden Kinder
ge=
währt werden ſoll, wird zur Prüfung dem Wohlfahrtsausſchuß
über=
wieſen. Der Beſchaffung von 80 Waſſermeſſern wird zugeſtimmt und
der erforderliche Kredit hierfür genehmigt. An zur Entlaſſung
kom=
mende Fortbildungsſchüler, die ſich durch Fleiß beſonders ausgezeichnet
haben, ſollen bei der Entlaſſungsfeier Prämien verteilt werden, zu
wel=
chem Zwecke 50 RM. bewilligt werden. Der Antrag des Gemeinderates
Quari, Mitrel bereit zu ſtellen, um ſämtliche Erwerbsloſe in den Genuß
der Winterbeihilfe zu ſetzen, geht über den Rahmen des bekannten
Landtagsbeſchluſſes hinaus, und würde die Gemeinde, da ſie hierzu keine
Zuſchüſſe ſeitens des Staates und des Kreisfürſorgeverbandes zu
ge=
wärtigen hätte, finanziell ſtark belaſten, ganz abgeſehen davon, daß ſie
gegenwärtig außer Stande iſt, irgendwelche Mittel zu einem ſolchen
Zweck zur Verfügung zu ſtellen. Ein weiterer Antrag des Gemeinderats
Quari und eine entſprechende Reſolution der Erwerbsloſen befaſſen ſich
mit dem gleichen Gegenſtande und fordern die Bereitſtellung eines
Be=
trages von 10 000 Mark. Der Gemeinderat ſtimmt im Hinblick auf die
finanzielle Lage der Gemeinde dem ablehnenden Beſchluſſe der
Finanz=
kommiſſion zu. Gemeinderat Gußmann verwies auf die von dem
Land=
tag beſchloſſene Bereitſtellung eines Kredites von 100 000 Mark zur
Be=
ſchaffung von Brennmaterialien und glaubt, daß aus dieſem Fonds der
Gemeinde vielleicht Mittel zur Verfügung geſtellt werden können, um
damit den Forderungen der Erwerbsloſen wenigſtens teilweiſe
entgegen=
zukommen. In geheimer Sitzung: Wohlfahrtsangelegenheiten,
Stun=
dungsgeſuche und Grundſtücksevwerb.
G. Ober=Ramſtadt, 6. März. Werbefilme. Am nächſten
Mon=
tag, den 11. März, wird im hieſigen Kino Dittmann eine Vorführung
von Filmen unterhaltenden und belehrenden Inhalts auf Veranlaſſung
des hieſigen Poſtamts und im Einvernehmen mit dem neugegründeten
Verkehrsverein Ober=Ramſtadt ſtattfinden. Es iſt dies das erſte Mal,
daß der Verkehrsverein vor die Oeffentlichkeit tritt, und ein ſchönes
Zeichen der Zuſammenarbeit, daß der Verein ſich gerade bei ſeinen
Vor=
führungen mit einem der größten Verkehrsunternehmen, der Deutſchen
Reichspoſt, zuſammengefunden hat. Die Vorführungen an dieſem Abend
führen in 5 Filmen (zirka zweieinhalb Stunden) aber nicht nur das
große Verkehrsunternehmen und den großen Arbeitgeber, die Deutſche
Reichspoſt, in vielfältiger Weiſe unterhaltend vor, ſondern ſie ſollen dem
Publikum auch mit dem Einblick in den weitverzweigten Betrieb auch das
Verſtändnis für das große Räderwerk der Reichspoſt wecken. — Was
für die Poſt im letzten Satz geſagt wurde, gilt auch für unſere hier ſtark
aufblühende „Röhr=Auto A.=G.” die mit ihren zirka 800 Arbeitern und
Beamten vielen Ober=Ramſtädtern Brot und Erwerbsmöglichkeit der
verſchiedenſten Art gebracht hat. Der am nächſten Montag zur
Vor=
führung gelangende, im hieſigen Werk 1928 aufgenommene Film wurde
auf der Automobilausſtellung in Berlin im November 1928 vorgeführt
und hat ſtändig zahlreiches Publikum am Stande der Röhr=Auto=A.=G.
zuſammengebracht.
G. Ober=Ramſtadt, 6. März. Die am 19. Februar d8. Js. im
Gaſt=
haus „Zum Löwen” abgehaltene Nutzholzverſteigerung aus den
Forſt=
orten Buchwald, Eichelberg und Strieth des Gemeindewaldes Ober=
Namſtadt iſt genehneigt und können die Abfuhrſcheine vom 6. d8. Mts.
an bei der Gemeindekaſſe in Empfang genommen werden.
D. Biebesheim, 6. März. Zuchtviehmarkt. Es iſt eine alte
Ueberlieferung, daß alljährlich im Vorfrühling (dieſes Jahr allerdings
mehr im Spätwinter) hier ein Zuchtviehmarkt abgehalten wird, an den
ſich gleichzeitig eine Verlofung von Zuchtvieh angliedert. Trotz der
ge=
rade nicht günſtigen Verhältniſſe war der Markt recht gut beſchickt, und
die verſchiedenidn Viehſorten waren anzutreffen. Den Auftakt zu dieſem
Bauernfeſte im wahren Sinne des Wortes bildeten die Vorführungen
des Viehes und hatte man Gelegenheit, erſtklaſſiges Zuchtvieh aller
Gat=
tungen zu bewundern. Das Marktbomitee hatte alle Hände voll zu tun,
dem lebhaften Treiben ſowie den geſtellten Anforderungen gerecht zu
werden, jedoch wickelte ſich die gonze Angelegenheit zu aller
Zufrieden=
heit ab. Den Vorführungen folgten die Prämiierungen des Viehes und
daran ſchloß ſich dann der allgemeine Jahrmarkt an. Hauptſächlich die
Kaufgelegenheit ſchiebt ſich mehr und mehr in den Vordergrund. Es
wird nun das Feilſchen und Handeln in erhöhtem Maße fortgeſetzt,
zu=
mal die Gemüter durch reichlichen Genuß von Alkohol allgemein
in=
zwiſchen erregter geworden waren, und fehlte es demzufolge an luſtigen
Szenen nicht. Die Jugend beluſtigte ſich mehr beim Jahrmarktkram,
auch war Gelegenheit geboten, das Tangbein zu ſchwingen. Inzwiſchen
war man zur Verloſung geſchritten. Es kam für zirka 6000 Mark
Zuchtvieh zur Verloſung und das Reſultat der Ziehung wrde bereits
am Abend des Markttages veröffentlicht.
Rheinheſſen.
Cs. Mainz, 6. März. Chronik. Eine
Marktgenoſſen=
ſchaft Mainzer Becken „Embe” wurde auf die Initiative der
Mainzer Stadtverwaltung hier gegründet. Der Zweck der
Marktgenoſ=
ſenſchaft beſteht darin, daß die Produzenten des Mainzer Beckens in
weiteſtem Sinne an der verkehrstechniſch günſtigſten Stelle und unter
verkaufstechniſch günſtigſten Vorausſetzungen ihre Ware an den Handel
abſetzen, daß weiterhin die Intereſſen des Verbrauchers durch eine
Kon=
trolle der Preiſe, die der Verbraucher zu zahlen hat, gewährleiſtet wird.
Für den Produzenten bedeutet dieſer Akt der Mainzer Gründung einen
großen Schritt vorwärts und für die Stadt Mainz eine nicht
unbeacht=
liche Förderung des Wirtſchaftslebens. — Der Reichsrat
bewil=
ligte bei der Haushaltberatung 100 000 RM. für die
Erwei=
terung der Mainzer Straßenbrücke und 20000 RM. für
das römiſch=germaniſche Zentralmuſeum. Auch von den 500 000 RM. zur
Unterſtützung der Theater im beſetzten Gebiet entfällt ein Anteil auf
Mainz. — Das Tauwetter hält weiter an. Das Rheineis kann nicht
mehr betreten werden. Am Dienstag brach in der Nähe der Stabthalle
ein Junge ein, konnte aber in letzter Minute noch gerettet werden. —
E Der ſeit Mitte Dezember vorigen Jahres auhaſſo
hat viele Bachläufe ſo ſtark mit Eis zugeſetzt, daß nichch
freie Querſchnitt vorhanden iſt, um einem ebentuell e
waſſer den zum Abfluß notwendigen Raum zu bietemt
waſſer von Triebwerken hat die Eisdecke eine Stärke vu
meter erreicht. Die wenigen warmen Tage anfangs s
Woche, die zudem mit Regen begleitet waren, habe=n
bereits dahin geführt, daß Ueberflutungen eingetreten
ſich an der ſehr engen Straßenbrücke bei der
Bruchmüf=
geſtaut und die Modau zum Ausufern gebracht. Mex=
Ackergelände wurden überflutet. Da in dem tiefliegen
nötigen Abzugsgräben fehlen, hat ſich inzwiſchen auf
große Eisdecke gebildet, die vorausſichtlich noch für lad
ſtellung des Feldes unmöglich machen wird. Unter Le8.
bauamtes Darmſtadt wurden von einem Sprengkommcu
Rhein bei Gernsheim tätig iſt, die zur Ermöglichungu
nächſt notwendigen Eisſprengungen vorgenommen. U
ſchaden zu verhindern, ſind ſeit Montag Sprengungm.
dahin zielen, den ganzen hochgelegenen Waſſerlauf i
zu machen. Während der Sprengarbeit, und ſo langen
niedere Waſſerſtand der Modau dies geſtattet, wird obeßr
am Sandbachwehr, das ankommende Waſſer durch
geleitet. Sobald die Sprengungen beendigt ſind, wirie
der in die Modau eingeleitet, damit das Eis, ſoweit
von Hand herausgeräumt werden konnte, abgeſchwenn
Auch an anderen Waſſerläufen iſt die Beſeitigum
derlich geworden, ſo an der Gerſprenz oberhalb Babe=
Zur Beſeitigung der Hochwaſſergefahr wird es
läufen notwendig werden, insbeſondere unter den Bäu
beſeitigen. Ebenſo müſſen alle Schleuſen, die durch
eingefroren ſind, aufgeeiſt und beweglich gemacht wor)
in den letzten Tagen, die Temperatur langſam anſte
allmähliches Auftauen der Gewäſſer und ein langienℳ
Schnees möglich werden, dann beſteht Ausſicht, daßnch
birge lagernden Schneemaſſen, ohne Schaden zu vei
und abfließen werden. Setzt dagegen, was mit demn Fu.), hch m deu
Jahreszeit immer wahrſcheinlich wird, plötzlich
warnn=
bindung mit Regen ein, dann ſind Ueberſchwemmur
meidlich. In dieſem Falle müſſen vor allen Dingen
ſtarken Krümmungen des Waſſerlaufs bewacht werdel
ſtopfungen rechtzeitig behoben werden können.
Geſchäffliches.
Muß man denn frieren
Eine der Begleiterſcheinungen der diesjährigern
periode iſt der ſich in vielen Gegenden des Reiches II
Kohlenmangel. Nicht nur auf Handel und Induſtri;
ſchende Kohlennot ausgewirkt, ſondern es b ginnenr
Haushaltungen über die Unmöglichkeit einer ausres
zu klagen. Als ein wirkſames Hilfsmittel zur
Kalamität ſei beſonders der Petroleumofen empfohlzu
Induſtrie bringt jtzt derartige Oefen mit allen EZn
modernen Heizungstechnik heraus. Ein ganz beſo=”
neuzeitlichen Petroleumöfen iſt deren abſolute Gerur-)
fahrloſigkeit. In bezug auf Sparſamkeit im Gebraup
des Brennſtoffes ſind die Petrol umöfen kaum zu
einfache, ſaubere und praktiſche Bedienung machen
lich idealen Wärmequelle. Eine große Annehmlicki
die Möglichkeit des Transports von einem Raunn
und die Tatſache, daß ein Anheizen nicht erfor zu
Petroleumofen ſchon einige Minuten nach dem 2.
intenſive Wärme ausſtrahlt.
32. Preußiſch=Süddeufſche Klaſſesl
22. Tag der 5. Klaffe. In der Vormittags
5. März fielen: 2 Gewinn= zu 25 000 RM. auf Nr.70
zu 10000 RM. auf Nr. 5586; 4 Gewinne zu 5000 RN
291 058; 12 Gewinne zu 3000 RM. auf Nr. 71788
238 419, 301 802, 379 194; 18 Gewinne zu 200 RM
69 203, 102740, 107 796, 262 757, 292 548, M B4
28 Gewinne zu 1000 RM. auf. Nr. 46 381, 53G6
153 227, 100 988, 172 472, 210 506, 210 715, 245 320
337 497, 387 336; ferner wurden gezogen: 88 Gekkn
und 228 Gewinne zu 300 RM.)— In der Nachmit!
ficlen: 2 Gewinne zu 10 000 RM. auf Nr. 20AC,
5000 RM. auf Nr. 158 234; 8 Gewinne zu 3000 Rſc.
84177, 192277 245 086; 16 Gewinne zu 200 MEik
256 102, 274 936, 301 612, 355 731, 359 069, 38384
winne zu 1000 RM. auf Nr. 5097, 25 595, 36 Rih
89 515, 98 492, 118 602, 125 802, 151 8832, 154 1068
204 953, 27 89, 289 142, 304 977, 307 269, 332 900
ferner wurden gezogen: 58 Gewinne zu 500 RM. 10
zu 300 RM. — Im Gewinnrad verblie
zu 500 000 RM., 2 Gewinne zu 50 000 RMM., 2 Gewinſck.
16 Gewinne zu 10000 RM., 40 Gewinne zu 5000 00
zu 3000 RM., 186 Gewinne zu 2000 RM., 412 Gem
1112 Gewinne zu 500 WM., 2882 Gewinne zu 300 Sühe
Rundfunk=-Programme.
Frankfurt
Donnerstag, 7. März. 6.30: Gymnaſtik. 0 12=
O 15.05: Jugendſtunde. Berufsberater Dr. Clauß 4
und die akademiſchen Berufe. O 15.55: Hausfraue?
Herta A
Winters im klaſſiſchen Gedicht. O 19.30:
einer Arbeitsloſenkapelle des Städt. Arbeitsamies:
Kammermuſik. Dvorak: Klavierquartett in A=but
muſikvereinigung des Philharmoniſchen Orcheſters 2
Candida. Ein Myſterium in drei Akten von Berale.”
Paſtor Jacob Morell; Candida, ſeine Frau: O4e
Alexander Mill. Unterpfarrer; Proſerpina Garneit.
rin; Eugen Marchbanks, ein junger Dichter. Dl‟
pfarre, London=E. Zeit: Oktober 1894. 0 Anſchl *
Stuttgart.
Ukten von Shaw. Spielleitung: Ben Spamei, T.
Morell: Candida, ſeine Frau; Burgeß, ihr Dole..
