Einzelnummer 10 Pfennige
tsugspreis:
 e gem Erſcheinen vom 1.Februar 
Rl.S Reichematk und 22 Pfennig 
newolt 2.25 Reſchemarl, durch die 
Hörmnart rei Haus. Poſtbezugspreis 
Nilxeld monatlſich 2.28 Reichemark. 
1 Aufahme von Anzeigen an 
Rtird nicht übernommen. Nicht= 
0Nrmmern inſolge höherer Gewalt 
m Ber nicht zur Kürzung des 
7 10- ngen und Abbeſſellungen durch 
tuglichkeit für uns. Poſiſcheckfonto 
tururt a. M. 1504.
 Heſſiſche Neueſte Nachrichten 
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt 
Wöchentliche illuſtirierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort 
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Origſnal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſt. Tagbl.” geſtattet. 
Nummer 39 
Freitag, den 8. Februar 1929. 
192. Jahrgang
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 27 mm breiie Zelle im Kreiſe Darmſiadt 25 Reichspfg. 
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Rellamtzeile (93 mm 
breitl 2 Reichsmark. Anzelgen von auswärts 40 Reichspfg. 
Finanz=Anzeigen 60 Reſchepfg. 92 mm breite 
            Relame=
zeiſe 300 Reſchemark. Alle preiſe in Reſchemart 
ſ4 Dollar — 4.20 Markt. — Im Falle höherer 
Gewalt, wie Krieg, Aufrugr, Streikt uſw., erliſcht 
ſede Verpfiſchtung auf Erfüſlung der 
            Anzeigen=
auffräge und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei= 
Konkurs oder gerichticher Beitreibung fällt ſeder 
Rabatt weg. Banſlonto Deutſche Bank und 
            Darm=
ſädter und Nationalbanf.
Eurtias über das Reparationsproblem.
*Nach der Elſaßdebatte.
Von unſerem A.
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 ſiagsabend des Berbandes der 
Härkigen Preſſe in Berlin. 
Wualſchaftsiwiniſſer ſpricht vor der Preſſe. 
Berlin, 7. Februar. 
iurd der Auswärtigen Preſſe veranſtaltete heute 
um der in Berlin vertretenen Zeitungen im Reich 
che Rathaus einen Empfangsabend, an dem die 
gütſchen und wirtſchaftlichen Perſönlichkeiten Ber= 
Sahl teilnahmen. 
enrüßte im Auftrage des einladenden Verbandes 
4kölniſche Zeitung”) die Erſchienenen. Er brachte 
ſtunch vertrauensvoller Zuſammenarbeit zwiſchen 
Breſſe zum Ausoruck. Dann wies Dr. Croll auf 
edeutung der Preſſe im Reich hin. Bei aller 
u perſönlicher Zuneigung für die Berliner Preſſe 
Krö doch Wert auf die Feſtſtellung, daß Berlin 
ichland ſei, und daß die in Berlin eruierte 
lynrung nicht immer haarſcharf die öffentliche 
            Mei=
hin deutſchen Volkes zu ſein brauche. „Wir ſind” 
Sroll, „kein kleiner Verband, der auch ein 
            Stück=
fich haben möchte, ſondern wir ſind die Türhüter 
ſientlichen Meinung außerhalb Berlins, und das 
Hür. Teil der deutſchen öffentlichen Meinung”. Zum 
c Dr. Croll die Gemeinſamkeit der großen Ziele 
der Preſſe und der der anderen Faktoren des 
IMarts. 
N. der Zeitungsverleger begrüßte Dr. 
            Reis=
irs („Rheiniſch=Weſtfäliſche Zeitung”) die 
            Er=
unterſuchte die Bedeutung einer 
ſtadt für die nationale Entwick= 
Volkes. Er ſei erſtaunt, daß die Hiſtoriker 
geſe hätten, daß allein diejenigen Völker ſich 
            natio=
lätten, die eine Reichshauptſtadt beſaßen, und 
hne ein Volkszentrum zugrundegegangen ſeien. 
iſden Worten: „Es gilt, in Berlin und an Berlin 
Mer gilt, aus dieſem baulichen Chaos eine ſchöne 
Wi zu ſchaffen, es gilt vor allem für die, die an 
Muuszufetzen haben, es politiſch=kulturell und 
            künſt=
it lten, daß es ein Spiegelbild des geſamten 
            deut=
iw. Dann nahm
 Arswirlſchaftsminiſter Dr. Curkius 
erier groß angelegten wirtſchaftlichen Rede. Er 
: Die Reichsregierung iſt ſich der Bedeutung 
n Verbandes und der in ihm vereinigten gei= 
Wtwußt. Sie bittet um Ihre Unterſtützung bei der 
rBer politiſcher Probleme der Gegenwart. Ihr 
E aus den Vertretern der außerhalb Berlins 
            er=
uſſchen Tageszeitungen, föderaliſtiſch geſprochen, 
Sgten und Geſandten der vielen ſich ſouverän 
chge öffentlicher Meinung, die in Wechſelwirkung 
ue, die geſamtdeutſche öffentliche Meinung zu 
            for=
ſie alle, die Sie hier in Berlin tätig ſind, müſſen 
twiſchen der Peripherie und dem Zentrum, zwi= 
A und der Reichshauptſtadt, zwiſchen der Man= 
R der Einheit fühlen. Sie müſſen in dieſer Stel= 
2Wwärtigen Augenblick vor allem an der Löſung der 
eiu äglichen Spannungen arbeiten, die das Reichs= 
Der bayeriſch=preußiſche Zwiſchenfall iſt glücklich 
es nicht aber grotesk, daß die deutſchen 
            Län=
r in völkerrechtlichen Formen verkehren oder 
ehren? Und iſt es nicht bedauerlich, daß 
Reich und Länder 
einander führen müſſen? In den Verhandlungen 
Nenenz und ihrer Ausſchüſſe waren ſich Reich und 
ſänder nähergekommen. Düſtere Warnungen, 
auseinanderreden, hatten ſich glücklicherweiſe 
Dre Föderaliſten hatten zu ihrer Ueberraſchung 
i: Unijarier nicht daran dächten, die Länder ab= 
Freichsrat zu beſeitigen, alle Macht in der 
            Zen=
u kziehen oder das ganze Vaterland zu verein= 
UUnitarier andererſeits ließen ſich von der Not= 
Rdringen, bei der Endlöſung des Verhältniſſes 
uand Ländern organiſch gewachſenes, wertvolles 
btteu, ſoweit die Erhaltung nur irgend mit der 
Aner ſtarken Reichsgewalt vereinbar wäre, und 
Nommenheit die für das Ganze und ſeine Teile 
Ibe Gliederung, ſowie eine dezentraliſierende 
ehielung vorzuſchlagen. Die in dieſem Geiſte ge= 
Lullungen müſſen angeſichts der neueſten Entwick= 
9 eſördert und fortgeſetzt werden. 
La, kom dann auf die eigentlichen Wirtſchaftsfragen
 Dande reiſen die deutſchen 
            Sachverftän=
digen nach Paris. 
Mdonken, aber auch feſtes Vertrauen der 
            Reichs=
iſten ſie auf ihrem ſchweren Gang. Wir haben 
u die im Brennpunkt der Wirtſchaft und Finanz 
Stndltiſche Volk und die deutſche Wirtſchaft dürfen 
ein, daß ihr Schickſal in guten Händen ruht. 
Sochberſtändigen ſind aber nicht Parteivertreter 
Mieer des Schuldnerſtaates, der nach Artikel 234 des 
Niodes bon Zeit zu Zeit bei Prüfung ſeiner Hilfs= 
SNangsſähigkeit angehört werden ſoll. Sie wirken 
R eichen Recht und internationaler Autorität in 
Mn zndigengremium, dem mit dem Neparationspro=
 blem ein deutſches Schickſalproblem, eine europäiſche Frage erſten 
Ranges und die Aufgabe weltwirtſchaſtlicher Befriedung übertra= Die Debatte über das Elſaß hat eine eigenartige 
            innen=
gen iſt. Sie ſind dabei, wie in den Vorverhandlungen ſichergeſtellt politiſche Atmoſphäre über Frankreich verbreitet; eine ebenſo 
konferenz im Jahre 1920 und klarer noch ſeit der Pariſer Sach= deren Folgen aber erſt ſpäter zu fühlen ſein werden. Man hat 
rungen die Erkenn=nis durchgeſetzt, daß alle Fortſchritte in der politik für die Dauer der Elſäſſer=Debatte bei= 
Neparationsfrage und alle politiſchen Löſungsverſuche der Vor= ſeite gelegt, um der Kammer die Möglichkeit zu geben, 
            ge=
letzten Genfer Beſchlüſſen ſollen unabhängige Sachverſtändige men. Die Parteipolitik läßt ſich aber doch nicht ganz beiſeite= 
Repcrationstroblems ausarbeiten. Bis zur Vorlage ſolcher Vor= oft viel tiefer, als wenn ſie ſich in lauten Debatten ſtürmiſch 
            be=
ſchläge hat die Neparationspolitik zu ſchweigen. Erſt dann haben merkbar machen. 
die Riegierungen, wie in den Vorverhandlungen feſtgeſtellt iſt, 
auch die Forderung abwegig, die Reichsregierung ſolle zum letzten wirkliche Entſpannung hat man von ihr ja auch gar nicht er= 
Bericht des Generalagenten Stellung nehmen. Der Generalagent 
iſt der Vertreter der Gläubigerſtaaten. Eine öffentliche Diskuſſion 
oder eine Polemik mit ihm würde den Fortgang der politiſchen 
Behandlung der ganzen Frage bedeuten und die Arbeit der 
            Sach=
verſtändigen erſchſoeren. Es kann daher nicht meine Aufgabe tiefer. 
ſein, den Bericht des Generalagenten vor Ihnen zu unterſuchen 
und zu kritiſieren. Ich will mich darauf beſchränken, einige
 Korreſpondenten. 
Paris, 6. Februar.
 grundſäßliche Ausführungen über die Benugung 
4” wohl auch dem wirklichen Gewicht nach immer des für die Konferenz vorbereikelen ſtakiſtiſchen 
Makerials 
zu machen. Im Jahr: 1924 gingen die Sachverſtändigen des 
jahres die deutſche Wirtſcheft wieder ihren Normalſtand erreicht 
haben würde. Sie verhandelten auf Grund dieſer Annahme über zeſſion Poincarés an die Rechten. Die Rechte fühlt ſich aber nicht 
tretenden Sachverſtändigen werden nachzuprüfen haben, ob dieſe das ſie ſich ſonſt gerne ausſchweigt. 
Vorbedingung ſich verwirklicht hat. Für viele Wirtſchaftszweige 
wird es nicht ſchwer ſein, zu erkennen, daß die Geſundung ſich nicht 
in dem Tempo vollziehen kann. Dies gilt insbeſondere von der 
Bericht würdigt. Weniger leicht wird dieſe Nachprüfung ſich auf 
anderen Gebieten vollziehen. So groß die Bedeutung der 
            ſtatiſti=
ſchen Zahlen iſt, ſo wichtig iſt es doch, die Augen offen zu halten 
dafür, daß eine bloß auf ſtatiſtiſchen Größen aufgebaute 
            Erkennt=
nis die Gefahr der Einſeitigkeit mit ſich bringt. Wan 
kann z B. die Häuſer, die gebaut werden, ſehr leicht erfaſſen, aber 
ohne großen und beſonderen Aufwand kann man nicht feſtſtellen, 
wieviele zurzeit verfallen ſind. Bautätigkeit, Ausfuhr und 
            Unter=
nehmekredit werden als Aktivpoſten gezählt. Die ihnen 
            gegenüber=
ſtehenden Paſſivpoſten kann die Statiſtik nicht erfaſſen. Stets 
wird daher die Statiſtik die guten Momente 
            auf=
zeigen, die ſchlechten dagegen nicht enthüllen, 
ähnlich wie im täglichen Leben die Augen Armut 
und Elend leichter überſehen als den normalen 
Lebensſtandard oder Wohlſtand. Neben die 
            zahlen=
mäßige Erfaſſung muß die unmittelbare Anſchauung treten, um 
ein vollſtändiges Bild, zu geben. Als einleuchtendes Beiſpiel 
bietet das 
Anwachſen der Kreeike in Deulſchland ſeit 
            Beendi=
gung der Inflakion. 
Wer aus der nur nominellen Steigerung ſchließen wollte, 
daß in entſprechender Höhe in Deutſchland neues Kapital 
            ent=
ſtanden wäre, würde einen Irrtum begehen. Am Ende der 
Inflation gab es ein deutſches Kreditſyſtem 
überhaupt nicht mehr. Der Kreditverkehr, vollzog ſich 
weitgehend außerhalb des deutſchen Währungs= und 
            Kredit=
ſyſtems und konnte daher ſtatiſtiſch nicht erfaßt werden. Mit 
            ſtei=
aber ſtand die Erweiterung der Wirtſchaft und die 
            Vermögens=
bildung nicht im Verhältnis zu dieſen Zahlenſteigerungen. 
Eine ähnliche optiſche Täuſchung erleben 
wir bei der Betrachtung des Volkseinkommens. 
Aus der Größe des Volkseinkommens auf den Umfang des 
            Ver=
ßen, wäre verfehlt. Umgekehrt kann man ſich zur Beurteilung 
einer beſtimmten Wirtſchaftsloge nicht auf den Augenſchein und 
die äußeren Sinneseindrücke allein verlaſſen. Man hört immer Sozialiſten haben bei den Stichwahlen nur mit gemiſchten Ge= 
und immer wieder von Ausländern, die als Beweis für die 
Höhe der deutſchen Lebenshaltung auf Wahrnehmungen Bezug 
nehmen, die ſie in Berlin, Köln, Stuttgart und ſonſtigen Städten 
gemacht haben. Dabei wird aber vergeſſen, daß in den 
            Groß=
ſtädten, die auf einen regen Fremdenſtrom rechnen, die 
            Luxus=
bauten, die Vergnügungsſtätten in erſter Linie für führern, die dieſe zur Ablehnung jeglicher Verantwortung 
            beſtim=
die Fremden erſtellt werden und Produktionsſtätten — volkswirt= Men, und glauben einfach, daß die Stimmen, die man für dieſe 
ſchaftlich geſehen — darſtellen genau ſo gut wie Bergwerke 
oder Fabriken. Sie laſſen aber keinen Schluß auf 
zer gelten doch nicht etwa deshalb für beſonders reich, weil ſie 
auf einen großen Fremdenverkehr eingerichtet ſind. Wichtiger 
aber iſt ein anderer Geſichtspunkt. Berlin und die anderen ſeit 
dem Kriege einen Aufſchwung erlebenden Großſtädte ſind nicht 
das ganze deutſche Land, ja zum Teil ſteht ihrem Aufſchwung 
ein Stillſtand oder ſocar ein Abſinken einzelner anderer Landes= der Pcrtei feſtzulegen, und man muß wieder einſehen, daß unter 
keine abſolute Steigerung des deutſchen Vollswohlſtandes, 
            ſon=
dern nur eine 
 
(Fortſetzung auf Seite 2, 1. Spalte.)
 iſt, völlig unabhängig. Seit der Brüſſeler Sachverſtändigen= trügeriſche wie peinliche Situation iſt entſtanden, 
verſtändigenkonferenz 1922 habe ſich bei den beteiligten Regie= mit einem gemeinſamen, ſtillen Uiebereinkommen die 
            Partei=
arbeit durch unabhängige Sachverändige bedürfen. Nach den meinſam und einmütig gegen die Autonomiſten Stellung zu neh= 
Vorſchläge für eine vollſtändige und endgültige Regelung des drängen, und unter einer ruhigen Oberfläche ſind die Gegenſätze 
So wie die Dinge jetzt liegen, ſcheint die Ausſprache über 
in voller Freiheit Stellung zu nehmen. Bei dieſer Sachlage iſt das Elſaß keine Erleichterung gebracht zu haben. Eine 
wartet. Denn in den Pariſer politiſchen Kreiſen dringt immer 
mehr die Anſicht durch, daß die Löſung der elſäſſiſchen Frage 
praktiſch überhaupt nicht im Bereich des Möglichen liegt. Der 
Peſſimismus bezüglich der „befreiten Provinzen” wird immer 
Poincaré hat mit ſeiner großen Rede Jubel und Applaus 
            ge=
erntet, die Parteien konnten ja auch nichts anderes tun als ihm 
zujubeln. Man mußte ſich Elſaß=Lothringen gegenüber geſchloſſen 
zeigen und die Linke war loyal. Zuletzt ſah die Sache ſchon ſo. 
aus, daß die Kammer nicht in der elſäſſiſchen Frage 
ſondern für Poincaré eigentlich Stellung nahm! 
Dieſe Situation iſt beſonders für die Sozialiſten und 
            Radikal=
ſozialiſten ſehr unangenehm und peinlich. Man glaubt in dieſen 
Kreiſen, daß Poincaré mit ſeinen Behauptungen über die „deutſche 
Propaganda” allzu weit ging, und daß er den Klerus — in den 
Daweskomitees davon aus, daß bei Beginn des 5. Leiſtungs= Augen der franzöſiſchen Linken für das geſamte Uebel 
            ver=
antwortlich iſt — allzuſehr ſchonte. Man erblickt darin eine 
            Kon=
die Höhe der Jahrestciſtungen. Die jetzt in Paris zuſammen= minder unbehaglich, ſie mußte von Poincaré einiges hören, über 
Außenpolitiſch hat die Debatte über das Elſaß unzweifelhaft 
zu einer deutſch=franzöſiſche Verſtimmung geführt. 
Dieſe Verſtimmung wäre noch peinlicher geweſen, hätte man ſich 
deutſchen Landwirtſchaft, deren große Bedeutung für das deutſche in Deutſchland — wie man es hier unter vier Augen zugibt — 
Wirtſchaſtsleben das Dawesgutachten mit Nachdruck unterſtreicht nicht kaltblütig und gemäßigt gezeigt. So nahm man Streſe= 
und deren ſchwer= Lage auch der Generalagent in ſeinem letzten manns Rede eigentlich mit einer gewiſſen Erleichterung zur 
Kenntnis, aber nichtsdeſtoweniger ſieht man der nächſten 
            Völ=
kerbundstagung, auf der die Frage der nationalen 
            Min=
derheiten zur Sprache gelangen wird, mit großer Beſorgnis 
            ent=
gegen. Ueberhaupt, man braucht das Wort „Minderheiten” nur 
auszuſtrechen, um in ſehr weiten franzöſiſchen Kreiſen bereits 
Unwillen zu erregen. Man faßt — und innerlich ſteht auch der 
vielgerühmte Briand dieſer Auffaſſung keineswegs fern — die 
Frage der Minoritäten hier nur als etwas auf, was dazu dient, 
um Kriege und Revolutionen herbeizuführen. Das war nicht 
immer der Fall in Frankreich. Trotzdem wäre es ungerecht, dem 
politiſch denkenden Durchſchnittsfranzoſen in dieſer Frage 
            ein=
fach Zynismus vorzuwerfen. Man glaubte in der Maſſe der 
ſranzöſiſchen Bevölkerung urſprünglich, daß durch den Krieg und 
ſeinen Ausgang tatſächlich allen Minoritäten zu ihrem Glück und 
Recht verholſen wurde, und daß die Friedensdiktate keine neuen 
Minoritäten von Belang ſchufen. Heute iſt man darüber anderer 
Meinung, die Enttäuſchung iſt bitter und — man wendet ſich — 
— gegen die Minoritäten, die die Schuld an der Zerſtörung dieſes 
ſchönen Trugbildes haben ſollen! Das tun auch alle Anhänger 
der Verſtändigung, einfach weil das Minderheitenproblem eines 
der Huupthinderniſſe der Verſtändigung iſt. Alle Verbündeten 
und Vaſallenſtaaten Frankreichs ſind durch das Aufrollen der 
Minoritätenfrage aufs empfindlichſte betroffen. Kein Wunder 
alſo, wenn man die Genfer Debatten mit einiger Nervoſität 
            er=
wartet. Allerdings hofft man in Paris, daß in ihnen der Takt 
und die diplomatiſche Kunſt Briands, Frankreich und ſeine 
            Va=
ſallen um alle gefährlichen Klippen geſchickt herumbringen werde. 
Im übrigen iſt den Kommuniſten ein großer 
Schlag gelungen: Sie haben einen folgenreichen Wahlſieg 
errungen. Einer ihrer wildeſten Wahlkämpfer, Marty, kommt 
gendem Vertrauen in die Mark kam allmählich das normale vom Gefängnis ins Parlament. Die Kommuniſten haben nun= 
Wechſel= und Kontokorrent=Kreditſyſtem wieder auf. Dieſer Vor= mehr vierzehn Mandate, ſie haben damit das Recht, ein Mitglied 
gaug fand naturgemäß in einem ſtarken Anſteigen der Zahlen, in die Beratungen der Kammerkommiſſionen zu delegieren. Das 
der Bank= und Sparlaſſenausweiſe ſeinen Ausdruck, tatſächlich empfindet man auf allen Seiten peinlich. um welche 
            Kom=
miſſionen der Kammer es ſich handelt, es werden in allen 
Staatsgeheimniſſe erörtert — die Anweſenheit der 
            Kom=
muniſten iſt alſo in keiner der Kommiſſionen gewünſcht. 
So unangenehm der Erfolg der Kommuniſten auch für die 
bürgerlichen Parteien ſein mag, er iſt nicht die organiſche Folge 
mögenszuwachſes und auf den Grad der Kapitalbildung zu ſchlie= einer richtigen kommuniſtiſchen Politik, ſondern vielmehr die 
Folge der Fehler und Schwächen der anderen Parteien. Die 
fühlen den kommuniſtiſchen Kandidaten unterſtützt, es koſtete 
ihnen diesmal wirkliche Ueberwindung, aber ſie konnten nicht 
anders. Die Maſſen haben immer weniger Verſtändnis für die 
paſſive Haltung der ſozialiſtiſchen Partei, ſie begreifen nicht die 
teils ſkeptiſchen teils dogmatiſchen Gedankengänge bei den Partei= 
Partei der Entſchlußloſigkeit abgibt, verloren gehen. Würde die 
ſozialiſtiſche Partei Frankreichs ſich offen gegen die Kommuniſten 
den Wohlſtand der Bevölkerung zu. Auch die Schwei= wenden, ſo müßte ſie jeglichen Kontakt mit ihren Wählern 
            verlie=
ren. Die Rechte weiß dies, auch die Kommuniſten wiſſen es und 
ſie nutzen dieſe Sachlage erfolgreich aus. 
Der Nationalrat der Sozialiſten, welcher jetzt in 
Paris tagt, kann für dieſes Uebel keine Abhilfe finden. Es 
            hau=
delt ſich jetzt darum, für die Gemeindewahlen die Taktik 
teile gegenüber, ſo daß der Zuwachs in den aufſteigenden Städten den gegenwärtigen Umſtänden die Taktik der Partei einfach nicht 
den Gemeindewahlen 
feſtgelegt werden, kan 
verſuchen, ſo ſellſtandig tie nur möglich aufzutreten und in 
zweifelhaften Fällen wird man ebenſo zögern wie ſonſt.
Seite 2
Freitag, den 8. Februar 1929
Dr. Curkius über das Reparakions=
 (Fortſetzung von Seite 1, 2. Spalte.) 
Verlagerung wirtſchaftlicher Kräfte
 darſtellt. Wer aber in die Provinz und gar auf das platte Land 
kommt, dem fällt dieſe Tatſache ſofort ins Auge, und er wird 
ſich klar darüber daß das hier aufgenommene Bild ihm die 
Lage von neun Zehuteln der deutſchen Bewölkerung 
            widerſpie=
gelt. Wer aber ſolche Erfahrungen nicht beſitzt — und wieviel 
Ausländer ſind in der Provinz geweſen, ehe ſie unſere 
            Wirt=
ſchaſtslage beurteilten . der muß zur Korrektur irrender 
            An=
ſchauungen mit Hilfe der Statiſtik und der wiſſenſchaftlichen 
            Feſt=
ſtellungen die deutſchen Strukturveränderungen beachten. So 
unendlich ſchwer iſt es, ſich über die wirkliche Lage einer Nation 
und einer Wirtſchaft ein Urteil zu bilden — im Grunde aber iſt 
ein ſolches Unternehmen überhaupt nicht für ein einzelnes Volk 
allein möglich. Nur aus dem Vergleich verſchiedener Völker in 
annähernd gleicher Wirtſchaftsſtuſung, deren Betrachtung unter 
Verwendung gleicher Methoden erfolgt, läßt ſich ein 
            einiger=
maßen zuverſichtliches und gerechtes Urteil gewinnen. Noch ein 
anderer Teil der Aufgabe der Sachverſtändigen erſcheint mir 
ſehr ſchwierig. Iſt es ſchon ſchwer, ſich ein zutreffendes und 
klares Bild zu machen über das, was iſt, ſo häufen ſich die 
Schwvierigkeiten, wenn man aus den vorhandenen Gegebenheiten 
und den ſich andeutenden Tendenzen auf lange Zeit hinaus ein 
Urteil über die wirtſchaftliche Leiſtungsſähigkeit eines Volkes 
fällen will.
 von der letzten Endes die Entfaltungsmöglichkeiten eines 
            ein=
zelnen Volkes abhängen, im voraus zu überſehen. Man braucht 
nur an die Empfehlungen der Genfer Weltwirtſchaſtskonſerenz 
von 1927 und deren bisher nur ſpärliche Erfüllung, an die 
            Ten=
denzen auf Schaffung in ſich wirtſchaftlich völlig abgeſchloſſener 
großer Gebiete, an die bei einem dereinſtigen vollen 
            Wiederein=
tritt Rußlands in die Weltwirtſchaft auftauchenden Probleme, 
zu denken, um zu ſehen, wieviele Unbekannte die Gleichung hat 
und welche Vorſicht norwendig iſt, um Empfehlungen zu treffen, 
die den verſchiedenen in dieſer Ungewißheit liegenden 
            Möglich=
keiten gerecht werden. Die Schwere der hiernach den 
            Sachver=
ſtändigen obliegenden Aufgaben muß die deutſche Preſſe durch 
möglichſte Diſziplinierung der öffentlichen Meinung unterſtützen. 
Der Miniſter anerkannte zum Schluß die Haltung der geſamten 
deutſchen Preſſe aller Parteirichtungen in verſchiedenen Fragen 
und gab der Hoffnung Ausdruck, daß auch in der weiteren 
            Ent=
wicklung der Dinge die Reichsregierung in tätiger Mitarbeit 
und ſachlicher Kritik die zuſammengefaßte Mitarbeit aller 
            Par=
teien erfahren werde. Die Ausführungen des Miniſters wurden 
mit lebhaftem Beifall aufgenommen.
 Vor dem Beginn der Pariſer Berhandlungen. 
EP. Paris, 7. Februar. 
Die ausländiſchen Sachverſtändigen für den Neparations= 
Regelungs=Ausſchuß treffen allmählich in Paris ein. Die 
            japa=
niſchen Sachverſtändigen ſind geſtern angekommen, während mit 
dem Eintreffen der übrigen Delegierten heute und morgen 
            gerech=
net wird. Die deutſche Delegation wird etwa 10 
            Sekre=
täre zur Bearbeitung des für die Beratungsgrundlage dienenden 
Materials mitbringen. Sämtliche Delegationen werden am 
Samstag an dem vom Gouverneur der Bank von Frankreich, 
Moreau, gegebenen Frühſtück teilnehmen, in deſſen Verlauf 
            zwei=
fellos eine erſte Fühlungnahme und ein allgemeiner 
            Gedanken=
austauſch ſtattfinden dürfte. Die erſte offizielle Sitzung iſt 
            be=
kanntiich für Montag nächſter Woche im Hotel Aſtoria, dem 
früheren Sitz der Repko, einberufen worden. Man iſt hier immer 
noch der Anſicht, daß der Vorſitz bei den Verhandlungen dem 
amerikaniſchen Sachverſtändigen Owen Young angeboten und von 
dieſem angenommen werden wird. 
Ueber die Abreiſe des Generalzahlungsagenten 
Parker Gilbert nach Berlin liegen noch keine näheren 
            An=
gaben vor. Laut „Echo de Paris” hatte Parker Gilbert vor ſeiner 
gemeldeten Zuſammenkunft mit dem Miniſterpräſidenten 
            Poin=
caré Beſprechungen mit dem Gouverneur der Bank von 
            Frank=
reich, Moreau, und mit dem zweiten franzöſiſchen 
            Reparations=
ſachverſtändigen Parmentier. Parker Gilbert hat ſich ſehr 
            opti=
miſtiſch hinſichtlich des Erfolges der Reparationsverhandlungen 
gezeigt. Das Blatt glaubt entgegen den bisher vorliegenden 
Nachrichten, daß der Reparationsausſchuß ſich nicht nach Berlin 
begeben wird, da die für die Verhandlungen erforderlichen 
            Unter=
lagen ebenſo gut in Paris beſchafft werden könnten.
 Großes Haus. — Donnerstag, 7. Februar. 
Hoffmanns Erzählungen. 
Oper von J. Offenbach. 
* Dieſe Oper bot heute hauptſächlich dem jungen Nachwuchs 
Gelegenheit, ſich in größeren Aufgaben vorzuſtellen. Anny 
Rieder als Niklaus machte gute Figur, ging keck aus ſich 
heraus, zeigte einen fülligen Alt und ließ bedauern, daß man ſie 
nicht ſchon öfter in ähnlichen Rollen zu hören bekam. Hanny 
Schantz iſt der ſchwer zu ſingenden und zu ſpielenden Olympia 
noch nicht gewachſen, machte aber einen nett gelungenen Anlauf 
dazu. Ihre Stimme — ein hoher warmer Sopran — iſt noch 
zu dick und beſitzt keine natürliche Koloratur. Dazu kommt 
            be=
greifliche Befangenheit, ſo daß flackernde Tongebung und häufige 
Detonierungen, die bei größerer Sicherheit verſchwinden werden, 
heute erklärbar ſcheinen. Maria Kienzl überraſchte als Autonia 
durch ein ſchönes ausdrucksvolles Material, das in der 
            Mittel=
lage noch flach, in der Höhe gut ausgibt, im Ganzen noch etwas 
kantig und ungeſchliffen klingt. Die Farbe ſcheint mehr 
            drama=
tiſch, als lyriſch zu ſein. Ebenfalls ein guter Anſang. Die 
            Giu=
lietta gab Elſa Varena. Gehört dieſe Charakterpartie nicht 
eigentlich in ihr Fach, ſo iſt ihr Auftreten dennoch zu begrüßen. 
