Darmstädter Tagblatt 1929


21. Februar 1929

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m utl Erſchelnen vom 1. Februar
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Februar 2 uh ichemark und 22 Pfennig
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ohne Beſt ud unonatlſch 2.25 Reſchsmart.
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iAuſkrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſebenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſfattet.
Nummer 52
Donnerstag, den 21. Februar 1929. 192. Jahrgang

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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr Streit uſw erliſcht
ſede Verpſlichtung auf Erfüllung der Anzeigen=
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Konkurs oder gerichtiſcher Beltreibung fäll ſeder
Rabatt weg, Bankonto Deuiſche Bank und Darme
ſtädter und Nationalbank.

erſich bei den Sachverſkändigen.
Helneult beitspunkke: Prüfung der Zahlungs=
indelschenz
ſowie die Transfermöglichkeiten.
EP. Paris, 20. Februar.
der Pleatſitzung, die die Sachverſtändigenkonferenz
yrmittatg WHielt, berichtete der Vorſitzende des mit der
itung ſses Arbeitsprograms beauftragten Unteraus=
Sir Hgu) Stamp, über die Schlußfolgerungen, die in
figen 2krittagsverhandlungen des Ausſchuſſes aufge=
urden
ſi m Die Sachverſtändigenkonferenz beriet im An=
gran
u einige dieſer Schlußfolgerungen und beſchloß,
ntungenx erte nachmittag in einer zweiten Vollſitzung,
bant8 Uhr fnet werden wird, fortzuſetzen.
bekannm uird hat der von der Sachverſtändigenkonferenz
ſe Fümmussſchuß heute früh nicht nur eine Prozedur=
FA2eit, ſorfdn deren mehrere vorgeſchlagen; darüber hat
(Nachmimug abgehaltene Vollſitzung der Konferenz ein=
eraten
.,ämtliche Delegierte haben zu den verſchiedenen
nöglichhtein Stellung genommen, ſo daß die Meinung
dieſe AZFe, ziemlich geklärt erſcheint. Der Ausſchuß
mbearzht worden, bis zur Vollſitzung am Freitag
g einnnei iheitlichen Bericht auszuarbeiten, d. h. auch
iges A orsprogramm vorzulegen. Der Ausſchuß wird
dieſemnbicke morgen vormittag und nachmittag ver=
ße
war heute fo gründlich, daß innerhalb
nfengz, die größte Zuverſicht beſteht, bis
über iicte nheitliches und feſtes Arbeitsprogromm zu
Ueblz je einzelnen Punkte des Arbeits=
mmücurde
lediglich mitgeteilt, daß dieſe u. a. die
ſaßtüugs= und Handelsbilanz ſowie der Transfer=
aſchließen
werden, dagegen nicht die
hitſetzung der Annuität.
Ae Mitglied des Ausſchuſſes, Suvich, iſt durch
wden. Man rechnet mit der Möglichkeit, daß
8 eürüniterkommiſſion zur Behandlung beſtimmter
bilde terden, und daß der Ausſchuß danm aufgelöſt
(Dr den Wohlſtandsindex iſt heute nicht
vpr. Es hat auch nicht den Anſchein, als ob die
9Ahſerenz ſich mit dieſer Frage überhaupt be=
ioliein
Kreiſen zeigk man ſich nach wie vor
pefſimiſtiſch.
Granzo ſichnben offenbar darauf gedrängt, daß die Frage
Mät i 10 Arbeitsprogramm aufgenommen werde. Das
Der ankoon Widerſtand der Deutſchen geſcheitert zu ſein,
wie bd ßen Standpunkt vertreten, daß die Prüfung der
ſicheng ge Deutſchlands die Gegenſeite zu einem Rück=
geel
die Ahtſche Zahlungsfähigkeit und damit von ſelbſt
höhe 40 Pnnuität führen muß. Das Journal des
kennyEnet die gegenwärtige Lage dahin, daß jede
aAhgebote der anderen warte. Alle Delegierten
Ren Wsah nach einem Erfolg und möchten nicht mit
ändenn ichren Regierungen zurückkommen. Aus die=
Sden Aruchten ſie alle Erfolgmöglichkeiten auf ihre
Tbringg! In einem Kommentar lobt das Blatt Dr.
weit einh bemühe, das Geheimnis der Verhandlungen
W wartt! Die deutſche Preſſe trage die Schuld daran,
PVBemich nare Informationen und ſelbſt Ziffern an die
eſcheit 1chyrnen ſeien, deren Enthüllung die Aufgabe der
We RandigrKhur erſchweren könne. Von Dr. Schacht ſei
prſ ag ausgegangen, Unterkomitees zu bilden, ein
D. der 2ächſt von gewiſſen Delegierten nicht mit allzu
Egeiſt mn aufgenommen worden ſei, der aber inzwi=
en
Wc tzernacht habe. Das Blatt hält daran feſt, daß
Ni gechin wäre, auch in der Vollverſammlung nütz=
E Aeit zu Aſten, erklärt aber, das wichtigſte ſei, daß die
Dichechr eſigen Zuſammenſtöße zwiſchen den noch ſehr

ton der Bevölſerung von ſechs Län
wirdil
20gFeckle Thema der Annuikäken.

Iin Doch ner mittleren Annuität ausgegangen und die
en entwitliug abgewartet werde. Es ſcheine jedoch, daß
Arugmehr davorzurückſchrecke eine An=
abr
zunennen, und daß man zunächſt,

nönfor Aion macht einige Mitteilungen über die im
gen Bchuß der Sachverſtändigen erwogenen Ar=
Nnodenchl wir unter allem Vorbehalt auszugsweiſe wie=
eie
. Einäst, in Ausſicht genommenen Methoden beſteht
Anpezungsmodalitäten für den Dawes=
D 2 Lud ig t nehme. Dann könnte man an den Haupt=
Due Feſitung der Annuitäten in beſſerer Erkenntnis der
Prngtr. Deufchland habe den Weg eingeſchlagen,
Gdiſche Dic hen aufzunehmen, um ſie ſpäter den Repara=
Aungernßt zegenzuſtelln. Aber es ſei offenbar noch zu
L2 Jams Hialen Gläubiger gegen die Nebarationsgläu=
Jgesdioeit, weil die Gefahr für den Kredit Deutſchlands
wäre.
liſer
Dien. Poincaré iſt unzufrieden.
i0 der Berchl erk heutigen Mongenpreſſe über die Entwick=
gen
des Sachverſtändigenausſchuſſes tragen
verniger peſſimiſtiſche Note, da die bekanntl ch
Kefang g
einmgge ſchen den verſchiedenen Delegationen beſtehen=
ſt
iedenheiten immer mehr in die Erſcheinung

treten. Es iſt durchgeſickert, daß der geſtrige Beſchluß der Kon=
ferenz
, die mit der Ausarbeitung eines Arbeitsprogramms be=
auftragte
Kommiſſion durch Zuwahl von drei Delegierten zu er=
weitern
, notwendig geworden war, weil Dr. Schacht und Sir
Stamp ſich nicht in allen Punkten einigen konnten und daher
die Entſcheidung der Vollverſammlung anrufen mußten. Das
einzige, was man über den Gang der Verhandlungen demnach
ſagen kann, iſt, daß ſie, wenn überhaupt, ſo nur mit äußerſter
Langſamkeit fortſchreiten. Das iſt ſelbſtverſtändlich nicht zuletzt
darauf zurückzuführen, daß man von allen Seiten bemüht iſt,
die Wege, die man zur endgültigen Regelung der Reparations=
probleme
beſchreiten muß, zuvor von allen Steinen des Anſtoßes
zu ſäubern. Das Echo de Paris warnt vor dem allzu großen
Peſſimismus derjenigen, die die Schwierigkeiten, der von den
Saehverſtändigen übernomnenen Aufgaben von vornherein
unterſchätzt hätten. Ein Erfolg könne nur mit der Zeit durch
Geduld und Scharfſinn erreicht werden. Das Oeuvre will
wiſſen, daß die Einſetzung von Underkommiſſionen mindeſtens
im Prinzip bereits beſchloſſene Sache ſei. Nur über die Zuſam=
menſetzung
der Kommiſſionen und die Verteilung der Arbeiten
ſei man noch nicht ganz einig. Excelſior klagt wieder einmal
darüber, daß die deutſche Delegation keine konkreten Vorſchläge
mache. Aus den Vorträgen Dr. Schachts könne man jedoch er=
rechnen
, daß die deutſche Delegation an Annuitäten von etwa
1½ Milliarden Goldmark denke. Demgegenüber hätten die Alli=
ierten
allen Grund, ſich an die Konlluſionen des Generalzah=
lungsagenten
Parker Gilbert zu halten.
Im Zuſammenhang mit den Verhandungen der Sachverſtän=
digenkonferenz
verzeichnet der Ami du peuple ein Gerücht, das
geſtern in den Wandelgängen der Kammer umlief. Danach ſei
Miniſterpräſident Poinoaré, der von den franzöſiſchen Sachver=
ſtändigen
über den Verlauf der Sachverſtändigenverhandlungen
unterrichtet worden ſei, nicht ſehr zufrieden, da ſich die Mehrheit
der Sachverſtändigen einer Ermäßigung der deutſchen Annuitäten
geneigt zeige. Poinearé könne dem nicht zuſtiammen und dies ſei
geeignet, die politiſche Lage zu komplizieren.
Amerika will dem Weltſchiedsgericht beikreken.
Waſhingkon, 20. Februar.
Die amerikaniſche Regierung hat geſtern eine von Staats=
ſekretär
Kellogg unterzeichnete Note den diplomatiſchen Vertre=
tern
ſämtlicher Mächte, die Mitglieder des Weltſchiedsgerichts=
hofes
ſind überreicht, in der die Regierung der Vereinigten Staa=
ten
ihre Bereitwilligkeit zum Ausdruck bringt Mitglied des Welt=
gerichtshofes
zu werden. Bekanntlich hat bisher Amerika dem
Weltgerichtshof ferngeſtanden, weil es ſeinen Beitritt von dem
Vorbehalt abhängig machte, daß ſich der Weltgerichtshof gutacht=
lich
in keiner Amerika berührenden Streitfrage äußern dürfe.
Unter Bezugnahme auf dieſen Vorbehalt wird in der geſtern über=
mittelten
Note erklärt, daß vielleicht die Intereſſen der Vereinig=
ten
Staaten durch irgend eine andere Formel vollauf geſchützt
werden könnten. Die Regierung der Vereinigten Staaten ſei der
Meinung, daß ein unformeller Meinungsaustauſch von der Art,
wie er von den beteiligten 24 Regierungen in Erwägung gezogen
werde, zu einer Vereinbarung über eine Beſtimmung führen ſollte,
die in einwandfreier Form die Rechte und Intereſſen der Ver=
einigten
Staaten als Teilnehmer am Weltgerichtsſtatut ſchütze.
Dieſe Erwartung werde erheblich geſtärkt durch die Tatſache, daß
nur ein geringer Unterſchied bezüglich des Weſens dieſer Rechte
und Intereſſen zu beſtehen ſcheine.
Verkagung der rumäniſch=unggriſchen Opkanken=
konferenz
.
EP. Mailand, 20. Februar.
Die rumäniſch=ungariſche Optantenkonfe=
renz
von San Remo iſt endgültig auf den 15. März
nach Wien vertagt worden. Die beiden Delegationen ſind
bereits abgereiſt. Der Aufſchub der Verhandlungen während der
entſcheidenden Phaſe der Konferenz iſt auf Wunſch der rumäni=
ſchen
Regierung erfolgt, die den Umfang der zu bezahlenden Ent=
ſchädigung
eingehend zu prüfen wünſcht. Die ungariſche Regie=
rung
hat in dieſe Unterbrechung eingewilligt. Die letzten Schwie=
rigkeiten
beſtehen in einer Zahlenfrage, indem ſich die rumäniſche
Regierung die zu bezahlende Entſchädigung wohl überlegt. In
Delegationskreiſen hofft man immer noch feſt, daß in Wien bis
Oſtern eine Einigung zuſtandekommt, was vielleicht auf Grund
gegenſeitiger Zugeſtändniſſe der beiden Parteien möglich iſt. Die
beiden Regierungen haben gemeinſam beſchloſſen, den Völker=
bund
zu bitten, die ungariſche Optantenfrage nicht auf die Tages=
ordnung
der Märzſeſſion, ſondern erſt auf die der Junitagung
zu ſetzen.
Alberk Thomas Eindrücke über ſeine Reiſe
im Fernen Oſten.
EP. Genf, 20. Februar.
Der Direktor des Internationalen Arbeitsamts Albert Tho=
mas
iſt nach einer Reiſe von 3½ Monaten durch China, Japan,
Indochina und Niederländiſch=Indien wieder nach Genf zurück=
gekehrt
. Thomas hat ſich über die Ergebniſſe ſeiner Reiſe ſehr
günſtig und befriedigt ausgeſprochen und erklärt, daß er zu ſeiner
iieberraſchung habe feſtſtellen müſſen, wie ſehr die ganze Po= haften oder wenn ſie auch nur aus achtungswerten Motiven ver=
litik
der Völker im Fernen Oſten von dem Pro=
blem
der Gleichheit der Raſſe beherrſcht werde.
Von Japan hoffe er in der nächſten Zeit die Ratifikation von
verſchiedenen internationalen Arbeitsabkommen zu erhalten. Die
Entwicklung der Sozialgeſetzgebung habe in Japan große Fort=
ſchritte
gemacht. China beſitze noch keine ſoziale Geſetzgebung, doch
habe die neue Regierung die Ausarbeitung von Beſtimmungen
über die Arbeitsbedingungen in Angriff genommen. Die Euro=
päer
in China glaubten an einen baldigen Wiederausbruch eines
Bürgerkrieges, doch halte er die Kuomingtang=Regierung für ſehr
ſtark und glaube, daß auch für die Generäle die Idee einer großen
chineſiſchen Republik eine moraliſche Macht darſtelle.

*Auf dem Wege zu einem deutſch=
öſterreichiſchen
Strafgeſetzbuch.
Von
Landgerichtsdirektor Dr. O. Lvening, Berlin.
Die eigenartige politiſche Entwicklung in Geſamtdeutſchland
ſeit Jahrhunderten hat es mit ſich gebracht, daß bis tief ins
19. Jahrhundert hinein dem deutſchen Volke eine Rechtseinheit
fehlte. Erſt um die Mitte des 19. Jahrhunderts zeigten ſich An=
ſätze
zur gleichmäßigen Geſtaltung des deutſchen Rechts wenig=
ſtens
auf den wirtſchaftlich wichtigſten Gebieten. Zeugniſſe davon
waren die allgemeine deutſche Wechſelordnung von 1848 und das
allgemeine deutſche Handelsgeſetzbuch aus dem Anfang der 60er
Jahre. Aber die Entſtehung des Norddeutſchen Bundes und
die Gründung des Deutſchen Reiches haben zwiſchen Oeſterreich
und dem übrigen Deutſchland wieder eine faſt unüberſteigbare
Grenze gezogen. Zwar gab es kaum eine deutſche und öſter=
reichiſche
Rechtswiſſenſchaſt, ſondern nur eine gemeinſame groß=
deutſche
Wiſſenſchaft, die auf allen Gebieten des Rechts ſich ein=
heitlich
entwickelte, und die in dem deutſchen Juriſtentag ihren Aus=
druck
ſindet. Zwar war und iſt auch heute noch das reichs=
deutſche
und öſterreichiſche Recht in vielen Materien faſt das
gleiche, wie z. B. auf dem Gebiet des Scheckrechtes, des Ver=
ſicherungsvertrages
, des Eiſenbahnverkehrsrechtes uſw. Aber die
großen Gebiete des allgemeinen bürgerlichen Rechtes und des
Strafrechtes zeigen eine völlige Verſchiedenheit, wenn auch in=
folge
der gleichen Rechtsanſchauungen gewiſſe Grundlagen auch
hier gemeinſam geblieben ſind. Vielfach erklärt ſich der zwiſchen
dem Deutſchen Reich und Oeſterreich beſtehende Rechtsunterſchied
auch dadurch, daß das eine oder andere Land in der geſetzgebe=
riſchen
Tätigkeit nicht gleichen Schritt gehalten hat.
Das zeigt ſich namentlich auf dem Gebiet des Strafrechts.
Das heute geltende öſterreichiſche Strafrecht beruht auf Gedan=
kengängen
, die dem Anfang des 19. Jahrhunderts entſtammen,
iſt alſo längſt veraltet und entſpricht in keiner Weiſe den heutigen
wirtſchaftlichen und ſozialen Verhältniſſen. Das im Reich gel=
tende
Strafrecht iſt zwar jüngeren Datums, es ſtammt vom Jahre
1870, aber auch im Reich beſtehen ſchon ſeit Jahren Beſtrebungen,
das mit den neueren ſtrafrechtlichen Ideen nicht mehr in Ein=
klang
zu bringende Recht völlig umzugeſtalten. Oeſterreich und
das Deutſche Reich befinden ſich daher in der gleichen Situation,
in beiden Staaten beſteht ſchon lange ein Reformbedürfnis, das
ſich in zahlreichen Vorarbeiten, Vorſchlägen, Geſetzentwürfen,
wiſſenſchaftlichen und praktiſchen Erläuterungen betätigt hat. Zur
Zeit liegt ſowohl dem deutſchen als auch dem öſterreichiſchen Par=
lament
ein Geſetzentwurf zu einem neuen Strafgeſetzbuch vor.
Das Weſentliche dabei iſt, daß jetzt ein einheitliches deutſch=
öſterreichiſches
Strafrecht geſchaffen werden ſoll. Beide Länder
haben ihren Parlamenten im weſentlichen die gleichen Entwürfe
vorgelegt, beide Länderparlamente beraten dieſe Entwürfe zwar
getrennt für ſich, wie dies ſtaatsrechtlich auch nicht anders möglich
iſt. Aber beide Parlamente ſtehen bei dieſen Beratungen in eng=
ſter
Gemeinſchaft und ſtetiger Fühlungnahme. Es iſt ein gemein=
ſamer
Ausſchuß von beiden Parlamenten eingeſetzt, der von Zeit
zu Zeit je nach Bedürfnis zuſammentritt und der dafür ſorgt,
daß ein Ausgleich der divergierenden Meinungen und Beſchlüſſe
ſtattfindet.
Erſt jüngſt hat eine ſolche gemeinſame Ausſprache ſtattge=
funden
. Am 9., 10. und 11. Februar hat in Dresden die deutſch=
öſterreichiſche
parlamentariſche Strafrechtskonferenz getagt, an der
von deutſcher Seite als Vertreter der Reichsregierung der Reichs=
juſtizminiſter
Koch=Weſer, der künftige Reichsgerichtspräſident
Dr. Bumke, der frühere Oberreichsanwalt Ebermeyer, als
Vertreter der Parteien u. a. die Reichstagsabgeordneten Kahl,
Emminger, Bell teilnahmen, von öſterreichiſcher Seite der
Präſident des Nationalrats Waber, der frühere Bundeskanzler
Ramek, Profeſſor Kadecka, und Miniſteriakrat Lißbauer.
Schon dieſe Zuſammenſetzung der Konferenzteilnehmer zeigt,
worauf es ankam. In Dresden hatten ſich die erſten Sachverſtän=
digen
beider Länder zuſammengefunden, um unbehindert vom
parteipolitiſchen Standpunkt einen gemeinſamen Weg zu finden,
um die bei den parlamentariſchen Verhandlungen in beiden Län=
dern
gefaßten auseinanderſtrebenden Beſchlüſſe auf eine einheit=
liche
Formel zu bringen. Das konnte ſelbſtverſtändlich nur ge=
ſchehen
, wenn weder von deurſcher noch von öſterreichiſcher Seite
ſtarr an den einmal gefaßten Beſchlüſſen feſtgehalten wurde. Jeder
mußte bald in dieſer bald in jener Frage nachgeben, und das
Erfreuliche an dieſer gemeinſamen Konferenz iſt, daß im weſent=
lichen
auch eine Uebereinſtimmung erzielt wurde. Es zeugt von
großer politiſcher Einſicht, daß die Vertreter beider Länder ſich,
vielfach unter Hintanſetzung prinzipieller Bedenken, ſchließlich doch
in verhältnißmäßig kurzer Zeit haben einigen können.
Sachlich hatte die Konferenz ſich mit ganz verſchiedenen Einzel=
problemen
des neuen Strafrechts zu befaſſen. Es handelte ſich
jetzt nicht mehr um die Grundlagen der geſamten neuen deutſch=
öſterreichiſchen
Strafgeſetzbücher, über die war man ſich ſchon bei
früheren Tagungen einig geworden. Vielmehr wurde entſprechend
dem Fortgang der Arbeiten in den beiderſeitigen parlamentari=
ſchen
Ausſchüſſen nur eine Uebereinſtimmung über die bei dieſen
Arbeiten auftauchenden Fragen geführt. So einigte man ſich
über die Strafe der Einſchließung, die an Stelle der
bisherigen Feſtungshaft treten ſoll. Zweifelhaft war, ob die Ein=
ſchließung
dann verhängt werden ſollte, wenn die Tat aus ehren=
übt
iſt. Die Konferenz ſprach ſich für die letzte Alternative aus.
Ferner einigte man ſich darüber, daß unter Umſtänden auch auf
Reichsverweiſung erkannt werden kann. Das ſoll aber
nur dann möglich ſein, wenn das Verbleiben eines Verurteilten
in einem inländiſchen Gefängnis Gefahren mit ſich bringe, nicht
auch dann, wie man von deutſcher Seite wollte, wenn der Täter
ſich g gen die republikaniſche Staatsform vergangen hat. Eine
Einigung wurde auch darüber erzielt, daß bei Amtsvergehen
gleichzeitig die Aberkennung der Amtsfähigkeit durch
den Richter auszuſprechen ſei, wenn eine Strafe von mindeſtens
geringeren Vergehen
einem Jahr auszuſprechen
ſollen die Disziplinargerichte zu entſcheiden haben, ob der Tätey

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Donnerstag, den 21. Februar 1929

Seite 2

Vom Tage.

noch fähig iſt, ein Amt weiter zu bekleiden. Dabei einigte man
ſich auch dahin, daß die Ausübung der Tätigkeit eines Rechts=
anwaltes
nicht als ein öffentliches Amt in dieſem Sinne aufzu=
faſſen
ſei, wohl aber die eines Notars. In Oeſterreich waren
hinſichtlich der Aberkennung der Tätigkeit zur Bekleidung eines
öffentlichen Amtes durch Strafurteil anderweite Beſchlüſſe ge=
faßt
. Den von deutſcher Seite hiergegen erhobenen Bedenken
konnten ſich die öſterreichiſchen Vertreter nicht verſchließen. Ebenſo
wurde allſeitiges Einverſtändnis darüber erzielt, daß die Zu=
fügung
perſönlicher oder wirtſchaftlicher Nachteile durch Boykott=
erklärung
zum Zwecke der Wahlbeeinfluſſung als Wahlverruf zu
beſtrafen ſei. Dieſe Entſcheidung iſt ganz beſonders zu begrüßen,
kann ſie doch dazu beitragen, der Vergiftung unſeres politiſchen
Lebens wenigſtens nach einer Richtung hin entgegenzuſteuern.
Grundſätzlich ſoll dieſer Schutz auch den Wahlen der öffentlich
anerkannten Religionsgeſellſchaften zukommen, jedoch hat man die
Einzelheiten in dieſer Beziehung vorerſt noch zurückgeſtellt, da
die Stellung der Religionsgeſellſchaften in Deutſchland und
Oeſterreich verſchieden iſt und zunächſt noch die ſtaatsrechtlichen
Fragen geklärt werden müſſen. Ferner wurde die Voll=
ſtreckungsverjährung
von Freiheitsſtrafen auf 15 Jahre,
ſtatt bisher 10 Jahre feſtgeſetzt. Einigkeit wurde auch darüber
erzielt, daß eine ſtrafbare Aufreizung gegen Dienſt=
befehl
der Wehrmacht nur dann vorliegt, wenn es ſich
um einen objektiv rechtmäßigen Befehl handelt. Dagegen konnte
man ſich noch nicht darüber einigen, ob die Beſtrafung nur bei
Aufreizung gegen einen beſtimmten Befehl oder auch allgemein
gegen Dienſtbefehle eintreten ſollte. Rechtsbeugung ſoll auch
von einem Schiedsrichter begangen werden können, wobei aller=
dings
der Begriff des Schiedsrichters erſt ſpäter erörtert werden
ſoll. Nur in einer, allerdings nicht unwichtigen Frage konnte eine
Einigung nicht erzielt werden. Nach deutſchem Recht iſt der
Staat unter Umſtänden nicht entſchädigungspflichtig, wenn ge=
ſtohlene
Sachen behördlich eingezogen werden und dadurch für
den Eigentümer Schäden eintreten; nach öſterreichiſchem Recht
dagegen muß eine Entſchädigung gezahlt werden. Trotz ein=
gehender
Erörterung hat die Konferenz hier keinen Ausgleich
bisher gefunden; daß er in einem ſpäteren Zeitpunkt noch erreicht
werden kann, ſteht zu hoffen. Indeſſen iſt auch zu beachten, daß
es ſich bei dieſer Frage im Verhältnis zu dem Geſamtwerk des
deutſch=öſterreichiſchen Strafrechts nur um eine Nebenfrage han=
delt
, die nicht von weſentlicher Bedeutung iſt.
Ueberſchaut man die Konferenzbeſchlüſſe, ſo kann mit Ge=
nugtuung
feſtgeſtellt werden, daß im weſentlichen der Gemein=
ſchaftsgedanke
geſiegt hat. Materiell kann hier auf den Inhalt
der einzelnen Beſchlüſſe nicht eingegangen werden. Sind es doch
meiſt rein juriſtiſche Fragen. Die Dresdener Tagung hat aber
gezeigt, daß die Durchführung des Programms erreicht werden
wird, nur der Zeitpunkt der Durchführung iſt noch ungewiß. Es
wird wohl noch einige Zeit vergehen, ehe das gemeinſame deutſch=
öſterreichiſche
Strafgeſetzbuch auch fertig geſtellt ſein wird. Die
enge Zuſammenarbeit zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich wird
indeſſen aufrecht erhalten. Im Mai ſoll in München der
Dresdner Konferenz eine weitere folgen.

Juſtizminiſter Barkhou der Sündenbock.

EP. Paris, 20. Februar.
Nach der geſtrigen Kammer=Abſtimmung über die Juſtiz=
reform
, bei der die Regierung eine Mehrheit von nur 6 Stimmen
erhielt, trotzdem der Juſtizminiſter Barthou die Vertrauensfrage
geſtellt hatte, liefen in den Wandelgängen der Kammer Gerüchte
über einen bevorſtehenden Rücktritt Poincarés um. In der
Tat bedeutet das Abſtimmungsergebnis eine ſchwere moraliſche
Niederlage für die Regierung, die mit 910 Stimmen in die
Minderheit geraten wäre, wenn nicht 15 Miniſter und Unter=
ſtaatsſekretäre
ihr Votum zu Gunſten des Kabinetts in die Wag=
ſchale
geworfen hätten. Der Miniſterpräſident ließ jedoch noch
geſtern abend durch Tardieu erklären, daß das Abſtimmungs=
ergebnis
für die Exiſtenz der Regierung bedeutungslos ſei.
Juſtizminiſter Barthou, der der eigentliche Urheber der Niederlage
iſt, da er die Vertrauensfrage ohne die Zuſtimmung Poincarés
geſtellt haben ſoll, verſicherte gleichfalls, daß er nicht an einen Rück=
tritt
denke. Damit werden die durch Poincarés diplomatiſche
Grippe genährten Gerüchte gegenſtandslos, die wiſſen wollten,
daß ihm die Demiſſion ſeines Juſtizminiſters als Ausgangspunkt
zur Neubildung der Nationalen Union nicht unerwünſcht geweſen
wäre.
Die Morgenblätter, ſelbſt die der Rechten, äußern jedoch die
ſchwerſten Befürchtungen über das Schickſal des Kabinetts Poin=
caré
in der weiteren Debatte über die Gerichtsreform.

