Darmstädter Tagblatt 1929


04. Februar 1929

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türsem Erſcheinen vom 1.Februar
* Reichsmark und 22 Pfennig
ChHt 2.28 Reichsmark, durch die
nshrart frei Haus. Poſbezugspreis
älsid monatlich 2.45 Reichsmark.
hur =Aufnahme von Anzeigen an
urd nicht überommen. Nicht=
Hhu uramern inſolge höherer Gewalt
ſerer nicht zur Kürzung des
Hlun gen und Abbeſtellungen durch
ESttkichkelt für uns. Poſiſchecklonto
R 2.

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche iluſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſt. Tagbl. geſtattet.
Nummer 35
Montag, den 4. Februar 1929.
192. Jahrgang

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ſ: Dollar 4.20 Markt. Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit pſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüſlung der Anzeigen=
aufträge
und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlſcher Beitreibung fälli jedes
Rabatt weg. Banſkonto Deutſche Bank und Darm=
ſtädter
und Nalionalbonk.

A. deutſche Propagandafonds.
Enkerlagen für ſeine Beſchuldigungen.
EP. Paris, 3. Februar.
Erispräſidium veröffentlicht heute eine Note, in der
gilekanntgegeben werden, auf denen Poincaré ſeine
kummerrede genannte Ziffer von 94½ Millionen
fden ſogenannten deutſchen Propagandaſonds er=
e
Berliner Stellen werden ſich mit dieſen Ziffern
ſtaiFtigen. Schon jetzt genügt ein Blick auf die nach=
ichng
, um die Leichtfertigkeit zu erkennen, mit der
imitz Seite bei dem Jonglieren mit den Ziffern des
Eutes gearbeitet worden iſt. So enthält die nach=
ihng
u. a. einen Poſten von 20 Millionen Mark
eirter. Es kann ſich hierbei nur um die Beteili=
his
an Film=Geſchäften (Phöbus uſw.) handeln.
ſir in ihrer ganzen Höhe als Propaganda für das
ſhrim einzuſetzen, iſt natürlich nicht zuläſſig. Im
nDer Aufſtellung, die ſich angeblich an das deutſche
2 anlehnt, folgende Ziffern genannt: Heimat=
it
zlei) 580 000 RM., für denſelben Zweck beim
mitterium 239 720 RM., Informationsdienſt im
Ferhs (Reichskanzlei) 1 484000 RM.. Reiſen von
u Po. AbäihAn ins Ausland (Außenminiſterium) 450 000 RM.,
u9rtſchaftsminiſterium: 500 000 RM., beim Arbeits=
W050 RM., Geheimfonds des Außenminiſteriums
für die Unterſtützung des Nachrichtenweſens
Mtil m) 2 145 0 RM., Informätionsdienſt im Aus=
tu
ns ſterium) 2 760 000 RM., wirtſchaftliche Infor=
eaminiſterium
) 500 000 RM., deutſche kulturelle
i Aufgaben im Ausland (Reichsaußenminiſterium)
Unterſtützung der Deutſchen im Ausland (2)
urn) 1 330 000 RM., Hilfskomitee für die deutſche
Arraß, ſüb=Mrechsinnenminiſterium) 8000 000 RM., Arbeiten
Plauchen u ſeüR? Deutſchtums (2) (Innenminiſterium) 1500 000
züngen für in Schwierigkeiten befindliche Wirt=
u
turgebiete (Inneuminiſterium) 37 500 000 RM.,
Kurg in den heſetzten Gebieten 3 000 000 RM., zeit=
Ait ungen an Bewohner der däniſchen Grenzgebiete
1; Unterſtützungen für Lichtſpiel=Theater (22)
Techniſche Nothilfe (1) 2 500 000 RM., zuſammen:
kalser Fie/ P Mrder rund 650 Millionen Franken.
Rtanzöſiſche Berdächkigungen gegen
Deutſchland.
Anänglich bekannten ablehnenden Haltung Frank=
inderhe
tenſrage war von vornherein nicht damit
8 Streſemanns Antrag an den Völkerbund hier
wohlwollende Aufnahme finden würde. Das
echritt heute in der Preſſe auslöſt, dürfte jedoch
Mer übertreffen. Ihrer Gewohnheit gemäß ſcheuen
TIchen Blätter nicht vor den gehäſſigſten Verdäch=
Wy antaſtifchſten Kombinationen zurück. Der In=
B. behauptet, Streſemann habe ſeinen Schritt
uand gegebenen gegenteiligen Verſprechen unter=
Ubakſichtige wahrſcheinlich, in Genf die Einrich=
Anverheitenkomm ſſion zu verlangen. Sein Antrag
irklichkeit viel weniger auf Polen, als auf das
Aeiſcheine als eine direkte und drohende Antwort
Nede des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten. Das
HInß Poincaré über die deutſchen Propaganda=
Aufklärungen geben werde, daß es ihm aber
Hürfte, ſeine Angaben zu beweiſen, weil Deutſch=
leichaft
verſtehe, ſein Budget zu verſchleiern.
das Blatt die Verdächtigung aus, daß Streſe=
drohenden
Haltung in der Minderheitenfrage
Henden Reparations=Verhandlungen beeinfluſſen
7 Deutſchland fürchte, benachteiligt zu werden.
Yus‟ bringt die Rede Poincarés und die Erwide=
mis
mit der Demarche in Genf in Zuſammen=
u
gibt ſich den Anſchein, als ob es die Aufrollung
epfrage, die zu lebhaften Kontroverſen Veranlaſ=
ſe
in erſter Linie im Intereſſe des Völkerbundes
Dürfe den Bund nicht in eine Polemik hinein=
ößten
Gefahren für ſeine moraliſche Autorität
ufinen Frieden in ſich berge. Weiterhin beſchul=
Deutſchland, es ſuche den pangermaniſt ſchen
ntereſſe für das Deutſchtum nur deshalb in
en wachzuhalten, weil dieſe wichtige Elemente der
ſousanda in der Welt ſeien. Unter Mitwirkung
mnd der Heimatbünde unterhielten die Minder=
EM o lünſtliche wir verbrecheriſche Agitation, durch
2 weiterhin die politiſche Atmoſphäre mit ſeiner
ſeinem Groll vergifte, obwehl es bei jeder Ge=
7 aufrichtigen Friedenswillen betone.
Ie neue Revolke in Balencia.
EP. Madrid, 3. Februar.
iw bekaunt, daß in der vergangenen Nacht eine
e in Valencia ausgebrochen iſt. Kämpfe
Hingstruppen und Meuterern haben ſtattgefun=
e
Ules Communigus gibt bekannt, daß General
Scencia eingetroffen iſt. Er habe feſtgeſtellt, daß
Durruiſon ſich im Aufſtand befindet, und habe die
uugen, ſich zu ergeben.
alangen Unterredung mit General Primo de Ri=
Dete König Alfons in Madrid mehrere auf die
üügliche Erlaſſe. Primo de Rivera erklärte im
der Preſſe, dieſe Erlaſſe beträfen zunächſt die
Rues Sondergerichts zur Aburtei=
üterer
. Die ſpaniſchen Zeitungen müßten

Vom Tage.

auf

vler Ell
Fud
Mac
Harti
Haswlesenl

Der deutſche Dampfer Triſter iſt auf der Höhe von Oporto anf
ein Riff gelaufen und geſunken. Alle Verſuche, die Beſatzung zu
retten, ſind fehlgeſchlagen. Die 25 Mann ſtarke Beſatzung ſowie ein
portugieſiſcher Lotſe ſind ertrunken.
Der franzöſiſche General Lerond iſt in den Auf=
ſichtsrat
der Danziger Werft gewählt worden. Die
Wahl iſt, wie verlautet, mit engliſcher Unterſtützung erfolgt.
Der türkiſche Botſchafter in Moskau, Waſſif Bey,
iſt anſtelle des verſtorbenen Nediati Bey zum Finanzminiſter
ernannt worden. Auf den Moscauer Poſten wird der bisherige
Geſandte in Bukareſt, Hüſſein Raghib Bey, entſandt werden.
In Bukareſt hat die Polizei 200 Kommuniſten ver=
haftet
, die zur Polizeipräfektur gebracht wurden.
Die griechiſche Regierung hat 220000 in Ruß=
land
wohnhaften Griechen die Rückkehr nach Grie=
chenland
verweigert, da die Lage des Landes die Aufnahme
einer ſo großen Zahl von Flüchtlingen nicht zulaſſe.
Die große Kammerrede Poinarés über die elſäſſi=
ſche
Politik hat in der elſäſſiſchenklerikalen Preſſe
eine recht ungünſtige Aufnahme gefunden.
Parker Gilbert hat einem Korreſpondenten des Ercelſior
erklärt, daß er nicht an den Arbeiten des Sachverſtändi=
genkomitees
teilnehmen werde, aber ſich dieſem zur
Verfügung halte, um irgend welche ergänzenden Aufklärungen
auf Wunſch zu geben. Das Sachverſtändigenkomitee werde, in voller
Unabhängigkeit arbeiten und auch von der Reparationskommiſſion un=
abhängig
bleiben.
Generalzahlungsagent Parker Gilbert hat noch geſtern
abend eine Unterredung mit Poincaré gehabt, in der er
ihm über ſeinen Meinungsaustauſch mit amerikaniſchen Politikern und
Finanzleuten berichtete. Die Demarchen des Generalzahlungsagenten
in der Wallſtreet, heißt es, eröffneten günſtige Ausſichten für die Ge=
währung
amerikaniſcher Anleihen zur Kommerzialiſierung der deut=
ſchen
Schuld.
Kardinal Dubois, der Erzbiſchof von Paris, iſt
zur Beſprechung verſchiedener Kirchenfragen mit dem Papſt im
Vatikan eingetroffen.
Aus verläſſiger Quelle verlautet, daß die in Ciudad Real wegen
Teilnahme an der ſpaniſchen Aufſtandsbewegung zum Tode ver=
urteilten
höheren Offiziere Selbſtmord begang=
gen
haben.
Auf eine Anfrage des Senakors Borah teilte das amerikaniſche
Staatsdepartement mit, daß zunächſt ein Vertrag zwiſchen den Vereinig=
ten
Staaten, Großbritannien und dem Irak unterzeichnet werden
würde, der mit dem engliſch=amerikaniſchen Abkommen vom Jahre 1924
übereinſtimme. Das neue Abkommen bedeute die Anerkennung
des Irakſtaates durch die Vereinigten Staaten.
Die amerikaniſche Finanzkommiſſion des Senats hat den
vom Repräſentantenhaus bereits angenommenen Geſetzentwurf ge=
billigt
, der die Rückzahlung der griechiſchen Kriegs=
ſchuld
von 18 125 000 Dollar in einem Zeitraum von 62 Jahren und
die Gewährung einer neuen Anleihe an Griechenland in Höhe von
12 165 000 Dollar vorſieht.

Sichſtel ihres Raumes der Regierung zur Ver=
*Veiter ſollen Organiſationen wie die Patrio=
Recuſtrazt werden, die Regierungsautorität zu
M Regierung underzüglich zu unterrichten, falls
Mshreche.

Pariſer Tagesfragen.
Die Konferenz der Sachverſtändigen. Die Wahlen
in Pukeaux.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 2. Februar,
Am 11. Fberuar wird die Konferenz der Sachverſtän=
digen
offiziell zuſammentreten. In Paris neigt man jetzt zu der
Aufaſſung, daß die Hauptſchwierigkeit in der Kommerzialiſierung
der deutſchen Shulden liegt. Eine Einigung über die Höhe der
Summen hält man dagegen für viel leichter. Man gibt auch
jetzt eher zu. daß eine Herabſetzung unumgänglich ſein wird.
Trotzdem zeigt man ſich ziemlich intranſigent, und man betont
offiziös, der Dawesplan ſei ſo vorteilhaft für Frankreich, daß
man lange nachdenken wird, bevor man eine andere Löſung
akzeptiert.
Die Lage der Regierung hält man jetzt bis Oſtern geſichert,
und es verlautet in parlamentariſchen Kreiſen, daß die Kammer
nach Oſtern recht lauge Ferien haben wird.
Der Erſolg Poincares in der Elſaß=Debatte war
ſehr groß, und man iſt darob zufrieden. Die Linke betont aber
bei jeder Gelegenheit, ſie wünſche nicht, daß die Vertrauensfrage
bei dieſem Punkt aufgeworfen werde.
Die Wahlen in Puteaux verurſachen jetzt allen Par=
teien
ſchwere Sorgen. Das Wahlergebnis in dieſem Bezirk
wurde ſeinerzeit für ungültig erklärt und dem Kommuniſten
Menätrier das Mandat don der Kammer abgeſprochen. Bei den
daraufſolgenden Reutvahlen kam es zur Stichtvahl zwiſchen dem
Kommuniſten Marty und dem ſehr ſtark nach rechts orientierten
Gautherot, der mit dem Programm der Union nationale hervor=
trat
. Die Sozialiſten zeigen nun Miene, den Kommuniſten zu
unterſtützen, und was noch: ſchlimmer iſt, auch die Radikalſoziali=
ſten
tragen ſich mit ſolchen Abſichten, ſoweit man wenigſtens dem
radikalſozialiſtiſchen Blatte La Volonté glauben kann. Die
Reihte behauptet, daß die Nadikalſozialiften ſich in dieſem Falle
viel radikaler zeigen als die Sozialiſten, und ganz vergeſſen,
daß ſie eine bürgerliche Partei ſind. Daran ſollen angeblich
Caillaur und Dalndier ſauld ſein. Ein Sieg des Kommnniſten
Marty werd= aus zwei Uirſachen äußerſt ſatal ſein. Einmal,
weil dann die Zahl der Kommuniſten in der Kammer auf 11
ſteigen wurde und ſie Vertretung in den Kommiſſionen fordern
könnten. Man tut aber alles, um zu verhindern, daß die Kom=
muniſten
ſich an der vertraulichen Kommiſſionsarbeit beteiligen.
Die andere Urſache iſt perſönlicher Natur. Menétrier war ſchon
f:hlimm genug und wenn jetzt Marty, der wildeſte aller Kommu=
niſten
. in die Kammer geſ hick: wird, ſo wird die ganze Ungül=
tigkeitserklärung
des 2ahlergebniſſes in einem ſonderbaren
Lichte erſcheinen. Marty iſt der Rechten außerordentlich verhaßt;
man erblickt in ihm einen Verräter, und deshalb wird der Kampf
gegen ihn mit gauz beſonderer Heftigkeit geführt. Wie auch die
Wahlen von Puteaux ausfallen werden, ſie werden jedenfalls
wichtige innenpolitiſche Rachwirkungen haben,