Denn wie ſelten hat heute die Primadonna Gelegenheit, 
            heraus=
zukommen! Die komiſche und die Spieloper halten das Feld. 
In neuen Werken gibt es keine hochdramatiſchen, nur mehr 
Chrakterrollen. Was bleibt, iſt Wagner, Fidelio, Donna Anna. 
Solche ſchwere Kanonen ſchießen nicht allzuoft. So geht man 
ins mitilere Kaliber. Mit umſo größerem Erfolg, als Elſa 
Varenas Siimme, die zu hören immer ein Genuß iſt, Leichtigkeit 
in ſ nchem Klang in hohem Maß beſitzt. 
Buch die Befetzung der männlichen Rollen war vielfach neu. 
Orbalf,igeger biel: die große Partie des Hoffmann trotz einer 
76 Reig=ruden Judisusiition tarſer durch. Die Herren Grohm, 
C.terlgg Wünzer bewährten ſich. Vortrefflich waren 
            wie=
drr d2xs Komregs und Fugen Vogt in ihren dreiſachen 
Rolen, e enis die Tamen Liebel, Fleiſchmann, die Herrn 
Kuzu, Eberi Vev in kleinen Aufgaben. Die muſikaliſche 
Leisuag Zalte Karl Bamberger. 
v.H.
Vom Tage.
 Die beutſchen Sachverſtändigen für die Reparationsverhandlungen 
ſind am Donnerstag von Berlin und dem Rheinland aus nach Paris 
abgefahren, wo ſie am Freitag eintreffen werden. 
Der Hamburger Landesvorſtand der 
            Deutſch=
nationalen Volkspartei hat den 
            Senatspräſiden=
ten v. Daſſel aus der Partei ausgeſchloſſen. v. Daſſel 
hat ſich im Verlaufe der Hamburger deutſchnationalen Kriſe fördernd 
für die Gründung „deutſchnationaler Vereine” eingeſetzt. 
Wie verlautet, ſind die Vorverhandlungen über die 
Schaffung einer Transozeanverkehrsgeſellſchaft 
zwiſchen den Schiffahrtsgeſellſchaften und der Lufthanſa zunächſt 
            ergeb=
nislos abgebrochen worden, da man ſich über die Beteiligungsquoten 
nicht einigen konnte. 
Wie aus Moskau gemeldet wird, hat Habib Ullah nach 
            Mel=
dungen aus Kabul beſchloſſen, zugunſten Ali Achmeds 
auf den afghaniſchen Thron zu verzichten. 
Der polniſche Landtag hat in zweiter und dritter Leſung 
der Ratifikation des Kellogg=Paktes zugeſtimmt. 
Wie die polniſche Preſſe heute erfährt, wird das Protokoll zum 
Kellogg=Pakt durch die Vertreter Polens und Rumäniens am Samstag, 
den 9. Februar, in Moskau unterzeichnet werden. 
Der König von Südſlawien hat mehrere Erlaſſe 
            unter=
zeichnet, wonach für alle politiſchen Verbrecher, die bis 
zum 6. Januar abgeurteilt worden ſind, eine Amneſtie 
erlaſſen wird. 
Der Corriere della Sera kündigt aus San Remo den baldigen 
Abſchluß der ungariſch=rumäniſchen 
            Optanten=
konferenz an. 
Der Kardinalſtaatsſekretär Gaſparri berief die Mitglieder bes beim 
Hl. Stuhl beglaubigten diplomatiſchen Korps zu ſich und gab ihnen 
Kenntnis von den bevorſtehenden Vereinbarungen zwiſchen dem Hl. 
Stuhl und Italien zur Regelung der römiſchen Frage. 
Der frühere autonomiſtiſche Abgeordnete Ricklin hat einen 2. 
offenen Brief an Poincaré gerichtet. 
Der Gouverneur der Bank von England, 
            Monta=
gue Norman, der ſich zurzeit in New York aufhält, hatte eine 
Beſprechung mit Schatzſekretär Mellon ind dem 
            Gou=
verneur der Bundesreſervebank von New York, Harriſon, über die 
Lage des internationalen Geldmarktes. 
Das amerikaniſche Repräſentantenhaus hat geſtern die 
            Flotten=
vorlage mit den vom Senat angefügten Ergänzungen angenommen. 
Wenn man auch nicht an ein Veto des Präſidenten oder ſeines 
            Nachfol=
gers glaubt, rechnet man damit, daß die Unterſchrift des Präſidenten 
noch eine Weile ausgeſetzt werden wird.
Ein polnifcher Schrikk in der Ait
 EP. Genf. 
Der polniſche Schritt in der Min 
frage beim Foreigw Office, von dem em 
melden, verſtärit in Genf den Endruck, daß ein 
Schachzug gegen den deuiſchen Min 
antrag auch in Genf unmittelbar bevorſteht o., 
folgt iſt. In Genfer polniſchen Kreiſen tündegt m. 
ſicht Warſchaus in den letzten Tagen ſchon 
            mehr=
ofſen an. Beim Völkerbundsſekretariat ſetzt man o 
Anfragen in der Angelegenheit ein ſehr beredtes Gcad 
gegen, ohne jedoch de Geruchte in Abrede zu ſte. 
len im März vor dem Völkerbundsr 
die Generaliſierung der Minderh 
verlangen werde. Allerdings iſt auch der 
deutſchen und danadiſchen Minderheitenantrages; hat 
bundsſekreiartat erſt nach langem Zögern in letzt.7 
Eröffnung des Märzprogramms des Rales bekannu 
den. Diesmal iſt die Beklemmung über die Art u. 
man einen ſolchen polniſchen Antrag auf die Tag! 
Nates bringen kann, ſichtlich noch größer. — Die 2elw 
„Times”, daß Polen das alleinige Initiativrecht 5 HM 
heitenfrage für ſich reſerviert wiſſen wolle, hat in 
Erſtaunen hervorgerufen. Man iſt der Aufſaſſung, 
polniſchen Vorbehalt die diplomatiſch ſormulierte! 
zu ſehen iſt, mit der Polen, den fruheren Enterid 
ſeine Forderung nach Verallgemeinerung der Mi 
pflichtungen androht, eine Forderung, die ihm ſat 
als Druckmittel gegen die Erweiterung und Pmz 
Minderheitenrechte gedient hat. Die Ententegroß=
 ihrem eigenen Land keine Minderheiten anerkenn 
her auf ſolche Verſuche Polens nie reagiert. We=
 Ausſchreilungen in Bombay. 
EP. London, 6. Februar. 
Bei der Verfolgung der Patham=Sekte durch die wütende 
Bevölkerung ſind in Bombay bis jetzt 19 Perſonen getötet 
            wor=
den; unter den Toten befindet ſich auch ein höherer engliſcher 
Polizeibeamter. Ueber 100 Perſonen wurden mehr oder minder 
ſchwer verletzt, ſo daß ſich die Zahl der Toten noch erhöhen dürfte. 
Nund 500 000 Arbeiter haben die Arbeit niedergelegt. Bis in 
die ſpäte Nacht hinein zog die aufgeregte Menge, mit Meſſern 
und Knüppeln bewaffnet, durch die Straßen, um den Anhängern 
der Patham=Sekte zu Leibe zu rücken. Die Unruhen, die bisher 
hauptſächlich im Induſtrieteil im Norden Bombays ausgebrochen 
waren, dehnen ſich nunmehr auch auf die eigentliche Stadt aus. 
Die Manifeſtanten brachten Hochrufe auf die rote Fahne aus, 
woraus hervorgeht, daß ſich nnmehr auch eine kommuniſtiſche 
Note den Unruhen beigemiſcht hat. Die Bombay=Regierung 
verteilt Flugblätter, in denen geſagt wird, daß für die 
            Bevöl=
kerung nicht der geringſte Anlaß zur Beunruhigung vorliege, da 
nach den polizeilichen Feſtſtellungen noch keine Kindesentführung 
durch die Patham=Sekte vorgekommen ſei. Alle dieſe 
            Beruhigungs=
verſuche der Behörden bleiben jedoch ohne Eindruck auf die 
            fana=
tiſierte Bevölkerung. Die Spinnereiarbeiter haben im Gegenteil 
Freiwilligen=Korps gebildet, die dazu beſtimmt ſind, die Patham= 
Anhänger zu lynchen, während als offizielle Aufgabe der 
            Frei=
willigen=Korps der Schutz der Kinder angegeben wird. Die Lage 
in Bombay hat ſich außerordentlich verſchlimmert. Heute 
            vor=
mittag iſt es zu erneuten Zuſammenſtößen im Fabrikviertel 
            ge=
kommen, wobei es weitere fünf Tote gegeben haben ſoll. 
Mahatma Gandhi hat in Karachi eine Rede gehalten, in der 
er die Inder aufforderte, ſich auf einen paſſiven Widerſtand und 
auf eine ſtraffe Durchführung der Bewegung gegen jede 
            Zuſam=
menarbeit mit England vorzubereiten für den Fall, daß Indien 
bis zum Jahresende das Dominion=Statut nicht erhalten ſollte. 
Aus Colombo auf Ceylon wird berichtet, daß es auch dort 
geſtern wieder zu Schießereien und folgenſchweren 
            Ausſchreitun=
gen gekommen iſt. Die wütende Menge griff das Polizeipräſidium 
an und ſetzte es in Brand. Bei den Schießereien wurden drei 
Perſonen getötet. Die Eingeborenen=Polizei mußte von der 
Schußwaffe Gebrauch machen, um die Menge zu zerſtreuen.
 ein polniſcher Schritt in der gleichen Richtung end 
dies lediglich aus Obſtruktion gegen den 
            kanadiſ=
ſchen Antrag. Die Haltung Deutſchlands wird da 
rührt. Es bleit jedoch eine offene Frage, wie di 
mächte auf die polmiſchen Manöver reagieren, va. 
infolge des polniſchen Druckes dem von der Vc. 
des Völkerbunds verlangten Ausbau der beſtehensn 
tenverträge ausweichen oder ob ſie einer freien S 
die Minderheitenfrage vor dem Völkerbundsrat, 
kanadiſchen und deutſchen Anträgen für den März 
zuſtimmen.
 In Berliner politiſchen Kreiſen ſieht man in 
Schritt beim Foreign Office nur ein Manöver, um 
Antrag zu ſabotieren. Wenn Polen die Minde 
Genf aufrollen wollle, ſo habe Deutſchland nichts! 
ſei wohl Polen am wenigſten legitimiert, die Inte 
derheiten zu vertreten.
der
 Die Unruhen und blutigen Zuſammenſtöße in Vor 
unverminderter Heftigkeit auch am vierten Tage ihres 
Die Geſamtzahl der Toten hat ſich bis jetzt auf 30 erhsu 
letzten auf über 200. Die Ausſchreitungen des viertem” 
die Gegenſätze zwiſchen den Hindus und Mohammedaril 
je zum Vorſchein Im Bhendi=Bagar mußten die zur 
ten Truppen ernent auf die Mohammedaner feuern. Al=: 
zahl von Spinnereiarbeitern ſich bereit erklirte, die Ame 
zunehmen, verbreitete ſich wie ein Lauffeuer das Gerü 
Pathams erneut vier Arbeiter in ſchrecklicher Weiſe 
ſeien. Die Arbeiter bewaffneten ſich erneut mit Stöcke- 
und nahmen die Verfolgung der Pathams auf. — Ar-u 
Ausſchreitungen entbehren nicht einer gewiſſen politiſe— 
viele Arbeiter ihre Stöcke mit voter Farbe angeſtriche 
Die Lage in Bombay hat ſich ſo ernſt geſtalte” 
tigen Truppen und die Polizei durch Heranziehun 
lons regulärer Truppen aus Poona und zweier D 
Deolali verſtärkt werden mußten. Zweimal 
            ſahe=
liſchen Truppen veranlaßt, von ihren Schußwaffe 
machen, als es zu Zuſammenſtößen zwiſchen Mohaz 
Hindus kam. Eine Anzahl von Mohammedaner: 
Pathams wurde getötet und verletzt. Die Zahl 
den fünftägigen Kämpfen wurde heute morgen mi 
hat ſich aber wahrſcheinlich bedeutend erhoht. IrI 
häuſern werden rund 330 Perſonen behandelt, wo 
ſchwer verletzt ſind. Die Zahl der ſonſtigen VerlB 
deſtens 500 betragen. An allen wichtigen St-‟ 
Maſchinengewehre aufgeſtellt worden. Es wird er 
Regierung den Belagerungszuſtand verhängt, fall.1 
weiter verſchlechtert.
 Profeſſor Siegfried Ochs * 
Der bekannte Muſiker und Operndirigent Profeſſor Siegfried 
Ochs iſt geſtern im 71. Lebensjahr in Berlin geſtorben. 
Siegfried Ochs wurde 1858 in Frankfurt am Main als Sohn 
eines Kaufmanns geboren. Er ſtudierte zunächſt Chemie und 
ging dann zur Muſik über und wurde Schüler der Berliner 
Hochſchule für Muſik, die damals unter der Leitung Joachims
 Als Komponiſt iſt Ochs mit dem humoriſtiſ 
„Kommt ein Vogel geflogen” und der komiſchen 
            Oi=
des Geſetzes” hervorgetreten. Er gehörte der pr 
verſtändigenkammer, für muſikaliſche Angelegenl. 
war Mitglied des Direktoriums der Bach=Geſehl 
Bon deulſchlands Hohen Schul 
Heidelberg: Der ordentliche Prof ſſor der neuere 
Geh. Hofrat Dr. phil. h. c., Dr. theol. Carl Neu 
ſeinen Amtspflichten enthoben worden. 
Köln: Profeſſor Dr. Otto Jeſſen, dem ein 
phyſiſche G ographie in der philoſophiſchen Fakullät 
verſität erteilt wurde, iſt von der genannten Fakultat 
für das Fach der Geographie zugelaſſen und zum mch— 
ordentlichen Profeſſor ebenda ernannt worden. — De 
jur. Hans Carl Nipperdey an der hieſigen Univerſital 
die Handelshochſchule Berlin abg lehnt; hier ſollte 
Ableben des Prof. Eltzbacher erledigte privatrechtliche 
nehmen. 
Leipzig: Der außerordentliche Profeſſor an der 
und ordentliche Profeſſor an der Univerſität Lauſann- 
Wartburg iſt vom 1. April ab zum ordentliche 
romaniſchen Philologie in der Philoſophiſchen Fſln. 
Univerſität ernanut worden.
Braunſchweig: Der Privatdozent für Chemie die
 ſtand und ausgeſprochen wagnerfeindlich eingeſtellt war. Als 
Ochs eines Tages beim Leſen der Partitur des „Rheingold” 
            über=
raſcht wurde, mußte er aus dem Inſtitut ausſcheiden. Er nahm 
nun Privatunterricht in Theorie und Orcheſterkunde bei Kiel und 
Bruch und ſchlug ſich dann als Repetitor, Chorſänger, Geiger und 
Paukenſchläger durch, bis ihn Hans v. Bülow 1886 zum Leiter 
des ſpäter duich ihn berühmt gewordenen Philharmoniſchen 
Chores machte, der eine Gründung von Ochs war und 
            urſprüng=
lich Ochsſcher Geſangverein hieß, dann aber dem Philharmoniſchen 
Orcheſter angeſchloſſen wurde. Beide wurden ein Ereignis in 
der muſikaliſchen Welt. Ochs war der geborene Chordirigent.
 Hochſchule, Dr. Ferdinand Krauß, iſt zum auß r— 
feſſor ebenda ernannt worden. 
Breslau: Der durch die Ueberſiedlung des Prol= 
Kiel an der hieſigen Univerſität freigewordene Lehlſt. 
chende Sprachwiſſenſchaft iſt dem ordentlichen Proſel 
Havers in Würzburg angeboten word n. 
Greifswald: Prof. Dr. jur. Franz Beherle in de 
auf den Lehrſtuhl für deutſches bürgerliches Necht Ile. 
der hieſigen Univerſität als Nachfolger von Proſ. 4— 
Beginn des Sommerſemeſters angenommen. 
Kiel: Zur Wiederbeſetzung des germaniſchen Lie 
hieſigen Univerſilät (an Stelle des Geh. Rats Friedt. 
ein Ruf an Profeſſor Dr. Karl Wesle in Jeng 
Direktor des Inſtituts für Milcherzeugung an Gei 
ſuchs= und Forſchungsanſtalt für Milckwirtſchaft, Pko‟ 
Bünger, iſt in der philoſophiſchen Fakultät der Ne 
als Privatdozent für Tierzucht und 
            Tierernährünge-
worden. 
Königsberg: Der durch die Berufung Prof. E. * 
bingen an der hieſigen Univ. rſität erledigte Leh. ſtuhl 2= 
Sprachwiſſenſchaft iſt dem außero dentlichen Proſell. 
Krauſe in Gö tingen angeboten worden.
Seite 3
 Berlin, 7. Februar. 
ſchht) mitgeteilt: Das Reichskabinett beſchäftigte ſich 
asn Sitzung mit der durch den Rücktritt des 
iniſters v. Guérard geſchaffenen Lage. Das 
ir einmütig der Anſicht, daß die 
innenpolitiſche Lage, 
            insbeſon=
hraittelbar bevorſtehenden Verhandlungen 
tearationsfrage, der Reichsregierung die 
der Geſchäfte auf der Grundlage der 
ahſtung vom 3. Juli v. J. zur unabweisbaren 
get. Der Reichskanzler erſtattete alsdann dem 
ſidtzrn über die Auffaſſung des Kabinetts Bericht. 
azfäſident trat dieſer Stellungnahme 
            voll=
fenehmigte das Rücktrittsgeſuch des 
            Reichsver=
zuuzu Guérard und beauftragte entſprechend 
ſchtü ges Reichskanzlers den 
            Reichspoſtmini=
ßaßl mit der Wahrnehmung der Ge= 
Reichsverkehrsminiſters, und den 
hiſter des Innern Severing mit der 
ung der Geſchäfte des 
            Reichsmini=
beſetzten Gebiete 
ſhrten des Reichstages betrachten mit tiefſinnigen 
übfxreſte der Porzellanvaſe der Großen Koalition, 
echuld des Zentrums ſo gründlich zerſchlagen 
AhC iſt bei dieſem Anblick eigentlich niemandem. 
gu raten ſind über das Zuſammenregieren mit 
0 Bayern alles andere als begeiſtert. Auch die 
xwbie Bayern empfinden die erzwungene 
            Gemein=
tnm Sozialdemokraten als kompromittierend, wäh= 
Zſtrſrm wieder über ſeine „zurückgewonnene 
            Frei=
llicm aser doch ſelbſt unſicher darüber iſt, ob die von 
eſchizere Taktik von beſonderer ſtaatsmänniſcher 
            Klug=
ün beſten Beweis dafür iſt anzuführen, daß es 
truini cht wagt, ſeinen Wählern den Wortlaut des 
msu kannt zu geben, auf das hin die Verhandlungen 
ffcwn und man läßt die vierſtündige Friſt, die dem 
gekon wurde, ſorgfältig hinweg, weil ſonſt die 
            Dar=
arh! Zentrum von den übrigen Parteien aus der 
harsgedrängt worden ſei, ſich nicht gut aufrecht 
läuß Cs hilft aber alles nichts — das Zentrum 
Zach gewollt und hat — im letzten Stadium 
nit voller Abſicht das Kabinett in die 
t. 
ne Endwicklung hat ſich programmäßig vollzogen. 
vim bekannt, daß der Kanzler in Uebereinſtimmung 
isoräſidenten einen Grund zur Geſamtdemiſſion 
gen anſehen würde, ſondern verſuchen wollte, ſchon 
uſ die reparationspolitiſchen Verhandlungen und 
euhidt ngen, in irgendeiner Form weiterzuregieren. 
wſoriſchen Kabinett iſt alſo ein Rumpfkabinett 
ſuu Her Mehrheitsregierung eine Min= 
Sgkerung. Allerdings iſt dieſe Minderheit 
ſnm. Sozialdemokraten, Volkspartei, Demokraten 
yArſüigen über 241 von insgeſamt 491 Stimmen, es 
)ſ4 Stimmen an der Mehrheit. Sie könnten alſo 
eMBreußen verſuchen, die Dinge zu zwingen, nur 
ſagſſen Gegenſätze innerhalb der Regierung wohl zu 
Aleirie lange Dauer der Regierung in dieſer Form 
Möür den Augenblick freilich beſteht keine Gefahr. 
wird ſachliche Oppoſitionspolitik treiben, wird 
HAder Dauer der Reparationsverhandlungen kaum 
9e4 Mißtrauensvoten poſitiv Stellung nehmen, ſo 
d zunachſt nicht gefährdet iſt. Vielleicht mag die 
hprechen, daß es auf dem Umwege über 
Eih noch gelingen wird, die Kluft zu überbrücken. 
wan ill am Freitag den Verſuch machen, 
Mdigung zwiſchen den 
            Regierungs=
us der Volkspartei in Preußen 
            her=
my. Sollte ihm das wider Erwarten gelingen, 
9e uomatiſch damit der Grund zur Kriſe im Reiche 
8 Zentrum könnte reumütig zurückkehren. 
Mei allerdings nicht daran, daß ſich die Kriſe ſo 
Aiaen laſſen. Sehr viel klüger wird es jedenfalls
 DAm längere Dauer einzurichten. Das Zentrum hält 
Wfär außerordentlich ſtark und glaubt, daß der 
oder ſpäter nachgeben wird. Die übrig 
            geblie=
wollen in ihrer gemeinſamen Verärgerung gegen 
TWanne den Beweis, erbringen, daß es in Deutſch= 
Aeedas Zentrum geht, wobei der ungewiſſe 
Mirktor bleibt, wie lange ſich die Baye=
 riſche Volkspartei bei der Stange halten bäßt 
die ſehr gerne ſchon aus der jetzigen Münchener Stimmung 
heraus dem Zentrum folgen möchte, aber zunächſt wohl den 
            Ab=
ſprung nicht findet. Immerhin wenn nicht zum Regieren, ſo doch 
zum Verwalten, iſt das Numpfkabinett in der 
Lage, unter der Vorausſetzung, daß alles 
            ver=
mieden wird, was die hinter der Regierung 
ſtehenden Parteien auseinanderbringen könnte. 
Die größte Gefahr dafür liegt in der 
            Steuer=
geſetzgebung, wo an eine Einigung zwiſchen 
            Sozialdemo=
kraten und Volkspartei wohl kaum zu denken iſt. Es wird 
            da=
her kaum etwas anderes übrigbleiben, als den Gedanken an neue 
Steuern überhaupt fallen zu laſſen und den Verſuch zu machen, 
das Defizit durch Abſtriche im Etat herauszuwirtſchaften, was ja 
zweiſellos überhaupt das richtigſte wäre, und im anderen Fall 
entweder einen Defiziteta; zu verabſchieden oder die 
            Ueberwei=
ſungen an die Länder entſprechend zu kürzen, wodurch dann 
            frei=
lich wieder ein Konflikt mit dem Reichsrat unvermeidlich wird. 
Fedenfalls wäre es durchaus denkbar, daß einige Monate das 
Rumpfkabinett zuſammenhält, bis dem Zentrum vor ſeiner 
eigenen Vereinſamung bange wird. 
Inzwiſchen aber beginnen die 
            Reparationsverhand=
lungen in Paris, und es bleibt an dem Zentrum der 
            Vor=
wurf hängen, daß es aus parteitaktiſchen 
            Intereſ=
ſen verantwortungslos genug war, gerade in 
dieſem Augenblick die Regierung zu ſprengen. 
Wir haben vor den Koalitionsverhandlungen von Anfang an 
gewarnt, weil wir die Folgen befürchteten. Im Auslande glaubt 
man, wenn auch die einzelnen Parteien ſich ihre 
            Handlungsfrei=
heit vorbehalten haben, an die Große Koalition, glaubt alſo in 
dem Kabinett eine Mehrheitsregierung als 
            Verhandlungspart=
ner zu haben, und daß eine ſolche Regierung bei poſitiven wie 
bei negativen Entſcheidungen über die Reparationen eine ſehr 
viel ſtärkere Stellung hat als ein Minderheitskabinett, braucht 
nur angedeutet zu werden. Die Reparationsverhandlungen 
            wer=
den alſo durch die innerpolitiſche Kraftprobe doch ſehr erſchwert. 
Die Ausſichten auf einen Erfolg waren ohnehin nicht zu groß, 
wenn ſie jetzt unter den Nullpunkt geſunken ſind, ſo darf das 
Zentrum auch dafür das Verdienſt für ſich in Anſpruch nehmen. 
Der übliche Skandal im Reichskag. 
* Berlin, 7. Februar. (Priv.=Tel.) 
Es gehört nachgerade zum guten Ton des Reichstags, daß 
bei allen Gelegenheiten dem erſchienenen Publikum Skandalſzenen 
vorgeführt werden, die für den Ruf des Parlamentarismus 
nicht gerade förderlich ſind. Auch am Donnerstag waren die 
Kommuniſten wieder der provozierende Teil, und zwar 
            ausge=
rechnet bei den Handelsverträgen mit Litauen und dem 
            Finanz=
vertrag mit Rumänien. Die Kommuniſten richteten heftige 
            An=
griffe gegen die Staatsoberhäupter dieſer Staaten. Der 
            Kom=
muniſt Kollwitz nannte dabei Woldemaras einen „Henker”, 
            wor=
auf ihn der Präſident von der Sitzung ausſchloß. Die 
            Kommu=
niſten beantworteten dieſe Maßregelung mit ungeheurem Lärm, 
ſo daß ſich Präſident Loebe veranlaßt ſah, auch den Abg. Hörnle 
von der Sitzung auszuſchließen. Da Hörnle dieſer 
            liebenswür=
digen Aufforderung nicht nachkam, mußte die Sitzung 
            unter=
brochen werden. Ehe aber die Wache einſchreiten mußte, verließ 
der Abgeordnete den Saal. Er wurde auf acht Tage 
            ausge=
ſchloſſen, was erneut lärmende Kundgebungen der Kommuniſten 
hervorrief. Dann konnte die Arbeit langſam wieder in Gang 
            ge=
ſetzt werden, und die beiden harmloſen Wbkommen gingen über 
die Bühne. Man begann noch mit der erſten Beratung des 
Arbeitsſchutzgeſetzes, das von Herrn Wiſſel eingebracht wurde. 
Die Deutſche Volkspartei wies darauf hin, daß der Entwurf der 
deutſchen Wirtſchaft nicht gerecht würde. Auch die 
            Sozialdemo=
kraten kritiſierten lebhaft. Die Deutſchnationalen beſchränkten 
ſich auf ein kurze Erklärung, daß ſie ſich alles weitere für den 
Ausſchuß vorbehielten. Am Freitag wird die Ausſprache 
            fort=
geſetzt. 
der Fall Trohki. 
* Berlin, 6. Februar. (Priv.=Tel.) 
Das Reichskabinett hat in ſeiner letzten Sitzung auch über 
die Möglichkeit geſprochen, daß die ruſſiſche Regierung den 
Wunſch ausſprechen könnte, Herrn Trotzki nach Deutſchland zu 
ſchicken. Der Fall iſt zwar noch nicht akut geworden. Trotzdem 
ſcheint aber im Kabinett keine große Neigung vorhanden zu ſein, 
den Aufenthalt in Deutſchland zu bewilligen. Nach unſerer 
            Auf=
faſſung mit Recht. Abgeſehen von allerlei Schwierigkeiten, würde 
Trotzki ſicherlich der Kriſtalkfſationspunkt des aktiven 
            Kommunis=
mus werden. Nach unſeren Erfahrungen haben wir aber 
            keiner=
lei Veranlaſſung, einen derartigen Revolutionsherd in 
            Deutſch=
land zuzulaſſen.
 Die Löſung der römiſchen Frage. 
Endgülkige Berſöhnung zwiſchen Kirche und Staak 
in Ifalien. — Einzelheiken des Abkommens noch nicht 
bekannk. 
EP. Rom, 7. Februar. 
Der Papft hat heute den ausländiſchen Regierungen, mit 
denen der Vatikan diplomatiſche Beziehungen unterhält, offiziell 
von der erfolgten Löſung der römiſchen Frage und der 
endgültigen Verſöhnung mit Italien Mitteilung 
gemacht. 
Kardinalſekretär Gasparri hatte auf ½11 Uhr alle beim 
            Vati=
kan beglaubigten Diplomaten zu ſich geladen und ſie kurz davon 
unterrichtet, daß die Verſtändigung zwiſchen dem Heil. Stuhl und 
Italien erreicht iſt. Indeſſen machte er noch keine 
            Mittei=
lungen über Einzelheiten des Uebereinkommens. 
Es ſcheint ſich nicht um eines, ſondern um mehrere Abkommen 
zu handeln, die nächſten Sonntag unterzeichnet werden ſollen. 
Die Verkündung der offiziellen Verſöhnung 
zwiſchen Kirche und Staat in Italien wird 
            näch=
ſten Dienstag anläßlich der Jahresfeier der 
Krönung des Papſtes erwartet. Die offizielle 
            Unterzeich=
nung der verſchiedenen Abkommen zwiſchen dem italieniſchen 
Staat und dem Papſt zur Löſung der römiſchen Frage ſoll in 
feierlicher Form am kommenden Sonntag erfolgen. Das 
            Kar=
dinalſtaatsſekretariat hat auch alle päpſtlichen Nuntien im 
            Aus=
land offiziell von der Löſung der römiſchen Frage unterrichtet. 
