gem Erſchelnen vom 1. Februat
Reichsmark und 22 Pfent
2.25 Reichsmark, durch die
Fraart ſrei Haus. Poſtbezugspreis
Ud monatlich 2.25 Reichsmark.
Aufnahme von Anzelgen
*D nicht übernommen.
Nicht=
nfolge höherer Gewalt
—mert
zur
teierr. n
Kürzung des
gen und Abbeſſellungen du
achteit für unz. Poſiſcheckonto
Fri4 a. M. 1301.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Pöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 57
Dienstag, den 26. Februar 1929.
192. Jahrgang
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breit/2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
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Nellame=
zeile 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmar
Dollar — 4.20 Mark
m Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw erlifd
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzelgen”
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. Beſ
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung ſälll jeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbank.
franzöſiſch=belgiſche Militär=Bündnis.
Wbeintbund gegen Deutſchland
und Holland.
M ie1 Deutſchland: Das Geheimabkomrzten
eitffr gegen den Locarno-Berkrag.
Berlin, 25. Februar.
ſollätgſaeen Enthüllungen über den franzöſiſch=belgiſchen
Nilivirtrag vom Jahre 1920 und das Zuſatzabkom=
Ja/11527 haben auch das Intereſſe der maßgebenden
pohſihen Kreiſe in hohem Maße erregt. In den zu=
5iſn liegen zwar noch keine authentiſchen
Nach=
or, u5 däe Echtheit der veröffentlichten Dokumente
be=
würi), doch beſteht auch in Berlin kaum noch ein
daß/ ½ holländiſche Blatt den Inhalt der Geheimver=
M
wafſtlrhen richtig wiedergegeben hat. Die Tatſache,
nl20 ein franzöſiſch=belgiſches Militärabkommen
uwe, iſt übrigens bekannt. In dem
belgiſch=
hen skindſchaftsvertrag, der damals dem Völkerbund
gebitzyirde, war auch eines Militärabkommens
Er=
vas zu dieſem Vertrag gehöre. Der Inhalt
itzläplommens iſt aber niemals beim Völkerbund
Framei” odrzu eröffentlicht worden. Beide Regierungen ließen
benoſiec ſedin Wſerklären, daß die militäriſchen Abmachungen
„Veultkung der Friedensgarantien des Völkerbundes
widung unnötiger Rüſtungen dienen ſollten und
M44
ſoß.” feien. Läßt ſich der Abſchluß eines geheimen
traw ſwviſchen Frankreich und Belgien im Jahre 1920
riegspſychoſe heraus einigermaßen erklären, ſo
Réſcheikigung für die weitere Aufrechterhaltung des
unoch mehr für ſeine ausdrückliche Ergänzung
ßabkommen aus dem Jahre 1927, wodurch ja
er Geheimpakt — nach dem Abſchluß
üerträge — noch ausdrücklich
ſank=
en iſt. Auch an deutſcher zuſtändiger Stelle
ſicht, daß dieſe weitere Beibehaltung
nur für die Defenſive, ſondern auch für den
eſchloſſenen Militärabkommens weder mit
ch. mit dem Inhalt der
Locarnover=
raſelwie vereinbar iſt.
bevAnſecht iſt auch die geſamte Berliner Preſſe. „Es
der Vad.” ſo ſchreibt das ,B. T.”, „daß Vorkehrungen,
W leitewlftankreichs in den aus dem Jahre 1927
ſtam=
ein Wue Ausmng sbeſtimmungen zu dem Vertrag von 1920
ge=
ſodder burdälmacht mit dem Vertrag von Locarno vereinbar
4der ſm deſſen Wortlaut noch mit deſſen Geiſte. Der
i d Sic, ich ſthtz rvir hier wieder vor der Tatſache, daß es ſich
de maſlugen der Generalſtäbe, nicht der
Mu De Zundur handelt. Aber die Welt hat ſchon einmal
der Mefſpiel der Abmachungen zwiſchen dem franzö=
Elliſchen Generalſtab von 1912, welche Bedeutung
Molvmn der Militärs gewinnen können. Keine Frre=
Pr MEichen Meinung iſt in dieſer Beziehung mehr
nelt M0, ndd8 chreibt: „Dieſes belgiſch=franzöſiſche
Geheim=
ſoc 3 bric efinen überaus lehrreichen Kommentar zu der
Ui
AuNuig weiter pazifiſtiſcher Kreiſe in Deutſchland
Hufies deit
Michel die unbedingte Friedfertigkeit der fran=
Bolicchteimreden wollen. Der franzöſiſch=belgiſche Mili=
Wie Seiat E Unehr, daß man ſich ſowohl in Paris wie in
r D3Möglichkeit beſchäftigt hat, durch kriegeriſche Ak=
* W itlhäre des eigenen Staates nach Oſten auszu=
„Bchtus” erklärt: „Das politiſch verwerfliche an
oii Rulithansnis beſteht darin, daß es auch noch jetzt in
tDr M 1.925 in Locarno Frankreich und Belgien durch
Dpg Aunc die Schiedsverträge andere und weitaus
e Drakzt, für die Aufrechterhaltung des Friedens
er=
als
Militärbündnis ſie darſtellte und es läßt die
We He ider franzöfiſchen und belgiſchen
„Shlictik in einem trüben Lichte erſcheinen,
De Iim Aite 1927 die franzöſiſchen und belgiſchen Militärs
inel Aags kurnungen zu dem Vertrage von 1920 mitin=
Sehn4 Taben ſollen. Es kann unmöglich ſo
weiter=
lach und Belgien mit der einen Hand Deutſch=
Re n. . Hi K d K
ReBeAlast ſelbe Deutſchland die Revolver eines Kriegs=
R
ym. Die Aufhebung des franzöſiſch=belgiſchen
i D EA agen Deutſchland iſt eine Konſequenz aus der
hie e on Maul o, die endlich gezogen werden muß.
ſächen Gewerkſchaften naheſtehende „Deutſche‟
Eſ Deutſche Regierung in aller Form
ſy bruch erhebt, weil eine ſtillſchwei=
* im Ernſtfall verhängnisvolle
ſerc utſchland haben könnte. Als be=
Ne: die Mitteilung des „Deutſchen” verzeichnet,
Bchluß des Abkommens der Sozialiſt
erBeGM
n Belgien Juſtizminiſter war,
m Frankreich ein ausgeſprochenes
damals am Ruder war.
S riM Sict Holands in Baris und Brüifel.
TU. Amſterdam, 25. Februar.
Sun ie ues eleseteteneteltetnete.
Mt Beaud.
W
wb hP, die franzöſiſche und belgiſche Regierung zu
Fſrmthes Von einem Blatt veröffentlichte Wortlaut des
Fin Militärabkommens, ſowie die gleichfalls
Een iesiegng ſeiner einzelnen Punikte richtig ſeien.
Belgien demenkiert. — Frankreich gibt das
Abkom=
men zwiſchen den beiden Generalſtäben zu.
EP. Paris, 25 Februar.
Die Veröffentlichung des Utrechter Dagblad über ein
fran=
zöſiſch=belgiſches Generalſtabsabkommen, deſſen Beſtimmungen
zum Teil gegen Holland gerichtet ſeien, hat in Brüſſel und in
Paris wie ein Blitz eingeſchlagen.
Das belgiſche Außenminiſterium hat heute ein Dementi
ver=
öffentlicht, in dem der von der holländiſchen Zeitung
wieder=
gegebene Text als eine grobe Fälſchung bezeichnet wird. Die
belgiſche Regierung habe wiederholt genaue und vollſtändige
Mitteilungen über das franzöſiſch=belgiſche Militärabkommen
ge=
macht, das nur auf den Fall eines deutſchen Angriffes abgeſtellt
ſei. Der Text ſei im Jahre 1920 dem belgiſchem Parlament
mit=
geteilt worden und nur die zwiſchen den beiden
Gene=
ralſtäben vereinbarten
Ausführungsbeſtim=
mungen ſeien geheimgehalten worden. Das
Manöver des holländiſchen Blattes laufe offenſichtlich darauf
hinaus, die Beziehungen zwiſchen Belgien und Holland zu
ge=
fährden.
Von franzöſiſcher Seite iſt ein offizielles Dementi noch nicht
erfolgt, doch meldet heute mittag die Briand naheſtehende
Agen=
tur Radio, man erkläre im Quai d’Orſay, es handle ſich bei dem
franzöſiſch=belgiſchen Militärvertrag um ein Abkommen
zwi=
ſchen den Generalſtäben beider Länder, das dem
Völkerbund notifiziert worden ſei. Der veröffentlichte Text
ſtimme nicht mit dem offiziellen Text überein. Der „Temps”
wettert gegen gewiſſe holländiſche Preſſekreiſe, die verſuchten, die
öffentliche Meinung in Holland und der Welt irre zu führen,
und die belgiſch=holländiſchen Beziehungen zu vergiften unter
gleichzeitigen Angriffen gegen Frankreich. Das „Utrechter
Dag=
blad” ſei überdies durch ſeine Deutſchfreundlichkeit während und
nach dem Kriege und durch ſeine Sympathie mit den flämiſchen
Aktiviſten in Belgien bekannt.
Die geplante Verletzung der holländiſchen Reukralikät
erregt Aufſehen in Genſ.
EP. Genf, 25. Februar.
Die ſenſationelle Veröffentlichung des Geheimabkommens
zwiſchen dem franzöſiſchen und belgiſchen Generalſtab über das
Militärbündnis gegen Deutſchland, Spanien, Italien und
Holland durch das Utrechter „Dagblad” wird in Genf lebhaft
kommentiert. Der Abſchluß eines ſolchen
Militär=
abkommens, der am 7. September 1920 zwiſchen dem
Marſchall Foch und dem General Buat
aufffran=
zöſiſcher und General Magline auf belgiſcher
Seite erfolgte, iſt ſchon ſeit Jahren bekannt.
Bis=
herwaren jedoch über den Inhalt dieſes
Vertra=
ges Einzelheiten noch nicht in die Oeffentlichkeit
gedrung en. Das Abkommen hat im Jahre 1927, alſo nach
dem Abſchluß der Locarnoverträge, nochmals durch die
franzöſi=
ſchen und belgiſchen militäriſchen Stellen eine Auslegung
erfah=
ren, die jedoch anſcheinend an den Grundbeſtimmungen nichts
geändert hat. Dem Völkerbund iſt im Jahre 1920 über das
Ab=
kommen nur ein Schriftwechſel zwiſchen dem Präſidenten der
franzöſiſchen Republik, Millerand, und dem „belgiſchen
Außen=
miniſter Janſon zugegangen. Es handelt ſich dabei lediglich um
zwei formelle Schreiben vom 4. November 1920, in denen ſich die
beiden Regierungen im gleichen Wortlaut Kenntnis von der
An=
nahme des Abkommens geben und betonen, daß die
Souveräni=
tät jedes Staates im Hinblick auf die aus den gemeinſamen
mili=
täriſchen Aktionen entſtehenden Koſten unberührt bleibe. Außer
dieſen beiden Briefen iſt dem Völkerbund nichts zur
Veröffent=
lichung übergeben worden. Vor allem wurde der Text des
Militärabkommens ſelbſt nicht mitgeteilt. Für den
Völker=
bund ergebe ſich nun die Frage, ob das
Abkom=
men rechtsgültig iſt. Der Artikel 18 des
Völkerbunds=
paktes ſchreibt vor, daß ſämtliche internationalen Verträge und
Abſprachen beim Völkerbund regiſtriert und veröffentlicht werden
müſſen, um Rechtsgültigkeit zu erlangen. Durch dieſen
Para=
graphen ſoll, wie in den Verſammlungen des Völkerbundes vom
Jahre 1921 und 1925 wiederholt hervorgehoben wurde, die
Unterdrückung der internationalen Geheimverträge herbeigeführt
und die Oeffentlichkeit internationaler diplomatiſcher
Abmachun=
gen gewährleiſtet werden. Zu einer endgültigen Auslegung
die=
ſes Artikels iſt es im Völkerbund jedoch noch nicht gekommen. Vor
allem wurde gegen ihn immer das Argument ins Feld geführt,
daß die Veröffentlichung von Bündniſſen und vor allem
militäri=
ſchen Abkommen durch ihn nicht gefordert würde. Die
fran=
zöſiſch=belgiſchen Abmachungen über die
Ver=
letzung der holländiſchen Neutralität durch
Be=
ſetzung Limburgs, und die gemeinſamen
Opera=
tionen in Holländiſch=Flandern, die für den
Kriegsfall vorgeſehen ſind, verletzen
unzwei=
felhaft die Beſtimmungen des
Völkerbunds=
paktes, der allen Mitgliedern die Wahrung der
territorialen Integrität ſämtlicher
Völker=
bundsmitglieder zur Pflicht mache. Dieſe
Beſtim=
mungen ſind es denn auch, die in Genf am meiſten Aufſehen
er=
regt haben, und auf holländiſcher Seite befürchtet
man, daß die augenblicklichen belgiſch=
hollän=
diſchen Verhandlungen durch das
Bekanntwer=
den dieſer Abmachungen ein Ende finden
werden.
*Chamberlain und Macdonald
Um Englands zukünftige Außenpolitik.
Von unſerem (O=Korreſpondenten.
London, Ende Februar.
Eine ganze Reihe von letzhin ſtattgehabten. Nachwahlen
haben erneut ein ſtarkes Anwachſen der ſozialiſtiſchen Stimmen
aufgedeckt. Die Chancen für Labour, an die Regierung zu
ge=
langen, nehmen zu. Ob dem ſo ſein wird oder nicht, werden die
Parlamentswahlen entſcheiden, die Mitte Mai ſtattfinden. Doch
ür Kontinental=Europa dürfte es bereits jetzt von Intereſſe ſein,
jene Ausſichten zu prüfen, die ein eventueller Regierungswechſel
in der britiſchen Außenpolitik eröffnen würde. Dem flüchtigen
Beobachter britiſcher Politik könnte es mitunter ſcheinen, daß
zwi=
ſchen den drei Parteien in bezug auf ihre außenpolitiſchen
Be=
kenntniſſe eigentlich nur geringe Unterſchiede beſtehen: fragt man
einzeln die Führer der Konſervativen, der Liberalen und der
La=
bour=Party, welches, in Kürze geſagt, Ziel und Richtlinien ihrer
Außenpolitik wären, ſo würden ſie alle drei ſicher das gleiche
ent=
gegnen: „Friede auf Erden und, um dieſes zu erreichen, ehrliches
Zuſammenarbeiten mit allen anderen Völkern dieſer Welt!” Aber
es gibt Nuancen, es gibt Einflüſſe von Einzelperſonen, die
be=
kanntlich nirgends eine ſo entſcheidende Rolle ſpielen, wie gerade
in der Außenpolitik, und von dieſen ſoll hier die Rede ſein.
Das außenpolitiſche Ziel der Konſervativen wie der Labour=
Party iſt — der Friede. Die gegenwärtige Regierung hat in
den erſten Jahren in dieſer Hinſicht manches getan, ſie hat den
Locarno=Vertrag unterzeichnet, und Sir Auſten Chamberlain hat
ſich hierbei ein beſonderes Verdienſt erworben. Aber um ſo
ſpür=
barer erwies ſich der Rückſchlag, der hiernach einſetzte. In den
zwei letzten Jahren iſt die britiſche Außenpolitik unter Sir Auſten
Chamberlains Leitung eine in der Hauptſache paſſive geweſen.
Mit Recht ſagen daher ſelbſt Leute, die Sir Auſten Chamberlain
perſönlich hoch ſchätzen, daß „der einfache Wunſch, dem Krieg aus
dem Wege zu gehen und pünktlich den Sitzungen des
Völker=
bundsrats beizuwohnen — an ſich noch nicht genüge, um eine
bewußte und wirkſame Friedenspolitik zu treiben .‟ Eine
Nuance mehr wäre unter allen Umſtänden erwünſcht geweſen.
Eine dieſer Nuancen heißt „Schiedsgerichtsbarkeit”,
Zum mindeſten, meint man, hätte die Regierung Baldwins die
Fakultativklauſel des Haager Gerichtshofs unterzeichnen ſollen.
Ein ſolcher Schritt hätte gewiß in praktiſcher Weiſe das gegen den
Krieg errichtete Bollwerk der obligatoriſchen Schiedsgerichtsbarkeit
gefeſtigt. „Si vis pacem para arbitrium” hat dagegen Macdonald
ſich als Motto ſeiner Friedenspolitik geſetzt, und die Zahl der
Engländer, die dieſe Anſicht teilen, iſt ſtändig im Wachſen
be=
griffen. Ein offenes Bekenntnis zum Prinzip der
Schiedsgerichts=
barkeit wäre ein erſter praktiſcher Schritt zur
Ab=
rüſtung. Allerdings gibt auch Macdonald zu, daß „ein
ein=
zelnes Land in dieſer Hinſicht nicht weitergehen könne, als
an=
dere Länder darin zu gehen bereit ſind”. Aber wie weit der
ein=
zelne Staat geht, iſt ſehr weſentlich. Und allgemein wird gehofft,
daß eine kommende Arbeiterregierung die Abrüſtungsfrage
ge=
rade um dieſe geringe Nuance, auf die es ankommt, vorwärts
bringen werde.
Wie Chamberlain, ſo auch Macdonald haben es zu
wieder=
holten Malen verlauten laſſen, daß England dem neuen
Deutſch=
land Gefühle aufrichtigſter Freundſchaft entgegenbringe. Das iſt
ohne weiteres zu glauben. Es gibt aber auch in der
Freund=
ſchaft „Nuancen”, die mitunter von ausſchlaggebender Bedeutung
ſein können. Zur näheren Erläuterung ſei ein Abſchnitt aus
einer ker angeſehenſten engliſchen Wochenſchriften, dem „New
Statesman” wiedergegeben. Zur Frage der Beziehungen
Eng=
lands zu Deutſchland und Frankreich ſchrieb das genannte Blatt
kürzlich folgendes: „Sir Auſten Chamberlain hat für Frankreich
eine private Schwäche, die er leider zum leitenden Prinzip der
engliſchen nationalen Politik erhoben hat. Seine extreme
Fran=
zoſenfreundlichkeit hat ihn ſo unſelbſtändig gemacht, daß halb
Europa (nicht mit Unrecht) Downing Street als eine Art von
Apanage des Quai d’Orſay betrachtet. England unterhält zu
Deutſchland natürlich freundſchaftliche Beziehungen. Aber
Eng=
land unterhält trotzdem noch immer Truppen in ſeines Freundes
Land, hiermit deſſen Nationalſtolz verletzend und deſſen Geld
ver=
geudend. Das britiſche Volk iſt der Beſetzung des Rheinlandes
ſatt, und ſelbſt die Regierung würde gerne aus dieſer Affäre
heraus ſein. Weshalb aber ſtehen wir in dieſem Falle noch immer
im Rheinlande? Die Antwort iſt — weil die Franzoſen im
Rheinlande ſind und Auſten Chamberlain eben mit den
Franzo=
ſen marſchiert! Wäre im Laufe dieſer letzten Jahre im Foreign
Office ein ſtärkerer Mann am Ruder geweſen — ein Mann mit
eigenem Willen und mit wirklichem Verſtehen des Volkswillens —,
ſo kann man verſichert ſein, daß das Rheinland heute nicht nur
von britiſchen, ſondern gleicherweiſe von franzöſiſchen Truppen
frei ſein würde . . ."
Es folgt für uns die andere Frage — wird, im Falle, daß
in Downing Street eine andere Partei ans Ruder kommt, dieſe
in der Tat darum beſorgt ſein, die britiſche Politik
un=
abhängiger, von fremden Einflüſſen freier zu geſtalten? Es
ſei immerhin daran erinnert, daß Auſten Chamberlain nicht allein
dafür verantwortlich zu machen iſt, daß die britiſchen Außenpolitik
in letzter Zeit ſo ſtark ins franzöſiſche Fahrwaſſer geraten war.
Urſprünglich iſt es niemand anders als Lloyd George geweſen,
der dadurch, daß er in Genua vor den Forderungen Poincarés
in ſo unerwarteter Weiſe „umfiel” — bei den Franzoſen für alle
Zukunft den Glauben an eine unbedingte „Hörigkeit” Englands
erweckt hatte. Ramſay Macdonald trifft der Vorwurf, daß er
dieſen Glauben während ſeiner Premierſchaft nicht energiſch
ge=
nug zerſtört hat, ihm vielmehr durch die etwas oſtentative Pflege
gewiſſer perſönlicher Freundſchaften neue Nahrung zuführte. In
Zukunft könnte er anders handeln. „Im Aufbau unſerer
briti=
ſchen Politik,” meint er jetzt, „iſt es weſentlich, daß wir unſere
Unabhängigkeit wiedergewinnen, und zwar nicht bloß in unſerer
eigenen Ueberzeugung, ſondern auch in den Augen der Welt.”
Beſonders groß iſt die Wahrſcheinlichkeit eines Wechſels der
Seite 2
Dienstag, den 26. Februar 1929
Numn
trifft. Die Beziehungen Englands zu den Vereinigten Staaten
ſind im gegenwärtigen Augenblick ausgeſprochenermaßen
unbefrie=
digend. Der Fehlgriff in der Behandlung des engliſch=
franzöſi=
ſchen Flottenabkommens macht ſich noch immer bemerkbar. Der
Vorwurf will nicht verſtummen, daß Sir Auſten Chamberlain
es ruhig mit anſah, wie eine Frage von größter politiſcher
Be=
deutung von den Militärs, von den Generälen des War Office
und von den Herren der Admiralität mit entſchieden worden iſt
Auch an ſeiner gegenwärtigen Zurückhaltung, ſeinem tatenloſer
Zuſehen, „wie die Dinge ſich in Waſhington entwickeln werden”
wird ſchärfſte Kritik geübt. Von oppoſitioneller Seite, vor allem
aus dem Lager Macdonalds, wird der Wunſch immer lauter
aus=
geſprochen, England möge den Vereinigten Staaten gegenüber
eine aktivere Verſöhnungspolitik einſchlagen, „etwas tun” um
die in die Brüche gehende, engliſch=amerikaniſche Freundſchaft
„wieder feſter zuſammenzukitten”.
Der Bruch mit Sowjetrußland iſt eigentlich nie Auſten
Chamberlains perſönliches Werk geweſen. Er deckte hier mit
ſei=
nem Namen nur ein kait gecompli, das einige ſeiner „
tempera=
mentvolleren” Kollegen geſchaffen hatten. Jetzt iſt in England
wieder der Ruf nach dem „Handel mit Rußland” laut geworden.
Auch innerhalb der Konſervativen Partei. Daher iſt es durchaus
wahrſcheinlich, daß nach beendeter Abwickelung der Wahlen die
ruſſiſche Frage erneut aufgerollt werden wird. Noch hört man
Churchill ſagen, daß „das Unheil, welches die Bolſchewiſten in
England anrichten werden, jene verhältnismäßig geringen
Vor=
teile weit überwiegen würde, die einige britiſche Kaufleute und
Spekulanten von den Moskowitern im Austauſch gegen das Recht
erhalten, erneut in England Fuß faſſen und nach Herzensluſt
wühlen und intriguieren zu dürfen . . ." Aber im Grunde iſt auch
Auſten Chamberlain für eine Wiederaufnahme der Beziehungen
zu Moskau. Nur würde Macdonald auch hierin um einiges
wagemuter und raſcher vorgehen, als ſein Kollege von der
Kon=
ſervativen Partei. „Aus Rußland Nutzen ziehen”
oder
„to get proft for Great Britain” — dieſer fromme Krämer
wunſch iſt in bezug auf Rußland auch der eigentliche Endzweck
der Arbeiterpartei Macdonalds.
Demnach würde ohne Zweifel das eventuelle Uebergleiten
der Zügel der britiſchen Außenpolitik aus den Händen Sir Auſten
Chamberlains in diejenigen Ramſay Maedonalds einer ganzen
Reihe bedeutſamer Weltprobleme eine andere, neue
Wen=
dung geben. Im einzelnen könnte erwartet werden: die
Unter=
zeichnung der Fakultativklauſel des Haager Gerichtshofes, eine
energiſchere Förderung der Probleme der Schiedsgerichtsbarkei
und der Abrüſtung, eine Beſchleunigung der Rheinlandräumung,
eine Wiederaufnahme der Verhandlungen mit den Vereinigten
Staaten wegen der Abrüſtung zur See, eine Wiederaufnahme
der Beziehungen zur Sowjetmacht uſw. Das alles wäre gewiß
nicht wenig und würde manchem feſtgerannten Problem der
Weltpolitik aus der Sackgaſſe helfen. Doch vor zu weitgehenden
Erwartungen ſollte gewarnt werden. Wunder, etwa in der Art
eines Sicheinſetzens für den Reviſionsgedanken oder dergleichen,
wären ſelbſt von ſeiten Macdonalds mehr als unwahrſcheinlich:
mit dem verantwortungsvollen Amte eines Leiters der
Außen=
politik würde Ramſay Macdonald auch die mannigfachen
Bin=
dungen und Verpflichtungen des Britiſchen Reiches erben, die
ihn ſtets zwingen werden, ein langſames Tempo einzuſchlagen
Und ſchließlich — trotz aller ſeiner Sympathien für den Frieden,
für das Genfer Protokoll, für Deutſchland und die Bedrückten
und Gedemütigten aller Länder, bliebe auch Ramſay Macdonald
immer das, was er iſt — Brite, dem das „britiſche Intereſſe” am
meiſten am Herzen liegt. Dieſes ſollte man vor allem im Auge
behalten, wenn man nach jenen Möglichkeiten Ausſchau hält, die
die internationale Politik einer neuen Labour=Regierung
even=
tuell eröffnen könnte.
Vom Tage.
Der Generalagent für die Reparationszahlungen Parker
Gilbert traf geſtern vormittag, von Paris kommend, wieder in
Berlin ein.
Das Lokalkomitee bes diesfährigen deutſchen
Katholikentags in Freiburg und die Freiburger
Stadt=
verwaltung haben beſchloſſen, den Papſt zum
Katho=
likentag einzuladen.
Zum franzöſiſchen Sachverſtändigen in der
Sach=
lieferungs=Unterkommiſſion iſt Parmentier
er=
nannt worden; für Belgien iſt Gutt eingetreten, während die
übrigen Ernennungen noch nicht bekannt ſind.
Während in den letzten Tagen im Befinden des Marſchalls
Foch eine leichte Beſſerung eingetreten war, iſt jetzt eine erneure
Verſchlechterung feſtgeſtellt worden. Die Aerzte haben einen
neuen Herd der Lungenentzündung feſtgeſtellt.
Im Departement Somme wurde an Stelle des
zu=
rückgetretenen früheren radikalen Finanzminiſters Klotz der
ge=
mäßigte Republikaner Bourdeaux im zweiten Wahlgane
mit 669 gegen 599 Stimmen für den radikalen Kandidaten gewählt.
Die radikale Partei hat ſomit in dieſem Departement eine Niederlage
erlitten.
Im Wahlkreiſe Périgueux wurde der frühere
Miniſter George Bonnet, der bei den letzten Kammerwahlen
durchgefallen war, mit 7220 Stimmen gewählt. Es handelte ſich bei
der Wahl darum, einen radikalen Abgeordneten zu erſetzen, der vor
einiger Zeit in den Senat gewählt wurde.
Der engliſche Außenminiſter Chamberlain wird am
Sonntag, den 3. März, zur Teilnahme an der 54. Tagung des
Völ=
kerbundsrats in Genf eintreffen.
Die polniſch=rumäniſche Annähsn
W
Der rumäniſche Außenminiſter in Warſcha/
meinſame Fronk gegenüber Deutſchland u. 94000
EP. Warſchau, 25.3
tiſche Lage, vor allen Dingen die Möglichkeiten, die in Paris
vielleicht gegeben ſind, ſtrenge Zügelführung und Bildung einer
verantwortungsbewußten Mehrheit im Reichstag verlange. Auf
dieſer Grundlage will der Vorſtand der Volkspartei einen Appell
an alle Parteien richten, um wenigſtens im Reiche die Gegenſätze
hinwegzuräumen. Wahrſcheinlich wird dieſe Entſchließung mit
großer Mehrheit angenommen, und dadurch wäre die
Aktionsfrei=
heit für neue Verhandlungen zunächſt im Reiche geſchaffen.