Sialin, Trotzki und die Roie Armee.
Von unſerem Berichterſtatter.
N. Moskau, Ende Januar 1929.
Stalins Machtkampf ſo könnte man den neuen Abſchnitt
der ſowjetruſſiſchen Geſchichte überſchreiben, der mit der Thron=
beſteigung
des neuen roten Zaren begonnen und mit der ge=
planten
oder vielleicht ſchon beſchloſſenen Ausweiſung
Trotzkis, des ehemaligen intimen Mitarbeiters Lenins,
ſeinen Höhepunkt erreicht hat. Den Höhepunkt, noch nicht den
Abſchluß! Denn ſowohl der brutalen, der ſtählernen Härte
eines Stalin (ſein Name kommt von stal) Stahl her) wie
dem eiſernen Schädel eines Trotzki iſt zuzutrauen, daß der Krieg,
wenn auch aus der Ferne und mit anderen Mitteln, fortgeſetzt
wird.
Was iſt geſchehen? Wie ein Blitz aus heiterem Himmel kam
für die ſtändig um ſich greifende Trotzkibewegung der Beſchluß
des Zentralkomitees über die Verhaftung und Einker=
kerung
der 150 Anhänger des Schöpfers und Or=
ganiſators
der Roten Armee. In der Bekanntmachung
wird dieſe aufſehenerregende Maßnahme mit der zunehmenden
konterrevolutionären Tätigkeit der Verhafteten begründet. Es
heißt, ſie hätten geheime Druckereien unterhalten, Flugſchriften
verbreitet, die ſich gegen den Beſtand des bolſchewiſtiſchen Staates
richteten, eine rege Propaganda gegen die heutigen Leiter der
kommuniſtiſchen Internationale entfaltet und die Bevölkerung
zum Widerſtand gegen die herrſchende Gewalt aufgehetzt. Wber
wohl der am ſchwerſten wiegende Vorwurf, der ihnen gemacht
wird, iſt der, daß ſie die Keime der Zerſetzung und der Em=
pörung
auch in die Rote Armee hineingetragen hätten.
Allein dieſe Anklage hätte ausgereicht, um die Uebertragung dik=
tatoriſcher
Vollmachten an die G.P.U. zur Niederkämpfung der
Hydra der Gegenrevolution zu rechtfertigen. Da man aus
alten Erfahrungen weiß, was die Glocke geſchlagen hat, wenn
dieſe Nachfolgerin der berüchtigten Tſcheka in Aktion tritt, mußte
man ſich auch hier auf weitere Ueberraſchungen gefaßt machen.
Es ſtellte ſich denn auch ſehr bald heraus, daß damit nur die all=
gemeine
Aktion eingeleitet war, eine Aktion, die ſich nicht einmal
mit der Verhaftung ſo prominenter Mitglieder der bolſchewiſti=
ſchen
Partei, wie des ehemaligen Handelsvertreters in Paris,
Mdivani, des Zarenmörders Pankratow und des Mitgliedes des
ſogenannten kleinen Rates der Volkskommiſſare Drobnis be=
gnügte
. Es wurde klar, daß Stalin nicht ſo bald Halt machen
würde. Daß der Kern der ſogenannten Linksoppoſition noch
immer in Trotzki erblickt wird, iſt bekannt. Mit ſeiner Perſon
beſchäftigen ſich nach Stalin unzweifelhaft noch immer am meiſten
die Pläne und Gerüchte der Kommuniſten und Nichtkommuniſten,
ihm werden ebenſo herzlich gemeinte Flüche nachgeſandt, wie ihm
ehrliche Hoffnungen entgegengebracht werden. Ueberall wird die
Furcht, die man auch heute vor Trotzki noch hat, vermengt mit
ehrlicher Anerkennung für ſeine Standhaftigkeit.
Denn er allein von der Unzahl derer, die vor einem Jahr in die
Wüſte geſchickt wurden, hat allen Lockungen bis zuletzt wider=
ſtanden
. Und er wird nach wie vor als eine Macht angeſehen.
Man weiß außerdem, daß der perſönliche Haß zwiſchen dem in
Alma Ata an der chineſiſchen Grenze Verbannten und den An=
hängern
Stalins im verfloſſenen Jahre eine bedeutende Ver=
ſchärfung
erfahren hat. Trotzdem ſo behaupteten Gerüchte
ſoll Stalin eine Ausſöhnung mit Trotzki ge=
plant
haben, um gegen ſeine neueſten Widerſacher, Rykow
und Bucharin, einen Bundesgenoſſen zu gewinnen. In der Tat
iſt der vertrauteſte Mitarbeiter Stalins, Bucharin, gleich=
falls
ſchon in Ungnade gefallen. Aber bei Trotzki ſoll
Stalin keinen Erfolg gehabt haben. Er zog es vor, in ſeinem
Verbannungsort, wo er bereits ſchwere geſundheitliche Schäden
davongetragen hat, zu verbleiben und von hier aus ſeine An=
hänger
durch Briefe, Schriften und Aufrufe zum weiteren Kampf
anzufeuern. Alle anderen, auch die prominenteſten Vertreter des
Kommunismus und verdiente Führer, wie Sinowjew und Ka=
menew
. Rakowſki und Radek, waren inzwiſchen, wie Stalin
öffentlich verkündete, auf dem Bauche angekrochen ge=
kommen
hatten um Gnade gefleht und ſind nach einer Prü=
fungsfriſt
wieder in die Partei aufgenommen worden. Nur
Trotzki hat bis zuletzt Widerſtand geleiftet. Auch dann, als, wie
wiederum Gerüchte behaupten, Stalin ihm vollkommene Reha=
bilitierung
und Reaktivierung verſprochen haben ſoll. Da
ſchlug der Diktator zu.
Wie weit Trotzki perſönlich an den Umtrieben ſeiner An=
hänger
beteiligt geweſen iſt, läßt ſich vorläuſig noch nicht über=
blicken
. Es iſt bewerkenswert daß die Sowjetblätter, die
von der Aktion gegen die Trotzkiſten voll ſind, die Maß=
nahmen
gegen Trotzki mit keinem Wort erwäh=
nen
. Eine Bemerkung der Prawda ließ allerdings vermuten,
daß man auch gegen ihn perſönlich den Vonwurf der Beteiligung
erhebt. Wo die Vorgänge ſich aber ſo im Helldunkel des Partei=
lichts
abſpielen, wo ſo viel perſönliche Intereſſen mitſprechen, wo
zudem auf beiden Seiten die Kampfmethoden ſo weitgehend über=
einſtimmen
, iſt Dichtung von Wahrheit ſchwer zu unterſcheiden.
Was iſt überhaupt in Moskau Wahrheit? Vom
Standpunkt Stalins: die Macht. Und der mußte Trotzki weichen.
Jedem drängt ſich die Frage auf, warum Stalin mit ſeinen
drakoniſchen Maßnahmen gegen die Oppoſition ſolange gewartet
hat, wenn, wie es in dem Beſchluß des Zentralkomitees heißt,
bereits ſeit längerer Zeit bündige Betveiſe für die umſtürzleriſche
Tätigkeit der Trotzkiſten vorhanden waren. Es iſt zu beachten,
daß ihnen diesmal nicht lediglich Oppoſition oder Fraktions=
bildung
vorgeworfen wird, daß ſie vielmehr beſchuldigt werden,
den Bürgerkrieg im Sowjetſtaate vorbereitet und damit eine
ſowjetfeindliche Bewegung eingeleitet zu haben.
Die zunehmende Verſchärfung der Wirtſchaftslage
in der Sowjetunion bildete einen günſtigen Nährboden für die
Beſtrebungen der Oppoſition. Es iſt nicht unbekannt geblieben,
daß es unter den Arbeitern in den Betrieben infolge der Ratio=
nierung
der Lebensmittel zu ſchweren Unzuträglichkeiten ge=
kommen
iſt. Kalinin und Jaroſlawfki mußten ſich vor kurzem
perſönlich nach Leningrad begeben, um die Arbeiter der großen
Werke wegen der Einführung der Lebensmittelkarten
zu beruhigen. Und in Moskau ſtockte togelang jede: Brot=,
Mehl= und Getreideverkauf. Man erzählt ſich, daß die Maſſe in
einem Ort des Moskauer Verwaltungsdiſtrikteg zu Plünderum

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Seite 2

gen übergegangen war, ſo daß Tſchekakommandos mit blanker
Baffe eingreifen mußten. Aber ſeloſt in Mosiau erfahrt man
nichs Geſiaueres. Wenige Tage ſpäter wurse ſowjetoffizieu
ertlart, daß der Brotverlauf an den ſogenannten Humger=
tagen
nur um 45 v. H. eingeſchrauat werden ſoue. In W. ri=
Ech eit gao die Diſtriktsvernat ung faſt gleichzeitig ein Guräcc=
ten
übes die Lebensmittellage in der Sowjeiunion heraus, in
dem dieſe ais in hehem Grade kritiſch und bedenklicy getenn=
zeichnet
wurde. Gegen den Willen des Diktators Stalin hat
src inin eine Bauernverſammlung im Kreml einberufen, die eine
Fulle von für das Regime beigſtendem Materiat zutage gefördert
har. Auf die Anklage der Bauern ſoll der alte Kainin einige
nahgiebige Worte geſprochen haden, über die donn Stalin in
heulen Zorn geriet.
Aber noch wirkſamer als dieſe Auswüchſe, die man als
ein Ergebnis der trotztiſtiſchen Propa anda a ſieht, ſoll die
Tätigkeit der Trotzliſten in dem Hort des Sowjerregimes, der
Ntoten Armee, gewirkt haben. Die Regierung jah ſich näm=
lich
gezwungen, die Brotra ionen auch im Heere herabzuſetzen.
Die Folge war eine allgemeine Zunahmne der Unzufriedenheit in
der Rolen Armee, die ſich in Proteſten gegen Stalin Luft machte.
Wie man ſich erinnert, warnte vor einger Zeit der Kriegskom=
miſſar
Woroſchiloſv in einem Schreiben an Stalin vor deſſen
brutaler Steuerpolirik, die die Urſache der ſchweren
Wirtſchaftsloze der Sowjetunion ſei und den Grund für die all=
gemeine
Unzufriedenheit lege. Auch der revolutionäre M. litär=
rat
hat gegen die Einführung der Lebensmittelkarten im Heer
ſcharfen Proteſt eingelegt, und eine Konferenz der Kommandeure
führte in einer Entſchließung aus, daß dieſe Maßnahmen die
unangenehmſten Folgen ſür die Regierung haben dürfe. Hinzu
kommt, daß im Heer eine ernſte Führerkriſe ausgebrochen
iſt. In der Leitung vollzieht ſich ein erbitterter Kampf um die
Kommandogewalt, wobei nach außen hin eine Meinungsverſch e=
denheit
in der Fraze der künftigen Haltung der Roten Armee
gegenüber der Bauernſchaſt vorgeſchutzt wird. Die politiſchen
Parteikommiſſare im Heer ſtehen mit den oberen Führern der
Truppe im Streit; vertreten werden dieſe Gruppen durch die
Generale Rubnow und Unſchlicht auf der einen, ſowie durch
Woroſchilow, dem es gelungen iſt, die Unterſtützung des belaun=
ten
Reitergenerals Budjenni zu finden, auf der anderen Seite.
Woroſchilow vertritt die Anſicht, daß die bisherige bauernſeind=
liche
Klaſſenpolitik der Sowjets unweigerlich zu einer Truppen=
weuterei
führen müſſe, da nicht weniger als 80 v. H. der Roten
Armee aus Bauernſöhnen beſtehen, die ſich im Ernſtfalle entſchie=
den
weigern würden, gegen ihre eigenen Heimatgenoſſen ins
F.ld zu ziehen. Dagegen verlangen die Generäle Unſchlicht und
Rubnow ſtrengfte Ueberwachung aller mit den Bauern ſympa hi=
ſierenden
Kreiſe im Heer und bezichtigen ſogar gelegentlich die
Regierung eines zu milden und rückſichtsvollen Verhaltens
gegenüber der Bauernſchaſt.
Ueber all dieſen Vorgängen liegt allerdings ein Schleier,
ſie haben aber genügt, um Trotzki und ſeine Anhänger für alles
Ungemach der Sowjetregierung verantwortlich zu machen. Frei=
lich
ſind auch in den Kaſernen gerade ſolcher Regimenter, die
bislang als unbedingt ſtaliniſtiſch angeſehen wurden, Flugblätter
der Trotzkiſten gefunden worden, und bedenkliche Zerſetzungs=
ſymptome
wurden feſtgeſtellt, die halbe Maßnahmen nach Auf=
faſſung
Stalins nicht mehr gerechtfertigt hätten. Solange hat
der Diktator, deſſen Energie durch den Kampf mit der Bauern=
ſchaft
, durch die Wirtſchaftskataſtrophe und die Vorbereitung der
Weltrevolution voll beſchäftigt war, ſich mit Ausweiſungen eini=
ger
Studenten nach Taſchkent, mit der Verſchärfung der allge=
meinen
Ueberwachung und ähnlichen Teilmaßnahmen begnügt.
Unzweifelhaft hat er auch den letzten Hieb, den Angriff gegen
Trotzki ſelbſt, geſcheut. Denn Stalin iſt nicht eine
Führergeſtakt, die Liebe erwirbt; er hat nur eine
verſchwindend kleine Zahl von wirklich ehrlichen und überzeug=
ten
Anhängern. Er hat ebenſo geheime Feinde, wie Trotzki ſtille
Freunde hat. Auch im Zentralkomitee und im Politbüro gibt
es dauernb Streitereien, auch dort ſteht Stalin oft böllig verein=
ſamt
da. Es mußte alſo auf Biegen eder Brechen gehen, wenn
er ſich entſchließen ſollte, ſich an den Abgott gar vieler, an
Trotzki, heranzuwagen.
Deshalb hat Stalin ſo lange gezögert und
Trotzki erſt ausgewieſen, als, wie die Sowjetblätter ſchrieben, die
Frechheit ſeiner Anhänger immer unverſchämter wurde‟ Trotz
der nach außen hin als human wirkenden Maßnahme hat er die
ganze Bewegung damit unzweifelhaft an der empfindlichſten
Stelle getroffen. Denn wenn man auch die Schuld und die
direkte Beteiligung Trotzkis an der jüngſten Verſchwörung als
zweifelhaft anſehen kann, ſo ſteht es doch feſt, daß ſeine Anweſen=
heit
im Lande und die gelegentliche Anfeuerung ſeiner Anhänger
dieſen einen Rückhalt gab, der ſich moraliſch ungeheuer auswirkte.
Dafür zeugt die Aufregung, die alle Kreiſe der ſtillen und offenen
Trotzkianhänger erfaßt hatte, als das ſich immer mehr verdich=
tende
Gerücht aufkam (das ſich inzwiſchen beſtätigt hat; d. Red.),
daß ſeine Ausweiſung zu erwarten ſei. Niemand wird ſich
über dieſe Befreiung Trotzkis freuen.

Großes Haug. Sonntag, den 3. Februgr.
Sly.
Oper von G. Forzano, Muſik von Wolf=Ferrari.
* Wolf=Ferrari, der Deutſch=Italiener, iſt der erſte geweſer
der den als Reaktion auf Wagner erfolgenden Ruf: Zurück
Mozart! bewußt auffaßte und die Opera buffa neu zu belebe
verſtand. Schon vor Straußens Roſenkavalier 1911 erſchienen
1903 und 1906 ſeine auch bei uns mit Erfolg aufgeführten Opert
Die neugierigen Frauen und Die vier Grobiane‟. Die beidet
Cinakter Suſannens Geheimnis und Der Liebhaber als Arzt
von 1909 und 1913 ſind uns noch unbekannt geblieben.
Heute hat man dankenswert flott ſein neueſtes Werk gebrach
in dem uns der Komponiſt von völlig neuer Seite entgegentrit
Keine Nummernoper mehr, alles iſt dunhkomponiert in Verdi
ſchem Sinne, deſſen letzten Werke auch hier aufleuchten. Die E
ſembles in ganz neuer Faſſung. Keine Duette, Terzette uſf.
meiſt Uniſonos oder Chöre in tleinerer oder Maſſen=Zuſammer
faſſung. Keine arioſen oder Tanz=Formen, ſondern freie Rhyth=
men
, auch im Lied und Rezitativ. Eine Arbeit von durchaus mo
dernem Geiſt, doch ohne Atonalität; voll kühner Harmonik, de
immer klingend und von einer Fülle herber Melodik. Wohl mar
gelt auch im Sly, wie in allen ſeinen Werken, wirklich origina
Erſindung beſonders bemerkbar in der Liebesſzene. Inde
tritt überall glänzende Beherrſchung der Ausdrudsmittel un
eine wundervolle, jede Süßlichkeit verabſcheuende Orcheſterbehand
lung hervor. Vielleicht wirken dieſe virtuos verwendeten Mitt
zuweilen äußerlich, aber ſie wirken. Eine gute Oper, deſſen letztes
Bild muſikaliſch am wertvollſten ſcheint ſoweit nach einmaliger
Hören zu urteilen möglich iſt (die Generalprobe wurde nicht zu
gänglich gemacht). Ein brauchbares Theaterſtück, in dem eine
jutereſſierende Handlung in zum Teil prunkvollem Rahmen al
geſpielt wird. Es will wenig bedeuten, daß das Textbuch, ol
wohl es der Vertonung zur Entfaltung genug gibt, Mängel he
Es wird der alte Calderonſche Stoff benutzt, der, von Grillparz
umgeſtaltet, von Hauptmann in Schluck und Jau wohl ſein
geiſtreichſte Faſſung fand. Diesmal biegt die Opera buffa zun
Schluß in eine seria um, wofür die inneren Vorausſetzunge
weder in der Handlung, noch in den Charakteren genügend g
geben ſind. Die Schönheit und dramatiſche Kraft der Muſik helfe
dem Werk über alle Mängel hinweg zu ſtarkem Erfolg.
Der Oper ward unter Dr. Böhms hinreißender Leitun
eine vortreffliche Vorbereitung und Aufführung zuteil. Die Rolle

Montag, den 4. Februar 1929
Dabei beſteht nach wie vor zwiſchen den Programmen der
beiden Führer ein Unterſchied lediglich in kleinen, für den kom=
muniſtiſch
nicht geſchulten Verſtand unweſentlichen Nuancen. Und
ſchon gur keiner in den Methoden. Beide ſind Meiſter in
der unterirdiſchen Arbeit, die ſie gemeinſam zur Zaren=
zeit
jahrzehntelang betrieben haben. Aber beide ſind Fuhrer=
geſtalten
, die die Macht anſtreben, und da ſie beide den Macht=
beſitz
mit dem Dienſt an der Sache identifizieren, iſt ein Neben=
einan
der nicht denkbar geſchweige denn ein Untereinander. So
mußte einer unterliegen.
Die Ausweiſung prominenter Führer ſtellt in der Sowjet=
praxis
kein Novum dar. Schon 1922 hat kein Geringerer als
Lenin über fünfzig Profeſſoren wegen ihrer allgemeinen Einſtel=
lung
nach dem Auslande abgeſchoben. Dieſe bedeuteten für die
Partei und für die Sowjets aber nicht das, was ein Trotzki be=
deutet
und ſchließlich iſt Stalin kein Lenin. Die Rückwir=
kunger
der Vertreibung des Schöpfers der Roten Armee, der,
abgeſehen von der Tätigkeit ſeiner Anhänger, heute noch große
Sympathien im Heer genießt, dürften ſich ſehr bald zeigen. Sie
werden ſich vielleicht ſchon bei den unmittelbar bevor=
ſtehenden
Wahlen zu den Sowjets geltend machen.
Hier kämpft aber keine Fülle der Parteien um die Gunſt des
Wählers, hier ſteht die einzig zugelaſſene Partei
im Kampf gegen die Rieſenpartei der Entrech=
teten
der Nichtproletarier. Da dieſe aber kein Wahlrecht be=
ſitzen
, iſt es im Grunde genommen nur von geringem Belang, ob
die Parteiloſen einige Stimmen mehr oder weniger erringen.
Im Endergebnis erhält die Minderheit doch die Mehrheit;
denn die Sowjetregierung iſt eine Diktatur von wie die jüngſte
Statiſtik zeigt noch nicht einmal 1,5 Millionen eingeſchriebenen
Mitgliedern der Kommuniſtiſchen Partei, die ſich infolgedeſſen auf
ſo zuverläſſige Werkzeuge wie die G. P.U. und die Rote Armee
ſtützen muß. Nicht wie die Wahlen auslaufen, iſt alſo für die
Sowjets von entſcheidendem Wert, ſondern wie die Stimmung
bei dieſen Stützen des Bolſchewismus iſt. Viel ernſter iſt des=
halb
der Mehrfrontenkrieg, den Stalin jetzt, um ſich an der
Macht zu erhalten, zu führen gezwungen iſt. Denn außer der
Lebensmittelkriſe und der zunehmenden Bauernfeindlichkeit,
außer den außenpolitiſchen Mißerfolgen, den Finanz= und Kre=
ditſchwierigkeiten
, ſchließlich außer der Rechtsoppoſition, die gleich=
falls
gegen den Parteidistator anſtürmt, hat er mit einer außer=
ordentlich
ernſt zu nehmenden Reaktion in der Roten Armee zu
rechnen, die vorläuſig noch nicht überſehbare Folgen haben kann.