Am Dienstag, dem ſiebenten Jahrestag der Krönung des Papſtes, 
beabſichtigt Pius XI. dem römiſchen Volk vom äußeren Balkon 
der Peterskirche den Apoſtoliſchen Segen zu erteilen. 
Der Finanzausſchuß des Hefſiſchen Landtags 
ſetzte geſtern di= Beratung des Staatsvoranſchlags bei dem zurückgeſtell, 
ten Kapitel 1 (Domänen) fort. Hierzu hatte der Finanzminiſter 
            An=
fragen der Ausſchußmitgliede= zu beantworten. Annahme findet ein 
Antrag Dr. Leuchtgens, Glaſer, die Regierung zu erſuchen, in einer 
            ge=
ſonderten Vorlage an den Lanotag die Veränderungen auf der 
            Ein=
nahmeſeite des Staatsvoranſchlags 1929 gegenüber 1928 nachzuweiſen, 
wenn ſich die Grundlage der Einnahmenerhebung geändert hat. 
            Ange=
nommen wiro ferner ein Antrag Heinſtadt, in dem die Regierung 
            er=
ſucht wird, die in Artikel 59 Abſatz 4 der Verfaſſung geforderte 
            Nach=
weiſung über Veräußerungen, Belaſtungen von Domäneneigentum, die 
im Laufe des Rechnunysjahres erfolgt ſind, ſowie über die 
            Wieder=
anlage des Erlöſes im nächſſten Rechnungsjahr vorzulegen. 
Die Kapitel 53 (Bildungseſen), 54 (Stellvertretungen und 
            Aus=
hilfskoſten), ſowie 55 (Poſtgebühren) werden ohne Debatte angenommen. 
Mit der Beratung des Kaprtels 57 (Velksſchulen) wurde begonnen. 
Hierzu liegen u. a. folgende Anträge vor: 
Antrag Stork: Die Vergütung für nebenamtlichen und katcchetiſchen 
Unterricht den Sätzen Preußens und des Reiches anzügleichen. 
Antrag Reiber: 30 Volksſchulſtellen ſollen in den Landgemeinden 
mit ſtark wachſender Schülerzahl eingerichtet werden. 
Antrag Dr. Leuchtgens—Glaſer verlangt, die Regierung zu 
            er=
ſuchen, Lehrerſtellen, die wegen geringer Klaſſenſtärke eingehen können, 
in die Landgemeinden mit höherer Klaſſenſtärke zu verlegen. 
Ein Antrag Heraeus, Birnbaum. Noll verlangt, daß an den 
Mädchenſchulen grundſätzlich bis zu 50 Prozent Lehrerinnen angeſtellt 
werden ſollen. 
In einem Antrag Stork wird die Regierung erſucht, in den reinen 
Mädchenſchulen mehr als ſeither Lehrerinnen zu verwenden. 
Die Abſtimmung darüber wurde vertagt. Fortſetzung der 
            Bera=
tung heute vormittag. 
Der Geſehgebungsausſchuß 
ſetzte geſtern die Beratung des Gemeindebeamtengeſetzentvurfs fort. 
Die Artikel 17—31 wurden in der Faſſung der Regierungsvorlage 
            an=
genommen. Im Artikel 17 wird auf Antrag Ritzel eingefügt, daß neben 
dem Provinzialausſchuß auch der Verwaltungsgerichtshof als 
            Berufungs=
gericht ausdrücklich genannt wird. Artikel 22 erhält einen Zuſatz, wonach 
dem Gemeinderat (Stadtrat) von der vorläufigen Dienſtenthebung eines 
Gemeindebeamten Kenntnis zu geben iſt. Zu Artikel 31 wird ein 
            An=
trag Dr. Niepoth angenommen: Für ordnungsgemäße Dienſtführung 
kann die Beſtellung einer Sicherheit verlangt werden. Art und Höhe 
der Sicherheit wird vom Gemeinderat mit Zuſtimmung des 
            Kreisdirek=
tors beſtimmt. Fortſetzung der Beratung heute nachmittag.
 Oiuhing des „Deutſchen Hauſes” an der 
Columbig-Univerfikäl. 
un bentſch=amerikaniſcher Kulturbeziehungen. — Ein 
sleſeſaal. — Eine deutſche Bücherei. — Eine 
Skademiſche Vermittlungsſtelle.) 
Eröffnung des „Deutſchen Hauſes” der Colum= 
1. New York durch Profeſſor Butler wird uns 
„Deutſche Haus” der angeſehenen Columbia=
            Uni=
tem York, das ſoeben durch den Präſidenten 
MSte, Profeſſor N. N. Butler, in feierlicher 
ilet worden iſt, iſt dazu berufen, ein Mittel= 
Dad emtſch=amerikaniſchen Kulturbezieh= 
Lilen und auf dieſe Weiſe die Aufgabe fortzuſetzen, 
chre 1911 begründeten erſten „Deutſchen Haus” 
Ea2. Die Columbia=Univerſität läßt es ſich ſeit vielen 
Auh igmr ſein, die Beziehungen zu den Völkern auch auf 
Wie BBege zu pflegen, und in beſonderen Inſtituten alle 
2lnckhtungen zu vereinigen, die in praktiſcher und in 
n orm dem Zwecke der kulturellen Verſtändigung 
Li 2 Bei Ausbruch des Krieges zwiſchen Amerika und 
Das erſte Inſtitut geſchloſſen worden, ohne daß 
Ange kommenden Arbeiten ganz unterbrochen 
            wor=
eule Heim wird von jetzt ab ſeine Aufgabe in viel 
Form erfüllen, als es dem alten möglich war. 
Dermaniſtiſchen Geſellſchaft” hat es eine große wiſ= 
Nweutung. Daneben dient es aber auch ſehr vielen 
cen, die mit dem Deutſchtum aufs innigſte 
            ver=
in deutſcher Zeitungsleſeſaal, der hier errichtet 
bedeutenden deutſchen Zeitungen umfaſſen, und 
ie in Deutſchland erſcheinenden, ſondern auch die 
Blätter anderer Länder. Auf dieſe Weiſe wird 
eutſchen Amerikas, ſondern auch den 
            amerikani=
die Möglichkeit gegeben, ſich über das ſoziale, 
olitiſche und geiſtige Leben Deutſchlands auf 
Saungsberichte täglich ein Bild machen zu können 
ues Larſtellungen nicht verfälſcht wird. Eine deut= 
Ee Aleichfalls dort untergebracht wird, dient wiſſen= 
Ainterariſchen Arbeiten. Hier werden nämlich nicht 
„mhente und Neuerſcheinungen auf dem Gebiete der 
SEchnik und des Wirtſchaftslebens vereinigt ſein. 
Ledeutſamſten Erzeugniſſe des heutigen deutſchen
Zum 70. Geburkskag
Reuters.
 Gabriele Reuter, 
die beliebte Romanſchriftſtellerin, begeht am 8. Februar ihren 
70. Geburtstag. Sie hat ihre Jugend in Aegypten verbracht und 
lebt ſeit langen Jahren in Berlin. Schon ihr 1888 erſchienener 
Roman „Glück und Gold” hat große Hoffnungen erweckt. Ihre 
Werke „Aus guter Familie‟, „Das Tränenhaus” und „Vom Kind 
zum Menſchen” werden noch heute viel geleſen.
 literariſchen Lebens. So wird man hier gewiſſermaßen täglich 
einen Querſchnitt durch die geſamte deutſche Geiſteswelt erhalten 
und ſich über die Fortſchritte unterrichten können, die in 
            Deutſch=
land gemacht werden. Es iſt einleuchtend, daß dieſe geiſtige 
Hochburg weſentlich zur Verſtärkung der kulturellen Verbindung 
zlviſchen Deutſchland und Amerika beitragen kann und wird. 
Amerika hat an den deutſchen Bucherzeugniſſen ſeit dem Ende 
des Krieges von Jahr zu Jahr ein ſteigendes Intereſſe 
            genom=
men, denn es gehört zu den wichtigſten Abſatzländern unſerer 
Verlagsbuchhandlungen. Schon daraus kann man erkennen, wel=
 chen Wert der Amerikaner auf die geiſtige Beziehung zu 
            Deutſch=
land legt. Alle die zerſtreuten und darum nicht mit voller Kraft 
wirkſamen Faktoren werden hier in dem „Deutſchen Haus” eine 
dauernde Vereinigung erfahren, die nicht nur dem Tagesbedarf 
dient, ſondern auch für geſchichtliche Studien geeignet iſt. 
            End=
lich ſei noch erwähnt, daß ſich hier eine akademiſche 
            Vermittlungs=
ſtelle befindet, die Auskünften aller Art über amerikaniſche 
            Ver=
hältniſſe dient, ſoweit ſie für Schriftſteller, Akademiker, Studenten 
und Politiker wichtig ſind. Gleichzeitig werden auch hier 
            Amerika=
nern Auskünfte über Deutſchland vermittelt. An der Ausſtattung 
und Einrichtung des Hauſes waren deutſche gelehrte 
            Geſellſchaf=
ten und deutſche Künſtler in umfangreicher Weiſe beteiligt. Zum 
Direktor dieſes Inſtituts iſt Profeſſor Frederie Heuſer ernannt, 
ein hervorragender Kenner des deutſchen Geiſteslebens, der als 
Mittler zwiſchen deutſcher und amerikaniſcher Kultur beſonders 
geeignet iſt. 
Kunfi, Wiſſenſchaft und Leben. 
Dr. Frank Thieß, ſtellvertretender Präſident der 
            Geſell=
ſchaft für deutſches Schrifttum e. V. Wie wir hören, iſt der 
Dichter Frank Thieß zum ſtellvertretenden Präſidenten der 
            Ge=
ſellſchaft für deutſches Schriſttum e. V. gewählt worden, deren 
Präſident der Breslauer Philoſoph und Literarhiſtoriker 
            Geheim=
rat Kühnemann iſt. 
Arthur Schubart, Katzengeſchichten. Verlag von Ad. Bonz u. Comp., 
Stuttgart. Geheftet 4.— Mk., gebundet 6.— Mk. 
Der große Menſchen= und Tierkenner Schubart hat hier ein Buch 
geſchaffen, das zweifellos weiteſte Verbreitung finden wird. Wer hat 
ſich nicht ſchon um das Weſen der Katze bemüht? Viel leidenſchaftlicher 
ſtehen wir der Katze gegenüber als dem Hund, den wir mehr zu 
            ver=
ſtehen glauben. Jeder Jäger, jeder Tierfreund und Pſychologe, ja jeder 
Kriminaliſt wird Nutzen, Gewinn und Genuß aus dem Buche ziehen, 
das ſchon äußerlich, in größerem Format als die übrigen Schubart= 
Bändchen, mit dem packenden Umſchlagbikd von Fritz Luther zu einer 
Zierde jeder Bibliothek wird. 
Heinrich Scharreimann, Pinkepanks Weihnachten und andere 
            Erzäh=
lungen für die Jugend. Mit Illuſtrationen von Ernſt Kutzer. 8‟. 
In Ganzleinen 3.20 Mk. Verlag Georg Weſtermann, Braunſchweig, 
Berlin, Hamburg. 
Ein neues Buch von Heinrich Scharrelmann bedeutet für die 
            Kin=
derwelt immer ein Ereignis, denn Scharrelmann iſt den Kindern kein 
Lieblingsbüchern der 
Unbekannter: ſeine Büche 
Jugend geworden. Es iſt eine Freude, den Verfaſſer immer wieder 
neue Stoffe aus dem Inzereſſenkreis der Kinder herverholen zu ſehen.
Darmstadt
 Statt beſonderer Anzeige. 
Geſtern abend 7 Uhr verſchied nach kurzem ſchweren Leiden 
unſer lieber Vater, Schwiegervater, Großvater, Schwager und 
Onfel
 im 83. Lebensjahre. 
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 
Familie Philipp Germann 
Familie Georg Germann. 
Darmſtadt, Frankenſteinſtr. 57 I. und pfungſiadt, Rügnerſtr. 48, 
den 7. Februar 1929. 
Die Beerdigung findet am Samstag, den 9. ds. Mts, mittags 
12 Uhr, auf dem Waldfriedhof ſtatt. 
2530
 Von der Reise zurück 
Dr. Hugo Berger
 prakt. Arzt 
Wilhelminenstraße 5.
 Nach langem ſchweren Teiden verſchied 
heute mein geliebter Mann, unſer 
            herzens=
guter, treuſorgender Vater, Schwager und 
Onkel
 im kaum vollendeten 49. Lebensjahre. 
In tiefer Trauer: 
Berta Collin, geb. Goitſchall 
und Kinder. 
Gräfenhauſen, den 6. Februar 1929. 
Die Beerdigung findet Freitag, den 8. Februar, 
            vor=
mittags 11½ Uhr ſiatt.
 Heute entſchlief ſanft und unerwartet meine 
liebe, gute Frau, unſere treubeſorgte Mutter, 
Schweſter, Schwägerin und Tante
 geb. Lauth 
im Alter von 52 Jahren. 
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: 
Jakob Möſinger 
und Kinder. 
Die Beerdigung findet am Samstag nachmittag 
1½ Uhr in Groß
Freitag, den 8. Feb uar 1929
Seite 4
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Frau Anng, geb. Sahm 
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 Trauung: Samstag, den 9. Februar, nachmittags 3 Uhr, 
in der Stadikiiche.
Dankſagung.
Sistt Karten.
 Wilhelm Hainbach 
Hedwig Hainbach
 Für die vielen Beweite herzlichſter 
Teinahme bei dem Hinſcheiden meiner 
leben Frau 
Mathilde Müller 
geb. Kempe 
ſage ich hiermit meinen herzlichſten 
Dank. Beſonders danke ich noch Herrn 
Pfarrer Bergér für die troſtreichen Worte 
am Grabe und dem Sparverein 
            Glück=
auf für die Kranzniederlegung. 
Georg Müller.
 geb. Aberle 
Vermählte 
Soderstr. 16II. 
Darmstadt 
Kirchl. Trauung: Samstag, den 9. Februar, 2½ Uhr 
nachmittags, in der Stadtkapalle.
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 Am 6. Februar 1929, vormittags 11 Uhr, 
ſtarb unerwartet im Alter von 62 Jahren
 Herr 
Wilhelm Engeroff 
Mittelſchullehrer i. R. 
Im Namen der Hinterbliebenen: 
Dr. Ferdinand Engeroff.
 Darmſtadt, Grüner Weg 6, Berlin, 
den 8 Februar 1929.
 Die Einäſcherung findet am Samstag, den 9. Februar 
1929, vormiitags 11 Uhr, im hieſigen Krematorium ſfatt. 
Wir bitten, von Beileidsbeſuchen abzuſehen.
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 Freitag, 
Februar 1929
Ceite 5
 is der Landeshaupkftadk. 
Darmſtadt, 8. Februar. 
Staatsrente für Blinde. 
zine Forderung der Blinden. 
Biinden waren kürzlich zuſammengekommen, um ihrem 
zEnführung einer öffentlich=rechtlichen 
Ausdruck zu geben. Man faßte eine darauf bezüg= 
Unx, die an den Reichstag geſchickt wurde. Dort liegt 
toren Menaten ein ausführliches Geſuch, das von den
 ſt. Es hat ſch iu den letzten Jahrzehnten und ins= 
Machkriegszeit mit zunehmender Dringlichkeit gezeigt, 
ſtim Folgen des Blindſeins, die Armut, die Gefahr des 
Abſinkens, durh die Maßnahmen der bisherigen 
            Blin=
ü Ausbildung und Arbeitsbeſchaffung unmöglich 
            ver=
hu en. Den in höherem Aſter Erblindeten, die ungrfähr 
G=ſamtheit ausmachen, kann durch Berufsfürſorge über= 
Feholfen werden. Die deutlichſte Sprache ſpricht immer 
den bis jetzt veröffeutlichten Ergebniſſen der großen 
Murrg im Reich vom Jahre 1925 konnten nur 8 Prozent 
Silfe des Geſetzes über die Beſchäftigung 
            Schwerbeſchä=
untergsbraht werden, wobei es ſich überwiegend um 
m elt. Ueber ein Drittel — 36,1 Prozent — erreichen 
ſtl chen Einkommen nicht einmal die Grenze des Mindeſt= 
Mark. Das ſind die Zerſtörungswirkungen der Blind= 
Friſchaftskraft und die Erwerbsjähigkeit des Betroffenen. 
rheit eines alten Sprichwortes im neuen Sinn grell 
Slinder Mann, ein armer Mann.” 
e lenn die deutſchen Friedensblinden in dem von ihnen 
üsentwurf, daß jeden erwachſenen Blinden ein 
            monat=
y von 100 Mark in der Weiſe von Staats wegen ge= 
Daß er den etwa hierzu fehlenden Betrag in Geſtalt 
ſente, der Blindenrente, aus öffentlichen Mitteln 
            be=
ſtt den Bezug dieſer Rente würden nur ungefähr 25 000 
ver Reich in Betrachkt kommen. Der dafür erforderliche 
ſe größtenteils durch eine entſprechende Entlaſtung der 
riraten Wohlfahrtspfiege ausgeglichen. Wenn 
            Reichs=
ſg erung für die bedürftigen Blinden etwas tun, vielleicht 
su andere Notleidende, dann können ſie deſſen gewiß ſein, 
W aßnahme wirklich einmal vom Gerechtigkeitsgeſuhl des 
gibilligt wird! Darin wird es keine Unterſchiede des 
es geben. 
ichruheſtand verſetzt wurde: Am 29. Januar: der 
            Juſtiz=
mn Wagner in Darmſtadt auf Nachſuchen mit Wirkung 
i Auf Grund des Geſetzes über die Altersgrenze der 
urm 2. Juli bzu. 19. Dezember 1923 bzw. 8. Okrober 
509, 511 und 249) tritt am 1. April 1929 in den 
            Ruhe=
or zieher Jakob Hauburger beim Amtsgericht Ober=
 ſk eine Stelle für eine Handerbeitslehrerin an der 
wrd=Nanyeim, Kreis Friedberg. 
3ita heſſiſchen Schaldienſt entlaffen wurde om 24. Januar 
lEgdalene Zimmermann geb Hammer, an der 
Geßen, mit Wiekung vom 1. Februar 1929 an. 
ſta wurde für die Dauer der Erledigung der Stelle des 
Jandesbibliothek Obe=bibliothckar Profeſſor Dr. Karl 
Wahrnehmung der Geſchafte des Direktors. 
rmnſeum. Am Sonntag, den 10. ds. Mts., vormittags 
r) Frau Seckbach aus Frankfurr im Gewerbemuſeum 
tund in zwangloſer Form über ihre Sammlung alter 
ſcnitte ſprechen. Der Eintritt iſt frei. 
4 Dandestheater. Heute Freitag gelangt der „
            Roſen=
vu Richard Strauß in dieſer Spielzeit zum erſten Male 
io. Muſikaliſche Leitung: „Generalmuſitdirektor Dr. 
unde C, Gruppe 1—4) Beginn 19½ Uhr. 
eber des Ruhms”, Schauſpiel in einem Vorſpiel 
4. in der Inſzenierung Günter Haenels und Wilhelm 
taufführung vorgeſtern bei Publikum und Preſſe 
U fand, gelangt heute Freitag im Kleinen Heus 
olu 
Luſtſpiel „Wie es euch gefällt” in der Jn= 
Haenels wird morgen Samstag als Vorſtellung der 
olt. Beginn 19½ Uhr. 
m Haus gelangt morgen Roſſinis „Barbier von 
t iden Damen Walter, Liebel und den Herren Jaeger, 
eimmann, Kuhn, Tibaldi zur Aufführung. Muſikaliſche 
tols Goldſchmidt. (Gemeinde R.), Beginn 19½ Uhr. 
iSerholung des Johann=Strauß=Konzertes als 
            Orcheſter=
mitag, den 10. Februar, um 11½ Uhr, vormittags, iſt 
ift. Muſikaliſche Leitung: Generalmuſikdirektor Dr. 
Karten zum Preiſe von 0,50 bis 1,50 an der Tages= 
Spielgemeinſchaft veranſtaltet Sonntag, den 10., und 
Februar, zwei Vorſtellungen im Kleinen Haus des 
Sonntag nachmittag 14½ Uhr gelangt Niebergalls 
terich” Montag, den 11. Februar, 19½ Uhr, Rüth= 
F„Der Glasſchrank” zur Aufführung. 
Schwank „Theo macht alles” in der Inſzenierung 
Rswird Sonntag, den 10. Februar, abends, im Kleinen 
Muisgeführt, 
Wiederholung der Oper „Hoffmanns 
            Erzäh=
r Sonntag, den 10. Februar, um 19 Uhr ſtatt. In 
ufführung der Johann Strauß’ſchen Operette „Die 
7” iſt für Faſtnachtsdienstag, den 12. Februar, 
            vor=
ün 13. Februar — am Todestage Richard Wagners — 
ſährung des „Lohengrin” unter muſikaliſcher 
            Lei=
aalmuſikdirektor Dr. Böhm ſtatt. 
ere Darmſtädter Lokalpoſſe. Das neue preisgekrönte 
Nebesluſt” oder „Die weißen Schuhe”, Lokalpoſſe in 
rndart in ſechs Bildern vor Heinrich Rüthlein, 
9 s „Glasſchranks”, wird gegenwärtig von dem Zither= 
Beſſungen einſtudiert und im Laufe des Monats März 
Turnhalle ſeine Erſtaufführung erleben. Da 
glücklichen Lage iſt, ſämtliche Nollen mit erprobten 
beſetzen, iſt eine Aufführung zu erwarten, die über den 
rewöhnlichen Vereinsaufführung hinausgeht und alle 
”—rmſtädter Mundartdichtung befriedigen dürfte. Das 
Dird demnächſt im Verlag von H. L. Schlapp, Darm= 
Näheres wird noch im Anzeigenteil bekannt gegeben. 
=ſtenſammlung. Wie ans der heutige Anzeige erſicht= 
Aur die Sparer=, Rentner= und Reichsbankgläubigerver= 
Miterſchriften als Proteſt gegen die mit der Lüge von 
Ertſchuldung Deutſchlands begründeten hohen 
            Dawes=
ue ungenügenden Aufvertungsgeſetze und für 
            Wieder=
er jeden Werktag, nachmittags von 3—7 Uhr, im Kaiſer= 
Immer, rechts, Eingang Kinotorhalle) erfolgen. 
m
Jin Krematorium der Tiere.
 * Die von der Stadkverwalſtung im vergangenen Jahre eingeführten 
Beſichtigungen der ſtädtiſchen Betriebe dureh die Preſſe fanden geſtein 
ihren Abſchluß mir einem Gang durch die Kreisabdeckerei. Vielen 
            Darm=
ſtädtern iſt das Vorhandenſein dieſe wichtigen geſundheitspolizeilichen 
Cinrichtung bekannt, wo die Amſtalt aber ſreht, darüber gehen die 
            Ver=
mutungen weit auseinander. Am „Windmühlchen” vorbei, die 
            Gräfen=
häuſer Chauſſee entlang, durc) ein halbes Dutzend Bahnüberführungen 
bis an den Walörand der Tiſubch=3höhle muß man ſchon gehen, um 
rechiterhand das unſcheinbare, ft aber durch ſeinen „Duft” erkennbare 
„Krematorium der Tiere” zu finden. 
Unter Führung von Amtsdirektor Kreiter und Baurat 
            Schil=
ling beſichtigte geſtern vormittag die Preſſe dieſe kommunale 
            Arbeits=
ſtätte, in der tätig zu ſein in früherer Zeit als „ehrlos” und „ſchändlich” 
galt Der „Schinde=” und ſeine Schergen waren auf ihren „Schindanger” 
aus der Gemeinde verbannt. Heute iſt der „Waſenmeiſter” gleichgeſtellt 
jedem anderen Betriebsleiter, deir für das Wohl der Gemoinde und ſogar 
in der Regie derſelben tätig iſt. Seine Tätigkeit wird durch die 
            Direk=
tion der ſtädtiſchen Betriebe und tierärztliche Aufſicht überwacht. 
War es gegen Ende des vorigen Jahrhunderts in Heſſen noch 
Brauch, das unzulängliche Verfahren des Verſcharrens der 
            Tier=
kadaver zu üben, ſo entſtand in den Jahren 1392/03 für die Stadt 
Darmſtadt nebſt 22 Landgemeinden draußen auf zweckmäßigem Gelände 
am Grafenhäufer Weg eine Kzdaverver;ertungsanſtalt mit moderner 
Cinrichtung. Die Anſtalt ſelbir beſteht aus Fabrikgebäuden, enthaltend 
Schlacktraum. Apparnteraum, Feſielhaus, tierärztliches Laboratorium, 
Lagerraum, Aufenthaltsraun: ſü= Arbeiter uſw., nebſt 2 Wohngebäuden 
für Verlvgiter und Werkarbeiter 
Urſprunglich lag die Verwaltung der Kreisabdeckerei in Händen des 
Kreisamts Darmſtadt. Am 1. Auguſt 1923 ging die Kreisabdeckerei au 
die Stadt Darmſtidt über; ihre Benützunz war in der Zeit der 
            Be=
ſatzung durch die Franzoſen gehgumt, um Eude 1924 erneut aufzuleben. 
Heute vollzieht ſich der Kreisabdeckere:betrieb unter der Leilung der 
Direklion der ſtädtiſchen Betrieße wie folgt: 
Vermittels eigenem nenzeitlichen Transportauto werden dem „
            Kre=
matorium der Tiere” zunächſt die nüh= zur menſhlichen Nahrung 
            taug=
lihen Auſülle des Städtiſchhen S Algcht= und Viehhofes Darmftadt und 
der Landgemeinden des Kreiſes Darmſtad: — jemnächſt wohl auch des 
Kreiſes Groß=Gerau — zugebracht. Aber auch die ſonſt gefallenen 
Pferde, Rinder, Schweine, ſowie eine große Anzahl von Hunden, Katzen 
und dergleichen werden alljäh=ki= dem letzten Verwertungsprozeß in 
der Kreisabdeckerei nuterworfen. Verſenchſte Tiere erfahren nach 
            An=
weiſung eines Tierarztes eine beſondere Behandlung. Die nicht 
            ver=
ſeuehten Tiere werden nach ihrer Zerlegung in zwei Siebtrommeln des 
ſogenannten Extraktionsapparates mit einem Faſſungsvermögen von je 
750 Kg verbracht. Unter unmittelbarer Einuirkung hocl geſpannter 
            Tem=
veraturen und ſtärkerem Druck wird das Fleiſch von Waſſer vollſtändig 
eutbunden und reſtlos entfeitet. Die Siebtrommeln ſtehen bei dem 
            ge=
nannten Vorgang im allgemeinen ſtill, nur zeitweilig, um dem Dampf 
nenen Angriffspunkt am Noymaterial zu geben, werden ſie gedreht. Erſt 
uasl, 4ſtundiger Kochzeit wird der Extraktions:pparat dauernd in 
            Um=
rehungen gehalten, wobei die durd gekochten Fleiſch= und Kuochenmaſſen 
uack und nach durch die Löcker 2 Trommeln in den Raum zwiſchen
 Wichtig für alle Straßen= und Begebenußer. 
Die meiſien jetzt an den Wegübergängen in 
Schienenhöhe vorhandenen Warntafeln werden gemäß 
§ 18 (9) der neuen am 1. Oktober 1928 in Kraft getretenen 
            Eiſen=
bahn=Bau= und Betriebsordnung nach und nach erſetzt durch 
Warnkreuze:
 Bild 1 
Wegübergang 
mit Schranken
 Bilb 2 
Eingleiſiger 
            Wegüber=
gang ohne Schranken
 Bild 3 
Mehrgleiſiger 
            Wegüber=
gang ohne Schranken
 Die weiß und rot (ſchraffierte Stellen) geſtrichenen 
            Warn=
kreuze, die im Gegenſatze zu den Warntafeln keine Aufſchriften 
tragen und verſchiedene Formen aufweiſen, je nachdem ſie einen 
Wegübergang mit Schranken (Bild 1) oder einen eingleiſigen 
(Bild 2) oder mehrgleiſigen (Bild 3) Wegübergang ohne Schranken 
eyr ſingt Käthe Walter die Olympia, Roſe Landwehr die kennzeichnen, haben die gleiche Bedeutung wie die Warntafeln. 
Sie bezeichnen die Stelle, an der Fuhrwerke einſchließlich 
            Kraft=
fahrzeuge und Tiere angehalten werden müſſen, wenn die 
            Schran=
ken geſchloſſen ſind oder die Läutevorrichtung der Schranken 
            er=
tönt oder ein Zug ſich nähert (§ 79 (4) der Eiſenbahn=Bau= und 
Betriebsordnung). Bei mehrgleiſigen Strecken darf der 
            Ueber=
gang nach Vorüberfahrt eines Zuges erſt benutzt werden, wenn 
Gewißheit beſteht, daß auf den andern Gleiſen kein Zug kommt. 
iſt das Geheimnis der er= 
Nar Naumann 8 eeife nehmen fahrenen Wäſcherin. Naſche, 
gründliche Reinigung. Schneewe ße Wäſche. Kein vorzeitiges 
            Ver=
ſchleißen. Was Seife oder Waſchmittel Gutes nur eben leiſten 
            kön=
mn, ſchafft Ihnen verbürgt Naumann’s weiße Kernſeife Extra= 
(V. 253 
feine Qualität”. 