In München iſt der ehemalige bayeriſche Kriegs=
miniſter
, Generaloberſt der Kavallerie Otto Freiherr Kreß
von Kreſſenſtein, im Alter von 79 Jahren geſtorben. Die
Leiche wird nach Nürnberg übergeführt, um in der Familiengruft bei=
geſetzt
zu werden.
Wie in vatikaniſchen Kreiſen verlautet, iſt für den Poſten
des erſten päpſtlichen Nuntius beim Quirinal der
gegenwärtige Nuntius in Berlin, Monf. Pacelli,
auserſehen, der demnächſt zu dieſem Zweck abberufen werde.
Die vorbereitenden Beratungen der Wirtſchaftskonferenz
der Kleinen Entente wurden im Bukareſter Außen=
miniſterium
eröffnet und ſollen nach einer erſten kurzen Zu=
ſammenkunft
heute fortgeſetzt werden.
Der tſchechoſlowakiſche Unterrichtsminiſter Dr.
Hodza, einer der Führer der tſchechoſlowakiſchen Agrarpartei, hat
demiſſioniert. An ſeiner Stelle wurde zum Unterrichtsminiſter
Dr. Stefanek, Abgeordneter derſelben Partei und ebenfalls Slowake,
ernannt.
Der neuernannte Vertreter Jugoſlawiens beim
Völkerbund Schumenkowitſch wird während der Ratstagung im
März in Genf weilen, um ſich über ſeine neue Tätigkeit zu informie=
ren
und um bei den Minderheitenberatungen zugegen zu ſein.
Die mexikaniſche Geſandtſchaft in Paris demen=
tiert
die Meldungen über eien Aufſtand in Mexiko. Die Lage
ſei unverändert.
In den erſten zehn Tagen des Februar betrug die Zahl der
Todesfälle in Paris 2684 gegenüber einem Durchſchnitt von
235. Der größte Teil der Todesfälle rund 2000
wurde entweder durch die Grippe oder durch ihre Begleiterſchei=
nungen
, wie Erkrankung der Atmungsorgane und Lungenentzündung,
verurſacht.
Der plötzlich von der Leitung der iriſchen Luftſtreitkräfte zurück=
getretene
Oberſt Fitzmaurice beabſichtigt, im Verlaufe des
Juni einen neuen Flug über den Atlantiſchen Ozean
zu unternehmen. Er werde wahrſcheinlich von Deutſchland aus
verſuchen, über die Azoren Ncw York zu erreühen.
Die Räumung von Kabul von Ausländern, die um
ihren Abtransport durch Flugzeuge gebeten hatten, iſt bereits beendet.
Als einzige Ausländer verbleiben die Beamten der verſchiedenen
Geſandtſchaften in Kabul.

* Berlin, 20. Februar. (Priv.=Tel.)
Die Schichauwerft in Elbing kämpft ſeit langem einen Todes=
kampf
. Sie hat die Unterſtützung der Reichsregierung erbeten. In
Anbetracht der verheerenden Folgen, die ein Eingehen der Werft
nicht nur für Elbing, ſondern auch für ganz Oſtpreußen haben
würde, war die Reichsregierung bereit, einen gemiſchten wirt=
ſchaftlichen
Betrieb zu bilden, an dem das Reich, Preußen,
Danzig und Elbing ſich zur Uebernahme der Werftbetriebe be=
teiligen
ſollten. Dieſer Vorſchlag iſt jetzt vom Unterausſchuß des
Hauptausſchuſſes des Reichstags abgelehnt worden mit einer
Zufallsmehrheit von einer Stimme, wobei ſich herausgeſtellt hat,
daß ein Deutſchnationaler ſich der Stimme enthalten und ein
anderer ſogar dagegen ſtimmte. Im anderen Falle wäre eine
Mehrheit vorhanden geweſen. Von Oſtpreußen her werden den
Deutſchnationalen ſchwere Vorwürfe gemacht, daß ſie ſich ſonſt
immer für die Sicherung des Oſtens einſetzten, in dieſem prak=
tiſchen
Falle aber verſagt haben.

Dem Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtages ſind in der
letzten Zeit eine Reihe von Anträgen zu bereits im Ausſchuß be=
handelten
Kapiteln des Staatsvoranſchlages beſonders von kom=
muniſtiſcher
Seite zugegangen. Der Ausſchuß hatte nun in ſeiner
geſtrigen Sitzung zunächſt zu entſcheiden, ob er wegen dieſer An=
träge
eine zweite Leſung vornehmen ſollte. Er beſchloß einſtim=
mig
, daß alle Antrage, die zu im Ausſchuß bereits erledigten
Kapiteln des Voranſchlags nachträglich geſtellt wurden, im Aus=
ſchuß
nicht mehr beraten werden ſollen, ſondern direkt ins Plenum
kommen.
Kapitel 1 (Forſt= und Kameralgüter unter Forſtverwaltung),
das ſodann zur Beratung ſtand, fand Annahme. Eine längere
Debatte rief die Beſprechung des Kapitels 7 (Landestheater) her=
vor
, wobei man ſich lebhaft über das von Jahr zu Jahr ſteigende
Defizit unterhielt. Einen Ausweg fand man aber nicht und nahm
das Kapitel mit 7 gegen 3 Stimmen bei 2 Enthaltungen an. Mit
demſelben Stimmenverhältnis wurde dann der in einer Vorlage
des heſſiſchen Kultusminiſters geforderte Nachtragskredit von
39 500 für das laufende Jahr 1928 bewilligt. Die Beratung
des Kapitels 33 (Polizei) wurde begonnen, konnte aber nicht
mehr zu Ende gebracht werden.
Von den Abgg. Frau Heraeus, Hattemer, Birnbaum und
Noll ging dazu folgender Antrag ein:
Wir beantragen: Der Landtag wolle beſchließen, bei den
Polizeiämtern in größeren Städten ſind Aſſiſtentinnen einzu=
ſtellen
, deren Aufgabe ſich hauptſächlich auf das Gebiet der be=
wahrenden
Fürſorge zu erſtrecken hat.
Der Ausſchuß vertagte ſich dann auf Donnerstag.

Zu Savignys 150. Geburtstage am 21. Februar.
Von Dr. Siegfried Mauermann.
* Es gibt nicht nur bei den Sprachforſchern Romaniſten und
Germaniſten, das heißt Männer, die ſich dem Studium der aus
dem Lateiniſchen entſtandenen Sprachen und dem Studium der
germaniſchen Sprachen widmen; es gibt auch bei den Rechts=
gelehrten
Romaniſten und Germaniſten. Das iſt bezeichnend und
ſoll uns aus Anlaß des 150. Geburtstages eines unſerer grund=
legenden
Rechtsforſcher, unſeres Friedrich Karl von Savigny,
als Gegenſtand einer kurzen Betrachtung dienen.
Der Rechtsgelehrte, der als wichtig für den heutigen Rechts=
brauch
und für die heutigen Geſetzesvorſchriften in erſter Linie
das allerdings fein ausgearbeitete Römiſche Recht anſieht und es
ür deutſche Verhältniſſe zurecht gemacht ſehen möchte, wird
unter den deutſchen Juriſten ein Romaniſt genannt. Der deutſche
Rechtslehrer dagegen, der für deutſche Rechtsverhältniſſe alte
deutſche Geſetzesvorſchriften, ſo weit wie möglich berückſichtigt
wiſſen möchte, wie wir ſie etwa im Sachſenſpiegel und im Schwa=
benſpiegel
beſitzen, iſt ein Germaniſt unter den deutſchen Juriſten.
Zu dieſen praktiſchen Folgerungen treten auch noch theoretiſche
Erwägungen, theoretiſches Sichvertiefen in die Vergangenheit
eines fremden und des eigenen Volkes. Gewiß hat man Grund=
legendes
im Recht bisweilen nicht aus der Geſchichte des eigenen,
ſondern eines fremden Volkes übernommen; man braucht nur
an Goethes Götz zu denken, wo erwähnt wird, daß ſich dem
Sinne nach die zehn Gebote in unſeren Geſetzesvorſchriften befin=
den
; aber gerade dieſe Geſetze des Moſes ſind doch von ſo über=
ragend
allgemein menſchlicher Bedeutung, daß man ſie wohl als
ein Weltgut bezeichnen darf.
Savigny kam vom Römiſchen Rechte her und wurde ein Ver=
künder
der Bedeutung des deutſchen Rechtes für deutſche Verhält=
niſſe
. Es iſt bedeutungsvoll, daß einer ſeiner begabteſten Schüler
Jakob Grimm geweſen iſt, der in ſprachlicher Hinſicht ein grund=
ſegender
Germaniſt war. Friedrich Karl von Savigny war am
21. Februar 1779 zu Frankfurt am Main geboren. Sein Lehrer
war Weis in Marburg. Schon im Jahre 1803 war Savignv ſelbft
außerordentlicher Profeſſor der juriſtiſchen Fakultät in Marburg.
Da wird er Jakob Grimms Lehrer, der als Sohn eines Juriſten
von der Juriſterei herkam. Was kann ich, ſchreibt Jakob Grimm
in ſeiner Selbſtbiographie, von Savignys Vorleſungen anders
ſagen, als daß ſie mich aufs gewaltigſte ergriffen und auf mein
ganzes Leben und Studieren entſchiedenſten Einfluß erlangten?

Nicht nur Vorleſungen hat Jakob Grimm bei Savigny ge=
hört
. Januar 1805 ſo berichtet Grimm, traf durch Weis ein
inerwartetes Anerbieten ein, Savigny ſchlug mir vor, ungeſäumt
nach Paris zu kommen, um ihm dort bei ſeinen literariſchen Ar=
beiten
zu helfen. Das tut denn Grimm auch. Die beiden

Friedrich Karl von Savigny.

Männer lernen ſich gegenſeitig ſchätzen, bleiben im Briefwechſel
und Savigny erwähnt Grimm in der Vorrede zu ſeinem Werke
Geſchichte des Römiſchen Rechts.
Im Jahre 1810, mitten in der ernſten Zeit Preußens, wird
die Univerſität Berlin gegründet. Savigny wird als erſter Lehrer
des Römiſchen Rechtes an dieſe Univerſität berufen. Weil es

als die mit dem Abtransport der Ausländer beauftrckt,
ſchen Flugzeuge afghaniſches Gebiet überflögen, ſein
Im übrigen überflögen die Rettungsmaſchinen das än
Gebiet mit voller Zuſtimmung der de facto=RRi
Kabul. Die Leitung der britiſchen Politik in Afgholi
in den Händen der Londoner Regierung, wobei grous
auf die Ratſchläge der Regierung von Indien und da
Geſandten in Kabul gelegt werde. Keine ausländiſoſe
ſchaft habe bisher Kabul verlaſſen, obwohl Aman uud
ländiſchen diplomatiſchen Vertreter zum Empfang na0c=

eingeladen habe. Seines Wiſſens habe keine Vertm
Einladung angenommen. Die engliſche Regierung jei4
abſichtige nicht, ihren Geſandten nach Kandahar übl=
laſſen
. Sie erkenne gegenwärtig keine afghaniſchet? Gr
an und unterſtütze auch keinen Thronanwärter. V
Geſandte ſtehe in inoffizieller Verbindung mit Habib 01t
rend der britiſche Konſul in Kandahar in lokalen Angn4
mit König Aman Ullah in derſelben inoffiziellen Weset
Krikiſcher Momenk im engliſchen Unlernes
Wie aus London gemeldet wird, kam es geſtern:
fährlichen Revolte der Diehards im Unterhaus.
miniſter Amery brachte die Vorlage für die Schlu
der iriſchen Loyaliſten ein. Seine Erklärung befriedie mide
hards nicht, die auf volle Entſchädigung der rriſchei Aucdließt,
drangen. Amery rief Churchill zu Hilfe. Churchill Ayms ihm natü
aus Sparſamkeitsgründen eine weitere Entſchädigung/f u genug
lich ſei. Bei dieſen Worten ſprang Lord Cecil auf uu= cr 5
Ehrenſachen gibt es keine Sparſamkeit! Die Situ
kritiſch, da bekannt wurde, daß die Oppoſition, die
die iriſchen Loyaliſten nichts übrig hat, mit den 90
men würde, um der Regierung eine Niederlage beiuran
Niederlage wäre unvermeidlich geweſen, wenn es
wäre, Baldwin, der ſich nicht im Hauſe befand, im
blick herbeizurufen. Baldwin erſchien und teilte
Regierung dieſen ihren ſogenannten endgültigen Em
beſchluß noch einmal revidieren würde und ihn vorlg
Abſtimmung zurückziehe. Damit war die Kriſe üb
Baldwin wurde von den Diehards lebhaft beklatſchi
Gegenſähe im engliſchen Kabiner.
Schwere Mißſtimmung unter den Miniſtern kenm
heutige Kabinettsſitzung in der Downingſtreet, auf
ſame Eingreifen des Premierminiſters anläßlich dens
iriſcher Fragen im Unterhaus zur Sprache kam. i
Churchill und der Kolonialminiſter Ameri nahmen!
lich heftigen Redewendungen gegen den Premierm!
Kabinettſitzung Stellung. Man ſpricht ſogar von de‟
daß der leicht erregbare Churchill eventuell aus,
ausſcheiden werde.
Als der Premierminiſter Baldwin nach der Sie
terhaus erſchien, war er Gegenſtand ironiſcher Bemie
chiedener Abgeordneter der Arbeiterpartei.

eine ernſte Zeit war, darum war das Bedürfnis Nund
über den Eigentumsbegriff, über Das Recht des
Savigny genau formuliert, ſo groß; darum auch die
zu Heidelberg erſchienene Schrift, Savignys Vol.
Zeit für Geſetzgebung und Rechtswiſſenſchaft All
der eine ernſt bewegte Zeit; auch heute wieder Geſſe=
Rechtswiſſenſchaft an der Arbeit. Wie der groba
Römiſchen Rechtes zur Ueberzeugung kam, daß Me
das Rechtsbewußtſein eines jeden Volkes eine Mat
und mit ihm wachſende Eigenart gleich Sprache 100
wird auch heute nur das im Rechte wahres Lehe!
uf dieſer Eigenart jeden Volkes begründet iſt. Bei 147
nennt man ſolche Rechtslehrer Germaniſten.
Guſtav Hugo war der Gründer der hiſtoriſche.
Savigny war der Mann, der das Programm 9"
feſten Formen aufgeſtellt hat. Auf das Werden.!"
Rechtsbewußtſein kommt es an; es iſt dabei naitt.
der Hand zu weiſen, daß ſich viele Rechtsgruſt
Völkern decken; es wäre ſonſt ja wohl auch kaum.
möglich. Savigny lebte auch in einer völkerrechlt
vollen Zeit; durchzog damals doch der Eroe=
Europa. Auch das hat auf Savigny mitgewitl.
er ſich durch ſeinen ehemaligen von ihm ange.*
Jakob Grimm auch wiederum für das rein Geile
im ſprachlichen Sinne anregen laſſen. Das Rech."
chen; ſo hängen Rechtskunde und Sprachkunde."

ſammen. Die kleine Arbeit Grimms Von der ?.
hat Savigny manche Freude bereitet. Ausdrüch.
eigen ferner mit Herz und Hand verſprechen.
Beſſerung geloben, ſind poetiſch. Aus dieſe
Grimms iſt dann ſpäter, im Jahre 1828 d0s *
Rechtsaltertümer entſtanden. Bei Savigny Mt
mittelalterliche Texte gefunden, der ſpätere ſproh.
bei dem zum Teil auch romaniſtiſchen Juriſtel. S
erwähnt in ſeiner Minneſängererzählung Hädlat.
benſpiegel, ein altes deutſches Geſetzbuch. S
ungerecht, den es nicht unbillig dünkt, wenn mäl.
hat nach Kellers Worten der Schreiber am Eſe
iſt ein für deutſches Rechtsempfinden klar und ?e‟
Satz.

Savigny hat trotz ſeiner, großen Kennml.
Rechtes nie verabſäumt, auch die deutſchen Rechte
ſtudieren. So wurde ihm die preußiſche Geſeßd.
übertragen, wobei er hauptſächlich für das Ehl‟
Das Jahr 1848 läßt ihn etwas zurücktretei. S
Gelehrter weiter in Berlin, wo er am 25. Oſto‟.

[ ][  ][ ]

Seite 3

Ungel an akkuellem Skoff.
ius Arcusenſum fur den Reichskag muß geſtreckl
urden. 1üller warkek! Auch in Preußen gehen
71 Berhandlungen nicht vorwärks.
* Berlin, 20. Febr. (Priv.=Tel.)
Die Aſtt=not des Reichstags wird immer bedrohlicher.
ſcheint ucn mehr Ausſicht vorhanden zu ſein, daß der Reichs=
noch
imſiſer Woche den Etat verabſchiedet, weil die Wider=
Dde der zwerregierungen ſehr groß ſind und vermutlich
rere vag, Regierung vorgeſchlagene Steuern im Reichsrat
lehnt meen, ſo daß eine Doppelvorlage eingebracht werden
Der Apsrat ſelbſt aber wird ſich kaum vor Ende Fe=
ſchlüuſſtwerden
, ſo daß der Reichstag erſt Anfang März
baupt w Stat bekommt. Inzwiſchen muß das Arbeitspen=
geſtreckyſeden
.
Am Mi tich hat man den Bericht des Verkehrsausſchuſſes
die Afltiebsſicherheit der Reichsbahn ent=
ngenom
; wobei der Reichspoſtminiſter die Gelegenheit
tzte, unge ne Viſitenkarte als ſtellvertretender Reichsver=
zminiſtenbrugeben
. Daß er ſich in dieſe ſchwierige Materie
nicht geiglaarbeitet haben kann, iſt ſelbſtverſtändlich. Er
fe ſich einlles beſchranken, was Herr Dorpmüller und ſeine
gende niſte ihm zurecht gemacht haben. Alles weſentliche
ich quah hen aus den früheren Mitteilungen des Verkehrs=
ſteriumgeſannt
. Wir begnügen uns mit den zwei Zahlen,
bei derrfeuerung des Oberbaues noch 7700 Km. nathzzu=
und, uu Daß die Reichsbahn zur Befriedigung ihrer not=
igen
Aſifahmen faſt ½ Milliarde braucht, daß aber nie=
weiß
,//t die Geldfrage gelöſt werden ſoll.
ähremdſic die Sachverſtändigen darüber im Reichstags=
im
undhtig ten, wird in der Wandelhalle über die Kom=
ion
danſ gierungskriſe weiter orakelt, um ſo mehr, je
ger Tazhüiches geſchehen iſt. In Preußen hat Herr Dr.
mit ih Fraktionsvorſitzenden des Zentrums zuſaonmen
Miniſtagmäßidenten aufgefucht. Zwiſchen Zentrum und
zpartei ſd zarte Fäden geſponnen und der Reichskanzler,
n ſeineinZämmer ſitzt, um in Ruhe abzuwarten, was ihm
n Schunzallt, legt einen nach unſerer Meinung unbegrün=
Zweckwumismus an den Tag. Wie wenig pracktiſche Fort=
zu
dieichnen ſind, ergibt ſich ſchon daraus, daß die für
Mittwunkvorgeſehene Sitzung des Vorſtandes der preußi=
Landtofraktion mit der Reichstagsfraktion der Volks=
abgeſ
.w turde wegen Mangels an aktuellem Stoff. Nach
was in hört, aber laufen die geheimnisvollen Beſpre=
gen
imnerhalb der preußiſchen Regierungs=
eiem rauf hinaus, der Volkspartei ein Angebot zu
in, daßüſ ernen Miniſter und vielleicht zwei Staatsſekretäre
ſey einemt berpräſidenten bekommt, dafür aber auf ihre For=
gg
naahen zwei Miniſtern verzichten ſoll. Das bedeutet
frunde das Zentrum ſein Angebot von der vorherge=
inen
Whe nicht wiederholen will, und darüber müßten die
andlumg fcheitern, weil die Volkspartei ſchon aus Pre=
ründer+
icht ſehr nachgeben kann. Soweit man alſo von
ni aundlumg prechen darf, ſtecken ſie noch in dem allererſten
ngen uu werden ſolange darin ſtecken bleiben, bis das
um ſic hutzſchließt, auf ſeinen einen Miniſterſitz in Preußen
Izichtern oas ihm natürlich erleichtert werden könnte, wenn
mzler ſri genug wäre, um darauf zu drücken. Aber das
en nicin r Fall. Die innere Unausgeglichenheit in der
demo hie geht jetzt ſogar ſoweit, daß man ernſthaft mit
öglichlk einer Vertagung des Parteitages auf den Mai
nuuch m nicht zu einer klaren Stellungnahme in der
t bereits gezwungen zu ſein. Auch das ſpräche
ir den Sieg der Vernunft, gerade im Gegenteil.
Sberbtsminiſter Dr. Schäßel über die Bekriebs=
ſicherheit
der Reichsbahn.
Re ſhtag erledigte heute zunächſt eine kleine Vorlage
Ei lob An Intereſſe (Frankſurt a. O.) und nahm dann die
Andigt;ſet ierungserklärung über die Unterſuchungen hin=
Ader Ariebsſicherheit der Reichsbahn entgegen.
keichsbexhrsminiſter Dr. Schätzel gedachte zunächſt der
Eifmahnunfälle des vorigen Sommers, die ganz
canda ſer ungewöhnlich vielen Opfer an Menſchenleben
Ewbegte naher in der Oeffentlichkeit auch große Beunruhi=
Asgesſſunnd Zweifel an der Betriebsſicherheit der Reichs=
Vekurſimhhätten. Ein vom Reichsverkehrsminiſter v. Guérard
Ehier /Aeitsausſchuß ſei zu dem Reſultat gekommen, daß
iebs erHeit bei der Reichsbahn in einem Maße gewähr=
E5 mſes billigerweiſe verlangt werden kann. Der Aus=

ſſes Haus. Mittwoch, 20. Februar.
Tosca.
Fonna von Sardou, Muſik von Puccini.

Beticeitelſle, deren ſeitherige Beſetzung durch junge Talente,
derihgert an ſich geſchätzt werden mag, ſich nicht be=
auet
hat.
er erbFlwellmeiſter ſollte, wie des Oefteren geſagt, eine
PAMenes iſe Perſönlichkeit ſein, daß er den Generalmuſik=
t i Nch einen Funktionen auch im Konzert und nicht
o M Dinsne: vertreten kann. Wenn möglich, eine Per=
beit
Ni emer eigenen Note, die diejenige des General=
Suetalturch irgendeiner Richtung hin zu ergänzen im
De wäuko Haß alſo unter Wegfall aller Vergleichsmomente
N lile Bebiete ſtände. Eine ideale Löſung dieſer Art
De Vſngen, als ein allerdings ſeltener Glücksfall, durch
Paar 2MngRoſenſtock.
Dui: Di K bäte Kapellmeiſterſtelle würde m. E. am zweck=
Dei Sschta utinierte, unbedingt zuverläſſige Kraft kleineren
iotes z53 ühlen ſein.
Lerwlß die Förderung des Nachwuchſes an auftrebenden
JrdbgeRuich Aufgabe des Inſtituts. Aber man ſetzt ja auch
Ders1 Anfänger als Sänger nicht gleich ins erſte Fach.
Tabcgarchit ineren Umfangs bleibt genügend weites Betä=
ieſedet
, 1s Probedirigieren hat meiſtens einen ſehr proble=
Dder Jst. Zufälle, Stimmungen, Aeußerlichkeiten: alles
eine M kän gnisvolle Rolle.
Feie Hißzs ein ſcharfes Bild ergeben. Der äußere Eindruck

hinterließ, war ein ſchlechtweg vorzüglicher.
gre n ieriſche Perſönlichkeit ſtand am Pult; ein Muſiker
Sinche Leuftem Erleben, ein umſichtiger, unerhört ſicherer
idbertel Eehr berſönlicher Zeichengebung, ein ſchmiegſamer
A ebrs Wl clen, eine oſfenbar wilig anerktaunte Autortät
SsA dem folgend das Orcheſter dieſe Muſit ſo ſchön
E be Fien ſonſt.
Ueberp
ens ſang als zweiter Gaſt Otto Stadelmaier
ugen en Cabaradoſſt. Daß er tieſe dem lyriſchen Fach
L2 ppeihie Nale zu übernehmen bereit war, ſelt ſeiner

Donnerstag, den 21. Februar 1929
ſchuß habe anerkannt, daß die Reichsbahn=Geſellſchaft trotz der
ſchwierigen Verhältniſfe ſehr große Aufwendungen gemacht habe,
um in erſter Linie ihren techniſchen Apparat in betriebsſicherem
Zuſtande zu erhalten. Dieſer Anſicht des Ausſchuſſes könne ſich
die Reichsregierung in vollem Umfange anſchließen, wobei natür=
lich
zugegeben werden müſſe, daß Mängel aus der Kriegs= und
Nachkriegszeit vorhanden ſind, zu deren Beſeitigung nicht genug
getan werden könne. Im einzelnen erklärte der Miniſter, daß zur
Erneuerung des Oberbaues nach gleichen Grundſätzen wie vor
dem Kriege noch 7700 Km. des Geſamtrückſtandes nachgeholt wer=
den
müßten. Die beanſtandete Durcheinanderſtellung leichter und
ſchwerer Wagen bei der Zugbildung ſolle nach Möglichkeit ver=
mieden
werden, insbeſondere ſollten die neuen Wagen ganz aus
Stahl hergeſtellt werden. Die Sicherheitsanlagen würden fort=
laufend
auf ihre einwandfreie Wirkſamkeit unterſucht werden.
Mit Dank und Anerkennung müſſe feſtgeſtellt werden, daß ſich das
Perſonal, beſonders den Forderungen erhöhten Verkehrs, willig
unterziehe und oft unter Einſatz von Geſundheit und Leben den
ſchwierigſten Betriebsanforderungen gerecht werde. Die Regelung
der Arbeitszeit ſei in der Vorkriegszeit ungünſtiger geweſen. Da=
mals
hatte das Perſonal nur 26 Ruhetage, dagegen heute 52.
Dazu komme, daß der Urlaub gegenüber der Vorkriegszeit um
hundert Prozent geſtiegen ſei. Die durchſchnittliche Arbeitszeit,
vor allem im Lokomotivdienſt, ſei bereits um drei bzw. eine
Stunde herabgeſetzt worden. Zuſammenfaſſend ſtellte der Mini=
ſter
feſt, daß für alle Verbeſſerungen ein Aufwand von durch=
ſchnittlich
465 Millionen RM. jährlich notwendig iſt. Das Kern=
problem
der Deutſchen Reichsbahn bleibe daher, Geld zur Erhal=
tung
und Erhöhung der Betriebsſicherheit zu ſchaffen. Die Reichs=
regierung
ſei ſich der Schwere dieſes Problemes in vollem Um=
fange
bewußt und über die Schwieriakeiten klar, die angeſichts der
auf der Reichsbahn ruhenden politiſchen Laſten und der Unmög=
lichkeit
, unter den gegebenen Verhältniſſen Tariferhöhungen vor=
zunehmen
oder Anleihen zu begeben, ſich der Löſung der Frage
entgegenſtellten.
In der Ausſprache wies Abg. Scheffel (S.) darauf hin,
daß die große Gefährdung der Betriebsſicherheit in der Ueber=
laſtung
des ſchlecht bezahlten Perſonals, durch die lange Dienſt=
zeit
und die unzulängliche Freizeit zu ſuchen ſei. Der Redner
forderte die Beſeitigung des ſchädlichen Prämienſyſtems.
Abg. Quaatz (Dntl.) war der Anſicht, daß die Haupturſache
der mangelnden Betriebsſicherheit der Reichsbahn in den Repa=
rationsverpflichtungen
liege, die die Reichsbahn über Gebühr
belaſteten. Es ſtehe feſt, daß die Tribüte bereits von der Subſtanz
der Reichsbahn bezahlt würden.
Die Ausſprache wurde dann auf Donnerstag nachmittag, zwei
Uhr, vertagt.
Pazifiſken!
* Berlin, 20. Febr. (Priv.=Tel.)

