(inzelnammer 10 Mfennige
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluftrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 63
Montag, den 4. März 1929.
192. Jahrgang
Bugspreis:
em Erſcheinen vom 1. März
3Seichsmark und 22 Pfennig
2.25 Neichsmarl, durch die
MeT frei Haus. Poſibezugspreis
zl monatlich 2.75 Reichemart.
4umahme von Anzeigen an
3d nicht übernommen.
Nicht=
zu ern inſolge höherer Gewalt
Bie nſcht zur Kürzung des
und Abbeſtellungen durch
Anzeigenpreis:
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Nefiemezeile (92 mm
breitl2 Reichs mart. Anzeigen von auswürts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichepfg. 92 mm breite
Neilame=
zelle 3.00 Reichsmart. Alle Preiſe in Reichsmark
(1 Dollar — 4.20 Mark). — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
jede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträg= und Leiſſung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beltreibung fällt jeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
ſtädter und Nalionsibant.
*Schluß mit Lorarno?
Die Leipziger Frühjahrsmeſſe iſt am Sonntag
durch eine Begrüßungsfeier auf dem Ausſtellungsgelände eröffnet
worden.
Zur Feier des 100. Geburtstages von Karl Schurz
veranſtalteten am Sonntag vormittag im feſtlich geſchmückten
Plenar=
ſitzungsſaal des Reichstags die Geſellſchaft der Berliner Freunde der
Deutſchen Akademie und die Vereinigung Karl Schurz einen
gemein=
ſamen Feſtakt.
Dr. Adolf Rohrbach und Miß Johnſon aus Philadelphia treffen
laut Chicago Tribune Vorbereitungen für den erſten Handelsflug
über den Ozean, den ſie am 1. Mai vom baltiſchen Meer
anzu=
treten beabſichtigen. Zu dem Flug ſoll ein tauſendpferdiges Flugboot
mit einem Aktionsradius von 2500 Meilen verwendet werden.
Landun=
gen ſind in Liſſabon, den Kapverdiſchen Inſeln, der Inſel Fernando
Noronha, Weſtindien und New York vorgeſehen. Das Flugzeug ſoll
einſchließlich Benzin und einer ſechsköpfigen Beſatzung 9 Tonnen wiegen.
Anläßlich der Ratifizierung des Kelloggpaktes durch die franzöſiſche
Kammer hat ein Telegrammwechſel zwiſchen dem
ameri=
kaniſchen Staatsſekretär Kellogg und dem franzöſiſchen
Außen=
miniſter Briand ſtattgefunden.
In der Nähmaſchinenfabrik Lada in Sobeslau flog ein
Keſſelin die Luft, in dem ſich Gaſe gebildet hatten. Vier
Arbei=
ter wurden getötet, zehn Arbeiter zum Teil ſchwer verletzt.
In der Nähe von Tſchifu ſind zwei chineſiſche Dampfer
zuſammengeſtoßen und geſunken. Nach der erſten
amt=
lichen Feſtſtellung ſind 60 chineſiſche Matroſen ertrunken. Weitere
Ein=
zelheiten über den Zuſammenſtoß fehlen noch.
Jugoſlawien wird gegenwärtig von einer neuen heftigen
Kältewelle heimgeſucht, die ähnliche Tiefſttemperaturen, wie
die jüngſte Froſtperiode aufweiſt. Aus Kragujewvae wird eine
Mini=
maltemperatur von — 27 Grad gemeldet. In Mittelſerbien und
Bos=
nien herrſcht ebenfalls große Kälte, die im Verkehr empfindliche
Störun=
gen verurſacht.
* Genf, 3. März. (Priv.=Tel.)
aufahls Sonntag ſind noch faſt ſämtliche Delegationen
eingystfen. Der polniſche Außenminiſter kam heute
hrz zuſt ’Shamberlain in Genf an, der von der Reiſe
igegytzſy war und immer noch ſtark erkältet iſt,
wes=
ah aurhswrt in ſein Hotel zurückzog. Die deutſche
Dele=
tte aß)ormittag eine Delegationsſitzung abgehalten.
Inter „ Plußenminiſtern haben noch nicht ſtattgefunden.
ifft haf Sſichtlich heute abend um 9 Uhr in Genf ein.
ſon z3-igly, Fromageot und Leger begleitet.
olitä ᛋᛋſelufmarſch in Genf iſt diesmal wirklich
impo=
deut atſächlich auf eine politiſche Hochſaiſon hin.
1419t mitgliedern ſind die Außenminiſter von halb
GeHherſammelt. Ungarn, Jugoflawien, Griechen=
Bulihten ſind vertreten, angeblich um die in der
letz=
ſorbont/ en Freundſchaftsverträge unter den Balkan=
Genfim Abſchluß zu bringen, offenſichtlich aber auch,
R5ſeheiten=Diskuſſion gegenwärtig zu ſein. Herr
8 1m vie man weiß, den Antrag auf Teilnahme
an 19Minderheiten=Verhandlungen im Rat geſtellt.
ſch in ſeiner nichtöffentlichen Sitzung wird
des=
auſtat whäüser zu entſcheiden haben, ob die Staaten mit
ten=AApſichtungen zu den Verhandlungen des Rates
verrg ſollen oder nicht. Wahrſcheinlich wird der Rat
ſeineihif herigen Verſahren feſthalten und die
Minder=
oß)/Hinzuziehung der intereſſierten Staaten er=
Von
D. Dr. M. Schian.
Die Enthüllungen über die franzöſiſch=belgiſchen
Avmachun=
gen für den Kriegsfall laſſen die Frage, die bereits 1928 immer
lauter erklungen war, ganz dringend werden: Iſt es nicht an
der Zeit, mit der Locarnopolitik ganz gründlich Schluß zu
machen? Sollen wir uns noch länger von Frankreich an der Naſe
herumführen laſſen? Wir ſollen Friedensſchalmeien blafen und
Freundſchaftshymnen ſingen, während Frankreich das Gegenteil
von Frieden und Freundſchaft tut?
Ich bin mit denen, die ſo ſprechen, in der Beurteilung
Frank=
reichs vollkommen einig. Es unterliegt für mich auch nicht dem
geringſten Zweifel, daß Frankreich nur ein einziges Ziel hat:
die Aufrechterhaltung ſeiner durch den Frieden von Verſailles
geſchaffenen Hegemonie über Europa unter dauernder
Nieder=
haltung Deutſchlands. Dieſer Grundlinie ſeiner Politik
entſpre=
chen ſeine ſämtlichen Handlungen ſeit Kriegsende in vollkommen
ſchlüſſiger Klarheit. Dieſe Grundlinie ſtimmt auch genau zu der
Art der franzöſiſchen Pſyche, wie ich ſie neulich an dieſer Stelle
gezeichnet habe. Wer die Politik Frankreichs anders anſieht, iſt
durch theoretiſche Vorurteile gehindert, deutlich zu ſehen.
Man kann gegen dieſe Anſicht zwei Handlungen Frankreichs
anführen: die Zuſtimmung zu Locarno und — in gewiſſem
Grad — die Zuſtimmung zum Kelloggpakt. Die letztere erfolgte,
wie bekannt, nur mit beſtimmten Vorbehalten, die ſehr geſchickt
formuliert, aber auch ſehr einſchneidend ſind. Beide Handlungen
aber ſind in Frankreichs (und nicht nur in ſeinem) Sinn in erſter,
zweiter und dritter Linie diplomatiſche Schauhandlungen
ge=
weſen. Grobe Leute ſagen: Theater. Sie gehören genau in die
gleiche Kategorie, wie die von Friedensliebe ſtrotzenden Reden
franzöſiſcher Staatsmänner während des Krieges, wie die Poſe
des Eintretens für Recht und Gerechtigkeit gegen den „
Rechts=
brecher” Deutſchland, wie die angebliche Rettung der Freiheit
der kleinen Völker gegen den deutſchen Imperialismus.
In alledem werden auch die Gegner der Locarnopolitik
glei=
cher Meinung ſein. Nur in einem Punkte weiche ich von ihnen
ab. Die Enthüllungen über die franzöſiſch=
bel=
giſchen Abmachungen bringen gar
nichtsweſent=
lich Neues; darum rechtfertigen ſie auch nicht
eine Umſtellung unſerer Politik. Jene Enthüllungen
zeigen lediglich die franzöſiſche imperialiſtiſche, militariſtiſche
Kriegspolitik in bengaliſchem Licht in ihrer vollen Glorie. Sie
helfen vielleicht einigen die Augen öffnen, die ſie bisher
ge=
ſchloſſen hielten. Leider werden die, die bisher nicht ſahen, aber
künftig ſehen werden, nicht zahlreich ſein. Unſere Ueberpazifiſten
werden natürlich die Echtheit der Dokumente beſtreiten. Sie
glauben ja mit faſt religiöſer Glut an Frankreichs Friedlichkeit.
Sie werden alſo auch künftig nicht ſehen, weil ſie überhaupt nicht
mehr ſehen können.
Die Frage iſt nun: Gehören die Leiter der deutſchen
aus=
wärtigen Politik zu den blinden Illuſioniſten, die an das
fried=
liche Frankreich glauben? Hat die deutſche Politik Locarno
ab=
geſchloſſen, weil ſie dieſen Glauben hatte? Dann wäre es
aller=
dings hohe Zeit, daß ſie umlernte. Dann müßte die jüngſte
Ent=
hüllung zu einem Sturm auf die Locarnopolitik Deutſchlands
benutzt werden.
Daß die deutſche Außenpolitik, als ſie Locarno anregte (denn
oße „Auberheiten=Diskuſſion ſelbſt dürfte den
Diens=
hen Actwoch ausſüllen. Der Kampf um die Dandu=
Vorſüite wird ſicher ſehr heftig ſein. Der deutſche
ſter n2 Streſemann wird in der Diskuſſion ausführ=
Standpunkt zur Minderheitenfrage darlegen
Abenfalls formulierte Vorſchläge zu den
Garan=
ölkevllndes für die Minderheiten=Verträge einbringen.
einm Ratsmitgliedern Neigung dafür, dieſe Vor=
Gezialgremium aus Ratsmitgliedern bis zum
fürzu überlaſſen, und es hat ganz den Anſchein,
8 nerheitenproblem das Völkerbundsjahr 1929
ülbeAmmlung im September beherrſchen.
Vor etwa Jahresfriſt tauchten in Amerika politiſche
Doku=
mente auf, die aus unbekannter Quelle aus Paris kamen und
mehrere bekannte amerikaniſche Senatoren, insbeſondere Borah
und Morris ſchwer belaſteten. Dieſen beiden Senatoren, von
denen vor allem Borah als entſchiedener Verfechter der
Anerken=
nung Sowjetrußlands durch die Vereinigten Staaten bekannt
iſt, wurde in dieſen Schriftſtücken nachgeſagt, daß ſie gewiſſe
Geheimverbindungen zu Moskau unterhielten, und daß ſie für
die Durchführung einer ſowjetfreundlichen Propaganda in
Ame=
rika jeder die Summe von 100 000 Dollar erhalten hätten.
Ins=
geſamt handelte es ſich um etwa 15 Dokumente. Nun iſt der
Be=
weis dafür erbracht worden, daß dieſe politiſchen Fälſchungen in
Berlin durchgeführt worden ſind. Dem Berliner Vertreter der
„New. York Evening Poſt”, H. R. Knickerbocker, wurde vor
einiger Zeit mitgeteilt, daß ein ehemaliger Agent der G. P. u.
wichtiges Material verkaufen wolle, durch das hochſtehende
ame=
rikaniſche Perſönlichkeiten ſchwer bloßgeſtellt würden. Bei
Knickerbocker, der im Einvernehmen mit der Polizei zum Schein
darauf einging, erſchien dann der angekündigte angebliche
G.P.U.=Agent, und zwar ein Ruſſe namens Michael
Sumaro=
kow, ein ehemaliger Angeſtellter der bevollmächtigten Vertretung
der ukrainiſchen ſozialiſtiſchen Räterepublik in Berlin. In
mehreren Beſuchen brachte der Ruſſe dem Journaliſten mehrere
Schriſtſtücke, die Borah kompromittierten, verlangte dafür 2000
Dollar und erhielt zunächſt eine kleine Anzahlung. Dreimal
folgten die Kriminalpoliziſten dem Ruſſen heimlich, wenn er
das Büro der „New York Evening Poſt” Unter den Linden
ver=
ließ, und jedesmal konnte man feſtſtellen, daß er ſich nach der
Potsdamer Straße 119 zu einem hier ſeit längerer Zeit
wohnen=
den ehemaligen Unterſuchungsrichter der zariſtiſchen Ochrana
namens Wladimir Orloff begab. Von Orloff, einem ehemaligen
kaiſerlichen Staatsrat, wußte man in Berlin, daß er nach der
ruſſiſchen Revolution zunäichſt einen Poſten in der Tſcheka
be=
kleidete, dann aber bei erſter Gelegenheit aus Rußland floh und
in Berlin die hier von Denikin und Wrangel ins Leben
geru=
ſene ſowjetfeindliche Spionagezentrale leitete. Am 28. Februar
wurden die Fälſcher feſtgenommen. Die Durchſuchung der
Ber=
liner Wohnung Orloffs brachte überraſchende Einblicke in die
überaus umfangreiche und gut ausgeſtattete politiſche
Fälſcher=
werkſtatt. Insgeſamt drei große Kiſten voller ruſſiſcher
Doku=
mente wurden beſchlagnahmt. Ferner ganze Garnituren von
Gummi= und Metallſtempeln von Sowjetbehörden, ein
vollſtän=
diges chemiſches Laboratorium, in dem wahrſcheinlich Schrift=
und Druckzeichen auf chemiſchem Wege aus Dokumenten entfernt
wurden, ferner Druckbogen von Sowjetbehörden und der
kom=
muniſtiſchen Internationale ſowie einige Revolver. U. a. fand
man eine aus mehr als 500 Karten beſtehende Kartothek mit
den Lichtbildern und genauen Biographien aller bekannten
Sow=
jetpolitiker, bzw. der ihnen beſonders naheſtehenden
Kommu=
niſtenführer der verſchiedenen Länder. Nach ſtundenlangem
Ver=
hör hat Sumarokow ein völliges Geſtändnis abgelegt, wonach
alle belaſtenden Dokumente über die Beziehungen der
amerika=
niſchen Senatoren zur Sowjetregierung in der Fälſcherzentrale
Orloff entſtanden ſeien. Allerdings beſteht bisher noch keine
Klarheit über den Weg, den dieſe gefälſchten Dokumente von
Berlin zunächſt nach Paris und von dort aus nach Waſhington
in amerikaniſche Regierungskreiſe genommen haben. Die
Xlä=
rung der politiſchen Hintergründe dieſer Fälſchungen, die
wahr=
ſcheinlich nicht nur zu reinem Gelderwerb, ſondern aus ganz
be=
ſtimmten Motiven hergeſtellt worden ſind, wird Aufgabe der jetzt
einſetzenden Unterſuchung ſein. Aus naheliegenden Gründen
be=
ſteht der Verdacht, daß es ſich um einen großen Plan der
ſowjet=
feindlichen Propaganda gegen diejenigen politiſchen
Perſönlich=
keiten in Amerika handelt, von denen man fürchtete, daß ſie
wegen ihrer ſowjetfreundlichen Einſtellung und wegen ihrer
nahen Beziehungen zu dem neuen Präſidenten Hooder den
Prä=
ſidentſchaftswechſel in Amerika benutzen würden, um die
Aner=
kennung Sowjetrußlands durch die Vereinigten Staaten
durch=
zuſetzen.
denfern m. oſphäre iſt diesmal mehr als gewöhnlich mit
e7 und nruhe geladen. Das einzige angenehme
Ereig=
ſch biEſest vorausſehen läßt, dürfte für den Völker=
der rcuch der Schönheitskönigin von Europa, der
Gariryſmh on, ſein, die von ungariſchen Kreiſen in Genf
Eeſu=Aſmseladen worden iſt und der man in Genf am
erdei enthuſiaſtiſcheren Empfang bereiten wird,
ſierna,d heute die Ratsmitglieder erhalten haben.
EP. Paris, 3. März.
Hande vorgest utfindende Volſitzung der Sachverſtändigen=
Toſn von franzöſiſcher Seite verlautet, die
Be=
eikhi erkomitees entgegennehmen, und zwar:
Kerichcha: Sir Joſuah Stamp über das Transfer=
und WA Teilung der deutſchen Annuitäten in einen
en uc” nen bedingt geſchützten Teil; 2. einen Be=
Verbſſ aber die Sachlieferungen, die auf den
be=
cutztceuisl der deutſchen Annuität berechnet werden
(NrBericht, von Lord Revelſtoke über die Kom=
½ —ngeſchützten Teiles der deutſchen Annuität.
” hatte heute früh ſchon von dem in Konfe=
Aich erörterten Plan berichtet, einen Treu=
* Ader im Dawesplan vorgeſehenen Kontroll=
Wegen. In franzöſiſchen Kreiſen wird dazu er=
Slzrider habe u. a. die Aufgabe, für eine erſte
erran er deutſchen Schuld Sorge zu tragen, die
N DRAmierikaners Lammont 500 Millionen Dollar
Snnpa 2 ieſe franzöſiſche Auffaſſung ſteht in ſchrof=
Prucheu dem bisher von der deutſchen Delegation
2täührnkt, daß nur eine einmalige Geſamtmobili=
D on imen könne. — Man nimmt in franzöſiſchen
aß die kommende Woche mit weiteren Ver=
Elckerkomitees ausgefüllt werden wird,
wäh=
rahf Hauptdelegierten Moreau, Francqui, Pi=
9g und Joſuah Stamp in privaten.
Unter=
m Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht einen
8hum würden, ein deutſches Angebot heraus=
Brundlage für weitere Verhandlungen bil=
Faum nötig, zu ſagen, daß von franzöſiſcher
Ar au f=ſtgehalten wird, daß die von
Deutſch=
eumme die eigene Schuld Frankreichs und
ben Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete
von ihr ging die Anregung aus), an ein friedliches Frankreich
geglaubt habe, mag zwar weithin geteilte Anſicht ſein, die — wie
ohne weiteres zuzugeben iſt — durch manche Rede auch deutſcher
Staatsmänner gefördert worden iſt. Dieſe Anſicht ſcheint dadurch
Unterſtützung zu finden, daß die pazifiſtiſch geſtimmten
Links=
parteien ihr ihre Unterſtützung mit Begeiſterung geliehen haben.
Es wird von daher nicht zu beſtreiten ſein, daß unter den
Män=
nern der deutſchen Reigerung, die dieſe Politik gemacht oder
mit=
gemacht haben, manche auch von illuſioniſtiſchen Vorſtellungen
über eine angebliche Verſöhnungsbereitſchaft Frankreichs
aus=
gegangen ſind. Aber der eigentliche verantwortliche Leiter der
deutſchen Außenpolitik vor Locarno und nach Locarno? Kennt
man ihn von früher als Illuſionspazifiſten? Meint man, daß er,
als er Außenminiſter wurde, alle Erkenntniſſe verloren hatte,
die er beſaß? Mir iſt nie einen Augenblick ein Zweifel darüber
gekommen, daß Streſemann die Locarnopolitik geführt hat, nicht
weil er an Frankreichs Lammesnatur glaubte, ſondern
ob=
wohler Frankreichs innere Haltung etwa ebenſo einſchätzte, wie
das oben angedeutet worden iſt.
Natürlich muß dann gefragt werden, welche Motive zu dieſer
Haltung geführt haben. Die deutſche Außenpolitik hat die
Auf=
gabe, die politiſche Situation für das arme, ohnmächtige
Deutſch=
land ſo günſtig als möglich zu geſtalten. Schlimm iſt unſere
Lage ſeit dem Kriege in jeder Hinſicht. Ein waffenloſes,
wehr=
loſes Volk, wohnen wir zwiſchen lauter ſchwerbewaffneten
Völ=
kern, die uns meiſt ſeindlich geſinnt ſind. Die Siegervölker hatten
ſich zum Völkerbund zuſammengeſchloſſen, einmal, um der
an=
geblich nach Frieden und Verſöhnung hungernden Menſchheit den
durch den Sieg der Entente bewirkten Fortſchritt ad oeulus zu
demonſtrieren; ſodann um dieſes Inſtrument des Völkerfriedens
zu einem prächtigen Inſtrument ihrer eigenen nationaliſtiſchen
Politik auszubauen. Deutſchland war ausgeſchloſſen. Der
Völkerbund verhandelte ohne Deutſchland gegen Deutſchland.
Deutſchland lag verachtet, zertreten, geſchändet im Winkel. Welche
Politik war unter dieſen Umſtänden die richtige? Es gab nur
zwei Möglichkeiten: Entweder mußte Deutſchland im Winkel
bleiben. Dort konnte es klagen, anklagen und — die Fauſt
ballen. Oder es konnte, ſeinen guten Willen betonend, ſuchen,
in den Kreis der anderen zu gelangen, um dort für ſein Volg
zu gewinnen, wa3 eben durch ſein Mitraten zu gewinnen war,
Welches war die beſſere Politik? Diejenige, die Deutſchlands
Lage am meiſten beſſerte. Welche war das? Die zuerſt
geſchil=
derte ſicher nicht. Vor der geballten Fauſt haben weder
Frank=
reich noch England Sorge. Sie wiſſen ja, daß dieſe Fauſt keine
Waffe führt. Wohl aber hatte das Fauſtballen einen großen
ndere Amerika, gegenüber
Nachteil. Es diente der Welt,
in=
unſeren Gegnern immer weiter als Beweismittel für
Deutſch=
lands ansauernd kriegeriſche Haltung. Die andere Politik aber
hat immerhin Deutſchland an den Verhandlungstiſch gebracht;
Geite 2
Montag, den 4. März 1929
ſie hat es in Genf zu einem für Frankreich recht unbequemen
Verhandlungspariner gemacht (Abrüſtungsfrage!); ſie ermöglicht
ihm, für Danzig, für die Saar, für die Deutſchen in
Oſtober=
ſchleſien einzurreten und das Los dieſer Deutſchen wenigſtens
in etwas zu beſſern.
