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Nicht=
einiſche
nu chiern inſolge höherer Gewalt
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MtMMt Ben Mugkeit für uns. Poſiſcheckkonto
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er Erſcheinen vom 1. Februar
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Be Mll. monatlich 2.45 Reichsmark.
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 43
Dienstag, den 12. Februar 1929. 192. Jahrgang
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Finanz=Anzelgen 40 Reichspfg. Rellamezelle (92 mm
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Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerſchtlicher Beſitreibung fäſlit ſeder
Rabatt weg. Bankonto Deuiſche Bank und
Darm=
ſtädter und Natſonalbank.
Gachverſtändigen=Konferenz in Paris.
eilboffizielle Sikung unker dem
roteſtern
erſik Owen Voungs.
rchten L-rueuwe für alle Teilnehmer. — Unkerrichkung
ie deriseritileit nur durch offizielle Communigues.
EP. Paris, 11. Februar.
25unnS4ändigen haben heute nachmittag 2 Uhr im
echts für za-Geſtlg V.” ihre erſte offizielle Sitzung abgehalten.
ng ſturde von Owen Young präfidiert, der, wie
age Ne lerma erfährt, den ihm am Samstag angebotenen
u Rſe, beiiſen Arbeiten des Komitees nach Rück=
ſt dienmerikaniſchen Regierung angenommen hat.
egie un Serſammelten
Die deutſchen delegierken
haben die letzten Stunden vor Beginn der Konferenz dazu
ver=
wandt, um mit ihren ausländiſchen Kollegen Fühlung zu
neh=
men. Wie verlautet, haben ſie mit Befriedigung feſtſtellen
kön=
nen, daß ſie nach Paris gekommen ſind, um praktiſche Arbeit zu
leiſten und das große weltwirtſchaftliche Problem zu löſen, das
die Regelung der deutſchen Kriegsentſchädigung darſtellt.
Pein=
liches Aufſehen haben in Paris gewiſſe deutſche Preſſeſtimmen
er=
regt, die die deutſchen Delegierten als einſeitige Vertreter der
Finanz= und Bankwelt bezeichnen, und ihnen das Vertrauen
weiter Kreiſe des deutſchen Volkes abſprechen. Als Aufgabe der
Beratungen wird deutſcherfeits angeſehen, nur derjenigen Löſung
zuzuſtimmen, die vor dem deutſchen Volke veranwortet werden
kann, ſonſt aber es ruhig bei der Reparationsvegelung durch den
Dawesplan zu belaſſen, da die Auswirkung der Transferklauſel
ſchon in allernächſter Zeit eine Herabſetzung der deutſchen
Zah=
lungen zur Folge haben muß. An eine eingehende Prüfung der
mens ſeiſenförmigen
undem klaſſiſchen
eppiweveckt iſt. Die
Heigif ten waren
Isſhn eſend. Sie
Pla=g: Seſſeln, die
m.,
auptdelegier=
ells a en. Immer=
Fſche ihrer regel=
33Auig zu den
mict micht gelöſt.
4ud aber heute
er. Außerdem
hrietſcher
Ma=
der im
Völker=
ürſäenſte leiſtet.
der Sitzung
Delegierten
ſtlingenommen
dlreiche
Photo=
orperateure er=
.) Aufnahmen
10 die Jour=
Roi hrend dieſer
worden. Dann
eid el Preſſe= und
eriſtt ben Saal zu
ſermetiſch ver=
Aw. Melt ngen
tDer
General=
btmrationskom=
Anccht mit dem Generalſekretariat des Komitees
Hu. Dieſe Aufgabe fällt dem Sekretär der ameri=
Mtien, Bate, zu. Es ſcheint, daß dieſer Beſchluß
Bel außer Smith ſich noch eine ganze Reihe von
üin den Poſten gemeldet hatten. Durch die
Er=
ar wollte man deshalb von vornherein einer
sweichen. Sämtliche Hilfsdelegierte und Sekre=
Sitzungen teilnehmen, haben die feierliche
Ver=
ehrnen müſſen, über die Sitzungen nichts in der
3 uſagen. Die Außenwelt wird ſomit nur durch
hummuniqués unterrichtet werden, ſofern ſolche
alben werden, was noch nicht feſtſteht.
Reichsbankpräſident Dr. Schacht und Owen Yvung (Amerika).
hmig zum Vorſihenden gewähll.
EP. Paris, 11. Februar.
Sitzung des Sachverſtändigenausſchuſſes wurde
eiöffnet und dauerte bis 7,15 Uhr. Folgende
1Ywurde ausgegeben:
Sützung des Sachverſtändigenkomitees wurde
abgehalten. Der Gouverneur der Bank von
Aa, eröffnete dieſe. Owen Young, der ein=
9 orſitzenden gewählt wurde, übernahm
Es wurde einſtimmig beſchloſſen, kein
Gene=
ſchaffen, ſondern den Sekretär des Präſidenten
bieſem Amt zu betrauen, ſofern dies notwendig
N: Sekretär Owen Youngs, Bate, wurde hierauf
erär ernannt. Moreau ſchlug darauf,
unter=
hncht, vor, an den General Dawes
fol=
ramm zu ſenden:
TNie Sachverſtändigenkomitee drückt Ihnen in dem
Sioe ues Zuſammentritts ſeine Hochachtung aus und
Enmſo glückliches Werk zu vollbringen, wie
das=
her Ihrem Vorſitz im Jahre 1924 vollbracht
Veorge V. iſt zum Verſammlungsort gewählt
uce außerdem einſtimmig beſchloſſen, keine Be=
Sibungen auszugeben, ſondern lediglich den
Mechnung zu tragen. Der erſten Sitzung des
A die Hilfsdelegierten nicht bei. Nach de. lieber=
Nums durch Owen Young ſetzte Moreau kurz
Standpunkt auseinander. Die Delegierten
i anequi, Mory, Morgan und Dr. Schacht
äußer=
u dem vorgebrachten Standpunkt. Eine Dis=
Nauf über die einzelnen Fragen eröffnet, die in
Dms geprüft werden ſollen. Das Komitee wird
Spragen um 11 und um 15 Uhr zuſammentreten.
Ii zungen werden keinerlei Mitteilungen gemacht
initee wird ſich am Dienstag vormittag, 11 Uhr,
bein
deutſchen Zahlungsfähigkeit glaubt man in Kreiſen der deutſchen
Delegation nicht. Die Stimmung vor der Konferenz wird
all=
gemein als nicht ungünſtig bezeichnet, jedoch liegt zu
irgend=
welchem Optimismus bisher deutſcherſeits kein Anlaß vor.
Reparationsagent Parker Gilbert (Amerika),
der die Sachverſtändigenkonferenz in Paris vorbereiten half.
Beränderungen in der deutſchen Diplomakie.
In großer Aufmachung wird wieder einmal die Meldung
durch die Lande gejagt, daß bei unſerer Londoner Botſchaft ein
Wechſel bevorſtehe, weil Herr Sthamer jetzt 73 Jahre alt
gewor=
den iſt. Das iſt richtig und falſch zugleich. Herr Sthamer iſt ſeit
langem fällig. Er iſt bei früheren Gelegenheiten durch
perſön=
lichen Einſpruch des Königs Georg gehalten worden, hat aber
jetzt ſelbſt den Wunſch ausgeſprochen, daß er ſich in das
Privat=
leben zurückziehen will. Man wird aber einen ſolchen Wechſel
nicht mitten während der Reparationsverhandlungen vornehmen
können, ohne ſchädliche Nebenwirkungen in Kauf nehmen zu
müſſen, weil die Umſchaltung eine gewiſſe Zeit erfordert. Aber
im Frühſommer wird Herr Sthamer vermutlich London
ver=
laſſen. Als ſein Nachfolger gilt vorläufig der deutſche
Bot=
ſchafter in Rom, Herr v. Neurath, des wieder durch den
Bot=
ſchafter in Angora, Nadolny, erſetzt werden ſoll. Nach Angorn
ſoll dann Herr Rauſcher aus Warſchau gehen, an deſſen Stelle
dann Botſchaftsrat Rieth von der Pariſer Botſchaft kommt.
Das iſt wenigſtens der augenblickliche Stand der Projekte, die ſich
bis dahin noch zehnmal ändern können.
Zum Entwurf des heſſiſchen
Kommunalbeamtengeſetzes.
Der Geſetzgebungsausſchuß des Landtags hat in einer großen
Anzahl von Sitzungen den Regierungsentwurf eines Geſetzes,
betreffend die Rechtsverhältniſſe der Gemeindebeamten,
durch=
beraten. Die wichtigſten Neuerungen, die der Entwurf bringt,
ſind dabei beſtehen geblieben und zum Teil erweitert worden,
indem man den Forderungen der Beamtengewerkſchaft in einigen
Punkten noch mehr entgegenkam, als es in dem Entwurf
ge=
ſchehen war. Da die Vorlage demnächſt den Landtag
beſchäfti=
gen wird, ſei hier zu der immerhin recht wichtigen Geſetzesmaterie
und ihrer Regelung im vorliegenden Entwurf einiges bemerkt.
Zunächſt wirft ſich die Frage auf, ob es überhaupt notwendig
oder zweckmäßig iſt, an eine geſetzliche Regelung oder Neuregelung
der Rechtsverhältniſſe der Gemeindebeamten im gegenwärtigen
Zeitpunkte heranzutreten. Eine Reihe von Bedenken ſprechen
da=
gegen. In erſter Linie iſt darauf hinzuweiſen, daß in Art. 129
der Reichsverfaſſung die weſentlichen Grundſätze für die
Geſtal=
tung der Beamtenverhältniſſe aufgeſtellt, und daß die
Vorberei=
tungen für ein neues Reichsbeamtengeſetz im Gange ſind, deſſen
Beſtimmungen die Grundlage für das Beamtenrecht der Länder
bilden müſſen. Dem entſprechend iſt bisher mit Recht davon
abgeſehen worden, in Heſſen ein Geſetz über die Rechtsverhältniſſe
der Staatsbeamten zu ſchaffen, und es iſt nicht einzuſehen, warum
die Verhältniſſe der Gemeindebeamten einer vorzeitigen Regelung
bedürfen, deren ſpätere Aenderung mit Beſtimmtheit zu erwarten
iſt, da ſie die künftige Reichsregelung nicht vorausahnen kann.
Nun hat man allerdings dieſen Geſetzentwurf als den erſten
Schritt der bevorſtehenden heſſiſchen Verwaltungsreform
bezeich=
net und damit ſeine Eile begründen wollen. Allein unter dieſem
Geſichtspunkte iſt wiederum nicht zu verſtehen, daß man die
Ver=
hältniſſe der Gemeindebeamten früher geſetzlich regelt, als die
bereits in Angriff genommene Neuregelung der geſamten inneren
Verwaltung, insbeſondere der Gemeindeverwaltung erfolgt iſt.
Es iſt alſo erſichtlich, daß die auffallende Beſchleunigung, mit
der man dieſen Geſetzentwurf zur Verabſchiedung bringen will,
auf andere Gründe zurückzuführen iſt. Dieſe Gründe ſind
poli=
tiſcher Natur und bezwecken eine Beruhigung der
Beamtengewerk=
ſchaft, die nach Aufhebung der für die Beſoldung der
Gemeinde=
beamten früher aufgeſtellten Richtlinien durch die
Regierungs=
parteien mit deren Vorgehen ſehr unzufrieden war und dringend
einen geſetzlichen Schutz der Rechte der Gemeindebeamten
ver=
langte. In der Tat kommt der Entwurf den Forderungen der
Gewerkſchaft in weitgehendem Maße entgegen. Es iſt deshalb
aber auch verſtändlich, daß dieſer erſte Schritt der
Verwaltungs=
reform am wenigſten das bringt, was man von einer
Verwal=
tungsreform vor allen Dingen erwartet, nämlich Erſparniſſe. Im
Gegenteil, die Gemeindefinanzen werden mehr als bisher von
der Beſoldung der Beamten in Anſpruch genommen werden und
das wird ſich namentlich in den Landgemeinden auswirken, deren
Verhältniſſe es zum größten Teik nicht geſtatten, ihre Beamten
nach den „vergleichbaren” Staatsſtellen zu bezahlen.
Der Regierungsentwurf, der die Verhältniſſe der ſtädtiſchen
und der ländlichen Beamten grundſätzlich gleich behandelt,
ver=
langt von jeder Gemeinde, daß Art und Zahl der
Gemeinde=
beamtenſtellen in einem Stellenplan feſtgehalten wird. Die
Be=
ſoldung ſelbſt wird in den Städten durch eine Beſoldungsordnung
geregelt und in den Landgemeinden vom Gemeinderat feſtgeſetzt.
Aber der Beamte hat Anſpruch auf eine Beſoldung, die
der=
jenigen vergleichbarer Staatsbeamten angepaßt iſt, die allerdings
auch das Maß ſeiner Beſchäftigung und die örtlichen
Verhält=
niſſe berückſichtigen ſoll. Entſteht Streit über die Höhe der
Be=
ſoldung, ſo kann der Beamte ein Schiedsgericht anrufen und gegen
deſſen Entſcheidung Berufung einlegen. Dieſes
Schiedsgerichts=
derfahren über Beſoldungsſtreitigkeiten hatte der Entwurf nur für
die Landgemeinden vorgeſehen, der Geſetzgebungsausſchuß des
Landtags hat es auch auf die Städte ausgedehnt. Die
not=
wendige Folge wird ſein, daß es auch den Staatsbeamten
ge=
währt werden muß.
Wegen der Einführung dieſes Schiedsgerichtsverfahrens beruft
man ſich auf die Vorbilder der ſüddeutſchen Staaten, bei denen es
ſich bewährt haben ſoll. Es iſt kein Zweifel, daß die
Ueber=
wveiſung der Beſoldungsſtreitigkeiten an ein Schiedsgericht eine
nicht unweſentliche Beinträchtigung des Verwaltungsrechtes der
Gemeinden bedeutet, die, wenn ſie einmal einen Beamten
ange=
ſtellt haben, nicht mehr über die Höhe ſeiner Beſoldung endgültig
zu entſcheiden haben. Auch bei der Beſetzung des
Schiedsge=
richts, dem dieſe Entſcheidung obliegt, iſt die betroffene
Ge=
meinde ſelbſt nicht vertreten. Vielmehr wählt der
Provinzial=
ausſchuß zwei Beiſitzer aus den Kreiſen der Gemeindevertreter
bzw. der Kommunalbeamten, und den Vorſitzenden ernennt der
Miniſter des Innern; in der Berufungsinſtanz ernennt der
Innen=
miniſter ſämtliche 5 Schiedsrichter. Wie bei einem derart
zu=
ſammengeſetzten Schiedsgericht eine Berückſichtigung der in
Be=
tracht kommenden örtlichen Verhältniſſe ſtattfinden ſoll, iſt ſchwer
verſtändlich. Es iſt vielmehr anzunehmen, daß bei der Beſoldung
der Gemeindebeamten die örtlichen Verhältniſſe immermehr in den
Hintergrund treten und Grundſätze maßgebend werden, die auf
größere Bezirke zugeſchnitten ſind. Dadurch wird die
Selbſtändig=
keit der kleineren Gemeinden weſentlich beeinträchtigt und dem
Gedanken der Bezirksbürgermeiſtereien der Weg geebnet, eine
Entwicklung, die wir nicht für glücklich halten.
Es verdient beſonders hervorgehoben zu werden, welche
aus=
ſchlaggebende Stellung ſich bei der Bildung der Schiedsgerichte
der Innenminiſter in ſeinem Geſetzentwurf geſichert hat. Bei der
paritätiſchen Auswahl der beiden Beiſitzer erſter Inſtanz iſt der
Vorſitzende derjenige Schiedsrichter, durch deſſen Stimme bei
Meinungsverſchiedenheiten der Streit entſchieden wird, und dieſer
Vorſitzende wird von dem Innenminiſter ernannt; in der
Beru=
fungsinſtanz ſind gar alle Schiedsrichter von dem Innenminiſter
ausgewählt. Es ſcheint uns, daß dieſe miniſteriellen
Machtbefug=
niſſe in einer Zeit, in der die Miniſter Beauftragte von Parteien
ſind, bei jeder Art von Rechtſprechung möglichſt auszuſchalten
ſind, wenn man auf eine unparteiiſche Entſcheidung Wert legen
will, und es müßte deshalb zum mindeſten verlangt werden, daß
zu Vorſitzenden der Provinzial= und Landesgerichte nur völlig
Geite 2
Dienstag, den 12. Februar 1929
Numrt
unabhängige, höhere richterliche Beamte beſtellt werden dürfen.
Uebrigens hat ſich der Innenminiſter auch in ſonſtiger Beziehung
das entſcheidende Wort vorbehalten: er iſt letzte Inſtanz in der
Frage der Rechtmäßigkeit der Kündigung von widerruflich
an=
geſtellten Beemten nach Ablauf des Quinquenniums, wobei das
Ermeſſen darüber, ob ein „wichtiger Grund” vorliegt, einen weiten
Spielraum zuläßt; er entſcheidet endgültig bei Streitigkeiten über
die Verſetzung in den Ruheſtand oder über die
Hinterbliebenen=
verſorgung von ſtädtiſchen Beamten, wobei die Tatſache der
Dienſtunfähigkeit der etwaigen gerichtlichen Entſcheidung
ent=
zogen iſt; er entſcheidet auch über die Rechtmäßigkeit von
Straf=
verfügungen, die von Berufsbürgermeiſtern oder dem Kreisamt
gegen Gemeindebeamte erlaſſen werden. Es wird zu erwägen
ſein, ob nicht auch in dieſen Fällen, namentlich ſoweit ſtädtiſche
Beamte in Betracht kommen, andere Inſtanzen der
Selbſtver=
waltung mit der Entſcheidung zu betrauen ſind.
Beſtimmungen über die Nebenbeſchäftigung der
Gemeinde=
beamten hat der Entwurf nicht aufgenommen, weil er es mit
Rückſicht auf die Verhältniſſe der Landgemeinden nicht für
zweckmäßig hielt. Der Geſetzgebungsausſchuß des Landtages hat
es für richtig gehalten, beſondere Vorſchriften darüber in die
Vorlage einzufügen, wobei er jede unmittelbar auf Erwerb
ge=
tichtete Nebenbeſchäftigung vollbeſchäftigter Beamten für
geneh=
migungspflichtig erklärte und grundſätzlich auch wiſſenſchaftliche,
künſtleriſche und literariſche Betätigungen einbegriff, bei welchen
er lediglich im Falle der Verſagung der Genehmigung die
Be=
ſchwerde an die Aufſichtsbehörde zuließ. Dieſe Regelung muß
als äußerſt bedenklich bezeichnet werden. Wiſſenſchaftliche,
künſt=
leriſche oder ſonſtige ſchriftſtelleriſche Beſchäftigungen werden ſelbſt
in den Steuergeſetzen nicht als gewerbliche Betätigungen
ange=
ſehen, weil ſie nicht zum Zwecke des Erwerbs ausgeübt werden.
Sie haben auch, ſoweit ſie nicht mit dem Amt in Verbindung
ſtehen, niemals als genehmigungspflichtige Nebenbeſchäftigungen
von Beamten gegolten und dürfen nicht unter die Kontrolle
von Vorgeſetzten geſtellt werden, ſoweit ſie nicht zu disziplinärem
Einſchreiten Anlaß geben.
Es wäre zu wünſchen, daß die hier vorgetragenen Bedenken
bei der endgültigen Verabſchiedung des Geſetzes, wenn man
deſſen Erlaß nicht aufſchieben will, Berückſichtigung finden.
Spectator.
Alarm=Rachrichken aus Meriko.
Akkentak auf Präſidenk Gil.
New York, 11. Februar.
Wie aus Mexiko gemeldet wird, wurde geſtern auf den
mexi=
kaniſchen Präſidenten ein Attentat verſucht, als er ſich im
Son=
derzug von einem offiziellen Beſuch nach Mexiko zurückbegeben
wollte. Während der Präſident unverletzt davon kam, wurde
der Heizer der Lokomotive getötet. Zwei Wagen und die
Loko=
motive entgleiſten. Man bringt dieſen Attentatsverſuch mit der
etwa zwanzig Stunden vorher erfolgten Hinrichtung des Mörders
Obregons in Zuſammenhang.
Ueber das Attentat gegen den mexikaniſchen
Staatspräſi=
denten Portes Gil werden noch folgende Einzelheiten bekannt:
Der Präſident war aus Tampico gekommen, wo er den neuen
Staatsgouverneur in ſein Amt eingeſetzt hatte. Der Zug befand
ſich 80 Km. von Tampico, als die Exploſion erfolgte. Der
Präſi=
dent verließ ſeinen Wagen, der nicht entgleiſt war, beſichtigte die
entſtandenen Schäden und erklärte achſelzuckend: „Ich habe ganz
offenbar Glück”. Etwa 40 Meter vom Attentatsort entfernt wurde
eine zweite Bombe gefunden und daneben Reſte einer Mahlzeit
ſowie eine Depeſche, die in Tampico aufgegeben war. Der
Präſi=
dent war bon ſeiner Frau und ſeiner Tochter begleitet.
Neue Bombenanſchläge in Mexiko.
EP. New York, 11. Februar
„u New Jerſeyz wurde gegen das Haus des mexikaniſchen
Handelsattaches in New York, Deloyez, ein Bombenattentat
ver=
übt. Nach der Exploſion brach Feuer aus, wodurch nicht nur das
Haus des Attachés, ſondern noch ſieben Nachbarhäuſer
einge=
äſchert wurden. Delohez und ſeine Familie blieben unverſehrt.
Man glaubt, daß es ſich um ein Attentat im Zuſammenhange mit
der Hinrichtung Torals handelt.
Aus Mexiko wird gemeldet, daß im Büro des Gouverneurs
des Staates Nueva Léon eine Zeitbombe gefunden wurde, die
noch rechtzeitig unſchädlich gemacht werden konnte.
Weiterhin wird aus Mexiko gemeldet, daß Staatspräſident
Gil vor ſeiner Abreiſe aus Mexiko einen Brief erhalten hatte,
worin ſtand: „Sie werden nicht mehr lebend nach Mexiko
zurück=
kehren”. Anhaltspunkte, die zur Ueberführung der Täter führen
könnten, fehlen noch immer.
Bei der Ueberführung der Leiche Torals vom Gefängnis
nach dem Friedhof ereigneten ſich in Mexiko heftige Kundgebungen.
Goethes Farbenlefre.
Von Dr. Herbert Nette.
Der Farbenlehre hat Goethe einen bevorzugten Platz unter
ſeinen Werken angewieſen. Im Geſpräch mit Eckermann äußert
er: „Auf alles, was ich als Poet geleiſtet habe, bilde ich mir gar
nichts ein. Daß ich aber in meinem Jahrhundert in der
ſchwie=
rigen Wifſenſchaft der Farbenlehre der einzige bin, der das Rechte
weiß, darauf tue ich mir etwas zugute, und ich habe daher ein
Gefühl der Superiorität über viele.‟ Die Mitwelt und bisher
die Nachwelt haben dieſes Urteil nicht beſtätigt. Die Wiſſenſchaft
hat die Farbenlehre nicht beachtet oder abgelehnt, und für
wei=
tere Kreiſe war das ein Grund mehr, dieſen weniger
zugäng=
lichen Schriften aus dem Weg zu gehen. Da iſt es denn ein
Ver=
dienſt des Verlags Eugen Diederichs, daß er eine
Neuheraus=
gabe der Farbenlehre unternommen und ihr eine umfangreiche
Einführung vorausgeſtellt hat, die auf die Bedeutung
Goethe=
ſcher Naturforſchung ſür die Gegenwart entſchieden hinweiſt.*)
Die Ausgabe enthält den didaktiſchen Teil vollſtändig,
wäh=
rend die Polemik gegen Newton und die Geſchichte der
Farben=
lehre ganz fehlen. Das iſt ſchade, aber immerhin beſſer, als
wenn man alle drei Teile auszugsweiſe gebracht hätte. Die
farbigen Wiedergaben der Tafeln und Originalzeichnungen
Goethes, die ſämtlich aufgenommen wurden, verdienen
beſon=
dere Erwähnung.
Die Einführung ſtammt von Hans Wohlbold, und wenn
zuir uns im folgenden gegen den Kern dieſer Ausführungen
„ichten, wollen wir zunächſt lobend ihre Vorzüge feſtſtellen.
Ein=
anal iſt ſie ihrer Aufgabe gerecht geworden, indem ſie gezeigt hat,
aaß dieſe Arbeiten keineswegs trockenes Fachgebiet ſind, ſondern
für jeden Leſer lebendig und bedeutungsvoll werden können. Sie
tut ferner dar, wie die Farbenlehre ganz im Zuſammenhang
Goetheſcher Weltanſchauung ſteht und wie man eben jenen
großen Zuſammenhang verkennt, wenn man die Farbenlehre
als eine wiſſenſchaftliche Verfehlung abtut, denn gerade in ihr
kommt mit voller Klarheit Goethes Erkenntnisweiſe zum
Aus=
druck. Endlich wird in der Einführung gut und bezeichnend gu
Vom Tage.
deen in Schottland abgeſtürzt
ten nur leichte Verletzungen.
ſtiegener Freiballon
er die Nordſee ge=
30 Kilometer von Aber=
Die drei Inſaſſen erlit=
Das Reichskabinett erledigte am Montag, wie amtlich
mitgeteilt wird, neben laufenden Angelegenheiten den Entwurf
eines Geſetzes über die Bereitſtellung von Krediten
zur Förderung des Kleinwohnungsbaues. Der
Entwurf wird nunmehr dem Reichsrat zugeleitet.
Am Sonntag iſt das Klemm=Daimler 20 PS. Flugzeug des
Fliegers Freiherr v. König=Warthauſen, der im Auguſt für ſeinen
Flug Berlin—Moskau-Baku-Teheran den Hindenburg=Pokal
erhalten hatte, in Rangoon eingetroffen.
In der Sitzung des Generalrates vom Oberrhein in Kolmar
kam es zu einem Zwiſchenfall, als der Vorſitzende die anweſenden
Generalräte Roſſé und Ricklin aufforderte, den Saal zu verlaſſen.
Als dieſe ſich weigerten, hob der Vorſitzende die Sitzung auf.
Nach einer Meldung aus Tunis iſt der Bey von Tunis,
Sid Mohammed al Habin, im Alter von 71 Jahren
ge=
ſtorben. Sein Nachfolger iſt Ahmed Bey.
In der geſetzgebenden Verſammlung von New Delhi
er=
klärte der Sekretär des Wehrdevartements zu dem Unglück, bei
dem 13 indiſche Soldaten durch eine von einem britiſchen
Militär=
flugzeug abgeworfene Bombe getötet wurden, das Unglück ſei auch
auf Fehler einiger Offiziere, die vor ein Kriegsgericht geſtellt
wür=
den, zurückzuführen.
Der berühmte Erfinder Thomas Ediſon feierte
am Sonntag in vollkommener geiſtiger Friſche und körperlicher
Rüſtigkeit ſeinen 82. Geburtstag.
Nach der ſoeben in Waſhington veröffentlichten amtlichen
Statiſtik haben die Vereinigten Staaten im Jahre
1928 einen Ausfuhrüberſchuß in Höhe von einer
Milliarde Dollar erzielt.
Severing in Eſſen.
Neue Verhandlungen im Eiſenkonflikt.
Eſſen, 11. Februar.
Heute, Montag, berhandelte der Reichsinnenminiſter
Se=
vering in Eſſen mit den Tarifparteien in der Metallinduſtrie
Nordweſt zur Klärung der Streitfragen über die Durchführung
des Severingſchen Schiedsſpruches. Severing iſt am Montag früh
in Eſſen eingetroffen. Um zehn Uhr begann unter ſeinem Vorſitz
im Sitzungsſaal der Hütten= und Walzwerks=Berufsgenoſſenſchaft
die Ausſprache. Von Arbeitgeber= und Arbeitnehmerſeite ſind die
häufig genannten Vertreter erſchienen, ſo u. a. Rechtsanwalt Dr.
Grauert, Direktor Rabe vom Arbeit Nordweſt und die
Bezirks=
leiter Wolf und Immenhofen von den Metallarbeiterverbänden.
Von den Daviſparteien ſind nunmehr alle erforderlichen
Unter=
tagen beigebracht worden, die zur Klärung der Streitfragen
durch Severing dienen ſollen. Bekanntlich waren die
vergange=
nen Beſprechungen in Dortmund über Streitfragen der
Arbeits=
zeit und von Arbeitsloſenzuſchlägen für gewiſſe
Arbeitnehmer=
gruppen von Severing vertagt worden, damit die Tarifparteien
in der Zwiſchenzeit das nötige aufklärende Material
zuſammen=
ſtellen. Die Beſprechung dauerte bis in den Nachmittag hinein.
Ueber das Ergebnis iſt nichts bekanntgegeben worden, da Miniſter
Sebering, der bereits die Rückreiſe nach Berlin angetreten hat
ſich vorbehielt, ſelbſt die Oeffentlichkeit zu unterrichten.