Paind de Rderas Maugttampf.
Neue Maßnahmen zur Skärkung des Regimes.
EP. Madrid, 20. Februar.
Wie verbautet, hat General Primo de Rivera im Verlaufe
des geſtern im Könäglichen Palaſt abgehaltenen Miniſterrats den
König Alfons über die Maßnahwen unterrichtet, die die Regie=
rung
in Ausſicht genommen hat, um das Regime zu ſichern und
zu ſtärten. Die Billigung dieſer Maßnahmen durch den König
bedeutet natürlich, daß der König dem Diktator ſein Vertrauen
erneuert. Primo de Rivera hat dem König gegenüber betont,
daß er für die Aufrechterhaltung der Ordnung verantwortlich
ſei. Er, Primo, werde nicht im Amnte bleiben, wenn die von
ihm für notwendig gehaltenen energiſchen Maßnahmen gegen
derartige Vorkommniſſe nicht vom König underſtützt würden. Der
König habe darauf den Vorſchlägen des Premierminiſters zuge=
ſtimt
und einen Erlaß unterzeichnet, der die Artillerie auflöſe.
Der König habe auch die Maßnahmen gegen die in die letzte
Rebellion verwichelten Perſönlichkeiten gebilligt und den Gedan=
ken
einer Amneſtie fallen gelaſſen.
Primo de Riveras Vorgehen gegen die Arkillerie.
EP. Madrid, 20. Februar.
Aus dem im Amtsblatt veröffentlichten Erlaß über die zeit=
weilige
Auflöſung des Artilleriekorps geht hervor, daß die Maß=
nahmen
von geradezu ungeheuerlicher Schärfe ſind. Sämtliche
Offiziere bis hinauf zum Korpskommandanten haben ſich als
Zivilperſonen ohne Anſpruch auf Löhnung und ohne Berech=
tigung
zum Tragen der Uniform zu betrachten, bis ihnen ihre
Wiedereinſtellung ins Heer bekannt gegeben wird. Sämtlichen
Artillerieoffizieren können Zwangswohnſitze angewieſen werden,
in die ſie ſich innerhalb 24 Stunden zu begeben haben. Die Artil=
lerieſchießſchule
wird aufgelöſt. Die Reorganiſation des Artil=
leriekorps
ſoll bis zum 1. Juni durchgeführt werden. Alle Offi=
ziere
, die ihre Wiedereinſtellung beantragen, müſſen einen Eid ab=
legen
, in dem ſie dem Vaterland, der Fahne, dem König, der
Regierung, und insbeſondere der gegenwärtigen Regierung,
Treue ſchwören. Ausnahmen ſieht der Erlaß nur für die Artil=
lerieoffiziere
, die ſich gegenwärtig in Marokko, auf den Balearen,
den ſpaniſchen Inſeln oder in anderen Kolonien befinden, vor.
Eine lange Begleitnote gibt eine hiſtoriſche Schilderung der
Ereigniſſe ſeit 1926 und bezeichnet als Ziel des Erlaſſes die Wie=
derherſtellung
der Diſziplin durch Reinigung des Artilleriekorps
von allen unzuverläſſigen Offizieren. Die Note bedauert, daß
auch diejenigen Offiziere, die an den Meutereien nicht teilge=
nommen
haben, vorübergehend ausgeſtoßen werden müßten, und
fordert dieſe Offiziere auf, ihre Wiedereinſtellung zu beantragen.

Unſere extremen Pazifiſten, wie wir ſie in der Deutſchen
Friedensgeſellſchaft organiſiert ſehen, haben bekanntlich den
Kamp für die Erhaltung des Friedens und die Vermeidung
künftiger Kriege auf ihr Banner geſchrieben. Zur Erreichung die=
ſes
Zieles ſind ſie wiederholt merkwürdige Wege gegangen, die
uns allen oft außenpolitiſche Unannehmlichkeiten einbrachten, weil
unſere Pazifiſten wiederholt Behauptungen über deutſche Geheim=
rüſtungen
in die Welt ſetzten, die ſich niemals beſtätigten, die aber
von der franzöſiſchen Propaganda ſofort zu unſerem Schaden
ausgenutzt wurden. Die Zeitung Das andere Deutſchland, ein
Organ dieſer hemmungsloſen Pazifiſten, ſtellt in ſeiner neueſten
Nummer feſt, daß von der Marineleitung zur Hilfeleiſtung der
in der Oſtſee in Not befindlichen Schiffe Flugzeuge entſandt wor=
den
ſeien, und daß dadurch eine Verletzung des Verſailler Ver=
trags
eingetreten ſei, wonach Reichswehr und Marine keine Flug=
zeuge
unterhalten dürſen. Tatſächlich liegen die Dinge aber ſo,
daß das Reichsverkehrsminiſterium von ſich aus ſeinen Flug=
apparat
zur Hilfeleiſtung eingeſetzt hat; unabhängig davon hat
die Marine zwei Linienſchiffe als Eisbrecher hinausgeſchickt, die
auch zahlreiche Schiffe freimachten und viele Menſchen vor dem
Tode in den Eiswüſten der Oſtſee bewahren konnten. Es iſt in
der Tat ein ſtarkes Stück, aus dieſer Hilfsaktion Material über
angebliche Verletzungen des Friedensvertrages zu ſchmieden, ein
Material, auf das unſere ehemaligen Kriegsgegner nur warten,
um mit dieſen törichten und jeder nationalen Würde entbehrenden
Behauptungen im Auslande hauſieren zu gehen. Wir werden er=
leben
, daß in den nächſten Tagen in der von den Franzoſen er=
reichbaren
ausländiſchen Preſſe wieder allerlei Meldungen über
deutſche Geheimrüſtungen auftauchen, wodurch natürlich unſere
außenpolitiſche Situation gerade nicht gebeſſert wird. Für dieſe
Schädigung unſeres Anſehens im Auslande zeichnen die Pazi=
fiſten
der Deutſchen Friedensgeſellſchaft verantwortlich, die nie=
mals
die gewaltigen Rüſtungen unſerer Nachbarſtaaten ſehen
wollen, aber jedesmal Lärm ſchlagen, wenn ſie glauben, daß bei
uns eine Patronenhülſe zuviel fabriziert wird.
Vielſeitigkeit ein günſtiges Zeugnis aus. Seine Leiſtung bewies
von Neuem die Vorzüge und Nachteile ſeiner Begabung, ohne
neue Seiten zu bringen. Lebhaftes Temperament, vom g ab
glänzende Töne. Aber weder beſitzt er eine ſchöne Stimme, noch
iſt er ein Schönſinger, dazu ohne genügende Technik, was in
ſeinem Fach als Mangel gelten muß.
Schließlich gab Hans Komregg heuer zum erſten Male
den Scarpia. Glänzend in der Erſcheinung, in Auffaſſung und
Darſtellung leidenſchaftlicher als üblich, im Geſang heute ent=
ſchuldigt
, jedoch gut angelegt und ſehr ausſichtsreich. Eine inter=
eſſante
, ſchwungvolle Vorſtellung.
vHI.

Zum bevorſtehenden Rezitationsabend im Verein der Freunde
des Gymnaſiums.
Auf Veranlaſſung der hieſigen humaniſtiſchen Vereinigung wird
die gefeierte Berliner Rezitatorin Elly Freyer am Freitag, den
22. Februar, Euripides Medea in der Uebertragung von
Wilamowitz vortragen. Das Drama wurde im Jahre 431 v. Chr. zum
erſten Male aufgeführt; aber das darin behandelte Thema liegt uns
näher als den Athenern des 5. Jahrhunderts. Eine Frau empört ſich
gegen die Herrenmoral des Mannes und nimmt für ſie und ihr be=
leidigtes
Geſchlecht an ihm eine furchtbare Rache. Die Sage von der
kolchiſchen Königstochter Medea, der zauberkundigen Enkelin des
Sonnengottes Helios, ſchien dem Dichter ein geeigneter Stoff, um jenes
Thema zu entwickeln. Nach ſeiner Darſtellung unterſtützte ſie Jaſon,
den Führer der Argonauten, als er nach Kolchis kam, um das goldene
Vließ zu holen. Sie opferte dem Verführer alles: Heimat, Eltern:
ſogar Verbrechen beging ſie um ſeinetwillen. Als aber das Paar nach
Jahren mit ſeinen zwei Söhnen landflüchtig nach Korinth kam, und
ſich Jaſon Gelegenheit bot, die Tochter des Königs Kreon zu heiraten,
verließ er Medea. Nicht aus Liebe zu der neuen Braut, ſie iſt ein un=
bedeutendes
Geſchöpf und ihm völlig gleichgültig. Aber die Verbindung
mit ihr ſchafft dem Heimatloſen eine angenehme Exiſtenz und eröffnet
auch den Söhnen Ausſicht auf eine ſtandesgemäße Erziehung. Für
Medea ſoll in der in ſolchen Fällen üblichen Weiſe geſorgt werden.
Es wird ihr an nichts fehlen. So hat ſich Jaſon in ſeiner kühlen
Verſtändigkeit die Sache ausgedacht. Medea aber, ſtolz und leiden=
ſchaftlich
wie Brunhilde, wie Kleiſts Pentheſilea, empfindet ſeine Gleich=
gültigkeit
und ſeinen Undank als unerträgliche Beſchimpfung
Der Anfang der Dichtung zeigt ſie uns von dieſem Gefühl in allen
Tiefen aufgewühlt. Durch die vertraute Amme, den Chor der korinthi=
ſchen
Frauen und ihre eigenen Monologe werden die Verhältniſſe von
allen Seiten beleuchtet. Nun droht Medea ein neuer Schlag. Der
König Kreon iſt durch ihre wilden Neden heunruhigt; er fürchtet
Schlimmes von der Leidenſchaftlichen f:* ſih und ſeine Tochter.
Deshalb befiehlt er ihr, mit den beiden Söhnen ſofort das Land zu

Die polikiſchen Ziele der ſpaniſchen Regierung.
Madrid, 20. Februar.
Die gleichzeitig mit dem Dekret über die Auflöſung des Artil=
leriekorps
veröffentlichte halbamtliche Verlautbarung erklärt, die
Regierung glaube, daß ihr die Aufrechterhaltung einer klaren,
reinen Atmoſphäre fünf Jahre hindurch gelungen ſei, und ſei eni=
ſchloſſen
, dieſe ihre Aufgabe mit größtem Eifer und Nachdruck
weiter zu erfüllen. Erſt in dem Augenblick, in dem ihre Miſſion
die Aufrichtung eines durch eine unbeeinflußte Volksabſtimmung
gebilligten Verfaſſungsſyſtems eigener Art zum Ziele geführt
habe, werde ſie ihre Befugniſſe dem Lande und dem König zu=
rückgeben
und dem erſten verfaſſungsmäßigen Parlament ihr
Werk zur umfaſſenden Prüfung unterbreiten. An jenem glück=
lichen
Tage nach Beendigung der Ausſtellungen von Barcelona
und Sevilla, nach Sanierung der Finanzen und nach Ueberwin=
dung
der gegenwärtigen akuten Kriſe der ſozialen und militäri=
ſchen
Diſziplin, werde das Land vor der Weltöffentlichkeit ſeinen
guten Ruf, deſſen es ſich bis zu den letzten Wirren erfreute, wie=
der
errungen haben.
Trohki will nach deukſchland.
* Berlin, 20. Febr. (Priv.=Tel.)
Das Telegramm Trotzkis aus Konſtantinopel an den Reichs=
tagspräſidenten
iſt nun doch keine Myſtifikation geweſen. Beim
Auswärtigen Amt, iſt jetzt eine entſprechende Mitteilung des
deutſchen Konſubats eingelaufen, daß Trotzki tatſächlich dem An=
trag
auf Einreiſerlaubnis geſtellt hat. Aus der Türkei, wo man
bisher immer noch ſeine Anweſenheit leugnete, wird angedeutet,
daß Trotzki ſein Telegramm und den Antrag nur hinten herum
geſtellt haben könnte, ſo daß ſchleunigſt ſeine Ueberwachung noch
verſchärft worden iſt. Das Auswärtige Amt leitet nun den An=
trag
dem Kabinett weiter, das um ſeine Entſcheidung nicht
herumlommt, aber wahrſcheinlich trotz der falſchen Humanität
der Sozialdemokraten bei ſeiner Ablehnung bleiben wird.

verlaſſen. Nun gilt es für Medea, raſch zu handeln, wenn ſie nicht
auf Vergeltung verzichten will. Sie plant zunächſt, den König, ſeine
Tochter und Jaſon mit Feuer, Dolch oder Gift zu vernichten. Doch
der Tod wäre für Jaſon eine zu leichte Strafe. Er ſoll leben, aber
die Söhne ſollen ſterben. Medea weiß, daß ſie den adelſtolzen Jaſon
damit ins Mark trifft, und dieſem Preiſe zuliebe nimmt ſie es hin,
daß ihre Tat auch ſie fürs Leben elend macht. Um ihren Plan aus=
führen
zu können, beginnt ſie ein liſtiges Spiel. Zunächſt beſtimmt
ſie durch ſcheinbare Gefügigkeit den König Kreon, einen gutmütigen
Polterer, ih.: wenigſtens noch für einen Tag den Aufenthalt in Korinth
zu geſtatten. Sodann muß der atheniſche König Aegeus, der zufällig
durch Korinth reiſt, ihr eine Freiſtatt für die Zukunft geloben. Denn
Medea dentt nicht daran, ihren Kindern in den Tod zu folgen. Das
wäre ja nur eine halbe Rache, wenn ſie die Rache nicht auskoſten
könnte. Auch gönnt ſie Jaſon nicht den Troſt, ſie vernichtet zu wiſſen.
Sie will leben und über ihn triumphieren. Mit überlegener Klugheit
weiß ſie es ſo zu lenken, daß er ſelbſt ihr bei der Ausführung ihres
Planes helfen muß. Sie ſpielt plötzlich ihm gegenüber das verzeihende,
nachgiebige Weib, findet es ganz in Ordnung, daß ſie das Land ver=
laſſe
. Aber die Söhne ſolle er bei ſich behalten und erziehen. Seine
Braut möge ihm bei dem König die Erlaubnis zum Bleiben erwirken.
Der getäuſchte Jaſon führt zu dieſem Zweck die Knaben mit koſtbaren
Geſchenken, einem Schleier und einer Krone in den Palaſt. Aber die
Geſchenke ſind von Medea mit zauberkräftigem Gift geſalbt und ſollen
der Braut und ihrem Vater einen gräßlichen Tod bereiten. Während
das Unheil ſich in dem Königspalaſt vorbereitet, regt ſich in Medea
die mit Gewalt unterdrückte mütterliche Liebe. Unter ihrer warmen
Hand wird auch das ſtrenge Herz mild und weich. Aber mit Haß=
und Rachegedanken peitſcht ſie ſich wieder auf den alten Weg, und
nachdem der König und ſeine Tochter einen qualvollen Tod gefunden,
gibt es für Medea kein Zurück mehr. Die Söhne ſterben durch ihre
Hand. Ein von ihrem Ahnherrn Helios geſandter Drachenwagen
entführt Medea mit den Leichen der Kinder nach Athen, während
Jaſon mit ohnmächtiger Klage zu Boden ſinkt.
Seitdem Euripides der Medeaſage dieſe Geſtalt gegeben, haben ſich
bildende Kunſt und Poeſie immer wieder an ihr verſucht. Die Dra=
matiker
, die ſie behandelten, wie Seneca, Corneille, Grillparzer, muß=
ten
in den Charakteren und im Gefüge der Handlung manches ver=
ändern
, aus Rückſicht auf die Anſchauungen ihrer Zeit. Damit ging
freilich der größte Vorzug der euripideiſchen Dichtung verloren, die
ſtrenge Folgerichtigkeit, mit der die grauſige Tat Medeas aus den
gegebenen Vorausſetzungen entwickelt wird, ſo daß man die Unglück=
W. B.
liche mehr zu bedauern als zu verdammen geneigt iſt.

Von Deutſchlands Hoben Schulen.
München: Profeſſor Dr. Benno Bleyer in Weihenſtephan hat=
den
Ruf auf den Lehrſtuhl der pharmazeutiſchen und Lebensmittel=
cemie
an der hieſigen Univerſität als Nahfolger von Geheimrat Th.
Paul zum 1. April 1929 angenommen.

[ ][  ][ ]

Todes=Anzeige.
Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die
ſchmerzliche Mitteilung, daß mein innigſigeliebter Mann,
unſer treuer Onkel und Schwager

Bezirksſchornſteinfegermeiſter
heute nachmittag nach ſchwerem Leiden, doch unerwartet,
ſanft entſchlafen iſt.
In tiefer Trauer:
Sophie Keller Wwe.
Bad Nauheim, den 19. Februar 1929.
Schnurſtraße 50.
Beerdigung: Freitag Nachmittag 4 Uhr. (3092

Statt beſonderer Anzeige.
Geſtern abend entſchlief ſanft mein herz=
innigſigeliebter
Mann, unſer guter Vater,
Großvater, Schwiegervater, Bruder,
Schwager, Onkel und Couſin, Herr

im 63. Lebensjahre.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Katharina Schnellbächer, geb. Schneider
Darmſtadt, Riegerplatz 14, Mannheim,
Heidelberg, München, Tüneburg, New Hork,
den 20. Februar 1929.

Die Beerdigung findei am Freitag, den 22. Februar
1929, nachmittags 2 Uhr von der Kapelle des Wald=
friedhofes
aus ſtatt.

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei
dem Heimgange unſerer lieben Mutter
Frau
Funzistt Tianein
geb. Fiſcher
ſagen innigen Dank
Die trauernden Hinterbliebenen.
Darmſiadt, den 20. Februar 1929

bekämpft ertolgreieit
der bewährie

gebrauchsfertiüt
Wickelstofe voma
Wiesbadener
u. Homburger IANcM
Verschiedene T

Darmstadt, Ecke Elisa
und Luisenstraße.

Seite 4

Donnerstag, den 21. Feb=uar 1929

Nummeit

Statt Karten.

Ihre Verlobung beehren ſich
anzuzeigen
Mariechen Vollrath
Peier Keil
Pfaffenbeerfurth Kirchbeerfurth
Februar 1929.

Todesanzeige.
Nach langem, mit Geduld er=
tragenem
Leiden entſchlief am
Dienstag, vormittags 3412 Uhr,
unſer geliebtes Kind
Dinachen
im Alter von beinahe 3 Jahren
In tiefer Trauer:
Familie Georg Dickel.
Die Beerdigung findet Freitag,
den 22. Februar, vorm. 11 Uhr,
auf dem Waldfriedhof ſtatt. (*

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgang unſerer
lieben unvergeßlichen Mutter
Frau Eliſe Vorger
geb. Ziſſel

ſagen, wir allen auf dieſem
unſeren innigſten Dank.

Wege
(3084

PFEILDREIECK-
SElFEN-FABRK

Trauergarder,
werden in einigen Stunden ſchmmt
Reinge
Kranichſteinerſtr. 28 Eliſoko
Telephon 736
Telis)
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Bitte genau auf. Firma und Straßw

(60o)

Friedrich Borger.
Familie Kellner.
Darmſtadt, 19. Februar 1929

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5000 . an erſter
Gutgehende Firma Stelle auf 3ſtöckig.
ſucht ſtillen Teilha= Haus geſ. Ang. u.
ber mit 35000 . H. 39 Geſchſt.
Feſt. Gewinnanteil.
Angeb. unter H. 28 1. Hypotheken Zinſ.
10%, Auszahl.95

a. d. Geſchäftsſt. (*

Nachruf.
Am 19. Februar ds. Js. verſchied nach ſchwerem Leiden unſer
hochverdienter I. Vorſitzender
Heil Tngem Schneasacer.
Seit 1887 dem Vorſtand unſerer Kaſſe angehörend, verſah er
über 26 Jahre das Amt de5 I. Vorſitzenden und verſiand es in dieſer
langen Zet, unſere Kaſſe in muſterhafter Weiſe und mit ſozialem
Verſtändnis für die Miiglieder zu leiten.
Wir verlieren in dem Dahingeſchiedenen einen Mann von um=
faſſendem
Wiſſen in der Sozialverſicherung, der ſein Amt ſteis mit
Wohlwollen und zum Beſten aller Mitglteder zu veiwalten wußte.
Sein Andenken wird von uns ſiets in hohen Ehren gehalten
werden.
Beſondere Ortskrankenkaſſe Merkur
für Handlungsgehilfen und Lehrlinge.
Im Auftrag des Vorſtandes und der Geſchäftsführung:
Joh. Hch. Möſer, II. Vorſitzender.
Darmſtadt, den 20. Februar 1929.
(3079

Nachruf.

In der Nacht vom 19. auf 20. Februar ver=
ſchied
nach längerem Leiden
Herr
Anheinn Schnenoacher.
Herr Schnellbächer war ſeit dem 1. April 1908
als geſchäftsführender Vorſitzender meiner Betriebs=
kranfenkaſſe
und Vorſtand meiner Lohnabteilung
in meinen Dienſten geſtanden. Vor etwa einem
Jahre iſt er wegen ſeiner durch mancherlei Schick=
falsſchläge
erſchütterten Geſundheit in den Ruhe=
ſtand
getreten.
Dankbar gedenke ich dieſes pflichtgetreuen und
aufrechten Mannes, der meiner Firma in faſt
20 fähriger Tätigkeit auf ſozialem Gebiete die wert=
vollſten
Dienſte geleiſtet und insbeſondere in der
Sozialverſicherung ſich über die Grenzen ſeines
engeren Geſchäftsbereichs hinaus einen Namen ge=
macht
hat.
Sein Andenken werde ich in Ehren halten.
E. Merck.
Darmſtadt, den 20. Februar 1929.
(3063

bis 99%. 2. Hypo=
theken
1012 %:
96100 %. Indu=
ſtriehypotheken
von
50 000. aufw.
90
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Hans Heldmann,
Bankvertreter.
Martinſtr. 62, part.
Tel. 4251 (2780a

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Herren können noch
daran teilnehmen.
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zwiſch 14 u. 15 Uhr
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Stationsbüro, Bahn=
hof
Darmſtadt, Haupt=
bahnhof
.
Autorad, luftbereift,
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wagen
auf d. Strecke
Gr.=Bieberau, Rhein=
heim
, Spachbrücken,
Roßdorf verloren.
Schmitt. Darmſtadt,
Schwanenſtr. 15.
Telephon 2660.

Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute
früh meine liebe Frau, unſere gute, unvergeßliche
Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schweſter,
Schwägerin und Tante
Frau
Margarethe Huther
verw. Schlereth
von ihrem langen ſchweren Leiden zu erlöſen,
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Jakob Huther.
Darmſtadt, Leipzig, den 20. Februar 1929.
Die Beerdigung findet Freitag, den 22 d3. Mts.,
nachmittags 2½ Uhr, auf dem Friedhof Nieder=
Ramſtädterſtraße ſtatt.

Dankſagung.

Statt beſonderer Anzeige.
Am 17. Februar iſt meine liebe Frau und herzens=
gute
Mutter, Schweſter und Tante
Frau Karoline Schweitzer
geb. Wolff
nach jahrelangem, in Geduld getragenem Leiden und
kaum vollendeten 37. Lebensjahre ſanft entſchlafen,
In tiefer Trauer:
Philipp Schweitzer und Kind
Ludwig Wolff, Gaſtwirt
Familie Moſcheroſch.
Richen, den 21. Februar 1929.
Die Beerdigung fand auf Wunſch der Verſtorbenen
am 20. Februar in Darmſtadt in aller Stille ſtatt.

Für die überaus zahlreichen Beweiſe herzlicher
Teilnahme bei dem Heimgang unſeres lieben Ent=
ſchlafenen

Herrn Ludwig Mag
ſprechen wir allen lieben Freunden und Bekannten für
ihre Anteilnahme, ſowie Kranzſpenden unſeren tief=
gefühlten
Dank aus. Herzlichen Dank auch dem
Kriegerverein Därmſtadt 1874 für die letzte Ehr=
erweiſung
. Ganz beſonderen Dank ſprechen wir dem
Herrn Diakon und Bruder Hempel vom Evangel.
Männerheim, Heidelbergerſtraße 21, für ſeine auf=
opfernde
und liebevolle Pflege aus.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Frau Kath. Mah, geb. Hof.
Darmſtadt, den 20. Februar 1929.
Liebfrauenſtr. 103.
(3075

Die Bunne
die am Sonnt nach=
mittag
in d. Stadt=
miſſion
mein. Man=
tel
vertauſchte, w.
höflichſt gebet., den=
ſelben
baldigſt Hoch=
ſtraße
45, 2. Stock,
gegen den ihrigen
einzutauſchen. (

A

Warnung.
Vor einigen Tagen
iſt mir ein junger
Rottweiler (Hündin!
abhanden gekommen.
Ichwarne jedermann
vor Ankauf und gebe
hohe Belohnung dem=
jenigen
, der mir näh.
Mitteilung macht. (*
Jak Schellhaas,
Darmſtadt, Karlſtr. 50.
Dobermann
ſchw., auf Lux"
hörend. entlaufen
Bitte abzugeben
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Kl. 1b 20 St.: 7,64 Fm.,
5,56 Fm., Kl. 2b 1 St.:
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Fm., Kl. 1b 1 St., 0.18474.
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reiſig) 100 Wellen: 0.4 2.
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Wellen: 14,7 Buche.
Das Reiſerholz 2. Klan
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Das Holz iſt vor der
einzuſehen. Irgendwelches
wendungen wegen der Giie
werden nicht entgegengenn
Nähere Auskunft durce
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Ober=Ramſtadt, 18. Feg
Heſſiſches Forſtamt Obe
Feranntmasi
Die Brennholzverſteii
18. Februar 1929 iſt geſin
veiſungs= und erſter FahlA
den 25. Februar 1929 mu
kunft Vormittags 9 Uhr
Schlichter. Ablauf dern
12. März 1929.
Mörfelden, den 18.
Heſſ. Forſtamt Mi

Am Freitag, den 22. Februar
929, vorm. 10 Uhr, ſollen in meinem
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[ ][  ][ ]

Vonnerstag, den 21. Februar 1929

Seite 5

MIR

der Landeshaupkfkadk.

