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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 45
Donnerstag, den 14. Februar 1929. 192. Jahrgang
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ſede Verpſlichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträge und Leiſiung ven Schadenerſah. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beſtreibung ſällt ſeder
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ſtädter und Nationalbank.
s Aüwork auf Streſemanns Minderheiken=Ankrag. — Auflöſung des oberſchleſiſchen Seims. — Mit
zu zu kaaudrsvalt gegen das Deukſchlum. — Verhaffung des Führers des Deutſchen Bolksbundes Aliß.
in der Grvalkfkreich der Aufläöſung.
Ponnerst
ags
z H4 GrAd. Weil der Seim die Aufhebung der
nit zuMmrauſtät des Abg. Alik abgelehnt hal.
Warſchau, 13. Februar.
Juade
Lagſaen, polrnie Staatspräſident hat auf Antrag des Kabinetts
Gunl berſaßliſchen Seim aufgelöſt. Das oſtoberſchleſiſche
Par=
ſeißixk n der Verordnung, werde auf fünf Jahre
ge=
nd iſe dieſen Zeitraum bereits um ein Jahr über=
Dan)ctpunkt der Neuwahl wird in der Verfügung
ſanm4f/ der fadenſcheinigen Begründung, daß die
bis=
ahlutlunig von keinem der polniſchen Staatspräſidenten
wonn) ei. Die halbamtliche „Epoca” erklärt, daß der
derſewwahlen daher erſt auf dem Wege der Geſetz=
Btwerden müſſe.
ſchlshl Woiwode hat dem Vertreter der „Polſka
ſa” „ilnterredung gewährt, in der er ſeine Auffaſſung
Urſgeh, die zur Auflöſung des Seims beigetragen
arlezat? er Seim ſei in letzter Zeit völlig unfähig zur
16 umd eine Arena für parteipolitiſche Kämpfe
ge=
öhhe der Seim die Auslieferung des
rdyneri Ulitz, des Geſchäftsführers des
wlksbundes, der wegen Beihilfe zur
Fah=
r Staatsanwaltſchaft angeklagt worden ſei, ab=
Zuſammenſetzung des Seims habe nicht mehr
nis vom Jahre 1928 entſprochen. Die Lage ſei
ſw iner Wahlordnung ſchwierig. Die vom ſchle=
Müntenommene Wahlordnung hat der Wojewode
Sptzſoenten, der das Recht beſitzt, innerhalb 45 Tagen
g anzunehmen oder abzulehnen, vorgelegt.
Igeordneler Alik verhafkel.
Kattowitz, 13. Februar.
eichtsrührer des Deutſchen Volksbundes in Kattowitz,
weiehlit, iſt am Mittwoch mittag von der Polizei
ver=
denck in der ſchleſiſche Seim aufgelöſt und das Mandat
Iman dem Staatsanwalt die ſofortige Verhaftung
erdcum Ulitz aufgetragen, die auch nach kaum 24 Stun=
Schl ves ſchleſiſchen Seims durchgeführt worden iſt.
Boſt Fndes Abg. Ulitz hat überall den ſtärkſten Eindruck
Dhyenhaftung ging eine Hausſuchung in der Woh=
RAmes. In Königshütte iſt gleichfalls bei der Ge=
Mermes Deutſchen Volksbundes, Frl. Ernſt, eine Haus=
Dortiltynnen worden. Die Verhaftung iſt deshalb ſo
We Me die Begründung des Wojwoden für die Schlie=
Sliichen Seims ausdrücklich darauf hinweiſt, daß
N dieu lieferung des Abg. Ulitz abgelehnt habe. Die
N9 leirerzeit mit den Stimmen der Korfanty=Partei
Auucß uccht alſo dafür, daß der Seim nicht zuletzt
des=
gerlaßtaf den iſt, um der polniſchen Regierung die Mög=
A Bee den Geſchäftsführer des Deutſchen Volksbundes
pkiud Riegel zu ſetzen, und ihm den Prozeß wegen
Arats mchen.
e den die bevorſtehende Ausſprache über
die Minderheiken ein!
* Berlin, 13. Februar. (Priv.=Tel.)
9Füber die Auflöſung des ſchleſiſchen Seims und
Ia Is Abg. Ulitz hat in der geſamten polniſchen
Inahme der Regierungsblätter größtes Aufſehen
Küne 2ne überraſchende Auflöſang beweiſt, daß
Nau aus eine ſtarke Aktibitätgegen die
Aberheit entfaltet werden ſoll. Dabei iſt
D2 ſich geradezu ſkandglös. Ulitz hat immer betont,
I I fim Rahmen des polniſchen Staates betätigen
Mrit derſelben Entſchiedenheit verlangt, daß die
2 Hutng des Deutſchtums in den zwangsweiſe pol=
D A Webieten auf Grund der internationalen Ver=
DerckEil” werde. Weil ihm daraus kein Strick gedreht
ſonn
bandes, der in ſeiner Hauptſache zuſammei=
Meiſten Angeklagten freigeſprochen werden muß=
SI nthurde um des Preſtiges willen verurteilt auf
SI le s Kronzeugen hin, von dem nachträglich feſt=
Dß er als Offizier wegen Unterſchlagung, Be=
Anlicher Taten aus dem polniſchen Heer ausge=
Dem jetzt ſelbſt der Prozeß gemacht wird. Den
Weer aber gilt er als abſolut zuverläſſiger Zeuge.
Des Seim allerdings hatte ſich einen freieren
e die Fälſchungen erkannt, mit denen hier
ge=
daß mit einer Aufhebung der Immunität von
Dnien war. Deshalb der Gewaltſtreich der
2 Seim, die von unſerem Standpunkt aus
Eicht kommt, weil ſie der beſte Auftakt für
Korgehen zum Minderheitenſchutz
Neim ſeinerzeitigen Zuſammenſtoß zwiſchen dem
er Dr. Streſemann und dem polniſchen
Außen=
wöhend der Ratstagung in Lugano hatte
be=
gegen den Deutſchen Vollsbund den Vorwurf
des Hochverrats erhoben, worauf Zaleſki von Dr. Streſemann
die bekannte Zurechtweiſung erhielt. Nachdem dann der
Reichs=
außenminiſter ſeine Aktion zur Behandlung der
Minderheiten=
frage in Genf angekündet und nunmehr auch die erſten Schritte
hierzu getan hat, hatte die polniſche Regierung in den letzten
Tagen verſucht, durch entſprechende Gegenwirkungen in Genf die
auf der Märztägung bevorſtehende Natsausſprache in polniſchem
Sinne zu beeinfluſſen. Dieſer Vorſtoß iſt, wenigſtens bis jetzt,
nicht geglückt. Die Auflöſung des Schleſiſchen Seims und die
Verhaftung des Abg. Ulitz dürften alſo als ein zweiter Vorſtoß
in der gleichen Richtung zu bewerten ſein, wonach dem
Ge=
ſchäftsführer des Deutſchen Volksbundes gerade zu der Zeit der
Prozeß gemacht werden kann, in der die Minderheitenausſprache
in Genf vor ſich geht. Der Ratspräſident Briand hat den Schutz
der Minderheiten als eine heilige Verpflichtung des
Völker=
bundes bezeichnet. Im März wird dem Rat Gelegenheit gegeben
ſein zu zeigen, ob es ihm damit ernſt iſt oder ob es nur eine
ver=
logene Phraſe war.
Das Programm des Völkerbundsrals.
Der wichkigfte Punkt: die Minderheikenfrage.
EP. Genf, 13. Februar.
Der wichtigſte Punkt auf dem Programm des
Völkerbunds=
rats für die Märztagung, das bereits den Mitgliedſtaaten des
Völkerbundsrates zur Kenntnis gebracht wurde, iſt die
Min=
derheitenfrage, in der der deutſche Antrag wegen der
Garantie des Völkerbundes für die Beſtimmungen zum Schutz
der Minderheiten, der Anirag Dandurand wegen des
Ver=
fahrens der Minderheitenpetitionen und außerdem noch einige
Minderheitenpetitionen aus dem deutſchen und polniſchen Teile
Oberſchleſiens vorliegen. Es iſt zu erwarten, daß über dieſe
Frage, die gerade im letzten Jahre auf der neunten
Vollver=
ſammlung des Bundes, und auf der letzten Luganeſer
Rats=
tagung eine ſehr große Rolle ſpielte, zu ſehr wichtigen
Diskuſ=
ſionen Anlaß geben wird. Die Tagesordnung des Rates enthält
außer einem neuen „Optantenfall”, nämlich einem
Ge=
ſuch der ungariſchen Regierung zur Vervollſtändigung des
ſüd=
ſlawiſch=ungariſchen Schiedsgerichtes, aus dem die ſüdſlawiſche
Regierung infolge eines Proteſtes des Erzherzogs Friedrich von
Habsburg=Lothringen ihren Richter zurückgezogen hatte. Der
ungariſch=rumäniſche Optantenkonflikt wird den
Rat nur formell beſchäftigen, da im Augenblick zwiſchen den
be=
teiligten Regierungen unmittelbare Verhandlungen ſchweben.
Ferner hat der Rat Beſchluß zu faſſen, ob der
Regierungs=
kommiſſion des Saargebietes die Aufnahme
einer Anleihe von 250 Mill. franzöſiſchen
Fran=
ken genehmigt wird oder nicht und wird die üblichen Berichte
ſeiner Ausſchüſſe und Kommiſſionen über die Mandats=, Rechts=,
Opium=, Finanz= und Wirtſchaftsfragen entgegennehmen. Der
Rat hat danach Beſchluß zu faſſen über die Zuſammenſetzung
einer Opium=Sonderkommiſſion für den Fernen Oſten, eines
ſtän=
digen Komitees zur Bekämpfung der Doppelbeſteuerung und
Steuerflucht und hat ferner einige Sachverſtändige auf dem
Ge=
biete der geiſtigen Zuſammenarbeit zu ernennen. Die 54.
Rats=
tagung, die am 4. März beginnt, wird von dem italieniſchen
Ratsdelegierten Scialoja präſidiert werden.
Der Finanzausſchuß des Hefſiſchen Landkags
ſetzte geſtern die Beratungen des Staatsvoranſchlags beim
Kapi=
tel 62 (Höhere Bürger= und höhere Mädchenſchulen) fort. Ein
Antrag Axt, den ſeither der inzwiſchen eingegangenen höheren
Privatſchule in Crainfeld gewährten Zuſchuß für die höhere
Schule von Gedern zu bewilligen, findet ebenſo wie das Kapitel
Annahme. Angenommen werden die Kapitel 62a (Gewerbliche
und kaufmänniſche Unterrichtsanſtalten), 63 (Fortbildung der
Lehrer an Volks= und höheren Schulen), 64 (Jugendpflege), 65
(Volksbildung) und 66 (Förderung der Kunſt). Abgelehnt wird
der Antrag Birnbaum, dem Stadttheater in Gießen einen
Staats=
zuſchuß von ca. 25 000 Mark zu gewähren und in den
Nachtrags=
etat 1929 einzuſtellen. Das gleiche Schickſal erleiden zwei
An=
träge Stork. In dem einen wurde gewünſcht, die Regierung zu
ermächtigen, den Staatszuſchuß für das Stadttheater in Gießen
entſprechend zu erhöhen, in dem anderen, „den für die
Ausbil=
dung und Unterſtützung heſſiſcher Künſtler vorgeſehenen Betrag
um 8500 Mark zu erhöhen”. Das Kapitel 67 (Landesuniverſität
Gießen) fand mit der im Nachtragsetat angeforderten Summe
Annahme.
10d 000 Mark für außerordenkliche
Brennſtofſ=
verſorgung Minderbemiktelter.
Die Abg. Widmann, Heinſtadt, Reiber beantragten: „Durch
die kataſtrophale Entwicklung der gegenwärtigen Froſtperiode, die
einen über das gewöhnliche Maß weit hinausgehenden
Brenn=
ſtoffbedarf erfordert, werden zahlreiche Hilfsbedürftige in die
größte Notlage verſetzt, der die Fürſorgeträger allein zu ſteuern
nicht in der Lage ſind. Dieſe außerordentlichen Umſtände machen
daher auch eine Mitwirkung des Landes zur Linderung der
Not=
lage notwendig. Wir beantragen daher, einen Betrag von 100 000
Mark zur Verfügung zu ſtellen, der ſofort den
Bezirksfürſorgever=
bänden als einmalige außerordentliche darlehensweiſe Beihilfe
zur Steuerung der Brennſtoffnot für Hilfsbedürftige zur
Ver=
fügung geſtellt werden ſoll unter der Bedingung, daß
Bezirks=
fürſorgeverbände oder Gemeinden für die außerordentliche
Brenn=
ſtoffverſorgung mindeſtens den gleichen Betrag aufwenden, den ſie
von dem Lande erhalten.”
Dieſer Antrag wurde vom Finanzausſchuß ſofort beraten und
einſtimmig angenommen.
* Das indiſche Problem.
Von
E. Mukden, Berlin.
Die blutigen Ereigniſſe in Bombay lenken wieder einmal die
Aufmerkſamkeit der Welt auf das indiſche Problem. Der
Gegen=
ſatz zwiſchen Hindus und Mohammedanern in Indien intereſſiert
natürlich auch vom politiſchen Standpunkt aus. Die politiſchen
Beobachter, die das Land in letzter Zeit bereiſten, haben jedoch
die Frage nach der Möglichkeit der Verſöhnung dieſer beiden
großen Elemente der indiſchen Bevölkerung verſchieden
beant=
wortet. Die deutſche Gelverkſchafts=Delegation z. B., die
zuſam=
men mit der britiſchen etwa vor 1½ Jahren Indien beſuchte, bejahte
durchaus die Möglichkeit der Einigung zwiſchen Hindus und
Mohammedanern, die ja beide an der Ueberwindung der
engli=
ſchen Oberherrſchaft intereſſiert ſeien. Ganz anders beleuchtete
das Problem der bekannte Sanskrit=Forſcher der Berliner
Uni=
verſität, Profeſſor Lüders, erſt kürzlich in der Preußiſchen
Aka=
demie der Wiſſenſchaften. Seine Ausführungen waren nur eine
Beſtäkigung für die Erkenntnis, die jetzt in Bombay einen ſo
blutigen Beweis erfuhr: daß nämlich die Religion in Aſien auch
heute noch etwas ganz anderes iſt als in Europa. Dabei muß
beſonders ins Auge gefaßt werden, wie dicht gerade in Bombay
Mohammedaner und Hindus zuſammen wohnen. So hat hier
der religiöſe Gegenſatz immer wieder die Möglichkeit, ſich in
ſeiner ganzen Schärfe zu zeigen. Während der Iſlam eine ſtreng
monotheiſtiſche Religion iſt, zeigt der Hinduismus eine
ausge=
ſprochene Neigung zum Pantheismus. Dieſer Gegenſatz bleibt
aber nicht etwa nur in der inneren Weltanſchauung ſtecken,
ſon=
dern projiciert ſich immer wieder nach außen. Der
Mohammeda=
ner erkennt die Majeſtät des Todes an; für den Hindu iſt der
Tod nur eine Körperverwandlung; die Beſtattungszeremonie iſt
bei den Mohammedanern von feierlichem Ernſt; bei den Hindus
von einem ſchauluſtigen Gepränge umgeben. Noch aufreizender
iſt der Gegenſatz des Gottesdienſtes. In den Moſcheen herrſcht
Grabesſtille, die kaum geſtört wird von dem leiſen Gemurmel der
Betenden; in den indiſchen Tempeln herrſcht ein buntes Treiben:
die Büßer kaſteien ſich öffentlich, Lehrer und Schüler ſtudieren
im Chor uſw. Immer wieder beklagen ſich die Mohammedaner,
daß ihr Gottesdienſt von der Straßenmuſik der Hindus geſtört
wird; die Hindus ihrerſeits aber werfen es den Mohammedanern
vor, daß ſie die Kuh, die nach der hinduiſtiſchen Auffaſſung ein
heiliges Tier iſt, ſchlachten. Alle dieſe Gegenſätze, ſo faßte
Pro=
feſſor Lüders ſein Urteil zuſammen, trennen heute noch
Moham=
medaner und Hindus nicht weniger als vor Jahrhunderten und
ſind die Urſachen eines tagtäglichen Streites, deſſen Ende
gegen=
wärtig nicht abzuſehen iſt. Die jüngſten Ereigniſſe in Indien
haben dieſem Urteil leider allzuſchnell eine Beſtätigung gegeben.
Wir ſagten es aber ſchon: der Gegenſatz zwiſchen Hindus
und Moſlems in Indien iſt nicht nur von religiöſer, ſondern auch
von eminenter politiſcher Bedeutung. Denn es iſt klar, daß ein
ſolcher Zwieſpalt in der Bevölkerung die Lage für die engliſche
Oberherrſchaft im Lande erleichtert. Ja, es gibt eine Anſicht, die
dahin geht, daß die Engländer mit Abſicht die erwähnten
reli=
giöſen Gegenſätze ſchüren. Die Mitglieder der vorher genannten
Gewerkſchafts=Delegationführern einen in dieſer Beziehung
inter=
eſſanten Fall an, ohne allerdings Namen zu nennen. In einer
der größten Städte Indiens hatte ſich eine Vereinigung
haupt=
ſächlich von Akademikern gebildet, und zwar ſowohl aus Hindus
wvie aus Mohammedanern mit der Aufgabe, die, wie wir oben
zeigten, ſo wichtige Ruhe in den Moſcheen zu beſchützen. Zu
dieſem Zweck ſtellte die Vereinigung Wachen an verſchiedenen
Moſcheen der Stadt auf. Dieſe Wachen wurden aber von der
britiſchen Polizei aufgelöſt, während dieſelbe Polizei die lärmende
Straßenmuſik der Hindus ruhig weiter an den Moſcheen
vor=
beiziehen ließ Auf der anderen Seite kennen wir Beiſpiele,
wo leitende britiſche Politiker — es ſei nur Lord Irving erwähnt
— Hindus und Mohammedaner in Indien von öffentlicher
Tribüne herab zur Verſöhnung aufforderten. Eine ſolche
Ver=
ſöhnung wurde aber auch von den indiſchen Nationaliſten ſelbſt,
die ja die ganze politiſche Schädlichkeit des Gegenſatzes zu den
Mohammedanern wohl begreifen, insbeſondere ſeit dem Beginn
der Agitation Mahatma Gandis angeſtrebt. Wie weit dieſe
Ver=
ſöhnungsbeſtrebungen von indiſcher Seite gehen, erſieht man
ins=
beſondere auch aus dem ſogenannten Nehru=Entwurf, d. h. dem
Verfaſſungs=Entwurf, den die Kommiſſionen der indiſchen
Natio=
naliſten unter der Führung von Pandit Motilal Nehru als
Ge=
genſtück zu der britiſchen Simon=Kommiſſion aufgeſtellt hat.
Nehrus Verfaſſungs=Entwurf ſchaltet nämlich das religiöſe
Moment völlig aus; es ſoll weder eine Staatsreligion in Indien
geben, noch ſoll irgendein Glaubensbekenntnis durch öffentliche
Mittel unterſtützt, noch darf jemand um ſeiner Religion willen
vom indiſchen Staatsdienſt ausgeſchloſſen werden. Wie verhalten
ſich nun aber auf der anderen Seite die Mohammedaner zu der
indiſchen Unabhängigkeitsbewegung, mit anderen Worten zu
England? Die indiſchen Mohammedaner haben in dieſer
Be=
ziehung ſeit dem Weltkrieg eine verſchiedenartige Entwicklung
durchgemacht. Das ſogenannte Kalifats=Komitee, das den
Pan=
iſlamismus auf ſeine Fahne geſchrieben hat, ſtellte ſich
konſequen=
terweiſe in einen ſchroffen Gegenſatz zu England. Nachher iſt
dieſe Bewegung aber ſtark abgeebbt und die Mohammedaniſche
Liga Indiens zeigt neuerdings immer mehr Tendenzen zu einem
Ausgleich mit England. Bekanntlich tagte im Anfang des
lau=
fenden Jahres in Kalkutta der Indiſche National=Kongreß und
nahm mit großer Stimmenmehrheit Ghandis Entſchließung an,
welche die Dominialverwaltung für Indien als die gegebene
bezeichnet, vorausgeſetzt, daß ſie von dem britiſchen Parlament
noch im Laufe dieſes Jahres gewährt werde. Gleichzeitig mit
dieſem Allindiſchen. Tongreß wurde unter dem Vorſitz Aga=Khans
eine Allmohammedaniſche Konferenz abgehalten, die ſich
gleich=
falls eingehend mit der Frage der Reform der indiſchen
Ver=
faſſuns beſchäftigte. Im Endergebnis lehnte aber dieſe
Konfe=
renz es ab, zu den Fragen des Dominium=Status oder der
abſo=
luten Unabhängigkeit Indiens, ja ebenſo wenig zu den Arbeiten
der Simon=Kommiſſion oder zu dem oben erwähnten Nehru=
Enk=
wurf Stellung zu nehmen. Alle Reſolutionen, die auf dieſer
mohammedaniſchen Konferenz gefaßt wurden, verlangen vielmehr
Seite 2
Donnerstag, den 14. Februar 1929
in der Hauptſache nur eine durchaus gleichberechtigte Vertretung
der mohammedaniſchen Intereſſen bei jeder Reform der
indi=
ſchen Verfaſſung und einen entſprechenden Schutz des kulturellen
und ſprachlichen Eigenlebens der Mohammedaner in Indien. Wir
ſehen: eine England gegenüber außerordentlich verſöhnliche
Poli=
tik und zugleich gegenüber der indiſchen Nationalbewegung eine
Haltung der Neutralität. — Alles in allem genommen, ſehen wir
im Lager der indiſchen Politiker, ſowohl hinduiſtiſcher als
iſlami=
tiſcher Herkunft, Beſtrebungen, die auf gegenſeitige Befriedung
abzielen. Aber zwiſchen den Politikern und dem einfachen Volk —
das zeigen gerade die Ereigniſſe von Bombay — beſteht noch eine
große Kluft, und die Aufgabe der Politiker wird es ſein, die
Weiterentwicklung hier ebenſowohl in kultureller als in politiſcher
Hinſicht aufmerkſam zu verfolgen.
Es gärk in Meriko.
Das Bomben-Akkenkak gegen den Präſidenken Gil.
* Mexiko=Stadt, 12. Febr. (Priv.=Tel.)
Wiederum iſt das politiſche Barometer in Mexiko auf Sturm
geſtiegen. Der neugewählte Präſident Gil ſollte, wie bereits von
uns gemeldet, kurz vor ſeinem Eintreffen in der Hauptſtadt in
die Luft geſprengt werden. Zwei Bomben waren unter die
Schienen gelegt, von denen allerdings nur eine explodierte und
den Sonderzug des Staatsoberhauptes zum größten Teil
zer=
ſtörte. Portes Gil blieb wie durch ein Wunder unverletzt und
konnte ſeine Reiſe fortſetzen. Man darf mit Sicherheit annehmen,
daß das Attentat eine Folge der Hinrichtung des Mörders des
Präſidenten Obregon, Toral, war, der am Vorabend erſchoſſen
wurde.
Für die Katholiken Mexikos iſt Toral nach ihrer Meinung
als Märtyrer geſtorben. Der Bevölkerung hatte ſich eine große
Erbitterung bemächtigt und überall wurden Rufe laut: „Es lebe
Toral!‟ Die Einzelheiten, die über die Hinrichtung bekannt
wer=
den, erregten allgemeines Intereſſe. „Heute iſt der letzte Tag
meiner Paſſion!” hatte Toral mit lächelnder Miene erklärt, als
er vor den Zug der Soldaten geführt wurde, die ihn erſchießen
mußten. Als das Kommando „Feuer” gegeben wurde, rief er
gleichzeitig: „Es lebe König Chriſtus!” Kaum, daß er zu Boden
gefallen war, näherte ſich ihm der Prieſter, der ihm die letzte
Kommunion gegeben, und tauchte ſein Taſchentuch in das friſche
Blut, als ob es ſich um das Blut eines Märtyrers handele. Die
Leiche wurde den Eltern ausgehändigt und das Begräbnis
ge=
ſtaltete ſich zu einer gewaltigen Demonſtration aller
Kirchengläu=
bigen. Die Vorgänge beweiſen, daß der Kirchenſtreit im Lande
noch lange nicht ſein Ende erreicht hat. Das Attentat, hinter dem
die Gegner der jetzigen Regierung ſtehen mögen, zeigt ferner,
daß die Feinde der Regierung vor keinem Mittel zurückſchrecken
werden, um ihren Willen durchzuſetzen. Präſident Portes Gil
galt, was die Beziehungen zur katholiſchen Kirche anbetrifft, als
gemäßigter als ſein Vorgänger Calles. Aber wenn Portes Gil
auch perſönlich geneigt ſein mag, ein Kompromiß zu ſchließen,
ſo iſt er doch durch die Verfaſſung gebunden, da bereits im Jahre
1917 durch Parlamentsbeſchluß die Trennung von Kirche und
Staat ausgeſprochen wurde und da Calles nur die
Vollſtreckungs=
dekrete erließ, die allerdings mit großer Rückſichtsloſigkeit
durch=
geführt wurden. Es iſt wahr, daß die Biſchöfe über die
Regie=
rung die Exkommunikation nach den Vollſtreckungsdekreten
ver=
hängten, und jeden mit der gleichen Maßnahme bedrohten, der
ſich den Vorſchriften der Regierung fügen würde. Biſchöfe und
Prieſter wurden daraufhin gefangen geſetzt, manche ſogar, wenn
ſie am Bürgerkriege teilnahmen, ſtandrechtlich hingerichtet.
Noch vor kurzem ſtanden etwa 20000 Mann bewaffnet in
den Bergen Zentralmexikos gegen die Regierung. Blutige
Kämpfe fanden bald hier, bald dort ſtatt, Städte wurden
über=
fallen, Eiſenbahnzüge angehalten und ausgeraubt, und ſchließlich
wußte niemand mehr, wo die politiſchen Kämpfe ſich mit einfachen
Banditenüberfällen ablöſten. Das Attentat auf den Präſidenten
Portes Gil wird ſicherlich die Leidenſchaften von Neuem
ent=
fachen. Mexiko ſteht wieder vor ernſten Ereigniſſen.
Maßnahmen gegen regierungsfeindliche Kakholiken.