Die Einſchränkung der Eidesleiſtungen im Strafrecht.
Berlin, 11. Februar.
Seit längerer Zeit ſind in der Oeffentlichkeit Klagen über das
Uebermaß der Eide, die in Zivil= und Strafprozeſſen geleiſtet
werden, laut geworden. Schon der Strafrechtsausſchuß des
vorigen Reichstages hat deshalb in einer Entſchließung eine
möglichſt weite Einſchränkung der Eidesleiſtungen verlangt. Der
Entwurf eines Einführungsgeſetzes zum Allgemeinen Deutſchen
Strafgeſetzbuch, den der Juſtizminiſter dem Reichskabinett zur
Beſchlußfaſſung vorgelegt hat, ſoll dieſen Klagen durch eine
grundſätzliche Neuordnung des Eidesweſens abhelfen. Nach dem
Entwurf iſt der Zeugeneid nur noch in wenigen engbegrenzten
Fällen vorgeſehen, in allen übrigen Fällen wird er durch eine
uneidliche Bekräftigung, deren Anwendungsgebiet auch noch
gegenüber dem des Eides im geltenden Recht erheblich
einge=
ſchränkt iſt, erſetzt.
Die ſeit langer Zeit umſtrittene, insbeſondere in der
Rechts=
wiſſenſchaft lebhaft erörterte Frage nach der Strafbarkeit des
fahrläfſigen Falſcheides wird den Strafrechtsausſchuß des
Reichs=
tages in der nächſten Zeit beſchäftigen. Unter Berufung auf die
Regelung, die die Frage im öſterreichiſchen Recht gefunden hat,
gehen die Beſtrebungen dahin, die Strafbarkeit des fahrläſſigen
Falſcheides ſtark einzuſchränken. Der Reichsminiſter der Juſtiz
hat in ſachlicher Uebereinſtimmung mit dieſen Beſtrebungen im
Ausſchuß einen Vorſchlag unterbreitet, der darauf abzielt, das
fahrläſſige Verhalten bei der Abgabe gerichtlicher Ausſagen nur
noch in einem gegenüber dem geltenden Recht weſentlich eing
ſchränktem Umfange unter Strafe zu ſtellen.
Goeihes Farbenlehre, 559 E., geb. 18.50
Mac eem Austintt des genaii
Der Beſtand der Regierung geſährnt
* Berlin, 11. Februar.
Bei den Parteien der ehemaligen Reichskoalition
mittwochſtimmung mit ihrem unvermeidlichen Katzer
reits vorzeitig ausgebrochen. Beſonders dem „Vor
man das an. Er fürchtet die Bloßſtellung durch die (7
daß die Sozialdemokraten jetzt mit den „Vertreternnd
induſtrie‟ Arm in Arm regieren, und bekundet die hou
ſucht nach möglichſt ſchleuniger Rückkehr des Zenn.
ſeiner Auffaſſung beſtehen ſür das Kabinett Müll
gegenwärtigen Form ſo gut wie keine Möglichkeit
Verabſchiedung des Etats und der Steuergeſetze eim
heit erfordere. Er ſieht daher nach dem Wiederr;
des Reichstages ſehr raſch eine offene Kriſe komnt
nicht gelingen ſollte, das Zentrum zu verſöhnen.
deutlich äußern ſich auch die demokratiſchen Blätt
bereits der Deutſchen Volkspartei gut zureden und
zent der Schuld an dem Bruch in die Schuhe ſchi in
obwohl ſie bis zum letzten Mittwoch noch davon üben
daß das Zentrum allein an der Zuſpitzung des Ih
Schuld trug. Sie müßten ſich doch eigentlich ſages
Nachlaufen das ungeeignetſte Mittel iſt, um das
Vernunft zu bringen. Die „Germania” hat zwar
noch geſagt, daß ſie auch jetzt noch die Auffaſſungw
Reich und in Preußen müßten feſte und möglicht 0!0
Koalitionsverhandlungen geſchaffen werden. Abem zm
platoniſche Liebeserklärung, da ja das Zentrum ſei=i
Preußen zurückgezogen hat, das doch das einzige Mätulik”
Kriſe zu vermeiden. Es iſt daher eine harte Zumu mtig
die Volkspartei die Koſten zahlen und ihre Anſprryid
ßen auf 50 Prozent zurückſetzen ſoll. Wir glaubennn/
das tun wird. Wenn man darauf beſtehen und wernſt
demokraten etwa gar daraus eine Kabinettsfrage nud /
wird die Volkspartei wahrſcheinlich bereit ſein, ard
gerade beneidenswerten Sitz auf der Bank der Mch
antwortung zu räumen.
Krach bei der Deutſchen Friedensgeſe
* Berlin, 11. Febr.,
In der Deutſchen Friedensgeſellſchaft, jene
Kreiſe, die dafür bekannt ſind, den Franzoſen dauch
über angebliche geheime deutſche Rüſtungen zugetr.
iſt es am letzten Sonntag zu einem Wechſel im Vorſt 1/
der iniſofern intereſſant iſt, als nunmehr die radikart
dieſer Vereinigung die Zügel in der Hand haben!
Profeſſor Quidde Vorſitzender, bekannt durch ſeine
Reichsregierung und Rechtsparteien. Die Art abe..,
linke Flügel der Friedensgeſellſchaft noch zu übertr.
ſcheint ihm nicht gefallen zu haben. Jedenfalls
einer Beſtimmung Sturm, wonach ſämtliche Mitgh.
einigung verpflichtet ſeien, eine von den drei Z
andere Deutſchland”, „Friedenswarte” die „Men )
ziehen. Namentlich die „Menſchheit” hat in den
ununterbrochen Artikel über angebliche deutſche
G=
veröffentlicht, die von dem uns feindlich geſinntem!
mit großem Behagen nachgedruckt wurden und diern
nutzte, um unſeren politiſchen Kredit im Auslandy
Der Antrag Quiddes auf Beſeitigung des
Zwan=
wurde mit 2/ Mehrheit abgelehnt, worauf er und
der Vorſtandsmitglieder ihre Aemter niederlegten.
brachte einen Sieg der Radikalen mit General v. Sc3)
wurden die wiederholt unangenehm aufgefalle-
Gerhard Seeger und Küſter, der gleichzeitig Che
„Menſchheit” iſt, in den Vorſtand hineingewählt.,
werden alſo die Radikalſten den Ton in der Deut;
geſellſchaft angeben.
Keine Amneſtie im Skettiner Fememoll
* Berlin, 11. Febr.
In Stettin beginnt ausgangs des Monats die
verhandlung im Fememordprozeß gegen Leutnant—
noſſen. Die Verteidiger haben beantragt, das
Grund der Amneſtie von 1925 einzuſtellen. Die 2
hat dieſen Antrag abgelehnt und will zunächſt die
lung durchgeführt wiſſen, ehe ſie endgültig die Frael
könne. Der allgemeine Gnadenerweis iſt bekannnd
laſſen worden, um die Straftaten aus der Zeit des
aus der Welt zu ſchaffen.
Parlamenkariſches.
Antrag der Abg. Birnbaum, Dr. Ke
Betr. den Neubau der Aufbauſchule fil
in Darmſtadt.
Wir beantragen, der Landtag wolle
beſchließ=
den unbedingt notwendigen Erweiterungsbau da
für Mädchen in Darmſtadt erforderliche Summe
65 000 Mk. in den Voranſchlag eingeſtellt wird.
die wwichtigſten Punkte der Unterſuchung hingewieſen,
Leitge=
danken, innerer Aufbau und entſcheidende Ergebniſſe werden
deutlich herausgeſtellt, und ſo wird dem Leſer das Eindringen
n dieſe Gedankenwelt von vornherein dankenswert erleichtert.
Nun aber zur kritiſchen Frage: warum lehnt die Phyſit
Goethe nach wie vor ab? Auf welcher Seite iſt die Wahrheit,
oder zum mindeſten die beſſere Erkenntnis? Umfaſſender
ge=
fragt: wie ſtehen wir heute zu Goethes Naturforſchung?
Auf die erſte Frage gibt Wohlbold ſachliche Antwort. Es
liegen hier verſchiedene Forſchungsweiſen vor. Die Farbenlehre
unterſcheidet ſich nach Ausgangspunkt, Methode und Zielſetzung
von der phyſikaliſchen Optik. Sie vom Standpunkt der Phyſik
abzulehnen, heißt alſo, um mit einem Goetheſchen Vergleich zu
reden, einen Proteſtanten aus dem tridentiniſchen Konzil zu
widerlegen. Die Phyſik mag die Lehre unwiſſenſchaftlich nennen,
wenn ſie zugibt, daß heutige Wiſſenſchaft nicht die einzig mögliche
iſt; ſie darf innerhalb ihrer Grenzen ablehnen, wenn ſie ſich
außerhalb derſelben jede Kritik verſagt.
Mit ſolcher Feſtſtellung bleibt Wohlbold im Recht, inſofern
er die Farbenlehre gegen eine übergreifende phyſikaliſche Kritik
ſicherſtellt. Darüber hinaus aber verſucht er eine Unterordnung
der Phyſik, die es widerſinnig mache, ſie in unſerer
Angelegen=
heit zu hören. Goethe ſelbſt kann an ſolche grundſätzliche
Infe=
riorität der gegneriſchen Wiſſenſchaft nicht geglaubt haben, da
er doch immerwährend gegen Newton ſtritt. Hier iſt ein Punkt,
an dem man von dem Phyſiker Wohlbold Aufklärung erwartet
hätte, wie heute, nach mehr als hundert Jahren, einer äußerſt
fortgeſchrittenen Wiſſenſchaft der Streit ſich darſtellt. Nicht in
den Augen des einſeitigen Fachmannes, ſondern aus dem
über=
geordneten Stand eines Mannes, der mit dem
Faſſungsver=
mögen für die Arbeit Goethes modernſte mathematiſche und
phyſikaliſche Schulung vereint. Wer von Wohlbold, der ſich als
Phyſiker undAnhänger Steiners vorſtellt, eine
vermittelndeVerſtän=
digung erhofft, ſieht ſich enttäuſcht: die Gegenſätze ſind zu einem
be=
ziehungsloſen Gegenüber zweier Forſchungsweiſen verſchärft
Wäre ſolche Ausſchließlichkeit vorhanden, ſo könnte man daraus
ſchlechterdings nur einen dem Entſcheid Wohlbolds
entgegen=
geſetzten Schluß ziehen: daß nämlich Goethes Farbenlehre und
Naturforſchung ſchlechthin für den heutigen Menſchen
bedeu=
tungslos ſei. Die andere Möglichkeit, die moderne Wiſſenſchaft
hier und heute zu negieren, beſteht nur als Phraſe. Deſſen
ungeachtet ſcheint ſie für Wohlbold annehmbar,
höchſt anfechtbare Sätze wie die folgenden ſchrei
kommt es nicht auf Berechnungen und äußere
gibt ein Empfinden, einen Inſtinkt, könnte man
das, was ein rechter und ein falſcher Weg iſt.
wie des Schickſals Sterne, in der eigenen Bruſt.
letzten Endes der innere Gewinn.”
Das klingt nach Bekenntnis und Geheimwiſg
in jedem Fall eine unerlaubte Vereinfachung.
Wiſſenſchaft nicht mit Gefühlsgründen beſorgt
fachung, weil man Gefühle nicht erklären und
beweiſen braucht. Goethes Farbenlehre aber iſt 2
es ſcheint uns eine gefährliche und ſchädliche Ver
man unkontrollierbare Regungen des Menſchen
ſcharfer und höchſter Geiſt zum Verſtändnis gerab
„Hier werden nicht willkürliche Zeichen, Buch
man ſonſt belieben möchte ſtatt der Erſcheinun
hier werden nicht Redensarten überliefert, die m
wiederholen kann, ohne etwas dabei zu denten,
etwas dadurch denken zu machen, ſondern es iſt
gen die Rede, die man vor den Augen des Leibes
gegenwärtig haben muß, um ihre Abkunft, ihre
und andern mit Klarheit entickeln zu können.
Goethe, und es iſt nicht einzuſehen, warum m.
läſſige und ſchlecht bewährte Hüter wie Inſtink.
vor ſo helle und höchſte Geiſtesklarheit ſtellen /94
Der Aufgabe, Goethes Forſchung endlich ſT.‟
zu laſſen, kommt man ſo jedenfalls nicht näher. 2
die Wiſſenſchaft heute in einem Prozeß zu bel
Wendung zum ſynthetiſchen Weltbild Goethes!
Entwicklung würde erleichtert, wenn man in die
eine widerſprechende Ausſchließlichkeit legte, 1e
gänzende Antithetik ſichtbar machte, die ihnen
einer notwendigen Doppelfunktion des Geiſtes.
kann hier nur ein andeutender Hinweis ſtehen.
In der Mitte des Goetheſchen Weldbildes
ſe=
um ihn herum zu Kugel und Kosmos gerundet O‟
ſcheinungen bezogen auf den Menſchen. Goeige
heute ſagen könnten, Phänomenologie, indem er —
Dings aus und in der Ganzheit ſeiner Erſche‟*
Die Phyſik behandelt ſtets einen Ausſchnitt des V
Dienstag, den 12. Februar 1929
Seite 3
Zer Megenftadt.
ugy ſerem b=Korreſpondenten.
Rom, 10. Februar.
Kamzulfftaatsſekretär Gasparri, alſo der Außenminiſter
es, gm ing geſtern die Botſchafter und Geſandten der
ver=
benmuäligen Stuhl beglaubigten diplomatiſchen Ver=
Zuwsrunden ſpäter wußte ganz Rom, was Gasparri
uitte, r Die italieniſche Preſſe darf auch jetzt nach 24
nochſats darüber mel=
Spauſtiſet den
Miſſions=
ffnetz,)ß die
Verhand=
wiſchtſor Kurie und der
den Schutz finden wird. Hier liegt ein Punkt, in dem das deutſche
Gefühl beim Abſchluß eines Konkordats in Rom bitter enttäuſcht
werden kann.
Weil aber der Einfluß der Kurie nicht nur auf das kleine
neue Reich beſchränkt iſt, das jetzt gegründet werden ſoll, weil der
Vatikan eben eine rieſige internationale Macht iſt, ſo muß immer
wieder betont werden: Von dem Augenblick an, in dem der Papſt
nicht mehr „gefangen” iſt, von dem Augenblick an, in dem es
einen ſelbſtändigen und ſouveränen Kirchenſtaat gibt, muß die
nichtitalieniſche Welt immer wieder darauf dringen, daß die Lei=
Das herz des neuen Kirchenſtaakes.
en „ſierung zu einem
geffün hhätten, der von
rhärmyi ſchriftlich
nie=
undoen ihnen
unter=
woncd Fei. Die offizielle
hnurmnerde
wahrſchein=
eſe un : halührfolgen. Das
Ab=
n werda mitz em die rrömiſche
das
wöſck wird, iſt
dem=
ſch d.
zuc” das heißt von
in mit ihren
An=
wder auch ihrem
uckerſchrieben
wor=
zatr noch die
Un=
duesPapſtes und des
vord gralien mit der
mum !Zuſſolinis aus.
konmnf dürfte aus zwei
ſtehten dus dem
Staats=
ugegenſeitigen Be=
1.0. Verpflichtungen,
angf1s neuen
Kirchen=
ind ſte ſtaatsrechtliche
mal ” ge feſtſetzt, und
dan anſchließenden
ziwhen dem
Kirchen=
deimte nigreich Italien.
ins ten. das Abkommen
dürs iſt ſchon viel
er=
rdch DDieſe Seite der
intmſmit, aber nicht ſo
e. weſentlicher ſind
wügen, die ſich im
uſten Jahre, ſchon
üTeutſchland iſt es
al zugroße Bedeu= und die anſchließenden Bau
(üde beiden Roms ganiſatoriſchen Mittelpunk
Ben unſer Haupt= Peterskirche wird Papſt
Pi=
mächſt bei gewiſſen
ſ als Folgen eines
ben können, und dann bei den Notwendigkeiten,
är diger ſouveräner Kirchenſtaat in bezug auf ſeine
ünt geſtellt werden wird. Man darf annehmen, daß
der „römiſchen Frage”, die für Muſſolini einen
Hriolg bedeutet, in Frankreich verſchnupfen wird,
Alnſehen im nahen Orient, wo es immer noch
Ader Chriſten iſt, geſchmälert werden kann. Ein
Aberſtaat kann ſeine chriſtlichen Schützlinge ſelbſt ver=
Onſcht wird der geſchmeidige Vatikan in der Frage
Apfer bringen, mit der er der franzöſiſchen Re=
Makommt. Man hat ja ſchon die Anfänge dazu im
hnen. (Es wurde vor Monatsfriſt hier ſchon
en.)
ie Kulturintereſſe aber wird vielleicht ernſtlicher
Wherden, wenn bei einem Konkordatsabſchluß zwi=
Atalien die ſüdtiroler Frage in eine Lage gerät,
Mhen, dort neue Pein einbringt. Denn bei einem
MMuſſolini ſicherlich darauf dringen, daß die Ab=
9hſchöflichen Bezirke, die in Südtirol einſt unter
Wersabsburger geſchaffen wurden, den italieniſchen
r.Jetztzeit angeglichen werden. Es wird für den
Die Peterskirche in Rom
die Hauptſtadt des mit ihm verſöhnten Königreichs Italien, ſegnen.
und
or=
gia der
s, Rom,
tung dieſes Kirchenſtaates und ſeine geſamte Verwaltung
wahr=
haft paritätiſch wird. Jeder einzelne Kirchenfürſt mag das ernſte
Beſtreben haben, übernational und rein neutral nur im Intereſſe
des Kirchenſtaates und der katholiſchen Chriſtenheit zu denken
und zu handeln, er wird ſich nur dann dem Einfluß ſeiner
römi=
ſchen Umgebung entziehen können, wenn er inmitten einer
wirk=
lich internationalen Gemeinſchaft wirkt. Erſt wenn im Vatikan
und ſeiner Hierarchie der prozentuale Ausgleich zwiſchen
Italienern und Nichtitalienern geſchaffen ſein wird, kann man
damit rechnen, daß wahre Unabhängigkeit herrſcht. Solange der
Papſt nicht frei war, konnte er vielerlei Dingen aus dem Wege
gehen, weil ihm keine ſouveränen Rechte zur Verfügung ſtanden.
Der neue Staat mit allen Hoheitsrechten aber wird jetzt oft zum
Handeln gezwungen ſein, wo er ſonſt abwarten konnte. Daß dann
der Geiſt der reinen Uebernationalität gewahrt werde, das muß
eine Forderung des Tages in der ganzen Welt werden. Die
Amerikaner haben in dieſer Hinſicht ihre Stimme bereits geltend
gemacht. Die „römiſche Frage” wird gelöſt, die „italieniſche” aber
bleibt zunächſt.
Die Unkerzeichnung des Berſöhnungsabkommens.
EP. Rom, 11. Februar.
Ueber die heute mittag erfolgte Unterzeichnung der Verträge
zur Löſung der römiſchen Frage wurde folgende amtliche
Mit=
teilung herausgegeben: Heute mittag 12 Uhr iſt im Lateran von
Kardinalſtaatsſekretär Gasparri als Bevollmächtigtem des Papſtes
und Miniſterpräſident Muſſolini als Bevollmächtigtem des Königs
Victor Emanuel von Italien ein politiſcher Vertrag unterzeichnet
worden, der die römiſche Frage löſt und erledigt, ferner ein
Kon=
kordat zur Neuregelung der Verhältniſſe der Religion und der
Kirche in Italien und ein Uebereinkommen, das die finanziellen
Beziehungen zwiſchen dem Heiligen Stuhl und Italien im
Zu=
ſammenhang mit den Ereigniſſen von 1870 endgültig regelt.
Der Unterzeichnung wohnten für den Heiligen Stuhl bei:
Monſ. Borgoncini, Duca, der Sekretär der außerordentlichen
geiſtlichen Angelegenheiten, Monſ. Pizzardo, Stellvertreter des
Kardinälſekretärs, und der Rechtsbeiſtand des Heiligen Stuhls,
Rechtsanwalt Prof. Francesco Pacelli. Für Italien waren
zu=
gegen: Juſtizminiſter Rocco, Unterſtaatsſekretär des Aeußern,
Grandi, und der Unterſtaatsſekretär des Miniſterpräſidiums,
Giunta.
Entſprechend einer Gepflogenheit des Heiligen Stuhls,
inter=
nationale Abkommen nicht zu veröffentlichen, bevor ſie dem
Par=
lament zur Behandlung vorgelegt werden, wird der Text
dieſes Abkommens nicht veröffentlicht, dafür aber
morgen ein umfaſſender und genauer Bericht ausgegeben.
Zur Unterzeichnung des Verſöhnungspaktes zwiſchen dem
italieniſchen Staat und dem Vatikan," hatte ſich ſchon in den
früheſten Morgenſtunden eine unabſehbare Menſchenmenge auf
der Piazza San Giovanni eingefunden. Die Zufahrtsſtraßen
waren durch ein ſtarkes Truppenaufgebot abgeſperrt. Unter den
Neugierigen bemerkte man viele hohe Perſönlichkeiten,
Abgeord=
nete und Würdenträger des Vatikans und Quirinals. Als erſter
traf Kardinalſtaatsſekretär Gaſparri in Begleitung des
Sekre=
tärs der außerordentlichen geiſtlichen Angelegenheiten, Monſ.
Borgoncini, im Lateran ein. Darauf folgten die verſchiedenen
bei der Unterzeichnung anweſenden Prälaten. Muſſolini traf um
½12 Uhr ein, begleitet von zwei Unterſtaatsſekretären. Trotz des
ſtrömenden Regens wurde Muſſolini von der zahlreichen
Men=
ſchenmenge begeiſtert begrüßt.
Pariſer Befürchkungen.
ühr
nſtaat ſchwer ſein, hier nicht dem italieniſchen
atgegen zu kommen. Was dies aber für die
een Südtirol bedeuten wird, iſt leicht
auszuden=
war man ja dahin gelangt, daß der Religions=
Auckirol in der Kirche oder im Pfarrhaus gegeben
nd damit die Möglichkeit, in deutſcher Sprache zu
AMrlag. Wenn die einzelnen deutſchen Gemeinden
Nuer hin nicht mehr von einem Biſchof im deutſchen
Bſchyebiet abhängen werden, ſondern von
irgend=
icheliſchen Diözeſe, ſo kann man kaum hoffen, daß die
Weim Religionsunterricht noch weiter wohlwollen=
Pius XI.
EP. Paris, 11. Februar.
Die franzöſiſche Preſſe kommentiert mit größtem Eifer die
Abmachungen zwiſchen der italieniſchen Regierung und dem
Vatikan, obwohl über den Inhalt des Abkommens noch nichts
bekannt iſt. Da aber ein Teil der Zeitungen annimmt, daß wieder
ein Kirchenſtaat mit voller Souveränität wie vor 1870 gegründet
werden wird, während die anderen Blätter behaupten, daß damit
nicht zu rechnen ſei, ſo fallen die Kommentare natürlich ſehr
ver=
ſchieden aus. Im allgemeinen äußern die Blätter aber doch
ſtarke Befürchtungen, da man annimmt, daß der Einfluß
Italiens und beſonders des Fascismus auf den
Vatikan durch das Abkommen ganz erheblich
ver=
ſtärkt worden ſei. Der „Quotidien” entwickelt heute dieſen
Ge=
dankengang in beſonderem Maße. Er ſchreibt, wie verſchiedene
andere Blätter, daß der Vatikan als nächſte Folge des
Abkom=
mens ſich in Genf vertreten laſſen werde, Frankreich habe nicht
den geringſten Anlaß, über dieſe Entwicklung erfreut zu ſein.
Denn der Vatikan werde in Genf lediglich ein Verbündeter
Deutſchlands ſein und ſich in allen Fragen dem der
Laiengeſetz=
gebung huldigenden Frankreich widerſetzen. Die in Rom
zu=
ſtande gekommene Einigung werde ſomit der ohnehin ſtark
un=
einigen Welt neue Elemente des Zwiſtes bringen.
ein der „Lichtſtrahl” iſt es, den ſie wiederum mit
In Einſtellung forſchender Vernunft, keineswegs
umſchlichen Erkenntnisvermögens ſich unterwirſt.
iar ſchafft keinen anthropozentriſchen Kosmos
DAAf=erordentlichen Ergebniſſe der Phyſik ohne Er=
Teeizentliche Weltanſchauung bleiben) und legt in
uni flächigen Schnitt durch die lebendige Nealität,
wnar von ſolcher Tiefe, daß er die außermenſchlichen
EAl ſachen der Erſcheinungen bloßlegt. Auf dieſer
allichkeit beſteht zu Recht der Anſpruch der Phyſik
Mit mes Weltbildes.
Swien kommen von vorneherein zum Ausdruck.
gegeben das Licht als die einfachſte unverlegte
S Auge als das letzte höchſte Reſultat des Lichtes
TIch en Körper. Das Licht und die lebendig regſame
oi Gründe ſeiner Unterſuchung. Die Phyſik ſieht
er, für Goethe zentralen Tatſache der
Vermitt=
hchliche Sinnestätigkeit ab, ſie unterſucht die
Ele=
chen des Lichts und findet ſie in Aetherwellen.
Die Phyſioldgie und Pſychologie die Wirkung der
gen auf die lichtempfindlichen Stäbchen des
Nrkn und Bewußtſein unterſucht, wird durch die
ab
Emebniſſe keine Auskunft erteilt auf die Frage nach
Senes nar t des Lichts, auf die Goethe die bisher nicht zu
Sien ſtwort erteilt hat. Dort werden die
Erſcheinun=
annente zerlegt, hier werden ſie in ihrer Geſamt=
und anerkannt.
n ungsweiſen ſind einem ſtändigen, großen und ſich
A=chſel unterworfen. Die europäiſche Wiſſenſchaft
koorwiegend auf die Elemente gerichtet und dies
D einen Frrweg. Aber es ſcheint uns uneinſichtig,
reiben zu wollen, welche Wege er in den Jahr=
Den hat. Schon die Feſtſtellung des gegenwärtigen
S melden ſich Anzeichen auf vielen Gebieten, daß
Die Ganzheit der Erſcheinungen wieder erkannt
Bege läßt ſich kein größeres Vorbild denken als
er Goethe. Wer dilettantiſche Naturphiloſophie
Dunrch den Hinweis auf ein Unmaß gelehrter Klein=
Nhengende Fülle der Experimente, eine peinliche
Schärfe der Beobachtung abgeſchreckt. Aber hat man dies recht
durchdrungen, ſo tut ſich eine Intenſität und Unverſehrtheit des
Schauens, eine Tiefe und Rundheit des erkennenden Blicks dar,
die ohnegleichen iſt. Und dann: welche ganz und gar
erkenntnis=
geſättigte Sprache, welche Transparenz der Worte, hinter denen
das Urbild aufdämmert, ſo daß das Wort ſonſt ſtets ärmer als
dees Ding, zum Kleid des Weſenhaften ſelber wird. — Das iſt
große Wiſſenſchaft.
Zur bevorſtehenden Schüleraufführung im Ludwig=Georgs=
Gymnaſium.
Später als in anderen Jahren lädt in dieſem Winter das
Gymna=
ſium ſeine Freunde zu der üblichen Aufführung eines antiken
Theater=
ſtückes. Die Initiative kam diesmal von den muſikaliſchen Kräften der
Anſtalt. Studienrat Kaiſer hatte die Chöre aus dem Oedipus auf
Kolonos in der Vertonung von Felis Mendelsſohn=Bartholdy mit den
Sängern und mit dem Schülerorcheſter einſtudiert und wünſchte ſie an
einem muſikaliſchen Abend vorzuführen. Der die Chorgeſänge
verbin=
dende dramatiſche Teil der Dichtung ſollte erzählt werden. Doch iſt man
ſchließlich dazu gekommen, an Stelle dieſes Berichts die Hauptſzenen des
Stückes nach der kürzenden Bearbeitung und Ueberſetzung von Eskuche
zu ſpielen, ſo daß es doch wieder zu einer richtigen dramatiſchen
Auf=
führung kommen wird.