Unterpfarrer: Proſerpina Garnett, Maſchinenſchlede.
Donnerstag, 7. März. 10.30: Schallplatten.
patten. o 13: Schallplatten. o 16.35: Fraſle
Muſik. Leitung: Kapellmeiſter Merten. Mſtc
(Sopran). o 18: Dr. Schick: Kartelle, Truſts, 9
Aerztevortrag: Das Wachstum des Rindes.
(ntwicklung des Handwerks bis zur Gegenwart.
Schneider: Gefahren des elektriſchen Stroms Ice
20: Frankfurt: Kammermuſik des Phülhälle
Mozart: Streichquartett in Dedur. — Dvoll”
Fedur. O 20.45: Frankfurt: „Candida‟. Eilt N
banks, ein junger Dichter. Ort der Handla
pfarre, Vickoriapark, London E. Zeit: Oite
Mannheim: Unterhaltungskonzert=Uebern.=
Wekterberichl.
Durch dem Einfluß der nörtlichen Druckſtörunß.
ſüdwärts an Ausdehnung gewonnen und ſich P.
ausgebreitet. Ja Mitteldeutſchland ud Vorde.
morgen die Temperatunen um Nul, ſtellge. L.
(Gamburg 0, Berlin 1 Grad) und in Süddeutſchet.
ruhe —2, München —6 Grad Celſius). M.P
Rückſeitenwirkung der Störung gelangen, .
änderlichem Wetter zu rechmen. Eine ſtärkere
jedoch vorläuſig nicht ein.
Ausſichten für Donnerstag, den 7. März:
veraturen nachts um Nul, ſtellenweiſe 9ich S.
zelte Niederſchläge.
Ausſchten fir Freitag, den 8. Mätz: Wnid oe.
Een ſind es, die heute das künſtleriſche und vielfach auch
edürfnis großer Teile unſeres Volkes ſtillen: Rundfunk
/reide ſind Kinder unſerer Zeit in ihrem Weſen und in
—Sform; ſie bringen den ſtändigen Wechſel und die
Viel=
enden ſich an Maſſen, wie ſie größer oder gleichgroß durch
E.mſtleriſche oder geiſtige Darbietung erfaßt werden können;
— mehr als die Aufmerkſamkeit und Konzentration weniger
Stunden. Daher ihre Bedeutung und ihre Beliebtheit
„Die mit der Stoppuhr gemeſſen, und in einer Welt, deren
A.uto, Flugzeug und Elektrizität dem Raum eines kleinen
rEheren Jahrhunderten gleichzuſetzen iſt. Die Gründe aber
Pedeutung von Kino und Radio und für ihre großen
kul=
ſuSen gegenüber der Geſamtheit der Menſchen ſind zugleich
dune für die Gefahr, die ſie bei einſeitiger Inanſpruchnahme
„Emenſchen bergen. Für die Geſamtheit mögen
Zeitein=
chDer Stoppuhr und Raumabmeſſungen nach dem Leiſtungs=
Flugzeuge Notwendigkeiten bedeuten, für den einzelnen
Beſinnlichkeit das Moment, das ihn allein zu ſich ſelbſt
uſt Beſinnlichkeit Lebensüberprüfung, gibt Beſinnlichkeit
äisglichkeit, das Tempo zu verringern, daß man dem Leben
MuEigend ins Auge ſehen kann.
zu/türlich auch heute noch viele Menſchen, denen Beſinnlich=
„mu Maße eignet; der größere Teil aber wohl ſtellt
Beſinn=
augie gleiche Stufe wie Zeitverſchwendung. Der Wechſel, das
.iſation geben unſerer Zeit den Rhythmus. Dinge, deren
3 uuig und kulturelle Aufgabe an ſich ſeſtſteht — man denke
im auch an den Sport — paſſen ſich dieſen Zeitſorderungen
Nuh½, aſſenheit, Beſinnlichkeit möchte man am liebſten als
er=
um eitgemäß abtun, man beſchränkt ſich in künſtleriſchen,
ortlichen Dingen auf die Paſſivität.
ſticklung wurde zum ſtärkſten Feind des Buches. Das
9t natüirlich hier nur die Rede vom guten, künſtleriſch und
ſchr, inteandfreien Buche — lebt von der Beſinnlichkeit der Men=
Alem Menſchen Zeit und innere Einſtellung zu ihm man=
18 Buch in dem auch im Künſrleriſihen und Geiſtigen ſehr
ieat artskampf unterliegen. Und tatſächlich iſt die Poſition
ſten ſc—es heute erſchüittert, tatſächlich ſpielt es bei weitem nicht
die Mf, die ihm ſeiner Bedeutung nach im Leben einer
Kultur=
vcimtenge und mit der Tradition der deutſchen zukommen
Bire Täuſchung, die Gründe Onfür allein in den gegenüber
der Vorkriegszeit veränderten Vermögensverhältniſſen zu ſuchen. Sie
liegen diefer, ſie liegen im Weſen unſerer Zeit, und ihnen nachzugehen
und ſie nach Möglichkeit zu befeitigen, iſt Sinn und Aufgabe des „Tages
des Buches”.
Dieſer „Tag des Buches” findet auf Anregung des Reichsminiſters
des Innern am 21. und 22. März 1929 im geſamten deutſchen
Sprach=
gebiet ſtatt. Träger ſind die Kulturminiſterien ſämtlicher deutſcher
Län=
der unter Führung eines beim Reichs’innenminiſterium eingeſetzten
Ar=
beitsausſchuſſes, dem die öffenflichen Körperſchaften für Volksbildung
und Büchereiweſen, die Vereinigungen der Buchhändler, Verleger,
Dich=
ter, Schriftſteller, der Lehrer, der Jugendverbände u. a angehören.
Es handelt ſich dabei — wie oben ſchon geſagt — um die Feſtigung der
Poſition des guten Buches. Keineswegs ſoll der „Tag des Buches” etwa
eine Gegenaktion gegen Radio, Kino oder Sport ſein. Dieſe
Beſchäf=
tigungen ſind an ſich ni ht Gegner des Buches, und das Buch iſt nucht ihr
Gegner. Es ſoll vielmehr durch den „Tag des Buches” verſucht werden,
dem Menſchen unſeres Zeit das gute Buch wieder näher zu bringen,
ſei es durch Vild oder Wort, ſei es durch ein kleines Buchgeſchenk, fei es
durch eine öffentliche Veranſtaltung. Aſſo nicht Gegnerſchaſt gegen
ſiegreihe Ziviliſations= und Kultuverrungenſchaften, ſondern erneute
Schließung des zeitgegebenen Kulturkreiſe3 duvch Einfügnug des älteſten
Mittlers deutſchen Geifkesgutes: des Buches. Jedenfalls wird der
„Tag des Buches” nur dann ſo recht ſeine Aufgabe erfüllen, wenn er
in jedem Lande, in jeder Gemeinde durch beſondere Veranſtaltungen
be=
gangen wird und damit in jedem Aſenſchen den Gedanken an die
kul=
turelle Bedeutung des guten Buches wahruft. Vielleicht iſt auf dieſe
Art auch eine wirkſame Bekämpfung des heutigen Schlagertums und der
Schmutz= und Schundliteratur zu erreichen, indem allmählich wieder in
den Menſchen das Empfinden für eine geiviſſe Beſinnlichkeit wachgerufen
wird, die die Beſchäftigung mit dem Buche ja zwangsläufig verlangt.
Es hieße, in dem Kreis der geplanten Veranſtaltungen eine große
Lücke laſſen, wellte man die Schulen jeder Art nicht wit
einbe=
ziehen. Der Lehrer, der erfahrungsgemäß einen großen Einfluß auf die
Lektüre der jugendlichen Menſchen hat, durfte der gegebene Mann ſein,
n den jungen Herzen die Liebe gum guten Buche zu wecken. Der Herr
Miniſter für Kultus und Bildungsweſen hat deshalb für alle heſſiſchen
Schulen eine „Stunde des Buches” angeſetzt. Der Ausbau dieſer „Stunde
des Buches” für die Schulen könnte etwa in folgender Weiſe geſchehen:
Es wird — unter Venutzung eines für die jeweiligen Altersſtufen leicht
faßlichen Themas — auf die Bedeutung des guten Buches im Leben des
einzelnen, des Volkes, der Menſchheit hingewieſen, wo es möglich iſt.
werden beſondere geſchloſſene Feiern veranſtaltet, in denen im Rahmen
von Geſängen, Muſikſtücken und literariſchen Darbietungen ebenfalls
ein kurger Vortrag im Mittelpunkt zu ſtehen hätte. An Themen dürfte
es ja dem beruflich in der Jugenderziehung und Volksbildung ſtehenden
Pädagogen dabei nich= fehlen.
Wo öffentliche Entlaſſungsfeiern ſtuttfinden, dürfte ein beſonderer
Anlaß gegeben ſein, mit dieſer Feler zugleich — in der Anſprache und
durch die Verteikung der vielfach üblichen Buchprämſen — den „Tag des
Buches” vor einer größeren Zuhörerſchaft zu begehen. Sehr
begrüßens=
wvert wäre es, wenn an dieſem Tag wenigſtens jedem zur Entlaſſung
kommenden jungen Menſ hen durch die Gemeindeverwaltung ein kleines
Vmhgeſchenk überreicht werden könnte. Die Ausgaben dafür dürften
nicht hoch ſein, wenn man ſih voc allem an die billigen
Bücherſamm=
lungen hält, wie etwa: Deutſche Jugendbüzcherei, Bunte Jugendbücher,
Bunte Bücher, Schaffſteins grüne und blaue Bändchen, Kranzbücherei
und ähnliche.
Die Veranſtalter des „Tages des Buches”, denken, vor allem aber
auch an allgemeine öffentliche Feiern in jeder
Ge=
meinde. Dieſe Fciern dürften nicht allzu ſchwer zu ermöglichen ſein,
wenn ſich die Gemeindeverwaltungen mit allen mittelbar und
unmättel=
bar in der Volksbildung und Jugendpflege tätigen Körperſchaften und
Vereinen (Ortsausſchüſſe für Volksbildung und Jugendpflege) in
Ver=
bindung ſetzen, um eine gemeinfſam ſchlichte und einfa he Veranſtaltung
durchzuführen. Der Grundaufbau könnte wohi der gleſhe ſein wie bei
den Scheilfeiern: ein kurzer, auf den „Tag des Buches” eingeſtellter
Vortrag, umrahmt von Darbietungen geſanglicher (Schüilerchor oder
Geſangverein), muſikaliſcher odec turneriſch=ſportlicher Art unter
Hinzu=
ziehung der entſprechenden Vereine. Wo es die Verhältniſſe geſtatten,
könnte dieſe Feier zweckmäßig auch wit der allgemeinen Schulfeier
ver=
bunden werden.
Die Anreger und Förberer des deutſchen Buchtages geben ſich
natür=
lich nicht dem Optimsmus hin, zu glauben, daß mit dieſen
Veranſtaltun=
gen nun mit einem Schlage völliger Wandel geſchaſfen und Buch und
deutſches Schrifttum damit gerettet ſeien, aber ſie knüpfen daran die
Hoffnnug, daß es doch gelingen werde, das gute Buch wieder mehr als
ſeither in den Brennpunkt der kulturellen Bedürfniſſe und Beſtrebungen
zu rücken, daß mit dieſem Tag die Veubreitung ſeines Lebensraumes
wieder angebahnt werde Dieſe Hoffnung ihrer Verwirklichung
entgegen=
zuführen, dazu ſeien alle Freunde des guten Buches aufgerufen. Ha.
Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantworfſich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuiſleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Sireeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch, für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Wilip Kuhle; Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garanne der Rückſendung niwi übernommen,
Die heutige Nummer hat 14 Geiten
Asgibt wirklich Solche Raucher
R6
W die immer nur das Allerneuste
TaNihen wollen. Sie,wissen, dass jede neu-
WTAhrinende Ligarette zuerst gut ist, dass
Sielber nach kurzer Teit schlechter wira.
Dadmuss man eben rechtzeitig erken-
Ie9&o sagen ste, und sich dann weder
Hi etwas Neuem umsehen.
Ien wir diese Raucher einmal bitten,
EIm ech zu denken? Sollte es wurklich Fa-
DWäntten geben, die zwar eine gute Liga-
TeMEu fabrizieren verstehen, die aber
ad Rurzer Zeit die Qualität absuchtlich
eieinlechtern und sich damit ihre Kund-
Denit Wieder verscherzen Lund wie schlecht
icen erst jene Fabrikanten
veraten=
eFidie-Wie zum Beisprel Haus MBurgBugg.
-Jahraus jahrein immer nur dieselben
Marken anzubieten haben.
Nicht wahr, das klingt unwahrschein-
Lich und ist es auch in derTat. Entweder
kann der Fabrikant eine gute Zigarette
fabnrieren, dann wird er diese Qualität
auch durchhalten und sie sogar noch
verbessern. Oder er kann es nicht, dann
werden auch die neuen Marken nicht
besser sein. Ludem verursachen
Neu=
einführungen ganz erhebliche Kosten.
Wer es ugend kann, vermeidet ste und
verwendet alle Ersparnisse auf die
Ver-
vollkommnung seiner älten Marken.
Bo pflegen wir es zu halten, und wir
gaus en, dass nicht nur wir, sondern auch
unsere Kunden dabei gut gefahren sind.
IK63110
BOxHTGR
[ ← ][ ][ → ] Die Ruinen des „Reſidenz”=Hote‟
Ein Großfeuer vernichtete eines.
Hotels von Genf. Die Löſcharbe‟
wegen des allzu ſtarken Froſtes.
beträgt über eine Million Fral
zeigt die Brandſtätte mit der D0.
verſuche entſtandenen Eiskruſſe.
Seite 8
Donnerstag, den 7. März 1929
Nummit
Eine Trennung,
London. Zwei alte Frauen f
Schweſtern und unzertrennliche Lebenszar
mehr als ſechzig Jahren, nahmen
dieſer=
erſten Male in ihrem Leben Abſchied
Zeit voneinander. Sie mußten ſich trirm
eine von ihnen war plötzlich ſchwer ex
wurde von der Schweſter ins Krankenhoc=
Dort gaben ſie ſich einen Abſchiedskuß,
in der Obhut der Aerzte und Pflegere;
zubleiben, die andere, um in die einſanm
heimzukehren. Ein paar Stunden
ſpäts=
beide tot. Die Schweſtern Clara und Polo,
beide etwa 70 Jahre alt, bewohnten ſes
gedenken eine kleine Wohnung in Whi=
i=
dieſem ganzen Vorort waren ſie allbekanmt
waren die unerſchrockenſten Helferinnen
Tiere, unerſchrocken ſelbſt dem roheſten;
tigſten Fuhrmann gegenüber, obwohl
Scheitel bis zur Sohle kaum andertm
maßen. Sie betrieben einen kleinen
für Petroleum und Steingutwaren. Alss
nach der Einlieferung der kranken Clarm
ſtellter des Krankenhauſes vor dieſem
La=
um Schweſter Polly die traurige Mitteil Iy
in der Nacht erfolgten Ableben Claras=;
wurde ihm nicht geöffnet. Er rief die EN.
brach die Tür auf, und man fand — RM
auf dem Sofa liegen. Ein Herzſchlag i/
Leben — wie der Arzt feſtſtellte, zur ſſ/
wie Clara — ein Ende gemacht. Sie h
trennt, um für ewig vereint zu ſein.