Wie aus Mexiko Stadt gemeldet wird, veröffentlicht der
mexikaniſche Präſident Portez Gil eine amtliche Erklärung, ſorin
er ſcharfe Maßnahmen gegen die Anhänger des Katholizismus
ankündigt, wenn ſie ihre regierungsfeindliche Propaganda
fort=
ſetzen ſollten. Ihr Eigentum ſoll konfisziert und regierungstreuen
Arbeitern übergeben werden. Sämtliche katholiſchen Pfarrer ſind
verpflichtet, innerhalb 14 Tagen Mitteilung über ihren
Aufent=
haltsort zu machen. Die Regierung wolle damit, ſo heißt es
weiter in der Erklärung, die revolutionäre Bewegung verhindern,
Bom Tage.
Der Reichspräſident empfing geſtern den
neu=
ernannten Geſandten der Republik China Tſiang Tſo
Pong zur Entgegennahme ſeines Beglaubigungsſchreibens.
De Valera, der Führer der iriſchen
Republika=
ner, der vor kurzem wegen unerlaubter Grenzübertretung
gefangen=
geſetzt und zu einem Monat Gefängnis verurteilt wurde, hat eine
ihm angebotene Haftentlaſſung abgelehnt, weil
daran die Bedingung geknüpft war, daß er ſich verpflichten ſollte, nie
wieder das Ulſter=Gebiet zu betreten.
Wie verlautet, iſt die Abreiſe Parker Gilberts nach
Berlin auf unbeſtimmte Zeit verſchoben worden. Der Zuſtand
Gilberts hatte ſich im Laufe des Dienstags derart verſchlimmert, daß
die bereits angeſetzte Abreiſe widerrufen werden mußte. Auch die Gattin
Gilberts iſt an der Grippe erkrankt.
Trotzki iſt am Dienstag abend auf dem Odeſſa=Dampfer „
Il=
jitſch” krank unter einem anderen Namen in Konſtantinopel
eingetroffen. Es iſt noch unbekannt, wohin er gebracht werden wird.
Jede Annäherung iſt unmöglich.
Auf den Präſidenten von Venezuela wurde bei
Maracai während einer Autofahrt ein Attentat verübt. Sechs
in einem nachfahrenden Auto ſitzende Männer feuerten auf den
Präfi=
denten Gomez und ſeine Begleiter, die das Feuer erwiderten und die
ſechs Attentäter erſchoſſen. Präſident Gomez und ſeine
Begleiter blieben unverletzt.
Präſident Coolidge hat das Kreuzerbaugeſetz, das
den Bau von 15 Kreuzern und einem
Flugzeugmut=
terſchiff vorſieht, geſtern unterzeichnet.
die zu Attentaten führe. Die Verordnung dürfe nicht dahin
aus=
gelegt werden, als ob der mexikaniſche Staat die katholiſchen
Prieſter zu verfolgen gedenke. Der Staat wolle aber klar darüber
unterrichtet werden, ob katholiſche Prieſter bei dem jüngſten
Auf=
ſtand oder Attentat beteiligt waren oder nicht.
der merikaniſche Präſident.
Cortes Gil
Der Präſident von Mexiko, Portes Gil, ließ ſämtliche
Fami=
lienmitglieder des Obregonmörders Toral verhaften. Sie ſollen
in den nächſten Tagen verſchickt werden. Unter den Verhafteten,
die anläßlich der Kundgebungen bei der Hinrichtung Torals
feſt=
genommen wurden, befinden ſich auch mehrere Ausländer.
Das Berfahren gegen die verhafketen
Beamken des Reichsvermögensamkes.
Am 22. Bebruar Berhandlung vor dem
franzöfiſchen Mililärgerichk.
* Koblenz, 13. Februar. (Priv.=Tel.)
In dem gegen eine Reihe von Beamten, Angeſtellten und
Ar=
beitern der Reichsvermögensämter Mainz und Koblenz
angeſtell=
ten Spionage=Verfahren iſt, wie nunmehr feſtſteht, der
Haupt=
verhandlungstermin auf den 22. Februar vor dem franzöſiſchen
Militärgericht (früher Kriegsgericht) Mainz anberaumt worden.
Die Verhandlung wird vorausſichtlich den ganzen Tag in
An=
ſpruch nehmen. Sie findet unter ſtrengſtem Ausſchluß der
Oef=
fentlichkeit ſtatt; nur die Urteilsverkündigung iſt öffentlich.
Deutſche Verteidiger ſind nicht zugelaſſen.
Die Stadt der Zukunft.
Von Dr. Hellmut Thomaſius.
Große Ereigniſſe werfen ihre Schatten voraus. Auch auf
techniſchem Gebiete läßt ſich aus manchen Anzeichen lange vorher
erkennen, daß ſich Umwälzungen einſchneidender Art vorbereiten.
Wer gegenwärtig die Stimmen aufmerkſam verfolgt, die hier und
da ertönen, wer mit gleicher Aufmerkſamkeit beobachtet, in
wel=
cher Richtung ſich viele Pläne entwickeln, und wer ſonſt die
Augen offen hält, der wird ſich des Eindrucks nicht erwehren
können, daß ein neues Zeitalter in bezug auf den Städtebau
her=
aufzudammern beginnt. Noch weiß man nicht ſo recht, durch
welche Merkmale es gekennzeichnet ſein wird, noch iſt man ſich
im Unklaren, welchen Weg man einſchlagen ſoll. Aber über eines
ſind ſich alle klar, die ſich bisher mit dieſer Frage beſchäftigt
haben: ſo wie bisher kann es nicht weitergehen.
Die Zahl der Menſchen wächſt und wächſt. Die Sterblichkeit
geht zurück. Die durchſchnittliche Lebensdauer ninmnt zu.
Be=
rechnungen werden angeſtellt. Zahlen werden uns
entgegenge=
ſchleudert. Mögen ſie auch nicht übereinſtimmen, erſchreckend ſind
ſie alle. Auf dem Raume, wo heute 50 Millionen Menſchen
woh=
nen, werden in hundert Jahren vielleicht 100, vielleicht 200
Mil=
lionen um Licht und Luft ringen. Alles ſtrömt in, die Städte.
Dieſe dehnen ſich imer weiter aus. Dadurch wird der
Land=
wirtſchaft Boden entzogen. Die Wege, die der Einzelne
zurück=
zulegen hat, werden länger. Wie ſoll wan ſie überwinden? Soll
es einmal Geſchlechter geben, die auf dem Weg von und zu ihrer
Arbeitsſtätte täglich vier bis fünf Stunden oder noch mehr in
Straßenbahnen, in Untergrundbahnen oder in ſonſtigen
Beför=
derungsmitteln verbringen? Ein Berg von Fragen türmt ſich
auf. Eine ſchwerwiegender, eine ſchwerer zu löſen als die andere.
Die Technik muß eine Löſung finden.
Große Ereigniſſe werfen ihre Schatten voraus. Die
Erörte=
rung der Frage „Wie wird die Stadt der Zukunft ausſehen?”
hat eingeſetzt. Die Zahl derer, die zu ihr Stellung nehmen
müſ=
ſen, wird ſtändig zunehmen. Heute bereits beginnen ſich zwei
Richtungen zu ſcheiden. Die „idealiſtiſche” und die „realiſtiſche‟
könnte man ſie nennen. Die Idealiſten wollen möglichſt viele
Frünflächen, wollen jeder Familie ihr eigenes, von Gärten
um=
gebeues Heim ſchaffen. Wohnſtätte und Arbeitsſtätte ſeien
ge=
trennt. Die eine im Herzen der Stadt, die andere an ihrer
Grenze. Aber, ſo entgegnen ihnen die Realiſten, wo ſoll man
dazu den Platz hernehmen? Legt man ein Gemeinweſen von 10
oder 12 Millionen Einwohnern — und deren wird es in 170
Jahren gar viele geben — zugrunde, ſo kommt man auf
Ver=
luſte an Zeit und Schwierigkeiten des Verkehrs, die kaum lösbar
erſcheinen. Deshalb wollen die Realiſten kleinere, aber höhere
Städte, Städte, die nur noch aus Türmen beſtehen. Wehe dem
Geſchlecht, ſagen die Idealiſten, das darin wohnen muß.
Zu vielen Fragen, die hier mitſpielen, dürften wohl zwei
große Ausſtellungen wichtige Beiträge liefern, die ſich bereits in
Vorbereitung befinden. Das Jahr 1930 wird in Berlin die große
Bau=Ausſtellung bringen und 1933 wird die größte
Weltausſtel=
lung in Chicago eröffnet, die jemals da war. Auch auf ihr wird
die Technik des Städtebaues in hervorragender Weiſe vertreten
ſein. Zahlreiche Einzelheiten dürften auf dieſen Veranſtaltungen
ihre Klärung finden. Aber darüber hinaus denken jetzt ſchon
be=
deutende Städtebauer an das Ganze. Sie ſuchen ſich ein Bild
von der Stadt der Zukunft zu machen. Aus den verſchiedenſten
Ländern ertönen gegenwärtig Stimmen hervorragender Männer.
Mit weitausſchauendem Blick dringen ſie in die weitere
Entwick=
lung techniſchen Geſtaltens ein, dabei immer in den Grenzen des
Möglichen bleibend. Dadurch gewinnt die Stadt in hundert
Jah=
ren greifbare Form, Wirklichkeitswert.
Der große amerikaniſche Städtebauer Wiley Corbett
ver=
einigt in ſich in glücklicher Weiſe den Realiſten und den
Idea=
liſten. Er glaubt auch bei weiterem ungeheuren Anwachſen der
Städte an die Grünflächen und Parks. Freilich aber dürfen dieſe
nicht weit draußen an den Grenzen liegen. Er teilt die Städte
in Wohnhlocks und Erholungsblocks, die in ununterbrochener
Folge, ähnlich den ſchwarzen und weißen Feldern eines
Schach=
brettes, miteinander abwechſeln. Wohnblocks und
Erholungs=
blocks werden ſo zueinandengeſtellt, daß jeder Wohnhlock im Laufe
des Tages ſowohl auf der öſtlichen wie auf der ſüdlichen, wie auf
der weſtlichen Seite Sonne erhält. „Der Wohnblock” iſt zugleich
auch Arbeitsblock. Er vereinigt in ſich alſo Wohnſtätte und
Ar=
beitsſtätte.. In ſeinem unteren Teile ſtellt, er zunächſt wirklich
einen Block im vollſten Sinn des Wortes dar, einen rieſigen
Würfel von fünfzehn Stockwerk Höhe. In dieſem Würfel werden
die Arbeitsſtätten untergebracht. Ueber ihm erhebt ſich eine Art
von Stufenppramide. Das rieſige Gebäude verjünat ſich alſo
nach oben, weicht von allen Seiten her terraſſenförmig zurück.
Niederum fünfzehn Stockwerke, in denen man wohnt. In der
Mitte dieſes Aufbaues, wahin kein Tageslicht mehr drinat,
wer=
den Theater. Konzertſäle. Erfriſchungsräume und ähnliches
unter=
gebracht. Auf der oberſten Plattform ſteigt dann noch ein Turm
von acht Stockwerken Höhe empor. Er dient Verkehrszwecken.
Alle Stockwerke des großen Gehäudes ſind nämlich außen mit
rings herum laufenden Galerien verſehen, deren Breite etwa
der unſerer Straßen oder doch mindeſtens Bürgerſteige entſprechen
Numit
Die Sachverſtändigen=Berakunf
Ausſprache über die Wirtſchaftslage deu
EP. Paris, 1211
Die heutige Vormittagsſitzung des Sachverſtänfug
dauerte von 11 bis 1 Uhr. Es wurde folgendes
veröffentlicht:
„Der Präſident hat dem Komitee die Antwort
Dawes auf das Telegramm des Komitees verleſen..
wie folgt: „Ich bin für die Botſchaft, die das Sockto
komitee mir geſandt hat, ſehr dankbar. Die Welt Hd
in die hohen Ziele und im die Kompetenz des Komi=j.
auf die Erſüllung dieſes großen Werkes, das für diſg
des Wohlſtandes von ſo bedeutendem Intereſſe in
ſuchen des Komitees haben darauf Dr. Schacht uuſ.
legen ihre Mitteilungen über die Wirtfſe
Deutſchlands fortgeſetzt.”
Die Nachmittagsſitzung des Sachverſtändigenkonnk
von 3 bis 7.15 Uhr. Es wurde folgendes Commuuc
geben: Heute vormittag hatten Dr. Schacht und Fſun
ihr Expoſé über die Wirtſchaftslage Deutſchland. die
Dieſes Expoſé iſt in der Nachmittagsſitzung Gegepf
Diskuſſion geweſen, die beſonders den Lebensſiſt
Deutſchland, gewiſſe Einzelheiten do
budgets, die Entwicklung der deutſoe
ſtrie, die Handelsbilanz und einige anderr
Gegenſtand hatte.
*
Havas meldet dazu noch: Der Sachverſtändiger/lt
in ſeiner heutigen Sitzung das Studium der Fragmſ
Art, die ſich auf die Zahlungsfähigkeit Deutſchlon
fortgeſetzt. Dr. Schacht hat über die Wirtſchaftslau
nähere Angaben gemacht. Er hat es ſich vor alunn
ſein laſſen, die Schlußfolgerungen des letzten Bon
Gilbert zu erörtern, beſonders betr. des Lebenshaft
in Deutſchland verglichen mit dem anderer Naticktn
ſchen Delegation wurden verſchiedene Fragen übe/
bei gewiſſen Titeln des Reichsbudgets geſtellt. Dr..*
erſucht, über den Stand der gegenwärtigen Proſpol
ſchen Induſtrie, ſowie über die deutſche Handels!
äußern. Die deutſche Delegation hat umfangreah
und zahlreiche Statiſtiken vorgelegt, die die Sach:/
ihren Einzelheiten prüfen müſſen. Wie man ſiekt
ſchuß erſt noch bei einer Unterſuchung aiſſ
Art, die wahrſcheinlich noch mehrere Tage forn/
wird und die die unerläßliche Vorarbeit für die Eſ
Aufgaben darſtellt.
Dr. Schachts Ausführungen auf der Al
Nach den in Berlim aus Paris und Londom
Nachrichten ſcheinen die Ausſührungen Dr. Sckt.
Montagsſitzung der Sachverſtändigenkonferenz a
Eindruck gemacht zu haben. Die Ausführungen 1
und maßvoll bezeichnet. Wenn auch noch wichts
den Wortlaut der Rede Schachts vorliegt, glaul
doch, aus dem Inhalt nachfolgendes berichten
Schacht habe gebeten, die Frage zu prüfen, ob
fünften Zahlungsjahres die deutſche Wirtſchaft
Stand erreicht habe, wie es die Dawesſachveſ
glaubten vorausſagen zu können. Seiner Anſickä
Sanierung noch nicht erreicht. Dr. Schſacht bat ſern
die Sachverſtändigen den Lebensſtandard des O
nicht nach Statiſtiken und auf Eindrücke hin, die
begünſtigten Verkehrszentren ſammeln konnten,
ten. Das deutſche Volk lebe weniger gut als frl
deshalb, weil ſeine Steuerlaſten höher ſeien als
Von einer Verbeſſerung der Löhne könne man nu
Ausmaße ſprechen, und zwar erſt infolge des
ausländiſchen Geldern, die nach der Markſtabili
Erhöhung der Produktion und des Verbrauchs
Der Delegierte Kaſtl, der auch in die Debatte e5!
habe beſonders auf die ſchwierige Lage der deu
hingewieſen. Nach dem Pariſer Korreſpondentdl
Telegraph” ſeien die Ausführungen Dr. Schacks
an die Adreſſe Morgans gegangen, und man 7n
ſie auch auf die anderen Delegierten einen tiefen ?i
hätten.
ſoll. Man tritt alſo von jedem Geſchäft oder Wohy
bar ins Freie, hat Gelegenheit, Luft zu ſchöp
freier Luft nach einem anderen auf dem gl—
gelegenen Geſchäft oder einer anderen Wohnt-
Wer will, kann auch auf Treppen von einer dier
die andere gelangen. Auf ihnen gibt es nur iK
Wagen ſtört. Keine der Gefahren, wie ſie der 9e
kehr mit ſich bringt, droht. Um den Turm
her-
dieſe Galerien beſonders breit, ſie ſollen den
Landungsplatz dienen, über die ja in hundert
ähnlicher Weiſe verfügen wird, wie heute
über-
oben bis unten gehen durch den Block zahlreiche
durch. Man landet am Turm und ſtellt in ic
unter. Dann fährt man nach dem Stockwerk Ne
wohnt, oder in dem man zu tun hat, der ührmel
gleich, ob er durch Bahnen oder Autos bewältigt
durchwegs unterirdiſch. Wer unten ankomma
Fahrſtuhl in die Höhe befördert.
Auf dieſe Weiſe wird unendlich viel an Sie‟
Luft gewonnen. Auf der Straße und in
del-
ſieht man überhaupt keinen Wagen, keine Bähl. den Bäumen und Grünflächen luſtw.
ängſtlich umſehen zu müſſen, ob man nicht über.
Zahlreiche, wohldurchdachte Einzelheiten ic
ſorgfältig durchgearbeiteten Plan hinzu. Alle i5
aus ſtark quarzhaltigem Glaſe hergeſtellt w.
ultravioletten Strahlen des Sonnenlichtes me,
ausgenützt werden, die ja für unſere Geſundhe.
Rolle ſpielen. Die Größe der zukünftigen 84
berechnet. Sie werden, ſoweit ſie nur für den
Familie beſtimmt ſind, natürlich viel kleiner leie
Verkehrsflugzeuge. Für beſtimmte Fälle ſind 4. in Ausſicht genommen, die nebeneinan.”
ner Geſchwindigkeit dahinlaufen und mit
Siß-
ſehen ſind. Sie machen das Warten auf Stteſ
Bahnen unnötig. Jeden Augenblick bieten
gelegenheit dar. Wiley Corbett läßt gegenr.
Modell von ſeiner „Stadt der Zukunft” anfer 1 0
Weltausſtellung von Chicago im Jahre 1939
ſoll und ſicher erhebliches Aufſehen erregen. 2
Dieſe „Stadt der Zukunft” wird nicht auß.n
Langſam wird ſie ſich durch Umwandlung
herausbilden. Bis ſie in der Corbettſchen P‟
Form fertig daſteht, wird man ſich mit den De."
mitteln behelfen müſſen, um Mißſtände zu ii
Donnerstag, den 14. Februar 1929
Seite 3
väüreechtliche Boden für ein preußiſches
* Berlin, 13. Febr. (Priv.=Tel.)
Ber ir politiſchen Kreiſen wird lebhaft die Frage
be=
oblich den römiſchen Frieden vielleicht auch
innen=
eingse ſchiebung der ganzen Schlachtordnung erfolgen
zWDabinielt man davon aus, daß der Papſt jetzt wieder
er Kſder geworden iſt
zülgedeſſen
inter=
le Aiä-e mit ihm nur
Im Rrfi, nicht aber von
m L/ßrii aus geſchloſ=
munität ſtehen, was ſicherlich nicht der Fall wäre, wenn die
vor=
nehmſte päpſtliche Kongregation nicht in päpſtlichem Hoheitsgebiete
läge. Das Morgenblatt „Meſſaggero” veröffentlicht eine Karte
des päpſtlichen Territoriums, die den Campo Santo einbegreift.
Die Erörterungen über die Auslegung der bisher nur
auszugs=
weiſe bekannt gewordenen Beſtimmungen der Lateranverträge
haben bereits begonnen.
Das diplomatiſche Korps beim Vatikan hat bis jetzt nur eine
knappe offiziöſe Mitteilung über die Einigung mit Italien
er=
halten. Nach dem Austauſch der Ratifikationsurkunden wird im
Mai Pins XI. die katholiſche Welt in einer Enzyklika näher von
Hier wurde der Friede zwiſchen Ikalien und dem Papſt geſchloſſen.
urdem ien, daß alſo
lkerwulicſe Boden für
ußiſatt! onkordat
über=
nichtt er gegeben fei,
r AEifen gezwungen
irde, /Verhandlungen
zu =ln, und ſie dem
u übiſtiſſen. Von
ande=
ite lw dem
entgegen=
n, dubia, daß preußiſche
dat urſt nnit dem Papſt
ndesim),, ſondern mit
ſeimleEigenſchaft als
Hintzlder Katholiſchen
eſäthzſen werde. Die
ei- Völkerrechts
geſſpevnrtig noch nicht
ah bfei ilich wird man
ab hen en, daß die
Auffüus ſich durchſetzt,
alſoii ſlerrechtliche
Be=
gegweme Fortſetzung
ußiſuich
Konkordatsver=
ngem h— beſtehen.
ſiekeugen auch auf
Mtrol?
Mom, 13. Febr.
deuhel immungen des
datsn zſchen dem italie=
Staſuttid dem Vatikan
beſtluetss einſchneidend
üdtict und die neuen
en ülzens überhaupt
uy- die Diözeſe
huttk der Provinz
dwli werden muß.
Der Lateran=Palaſt in Rom war der Schauplatz des weltgeſchichtlichen Aktes.
ſekretärs Gaſparri, dürfte ſchon in den nächſten Tagen zum Nuntius (Botſchafter) des Papſtes
am Quirinal, dem Hofe des Königs von Italien, ernannt werden.
Bi/letont bereits, an der Spitze der Diözeſen der
En müßten Prälaten italieniſcher Nationalität mit
italieniſchen Gefühlen ſtehen.
1 Umfang des Kirchenftaakes.
ſung des Verſöhnungsvertrages werden die Gren=
Staates der „Stadt des Vatikan” genau gezogen
eichen kenntlich gemacht. Den Grenzdienſt wird
uoe verſehen, die erheblich verſtärkt werden muß.
in” veröffentlicht eine Ueberſicht über
densGrößen=
itſſten Staaten der Welt. Damit rangiert die
vati=
mit ſchätzungsweiſe 44 Hektar, alſo weniger als
rratkilometer, bei weitem an letzter Stelle. Sie
ſrgenannten territorialen Mindeſtforderung des
Muſſolini und Gaſparri bei der Unkerzeichnung.
Maes Kardinals Ehrles. In den Nachtſtunden
A uſiſchen Prälatur das Gerücht um, daß noch in
Morr der Vertragsunterzeichnung der Heilige Stuhl
4 habe, die Grenzen der vatikaniſchen Stadt erſt
r Sakriſtei von St. Peter beginnen zu laſſen, ſo
Eh. National=Kolleg Campo Santo außerhalb des
M üneränitätsgebiets fiele. Zuverläſſiges über die
nar bis zur Stunde nicht zu ermitteln. Nach
die=
hide auch das Heilige Offizium außerhalb des Kir=
Foin. Im Regierungsblatt „Giornale d’Italia”
in abend das Heilige Offizium unter den päpſt=
Ay. die unter der diplomatiſchen päpſtlichen Im=
Italiens Diktator
Muſſolini.
Kardinalſtaatsſekretär
Pietro Gaſparri.
dem Ereignis unterrichten. Bei dieſer Gelegenheit dürfte der
Papſt perſönlich in der Peterskirche ein Pontifikal=Amt
zele=
brieren. Abends wird die Kuppel der Baſilika, wie im Heiligen
Jahr, feſtlich beleuchtet. — Das Konkordat enthält im übrigen
auch eine Klauſel, daß die Prieſter in Italien nicht zu
Abgeord=
neten gewählt werden dürfen. Dagegen iſt die Wahl von
Kardi=
nälen zu Mitgliedern der Akademie von Italien nicht
ausge=
ſchloſſen.
Ikalieniſche Offiziere in Uniform beim Ponkifikalamt
Wie hervorgehoben wird, haben am Pontifikalamt in der
Peterskirche am Montag erſtmals italieniſche Offiziere in
Uni=
ſorm teilgenommen, die angeſichts der veränderten Verhältniſſe
ausdrücklich dazu eingeladen worden waren. Es ergaben ſich aber
Schwierigkeiten von ſeiten des italieniſchen Offiziers=
Ordnungs=
dienſtes, weil der Diviſionskommandant von Rom die bisherige
Weiſung noch nicht abgeändert hatte, wonach keine Offiziere und
Militärs in Uniform zu päpſtlichen Feiern zugelaſſen werden.
Die Beamten des Vatikans intervenierten zugunſten der
Gelade=
nen und geleiteten ſie ſelbſt an ihre Plätze in der Baſilika; unter
ihnen befand ſich auch General Nobile. Bei der päpſtlichen
Segnung der Menge auf dem Petersplatz ſpielte die Kapelle der
Carabinieri zum erſten Male die päpſtliche Hymne.
Telegrammwechſel zwiſchen dem Reichspräſidenken
und dem Papſt.
Berlin, 13. Februar.
Der Reichspräſident hat an Seine Heiligkeit den Papſt
an=
läßlich der Wiederkehr ſeines Krönungstages nachſtehendes
Tele=
gramm gerichtet: „Eure Heiligkeit bitte ich, zum Krönungsfeſte
meine aufrichtigſten und wärmſten Glückwünſche
entgegenzuneh=
men.” — Der Papſt hat darauf wie folgt geantwortet: „Eurer
Exzellenz gütiges Gedenken und innige Glückwünſche erwidern
wir mit den herzlichſten Segenswünſchen für Ihre Perſon und
das ganze deutſche Volk.”
Der Reichspräſident und die
Reichsregie=
rung haben dem päpſtlichen Nuntius und dem italieniſchen
Botſchafter in Berlin ihre Glückwünſche anläßlich der
Unterzeichnungdes Vertragesüber die römiſche
Frage ausgeſprochen. Die Botſchafter v. Neurath und v.
Ber=
gen ſind angewieſen worden, ihre Glückwünſche ſowohl bei der
Kurie wie bei der italieniſchen Regierung auszuſprechen, Dr.
v. Bergen auch im Namen der preußiſchen Regierung.
*
Im Auftrag des Bundeskanzlers Seipel hat der öſterreichiſche
Geſandte beim Heiligen Stuhl, Dr. Kohlruß, dem
Kardinalſtaats=
ſekretär Gasparri die Glückwünſche der öſterreichiſchen
Bundes=
regierung zum Abſchluß des Uebereinkommens zwiſchen dem
Vatilan und dem italieniſchen Staat ausgedrückt.
Bayeriſche Glückwünſche zum Abſchluß des
Lateranverkrages.