Oedipus, der auch dieſem Stück den Namen gibt, iſt nicht mehr der
ſtolze, leidenſchaftliche Herrſcher, wie wir ihn aus dem Königsdrama
kennen. Alt, blind. aus ſeiner Vaterſtadt Theben vertrieben, zieht er
als Bettler durch das Land. Doch iſt er nicht ganz verlaſſen. Seine
Tochter Antigone teilt freiwillig ſeine Verbannung, und die Liebe der
Treubeſorgten hat den Sturm der Leidenſchaft, den Hader mit ſeinem
unſeligen Schickſal beruhigt. Friede iſt in ihm, wie in der idhlliſchen
Landſchaft, zu der er auf ſeiner Wanderſchaft mit Antigone kommt: dem
attiſchen Gau Kolonos unweit von Athen. Das erſte Chorlied, das
Kolonos preiſt als „Des Landes ſchönſter Wohnſitz”, gibt eine Anſchauung
von der Gegend, in der das Stück ſpielt, und iſt gleichzeitig eine
Hul=
digung des greiſen Sophokles vor ſeiner Heimatgemeinde.. Hier war ein
heiliger Hain, geheimnisvollen Göttinnen geweiht, die das Volk die
„Ehrwürdigen” oder die „Huldreichen” (Eumeniden) nannte. Als der
König hört, in weſſen Hain er ſich niedergelaſſen hat, entſinnt er ſich
eines Orakels, das ihm das Ende ſeines Lebens in Ausſicht ſtellt, wenn
er am Sitz ſolcher Gottheiten Aufnahme gefunden habe. Er iſt ſofort
entſchloſſen, den Platz nicht mehr zu verlaſſen. Denn er hat nur noch
einen Wunſch, friedlichen Tod. Seine Sehnſucht nach Erlöſung von den
Mühen des Lebens findet in dem zweiten Chorlied, ins Allgemeine
gewendet, einen ergreifenden Ausdruck. Der König des Landes, der edle
Theſeus, iſt gerne bereit, dem greiſen Oedipus die geſünſchte Freiſtatt
und ein Grab in Attika zu gewähren. Aber die Welt läßt den Greis
noch nicht in Frieden. Hilfeſuchend kommt ſein Sohn Polyneikes zu
ihm. Er ließ es einſt mit ſeinem Bruder Eteokles zuſammen ruhig
ge=
ſchehen, daß Oedipus aus der Heimat derſtoßen wurde, und ſie
emp=
fingen für ihre Liebloſigkeit den Fluch des Vaters. Nun ſind ſie in
Streit um die Herrſchaft in Theben geraten, Polyneikes wurde
ver=
trieben und rüſtete in Argos ein Heer, um ſich in dem Zuge der Sieben
gegen Theben Recht und Rache zu verſchaffen. Aber nach einer
Weis=
ſagung fällt der Sieg dem von den Brüdern zu, dem der Vater ſich
zugeſellt. Nun ſoll der gekränkte Vater dem Flüchtling helfen. Aber
Oedipus erkennt, daß nur der Ehrgeiz und die Rachſucht den Sohn zu
ihm treiben, nicht Reue und kindliche Liebe. Er ſtößt ihn mit harten
Worten von ſich und wünſcht ihm und ſeinem Bruder den Untergang,
„damit ihr eure Eltern ehren lernt‟ Die herbe Szene, deren Moral
an das Bibelwort gemahnt: „ſo dich dein Auge ärgert, reiß es aus”
wird durch Antigones Teilnahme für den todgeweihten Bruder
gemil=
dert. Das anſchließende kriegeriſche Chorlied bezieht ſich darauf, daß
auch von thebaniſcher Seite der Verſuch gemacht wird, Oedipus und
ſeine Tochter in die Gewalt zu bekommen, und daß die Krieger des
Theſeus dieſen Verſuch vereiteln. Für Oedipus iſt jetzt die Stunde der
Erlöſung gekommen. Unter Blitz und Donner verkünden die
Unter=
irdiſchen, daß ſie ihn zu ſich zu nehmen bereit ſind. Nach dem
Volks=
glauben ſollte im Kolonosgau ein Erdſpalt zur Unterwelt führen. Der
Blinde findet ohne Führer den Weg zu der Stelle und wird hier in
ge=
heimnisvoller Weiſe der Erde entrückt. Nur der König des Landes darf
Zeuge des Wunders ſein. Die Stelle gilt fortan als das Grab des
Oedipus, hier hauſte nach der Meinung des Volkes der Geiſt des
frem=
den Königs, „denen zum Segen, die ihn freundlich aufgenommen, zum
Fluche denen, die ihn aus der Heimat vertrieben.”
So einfach die Handlung des Stückes iſt, ſo entfaltet ſie doch reicho
Motive. Zorn und Gnade der Gottheit, Treue und Untreue der Kinder,
Faſſung in herbes Erdenleid und Sehnſucht nach dem Tod,
Feindſelig=
keit der Volksgenoſſen und Gaſtlichkeit der Fremden vereinen ſich hies
auf engem Raum zu mächtiger Wirkung.
In unſerer Stadt werden die Chorlieder manchem alten Knaben
uo der Muſikdirektor C. A. Mangold
die Zeit ins Gedächtnis
die blauen Hefte mit dieſen ſchönen Kompoſitionen austeilte und ſie
den Chor zur beſonderen Belohnung ſingen ließ. Lange iſts her. „. r.
Dienstag, den 12. Feb=uar 1929
Seite 4
Die Berliner Preſſe zur römiſchen Frage.
Die Nachricht von der Unterzeichnung des Vertrages
zwvi=
ſchen dem Vatikan und Italien wird von den meiſten Blättern
an erſter Stelle gebracht, aber in Erwartung naherer
Einzel=
heiten nicht oder nur kurz beſprochen. Die „Germania” führt
unter der Ueberſchrift „Das Weltereignis der Chriſtenheit” aus:
Mit der Unterzeichnung der Verträge, zwiſchen dem Vatikan
und der italieniſchen Regierung hat ſich ein Ereignis von
welt=
umſpannender Bedeutung vollzogen: Der faſt 60jährige geiſtige
Kampf zwiſchen de geiſtlichen und weltlichen Spitzen Roms hat
durch eine Regelung ihr Ende gefunden, welches ein altes
Un=
recht am Papſttum wieder gutmacht und auch Italien bedeutende
Vorteile gewährt. Die deutſchen Katholiken begrüßen in
Ge=
meinſchaft mit der geſomten katholiſchen Welt dieſes
Weltereig=
nis mit inniger Genugtuung. Es wird dem Heiligen Vater ſeine
voll Souveränität zurückgegeben und dadurch ſeinen Handlungen
und Kundmachungen eine noch höhere Bedeutung verliehen.
Sie erkennen zugleich das große Entgegenkomen und die
ſtaats=
männiſche Kunſt des italieniſchen Staatsoberhauptes an, dem
es gelungen iſt, eine Frage, die zu löſen eine Generation
italie=
niſcher Politiker umſonſt verſucht hat, einer auch das italieniſche
Volk befriedigenden Klärung zuzuführem. Möge auch das
abge=
ſchloſſene Konkordat dem Intereſſe der Kirche wie Italiens
glei=
chermaßen dienen, die in den letztvergangenen Jahren eine ſo
bemerkenswerte äußere und innere Annäherung vollzogen haben.
Der „Berliner Börſen=Courier” ſchreibt: Die
Kirche hat das Vorrecht, geduldig ſein zu können; denken die
Weltmächte in Kontinenten, ſo denkt ſie dafür in
Jahrhunder=
ten. Sie hat ihre Forderung nach weltlicher Macht des Papſtes
einfach beſtehen laſſen, bis ein neues Beben, gewaltiger als das
der Jahre um 1870, den Wall der Erdenmächte zerriß. Es ge=
hört zu den Widerſprüchen, in denen ſich das Weltſchickſal
ge=
fällt, daß gerade die letzte Steigerung des Staatsgedankens,
Muſſolinis Diktaturſtaat, dem Papſttum die verlorene
Staat=
lichkeit zurückgibt. Denn von heute an iſt Papſt Pius XI.
wieder ein Souverän. Sein „weltliches” Reich
umfaßt nur einige Gebäudegruppen, Straßen,
Gärten; aber es iſt ein Staat.
Die Deutſche Diplomatiſche=Politiſche
Korre=
ſpondenz ſpricht von einem Ereignis von welthiſtoriſcher
Be=
deutung. Mit der Wiederherſtellung einer vollen Souveränität
des Papſtes über ein Territorium wird der Vatikan neben einer
geiſtlichen zu einer weltlichen Macht, der die Teilnahme an allen
Vorgängen internationalen Lebens in der gleichen Form, wie
jeder anderen ſouveränen Regierung, freiſteht. Das gilt z. B.
von der Beteiligung am Völkerbunde und von der Teilnahme
an internationalen Verträgen. International hat die Löſung
z. B. die Konſequenz, daß die Botſchafter und Geſandten beim
Vatikan nunmehr gegenüber Italien wirklich exterritorial
wer=
den. Auch Italien gewinnt durch dieſe Löſung an politiſchem
Preſtige und beſeitigt einen Zwitterzuſtand, der trotz
allmäh=
licher Auflockerung und Einebnung der Widerſtände und
Gegen=
ſätze mancherlei Unzuträglichkeiten mit ſich brachte. Die deutſchen
Beziehungen zum Vatikan, die ja in jeder Hinſicht gute ſind
werden durch die Neuerung ſicherlich nicht beeinträchtigt.
Viel=
mehr wird die wiedergewonnene ſtaatsrechtliche
Bewegungsfrei=
heit es dem Vatikan geſtatten, ſeime ſozialpolitiſch und auch
ſtaatspolitiſch wohltätigen Einflüſſe in erhöhtem Maße geltend
zu machen, und man wird deshalb die Löſung der römiſchen
Frage als ein höchſt bedeutendes und erfreuliches Ereignis
be=
grüßen dürfen.
Der Papft zur Löſung der römiſchen 24
EP. Rom, 1I
Pius XI. hat die römiſchen Faſtenprediger empfn
er Erklärungen über das mit dem Quirinal geſchlo
men abgab. Er betonte dabei das Entgegenkommen,
Stuhls, der die Verſöhnung weder von Gebiets= nun
fragen abhängig gemacht habe. Im übrigen hob A.
hohen moraliſchen Wert des Abkommens hervor.
Sinne äußert ſich der vatikaniſche „Oſſervatore 93,
betont, daß die Unabhängigkeit und Souveränität
nicht vom Umfange und der Ausdehnung der „S.
tikan” abhänge, wie der neue Kirchenſtaat in Zukurm
zeichnet wird.
Die Ernennung der gegenſeitigen
tiſchen Vertretungen des Vatikan und Qun
erſt nach der Ratifizierung der heute mut
Verträge durch das italieniſche Parlament unn
in Frage, die infolge der Wahlen nicht vor der
tritt der neuen Kammer am 20. April erfolgen kann.
Mai nicht an einen Beſuch König Viktor Emanuels ie
denken. Die Verträge werden in der Thronrede des:9
20. April bei der Eröffnung des Ständeparlamenz:
Erwähnung finden.
Die Unterzeichnung iſt im Laterans=Palaſt erfole
ſolini im Vatikan nicht mit den ſeinem Rang
Ehren hätte empfangen werden können, ſolange de
nicht unterzeichnet war. Man wählte daher dieſen i
Die Unterzeichnung erfolgte im Saal der Päpſte, irn
ſchiedene Konzile abgehalten und Friedensverträgenu
wurden.
II
z
OM
Ihre zu Wismar in Mecklenburg
ſtattgefundene Vermählung
zeigen an:
Todes=Anzeige.
Heute vormi tag 8 Uhr wurde mein
innigſt=
geliebterMann, unſertreuſorgender guterVater,
Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager
und Onkel
Statt beſonderer Anzeige.
Dankſagung.
Oberfinanzrat Wenzel
u. Frau Gret, geb. Gottſchalt.
Darmſtadt, im Februar 1929
Mathildenſiraße 50.
Statt jeder beſonderen Anzeige.
Reichsbahn=Oberſekretär i. R.
von ſeinem langen, ſchweren, mit großer
Geduld ertragenem Teiden im 61. Lebensjahr
durch einen janften Tod erlöſt.
In tiefer Trauer:
Elſe Beck, geb Thunig
Rudolf Beck und Frau, geb. Walter
Carl Eifert und Frau, geb. Beck
und 2 Enkelkinder.
Darmſtadt, Eliſabethenſiraße 74, Mainz,
den 11. Februar 1929.
Am Sonntag nachmittag iſt
unſere gute Mutter, Großmutter,
Schwiegermutter, Schwägerin und
Tante
Frau
geb. Lippert
nach kurzer, ſchwerer Krankheit
ſanft entſchlafen.
Für die vielen Beweiſe
herz=
lichſter Teilnahme bei dem
Hin=
ſcheiden unſeres lieben Gatten,
Bruders, Schwagers u. Onkels
Die trauernd. Hinterbliebenen.
Hering, den 10. Febr. 1929.
Heute verſchied im 85.
Lebens=
jahr infolge ſeines am 5. ds. Mts.
erlittenen Schlaganfalls unſer
ge=
liebter, treubeſorgter
Die Beerdigung ſindet Mittwoch, den 13. Februar, nachm.
* Uhr, vom Portale des alten Friedhofs an der Nieder=
Ramſtädterſtraße aus ſiatt.
Die Beerdigung findet Mittwoch,
den 13. Februar 1929, nachmittags
3 Uhr, ſtatt.
ſagen wir nur auf dieſem Wege
innigen Dank.
Im Namen der
frauernden Hinterbliebenen:
Johanna Hirich
geb. Frohmann.
miffslt
Ertürr
74
1MM
Hu
UA.
Schl..Mt
Kap .1
Vorn
Bon der Reiſe zurück, habe ich meine
tier=
irztliche Tätigkeit wieder aufgenommen
Dr. med. vet. H. Schnabel
Tierarzt und Facharzt für Hunde
und kleine Hau tiere.
Darmstadt, Etisabethenstr. 12 II
Telep on 3452.
Darmſtadt, den 10. Febr 1929
Fuchsſtraße 1.
Phitipp Schneider
Amtsgerichtsdiener i. X.
Namens der Hinterbliebenen:
Oskar Schneider
Greta Kiſſel, geb. Schneider.
Zwingenberg (Heſſen), 9. Febr. 1929.
Für die zahlreichen Beweiſe herzlichſter Teilnahme
von nah und fern und vielen Blumenſpenden, ſowie
für die troſtreichen Worte des Herrn Pfarrer Krämer
beim Hinſcheiden unſerer lieben Entſchlafenen
Die Beerdigung vom Trauerhauſe
inZwingenberg (Heidelbergerſtr. 17)
erfolgt am 13. ds. Mts. 14 Uhr
(2 Uhr nachmittags).
Frau Anna Eva Möſinger
geb. Lauth
bitte ich auf dieſem Wege unſeren tiefgefühlten Dank
entgegennehmen zu wollen
Jakob Möſinger und Kinder.
Groß=Bieberau, den 10. Februar 1929.
(2714
Todes=Anzeige.
Gott erlöſte heute meinen lieben Mann, unſeren
guten Vater, Schwiegervater, Bruder und
Groß=
vater
Bahnhofsvorſteher i. R.
Todes=Anzeige.
Nach ſchwerem, mit großer Geduld ertragenem
Leiden verſchied am Samstag Abend im
Eliſa=
bethenſtift meine liebe, gute Mutter
von ſeinem langen, ſchweren Leiden im Alter von
81 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Elife Riedel, geb. Funk
Auguſte Kayſer, geb. Riedel
Luiſe Meyer, geb. Riedel
Marie Riedel
Studienrat Dr. Wilhelm Riedel
Miniſterialamtmann Max Kayſer
Eliſabeth Riedel
Margarete Kayſer.
Frau
Elisabetken-
Straße Ir. 28
v. Dr. med. H Pauk”,
mit 76 Abb.dungen.
(nhalt: Periode, Ehe,
Geſchlechtstrieb,
Krankh Abweich. v
d. natürl
Geſchlechts=
mpf.,
Schwanger=
haft, Verhüt un
Unterbrechung,
Wo=
chenbett, Pflege d
Säu l, Proſtit. Ge
ſchlechtstrankheiten.
Wechſeljahte. Prei
4 It geb 5 ℳ u
Porto. N Oſchmann
Konſtainz 136
(I „Ka 203)
Biox-Ultra
die Sauerstoft-Zahnpeste
Der lachende Zahn
geb. Strobel
im Alter von 72 Jahren.
Der trauernde Sohn:
Gottfried Heinrich Ewald.
Darmſtadt den 10. Februar 1929.
Landgraf Philipp=Anlage 64.
Die Beerdigung findet Dienstag, den 12. Februar,
nachmittags um 3 Uhr, auf dem Friedhof an der
Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt.
Darmſtadt, Nieder=Ramſtädterſtr. 49 II., Berlin
Lichter=
felde, Friedberg, den 10. Februar 1929.
Die Beiſetzung findet Mittwoch nachmittag 3½ Uhr
auf dem alten Friedhof ſtatt.
Todes=
Anzeige.
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere
liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und
Urgroßmutter
Verwandten, Freunden und Bekannten hiermit
die ſchmerzliche Nachricht, daß unſer lieber Vater,
Großvater, Schwiegervater, Schwager und Onkel
Friedrich Kiſtinger I.
im Alter von 75 Jahren ſanft dem Herrn entſchlafen iſt.
Die trauernden Hinterbiebenen:
Familie Guſtav Kiſtinger
Familie Fr. Heinr. Dörr, Trebur
Auguſte Kiſtinger.
Eſchollbrücken, den 10. Februar 1929.
Die Beerdigung findet Mittwoch, den 13.
nachmittags 2½, Uhr ſt
geb. Reinhard
wohlverſehen mit den hl. Sterbeſakramenten im
82. Lebensjahre zu ſich zu rufen.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Frau Peter Schmidt Wwe, und Kinder
Frau Georg Schmidt Wwe. und Kinder
Familie Kik. Schmidt
Familie Philipp Darmſtädter
Famtlie „arl Geppert
Familie Wilh. Hammel.
Darmſtadt. Moosbergſtraße 52, Goddelau,
Hammel=
bach i. Odw., den 10. Februar 1929.
Die Beerdigung finde
um 3 Uhr auf
Mößt
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Wir haben uns verlobt
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[ ← ][ ][ → ]
Der
Darmſtadt, 12. Februar.
Februartag ſeit 1830. Von der amtlichen heſſi=
=Zettamf. Darmſtadt wurde heute, Montag vormittag,
r euh” mperatur von minus 19,9 Grad gemeſſen. Das
mamrätteilt, die niedrigſte hier feſtgeſtellte Jahres=
U893 und das niedrigſte Februarminimum
Frledtchird: eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer
Volkastlf in Nidda (Kreis Büdingen). Dienſtwohnung iſt
noch eine Lehrerſtelle für einen evangeliſchen Lehrer an
sſchr M; Eckartsborn (Kreis Büdingen).
Dienſtwoh=
vor=we und ſofort beziehbar; eine Lehrerſtelle für einen
cheng’r an der Volksſchule zu Fauerbach (Kreis Bü=
Dü i hnung iſt vorhanden und ſofort beziehbar; eine
füſuiten evangeliſchen Lehrer an der evangeliſchen
Volks=
gußuernheim (Kreis Oppenheim). Dienſtwohnung iſt
n u nilsiehbar.
licht zewvergmt feum. Im Lichthof des Gewerbemuſeum ſind die
ſten Ficungen des Blumenbuchs von Rudolf Koch
dinunmehr im Inſelverlag zu Leipzig erſchienen ſind.
dar)y Fritz Kredel in Offenbach meiſterhaft
geſchnit=
erfolgte auf der Kleukenspreſſe in Mainz.
Seſſen Probedrucke bei einer Ausſtellung in Leipzig
Aüüſen erregten, iſt alſo aus der vereinten Bemühung
Lüru hervorgegangen und iſt wohl berufen, dem Namen
Wesrimſe Ehre zu machen. Die im Gewerbemuſeum
aus=
äzſt rehören zu einer Vorzugsausgabe, die nur in zehn
nußecellt wurde und bereits vor Erſcheinen vergriffen
er Biſcht. Darmſtadt, deſſen Entfliehen am Sonntag wir
nelsſen) iſt nicht ſonderlich weit gekommen auf ſeinem
Ileüfl ug. Schon in der Gegend von Amorbach iſt
Puſttzſw. das Gas ausgegangen und er mußte landen.
hefſiſſcht Sandestheater. Heute (Faſchingsdienstag) geht die
Strensperette „Die Fledermaus” in Szene. Die
rnß ula Kapper, die Adele Käthe Walter, den Orlofsky
zthe,iu /Eiſenſtein Guſtav Deharde, den Alfred Adolf Jäger,
Falkagſ+ Ebert=Beyer, den Frank Heinrich Kuhn, den Froſch
It, den Blind Hans Ney. Muſikaliſche Leitung: Carl
Vörſtellung iſt der Miete A zugeteilt und beginnt
Aeiſn Haus gehen heute Dienstag „Die tote Tante
ndetBegebenheiten” von Curt Coetz in Szene.
erſtellrh) iſt, worauf beſonders hingewieſen wird, der
Zu=
te Izngeteilt und beginnt um 19 Uhr.
Geklim s von Richard Wagners Todestag (13. Febr. 1883)
orgerrm Aufführung des „Lohengrin” ſtatt. In den
en .ſ die Damen von Stoſch, Varena und die Herren
Groſhlund Herrmann beſchäftigt. Muſikaliſche Leitung:
uſikkünti Dr. Böhm. (Miete B; Beginn 18.30 Uhr.)
vchiber des Ruhms” in der Inſzenierung Günter
und ſuühelm Reinkings gelangen morgen im Kleinen Haus
holg. (Zuſatzmiete V, Beginn 20 Uhr.)
uhias und der Löwe”, Komödie von Bern. Shaw,
1— Februar, zur Erſtaufführung. Die Inſzenierung
io, die Bühnenbilder entwirft Lothar Schenck von
Sauptrollen ſind die Damen Gothe, Stengel und die
9, Valk, Jungbauer, Klam, Abramezyk, Baumeiſter,
Finck, Jürgas und Krumb beſchäftigt. Die Erſt=
Miete D zugeteilt und beginnt um 19.30 Uhr.
Ziederholung der Oper „Sly” von Wolf=Ferrari mit
Titelrolle, Roſe Landwehr und Hans Komregg in
wirollen findet Samstag, 16. Februar, ſtatt.
Sinfoniekonzert des Landestheater=
Im fünften, Montag, den 18. Februar, ſtattfindenden
ttielrngt die Böcklin=Suite von Reger, die Suite Nr. 7
At hias Hauer und die Sinfonie C=Moll von Brahms
Muſikaliſche Leitung: Generalmuſikdirektor Dr.
Muſikdirektor W. Schmitt erhielt im Anſchluß an
ſonzert am 31. Januar von Herrn Profeſſor Walter
ſerdes Schreiben: „Sehr verehrter Herr Direktor
mir ein Bedürfnis, Ihnen nochmals für die
ausge=
des Klavierkonzerts von Tſchaikowſky meinen
ver=
zu ſagen. Da ich ſelbſt Leiter eines großen
Dilettan=
peiß ich die Arbeit, die hinter ſolch einer Orcheſter=
Sie ſie in dem Konzert vom 31. Januar
vollbrach=
insuſchätzen. Ich hoffe gerne, daß dies nicht unſer
mes Muſizieren bleibt und freue mich ſchon im
vor=
diet einmal unter Ihrem Stabe zu ſtehen.”
Theo Bögel Mainz=Darmſtadt geſtorben. Den
Fol=
er Blinddarm=Erkrankung erlag am Sonntag
nach=
zu Stadtkrankenhauſe der Schauſpiel=Oberregiſſeur
Aaßtheaters Herr Theo Bögel aus Darmſtadt im
chren. Der Verſtorbene war ein Hartungſchüler, ging
WWürzburg und wurde nach einer erfolgreichen Gaſt=
HBedekinds „König Nikolo” für die diesjährige Saiſon
RMC. Klitſch verpflichtet. Dem verdienſtvollen Künſtler,
Ansenierungen neue Wege zu gehen ſuchte, iſt ein
eiM Agrwiß. R. I. P
Ret=Vortrag über Lefſing bei Müller u. Rühle. Die
Geburtstages rückt Leſſing wieder in den Mittel=
Intereſſes und bringt den erfreulichen Beweis, daß
* und Dichter keineswegs nur hiſtoriſche Geſtalt,
ſon=
daktuell, noch auf lange hinaus unſer geiſtiger Führer
zmirückgehen, heißt immer noch vorwärtsſchreiten —
Füberall dort, wo er bisher gehalten wurde, mit
ſtärk=
genommenen Vortrags, den Dr. Wauer am Donners=
22.30 Uhr, in den Räumen der Buchhandlung Müller
Fanffen, Weſen und Bedeutung Leſſings hält. (Siehe
kire.)
ed=Club von 1899 e. V. hielt in Gemeinſchaft mit
adſport=Club 1919 in den Räumen des Fürſtenſaals
verren=Sitzung ab. Die Veranſtaltung war ſehr gut
ho m der Elferrat eingezogen war, hielt deſſen Präſes,
usS, eine mit gutem Humor gewürzte
Begrüßungs=
rde ein gemeinſames Lied geſungen, verfaßt von
Als erſter Redner betritt K. Metz die Bütt und
ülller einen Vorrrag zu Gehör, der des öfteren Lach=
Ehsrauf zeigte ſich Herr J. Simon in einem mit Melo=
Zwrtrag von der beſten Seite. Alsdann brachte Herr
„Meinem Mädel aus Wien hab’ ich Roſen geſchickt”
Senorſtimme zum Vortrag. Nun wurde wiederum
Sied geſungen, als deſſen Verfaſſer ſich Herr Gg.
Sen Abſchluß des erſten Teiles bildete ein Zwiege=
— Jakobi und K. Metz. Der zweite Teil beginnt mit
g. Schäfer. Als nächſter Redner betritt Herr W.
—in der Perſon als Schreinergeſelle. Ihm folgte
Gntkäſe. Ein Dienſtmann, dargeſtellt durch Herrn
Abſchluß der Redner. Hierauf erfolgten verſchiedene
hem gemeinſamen Lied von Herin Altenkirch war
er Sitzung beendet.
ik bei der Feuer= und Rettungswache. Geſtern mußte
Natungswache bei Brand= und Unglücksfällen
wieder=
zm den Nachmittagsſtunden war im Städtiſchen
eer Riedeſelſtraße ein mit Stroh gefüllter
Holzſchup=
aten, der mit einer Straßenleitung abgelöſcht wurde.
Wehr in der Karlſtraße 97 einen Kaminbrand
uBerer Schaden entſtanden war. — In einer Wirt=
Eſtraße war ein Mann zu Fall gekommen und hatte
Ropfwunde zugezogen. Nach Anlegung eines Not=
* nach dem Stadtkrankenhaus transportiert. Hier=
Ratungswache zu gleicher Zeit einen Reiſenden ver=
Dem Bahnhof einen Ohnmachtsanfall erlitten hatte.
ich ein Kriegsinvalide in der Lindenhofſtraße einen
Der Verletzte mußte ebenfalls dem Krankenhaus
Das Feft der Kommödianken.
Die Künſtler des Landestheaters feierten ihr Faſchinsfeſt am
geſt=
rigen Roſenmontag im Saalbau. Zum Beſten der
Wohlfahrtseinrich=
tungen der Bühnengenoſſenſchaft. Es war ein ſchönes und luſtiges Feſt
im Rahmen beſter Faſchingslaune und farbenfreudigſter Dekorationen.
Der Saalbau trug ein Feſtkleid, wie es ſich eben nur das Theater mit
ſeinem Künſtlern und ſeinem reichen Material leiſten kann. Der
Haupt=
wert war überall auf Beleuchtungseffekte gelegt. Auch hierfür iſt ja
die Bühne die beſte Schule. Beſonders wirkſam war das im großen
Saal, deſſen Decke durch zwei rieſige, gegeneinander rotierende Scheiben
verdeckt war, die aus vielen Hundert Glühlampen buntfarbenes Licht
auf die Feſtbeſucher ausſtrahlte. Vorſaal, Gartenſaal und die oberen
Nebenräume waren in Sektbuden, Kaffee= und Likörhallen, lauſchige
Niſchen und grotesk bemalte Grotten umgewandelt, und auch hier war
überall der Effekt auf Farbe und Beleuchtung gelegt. Alles war ſchön,
wirkſam, luſtig und anheimelnd. An den Galeriebrüſtungen wimmelten
allerlei Himmelsgeſchöpfe, die alle zum himmliſchen Landestheater
ſtröm=
ten, das ſeine Einnahmen mit Pferdegeſpannen wegſchaffen laſſen muß.
— Ein ſchöner Traum! —
Nach einem temperamentvollen Promenadenkonzert des
Stadtorcheſters, unter Kapellmeiſter Willi Schlupp, folgte um ½10
Uhr eine luſtige Aufführung eigener Autorſchaft. Mit „eigener” iſt das
Theater gemeint, vermutlich war Hans Baumeiſter der Dichter.
Genaues ließ ſich nicht ermitteln. Es gab keinerlei Programm, alle
Künſtlerinnen und Künſtler wirkten ohne genannt ſein zu wollen. Die
Sympathien aber, die das Landestheater mit der Preſſe ſeit Jahren
ungetrübt verbinden, kam auch in der Wahl des Stoffes zum Ausdruck.