* Der verdächtige Flugzeug=Kun
New York. Vor kurzem kam diü Gt
engliſchen Fliegers William Lancaſter,
auch
Vorjahre durch ſeinen Auſtralienflug au
machte, in New York an, um ihren zri
pral
Vereinigten Staaten weilenden Gatten 19. zu der von ihm in
Auf deſſen Wunſch hatte ſie ihm ſeinennA wig Beſtze ſeiner
ſonderer Konſtruktion, den er in Engl hcuch dartut.
laſſen, mitgebracht. Bei der Landung exc) un Baldſeen
eine unerwartete Schwierigkeit. Die geſ”ehülzlin Erdtel den
unterſuchung war ſoweit gut berlaut MmAyerig Veipucei
Spürnaſe eines Prohibitionsbeamten e
tigen Gegenſtand entdeckte, nämlich den 9 rwild, And der
Laie wird den Zuſammenhang zwiſcheu 90 Schüiſten d
bot und Flugzeugkompaß nicht gleich 2 5 Klu Miberal ver.
das Auge des Alkoholſchnüfflers ſichti e Higeſchreihung
hatte denn auch dieſer tüchtige Vertreunf m Milen des
dauerlichen Berufs gleich erfaßt, daß M Geihard
Alkohol enthielt. Zwar war es nicht 10, Im Auſftrag Ka
aber auch ein Zehntelliter, wie in dieſer, 1Mwnl ausarbeitete
offenbar für den Beſtand der nordeF Den Leiſtim
Nepublik gefährlich werden. Jedenfallu Wr—ihg eines neue
Kompaß die Grenze nicht paſſieren. Frf/Mäl (Mercators
wurde die Wahl geſtellt, den Alkohol as/ Seſührer anfertie
paß zu entfernen, was das Inſtrumenz!AEh.
unbrauchbar gemacht haben würde, vö. M In unmittelbart
Bord zurückzulaſſen. Dem Eingreifen 1f.ſ—nuweltlichen
gelang es dann allerdings, dank ſeingn Mösnen Siedlunger
ziehungen, die Freigabe des „geſährli M Ziederlaſſungen
ſtandes durchzuſetzen.
M —ich Deutſche mi
* Sein letzter Wunſch. Pmitenſchar, die
Auü heſiſche und
Schanghai. Die Hinrichtung Nirz4y holonie hon
chineſiſchen Verbrechers Tſiang=Folia —) g ſeutſche Hond
einiger Zeit erfolgte, war von oinem t ſc 1nd Abenteurern
Zwiſchenſall begleitet. Man erinnert. Rieſi ſo jehr aut
Barbiers, der am Schaffot als letzten K), Kobltän Vohn
ſprach, den Scharfrichter einmal zroies Mzn deſen Ze
fen, ein Wunſch, der ihm aus wohl zuu
Gründen nicht erfüllt werden konnte. un Mau berichtete.
war aber geriſſener. Mit fünf Komplizsi” Sſomen engli
verurteilt, ſtand er ſeelenruhig mit gef :10041 deren Leiden
den da und ſah zu, wie einer nach demn9 ” deutſcher
Tüch=
den Kugeln der Soldaten zu Boden goe! Fien auch berein=
Nun war die Reihe an ihm. Man verhlg 100 hun den Holl
die Augen und ſtellte ihn an die Wand.as/k 1664 in den g
lich den befehlshabenden Leutnant anpp) /r Herzog hon
eine letzte Bitte zu gewähren. Auf där W eigint ward, hr
was es ſich handele, antwortete er, er 19
chickjal des
ſterben. Man möge ihm alſo die FeſſoiHLMa.R0, der
und auch die Binde von den Augen endrn
kurzer Beratung gewährte man ſeine Lcthz) m. huhm i.
ſeine Hände und entfernte die Binde, wir M ohatan (22
Fofliang zur Ausführung ſeines 1e447/m üähr 24
ſchritt: er trät vor den befehlshabenäug/ ½ en Neu=
und verſetzte ihm eine ſchallende Ohr7hſ-2 0c der
wieder einige Schritte zurück und rief: -Mhh—pſer ihr
ſterbe ich glücklich!” Sechs Schüſſe rnglug. em
lich getroffen fiel er nach vorn über,
Exploſionsunglück im Arſenal von Sofig.
Der Eisgang auf den deutſchen Strömen.
Die Reichswaſſerſtraßenverwaltung hat zur
Be=
kämpfung des Eiſes und zur Verhütung des
Hoch=
waſſers überall erfolgreiche Maßnahmen getroffen.
Wenn nicht das Tauwetter mit Föhn eintritt, wird
es gelingen, die Gefahr des Abtreibens und des
Hochwaſſers zu verhindern. Nur die Eisbrecherarbeit
auf niederländiſchem Gebiet geht langſam vorwärts,
weil die holländiſchen Eisbrecher nicht ausreichen,
um die über 100 Kilometer lange Eiszone zu
durch=
brechen. Die Eisſprengungen oberhalb der Lorelei
mußten eingeſtellt werden, weil eine große
Eis=
ſcholle in Bewegung geraten iſt, die erſt durch
Eis=
brecher geteilt werden muß. Am Niederrhein ſollen
Pioniere der Reichswehr zur Hilfeleiſtung
herange=
zogen werden. — Auf der Elbe gehen die Arbeiten
vorwärts. Auf der Oder werden ſechs Eisbrecher
in Betrieb geſetzt werden, um den Dammſchen See
aufzubrechen. Zwiſchen Stettin und Swinemünde
wird die Fahrrinne offengehalten.
Die Brunshauptener Landungsbrücke ein Opfer
der Eismaſſen.
Brunshaupten. In den letzten Tagen
ſind hier Eisberge von etwa 6 Meter Höhe
ange=
trieben worden, die die etwa 350 Meter lange
Lan=
dungsbrücke zum Teil zerſtört haben. Unter Toſen
und Krachen wurde zunächſt der etwa 150 Meter
lange Anbau an die alte Landungsbrücke von den
Eismaſſen zertrümmert. Die Pfähle wurden wie
Streichhölzer geknickt. Nach und nach wurde auch ein
großer Teil der alten Landungsbrücke vernichtet. Es
iſt damit zu rechnen, daß die ganze Brücke ein Opfer
der andrängendn Eismaſſen wird. Bisher iſt ein
Sachſchaden von etwa 80 000 Reichsmark zu
ver=
zeichnen. Der Wert der geſamten Brücke wird auf
etwa 150 000 Reichsmark geſchätzt. Die Brücke iſt mit
100 000 Reichsmark gegen Eisſchaden vevſichert. Stark
beſchädigt durch die Eismaſſen wurde auch die
Bade=
anſtalt.
Löſung der Andernacher Denkmals=Streitfrage.
Andernach. Die Streitfrage um die Figur,
ob Ritter oder Feldgrauer, zum Andernacher
Hel=
dendenkmal hat nunmehr ihre Löſung gefunden. Auf
dem Steinſockel am Bollwerk, nach dem Rhein zu,
kommt eine fünf Meter hohe Siegfriedfigur zur
Aufſtellung, die bei Dunkelheit beleuchtet wird und
bei Tage jedem, der auf dem Rhein fährt, ſofort
auffällt. Die Figur des Feldgrauen findet an der
Opferſtätte, die mitten in der Rundung des Denkmals
iſt, ihren Platz.
Die beiden verſchwundenen Kinder
wieder=
gefunden.
Kaſſel. Die beiden Kinder, die ſeit Sonntag
von einem Ausflug in den Reinhardwald bei Hann.=
Münden nicht zurückgekehrt waren und nach denen
durch Polizeiſtreifen ſeit dieſem Tage geſucht wurde,
ſind nunmehr in Holzhauſen nach einer langen
Irr=
fahrt glücklich eingetroffen.
Eiſenbahnunglück.
Leipzig. Auf dem Bahnhof Taucha bei
Leip=
zig ſtieß nach einer Blättermeldung ein Rangierzug
gegen einen allein im Gleis ſtehenden Packwagen.
Ein Zugführer und ein Hilfsrangierer wurden ſchwer
verletzt. Der Zugführer erlag ſeinen ſchweren
Ver=
letzungen im Krankenhaus.
Opfer einer Kurpfuſcherin?
Berlin. Die Staatsanwaltſchaft des
Land=
gerichts I in Berlin hat ſich zu einem
aufſehenerre=
genden Schritt entſchloſſen. Die Leiche des am
26. Februar verſtorbenen Photographen Alex Binder,
der in Berlin eine ſehr bekannte Perſönlichkeit
war, iſt nicht zur Beerdigung freigegeben, ſondern
auf richterliche Anordnung von der Kriminalpobizei
beſchlagnahmt worden. Es beſteht der dringende
Ver=
dacht, daß der Photogrgph, der an Leukämie litt,
entweder durch grob fahrläſſige oder durch völlig
un=
geeignete Behandlung einer angeblichen
amerikani=
ſchen Aerztin ums Leben gekommen iſt. Die
angeb=
liche Aerztin iſt geflohen.
Abermals Zuſammenbruch einer Berliner
Autofirma.
Berlin. Die Autohandelsfirma Walter Fett
u. Co. aus der Hardenbergſtraße iſt, wie erſt
kürz=
lich die Firma „Phönix”, zuſammengebrochen. Die
Inhaber dieſer Firma, Walter Fett und Reinhold
Friſch, ſind verſchwunden. Eine flüchtige
Ueberprü=
fung der Bücher ergab, daß die beiden Inhaber ſehr
erhebliche Schulden zurückgelaſſen haben.
Schußwaffen in Kinderhänden.
In Zerbſt ſchoß vor einigen Tagen ein
neun=
jähriger Knabe durch Unvorſichtigkeit mit einem
Teſching ſeinem Vater und ſeiner Mutter in den
Kopf. Die Frau iſt jetzt im Krankenhaus ihren
ſchweren Verletzungen erlegen.
Die Preſſeſtelle der Staatsanwaltſchaft Köslin
teilt mit: Dienstag abend wurde die ſiebenjährige
Ruth Mitz aus Kolberg von ihrem neunjährigen
Bruder Walter in Abweſenheit der Eltern mit einer
alten öſterreichiſchen Militärpiſtole erſchoſſen. Der
Junge hatte die Waffe geladen in einer offenen
Kommode gefunden und damit geſpielt.
Großzügiger Grundſtückkauf der Stadt Wien.
Wien. Der Wiener Gemeinderat wird ſich in
ſeiner Sitzung am kommenden Freitag mit einer
Vorlage zu beſchäftigen haben, die ihresgleichen die
Stadt Wien bisher nicht kannte. Es handelt ſich um
den Ankauf rieſiger G undparzellen im G.
ſamtaus=
maß von 2,3 Mill. Quadratmeter. Der Kaufpreis
beträgt 2,8 Mill. Schilling. Dieſer Grundſtücksankauf
iſt die größte Grundſtückstransaktion, die die
Ge=
meinde jemals vorgenommen hat. Die Grundſtücke
liegen in einem Wiener Vorort und ſind gegenwärtig
Eigentum der Allgemeinen Oeſt rreichiſchen
Boden=
kreditanſtalt. Mit dieſer Transaktion hat ſich die
Gemeinde Wien die Baſis für Wohnungsbauten in
einem Ausmaß geſchaffen, wie ſie kaum einer zweiten
Großſtadt der Welt zur Verfügung ſteht.
Der weiße Tod.
Reutte (Tirol). Die 13 Jahre alte Schülerin
Martha Hauſer begab ſich mit kleineren
Mitſchüle=
rinnen nach Kießberg. Unterwegs löſte ſich eine
Schneelawine und riß zwei Mädchen, in die Tiefe,
Während ſich die eine Schülerin noch an einem Baum
feſthalten konnte, wurde die Hauſer 200 Meter tief
in den Kaiſerbach geriſſen, wo man ſie am folgenden
Tage tot auffand.
Anſicht von Sofia.
Kaffeehaus=Einſturz in Akhen.
Aufräumungsarbeiten an den Trümmern des Cafés „Panhellinion” in Athen.
Eines der meiſtbeſuchten Caféhäuſer von Athen, das „Panhellinion”, ſtürzte zu belebter Tageszeit
ein und begrub 22 Gäſte unter ſeinen Trümmern. Unſer Bild zeigt griechiſche Poliziſten und
Sol=
daten bei den Wegräumungsarbeiten.
Kampf gegen den Eisgang am Rhein.
Eiſenbahnſchienen als Staudamm in Koblenz.
Als Schutz gegen das bei Tauwetter drohende Treibeis verwenden viele Rheinſtädte
aufeinander=
geſchichtete Eiſenbahnſchienen. Die bei Hochwaſſer erprobten Sandſäcke verſagen bei Eisgang, da die
ſcharfkantigen Eisſchollen die Säcke glatt durchſchneiden.
Beraubung eines Poſtautos in Irland.
Dublin. Im Bergland von Dowra wurde ein
Poſtautomobil von bewaffneten und maskierten
Män=
nern überfallen und geplündert. Den Räubern
fie=
len eingeſchriebene Briefe mit 2600 Pfund in die
Hände. Die Gegend wird von über 100 Poliziſten
nach den Räubern abgeſucht.
Zunahme der Alkoholvergiftungen in Illinois.
New York. Die Zahl der in Peoria (
Illi=
nois) ſeit Samstag an Alkoholvergiftung geſtorbenen
Perſonen hat ſich auf 15 erhöht; außerdem ſind vier
Perſonen erblindet und mehrere Dutzend ſind an
ſchweren Vergiftungserſch inungen erkrankt.
Beſchlagnahme einer Rauſchgiftladung.
NewYork. Die Behörden haben eine Ladung
von Rauſchgiften im Werte von einer Million
Dol=
lar in dem Augenblick beſchlagnahmt, als ſie nach
Kentucky, Kalifornien, Miſſouri und Texas verſchifft
werden ſollte. Kurz darauf wurden vier Männer
verhaftet, die im Verdacht ſtehen, Agenten eines
internationalen Rauſchgiftringes zu ſein. In ihrem
Beſitz wurden Dokumente gefunden, aus denen
her=
vorgeht, daß ſie in finanziellen Beziehungen zu dem.
kürzlich ermordeten New Yorker Spieler Arnold
Rothſtein ſtanden. Die Rauſchgifte befanden ſich in
fünf Kiſten und keſtanden aus Morſhium, Hero’n
und Opium.