Gerüchke um Trotki.

EP. Paris, 3. Februar.
Das Echo de Paris gibt eine ſenſationelle Meldung der
Stockholm Tdningen wieder, wonach die angebliche Auswei=
ſung
Trotzkis aus Rußland eine mit Stalin vereinbarte Komödie
ſei. In Wirklichkeit übernehme Trotzki die Leitung der kommu=
niſtiſchen
Propaganda in Europa und habe den Auftrag, die
Revolution in den Sowjet=Rußland benachbarten Ländern vor=
zubereiten
, wozu ihm die Dritte Internationale alle erforder=
lichen
Mittel zur Verfügung ſtellen würde. Die Verbannung
Trotzkis und die Verfolgungen gegen ſeine Gegner ſeien nur
dazu beſtimmt, den wirklichen Zweck des Auslandsaufenthalts
Trotzkis zu verſchleiern.
Echo de Paris iſt der Anſicht, daß dieſe Meldung mit Zu=
rückhaltung
aufzunehmen ſei. Immerhin bleibe es überraſchend,
daß Stalin Trotzki abreiſen laſſe, da dieſer das Anſehen der
Sowjetregierung im Ausland erheblich ſchädigen könnte. Man
könne allersings dafür eine andere Erklärung finden, nämlich
die, daß Stalin es lieber ſehe, wenn der ſchwerkranke Trotzki
im Ausland, ſtatt in Rußland ſterbe, damit man ihn, Stalin,
nicht der Ermordung ſeines Gegners bezichtige.
Ueber die Tragweite und die Gründe der neuen Verban=
nungsmaßnahmen
gegenüber Trotzki wird nach einem Mos=
kauer
Telegramm der Corriere della Sera in den Kreiſen der
Sowjetregierung hartnädig Stillſchweigen gewahrt. Die Sowjet=
preſſe
ſchweige ſich vollſtändig aus. Von einigen Kreiſen wird
dieſes Schweigen der Tatſache zugeſchrieben, daß der aus Tur=
keſtan
abgereiſte Oppoſitionsſührer das Gebiet der Sowjetunion
noch nicht verlaſſen hat und erſt nach ſeiner Einſchiffung von
der Sowjetregierung eine Mitteilung veröffentlicht wird.
Trotzki reiſt in Begleitung eines ſeiner Söhne und ſeiner
Gattin, die in den erſten Jahren des Regimes an der Neuord=
nung
der ruſſiſchen Muſeen regen Anteil genommen hat und
dann zurücktrat, um Trotzki in die Verbannung zu folgen.
Weitere drei Perſonen ſollen Trotzki nach der Türkei begleiten.
Sein Paß iſt auf ſeinen wahren Namen Bromſtein ausgeſtellt.
Die Verhaftungen von Anhängern Trotzkis dauern fort.

hatten beſonders geeignete Vertreter gefunden. Wie immer bei
Wolf=Ferrari, gibt es hier nicht den Held, die Primadonna uſw.,
ſondern alle Perſonen ſtehen ſaſt gleichwertig nebeneinander, jede
eine Charalterſigur, woraus ſich einzelne beſonders ſcharf ab=
heben
.
In der Titelrolle hatte Hans Grahl eine glänzende Partie
gefunden. Gerade die Miſchung von Lyrik und Dramatik, die in
ihr ſteckt, iſt es, die dem Künſtler günſtige Gelegenheit gibt, ſeine
Begabung von allen Seiten leuchten zu laſſen. Mit von Szene
zu Szene wachſendem Cinſatz geſanglicher und ſchauſpieleriſcher
Mittel und mit bewunderswerter Spannkraft bis zuletzt ſchuf er
das paclende, von Menſchlichkeit erfüllte Bild des tragiſch enden=
den
Komödianten.
In gleich dankbarer Rolle, ſtand Roſe Landwehr als
Dolly ihm mit all ihren beſten Eigenſchaften muſikaliſcher und
weiblicher Charakteriſierungskunſt zur Seite, um die an ſich wenig
glaubhaſte Figur mit ſtärkſter Illuſion zu erfüllen.
Der Graf iſt eine Partie für den lyriſchen oder Spielbariton.
Hans Komregg ſcheint ſtimmlich und körperlich dafür zu ge=
wichtig
. Und doch: was gelang ihm daraus zu machen! Auch
in ihm hat ſich der Lyriker vom Dramatiker noch nicht ſtreng ge=
ſchieden
. Mit ofſenkarer Freude gab er ſich ſchwelgeriſcher Ton=
gebung
hin. Im erſten Bild ein Edelmann von blendendem
Aeußeren, im zweiten der gewandte Schalksnarr.
Als vierte Figur tritt im erſten Bild die des John Plake
hervor, die in Theo Heuſer eine vortreffliche Vekkörperung
ſand und meiſterlich geſungen wurde. Eine große Zahl von zum
Teil doppelt auftretenden Damen und Herren fand lobenswerte
Verwendung.
Die Inſzenierung A. M. Rabenalts hat durchweg gute
Arbeit gemacht. Bühnenbilder und ſabelhafte Koſtüme voll Phan=
taſie
und Eleganz ſpendete Schenck von Trapp. Beider
Herren Zuſammenwirken ergab den feſſelnden bewegten Rahmen
von ſelten erreichter Sachlichkeit zugleich und Romantik.
Ein ſchönes Werk, ſchön herausgebracht, fand reich verdiente
Anerkennung.
v. H.

die Frankſurker Nachkkomiker.
* Die Frankfurter Bühnenkünſtler luden zu einem W.
tätigkeitsfeſt ein. 48 Stunden ſpäter war das Schauſpielhaus
auf den letzten Platz ausverkauſt, ſo daß ſelbſt ſo wichtige A
ſönlichkeiten wie Stadtverordnete und Auſſichtsrats=Mitglie
keine Karten mehr bekamen. So lieben die Frankfurter ihr Thea
und ihre Künſtler! Und die Frankfurter Künſtler lieben
Stadt und leben in ihrer Mitte!

Nummt

Ans eer Hindeshaupinasa
Darmſtadt, 4.
Alk=Darmſtadk. Vereinigung für Orksgert
und Heimakkunde.
263. Veranſtaltung.
Zur Eröffnung gedachte der Vorſitzende Herr Phili7,
des Heimgangs von Oberſtaatsanwalt R. Wünzer, geu
nis als Freund der Heimatſache in den Reihen der Al)
gemeinde fortlebt. Weiter entbot er dem eifrigen Jörden,
ger der Heimatgeſchichte und dem treuen Mitarbeiter in As
Herrn Dr. K. Eſſelborn, aus Anlaß ſeines 50. Geblt
beſten Wünſche zu einer weiteren frohen Wegfahrt. 29.
abend ſtand unter dem Zeichen der Bodenforſchung, undu
des Abends, Herr Dr. H. Diehl, der über Tier= und 29
der Grube Meſſel und der Grube Prinz von Heſſen ſor=
Zuhörer weit zurück in eine Zeit, wo noch keine Menſsia
bevölkerten, in eine Zeit, die noch älter als die Eiszeit,
ſogenannte Rheiniſche Meer, und noch viel weiter zurück,f
in eine Zeit, die wir als Neuzeit der Erde bezeichnen 8
wo heute bei der Grube Meſſel bei fleißigem Schaffenn
gewonnen werden, wie man ſie bei uns in Deutſchland u.
ernzelt findet, zeigte der Redner, wie man unter drei M. ſ=
ein
aufgeſchlagenes Buch der Urzeit findet und wie das hün=
geſchichtete
Material ſich aufblättern läßt wie eine alte
das Mikroſkop dem Forſcher Algen und wunderbare
Ueberreſte von ſeltenen Waſſertieren zeigt. Hier, wo m
wunderbare Gebilde Ablagerungen und Erdſenkungen naozw
vermag der Geologe und der Naturwiſſenſchaftler an Hazy
nachzuweiſen, daß das Klima ehedem, etwa Jahrmilliones
ein anderes war und daß die Vegetation hier eine wunden
ſein muß. Zu den Pflanzenfunden gehören Ueberreſte
Bäumen, wie Sumpfzypreſſen, Palmen, Zimt, Lorbeer. A.
nolien, Lotosblumen, alle dieſe Funde und die ganze Pffin
ſchaft deuten auf ein tropiſches Klima. Das Gleiche ge:
funden dieſer Gegend, kleine Krokodile, Alligatoren, Ko.
würdige Fiſcharten, beſonders zwei Arten von Hechten, voa
noch verwandte Arten in der Gegend des Miſſiſſippi leben
art mit ſtarken rutenförmigen Platten mit Schmelz übernu
Zähne des Menſchen. Waſſerſchildkröten, wie man ſie
Europa nicht wiedergefunden hat. Ebenſo intereſſante
geſchwemmter Tierleichen, die in großer Anzahl hier gefund
insbeſondere kleinere Pferdchen, die an jedem Vorderfuy
und an jedem Hinterfuß drei Zehen haben, Säugetiere, drd
ſeinen Namen durch unſer Muſeum weltberühmt gemcchd!
ſekten und Käfer kann der Forſcher nachweiſen, wie ſie r!
Klima von 30 Grad gelebt haben können. Hier in desn
bituminöſem Schiefer iſt ein Buch der Natur, in dem man
gangenheit unſerer Erdgeſchichte blättern kann. Durch /9
unterricht an gutem Kartenmaterial und durch Vorführrn.
tener Stücke machte der Redner das längſt Verſunkene uru
ſeinen Zuhörern lebendig und gab Zeugnis von dem ge:r
den und Vergehen, mit dem die Geſchichte unſerer Erde
auch die intereſſante Partie unſeres Heimatbodens bch
Meſſel verknüpft iſt. An den äußerſt anregenden u.d wad
trag ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache an, und mit ud
und Dankesworten des Vorſitzenden ſchloß der Abend.
tragsabend am 14. Februar. Vortrag von Herrn Amts=
O. Becker=Dieburg über den Sagenkreis unſerer Umge
Odenwaldes
Heſſiſches Landestheater. Heute Montag findet doc
konzert des Landestheaterorcheſters, ein Johann
Abend, ſtatt. Das Konzert, das auch den Mitgliederm
gemeinde der Volksbühne zugeteilt iſt, ſteht unter Leitung
muſikdirektor Böhm und beginnt um 20 Uhr.
Die erſte Wiederholung der geſtern mit ſo ſenſativnelllr
Aufführung gelangten neuen Oper Wolf=Ferraris SIu
kaliſcher Leitung von Generalmuſikdirektor Dr. Böhm imA
rung Arthur Maria Rabenalts (Bühnenbilder: Lotha=
Trapp) findet Mittwoch, den 6. Februar, ſtatt (Miete
Stenvgraphie. Am Dienstag, den 5., und Freit:1
bruar, beginnt die Stenographen=Vereinigung Gabehl/
Karl= und Nieder=Ramſtädterſtraße (Handwerkerſchule), mu
in Reichskurzſchrift. Es ſollte niemand verſäumen, die le4
und für faſt alle Menſchen ſo nützliche Schrift in einern
bei mäßigem Honorar zu erlernen. Der Beſuch einess
gangs kann nur empfohlen werden. Die Leitung der
Händen ſtaatlich geprüfter Lehrer der Stenographie, un.2
beſte Gewähr für erfolgreiche Ausbildung gegeben.
Anzeige.)

Bücherstube Alfred Boden
aaoft vorl Lau
spricht
Dienstag, den 5. Februa

Es war ein glänzendes Feſt, das Kabarettiſ
furter Nachtkomiker!
Das Schauſpielhaus ſtrahlte im Glanze der neucsd
Geſellſchaft und Kunſt gingen in einander über. De.
erfüllte die weſentlichſte und ſchwierigſte Voraus)
hielt den Ueberblick über die Dauer der Darbieinn=
in
der knappen, ſchlagkräftigen Form die Würze!
Emil Claar, der 82jährige Intendant, ſprab
ßungsgedicht, in der liebenswürdigen Weisheit 9
ergreifend!
Schlager folgte auf Schlager! Die Schauſpiel.
eine unheimliche Nachtparodie auf Wallaces A.
ſtance Menz kam mit ihren Matroſen als ſenilt.
liches Mädchen aus St. Pauli. Den überraſchende
kerls gaben Helden und Tenöre die obere, Be=
ſchlanke
untere Körperhälfte. Die ſeriöſen Hel=
Opernhaus ließen in einer romantiſchen Parodie
Opern von Hartl zuſammengeſtellt den Kale
rollen!
Pauſe mit Konzert, Blumen und Sekt. Dann
lauſendem Band die Frankfurter Nachtkomiker: L
dien auf die Kunſt, die Künſtler, die Theaterhe-
Stadt!
Alois Großmann als Pallenberg zuge
miſche Huldigung für Weichert! , der Varel
koven als Niody, die am gleichen Abend in 2a
hoffentlich auch nach Darmſtadt kommt, Vera 2!"
groteske Joſefine Baler, köſtliche Parodien auf 2
Tauber, Jack Emith, Ludwig Hardt, die Habumic.
und doch liebenswürdig! Alles begleitet von Ellt.
Zwiegeſpräch zweier Herren in den Logen: eink
Franz Schneider und einem Frankfurtel
king, dem ausgezeichnet das Feſt leitenden 20.
noſſenſchaft.
Allzu raſch rollte das laufende Band ab.
Man tanzte, bis 4, bis 5 Uhr und eilte dant
Lichtenſtein, um mit der künſtleriſchen Jugend *
Sonne aufgehen zu ſehen
von Deutſchlands Hohen Schülcke
Hamburg: Der Dermatologe, Geheimrat Proſelle.
iſt im 79. Lebensjahre geſtorben. Er war Honorarpee /m
burgiſchen Univerſität, Ehrendoktor der Heidelberge.
Ehrenmitglied des deutſchen Aerztevereins. Profell.
Neuter hat den an ihn ergangenen Ruf auf den *
richtlichen Medizin an der Univerſität Breslau engenoe.