Die Bühnenkünſtler zeigten, unter Hans Baumeiſters Leitung,
wie eine Zeitung redigiert wird. Der Intendanzrat war
politiſcher, Feuilleton=, Kunſt= und Sport=Redakteur in einer Perſon.
Die Redaktion des „Darmſtädter Nachtblattes”, zweite
Auflage, war auf die Bühne, die „Drüickerei” in den Saal verlegt
wor=
den. Die Politik — ſagte er — leſen die Herren, Roman und
Ver=
lobungsanzeigen die Damen, Sport und Kunſt und Wiſſenſchaft die
Kinder. Und dann fing das luſtige Redigieren an. Zunächſt mit dem
Noman „Der Flug der Ahnfrau”. Während der vielſeitige Redakteur
ſein Kapitel ſchrieb, wurden die wundervollen, farbenreichen Courths=
Mahler=Sätze auf der Bühne illuſtriert. Man ſah alle möglichen
Farben über die Szene irrlichtern, Türen aufreißen, hörte
Kirchen=
glockenklang, ſah den alten Grafen, ſeine bebenden Lippen, hörte ſeine
Zähne knirſchen, ſah, wie ſchnell die Stunde fliehen kann, die Zeit
„fortſchreiten” das Licht „ausgehen; ſah innere Bewegtheit und Wechſel
der Geſichtsfarbe; konnte auch innere Stimmen hören, ſah Geſichter
ſich verändern und Siegel und Verſchwiegenheit auf die Lippen heften,
und viele ſchöne Dinge mehr. Alles grotesk illuſtriert durch Künſtler
des Soloperſonals bis zur Abſchlußzeile: „Fortſetzung folgt”. — Von
den mitwirkenden Künſtlern konnten wir — unverbindlich — erkennen
die Herren Keßler Ney, Krumb, Schettler, Finck,
Geb=
hardt und Käthe Gothe.
Dem Roman folgte Politik. Thema: Thronwechſel in
Afghani=
ſtan. Aman Ullah kündigt ſelbſt ſein Erſcheinen an und erzählt dann,
köſtlich illuſtriert, ſeine Reformationsbeſtrebungen. Es war ein toller
Wirbel wechſelnder Bilder und Szenen. Als König Aman Ullah
er=
kannte man Komregg. Vom Gefolge in phantaſtiſchen Koſtümen:
Arnold II, Müller, Rühl, die Damen Stoſch, Walter,
Landwehr, Kapper, Kienzle, M. Reiß, Korſchan, Kern,
Tenger. Die Begleitmuſik und der Geſang war der „Aida”
ent=
nommen: Herr Bohne dirigierte.
Die Sparte Kunſt und Wiſſenſchaft wurde durch Richard
Jürgas verkörpert, der mit herzlichem Beifall begrüßt wurde und
als Verwandlungskünſtler auftrat. Er erſchien als Franz Joſef
Ra=
bindranath Tagore, Bienchen Bimmbernell, Viktor Emanuel und —
täuſchend ähnlich — als Generalintendant Profeſſor Karl Ebert! —
Dann kam das Theater, verkörpert durch einen humoriſtiſchen
Einblick in eine Theateragentur, Herr Baumeiſter ließ auftreten und
Probe=Singen bzw. =Sprechen: Anna Jacobs als Jugendlich=Naive,
Hugo Keßler als jugendlicher Held, Paula Kapper als köſtliche
Anfängerin und als Clon der Serie die unverwüſtliche Käthe Gothe
als Hochdramatiſche (Walküre). Im Anſchluß daran trat das bewährte
Geſangsquartett Komregg, Deharde, Vogt, Kuhn als
Re=
vellers=Jazzband auf. —
Als letzte Sparte wurde der Sport redigiert. Hierzu hatte ſich
dem Redakteur des Nachtblattes die Tanzgruppe zur Verfügung
geſtellt. Es gab hübſche charakteriſtiſche Tanzbilder, den Florettkampf
(Helene Mayer ſticht alle ab), Schlittſchuhlauf (in ganz entzückenden
Koſtümen), Tennis (Suzanne Lenglen) und in der wirkſamen Schluß=
Enſemblenummer ein hübſches Ballſpiel zeigten, an dem das Publikum
ſchließlich ſelbſt aktiv teilnahm. (Es wurde mit großen Luftballons
geſpielt.)
Damit war das Darmſtädter Nachtblatt gedruckt und die Feſtbeſucher
wurden liebenswürdig aufgefordert, am Einſtampfen der Maßulatur
mit=
zuhelfen — das wurde im Rahmen des fröhlichen Feſttreibens ergiebig
getan. — An künſtleriſchen Darbietungen gab es noch von Mitternacht
— Vereinigung ehem. 97er bittet ihre Mitglieder, an der auf
An=
regung des Deutſchen Reichskriegerbundes „Kyffhäuſer” am Sonntag,
17. Februar, abends 7.30 Uhr, in der Turnhalle am Woogsplatz von
dem Vereinigten Krieger=, Militär= und Regiments=Verein
veranſtal=
teten Kundgebung gegen die Kriegsſchuldlüge geſchloſſen mit Familie
und Gleichgeſinnten teilzunehmen. Eintritt frei. Im Anſchluß hieran
findet ein Konzert unter Leitung von Obermuſikmeiſter Rühlemann
ſtatt.
— Volkshochſchule. Die Vorleſung von Dipl.=Ing. Scriba über
Elektrizitär findet in dieſer Woche nicht am Dienstag, ſondern
m Donnerstag, den 14. Februar, 20.15 Uhr, ſtatt.
— Bund Saarverein, Ortsgruppe Darmſtadt e. V. Die Saar war
deutſch, iſt deutſch und wird deutſch bleiben! Die
Hauptverſamm=
lung der Ortsgruppe Darmſtadt des Bundes der Saarvereine findet
am Donnerstag, den 14. Februar, abends 8 Uhr, im Vereinslokal Sitte
(Karlſtraße), Gelber Saal, ſtatt. Die Tagesordnung bietet mancherlei
Intereſſantes. Es darf erwartet werden, daß ſich die Mitglieder der
Ortsgruppe in großer Zahl zu der Hauptverſammlung einfinden. Wer
ſich nicht an den regelmäßigen monatlichen Zuſammenkünften
betei=
ligt, ſollte wenigſtens der Hauptverſammlung beiwohnen, um ſich hier
durch den Jahresbericht und die nachfolgenden Verhandlungen übe
den Stand der Vereinsangelegenheiten unterrichten zu laſſen.
— Gartenbauverein Darmſtadt e. V. Der Gartenbauverein, der
in letzter Zeit erfreulich viel neuen Zuwachs zu verzeichnen hat, hält
am Donnerstag, 14. Februar, ſeine Generalverſammlung ab.
Nach Erledigung des geſchäftlichen Teils, der immer rafch ſich
ab=
wickelt, wird der hieſige Schriftſteller Nikolaus Schwarzkopf
aus ſeinen Büchern vorleſen. Für viele unſerer Mitglieder wird das
eine angenehme Ueberraſchung ſein, zumal die Bücher Schwarzkopfs
unentwegt und unbeeinflußt von modiſchen Strömungen ſich mit den
Dingen der Natur beſchäftigen und auch den Menſchen gern löſen aus
der Gebundenheit der ſtädtiſchen Steinwüſte. Das macht gerade den
Erfolg dieſes Dichters aus, daß man bei ihm zurückgeführt wird aus
den Miſeren des Tages, und Wilhelm Schäfer nennt ihn geradezu „ein
unausrottbares Unkraut der deutſchen Volksſeele, wie Kornblume,
Ehrenpreis und Vergißmeinnicht Unkräuter im Weizenfeld ſind”. (
Bü=
cherwurm, Dezember 1928). Wir bitten um zahlreiches Erſcheinen.
— Faſtnacht=Dienstag=Feſtvorſtellung im Orpheum. Im närriſchen
Hoftheater Orheum findet heute auf allerhöchſtnärriſchen Befehl die
zweite Faſchings=Feſtvorſtellung ſtatt, und zwar mit der gleichen Fülle
der Ereigniſſe und Darbietungen wie am geſtrigen Roſenmontag. Prinz
Karneval, Dagoberr XXI. von Heſſen und am Woog, iſt auch bei der
heutigen Feſtvorſtellung perſönlich anweſend. Das närriſche
Hof=
marſchallamt bittet alle Beſucher, Orden und Ehrenzeichen anzulegen.
Masken haben Zutritt. Die Eintrittspreiſe ſind nicht erhöht. Karten
im Verkehrsbureau und bei Hugo de Waal, Rheinſtraße 14. (Beachte
die heutige Anzeige im Inſeratenteil d. Bl.)
an im oberen Seitenſaal Bunte Bühne, in der unter Hans
Neys humorvoller Anſagekunſt noch viele Damen und Herren des
Soloperſonals aufopfernd, aber in beſter Laune, wirkten. — Im übrigen
F *
war Faſchingsſtimmung
Prinz Karneval im Orpheum.
* Am geſtrigen Roſenmontag ergoß ſich ein großer Strom Närrinnen
und Narren in das feſtlich geſchmückte und beleuchtete prinzliche
Hof=
theater Orpheum, um der ſeit Jahren ſo beliebten glanzvollen
Feſtvor=
ſtellung beizuwohnen. An der Spitze des närriſchen Miniſteriums
er=
ſchien punkt 8.11 Uhr Se. närriſche Hoheit Prinz Dagobert Xl. von
Heſſen und vom Woog. Nach einer humoriſtiſchen Anſprache des
när=
riſchen Hausminiſters Baron von Miezendorf begab ſich Seine
Tol=
lität nebſt Gefolge in die große, überreich geſchmückte Mittelloge. Prinz
Karneval war ſehr feſch, ſehr vornehm, aber auch ſehr kritiſch, und
ſicher wird er es in den Fingerſpitzen geſpürt haben, daß ein Vers
aus dem ernſten Liede des guten Kameraden nicht ausgerechnet in
eine Büttenrede ſeines Kammerherrn paßte; Prinz Karneval wiu mit
ſeinem närriſchen Miniſterium nur Lachen, Freude und Humor! So
folgte er denn auch mit ſeinem närriſchen Volk mit Intereſſe den
glanz=
vollen Darbietungen des närriſchen Hoftheaters. Die Parade=
Feſtvor=
ſtellung, zu deſſen einzelnen Glanznummern zunächſt der närriſche
Hausminiſter die „Conference” übernommen hatte, brachte Schlager auf
Schlager, und Dank der Huld Sr. Tollität regnete es für die
Schau=
ſpieler und Künſtler nur ſo Orden. Das närriſche Volk kam aus dem
Staunen ob der hervorragenden Darbietungen nicht mehr heraus, und
Stimmungskanonen wie der gemütliche Sachſe, der jeden Abend im
Orpheum Stürme der Heiterkeit hervorzuzaubern weiß, ſorgten dafür,
daß bald fröhlichſte, echt karnevaliſtiſche Ausgelaſſenheit herrſchte. Die
25 farbenprächtigen Revuebilder, die eingeſtreuten reizvollen Balletts,
unterſtrichen von dem ausgezeichneten Revue=Orcheſter, verſchafften
dem p. t. närriſchen Publikum einige glänzende Faſtnachtsſtunden. Als
das humoriſtiſche Maſſenkonzert im ganzen Hauſe einſetzte, gab es kein
Halten mehr, und in überſchäumender Tollheit beteiligte ſich jeder
Be=
ſucher ausgiebig mit ſeinem Inſtrument an dieſer originellen
muſika=
liſchen Veranſtaltung. Bei der Menge des Dargebotenen auf
Einzel=
heiten einzugehen, iſt kaum möglich; in raſendem Tempo jagte eine
Glanznummer die andere. Es war ein karnevaliſtiſcher Rauſch, wie
es einem närriſchen Hoftheater ziemt. Jeder Beſucher wau „angedreht”,
und keiner wollte glauben, daß die Mitternachtsſtunde ſchon geſchlagen
hatte, als das brillante große Parade=Schlußbild gezeigt wurde.
Wie wir hören, ſoll heute abend eine Wiederholung derſelben
glanz=
vollen Veranftaltung ſtattfinden, in der ſich nicht nur Se. Tollität,
ſondern auch das närriſche Publikum köſtlich amüſiert hat.
Der Roſenmontag in der Traube
hatte ſeine traditionelle Anziehungskraft aufs neue bewieſen.
Viele, die nicht in Fe=de=ko waren, waren hier, und keiner wohl
hatte es zu bereuen. Die Parterre=Räume waren dicht beſetzt,
vielfach noch „beſtanden”, um es ganz ehrlich zu ſagen aber traf
weder das eine noch das andere zu. Es war ein ſtändiges Auf=
und Abgewoge bunteſten, farbenfroheſten und köſtlicher Laune
er=
füllten Bildes harmoniſcher Laune im Faſchingstreiben, das
nir=
gends ſchönere Blüten treibt als in den ſchönen und ſo anregend
dekorierten Räumen der Traube. Wundervolle Koſtüme ſah man,
faſt keine Masken. — Bürgermeiſter Buxbaum genoß
ſtillver=
gnügt das bunte Bild im Rahmen ſeiner Schöpfung, und auch
ſonſt war — wie immer — das gute Darmſtadt reichlich vertreten.
Und alles amüſierte ſich. Es war für viele ſchöne und harmloſe
Ueberraſchungen und Sondervergnügungen geſorgt. Es gab
Bal=
lon= und Preistänze, Roulettetänze und vieles andere, alles zu
den von ſprudelndem Rhythmus getragenen Klängen einer
uner=
müdlichen Akademiker=Kapelle, die ausgezeichnete Jazzmuſik bot.
Ueber allem aber ſchwebte eine gute Laune und fröhliche
Faſchings=
freude, die heute, am letzten Tage, ſicher ihre Fortſetzung
fin=
den wird.
Ein Kindermaskenfeſt im Schloß-Café.
* Das Schloß=Kaffee iſt wie alljährlich glanzvoll und reich geſchmückt.
Seine Veranſtaltungen locken Hunderte von karnevalsfreudigen
Be=
ſuchern, und ſo iſt es auch kein Wunder, daß der große Kinder=
Maskenball geſtern nachmittag die Kleinen und Kleinſten
zahl=
reich vereinte. Bald herrſchte luſtigſtes, ausgelaſſenſtes Kindertreiben.
In den entzückendſten Koſtümchen wurde bei den Klängen der
Haus=
kapelle eifrig getanzt, und Ueberraſchungen mancherlei Art trugen
dazu bei, die Freude der Kinder mehr und mehr zu ſteigern. Ganz
allerliebſt waren einige von Frl. Aenne Reiß vom Heſſiſchen
Lan=
destheater einſtudierte Kinder=Tanzeinlagen, die beſonders von den
Erwachſenen ſehr bewundert wurden. Gelegentlich einer luſtigen
Kin=
derpolonäſe wurde den Kleinen beſondere Freude bereitet durch
aller=
hand kleine Geſchenke: Schokolade, Fähnchen uſw. Bis zur letzten
Minute wurden die köſtlichen Stunden ausgenützt, und als gegen halb
7 Uhr abends die Muttis und Tantens zum Aufbruch mahnten, da fiel
es gar manchem kleinen Herzchen ſchwer, von dem ſchönen Kinder=
Maskenfeſt Abſchied zu nehme
Achlung auf kleine
im Straßenverkehr.
(Nachdruck verboten.)
1s. Auf der Fahrt von Hanau nach Frankfurt a. M. überfuhr der
Kraftwagenführer Karl Stock am 3. März 1928 beim Durchfahren der
Bismarckſtraße in Offenbach die etwa drei Jahre alte Ottilie H. Das
Auto fuhr ganz langſam, weil St. eben angefahren war und an und für
ſich wegen eines vor ihm auf der Fahrbahn befindlichen alten Mannes,
der ſich ſehr verkehrsunſicher zeigte, wieder anhalten wollte. Da St.
ſeine ganze Aufmerkſamkeit nach vorn konzentrierte, entging ihm die
kleine H., die aus einem Schokoladengeſchäft kam, und aus der
Bonbon=
tüte naſchend, ohne auf= bzw. ſich umzuſehen, die Straße überqueren
wollte. Sie lief ungefähr am Trittbrett direkt in den langſam fahrenden
Wagen und wurde vom Hinterrad erfaßt und überfahren. Erſt durch das
Hochheben des Wagens wurde St. auf den bedauerlichen Unglücksfall
aufmerkſam; er brachte ſeinen Wagen auf nur 1 Meter zum Stehen und
fuhr das Kind ſofort ins Krankenhaus, wo es ſtarb. Schöffen= und
Landgericht Darmſtadt ſprachen Stock von der Anklage der
fahr=
läſſigen Tötung frei. Unter Verwerfung der von der Staatsanwaltſchaft
beim Reichsgericht eingelegtem Reviſion hat der erſte Strafſenat des
Reichsgerichts ſetzt das freiſprechende Urteil beſtätigt. Aus den
reichs=
gerichtlichen Entſcheidungsgründen iſt für die Autowelt folgendes von
beſonderer Bedeutung: Der Freiſpruch wird durch die Feſtſtellung
ge=
tragen, daß das Kind nicht vor dem Kraftwagem die Straße überqueren
wollte, ſondern erſt in deſſen Gefahrenbereich gebommen iſt, nachdem
der Angeklagte mit ſeinem Wagen den Weg des
Kin=
des bereits überſchritten hatte. Dafür ſpricht eindeutig,
daß das Kind etwa in der Nähe des Trittbrettes in das Auto
hinein=
gelaufen und erſt vom Hinterrad erfaßt worden iſt. War der Angeklagte
ſomit zum Teil ſchon vorbeigefahren, ſo lag darin kein Verſchulden, daß
er das Kind, das völlig achtlos ſeinen Weg verfolgte, nicht mehr bemerkte,
„Reichsgerichtsbriefe‟. (1 D 1300/28. — 5. Februar 1929.)
Aus den Parkeien.
— Frauengruppe der Deutſchen Volkspartei. Wir
erinnern unſere Mitglieder an unſer geſelliges Zuſammenſein am
Mitt=
woch, den 13. Februar, abends 8 Uhr, im Gelben Saal bei Sitte.
Pau=
teifreundinnen haben ſich liebenswürdigerweiſe bereitgefunden, durch
literariſche und künſtleriſche Darbietungen die Anweſenden zu erfreuen,
darum wird um zahlreichen Beſuch gebeten.
Ein Gekecdltes. OD Aif Kectleniſch ie Kacke
Ein Secin Geste dete eteteterche
Si tbunckicte, Reues, Getst, Kädhle, Fiche, Doif. Hume=
Eenid eitente Sdteniet, En Sbeltsf edhopbeichen Soch
Seite 6
Dienstag, den 12. Februar 1929
N
Winkernok unſerer Mitgeſchöpfe, der Tiere.
Wir möchten wiederholt ebenſo herzlich wie dringend und
nach=
haltig die Bitte an alle Tierfreunde, an alle mitfühlenden und
mit=
leidigen Menſchen in Stadt und Land richten, ſich doch der
außer=
ordentlich großen Not, die alle freilebenden Tiere infolge der ſo lang
andauernden großen Kälte und des hohen Schnees betroffen hat,
warmherzig anzunehmen. Wer mitfühlt, leidet mit, wenn er an das
Elend und die Tragödien denkt, die ſich draußen zur Zeit abſpielen.
Nicht ſo groß iſt die Not der Tiere in Stadt und Dorf, denn ſie finden
ſchon ſo viel, um ihr Leben in dieſer ſchweren Zeit notdürftig zu friſten.
Außerdem werden ihnen von mitleidigen Händen — und das muß
dank=
bar anerkannt werden — allüberall Gaben gereicht. Aber wie ſteht’s
mir dem Wild und den ſonſtigen Tieren in Feld und Wald? Wie
vie=
len von ihnen, Rehen, Haſen, Faſanen, Rebhüihnern, Eichhörnchen, den
kleineren Vögeln, iſt ein langſamer, qualvoller Hungertod beſchieden
oder werden, da ſie entkräftet ſind, eine Beute ihrer Feinde, nicht
zu=
letzt des herzloſen Menſchen. Man denke nur an Fallen= und
Schlin=
genſteller und an alle anderen mit niedriger, erbärmlicher Geſinnung.
Denn gibt es etwas Gemeineres und Erbärmlicheres, als einem Tiere,
das ſich in ſeiner Not vertrauensvoll dem Menſchen nähert, nicht zu
helfen oder ihm gar einen qualvollen Tod zu bereiten? Da iſt es hohe
und edle Aufgabe und Pflicht jedes Weidmannes, Jagdbeſitzers und
Jagdaufſeheus, ſeinem ihm anvertrauten Wild in ſeiner harten Notzeit
beizuſtehen, ſo gut wie der Landmann die ihm unterſtellten Haustiere
vor Froſt, Kälte und Hunger zu ſchützen hat. Auch der Bauersmann
ſoll hier nicht untätig beiſeite ſtehen, denn auch er kann lindernd
mit=
helfen. Die geringſte Mitarbeit, die er hier leiſten kann, wäre wohl
die, daß er friſchen Dünger hinausfährt, denn in ihm finden Raben,
Krähen, Goldammern, Haubenlerchen, vielleicht auch Rebhühner und
Faſanen immer noch Nahrungsſtoffe, unverdaute Körner uſw., welche
ihnen wenigſtens den allerärgſten Hunger ſtillen und ſie am Leben
erhalten.
Wir denken weiter an die Schäfchen auf der Winterweide und an
ihren treuen Hüter und Wächter, den Hund. Auch ihnen ergeht es
ſchlimm, wenn nicht ſeitens des Schäfers oder des Beſitzers die nötige
Umſicht und Einſicht waltet, die für ihre Nöte warme Herzen und
offene Hände haben.
Wir gedenken ferner des ſchon oft erwähnten Kettenhundes und
ſeines traurigen Loſes und bitten für ihn: O Menſch, habe endlich
ſoviel Herz und erbarme dich ſeiner Leiden! Gönne ihm ein warmes
Plätzchen in deinem Stall oder Scheune, laß ihn nicht frieren und
hungern und gib ihm für einige Stunden die köſtliche Freiheit!
Eigent=
lich ſollte das Wort „Kettenhund” ganz verſchwinden!
Wir denken noch an ſo vieles Leid „der geängſteten und ſeufzenden
Kreatur”, — nicht zuletzt an das der Allerärmſten der Armen, der
Schlachttiere, an ihren langen, tagelang dauernden Transport in dieſer
furchtbaren Winterzeit; ein Leidensweg im wahren Sinne des
Wor=
tes! Du Handelsmann, du Metzger, du Geſetzgeber, habt ihr denn gar
kein mitfühlendes Herz, daß ihr dieſe Leiden auf ein Minimum
be=
ſchränkt; daß ſcharf gefaßte, zweckentſprechende Geſetze die
unverbeſſer=
lichen Rohlinge ihrer verdienten Strafe zuführen! Alle Tiere, ohne
Ausnahme, die leiden und in Nor ſind, haben Anſpruch auf unſeren
Schutz und unſere Hilfe.
So wäre es auch eine dankenswerte Aufgabe, durch aufklärende
und belehrende Werbeblätter ſeitens der verantwortlichen Stellen die
Schuljugend und dadurch die Eltern zu ermahnen, der Tiere, Haus=
und Wild=Tiere, in dieſer ſchweren Zeit nicht zu vergeſſen. Fr. Fr.
Bezirksſchöffengericht.
). In Nr. 25 der kritiſchen Wochenſchrift für Heſſen war ein „Die
Heag” überſchriebener Artikel enthalten, der die Tarifpolitik des
Un=
ternehmens aus Anlaß der Bilanzvorlage an die Generalverſammlung
einer Erörterung unterzog, von einem Nepp des wehrloſen Publikums
ſprach und ausführte, daß die Hauptverbindung zwiſchen Bahnhof und
Stadt zu einer gemeinen Erpreſſung ausgenutzt werde. Erſchienen ſind
als Nebenkläger und Zeugen der Oberbürgermeiſter und die Direktoren
der Heag. Der Staatsanwalt betont, der Strafantrag ſei nicht von der
Heag geſtellt, ſondern von ſeiten des Vorſtandes und des
Aufſichts=
rates. Strafantrag ſei zuläſſig. Durch den Artikel der Wochenſchrift
ſeien dieſe Perſonen beleidigt. Dem Schriftſteller ſtehe wohl das Recht
der Kritik, auch in Form der Satire, zu. Die Satire übertreibe einen
Sachverhalt. Beantragt wird eine Geldſtrafe von 200 Mark und
Publi=
kationsbefugnis, auch Einziehung nach § 41 StGB. Der Vertreter der
Nebenkläger führt aus, die Art, wie die Zeitſchrift aufgezogen werde,
wirke vergiftend. In der Höhe der Strafe müſſe deshalb zum Ausdruck
gebracht werden, daß dieſe Kritik beanſtandet werde. Die vom
Staats=
anwalt beantragte Strafe möge angemeſſen erhöht werden. Das Urteil
erkennt wegen Beleidigung der beiden Vorſtandsmitglieder der Heag
auf 50 Mark Geldſtrafe, Publkikationsbefugnis wurde ihnen in der
Zeitſchrift zuerkannt. Eine Beleidigung des Vorſitzenden des
Aufſichts=
rats wurde nicht für vorliegend erachtet und deshalb dem Nebenkläger
die Koſten dieſer Nebenklage auferlegt.
— Warnung vor einem Betrüger! In der letzten Zeit iſt in
ver=
ſchiedenen Städten des Rheinlandes ein Betrüger aufgetreten, der ſich
als Major und Angehöriger des früheren Großen Generalſtabs
aus=
gab. Er will ohne Penſion aus dem Heeresdienſt entlaſſen worden
ſein. Mit Vorliebe ſucht er evangeliſche Geiſtliche auf, denen er ſeine
Nor unter Vorlage gefälſchter Empfehlungsſchreiben ſchildert. Er
er=
bat ſich Beſchäftigung zum Verdienen der Reiſekoſten. In Fällen, in
denen er Beſchäftigung erhielt, ließ er ſich ſofort einen Vorſchuß geben,
um dann ſchleunigſt zu verſchwinden. Der Betrüger iſt zirka 40 Jahre
alt, 1,72 Meter groß, kräftig, geſtutzter Schnurrbart, hat dunkle Haare.
Sachdienliche Mitteilungen nimmt das Betrugskommiſſariat des
Frank=
furter Polizeipräſidiums entgegen.
— Die Städtiſche Berufsfeuerwehr wurde im Monat Januar
27mal alarmiert, und zwar zu 7 Kleinfeuern, 7 Schornſteinbränden,
zweimal zum Heben von Großtieren, 1 Automobilunfall, 4
Waſſerrohr=
brüchen und 6 ſonſtigen Hilfeleiſtungen. — Der Sanitätsdienſt
erſtreckte ſich auf 146 Transporte. Die hierbei zurückgelegte Fahctſtrecke
betrug 1327 Kilometer. Auf der Wache, Kirchſtraße 13 (Fernſprecher
Nr. 600 und 3500) wurde in acht Fällen erſte Hilfe geleiſtet.
— Seltenes Naturkunſtwerk. Am Ausfluß der
Lindenbergs=
quelle hinter Walthers=Teich hat ſich eine prächtige Eisflaſche
gebildet, deren Beſichtigung von einem Naturfreund emfohlen wird.
— Eisbahn hinter dem Woog. Heute nachmittag 3 Uhr
Kon=
zert. Masken haben Zutritt. (Siehe Anz.)
Lokale Veranſtaltungen.
Die hierunter erfcheinenden Rotigen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anseigen zu beirachten.
in keinem Faſſe irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— D. O. Kommende Darmſtadt. Der Jugendbund des
Bundes „Königin Luiſe” hat zu ſeinem Unterhaltungsabend am 16. 2.
um 20 Uhr eingeladen.
Tageskalender für Dienstag, den 12. Februar 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19 Uhr, Ende
22.15 Uhr, 4 13: „Die Fledermaus”. — Kleines Haus, Anfang 19 Uhr,
Ende 21,45 Uhr, Zuſatzmiete III: „Die tote Tante‟. — Orpheum,
abends 20 Uhr: „Die große Parade‟ — Konzerte: Schloß=
Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Kaffee Ernſt Ludwig,
Reichs=
hof, Kaffee Oper, Rat keller, Hotel zur Poſt, Rheingauer Weinſtube
Barths Weinſtube, Reſtaurant Sitte, Reſtaurant Bender, Alte Poſt,
Spaniſche Bodega, Weinhaus Maxim, Stadt Malaga, Oberwaldhaus,
Perkeo, Taunusburg, Hanſa=Hotel, Frankfurter Hof, Hotel Prinz
Heinrich, Meenzer Müller, Odeon Neckartor, Waldſchlößchen, Zum
deutſchen Hof, Rummelbräu. — Städt. Saalbau, 19,11 Uhr:
Schlußfeier der Narrhalla. — Woogsturnhalle, 20,11 Uhr:
Faſchingsrummel der Turngemeinde. — Hotel zur Traube;
Karneval=Redoute. — Kinovorſtellungen: Union=Theater
Helia.