Die bayeriſche Regierung hat unmittelbar nach dem Empfang
der offiziellen Nachricht über die zwiſchen dem Papſt und der
italieniſchen Regierung erfolgten Ausſöhnung dem Heiligen
Stuhl durch den bayeriſchen Geſandten, Freiherrn Ritter, ſowie
durch den hieſigen apoſtoliſchen Nuntius ihre frendige
Anteil=
nahme an dem weltgeſchichtlichen Ereignis, und die beſten
Glück=
wünſche übermittelt.
Glückwünſche des ſpaniſchen Königs an den Papft.
EP. Madrid, 13. Februar.
Der ſpaniſche König hat anläßlich der Unterzeichnung des
Vertrages zwiſchen Italien und dem Vatikan an den König von
„Italien, an Muſſolini und den Papſt Glückwunſchtelegramme
ge=
ſandt. General Primo de Rivera begab ſich nach der Nuntiatur,
um den päpſtlichen Nuntius perſönlich zur Beilegung des
Kon=
fliktes zwiſchen Italien und dem Vatikan zu beglückwünſchen.
Daran ſchloß ſich in der Nuntiatur ein offizieller Empfang, zu
dem u. a. außer Primo de Rivera die meiſten Miniſter, der
Prä=
ſident der Nationalverſammlung, das geſamte diplomatiſche
Korps und zahlreiche kirchliche Würdenträger geladen waren.
Der Nuntius hielt eine Anſprache, worin er erklärte, daß die
ſpa=
niſchen Katholiken endlich ihre Wünſche erfüllt ſehen, die ſie
bis=
her im dem Rufe zuſammenfaßten, es lebe der päpſtliche König.
In der Kathedrale von Madrid wurde unter der Leitung des
Biſchofs von Madrid ein Dankgottesdienſt abgehalten.
I unangenehm geltend machen. Die an gewiſſen
Eoü dere vor Warenhäuſern, in Geſchäftsſtraßen, an
Henden zahlreichen Autos behindern den Verkehr.
Eürzlich der Verſuch gemacht, eine Einkaufshalle
dm man vom Auto aus ſeinen Bedarf decken kann.
Halle wurden Tiſche aufgeſtellt und mit Waren,
Ggensmitteln, belegt. Die Autos fuhren auf der
Mre Halle hinein, an den Tiſchen entlang und auf
haus. Die Verkäufer reichten zu, was die Inſaſſen
e erhielten von ihnen gleichzeitig eine Rechnung.
wurden während eines kurzen Aufenthaltes am
Alles wickelte ſich glatt ab. Der Verſuch zeigte,
* Frage von Einkaufsräumen für Autofahrer tech=
Derartige Einkaufsräume gehören ja gleichfalls
Dnagserſcheinungen, die zur „Stadt der Zukunft”
wurden.
gewaltige Luſt, Schauſpieler zu werden. Er machte dieſen Wunſch
bald zur Wirklichkeit, und obwohl es ihm an den Schmieren, an
denen er zuerſt Stellung fand, nicht ſonderlich gut ging, blieb er
der Bühne treu. Schließlich fand er in Breslau und Hannover
für kürzere Zeit eine Anſtellung. Aber ſein Genie wurde hier
nicht entdeckt. Erſt dem Berliner Theaterdirektor Lautenburg war
es vorbehalten, in ihm den großen Charakterdarſteller zu ſehen.
Der letle Bohemien.
Tode von Albert Steinrück.
SSteinrück, war einer der gewaltigſten Menſchen=
Mutſchen Bühne. Mit ihm iſt zugleich der letzte
en dahingegangen, der nicht nur in ſeinem
Be=
ackn auch als Privatmann von echtem künſtleriſchen
Mr. Er war ein trinkfroher Zecher, der oft genug
Jage machte, und in den berühmten Künſtler=
Ss des Weſtens ein ſtändiger und gern geſehener
Dls zur Polizeiſtunde ſich von des Tages Arbeit
Nagliche Leiſtung als Schauſpieler war rieſengroß
wun von ſeiner Körperverfaſſung konnte es auf
loiches Leben der Arbeit mit einem Leben der
ichireit zu bereinigen. In ſeiner Jugend hatte er
oſfſtmaler zu werden und erhielt auch die Gelegen=
Quſſeldorfer Kunſtakademie zu ſtudieren. Aber
LLonungsbetrieb, der hier herrſchte, und ſeine geniale
L ace, war ihm zuwider und er verließ Düſſeldorf
e um ein freies Wanderleben zu führen. Trotz
Stet ühlte er ſich als Wanderburſche wohl und
Nich nicht, bei einem Malermeiſter in Hamburg
I Ait leiſten, als ihm die Not am Halſe ſaß. So
in. Naler geworden, allerdings in einem anderen
Nie langs geträumt hatte. Seine Künſtlernatur kam
Siber Zum Durchbruch, und als er in Mühlhauſen
Eiues Wandertheaters beſuchte, ſpürte er eine
Rollen nicht ſpielte, ſondern lebte, denn niemals hatte man bei
ihm den Eindruck des Theaters. Es war echte Natur, die ſich in
ihm offenbarte. Beſonders eindrucksvoll verſtand er es, die Härte
der von ihm dargeſtellten Charaktere mit einem einzigen Zucken
der Schultern oder einem Aufleuchten des Blickes durch Güte
zu mildern. So ſtrahlt aus allen ſeinen Charakteren die hohe
Menſchlichkeit, die den Hauptzug ſeines Weſens bildete. Steinrück
war auch ein beliebter Filmſchauſpieler, für den in ſehr vielen
Filmen eigene Rollen geſchaffen wurden. Durch eine
Meiſter=
ſchöpfung in dem Film „Friderieus” iſt er in der ganzen Welt
berühmt geworden.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
* Zum 125. Todestage Kants (geſt. 12. Februar 1804).
Kant und die deutſche Schrift. Kant ſagt in der „Macht des
Gemütes”: „... die Buchdrucker müßten deshalb (um die Augen
zu ſchonen) unter polizeiliches Geſetz gebracht werden, um kein
Werk deutſchen Inhalts mit lateiniſcher, wohl gar kurſiver Schrift
zu drucken!“
— Anerkennung deutſcher Wiſſenſchaft durch
das Ausland. Im „Jornal do Braſil” ſchreibt einer der
ange=
ſehenſten Gelehrten Braſiliens, Profeſſor Joao Ribeiro, über das Buch
des Freiburger Univerſitätsprofeſſors Dr. Konrad Guenther: Das
Ant=
litz Braſiliens (R. Voigrländers Verlag, Leipzig 1927) u. a.: „Die
Be=
obachtungen über unſere Tier= und Pflanzenwelt zeigen beides
Origi=
nalität und Sorgfalt des deutſchen Gelehrten. Das Buch iſt ganz
gewiß eines der klaſſiſchen Bücher über Braſilien, und geſellt ſich denen
von Saint=Hilaire, Martius und jenen anderen zu, die uns mit
Ge=
wiſſenhaftigkeit und beſonderer Sympathie ſtudiert haben”.
Albert Steinrück.
Er kam nun auf Lautenburgs Aufforderung nach Berlin. Aber
auch hier hielt es ihn nicht lange, ſondern er folgte einem Ruf
nach München, wo er als Schauſpieler und Regiſſeur die größten
Erfolge erzielte. Jetzt war ſein Name ſchon in der ganzen
Thaterwelt bekannt, und Reinhardt legte nunmehr Wert darauf,
dieſen hervorragenden Menſchengeſtalter an das Deutſche Theater
zu feſſeln. Hier entfaltete er ſich zu der vollen Größe der ihm
eigenen Genialität, und er wurde zu einem beſonderen
Charakter=
typ des ſtarken, herrſchenden und befehlenden Mannes, der ſeine
Oskar Baum: Drei Frauen und ich. Stuttgart 1928, J. Engelhorns
Nachf. (In der Sammlung „Lebendige Welt”, herausgegeben von
Frank Thieß.) Broſchiert 3,50 RM., in Leinen 4,50 RM., in
Halb=
leder 6,50 RM.
„Du kennſt ſie nur von außenwärts, Du ſiehſt die Weſte, nicht das
Herz” — ſagte Wilhelm Buſch zu ſeiner Tochter über die Menſchen.
Dieſe Wahrheit gilt für die Sehenden; von den Blinden möchte man
nach der Lektüre von „Drei Frauen und ich” umgekehrt behaupten, daß
ſie zwar nicht die Weſte, aber dafür das Herz ſehen. Der Blinde, eſſen
Natur das Fehlen des Geſichtsſinnes durch Verfeinerung der übrigen
Sinne auszugleichen trachtet, ſcheint eben den wahren Kern des
Men=
durch den ußeren
ſchen und Dinge oft ſicher
Schein verwirrte Sehende.
Sind die
Besten
PFEILDBEIECK-
SElFEN-FABRII
vorm.AUGJAC0B1
DARMSTAOT
Statt beſonderer Anzeige
Geſtern abend entſchlief ſanft unſere liebe gute Mutter
im 79. Lebensjahre.
Die trauernden Hinterblieben.
Nieder=Modau, Eberſtadt b. D., Darmſtadt.
Die Beerdigung findet Freitag, den 15. Februar, nachm. 3
in Nieder=Modau ſtatt.
Der liebe Gott hor au
geliebten, unvergeßlicheſ4.
Vater, Großvater
Schwager und Onkel
Nach kurzem Leiden ſtarb heute
unſer lieber Gatte, Vater und
Großvater
Schreinermeiſtſt
nach kurzem Krankſein nu Frnf
von 71 Jahren zu ſich „iſt4
Im Namen
der trauernden Hinterbliebenen:
Margarete Schlander.
Darmſtadt, den 13. Februar 1929.
Bismarckſtraße 3,
Die Beerdigung findet Freitag,
den 15. Februar, mittags 12 Uhr
auf dem alten Friedhof ſtatt. (*
Seite 4
Donnerstag, den 14. Februar 1929
Unſere Hedelieſe iſt angekommen.
Gendarmerie=Hauptwachtmeiſter Joſef Keppler
und Frau Paula, geb. Kleiß.
Hammelbach i. Odw., den 9. Februar 1929.
z. Zi. Klinik Dr. Machenhauer, Lagerhausſtraße.
(*
Statt beſonderer Anzeige.
Der Herr über Leben und Tod nahm
heute vormittag 3 Uhr meinen über alles
ge=
liebten, treuen Gatten, unſeren guten Vater,
Schwiegervater, Bruder, Schwager u. Onkel
Meiin Tnheinn ven
Rechnungsdirektor
im 63. Lebensjahre, wohlvorbereitet durch die
Tröſiungen der hl. Kirche, zu ſich in ſein
himmliches Reich.
Im Namen
der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Berta Boll, geb. Bang.
Darmſiadt, den 13. Februar 1929.
Pallaswieſenſtr. 13.
(2786
Die Beerdigung findet am Freitag, den 15. Februar 1929
um 15 Uar von der Kapelle des Friedhofs an der Nieder=
Ramſtädterſtraße aus ſiatt. — Feierliches Seelenamt
am Samstag, den 16. Februar 1929 um 7½ Uhr in
St. Eliſabeth.
Von Beileidsbeſuchen bittet man abzuſehen.
Statt beſonderer Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere
liebe, gute Mutter, Großmutter, Schweſter, Tante
und Schwägerin, Frau
Franziska Blümlein
geb. Fiſcher
wohlverſehen mit den heiligen Sterbeſakramenten,
im Alter von 70 Jahren zu ſich zu rufen.
In tiefer Trauer:
Anna Deutſch, geb. Blümlein
Georg Blümlein und Frau
Karl Blümlein und Frau
Heinrich Blümlein und Frau
Marie Schulte, geb. Blümlein
Anton Blümlein
Gottfried Deutſch
Fritz Schulte
und Enkel.
Darmſtadt, Neckarſtraße 11, Oſf=Dievenow, Croton=
Falls, Münſter i. W., New Hork, den 13. Februar 1929.
Die Beerdigung findet Freitag, den 15. Februar,
10½ Uhr vormittags vom Portale des alten
Fried=
hofes aus ſtatt. — Feierliches Seelenamt am
Samstag, den 16. Februar, vormittags 8¾ Uhr,
in der St. Ludwigskirche.
Statt beſonderer Anzeige.
Nach 14tägigem qualvollem Leiden verſchied
heute an den Folgen einer ſchweren Blinddarm=
Entzündung mein lieber Gatte, mein lieber Sohn,
unſer lieber Bruber, Schwiegerſohn, Schwager,
Neffe und Vetter
Cougro FFinger
Kaufmann
im blühenden Alter von 33 Jahren.
In tiefer Trauer:
Marſe Finger, geb. Jakobi
Heuriette Finger, geb. Bormet
Jakob Jakobi u. Frau Eva, geb. Delp
Dr. Ing Richard Finger u. Frau
Aenne, geb. Schneider
Dipl.-Ing. Alfred Maſte u. Frau
Thilde, geb. Finger
Studienrat Albert Dreger und Frau
Paula, geb. Jakobi.
Darmſtadt, Neuſtadt in Baden, Hanau, den 18. 2. 1929.
Beerdigung Samstag, den 16. Februar 1929,
mittags 11 Uhr, auf dem Waldfried
Todes=Anzeige.
Heute vormittag 11 Uhr entſchlief nach
kurzer Krankheit unſer lieber Vater,
Schwieger=
vater, Großvater und Urgroßvater
Herr
Kau unnd Punne
Hal Linnau
geb. Heinz
Feldwebel i. R.
im 86. Lebensjahr.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie W. Wenzlau
Familie Hch. Wenzlau.
Darmſiadt, Rhönring23 u. Weſſeling a Rh.,
den 13. Februar 1929.
Die Beerdigung findet Samstag, den 16. Februar 1929,
nachmittags 3 Uhr, vom Portale des Waldfriedhofes
aus ſtatt.
Zereielfalngängen
in wenigen Stunden
Bäumer’s Büro, Rheinſtr 8, Teleph. 1223.
Statt beſonderer Anzeige.
Hierdurch die traurige Mitteilung, daß
am 10. ds Mts. meine liebe Frau
Eine Sagei
geb. Döbel.
nach ſchwerem Leiden verſchieden iſt.
Die Beerdigung hat heute in aller Stille
ſiattgefunden.
Zugleich danke ich allen denen, die auf
irgend welche Art verſucht haben das ſchwere
Leiden meiner Frau und meinen Schmerz
zu lindern.
Friedrich Bauer
Darmſtadt, Waldſir. 24, den 13. Febr. 1929.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine
innigſtgeliebte Gattin, unſere treuſorgende Mutter,
Schwiegermutter, Schweſter und Tante
Frau
Margateie Kening
geb. Wolff
heute vormittag 6"/. Uhr im Alter von 63 Jahren
zu ſich zu rufen.
Im Aamen der trauernden Hinterbliebenen:
Franz Trompp.
Mainz, Bebelring 31, Darmſtadt,
den 12. Februar 1929.
Die Beerdigung findet Freitag; den 15. Februar,
nachmittags 3½ Uhr, vom Portale des Friedhofes zu
Mainz aus ſtatt.
Dankſagung.
Für die innige
Anteil=
nahme und Blumenſpenden
bei dem Heimgange meiner
lieben, guten Mutter ſage
ich Allen auf dieſem Wege
herzlichen Dank.
G. Hch. Ewald.
Sg. Koh)
In tiefem Scihl/
Familien 51 ü
Familie MM1
Familie Rellt/M Harnhe
Reinheim, den 13. Febridiutsihile
Uuie
Die Beerdigung findet 100Mransänder
nachmittag 1 Uhr zu/ 41crr und
Krieger=
Darmſtauk
Geſtern verſchied ur
Kamerad und langjähri /
Mitglied
Neir
Aus die
Enkfekkungs=
Tabletten „
Coro=
nova” mit
Marien=
bader Salz in allen
Apotheken, (170ta 4 95. Opel
Dankſagung.
Für die bielen Beweiſe herzlichſter
Teilnahme bei dem Hinſcheiden unſerer
lieben Mutter
Margarethe Reuter Bwe.
ſagen wir Allen auf dieſem Wege
unſeren innigſten Dank.
ImNamen d. trauernd. Hinterbliebenen:
E. Eigenbrodt, geb. Reuter.
Darmſtadt, den 13. Februar 1929. (*
Nik. Schlant
Bereinsdiener des! *
Die Beerdigung findai
den 15. ds. Mts., vorn
auf dem Friedhof an
Ramſtädterſtraße—
Ferner verſchied —n
Kamerad und langjähri*
Mitglied
Karl Wen
Rentner.
Die Beerdigung
finder=
den 16. ds. Mts., nao
if dem Waldfriedriſ
bitten, bei beide
Lameraden um za u
teiligung.
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Beamte und Arbeifer
Donnerstag, den 14. Februar 1929
Seite 5
dis der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, 14. Februar.
iieie Arbeit für die Zeuerwehr.
Bildugt einer „Zliegenden Kolonne” gegen
Froſſſchäden.
Jie imf4r, Großſtädten, ſo hat auch der herrſchende grimme
der „bigen Feuerwehr eine erhebliche Arbeit gebracht.
be 1/ Augenblick laufen Meldungen über geplatzte
inteſ rrohn/ iü gefrorene Leitungen und Waſſermeſſer und dgl.
Im „Aft des geſtrigen Tages mußte man zur raſcheren
uusresſu en Bekämpfung dieſer Schäden eine „fliegende
ne‟ 1m:) Mann einrichten. Zuſammen mit den Kräften
gs= umWaſſerwerkes mußte in 1 30 Fällen eingegriffen
in. Gßi dabei paradox, daß die Feuerwehr gerade gegen
r ſo yiſt hilfreiche Element eingeſetzt werden muß, um
g zMühen.
enmlerd mußte die Wehr in der Kranichſteinerſtr. 41
Biw geratenen Laſtkraftwagen ablöſchen. Das glühend
uffrohr, das umwickelt war, hatte die anſchlie=
Kal entzündet.
Ernamit urden: am 31. Januar: der Diplom=Ingenieur Franz
* zu /ᛋrniſtadt zum Gewerberat bei der Dampfkeſſelinſpektion
t Wirkung vom 1. Februar 1929 an; am
9rhrerin an dieſer Schule mit Wirkung vom Tage des
ir eine Lehrerſtelle für einen katholiſchen Lehrer
iue in Rhein=Dürkheim (Kreis Worms).
Miet=
iſiſnl anden und kann ſofort bezogen werden.
Evauaſc=kirchliche Nachrichten. Durch die Kirchenregierung
dem Atzer Georg Landmann zu Wachenheim die evan=
Pfa allz zu Schwarz (Dekanat Alsfeld) übertragen.
zur Heffißch Tandestheater. Heute Donnerstag findet eine
Wieder=
von 0o5 fmanns Erzählungen” ſtatt. In den Haupt=
und iſehrmen Kienzl, Schantz, Varena, Rieder, Liebel und die
Jagy Komregg, Kuhn, Overlack, Vogt, Ebert=Beyer und
ſchuüfgt. Muſikaliſche Leitung: Carl Bamberger. (Miete C,
Gh.-)
uie im Kleinen Haus ſtattfindenden Vorſtellung von
GüBarnhelm” ſpielt an Stelle des plötzlich
erkrank=
rüigl auer Carl Ebert die Rolle des Tellheim. In den
gu wleen ſind die Damen Joſt=Jaeke, Dorina, Stengel und
„Ay eiſter, Maletzki, Minetti und Jürgas beſchäftigt.
inluri gsänderung. Andauernde Erkrankungen im
deir ſr und des Schauſpiels haben leider notwendige Ab=
7 Spielplans zur Folge. Die für morgen Freitag
an=
rſthnürung der Komödie „Androklus und der
kar miss dieſem Grunde nicht ſtattfinden. Anſtelle dieſer
iüfuf nächſte Woche verſchoben werden muß, findet eine
gmd Traumſpiels” von Strindberg in der
Inſzenie=
enat=Nardos ſtatt. In den Hauptrollen ſind die Damen
Jcſake Gothe, Wigandt und die Herren Weſtermann,
Bo hrſter, Keßler, Valk, Klam, Jürgas, Gallinger, Finck.
„Aeie D; Beginn 19.30 Uhr.)
leii Saus findet morgen eine Vorſtellung des „Waffen=
Lortzing ſtatt. Maria Kienzl ſingt zum erſten Male
äam/Biederholung der Oper „Sly” iſt für Samstag, den
0 Ausſicht genommen.
ſlmbühne im Kleinen Haus. Die nächſte
ie iſtſr Nontag, den 18., bis Donnerstag, den 21. Februar,
hen. RCfnden an dieſen vier Tagen um 16 und 20 Uhr acht
ſrungreutgrt. Zur Aufführung gelangt der große Kulturfilm
Eſtkand des weißen Elefanten” und „
Car=
mit füa-lie Chaplin als Don Joſe.
Orphyn./ Heute Donnerstag, 14. Februar, letzte Aufführung
ßeuve”, dieſer einzigartigen Schau ſchöner und ſchönſter
ſc5tleiſtungen auf artiſtiſchem Gebiete, deren Tempo
deckkſſinen Gaſtſpieles die Beſucher zu rückhaltloſen
Beifalls=
webeiſtert hat. — Freitag bleibt das Orpheum wegen
küſtlngen geſchloſſen. — Ab Samstag ſteht wieder ein
belches durch die Beſonderheit ſeiner glänzenden Dar=
Ehmi erregen wird. Es handelt ſich um die weltbekann=
M=Siſters mit ihrer grandioſen Varieté= und
Zirkus=
vei Teilen: „Aus alter Zeit ins Tempo von heut!“
ſen- Aufgebot von Mitwirkenden zeigt dieſe Vorſtellung
uon Anno 1875 in naturgetreuer Aufmachung an Dar=
Män ſtümen, und wechſelt dann hinüber in das Tempo
* Programm bringt faſzinierende Darbietungen
exoti=
ie raſſigſten Pferde und einen Aufwand von unerhörter
Worümen und Ausſtattungen. Insgeſamt zirka ſechzig
Slehe Anz.)
oh Rtle Alfred Bodenheimer. Auf Einladung der Bücher=
Marl Geheeb, der bekannte und erfolgreiche Leiter
hſce bei Ober=Hambach. Die Odenwaldſchule iſt das
Ue Landerziehungsheim, das unter den gleichartigen
hlen an erſter Stelle zu nennen iſt. Der Beſuch hat
Affer von 170 Schülern erreicht, unter denen beinahe
trr des europäiſchen Kontinents vertreten ſind. Der
elmodern gerichteten Pädagogen über das Thema „Neue
AAte von beſonderem Intereſſe ſein.
Eoc icher Bund. Vortrags=Verlegung! Wegen
härd heute ſchon darauf hingewieſen.
DinNevarlenburg des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpen=
u heute abend 8 Uhr im Hö=ſal 326 der Hochſchule ſtatt=
Di erbortrag des Herrn Pſarrers Lichtenebert oder ſeine
Amerika” ſei nockhmals hingewieſen. Die Mitglieder
Anenburg ſowie der Sektion Darmſtadt ſind freundlichſt
willkommen.
Sng Memmpferabfahrten der Hamburg—Amerika=Linie (einſchl.
und Kosmos=Linie). — Ohne Verbindlichkeit.
Aende=
nu. — Abgeſchloſſen am 8. Februar 1929. Nach Neu
rBallin ab Hamburg 14. 2., ab Cuxhaven 15. 2.:
wamburg 20. 2., ab Cuxhaven 21. 2.; D. Amaſis ab
D. Weſtphalia ab Hamburg 2. 3. direkt: D. Dutſch=
D ( 3., ab Cuxhaven 8. 3.; D. Hamburg ab Hambure
n 15. 3.; D. Thuringia ab Hamburg 16. 3. direkt;
A ab Hamburg 21. 3., ab Cuxhaven 22. 3. — Nach
:York, ab Hamburg: D. Hagen 19. 3., D. Amaſis
I16. 4. — Nach Philadelphia Baltimore
amburg: Ein Dampfer am 15. 2., D. Harburg 1. 3.
5 *
. 4.— Nach Weſtindien, Weſtküſte Zeu=
A ab Hamburg: M.=S. Palatia 13. 2. M.=S. Heinz
* Magdalena 23. 2., D. Liſa 2. 3., D. Teutonia 9. 3.,
Gomez 16. 3., M.=S. Orinoco 23. 3. — Nach den
Im Inſeln, ab Hamburg: D. Kreta 26. 2., M.=S.
K — Nach Cuba, ab Hamburg: D. Rugia 23. 2.,
Nach
2 3, D. Amaſſia 25. 4., D. Lübeck 25.
Dunburg: 2. Nord=Friesland 20. 2., M.=S. Nio Bravo
2 D. Kyphiſſia 28. 3. — Nach der Oſtküſte
A-S. Sprewald 20. 2. M.S. Iſis 7. 2., M.8. Dden=
Dampfer am 13. 3. und 23. 3. — Nach Nieder=
Dlen, ab Hamburg: M.=S. Prometheus 27. 2.,
2e ein Dampfer am 2. 3., M.=S. Namſes 10. 4. —
en, ab Hamburg: D. Höckſt 16. 2., D. Aller V. 2.
2. Gera 20. 3. — Nach Südafrika, ab Ham=
Mind 16. 2,, 2. Naumburg B. 3., D. Karnak 20. 4.
D Hamburg: M.=S. Nuhr 16. 2., D. Ludendorff
Singiland 3. 3, M.=S. Odenwald 9. 3., D. Kulmerland
SitShura B. 3, D. Saarland V. 3., D. Sauerland 6. 4.
*Ahein=Linie ab Hamburg: D. Mannheim
Nourg 21. 2, D. Köln 26. 2. — Hamburg—V0n‟
Kdchentlich drei Abfahrten. — Mitgeteilt durch die
Na. Sankgeſchäft Friedr. Zaun, Luiſenplatz 1, Tel. 1308/09.
zuutt i eoch....
(Aus der Zeitſchrift „Die Geſundheit”.)
„Hätt’ ich doch damals die Schutzbrille aufgeſetzt wie es Vorſchrift
iſt,” ſeufzt der hübſche junge Arbeiter, als er ſich das erſte Mal mit
ſeinem neuen Glasauge im Spiegel ſieht. „Hätt’ ich doch auf die
War=
nung gehört! Nur einen Augenblick Ueberlegung, und das Unglück wäre
vermieden geweſen”, jammert das Dienſtmädchen, das Petroleum ins
glimmende Feuer goß, um die Flamme ſchnell zu entfachen. Ein paar
Minuten wollte ſie ſparen, nun liegt ſie ſeit langen Wochen mit
ent=
ſtellenden Brandwunden und Narben an Kopf, Geſicht und Händen im
Krankenhaus. — „Hätt’ ich die kleine Wunde am Finger rechtzeitig
ver=
binden laſſen, ſo wäre nicht Entzündung, Eiterung und Blutvergiftung
im ganzen Arm entſtanden!” Eine Viertelſtunde hätte der Weg zur
nächſten Rettungsſtelle, Sanitätsſtube oder zum Kaſſenarzt gedauert.