Vielleicht ſind bei der Durchführung der Locarnopolitik auch
Fehler gemacht worden. Es wurde dem deutſchen Volk jenes
„Obwohl” zu wenig deutlich gemacht. Natürlich war es
furcht=
bar ſchwer, dem deutſchen Volk begreiflich zu machen, daß man
nach Locarno gehe, obſwohl man Franckreich nach wie vor für
ab=
ſolut imperialiſtiſch, deutſchfeindlich uſw. halte. Das deutſche
Volk hat keinen ſcharfen politiſchen Inſtinkt; es hätte der Klärung
dringend bedurft. Es hätte weniger Optimismaus, mehr
Realis=
mus in manchen Reden erklingen ſollen. Auch iſt mir recht
deut=
lich geworden, daß die zweideutigen Verſprechungen Briands,
z. B. betr. Minderung des Beſatzungsheeres am Rhein oder gar
Aufhören der Beſatzung, bei uns allzu gutgläubig aufgenommen
worden ſind. Briand muß ja allerdings bei dieſer Gelegenheit
mit phänomenalem Geſchick künſtlichen Nebel erzeugt haben, der
auch ſonſt Klarſehenden das Auge trüben konnte. Dennoch —
die Rückſchläge von 1928 waren ſchmerzlich, weil ſie zeigten, daß
die deutſche Politik zu viel gehofft hatte. Das alles iſt zugegeben.
Aber war deshalb der eigentliche Anſatz der deutſchen Politik
falſch?
Hiernach iſt deutlich, wie ich die im Thema geſtellte Frage
beantworte. Locarno iſt geſchloſſen in klarer Erkenntnis des
franzöſiſchen ſchlechten Willens, um dieſen ſchlechten Willen nach
Möglichleit einzudämmen und ihm ſo viel als nur möglich für
Deutſchland abzugewinnen. Locarno iſt geſchloſſen, weil es der
einzige Weg für das machtloſe Deutſchland war, um aus der
Ecke der Verſtoßenheit herauszukommen. Die neuen
Enthül=
lungen haben Frankreichs ſchlechten Willen aufs neue der Welt
offenbart. Uns iſt dieſer ſchlechte Wille nichts Neues. Wir haben
daher auch keinen Anlaß, unſere Politik zu ändern. Sie foll ja
gerade dem klar erkannten ſchlechten Willen Frankreis ſo viel
entwinden als möglich iſt.
Nur freilich: ſofern irgend jemand in der deutſchen
Regie=
rung bisher an einen guten Willen Frankreichs geglaubt hätte
(die Sozialdemokraten ſind ja dieſer Anſicht), oder ſofern jemand
irgend ein Entgegenkommen Frankreichs erwarten ſollte, zu dem
es nicht geradezu moraliſch gezwungen werden bann, ſoll er
wahr=
lich die Enthüllungen zum Anlaß nehmen, Frankreich zu ſehen,
wie es iſt.
Deutſchland wird bei Locarno bleiben, Locarno und
Mitreden iſt wenigſtens beſſer als Fauſtballen
und Nichtmitreden. Das iſt der Kern der Sache. Nur
leider: es iſt nicht ſehr viel beſſer. Es kann leider nicht ſehr
viel beſſer ſein. Demn Frankreich iſt — Frankreich.
EE. Brüſſel, 3. März.
Im Brüſſeler Bahnhof wurde in der vergangenen Nacht der
Belgier Albert Frank=Heine verhaftet, der im Verdacht ſteht, die
vom „Utreſchtſch Dagblad” veröffentlichten Dokumente über ein
franzöſiſch=belgiſches Militärabkommen gefälſcht zu haben. Die
Feſtnahme erfolgte in dem Augenblick, als Heine aus dem
Amſter=
damer Schnellzug ausſtieg. Die Frau Heines, die ihn auf dem
Bahnhof erwartete, wurde ebenfalls feſtgenommen. Heine iſt am
11. Auguſt 1896 in Scherbeek als Sohn eines holländiſchen Juden
und einer aus Düſſeldorf ſtammenden deutſchen Mutter geboren.
Er behauptet, in mütterlicher Linie mit dem Dichter Heinrich
Heine verwandt zu ſein. Durch Option iſt er Belgier geworden.
Er hat ein ſehr bewegtes Vorleben. 1914 trat er in die deutſche
Marine ein, deſertierte in Buenos Aires und begab ſich nach
England, wo er ſechs Monate Gefängnis wegen Paßdiebſtahl
verbüßt hat. Dann wurde er aus England ausgewieſen und
kehrte nach Belgien zurück, wo er Unteroffizier im belgiſchen Heer
wurde. Er wurde aber als Deutſcher entlarpt und interniert.
In Frankreich wurde er wegen Fälſchungen und Betrügereien
beſtraft, worauf er wieder nach England ging, aber nach
Ver=
büßung einer weiteren Gefängnisſtrafe zum zweiten Male
aus=
gewieſen wurde. Nach zahlreichen weiteren Abenteuern wurde er
von der Antwerpener Zeitung „Neptune” angeſtellt; ſpäter gab
er ſelbſt mehrere kleine Zeitungen heraus. Er ſoll ſchließlich auch
vorübergehend in der deutſchen Geſandtſchaft in Brüſſel als
Über=
ſetzer angeſtellt geweſen ſein. Letzterer Umſtand genügt für die
chauviniſtiſchen belgiſchen Blätter, wie z. B. die „Nation belgue‟
um die Behauptung aufzuſtellen, Heine habe im Dienſt des
deut=
ſchen Spionagebüros geſtanden, und dieſes Büro habe Heine
an=
gewieſen, den Text des franzöſiſch=belgiſchen Militärabkommens
zu beſchaffen und ihm dafür eine Belohnung von 100 000 Mark
in Ausſicht geſtellt. Da er das echte Dokument nicht habe erhalten
können, ſei Heine auf den Gedanken verfallen, ſeine Auftraggeber
mit einer Fälſchung zu täuſchen.
Luntdespärienng
der heſſiſchen Demokrakiſchen Parkei.
Worms, 3. März.
Samstag und Sonntag tagte hier der Parteitag der heſſiſchen
Demokraten. Nach der Vorſtandsſitzung und verſchiedenen
Aus=
ſchußſttzungen fand Samtagabend eine Begrüßungsverſcmmlung
ſtatt, in der Reichstagsabgeordneter Profeſſor Dr. Hellpach über
„Weniger Staat” ſprach. Er gab der großen Sorge Ausdruck,
daß das Vertrauen zum gegenwärtigen Staat erſchüttert ſei. Der
Parteitag müſſe ein Beitrag zum Schutz gegen den Staatsſtreich
ſein. Drei Fünftel der Reichstagsmitglieder würden bereit ſein,
ſich einer anderen Verfaſſung zuzuwenden. Wir ſtünden am
Vor=
abend eines neuen Ringens um die Verfaſſung, und man dürfe
deshalb nicht warten, bis man vor vollendeten Tatſachen ſtehe.
Am Sonntag vormittag wurde der eigentliche Parteitag mit
einer Begrüßung durch den Abg. Schreiber eingeleitet. Den
Ge=
ſchäftsbericht erſtattete Dr. Kunze.
Ueber „Landespolitik in großen Zügen” referierte an Stelle
des verhinderten Mgeordneten Reiber Landtagsabgeordneter
Eberle.
Reichsjuſtizwiniſter Koch=Weſer (M. d. R.) ſprach ſodann
über Reichspolitik, unter beſonderer Berückſichtigung des
Ein=
heitsſtaates. Er lam zurück auf die Leiſtungen des deutſchen
Vol=
kes in den letzten zehn Jahren und führte dann aus, daß er und
andere Kollegen immer den Standpunkt vertreten hätten, daß die
jetzige Regierung immer mehr in einen ſalſchen
Parlamentaris=
mus und in eine falſche Demokratie hineinſchlittere. Die Dinge
hätten ſich auf den Höhepunkt zugeſpitzt, der unerträglich wäre.
Er geißelte dann das augenblickliche parlamentariſche Syſtem und
betonte, er würde nicht vor einer Aenderung des Wortlautes der
Weiwarer Verfaſſung zurückſchrecken, um eben dieſe Verfaſſung
zu erhalten. Er ſprach ſich für eine neue organiſche Regelung
des Verhältniſſes zwiſchen Reich und Ländern aus und forderte
in dieſem Zuſammenhang die notwendige große Koalition zu
ſchaffen, die die einzige Möglichkeit wäre, um aus den
Schwierig=
keiten herauszukommen. Der Redner verbreitete ſich ſodann über
die Forderung nach dem Einheitsſtaat. Deutſchland brauche eine
geſchloſſene Führung, das fei, was uns fehle. Die Löſung dieſer
ſchwierigen Frage mrüſſe verſucht werden, ohne daß jeder Teil
Deutſchlands beſtrebt ſei, eine andere Löſung zu finden. Zunächſt
müſſe eine Regelung gefunden werden, durch die die
wirtſchaft=
liche und finanzielle Leiſtungsſähigkeit erhalten bleibe. Eine
all=
mähliche Vereinheitlichung ſei nicht möglich, weil ſie zu einem
zentraliſierten, alfo bürokratiſchen Staat, und nicht zu einem
dezentraliſierten Stagt führe. Zur heſſiſchen Frage übergehend,
führte der Redner aus, es ſei erwünſcht, daß die Neuregelung
in Heſſen im Rahmen der Geſamtneuregelung erfolge, und zwar
ſehr bald. Die Einſührung des Weinſteuergeſetzes finde in der
Demokratiſchen Partei abſolut keinen Boden. Der Redner ſchloß
ſeine Ausführungen mit den Worten, die Aufgabe ber
Demokra=
tiſchen Partei liege nicht in dem Sinne, daß man die Dinge
lau=
fen laſſe wie ſie gehen, ſondern in tätigem Sinne der Aufwärts=
und Höherentwicklung.
An der nunmehr folgenden Ausſprache beteiligte man ſich
recht lebhaft. Es wurden vom Landesparteitag mehrere
Ent=
ſchließungen, darunter auch die Ablehnung des Weinſteuergeſetzes,
einſtimmig angenommen. Mit der Erledigung weiterer interner
Fragen hatte der Parteitag ſeinen Abſchluß gefunden.
EP. Madrid, 3. März.
Der Chef der deutſchen Reichswehr, General Heye, der ſich
zurzeit auf einer Südamerikareiſe befindet, traf mit dem
deut=
ſchen Dampfer „Cap Ancona” in Vigo ein. Der deutſche Konſul
und die hervorragendſten Perſönlichkeiten der deutſchen Kolonie
ſtatteten ihm einen Beſuch ab. Auf einem vom Bürgermeiſter
von Vigo veranſtalteten Frühſtück brachte Heye einen
Trink=
ſpruch auf Spanien und ſeinen König aus, den der
Bürger=
meiſter mit einem Trinkſpruch auf Deutſchland und den
Präſi=
denten Hindenburg beantwortete.
EP. Waſhington, 3. März.
Eine der letztn Amtshandlungen des Präſidenten Coolidge
war die Unterzeichnung von zwei Geſetzen, von denen das eine
einen Kredit von 12 Millionen Dollar zur Verfügung ſtellt, um
mit dem Bau der unlängſt vom Kongreß bewilligten Kreuzer
zu beginnen, die insgeſamt 324 Millionen Dollar koſten werden.
Die zweite Unterſchrift ſetzte Coolidge unter die Jones=Bill, die
die Höchſtſtrafe für Verſtöße gegen die Prohibitionsgeſetze auf
fünf Jahre Gefängnis und 10 000 Dollar erhöht und außerdem
den Einwanderungsbehörden das Recht gibt, Ausländer, die ſich
ſtrafbar gemacht haben, ohne weiteres auszuweiſen.
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Sonntag, den 3. März 1929.
Aida.
Große Oper von Ghislanzoni, Muſik von G. Verdi.
Ueber zwei Gäſte iſt zu berichten. Alfons Eccarius aus
Nürnberg ſpielte auf Anſtellung den Amonasro. Eine
Beurtei=
lung der äußeren Erſcheinung iſt hierbei nicht möglich. Das noch
unreife Auftreten, das unentwickelte Spiel läßt auf einen
jugend=
lichen Künſtler ſchließen, der Temperament hat und gewiſſe
Aus=
ſichten gibt. Das ſtimmliche Material iſt ſchön und warm, aber
klein; es hat wenig Tiefe und in Enſembles geringe Tragkraft.
Es ergab ſich, daß der Gaſt darſtelleriſch wie geſanglich in der
Rolle, die z. T. ſtarker, dramatiſcher Akzente bedarf, nicht gut
ſtehen konnte. Sein Feld ſcheint das ausgeſprochen lyriſche Fach
zu ſein, in dem er ſich vorausſichtlich bewähren wird. Ihn hierin
nochmals zu prüfen, dürfte ſich jedenfalls lohnen. Zu erfahren,
welche Aufgaben ihm in der für die nächſte Spielzeit
beabſichtig=
ten Aufteilung des Baritonfaches zufallen ſollen, wäre eine
wich=
tige Vorausſetzung für die Beurteilung.
Als Ramphis war für den erkrankten Theo Herrmann
Emmerich Weill aus Frankfurt eingeſprungen. Der
wohl=
bekannte ausgezeichnete Sänger erfreute durch eine von guter
Erſcheinung unterſtützte erfolgreiche Leiſtung großen Stils. v. H.
gen und das Erwachen aus dem Traum gibt zu einer Fülle der
köſtlichſten Szenen Anlaß, die ſehr geſchickt und mit ſicherer
Rou=
tine den Kölner Humoriften, den Vater der Prinzeß Wäſcherin,
in den zweiten Mittelpunkt der Handlung rücken.
Direktor Peter Millowitſch, der ſicher mit Recht der
beſte der Millowitſch=Komiker genannt wird, ſpielt den Anton
Röb ganz wundervoll. Sein treffſicherer Humor, ſeine Komik
ſind darum ſo köſtlich, weil dieſer Künſtler ſich auch in den
toll=
ſten Szenen frei hält von Uebertreibungen, weil er ſich ſo
aus=
gezeichnet dem Geſamtenſemble einfügt und nie aufdringlich in
den Vordergrund tritt. In Anny Merkel=Königfeld als
Julchen hatte dieſer Künſtler allerdings eine ganz ausgezeichnete
Gegenſpielerin. Ihr natürliches, temperamentvolles,
quedſilb=
riges, aber ſehr natürliches Spiel gewann bald alle Sympathien.
Dazu kommt, wie auch bei weiteren Mitgliedern des Enſembles,
ſehr gutes geſangliches Können. — Ein hübſcher und
ſympathi=
ſcher ſchlanker Jägerburſch war Joſef Leoni, der Tenor, in dem
ebenfalls gediegene Darſtellung, mit gutem gefanglichen Können
gepaart, den Erfolg bedingt. — Dann hatte noch Gladys Henry
eine umfangreiche Rolle als Prinzeſſin Melanie, die ſie gut
mei=
ſterte. Die große Zahl der übrigen Darſteller möge ſich mit einem
Geſamtlob begnügen, in das auch der muſikaliſche Leiter Willy
Staſſar einbegriffen ſei, der die hübſche melodiſche Muſik, faſt
ausſchließlich Begleitmuſik, mit ſeinem trefflichen Orcheſter ſehr
gut herausarbeitete. — Insgeſamt: Ein Abend guter harmlos
*5
fröhlicher Unterhaltung von beſtem Niveau.
Millowitſch=Gaſtſpiel: „Prinzeß Wäſcherin”.
Dieſe „Prinzeß Wäſcherin” iſt eine köſtliche, ſehr
unterhal=
tende Operettenpoſſe, in der Wilhelm Millowitſch ſen, die Fabel
von „König für einen Tag” ſehr wirkſam und ſehr humorvoll
verarbeitet hat und die unter der Regie von Hans Hardt ſehr
gut, in ſlottem, ſicherem Zuſammenſpiel des ausgezeichneten,
ſpielfreudigen Enfembles gegeben wird. „Et fuſſige Julchen”
iſt die Heldin dieſer Operette, die vielfach echte rheinländiſche
Fröhlichteit atmet und viel Gemüt hat, gepaart mit köſtlichem
Humor Kölner Art. Sie fühlt ſich zu „Höherem” geboren, die
kleine Wäſcherin, und eines Tages wird ihr Traum Wirklichkeit:
ſie wird Prinzeſſin. Allerdings nur durch die Laune einer
wirk=
lichen Prinzeſſin und nur für eine Nacht. In dieſer Nacht aber
regiert” ſie auf ihre Weiſe, und dieſes Regieren und ſeine Fol=
den. Doch — in Abwandlung eines alten Spruches, kann mar
ſagen: andere Zeiten, andere Konverſations=Lexika, d. h. die
An=
forderungen, die man heutzutage an ein muſtergültiges
Nach=
ſchlagewerk ſtellen muß, ſind — im Hinblick auf unſer erweitertes
Wiſſen und Können und auf die ganz andere Einſtellung zum
Leben — von Grund aus andere als noch vor etwa zehn oder
zwanzig Jahren! Da die vorhandenen Vorkriegslexika längſt von
den Tatſachen des vorwärtsjagenden Lebens überholt ſind, iſt es
zu begrüßen, daß der älteſte deutſche Lexikon=Verlag Brockhaus
nach jahrelangen mühevollen und koſtſpieligen Vorarbeiten ein
vollig neues großes Nachſchlagewerk herausbringt, von dem der
erſte Band ſoeben erſchienen iſt. Ein Gang durch den Band, deſſen
geſchmackvolles Aeußere Erich Gruner=Leipzig entworfen hat, gibt
eine flüchtige Vorſtellung von der Vielgeſtaltigkeit des Werkes:
* Unter dieſem Motto, das in Nieſenbuchſtaben hetz
brüſtung des ſchönen Saalbauſaales die Feſtgäſte grüf
der Darmſtädter Schwimmklub Jung=Deutſchland am C.zy
bindung mit ſeinem 19. Stiftungsfeſt einen Werbegbend”
geſunde und der Allgemeinheit dienende Sache des Schh=
Der Verlauf des Abends bewies, daß der rührige 1M
Klubs, Herr, Dr. med. Friedrich, recht behielt mit
ſage, die er an ſeine Begrüßungsworte knüpfte: Daß dieſt=
Lebensalters, ſo ernſt ſie ihren Sport betreiben, auch
und Sinn für harmloſe Fröhlichkeit Geſelligkeit zu hnit
Herr Dr. Friedrich legte auch ſeiner herzlichen Begrimn
einen werbenden Ton unter, der ſicher auf viele der Exſſu,
Eindruck nicht verfehlt haben dürfte. Seinem Dank
des Feſtes fügte er im Voraus den an die Mitgliedel
hinzu, die das Feſt ſo ſchön vorbereiten halfen und auch än
die ſich, wie oft ſchon, beim Schwimmklub Jung=Deus!
Dienſt der Sache geſtellt haben.
Der erſte Teil des Abends war der hehren Kunſt
Ernſt Ludwig Göbel hatte das Amt des Anſagers u
welcher er ſich anftelle der ſonſt üblichen gedruckten Spie
des Programm vorſtellte. Ein in Darmſtadt bisher un
ungemein begabter junger Künſtler, Herr Kurt Friedi
des 1. Vorſitzenden, eröffnete den künſtleriſchen Teil
mit einem außerordentlich ſauber, temperamentvoll und 40
Celloſolo von Händel. Fraulein Käte Walter vommi
destheater ſang dann mit dem von ihr gewohnten
ſanſzw=
italieniſch eine Mozart=Arie. Das weiche Italieniſch
dieſer Künſtlerin beſonders gut. Jedenfalls kam die Klo
wundervoll geſchulten Stimme eindringlichſt zur Gelt. wurde Herr Konzertmeiſter Otto Drumm,
fachen Beweis ſeines pirtuoſen Spiels gab in unterrun
verſchiedenen Violinſolis von Bach, Mendelsſohn, Dvoms mu mu
war, wie immer ſpannend, von ſtärkſtem Temperament,u9 Pzir
feinſter Einfühlung getragen. — Frau Lieſel Achatzſu
von Hugo Wolf in ſo prachtvoll beſeeltem Vortrag unſt wr vi
ſtimmlicher Sauberkeit, daß man lebhaft bedauern muß, Kützrnch
nicht öfter im Konzertſaal zu hören. — Herr Guſtab Wmt mue
als ſchöne Probe ſeines künftigen Heldentenorfaches, dad fin=
rM=
die Darmſtädter Bühne verloren gehen läßt, „Winterſtüf znlk=f
Wonnemond”. — Den Abſchluß des erſten Teiles gab m 3i0 mn
Lauffer=Würzburg, der mit ſchönem, weich timbärs:g.
Baß Lieder zur Laute ſang.
Im zweiten Teil, der mehr heiteren Charakter tm
mals Käte Walter mit „Geſchichten aus dem Wiener 79
Lauffer mit weiteren Liedern zur Laute zu Wort, B/ſnn
ſich, ebenfalls mit rauſchendem Beifall begrüßt, der au=kr
daß die Darmſtädter ihn noch nicht vergeſſen haben, iml./
mit Liedervorträgen aus der neuen Operette „Friedeſch /1
ſicherer Begleiter am Flügel wirkte zu den Geſangw/Vemar
Violinſoli Herr Kapellmeiſter Rudolph vom Heſſiſchein 4z=mn
Die ſchönen Lieder von Frau Lieſel Achatz wurden mi hm Nert.
künſtleriſchen Verſtändnis, in vornehmer Zurückhaltu=Zucſillgn
Dietrich am Flügel begleitet.
Den Schluß des künſtleriſchen Programms boten
rinnen in einem ſehr ſchönen und flotten Tillergirl=
Käte Frank=Glock einſtudiert hatte und der ſo gu;
wiederholt werden mußte.