[ ][  ][ ]

Ergebnis dez

Weit über 150000 Einsendungen

Die Fülle der Einsendigen ist uns ein Beweis für das überaus rege Interesse, das umnser
Preisausschreiben in ganz Deutschland und im Ausland gefinden hat. Allen Teilnehmem
sprechen wir unsern aufrichtigen Dank aus. Einzelne ldeen sind in Hunderten, ja oft Tausenden
von Variationen eingegangen, so daß das Preisgericht vor einer sehr schwierigen Aufgabe stand.
Es mußte sowohl nach dem Grindgedanken, als auch nach seiner Gestaltung, nicht zuletzt
aber nach der praktischen Verwendungsmöglichkeit gewertet werden.
Das Preisgericht beschloß in seiner Schlußsitzung, den Hauptpreis von Mk. 3000. auf die
5 besten und nahezu gleichwertigen Einsendungen zu verteilen, und für den 2. und 5. Preis
6 Preise à Mk. 500. zu vergeben.
Das Ergebnis des Preisausschreibens wrrde von dem protokollführenden Preuß, Notar, Herm
Juliis Leiser, Wiesbadei,, wie folgt festgelegt:

Je einen Barpreis von M.1000.:
1. Herr G. Blaufelder, Altona, Langenf. Str. 09
2 Herr W. Henn, Reklame, Köln, Salierring
5. Herr Hens Weigand, Schweinfurt a. M.,
Niederwerrnerstr. 44
A.3000.-
Je einen Barpreis von M. 500,
erhielten:
1. Herr W. Bruckhoff, Berlin N, Luisenstr. 60
2. Herr H. Hölsbeck, Elberfeld, Stuttbergstr.50
3. Herr Richard Koch, München, Tal 54
4. Herr Proſessor P. K. Nic. Sauer, Wiesbaden
5. Herr H. Smrczek, Lehrer, Warnsdſ. i. Böhm.
6. Herr A. Zimmer, Wiesbd., Wörhstr. 19, M. 3000.-
Ferner wurden zuerkannt ein
Barpreis von
M. 400.- Atelier Nichtern, Reklamekunst,
Leipzig W 35, Hellmuthstr. 15
M. 350.- Herr Adolf Rademacher, Köln-
Riehl, Amsterdamer Straße 197
M. 250.- Fräulein Anita Rée, Hamburg,
Alte Rabenstr. 27
M. 1090.-

1ä0dd=

Die Trostpreise, bestehend aus
je 12 Flaschen Henkell Privat;
erhielten:
1. Herr Adolf Eichelberg, Berlin N 39,
Sparrstr. 26
2. Herr Paul Frommler, Reichenbach im
Vogtl., Blücherstr. 78, II
3. Herr Prof. H. M. Glatz, Berlin W.
Teuentzienstr. 1
4. Her Rudolſ Gottschelk, Wilsdrur.
Mreeden
3. Herr Rudolf Gortschelk, Wilsdruff-
Meede
6. Herr H. Hölsbeck, Elberſeld, Stuttberg-
straße
50
7. Herr Hermann Holdt, Köln, Hochhau=
Hansaring
6. Her J. Jager, Reichenberg in
Böhmen
9. Hlerr Karl Lanisch, Görlitz, Fasangasse 13,
z. Zt Reichenberg in Böhmen
10. Herr Kun Spiessbach, Hamm i. W.,
Droste-Hülshoff-Str. 4

Die Trostpreise, bestehend aus
je 12Flaschen Henkell Trocken;
erhielten:
I. Her Max Bahr, Rogro Köslin
Salemstraße
2. Firma Reklomewerkstätten A. H. Härten,
Berlin-Charlottenburg 9, Kaiserdamm 78
5. Herr Max Jankousky, Berlin N65, Gon=
schedstr
. 2
4. Her Oto Kalzzz Ormberg-Oſſendux
Hauptstr. 160b
5. Firmo Werbewokustten G. A. Klein
Elberſeld, Kamprtr. 2
6. Herr Carl Payer, Berlin-Tempelhoß,
Frledrich-Wilheim-Str. 65
7. Herr Conrad Pllug, Kassel, Holländische
Srr. 63, 1/4
8. Herr Richard Schulze, Leipeig Ci.
Nicolaistr. 10. 1V
9. Herr J. Stachelhausen, M.-Gladbach
Viersenerstr. 124
10. Herr Walter Vogel, Falkenstein i. Vogtl.
Kaiser-Wilhelm-Str. 58

Uberdies haben wir uns entschlossen, eine Anzahl von Einsendungen anzukaufen. Die nicht
prämiierten und nicht angekauften Einsendungen, denen ein freigemachter Rückumschlag
beilag, gehen den Einsendern im Laufe der nächsten Wochen zu. Nochmals allen Beteiligten
unseren herzlichen Dank.
Fenkeld A (Co. Wiesbaden-Giobtick
Gegr. 1832, Seit Fast 100 Qahren im ansschtießtichen Besits und unte Keitung dn Samilie frenkecß

[ ][  ][ ]

Seite 4

Montag, den 4. Februar 1929

Hinnmang, Minmang.
Zweite Zamen- und Herrenſihung der Karneval=
geſellſchaft
Narrhallg.

Uns gehts gut, wenn wir in Frohſinn und Heiterkeit Gelegenheit
aben, wenigſten3 einige Stunden die ſchweren Sorgen des Alltags zu
ergeſſen und durch die roſige Brille des Humers die Ereigniſſe in
ſarmſtadt und Umgebung betrachten können. Uns gehts gut, wenn
ie Karnevalgeſellſchaft Narrhalla die Pforten zu ihrem Narrenreich
ffnet und jedem Freund echten Humors Gelegenheit gibt, ſich wohl zu
ihlen, ſich geſund zu lachen. So hatte auch die geſtrige zweite Damen=
nd
Herrenſitzung im feſtlich geſchmückten Saalbau ſehr zahlreich När=
innen
und Narren angelockt und wenn auch nicht verſchwiegen
ſerden ſoll, haß noch viel mehr närriſches Publikum hätte da ſein kön=
en
, das aber wohl infolge der Samstagabend=Karnevalsſtrapazen durch
(bweſenheit glänzte , ſo herrſchte doch bald frohe Karnevalsſtim=
uung
. Mit dem Eröffnungsſpiel von Kaiſer, bei dem die Narren
Grün, K. Weger und H. Wolff mitwirkten, und nach dem Einzug
es Eiferrates, der auf ſeiner Hochburg auf der Bühne Platz nahm,
egrüßte Präſident Jakobi die Gäſte in einer humorvollen An=
prache
. Die Perle des Elferrates, Narr Hanauer, verlas das
Trotokoll, das voll humoriſtiſcher und witziger Einfälle war und das
m Nu Stimmung und Laune in den Saal brachte. Eine Reihe erſt=
laſſiger
Büttenredner und Rednerinnen und zahlreicher Künſtler hatte
ich zur Verfügung geſtellt, die alle verſtanden, das närriſche Publikum
ichtig anzudrehen‟ Da ſei nur an die Vorträge des Narren

öchnellbächer als Gelegenheitsarbeiter, des Nauren Kamin=
ky
als Schreiner, der Närrin Fräulein Hering, an das Zwie=
geſpräch
der närriſchen Schneeſchipper Metz und Jakobi und des
urkomiſchen Feuerwehrmanns Hoffmann ſowie an die beiden Nar=
ten
Büdgen und Gutkäſe in ihrer humoriſtiſchen Szene (in
originellen Aufzügen) erinnert. Sie alle hatten die Lacher auf ihrer
Seite. Heinz Heberer, der von S. May ſicher und feinſinnig am
Klavier begleitet wurde, erfreute mit ſchönen Geſangsvorträgen, Frau
Momber=Manecke ſang entzückende Lieder zur Laute. Die Tanz=
darbietungen
(die urkomiſche Groteske der Narren Becker und Gut=
läſe
) und ganz beſonders der unter Leitung von Fräulein Martha
ſchulz einſtudierte Tanz, den die Damen Gretel Barth und Cläre

Schmidt als Schuſterbuben, Lieſel Segmahl und unſere vorjährige Kar=
nevalskönigin
Elſe Oberdörfer als Walzerpaar, Tilli Bender im Phan=
laſiekoſtüm
, Herta Pfänder als Colombine, Cläre Fleiſchmann als
Jockey und Elſe Pforr als kleine närriſche Exzellenz in ſchönem Rhyth=
mus
und fehr temperamentvoll darboten und an dem ſich auch der
Nigger W. Richter beteiligte, ernteten ungeteilten Beifall. Die
Tanzdarbietung mußte ſogar nochmal wiederholt werden, gewiß ein
Zeichen, daß Fräulein Schulz und die beteiligten Damen und Herren
ſowie auch Fräulein Erna Dizuhn, die ſtets die Klavierbegleitung hatte,
den Geſchmack des Publikums getroffen haben. Inzwiſchen war auch
zu Beginn des zweiten Programmteils Miniſter Leuſchner er=
ſchienen
, herzlich begrüßt von dem Präſidenten des Elferrats und
jubelnd empfangen von dem närriſchen Saalbau=Völkchen. Der Mini=
ſter
zeigte unter dem Beifall der Närrinnen und Narren in kurzer
humoriſtiſcher Anſprache ſein Verſtändnis für den Karneval.
Die frohe Faſchingsſtimmung wurde weſentlich erhöht durch die
gemeinſamen Lieder, deren Verfaſſer die Narren Riebel (Darmſtädter
nacht), der unverwüſtliche Georg Schäfer (Weie unſere Mäd=

waren. Den muſikaliſchen Teil beſtritt dos ſtädtiſche Orcheſter, und
deſſen Dirigent Schlupp verſtand es, ſeinerſeits Stimmung zu ſchaf=
fen
und auf der Höhe zu halten. Der Elferrat nahm am Schl. iſſe
eine Reihe von Ehrungen vor, wobei u. a. beſonders M. Wolff für
ſeine treffliche Leitung und die vorzügliche Regie, H. Pfeil für ſeine
originelle Scalbauausſchmückung, Dirigent Schlupp, H. Schönberger,
A. Schmitt, Hermes, ſowie die Elferratsmi glieder und viele andere
für ihre tatkräftige Unterſtützung ausgezeichnet wurden. So rerlief
auch die zweite Damen= und Herrenſitzung der Karnevalgeſell chaft
Narrhalla dank der hübſchen und humorvollen Darbietungen in ſchön=
ſter
Fröhlichkeit und beſter Stimmung. Alle Teilnehmer hatten wenig=
ſtens
während der Sitzung den Gedanken uns gehts gut, und alle
haben die Hoffnung, daß es uns nach dem Faſching von Tag zu Tag
wirklich beſſer gehr!

Schloß=Café. Anläßlich des Karnevals finden ab heute täglich
abends 8½ Uhr beitere Geſellſchaftsabende mit Tanz ſtatt. Donners=
tag
, den 7. ds. Mts., hält die Liedertafel ihren Kappenabeud ab, wo=
für
die hinteren Näume des Lokals für die Mitglieder des Vereins
reſerviert ſind. Samstag, den 9. ds. Mts., beginnt der große Karne=
valsbetrieb
, der bis Dienstag, den 12. Februar, anhält. Zu dem am
Roſenmontag nachmittag ſtattfindenden Kindermaskenball werden nur
ſoviel Karten, als Plätze vorhanden ſind, ausgegeben, die im Laufe
der Woche am Büffet zu haben ſind. (Siehe heutige Anzeige.)
Kleinhandels=Tagespreiſe des Darmſtädter Wochenmarktes am
2. Februar (je Pfd. bzw. Stück in Pfg.): Gemüſe: Erdkohlraben 12
bis 15, Gelbe Rüben 1215, Rote Rüben 1215, Weiße Rüben 1915,
Schwarzwurzeln 4560, Spinat 4050, Rotkraut 2025, Weißkraut
1518, Grünkohl 152, Roſenkohl 5065, Zwiebeln 1520, Knob=
lauch
80, Tomaten 80100, Feldſalat, Lattich 160200, Endivienſilat
1030, Kspfſalat 3040, Blumenkohl 80140, Rettich 515, Meerret=
tich
80100; Kartoffeln 57; Obſt: Tafeläpfel 3045, Wirtſchaft3
äpfel 2030, Wirtſchaftsbirnen 2025, Apfelſinen 1015, Zitronen 10
bis 20, Ba ianen 4550; Eßwaren: Süßrahmbutter 220250, Land=
butter
180200, Weichkäfe 3040, Handkäſe 515, Eier, friſche 1620;
Wild und Geflügel: Gänſe 120150, Hühner 130150, Tauben
80100, Haſen 120150; Fleiſch= und Wurſtwaren: Rind=
fleiſch
, friſch 80120, Kalbfleiſch 110, Hammelfleiſch 80, Schweinefleiſch
120140, Dörrfleiſch 150, Ziegenfleiſch 70, Wurſt 70140, Wurſtfett 60,
Schmalz, ausgelaſſen 110.
Kellerbrand. Beim Auftauen der Waſſerleitung entſtand im Hauſe
Ernſt=Ludwigſtraße 20 am Sonntag ein Kellerbrand. Die Verufs=
feuerwehr
löſchte das Feuer ab.
Eine Razzia. Am Samstag unternahm die Kriminalpolizei in
einer Anzahl von Lokalen, den Bahnhofswarteſälen und in den Ba=
racken
ſowie der Weißen Dragonerkaſerne eine umfangreiche Razzia
vor, die jedoch vergeblich verlief.
Ab. Ueberzuckerter Wein. Wegen Ueberſtreckung von 10 Stück
1927er rheinheſſiſchen Weines hatte ein Landwirt aus Uffhofen
(Rheinheſſen) einen Strafbefehl von 100 Mark erhalten, außerdem war
die Einziehung der 10 Stüick verfügt worden. Die von dem Landwirt
gegen den Strafbefehl eingelegte Berufung kam vor dem Alzeher
Amtsgericht zur Verhandlung. Als Sachverſtändiger gab Dr. Alfa
vom Chemiſchen Unterſuchungsamt Mainz ein Gutachten dahingehend
ab, daß der Wein infolge ſeiner Zuſammenſetzung nicht als überſtreckt,
dagegen aber als überzuckert anzuſprechen ſei. Der Angeklagte erklärte,
nicht aus Vorſatz, ſondern lediglich aus Fahrläſſigkeit gehandelt zu
haben. Von dem Vertreter der Staatsanwaltſchaft wurde an geſichts
deſſen, daß die Vergehen gegen das Weingeſetz im Intereſſe des Wein=
handels
energiſch beſtraft werden müſſen, eine Geldſtrafe ven 600 Mark
beantragt. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu 400 Mark
Geldſtrafe und Tragung der Koſten des Verfahrens; von der Ein=
ziehung
des beſchlagnahmten Weines wurde Abſtand genommen.

Tageskalender für Montag, den 4. Februar 1929.
Vandestheater Großes Haus, Anfang 20 Uhr: Erſtes Volks=
konzert
des Landestheaterorcheſters. Kleines Haus: Keine Vorſtel=
lung
. Orpheum 20 Uhr: Die große Parade Konzerte:
Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold. Hotel Schmitz, Kaffee Ernſt Ludwig,
Spaniſche Bodega, Weinhaus Maxim. Kinovorſtellungen:
Union=Theater, Helia.

Die ganz vorzüglichen
Edelstahl-Rasierklingen

Agra Gold
10 Stück zu 95 Pig

Konzert Hugo Kander.

* Während des Karnevals ein Konzert zu geben, das zeugt
von Mut; es zeugt von Entſagung, ein Konzert im Mathilden=
höhſaal
zu geben, wenn die Wände, die Saaldecle in Karnevals=
pracht
prangen, während die Kälte im Saal einen Schnupfen
garantiert, und es zeugt von Heldenmut, ein ernſtes Programm
vor einem Publikum zu abſolvieren, das von Bach und Beethoven
ſo wenig Ahnung hat wie das geſtrige, das den Saal in Stärke
von ungefähr 60 Mann nicht füllte.
Der erblindete Pianiſt aus Mannheim Hugo Kander
war übel beraten, an einem Sonntag zur Karnevalszeit im
Mathildenhöhſaal ein Konzert zu geben und hätte ein beſſeres
Schiaſal und ein verſtändnisvolleres Publilum verdient. Die
hochſtehende Vortragsfolge nahm ſchon für den Künſtler ein; die
D=Moll=Toccata und Fuge von Bach, die drei Intermezzi Op. 117
von Brahms, die Mondſchein=Sonate von Beethoven, Nocturne
E=Moll, Imrromptu Op. 36, Valſe Ges=Dur und Scherzo Cis=
Moll Op. 39 von Chopin, das darf nur einer ſpielen der ſpielen
kann. Und ſpielen kann Herr Kander; gar nicht relativ geſprochen,
nicht gemeſſen an ſeinem Augenleiden; ſondern er iſt ein Klavier=
ſpieler
, deſſen ausgezeichnete Qualitäten ernſt genommen ſein
wollen. Verblüffende techniſche Gewandtheit und Sicherheit von
Fingern, Handgelenk und Arm er ſoll ein Schüler Prof. Schar=
venkas
ſein , muſikaliſches Empfinden und geſchmackvolles
Verſtändnis für die verſchiedenen Stilarten, das ſind Pianiſten=
eigenſchaften
, die Herrn Kander berechtigen, ſich öffentlich hören
zu laſſen.
Zwiſchen den Muſikvorträgen las Frau Kander=Velden
aus eigenen Dichtungen, eine Novelle und zarte Lyrik mit ſym=
pathiſchem
Vortrag.
Wenn Herr Kander wieder nach Darmſtadt kommen ſollte,
ſo wünſchen wir ihm eine günſtigere Zeit und ein günſtigeres
O.
Publikum.