Nun iſt er ſchon vier Wochen arbeitsunfähig. Womöglich koſtet’s den
Arm! — „Hätt’ ich doch den verfluchten Schnaps nicht getrunken!“
knurrte der Chauffeur in ſich hinein und befühlt die ſchmerzenden
Glieder. „Einſperren müßte man jeden, der einem Kraftwagenführer
im Dienſt Alkohol anbietet oder gar aufdrängt.‟ Die Fahrt ging ſo
leicht, ſo beſchwingt. Hoppla, Kurve! 70=Kilometer=Tempo? Ach was,
ſchadet nichts! — — Um Gottes Willen, die Bremſe verſagt. — — Da
liegt nun der rieſige Laſtwagen zertrümmert, der Inhalt auf die Straße
verſtreut, der Führer, wie durch ein Wunder, noch am Leben,
ver=
ſchunden und mit gebrochenen Knochen im Straßengraben. Werte
ver=
nichtet, Arbeitsfähigkeit auf lange Zeit eingebüßt, Stellung verloren,
Zukunftsausſichten trübe: „Alles wegen ein paar Gläschen Kognak.
Hätt’ ich doch..
Dies vorwurfsvolle „Hätt’ ich doch. ” ſagt mancher nicht laut.
Als ſtille Anklage verfolgt es ihn nur, wenn er vom Unglück anderer
hört, das er durch irgend eine Unüberlegtheit angerichtet hat. „Hätt’
ich doch nur einen einzigen Nagel eingeſchlagen!“ Dann wäre auf dem
Baug rüſt der Arbeitskollege nicht geſtürzt, als er auf das Ende des
loſen Brettes trat und dies wie ein Falldeckel hochkippte. — „Hätt’ ich
doch bloß die Bananenſchale nicht mitten auf den Gang geworfen!“ Nun
iſt der andere mit ſeiner Laſt darüber geſtürzt. — „Hätt’ ich doch noch
ein paar Minuten mit dem Rauchen gewartet!” So iſt das achtlos
fort=
geworfene Streichholz ausgerechnet in eine Kiſte mit Holzwolle ge=
Denkt an die
Reichs-Unfallverhütungs=Wochel
Geſtreckten Arm langſam auf=
und abbewegen heißt: Langſam!
(Aus der RuWo=Broſchüre „Augen auf!”
an jedem Poſtſchalter zu haben.)
fallen. Und wer ſoll ahnen, daß da gerade vorher ein Auto getankt
hatte, daß die Lachen am Boden Benzin waren! Als man Waſſer drauf
goß, wurde das Feuer verbreitet ſtatt gelöſcht. Denn Benzin ſchwimmt
brennend auf der Flüſſigkeit. Und ſo iſt die ganze Fabrik abgebrannt,
Hunderte arbeitslos. Wegen des Leichtſinns eines Einzigen!
Iſt derartiges Selbſtanklagen noch verſtändlich und menſchlich —
wenn auch nutzlos — ſo wird das „Hätteſt du doch !” völlig ſinnlos
und unangebracht. Ja, es kann geradezu Roheit bedeuten. Lieber
vor=
ſehen als nachſehen. Zur rechten Zeit warnen und belehren, nicht
hinterher alles beſſer wiſſen und behaupten, man habe es längſt ſo
kommen ſehen! — Wie oft erlebt man doch bei einem Unfall das gleiche
Bild! Der Verunglückte windet ſich in Schmerzen, oder er kämpft mit
der Ohnmacht, verbeißt mühſam ſeine Qualen. Und um ihn ſammeln
ſich jene, denen es hochintereſſant, faſt möchte man meinen willkommen
iſt, dieſen intereſſanten Spektakel miterlebt zu haben. Und alle reden
auf ihn ein: „Hätteſt du doch . . ." „Wie konnteſt du nur . . ." „Warum
haſt du nicht ..." „Ich hab’s immer gewußt . . ." — Maul halten!
Zu=
packen und helfen! Aber vorher überlegen und die Augen
auf=
ſperren. Durch übereilte und verfehlte Hilfe ſchadet ihr dem
Verun=
glückten mehr, als ihr ihm nützt. Wer Wunden mit Waſſer ausſpült
und damit eine Infektion verſchuldet, wer einen gebrochenen Knochen
durch falſches Anfaſſen oder Lagern mit ſeinen ſpitzigen Bruchenden
durch Fleiſch und Haut jagt und ſo nachträglich noch aus dem
ein=
fachen Bruch einen komplizierten macht, der ſagt ſpäter umſonſt: „Ja,
hätt’ ich doch das vorher gewußt!” Lernt die allereinfachſten Regeln der
erſten Hilfe, holt ausgebildetes Sanitätsperſonal, wenn Ihr Euch
keinen Rat wißt, und holt vor allen Dingen ſtets ſofort den Arzt, wo
es notwendig iſt
„Produktionsſteigerung” und „Rationaliſierung” beherrſchen das
Feld. Technik in Geſtalt zahlloſer Maſchinen, Apparate, Inſtrumente
uſw dringt ſelbſt bis in die kleinen Haushaltungen, ſogar die
Landwirt=
ſchaft wird mechaniſiert. Die Zahl der Kraftfahrzeuge, der Umfang des
Verkehrs ſteigt unentwegt, und die größte Welle dieſer
Aufwärtsbewe=
gung ſteht uns noch bevor. Da hat es keinen Zweck, jammernd die
„guten alten Zeiten” zurückzuwünſchen, als alles noch ſo gemütlich, ſo
harmlos war. Jeder ſteht auf ſeinem Poſten heutzutage mitten drin
in ſtändig lauernder Gefahr. Er muß ſich nur deſſen bewußt ſein und
ſtändig bewußt bleiben, daß er heutzutage nicht mehr mit Träumen und
Döſen, ſondern mit wachen Sinnen, mit offenen Augen durch die Welt
gehen, ſeinen Weg machen muß. Wer ſich innerlich auf die
Erforder=
niſſe unſeres techniſchen Zeitalters einſtellt, wer ſich geiſtig umſtellt von
Bequemlichkeit und Sorgloſigkeit, oft auch von Rückſichtsloſigkeit und
Egoismus auf das Selbſtverantwortungsbewußtſein des wahrhaft
mo=
dernen Menſchen, der wird es nie nötig haben, hinterher zu klagen:
„Ach, hätt’ ich doch ..
Dr. C. Thomalla.
Darmſtädter Schwimmer beim großen Jahn=Schwimmen in
Halle erfolgreich. Beim 7. Jahn=Schwimmen der D.T., das Sonntag,
den 10. Februar, in Halle ſtattfand, errang in der 4 X100 Meter=
Bruſtſtaffel die Mannſchaft der Turngemeinde
Beſſun=
gen, beſtehend aus den Turnern Franz Heck, Georg Schäfer,
Karl Schäfer, Willy Späth, den dritten Sieg mit der Zeit von
5:49.1. Das Ergebnis iſt inſofern beſonders bemerkenswert, als die
vorjährige Meiſterſchaft in dieſer Staffel bei 6:2 lag. Im
Einzel=
ſchwimmen über 100 Meter Bruſt, das unter ſchärfſtem Wettbewerb
ſtattfand, belegte Franz Heck den 5. Platz.
Die Auszahlung der laufenden Zufatzrenten" für nicht im
Er=
werbsleben ſtehende Schwerkriegsbeſchädigte, Kriegshinterbliebene,
Alt=
rentner und Altrentnerinnen erfolgt am Freitag, den 15. Febr.,
vormittags 8—12 Uhr, durch die Stadtkaſſe.
— Evangeliſcher Frauenverein der Petrusgemeinde. Unſeren
Mit=
gliedern ſei mitgeteilt, daß die Jahresverſammlung heute
abend aus beſonderen Gründen nicht in der Beſſunger Turnhalle,
ſon=
dern im großen Saal des Gemeindehauſes, Eichwieſenſtraße 8, gehalten
wird, und zwar in der beliebten Art der letzten Jahre, in Form eines
Teeabends. Nach Erledigung der geſchäftsordentlichen
Angelegen=
heiten, wie Jahresbericht, Nechenſchaftsbericht und Vorſtandswahl,
ſtehen uns hohe künſtleriſche Genüſſe bevor. Es iſt uns gelungen, die
Zuſage ihrer Mitwirkung zu bekommen von Frau Horn=Stoll und
Herrn Konzertmeiſter Schnurrbuſch, der, von Frau Dr. Vidal=Kleberger
begleitet, Duette auf der Violine vortragen wird, ſowie von Frau Dr.
Vidal, die die Begleitung der Genannten freundlichſt übernehmen will.
Zum Beſuch der Jahresverſammlung ſeien unſere Mitglieder
noch=
mals herzlich eingeladen. Für gute Beheizung des Saales iſt Sorge
getragen
— Dr. Wauer=Vortrag über Leſſing bei Müller u. Rühle. In
ſei=
nem heutigen Leſſing=Abend lieſt Dr. Wauer im Anſchluß an ſeine
Würdigung des Dichteus und Denkers aus deſſen Sinngedichten, Fabeln,
Briefen und zum Schluß die Ring=Erzählung aus „Nathan der Weiſe‟.
Der Vortrag beginnt pünktlich um 20½ Uhr in den Räumen der
Buch=
handlung Müller u. Rühle, Eliſabethenſtraße 5.
Tageskalender für Donnerstag, den 14. Februar 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19,30 Uhr, Ende
22,15 Uhr, C 14: „Hoffmanns Erzählungen”. — Kleines Haus
An=
fang 19,30 Uhr, Ende 22 Uhr, G: „Minna von Barnhelm”. —
Orpheum, 20,15 Uhr: „Die große Parade‟ — Konzerte=
Schloß=Kaffee, Kaff=e Rheinaold, Hotel Schmitz, Spaniſche Bodega,
Weinhaus Maxim. Feſtſaal des Realgymnaſiums
Karlsſtraße 2. 19,30 Uhr, Schüler=Aufführung: „Oedivus auf Kolones”,
— Buchhandlung Müller u. Rühle, abends 20,30 Uhr:
Dr. Max Wauer ſpricht über Leſſing. — Kinovorſtellungen:
Union=Thegter, Helia.
Ueber die Temperakur des Januar 1929
Mn oneinfradt.
Profeſſor Dr. phil. Dr.=Ing. ehrenh. E. Ihne.
Darüber, daß der verfloſſene Januar in Darmſtadr ſehr kalt
ge=
weſen iſt, beſteht keinerlei Meinungsverſchiedenheit. Es verlohnt ſich
daher wohl auch, auf Grund der meteorologiſchen Aufzeichnungen die
Kälte durch beſtimmte Zahlenwerte darzutun. Bei derartigen
Beurtei=
lungen muß der betreffende Einzelwert ſtets mit dem langjährigen
Mittel dieſes Monats verglichen werden; aus je mehr Jahren ſich
dieſes berechnet, um ſo beſſer. Für dieſe Mittel= oder
Durchſchnitts=
berechnung wurden im folgenden die Beobachtungen ſeit der
Neuein=
richtung des heſſiſchen meteorologiſchen Stationsnetzes (1901), alſo jetzt
28 Jahre, verwendet. Die Station befindet ſich beim Phyſikaliſcher
Inſtitut der Techniſchen Hochſchule an der Oſtſeite des Herrngartens.
Bei der Beurteilung der Kälte oder Strenge des Wintermonats
Januar kommt namentlich in Betracht:
1. Die mittlere Monatstemperatur oder das
Monats=
mittel, berechnet aus der mittleren Tagestemperatur aller 31
Mo=
natstage.
2. Das mittlere Minimum berechnet aus dem täglichen
Maximum aller 31 Monatstage.
3. Das mittlere Maximum, berechnet, aus dem täglichen
Maximum aller 31 Monatstage.
4. Die Anzahl der Froſttage; Froſttage ſind ſolche Tage,
an denen das Minimum der Temperatur unter 0 Grad ſinkt.
5. Die Anzahl der Eistage: Eistage ſind ſolche, an denen
das Maximum der Temperatur unter 0 Grad bleibt (das
Queck=
ſilber im Thermometer ſich nicht über 0 Grad erhebt),
Das abſolute Minimum, d. i. die während des ganzen
Monats eingetretene niedrigſte Temperatur, har für die vorliegenden
Zwecke nur geringe Bedeutung. Es iſt ein Einzelwert, und an einem
ſonſt recht milden Wintermonat kann an einem Tage oder an einigen
Tagen ziemlich große Kälte eintreten, die aber durch höhere Temperatur
der anderen Zeit ausgeglichen werden kann. Noch weniger Bedeutung
hat das abſolute Maximum.
Die Mittelwerte des Januar in Darmſtadt (1901
bis 1929) ſind:
1. Mittlere Monatstemperatur . + 1,3 Grad Celſius
— 1,3
2. Mittleres Minimum . .
3. Mittleres Maximum . .
+ 3,8
17.
4. Anzahl der Froſttage . . ..
5. Anzahl der Eistage
Die Angaben für die einzelnen Jahre finden ſich in den
Jahr=
gängen des Meteorologiſchen Jahrbuchs für Heſſen, herausgegeben von
der Landesanſtalt für Wetter= und Gewäſſerkunde in Darmſtadt; die
noch nicht veröffentlichten Werte für 1928 und 1929 ſtellte mir die
Lan=
desanſtalt gütigſt zur Verfügung.
Die Werte für den Januar 1929 in Darmſtadt ſind:
— 3,1 Grad Celfius
1. Mittlere Monatstemperatur .
— 5,7
2. Mittleres Minimum ."
3. Mittleres Maximum
—0,8
4. Anzahl der Froſttage.
30
20
5. Anzahl der Eistage
Da die Werte 1, 2 und 3 beträchtlich niedriger als das Mittel, die
Werte 4 und 5 beträchtlich höher als das Mittel liegen, ſo iſt der
Januar als ſehr kalt zu bezeichnen.
In bezug auf die Mittlere Monatstemperatur, hat
kein Januar (1901—1929) einen gleich niedrigen Wert. Am nächſten
kommen Januar 1914 mit —2,4 Grad Celfius und Januar 1908 mit
—2,1 Grad Celſius.
In bezug auf das Mittlere Minimum wird Januar 1923
nur unterboten (um 0,3 Grad) vom Januar 1908 mit —6 Grad Celſius,
faſt gleich kommt der Januar 1924 mit —5,5 Grad Celſius.
In bezug auf das Mittlere Maximum hat kein Januar
(1901—1929) einen ſo niedrigen Wert. Am nächſten kommen Januar
1914 mit +0,9 Grad Celſius und Januar 1908 mit —1,0 Grad Celſius.
In bezug auf die Anzahl der Froſttage ſteht Januar 1929
an erſter Stelle. Zunächſt kommen Januar 1927 mit 27 Froſttagen,
Januar 1928 mit 26 Froſttagen.
In bezug auf die Anzahl der Eistage ſteht Januar 1929
ebenfalls an erſter Stelle. Zunächſt kommen Januar 1914 mit 15
Eis=
tagen, Januar 1908 mit 12 Eistagen.
Das abſolute Minimum des Januar 1929 betrug —1t,7
Grad Celſius. In dieſem Wert wird Januar 1929 von manchem
Januar der vorausgehenden Jahre (bis 1901) unterboten. Das
nied=
rigſte abſolute Minimum hatte Januar 1908 mit —16,4 Grad Celſius,
dann Januar 1907 mit —15,4 Grad Celſius; auch Januar 1905 mit
—14,6 Grad Celſius und Januar 1901 und Januar 1924, beide mit
—14,5 Grad Celſius, hatten weſentlich niedrigere abſolute Minima als
Januar 1929. Es iſt bereits eingangs dieſer kleinen Abhandlung
er=
wähnt, daß das abſolute Minimum als Einzelwert bei unſeren
Ver=
gleichen nicht ſo ſehr ins Gewicht fällt. Das nicht beſonders niedrige
abſolute Minimum vom Januar 1929 iſt gewiſſermaßen nur als ein
Schönheitsfehler des ſonſt ſo ausgeſprochen kalten Januars 1929 zu
betrachten.
Wir wollen hoffen, daß der Februar 1929, der ſich bis jetzt in
ähn=
icher Weiſe wie der Januar, und zwar ohne den Schönheitsfehler des
abſoluten Minimums (am 11. Februar um 7.25 Uhr: —19,2 Grad
Cel=
ſius, um 10 Uhr: —19,9 Grad Celſius, am 12. Februar um 7.25 Uhr:
—22,6 Grad Celſius, um 8 Uhr: —23,0 Grad Celſius), angelaſſen hat,
recht bald eine Aenderung nach der milden Seite hin zeige
Große Skrafkammer.
p. Wegen Vergehens gegen das Genoſſenſchaftsgeſetz (§ 146) hat
ſich Kaufmann und Bürgermeiſter Egidins Röth von
Hammel=
bach zu verantworten. Die Verhandlung gegen den mitangeklagten
Untererheber Gg. Bauer I, von Hammelbach wird wegen deſſen
Kranf=
heit abgetrennt.
Das erweiterte Bezirksſchöffengericht hat am 27. Juli 1928 gegen
Röth auf neun Monate Gefängnis und 300 Mark Geldſtrafe erkannt,
während Bauer freigeſprochen wurde. Es iſt beiderſeits Berufung
eingelegt.
Der Bürgermeiſter Röth war von 1923—1926 Rechner der
Ham=
melbacher Spar= und Darlehenskaſſe daſelbſt, einer Genoſſenſchaft mit
unbeſchränkter Haftpflicht, während Bauer Direktor war. Im Jahre 1921
erſchien der in Sonderbach geborene Steinbruchbeſitzer Franz Breuer
von Miltenberg bei der Kaſſe und erſuchte um Kredit. Dieſer konnte
ihm nicht gewährt werden, weil er nicht Mitglied der Genoſſenſchaft
war und Miltenberg nicht zum Geſchäftsbereich derſelben gehörte. Um
ihm aber zu helfen, wurde ein Ausweg geſucht und gefunden. Breuers
Schwager Müller in Weſchnitz war Mitglied der Kaſſe, und ſo wurde
dem Schwager Müller ein ſeparates Konto II eröffnet und über dieſen
Namen unter Zuſtimmung des Aufſichtsrates der Kredit bis zu 24000
Mark gewährt. Der Kaſſe iſt nach der Anklage ein Schaden in einem
erheblichen Betrage erwachſen, der teilweiſe gedeckt wurde. Die erſte
Inſtanz hat ein Vercehen gegen § 146 des Genoſſenſchaftsgeſetzes nicht
in der Eröffnung des Kontos II für Müller gefunden, wohl aber darin,
daß ſeit Juni 1925 Gefälligkeitswechſel ſeitens der Kaſſe (teils als
Aus=
ſtellerin, teils als Akzeptantin) zugunſten von Breuer in Verkehr
ge=
bracht wurden. Breuer kam im Auguſt 1924 unter Geſchäftsa ifſicht und
geriet in der Folge in Zahlungsſchwierigkeiten; er entfloh nach Holland.
Erſt am 22. April 1926 erhielten die übrigen Vorſtandsmitglieder von
dieſen Dingen Kenntnis. Bemerkt ſei, daß ſie auch in dieſer
Eigenſchaft nach Fürth zur Ableiſtung des Offenbarungseides
geladen wurden. Ueber dieſe Wechſeltransaktionen finden ſich in den
Büchern der Genoſſenſchaft keine Einträge.
Vor nicht langer Zeit hat Breuer in New York durch Selbſtmord
geendet.
Der Zeuge Gg. Röth von Hammelbach überreicht dem Vorſitzenden
des Gerichts im Laufe der Beweisaufnahme ein Schriftſtück, aus dem
hervorgeht, daß Vorſtand und Aufſichtsrat der Kaſſe erſt kürzlich im
Hinblick auf die anſtehende Hauptverhandlung dem Angeklagten ein
Vertrauensvotum ausgeſprochen haben. Der Vorſitzende weiſt jede
damit beabſichtigte Beeinfluſſung des Gerichts zurück und übergibt das
Schriftſtück dem Staatsanwalt zur weiteren Amtshandlung.
Das Urteil ändert das erſte Urteil dahin ab, daß
auf ſechs Monate Gefängnis und 300 Mark Geld
ſtrafe erkannt wird.
Die Direktion der Städtiſchen Betriebe weiſt darauf hin, dan
die Inſtandſetzung der zahlreichen, durch Unachtſamkeit eingefrore ien
Waſſerm eſſer trotz Heranziehung des geſamten Inſtallations
perſonals nicht ſofort erfolgen kann. Maßgebend für die Beſeitigung
der Schäden muß daher die Reihenfolge der Anmeldung eingefrore
Waſſermeſſer ſein. Wir verweiſen auch an dieſer Stelle nochmals
die heutige Anzeige der Städtiſchen Betriebe, den Schutz der Waſſer=
Zu= und =Ableitungen betreffend, um unliebſame Störungen in der
einzelnen Häuſern vorbeugend
Waſſer=Zu= und =Abführung
entgegenzutreten.
Seite 6
Donnerstag, den 14. Februar 1929
Skarkenburg.
J. Griesheim, 13. Febr. Großes Kirchenkonzert. Am
Sonntag, den 17. Februar, veranſtaltet Herr Muſidirektor A.
Simmer=
macher aus Darmſtadt in der hieſigen Kirche ein großes Konzert. Herr
Simmermacher, der bekanntlich ein gebovener Griesheimer iſt, möchte
da=
mit auch ein Scherflein zur Wiederherſtellung unſerer Kirche beitragen.
Außer Herrn Simmermacher, der die Orgel bedient, werden mitwirken fein
Sohn Adam (Cello), Herr Kleinberg (Violine) ſowie als Soliſtin Frau
Horn=Stoll, ſämtlich aus Darmſtadt. Auch die hieſige Sängervereinigung
„Germania” wird ſich durch den Vortrag mehrerer Chöre an dem
Kon=
zert beteiligen. Da Herr Simmermacher ein Meiſter im Orgelſpiel iſt
und ſämtliche Soliſten in ihrem Fach als Künſtler anzuſprechen ſind,
ſo ſteht allen Freunden von kirchlicher Muſik und Geſang ein
genuß=
reicher, erhebender Sonntagnachmittag bevor. Der geſamte Ertrag des
Konzertes kann der Sammlung für die Wiederherſtellung unſerer Kirche
überwieſen werden, da alle Mitwirkende ſich ohne jede Vergütung in den
Dienſt der guten Sache ſtellen.
E. Wixhauſen, 13. Febr. Vom Faſching. Einen
Preismasken=
ball hatte am Samstag abend der Geſangverein „Sängerluſt” im Saal
„Zur Krone” abgehalten. Es hatten ſich nahezu 90 Masken
eingefun=
den und verlebten daſelbſt bis zum frühen Morgen, vereint mit den
Nichtmaskierten, ein frohes, lebendiges Karnevalsleben. Im Saale
„Zur Traube” (Phil. Bitter) hielt am ſelben Abend der „
Bauern=
bund” und „Militärverein” einen Vereinsball ab, der in beſter
Stim=
mung gut verlief. Am Sonntag mittag hatten die Kinder ihren Tag.
Viele Kinder waren mit netten bunten Faſtnachtskoſtümen bekleidet und
ſammelten ſich im Saale „Zur Sonne‟. Hier ſpielte das hieſige „
Muſik=
orcheſter” (Leitung Maurer) zum flotten Tanz und Reigen auf. Dies
geſtaltete ſich für jung und alt ſehr ergötzlich. Weil das ſo ſchön war,
wurden unter alle Kinder Brezeln verteilt. Am Sonntag abend hielt
der Geſangverein „Liederkranz” im Gaſthaus „Zur Traube” einen
Kap=
penabend ab. Hier war der Sammelplatz aller karnevalsfreudig
geſtimm=
ten Menſchen, die außerordentlich zahlreich erſchienen waren.
Aa. Eberſtadt, 13. Febr. Samariterübung in Eberſtadt.
Der 5. Bezirk im 16. Kreis des Arbeiter=Samariterbundes hat
beſchloſ=
ſen, die diesjährige Bezirksübung in Eberſtadt, wo ſchon ſeit langem eine
Arbeiter=Samariterkolonne beſteht, abzuhalten. Näheres ſteht noch nicht
feſt. — Ausklang der Faſtnacht. Mit Lumpenbällen und
ſon=
ſtigen karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen klang geſtern die Faſtnacht aus.
Das Straßenleben war nicht beſonders ſtark, ſelbſt die ſonſt gern in
Maskenkoſtüm die Straße belebende Jugend fehlte faſt gänzlich. Die
Zahl der hier ſtattgefundenen Faſchingsveranſtaltungen aller Art war
dieſes Jahr größer als ſonſt, jedoch ließ in ſehr vielen Fällen, von
ein=
zelnen Ausnahmen bei namhaften Vereinen abgeſehen, der Beſuch der
Faſtnachtsveranſtaltungen ſehr zu wünſchen übrig, ein Zeichen der
Geld=
knappheit und der Arbeitsloſigkeit. — Arbeiterwohlfahrt. Am
Donnerstag abend hält innerhalb der hieſigen Ortsgruppe der
Arbeiter=
wohlfahrt Parteiſekretär Jean Harth im Gaſthaus zur Roſe (Hill) einen
Lichtbildervortrag über die „Entwicklung der Arbeiterwohlfahrt”.
O. Pfungſtadt, 13. Febr. Hohes Alter. Die Witwe L. Riehl,
geb. Seeger, wohnhaft Lindenſtraße 72, konnte dieſer Tage ihren 82.
Geburtstag begehen. — Faſchingsende. Noch einmal flutete am
Dienstag abend, trotz der Kälte, das Maskentreiben in den einzelnen
Sälen und Lokalen zu einem Höhepunkt auf. Inſonderheit wurden ſog.
Lumpenbälle, Zunftbälle uſw. veranſtaltet. Im allgemeinen war hier
und in der Umgebung die Zahl der karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen
ſehr zahlreich. Die meiſten von ihnen waren guch gut beſucht, doch merkte
man in den Vereinen, am Geſamtumſatz gerechnet, daß in dieſem
Früh=
jahr das Geld des Einzelnen knapp war. — Die Stadt beabſichtigt, einen
zur Zucht untauglichen, aber gut gemäſtetem Faſelochſen auf dem Wege
des ſchriftlichem Angebots zu veräußern. Angebote werden bis 15.