Anerkennenswert flott wurde das Programm abnä
ſchon kurz nach 11 Uhr zum zweiten Teil des Abends in
den konnte, der der üblichen fröhlichen Unterhalteng.=
Im Gartenſaal und auch in den oberen Nebeuräumeg
bald lebhafter Verkehr und während im Hauptſaal um
Klängen des Stadtoxcheſters unter Kapellmeiſter Willye
einer Jazz=Band flott getanzt wurde, fanden die aufgel5d.
haltungsbuden und Erfriſchungsſtände lebhaften Zuſtru.3..5
Schießbude, vor allem eine viel begehrte Angelbude mawch
und die Tombolaloſe waren ſehr bald vergriffen. 1 R0=
Mitternacht konnten ſämtliche glücklichen Gewinner iſ
Empfang nehmen. Auch ſonſt war für allerhand hikſ0.
gen Sorge getragen. Alles in Allem: Es war ein ſchöm,
loſer Fröhlichkeit, wie man vom Schwimmklub Jung9/
langem gewöhnt iſt.
— Der Mozartabend des Schnurrbuſch=Quartetts
findet nicht wie irrtümlich angegeben, Diensiin
Montag, den 4. März, ſtatt.
es iſt ein Gang durch unſere Zeit, ein Gang
zwiſchen Himmel und Erde. Die Artikel ſind
ſichtlicher, dafür aber weſentlich zahlreicher, die
Si=
per und klarer geworden. Nichts iſt von Lebensſkeill
ſeitiger wiſſenſchaftlicher Sprödigkeit zu meile
Nachſchlagewerken oft anhingen; überall enge 2
Leben und Praxis. In der Tat, dies iſt einer der
ſätze bei der Neugeſtaltung: den „Großen Brocſlſe
wahren Volksbuch zu machen, einem Buch, in. Le
und Belehrung in allen Fragen des täglichen. Sc
— ſei es aus Beruf oder Familie, ſei es aus Ruſ
ſchaft, ſei es für eine Liebhaberei oder zu ernſtel
iſt es erreichtzf
Neue und die Mannigfaltigkeit des Bandes
unterrichtet man ſich am beſten durch die Anshle
lages, die in jeder größeren Buchhandlung koſeils
Wie ſehr der „Große Brockhaus” gerade für. 9e
unentbehrlich ſein wird, zeigen z. B. die umrchle.
auffindbaren Ratſchläge für erſte Hilfe bei 4üc
ſchläge bei Krankheiten, für die Hausfrau o.
wörter wie Abſtillen Amme) Winke für Boſter. Ne
liebhaber mit praktiſchen Anleitungen, Beiule.
(Apotheker Arzt), Aufklärung über brennende. D.
juriſtiſche Tagesfragen (z. B. Altbeſitz). Alt
Werk, das in die Hand von jedermann ge9l.
Artikel trotz ihrer volkstümlichen Faſſung del 4io
modernen Wiſſenſchaft ſtandhalten, iſt bei Sic
ſelbſtverſtändlich. Beſondere Erwähnung peide.
zahlreichen Bildbeigaben, die das Wert zu eine.
Bilderbuch unſerer Zeit machen. Dieſen Baite
und ſeine Abbildungen zu beſchauen, biete. L.
ſchen Genuß. Zum erſten Male in einem grobe.
finden wir Autotyvien — alſo die Wiedergab”.”
— im Text. Sehr zu begrüßen ſind die zahlreie
die techniſch vollendeten Landſchafts= und Sicle
Tafeln Alpen und Alpiniſtik). Diagramme. 2e
mter P
niſche Zeichnungen, Handſchriften berd
Landkarten, Tier= und Pflanzenbilder, Vobi
ARet
und Literaturgeſchichte — wer wollte ſich
Zeilen eine auch nur annähernd volſteg”,
Dazu hat der Verlag einen ermäßigten Sichſe.
jenigen geſchaffen, die ſich bald entſchließen:
hlung
Zeit gelten. (In Ganzleinen Mk. 22.50 ſtc.
Auch alte Lexika aller Verlage können, !.*
den und ermäßigen den Bandpreis abermols.
ſcheint das Lerikon nicht, die Erfahrungen. N.
Ausgabe in einzelnen Heften oder Helle
die Bezieher mit ſich bringt; dafür ſind —
5 Mark an für die Subſkribenten möglig.
mag eine ſchwierige Rechendle.
V
Montag, den 4. März 1929
Ceite 3
vof ktzFannlung der Deufſchen Lebens=
ef jährige Jahres=Hauptverſammlung des
Landes=
ſen der Deutſchen Lebensrettungs=
W. fand am Sonntag nachmittag unter reger
Be=
ſ-la des Nalghmnaſtums ſtatt. Nach dem Vericht
gusen (Herr Roth) ſowie des Geſchäftsführers und
zi arn del) hat die Zahl der Mitglieder gegenüber dem
urn, einen wertvollen Zuwachs erfuhr der
Landes=
ſCrründung der Ortsgruppe Worms. An Prüfungen
zu sabgelegt: 153 Grundſcheine, 35 Prüfungen II und
is ſilberne Ehrenzeichen für Rettung aus Waſſersnot
erliehen werden, außerdem erhielten zwei Perſonen
eumen. An Retrungstaten ſind im Berichtsjahre zu
irk Starkenburg 11, im Bezirk Rheinheſſen 5 und
bient 1, insgeſamt im Bezirk Heſſen 17. Ohne Hilfe,
zſchlag im Waſſer, erlagen 5 Perſonen, im ganzen
zn. Fälle Freitod 13 Perſonen in Heſſen ertrunken. —
hder Bezirksleitungen (Starkenburg, Rheinheſſen und
9erichten der Ortsgruppen Offenbach und Worms iſt
41 überall eifrig gearbeitet wird, daß aber leider die
„Sens=Rettungsweſens durch die Städte nicht überall
raftig wie erforderlich gehandhabt wird. — Herr
Nihdwren für ihre Berichterſtattung. Die Neutpahlen
WirSahl des bisherigen Vorſtandes einſtimmig durch
tende betonte noch, daß die Hauptarbeit für die
atüthle. Weiſe in den Schwimmvereinen geleiſtet werde,
ungsſch4ßzner ausbilden, und daß durch dieſe Vereine die erfor=
Schritwe, den Stadtbehörden getan werden müzten.
Anſchlutin, den geſchäftlichen Teil der Jahres=
Hauptverſamm=
urden 1AhWbilder der D. L.R.G. (Deutſchen
Lebensrettungs=
hat, den Begleitvortrag hierzu hatte Herr Wandel
0. Vortrag und den Lichtbildern ſelbſt lag das Motto
M2cwimmen und Retten, werdet Rettungsſchwimmer
4 der D. L. R.G.‟ Die Lichtbilder wie der Vortrag
ſaMA eiſe ſehr inſtruktiv, und es ſollte wirklich
jeder=
ſ.6zumal bei dem geringen Jahresbeitrag von 1 RM.,
meinnüntz= iebes= und Rettungswerk durch den Beitritt zur
uu ſt tzen.
Niſſions/imwoche. Das China von heute und die
beſpratll iſſionsdirektor Dr. Freytag in ſeinen klaren,
ernueckt tzin Ausführungen beim erſten Vortrag der
Miſſions=
ſche im /insindehaus der Petrusgemeinde. Er gab ein Bild
gewalti ! eiſtigen Umwälzung im heutigen China in ihren
nnbam Entwicklungsſtadien. Seit dem Opiumkrieg, dem
hame Revolution und dem Erwachen des Nationalis=
aᛋürrete er die Lage der kleinen chineſiſchen
Chriſten=
ſchon daran zu erkennen iſt, wie ſehr um ſie
ge=
ſiöhepunkt dieſes Kampfes waren die regelrechten
dſie Terroriſierung im Jahre 1927, die der weitaus
gifiſchen Chriſtenſchaft ſtandhaft gerragen hat.
Er=
esz in dieſer Zeit die Zahl der Taufbewerber ſehr
2er größte Teil der angelſächſiſchen Miſſionare hat
Bocches der ruten Südarmee nach Peking ſich aus dem
kzirzz nrüſſen, iſt aber jetzt zum größten Teil ſchon wie=
Auf Grund von Beſprechungen mit führenden
ir Jeruſalem hat die geſamte evangeliſche Miſſion
Arbeit erfaßt, daß ſie den Chineſen nicht
euro=
y ſches Chriſtentum aufdrängen will, ſondern ihnen
tr usbildung eines echt chin ſiſchen Chriſtentums, das
Burchdringung der bibliſchen Wahrheit mit der
icher Art darſtellt. — Auf den Vortrag folgte eine
ſte die das große Intereſſe bewies, das man dieſen
he, ſo daß diei Veranſtaltungen wohl mit einem
rechnen haben. Montag abend ſpricht Pfarrer
-)über die „Kulturkriſe in Afrika”.
Sküuner für Montag, den 4. März 1929.
8y ater Großes Haus: Keine Vorſtellung. —
Stung 20 Uhr: Zwiter Mozart=Abend des Schnurr=
MMOrpheum, abends 20,15 Uhr, Gaſtſpiel
MMillo=
rinzſßzö-ſcherin”. — Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee
Ne UFf, Alte Poſt, Hotel Schmitz, Perkeo, Spaniſche
Numm mrint, Hotel zur Poſt, Weinhaus Maxim, Turnhalle
Bit.„Karl, Wiener Kronenbräukeller, Kaffee Ganß=
=K) Ncckartor, Waldſchlößchen, Hotel Prinz Heinrich,
Wiſcher Hof. — Ludwigshöhe, nachm. 16 Uhr:
fütorſtellungen: Union=Thegter, Helia, Pglaſt=
Der Wert des Seefiſches als vollwerdiges Volksnahrungsmittel
wurde im Binnenlande vor dem Kriege in den großſtädtiſchen und
in=
duſtriellen Hauptabſatzgebieten mehr und mehr erkannt. Aber ſchon
lange bevor der Binnenländer eine Ahnung davon haben konnte, welche
unermeßlichen Werte durch den Seefiſchfang für Volkswohl und
National=
vermögen aus der Tiefe des Meeres der Förderung harrten, war dem
Küſtenhewvohmer bekannt, welches unſchätzbare Nahrungsmittel ihm das
Mcer zur Erhaltung ſeines Daſeins vorſorglich zur Verfügung ſtellte.
Mochten im Laufe der Jahrhunderte Deichbrüche und
Ueberſcklvem=
mungen. Stürme und Wetterſchläge die ohnedies kargen
lanwirtſchaft=
lichen Erträgniſſe maucher Küſtangebiete vernichten, immer wieder blieb
zu Zeiten der Hungersnot den Strandbewohnern und Küſtenfiſchern
ein Nettungsanker getreu: Der nahrhafte Seefiſch!
Dieſer Helfer in der Not fiel freilich unſeren Vorfahren
ebenſo=
wenig wie heutezutage der modernen Hochſeefiſcherei als reife Frucht
in den Schoß. Gerade das Gegenteil war ſchon damals und iſt heute
noch der Fall: die für uns ſo wertvollen Bewohner des Meeres mußten
zu allen Zeiten mit unſäglicher Mühe und in härteſter Arbeit, ja nur
Der Deutſche i6t zu wenig Seefiſch!
oor Fteiscen
wzarreisch
Kahd
Ktn.
Sor EIScR
cEIscn
Die jüngſten ſtatiſtiſch errechneten Tahlen auf den Kopf der
Bevölkerung, Kür Eiſch und Fleiſch in Deutſchland und England.
zu oft unter Ginſetzung des Lebens, und heute in den neuzeitlichen
Betrieben unter Aufwand gewaltiger Betriebskoſten dem Mere
abge=
rungen werden.
Es iſt ein gänzlich falſcher Standpunkt, den ſich einzelne Volkskreiſe
zu eigen gemacht haben, das Seefiſchfleiſch abzulehnen. Jeder
gewiſſen=
hafte Hausvater muß, ehe er ein abfälliges Urteil ſpricht, mindeſtens
zu der Ueberzeugung gekommen ſein, daß ſein Urteil auch nicht der
richtlichen Grundlage entbehrt. Bei Beurteilung des Seefiſchfleiſches
aber hält es leider mancher nicht für nötig, ſcine einmal vorgefaßte
Meinung mit ſachlicher Gründlichkeit nachzuprüfen. Es gibt genug
Fa=
milienväter, die dem falſch angelegten Grundſatz huldigen: „Was der
Bauer nicht kennt, das ißt er nicht!‟ Ein gewiſſenhaft denkender
Haus=
vater muß eine derartige Auffaſſung ohne weiteres verwerfen; denn es
liegt auf der Hand, daß jeder Menſch in der ihn berührenden wichtigen
Magenfrage das Recht und die Pflicht hat, der Sache auf den Grund
zu gehen. Daher müßten alle noch abſeits vom Seefiſchfleiſchgenuß
ſtehenden Fanulienväter und Hausfrauen ſich bewühen, auch hier auf den
Grund zu gehen, um den Seefiſch in ſeiner mannigfaltigen und
wohl=
ſchmeckenden Zubereitung gründlich kennen zu lernen; bald würden ſie
ſein Lob ſingen, wie ſo viele Tauſende deutſcher Hausfrauen, die den
Seefiſch auf dem Mittagstiſch unter keinen Umſtänden miſſen möchten.
Im Intereſſe der Ernährung und Geſundheit des deutſchen Volkes
und zur Stärkung der deutſchen Handelsbilanz liegt es, daß ſich die
Secfiſchmahnung immer mehr einbürgert. Zu dieſem Aweck wird vom
Ausſchuß für Seefiſchpropaganda, der vom Neichswiniſterium für
Er=
nährung und Landwirtſchaft ins Leben gerufen iſt, ein ausgezeichnetes
Seefiſchkochbüchlein verbreitet, das in den Fiſchgeſchäften erhältlich iſt.
— Bücherſtuhe Alfred Bobenheimer. Der heute abend ſtattfindende
Vortrag des Leiters der Odenwaldſchule Paul Geheeb beginnt
um 8 Uhr in der Otto=Berndt=Halle.
RH. Vom Reichsverband des deutſchen Handwerks wird uns
ge=
ſchrieben:
Die bereits für den Vormonat gemeldete allgemeine Geſchäftsſtille
hat im Monat Februar infolge der außergewöhnlich großen Kälte keine
Belebung erfahren. Veſonders kritiſch wurde die Lage in den
Bau=
haupt= und Baunebengewerben, wo infolge des völligen Stillſtandes der
Betriebe Umſätze überhaupt nicht mehr getätigt wurden. Lediglich im
Schloſſer= und Klempnerhandwerk, das durch die Auftauarbeiten au
Gas= und Waſſerleitungen ſowie Reparaturarbeiten bei Rohrbrüchen
zahlreiche Aufträge zu verzeichnen hatte, war die Geſchäftslage beſſer.
Auch in den anderen Berufen des Baugewerbes hofft man mit Eintritt
von Tauwetter auf Beſſerung der Geſchäftslage. Die Ausſichten für
die Geſtaltung des Baumarktes im nächſten Sommer ſind noch ungeklärt.
Aufträge für Neubauten, liegen bislang noch wenig vor. Abgeſehen
von der kalten Witterung, wurde die Geſchäftslage auch nachteilig
be=
einflußt durch die ſehr große Zahl von Arbeitsloſen, was eine
Ver=
minderung der Kaufkraft gegenüber dem Handwerk bedeutete. Vor
allem die Nahrungsmittelhandwerke waren hiervon betroffen. Nicht
einmal die Handwerksberufe, für die der Februar Saiſonmonat zu ſein
pflegt, konnien die ſonſt übliche Belebung aufweiſen. In den
Beklei=
dungsgewerben blieb trotz des nahe bevorſtehenden Oſterfeſtes der
Auf=
tragseingang überwiegend gering, da infolge der Witterung noch kaum
Bedarf an Frühjahrsgarderobe beſtand. Das Schuhmacherhandwverk
be=
zeichnet ſogar verſchiedentlich den Berichtsmonat als den ſchlechteſten ſeit
der Inflation. Selbſt Reparaturarbeiten wurden nur in ſtark
vermin=
dertein Umfange erteilt, zum Teil weil durch die Damenüberſchuhe das
Schuhwerk ſehr geſchont und Reparaturen daher weniger notwendig
werden. Von der ſonſt üblichen belebenden Wirkung des Faſchings auf
einzelne Handwerksberufe wird in dieſem Jahre faſt nichts berichtet;
überwiegend heißt es ſogar, beiſpielsweiſe im Friſeurhandwerk, daß
infolge der geringen Kaufkraft der Kundſchaft und der großen Kälte die
Beſchäftigung nachließ.
Beſonders ſchwierig geſtaltete ſich in der Berichtszeit die
wirtſchaft=
liche Lage des Handwerks durch den außerordentlich ſchlechten
Zahlungs=
eingang. Auch ſtarke Preisunterbietungen waren infolge des grotzen
Arbeitsmangels an der Tagesordnung.
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt erfuhr für die Arbeitnehmer der
meiſten Handwerksberufe eine weitere Verſchlechterung. Vor allem in
den Berufen des Bauhaupt= und der Baunebengewerbe wurden weitere
Arbeiterentlaſſungen notwendig. In vielen Fällen war es den
Be=
trieben nicht einmal möglich, ihre Stammarbeiterſchaft zu behalten.
Be=
richte über Lohnänderungen liegen nicht vor. Dagegen wird darauf
hingewieſen, daß die ungeklärte Lohn= und Tariffrage im
Bauhaupt=
gewerbe lebhafte Beunruhigung hervorruft. Schwierigkeiten in der
Beſchaffung von Materialien und Rohſtoffen werden nicht g meldet. Die
Preiſe blieben überwiegend auf dem Stand des Vormonats. Lediglich
für die Mehlpreiſe und Rinddiehpreiſe iſt vereinzelt eine Erhöhung
eingetreten und auch die Kupferpreiſe ſind in der Berichtszeit infolge
der kürzlich erfolgten Gründung des Weltkupferkartells um
durchſchnitt=
lich 10 Prozent geſtiegen.
— Stenographie. Wir verweiſen hiermit auf die am Dienstag, den
5., und Freitag, den 8. März d3. Js., im Unterrichtslokal der
Steno=
graphen=Vereinigung „Gabelsberger”, Handwerkerſchule (Ecke
Karl= und Nieder=Ramſtädterſtraße), beginnenden neuen Kurſe in
Reichskurzſchrift. Die Unterrichtserteilung liegt in Händen ſtaatlich
ge=
prüfter Lehrer der Stenographie. Das Honorar kann, den
Zeitver=
hältniſſen entſprechend, in Raren bezahlt werden. Anmeldung in der
erſten Stunde. (Siehe heutige Anzeige.)
Kunffnglizen.
Ueder Werke, Künſtier oder fünſtleriſche Veranſkaltungen, deren im Nachſfehenden Erwäbnung
geſchiebt, behät ſich die Redaftion ihr Urteil vor.
— Kulturfilmgemeinde. Vor mehr als 700 Jahren
wur=
den deutſche Bauern und Handwerker aus dem Rheinland, der Efel
und aus Luxemburg nach Siebenbürgen geruſen, um die bisher von
Pflug und Spaten unberührte Wildnis in fruchtbares Kulturland
um=
zuwandeln. Inmitten fremder Volksſtämme, allein auf ſich angewieſen,
haben ſie dabei bis auf den heutigen Tag ihr Volkstum bewahrt und
Kulturwerte geſchaffen, die denienigen, der Siebenbürgen bereiſt, immer
wieder in Erſtaunen verſetzen. Von dieſen deutſchen Sicdlern und ihrer
ſchönen neuen Heimat berichtet der Film, der am Mittwoch, den 6. März,
abends 20 Uhr, als 4. Sonderveranſtaltung in der Aula des
Nealgymnaſiums (Eingang Kirckſtr.) gezeigt wird. Prächtige Aufnahmen
ſchildern Sitten und Gebräuche der Siebenbürger Sachſen und machen
uns mit ihren kulturgeſchichtlich ſo intereſſanten Verteidigungsonlagen
zum Schutze ihres Glaubens und Volkstums bekannt. — Herr
Studien=
rat Dr. Vetter, der auf mehreren Reiſen Siebenbürgen eingehend
kennen gelernt hat, hält dazu einen kurzen einleitenden Vortrag. Der
Film dürfte zweifellos großem Intereſſe begegnen. (S. heutige Anzeige.)
der neue MEROEDLO-BENZ
„Mrburg
Aiäer T 99
*
Einige Urteile aus unserem Kundenkreise sagen es Ihnen:
o Der vollkommenste Wagen.., den ich bis heute gefahren habe. . . schon teure Auslandswagen benützt/
jedoch festgestellt, daß deren Leistungen in keinem Verhältnis zu Ihrem Achtzylinder Typ „Nürburg” stehen
o Flottes Anzlehen .. . Ganz besonders schätzen wir an dem Wagen das fotte Anziehen und das schöne
Liegen auf der Straße. bei hoher Geschwindigkeit . ..
o Einzigartlge Geschmeldigkeit .. . kann ich Ihnen als alter Aufomobilist nur sagen, daß ich
bislang=
keinen Wagen von solchem Anzugsmoment und solcher Geschmeidigkeit des Motors besessen habe . . .
o ldenle Straßenlage . . . Der Wagen hat ein vorteilhaftes Anzugs-Vermögen und liegt geradezu ideal auf
der Straße, auch bei größter Geschwindigkeit in den Kurven . . . guter Bergsteiger . . .
o Unbedingte Zuverlässigkelt . . . das unbedingte Gefühl der Zuverlässigkeit . . . Die Führung des
Wagens wirkt zelbst auf großen Strecken niemals ermüdend .. .
O Eine wirkliche Freude zu fahren.. , sehr verwöhnt durch die vorzüglichen Eigenschaften eines
Acht-
zylinders der besten amerikanischen Klasse, aber die Fahreigenschaften des „Nürburg” sind weit
über-
legen .. . eine wirkliche Freude, mit solchem Wagen zu fahren ...
artig ist der Erfolg, den Mercedes-Benz mit dem Typ Wiirburg
FOglleh naoh soinem Erscheinen überall erzioht hat!