— 
— Lieberkranz. Wie wir erfahren, wird hier in der Vereinigten 
Geſellſchaft, Rheinſtraße, am Samstag in ſämtlichen Näumen ein 
            Jahr=
maukt eröffnet. Einige Schauſteller ſind mit ihren Wagen bereitz3 
            ein=
getroffen. Vertreter aller Herren Länder werden, der Zeit angepaßt, 
ſich mit ihren Darbietungen ſehen laſſen. Es ſollte niemand verſäinmen, 
ſich dieſe Sonderſchau anzuſehen. Eröffnungsvorſtellung 20,11 Uhr. Auch 
Kechtes als Grundlage des Staates. Einzeichnungen in ein Tanzpodium iſte vorhanden und 2 Muſikkapellen unter perſönlicher 
Leitung von M. Weber werden dafür Sorge tragen, daß das Leben und 
Treiben nach jedermanus Geſchyack iſt.
 letzteren und dem Dampfmantel gelangeg. Hier werden die Maſſen 
von beſonderen Rührarmen erfaßt, zermahlen und immer wieder mit 
nc ien Stellen d.s geheizten Deppelmantels in Berührung gebracht. Die 
ſih hierbei entwickelnden und wenig als Wohlgeruch empfindenden 
Dämpfe ſotvie Gaſe ſangt eine Naßluftpumpe al= und führt ſie dem 
Kamin zu. 
Während dieſes thermo=chemiſchen Arbeitsverfahrens wird zugleich 
das Fett vom Waſſer abgeſchieden. Die Abwäſſer werden, nachdem ſie 
einer beſenderen Reinigung unterzogen worden ſind, in einen vor 
Jahresfriſt erbauten Aibzugskanal geleitet. In den Trommeln des 
            Ex=
traktionsappaiates ſelbſt verbleibk als voilkommen fett= und waſſerfreier 
Nückſtand das Kadavermehl, auch Tierkörper= und Fleiſchniehl 
            ge=
uannt, das zunächſ: noch in den Lagerräumen durch Dörren und 
            Mah=
lung gepflegt und alsdann als Futtermittel an die Landwirtſchaft 
verkauft wird. Cbenſo wird das geivonnene Tierfett faßweiſe an 
            che=
miſche Fabriken abgeſetzt, die dieſen ganz und gar nicht „anrüchtgen” 
Nohſtoff ſpäterhin unter entſprechenden Beimiſchungen zu wohlriechenden 
Seifen verarbeiten. 
Einige Ergebniszahlen für das Betriebsjahr 1927 ſeien genannt: 
Anlieferung von ganzen Tieren: Pferde 79 Stück, Ochfen, 
Küihe und Ninder 79 Stuk, Schwveine 208 Stück, Kälber 158, Ziegen 140, 
Ferkel 111, Hunde 196, Katzen 151 Stück. Anlieferung von 
Teiltieren (Konfiskaten), und zwar: vom Schlacht= unid 
            Vieh=
hof Darmſtadt 120 210 Kn, von den Landgemeinden des Kreiſes 
            Darm=
ſtadt 15 765. Kg. Gewonnenes Materſal: Pferdehäute 65, 
Rinderhäute 50, Scyveinehäute 180. Kalbfelle 152, Ziegenfelle 135, 
Gundefelle 448, Katzenfelle 145 Stück, ferner Fett 9397 Kg., Fleiſch zu 
Hun efutter 1875 Rg., Fleiſchniehl 18 169 Kg. 
Maßgebend für den Kreisabdeck=reibetrieb iſt die Verordnung vom 
Juli 1903 Für die Giebührenerh=bung beſtehen die Richtſätze des 
Tarifs des Herrn Oberbürge=meiſters der Stadt Darmſradt vom 15. 
            De=
zember 1927. 
Der Beſuch der Kreisabdekerei zeigte, daß nicht die geringſte 
            Kleinig=
keit der Tiere verkommt und die Fortſchritte der Technik und 
            Wiſſen=
ſ.zaft ſih auch auf dieſem Gebiete ausnahmslos alles nutzbar wachet. 
Wenn auch zurzeit der Bekrieb eine reine Einnahmequelle rwch nicht iſt, 
ſo dürfen aus verſ hiedenen Gründen jevoch ſchon für das laufende Jahr 
erhöhte Einnahmen erwartet iverden. 
Nach dem Abſchluß der Führungen durch die ſtädtiſchen=Betriebe 
ſei auch an dieſer Stelle unſe: Dank dafür ausgeſprochen, daß der Preſſe 
Gelegenheit gegeben zurde, durch eigene Augenſcheinnahme von dem 
derzeitigen Stand der kommunalen Betriebe zu überzeugen und ihren 
Wiſſensdurſt nach jeder Richtung hin zu befriedigen. Wir dürfen auch 
der Meinung Ausdruck geben, daß, man bei der Leitung der ſtädtiſihen 
Betriebe den ernſten Willen beſitzt, alle Möglichkeiten im Nahmen der 
nun einmal hier gegebenen Verhältniſſe auszuſchörfen, um im Jutereſſe 
des Gemeinwohls aus rentablen Kommunaleinrichtungen eine möglichſt 
gute Einnahmequelle zu ſchaffen, und bei Zuſchußbetrieben, die durch 
ihre Eigenart nicht geändert werden können, eine möglichſt gering= 
            In=
anſpruckmahme der ſtädtiſchen Gelder und damit die der Steuerzahler 
zu erreichen 
„3.
 — Masken= und Koſtümball in der Traube. Am Samstag 
abend iſt verhältnismäßig wenig an Maskenbällen geboten. Da 
bietet ſich für die Darmſtädter Geſellſchaft beſte Gelegenheit zu 
vornehmen und fröhlichen Faſchingsgenüſſen in den ſchön 
            deko=
rierten Räumen der „Traube‟ — Es findet Samstag 
abend großer Masken= und Koſtümball ſtatt, 
„Im Reiche der Phantaſie”, als Auftakt zu den Veranſtaltungen 
der letzten Faſchingstage. Es iſt diesmal keinerlei Zwang, der 
Phantaſie iſt reichſter Spielraum gegeben. Aber die ſchönſten und 
originellſten Masken werden prämiiert. Wer ſich der ſchönen 
Stimmung der letzten Veranſtaltungen erinnert, wird gern 
            wie=
der ein paar Stunden in der Traube verbringen. (Siehe auch 
Anzeige.) 
— Muſikverein. Die nächſte Probe zu „Paulus” findet Sonntag, 
den 10. Februar, ausnahmsweiſe im Saal des Mozartveveins, 
            Schul=
ſtraße ſtatt. Beginn für die Damen um 11 Uhr, für die Herren m 
12 Uhr. 
— Karneualgeſellſchaft Na=rhalla e. V. Morgen Samstag finder 
der ſich ſchon ſeit vielen Jahren bei Närrinnen und Narren größter 
Beliebtheit erfreuende Gala=Maskenball in ſämtlichen närriſch= 
Lekorierten Räumen des Städtiſchen Saalbaues ſtatt. Da dieſer 
            Masken=
ball der Treffpunkt aller derjenigen iſt, die nicht gern durch 
            Vereins=
ſchranken in ihrem Genießen eingeenzt ſein wollen, wird ſich wieder, 
wie in allen Vorjahren, bei den Klängen verſchiedener Muſikkapellen 
frühlichſtes und ungebundenes Maskentreiben entwickeln können. Der 
rege Kartenverkauf läßt darauf ſchließen, daß dieſer Maskenball, zu dem 
die Vorbereirungen in vollem Gange ſind, wieder in ſeiner Art der Clvu 
der Faſchingsſaiſon ſein wird. Ni=mand ſollte die hier wartenden 
            Ge=
nüſſe verſäumen, zumal wieder ein ganzes Jahr lang Gleiches nicht mehr 
geboten werden kann. — Zu dem um 4 Uhr beginnenden 
            Kinder=
maskenfeſt — d h. Oukel Albest wird um 4 Uhr mit ſeiner 
Tätigkeit, die kleinen Närrlein mir Luſt und Freude zu laben, 
            anfan=
gen — wird der Städtiſ=e Saalbau ſchon um 3 Uhr ge5ffnet. Die 
Eltern werden gebeten, ihren Lieblingen kein Konfetti zum Werfen 
            mit=
zugeben, Luftſehlangen ſind erlaubt. Ein beſonders ſtark beſetztes 
            Or=
geſter wird dafür ſorgen, daß die Muſik nicht im fröhlichen 
            Kinder=
jauchzen untergeht Es ſtehen wirklich ſchöne Stunden bevor. 
— In der Rheingauer=Weinſtube findet, wie in früheren Jahren, 
ab Samstag, den 9. Februar, Rheiniſches Faſchingstreiben ſtatt. Die 
Mäume ſind künſtleriſch dekoriert und verſpricht das Faſchingstreiben, 
wie noch vielen in Erinnerung ſein wird, genußreiche Stunden. (Siehe 
heutige Anzeige.) 
— Orpheum. „Max und Moritz”=Kindertheater. Das mit ſo großem 
Beifall aufgenommene Berliner Kindertheater „Max und Moritz” wird 
am kommenden Sonntag, 12. Februar, nochmals im Orpheum 
ſpielen. Die Preiſe ſind ſehr gering von 0,50—1,50 RM. Kinder in 
Maskenkoſtümen willkommen. 
— Die Tanzſpiele des Bunten Balls werden am Sonntag, 
            nach=
mittags 4 Uhr, im Union=Theater allen denen geboten, die zu 
dem Wohltätigkeitsfeſr der Frauenortsgruppe des V. D.A. leider keinen 
Einlaß bekommen konnten. Aber auch viele, die em 30. Januar dem 
„Vallett der Hundert” toſendcn Beifall klatſchten, werden ſich 
das Bild der Anmut und Schönheit gern noch einmal anſehen, zumal 
die Eintrittspreiſe ſehr mäßig ſind. Shon für 75 Pf. kann man den 
Rauſch der Farben genießen, der von den Koſtümſchöpfungen einer 
Vally Reinecke=Sander ausgeht, und die Tanzleiſtungen 
            be=
wundern, hinter denen die unermüdliche Arbeit von Aenne Reiß 
ſteht. Ververkauf bei Leuthner (Ernſt=Ludwigs=Platz 2). (Siehe 
Anzeige.) 
— Skiklub Darmſtadt=Odenwald. Bei weiter anhaltenden günſtigen 
Schneeverhältniſſen unternimmt der Klub am Sonntag, dem 10. 
            Fe=
bruar, eine Wanderung auf Schneeſchuhen von Darmſtadt über die 
Neutſcher Hühe, Ober=Veerbach, Kuralpe zum Felsberg. Nückfahrt 
            er=
folgt mit der Bahn vorausſichtlich von Jugenheim. Treffpunkt 
            vor=
mittags 9 Uhr am Böllenfalltor. Nuckſackverpflegung mitnehmen. Führer 
Herr Gneßmann. Insbeſondere ſind die Teilnehmer an den diesjährigen 
Skikurſen freundlichſt eingeladen.
ersten 1O Sahren
 sollte jede Mutter ihr Kind nur mit 
der reinen, milden 
NIVEA 
HINDERSEIEE 
waschen und baden. Das Kind wird 
es ihr einst danken, weil ihm 
            da-
durch später manche Sorge um die 
Erhaltung seines guten Teints 
            er-
spart bleibt. Nivee-Kinderseiſe ist 
überfettet und nach ärztlicher 
            Vor-
schrift besonders für die 
            empfind-
liche Haut der Kinder hergestellt. 
Prei- 70 Pfg.
 Die Wirkung der Nivea- 
Creme beruht auf 
            ih-
rem Gehalt an 
            hautver-
wandtem Eucerit. Keine 
andere Creme enthält 
Eucerit.
 Vor dem Rasieren 
u. zwar vor dem Einseifen,müssen Sie lhre Hauf gründlich mit 
NHEA-CHENE 
einreiben. Schmerzloses Rasieren, blendendes 
Schneiden des Messers, Vermeidung jeglicher 
            Hauf=
reizung sind der Erfolg. 
Stets gründlich in die Haut elnreiben, damlt die 
Schaumerzeugung beim nachfolgenden Einseifen 
nicht beeinträchtigt wirdt 
Dosen 0,20 bis 1,20 M / Tuben aus reinem Zinn 0,60 u. 1,00M
Seite 6
Freitag, den 8. Februar 1929
Nun
 Anſchließend an die Beſichtigung der Kreisabdeckerei Darmſtadt 
ſprac, Dircklor Nuß in der Direktion der ſtädtiſchen Betricbe über 
            or=
gen fatoriſche und wirtſchaftspolitiſche Ziele, der ſtädtiſchen Betriebe, 
Aus ſeinem Vortrag geben wir u. a. wieder: 
Die ſtadtiſchen Briebe umfaſſen das Gaswerk, das Waſſerwerk, den 
Schlachthof, Las Hallenſchwimmoad, die Kreisabdeckerei, die Feuerwehr 
und das Maſchinenamt (techniſche Beratung für ſtädtiſche Einrichtungen, 
Heizberatung). Durch einheitliche Richtlinien der Verwaltung, 
            insbcſon=
dere auf Betrciben von Herrn Bürgermeiſter Ritzert, dem Dezernenten 
für die ſtädtiſchen Betriebe, wurden nach dem Krieg die einzelnen 
            ſtädti=
ſchen Werke zu einem einheitlichen Unternehmen zuſamwengelegt. Der 
Hauptzweck dieſer Zuſammenlegung war die Vereinheitlichung der 
            Ver=
waltung, ſowohl in techniſcher, als auch in kaufmänniſcher Hinſicht, um 
Hamit nicht nur eine Erſparnis an Perſonal, ſondern auch den 
            finan=
ziellen Ausgleich der Betriebe untereinander herzuſtellen. Der Betrieb 
bedurſte nach dem Kriege einer eingehenden Ernewrung. Der Betrieb 
in der Weiſe, daß der eine Betrieb dem anderen finanziell hierzu 
            be=
hilflich iſt. Deſſen ungeachtet wird jeder B=trieb mit einer eigenen 
            Bi=
lanz geführt, wobei die Kaſſe wie eine Bank die Geldbewegung der 
            ein=
zelnen Abteilungen zu erkennen gibt. 
In techniſcher Hinſicht ermöglichte die Zuſammenlegung die 
            Verein=
heitlichung der Dampf=, Wärme= und Energiewirtſchaft, ſowie des We 
            k=
ſtätten= und Magazinweſens. Einzelne Stromerzeugungsanlagen wurden 
ſtillgelegt, der geſamte Strombezug erfolgt von der Heag. Ebenſo wurde 
die Dampfkeſſelanlage des Schlachthofs ſtillgelegt und an das 
            benach=
barte Gaswerk angeſchloſſen. An Stelle vieler Einzelwerkſtätten wurde 
eine Zentralwerkſtätte und ein zentrales Magazin eingerichtet. 
            Außer=
dem wurden eine Reihe von techniſchen Büros zuſammengelegt, wie die 
Büros für die Eas= und Waſſerrohrnetze, die Bau= und 
            maſchinentech=
niſchen Konſtruktionsbüros. Es beſtehen heute noch folgende 
            Abrei=
lungen: 
1. Gasſverksbetrieb mit Gas= und Waſſerrohrnetz (Herr Baurat 
            Kalb=
fuß. 
2. Waſſerwerksbetrieb, Maſchinenamt, Werkſtättenweſen, Feuerwehr, 
Kreisabdeckerei, Schwimmbad (Herr Baurat Schilling); 
3. Schlachthof (Vet.=Rat Dr. Bauſch); 
4. Kaufmänniſche Abteilung (Amtsdirektor Kreiter); 
5. Laboratorium (Baurat Göbel); 
6. Techniſches Laborgtorium und Werbeweſen (Dr. Halberſtadt).
 die gleichzeitig Mehreinnahmen zu brinigen vermögen. Alle Anlagen, 
die lediglich als Erneuerung abgewirtſchſafteter oder unzureichend 
            gewor=
dener Einrichtungen zu erſtellen ſind, müſſen aus eigener Kraft 
            fnan=
ziert werden, um auf dieſe Weiſe den Reutenwert zunutzen der Stadt 
und ihrer Steuerzahler zu erhalten. Es war dieſer Art die Abſicht, das 
Tempo der Erneuerungen der eigenen (Finanzkraft anzupaſſn um die 
Betriebe weitgehendſt ſchuldenfrei zu halten. In einzelnen Fallen läßt 
ſich dies jedoch nicht immer durchführen. So iſt für den Betrieb des 
Schlachthofs der Neubau der Schweintſchlachthalle bereits in dieſem
 Ueber die Finanzwirtſchaft der ſtädtiſchen Betriebe kann folgendes 
mitgeteilt werden: 
Die Betriebe haben im Verlauf der letzten vier Jahre umfangreiche 
Erneuerungen erfahren. Sämtliche Gebäude wurden durchrepariert, 
ebenſo die umfangreichen Gleisanlagen. Es wurde eine Verbeſſerung 
des Transportweſens im Gaswerk durchgeführt, Bau eines fahrbaren 
Brückenkranes, einer neuen Koks=, Sieb= und Sortier=Anlage. Im 
Schlachthof wurden neue Kühlhäuſer eingerichtet und neue Kühlmaſchinen 
nebſt einer neuen Eiserzeugungsmaſchine beſchafft. Auf dem Gelände des 
Gaswerks wurden die Werkſtätten zentral ſiert, ebenſo das Magazin. Es 
erfolgte im vergangenen Jahr die vollkommene Erneuerung der 
            Gas=
erzeugungsöfen, die Herſtellung eines Wohlfahrtsgebäudes und die 
            An=
lage eines Zentralrohrlagers. Im Waſſerwerk wurden die 
            Brunnen=
anlagen vollkommen erneuert und weſentlich erweitert. Glcichzeitig iſt 
das Gaswerk im Begriff, eine Reihe von Fernverſorgungen vorlageweiſe 
für die Heſſiſche Kommunale Ferngasgeſellſchaft durchzuführen. Das 
Gasſverk finanziert auferdem die Badeanſtalten am Woog und erſtattet 
der Stadt einige Darlehen für beſondere Zwecke. Die hier aufacführten 
Erneuerungen bedeuten inſofern eine beſondere wirtſchaftliche B.laſtung 
der Betriebe, als durch den Krieg und die Inflationszeit die laufenden 
Erneuerungsarbeiten unterbleiben mußten und andererſeits die dafür 
zurückgelegten Gelder durch die Inflation verloren waren. Es handelt 
ſich alſo zum größten Teile um die ausſchließliche Erneuerung 
            abge=
wirtſchrfteter oder ſchadhaft gewordener Anlagen und nicht um ſolche 
techniſchen Verbeſſerungen, die zur Erhöhung des Rentenwertes der 
            Be=
tri(be führen. 
Auch in den kommenden Jahrem ſind derartige Arbeiten 
            durchzufüh=
ren, ſo der Neubau einer Schweineſchlachthalle, da der Schlachth=f 
            in=
z” ſchen zu klein geworden iſt. Ferner der Bru eines neuen 
            Zubringer=
ſtranges vom Waſſerwerk zur Stadt nebſt dem Neußau eines W 
            ſſerhoch=
reſervoirs und einer Enteiſenungsanlage. Alle dieſe Anlagen ſind nicht 
als neue Erwerbsmittel der Stadt anzuſehen und bringen keine 
            Mehr=
einnahwen, im Gegenteil werden durch die aufzunehmenden G=der zm
 die weit über die derzeitige Finanzkraft der Betriebe hinausgeht. 
Die in den Betrieben durchgeführten Rationaliſierungsmagnahmen 
hatten dahin geführt, daß bis jetzt eine eigentliche Ver chuldung der 
            Be=
triebe nicht ſtattgefunden hat. Wohl ſind etwa 1½ Millionen Mark 
            auf=
genommen worden, doch iſt derſelbe Betrag vorlagsweiſe der Stadt bzw. 
der H=ſſiſchen Kommunalen Ferngasgeſſellſchaft zur Verfügung geſt=llt. 
Außerdem haben die ſtädtiſchen Betriebé ihre Ablieferungen an die Stadt 
von einer weſentlichen Verbeſſerung der Straßenbeleuchtung und auch
 einer Erhöhung der Bar=Ablieferungen von etwa 800 000 Mark auf 
1 Million pro Jahr erhöht. Schließlich iſt der Bvölkerung und insße=
 ſondere dem Gewerbe und der Induſtzie durch Verbilligung des Gaſes 
und die Einführung von Gewerbe= und Induſtrie=Gastarifen eine 
            Aus=
gabe von etwa ½ Million pro Jahr ſerſpart worden. Einen 
            empfind=
lichen Schlag erhielt die Finanzwirtſchaft der ſtädtiſchen Betriebe durch 
die laufenden Lohn= und Gehaltserhöhungen, außerdem durch die 
            Koh=
lenpreisſteigerungen. Dieſe Beträge gahen über ½ Million pro Jahr. 
Hiervon machen die letzten Lohn=, Gehalts= und Kohlenpreiserhöhungen 
vom Frühjahr allein etwa 200 000 Mark aus. Es hieß, auch dieſen Stoß 
ohne Gaspreiserhöhungen aufzufangen! Da man die Ablicferungen an 
die Stadt in gleichem Umfange aufrechterhalten wollte, ſo wurde der 
Verſuch gemacht, durch Einführung eines Wohnungstarifes eine 
            Er=
höhung der Gasabgabe herbeizuführen, um auf dieſe, der Bevölkerung 
und den Steuerzahlern angenehmſte Weiſe zu Mehreinnahmen zu 
            kom=
men. Die Auswirkung dieſes Tarifes kann natürlich nicht in einem 
Vierteljahr überſehew werden. Durch weitere Rationaliſierung konnte 
ein Teil der Kohlen= und Lohnerhöhungen wieder ausgeglichen wrden. 
Die Finanzwirtſchaft der ſtädtiſchen Betriebe muß aber unter 
            Berück=
ſichtigung der geſamten unſicheren Wirtſchaftslage in Deutſchland als 
ein äußerſt zartes Pflänzchen angeſehen werden. Es räre verkehrt, von 
den Betri ben mehr Gelder zu verlangen, als dem derzeitigen 
            Renten=
wert entſpricht, weil andernfalls durch eine wachſende Zinſenlaſt die 
Reutabilität der Betriebe vernichtet wird. 
Neben dieſer internen Wirtſcha’tspolitik der ſtädtiſchen Betriebe geht 
auch eine überkommunale Wirtſchaftspolitik Hand in Hand. Die 
            ſtädti=
ſchen Betriebe haben die Aufgabe, nicht nur Selbſtzweck, ſondern in 
            glei=
chem Maße befruchtendes Element des geſamten kommunalen 
            Wirtſchafts=
körpers zu ſein. Von dieſem Geſichtspunkt aus wurden weitgehende 
            Ver=
ſtändigungen zwiſchen den einzelnen privaten Wirtſchaftszweigen 
            herbeige=
führt. Insbeſondere iſt ein Abkommem mit der Darmſtädter Inſtallateur= 
Innung, ein Abkommem mit der Darmſtädter Heizungsinduſtrie und ein 
Abkommen mit dem Kohlenhandel hervorzuheben. Während in früheren 
Jahren die ſtädtiſchen Betriebe mit dieſen Wirtſchaltszweigen teilweiſe 
in Konkurrenz ſtanden, iſt es gelungen, die beiderſeitigen Intereſſen zu 
klären und zu einem äußerſt fruchtbaren Zuſammenarbeiten zu kommen. 
Die ſtädtiſchen Betriebe ſtellen für das Inſtallateurgewerbe in weitem 
Maße einen finanziellen Rückhalt dar. Das Setzen von Gasgeräten 
jeder Art wird heute michkt von den ſtädtiſchen Betrieben ſelbſt 
            übernom=
men, ſondern nur noch durch die bieſigen Inſallgteure und die 
            Hei=
zungsinduſtrie, während die ſtädtiſchen Betriebe hierüber lediglich noch 
die techniſche und oraaniſatoriſche Aufſicht hält und and rerſeits die 
Finanzierung der Gosgeräte für die Verbraucher vornimmt. Aebnliche 
Verträge beſt=hen mit dem Kohlenhandel. Auch die Tarifpolit k des 
Gasiverks iſt von einem überkommunaſen Geſichtspunkte aus geleitet 
worden. Während früher Gewerbe und Induſtrie gegenüber dem 
            Haus=
haltsverbrauch mit gleichen Gaspreiſen bedacht wurden, ſind die Früchte 
der Rationaliſierung in den ltzten Jahven für die ſtetige Senkung der 
Gaspreiſe für dieſe verwendet ſworden. Etwa ein Drittel der geſamten 
Gasabgabe, erfolgt heute zu einem Preiſe, der bei 10 Pfennig und 
            dar=
unter liegt. Hierbei wird gleichzeitig das Ziel verſolet. Gewerbe und 
Induſtrie die techniſchen und wirtſchaftlichen Vorteile des aasförmigen 
Brennſtoffes nutzbar zu machenl weil viele Induſtrien dara f angewieſen 
ſind, dieſer Art die Qualität ihrer Erzeugniſſe zu verheſſern. 
Wir gebem uns der Hoffnung hin, daß durch dieſe ausführlichen 
            Dar=
legungen die Bevölterung in der Lage iſt, die Bedeutungen und 
            Schwie=
rigkeiten der Finanz= und Wirtſchaftspolitik der ſtädtiſchen Betriebe zu 
überſehen, denn nur hierdurch iſt es uns möglich, im überkommunalem 
Sinne zu wirken.
 — Fe=De=Ko! (Feſt der Komödianten.) Da die erſte Auflage des 
„Darmſtädter Nachtblattes” nahezu vergriffen iſt, wird am 
            Roſen=
montag eine zweite Ausgabe geplant, die im Saalbau ſelbſt unter 
Mitwirkung des Publikums zu B=ginn des Feſtes hergeſtellt 
werden ſoll. Es treten dadurch Erſparniſſe im Druckereibetrieb ein und
 die Beſücher erhalten zudem einen tiefen Einblick im das redaktionelle 
Seelenleben eines modernen Zeitungsbetriebes. Der Entwurf des „Nachi=
 blattes” wird i der Zeit bon 21 Uhr bis — Uhr mit prägnanter Kürze 
vor ſich gehen und Politik, Feuilleton, Sport und Kunſtleben umfaſſen 
An Materiak iſt Stimmung und frohe Laune mitzubringen! Die ſich 
anſchließenden Kabarettvorſtellungen im oberen Saal ſind für das 
            Bei=
blatt und den Anzeigenteil vorgeſehen. Die Redaktion ſetzt ſich aus den 
erſten Opern=, Ballett= und Schauſpielkräften des Land 8theaters 
            zu=
ſammen. Auch der Reformater Aman Ullah hat ſein Erſcheinen zugeſagt 
— Jugendvereinigung der Johannesgemeinde. Am Sonntag, dem 
10. Februar, veranſtalten die Jugendvünde der Johannesgemeinde im 
Gemeindehaus, Kahlertſtraße, 26, einen fröhlichen Abend. 
            Be=
ginn 20 Uhr. Alle Mitglieder ſind hierzu herzlich eingeladen. 
— Die Jugendvereinigung der Stadtgemeinde im B.D.J. 
            veran=
ſtaltet am Sonntag, dem 10. Februar, abends 8 Uhr, im Gemeindehaus, 
Kiesſtraße 17, einen „Heiteren Abend”. Zur Aufführung gelangen ein 
norddeutſches und ein Münchener Laienſpiel. Als erſtes „Blut und
 Liebe”, ein Ritter=Schauer=Drama von Martin Luſerke. Darauf: „
            Durch=
krenzungen”, ein Scherzſpiel von Erich Scharff. Beide Stücke ſind voll
 geſunden Humors und verſprechen einen fröhlichen Abend. Wir laden 
alle Freunde und Gönner der Jugens, insbcſondere die 
            Gemeindever=
eine, ſowie alle Jugendbünde zu dieſem Abend herzlich ein. Eintritt 
0,40 Mk. für Jugendliche 0.30 Mk. 
— Ohne Kurzſchrift, die einen wichtigen Faktor in unſerem 
            heuti=
gen Wirtſchaftsleben bildet, iſt heute die flotte Abwicklung eines 
            ge=
regelten Geſchäftsbetriebes überhaupt nicht denkbar. Es ſollte ſich daher 
jeder Stenographieunkundige die Gelegenheit nicht entgehen laſſen, die 
Kurzſchrift in dem heute abend 8 Uhr bei der Stenographen=
            Vereini=
gung „Gabelsberger” (Handwerkerſchule, Ecke Karl= und Nieder=
            Nam=
ſtädterſtraße) beginnenden Anfängerkurſus zu erlernen. Es ſei hierauf 
beſonders aufmerkſam gemacht. Anmeldung in der erſten Stunde; 
mäßiges Honorar; Ratenzahlung.
 — Unfall. Ecke Bleih= und Georgenſtraße erlitt geſtern abend nach 
19 Uhr ein etwa 30jähriger Mann plötzlich einen Nervenzuſammenbruich 
und ſtürzte ohnmächtig zuſamuen. Er mußte dunh die Städtiſche 
Rettungsſuache in ſeine Wohnung gebrocht werden. 
— Ein Rohrbruch ereignete ſich geſtern nachmittag Ecke Heinrich= 
und Heidelberger Straße. Das Rohr wurde abgedichtet. — Auf dem 
Herrngartenteich erlitt ein junges Mädhen einen Unterſchenkelbruch. Es 
nurde durch die Städtiſche Rettungswache ins Krankenhaus gebracht,
 Der „Schmetterlingsklub05” hält, wie jedes Jahr, ſeinen 
Maskenball morgen Faſtnacht=Samstag im „Rummelbräu” ab. Wer 
wirkliche Karnevalsſtimmung miterleben will, dem ſei ein Beſuch, zumal 
der Eintrittspreis äußerſt niedrig gehalten iſt, beſonders empfohlen. 
(Vergleiche auch Anzeige in der heutigen Ausgabe.)
reme
 entternt lästiges Haar im 
Ju. Uberall zu haben. 
Tube M. 1.50 und 2.30
 Tageskalender für Freitag, den 8. Februar 1929. 