Fe=
bruar auf der Bürgermeiſterei entgegengenommen.
O. Pfungſtadt, 13. Febr. Waſſer= und
Elektrizitäts=
werk. Das Städtiſche Waſſerwerk hatte im Geſchäftsjahr 1927 (April
1927 bis März 1928) eine Geſamteinnahme von 40 704,90 MM. zu
ver=
zeichnen. Die Geſamtausgabe des Werkes betrug 35 300,20 RM.
Mit=
hin hatte das Werk erſreulicherweiſe einen Ueberſchuß von 5399,70 RMM.
zu verzeichnen. Der Erneuerungsfonds beträgt 41000 MM. Die
Ab=
ſchlußzahlungen für das Städt. Elektrizitätswerk im gleichen
Geſchäfts=
jahr ſind: Einnahmen 190 480,38 RM., Ausgaben 138 544,70 MM. Das
Städt. Elektrizitätswerk hatte alſo einen zahlenmäßigen Ueberſchuß von
51 935,68 RMM. Der Erneuerungsfonds beträgt 72000 RM. Der
Ab=
ſchluß beim Elektrizitätswerk iſt als günſtig zu bezeichnen. Man trägt
ſich daher mit dem Gedanken, eine Herabſetzung des Strompreiſes und
der Zählermiete vorzunehmen. Die Angelegenheit wird vorläufig
in=
nerhalb des Elektrizitätswerksausſchuſſes durchgeprüft und vorberaten
werden, ſo daß Beſtimmtes hierüber noch nicht geſagt werden kann. —
Der Zollamtsneubau. Wie in der letzten Gemeinderatsſitzung
mitgeteilt werden konnte, iſt die Aufſtellung über die Abrechung betr.
Erbauung des Zollamts fertiggeſtellt; ſie ergibt (einſchließlich 1622 MM.
für den Bauplatz, Bauleitungsgebühren 2774,43 RM. und noch
auszu=
führender Arbeiten) eine Summe von 58 422 MM.
O. Pfungſtadt, 13. Febr. Schulentlaſfungsbeihilfen.
Auch hier ſollen die Kinder der ſtändigen Wohlfahrtsempfänger bei der
bevorſtehenden Schulentlaſſung Beihilfen (und zwar in Höhe bis zu
40 Mark) erhalten. Bedingung iſt, daß die Gemeinde ihrerſeits
Unter=
ſtützung leiſtet. Der Gemeindergt hat ſich bereits in befürwortendem
Sinne ausgeſprochen.
O. Pfungſtadt, 13. Febr. Theaterabend. Die
Südweſt=
deutſche Bühne” erfreute am Sonntag abend im Evangeliſchen
Ge=
meindehaus ein ſtimmungsfreudiges Publikum mit einem urwüchſigen
Luſtſpiel aus dem Rheinland. Gegeben wurde „Schneider Wibbel” von
Müller=Schlöſſer. Das luſtige Stück wurde flott zur Aufführung
ge=
bracht. Es enthält Szenen urwüchſiger Komik und hat eine noch nie
dageweſene Handlung, die am Schluß ſich ins Groteske ſteigert. Das
Stück wurde mit großem Beifall aufgenommen. —
Straßenerwei=
terung. Schon lange iſt die Gemeinde daran, Ecke Mainſtraße eine
Verbreiterung der Durchgangsſtraße vorzunehmen und ſo die
Verkehrs=
verhältniſſe weſentlich zu beſſern. Nunmehr iſt das jetzt der Gemeinde
Pfungſtadt gehörende frühere Neffſche Anweſen zum öffentlichen Verkauf
ausgeſchrieben. Schriftliche Angebote ſind übrigens bis 1. März bei der
Bürgermeiſterei einzureichen.. Der Gemeinderat behält ſich die Auswahl
unter allen Bewerbern vor. Ferner hat der Gemeinderat beſtimmt,
daß ſechs Monate nach erfolgter Uebergabe der Abbruch erfolgen muß,
auf daß die vorgeſehene Straßenverbreiterung vorgenommmen werden
kann. Es iſt ſogar eine Konventionalſtrafe in Höhe von 10.— RM. für
den Tag vorgeſehen.
* Nieder=Beerbach, 13. Febr. Am Sonntag, den 10. Februar fand
in der Gaſtwirtſchaft Stüber eine Verſammlung des hieſigen
Obſt=
bauvereins ſtatt. Den ſehr lehrreichen Vortrag hielt Herr Lehrer
Grimm aus Darmſtadt. In ſeiner gründlichen Weiſe, die man ſchon
von früheren Vorträgen her an ihm gewohnt war, ſprach er über
Fruchtbarkeit und Unfruchtbarkeit der Obſtbäume. Seine Ausführungen
ergänzte er durch Lichtbilder, die er auf Grund eigener Aufnahmen
ſelbſt hergeſtellt hatte. Alle Anweſenden waren ſich darüber einig, daß
dies einer der ſchönſten Vorträge geweſen ſei, die der hieſige
Obſtbau=
verein von ſeiten des Kreisverbandes dargeboten bekam. Nach dem
Vor=
trag fanden die Vorſtandswahlen ſtatt, wobei die bisherigen
Vorſitzen=
den Pfarrer Hofmann und Karl Breitwieſer einſtimmig wieder gewählt
wurden. Den Rechnerpoſten übernahm wieder Herr Karl Schwinn. Zu
dem am 15. Februar, nachmittags 2 Uhr, ſtattfindenden
Gemar=
kungsrundgang mit anſchließendem Vortrag von Herrn
Obſtbau=
inſpektor Behne im Gaſthaus Stüber wurden die Mitglieder eingeladen,
Zu bedauern war, daß infolge Erkrankung vieler Mitglieder der
Be=
ſuch der Verſammlung nicht ganz ſo zahlreich war, wie man ihn um
der Wichtigkeit und Schönheit des Vortrags willen gewünſcht hätte.
* Frankenhauſen, 13. Febr. Sonntag, den 10. F bruar, fand in dem
ſehr gut beſuchten Saal der Gaſtwirtſchaft Schuchmann ein
evange=
liſcher Gemeindeabend ſtatt. Hierbei hielt Herr Lehrer
Hof=
mann einen Lichtbildervortrag über Guſtav Adolf. Der Kirchenchor, der
erſt ſeit zwei Jahren als Frauenchor beſteht, trug zwei Lieder vor,
wo=
mit er vor der Gemeinde bewies, daß man die Uebungsſtunden treu
und fleißig ausgenutzt hat. Frau Lehrer Hofmann ſang zwei Lieder mit
all dem Ernſt, der dem Inhalt angemeſſen war. Den übrigen
muſika=
liſchen Teil des Programms beſtritten die Herren Lehrer Hofmann,
Knell. Keller, Schuchmann. Der Abend verlief ſo in harmoniſchſter
Weife, obwohl der angebündigte Vortrag: „Meine Erlebniſſe in
Schwe=
den” von Pfarrer Hofmann infolge plötzlicher Erkrankung des
Vortra=
genden in letzter Minute abgeſagt wurde. Der Vortrag ſoll am nächſten
Sonntag abend in der Gaſtwirtſchaft Schuchmann nachgeholt werden.
G. Ober=Ramſtadt, 13. Febr. Die Karnevalszeit liegt wieder hinter
uns. Sie war in dieſem Jahre verhältnismäßig kurz, und ſo kam man
heinahe in Verlegenheit, die zahlreichen Veranſtaltnugen rechtzeitig unter
Dach bringen zu können. Der Beſuch der dieswinterlichen Vergnügen
ließ — von einzelnen Ausnahmen abgeſehen — im allgemeinen zu
wün=
ſchen übrig. Dies läßt auch nicht Wunder nehmen, wenn man
berückſich=
tigt, daß ſeit Neujahr hier allein ſechs Vereinsbälle, ſechs Maskenbälle,
drei Kappenabende und daneben noch eine ganze Reihe anderer
Veran=
ſtaktungen, Konzerte, Theaterabende uſw. ſtattfanden. Man hatte alſo
genügend Gelegenheit, ſich auszutoben und dem Geldbeutel Ader zu
laßen.
G. Ober=Ramſtadt, 13. Febr. Klein= und
Sozialrentner=
fürſorge. Die Auszahlung der Klein= und Sozialrentnerbezüge für
Monat Februar erfolgt am Freitag, den 15. d. M., vormittags von
8 bis 12 Uhr, bei der Gemeindekaſſe. —
Säuglingsberatungs=
ſtunde. — Montag, den 18. Februar, nachmittags von 2 bis 3 Uhr,
findet im unteren Nathausſaal Säuglingsberatungsſtunde ſtatt.
f. Roßborf, 13. Febr. Obſt= und Gartenbauverein. Am
Sonntag, den 17. d. M., nachmittags 3½ Uhr, hält der Obſt= und
Gar=
tenbauverein einen Lichtbildervortrag über Dahlienzucht im Saale des
Johannes Schollenberger; der Eintritt iſt frei. Auch Nichtmitglieder,
insbeſondere Damen, ſind hierzu eingeladen. — Säuglingsbera
tungsſtunde. Die auf den 14. d. M. angeſetzte
Säuglingsbera=
tungsſtunde fällt der kalten Witterung halber aus.
r. Babenhanſen, 13. Febr. Die vom Veteranen= und
Mili=
tärverein Babenhauſen=Harreshauſen im Gaſthauſe
„Deutſcher Hof” einberufene Generalverſammlung war recht gut beſucht.
Der Präſident, Herr Gg. Krapp, erſtattete nach Begrüßungsworten
einen Rückblick auf das vergangene Jahr, hob die Gründe der heutigen
wirtſchaftlichen Not unſeres Volkes, das unter den Folgen des
Ver=
ſailler Friedensdiktats leide, hervor und forderte nach Verleſung des
Aufrufs des Deutſchen Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer” zum Kampf
gegen die Kriegsſchuldlüge die Kameraden auf, in dieſe Kampffront
ein=
zutreten. Sein Hoch galt dem deutſchen Vaterlande, in das begeiſtert
ein=
geſtimmt wurde. Aus dem Tätigkeitsbericht ſei kurz mitgeteilt, daß ſich
der Verein auch 1928 gut weiterentwickelte und zuletzt 200 Mitglieder
auſwies. Das Andenken der verſtorbenen Kameraden wurde in der
üblichen Weiſe geehrt. Der zweite Vorſitzende, Kamerad Kraft, feierte
die Verdienſte des Vereinspräſidenten und dreifachen Jubilars. Gg
Krapp, der ſeit 25 Jahren dem Verein angehöre, 20 Jahre
Vorſtands=
mitglied und nun 10 Jahre Vorſitzender ſei. Nach Verleſung der
Proto=
kolle und Jahresrechnung, Entlaſtung des Vorſtandes und
Ergänzungs=
wahl, wurden noch verſchiedene Beſchlüſſe gefaßt. Am 2. März ſoll der
übliche Jahresball im Gaſthof zum Löwen und im Sommer ein
Preis=
ſchießen abgehalten werden. Nach Erledigung der Tagesordnung ſchloß
der Vovſitzende die anregend und harmoniſch verlaufene Verſammlung.
Az. Neuſtadt i. O. mit Burg Breuberg, 13. Febr. Während in früheren
Jahren Schneegänſe flüchtig unſereGegend ſtreiften, ſind ſie in den letzten
Ta=
gen im breiten Wieſengrund am ſog. „Bohlsloch” öfters als hungrige Gäſte
aufgetretem. Seit Tagen ſchon wird am „Reitersberg” von den
„Eichen” bis zum Bahnhof, Rodelſport in verſtärkter Auflage getrieben.
Noch nie ſah man ſolche Maſſen mit dem Schlitten in der Hand. —
Odenwaldklub. Die zweite Wanderung führte zu unſerem
Klub=
genoſſen auf die Burg. Verſchneit, vereiſt und doch von der „
Guſtavs=
ruhe” ohne größere Anſtrengung zu erreichen — und waſſerlos iſt das
Bergſchloß. Darum bewaffneten ſich unſere Freunde mit Schlitten, große
gefüllte Waſſerkannen tragend, die kleinen handlich ſchleppend, gleich einer
Karawane dem erſehnten Ziel zuſtrebend. Bei fröhlichem Geplauder
bei Scherz und Geſang verging die Zeit nur allzu raſch. Die
Teilneh=
merzahl war 43. — Kältemeſſung: 27 Grad Celſius am 12. Februar.
Ab. Unter=Moffau, 13. Febr. Vorträge und
Filmvor=
führungen. Die hieſige Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaft veranſtaltet
am nächſten Freitag, den 15. Februar, abends, bei Gaſtwirt Hofmann
einen Vortragsabend mit Filmvorführungen. Als Redner ſind die
Herren Landwirtſchaftslehrer Frech und Diplomlandwirt Geber
ge=
wonnen, die über das Thema „Die Fütterung des Milchviehs” ſprechen
werden.
II. Aus dem Gorxheimer Tal, 13. Febr.
Spätkraftpoſtver=
bindung. Man trägt ſich mit dem Gedanken, verſuchsweiſe an Sonn=
und Feiertagen, abends 23.50 Uhr einen Kraftwagen von Weinheim
nach Tröſel laufen zu laſſen. Es ſoll dadurch den Bewohnern des Tales
die Möglichkeit geboten werden, bei Beſuch von Feſtlichkeiten oder Reiſen
nach auswärts noch ſpät abends nach ihrem Wohnort zu fahren.
Bt. Auerbach, 11. Febr. Bergſträßer Obſtbau= u.
Ver=
wertungsgen. e. G. m. b. H. Die ſeit dem Jahre 1927 mit dem
Sitz in Auerbach ins Leben gerufene gemeinnützige Unternehmung zur
Förderung des heimiſchen Obſtbaues hat ſeit ihrem Beſtehen hinſichtlich
des Obſtabſatzes auf einem eigenen Markt und der Neuanlagen von
Früh=
ſteinobſt ſehr erfreuliche Erfolge zu verzeichnen. In der am Samstag
abend ſtattgefundenen gemeinſchaftlichen Sitzung des Vorſtandes und
Aufſichtsrats hatten ſich deren Mitglieder über eine wichtige Entſcheidung
ſchlüſſig zu werden. Die Beſtrebungen der Landwirtſchaftskammer, den
Obſtabſatz gemeinſam mit dem Verband der heſſ. landw. Genoſſenſchaften
in Heſſen zu organiſieren, hat man mit dem größten Intereſſe verfolgt.
Im Zuſammenhang mit der Durchführung des Notprogramms für die
Landwirtſchaft ſind nun von der Landwirtſchaftskammer in
Zuſammen=
arbeit mit dem Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft — Abtl. für
Er=
nährung und Landwirtſchaft — Richtlinien über die Abſatzorganiſationen
herausgegeben worden, zu der die der Arbeitsgemeinſchaft der Heſſ
Obſt=, Gemüſe= und Gartenbaugenoſſenſchaften angeſchloſſenen Glieder
ihre Verpflichtung zur Mitarbeit abgeben ſollten. Zu einer Zuſage
konnte ſich die hieſige Genoſſenſchaft nicht entſchließen, zumal die
Bin=
dungen für das funge Unternehmen derart ſind, daß jede weitere
Ent=
wicklungsmöglichkeit unterbunden würde. Die gegebenen Richtlinien
for=
dern einen derartigen Zwang, wodurch das freie Spiel der Kräfte, wie
es eine kaufmänniſche Führung erfordert, für die Zukunft ausgeſchaltet
iſt. Auch hatte man Bedenken dagegen, daß der Koſtenaufwand für eine
derartig aufgezogene Abſatzorganiſation die ſchließlich erreichbaren
gün=
ſtigeren Erlöſe illuſoriſch wirken läßt, zumal die Einrichtungen der
Groß=
märkte, Bezivksleitungen in Verbindung mit Sammel= und Packerſtellen,
Beſchaffung der Behälter und Sortieren, letzten Endes auf Koſten der
Erzeuger zur Durchführung gebracht werden müſſen. Es werden die
zur Verfügung ſtehenden Reichsmittel nun nur einigen bevorzugten
Plätzen zugute kommen, während die große Zahl der jüngeren
Genoſ=
ſenſchaften, die die Pionierarbeiten im Obſtbau oft unter ungünſtigen
örtlichen Verhältniſſen durchzuführen haben, leer ausgehen werden. Man
iſt daher auch zu dem Standpunkt gekommen, den nun bereits dreimal
eingereichten Antrag auf Gewährung eines verbilligten Darlehens und
einer angemeſſenen Beihilfe nun zum vierten Male nicht mehr zu
er=
neuern, ſondern man will darauf bedacht ſein, aus eigener Kraft,
wo=
möglich unter Beihilfe eines ſpäteren Gemeindedarlehens, ſich den in
Ausſicht genommenen Platz zur Errichtung einer Verkaufs= und
Ver=
packungsſtelle zu erwerben. Die hochwertigen Erzeugniſſe von frühem
Weichobſt, das nun in hieſiger Gemarkung von Jahr zu Jahr in
ſtär=
keren Mengen anfällt, berechtigen zu der Hoffnung, daß die
Genoſſen=
ſchaft im Rahmen des Obſtbaugebiets der Bergſtraße ſich ihre
Selb=
ſtändigkeit erhalten kann. Die Verkehrsmöglichkeiten vom hieſigen Platze
und die bereits angeknüpften Verbindungen mit dem Großhandel und
Verbraucherorganiſationen werden in Zukunft der Entwicklung des
Unternehmens förderlich und für den Erzeuger von Nutzen ſein.
S. Bensheim, 13. Febr. Handtaſchendiebe bei der
Ar=
beit. Geſtern abend gegen 7 Uhr wurde einer hier in der Schönberger
Straße wohnenden Dame in der Parkſtraße, zwiſchen 6 und 7 Uhr
eine wertvolle Handtaſche mit Gewalt entriſſen. Die Taſche enthielt
außer Hausſchlüſſel noch einen Barbetrag von zirka 15 RM. Der Dieb
konnte in der Dunkelheit in der Richtung Bleichſtraße entkommen. Durch
das ſofortige Einſchreiten der Polizei konnte kurz darauf ein
Hand=
werksburſche geſtellt werden, deſſen Ueberführung jedoch nicht möglich
war. Der Täter wird wohl unbekannt entkommen ſein. Den Damen
kann nur empfohlen werden, die Handtaſchen beſſer zu verwahren,
denn das Handtaſchenentreißen iſt jetzt an der Tagesordnung.
W. Heppenheim a. b. B., 13. Febr. Strenge Kälte. Infolge
der ſtrengen Kälte ſind in vovvergangener Nacht mehrere
Waſſerleitungs=
röhren geplatzt. — Durch Schndhaftwerden des Rohrnetzes der
Kanali=
ſation wurde in der Lindenhofſtraße ein Hauskeller unter Waſſer geſetzt,
ſo daß die Vorräte umherſchwammen, und durch die große Kälte
ver=
darben. Mittels Saugpumpe mußte der Keller entleert werden. Das
betreffende Rohrnetz wurde abgeſperrt. — Arbeitsmarktlage.
Gegen die Vormonate war im Monat Januar und zu Beginn des
Monats Februar eine ſtarke Steigerung der Erwerbsloſenzahl zu
verzeich=
nen, was auf Froſt und ſtarken Schneefall zurückzuführen iſt. Im Kreiſe
Heppenheim ſind gurgenblicklich 1219 männliche und 98 weibliche
Hauvt=
unterſtützungsempfänger ſowie 2393 Zuſchlagsempfänger zu verzeichnen;
ausgenommen iſt der Arbeitsgerichtsbezirk Weinheim. Von der
Kriſen=
fürſorge werden 369 männliche und 88 weibliche Perſonen betreut:
Zu=
ſchlagsempfänger 987. — 60. Geburtstag des
Domkavitu=
lars Lenhart. Domkapitular Lenhart=Mainz bat ſeinen 60.
Ge=
burtstag in unſerer Stadt bei dem Prälaten Miſchler verlebt. Außer
vielen anderen Glückwümnſchenden haben der heſſiſche Miniſter Kirnberger
ſowie der Staatsrat Hoffmann ihre Glüchwüinſche perſönlich dargebrackt.
Der heifſiſche Geandte in Berlin. Rechtsanwalt Nuß aus Worms, ſandte
ein Glückwunſchtelegramm. Reichstagsabgeordneter Dr. Bockius hat im
Namen der heſſiſchen Zentrumspartei dem Jubilar ein ehrendes
Schrei=
ben zugehen laſſen, in dem die Glüchwüinſche der Zentrumspartei zum
Ausdruck gebracht ſind. — Roſenmontag. Auch in dieſem Jahre
ſtand im Mittelpunkt des Roſenmontags der Maskenhall des „
Sänger=
quartetts‟. Die Vevanſtaltung war wieder außergewöhnlich gut beſucht,
beſonders zahlreich hatten ſich Beſucher aus den benachharten Städten
Bensheim und Weinheim eingefunden. In ſämtlichen Räumen des
Ho=
tels Halber Mond”, auch in den 14 Autobox=, herrſchte bei mehreren
Muſickavellen ein reges Leben. — Geſtern nachmittag veranſtaltete der
Verein im Vereinslokal einen Krepp lkaffee, der von den
Familienange=
hörigen der Mitglieder ſehr gut beſucht war, und beſonders für die
Kinder eine große Freude bedeutete.
Zur Gasvergifkungs
Neu=Iſenburg, 13. Febr. Von den neun im Laufe
Montags in das Offenbacher Krankenhaus eingelieferdre
finden ſich noch zwei in Lebensgefahr. Es war ein ſchwen
für die Frankfurter Gaswerkkolonne, die mit örtlichen
ganzen Tag und die ganze bitter kalte Nacht am
Mark=
hat, um die Gasrohre freizulegen und die undichten Steg
Dienstag morgen hat man erſt die verhängnisvolle e
Während man zunächſt mit zwei elektriſchen Bohrern
Meter tief gefrorene Erdreich aufbrechen mußte und kAy
machte, traten am Montag abend noch zwei weitere
ell=
des Frankfurter Gaswerks in Aktion. So erſt konnte=
das Erdreich infolge der Kälte hebt und dadurch die
au=
geſprengt werden. In den betroffenen Häuſern hat=
Samstag ſcharfen Gasgeruch wahrgenommen, aber mam
große Bedeutung beigemeſſen.
Der heſſiſche Miniſter des Innern, Leuſchner, hat in
an den Bürgermeiſter der Stadt Neu=Iſenburg der Gen
leid des heſſiſchen Geſamtminiſteriums ausgeſprochen und öſ
ſtützung bei der Behebung der Folgen des Unglücks in in
H. Von der Bergſtraße, 13. Febr. Zwei Lebe,
einer der letzten Nächte hat ſich ein 55jähriger Einw
heim in dem Schuppen ſeines Anweſens das Leben gen
70 Jahre alte Frau ſtürzte ſich aus dem 3. Stockwere
ſofort tot. — Auf einem Maskenball in Schriess
junger Mann, der eine größere Summe Geldes geſtohle,
Heidelbevger Kriminalpolizei verhaftet.
Bp. Lorſch, 13. Febr. Wild in Not. Im
Lorſch=
wurden vier Rehe verendet aufgefunden. Das Wild
mangel an Entkräftung ein. Die Haſen wagen ſich
Gärten an den Häufern. Durch die Gendarmerie wurn
Tagen eine Anzahl Gärten nach evtl. Schlingen abgeſ ſ.
fürchtet, daß die Nor des Wildes ausgenützt und dies
und Fallen gefangen wird.
— Gernsheim, 13. Febr. Waſſerſtand des
12. Februar —0,84 Meter, am 13. Februar —0,2 Me=
— Hirſchhorn, 13. Febr. Waſſerſtand des i9
12. Februar 1,06 Meter, am 13. Februar 0,98 Meter.
O. Sprenblingen b. Offenbach, 13. Febr. Ein al
verſchwindet fetzt auch hier; der Gemeinderat hat né
wwichtige Bekanntmachungen nicht mehr durch die
Orts=
des Polizeidieners bekanntgeben zu laſſen.
Rheinheſſen.
* Mainz, 13. Febr. Chronik. Während des M
den Einbrüche in drei verſchiedene Wohnungen 5t
machten Geld und Wertſachen zur Beute. Vermutlich E
gewerbsmäßige Verbrecher, die mit Sperrhaken arbeitet.
bel des Roſenmontags als Gelegenheit für ihre Einbrr.
Zwei Männer gerieten hier in Streitigkeiten,
der eine eine Holzaxt ergriff und ſeinem Gegner dern
ſchlug, daß ein Schädelbruch entſtand. In bedenklichem
der Verletzte in das Städtiſche Krankenhaus Mainz ei.!
einem Einbruch in einen Metzgerladen fiel den
E=
geringer Geldbetrag in die Hände. — Die Diebe, di
bei Mainz bei einem Einbruch in das Wartehäuschen de
ßenbahn überraſcht und feſtgenommen wurden, kommm,
wurde, auch für verſchiedene Einbruchsdiebſtähle in
in Frage. Es wurden bei ihnen Kleiderſtoffe
beſchl=
einiger Zeit in Mainz bei einem Einbruch in ein A
geſtohlen wurden. — Staatspräſident Adelung hat
Geburtstags des Mainzer Domkapitulars Lenhart an
ſehaltenes Glückwunſchtelegramm geſchickt.
Ah. Sprendlingen (Rhh.), 13. Febr. Die Fr=
Weinbau. In der jüngſten Gemeinderatsſ
Mäucherung der Weinberge zur Abwehr von Frühjal.”
Beſprechung. Die Sprenölinger Weinbaugemarkung
Morgen und iſt mit zahlreichen Unterbrechungen amm
verteilt, weshalb eine Räucherung ſehr ſchwierig erſcher
von Erfolg ſein kann, wenn ſich alle Winzer ohne
Aust=
amtlich daran beteiligen. Die Koſten für die Räuchen.
Arbeitslöhne auf mindeſtens 4000 Mk. veranſchlagt. Es.
demnächſt eine allgemeine Winzerverſammlung einzsh
dieſer Stellung zu nehmen zu dieſer wichtigen Angeleg
Ad. Guntersblum, 13. Febr. Einbruch.
Bahnhof beſchäftigte Eiſenbahnarbeiter erbra.