Knkurtnsslos in L.efstzunze; Ausstattung und Preis: 6-Teitz, offener Wagen RMl. 14000, 6-7 sitz, Pulimen-Limausine RMl. 15000, eb Werk
Eie diesen Wagen vorführen! Unsere ausgedehnte Verkaufsorganisation steht zu Ihrer Verfügung.
AMABAABBNT ARNIENCESBLLSCHART
Ie: Frankfurt a. Maln, Abt. Personenwagen, Rathenauplatz 14, Vertretung: „Kraftfahrzeug‟ Motorwagen-Vorkaskekdro Otto Heinrich
Fstr. 34, Fernruf 4104.
Graf Hagenburg, Darmstadt,
Fernruf Hansa 2440, 2441.
Seite 4
Wieder ſtarke Beſtandsvermehrung!
Nach der Statiſi.k des Reichsverbandes der deutſchen
landwirtſchaft=
lichen Genoſſenſch=ften waren am 1. März 1929 vorhanden:
118 Zentralgenoſſenſchaften,
20 542 Spar= und Darlehnskaſſen,
4 624 Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften,
4 350 Molkereigenoſſenſchaften,
10 843 ſonſtige Genoſſenſchaften,
quſazmen: 40 477 landwirtſchaftliche Genoſſenſchaften.
Die Bebiegung im landwirtſchaftſichen Genoſſenſchaftsweſen im
Laufe des Monats Februar zeigt ein überaus günſtiges Bild,
zumal auch ſeit längerer Zeit zum erſten Male die Rückläufigkeit in den
Kategorien der Spar= und Darlehnskaſſen und der Bezugs= und
Abſatz=
genoſſenſchaften zum Stilſtand gekommen iſt. Die Erſtagenannten
kön=
nen ſogar einen effektiven Zugana verzeichnen, während die letzteren
mit 4 Neugründungen und 4 Auflöſungen den Beſtand des Vormonats
gehalten haben. Ju den übvigen Genoſſenſchaften hat die
Gründungs=
tätigkeit abermals, und zwar wiederum erhöhte Fortſchritte gemacht.
Zusgeſamt beträgt der efektive Zuwachs 49 Genoſſenſchaften, an dem die
Gruppe der Sonſtigen Genoſſenſchaften mir 32, die der
Molkereigenoſ=
ſinſchaften mit 14 und die der Zentralgenoſſenſchaften mit 2
Genoſſen=
ſchaften beteiligt ſind. Unter den 48 neugegründeten Sonſtigen
Genoſ=
ſenſchaften befinden ſich 12 Viehverwertungsgenoſſenſchaften, 9 Eier= und
Geflügelverwertungsgenoſſenſchuften und 5 Obſt= und
Gemüſeverwer=
tungsgenoſſenſchaften. Die beiden neugegründeten
Zentralgenofſen=
ſchaften ſind die Hauptuihverwertungsgenoſſenſhaft Schleswig=Holſtein
e. G. m. b. H, Kiel, und die Friſchei=Zentrale Oſtpreußen e. G. m.
E. H., Königsberg i. Pr.
Bb. Bensheim, 2. März. Aus dem Stadtparlament. Für
die letzte öffentliche Sitzung der Stadtverordnetenverſammlung vom 28.
Februar ſtanden elf Punkte zur Beratung, denen einige Mitteilungen
folgten. 1. Der zunehmende Automobilverkehr zeitigt erhebliche
Ver=
kehrsſtörungen und Gefahrenmomente, die Veranlaſſung geben,
Park=
plätze bereitzuſtellen, damit die Verkehrsſtraßen nicht durch die in
den=
ſelben längeren Aufenthalt nehmenden Automobile verſtopft werden.
Es müſſen daher gewiſſe Straßenteile nach dieſer Richtung hin
beſtimm=
ten Beſchränkungen unterworfen werden. Eine demenrſprechende
Poli=
zeiverordnung ſteht bevor. Als Parkplätze kommen der Ritterplatz,
Marktplatz und Georgsplatz in Betracht. — 2. Verkehrsintereſſen in
der Friedhofſtraße erheiſchen die Abänderung der Baufluchtlinie
hin=
ſichtlich eines kleinen Teils dieſer Straße vor dem Meierſchen Anweſen,
wodurch ein Stük Terrain gewonnen wird, das zur
Straßenverbreite=
rung dient. — 3. Zwei Beleuchtungsanträge von ſeiren eines
Teils der Anwohner der Grieſelſtraße ſowie der Schillerſtraße fanden
Zuſtimmung der Verſammlung und damit Erledigung. Der
erforder=
liche Kredit wurde bewilligt. — 4. Die auch von der Stadt
angenom=
mene Reichsverdingungsordnung hat ſich bewährt, ſodaß nach nunmehr
ablaufender Probezeit dieſelbe auch weiterhin in Kraft bleiben ſoll. —
5. Während der Inflation haben viele in Bensheim das
Bürger=
recht erworben und dabei Gebühren bezahlt, die zu den erzielten
Vor=
teilen in keinem Verhälrnis ſtehen, insbeſondere auch früheren
Erwer=
bern des Bürgerrechts gegenüber als ungerecht bezeichnet werden
müſ=
ſen. Als Akt ausgleichender Gerechtigkeit kommt eine auch vom
Mini=
ſterium empfohlene, anderweits bereits durchgeführte Aufwertung in
Betracht, um die geringe Gebührenleiſtung mit der erheblich höher zu
bewertenden Dauerleiſtung der Stadt in ein gerechtes Verhältnis zu
bringen. Die Verſammlung beſchloß den Erläuterungen des
Bürger=
meiſters entſprechend generell die Aufwertung dieſer ſeinerzeit erhobenen
und unzureichenden Gebühren, ohne ſich über die Höhe der Aufwertung
vorerſt feſtzulegen. — 6. Beſtimmungsgemäß hat die Neuwahl des
Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr, ſowie
deſſen Stellvertreters durch das Stadtparlament jetzt wieder zu erfolgen.
Der Finanzausſchuß ſchlägt Wiederwahl der beiden bisherigen
Funkrio=
näre dieſer Poſten, nämlich des Feuerwehrkommandanten Holzner und
deſſen Stellvertreter, Oberbauinſprektor Bräuning, vor, was genehmigt
wird. Dabei gedachte Bürgermeiſker Dr. Angermeier lobend der
Ver=
dienſte und treuen Pflichterfüllung der beiden Wehrführer, die ſeit
Jah=
ren ſich allerbeſtens bewährt haben und das volle Vertrauen der Wehr
und der ganzen Bevölkerung ſich erworben haben, was Stadto. Moſer
beſonders hervorhob. — 7. Der langandauernde und ſtrenge Winter
hat in zahlreichen Fällen der Bedürftigkeit die Auszahlung einer
Unterſtützungsſumme durch die Wohlfahrtsdeputation
not=
wendig gemacht, für die die Bewilligung eines Kredits von 3500 Mark
nachträglich gefordert wurde, den das Plenum bewilligt. Bei dieſer
Gelegenheit kam ein von dem kommuniſtiſchen Spartakusbund bei der
Stadtverwaltung eingereichter und von der Wohlfahrtsdeputation
begut=
achteter Dringlichkeitsantrag, der eine weitgehende Unterſtützung und
Ausnahmebehandlung der Erwerbsloſen nach einem 10 Punkte
umfaſſen=
den Programm begehrt, zur Kenntnisgabe. Die Stellungnahme der
Wohlfahrtsdeputation, der ſich die Stadtverordnetenverſammlung in
allen Punkten anſchließt, gebt dahin, daß ein Teil der Forderungen
durch die inzwiſchen durchgeführte Unterſtützungsaktion Erledigung
ge=
funden hat, ein anderer ſich nach geſetzlichen Beſtimmungen regele, noch
andere von Fall zu Fall äußerſt mögliche wohlwollende Berückſichtigung
finden werden, der Neſt für kleinere Städte nicht in Frage kommen
könne bzw. durch mannigfache vorhandene Wohltätigkeitsinſtitute
Er=
ledigung fände. — 8. Der Obſt= und Gartenbauverein hat für Bensheim
die obligatoriſche Bekämpfung von
Obſtbaumſchäd=
lingen beantragt, was nunmehr auch beſchloſſen wird. Dabei kommt
auch die Frage genügenden Vogelſchutzes in der Stadt zur Beiprehing.
— 9. Eine Wirtſchaftsrechnung, die Bürgerſteiganlage im Hohenweg
betr, wobei der um 355 Mark überſchrittene Kredit von 3500
nachträg=
lich entſprechend erhöht werden muß, findet Genehmigung. — 10. In
den letzten zwei Jahren iſt die Stadt und der Wohnungsmarkt
durch hierher verzogene Pächter von Wirtſchaften, die nicht rentierten,
mehrfach ganz außerordentlich belaſtet worden. Man möchte die
Bedürf=
nisfrage nach gewiſſen Normen und Vorſchlägen regeln, insbeſondere
aber ſollte die öffentliche Behandlung der faſt für Bensheim zur
Kala=
mität werdenden Angelegenheit die in Frage kommenden Spruchſtellen,
Kreis= und Probinzialausſchuß, auf die der Stadt durch die leichte
Kon=
zeſſionserteilung erwachſenden Schwvierigkeiten aufmerkſam machen,
zu=
mal die Angelegenheit öffentliches Intereſſe darſtellt.
Montag, den 4. März 1929
Aus Hefſen.
Die landwirkſchaftlichen Genofſenſchafken im Monak
Fellug 1i9.
Pon der Acker= zur Weidewirtſchafl
Die Umſtellung der Landwirtſchaft im hohen Bogelsberg.
Die zweite Beſprechung.
Die in Hartmannshain am 26. Januar zwiſchen Vertretern
der Bevölkerung und der Behörden begonnene Beratung der
Maß=
nahmen zur Umſtellung der Landwirtſchaft im hohen Vogelsberg
fand am Samstag, dem 23. Februar,
für den weſtlichen Teil des Gebiets in Ulrichſtein
ihre Fortſetzung. Miniſter Korell, begleitet von den
Miniſte=
rialräten Becker, Heyl und Bauer führte den Vorſitz in der
Verſammlung, die außer von den Spitzen der Behörden,
Kreis=
direktor Dr. Jann (Schotten). Vertretern des Forſtamts, des
Landwirtſchaftsamts, des Veterinäramts, der
Landwirtſchaftskam=
mer in der Perſon des Generaldirektors Dr. Hamann,
Oeko=
nomierat Breidenbach und des Sachverſtändigen, für
Grün=
landwirtſchaft Dr. Graeber, von den Landtagsabgeordneten
Dr. v Helmolt, Fenchel, Dr. Keller (Gießen) Maurer
und Lux ſowie von den Bürgermeiſtern der in Betracht
kommen=
den Gemeinden und einer unerwartet großen Zahl von Zuhörern
beſucht war. Miniſter Korell begrüßte zunächſt die Anweſenden
und wies auf den Zweck der Verſammlung hin. Die Umſtellung der
Landwirtſchaft ſolle nicht vom grünen Tiſch aus dekretiert und
nicht gegen die Bevölkerung, ſondern mit deren
bewußtem Willen
durchgeführt werden. Weitere Begrüßungen folgten.
Darauf ergriff Miniſterialrat Bauer das Wort, um ähnlich
wie in Hartmannshain die Notwendigkeit des Ueberganges zur
Weidewirtſchaft zu begründen. Er wies dabei beſonders auf die
klimatiſchen Verhältniſſe des Vogelsberges
hin und namentlich auf die reiche Niederſchlagsmenge, die nicht
nur im Winter, Frühjahr und Herbſt, ſondern namentlich auch im
Sommer die Bearbeitung und Ernte der Feldfrüchte erſchwere, ja
zum Teil unmöglich mache. Bei einer Geſamtniederſchlagsmenge
von 1164,9 Millimetern im Jahre 1927 in Ulrichſtein ſeien in den
ſieben Wintermonaten 584,3 Millimeter und in den fünf
Sommer=
monaten 580,6 Millimeter, davon im Auguſt und September allein
297,9 Millimeter gefallen. In Bad=Nauheim alſo in der Ebene,
ſeien in der gleichen Zeit insgeſamt nur 594,6 Millimeter Regen
niedergegangen. Die Statiſtik für die Jahre 1911—1920 und
1924—1927 ergebe das gleiche Bild. Dieſe Witterungsverhältniſſe
behinderten aber die Weidewirtſchaft durchaus nicht. Was an
Heu infolge der Näſſe nicht eingebracht werden könne, müſſe durch
Silogras für die Winterfütterung erſetzt werden.
Von der Möglichkeit der
Ausſprache
wurde reger Gebrauch gemacht. Von Kreisveterinärarzt Dr.
Schmidt (Schotten) wurde darauf hingewieſen, daß die
Weide=
wirtſchaft in Verbindung mit hellen, luftigen Ställen das beſte
Mittel zur Bekämpfung der Rindertuberkuloſe ſei. Stein
(Stumpertenrod) begrüßte das Vorgehen der Regierung und
brachte dann eine Reihe von Wünſchen vor, die mehr auf das
poli=
tiſche Gebiet abſchweiften. Es ſei den Bauern einerlei, ob das
Staatsgebäude eine republikaniſche oder eine monarchiſtiſche Front
habe wenn nur die Mauern nicht morſch ſeien. Die Bauern
könn=
ten für die Umſtellung nicht Koſten übernehmen, die ihnen bei
dem heutigen Zinsfuß wie Bleiklumpen an den Füßen hingen.
Miniſter Korell dankte dem Redner für das Verſtändnis,
das er den Plänen der Regierung entgegenbringe und ſtimmte
ihm darin bei, daß die Landwirtſchaft des Vogelsberges eine
höhere Zinslaſt als 3 bis 4 Prozent nicht tragen könne. Es ſeien
auch bereits Erwägungen angeſtellt über die Gründung einer
Zentral=Geldbeſchaffungsſtelle.
Jedenfalls werde die Regierung die Bauern, die gu
lung eingingen, nicht ſtecken laſſen. Abgeordneter 90,
tete eine Verkürzung des Weges vom Produzenten;
cher durch ein Zuſammengehen beiderſeitiger Organut
beklagte Ausgeſtaltung der ſteuerlichen Einheitsbevo
rade von einer Rechtsregierung eingeleitet worden.
ſchilderte dann den großartigen genoſſenſchaftlichen?
Gemeinde und erwähnte, daß der Weichkäſe der pal
Felda in Paris einen großen Abſatz habe. Beſſeru
ſein, wenn das deutſche Publikum dieſen Käſe kaufe
zoſen ihren Camembert behielten. Abg. Fencheln
Koſten der Umſtellung und warnte vor der Neugu/k
Molkereien. Miniſter Korell erwiderte eine
komme nur dann in Betracht, wenn durch die Und
größere Menge von Milch verwertet werden mißit
nur für ſolche Gegenden, wo keine Molkereien ſeienn
müſſe nach Befriedigung des deutſchen Marktes die
Ausfuhr von Milchprodukten
ins Ausland ſein. Es werde unter anderem auch ein
induſtrie und ſonſtige Beſchäftigungsmöglichkeiten
rufen. Oer Bürgermeiſter Appel wies auf die g
der Melio ierung ſeiner Gemeinde Ulrichſtein.
Reinüberſchüſſe von 304 Mark pro Kuh durch die 29
erzielt worden. Beiſpielgebend hierfür ſei der von
ſchaftskammer bewirtſchaftete Selgenhof. Fiſcher;
rät, alle politiſchen Erörterungen aus der Debatt
Stein=Ulrichſtein iſt dankbar für jede Hilfe, ſie d0
Koſten verurſachen. Generaldirektor Dr. Hamani
Vorzüge des Vogelsberger Höhenrindes, Miniſterinn
wies auf die große Bedeutung der Leiſtungszucht 7
rung der Wirtſchaft hin und hob hervor, daß die
Beiſpielswirtſchaften
nicht durch große Mittel, ſondern durch ſachverſtänkg
unterſtützt werden ſollten. Nachdem dann noch Mö.
rodt die Verwirklichung des Bahnprojekts im weſtltz,
Vogelsberges erörtert und einige Plänkeleien zwah
denen Rednern ſtattgefunden hatten, hielt Miniſter=
Schlußwort. Mit Freude nehme er die Stärkung nm
ſtadt, daß die Regierung mit ihren Plänen das
Vogelsberger Landwirtſchaft genieße. Alle noch
Einzelmaßnahmen ſollen in ſtändiger Führ ont
der Behörden mit der Bevölkerung bw!
tretern getroffen werden. Die Gemeinſamkeit dem
faßte er zuſammen, in ein Hoch auf das
Heſſenur=
deutſche Vaterland. — Dann wurde nach etwa
Dauer die Verſammlung, in der eine etwa 200 Könn
nehmerſchaft in drangvoller Enge unter
geſpanntz=
ſamkeit zuſammengeſeſſen hatte, geſchloſſen.
Vor der Verſammlung hatte der Miniſter unte u90 k.ſ0
Generaldirektors der Landwirtſchaftskammer Dr. K‟
Oekonomierats Breidenbach, Vorſitzender 40
ſchaftskammer=Ausſchuſſes für Oberheſſen, eine
Beſichtigung des Selgenhofs,
der von der Landwirtſchaftskammer als Muſte
ſchaftet wird, vorgenommen. Er drückte ſeine hoheis!
über die Ergebniſſe der Leiſtungszucht des Vogelsbeis”
Höhenviehs aus ſowie über die Einrichtungen des zanf
alle neuzeitlichen Errungenſchaften, wie SilograsC7 ürlch mit
bereits eingeführt ſind.
Aund
U70
* Brandau, 2. März. Unter zahlreicher Beteiligung aus nah und
fern wurde am letzten Donnerstag der Maurermeiſter Adam Becker
im Alter von 82 Jahren zur letzten Ruhe gebettet. Becker machte
den Feldzug von 1870/71 als Unteroffizier in der 7. Kompagnie In.=
Regts. 115 mit. Es wurde ihm die damals ſehr ſeltene Auszeichnung
E. K. 2. Kl. verliehen. Er war Mitbegründer des hieſigen
Kriegerver=
eins, den er 36 Jahre als 1. Vorſitzender mit der größten Umſicht zum
Wohle und Segen leitete. Wegen vorgerückten Alters legte er 1909 den
1. Vorſitz nieder; er wurde zum Ehrenvorſitzenden ernannt. Becker
war ſtets ein freier und offener Charakter. Sein Verdienſt und Wirken
ſteht bei uns in Ehren und lebt bei uns über das Grab hinaus. Ob
ſeiner hohen Verdienſte ehrte ihn der hieſige Kriegerverein dadurch,
daß er ihn unter Mitwirkung einer Muſikkapelle zu Grabe trug. Drei
auswärtige Vereine, Hoxhohl=Allertshofen, Lützelbach und Gadernheim
gaben ihm das letzte Geleit.
2bezw. 3 Haar-Waschungen
39
Dann bitte nur Hellpen verlangen Dieses mille
Kopfwasch-
pulver verschönert alle Haare (blonde und dunkle) ganz wunderbar.
Es igt bestimmd das günstigste Mittel für Ihr Haar, dem Sie
wirklich vertrauen können. Beim nächsten Einkauf verlansen
Sie ausdrücklich: Helipon! (I St. 1137
a. Offenbach, 1. März. Die Frage, ob bei der Beſetzung zweier
Nektorſtellen an den hieſigen Volksſchulen ſtatt eines evangeuiſchen
Rek=
tors ein freireligiöſer ernannt werden ſolle, iſt nun endgültig
ent=
ſchieden. Es wurden die evangeliſchen Lehrer Ripper (Sozialdemokrat)
und der katholiſche Lehrer Zahn (Zentrum) zu Rektoren befördert. Beide
wurden von der ſozialiſtiſchkommuniſtiſchen Mehrheit der
Stadtverord=
netenverſammlung gewünſcht. Der katholiſche Mitbewerber aus dem
Stadtteil Bürgel, der von dieſem Stadtteil und der Zentrumsfraktion
der Stadtverordnetenverſammlung unterſtützt wurde iſt damit
unter=
legen. Die beiden Nektoren wurden bereits heute in ihr Amt eingeführt.
Ah. Sponsheim (Rhh.), 2. März. Es treiben Knoſpen
trotz bitterer Kälte. Schwarze Johannisbeeren haben in einem
hieſigen etzas geſchützt gelegenen Garten Knoſpen ausgetrieben. Eine
Naturſeltenheit.
He. Nierſtein 2. März. Am Bahnübergang gegeni-ciſſ acht
Eit des
uird
ſtrengter Arbeit nicht rechtzeitig vom Bahnkörper enten:
inſel ereignete ſich ein Autounfall. Ein mit Miſt M72. 2auf
wagen geriet infolge der Glätte ins Rutſchen und lor 2i0,zaand) gei
durch die dort paſſierenden Züge durch Umleitung Verſpä 7f
— Der Schreinermeiſter Karl Bittel kam infolge der Auts
und brach den Arm. Dr. Reuter leiſtete dem VerunglMAi,
Wohnung die erſte ärztliche Hilfe.
He. Alsheim, 2 März. Das Kriegerdenkmal!
liſchen Kirchengemeinde wird im Laufe de8 79l
Aufſtellung kommen, nachdem alle entgegenſtehenden Schs .
ſeitigt werden konnten. Mit den Arbeiten dürſte uw
dem Eintritt günſtiger Witterungsverhältniſſe begomen=!”
Entwurf des Denkmales, das im unteren Teile des 9299
gegenüber der evangeliſchen Kirche errichtet werden ſoll zn 2.
uyrt durch das Kreisbauamt Worms.
Ah. Alzey, 2. März. Gasexploſion in All?
Sohn des ſtädtiſchen Arbeiters Georg Raſch mit eind ?
Lampe die Waſchküche betrat, erfolgte plötzlich eine heſti”
durch deren Bewvalt eine Mauer des Gebäudes umgeriſſol
wurde von der ſtürzenden Mauer erfaßt und erheblich
er ins Kreiskrankenhaus überführt werden mußte. M!
c=
ſcheint ſich infolge eines Rohrbruches, den man außerugd
Gas angeſanmelt gehabt zu haben. Bereits einige 7a3 0.
in dem betreffenden Hauſe Gasgeruch gemerkt worden. B
Vorkehrungen wurden durch die Polizei getroffen.