Darmſtadt, 21. Februar.
ern 7. Februar wurde der Förſter Karl Blum zu
leicher Dienſteigenſchaft in die Förſterei Lumda
par) verſetzt.
Serr Siegfried Haas, Wilhelminenſtraße 9, feiert
mu werter Friſche ſeinen 70. Geburtstag. Die Krönung
enhl ſehr arbeitsreichen Lebens war die Gründung der
watlehen ſeiner Initiative zu danken iſt. Wir wünſchen
hueigen und langen Lebensabend.
iſch andestheater. Heute Donnerstag gelangt im Großen
wstt die Androklus und der Löwe in der
ung /1/+o Mordos (Bühnenbilder: Lothar Schenck von
datzuernen Gothe, Stengel und den Herren Keßler, Jung=
k
. OGy iſter, Klam, Maletzki, Minetti, Jürgas, Finck, Ney,
in //45 auptrollen zum erſten Male zur Aufführung. Miete
19 MüHr.
inetar;s finden um 16 und 20 Uhr die beiden letzten Vor=
deuh
lrie Siam, das Land des weißen Ele=
unhſarmen
mit Charlie Chaplin als Joſe ſtatt.
1mglwird im Großen Haus für die Gemeinde G (Darm=
3B)t Lortzings Waffenſchmied mit den Damen
In Herren Ebert=Bayer, Kuhn in den Hauptpartien
2.9 Stadinger ſingt das frühere beliebte Mitglied des
eraß i rich Hölzlin vom Staatstheater Wiesbaden als
in üig ichen Partie kürzlich hier einen außerordentlichen
Puſour und Preſſe hatte. Beginn 19.30 Uhr.
eim ö=us lird für diejenigen D=Mieter, die keine Zuſatz=
1eg Kaiſers Oktobertag gegeben. Beginn
tro ven, die am Samstag, 23. Februar, im Kleinen
iam Tanzabend veranſtaltet, hat in ihr Programm
ih.ſlsliebteſten Tänze aufgenommen, u. a. Aus dem
von rimann, Erna Pinner=Puppe von Schubert, Mün=
feempie
: von Engler, Wiegenlied von Brahms. Die Preſſe
über EieBten Tanzgaſtſpiele der Künſtlerin: . . . ſie iſt
rhhnfſch, techniſch vollendeter denn je, mit demſelben
Rlkh=i: tanzt ſie Tragiſches, Heroiſches und Groteskes;
ſt nuirt *falteter, gelöſter geworden als früher . . ."; kein
ErdarEWisher eine ſolche Künſtlerin und Geſtalterin gött=
ſonr
ervorgebracht . . . Der Tanzabend beginnt um
gelangt Sonntag, den 24. Februar, um 18.30
(mus zur Aufführung. Die Titelpartie ſingt Roſe
immes Hans Grahl, die Amneris Anna Jacobs, den
ᛋmann. Dieſe Vorſtellung iſt der Gemeinde E der
Fbiihne zugeteilt.
erband Paula Kapper=Guſtav Deharde. Paula Kap=
uſſü
2 eharde werden am Donnerstag, den 28. Febr.,
ni he Haus einen Heiteren Abend veranſtalten, der
imitm Intereſſe des Publikums begegnen wird. Nähere
en rfut, in den nächſten Tagen.
r Aupfmung des Oratoriums Paulus von Mendelsſohn=
am
;/? ebruar im Großen Hauſe des Landestheaters teilt
iſih=Bſi, mit, daß der für die Baß=Solopartie vorgeſehene
chad gSträglich abgeſagt hat. Es iſt jedoch gelungen, in
i96Wien einen mindeſtens gleichwertigen Erſatz zu ge=
ölfi
geht von anderen Städten, ſo von Berlin, Mün=
un
. Zen, New=York, auch vom Internationalem Muſikfeſt
en Xuf eines ganz hervorragendem Künſtlers voraus.
füü rigen mitwirkenden Soliſten, insbeſondere die hier
wSängerin bereits bekannte Frau Böhm=Linhard, fer=
4/1 AAlltiſtin Frl. Charlotte Sempell aus Berlin ſowie
at Wentur Singer ein hohes künſtleriſches Ereignis er=
G)rtien ſind auf das ſorgfältigſte einſtudiert. Außer=
hiß
rſtärkung des Muſikvereinschors durch den Theater=
Geſamtwirkung. Kartenverkauf bei Konzert=Arnold,
ar am Volkstrauertag. Die am nächſten Sonntag,
ſh. im Kleinem Haus des Heſſ. Landestheaters vom
et) Deutſche Kriegsgräberfürſorge veranſtaltete Ge=

Aen unſerer im Weltkriege Gefallenen und Verſtor=
wins
Andante aus dem Streichquartett D=Moll von
örnet. Hierauf folgen zwei Geſänge für gemiſchten
von Arnold Mendelsſohn (1915) und Die gefalle=
als
von Arnold Mendelsſohn (1915). Sodann ſingt
oi Heſſ. Landestheater die Vier ernſten Geſänge‟
Elulens. Im Mittelpunkt der Feier ſtehr die Gedächt=
Mven Fortbildumgsſchullehrer Germann. Ihr folgen
nge: Aus Pſalm 33 von Arnold Mendelsſohn (1915)
Oper Iphigenie in Tauris, bearbeitet von Bern=
* Schluß ſpielt das Drumm=Quartett Cavatine aus
rIB=Dur op. 130 von L. v. Beethoven. Wer an
ſen will, verſehe ſich baldigſt mit einer Eintrittskarte.
karnmer=Nebenſtelle Darmſtadt. Zur Fortbildung des
ir Rahmen der Meiſterprüfungs=Vorbereitungskurſe
ichführungskurſus (handwerkliche Buch= und
Rfſtatt. Anmeldungen bei der Handwerkskammer=
alt, Wilhelminenſtraße 21,I., oder am erſten Kurſus=
Februar, abends 7 Uhr, im Unterrichtslokal des
3 (Künſtlerkolonie). Die Teilnahme iſt nicht nur
tg=kkandidaten beſchränkt, ſondern für alle Kreiſe des
RM uskunft durch die Handwerkskammer=Nebenſtelle.
Hont en ſtadt des D. u. Oeſt. Alpenvereins Mitglieder und
der gon ſeien an dieſer Stelle nochmals auf den heute
GeiE Tes Ludwig=Georg=Gymnaſiums um 8 Uhr ſtattfin=
Drdms Herrn Dr. Th. Schmidt über ſeine Wanderungen
Wha/lzen, mit Lichtbilderm, hingewieſen. Die Mitglieder
in Sclnwurg ſind freundlichſt eingeladen.
Dr Hehulfilm Skilauf, wurde geſtern abend in der Otto=
e
Mrillt. In ganz ausgezeichneten Bildern, ſtimmungs=
Wehmen, Abſchnitten aus den Uebungskurſen und den
Deſchrittene wurde das reizvolle Skileben beim letzten
nhule in den Weihnachtsferien gezeigt. Hochſchul=
Söllinger, der dieſe Kurſe leitete, hatte auch
mnahmen angefertigt. Die Abfahrt von Darmſtadt,
Zen, an dem das neue Ski= und Erholungsheim
läläufe der etwa 78 Kurſusteilnehmer und manches
ue forſche Fuchsjagd und endlich wie es zu einem
Apph Ende die eilige Rückkehr in die Hochſchule
euen Kräften, feſſelte die Zuſchauer und fand deren
0 Der angekündigte Hauptfilm, ein amerikaniſcher
anache Erziehung an der Pennſylvania Univerſität,
Ighen ausgeblieben und nach München geſchickt wor=
*lläuft weil es häufig anders kommt, als man
mfreute das Studentiſche Tanzorcheſter, das unter
Uhem. Zimmermann ſteht, die ob der ſchönen
hu tungen ſchnell getröſteten Zuhörer mit hübſchen

Stehng Fahe Befſungen D. T. 1865, E. V. Wir wollen nicht
aes auf die Samstag, den 23. Februar, abends 8.30
2n: Räumen unſeres Turnhauſes (Heidelberger Straße
De M SSjährige Hauptverſammlung aufmerkſam
*ſleetracht der überaus wichtigen Verhandlungspunkte
Irverden alle unſere Mitglieder dringend erſucht,
lrilzunehmen, um ſo über alle lebenswichtigen Fra=
( richtet zu werden. Wir hoffen, daß dieſer noch=

Siwve cügt, jeden, der ſich als tätiges, lebendiges Mitglied
Smehlt, en ſeine Vereinspflichten zu erinnern und ihn
Ta99) umobil zu machen. (S. Anzeige.)
Segera riummlung des Not=Weiß, V.f.R. Wie aus der
Meſer Zeitung erſichtlich iſt, findet am Samstag,
tS Hos 830 Uhr, im Fürſtenſaal die diesjährige Gene
Rot=Weiß, Vf.R., ſtatt. In anbetracht der Wich=
Enlammlung wird das Erſcheinen ſämtlicher Mitglie=
Hauptpunkte der Tagesordnung ſind: Abgabe der
wergangene Jahr; Neuwahl des Vorſtandes und

ko

Die Oetsgruxpe Darmſtadt des Deutſchnationalen Handlungs=
gehilfen
=Verbandes hatte geſtern abend zur Einweihung ihres neu=
ertichteten
Darmſtädter Heimes eingeladen. Das Heim befindet ſich
im Haufe der Beamtenbank, Rheinſtraße 35, und nimmt den ganzen
erſten Stock des früheren Britannia=Hotels ein. Es enthält neben
Unterrichtszimmern Räume zu geſelligem Aufenthalt, Bibliothek uſw.
und iſt beſonders a’s Sammelpunkt der Jugend und Erziehungsſtätte
für dieſe gedacht.
Der feierliche Akt der Einw=ihung wurde eingeleitet und umrahmt
durch Muſikvorträge des Obermuſikmeiſters Matth. Weber mit ſei=
nem
Soloquintett, das vor dem Feſtakt Waguers Ehret enre deutſchen
Meiſter und nachher Haydn, Mozart, Weber uſw. ſpielte Der
Vorſitz des Feſtaktes lag in Hünden des Ortsgruppenvorſitzenden. Herin
Engel, der in ſeiner Begrüßungsanſprache u. a. beſonders willkom=
men
hieß die Herren Negierungscat Schäfer als Vertreter des Mi=
niſteriums
des Innern, der Provinzialdirektion und des Kreisamts,
Bürgermeiſter Mueller als Vertreter der Stadt Darmſtadt, Regie=
rungsafſeſſor
Köhle= (Polizeiamt), S hulrar Löſch ( Kultusminiſte=
rium
), Stadtamtmann Strnnch Schorlemer Regierungsrat
Dr. Roeſener (Induſtrie= und Handelskammer), Stemmer ſen.,
Abg. Weſp, die Leiter der Hande:sſchulen, Vertreter der benachbarten
Ortsgruppen, der Preſſ= uſw.
Nach Bekanntgabe von Glückwunſchtelegrammen gab der Redner
dann im Telegrammſtil einen Ueberblick über die Entwicklung des
D.H.V, der im Jahre 1893 gegründet wurde und heute die größte
kaufmänniſche Gewerkſchaft der Welt darſtellt mit
346 000 Mitgliedern, deren Zahl in den letzten Jahren um je 500
mehr pro Jahr geſtiegen iſt (20 000, 25 000, 30 000). Beſonders galten
ſeine Ausführungen naturgemäß der Entwicklung der Ortsgruppe
Darmſtadt, deren Aufſtieg es ermöglicht, heute endlich auch ein eigenes
Heim einweihen und ſeinen Mitgliedern zur Verfügung ſtellen zu
kEnnen. Auch die Geſchäftsſtelle iſt nunmehr in das neue Heim verlegt
worden, nachdem ſie in den letzten Jahren ſo oft ihr Heim wechſelln
mußte. Der Dank des Nedners galt ben Gäſten für ihr Erſcheinen,
beſenders aber dem Gauvorſtand, der die Errickſtung des eigenen Hei=
mes
ermöglichc hat. Mit dem Wunſche, daß das Heim der Kaufmanns=
jugend
und letzten Endes der Stadt Darmſtadt zum Segen gereichen
möge, ſchloß der Redner.
Gauvorſitzender Auerbach
hielt dann einen Feſtvortrag, aus dem berechtigter Stolz herausklang,
führend in einem Verband zu ſein, der im ungewohnt ſchnsllem Auf=
ſtieg
ganz aus eigener Kraft ſich zum größten der Welt in ſei=
ner
Art entwickelt hat, der heute und immer unabhängig von jeglicher
Parteipolitik iſt und zu einem Wirtſchaftsfaktor von führender Stärfe
geworden iſt. Auch die Errichtung dieſes Hekmes, ſagte der Redner,
ſtellt einen Markſtein dar im der Entwicklung der Ortsgruppe nicht
nur, ſondern des ganzen Verbands. Die immer noch herrſchende Raum=
und Wohnungsnot, die zum größten Teil ſchuld iſt an dem Niedergang
unſerer Kultur, hat ſeinerzeit zu dem Beſchluß geführt, in allen größe=
ten
Städten des Reiches eigene Heime für die D.H.V.=Mitglieder zu
errichten. Sie ſollen helfen, die verloren gegangene Freude der Ju=
gend
am Zuhauſe wieder erſtehen zu laſſen, die beſonders ſchlimm
für die jungen Leute iſt, die ihrem Elternhauſe fern ſind. Zur Raum=
not
aber kommt für die Jugend die geiſtige und vielfach ſeeliſche Not.
Auch hier ſoll die Erziehungsarbeit der Heime helfen. Sie ſoll das
Verſtändnis für den Sinn der Arbeit wieder erwecken. Dazu

Donnerstag

Freitag

Samstag

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Das heſſiſche Wandergewerbſteuergeſetz
in der Faſſung der Abänderungsgeſetze.
Das heſſiſche Geſetz, die Beſteuerung des Gewerbebetriebs im Um=
herziehen
betreffend, vom 22. Dezember 1900: Wandergewerbſteuer
geſetz, iſt im Laufe der Zeit wiederholt, zuletzt durch das Abände=
rungsgeſetz
vom 5. Dezember 1928, geändert worden; abgeſehen davon
ſind auch inzwiſchen erlaſſene Reichs= und landesrechtliche Vorſchriften
nicht ohne Einwirkung auf das Geſetz geblieben. Dieſer Umſtand er=
ſchwert
die Handhabung der Beſtimmungen über das Wandergewerb=
ſteuergeſetz
durch die an der Verwaltung der Wandergewerbſteuer be=
teiligten
Behörden und Beamten ebenſoſehr wie einen Ueberblick der
beteiligten Kreiſe über die einſchlägigen Verhältniſſe. Es ſei daher
an dieſer Stelle auf die Februar 1929 im Heſſiſchen Staatsverlag er=
ſchienene
amtliche Handausgabe: Das Wandergewerbeſteuergeſetz vom
22. Dezember 1900 in der Faſſung der Abänderungsgeſetze hingewie=
ſen
. Sie enthält den Text des Wandergewerbſteuergeſetzes mit An=
merkungen
nebſt zugehörigem Tarif, wie er ſich aus den ſeitherigen
Aenderungen, den inzwiſchen erlaſſenen Reichs= und landesrechtlichen
Vorſchriften unter Anpaſſung an die beſtehenden ſtaatsrechtlichen Ver=
hältniſſe
ergibt, nebſt zugehöriger Verordnung, Dienſtanweiſung mit
einem Auszug aus der Reichsgewerbeordnung in der Faſſung der Ab=
änderungsgeſetze
in bezug auf den Gewerbebetrieb im Umherziehen.
Der Bezug der Handausgabe zum Preiſe von 1,65 RM. einſchl. Speſen
kann nicht allein den Behörden und Beamten, ſondern auch den betei=
ligten
Kreiſen empfohlen werden, die ſich über die einſchlägigen Geſetzes=
beſtimmungen
eingehend unterrichten wollen.

Lokale Veranſkalkungen.

Die bierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Der Stahlhelm, Bund der Frontſoldaten, Ortsgruppe
Darmſtadt. Wir erinnern die Kameraden an die heute 8,30 Uhr abends
ſtattfindende Pflichtverſammlung im Reſtaurant Sitte, Karlsſtraße.
Gäſte können eingeführt werden.

kommt die Pflege der edlent Zeutſchen Geſelligkeit. Bereits ein halbes
Jahr nach dem Beſchluß konnten 150 Seime der Kuufmannsjugend über=
geben
werden. Der D.H.V. war die erſte deutſche Gewerkſchaft, die
dieſe Wege ging.
Die Ziele des D.H.V. gehen bahin, den ganzen Menſchen
in ſeiner Erziehungsarbeit zu erfaſſen mit dem Leitgedanken, daß die
Erziehung des Einzelnen unerläßlich iſt, um für die Volks=
geſamtheit
etwas zu erreichen. Darum darf auch dieſe Erziehung
nicht einſeitig ſein. Sis umfaßt in den Beſtrebungen des D.H.V. im
treſentlihen 4 Ziele: Erſtens die Erziehung zum deutſchen Men=
ſchen
, alſo zum Gemeinſchafts= und Staatsgedanken im nationalen
Sinne, gründenk auf die 2000jährige Vergangenheit des deutſchen Vol=
kes
und bauend auf eine ſtarke Zukunft. Zweitens die Erziehung zum
tlühtigen deutſchen Kaufmann durch Unterrichtskurſe, beruf=
liche
und geſellſchaftliche Weiterbildung. (Kaufmänniſche Schulen mit
dieſem Ziele hat der D.H.V. auch in London und New York errichtet.)
Drittens die Erziehung zuns guten Gewerkſchaftler mit dem
Erkenntnisziel, daß nur im geſunden Zuſammenſchluß Stärke liegt.
(Beweis: Der D.H.V. hat ein Vermögen von 7 Millionen Mark, ſeine
Sparkaſſe verwaltet 28 Milſionen Erſparniſſe ſeiner Mitglieder, dazu
kommen die ſozialen Einrichtungen, wie Krankenkaſſe, Lebensverſiche=
rung
uſn.) In erſter Linie aber ſpricht für dieſes Ziel das geiſtige
Vermögen, da3 im Gemeinſchaftsgedankem inveſtiert iſt. Ueber 10000
Mitglieder arbeiten heute ehrenamtlich für den Verband! Und vier=
tens
: Die Erziehung zum deutſchen Staatsbürger mit dem
Erkenutnisziel, daß im parlamentariſch=demokratiſch regierten Staat=
die
letzte Verantwortung der Einzelne trägt. Alſo
eine Schulung des Charakters und des Willens. Mit dem Wunſche, daß
das neue Darmſtädter Hein dieſen Zielen ſtarke Mitarbei bringen
möge, ſchloß der Redner unter lebhaftem Bravo.
Daran ſchloß ſich ein Reigen herzlichſter
Glückwunſchanſprachen.
Herr Regierungsrat Schäfer ſprach im Auftrag des Miniſteriums
des Innern, des Vorſitzenden des Landesjugendamtes, ferner im Namen
der Provinzialdirektion und des Kreisamtes Darmſtadt. Seinem
Glückwunſch fügte er den weiteren Wunſch hinzu, daß nicht nur dieſem
Heim, ſondern allen Wohlfahrtseinrichtungen des Verbandes Segen
beſchieden ſein möge zum Wohle ſchließlich des ganzen Volkes.
Herr Bürgermeiſter Mueller überbrachte in Vertretung des
durch eine Grippeerkrankung verhinderten Herrn Oberbürgermeiſters
die Glückwünſche der Stadt Darmſtadt; Herr Stadtſchulrat Löſch die
des Kultusminiſteriums und ſeine eigenen als Referent des Berufs=
ſchulweſens
des Stadtſchulamts; Herr Regierungsrat Dr. Roeſener
als Vertreter des verhinderten Herrn Direktor Schenck die der Indu=
ſtrie
= und Handelskammer; Herr Schorlemer als Leiter der Be=
rufsberatung
des Arbeitsamtes Darmſtadt die ſeiner Behörde beſonders
für die Jugend des Verbandes: Herr Abg. Weſp die des Gewerk=
ſchaftsbundes
und der Zentrumsfraktion des Landtags; Herr Grumb
die der verſchiedenen benachbarten Ortsgruppen, und Herr Schäfer
die der Beamtenbank, in deren Haus er dies Heim herzlich willkommen
heiße.
Herr Brack der Geſchäftsführer der Ortsgruppe Darmſtadt,
dankte in ſeiner Schlußanſprache allen Rednern für die guten Wünſche
und gab der Hoffnung Ausdruck, daß ſie in Erfüllung gehen mögen;
ein Wunſch, dem auch wir uns von Herzen anſchließen.
M. St.

Fahrpreisermäßigungen im Nordatlantik=Paffagierverkehr. Die
HamburgAmerika=Linie hat ſich im Intereſſe einer wei=
teren
Belebung des nordatlantiſchen Reiſeverkehrs gemeinſam mit den
anderen Reedereien entſchloſſen, den zum Beſuch von anerkann=
ten
Zuſammenkünften, Verſammlungen oder Kongreſſen nach
den Vereinigten Staaten fahrenden Paſſagieren ſowie deren Frauen
und Kindern in Zukunft die weſentliche Fahrpreisermäßigung
von zwanzig Prozent zu gewähren. Dieſe Herabſetzung er=
ſtreckt
ſich auf die Paſſagepreiſe der erſten Klaſſe, der Kajüte,
der zweiten Klaſſe ſowie der dritten Kajüte für Tou=
riſten
ſämtlicher im Dienſt nach Nordamerika ſtehenden Schiffe der
Hamburg Amerika=Linie. Zur Erlangung der beträchtlichen Er=
mäßigung
iſt es erforderlich, daß die Ausreiſe nach Amerika in der
Zeit vom 1. November bis 15. Juli und die Rückreiſe entweder zwiſchen
dem 1. März und dem 15. Mai oder zwiſchen dem 16. Auguſt und dem
15. November angetreten wird.
Fp. Bezirksſchöffengericht. Wegen Kuppelei wird gegen einen Wirt,
der früher in Hammelbach wohnte, verhandelt. Der Verteidiger
des Angeklagten legt ein Zeugnis eines Hamburger Arztes vom 18. 2.
vor, das darlegt, daß die mitangeklagte Ehefrau an Grippe erkrankt
ſei. Eine große Reihe von Zeugen, worunter auch Dienſtmädchen und
Srützen, iſt geladen. Die Sache ſtand ſchon einmal im Auguſt v. Js.
zur Verhandlung, verfiel aber der Vertagung. Der Staatsanwalt
beantragt die Abtrennung der Sache gegen die Ehefrau, der Verteidi=
ger
, da er auf einzelne nicht erſchienene Zeugen nicht verzichten zu
können glaubt, die Vertagung. Der Staatsanwalt betont, daß die Ver=
handlung
gegen den Ehemann ſtartfinden müſſe, eine unentſchuldigt
ausgebliebene wichtige Zeugin möge, was geſetzlich zuläſſig, vor=
geführt
werden. Der Antrag der Verteidigung auf Vertagung
wird abgelehnt. Gegen die in Hammelbach wohnende unentſchuldigt
ausgebliebene Zeugin wird Vorführungsbefehl erlaſſen. Der in Wein=
garten
in Württemberg geborene Angeklagte hat die Schuhmacherei
gelernt und wurde ſpäter Kellner. Der Krieg machte ihn dienſtunfähig,
er bezieht Rente mit 60 Prozent. Im Jahre 1919 machte er ſich, nach=
dem
er als Hotelſekretär tätig geweſen war, ſelbſtändig, betrieb in
Hammelbach von 1926 ab ein Gaſthaus mit Penſion (Vollkonzeſſion)
zuſammen mit der Ehefrau, mit der er ſeit 1910 in kinderloſer Ehe
lebt. Angeklagter iſt jetzt in Hamburg wohnhaft. Nach der Anklage
ſoll die Kuppelei gewerbs= und gewohnheitsmäßig in der Zeit vom
April 1927 bis Februar 1928 betrieben worden ſein. Gerüchtweiſe
verlautete damals von einem bordellartigen Betrieb. Es wurden Bier
und Wein verſchänkt; die Weinpreiſe gingen von 3 Mk. bis zu 8 Mk.,
für Sekt wurden höhere Preiſe gezahlt. Nach am geſtrigen Nachmittag
zu Ende gegangener Beweisaufnahme, die natürlich bei geſchloſſenen
Türen, jedoch unter Zulaſſung der Preſſe ſtattfand, werden unter Ver=
ſagung
mildernder Umſtände drei Monate Gefängnis beantragt, da der
Schuldbeweis voll erbracht ſei. Der Verteidiger betont, daß die Anzeige
gegen den Angeklagten von der Konkurrenz ausgegangen ſei. Nur
eine Zeugin verſuche, die Schuld auf die Dienſtherrſchaft abzuwälzen.
Aus Eigennutz habe der Angeklagte nicht gehandelt. Die Freiſprechung
ſei geboten. Das Urteil erkennt auf die beantragte dreimona=
tige
Gefängnisſtrafe. Es ſei Unzucht im Nebenzimmer und
in den Mädchenzimmern getrieben worden. Der Angeklagte ſei mit
dieſem Treiben einverſtanden geweſen und habe ihm nicht Einhalt
geboten. Der Angeklagte habe auch aus Eigennutz gehandelt, denn auf
den Weinverkauf habe er es abgeſehen. Mildernde Umſtände wurden
dem Angeklagten als Schwerkriegsbeſchädigten zugebilligt.

Kunſtnokizen.

(eber Werke, Künſtler oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nachſtehenden Erwähnung
geſchiebt, behält ſich die Redaktion ihr Urteil vor.
Helene Kühling, in Darmſtädter Muſikkreiſen eine nicht
unbekannte junge Künſtlerin, gibt am 4. März, abends 8 Uhr, im Gar=
tenſaal
des Städtiſchen Saalbaues (Eingang Riedeſelſtraße) wiederum
ein Konzert. Dank günſtiger Beziehungen iſt für dieſen Abend
Julius Weismann (Freiburg i. B.) gewonnen, der die Begleitung am
Flügel übernommen hat, und außerdem auch ſoliſtiſch wirken wird.
Künſtler und Programm verſprechen einen genußreichen Abend. Kar=
ten
bei Konzert=Arnold, Eliſabethenſtraße 28 (Telephon 2560) und an
der Abendkaſſe.

Tageskalender für Donnerstag, den 21. Februar.
Heſſ. Landestheater Großes Haus Anfang 19.30 Uhr, Ende

22 Uhr, C 15: Androklus und der Löwe‟

Kleines Haus, 16 und

20 Uhr: Film. Orpheum abends 20.15 Uhr: Gaſtſpiel Siſters
Spadoni. Konzerte: Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Hotel
Schmitz, Weinhaus Maxim. Kinovorſtellungen: Union=
Theater, Helia.

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Seite 6

Dongerstag, den 21. Februatr 1929

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Skarkenburg.