Da=
mit iſt aber noch keineswegs geſagt, daß deswegen die Regierung
der Großen Koalition ſchon übermorgen gebildet iſt. Das
Zentrum fühlt ſich bereits ſo ſtark, daß es mit
neuen Forderungen kommt und der
Volkspar=
tei bereits zugemutet hat, auf das
Wirtſchafts=
mimiſterium zu verzichten, und dafür das
Juſtizmini=
ſterium zu übernehmen, das dem Zentrum wegen der Ehereform
und einiger anderer Fragen im Augenblick nicht ſehr ſympathiſch
iſt. Das geht allerdings bis jetzt ſogar den Sozialdemokraten
über die Hutſchnur. Wie lange aber? Die Sozialdemokraten
fühlen ſich nun einmal ohne das Zentrum nicht wohl und ſind
offenbar bereit, jedes Opfer zu bringen, um das Zentrum
zurück=
zuholen, während die Volkspartei doch der Meinung iſt, daß die
Vorausſetzung einer Großen Koalition eine Verſtändigung über
beſtimmte Programmpunkte ſein wüßte, die vielleicht von heute
auf morgen wicht zu erreichen iſt. Ob alſo im günſtigſten Fall
das Kabinett ſteht, wenn der Außenminiſter am Freitag nach
Genf fährt, iſt noch keineswegs ſicher.
Ueber die Beratungen des geſtern abend hier ein
A
rumäniſchen Außenmintſters Mironescu mit den Stag
Polens wird eine offiziöſe Verlautbarung bekannt.
ſich vorwiegend um den Ausbau der Bezi ätMlteandl
zwiſchen Polen und Rumänien, gewiſf
zungen des Militärvertrages, eine gerne
Politik gegenüber Sowjetrußland auffdn win feieh And
auf zwit
durch das Moskauer Protokoll weſentlich verändert zul
Stellung der polniſchen Minderheiten, eine Entſche/ a veueKmfl
durch die rumäniſche Agrarreform enteigneten polnn
naurft 3e
beſitzer und eine wirtſchaftliche Annäherung der bez.
guat i
handeln ſoll. — Angeſichts der in Genf bet
Minderheitendebatte legte Zalefki B0l0 Ache.
Wert darauf, Rumänien, das bekanntlich geſelwicht iche
Völkerbundsrat vertreten iſt, für die polniſchſtdeſhch Hot.
ung zu gewinnen. Das Palais Brühl wäre ,40 Mocte
für eine entſprechende Unterſtützung durch Rumäniemng hrindigeiht. Solt
mute ertandis
Zugeſtändniſſe auf anderen Gebieten zu gewähren.
In diplomatiſchen Kreiſen wird die Anweſenheit ume A uurſchieben
ſchließlich damit begründet, daß es Rumänien füü / Frhohn Tacna
gehalten habe, dem letzten Beſuch des ungariſchen Arug /. ichre 186 mit
Walko ein Gegengewicht gegenüberzuſtellen, da eimu tonn inen blutige
polniſch=ungariſche Annäherung voviün zm Mol, wur
nicht im Intereſſe der Bukareſter Reg /eckzmmng üher d
legen ſein könne.
u: Mit dem Erwe
Erklärungen des rumäniſchen Außenn
Mironescu.
EP. Warſchau, 22
Anden und
In einer Preſſevertretern gewährten Unterrex.
Muſtgtim des 7
der rumäniſche Außenminiſter Mironescu, daß ſich
Iug, Bolibien
Meinung Rumäniens der großen Tragweite des
M=
von beiden St
tokolls bewußt ſei, denn es behebe die akute Gefa
Komplikationen. Dieſe am Horizont drohende Wa//e0 Moche dei auf
Nase. Die gr.
verflüchtigt und der Druck Sowjetrußlands an der
Grenze ſei nahezu von Rumänien genommen. Dahc! un der Suich
Moskauer Protokoll als einer der beachtenswerteſter. clM M delliche
44ü der chilen
Stabiliſierung des Friedens im Oſten gelten.
Mironescu äußerte weiter zu den Beratungen 1:W/4 MM i Gun
kuihen fanden
daß ſich Ungarn verpflichet habe, alle Klagen vor den
Gericht zurückzuziehen, während gleichzeitig vereirnchſcM fos nation
ſei, daß alle Optanten eine Entſchädigung erhaltem 9c Meie hegei
bei der am 15. März beginnenden Konferenz in Weſ0,10ß Bollvien
werden ſoll. Die ungariſchen Optanten würden gru,ſ 2 uhr beide !
jenen Beträgen bezahlt, die Ungarn an Numänien ut Chiles ni
Titel der Reparationen ſchulde. Die dem Völkerbat// Gun die Kaſta.
telte Erklärung, wonach Rumänien bereit ſei, mit (ſ0 Lſhen. Da ſie
Der rumäniſche Außenminiſter in Warſchan.
Vor der Eniſcheidung der Volksparkei.
Nene Forderungen des Zenkrums.
* Berlin, 25. Februar. (Priv.=Tel.)
Am Dienstag vorwittag 10 Uhr tritt der Zentralvorſtand
der Deutſchen Volkspartei zuſammen. Seine Entſcheidung wird
bei allen Parteien mit großer Spannung erwartet. Am Montag
wurden in den verſchiedenſten Gremien die Vorbereitungen zur
Beratung getroffen. Die Reichstagsfraktion der DVP. tagte,
ebenſo die preußiſche Landtagsfraktion und der Parteivorſtand,
der eine Entſchließung entwarf, die er durch den
Parteivorſitzen=
den Dr. Streſemann dem Zentralvorſtand überreichen laſſen will
Sie geht davon aus, daß die Haltung der Landtagsfraktion
durchaus berechtigt geweſen iſt, weil die Volkspartei zu
Zuge=
ſtändniſſen über ihre früheren Beſchlüſſe hinaus in Sachen des
Konkordates nicht gehen kann, daß dagegen aber die außenpoli=
Verträge des Nichtangriffskrieges, zu ſchließen, TAMAM den erſ
eigentliche Initiative, ſondern ſolle nur den Will A/ Lhſgten Stae
reſter Regierung zur Aufrechterhaltung des Frieden /0 Meuſen. In
Anldge das v
Nordmmeriko
die Gröner=Denkſchrift im Reichseu gkzpeiſc enfo
De chleniſchen
ic dber mi
Anim Kriege
G. Mironescu,
der rumäniſche Außenminiſter, deſſen Beſuch in Warſchau der Ver=
tiefung der polniſch=rumäniſchen Freundſchaft dient.
* Berlin, 25. Februar. ky. Die Kom
Am Dienstag wird es im Reichstag lebhaft P Merichtet
Interpellation über die Veröffentlichung der ge Müh im num 9.
ſchrift des Reichswehrminiſters wegen des Panzer En
Eſtimmungss=
zur Debatte und da wird es an Angriffen nicht
Kommuniſten kündigen bereits. Alarmbereitſchaft A,/Se den veuen
ihnen die Tribünenkarten diesmal vorbehalten ent fömlich
Aber Exploſivſtoff iſt genug vorhanden, denn SoE
und Deutſchnationale ſind vorher ſchon ſcharf aneituch W9 berbun
Die deutſchnationale Reichstagsfraktion hatte Mi=F. Me keinen
halten, worin einzelne ſozialdemokratiſche Kreiſe
ich den
öffentlichung der Denkſchrift in Zuſammenhang gek!
Wnanie ſchlie
Sie hat dieſe Mitteilungen der Reichsanwaltſchaft k
Reiderung.
die darüber Unterſuchungen anſtellte, wobet dan A Krmeria
imm=
geſtellt wurde, daß die Angaben nicht ſtimmten.
demokraten ſprechen von einem mißlungenen Schumeſy Aeerutfnal
iede Vechet
ſie den Deutſchnationalen an die Rockſchöße hängenu nig Andhem daut
rend die Deutſchnationalen darauf hinweiſen, daß 6n
Sozialdemokratiſchen Partei offen das Bekenntnis 30 c deſſen g
verrat abgegeben habe, daß infolgedeſſen Vorſich0ᛋ, M die Beil
Wenn mit dieſem Temperament im Plenum die A2) — Wſchtspunkt.
führt wird, wird die Aufrechterhaltung der Ruhe 7 7 ſchen By
Deniſenheit
ten nicht leicht ſein.
Zeurſche Bongen.
* Deutſche Volkheit: unter dieſem Namen, der hier mehr wie
anderweit Leitmotiv iſt, gibt der Verlag Eugen Diederichs, Jena,
eine Sammlung heraus, von der bis jetzt etwa 60 Bändchen
er=
ſchienen ſind. Leiter des Ganzen iſt Dr. Paul Zaunert, währent
die einzelnen Gebiete jeweils von denen behandelt werden, die
— ohne allzu ſpezialiſierte Arbeit zu leiſten — uns über ſie doch
beſonders aufſchlußreich Kunde zu geben vermögen.
Was dieſe Volkheit ſei und wie und wo ſie ſich offenbare, dieſe
Frage führt jeden, der ſie ſtellt, zu dem Problem des Volkes
über=
haupt. Und gerade dies erregt heute ſtärker denn je Geiſter und
Gemüter, und es zu beantworten bemühen ſich Viele. Denn
längſt hat ſich ja ſowohl rein juriſtiſche als auch rein biologiſche
Formulierung als unzulänglich erwieſen. Von allen Seiten
be=
müht man ſich, neue Bauſteine herbeizutragen, um aus ihnen
jenen Bau zu fügen, an deſſen Feſtigkeit und Fortentwicklung das
politiſch=geiſtige Leben wahrhaft intereſſiert iſt. Wenn dieſer Bau
heute auch noch nicht vollendet iſt, ſo vermag uns doch die
Be=
trachtung all der einzelnen Teile, die uns Staatswiſſenſchaft,
Bio=
logie, Volkswirtſchaft, Soziologie und Geſchichte geliefert haben
und dauernd weiter liefern, ſchon das Weſentliche zu vermitteln.
Daß unter jenen Bauſteinen mancher ſich befindet, der hinter
ſchillernder Glaſur mürbe Brüchigkeit mühſam verbirgt, mag uns
nicht wundern.
Die zeit=räumliche Offenbarung des Geiſtes und Körpers
eines Volkes, in unſerem Falle des deutſchen, iſt das Weſen der
Volkheit.
Offenbarung des Geiſtes und des Körpers. In den
Schlach=
ten der alten Volkskaiſer, in den Befreiungskämpfen der Tiroler,
in dem mühſamen Erbauen der Burgen und Kirchen des
deut=
ſchen Oſtens, in denen er uns heute noch greifbar iſt, offenbart
ſich der Körper, die Kraft, das Ergon. Doch erſt der Geiſt iſt es,
der den Körper zur Zielftrebigkeit, zur Energie ſtrafft, und ihm
das gibt, was wir weſenhaft deutſch nennen. Er tritt uns
ent=
gegen — meiſt in unlöslicher Verbindung mit dem Körperhaften
etwa in Wallenſtein, Heinrich dem Löwen, Barbaroſſa, Andreas
Hofer, oder — faſt unkörperhaft vergeiſtigt und ewigkeitsweiſend
in Luther, Dürer, Paracelſus.
E
Offenbarung im Zeit=Raum. An kraftvoll=friſcher
Meeres=
küſte oder im ſteil aufgerichteten Gebirge, erwachſend zwiſchen
Moor, Heide und Föhren, oder im lieblich=grünen Tal des weich
hinplätſchernden Fluſſes. Die Hanſa und der deutſche Orden.
Tirol und Straßburg. Zuſammengeſchlungen und feſt verknüpft
mit dem Jetzigen durch die Zeit. Vom Mythos des
Dämmer=
waldes grauer Vorzeit leiſe hinübergleitend durch Frühgermanien
und Karolingerreich in die Klarheit des Deutſchen Reiches um
die erſte Jahrtauſendwende. Und dann weiter, auf= und
nieder=
wogend, durch Helle und Düſter, Bande knüpfend vom Mittelalter
bis in unſere Tage.
Das iſt Deutſche Volkheit, wie ſie uns lebendig wird in und
aus jenen ſchmucken Bändchen, die vielfarbig gebunden, dem Auge
Freude, reich illuſtriert, ihm und dem lernenden Geiſte tiefen
Einblick gewähren.
So in das Weſen der Diederiſch’ſchen Sammlung
eingedrun=
gen, dürfen und müſſen wir wohl nach ihrem Werte fragen.
Ein zweifacher ſcheint er zu ſein, kulturell und politiſch. Und
ſomit denn doch nur ein einfacher, als ja wahre Politik ſtets
kul=
turgegründet, und wahre Kultur Ausgangspunkt und
Befruch=
tung des politiſchen Sein und Werdens — ſein ſollte.
Ein vielfaches Wehgeſchrei erhebt ſich täglich immer von
neuem über Verflachung und Entwürdigung unſerer Kultur.
Jämmerlich ſolange, als es nur „ſtets verneinender” Geiſt iſt
ohne Streben, durch Gutes und Beſſeres wieder Vertiefung und
Sinnhaftigkeit in unſer Daſein zu bringen. Denn daß uns jene
„Kultur”, jenes Ragout von Boxmatch, Jazz und Niggerſong
nur deshalb, weil es das „made in U. S. A” verlockend trägt,
im erſten Anlauf überrumpeln konnte, liegt denn doch wohl
daran, daß die Kräfte zum Beſſeren zu ſchwach waren. Wenn
auch der große Krieg die Wurzeln aus dem Humus der Volkheit,
der Geſchichte, des Bewußt=deutſch=ſeins mit herauszerren half
Stefan Zweig ſagt einmal (Romain Rolland, der Mann und das
Werk): ein Volk, das einen Krieg verloren hat, iſt wie ein Volk,
das ſeinen Gott verloren hat. Das viereinhalbjährige
Granaten=
gebrüll hat das vollendet, was die fünfzig fetten Jahre deutſcher
Wirtſchaftsblüte begannen: es hat den Glauben an das Ewig=
Göttliche vernichtet, wie auch den Glauben an die Urkräfte des
eigenen Volkes, und hat an ſeine Stelle geſetzt jene „Spottgeburt
von Dreck und Feuer”, die ſich amerikaniſche Ziviliſation nennt.
Und doch haben die platzenden Granaten den geiſtigen Humus
aufgewühlt, auf daß er, neu gepflanzt, Frucht trage. Eines neuen
Geiſtes Weben vermeinen wir vielfach in Deutſchland zu ſpüren.
Daß wir jenen alten Geiſt überwinden wollen, ſcheint klar. Win
nennen ihn Materialismus und glauben, ſagen zu dürfen, daf
wir von ihm zum idealiſtiſchen Denken — jener contradictio
in adiecto — dringen wollen. Aber es iſt ja gar kein
materiell=
ſubſtantielles Fühlen, das vom Deutſchtum in den 50 letzten
Jahren geiſtig Beſitz ergriff, ſondern eine rationaliſtiſche
Ver=
ſtandesakrobatik. Ein Denken in abstracto, ein Denken auch über
die Materie, die — alles Lebensſaftes beraubt — graue Theorie
wurde. Und wenn wir heute zu etwas Neuem durchdringen
wollen, ſo nur das zu jenem „Gefühl”, „ohne das wir es nie
er=
jagen werden”
Einfühlen ſollen wir uns in das Weſen der Volkheit. Das
will dieſe Sammlung. Nicht irgendwelche Kenni
eignen, irgendwelches Wiſſen erwerben, das und Meliſier
nützlich und notwendig ſein mag, ſondern jene 5
lernen, die uns mit der Geſchichte, dem Werden urdüſſe Sgeſange
Fau An
verbinden. Im Bilde: Wir ſollen den Strom nit 27 u0fs Geſiszt
Warte aus betrachten oder mit allerlei Meßgeral
erforſchen, ſondern uns hineinſtürzen in ihn und dalf,” ür tou
Melötlie
den Wellen aufnehmen. Und je härter er iſt, umſallg
Md
b=
uns dann die zeit=räumliche Offenbarung der Vol?
den iſt, dann vermögen wir uns jener fremden 1½,0. näot,
wehren. Dann brauchen wir nicht mehr trauernd Mr.G0eln einer be
an den Waſſerbächen Babylons zu ſitzen und zu We.
W ſnach
dann können wir getroſt an das Beſtellen und Neube‟
„N
Muis aus
Eins nur wird vermieden werden müſſen, un. c
beſonderer Nachdruck gelegt werden: ausſchließlich Ti
U
ar
ſchau leben zu wollen. Der Deutſche neigt zum Si
Begeiſterung mag er ſich dem Neuen hingeben, 30 e üchn Aich
fremd iſt, und das Einheimiſche vernachläſſigen. L"
nur weil es „nicht weit her” iſt. Oder er wird wil.
Vergangene zu loben, allein um deſſentwillen, wei”
iſt. Gar zu leicht könnte doch eine Sammlung
heit” in eine (zwar ausgezeichnete, klartreffende) —
vergangenen Volkheit verfallen. Und das wid
Diederichs und Zaunerts bleiben müſſen, jene F09
letzten Neuzeit führen, dichter zu knüpfen. Ahe‟
an die hundert Hefte aus und ſo iſt die Hoffnund.
begründet, daß die Quellen auch des letzten un"
hunderts reichlicher fließen möchten.
Dann werden wir aus ihnen auch für ule.
wärtiges und zukünftiges Leben ſchöpfen konne.
heit wird zur politiſchen Macht. Denn eine Voſt n
politiſchen Werte, eine Veränderung der volci0
formen wird immer nur zunächſt das Aufpfrople.
Reiſes ſein. und wenn auch die Anſicht berelt
dieſes Reis anſtelle eines durch allzulange Früchlte.
ten und verdorrten Aſtes trete, ſo darf doch Ie
gung nicht von der Hand gewieſen werden, de.
gerade dieſem friſchen Pfropfreis es notwenle”
Wurzel des Baumes die Kräfte zu ſaugen und 90. 4
niſch feſt mit ihm zu verwachſen, wo es —alleine Nt
zwar zu raſcher Scheinblüte, aber auch deſto k0ſ9.
verurteilt wäre. Ein Eindringen und ein Sich.
Deutſche Volkheit, in die Volkwerdung, in Myiche.
kann nur den Sinn haben, dem jungen Werdenl.
verzweigten Kanäle zu öffnen, durch die dann loh S
zel und Humus jene Säfte ſicker könnenl L
grünende Friſche und dauernden Beſtand zu N.
Balther 89"
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barung
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1Flan
in TuengeMttasKenfmi.
eMifchte
Eiane Meivererkrieg Zwuſchen Uhne
und perd.
inten 5 34h0 währender Konflikt harrt ſeiner Löſung
EP. Waſhington, 25. Februar.
tlich dih offöulien Kreiſen Amerikas liegt noch keine Beſtätigung
imn ſchrichchur, daß zwiſchen Chile und Peru eine Einigung
tteignimn AhuArica=Konflikt erzielt worden ſei. Man nimmt
herump dautz ſni kurzer Zeit gelingen wird, zum Abſchluß eines
* in Grigeng Arirages zu kommen, wobei eventuell die
Vereinig=
jatenuer Umſtänden nochmals vermittelnd eingreifen
Dum ieſe Meldung wird das angeblich offizielle
Tele=
ausu ſi tiago widerrufen, welches beſagt, daß der nun
rchn (Fahre andauernde Konflikt zwiſchem Chile und
je buiedigende Löſung gefunden und daß man ſich über
nd u ſa verſtändigt habe. Beide Regierungen hätten
rtrowur terſchrieben, nach dem Chile die Provinz Arica
u Auießsovinz Tacna erhalte. Bekanntlich haben Chile
iufahre 1876 miteinander um den Beſitz dieſer
bei=
inug inen blutigen Krieg geführt. Im Jahre 1883
en um Ancon, wurde vereinbart, daß nach 10 Jahren
jalvſrnung über die Zugehörigkeit des Gebietes
ſtatt=
ltech ſit dem Erwerb dieſer beiden Provinzen gewann
V. hnacht auf dem Salpetermarkt der Welt. Peru und
verhnlete Bolivien haben den Aufſchvung Chiles von
anna Mißtrauen beachtet und ihre Niederlage im
htenſhmerzen können. Bolivien wurde, da es ſeine
Sißlen Ozean verlor, zum Binnenſtaat, der auf die
der z0 Alnden und ihr öſtliches Vorland beſchränkt
die iſtiſäkation des Friedens von Ancon, die Peru be=
84 Uwſag, Bolivien jedoch erſt nach jahrzehntelangem
ve die ah n, A/ſ n beiden Staaten kaum ganz ehrlich gemeint.
ont drohru tetens ſige Zeit auf den Eintritt einer für ſie
günſtige=
tiſchuchLarge. Die große Vorliebe Chiles für
Deutſch=
rußland
genommm te ſi os der Durchbrechung des chileniſchen Salpeter
beachtenzels d2 u0 bie deutſche Stickſtoffinduſtrie in den Stürmen
Oſten gun ſtkritt” in der chileniſchen Neutralität zum Ausdrud
den Berum en 1iLoge zu Gunſten der Gegner Chiles zu ändern.
glaan lich iſnZolivien fanden die Worte des Präſidenten Wil=
Amlret jedes nationalen Staates auf einen freien
Zu=
ſimm um 2cmeere begeiſterten Widerhall. Es war damals
„r dahlwp daß Bolivien und Peru gegen Chile die Waffen
würder” wür n, aber beide Mächte ſahen ein, daß ſie gegen die
chent käfte Chiles nicht aufkomen konnten. Verbün=
A 2 dilt nen die Kaſtanien aus dem Feuer holen würden,
ſie nür inden. Da ſich die Lage Chiles ungünſtiger ge=
„10 13 1920 den erſten Schritt, um den Konſlikt beizu=
Die „Prinigten Staaten von „Amerika wurden als
nu.
ſichtez=ngerufen. In der Tat übernahm zuerſt Präſident
ADS", darlaſoolidge das verantwortliche Amt eines Schieds=
Eiy nordamerikaniſche Schiedsgerichtskommiſſion
Mach (Smmerika entſandt, an deren Spitze zuletzt Gene=
„iter iſt0. Die Kommiſſion konnte keine Einigung
er=
nd Eiſie unverrichteter Dinge nach Waſhington zurück.
rriffenn vie chileniſchen Truppen, die berets das Gebiet
Phattw von meuem Beſitz von den Provinzen und löſten
Fe der Uſtimungskommiſſion auf. Der amerikaniſche
retärab ſich aber mit dieſem Mißerfolg nicht zufrieden
unllogg zuhre den neuen Vorſchlag, das ſtrittige Gebiet an
1 puhte kitten eant, nämlich an das mit dem nordamerikaniſchen
d beſcnrs eng verbundene Bolivien, abzutreten. Auch
an Vorſchi hatte keinen Erfolg. Bolivien hatte zwar das
uin ſütere ſeden im Kriege vor 40 Jahren verlorenen Zugang
geſeere, Iamentlich den Hafen von Antofagaſta,
wiederzu=
nüuen: Eihie ſtimmte ſchließlich Kellogg zu, aber Peru be
nüt Mf ſeim Weigerung. Dennoch gelang es Kellogg, da der
ſte woch” in Söamerika immer wieder bedroht erſchien, Chile
nich ſtioe 74 zu Biederaufnahme der diplomatiſchen Beziehungen
nam Mdſſem Direkte Verhandlungen fanden zwiſchen dem
bei=
i eſtenduhPartnern ſtatt. Es heißt, daß der Präſident von
geiſt wien rägeyen, deſſen Anſehen in Südamerika ſehr großt
„z Aue berſöaly um die Beilegung des Streites bemüht, und
„ſiey Sier 1M Geſichtspunkt, daß hinſichtlich des Vordringens
Ben /mrikaniſchen Bruders auf dem ſüdamerikaniſchen
„5M leiſZerriſſenheit unter den Lateinamerikanern auf=
kommen dürfe, da man ſonſt Gefahr laufe, ganz unter die
Vor=
mundſchaft Waſhingtons zu geraten. Am ſchlechteſten ſchneidet
bei dem kommenden Friedensſchluß Bolivien ab. Um endgültig
den Frieden zu beſiegeln, wäre es vielleicht notwendig, daß Chile
den Beſtrebungen Boliviens entgegenkommt und ihm einen
Freihafen oder eine Freizone in Arica einräumt.
Ausſchnitt aus dem ſtrittigen Gebiet.
Links: Präſ. Leguia von Peru, rechts: Präſ. Ibanez von Chile.
Karte des Tacna=Arica=Gebiets.
Schwierige Lage der Nanking=Regierung.
EP. Schanghgi, 25. Februar.
Es wird immer klarer, daß die Macht der nationaliſtiſchen
Regierung in China ſich nur auf einen kleinen Gebietsteil des
rieſigen chineſiſchen Reiches bezieht. Sowohl am oberen
Yangtſe=
kiang, hunderte von Meilen Land einwärts, wie in der Provinz
Schantung iſt die Lage der Nanking=Regierung ſehr ernſt. So
haben amerikaniſche Staatsangehörige in Tſchangtſcha, einem
Hafen auf dem Jangtſekiang, um ſofortigen Schutz durch
Kriegs=
ſchiffe erſucht. Dieſem Erſuchen folgte die Nachricht, daß Tſchang
tſcha von Kwanſi=Truppen erobert worden ſei. Es verlautet, daf
viele Soldaten, die bisher zur Nanking=Regierung hielten, ſich
mit den Streitkräften des Rebellenführers Tſchang Tſchung=tſchang
vereinigt haben. — Der Oberbefehlshaber der amerikaniſchen
Patrouillenboote des Yangtſekiang wurde angewieſen, ſofort die
nötigen Schritte einzuleiten.
Das bisherige Ergebnis
der Hachverſtändigen=Konferenz.
Bildung von drei Unkerkomikees. — Franzöſiſche
Auerkreibereien in der Transferfrage.
EP. Paris, 25. Februar.
In der Plenarſitzung der Sachverſtändigen=Konferenz von
heute vormittag berichtete Sir Joſuah Stamp über die
bis=
herigen Arbeiten des Unterausſchuſſes, im
be=
ſonderen über die Transferfrage. Der Fünferausſchuß
dürfe jetzt ruhig als Transfer=Unterkomitee
angeſprochen werden. Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß
er von Anfang an die Aufgabe hatte, die Transferfrage zu
prü=
fen, und daß er als Prozedurkomitee lediglich bezeichnet worden
iſt, um Zeit zu gewinnen.
Der Unterausſchuß berichtete über zwei Möglichkeiten
für die Löſung der Transferfrage. Welcher Art dieſe
Möglichkeiten ſind, iſt im einzelnen nicht mitgeteilt worden. Es
ſcheint aber jetzt grundſätzlich darüber Einigkeit zu beſtehen,
die Annuitäten in einen geſchützten und einen
ungeſchützten Teil zu zerlegen. Heute vormittag
wurde darüber diskutiert, wie dieſe Zweiteilung praktiſch
vor=
genommen werden könnte. Ueber den Prozentſatz der beiden Teile
iſt dagegen bisher nicht geſprochen worden. Die Franzoſen
verfolgen offenbar die Tendenz, den ungeſchützten
Teil äußerſt groß zu geſtalten und für die
kom=
menden Verhandlungen irgendeinen
Zuſam=
menhang zwiſchen dem geſchützten Teil und dem
Wohlſtands=Index herauszukonſtruieren. Man
verſichert an zuſtändiger Stelle, daß die in der franzöſiſchen
Preſſe veröffentlichten Angaben über die Höhe der
ge=
ſchützten und ungeſchützten Teile der Annuität
auf reinen Phantaſien beruhen oder, beſſer geſagt,
fromme Wünſche zum Ausdruck bringen. Zu regeln wird auch
die Frage ſein, wer in Zukunft als kompetent angeſehen werden
ſoll, um darüber zu entſcheiden, ob die Transferierung der
Reparationsgelder aufgehoben werden ſoll. Ueber die Gründung
des Adviſory=Board beſteht jetzt keine Meinungsverſchiedenheit
mehr. Es ſoll ſich nicht um einen ſtändigen Organismus handeln
Der beratende Ausſchuß wird im Gegenteil jeweils
zuſammen=
treten, wenn die deutſche Regierung einen dahingehenden Antrag
ſtellen würde. Deutſchland wird im Ausſchuß wie die
Gläubiger=
mächte regelmäßig vertreten ſein. Auf Vorſchlag des engliſchen
Delegierten Stamp wurde heute vormittag außerdem
ein Sachlieferungs=Unkerkomikee unker dem Vorſik
des Amerikaners Perkins ernannk.
Perkins hat ſich in ſeiner früheren Eigenſchaft als amerikaniſches
Mitglied der Reparationskommiſſion ſchon ſpeziell mit der Frage
der deutſchen Sachlieferungen befaßt. Jede Delegation wird in
dieſem neuen Unterkomitee vertreten ſein. Deutſchland
durch Dr. Vögler; die übrigen Mitglieder ſind entweder
noch nicht ernannt oder nicht bekannt. Die Einſetzung dieſes
Unterkomitees ſteht keineswegs im Zuſammenhang mit den
übrigen Beratungen. Es iſt daran zu erinnern, daß die engliſche
Preſſe in der letzten Zeit die Abſchaffung der Sachlieferungen
gefordert hat. Es wird aber von berufener Seite erklärt, daß die
engliſche Delegation keinen dahingehenden Antrag geſtellt hat.