Heſſ. Landestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende 
2234 Uhr, G 9: „Der Roſenkavalier”. — Kleines Haus, Anfang 19½ 
Uhr, Ende 22 Uhr, Zuſatzmiete IV: „Die Schieber d.s Ruhms.” — 
Orpheum, abends 20.15 Uhr: „Die große Parade‟. — 
            Kon=
zerte: Schloßkaffee Kaffee Rheingold, Holel Schmitz, Kaffee Ernſt 
Ludwig, Spaniſche Bodega, Weinhaus Maxim, Bismarckeck, 
            Spa=
niſche Weinhalle (Karlsſtraße), Stadt Malaga. — Kinovorſtel= 
 
lungen: Union=Theater, Helia, Palaſt=Lichtſpiele.
Zugmaſchinen ohne Gükerlas
 * Henry Ford, der Herſteller der Ford=Kraftwagen, 5 
Buch „Henry Ford, mein Leben und mein Werk”, Se 
Jugendjahren beim Anblick von großen, ſchwerfällige 
angetriebenen Straßenlokomobilen auf den Gedanke 
leichtere Kraftfahrzeuge, vor allem mit geringerem Ei.
mit gleich großer oder größerer Leiſtung, zu bauen.
 Dampfmaſchinen wegen des erforderlichen Mitfür 
und Waſſervörrates, ſowie des Dampfkeſſels mint
 niſſen nicht erreicht werden konnte, war ihm bewußt 
Detroit am Erie=Sce mit der Herſtellung von Verbreei 
für Kraftfahrzeuge. Zu gleicher Zeit arbeiteten bereits 
in Cannſtatt und Karl Benz in Mannheim an der 
Kraftfahrzeugen und deren Verbrennungsmaſchinen. 
bekannt gewordenen Männer waren Leute vom Fach 
Mechaniker bzw. Maſchinen= und Motorenbauer einſch ! 
die ſie bei ihrem Konſtruieren und Arbeiten wohl zu Sr 
Als dieſe drei Erfinder die erſten Erfolge mit iche 
verzeichnen konnten, verlegten ſich bald viele Fabrikam 
ſtellung von Kraftfahrzeugen. Daß das Kraftfahrzeug 
ihm den Ueberlandverkehr auszuführen, wurde ſofor 
baute, dieſem Erkennen Rechnung tragend, Kraftfahr=” 
ſtärkeren Verbrennungsmaſchinen und immer 
            größe-
keiten, um einen möglichſt großen Aktionsradius zu ern 
Erſt in neuerer Zeit werden wieder Kraftfahrzeug 
nungsmaſchinen für einen kleinen Aktionsradius, für Z. 
kehr, mit kleiner Kraftquelle und geringer Geſchwindig: 
ſind unter dem Namen Bulldogg, Trecker uſw. bekanz. 
Bezeichnung für dieſe Fahrzeuge iſt „Zugmaſchinen 
raum”. Infolge der geringen Geſchwindigkeit können d 
bei verhältnismäßig geringer maſchineller Kraft große 2 
Ihnen iſt es auch zuzuſchreiben, daß langſam fahren. 
mit einer Geſchwindigkeit bis zu 20 Kilometer in einer 
verſchwunden ſind, da ſie durch dieſe Zugmaſchinen r 
ihrer größeren Wirtſchaftlichkeit, erſetzt werden. Es 
nommen werden: nach einer Entwicklungszeit des Kr 
rund 45 Jahren wird jetzt ein Zugmittel hergeſtellt um 
dem Henry Ford bei dem Anblick der Dampf=Straßenl 4 
Sinn gekommen iſt und welches bald das Pferd, als 
mittel, ganz erſetzt haben wird.
 Die Zugmaſchinen ohne Güterladeraum ſind K 
fallen als ſolche in bezug auf den Verkehr auf öffentlän 
das Geſetz über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom 
die Verordnung über Kraftharzeugverkehr vom 16. Mür 
übrigen diesbezüglichen Erlaſſe uſw. 
Der § 40 der Verordnung über Kraftfahrzeugverk! 
1928 — Reichsgeſetzblatt Nr. 115) — gibt genau an, 
rungen für die Zugmaſchinen ohne Güterladeraum 
Da diele dieſer Fahrzeuge bis heute noch nicht gemäß 
auf öffentlichen Wegen fahren, iſt es wohl angebracht, a 
mal näher einzugehen, damit die Führer und 
            Beſitz=
genehmen Vorkommniſſen ſchützen können. 
Die Zugmaſchinen ohne Güterladeraum ſind einelt 
gewicht und nach Geſchwindigkeit. Für alle, welche en 
Eigengewicht über 3,5 Tonnen beſitzen oder eine Ge 
mehr als 15 Kilometer in der Stunde überſteigen, it 
ordnung in ihrem ganzen Umfange, ohne jede Eitz 
Führer bedürfen zum Führen derſelben den Führerſaekt 
Wird keine dieſer beiden Grenzen überſchritten, ſo t 
von den polizeilichen Kennzeichen und für den Füh r 
von dem Führerſchein ein. 
Für Zugmaſchinen ohne Güterladeraum, dere= 
Eigengewicht 2,75 Tonnen und deren Höchſtgeſchwin 
Bahn 8 Kilometer in der Stunde nicht überſteigen, 
Erleichterungen: 
1. ſie brauchen nicht mit einer Hupe ausgerüſtet zu 
2. ſie bedürfen nicht des Rückwärtsganges; 
3, die mitgeführten Anhängewagen dieſer 
            Zugmaſchi-
mit einer Bergſtütze verſehen zu ſein; 
4. es iſt nicht notwendig, daß die Räder der Anhäng) 
mungen möglichſt auf den Spuren der Zugmaſch. 
5. die Anhängewagen bedürfen nicht der Typenſchil.= 
6. die Mitfahrt von Perſonen zum Bedienen der Ba/ 
Anhängewagen nicht erforderlich; 
7. es können, auch ohne beſondere polizeiliche Erlaum 
hängewagen und Anhängeachſen im Bezi— der 29 
anderen Polizeibehörde mitgeführt werden; 
8. wird eine derartige Zugmaſchine in einem land= A 
lichen Betriebe verwendet, ſo iſt: 
a) die Ausrüſtung mit Luftreifen nicht erforderli 
b) die Anhängewagen brauchen nicht mit Luftreifn 
ſchen Vollgummireifen verſehen zu ſein. 
Der Abſatz 3 des § 40 ſchreibt vor: 
„Zugmaſchinen ohne Güterladeraum, die von den A 
die Kennzeichen befreit ſind, müſſen bei Dunkelheit 0 
außer den zwei anderen Laternen eine Laterne führel) 
gelbrotes Licht nach hinten wirft. Bei Mitführen von 
die Lcterne am Schluſſe des Zuges angebracht ſein.” 
Die Verordnung über Aenderungen der Regeluu8 
zeugverkehrs vom 16. März 1928, Reichsgeſetzblatt 
Nr. 93 vom 2. April 1928, Seite 3 dieſer Zeitung), or d7 
Ziffer 5 an: 
„Für Kraftfahrzeuge, die vor dem 1. Juli 1928 ſind, gelten die bisherigen Vorſchriften über Bel 
zuläſſige Höchſtgeſchwindigkeit bis zum 1. Juli 1922 
der von ihnen mitgeführten Anhängewagen bis zum 
Es müſſen mithin alle Zugmaſchinen, ſoweit dern 
Eigengewicht drei Tonnen nicht überſteigt, wenn ſie 7 
forſtwirtſchaftlichen Betrieben verwendet werden (ſt 
zum 1. Juli 1929 mit Luftreifen, die Anhängewagen E2 
1930 mit hochelaſtiſchen Vollgummireifen verſehen ſen 
Die vorſtehenden Ausführungen gelten nur füx 
inländiſchen Verkehr benutzte Zugmaſchinen ohne GT./d
 *) Anm.: Das Reichsgeſetzblatt kann vom G 
Berlin NW. 40, Scharnhorſtſtraße 4, zum Preiſe w 
RM., einſchließlich Porto, bezogen werden.
 Gottesdienſt der iſra=litiſchen Religionsg 
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße 
Freitag, den 8. Februar: Vorabend ot esdienſt 
Samslag, den 9. Februar: Morgen ottesdien 
Predigt. — Sab atausgang 6 Uhr 20 Min. 
ottesdienſt an den Wochentagen 
Morgens 7 Uhr 30 Min — Abends 6 Uhr 00 Mil 
Gebetszeiten in der Syna joge der Iſraelitiſchen Re/ 
Samstag, den 9. Febr.: Vorabend 5 Uhr 00 9.0 
8 Uhr. — Nachm. 4 Uhr. — Sabbatausgang 6 Uh 
Wochen ottesdienſt: Morgens 6 Uhr 50 Min — 
Sonntag und Montag, den 10. und 11. Februar:" 
deſch Adar.
(Schmalzgebackenes) nach fogendem OetkerResept.
 Zutaten zum Teig: 125 g Mehl, 60 g Butter oder Margarine, 25 g Zucker, 3—5 
Eier (180 g), 1ſa Fl. Dr. Oetker’s Backöl Citrone, 1 mäßig gehäuften Teelöffel (5 g) 
Dr. Oetker’s Backin-Backpulver, 1/½ Liter Wasser. 
Zutaten zur Glasur: 150 g Puderzucker, 1 Fläschchen Dr. Oetker'= Rum-Aroma. 
Zubereitung des Teiges: Wasser und Butter bringt man zum Kochen, nimmt 
den Topf vom Feuer und schüttet unter ständigem Rühren das gesiebte Mehl hinein, 
setzt wieder aufs Feuer und rührt den Teig so lange, bis er vom Topf und Holzlöffel 
losläßt. Nachdem die Masse abgekühlt ist, fügt man nach und nach die ganzen Eier, 
das Gewürz, den Zucker und das „Backin” hinzu, verrührt alles zu einem glatten 
            ge-
schmeidigen Teig, der vom Löffel abreißt. Man füllt ihn in einen Spritzbeutel, der mit 
einer weiten Sterntülle versehen ist und spritzt auf Pergamentpapier, das man genau 
nach der Oberfläche des Fettopfes rund geschnitten und durch das heiße Fett gezogen 
hat, runde Kränzchen von etwa 6 em Durchmesser, legt es mit den Kuchen in das 
            er-
hitzte Backfett, so daß dieselben nach unten kommen, nimmt das Papier ab, von dem 
die Kuchen bald loslassen und backt unter ständigem Rütteln des Topfes auf beiden 
Seiten hellbraun. Man nimmt die Spritzkuchen mit einem Schaumlöffel heraus und lä-t 
sie abtropfen. Da die Spritzkuchen schr aufgehen, dürfen nur so viel in das Gefäß
 gelegt werden, duß sie sich gut bewegen lasten, Erkaltet überrickt 
gender Glasur: 
Zubereitung der Glasur: Der gesiebte Paderzucker wird u! 
heißem Wasser zu einem glatten Brei verrührt und mit dem Rum-R9 
Man wälzt die Spritzkuchen einseitig in dieser Glasur und läßt sie un 
Aus den Zutaten werden etwa 15 Stück erzielt. 
Anmerkung: Beim Backen von Spritzkuchen durf des Buckgefäl 
mit Backfett gefüllt sein. Zum Backen verwendet man am besten Eu 
halb Schweineschmalz. Das Fett muß so heiß sein, daß ein Stückcher! 
Teig sofort wieder oben schwimmt und das Fett kzum merklich zu 
Bitte ausschneiden, da neues Octker-Re‟ 
Viele weitere Anregungen zum Backen von Kleingebäcken, Kuchen ! 
Ihnen Dr. Oetkers farbig illustr. Rezeptbuch, Ausgabe F, dus für 1 
einschlägigen Geschälten oder, wonn veigritten, gegen Einsendurg 
mir direkt erhältlich isk. 
Dr. August Octker,
Seite 7
 2pelwerken kam es am Donnerstag mittag gegen 13 Uhr 
in einem 70 Meter langen, mit Altmaterial gefüllten 
tus Werk während der Mittagspauſe ſehr ſchuach beſucht 
4—and erſt bemerkt, als die Flammen aus dem Schuppen 
brikſeuerwehr griff ſofort ein, konnte aber nicht 
            ver=
ur Schuppen vollſtändig ausbrannte und in ſich zuſammen= 
—weiſe kamen keine Menſchen zu Schaden. Das 
            Alt=
rechtet, (benſo verbrannten 5 Güterwagen, die gerade 
            ent=
zü ten. Als Urſach= des Feuers nimmt man 
            Selbſtentzün=
effen durch dort lagernde Putzwolle und Holzabfälle, an.
 betreute deutſch=evangeliſche Gemeinde zu erwärmen. 
i ſant war die Mitteilung, daß auch viele ausgcwanderte 
u.ch Odenwälder und Bergſträßer, im Burgenlande duich
 ſam, 7. Febr. Lichtbildervortrag. In unſerem 
fielt Herr Senior Kund aus Pancevo im Banat einen 
Der Redner wußte die Verſammelten zu f.ſſeln und
 angeſiedelt wurden, die heute noch in Sprache und Tracht 
e Valten haben. Sehr ſchöne Lichtbilder begleiteten dn 
pen tiefen Eindruck hinterließ, und wurde den Beſuchern 
un dieſer Abend ein wirklich deutſcher Abend. Gefänge 
rgvereins und Worte unſeres Ortsgeiſtlichen umrahmten 
9 uch unſer Rutzenbach iſt nun mit einer feſten 
            Eis=
uD luſtiert ſich die Jugend auf der glatten Eisfläche mit 
Srhlittſchuhlaufen. — Die Rechnung der hieſigen Ge= 
Fahr 1927 nebſt Rechenſchaftsbericht des Bürgermeiſters 
(hrer von acht Tagen auf der Bürgermeiſterei offen. 
            Ein=
daſelkſt während der Offenlegungsfriſt vorzubringen. 
Flin-, 7. Febr. Zur Förderung des Wohnungsbaues im 
in wieder öffentliche Mittel zur Gewührung verbilligter 
eeitgeſtellt werden. Für die Gewährung kommen nur 
ä che Verhältniſſe in Betrackt. Als beſonders dringlich 
hende Fälle zu gelten: 1. Schverkriegsbeſchädigte und
 — Lungenkranke, 3. Kinderreiche (4 Kinder und mehr), 
ais ehemaligen deutſchen Gebieten. Die Finanzierung
 nzelnen Fall einwandfrei ſichergeſtellt ſein, namentlich) 
bene Eigenkapital in Höhe von einem Viertel der Ge= 
13—ſten nachzuweiſen. Verzinsliches Leihkapital kann nicht 
Igangeſehen werden. Anträge auf Geſvährung von Bau= 
Samstag, 9. Februar ds. Js. bei der Bürgermeiſterei, 
ᛋ(Ten. Unterlagen für das Bauvorhaben ſind vorerſt nicht 
ſert., 7. Febr. 80. Geburtstag. Weißbinder und Alt= 
Fettig, jetzt wohnhaft Ringſtraße 29, konnte am Mittwoch
 umd geiſtiger Rüſtigkeit ſeinen 80. Geburtstag begehen. 
kurtstagskind wurde vom Geſangverein „Männerquartett 
E tändchen dargebracht. Der Verein ſang mehrere Lieder. 
it der Tag des Herrn” und ließ durch ſeinen 
            ſtellvertre=
znsen Edwin Weil ein Geſchenk überreichen. Auch ſonſt 
dcle Ehrungen zuteil. 
ſaut, 7. Febr. Standesamtsaufzeichnungen. 
zuwungen in das hieſige Standesamtsregiſter betrug im 
Me=Bahl der Geburten 15, unter denen ſich nur vier Knaben 
Fhl der Sterbefälle im abgelauſenen Monat betrug 5, 
wurden im Januar vier regiſtriert. — Keine 
            Froſt=
är=ulicherweiſe kann feſtgeſtellt werden, daß innerhalb der 
ri ng keine größeren Froſtſchäden auf dem Felde zu ver= 
Täe hohe Schneedecke war faſt überall dicht genug, um 
itrigen Saaten vor Nachteilen zu ſchützen. 
ſiralt, Febr. Unfall. Infolge der Straßenglätt 
Seeheimer Straße eine hieſige Frau ſo unglücklich au. 
ſz braſ. — Das 5. Ziel der Gemeinde=, Kreis= und Pro 
ſheinſ hließlich der Sondergebiudeſteuer für das Rechnungs. 
ſüine die Stadtkaſſe Pfungſtadt mitteilt, bis zum 
Aniden Zahltagen zu begleichen — Die Bürgermeiſterei 
n ebsſitzer auf, die für 1929 gültigen Hundemarken 
Mrureau gegen Erſtattung von 15 Pfg. für des Stück bis 
An/ Empfang zu nehmen. Die Hundemarken für das Jahr 
Milsig geworden und ſind abzugeben. — Geſegnetes 
fr ühere Zündholzwarenfabrikant Chriſtoph Büttel 1., 
raße wohnhaft, konnte Mitte dieſer Woche ſeinen 
axgehen. — Theaterabend. Die „Südweſtdeutſche 
n Sonntag, den 10. Februar, im Evang. Gemeindehaus 
lend ab, bei der das rheimſche Luſtſpiel „Schneider 
AIAer=Schlöſſer zur Aufführung gelangt. 
Werbach, 7. Febr. Nächſen Sonntag begeht Herr Gy. 
e 80. Geburtstag. Plößer hat den Feldzug 1870=71 
            mit=
durch Bruſt= und Beinſchuß bei Gravelotte ſchwer ver= 
E)+ noch einzige hier lebende Kriessveteran aus dieſem Kricg. 
Ami auch 50 Jahve als Beiſitzer der Spar= und 
            Darlehns=
rngjähriger Rechner er war. Er verſieht heute noch in 
Füiges Sohnes, der auch nahezu ſchon 25 Jahre Rechner iſt, 
Fafte in noch bewundernswerter geiſtiger Friſche. Sein 
Kilener Charakter ſichert dem Jubilar in der ganzen 
            Ge=
arachtung. 
Fhemſtadt, 7. Febr. Kreiskonferens. Die Kreis= 
Wt ot des Reichsbundes ter Kriegsbeſchädigten und 
            Krieger=
ſält Sonntag, den 24. d. M., vorm. 9½ Uhr, im 
            Gaſt=
dahier, ihre diesjährige Eeneralverſammlung ab. Die 
Tag=Sordnung erfordert, daß ſämtlich= Ortsgrurgen 
ſind. Im Anſchluß an die Generalverſammlung findet 
2: Uhr im gleichen Lokal eine öffentliche Verſammlung 
ßer von der Ganleitung hat das Referat übernommen.
Die gausicen Bulooeſtden.
 Die Bürgermeiſterei Sandbach ſchreibt uns: Das 
Forſtamt Höchſt ſcheint ſich über unſeren Bericht im „
            Mümling=
boten” bezüglich der Ueberſicht über Einnahmen und Ausgaben 
aus den Waldungen der Gemeinde Sandbach etwas erregt zu 
haben. Eine zahlenmäße Erganzung unſerer Aufſtellung iſt das 
Forſtamt überhaupt nicht in der Lage zu machen. Lediglich will 
das Forſtamt der Oeffentlichkeit eine ſchon längſt bekannte 
            Tat=
ſache bekannt geben, daß die Gemeinde drei Extrafällungen 
            erhal=
ten hat, welche wieder eingeſpart werden müſſen. Die Einſparung 
dieſer Extrafällungen, die von der Gemeindevertretung auf 30 
Jahre gewünſcht wurde, iſt ja recht radikal gegen die Wünſche und 
zu Ungunſten der Gemeinde Sandbach von der Forſtbehörde auf 
10 Jahre feſtgeſetzt worden. Wenn ſchon das Forſtamt ſich um 
eine ganz harmloſe Sache kümmert, dann hätte man ſich auch um 
die Zeit der Einſparung kümmern können und nicht einfach gegen 
den Willen der Gemeinde als Waldeigentümer die 
            Einſparungs=
friſt auf 10 ſtatt 30 Jahre feſtgeſetzt. Eine Vermittlung der 
            Ein=
ſparungszeit von 10 auf 20 und 30 auf 20 Jahre wäre beiden 
Teilen gerecht geworden. 
Die Aeußerung des Forſtamts, daß unſere wertvollſten 
            Holz=
beſtände aufgezehrt ſind, iſt nicht ſtichhaltig, und wenn von einer 
11 Hektar großen Abtriebsfläche für Extrafällung geſprochen wird, 
ſo müſſen wir erwähnen, daß hieran nur das Forſtamt die Schuld 
trägt, denn es wurde vom Forſtamt Höchſt einfach ein Beſtand 
zur Extrafällung beſtimmt, beſſer geſagt verurteilt, der mehr als 
50 Prozent hinter den beſten Beſtänden der Gemeinde 
            zurückblei=
ben muß, weil die Forſtbehörde dieſen armen, apfelbaumähnlichen 
Beſtand nicht mehr ſehen wollte, vielleicht war er auch alt genug, 
aber zu alles, nur zu keiner Extrafällung geeignet; denn auf der 
ganzen Abtriebsfläche (links des Weges Sandbach-Rimhorn) 
war ſozuſagen kein einziger annehmbarer Schnittſtamm, meiſt 
ſchwaches kurzes Stammholz. Die Holzkäufer von Sandbach, Höchſt 
und Umgegend kennen unſere Gemeindewälder und werden hier 
zugeben müſſen, daß die Gemeinde Sandbach um 50 und mehr 
Prozent ſtärkere Beſtände beſitzt, als gerade dieſen Krüppelbeſtand. 
Mehrere hundert Kubikmeter Steine mußten beim Riefen dieſer 
Abtriebsfläche herausgegraben und entfernt werden, und ſo 
            wur=
den für Holzernte, Umroden und Aufforſten der mächtigen Fläche 
bald der ganze Erlös aufgebraucht. Im übrigen war bei der 
            Ge=
meinderatsſitzung am 7. 1. 1924 und 9. 8. 1924, bei welcher auch 
Vertreter des Kreisamtes, der Kreisbauverwaltung und des 
            Forſt=
amtes Höchſt mitgewirkt und zugeſtimmt haben, beſchloſſen, daß 
die Extrafällungen, deren Erlös zum Schulhausbau verwendet 
werden ſollte, 40 000 und 30 000, zuſammen 70 000 RM., betragen 
ſollten, was aber noch nicht einmal mit der für dieſes und des 
nächſten Jahres genehmigten Extrafällung, bzw. mit deren Erlös 
erreicht wird. Dies ſei ja nur nebenbei bemerkt, aber man hätte 
ſich die obigen Zahlen vor Augen halten müſſen und nicht einfach 
einen apfelbaumähnlichen Beſtand zur Extrafällung verurteilen 
müſſen. Ob der Gemeinde ein Reinerlös übrig geblieben iſt, 
darüber hat man ſich ſcheinbar wenig gekümmert. Auch zu den 
Zahlen des Forſtamtes bezüglich des derzeitigen jährlichen 
            Hieb=
ſatzes müſſen wir ergänzend bemerken, daß wir nicht 900, ſondern
 Es ſteht zu erwarten, daß an dieſer Verſammlung nicht nur die 
            Mit=
glieder der Ortsgruppe Nieder=Ramſtadt, ſondern auch diejenigen der 
übrigen Kreisortsgruppen recht zahlveich teilnehmen werden. 
* Klein Bieberau=Webern, 6. Febr. Jagdperpachtung. Bei 
der am 4. Februar abgehaltenen Jagdverpachtung kam die 1250 Morgen 
große Jagd von Klein=Bieberau für 801 Mark in die Hand eines Herrn 
von Darmſtadt und die 480 Morgen große Jagd von Webern für 500 
Nark in die Hand zweier Herren von Frankfurt.
Was ist Togaf?
 To al=Tabletten ſ.n) ein hervorra end 8 Mttei kei Rheuma, 
Gicht, Ischias Grippe, Nerven- und Kopfschmerz, 
            Erkäf-
tungskrankheiten: Schädigen Sie ſich nicht durch 
            minderwer=
t ge Mit 11 — Lt. notir eller Beſtätia, anerkennen über 500 
Aerzte, darunter vieſe bedeutende Profe ſoren die gute Wirkung 
des Togal, Fragen Se Ihren Arzt. In allen Apoth. Mk. 1.40. 
0.46 Chin. 12,6 Lith, 74,3 Acid, acet. sal. ad. 100 Amyl. 
A. Mörlenbach, 6. Febr. Vom Tod des Ertrinkens 
            ge=
rettet wurde ein Kind, das auf der zugefrorenen Weſchnitz Schlitten 
fahren wollte. Es kam dabei auf eine Stelle, die noch nicht ſo feſt 
            zu=
gefroren war, ſo daß es einbrach. Zum Glück wurde der Unfall ſofort 
bemerkt, ſo daß das dem Ertrinken nahe Kind aus dem eiſigen Naß 
            her=
ausgezogen werden konnte. 
A. Groß=Rohrheim, 6. Febr. Beerdigung eines 
            Grave=
lotte=Kämpfers. Unter großer Beteiligung wurde der Altveteran 
Heinrich Trautmann zur letzten Ruhe beſtatret. Er nahm als Artilleriſt 
am Feldzug 1870/71 teil. Der Krieger= und Soldatenverein „Germania” 
begleitete ſein treues Mitglied zur letzten Ruhe. Die Kapelle Müller 
gab ihm mit ihren Trauerweiſen das letzte Geleite. 
Aa. Neu=Iſenburg, 7. Febr. Umbau der 
            Bahnhofsan=
lagen. Die Umbauarbeiten auf dem hieſigen Bahnhof gehen ihrer 
Fertigſtellung entgegen. Insbeſondere iſt eine Unterführung der 
            Bahn=
ſteige geſchaffen worden, was im Intereſſe des ſtarken Vorortverkehrs 
ſehr zu begrüßen iſt. Insbeſondere werden auch fetzt Zugverſpätungen 
auf der Strecke Darmſtadt—Frankfurt, die oft in Neu=Iſenburg 
            entſtan=
den, vermieden werden können.
 nach dem Voranſchlagauszug aus dem Wirtſchaftsplan 813 
            Feſt=
meter ſchlagen. Wenn man ſchon mal die Offentlichkeit mit ſolcher 
harmloſen Sache beſchäftigt, dann muß auch alles nachgeprüft 
            wer=
den, denn wir haben auch 175 RM. für Wegreparaturen 
            veraus=
gabt, und dieſer Poſten ſteigt dieſes Jahr und für die künftigen 
Jahre beſtimmt um ein Vielfaches. Man denke nur an den 
            be=
abſichtigten Wegneubau und die vielen ſchlechten Stellen in dem 
Hauptabfuhrweg, welche chauſſiert werden ſollen. Dann wird 
ſchließlich alles Null von Null aufgehen. Was die Uebernahme 
der geſamten Verſicherungsbeiträge für die Holzh=euer anlangt, ſo 
bitten wir doch zu berückſichtigen, daß die Löhne der Holzhauer 
nicht zu roſig waren und daß die Gemeindevertretung gottſeidank 
jederzeit ſoviel ſoziales Verſtändnis hat und kommt ihren 
            Holz=
hauern entgegen. Andere Gemeinden hatten die größte Mühe, 
nur ein paar Holzhauer in den Wald zu bringen, was in 
            Sand=
bach bis jetzt noch nicht der Fall war, und deshalb haben wir 
gerne dem Wunſche der Holzhauer, mit Rückſicht auf ihre mäßigen 
Verdienſte und die harte Arbeit, Rechnung getragen. Auch gehört 
hier das Tarifholz her, welches einen Anteil des Lohnes der 
Holzhauer bildet. Die Extrahiebe aus den Jahren 1924, 1925 
und 1926 gehören unſeres Erachtens gar nicht hierher. Wir haben 
durch dieſe künftig weniger Holz zu ſchlagen, kleinere 
            Aufforſtungs=
koſten und auch kleinere Einnahmen. Daß die Aufwendungen an 
Kultur=, Wegbaukoſten uſw. der Gemeinde nicht verloren ſind, das 
wiſſen auch wir, und richtig iſt es doch nicht, denn es haben auch 
auswärtige Arbeiter und Arbeiterinnen im Sandbacher 
            Gemeinde=
wald gearbeitet. Der jährliche Abzug von 100 Feſtmetern für die 
1929 und 1930 genehmigten Extrafällungen iſt auch ein Unrecht, 
und zwar aus dem Grunde, wie ſchon oben bemerkt, weil man die 
Wünſche der Gemeinde als Waldeigentümerin gar nicht 
            berück=
ſichtigt und trotz ausdrücklichem Wunſche bzw. Beſchluß der 
            Ge=
meindevertretung die Einſparungszeit auf 30 Jahre feſtzuſetzen, 
einfach auf 10 Jahre feſtgeſetzt hat. Man ſollte dies in dem 
            jetzi=
gen Volksſtaat einfach nicht für möglich halten, wo überall und 
mit Recht Einigkeit, Entgegenkommen, Verſtändigung gepredigt 
wird und hier — keine Spur von dieſem. Wenn das Forſtamt 
Höchſt wirklich Intereſſe an der Sache hat und zur Beſſerung der 
Gemeindefinanzverhältniſſe ernſtlich beitragen will, ſo geſtatten 
wir uns nochmals die ergebene Bitte, berückſichtigen Sie die 
            oben=
genannten drei Worte und ſetzen Sie ſich ernſtlich bei zuſtändiger 
Behörde dafür ein, daß die ſchon mehrmals erwähnte 
            Einſparungs=
zeit für die Extrafällung von 10 auf 30 Jahre verlängert wird 
und daß dadurch immer noch mehr als 1000 Feſtmeter pro Jahr 
zur Fällung kommen und dadurch die Jahreseinnahmen der 
            Ge=
neinde erhöht werden. Auch ſind wir Ihnen ſehr dankbar, wenn 
es Ihnen auf 20 Jahre gelingt. 
Im übrigen möchten wir noch bemerken, daß es uns ferne 
gelegen hat und fern liegt, das Forſtamt nur im Geringſten 
            anzu=
greifen. Wir ſind vielmehr der Anſicht, daß Bürgermeiſterei und 
Forſtbehörde Hand in Hand und im beſten Einvernehmen arbeiten 
müſſen und wir dies jederzeit getan und künftig auch zu tun 
            ge=
denken, vorausgeſetzt, daß das Forſtamt die gleiche Anſicht vertritt 
und nicht derartige harmloſe Berichte als gegen das Forſtamt 
            ge=
richtet anſieht.