Ah. Bingen a. Rh., 2. März. Bürgermeiſter,hil.
nit Rückſcht auffr4 N.
Uaeralt ve.
überaft gier
heit zum 1. Aprl ds. 3s. in den Ruheſtand zu trete
Bürgermeiſter Neff in guten wie in böſen Tagen die Geſte
Vingen gelenkt und allezeit der Stadt treu gedient.
Ae=
mußte auch er in des Nheinlandes ſchichſalsſchweren Baul
laſſen und tas harte Los der Ausweiſung koſten. Bielle.
33 Jahren ſeiner Amtstäüigkeit iu Bingen erreickt md 90
hat ſich vieles gewandelt und veründert zum Wohlergeche”
nerſchaft. Die Frage der Nachfolgerſchaft findet dahl
daß die freiwerdende Stelſe eines Bürgermeiſters der
elsbald ausgeſchrieben wird. Birgermeiſter Nef ilhlt.”
die Amtsgeſchäfte weiter, bis der Nachfolger eingeſiht 2 4
Die bekannten gelbroten Skell-Purnpen erzaöglichen schnelles, bedre
Tanken aus sichtbaren, geeichten Messgefässog, Saubere, stets gieiet"
bende Qualität ist ein wesentlicher Vorzug des aus der ganzen
wegen seiner einzigartigen Güte geschätzten Betriebsstoße
Rhenania -Osse
Mineraldtwerke Aktiengesellst
F A u K v s S 4 u To O U s U S P
[ ← ][ ][ → ] Seictatgien.
MiSäiNt vom 1. Nakionalen Hallenſperifeft
I1 Frankfurker Sporkpalaft.
* Sakutt 7 — 20 Uhr —, der Monatserſte iſt gerade
ngemchtt geworden — der Sportpalaſt iſt ſchon ſehr
t! Draßen ſtehen noch viele vor den Kaſſen — der
braund; ld— alſo fängt man ſpäter an! Gehen wir
ſchiiddurch die Halle: Sportler — Publikum — Be=
berarnd — Ein Vergleich drängt ſich auf mit dem
urterr kenſkortfeſt: Unverändert iſt die Halle mit
Bih, den ſcharfen Kurven, dem ungenügenden
ur dinrsorintſtrecken; unverändert iſt die „dicke”, ver=
—ft, hlleicht ſogar noch dicker” als das letzte Mal!
heitei rnehr „Publikum” da, ganz bedeutens mehr!
habuterſih auch die „Sportler” — der Qualität nach:
— von den Guten die Beſten! Von den
letz=
ſſeſſelbſt noch aus: am ſtärkſten Peltzer, der ſich
3 Phuiſim ſucht und findet, dann noch Körnig, der
zurunhkt, der nach dem traditionellen Medaillon nun
einen Spitzbart ſucht, aber noch nicht ganz gefun=
Schſäielich hat ſich noch die „Behörde” verändert, in
Teilſinund Teilchen nach dem Motto (nicht etwa:
te Scrt ſondern): Willſt du jung ſein, dann lächle!
Ihr”fer nicht ſchwer gefallen bei dem finanziellen
*
it dem Einmarſch aller Teilnehmerinnen und
rg Wamſer” — ein ganz alter Leichtathlet —
ait di reinſten Freude in ſeinem „jungen” Herzen —
— ſurid die „vielen, vielen Tauſende”, die erſchie=
C:Ziſt ſchwer ſchätzen; fagen wir 7000 rund! —
begiſm Die Abwicklung des etwas allzu reichhaltigen
is — nurlich mit Verſpätung!
dem Teil des Programms: im 50=
Meter=
r Tmen wird Trudel Gladitſch=Karlsruhe von
zur=ERnracht und Bühlmeier=Griesheim=Elektron ge=
— Gr1. Lauf des Sprinterdreikampfs
gih ibrragend! Kein Wunder — er hat ſich immer
ig fchhlen laſſen, aber auch dabei gelernt, deun in
läuufi rch er in Rennſchulen, in Spezialſchulen für
mit az ſchmalen ſpitzen Dornen! Seither mußie
ne Niestlage nach der anderen einſtecken. Jonath iſt
ſt ang verraſchend ſchnell! Eldracher=Eintracht wird
Fſn1 Hürdenlauf über 60 Neter iſt
ſt=Kauluhe vor Troßbach und Welſcher=Eintracht! —
„=binntaler Weider den 50=Meter=Lau; für
kremind erhält den Hans=Braun=Gedächtnis=Preis
andes — Der 3009=Meter=Lauf bringt den
ſhebuhn des 1. Teiles: Alle „Kanonen” ſind, da —
Oyn, öiher — der Marathonrekordmann Gerhardt
MeiſtſerSchqumburg! Dieſem auserleſenen Feld ſtellen
bemge äufer der näheren und weiteren Umgebung;
Ne — die Florſchutz, Kaufmann — Sander treten
an? M Vorſchau ſpricht von „der Delikateſſe”, des
unkd ait ſich wirklich was!! Boltze führt, aber nicht
dannnies Schaumburg! Das Tempo iſt unerhört —
Nrum ſbeiſtert! Bald kommen die erſten
Ueberrundun=
einn ſaſty plötzlich Helber für Tempo — Boltze geht mit
nbural trſucht es, fällt bald ab, Kohn auch! Noch 900
auch WGihardt iſt überrundet! Noch 800 Meter — jetzt
* Linelne vom Sportverein 1898 Darmſtadt dran
glan=
einn ko mt der grandioſe Endkampf: Boltze kann Hel=
Abſchaüln — aber Schaumburg kann gerade noch vor
a jBlien den Kohn den 3. Platz retten! Lindner wird
Dies eiſtung der Sieger iſt die beſte, die der Abend
rachte !?
TAßſt: Die Damen haben „ausgependelt” —
Ein=
eaffel gewonnen — da treten die „ſchweren”
um 17. elſtoßen” an! Hirſchfeld wird ſtürmiſch
Er yMalo liche Metzner=Frankenthal, der voriges Jahr
rmid noch als Jugendlicher auf dem „Nationalen”
221Ehehnerkngel 16,02 Meter ſtieß, iſt auch ſchen
Trichfei Dgibt ihm noch „Zukunft” Vorläufig überragt
D0ch Eus — „er”, der vorher in der Winterhalle auf
oien 1cu inoffiziell beim Training den Hallenwelt=
Derborzhatte mit 15,87 Metern! Bald hat denn auch
Aikum eie neue Senſation: Hirſchfeld ſtößt — elegant
2euu gehegur Schnelltraft aus der Hüfte — Hallenwelt=
Di72 15.47 Meter!! Zweiter wird der ſtark ver=
Schnen ”=Rüſſelsheim mit 14,52 Metern!
Duſchear feiern Hirſchfeld begeiſtert — er nimmt
bce genen und — geht ſtill ab! Noch ſchreit alles
19 — bichfeld!!” — da läuft Peltzer über die Bahu
” wes beachtet! — Und dann kommt der 1000=
Scho=mann meint: „Das wird ue
Schleife=
ei Aur Ier Bahn” und Fredy Müller ſagt: „Nur man
4Ddai macht Schoemann den Fehler und führt
ee gehn iche vor, läßt ſich führen — „Fredy” hängt an
Ziwereng ſurnen nicht mehr in Frage! Und zum Schluß
her In5— Schoemann verpaßt den Anſchluß — läßt
Nicht bAder erſt auf der Schlußgeraden den 2. Platz
Belet hnt geſiegt — das Publikum iſt zufrieden —
Ie Ncht,n (argert ſich, weil er wegen Schoemaun „den
Verrd Bhet” — Dann iſt es bald Mitternacht — noch
Sent Dachl Zublikum auf bei der 3 mal 1000=Meter=
* DuesNt aut beſetzt iſt! Sieben Mannſchaften kämpfen
aiut unc ie Plätze, bis ſchließlich die Schlußleute von
WIt und E. G. Mannheim um den 1. und 2. die von
Suifm it und Gießen um den 3. und 4. Platz laufen.
Dkühren Läufe des Sprinterdreikamp=
Den EWüiber 55 Meter ausgetragen! Das Publikum
„Schieb
— über bitte, Erklärung: nur wegen dem
Beiahickter gauz ungenügenden Auslauf! Jonath iſt
9 Mzen — er gewinnt überlegen mit insgeſamt
hlten
atig hat mit Eldracher Mühe, wird mit 12
Dr ihem mit 9 Zweiter! In der Hürdenkon=
Leini” Troßbach im 2. Lauf noch vor
Stein=
uR beide punktgleich mit 11 Punkten vor
Wel=
ſten an erſter Stelle ſtehen!
Lie Leiſtungen waren erſtklaſſig, daher — das
Reiſtert und zufrieden — der Verband war
de s zahlreichen Publikums — und die
Spork=
ch einig, daß ſo etwas Rückſichtsloſes wie
(Frankfurt bei einem Hallenfportfeſt vorkom=
men kann! Boltze war „platt, daß bei dieſer dicken Luft 8,50
herauskam”! Helber ebenſo erfreut und erbittert — Schaumburg
leicht betrubt über ſeine erſte Hallenniederlage durch D.S.B.ler;
er will zur Schutzpolizei und rechnet dann mir
Formverbeſſe=
rung! Kohn — der arme, „ſchwere” Kohn ſagt nur: „Menſch,
haſte mir jegeſehen, wie ick in die Kurve rumjefallen bin!” Er
iſt Berliner, freut ſich und iſt doch leicht betrübt, daß er wegen
einer ſo plötzlichen Gewichtszunahme von 22 Pfund einen
leich=
ten Formruckgang zu verzeichnen hat! Jedem das Seine! —
Alle freuen ſich auf Sonntag, auf Nürnbera! Peltzer verkundet
ſchon einen Hallenweltr=kord, den er allen Ernſtes in Nürnberg
lauſen will! „Fredy” meint, „der jiebt wieder reichlich an”
Jonath lächelt — er hat viel gelernt! Hirſchfeld iſt ſtillvergnügt
und Körnig — hofft, daß er bald einen wirklichen Spitzbart
bat!!
Helida.
Ergebniſſe:
Einladungskämpfe: Sprinterdreikampf 50 — 55 — 55 Meter:
1. Jonath 15 Pkte., 2. Körnig 12, 3. Eldracher 9 Pkte.
1000=Meter=Lauf: 1. Peltzer=Stettin 2,36,4 Min., 2. Müller=
Zehlendorf 2,38,2, 3. Schoemann=Berlin 2,38,3 Min.
3000=Meter=Lauf: 1. Boltze=Hamburg 8,50 Min., 2. Helber 1.=
Stuttgart 8,53, 3. Schaumburg=Münſter 9,05 Min., 4. Kohn=
Berlin, 5. Lindner=S. V. 92 Darmſtadt.
Kugelſtoßen: 1. Hirſchfeld=Allenſtein 15,47 Meter (
Hallen=
neltrekord), 2. Schneider=Rüſſelsheim 14,52, 3. Wengenroth=
Frankfurt a. M. 13,38 Meter.
Hürdenläufe 2 & 60 Meter: 1. Troßbach=Berlin 11 Pkte.,
1. Steinhardt=Karlsruhe 11, 2. Welſcher=Frankfurt a. M. 8 Pkte.
Offene Konkurrenzen ſür Herren: 50=Meter=Lauf: 1. Buthe=
Pieper=Eſſen 6,2 Sek., 2. Metzner=Frankenthal 6,3, 3. Schramm=
Mannheim 6.4 Sek.
800=Meter=Lauf: 1. Kaufmann=Frankfurt a. M. 2,05,9 Min.,
Schwander=M. T. G. 2,03,3, 3. Buxmeier=Dreieichenhain 2,02,6
Minuten.
5 mal 50=Meter=Pendelſtaffel: 1. V.f.L. Frankfurt a. M. 30
Sekunden, 2. Griesheim=Elcktron 30,3, 3. Eintracht A. 30,1 Sek.
4 mal 3=Runden=Staffel: 1. S. C. 80 Frankfurt a. M. 4,21,9
Min., 2. Griesheim=Elektron 4,23, 3. V.f.L. Frankfurt a. M
1,24 Min.
3 mal 1000=Reter=Staffel: 1. Eintracht=Frankfurt a. M. 8,31
Minuten, 2. M. T.G. Mannheim 8,39,2, 3. S.V. 98 Darmſtadt
.12,2 Min., 4. Gießen.
Wetthewerbe für Damen: 50=Meter=Lauf: 1. Haux=
Frank=
furt a. M. 6,9 Sek., 2. Bühlmeier=Griesheim=Elektron 7,3,
3. Gladitſch=Karlsruhe 7 4 Sek.
Handball: Fußballſortverein Frankfurt a. M.—Eintracht
Frankfurt a. M. 6:1 (3:0).
Fußball: Rot=Weiß Frankfurt a. M.—Kickers Offenbach
4:1 (1:0).
9000 Zuſchauer und ſchlechte Sichtverhältniſſe. — Verfagen des
Ordnungsdienſtes. — Die Olympiaſiegerin Radtke=Batſchauer
geſchlagen.
Wenn Nürnberg im Beſitz einer guten Sporthalle wäre, hätte
das am Sonntag abgehaltene Hallenſportfeſt ein ganz großer
Erfolg werden können. Die zur Verfügung ſtehende, 200 Meter
lange, aber ſchmale und in der Mitte durch Träger unterbrochene
Halle weiſt aber ſo ſchlechte Sichtverhältniſſe auf, daß es faſt zu
einer Kataſtrophe gekommen wäre. Das Intereſſe der
Nürnber=
ger an den leichtathletiſchen Kämpfen war über alle
Erwar=
tungen groß. 9000 Zuſchauer beſetzten die Halle. Da dieſe Maſſen
aber nicht hinreichend Sicht hatten und da ferner der
Ordnungs=
dienſt verſagte, wurde ſchließlich der Innenraum beſetzt, und nur
mit größter Mühe war es möglich, die Kämpfe überhaupt zur
Durchführung zu bringen. Verſchiedene Wettbewerbe, u. a. der
Hochſprung, mußten ausfallen. Der Organifation ſelbſt iſt kein
Vorwurf zu machen. Den Veranſtaltern ſind eben keine
geeig=
netere Halle zur Verfügung, und außerdem konnte nach den
früheren Erfahrungen auch nicht mit einem ſolchen Andrang
ge=
rechnet werden. Die Vorfälle am Sonntag haben jedenfalls
ge=
zeigt, daß Nürnberg eine ordentliche Sporthalle braucht. — Die
Kämpfe ſelbſt brachten einige Ueberraſchungen, deren größte die
Niederlage der Olympiaſiegerin Frau Radtle=Batſchauer, Berlin,
im 800=Meter=Lauf durch Frl. Dollinger=Nürnberg war. Frl.
Dollinger paſſierte bei 600 Metern die Olympiaſiegerin und
ver=
größerte bis ins Ziel ihren Vorſprung auf 8 Meter. Eldracher
gewann in Abweſenheit von Körnig und Jonath den
Sprinter=
dreikampf, Welſcher revanchierte ſich im Hürdenlaufen an ſeinem
Bezwinger vom Vortage, er ſchlug den Deutſchen Meiſter
Stein=
hardt um Handbreite. Hirſchfeld gewann zwar das Kugelſtoßen
ſicher, kam aber diesmal „nur” auf 14.58 Meter. Boltze war das
3000=Meter=Laufen nicht zu nehmen, und in der Städteſtaffel
ſiegte Stuttgart.
Sprinterdreikampf: 1. Lauf, 50 Meter: 1. Eldracher,
Ein=
tracht Frankfurt, 6,6 Sek., 2. Meiſel, Nürnberg, 3. Buthe=
Pieper, Eſſen, 4. Stumpp, Stuttgarter Kicker, 5. Metzger,
Eintracht Frankfurt. — 2. Lauf, 80 Meter: 1.
Eld=
racher, 9,4 Sek., 2. Buthe=Pieper, 3. Stumpp, 4. Meiſel,
5. Metzger. — 3. Lauf, 100 Meter: 1. Eldracher, 11,5
Sek., 2. Stumpp, 11,6 Sek., 3. Buthe=Pieper, 11,7 Sek. —
Geſamt: 1. Eldracher 15 Punkte, 2. Buthe=Pieper 11 P.,
3. Stumpp 10 Punkte.
60 Meter Hürden: 1. Welſcher, Eintracht Frankfurt, 8,6 Sek.,
2. Steinhardt, Phönix Karlsruhe, Handbreite zurück; 3.
Lö=
binger, 1. F.=C. Nürnberg.
1000 Meter: 1. Dr. Peltzer, Stettin, 2:33,8 Min., 2. Müller,
Zehlendorf, 2:35,5 Min. 3. Kaſtler, Berliner S.=C. —
Schoe=
mann=Charlottenburg gab auf.
4X100=Meter=Pendelſtaffel für Damen: 1. Sppg. Fürth 57 Sek.,
2. Nürnberger S.=C. 59 Sek., 3. 1. F.=C. Nürnberg, 2.
Mann=
ſchaft.
Kugelſtoßen: 1. Hirſchfeld=Allenſtein 14,58 Meter, 2. Uebler=
Fürth 13,54 Meter, 3. Bascalmany=Budapeſt 13,04 Meter.
10X100=Meter=Pendelſtaffel: 1. 1. F.=C. Nürnberg 2:03,4 Min.,
2. Nürnberger S.=C. 2:07,5 Min., 3. V. f. L. Würzburg
2:09,9 Min.
100 Meter offen: 1. Obermaier, München 1860, 11,8 Sekunden,
2. Wagner, Eintracht Frankfurt, 11,9 Sek., 3. Holzwarth,
1. F.=C. Nürnberg, 12 Sek.
3000 Meter: 1. Boltze, Hamburger S.=V., 8:55,1 Min. 2. Helber,
V. f. B. Stuttgart, 8:56,7 Min., 3. Kohn, Charlottenburg,
90 Meter zurück.
300 Meter für Damen: 1. Frl. Dollinger, 1. F.=C. Nürnberg,
2:28,1 Min., 2. Frau Radtke=Batſchauer 2:29,2 Min., 3. Frl.
Lenz=Wiesbaden.
Städteſtaffel (4X250 Meter): 1. Stuttgart 2:04 Min., 2.
Mün=
chen 2:07,2 Min., 3. Nürnberg 2:07,9 Min., 4. Frankfurt,
5. Würzburg.
Dieſe Wettbewerbe wurden noch durch Staffelkämpfe für
untere Klaſſen und durch lokal beſetzte Spiele unterbrochen.
Deutſchland ſiegt im Florett, Ungarn im Säbel.
Vor 2000 Zuſchauern kam am Samstag im Nürnberger
Herkulesbau die erſte deutſch=ungariſche Länderbegegnung im
Fechten zur Durchführung. Es gab zwei Treffen, und zwar auf
Florett und Säbel; beide wurden getrennt gewertet. Der
Fechter=
ring von 1928 Nürnberg hatte der Veranſtaltung einen großen
Rahmen gegeben, und der Erfolg war ein ſehr bedeutender. Als
die Mannſchaften mit der ungariſchen Meiſterfechterin Frl. Dany
und der deutſchen Olympiaſiegerin Helene Mayer an der Spitze
erſchienen, gab es dröhnenden Beifall, der ſich noch ſteigerte, als
Generalmajor Klettlinger die Fechter vorſtellte. Im
Florett=
kampf waren die Deutſchen beſſer. Erwin Casmir gewann alle
vier Gefechte und ſchlug dabei Hauptmann Piller ſogar mit 5:0.
Von den übrigen deutſchen Vertretern Jaromer Bergan=
Nürn=
berg, Sommer=Berlin und Hartwig=Hannover zeigte ſich Bergan
in guter Form, denn er erfocht drei Siege und wurde nur von
Calniczky geſchlagen. Sommer war über Piller und Haydn
erfolgreich, der junge Hartwig, der erſtmalg ſo guten Gegnern
gegenüberſtand, blieb ohne Sieg, erzwang aber immerhin gegen
Piller und Haydu je ein 4:5. Ungarn hatte den beſten Mann in
Calniczky, der nur von Casmir geſchlagen wurde. Das genaue
Ergebnis war: Deutſchland 9 Siege, 55 erhaltene Treffer, Ungarn
7 Siege, 67 Treffer. Der Säbelkampf ſah die Ungarn als
ſtärkere Mannſchaft. Glykais, Uhljarik, Kalmar und Szeczy
waren den deutſchen Fechtern Erwin Casmir, F. A. Müller
(Frankfurt), Hans Thomſon (Offenbach) und R. Knoch (Berlin)
überlegen. Für Knoch ſprang in einem Gefecht H. Moos ein,
aber auch er kam nicht zum Erfolg. Ueberraſchend war die
Nie=
derlage Casmirs durch Glykais, der ſich aber ſchon
verſchiedent=
lich als ein Fechter von Klaſſe gezeigt hat. Das Ergebnis
lau=
tete 5:4 für den Ungarn, es bedeutet nichtsdeſtoweniger ein
Fehl=
urteil der Jury, da Casmir vorher ſchon Sieger war. Seine
ibrigen Kämpfe gewann Casmir mit nur drei Gegentreffern,
was auf Säbel ſchon viel bedeuten will. Die beiden reſtlichen
deutſchen Siege erfocht Hans Thomſon mit 5:2 über Uhljarik
und 5:3 über Szeczy. Knoch und Müller blieben ohne Sieg. Bei
den Ungarn war Glykais der Beſte, ausgezeichnet hielt ſich auch
Kalmar, den nur Casmir 5:1 zu ſchlagen vermochte, während er
alle anderen Gefechte ſicher an ſich brachte. Der alte Kämpe
Uhl=
jarik war zweimal erfolgreich, ebenſo erfocht Szeczy zwei Siege.