Auch das Thema der Kommerzialiſierung der
deuk=
ſchen Schuld iſt heuke angeſchnitten worden.
Wahrſcheinlich wird für dieſe Frage ebenfalls ein
Unter=
komitee eingeſetzt werden. Einſtweilen ſoll die Frage aber ledig
lich in ungezwungener Weiſe unter den einzelnen Delegierten
beſprochen werden. Man will damit offenſichtlich dieſem Thema
von vornherein die Härten nehmen, die es einſchließt.
Außer=
dem wird verſichert, daß es ſich bei der kommenden
Kommerziali=
ſierung nur um eine einmalige Operation handeln könne, ſomit
nicht um eine Reihe von Mobilmachungen, die ſich in
regelmäßi=
gen Abſtänden auf eine große Anzahl von Jahren verteilen
würden.
Somit dürften in der nächſten Zeit drei Unterkomitees
be=
ſtehen: 1. das Transferkomitee; 2. das Sachlieferungskomitee;
3. das Kommerzialiſierungskomitee.
Die nächſte Plenarſitzung iſt noch nicht feſtgelegt worden.
Der Präſident Owen Young wird ſie aber einberufen, ſobald
das eine oder andere Unterkomitee in ſeinen Arbeiten genügend
weit vorgeſchritten ſein wird.
Berliner Premieren.
weiheh *. Zh Ariegsgefangene: Karl und Richard. Richards
ſonde A nach einer Frau Anna. Karl wird zwangsläufig
gei=
dem 2 ſtbeſierdieſes Gefühls. Und als ihm die Flucht geling
den 2 überdiſſicichard für tot hält, nimmt er von Anna Beſitz
eili 9 Tyrt i hiard urplötzlich heim, ſie hat die Wahl zwiſchen
den W W den Mchern und wählt freiwillig Karl, von dem ſie ein
mui !” ter d/Eßerzen trägt.
bagdl 2 iſt diEſnchalt einer bekannten Novelle von Leonhard
er”y ſie jetzt (nachdem ein Verfilmungsverſuch
ſchei=
w Ebſt lmhmatiſiert. „Karl und Anna” wurde im
Nn S Aſielhaus aus der Taufe gehoben. Erfolgreich.
D W dei rſolg lediglich der famoſen Darſtellung zu ver=
Die Trſch, Oskar Homolka und Heinrich George boten
uede iun ger die durch ihre ſchlichte Menſchlichkeit geradezu
AetigenkSirk ten. Aber:
W RthogcEiſt es wohl gelungen, den großen Gegenſatz zwi=
Veie=dichteriſchen Geſtaltungsformen Epik und Drama
Mazih charakteriſieren. Leonhard Frank, dem
gebore=
weliſticlgclang es hingegen nicht, dieſen Gegenſatz zu
Nehverſuchte er es mit einem Salto mortale, in=
We Iein eb s Gedicht in Proſa einfach auf die Bühne trans=
* OLdu bei zu bedenken, daß auf dieſe Weiſe ſtörende
rüne Hen tſtehen müſſen. Es entſtand kein Drama
mi=
en A hſctikten und Höhepunkten; „Worte, nichts als
NA Wetra bſen die ſeeliſchen Emotionen. Lere Worte,
2 Michillebeutung, wie geſagt, nur durch die Schauſpieler
L Jund esüh aft gemacht wird.
Ne2e Nihlen denz. Das Leben wird nicht durch ethiſche
M0 b rer 1 Aur durch inſtinktive Gefühle regiert. Keine über=
Ver Eheſe, doch (Leonhard Frank in Ehren!) von den
aM fen unſo
Zeitalters übermäßig oft verleugnet. Und das
e Weiſte, dramaturgiſch geſehen, etwas, ſchwächlichen
Wnic. PesAluts. Es bringt wirkliches Leben und kein thea
Wterloeie Leben und keine raffiniert gewolte Theata=
Sibglichgl nfundene, tiefſtempfundene bittere Wirklichleit,
z0I ine gewlltze Theorie.
Wi eieclun im heutigen Thegter nur ſelten. Trotz der
L I SHige: überzeugend. Aberi nur in Verbindung
Der V ibeleriſchen Könnern, wie die Dorſch und ihre
Weite
SL rot Mich ſonſt in Verlins Muſenhöfen, Karlhein
MLeie ihm nunmehr anvertraute Volksbühne
Shanſtertheater machen.
Hilpert inſzenierte als tüchtiger Schüler Reinhards
Shake=
ſpeares „Luſtige Weiber von Windſor” im Deutſchen Theater.
Der Falſtaff Werner Krauß”: ein Erlebnis.
Und „Hoffmans Erzählungen” des großen Jakob
Schwanen=
lied, wurde auch modernifiert. Sogar entromantiſiert. In der
Krolloper. Ein immerhin intereſſanter — Fehlgriff.
An neuen Luſtſpielen fehlt es auch weiterhin nicht. Ein
recht manierliches franzöſiſches Erzeugnis (Herr und Frau
So=
undſo), Levadans revueartige, an Schnitzlers „Reigen” erinnernde
Cochonerie „Das Bett” und eine mondäne Angelegenheit von
Leo Lenz „Trio”, mit dem charmanten Kurt Götz in der
Haupt=
rolle, löſchen erfolgreich den „literariſchen‟ Durſt der
Anſpruchs=
loſen ..."
Filmpremieren.
Man ſah in den letzten Wochen Filme von Leo Tolſtoi, Frank
Wedekind, Hans Müller und — Pereival Wren, dem Autor des
erfolgreichen Kolonialfilms „Blutsbrüderſchaft”. Wahrlich, eine
recht gemiſchte, bunte Geſellſchaft. Es wird eben jeder
Schrift=
ſteller (ob tot oder zufällig noch lebend) verfilmt.
Recht ſchlecht ſchnitt Wedekind ab. „Die Büchſe der
Pandora” atmet alles eher denn echt Wedekindſche Atmoſphäre
aus. Die Lulu=Darſtellerin ohne Fluidum. Die anderen Typen
zum Teil recht gut ausgeſucht, aber dem Ganzen fehlt das
faſzi=
nierende Etwas, das packen, mitreißen, entſetzen ſollte. Schuld
trägt nicht zuletzt das unvollkommene Manuſkript (Vajda) und
die wohl peinlich ſaubere, einwandfreie, doch leider wenig
indivi=
duelle Regieführung von Pabſt. So bleibt es bei einem nicht
immer wohligen — Nervenkitzel".
Hans Müllers Filmromanze „Das brennende
Herz” iſt eine in höchſtem Grade unwahrſcheinliche, verſtaubte
Angelegenheit. Die neuerdings in vielen farbloſen Rollen gezeigte
Mady Chriſtians hat aber dramatiſche Momente von einer
Eindringlichkeit, die ſehens= und bewundernswert ſind.
Lud=
wig Berger iſt es gelungen, aus dieſer Frau bisher
Uner=
reichtes herauszuholen; ſchade, daß er ſeine Regiekunſt an ein
unmögliches, kitſchiges Manuſkript vergeudete
„Der weiße Harem” war keine kleine Enttäuſchung;
nach „Blutsbrüderſchaft” hätte man ein ſtärkeres Werk erwartet.
Eine dramatiſch recht fadenſcheinige Mär, Knalleffekte, gute
Maſſenaufnahmen; alles in allem eine koloniale Tragigroteske
Hundertprozentiger Amerikaner mit den Fehlern und Vorzügen,
die wir hinlänglich kennen. Und, Gott ſei’s geklagt, ſogar
nach=
ahmen. Wovon ein deutſcher Wüſtenfilm, ſogar ein — wüſter
deutſcher Wüſtenfilm, überzeugt. Er heißt „Frauenraub in
Marokko” ſetzt wie eine gutmütige, luſtige Parodie auf die
überſeeiſcher Monumentalfilme ſahariſchen Einſchlags ein, und
wird dann plötzlich dermaßen tragiſch=ernſt, daß man — Tränen
lacht. Die deutſche Filminduſtrie ſollte ſich an große
Ausſtattungs=
werke dieſer Art nicht heranwagen. Es lohnt nicht, und kann ſich
auch nicht bezahlt machen. (Siehe Metropoliſt!) Ueberdies deckt
Amerika unſeren Bedarf an Monſtrefilmen mehr als erwünſcht
ein. Erfuhr da auch der wirklich nach jeder Richtung hin
groß=
angelegte Metro=Goldwyn=Srreifen „Die Koſaken” eine recht
kühle Aufnahme. Obgleich in ſeiner Art zweifelsfrei ein guter
Wurf. Dem Drehbuch lag die Tolſtoiſche Novelle zugrunde:
Bau=
ten, Photographie und Hauptdarſteller (an der Spitze John
Gilbert) einfach grandios, Regie (Georg Hill) reich an
Einfällen und Spanungsmomenten.
Ein ein ganz großes, erſchütterndes Erlebnis der
deutſch=
ruſſiſche Gemeinſchaftsfilm aus Tolſtois „Lebendem
Leich=
nam‟. Die Regie einfach unüberbietbar. Fehlerfrei,
vorbild=
lich, bis auf etwas übertriebene Symbolik. Hier werden
entſchie=
den neue Wege der Filmkunſt gezeigt! Der Fedja Pudowkins, des
Regiſſeurs von „Sturm über Aſien”, eine pikante Ueberraſchung,
und darüber hinaus eine Meiſterleiſtung der Mimik. Neben ihm
ſelbſt Maria Jacobini, die ſonſt ſtets Farbloſe, eindrucksſtärker
denn je zuvor. Darin liegt eben die geniale Regiebegabung der
Ruſſen. Man wird ſich den Namen des Spielleiters Ozep
mer=
ken müſſen. Nach ſeinem „Gelben Paß” jetzt der „Lebende
Leich=
nam”: ein Welterfolg.
Sehr müßig dagegen ein anderer Ruſſenfilm „Der
Adju=
tant des Zaren” mit Mosjukin. Gut gemacht, aber
ledig=
lich als Ausſtattungswerk zu bezeichnen.
Beſtes Unterhaltungsprodukt die amerikaniſche Groteske
„Unter falſchem Namen” und erwähnenswert (da
indis=
kutabel!) der Italiener „Karneval des Lebens‟. Ein
Armutszeugnis für die ſonſt nicht ſo unkünſtleriſchen Italiener ...
„Das neue Straßen=Verkehrsrecht nach den reichsrechtlichen
und nach landesrechtlichen Vorſchriften” Unter dieſem Titel iſt
eine Zuſammenfaſſung all der vielen Verordnungen des Reiches
und der Länder, die den Straßenverkehr regeln, erſchienen,
zu=
ſammengeſtellt und erläutert unter beſonderer Berückſichtigung der
neueſten Rechtſprechung von Provinzialdirektor a. D. Geheimerat
Dr. h. e. Fey in Darmſtadt. Das Buch will dazu beitragen, bei
dem gegenwärtigen bedenklichen, an Unglücksfällen ſo überreichen
Verkehrszuſtande den beteiligten Kreiſen möglichſte Aufklärung
zu bringen und damit einige Beſſerung zu ſchaffen. Alle
Kraft=
fahrzeugführer, Motorradfahrer uſw., die ſich oft über die funda=
mentalſten rechtlichen Vorſchriften und die ergangenen gericht
lichen Entſcheidungen im unklaren ſind, aber auch die
Polizei=
behörden, die infolge der zahlreichen nebeneinander herlaufenden
Beſtimmungen ſelbſt in dieſen Geſetzen nicht immer klar ſehen,
dürften das Erſcheinenn dieſes Buches, das erſte ſeiner Art, mit
Freuden begrüßen, indem ſie darin über alle einſchlägigen Fragen
jemer
[ ← ][ ][ → ]Geite 4
Dienstag, den 26. Februar 1929
Numnrt
HHHT
Allen Bekannten die traurige Nachricht, daß
unſere liebe, treuſorgende Mutter
Frau Apotheker
Bohannn Miiioher Bie.
geb. Lehmann
geſtern nach kurzem Krankſein plötzlich im 50.
Le=
bensjahre von uns gegangen iſt.
Die trauernden Kinder:
Iiſe, Walter, Helmut
und Lothar Mildner.
Darmſtadt, den 25. Februar 1929.
Wir bitten herzlich, von Beileidsbeſuchen abſehen
zu wollen.
(3311
Die Beerdigung findet Mittwoch, 27. Februar,
nachmittags /,4 Uhr, von der Kapelle des
Wald=
friedhofes aus ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, am Samstag, den 23. Februar 1929 unſeren
lieben Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und Onkel
A
Herrn Joſef Schiller
Todes=Anzeige.
Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit die
ſchmerzliche Mitteilung, daß es Gott dem Allmächtigen
gefallen hat, heute Abend 9 Uhr plötzlich und unerwartet,
nach kurzer aber ſchwerer Krankheit, unſeren lieben,
herzensguten, braven, unvergeFlichen Soyn, Bruder,
Bräutigam, Schwiegerſohn, Schwager, Veiter und Onkel
im 41. Lebensjahr zu ſich zu nehmen in ſein himmliſches
Reich.
In tiefer Trauer:
Familie Fr. Michel
Anna Emich, als Braut
Familie Johs Emich, Eſcholl=Mühle
Eberſtadt, den 24. Februar 1929.
Die Beerdigung findet Mittwoch nachmittag 3 Uhr vom
Trauerhauſe, Pfungſtädterſtraße 22, aus ſtatt.
(3310
jnn
Herrn Zeintich Sehryarot
Frau Marie Wenskus
Kaufmann
nach längerem Leiden im Alter von 64 Jahren zu ſich in die Ewigkeit zu nehmen. Er ſtarb
wohlvorbereitet und geſtärkt durch den Empfang der hl. Sterbeſakramente der kath. Kirche.
In tiefer Trauer:
Nieder=Ramſtadt bei Darmſtadt, im Februar 1929
London, Brebach a. d. Saar, Köln, Paris.
Emil Schiller
Thea Schiller
Liſel Schiller
und 1 Enkelkind.
Todes=Anzeig
Unſere liebe, treue
Großmutter und Tante
Dorothee Bever
C
Die Beerdigung findet von der Kapelle des Waldſriedhofs Darmſtadt am Mittwoch, den
27. Februar, nachmittags 3 Uhr, aus ſtatt.
Das Seelenamt iſt am Mittwoch, vorm. 87, Uhr, in der St. Ludwigskirche. Darmſiadt.
geb. Mayer
iſt am 21. Febr. ſanft entu
Die trauernden Hinterbeicl
Marie Großhardmy
Eliſabeth Schiöſſemg
Die Beerdigung fand
Stille ſtatt,
Malfeil
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Ballonplatz ” Otiß; r dzn
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Nur
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Entſtauben „Dämpfen, Bügera ſ=Eſten 3 ben
Reparaturen ..
C
Entglatwitm WM Eu
Sachen — Verſtärken fadenſckr iſm 1 r M0d
Die erſparte Ladenmiete koc,/ ſr Mirz, gelan
n9e
Kundſchaft zugute. Schnellſite Lieten. H4.
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten und Bekannten die
ſchmerz=
liche Nachricht, daß
geb. Haſchert
nach ſchwerem Krankenlager im Städt. Krankenhaus
im Alter von 60 Jahren verſchieden iſt.
Die trauernden Hinterbiebenen:
Familie Philipp Haſchert
Familie Georg Haſchert
(3297
Königſtädten,
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 26, Februar,
nachmittags 2 Uhr, auf dem alten Friedhof ſtatt.
Todes=Anzeige.
Allen Verwandten und Bekannten hierdurch die
traurige Mitteilung, daß es Gott dem Allmächtigen
gefallen hat, heute Nacht nach langem ſchweren Leiden
neinen lieben Mann, unſeren treuſorgenden Vater,
Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und
Onkel
Statt beſonderer Anzeige.
Herrn Palentin Becker
Dachdeckermeiſter
im nahezu vollendeten 64. Lebensjahr zu ſich
nehmen.
zu
Die trauernden Hinterbliebenen.
Nieder=Ramſtadt, Eberſtadt, Traiſa,
den 25. Februar 1929,
(3313
Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 28.
Feb=
ruar 1929, nachmittags 3½ Uhr ſtatt.
Am 22. d. Mts. entſchlief nach kurzem
Kranken=
lager unſere liebe, treuſorgende
Mutter
im Alter von 78 Jahren. Ihrem Wunſche
ent=
ſprechend wurde ſie am Montag in der Heimat
beerdigt.
Wir danken von Herzen für alle Liebe und
Teil=
nahme, die uns in dieſen Tagen bewieſen wurde.
Peter Scherer und Frau
geb. König.
Darmſtadt, Wolfskehlen, den 26. Februar 1929.
Todes=Anzeige.
Heute Nacht verſchied nach kurzem ſchweren Leiden
unſere liebe Mutter, Großmutter, Schwiegermutter,
Schwägerin und Tante
Frau Katharina Verſch
Hans Diebener
geb. Grüll
wohlverſehen mit den heiligen Sterbeſakramenten.
In tiefer Trauer:
Statt beſonderer Anzeige.
Freunden und Bekannten zur Nachricht,
daß mein lieber Vater
Garniſonsverwaltungs=Direktor a. D.
Anna Berſch
Familie Paul Nagel
Familie Lud. Röth
Agnes Berſch
Familie Franz Berſch
Chriſtine Verſch
Familie Ernſt Berſch
Fam. Alexander Eigenbrodt
Lina Berſch
und 4 Enkelkinder.
Darmſtadt, Nieder=Ramſtädterſtraße 64,
Köln und Altona.
Beerdigung findet Mittwoch, den 27. Februar 1929
nachm. 3½ Uhr, auf dem Friedhof Nieder=
Ramſtädter=
ſtraße ſtatt.
Feierliches Seelenamt Donnerstag, den 28. Februar,
8.45 Uhr vormittags, in der St. Ludwigskirche. (3323
heute Nacht ſanft entſchlafen iſti.
W. Diebener, Pfarrer.
Büttelborn, den 25. Februar 1929. (3289
Die Beerdigung findet in Hannover ſtatt.
Todes=Anzeige.
Schmerzerfüllt machen wir die traurige
Mittei=
lung, daß meine liebe Frau, unſere gute Mutter,
Schweſter, Großmutter und Schwiegermutter
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, nach
langem ſchweren Leiden meinen lieben Mann,
unſern lieben Vater, Schwiegervater, Großvater
und Urgroßvater
Gl. Anfei Oiteß
Frau Anna Maria Bieber
Todes=Anzeige.
Schreinermeiſter
Altveteran von 1870/71
im 81. Lebensjahr zu ſich zu rufen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Margarethe Fließ, geb. Kirſchner.
(3304
Eberſtadt, den 24. Februar 1929.
geb. Brandan
am Montag nachmittag 12½ Uhr nach kurzem, aber
ſchwerem Leiden im Alter von 57 Jahren ſanft
ent=
ſchlafen iſt.
Die tieftranernden Hinterbliebenen:
Mathias Bieber
Fam. Karl Bieber Fam. Peter Metzger
Gg. Bieberu Fran Fam. Hch. Müller
Darmſtadt, Frankfurt a. M., 25, Februar 1929.
Inſelſtr. 21
Die Einſegnung findet Dienstag, ½3 Uhr, im
Eliſa=
bethenſtift ſtatt. Beerdigung am Mittwoch nachm.
4 Uhr, auf dem Waldfriedhof.
Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 27.
Feb=
ruar, nachmittags 4½ Uhr, vom Sterbehaus,
Gries=
heimerweg aus ſtatt.
Unterricht im Zuſchneiden und Schneidern
in den bekannten Abteilungen
Ausbildung im Selbſtanfertigen von
Kleidern, Koſtümen und Mänteln
nach bewährtem Syſtem.
Toni Hanau, Meisterin
Eliſabethenſtraße 70, I.
Fernruf 4243.
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme, die
uns beim Heimgang unſerer lieben Mutter
Pol.=BA./=
Perſ.)
nahmef
immer
Küche.
uber 51d Ru
u. H. re,
ſühne
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71
nf Aupper : 2
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ie Her Kabelln
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Rrkee AusS.
Frau Eliſgbethe Eckert Pwe.
geb. Lehr
n. Bod Eifn m 6r
ng. Oe4-1 Antinen fuf
Inſtaniiek
vergeführ
zuteil wurden, ſagen wir hiermit herzlichſten Dank.
Ganz beſonders danken wir Herrn Pfarrer Vogel für
ſeine troſtreichen Worte am Grabe.
nentge
Näh. 2 g/zline Eintr
gr.
Die trauernden Hinterbliebenen.
Junges/d
Kin.y
Zimmeu
(Miſſien
Anger.
a. d. Oe
g ſund die
4hben, vieljache
hui iegen Vo
Darmſtadt, den 25. Februar 1929.
(3306
Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe aufrichtiger Teilnahme und
zahlreichen Kranzſpenden beim Hinſcheiden unſerer lieben
Entſchlafenen
N
Frau „arggrethe Huther
verw. Schlereth
ſagen wir Allen unſeren innigſien Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Jakob Huther und Kinder.
Darmſtadi, Leipzig, den 25. Februar 1929.
(*
Schlaics
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gebote unter H. 178/ Ba.. d. Geſchäftsſt.
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Krankenk
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(3 bis 4 Zimmer). Erl
1. Stock, möglichſt im
Ingeba
Dienstag, den 26. Februar 1929
Seite 5
desh, Ais der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, 26. Februar.
Fe lic
„den: am 31. Januar: der Schulamtsanwärter Wilh.
ier 10 drna
us sü Weinheim (Kreis Bingen) zum Lehrer an der
Volks=
r(Kreis Alzey) mit Wirkung vom Tage des
Dienſt=
pobiſoriſche Gewerbelehrer an der Fortbildungsſchule
e Werbckhill artin Dries zum Gewerbelehrer an der Fortbil=
9e0 Male iſſtzüsirk Lampertheim (Kreis Bensheim) mit Wirkung
ſtantritts an.
Ge, Eus Hichlußfiſchen Schuldienſt entlaſſen wurde am 16. Februar
urchen Bentheim an der Volksſchule zu Alsbach
NaueMa ßenshitzl, uf ihr Nachſuchen mit Wirkung vom 1. April an.
grie autrlebiſchlt eine Studienratsſtelle ſevangeliſcher
Neli=
algymnaſium in Darmſtadt. Meldungen bis
ſpäte=
en 3 Mär
iſchs mdestheater Darmſtadt. Heute Dienstag findet im
Seien Sös
Aufführung der „Schieber des Ruhms” in
Mt,
ünter Haenels und Wilhelm Neinkings ſtatt. In
die Damen Gothe, Jaeke=Joſt, Stengel und die
Minetti, Weſtermann, Baumeiſter, Jürgas, Ma=
Afie Vorſtellung iſt denjenigen A=Mietern zugeteilt,
Sen. (Beginn 19.30 Uhr.)
tünch geht im Großen Haus das Luſtſpiel „Wer
ge=
von Kurt Heynicke in Szene. (Miete P, Beginn
euus wird morgen nach längerer Pauſe wieder Flo=
Bille.
„Fatme” in der Inſzenierung Nenato Mordos
tar Schenck von Trapp) aufgeführt. Die Titelrolle
Lämpin,
e Wüt1. In den übrigen Hauptpartien ſind Anna Jacobs
Ueif riäet Selanet ufer muiſcaliche. Delufd zun dente
Muite Wektok
Böhm Beethovens „Fidelio” mit Elſa Parena,
Grahl. Johannes Biſchoff, Theo Herrmant, Ernſt
zur Aufführung.
Hühne im Kleinen Haus. „Srurm iber
tDovkin.) Der bedeutendſte Ruſſenfilm der letzten
ſtfunen der nächſten Kulturfilmſerie im Kleinen Haus
zdrr 1., Samstag, den 2., und Sonntag, den 3. März,
farr Aufführung.
ſuterers bimd Kapper Deharde. Für den am Donnerstag,
gebruguuf /Stfindenden „Heiteren Abend” Paula Kapper und
ubardt4 tscherr Kapellmeiſter Hans Simon die Begleitung
beurninen.
Vanc nd Zirkus=Schaur der Schweſtern Spadoni
Sta
und Entzücken eines jeden Beſuchers; insbeſondere
wunsſclönen fünf raſſigen Pferde, durch die bildſchönen
vorgeführt, großen Beifall und Entzücken. Heute,
d Dumistag ſind die drei letzten Vorſtellungen.
gelter!/ ine Eintrittspreiſe von 1—3 Mark. Die
m. / ilnehyr caben, vielfachen Wünſchen entſprechend, eine
be=
mäßzugg (gegen Vorlage der Mitgliedskarte). Siehe die
wzeise:
iöhunztef Güterwagenſtandgeldes. Die ſchwierige Lage in
digungs Güterwagenbedarfs bei der Deutſchen Reichsbahn
ih br InWetterlage weiter. Zur Beſſerung der Verhältniſſe
P eichsküſhruptverwaltung im Benehmen mit den einzelnen
ltunga ſangeordnet, daß es den Verkehrtreibenden geſtattet
f mtices auch an Sonn= und Feiertagen eingegangene
üzu entladen. Außerdem hat ſie ſich gezwungen
o utar das Wagenſtandgeld für offene (Kohlen=) Wagen
as für ſolche geſtellten Güterwagen auf das
Zehn=
vöhstden. Gebührenſätze zu erhöhen. Auskunft erteilen die
Heite Induſtrie= und Handelskammer Darmſtadt teilt
EDie 1.
sbahn weiſt darauf hin, daß ſich infolge der
Kä ün d des inzwiſchen eingetretenen milderen Wetters
iu 4ükerrüſtg nbedarf ergeben habe. Es ſei dringend geboten,
kels)tienden die Bahn durch möglichſt
beſchleu=
äntladung der Wagen in ihrem Beſtreben
und gebeten, die Be= und Entladung der Wagen
Seſondere an Samstagen, über Mittag und über
ereinen Geſchäftsſtunden hinaus, ſowie u. U. auch
reehmen. Weiter wird weiteſtgehende Ausnützung
Wagen empfohlen. Im Intereſſe einer glatten
iehrs iſt es dringend geboten, den Wünſchen der
isſt weitem Umfange zu entſprechen.
un einer Schnellbahn von Köln nach Dortmund.
„deſ.
berr Profeſſor Neuleaux von der Techniſchen
ſ t äim Mittelrheiniſchen Architekten= und
Ingenieur=
grag über „Das Problem einer
Schnell=
ach Dortmund” (mit Lichtbildern), von dem
vergegeben ſei: „Der ſtets wachſende Perſonenver=
Süiſſeldorf und den großen Städten des
Ruhrgebie=
m großen durchgehenden Fernverkehr, hat ſchon
Verkehrsſchwierigkeiten geführt. Es reifte daher
beſonderen Bezirks=Perſonenverkehr durch eine
be=
zu bedienen. Zunächſt war es die Städtebahn
e 1909 geplant wurde; der Krieg unterbrach die
orhaben. Nach dem Kriege erhielt der Plan die
mer Städte=Schnellbahn von Köln über Düſſeldorf,
W lenkirchen, Bochum bis Dortmund, mit nordwärts
Earn. Die „Studiengeſellſchaft für die Rheiniſch=
Rdisn” wurde zur eingehenden Bearbeitung des
u0führung des Unternehmens von den beteiligten
9 Das Unternehmen erhielt auch die Konzeſſion, die
auf 15 Jahre verlängert wurde. Der Plan einer
drs heißt einer Bahn mit ſchnellfahrenden, nach
eu ehrenden Zügen, die lediglich den Verkehr von
ehen und zwiſchen den Städten nicht halten, wird
in reiner Geſtalt verfolgt. Ueber die Bedürfnis=
gaftlichkeit eines ſolchen Sonderverkehrsmittels iſt
dent. Die Reichsbahn hat ſich ſchließlich auf einen
ſtoKhunkt geſtellt und iſt mit einem eigenen Plan her=
e Aufgabe ſtellt, durch viergleiſigen Ausbau der
und und große Bahnhofsumbauten dasſelbe für
Eleiberkehr des Rhein=Ruhrgebietes zu leiſten, wie eine
ädtesrt. Ohne auf dieſe Frage einzugehen, muß als wich=
unzen 4.”