 — Hirſchhorn, 7. Febr. Waſſerſtand des Neckars am 
6. Februar 1,49 Meter, am 7. Februar 1,57 Meter.
Rheinheſſen.
 * Mainz, 7. Febr Chronik. Rektor Winter=Mainz, der 
Vorſitzende des katholiſchen Lehrervereins in Heſſen und 
            Zentrumsmit=
glied des Landtags und der Mainzer Stadtverordnetenverſammlung, 
            be=
ging am Donnerstag ſeinen 60. Geburtstag. — Der bekannte 
Mainzer Domkapitular Profeſſor Lenhart, früher eines der 
            führen=
den Mitglieder der heſſiſchen Zentrumspartei im Landtag, begeht am 
Freitag, den 8. Februar, ſeinen 60. Geburtstag. — Nachts wurde 
in die Büroräume eines kaufmänniſchen Betriebes eingebrochen, 
der Geldſchrank mittels Nachſchlüſſel geöffnet. Die Höhe des geſtohlenen 
Geldbetrags ſteht noch nicht feſt. — Am Freitag, den 8. Februar, wird 
im Mainzer Stadttheater die neue preisgekrönte Lokalpoſſe „Hurra, 
mir erwe”, von R. Wafferburg und M. Mundo, zum erſtenmal 
            auf=
geführt. Der Reinertrag der Aufführungen iſt zum Beſten der Mainzer 
Kinderhilfe beſtimmt. — Beim Aufſpringen auf einen 
            fahren=
den Straßenbahnwagen kam eine Frau zu Fall und zog ſich 
o ſchwere Verletzungen zu, daß ſie ins Krankenhaus verbracht werden 
mußte. — Bei einem Schaukaſteneinbruch in eine Uhrenhandlung wurden 
eine Reihe Weckeruhren geſtohlen. — Die Mainzer 
            Faſtnachts=
meſſe auf dem Halleplatz wird am kommenden Samstag eröffnet. — 
            Ober=
feuerwehrmann Gentil, das zweite Opfer des großen Mainzer 
            Brand=
unglücks, wurde heute Donnerstag nachmittag unter großer Anteilnahme 
der Behörken, der Kollegen und der Bevölkerung feierlichſt zur letzten 
Ruhe beſtattet.
9berheſſen.
 h. Alsſeld, 6. Febr. Die Exploſion in der Spinnſtube, 
In der Spinnſtube zu Mengsberg ging es recht heiter und fröhlich zu, 
die jungen Leute ſaßen behaglich am warmen Ofen, ſangen und trieben 
allerlei Scherz. Da erfolgte plötzlich ein donnerähnlicher Schlag, der 
Ofen flog auseinander, und enrſetzt ſtob die fröhliche Schar zur Türe 
hinaus. Da eilte der Großvater herbei, der hinten in der Ecke ein 
Nickerchen gemacht hatte und rief: „Mei Wermflaſch, mei Wermflaſch!” 
Der gute Großbater hatte die Wärmflache mit Waſſer geſüllt, feſt 
            zuge=
dreht und in die Kachel des Ofens geſtellt. Eine Exploſion mußte alſo 
unbedingt erfolgen. Wie durch ein Wunder war niemand durch die 
            um=
herfliegenden Eiſenteile verletzt worden.
Seite 8
Freitag, den 8. Februar 1929
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gen liegen dort zur Einſichtnahme offen 
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 Das nachſtehend bezeichnete Grundſtüc.! 
Eintragung des Verſteigerungsvermerks &! 
1. Volz, W.lhelm, zu 
2. Volz, Chriſtiane, geb. Keßler, deſ 
im Grundbuch eingetragen war, ſoll 
Dienstag, den 9. April 1929, nadl 
durch das unierzeichnete Gericht, an Ger” 
Nr. 219, im Wege der Zwangsvollſtreckung 
Der Verſteigerungsvermert iſt am 24. Si 
Brundbuch eingetragen worden.
 Inſowei” Rechte zur Zeit der Eintrcy 
gerungsver/kſerks aus dem Grundbuche nic
 ſind ſie ſpä eſtens im Verſteigerungster 9 
forderung zur Abgabe von Geboten bei 1 
Gericht anzumelden und, winn der Gla1 
glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie 
            E=
des geringſten Gebots nicht berückſichtige 
teilun, des Verſteigerungserlöſes dem Au 
bigers und den übrigen Rechten nachgeſen 
eienigen, welche ein der Verſteigerau 
des eht haben, werden aufgefordert, vo 7 
Zuſc Egs die Aufhebung oder einſtweilr! 
Verf *ens herbeizuſühren, widrigenfalls 
Ver= Berungserlös an die Stelle des v‟ 
ſtar, uu tritt. 
f. 
stamſtadt, den 1. Februar 1929. 
irk. 
Heſſiſches Amtsgericht ! 
Bezeichnung des Grundſt? 
„dbuch für Darmſtadt, Band 14
 Kulturaxt u. Gewann 
Acker im Rübengrund
39
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Freitag, den 8 Februar 1929
 Reich und Ausland. 
Hunderk=Jahr=Feier der Techniſchen Hochſchule in Skukkgark.
 Ein Zeukſch=Amerikaniſches Inſtikuk 
in Hanburg.
 Dr. W. Hamburg. Dank der glücklichen 
            Ini=
tiat ve Hamburgiſcher Univerſitätskreiſe nicht zuletzt 
des Prof ſſors für Auslandsrecht Dr. Mendelsſohn= 
Bartholdy, nähert ſich im Augenblick in Hamburg 
ein Projekt der Berwirklichung, das die geiſtigen 
Beziehungen Deutſchlands zu den Vereinigten 
            Staa=
ten und nicht zuletzt auch Hamburgs beſondere 
            Mif=
ſion in der Pflege und Vertiefung dieſer Verbindung 
in ſehr glücklicher Fo m feſtigen und verbeſſern wird. 
Wahrſcheinlich in engſter Anlehnung an die 
            Ar=
beiten der Hamburgiſchen Univerſität ſoll in 
            Ham=
burg ein Deutſch=Amerikaniſches Kollegienhaus 
            er=
richtet werden. Das Haus iſt gedacht als ein 
            euro=
pä ſches Studienzentrum für politiſche Wiſſenſchaft 
und Recht der Ver inigten Staaten von 
            Nord=
amerika. Die Mittel werden von deutſchen und 
            ame=
rikaniſchen Kreiſen gemeinſam aufgebracht werden. 
Es ſoll den amerikaniſchen Studenten, die über 
Hamburg nach Deutſchland kommen, ebenſo offen 
ſtehen und ihnen ein geiſtiges Heim bicten, wie den 
deutſchen Studenten, die ihre Studien über 
            amerika=
niſches Recht erweitern oder ſelbſt noch nach den 
Vereinigten Staaten gehen wollen. Als erſte und 
für die ganze eu opäiſche Univ rſitätsarbeit wichtigſte 
Aufgabe ſind die Vorarbeiten für eine univerſale 
Bibliothek mit einer zuverläſſigen und vollſtändigen 
Sammlung amerikaniſcher Geſetze und Rechtſprechung 
in Angriff genommen. Damit werden die 
            ausland=
rechtlichen Studien der Hamburgiſchen Univerſität, 
die bisher namentlich in der Unterſuchung des 
            eng=
liſchen Rechtes Vorbildliches geleiſtet hatten, ihre 
wertvolle Ergänzung finden. Darüber hinaus dürfte 
das von dem Inſtitut ausgehende Geiſtesleben, in 
Zuſammenarbeit mit der beim Hamburger 
            Ueberſee=
klub neu gegründeten „U. S.A.=Gruppe” der 
            ameri=
kaniſch=deutſchen Zuſammena beit auf dem Gebiete 
der Wiſſenſchaft und dem Austauſch geiſtiger Güter 
nene große Entwicklungsmöglichkeiten weiſen. Diefe 
ſich ihrem Abſchluß nähernden Vorarbeiten für die 
Gründung des Kollegienhauſs haben ferner die 
            Bil=
dung einer „Geſellſchaft deutſcher Freunde der 
            Vei=
einigten Staaten” angeregt. Die Geſellſchaft will in 
Hamburg nach dem Muſter der Schweizeriſchen 
            Ge=
ſellſchaft den geiſtigen und geſelligen Verkehr 
            zwi=
ſchen der amerikaniſchen Kolonie in Hamburg und 
den Hamburger Wirtſchaftskreiſen pflegen, auch ſoll 
hierfür eine eigene Zeitſchrift in deutſcher und 
            eng=
liſcher Sprache ins Leben gerufen werden.
 Hunderte von Menſchen einem entſetzlichen 
Unglück entgangen.
 Regensburg. Hunderte von Menſchen, die 
fich auf der gefrorenen Donau tummeltn, entgingen 
wie durch ein Wunder einem entſetzlichen Unglück. 
Vor der ſteinernen Brücke hatten ſich Eismaſſen 
zuſammengeballt, als plötzlich Rufe ertönten, daß 
das Eis zu berſten beginne. Die vielhundertköpfige 
Menge, darunter zahlreiche Schulfinder, ſtob 
            panik=
artig auseinander und ſuchte das Ufer zu er eichen. 
Der Bevölkerung, die vom Ufer aus das Treiben 
auf dem Eiſe beobachtete, bemächtigte ſich großes 
Entſetzen. Auf dem Eiſe herrſchte ein 
            unbeſchreib=
liches Durcheinander. Viele befanden ſich noch in der 
Mitte des Stromes und drohten abzutreiben. Mit 
lautem Krachen drang das Waſſer durch die 
            Spal=
ten des Eiſes, und nur mit Mühe und Not gelang 
es der Bebölkerung, zum teil durch das Waſſer 
            wa=
tend, das Ufer zu erreichen. Wenige Minuten ſpäter 
begann mit elementarer Wucht die vollkommene 
            Zer=
trümmerung des Eifes auf einer Strecke von 
            meh=
reren hundert Metern. Die Eisdecke zerſprang und 
türmte ſich meterweiſe übereinander.
Vierfacher Mord in der Oberlauſitz.
 Görlitz. Eine grauenbolle Bluttat wurde in 
dem Dörfchen Natzen, bei Lohfa in der Oberlauſitz, 
entdeckt. Der allgemein beliebte, in den vierziger 
Jahren ſtehende Gemeindevorſteher Ditſchas wurde 
in ſeinem Anweſen, zuſammen mit ſeiner Frau, 
ſeiner Tochter und ſeiner Sckſwägerin ermordet 
            auf=
gefunden. Die Tat ſcheint bereits am dergangenen 
Montag ausgeführt worden zu ſein. Der Pflegeſohn 
des ermordeten Ehepaares wird ſeit einigen Tagen 
vermißt. Ob es ſich um einen Raubmord handelt, 
ſteht bis zur Stunde noch nicht f.ſt.
Die Königin=Mukker von Spanien †
Königin Maria Chriſtina,
Das erſte Feuerſchuhmuſeum in Berlin.
 Ein eindruckvolles Plakat im neuen Berliner Feuerſchutzmuſeum 
erinnert uns an den gewaltigen Materialverluſt, den die deutſche Volkswirtſchaft jährlich durch
drucksvoll vor Augen geführt.
Dieſen kleinen Schiff verdanken wir eine ganze Well.
Das Schiff „Santa Maria” des großen Chriſtoph Kolumbus
 wurde in Spanien zum Andenken des großen Entdeckers genau nachgebildet und lief kürzlich von 
Stapel. Am 3. Auguſt 1492 reiſte Kolumbus ab und landete am 12. Oktober auf der Inſel Guana=
 hani (San Salvador). Er war im Glauben, auf einem neuen Wege Oſtindien erreicht zu haben. 
In dieſer Annahme ſtarb er auch. Den Namen „Amerika” gab der neuen Welt erſt der deutſche 
Kartograph Waltzemüller (1507) unter dem Eindruck des Berichtes, den der Florentiner Amerigo 
Veſpucci über das neue Land veröffentlicht hatte.
 Witwe des Königs Alfons XII. und Mutter des 
regierenden Königs Alfons XIII. von Spanien. 
iſt 71jährig geſtorben. Sie war die Tochter des 
öſterreichiſchen Erzherzogs Karl Ferdinand und 
eine Schweſter des Feldmarſchalls Erzherzog 
Friedrich, der im Weltkrieg den Oberbefehl über 
die öſterreichiſch=ungariſche Armee führte. 1879 
die Erzherzogin Maria Chriſtina mit
 November 1885 wurde ſie Witwe. Sechs Monate 
ſpäter kam ihr nachgeborener Sohn König 
            Al=
fons XIII. zur Welt. Von 1885 bis 1902, dem 
Jahre der Großjährigkeit ihres Sohnes, war ſie 
Regentin von Spanien.
 Ein Freiballon mit vier Inſaſſen verunglückt. 
Berlin. Bei dem ſchleswig=holſteiniſchen Dorf 
Bennecke iſt geſtern nachmittag ein Ballon, ſder mit 
vier Perſonen bemannt war und nach den 
            vorgefun=
denen Stoffreſten anſcheinend aus Berlin ſtammt, 
verunglückt. Landleute fanden ſpäter die vier 
            In=
ſaſſen des Ballons blutüb rſtrömt und ſchſver verletzt 
in Baumäſten hängend auf. Die Gondel des Ballons 
war völlig zertrümmert, der Ballon ſelbſt zerriſſen. 
Ein herbeigerufener Arzt leiſtete den Verunglückten 
die erſte Hilfe. Wie wir erfahren, iſt in Berlin der 
Freiballon „Graf Zeppelin” der Deutſchen 
            Luftfahrt=
geſellſchaft unter Führung des Polizeihauptmanns 
Oxé geſtartet, um den es ſich handeln ſoll.
 Sieben Reiſende bei einem Zugzuſammenſtoß 
getötet. 
Hanoi. Auf der Nordbahn in Jndochina 
ſtießen zwei Züge zuſammen. Dabei wurden ſieben 
Reiſende getötet und acht ſchwer verletzt.
 Ein Pariſer Warenhaus niedergebrannt. 
Paris. In einem großen Warenhaus des 
Vorortes Aubervilliers brach aus noch nicht 
            feſtge=
ſtellter Urſache ein Brand aus, der auf alle Räume 
übergriff. Trotz des ſofortigen Eingreifens der 
Feuerwehr konnte das Gebäude nicht gerettet 
            wer=
den, es ſtürzte in ſich zuſammen. Mehrere Perſonen 
wurden verletzt.
 Zugzuſammenſtoß in Frankreich. 
Paris. Bei einem Zugzuſammenſtoß in der 
Nähe von Lyon entgleiſten die beiden Lokomotiven 
und ein Perſonenwagen. Zwei Reiſende wurden 
getötet und acht ſchwer verletzt.
 Rieſenfeuer in Aegypten. 
Kairo. In Mehalla (Aegypten), Provinz 
Ghardia, zerſtörte ein Großfeuer 240 Eingeborenen= 
Wohnungen. Vier Pirſonen wurden getötet und 
drei ſchwer verletzt. Der Schaden wird auf 60 000 
engliſche Pfund geſchätzt.
 Der „Immerkreu” 
Die Strafankräge des Sta
 Die Techniſche Hochſchule in Stuttgart 
kann auf ein hundertjährigen Beſtehen zurückblicken. Das heutige Gebäude der wertvollen 
            Bil=
dungsanſtalt wurde in den Jahren 1860 bis 1865 nach den Plänen von Egle im italieniſchen 
Renaiſſanceſtil errichtet. 1879 und 1900 wurden weſentliche Vergrößerungen vorgenommen.
 Brände erleidet. Das Feuerſchutzmuſeum wurde von der Feuer=Sozietät der Provinz 
            Branden=
burg errichtet. In demſelben wird den Beſuchern die Vielgeſtaltigkeit des Feuerſchutzweſens ein=
 Berlin. Am letzten Verha-n 
„Immertreu”=Prozeſſes werden nSt 
Verteidigung geladenen Zeugen verl. 
Hede erklärt, von einer Schlägerei I 
nichts gemerkt. Plötzlich bekam er
 Himmel von einem Zimmermann eim 
Schläge. Er wurde dann in ein 
bracht. Eine Frau hat geſehen, wi 
einen Mann traten und auf ihn eimä 
am Boden li gen blicb. Es han. 
jetzigen Angeklagten Laß. Die Witt=; 
ten Laß bekundet, Laß ſei noch w 
Hauſe gekommen und habe über gro 
klagt. Man hätte ihm mit einer 
Nippen eingeſchlagen. Sie könne 
klagen, er ſei ein ord’ntlicher Men. 
anwalt beantragte gegen den 
Leib, der ſich des ſchweren Landfri 
ter Begehung von Gewalttätigkeitem 
habe und den man unter Umſtände 
delsführer bezeichnen könne, mit F 
Vorſtrafen eine Gefängnisſtrafe 
ſechs Monaten und fünf Jahre El 
antragte ferner gegen die Angeklag 
Laß wegen Hausf iedensbruchs 
fängnis, gegen den Ang klagten Fra 
gegen den Angeklagten Schulz vier 
gen den Angeklagten Höhne mit A 
Jugend vier Wochen Gefängnis D 
terſuchungshaft als verbüßt gelten 
drei übrigen Angeklagten beantra. 
anwalt. Freiſprechung.
 Der Verkeidiger dr. Frey 
ſaal beſtohlen
 Berlin. Während des „Imr 
wurde einer der Verteidiger, der 
Frey, um ſeinen Nerzpelz im Werd 
beſtohlen. Er hatte vor Eintritt in:d 
ſeinen Pelz in einem Raume ne 
Schwurgerichtsſaal aufgehängt und 
der Sitzung ſtatt ſeines eigenen 
kleineren, faſt wertloſen Mantel mi 
ter und Kragenbeſatz vor. Da dieſe 
Sitzungsſaal aus betreten werdern 
Täter die Frechheit beſeſſen haben, 
durch den Saal zu gehen, in der 
ſaß. Dafür ſchickte der erfreute 
Beſtohlenen am nächſten Tage eimn 
als Erſatz für deſſen ſchon längere 
Jedenfalls beweiſt der Vorgang, dri 
das Eigentum ihres beſten Vertefi 
wiſſen, um es im gegebenen Augy 
bringen. 
Ein Autobus im Eis eime 
Kopenhagen. Nach Mel u 
ſingfors iſt auf dem Eiſe des Finmt 
ein mit zwölf Perſonen beſetzten 
brochen. Alle zwölf Inſaſſen ſindt 
Aus der finniſchen Provinz wird 
reiche Perſonen erfroren ſind. Be 
den 47 Grad Kälte gemeſſen. 
            D=
friert nunmehr in den Thermom 
Verhaftung von drei internatim 
Jungen”. 
Budapeſt. Durch die Auf= 
Schloſſermeiſters in Budapeſt wur 
die Lage verſetzt, drei Männer 
allem Anſchein nach einer weitve 
tionalen Einbrecherbande angehörg 
abend erſchienen bei dem Schloſſe 
gant gekleidete junge Männer und= 
Auftrag, eine Stahlſtange umzi 
einer Spitze zu verſehen. De 
ſchöpfte Verdacht, daß es ſich hierEi 
lung eines Einbrecherwerkzeuges 
ſtändigte die Polizei. Dieſe ſchr. 
Verhaftung der beiden verdächtig, 
Unterſuchung ergab, daß man — 
zwei Mitgliedern einer internati— 
bande zu tun hat, die ſeit etwve. 
allen größeren Städten des euroks 
ihr Unweſen treibt. Inzwiſchen. 
dritter Komplize der beiden Verhr) 
und fiſtgenommen werden. Die 
im Beſitz einer großen Anzahl ger 
naler Päſſe, doch iſt man der 
            A=
drei aus Ruſſiſch=Polen gebürtig 
ſuchung in den von ihnen gemiet 4 
derte eine Unmenge Einbruchswe— 
zwar in einer Art und Vollkomn.” 
Budapeſter Polizei bisher noch 
iſt. Sämtliche Werkzeuge waren 
gefertigt, der von dem üblichen 
abweicht, was der Polizei zu der 
gibt, daß die Verbrecher eine eige 
ſtellung ihrer Werkzeuge beſitzen 
gehen ſich in Vermutungen darühs 
teten möglicherweiſe auch mit de 
treſſorraub in Verbindung ſtehen— 
Eine Zigeunerfamilie 
Neigersdorf (Mähren). 
der Zigeunerfamilie Rudzicka B*. 
dorf in Mähren erfroren aufgefr 
im Freien in einem Zelt kampie 
das Feuer, um das ſie ſich gela 4” 
gangen, ſo daß ſie der Tod im 4 
Lindbergh glücklich a‟ 
New York. Wie aus Mic! 
iſt Oberſt Lindbergh in Criſtoble 
gelandet, wobei er nach Zu.ücn 
Punta Arenas (Coſtarica) CriſtoX 
Meilen in 21 Flugſtunden zurücks, 
Ein neuer Dauerflug=We 
für Eindecker. 
New York. Nach einer A2‟ 
veltfield iſt der Flieger Martin. 
neuen Dauerflug=Weltrekordverſuc. 
geſtiegen. Der letzte Rekord mit 2 
wurde ſ inerzeit von Leutnant — 
Vier Petroleumdampfer 
London. In der Nähe Di 
au” einem von dier großen Tau.
 Petroleum beladen waren, ein F‟, 
auf die anderen drei Dampfer 
furchtbare Exploſion verurſachte. 
den getötet, vier w itere werd ‟ 
nimmt an, daß ſie gleichfalls un? 
ſind. Das von den Schiffen ausſt‟ 
auch den Fluß in Flammen.
Seite 14
 erudenſpiele um den Handballpokal der D.S.B. 
            zwi=
gt —nd-Mitteldeutſchland und Berlin—Südoſtdeutſchland 
Uitwoch, wie wir bereits kurz mitteilten, abgeſetzt worden. 
vormittag wurde tas Spiel Süddeutſchland-
            Mittel=
ſn äner Rückſprache des Polizeiſportvereins Darmſtadt mit 
hihter der DS.B. (Sitz München) erneut angeſetzt. Wr 
Ktuß damit nun dieſe Angelegenheit geklärt ſei, ſah ſich 
Send erneut enttäuſcht. Der Spielausſchuß (Sitz 
            Ham=
tarz und beſchloß auf Grund einer Rund frage erneut, 
hür, daß wegen der ſchlichten Witterungsverhältniſſe die 
eabgeſetzt bleiben. Die Zwiſchenrunde wird 
zausgetragen. Das Endſpiel iſt auf den 14. April
 Fechlen. 
grenderpreiſe der Fechkerſchaft der 
            Turn=
gemeinde Darmſtadk 1846. 
reiſe der Fechterſchaft werden alljährlich innerhalb der
 Atvagen ud haben den Chanakter einer Vereinsme 
            ſter=
ſiezesmal den größeren Wettfechten im Bezirk und Kreis 
19 ſie auch eine Prüfung, ob ſich in dieſem Jahr die 
Der Fechterſchaft verſchoben haben und ob neue heran= 
Das Fechten der Anfänger hatte bereits vor einigen 
ſarsen. Auch hier zeigte ſich das junge Regen und Stre= 
Gitaft im beſten Licht. Am Sonntag nachmittag ſtanden 
rter feder Gruppe in den Schlußkämpfen um die 
            Wan=
ahr. In die Leitung der Gefechte hatten ſich 
            Hochſchul=
ti er Diblomfechtmeiſter Kötting und Frchtrart 
51. Ale Gänge wickelten ſich ſchön und glatt ab. Man 
ſeih ne Klingenführung und gut durchdachte 
            Kampfhand=
ernpfgericht hatte keine beſonders ſchwere Arbeit und 
ſtund ſicher. — Ergebniſſe: 
ortt. (Verteidiger: H. Getroſt) 1. Gg. Seip, Träger 
Mtrreiſes 1929; 2. D. Burkhardt: 3. H. Getroſt. 
milel. (Verteidiger: O. Burkhardt) 1. Burkhardt; 
urtz. — Hier waren beſonders ſchöne und ſaubere 
            Ge=
yn. 
ſet. (Verteidiger: Dr Brauns.) 1. R. Haun; 2. Dr. 
Kurtz. 
l Gerteidiger: Dr. Bpauns.) 1. R. Haun; 2. Dr. 
t Burkhardt. 
Werteidiger; Frl. E. Weber.) 1. Frau Lieſel Getroſt= 
HMsber und Frl. V. Ausfelder (punktaleich); 3. Frl. E. 
dem Fechten fand eine gemütliche Preisverteilung ſtatt.
 i haßen das zweite Stuttgarter Sechstagerennen mit 
Worſprung von der deutſchen Mannſchaſt 
            Buſchen=
tein gewonnen. Richli, der wohl beſte Schweizer Sechs= 
F: damit ſeinen dritten deutſchen Sieg dieſer Saiſon 
im und Stuttgatt). 
uſchen Hallentennismeiſterſchaften m Bremen iſt das 
u weiteſten gekommen. Frau Friedleben und Frau 
ueen bereits die Vorſchlußrunde erreicht, ebenſo Fräu=
tahichtigt, ſich an der Fußball=Weltmeiſterſchaft 1930 zu
 i um die weſtdeutſche Fußballmeiſterſchaft nehmen am 
Anfang. Man hofft, bis dahin die Gruppenmeiſter alle 
Fa.
Welierberichl.
 Wüurche Hoch hat ſich weiter ſüdwärts ausgebreitet und 
Eyv mit in ſeinen Bereich. Infolgedeſſen haben die aus 
19 wntnentalen Luftmaſſen wieder die Vorherrſchaft ge= 
Ere ermeute Froſtverſchärfung hervorgerufen. Aus 
            Schle=
te morgen wieder Temperaturen von —25 Grad gemeldet. 
fs auch in unſerem Gebist, begünſtigt durch die 
            Schnee=
as nächtliches Aufklaren, weiter verſchärfen. 
MMrfitag, den 8. Februar: Strenger Froſt, ſtellenweiſe neb= 
WeiE heiter, trochn. 
anstag, ben 9. Februar: Wenig Aenderung der Wetter=
 Fröhliches Unbeſorgtſein 
iſt das Vorrecht unſerer Kleinſten. Sie ſollen ſich imn den geheizten 
Zimmern nach Herzensluſt tummeln, ohne daß ſie durch übergroße 
Wärme verweichlicht werden. 
Möglichſt gute Regulierung der Zimmerwärme und Anpaſſung an 
die Außent mperatur auch in der Uebergangszeit ſollte man deshalb 
von jeder guten Heizungsanlage verlangen. 
Der Sieger=Zentralheizungsherb D. N. P. hat mehrfach 
            verſtell=
bare Feuerung. Seine bequeme Regulierung läßt eine ſtändige 
            An=
paſſung der erzeugten Wärme an die Witterungsverhältniſſe zu. Mit 
geringem Brennſtoff=Verbrauch heizt er zu jeder Jahreszeit alle 
            Wohn=
räume, dient aber auch gleichzeitig zum Kochen, Braten und Backen 
und bereitet warmes Waſſer für Küche und Bad. 
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ſehr gut Neunkirchen
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ſehrgut. Taunus:
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(820 m) wolkig ſetwas verharrſcht Ski und
Rode gut Rhön:
Waſſerkuppe
(950 m) Schwarzwad:
Feldberg
(1497 m) Nebel 105 ſetwas verhartſcht Ski u. Rodel
gut Hornisgrinde
(1160 m) Nuheſtein
GSeil m Nebel Pulverſchnee Sf u Nodel
R Furtwangen
(850 m wolkig gekörnt Skt u. Rodel
R Alpen:
Garmiſch= Parten=
kirchen (zia m) leichter
Schneefal Pulverſchnee Str u. Rodel
ſehr gur Berchtesgaden
559 Harz:
Schierke
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Oberhof
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 Saupnchrittleuung. Rudolf Maup. 
Veranwortich für poltil und Wirtſchaft. Rudolf Maupe, für Feuilleion Reich und 
Ausland und Heſiſche Nachrichten: Mar Streele; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann, 
ſür den Handel: r. C. H. Que iich für den Schlußdienſt: Andreas Bauer: füü 
„Die Gegenwant” Dr. Herbert Nette; ür den inſeratentel. Wilty Kuble: Drma 
und Verlag C.C. Wlitſch — ſämtlich im Darmſtadt. 
Für unverlangte Manukripte wird Garantte der Rückenduag n! ri übernommen.
Die heutige Nummer ha: 16 Geiten
 Rundfunkprogramme. 
Frankfurk.
 Freitag, 8. Febr. 6.30: Morge igymnaſtik. O 12.15: 
            Schall=
platten: Märſche. o 15.05: Stunde der Jugend. O 16.35: 
            Haus=
frauen=Nachmittag. Wochenſchau und Vereinsmitteilungen des 
            Frank=
furter Hausfrau=nvereins. Kochtante: „Fgſtnachtskrapfen (Kräpnell. 
17.15: Frauenverband Heſſen=Naſau: Dr. Elſe Schmidt: „Was 
muß die Frau vom Rechtsverfehr des täglichen Lebens wiſſen?” 
17.45: Kö.n: Kammermuik. Ausf.: B.äſervereinigung des 
            Weſt=
deutſchen Rundunks. o 18.30: Kaſſel: Mathide Meißel: 
            Fünf=
zehn Minuten Ratſchläge für Mutter und Kind. 18.45: Kaſſel= 
Vortrag. o 19.45: Zwanzig Minuten Fortſchritte in Wiſſenſchaft 
und Technik O 20.05: Film=Wochenſchau. O 20.15: Stuttgart: 
Karnevals=Konzert des Phiharm. Orcheſters. Dvorak: „Karneval”, 
Ouv. — Rubinſtein: „Tereador und Andaluſierin” aus „
            Koſtüm=
ball” — Spenden: „Karnedal in Paris”. — Korngold: Tanzlied 
des Pierrot a. „Die tote Stadt”. — Liſzt: „Peſther Karneval”. — 
Strauß: Oup. „Eine Nacht in Venedig”. — Fall: „Kind du kannſt 
tanzen” a. „Die gechiedene Frau”. — Ensler: „Weinlied” a. „Der 
lachende Ehemann”: — Kaman: „Grüß mir mein Wien” aus 
„Gräfin Mariza” — Straus: Ouv. „Ein Walzertraum. 21.30: 
Stuttgart: Singſtunde für die Rundfunkhörer. Von Prof. Jöde. 