F. Eberſtadt, 18. Febr. Gemeinſame Schädlingsbe=
kämpfung
im Obſtbau. Auf Antrag des hieſigen Obſt= und
Gartenbauvereins hat ſich die Gemeinde bereit erklärt, die Koſten für
die Beſpritzung der Obſtbäume mit Karbolineum vorlagsweiſe zu über=
mehmen
. Die Behandlung wird vorausſichtlich im Monat März mittels
Motorſpritze der Landwirtſchaftskammer vorgenommen werden und er=
ſtreckt
ſich in dieſem Jahre vorerſt auf Obſtbäume im Mühltal und in
der Wohlfahrt. Die Koſten belaufen ſich auf B30 Pfg. pro Baum und
werden ſpäter von den Beteiligten erhoben. Alle Obſtbautreibenden in
den genannten Gemarkungen ſind berechtigt, ſich an dem gemeinſamen
Unternehmen zu beteiligen und werden hiermit aufgefordert, ſich im
Laufe dieſer Woche unter Angabe von Zahl und Standort der zu be=
ſpritzenden
Bäume auf der Bürgermeiſterei ſchriftlich zu melden. Nur
bei genügender Beteiligung kann die gemeinſame Schädlingsbekämpfung
durchgeführt werden.
Aa. Eberſtadt, 18. Febr. Kinder in Erholung. Gegenwärtig
befinden ſich mehrere hieſige Schulkinder in einem Schweizer Kinderheim
in Erholung. Die Winterkur in den Schweizer Bergen bekommt den
Kindern ſehr gut. Wie verlautet, ſollen ſie bereits in Kürze wieder
nach Hauſe kommen. Eislauf auf der Modgu. Auf der Mo=
dau
iſt die Eisdecke ſo ſtark, daß Jugendliche und Erwachſene, beſonders
von der Brücke in der Heidelberger Straße aus, auf der zugefrorenen
Bachfläche Schlittſchuh laufen. Außerdem wird viel gerodelt. Beliebte
Rodelbahnen ſind auf dem ſogenannten Eſelskopf und an einigen Ab=
hängen
auf dem Frankenſtein. Auch hier ſind in mehreren Fällen
Waſſerleitungen eingefroren. Glücklicherweiſe handelte es ſich immer um
leichtere Störungen.
Traiſa, 20. Febr. Bei der knorrigen Eiche, ein von dem der=
ſtorbenen
Ehrenmitglied, Herrn Ober=Staatsanwalt Wünzer, gern auf=
geſuchter
Ort, verſammelten ſich am letzten Sonntag eine ſtattliche An=
zahl
Wanderer der hieſigen Ortsgruppe des Odenſpaldklubs, um an der
ziveiten Wanderung unter Führung von Kluhgenoſſen Spieß 1. und Reitz
teilzunehmen. Die engere Umgebung war für dieſe Wanderung vor=
geſehen
, und ſo gelangten die Teilnehmer quer über verſchneite Fluren
an manch ſchönes Fleckchen unſerer Haimat, wo wohl wenige, ſonſt
Gelegenheit haben, die Naturſchönheiten derſelben zu bewundern.
Kurz vor dem Ziel wurde dann noch das Mutterheim Nieder=Ramſtadt
beſichtigt. Raſt gab es in Nieder=Ramſtadt im Gaſthaus Zum Schwanen.
Ter 2. Vorſitzende. Herr Fornoff, begrüßte hier die Wanderer und
dankte den Führern für die ſo gut ausgearbeitete Wanderung, worauf
der Führer Spieß 1. das Wort ergriff und in beredien Wonten die
ſchöne Umgebung nochmals ſchülderte und dabei hetonte, daß die engere
Heimat allen ſo viel zu bieten vermag, daß die Schweiz, Tirol uſw.
ruhig entbehrt werden können, wenn ein jeder hier in der Heimat wan=
dert
und ſo den Körper ſtählt und dadurch ſeiner Geſundheit dient.
Das aus Jungmannſchaften der Klubs beſtehende Klampforcheſter trug
zur Verſchönerung des Nachmittags weſentlich bei.
4k. Nieder=Ramſtadt, 2. Febr. Freiwillige Sanitäts=
Kolonne vom Roten Kreuz. Am 22. und 23. Juni d. Js.
begeht die hieſige Kolonne ihr 25jähriges Stiftungsfeſt, an dem eine
Reihe auswärtiger Kolonnen teilnehmen werden. Das Feſt wird in
einfacher, würdiger Weiſe begangen. Für den Feſt=Samstagabend iſt
außer der Begrüßung der verſchiedenen Gäſte ein Kommers vorgeſehen.
Der eigentliche Feſt=Sonntag wird ausgefüllt durch eine Totenehrung,
Durchführung einer großen Sanitätsübung und im Anſchluß daran
gemütliches Zuſammenſein unter Abwicklung eines laufenden Po=
gramms
. Schutz des Wildes. Die außergewöhnlich lang an=
haltende
Kälte hat unter dem Wildſtande bereits großen Schaden ver=
urſacht
. Es muß eine außerordentlich große Not herrſchen. Im gan=
zen
Gemarkungsgebiet kann man totes Wild auffinden. Nicht allein
Haſen, ſondern auch Rehwild findet ſich darunter vor. Erſt dieſer Tage
wurde der hieſigen Bürgermeiſterei ein totes Reh, welches auf dem
Mützenberg aufgefunden wurde, abgeliefert. Allmählich ſtellen ſich
auch Wildenten auf der Modau ein, die offenbar vom Rheinſtrom aus
Mangel an Futter herübergewechſelt ſind.
Ober=Ramſtadt, 20. Febr. Der Geſangverein Ger=
mania
bereitet für den 17. März einen Volksliederabend
vor. Heimat, Liebe, Vaterland iſt der Grundgedanke der Vortrags=
folge
. Zu dieſer Feier wird der Ehrendirigent des Vereins, Herr Haupt=
lehrer
i. R. Würtenberger, einen Einführungsvortrag halten. Außer=
dem
hat ſich Herr P. Hanauer aus Darmſtadt in liebenswürdiger
Weiſe bereit erklärt, die Geſangsvorträge mit angepaßten Rezitationen
zu umrahmen. Auch wird Herr Würtenberger mit dem Dirigenten
des Vereins einige Muſikſtücke für Klavier und Violine zu Gehör
bringen.
C. Viernheim, 20. Febr. Großfeuer. Am Montag abend gegen
Uhr ertönte plötzlich Feueralarm und brachte innerhalb weniger
Minuten Hunderte auf die Beine, denn der Himmel hatte ſich bereits
glutwot gefärbt. Die dem Rathaus und der neuen Kirche gegenüber
liegende Zigarrenfabrik von J. Weißmann jr. ſtand in hellen Flammen.
Oblvohl die Feuerwehr ſofort zur Stelle war, brannte die vier Stockwerk
hohe Fabrik vollſtändig aus. Das Feuer griff bereits auf den Ver=
bindungsbau
zum Wohnhaus über und nahm bedrohliche Formen an, die
eine ſofortige Alarmierung der Mannheimer Berufsfeuerwehr notwendig
machten. Bis zum Eintreffen derſelben ſtand auch ſchon das neben der
Zigarrenfabrik ſtehende Möbellager des F. Brechtel in Flammen, ob=
wehl
beide Gebäude durch eine dicke Brandmauer voneinander getrennt
waren. Von dieſem Gebäude brannte der Dachſtock vollſtändig ab,
wöhrend im Parterreſtock die Räume des Arbeitsamts nur durch Waſſer
beſchädigt wurden. Durch deu Einſturz einer hohen Brandmauer wurde
auch ein anderes Nahbargebäude, die Schreiner= und Buchbinderwerk=
ſtatt
von Adler und Hofmann ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen. Die
ſtürzende Mauer durchſchlug das Dach und verwüſtete den zweiten
Stock dieſes Gehäudes vollſtändig. Mit Hilfe der mittlerweile angerück=
ten
Mannheimer Feuerwehr, die an der Bekämpfung des Feuers her=
voruagenden
Anteil nahm, konnte nach zwei Stunden das Feuer he=
kämpft
und die unmittelbaren Nachbargebäude gerettet werden. Die
Weißmannſche Fabrik beſthäftigte durchweg ea. 100 Arbeiterinnen und
Arbeiter. Die Brandurſache iſt noch nicht aufgcklärt.

Rheinheſſen.

* Mainz, 20 Febr Chronik. Wegen der Kohlennot hat
ſich der Ortsausſchuß für die Durchführung der Reichsunfall=
woche
veranlaßt geſehen, die ab kommenden Sonntag in der Stadthalle
geplanten Vortragsveranſtaltungen vorläufig auf 14 Tage hinauszu=
ſchieben
. Die Küferei J. B. Wagner in Mainz=Kaſtel hat am
Mittwoch vormittag auf dem Eis vor der Petersaue mit der An=
fertigung
eines größeren Faſſes begonen. Wiederum ereigneten ſich
eine Reihe von Einbrüchen auf dem Eis. Ein junger Mann
überſah obenhalb der alten Eiſenbahnbrücke ein Loch in der Gisdecke und
ſtürzte in die Fluten; nur mit Mühe gelang es ihm, ſich wieder auf das
Eis zu ziehen. Ein gleichfalls eingebrochener Radfahrer wurde von Paſ=
ſanten
gerettet. Ein 17jähriger Jüngling kam auf dem Eis des Rheins
ſo ſchwer zu Fall, daß er ſich einen Beinbruch zuzog und in das Städt.
Krantenhaus verbracht werden mußte. Tragiſch verlief ein un=
fall
auf dem Maineis bei Koſtheim. An einer brüchigem
Stelle betrat der 11jährige Oberrealſchüler Elbert die Eisdecke, brach
ein, verſchwand in den Flutem und ertrank. Obwohl ſofortige Hilfe
zur Stelle war, gelang es nur nach einſtündigem Suchen den Unglück=
lichen
als Leiche zu bergen. In einem Anfall von Geiſtesverwirrung
verſuchte ein 4ljähriger Arbeiter aus Bretzenheim ſich auf der Bahn=
ſtrecke
zwiſchen Marienborn und Gonſenheim von einem aus Alzeh kom=
menden
Zug überfahren zu laſſen. Der Selbſtmordkandidat wurde zur
Seite geſchleudert und blieb mit einem ſchweren Schädelbruch und
Nückenverletzungen neben dem Gleiſe liegen. Er wurde ins Städt, Kran=
kenhaus
verbracht. Gin Fuhrmann wurde feſtgenommen, der
während ſeiner Tätigkeit bei einer Speditionsfirma fortgeſetzt Kolli=
diebſtähle
beging. Bei einer Durchſuchung ſeiner Wohnung wur=
den
in größeren Mengen geſtohlene Kleiderſtoffe gefunden, die aus der=
urtigen
Diebſtählen ſtammen. In letzter Zeit wurden wieder ſechs
Fahrräder in Mainz geſtohlen; die Zunft der Fahrraddiebe
ſcheint unausrottbar zu ſein. Bei der am kommenden Sonntag auf
dem Friedhof ſtattfindenden öffentlichen Gedenkfeier, für die Ge=
fallenem
des Weltkrieges wird Pfarrer Hofmann, MainzMombach, die
Gedenkrede halten. Eine Frau verbrühte ſich durch das kochende Waſ=
ſer
eines umfallenden Topfes ganz erheblich. Mit Vergiftungs=

Arbeitsmarkt=Bericht des Arbeitsamts Darn

für den Monat Januar 1929.

Leider hat unter dem anhaltenden ſtrengen Winter im Berichts=
monat
die Arbeitsloſigkeit einen ſelten in Erſcheinung tretenden Höhe=
punkt
erreicht, der eine ganz gewaltige Belaſtungsprobe für
den Arbeitsmarkt darſtellt. Faſt alle Berufe, Außen= und
Innentärigkeit, ſind an der Arbeitsloſigkeit beteiligt, ganz beſonders
aber das Baugewerbe und die mit ihm verwandten Außenberufe; dann
die Stein=Induſtrien, Pflaſterſtein=Induſtrie uſw., ſtellten die größten
Anforderungen an den Arbeitsmarkt. Daneben dürfen wir natürlich
nicht auch die Induſtrien vergeſſen, die ebenfalls überraſchend in
ſtarkem Umfange zu Entlaſſungen kamen, insbeſondere die Holz=,
Kamm= und Zigarreninduſtrie.
Das Schlimme bei dieſer rückläufigen Bewegung des Arbeitsmark=
tes
iſt ja das Moment des Zuſammenfallens der ungünſtigen Witterung
mit Konjunkturrückgang. Dieſer Rückgang hat bis jetzt immer noch
nicht voll ſeinen Abſchluß gefunden.
Ueber die einzelnen Berufsgruppen und deren Erſcheinungen im
Berichtsmonat wäre allerdings noch zu bemerken:
Infolge der ſehr ungünſtigen Witterung hob ſich die Nachfrage nach
landwirtſchaftlichen Arbeitskräften ſehr ſchwach. Nach=
dem
die Polen=Genehmigungen nicht in dem Umfang, wie erwartet,
erteilt, war eine Nachfrage für auswärtiges Geſinde für die Landwirt=
ſchaft
zu verſpüren. Verſchiedene langfriſtige Vermittlungen kamen auch
ſchon auf das Jahr 1929 zuſtande. Im übrigen konnte der Ausgleich
in der Landwirtſchaft, ſoweit tatſächlich momentan vorhanden, gedeckt
werden. Die Forſtwirtſchaft litt allerdings noch ſehr ſtark
unter der großen Kälte und Schneefällen, ſo daß hier ebenfalls ſtarker
Zugang zum Arbeitsmarkt im Berichtsmonat feſtzuſtellen war. Die
Steininduſtrie einſchließlich der Hartſteininduſtrie haben um=
fangreiche
Entlaſſungen, durch die ungünſtige Witterung beeinflußt,
vorgenommen, okwohl die auf Denkmal eingerichtete Steininduſtrie
zurzeit gut mit Aufträgen, fürs Ausland verſehen iſt. In den
Metallbetrieben, haben wir zunächſt einen erfreulichen Auf=
ſtieg
zu verſpüren, und die Bedürfniſſe konnten zunächſt bis auf ein=
zelne
Fahkräfte ausgeglichen werden. Als Zugang belaſten allerdings
noch weiter den Arbeitsmarkt elektrotechniſche Freileitungsmonteure.
Nicht zu unterſchätzen iſt auch, daß noch eine größere Anzahl von
Arbeitsloſen aus dem Maſchinenbau vorhanden iſt und mit einer Ent=
laſtung
des Arbeitsmarktes von dieſer Seite noch nicht gerechnet werden
konnte. Chemiſche Induſtrien aller Art ſind nach wie vor
gut beſchäftigt. In der Papier= und papierverarbei=
tenden
Induſtrie ſind allerdings Unterſchiede aufzuweiſen, und
zwar ſo, daß die Papierherſtellung im Arbeitsmarkt etwas anzog und
in der Verarbeitung noch Entlaſſungen (insbeſondere Frauen) vor=
nahm
. Die Lederinduſtrie weiſt in unſerem Bezirk immer
noch ein troſtloſes Bild auf, insbeſondere die Portefeuiller und Pol=
ſterer
Das Holzgewerbe gab noch weitere Erwerbsloſe auf
dem Arbitsmarkt ab. Desgleichen die Nahrungs= und Genuß=
mittelbranche
, wobei hier beſonders große Entlaſſungen in der
Tabakinduſtrie in mer noch fortgeſetzt zu beobachten ſind. Durch die
langſam vorrückende Frühjahrszeit waren ab und zu Nachfragen für
Maßſchneider vorhanden. Dagegen die ganze Konfektionsbranche, wie
auch die Schuhinduſtrie haben nur ſehr langſam angefangen mit Ein=
ſtellungen
, insbeſondere weiblicher Arbeitskräfte. Das Neini=
gungsgewerbe
(Friſeure) zeigt guten Markt, und konnte der Ar=
beitsmarkt
nicht voll ausgeglichen werden. Das Baugewerbe
und die mit ihm verwandten Berufe lagen im Berichtsmongt ſtill.
Einen mittelmäßigen Markt hat das Theater= Muſik=, Gaſt=
und Schankwirtſchaftsgewerbe aufzuweiſen, das ſich am
Schluß des Berichtsmonats, beeinflußt durch die Faſtnacht, gehoben hat.
Im Verkehrsgewerbe kein Bedarf. Der Markt der un=
gelernten
Arbeiter war ſehr ſchlecht, ſo daß nur kurzfriſtige
Stellen, vornehmlich an größeren Plätzen, mit Schneebeſeitigung be=
ſchafft
werden konnten. Stark angeſpannt iſt noch der Arbeitsmarkt
von den kaufmänniſchen Berufen.
Die Frauenberufe aus der Landwirtſchaft und Gärtnerei
ſind zurzeit nicht aufnahmefähig und haben den Arbeitsmark, im
Gegenſatz zu früheren Jahren, beeinflußt durch die Witterung, ſtark
mit belaſtet. Dagegen konnte im Gaſt= und Schankwirtſchaftsgewerbe
ein Ausgleich jederzeit vorgenommen werden. Der Markt für häusliche
Dienſte iſt als gut zu bezeichnen, doch fehlt es hier immer an geeig=
netem
Material für die Vermittelung.

Stand am
15. 12.28 15. 1. 29 Zugang. Abgang Bezirk Darmſtadt Alu. 3334 4713 209 1228 Kru.
441 441 76 76 Bezirk Bensheim Alu. 1103 1487 765 381 Kru.
54 69 21 6 Alu.
456
Bezirk Erbach 871 515 100 Kru.
69 67 11 689
Bezirk Dieburg Alu. 1840 1491 333 Kru.
35 38 39 36
Bezirk Höchſt Alu. 102 196 135 41 Kru.
Bezirk Reichelsheim Alu. 191 132 9 Kru.
2 9 g Insgeſamt war der Stand
am 15. 12. * B: am 15. 1. 29: der Alu.=Unterſtützungsempfänger 5n86 3ac der Kru.=Unterſtützungsempfänger 596 621 Zuſammen: 6381 Mi
Stellenſuchende waren im Bezirk des Arbeitsamts Darmſtadt gemeldet. am 1. 1. 29: am 1. 2. 29: 11840
14 338 Davon haben keine Unterſtützung bezogen am 1. 1. 29: am 1. 2. 29: 3949 2508 Offene Stellen dagegen lonnten faſt alle ausgeglichen werden. Die 9 Vermittlungen betrugen demgemäß: im Bezirk Darmſtadt männl.
S1 weibl.
2 im Bezirk Bensheim 248 R im Bezirk Erbach 34 im Bezirk Dieburg 138 66 im Bezink Höchſt 56

Für die einzelnen Bezirke wäre vielleicht noch folgendes zu ſagen:
Bezirk Darmſtadt:

Für die Landwirtſchaft beſteht hier noch ungedeckter Bedarf, den
man infolge des überkalten Wetters nicht voll ausgleichen konnte. Durch
die verminderten Polenzuweiſungen ſind noch beſondere Wünſche für
Uebevweiſungen von Saiſonmädchen zutage getreten. Im übrigen

war der Markt ſchwach. Beſſer dagegen auf dem Ge=
arbeitenden
Induſtrie. Der Zugang von Arbeitſuchen
immer noch größer als der Abgang, aber es läßt doct
Anſtieg wieder für die Vermittlung gegeben iſt. Gel
Fachkräfte für die Automobil=Induſtrie beſchafft we=
Katonnage=Aubeiterinnen kamen noch nach been=ig
Geſchäft zur Entlaſſung, die bis jetzt noch nicht
gebracht werden konnten.
Für die Bekleidungsinduſtrie konnten, wieder ein=
insbeſondere
in Maßſchneidereien, getätigt werden.
mende Faſtnacht löſte ebenfalls einen leichten Anſtiog
arbeitenden Induſtrie, Konfettis uſp. aus.
Für die Holz=Induſtrie waren vereinzelt Schreinz=
Bau=Innenarbeiten wurden auch einige Tüncher us
mittelt.
Der kaufmänniſche Arbeitsmarkt hat eine weiter=
gehend
erfahren, daß die vorübergehend Vermittelten:
aus den Betrieben zur Entlaſſung kamen; im übri
männiſche Markt ſehr ſtill.
An geeignetem Hausperſonal iſt immer noch rechtti
Bezirk Bensheim:

Der Zugang an Arbeitsloſen war im Berichtsmn
waltig, und zwar nicht allein aus der Bau=Branche, ſſ.
aus der Zigarren= und Kammacher=Induſtrie. Hie
Stillegung zur anderen geſchritten, und wenn die
kurzfriſtig waren, ſo war doch eine reichliche Fülle
Bewältigung der einzelnen Aufgaben notwendig.
In der Landwirtſchaft iſt leichter Anſtieg zu bem=t
die Witterungsverhältniſſe ein Hemmnis bilden.
Die Induſtrie der Steine hat ſich ebenfalls wie=
entſchloſſen
. Aufträge liegen ja dortſelbſt vor.
Einen weiteren Rückgang hat die Metallbranchn
insbeſondere auch die Elektrotechnik.
In der Kamm=Induſtrie war der Arbeitsmarkt
wiederholt kurzfriſtige Entlaſſungen vor.
Das Holzgewerbe weiſt keine beſonderen Verän
Im Nahrungs= und Genußmittelgewerbe kaman
laſſungen vor, große Entlaſſungen allerdings nur im
Im Bekleidungsgewerbe iſt der Geſamtbetrieb. 7
beſchäftigt.
Für die Schuhfabrik=Arbeiter hat ſich der Marn
geſtaltet, jedoch iſt noch keine Vollbeſchäftigung erreis=
Die Mützen=Fabrik dagegen iſt gut in Fabrit
zurzeit beſchäftigt.
Das Baugewerbe liegt ebenfalls, wie allerwärtsz
die Witterungsverhältniſſe, vollkommen ſtill.
Im Verkehrs=Gewerbe wurden auch hier mehrer
Bahnfreimachen infolge der ſtarken Schneefälle im
ſchäftigt.
Für kaufmänniſche und Bureau=Angeſtellte keinen iM4
In der Hauswirtſchaft nahmen die offenen S=4
Allein=Mädchen zu, es ſind jedoch nicht genügend
ſuchende vorhanden. Jugendliche finden im Bezin/9
Hauswirtſchaft ſchlecht Unterkunft wegen der Fortbil /

ezirk Erbach:

Im Berichtsmonat lag hier faſt alles ſtill, da ſeleir
folge der durch den Schnee und die Kälte hervongerr9
Hemmniſſe ſtark beeinflußt iſt, wodurch an einen 9
beitsmarkt überhaupt nicht zu denken war.
Es ſind noch einige Schließungen von Kleinbetrie=
und Holzbranche erfolgt, die aber nicht ausſchlaggest
viele Holzhauepeien infolge der ungünſtigen Witter 4
einſtellen mußten, ſo ſtellen hier die forſtwirtſchaftlä
die ungelernten Arbeiter gemeinſam das Gauptkom3
Erwerbsloſen.
Bezirk Dieburg:

In Dieburg zog im Berichtsmonat die Vermitt!
gemein etwas an, obwohl der Konjunkturabſtieg nochri

iſt. Infolge des fortdauernden Anhaltens von Schrr=
den
ſich auch immerfort noch Arbeiter von Außenber.
mußten die Holzfällerarbeiten zum großen Teil wege=
verhältniſſe
eingeſtellt werden.
Auch im Kreis Dieburg kam es noch zu verſchteku
von Kleinbetrieben. Sägewerke wie auch eine Kon d

Steinbruchbetriebe haben zwangsläufig noch zu Enk.
Umfanges ſchreiten müſſen.
Recht unerfreulich ſind im Dieburger Bezirk imr=
hältniſſe
in der Schuh=Induſtrie. Ausgleichungen far
der Schuhinduſtrie dahingehend ſtatt, daß verſchiedene
kräſte nach auswärts untergebracht werden konnten,
der Erwerbsloſen dieſer Branche im Bezirk Diebur.
groß.
Die Strickereien ſind durch die anhaltende Kält4
vollbeſchäftigt, und haben eine Entlaſtung für den Eri
markt zweiſellos gebracht.
Desgleichen erfuhr der Arbeitsmarkt eine Entlaſtu=
branche
. Auch hier iſt es im Dieburger Bezirk gelung=
uſw
. außerhalb des Bezirks, insbeſondere in der Au=
toren
=Induſtrie unterzubringen. Im übrigen kont 4
Stellen ausgeglichen werden, bis auf die Berufe der.

Bezirk Höchſt:

Imwer noch Zugang von Arbeitsloſen aus den
Steinhauereien. Desgleichen auch noch von der
Auch Induſtrie=Betriebe haben noch weitere Entlaſſu=
monat
vorgenommen, ſo daß eine überaus ſtarke Belct=K
marktes hier feſtzuſtellen iſt.

Bezirk Reichelsheim:
Unerwartete Zunahme durch Hunderte von Aink.
richtsmonat, nicht allein beeinflußt durch die Witmst
ſondern auch durch Schließung von Fabriken und Süct
Hoffen wir, daß die Höchſtkurve an Arbeitsloſigtri
Berichtsmonats überſchritten iſt, damit wir recht bald Rrt
Durchſchnitts=Winterverhältniſſen kommen, um dann 41
Ueberblicksmöglichkeit am Arbeitsmarkt des Bezirks ein=
tungen über die Zuſammenhänge feſtſtellen zu könnok=
bis
jetzt feſtgeſtellten Winterbedarf und unter äußerſth
ſtänden durchzuführen ſind.

erſcheinungen wurde ein junges Mädchen in das Städt. Kranken=
haus
eingelieſert, das eine aus dem Krieg ſtammende Arzneitablette ein=
genommen
hatte.

Für die
Gesundheit!

Friedrich Schaefer, Darmstadt, Ludwigspl. 7. Tel. 45

Oberheſſen.
Vom Vogelsberg, 20. Febr. Die grimmige Ra.
lichen Wohnhäuſern und Oekonomiegebäuden arg
Grundmaue n vieler Häuſer zeigen breite Sprün=,
die Kälte ungehindert in die Räume dringen kann.
durchweg aus ihrer urſprünglichen Lage gerückt. d
die Kälte Verſchiebungen erlitten haben. Vielfach
Stalltüren und Scheunentore windſchief in den Ank
der hochgefrorene Boden Tore und Türen aus den Arr?
erſt Tauwetter eintritt und der Boden ſich wieder
manches aus den Fugen gehen, ſo daß umfangreiche 21
ausbleiben werden.
Gießen, 20. Febr. In die Fremden!e?"
Ein 22 Jahne alter Handlungsgehiſfe aus dem bengd
der wegen Straßennaubes verfolgt wurde und ſich vo. *
wegen aus der elterlichen Wohnung entfemt hat. *
Tagen ſeinen Angehörigen Nachricht aus der Frendene.

Aufspringen der Hände und des Gesle

schmerzhaftes Brennen, sowie Köte und Juckreiz der Haut werden beruhigt und ausgeheilt durch die wundervoll kühlende, Teie
Creme Leodor. Diese schneeig-weiße, glyzerinhaltige, fettfreie Hautcreme verleiht auch den Händen und dem Gesicht jene matte Weiße, 02

nehmen Dame erwünscht ist. Gleichzeitig herrlich duftende kosmetische Unterlage für Puder, Tube 1 Mk. Erhältlich in allen Chlorodont-Velße

[ ][  ][ ]

Donnerstag, den 21. Februar 1929

Der vereiſte Rhein.

der Aachener Wetterwarte iſt eine Verſchärfung
arten. Der Koblenzer Pegel beharrt ſeit 16 Uhr
Die Temperatur betrug am Montag in Koblenz
m Grad, um 12 Uhr 0 Grad und um 18 Uhr
Eisverſetzungen des Rheins erſtrecken ſich von
Grenze auf 207 Kilometer rheinaufwärts. Die
Mayen ſind bei

erſt nach Beſeitigung der Schneemaſſen, die ſich beſonders im Walde
zwiſchen Bichenbach und Eberſtadt auf dem Bahndamm aufgeſchichtet
hotten, ihren Betrieb aufvechterhalten. Sehr ſtreng waren auch die
Winter 1890/91 und 1888/89.
Hoffentlich hat der diesjährige ſtrenge Winter in den Weinbergen
und auf den Obſtbaumſtücken an der Bergſtraße keine allzu großen Schä=
den
angerichtet! Es kann ſich ja nur noch um einige Wochen handeln,
bis der junge Lenz, auf ſeiner Fahrt ins Heſſenland die Bergſtraße
heraufkommend, an Berg und Hang, in Wald und Feld das Scheiden
des ſtvengem Winders kündet.

euden Kälte ge=
emgel
an Brenn=
Anterricht für
iwe zu ſchließen.
Eier des Eisgan=
nemten
zu können,
irzelnen Rhein=
Emfaſſende Vor=
uften
. Vor den
eiken ſtellt man
Außerdem iſt
Azwache in den
isichtet worden.
Wanges wird,
Jahren, durch
dten der Glocken
ie den Uferbe=
gegeben
. In
Goarshauſen
4ellegende Schiffe
iſe rigen Waſſer=
ze
.weifelte Lage
gen auf Grund
uichtert werden.
hrben bereits
ſcſtgungen aufzu=
Jahet auf dem
R0fAt15.
Ensphn,. 20. Februar.
er rlie, der zugefro=
in
tarken Anzie=
1ü jung und alt.
ſtürvlr ſich täglich
bitemEsmaſſen. Im=
bin
angebracht,
Ggoren, die das
dunſinzuweiſen. So
ſhanden, beſon=
ind
von Worms, an denen das Eis nur 10 Zenti=
mter
ſind Stellen vorhanden, an denen eine Eis=
icht
vorhanden iſt. Dieſe Punkte bedürfen be=
Aber auch noch andere Gefahrenmomente kom=
e
Eisdecke ſteht zurzeit noch unter dem Druck
mce WVaſſers, und zwar deshalb, weil der Waſſer=
ANanbeim und weiter aufwärts verhältnismäßig

Keine Polar=Landſchaft

wan der Zufluß des Waſſers nachlaſſen und damit
tor eine Gefahr bildet.
Stagge Winker an der Bergſtraße.

riger Froſt übermittelt. Im Jahre 1803 blieb der
ſtäWgi liegen. Im Jahre 1807 waren die Modau, die

MMals großen Schaden anrichtete. Streng war auch
gen 80 man damals übber Neckar und Rhein gefahren ſein.
Pder Aeſtaße erfroren Zwetſchen= und Kirſchbäume. Gegen

geß Ren, als kurz vor Neujahr ein Kälterückfall eintrat.
e Ich werni zwei Meter tief gefroren. Auch im Winter 1881
ie Achäume. Im Unglückswinter 1882 der dem Ried
Nheidanſchwemmungen große Schäden zufügte, blieb die
oic 27 Roß Rrls von Unheil verſchont. Ueberall wurden damals
W En dues ſatgſtraße Hilfsaktionen zur Unterſtützung der Hoch=
Sßogtetn nahen Ried ins Leben gerufen. Auch im Jahre
Rn wiy’ſen außergewöhnlich ſtrengen Winter. Die Modau
m cEt jeſt zugefroren. Zwei Jahre ſpäter (1887) zeigte
* BbA Larnals hatte die gerade ein Jahr vorher im Betrieb
* Da aſtraßenbahn nach Eberſtadt einen ſchweren Kampf
ſchneer Un auszufechten. Selbſt die Main=Neckarbahn konnte