Aus Heſſen.
Starkenburg.
An. Arheilgen, 11. Febr. Die Hausſammlung für den
Hilfs=
verein für die Geiſteskranken in Heſſen ergab hier die anſehnliche
Summe von 473,05 Mark. — Der hieſige Jünglingsverein
feiert im Laufe dieſes Jahres, und zwar am 1. und 2. Juni, das Feſt
ſeines 2jährigen Beſtehens. Vorausſichtlich wird damit das
Provin=
zialtreffen des Heſſenbundes verbunden ſein. — Bezüglich des
vormit=
tags ſpäten Zuſtellens der Poſt und des einmalig
täglichen Poſtganges nach Kranichſtein herrſcht allenthalbem große
Un=
zufriedenheit. Energiſche Schritte zur Abſtellung dieſer mißlichen
Zu=
ſtände ſind von hieſiger Seite in Angriff genommen. Hoffentlich bedarf
es keiner weiteren Schritte in dieſer Angelegenheit.
J. Griesheim, 11. Febr. Mittwoch, 13. Februar, Freitag, 15.
Fe=
braur, und Samstag, 16. Februar, jedesmal von 12 bis 5 Uhr
nachmit=
tags, finden auf dem Truppenübungsplatz Scharfſchießübungen ſtatt. —
Aufnahmeder Kinderindie Volksſchule. Die zu Beginn
des neuen Schuljahres aufzunehmenden Kinder ſind am Mittwoch, den
13. Februar, in der Friedrich=Ebert=Schule vorzuſtellen, und zwar die
vom 1. Oktober 1922 bis 1. Mai 1923 geborenen Kinder von 1,30 bis
2,30 Uhr, die übrigen von 2.30 bis 3,30 Uhr. Aufgenommen werden
Kinder, die bis zum 1. Mai 1929 das 6. Lebensjahr vollendet haben. Auf
Wunſch der Eltern oder deren Stellvertreter dürfen ſolche leiblich und
geiſtig nicht unreiſe Kinder aufgenommen werden, die bis zum 30.
September d. J. das 6. Lebensjahr vollenden Impfſcheine ſind
mit=
zubringen, ebenſo die Geburtsſcheine der auswärts geborenen Kinder,
F Eberſtadt, 11. Febr. Karneval. Am Samstag war
Hoch=
betrieb. Prinz Karneval rief, und alle, alle kamen! Schon am
Nach=
mittag führte er auf dem Kindermaskenfeſt des Tumvereins
1876 (e. V.) ſein närriſches Zepter, als wollte er ſagen, daß nun keine
Zeit mehr zu verlieren ſei. Wie tummelten ſich die Kleinen, über 300
an der Zahl, im Veiſein von Mutti und ſonſtigen Angehövigen im
Reiche des frohen Prinzen nach Herzensluſt! Dieſer erſte Verſuch des
Turnvereins iſt vollauf gelungen. Die Phantaſie verwirklichte hier eine
Märchenwelt von einer Farbenpracht, wie man ſie reichhalviger ſich nicht
denken und wie ſie uns nur im Faſching entgegenleuchten kann. Es hat
ſicherlich viel Mühe gekoſtet, die hier vertretenen Geſtalten zu ſchaffen,
wie oft wird über das „Wie” und „Was” geſprochen und verhandelt
worden ſein, ehe ſich groß und klein „einig” waven. Und nun war
der Tag da, aber, ach, wie ſchnell ſchlvanden die paar Stunden toller
Freude, von der unſere Kleinen dann in der Nacht zum Sonntag
träum=
ten. Füir ſie bleibt der Samstag ein Erlebnis. — Abends kamen dann
auch die Großen” zu ihrem Recht. Schon ſehr früh ſah man einzelne
phantaſtiſche Geſtalten, ſpäter ganze Trupps origineller Masken durch
die Straßen wimmeln, und ſo gings die ganze Naht hindurch, bis es helt
ſrurde. — Der Turnverein 1876 (e. V.) hatte einen
wohlgelun=
genen Maskenball ſm Schwanenſaale veranſtaltet, der in ſeiner
feenhaften Dekorierung und Beleuchtung einen ſolennen Rahmen
ſchuf, ſo recht geeignet für einen fröhlichen, echten Maskenball. — Der
Geſangverein „Frohſinn” hatte die Pforten für einen
Masken=
ball zum Saale „Zum Bergſträßer Hof” geöffnet, der ebenfalls
phantaſtiſch ausgeſchmückt war und behagliche Faſchingswärme
aus=
ſtrahlte. Hüben wie drüben herrſchte ſehr bald, beſonders, da noch
allerlei Ueberraſchungen geboten wurden, luſtigſte Karnevalsſtimmung,
die lodernd von dem einen auf dem anderen Beſucher überſprang. Nach
der Prämiierung der ſchönſten und originellſten Herren= und
Damen=
nasken tanzte und vergnügte man ſich, bis gegem morgem die Parole
„Nach Hquſe” befolgt wurde. Aber viele ganz unentwegte
Karnevals=
fünger zogen es doch noch vor, mehr oder weniger ausgiebige
Nach=
feiern in anderem Lokalen, ſo vor allem in den verſchiedenen Kaffees,
zu veranſtalten und die ſchön verlebten Stunden des Maskenballs zu
beſpvechen.
Verſtopfung iſt eine Qual rvsst
und ſchädlich für den Organismus. Nehmen Sie vor dem Schlafengehen
2 Herbex=Kerne! Von der prompten Wirkung der Herbex=Kerne, die
Sie in Apotheken erhalten können (60 und 30 Gramm), werden Sie ſich
ſchnell überzeugt haben. Beſtandteile ſind auf der Packung angegeben.
— Nieder=Ramſtabt, 11. Febr. Nieder=Ramſtadt hat von heute ab
ſeine Elektriſche. Probsweiſe verkehrte der ganz im geheimem erbaute
Wagen Nr. 1 am Samstag abend 19,11 Uhr zum erſten Male. Die
nichtoffizielle feierliche Fahrt, an der auf beſondere Einbadung hieſige
Prominente Perſönlickkeiten teilnahmen, vollzog ſich bei regſtem
Juter=
eſſe der Geſamteinwohnerſchaft zu aller Zufriedenheit. Der Wagen,
eine Spitzenleiſtung auf verkehrstechniſchem Gebiete, originell und
kon=
kurrenzlos in ſeiner Art, ſieht äußerlich den Wagem der Darmſtädter
Elektriſchen däuſchend ähnlich und iſt mit vielen bisher nicht gekannten
Neuerungen und Bequemlichkeitem ausgeſtattet. Er bewegt ſich fedoch
ohne Führer und Motor, geleitet und gelenkt, von geheimnisvollen
elektriſchem Wellem. Später ſoll der Perſonenverkehr Böllenfalltor—
Nie=
der=Ramſtadt damit bewältigt werden, nachdem auf dem Bismarckturm,
der zu dieſem Zweck wie geſchaffem, eine Wellenſendeſtation mit
gerin=
gen Mitteln eingerichtet iſt. Die Halteſtellen, jedem Rechnung tragend,
find überall durch Plakate kenntlich gemacht. Sollte ihre Zahl nicht
ge=
nügen, ſo bittet man, ſich vertrauensvoll an den Obernarr des
Elfer=
rats des Turnvereins wenden zu wollen, der jede Eingabe wohlwollend
prüfen und allem Verkehrsbedürfniſſen Rechmung tragen wird. Heute
Dienstag, 18,11 Uhr, erfolgt die feierliche öffentliche Verkehrsübergabe.
Bz. Reinheim, 11. Febr. Gemeinderatsſitzung. Dem
Phi=
lipp Metzler 3. wird die Anbringung einer Treppenſtufe außerhalb der
Baufluchtlinie bei ſeinem Wohnhaas in der Gartenſtraße genehmigt.
Der Gemeinderat erteilt ſeine Zuſtimmung zu einer erweiterten
Polizei=
verordnung über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen in den Ortsſtraßen
von Reinheim. Dem Gendarmeriemeiſter Schlett wird ein
Bauſpar=
konto der Gemeinde bei der Bezirksſparkaſſe Reinheim abgegeben. Die
Gemeinde will ſich zum Schutze ihrer Obſtbäume an der
Schädlingsbe=
kämpfung ſeitens des Obſtbauvereins Reinheim—Ueberau beteiligen. Das
Geſuch des Auguſt Bosk um Anbringung einer Antenne am Schulhaus
wird vertagt. Der Putzfrau Lutz wird ihre Vergütung als ſolche
er=
höht. Den bedürftigen Kindern, welche zur Konfirmation und heiligen
Kommunion gehen, wird eine Beihilfe von je 18 Mark bewilligt.
— Eppertshaufen. 11. Febr. Der Geſangverein „Liederkranz”
Eppertshauſen, Kreis Dieburg, feiert am 29., 30. Juni und 1. Juli
1929 ſein 50jähriges Beſtehen. Anläßlich dicſſer Feier findet ein großer
nationaler Wettſtreit ſtatt. Delegiertentag am Sonntag, dem 17.
Fe=
bruar, nachmittags 2 Uhr, im Lokal der Brauerei Braunwarth.
Eppertshauſen liegt an der Bahnſtrecke Offenbach—Reinheim bzw.
Frankfurt—Reinheim.
Le. Groß=Umſtadt, 11. Febr. Odenwaldklub. Die Ortsgruppe
Groß=Umſtadt erfreut ſich eines ſteten Zuwachſes an Mitgliedern. Für
das Wanderjahr 1929 hat ſie folgendem Plan aufgeſtellt: Außer den
bereits ſtattgefundenen Wanderungen im Januar und Februar, von
denen die eine 1 und die zweite 2 Punkte zählt, finden noch 11
Aus=
flüge ſtatt. Die Märzwanderung erfolgt am 10. des Monats. Sie führt
über Mümling=Grumbach-Forſtel—Gumpersberg—Wallbach—Brensbach
—Groß=Umſtadt (Wanderzeit 6 Stunden und 3 Punkte). Am 7. April
führt der Weg über Laufach—Engländer—Heigenbrücken (4 Stunden
3 Punkte). Auf der Wanderung am 5. Mai werden die Orte
Michel=
ſtadt—Moſſau—Reichelsheim—Reichenberg berührt. Es iſt eine
Stern=
wanderung, die 5 Marſchſtunden erfordert und 3 Punkte zählt. Am
2. Juni nimmt die Ortsgruppe teil an der Hauptverſammlung des
Ge=
ſamt=Odenwaldklubs in Buchen (3 Punkte). Eine zweitägige Tour führt
von Hetzbach-Beerfelden — Rothenberg — Hirſchhorn — Zwingenberg—
Wolfsſchlucht—Waldkatzenbach nach Eberbach (7 Stunden Wanderzeit,
5 Punkte). Am 25. Auguſt werden die Orte König—Hängmantel—
Brei=
tenbrunn—Neuſtadt kerührt (6 Stunden 3 Punkte). Die Wanderung
am 8. September führt von Erbach über Bullau-Krähberg nach
Beer=
felden (4 Stunden, 3 Punkte). Am 20. Oktober werden die Orte Höchſt,
Rimhorn, Hainhaus und König berührt (5 Stunden, 3 Punkte). Die
Novemberwanderung findet am 17. des Monats ſtatt und führt über den
Zipfen. Am 8. Dezember: Nauwald—Rondell—Höchſt. Am 17. März
findet eine außerplanmäßige Wanderung nach der Gambseiche im Forſt
ſtatt, woſelbſt man ſich mit der Ortsgruppe Dieburg trifft.
Zum Konflikk in der Michelſtädter Stagt
Von der Bürgermeiſterei Michelſtadt erhielte.
gere Zuſchrift, mit dem Erſuchen, dieſe als A
Grund des Preßgeſetzes aufzunehmen. Da
Inha=
der Berichtigung aber in keiner Weiſe den Bei
Preßgeſetzes entſprechen, ſehen wir von der
Wie=
richtigung, die im weſentlichen eine Polemik geg.
nungskammer iſt, ab.
Wie uns die Oberrechnungskammer mitteilt,
mehr die Abſicht, die Polemik in der Oeffentlick
vielmehr wird die Oberechnungskammer die A,
der Bürgermeiſterei Michelſtadt auf dienſtlichen
ledigung bringen.
f. Aus dem Birkenauer Tal, 11. Febr. Die an
legene Fuchsſche Mühle begeht in dieſem Frühjahr
feier ihres Wirtſchaftspatentes. Die Mühle ſelber
Jahre 1563. Seit 1882 iſt die Mühle zugleich mit
Gartenwirtſchaſt verbunden, und ſo iſt auch heute 6
Fuchs zugleich Müller und Gaſtwirt. Als Auftalt
feier wurde geſtern abend im neu angebauten Saa
Mühle ein hiſtoriſches Koſtümfeſt im Biedermeierſtil mu
ſtarkem Beſuche von Gäſtem in Odenwälder Trachten=
Jahrem einen glänzenden Verlauf nahm.
Ag. Lindenfels, 11. Febr. Faſtnachts=Den
zug. Es hat nun wirklich den Anſchein, als ob es
Bahnbau BensheimLindenfels werden wird. Es iſt me
höchſte Zeit, denn die Bevölkerung läßt ſich von nun m
pung der Genehmigung ſeitens der Regierung nicht m
Herrem Landtagsabgeordneten in den hieſigen Bezäch
ſtadt, Glaſer, Haury und Genoſſen) haben ſich die
ihren Wählern beſchafft. Sie wiſſen, worum es geht!
Regierung unzweideutig ihre Stellungnahme zu dem
weit es in dem Kommiſſionen noch nicht geſchehen kon:n
wartet, daß demnächſt im Plenum einſtimmige Zuſac.
gegeben wird. Die Berechnungen ſind, ſoweit wir unß:
verſchiedenen Geſichtspunten eingehend ausgearbeitent
Fall, daß das Land keinen nennenswerteen Zuſchuß ino
Finanzlage zu leiſten in der Lage iſt, ſind auch hief
Vorkehrungen getroffen. Das Bahnb ukomitee hat
Tage nochmals eingehende Beſprechungen gehalten, urn
rial, das jetzt der Regierung, insbeſondere dem
Her=
vorgelegt werden wird, kann unmöglich an eine Vemu
werden. Bereits vor 17 Jahren hat das
Lindenfelſe-
einen Eiſenbahnzug zuſammengeſtellt und damit
eine-
zug nach der Kreisſtadt Bensheim entſandt, damit
einſchließlich der Kreisſtadt Bensheim „mobil”, gemch
Die Bensheimer haben nun geſtern erſt dem Gegenbe-uz
in Form eines „Lautertal=Expreßzuges” eingelöſt. GrUn
es gedauert, bis Bensheim ſich artiv an der Bahn:4,
und nunmehr mit uns gemeinſcm an der Bachnſache 2t
fels demonſtrativ in Darmſtadt vorgehen will. Es fü
„Lautertal=Expreßzug nach Darmſtadt laufen zu laf
den Arbeitern, Bauern, Beamten und der Geſchäfun
Bezirks. Darmſtadt ſoll endlich ſehen, daß die geſam M4
hinter dem Unternehmen ſteht und ſeine Volksvertraeitt
ziehungen deckt. Es iſt nur ſchade, daß der angemelät
geſtern ausblieb — einige Lindenfelſer Büttenredner
ſer Gelegenheit nach Herzensluſt ausgeplaudert. D
germeiſter der Stadt Lindenfels hatte geſtern in den ch
ten Amtsräumen ſeinem letzten Bahnbaubefehl ause
Bensheimer entſprechend begrüßt. Im Bahnhofhotel.f04
noch eine kleine Nachfeier mit den Gemeinderäten ſtatſt zu
U. Auerbach, 11. Febr. 25jähriges Jubili
des Sommers begeht der Stenographenverein Gabels= Jubiläum. Der Verein wurde auf Anregung dese
druckereibeſitzers und heutigen Ehrenmitgliedes V. Lein
hat während ſeines Beſtehens recht Erſprießliches ge.”
abſichtigt, die Feſtlichkeit zu einer recht
umfangreichem=
vielen ehemaligen und jetzigen Schütlerinnen und Sc
werden dieſe Nachricht gewiß mit großer Freude begu”
Alter. Die Witzwe Herzberger, eine geborene Sorn/
fels, begeht am 16. Februar in köxperlicher und geiſ4y
80. Geburtstag. Die hochbetagte Frau wohmt in der
am Eingang in das Fürſtenlager, bei ihrem Stiefſohm
und genießt in deſſem Familie die liebevollſte Behcu
Pflege. Möchte doch dieſes ſchöne Familienverhältnis
Angehörige ihren Lebensabend verbringen, vorhandern
lichkeit findet in Gemeinſchaft der Silbernen Hoch-
Wilhelm Herzberger Sonntag, den 17. Februar, ſtatt.
Bm. Hofheim (Ried), 11. Febr. Eiſenbah
lung. Im „Löwen” (Witwe Lameli) fand eine
Einheitsverbandes Deutſcher Eiſenbahner,
Ortsgrupt-
ſtelle Hofheim, ſtatt. Nach längerer Erörterung wich=
Löhne und Gehälter, Dienſtdauervorſchriften, Diemſ 0
Herr Gewerkſchaftsſekretär Nuß aus Worms noch jr.*
Angelegenheiten der Unfallverſicherung Auskunft.
beſſer ſein dürſen. — Aus den Vereinen. Im
der große Maskenball des Turnvereins ſtatt, der wig
folg war. Im „Schwarzem Adler” hatte der Geſelle.”
ſinn” ſeinen erſten Maskenball und dürfte mit
ſeine-
zufrieden ſein. Im neuen Caniſiushaus war
gro=
während der Arbeiter=Sportverein einen ſolchen
in=
hatte. — Den Schluß des Faſchings bildet wieder d.
Maskenball am Dienstag im „Schwarzen Adler” der
noch ein ſolcher des Klubs „Zufriedenheit” im „Kaiſer
By. Langen, 11. Febr. Holzverſteigeru
holzverſteigerungen, ſollen in Zukunft in Sälen abge
s ſich herausgeſtellt hat, daß hierbei mehr Käufer en)
dieſelben an Ort und Stelle abgehalten werden.
ſtahl. Zu dem ſchon berichteten Hühnerdiebſtahl iſt
daß die Diebe durch Herrn Kroner, Frankfurter Stre.
Auto, das tanken wollte, aus dem Schlafe geweckt w2
den. Sie glaubten ſich entdeckt und ergriffen die Fl.
und Fahrräder zurücklaſſend. In einem waren drei
Hoffentlich gelingt es jetzt endlich, die Bande, die
ihre nächtlichem Raubzüge abhält, zu entlarven.
Rheinheſſen.
* Gonſenheim=Mainz, 9. Febr. Seit einigen A=
Bewohner der hieſigen Villen von Einbrechern heim
man den Tätern auf die Spur gekommen iſt. In der
tag auf Samstag bemerkte der Beſitzer eines deutſch-‟
Herr Ingenieur H. Aurin, die Unruhe ſeines Hund-,
letzterer an der Wartehalle der Straßenbahn, in welche
ausgabe erfolgt und der Verkauf von Tabak und
wird, Perſonen, welche ſich an der verſchloſſenen Ture.
ten. Nacdem dieſelben in den Raum eingedrungen
igte Herr Aurm telephoniſch die Polizeiverwaltung
worauf ſofort die Polizeioberwachtmeiſter Konrad 1
eilten und mit Herrn Aurin und ſeinen Söhnen das-
Die Aufforderung der Beamten, ſich herauszubegeben,
und da Widerſtand durch Benutzung eines ſchweren
anderer Mittel befürchtet wurde, machten die Beamten
waffen Gebrauch, bis ſich; die beiden Einbrecher — ihr”
nutzlos einſehend — ergaben. Es war ein guter Fanſc
amten bot. In mitgebrachten Koffern und Taſchen wa.
der Beute verſtaut, auch fanden ſich die beſten Einhres.
Neben der Umſicht und Energie des Herrn Audin un
muß des ſchnellen Eingreifens der beiden Beamten 9e
dacht werden, welche die Einwohner von Gonſenheim L
brechern befreiten. Aber auch der Beamtin des —
Mainz, welche in ganz beſonderer Weiſe eine
ſchnelle-
wege brachte, ſei lobend gedacht.
in MAGGls Originalflaschen nichts anderes als
MAGGls Würze feilgehalten werden. Beim Nachfüllen achte
man deshalb darauf, daß die Würze aus der großen mit dem
Namen MAGGl versehenen Original-Flasche gefüllt wird. Auch
verlange man ausdrücklich MAGGls Würze und weise
Nachahmungen zurllck.
(V575
zwerer Gasrohrbruch in Neu=Iſenburg.
Perſonen tot, drei in Lebensgefahr.
urg, 11. Febr. Ein Gasrohrbruch, der in der
ver=
ſi infolge der grimmigen Kälte am Marktplatz hier
län folgenſchweres Unglück über die Bewohner
herbeigeführt. Das an der Bruchſtelle
ausſtrö=
ſagglung durch das Erdreich in die beiden Häuſer, deren
er ſawd em Schlafe lagen, ein und führte den Tod von vier
ußee. Die ganze Familie Späth, beſtehend aus drei
„yſair das vierjährige Söhnchen der Familie Möller
torkuſgefunden, während die Eltern des Kindes ſowie
AMy in lebensgefährlichem Zuſtand ins Krankenhaus
wey mußten. Außerdem befinden ſich noch ſechs
Be=
dein ſpen Häuſer im Krankenhaus, deren Vergiftungs=
Dienstag, den 12. Februar 1929
Seite 7
Schulkinderſpeiſung in Heſſen.
Lande noch große Opfer verurſachen würden oder ſpäter überbaupb
nicht zu beheben wären.
Hadond und Mnrolgung.
Auch in Heſſen hat die Schulſpeiſung die angedeutete Entwick=
nchzill ichterer Natur ſind. Die Bruchſtelle iſt trotz
eif=
chiſt bisher noch nicht aufgefunden worden.
Aütt enbau zur W. 5. C. Wachenburg.
vnn Bergſtraße, 10. Febr. Die W. S. C.=Wachenburg bei
g ößte eigene Studentenburg Deutſchlands, iſt bekannt=
P9 in ihrem letzten Baugbſchnitte vollendet und gleich=
Sas nach den Plänem von Prof. Wienkoop=Darmſtadt
monſ utale Ehrenmal für die im Weltkriege Gefallenen des
mbräfch deſſen 65jährigem Jubiläum feierlich eingeweiht
wor=
töſznhat ſich der Fremdenverkehr bedeutend gehoben, aber
nicht geſchehn aiBäEig empfunden, daß keine bequeme Autoverkehrsſtraße
einſtimmige 4 Wiſchlerg zur Verfügung ſtand. Dieſem Mangel ſoll
nun=
ind, ſoweſt mr ri Initiative der Weinheimer Stadtverwaltung abgeholfen
FyFlhenſtündiger Sitzung hatte ſich der Bürgerausſchuß der
ceintn mit der Vorlage des Baues einer Straße auf den
Imd aud F lshmz Wachenberg zu befaſſen. Oberbürgermeiſter Huegel
ſetm m Bürgerausſchuß fe eine Reſolution des Erwerbsloſen=
1MiGewerhſchaftskartells Weinheim, worin im Intereſſe der
ſenn ſiigend erſucht wird, dieſer großen Notſtandsarbeit die
mnah ſchr zu verſagen. Der Stadtrat beantragte für das
Pro=
mi Oihmrkoſtenaufwand von 350 000 Reichsmark, der zum Teil
ienn nbrenen Zuſchuß ſeitens der Reichsanſtalt für
Arbeits=
tni m5 Arbeitsloſenverſicherung, ferner durch ein Reichs=
Mtwtlesen gedeckt wird. Aus der von Oberbürgermeiſter
tander Begründung der Vorlage iſt im Hinblick auf die tech=
Ifülig folgendes hervorzuheben. Der Anfangspunkt der
320 Meter über dem Meere, der Endpunkt 310,20 Meter,
Fuße einen Höhenunterſchied von 197 Metern zu
über=
ie Geſamtlänge der Straße beträgt 3000 Meter. Die
1/+auf der ganzen Strecke 5,50 Meter. Die Straße iſt
ültchn zerlegt, eine untere, eine mittlere und eine obere,
reren Teilſtrecke wird zuerſt begonnen. Das
Wachen=
bewpſkt iſt eine große Notſtandsmaßnahme der Stadt
Wein=
ehnulſieher wirtſchaftlicher Bedeutung zur Beſchäftigung ihrer
nicebsloſen in nicht weniger als 25 000 Tagwerken. Nach
Zict; wurde die Vorlage mit 43 gegen 29 Stimmen bei
nchtlrigen angenommen.
nd
*
7
*M
Un
Oberheſſen.
11. Febr. Knapp einem furchtbaren Tode
ict ein junges Mädchen, das auf der Weſterwaldbahn
i1s abfahrenden Zug ſpringen wollte. Es glitt vom
ſund wurde unter den Zug geſchleudert. Zum Glück kam
ern die Räder zu liegen, wo es regungslos liegen blieb.
vollte über das Mädchen hinweg. Als das Bahnperfonal
türzung herbeieilte, erhob ſich zu ihrem Erſtaunen das
betrat ſelbſtändig den Bahnſteig. Es hatte nur einige
gert im Geſicht und an den Händen erlitten und war
Beiſtesgegenwart mit dem Leben davongekommen.
Schon vor dem Kriege gab es in Deutſchland Kinderſpeiſungen.
Damals eine Form armenpflegeriſcher oder auch mildtäriger
Hilfe=
leiſtung, hat ſich die Schulſpeiſung während der Kriegsjahre,
insbe=
ſondere in den Hungerjahren 1916/17 und ſpäter in der Inflationszeit,
zu einer Maßnahme planmäßiger, vorbeugender,
Ge=
ſundheitsfürſorge entwickelt. Die Nahrungsnot der
Schul=
kinder, ihr ſichtbarer körperlicher Verfall, ihre geiſtige
Leiſtungsab=
nahme, führten zu Einrichtungen, die ſich von dem Geſichtspunkt der
Armenpflege löſten und ſich einzig die Bekämpfung der
ge=
ſundheitlichen Maſſenſchädigung zum Ziele ſetzten.
Zum vollen Siege kamen die Beſtrebungen, als der „Aerztliche Beirat
des Deutſchen Zentralausſchuſſes für die Auslandshilfe”, dem die
er=
fahrenſten Sachverſtändigen aus verſchiedenen Teilen des Reiches
an=
gehörten, unter Berückſichtigung ſozialhygieniſcher Geſichtspunkte
ein=
heitliche Unterſuchungsverfahren der zu
ſpeiſen=
den Kinder unter Leitung des Reichsgeſundheitsamtes ausarbeitete.
Dieſe einheitlichen Grundſätze waren erforderlich, um das vor zehn
Jahren großzügig begonnene, überall bekannte Hilfswerk der
amerika=
niſchen Kinderhilfsmiſſion der Quäker durchzuführen. Der
Deut=
ſche Zentralausſchuß für die Auslandshilfe verpflichtete, um die
Ein=
heitlichkeit zu wahren, die Kommunalverwaltungen zur Einhaltung der
Grundſätze. Neben dieſen „Richtlinien für die ärztliche Auswahl und
Eingruppierung von Schulkindern zur Teilnahme an der täglichen
Speiſung” war es erforderlich, auch die techniſche Durchführung, d. h.
die Form und Art, die Koſtendeckung und Beitragsleiſtung der
Spei=
ſungen, einheitlich zu geſtalten, und der DZA. veröffentlichte deshalb
gleichzeitig „Richtlinien für die ſachliche Durchführung der
Kinder=
ſpeiſung”, die für die Verwaltungen ebenſo bindend waren wie die
ärztlichen Richtlinien. Dieſe planvolle Zuſammenfaſſung war eine
natürliche Forderung, ſollte ein Hilfswerk von ſo gewaltigem Ausmaß
(die geſamten Lebensmittel entſprachen einem
Großhandels=
wert von 50 Millionen Goldmark), das fünf Jahre
hindurch täglich mehr als eine Million Kinder in
2000 Städten und Gemeinden in allen Teilen des Reiches
ſpeiſte, von nachhaltiger Wirkung, und ſollte die regelmäßige und
pünktliche Belieferung der Lebensmittel von der Zentrale an die
ein=
zelnen Speiſeſtellen geſichert ſein.
Ausſchlaggebend für die Berückſichtigung bei der Auswahl war die
geſundheitliche Schädigung oder Gefährdung des einzelnen Kindes:
Die entſcheidende Stimme ſtand dem ſachkundigen Arzt zu. Wenn
auch zuerſt feſte Maßſtäbe für die Beurteilung des
Ernährungszuſtan=
des fehlten, ſo ſind nach und nach die Unterſuchungsmethoden unter
Mitwirkung zahlreicher Sachverſtändiger weſentlich verfeinert worden.