Eie Aunfce e Seſchenf der Lentäre=
Reiethnr zurücktreren. Es kommt darauf an, welche
Lö=
eiehrdchn ch und wirtſchaftlich beſte iſt. Einer finanziellen
FSahn, die man dem Grundſatz nach als Bedenken
D Men-mul kiännte durch Beteiligung der Reichsbahn an dem
Pernehlg dorgebeugt werden. Die Städte werden ſich
hier=
ich rie tehren. Viel ſchwverer iſt das Bedenken, daß die
ſich M0dur rchführung ihres Ausbauvorhabens dauernd mit
ehr ſter würde, der ſeinem Weſen nach nicht auf die
Destiſterteinen Verkehrs gehört. Die Verflechtung eines
Nirtzſckungkehrs mit dem durchgehenden Fernverkehr und
den Aku nberkehr wird zu dauernden
Vetriebsſchwierig=
gren.
insr auf ewig verankert wären. Es mag als ein
Somet A Kauu, daß der gegenwärtige Kapitalmangel beiden
Swelbst und Reichsbahn, vorläufig die Hände bindet. So
Donein das ſchwvierige Verkehrsproblem nach allen
Nich=
dier Dichderüfen, damit dem Nuhrgebiet eine auf die Dauer
a 2, Für ſeinen Bezirksverſonenverkehr zuteil werde.
Eeitäiokhdmonſtration. Geſtern ug die Mittagsſtunde zog
1000 Arbeitsſoſen, gebildet aus Abordnungen von
hof durch die Rheinſtraße zum Staatsminiſterium
für Arbeit und Wirtſchaft. Voran marſchierte
rſtete Muſikapelle, und in dem geordnet
mar=
der: Plakate mitgeführt mit den Aufſchriften: „Wir
Sit” Weitere. Plakataufſchriften ließen darauf
Manuniſten die Führung hatten. Im Staatsmini=
Mterium für Arbeit und Wirtſchaft wurde den
daß ihre Eingaben ſchriftlich eingereicht werden
3u üße, ſich in Ordnung auf.
Nalurwiſſenſchaftlicher Verein zu D2armſtadl.
348. Sitzung am 19. Februar 1929.
Landesgeologe Bergrat Dr. W. Wagner behandelte das Thema
„Auf den Spuren des Eiszeitmenſchen in Rheinheſſen”.
Von dem Redner wurden an Hand zahlreicher Lichtbilder die
vorläufi=
gen Ergebniſſe bekannt gegeben, die ſeine Unterſuchungen zuſammen
mit Herrn Profeſſor Dr. O. Schmidtgen in Mainz bei
Wallert=
heim in Rheinheſſen in dreijähriger Arbeit gezeitigt haben. In der
Dampfziegelei Schick am Bahnhof Wallertheim wurde durch die beiden
Forſcher die bisher älteſte Freilandſiedelung des Neandertalmenſchen,
des Homo primigenius, in Heſſen feſtgeſtellt.
Der Vortragende gab zunächſt eine Ueberſicht über den derzeitigen
Stand der Erforſchung des Eiszeitalters (Diluviums). Dieſes beſteht
aus einem Wechſel von mindeſtens 11 kalten und 10 wärmeren Phaſen,
die in vier größeren Cruppen zuſammengefaßt werden können.
Wäh=
rend der kalten Perioden ſtießen die Gletſcher des Alpengebietes weit
nach Norden vor, ſo daß ſich zeitweiſe ein geſchloſſener Eisgürtel dem
Alpennordrand vorlagerte, und von den ſkandinaviſchen Gebirgen drang
eine mehrere hundert Meter dicke Eisdecke nach Süden in das
nord=
deutſche Tiefland ein. Sie machte erſt an den deutſchen Mittelgebirgen
halt. Das Land dazwiſchen lag im Diluvium nie unter Eis. Zu
die=
dieſem ſtets eisfreien Gebiet gehört auch Rheinheſſen. In den kalten
Abſchnitten ſtellte dieſes eine Steppenzone dar, in der heftige, von den
Eismaſſen kommende Staubſtürme den Löß zur Bildung brachten. Mit
zunehmender Erwärmung zogen ſich die Eismaſſen nach Norden und
Süden zurück, und die Steppe verwandelte ſich allmählich in ein
Wald=
gebiet. Entſprechend dem mehrmaligen Klimawechſel ſtellte ſich auch ein
Wechſel in der Tierwelt ein.
Die geologiſchen Unterſuchungen bei Wallertheim am Wiesbach
ließen, die lückenloſe diluviale Abfolge erkennen, die mit dem erſten
Eisvorſtoß der vierten, d. h. letzten Eiszeitgruppe anhebt und ſich bis
über den zweiten Eisvorſtoß derſelben hin in einzelnen Phaſen ganz
genau verfolgen läßt. Wir ſehen, wie im letzten Abſchnitt des erſten
Eisvorſtoßes bei Wallertheim in der Steppe eine ſeichte Waſſerſtelle lag,
welche die Tierwelt anlockte, die hier zur Tränke zog. Wir ſehen fer
ner, wie dieſer Umſtand den Urmenſchen dazu veranlaßte, hierher ſeinen
Jagdplatz zu verlegen. Die Reſte der erlegten Tiere finden ſich in den
Geſteinsablagerungen der Waſſerſtelle eingebettet; ebenſo führen dieſe
die von dem Urmenſchen bei ſeinen Mahlzeiten aufgeſchlagenen Knochen
und die primitiven Werkzeuge aus Knochen und Stein, welche er
be=
nutzte. Geſchützt iſt dieſe etwa 30 Zentimeter ſtarke Fundſchicht durch
darüber liegende acht Meter mächtige Ablagerungen, welche jüngeren
Bildungen des Eiszeitalters angehören. Wie zu erwarten, iſt die
ge=
fundene Tierwelt keine einheitliche, da die Fundſchicht während des
Ausklingens der erſten Phaſe der letzten Eiszeitgruppe gebildet wurde.
Zu den an Kälte gewöhnten Steppentieren geſellen ſich bereits
wärme=
liebende Tiere des offenen Buſchwaldes, wie das Wildſchwein und der
Hirſch. Unter den Steppentieren iſt an erſter Stelle der Wiſent zu
nennen, von dem auf kleinem Raum Reſte von 24 Cieren von
unge=
wöhnlicher Größe gefunden wurden. Faſt ebenſo häufig trat das
Wild=
pferd in zwei verſchiedenen Arten auf. Ferner fanden ſich Reſte vom
Renntier, Murmeltier, von einem plumpen wollhaarigen Nashorn, dem
Mammut, einem rieſigen Höhlenbären, einem Eisfuchs und einer
Wühl=
maus. Beſonderes Intereſſe beanſpruchen die Reſte einer Großkatze,
die an Größe den beutigen Berberlöwen weit übertraf. In dem
Vor=
trag wurden eine Reihe der gefundenen Knochenreſte im Lichtbild im
Vergleich mir denjenigen jetzt lebender verwandter Tiere gezeigt und
die Bilder der neueſten Rekonſtruktion jener Eiszeittiere vorgeführt.
Während der Diluvialmenſch von Wallertheim noch keinerlei Kunſt
kannte oder gar ausübte, hat der Menſch am Schluſſe des Eiszeitalters
Bemerkenswertes in der Darſtellung ſeiner Jagdtiere geleiſtet. In den
ſogenannten Gemäldegrotten Südfrankreichs finden ſich auf den
Fels=
wänden Strichzeichnungen und Gemälde von jenen Tieren. Sie
bewei=
ſei uns, daß der Menſch noch damals mit denſelben Tieren
zuſammen=
lebte, die auch der Urmenſch von Wallertheim jagte. In dem Vortrag
wurden deshalb dieſe Tierbilder des Diluvialmenſchen gezeigt.
Unter den in der Fundſchicht aufgeſammelten aufgeſchlagenen
Kno=
chen zeigten einige eine deutliche Bearbeitung! Durch Abſchleifen waren
ſie zu Bohrinſtrumenten umgewandelt worden. Bisher waren
Knochen=
werkzeuge des Urmenſchen aus ſo alter Zeit noch nirgends beobachtet
worden. Die in Wallertheim gefundenen Knochenwerkzeuge erhalten
ſomit eine beſondere Bedeutung für die Kulturentwicklung des
prä=
hiſtoriſchen Menſchen. Zugleich wurde eine Reihe von primitiven
Stein=
werkzeugen aufgefunden, die in den Formenkreis des alten Mustiers
gehören. Würde man rein nach dieſen Werkzeugtypen eine
Altersbeſtim=
mung des Fundes vornehmen, ſo würde man dieſem noch ein viel
höhe=
res Alter zuſchreiben, als er tatſächlich beſitzt. Es waren offenbar dieſe
Wallertheimer Urmenſchen in ihrer Steinkultur gegenüber denjenigen
im klimatiſch günſtigeren Frankreich zurückgeblieben. Das Material für
ſeine Werkzeuge beſchaffte ſich der Menſch an Ort und Stelle aus den
alten Flußſchottern des Wiesbaches.
Bisher ſind keine menſchlichen Reſte an der Wallertheimer
Fund=
ſtelle ermittelt worden, aber aus etwa gleichaltrigen Funden in
Mittel=
europa wiſſen wir über das Ausſehen dieſes Urmenſchen, des Homo
primigenius oder Neandertalmenſchen Beſcheid. Der Redner führte in
mehreren Bildern den Schädel= und Skelettbau dieſer von dem heutigen
Homo sapiens ſtark abweichenden Menſchenart vor, die in der letzten
Eiszeitgruppe ausgeſtorben iſt. Er beſprach ſodann noch die Jagd des
Urmenſchen und zeigte zum Schluß ein auf Grund der Funde gemaltes
Lebensbild, welches die Zuſtände wiedergibt, die in der Gegend von
Wallertheim vor rund 110 000 Jahren geherrſcht haben.
Die w it über die Grenzen unſeres Landes
hin=
ausgehende Bedeutung der Funde liegt darin, daß
die eingehenden geologiſchen Unterſuchungen der
beiden Forſcher eine ſo genaue Alterſtellung der
Fundſchicht ermöglichten, wie dies bisher nur an
wenigen altſteinzeitlichen Fundſtellen Europas
möglich war. Es iſt zu hoffen, daß die weiteren geologiſchen und
paläontologiſchen Unterſuchungen bei Wallertheim unſer Wiſſen von
dem Diluvialmenſchen in Rheinheſſen noch erheblich bereichern werden.
4
Tg. K
De Trlalsrsflssfües
2
NUR
Aar
AporHEker
RICH BRANdrS ALAIBAlLLEIIO
— Bund „Saarverein”, Ortsgruppe Darmſtadt, e. V. Die
dies=
jährige Jahreshauptverſammlung der Ortsgruppe Darmſtadt des
Bun=
des der Saarvereine fand im Gelben Saal der Reſtruration „Sitte‟,
Karlsſtraße, ſtatt. Der von dem Vorſitzenden gegebene Rückblick auf das
leßte Vereinsjahr ergab, daß wohl eine große Arbeit geleiſtet wurde
und vielerlei Schwierigkeiten überwunden werden mußten, daß der
Verein ſich aber gerade im letzten Jahre derartig konſolidiert hat, daß
die Vereinsleitung mit berechtigter Hoffnung in die Zukunft blicken
kann. Der von dem Kaſſier erſtattete Rechnungsbericht zeigte, daß der
Verein in dieſem Jahre über einen Kaſſenbeſtand verfügte, wie er noch
niemals ſeit Beſtehen des Vereins aufzuweiſen war. Der Vorſitzende
dankte in einer Anſprache insbeſondere auch der Darmſtädter
Lokal=
preſſe für ihre anerkennenswerte Unterſtützung durch Aufnahme der
jeweiligen Vereinsnachrichten und bezeichnete es als beſonders
begrü=
ßenswert, daß entſprechend den Prinzipien des Vereins die Preſſe auch
ohne Unterſchied ihres politiſchen Bekenntniſſes ihr Intereſſe an der
Vereinsſache bekundet hat. Anſchließend wurde der ſäitherige
Vor=
ſtand unter Ergänzung eines aus dem Vorſtand ausgeſchiedenen
Mit=
glieds geſchloſſen von der Verſammlung wiedergewählt. Die
muſika=
liſchen Darbietungen der bereits bewährten Künſtler des Vereins
fan=
den ungeteilten Beifall. Der Vorſitzende ſchloß die Verſammlung mit
Worten des Dankes an alle Mitglieder und mit der Ermahnung, dem
Verein auch weiterhin, wie bisher, die Treue zu halten.
Aus ſicherheitspolizeilichen Gründen werden für die Zeit der
Umbauarbeiten des Hauſes Ernſt=Ludwigsſtraße Nr. 15 vom 18. März
1929 ab bis auf weiteres für Kraftfahrzeuge von mehr als 5,5 Tonnen
und ſchvere Laſtfahrzeuge geſperrt: 1. Die Ernſt=Ludwigsſtraße vom
Ludwigs= bis Ernſt=Lidwigsplatz, 2. die Schuchardſtraße zwiſchen Grnſt=
Ludwigsſtraße und Luiſenſtraße.
Aus den Darnftädker eichlſpielhegtern.
Helia.
„Kampf der Tertia”, ein Film, von dem vor und nach
ſeinem Erſcheinen viel geſchrieben wurde, iſt verhältnismäßig
ſchnell auch nach Darmſtadt gekommen. Wenn Max Mark in
dieſem Film die Jugend von morgen zeigen will, ſo iſt das wohl
nur ein ſcherzhafter Verſuch, dem allerdings ernſte Andeutungen
von heute durchklingen. Wenn er zeigen will, daß die Jugend
von morgen im Alter der Tertianer ſportgeſtählt iſt, daß ſie
frei=
willig faſt militäriſche Diſziplin hält, daß ihren ſchlimmen
Streichen immer gute Motive zugrunde liegen, daß ihre Lehrer
ſoviel Verſtändnis für das Stürmen der Jugend aufbringen, daß
ſie ihre Streiche decken und daß vor allen Dingen die Tertianer,
die ihre ganze Freizeit in geſchloſſener Phalanx ihren gut
durch=
dachten Jungenſtreichen widmen und dabei in der Klaſſe
Muſter=
ſchüler ſind, ſo iſt das gut und ſchön, aber doch wohl ein
Zukunfts=
bild, hinter das mehr wie ein Fragezeichen geſetzt werden muß.
Wenn die Jugend einmal ſoweit ſein ſollte, was ihr von Herzen
zu wünſchen wäre, dann iſt aber auch damit zu rechnen, daß ihre
Umwelt nicht mehr auf dem Standpunkt von 3 bis 4 Lebensaltern
rückwärts ſtehen geblieben iſt. Dann iſt wohl auch nicht mehr die
Möglichkeit gegeben, ſelbſt in der guten Stadt Böſum, irgendwo
in der Nähe von Helgoland, einen ſo friſch=fröhlichen Krieg für
die Katzen mit der Stadtverwaltung und der Bürgerſchaft zu
füh=
ren, zum mindeſten iſt ſehr zweifelhaft der Sieg in dieſem luſtigen
Kampf. So bleibt die kurze Fabel des Filmes eben eine Fabel,
ein Märchen.
Was dieſer Film aber Gutes bringt, das iſt die
Milieuſchilde=
rung, das ſind eine ganze Reihe hervorragend ſchöner Aufnahmen
am Meeresſtrand, im Watt und in dem kleinen Strandort, wo
der Film aufgenommen wurde. Das iſt vor allem die glänzende
Regie und die nicht unerhebliche Zahl friſcher Jungen, die von
dieſer Regie ausgezeichnet geführt werden. So bilden die
eigent=
lichen Jungenzuſammenkünfte und die eigentlichen Schlachten
er=
friſchende Ausſchnitte aus einem erträumten Zukunfts=Schulleben.
Karl Hoffmann, Fritz Draeger. Guſtl Starke
Gſtettenbauer und Ilſe Stobrowa haben die Tertianer
allerdings glänzende Führer und Anführer gefunden. Die übrigen
Typen ſind nicht ſehr hervorragend, das ganze aber zum mindeſten
ein ſehr guter Unterhaltungsfilm.
„Der Helddes Tages
iſt ein recht guter amerikaniſcher
Film, in dem die Regie von William James Craft und Glenn
Tryon in der Hauptrolle auf die tollſten Einfälle verfallen, um
den burlesken amerikaniſchen Humor ſpielen zu laſſen. Dieſer tolle
Ozeanflieger iſt (im Film) wirklich der Weltmeiſter der Frechheit,
aber es iſt luſtig und unterhaltend, wie dieſe Frechheit, die mit
unglaublicher artiſtiſcher Begabung gepaart iſt, trotz aller
Wider=
ſtände zum Ziel führt.
— Hohes Alter. Frau Emma Harting Wwe. geb. Schlapp
hier, Wenckſtraße 41, begeht am 28. Februar ihren 83. Geburtstag in
voller Rüſtigkeit und Geſundheit.
— Vereinigung der Freunde des humaniſtiſchen Gymnaſiums. Die
Leſeabende, die wegen Erkrankung des Interpreten
vorüber=
gehend unterbrochen werden mußten, werden am Mittwoch, den
27. Februar, 20.30 Uhr, im Lehrerzimmer des Ludwig=Georgs=
Gymna=
ſiums (Karlſtraße 2) wieder aufgenommen. Profeſſor Dr. Ausfeld
wird mit der Erklärung von Tacitus „Germania” fortfahren.
An=
ſchließend wird Profeſſor, Dr. Breidenbach ausgewählte
Ab=
ſchnitte aus Grünwaldts „Altgriechiſchen Humor” leſen. Gäſte ſind
willkommen.
—
Lukasgemeinde. Der Frauenverein der Lukasgemeinde
lädt ſeine Mitglieder zur Jahresverſammlung auf Donnerstag,
den 28. Februar, abends 8 Uhr, in das Gemeindehaus Kiesſtraße 17.
freundlichſt ein. Die Tagesordnung iſt aus der Anzeige in dieſem Blatt
zu erſehen.
— Deutſcher Buchdrucker=Verein, e. V., Bezirk und Stadt Darmſtadt.
Der Bezirksverein Darmſtadt des Verbandes der Deutſchen Buchdruckev
veranſtaltet heute abend 7 Uhr im großen Saale des
Gewerkſchafts=
hauſes einen Lichtbildervortrag über „unfallgefahren und
Verhütung derſelben” zu dem auch unſere Mitglieder
ein=
geladen ſind. Das Lichtbildmaterial uſw. iſt von der Deutſchen
Buch=
drucker=Berufsgenoſſenſchaft zur Verfügung geſtellt. Die Veranſtaltung
findet im Rahmen der Darmſtädter RuWo ſtat
Vir bitten unſere
Mitglieder, vor allen Dingen ihre Betriebsbeamten zum Beſuch dieſes
Vortrages aufzufordern.
Reichsunfallverhütungswoche (Ruwo.). Aus Anlaß der Ruwo. hat
die Freiv. Sanitäts=Haupt=Koloune vom Roten Kreuz Darmſtadt in den
Schaufenſtern der Firmen: 1. Mercedes=Verkaufsſtelle (Ecke Eliſabethen=
und Zimmerſtraße), 2. Papierhandlung L. B. Müller (Schulſtraße),
3. Handſchuh= und Herrenartikelgeſchäft Hauptmann (Ludwigsplatz)
Ausſtellungen veranſtaltet, die jedem Vorübergehenden
Inter=
eſſe abgewinnen werden. Ausgeſtellt ſind: Transportgeräte und von
Mitgliedern der Sanitätskolonne ſelbſtgefertigte Modelle zur
Beförde=
rung Unfallverletzter und Erkrankter, ferner Unfallverhütungsbilder
von Betriebs= und Verkehrsunfällen, getroffene Maßnahmen für
Maſſen=
unglücksfälle, Beleuchtungs= und Wiederbelebungsapparate, Lehrmittel
zur Erlernung der erſten Hilfe bei Unglücksfällen,
Krankenbedarfs=
artikel aus der Verleihanſtalt der Kolonne u. ä. m. Außerdem wird die
Freiwillige Sanitäts=Haup=Kolonne vom Roten Kreuz Darmſtadt am
Mittwoch, den 27. Februar, in den Mittagsſtunden, Samstag, 2.
März=
in den Nachmittagsſtunden, und Sonntag, 3. März, zu verſchiedenen
Tagesſtunden in den verkehrsreichſten Straßen der Stadt
angenom=
mene Unfälle darſtellen und an dieſen zeigen, die man erſte
Hilfe herbeiruft und leiſtet. Die Einwohnerſchaft Darmſtadts wird
ge=
beten, auch dieſen Uebungen ihre Aufmerkſamkeit zu ſchenken, um bei
vorkommenden Fällen in der Lage zu ſein, ſich der erſten Hilfe und
Einrichtungen der Freiwilligen Sanitäts=Haupt=Kolonne vom Noten
Kreuz Darmſtadt und ihrer Sanitätswache (Telephon 400) geeignet
be=
dienen zu können.
Tierſchutzverein für Heffen in Darmſtadt (Bechſtr. 55, Tel. 3239).
Durch den inzwiſchen in Angriff genommenen Neubau auf dem
Ge=
lände Beſſunger Straße 56 in Darmſtadt muß auch der
Hundeverpfle=
gungs= und Tötungsraum (ſog. Tier=Aſyl) in kürzeſter Zeit geräumt
werden. Es iſt daher von der Stadtverwaltung in Ausſicht genommen,
andere geeignete Räume für die Zwecke eines Tieraſyls herzurichten,
Uns erſcheint es notwendig, bei dieſer Gelegenheit der von uns bereits
früher erhobenen Forderung der alsbaldigen Errichtung eines
Tier=
heims an geeigneter Stelle bei der Stadtverwaltung mit allem
Nach=
druck wiederholt vorſtellig zu werden. Es ſteht zu erwarten, daß durch
die bereits eingeleiteten Verhandlungen ein greifbares poſitives
Er=
gebnis erzielt werden kann und Darmſtadt in allernächſter Zeit über
eine zweckentſprechende Einrichtung zur Verpflegung und Tötung
her=
renloſer Hunde und Katzen verfügt. In der Fürſorge für kranke
Haus=
tiere haben wir mit Herrn Dr. medl. vet. Schnabel, Facharzt für Hunde
und kl inere Haustiere in Darmſtadt, eine dahingehende Vereinbarung
getroffen, daß den gering bemittelten Mitgliedern unſeres Vereins und
Tierfreunden für kleinere Haustiere eine koſtenloſe
Sprechſtundenordi=
nation gewährt werden kann: in Eliſabethenſtraße 12 II., Tel. 3452,
am Dienstag und Freitag jeder Woche, von 3 bis 5 Uhr nachmittags.
a. Wiederſehensfeier des 2. Landſturm=Infanterie=Bataillons
Darm=
ſtadt. Die ehemaligen Angehörigen des Bataillons treffen ſich am
Sonn=
tag, den 3. März, zum diesjährigen Wiederſehen im Saagle des
Büir=
gerhofes zu Darmſtadt. Damit alle Kameraden an der Zuſammenkunft
teilnehmen können, beginnt ſie erſt nachmittags 2 Uhr. Das in früheren
Jahren übliche gemeinſame Mittogeſſen nach Kompagnien fällt diesmal
weg, und es wird für die muſikaliſche Unterhaltung nur ein
freiwil=
liger Beitrag im Saale erbeten,
Die Zulafſung zur Kriſenunterſtützung. Der Reichsarbeitsminiſter
hat einen neuen Erlaß über Perſonenkreis und Dauer der
Kriſenunter=
ſtützung veröffentlicht. Nach dem Rechtszuſtand, wie er ſich hieraus
ergibt, ſind nunmehr grundſätzlich alle Berufe zur Kriſenunterſtützung
zugelaſſen. Ausgenommen ſind nur die Berufe, in denen die
Arbeits=
loſigkeit ausgeſprochenen Saiſoncharakter hat ſowie einige beſtimmte
Berufe, deren Arbeitsmankt auch jetzt noch nicht durch andauernde
Ar=
beitsloſigkeit in beſonders ſtarkem Ausmaße betroffen iſt, und die
Ge=
legenheitsarbeiter. Die Ausdehnung der Kniſenunterſtützung auf die neu
zugelaſſenen Berufe iſt Sache der Präſidenten der Landesarbeitsämter,
die der Erlaß hierzu ermächtigt. Ausſteuerungen aus der
Kriſenfür=
ſorge ſind bis zum 4. Mai 1929 verboten. Der Erlaß tritt am 25. Febr.
1929 in Kraſt und gilt zunächſt bis zum 4. Mai 1929.
G
EA
ngen der Hande und des Gesichts
Seite 6
Hans Georg von Warkenberg und die
Pfalzgräfin Habine.
Vortrag,
gehalten im Hiſtoriſchen Verein von Dr. Leonhard Kraft.
„Ein Lebens= und Kulturbild aus ſchwerer Zeit”, dieſen Untertitel
gab der Vortragende mit Recht ſeinen bedeutſamen Ausführungen.
Die beiden in der Ueberſchrift genannten Perſönlichkeiten ſind von
den Geſchichtsſchreibern des Dreißigjährigen Krieges kaum beachtet
worden, und doch verdient Hans Georg von Wartenberg und ſein
An=
teil daran die Beachtung weiterer Kreiſe. Bei ſeiner Beſchäftigung mit
der Geſchichte des Kloſters Ilbenſtadt in der Wetterau, worüber
er vor wenig Jahren im Hiſtoriſchen Verein berichtete, ſtieß Dr. Kraft
euf dieſe hervorragende Perſönlichkeit und verfolgte ihre wechſelnden
Schickſale in ſchwerer Zeit. Pfalzgräfin Sabine, eine Tochter des
Pfalz=
grafen Heinrich von der Sulzbacher Linie, lernte nach dem Tod ihres
Vaters in Schleſien auf Schloß Hainau bei Liegnitz, wohin ſie nach
dem Tode ihres Vaters gekommen war, als Kind den Herrn Hans
Georg von Wartenberg kennen. Die beiden wuchſen miteinander auf,
und aus der Kinderfreundſchaft erwuchs eine innige Liebe. Im Jahre
1619 bezog Hans Georg die Univerſität Tübingen; nach der üblichen
Kavalierstour durch Europa kehrte er nach Schleſien zurück und
ver=
lobte ſich, oh ie die Zuſtimmung der Mutter und der Vormünder, des
Herrn von Hiltpoldſtein und des Landgrafen Ludwig V. von
Darmſtadt, mit ihr. Namentlich die Mutter widerſetzte ſich dieſer
Hei=
rat, überwahte die Tochter ſtreng, verſuchte den Briefwechſel beider
zu verhindern, bedrohte letztere mit dem Meſſer und zwang ſie,
die Geſchenke ihres Verlobten herauszugeben. Wir können das n
anhebende Wander= und Flüchilingsleben des Herrn von
Wartenbe=
im einzelnen nicht näher verfolgen. Die Verlobten halten treu
zuſam=
men; es gelingt ihnen auch manchmal, Briefe miteinander zu w.chſeln.
Schließlich räumen ſie alle Hinderniſſe aus dem Weg, die Heirat kommt
doch noch zuſtande, und drei Jahre verlebte das Paar in Hiltpoldſtein.
Sabine verunglückt bei einer Wagenfahrt.
Nachdem Hans Georg eine Zeitlang in Süddcutzſchland als Diplomat
tätig geweſen, kommt er nach Prag, wird ein Liebling des Kaiſers
Matthias und Kammerherr. Nach deſſen Tode mußte er aber ſeine
Stellung und ſeinen Beſitz in Böhmen aufgeben und flüchtete nach
Magdeburg, wo er ſich bis zu deren Zerſtörung verborgen hielt.
Hier tritt er nun in Verbindung mit Guſtav Adolf 1631. Dieſer
ſchenkte ihm das Kloſter Ilbenſtadt in der Wetterau. Schon Prälat
D. Dr. Diehl hatte bemerkt, daß dieſer in Süddeutſchland den
Grund=
ſatz: euius regio eius religio („die Religion folgt dem Beſitzer”)
auf=
geben. Nach des Vortragenden Forſchungen iſt dies auf den Rat
Wartenbergs zurückzuführen, der ein Memorandum für die Krone
Schwedens verfaßt. Nach der Schlacht bei Nördlingen mußte er
Ilbenſtadt verlaſſen, er wandte ſich nach Köln und von da an den Hof
des Pfalzgrafen Wilhelm nach Düſſeldorf, wo er eine Zeitlang als
Turnierrichter tätig war. Auch hier wurde er als unbequemer Gaſt
weg=
gewieſen und begab ſich nach Holland und Bremen. Schließlich finden
wir ihn wieder bei den ſchwediſchen Truppen in Schweinfurt, 1647
ſtarb er an einer ſchweren Wunde in Bamberg und wurde ſpäter in
der Johannes=Kirche in Schweinfurt beigeſetzt. Dr. Kraft konnte im
Verlauf ſeiner Forſchungen nachweiſen, daß die hervorragende politiſche
Flugſchrift die Diſſertatio, deren Verfaſſer ſich unter dem
Deck=
namen Hippolytus a (oder de) Lapide verbirgt von
Warten=
berg verfaßt iſt (1741 ins Deutſche überſetzt). Als Autor galt bisher
Bogislav von Chemnitz. Dieſe umfangreiche Staatsſchrift iſt
ganz im Intereſſe Schwedens abgefaßt und hat in ſtärbſtem Maße auf
die Verhandlungen in Münſter eingewirkt.