Das Ergebnis des Säbelkampfes lautete: Ungarn 11 Siege, 46
erhaltene Treffer, Deutſchland 5 Siege, 63 Treffer. — Zwiſchen
den beiden Kämpfen erſchienen die beiden Damen Bobby Dany
und Helene Mayer auf der Planche. Die Ungarin zeigte großen
Mut und traf auch verſchiedentlich, aber die Olympiaſiegerin war
der Lage doch immer gewachſen. Beide Damen ernteten für
ihren Schaukampf lebhaften Beifall.
Inkernakionales Tiſch-Tennis-Turnier in Biesbaden.
Die Ungarn im Herren=Einzel eine Klaſſe für ſich. — Glancz
ſiegt bei den Hercen, Frl. Metzger=Berlin bei den Damen.
Vor einer zahlreichen Zuſchauermenge, die die gezeigten
ſchönen Leiſtungen mit reichlichem Beifall belohnte, ging geſtern
das Internationale Wiesbadener Tiſch=Tennis=Turnier ſeinem
Ende entgegen. — Wie erwartet, qualifizierten ſich für die
r Berliner Lindenſtedt. Die Ungarn
bil=
deten im Herren=Einzel eine Klaſſe für ſich. Ueberraſchend kam
der Sieg Glancz’ über den bisherigen Erſten der Weltrangliſte,
ſeinen Landsmann Mechlovits. Glancz konnte die drei End=
kämpfe ohne Niederlage an ſich bringen. Mechlorits zog gegen
ihn mit 21:13, 19:21, 21:9, 15:21, 13:21 den Kürzeren. Dritter
wurde der Inder Kirloska, der den Berliner Lindenſtedt in drei
Sätzen beſiegen konnte, dagegen den beiden Ungarn jedesmal
in drei Sätzen unterlag. Vierter wurde Lindenſtedt.
Ueber=
raſchungen gab es im Damen=Einzelſpiel. So konnte die
deutſche Meiſterin Frl. Carnatz ihr Spiel gegen Frl. Metzger
in vier Sätzen getoinnen, unterlag dagegen der Ungarin Frl.
Zador in drei Sätzen. Frl. Metzger dagegen beſiegte die
Un=
garin Zador und Frl Horn=Wiesbaden in je vier Sätzen. Nun
ſtanden die beiden deutſchen Spielerinnen und die Ungarin mit
fe znei Siegen und einer Niederlage auf gleicher Stufe, wobei
aber Frl. Meszger und Frl. Carnatz mit je 7 gewonnenen
Sätzen zum Sinctkampf um den erſten Platz antreten mußten.
Die Enrſcheidung fiel verdientermaßen an die Berlinerin Frl.
Metzger, die den Endkampf mit 2:0 Sätzen an ſich brachte. Die
Qualifizierung lautete daher wie folgt: 1. Frl. Metzger=Berlin,
2. Frl Carnatz, 3. Frl. Sandor; 4. Frl. Horn. — Das Herren=
Loxpelſpiel gab Anlaß zu einem ſehr bewegten Schlußkampf
zwiſchen den Berlinern Lindenſtedt/Noſſen, die die Frankfurter
Stein/Sahlinger in drei Sätzen glait abfertigten, und den
Un=
garn Glancz/Mechlovits, die die Kombination Kirloska/Horn
ebenfalls glatt aus dem Rennen geworfen hatten. Im Finale
machte ſich die überlegene Routine der Ungarn von Satz zu Saß
mehr bemerkbar, ſo daß die beiden Berliner trotz blendender
Leiſtungen in allen vier Sätzen ſchließlich mit 21:14, 17:21,
21:14, 21:14 geſchlagen wurden. — Im gemiſchten Doppelſpiel
ſchlug in der Vorſchlußrunde das Paar Frl. Metzger/Glanc;
Sätzen, während das ungariſche Paar Frl. Zador/Mechlovits
die Deutſchen Frau Lefeld/Stein in drei Sätzen glatt
über=
wand. Im Finale ſiegten dann überraſchend leicht in drei
Sätzen Frl. Metzger/Glancz über Frl. Zador/Mechlovits. So
kam Frl. Meszger zu einem doppelten, der Ungarn Glancz zu
einem dreifachen Erfolg.
Es waren nicht allzu viele Spiele für den Sonntag angeſetzt
worden, aber ſelbſt von den wenigen mußten noch verſchiedene
geſtrichen werden. Dadurch, daß es in Süodeutſchland während
der letzten Tage in den Mittagsſtunden taute und ſpäter wieder
fror, waren die meiſten Spielplätze mit Glatteis überzogen. Die
Temperatur ſelbſt hätte einen Spielbetrieb zugelaſſen, da
viel=
fach das Thermometer ſogar „über Null” ſtand. — Die Runde
der Meiſter brachte nur einen Kampf, der zudem noch auf
die Geſtaltung der Tabelle wenig Einfluß hatte. Der Germania
Brötzingen gelang es zuhauſe vor 6000 Zuſchauern, der
Frank=
furter Cintracht in einem feſſelnden 2:2 (Halbzeit 1:1) Kampf
wenigſtens einen Punkt abzuknöpfen. Im Vorſpiel war
bekannt=
lich der württembergiſche Meiſter 4:0 geſchlagen worden. — Auch
in den Troſtrunden gab es nur wenig Spiele. Das einzige
Treffen der Gruppe Nordweſt, das Spiel zwiſchen
Iſen=
burg und Union Niederrad mußte nach einer Stunde beim Stand
von 1:1 der Platzverhältniſſe wegen abgebrochen werden. — Die
Gruppe Südoſt hatte die Begegnung zwiſchen den beiden
Tabellenführern Sp.Vg. Fürth und Schwaben Augsburg auf dem
Programm. Aber auch dieſes Spiel mußte abgeſagt werden. Zur
Durchführung kamen zwei Treffen. In München nahm der S. V.
60 mit einem 4:1 Rebanche für die im Vorſpiel durch die
Stutt=
garter Kickers erlittene Niederlage, und in Freiburg fertigte der
F.C. Phönix Karlsruhe 5:2 ab. Einfluß auf die Tabelle hatten
dieſe Spiele nicht. — Von den wenigen Privatſpielen des
Sonntags verdient der 4:1=Sieg des badiſchen Meiſters
Karls=
ruher F.C. über den alten F.C. Pforzheim, der jetzt wieder
Kan=
didat für die Bezirksliga iſt, Erwähnung.
Die Ergebniſſe des Sonntags.
Uim die ſüddeutſche Meiſterſchaft.
In Brötzingen: Eermania Brötz.—Eintracht Frankfurt 2:2 (1:1)
Troſtrunde Nordweſt.
In Iſenburg: V.f.L. N.=Iſenb.—Union Niederrad 1:1 (1:1) abg.
Troſtrunde Südoſt.
In München: München 1860—Stuttgarter Kickers .. 4:1 (1:1)
Jr Freiburg: Freiburger F.C.—Phönix Karlsruhe . 5:2 (3:0)
Privat= und Pokalſpiele.
V.f.R. Heilbronn—F.C. Birkenfeld
Karlsruher F.C.—1. F.C. Pforzheim
4:1
F. V. Saarbrücken—Saa: 05 Saarbrücken . .. . 3:1
Süddeutſche Endſpieltabellen.
Spiele Tore Punkte . F.C. Nürnberg". 25:3 10:0 V.f.L. Neckarau". 10:5 6:2 Bayern Aéünchen 12 5:3 Germanig Brötzingen 6:4 Karlsruher F. V. 4:4 Eintracht Frankfurt 3:5 Boruſſia Neunkirchen 2:24 2:10 Wormatia Worms". 4:13 0:8 Einkracht Frankſart 2:2
11:1).
Das einzige Meiſterrundenſpiel des Sonntags wurde
zwi=
ſchen dem württembergiſchen und dem Main=Meiſter auf dem
Platz des 1. F.=C. Pforzheim ausgetragen, der ſpielfähig war.
Es hatte ſich zu dem Spiel eine recht zahlreiche Zuſchauermenge
eingefunden. Das Unentſchieden, das ſich die Frankfurter
Ein=
tracht in Pforzheim holte, iſt als ein Erfolg zu werten, denn die
Eintracht war von vornherein durch das Fehlen Dietrichs, der
in letzter Minute erkrankt war, ſchwer gehandicapt. Dazu kamen
noch Verletzungen von Pfeiffer und Goldammer während des
Spiels, ſo daß das unentſchiedene Ergebnis ſehr für den
Kampfgeiſt der Eintracht ſpricht. Die Brötzinger hatten alles
darangeſetzt, um ſich die Revanche für die im Vorſpiel erlittene
Niederlage zu holen. Es gelang ihnen nicht, obwohl ſie zeitweiſe
ſehr ſtark überlegen waren und auch die Chancen zum Sieg
hat=
ten. Ihre Läuferreihe ließ nach Halbzeit bedenklich nach. Das
war ein Vorteil für die Eintracht, denn dadurch konnte ſie den
Vorſprung der Brötzinger wieder aufholen.
Spielverlauf.
Die Eintracht ging vom Anſtoß weg durch, und ohne daß ein
Brötzinger an den Ball gekommen war, ſchoß der Erſatzhalblinke
Stamm das Führungstor der Eintracht. Durch den ſchlechten
und glatten Platz dauerte es eine geraume Zeit, bis ſich die
Spieler zurechtgefunden hatten. Das Spiel war am Anfang ſehr
zerriſſen und man ſah kaum eine zuſammenhängende Aktion.
Brötzingen wurde bald ſtark überlegen, da bald nach Beginn
Goldammer offenſichtlich erheblich verletzt worden war und auch
Pfeiffer erheblich zu hinken begann. In der 15. Minute beging
Schütz ein Foul. Burkhardt verwandelte den Elfmeter
unhalt=
bar zum Ausgleich. Eintracht mußte dann dauernd umſtellen.
Goldammer verließ zeitweiſe den Platz, Kübert mußte
Mittel=
läufer ſpielen, Döpfer ging in die Läuferreihe zurück. Als
Gold=
ammer zurückkam, ging Kübert in die Verteidigung zurück und
Pfeiffer als Linksaußen und ſpäter als Halblinks in den
Sturm. Bis zur Pauſe änderte ſich an dem Stand nichts mehr.
Nach Halbzeit kam Brötzingen ſchon nach zwei Minuten zum
Führungstor. Eine Flanke konnte Dietz einſchießen. Das Spiel
ſchien für Eintracht verloren, doch ließ die Brötzinger
Läufer=
reihe nun in erſtaunlichem Maße nach. Eintracht kämpfte mit
aller Macht, und es gelang ihr auch in der 26. Minute nach einer
Vorlage Pfeiffers, die Schaller an Stamm weiterleitete, der
ein=
drückte, den Ausgleich wiederherzuſtellen. Ein weiteres Tor
durch Pfeiffer wurde durch den Schiedsrichter nicht anerkannt.
Beide Mannſchaften hatten bis zum Schlußpfiff noch
Tor=
chancen, es konnte aber keine mehr ausgenutzt werden.
Kritik der Mannſchaften.
Die Brötzinger Elf zeigte gegen die letzten Spiele eine
verbeſſerte Form. Insbeſondere die Verteidigung zeigte ein
ganz hervorragendes Spiel. Die Leiſtung von Burkhardt hatte
ſogar direkt internationales Format. Auch Heidlauf war gut
und äußerſt ſchlagſicher. Die Läuferreihe, die vor der Pauſe
recht geſchickt agierte und den Sturm immer wieder nach vorne
warf, hielt nicht durch und trug die Schuld daran, daß ein faſt
ſicher errungener Sieg wieder entriſſen wurde. Der Sturm war
fchnell und gut und ſpielte ſich oft verſtändnisvoll durch. Vor
dem Tor reichte jedoch das Schußvermögen nicht aus. Die beſte
Seite war die linke mit Hörmann und Dietz, die ſich prachtvoll
verſtanden und dem Eintrachttor immer wieder gefährlich
wur=
den. — Die durch Pech verfolgte Eintracht hatte in dem
kleinen Judiſch ihren beſten Mann. Der Torwächter war der
Held des Tages und zeigte faſt unheimlich ſichere Leiſtungen.
Dagegen war die Eintrachtverteidigung nicht ſo gut wie ſonſt.
Pfeiffer wurde als Verteidiger zuerſt nicht recht warm, und auch
Schütz, dem der Boden ſcheinbar nicht behagte, zeigte
Unſicher=
heiten. In der Läuferreihe zeigte Bechthold eine recht
geſchloſ=
ſene Leiſtung. Goldammer fiel bald nach Beginn durch
Ver=
letzung aus. Küber bot eine große Energieleiſtung. In den
Sturm wurde durch das geſchickte Zuſpiel Peiffers trotz deſſen
Verletzung Zuſammenhang gebracht. Stamm war überraſchend
beweglich und gut. Ehmer wühlte und warf ſich mit aller Macht
gegen die Verteidigung Brötzingens. Lediglich die beiden Außen
dürmer Kellerhoff und Schaller wußten weniger zu gefallen.
Das erſte Treffen nach der unfreiwilligen Pauſe ſah den
Freiburger F.=C. in recht guter Form. Er hatte es aber auch
nicht allzuſchwer, denn die Phönixelf hatte einen ſchwarzen Tag
ind war ganz außer Form. So kam es, daß der 5:2=Sieg der
Einheimiſchen noch nicht einmal das richtige Stärkeverhältnis
widerſpiegelte. Lediglich der ganz ausgezeichneten Arbeit ihres
Torwarts Riedle und einer guten Doſis Glück hatten es die
Karlsruher zuzuſchreiben, daß ſie nicht noch bedeutend höher
ge=
ſchlagen wurden. Der Freiburger Sturm lieferte eine recht gute
Partie, es wurde aber zu wenig und zu ungenau geſchoſſen.
Erſt=
malig ſtand wieder Mandler im Sturm, der in der Fünferreihe
auch der beſte war. Als Schiedsrichter fungierte Höhn=
Mann=
heim; er hatte keinen beſonders guten Tag. Verſchiedene ſeiner
Entſcheidungen waren anfechtbar, doch verhielt ſich das nicht
ſehr zahlreich erſchienene Publikum — es mochten gegen 1000
Zuſchauer anweſend geweſen ſein — muſtergültig.
Die Freiburger begannen mit planvollen Angriffen, und
be=
reits nach 15 Minuten ſtand das Treffen 3:0 für die
Einhei=
miſchen. Mandler (2) und Eberhardt waren die Torſchützen.
Die weiteren äußerſt zahlreichen Angriffe der Freiburger
wehr=
ten die Phönixleute mit Glück. Letzten Endes erwies ſich Rießle
im Phönixtor als ein kaum zu nehmendes Hindernis. Nach
Sei=
tenwechſel überraſchten die Gäſte mit einem forſchen Angriff, der
ihnen auch in der erſten Minute durch Schwerdtle den erſten
Gegentreffer brachte. Aber ſchon kurz darauf hatten Bantle und
Eberhardt auf 5:1 für Freiburg erhöht. In der 30. Minute
ent=
ſtand eine gefährliche Situation vor dem Freiburger Kaſten, die
dem Phönix ſchließlich den zweiten Treffer einbrachte.
5.9. 18
Rickers Sfufigatt 4:1 11:1).
Trotz des Winterwetters wurde der Kampf auf einem
leid=
lich guten Boden ausgetragen. 4000 Zuſchauer hatten ſich
ein=
gefunden, die voll auf ihre Koſten kamen, denn die
Mannſchaf=
ten lieferten ſich einen raſſigen Kampf. In der erſten Halbzeit
leiſteten die Schwaben energiſchen Widerſtand, erlagen aber nach
der Pauſe dem forſchen Stürmerſpiel der Münchener, die ſo zu
einem verdienten Siege kamen. 1860 lieferte trotz der
eingeſtell=
ten drei Erſatzleute eine ſehr gute Partie, beſonders gut
auf=
gelegt war der Sturm. Bei Stuttgart verſagte der Angriff
voll=
kommen. Der beſte Mannſchaftsteil der Schwaben war das
Schlußtrio, vor allem Haarer im Tor. Auch die Läuferreihe tat
vollauf ihre Schuldigkeit. Als Schiedsrichter präſentierte ſich in
Schneider=Niederrad ein Mann, der wirklich über den Parteien
ſtand und ganz ausgezeichnet zu gefallen wußte.
In den erſten 4 Minuten lagen die Gäſte ſtark im Angriff
ſund erzielten auch im Anſchluß an die zweite, gut getretene Ecke
durch blendenden Kopfball des Halblinken Welz den
Führungs=
treffer. Dieſer Erfolg der Gäſte war für die Münchener das
Signal zum Gegenangriff. Sie übernahmen das Kommando
und waren faſt dauernd überlegen. Die brillante
Hintermann=
ſchaft der Schwaben, vor allem aber Haarer im Tor, wußte
aber zunächſt jeden Erfolg zu vereiteln. Erſt in der 29. Minute
reifte der Ausgleich heran, ben der Münchener Mittelſtürmer
mit Bombenſchuß erzielte. Auch in der zweiten Halbzeit waren
die Einheimiſchen leicht im Vorteil. Die Kickers verſuchten ihr
Heil in einer Umſtellung, Niederbacher ging auf Halblinks,
wäh=
rend Welz den Mittelläuferpoſten bezoa, aber auch dieſe
Un=
gruppierung brachte nicht die erſehnte Wendung, weil der
An=
griff der Schwaben kataſtrophal verſagte. Ein 20=Meterſchuß
brachte den Münchenern in der 16. Minute durch den Halblinken
den zweiten Erfolg. In der 30. Minute kam der Münchener
Rechtsaußen ſchön durch, ſeine Flanke entglitt Haarer aus den
Händen und ging ins Tor, 3:1 für München. 5 Minuten vor
Schluß flankte wieder der Rechtsaußen ſchön zur Mitte, der
Mit=
telſtürmer nahm das Leder auf und erhöhte mit prächtigem
Schuß auf 4:1.
Troſtrunde Südoſt.
Schwaben Augsburg
Sp. Vg. Fürth .
A. S. V. Nürnberg
München 1860
Stuttgarter Kickers
Freiburger F.C.
Phönix Karlsruhe
V.f. B. Stuttgart
Spiele
6
Tore
23:12
22.:5
11:10
14:14
7:13
14:17
8:26
8:10
Punkte
10:2
8:2
6:4
5:5
5:9
5:7
3:9
2:6
abgebrochen.
Ueber dieſem in letzter Minute doch noch angeſetzten
Troſt=
rundenſpiel waltete ein Unſtern. Zunächſt blieb der vom
Ver=
band beſtellte Unparteiiſche aus. Man einigte ſich auf den gerade
anweſenden Frankfurter Schiedsrichter Birk (Olympia), der auch
ſeine Sache ſehr gut machte. Er mußte aber nach etwa einer
Stunde Spieldauer das Treffen abblaſen, da er in Anbetracht
der ſchlechten Bodenverhältniſſe die Verantwortung für die
wei=
tere Durchführung des Kampfes nicht übernehmen wollte. Die
Mannſchaften hielten ſich im großen und ganzen die Waage. In
der erſten Halbzeit war Niederrad leicht im Vorteil, nach der
Pauſe Iſenburg. Beide Mannſchaften hatten zahlreichen Erſatz
eingeſtellt und jeweils in dem Schlußtrio ihre Stärke. Bei den
Niederradern wußte Roſenberger im Sturm durch ſeine
plan=
volle Aufbauarbeit ſehr gut zu gefallen. Im übrigen machte der
ſchlechte Boden zuſammenhängende Aktionen faſt unmöglich. Dem
Kampf wohnten 1500 Zuſchauer bei, die mit dem Spielabbruch
nicht ganz einverſtanden waren und ihren Unwillen darüber
auch kund taten.
Troſtrunde Nordweſt.
Stand unverändert.
Der Bezirk Heſſen/Hannover des Weſtdeutſchen
Spielverban=
des begann am Sonntag als erſter der Zweigruppen=Bezirke mit
den Endſpielen um die Bezirksmeiſterſchaft. Das Spiel der
bei=
den Gruppenmeiſter ſah die Kurheſſen Kaſſel gegen den SC. 03
Kaſſel 2:0 ſiegreich, das Treffen konnte jedoch nur unter
Vor=
behalt ausgetragen werden, da infolge eines Proteſtes Kurheſſen
Kaſſel mit V. f. B. Marburg noch einmal um die
Gruppenmeiſter=
ſchaft ſpielen muß. — Im übrigen machte am 3. März die
Er=
mittelung der Gruppenmeiſter im Weſten ſchöne Fortſchritte.
Im Ruhrbezirk ſtellten Schwarz=Weiß Eſſen und Schalke 04 durch
neue Erfolge ihre Titel endgültig ſicher; dieſe beiden
Mann=
ſchaften werden ſchon am nächſten Sonntag mit den Bezirks=
End=
ſpielen beginnen. Auch in Weſtfalen können jetzt die Endkämpfe
ihren Beginn nehmen, da neben dem Meiſter der Gruppe Weſt,
Sp.Vg. Herten, nun auch der Oſtmeiſter, Arminia Bielefeld, nach
dem 5:1=Sieg über V. f. B. Bielefeld feſtſteht. Im
Niederrhein=
bezirk fehlen der Sp.Vg. Oberhauſen und dem Meidericher
Spiel=
verein nur noch wenige Punkte zur Sicherſtellung der
Gruppen=
meiſterſchaften. Senſationell war die 3:0=Niederlage, die ſich
dies=
mal der weſtdeutſche Altmeiſter, Duisburger Spielverein, im
Kampf mit Oberhauſen zuzog. Eine große Ueberraſchung gab es
auch im Rheinbezirk, der allein von allen Bezirken vor einer
wirklichen Terminnot ſteht. Der weſtdeutſche Meiſter, Köln=
Sülz 07, gefährdete ſeine Favoritenſtellung in der Abteilung I
Allmählich komen Mitteldeutſchlands. Ga.
ſamt 27 an der Zahl, doch zuſammen. Zu den Si
telten geſellten ſich am 3. März einige weitere.
und BC. Plauen als Meiſter des Gaues VogtA.n
nitzer BC. als Meiſter des Gaues Mittelſachſen.