Daneben fanden die ſozialen Verhältniſſe Berückſichtigung, deren
Be=
urteilung der behördlichen Jugendwohlfahrt und ihren Organen
oblag.
Dem ergänzenden Charakter des Hilfswerkes entſprechend ſollte
die Schulſpeiſung nur einen Zuſatz zu der häuslichen Ernährung
darſtellen, nicht eine Erſatzſpeiſung etwa in der Form eines
Mittageſſens. So kam es, daß zunächſt, als noch ein allgemeiner
Mangel an Lebensmitteln die Geſundheit und das Wachstum der
deut=
ſchen Jugend bedrohte, eine ſehr gehaltreiche und ſättigende
Zuſatz=
mahlzeit angezeigt erſchien. Die ſpätere, durch die Teuerung und das
wirtſchaftliche Elend begründete Nahrungsnot brachte dagegen weit
mehr eine qualitativ ungeeignete Verpflegung mit ſich, die in der
Zuſatznahrung eine Ergänzung finden ſollte. So wurde nun
beſon=
derer Nachdruck auf die in einzelnen Landesgebieten fehlende und
durch die Teuerung nicht zu erſtellende Nahrungszugabe, wie zum
Bei=
ſpiel Milch, gelegt. Hieraus erklärt ſich, daß der größte Teil der
Spei=
ſung heute noch in der Verabreichung von Friſchmilch
beſteht. Die Armut bringt andere Unvollkommenheiten der
Ernäh=
rung mit ſich, als allgemeine Hungersnot. Sie führt zu
einſeiti=
ger Koſt, d. h. zur Herbeiführung der Sättigung durch
übermäßi=
gen Genuß der billigen Nahrungsmittel ohne Rückſicht darauf, daß
dabei wichtige Nahrungsbeſtandteile fehlen. Anerkanntermaßen macht
ein ſolcher Ernährungsfehler ſich nicht raſch und nicht in jedem Falle
äußerlich bei den Kindern erkennbar; er beeinflußt aber in
nachteilig=
ſter Weiſe die Widerſtandsfähigkeit gegenüber infektiöſen Krankheiten
und wirkt dadurch ſchädlicher, als wenn das Kind nur mager und
ſchwächlich ausſehen würde. In dieſer Form der Zuſatzſpeiſung für
bedrohte Kinder wird die Schulſpeiſung heute von den
Sachverſtändi=
gen allgemein als eine prophylaktiſche Maßnahme anerkannt, d. h. ein
Aufwand von Mitteln, um Schäden zu verhüten, die dem
lung durchgemacht und den Charakter einer vorbeugenden,
geſundheits=
fürſorgeriſchen Maßnahme erſt während des Krieges erhalten. Durch
das Hilfswerk der Quäker hat es im Hinblick der beſonderen
gefund=
heitlichen Schädigungen der Jugend im beſetzten Gebiet in weitem
Umfange Berückſichtigung gefunden, und die Wohltaten ker
Lebens=
mittelſendungen in ſchwerſten Jahren leben bei allen Verwaltungen
und Mitarbeitern in unvergeſſener dankbarer Erinnerung. Wurden
doch faſt ſechs Jahre hindurch täglich bis zu 26000
Kinder in Heſſen geſpeiſt!
Als im Jahre 1926 die ausländiſchen Spender die Sendungen
ein=
ſtellen mußten, wurde in Anerkennung der ſozialen und
tolkswirc=
ſchaftlichen Bedeutung der Kinderſpeiſung ihre Weiterführung, wie
in allen deutſchen Ländern, auch in Heſſen mit deutſchen Mitteln in die
Wege geleitet. Um die von den Gemeinden und Gemeindeverbänden
vorgeſehenen Mittel zu vervielfachen, ſtellte das Reich durch das
Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft und das Land
durch das Heſſiſche Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft Mittel
be=
reit, die unter Vorausſetzung der Feſthaltung an den 1920 vom DZA.
gegebenen Grundſätzen durch die Kommunalverwaltungen zur
Vertei=
lung gelangten. Hiermit konnten auch in den letzten Jahren
durch=
ſchnittlich bis zu 20000 Kinder auf Grund der Auswahl der
Schul=
ärzte täglich eine Zuſatzmahlzeit erhalten. Denn trotz der zweifellos
auch in Heſſen eingetretenen Beſſerung des Geſundheitszuſtandes der
Schuljugend beſteht für viele Kinder noch heute eine
ſchwere Notlage und Gefahr. Die Einkommensverhältniſſe
breiter Volkskreiſe ſind, weit über die Objekte ehemaliger Armenpflege
hinaus, noch ſo beſchränkt, daß ſie ihren Kindern weder mengenmäßig
noch qualitativ eine zureichende Koſt Sieten können. Insbeſondere
trifft dies bei den in Heſſen in einzelnen Gebieten noch vorhandenen
zahlreichen aus kinderreichen Familien ſtammenden Kindern zu, deren
Teilnahme daraus hervorgeht, daß in einer Stadt 48,5 Prozent von
ihnen aus Familien mit vier und mehr Kindern, 33 Prozent aus
Familien mit fünf und mehr Kindern ſtammen, und in einem
Land=
kreis von 60 berückſichtigten Familien 50 Prozent zwiſchen 5 und 11
Kindern beſitzen. Andererſeits iſt die immer noch beſonders in den
Wintermonaten herrſchende Erwerbsloſigkeit der Väter
eine Urſache der mangelhaften Ernährung, die auch
in dieſem Winter wieder die Verwaltungen der großen Städte in
Heſſen zu einem Ausbau der Speiſung veranlaßt hat. Wenn auch in
Zukunft die Erholungsfürſorge, wie von einzelnen Aerzten immer
wieder betont wird, den Grundſtock einer planmäßigen
Geſundheits=
fürſorge bilden muß, da ſie, beſonders als Ausſendungskur, auch dem
Wohnungselend entgegenwirkt, ſo darf es doch als
ausgeſchloſ=
ſen gelten, daß durch einige Kurwochen dauernder
Er=
folg erreicht wird, wenn man die Kinder das ganze übrige
Jahr hindurch dem Nahrungselend überläßt — ganz abgeſehen
davon, daß bei der derzeitigen Finanzlage die öffentliche Fürſorge
nicht in der Lage iſt, eine umfaſſende Verſendung erholungsbedürftiger
Kinder zu übernehmen.
Die diesjährigen Anträge der großen Städte wie auch der
klein=
ſten Gemeinden unter Bezugnahme auf die ſchulärztlichen
Unter=
ſuchungsergebniſſe beweiſen, daß die Schulſpeiſung ein
rich=
tiger Weg zur Erfaſſung der geſundheitlich
be=
drohten Jugend iſt. Andererſeits zeigen die Berichte der
Lehrerſchaft, daß nicht nur die körperliche
Leiſtungs=
fähigkeit z. B. in der Turnſtunde, ſondern auch die geiſtige
Friſche und Regſamkeit im wiſſenſchaftlichen Unterricht der geſpeiſten
Kinder ſichtbar zunimmt.*) Seit Beginn der Speiſung hat
ſich aus dieſem Grunde die Schule in anerkennenswerter Weiſe in den
Dienſt des Kinderhilfswerks geſtellt — wenn auch nicht alle Lehrer
ſo tatkräftig mit Hand anlegten, wie viele der armen kinderreichen
Steinhauerdörfer des Odenwaldes oder der Induſtriegemeinden der
Mainſpitze.
Reichs=, Landes= und Kommunalverwaltungen, ärztliche
Wiſſen=
ſchaft, Sozialpolitiker und Schule anerkennen heute, daß die
plan=
mäßige Schulſpeiſung ſich als durchaus wirkungsvoll erwieſen hat und
daß ohne ſie es kaum möglich geweſen wäre, die heranwachſende
Generation in den letzten zehn Jahren vor ſchwerem geſundheitlichen
Schaden bewahrt zu haben, und es auch nicht möglich ſein wird, ſie
für die nächſte Zukunft ohne ſie zu bewahren.
*) „Unterſuchungen über den Einfluß der Quäkerſpeifung auf die
geiſtige Leiſtungsfähigkeit der Kinder.” Pädagogiſches Zentralblatt,
3. Jahrgang, Heft 4.
idas Handelsregiſter, Ab=
Im 5. Februar 1929
Neu=
ma: Willy Höver, Bahn=
. Darmſtadt. Inhaber:
Reſtaurateur in
Darm=
ha: Gertrud geborene
Ehefrau des
Reſtaura=
höver in Darmſtadt. —
Am 8. Februar 1929 hin=
Firrmen: 1. Dampfziegelei
nick beſchränkter Haftung,
Geſamtprokura der Elſe
Elvſchen. — Adolf Goerlitz
itsführer und Georg Lud=
Aoi iſt als ſtellvertretender
ei ausgeſchieden. An Stelle
hiedenen Geſchäftsführers
Miroline Pertſch in
Darm=
ſſchäftsführerin beſtellt. —
nhru=Anſtalt und Dampf=
In iengeſellſchaft Darmſtadt,
Weth & Ellenberger und
uchs, Darmſtadt: Direktor
En in Darmſtadt iſt zum
Rgläed beſtellt.
(2708
den 9. Februar 1929.
Amtsgericht I.
ung eines Ebers.
EPtne Griesheim beabſichtigt
zuF meren Zucht untauglichen,
F IIyre: Eber im Submiſſions=
Hahrn. Schriftliche Angebote
Pbeke nächt ſind bis Freitag,
15.M5 -Mts., vorm. 11 Uhr,
* Meurneiſterei (Zimmer 2)
ein=
ſenK=
(2722
NsM, Sen 11. Febr. 1929.
Bichemreiſterei Griesheim b. 2.
19.: Feldmann.
gerungsarzeige.
den 13. Februar 1929.
14 Uhr, verſteigere ich auf
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Om Taufffrdes
wo Lichter stranlen und Geigen
locken, muß die Frau mehr denn
sonst schön und anmutig sein.
Der Ballsaal ist ihr Reich, hier
ist sie Königin, Königin der
Her-
zen und der Schönheit.
Ein Hauch von Zuckooh-Creme
verleiht Ihrer Haut jenen
wiel-
begehrten matten Schimmer des
Alabasters, der die Bewunderung
der Männerwelt erregt.
Zuckooh-Creme, das unvergleichliche
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prachtvollen Eigenschaften die Welt
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D=Motorrad
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geſchnittene, ka1
laufend G. Kanz
Friſeur Schulſtr.
(1869a)
d. naleenteagine
ft
er
2 reme [ ← ][ ][ → ]
Imanuel Kant,
r weltberühmte deutſche Philoſoph, iſt vor
Jahren, am 12. Februar 1804, in
Königs=
berg geſtorben.
Dienstag, den 12. Februar 1929
Zur Beiſehung des Freiheren von Hünefeld.
Die nächtliche Ueberführung in den Dom.
Der Sarg des Ozeanfliegers Freiherrn von Hünefeld
wurde im Berliner Dom aufgebahrt. Fliegerkameraden hielten die Totenwache. Unter ungeheuerer
Beteiligung der Bevölkerung wurde ſodann der Sarg zu Grabe getragen.
(Originalzeichnung von Fritz Oehlſchlägel.)
Der Kölner Karnevalszug.
Nur einmal bisher (im Jahre 1873) hatte der
Roſenmontagszug unter einer ſo ſtrengen Kälte zu
leiden wie geſtern. Damals war der Zug außer einer
grimmigen Kälte auch einem fürchterlichen
Schnee=
ſturm ausgeſetzt geweſen. Aber wie das damalige
un=
günſtige Wetter hielt auch diesmal die ſtrenge Kälte
die nach Hunderttauſenden zählenden Neugierigen von
nah und fern nicht ab, ſich den Zug vom Anfang bis
zum Ende anzuſehen und mit echt kölniſchem Humor
zu begutachten. Der geſtrige Roſenmontagszug ſtand
im Zeichen der Zeit. Auf= und Abbau wurden in
26 teilweiſe außerordentlich eigenartig und
wunder=
voll ausgeſtatteten Wagen dargeſtellt.
Karnevalzug in München.
München. Bei ſonnigem, aber ſehr kaltem
Wetter fand am Sonntag in München der große
Karnevalfeſtzug ſtatt, der ſich vom
Ausſtellungs=
gelände durch die Stadt bewegte. Der Zug brauchte
zur Zurücklegung dieſer Strecke 2½ Stunden. Er
beſtand aus über 100 künſtleriſch geſtalteten Gruppen
und wurde von den Hunderttauſenden, die trotz der
Kälte in den Straßen ausharrten, mit lebhaftem
Bei=
fall aufgenommen.
Faſchingsfahrt in den Tod.
Opladen. Am Sonntag abend verungückte beim
Hagelkreuz in Langenfeld bei Opladen ein mit zehn
Perſonen beſetzter Kraftwagen. Die in dem Wagen
befindliche Geſellſchaft befand ſich auf einer
Faſchings=
fahrt und war mit Faſchingskoſtümen bekleidet. Der
Chauffeur überſah eine Kurve und fuhr gegen einen
Baum, der umgeriſſen wurde. Das Auto landete in
einem Straßengraben und wurde vollſtändig
zer=
trümmert. Zwei Perſonen aus Köln=Mülheim kamen
ums Leben, mehrere Perſonen wurden ſehr ſchwer
verletzt, während drei mit dem Schrecken davonkamen.
Schweres Schlittenunglück.
Lippſtadt. Auf der ſtark vereiſten und
ab=
ſchüſſigen Straße Rüthen—Altrüthen (Kreis
Lipp=
ſtadt) ereignete ſich am Sonntag nachmittag ein
ſchweres Schlittenunglück, dem drei Menſchenleben
zum Opfer fielen. Ein mit fünf Perſonen beſetzter
Pferdeſchlitten ſauſte infolge Reißens einer Zugkette
gegen einen Baum. Während es einem Inſaſſen
ge=
lungen war, rechtzeitig abzuſpringen, wurden die
vier anderen Perſonen auf die Straße geſchleudert.
Der Oberlandjäger Grabbe und der Kohlenhändler
Eling waren ſofort tot, während der Schlittenbeſitzer,
der Landwirt Joſeph Petermann, nach ſeiner
Ein=
lieferung ins Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlag.
Der Oberlandjäger Trentz erlitt ſchwere
Kopfver=
letzungen. Das durch den Unfall ſcheu gewordene
Pferd war mit dem Schlitten in eine Schafherde
ge=
rannt, wobei mehrere Schafe getötet wurden.
Raubmord bei Schaffhauſen.
Schaffhauſen. In der benachbarten Gemeinde
Dieſſenhofen beobachteten Italiener einen Mann beim
Geldzählen, gingen ihm auf dem Heimwege nach und
überfielen ihn. In dem Kampfe wurde der
Ueber=
fallene durch einen Revolverſchuß getötet. Der Täter
konnte verhaftet werden
Das roke Kleid.
(k) London. Eine kleine Senſation gab es
kürzlich im engliſchen Unterhauſe, als Lady Aſtor, die
bekannte konſervative Abgeordnete, die die
Parla=
mentsſitzungen regelmäßig in einem ſchlichten, ſchwarz
und weiß gehaltenen Kleide beſucht hatte, dieſer
neu=
tralen Farben eines Tages anſcheinend überdrüſſig
ge=
worden war und plötzlich in einer hochroten
Toilette erſchien. Die Herren Parlamentarier waren
zunächſt etwas verdutzt, dann aber brach ein
Beifalls=
ſturm los, wie ihn das Unterhaus wohl nur ſelten
erlebt hat. Der Lärm war ſo ſtark, daß die Worte
einer gerade von Jansbury an die Regierung
ge=
richteten Interpellation vollſtändig verloren gingen.
Beſonders die jüngeren Abgeordneten der
Arbeiter=
partei gerieten außer ſich vor Freude, daß Lady Aſtor
ſich offenſichtlich zu ihren Farben zu bekennen ſchien
und forderten ſie auf, in ihren Reihen Platz zu
nehmen.
Lady Aſtor freilich war von dem unerwarteten
Eindruck, den ihre neue Robe auf ihre männlichen
Kollegen hervorgerufen hatte, reichlich betroffen und
ſchickte ſich bereits an, den Saal zu verlaſſen. Ihr
Platznachbar, Sir William Davidſon, ein Kadalier
vom alten Schlage, eilte ihr nach und es glückte ihm
denn auch, ſie mit der zwar etwas ſonderbaren, aber
gur gemeinten Verſicherung zu beruhigen, daß keiner
ihrer konſevvativen Kollegen auch nur einen
Augen=
blick für möglich gehalten hätte, daß ſie ſich plötzlich
den Roten verſchrieben haben könnte.
Eine Familie durch Kohlenoxydgas vergiftet.
Brünn. Die Rettungsſtation des Roten
Kreu=
zes wurde am Sonntag vormittag aus Scharatitz bei
Brünn alarmiert, wo eine Familie durch
Kohlen=
oxydgas vergiftet worden war. Nach großen
An=
ſtrengungen konnte ſich das Rettungsauto durch die
verſchneiten Straßen ſeinen Weg bahnen. Von der
fünfgliedrigen Familie waren der Mann und ein
zehnjähriger Sohn bereits tot, während die Frau,
ein 16jähriger Sohn und eine Tochter ins
Kranken=
haus übergeführt werden mußten. Die Frau hat das
Bewußtſein bisher noch nicht wieder erlangt.
Rieſenbrand infolge eines Racheaktes.
Jerſey City. Hier ſind 15 Gebäude
abge=
brannt, wodurch 50 Familien obdachlos geworden ſind.
Das Feuer iſt anſcheinend durch eine Bombenexploſion
entſtanden, die auf einen Racheakt gegen einen
Ita=
liener zurückgeführt wird. Der Laden des Italieners
wurde durch die Exploſion vollſtändig zevſtört.
Exploſion im Brooklyner Hafen.
New York. Ein im Brooklyner Hafengebiet in
der Nähe des Petroleumlagers der Standard Oil
Company liegender Prahm mit 5000 Faß Petroleum
explodierte infolge eines Brandes, der auf einem
neben dem Prahm liegenden Schleppdampfer
ent=
ſtanden war. Obwohl der Schaden verhältnismäßig
gering iſt und nur ein Mann leichte Brandwunden
dabontrug, verurſachte doch die Rieſenexploſion, die
in einem Umkreis von 15 Kilometern wahrgenommen
wurde, die größte Aufregung. An Kilometer weit
entfernten Orten zerſprangen die Fenſterſcheiben.
Reikungswerk
Von Kapitänleutnant Jogchim
Wiederum iſt nach dem plötzliche
polaren Kälte an die deutſche
Reichs=
nach Hilfeleiſtung für die ſchwer bed
ergangen, da die hergebrachten Eüft
tionen rings an den Küſten der O.
mehr ausreichen. So iſt bereits ſei
das Linienſchiff „Schleswig=Holſteir,
lenburger und Pommerſchen
Buch=
ſtarkem Feſteis umſchloſſenen Hande:
freien und dem ſicheren Hafen zuzulge
dings hat auch die „Elſaß” Anweiſr
an dieſem Rettungswerk zu beteilige
Die ſtarke Bauart dieſer Linienffit
hierzu in ganz beſonderem Maße. S
auch den dichteſten Eisſchichten
gegen=
höhere Widerſtandskraft, als ſie ſo
fahrzeug je aufzubringen vermöchter 50!
Schiffe in Eisnot! Die lauerndo/
der „weiße Tod” gerade auch draußä ſ0
See in ſich birgt, dürften weiteſte zu
bekannt ſein. Und doch ſind ſie in in
weit größer als Sturm und Nebell/
Feuersbrunſt.
Unmerklich erſt, dann drängendo
endlich umſchließt das von jäher LM
heimlicher Schnelligkeit in Feſſeln 40
ment das ſoeben noch arglos dahr /
In tückiſcher Pracht türmen ſich iß
Schollen und ſchlingen ſich drohend 440
Fugen erzitternden Planken, und galß
ſchaft, die durch funkentelegraphiſcrn?
ſchleunige Unterſtützung zu ſchaffen M1M
falls geſellt ſich zu dem Ringen mn Hi
walten bald der heißere Kampf um zim
Denn abgeſchieden von aller Ziviliſ, Fü
grauenvollen Einöde eine Möglichke: /
der mitgeführten Vorräte nicht gege gushi
Nur wenig weiß die Welt von ä.-bl gut
ſtillen Heldentum ſolcher Schiffsba 144g hiüter
wenn auch gottlob dank der tatkrä m Aſerehrbru
nahmen vereinzelt, ſo doch alljähr- H:0 IMmee Brät
gers, Erſchöpfung oder Untergangsüp
iſ=
gen unterliegen. Seemannslos. — i0
Unſere Reichsmarine fand hie-0
Jahren ihres Wiederaufbaues ein raF
reichen Wirkens. Was in den ſtrens r/4/
jener Zeit unſere braven Beſatzun chi!
ſeien nur die der Linienſchiffe „B—ifſt
„Heſſen” — im Verlaufe langer r.M1
reicher Wochen vollbracht haben, iſuie”
in die Oeffentlichkeit gedrungen. Hu.
fen und Fahrzeugen jeglicher Natiorrt
verdanken ihnen bis auf den heutign.
geſchmälerten Beſtand und nicht zun
auch das Leben und die Geſundheit
Der Wert und die Nodwendigkeit
fähigen Kriegsmarine trat ſomit au
biet als weſentliches Glied in der
füllenden Aufgaben wirtſchaftlichen:
ſchlagend zu Tage.
Auch das jetzige, unter Hintanſetzu.gf
Belange in die Wege geleitete Br
Reichsmarine wird ſeinen Zweck ni.
Handel treibenden Weltſchiffahrt ei
zum Nutzen unſeres auch heute noc.
Vaterlandes.
Wölfe überfallen ein Dorf
22 Menſchen.
London. In den griechiſchen Eu
nach Meldungen aus Athen zahlreick
Hungersnot bedroht, da ſie inſo
Schneemaſſen von der Außenwelt ar)
Ein Rudel von hundert Wölfen
ün=
richten aus Janina den Ort Gorrell
16 Kinder, vier Soldaten und zweiü
Zahl der an Erſchöpfung Geſtorbens=
Zugunglück in Engle.
Stoks on Trent. Auf der
Derby und Crewe entgleiſten von eitan
ſechs Wagen und überſchlugen ſich.
wurden verletzt. Zum Glück befand
langſamer Fahrt.
Glückliches Amer
Bedrückkes deutſche
Der große Amerikan. in Paris leicht über Deut/
Er verdient durchſchnittlich 3200 —
und hat nur 5,3 Prozent an Ste”
gaben zu zahlen. Der Deutſche
rur ein Viertel des amerikaniſchel
einkommens (794 Mark), muß aD
das Vierfache der amerikaniſchen 2
nämlich 23,8 Prozent, IT
Reich und Ausland.
Der Präſidenk der Berliner
Hand=
werkskammer geſtorben.
Karl Lubert,
der langjährige Präſident der Berliner
Hand=
werkskammer und Mitglied des
Reichswirt=
ſchaftsrats, iſt nach längerem Leiden verſtorben.
Lubert gehörte dem Vorſtand des Deutſchen
Handwerks= und Gewerbekammertages, ferner
dem Vorſtand des Reichsverbands des deutſchen
Handwerks an. Er erwarb ſich um die Hebung
des deutſchen Handwerks die größten Verdienſte.
Die älteſten Geſteine im Siegerland.
Durch die grundlegenden Forſchungen des leider
viel zu früh verſtorbenen Landesgeologen Profeſſor
Denckmann, der als erſter den Verſuch machte, eine
brauchbare Altersgliederung der „Siegener Schichten”
durchzuführen, wurde die Aufmerkſamkeit auf das
rote Geſtein (den „Fuchs”) von Müſen gelenkt. Der
„Fuchs” galt ſeitdem als das älteſte Geſtein des
Sie=
gerlandes. Dieſe Auffaſſung iſt jedoch, wie wir einer
neuen von der Preußiſchen Geologiſchen Landesanſtalt
in Berlin herausgegebenen Abhandlung (N. F. 113
Dr. Fauſt, Stratigraphie und Tektonik des Silberger
Reviers bei Müſen) entnehmen, als überholt zu
be=
trachten. Neue Funde von Tierverſteinerungen haben
ergeben, daß die „Verſeſchichten” bei Silberg die
älteſten Geſteine ſind. Sie wurden noch vor dem roten
Schiefer von Müſen an der zeitlichen Wende von
Silur zum Devon in einem Flachmeer abgelagert,
das in graueſter Vorzeit das heutige Weſtdeutſchland
bedeckte.
Ein Höhlenbewohner halb erſtarrt aufgefunden.
Potsdam. Die Potsdamer Kriminalpolizei
entdeckte am Sonntag im Walde nahe der Caputh—
Potsdamer Chauſſee in einem zur Höhle evweiterten
Kaninchenloch in ziemlich großer Tiefe einen gänzlich
verwahrloſten Höhlenbewohner, der halb erſtarrt und
ſo mitgenommen war, daß er nicht mehr ſprechen
konnte. Er wurde nach dem Potsdamer Krankenhaus
gebracht und dort als ein 38 Jahre alter Arbeiter
Kehm feſtgeſtellt, der bis zum April vorigen Jahres
in Schöneberg wohnte und ſich dann abmeledete, um
auf Wanderſchaft zu gehen. Wahrſcheinlich wäre er,
wenn er nicht entdeckt worden wäre, nachts erfroren.
Zu dem Geſtändnis des vierfachen Mörders
Mierſch.
Görlitz. Zu dem Geſtändnis des vierfachen
Mörders Mierſch gegenüber dem Beamten der
Lan=
deskriminalpolizei wird noch bekannt, daß er erklärt
habe, die grauenvolle Buttat in einem Anfall von
Jähzorn verübt zu haben. Seit langer Zeit ſei er
von ſeinen Pflegeeltern ſchlecht behandelt worden.
Man habe ihn außerdem gezwungen, auf der
Arbeits=
ſtelle zu bleiben, obwohl er wiederholt den Wunſch
geäußert habe, ſich eine andere Beſchäftigung zu
ſuchen. Ganz beſonders dieſer Umſtand habe ihn
ver=
anlaßt, ſich mit dem Gedanken einer gewaltſamen
Be=
ſeitigung des Gemeindevorſtehers Witſchas und deſſen
Familie zu befaſſen. Er habe dann die Tat
vorbe=
reitet und in dem ihm am günſtigſten erſcheinenden
Augenblick ausgeführt. Nach den amtlichen
Feſt=
ſtellungen handelt es ſich nicht um Luſt= oder
Raub=
mord, ſodern um einen im Jähzorn verübten
Rache=
akt, der allerdings mit Ueberlegung vorbereitet
wurde.
Vier Wohnhäuſer durch Feuer vernichtet.
Betzenburg. Durch ein Großfeuer wurden
am Sonntag morgen 5. Uhr in Buchhorſt bei
Lauen=
burg vier Wohnhäuſer und eine Scheune vernichtet.
Der geſamte Viehbeſtand des einen Hofbeſitzers ſowie
ſämtliche Erntevorräte und der größte Teil des
Mobiliars fielen den Flammen zum Opfer. Bei der
ſehr ſchnellen Ausbreitung des Feuers konnten die
aus dem Schlaf geſchreckten Bewohner ſich nur
not=
dürftig bekleidet ins Freie retten. Als En
ehungs=
urſache wird vovſätzliche Brandſtiftung vermutet.
Zum 125. Todestag Kanks.
Dem Andenken des großen deutſchen Denkers.
Dienstag, den 12. Februar 1929
Seite 9
Abiriſche Kälte in Deutſchland.
0 081 Kälte im Oſten Deutſchlands. — Die Schulen werden geſchloſſen. — Bieh erfriert in den Skäl=
Sifungen im Eiſenbahn- und Fernſprechverkehr. — Wafſerrohrbrüche allerorts. — Zahlreiche Schiffe
in den Oſtſeehäfen eingefroren.
Berlin, 11. Februar. der Stauſtelle bis zu einer Höhe von bier Metern auf und bilden
bürgen aus großen Teilen Deutſchlands laſſen
er=
daß,z” die neue Rältewelle, die aus Nordrußland
her=
nMeit ſtärter auswirkt, als die vorhergegangenen.
fſtergſeniperaruren werden von den ſchleſiſchen Bergen
wurden au vielen Stellen 38—40 Grad unter
t.
metctz Ganz ähnlich lauten die Berichte aus den öſt=
Freumhreten. S önlanko meldet 38 Grad unter Null.
had mben der ungewöhmlich ſtarke, Froſt anrichtet, iſt
oß. 7½chneidemühl waren ganze Straßenzüge infolge
iſſermtsrüchen lange Zeit ohne Waſſer. Ueberall führt
eiſnmder Straßen zu Unfallen. In vielem Orten des
Gntzbebietes mußten die Schulen bereits am
„Nchloſſen werden, da die Heizung einfach
rugreicht, die Räume durchzuwärmen. Das Vieh
tuſſoen Ställen, das Wild kommt in den
neuff /=äldern durch Froſt und Hunger um.