Der treffliche, aus dem Vollen geſchöpfte, neue Erkenntniſſe
brin=
gende Vortrag fand reichſten Beifall der begeiſtert lauſchenden
zahl=
reichen Zuhörer. Der 1. Vorſitzende dankte ihm im Namen des Vereins
und gab der Hoffnung Ausdruck, daß Dr. Kraft ſein neues Werk bald
veröffentlichen werde.
K. Noack.
— Alt=Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
Der angeſagte Marionettenabend muß wegen Erkrankung eines
mit=
wirkenden Herrn verſchoben werden. Statt deſſen findet am
Donners=
tag abend im Gintrachtſaal ein Abend mit zwangloſem gemütlichen
Zuſammenfein ſtatt.
Tp. Schwurgericht — 1. Tagung. Die erſte anſtehende Verhandlung
betrifft Meineid, der von den Amtsgerichten Homburg (Pfalz) und
Michelſtadt nach der Anklage geleiſtet wurde; der weitere Angeklagte
iſt der Anſtiftung zum Meineid beſchuldigt. Es handelt ſich um einen
Alimentationsprozeß, und intereſſieren die Einzelheiten in keiner Weiſe.
In der Vorunterſuchung hat der des Meineids Angeklagte die Tat
zu=
geſtanden und den der Anſtiftung Angeklagten belaſtet, während dieſer
jede ſolche Einwirkung von ſich weiſt. Der Staatsanwalt beantragt
wegen Meineids zwei Jahre, wegen Anſtiftung zum Meineid drei Jahre
Zuchthaus. Die Verteidiger beantragen Freiſprechung. Das Urteil
erkennt wegen Meineids auf 1 Jahr Zuchthaus abzüglich fünf
Monate Unterſuchungshaft, und wegen Anſtiftung zum Meineid auf
zwei Jahre Zuchthaus, abzüglich vier Monate
Unterſuchungs=
haft.
— Berufsſport=Sonntag. In unſerem geſtrigen Bericht iſt zu leſen
ſtatt über 1000 Teilnehmer, etwa 602 Jungens und 402 Mädchen: über
100 Teilnehmer, etwa 60 Prozent Jungens und 40 Prozent Mädchen.
a.
Kunſtnofizen.
Ueber Werke, Künſiler oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtiehenden Erwähnung
geſchieht, behält ſich die Redaktion ihr Urtel vor.
— Anthropoſophiſche Geſellſchaft in Darmſtadt.
Der Vortrag des Herrn Dr. Leiſte=Halle über Wiſſen und Glauben
(Wiſſenſchaft und Religion) findet, wie bereits angekündigt, am 27.
Fe=
bruar, 20.15 Uhr, in der Akademie für Tonkunſt (Eliſabethenſtraße 26)
ſtatt. Immer wieder wird der Vorwurf gegen die Anthropoſophie
er=
hoben, daß ſie Wiſſenſchaft und Religion unſachlich vermenge und
da=
durch keine von beiden zu ihrem Rechte kommen laſſe. Herr Dr. Leiſte
verſteht es, in tiefſchürfender Weiſe die Notwendigkeiten gerade für
unſere Zeit darzulegen, die in einer richtigen Ergänzung und
Ueber=
ſchau dieſer beiden Gebiete liegt. Und aus dieſer Ueberſchau heraus
wird es erſt möglich, die Ergebniſſe einer unvergleichlichen
Einzelfor=
ſchung beider Erkenntniswege zu wahren Früchten über die
Harmoniſie=
rung der Menſchheit zu machen. (Siehe heutige Anzeige.)
Lokale Veranſtalkungen.
Ole hlerunter erfcheinenden Notzizen ſind ausſchließlich als Hinwelſe auf Anzeigen zu betrachten.
keinem Faße irgendwie als Beſprechung oder Krltilkt.
— Verband der Kriegsbeſchädigten und
Hinter=
bliebenen. Am Dienstag, den 26. Februar, dringende
Mitglieder=
verſammlung im Bürgerhef kleiner Saal.
Briefkaſten.
Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugégulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlſchkeit.
F. Sch. Zu Frage 1 und 2. Wir empfehlen Ihnen: „Deutſche
Wirtszeitung”, Stuttgart=Cannſtatt, „Die Küche”, Frankfurt a. M.,
„Badiſcher Gaſtwirt” Karlsruhe. Ueber Frage 3 kann Ihnen das
Ver=
ſorgungsamt nähere Auskunft geben.
L. H., Groß=Zimmern. Gibt es in Frankfurt a. M. nicht.
Tageskalender für Dienstag, den 26. Februar 1929.
Heſſ. Landestheater Großes Haus Anfang 19,30 Uhr, Ende
nach 22 Uhr: Konzert des Muſibvereins „Paulus”. — Kleines Haus,
Anfang 19.30 Uhr, Ende 22 Uhr, 4 12: Die Schieber des Ruhms”.
Orpheum, abends 20,15 Uhr: Gaſtſpiel Spadoni Siſters. —
Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz,
Weinhaus Maxim, Kaffee Ganßmann. — Kinovorſtellungen:
Union=Theater, Helia.
Dienstag, den 26. Februar 1929
Aus Heſſen.
Skarkenburg.
An. Arheilgen, 25. Febr. Gemeinderatsbericht. Die
Nechnung für 1927 wurde geprüft und da während der
Offenlegungs=
friſt keine Einwendungen erhoben wurden, wurde dem Rechner für ſeine
Arbeit Anerkennung gezollt. — Das Geſuch des Phil. Werkmann um
Erlaubnis zum Schankwirtſchaftsbetrieb wurde befürſortet. — Das
Baugeſuch des Phil. Becker wurde vertagt, das des Guſtav Hecht
ab=
gelehnt. — Die Fluchtlinienveränderung der Provinzialſtraße nach
Kranichſtein wurde zur Kenntnis genommen. — Der Einſpruch des
Wilhelm Gimbel gegen den beſchloſſenen Fluchtlinienplan der Straße
nach Darmſtadt wurde abgelehnt. — Die Löſchung einer
Sicherungs=
hypothek für Ph. Krug 3. und W. König fand Zuſtimmung. — Der
Ankauf von Waldgrundſtücken wurde abſchläglich beſchieden. — Die
Lieferung von Düngemitteln für die Gemeindewieſen wurde an die
Firma S. Wechsler und den landwirtſchaftlichen Konſumverein
ver=
geben. — Die Anſchaffung von Dienſtkleidung für die Beamten des
ge=
meindlichen Ortsſchutzdienſtes ſoll in der ſeitherigen Weiſe geſchehen.
Die Anſchaffung eines neuen Lichtbildapparates für die hieſige Schule
fand Genehmigung. — Als Wahllokale für die Wahlen zur
Landwirt=
ſchaftskammer wurden das Rathaus und das frühere Schulhaus an der
Kirche beſtimmt. Als Wahlvorſteher wurden der Bürgermeiſter und der
Beigeordnete ernannt. Die Beiſitzer werden noch beſtimmt. — Aus
Anlaß der Reichsunfallverhütungswoche wurde das Nötige angeordnet.
Das Anfahren von Brennholz wurde an Wilh. Freudenberger und
Heinrich Keller zum Preiſe von 2 Mk. für den Meter vergeben. —
Die vorlagsweiſe Uebernahme der Koſten für Baumſpritzen zur
Be=
kämpfung von Obſtſchädlingen wurde genehmigt.
* Weiterſtadt, 25. Febr. Auf Veranlaſſung des
Kreisobſtbauver=
bandes hielt Herr Obſtbauinſpektor Behne einen äußerſt
lehr=
reichen und tereſſanten Vortrag über Spargelbau, dem die zahlreich
Erſchienenen mit größter Aufmerkſamkeit folgten und dankbar
ent=
gegennahmen. Er zerſtreute leicht, an Hand von Zahlen, die
Beden=
ken eine Ueberproduktion und forderte zu noch intenſiverem Anbau
in unſerem für dieſe Kultur ſo günſtigen Boden auf. Er gab dann
beſonders wichtige Nichtlinien für den Neuanbau, ſowie Behandlung und
Düngung älterer Kulturen. Seitens der Landwirtſchaftskammer
ver=
ſprach er weitgehendſte Unterſtützung und Beſorgung von
Abſatzmög=
lichkeit. Eingehend behandelte er auch die Bekämpfung der beiden
Schädlinge, Spargelkäfer und =fliege. — Gelegentlich dieſer
Verſamm=
lung lebte auch der Winterſchlaf haltende Obſt= und Gartenbauverein
wieder auf, und es wäre zu wünſchen, daß dieſe Wiederbeleb ung eine
recht rege und dauernde ſei. Eine ſehr ausgiebige Beſprechung knüpfte
ſich daran über rationelle Schädlingsbekämpfung an den Obſtbäumen,
die in aller Kürze ſchon in Angriff genommen werden ſoll. Durch eine
im Herbſt ſtattfindende Obſt= und Gemüſeausſtellung, ſoll das Intereſſe
an dem Obſt= und Gartenbauverein gehoben werden. Die an die Aus
führungen des Redners ſich anſchließende Diskuſſion war
erfreulicher=
weiſe ſehr lebhaft; der Verſammlungsleiter dankte dem Herrn Behne
für ſeinen lehrreichen Vortrag, was die Verſammlung mit reichem
Bei=
fall quittierte. Dem Gartenbauverein traten 20 neute Mitglieder bei.
— Braunshardt, B. Febr. Am Sonntag hielt der Mandolinen=
Kranz Ober=Ramſtadt unter Leitung des Herrn Dirigenten Peter Rapp
aus Darmſtadt im Sagle von Gaſtwirt Bender ein groß angelegt=s
Kon=
zert ab. Der Beſuch der Vevanſtaltung war fehr gut. Vor allem die
flotten Märſche, prikelnde Walzer und Konzertſtücke ließen die Sorgen
des Alltags für ein paar Stunden vergeſſen. Sämtliche Spieler haben
wirklich Gutes geleiſtet. Als Zitherſoliſt war Herr Ropp Meiſter auf
ſeinem Inſtrument, der ſeine beiden Vortragsſtücke wunderbar zu Gehör
brachte. Mit ſehr großer Freude wurde das Stück „Was Blumen
träu=
men” aufgenommen, das von Herrn Merkel (Violine) und Herrn Anton
Hegert (Baßlaute) vorgetragen wurde. Den Glanzpunkt für die
An=
weſenden des Abends bildete der beliebte Komiker Herr Steinmann,
der mit ſeinen humoriſtiſchen Vorträgen wahre Lachſalven auslöſte.
„I. Griesheim, 25. Febr. Gemeinde und Heag. Vor einigen
Tagen fand in Darmſtadt im Sitzungsſaal der Heag eine Beſprechung
zuiſchen der von unſerer Gemeindevertretug gewählten Kommiſſion
und der „Heag” wegen des 5 Pfg.=Tarifs ſtatt. Die „Heag” weigert ſich
bekanntlich, die über die feſtgeſetzte Garantieſumme von 6000 Mark
ein=
gehenden Gelder an die Gemeinde abzuführen. Da der für die
Ange=
legenheit zuſtändige Heag=Direktor, Herr Bohnenberger, verreiſt war,
konnte die Beſprechung nur einen informatoriſchen Charakter tragen,
alsbald nach der Rückkehr des genannten Direktors ſollen die
Verhand=
lungen weitergehen. Die Haltung der Gemeinderatskommiſſion ließ
keinen Zweifel darüüber zu, daß die Gemeinde feſt entſchloſſen iſt, ihr
un=
beſtreitbares Recht mit allem Nachdruck zu wahven. — Mit Ausnahme
der Knaben=Fortbildungsſchule werden vom Montag ab ſämtliche
hieſi=
gen Schulen wegen Mangel an Koks für die Zentralheizung bis auf
wei=
teres geſchloſſen. — Auf dem Sportplatz der Freien Turnerſchaft ſind in
letzter Zeit allerlei Beſchädigungen vorgenommen worden, weshalb ſich
der Verein genötigt ſieht, die Täter zu warnen, da er im anderm Falle
die Hilfe der Polizei in Anſpruch nimmt.
Aa. Eberſtadt, 25. Febr. Todesfall.. Am Sonntag nachmittag
iſt hier der Schreinermeiſter Friedrich Anſelm Fließ im Alter von
82 Jahren nach längerem Krankenlager geſtorben. Der Verſtorbene
war Teilnehmer des Krieges 1870 und als Altveteran Ehrenmitglied
der hieſigen „Soldatenkameradſchaft” „Außerdem gehörte er zu den
Gründern der hieſigen Freiwilligen Feuerwehr. — Nach dem Ableben
Anſelm Fließ’ leben jetzt nur noch 10 Eberſtädter Teilnehmer des
Krie=
ges 1870. — Tauwetter und Glatteis. Am Sonntag legte
das Tcuwetrer mit ſeinen dauernden Regengüſſen in Verbindung mit
ſtarker Glatteisbildung am Vormittag faſt jeden Verkehr lahm. Der
Durchgangsverkehr war am Sonntag ſo gering, wie er nur ganz ſelten
war.
Ak. Nieder=Ramſtadt, B. Febr. Volkstrauertag. Zufolge
der ſchlechten Witterung ſiel dieſes Jahr die allgemeine Feier am
Ehren=
mal für die im Weltkriege Gefallenen aus. Dafür fand eine
entſpre=
chende Feier in der Kinche ſtatt, bei welcher nur der Kirchenchor
mit=
wirkte. Die einzelnen Vereine beteiligten ſich durch Entſendung von
Abordnungen, ſoweit ſie dazu in der Lage waren (der Geſaomoverein „
Ein=
tracht” war verhindert, weil er zur Mütwirkung bei der Kreiskonfevenz
des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten anderweitig verpflichtet war).
Am Ehvenmal ſelbſt legte der Bürgermeiſter namens der Gemeinde
einem Kranz nieder.
O. Dieburg, 25. Febr. Grippeferien. Die (Brippe iſt unter
den hieſigen Schulkindern ſoweit verbreitet, daß die Volksſchule auf
acht Tage geſchloſſen werden mußte.
— Richen, 25. Febr. Wie wir ſoeben erfahren, wurde dem
allbe=
kannten Milchfachmann, Herrn Altbürgermeiſter Eidmann, in Firma
Eidmann u. Leinert in Richen auf der 4. großen londwirtſchaftlichen
„Grünen Woche” in Berlin bei ſehr großer Konkurrenz für die dort
aus=
geſtellte „Kur=, Kinder= und Höhenſonnenmilch” ein Ehvenpreis und zwei
erſte Preiſe zuerkannt.
W. Heppenheim a. d. B., B. Febr. Goldene Hochzeit. Herr
Reichspräſident von Hindenburg, Herr Mmiſter Leuſchner und
Hochwvür=
diger Herr Biſchof Ludwig Maria Hugo ließen dem Glaſermeiſter Joh.
Meffert und Frau anläßlich ihrer Goldenen Hochzeit herzlich gehaltene
Glückwunſchſchreiben zugehen. Im Namen der Stadt Heppenheim
über=
reichte Herr Bürgermeiſter Schiffers ein Ehrengeſchenk der Stadt
Hep=
penheim, ſowie eine Ehrengabe des Miniſteriums. Das
Glückwunſch=
ſchreiben des Herrn Biſchofs überreichte mit entſprechenden Worten Herr
Prälat Monſignore Miſchler. — Modeſchau. Die erſte
Frühjahrs=
modenſchau in Heppenheim findet am kommenden Samstag im
Park=
hotel „Halber Mond” ſtatt. Ein erſtklaſſiges Orcheſter, verſchiedene
Tänze einer ruſſiſchen Tänzerin, ſowie verſchiedene andere künſtleriſche
Darbietungen werden die Ausſtellung umrachmen. — Evangeliſche
Gemeinde. Der wangeliſche Männerverein veranſtaltet am
kom=
menden Sonntag im evangeliſchen Gemeindehaus einen Vortnagsabend.
— Gernsheim, 25. Febr. Waſſerſtand des Rheins am
24. Februar: 0,06 Meter; am 25. Februar: 0,06 Meter.
17. Ausſtellung und Zuchkviehverſter)
des Verbandes Mitkeldeukſcher Rolviat
Die erſte diesjährige Veranſtaltung des Verbandessn
Rowiehzüchter am 13 März in Gießen (Oberheſſen) wirn
gängerinnen wiederum mit einem hochwertigen ausm
material aus den bekannden Zuchtgebieten des einfarbn
rindes Oberheſſens, Wetzlar, Biedenkopf, Kurheſſen um
ſchickt. Zum Auftrieb kommen etwa 50 Bullen über 14
weibliche Tiere, darunter tragende Rinder uſw. Das
ſtellte Zuchtmaterial iſt in den Herdbüchern der
Unte=
tragen und auf den Zuchtwert uſw. vorgeprüft. Nelid
gehenden Abſtammungsnachweiſe liegen von einer grolg
licher Vorfahren die Milchleiſtungsergebniſſe vor. AN
bringen die wertvollen Nutzungseigenſchaften im Milch=
Fleiſchtyp in vollem Umfange zur Erſcheinung. Sie zu
eine feſte Konſtirution, große Wetterfeſtigkeit und hes
ſundheit aus und vertreten den Typ des wirtſchaftlichenn
Gebirgsgegenden. Die Leiſtungsergebniſſe zeigen eine
rung, die Spitzenleiſtumgen belaufen ſich in der Oberhef=!
geſellſchaft Gießen auf 5322 Kg. Milch mit 3,9 Prozent : Kurheſſen auf 5096 Kg. Milch mit 3,8 Prozent —
Biedenkopf auf 4332 Kg. Milch mit 42 Prozent — 188
Labei werden die Kühe zur vollen Geſpannawbeit her-n
Lebendgewichte ausgewachſener Kühe liegen zwiſchen 10.41
der 1½jährigen Bullen zwiſchen 8—10 Zentner. Die
rung und Haltung ſämtlicher Zuchttiere ſind naturgexy
nutzung der wirtſchaftlichen Erzeugniſſe, für welche 40
beſonders hohe Verwertung beſitzt.
Die Preiſe für hochwertiges Zuchtmaterial halten A
Grenzen.
Die Veranſtaltung bietet die beſte Gelegenheit zum
wertigen Zuckhtmaterials aus den älteſten und durch
ſtellungen bekannteſten Zuchtgebieten des Verbandes.
Bn. Hirſchhorn, 25. Febr. Brand. Geſtern aben)
Uhr ertönte plötzlich hier Feueralarm. Es brannte de
Giebelſeite, des am Fuße des Schloßbergs, neben der All/
Wohnhauſes des Schneidermeiſters Herrn Georg Zieglerg
ſchuppen in hellen Flammen. Dank dem energiſchen Eirm
barsleute, ſowie einiger Paſſanten gelang es, das
Felu=
bzw. bis zum Eintreffen der Freiwilligen Feuerw.h/
Uebergreifen auf das Wohnhaus zu verhindern. Nach
Arbeit gelang es der Feuerwehr, das Feuer auf ſe
ſchränken. Wie verlautet, ſoll der Brand durch glü
entſtanden ſein. Sollte dies der Fall ſein, ſo dürftn dau‟
nung ſein für jedermann, keine Aſche in Gebäuden aufsich
— Hirſchhorn, 25. Febr. Waſſerſtand des4
24. Februar: 1,18 Meter; am 25. Februar: 1,12
Meter=
m. Vom ſüdlichen Odenwald, 25. Febr. Wild im)
ſtrenge Winter die Not des Wildes brachte und dieſih
Tag ſteigerte, wurde auf der an Wald reichen Jagd imaſ
deren derzeitigem Pächter in geradezu vorbildlicher T.
dieſer Not zu ſteuern. Gewiß iſt es auch gelungen, demni
kataſtrophalen Verluſten zu bewahren, daß aber trotzd al
Verluſten zu rechnen iſt, zeigt folgendes Vorkommmis:
in Kortelshütte ein kapitaler Hirſch in den Ort gelauſoch
male kräftig auf und ſtürzte dann tot zuſammen.
Rheinheſſen.
* Mainz, 25. Febr. Durch Holzkohlenfeuer entwini”
Waſchküche Kohlenoxydgas. Zwei mit dem Auftauen ei.nn
beſchäſtigte Lehrlinge brachen bewußtlos zuſamme
Kranken aus wurde ihnen Sauerſtoff zugeführt, wodur”
Leben zurückgerufen werden konnten. — Das Tau
das Eis des Rcheines nicht brechen können. Sprengt—)
Guſtavsburger Haſen und oberhalb der alten
Eiſenbahr=
men, hatten bis jetzt aber wenig Erfolg. Auch am M4
ſah man Sprengkommandos auf dem Rhein, die ſich uu
Brettern bis in die Mitte des Stromes vorwagten und?
legten, die beim Losgang des Eiſes zu Exploſion 1
ſollen. — Ihren Verletzungen erlegen iſt eine Frau, dia
einen umſtürzenden Topf heißen Waſſers, ſchwer hicht
Richard Stpauß” Oper „Elektra” kam im Mainzer Stol
vorgſam vorbereiteten muſtergültigen Neueinſtudierungn”
für deren ungewöhnlichen Erfolg in gleicher Weiſe Di.n
ſach, Regiſſeur Weißleder und die Trägerin der Titt
Maſſenburg, verantwortlich zeichneten.
Oberheſſen.
h. Gießen, 25. Febr. Reh und Schuljung:
Schüler Franke, Sohn eines Bahnwärters im Walde
und Großenlinden, nahm ſeinen Rodelſchlitten, legte !
darauf und ſuhr in den Wald, um Rehe zu füttern.
ein Zupfen am Schlitten, und ſiehe da, zwei Rehe
und begannen zu freſſen. Der Junge blieb ſtehen 1.
Tierchen. Sie zuckten anfangs zuſammen und wolllt
Dann kamen ſie wieder, fraßen das Heu, ließen ſich ſt
ten dem Knaben zur Wohnung des Vaters, wo er
holte. Die Tiere waren vollſtändig abgemagert.
m. Aus dem Lande, 25. Febr. Landwirtſch ſ
Landwirtſchaftskammer nützt die Wochen bis zu den 75
bzw. den Vorarbeiten dazu in lobenswerter Weiſe
Landwirte aus durch weitere Darbietung intereſſanten.
Vorträge. Solche werden gehalten in Starkenburg
Oberheſſen an 9 Orten, in Rheinheſſen an 5 Orten.
ſchaftsamt L.ch hielt Vorträge an 3 Orten und auße,
einen fünftägigen Vortragskurſus jeweils abends 8 Ul.
ſchaftsamt Büdingen an 2 Orten, das Landwirtſchaft
4 Orten. — Die in obigen Vorträgen gebotenen Ther=”
auf ſämtliche Gebiete der Landwirtſchaft wie ſie zurs”
und für den betreffenden Ort bzw. die betr. Gegend mP
32. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenll
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Dienstag, den 26. Februar 1929
Wir bringen heute schon wieder ein neues Programm:
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Die drei Frauen des Urban Hell
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Hell in Frauensee von Vicki Baum.
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Vorher: Fom Tyler in
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sport Amerikas.
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Am Donnerstag, den 28. Februar
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Der Kampf der Verti
Jugend von
morgen-
nach dem Roman von Wilhelm Sper
Ein Schulproblem das alle Eltern
Kinder interessiert.
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Die Rheindampferfahrt der
Haupt=
sportleiter-Versammlung 1928.
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Mittwoch, den 27. Februar 1929, abends
8 Uhr, findet im großen Saale des
Ge=
werkſchaftshauſes, Bismarckſtraße 19, im
Rahmen der Reichs=Unfallverhütungs Woche
eine öffentliche Verſammlung aller in
Kranken=
anſtalten, in der Krankenpflege oder auf
ein=
ſchlägigen Spezialgebieten Beſchättigten ſtatt.
Tagesordnung:
1. Unfaligefahren im Pfiegedienſt
und ihre Bekämpfung
Referent Dr. med. Sell.
2. Die Unfallverſicherung und die
Ausbildungsfrage für dasKranken=
Pfiege=Derſonal.
Referent Fr. Ringer.
Hierzu ſind alle Intereſſierten freundl eingeladen.
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Dienstag, den 26. Februar 1929
Seite 9
Auwo und die gewerblichen Berufsſchulen.
MUlkes ſollen während der
Reichsunfallverhütungs=
jockeit der Unfallverhütung hingewieſen werden.
hän=gloſigkeit, die Gewöhnung an die Gefahr, alle
Gründe für weit überragenden Teil aller
Un=
uTs, die alten ruhigen Zeiten zurückzuwünſchen.
Derdd in
St ungufhaltſam weiter, unſere Zukunft fordert
Spere Ausnutzung aller erreichbaren techniſchen
nedheit
rauß der Menſch unſerer Tage ſich bewußt und
Me 2
derſtſt mmit all den vielen Gefahren, die ſeinem Leben
ustDrohen. Es handelt ſich alſo um eine
notwen=
zunirs beit zu unfallſicherem Verhalten, die allerdings
mnen zias zu ſpät kommen wird, die aber um ſo
gebie=
hü ſetzen muß bei unſerer Jugend. Daher kayn
8ſer AMargspunkt werden, von der ſich der neue Geiſt
mn. Laufe der Jahre das ganze Volk durchdringen
ESIiiß 4Mzaksſchule die grundlegenden, algemeinen
Kennt=
rng vermittelt, ſo bedarf es doch noch einer
uflätzy der in die gewerblichen Betriebe eintretenden
umen als un rfahrene Neulinge in eine ihnen
umyttg, müſſen Arbeiten verrichten, die ſie noch nie
Gyaim arbeiten, mit denen ſie meiſt noch nicht
ver=
ay, kommt oft auch eine Befangenheit, die ſie
un=
ßruers gefährdet. Hier muß die Erziehungsarbeit
m.
allgemeinen Lehrplänen die mit der
Unfallver=
ſie hn Jear
hihrrden Fragen zur unterrichtlichen Behandlung
ch rietet doch die Ruwo die beſte Gelegenheit, auf
in Merinen.
erſtärktem Maße hinzuweiſen.
Sie nä venbl*3h BBerufsſchule I. Darmſtadt. Landgraf=
Philipps=
d der Reichsunfallverhütungswoche die Unfall=
De Pwuß
n Mittelpunkt des Geſamtunterrichts. Schon
tet 1üdeſe Arbeit durch eine Inſchrift am Schul=
Vermeidet Unfälle!
he rkehrsunfälle den höchſten Prozentſatz aller Un=
Der Deutſchunterricht das nchtige
Ver=
ſEchſt durch praktiſche Uebungen dem Schüler vor
gute Durchführung dieſes zeitgemäßen Unter=
Dehrer durch Vorträge von Verkehrsoffizieren
vietet die Schrift „Augen auf”, die bereits j.tzt
plaren an die Schüler verteilt ſind, eine gute
tag, deuhm Ro
desſelben Unterrich.sfaches wird eine Anleitung
nahzlfe H=Aluglücksfällen gegeben. Denn
Aruch kleine Wunden
zBoude
lte verbunden”.
mit ſyllvert hingsbild im Schulhaus.
verantächen volkswirtſchaftlichen Schäden die Unfall=
anuütſchädigungen gezahlt gegen 175 Mill. RM. 1925
hAre,f. Ra 4 1-24. Von 1924 bis 1926 evgibt ſich alſo eine
Aem nianvariger als 240 v. H. Die Tragweite dieſer
Ent=
m) noch klarer, wemn man ſie mit 5 v. H.
kapi=
ntllcher Alut
*
— die Leiſtung des Jahres 1926 einem Kapital=
Mliarden RM. Zu der unproduktien Ausgabe
u1 Au ſchädümgert tritt der Verluſt an Arbeitskraft, der über
ſenn ummen erheblich hinausgeht. Eine erfolgreiche
zenschuſ der Imllyäufigkeit iſt von größter wirtſchaftspolitiſcher
HermDrl dem giunt lichen Lehrling ruft ein Plakat im Gebäude zu:
Artn
ſprall bedeutet Lohnausfall!