Meiſter fehlt aber immer noch. Im Mittelgau v.
ßen Magdeburg ſeinen Vorſprung durch einen B1
Feuerwehr. — Das eigentliche Ereignis des mittt
balls war aber am Sonntag das in Leipzig —u
Städteſpiel Leipzig—Dresden. Es
Ueberraſchung: Leipzig blieb glatt mit 4:1 Tr
Bei den Beſiegten enttäuſchten zur allgemeinen
rade die Internationalen Köhler, Gedlich und 2
Meerane).
Berlin halke ſein „Lehrſpienf
Dieſes Lehrſpiel nahm ſogar einen
ſenſatiü=
denn Tennis=Boruſſia Berlin konnte im Poſtſt
Zuſchauern die „Lehrer”, die Berufsſpielerelf än
überlegen mit 5:1 (Halbzeit 4:1) Treffern
ſchla=
übrigen, ſämtlich als Privattreffen ausgetragem
beſonders die neue Niederlase auf, die ſich der
im Kampf gegen die Minerva mit 5:7 Treffern 3
es jetzt talſächlich faſt bezweifeln, ob Hertha nocg;
meiſterſchaft kommen wird. Bemerkenswert iſt au
der Polizei über Adlershof.
Tennis=Boruſſia Berlin — Slavia Prag
Hertha=BSC. — Minerra Berlin . .
Adlershofer BC. — Polizei Berlin ..
Südſtern Berlin — FC. Neukölln . ..
Alemannia Berlin — Meteor Berlin.
Die bei großer Kälte ausgetrazenen Endſp 1
ballmeiſterſchaft von Südöſtdeutſchland brachtei
Ueberraſchungen. Viktoria Forſt gegen Kottbuss”
offene Partie angeſehen worden, aber die Forſte”
die brachten die Punkte überlegen mit 6:2 Treffſt
größer war die Ueberraſchung in dem ande u
wurde das bislang ungeſchlazene führende Beut:e
ßen Zaborze auf eigenem Platz 3:2 abgefertigt.
Oberſchleſier kam dem Favoriten Breslau 08,
eine Ueberraſchungsniederlage bezog, ſehr zuſt=
Nunde der Zweiten fielen die Spiele der Witten
78
Norddeutſchland konnte nach langer Zeit m.
einen gewiſſen Spielbetrieb aufweiſen. Das
Ereignis war das Privatſpiel zwiſchen dem Q=
Hamburger SV. und Union Altona. Die Hambn.
zeit ſichtlich eine Kriſe durch. Nach der Niederlag!
am Vorſonntage, turden ſie auch diesmal vow n
Nachbarſtadt geſchlagen. Union blieb dank ſeine
reihe berdient mit 3:1 (Halbzeit 2:0) Treffern
HSV. ſehlten Harder, Blunk und der wvieder n.
rückgekehrte Lang.
Hamburger SV. — Union Hamnburg.
A.B. T. S. Bremen — Bremer SV.
Arminia Hannoder — Werder Hannover
Linden 07— Eintracht Hannover .. .
im Baltenb=
Im Baltenverband gingen am 3. März die
Fußballmeiſterſchaft mit zwei Spielen weiter.
meiſter, V. f. B. Königsberg, ſetzte ſeinen Sies
4:1 über die Sp.Vg. Memel fort. Königsberg
Punkten. Sein ernſthafteſter Rivale dürfte Tit-
Titania ſchlug am Sonntag den zweiten Poma.
Lokalrivalen V. f. B., mit 3:1 Treffern aus de
Ueberraſchung brachte das in Danzig ausgetr:
Danzig gegen Elbing, denn die Gäfte blieben
ſiegreich.
Slapia Prag wird in Berlin 5:1 9
Tennis=Boruſſia beim Lehrſpie=
Der ungeſchlagene Meiſter der Abteilung 2
Oberliga, Tennis Boruſſia, vollbrachte am So=
Leiſtung, er konnte die Berufsſpieler der Slabn
„Lehrſpiel” mit nicht weniger als 5:1 (
Halbz=
ſchlagen. Das Spiel fand bei recht guten Bodend.
30 000 begeiſterten Zuſchauern im Berliner Poſe
via mußte auf die Mitwirkung ſeines Mittelſa
verzichten, im übrigen erſchienen aber die beich
mit ihren erſten Beſetzungen. Boxmeiſter Sin
den Maſſen umjubelt, den Anſtoß. Die
Berli=
energiſch an und erzielten ſchon in der zweit
Herberger das Führungstor. Kurz darauf w*
außen Schröder durch eine weite Vorlage ſ:eie
den herausgelaufenen Torhüter hinweg konm
zweiten Treffer einſchießen. In der 30. Miug
mit einem ſcharfen Flachſchuß auf 3:0. Schon B
mand mehr an einem Sieg der Berliner, deml
bereits zu groß. Erſt nachdem Strohwig noſ2)
für Berlin verbucht hatte, kamen kurz vor de
Tſchechen durch den auf Linksaußen gegangenel.
Erfolg. Nach dem Seitenwechſel waren die 2ſch
überlegen. Slavia zeigte jetzt eine feine Ballhel”
ſchöne Kombinationen, ſeine Stürmer waren A— genug und zudem hielten ſich die
Berline-
der Höhe ihres Könnens. Während den Tic
verſagt war, konnte Berlin kurz vor Schluß
ein fünftes Tor erzielen. Tennis=Boruſſia gel
rationelleren Spielweiſe verdient. Seine beic
Schröder, Otto und Brunke. Als Mittelläufel
gute Zerſtörungsarbeit, ſein Zuſpiel ließ ſee
übrig. Von der Slavia gefielen am beſten
Pletizha, der Halblinke Puc und der Verteiol
Jiglien ſiegt im Fußball=Ländes
Die Tſchechen werden mit 4:2 (2:2) N
Die ſorgfältig ausgeſuchte ind vorbereitete. 2
mannſchaft von Italien trat am Sonntag !"
zu Bologna den Repräſentanten der Tſcheche
Unter dem Jubel von 20 000 Ttalienern ſiegte‟
dank ihres durchſchlagskräftigenen und ſchnellel””
Treffern, nachdem der Kampffbei der Pauſe."
hatte. Der Held des Tages war Roſetti, de. *
ſein Konto brachte, nachdem vorher Liboncl”
treffer an ſich gebract hatte. —- Italien
/bi=
in Budapeſt gegen 1in arn 17) eina:
oder Anfang Mai auf itglieniſthem Boden M.
mannſchaft.
63
Montag, den 4. März 1929
Ceite 2
feitemberg-Baden in Skukigark.
Keine neuen Momente.
Spielſyſtembeſprechung, die der Bezirt Württen=
SSonntag in Stuttgart abhielt, war recht gut
be=
mie entſandten ihre Vertreter. Nach einem Referat
tasmitgliedes, Burlhardismeier, tauchten in der
zsſ keine neuen Momente auf. Erwähnenswert iſt
Auwer Sportfreunde Stuttgart, die Gruppenliga auf
bitre zu verbreitern, die Endſpiele der Meiſter wie
„uugen und die Troſtrundenſpiele fallen zu laſſen.
ℳya len Ausfall bei Abſchaffung der Troſtrunde ſoll
4yfyn ofern entſchädigt werden, als in Zukunft von
ſt elen 5 bis 10 Prozent der Einnahmen an den
o,) ren wären. Die Fragen des Spielſyſtems ſollen
tmnd zuſamaen mit einer Neuorganiſation im
greit werden. Gefordert werden u. a.
Bezirksge=
itl hauptamtlicher Beſetzung.
ik den unteren Klaſſen angehörten. In der
De=
deh das beſtehende Mainzer Spielſyſtem kritiſiert,
Fr ooch keine geeigneten Vorſchläge, um es hinrei=
Main=Heſſen in Hanau.
z will am Mainzer Syſtem feſthalten.
. Troſtrunde und Verbandsliga, Vermehrung
der Gruppenſpiele.
piliefembeſprechung des Rhein=Saar=Bezirks in Kai=
Auinur ſchwach beſucht. Die Vereine der Pfalz
di rie beiden Bezirksligiſten aus Pirmaſens ſowie
(rga= und fünf A=Vereine vertreten. Außerdem
jeiſlee ſte von Boruſſia Neunkirchen und Kreuznach (2
z! Die Verſammlung wurde vom
Bezirksvorſitzen=
ttt, dem die beiden Mitglieder des Aelteſtenrates,
Ruswafen und Joſé=Saarbrücken, zur Seite ſtanden.
nſte Beratungen iſt wie folgt kurz
zuſammenzufaſ=
ſe/ru, der Verbandsliga. 2. Vermehrung der Grup=
Axen. Vereinen beſſere Beſchäftigung zu geben. 3.
9Troſtliga. 4. Ablehnung einer ſtärkeren finan=
Fuwer underen Klaſſen. — Anſchließend fand dann
a Billigung, wonach in Zukunft die A= und
te neue Gauklaſſe zuſammengefaßt werden ſoll.
vurde auch vom Bezirksvorſtand als annehmbar
rid bayeriſche Spielſyſtemkagung.
UREſt man für das Mainzer Spielſyſtem.
Uell am Somstagabend der Bezirk Bayern ſeine
Wanſtagung ab, die von den Vereinen der ſchwä=
Mnz ausgezeichnet beſucht war. Die Verſammlung
eimsvorſitzenden Tuſch=München in der gewohnt
heſe geleitet, das Referat erſtattete der Aelteſten=
Arallersheimer=Ulm. — Die Verſammlung einigte
Monrauf, daß das Mainzer Spielſyſtem in ſeiner
WMo—m beibehalten werden ſoll, dagegen wird dem
ſomd anheimgeſtellt, den Austragungs=
ühlie Schlußſpiele zu ändern. Eine
Ver=
leß” man ab, ebenſo fand ſich keine Stimmung für
kMeieen Sonntag in Nürnberg gewünſchte Bezirks=
UAwaren die Vereinsvertreter der Anſicht, daß nach
Nr Bezirksliga die unteren Vereine noch mehr zu
eiAeiwen als bislang. — Im weiteren Verlauf der
AAMEgewaben Ulm den Antrag, den Kreis Ulm wie
rm wieder dem Bezirk Württemberg=Baden
zu=
ag Antrag auf dieſer Sitzung ſatzungsgemäß nicht
n konnte, ſoll er auf dem nächſten ordentlichen
Fſüenmal geſtellt werden.
deulſche Handball=Endkämpfe.
tzithen Spielverband wurden auch am 3. März
n die Handball=Meiſterſchaft fortgeſetzt. In der
Erennten ſich die beiden Tabellenführer, Turg
Hed z nſport Mülheim=Ruhr, mit einem Unentſchie=
A yoem Barmen bei der Pauſe 2:1 geführt hatte.
9d, iſt jetzt in dieſer Gruppe wie folgt: 1. Raſen=
Sjühr und Tura Barmen je 3:1 Punkte, 3. V.f.B.
Mrit idiger) 2:2 Punkte, 4. Mühlheim=Moſel 0:4
b=uppe Oſt brachte den erwarteten 4:2 (Halb=
E*es Pol. S.V. Bielefeld über Heſſen/Preußen
ſietzt die Tabelle folgendes Ausſehen: Sport=
A A. Punkte, 2. Pol. S. V. Dortmund und Pol.S.V.
17Faunkte, 4. Heſſen/Preußen Kaſſel 0:4 Punkte.
2 konnte der Pol. S. V. Stettin den bis=
Ver Stettiner Sport=Club mit 6:4. Punkten
Ige Pommern=Handballmeiſter.
wuarde am 3. März das Endſpiel um die Hand=
Des Bezirks Pommern ausgetragen. Erſt nach
Alugfporl.
Der Oſtpreußenflag.
Sihreiben verhindert den Streckenflug.
Zeil des vom Deutſchen Luftfahrtverband in
n Meiner Gruppe Oſt veranſtalteten Oſtpreußen=
Srreckenflug, deſſen Beginn wegen der herr=
D eits um 14 Tage verſchoben werden mußte,
Dom Flugplatz Königsberg aus ſeinen An=
Sinder wurde der Start durch ſtarkes
Schne=
iit bölliger Sichtbehinderung, einfach un=
A Aleiche Meldungen aus den verſchiedenen
De ungünſtihe Wetterlage einliefen, mußte
2 Stretkenflugetz auf Montag
frühver=
u.
Scki izirk Main=Heſſen hielt am Sonntag eine weitere
„ſtrrchung ab, diesmal in Hanau. Die Tagung war
nü/sereinen, von denen elf der Bezirksliga, 23 der
eAuſern. Man einigte ſich ſchließlich auf die folgende
36 „Die Verine des Bezirks Main=Heſſen bebennen
ſättzszum Mainzer Syſtem. Dem Verbandsvorſtand
iyglben, für die Vereine der Bezirksliga vier bis
üüewer Kreisliga mit vorhergehenden gleichen Spie=
9re= und C=Klaſſe ein Pokalſyſtem nach früherem
Aun= Aequivalent zu ſchaffen.” — Die Verſammlung
ligich noch mit dem Verbandsjugendheim
iif ſer Frage die folgende Entſchließung an: „Die
Mmmelten Verbandsvereine ſtehen in Sachen
Ver=
nheln mit vollem Vertrauen hinter dem Verbands=
Sſſy in Anbetracht des hohen Zwecks dieſer
Grün=
tca fingnziell notwendige Laſten zu übernehmen
Arullem den Gedanken einer Schließung und Ver=
/ööfimes als undiskutabel für jeden, der
Jugend=
wiut tzen gewillt iſt, energiſch ab."
Am Samstag begann vor gutbeſetztem Hauſe das zweitägige
Internationale Schwimmfeſt der Boruſſia—Sileſia Breslau mit
ſieben Wettbewerben, die ſportlich ſehr intereſſant verliefen und
eine Reihe ſehr guter Ergebniſſe brachten. Beſondere
Ueber=
raſchungen gab es nicht, denn Ernſt Küppers ließ ſich
ebenſo=
wenig das Rückenſchwimmen nehmen, wie Karl Schubert das
Freiſtilſchwimmen, in dem ſeine Ueberlegenheit vor dem
Oeſter=
reicher Unterberger ſchon bald feſtſtand. Hellas Magdeburg kam
in der zweiten 4X100=Meter=Freiſtilſtaffel zum Erfolg. Die
Er=
gebniſſe des erſten Tages waren:
2. Freiſtilſtaffel, 4X100 Meter: 1. Hellas Magdeburg 4:27,7 Min.,
2. Berlin 98 4:34,8 Min., 3. ASV. Breslau.
200 Meter Rücken: 1. Ernſt Küppers=Vierſen 2:42,5 Minuten,
2. Schumburg=Magdeburg 2:51,8 Min.
200 Meter Freiſtil: 1. Karl Schubert=Breslau 2:22,1 Minuten,
2. Unterberger=Wien 2:30, 3. Eckſtein=Leipzig 2:31, 4.
Joa=
chim Nademacher=Magdeburg dichtauf.
2. Rücken, 100 Meter: 1. Deutſch=Breslau 1:16,7 Minuten.
Junior=Lagenſtaffel, 4X100 Meter: 1. ASV. Breslau 5:28,1
Min., 2. ASV. Breslau.
2. Bruſtſchwimmen, 200 Meter: 1. Lauf: 1. Bathe 2, Breslau,
2:55,4 Min., 2. Beſoke=Breslau. — 2. Lauf: 1. Wittenberg=
Berlin 2:55,4 Min., 2. Bräſek=Breslau.
Ermunterungs=Freiſtilſchwimmen, 100 Meter: 1. Koſchel=
Bres=
lau, 1:10,8 Min., 2. Schubert=Berlin 1:10,8 Min., Handſchlag
zurück.
Ausgezeichneten Sport gab es am zweiten Tag des
Inter=
nationalen Schwimmfeſtes von Boruſſia—Sileſia Breslau. Schon
gleich die einleitende Freiſtilſtaffel brachte einen Höhepunkt. Der
Staffel des gaſtgebenden Vereins mit Dahlem, Ulrich und
Schu=
bert gelang es, in einem überaus ſcharfen Rennen Poſeidon
Leipzig und Hellas Magdeburg zu ſchlagen. Eine Glanzleiſtung
vollbrachte dabei Karl Schubert, der mit drei Meter Rückſtand
ab=
ſprang und trotzdem noch einen Sieg herausſchwamm. Einen
zweiten Erfolg errang Schubert im 100=Meter=Freiſtilſchwimmen,
das er in 1:01,8 Min. gewann. Küppers, Riebſchläger und
Kum=
mert gewannen erwartungsgemäß, ihre Wettbewerbe, ebenfalls
zeigte der deutſche Waſſerballmeiſter Hellas Magdeburg ſeine
Ueberlegenheit im Waſſerball, indem er Spandau 04 mit 10:3
(6:1) abfertigte. Die Ergebniſſe des Sonntags waren:
3X100 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Boruſſia—Sileſia Breslau 3:12
Min., 2. Pofeidon Leipzig 3:12,2 Min., 3. Hellas
Magde=
burg 3:12,4 Min.
100 Meter Bruſt: 1. Kummert=Magdeburg 1:20 Min., 2. Blaſek=
Breslau 1:20,3; 3. Bathe 2, Breslau.
100 Meter Rücken: 1. Ernſt Küppers=Vierſen 1:11,3 Minuten,
2. Schumburg=Magdeburg 1:15,8 Min., 3. Deutſch=Breslau.
4X100 Meter Jugendſtaffel: 1. Berlin 78 5:51,8 Minuten.
100 Meter Freiſtil: 1. Schubert=Breslau 1:01,8 Min., 2.
Eck=
ſtein=Leipzig 1:05 Min., 3. Ahrens=Magdeburg 1:05,2 Min.
Springen: 1. Riebſchläger=Zeitz, Platzziffer 5, 119,58 Punkte;
2. Völſch=Breslau Ziffer 12, 103,68 Punkte; 3. Neumann=
Spandau.
2. 100 Meter Freiſtil: 1. Goltz=Berlin 1:04 Min., 2. Küppers=
Vierſen 1:04,6 Min., 3. Karwelitz=Magdeburg.
3X100 Meter Lagenſtaffel: 1. Hellas=Magdeburg 3:41, 2. I.
Ama=
teur=S.=V. Wien, 2 Meter zurück.
6X50 Meter Damen=Bruſt: 1. NSV. Breslau 4:40, 2.
Boruſ=
ſia—Sileſia.
Große Freiſtilſtaffel 20X50 Meter: 1. Boruſſia—Sileſia 10:13,5
Min., 2. ASV. Breslau.
Inkernakionales Dantenſchwimmfeſt in Pagris.
Die deutſchen Teilnehmerinnen geſchlagen.
Am erſten Tage des Internationalen Damenſchwimfeſtes
in Paris ſpielten die Vertveterinnen aus Holland eine
dominie=
rende Rolle, während ſich die deutſchen Schwimmerinnen aus
Oberhauſen, mit der Meiſterin Reni Erkens an der Spitze, ſich
nicht durchſetzen konnte. Die deutſche Rekordſchwimmerin mußte
ſogar noch den Vertreterinnen von Frankreich den Vortritt laſſen.
Die Ergebniſſe des erſten Tages:
200 Meter Freiſtil: 1. Frl. Braun=Holland 2,58.2 Min.; 2.
Sal=
gado=Frankreich 2,58,3 Min.; 3. Reni Erkens=Deutſchland
3,09 Minuten.
100 Meter Nücken: 1. Braun=Holland 1,23.8 Min.; 2. Grandel=
Holland 1,29 Min.; 3. Fricot=Frankreich 1,33.6 Min.; 4.
Sal=
gado=Frankreich; 5. Reni Erkens=Deutſchland.
400 Meter Bruſt mit Vorgabe: 1. Baron=Holland 7,16 Min.; 2.
Fiſcher=Deutſchland 7,34.2 Minuten.
Freiſtilſtaffel 3X66’ Meter: 1. Rotterdam 2,43.8 Min.: 2. Paris
2,52 Min.; 3. Oberhauſen 2,59 Minuten.
Waſſerball: Oberhauſen/Rotterdam komb. — Les
Mouettes/Pg=
ris 4:1.
Kinzius=Köln ſchwimmt 200 Meter Seite in 2,38,7 Minuten.
Gelegentlich eines Waſſerballturniers im Duisburger
Stadt=
bad unternahm Kinzius, Poſeidon Köln, einen Angriff auf den
von Dingeldey=Darmſtadt mit 2,40,5 Minuten gehaltenen
deut=
ſchen Rekord im 200=Meter=Seiteſchwimmen. Das Unternehmen
des Kölners war von Erfolg begleitet, denn auf einwandfreier
Bahn konnte er die Zeit von 2,38,7 Minuten herausholen. Im
Waſſerballturnier blieb Barmen im Entſcheidungsſpiel nach
Ver=
längerung mit 11:10 über Poſeidon=Köln Sieger.
Eishocken in Süddeutſchland.
Die Eishockeymannſchaft des Berliner S.V. 92 trug am
Sonntag ein zweites Spiel in Nürnberg gegen eine verſtärkte
Mannſchaft des Nürnberger H.T.C. aus Wie ſchon am
Tage vorher, zeigten ſich die Reichshauptſtädter als techniſch
beſſere und routiniertere Mannſchaft. Das Ergebnis lautete 4:1
(1:0, 1:1, 2:0) für B.S.V 92. — In Füßen hatte ſich der E.V.
Füßen Erſatz für das abgeſagte Spiel mit dem Berliner
S. V. 92 verſchafft und ſpielte gegen den Münchener E.V.
Der bayeriſche Meiſter E.V. Füßen gewann mit 2:0 (1:0, 1:0)
0:0) in einem recht guten Spiel, das auf hervorragendem Eis
der ſich ging. Die Füßener beſtätigten damit ihre gute Form.