Raſhöter, der ſich nicht genügend geſchützt hatte, erfro=
„Hie, ſo daß ſie ihm abgenommen werden mußten.
zöureußen werden Temperaturen bis zu 34 Grad
Ieldet.
dfiembahn= und Fernſprechverk ehr
ver=
eitenge Kälte erhebliche Störungen.
Be=
üge aus dem Norden und Süden hatten Verſpä=
„ptiſen. Der Drahtverkehr Paris-Berlin mußte
tumſen. Auch auf den Linnen nach Südoſt=Europa
ſurgen nötig, da viele Drähte infolge des Froſtes
einliner Innenſtadt wurden geſtern abend 30 Grad
weſſen. Die Berliner Feuerwehr hat wieder einen
Tag hinter ſich. Etwa in 100 Fällen mußte ſie in=
Aferrohrbrüchen Hilfe leiſten. Dazu kamen noch
gema eirvere Brände, die in der Hauptſache auf
Ueber=
gOefen zurückzuführen waren. Die ungewöhnlich
Kähſte,e tigt in Berlin immer böſere Folgen. Innerhalb
unden waren in der Reichshauptſtadt nicht weni=
NhäTe von Erfrierungen zu verzeichnen. Am
Sonn=
terre Rettungswachen 120, am Montag vormittag 159
Ugerandeln. In der Hauptſache haudelt es ſich dabei
rangen von Ohren und Naſen. Inter=
1Mif, der Mehrzahl Männer davon betroffen wurden.
Mit der Linienſchiffe eingeſtellkt. —
Verſor=
ie blockierken Schiffe durch Flugzeuge.
dein er gangenen Nacht ſank auf der Oſtſee die Tem=
Brad. Der andauernde Oſtwind trieb Eismaſſen
nburger und Kieler Bucht zuſammen. Dort ſind
n9 Schiffe vom Eiſe eingeſchloſſen, darunter etwa
Müit beiden Panzerſchiffe der Reichsmarine, „Schles=
Murid „Elſaß” haben in den letzten Tagen alles in
4Stehende getan, um Hilfe zu bringen. Sie können
„e nicht mehr von Kiel aus durch das Eis vor=
MAnregung der Dienſtſtelle Hamburg ſind deshalb
mder deutſchen Reeder heute früh zwei Patrouillen=
Audie Mecklenburger und Kieler Bucht entſandt
wor=
heßeſition und die Proviantlager der Schiffe
feſtzu=
aag, der Norddeutſche Lloyd und die Hamburg=
Riche Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft haben ſich, obgleich
leteiligt ſind, ſofort bereit erklärt, aus ihren
De=
whr ſmir Verfügung zu ſtellen. Sowie die
Patrouillen=
ſeAFück ſind, wird entſchieden werden, wie den etwa
dhgigel bereits leidenden Schiffen Hilfe durch
wei=
e gebracht werden ſoll. Die Schiffahrt im
Kaiſer=
uu iſt ſeit geſtern vollkomimen geſperrt. Der
Ver=
i den letzten Tagen ſchon ſehr ſtark
zurückgegan=
ſchliche Oſtſee iſt durch den Oſtwind vom Eiſe ziem=
Eirrt. Der Aufbruch des Eiſes im Kanal iſt
erheb=
als in einem fließenden Strom, weil der Kanal
dr.
it barre in der Danziger Bucht.
Froſt hat außerordentliche Verbehrsſchwierigkeiten
Rh beſonders im Danziger Hafen bemerkbar machen.
inymachmittag war der Hafenverkehr faſt zum Still=
Zen. Am Sonntag, als die drei däniſchen Dampfer
, „J. C. Jacobſen” und „Viktoria” ausliefen,
ur7 durch das Packeis unüberwindliche Hinderniſſe
Nach ſtundenlangen Bemühungen mußten alle in
Eicktehren, da bei dem Packeis an ein Fortkommen
Dinwar. Mehrere ankommende Schiffe konnten nicht
ker vordringen. Der deutſche Dampfer „Gloria”
e meilen vor dem Molenkopf in große Gefahr.
ſte ſich ſeine Loge, aber einfahren konnte er nicht.
er Bucht liegt weiter der Dampfer „Hafnia”, der
n kommt, feſt. Auch noch andere Dampfer haben
fin der Danziger Bucht noch nicht den Danziger
wn können. Während des Sonntogs iſt kein Schiff
Al aufen. Erhebliche Störungen ſind auch im Eiſen=
Me zuſtellen. Die Fernzüge mit Polen haben zum
ſirnf Stunden Verſpätung gehabt. Der D=Zug
—Danzig lief mit ſechseinhalb Stunden Verſpä=
Re
M uer Wilhelmsbrücke infolge der Kälfe
geſprungen.
un wurden die Bewohner am Wilhelmsufer durch
Setonation aus dem Schlafe geſchreckt. Infolge
Kälte von zirka 30 Grad iſt die Wilhelmsbrücke
er in ihrer vollen Breite von einem Geländer bis
Aſbrungen. Ein Riß von zirka 3 Zentimeter llafft
2 fſo daß der Straßenbahn= und Fuhrwerksverkehr
ibzen mußte. Für den Fußgängerverkehr iſt die
8 noch offen gehalten. Es ſchlveben noch Feſt=
Euch die Brückenkonſtruktion gelitten hat.
WineMimuangen des Rhein= und Moſeleiſes.
wus dem Oſten des Reiches bis zu 35 Grad Kälte
An, wurden in Köln am Sonntag nur 10 Grad
ie ſen. Da aber ein eiſiger Wind durch die Straßen
an dem erſten der drei Karnevalstage, an denen
Aiben auf den Straßen Kölns freigegeben iſt, nur
Ent Das Treibeis des Rheins ſteht ſeit Sonntag
wchalb der Lorelei vollkommen. Auf einer Strecke
metern bildet der Rhein in ſeiner ganzen Breite
ängendes Eisfeld, was ſeit Jahrzehnten nicht
ſchen iſt. Beſonders groß ſind die Stauungen des
Der Gegend von Vinningen. Die Schollen, die in
Fke die Moſel abwärts treiben, türmten ſich an
eine große Eiswüſte, die am Sonntag von zahlreichen Beſuchern
aus Koblenz und den Nachbarorten beſichtigt wurden. — Im
Weſterwald fiel im Laufe des Sonntags das Thermometer auf
20 Grad unter Null.
Der Rhein an der Lorelei zugefroren.
Die anhaltende große Kälte hatte das ſeltene
Naturſchau=
ſpiel zur Folge, daß der Strom zwiſchen Oberweſel und St.
Goar vollſtändig zugefroren iſt. In den Montag=Morgenſtunden
ſtaute ſich das Eis in dem engen Flußbett an der Lorelei. Das
ſich nachſchiebende Treibeis ſetzte ſich im Laufe des Tages immer
mehr feſt. Bis zur Stunde iſt eine Strecke von ungefähr drei
Kilometern mit einer Eiskruſte bedeckt. Der äußerſt niedrige
Waſſerſtand des Rheins hat das Zufrieren begünſtigt.
Bosporus und Goldenes Horn zugefroren.
Seit 11 Tagen iſt kein Eiſenbahnzug mehr aus Europa in
Konſtantinopel eingetroffen. Der letzte Orient=Expreßzug iſt noch
immer an der vürkiſch=bulgariſchen Grenze eingeſchneit. Es iſt
jedoch gelungen, die Paſſagiere, unter denen ſich auch der neue
britiſche Oberkommiſſar für den Frakſtaat, Sir Gilbert Clayton,
befindet, auf dem Landwege nach dem Marmara=Hafen Rodoſto
zu befördern, von wo aus ſie zu Schiff die Reiſe nach
Konſtan=
rinopel fortſetzten. Das Goldene Horn und der Bosporus
tra=
gen eine Eisdecke, was ſeit vielen Jahrzehnten nicht mehr
vorge=
kommen iſt.
Noch keine Milderung der Kälke in Ausſichk.
Wie wir von wetterkundiger Seite erfahren, iſt nach den
bis=
herigen Beobachtungen nicht damit zu rechnen, daß in abſehbarer
Zeit eine weſentliche Milderung des Froſtwetters, von dem ganz
Deutſchland und auch die angrenzenden Staaten heimgeſucht
werden, eintritt, wenn auch nicht zu befürchten iſt, daß die
Tem=
peraturen noch mehr ſinken. Die in der vergangenen Nacht in der
Berliner Innenſtadt gemeſſene Minimaltemperatur von minus
25 Grad iſt ſeit 1855 nicht dageweſen. Eine tiefere Temperatur
mit minus 29 Grad wurde nur im Jahre 1888 gemeſſen. In den
Außenbezirken und in der weiteren Umgebung der Stadt ſank
das Thermometer bis auf minus 26 bis 30 Grad. Am ſchärfſten
machte ſich der Froſt in Schleſien bemerbar. Dort lagen die
Temperaturen allgemein unter 30 Grad Kälte. In ganz
Mittel=
deutſchland lagen die Temperaturen ähnlich wie in Berlin
zwiſchen 25 und 31 Grad Kälte. Auch die Nordſeeküſte wies für
die dortigen Gebiete außerordentlick geringe Temperaturen von
durchſchnittlich 20 Grad auf. Die Hamburger Seewarte maß in
der vergangenen Nacht minus 21,1 Grad, ſeit Beſtehen der
Deut=
ſchen Seewarte (1876) der kälteſte Tag. Die Temperaturen im
Rheinlande betrugen zwiſchen minus 15 und minus 21 Grad,
Frankfurt minus 21 Grad, Karlsruhe 20 Grad, Darmſtadt
18 Grad. In Bayern war die Durchſchnittstemperatur minus
27 Grad. Auch in den angrenzenden Landesteilen, Italiens,
Frankreichs und Belgiens wurden ähnlich tiefe Temperaturen
ge=
meſſen. Padua minus 11 Grad, Naney minus 16 Grad, Brüſſel
minus 18 Grad.
Verſchiebung der Mitkelmeerfahrt des
„Graf Zeppelin”.
Friedrichshafen, 11. Februar.
Vom Luftſchiffbau Zeppelin wird mitgeteilt, daß die für Ende
Februar angeſetzte Aegypten-Paläſtina=Fahrt verſchoben worden
iſt. Infolge der anhaltenden außergewöhnlichen Kälte und
un=
ſicheren Witterung der letzten Wochen hat das im Einvernehmen
mit der Deutſchen Verſuchsanſtalt aufgeſtellte Arbeitsprogramm
bis jetzt noch nicht abgeſchloſſen werden können. Es ſteht noch
immer eine Verſuchsfahrt aus. Für den Luftſchiffbau ſelbſt
bleibt die neue eingebaute Kurzwellenſtation endgültig zu
er=
proben, um danach das Luftſchiff ſelbſt ſowohl das Gerippe mit
Gaszellen, wie auch Maſchinenanlagen zu überholen. Dieſe Probe
im Laufe von 14 Tagen durchzuführen, iſt angeſichts der
ungün=
ſtigen Witterung nicht mehr möglich. Schließlich ſpricht auch noch
für eine Verſchiebung der Umſtand, daß die Paſſagiere wegen
dieſes Wetters von der Mittelmeerfahrt kaum einen Genuß haben
würden. Aus allen dieſen Gründen hat ſich der Luftſchiffbau
entſchloſſen, die Mittelmeerfahrt auf März anzuſetzen. Um den
Fahrgäſten Gelegenheit zu geben, auch Eindrücke während der
Nachtfahrt zu ſammeln und um weiterhin Spielraum zu geben
für das Eintreten einer milden Witterung, iſt als Zeitpunkt für die
Fahrt die nächſte Vollmondperiode gewählt und der Abfahrtstag
auf Dienstag, den 26. März, feſtgeſetzt worden.
Weiterbericht.
Gießen, 11. Februgr.
Die erneutem Kaltluftmaſſen des nordöſtlichem Hochs habben auch
unſern Bezirk erreicht und einen Temperaturrückyung bis unter —20
Grad Celſius verurſacht. Im nordöſtlichen Deutſchland dagegen hat die
Kälte etwas abgenommen. So hatte Königsberg geſtern morgem —34,
heute —B Grad Celſius. Wenn auch von Oſten her die Temperaturen
wieder anſteigen, ſo iſt doch bei uns für die kommende Nacht noch mit
keiner Froſtlinderg zu rechnen. Das Minimum dürſte abermals
unter —20 Grad Celſius zu liegen kommen.
Ausſichten für Dienstag, den 12. Februar:: Weiterhin ſehr ſtrenger
Froſt mit Tiefſttemperaturen vielfach unter —20 Grad Celſius;
ſtellenwpeiſe neblig, ſonſt meiſt heiter, trochen.
Ausſichten für Mittwoch, den 13. Februar: Etwas Abſchwächung des
Froſtes, ſonſt wenig Aenderung des Witterungscharakters.
berg
Taunue Waſſ.=
Kuppe Feld=
berg
Schwarz
wald Zug=
ſpitze Kahler Fich=
Aſten elberg Schnee=
koppe Wetter heiter heiter Schnee heiter heiter Schnee Temperatur ((C) —22 —23 —14 —19 —23 —26 —22 Wind Os0, ONO, 0S0, NW. SO 0sO. ſtill Niederſchlag mm) 1 gef. Schneedecke (cm) 42 97 100 50 125 118
Hauptſchriftettung. Rudelf Maupe
Verantwortlich für Poliſk und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; für Feuilleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Mar Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Dr. C. H. Que iſch für den Schlußdienſt: Andreat Bauer; für
„Die Gegenwart”, Dr. Herbert Nette; für den Inſeratentell Willv Kuble: Druck
und Verlag: L.C. Wlitich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unvertangte Manuſkrivte wird Garantie der Rückſendung nichi übernommen.
Die heutige Nummer hat 12 Seiten
Schwimmen.
Rof-Weiß, B. f.R. — Techniſche Hechſchule.
Am kommenden Donnerstag, abends 8.30 Uhr,
nin=
det im Städt. Hallenſchwimmbad ein Wettſchwimmen zwiſchen der
Schwimmabteilung des Rot=Weiß, V.f.R. und den Schwimmern
der Techniſchen Hochſchule ſtatt. Zwiſchen den beiden Gegnern
wurde folgendes Programm vereinbart: 1. Freiſtilſtaffel
30X50 Meter, 2. Lagenſtaffel 8X100 Meter, 3.
Waſſer=
ball. Bis jetzt wurde in Darmſtadt ein derartiger Wettkampf
noch nicht durchgeführt. Dieſe großen Staffeln haben jedoch in
anderen Städten allerbeſten Anklang gefunden. Sie üben nicht
nur einen beſonderen Anreiz auf die Zuſchauer aus, ſondern ſie
geben auch einen Ueberblick über das Kräfteverhältnis der
Ver=
eine. Nicht diejenige Mannſchaft wird ſiegen, die einzelne
Kano=
nen in ihren Reiben hat, ſondern diejenige, welche über den beſten
Durchſchnitt verfügt.
Die Aufſtellung einer 30X50=Meter=Freiſtilſtaffel erfordert
ein zahlreiches, gut durchgebildetes Schwimmermaterial. Sowohl
Rot=Weiß als auch die Techniſche Hochſchule ſind in der Lage, ſolche
großen Staffeln mit einem verhältnismäßig guten Durchſchnitt zu
ſchwimmen. Beſonders der Hochſchule ſteht ein zahlreiches
Mate=
rial zur Verfügung, da ſie Schwimmer in ihren Reihen hat, die
beſte deutſche Klaſſe darſtellen. Auf das Programm im einzelnen,
beſonders auf das Waſſerballſpiel zwiſchen dem Deutſchen
Hoch=
ſchulmeiſter und Rot=Weiß, V.f. R., kommen wir zurück.
Das Frankfurter Hechskage=Rennen.
Nach 91 Stunden. — Rauſch/Hürtgen bleiben in Führung.
In der Nacht zum Montag unternahmen die Paare Rieger—
Tietz, Debgets—Faudet und Petri—Kroſchel bis gegen 1 Uhr
wiederholt Verſuche, die führende Poſition der Rheinländer zu
er=
ſchüttern. Es kam zu einigen lebhaften Jagden, bei denen aben
die Kölner ſchließlich immer wieder Oberhand behielten. Sie
ließen zunächſt das Feld ruhig abziehen und liefen dann in
fabel=
haften Spurts wieder auf. Rauſch und Hürtgen ſind weiter in
einer unerhört guten Form. Man hatte bei den Jagden oft das
Gefühl, als wenn die Rheinländer an ihre Gegner heranflögen.
So gab es wieder nur im Hinterfeld einige Veränderungen, die
aber zum Teil wieder ausgeglichen werden konnten. Sehr dankbar
fuhren auch in dieſer Nacht wieder die Italiener Dinale—
Bres=
ciani die drei Verluſtrunden gutmachen konnten und eine Reihe.
von Vorſtößen einleiteten. Der Reſt der Nacht verlief dann
eben=
ſo wie der Montag nachmittag ziemlich ruhig. Spurtſieger
blie=
ben bei der Nachtwertung Tietz, Rauſch, Degraeve, Dinale
De=
baets, Rieger, Petri, Gooſſens Horan und Faudet, bei der
Wer=
tung am Montag nachmittag ſiegten; dreimal Tietz, je zweimal
Faudet und Gooſſens, je einmal Debaets, Horan und Bresciani.
Die Franzoſen Coupry—Cordier ſind aus dem Rennen
genom=
men worden, ſie lagen zuletzt neun Runden zurück. Am Montag
nachmittag 5 Uhr, alſo nach 91 Stunden, waren 1979,850
Kilo=
meter zurückgelegt. Der Stand des Rennens: 1. Rauſch—
Hürtgen 230 Punkte. Zwei Runden zurück: 2. Rieger—Tietz 195
Punkte, 3. Gooſſens—Miethe 70 Punkte. Drei Runden zurück:
4 Petri—Kroſchel 138 Punkte. Vier Runden zurück: 5. Degraeve—
Vermandel 69 Punkte. Fünf Runden zurück: 6. Debaets—Faudet
118 Punkte, 7, Horan—Koch 106 Punkte. Sechs Runden zurück:
8. Dinale—Bresciani 186 Punkte, 9. Hille—Berger 68 Punkte.
32. Preußiſch=Süddenkſche Klaſſenlokierie.
2. Tag, 5. Klaffe. In der Vormittags=Ziehung fielen:
2 Gewinne zu 5000 Mark auf Nr. 111 100; 6 G winne zu 3060 Mart
auf Nr. 54 591 191 498 279 278; 18 Gewinne zu 2000 Mark auf Nr. 81 792;
175 750 177 354 188 480 226 580 302 845 334 590 386 484 391 176: B
Ge=
winne zu 1000 Mark auf Nr. 57 994 58 178 98 175 135 592 144 850 146 9534
166 018 23 751 B4 127 308 516 320 372 359 489 378 93 370 947 ferner.
10 0G winne zu zu 500 Mk. und 238 Gewinus zu je 300 Mk. — In der
Nachmittags=Ziehung fielen: 4 Gewinne zu 10 000 Mark auf
Nr. 126 800 130 832; 10 Gewinne zu 3000 Mark auf Nr. 18 530 145 13½
157 745 202 606 316 647; 20 Gewinne zu 2100 Mark auf Nr. 86 2847
105 717 126 599 130 381 193 24 216 990 241 292 303 555 399 039 339 3173
34 Gewinne zu 1000 Mark auf Nr. 4441 7165 24175 26 318 30 721.
119 970 1B 402 157 185 160 960 175 173 178 106 22 986 B3 607 303 396
357 585 373 660 380 481; ferner 86 Gewinne zu je 300 Maik und 162
Ge=
winne zu je 300 Mark. — Im Gewinnrade verblieben: 2 Prämien
zu 500 000 Mark, 2 Gewinne zu 500 000 Mark, 2 Gewinne zu 300 000
Mark 2 Gewinne zu 200 000 Mark, 2 Gewinne zu 100 000 Mark 4
Ge=
winne zu 75 000 Mark, 6 Gewinne zu 50 000 Mark, 14 Gewinne zu
25 000 Mark, 82 Gewinne zu 10 000 Mark, 162 Gewinne zu 5000 Mark,
422 Gewinne zu 3000 Mark, 738 Gewinne zu 2000 Mark, 1606 Gewinne
zu 1000 Mark 4262 Gewinne zu 500 Mark und 11194 Gewinne z1
300 Mark.
Frankfurk.
Dienstag, 12. Febr. 6.30: Morgengymnaſtik. O 13.30:
Schall=
platten: „Operettenmuſik” P 15.95: Jugendſtunde. Prof. Dr.
Drevermann: „Tiere der Vorzeit: die Thiere im rheiniſchen Meer”.
16.35: Konzert: Alte Operetten. o 18.10: Leſeſtunde. 0 18.303
Kaſſel: 15 Minuten Ratſchläge für Mutter und Kind. o 18.45:
Kaſſel: „Vortrag. 19.15: Dr. Tholuck: Funkhochſchule.
19.45: Prof.
Mannheimer: „Schachunterricht für
An=
fänger‟, 0 20.15: Robert Koppel=Abend. 1. Geſang mit
Klavier=
begleitung. 2. Rezitation, 3. Tanzlieder mit Jaz=Orcheſter, 4. Kölſche
Krätzcher (Karnevalsliederl. O Anſchl.: Kaſſel: Faſchingsveranſtaltung,
Skuftgatk.
Dienstag 12. Febr. 10.30: Schallplatten. 12.15:
Schall=
platten. O 13.45: Schallplatten, (Freiburg ſendet getrennt). O 163
Mannheim: Frauenſtunde: Frau Odenwald: Verantwortung der
Frau gegenüber der heranwachſenden Jugend. o 16.35: Frankfurt:
Alte Operetten. o 18.15: Prof. Beutel: Kometen und
Kometen=
furcht. O 18.45: Freiburg: Prof. Dr. Ebbinghaus: Zum 125.
Todes=
tag Immanuel Kants. S 19.15: Studienrat Dr. Sadowski: Aus
deutſcher Schularbeit in Oſtaſien. 19.45: O. L. Brandt: Novellen
um Kant. O 20.15: Frankfurt: Faſchingsabend mit Robert Koppel=
Orcheſter, Geſang mit Klavierbegleitung. — Rezitation. —
Tanz=
lieder mit Jazz=Orcheſter. — Kölſche Krätzcher (Karnevalslieder),
Berlin.
Dienstag, 12. Febr. 12.30: Viertelſtunde für den Landwirt.
2 15.30: Erich Schultze: „Internationale Waſſerballſpiele‟ o 16:
Stunde mit Büchern. 16.30: Gad M. Lippmann: Hugo Ball,
O 17: Unterhaltungsmuſik, ausgef. p. d. Capitol=Orcheſter Schmidt=
Boelcke. 0 18.30: Prof. Dr. Fiſchel: „Matthias Grünewald”,
D 19: Miniſterialdir. Dr.=Ing. Crgemer: Die kontinentalen
Fern=
ſprechnetze der alten und neuen Welt. O 19.30: Dr. Pohl:
Sozial=
politiſche Umſchau O 20: „Pi=Pa=Po” Faſtnachtsball in einen
Berliner Atelier. Als Gäſte erſcheinen u. a.: Trude Heſterberg,
Trude Lieske, Henny Porten, Karl Huszar (Puff), L. M. Lommel,
P. Nikolaus, E. Pröcl, O. Wallburg. Zum Tanz ſpielen: Kapells
Daios Bela und Fred Bird=Tanz=Orcheſter.
Deutſche Welle: Dienstag, 12. Febr. 12: Franzöſiſch f. Schüler.
O 15: Jugendbaſtelſtunde: Bau von Flugmodellen, Gleit= und
Segelfliegern. o 15.40: Jonny Behm: Vom Teetiſch. 0 16:
Prof. Dr. Tumlirz: Jugendpſychologie und Bildungsarbeit, 0 16.303
Leipzig: Franzöſiſche Operettenmuſik. 2 17.30: Geh. Rat Prof. Dr.
Eckſtein: Die wichtigſten Hausſchädlinge und ihre Bekämpfung=
O 18: Dr. Stei: Neuere Hausmuſik für Klavier. 6 18.30:
Fran=
zöſiſch f. Anfänger. O 19: Min.=Dir. a. D. Dr. Ing. Craemer=
Der Fernſprecher bis zum Weltkriege. 0 19.25: Prof, Dr.
Haus=
hofer: Der deutſche Süden (Bayern). a 20: „Pi=Pa=Po‟,
Faſt=
nachtsball in einem Berliner Atelier. Als Gäſte erſcheinen u. a.=
Trude Heſterberg, Trude Lieske, Heuny Porten, K. Huszar (Puffü=
L. Manfred Lommel, P. Nikolaus E. Pröckl, D. Wallburg.
Zum Tanz ſpielen: Kapelle Daios Bela und Fred Bird=Tanzorch.
Nur heim Raohmann!
, Boßler & Co., G. m b II
Eenst-Eudwigstraße 14
Telephon 2140 (1038a
Nummer 43
Tgldlsden
Dienstag, den 12.
Der Ausweis der Reichsbank.
Der Ausweis der Reichsbank vom 7. Februar zeigt in der
verfloſſenen Bankwoche einen Rückgang der geſamten
Kapital=
anlage in Wechſeln und Schecks, Lombards und Effekten um 133,5
Mill. auf 1844,8 Mill. RM. Im einzelnen haben die Beſtände an
nahezu unverändert.
An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind
254,9 Mill. RM. in die Kaſſen der Bank zurückgefloſſen, und zwar
hat ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 217,8 Mill. auf 4236,1
Mill. RM., derjenige an Rentenbankſcheinen um 37,1 Mill. auf
475,7 Mill. RM. verringert. Unter Berückſichtigung, daß in der
Berichtswoche Rentenbankſcheine in Höhe von 5,2 Mill. RM.
ge=
mäß § 7o des Rentenbankliquidierungsgeſetzes getilgt worden ſind.
ſind die Beſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen auf 41,3
Mill. RM. angewachſen. Die fremden Gelder zeigen mit 501,3
Mill. RM. eine Zunahme um 78,4 Mill. RM.
Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen
ins=
geſamt haben um 12.0 Mill. auf 2869,4 Mill RM abgenommen.
Im einzelnen ſind die Goldbeſtände mit 2729,1 Mill. RM. und die
Beſtände an deckungsfähigen Deviſen mit 140,3 Mill. RM.
aus=
gewieſen. Die Deckung der Noten durch Gold allein beſſerte ſich
von 61.3 Prozent in der Vorwoche auf 64,4 Prozent, diejenige
durch Gold und deckungsfähige Deviſen, von 64,7 Prozent auf
67,7 Prozent.
Jahresabſchluß der Preußiſchen Skaatsbank.
Die Preußiſche Staatsbank (Seehandlung) legt ihren Ab=
ſchluß für das Geſchäftsjahr 1928 vor. Die ausgewieſenen
Ge=
winnziffern haben ſich gegenüber dem Vorjahr, nicht viel
geän=
dert. Der Reingewinn beträgt 5 114870 (5 139 076) Mk. Seine
Verteilung erfolgt ebenfalls ahnlich wie im Vorjahre: 1 Mill.
RM. werden an die Staatskaſſe abgeführt (wie im Vorjahre)
3 (2) Mill. RM. werden dem Grundkapital und 1 (2) Mill. RM.
den Reſerven überwieſen. Zum Vortrag auf neue Rechnung
ver=
bleiben 114 870 (139 067) RM. In dem Verwaltungsbericht wird
zunächſt die allgemeine Entwicklung der Wirtſchaft behandelt,
wo=
bei entſprechend dem Charakter des Inſtitutes vor allem auf die
Mäſein De Witſcheſt ſind f 2uch 0n in Wärnäfen
de=
tionskoſten, der Zinsſätze und der öffentlichen Laſten deutlich
er=
kennbar und tritt ganz beſonders bei der Landwirtſchaft in
Er=
ſcheinung, die ſich in einer ſchweren Kriſis befindet. Am
Geld=
markt iſt das Zinsniveau ebenſo wie am Kapitalmarkt geſtiegen,
die Aufnahmefähigkeit des inländiſchen Emiſſionsmarktes hat
deutlich nachgelaſſen und die Schwankungen im Zuſtrom
auslän=
diſchen Kapitals haben bewieſen, von welchen Zufällen in der
Konſtellation der ausländiſchen Märkte die Kapitalverſorgung
Deutſchlands abhängig iſt.