MMMIsich bitte ... . . .
Die Geschäftsräune derFirme
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lekannt durch sachgemäß ausgeführte
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ſondern ein Blick auf das Eis des ſtehenden Rheins bei Gernsheim.
Tauwektergefahren und Techniſche Nokhilfe.
Der Landesbezirk Heſſen der Techniſchen Nothilfe
zu Frankfurt am Main ſchreibt uns mit der Bitte um
Veröffentlichung folgendermaßen:
Mit großer Befürchtung muß man einem plötzlich eintretenden
alls/B. bei Worms. Bei einem Steigen des Waſſers Witterungswechſel entgegenſehen. Sollte nach der langen Froſtperiode,
Eisützt durch den Druck von unten ſpringen, beſonders die noch dazu ſehr reichliche Schneefälle gebracht hat, plötzlich warmes
ellhwo ſie nicht ſehr ſtark iſt. Gefährlich wird auch Wetter, womöglich gar mit Regenfällen verbunden, eintreten, ſo muß
fallen ſollte, ſo daß ein Hohlraum unter der man ernſthaft befürchten, daß ſchwere Hochwaſſergefahren durch die
de Dann wäre die Tragfähigkeit des Eiſes vereiſten Ströme hervorgerufen werden. Der glashart und tief ge=
gy
Nrt ſolchen Möglichkeiten muß natürlich ſtändig frorene Erdboden wird dann keine Feuchtigkeit einſaugen können, und
rIm Es ergibt ſich daraus, daß das Betreten des alles Waſſer fließt den Bächen, Flüſſen und Strömen zu. Infolge der
weit vorgeſchrittenen Kanaliſation der Waſſerläufe wird das zufließende
Waſſer in dieſen gefaßt werden und nicht wie früher, ſich teilweiſe über
deren Ufer über das flache Land verbreiten können. Die Folge wird
ſein, daß dieſe Waſſerläufe, deren Flußbett ſchon durch die jetzige
Liaſt aße, die infolge ihrer günſtigem klimatiſchem Lage / Vereiſung ſtark vermindert iſt, reißende Ströme werden. Eintretende
Feb r bereits im Zeichen des kommenden Frühlings ſteht, Damm= und Deichbrüche müßten dann der Bevölkerung die ſchwerſten
mn Schnee und Eis er= Gefahren bringen. Schnelle und tatkräftige Hilfe wird ſodann nötig
uns mancher ſtrenge ſein, um Ausbeſſerungen und Verſtärkungen der Deiche auszuführen,
um aus gefährdeten oder ſchon überſchwemmten Gebieten Menſchen,
ters ſtreng der Winter 1789 geweſen ſein. An den Vieh und Gut zu bergen und anderweitig unterzubringen, um etwa
ünrgen damals viele Weinreben ein. Auch aus dem abgeſchnittenen Orten Lebensmittel und Behelfsmaterial zuzuführen.
Solche Hilfeleiſtung iſt ſeit langem Aufgabe der Techniſchen Not=
ſetr
Zuflüſſe des Rheins feſt zugefroren. Im Jahre hilfe. Im Einvernehmen mit den gleichfalls beſorgten Regierungen
ſhDs ſpäten Winters ſog. Weiße Oſtern. Im Jahre wird die Techniſche Nothilfe den zuſtändigen Waſſer= oder Strombau=
ſter
ebenfalls ſehr ſtreng. Damals waren ſchon im ämtern ihre Nothelferſchaft zur Verfügung ſtellen. Alle erforderlichen
ſtin Bäche zugefroven. Daß der Winter 1813 ſehr kalt Vorbereitungen werden zur Zeit mit Eifer betrieben, um gegen jede
iader Geſchichte bekannt.. Oſtern 1813 trat ein Kälte= Gefahr gewappnet zu ſein.
Es gilt nun, daß auch jeder Nothelfer einem an ihn ergehenden
W Damals trat noch Ende April (27. bis 29. April) Ruf zur Hilfeleiſtung Folge leiſtet. Er halte daher alte, aber für
Die Winter 1820 und 1821 waven ebenfalls ſehr / Waſſer und Kälte geeignete Kleidung bereit, ebenfalls feſtes und der=
De Bäche und Flüſſe feſt zugefroren. Mit ſchwer be= bes, möglichſt waſſerdichtes Schuhzeug.
Im Einvernehmen mit den zuſtändigen Regierungen ſollen in den
ſch die Kälte im Winter 1830 aus. Viele Wein= Orten Frankfurt a. M., Darmſtadt, Limburg, Hanau, Friedberg,
OhF Ene gingen ein. Strenge Kälte herrſchte im Winter / Fulda, Gießen, Marburg und Kaſſel beſondere Stützpunkte für ſolche
gerad n 50 Jahren. Die Kälte ſetzte ſchon im Oktober ein Hilfeleiſtungen gebildet werden, von denen aus die Ortsgruppen und
De zur kihmachten bei ſternhellen und klaren Nächten uner= Bereitſchaftstrupps der Techniſchen Nothilfe in enger Verbindung mit
MAinperaturen ſanben damals auf N7 Grad unter Null. den übrigen Hilfsorganiſationen, wie Automobilklubs, Rotes Kreuz,
Käderam der Bergſtraße ging viel Wild ein. Auch die Freiwilliger Feuerwehr uſw. alles tun werden, um jeder Gefahr ſchnell
e Nkner dem Froſt ſtark zu leiden. In vielen Gemar= und erfolgreich begegnen zu können.
Es ergeht daher hiermit an jeden Nothelfer der Ruf, bereitſtehen
FMtRTruwetter ein. Schon hoffte man, die Strenge des zu wollen, wenn es gilt, bedrängten Mitmenſchen Hilfe zu leiſten!

Aus dem Miniſterium des Innern wird uns geſchrieben:
Um für den Fall des Witterungsumſchlages auf alle Möglichkeiten
gerüſtet zu ſein, iſt von den zuſtändigen Behörden die Organiſation
eines Hilfsdienſtes in die Wege geleitet worden. Die Maßnahmen
ſollen in erſter Linie zur Sicherung gegen möglicherweiſe eintretendes
Hochwaſſer, Damm= und Deichbrüche und Ueberſchwemmungen dienen.
Zu dieſem Zweck müſſen nicht nur die in Frage kommenden Hilfs=
organiſationen
ſchnellſtens an die gefährdeten Punkte gebracht werden,
ſondern es ſind auch unter Umſtänden fortlaufend Material= und Ver=
pflegungstransperte
für die Helfer erforderlich.

Geite 7
Die für ſolchen Fall erforderliche Anzahl von Fahrzeugen iſt ſehr
groß. Der fetzt zur Verfügung ſtehende Fahrzeugpark reicht nicht aus.
Damit das Hilfswerk keine Störungen erleidet, ergeht deshalb an
alle Beſitzer von Laſtkraftwagen und Perſonen=
wagen
, insbeſondere an alle Gaumitglieder des Allgemeinen
Deutſchen Automobil=Clubs E. V., die Aufforderung, ihre Fahrzeuge
für dieſen Hilfsdienſt zur Verfügung zu ſtellen. Sie werden gebeten,
ſchriftlich ihre Adreſſe an die Geſchäftsſtelle des Gaues IIIa des ADAC.,
Frankfurt a. M., Stiftſtr. 39 (Tel. Hanſa 4516), umgehend mitzuteilen,
damit weiteres veranlaßt werden kann.
32. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſenlokkerie.
10. Tag der 5. Klaſſe. In der Vormittags=Ziehung vom
19. Februar fielen: 2 Gewinne zu je 10 000 RM. auf Nr. 212 991;
6 Gewinne zu je 5000 RM. auf Nr. 178318, 24407, 311 472; 2 Ge=
winne
zu je 3000 RM. auf Nr. 354 141; 10 Gewinne zu je 2000 RM.
auf Nr. 48 396, 343 599, 358 272, 365 998, 394 448: 20 Gewinne zu je
1000 RM. auf Nr. 34 026, 58 926, 79 161, 147 669, 156 487, 165 066,
250 100, 295 196, 301 9083, 382 266; ferner wurden gezogen: 86 Gewinne
zu je 500 RM. und 214 Gewinne zu je 300 RM. In der Nach=
mittags
=Ziehung fielen: 2 Gewinne zu je 10000 RM. auf
Nr. 62 565; 2 Gewinne zu je 5000 RM. auf Nr. 21 702; 10 Gewinne
zu je 3000 RM. auf Nr. 6772, 137050, 142892, 257 611, 354 908; 14 Ge=
winne
zu je 2000 RM. auf Nr. 134 264, 169 547, 193 485, 315 985,
339 068, 357 122, 370 404; P Gewinne zu je 1000 RM. auf Nr. 500,
30 709, 33 302, 48 240, 49 609, 101 378, 133 029, 214 697, B9 919,
247 992, 296 345, 309 979. 370 029, 379 506; ferner wurden gezogen:
78 Gewinne zu je 500 RM. und 204 Gewinne zu je 300 RMM. Im
Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu je 500 000 RMM.,
2 Gewinne zu je 500 000 RM., 2 zu je 300 000 RM., 2 zu je 200 000 RM.,
2 zu je 100 000 RM., 2 zu je 75 000 RM., 4 zu je 50 000 RM., 6 zu je
25 000 MMM., 60 zu je 10 000 RM., 112 zu je 5000 RM., 288 zu je 3000
RM., 528 zu je 2000 RM., 1150 zu je 1000 RM., 3084 zu je 500 RM.,
8014 zu je 300 RM. Ohne Gewähr.

Frankfurt.
Donnerstag, 21. Febr. 6.30: Morgengymnaſtik. e 12.30:
Schallplatten: Caruſo. S 15.05: Jugendſtunde. Direktor Menne:
Die Laufbahnen im Reichsheer und bei der Schutzpolßei.
6 16.35: Konzert des Funkorch. Mitw.: Elſe Liebhold (Sopran),
E. J. Kahn (Klavier). O 18.30: Kaſſel: Gartenbaudir. Stier:
Das Grün und ſeine Beziehungen zum Dorf= und Stadtbild,
O 19.30: München: Konzert des Münchener Bach=Vereins. Geiſtliche
Werke von Mozart. Sol.: Mia Peltenburg (Sopran), Ria Ginſter
(Sopran), Louis van Tulder (Tenor). O 21.15: Eine Stunde
Walzer. Strauß: Delirien. Fetras: La Barcarole, nach Hoff=
manns
Erzählungen. Ziehrer: Wiener Bürger. Drigv:
Les millions dArleguin. Strauß: Morgenblätter. Kalman:
Faſchingsfee‟ Walzer. Lehar: Eva, Walzer.
Stuttgart.
Donnerstag, 21. Febr. 10.30: Schallplatten. O 12.15: Schall=
platten
. o 13: Schallplatten. 16.35: Frankfurt: Nachmittags=
konzert
. Mitw.: Elſe Liebhold (Sopran), J. Kahn (Klavier). o 18:
Freiburg: A. Kern: Der Taubſtumme und ſeine Bildung. 18.30:
Stuttgart: Aerztevortrag: Dokumente des Vegetarismus. O 19:
Amtsgerichtsdir. Dr. Kallee: Geſetzliche Beſtimmungen, die man
kennen muß, wenn man in ein Lehrverhältnis eintritt. o 19.30:
Dr.=Ing. Jacob: Die Verwendung der Elektrizität in gewerblichen
Betrieben. 20: Landestheater Stuttgart: Turandot. Lyriſches
Drama von Puccini. Perſ.: Turandot, eine chineſiſche Prinzeſſin;
Altoum, Kaiſer von China; Timur entthronter König der Tar=
taren
; Der unbekannte Prinz (Kalaf), ſein Sohn; Liu, eine junge
Sklavin; Ping, Kanzler; Pang, Marſchall: Pong Küchenmeiſter;
Ein Mandarin; Der junge Prinz von Perſien: Der Scharfrichter;
Die kaiſerlichen Wachen: die Gehilfen des Henkers; Knaben; Prie=
ſter
; Mandarine; Würdenträger; die acht Weiſen; Turandots Kam=
merfrauen
; Diener; Soldaten; Bannerträger; Muſikanten; Schatten
der Verſtorbenen; geheimnisvolle Stimmen; die Menge. Zu Peking
In vergangenen Zeiten.
Berlin.
Donnerstag, 21. Febr. 12.30: Ein Beſuch des Wirtſchafts=
beraters
auf einem Bauernhof. (Zwiegeſpräch: Diplom=Landwirt
Deichmann und Tröſcher. 15.30: Dr. Cohn=Wiener: Van Gogh.
der Menſch und Künſtler S 16: K. W. Goldſchmidt: Shakeſpeare.
O 16 30: Unterhaltungsmuſik. Schmidt=Gentner=Orcheſter. O 17.30:
Dr. Milch: Wilhelm Speyer Walter von Hollander. 18.30:
Dr. Reſpondeck: Löhne und Wohlſtand in den Vereingten Staaten
von Amerika. 0 Prof. Dr. Bonn: Probleme der Weltwirtſchaft.
O 19.30: Prof. Dr. Hörth: Einführung zu den nachfolgenden Ein=
aktern
. O 20: Einakter=Abend. Sendeſpiele: Die Maienkönigin.
Schäferſpiel. Muſik von Chr. Gluck. Perſ.: Philint, Hirte: Helene,
Hirtin: Liſette, Hirtin; Marauis von Monſoupir, genannt Damon;
Richard, em reicher Pächter; Schäfer und Schäferinnen. Ver=
ſiegelt
. Komiſche Oper. Muſik von Leo Blech. Perſ.: Braun,
Bürgermeiſter: Elſe, ſeine Tochter; Frau Gertrud, eine junge Witwe;
Frau Willmers, im ſelben Hauſe wohnend: Bertel, ihr Sohn, Rats=
ſchreiber
; Lampe, Ratsdiener; Nachbar Knote, Schützenkönig Ort
der Handlung: Eine Kleinſtadt. Zeit: 1830. 0 Anſchl.: Tanzmuſik.
Kapelle Marek. Weber.
Deutſche Welle. Donnerstag, 21. Febr. 12: Geh. Baurat Lerche:
Wertverteilung (Geld Kapital). o 12.30: Mitteilungen des Reichs=
ſtädrebundes
. O 13.45: Bildfunkverſuche. O 14.30: Kinderſtunde.
O. Rückelt: Reiſen und Abenteuer: Wie uns der Eisbrecher Kraſſin
bei Spitzbergen rettete. o 15: Stud.=Dir. Zylmann: Ueberbürdung
der Schüler. O 15.40: Frauenſtunde: Dr. Camilla Stiemer: Wege
zur Ehe. o 16: Dr. med. Laura Turnau: Aerztl. Beratung für
Mädchen im Entwicklungsalter in Schule und Haus. 6 16.30: Berlin:
Unterhaltungsmuſik. Schmidt=Genthner=Orch. O 17.30: Paſtor D.
Schubert: Deutſches Leben in Rom. o 18: Ob.=Stud.=Dir. Dr.
Henning: Friedrich Spielhagen zum 100. Geburtstag. 6 18.30:
Spaniſch für Fortgeſchrittene. O 18.55: Prof. Dr. Ludwig: Pflanzen=
ſchutzliche
Maßnahmen als Mittel zur Qualitätsverbeſſerung garten=
baulicher
Erzeugniſſe. 0 1920: Dr. Jahn: Die Nationalökonomie des
reiſenden Kaufmanns. O 19.45: Einf. zu den Sendeſpielen. O 20:
Sende=Spiele. Einakter=Abend: Die Maienkönigin, Schäferſpiei
von Chr. Gluck. O Danach: Verſiegelt. Komiſche Oper von Leo
Blech. O Danach: Tanzmuſik. Kapelle Marek Weber.

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Faten., R.M. 156.-

[ ][  ][ ]

Seite 8

Reich und Ausland.
Ein märkiſches Schloß niedergebrannk.

Schloß Gollwitz bei Brandenburg,
Eigentum der Adelsfamilie von Rochow, wurde
ein Raub der Flammen. Das Feuer entſtand
bei den Lötarbeiten an einer ſchadhaften Waſſer=
leitung
. Die Löſcharbeiten verliefen wegen der
ungünſtigen Waſſerverhältniſſe und der Kälte=
erfolglos
. Das Schloß brannte bis auf die
Grundfeſten nieder.
Neue Verſchärfung der Kälte zu erwarten.
Berlin. Ueber die Wetterlage in Deutſchland
und den Nachbarländern wird berichtet: Das Anſtei=
gen
des Luftdrucks über ganz Nord= und Mittel=
europa
hat in Deutſchland fortſchreitende Aufheite=
rung
und neue Verſchärfung der Kälte hervorge=
rufen
. Die tiefſten Temperaturen wurden geſtern
früh in der Umgebung von Stettin mit 22 und bei
Hannover mit 20 Grad unter Null beobachtet, in
Stettin nachts ſogar 25 Grad Kälte. Berlin hatte
geſtern früh 15 Grad, außerhalb der Stadt 17½
Grad Kälte. Eine kleine Milderung des Froſtes, die
aber nur vorübergehender Natur zu ſein ſcheint, iſt
aus Oſtpreußen zu melden. Dort hat der Wind mehr
auf Nord gedreht, und der Seewind hat eine nied=
rige
Wolkendecke erzeugt, die mit einer leichten Mil=
derung
der Kälte verbunden war. Königsberg hatte
vorgeſtern abend 20, geſtern früh 11 Grad Kälte.
Dies wird aber nur eine vorübergehende Erſcheinung
ſein. Im ganzen iſt die Wetterlage außerordentlich
beſtändig, es iſt auch für heute mit heiterem Wetter,
öſtlichen Winden und weiterer Verſchärfung der
Kälte zu rechnen. Auf dem ganzen übrigen euro=
päiſchen
Feſtlande iſt keine beſondere Veränderung
eingetreten. In Südfrankreich beträgt die Durch=
ſchnittstemperatur
minus 6 Grad, im mittleren
Frankreich bis zu 18 Grad. Auch England hat größ=
tenteils
Temperaturen unter Null. In Nordeuropa
iſt die Wetterlage unverändert, mit Mindeſttempera=
turen
bis zu 31 Grad, ebenſo in Rußland mit Tem=
veraturen
bis zu 35 Grad unter Null.
Sühne nach zehn Jahren.
Köln. Das Schöffengericht verurteilte geſtern
swei Burſchen, die am 18. Oktober 1919 im Walde
bei Kerpen einen Kaſſenboten überfallen und ihm
Lohngelder im Betrage von 10 000 Mark geraubt
hatten, zu einer Gefängnisſtrafe von drei, bzw.
zweieinhalb Jahren. Davon ſollen zwei bis an=
derthalb
Jahre ausgeſetzt werden, falls ſich die Ver=
urteilten
im Gefängnis einwandfrei führen. Wegen
derſelben Straftat waren im Jahre 1920 zwei Ker=
pener
Einwohner, die ſich durch unbedachte Redens=
arten
verdächtig gemacht hatten, auf Grund eines
Indizienbeweiſes vom Schwurgericht zu mehrjähri=
gen
Zuchthausſtrafen verurteilt worden. Erſt ſpäter
konnten auf Grund von Redereien die wahren Schul=
digen
ermittelt werden. Bei der Feſtſetzung des Straf=
maßes
in dem geſtern ergangenen Urteil hat ſich das
Gericht von der Berückſichtigung der damaligen Zeit=
verhältniſſe
und von dem Umſtand leiten laſſen, daß
die Tat bald zehn Jahre zurückliegt.
Eiſenbahnunglück bei Kempten.
Kempten. Dienstag nachmittag um 2.30 Uhr
fuhr der Nachgüterzug 8413 bei der Einfahrt in den
Kemptener Güterbahnhof auf eine Wagenpartie auf.
Der Lokomotivführer erlitt dabei ſo ſchwere Ver=
leßungen
, daß er kurz darauf ſtarb. Ein Hilfsar=
beiter
wurde ſchwer verletzt ins Krankenhaus ein=
geliefert
. Die Lokomotive und ein Güterwagen wur=
den
ſtark beſchädigt.
Welt=Reklame in Berlin.

M. Younggreen,
ſer Leiter der amerikaniſchen Reklameverbände,
weilt in Berlin, um mit den Vertretern der
europäiſchen Vereinigungen über die Ausgeſtal=
kung
des Reklame=Kongreſſes zu konferieren, der
im Sommer in Berlin ſtattfinden wird.

Donnerstag, den 21. Februar 1929
Diunoinder keid Horter amergranddayn
Ueber 50 Verletzte, darunker 10 Schwerverlekzke, über 100 Rauchvergiftungen.

New York. Auf der Untergrundbahnſtrecke
nach Hoboken geriet am Dienstag, zur Zeit des
großen Abendverkehrs, ein vollbeſetzter Untergrund=
bahnzug
unter dem Hudſonfluß in Brand. Die plötz=
lich
ausſchlagenden Flammen und der ſchnell zu=
nehmende
dichte Rauch und Qualm verurſachten eine
außerordentliche Panik unter den Fahrgäſten, bei der
mehrere lebensgefährlich und über 50 leichter verletzt
wurden. Außerdem erkrankten über 100 Perſonen an
Rauchvergiftung. Die Darſtellungen der Paſſagiere
über die Urſache des Brandes weichen von einander
ab. Die einen wollen ihn auf Kurzſchluß zurück=
führen
, die anderen behaupten, Zeitungs= und an=
dere
Papierabfälle, die neben den Gleiſen lagen,
hätten ſich entzündet. Als die Flammen an den
Wagen des betreffenden Zuges in die Höhe ſchoſſen
und Rauch in die Abteilungen, drang, ſind die Fahi=
gäſte
, in wilder Flucht, einander drängend und
ſtoßend, in die hinteren Wagen geſtürzt, wo ſie von
den ahnungsloſen Inſaſſen zunächſt heftig abgewehrt
wurden. Es kam zu Kämpfen, bei denen nicht nur
Kleider zerriſſen, ſondern auch Perſonen verletzt
wurden. Viele wurden ohnmächtig. Nur mit großer
Mühe gelang es, die Paſſagiere, die vielfach durch
die Panik völlig verwirrt waren, zu Fuß durch den
Tunnel nach Newv York zurückzuführen, was faſt zwei
Stunden beanſpruchte. Viele brachen zuſammen, als
ſie die friſche Luft erreichten.
Die erſten wirren Nachrichten über das Unglück
im Untergrundbahntunnel under dem Hudſonfluß
riefen eine außerordentliche Aufregung hervor, die
erſt abnahm, als bekannt wurde, daß bei dem Brand
des Hudſon=Zuges keine Menſchen ums Leben ge=
kommen
ſeien. Immerhin hat ſich die Mehrzahl der
500 Paſſagiere in ärztliche Behandlung begeben müſ=
ſen
. Die Rettung der Paſſagiere glückte dank der
vorzüglichen Organiſation der erforderlichen Hilfs=
maßnahmen
. Ambulanzen, Feuerwehr und die Po=
lizei
waren ſofort zur Stelle. Wenn die Herausfüh=

rung der Inſaſſen des in Brand geratenen Zuges
dennoch über zwei Stunden dauerte, ſo lag das an
der Entfernung der nächſten Station und an der
Tatſache, daß die meiſten ſo verwirrt waren, daß ſie
die Anordnungen ihrer Retter teils teilnahmslos
aufnahmen, teils ihnen ſogar Widerſtand entgegen=
ſetzten
. Das ruhige und beſonnene Verhalten der
Sanitäter und auch der Angeſtellten der Untergrund=
bahngeſellſchaft
ſowie der Feuerwehrgeſellſchaften,
trugen dazu bei, daß der Brand nicht noch ſchwerere
Folgen hatte.
Bei dem Unglück im Hudſontunnel der Unter=
grundbahn
ſind nach den neueſten Mitteilungen im
ganzen zehn Perſonen ſchwer verletzt ſvorden. Die
Panik unter den etwa tauſend Paſſagieren des
brennenden Zuges hat, wie den Augenzeugenberich=
ten
zu entnehmen iſt, geradezu phantaſtiſche Formen
angenommen. Viele, die auf eigene Fauſt zu flüchten
verſuchten, liefen nach der falſchen Richtung und
irrten dann in dem Tunnel umher, bis es der Poli=
zei
gelang, ſämtliche Verſprengte zu ſammeln. Auch
dann boten ſich ihrem Abtransport große Schwierig=
keiten
, da hinter dem in Brand geratenen Zug ſich
eine ganze Reihe von New York kommender weiterer
Züge angeſammelt hatte und wegen der Enge des
Tunnels die Zurückgeleiteten ihren Weg durch die
Gänge der haltenden Züge nehmen mußten. Noch
unaufgeklärt iſt, durch was der Zug in Brand ge=
raten
iſt.
Immer mehr Verletzte bei dem Untergrund=
bahnunglück
in New York.
Wie die B. Z. aus New York berichtet, dürfte
die Zahl der Verletzten nach neueren Feſtſtellungen
über 300 betragen. Im St.=Vinzent=Hoſpital, das
dem Tunneleingang am nächſten liegt, ſind, wie das
Hoſpital berichtet, allein 250 Verletzte eingeliefert.
Omnibuſſe mußten eingeſetzt werden, um die Verun=
glückten
zu überführen, da die Ambulanzen nicht
ausreichten.

Carl=Schurz= Fahrk deutſcher Burſchenſchaftler.
Zum 100. Geburtskag des großen deutſch=amerikaniſchen Führers.

Deutſche Burſchenſchaftler an Bord des Albert Ballin.
Amerika feiert am 2. März den 100 Geburtstag des berühmten deutſch=amerikaniſchen Führers
Carl Schurz. Deutſche Burſchenſchaftler haben ſich nach New York eingeſchifft, um an der
100=Jahr=Feier im Namen der deutſchen Studenten teilzunehmen. Carl Schurz ſelbſt war ein
begeiſterter Burſchenſchaftler und mußte zwanzigjährig nach dem badiſchen Aufſtand 1849 nach
Amerika fliehen. Er wurde der Führer der republikaniſchen Partei, focht als General gegen die
Südſtaaten, war 18771881 Miniſter des Innern und ſtarb 1906.

Die Brüder Saß wurden erkannt.

Berlin. Die Aufklärung des großen Bank=
einbruchs
am Wittenbergplatz iſt, wie die V. Z.
meldet, ein großes Stück vorwärts gekommen. Wäh=
rend
bisher für die Täterſchaft der drei Brüder
Saß nur allgemeine Umſtände ſprachen, iſt es der
Polizei gelungen, einige direkte Tatindizien zu er=
mitteln
. Die drei verhafteten Brüder Saß ſwurden
unter ſorgſamer Bedeckung unauffälbig an den Tat=
ort
des Bankeinbruches am Wittenbergplatz geführt.
Die Kriminalpolizei ſtellte ſie zunächſt den einzelnen
Bankbeamten gegenüber, um zu ermitteln, ob die
Brüder Saß vielleicht in dem Treſor ein Schließfach
beſeſſen haben. Dieſe Ermittlungen ſind noch nicht
abgeſchloſſen. Es ergab ſich aber bei der Gegenüber=
ſtellung
der Brüder Saß mit den Hausbewohnern
und mit einzelnen Paſſanten, die in den fraglichen
Nächten verdächtige Geſtalten vor dem Hauſe und
in dem Haushof bemerkt haben wollten, eine ſenſa=
tionelle
Ueberraſchung, durch die die Kriminalpolizei
in ihrem Glauben an die Täterſchaft der Brüder
Saß beſtärkt wurde. Die drei Brüder Saß wurden
nämlich von mehreren Hausbewohnern und von den
genannten Straßenpaſſanten ohne jeden Zweifel wie=
der
erkannt. Dieſe Zeugen ſagten übereinſtimmend
aus, daß die drei Brüder Saß in den in Frage
kommenden Nächten vor dem Haus und auf dem
Hofe von ihnen beobachtet worden ſind. Dieſe Zeu=
gen
ſind um ſo wichtiger, als den Zeugen die Brü=
der
Saß nicht als die vermutlichen Täter vorgeführt
wurden, ſondern ſie wurden von ihnen aus der Reihe
von nichtuniformierten Beamten einwandfrei erkannt.