Sei vorſichtig!
uunterricht ſtellt ſich in den Dienſt der
Un=
hiraphiſche Darſtellungen werden die Unfallzahlen
gemacht. Aufgaben aus der Unfallverſicherung
höre Bedeutung dieſer ſegensreichen Einrichtung
tint ihm aus dieſer zahlenmäßigen Darſtellung
Unfälle verhüten iſt beſſer als Unfälle vergüten!
Der Unterricht in der Naturlehre bietet Gelegenheit, auf die
vielfachen Gefahren hinzuweifen, die in dem Hantieren mit Giften.
Säuren, uſw. und in der Verwendung von Gas, Waſſer und
elek=
triſchem Strom ruhen.
Das Unterrichtsfach, das der Idee der Ruwo am beſten und
nach=
haltigſten dienen kann, iſt die Berufskunde. Hier treffen wir den
beruflich tätigen Schüler an der Stelle ſeines ſtärkſten Intereſſes.
Un=
terrichtslektion ſoll ſein: Unfallſchutz an Maſchinen, Werkzeugen und
Denkt an die
Reichs=Unfallverhätungs-Wochel
Denkt an die
Reichs-Unfallverhütungs=Woche!
Vorſicht mit Tieren!
RUWo= Broſchüre „Augen auf!”
(Aus de
jedem Poſtſchalter zu haben.)
Gerätſchaften. Bei der Behandlung dieſes Unterrichtsgebietes muß den
Gigentümlichkeiten der einzelnen Geweybe weitgehendſt Rechnung
ge=
dragen werden. Grundlegend für die Behandlung des Stoffes ſoll ſein:
Beachtet die Unfallverhütungsvor ſchriften!
Viele Betriebe ſind bereits früher auf den Gedanken gekommen, die
ſchöpferiſchen Kräfte in ihrer Arbeiterſchaft dem Wohle des
Geſamt=
werkes nutzbar zu machen dadurch, daß ſie für Erfindungen vor
Vor=
vichtungen an Maſchinen und Gerätſchaften, die einen beſſeren
Unfall=
ſchutz gewährten, beſondere Prämien ausſetzten. Dieſen Gedanken auf
die Berufsſchularbeit übertragen bedeutet, daß auch die metall= und
bangewerbliche Jugend im Zeichenunterricht der Berufsſchule
während der Reichsunfallverhütungswoche ſich einmal ausnahmsweiſe
auf dem Gebiete des Erfindens herumtummeln darf. Man iſt nicht
ſelten überraſcht, daß tatſächlich Brauchbares bei dieſer freien Arbeit
dei Petat
raia 6t
glieter, R14
119.ungbh. Frau
woltn /4
derfekt im Haush.
A.Nce
ſucht tagüber
Be=
zmelt
chäftigung, geht a.
tundenweiſe. Ang.
H. 152 Geſchſt.
auch Bildplakate.
Vor dem Verlaſſen des Schulhauſes ermahnt den Schüler ein
Transparent im Hauptflur nochmals zur höchſten Aurfmerkſamkeit:
Unfälle wären längſt nicht mehr,
Wenn jeder auf dem Poſten wär!
So hat die gewerbliche Berufsſchule I Darmſtadt alle ſechs im
Lehrplan vorgeſchriebenen Unterrichtsfächer planmäßig der
Unfallbe=
kämpfung nutzbar gemacht. Darüber hinaus mahnen mit Recht eine
Reihe von der Malerfachklaſſe gezeichneter
Plakaten wit den oben
er=
wähnten
Inſchriften zur ſtändigen Vorſicht. 80 Unfallverhüitungsbilder
ſind auf Fluren und Treppen an deutlich ſichtbaver Stelle angebracht,
die ihre Wirkung auf den Beſchauer ſicherlich nicht verfehlen werden.
Möge dieſe Aufklärungs= und Belehrungswoche dauernde Reſultate
hinterlaſſen, und möge aus dem Kampfruf der Ruwo, der an dem
Treppenaufgang unſeres Schulgebäudes als bleibende Erinnerung an
dieſe Tage aufgemalt iſt, ein dauernder Segen für unſer höchſtes Gut,
unſere Jugend, entſpringen:
Helft Unfälle verhüten!
M. Rutloh.
Rundfunk=Programme.
Frantfurt.
Dienstag, 26. Febr. 6.30: Morgengymnaſtik. O 13.30:
Schall=
platten. O 15.05: Jugendſtunde: Prof. Dr. Drevermann: D
füngſte Zeir und der Menſch” O 15.55: Hausfrauendienſt. 0 16.35
Konzerl des Funkorch.: „Beliebte Opern=Fantaſien und Arien”.
O 18.10: Leſeſtunde: „Lenz” Novelle von Georg Büchner. 0 18.30:
Kaſſel: Wilh. Mehles: Erſte Hilfe bei Unglücksfällen im Waſſer.
O 18.45: Generalmajor a. D. von Lerch: „Jagden und Abenteuer
in Indien”. O 19.15: Reichsunfallverhütungswoche: Stadtarzt
Rein=
heimer: „Aerztliche Gedanken zur Reichsunfallverhütungswoche‟
O 19.45: Zither=Konzert. Ausf.: Martin Hofler. O 20.15: „Die
Durchgängerin”. Luſtſpier in drei Akten von Ludw. Fulda. Perſ.;
Guſtav Thoms. Oberregierungsrat; Amalie, ſeine zweite Frau;
Ilſebill, ſeine Tochter aus erſter Ehe; Frau Krügemann, Amaliens
Schweſter: Engelbert. ihr Sohn, Studienrat; Oſſtpoff, Hypnotiſeur;
Harrn Schneider; Frau Spannagel, Vorſteherin des Töchterheims
Fr.. Wippig, Lehrerin; Dr. Otto Haubald; Friedrich Brand: Bertens
Hausbeſitzer: Claurkſon; Zöglinge des Töchterheims; Dienſtmädchen
bei Thoms.
Stuttgart.
Dienstag, 26. Febr. 10.30: Schallplatten. O 12.15:
Schall=
platten. O 15.45: Frl. Wiech: Das Kind in den erſten Schuljahren.
16.15: Nachmittagskonzert. Mitw. Trudel Eipperle, Funkorch.
Beliebte Opern=Fantaſien und. Arien. O 18.15: Prof. Beutel: Was
ſag: die Wiſſenſchaft zum Weltuntergang? O 18.45: Freiburg:
H. Haſſenkamp: Plaudereien am Kamin. o 19.15: Stuttgart:
G. Moshack: Kari Schurz. der Revolutionär und Patriot. O 20.15:
Gaſtipiel der Stuttgarter Kammeroper „Undine” von Lortzing.
Rundfunkbearbeitung. Sprechende Perſonen: Prologus; Der Erzähler.
— Singende Perſonen: Ritter Huldörand von Ringſtetten;
Kühle=
born, ein mächtiger Waſſerfürſt; Undine; Ein Bauernburſche:
Schild=
knappe. — Chöre: Das verſtärkte Volksliederquartett. O Anſchl.:
Schlagerſtunde. Mitw.: Lotte Herzog, Käte Mann, Hans Hanus,
Eugen Thyſſen, Tanzkapelle Werner Lehmann.
Berlin.
Dienstag, 26. Febr. 12—. J e telſtunde für den Landwirt.
15.30: Dr. Zarek: Literaten — Philoſophen. 16: Stunde mit
Büchern. O 16.35: Unterhaltungsmuſik. Kapeile Jaro Michalek.
18.30: Baumeiſter Heuer: „Unfaliſchutz und
Unfallverhütungs=
maßnahmen im Baugewerbe.” 6 19: Oberreichsanwalt a. D
Prof.
Dr. Ebermayer: Das ärztliche Berufsgeheimnis. 19.3
W.
Generalintendant Prof. Jeßner: „Ein Tag im Leben eines
Inten=
danten
Deutſche Welle. Dienstag, 26. Febr. Franzöfiſch für Schüler,
14.30: Rud. Paulſen: Das Kind als Dichter. O 15:
Jugend=
beſtelſtunde. Bau von F.ugmodellen, Gleit= und Segelfliegern,
15.40: Anna Roſe Bube: Die Frühjahrsmode. O 16: Stud.=Nat
Dr. Philipp: Bemerkenswerte Bodenfunde aus Deutſchlands
Vor=
geſchichte und ihre Verwertung im Schulunterricht. O 16.30: Leipzig:
Nachmittagskonzert. Bilder aus dem Orient. Funkorch. o 17.30:
Dr. Hajek: Vom Leben der Sprache. o 18: Dr. Stein: Neuere
Hausmuſik für Klavier. o 18.30:
Franzöſiſch für Anfänger.
8 18.55: Gewerbeaſſ. a. D. Michels: Warum iſt Erziehung zur
Unfallverhütung nötig? O 19.20: Dr. med. Baeumer: Kraftfahrer
und Kraftfahrzeuge. Gedanken eines Arztes. O 20:
Abendunter=
haltung: „Vater und Sohn”. Alfred Döblin im Geſpräch mi
ſeinem Sohn. — Orininal Tango=Orch. „Canaro”, Mitw.: Mattia
Morro (Bariton). 0 21.30: Generalintendant Prof. Leopo.d Jeßner:
Ein Tag im Leben eines Intendanten. O 22.45: Bildfunkverſuche.
Hauptſchriftleitung. Rudolf Maup.
Veranwwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudeif Mau
für Feullleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Gtreeſe;
rt: Dr. Cugen Buhimann;
ſr den Handel: Dr. C. H. Que tſch, für den Schlußdienſt: Andreat Baue
„Die Gegenwart” Dr. Herberi Neite; für den Inſeralentell: Willy Kuble: Druck
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schaftlichkeit sich schonnach einem
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Seite 10
Dienstag, den 26 Februar 1929
Reich und Ausland.
Ein Gehöft durch Feuer zerſtört.
Freiburg. In der in der Nähe von Freiburg
im Dreiſamtal am Fuße des Scſwarzwaldes
gelege=
nen Ortſchaft Unter=Ibental brannte am Sonntag
nachmittag der ſogenannte Schlegelhanſ nhof, einer
der größten Höfe des Dorfes, vollſtändig nieder.
Gerettet wurden nur einige Stück Vieh. Die
ſechs=
jährige Tochter Anna Schlegel, die aus dem
bren=
nenden Hauſe herausgeb acht worden war, lief noch
einmal zurück, um ihre neu n Schuhe zu holen. Das
wurde ihr Verhängnis. Die Flammen verſperrten
ihr den Rückweg, ſo daß ſie verbrannte.
Brand bei den Stickſtoffwerken Troſtberg.
Troſtberg (Oberbayern). Am Montag
mor=
gen brach im Förderturm der Kalkſtickſtofflagerhalle,
wahrſcheinlich infolge von Unvorſichtigkeit bei einer
Reparatur, Feuer aus, das durch ſofortiges
Ein=
greifen der Feuerwehr auf den Turm beſchränkt
werden konnte. Vier Arbeiter mußten mit
Brand=
wunden in das Bezirkskvankenhaus eingeliefert
wer=
den. Ein Mann, der während des Brandes im
För=
derturm beſchäftigt war, wird vermißt. Vermutlich
iſt er tödlich verunglückt.
Verſuchter Naubmord.
Stuttgart. In der Nacht zum Montag wurde
auf der Staatsſtraße zwiſchen Böblingen und
Vai=
hingen der 22jährige Führer einer Kraftdroſchke von
einem Fahrgaſt plötzlich von hinten angefallen und
durch mehrere Hammerſchläge auf den Kopf nicht
unerheblich verletzt. Es gelang dem
Kraftwagen=
führer, ſeinen Angreifer zu übevwältigen. Der
Täter, der ebenfalls verletzt wurde, iſt ein 23jähriger
Autoſchloſſer.
Noch keine Klärung des Dortmunder
Eiſenbahn=
unglücks.
Dortmund. Die Urſache des Unglücks auf
dem Dortmunder Hauptbahnhof iſt noch immer nicht
vollſtändig geklärt. Die Blockſtelle, die für das
Ein=
fahrtsgeleis in Frage kommt, wurde nach dem Unfall
einer genauen Unterſuchung unterzogen. Dabei
er=
gab ſich, daß ſämtliche Vorrichtungen in Ordnung
waren. Auf jeden Fall liegt ein Verſchulden des
Perſonals nicht vor, vielwehr iſt mit großer
Wahr=
ſcheinlichkeit anzunehmen, daß ein Matcrialfehler,
und zwar ein Tragfederbruch oder ein
Pufferfeder=
bruch das Unglück herbeigeführt haben. Die Annahme,
daß die vergangene Froſtperiode irgendwelche
Schä=
den an der Weiche zur Folge gehabt hat, hat ſich nicht
als ſtichhaltig erwieſen. Der Hergang des Unglücks
ſcheint jetzt ſoweit geklärt zu ſein, daß der entgleiſte
Wagen ſich nur langſam auf die Seite gelegt hat.
Die tödlich verunglückten Fahrgäſte verſuchten, ſich
im letzten Augenblick durch Herausſpringen aus dem
Zug in Sicherheit zu bringen und kamen dabei
unter den Wagen zu liegen. Die in den
Kranken=
häuſern untergebrachten Verletzten weiſen faſt
ſämt=
lich Knochenbrüche und Quetſchungen auf.
Ein zweites Eiſenbahnunglück in Dortmund.
Dortmund. Gim zweites in ſeinen Folgen
nicht ſo ſchweres Eiſenbahnunglück ereignete ſich auf
dem Bahnhof Overeving. Von einem mit Erz
be=
ladenen Zuge entgleiſte kurz vor dem Pvellblock der
letzte Wagen des rückwärts fahrenden Zuges,
ver=
mutlich, weil der zur Erhöhung der Bremswirkung
um die Schienen aufgehäufte Sand gefroren war,
Die beiden nächſten mit Erz beladenen Wagen
wur=
den von dem zuerſt entgleiſten Pachwagen mit von
den Schienen geriſſen und eine ungefähr acht Meter
hohe Böſchung hinabgetrieben. Dem Zugperſonal
war es inzwiſchen gelungen, den Zug zum Stehen zu
bringen und die Luftdruckbremſe in Tätigkeit zu
ſetzen. Bei dieſer Gelegenheit kam der Zugführer zu
Fall und wurde ſchwer verletzt.
Mord aus Rache.
Magdeburg. Wie die „M. 3.” aus Prezier
im Kreiſe Lüchow meldet, wurde der 65jährige
Land=
wirt Auguſt Schulz am Samstag abend beim Füttern
der Kühe von einem 40jährigen Mann überfallen
und mit einer Gabel torgeſchlagen. Darauf
ver=
ſteckte der Mörder die Leiche unter Stroh. Als die
Ehefrau des Schulz in den Stall trat, wurde ſie von
dem Täder ebenfalls mit einer Gabel über den Kopf
geſchlagen; ſie konnte ſich aber auf den Hof retten.
Der Täter ergriff hierauf die Flucht, konnte aber
geſtellt werden. Es iſt der erſt ſeit elf Tagen aus
dem Zuchthaus in Brandenburg entlaſſene Karl
Schulz aus Boneſe, Kreis Salzwedel. Der Täter,
der trotz der Namengleichheit mit dem Opfer ſeiner
Bluttat nicht verwandt iſt, äußerte, daß er die Tat
aus Rache begangen habe, weil Frau Schulz als
Zeugin vor Gericht ungünſtig über ihn ausgeſagt
habe. Frau Schulz wurde mit ſchweren
Kopfver=
letzungen in eine Klinik gebracht.
Lichk, Luft, Sonne für Säuglinge!
Im Kinderwagen bei 5 Grad minus im Freien.
Im Garten der Berliner Reichsanſtalt zur
Be=
kämpfung der Säuglingsſterblichkeit werden alle
Kinder an klaren, ſonnigen Wintertagen ins
Freie gebracht. Die neue Methode, die jede
Ver=
weichlichung ausſchaltet, hat eine nicht
unbedeu=
tende Verminderung der Säuglingsſterblichkeit
im Vergleich zu früheren Jahren ergeben.
Weltausſkellung Barcelong 1929.
Oben: Nationalpalaſt im Ausſtellungsgebäude. — Unten: der Kuppelſaal des Nationalpalaſtes.
Der Nationalpalaſt wird neben dem Palais der Königin vorwiegend für die Ausſtellung
ſpani=
ſcher Objekte dienen. Den übrigen Nationen werden neuerbaute Pavillons zur Verfugung geſtellt.
Der Papfk hat wieder ſeine Eiſenbahn.
„Bahnhof Vatikan.”
Nach der Wiederherſtellung des Kirchenſtaates wird der Bahnhof Vatikan für die Benutzung
wiederhergerichtet. Der ſeit 1870 geſperrt geweſene Zugang zur Mauer der vatikaniſchen Gärten
wurde bereits geöffnet. Sobald der Hofzug des Papſtes fertig geſtellt iſt, wird der Betrieb auf
der Station Vatikan feierlich eröffnet.
Ein waghalſiges Kunftſtäck.
Sprung vom Flugzeug auf Motorboot.
Tollkühne Artiſten haben bei einer Fahrt= und Fluggeſchwindigkeit von 120 Stundenkilometern
den Sprung vom Flugzeug aufs Boot gewagt. Das waghalſige Artiſtenſtück wurde
natürlich
in Amerika an der Küſte Floridas von einem Piloten ausgeführt.
Prozeß gegen den Naubmörder Hopp.
Verden. Am Montag vormittag begann vor
dem Schwurgericht unter großem Andrang des
Publikums der Prozeß gegen den Raubmörder Hopp,
der im vorigen Jahre den Fabrikdirektor Nordmann
aus Delmenhorſt in einem Eilzuge ermordet hatte.
Der Prozeß, zu dem 30 Zeugen geladen ſind, dürfte
zwei Tage dauern.
i. 3
rei
i pel
rSt
F5nahmer
uen Ai
dezember
Znearbei
nichend iſt.
mades Herm F
fün zu den be
„Miß Amerita” Claiuehit auuebit ſtat.
trägt zwei moderne „Kronen” 0/0 bſchtigung”
ſie im Wettbewerb um den
Flit die geſt
niſchen Schönheitskönigin. Wirtouſenefahr lieg
kurrenz in Miami erwarb ſiel/ nnſtenglrats Ic
einer Modekdnf rueſten, E8
Auf einer Eisſcholle ins N3 hr urhiſdlicher We
Berlin. Nach einer Melk upnta uch Verhandlu
aus Bvemen ſichtete der Damp./figen und
am Samslag nachmittag durch it4m us heiſiche Rl
neher Hafens eine Fahrtrinne/ /hr. Jm=Handarbei
freie Waſſer erreicht hatte, zuz „ug zunächſt nach
vom Eis des Feſtlandes aus arw Bu M4 abgehender
tenmeeres begeben hatten. Sies/, Stwuzen Ont
im Fahrwaſſer 1500 Meter vom9”
verſuchten vergeblich, die Inſel2y / mſrom einer
Es war unmöglich, den beidenn O) nur eiwa 150
zu bringen. Plötzlich ſetzte dichtt./,/— übrigen 30
auf der Eisſcholle Treibenden mrimn, indem Tau
laſſen bleiben. Am Sonntag /90— ſt beſor
nicht mehr gefehen.
Von einem Fünfjähriein
In Löningen (Oldenbur)
jähriger Knabe mit einem glesch
Der Junge nahm in einem unn /
ein im Zimmer ſtehendes JagE.
dem Mädchen: „Geh’ da weg ü
chen Augenblick ging ein Schn
Mädchen in die Bruſt. Obwohl4
glegt werder
Suar, frük
NderR
wr Loch
und war
2u5. F
2u. Zun
20 die
2it ſtenge
Breite in Bet
Krankenhaus gebracht wurde, iw M gib Anl
Nächt
der Ve letzung.
Der Simplon=Expreß fährt: Elei wurde
Agram. Am Samstag od nſt. Zunäch
zwiſchen den Stationen Brot 14 Räulegen
Sinij ein Eiſenbahnunglück, in AM1 Eunstag mit
nach Belgrad, fahrende Sinpl gich in eiwa 7
Güterzug hineinfuhr. Dieſer
Maſchinendefektes auf ofſener
Bahnhofsvorſteher von BrotFMM zalt es zu
freigemelder worden war, den „9/4 nicht wir
Der Zugführer überſah aber X Mitag war
fuhr in den Güterzug, von dem n9 M Denſchied
die Lokomotive des Expreßzua/7t Gle
wurden. Von den Fahrgäſten Be /Beln
den nur zwei verletzt. Der MſeP Mnndt, was
deutend.
Eit Zindichn
Zuſammenſtoß eines deutcl! 1i lft na
mit einem Leuckhr i4 rMeh. Imm=
London. Bei dichtem Nchl, 7 0 zunächſt n
vormittag im Aermelkanal do42Ahlite Strecke
„Oliva” (7885 Tonnen), von Bh
unterwegs gegen das Sit0h50 an ſt de
Das Motorrettungsboot von 22
bellieben.
an Ort und Stelle und ſtellte AAri Strecke di
ſchiff zwar vorſchriftsmäßig vorr ſt Mtri Wi Vorm=
Nebelhorn ertönen ließ, daß P1 Suf 2penheimc
ſchwer beſchädigt worden war, Ni9
abgeſchleppt und inzwiſchen durc ie idn M Somst
ſchiff erſetzt werden mußte. Ded”
Mndier
Backbordſeite beſchädigt, konnte
Des Shue
Hamburg fortſetzen.
Wa its
Amerika baut einen „ſchwimnt 8) üden dar
NewYork. Die Armſtrold )iw „70, das ſie
lopment=Geſellſchaft in Wilmingr! y eiſchlagen
den Bau eines ſchwimmenden R.
4
Nach einer Mitteilung der Geſell e=
9 Be)
SSiellf
low, deren Ingenieure von 2e2 ſmt,
Me=
ratende Fachleute hinzugezegemr t. 9 Aſſ den s
mit dem Bau dieſes ſchwimmesd.
Ee Nal
fort begonnen werden. Der
Meilen von der Küſte entfemn
zwiſchen New York und den
Z
wird, ſoll eine Lade, und Gnsl /4
Uebermittlung von Expreßgut A..
Dau
Schiffen und den Flugzeugen M.
platz wird eine Beſatzung vo) *
Ri e
denen die Sorge für die Fu.
der Maſchinen, die Vewwaltumg 19/f94d
Reſtaurants und der drahlloſe
o
Flugzeuge obliegen. Ueber die Sh
jetes wird folgendes migetelt. i ek
eine Länge von 1200 Fuß uncht
Breite von 400 Fuß; die ſich Ms 2
auf 200 Fuß ermäßigt, erhalteh. —
iR
und 2000 Tonnen Eiſen ſollen.
nötigt werden. Beſonderz kohſt.*
das Flugfeld an ſeinem Piche
Geſamtlänge über A00. Fuß
Ferner wird an der Unerſetz”
von Pfahlroſten angebracht wert r
Tiefgang des ſchwimmenden Nuchk”.
beträgt. Durch eine Schotznein 2s
liſche Maſchinen ſoll dem Schoe.
feldes infolge der Wogen 10d P.
werden
Schwere Gasexploſol 9
Tokio. In. Nagoia Sch
hälter, wobei neun Perſonel. d
*
wurden. Die Urſache der Echet
hannt.
[ ← ][ ][ → ]Dienstag, den 26. Februar 1929
Geite 11
Muf
Kampf gegen Eis und Hochwaſſer am Rhein.
Von unſerem an die Gefahrenzone entſandten Redaktionsmitglied.
kacht 4 Binters und des Froſtes ſcheint, wenn nicht
hhen. Damit iſt am Rhein, aber auch wohl an
ier aber in erſter Linie, die Stimmung
freudi=
rns ſteſchlagen. Es gilt nunmehr, die
Rieſen=
wtenleben und wertvolles Gut abzuwenden,
intretenden Eisgang entſtehen können. Das
HuF weite Kilometer zugefrorenen Stromes hat
angelockt, und Tauſende haben ſich durch
bingzch auf dem Eiſe getummelt und Eisfeſte
ge=
iſt übüber. In den Häfen des heſſiſchen
Rhein=
reiche Schiffe, die rechtzeitig die
War=
en
derneſifrieren im offenen Strom beachtet haben.
ſieße ul e Warnungen unbeachtet, oder auch es war
mög rechtzeitig den ſchützenden Hafen noch zu
er=
r di sint uß geſorgt werden durch behördliche
Schutz=
gsmegßihmen, die zu dem Pflichtenkreis der heſſiſchen
aſtt Linie der Strombauverwaltung und der
nter) hörenz
len ch en Fchon ſind die zuſtändigen behördlichen
häftü malle Maßnahmen zu ergreifen, die notwendig
ößerußßlrheil abzuwenden. Es iſt intereſſant, zu
er=
nhrägigen Beſtimmungen zurückgreifen auf ein
Dezember 1825 durch den damaligen
ausgearbeitet wurde. Dieſes Geſetz iſt in
ausgezeichnet, daß es heute noch vollauf
gül=
nie chend iſt.
anlatüig des Herrn Finanzminiſters Kirnberger fand
iß Amnuegunggßllrt zu den beſonders wichtigen Stellen im
hein umgebiet ſtatt. Mit Herrn Staatsrat Balſer
dern & dieſmbeſichtigungsfahrt Miniſterialrat Jckes und
ler,iſ. Die geſamten Arbeiten zur Bekämpfung
„Horhnſſergefahr liegen im weſentlichen in den
Hän=
eine grrn ihafterialrats Jckes, dem die verſchiedenen
nter nmterſtehen. Es wird nicht nur von den heſſi=
Disſhee den invorbildlicher Weiſe Hand in Hand gearbeitet,
Nuch ir vurd ſanruch Verhandlungen ſeit Wochen ſchon geführt
ſchiete reulßichen und badiſchen
Regierungs=
nachmüz ie ant gs heſſiſche Rheingebiet angrenzen, um auch
s iim z. ſe8 Hſad in=Handarbeiten zu ermöglichen.
erreicht ehrt 4ſc zunächſt nach Gernsheim, von hier zu der
Feſtlundz uungrg des abgehenden Eiſes gefährlichſten Stelle
geben herr
am Schwarzen Ort” bei Gernsheim.
r100 A4
ſchn der iſlinſtrom einen Bogen im faſt ſpitzen Winkel
dau undn ſinur etwa 150 Meter breit, während die
durch=
zich ſz=Breitwn übrigen 300 Meter beträgt. Die Gefahr,
volle Inri eininendem Tauwetter oberhalb hereinſtrömende
An Sich ſtämn, iſt beſonders groß. Es muß alſo in erſter
efehn daraufflegt werden, dieſe gefährliche Stelle frei zu
einem fuz 13. 1F0r uar, früh um 5 Uhr, haben ſich hier die
ſen geſilt, der Rhein ſtand! Die ganze heſſiſche
ing ſum uhiger Loch blieb aber noch frei. Hier ſtellte ſich
D m iſt ſptm und war dann faſt auf der ganzen heſſiſchen
nahm mr
hwure Am 15. Februar begann man am „Schwarzen
qXAn Zunächſt probeweiſe, vom 18. Februar
g am a.”feſtiZiel, die enge Paſſage des „Schwarzen, Orts”
„Arc alteng die ſtrenge Kälte, die faſt jede Sprengarbeit
ſhyſienit gab Anlaß zu mehrfachen Unterbrechungen,
danm inächſt ſtromaufwärts mit Strengungen
vor=
umert ger wurde hier, an der gefährlichſten Stelle
FEmt !
ſeſzigt. Zunächſt galt es, eine ſchmale Rinne
An ScUfersk feiz ulegen und dann den inneren Eismaſſen
wues ſaſſen.s m Samstag mittag ſetzte ſich dabei plötzlich
D /Gisflltt von etwa 700 Meter Länge und 200 Meter
Breite in Bewegung.
Haift
1is 0 Ben Giſlock galt es zu zerkleinern, damit die Paſſage
ehr 10 Mrzen „Ltes” nicht wiederum verſperrt wurde. Im
wordn 7 Samsat mittag war das gelungen.
ſteſs aden Mverſchiedenſten Arten der Sprengungen und
getzu; el benſcyht. Gleichmäßig bewährt haben ſich Donarit,
½ 0Ammßelatine. Faſt durchweg wurde mit elektri=
5” ungen sſprengt, was zuverläfſſiger und gefahrloſer
wicht, küher iliche Zündſchnur. Die Dicke der Eisdecke bis
ter un nehr läßt natürlich die Sprengwirkung nur
oß uiu kwärt Ryreiten. Immerhin aber hat jede Sprengung,
mit eiue ihre A bung zunächſt nur in kleinem Umfange
bemerk=
ziemlh weite Strecken Riſſe und Sprünge in die
riſſen. 1
Schlwann Ort” iſt der Rhein bis Oppenheim, alſo
Va
Nomeux frei geblieben. Oberhalb Oppenheim aber
mchr 2r eiokw ite Strecke dichten Eiſes.