Domerstag, den 7. März 1929
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deutſche Anteil an der Erſchließung
und dem Aufbau Amerikas.
Von Prof. Dr. phil. h. c. Karl Berger.
der Erde hat der Hexenſabbath von
deutſch=
uu aganda und vernunftwidrigem Maſſenwahn
gereeges und noch lange danach töllere Orgien
als;/ den Vereinigten Staaten von Nordamerika.
gethſum unterdrückt waren die Erinnerungen an
8 das /itſchtum für die Erſchließung und den
Auf=
uen /790 in Jahrhunderten getan hatte. Von
deut=
trein/t auch nur zu reden, galt als Hochverrat, bis
ſbern gütenden Großtaten deutſcher Flugzeugführer
iffsk uine der Bann gelöſt ward. Seitdem haben
ſe Bimeer der Staaten — man denke an den New
gernyie. Walker beim Empfang der Flieger Köhl
gefel= o)er an den Heidelberger Ehrendoktor
Bot=
urmamt wieder den Mut gefunden, den Beitrag
n Elbeſts zur Entwicklung ihres Landes vor aller
ſienlfſe Teilnahme hat ſchon bei der Entdeckung
Wel kmgeſetzt, indem deutſche Kosmo= und
Geo=
gran) Seefahrern Columbus, Magalhaens, Vasco
a. Luſſic eze über das Weltmeer wieſen.
vor eii der 1459 zu Nürnberg geborene
Patrizier=
tin=Abaim, der, ein Schüler des berühmten
Fluggers uhin Pſtronomen Johann Müller aus Königsberg
hmen ; mitze latiniſierten Namen Regiomontanus, die
Uinm g— mit m von ihm erfundenen aſtronomiſchen Inſtru=
„nnt rachle, ſie aber auch in den Vorausberechnungen
Sthslnis der Himmelskörper unterrichtete. Selber
nach u ich Behaim praktiſch und theoretiſch um die
Jent, rne der von ihm in den Jahren 1491—92
ver=
enochm. Beſitze ſeiner Familie zu Nürnberg befind=
8 arhatlich dartut. Ein anderer Deutſcher, der
Mkatſn Waldſeemüller aus Freiburg, gab
euemhken Erdteil den Namen „Amerika”, in der
ahmy Imerigo Veſpucei ſei der Entdecker des Feſt=
Sütk gerika. Und derſelbe Gelehrte, ſorgte durch
Glohu und Schriften dafür, daß ſich raſch die
Kennt=
en t allüberall verbreitete. Epochemachend für
„edeir röbeſchreibung und damit für die der
Ent=
urder 18 Wirken des 1512 in Flandern geborenen
ſeogrmten Gerhard Kremer, der unter dem
reaſtr im Auftrag Kaiſer Karls V. eine Erdkugel
immalugel ausarbeitete, die nach dem Urteil der
allelliveren Leiſtungen in dieſem Fache übertrafen;
Annpwung eines neuen Syſtems, der „Projektion
den lichiten” (Mercators Projektion), eine Weltkarte
wich din5r efahrer anfertigte, von der die Reform der
e au Piig.
ſchichrut der unmittelbaren Teilnahme Deutſcher an
Ezung7): neuweltlichen Wildnis iſt älter als die Ge=
Bm geſckillenien Siedlungen. Schon in der Periode der
es „äiſchen ſiederlaffungen auf nordamerikaniſchem
Bo=
übermlaach Deutſche mit am Werke. So befanden
ſer Kunottenſchar, die 1562 Port Royal in
Süd=
indete, uch heſſiſche und elſäſſiſche Proteſtanten. In
englikan Kolonie (von 1607), zu Jamestown in
Vir=
metert ih deutſche Handwerker gegenüber den
briti=
zgänaxt und Abenteurern durch Fleiß, Geſchicklichkeit
ingigätzisſinn ſo ſehr aus, daß der ruhmredige Gou=
Folyme, Kapitän John Smith, in bewunderndem
meml bon dieſen „damned Dutsch” (verdammten
ſach /huſe berichtete. Dieſe Deutſchen hielten ſich
der rauſamen engliſchen Herren zu den armen,
Rothäkun, deren Leiden zum Teil auch die ihrigen
** Tru deutſcher Tüchtigkeit in fremden Dienſten!
ſagik au ften auch vereinzelte deutſche Führernaturen
n der 109, von den Holländern gegründeten Kolonie
Mand’s ie 1664 in den Beſitz der Engländer überging
nach /m Herzog von York, dem ſpäteren König
Keufoi enannt ward, wurden zwei deutſche Männer
für aſs Schickſal des Landes. Der eine, Peter
„Naus 3eſel a. Rh., der erſte Gouverneur der
hollän=
wie, ehn den Ruhm in Anſpruch nehmen, dadurch,
Die F yſ Manhattan (22 000 Morgen) den Indianern
Gulug (ungefähr 24 Golddollars) abkaufte, eine
mit di Ramen Neu=Amſterdam errichtete und das
Verum eſiedelte, der Gründer der größten Stadt der
unda ſr Schöpfer ihres Handels geworden zu ſein;
den wändern mit Undank belohnt, verließ er die
Kolonie 1632 in herrlich aufblühendem Zuſtand — ihre Ausfuhr
an Pelzen war ſchon 1631 auf rund 130 000 Gulden (— 52000
Dollars) geſtiegen — und gründete dann im Dienſte der Königin
Chriſtina die Kolonie Neu=Schweden, die die Gebiete der heutigen
Staaten von Delaware, Pennſylvanien und Teile von Neu=
Jerſey und Maryland umfaßte und der fruchtbarſte Boden für
die Ausbreitung der germaniſchen Raſſe werden ſollte.
Der andere entſcheidende Deutſche war Jakob Leisler
aus Frankfurt a. M., der 1660 als Soldat der Holländiſch=
Weſt=
indiſchen Kompagnie nach der Kolonie kam, ſich durch Handel mit
den Indianern und kühne Geſchäftsunternehmungen zu einem
der reichſten Bürger von New York machte und wegen ſeines
freiheitlichen, unbeſtechlichen Gemeinſinns in unruhigen Zeiten
vom Volk an die Spitze der Regierung berufen ward. Als
Gou=
verneur von New York trat er im Innern gegenüber der
bevor=
rechteten engliſchen Ariſtokratie als erſter für die Belange des
Volkes ein, wagte aber auch in äußeren Kämpfen (1690) durch
ſelbſtändige Berufung eines Kolonialkongreſſes den erſten Schritt
zur Unabhängigkeit von der engliſchen Krone, ein Unternehmen,
das ihn 1691 als Opfer juſtizmörderiſcher Nachſucht aufs Schafott
führte und das ſchließlich doch, kein Jahrhundert ſpäter, die
Be=
freiung der Vereinigten Staaten zur Folge hatte. Leislers
Be=
freiungsgedanke war ſchon 1733 von einem Pfälzer, dem Drucker
Johann Peter Zenger, auf journaliſtiſchem Gebiete wieder
aufgenommen worden: als Gründer des „New York Weekly
Journal”, der erſten von der Kolonialregierung unabhängigen
Zeitung, ſetzte er in einem Rechtsſtreit Gut und Blut aufs Spiel
und ward durch ſeinen ſchwer erkämpften Sieg der Begründer der
amerikaniſchen Preßfreiheit.
Auch in anderen Staaten finden wir deutſche Pioniere in
der vorderſten Reihe der Wegebahner in unbekanntes Land. Der
erſte Erforſcher von Nord= und Südcarolina war Johann
Lederer, ein deutſcher Gelehrter, der im Auftrag des
Gou=
verneurs von Virginia 1669—70 drei Reiſen machte und der, von
ſeinen mißgünſtigen engliſchen Begleitern im Stiche gelaſſen, mit
einem einzigen Susquehama=Indianer in das von Weißen noch
völlig unbewohnte Land bis zum Santeefluſſe (33½ Grad nördl.
Breite) ſo vordrang, daß er der engliſchen Einwanderung die
Wege weiſen konnte. Ein Württemberger, namens Hans
Heinz, war als Mitglied einer Expedition, die 1687 das
Miſſi=
ſſippi=Delta erforſchen ſollte, der erſte Deutſche in Texas, und zwei
andere Kundſchafter deutſchen Geblüts, die Deutſchſchweizer
Peter Fabian und Franz Michel, machten ſich um die
Beſiedelung der ſüdlichen und ſüdweſtlichen Zone verdient.
Inzwiſchen hatte (1683) mit der Einwanderung von dreizehn
Krefelder Handwerkerfamilien, die unter Leitung von Franz
Daniel Paſtorius Germantown in Pennſylvanien
gründe=
ten, die Geſchichte der geſchloſſenen deutſchen Siedlungen
begon=
nen. Die Kolonie bekam bald weiteren Zuzug aus verſchiedenen
Teilen Deutſchlands, beſonders aus Kriegsheim bei Worms, und
dieſe Blüteſtätte deutſchen Fleißes wurde der Mutterboden
zahl=
reicher anderer Niederlaſſungen. In den erſten Jahrzehnten des
18. Jahrhunderts nahm die deutſche Einwanderung, beſonders
aus dem deutſchen Süden, gewaltig zu, und ſie ſchwoll im
Ver=
lauf des 18. und 19. Jahrhunderts oft zu einem ungeheuren
Strom an, der ſich auf alle Staaten, wenn auch nicht gleichmäßig,
verteilte. Wie in den Anfängen der Kolonien, ſo gab es auch
wäh=
rend dieſer Zeiten und bis auf den heutigen Tag kein Gebiet der
amerikaniſchen Arbeit, in dem die Deutſchen nicht mittätig, oft
führend und entſcheidend geweſen wären. Ob ſie aus Gründen
religiöſer, wirtſchaftlicher oder politiſcher Bedrängnis das
Vater=
land verließen, um ſich eine neue Heimat zu gründen, ſie waren
ſtets dort zu finden, wo die ſchwerſten Kämpfe geführt werden
mußten, und ſtellten ſo eine unſchätzbare Summe von
geiſtig=
ſittlichen und phyſiſchen Kräften in den Dienſt der großen und
kleinen Gemeinweſen. Doch um all das zu ſchildern, was
Deutſche als Koloniſatoren und Ackerbauer, als Arbeiter und
Handwerker, als Erfinder und Unternehmer, als Erbauer und
Leiter mächtiger Werke, als Forſcher, Aerzte, Geiſtliche, Erzieher,
Künſtler und Schriftſteller zur Förderung der Ziviliſation und der
Kultur drüben geleiſtet haben, müßte man Bände ſchreiben. In
Krieg und Frieden gleich bewährt, oft vom Glanze höchſten
Ruhmes umleuchtet, haben alle dieſe dem Vaterlande verloren
gegangenen Söhne der neuen Heimat unermeßliche Wohltaten
erwieſen, die ihnen nur von wenigen ihrer neuen Genoſſen
hin=
reichend gedankt worden ſind. Tragik deutſcher Pflichterfüllung,
deutſchen Arbeitsgeiſtes, deutſcher Treue im Dienſte fremden
Volkstums!
Polizei=Sporkverein-Mainz 05.
Auf dem Sportplatz des Polizei=Sportvereins Darmſtadt findet
be=
ſtimmt am Sonntag, den 10. März 1929, nachmittags 3 Uhr, das Spiel
um die Bezirksmeiſterſchaft zwiſchen Polizei und
Mainz 05 ſtatt. Das Vorſpiel konnte die Polizei in Mainz mit 2:1
gewinnen, ſo daß nach langer Winterpauſe ein wichtiges und
intereſſan=
tes Spiel in Darmſtadt ausgetragen wird.
Kraftſporl.
Teutonia Ober=Ramſtadt — Pol. Sp.V. Darmſtadt.
Der am 3. März ſtattgefundene Freundſchaftskampf in Ober=Ram=
ſtadt zwiſchen dem Polizei=Sportverein Darmſtadt und Kraftſportverein
Teutonia Ober=Ramſtadt nahm unter Mitwirkung des Ober=Ramſtädter
Mandolinenkranzes und des Geſangvereins Sängerluſt einen
glänzen=
den Verlauf. Herr Oberleutnant Schönig des Polizei=Sportvereins
Darmſtadt hielt nach der Begrüßung des 1. Vorſitzenden des
Kraft=
ſportvereins Teutonia eine begeiſterte Anſprache. Der Kraftſportverein
Teutonia, der nach ſeiner 5jährigen Ruhepauſe ſich wieder aufraffte fand
in ſeinem erſten öffentlichen Kampf einen harten Gegner. Die
Mann=
ſchaft des Kraftſportvereins Teutonia leiſtete trotz ihres kurzen
Trai=
nings ihrem Gegner einen harten Widerſtand. Das Publikum zeigte,
wie immer eine lebhafte Sportbegeiſterung. Der Polizei=Sportverein
errang 11 Siege und 3 Siege verblieben dem Kraftſportverein Teutonia.
An dieſer Stelle ſei nochmals allen Mitwirkenden, Herrn Oberleutnant
Schönig, dem Mandolinenkranz, dem Geſangverein Sängerluſt ſowie
der hilfsbereiten Sanitätskolonne herzlichſt gedanlt. Dem Kraftſport
ein dreifaches „Kraft Heil!”
Kegeln.
In einem geſtern ſtattgefundenen Rückſpiel auf der Kegelbahn der
Turngemeinde am Woogsplatz zwiſchen K.K. „Donar‟ Dieburg und
K.K. „Schuſter‟ Darmſtadt wurden nachſtehende Reſultate erzielt:
Im 25=Kugelkampf erreichte Donar=Dieburg 1189, Schuſter=
Darm=
ſtadt 1267 Holz.
Beim Bardelſpiel (wohl das ſchönſte aller Kegelſpiele) erzielte Donar
216 und Schuſter 227 Holz.
Auch das Sechstagerennen konnte Darmſtadt mit 9 Holz plus für
ſich buchen.
Beide Städte traten mit einer Zehner=Mannſchaft an. Die
Die=
burger Mannſchaft beſtand aus den Keglern: Braunwarth, Catta,
Gon=
dolf, Knorr, Lang, Lohrum, Neuroth, Roth, Rödler und Staudt. Von
Darmſtadt die Kegler: Bach, Finſterer, Horn, Kindinger, Breu, Mayer,
Schäfer, Dahlem, Götz und Veith. Das beſte Reſultat beim 25=
Kugel=
kampf erzielten beide Oberholzer der Klubs, und zwar Lang=Dieburg
137 Holz und Dahlem=Darmſtadt 155 Holz. Oberholzer Lang=Dieburg
dankte in ſeinem Schlußwort für die gute Aufnahme in Darmſtadt und
wünſchte, daß beide Klubs im nächſten Jahre wieder ein Vor= und
Rückſpiel austragen möchten.