Alte und neue Schelmenlieder Cherubini; Lach=Kanon. — 
            Rath=
gerber: „Alleweil ein wenig luſtig”. — „Unſer Hans hat Hoſen 
an”. 
— „Ich weiß ein fein’s braun’s Mägdelein”. 
Knab: 
„Margritchen Margritchen”. — Zwiſchenpiel: Hirtennadel. (
            Volks=
tanz aus Berchtesgaden). — Gar hoch auf jenem Berge‟ 
„Ich ſing mein Abendliedchen”. Mitw.: Kammerchor des Rundfunks.
Stuttgark.
 Freitag, 8. Febr. 10.30: Schallplatten. O 12.15: (challplatten. 
(Freiburg ſendet getrenntl. O 13: Schallplatten. o 17.15: Nach=
 mittagskonzert. Mitw. Maria Thereſia Deimann (Alt), Funkorch. 
18.15: Freiburg: Dr. Gottlieb: Zum 70. Geburtstag von 
Gabriele Reuter. 8 18.45: Stuttgart: Dr. H. v. Bronſart: Von 
der Gartenarbeit. 0 19.15: Eſperantokurs. O 20: Karnevalskonzert. 
Philharm. Orch. Stuttgart. Dir. W. Hahn. Soliſt: Hubert Buchta 
(Tenor), Dvorak: Qup. „Karneval”. — Rubinſtein: Toreador und 
Andalouſe aus „Bal coſtume‟. — Spendſen: Karneval in Paris. — 
Korngold: Tanzlied des Pierrot. — Liſzt: Peſter Karneval. — 
Strauß: Ouv. Eine Nacht in Venedig”. — Fall: „Kind, du kannſt 
tanzen”. Aus „Die geſchiedene Frau”. — Eysler: Weinlied aus „Der 
lachende Ehemann”. — Kalman: Grüß mir mein Wien aus 
Gräfin, „Marza”, — O. Straus: Ouv. „Ein Walzertraum. 
O 21.30: Frankfurt: 1. Rundfunkſingſtunde. Alte und neue 
            Schelmen=
lieder. Leitung: Prof. Fritz Jöde. Cherubini: Lachkanon. — 
Rathgeber: Aleweil ein wenig luſtig. — Unſer Hans hat Hoſen an. 
—Ich weiß ein feins brauns Mägdelein. — Margritchen, 
            Mar=
gritchen. — Gar hoch auf einem Berge. — Ich ſing! mein 
            Abend=
liedchen. 0 22.30: Stuttgart: Schallplatten.
Berlin.
 Freitag, 8. Febr. 15.39: Maria von Hahnke: Die 
            Tätig=
keit der Frau im Staats= und Familienteben.” O 16: Paula 
            Foer=
ſter: Winterwanderungen durch die Mark” (Kummersdorf=Baruth). 
o 16.30: Unterhaltungsmuſik der Kapelle Emil Rooßz. 9 18.10: 
Pror, Dr. Ludwigs: „Bekämpfung der Gartenſchädlinge im 
            Früh=
jahr” 8 18.35: R. P. Frank= „Jugendnot und Eiſternſorgen” 
O 19: Bruno Schönlank: „Die Arbeit in der Dichtung ſeit hundert 
Jahren” 19.30: A. Holitſcher: „Er ſebniſſe in vier Weltteilen”. 
Die Muſif der Pyramidenl. O 20: Dr. Koch: „Was muß die 
Arbeiterfrau vom Familienrecht wiſen?‟ O 20 30‟ Dr. Einſtein: 
Ein zu dem nachf. Sinfonie=Konzert. O Anſchl.: Sinfonie= 
Konzert. Dir. H. Scherchen Reger: Eine romantiſche Suite: 
An die Hoffnung, Maria Basca Altl= Variationen und Fuge 
über ein Thema von Mozart. Berliner Funkorch. 
Deutſche Welle. Freitag, 8. Febr. 12: Prof. Dr. Lampe und 
Dr. Feinberg: Geographiſches Zwi=geſpräch: Rußland. O 12.30: 
Mitteilungen des Verbandes der Preußichen Landgemeinden. 0 14.30: 
Julius Lerche: „Die Gründorfer” (Naurmärchen!. Geieen vom 
Autor. O. 15: Dr. Biober: Vom Schlaf. 6 15.30: Wetter und 
Börſe. 0 15.40: Weſtermann: Kurzſchritdiktate. 6 16.05: F. 
            Sacht=
leben und Dr. Kloper: Sinn und Bedeutung der Berufsberatung 
(männl. Berufe). O 16.30: Leipzig: Ko eratur: Ausf.: Marianne 
Rau=Högler und H. Lißmann. O 17.35: Prof. Dr. Prion: Die 
deutſche Kapitalverſchuldung und ihr Zuſammenhang mit dem
 Reparationsproblem. O 18.39: Engliſch für Fortgeſchrittene 6 18.55: 
Ing. H. Behr: Werkmeiſterlehrgang: Werkzeuge. 2 19.20: Wiſſen=
 ſchaftlicher Vortrag für Zahnärzte. 0 20: Dr. Jſa Koch: „Was 
muß die Arbeiterfrau vom Familienrecht wiſſen?‟ O 20.30: Dr. 
Einſtein: Einf. zu dem nachfolgenden Sinfoniekonzert. O Anſchl.: 
Sin oniekonzert. Dirig.: Herm. Scherchen. Mitw.: Maria Basca 
Alt). o 22.45: Bidfunkverſuche.
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Das Komitee=
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Friseusen! 
Heute Fre tag, abends 8½ Uhr, im Furſtenſaal, Grafenſtr. 20 
Oeffentliche Versammlung. 
Infolge des wichtigen Themas werden alle gebeten, zu erſcheinen. 
D. P. G. 3. 1905. 
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Luisenstraße 10 
Während der Fastnachttage 
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durchgehend geöffnet. 
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Sonntag, 10. Febr. 
im Mozartſaal 
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Freitag, den 8. Februar 1029
 macht werden können. Das „Osear Helene=cheim” in Berlin=Dahlem, 
die „Zentral=Forſchungs= und Fortbildungs=Anſtalt für die Krüppel=
            Für=
forge in Preußen und im Deutſchen Reiche” hat auf dem Gebiet der 
            Ver=
ſorgung von Ohnhändern reiche Erfahrungen geſammelt, wie ſie wohl 
nirgends zu finden ſind. 41 Ohnhänder wurden ſeit dem Kriege hier 
verſorgt. Es handelte ſich dabei um Kriegsbeſchädigte, Unfallverletzte 
und 17 Jugendliche. Bei den Jugendlichen bildete zehnmal 
            Starkſtrom=
verbrennung, viermal Ueberfahren durch Eiſenbahn, Untergrundbahn 
und Straßenbahn, einmal Exploſion einer Handgranate und zweimal 
Maſchnenverletzungen die Urſache dieſer ſchweren Verſtümmelung. Die 
Starkſtromverbrennung bildet nach den Erfahrungen zahlreicher 
            Krüppel=
heime Deutſchlands die häufigfte Urſache des Verluſtes beider Arme im 
jugendlichen Alter. 
Der Drachen hat ſich in den Drähten der Hochſpannungsleitung 
gefangen, er ſoll nicht verloren gegeben werden; raſch erkletterten die 
Kinder die Maſten, ungeachtet der Warnungstafeln, und kommen nach 
Ueberwindung aller Hinderniſſe mit den Leitungsdrähten in 
            Berüh=
rung. Ein andermal haben die Kinder Räuber und Indianer geſpielt, 
und der lebhafteſte, fröhlichſte und munterſte der Knaben erklettert den 
Maſt der Hochſpannung. Wieder ein andermal ſtand das Fenſter eines 
Transformatovenhauſes offen, und es war ein ſo günſtiger Ort zum 
Verſteck gegeben; oder es galt, die geheimnisvolle Einrichtung dieſes 
Hauſes zu erforſchen. Von dem ſchweren Unglück betroffen werden faſt 
ausnahmslos Knaben, und immer ſind es die lebensluſtigſten, begabteſten 
und hoffnungsvollſten Kinder der Landbevölkerung. 
Eltern, Lehrer und Geiſtliche ſollten jede Gelegenheit benutzen, die 
heranwachſende Jugend auf die Gefahren der Starkſtromleitung hinzu=
 weiſen. Es genügt da aber nicht ein Verbot und ein Hinweis, auf die 
Gefährlichkeit; denn eine ſolche Maßnahme würde die Kinder vielmehr 
reizen, dieſe Gefährlichkeit zu prüfen, um hinter das Geheimnis der 
elektriſchen Ströme zu konnnen. Aufklären heißt nicht verbieten, 
            ſon=
dern verſtändlich machen und erklären. 
Dem Oskar Helene=Heim iſt es i faſt allen Fällen durch operative 
Maßnahmem, durch Konſtrukrion möglichſt einfacher techniſcher 
            Behelfs=
mittel, durch Unterricht und Erziehung gelungen, dieſe Unglücklichſten 
aller Unglücklichen erwerbsfähig zu machen. So erwirbt ſich heute einer 
dieſer Ohnhänder ſeinem Lebensunterhalt als Poſtverwalter, ein anderer 
iſt vollwertiger Lohnbuchhalter. Wieder andere ſind Lehrer, Landwirte, 
Magiſtratsbeamte, Magazinverwalter, Bürgangeſtellte, Büroboten, 
            Mu=
ſeumsaufſeher, Garderobenwächter, Pförtner u. a. m. Sie alle haben 
gelernt, ſich gelbſtändig anzukleiden, den Körper zu pflegen, ſelbſtändig 
zu eſſen und zu trinken, maſchinenzuſchreiben, zu ſtennographieren und 
Verrichtungen zu machen, die für ihren Beruf ſpeziell erforderlich ſind, 
Es iſt zu wünſchen, daß alle Ohnhänder, vornehmlich aber die im 
            jugend=
lichen Alter, in Krüppelheimen Aufnahme finden, um ſie hier zur 
            Selb=
ſtändigkeit zu erziehen. Wichtiger aber noch iſt die Verbreitung der 
Kenntniſſe über die Entſtehung dieſes Unglückes; denn trotz aller 
            Er=
folge der Krüppelfürſorge bleibt der Verluſt beider Arme das ſchwerſte 
Unglück, das den Menſchen trefſen kann. Möge die Reichs=
            Unfallver=
hütungswoche bewirken, daß recht viele unſerer blühenden Jungens, 
denen beſonders auf dem Lande ſolche Gefahr nur zu leicht droht, vor 
dieſem Schickſal bewahrt bleſben, weil ſie noch veihtzeitig richtig und 
            ſach=
gemäß belehrt und aufgeklärt werden.
 ſs ghardt, Sekretär der Deutſchen Vereinigung für 
v Rrüppelfürſorge E. V., Berlin=Dahlem. 
inein wird heute der Wert des Menſchen an ſeiner 
z wemeſſen und wir glauben bei keinem Bruf, ja kaum 
u, des täglichen Lebens, auf den Gebrauch der Hände ver 
hri. Verliert ein Menſch infolge eines Unfalles beide 
Ein ſolcher Unglücklicher für nicht mehr lebensfähig 
            ge=
ſane Umgebung nicht für die notwendige Ernährung, ſo 
Mmiſchen verhungern; wird nicht für die geiſtige Nahrung 
iſr ſie verblöden; iſt niemand da, der ſich um die Pflege 
miert, ſo verfallen die Unglücklichen Krankheit und 
            Sicch=
uA allgemein verbreitete Anſicht iſt aber irrig. So 
            un=
nren mag, ſo kann doch behauptet werden, daß alle dieſe 
hrlllerwerbsfähig wirden können. Die Zahl dr 
eSe Hände verloren haben, iſt nicht allzu groß, aber dech 
n die breiteſte Oeffentlichkeit auf die häufiaſten 
            Ent=
ſin Dieſes namenloſen Elendes hinzuweiſen und ſie darüßer 
ßrin den Krüppelheimen auch ſolche Menſchen zu 
            ſelbſtän=
ſty und erwerbstätigen Mitgliedern der Geſellſchaft ge=
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Nummer 39
Tgllllayf
Freitag, den 8.
 5. Gito=-Verbandstag 1929. 
Der diesjährige 5. Giroverbandstag der Genoſſenſchaftsabteilungen 
der Dresdner Bank ſteht im Zeichen des 25. Jahrestages ſeit dem 
Uebergang der deutſchen Genoſſenſchaftsbank von Soergel, Parriſius 
u. Co., dem Central=Kreditinſtitut der Schulze=Delitzſchen 
            Genoſſen=
ſchaften auf die Dresdner Bank. Als Auftakt zu dem eigentlichen 
            Ver=
handlungstage fand am Donnerstag vormittag eine Begrüßungsfeier 
ſtatt, auf der in Anweſenheit der Vertreter der Reichs= und 
            Staats=
behörden ſowie der intereſſierten Wirtſchaftskreiſe der Anwalt des 
Deutſchen Genoſſenſchaftsverbandes, Profeſſor Dr. Philipp Stein, die 
Feſtrede hielt. Der zweite Tag des 5. Giroverbandstages der 
            Genoſſen=
ſchaftsabteilungen der Dresdner Bank dient den eigentlichen 
            Verhand=
lungen. Die Leitung der Hauptverſammlung wird wieder in Händen 
des Genoſſenſchaftsmitgliedes der Dresdner Bank Dr. h. c. Wilhelm 
Kleemann ſein. Den einleitenden Vortrag hält der Leiter der 
            Genoſſen=
ſchaftsabteilung der Dresdner Bank, Direktor Rapmund, indem er die 
Bedeutung der Genoſſenſchaftsabteilungen der Dresdner Bank in der 
kreditgenoſſenſchaftlichen Bewegung ſkizzierte. Im weiteren Verlauf 
der Tagung behandelt Profeſſor Dr. Friedrich Klauſing (Frankfurt 
a. M.) das Thema „Genoſſenſchaft und Recht‟. Es folgen noch einige 
andere Refergte.
Wirkſchafkliche Rundſchau.
 Die amtliche Großhandelsindexziffer im Monatsdurchſchnitt 
            Ja=
nuar 1929. Die fur den Monatsdurchſchnitt Januar 1929 berechnete 
Großhandelsindexziffer des Statiſtiſchen Neichsamtes iſt mit 138,9 
            gegen=
über dem Vormonat (139,9) um O,7 v. H. geſunken. Von den 
            Haupt=
gruppen iſt die Indexziffes für Agrarſtoffe um 1,8 v. H. auf 131,7 
(134,1) und diejenige füir Kolonialivaren um 0,6 v. H. auf 123,9 (124,6. 
zurückgegangen. Die Inderziffer für induſtrielle Nohſtoffe und 
            Halb=
waren hat um 0,1 v. H. auf 134,0 (134,1) und die Indexziffer für 
            indn=
rielle Fertigwaren um 9,4 v. H. auf 158,8 (159,5) nachgegeben. 
Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk. Darmſtadt. 
Neue Verfahren: Friedberg: Uhrmachermeiſter Ludwig Philipp Burck. 
Af. 20. 2., GlV. u. Prft. 1. 3. Offenbach: Fa. Cluſius u. Co., 
            Lebens=
mittelgroßhandlung. Af. 28 2., BlV. 20. 2., Prft 20. 2. Darmſtadt: 
Tahakwarengroßhandlung Wilhelm Schäfer 6. Eberſtadt. Af. 1. 3., 
GlV. u. Prft. 11. 3. — Beendete Konkurſe: Bad=Nauheim: Kfm Max 
Coesfeld. Mainz: Kfm. Georg Spautz. Mainz: Fa. Koechling u. 
En helmaier, Kleiderfabrikation (Adolf Koechling u. Wilhelm 
            Enchel=
maier) — Neue Vergleichsverfahren: Mainz: Fa. Henſel u. Andreae, 
Möbelfabrik (perſ. haft. Geſellſch.: Architekt Karl Henſel und Kaufmann 
Rudolf Andreae) VerglT. 22. 2. 
Philipp Weickel A. G., Aſphalt=, Dachpappen= und Teerprodukte= 
Fabriken, Weinsheimer Zollhaus bei Worms a. Rh. Eine zum 18. 2. 
einberufene außerordentliche Hauptverſammlung ſoll über Umwandlung 
der Vorzugsaktien Lit. A (nom. 20000 RM.) in Stammaktien Beſchluß 
faſſen. Gleichzeitig wird eine Erhöhung des Geſamtaktienkapitals von 
480 000 RM. auf 680 000 RM. beantragt, und ſchließlich die 
            Genehmi=
gung von Verträgen. 
Erweiterung der Südweſtbeutſchen Gas A.=G., Frankfurt a. M. 
Die Städte Ludwigshafen und Pforzheim haben nunmehr 
            end=
güiltig ihren Beitritr zur Südweſtdeutſchen Gas A.=G. erklärt. Auch 
in Heidelberg hat der Stadtrat vorbehaltlich der Zuſtimmung des 
            Bür=
gerausſchuſſes den Beitritt beſchloſſen. Es ſind nunmehr Mitglieder 
der Südweſtdeutſchen Gas A.=G.: die Frankfurter Gasgeſellſchaft A.=G., 
Mannheim, Karlsruhe, Ludwigshafen, Heidelberg und Pforzheim. 
Weitere Verhandlungen mit anderen ſüddeutſchen Städten ſchweben. 
Neue franzöſiſche Handelsvertragsverhandlungen mit Polen, 
            Eſt=
land, Belgien. Nach einer Veröffentlichung des franzöſiſchen 
            Handels=
miniſteriums finden zurzeit neben den in Athen eingeleiteten 
            franzö=
ſiſch=griechiſchen Handelsvertragsverhandlungen, noch drei andere 
            Be=
ſprechungen ſtatt. Bei der erſten handelt es ſich um die vor zwei 
Monaten mit Polen eingeleitete Beſprechung, die bald zu dem Abſchluß 
eines Wirtſchaftsvertrages über den Zollverkehr und 
            Niederlaſſungs=
fragen führen dürfte. Die zweite mit Eſtland ſtellt die letzte Phafe 
einer in Reval begonnenen Verhandlung dar und die dritte beſteht in 
einem Meinungsaustauſch zwiſchen belgiſchen und franzöſiſchen 
            Sach=
verſtändigen zur Regelung einiger noch ſchwebender Fragen.
Produkkenberichte.
 Maunheimer Produktenbericht vom 7. Februar. An der heutigen 
Produktenbörſe war Roggen befeſtigt. Am Einkauf herrſchte 
            Zurück=
haltung. Verlangt wurden für die 100 Kilo waggonfrei Mannheim in 
Reichsmark: Weizen inl. 24.50, ausl. 26.75, Roggen inl. 24, Hafer inl. 
23.50—24.25, Braugerſte, badiſche, fränkiſche und wirttembergiſche 25 
bis 25.75, pfälziſche 26—26.75, Futtergerſte 20.25—22.50, Mais mit Sack 
24, Weizenmehl (Spezial Null) 34.25, Roggenmehl, je nach Ausmahlung 
30.50—32.50, Kleie 14—14.25. 
Frankfurter Produktenbericht vom 7. Februar. Die Frankfurter 
Börſe lag weiter ruhig bei underänderten Preiſen. Es notierten je 
106 Kg: Weisen 23.50—23,75, Roggen 23,50, Sommergerſte 24,50—24,75, 
Hafer 24—24,25, Mais 23,50—23,75, Weizenmehl, ſüdd. 33,25—34,25, 
niederrhein. 33—33,75, Rogenmehl 31—31,50, Weizenkleie 14,25, 
            Noggen=
kleie 15. 
Berliner Produktenbericht vom 12. Februar. Die Getreideeinfuhr 
wird durch ſtarken Froſt empfindlich beeinträchtigt, auch die Ausfuhr 
wurde durch die Kälte vollſtändig zum Stocken gebracht. Bei kleinem 
Angebot wuvden Weizen vereinzelt mit einem Aufgeld bis 1½ Mark 
bezahlt, Roggen etwa 1 Mk. höher. 
Amerikaniſche Kabelnachrichken. 
* Chicago, 7. Febr. (Priv.=Tel.) 
Weizen lag heute durchweg abgeſchwächt auf die ermäßigten 
            Liver=
pooler Kabel und den anfänglichen Kurseinbruch an der New Yorker 
Effektenbörſe. Zwiſchendurch erfolgte eine Aufwärtsbewegung auf 
Käufe des Handels. Dann aber ſetzten erneut Realiſationen ein. 
Mais: Der Markt verlief zunächſt befeſtigt auf gute Exportnachfrage 
und Käufe der Kommiſſionäre. Aus Südafrika wurde das Eintreten 
von Dürre gemeldet. Die anfänglichen Gewinne gingen gegen Schluß 
auf Realiſationen wieder verloren. 
Roggen tendierte überwiegend feſt auf beſſere Exportnachfrage des 
Kontinentes und ungünſtige Ernteberichte aus Rußland. 
            Vorüber=
gehend erfolgten Verkäufe nordweſtlicher Häuſer. Gegen Schluß fielen 
Käufe öſtlicher Firmen in März=Ware auf. 
Hafer verlief im weitaus größten Teil des Marktes in feſter 
            Hal=
tung. Erſt gegen Schluß trat eine leichte Abſchwächung ein. 
* New York, 7. Febr. (Priv.=Tel.) 
Baumwolle: Die Stimmung war überwiegend ſtetig. Anfangs 
verſtimmten die niedrigeren Liverpooler Kabel und lokale Verkäufe. 
Später ſetzten dann Deckungen ein auf die Feſtigkeit des Lokomarktes. 
Kaffee: Hier kam es zu Beginn zu Liquidationen und Abgaben 
für europäiſche Rechnung, da die vermehrten Zufuhren in Rio 
            ver=
ſtimmten. Die Nachfrage war klein. Gegen Schluß erfolgten teilweiſe 
Deckungskäufe. 
Zucker: Anfangs kam es zu Deckungen, die das kleine Angebot glatt 
aufnahmen. Der Schluß war leicht nachgebend. 
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 7. Febr.: 
Getreide. Weizen: März 123½, Mai 127½, Juli 128½; 
Mais: März 96½, Mai 99½, Juli 101½; Hafer: März 52½, 
Mai 523, Juli 49½: Roggen: März 110½, Mai 110, Juli 109½ 
Schmalz: Februar 11,80, März 11.90, Mai 12,20, Juli 1247. 
Fleiſch: Rippen: Mai 13,00, Juli 13.35: Speck, loko 12,50; 
leichte Schweine 9,60 bis 10,00; ſchwere Schweine 9,50 bis 9,90; 
Schweinezufuhren: Chicago 52000, im Weſten 130000. 
Baumwolle: März 19,23, Mai 19,34—19,35. 
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 7. Febr.; 
Getreide. Weizen: Rotwinter 162½, Harwinter 138½; 
Mais, neu angek. Ernte 111½; Mehl, ſpring wheat clears 5.80 
bis 6.15; Fracht: nach England 1,9 bis 2,6 Schilling, nach dem 
Kontinent 13 bis 14 Cents. 
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,50; Talg, extra, loſe 9½, 
Kakao. Tendenz: kaum ſtetig; Umſatz in Lots: 147; Loko= 
40½; Februar 10,36, März 10,45, April 10.57, Mai 10.70, Juni 
1080, Juli 10,92, September 11,13, Oktober 11,20, Dezember 
10,%7.
 Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe. 
Frankfurt a. M., 7. Febr. 
Die geſpannte innerpolitiſche Lage, die vor den in nächſter Zeit 
ſtattfindenden Reparationsverhandlungen peinlich empfunden wird, rief 
zu Beginn der Börſe eine Unſicherheit hervor. Auch andere vorliegende 
Momente drückten auf die Stimmung und hatten eine allgemeine 
Luſtloſigkeit zur Folge. Der ſchwache Verlauf der geſtrigen New Yorker 
Börſe, das weitere Abgleiten des Beſchäftigungsgrades nach den 
            Be=
richten der Landesarbeitsämter und die Verſchärfung im rheiniſchen 
Textillohnſtreit blieben ebenfalls nicht ohne Wirkung auf die 
            Tendenz=
geſtaltung. Als jedoch einige Orders von außerher eintrafen und der 
Bericht der Handelskammer in Pforzheim, wonach die Wirtſchaftslage 
im Januar befriedigend geweſen ſei, bekannt wurde, zeigte die Börſe 
eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit und die Verluſte gingen, da auch 
die Spekulation verſchiedentlich zu Deckungen ſchritt, zur erſten Notiz 
kaum über 1 Prozent hinaus. Das Geſchäft blieb jedoch im großen und 
ganzen ziemlich minimal und beſchränkte ſich zumeiſt nur auf 
            Spezial=
werte. Etwas ſtärker angeboten waren am Elektromarkt Gesfürel mit 
minus 1½ Prozent, Siemens und Schuckert lagen bis je 1 Prozent 
ſchwächer. A. E. G. und Bergmann blieben behauptet. Am Farbenmarkt 
waren J. G. Farben faſt ohne Geſchäft. Für Scheideanſtalt machte ſich 
dagegen mit plus 1 Prozent auf die Ausführungen in der geſtrigen 
Generalverſammlung einiges Intereſſe bemerkbar. Etwas gefragt 
waren noch Zellſtoff Waldhof mit plus 1 Prozent und am 
            Montan=
markt Rheinſtahl mit plus ½ Prozent und Harpener mit plus ¼ 
            Pro=
zent. Sonſt waren Umſätze in nur geringem Umfange zu verzeichnen. 
Auch im Verlaufe blieben die Umſätze äußerſt klein und 
            beſchränk=
ten ſich nur auf einige bevorzugte Papiere, die jedoch etwas lebhaftere 
Nachfrage zu verzeichnen hatten. Als jedoch die Erhöhung des 
            Dis=
kontrate der Bank von England um 1 Prozent auf 5½ Prozent 
            be=
kannt wurde, machte ſich eine allgemeine Verflauung und Unſicherheit 
geltend. Auf Realiſationen der Spekulation neigte die Tendenz zur 
Schwäche und es traten im allgemeinen Verluſte bis zu 4 Prozent ein. 
Am Geldmarkt erfuhr Tagesgeld mit 4½ Prozent eine weitere 
            Er=
leichterung. Am Deviſenmarkt nannte man Mark gegen Dollar 4.2115, 
gegen Pfunde 20.433; London=Kabel 4.8515, Paris 124.17, Mailand 
92.64, Madrid 30.60 weiter etwas erholt und Holland 12.11. 
Die Abendbörſe war zunächſt auf Grund der ungünſtigen 
            Rück=
wirkungen der Londoner Diskonterhöhung auf die europäiſchen Börſen 
ſehr zurückhaltend. Gegenüber den ſchwachen Berliner Schlußkurſen 
ergaben ſich weitere Kursrückgänge von ½ bis 1½ Prozent. Erſt im 
Verlaufe ſtellten ſich auf Stützungskäufe am Farbenmarkt hier und da 
mäßige Kurserholungen ein. Ausländiſche Kunſtſeidenwerte und 
            Ren=
ten waren vollkommen umſatzlos. 
Berlin, 7. Febr. 
Nach dem ſchwachen vorbörslichen Freiverkehr ſetzte die Börſe etwas 
freundlicher ein, wenn auch die Kurſe gegenüber den geſtrigen 
            Schluß=
notierungen noch durchweg Kurseinbußen von durchſchnittlich 1 
            Pro=
zent aufweiſen. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe konnte ſich das 
            Ge=
ſchäft auf verſpäter eintreffende Provinzorders eine Kleinigkeit beleben. 
Im weiteren Verlauf der Börſe konnte ſich die Tendenz zunächſt 
            allge=
mein befeſtigen, und namentlich einige Spezialwerte wie Rheiniſche 
Braunkohle, Karſtadt, Woldhof, Deſſ. Gaus hatten bei lebhafterer 
            Nach=
frage 4prozentige Kurserhöhungen zu verzeichnen, dann gingen zum 
großen Teil die Kurſe bis zu 1 Prozent und darüber unter die 
            An=
fangsnotierungen zurück. Man beobachtete auch wieder Abgaben. Die 
Stimmung wurde außerordentlich unſicher, da man auch eine ſcharfe 
Rückwirkung auf die New Yorker Tendenz erwartet. Die Stimmung 
blieb bis zum offiziellen Schluß luſtlos und nervös. Die Börſe ſchloß 
einheitlich abgeſchwächt, auch nachbörslich bröckelten die Kurſe weiter ab.
 A. E. G. 
Auigsb.=Nürnb. Maſch 
Baſalt. 
Beramann. 
Berl. Karlsruhe Ind / 67.12: 
Berl. Hand.=Geſ. 
Braunkohl. •Brikettsl 
Bremer=Wolle 
Danatbank 
Deutſche Bank 
Diskontoge 
Dresdner Bank 
Deutſche Maſchir 
Deutſche Er 
Deutſche 
Dynamit Nobel 
Elektr. Lieferung 
F. G. Farben 
Gelſenk. Berg. 
Geſ. f. elektr. Unt 
Han. Maſch.= 
Hanſa Dampfſch 
Hapag 
Harpener 
Hemoor 3
Meiallnolierungen.