Grippegefahr
Watnnt
beugt vor

J. Griesheim, 3. Febr. Am Montag, den 4., Dienstag, den 5.,
Mittwoch, den 6., Freitag, den 8., und Samstag, den 9. Februar, jedes=
mal
von 12 bis 5 Uhr, finden auf dem hieſigen Truppenübungsplatz
Scharfſchießübungen ſtatt.
Reichelsheim i. Odw., 3. Febr. Ferkelmärkte. Nachdem
ſich in den letzten Jahren gezeigt hat, daß am hieſigen Platze die von
der Gemeindeverwaltung eingeführten Ferkelmärkte geradezu für Käu=
fer
und Veckäufer ein Bedürfnis geworden ſind, finden auch in dieſem
Jahre wieder auf dem Marktplatze alle 14 Tage Ferkelmärkte ſtatt. Der
erſte Markt dieſer Art findet Mittwoch, den 6. Februar ds. Js., ſtatt.
Zwiſchendurch finden in dieſem Jahre wieder 4 größere Prämiierungs=
Ferkelmärkte ſtatt. Näheres über Auftriebszeit uſw. iſt aus den über=
all
ausgehängten Plakaten erſichtlich, die vor einiger Zeit bereits den
in Betracht kommenden auswärtigen Bürgermeiſtereien zugegangen
ſind. Es wäre zu hoffen und zu wünſchen, daß auch in dieſem Jahre
die eingeführten Märkte ſo ſehr zahlreich beſchickt und beſucht werden,
wie es in den beiden letzten Jahren der Fall war. Fernſprech=
verkehr
. Ab 1. Februar ds. Js. haben alle Teilnehmer des Rei=
chelsheimer
Fernſprechnetzes Gelegenheit, Sonntags wie Werktags von
morgens 7 Uhr bis ununterbrochen nachts um 12 Uhr Ferngeſpräche zu
führen. Das hieſige Fernſprechamt iſt alſo in dieſer Zeit geöffnet.
Gar mancher Teilnehmer auch von auswärts wird dieſe Neuerung
mit Freuden begrüßen.
Michelſtadt, 2. Febr. Der Denkmalausſchuß des Kriegervereins
Michelſtadt hat den Entwurf des Bildhauers Auguſt Biſchof=Frankfurt
a. M. angenommen und ihm die Ausführung der 2,50 Meter hohen
Statue übertragen. Für die Steinhauer= und Maurerarbeiten er=
hielten
zwei hieſige Firmen den Zuſchlag. Das Denkmal kommt be=
kanntlich
auf den alten Turnplatz zu ſtehen, von wo ſich auch ein herr=
licher
Rundblick über ganz Michelſtadt bietet.
Bn. Hirſchhorn, 1. Febr. Am kommenden Mittwoch, den 6. Februar
Js., findet auf dem Rathaus zu Hirſchhorn ein Steuerſprech=
tag
des Finanzamts Hirſchhorn ſtatt. Anmeldungen hierzu ſind bis zum
kommenden Samstag, den 2. I. Mts., bei der Bürgermeiſterei vorzu=
bringen
. Jagdergebniſſe. Auf der Gemeindefagd der benach=
barten
Gemeinde Rothenberg, die von jeher als das Paradies d’s
Weidmannes bekannt iſt, wurden einſchließlich eines angrenzemden Jagd=
bogens
der Stadt Eberbach a. Neckar ſeit letzten Herbſt 57 Stück Not=
wild
zur Strecke gebracht. Da auch das übrige Wild, wie Nehe, Haſen,
Faſanen, in den dortigen Waldungen vorkommen, ſo kann man wohl
die Gemeindejagd Rothenberg als eine der beſten bezeichnen.
Jahrmärkte. Die Stadt Eberbach hatte beſchloſſen, die dielen im
Laufe des Jahres ſeither abgehaltenen kleineren Jahrmärkte zu einem
großen Jahrmarkt im Monat Oktober jeden Jahres zuſammenzulegen.
Dieſe Maßnahme iſt nunmehr behördlicherfeits genehmigt worden. Um
auch der Landbevölkerung der Umgegend Anregungen zu bieten, iſt be=
abſichtigt
, mit dem Markt Prämiierung von Zuchtvieh, Ausſtellung land=
wirtſchaftlicher
Maſchinen, ſowie eine Obſt= und Gartenbau=Ausſtellung
zu verbinden. Die verſchiedenen gebildeten Kommiſſionen werden die er=
forderlichen
Verhandlungen aufnehmen und dabei auch die Platz= und
Unterbringungsfrage prüfen. Der Gemeinderat wird, einer Anregung
der Intereſſenten entſprechend, bei den zuſtändigen Stellen darum vor=
ſtellig
werden, daß an dem betreffenden Marktſonntag die Geſchäfte
offengehalten werden dürfen.

Heli

mit dem wird Ihr Haar
am ſchönſten! (I.St 1137

Briefkaſten.

Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquſtiung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.

A. Z. Nach § 2042 BGB. kann jeder Miterbe jederzeit die Aus=
einanderſetzung
verlangen, ſoweit nicht einer der Ausnahmefälle der
85 20432045 BGB. vorliegt. Dieſes Verlangen der Auseiander=
ſetzung
hat ſich auf die geſamte Gemeinſchaft zu erſtrecken. Die
Herbeiführung der Auseinanderſetzung obliegt den Miterben unterein=
ander
ſelbſt, ſofern ein Teſtamentsvollſtrecker nicht ernannt iſt. Selbſt=
verſtändlich
können ſich die Erben in Güte (ohne Zuziehung eines Rich=
ters
oder Notars) auseinanderſetzen. Kommt eine gütliche Einigung
nicht zuſtande, ſo ſoll die Auseinanderſetzung auf dem Wege der frei=
willigen
Gerichtsbarkeit erfolgen. Dieſes letztere Verfahren muß ein=
treten
, wenn ein Miterbe bei dem Amtsgericht (Nachlaßgericht) bezüg=
lichen
Antrag ſtellt. Die Auseinanderſetzung erfolgt alsdann durch
Amtsgericht oder Notar. Die Aufhebung der Gemeinſchaft hinſichtlich
der Nachlaßgrundſtücke erfolgt durch Zwangsverſteigerung nach §§ 180
flgg. des Reichsgeſetzes über die Zwangsverſteigerung und Zwangsver=
waltung
.

Stuhlverſtopfung.
Von Dr. med. Stadion, Halle,

Zu den wichtigſten Aufgaben des Darmes gehött I.
der unbrauchbaren Speiſereſte aus dem Körper. T.
Darmtätigkeit Stuhlverſtopfung ein, ſo werden die
Nahrung zu lange zurückgehalten und hierdurch
läſtige Beſchwerden verurſacht. Appetitloſigkeit, Au
ſtimmung, Angſtgefühle und Schlafloſigkeit ſind hef
Folgen ungenügenden Stuhlganges. Es iſt daher u
trägen Darm allmählich wieder zu regelmäßigem
erziehen. Dies erreicht man durch längeten G.
pflanzlichen Abführmittels. Ein ſolches Mittel ſind de
auspflanzlichen Beſtandteilen zuſammengeſetztenApottut
Brandt’s Schweizerpillen. Sie wirlen mohltuend
auf die Darmtätigleit und regeln angenehm ur
den Stuhlgang.

Rundfankprogrartme.
Frankfurk.

Montag, 4. Febr. 6.39: Morgengymnaſtik. o
platten: Heiteres aus Schwaben und Bayern o L/
der Jugend. o 16.35: Stuttgart: Kon ert. Funko
Wolans Abſchied und F=uerzauber aus Die Walfüre=
Lied der Magda ena aus Der Evang= imann Bi=
aus
Carmen Thomas: Fanta ie aus Migno
maninoff: Traum; Geh nicht von mir
Ge ang. Lincke: Siame iche Wachtparade Cha-.
Paderewski: Menuett. Schlenk: Barbora=Marſch.
Werth (Alt), A. Haagen (Kiavier). o 18.10: Aus=
Tiere ſehen dich an von P. Eipper. Sprecherin
6 18.30: Stunde der Heimat: Leo Sternberg, Rüdol
Weſterwald. (Vorte ungen aus W.=ſterwaid=Dichtung=
Volland). O 19.15: Unterhaltungsmuſik des Funor.
Stuttgart: Sin onie=Konzert des Philharmoniſchen O=0
ſunoff: Stenka, Ra in Sinfoniſche Dichtung.
Klavierkonzert in C=moll. Tſchailowsky: Vierte
F=moll. Muſik. Leitung: Efrem Kurtz. Soliſt:
(Klavier). O. Darauf: Schallplatten. Wunſchabend.

Skukigark.

Montag, 4. Febr. 16: Freiburg: Frau Dr. Krü=ic
reichiſche Küche. O 16.15: Nachmi tagslonzert. Mitw4
Alt), Funkkapelle. O 18: Arbeitslage in Südweſtdeutſcrg
Dr. P. A. Pisk, Halle: Von Johann Strauß zum Jaz=
der
modernen Operette. O 18.45: K. Kaeppel: A.

Orch. Dirig.: Erem Kurtz. So it: Jo eph Schrrt
Glazounow: Stenka Rain. Rachmaninov: K. a=
c
=moll. Tſchaikowsky: 4. Symphonie. o Anſchl.:
Faſching, Ausf: Ilſe Kamnitzer, Be.in; Ernſt Staui
funkorch. Schmalſtich: Aus der Suite Carneva.,
Faſchingsnacht. H. Keſſer: Aus: Muſik in den
Storm: Hya inthen. Dehme:: Masken; Harlelins
Heſſe: Aus Der Stepp=nwolf Ginzkey: Ball im
Oſteren: Zwei Maslen; Li=besduett. Polly Tie
Mimi: Das große Wunder; Piychologi= des Koſtül
wir’s noch mal; Evelyn, Faſching 1929. Z
iMaskenzug). O. Anſchl.: Stadthalle: Sechstageren.

Berlin.

Monkag, 4. Febr. 15.35: Margot Daniger:
ſelbſtändig O 16: Ingenieur Boehmer: Techniſche
S 16.30: Leichte Hausmu ik. Ausf.: Ton Haac (29
mann (Violine) Fr. Tomas (Flöte), Th. Maceben (F
Novellen Merz. Ein Roman von M. Naſchl.
gelefen vom Autor O 18.10: Sprach iche Plauder /
Engliſch für Anfänger O 19: Oberförſter Scherpi
in ihrer Beziehung zu Land= und Forſtwirtſchaft.
Baſchin: Die erſten Südpolflüge und ihre Ergebniß
v. Molo. Ein Geſpräch zwiſchen dem Dichter und S.
O. 20.30: Internationaler Programmaustauſch.
Dirig.: Scidler=Winkler. Flotow: Ouv. zu Aleiſank
Volkmann: Serenade für Streichorcheſter. D=mo.
dinck: Eine Trauung in der Baſtille aus Die
Willen Mendels ohn: Ouv. Meeresſtille und 9
Rondo brillant Es=dur. Mendels ohn: Fina.e d.
aus der unvollende en Oper Lorelen Ausf.: Mar
Wachsmundt (Sopran), Konzertm. Berger (Cello)
(Flügel), Berliner Funk=Chor (Leitung: Prof. Rüdel),
Orch O 22.30: Funf=Tanz=Unterricht. Leitung: R. E
nach: Tanzmuſik Kapelle Gerhard Hoffmann.
Deutſche Welle. Montag, 4. Frbr. 12: Engli D
Songs of the People‟. 6 13.45: Bildfunkverſi
Märchen und Geſchichten. (Auf Wunſch noch ei
geſchichten aus dem Kube=Verlag. o 15.39: Weit=
O 15.40: Aice Fi=ge=Bodenſtrdt: Frauen und 2
(Die neue Myſtik). 6 16: Eng iſch (kulturkundlich=liter
O 16.30: Beriin: Leich.e Hausmuik. O 17.30: Dr=
thal
: Friedrich Auguſt von Platen. o 18: Prof.
Th. Demetriescu: Heitere Li=dkunt von Telemann
wart. o 18.33: Eng iſch f. Anfänger. O. Landwirkſe
ner: Einfluß von Sorte und Saatgut auf den Errn
Stud.=Rat Dr. Ing. Wettſtädt: Werimeiſterlehrg
maſchinen und Brennkraftmaſchien. O 29: Walter II
Geſpräch zwiſchen dem Dichter und H. Kaack. (Int.), Orcheſter on e.t. Di.ig.: Seidler=Wink.er,
Orcheſter. Ber iner Funi=Chor. L.itung: Prof. Hugd
Margarete Rodowe=Wachsmundt (Sopran). O 42.
Unterricht. O Danach: Tanzmuſik. Kapelle Gerhe‟

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Nur beir-
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Ernst-Luc
Telenhon

Wetterbericht.

Ueber ganz Deutſchland hat ſich der Froſt in der E.
noch weiter verſchärft. Sogar in unſerem Bezirk ich.
faſt um 20 Grad Celſius zu liegen. Obwohl das
gebaut wird und durch die Druckſtörungen im Weſtem
Luftmaſſen vordringen, ſo wird doch die Hochdruckm.
noch ſtandhalten.
Ausſichten für Montag, den 4. Februar: Fortdauen
Wetterlage.
Ausſichten für Dienstag, den 5. Februar: Vielſa-
Wetter und etwas milder.
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Niaad

[ ][  ][ ]

sn Male brachte der ſtrenge Winter auch bei den
mnoſpielen eine Reihe von Ausfällen. Während
orzſmagen ſteis nur mit einer Ausnahme das Spiel=

um ziuigeführt werden konnte, mußte diesmal in jeder
eim Siſl wegen der ſchlechten Platzverhältniſſe abgeſagr

is elen aus: In der Runde der Meiſter: Karlsruher
memania Brötzingen, in der Troſtrunde Südweſt:
zunt gegen Phönix Karlsruhe und in der Troſtrunde
Spiel V.f. L. Neu=Iſenburg gegen Saar 05 Saar=
ſiedarchgeführten
acht Endſpiele brachten faſt aus=
iierwarteten
Ergebniſſe. Die Situation blieb in
z emlich unverundert.
taſterrunde wartete der 1. F.C. Nürnberg beim=
eBoruſſia
Neunkirchen mit einem klaren 5:0=Sieg
grſen, torlos verlaufenen Halbzeit wehrten ſich die
uch erfolgreich, dann fielen aber durch Wieder
Hdmr und Schmidt fünf Treffer. Das in Neun=
Aeagene Spiel brachte mit 11000 Beſuchern einen
Buſe werrekord für das Saarland. Im zweiten Spiel
ſtehuunde blieb V.f.L. Neckarau in Worms über Wor=
Mſiegreich. Neckarau zeigte das rationellere Spiel.
eanzte immer noch L. und W. Müller, ſowie den ge=
Tixſtir Giſpert.
Wlie Form der Augsburger Schwaben zeugte ein=
RSieg, den der Tabellenführer der Gruppe Südoſt
din über München 1860 in M. (l) erzielte. Die
9e machte zu Hauſe mit dem Freiburger F.C.
Eſens und ſiegte 6:1. Knapp mit 1:0 blieb der
werg über die Stuttgarter Kickers erfolgreich. In
M per Gruppe Nordweſt überrafchte das 0:0 aus
Myſchen dem Tabellenführer F. S. V. Frankfurt und
ehx eindrucksvoll ſiegte Idar. Waldhof bezwang
Inriheim nur knapp.

Um die ſüddeutſche Meiſterſchaft:
Boruſſia Neunkirch.1. F. C. Nürnb. 0:5 (0:0)
Wormatia WormsV.f.L. Neckarau 2:4 (0:5
Karlsr. F. V.Germ. Brötzingen ausgefallen.
Troſtrunde Nordweſt:
S.V. Waldhof-V.f.R. Mannheim 2:1 (1:1)
F. S. V. FrankfurtF. S. V. Mainz 05 0:0 (0:0
6.0 (2:0)
1. F.C. IdarUnion Niederrad
P.f. L. Neu=Iſenb.Saar 05 Saarbrücken ausgef.
Troſtrunde Südoft:
A. S. V. NürnbergStuttgarter Kickers 1:0 (0:0)
B.f. B. StuttgartPhönix Karlsruhe ausgefallen.
S. V. 1860 MünchenSchwaben Augsb. 0:5 (0:01
6:1 (4:1,
Sp.Vg. FürthFreiburger F.C.
äihatrunde Main/Heſſen, Rhein/Saar:

KickersF. V. Saarbrücken
NiavigshafenSp. Vgg. Sandkofen

4:1
5:2

Aeckarau ſiegk in Worms.
Ma2 kelliegt dem Rheinmeiſter mit 2:4 (0:3) Treffern.
40 Zuſchauern, die am Sonntag zum Wormatiacklatz
M ein wundervolles Bild. Die weite verſchneite
Fei wolkenloſem Himmel unter einer ſtrahlenden
* er ſchön war das Spiel. Es nahm beſonders in
Dabzeit wederholt Formen an, die wirklich keine
u den Faßuall waren. Wormatia, die in den 90
Fampfes während 70 Minuten, das Feld be=
De trotzdem geſclagen, weil die noch immer ſtark
* Mannſchaft nicht einheitlich genug war. Neckarau
durchaus verdienten 4:2 (3:0)=Sieg, da ſeine
inen einzigen eigentlichen Verſager aufwies und
A vor dem Tore des Gegners nicht lange fackelte.
ſchwachen Tag hatte desmal der ſonſt ſo gute
gredsrichter Seelmacher. Er zog ſich den oft ſehr
Iierten Unwillen der Mannſchaften und Zu=
Aus dem Spielverlauf.
Mich zerfahrenem Spiel, bei dem ſich die Gäſte
lel er mit den Eigenarten des ſchneebedeckten Bo=
Eam Nedarau ſchon in der elften Minute zu ſei=
ag
. Der Wormatia=Erſatzhüter Ebert hatte ſich
Aorſeld hinausgewagt, daß er eine harmloſe Rück=
N ſicken Verteidigers nicht erreichen konnte. Sechs
erhielt Zeilfelder eine Vorlade des völlig unge=
Ien Ott, und mit wuchtigem Schuß war das zwerte
S ſte erzielt. Eine Flande von Keck verwandelte
9 in der 21. Minute zum dritten Tor. Nun raffte
aA energiſch zuſammen, ſie warf alle Kräfte nach
Bie auch. Fünf Ecken wurden erzielt, zahlreiche
napp gegen die Pfoſten oder wurden eine Beute
eMeten Torhüters der Gäſte. Zweiwal ſchoß aber
Unke Völker völlig freiſtehend neben da3 Tor. Das
um8weil ger. Kurz nach der Pauſe konnte Winller
Wih brechen. Allerdings war es ein Handelfmeter,
W
*Vormatig=Tor führte. Wenig ſpäter erf=