Dresden. Das Gemeinſame Schöffe
Dresden verurteilte den 40jährigen Mechaniker
hard Mittring aus Dresden=Cotta wegen M
brechens und Betrugs zu insgeſamt drei
Zuchthaus und drei Jahren Ehrenrechtsverluſt
ring hat in der Zeit von 1926 bis Anfa
insgeſamt etwa 12 000 falſche Einmarkſtücke he
und in Dresden und anderwärts in Verkehr

Wieder ein Berliner Fabrikgebäude aus=
gebrannt
.
Berlin. Geſter nacht iſt wiederum ein als
Hinterhaus in einem Gebäudeblock liegendes Fabrik=
gebäude
, in dem verſchiedene Betriebe untergebracht
waren, ausgebrannt. Die äußeren Umſtände erin=
nern
auch hier wieder an die zahlreichen Brandkata=
ſtrophen
, wie ſie im Laufe dieſes Winters zu ver=
zeichnen
waren. Allerdings ſind Menſchenleben dies=
mal
nicht in Gefahr gekommen, da der Brand zwi=
ſchen
2 und 3 Uhr morgens ausbrach. Die Feuer=
wehr
, die bis gegen 11 Uhr tätig war, hatte unter
der außerordentlich ſtarken Rauchentwicklung zu lei=
den
. Der Brand drohte vorübergehend auch die
Dächer der Nachbargebäude zu ergreifen; dieſe klei=
neren
Brandherde konnten jedoch bald erſtickt wer=
den
. Zerſtört wurde u. a. der in dem ausgebrannten
Gebäude untergebrachte Betrieb einer Etiketten= und
einer Möbelfabrik. Das Feuer hat vermutlich in der
Etikettenfabrik ſeinen Urſprung gehabt.
Schweres Exploſionsunglück im Kaliwerk
Kaiſerroda.
Merkers. Nachdem ſich erſt am Samstag
abend im Kaliwerk Kaiſerroda ein tödlicher Unglücks=
fall
ereignet hatte, dem ein zwanzigjähriger Ran=
gierer
zum Opfer gefallen war, ereignete ſich am
Montag im Schacht ein folgenſchweres Exploſions=
unglück
. Zwei Arbeiter waren damit beſchäftigt,
Sprengarbeiten mit flüſſiger Luft auszuführen. Aus
noch nicht bekannter Urſache explodierte ihre Spreng=
hülſe
. Die Wirkung war furchtbar. Die beiden Berg=
leute
wurden ſofort getötet und zerriſſen. Zwei an=
dere
Arbeiter waren einen Augenblick vorher fortge=
gangen
, wurden aber durch den ungeheuren Luft=
druck
in einer Entfernung von hundert Metern zu
Boden geriſſen. Der eine erlitt einen Nervenchock,
der andere geringfügige Verletzungen. Die Rettungs=
abteilung
mit Sauerſtoffapparaten war bald zur
Stelle und rettete die beiden verletzten Arbeiter. Die
Exploſion war ſo gewaltig, daß eine 1,50 Meter dicke
Mauer glatt hinweggefegt und Maſchinen ſowie
Förderwagen umgeworfen wurden.

Berihnte Kunſtwerke
Malerei in Be

Bildwerke aus ruſſiſchen
(ſogenannte Ikone) aus dem früie
zeigen das ruſſiſche Volksbildun=;
und die Deutſche Geſellſchaft zum
europas im Berliner Kunſtgewern
unſerem Bild iſt eine Darſtellun
Michael zu ſehen. Links vo
Profeſſor Jgor Grabar, rechts P)
aus Moskau.
Gasrohrbrüche ohng
Gänzliche Einſtellung der Diezer
Diez. Mehrere Gasrohrbrück,
durch die Kälte, konnten bis jetz=
werden
, und die Gefahr, daß aucr
ſtrömenden Gas Menſchen zum Op n.
wird daher immer größer. Auf Am=
lizeiverwaltung
, die ſich dabei aun
Landrecht von 1794 ſtützt, mußte Ei3
ſeine Gaslieferung gänzlich einſtel T
erſt wieder nach Beſeitigung des Leru
nehmen.
Eine ganze Familie durch G=
verunglückt
.
Trier. In einem Hauſe der
wurde eine aus Vater, Mutter und
Sohn beſtehende Familie tot in d
funden. Es liegt Gasvergiftung .
im gleichen Haus wohnende Familin
mittag noch um Hilfe rufen und
kenhaus gebracht. Das Gas war ir
bruchs von der Straße aus ins Hall
Wieder eine Gasvergä=
Saarbrücken. Wie die
tung aus Sulzbach meldet, wurder
ſtrömende Gaſe der Bergmann 2
Wohnung getötet, während ſeine 7
fährlichem Zuſtande in das Kranu
werden mußte.
Zum Gasunglück im Pariſer

Paris. Die Identifizierung?
Gasunfalles im Pariſer Nachtaſyl
folgt. Es handelt ſich zumeiſt um Le
Teil über 60 Jahre. Eine Perſon
vermutet hatte, erſchien auf dem
und erklärte, daß ſie zwar in dem be,
ſaal ſchlief, um 1 Uhr jedoch infolge.
Saal verließ und ſich in einen ard
begeben habe. Sie wußte jedoch
Schlafgenoſſen, die in dem erſten
waren, infolge des ausſtrömenden
ben gekommen waren.
Zugunglück in Belg?
Bräſſel. Bei Schendelbedkes
kannter Urſache ein Perſonenzug m.
zug zuſammen. Bisher wurden zwe.
gen; 20 bis 25 Perſonen erlitten mr
ſchwere Verletzungen.
Einführung der Brotkarte 5i!
Moskau. Der Moskauer Sool
März ein Broteinkaufsbüchlein einzt. 0
werktätige Bevölkerung bleiben die
preiſe beſtehen, doch werden ſie ſu.
erhöht. In dem Beſchluß wird da.
daß die Mehlvorräte vollkommen A.u
Bedarf der Bevölkerung zu decken.
bezwecke lediglich eine Bekämpfung
Ueberſchwemmungen und mI
in Griechenland.
Athen. Infolge von Ueberſch=
die
Verbindungen mit vier Outſchſ.
vitza völlig unterbrochen. Die gr.
türkiſchen Grenzbehörden haben F.
Hilfsdienſt für die betroffenen 4
Durch die Ueberſchwemmungen ſind
bgeſchnitten. Flugzeuge haben ſich
ſtätten begeben. Das ganze Land
neuen Kältewelle heimgeſucht.
Erdbeben in Spani
Madrid. In der Nacht zum
in San Sebaſtian und in der Proc
äußerſt heftiges Erdbeben verſpul
mehreren Ortſchaften verließen de
Häuſer und flüchteten ins freie Se
turm der Kirche von Arnodo und
ſteine ſtürzten ein. Von den beunche
wurden mächtige Felsblöcke ins Tal=
Drei Frauen bei einem Brande.
London. Bei einer Feuersbr.o!
Hauſe in Wallaſeyz (Cheſhire) aus02.
Frauen ums Leben. Der Mann
rettete ſeine Kinder über die D
Treppe. Als er hierauf zur Retzmcke.
rückkehren wollte, war es jedoch
Flammen jedes Vordringen unmohl.

[ ][  ][ ]

Donnerstag, den 21. Februar 1929

Seite 9

Von Dr. Karl Bergmann.
Ausführungen ſind ein Teil des Vortrages, den der
Jortbildungslehrgang für heſſiſche Neuphilo=
Die bei dieſer Gelegenheit über deutſche und fran=
mrsverhältniſſe
mitgeteilten Zahlen ſind im allgemei=
abei aber doch von ſo großer Bedeutung, daß ſie es
ſawößeren Leſerkreis zugänglich gemacht zu werden.
1sFählung von 1925 hat Deutſchland eine Bevölkerungs=
3 Millionen, Frankreich nach der Volkszählung von
41 Millionen. Auf den Quadratkilometer kommen
5 134, in Frankreich nur 74 Eimwohner, d. h. mit
tee Volksdichte in Deutzſchland iſt beinahe doppelt ſo
ich. Sind ſchon dieſe Zahlen von großer Bedeutung
spolitiſchen Unterſchiede zwiſchen den beiden Län=
eſe
Unterſchiede noch greller hervor, wenn wir das
erungsproblem Deutſchlands und Frankreichs einer
ſiſchen Betrachtung unterziehen. Zugrunde liegen die
urch den Volkszählungen von 1900, 1910 und 1925
1926). Während für dieſe drei Jahre die Zahl der
ſſt Städte mit 100 000 und mehr Einwohnern, in
nd 46 betrug, ſind die entſprechenden Zahlen in
Nyp 17. In Deutſchland hat ſonach die Zahl der Groß=
tgum
von 25 Jahren um nicht weniger als 17 zu=
merh
dagegen hat in dergleichen Zeitſpanne nur eine
wirre Großſtadt erfahren. Noch wichtiger aber als die
in, iſt deren Bevölkerungsziffer. Hier ſind ganz auf=
3 feſtzuſtellen. Deutſchland beſitzt in Berlin und
onenſtädte. Frankreich hat nur die Millionenſtadt
ſüs zählt ferner noch fünf Großſtädte von über 500 000
leich nur zwei; während dann in Frankreich
8 völkerungszahl ohne jeden Uebergang von 571 000
TBordeaux) und 202 000 (Lille) ſinkt, vollzieht ſich
Deutſchland ganz allmählich von 471000 (Eſſen) bis
iter) auf dem Wege über 17 Großſtädte. An Groß=
000 Einwohner hat Deutſchland 22, Frankreich 12.
edunglicher als dieſe Zahlen wirken die Hundertſätze.
reit in Deutſchland 26,6 v. H., in Frankreich 15,5
ſub=völkerung in Großſtädten; die großſtädtiſche Be=
deurhands
iſt alſo um 11,1 Prozent derjenigen Frankreichs
und= ih end der Zuwachs in Frankreich ſeit 1910 nur 1,1
hägrt ih ſich die Zunahme für Deutſchland auf 2.4 Prozent.
d ailft ockene, nüchterne Zahlen, aber ſie reden eine beach=
Sprach In ihnen zeigt ſich, in welch erſchreckendem Tempo
and )) mwandlung der klein= und mittelſtädtiſchen Bevöl=
ih

grofüt’ſchen vor ſich geht. Wir haben in Deutſchland für
eimiſ amerikaniſches Wachstum zu verzeichnen. Berlin
1 ganz zwei Millionen Einwohner, heute iſt die Be=
r/s=Berlin auf über 4 Millionen angewachſen; Köln
25 Jahren eine Zunahme von über 300 000 Seelen;
ſl Pachstum von Eſſin a. d. Ruhr. Mag auch in die=
ermßillen
das Anſchwellen der Bevölkerungsziffer zum
gehml ungen beruhen, ſo verlieren die Zahlen dadurch

ſrr Bedeutung. Dieſem Wachstum der deutſchen
rich nichts ähnliches an die Seite zu ſtellen. Abgeſehen
(änwohnerzahl in 2 Jahren nur um 157 000 ge=
hwr
lediglich bei der Hafenſtadt Marſeille eine Zu=
und bei Lyon eine ſolche von rund 110000 Seelen
anderin franzöſiſchen Großſtädten bewegen ſich die
leſcheideneren Grenzen als in Deutzſchland.

miauſch leidet, wird dieſes Wachstum der deutſchen
uh. und Bevölkerungsziffer mit Freuden begrüßen,
ſiß nicht zu leugnen, daß ſich vor allem in der Zu=
roßſtädte
von 29 auf 41 vor dem Kriege der Auf=
auf
den Gebieten des Handels und der Induſtrie
A aber nüchtern hinſieht, kann auch bedenklich ge=
tucht
die Frage auf: Bedeuten dieſe Zahlen Stärfe
ſie wirken ſie ſich u. a. auf die Löſung der ſozialen
e ſoziale Frage in dem großſtädtiſchen Deutſchland
ne geimſtädtiſchen Frankreich brennender? Während wir
deudem beſten Wege ſind, daß der Großſtadtmenſch der
ſchAird, ſind der Bauer und der Kleinſtädter die typi=
ſehAd
ſie werden es noch auf lange hinaus bleiben. Von
ter tung iſt die Frage der geſundheitlichen Auswir=
Wrungsverhältniſſe. Der Franzoſe iſt kleiner als der
Nrat in den Schultern, nicht ſo kräftig, auch nicht ſo
izühe, flink und geſchickt. Wir ſtellten ihn uns vor
s dekadent vor und haben dieſe Anſicht wohl auch
gen in unſere Berechnung des Kriegsausganges ge=
ahme
der franzöſiſchen Bevölkerung gab uns zu
wiſſes Recht; wir hielten den Geburtenrückgang für
werlichen Untüchtigkeit der Raſſe; er iſt aber eine
iſerung der Kinderzahl‟. Daß wir bei einem Volk,
m, nicht von einer Dekadenz, einer Entartung, ſpre=
aus
den oben mitgeteilten Zahlen hervor. Deren
S Deutſche darin, daß ſie uns vor der irrigen Mei=
b
die Franzoſen ein in abſteigender Linie ſich be=
ben
. Dieſe nüchternen Zahlen zeigen uns, wie eine
derin liegt, daß es noch ein Volk der Bauern und
olches Volk lebt aber viel in der Natur und iſt
len zerſtörenden Wirkungen der Großſtädte aus=

Ein wirkſamer Grippeſchutz.
Von Dr. Sell=Darmſtadt.
In mancherlei Geſtalt bedroht die Grippe unſere Ge=
ſundheit
; bei mancher Epidemie verläuft ſie anſcheinend gut=
artig
, aber die Kranken bekommen nachher eine Gelbſucht, das
Zeichen einer Erkrankung der Leber; in manchen Jahren
bringt die Grippe ſchwere Lungenentzündungen mit ſich oder
ſie kommt gar in Form der Kopfgrippe, die für’s ganze Leben
ſchwere Störungen im Gebiete des Gehirns und Nerven=
ſyſtems
zurücklaſſen kann.
Es iſt nur zu ſehr berechtigt, wenn die Menſchen ſich vor
dieſem heimtückiſchen Gaſte fürchten und nach Schutz vor ihm
fragen. Bei dieſer Gelegenheit ſei davor gewarnt, ſich irgend=
eines
der in den Zeitungen empfohlenen Mittel zu kaufen,
mein Mittel iſt billiger und wirkſamer. Aber das iſt der
große Haken, es ſetzt Wiſſen und Gewiſſenhaftigkeit voraus
und eine gemeinnützige Geſinnung, das Wahrmachen des viel=
gebrauchten
Spruches einer für alle und alle für einen
Die gemeinſame Gefahr der Grippe iſt ſo recht geeignet,
jedem Denkenden zu zeigen, wie ſehr doch jedermanns Ge=
ſundheit
von dem Wiſſen und der Gewiſſenhaftigkeit aller
anderen abhängt. Zwar iſt es nicht ſicher, ob die verſchiedenen
Formen der Grippe von einem einzigen Krankheitskeim ( Ba=
zillus
) verurſacht werden, aber das iſt ſicher, daß die Grippe=
bazillen
in Hals, Naſe, Rachen, Kehlkopf ihr Weſen treiben
und von dort aus durch Huſten, Nieſen, Auswerfen in die
Außenwelt gelangen. Man weiß auch ſchon lange, daß die
Keime der anſteckenden Gehirnhautentzündung, der epide=
miſchen
Genickſtarre und die der ſpinalen Kinderlähmung,
im Naſenrachenraume zu finden ſind; ſo darf es uns bei der
Kopfgrippe auch nicht wundern.
Es iſt weiterhin nachgewieſen, daß die Keime der Lungen=
entzündung
im Auswurfe von Grippekranken zu finden ſind,
die gar keine Lungenentzündung haben. Aber der Nächſte,
den der Kranke anhuſtet, kann eine fürchterlich ſchwere
Lungenentzündung bekommen. Deshalb ſollte die gemeinſame
Grippegefahr die Menſchheit veranlaſſen, gegen die Anſteckung
durch Huſten das einfache Verfahren ganz allgemein einzu=
führen
, das ſchon ſeit langen Jahren empfohlen und erprobt
iſt. Es genügt nicht, daß der Huſtende ſich beim Huſten ab=
wendet
, denn erſtens kann dort auch einer ſtehen, wohin er
ſich wendet, zweitens weiß man, daß im Zimmer die feinen,
bazillenhaltigen Huſtentröpfchen lange Zeit in der Luft
ſchweben können oder von Möbeln, Kleidern, Fußboden wie=
der
aufgewirbelt werden. Es genügt auch nicht, das Taſchen=
tuch
beim Huſten vorzuhalten, denn man weiß, daß die an
Fäſerchen des Stoffes angetrockneten Bazillen beſonders lange
und weit im geſchloſſenen Raume ſchweben. Einzig richtig
und einzig den wiſſenſchaftlichen Feſtſtellungen entſprechend
iſt es, daß jeder Huſtende oder Nieſende ſich ein
zweites Taſchentuch, das Huſtentuch genannt wird,
täglich friſch einſteckt und nur in die inneren
Fächer dieſes Tuches huſtet oder nieſt. Das
Huſtentuch muß immer glatt bleiben, damit man Innenſeiten
und Außenſeiten unterſcheiden kann, es darf niemals ver=
knäult
oder entfaltet werden, niemals zu anderen Zwecken
für Naſe, Stirn oder zum Winken benutzt werden, es darf
nicht in Benutzung bleiben, bis es verbraucht ausſieht, ſondern
muß jeden Abend in ein Gefäß mit keimtötender Löſung ge=
worfen
werden.
Die Menſchheit von 1929 ſollte reif ſein zu ſolcher feinen
und weitgreifenden Krankheitsverhütung! Jedermann muß
wiſſen, daß in den inneren Fächern des Huſtentuches in
Maſſen Krankheitskeime aller Art ſitzen, die er nicht ent=
ſchlüpfen
laſſen darf, damit ſie andere Menſchen anfallen und
krankmachen können. Neben den Keimen der Katarrhe ſind
das die Verurſacher von Keuchhuſten, Maſern, Lungenentzün=
dung
, Genickſtarre, Schwindſucht und noch manche andere,
beſonders aber die Keime der unheimlichen Grippe. Mit ganz
anderer Ruhe könnten wir der Grippe entgegenſehen, wenn
das Huſtentuch ſchon ſo allgemein gebräuchlich wäre, wie das
Taſchentuch.

Hauptſchriftleitung: Rudolf Maupe
Verantwortlſch für Pollilk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feulſleion, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell: Willy Kuble; Druck
und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

Die heutige Nummer hat 12 Geiten.

Waſſerball.
Rol-Weiß, V. ſ. R.-1. Frankfurker S.Cl. 7:5.
Die obengenannten Gegner trafen ſich zu dem Vorſpiel in Frank=
furt
. Das Spiel ſtand unter einer ſichtlichen Ueberlegenheit der Darm=
ſtädter
, die bereits kurz nach Beginn durch gute Kombination die Frank=
furter
mit 4:0 Toren überraſchen konnten. Das bis dahin faire Spiel
wurde leider von nun ab beiderſeits außerordentlich hart durchgeführt.
Wenn das Spiel zum Schluſſe 7 5 ausging und nicht höher, ſo haben
ſich die Darmſtädter dieſes Reſultat ſelbſt zuzuſchreiben, da ſie auf die
harte Spielweiſe der Frankfurter, die mit allen Mitteln das Reſultat
niedrig halten wollten, eingingen, anſtatt ihr angefangenes Spielſyſtem
weiter durchzuführen.
Das Rückſpiel, zwiſchen Rot=Weiß und dem 1. Frankfurter
Sp. Cl. findet, wie bereits bekannt, heute Donnerstag, 8. 30
Uhr abends, im Städtiſchen Hallenbad ſtatt. Unter
der Leitung des Herrn Leherzapf (Jungdeutſchland) wird ſich das Spigl
abwickeln.

Karl Heß, Rot=Weiß, V. f. R., Zweiter in der Meiſterſchaft des
II. Kreiſes, D.A. S. V. 1891.
Wie bereits erwähnt, ſtartete die junge Box=Albteilung mit einer
kleinen Mannſchaft am Samstag und Sonntag bei den Meiſterſchaften
des II. Kreiſes des Deutſchen Athletik=Sport=Verbandes 1891 in Idar
an der Nahe.
Karl Heß im Schwergewicht führte ſich in ſeinem erſten Kampf gut
ein; ſchon in der erſten Runde zwang er ſeinen Gegner, Heberlin,
Seros Wiesbaden, dunh ſyſtematiſche Arbeit zur Aufgabe, mußte ſich
aber im Ertſcheidungskampf dem vorjährigen Meiſter, Melzow, Heros
Wiesbaden, beugen.
Fritz Walther, der im Weltergeſicht leider Uebergewicht brachte,
mußte im Mitielgewicht ſtarten. In ſeinem Kampf gegen Meyer, Ober=
urſel
, zeigte er ſeine große Kampfkraft, verlor aber über drei Runden
knapp nach Punkten und ſchied daurit aus dem engeren Wettbewerb.
Fritz Schmidt, der ausſichtsreiche Bewerber in der Leichtgewichts=
klaſſe
, war leider nicht mit von der Partie, da er wegen Grippe das
Bett hüten mußte.
Die Teilnehmer waren von der Aufnahme in der ſchönen Naheſtadt
hochbefriedigt und denken noch lange an die vorbildliche Idarer Gaſt=
ſreundſchaft
.
Tennis.
Tgde. D. 46A. Sp. Cl.
Heute abend treffen ſich um 8 Uhr im grünen Zimmer der Woogs=
turnhalle
die Tennisabteilungen der Turngemeinde 1846 und des Aka=
demiſchen
Sportklubs zu einem Tiſch=Tenniswettkampf. Es
ſtehen ſich acht Herren auf jeder Seite im Einzel und Doppel gegenüber.

Geſchäftliches.

Trinkt Fachinger. Der tägliche Gebrauch des altbewährten,
alkaliſchen Fachinger Waſſers iſt ſchon manchem Karlsbader Stammgaſt
zum unentbehrlichen Bedürfnis geworden, ſchon um den Karlsbader Er=
folg
möglichſt lange Zeit zu erhalten, ſowie um Wückfälle zu verhüten.

Wetkerbericht.

Infolge nächtlicher Ausſtrahlung hat der Froſt wieder angezogen
und erreichte im nördlichen Deurſchland Werte bis unter minus 20 Gr.
(Hannover 2, Schwinemünde 22). Eine Aenderung der Wetter=
lage
ſteht nicht betor. Es dürften ſich vielmehr auch in unſerem Bezirk
die Fröſte während der klaren Nacht noch weiter verſchärfen.
Ausſichten für Donnerstag, den 21. Februar: Meiſt heiteres Wetter und
trocken, nachts ſtärkere Strahlungsfröſte.
Ausſichten für Freitag, den 22. Februar: Noch wenig Aenderung der
Wetterlage.

Schnee- und Bekkermeldungen des Heſſiſchen
Verkehrsverbandes Darmftadk vom 20. Februgk.

Ort Schnee
höhe Kälte Witterungs=
Charakter Skibahn Starkenburg: Beerfelden 35 cm Neuſchnee ſehr gut Lichtenberg 30 cm ſehr gut Lindenfels 30 cm ſehr gut Lützelbach 35 cm 6 2 Pulverſchnee ſehr gut Neunkirchen 50 cm 182 beſtändig ſehr gut Tromm 60 cm 17 trüb ſehr gut Wald=Michelbach . . 35 cm Pulverſchnee ſehr gut Rothenberg 35 cm 180 Neuſchnee ſehr gut Oberheſ ſen: Hoherodskopf 65 cm 190 Neuſchnee ſehr gut Herchenhainer Höhe 70 cm 180 ſehr gut

[ ][  ][ ]

hall
für
Eet
Veu
wwei
cuf
die
und

Der Poſtſcheckverkehr im Januar 1929. Die Zahl der Poſtſcheck=
konten
betrug Ende Januar 1929 951 801 gegen 949 294 Ende Dezem=
ber
1928. Mithin iſt im Berichtswenat ein Zugang von 2507 zu ver=
zeichnen
. Auf den Kenten wurden im Januar 39 938 000 Gutſchriften
über 6530,4 Mill. MM. und 22 572 000 Laſtſchriften über 6647,6 Mill.

Reichsmark ausgeführt. Der Geſamtumſatz ſtellt ſich demnach auf
62 510 000 Buchugen über 13 178 Mill. RM. Davon ſind 10,699,2 Mill.
Reichsmark bargeldlos beglichen. Die Guthaben auf den Poſtſcheck=
konten
erreichten Ende Januar 1929 die Höhe von 562,9 Mill. RM.,
im Monatsdurchſchnitt 645,4 Mill. RMM. Im Ueberweiſungsverkehr
mit dem Auslande ſind 15,4 Mill. RM. umgeſetzt worden.
Die Kohlenförderung des Ruhrg=biets im Monat Januar 1929. Im.
Monat Januuar 1929 wurden insgeſamt in 26 Arbeitstagen 10 129 032
To. Kohle gefördert gegen 8865 909 To. in 23½8 Arbeitstagen im De=
zember
1923 und 10 295 342 To. in 25¾ Arbeitstagen im Januar 1928.
Arbeitstäglich betrug die Kohlenförderung im Januar 1929
389 578 To. gegen 379 230 To. im Dezember 1928 und 401 769 To. im
Jamuar 1928. Die Korserzeugung des Ruhrgebiets ſtellte ſich
im Januar 1929 auf 2533 470 To. (täglich 81 725 To.), im Dezember
1928 auf 2 265 849 To. (täglich 73 092 To.), im Januar 1928 auf 2585 883
To. (täglich 8416 To.). (Auf den Kokereien wird uch Sonntags ge=
arbeitet
.) Die Brikettherſtellung hat im Januar 1929 ins=
geſamt
315 616 To. betvagen (arbeitstäglich 12 139 To.) gegen 243 446
To. (10 415 To.) im Dezember 1928 und 302 069 To. (11 788 To.) im Ja=
nwar
1928. Die Geſamtzahl der beſchäftigten Arbeiter
ſtellte ſich Ende Januar 1929 auf 365 104 gegen 365 247 Ende Dezember
1928 und 398 140 Ende Januar 1928. Die Zahl der wegen Abſatzman=
gels
eingelegten Feierſchichden betrug im Monat Januar 1929 nach
vorläufiger Bercchnung insgeſamt 179 900 (arbeitstäglich 6919) gegen
297 898 (arbeitstäglich 12744) im Dezember 1928. Die Beſtände an
Kohlen, Koks and Preßkohle, (das ſind die auf Lager, in
Wagen, in Türmen und in Kähnen einſchließlich, Koks und Preßkohle
in Kohle umgerechnet) ſtellte ſich Ende Januar 1929 auf rund 2.98 Mill.
To. gegen 3,10 Mill. To. Ende Dezember 1928. In dieſen Zahlen ſind
die in den Syndikatslägern vorhandenen verhältnismäßig geringen Be=
ſtände
einbegriffen.
Eine Leipziger 2=Millionen Dollar=Wohnungsanleihe. ( Neubauerrich=
tung
durch die Philipp Holzmann A. G.) Die New Yorker Firma S. W.
Straus u Co., das bedeutendſte amerikaniſie Baufinanzierungsinſtitut,
führt ausſi htsreiche Verhandlungen mit der A.G. für Haus= und Grund=
baſitz
in Leinzig und dem Leißziger Bankhaus Koch jun. wegen einer
Tproz. 2=Millionen=Dollar=Anleihe mit 2530jähriger Laufzeit zur Er=
richtung
von Wohnungsbauten in Leipzig. Die dunh den Ertrag der
Anleihe zu finanzierenden rund 1300 Wohnungen ſollen von der Phi=
lipp
Holzmann A G. gebaut werden.
Veithwerke A.G. Sandbach bei Höchſt i. O. Wie wir erfahren,
ſchließt das Geſchäftsjahr 1927/28 mit einem Verluſt von etwa 140 000
Reſchsmark bei 1,20 Mill. A.K. und zirka 300 000 RM. offener R=ſerven
ab. Umfangreiche Aufträge lägen vor. Die Verwaltung hofft bei Ein=
tritt
beſſerer Witterung auf die erforderliche Umſatzſteigerung, die zu
Geſvinnen führen würde. Die gemeldete Abſicht der Kapitalzuſammen=
legung
, wobei die Verwaltung bisher an einen Kapitalſchnitt 3:1 dachte,
iſt vorläufig zurückgeſtellt, da die Intereſſenten für Uebernahme des
nenen Kapital3 aus der Wiedererhöhung offenbar noch verhandeln.
Gerüchtweiſe nannte man hierfür u. a. die Continentale, Excelſior
Hannover.
Badiſche Bank, Mannheim. Die G.=V. genehmigte die Verteilung
von 10 Prozent Dividende auf die Stamm= und 6 Proz. auf die V.=A.
Die ausſcheidenden Auffichtsratsmitglieder wurden wiedergewählt.
Millioneminſolvenz im weſtdeutſchen Textilgroßhandel. Die Textil=
großhandelsfirmen
Heinrich Küchel in Köln und M. Rothwann in Gel=
ſenkirchen
ſind in Zahlumgsſchwierigkeiten geraten. Die Verbindlichkeiten
der beidem Firmew ſollen ſich nach noch unbeſtätigtem Meldungen zuſam=
men
auf 10 Millionen Reichsmark belaufen.