 Die Berliner Metallnotierungen vom 7. Februar 
Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder S 
tierung der Vereinigung für die deutſche Elektrolyikusu 
RMN. — Die Notierungin der Kommiſſion des 
            Berliner=
des (die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchlam 
Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Originalht 
98= bis 99proz., in Blöcken, Walzen oder Drahtbarren 
in Walzen oder Drahtbarren 99proz. 194 RM.; Reinn” 
proz. 350 RM., Antimon Regulus 77—21 RM., Feing 
fein) 77.25—79,00 RM.
Diehmärkke.
 Darmſtädter Viehmarkt vom 7. Februar. Aufgetrige 
Kälber, 11 Schafe, 1 Ziege, 12 Ochfen. Die Preiſe ſtell 
ber a) 70—76, b) 62—69, c) 56—61, für Schafe 45—50 
Marktverlauf: geräumt. 
Mannheimer Viehmarkt vom 7. Februar. Zum 
viehmarkt waren zugetrieben und wurden die 50 Kilo 
nach Klaſſe in Reichsmark gehandelt: 151 Kälber 60= 
43—46, 59 Schweine 74—78, 298 Ferkel und Läufer, 
Wochen 15—20, über dier Wochen 22—30, Läufer 31: mit Kälbern lebhaft, geräumt; mit Schweinen 
räumt: mit Ferkeln und Läufern ruhig. 
Frankfurter Biehmaukt vom 7. Februar. Der A. 
tigen Nebenmarktes beſtand aus 112 Rindern, 1159 Kä 
fen und 415 Schweinen. Verglichen mit dem 
            Auft=
marktes der vergingenen Woche waren heute 70 Kälbe. 
weniger aufgetrieben, während der Antrieb in Schwei 
blieb. Marktverlauf: Schweine und Schafe rege, Kän 
bei allen Viehgattungen geräumt. Bezahlt wurde pro 
gewicht: Kälber b 70—74, c 65—69, d 60—64, Schafe 
bis 49, Schweine b 73—76, c 74—77, d 74—77. Im Z 
letzten Notierungen waren Schafe bis zu einer Mar 
bis zu 2 Mark teurer, während Kälber unverändert 
großmarkt: Ochſenfleiſch I 85—90, II 80—85, Bullenfle 
fleiſch II 50—60, III 35—50, Kalbfleiſch I 95—105, II 
fleiſch 95—105, Schweinefleiſch 1 90—100, Gefrierfle‟ 
Vorderviertel zollfrei 52, verzollt 65, Hinterviertel 57
265.— 130.—
265.— Wittener Gußſtahl A 35.—
Deviſenmarkk.
 Helſingfors.. 
Wien.. . . . . 
Prag ....." 
Budapeſt .. 
Sofia ... 
Holland .. 
Oslo ......" 
Kopenhagen. 
Stockholm 
London .... 
Buenos Aires 
New York .. 
Belgien ...."
 GeldBrief 
10. 583 10. 604 
59. 115 59.235 
12.451/12 47 
73.33 73.47 
3.037 8.003 
168.53 168.67 
112 18 112.38 
112.20/1 12.42 
112.47/t12 6: 
20.405/20.445 
1.7741 1 778 
4 2085/4 2165 
58 47 58.59
 Geld Brieſ 
10.59 H0.81 
39.14 59.26 
12.456 12.476 
73 39 73.53 
3.037 3.043 
168.53 188 97 
112.19 112 41 
112.22112.44 
112.47 112,69 
20.412 20.452 
.775 1.779 
4. 2080 4.2160 
58 49 58.61
 Italien ...... 
Paris ...... 
Schweiz .. . ." 
Spanien.... 
Danzig ... 
Fapan.. 
Rio de Faneirol 
Fugolawien 
Portugal. . . 
Athen 
Konſtantinpel 
Kanada .. 
Uruguay ..
 6. 2 
Geld Brie 
22.015/22.055 
18 44 13.48 
80 92541 085 
66.56 66.70 
B154 81.70 
1.9191 1.923 
0.5025 0.5945
 Geld Brief 
22.02 22.06 
16.455 16.425 
80.98 81.14
 1388 
12.53 
5.43 
2.080 
4 198 
4.311
 7.402 
.57 
54 
2.06 4 
4.206 
4.319
 68.78 
81.67 
1 918 
0.502 
1.388 
18.58 
5 435
 66.92 
81.83 
1 922 
0.504 
7.403 
18.62 
5.445
 2 08 81 2.092 
4.199/ 4.207 
4.311 4 319
 Kleine Wirkſchaftsnachrichken 
Infolge von Ausfällen an Debitoren und Nichtemga 
zahlungen ſieht ſich die Firma Ph. Reſchenbach u. Co., 2 
geſellſihaf” auf Akdien in Berlin gezwungen, ihre Zahlug 
Eigene Börſenengagements beſtehen nach Angabe der 
Die Abladungen der zuur Deutſchen Kalifyndikat 
werke im Januar 1929 betrugen 1 647 360 Doppelzentns 
2(19 571 Doppelzentner Reinkali im Januar 1928. 
in den erſten neun Monaten (Mai bis Januar) des Hu 
jahres betragen 9 467 406 Doppelzentner Reinkali gegen 
zentuer im Vorjahre. 
Auf der Leitziger Frühjahrsmeſſe 1929 wird ſich w. 
fangreiche, von den vereinigten japaniſchen Kamern 
Induſtrie in Tokio veranſtaltete japaniſche Sonderauss 
zu der 135 japaniſche Firmen als Ausſteller angemeld= 
Die ſeit einiger Zeit umlaufenden Gerüchte über en 
Zuſammenſehluß oder eine Intereſſengemeinſchaft zwäl 
bank und der Berliner Handelsgeſellſchaft werden von 
als gegenſtandslos und unſinnig bezeichnet. 
Unter der Firma Société des Anciens Ctablifſ 
ſchloſſen ſich die Textilwerke Lagache freres zuſammen. 
11 Werke, an denen die G=brüber Lagache Hauptbete ſi 
zeln betrieben. Das Kapital dieſer fuſionierten Weil 
Millionen Franes. 
Wie aus London gedrahter wird, hat die Bank von 
mittag die ſchon ſeit längerer Zeit befürchtete 
            Erhöhu-
rate um ein volles Pyozent von 4½ auf 5½ Prozend:! 
Die Eiſenproduktion der luxemburgiſchen Werke — 
auf 2,77 Mill. To. Gußeiſen gegen 2,73 Mill. To. 
2,57 Miſſ. To. Stahl gegen 2,41 Mill. To. im Voric 
des Jahres 1929 hate Luxemburg von 47 vorhandenen 
Jeuer. 
Die rumäniſche Kammer nahm vorgeſtern die Sta 
und den Anlsihevertrag mit dem Schwedentruſt mit 
men an. Dis Finauzkommiſſion des Senats befaßte ſi 
ebenfalls mit den Geſetzesvorlagen und wird ſie zur Ar 
Für die bereits abgeſhloſſene rumäniſche Sta 
hat die tſchechiſche Zionoſtenska Banka 1 Mill. Dolla— 
Der Verwaltungsrak des Schweizeriſchen Bankverc! 
ſeiner Sitzung vom 6. Februar die Jahresreibnung 
Einſchluß des Eewinnvortrages aus dem Vorjahre vo. 
Franken einen Reingeminn von 16 104 996 ſchweiz. 
(i. V. 13 430 860 ſchweiz. Franken). Der am 28. Febr. 
G.V. werden 8 Prozent Dividende vorgeſchlagen. 
Wie die Agentur Indo Pacific aus Schanghai ma! 
Kei=ſchek geäußert, daß der neu= Zolltarif keinesweg- 
und als Proviſorinm nur etur ein Jahc dauern 
            dür-
den höhere Zollſätze in Frage kommen, um eine vollko 
durchzuführen. 
Zwiſchen dem ſchwediſchen Zündholztruſt und de 
rumäniſchen Staatsmonopole iſt ein Vertrag 
            abgeſchl-
nach das rumäniſche Zündholzmonopol an den Sch- 
Jahre, beginnend mit dem 1. Juli ds. Js., verpachte
Frankfurter Kursbericht vom 7. Februar 1929.
 8% Dtſche. 
            Reichs=
anl. v. 27 
6% Baden 
            Frei=
ſtaat v. 27 
6% Baher 
            Frei=
ſtaat v. 27. 
8% Heſſen 
            Volls=
ſtagt v. 28 
6% Preuß. 
            Staats=
anl. v. 28 
6% Sachſen Frei 
ſtaat v. 27. 
7% 
            ThüringerFrei=
ſtaat v. 27.. 
Otſche. Anl. 
            Auslo=
ſungsſch. * 
Ablöſungsanl. 
Dtſche. Anl. 
            Ablö=
ſungsſch. (Neub.) 
Dtſche. 
            Schutzge=
bietsanleihe. . . 
— 
8% Bad.=Bad. v. 26 
6% Berlin v. 24.. 
8% Darmſtadt v. 26 
8% 
v. 28 
7% Frri. a. M. v. 20 
8½ Mainz v. 26. 
8% Mannh. v. 26. 
8% Nürnberg v. 26 
— 
Dt. Komm. 
            Sam=
mel=Ablöſ.=Anl. 
+ Ausl. Ser. I 
* 
„ Ser,III 
8% Ber . Ohp.=Bt. 
82 Frkf. Hhv. Bk. 
4½%. Lig. Pfbr. 
8% „ PfbrBk. 
4½%. Lic. Pfbr.
Are
 92.5 
95
52.1
 97.5 
97.5 
78.05 
87.5 
817.
 8% beſſ. Landesbl 
4½% Heſ.Sbs.Sp. 
Bk.=Ligid. Pfbr. 
8½ Lom. 
            Landes=
bant Darmſtadt. 
Mein. Hyp. Bk 
41 
„ Lig. Pfbr 
Pfälz. Hyp. Bk 
8% Preuß. Ztr.= 
Stadt ſchaft. 
8% Rhein. Hyp.=Bk 
4½% „ Lig. Pfbr. 
8% Rhein.=Weſtf., 
Bd.=Credi 
8% Südd. Bod. 
Cred.=Bank 
8% Württ. Hyp.=B. 
6% Daimler Benz 
von 27. 
8% Klöckner=Werkel 
Berlin v. 26 
6 Mainkrw. v. 26. 
25 Ver. Stahlwke 
mit Opt. v. 26.. 
8% VoigtckHäffner 
von 26 .. 
3. G. Farben Bondsl 
v. 28. ... . . . . . . 135.5 
5% Bosn. L. u. B. 
v. 1914 
4,% Oſt. 
            Schatz=
anw. v. 1914 ... 
4½ Oſt. Goldrente 
4ſ.% Rum. Gold 
von 1913 
420 Türk. Admin. 
4½ „ 1.Badgadl 
49 
Zollanl. 
Pl. 5 üngam 1242
 97.25 
89 
76 
93.9 
85 
98 
76.7 
97.75 
97.75 
80.5 
97.25 
98.5 
15
76
 4),5 Ungarn 19141 25.65 
Goldr.. / 25.2
 Aktien. 
TAnlg. Dt. Creditanſt. 
Bk. f. Brauinduſtr. 1170 
Berl. Handelsgeſ. 
Comm. u. Privatb 
Darmſt. u. Nt.=B 
Deutſche Bank... 
„Eff.=u. 
            Wechſel=
bant 
Vereinsbank .. 
Diskonto=Geſellich. 
Dresdener Bank .. 168.75 
Frankf. Bank 
Hyp.=Bk. 
 
Pfdbr.=Bk.. 
Gotha. Grundkr. B 
Mein. Hyp.=Bank. /139 
Mitteld. Creditbl. 
Nürnb. Vereinsbk. /169 
Oſt. Creditanſtalt. 
Pfälz. Hyp.=Ban1. 
Reichsbank=Ant. 
Rhein. Creditbk. 
„ Hyp.=Bank 
Süidd. Bod.-Cr. Bk. 
Wiener Banwerein 
A.,G. . Verfehrsw 
Dt. Eiſenb.=Geſ... 
7% Dt. Reichsbahn 
Borzge 
Hapag 
Norod. Llohzd .... 
Schantung=Eiſenb. 
Südd Eiſenb.=Geſ.) 
Accum. Berlin. .." 
Adlerw. (v. Klehzer) 
6% AEG. Vorzu
 139 
198.5 
274 
169 
124.5 
103 
164.9 
1117 
147.5 
155 
142 
197 
34.5 
159.5 
307 
124.75 
214.25 
179 
14.75
 68 
90.2 
127.75 
124.75 
119
 Mieſ Kugee 
Baſt Nürnberg .." 
Bergm. El. Werke 
Brown BroverickCie 
Brüning & Sohn. 
Buderus Eiſen 
Cement Heidelbere 
Karlſtadt 
Chem. WerkeAlbert. 
Chade .. 
Daimler=Benz ...." 
Dt. Atl.=Telegr.. .. 
„„Eiſenh. Berlin 
„Erdöl 
„ Gold= u. Silb. 
cheide=Anſtalt. 180 
„ Linoleumwerk. 
Eichbaum, Brauer.! 
Elektr. Lich: u. Kraft 
Liefer.=Geſ. 
Echw. Bergwert 
Eßlinger Maſchinen 
Ettlinger Spinnerei 
J. G Farbenindſtr. 
Feinmech. (Feiter) 
Felt. & Guilleaum./1 
Frkft. Gas ....... 
„ Hof ..... 
Geiling & Cie. 
Gelſent. Bergwerk 
Geſ. 1. eleftr. 
            Un=
ternehmungen 
Goldſchmidt Th. 
Gritzner Maſchinen 
Grün & Bülfinger. 
dafenmühle Frift. 
Hammerſen 1O3n.) 
Harvener Bergbau 
Henninger, Kempf. 175 
Hilpert Armaturfb. 
ſindrichs=Aufferm. 
Hirſch Kupfer ...
 175.5 
216.2! 
210 
150 
118.5 
83.8 
136
 327 
310 
211
 8s 
124.5 
57.1 
108 
171.5 
135
 92:1. 
106
 Hochtief Eſen 
.11 
Holzmann, Phil. . . 127.75 
Holzverk.=Induſtrie/ 95.5 
Zlſe Bergb. Stamm 
„ Genüſſel114.2* 
Junghans Stamm 7 
Kali Aſchersleben .126 
„ Salzdetfurth /490 
„ Weſteregeln 
Kammgarnſpinn 244 
Karſtadt, R.. 
226 
Klein, Schanzl. . . . /104 
Klöcknerwerke 
Kraftw Alt=Württ. 92 
Lahmeyer & Co. 
Lech. Augsburg . 
Löwenbr. Münch.: /296 
Lüdenſcheid Metal//101 
Lutz Gebr. Darmſt. 
Mainkr.=W. Höchſt /116 
251 
Mainz. Akt.=Br. 
Mannesm Röhren/125.5 
Mansfeld. Bergb 
1o5 
Mars=Werke 
Metallgeſ. Frankft. 1188 
Miag. Mühlenbau. 
MontecatiniMaild. 63.75 
Motorenfb. Darmſt / 57 
24 
Neckar). Fahrzeug 
152 , 
Nicolan. Hofbr 
Oberbedar 
 
Oſterr. Alpine Mo. 
69.75 
Otavi Minen
Peters Union Frif. 101
 Rüt 
Sachtl. 
S 
Südt 
Spen” 
Te 
Thi 
Tuche- 
Unter” 
tr. 
Beithr 
Ver. F- 
Zan 
Boigt 
Bayk- 
Wegen 
Werge= 
Heie
 Phöni, Bergbau 
Reiniger. Gebb. 
Rh. Braunkohlen 
Eleftr. Stammi 
Stahlwverke 
Riebeck Montan. 
Roeder Gb. Darmſt.
95.75
125.5
 Allten- 
Rre 
Frkft. 
Frunkr‟ 
Mit- 
Wann ! 0
Freitag, den 8. Februar 1929
Ceite 15
 Benteurer von (hre. 
Roman von Max Uebelhör. 
(Nachdruck verboten.) 
atten die Vorbereitungen für dieſe romantiſche 
und haſtigen Fortgang genommen; das erſte 
fathleens hatte hierbei äußerſt ſtimulierend 
            ge=
ns dennoch deutlich hatte ihr Hohlander in einem 
am überbrachten Brief alles auseinandergeſetzt, 
eriging; Kathleen wußte nun, weſſen Tochter ſie 
auf welchen Rang ſie in dem geſelligen Leben 
mu pruch hatte. Sie wußte, daß Hohlander dieſen 
großen Tragweite einzuſchätzen verſtand, und 
üserlegen, um die Entſcheidung zu fällen, dieſe 
ſprl ich genug. 
dalſynutßte ſie um das Vorhaben Hohlanders; es 
            be=
iün: Zuſtimmung zur Flucht, all deren Einzelheiten 
ſie. 
latzwe eingehend geſchildert. 
unücſam verhehlter Erregung hatte Hohlander auf 
rokſyrtet; ſie kam auch, es waren nur wenigen 
            Zah=
keit das Koſtüm, das in aller Eile in einer größeren. 
ſafft werden mußte. Es waren nur wenige, in 
tergeſchriebene Ziffern geweſen, aber ſie hatten 
brache geführt; ſie waren das Zeichen der 
            Ein=
zwlacht und damit zu weit mehr. 
doch aeen noch andere Vorbereitungen zu treffen, De= 
GtEgeſandt, Koffer gepackt, eine Strickleiter 
            erſtan=
husten ausprobiert, die Pläne des Schloſſes 
            muß=
nit eingehend geprüft werden; raſend flog die Zeit 
d Kleinigkeit war alles erwogen, der Plan ſelbſt 
mwürde, als Sam verkleidet, des Abends durch 
in gang in demjenigen Augenblick in das Schloß 
ſſiüeni der Kaſtellan wie üblich damit beſchäftigt war, 
tiſorrühmte Meute des Herzogs aus dem Park 
            zu=
uich and ſie in den Zwinger zu ſperren; es dauerte 
juſße /be Stunde und war der gegebene Augenblick, 
twes alten, aber noch ſehr rüftigen Mannes zu
 üßer Zeit würde Sam, als „Maler” aufgemacht, 
atzuvorfaſſade warten, die Strickleiter auffangen und
 Keſtten dann ſofort nach dem Auto Coffins bei der 
iün und dann Hohlander bei der Auffindung des 
ſcm Plan bezeichneten Raumes behilflich ſein. 
t mit der Strickleiter ging es kaum; es war dies 
uckik wegen, ſondern eine Notwendigkeit, da der 
MuBige, aber ſehr gefährliche Paſſage war. 
Eiaum 45 anging, ſo lag dieſer im romantiſchen 
iet (Ete ihn ausfindig gemacht, Hohlander hätte ihn 
guden, derart war er in ein Gewirr von Treppen 
Mygebaut.
 Sam hatte das ganze Schloß ausgekundſchaftet; er hatte dem 
Kaſtellan den großen Bund mit alten, roſtigen und ſeltſam 
            ge=
formten Schlüſſeln entwendet, der ſehr ſelten benutzt zu 
            wer=
den ſchien. 
Doch Hohlander dachte jetzt wenig an den Raum 45, an 
jenen Kindervers und an ſeine gewaltigen Viſionen überhaupt; 
die Wahrſcheinlichkeit, in wenigen Stunden Kathleen 
            wiederzu=
ſehen, verdrängte in ihm weiterliegende Dinge. 
Würde es ihm gelingen, das Rätſel dieſer „45” zu löſen, um 
ſo beſſer; wenn nicht, um ſo ſchlimmer, aber viel Zeit durfte nicht 
verloren werden, die Flucht Kathleens konnte jeden Augenblick 
entdeckt ſein. 
Von dieſem Augenblick ab würden vielleicht Telephon und 
Telegraph gegen ihn ſpielen, Parker war nicht berechenbar, Sam 
ſelbſt mußte dann wenigſtens dem Scheine nach gegen ihn 
            arbei=
ten, um nicht zu ſehr in den Verdacht der Mithelferſchaft zu 
            ge=
langen. 
Kurz, die Flucht mußte ſchnell erfolgen, und ihr letzter Teil 
am beſten mit einem ſtarken Auto, denn an eine Benutzung der 
beiden einzigen, das ſtille Blackwood vor= und nachmittags 
            an=
aufenden Züge war natürlich nicht zu denken; Hunderte von 
Kilometern mußten ſie bei der Entdeaung ſchon hinter ſich, am 
beſten ſchon London erreicht haben; die gewaltige Stadt war im 
Notfall der beſte Verſteck. 
Was das Auto anging, ſo konnte ſich Hohlander auf Coffin 
verlaſſen. 
Der entſcheidende Tag war da. 
Alles war bereit, und während des Mittageſſens teilte 
            Hoh=
lander den beiden Miß Hawkly mit, daß er zuſammen mit zwei 
Freunden eine etwa achttägige Autotour nach dem nahen 
            Schott=
land machen werde; man wurde ſich gleich auf der großen 
            Land=
ſtraße treffen, bei der „Old Oaks Inn”. 
Dieſe Ankündigung wurde ungern vernommen; man würde 
in Hohlander den guten Kartenſpieler, die Penſion würde den guten 
Gaſt vermiſſen, einen Gaſt, deſſen Anſehen dank dieſer Autotour 
nun zudem noch gewaltig in die Höhe ſchnellte. 
Ein Maler mit Freunden, die im Auto Touren in 
            Schott=
land machen, iſt eigentlich gar kein Maler mehr, ſondern eher ein 
höchſt ehrenwerter, auf einem harmloſen Steckenpferd reitender 
Gentleman. 
Am ſpäten Nachmittag trafen ſich Hohlander und Sam im 
Hinterzimmer der Herberge, ſie nahmen die Verlleidung vor; 
es war nicht leicht, es bedurfte aller Künſte, die Hohlander 
            wäh=
rend ſeiner kurzen Laufbahn als Schauſpieler erworben hatte, 
aber es gelang. 
Als die beiden die Herberge verließen und in die tiefe Nacht 
traten, da hätte auch ein ſchärfer Blickender die Vermummung 
nicht wahrgenommen, und dies dank vor allem dem Geſchick 
            Hoh=
landers, der nicht nur über die üblichen Friſeurkünſte verfügte, 
als da ſind Schminken, ſich eine Perücke über den Kopf ſtülpen 
und dergleichen mehr, ſondern der es auch verſtand, ſich in die 
Mentalität zu verſetzen. 
Mit breit geſetzten Schritten, mit etwas wiegendem Gang 
kam Hohlauder jetzt daher, es war genau der breite, wiegende 
Gang des Iren.
 Trinken Sie einen Honat 1ang 
KaFfee Hag. 
Versuchen Sie dann wieder ge; 
wöhnlichen Bohnenkaffee und 
            beob=
achten Sie Ihr Befinden. Sie 
            ha=
ben dann die Erklärung für die 
Beiiebtheit des coffeinfreien 
Kaffee Hag. 
Arona und deschnackzsind 
            un-
übertroffen. 
Über 7000 deutsche Arzte haben 
allein im Jahre 1928 1obend über 
Hag geurtei1t. 
Das große Paket kostet RM 1.80 
das kleine 95 Pfg. Ihr Kaufmann 
Führt ihn. 
THbg. 250
 Doch ſie begegneten niemandem, und bald ſtanden ſie vor 
dem ſchönen, durch zwei halb vorſpringende Türme flankierten 
Portal des Schloſſes; es war eine breite und hohe, aus Eichen 
geſchnitzte und mit Sandſtein geſaßte Doppeltüre mit 
            ausladen=
dem, mit dem Wappen der Berwick geſchmückten Giebel, drei 
            Lö=
wen auf der einen, drei ihnen entfliehende Hirſche auf der 
            an=
deren Seite des Schildes, und oben die Herzogkrone mit den 
den Rang verkündeten Zacken und dem fürſtlichen Hermelin. 
Hohlander ſchloß die kleine, im einen Flügel eingelaſſene 
Türe auf, ſie wünſchten ſich beide laut vernehmbare gute Nacht, 
Hohlander verſchwand im Dunkel des kaum beleuchteten Ganges, 
Sam, als Hohlander verkleidet, kehrte wieder um, blieb läſſig, 
wie zaudernd, an der Biegung der Landſtraße ſtehen und bos 
dann links ab, ein Mann, der noch einen Spaziergang machen, 
ſich noch erholen, der noch etwas Luft ſchöpfen will. 
Recht gut benahm ſich Sam, und ſollten die beiden von dem 
ſchmalen Fenſter der Kaſtellanwohnung aus geſehen worden ſein, 
dann um ſo beſſer, 
Hohlander kannte den Weg, den er nehmen mußte, er kannte 
jede Stufe und Biegung, er war ihn mit dem Finger auf dem 
Plan oft genug gegangen, geführt durch die Erklärungen Sams. 
Er durchquerte einen dunklen, kleinen Hof, es war ſaſt ein 
Schacht, dann drückte er eine Türe auf und betrat wieder einen 
Korridor, er war im Tudorbau. 
Der Korridor war durch das Fenſter der Loge ſchwach 
            be=
leuchtet. 
(Fortſetzung folgt.)
 Wir veranſtalten in der Zeit vom 
en 8. b:s einſchließlich Samstag den 16. Februar 
Serientage 8 
S5, 15., 1,20
 Berle 1 
isneriegel . . . 55 8 
Heiſe=Schokolade 
30 Gr 559 
AAmilch 
            Schofo=
lade 50 Gr 55 3 
UAmilchnuß= 
Aokolade 30 Gr. 55 8 
te me= Schokolade 
100 Gr. 55 8 
AEmilch=
            Schvio=
lade 100 Gr. 55 9
 30 Gr. 559 
Wock=Schokolade 
250 Gr 55 9 
Wienburger Miſch. 55 4 
.usbon 
559 
2 Jücreis, glaſ. . . 55 9 
PLüferſocken . . . 559
PMüuſen
 Serie 2 
3 Tfl. Vollmilch=Sch=
            ko=
lade 100 Gr 758 
1 pfd. Cremebruch . . 759 
1. „ Pollmilchnußbruch 259 
74 Menthol=
            Eucalhy=
tus=Bonbon .. 759 
3 „ Oraugen .. . . 759 
3 „ Weizengrieß . . 759 
759 
3 Nakete Zündhölzer". 
Serie 3 
3 Tfl. Sahne=Schokolade 
100 Gr 1.20 
3 „ Bittere Schokolade 
100 Gr 1.20 
1½.pfd. Schmalz . . . 1.20 
5 „ Auszu zmehl 1.20 
1 Fl. Tarragona . . . 1.20
 Hamburger Kaffee-Lager 
ams e Garfs 
m. b. H. 
Wose 2, Ecke Hügelſtraße Eliſabethenſtraße 12
Telephon 4276
 Kullstscttelte bacftent 
dreizehnmal gewascheh.. 
und doch wic neu! 
Diese wertvolle Erfabra 
O 
machten. die Herstellen 
der bekannten Trauise. 
und Indra-Stoffe 
Sie schreiben wie folgt: , Um unseren 
Kunden ein gutes Waschmittel empfehlen 
zu konnen haben wir umfangreiche. 
Versuche angestellt. Probestücke haben 
wir dreizehnmal mit Lux Seifenflocken 
gewaschen, ohne dass eine Veränderung 
in Aussehen und Festigkeit zu schen war. 
Die zarten Lux Seifenflocken greifen das 
Gewebe nicht an. 
Machen Sie sich diesen Rat zunutze. 
Verwenden Sie Lux Seifenflocken, so 
erhalten Sie sich Ihre zarten 
            Kleidungs=
stücke lange wie neu. 
Die meisten Hausfrauen kaufen die 
vorteilhafte doppelgrosse Packung.
 Toßt Aain Soten Arittaut= 
MM Baitzan, 
Maßt Hark6=Botun= 
Saizn dn bauutzun. 
R2eb3= Joden-Beize, das naßtv Abare. Farbbohnerwad 
V Aberalf erhältſich in den Farben gelb, braunu rotbraun
 AASA 
HarEnLeenkl!
SUNLICHT GESELLSCHAFT A.G. MANNHEIM
 Au 
A
 (81 
A 
DAMEN-UASCHE
mit keiner Spitze durchg rniert . . . 1.25, 0.98, H0
u mper-Untertaillen
 Damen-Trägerhemden 
mit verschiedenen Spi.zen-Garnierungen sowie
Houlsaum-Träger
1 25. 0.98
A
3
 Damen-Hemdhosen 
Trägerform, mit hübschen Spitzen-Garnierungen, 
195. 1.65.
98
3
 Damen-Nachthemden 
Schlupfsorm, reich mit Spitzen an Armen und 
Ausscnnitt garniert 
2.95, 1 95, 
Elegante Taghemden 
aus keinein Wäschestoff, mit Val ncienne Spitze 
reich garniert. 
Elegante Hemdhoser 
mit Valencienne-Einsatz und Spitze reich 
            ver-
arbeitet 
Mädchen-Reform-Röcke 
aus teinem Wäschestoff mit ve 
denen Spit 
garnierungen, Länge 70
 65 
49S 
95 
95
TSCH-UASCHE
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9
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            Serviet=
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A
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A
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 Kissen-Bezü geH15 
mit schönem Stickerei-Einsatz, gute Ausführung W
 Kissen-Bezü geA9S 
mit Stickerei-Ecken schön verarbeitet . . . .
 Gebogte Koltertücher 
9 
aus kräftigem Kretonne, volle Größe 150/250 cm 
*
85
 Be tt ü ch er 
aus kräftigem Haustuch, Größe 160,225 cm
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mit habschem Stickerei-Einsatz.
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 Damen-Hemdhosen 
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 Herren-Normalhosen 
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 Damen-Hemdhosen 
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 Damen-Gummischürzen 
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Servier-Schürzen 
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Damen-Jumper-Schürzen 
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 Zier-Schürzen 
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 Weiße Oberhemdene 
mit hübsch gemusterten Einsätzen u. Manschetten
 Weibe Oberhemden 
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durchgemustert in abarten Kares.
 Weike Oberhemden 
Bielefelder Fabrikat mit kariertem oder Piaué- 
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 Weiße Oberhemden, 
aus modernem dureigemustertem Pop. line . .
 Herren-Nachthemden 
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 Damen-Strümpfe 
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