Der Ausblick iſt wenig günſtig. Im Verwaltungsbericht wird
bei Betrachtung der Ausſichten erklärt, daß dieſe eher ſchlechter
ſind als bei Abſchluß des Verwaltungsberichtes im Vorjahr. Die
Zukunft der Kapitalbildung iſt wie die Zukunft der deutſchen
Wirtſchaft überhaupt in erſter Linie von der tragbaren Löſung
der Reparationsfrage abhängig. Dieſe Frage laſtet wie ein
Alp=
druck auf dem deutſchen Wirtſchaftsleben. Am 1. September 1928
hat das erſte Normaljahr mit einer Jahreszahlung von 2.,5
Mil=
liarden GM. begonnen. Wie aber ſchon jetzt die innere
Auf=
bringung der Summe eine wirkliche Geſundung der deutſchen
Wirtſchaft verhindert, ja die deutſche Leiſtungsfähigkeit von neuem
herabzudrücken beginnt, ſo iſt auch noch keine Möglichkeit zu ſehen,
wie bei der Zuſammenſetzung der deutſchen Zahlungsbilanz
erheb=
liche Summen als Reparationszahlungen in Zukunft aus eigener
Kraft in fremde Währung transferiert werden ſollen.
Schwer=
wiegende Gefahren werden heraufbeſchworen, wenn nicht die jetzt
zuſammentretende neue Sachverſtändigenkonferenz eine Löſung
findet, die der wirtſchaftlichen Leiſtungsfähigkeit Rechnung trägt.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Reichsverband des kreditgebenden Einzelhandels. Auf ſeiner
Frankfurter Generalverſammlung nahm der Reichsverband des
kreditgebenden Einzelhandels, der 35 Ortsgruppen bzw.
Gauver=
bände umfaßt, folgende Entſchließungen an: Der Verbandstag
lehnt grundſätzlich eine Sicherung des Verkäufers durch
Siche=
rungsübereignung von Gegenſtänden, die ſich im freien Eigentum
des Kunden befinden, ab. Er kann ſie nur zur Beſeitigung der
Schäden für zuläſſig halten, die durch Erhöhung der
Lohnpfän=
dungsgrenze hervorgerufen wurden. — Außerdem nahm der
Ver=
bandstag eine Entſchließung zur Aenderung des
Lohnpfändungs=
geſetzes auf folgender Baſis an: Herabſetzung des pfändungsfreien
Betrags auf den gleichen Betrag, der auch für die
Einkommen=
ſteuer als Exiſtenzminimum anerkannt iſt. Progreſſive
Ausgeſtal=
tung des pfändbaren Betrags bei größeren Einkommen.
Berück=
ſichtigung des Familienſtandes wie im Einkommenſteuerrecht in
bezug auf die Staffelung und die Zuſammenrechnung des
Einkom=
mens der Ehegatten. Entſchädigung der Drittſchuldner (
Arbeit=
geber) für die ihm durch die Ausführung der Lohnpfändung
ent=
ſtehenden Bemühungen. Zum erſten Male ſeit dem Jahre 1925
legte der Reichsverband des kreditgebenden Einzelhandels der
Frankfurter Generalverſammlung auch wieder einen öffentlichen
Geſchäftsbericht vor. Die Erweiterung der Kreditgewährung hat
danach die Grenzen des Verbandes nicht nur erweitert, ſondern
auch verflüſſigt. Aus dem Verbandsbereich fällt das geſamte
Ge=
biet der Konſumfinanzierung und der ſogenannte Monatskredit.
Es fällt auch ebenſo aus derjenige Einzelhandel, der im Wege der
nicht organiſierten Kreditgewährung Ware ohne Barzahlung
verkauft.
Prodakkenberichte.
Frankfurter Produktenbericht vom 11. Februar. Die
Frank=
furter Getreidebörſe war wieder ruhig. Preiſe wie am Vortage.
Es notierten je 100 Kilogramm: Weizen 23.50—23.75, Roggen
23.00—23.50, Sommergerſte 24.50—24.75, Hafer inländ. 24.00 bis
24.50, Mais 23.50—24.00, Weizenmehl ſüdd. Spezial 0 33.25 bis
34.25, Weizenmehl niederrhein. 33.00—33.75. Roggenmehl 30.50
bis 31.25, Weizenkleie 14.25, Roggenkleie 15.00 Erbſen 35—55,
Linſen 65—110, Heu ſüdd. trocken 13.25—13.75, Weizen= und
Rog=
genſtroh drahtgepreßt 4.50—4.00, Weizen= und Roggenſtroh
gebün=
delt 4.00—4.50, Treber getrocknet 21.50—21.75.
Mannheimer Produktenbörſe vom 11. Februar. Tendenz
ruhig, Käufer zurückhaltend, Braugerſte abgeſchwächt, Futtergerſte
behauptet. Man verlangte für die 100 Kilogramm ohne Sack
waggonfrei Mannheim in Reichsmark: Weizen inl. 24.50, ausl.
26.75—28.50, Roggen inl. 24, Hafer inl. 23,50—25.
Fraukfurter Viehmarktbericht vom 11. Februar. Aufgetrieben
waren 1266 Rinder, darunter 322 Ochſen, 72 Bullen, 512 Kühe, 360
Fäſen, 533 Kälber, 98 Schafe und 4629 Schweine. Der Auftrieb war
nur 150 Kälber größer und um 30 Rinder, 48 Schafe und 427 Schweine
geringer als am letzten Großviehmarkt. Die Preiſe ſtellten ſich für
Minder teilweiſe um 1 Mark höher, für Schweine um 2—5 Mark,
Käl=
ber waren unverändert. Marktverlauf: Rinder mäßig rege,
ausver=
kauft: Schweine ruhig, Ueberſtand; Kälber und Schafe ruhig, geräumt.
Preiſe für einen Zentner Lebendgewicht: Ochſen a) 1. 53—56, a) 2. 49
bis 52, b) 44—48; Bullen a) 50—53, b) 46—19: Kühe a) 42—47, b)
Gis 41, c) 32—36, b) 26—31; Färſen a) 53—57, b) 48—52, c) 43—47:
Kälber a) 76—79, b) 65—69, c) 60—64; Schweine a) 75—77, b) und .
75—77. d) 75—78, e) 73—76. — Fleiſchgroßhandelspreiſe. Ochſenfleiſch
1. 90—95, desgl. 2. 80—90, Bullenfleiſch 80—84, Kuhfleiſch 1. geſtrichen,
desgl. 2. 50—60, desgl. 3. 40—50; Kalbfleiſch 1. 100—108, desgl. 2.
8—105, Hammelfleiſch geſtrichen, S haffleiſch 95—100, Schweinefleiſch
iſt nichr notiert. Gefrierfleiſch: Rindfleiſch Vorderviertel 52,
Hinter=
viertel 58. Heſchiftsgang rege.
Frankfurker und Berliner Efſektenbörſe.
Frankfurt a. M., 11. Febr.
Die Börſe ſtand zum Wochenbeginn unter dem Einfluß der heute
beginnenden Neparationsverhandlungen. Der Markt zeigte ein faſt
völlig verödetes Bild und die Spekulation nahm bei ihrer ſtarken
Re=
ſerviertheit faſt keine Deckungen vor, da auch von einer Beteiligung der
Pridatkundſchaft ſowvie des Auslandes am Vörſengeſchäft nichts zu
be=
merken war. Die günſtige Atmoſphäre, die ſich bis jetzt bei den
Repara=
tionsverhandlungen gezeigt hatte, hinterließ im Grundton eine gewiſſe
Widerſtandsfähigkeit, doch war die Luſtloſigkeit und Vorſicht
vorherr=
ſchend und der weiter flüſſige Geldmarkt ſowie die Entlaſtung des
Reichsbankinſtituts machten dahe= keinen Eindruck. Gegenüber den
Schlußkurſen oom Samstag gingen die Verluſte nur in Ausnahmefällen
über 1½ Prozent hinaus.
Im Verlaufe blieb das Geſchäft äußerſt ſtill und bei größter
Luſt=
loſigkeit traten — nach einer vorübergehend kleinen Beſſerung, da der
Diskontſatz in New York unbe ändert belaſſen wurde. — weitere
Rück=
gänge bis zu 2 Prozent ein. Beſonders Kaliwerte waren weiter
ge=
drückt und verloren erneut bis ca. 2½ Prozent. Reichsbank konnte ſich
dagegen auf Rückkäufe von Vankſeite um 1½ Prozent beſſern.
Am Geldmarkt war Tagesgeld mit 4 Progent unverändert.
Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4,2148, gegen
Pfunde 20,455, London=Kahel 4,8540, Paris 124,30, Mailand 92,75,
Madrid 31,00, Holland 12,12.
An der Abendbörſe herrſchte weiterhin faſt vollkommene
Ge=
ſchäftsloſigkeit und die Spekulation übte mangels jeglicher Anregung
Zurückhaltung. Die Tendenz war jedoch im allgemeinen behauptet.
Vereinzelt konnten ſich leichte Erholungen durchſetzen.
Berlin, 11. Februar.
Am heutigen Wochenbeginn zeigte die Börſe bei Eröffnung faſt
völlige Geſchäftsloſigkeit bei allerdings ziemlich gehaltenen Kurſen.
Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe wurde das Geſchüft in
Spezialwer=
ten etwas reger. So zeigte ſich für Deſſauer Gas größeres Intereſſe.
Im weiteren Verlauf der Börſe ſchwächte ſich die Tendenz auf
Befürch=
tungen, daß in Amſterdam und auch in Zürich eine Erhöhung der
Diskontrate erfolgen würde und angeſichts der vollkommenen
Geſchäfts=
loſigkeit ſtärker ab. Namentlich am Elektromarkt erfolgten
umfang=
reiche Glattſtellungen, die durchſchnittlich Kurseinbußen bis zu fünf
Prozent zur Folge hatten. Nachdem bekannt wurde, daß in
Amſter=
dam eine Diskonterhöhung nicht erfolgt ſei und auch hinſichtlich der
Sachverſtändigenkonferenz eine zuverſichtliche Auffaſſung zum
Durch=
bruch kam, machte ſich vorübergehend ein Anſatz zu einer Erholung
bemerkbar. Als ſpäter jedoch auf faſt allen Märkten Poſitionslöſungen
dem Vernehmen nach nicht reichlich erfolgten, ſchloß die Börſe in
ſchwacher Haltung. Auch nachbörslich neigte die Tendenz weiter eher
zur Schwäche.
11. 2.
137.25 137.—
A. E. G...
1755 173,25 Hirſch Knpfer
Augsb.=Nürnb. Ma
91.— Höſch Eiſen
91
120.75 119 625
6.— 56.—
Baſalt . .
Johenlohe
52.— 70.5
111.— 1108.5
Bergmann.
208.— 206.5 Kahla Porze
264.— 1259.875
Berl. Karlsruhe
65.75 Kali Aſchers
235.75 238.—
Berl. Hand.=
Salzdetfurth
487.5 1475.5
1.
182.— 161.—
Braunkohl.
Weſteregel
2c3.5
Bremer=Wolle
181.— 1160.—
211.— 210.5 Lindes Eismaſch
Danatbank.
273. — 270.25 L. Loewe & Co.
221.— 1217.5
47.—
Deutſche Ba
168.5 168.— Lingel Schuh
46.—
165.25 164.— MannesmannR”
124.75 1123.5
Diskontog‟
Dresdne=
168.— 1675 Niederlauſitzer Kohlel 163. — 1164.—
54.— 52.— Nordd. 2it
Deutſche Me
122.5 120.125
90.1251 20.-
127.— 1124.— Orenſtein
Deutſche C
395.25 385.—
81.— 179—78 Bolhph=
Deutſche
trol
117.— 115.— Rütgers
Dynamit Nobel
95.— 93.125
121.5 122.
Elektr. Lieferung • 1165.25 /164.— Sachſenn
142.— 1140.5
Siemens Gl
J. G. Farben
250,5 248.5
Gelſenk. Ber=
1434.5 1430.—
126.— 125.5 Ver. Glat
Geſ. f. elektr. Untern. / 235.— 231.— Ver. Ste
97.5 96.75
50.75 49.5
Han. Maſch.=Egeſt. 1 45.— 44.75 Bolkited
158.— 155.
1os.— 104.—
Hanſa Dampfſch.
Wanderer We
125.— 722.125/ Wiſſner Metall
Hapug.
/141.25 1140.—
Harpener
130.75 130,5 Wittener Guß
36.5 35.—
Hemoor Zement ..!
263.5
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
* Chikago, 11. Februar. (Prn
Weizen: Der Markt tendierte heute überwiegend feſterr
gegen Abgabe in Mais erfolgten und Meldungen über 5u
aus Oſtdeutſchland und Polen eingingen. Auch die ſichtbarn
waren kleiner.
Mais: Der Markt lag unter den letzten Kurſen auf A.1g
ſtarke Ablieferungen der Farmer.
Roggen: Liquidationen in Märzware führten anfangs
Preisrückgang. Dann erfolgten aber Käufe, ſodaß die
Kurſeſu=
tagsnotiz lagen.
Hafer: Hier waren Geſchäft und Preisſchwankungen hei zen!
* New York, 11. Februar. (P4,
Deviſenmarkk.
Helingfors...
Wien..
Prag".
Budapeſt
Sofia.
Holland
Oslo ..."
Kopenhagen.
Stockholm ..
London".
Buenos Aires
New York ...
Belgien ...
9. 2.
Geld Brie
10.59 10.61
59.12 59.24
12.458 12.478
73.37
3.037
188.58
3.51
3.041
68.92
112.29/112.5
112.31/112,5
112.58 112.80
20.435/20.471
1.775 1.774
4. 2100 4. 2180
58.555 58.67
11. 2.
Geld/Brief
10.59
59. 125/59.245
12.458
73.38
3.037
168.61
112.30
112.31
112.56
10.61
12.476
3.52
8.043
168.95
112.52
112.53
112 78
20.434 20.474
1.775/ 1.779
4 2100/4. 2180
58.54 58.66
Italien
Paris ......
Schweiz ..... !
Spanien...
Danzig ....."
Japan. . . . . . .
Rio de Janeiro)
Jugollawien
Portugal. . . .
Athen ......
Konſtantinpel.
Kanada .. ..."
Uruguay ...
9. 2.
22.03 22.07 22.03 R2.07
16.435 16.475/16.435/16.475
80.96 81. 12
65.87 66.01
81.63 81.79
1.915/ 1.919
0.5015 0.5035
7388 7.402
18.58 18.62
2073 2.077
4.200/ 4. 209
4.311/ 4 318
Geld Brief !Geld Brief
5.435/ 5.4451 5.435/ 5.445
11. 2.
80.935/8 1. 125
65.93 166.07
B1.62 G1.78
1.908 1.912
0.501510.50 35
7.393 7.407
8.58 13.62
2.078 2.079
4.200 4.208
4.3111 4.319
Mitteldeutſche Metallwarenfabrik A. G., Offenbach a. M. Die
Ge=
ſellſchaft (140000 RM. Aktienkapital), die in der Hauptſache Karbid=
Fahradlampen herſtellt, konnte auch im Geſchäftsjahr, 1928 kein
günſti=
ges Ergebnis erzielen, da ſich die ſchlechte Konjunktur in der
Fahr=
radinduſtrie und die Ausſperrung in der rheiniſch=weſtfäliſchen
Eiſen=
induſtrie ungünſtig auswirkten. Der auf den 9. März einberufenen
Generalverſammlung muß Mitteilung gemäß § 240 HGB. (Terluſt
von mehr als der Hälfte des Aktienkapitals) gemacht werden. Es iſt ein
neuer Verluſt von 57 909 RM. entſtanden, ſo daß ſich zuzüglich des
Verluſtvortrags aus dem Vorjahr in Höhe von 29 606 RM. ein Ge=
87 515 RM. erg
ſamtverluſt
Baumwolle: Bei leichtem Anziehen der Preiſe nahm 1
einen ſtetigen Verlauf auf die feſteren Liverpooler Meldunnv
günſtigen Januar=Ziffern aus dem Textilgeſchäft. Das
mende Material fand leicht Unterkunft.
Kaffee: Angeſichts der braſilianiſchen Feiertage nahm
einen ruhigen Verlauf. Es erfolgten Deckungskäufe für reud
Nechnung.
Zucker: Deckungen für lokale Rechnung bewirkten eine Aichw
erhöhung. Im allgemeinen hielt ſich die Befeſtigung in eng-i/n
Es notierten nach Meldungen aus Chicago annü=
Getreide: Weizen, März 124½, Mai 12838, Juli 12014
März 94½, Mai 98½, Juli 100½; Hafer, März 51½-M
Juli 49½; Roggen, März, Mai 111, Juli 110½. MMM
Fette: Schmalz, Februar 11,96 März 11,975, Mai
12,57: Rippen, Mai 13,07, Juli 13,50; Speck loco 113/0M
Schweine 9,75—10,25, ſchwere Schweine 9,70—10,10; M
fuhren Chicago 60 000, im Weſten 160 000.
Chic. Baumwolle: März 19,43, Mai 19,57.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork an=
Getreide: Weizen, Rotwinter 161½, Hartwinter TMuu
neu ang. Ernte 110½: Mehl ſpr. wheat clears 5,80—
Mc=
nach England 1,9—26, nach dem Kontinent 13—14. Hüurmu
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,65; Talg extra ſſchtin
Kakav: Tendenz ſtetig, Umſatz in lots 140, loco 10 -
10,32, März 10.43, April 10,55, Mai 10,73, Juni 10.87;
Rekallnokierungen.
Die Berliner Metallnotierungen vom 11. Februar ſt
Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder
Ru=
tierung der Vereinigung für die deutſche Elektrolytku—,
RM. — Die Notierungen der Kommiſſion des Berlin= (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager Deutfchland fürz)l
ferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Original Hürt
98—99 Prozent, in Blöcken, Walzen oder Drahtbarren I)
gleichen in Walzen oder Drahtbarren 194 RM., Reinnicke—
zent. 350 RM. Antimon Regulus 77—82 RM., Feinſilbeuf
76,75—78,50 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 11. Febr. ſtellten fi.”
Januar 46,75 (47), Februar 46 (46,75), März 46 (46,25), AI=
Mai, Juni, Juli 46,25 (46,50), Auguſt, September, Oktokl=
Dezember 46,50 (46,75). Tendenz: feſt. Für Kupfer:
(157,50), Februar, März 157 (158), April 157,25 (157,7
(157,25), Juni Juli, Auguſt 157,25 (157,50), September
Oktober, November, Dezember 157,25 (157,50). Tenden.-
Zink: Januar 52,75. (53,50), Februar 52,50 (54), Mär.
April 52,50 (53,50), Mai 52,75 (53,25), Juni. Juli, Aug.5
Oktober, November Dezember 52,75 (53,50). Tendeng: ſtil.
Zahlen bedeuten Geld, die in Klammern beigefügten Brri
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Die Zeichnungen, die auf die in Holland im Betrage?
RM. aufgelegten 7prozentigen Goldpfandßriefe der Fram
thekenbank abgegeben wurden, werden, wie aus Bankkrs‟
in vollem Umfange zugewieſen.
Der Stand der Arbeitsloſenziffer in der Pirmaſenſei
hat ſich gegenüber der Vorwo he kaum geändert. Man kan
als Gradmeſſer für den Auftragseingang betrachten, ber
Tagen wieder großen Schwankungen unterworfen war.
wvie in Fachkreiſen betont wird, trotz der allgemeinen
Beſſe-
ganz beſeitigt.
Der Zoitralverband weſtliher Textilarbeiter nahm im 7
ſammlungen in Elberfeld und Barmen zum Lohnkonfliſc
induſtrie Stellung. Es wurde eine Entſchließung angemin
geſagt wird, daß die Arbeiterſchar in den Betrieven, in de
ſenkung durchgeführt wird, die Arbeit niederlegen ſollen.
Der auswärtige Handelsverkehr der Shweiz zeigt
einem erfahrungsgemäß umſatzſchwachen Monat, eine rim
gung. Der geſaute Außenhandelsumſatz hat ſich um 74,7
366 Mill. ffrs. vermindert. Die Einfuhr ſtellte ſich auf
während bei der Ausfuhr ſich ein Ausfall von 39 Mill. ſfrs=
Der Wochenausweis der Bank von Frankreih ber 1—
eine Zunahme des Goldbeſtandes auf 34 004 Mill. Frs.
haben im Ausland um 545 Mill. Frs. auf 12 435 Mill.
wesliſel ſind um 973 Mill auf 4184 Mill. Frs zurückgegar
ſeits iſt der Notenumlauf um 1714 Mill. Frs. auf 63*
geſt
Frankfurter Kursbericht vom 11. Februar 1929.
Wedie ie
anl. v. 27.
87.4
6% Baden
Frei=
ſtaat v. 27
78.75
6% Bahem
Frei=
ſtaat v. 27
79.4
8% Heſſen
Volks=
ſtaat v. 28. .... 90.25
6% Preuß.
Staats=
anl. v. 28.
70 Sachſen
Frei=
ſtaat v. 27
91.4
7%0
ThüringerFrei=
ſtaat v. 27
84.75
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. *
53.9
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Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)/ 13‟,
Dtſche.
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20 Darmſtadt v. 26/ 92
Ra
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89.5
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Mannh. v. 26. 93.5
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Dt. Komm. Sam
mel=Ablöſ.-Anl.
* Ausl. Ser.
* . Ser. II
3 Berl. Hyp.=B
8% Frkf. Hyv. Bl
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4½ %r Lig. Pfbr
2.15
30,s
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97.5
78.25
97.5
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% Heſſ. 20s. 6r
Bk.=Ligid. Pſbr.. 75.9
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Pfälz. Hhp. Bk./ 97.25
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88
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41
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von 1913
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1.Badgab
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garn 1913
98.5
95
75.5
83
84.5
92.75
134.25
36.5
37.5
18‟
22:
Ungarn 19141
„ Goldr..
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25
24.95
138.25
167
195.5
270
68
124.5
103
164.5
167.5
116.5
147.5
155
142
139.25
193
160
34.7
159.75
295.5
124.75
214.25
190
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Friſt. A.
Namnh.221
Aenteurer von Ehre.
Roman von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)
s, nur die Ruhe konnte es machen.
ichts verdorben, noch waren keine fünf Sekunden
nulrck verfloſſen, in dem der Körper des toten Sam
9u Boden gefallen war.
land=beugte ſich tief über den Toten, murmelte
er=
e, uuhzammenhängende Worte, rief Sams Namen in des
Ohr, ᛋüfei hier noch jede Hoffnung, zog ſein Taſchentuch
rieb i// Schläfen des Toten.
gleichyn em Tuch zog er aber ſeinen kleinen Handſpiegel
ein nüilles Rechteck, um dieſes mit einer unmerklichen,
em ſorgeduckten Körper vollkommen gedeckten
Be=
ein uug ſchief gegen den Abſatz ſeines rechten,
vorge=
n Füf su ſtellen — jetzt konnte er, ſcheinbar immer noch
Tax leſchäftigt, genau ſehen, was hinter ſeinem
Rük=
ſich 191.
gaum Korridor hinter ſich konnte er ſehen, je nachdem
kleini/Spiegel mit dem Fuß verſchob, ihn höher oder
Alte,, / eicht zur Seite rückte oder nicht.
Uhr /M Karl, ſehr gut!” lachte lautlos das zweite Ich.
ur diſeirhe bis zur letzten Sekunde!"
jetz /) Hohlander etwas anderes.
ſah, ruder Deckel einer ſchweren, etwa vier Meter hinter
endchn fnihe langſam gehoben wurde; er ſah ein bleiches,
r rot /xarbe durchzogenes Opal, er ſah zwei ſtarre
fun=
luge mno einen höhniſch verzerrten Mund.
faſgiſn Dienſtmann.
ſah a Schurken großen Stils, er ſah die Beſtie, die
diſljarte, ſchlanke Kathleen, feine Kathleen, nackt
Batluurd in ſo beſtialiſcher Weiſe in den Koffer geſperrt
er ſrud eſe Hände, die den Körper Kathleens beſudelt
ſtarak epaarte Affenhände.
Spt brauuſ f7 Hohlanders Schädel, es flimmerte vor ſeinen
ſeinn eeri ſtockte, er hörte auf, ſich um den Toten zu
dieſitzkjätiſchſten Augenblick, in dem Hohlander ſein
kal=
ſälße verloren hatte, dem irgend eine Torheit folgen
in diſn wahrhaft pſychologiſchen Augenblick flüſterte das
chtlatz, eindringlicher:
ſie dich! Was ſoll das bedeuten, wie ſiehſt du
ſnget Junge! Ruhe! Ruhe! Lächle doch, Karl, oder
miſch, dieſer Geſelle dahinten, ragt er nicht aus
ürwie der kleine, haarige Teufel, den du als Kind zu
hter //mſt und über den du ſo gejubelt haſt; ein Druck
107
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V21
Dienstag, den 12. Februar 1929
auf den Deckel, und das Teufelchen kam heraus, und war genau ſo
wvie der dahinten ein dummer Teufel? Wozu gegen einen
dum=
men Teufel eine ſolche Wut? Schäm dich, Karl!”
Hohlander blinzelte in den kleinen Spiegel; wirklich, es war
wahr, bei dieſem Halbdunkel, bei dieſem ſchwankenden Licht ſah
der Mörder eigentlich ſehr komiſch aus, nur die Augen, dieſe
lauernden, funkelnden Augen der Beſtie ließen ſie als ſolche
er=
kennen.
Er beugte ſich wieder nieder, rieb wieder die Schläfen des
toten Sam und ſtellte den Spiegel unmerklich ſchiefer: der
Mör=
der war der Truhe entſtiegen und kam jetzt mit lautloſen
Schrit=
ten näher, ein erſter Schritt . . . der zweite . . . der dritte . . .
Jetzt ſtand er hinter, faſt ganz über Hohlander, und in der
Fauſt des erhobenen, gewaltig zum Schwung ausholenden Armes
glänzte im Mondlicht ein dünner Stahl, das Stilett.
Seite 11
„In der Tat, Karl”, flüſterte das andere Ich wieder, nin der
Tat, ich gebe es zu; das iſt nicht nur ein dummer Teufel, das iſt
bei Gott die herrlichſte Beſtie, die ich je geſehen habe. Aber nur
Ruhe — jetzt, Karl, jetzt!“
Der Arm mit dem Stilett ſchwang nieder, wie eine Senſe
ſchwingt, und gleichzeitig ſchnellte Hohlander empor, der gewölbte
Rücken und die wuchtigen Schultern ſeines athletiſchen Körpers
prallten mit furchtbarer Wucht gegen den gekrümmten Leib des
Mörders, deſſen Arm weit vorne ins Leere ſtieß, deſſen Hand nun
von Hohlanders Rechten mit eiſernem Griff gepackt und ſo
blitz=
ſchnell umgedreht wurde, daß das Stilett zu Boden fiel; zitternd
ſtak es mit der Spitze im Holz.
Und zugleich hörte man das Splittern eines Handgelenkes,
und dann einen halberſtickten Schrei.
Eine ganze kleine Paufe, ein Doppegriff Hohlanders unter
die Achſelhöhlen dieſes Menſchen über ihm, und der Körper des
Mörders flog in weitem Schwung über Hohlanders Kopf hinweg
und ſchlug mit der ganzen Rückenlänge dumpf und krachend auf
den Boden auf.
Wieder eine kleine Pauſe, und das andere Ich flüſterte:
„Sehr gut, Karl, ſehr gut, ſchau, wer hätte es gedacht, daß
du das Schwingen, das du bei den wackeren Eidgenoſſen
ſtudier=
teſt, ſtatt ins Kolleg zu gehen, daß dir dies Schwingen einmal ſo
von Nutzen ſein würde? Und jetzt ran an den Schuft, er lebt
noch!"
Und ſchon kniete Hohlander auf der Bruſt des Mörders und
würgte, würgte bis deſſen Zuckungen immer ſchwächer wurden.
„Es langt,” kicherte das andere Ich, „es langt, jetzt feſſeln,
einen Knebel ins Maul und zurück, in die Truhe hinein. Wie
wär’s mit dieſen Gardienen und deren Schnüren; ſie ſind ſolid,
8 iſt beſter, ſtärkſter Hanf.”
Und Hohlander tat ſo.
Er zog wieder ſein Taſchenmeſſer hervor, trat zu einem der
hohen Fenſter, riß aus dem ſchweren Vorhang einen Lappen
her=
aus, ſchnitt die langen, gedrehten Schnüre ab.
Er brach mit dem Meſſer den Mund des Mörders noch ſtärker
auf und ſtieß ihm einen Knebel in den Schlund, dann feſſelte er
vielfach die Hände und Füße, hob den ſchweren Körper in die
Höhe und warf ihn in die Truhe.
Und ſagte jetzt leiſe und mit einer Stimme, die die Stimme
des befriedigten Rachegottes ſelbſt war, zu ſeinem zweiten Ich:
„Vor zwei Tagen holt dieſen Schuft hier keiner. Ach, wie ich
ihm dieſe zwei Tage gönne! Zwei Tage in dieſer Lage . . . zwei
Tage? . . . zwei Ewigkeiten!“
Aber das zweite Ich war verſchwunden, Hohlander hatte in
die leere Luft geſprochen, verblüfft ſchwieg er ſtill und lauſchte
dem Echo ſeiner Worte, glaubte, ganz aus der dunklen Tiefe des
Korridors ein letztes, diesmal aber ſeltſames Kichern zu hören.
(Fortſetzung folgt.)
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