Güterhalle ein Faß Wein und entwendeten einen Teill
Diebſtahl wurden ſie indeſſen beobachtet, friſtlos
Anzeige gebracht.
32. Preußiſch=Süddeutſche Klaſſeme
3. Tag, 5. Klaſſe. In der Vormittags=
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321 655 323 293 346 074 362 002; 18 Gewinne zu je A.
115761 134 757 140 022 270 686 297 078 307 338 3377
ferner 62 Gewinne zu je 500 Mark und 156 Gewinne
Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien zu ſe —
winne zu je 500 000 Mark, 2 Gewinne zu je 300 02
zu je 200 000 Mark, 2 Gewinne zu je 100 000 Mark
75 000 Mark, 6 Gswinne zu je 50 000 Mark, 8 Ge
Mark 76 Gewinne zu je 10 000 Mark, 152 Gewinn
.
384 Gewinne zu je 3000 Maxk, 678 Gewinne zu ſe
winne zu je 1000 Mark, 3960 Gewinne zu je 500 Me-‟
winne zu je 300 Mark.
Geſchäftliches.
Sparen und genießen ſind zwei Dinge, die ſche
einen Hut zu bringen ſind. Aber trotz der geldarm.
zur Einſchränkung zwingt, braucht man ſich den
Tropfens, ſelbſt des teuerſten Luxuslikörs nicht zu L
nach alter erprobter Sitte ſeine Schnäpſe mit
Rer=
ſelbſt herſt=llt. Sämtliche Liköre, Edelliköre, Brann
estrakte ſind herſtellbar. Die Selbſtbereitung mit
ein Reiz für ſich. Für gutes Gelingen und ſteis ½.
bürgt der Name Reichel und die altberühme.
Erhältlich in Drogerien und Apoth ken. Daſeloſ
Rezeptbüchlein umſonſt, wenn vergriffen, koſtenſte.
chel, Berlin 80, Eiſenbahnſtraße 4.
Die Schönheit farbiger Stoffe bleibt erhalten.
mäßig in warmer Sunlicht=Seifenlauge wäſcht. 2
iſt, alſo keine ſcharfen, ſchädlichen Füllſtoffe enthil
zarteſten Farbe nicht ſchaden. In ihrem milden S"
Wäſche reinigen; alle farbigen Sachen behalten /9e
Seife iſt der beſte Beweis dafür, daß eine gute Vi
das beſte Waſchmittel iſt und bleibt.
13
Donnerstag, den 14. Februar 1929
banait mer Rückgang des Froſtes.
Uemſt ichein nach hat Deutſchland den Höhepunkt des
Froſt=
s numelr überſchritten. Auch die Wetterbeobachtungen
wagel. Nacht zeigten ein Abwandern der Kaltluftmaſſen
„wu. Wenn auch ſtellenweiſe noch ſehr hohe
Tempe=
wen worden ſind, ſo iſt doch überall, ein wenn auch
„hügrig des Froſtes zu verzeichnen. Oſtpreußen meldet
t390 minus 17 Grad, die vommerſche Küſte minus 15
Groſs ettin dagegen minus 24 Grad. In Mitteldeutſch=
Temperaturen zwiſchen minus 18 und 22 Grad.
rlinſſiß man in der Innenſtadt minus 18, in den
Außen=
ſu —4 Grad. In Bayern war der Rückgang der Kälte
u Eo in München minus 22 Grad gegen 30 Grad
Seite 2
„h7xeinland lagen die Temperaturen zwiſchen 18 und
Der Nordſeeküſte werden 4 bis 10 Grad Kälte ge=
Fulen eingegangenen Nachrichten aus Frankreich hat
Aü eilweiſe erheblich zugenommen. In
Mittelfrank=
z.u 4ur Clermont, herrſchten Temperaturen von minus
G). Paris hatte 13, Bordeaux 11 Grad Kälte, ſogar
ſeibceunden minus 13 Grad gemeſſen. Die Riviera mel=
Grad Kälte. Auch Oberitalien leidet noch ſehr
ſich Iae Durchſchnittstemperaturen betrugen 10 bis 12
Mihuechnet für Donnerstag mit einem Auffriſchen der
venia en mit zunehmender Bewölkung, da über ganz
rawin großes Wolkenfeld lagert; trotzdem ſind die
Aus=
ufn üfere Schneefälle gering. Die ſtärkere Bewölkung
cht aut weiteren Rückgang des Froſtes.
„Gſt von Paris hat den Bau von proviſoriſchen
1/ertänden ſür die Obdachloſen beſchloſſen, die in
chlah ſonſt zu Hunderten in allen Jahreszeiten die
hren verbringen. Der Straßenverkehr hat infolge der
Not Fſtark) mommen, ebenſo der Geſchäftsverkehr. Die
Lebens=
derſohinx von Paris iſt 50 Prozent geringer als nor=
„peiſeiz i ein ſtarkes Anziehen der Preiſe bewirkte.
Die Eisſtauung des Rheins
Lo hi erſtreckt ſich jetzt auf 12 Kilometer. Der Pegel
jerſian ſchaug zeigte am Montag vormittag 1.46 Meter und am
mag mi 17 Uhr 4,19 Meter. Unterhalb der Eisverſetzung
Aße, weiter und aus friſchen Grundeisbildungen
ent=
zſüüei von erheblicher Größe, deren Stärke im
Abtrei=
mehr zunimmt. Im Laufe der Nacht und im Laufe
gäſt die Moſel von Oberfall, ſtromabwärts auf
ſoan drei Kilometern ſpiegelglatt zu=
Das Trajektſchiff der Reichsbahn, das den Perſo=
Sen Bingen und Rüdesheim beſorgt, mußte wegen
wulich ſtarken Eisganges den Betrieb einſtellen. Von
hertten des Weſterwaldes und des Hundsrücks werden
rtgeh/ Temperaturen von 30 Grad gemeldet.
hwverer Beinberg=Kälkeſchaden.
emgeſtellten Erhebungen ſcheint die Kälte auch in
een Heſſens einen ungeheueren Schaden angerichtet
n.ie bisherigen Feſtſtellungen haben ergeben, daß die
moweine nur eine Kälte von 17 Grad und
Weiß=
eihze von 20 und 21 Grad ertragen können. Die Tat=
Weinberge faſt ohne irgendwelche Schneedecke ſind,
Eüfggen der Kalte zum Wurzelwerk abdämmen würde,
ſtar, daß die Kälte in den ungeſchützten Lagen des
W einen ſchweren Schaden angerichtet hat.
e Eisverhältniſſe des Mains.
unmehr auch der Main zwiſchen Eddersheim und
ſach bis auf wenige Lücken in ſeiner ganzen Breite in
Ptäſt und die Flußſtrecke zwiſchen Offenbach und
Nieder=
i geginnt, machte ſich die plötzliche Einengung des Bet=
MMFxankfurts durch eine erhebliche Stauung des Fluſſes
Me bis nach Offenbach auswirkt. Der Frankfurter Pegel,
icnormen Stand von 41 Zentimeter gezeigt hatte, ging
rläffig kurzer Zeit bis auf 1,22 Meter in die Höhe. Die
AShwinternden Badeanſtalten ſind dadurch in ſchwerſte
„kinmen. Die in das Becken zurückſtauenden
Waſſer=
huapen die Eisdecke und ſtiegen über einen Meter hoch
Da die Badeanſtalten in das Eis eingefroren waren,
WBewegung des Waſſerſpiegels nicht folgen; das Gefüge
Aumde an verſchiedenen Stellen zerriſſen und eingedrückt.
ugen in die unteren Räume ein und ſetzten ſie unter
Ge dene Pontons konnten nur durch Anketten vor dem
Wte werden. Der Schaden an den Anſtalten beträgt etwa
Aruch im Hafen liegende Schiffe ſind durch den Rückſtau
iees Verſinkens gekommen, ſo auch einige der Stadt
Werge Kähne, in die gleichfalls durch die Umklammerung
H42 aſſer in ziemlicher Höhe eindrang.
ihit ſich am Bauwerk der Alten Brücke in der
Mu gemacht, daß an verſchiedenen Stellen Fugen in den
Atyanden ſind. Es handelr ſich bei den Riſſen lediglich
Anu vorgeſehenen Dehnungsfugen, die es ermöglichen,
eſe ſich je nach der Temperatur zuſammenziehen oder
whne daß wirkliche Riſſe entſtehen.
WMe4 Holſktein” und „Elſaß” zu neuer Arbeit
ausgelaufen.
Lüätigkeit der Linienſchiffe „Schleswig=Holſtein” und „El=
Welvet, daß um 10 Uhr der Dampfer „Auguſt Thyſſen” ge=
Oann wurde Nordoſtkurs auf Fehmarn genommen. Die
Um eine ſchwere Eisbarre zu durchbrechen. Um 10.30 Uhr
Usſer „Planet” geſichtet, der ohne Lebensmittel und Koh=
W. Suche gilt vor allen Dingen fünf Schiffen, die bisher
Arnicht gefunden werden konnten und deren Schickſal
un=
ee eingeſetzten Flieger konnten nicht weit genug vorſtoßen.
oer Dampfer „Ilſeruß” nd der Schlepper „Heros”
ge=
verſtem Eis ſüdlich Kiels=Nor feſtſitzen. Die fünf
unbe=
wſind wahrſcheinlich, wie Dampfer „Thyſſen” meldet, im
EtSei Albuflok.
Ein ſchwerer Unfall des Darmſtädters
Hermann Engelhard.
Hermann Engelhard, der belannte deutſche Mittelſtreckenläufer
und Olympiakämpfer, erlitt geſtern vormittag beim Boxtraining in der
Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen im Sportforum einen ſchweren
Unfall. Er erhielt von ſeinem Uebungsgegner einen k. o.=Schlag. Da
er mit dem Kopfe unglücklich aufſchlug, mußte er ins Krankenhaus
ge=
bracht werden, wo er bald die Beſinnung wieder erlangte. Die nähere
Unterſuchung muß erſt ergeben, ob innere Verletzungen vorliegen.
Aus dem Odenwaldgau der D.T.
Nachdem der Odewwaldgau mit beſtem Erfolg an dem großen
Deutſchen Turnfeſt in Köln teilgenommen, hat er auf dieſer Bahn wacker
vorwärts ſchreitend ſchon früh die turneriſchen Vorbereitungen für das
Jahr 1929 getroffen. Schon bei Beginn des neuen Jahres hatte der
Gauturnausſchuß einen Arbeitsplan entwopfen, der neben den üblichen
alljährlich ſtttfindenden Gauveranſtaltungen und den vom Kreis aus
getätigten Lehrgängen zur Aus= und Weiterbildung der Fachwarte auch
Uebungsſtunden und Lehrgänge für Turnerführer der einzelnen
Gau=
vereine enthält, was innerhalb des Gaues allgemeine Anerkennung
finden wird.
Schon im Monat Januar hat die turneriſche Tätigkeit des
Oden=
wald=Gaues wieder eingeſetzt, die mit einer Gauwintewwanderung nach
der Spreng am 13. Januar eröffnet wurde. Anſchließend fanden am
20. Januar in den drei Bezirken Bezirksvorturnerſtunden ſtatt, die als
Uebungsſtoff die Uebungen zum Gauturnfeſt in Hergershauſen
behan=
delten. Am nächſten Samstag trifft ſich nun der Gauausſchuß im
Ver=
einslokal des Turnvereins 1863 Gr.=Zimmern, um den kommenden
Gau=
tag am 10. März vorzubereiten.
Rundfunkprogramme.
Frankfurk.
Donnerstag, 14. Febr. 6.30: Morgengymnaſtik. O 9: Prof.
Lampe: „Rundfunk und Schule”, e 12: Schallplatten: „Märſche
und Charakterſtücke‟. O 15.05: Jugendſtunde. Berufsberaterin Loewe:
Die Frau in akademiſchen Berufen”. 16.35: Konzert. o 18.10:
Leſeſtunde. O 18.30: Kaſſel: 15 Minuten Ratſchläge für den
Garten=
freund. O 18.45: Kaſſel: Vortrag. o 19.45: Unterhaltungsmuſik.
D 20.15: Stuttgart: Italien im Spiegel anderer Völker. Mitw.:
Das Philharm. Orch. Stuttgart, L. Schuyer (Cello), Elſa Pfeiffer,
Curt Elwenſpoek, Karl Köſtlin. o. Anſchl.: Kaſſel: Konzert des
Laug’ſchen A=capella=Chors.
Stuttgark.
Donnerstag, 14. Febr. 10.30: Schallplatten. O 12.15:
Schall=
platten. O 13: Schallplatten. o 15.45: Blumenpflege. O 16.15:
Nachmittagskonzert. Mitw.: Margarete Wetter. O 18.15: L.
Drei=
fuß: Die entgötterte Walhall. O 18.45: Aerztevortrag: Gewerbliche
Schädigungen in der Mundhöhle. O 19.45: H. Taſiemka: Der
entfeſſelte. Interviewer. O 20.15: „Italien im Spiegel anderer
Völker”, Mitw.: Philharm. Orch. Stuttgart, Elſa Pfeiffer, Louis
Schuyer (Cello), C. Elwenſpoek, K. Köſtlin, Kammermuſikvereinig.
des Philharm. Orch. Schubert: Ouv. im italieniſchen Stile. —
Aus den Briefen Gottlieb Schicks. — Goethe: „Italieniſche Reiſe‟
— Maſſenet: Scenes napolitaines. — Stendhal: „Journal d’Italie‟.
— Heine: „Reiſebilder” — Goldmark: Ouv. „In Italien”. —
Aus den Briefen Anſelm Fe
Kerr: „Die Welt im Licht”. — Popper: Tarantelle
CCelloſolo). — Suares: „Eine italieniſche Reiſe‟ — Aus dem
Reiſetagebuch von Curt Elwenſpoek. — Strauß: Vierter Satz der
Das Ende des Frankfurker Sechstage=Rennens.
ſymphon. Dichtung Aus Italien”. Anſchl.: Mannheim: Klavier=
Abend. Prof. W. Rehberg.
Rauſch=Hürtgen disqualifiziert.
Es ſtellt ſich immer mehr heraus, daß die Kölner Rauſch=Hürtgen
mit der Aufgabe des Rennens einen großen Fehler begangen haben.
Obwohl ſie gebeten wurden, die Entſcheidung des BDR.=
Bevollmächtig=
ten Bauer abzuwarten, ſind ſie bereits vorher vom Rade geſtiegen.
Bauer hat daraufhin zunächſt folgenden Beſchluß bekanntgegeben:
„Rauſch=Hürtgen haben vertragswidrig das Rennen aufgegeben,
da ſie ſich einer Entſcheidung des Renn=Ausſchuſſes nicht fügten.
Der Obmann des Bundes Deutſcher Radfahrer hat beide vorläufig
bis zur endgültigen Entſcheidung des BDN.=Sportausſchuſſes für
alle ſportlichen Wettbewerbe disqualifiziert.”
Am Abend des Dienstags gelang es Gooſſens=Miethe und Dinale=
Bres=
ciani, eine Nunde aufzuholen. Bis zu der 10 Uhr=Wertung verlief das
Nennen dann ruhig. Der Beſuch war nicht den Erwartungen
ent=
ſprechend; der Fall Nauſch=Hürtgen, die große Kälte und der Karneval
taten ihm Abbruch. Es waren nur 4000 Menſchen in der Halle. Die
Spurts ſahen viermal Gooſſens, je zweimal Rieger und Faudet, je
Die größten Kanonen der Welt fahren nur
A.O.A
und wenn? dann B.S=A Material.
DARMSTADT
B.S-4 Vertreter Bädlert Erbacherſtraße 1 /2735b
einmal Tietz und Bresciani in Front. — Nach der Wertung gab es
keine Ereigniſſe von Belang. Der große Mitternachtsſpurt wurde —
nachdem die ſicheren Anwärter Rauſch=Hürtgen ausgeſchieden waren —
von Gooſſens=Miethe gewonnen. Horan verſuchte im Laufe der Nacht
zweimal, auszureißen, aber Koch war nicht auf dem Poſten; ſein
Können und ſeine Kraft reichten nicht aus, um das nachſetzende Feld
abzuſchütteln. Die Nachtwertung ſah Debgets und Faudet je dreimal,
Bresciani zweimal, Petri und Gooſſens je einmal erfolgreich.
Der letzte Nachmittag.
Um 5 Uhr nachmittags, nach 139 Srunden, waren 3086,400
Kilo=
meter zurückgelegt. Der Stand des Nennens: 1. Rieger=Tietz
314 Punkte. Zwei Runden zurück: 2. Petri=Kroſchel 243 Punkte. Vier
Runden zurück: 3. Gooſſens=Miethe 158 Punkte. Fünf Runden zurück:
4. Dinale=Bresciani 272 Punkte. 5. Debgets=Faudet 253 Punkte. Sechs
Nunden zurück: 6. Horan=Koch 185 Punkte.
Sieger: Rieger=Tietz.
Der letzte Abend brachte keine weſentlichen Veränderungen mehr.
Beim Ertönen der drei Schlußſchüſſe ernteten die Sieger Rieger=
Tietz lebhaften Beifall. In den 145 Stunden waren 3179,160
Kilo=
meter zurückgelegt worden.
Das Endergebnis:
1. Rieger=Tietz 372 Punkte. Zwei Runden zurück: 2. Petri=Kroſchel
287 Punkte. Vier Runden zurück: 3. Gooſſens=Miethe 191 Punkte.
Fünf Runden zurück: 4. Debaets=Faudet 334 Punkte; 5. Dinale=
Bres=
ciani 294 Punkte. Sechs Runden zurück: 6. Koch=Horan 211 Punkte.
Beim Tennisturnier in Cannes gewannen de Morpurgo und Miß
Bennett die Einzelſpiele. Im Damen=Doppel unterlagen Frl. Auſſem=
Miß Bennett gegen die Endſieger Miß Boyd=Miß Nuthall; im
ge=
miſchten Doppel ſtehen Frl. Auſſem=Scovell in der Vorſchlußrunde.
Die Skimeiſterſchaften der deutſchen Polizei begannen im Gebiet
der Rotwand mit dem Patrouillenlauf, der die bayeriſchen Patrouillen
auf den erſten ſechs Plätzen ſah.
Ludwig Haymann hat die Herausforderung Rudi Wageners um die
Deutſche Schwergewichtsmeiſterſchaft angenommen.
Hauptſchriftlettung: Rudolf Maupe
Verantwortſlich für Polliſk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve: für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Sireeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann,
für den Handel: Dr. C. H. Queiſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Nette; für den Inſeralenteil: Willp Kuhle; Druck
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nich t übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Geiten.
Berlin.
Donnerstag, 14. Febr. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.
O 15.30: Forſchungsreiſender Dr. Baeßler: „Die amerikaniſche
Völkerſtraße‟; Ausläufer und Splitter. S 16: K. W. Goldſchmidt:
„Die Weltanſchauung großer Dichter‟: Dante. o 16.30: Konzert
Mitw.: Iwan Engel (Klavier). . Anſchl.: Unterhaltungsmuſik
(Kapelle Ilia Livſchakoff). O 17.30: Albert Hirte: Gedichte und
Proſa. Geleſen vom Verfaſſer. 18.30: Prof. Dr. Bonn: „
Pro=
bleme der Weltwirtſchaft”. O 19: Fritz Heymann: Einführung
zu der nachf. Opern=Uebertr. o 19.30: Staatsoper: „Hoffmauns
Erzählungen” Oper von Jacques Offenbach. Perſonen: Hoffmann:
A. Cavara; Niklaus: Elſe Ruziczka; Lindorf (Stadtrat), Coppelius
(Brillenhändler), Dapertutto (Kapitän) u. Doktor Mirakel Arzt);
Karl Hammes; Olympia: Valentine Wiſchnewskaia; Giulietta:
Moje Forbach; Antonia; Käthe Heidersbach; Stella (Sängerin):
Luiſe Schrader; Spalanzani (Phyſiier): Jſo Golland; Schlemihl:
O. Freund; Andreas, Cochenille, Pitichinaccio u. Franz: Albert
Peters: Creſpel: M. Abendroth; Stimme der Mutter: Guſta
Ham=
mer; Luther (Wirt): Franz Sauer; Nathanael: Alfred Bartolitius;
Hermann: W. Beck; Studenten, Gäſte und Diener. Ort der
Handlung: Vorſpiel und Nachſpiel: in Luthers Keller zu Nürnberg;
1. Akt: In Spalanzanis phyſikaliſchem Kabinett: 2. Akt: Im Palaſte
Giuliettas zu Venedig; 3. Akt: Im Hauſe Creſpels. O Danach:
Tanz=
muſik (Artur Guttmann’s Jazz=Symphoniker).
Deutſche Welle. Donnerstag, 14. Febr. 12: Geh. Baurat
Lerche: Volkswirtſchaftliche Plaudereien: Wertbegriff. o 12.30:
Mitteilungen des Reichsſtädtebundes. O 13.45: Bildfunkverſuche.
O 14.30: Kinderſtunde: Schnurren und Schwänke. o 15: Stud.=
Rat Dr. Philipp: Bemerkenswerte Bodenfunde aus Deutſchlands
Vorgeſchichte und ihre Verwertung im Schulunterricht. o 15.40:
Dr. Stiemer: Wege zur Ehe. O 16: Dr. med. Turnau und Dr.
Klopfer: Hygiene der Strafen für kranke Kinder. 16.30: Berlin:
Konzert: Ivan Engel (Klavier), Hilde Elger (Alt). o 17.30:
Min.=Rat Dr. Volkmar: Die Zuſtändigkeit der Arbeitsgerichte
nach der Rechtſprechung des Reichsarbeitsgerichtes und der
Land=
arbeitsgerichte. O 18: Dr. Fechter: Schweizer Dichter (Jeremias
Gotthelf). 18.30: Spaniſch f. Fortgeſchrittene. O 18.55: Dr.
Schlebach: Zeitgemäße Betrachtungen über die Förderung
deut=
ſcher Moorkultur in Vergangenheit und Zukunft. 19.30:
Staats=
oper: Jaques Offenbach: Hoffmanns Erzählungen. O. Danach:
Tanzmuſik (Artur Guttmanns Jaz=Symphoniker).
Weikerbericht.
Gießen, 13. Februar.
Ueber ganz Deutſchland iſt die Kälte etwas zurückgegangen.
Außer=
dem herrſchte heute morgen vielfach nebliges, auch wolkiges Wetter und
vereinzelt traten Schneefälle auf. Durch die Druchſtörungen im Süden
wurde das Hoch mehr nordwärts zurüchgedrängt, ſo daß der Kern über
dem nördlichen Skandinavien liegt. Infolgedeſſen wird der Froſt weiter
zurückgehen und Nebelbildungen und Bewölkung auftreten. Dabei iſt mit
einzelnen Schneefällen zu rechnen.
Ausſichten für Donnerstag, den 14. Februar: Weitere Abſchwächung des
Froſtes, teils neblig=wolkig, teils aufheiternd, Neigung zu
ſtellenwei=
ſen Schneefällen.
Ausſichten für Freitag, den 15. Februar: Weiterer Rückgang des Froſtes,
ſonſt wenig Aenderung der Wetterlage.
berg
Taunu Waſſ.
Kuppe Feld=
berg
Schwarz
wald Zug=
ſpitze Kahler
Aſten Fich=
telberg Schnee=
koppe Wetter heiter heiter heiter wolkig wolki wolki wolkig Temperatur ((C) —22 —23 26 — 25 —21 —25 —27 Wind ONO, No, NO, SO, 0s0. Niederſchlag mm) gef. Schneedecke (cm) 40 90 101 50 125 [ ← ][ ][ → ]
Seite 8
hall
für
Bet
Ver
wpei
auf
die
un
Schlafwagenzug Berlin-München bei
Burgkemniß verunglückk.
Donnerstag, den 14. Februat 1929
Heicy and Ausland.
Zum Begräbnis des deutſchen Ozeanfliegers.
Gasexploſion.
Köln. Nach einer Meldung der „Kölniſchen
Zeitung” aus Wald bei Solingen erfolgte am
Diens=
tag früh in dem Lauterbachſchen Hauſe, das auf dem
Wege nach Eigen am Berge liegt, eine Gasexploſion,
der das Gebäude zum Opfer fiel. Die Umſtände
laſſen darauf ſchließen, daß die an dem Hauſe
vorbei=
führende Ferngasleitung undicht geworden iſt. Als
der Hauseigentümer am Dienstag morgen Licht
an=
zünden wollte, kam es zur Exploſion. Dieſe riß
einen Hausgiebel heraus, verletzte den Eigentümer
Lauterbach glücklicherweiſe nur leicht, zündete aber
das Gebäude an, das bald lichterloh brannte. Die
Feuerwehr war dem Brande gegenüber machtlos.
Es blieb zum Schutz der anliegenden Gebäude nichts
anderes übrig, als durch beſchleunigten Abbruch
des brennenden Hauſes das Feuer einzudämmen. Die
Gasflammen ſchoſſen ſpäter noch immer aus der
Erde.
Großfeuer in Andernach.
Andernach. Am Dienstag vormittag brach in
den Farbwerken von Heyl=Beringer Feuer aus, das
bald auf einen großen Teil der Werke übergriff. In
ſtarken Stichflammen ſchlug das Feuer aus dem
Bal=
lonraum heraus, der vollſtändig brannte. Eine große
Gefahr beſtand wegen des Uebergreifens auf die
großen Oelbottiche, die in der Nähe der Brandſtätte
ſtanden und von der Feuerwehr ſchließlich gerettet
werden konnten. Das vom Feuer erfaßte Gebäude
brannte vollſtändig aus und das Dach ſtürzte ein.
Die Löſcharbeiten hatten ſehr unter dem ſtarken Froſt
zu leiden. Ueber die Urſache des Brandes iſt noch
nichts bekannt; der Betrieb erleidet keine
Ein=
ſchränkung.
20 Perſonen durch Kohlengaſe gefährdet.
München. Die giftigen Gaſe eines mit
Holz=
kohlen geheizten Ofens, der in den Kellereien der
Schwarzwälder Weinſtuben aufgeſtellt war, drangen
durch die poröſe Wand in das daneben liegende
Ge=
ſchäft für Bureaueinrichtungen von Finkenzeller ein
und dehnten ſich vom Parterre in den dritten Stock
hinauf aus. Drei Buchhalterinnen wurden ſo ſchwer
betäubt, daß ſie in ein Krankenhaus gebracht werden
mußten. Eine von ihnen ſchwebt in Lebensgefahr;
die übrigen 17 Angeſtellten des Geſchäftes erkrankten
leichter.