lipp bei einem Gedränge vor dem Tor Neckaraus eine günſtige
Gelegenheit, um ein zweites Tor auſzuholen. Damit waren aber
auch die Torerfolge der Wormaten erſchäpft. Nedarau verteidizte
jetzt verſtärkt, und man muß ſagen, daß das nicht immer ohle
reichlichen Gebrauch der Körperkräfte abging. Als Neckarau dann
inmal wieder aus ſeiner Hälfte herauskam, verurſachte Rudo ph
Müller ein Handſpiel. Zeilfelder ſchoß den Ball unplaciert aufs
Tor, aber doch mit ſolcher Wucht, daß Ebert paſſieren laſſen
mußte. Damit waren dann die Ereigniſſe des Spieles erſchöpft.
Zur Kritik
iſt zu ſagen, daß der Sieg der Gäſte zwar glücklich, aber doch ver=
dient
war, weil ſie nicht nur lörperlich beſſer auf der Höhe waren
und einheitlicher ſpielten, ſondern auch darum, weil ſie ſich mit
den Verhältniſſen beſſer abfanden und rationeller ſpielten. Be=
ſonderes
Lob verdient der Tormann Winkler, der um eine Klaſſe
beſſer war als ſein Gegenüber. Der Sturm entſchied den Kamnpf
durch ſein geſundes Schußvermögen.
Bei der Wormatig fehlten L. und W. Müller ſowie der noch
immer geſperrte Torwart Gispert. Das Fehlen dieſer drei Leute
machte ſih auch heute wieder außerordentlich beweribar. Der
Erſatztorhüter Ebert trug in erfter Linie Schuld an der Nieder=
lage
. In zweiter Linie aber verſchuldete der Sturm die Schlappe,
weil er zahlreiche günſtigſte Torchancen nicht auszuwerten
verſtand.
Boruſig Neunkirchen unkerliegt dem Club 0:5.
Ein Zuſchauerrekord für das Saargebiet. Alle Treffer fallen
erſt in der zweiten Halbzeit.
Durch die Teilnahme der Boruſſia Neunkirchen an den End=
ſpielen
um die Süddeutſch= Fußballmeiſterſchaft hat der Fußball
im Saargeliet um Neunkirchen herum neue Impulſe erhalten.
Das zeinte ſich am beſten beim Spiel der Boruſſen gegen den
1. F.C. Rüxnberg. Trotz der großen Kälte kamen zu dieſem
Treffen niht weniger als 11000 Zuſchauer. Das war ein neuer
Beſucherrekord für das Saargebiet. Die Maſſen wurden nicht
enttäuft. ie rlebten von der Heimiſchen Mannſchaft einen
Widerſtand, der beſonders in der erſten Halbzeit tapfer und auch
erfolgreich war. Erſt in der zweiten Halbzeit trug das reifere
Spiel der Nuruberger Gäſte Früchte. Die Boruſſen waren jetzt
zieinlich zermurbt und mußten ſich innerhalb von 21 Minuten
fünf Tore gefallen laſſen, den denen Wieder allein drei ſchoß.
Die beiden anderen Torerfolge fielen auf Hornauer und Schmidt.
Das Spiel wurde von Schmidt=Ofſenburg im allgemeinen gut
geleitet. Oft hatte man allerdings auch den Eindruck, daß der
Spielleiter etwas zu kleinlich war.
Aus dem Spielverlauf.
Als die beiden Mannſchaften Aufſtellung genommen hatten,
ſah man auf jeder Seite einen Erſatzmann. Bei Nürnberg
ſpielte für den Linksaußen Weiß Kund, der allerdings kaum
als Erſatz anzuſprechen iſt. Neunkirchen hatte ſeinen Halblinken
erſetzen müſſen. Die mit Feuereifer und auch mit anſprechenden
Können ſpielenden Saarländer wußten in der erſten Hälfte des
Kampfes das Spiel durchaus offen zu halten. Der Sturm griff
immer wieder an, und die Hintermannſchaft wehrte alle Angriffe
der Nürnberger mit Glück und Geſchick ab. In der zweiten
Hälfte aber trat der erwartete Umſchlag ein, bei den Boruſſen
ließen die Kräfte nach, und Nürnberg konnte erſt jetzt ſeine
eigentliche Ueberlegenheit zeigen. Wieder eröffnete in der neun=
ten
Minute den Torreigen Zwei Minuten ſpäter ſchoß Hornauer
ein. In der 18. Minute ſchoß der allein vorgegangene Schmidt 2.
einen Ball gegen die Pfoſten, das zurückſpringende Leder kam
dem Nürnberger wieder vor die Füße, um dann endgültig ſei=
nen
Weg ins Tor zu finden. Dann war Wieder in der 28. und
30 Minute noch zweimal erfolgreich. Damit hatten die Nürn=
berger
dann ſcheinbar genug, ſie ſpielten wieder reſervierter und
Ncunkirchen konnte während der letzten Viertelſtunde noch ein=
mal
aufkommen. Erfolge blieben allerdings von zwei Eck=
bällen
abgeſehen auch jetzt aus.
Kritiſches.
Neunkirchens Elf ſpielte ſehr brav. Unbedingt gut war die
Hintermannſchaft, die in der erſten Halbzeit ein ſehr erfolgreiches
Spiel lieferte. Die Läuferreihe war ſehr fleißig, tat aber für
den Angriffsaufbau zu wenig. Der Sturm wurde zu ſtark ab=
gedeckt
, und er war außerdem auch nicht routiniert genug, um
eine Hintermannſchaft von der Klaſſe der Stuhlfauth-Popp-
Hugler ſihlagen zu können.
Die Nurnberger Hintermannſchaft bekam übrigens nicht ſehr
viel zu tun, da die Neunkirchener Angriffe meiſt ſchon von der
Club=Läuſerreihe abgeſtoppt wurden. Popp war in der Ver=
teidigung
beſſer als Kugler, Geiger zeigte in der Läuferreihe
das erfolgreichſte Spiel. Im Sturm konnte der ſchlanke, ſchnelle
und auch; ungemein ſchußkräftige Hornauer beſonders gut ge=
fallen
. Der erfolgreichſte Stürmer war aber doch Wieder, da
er ſich vorbildlich geſchickt auf das Ausweiten von Torchancen
verſtand. Von den Flügelſtürmern war Reinmann der beſſere,
Schmidt 2. verteilte die Bälle recht gur.
Tas ganze Spiel hinterließ bei den 11 000 Zuſchauern einen
ſehr guten Eindruck, es war eine erfreuliche Propagauda für

Fußball. Spiele Tore Punkte 1. F. C. Nürnberg 14:3 8:0 V.f.L. Neckarau 10:5 6:2 Bayern München 12:8 5:3 Germania Brötzingen 5:7 5:3 Karlsruher F. V. 8:7 4:4 Eintracht Frankfurt 6:5 2:4 Boruſſia Neunkirchen 2:13 2:8 Wormatia Worms

Sp. 5g. Zürkh-Freiburger 5.C. 6:1 14:1).
Das Spiel in Fürth entſprach in den Leiſtungen nicht dem
Torergebnis. Der Sieg der Für her war entſchieden zu hoy aus=
geſallen
.. Zwei Tore unterſchleo hätten das Plus der Füriher
an Spielſtarke genügeno getennzeichnet. Die Freiburger Gäſte
führten ſich in Fürih ſehr gut ein. Sie zeisten ein ſehr ſchönes
und ſchnelles Kombinationsſpiel, das auf dem vom Schnee wohl
beſreiten, aber ſpiegelglatten Boden gut gefallen konnte. Vox
dem Tore verſagte die Durchſchlagskraft der Freiburger Stürmer.
Die Kleeblätter ſpielten zunächſt auf einen Torvorſprung und
ließen ſich, als der Sieg geſichert war, gehen. Im allgemei en
war der Klaſſenabſtand wohl zu erkennen, doch ſpielte auch
Freiburg gut.
A. 5. B. Nürnberg-Kickers Skukkgark 1:0 (9:0).
Das Spiel in Nürnberg führte zu einem regelrechten Glücks=
ſieg
des ASV., denn im Geſamten genommen zeigten die Schwa=
ben
beſſeres Können und beſſere Leiſtungen, als die Bayern,
lediglich die große Abwehr eines Klaſſeverteidigers wie Wachtler
und das große Spiel des ASV.=Tormannes Wenz bra hten die
Kickers um den Sieg, da die übrige Mannſchaft des ASV. unter
Form ſpielte. Bei Stuttgart war beſonders gut die Verleid gun),
der Mittelläufer Niederkacher und der geſamte Sturm. Bei
Nürnberg gefiel neben den überragenden Wachiler und Wenz
nur noch Lammermann in der Läuſerreihe. Der Erſazmittelhalf
Heidner war eine Niete, der Sturm ſchlecht. Die Kickers hatten
ihren ausgezeichneten Rechtsaußen Welz erſetzen müſſen. Vor
3000 Zuſchauern leitete Schneider=Niederrad den Kampf aroß=
zügig
und ganz ausgezeichnet.
1860 München-Schwaben Augsburg u.5 19:8).
Auch die 1860er konnten den Siegeslauf der Augsburger
Schwaben nicht hemmen. Dieſe beſtät gten ihre derzeitige gute
Form, wenn auch das Ergebnis etwas irregulär ausgeſallen iſt,
denn 1860 war in der erſten Halbzeit ſodar etwas mehr im An=
griff
. Nach der Pauſe allerdings gaben die Echwaben meiſt den
Ton an und lamen durch ihr rationelleres Stürmerſpiel zu einem
verdienten Siege, während der Münchener Sturm vor dem Tere
lläglich verſagte. Der Tall wurde folange hin= und hergeſchepen,
bis die Augsbunger Abwehr klären konnte. Bei beiden Ma n=
ſchaften
war jeweils der linke Läufer gut erſetzt. Gut war kei
München die Verteidigun,, den Torwart Koob traf an der Nie=
derlage
keine Schuld, die Läuſerreihe war guter Durchſchnitt, der
Sturm verſagte in jeder Hinſicht. Augsburg hatte keinen ſchwa=
chem
Punkt in der Mannſchaft, lediglich der Mittelläufer war
mäßig, die Außenläufer ſehr gut, die Verteidigung ſehr ſicher,
Torwart Niederhofer ausgezeichnet. Der Sturm bildete Augs=
burgs
Stärke. Er ſchoß aus allem Lagen und war vor dem Tore
ungemein gefährlich. Trotz grimmigſter Kälte hatten ſich 6000
Zuſchauer eingefunden. Weingärtner=Offenbach leitete ausge=
zeichriet
.

Schwaben Augsburg 5 Spiele 21:12 Tore 8:2 Punkie Sp. Vg. Fürth 14:5 6:2 ASV. Nürnberg 7:6 5:3 Stuttgarter Kicklers 6:7 5:6 Phönix Karlsruhe 6:13 3:5 Freiburger FC. 9:15 3:7 München 1860 6:9 2:4 V. f. B. Stuttgart 8:10 2:6

Troſtrunde Nordweſt.
1. 5. C. Jdar Unſan Niederrad 6:0 12:9).
Der 1. F.=. Idar braucht jetzt nicht mehr den Beweis ſeines
Könnens zu liefern. Nachdem er am vorigen Sonntag in Frank=
furt
dem F. S. V. einen Punkt abnahm und jetzt Union Nie=
derrad
ſo hoch abfertigte, dürfte erwiefen ſein, daß die Idarer
befähigt ſind, in der Troſtrunde eine ernſte Rolle zu ſpielen.
Union=Niederrad iſt eine Mannſchaft, die ihre Fähigkeiten durch
einen 4:3=Sieg in Mannheim bewies. Sie trat in Idar mit
zwei Erſatzleuten an, ohne dadurch ſchlecht zu ſein. Im Feldſpiel
war Union gleichwvertig, aber vor dem Tore hatte Idar enen
großen Tag. So konnten in der erſten Halbzeit zwei Tore,
darunter ein Elfmeter, erzielt werden, und in der zweiten noch
vier, von denen drei allein der Linksaußen Conradt ſchoß.
5.-V. Waldhof V. ſ. R. Mannheim 2:1 11:1).
Der große Mannheimer Lokalkampf, der unter Leitung von
Maul=Nürnberg wor 4000 Zuſchauern vonſtatten ging, wurde von
Waldhof verdient gewonnen, wenn auch das Ergebnis knapp
ausgefallen iſt. Das kalte Wetter war Anlaß, daß nicht noch
uiehr Zuſchauer kamen, der Kampf ſelbſt litt unter dem Schnee=
boden
, war aber ungewöhnlich intereſſant und ſpannend. Wald=
hof
war die abſolut beſſere Mannſchaft und domnierte techniſch,
war aber im Sturm unentſchloſſen und ſchußſchwach. Der alte
Fehler verhinderte einen höheren Sieg, der ſehr leicht möglich
geweſen wäre. Es reichte in der erſten Halbzeit durch Ofer zum
Führungstor, aber Langenbein glich bald aus, und erſt der in
den Sturm gegangene Waldhöfer Mittelläufer Bretzing er=
zwang
das Siegtor. Er war der beſte Mann ſowohl als Mttel=
läufer
wie in der zweiten Halbzeit als Rechtsaußen Ueberhaupt
konnte die Läuferreihe gefallen. In der Hintermannſchaft war
Schäfer ſchwächer. Der Sturm hatte ſeine beſten Leute in Brückl
und Decker. V. f. R. hatte wenig Zuſammengang im Sturm, der
wieder umgeſtellt war. Auch hier bildete die Läuferreihe den
beſten Teil. Die Verteidigung war erſt unſicher, ſpäter wurds
Au beſſer. Der Schiedsrichter Maul geſiel nicht beſonders.

[ ][  ][ ]

Ceite 6

Montag den 4. Februar 1929

5. 5. 9. Frankfurk 5. 5. V. 05 Maiuz 0:0.
Nach dem 2:2 des Vorſonntags gegen Idar mußte der Ab=
teilungsfavorit
F. S. V. Frankfurt am Sonntag auf heimiſchem
Gelände im Frankfurter Stadion erneut einen Punkt ab=
geben
. Die Frankfurter lieferten vor 3000 Zuſchauern gegen den
F. S. V. 05 Mainz eine mäßige Partie, und während der ganzen
90 Minuten gab es kein Tor, obwohl Chancen genug vorhanden
waren. Mainz ſpielte taktiſch ſehr gut und verlegte ſich auf hohes
Splel mit ſchnellen Durchbrüchen, während die Frankfurter an=
ſcheinend
bis ins Tor kombinieren wollten. Der Boden des
Stadions zrar in ſehr guter Verfaſſung, er trug eine leichte Dede
von Pulverſchnee und gab dadurch veränderte Bedingungen,
denen ſich die Eäſte ami beſten anzupaſſen verſuchten.

Spiele Tore Punkie F. S. V. Frankfurt . 8:6 6:2 S.=V. Waldhef . .. 13:8 6:2 Union Niederrad . . 11:16 5:5 Mainz G5 . . . . 10:9 5:5
4:4 V. f. R. Mannheim . . 11:8 F.=C. Jdar .. 9:4 3:3 V. f. L. Neu=Ifenburg 4:10 1:5 Saar 05 Saarbrücken .. 2:7 0:4

Im weſtdeutſchen Fußballbetrieb konnte am Sonntag eine
Reihe ſehr wichtiger Meiſterſchaftsſplele ab ewidelt werden. In
den einzeinen Gruppen geht es jetzt mit Rieſenſchritten auf die
Entſcheidungen zu. Im Rheinbezirk dürfte an der Grup=
denmeiſterſchhaft
von Sp.Vg. Köln=Sulz laum noch zu zweiſeln
ſein, denn die Sülzer waren ſiegreich, wehrend Düren 03 eine
neue Niederlage erlitt. In der anderen Gruppe geht der Poſi=
tionskanpf
ziviſchen Boruſſia M.=Glavkay und Mülheimer
SV. 06 weiter, die beide gewannen. V. f. R. Köln iſt durch eine
neue Niederlage in Rheydt gegen Viktoria endgültig um vier
Punkte abgeſchüttelt. Im Berg.=Märk. Bezirk ſteuert
Fortuna Tüſſeldorf auf die Meiſterſchaft zu, in der anderen
Gruppe ſchelnt Turu Düſſeldorf das Rennen machen zu wollen,
na hoem am Sonntag SS. Elberfeld in Ratingen 2:1 geſchlagen
wurde. Der Ruhrbezirk hatte in der Gruppe I ein 2:2
des Tabellenführers Schwarz=Weiß gegen den alten Rivalen
Eſſener SV. 99. Schrarz=Weiß hat aber immer noch einen Vor=
ſprung
. In Weſtfalen ereignete ſich nichts von Bedeutung,
am Niederrhein überraſchte Meidericher Sp.V. durch ein
3:3 in Rheinhauſen, das ſeine Favoritenſtellung wieder elwas
erſchüttert. Die A=Gruppe ſah Oberhauſen erfolgreich, während
Duisburg 99 wieder einen Punkt verlor. Hier liegt die Entſchei=
dung
zwiſchen Sp.Vg. Oberhauſen und dem Altmeiſter Duis=
burger
Sp.V.

int

Hamburg: Atona 93FC. St. Pauli 4:4. Bremen:
Bremer SV.Eimsbüttel Hamburg 3:5.

Kickers Ofſenbach 5.V. Saatbricken 4:1 (4:9).