Metallnokierungen.

Die Berliner Metalltermine vom 20. Februar 1929 ſbellten ſich für
Kupfer: Januar 156.00 (15600), Februar 154.50 (156.50), März und
April 155.00 (155.50) Mai 155.25 (155.75), Juni 155.25 (156.00), Juli
und Auguſt 155.50 (156.00), September bis Dezember 155.75 (156.00).
Tendenz: feſter. Für Blei: Januar 46,75 (47.00), Februar bis April
45.75 (46.75), Mai bis Auguſt 46.50 (46. 75), September bis Dezember
46,75 (47.00). Tendenz: feſter. Für Zink: Januar 52.75 (53.50),
Februar 52.00 (54.00), März 52 00 (53.50), April und Mai 52.00 (53.00),
Juni bis Auguſt 52.25 (53.25), September 52.50 (53.00), Oktober und No=
vember
52.50 (53.50), Dez mber B2.75 (53.50). Tendenz: ſtill. Die
erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern Brief.

Amerikaniſche Kabelnaghrichken.

* Chioago, 20. Februar. (Eigener Bericht.)
Weizen. Der heutige Weizenmarkt nahm einen feſten Verlauf, da die
Kommiſſionshäuſer und ausländiſchen Firmen umfangreiche Kauftätigkeit
beſonders in der Juliſicht entfalteten und die Mühlen in Canſas City
Anſchaffungen vornahmen. Trotz bedeutender Realiſationen machte die
Aufwärtsbewegung der Preiſe bis zum Schluß weitere Fortſchritte ſo
daß die Notierungen ſich ſchließlich 1 Cent über dem Vortagſchluß
ſtellten.
Mais. Im Einklang wit der Aufwärtsbewegung am Weizenmarkt
war auch beim Mois ein Anziehen der Preiſe zu beobachten.
Hafer. Am Hafermarkt ergaben ſich auf Grund der Kaufluſt, welche
die nordweſtlichen Häuſer für die März= und Maitermine zeigten, Preis=
erhöhungen
. Günſtig für die Preisgeſtaltung wirkte auch die feſte Ver=
anlagung
des Mauktes in Winnipeg und die Ankündigung von für die
Erntobewegung ungünſtigen Wetters.
Roggen. Der amtliche Wochenbericht wurde am Roggenmarkt als
hauſſelautend aufgefaßt. Zudem lagen aus Canſas Meldungen vor über
den Saatenſtand, die gleichfalls die Aufwärtsbewegung unterſtützten. Ein
weiteres Hauſſemoment bildeten ungünſtige Berichte aus Rußland und
das Kaufintereſſe, welches öſtliche Firmen für den Maitermin erkennen
ließen.
New York, 20. Februar. (Eigener Bericht.)
Baumwolle. Am heutigen Baumwollmarkt hielt ſich die Preisbewe=
gung
in engen Grenzen. Im allgemeinen herrſchte nur geringes In=
tereſſe
. Gine Ausnahmeſtellung hatte nur der Märztermin, in welchem
Liqwidationen vorgenommen wurden. Die ſtatiſtiſche Lage war indeſſen
als verhältnismäßig feſt anzuſprechen. Die Lokonachfrage ließ zu wün=
ſchen
übrig. Die gevingfügigen Qualitäten haben im Südweſten eine
Befeſtigung erfahren.
Kaffee. Die Preisſteigerung auf den braſilianiſchen Märkten regte
die Handelsfirmen und europäiſchen Häuſer zu Anſchaffungen auf dem
Kaffeemarkt an. Da auch die Spekulation Deckungen vornahm, erfuhren
die Preiſe allgemein eine Befeſtigung. Als ſpäter teilweiſe Rcaliſationen
einſetzten, erlitten einige Termine Preisabſchläge.
Zucker. Zu Beginn des heutigen Zuchermarktes wurden ſtärkere Li=
quidationen
im Märztermin vorgenommen, wodurch ſich in diefen ein
ſtärkerer Preisverluſt ergab. Es kam jedoch bald zu einer Erholung, da
die Spekulation zu Deckungen ſchritt und europäiſche Firmen in den ſpä=
teren
Sichten Käufe vornahmen. Das reiche Angebot von Lokoware war
jedoch weiter ein Faktor, von dem eine gewiſſe Unſich rheit auf dem
Markte ausging.

Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 20. Febr.:
Getreide. Weizen: März 1285, Mai 133½, Juli 135½; Mais:
März 95½, Mai 99½, Juli 101½; Hafer: März 50½, Mai 52½,
Juli 49½; Roggen: März 112½, Mai 104½; Juli 1127.
Schmalz: Februar 11,85, März 11,87½, Mai 12,22½, Juli
12,55.
Fleifch. Rippen: Mai 13.27½, Juli 13,72½; Speck, loko 12,50;
leichte Schweine 10,2510,65, ſchwere Schweine 10,2510,62;
Schweinezufuhren: Chicago 23 000, im Weſten 12000.
Baumwolle: März 19,30, Mai 19,56.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 20. Febr.:
Getreide. Weizen: Rotwinter 162½, Hartwinter 144½: Mais,
neu angek. Ernte 111½; Mehl, ſpring wheat clears 5,806.15:
Fracht: nach England 1,5 bis 2,6 Schilling, nach dem Kontinent
12 bis 13 Cents.
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: 337; Loko: 10½;
Februar 10,59, März 10,64, April 10,79, Mai 10.96, Juni 11.14,
Juli 11,28, September 11,57, Oktober 11,65, Dezember 11,54.

Frankfurt a. M., 2. Februar.
In Erwartung günſtiger Mitteilungen der heutigen außerordent=
lichen
Genevalverſammlung der J. G. Farbeninduſtrie machte ſich zu Be=
ginn
der heutigen Börſe eine freundlichere Stimmung bemerkbar. J. G.
Farbenaktien waren ſchon im vorbörslichen Verkehr lebhafter gehandelt
und beträchtlich geſteigert. Als fedoch die Ausführungen bekannt wur=
den
, trat inſofern eine Enttäuſchung ein, da Ausführungen über eine
Dividendeausſchüttung vollkommen fehlten. In Börſenkreiſen wurde
vielfach die Hoffnung gehegt, daß heute Klarheit und eine Entſcheidung
üiber höhere Dividendekombinationen eintreffen würrde. Auch nach der
Feſtſetzung des amtlichen Kurſes unterlag die Farbenaktie größeren
Schwankungen. Der Grundton der Börſe blieb jedoch verhältnismäßig
freundlich, doch war im Zuſammenhang mit der Farbewangelegenheit
eine gewiſſe Zurückhaltung nicht zu verkenmen. Auch der ſchwache Ver=
lauf
der geſtrigen New Yorker Börſe ſowie die Rede des Miniſters
Dr. Schreiber über die umbefriedigende Wirtſchaftslage Deutſchlands
drückten auf die Stimmung und hatten nur kleinſtes Geſchäft zur Folge.
Die Kursgeſtaltung war daher uneinheitlich, bei Spezialwerten über=
wogen
jedoch die Beſſerungen, die aber kaum über 1 Prozent gegenüber
der geſtrigen Abendbörſe hinausgingen. Das Fehlen jeglicher Orders
ließ keine Geſchäftsbelebung aufkommen. Im Vordergrude des In=
tereſſes
ſtanden J. G. Farbew, die aber nur 34 Prozent höher lagen.
Auch nach den erſten Kurſen hielt die Verſtimmung an und das Ge=
ſchäft
konnte aus dieſem Grunde keine Belebung erfahren. Die Speku=
lation
ſchritt in etwas ſtärkerem Maße zu Abgaben und es traten auf
faſt allen Marktgebieten Rückgänge bis zu 1½ Prozent ein. Auch J. G.
Farben berloren nach vorübergehender Erholung bis 1¾ Prozent. Die
Tendenz zeigte eine gewiſſe Unſicherheit. Der Satz für Tagesgeld er=
fuhr
mit 4½ Prozent eine weitere Entſpannung. Am Dewiſenmarkt
nannte man Mark gegen Dollar 4,2116, gegen Pfunde 30,33. London=
Kabel 4,8525, Paris 124,26, Mailand 92,67½, Madrid 31,65, Holland
12,1160.
Abendberſe. Die wenigen notierten Kurſe kennzeichneten die
außerordentliche Geſchäftsloſigkeit, die zu Beginn der heutigen Börſe
herrſchte. Infolge mangelnder Anregungen und Aufträge beſchränkte
ſich das Geſchäft auf den freien Markt, wo die Farbenaktie nach einer
amtlichen Notierung von 250,75 Prozent einen Kursgewinn von 1 Pro=
zeit
im Verlaufe verzeichnen konnte. Die übrigen Märkte lagen auf
der Grundlage des Berliner Mittagsſchluſſes behauptet, teilweiſe eine
Kleinigkeit abgeſchwächt. Renten ruhig. Im weiteren Verlauf der
Börſe ſetzte ſich auf große Käufe in Farbenaktien auf allen Märkten
eine feſtere Haltung durch.
Berlin, 20. Februar.
Nach der feſteren Haltung des vorbörslichen Freiverkehrs brachte
der offizielle Börſenboginn eine Enttäuſchung, wenn auch im allgemei=
nen
die Haltung als gut behauptet zu bezeichnen war. Nach Feſtſetzung
der erſten Kurſe wurde die Tendenz, beeinflußt durch den weiteren
Rückgang der Polyphonaktien, allgemein ſchhwüächer.
Im weiteren Verlaufe ſenkte ſich das Kursniveau durchweg um 1
bis 2 Prozent. Glanzſtoffe verloren ſogar 7½ und Polyphon 6 Pro=
zent
. Man bemerkte bei Polyphon Stützungskäufe des Emiſſions=
haufes
. Unter Nachwirkung des ſtarken Rückganges der Polyphon=
aktien
es waren Gerüchte im Umlauf über bevorſtehende Preis=
kämpfe
in dieſer Induſtrie ſchwähte ſich die Börſe weiter leicht ab.
Die Stimmung wurde außerdem ungünſtig beeinflußt durch Verlaut=
barungen
, daß die Inſolvenz der großen rheiniſchen Textilfirma doch
weitere Kreiſe in Mitleidenſchaft gezogen habe, als man bisher ange=
nommen
hatte. Die Börſe ſchloß luſtlos. Nachbörslich machte die Auf=
wärtsbewegung
keine Fortſchritte.

19 2 20. 2. 19. 2. 20. 2 175.5 Hirſch anpfer 140 138.25 Augsb.=Nürnb. Maſch / 90.25 1 s0, Höſch Eiſen 125.75 124.25 56. 1 55. Hohenlohe Werke 70-, 6841. 212.25 leu1 Kahla Porzellan 101. 1100, Kali Aſchersleb 221.5 220 234.75 (235 Salzdetfurtt 328.5 1326.5 Weſteregeln 225 1225 212 216. Lindes Eismaſch. 160. 161 75 278.25 ſ279.5 1 L. Loewe FCo. 221. 1213. 169 169.75 Lingel Schuh 47.5 47.5 164.75 (164.25 MannesmannRö 126.5 1124.78 163 1168. Niederlauſitzer 168 186 51.25 Nordd. Lloyd 123.75 123.25 89 89. 383. 1330.5 95.5 94.5 121.5 121. 142. 142.5 433.25 1423. 937 93.25 43. 48. 100.5 99.25 14).25 1139.5 38.25 38.

A. E. G. ... .".
Baſalt . .
Beramann.
Berl. Karlsruhe Ind / 66. 1 66.
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl. Briketts) 164 163.5
Bremer=Wolle".
Danatbank ..
Deutſche Bank=
Diskontogeſ .
Dresdner Bank.
Deutſche Maſchinen L. 52
Deutſche Erdöl-
126.75 (125.75 Orenſtein
Deutſche Betroleum: 78.
80.
Polyphon.
Rütgerswerke
Dynamit Nobel
117.1251117
Sachſenwerke
Flektr. Lieferung=
165
165
J. G. Farben
250.25 1251.25 Siemens Glas =
130.25 1129.
Ver. Glanzſtoff
Helſenk. Berg.
Geſ. f. elektr. Untern / 235. 1237.75 Ver. Stahlwerke
Han. Maſch.=Egeſt.
44.75 44.75 Bolkſtedter Porzelle
Hanſa Dampfſch.
161 162.25 Wanderer Werke.
Wiſſner Metall.
125.50 11251.
Hapag.
Wittener Gußſtahl.
Harpener . .. . 1133.50 138.5
Hemoor Zement . . 1232
280.50
*) Die 3 Kaliwerte verſtehen ſich exkl. Bezugsrecht.

Deviſenmarkk.

Helſingfors..
Wſen... . .
Prag ..."
Budapeſt ..
Sofia".
volland
L Slo.
openhagen.
Stodholm
London".
Buenos Aires
New York ..."
Belgien .."

19. 2. 20 2. 19. 2. Geld Brie Geld Brief Gelo Brief 10.582 10.60 10.582 10.602 Italien ...." 22.02 220 59.085 59.205 39.12 (59.24 Paris ....." 16.425 16.435 12.475 12.495/12-477 12 497 Schweiz. 80.89 81.05 73 32 773.46 73.35 73.49 Spanien.. 84. 16 4.28 30.38/ 3.044 3.037 8.043 Danzig 81.5 81.74 168.50/168.8= 1s8.50 169.84 Japan. . . . . . 1 90 M190 1r2.18/112 40 12 131 12.41 Kio de Faneirol 0.501 0.503 112.18112 40 112. 19/112.41 Jugollawien 7.38 7.39 112.42/1 12.84 12.43/112 65 Portugal. . . . 1 18.58 18.62 20.41420.454 20.41923.459 Athen ..... 5 43 5.445 1.768/ 1.772 1.769/ 1 772 Konſtantinpel 2 076 2.080 4.2070 4.2150 4 2080/4 2160 kanada .. 4.183 4 194 58 43 58.55 8.405/58.525 Uruguay 4.316 4 324

20. 2.
Geld /Brief
22.035 22.075
13.425 13.465

33 92
64.61
8160
1.898
1.502
7.395
8.58
5. 435
2.07
4.18*
4.316

31.08
34. 73
81.76
1.902
504
7.339
13.62
5.445
2.078
4.193
4.324

Frankfurter Häuteauktion vom 20. Februar. Des
Mittwoch ſtartgefundenen Frankfurter Hauteauktion ma

abwärtsgehenden Tendenz der Preiſe entſprechend, ur
demzufolge entſprechend denen der letzten Auktionen,
die Preiſe des Vormonats; rote Kalbfelle erzielten
und ſchwarze Kalbfelle bis zu 15 Prozent weniger
Mittelſchwere Ochſenhäute begannen mit Preisrückay
Vermonat bis zu 10 Prozent. Der Beſuch war gut :.
folgten recht flott.
Induſtrie= und Handelsbörſe Stuttgart. Baum
ſüddeutſche Qualität Nr. 20, engliſche Trouſſels, W4.
6971 Cts 2,902,98 RM., Nr. 30 dto. 8082
NiM., Nr. 36 dto. 8284 Cts. 3,443,53 RM., 2.,
bis 87 Cts. 3,573 65 RMM. je Kg. Baumwollgeio
deutſche Qualität, 88 Ztm., Cretonnes 19½1234
Npf., 88 Ztm. Renforces 10½11½ Cts 4.1RR
glatte Kattune oder Croiſes 9½9¾ Cts. 3,8M
Börſe 6. März.
Berliner Produktenbericht vom 20. Februar. Das
duktenmarkt ſchrumpft von Tag zu Tag mehr ein, u.
ſache auf die Auswirkungen der anhaltendem Froſtpern!
iſt. Das Angebot von Brotgetreide aus dem Inlandsu
recht engen Grenzen, aber auch die Aufnahmefähiglen
wur ſehr gering, da die Mühlen nur verhältnismä reſ
haben und das Exportgeſchäft für prompte Licferrn
während vereinzelt Umſätze per Schiffahrtseröffnungs
Das vorhandene Angebot von Weizen und Roggen Fil
rigen Preiſen Unterkunft. Die teilweiſe ermäßigtm
rungen für Weizen begegneten nach wie vor nr en
Abſchlüſſe in überſeeiſchem Weizew kommen koum zus 9/
rungsmarkt waren die Weizenpreiſe bei ſehr Heiner kusſiicht
ändert. Ro n ſetzte eine halbe bis eine Mark nnt
Mehlmarkt blieb in ſeiner Lebloſigkeit trotz der gem hün daß
fuhren und der wiederholt geäußerten Befürchtungen
ſchäden bei den eingemieteten Kartoffeln. Für HawF‟
regere Kaufluſt, namentlich für gute Qualitäten. Dfr
jedoch kaum verändert. Gerſte weiter ſtill.

Kleine Wirkſchaftsnachrichke

Der Welt=Teemarkt blieb während des Monats
nahme vielleicht der dritten Woche, wo die Preiſe kLm
nach unten erfuhren, feſt. Die vorliegenden Geſam 7
für Deutſchland für das Jahr 1928 ergeben folgenr4
Dezember 1928: 3835 Dz. gegen 3937 Dz. Dezemll:
JanuarDezember 1928: 53 454 Dz. gegen 51 752 22,
ber 1927. Das Inlandsgeſchäft blieb unverändert
Die neuen Preiſe des Aluminium=Walzwerksven
wie folgt: Beim Bezuge von größeren Mengen eina
Rabatte von 37 RM. gewährt. Beſtellungen im e
100 Kilo bedingen einen Mehrpreis von 8 RM.
Die ſeit 21 Jahren beſtehende Bluſen= und
nowski u. Dreſel in Berlin hat die Zahlungen einge
Wie aus Brüſſel gemeldet wird, ſind die belc,
in den letzten Tagen um etwa 1015 Fr. und me
gen. Die Preiserhöhung betrifft ſowohl Hausbrand=
kohle
, da ſich infolge der erhöhten Nachfrage im
der auftretenden Kälre der Abtransport immer
hat.
Der ehemalige Direktor der Bank von Englam,
iſt im Alter von 83 Jahren geſtorben. Von 1903
verneur der Bank und Jahrzehnte hindurch eine LE
ſönlichkeiten der engliſchen Textilinduſtrie.
Wie uns aus Amſterdam berichtet wird, ſteht die
Kapital von 157,5 Millionen belgiſchen Franken
der Compagnie Nielandaiſe de UAcote in Brüſſel inn?
hang mit der Errichtung einer neuen Stickſtoffabrik
Fabrik ſoll in Sluiski (Provinz Seeland) unter Mi*
niſchen Konzerns Montecatini erbaut werden.
Wie aus Moskau gemeldet wird, veröffentlichsh
graphenagentur ein offizielles Kommuniqué über
zeichnung eines ſowjetruſſiſch=deutſchen Schiffahrtsa u0
land war durch die HamburgAmerika=Linie und
Lloyd vertreten. Das Abkommen betrifft vor alles
von Paſſagieren und wird in der nächſten Zeit voe
In dieſem Frühjahr wird in Sofia die erſte
Ausſtellung eröffnet werden, die gleichzeitig Lehrz
ſtellung ſein ſoll. Alle bulgariſchen Tabakſorten,
Arten der Verarbeitung und die Tabakkrankheiten
ſtellung gezeigt werden.
Der ſpaniſche Miniſterrat ratifizierte die Forkt=
ungariſchen
Handelsvertrages.
Ein Konſortium in Chile arbeitender Bankenn
Banco Aleman Transatlantico (Filiale der Deut 70
Bank, Berlin), der Banco Anglo=Süd=Americand ."
Chile, die National City Bank of New York und
J. Tanner u. Cia, angehören, hat anfangs Januahl.
7prozentige innere Anleihe in Höhe von 50 Millick
98 Prozent aufgelegt, die erheblich überzeichnet wum.

Frankfurter Kursbericht vom 20. Februar 1929.

2o Dtſche. Reichs
anl. v. 27
6% Baden Frei=
ſtaat
v. 27
6% Bahern Frei=
ſtaat
v. 27
6% Heſſen Volks
ſtaat v. 28.
6% Preuß. Staats=
anl
. v. 28
6% Sachſen Frei
ſtaat v. 27
72 ThüringerFre
ſtaat v. 27

Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +
Ablöſungsan!.
Dtſche. Anl. Ablö.
jungsſch. (Neub.

Dtſche. Schutzge
bietsanleihe.

8% Bad.=Bad.v. 2/
6% Berlin v. 24
8% Darmſtadt v. 26
8
v. 28
7% Frri. a. M. v. 26
8% Mainz v. 26..
8% Mannh. v. 26
8½ Nürnberg 1. 20

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser. I
* Ser.I.

8½ Ber . Hyp.=Bk.
8% Frkf. Hyp.Bk.
4½%r Lia Pfbr
s2 PfbrBk.
(½ %r Lia. Pfbr.

87.20
78
79.4
100
91.4

84.75

54.2
13.65

94

93.5
94

52.75
69.5

96.5
9..5
78.40
97.5
811,

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4% 1.Badgad
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41). % Urgam 1913

89

76"1,

93
85
78.25
97.50

R
81.55

96

98.5
95

7a

92
87

84.50
Ad

Anfge

36.5
37.5

19.10

41/,% Ungarn 19141 26
Goldr.. 24.80

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139

198
279
169

24.5
103
164.75
163.25
115
150
155.5
142
140.75
195
130
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139
17
51
130

125

170.5
165
41.10

1138
85
54
129

87
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218.5
328
225
240
75
96

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290
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187

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Rr5
164.5

[ ][  ][ ]

Donnerstag, den 21. Februar 1929

Benteurer von Ehre.

dunkelrotem Roſe an der Hüfte gehoben, mit tieſem und gewiß
nicht vergeblichem Ausſchnitt, und im hoch gerafften, hell und
golden ſchümmernden Haar die berühmte Herzoginkrone der Ber=
wick
, ſie trug den größten aller Smaragde.
Es war eine berückend ſchöne Erſcheinung, und jetzt machte
ſie einen tiefen, zeremoniellen Hofknicks und ſagte mit ergebener
Stimnme:
In größter Ehrfurcht vernehme ich Eurer Majeſtät gnädigen
Worte!
Und dann ſchlug ſie dem Dobtor Devéria mit dem rieſigen
ſchwarzen Straußenfächer leicht ins Geſicht und meinte:
Doktor, Sie ſind ein Teufelsburſche. Doktor, mit Ihnen
kann mon auskommen Einen Mordsſpaß wird es geben,
Doktor.
Doktor Devéria küßte die ihm weit entgegengeſtreckte Hand
und ſagte:
Einem Mordsſpaß, ſo iſts, Durchlaucht.
Und beugte ſich tief, um ein diesmal äußerſt unpädagogiſches
Lächeln zu verbevgen, das ſeine Lippen umſpielte, worauf er das
Boudoir der Herzogin verließ, jetzt wieder jeder Zoll ein König
vom wohlgezogenen Scheitel bis zur traditionellen, weißen
Gamaſche.
Ein König wird am Bart gezupft.
Zur gleichen Zeit etwa ſaß der legitimere König von Eng=
land
in dem herrlichen Apbeitszimmer, und vor ihm ſtamd der
Herzog von Berwick.
Es war nicht der Verwandte des Kömigs, der da ſtand wie
ein menſchlicher Turm, es war nicht das erbliche Mitglied des
Oberhauſes, ſondern der Führer jener mächtigen, alle ſozialen
und geſellſchaftlichen Schranken überſpringenden Partei, deren
einziges und deshalb ſo klares, ſo werbekräftiges Programm der
möglichſt ſchnelle Krieg war.
Der Krieg gegen Deutſchland.
Die Kraft dieſer Partei und das große Schwergewicht ſeiner
Anhängerſchaft verkörpernd, ſtand dieſer menſchliche Turm vor
ſeinem Verwandten und König, er ſtand von Pair zu Pgir, und
der ganze Anblick erinnerte an gewiſſe Szenen der hiſtoriſchen
Dramen Shakeſpeares, auf der einen Seite der übermächtige
Mimiſter, der überlegewe Legat eines fremden Herrſchers, auf der
anderen Seite der König, ſchwach und weich.
Ungeduld log auf dieſem mit kräftigſten Farben ſchreienden,
glattraſierten und ſhweren Fleiſchergeſicht, eine brutale Energie
ſtak in dieſem maſſiven Kinn, Intellig us und harter Wille ſpra=
chen
aus dieſen kalten, blaugrauen Augen, und die ganze Geſtalt
derart ſicher auf dieſen ſtämmigen Beinen, daß man ſie in den
Boden verwurzelt, daß man ihr Laſten zu fühlen glaubte.

Roman von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)
gin nickte, es war ein etwas verlegenes Nicken;
iwe dieſen Lebenslauf nicht geleſen, wie das ſo der
wew Familien bei der Anſtellung neuer Erzieher
ſnmen Lebenslauf man weniger Intereſſe entgegen=
u
. dem des neuem Gaules, der neuen Katze oder
ari.
ſh. fuhr Doktor Devéria ſort, wenn Sie mich

kann uns hereinreiten, Durchlaucht, und das wäre eine Unvor=
ſichtigkeit
Ihrerſeits. Großſürſt Michael muß ahnen, daß
wir jetzt den Streich ausführen wollen, ſtändig laufen ſeine bei=
den
Diener im Korridor und überhaupt in dieſer Gegend herum.
Das geringſte kann uns verraten, Durchlaucht: Sie müſſen ſpre=
chen
und handeln, als gingen Sie mit dem echten König, ganz
genau ſo. Sagen Sie nichts, tun Sie nichts, abſolut und rein
gar nichts, was für mich beſtimmt ſein könnte, nur dann kann es
klappen. Im anderen Falle ſind wir, wenn ich ſo ſagen darf,
die Blamierten.
Es war dies eine ziemlich burſchikoſe Sprache, aber dennoch
fiel ſie der Herzogin nicht auf, ſie achtete nicht ſonderlich der
Worte, ſondern des Klanges dieſer ſchönen, warmen Stimme;
ſie klang ein wenig anders als ſonſt, ſie klang ſchließlich ſehr
luggerierend, ja faſt befehlend ſollte dieſe Stimme die des
Königs vorſtellen?

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Statt dies aber zu fragen, anuwortete die Herzogin wie ein
Schulkind:
Nein, ich ſage wichts und tue pein abſolut nichts, was für
Sie beſtimmt ſein könnte, nur dann kann es klappen.
Und, nach einer kleinen Pauſe, jetzt übermätig ud ſilbern
lachend, jetzt wie befreit:
Doktor, drehen Sie ſich wieder um.
Vor ihm ſtand nun die Herzogin vom Berwick in Abend=
toilette
, ein über und über mit ſchwarzem Jet beſätes, mit roſa
leuchtenden Perben matt durchſetztes Kleid, nur von einer großen,

(Fortſetzung folgt.)

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