Neue Mordtat in Düſſeldorf.
Düſſeldorf. Noch hat man den Mörder der
Sjährigen Roſa Ohliger nicht ermitteln können und
ſchon wieder verſetzt eine neue Mordtat, die eine
gewiſſe Aehnlichkeit mit dem Mord an der kleinen
Ohliger hat und die Vermutung aufkommen läßt, daß
es ſich in beiden Fällen um den gleichen Täter
han=
delt, die Bevölkerung der Stadt Düſſeldorf in
Aufregung. Am Mittwoch früh wurde am Hellweg
der 54jährige Maſchiniſt Rudolf Scheer mit
zahl=
reichen Stichverletzungen, ähnlich wie im Falle Roſa
Ohliger, tot aufgefunden. Die Unterſuchung ergaß,
daß Scheer durch fünf Meſſerſtiche in den Rücken und
zehn Meſſerſtiche in das Genick rücklings ermordet
worden iſt. Der Düſſeldorfer Polizeipräſident hat
mit Genehmigung des Regierungspräſidenten beim
Landeskriminalamt Berlin die Entſendung eines
be=
ſonders geſchulten Mordkommiſſars beantragt, der
noch im Laufe des heutigen Tages in Düſſeldorf
ein=
treffen wird.
Brand im Oſtſeebad Stoltenhagen.
Stoltenhagen. Am Dienstag abend brannte
das Kaffeehaus „Meeresblick” nieder. Die
Löſchar=
beiten geſtalteten ſich außerordentlich ſchwierig, da die
Oſtſee zugefroren und die Feuerwehr ſich erſt einen
Weg durch das aufgetürmte Packeis bahnen mußte.
Bei der Rettung von Mobiliar erlitt der Beſitzer
Burmeiſter ſchwere Brandverletzungen im Geſicht und
an beiden Armen.
Bon einem Baum zerſchmettert.
Amſterdam. Wie aus Bandoeng (Java)
ge=
meldet wird, wurde auf der Beſitzung Devata im
Be=
zirk Tjivide während eines ſtarken Sturmes ein Haus
von einem ſtürzenden Baum zertvümmert. Sieben
Perſonen wurden getötet, ſieben ſchwer verletzt.
Der Brand im Juſtizpalaſt von Padua.
Padua. Der Juſtizpalaſt, ein ehemaliges
Kloſter, wurde durch eine Feuersbrunſt faſt ganz
ein=
geäſchert, da die ſibiriſche Kälte die Löſcharbeiten
un=
gemein erſchwerte. Die Hydranten waren eingefroren
und die Pumpen unbrauchbar. Das geſamte Archiv
des Amtsgerichts und die Zivil= und Strafkanzlei
ſowie der Schwurgerichtsſaal wurden zerſtört.
Schriftſtücke von über 1200 unerledigten
Strafpro=
zeſſen ſind verbrannt, was eine große Verwirrung
verurſachen dürfte. Alle Zivil= und Strafprozeſſe
müſſen daher verſchoben werden.
Die Grippe=Epidemie in Paris.
Paris. Nach dem „Matin” ſind im Januar in
Paris 1362 Perſonen an Grippe geſtorben gegenüber
720 im Dezember. Die Sterblichkeit durch
Grippe=
erkrankungen ſcheint im Zunehmen begriffen zu ſein.
Am Grabe Günther von Hünefelds,
der auf dem Friedhofe in Berlin=Steglitz beigeſetzt wurde, verſammelten ſich ſämtliche Flugverbände
und eine große Anzahl politiſcher Verbände, um dem Toten die letzte Ehre zu erweiſen. Links
in der Vordergruppe ſein Flugkamerad Köhl, hinter ihm Prinz Auguſt Wilhelm von Preußen.
Lebensmittelabwurf durch Fallſchirme.
Die eingefrorenen Schiffe in der Oſtſee werden regelmäßig von Flugzeugen der Deutſchen
Luft=
hanſa aus mit Proviant verſehen. Die Lebensmittel werden mittels Fallſchirmen zugeleitet.
Deutſche Schiffe in kakaſtrophaler Eisnok.
Exzellenz Profeſſor M
der Begründer der modernen
Ar=
in Japan, iſt 84jährig geſtorbe:
1870 bis 1877 in Deutſchland ſtru
1881 bis 1886 als Aſſiſtent des eA
Chemikers Hoffmann wieder in:
ſodann jahrzehntelang als
Unim=
in Tokio gewirkt und war ſtets
eſten Freunde des Deutſchtums.
riger kam er zum Beſuch nach B.
Nagai war mit einer Deutſchen u
Sohn Dr. Nagai war HandelsHli
niſchen Botſchaft in Ar
his 1
Der 2=Zug Wien-Amſterig
Borarlberg-Erpreß au
Wien. Am Mittwoch gegen 1 1
iſt der um 9 Uhr früh vom
Wiener=
gehende D=Zug Wien—Paſſau-Anng
Stundengeſchwindigkeit von 80 K-M
wegen eines Maſchinendefekts in der 7
bach, etwa 30 Kilometer weſtlich vo
tenen ſogenannten Arlberg=Expreß
gefahren. Dabei wurden ſoweit b
kannt iſt, ein Reiſender ſchwer unSA
Hilfszüge der öſterreichiſchen Bund/ß
Wiener Rettungsgeſellſchaft ſind
rbgegangen.
Zu dem ſchweren Eiſenbahnungi1
halten wir noch folgende Meldun
vormittag hat ſich auf der Weſt
Nähe von Wien ein ſchweres Eiff
eignet, bei dem 35 Perſonen, damk
verletzt wurden. Der Arlberg=Extt
planmäßig um 9,05 Uhr den Weſſch
ſoll, fuhr mit 34ſtündiger Verſpäm
Station Tullnerbach=Preßbaum mu./
Schadens halten. In dieſem Au
zweiter Schnellzug, der Zug Nr.
mit einer Stundengeſchwindigkeit 1.
in den Expreßzug hinein. Der 2. N
von der neuangeſchafften Rieſenlarg
die die öſterreichiſche Reichsbahr-
Dienſt geſtellt hat und die bekannt
ſtärkſte in Europa iſt. Durch den 2
den mehrere Wagen des Expre‟
ſchädigt. Das in Wien verbreitet
Umfang der Kataſtrophe allerdim?
trieben, als auch von Toten die Rue
daß ſich unter den Verletzten auch
kurzem zurückgetretenen Generaldi.
reichiſchen Bundesbahn, Maſchat,
wenige Minuten nach dem Zuſamr.
Wien Hilfszüge ab. Die unverletzs
ſenden konnten ihren Weg bald fo
iſt geſperrt, ſo daß der Verkehr
ſtrecke vorläufig eingleiſig geführt 1.
die Schuldfrage iſt noch nichts be.
Ein Stiftung Fo
NewYork. Der AutomobilF
anläßlich des 82. Geburtstages b.
Dollar für die Gründung eines 2
gowandte Elektrizität geſtiftet. De
Ediſon=Muſcum angeſchloſſen we‟
ſtände enthalten wird, die auf di
Erfinders Bezug haben,
beſonde=
findungen.
Eine chineſiſche Filmfabrik in .
Peking. In Tientſin flog
die Luft, wobei ſechs Arbeiter 9:
letzt wurden.
Ediſon erfindet einen
der Noſtotr der
Vereiſte Schiffe.
Ueberall an der deutſchen Oſtſeeküſte liegen vollkommen im Eiſe feſtgefrorene Schiffe. So ſchön
die dicke Vereiſung anzuſehen iſt, ſo gefährlich iſt ſie für den Schiffskörper. Fleißig muß die
Mann=
ſchaft arbeiten, um das Fahrzeug an den empfindlichſten Stellen vom Eiſe zu befreien.
Fünf Fiſcher ertrunken.
Paris. Wie Havas aus Oran berichtet,
20 Kilometer von dort entfernt bei Cap Falcon ein
Fiſcherboot mit 6 Perſonen gekentert. Fünf
Per=
ſonen ſind ertrunken
Exploſionsunglück.
Paris. In Boulogne ſur Seine wurden am
Dienstag früh in einer Fabrik, die flüſſige Luft
her=
ſtellt, durch eine Exploſion zwei Arbeiter getötet und
fünf andere mehr oder minder ſchwer verletzt.
Ediſon wird von Henry 2
neueſten Erfindung begi
Der 82jährige weltberühmte
hat eine mexikaniſche krautan
wie Getreide angebaut werde
Sie bietet mit ihrem
Kautß=
völlig brauchbaren Erſatz für O
mibäume”
ODessau Köthen fGrsfenhaini-
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[ ← ][ ][ → ]Donnerstag, den 14. Februar 1929
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Bezahlung) ſtellten ſich für Oringinal Hüttenaluminium, 98—99 Prozent,
in Blöcken, Walzen oder Drahtbarven 190 RM., desgleichen in Walzen
oder Drahtbarren 194 RM., Reinnickel, 98—99 Prozent 350 RM.,
An=
timon Regulus 78—83 RM., Feinſilber (1 Kg. fein) 76,75—78,50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 13. Februar ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 155,50 (155,50), Februar 155 156,50), März 155 (156)
Abrik 155 (155,75), Mai, Juni, Juli 155 (155,25), Auguſt, September,
Oktober, November 155,25 (155,25), Dezember 155,50 (155,0). Tendenz:
abgeſchwächt. Für Blei: Januar 46,50 (46,75), Februar 45,50 (46.50)
MMärz 45,75 (46,25), April 46 (46,25), Mai, Juni 46 (46,50), Juli, Auguſt
September, Oktober, November 46,25 (46,75), Dzember 46,50 (46,75)
Tendenz: ſtetig. Für Zink: Januar 52,25 (52,75), Februar 52 (54),
März 52 (53), April, Mai 52 (52,75), Juni, Juli Auguſt, September,
Oktober, November 52 (53), Dezember 52,25 (52,75). Tendenz:
abge=
ſchvächt. — Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern
bei=
gefügten Briel
Donnerstag, den 14
Englands Schiffbau im Jahre 1928.
Von unſerem (=Korreſpondenten.
G.P. Lonbon, 12. Februar.
„Lloyds Regiſter” veröffentlicht ſoeben die Daten für den engliſchen
Schiffbau im Jahre 1928. Auf den erſren Blick ſcheinen ſie zu günſtigen
Ausblicken Anlaß zu geben: Im Laufe bes Jahres 1928 ſind in
Groß=
britannien und Irland im ganzen 426 Schiffe mit einer Geſamttonnage
von 1 444000 Tons vom Stapel gelaſſen worden. Dieſes iſt die größte
Produktion ſeit 1921, da 1 538 052 T. vom Stapel liefen. (Dieſe
Produk=
tion ſteht jedech noch weſentlich hinter berjenigen von 1913 zuruck, als
die Geſamttonnage der im letzten Friedensjahre erbauten Schiffe 1 932 153
betrug.) Großbrikannien iſt im Schiffbau noch immer führend: der
Eritiſchen Produktion von 1444 000 T. für das ſoeben verfloſſene
Jahr=
ſteht eine Weltproduktion von 2 660900 T. gegenüber. Großbritanniens
Schiffswerften befriedigten dennach mehr als die Hälfte des Welübedarfs
an Schiffstonnage.
Ungünſtiger ſtehen jedoch die Dinge, wenn man die Symptome der
vorausſichtli hen weiteren Entwicklung des britiſchen Schiffbaues prüft.
Das Geſamtergebnis des Jahres 1928 war wohl außerordentlich groß,
doch die Beſtellungen liefen im Laufe des Jahres durchaus nicht im
er=
warteten Maße ein und die vom Stapel gehenden Schiffe ließen oſt
be=
ſchäftigungsloſe und leere Werften hinter ſich. Es handelte ſich zum
größten Teil um Erledigung von Beſtellungen v. 1927. Die Menge der
unter Konſtruktion ſtehenden Tonnage ſchrumpfte daher gegen Ende des
Jahres 1928 immer mehr und mehr zuſammen. So befanden ſih Anfang
1928 etwa 1 579 713 T. unter Konſtruktion, Ende März 1 440 842 T. Ende
Juni — 1202 610 T. und Ende September nur noch — 1089 760 Tons.
Dieſes bedeutet eine Differenz von ctwa 500 000 Tons im Laufe von
knapp 9 Monaten. Hieraus ergibt ſi.h, daß die Zahl neuer Beſtellungen
im Laufe des vergangenen Jahres weſentlich geringer als diejenige im
Jahre 1927 geweſen iſt — 1 297 175 T. gegen 1 764 516 T. — und die Lage
des britiſchen Schiffbaues präſentiert ſich daher im Moment keineswens
ſo gunſtig, wie dieſes auf den erſten Blick den Anſchein haben könnte.
Die bedeutendſten Beſtellungen erhielt der engliſche Schiffbau in
1928 von Kanada. Die Canadian Pacific Company placierte bei John
Brovn & Co. Ltd. Clydebank, die Beſtellung für einen 40 000 Tonnen=
Paſſagier=Schnelldampfer, der nach Fertigſtellung der größte dieſer Linie
ſein wird. Andere erwähnenswerte Beſteller waren die
Schüffsgeſellſchaf=
ten der Kanadiſchen Seen, die Nelſon=Linie, die einige neue Schiffe der
„Highland”=Claſſe auf Kiel legte, die Canadian National, die fünf neue
Scluffe vom Stapel ließ, und die P. & O.=Liuie, für die der „Vicekönig
von Indien” gebaut wird, das neueſte und modernſte Schiff der Strecke
England—Auſtralien. Indeſſen was Schnelligkeit und techniſche
Neu=
erungen anbelangt, wird ſelbſt in England zugegeben, daß die meiſten
dieſer neuen Erzrugniſſe der britiſchen Werften den beiden Ozeunrieſen
ſtrie in den letzten Jahren zu verzeichnen hatte, und mit dem Betonen
der Tatſache, daß dieſe zur Zeit erneut die zweitbedeutendſte der Welt
darſtelle.
Wiriſchaftliche Rundſchan.
Mehr Fleiſcherzeugung — mehr Schlachtungen. Nach amtlichen
Er=
mittlungen wurden im dritten Vierteljahr 1928 in Preußen geſchlachtet:
rund 116 000 Ochſen und Bullen, 250 000 Kühe, 145 000 Jungrinder,
546 000 Kälber, 389 000 Schafe, 21000 Ziegen, 21000 Pferde und
2 581000 Schweine. Mit Ausnahme der Schafſchlachtungen bedeuten
dieſe Ziffern überall eine Zunahme gegen den entſprechenden Zeitraum
von 1927. Die beimiſche Erzeugung von Fleiſch und Fett war alſo
reichlicher als 1927.
Die rumäniſche Stabiliſierungsanleihe. Bei der
Stabiliſierungs=
anleihe, die erſt am 14. Februar aufgelegt wird, ſoll nach bei der
rumä=
niſchen Regierung eingegangenen Nachrichten die Ueberzeichnung
ſämt=
licher Tranchen geſichert ſein. Der bisherige Vizegouverneur der Bank
von Frankreich, Charles Riſt, und der frühere Leiter der Zeitſchrift
„Europe Nouvelle” Auboin, die als Sachverſtändige für die
Stabiliſie=
rung gewonnen wurden, haben ihr Amt angetreten und wurden von
dem Gouverneur der Nationalbank empfangen. Geſtern nachmittag
vereinbarten die Vertreter der teilnehmenden Banken die Aufteilung
der rumäniſchen Tranche. Nach Mitteilungen aus Regierungskreiſen
ſoll die Nationalbank eine Diskonterhöhung in Erwägung ziehen.
Der Außenhandel der 1. S. 9. Im Zuſammenhang mit der Meldung,
daß die Aktivität der Außenhandelsbilanz der U. S.A. für 1928 1
Mil=
liarde Dollar erreicht, iſt darauf hinzuweiſen, daß nach den bisher
be=
kanntem Ziffern bereits in den erſten 11 Monaten 1928 im reinen
Waren=
verkehr die Ausfuhr einen Wert von 4,564 Mill. Dollar darſtellt, der ein
Einfuhrwert von 3,752 Mill. Dollar gegenüüberſteht, mithin die Aktivität
bereits 812 Mill. Dollar bis einſchließlich November erreichte. Die
ent=
ſprechenden Ziffern des Vorjahres ſind: Ausfuhrwert 4,360, Einfuhrwert
3,358 Mill. Dollar, Aktivität 507 Mill. Dollar.
Produkkenberichke.
Frankfurter Produktenbericht vom 13. Februar. Bei kleinſtem Geſchäft
berkehrte der Frankfurter Produktenmarckt in ruhiger Haltung.
An=
regungem lagem nicht vor, nur für Terminware machte ſich lebhaftere
Nachfrage geltend. Der Grund war vor allen Dingem infolge des
zu=
nehmenden Froſtes zu ſuchem, da Ware faſt kaum an den Markt kam.
Weizen und Roggen wurde im Zuſammenhang hiermit um je eine viertel
Mark erhöht. Sonſt beſtand nur noch für Roggenmehl bei anziehendem
Preis einige Nachfvage. Weizen 23,75—24, Roggen 23,50—23,75,
Som=
mergerſte 24,50, Hafer inl. 24—24,50, Mais für Futterzweche B,50—24,
Weizenmehl 33,25—34,25, niederrh. 33—33,75, Roggenmehl 30,75—31,50,
Weizenkleie 14,25 und Roggenkleie 15.
Berliner Produktenbericht vom 13. Februar. Der Lieferungsmarkt
beanſpruchte heute weiter das Hauptintereſſe. Zu den durch den Froſt
gegebenen Hauſſemomenten kamen heute noch die feſten Meldungen von
Winnipeg und die damit im Zuſammenhang ſtehende Erhöhung der
ausländiſchen Weizenforderungen, ſo daß die Hauſſebewegung ihren
Fortgang nehmen konnte. Sehr feſt lag namentlich Märzweizen auf
weitere Deckungen. Auch Märzroggen konnte um 2 RM. im Preiſe
anziehen. Die ſpäteren Sichten wurden wieder nur mehr oder weniger
von der Aufwärtsbewegung mitgezogen. Am Effektivmarkt konnte ſich
die Feſtigkeit nicht ſo ſehr auswirken. Die Forderungen der Provinz
lauteten für Weizen etwa 3, für Roggen etwa 2 RM. höher; Gebote
lagen dagegen nur etwa 1 RM. höher als geſtern, ſodaß die
Umſatz=
tatigkeit eng begrenzt blieb. Auch der Mehlmarkt konnte von der
an=
haltenden Feſtigkeit profitieren, doch blieb die Geſchäftsaufbeſſerung auf
Roggenmehl beſchränkt, für das etwa 20—30 Pfg. höhere Preiſe erzielt
werden konnten, während für Weizenmehl geforderte Preiserhöhungen
von 25 Pfg. nicht durchzuholen waren. Hafer lag weiter ruhig, aber
ſtetig, auch Gerſten in ruhigem Geſchäft.
Frankfurker und Berliner Effekienbörſe.
Frankfurt a. M., 13. Februar.
Auch zu Beginn der heutigen Börſe war die Stimmung weiter etwas
freundlicher. Anlaß hierzu bot vor allen Dingen die geſtrige Rede Dr.
Schachts „über die Wirtſchaftslage in Deutſchland” im Rahmen der Re
pavationsverhandlungen. Auch wurden die feſtem Auslandsbörſen — in
New York war geſtern Feiertag — ſowie einige Rückkäufe der
Speku=
lation günſtig beurteilt und löſten eine gewiſſe Zuverſicht aus. Das
Ge=
ſchäft blieb jedoch im großen und ganzen ziemlich minimal, da die
ge=
ringe Unternehmungsluſt der Bankkundſchaft und des Auslandes
ge=
ſchäftshemmend wirkten. Nur Spezialwerte ſtanden im Vordergrunde
und waren auch zeitweiſe etwas lebhafter verlangt. Auf der anderen
Seite mahnte der verſchärfte Streik in der Rheiniſchem Textilinduſtrie
und der, durch den ſtarken Froſt lahmgelegte Schiffahrtsverkehr, was ſich
beſonders am Montanmarkt auswirkte, da hierdurch die Kohlenausfuhr
ſtark unterbunden wurde, zur Zurückhaltung. Zur erſten amtlichen Notiz
kamem nur wenig Notierungen zuſtande. Die Kursbeſſerungen gingen
gegenüber der geſtrigen Abendbörſe nur ſelten über 2 Prozent hinaus.
An der Spitze ſtanden Kaliaktien und Aſchersleben, konnten 4½ Prozent
und Weſteregeln 3,5 Prozent anziehen.
Auch nach den erſten Kurſen trat keine Geſchäftsbelebung ein. Die
Stimnung blieb freundlich und die Kurſe waren gegem Anfang meiſt
gut behquptet. Nur für rheiniſche Braunkohle machte ſich etwas regere
Nachfrage mit plus 2½ Prozent bemerkbar. Später trat jedoch ein
Ten=
denzumſchwung ein, da die Bezugsrechte der Kalipapiere verſtimmten.
Die anfänglichen Gewinne wurden bei dieſem Werten bis zu 4 Prozent
unterſchritten. Auch die übrigen Märkte mußten unter dieſem Druck
leiden, doch blieben hier die Verluſte geringer. Die Tendenz neigte im
allgemeinen zur Schwäche. Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 4 Prozent
unberändert leicht. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar
4,2154, gegen Pfunde 20,458. London=Kabel 4,8550, Paris 124,32, Madrid
31,00, Mailand 92,80, Holland 12,12½.
Der Abendbörſe bot der etwas freundlichere Beginn der New
Yorker Börſe keinerlei Anregung. Die wenigen Kursfeſtſetzungen waren
zumeiſt nominell; ſie zeigten jedocb gegenüber dem Berliner Schluß
eine behauptete Grundlage. Lediglich Banken und vereinzelte
Montan=
werte waren leicht abgeſchwächt. Im Verlaufe der Börſe trat infolge
der Geſchäftsunluſt auch am Farbenmarkt ein Rückgang von 250,75 auf
250 ein. Von ausländiſchen Kunſtſeidewerten nannte man Enka 51,
Bemberg 90 und Glanzſtoff 70. Am Rentenmarkt ſtellten ſich erſte
Anatolier auf 20,25 und zweite auf 21,25. Ruſſen bröckelten weiter ab.
Guldenruſſen 2,3 und 02er Ruſſen 2,5. An der Nachbörſe nannte man
Deutſch=Linoleum 335, Siemens 376 und J. G. Farben 250,25.
Berlin, 13. Februar.
Die Börſe begann in freundlicher Haltung. Nach Feſtſetzung der
erſten Kurſe blieb die Tendenz auch weiter freundlich bei etwas
leb=
hafteren Umfätzen. Im weiteren Verlauf konnte ſich die freundliche
Tendenz nicht behaupten. Neuerlich auftauchende Befürchtungen über
Diskonterhöhungen in Amerika beunruhigten, und der ſcharfe Rückgang
der Kaliwerte verſtimmte gleichfalls. Von der Abwärtsbewegung der
Kaliwerte wurden auch die übrigen Märkte in Mitleidenſchaft gezogen
wenn ſich auch hier mit Ausnahme der Elektropaviere, die etwas ſtärker
gedrückt waren, die Rückgänge in ſehr engen Grenzen hielten. Eine
Ausnahme bildeten Montanwerte, die ſich äußerſt widerſtandsfähig
zeigten und ihren Kurs zumeiſt behaupten konnten. Bei einer gewiſſen
Widerſtandsfähigkeit ſchloß doch die Börſe leicht abgeſchwächt.
Nach=
börslich kamen Umſätze nur noch am Kalimarkt zuſtande. Die Kurſe
waren meiſt behauptet.
A. E. G.
Augsb.=Nürnb. Maſch.) 91.-
Baſalt.
Beraman=
Berl. Karlsruhe
Berl. Hand.=G
Braunkohl. 2
Bremer=Wolle
Danatbank
Deutſche Bank
Diskontogeſ.
Dresdner Ban
Deutſche Maſchin
Deutſche Erdöl
Deutſche Betro
Dynamit Nobel ..
Elektr. Lieferung ..
J. G. Farben
Gelſenk. Berg.
Geſ. f. elektr. Unterr
Han. Maſch.=Egeſt.
Hanſa Dampfſch.
Hapag ..
Harpener . .
Hemoor Zement . .
Amerikaniſche Kabelnachrichten.
* Chikago, 13. Februar.
Weizen: Der Markt nahm heute einen ſehr feſten
Kurſe konnten bis 31/, Cts. anziehen. Starke Nachfrage
markt, beſonders für ausländiſche Rechnung, bei verhältnt
ringem Angebot, ungünſtige Wetter= und Ernteausſichten
und Indien waren für die Preisſteigerung maßgebend.
Mais: Der Markt tendierte gleichfalls feſt und die
rungen lagen für alle Sichten 1,25 Cts. höher.
Noggen: Die Feſtigkeit Winnipegs und Käufe in Märä=
Ware für Exportzwecke, auch nach dem Kontinent, führt
Anziehen der Preiſe.
Hafer: Die Preiſe zogen auch hier an auf gute 9
Loko= und Terminmarkt und die allgemein ungünſtigen
den heimiſchen Anbaugebieten.
* New York, 13. Februar.
Baumwolle: Der Markt verlief in ſtetiger Haltung c
der Spekulation und der Käufe des Handels bei ziemlich
gebot. Gegen Schluß ſtellte ſich dann weiteres Deckungsls”
Kaffee: Starke Regenfälle in Sao Paolo und die
braſilianiſchen Märkte regten die Kaufluſt europäiſcher
Deckungsbedürfnis lokaler Firmen an.
Zucker: Die Kurſe hatten unter einigem Liquidationmym
den, da europäiſche und Handelsfirmen Abgaben vornny
Geſchäft bewegte ſich aber in nur geringem Ausmaß.
Deviſenmarkk.