Obwohl die Verteidigung erſetzt war, hielten ſie das Spiel
immer in der Hand. Den Führungstreffer erzielte Sirch in der
4 Minute. Lindner erhöhte Mitte des zweiten Drittels auf
2:0. Im letzten Abſchnitt beſchränkten ſich die Füßener auf die
Abwehr.
Frankfurker Eishockenkurnier beendel.
SC. 80 Turnierſieger.
Am Sonntag vormittag gelangte das Frankfurter
Eishockey=
turnier um den Wanderpreis der Ortsgruppe Frankfurt des
Deutſchen Reichsausſchuſſes zum Abſchluß. Im
Entſcheidungs=
kampf ſpielten
SC. 80 Frankfurt — TC. 1914 Frankfurt 5:1 (0:0, 2:0, 3:1).
Der Sieg der 80er lam erwartet, er ſtand auch nie in Frage,
obwohl die Tennisleute guten Widerſtand leiſteten und den
Kampf im erſten Drittel offen halten konnten. Die techniſche
Ueberlegenheit der 80er ſetzte ſich dann durch. Die Mannſchaft
des TC. 14 war flink und durch ihre ſchnellen Vorſtöße oft
ge=
fährlich. Die Tore für 80 erzielten Diehl (3), Marro und Dr.
Auerbach. — Das Spiel um den dritten Platz ſah
EV. Höchſt über SC. Forſthausſtraße 1:0 (0:0, 1:0, 0:0)
erfolgreich. In techniſcher Hinſicht konnte dieſer Kampf nicht
be=
friedigen. Er verlief zumeiſt ausgeglichen, ſah aber die
reſolu=
teren Höchſter durchweg bedeutend gefährlicher. Dank guter
Ab=
wehrarbeit des Gegners konnte Höchſt nur im zweiten
Spiel=
abſchnitt einmal erfolgreich ſein und damit das einzige Tor
er=
ringen.
Die Endklaſſierung war demnach folgende: 1. SC. 80
Frank=
furt: 2. TC. 1914 Frankfurt; 3. EV. Hochſt; 4. SC.
Forſthaus=
ſtraße.
Eine Ehrung für Dr. Carl Benz. Der Allgemeine Deutſche
Auto=
mobil=Club nahm am Samstag eine Ehrung des in Ladenburg
leben=
den Erfinders des Automobils Dr. h. e. Carl Benz vor, indem er ihm
die ADAC.=Ehrenurkunde ſowie die ADAC.=Brillantnadel überreichen
ließ. Carl Benz iſt damit Ehrenmitglied des ADAC., eine
Auszeich=
nung, die bisher nur Dr. Eckener und Dr. Dörr zuteil wurde. Die
Ehrung des Automobilfehöpfers wurde vom ADAC.=Präſidenten Dr.
Fritz ſowie vom Sportpräſidenten Ewald Kroth perſönlich vorgenommen.
Der Sprungliuf in Holmenkollen. Die große nordiſche
Skiveranſtal=
ting auf Holmenkollen bei Oslo iſt am Sonntag mit dem Sprunglauf
zum Abſchluß gebracht worden. Bei wundervollem klaren Winterwetter
fanden ſich 40 000 Zuſchauer an der berühmten Schanze ein, die
Königs=
familie war durch Königin und Kronprinz vertreten, während König
Guſtav ſelbſt wegen einer Erkrankung fernbleiben mußte. Das
bemer=
kenswerteſte Ereignis des Tages war die Leiſtung des Junioren Arvid
Smedsrud, der mit 50 Meter einen neuen Schanzenrekord aufſtellte. Die
Ausrechnung der Ergebniſſe des Sprungwettbewerbs, die ſich ſehr lange
hinauszögerte, lag zur Stunde noch nicht vor.
Berlins Elf gegen Mailand. Das am 10. März im Berliner
Poſt=
ſtadion unter Leirung des Engländers S. F. Rous ſtattfindende Fußball=
Städteſpiel Berlin — Mailand wird folgende Berliner Mannſchaft im
Kampfe ſehen: Tor: Müller (Viktoria); Verteidiger: Wilhelm (Minerva),
Brunke (Tennis=Boruſſia); Läufer: Müller (Hertha/BSC.), Schulz
(Viktoria), Völker (Hertha); Sturm: Ruch, Sobeck (Hertha), Herberger,
Strohwig, Raue (alle Tennis=Boruſſia). Erſatz; Gehlhaar (Hertha=
Schulz (Hertha), Schumann (Tennis=Bornſſia). Die Mannſchaft
ſtell=
alſo im großen und ganzen eine Kombination „Hertha=Tennis” vor.
Die Weltmeiſterſchaft im Eiskunſtlaufen, die am 4. und 5. März in
London ausgetragen wird, ſieht den Verteidiger Grafſtröm=Schweden
im Kampf mit dem Europameiſter Schäfer=Wien, dem Finnen Nikkanen,
dem Engländer Page und dem Wiener L. Wrede. Böckl=Wien, der
Alt=
meiſter, befindet ſich zurzeit in Amerika,
In Johanngeorgenſtadt fiel das Skiſpringen an Walter Klaß=
Klin=
genthal vor R. Wagner=Oberſchönau und Walter Klaß II.
Um die Weltmeiſterſchaft im Fliegengewicht ſchlug der Franzoſe
Pladner ſeinen Gegner Frankie Genaro in 76 Sekunden aus und errang
damit den Titel. Frankreich beſitzt nun nach Routis im Federgewichr
die zweite Weltmeiſterſchaft im Boxen.
Die Breslauer Sechstage ſehen nach 43 Stunden Rieger/Richli mit
131 P. in Front vor Girardengo/Siegel 99 P., Preuß/Seſiger 57 P.,
Ehmer/Krafchel und weiteren 6 Mannſchaften. Zwei Paare liegem
2 Runden zurück.
Geſtüt Harzburg wird aufgelöſt. In den nächſten Tagen wird
wahrſcheinlich unrer die Geſchichte einer der berühmteſten
Vollblutzucht=
ſtätten Deutſchlands der Schlußſtrich geſetzt werden. Am Freitag, den
8. März, kommt das geſamte Material des Geſtütes Harzburg, das
Graf Helldorf erſt vor einem Jahre von Freiherrn von Syncker
über=
nommen hatte, zur Zwangsverſteigerung. Es handelt ſich um den
Deck=
hengſt Czardas, um 29 koſtbare Mutterſtuten, des weiteren um den
guten Vierjährigen Narziß, neun Zweijährige und zwölf Jährlinge.
beugt vor
Frankfurt.
Montag, 4. März. 6.30: Gymnaſtik. 12.30:
Schall=
platten. O 15.05: Jugendſtunde. Lehrer Voigt: „Mit einem
Walfiſch=
fangſchi/, in der Südküſte‟: Ein Gewitter im Tropenmeer. —
An=
werben von Eingeborenen der Salomoinſeln als Schiffsjungen. —
Kampf mit eingeborenen Seeräubern. O 15.55: „Anregungen zur
abwechslungsreichen Geſtaltung des Küchenzettels”: Leckerbiſſen für
die Oſterzeit. o 16.35: Konzert der Kapelle Stachowiak. O 18.10:
Aus dem Roman „Die Flucht ohne Ende” von Joſef Roth.
6 18.30: Kaſſel: Mathilde Meißel: Fünfzehn Minuten Ratſchläge
für Mutter und Kind. O 19: „Chineſiſche Volksſitten”. Ein
Zwie=
geſpräch von Prof Wilhelm, Dr. Alfons, Dr. Laven und einem
chineſiſchen, Herrn. o 19.30: Engliſche Literaturproben. O 19.45;
Engliſcher Sprachunterricht. O 20.15: Sinfonielonzert: Wagnerabend.
Eine „Fauſt”=Ouv. — „Waidweben” aus „Siegfried”. — Vorſpier
zum dritten Aufzug „Die Meiſterſinger von Nürnberg‟ — Vorſpier
zu „Parſifal”. — „Karfreitagszauber aus „Parſifal”. —
Grals=
erzählung aus „Lohengrin”. Ausf.: Funkorch., Otto Fanger (Tenor).
O 21.15: „Träume‟. Debuſſy: Vorſpiei zum „Nachmittag eines
Fauns”. — Jean Paul: Eniſtehung des Traums; Der Traum vom
Himmel: Des Maria Wuz Sonnentraum. — Hamſun: Traum aus
„Myſterien”. — Muſſorgsiy: „Eine Nacht auf dem kahlen Berge‟
— Zwei Träume der Rahel Varmhagen. — Zwei Träume von
Franziska Gräfin zu Reventlow. — Caroſſa: Kriegsträume.
Rezi=
tationen. Mitw.: Funkorch. Stuttgart.
Montag, 4. März. 10.30: Schallplatten. O 11: Schallplatten.
O 13: Schallplatten. O 16.15: Nachmittagskonzert. Mitw.: Eberhard
Schrempf Funkorch. Flügel: W. Hahn. O 18: Arbeitslage in
Süd=
weſtdeutſchland. o 18.15: Dipl.=Landwirt Wengert: Bekämpfung
der wichtigſten Getreidekrankheiten. o 18.45: Baſtelſtunde. O 19.15:
Streifzüge durch die Wirtſchaft, o 19.45: Dr. Rüdiger: Flugzeuge
am Südpol. O 20.15: Aus W. A „Mozarts Lebenswerk. Einf.
Vor=
trag: Prof. Nagel. „Die Entführung aus dem Serail.” Komiſche
Oper in drei Akten. Perſ.: Sokim, Baſſa; Konſtanze; Blonde, deren
Mädchen; Belmonte; Pedrillo, deſſen Diener; Osmin, Aufſeher über
das Landhaus des Baſſa. Zeit: Mitte des 16. Jahrhunderts.
O 22: „Her und Frau X. bitten . . ." Ausf.; Ilſe Kamnitzer, E. j.
Stocinger. Funkorch ſter.
Nur beim k achmann
C. Boßler & Co., G. m b H
Ernst-Ludwigstraße 14
AAbIA
Telephon 2140 (1038a
Die ſkandinaviſche Druckſtörung, die ſich bereits abgeflacht hat und”
heute mit ihrem Kern über Finnland liegt, hat ihren Einfluß ſüdwärtg:
nach Deutſchland hin geltend gemacht. Vielfache Nebelbildung und Auf=”
treten von Bewölkung ſowie eine von Norden nah Süden gerichtetei
Froſtabſchwächung iſt eingetreten. So lagen im Küſtengebiet die Temer
veraturen heute morgen um — 5 Grad im Gegenſatz von unter — 10.
Grad vor 24 Stunden. Helgoland hatte heute morcen ſogar o Grad.
In unſerem Bezirk dagegen hat ſich der ſtarke Froſt gehalten.
Stellen=
weiſe weiſt er ſogar wieder eine Zunahme auf (Gießen geſtern — 8,
heute — 12). Das ausgedehnte Hochdruckgebiet hat ſich beträchtlich
abge=
ſchwächt und zeigt einen Kern über den britiſchen Inſeln und den
anderen über den Donauländern. Die Wetterlage erfährt zunächſt noch
keine weſentliche Aenderung. Nur dürfte auch in unſerem Gebiet ein
leichter Rückgang de= Froſtes eintreten.
Ausſichten für Montag, den 4. März: Stellenweiſe neblig=wolkig, auch
vielfach aufheiternd, leichte Abſchwächung des Froſtes, trocken.
Ausſichten für Dienstag, den 5. März: Wenig Aenderung der
Wetter=
lage.
Hauptſchriftlettung: Rudolf Maupe
Verantwortich für Pollik und Wirtſchaft: Rudeif Mauve; für Feuilleten, Meig End
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Strceſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann
für den Handel: Dr. E. H. Queiſch, für den Schlußdienſ: Andreas Bauer; für
Dle Gegenwart‟ Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Willp Kuble: Druck
und Verlag; C. C. Wittich — ſämtlich in Darmſiadt
je der Rückſendung nict übernommen,
Für unverlangte Manuſripte wird Gar
Die heutige Nummer kat 8 Seiten.
[ ← ][ ] Am Mittwoch, den 6. März 1923,
nach-
mittags 3 Uhr, findet im Landwirtschafts
kammer-Gebäude eine öffentliche Sitz ung des
Landeswahlausschusses statt, in der die Entscher
dung über die Zulassung der Wahlvorschläge zu den
Landwirtschaftskammer-Wahlen getroften wird.
(371
Darmstadt, den 2. März 1928.
Der Landeswahlleiter: Krapp.
Bom 4. März bis einſchl. 8 März 192‟
ſpricht im Verſammlungsſaale
Mauer=
ſtraß: 17, je abends 8½ Uhr
Herr Prediger F. Kuhl
aus Breslau.
Jedermann iſt herzlich eingeladen. (3695h
Farben=Krauth, Eſchollbrückerſtr. 3
Statt beſonderer Anzeige.
Heute nachmittag wurde meine liebe Frau,
unſere Schweſter, Tante, Schwägerin und Kuſine
Mutte Tenel
geb. Hein
nach langem, mit großer Geduld ertragenem
Leiden im 49. Lebensjahre durch einen ſanften
(3714
Tod erlöſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Ferdinand Weller.
Darmſſadt, den 2. März 1929.
Obergaſſe 7.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 5. März,
½3 Uhr nachmittags, auf dem Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere
liebe Mutter Großmutter, Schwiegermutter,
(3712
Schweſter und Schwägerin
geb. Mersheimer
von ihrem langen ſchweren Leiden durch einen
ſanſten Tod zu erlöſen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Familie Ernſt Hermes
Familie Holzhäuſer.
Darmſtadt, Wiesbaden, den 3. März 1929.
Die Beerdigung findet ſtatt: Dienstag nachmittag
3¾ Uhr auf dem Friedhof an der Nied.=Ramſtädterſtr.
Großes Haus
Hessisches
Landestheater
Montag
4. März 1929
Kulturfilmgemeinde
Mittwoch, den 6 März. 20 Uhr, in der Aula
des Realgymnaſiums (Eingang Kirchſtraße
Vierte Sondervorführung
„Deutſches Polkstu
in Siebenbürgen”
Kulturſilm mit Vortrag von Dr. A. Vetter
Eintritt: Mitglieder Mf. 1.20
Nichtmitglieder Mk. 1.50
Karten: Muſikalienhandlung Chr. Arnold
Ernſi=Ludwigſtr. 5, und an der Abendkaſſe. (*
10 Stück zu 95 Pig.
50o
vekommen Sie nur in de
Parfümerie ERANK
Elisabethenstraße 9 (Alleinverkauf)
Neuen-
PädasogiEn heim Heidelberg
KleineGymnasial-u Realklass: Sexta-
Reifeprüfung Familienheim Ei ene
ALandnirtsch Prufun serfolge. (I. 299/
Wiener Kaffee-Rösterei
Werke von J. S. Bach,
A. Vivaldi, R.
Kreut=
zer, G. B. Viotti, W.
A. Mozart.
Am Flügel: Nelly
Birrenbach. Lehrerin
an der Städt.
Afa=
demie für Tonkunſt
Der Jbach=
Konzert=
frügel iſt aus dem
Pianolager d. Firma
Karl Arnold & Sohn
(Klavier=Arnold)
Eliſabethenſtraße 28.
Karten zu — 50 ℳ
im Sekretariat der
Städt. Akademie,
Eli=
ſabethenſtr. 36. (st3688
Lospreis / Mark, Eu
30 Pfennig extra c
A. Biskelmax
Postscheckkonto 12
Eier bei: Staatl.
nehmer Hilsdorf,
str 2 Kullmanm
P trenz, außerchn
Bauch, Friedric-
Konra1 Koch E1
Krämer Hch. Ma/
Volk Hugo de W-
3 208a)
emptiehlt ihre
alt-
bekannten Oualitäten
A. J. 5uPP Elisabethenstraße 25
EEchte Tiroler
Latſchenkiefern=Bonbons
das beſte bei Huſten, Heiſerkeit und
Ver=
ſchleimung. Allein=Verkauf nur bei
Med.=Droger e,
Fr. Beckenhaub, Schulſtr. 34319
hat man beſten
(1811a)
Aeltere Dame
ſucht 2 leere Zimmer (event, mit voller
Penſion und Bedienung) in gutem Hauſe
und möglichſt parterre oder 1. St. Angeb.
m. Preis, unt. K 159 an d. Geſchſt. (kom
Außer Miete
Kleines Haus Antang 20 Uhr
Keine Vorstellung.
Zweiter Abend
des Schnurrbusch-Ouartetts
Preise: 1, 2, 3 Mk.
Lisakeihen-
traße Hr. 28
Etwas Beſonderes!
Künſtliche
Bufcfelveftränkfe
ſchön und beſonders dauerhaft, das Paar Mk. 2.50 u. 2.90
Flor mit Seide, ſtarker, undurchſichtiger Strumpf, Paar 3.50
Handſchuh=Hguptmann
Todes=Anzeige.
Allen Bekannten die traurige
Nachricht, daß unſereliebe Mutter,
Großmutter, Schwiegermutter,
Schwägerin und Tante
Frau
Margarethe Schmidt
geb. Ewald
heute in faſt vollendetem 82.
Le=
bensjahr ſanft entſchlafen iſt.
Im Namen der trauernden
Hinterbliebenen:
Wilhelm Schmidt.
Darmſtadt, den 3. März 1929.
(B 3715
Hochſtraße 26.
Die Beerdigung findet Dienstag,
den 5. März, nachm. 2½ Uhr, auf
dem Beſſunger Friedhof ſtatt.
werd. v.
Stühle Mkan
geflochten, Körbe,
Korb=
möbel repariert. Arbeit
wird abgeholt. Karte
genügt. Frau M.
Pfleger,
Fuhrmann=
ſtraße 10, Hth. 1.Iks. (*
Haarausfal!
lindert 459
Brennessek-
Haarwasser
Fl. 1 60 u. 2.40
Parfümerie
Müller
Rheinſtraße 6.
Herren=
Raglanmantel
(ſtarke Figur)
zu verkaufen
Riedeſelſtraße 4.
Ludwigsplatz 2
(2349a
Hainzer
Pferde- und
Held-Lotterie
Ziehung 9. März
39 Gespanne 7
— —APferde
S 1. H. 1. 4400 Rf.
7 Pferde,
Fohlen und
Sach werte
zu 6100 RM. S
sowie S
300 Geld-Gewinne
ohne Abzug zus.
665 Gew. — 12000 RM.
Porto
LosetRA. und
Liste 30 Pfg, in
all. Steatl. Lott.-
Einnahmen und
Loseverkaufstell.
Vau0
Aäenberger
Bärger-Zeitung
Organ der Reichspartei des deutſchen
Mittelſtandes (Wirtſchaftspartei)
Nürn=
berger Hausbeſitze zeiturg Einzige täglich
erſcheinende Mittelſtandszeitung Bayerns.
Die umfaſſende Verbreitung bei den Kreiſen
von Hausbeſitz, Handel, Handwerk und
Ge=
werbe in Nürnberg und Fürth wie beim
geſamten Mittelſtand in ganz Franken
ſichert allen Inſerenten die beſten Erfolge.
Erſcheint täglich werktags= Verlangen Sie
unverbindl. Probenummern u. Preisangebot
Anpassungs-
fähigste Methode.
RufBuchhaltung
G. m. b H.,
Frank-
fürt a. M., Taunus
straße 35, Fernspr
Römer 3818/19.
Fahrrad=
kaufen Sie ſchon ſetzt.
Ferner empfehlen zu
enorm billigen Preiten
Lenker, Bremſen,
Ket=
ten,Pedale,Sättel nſw
Bend & C9n9.
Grafenſfraße 20/22. Luiſenſtraße 6, III
Zimmerſtmi
Alle Krankenkaſſin
Tüten und Beutel liefet
Papier-Eifler, Mühlfi:
Sanerdag
verden in einigen Stur
ReÜR:
Kranichſteinerſtr. 28
Telephon 736
Marktpc.ſ
Bitte genau auf Firma zuN
vor der
Bas man
von der
Von Dr. Kühner=Eiſeml
Die Liebe z. and. GeſchEld
und Schamgefühl. Heziu
Vergaugenh. d. Mädch
Geſundheit, Geſchlechtss=
Ehegatt. Was liebt d.
A=
liebt d. Manna Weibe 2
Hochz., Flitterwochen.
Hygiene. Unglückl.
Ehe=
gung. Knabe vo. Mäda
Buch bringt volle Auf
2.50,X fr. W. A. Schwamd
N 6 287 n1
Erdbeer • Früh
ſtücksmarmelade
einmaliges Angebot,
1=Pfd.=Eimer 70 Pf.
Jak. Echellhags,
Karlſtraße 50.
Teleph. 1697. (3558
Me
Kepferftliche
engliſche u franzöſ.,
farbig, auch ſchwarz
3u kaufen geſ.
Gefl. Angebote u.
K. 165 Geſchſt. (*go
Machweis
möbl. Zimmer und
möbl. Wohnungen
in der Geſchäftsſtelle
d. Hausfrauenbundes,
Rheinſtr. 7, 1. St., Tel.
4114. Sprechſt. von
10—12½ Uhr, außer
602
Sains ag
Vornehm möblierte
Zigmer
ſof. beziehb Hügel=
Bereifungen ſtr. 15 Lad. (2168a
N.=Ramſtädter r. 75
billiger (32004 gr. helles Zimmer zu
verm. (Gartenb. )./*gl
Wienerſtr. 52, mbl.
Z., el. L., z. vm.
Kaſinoſtraße 10, II.
zentr. Lage) gul
möbl. Zimmer mit
elektr. Licht, Schreibt.
g heiz. Ofen z. vm.
möbl. Z. m. el.
ſof. zu verm.
Vervieltältigangen
Nur Qualſtätsarbeit!
Seite mit
Papier:
Sein
100 X v. 2 90ℳX an
beſtehend aus: 2
509 X v.7,30ℳ an
3: 3,80 qm, 2 Lage-‟
2000 X v. 20.K an
Bäumer’s Büro // 6:9,50 qm, Speie-
5,50:18 qm, mit 2
Rheinſtraße 8.
Tel. 1223. (5a yſofort event. ſpäter ?"
Hammer, Glifabether