Sprengkomman=
eingyßt bei Worms, Gernsheim, am Schwarzen
Weneech ei Oppenheim=Nierſtein, aber auch am Neckar
orn uſ 9
Ensheiſnvar am Samstag noch reges Leben auf dem
nur Ehe Fußgänger und Pferdefuhrwerke paſſierten
Sbon IIfr zu Ufer, Schulen aus der näheren und wei=
Pbungn ursen noch durch Lehrer und Lehrerinnen
Lit, undin Kindern das ſeltene Schauſpiel des zuge=
R cheins” zeigen, das ſie vielleicht nicht mehr erleben.
W S wa=E aufgeſchlagen, daneben unzählige fliegende
Aünde u
aushe Aufanden noch Verhandlungen ſtatt mit Schif=
Verſichnng sgeſellſchaften, deren Schiffe draußen im
iok Aloſenltd, da ſie den Hafen nicht rechtzeitig aufſuchen
Ir konrne Soweit möglich, wurden dieſe Schiffe und
Kähne noch bloßgelegt, bei allen wird es leider nicht mehr
mög=
lich ſein. Für die im Eiſe feſtliegenden Schiffe bedeutet
natür=
lich plötzlich eintretendes Tauwetter die größter Gefahr. Die
los=
gehenden Eismaſſen, die das Schiff eingeſchloſſen halten, laſſen
ſich weder durch Drahtſeile noch Ketten feſſeln, ſie ſprengen mit
der ungeheuren Wucht ihres Eigengewichts jede Feſſel und
nehmen natürlich das ſteuerlos gewordene Schiff mit
ſtrom=
abwärts. Dieſe Schiffe ſind dann meiſtens verloren.
Von Gernsheim ging die Fahrt nach dem
Kornſand bei Oppenheim—Nierſtein.
Hier wurden in den letzten Tagen durch Sprengungen über 20
eingeſchloſſene Schiffe und Bagger gerettet, d. h. in den
ſchützen=
den Hafen geſchleppt, nachdem ſie vom Eiſe befreit waren. Das
tapfere Polizeiboot, das hier ſtationiert iſt, hat hierbei
wert=
volle Hilfe geleiſtet, bis es ſelbſt ganz überraſchend vom Eiſe
ein=
geſchloſſen wurde, dazu auf Grund geriet und erſt mühſam
be=
freit werden konnte. Zwei Bagger und Fahrzeuge lagen noch
außerhalb des Hafens. Sie konnten inzwiſchen ebenfalls
gebor=
gen werden. Der Hafen ſelbſt iſt wieder völlig zugefroren,
aller=
dings iſt die Eisdecke nicht ſehr ſtark, ſo daß das kleine
Polizei=
boot imſtande iſt, ſie immer wieder zu ſprengen. Eine Fahrt auf
dieſem tapferen kleinen Eisbrecher war ſehr intereſſant. Sie gab
einen kleinen Eindruck von der Tätigkeit der großen Eisbrecher,
die man ſonſt nur in Filmen zu ſehen Gelegenheit hat.
Fortgeſetzt krachen hier Sprengladungen, und zahlreiche
Mannſchaften ſind hier am Werk, die losgeriſſenen Eisſchollen
ſoweit notwendig noch zu zerkleinern, vor allem aber ſie ins
offene Waſſer zu ſtaken und ihnen Abfahrt zu verſchaffen,
da=
mit nicht neue Stauungen neue Gefahren bringen. Unterhalb der
Sprengſtelle ſind zahlloſe Anwohner, Kinder und Erwachſene am
Werk, die unfreiwillige Ernte dieſer Sprengungen einzuheimſen.
Unzählige Fiſche
gehen ſelbſtverſtändlich bei dieſen Sprengungen verloren. Sie
werden durch den Luftdruck getötet oder betäubt, ſchwimmen zu
Tauſenden an der Oberfläche, können leicht mit Netzen — die
Buben nehmen einfach die Hand — aufgefiſcht werden. Man
nimmt nur die größeren, die unzähligen kleinen lohnen ſich nicht.
Beſonders hohe Werte ſind noch in Gefahr bei
Bingen.
Hier iſt es gelungen, 33 Schiffe in den ſicheren Hafen zu bringen,
16 aber liegen noch draußen im freien Strom, vom Eiſe
einge=
ſchloſſen, darunter zwei große Haniel=Raddampfer, deren Wert
mit Ladung nach Millionen zählt. Der Hafeneingang ſelbſt iſt
ſo gut wie verſtopft. In den letzten Tagen noch wurde ein rieſiger
Eiſenkahn durch eine Hafenlokomotive vorgetrieben, um eine
Ein=
fahrtrinne freizulegen. Das iſt auch gelungen, allerdings war
dieſe über Nacht wieder geſchloſſen, ſo daß die Arbeit faſt
vergeb=
lich war.
Ein Küfer hatte ſeine
Werkſtatt auf die Eisfläche verlegt
und baute hier ein Rieſen=Weinfaß, das ſicher ſpäter die
In=
ſchrift tragen wird: „Gebaut im Jahre des Heils 1929 auf dem
zugefrorenen Rhein”. — Im Paulus=Muſeum zu Worms iſt,
wenn ich mich recht erinnere, ein Vorläufer dieſer Art zu ſehen.
Auch hier wird fortwährend geſprengt, teilweiſe auch das Eis
zerſägt, um den letzten draußen liegenden Schiffen noch Rettung
zu bringen, falls die Eismaſſen ſich in Bewegung ſetzen. Möglich,
daß die Rieſenarbeit unnötig war, wenn das Eis ohne
Nieder=
ſchläge, die inzwiſchen allerdings ſchon fallen, langſam auftaut.
Iſt das aber nicht der Fall, gehen die Eismaſſen plötzlich in
Ver=
bindung mit Hochwaſſer los, dann ſind nicht nur die
eingeſchloſſe=
nen und abtreibenden Schiffe ſelbſt in Gefahr, die größte Gefahr
iſt die, daß ſie, quergetrieben, das Binger Loch verſtopfen und
dann die Rheinſchiffahrt auf Monate hinaus lahmlegen.
In Mainz liegen Schiffe nicht mehr draußen. Vom
Waſſer=
bauamt iſt zunächſt ein Eiswachtdienſt eingerichtet.
Wacht=
poſten ſind an den verſchiedenen Brücken aufgeſtellt, die ſofort
Meldungen bei drohender Gefahr, zu erſtatten haben. Dem
Waſſerbauamt ſtehen fünf Sprengkommandos zur Verfügung, die
bei Eisſtockungen
Sprengungen an der Mainmündung und an den Brücken
vornehmen ſollen. Für den Fall eines Hochwaſſers, in Mainz
ſelbſt werden ſechs Pumpſtationen Tag und Nacht beſetzt
ſein. In Alarmbereitſchaft werden die Sanitätskolonne,
der Automobilklub und die Ortsgruppe des Reichsbanners
ge=
halten, die Hilfstruppen mit Laſtautos ſofort an gefährdete
Stellen entſenden können.
Intereſſante Bilder kann man überall am Rhein auf dem
Eiſe beobachten.
Die unzähligen Möven
ſind ſo zahm geworden, daß ſie ſich faſt aus der Hand füttern
laſſen, weis reichlich geſchieht. Man ſieht dieſe ſchönen und
ſcheuen Tierchen nie ſo nah wie jetzt. Hölzern ſteif ſtolzieren ſie
auf dem Eiſe herum und ſchlucken gierig ungeahnte Mengen
hin=
geworfener, Brocken. Bei Bingen iſt — das iſt kein Scherz —
mitten im Eis ein „Teich‟. Eine faſt kreisrunde große Fläche iſt
eisfrei geblieben. Hier, man kann faſt dicht an das Waſſer
heran=
gehen, tummeln ſich beſonders viele Möven und ſonſtige Vögel.
Vor allem ſind es die Raben, die ſich mit den Möven
angefreun=
det haben, allerdings nur auf dem Eiſe, dem Waſſer bleiben
ſie fern.
Umfäſſend und weitgreifend iſt die
Vorſorge für plötzlich eintretendes Tauwetter.
Auf Grund alter Beſtimmungen iſt in Heſſen jeder Bewohner
von 15 Jahren an verpflichtet, bei eintretender Gefahr
Wacht=
dienſt auf Dämmen uſw. zu leiſten. Die Hochwaſſer= und
Stau=
dämme ſind natürlich durch losgehende Eismaſſen, namentlich
wenn dieſe ſich durch Hochwaſſer und ſtarken Strom
übereinander=
türmen, in Gefahr. In allen Ortſchaften am Rhein ſind bereits
Dammwachen gebildet, die Tag und Nacht die gefährlichen Stellen
bewachen unter Leitung von Beamten und Angeſtellten der
Waſſer= und Strombauämter. Alles notwendige Material iſt
bereitgeſchafft, um im Falle eines Dammbruchs Unheil zu
ver=
hüten, vor allem aber, um durch Beſeitigung der Eismaſſen die
Dämme überhaupt gegen Bruch zu ſchützen. Die Bürgermeiſtereien
ſind angewieſen, Sand bereitzuſtellen, der durch Miſt gegen
Ein=
frieren zu ſchützen iſt, Faſchinen und Strauchwerk, kurz alles, was
zu Notſtandsarbeiten gehört, liegt bereit.
Nach menſchlichem Ermeſſen iſt alſo alles getan, um Leib und
Leben zu ſchützen, wenn Eisgang und Hochwaſſer eintreten ſollten.
Es bleibt zu hoffen, daß die Elemente ſich nicht ſtärker erweiſen
als menſchliche Vorausſicht.
MI. St.
Die Eisverhäliniſſe auf dem Rhein.
Koblenz. Nach einer Mitteilung der Haupteiswachtſtelle
reicht die Eisdecke am Oberrhein von Philippsburg bis
Mann=
heim. Ab Mannheim iſt die Lage unverändert. Die Schuſterinſel
meldet 5 Grad, Kehl 3 Grad und Mannheim 2 Grad Wärme. Auch
am Mittelrhein hat ſich die Lage nicht verändert. Dieſe Nacht iſt
die Moſel aufgebrochen, und zwar begann der Aufbruch zuerſt in
der Sauer bei Betzdorf. Dann folgte der Aufbruch der Moſel bei
Mehring und bei Conz. Das Eis treibt ſtark bei Trier ab. Bei
Emmerich hat ſich geſtern vormittag 9 Uhr das Eis in Bewegung
geſetzt und um 50 Meter vorgeſchoben, worauf es wieder zum
Still=
ſtand gekommen iſt. Die dort liegenden Schiffe befinden ſich in
einer ſchwierigen Lage, da die Troſſen wie Bindfaden riſſen.
Die Hochwaſſergefahr bei Trier.
Koblenz. Nach einer Mitteilung des Waſſerbauamtes der
Hochwaſſerdienſtſtelle ſteigt die Moſel bei Trier ſtündlich um vier
Zentimeter. Im Gebiet der Moſel und der Saar iſt Tauwetter
mit Regen eingetreten. Der Eisſtand iſt unverändert. Die
Eis=
decken ſind teilweiſe von Regen und den Waſſern aus den
Seiten=
bächen überſchwemmt. Der Pegel bei Trier zeigte heute
vormit=
tag 4 Uhr 99 Zentimeter, 6.40 Uhr war der Stand bereits 2 Meter.
Die Eisſchwierigkeiten auf der Unkerelbe.
Hamburg. Durch das Tauwetter der letzten Tage iſt das
Eis auf der Unterelbe und der Strecke zwiſchen Brunshauſen und
Jagenſand ins Treiben gekommen. Durch die großen
freiwerden=
den Eismaſſen wurde die Schiffahrt ſtark behindert. Eine ganze
Reihe von Schiffen hat Eisſchaden erlitten. Nachdem ſeit
Sams=
tag abend der Wind wieder aus Oſten kommt, hat der
Waſſer=
ſtand erneut ſtark abgenommen. Da der Oſtwind die im Hafen
ſchwimmenden Eismaſſen elbabwärts gedrängt hat und das Eis
auf der Oberelbe noch ſteht, war der Hafen am Sonntag faſt eisfrei.
Drohende Hochwaſſerkataſtrophe der Donau.
Doggendorf. Im Hinblick auf den zu erwartenden
gro=
ßen Eisgang auf der Donau fand hier eine Beſprechung ſtatt, in
der die Bezirksämter Straubing, Bogen, Doggendorf und
Vils=
hofen vertreten waren. Außerdem waren vertreten die
Reichs=
bahn, Reichswehr und Landespolizei, ſowie die Städte Straubing,
Doggendorf und Plattling. Die Eisverhältniſſe auf der Donau
ſind bedenklich, da zu erwarten iſt, daß ſich das 1½ bis 2 Meter
dicke Eis an den Ufern im Straubinger Becken hinaufdrängt. Es
wurden Maßnahmen getroffen, um bei den erſten Anzeichen einer
Hochwaſſergefahr die Ortſchaften ſofort zu räumen. Eigene
Pa=
trouillen zur Beobachtung für alle Veränderungen des Fluſſes
wurden eingeſetzt. Auch der Eisgang auf der Jſar bei der Stadt
Plattling kann ſich gefährlich auswirken.
Der neue Kälkeeinbruch.
Berlin. Der ſeit geſtern früh aufgetretene Kälteeinbruch
hat in ganz Deutſchland zu teilweiſe erheblichen
Temperaturrück=
gängen geführt. In Berlin war die tiefſte Temperatur geſtern
rüh minus 10 Grad. Aehnlich lagen die Temperaturen in ganz
Mitteldeutſchland und Schleſien, wo man überall durchſchnittlich
bis 10 Grad Kälte maß. Beſonders empfindlich macht ſich die
Kälte in Pommern und Oſtpreußen bemerkbar. Dort betrug die
Durchſchnittstemperatur minus 20 Grad. Auch das Rheinland, in
dem man geſtern zum Teil noch Wärmegrade meſſen konnte, hat
Temperaturrückgänge zu verzeichnen. Tauwetter herrſcht zurzeit
noch in Baden, Heſſen, Württemberg und im ſüdlichen Bayern.
In München, Karlsruhe und Darmſtadt wurden 2 Grad Wärme
gemeſſen, in Schleſien und Mitteldeutſchland ſind ſtrichweiſe leichte
Schneefälle zu verzeichnen, in Weſtdeutſchland teilweiſe Regen.
Die Temperaturen in Rußland ſanken bis auf minus 22 Grad. im
nördlichen Schweden ſogar bis auf 37 Grad. Stockholm meldet
minus 12 Grad. Auch Weſteuropa hat für die nächſte Zeit mit
neuer Kälte zu rechnen.
Welterbericht.
Die erneuten Kaltluftmaſſen haben bereits unſeren Bezirk erreicht,
ſo daß die Temperaturen heute morgen wieder etwas unter Null lagen.
In Norddeutſchland hat ſich der Froſt wieder weſentlich verſchärft.
(Breslau —10, Swinemünde —20, Königsberg —14 Grad C.) Nur
Süd=
deutſchland, das noch im Bereich milder ozeaniſcher Luft liegt, hat
Tem=
veraturen über Null (Karlsruhe +2, München +2). Das Anhalten der
Kaltluftzufuhr führt auch bei uns zu einer Froſtzunahme, wobei zunächſt
noch Schneefälle auftreten. Mit dem Durchbrechen der Wolkendecke
dürfte ſpäter ſogar eine merbliche Froſtverſchärfung eintreten.
Ausſichten für Dienstag, den 26. Februar: Froſtzunahme, noch meiſt
wol=
kiges Wetter mit zeitweiſen Schneefällen.
Ausſichten für Mittwoch, den 27. Februar: Nachlaſſen der Schneefälle,
teils wolkig, teils aufheiternd, noch Zunahme des Froſtes.
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Dienstag, den 26
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fint iſcho
Der Friede in der Texkilinduſtrie.
Die ſeit fünf Tagen dauernden Verhandlungen zur Beilegung der
Lohnſtreitigkeiten in der deutſchen Textilinduſtrie unter dem Vorſitz de=
Schlichters für den Bezirk Weſtfalen Dr. Brahn ſind geſtern abend nach
langen Debatten beendet worden. Der neue Schiedsſpruch ſieht eine
3—5prozentige Lohnerhöhung vor, und zwar geſtaffelt in zeitliche
Zu=
lagen. Die Lohnzulagen erſtrecken ſich über ein bis zwei Jahre. Die
Laufzeit des neuen Tarifvertrags gilt für die verſchiedenen Textilbezirke
auf einundeinhalb bis zwei Jahre. Auf Grund der in den
Vorverhand=
lungen zwiſchen den Parteien getroffenen Vereinbarungen, wonach bei
einmütiger Fällung des Schiedsſpruchs der Spruch rechtskräftig wird,
ſomit alſo jeder weitere Rechtsweg ausſcheidet, muß die Arbeit heute,
ſe nach den techniſchen Verhältniſſen, wieder aufgenommen werden. Von
den durch den Lohnſtreit betroffenen 200 000 Textilarbeitern in 21 Be
hirken befinden ſich ungefähr 70 000 im Streik und die übrigen in
Aus=
ſperrung. Die Parteien ſind übereingekommen, daß bei etwaigen aus
dem Schiedsſpruch ſich ergebenden Mißverſtändniſſen der Schlichter
ent=
ſcheiden ſoll. Eine endgüiltige Beſchlußfaſſung ſoll den drei
unpartei=
iſchen Schlichtern in einem ſolchen Falle überlaſſen ſein.
* In der Textilinduſtrie iſt es nun endlich gelungen, den Frieden
herzuſtellen. Es ſind insgeſamt 21 Schiedsſprüche für die verſchiedenſten
deutſchen Bezirke abgeſchloſſen worden, die teils Lohnerhöhungen
vor=
ſehen, teils langfriſtig bis zu zwei Jahren laufen. Dieſem
Friedens=
ſchluß kommt deshalb beſondere Bedeutung zu, weil er ohne Anrufung
der amtlichen Schlichter zuſtande gekommen iſt. Die beiden Parteien
hatten ſich vielmehr auf ein undarteiiſches Schiedsgericht geeinigt, deſſen
Spruch man ſich fügen wollte. Die Verhandlungen waren allerdings
nicht ganz einfach, was ſchon daraus hervorgeht, daß man nicht weniger
als fünf Tage brauchte, um die neuen Verträge zu ſchaffen. Dafür konnte
aber zu allen die Zuſtimmung der beiden Parteien gewonnen werden.
die xeiden Teile tragen alſo die volle Verantwortung, was um ſo
er=
freulicher iſt, als unſere bisherige Schlichtungspraxis
Verantwortungs=
gefühl und =bewußtſein der Tarifparteien geradezu ſyſtematiſch erſtickte.
Man darf hoffen, das es auch in Zukunft gelingen wird, die Parteien
ſelbſt einig werden zu laſſen. Durch dieſen Friedensſchluß iſt ein Ar=
Zeitskampf für rund 200 00 Arbeiter und unabſehbare Folgen für die
betroffenen Induſtrien, die ſchon heute vielfach Kurzarbeit einführen
mußten, vermieden worden.
Bom Holzmarkk
ſchreibt uns unſer Mitarbeiter: Auf dem Baumarkt ſieht es
in=
folge der langen Froſtperiode recht troſtlos aus. Die Zahlungen
des Holzmarktes iſt infolgedeſſen ungünſtig. Der Abſatz von
Bau=
ware ſtockt. Fußbodenbretter werden nicht gebraucht. Die
Säge=
werke bemühen ſich um die Erlangung von Aufträgen zur
Herſtel=
lung von Balken nach Liſte. Kantholz liegt auf den Werken
un=
verkauft in größeren Mengen. Es iſt aber nicht möglich, ſelbſt
nicht bei ermäßigten Preiſen, hierfür Abſatz zu ſchaffen. Genau ſo
unerfreulich ſieht es im Tiſchlereigewerbe und in der
Möbelindu=
ſtrie aus. Viele Betriebe ſind ſo eingeengt, daß ſie zu den
Lohn=
zahlungen nicht die notwendigen Beträge aufbringen können und
ſich an ihre Lieferanten wenden müſſen. Sehr viele Betriebe
mußten in letzter Zeit ihre Tore ſchließen, und da bei der ſchlechten
geſamten Wirtſchaftslage neue Betriebe nicht gegründet werden
können, ſo wird das Abſatzgebiet des Holzhandels immer kleiner
Die Lage des Holzmarktes in der Tſchechoſlowakei iſt immer noch
günſtig. Die Bautätigkeit dürfte, ſoweit das Froſtwetter
nach=
läßt, dort in größerem Umfange aufleben, und man nimmt an,
daß von der tſchechiſchen Schnittware dem deutſchen Markt nur
wenig angeboten werden wird. Der Bezug von Rohholz aus der
Tſchechoſlowakei verbietet ſich für die deutſche Sägewerksinduſtrie
an und für ſich, da die Preiſe, die jetzt in den tſchechiſchen
Wäl=
dern gezahlt werden, für die deutſchen Sägewerke geradezu
Ver=
uſte bedeuten würden. Recht ungünſtig ſieht es am Markte der
Verkſtättenhölzer aus. Die Sägewerksinduſtrie bietet jetzt
Werk=
ſtättenhölzer zu noch billigeren Preiſen als im Monat Januar an.
Insbeſondere ſind die Käufer von Werkſtättenhölzer, ſoweit ſie
noch Bedarf haben, zurückhaltend, weil ſie mit der Möglichkeit
wei=
terer Preisrückgänge rechnen. Auch der Schwellenmarkt lag
unbe=
friedigend. Etwas beſſer iſt die Situation am Erlenholzmarkt.
Trockene Schnittware in Bohlenſtärken war geſucht.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Vor den Bilanzſitzungen der Großbanken. Am 5. März finden die
Bilanzſitzungen der Dresdener Bank und der Diskontogeſellſchaft in
Berlin ſtatt. Am 6. März tritt dem Vernehmen nach der Aufſichtsrat
der Deutſchen Bank zur Bilanzſitzung zuſammen, während die
Danat=
bank erſt eine Woche ſpäter folgen dürfte. In der erſten Hälfte März
findet bekanntlich die Bilanzſitzung der Kommerz= und Privatbank A G.
ſtatt, die nach ihrer Fuſion mit der Mitteldeutſchen Kreditbank den
deutſchen Großbanken hinzugerechnet werden dürfte.
Bauauftrag vom J.G. Farbeninduſtrie=Hochhaus, Frankfurt a. M
Nachdem dieſer Tage an die Firmen Jucho=Dortmund, Flender=
Ben=
rath, Bleichert=Neuß a. Rh. die Lieferung der Stahlkonſtruktion von
5000 To. für das Frankfurter Hochhaus der J. G. Farbeninduſtrie A. G.
vergeben wurde, hat numnehr nach Informationen die Arbeiten der
da=
für erforderlichen Deckenkonſtruktionen eine Arbeitsgemeinſchaft unter
Führugg der Firma Philipp Holzmann A. G., Frankfurt a. M., in
Auf=
trag erhalten. Die Arbeiten wurden in fünf Loſe vergeben, wovon
gleichmäßig, je ein Fünftel ausführen die Firmen: Holzmann A. G.,
Grün u. Bilfinger=Mannheim, Wayß u. Freytag=Frankfurt a. M., Anton
Hilf=Frankfurt a. M., Beswau u. Knauer=Berlin.
Mekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 25. Februar ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam (
No=
tierung der Vereinigung für die deutſche Elektrolytkupfernotiz) 171 RM.
Die Notierungen der Kommiſſion des Berliner Börſenvorſtandes (die
Preiſe verſtehen ſich ab Lager Deutſchland für prompte Lieferung und
Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hüttenaluminium, 98—99 Prozent,
in Blöcken, Walzen oder Drahtbarren 190 RM., desgleichen in Walzen
oder Drahtbarren 194 RM., Reinnickel, 98—99 Prozent, 350 RM.,
An=
timon Regulus 79—84 RM., Feinſilber (1 Kg. fein 76,50—78,25 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 25. Februar ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 159 (159), Februar 157,25 (158,50), März 157
(157,50), April 157,75 (157,25), Mai 158,25 (158,50), Juni, Juli, Auguſt
158,50 (158,75), September 158,75 (158,75), Oktober 158,50 (158,75),
No=
vember 158,75 (158,75), Dezember 158,75 (159). Tendenz: feſter. Für
Blei: Januar 46,75 (47,25), Februar 46 (46,75), März 46 (46,25)
Aprik 46,25 (47), Mai, Juni 46,25 (46,50), Juli 46,50 (46,75), Auguſt,
September, Oktober 46,50 (47,25), November, Dezember 46,75 (47,25),
Tendenz: abgeſchwächt.
Produkkenberichte.
Frankfurker und Berliner Efſektenbörſe.
Frankfurt a. M., 25. Februar.
Zum Wochenbeginn eröffnete die Börſe infolge des heutigen
Liqui=
dationstages in großer Zurückhaltung. Obwohl ungünſtige Momente
irgendwelcher Art nicht vorlagen, zeigte die Tendenz ein ausgeſprochen
ſchwaches Gepräge. Die Spekulation war ſehr luſtlos und hielt ſich ſtar,
im Hintergrund. Das herauskommende Material fand nur bei
größe=
ren Verluſten Aufnahme. Verſchiebentlich wurden Ultimoverkäufe
vor=
genommen und die Kurseinbrüche wurden durch dieſe Tatſache
beſchleu=
nigt. Da Orders kaum vorlagen, erfuhr die Tendenz keine Stütze und das
Geſchäft konnte ſich nur zögernd im Rahmen der Kuliſſe abwickeln. Die
immer noch güinſtigen Geldmarktverhältniſſe und die geſteigerte
Kohlen=
förderung konnten keine Anregung bieten. Gegenüber den Schlußkurſen
vom Samstag gingen die Verluſte durchſchnittlich bis zu 3 Prozent, bei
den ſchweren Werten wurde dieſe Grenze ſogar noch um ein beträchtliches
überſchritten. Bei großem Angebot verloren am Glektromarkt Siemens
5,75 Pozent, Schuckert 3,5 Prozent und AEG. 2 Prozent, bei letzteren
muß der Dividendenabſchlag berückſichtigt werden. Von Chemiewerten
waren auch F. G. Farbem ſtärker vernachläſſigt und 2,5 Prozent
nied=
riger. Hier kam infolge des geringen Geſchäftes erſt ſpät eine Notiz
zu=
ſtande. Scheideanſtalt minus 2 Prozent. Unter dem Druck der
allgemei=
nen Luſtloſigkeit hattem noch Salzdetfurth mit minus 4 Prozent,
Weſte=
regeln mit minus 3 Prozent und am Bankenmarkt Berliner
Handels=
geſellſchaft mit minus 4 Prozent zu leiden. Bei den übrigem Bank
werten gingen dagegen die Verluſte kaum über 1,5 Progent hinaus.
Schiffahrtsaktien knapp gehalten. Für Nordd. Lloyd beſtand trotz des
etwas niedrigeren Kurſes infolge der Erhöhung des Betriebsgewinnes
etwas Intereſſe. Montanktien zeigten eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit.
Nach den erſtem Kurſen erfuhr das Kursniveau eine weitere Ab
ſchwächung. J. G. Farben lagen erneut 1,5 Prozent, Schuckert 1
Pro=
zent und Siemens 2 Prozent ſchwächer. Auch der Montawwarkt hatte
ſetzt in ſtärkerem Maße unter der ſchlechten Lage zu leidem und
Rhei=
niſche Braunkohlen büßten 3 Prozent und Mannesmam 2,5 Prozent
ein. Vereinzeltes Intereſſe beſtand für AEG. Der Geldmarkt erfuh
t 5,5 Prozent für Tagesgeld eine Verknappung. Geld über Ultimo
7,25 bis 8,25 Prozent. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen
Dol=
lar 4,2135, gegen Pfunde 2/447, London-Kabel 4,8531, Paris 124,24,
Mailand 92,67 Madrid 31,45, Holland 12,115/g
An der Abendbörſe war das Geſchäft faſt ausſchließlich nur
auf den Farbenmarkt konzentriert, wo auf Interventionen ein Kurs von
246 Prozent erreicht wurde. Es iſt hierbei allerdings zu berückſichtigen,
daß das Papier ſchon per Ultimo März gehandelt wurde. Die übrigen
Märkte waren ruhig, wurden aber teilweiſe etwas freundlicher genannt.