Die Mannſchaften lieferten ſich vor 2000 Zuſchauern ein ſehr
faires und intereſſantes Spiel, in dem die Gäſte unverdient hoch
unterlagen. Wohl hatten ſie in der erſten Halbzeit mehr vom
Spiel, aber der Unterſchied war bei weitem nicht ſo groß, als
daß er das 4:0 der erſten Hälfte reichtfertigen würde. Daran
ſchuld war neben der großen Schußfreudigkeit der Offenbacher
Stürmer der Saar=Tormann Dahlheimer, der ſich beim zweiten
und dritten Tore ſtarke Schnitzer leiſtete. Im ſonſtigen Verlaufe
des Spieles machte er aber eine ſehr gute Figur. Nach dem
Wechſel waren die Saarleute im Feldſpiel überlegen und konnten
auch in techniſcher Hinſicht gut gefallen. Daß es nur zu einem
Tore langte, ging auf das Konto des Offenbacher Schlußtrios
und der Schußunſicherheit der Saarſtürmer. Im Sturm der
Gäſte ftand der Halblinke Schmidt auf einſamer Höhe, er tuar
ganz ausgezeichnet. Bei den Offenbachern klappte das Zuſammen
ſpiel nicht. In der 15. Minute brachte Belle Offenbach in Füh
rung, eine Viertelſtunde ſpäter erhöhte Mathes auf 2:0, kurz
darauf Benz auf 3:0 und kurz vor der Pauſe wieder Mathes
auf 4:0. Das einzige Tor für Saarbrücken fiel in der 25. Minute
der zweiten Halbzeit durch Schnee.

5.

Bieber erwies ſich als die beſſere Mannſchaft, die einen ver=
dienten
Sieg erringen konnte. Schon bei der Pauſe lagen die
Gäſte mit 2:1 in Front und erhöhten bald nach dem Wechſel auf
4:1. Höchſt konnte bis zum Schluß noch ein Tor aufholen. 50
Zuſchauer.

V. J. R. Fürkh Fragken Rürnberg 8:2 (4:0).

Die Fürther hatten Las Spiel jederzeit in der Hand und
diktierten dem Gegner die Geſchehniſfe auf dem Spielfelde. Schen
bei der Pauſe hatten ſie einen Vor prung von 4 Toren heraus=
geholt
. Nach dem Wechſel erzielten ſie in regelmäß gen Abſtän=
den
vier weitere Tore, während die Franken zwei Gegentreffer
anbringen lonnten. Die Franken ſtellten eine neue Mannſchaft
da von der akten Ligaelf inſolge des Abſtiegs eine Reihe von
Spielern abgewandert ſind.

1. 5.-C. Langen 4:5 (3:3).

Der Formrückgang des Berliner Meiſters Hertha/BSC. be=
Harf nun keiner Unterſtreichung mehr. Er ſcheint ganz kraſſe
Formen angenommen zu haben, wen ſich Hertha ſosar auf
eigenem Platze 4:1 von Norden=Nordweſt ſchlozen läßt. Die
Meiſterſchaft könnte ſogar noch geführdet werden, wenn der Vor=
ſprung
nicht glücklicherweiſe groß genug wäre, daß Hertha noch
davon zehren kann.
Ergebniſſe:
Hertha BSC.Nord/Rordweſt Berlin 1:4. Tachnania
NeuköllnMinerta Verlin 0:6. Kiclers Schöneberg1. FC.
Neukölln 7:2. Südſtern BerlinA lershofer BC. 4:4.
Alemannia Kaſelhorſt-Viktoria Berlin 1:3. SV. 92 Berlin
SC. Charlostenburg 3:6. BV. LuckenwaldeUnion Ober=
ſchöneweide
5:0.

In dieſem Spiel ſiegts nicht die beſſere, wohl aber die glück=
lichere
Mannſchaft. Die Parteien hielten ſich die Wagge und ein
Unentſchieden wäre dem Spielverlauf eher gerecht geworden.
Bis zur Pauſe war jede Partei dreimal erfolgreich. Die größere
Sch elligieit, aber auch das Glück, en ſchied dann in der zweiten
Halbzeit zusunſten Larigens. Während Hanau nur noch einen
Erfolg erzielen konnte, waren den Gäſten noch zwei Treffer und
damit der knappe Sieg gelungen. Bei Langen latte ſich der ſeit=
herige
brillan e Torwart Gutjahr wit Erfolg als Stürmer ver=
ſucht
. Er ſpielte halblinks und erzielte auch zivei von den fünf
Toven.
Spielſyitem-Tagung in Rünchen.

Unter dem Winterwetter und der Vereiſung der Spielplätze
hatte am Sonntaz Norddeutſchland am meiſten zu leiden. Hier
fielen faft alle Spiele den Bodenverhältniſſen zum Opfer, und
nur ganz vereinzelt konnten Spiele ausgetragen werden. Ham=

burg, Harburg, Kiel, Bremen und Hannover hatten alle nur je
ein einz ges Spiel das war die ganze Ausbeute des Sonmtags.
Ergebniſſe:

Am Samstag fanden ſich in München der Verbandsvorſtand
und der Aelteſtenrat des Süddeutſchen Fußball= und Leicht=
athletik
=Verbandes zuſammen, um zur Spielſyſtemfrage, die in
letzter Zeit wieder vielfach erörtert wurde, Stellung zu nehmen.
Nach mehrſtündiger Debatte fand das rgebnis der Sitzung in
der folgenden amtlichen Verlautbarung ſeinen Niederfchlag: Der
Verbandsvorſtand und Aelteſtenrat des Süddeutſchen Fußball=
und Leichtathletik=Verbandes nahmen in einer gemeinſamen
Sitzung am Samstag in München die Berichte der Spielſyſtem=
Kommiſſion wegen eventueller Verbeſſerungsmöglichkeiten des
gegenwärtigen Spielſyſtems entgegen. Nach gründlicher Erörte=
rung
des ſchwierigen Fragenkomplexes kam es zu poſitiven Be=
ſchlüſſen
zunächſt nicht. Um die Meinung der Verbandsvereine
genau kennen zu lernen, follen im Laufe der nächſten ſechs
Wochen in den einzelnen Bezirken Tagungen durch die zuſtändi=
gen
Bezirksvorſitzenden und Aelteſtenratsmitglieder abgehalten
werden, bevor eine weitere endgültige Stellzingnahme der Ver=
bandsleitung
erfolgt.

üufsoer.

Nach vielen Ausfällen hatte Mitteldeutſchlaud am Sonntat
wieder einmal vollen Meiſterſchaftsbetrieb. Nordweſtſach=
ſen
bringt eine neue Verwialung in der Meiſterſchaftsfrage, da
Fortuna von Wacker 1:2 geſchla en wurde. V. f. B. und Sport=
freunde
blieben ſiegreich. In Oſtſachſen konnte der Dresdner
SC. knapp über Ring erfolgreich bleiben, während Guts Muths
3:0 von SG. 93 geſchlagen wurde. In Mittelſachſen gab
es noch einen hohen Sieg des CHBC., Favoritenſi ge hatten
auch Weſtſachſen und Saalegau. Von größeren Ueber=
raſchungen
blieb Mitteldeutſchland diesmal überhaupt verſchont,
ſo daß im großen und ganzen ſich an der beſtehenden Lage nicht
viel änderte.

Phönir Karlsruhe überfährt Germania Brötingen
mit 7:2 (6:2).

Das Meiſterſchaftsſpiel K. F.V.Brötzingen war wegen Un=
beſpielbarkeit
des Bodens abgeſetzt worden. Mertwürdigerweiſe
ließ ſich der Schwabenmeiſter von dem badiſchen Tabellendritten
zu einem Freundſchaftstreffen verpflichten. Das Verhalten Brö=
tingens
wurde in Karlsruhe als wenig ſportlich empfunden und
erfuhr im Ausgang des Priratſpiels ſeine ſtrafende Gerechtigkeit.
Der württembergiſche Meiſter erlitt eine unglaubliche Blamage.
Mit nicht weniger als 7:2 mußte er ſich trotz kompletter Mann=
ſchaft
von Phönix ſchlagen laſſen, und das verdient. Das Spiel=
feld
war wieder eine reguläre Cisbahn, eine normale Spieldurch=
fihrung
war jederzeit außer Frage. Die Phönix=Mannſchaft fand
ſich überraſchend gut zuſammen. Dennoch erzielte Brötzingen in
der 13. Minute durch ein Eigentor des Phönix die Führung. Aber
ſofort vom Anſtoß an kombinierte Phönix durch, und der Mittel=
ſtürmer
Wenner erzielte den Ausgleich. Derſelbe Spieler erhöhte
fünf Minuten ſpäter auf 2:1 für Phönix. Eine Minute darauf
verwandelte Burkardt einen Hand=Elfmeter zum Ausgleich für
die Gäſte. Schon in der 26. Minute brachte der Linksaußen Vogel
den Phönir mit Prachtſchuß erneut in Führung. Zwei Minuten
ſpäter reihte Schäffner den 4. Treffer an. In der 33. Minute
gelang Wenner ein wunderbares fünftes Tor. Zwei Minuten
vor Halbzeit war es wieder Vogel, der eine feine Vorlage des
Mittelläufers zum ſechſten Tore einſchoß. Brötzingen hatte in der
ganzen erſten Halbzeit ſo gut wie gar nichts zu beſtellen. In der
zweiten Hälſte wandte ſich das Blatt. Die Gäſte hatten über=
wiegend
mehr vom Spiel, konnten jedoch infolge kläglicher Stür=
merleiſtungen
zu keinem Erfolg kommen. Phönix war glücklicher
und ſam in der 20. Minute wiederum durch Wenner zum ſieben=
ten
Treffer. Der finanzielle Erfolg für Phönix hielt mit dem

Winkerfahrt des Bayeriſchen A. C.

Die im Anſchluß an die Winterfahrt des Bayeriſchen A.C.
bei Garmiſch am Cibfce zur Durchführung gebrachten Rennen
hatten immerhin 5000 Zuſchauer angeloät, die bei herrlichſtem
Winterwetter ſpannende Rennen erlebten. Die Strecke ſelbſt
führte über fünf Runden à 1,5 Kilometer. Bei den Krafträdern
erwies ſich Moeritz=München auf ſeiner Viktoria mit Beiwagen
als der Schnellſte, während in der Kategorie der Wagen
der unverwüſtlichhe Hans v. Stuck=Gut Sterz auf Auſtro=Daimler
die beſte Zeit des Tages überhaupt herausfuhr.
Recht intereſſant verlief ein Vergleichsrennen zwiſchen Flug=
zeug
, Kraftwagen und Motorrad mit Beiwagen. Das Flugzeug
hatte zehn, der Kraſtwagen ſechs und das Kraſtrad fünfeinhalb
Runden zurückzulegen. Beachtenswert iſt, daß Hans von Stuck
auf ſeinem Auſtro=Daimler das von dem bekannten Kunſtflieger
Ernſt Udet geſteuerte Flugzeug um eine Runde ſchlug. Senſa=
tionell
klingt es, daß ſogar Moeritz auf ſeiner Viktoria mit Bei=
wagen
Udet mit 100 Meter das Nachſehen gab.

Vallier unternahm mit ſeinem Naketenſchlitten zwei
Verſuchsfahrten. Während die erſte einwandfrei verlief, explo=
dierten
beim zweiten Verſuch die 4. und 5. Ladung, ohne jedoch
irgendwelchen Schaden anzurichten.

Die Ergebniſſe:
Krafträder mit Beiwagen bis 350 ccm (Lizenzfahrer): 1. Joſeph
Kagerer=München auf Sunbeam 6:36,3 Mins, 2. Betti Steiner=
Gmund auf Standard.

Krafträder mit Beiwagen bis 350 ccm (Ausweisfahrer): 1. Ernſt
David=München auf Indian 6:46 Min.; 2. J. Lehner=München
auf Rudge Whithwort.

Krafträder mit Beiwagen bis (00 ccm (Lizenzfahrer): 1. Moeritz=
Mürchen auf Viltoria 5:44,3 Min. (beſte Zeit der Motorräder);
2. Theobald=München auf Viktoria.

Krafträder bis 175 ecm (Lizenzfahrer): 1. Hans Winkler=München
auf DKW 6:32 Min. Ausweisfahrer: Alban Böhme=München
auf Villiers 8:42,3 Min.

ſportlichen nicht Schritt, es waren nur 800 Zuſchauer da.

In

N.P

Spotkverein 05 Mainz unterliegt den A
Sporiverein Darmftadt 1:2 10:1.I
Vorweg ſei feſtgeſtellt, daß das Ergebnis für Mat
ſchmeichelhaft ausgefallen iſt. P.=Spo. mußte ſer
Stampf um die Bezirksmeiſterſchaft mit Erſatz für Lnx.

Huber war zwar mit von der Partei, litt aber noch gi
einer noch nicht ganz überſtandenen Grippe. Trotzdem
Spielverlauf eine ſtändige Ueberlegenheit der Darmſt
nungshüter. Daß es nicht zu mehr als zu zwei Tu.
lag einesteils an der durch die Bodenverhältniſſe be
ringen Schußſicherheit, andererſeits gab der Schiedst
weitere erzielte Tore wegen angeblichen Uebertretens
man noch den Doppelhänder von Jans in der zwe
hälfte berückſichtigt, der vom Pfoſten ins Feld zurüd
ergibt ſich die Beſtätigung der im erſten Satz aufgei
hauptung. Als Torſchützen der Polizei fungierton
der einen Straſſtoß placiert einſchoß, und Huber,
zveiten Spielhälfte eine ſchöne Kombination mit ſchu
ſchuß beendete. Das Mainzer Gegentor war ein
ſchuß, bei deſſen Abwehr Borett im Darmſtädter TZr
Kritiſch iſt zu ſagen, daß ſich die Darmſtädter durckt
weiſe bei den objektiven Zuſchauern volle Anerken
dienten. Auch die Mainzer Mannſchaft zeigte ſolidas
ohne allerdings an ihre Gegner heranzureichen Nun//
Publikum. Es darf hier nicht verſchwiegen werden, 1.
ſelbe in einer Art und Weiſe gegen Schiedsrichter
ſtädter Spieler benahm, die jeder Beſchreibung ſpott
lich hat die zuſtändige Behörde für disſe Art von C
rungen das richtige Verſtändnis und ſtellt ſie ab. Wün
Grund hatte, mit dem Schiedsrichter nicht zufrieden zu
war es beſtimmt das Mainzer Publikum nicht.

Krafträder bis 250 ccm (Lizenzfahrez): 1. Hans Winkler=München
auf DKW. 6:02,1 Min. Ausweisfahrer: 1. Hans Fiſcher=
Dachau auf Zündapp 8:17 Min.
Rennwagen aller Klaſſen: 1. Hans von Stuck=Gut Sterz au
Auſtro=Daimler 5:28 Minuten (beſte Zeit des Tages); 2. von
Morgen=Verlin auf Amilcar; 3. Kilian=Garmiſch.
Sportwagen bis 3000 ccm: 1. Frhr. v. Michel Raolino=München
auf Auſtro=Daimler 6:06,3 Min. bis 1100 ccm: 1. Hans
Ollendorf=München auf Salmſon 6:57,4 Min. über 3000
gem: 1. Karl Schwab=Partenkirchen auf Laſalle. bis 1500
wm: 1. Dr. Szyſla=Ech einfurt auf Adler 6:59.2 Min. bis
2000 ccm: 1. Brüclmann=München auf Bugatti 6:29,18 Min
unter 758 crm: 1. Rudelf Klein=München auf Dixi.