Tiſch=Tennis.
Tennis= und Eisklub—Tennisabteilung Tgde. 1846.
Dieſe beiden Vereine treffen, ſich am kommenden Sonntag, den
10. März, abends 7 Uhr, zum Tiſchtennis=Klubwettkampf, im Kneipſaal
der Woogsturnhalle. Es ſind je 10 Herren gemeldet, die ſich im Einzel
und Doppel gegenüberſtehen werden. Dieſes Turnier dürfte wegen
ſeines lokalen Charakters beſonders reges Intereſſe erwecken, weil beide
Vereine über ſehr gute Spieler verſügen und deshalb beſte Gelegenheit
geboten iſt, dieſen Spork in ſchönſter Form hier in Darmſtadt zu ſehen.
Tennizabteilung der Tgde. 1846.
Für das Turnier mit dem Tennis= ud Eisklub finden innerhalb
der Abteilung am kommenden Freitag, den 8. ds. Mts., abends 8 Uhr,
die Ausſcheidungskämpfe zwiſchen den Spitzenſpielern ſtatt.
Flugſpork.
Croneiß-=Fürkh gewinnk den Oſtpreußenflug.
Die letzte Etappe.
Mit der dritten, über 466 Kilometer führenden Teilſtrecke fand der
Oſtpreußenflug am Mittwoch in Königsberg ſeinen Abſchluß. Auch
heute wieder ließ die Witterung, beſonders auf dem letzten Teil des
Weges, viel zu wünſchen übrig. Wie vorauszuſehen war, landete
Croneiß mit BFW.=Tiefdecker, obwohl er ſeinem Mitbewerber Siebel=
Stuttgart auf Klemm=Tieſdecker 28 Minuten Vorgabe leiſtete, mit
großem Vorſprung. Croneiß traf am Ziel in Königsberg, nachdem
ſein Vorſprung auf dem dritten Zwangslandeplatz Elbing ſchon eine
Stunde betragen hatte, um 16,06 Uhr ein. Siebel ſah ſich gezwungen,
infolge des ſchlechten Wetter3 50 Kilometer ſüdlich von Kömigsberg
not=
zulanden, er erreichte aber um 18,06 Uhr ſchließlich doch den rettenden
Hafen.
Beide Bewerber erhalten für den reſtlos durchgeführten
Strecken=
flug je 2500 Mark, außerdem je eine Sonderprämie von 6000 Mark.
Croneiß, des Sieger des Oſtpreußenfluges, wurde ausgezeichnet mit
dem Ehrenpreis des Deutſchen Luftverbandes, außerdem fielen ihm die
Preiſe der Städte Mavienburg und Tilſit zu, während Siebel mit den
Preiſen der Städte Danzig und Inſterburg bedacht werden konnte. Auch
die beiden Beobachter Fitzeep und Hagemeier gingen wicht leer aus.
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Die Geburt eines geſunden Töchterchens
Godiba Helene Margarethe
zeigen in dankbarer Freude an (3836
Dr. med. Ernſt Georgi
u. Frau Kälhe, geb. Thiele.
Nieder=Ramſtadt, den 5. März 1929.
Wir zeigen die glückliche
Ge=
burt einer geſunden Tochter an.
Studienrat Kurt Fink
und Frau Hedwig
geb. Greimer.
Darmſtadt, den 6. März 1929
z. Zt. Klinik Dr. Hofmann u. Dr. Wolff.
Todes=Anzeige.
Hiermit die ſchmerzliche
Nach=
richt, daß mein über alles
gelieb=
tes Kind
Willichen
imAlter von 16 Monatenam 6. März
vorm. 8 Uhr, nach kurzem, mit
großer Geduld ertragenem Leiden
ſanft entſchlafen iſt.
In tiefer Trauer:
Margarete Blechſchmidt
Familie Philipp Blechſchmidt
Familie Wilh. Blechſchmidt
Familie Jakob Blechſchmidt
Familie Richard Alrutz.
Darmſtadt, Rüſtringen, 6. März 1929.
Schulzengaſſe 3.
(3889
Die Beerdigung findet Freitag um
2 Uhr auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe
aufrich=
tiger Teilnahme, ſowie die
zahl=
reichen Kranz= und
Blumenſpen=
den bei dem Heimgang meiner
lie=
ben Frau, unſerer geliebten
Mut=
ter, Tochter und Schweſter ſagen
wir Allen unſeren innigſten Dank.
Insbeſondere danken wir Herrn
Pfarrer Heß für die troſtreichen
Worte am Grabe, Herrn
Stadt=
miſſionar Semmel, ſowie den
Mit=
gliedern der Stadtmiſſion für die
letzte Ehrung und
Kranznieder=
legung. Herzl. Dank gebührt aber
auch den Schweſtern des
Gemeinde=
hauſes, beſonders Schweſter
Len=
chen, für ihre aufopfernde Pflege.
Heinrich Lich u. Kinder.
Familie Fritz Rapp.
Familie Gg. Vierheller.
Darmſtadt, Groß=Bieberau i. Odw.,
6. März 1929.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgange unſerer
lieben Mutter, Großmutter,
Schwie=
germutter, Schwägerin und Tante
Frau
Margarethe Schmidt Bwe.
geb. Ewald
ſprechen wir allen Freunden,
Be=
kannten und Verwandten unſeren
tief=
gefühlten Dank aus, insbeſondere
Herrn Pfarrer Weiß für die tröſtreichen
Worte am Grabe.
(B. 3855
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Wilhelm Schmidt.
Darmſtadt, den 5. März 1929
Samen=
Beutel
liefert billigſt
Papiergroßhandlg.
Skurnik, Bleichſtr. 46
Tel. 1791. (3877
Todes=Anzeige.
Heute nachmittag 5?, Uhr entſchlief ſanft im
Herrn nach langem Leiden im 80. Lebensjahr mein
lieber Mann, unſer guter Vater und Schwiegervater
Kirchenrat
Albel! Safgfel
Pfarrer und Oekan i. R.
Um ſtille Teilnahme bitten
Helene Schäfer, geb. Eckſtein
Dr. med. Erich Schäfer und Frau
Greta, geb. Meyer
Dr. med. Wilhelm Schäfer und Frau
Eltſabeth, geb. Fröbel
und 4 Enkelkinder.
Darmſtadt, Nikolaiweg 6 und Sonneberg (Thür.),
den 5. März 1929.
(3866
Die Beerdigung findet, Freitag, den 8. März,
nach=
mittags ½3 Uhr, in Biebesheim a. Rh. ſtatt.
Am 5. März 1929, vormittags 7 Uhr,
verſchied in Gießen, kurz nach dem Tode
ihrer Tochter Eliſabeth, unſre liebe Mutter,
Schwiegermutter und Großmutter
Frau
geb. Müller
im faſt vollendeten 88. Lebensjahr.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Friedrich Kuhlmann
Regierungsbaurat.
(3832
Gießen.
Die Einſegnung und Beerdigung findet Freitag, den
8. März, nachmittags 2 Uhr, auf dem alten Friedhof
zu Darmſtadt ſiatt.
Heute verſchied in Folge eines Herzleidens,
nach nur 8tägigem, ſchwerem Krankenlager,
mein inniggeliebter, guter Mann
Bellnslo Sanel
Forſtrat i. R.
Im Namen der Hinterbliebenen
In tiefer Trauer:
Lilly Walter, geb. Langnes.
Darmſitadt, den 5. März 1929.
z. Zt. Gratenſtraße 24.
Die Feuerbeſtattung findet auf Wunſch des Entſchlafenen
in der Stille ſiatt.
Nachruf.
Am 4. März 1929 verſchied nach kurzem Krankenlager
Herr Oberſiudienrat, Profeſſor
Einn Leeger.
Nur kurze Zeit konnte ſich der Verſſorbene ſeines
Ruhe=
ſiandes erfreuen, in den er erſt am 1. Januar auf ſein
Nachſuchen unter Anerkennung ſeiner dem Staate
ge=
leiſieten Dienſie getreten war,
Die Schule, an der er 20 Jahre tätig war, verliert
in ihm einen gewiſſenhaften, dienſteitrigen Lehrer, wir
alle einen lieben, heiteren, ſtets hilfsbereiten
Amts=
genoſſen.
Ein treues und freundliches Andenken werden wir
ihm bewahren.
Im Namen des Lehrkörpers des Realgymnaſiums:
Ritſert, Oberſchulrat.
Darmſtadt, am 6. März 1929.
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Frau Sofie Wacker
geb. Walther
durch ein tragiſches Geſchick plötzlich und unerwartet
(8856
aus dem Leben geſchieden iſt.
Für die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Familie Walther III.
Familie Wacker.
Schönnen, Nieder=Ramſtadt, den 5. März 1929,
Die Beerdigung findet Freitag, den 8, März 1929,
nachmittags 2 Uhr, vom Sterbehaus aus ſtatt,
Dankſagung.
Für die überaus zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teil=
nahme beim Heimgang unſeres unvergeßlichen Entſchlafenen
Herrn Sch. Gerhardt, gaufmann
ſagen wir auf dieſem Wege allen denen, welche ihm die
letzte Ehre erwieſen, ſowie für die zahlreichen Kranz= und
Blumenſpenden unſeren tiefgefühlten Dank. Beſonderen
Dank Herrn Pfarrer Paul für ſeine Beſuche und ſeine
troſt=
reichen Worte am Grabe, ſowie Herren Dr. Aſcher und
Dr. Zutz für ihre Behandlung, der evangeliſchen
Kranken=
ſchweſter für ihre liebevolle Pfiege. Herzlichen Dank noch
für die Kranzniederlegung ſeiner Schulkameraden, des
Kegelklubs, des Keglerverbandes Darmſtadt, des
Steno=
graphen=Vereins „Gabelsberger” und des Männerquartetts
Rnaanee
In tiefer Trauer:
Familie Friedrich Michel
Anna Emich, als Braut
Fam. Johs. Emich, Eſcholl=Mühle.
Eberſtadi, den 6. März 1929.
(3853
Ubsr kouen
Mirabellen
Klodose 714
Mirabellen
Fleine Früchte.
(eine geöffnete Dose v H1
Schaufen:ue
Pflaumen (hs
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werden in einigen Stund.
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Bitte genau auf. Firma uru
Dankſagung.
Für die erwieſene Teilnahme bei dem
Heim=
gang unſerer lieben Entſchlafenen
Marie Gay
geb. Peitmann
ſpreche ich im Namen der Hinterbliebenen
herz=
lichen Dank aus.
Marie Baumbach.
3839)
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*
K
ſur
im)
u. .*
Donnerstag, den 7. März 1929
Seite 11
Roman von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)
ſchen vollkommen recht und werden es begreifen,
Worſichtsmaßnahmen getroffen habe. Und im
der Meinung, daß zu unſerer Unterredung zwei
Aauf genügen.”
zay mnachte eine leichte Handbewegung, man hörte
cheeier Portiere und das ſachte Schließen einer
eine Depeſche, Doktor Devéria, nach der Sie
bSre . .. entwendet haben ſollen ... nun, hierfür
Irschar S/ciBe noch ſchwer büßen. Aber wie iſt dies
mög=
ktor //ria? Vor wenigen Minuten erſt komme ich von
Bug fährt nicht um dieſe Zeit, niemand hat ein
ſelt
Shauffeur, das ſo raſch hier ſein könnte.”
ein etwas eitles Lächeln flog über Hohlanders
BlEſt. ich iin zur gleichen Zeit von Windſor ab wie Sie.”
beuulſch, /. Niemand außer mir verließ das Schloß, es
e am B. MNöglichkeit . . ."
un)s halb nahm ich mir die Freiheit, Sir, Ihren
ur zuerechen und an deſſen Stelle Ihren Wagen zu
AAEi Au//// on die von Miſter Parker gegebenen
Anord=
verawzien mich hierzu. Und hier mit beſtem Dank das
zur —h bin kein Chauffeur von Beruf.”
2 ſMſts vierl die Ueberraſchung des Herzogs, und auch nichts
oße C5uaterung; hier hatte er es anſcheinend mit einem
whmm äßigteun d ſehr geſchickten Hochſtapler zu tun, nun, mit
ichen u es leicht, fertig zu werden.
nenm m 22 niattton all dem war auf dieſem ſchweren Geſicht zu
r dunPnpiermeſſer, mit dem der Herzog geſpielt hatte
quſſet ſpiegelblanken Platte des Schreibtiſches.
keiy lmuffeur von Beruf, kein Chauffeur ... nun, da
g alu fämmen, daß Sie kein Devéria und kein Doktor
dermotfr talentierte deutſche Detektiv. . ."
Wüülſhlanrt Parl Hohlander, Sir. Aber nur
Amateurdetek=
ichtic Sherlock Holmes”, Sir, und Doktor dazu, Doktor
eue Hantofor:4t
esiuven uhr tuiſſt „Herr Doktor Karl Hohlander. Und was
be=
ud Frein 1 biet !
abenulrf ichſiuns offen reden, Sir?”
bitt Ahinim.”
Handu
12.I Ich werde hier von einem Miſter Richard
ele late redtwunid laſſe es gänzlich dahingeſtellt, wer dieſer
Manuc ſ ſt. Ich beginne. Vor wenigen Wochen fand
in Berlin ein ebenſo ſeltſames wie grauenhaftes Doppelverbrechen
ſtatt. Eine junge Engländerin, etwa ſiebzehn Jahre alt, wurde
betäubt, aus dem Tad geriſſen, in einen Koffer geſperrt und
ent=
führt; ihre Geſellſchafterin wurde ermordert. Der Name dieſer
jungen Engländerin iſt Miß Kathleen Manroe.”
„Kathleen Manroe?” frug der Herzog mit gleichgültiger,
offenſichtlich unverſtellter Stimme, „Kathleen Manroe ... was ſoll
es mit dieſem Namen ... ich kenne keine Kathleen Manroe.”
Es folgte wieder eine lange Pauſe, Hohlander runzelte die
Stirn; nein, die Stimme des Herzogs, dieſes Geſicht logen nicht,
der Herzog wußte nichts von dem Daſein einer Tochter.
Kathleen Manroe, in der Tat, Sir, Kathleen Manroe, das
einzige Kind dieſes Richard Manroe und ſeiner Frau Ruth,
geborene Blomm."
„Was ſagen Sie da . .. dieſer Ehe ſoll eine Tochter entſproſſen
ſein .. . und dieſe Tochter wurde ... was erzählten Sie da?‟
„Ja, eine Tochter, und hier iſt die Photographie.”
Hohlander legte eine Photographie auf den Tiſch, der
Her=
zog rief:
„Aber das iſt ja .. .!"
Und dann ſchwieg er und betrachtete lange die Photographie
auf ſeinen Schläfen aber ſchwoll eine Ader ſtärker und ſtärker
an, das ſchwere Fleiſchergeſicht wurde bläulich.