12. 2. 13 2. 19 . 2. 13. Geld Brie Gelde Brief Geld Brie Geld 110.59 10.61 10.59 10.61 Ftalien ...... 22.03 22.07 22.03 59.15 59.27 59.15 59,27 Paris ......." 16.435/16.475 6.435 12.45 12.47 12.458 2.478 Schweiz ... .." 80.963 81. 125, 0.97 73 3c 73.53 73.39 73.53 Spanien. 65.73 35.87 65.27 3.03 z.04 3.03 3.043 Danzig. 81.63 81.70 81.62 168.6 168 9 168.6: 168.97 Japan. . 91( 1.914 1.90 112.3 112.5 112.3 112.53 Rio de Janeiro 0.501 0.503 0.501 1112.31/112.5 112.3. 112.55 Jugollawien 7.39‟ 7. 464 7.390 112.58 112.30 112.5c 112 80 Portugal. . .. 18.63 18.57 8.60 20.439 20.47 20.44 20.48 Athen. 5.445 5.41 5. 44 1.775/ 1.77 1.775 1.779 Konſtantinpel 2u7 2.080 2.077 4.2105 4.218 4. 2105 4. 218 Kanada .. 4.200 4. 299 4.199 58.535 58.65: 58. 535 3.655 füruguay .. 4.211 4 314 4.311 Brief
2.07
16.475
81. 13
36.11
31. 78
1.911
0.503
7.404
19.64
5.45
2.081
4. 207
4.319
Es notierten nach Meldungen aus Chicago aum
Getreide: Weizen, März 127½, Mai 13134, Juli
März 96½, Mai 9934, Juli 102½: Hafer, März 52,0
Juli 50½: Roggen, März 112½, Mai 11338, Juli 11.Lct
Fette: Schmalz, Februar 11,975, März 12,025, Ir
Juli 12,625: Rippen, Mai 13,25, Juli 13,70; Sp=chelnawu ſch
leichte Schweine 10,20—10,60, ſchwere Schweine Ic.uu fe mm
Schweinezufuhren Chicago 21 000, im Weſten 125000
Chic. Baumwolle: März 19,47, Mai 19,62.
Irmn fiugerthlidt
Es notierten nach Meldungen aus NewYork cafwimd eſtau
Getreide: Weizen, Rotwinter 160½, Hartwinter AiN behande
neu ang. Ernte 111½: Mehl ſpr. wheat clears 5,80—)SMſten
nach England 1,9—2,6, nach dem Kontinent 13—14, —mimion!
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,65: Talg extra uSrutte den Kor
Kakav: Tendenz feſt, Umſatz in lots 158, loco 11m mr zuf
10,40, März 10.50, April 10,63, Mai 10,78, Juni 1088 —
September 11,21, Oktober 11,28, Dezember 11,07.
Kleine Wirkſchaftsnachrichten.
Die Geſamtförderung der weſtoberſchleſiſchen Hohlerm
ſich im Januar (26 Arbeitstage) auf 1 823000 Tonnen ag
Tonnen im Dezember (22,6 Arbeitstage). Die arbeitstägl fhunenkohl
ſtieg demnach auf 70 100 Tonnen (Dezember 68 200 Tonmr.
innerhalb der Provinz Oberſchleſien betrug 530 300 (4670 Ai ludeln
der Abſatz nac) dem übrigen Deutſchland 103C 600 (87
Nach dem Stand vom 20. Oktober 1928 waren 3817 Gi
halb der Sparkaſſen= und Giro=Organiſation vorhanden.
ſind anzuſohen: Girozentralen, Landesbanken, Provinzic
kaſſen, Girokaſſen und Kommunalbanken ſowie deren
ſoweit ſie ſich am Kommunal=Giroverkehr beteiligen.
Ein Berliner Konſortium ſoll in Frankfurt den Bau a/
Garagenhochbaues beabſichtigen. Zu dieſem Zucck iſth
Quadratmeter große, an das Schumanntheater angrer
das ſich im Beſitz der Aktiengeſellfchaft für Zirkus= und
Frankfurt a. MM. befindet, zu einem Kauſpreis bon
worben ſvorden.
Die Süddeutſche Zinkble hhändlervereinigung, Sitz 7
hat ihre Preiſe mit Wirkung vom 13. bs. Mts. um ca.
mäßigt, nachdem am 24. Januar eine Erhöhung um 1,
getreten war.
Mit Nückſicht auf die Störungen in der Kohlenzufuhr.
ſchleſiſchen Kohlengebiet fand in Wien beim Handelsmin
eine Beſprachung über die Verſorgung Wiens mit Kohlen
lautet, ſollen Bund und Gemeinde die Abſieht haben,
Ruhrkohle zu vertvenden.
In Kattowitz fand eine Tagung der Betviebsräte der
ſtatt, die über den Beginn des Streikes eutſcheiden ſollt!
reicher Stimmen für den Streik wurde mit Stimmenmeht *
das Ergebnis der von der Regierung geleiteten Verhat”
warten und den Streik bis dahin zu vertagen.
Im Jahre 1928 betrug die luxemburgiſche Erzförd.
Tonnen gegen 7 244 000 Tonnen im Jahre 1927. In derrn
ten zeigten die Ziffern eine ſichtliche
Steigerungstendenz=
weiteren Zunahme der Erzförderung zu rechnen iſt, we
märkte ſich auf dem jetzigen feſten Niveau halten
Die geplante Tariferhöhung der belgiſchen Eiſenbahmm
mehr am 1. März zur Durchführung. Die Tarife weudern,
für Perſonen und um 10 Prozent für Güterbeförderung
Die Preiſe in Frankreich haben im Laufe des Mona..
weitere Erhöhung erfahren. So ſtieg der Generalindes.
von 637 im Dezember auf 641, für Lebensmittelpreiſe E
und für Induſtriematerialien von 679 auf 683. Die Grol
ſich um ſieben Punkte, die Kleinpreiſe in Paris von 500
auf 599 im Januar gegenüber 520 im Januar 1928
Am Dienstag wurde der lettländiſch polniſ he
Ham-
das Verkehrsabkommen unterzeichnet. Damit haben 1094!
lungen ihren Abſchluß gefunden.
Me Rieb
Frankfurter Kursbericht vom 13. Februar 1929.
6% Dtſche.
Reichs=
anl. v. 27..
6% Baden
Frei=
ſtaat v. 27 ...
6‟ Bahern
Frei=
ſtaat v. 27....
80 Heſſen
Volks=
ſtaat v. 28...
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28.....
6% Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27..
7% Thüringer
Frei=
ſtaat v. 27..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. + 1/
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl.
Ablö=
jungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe. .
87.4
78.5
79.4
90.25
91.4
80
85
53.85
13.75
14
80 Bad.=Bad. v. 26/ 94
6% Berlin v. 24..
8% Darmſtadt v. 26/ 92
v. 28/ 92
v Frkf. a. M. v. 26/ 87
8% Mainz v. 26.. . 89.5
80 Mannh. v. 26. 93.5
8% Nürnberg v. 26/ 95
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöf.-Anl.
* Ausl. Ser. I/ 52.5
* . Ser.II/ 70
80 Berl. Hyp.=B
8% Frkf. Hyv. Bk
4½%r Lig.Pfbr
8% — PfbrBk..
4½%0,- Lig. Pfbr.
97.5
97.5
97.5
Heſſ. Landesbk.,
4½% Heſſ. Lds. Hp.
Bk.=Ligid. Pfbr.
80 Kom.
Landes=
bank Darmſtadt
%5 Mein. Hyp. Bk
% „ Lig. Pfbr.
80 Pfälz. Hyp. Bk.
8% Preuß. Ztr.=
Stadt ſchaft. .
8% Rhein. Hyp.=T
½% „ Lig.Pfbr.
8 Rhein.=Weſtf.=
Bd.=Credi)....
8% Südd. Bod.
Cred.=Bank ..
8% Württ. Hyp.=B.
97.25
98
97
97.75
97.5
98.5
6% Daimler Benz
von 27......
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26...
7% Mainkrw. v. 26.
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26..
8% VoigtckHäffner
von 26 ... .. . . . / 92.75
J. G. Farben Bonds
v. 28..........!.
5% Bosn. L. E. B.
v. 1914 ......."
4:/-% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914.
4% Oſt. Goldrente
4:/.%0 Rum. Gold
von 1913
4%0 Türk. Admin.
4½ „ 1.Badgad
4
Zollanl.
4I,2 ungam 1913
75
92
134.5
37
37.5
4/,% Ungarn 1914,
„ Goldr..
eiktien.
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatk
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bank ...
„Eff.-u.
Wechſel=
bank",
Vereinsbank ..
Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Bank
Frankf. Bank
„ Hhp.=Bk.
„ Pfdbr.=Bk.
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Bank.
Mitteld. Creditbk. 195
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt. .
Pfälz. Hyp.=Ban!
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk.
„ Hyp.=Bank...
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein
139.25
169
196.5
273
169
124.5
103
164.75
168.5
116
148.5
153
142
139.25
169
34.5
160
124.75
214/
184
14.75
89.75
A.=G. . Verkehrsw/160
Dt. Eiſenb.=Geſ.. 1166
7% Dt. Reichsbahr
Vorzge.
Hapag
Nordd. Lloyd
122
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eifenb.=Gef./119
Accum. Berlin.
Adlerw. (v. Kleher)! 55.75
6% AEG. Vorzugl 88.75
84.2,
AEG. Stamm . . . . 174
Vaſt Nürnberg 216.25
Bergm. El. Werke
BrownBroverickCie/150
Brüning & Sohn. 1118
Buderus Eiſen".
Eement Heidelberg/138
Karlſtadt/1n8
Chem. WerkeAlbert./ 75
Chade ..
Daimler=Venz ....! 53
Dt. Atl.=Telegr.. /1.30
„ Eiſenh. Ber in
Erdöl
Gold= u. Silb.=Anſtalt. 169.75
„ Linoleumwerk
Eichbaum, Brauer. 1340
Elektr. Lich u. Kraft
Liefer.=Geſ.
Eſchw. Bergwerk /212
Eßlinger Maſchinen! 42
Ettlinger Spinnerei/225
F. G. Farbenindſtr. 249.75
Feinmech. (Jetter)
Felt. & Guilleaum
Frkft. Gaz ..... . . 133
„ Hof
Geiling &Cie.
Gelſenk. Bergwerk/129
Geſ. 1. elektr.
Un=
ternehmungen
Goldſchmidt Th.
Gritzner Maſchinen/106
Grün & Bülfinger /170
Hafenmühle Frift. 1.35
Hammerſen (Osn.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf. /474.75
Hilpert Armaturfb./ 92.5
Hindrichs=Aufferm. /403
Hirſch Kupfer ....!
Klöcknerwerke .." — Kraftw. Alt=Württ.
Lahmeyer & Co. Lech), Augsburg. Löwenbr. Münch.. Lüdenſcheid Metall Lutz Gebr. Darmſt. Mainfr.=W. Höchſt. Mainz. Akt.=Br.. .. Mannesm. Röhren Mansfeld. Bergb. Mars=Werke ..... g1" Metallgeſ. Frankft. Miag. Mühlenbau. MontecatiniMaile 86 Motoren fb. Darmſt. Neckarſ. Fahrzeng..
Nicolay, Hofbr. ..."
Oberbedar .. mS Oſterr. Alpine Mo. Otavi Minen ...." Peters Union Frlf. Phönir Bergbau.. Reiniger, Gebb.. .. Rh. Braunkohlen. Elektr. Stamn Stahlwerke Riebeck Montan. Roeder Gb. Darmſt.
70
243
223.5
97
105.25
290
62.75
57.25
25.75
96
Sachtleb
ckert 7.
Ziemens=
Strohſtoſp
Südd. Jr
Spenska
Tellus B8
Thür.
Tucher E
Uuterfr
tr.=Ver
Beithwer?
Ver. f. C5
Gu —
Bew
Latz
Bogtlank
Voigt &
Wanſ E
We
Werger?
Zellſtoff-
Allianz
Frift 1—
ankon2
Mitv.
ABenteurer von Ehre.
Roman von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)
ip würde die letzte Station ſein, und es war auch
der rannte er nicht nun ſchon tagelang wie ein
Heldſ dr Kinoſtücke und wie beſeſſen hinter dieſen
Pa=
her. Sies nur deshalb, weil er es hier mit dem Tun
zwar) iſig ſchwachen, aber ſehr romantiſch veranlagten
ge gſ Hinſicht auch verſchlagenen Frau zu tun hatte?
Wihſor würde den Schluß bedeuten, und ſollte dem
ſeimzimm würde er, Hohlander, eben Schluß machen.
18 A4ü wald von Hohlander, bald von Coffin geführt,
„ geiteri ſtünde um Stunde, nun durch dichtbeſiedeltes
In=
gebienznruenhaft zogen ſich dieſe von kleinen, verrußten
oſtloſſieBeackſteinhäuschen gebildeten Straßen dahin, dann
u8 wins wurch ländliche, ſanft im ſilbernen Mond dalie=
Gegermur und ſchließlich in einem weiten Bogen
anſchei=
m eimtewaltige Stadt herum, ſie gab ſich kund durch
hellenſgſh mmel, es war London, deſſen Millionen
Lich=
in Ziſ2s olken widerſpiegelten.
die Stunden hatte Hohlander Zeit, noch vieles an=
Peſemiatt zu überlegen.
8 Auzffhrte ſie nicht nach London, ſonern nach Lyming=
Inem =Aüftädtchen nahe dem berühmten New Foreſt, dort
ai ſie 7) nächſten Tage in einem guten boarding house
igen, / jeſem boarding house wartete auf ſie Miſtreß
„aut mon ſie für die nächſten Wochen ohne Zweifel ſicher.
ſer mievürde Miſtreß Blomm den Gedanken einer Heirat
„men, nlicen Einfluß würde ſie auf Kathleen ausüben,
nichru eſe Heirat als eine böſe Mesalliance erſcheinen,
Miſtiſtl Blomm, die ja noch immer den Herzog liebte,
ich auu hru hoffte, für ihre Tochter nicht gänzlich andere
enige ueſcheidene Pläne im ſowieſo nicht ganz normalen
harmtiggen Hirn hegen?
ſe vamhl, ſich überhaupt Kathleen zu der wiedergefun=
Mutw ſie war ja jetzt über alles Notwendige
unter=
diefeſugenblick wachte das junge Mädchen auf,
blin=
ih in wrg erſtaunt, lächelte dann glüchlich und barg ſich
Schrut =ohlanders.
iu öre, uſihleen, höre, wir fahren jetzt nach Lymington.
du „änftugton?”
Tuae ſchtülte den Kopf.
ſen am nur zuſammenbleiben, Charlie,” ſogte ſie leiſe.
Donnerstag, den 14. Februar 1929
„Sehr ſogar werden wir zuſammenbleiben, Kathleen, für
immer und ewig. Doch höre, in Lymington wartet deine
Mut=
ter auf uns. Deine Mutter hält ſich in Lymington auf. Freuſt
du dich, deine Mutter wiederzuſehen, kannſt du dich vielleicht
noch an deine Mutter erinnern, oder warſt du damals noch zu
jung?”
Kathleen ſagte nichts, ſondern ſchüttelte nur den Kopf, nein,
ſie konnte ſich ihrer Mutter nicht mehr erinnern, und nach einer
ſehr langen Pauſe meinte ſie:
„Natürlich freue ich mich ſehr, meine Mutter
bennenzuler=
nen, aber natürlich, Charlie.”
Hohlander lächelte zufrieden und liebkoſte das unter der
großen Mütze hervorquellende blonde Hgar.
Wie ein Schulkind hatte Kathleen geſprochen, wie eine
Lek=
tion waren dieſe wenigen Worte heruntergeſagt worden, ſie
waren von keinerlei warmem Gefühl getragen geweſen, das
ein=
zige, was hinter ihnen gelegen hatte, war die leiſe Beſchämung
geweſen, dieſe Worte nicht gleich geſagt zu haben, und eine Art
von Beſorgnis oder Furcht.
Kathleen hatte eben weder ihre Mutter noch überhaupt eine
Mutter gekannt; das Wort „Mutter” iſt wunderſchön, es gibt
viel=
leicht in allen Sprachen der Welt kein ſchöneres Wort, aber voll
verſtehen kann es eben nur jener, der es auch erlebt hat.
Und die leiſe Furcht oder Beſorgnis mochte die Beſorgnis
vor dieſer Unbekannten ſein, die nun auf einmal und mit den
weiteſtgehenden Anſprüchen in ihr Leben trat.
Ganz gewiß war es ſo.
„Höre Charlie, ſehr freue ich mich auf meine Mutter,” ſagte
das junge Mädchen tapfer, wer weiß, vielleicht glaubte es dies
auch in dieſem Augenblick; „ſehr freue ich mich, aber wir beiden,
wir bleiben auf jeden Fall beieinander, oder nicht, Charlie?”
Es hatte nur ein „mit oder ohne Mutter” gefehlt . ..
Seite 11
„Wir heiraten uns, Kaihlen. Wir heiraten uns ſo ſchnell als
möglich, mit oder ohne Mutter.”
Das Mädchen preßte ihren Arm um ihn und ſchmiegte ſich
noch inniger an Hohlander: wie dünn und hohl waren dieſe
Worte von der Freude auf ihre Mutter gegenüber der ſtummen
Sprache des ſchlanken, warmen Körpers!
Und alles entwickelte ſich entſprechend dieſem Vorſpiel.
Das Wiederſehen, dieſes etwas einſeitige Wiederſehen
zwi=
ſchen einer Mutter und einem Kind, das ſich der Mutter nicht
er=
innern konnte, fand ſchon am nächſten Tage ſtatt, gewiß, es war
herzlich, vor allem aber war es ſcheu; und bei der Tochter
herrſchte die Beſorgnis vor dem Fremden, bei der Mutter das
Staunen vor, ſich ſo vollkommen, aber gut zwanzig Jahre jünger
wiederzuſehen.
Immer ſtärker wurde das Staunen der Mutter, mehrere
Male ſchon am erſten Tage überraſchte Hohlander dieſen ſcheuen,
fragenden Blick der Miſtreß Blomm, wenn ſie ſich unbeobachtet
fühlte.
Was alles andere anging, und vor allem ihr Geheimnis, ſo
zog ſich Miſtreß Blomm mit der Verſchlagenheit geiſtig ſchwacher
Menſchen hinter eben dieſe Geiſtesſchwäche zurück.
Als Hohlander und Kathleen von ihrer Liebe und von der
Abſicht ſprachen, ſobald als möglich zu heiraten, da lächelte
Miſtreß Blomm ausweichend und wies auf die Jugend ihrer
Tochter hin; doch würde ſich alles noch klären, meinte ſie etwas
unbeſtimmt und nicht gerade ſehr vertrauenerweckend.
Nach dieſer Ausſprache ſchien ſie für ihre Tochter immer
weniger Intereſſe zu haben; alle von Kathleen mit Mut und
Ge=
duld begonnenen Geſpräche blieben raſch im Sande ſtecken, und
kam Hohlander hinzu, dann verſtummte Miſtreß Blomm
über=
haupt.
Sie ſchien wieder in ihr Denken und Brüten über ihr eigenes,
ſo tragiſches Schickſal, über ihre eigene Ehe und deren raſches
Ende zurückzuſinken, ſtundenlang ſaß ſie derart in ihrem
be=
quemen Krankenſtuhl, mit leerem Geſicht, mit nach innen
ge=
wandten Augen, und von der Gegenwarr, von ihrer ſo glücklichen
Umgebung durch Jahrzehnte und durch bitteres Leid getrennt.
Manchmal allerdings nahm ſie am Geſpräch teil, und
Hohlan=
der erfuhr vieles; drohte aber das Geſpräch irgendwie ihrem
Gatten nahezukommen, ſo verkroch ſich die Kranke in ſich ſelbſt
und ſchwieg.
Hier war gar nichts zu hoffen; niemals würde dieſe Frau
dazu zu bewegen ſein, auf Grund dieſer Papiere ihr Necht als
Gattin des Herzogs von Berwick geltend zu machen, von den
Rechten ihrer Tochter ganz zu ſchweigen.
Nun, ſolange Kathleen ſelbſt nicht auf eine Geltendmachung
ihrer Rechte drang, mochte es hiermit bleiben wie es wollte, es
war nicht ſeine Sache, und das einzige, woran das junge
Mäd=
chen augenblicklich ernſthaft und mit Eifer dachte, war in der Tat
die raſche Heirat.
(Fortſetzung folgt.)
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das energetiſche Prinzip, das Prinzip
der Kraft= und Zeiterſparnis
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ſondern teilweiſe drei und vier gleichzeitig leſen, ſchreiben
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10?
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ſen in die jremde Sprache hinein, wie das Kind in ſeine
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a) Ich melde mich als Anfänger an:
in Engliſch, Franzöſiſch, Italieniſch, Spaniſch, Tſchechlſch
(Die gewählte Sprache geſi. unterſtreichen!)
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Noch mangelhaft
mittelmäßig
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Kennt=
niſſe in Engliſch: Ausſprache unſicher) (Ausſprache ziemlich ſicher)
Meine Kennt=
Noch mangelhaft
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niſſe in Fronzöſ.: (Ausſprache unſicher) (Alusſprache ztemich ſicher)
(Zutreffendes gefil. unterſtreichen!)
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denz. (Gewünſchte Sprache geſ. unterſtreiſchen!)
Die Ueberſendung des nötigen Materſals hat poſffrel zu erfolgen. Nach
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die erhaltenen Anterrichtsmittel (Erfüllungsort München) wieder an
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Freitag, den 15. Februar 1929.
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mittags 10 Uhr, ſollen im Verſteige
rungslokale Ludwigsplatz 8 (Böttingers
Brauerei) öffentlich zwangsweiſe geger
Barzahlung verſteigert werden:
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1 Küchenbüfett, 1 Anrichte, 1 Tiſch,
1 Motorrad, 1 Nähmaſchine, 2
Wand=
uhren, 1 Schreibtiſch, 1 Lederſofa, 1
Flurgarderobe, 1 zweitüriger Schrank,
1 Herrenfahrrad. 1 Rauchtiſch, 1
Seſ=
ſel, 1 Bild. 1 Kleiderſtänder, 1
alt=
deutſches Büfett, 1 Ausziehtiſch,
Chaiſelongues. 1. Büfett, 2 Stückfaß
Apfelwein, 2 Elektromotoren, 1
Solux=
lampe, 1 Schreibtiſch, 2 Bücherſchränke,
1 Standuhr, 1 Vertikow, 1
Schrank=
grammoph., 2 Ausſtellſchränke, 1
Kin=
derwagen.
(279
Verſteigerung beſtimmt.
Darmſtadt, den 13. Februar 1929.
Mehger,
Gerichtsvollzieher.
Verſteigerungsanzeige.
Am Freitag, den 15. Februar 1929
mittags 12 Uhr, verſteigere ich an Ort
und Stelle im Lokal Pankratiusſtr. 7.
1elektriſches Klavier
zwangsweiſe gegen ſofort. Barzahlung.
Verſteigerung beſtimmt! (2790
Darmſtadt, den 13. Februar 1929.
Jungermann,
Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
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Berſteigerungsanzeige.
Am Freitag, den 15. Februar 1929,
nachmittags 3 Uhr, verſteigere ich in
Verſteigerungslokale hier, Ludwigsplatz
Nr. 8, verſchiedene Gegenſtände
öffent=
ich zwangsweiſe gegen Barzahlung.
Vorausſichtl. beſtimmt verſteigert wird:
Schreibtiſch. 1 Bücherſchrank. 1 rd
Tiſch, 1 Nähtiſchchen. 1 Diwan, 1 Seſ
ſel, 1 ovaler Tiſch. 1 Kommode, 2
Tru=
hen, 1 Büfett, 1 Klavier, 4 Bilder,
1 großer Kaſtenwagen.
Beſtimmt verſteigert wird:
Büfett, 2 Velourteppiche, 8 Stühle
2 Seſſel. 1 rd Tiſch. 1 breite Stand
uhr 2 elkt. Lampen, 1 Bücherſchrank.
2 Klubſeſſel, 1 Kredenz. 1 Teetiſch. 1 4. Die Hofſinkkaſte.
Ausz=Tiſch. 1 Lederklubſofa, 1Schreib= haltenden, ſtrengen Kälck
(2806 frieren, durch Ueberdecku.
tiſch. 1 Rauchtiſch.
da die Eisbildung in N‟
Darmſtadt, den 14. Februar 1929, den Ablauf des Waſſe*
Reinigung Schütt die Waſſer 3n
Eelungen ur K
Die Direktion der ſtädtir
empfiehlt allen Waſſerakn
zur Vermeidung von Schr”
Einfrieren von Waſſer=Zu/
tungen in den Häuſern
zu beachten:
I. Waſſer=Zuleitu:4
1. Türen und Fenſter dee
gut geſchloſſen zu halte‟
empfiehlt es ſich, die Waf!
andere Teile der Waſſern
Umhüllen mit Stroh
ode=
ſchützen und die Glasfenn
hängen.
2. Bei dem Abſperren Au
tungen hat gleichzeitig art
leerung der Röhren ſtattzr
geſchieht durch Schließung
abſperrhahns an dem Wau
kurze Oeffnung der Zei
Kloſettventile. Alsdann
noch in den Röhren befinn
durch eine am Hauptabſpe ?
brachte Oeffnung aus.
3. Sind Waſſerleitunge
mauern befeſtigt, ſo iſt be
ſicht und entſprechende Ern
betreffenden Räume zu e=
4. Eingefrorene Waſſer.
ſofort aufzutauen, da D
ſonſt auf längere Strecken
weiteren Schäden ausge
Wegen des Auftauens EI
wende man ſich ſofort an=u
läſſigen Inſtallateur,
auße=
man die Urſache des Ein?,
beſſeren Schutz, da die
wieder auftreten kann.
5. Iſt ein
Waſſermeſſe=
ſo erſtatte man alsbald
der Direktion der ſtädtiſ
Telephon Stadtamt 3500*
II. Waſſerableitw
1. Beſondere Aufmerkſe
den Kloſetts zuzuwenden
Waſſer gefüllten Syphonrc.
kaſten leicht einfrieren
Froſtwetter ſind daher dü
nach außen möglichſt geſch
ten. Die Spülkäſten ſoll,
Benutzung der Kloſetts
lung des Waſſerzulaufs u
leert werden. Häufiges E
mer Abwäſſer aus den Sl
in die Kloſetts verhinde
dung in den Syphonrohr
2. An den Außenſeitem.
angebrachte Küchenabfluß
Einfrieren beſonders ausg
daher das Ausſchütten —
ſolche Rohre möglichſt verm
3. Die in den Waſchkü”
nen Abflußkaſten könnenn.
zeitige Entleerung des
dem Einfrieren geſchützt
Kaſten ſind zur Verhüt
weichung von
Kanalgaſen-
dicht abzudecken.
Huckelnäna,
Stellv. Gerichtsvollzieher.
macht und bei Eintritt m
Ueberſchwemmungen der
Folge ſind.