Im weiteren Verlauf blieb die Farbenaktie behauptet. Es konnte ſich
jedoch kein nennenswertes Geſchäft mehr entwickeln.
Berlin, 25. Februar.
Am heutigen Wochenbeginn zeigte die Börſe völlige
Geſchäftsloſig=
keit bei einer leichten anhaltendem Abſchwächung. Nach Feſtſetzung der
erſten Kurſe machte die Abſchwächung weitere Fortſchritte.
Im weiteremn Verlauf der Börſe blieb die Tendenz matt. Das
An=
gebot verſtärkte ſich infolge Abgaben von ſchiebungsmüden Seiten.
Außerdem ſprach man von der Liquidierung einer größeren Hauſſe=
Die Kurſe gaben durchſchnittlich
miſſion für ſüddeutſche Rechnung.
gegenüber den Anfangsnotierungen
1 Prozent nach. Gegen Schluß
ſchwächte ſich die Tendenz ſchärfer ab.
je Spekulation ſcheint zu
Diſ=
erenzzahlungen ſich flüſſig machen zu wollen. Auch nachbörslich neigten
die Kurſe weiter eher zur Schwäche.
A. E. G
ugsb.=N
„Maſch
ſalt.
ramann . . . . .
erl. Karlsruhe J
Berl. Hand.=Geſ.
I.•Briketts
raun
Bremer
Wolle ..
Danatbank . . . .
Leutſche Bank..
iskontogeſ. . . ( 164,25
resdner Bank .."
deutſche Maſchinen.
Teutſche Erdöl...!
renſtein . ..
23.71
127
Deutſche Petroleum
79.8
hnamit Nobel.
115.
Rütgerswerke ..
114.
Elektr. Lieferung.
achſenwerke . .
Siemens Glas ...
G. Farben ...
6.
23.
er. Glanzſtoff.
Gelſenk. Berg. . ..!
0.I
er. Stahlwerke .
. f. elektr. Unter
33.5
Naſch.=Egeſt.
4.7
Lunſe Dom
1.. . 1166.*
65.
24.5
Liſſner Metall.
Hapag ......
ner .... /137.
Wittener Gußſtahl
36.7
Hemvor Zement . .1277.— 1278.—
*) Die 3 Kaliwerte verſtehen ſich exkl. Bezugsrecht.
Diehmartte.
Mannheimer Viehmarkt vom 25. Februar. Zunn
markt wurden zugeführt und wurden die 50 Kilo Leber
Klaſſe gehandelt: 195 Ochſen 30—57, 147 Bullen 34—51.
432 Färſen 38—r8, 810 Kühe 50—74, 45 Schafe 45—55h.
70—79, 4 Ziegen 10—24, 89 Arbeitspferde pro Struſ,
Schlachtpferde pro Stück 50—140. Marktverlauf: Mitid
kleiner Ueberſtand; mit Kälbern ruhig, langſam gerä=
um=
ten mittelmäßig, geräumt; mit Arbeitspferden ruhig, W
den mittelmäßig.
Frankfurter Viehmarkt vom 25. Februar. Aufg
1471 Rinder, daruter 398 Ochſen, 52 Bullen, 631 9cp
Kälber 447, Schafe 119, Schweine 5369. Gegenüber der ih
notierung waren Rinder im Preis teilweiſe um 1 MZMM
Kälber gaben dagegen um 2—3, Schweine um 4—5 M0
verlauf: Rinder mäßig rege, geringer Ueberſtand, Echnd
verkauft, Kälber und Schafe ruhig, geräumt. — Preiſſ
56; a2) 49—53; b1) 44—48; Bullen: a) 55—59: b) 46—
b) 36—40: c) 32—35: d) 25—31; Färſen: g 53—57: :1/4
bis 47: Kälber: b) 68—73; c) 62—67; d) 55—62; Scharu
b, c, d) 73—76; e) 70—73. — Fleiſchgroßhandelsvrn”
1. Qual. 90—95; 2. 80—20: Bullenfleiſch 80—86: Kuhklür
50—60; 3. 40—50; Kalbfleiſch 1. Qualität 95—105: 2
fleiſch 100; Schweinefleiſch: 1. Qual. 95—105. — G.i,/4
fleiſch), Vorderviertel 52; Hinterviertel 58. Geſchäft”
jäte die
iier wie ein
Amerikaniſche Kabelnachrichkin eir
5. 23. 2. 5.— 65.7 dirſch Knpfer . . 35= 87. Höſch Eiſen .. 124.— 3.— ohenlohe Werke. 11.— 0.* Hl. Kahla Porzellan". 91.— 88 Kali Aſchersleben”) 308.25 28. the)* ſteregeln 2). 218.3 Lindes Eismaſch. . . 16 Loewe & Co. „ gel Schuh esmann Röhr 68.— derlauſitzer Kohlel 50.25 Nordd. Llohd 24.— 31.— olyphon . . . 3.— 92.5 118 12.5 lkſtedter Porzellan derer Werke .. 17
25 138.5 35.— 33.—
Chikago, 25. Februar, /4.
Weizen: Der Markt nahm heute einen durchweg
auf die guten Wetter= und Felderſtandsberichte, die (
an den Stapelplätzen des Innern und Abgaben der
die die diesjährigen hohen Preiſe ausnutzen wollen. MFHat. m
bis zum Schluß 22/.—2¾ Cts. nach.
Mais: Der Markt zeigte auf Grund der ungünſt tetzn4ſt
Wettermeldungen eine ſchwächere Veranlagung.
Roggen: Hier überwog heute gleichfalls das Ar: 10Mnker ſiel der
Wetterberichte und ermäßigte Offerten aus Winnipegr
Hafer litt unter ſtarkem inländiſchem Angebor u. ) Fmu
in
nachfrage.
* New York, 25. Februar / 7/40
Kaffee: Die Spekulation ſchritt heute zu Deckungr: 64 Fun
und europäiſche Firmen nahmen Käufe in ſpäterern (4n Naum mußt
Grund der ſtetigen ausländiſchen Berichte. Im Ve=ulſchieben:
dann Liquidationen.
Baumwolle ſtand unter dem Einfluß anregender
er
und Käufen der Spekulation und des Handels in ſpöe
Es notierten nach Meldungen aus Chicag
Getreide: Weizen, März 125½, Mai 129½,
März 94½, Mai 98½, Juli 10138; Hafer,
HInd
51½, Juli 49½; Roggen, März 109½, Mai 1115
Fette: Schmalz, Februar 11,96, März 11,92
12,60; Rippen, Mai 13,50, Juli 13,95; Speck 124 bkuEgehns riel
Schweine 10,35—10,90, ſchwere Schweine 10,50—M/hlige mit laut
zufuhren Chicago 65 000 im Weſten 150 000.
Chic. Baumwolle: März 19,55—19,57, Mai Mhnietroreit
Es notierten nach Meldungen aus
NewYo=
ſaup
Getreide: Weizen, Rotwinter 157½, Hartwi=”
neu ang. Ernte 110½; Mehl ſpr. wheat clears!
nach England 1,9—2,6, nach dem Kontinent 11—,
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,61; Talg ex=
Kakav: Tendenz ſtetig, Umſatz in lots 680, II9
10,92, März 11,06, April 11,26, Mai 11,40, Ju
11,72, September 11,85, Oktober 11,95, Dezembe
ie Parker a
dunn fſlucht
Nanter Ee
varen 28 9
huch einem Ve=
in dieſe
Müdes Hac
Miutehaarwasse
Marid, Sch
Deviſenmarkt.
23. 23. 2. 25., Geld /Brie Gelt Bri Geld /Brief Held /. 1.598 10.6 185 Italien ....." 22.945 22.08: 22.045 45 Paris ......" 6.4W9 435 8 12.48 50 Schweiz ...." 81. 22sſe 73 * 73.34 73.48 Spanien ...." 64.93 65.07 164.95 045 3.041 8.047 Danzig ....." 1.67 81.4 8255 158. 891168.55 168. Japan. . . . . . 1.901 1.905 22 12.46 112.23 112.4: Rio de Janeir 0.5005 0.5025 2.23 12.45 112. 112.4. Jugoſlawien 7.391 7.44 2.44 112.66 12.44 Portugal. . . . 18.63 18.67 13 20.425 0.46* 120.425 18I Athen .... 5.435 5.4 5.4: 1.770 1.774 1.77 1:775 Konſtantinpel. 2075 2.07 2.0 090 1.2170 4.2090 Kanada ..... 4.192 4 20 58.45 58.57 B8.44 6ase Uruguay .... 4.301 4 309 4.301
Kleine Wirkſchaftsnachrichta
An der geſtrigen Berliner Börſe wurde eine we=
Privatdiskontnotiz um . Prozent auf 61/, Prozent)
vorgenommen.
Auf der in Stuttgart abgehaltenen
Induſtrie=
blieben die Preiſe für Baumwollgarne und Baunm
ändert.
Laut Verwaltungsmitteilung iſt bei der Odenwäd
ſtrie A. G., Darmſtadt, wegen des anhaltenden unce
ganges für 1928 mit einem Dividendenrückgang (i. *
rechnen.
Die Zeichnungen auf die 7prozenr. Goldanleihe
mäniſchen Monopolinſtituts von 1929 wurden geſter.”
ſprechend der ſtarken Nachfrage für dieſe Emiſſion au
tinentalen Zeichnungsplätzen iſt die Zeichnung in 90
zufriedenſtellend verlaufen.
Nach der Erhebung des eidgenöſſiſchen Arbeitss
der Arbeitsloſen in der Schweiz im Monat Jan
und zwar weil infolge des ſtarken Froſtes in verſch.
namentlich im Baugewerbe, neue Arbeiterentlaſſungelsn
Ende Januar betrug die Zahl der Arbeitsloſen 16 29
Ende Dezember 1928.
Der Ausweis des italieniſchen Schatzamtes per‟
einen Ueberſchuß von 45 Millionen Lire aus, der Iſſ
chuß im Monat Januar von 24 Millionen Lire II2
des Dezember von 21 Millionen Lire zuſammenſen‟
verfügt über disponible Gelder in der Höhe von 1.9
H md ohne
-, Ja
—79,
Gd- Kopfnaſch
zam Troch
WIZ
Huentultur 4.G
raiz
eillede
Petent
Ur
Neu=
Ru
Sen
Komalanontgefrafcafrauf Aillenn
Frankfurter Kursbericht vom 25. Februar 1929.
Mannheimer Produktenbericht vom 25. Februar. Bei
Zurückhal=
tung der Käufer war die Tendenz ſtetig. Verlangt wurden für die 100
Kilo ohne Sack waggonfrei Mannheim in RM.: Weizen inländ. 24,75
bis 25,00, ausländ. 28—29,25, Roggen inländ. 24,50, Hafer inländ. 23,75
bis 24,25. Bra igerſte badiſche, fränkiſche 25—25,50, pfälziſche 25,75—26,25,
Futtergerſte 20,25—
), Mais mit Sack 24,75, Süddeutſches Weizenmehl
Spezial Null 34,75, Roggenmehl ſüddeutſches, je nach Ausmahlung,
31,50—33, Kleie 14,25.
Frankfurter Produktenbericht vom 25. Februar. In der neuen
Woche verkehrte der Frankfurter Produktenmarkt in ruhiger Haltung.
Die höheren Auslandsnotierungen wurden nicht beachtet.
Demgegen=
über ſchenkte man dem wieder verſtärkten Froſte mehr Aufmerkſamkeir
und die Händler waren aus dieſem Grunde ſehr luſtlos. Weizen war
jedoch etwas mehr angeboten und wmßte eine viertel Mark ermäßigt
werden. Am Futtermittelmarkte machte ſich für Weizenkleie vermehrte
Nachfrage geltend. Sonſt warem nenmenswerte Umſätze kaum zu
verzeich=
nen. Weizen 24: Roggen 23,75; Sommergerſte 24,50; Hafer inl. 24.
bis 24,65: Mais für Futterzwecke 24—24,2; Weizenmehl 34—34,
Niederrhein. 33,75—34,75; Roggenmehl 30,75—31,75; Weizenkleie 14.25
bis 14,35; Roggenkleie 15: Erbſen 35—55; Linſen 65—110; Heu 14 bis
14,50; Weizenſtrob 1. 5,50—6: geb. 4,50—5,25: Treber 22,25—23.
63 Dtſche.
Reichs=
ml. v. 27.....
C
Baden
Frei=
ſtaat b. 27.
% Bahern Frei
ſtaat v. 27 ...
Heſſen
Volks=
ſtaat v. 28..
6% Preuß.
Staats=
anl. b. 28...
% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27...
ThüringerFrei=
taat v. 27...."
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. *
blöſungsanl.
Dtſche. Anl. Ablö.
ungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe. . ..
Bad.=Bad. v. 20
% Berlin v. 24...
% Darmſtadt v. 2
20 Frki. a. M. v.26
26 Mainz v. 26..
0 Mannh. v. 26
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82 Ber .Hhp.=Bk.
%7 Frkf. Hhv. Bk.
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Bk.=Ligid. Pfbr..
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16
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41.25
225
243.
5
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86.
103
172
33
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R e
R
I0
Tuchsk
W
Beitl”
Ber. —
Seite 13
eite Altenteurer von Ehre.
Koman von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)
on fweite neunundvierzigeinhalb.
i, zerzfßel ging zu Parker zurück, ließ ſich auf eine der
5. Filwyo n michzia terlichen Truhen des Ganges nieder und ſagte
Rut
NeMHr SI
147 Bule
Hecz irentchl”e, mir alles, Parker.”
sende direnttees ſoll ich erklären? Von einer mir
unbekann=
h vor wenigen Stunden, erſt die Nachricht,
uin euthgt ramens Hohlander, der mir allerdings beſſer
Spſeria,”, diill walunke, der Unglaubliches auf dem Kerbholz
Mrrſche alſo als Erzieher Ihres Sohnes,
Eeng der
in Windſor verweilt und es verſuchen wird,
hutz und als König maskiert dieſes Gemach des
rtreten, ein Gemach, in dem ich Tag und Nacht
altyi, ein Affe im Käfig ſitze ich dort drin.”
waſn Foll Doktor Devéria ... ach, das iſt ja alles
t Nanzaieſer Doktor Devéria iſt mir von dem erſten
23./Age m eempfohlen worden.. . ."
394Parz/ körte ſchon nicht mehr hin; irgendeine böſe
ßtas z ergriffen haben, ſein Geſicht wurde lang und
imal ſprang er zu der von ihm verſchloſſenen
id
ſtä 4.,6 auſfüickte die Klinke nieder — es war umſonſt.
5—i üllte) ucker wie ein wildes Tier.
A erzam aber bekreuzte ſich zitternd, und raſch
ver=
holnatz) in ſtid e Gewißheit, es mit einem Verrückten zu tun
Meitäit ol Wi fliehen?
go B. genichlswrüngen hätte der Irrſinnige ſie eingeholt.
„als übülre Parker auf, es war diesmal ein
langgezo=
ſei, zu Dann fluchte er, daß ſich die Herzogin von
Mufr feuz
Enutzen f ſchind Parker Selbſtmord begehen zu wollen; mit
iktenu Schädel und ſchief vorgeſchobener Schulter
und der
gegerni verſchloſſene Tür, es ſplitterte und knackte,
ſeicfans e n7Awaren es Knochen oder Holz, aber die Tür
aus 4—/ uncParker fiel der ganzen Länge nach und halb
diſchen A-3 Geſuh
chnerührellte er wieder auf, rannte zu dem einzigen
Yorl, 5 a Feſr, rüttelte mit Wucht an deſſen Stäben und
heute zu uwiedue urrück, erſichtlich die Beute tiefſter Ratloſigkeit.
Küufe , diahe Raum mußten die Papiere ſein, ſo hatte ihm
dence Eeſtern ſchrieben; hier mußten ſie ſein, wenn er auch
nfluß ansgelaum arh einem Verſteck geſucht hatte; und in dieſen
s hands; borrlmigen Minuten jemand eingedrungen und hatte
zus aü AbAMgelt; in dieſen Raum konnte dieſer Deutſche
Mai 1W
Män 14
518
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48
Dienstag, den 26. Februar 1929
aber nur durch die Türe eindringen, das ſolide Gitter des
ein=
zigen Fenſters ließ ihn auf keinen Fall durch.
Ratlos und mit ſchweren Augen ſah ſich Parker um, als ſei
irgendwo an der Wand das Rätſel zu löſen.
Da wurde ſein Blick glaſig und ſtier.
Dort, mitten in der Rückwand, dort über dem geſchnitzten
Lehnſtuhl war ein ſchwarzes, viereckiges Loch, es war da ein
handgroßes Loch, das er zuvor nicht geſehen hatte.
Es war das Verſteck.
Und dieſes Loch gähnte dunkel und leer.
Parker ging mit müden Schriten auf das Verdeck zu, ſeine
zitternden Hände umtaſteten das gähnende Loch.
Da klirrte es ganz leiſe, und langſam ſchob ſich eine
Herz=
königkarte in die Höhe, eine auf dünner, eiſerner Platte ruhende
Herzönigkarte, es ſchnarrte und ſchnappte noch ein wenig, und
das ſchwarze Loch war wieder verſchwunden. Dieſe Stelle der
Rückwand war wieder wie früher, geſchmückt mit den vier As
und dem Herzkönig in der Mitte.
„Futſch!” ſagte Parker leiſe, indem er ſich in den geſchnitzten
Stuhl fallen ließ, die Beine vermochten es nicht mehr, ihn zu
tragen.
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„Futſch? Was iſt futſch?” frug die Herzogin.
Allmählich nur ſchien Parker ſich zu erholen; und dann
ſprang er auf, jetzt wieder ein Spürhund, ein Detektiv, der nicht
umſonſt berühmt geworden war.
Naſe und Augen auf den Boden geheftet, lief er zum Fenſter,
vom Fenſter zur Rückwand, zwei=, dreimal, um dann plötzlich
zu fragen:
„Die Kopfweite ihres Sohnes?”
Mit ſtaunenden Augen und nichts mehr verſtehendem Sinn
hatte die Herzogin Parker beobachtet, hatte ſie ſein Stöhnen
ge=
hört, ſein Verſagen, ſein Sichwiederaufraffen, hatte ſie zuletzt
dieſes Hin und Her von Wand zu Fenſter und umgekehrt geſehen.
Ein Zweifel daran, es hier mit einem Verrückten zu tun zu
haben, ſchien ihr nunmehr nicht länger erlaubt, und ſo rieſelte
eine prickelnde, kühle Furcht ihren Rücken herab; ſie war hier mit
dieſem Irren allein, mit dieſem körperlich ſtarken Menſchen, da
würde keine Flucht unb noch weniger ein Rufen um Hilfe retten,
durch dieſe meterdicken Mauern drang kein Laut.
Aber ſie hatte einſt geleſen, daß man in ſolchen und ähnlichen
Fällen dem Irren mit Sanftmut begegnen, daß man auf ſeine
Wahnideen eingehen ſoll, es ſei dies das Menſchliche und das
ſicherſte ſei es auch.
Und ſo antwortete ſie ſanft und freundlich:
„Di
Kopfweite meines Sohnes wollen Sie wiſſen, guter
Parker?”
Der Effekt war nicht der erwünſchte.
Parker knirſchte mit den Zähnen wie ein gereizter Gorilla,
dann warf er der Herzogin ſchief von unten her einen
heim=
tückiſchen Blick zu und rieb ſich dabei die mageren, aber ſo
mus=
kulöſen Hände, daß die Gelenke knackten.
Nein, ſehr vertrauenswürdig ſah Parker nicht aus.
Endlich ſtieß er nochmals hervor:
„Die Kopfweite Ihres Sohnes. Raſch!”
Aber die Herzogin gab weder das Spiel noch dieſe Methode
der Sanftmut auf; ſie haftete einen teils innigen, teils
hypnoti=
ſierenden Blick auf dies blaſſe, verzerrte Geſicht und antwortete
mit warmer, faſt mütterlicher Stimme:
„Neunundvierzigeinhalb, guter Parker,
neunundvierzig=
einhalb."
Da ſtand Parker auf, nahm das Maß zwiſchen zweien dieſer
Gitterſtäbe, kam wieder zurück, wiegte den Oberkörper hin und
her, hin und her, und endlich ſagte er reſigniert:
„Ah, warum nicht fünfzig! Warum nicht fünfzig, Euer
Gng=
den! Warum nicht einen kleinen, nur einen kleinen halben Punkt
mehr, ein kleiner halber Punkt vielleicht hätte genügt!“
(Fortſetzung folgt.)
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Karl Brumner, Darmſtadt,
Holzſtraße.
Vergebung v. Bauleiſtungen
Die bei der Errichtung eines Einfam.=
Wohnhauſes in der Darmſtädterſtraße in
Groß=Gerau in Frage kommenden
Bau=
arbeiten ſollen auf Grund der
Verdingungs=
ordnung für Bauleiſtungen, Abſchn. A, B u.
C, vergeben werden. Die Unterlagen
kön=
nen bei dem Unterzeichneten eingeſehen
werden. Angebotsformulare werden gegen
Erſtattung der Selbſtkoſten abgegeben. Die
Angebote ſind innerhalb 10 Tagen an den
Unterzeichneten einzureichen.
(3301
Darmſtadt, 23. Februar 1929.
Martin Eidenmüller, Architekt, Darmſtadt
Friedrichſtraße 11.
Bekanntmachung.
Die Holzverſteigerung Nr. 7 vom
21. Februar d8. Js. iſt genehmigt.
Die Abfuhrſcheine können bei den
zu=
ſtändigen Finanzkaſſen, bezw.
Untererheb=
ſtelle von Donnerstag, den 28. ds. Mts.
ab, eingelöſt werden.
Ueberweiſung und erſter Abfuhrtag:
Freitag, den 1. März 1929, vormittags
9Uhr. Zuſammenkunft für die Förſterei
„Baſſinteil=Holzhof” am
Reichsbahn=
übergang Rheinſtraße, für die Förſterei
„Böllenfalltor” am Forſthaus Böllen=
(3299
falltor.
Darmſtadt, den 25. Februar 1929.
Heſſiſches Forſtamt Darmſtadt.
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Darmſtadt zugelaſſen.
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Einträge in das Handelsregiſter,
Ab=
teilung A: Am 21. Februar 1929
Neu=
eintrag: Firma: Clemm & Co.,
Kom=
manditgeſellſchaft. Sitz: Darmſtadt.
Ge=
ſellſchafter: Direktor Carl Clemm in
Darmſtadt. Bankbevollmächtigter Karl
Mager in Darmſtadt iſt zum
Geſamt=
prokuriſten in der Weiſe beſtellt, daß er
berechtigt iſt, die Geſellſchaft in
Ge=
meinſchaft mit einem zweiten
Proku=
riſten oder einem
Handlungsbevollmäch=
tigten zu vertreten. — Die Geſellſchaft
hat am 1. Januar 1929 begonnen —
Es ſind zwei Kommanditiſten vorhan=
—
den.
Abteilung B: Am 14. Februar
1929 hinſichtlich der Firma:
Darm=
ſtädter Gewerkſchaftshaus Geſellſchaft
mit beſchränkter Haftung. Darmſtadt.
Karl Grötzner iſt als Geſchäftsführer
ausgeſchieden. An ſeiner Stelle iſt Willi
Richter, Gewerkſchaftsſekretär in
Darm=
ſtadt, zum Geſchäftsführer beſtellt.
Am 19. Februar 1929 hinſichtlich der
Firma; Holzinduſtrie, Kohlengroßhandel
und Baumaterialien Max Pfaelzer 8
Co., Geſellſchaft mit beſchränkter
Haf=
tung, Darmſtadt=Karlsruhe, Darmſtadt:
Die Geſellſchaft iſt durch die am 17.
Fe=
bruar 1925 erfolgte Eröffnung des
Konkurſes aufgelöſt. — Die ſeitherigen
Geſchäftsführer Max Pfaelzer und
Ernſt Aſſelmeyer ſind Liquidatoren.
Die Vertretungsbefugnis der Liquida=
— Die Liquidation iſt
toren iſt beendet.
Am
rma erloſchen. .
beendet und die
22. Februar 1929
Neueintrag: Firma
Deutſche Kraftfahrſtraßen, Geſellſchaft
mit beſchränkter Haftung,
Zweignieder=
laſſung Darmſtadt. Hauptniederlaſſung:
Frankfurt am Main, Zweigniederlaſ=
Gegenſtand des
ſung: Darmſtadt.
Unternehmens: Der Bau und die
Un=
terhaltung von Straßen nach
neuzeit=
lichen Bauweiſen, insbeſondere der Bau
von Kraftfahrſtraßen und deren Betrieb
der Erwerb ähnlicher Unternehmungen
und die Beteiligung an ſolchen, ſowie
der Erwerb von Patenten und Schutz
rechten, die den Zwecken der Geſellſchaft
Stammkapital:
dienen könnten.
200 000.— Reichsmark —
Geſchäftsfüh=
rer: Direktor Friedrich Deidesheimer zu
Frankfurt am Main=Eſchersheim.
D=
plom=Ingenieur Rudolf Antoine
Theo=
dore Bruſſe zu Köln=Braunsfeld,
Direk=
tor Ferdinand Lewalter zu Darmſtadt.
Kaufmann Friedrich Münker zu
Frankfurt am Main iſt dergeſtalt zum
Prokuriſten beſtellt, daß er zuſammen
mit einem Geſchäftsführer oder einem
anderen Prokuriſten zur Vertretung der
Geſellſchaft berechtigt iſt. — Der
Geſell=
ſchaftsvertrag iſt am 5. Mai 1925
er=
richtet und am 18. September und 24.
November 1926 neu gefaßt worden. Die
Geſellſchaft wird vertreten durch
min=
deſtens zwei Geſchäftsführer oder durch
einen Geſchäftsführer und einen Pro=
(3292
ruriſten.
Darmſtadt, den 23. Februar 1929.
Amtsgericht I.
Nachſtehende in unſerem
Handelregi=
ſter eingetragene, nicht mehr beſtehende
Heſſiſche Verſiche=
Handelsfirmer
rungsbank Aktiengeſellſchaft, 2. W.
We=
ber & Co., Aktiengeſellſchaft für
Berg=
bau, Induſtrie und Bahnbau, 3. Haus=
und Sportſchuhfabrik Aktiengeſellſchaft
ſollen von Amts wegen gelöſcht werden.
Die Aktionäre oder die ſonſtigen
In=
tereſſenten werden hiermit aufgefordert
ihren etwaigen Widerſpruch gegen die
Loſchung bis zum 1. Juni 1929 geltend
(3291
zu machen.
Darmſtadt, den 22. Februar 1929.
Amtsgericht I.
Ger in größten Serie gebaute Nagen Suropad
AN DER BTEN STERNFAHRT
NACH MONTE-CARLO nahmen
O4 Konkurrenten tell, von denen nur
D in der vorgeschrlebenen Zeit dus Zlel errelchten.
DER RINZIOHCN
der an der Fahrt teilnahm, hat 2939 km von Bukarest nach Montee1
den geringsten Strafpunkt zurüekgelegt. Es wurde ihm außerdem
der Aavellasstakein
Aderkammt.
Diese Leistung war um so höher zu bewerten, als sich Schwierigkeil
ihr entgegenstellten: Die Straßen waren teilweise mit Schnee bis zn
bedeckt, 150km des Weges waren vereist, es herrschte scharfe Kälth
Den schönen Erfolg, alle diese Widerstände zwischen Bukarest /
Garlo überwunden zu haben, erraug Mafor Berlesco auf einem
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woduroh die wunderbaren Eigenschaften dieses Wagens, selnel Eht Mammen,
seine Zuverlässigkeit und Fahrsicherhelt in der Überzeugenc //x aun
bestätigt werden.
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wird der Leſerkreis des „Darmſtädter Tagblatt”
und damit ſteigt auch die Werbekraft der
Inſerate. Sie ſteigt in doppelter Beziehung:
Einmal in der Vergrößerung des
Angebots=
kreiſes, und zum anderen, daß der alte Stamm
der Leſer ſeine jahrelange Anhänglichkeit an
unſer Blatt auch auf die Inſerenten überträgt.
Denn darin beruht ja gerade die
Wirkſam=
keit der Inſerate gegenüber ſonſtigen
Reklame=
mitteln, daß ſie in einem geachteten, überall
gerne geleſenen Blatte ſiehen, und das
Ver=
trauen, das unſerem Blatte entgegengebracht
wird, ſich auch auf die Geſchäftsanzeigen
über=
trägt. Deshalb ſieht unter allen
Rekame=
mitteln an erſter Stelle das Inſerat im
Darmſtädter Caablatt
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