„Weiß Parker um die Tochter, Doktor Devéria?” frug der
Herzog mit unheimlich drohender Stimme.
„Natürlich, Sir. Parker war es, der dieſe Entführung
ver=
anlaßte. Parter iſt für dieſe Schandtat verantwortlich, mag er
ſie in dieſer ſcheußlichen Art auch nicht gewollt haben. Parter
iſt dafür verantwortlich, denn er hat dieſen Schurten, einen
ehe=
maligen Colonel Shrewsburry . . .
„Den Ehrewsburry?”
„Eben dieſen ſchändlichen Shrewsburry wit der Entführung
betraut, und dieſer Hund ermordete die Geſellſchafterin, eine
Miß Parrot, dieſer Hund riß die betäubte Ka hleen Mauroe a.s
dem Bad heraus und zerrte ſie in einen Koffer, dieſer
Ehrews=
burry, Mylord, genau dieſer Shrewsburry.”
Hohlander hatte leiſer und leiſer geſprochen, es war zum
Schluß nur noch ein Flüſtern geweſen.
Und der Herzog hatte ſtumm mit offenem Munde zugehört,
ſeine beiden gewaltigen Metzgerhände um das koſtbare, ſchwere,
aus Halbedelſtein gearbeitete Schreibzeug gekrallt, das da protzig
und nutzlos wie üblich auf der Tiſchplatte prangte; und ganz
allmählich, Ruck für Ruck, hatten dieſe Hände das Schreibzeug
in die Höhe gehoben.
„Iſt das alles wahr, Mann?”
„Es iſt ganz genau ſo, Mylord. Die ganze Preſſe ſchrieb
davon, Mylord.”
„Und wo iſt ſie jetzt? Wohin wurde ſie verſchleppt?”
„Nach Jverelyde, nach Ihrem Stammſchloß, Mylord. Dieſer
Parker iſt ja auch der Verwalter Ihres Schloſſes.”
„Und die Beſtie, die meine Tochter, meine Tochter ſo
miß=
handelt hat? Meine Tochter
Gepreßt, angſtvoll und gequält kam die Frage heraus, ſtier
ſahen die Augen des Herzogs in diejenigen Hohlanders.
Und auch Hohlanders Geſicht hatte ſich nach und nach
ver=
ändert, es war nach und nach wieder zur Maske geworden, mit
ſtarr funkelnden Augen, mit wie in Bronze modellierten
Mus=
keln und Fleiſchpartien, die Maske des Menſchen, der ſeine
Rache hat.
Es war ſeltſam, dies Gegenüber, dieſe beiden ſo ungleichen
Menſchen, beide vorgebeugt, beide ſich gegenſeitig anſtierend, beide
ſich jetzt irgendwie ähnlich.
„Dieſe Beſtie, Sir?” ſagte Hohlander unheimlich leiſe,
in=
dem er eine Zeitung hervorzog. „Dieſe Beſtie hat noch einen
Menſchen umgebracht, auf Jverelyde, auf Ihrem Schloß,
je=
manden, den ſie für mich hielt. Aber ſie iſt jetzt unſchädlich, dieſe
Beſtie. Sie hat Ihren Lohn, ſie hat ihn von mir. Sie ſitzt jetzt
in einem Käfig für Tobſüchtige in einer Irrenanſtalt, und ko t
ſie zur Beſinnung, dann ſchreit ſie vor Furcht, vor gräf r
Todesfurcht, ſo lange, bis ſie wieder beſinnungslos iſt. In
drei Wochen hat ſie leider ſchon ausgeſchrien, dieſe Beſtie, ſ.gte
der Chefarzt. In zwei, drei Wochen iſt ſie verreckt.”
(Fortſetzung folgt.)
HET SCHE BANK.
Aktiantz ungerer Gesellschaft werden hierdurch zu
Dienerts Hem 26. März 1929, vorm ttags 11 Uhr
em Rcgebäude Eingang Kanonierstraße 22/23
jenzüthen Generalversammlung
Alhnre, welche ihr St mmrecht nach Maßgabe
Eilut zen ausüben wo len, müseen ihre Aktien
us aumll. März ds Is
bei der Effektenkasse der
Deut-
schen Bank, Behrensstraße 11,
od- bei den Fil alen der Deutschen
Bank in:
Hscll, Amsterdam, Arnstadt, Augsburg,
O0e Barttrs Barmen, Bieleleld, Bochum, Bonn.
Brauchweig Bremen, Breslau Celle,
Chem-
nitag ezig, Darmstadt, Dortmund, Drescen,
Dügseiorf, Duisburg, Elberfeld, Erfurt, Essen
F aunat t(Main), Für h(Bayern), Gelsenkirchen,
Görhl, Goiha, Hagen (Westf.), Halle (Saale),
Ha Atrg, Hannover Harburg-Wilhelmsburg
Heilhynm (Neckar), Hildesheim, Kassel, Kof lenz
Köli önigsbere (Pr.). Krefeld, Leipzig, Lübeck,
Lümehrg, Magdeb irg, Mainz, Meißen,
Mühl-
haugs (Thüringen). Mülheim (Ruhr) München
M-Mlibach, Münster (Wescf.), Nürnberg,
Obem igen (Rheinland), Recklingshausen, Re-
Benzre, Remsche d, keutlingen, Saarbrücken,
Silegte Solin en, Stettin, Stuttgart, Trier, Ulm
(00m), Weimar, Wiesbaden, Würzburg,
außerdem:
Mdorck
außer bei der Filiale der Deutschen
Bank
bei dem Bankhause C. G. Trinkaus,
) auß r bei der Fil ale der Deutschen
Bank
be der Lazard Spever-Ellissen,
Kommandit es IIscha t a. Aktien,
bei dem Bankhause Jacob S. H. Stern
„ Gebrüder Su zbach,
beimd
„ der Rheinischen Creditbank,
Mburg Mltdbg.)
Oldenburgischen Spar- &
eihbank,
Priebt.
„ Osnabrücker Bank
Aunswilt iw hinterlegen und bis nach der Generalver-
98 Me Hiau
Dem RlikEengiroverkehr angeschlossenen Bank-
W Fonnartüinterlegungen auch bei ihrer Bf.
ekten-
ik vouhwen.
Hiddeni Bine jet auch dann ordnungsmäßig erfolgt, wenn
Mie d1 Ahruung einer Hinterlesungsstelle für eie bei
Sankeher bis zur Beendigung der Genera versamm=
DDerrelbt gehalten werden.
MeartAinrden bei den Hinterlegungsstellen ausge-
Fale M Hinterlerung bei einem Notar ist die Be=
D8 de Ecrm über die er folste Hinterlegung in Urschritt
D Biawister Abschrilt spätestens einen Tax nuch Ab=
Himte An gstriet bei der Gesellschaft einzureichen,
Tagesordnung:
Mrescbeiti aber die Geschäite der Gerelsehatt.
Wenauerszb age mit dem Bericht des Autsichtsrats.
Jeehin Meums über die Genehmigung er Jahresbilarz,
P iebemarat g teilung sow e über de Entlastung des Vor-
ze Hands Wai de- Au eichtsrate,
Minshsckitee OcHabrücker Bank,
Panlend a Aufsicltsrat.
Fün, duml blärz 1929.
DWTSCHE BANK
O. Wassermann
IV. 3868
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wohnern bet Darmſtadt,
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Hausfrau, eine Ersparnis an Zeit und Gas!
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besondere Weise präpariert, reich an Vitaminen,
Pro-
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kenl Kräftigend und nährend erhalren sie Ihren Körper
widerstandsfähig, ohne überfüssiges Fett anzuserzen.
Die sauberen Kartons schützen vor Versrauben.
Rapidflocken haben im Gegensatz zu
an-
deren Flocken keine Spelzen und keinen
bitteren Geschmack. Zu Suppen und Gemüsen sind
sie ein nahrhafter Zusatz; sie lösen sich in diesen
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1 Tasse Mehl, 1 Prise Salz und 1 Eßlöffel Zucker zu einem
dünnen Teig anrühren. Loffelweise in heißes Fert geben, kleine
Kuchen backen, mit Zucker und Zimi bestreut anrichten.
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Donnerskag, den
Der Geſchäfksabſchluß der Deutſchen Bank.
Die Deutſche Bank konnt im Geſchäftsjahre 1928 ihren
Geſamt=
umſatz um 8,3 Prozent auf 225,1 Milliarden RM. (im Vorjahre 207,8
Milliarden) erhöhen. Der Geſchäftsabſchluß weiſt eine Jahreseinnahme
von 128,09 (129,12) Mill. RM. aus, und zwar erbrachten Zinſen und
Wechſel 50,00 (47,94), was bei der weſentlichen Vergrößerung des
Ge=
ſchäfts eine relativ ſehr geringe Zunahme bedeutet und ſich aus dem
er=
heblichen Rückgang der Zinsſpanne erklärt; Gebühren 72,06 (68,88),
Sorten und Zinsſcheine 0,75 (0,82). Einnahmen aus Wertpapieren
werden mit 1,50 (3,51), aus Gemeinſchaftsgeſchäften gleichfalls mit 1,50
(5,95) ausgewieſen, und zwar nach erheblichen Rückſtellungen für ſtille
Reſerven. In den dauernden Beteiligungen mit 2,28 (2,01) ſind erſt
die Dividenden für 1927 enthalten. Die Handlungsunkoſten gingen auf
82,14 (83,47) leicht zurück; für Steuern und Abgaben wurden 13,74
(13,23), für Wohlfahrts=Einrichtungen, Penſionen uſw. 8,02 (7,67)
ver=
ausgabt. Nach Abſetzung der Abſchreibungen auf Bankgebäude uſw.
von 0,32 (1,17) ergibt ſich ſomit ein Reingewinn von 23,88 (23,58) und
unter Einrechnung des Vortrages von 25,79 (25,52) Mill. RM. Der
Aufſichtsrat beantragt, hieraus wieder 10 Prozent Dividende zu
ver=
teilen, 5,00 (2.50) der Reſerve, 1,58 (0,72) dem Siemens=Wohlfahrts=
Fonds zuzuweiſen, 1,50 (1,50) auf den Grundbeſitz abzuſchreiben und
2,03 (1,91) auf neue Rechnung vorzutragen. Ferner ſollen 7,50 Mill.
RM. von den 13 Mill. RM. in Amerika freigegebenen Geldern der
Bank der Reſerve zugeführt werden, die nach Annahme dieſer Anträge
mit 90 Mill. RM. 60 Prozent des Aktienkapitals betragen wird.
Die Bilanzpoſten (alles in Mill. RM.) haben faſt durchgehend eine
Ausweitung erfahren. Kaſſe, fremde Geldſorten, Zinsſcheine uſw.
er=
höhten ſich auf 95,88 (87,52), Wechſel und unverzinsliche
Schatzanwei=
fungen auf 672,47 (431,67), Noſtro=Guthaben bei Banken und
Bank=
firmen auf 241,20 (237,07) und Reports und Lombards gegen
börſen=
gängige Wertpapiere auf 157,54 (132,96). Die Vorſchüſſe auf
verfrach=
tete oder eingelagerte Waren ſind, wie bei allen Banken, ganz erheblich
geſtiegen. Es ſpiegelt ſich darin die Fertigwarenausfuhr um 1 Milliarde
im vergangenen Jahre; der Poſten wird mit 317,36 (177,95) ausgewieſen.
Eigene Wertpapiere erhöhten ſich auf 35,00 (32,00), Beteiligungen an
Gemeinſchaftsgeſchäften auf 38,00 (35,00), dauernde Beteiligungen bei
anderen Banken blieben mit 25,87 (25,98) ziemlich unverändert.
Schuld=
ner in laufender Rechnung ſtiegen auf 1186,04 (1007,10), davon durch
börſengängige Wertpapiere gedeckt 399,19 (329,06), darch ſonſtige
Sicher=
heiten gedeckt 435,17 (356,25). Langfriſtige Dollar=Vorſchüſſe ſtehen mit
104,45 (107,67) zu Buch. Auf der Paſſivſeite zeigen Gläubiger in
lau=
fender Rechnung eine erhebliche Steigerung auf 2453,89 (1872,37), davon
ſeitens der Kundſchaft bei Dritten benutzte Kredite 259,20 (148,31),
Gut=
haben deutſcher Banken und Bankfirmen 158,80 (111,52), ſonſtige
Gläu=
biger 2035,89 (1611,71). Von der Geſamtſumme der Gläubiger (mit
Ausſchluß der ſeite is der Kundſchaft bei Dritten benutzten Kredite) ſind
innerhalb 7 Tagen fällig 1040,18 (828,50), darüber hinaus bis zu 3
Mo=
naten fällig 1067,83 (728,91) und nach mehr als 3 Monaten fällig 86,68
(54,30). Akzepte ſtehen mit 104,85 (90,25) und das 6prozentige Dollar=
Darlehen unverändert mit 105,00 zu Buche. Die Bilanzſumme erhöhte
ſich auf 2919,30 (2319,93).. Die Zunahme der Bürgſchaften auf 192,85
(168,97) hat ihren Grund hauptſächlich in den Reparations=
Sachliefe=
rungen.
Zu den einzelnen Poſten iſt zu bemerken: Von den Noſtro=Guthaben
ſind 81,5 (85) Prozent fremde Währung; die Vorſchüſſe auf Waren
ent=
halten über 97 (95) Prozent Valuta=Vorſchüſſe. Die Beteiligung an
Ge=
meinſchaftsgeſchäften iſt weiter angewahſen, doch hat ſich der Umſatz
bei ihnen mit 822 Millionen gegen 152,5 im Vorjahre weſentlich
ver=
ringert. Von der Geſamtſtückzahl entfallen auf Debitoren bis zu 5000
RM. 71,55 Prozent, bis zu 20 000 RM. 85,78 Prozent und bis zu
50 000 RM. 92,42 Prozent der ſämtlichen Kunden. Bei den Kreditoren
kommen auf Guthaben bis 5000 RM. 89,12 Prozent und bis 20000 RM. Augsb.=Nürnb Maſch
97,27 Prozent der Kunden. Der Anteil der Ausländer an der Geſamt= Beramann . der Gläubiger der inländiſchen Niederlaſſungen iſt auf 35 (32,8)
Prozent geſtiegen, und zwar lediglich durch das Anwachſen des
Rem=
bourskredits. Scheidet man die ſeitens der Kundſchaft bei Dritten
be=
nutzten Kredite aus, denen verfrachtete oder eingelagerte Waren
zu=
grundeliegen, ſo beträgt der Anteil der Ausländer nur 27,55 Prozent,
wovon auf Valuta=Guthaben nur 15,5 (19,95) Prozent und auf
Reichs=
mark=Guthaben 12,40 (7,70) Prozent entfallen. In dieſer Tatſache kommt
das wachſende Vertrauen des Auslandes zur deutſchen Währung zum
Ausdruck.
Von den Guthaben der inländiſchen Reichsmark=Gläubiger, ohne die Leutſche Betroleum
Guthaben der Banken und Bankiers, entfallen auf Beträge bis zu 5000
RM. 18 Prozent, von 5000 bis 50 000 RM. 26,59 Prozent, von 50 000
bis 100 000 RM. 6,42 Prozent, von 100 000 bis 1 Mill. RM. 16,95
Pro=
zent, über 1 Mill. RM. 32,04 Prozent. Die Geſamtſteigerung der
in=
ländiſchen Reichsmark=Guthaben beträgt 26,40 Prozent. Der
Wechſel=
umſatz iſt außerordentlich geſtiegen; die Jahresleiſtung der Zentrale be= Sanſa Dampfſch.
trug 2 006 000 Stück. Nach Ausſcheidung der Bankdiskonten und der
Reichsſchatzwechſel ſind von über 2 Milliarden RM. bei der Zentrale
eingereichten Wechſeln nur 11 Millionen, das ſind 0,53 Prozent, zu
Proteſt gegangen. Die Zahl der Kunden ſtieg auf 422694 (375 889).
Der Verſonalbeſtand wurde auf 13 341 (13 856) vermindert.
Ueber die Ausſichten des laufenden Geſchäftsjahres kann bei der
ungeklärten politiſchen und wirtſchaftlichen Lage nichts geſagt werden.
Dem Geſchäftsbericht der Deutſchen Bank ſind allgemeine
Ausfüh=
rungen über die Wirtſchaftslage im Jahce 1928 angeſchloſſen.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Sprechſtunden für jugoſlawiſche Wirtſchafts= und Handelsverhältniſſe
bei der Reichsnachrichtenſtelle für Außenhandel in Frankfurt a. M.,
Börſe. Der Wirtſchaftliche Vertrauensmann des Deutſchen Konſulats
Zagreb, Herr W. Erken, erteilt am Dienstag, den 12. März, an die am
Handelsverkehr miit Jugſlawien beteiligten Firmen Einzelauskünfte.
Firmen, die an den Sprechſtunden am 12. März in der Zeit von 10 bis
13 Uhr und 16 bis 18 Uhr teilnehmen wollen, werden gebeten, dies der
Reichsnachrihtenſtelle für Außenhandel, Frankfurt a. M., Börſe (
Zim=
mer 43), bis zum 9. ds. Mts. mitzuteilen, damit eine Verteilung der
Beſucher auf die zur Verfügung ſtehende Zeit ſtattfinden kann.
Ausnahmefrachttarife für Trockenkartoffeln. Auf Antrag des
Reichs=
miniſters für Ernährung und Landwirtſchaft hat die
Reichsbahngeſell=
ſchaaft mit Wirkung vom 1. März den Tarif für getrocknete oder
ge=
dörrte Kartoffeln zu Futterzwecken dohin geändert, daß für die
Fracht=
berechnung die vor dem 1. Okt. 1928 gültig geweſenen Frachtſätze
an=
zuwenden ſind.
Schramm, Lack= und Farbenfabriken A.G., Offenbach a. M. Der
A. R. beſhloß, erwartungsgemüß der G.V. am 5. April für 1927/28
auch auf das erhöhte A.K. von 1,6 Mill. RM. eine Dividende von
wie=
der 10 Prozent aus einem nach 82 989 (68 616) RM. Abſchreibungen auf
Anlagen verbleibenden Reingewinn von 217 452 (159 164) RMM.
vor=
zuſhlagen.
Produkkenberichte.
Frankfurter Produktenb=richt vom 6. März. Die Stimmung am
Frankfurter Produktenmarkt war luſtlos. Die ſchwachen
Auslands=
notierungen und die Ausſichten einer ſtärkeren Belieferung der Märkte
in allernächſter Zeit mahnten zur Zurückhaltung. Es kamen nur
Um=
ſätze im Bedarfsfalle zuſtande. Eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit zeigte
jeſoch der Grundron, da die Preiſe alle gut behauptet blieben. Weizen
24, Roggen 23,75. Sommergerſte 24,25—34,50, Hafer inl. 24,50—24,75,
Mais für Futterzwecke 24,50, Weizenmehl 34—34,75, niederrhein. 33,50
bis 33,75, Roggenmehl 30,75—31,75, Weizenkleie 14,25—14,35,
Roggen=
kleie 10,25.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 6. März 1929 ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (
No=
tierung der Vereinigung für die deutſche Elektrolytkupfernotiz) 185.25
MM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner Börſenvorſtands
(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte Lieferung
und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalhüttenaluminium, 98= bis
99proz.; in Blöcken, Walzen oder Drahtbatren auf 190 RM., desgl. in
Walzen oder Drahtbarren 99proz. 194 RM., Reinnickel 98= bis 99pro=
350 RM., Antimon Regulus 79 bis 84 RM., Feinſilber (1 Kilogr, fein)
77.00—78,75 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 6. März 1929 ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 169.00 (169.00), Februar 169.00 (169.25), März
167.50 (169.50), April 168.25 (169.75), Mai 168.50 (169.00), Juni und
Juli 178.50 (169.50), Auguſt 168.75 (169.25), Sepdember und Oktober
169.00 (169.00) November 168.75 (16900) Dezember 169.00 (169.00).
Tendenz: ſchwächer. — Für Blei: Januar 48.00 (48.50), Februar
48.25 (48.50), März 47.50 (47.75), April 47.50 (48.25), Mai und Juni
47.75 (48.00), Juli 47.75 (48.25), Auguſt und Septmber 48.00 (48.25),
Oktober bis Dezember 48.00 (48.50). Tendenz: ſtetig. — Für Zink:
Januar und Februar 52.75 (53.75), März 51.50 (53.00), April 51.75
(53.00), Mai und Juni 52.00 (53.00), Juli 52.00 (53.25), Auguſt 52.25
(53.25), September 52.25 (53.50), Oktober 52.25 (53.50), November 52.50
(53.50), Dezember 52.75 (53.50). Tendenz; ruhig. — Die erſten Zahlen
bedeuten Geld, die in Klammern Brief.
Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 6. März.
Erneute Befürchtungen einer abermaligen Diskonterhöhung der
Bank von England infolge der ungünſtigen internationalen
Geldmarkt=
verhältniſſe, in deren Zuſammenhang Gerüchte auftauchten, daß ſich die
Reichsbank ebenfalls gezwungen ſehen würde, auch die Berliner
Dis=
kontrate zu erhöhen, drückten ſtark auf die Stimmung, und die Tendenz
erfuhr aus dieſem Grunde eine allgemeine Abſchwächung. Der ſchwache
Verlauf der geſtrigen New Yorker Börſe übte ebenfalls einen nachteiligen
Einfluß aus und die Spekulation war daher ſehr luſtlos. Kaufneigung
war kaum vorhanden und die Kuliſſe ſchritt in verſtärktem Maße zu
Abgaben. Orders fehlten wieder faſt vollkommen, ſo daß auch von dieſer
Seite die Börſe keine Stütze erfahren konnte. Im allgemeinen gingen
die Verluſte gegenüber der geſtrigen Abendbörſe bis zu 3 Prozent. Das
Geſchäft bewegte ſich wieder in den engſten Grenzen. Stärker angeboten
und größere Kurseinbußen erlitten vor allem Kaliaktien, die bis zu
4 Prozent ſchwächer eröffneten. Auch Deutſche Linoleum büßten 4½
Prozent ein. Von Autoaktien eröffneten Daimler bei ziemlich großem
Angebot 3¾ Prozent niedriger. Adlerwerke minus 1½ Prozent.
Im Verlaufe blieb die Stimmung luſtlos und das Geſchäft konnte
keine Belebung erfahren. Geringe Deckungen hatten eine Beſſerung
des Niveaus zur Folge, doch blieben die Gewinne ſehr gering. Zum
Schluß wurde die Haltung, hervorgerufen durch einige Auslandsorders,
wieder etwas zuverſichtlicher. Die Kurſe konnten allgemein bis zu
1½ Prozent anziehen. Lebhafteres Intereſſe beſtand für
Reichsbank=
anteile, die insgeſamt 5 Prozent anziehen konnten. Am Geldmarkt war
Tagesgeld mit 7½ Prozent wieder et as angeſpannter. Am
Deviſen=
markt nannte man Mark gegen Dollar 4. 2144, gegen Pfunde 20.456.
London=Kabel 4.8522, Paris 124.25, Mailand 92.66, Madrid 32.10,
Holland 12.113/s.
Die Abendbörſe war etwas zuverſichtlicher, da die teilweiſe
befürchteten Diskonterhöhungen im Auslande ausblieben und auch
an=
geblich von Paris etwas freundlichere Nechrichten über den Gang der
Reparationsverhandlungen vorlägen. Das Gefchäft war jedoch wieder
ſehr klein und brachte mäßige Kurserholungen unter Führung des
Far=
benmarktes von durchſchnittlich ¼—¾ Zrozent. Renten ohne Geſchäft.
Man ſchloß gut gehalten.
Berlin, 6. März.
Zu Beginn der heutigen Börſe erfuhren die Kurſe faſt einheitlich
einen Rückgang um 2—3 Prozent. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe
blieb die Tendenz weiter ſchwach.
Der weitere Verlauf der Börſe war zuächſt abwartend bei nur
leuhten Kursrückgängen. Später trat auf feſtere Londoner
Kursmeldun=
gen, aus denen man den Schluß zog, daß oine Diskonterhöhung morgen
in London nicht erfolgen dürfte, eine Beruhigung und leichte Erholung
ein Infolge neuer, von außerhalb eintreffenden Kauforders, man
ſprach für amerikaniſche Rechnung, ſchloß die Börſe in feſter Haltung.
Nachbörslich waren die Kurſe durchweg behauptet.
A. E. G..."
Baſalt . ..
Berl. Karlsruhe Ind
Berl. Hand.=Geſ..
Braunkohl. Briketts
Bremer=Wolle".
Tanatbank ..
Deutſche Bank:
Diskontogeſ .
Tresdner Bank.
Deutſche Maſchinen
Deutſche Erdöl.
Tynamit Nobel
Elektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſenk. Berg.
Geſ. f. elektr. Untern
Han. Maſch.=Egeſt.
Hapag:
Harpener .
Hemoor Zement . . !
——
5 3. 6. 3. 167.— 165‟, Hirſch Knpfer . 141.75 8711, Höſch Eiſen. 123. r 55.— Hohenlohe Werke 25.— 207.50 203.75 Kahla Porzellan”. 104.50 67.25 66.25 Kali Aſchersleben: 209.— 231.— 229.— Salzdetfurth) /309.5 163.25 164.— „ Weſteregeln 213. 214.— 213.— Lindes Eismaſch. 166.75 276.25 276.25 L. Loewe FE Co. 212.— 170. 170.— Lingel Schuh 47.50 163 75 163.75 MannesmannRöhren 122. 168.50 169.— Niederlauſitzer Kohl 1 9.— 51. 50.5 Nordd. Llohyd 126.5 123.— 120.5 Orenſtein 88. — 74.5 74.5 Polyphon 334.50 115.50 115. Rütgerswerke 93.— 163.5024811. 162.5 Sachſenwerke 120.— 246.25 Siemens Glas 143.— 130.50 129. Ver. Glanzſtoff 432.— 229.— 226.— Ver. Stahlwerke 93‟ 46.— 46.— Volkſtedter Porzellan 43 25 168.— 167.— Wanderer Werke. 95.— 128:. 127.75 Wiſſner Metall 136.— 139.— 138.5 Wittener Gußſtahl 37.— 277.25 276.5 ge verſtehen ſich exkl. Bezugsrecht.
Deviſenmarkk.
Helſingfors. .
Wien...
Prag ..
Budapeſt.
Sofia ....."
Kolland .....
Cxlo ...... .."
Kopenhagen..
Stodholm.
London ...
Buenos Aires
Nem York ..."
Belgien ....."
Brief
22.085
R1.135
18 2
0.500 0.502
7.404
18.65
5 455
2.076
4.196
4.304
Amerikaniſche Kabelnachrichtem
* Chicago, 6. März.
Weizen: Die Meldungen über Preisabſchläge im
mangelnée Exportnachfrage — eine Ausnahme machte n
von dem 500 00 Buſhels nach Italien gingen — beivi
Anfangspreiſe. Vorübergehend trat eine Erholung einig
dungen von einer bis 15. April zufummentretenden Sonsh4
Kongreſſes über landwirtſchaftliche Fragen. Gegen Seu
Realiſationen.
Mais: Der Markt ſetzte ebenfalls ſchwächer ein.
erfolgte eine Erholung auf ungünſtige Wetterberichte,
Schluß erneut abgeſ kwächt.
Roggen: Der ungünſtige amtliche Wochenwetterberichch/
keit der nordweſtlichen Märkte bewirkten einen feſten=
Gegen Schluß war auch hier die Tendenz ſchwächer.
Hafer ſchloß ſich der ſchwächeren Haltung der ander
* New York, 6. März.;
Baumwolle: Die beſſere Kauftätigkeit des Publikumsniſt
anfangs anziehen. Realiſationen und Verkäufe des
Sri=
im Verlaufe einen Tendenzwechſel.
Kaffee: Der Markt verlief recht ſchwach auf Liguun
päiſhe Abgaben und die niedriger lautenden braſilignifig
Zucker nahm einen ſtetigen Verlauf auf Kaufluſt 8zhelllaistend
und des Handels während andererſeits in nahen Sichtet=
Lationin erfolgten. (Auf dem geſtrigen Tiefſtand von „AMzulzundzddnnn
den über 750 000 To. Zucker verkauft.!
Es notierten nach Meldungen aus Chicag mi zifhend für F
Getreide. Weizen: März 121½, Mai 12571—
Mais: März 94½, Mai 98½, Juli 101½: Hafers ſek a/
Mai 48½, Juli 48½; Roggen: März 107½, Ma/
109½
Schmalz: März 12,10, Mai 12,45, Juli 1280,
Fleiſch. Rippen: Mai 13,75, Juli 14,25: Spo
leichte Schweine 11.35 bis 12,00, ſchwere Schwein
12,00: Schweinezufuhren: Chicago 22000, im Weitt, /EiMN Ak
Baumwelle: März 20,12, Mai 20,30.
eialbau
Es notierten nach Meldungen aus NewYor.
Wen 8 Märr,
Getreide. Weizen: Rotwinter 153½, Hartwinters9, 70 U
neu angek. Ernte 110½; Mehl, ſpring wheat clearsi
Fracht: nach England 1,9 bis 2,6 Schilling, nach Amdu, Büche
12 bis 13 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern loko 12,84; Talg, ern
Kakao. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: 2,850
März 10,82, April 10,90, Mai 11,20, Juni 1125.
Auguſt 11,50, September 11,65, Oktober 11,70, D0
Kleine Wirtſchaftsnachrichten.
Wie wir erfahren, werden bereits in den nächſten A
handlungen zwiſchen dem Internationalen Röhrenvern
Vertretern der engliſchen und amerikaniſchen Werke
zwar wegen der Ausdehnung der ſchon getroffenen A.m
weitere Röhrenſorten.
Die Grundpreiſe für Aluminium=Altfabrikate ſind e
zwiſchen 242 und 257 RM. geſtaffelt. Beim Bezuge vonnA
gen in einer Sendung werden Rabatte von 3 bis 7 RAA
ſtellungen im Gewicht von unter 100 Kilo bedingen e
von 8 RM.
Eine Oppoſitionsgruppe beabſichtigt, bei der kommen
ſammlung der Hapag gegen die Dividendenkürzung von
TP
Einſpruch zu erheben.
Für den neuen Vergleichsvorſchlag der Eiſenwerke 2/d
der erſt vor kurzem den Gläubigern unterbreitet wordes
reits zahlreiche Zuſtimmungen vor, ſo de ) die Annahmeit—
vorſchlags geſichert erſcheint. Intereſſ pte Banken ho/4
erklärt, 800 000 RM. neue Aktien zu wbernehmen. A./Flihen zum
K=
größerer Blankokredit zugeſichert worben.
ſhe 68
Trotz der ſehr großen Anſprüche, die in der letzten huefMya m
Frei=
Bremer Hafenanlagen geſtellt wurden, iſt es, wie aus Bri.)
wird, dank dem Zuſammenwirken aller beteiligten Ster)
lungen, den Verkehr vollkommen flüſſig zu halten. echrrt
Die neue Fordgeſellſchaft in Belgien wurde nunmn Mtlthaltungsmul
Kapital von 100 Mill. frs. in Brüſſel errichtet.
Das Internationale Zinkkartell wird am 8. März // Weer
Bernha=
ſammentreten, um über ſeine Verlängerung zu beſchluf. Vertragsdauer betrug nur drei Monate. Wahliin
das Kartell wieder nur um drei Monate verlängert wede üdm2
In der franzöſiſchen Kammer wurde der Geſetzentwc),
die Prägung von 5=Franken=Nickelſtücken vorſieht.
Unter erſtmaliger deutſcher Beteiligung fand in PC0
nationale Wollkonferenz ſtatt, auf der verſchiedene Oroom Rr
beſprochen wurden. Der Sitz des Internationalen Wowb.!
in Bradford ſein, wo Ende 1929 die nächſte Zuſammenchr Nchil,
Geſtern kamen in London 750 000 Pfund Sterling
Goldes zur Verſteigerung, wovon ſich die Bank von Engkigt”
teil in Höhe von 560 000 Pfund ſichern konnte. Der Ne
190 000 Pfund wurde von Indien und dem Handel wuſch?
Wie aus Moskau gemeldet wird, hat der ruſſiſche 2
Tſchiatury im Februar ds. Js. 42000 Tonnen Mangan
Tonnen im Januar ausgeführt. Seit Oktober 1928 ha
ausfuhr bereits 107 000 Tonnen überſchritten.
Uharbane, Koctmandigefeafcha
Frankfurter Kursbericht vom 6. März 1929.
6% Dtſche. Reichs”
anl. v. 27 ...
(% Baden
Frei=
ſtaat v. 27....
6% Bahern
Frei=
ſtaat v. 27...."
2% Heſſen
Volks=
ſtaat v. 28.
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28.
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27....
72
ThüringerFrei=
ſtaat v. 27...."
—
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. + I=
Ablöſungsan!.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe. . . .
—
8% Bad.=Bad.v.26
6% Berlin v. 24..
8% Darmſtadt v. 26
8%
v. 28
7% Frki. a. M. v. 26
8% Mainz v. 26..
8% Mannh. v. 26.
8% Nürnberg 26
Di. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser. I
* . Ser.II
6% Ber . Hyp.=Bf.
82, Frkf. Hyv. Bk.
4½%, „Lia. Pfhr
8% „ PforBk.
4½ %r- Lig. Pfbr.
87.3
77
79.3
90
91.4
84.25
53.8
12.95
5.05
92
91.5
91.5
87
90
52.25
69.1
97.5
98
79.25
98
80.75
22 Heſſ. Landesbk.
4½½ Heſſ. Lds. Hp.
Bk.=Ligid. Pfbr.
28% Kom.
Landes=
bank Darmſtadt.
720
8% Mein. Hyp. Bk.
4½% „Lig. Pfbr.
8% Pfälz. Hyp.Bk.
82 Preuß. Ztr.=
Stadtſchaft. . .
1 8% Rhein. Hyp.=Bk
4½% „ Lig. Pfbr.
8% Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Cred ... .."
8% Südd. Bod.,
Cred.=Ban1 ..."
8% Württ. Hyp.=B.
6% Daimler Benz
von 27......."
8% Klöchner=Werkel
Berlin v. 26.. . .
2 Mainkrw. v. 26.
7% Ver. Stahlwkel
mit Opt. v. 26..
8% VoigtckHäffner
von 26 ......."
—
3. G. Farben Bonds
v. 28. ... .. . . .. /134
5% Bosn. L. E. B.
v. 1914 ........"
4‟/.% Oſt
Schatz=
anw. v. 1914 ...
4% Oſt. Goldrente
41/,%0 Rum. Gold
von 1913
4% Türk. Admin.
4% 1.Badgad
1% „ Zollanl.
4:1. % Ungarn 1913
97.25
88
75.9
93.9
84.5
98
78.35
97
9
97.75
81.6
97.5
98.5
82.75
93
36.5
38
19.15!
9.85
10.5
4½/,% Ungarn 19141 26",
4½ Goldr., 20.05
Aktien.
Anlg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr. 169
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ...
„Eff.=u
Wechſel=
bank
Vereinsbank ../102
Diskonto=Geſellich
Dresdener Bank .. 1169=/,
Frankf. Bank..
„ Hyp.=Bk.
Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank.
Mitteld. Creditbk. /193.5
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt. .
Pfälz. Hyp.=Ban1.
Reichsbank=Ant
Rhein. Creditbt
„ Hyp.=Bank
Südd. Bod.-r. Bi.
Wiener Banwere‟
A..G. . Verkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ...
7% Dt. Reichsbaht
Vorzge
Hapag.
Nordd. Llohzd
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Accum. Berlin. . ..
Adlerw. (v. Kleher)
6% AEG. Vorzug
* „
139.25
195.5
79
169.5
.... . . 124.75
163.25
114
150.5
158
142.5
1a0.5
160
34.=
1 0.5
306
124.75
210
1.0
14.5
166.5
168.5
127.5
126.
4.8
125
55
84.5
TAEG. Stamm. . .
Baſt Nürnberg
Bergm. G. Werkeſt
Brown BroverickCiel!
Brüning & Sohn..).
Buderus Eiſen
Cemen: Heidelbergl=
Karlſtadt
Chem. WerkeAlbert.
Chade.
Daimler=Benz ....! 56
Dt. Atl.=Telegr. . . .!
„ Eiſenh. Berlin.
„Erdöl
Gold= u. Silb.=
„ ſcheide=Anſtalt.
„ Linoleumwerk. 323
Eichbaum, Brauer.
Elektr. Lich u. Kraf
Liefer.=Geſ.
Eſchw. Bergwert /217
Eßlinger Maſchinen!
Ettlinger Spinnereila2s
3. G. Farbenindſtr.
Feinmech. (Jetter).
Felt. & Guilleaum.)
Frkft. Gas .... . . . /137
„ Hor .......
Geiling & Cie ....
Gelſen: Bergweri/128‟
Geſ. elektr.
un=
ternehmungen 1228.5
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen11 0
Grün & Bülfinger. 1169
Hafenmühle Frrft. 1132
Hammerſen (Osn.)
Harpener Bergbau/137.7
Henninger. Kempf. 173
Hilpert Armaturfb./ 92.5
Hindrichs=Aufferm. 102.
birſch Kupfer .. . . 139
Wee
21
204
149
12
135.7
175
125
77
169.5
30
206
162
246
88
88
bochtiet Eſen —/103.5
Holzmann, Phil. . .1122.1
Holzverk.=Induſtrie/ 93
Ziſe Bergb. Stamm! —
Genüſſe/133
Junghans Stamm / 72
Kali Aſchersleben /203.5
„ Salzdetfurth. /302
„ Weſteregeln 1207.25
Kammgarnſpinn
Karſtadt, R. . . . . . . 215
Klein, Schanzl. . . . 89
Klöcknerwerke ..
Kraftw. Alt=Württ. 92
Lahmeher & Co. —
Lech, Augsburg ...! —
Löwenbr. Münch. 1284
Lüdenſcheid Metal
Lutz Gebr. Darmſt.! —
Mainkr..W. Höchſt. 1119.25
Mainz. Akt.=Br.. . . 1250
Mannesm Röhren /120.75
Mansfeld Bergb ./20
95
Mars=Werfe
Metallgeſ. Frantft. /189
Miag. Mühlenbau. 1141.75
MontecatiniMaild. 62.5
Motorenfb. Darmſt. 55.25
Neckart. Fahrzeug., / 26.25
Ncolay. Hofbr .. .1452
91
Oberbedar
Oſterr. Alpine Mo.
—
Otav Minen .....
Beters Union Fr 1./403.5
Phöni: Bergbau 92.5
105.25
Reiniger. Gebb.
Rh. Braunkohlen
Elektr. Stamml161.75
Stahlwerke 1125.25
Riebeck Montan.
Roeder Gb. Darmſt /427.5
vülig ess Wäscherin
Nunw !66
Donnerstag, den 7. März 1929
Seite 13
FEIIDRPHEUM
Orüeal-HilloW.ts64-Theater
Nur noch wen ge Tage! (8860
8.15
Uhr
zuanlidwrette, 3 Akte. Musik v. P. Millowitsch
lIche Preise: Mk. 1.00-3.00 HN
ſt-Verk. Büro u. de Waal, Rheinst 4
igunuinnsn tanan zannännnnnannennt
TERERZUEIG
Inhaber der Medaille, für Kunſt
und Wiſſenſchaft. Gegründ. 1855
Samstag, den 9. März 1929
abds. 8 Uhr auf demHeil. Kreuzberg
etlbend der Jubilare
Auszeichnung der Sänger
K nzert - Chöre
Solis - Tanz
wozu wir unſere Sänger und
Freunde des deutſchen
Männer=
geſanges herzlichſt einladen (3831
„er Virstand
anarzianznznnnnnnannnin an
Pädagogium Neuenheim Heidelberg
K1. Gymnas- u. Realklass Sexta-Reifeprüfg. Seit 34 Jahren
bewältrte Einrichtun en für eistge u körperliche Erziellung,
Tägl. Arbeit-stunden Förderun: körperl. Zarter, Erziehung
z Pilcht undd Kameradschaftlichkeit. Chem -physikalisches
raktik m. Lichit ilder. Rudern Sport. Felubau Eigene
Landwirtsch. Gute Verpfleg. Familienne m. Prü ungserfolge.
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Darmatadt
Motemkin
MisSlkfan der
„SAII DaA .— RMl. und 1.50 RMl.
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Eiwerbslose usw.
nachm. 0.40 RM.
Freitärt tim 8. März,
u.10 unc 1)/ Uhr.
wverkan Eücherstube Bodenheimer, Buchhandlg.
„Ausche Wertarbeit‟, Gelbe Läden. ( 863
En Film
Um Mam Pemmid
Fond Mülzüc-
DEcir:
Canu Roklich
Föribst
Prn Krdnde
a
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Bnnsgamzim
10 Sraue gead
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A
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Haffe
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Porten’s
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Fim
und — —
einer
ihrer
besten!
Boina
Instellen zum Kaplan
Donnernta g und Freitag
Fhlicheßest
At Urlrhaltungsmusik.
h;Ifhexer Bernhardt. (*
B den BMNrrz 192), abends 8 Uhr,
Zimm! bei C riſt, Grafenſtr. 18
R9 „Jus und Beruf” mit Lichtbil=
* ünſer =Ahrfugendtag in Rürnberg”
in:Reläfusgendführerin Anna Schulze
Rin. Eü hriFfrei. Gäſte willkommen.
nd der Abbläche Hande 3= u. Bür
P ſelllen GI, Ortsgruppe Da mſtadt,
Wilb=Flinenſtraße 19, I.
Ahlfſtraße 68
EM. Andlt „Alikeſtiſt”.
„ M Weges k üffentlichen Anerbietens
W ie Lieferxt n achverzeichneter Waren
ben weeri;
2 die 34 vom 1. April 1929 bis
2 1März 1930:
Backend Fleiſchwaren.
MM ir die 4it wom 1. April bis
30. wirember 1929:
8 Pfla 75tſakt, ca. 100 kg Salatöl,
W Is Gslarz, ca. 1000 kg Hülſen=
MiE, Ea. MAks Haferflocken, 600.kg
hapen un 29rütze, 500 kg Weizen=
F 400 k4 is, 200 kg Nudeln (Fa=
* und G/EBemudeln), 600 kg Grieß,
B8 Krifrklucer, 200 kg Grünkern,
*8 Sagsca. 150 Zentner Kleie,
nd ks G fleder, ca. 100 Meter
ge=
iſten KöpF ü— Sommer=Anzüge, ca.
Meter Egrierten Dirndlſtoff, ca
Deter Wähymtter (dunkelgrau), ca
deter Fiml für Knaben= und Mäd=
Wgemden, K 2.0 Meter gemuſterter
atun, 8 rs Wollegarn.
Die in dihaln gebot anzuerkennenden
Nerungsbelqzungen liegen am 11. u.
W 98. MtEA varmittags 10—12 Uhr.
Einſicht 2h.
Angebotel zd verſchloſſen und
ver=
en mit deblufſchrit „Lieferungsver=
Nug + bAfu-m Eröffnungstermin,
ihRitwoch, in 20. März 1923, vor=
WNi ags 10Am— hierher einzureichen.
Die eit Meiſchenden Warenmuſter
DAes getrißt non den Angeboten
ver=
iße und W der Aufſchrift. Muſter
m Angeba” verſehen ſein. Bei den
DoNwarenA” in den Angeboten der
Roweis / herkunft der Waren zu
Br Ruen.
Zuſchlader
7 Tage.
(3859
Darmſtek
dem 5. März 1929.
Toten
Elisabethen-
Straße Hr.26
Konzerk-Hrnold
Schirme
röß:e Auswa zu
billigſten Preiſen. —
Überziehen u. reparieren.
Johanna Techel
Sch llerpl. 3, Uhren
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Einſichtnahme offen liegen und
Aus=
kunft erteilt wird.
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Darmſtadt, den 4. März 1929.
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Dienſtſtunden zur Einſicht offen. Auch
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