H. 5. D. Zrankfarl Sporiverein 1898 2/
Mit dieſem Spiele hat der Sportverein ſein letzs Autzm
iges Verbandsſpiel der Spielzeit 28/29 erledigt; es Fhnumeicht
noch das Rüaſpiel auf eigenem Platze gegen V. f.B/Mllene
aus, das auf den 3. 3. 1929 angeſetzt iſt. War der Pam Zit
ſonntäglichen Spiel gegen Poſt wegen der hohen Ecn/!
unſpielbar, ſo war das erſt recht bei dem Rödelheimmſt Fm den Meiſ
Fall, deſſen zuſammengetretene Schneeſchicht hart Sunn= in Luel
und infolgedeſſen eine hohe holprige Stoppelſläche = ᛋnmus beſſete
einfachſte Ballberechnung illuſoriſch machte. Darmrawm Aohern den
ehne Fuchs antreten, Reuter übernahm für dieſen U4 wiſchen be
führung und wurde in der Verteidigung durch Lan Eim desmal de
erſetzt. Trotz der Unebenheiten und der verſchieden T/4-zll holte
wirkungen der Faſtnachtszeit (bei beiden Mannſcha W/hunel.
man mit dem Spiel recht zufrieden ſein. Darmſta / a Markt
ſchieden mehr vom Spiel. wie überhaupt die letztemät äu wurden d
Formwerbeſſerung der Mannſchaft auſwieſen. Das/F/äneugen
genauere Zuſammenſpiel ſicherte der beſſeren Ma /7ü- veiert
dientermaßen den Sieg. Die beiden Torwächter hn
des glatten Bodens unter beſonders ſchwierigen 1.
arbeiten. Nachdem mehrere wohlgemeinte Schüſſ-
ſtädter
Sturmes knapp am Tore vorbeigeſchoſſen rutfan
das erſte Tor durch Werner, der flach in die linie Ee t30
Poſüvendend gleicht Rödelheim durch Straſwurf Mu8
die linle Ecke aus. Ein Flachſchuß von Reuter ergäum5/1 3
zeitreſultat. Die erſten zehn Minuten der zweiten SchA ſue 314.
ten noch vollſtändig offenes Spiel. Rödelheim vaM-iu, Yo
durch einen weiteren Straſwurf den Ausgleich zu
ſcharf geſchoſſene Tall prallte von der Torlatte ins
nun einſetzenden Enzſpurt der Da mſtädter verman
nicht ſtandzuhalten. In gleichen Akſtünden können
Fiedler, Werner und Reuter noch dreimal erſolgre‟
Schiedsrichter Mar uardt=Eßlinsen war in Am
ſchlechten Bodenverhältniſſe zu genau.
Rol-Beiß, B. f. R. Schwanheim, beigt
1:1 wegen Ausſchreikungen abgebei!
Man ſchreibt uns: Die Darmſtädter Handballlu
haben alle ſchon den heißen Boden Schwanheims (E
Wer geglaubt hatte, daß das geſtrige Spiel zwiſchel
und V. f. R. Schwanheim einen ſairen Verlauf ne
da doch für beide Mannſchaſten nichts mehr zu 8us
zu verlieren war, ſah ſich bitter enttäuſcht. ObT7
Darmſtädter aus leicht zu verſtehender Aengſtlichte
rückhaltung gegenüber den Schwanheimer Spel
ſchauern auferlegten, wurden ſie oftmals in unſt
angegangen. Als der Schiedsrichter einen Schwan.
ler vom Platze verwies und dieſer der Anordnun
leiſtete, brach der Schiedsrichter das Spiel ab, zum
Schwanheimer Spielern umringt wurde. Der Ep=
das
Zeichen für das Publikum, das ſich auf das
gab und die Darmſtäyter, einſchl. Schiedsrichter, 4
der Spieler wurde in roher Weiſe mißhandelt, Te
ſonders der herausgeſtellte Sch.vanheimer Mittellm2
vortät, der ſchon des öfteren wegen rohen Epiels
wurde. Von einer Platzordnung war überhau:
ſehen. Als die Darmſtädter die Polizei benachl
allerdings plötzlich der Vorſtand anweſend, der ſ=
Sicherheit beſorgt war. Leider zu ſpät! Wann wing
Verband eingreifen und durch ſchärfſte Maßregel
würdigen Zuſtand in Schwanheim ändern? Scr
herigen Fälle Schwanheim nicht ſchon?
Himmel? Man kann bei Meiſterſchaftsſpielen einte
regung verſtehen. Aber was hatte das geſtrige E
welterſchütternde Bedeutung, um ſo auszuarten?
Darmſtädter Rot=Weiß=Mannſchaft hat im eanzen
Spieler durch Disqualifikation verloren,
reich= Spieler infolge Verletzungen. Sie wird mit
denkenden Sporwereinen einig gehen, wenn ſie ſie
Geſundcheit ihrer Spieler höher ſtellt, als zwhell
Es erübrigt ſich, unter den vorausgeſagten Um
auf das Spiel einzugehen. Der Verkand haile
ſchenden Schneeverhältn ſſen das Treffen abſeßen
gar keine Terminſchwierigkeiten beſtehen. Ein
Spiel war kaum möglich. Schwanheim hatte in Ve
zeit durch ſeine beſſere Stürmerleiſtungen ein kleiſe
die hervorragende Abwehr der Darmſtädter ko0
nur einen zählbaren Erfolg erzielen. 1:0. Bl.*

Rot=Weiß durch ſeinen Linksaußen Lohr aus. M
die Seiten gewechſelt. Nach Halbzeit drückten A
etwas. Schußunſicherheit verhinderte jedoch *
Minuten vor Schluß, als die Schranheimer De
nungen ſchwinden ſahen, entſtanden die Ausſchte
Weiß, V. f. R., hat mit dieſem letzten Verhandsſe
ſtige Mittelſtellung endgültig gefeſtigt.

Kickers Ofenbach V. ſ. B. Briedberd

Da Friedberg in Offenkach nur mit neun ERk
hatte es nie die geringſte Chance, die von Spiel R
werdenden Kickers zu geführten. Offenkach Mit
in ſeiner bekannten Härte ſtets überlegen durch. *
durch Trumpſheller (drei), Werner und Kle=s UV."

[ ][  ][ ]

av Müller deutſcher Skimeiſſer.

deutſtzhülne N. Purkert gewinnt den Sprunglauf
eteer Glaß, Kratzer und Guſtav Müller.

vor

Meſien
g un vorausgegangenen Tagen war auch am
umchqipttag der deutſchen Skimeiſterſchaften in Klin=
ſt
dassie er prächtig, keine Wolke am Himmel, dazu tüch=
50 bot ſich denn für den großen Sprunglauf ein
zhmen. Der Zuſtrom der Schauluſtigen war über
.avenn man die recht umſtändlichen Verkehrsver=
iracht
zieht. Ein Sonderzug nach dem andern
h Morgen in Klingenthal ein, aus der näheren
zzung täüte verſtärkter Autobusverkehr für die Beförderung
ſen nd, ſo entwickelte ſich an der Seydel=Schauze am
ſbantes, farbenfrohes Bild. Etwa 15 000 Zuſchauer
ich ſicht fllich um die Schanze verſammelt. Leider reichten
venl trriſſe nicht einmal ſoweit aus, um dieſenigen
brinat,) die für teures Geld Karten erſtanden hatten.
Jans in euch 1hSwickelung des Programms ließ etwas zu wün=
en
iu
brigr 9er Nummernapparat funktionierte nicht richtig,
marn ſiſen Ueberblick über die von den Springern ei=
uier
hatte. Um die Preſſe kümmerte ſich überhaupt
zu banze iſt eine Schanze von mittleren Aus=
n
) i=Meter=Sprünge nur von wirklich routinierten
nriſgeführt werden können. Iusgeſamt ſtellten ſich,
gm eſe Richtern. Von bekannten Leuten fehlten nur
(üthaus, der Deutſchböhme Willy Dick und der
5 Paumgart. Die Wertung erfolgte zum
134 ac) der neuen internationalen Wettlaufordſiung.
guich dem Sieger des Sprunglaufes war recht offen
ſuet zugunſten des Einheimiſchen Walter Glaß ge=
noncl
ie ſer mit Leiſtungen von 40, 39 und 40 Metern
ſten derſchnitt aufzuweiſen hatte. Als ſchärfſter Geg=
Glantz uepuppte ſich der Deutſchböhme Purkert, der nach
nicht zu beterm it 40,5 Metern den weiteſten Sprung des Tages
z Eir uun bunn nochmals 39,5 Meter weit ſpkang. Mit
Leiſütznen hatte er ſich den erſten Platz im Sprunglauf
2ivollendeiſte Sprungiechnik zeigte jedoch der Deutſch=
Meieſt M0Balten gein, der allerdings nur 33 und 32,5 Mcter wweit
be iinle vten Sprung nach 36 Metern ſtürzte. Die Hal=
r
fseh vorbildich und wurde in dieſer Ausführung drn
ndsnr erreicht Der groß= Sprung=Spezialiſt Erich
keinen guten Tag. Dagegen warteten Lois!
ſtav Müller mit recht anſprechenden Leiſtun=
ſr
Kala am den Meiſtertitel war wie vor zwei Jahren in
wiüt ein Duell zwiſchen Guſtav Müller und Walter
Der=ntaus beſſere Platz Müllers im Langlauf gab auch
ſun in Bayern den Ausſchlag. Während in Garmifeh
zwiſchen beiden nur den Bruchteil eines Punk=
grr
diesmal der Sieg klar und ſicher. Guſtav
jauzrch=Zell holte ſich damit zum zweiten Maje den
Aiiertitel. Zur anſchließenden Preisverteilung auf
ingatzler Markt hatte ſich eine große Zuſchauermenge
dent ir wurden der Nachfolger des vorjährigen Mei=
3 äljarengen und Purkert als Gewinner des Sprung=
urrat
gefeiert
Die Ergebniſſe.
ſatſche Skimeiſterſchaft 1929.
r4eyrnglauf auf Klaſſe I: 1. R. Purkert=Teutſch=
Narz, 6,7 (31,5, 405, 33,5 Meter); 2. Walter Glaß 1. ote 336,2 (40, 39.40 Meter); 3. Alois Kratzer=
Ner 23,1 (35,5, 36,5, 40 Meter); 4. Guſtav Müller=
Note 314,6 (37, 36, 36 Meter); 5. Erich Reck=
erſchrau
, Note 312,4 (24, 34, 39 Meter); 6. W. Hein=
höhre
Note 305,1 (33, 32,5, 36 Meter); 7. Striſcheck=
Se 293,8 (33, 32, 35 Meter); 8. Kurt Endler=Schrei=
04 73,5 (31, 37, 34 Meter); 9. W. Döttrich=Altenberg,
W 44, 34 Meter); 10. K. Lang=Rottach, Note 291,2
ſeter); 11. Vondrack=Tſchechoflowakei, Note 289,7

75 Meter); 12., Walter Glaß=Aſchberg, Note 288,3
MNeter).
MI: 1. Dr. Baader=Berlin, Note 270,7 (27, 31,5,

er Lauf: 1. Walter Glaß 1.=Klingenthal,
Purkert=Deutſchböhmen. Note 642,7; 3.
AR. Note 37,5.

Pieiſter 1929: Zuſtad Müller=Baheriſch=Zell,

Note
Hans

W 0delweiſerſchaften. Gebrüder Feiſt
in guter Form.
EM0 Meter langen Hochwald=Rodelbahn in Oybin,
ſlärge, kam am Sonntag die deutſche Rodelmei=

Montag, den 4. Februar 1929
heit der Bahn ermöglichte es, daß die Rekorde erheblich verbeſ=
ſert
werden konnten. Eine Klaſſe für ſich waren die Europa=
meiſter
Gebrüder FeiſtFlinsberg. Walter Feiſt gewann den
Herreneinſitzer und mit ſeinem Bruder Richard auch den Zwei=
ſitzer
. Die Damenmeiſterſchaft brachte Frl. Winkler Schierke
an ſich. Die Ergebniſſe: Herren=Einſitzer: 1. Walter Feiſt,
Bad Flinsberg, 4:47,2 Min. 2. R. Liebig, Schreiberhau, 4:56,7
Min. 3. Richard Feiſt, Bad Flinsberg, 4:57,5 Min. Herren=
Doppelſitzer: 1. Gebr. Feiſt, Bad Flinsberg, 4:56.1 Min. 2. K.
Bär / Vollbrecht=Oybin 5:10,2 Minuten. 3. W. Teichgräber / W.
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Schierke 5:32,5 Min. 2. Ppitſchke=Zittau 5:38,3 Min, 3. Vogler=
Oybin 5:44,8 Min.
Die Weltmeiſterſchaft im Eiskunfklaufen.
Von der Europameiſterſchaft im Eishockey wurden am
Sonntag in Budapeſt die Weltmeiſterſchaften im Eiskunſtlaufen
für Damen und Pgare erledigt. Obwohl das Thermometer
15 Grad unter Null zeigte, waren doch 4000 Zuſchauer gekom=
men
, darunter auch der Reichsverweſer Horthy. Die Wettbe=
werbe
begaunen um 11.30 Uhr mit dem Paarlaufen. Ohne die
Franzoſen Mlle. Joly Brunet war natürlich die Weltmeiſterſchaft
eine ſichere Sache für die Oeſterreicher Frl. Scholz/Kaiſer. Die
neuen Meiſter zeigten ihr bekanntes ſchweres Programm. Nach
ihnen gefielen ihre Landleute Brunner/Wrede am beſten. Das
deutſche Paar Frl. Schwendtbauer/Aichinger als einzige deut=
ſche
Vertretung wirkte dagegen reichlich primitiw und hatte
oazu noch das Pech, gegen Schluß der Kür zu fallen. So blieb
nur der 7. Platz. Eine große Enttäuſchung war bei den Damen
die kleine Norwegerin Sonja Henie mit ihrem Kürprogramm.
Sie bot nicht allzuviel, wenigſtens nicht in dem Maße, wie man
es erwarten durfte, hatte allerdings doch eine ganze Reihe ſchlvie=
riger
Darbietungen, ſo daß der Weltmeiſtertitel nie in Gefahr
war. Sehr eindrucksvoll liefen die Wienerinnen Burger und
Brunner, die auch die Plätze belegten.
Bayeriſche Eisſchnellanfmeiſterſchaften.
Bei ſehr gutem Wetter, hartem, aber etwas zu grobem Eis
wurde am Sonntag durch den Winterſportverein Murnau die
bayeriſche Meiſterſchaft im Eisſchnellaufen ausgetragen. Die Be=
teiligung
war ſehr gut. Die Mehrzahl der Startenden ſtellte
natürlich München. Der Kampf um die Meiſterſchaft ſelbſt geſtal=
tete
ſich äußerſt ſpannend. Als beſter Läufer erwies ſich der
Titelverteidiger Sandtner, Münchener Eislauſverein, der in
ſämtlichen drei Wettbewerben den erſten Platz belegte und ſomit
auch den von Prof. Julius Seyler geſtifteten Wanderpreis er=
rang
.
Deulſche Eisſchieß-Meiſterſchaffen.
Unter ſtarker Anteilnahme der Bebölkerung und bei ſchön=
ſtem
Winterwetter wurde die deutſche Meiſterſchaft im Mann=
ſchaftseisſchießen
ausgetragen. Die Ueberraſchung des Tages
bildete die Niederlage des Titelverteidigers, Eisſchützenverein
Zwieſel, gegen den neuen Meiſter, Eisſportberein Frauenau.
Starke Beteiligung wieſen auch die übrigen Konkurrenzen auf.
Das Zielpunktſchießen gewann Kremhülle=Titiſee ſehr knapp Im
Zielweitſchießen zeigten ſich die bayeriſchen Schützen vollkommen
überlegen.
Eishocken in Frankfurk a. M.
S. C. 1880 FrankfurtW. S. T. Titiſee 4:1 (2:0, 1:0, 1:1).
Zum Rückſpiel der beiden Mannſchaften hatte ſich eine be=
trächtliche
Zuſchauermenge auf dem Platze der 80er eingefunden,
die ein ſehr ſchnelles und ſpannendes Treffen zu ſehen b. kam.
Frankfurt war den Gäſten an Kombination überlegen, zeigte
überhaupt, trotz des zahlreichen Erſatzes, die geſchloſſenere Lei=
ſtung
. Der beſte Mann der Einheimiſchen war Warro, der
immer und immer wieder gefährliche Momente vor dem gegne=
tiſchen
Tor zu ſchaffen wußte. Hätten die Gäſte nicht einen ganz
ausgezeickneten Torhüter zur Stelle gehabt, ſo wäre ihre Nieder=
lage
weit höher aus jefallen. Die erſten beiden Drittel ſah
Franzfurt zumeiſt im Angriff, insgeſamt drei Erfolge waren die
Ausbeute ihrer rationelleren Spielweiſe. Im letzten Drittel lie=
fen
die Gäſie zu beachtlicher Form auf und geſtalteten die Partie
döllig ausgeglichen. 1:1 war das Ergebnis dieſer Spielphaſe,
in der ſih Tiniſces Mittelſtürmer Eckert als ein ſehr geführlicher
Lurchreißer entpuppte.
Tennisclub ForſthausſtraßeW. S.V. Titiſee 2:3 (2:2, 0:1, 0:0).
Dieſes Spiel endete inſofern mit einer Ueberraſchung, als
man im Frankfurter Lager mit einem überlegenen Sieg der
Göſie zerechnet hatte. Die junge Mannſchaft des Tenniscluds
Forſthausſtrase hielt ſich gegen den durchaus ernſt zu nehmen=
den
Gegner recht tapſer, wenn auch nicht vergeſſen werden darf,
daß die Gaſte durch das Spiel am Vormittag ziemlich ermüdet
wwaren Im erſten Teil fielen nach ausgeglichenem Verlauf auf
beiden Seiten je zwei Treffer; auch die zweite Spielphaſe war
durchaus ofſen. Lediglich nach einem Durchbruch ihres Mittel=
ſtürmers
Eckert kamen ſie zu einem dritten Tor. Trotz beider=
ſeitiger
Anſtrengziugen blieb es bis zum Schluß bei dieſem
Stande.

Ceite 7
Höchſter EislaufvereinTennisclub 1914 Frankfurt a. M. 4:3.
Im Höchſter Stadidark lieferten ſich beide Mannſchaften vor
einer fur die dortigen Verhaltniſſe cecht anfehnlichen Zuſchauer=
menge
einen ſpannenden Kampf, der die Einheimiſchen nach
durchwey gleich verteiltem Spiel als verdienten Sieger fah.
Tſchechoſlowakei Eishockey=Europameiſter.
Am Sonntag wurde in Budapeſt die Europameiſterſchaft im
Eishockey mit den beiden Endſpielen zum Abſchluß gebracht. Die
Ergebniſſe dieſes Tages entſprachen den Erwartungen, denn die
Tſchechoſlowakei ſchlug im Endſpiel Polen nach zweimaliger Ver=
längerung
2:1 und wurde Europameiſter, während im Kampf
um den dritten Platz Oeſterreich endlich glüclicher war als vor=
her
und Italien 4:2 bezwang. Demnach iſt die endgültige Klaſſie=
rung
: 1. Tſchechoflowalei, 2. Polen, 3. Oeſterreich, 4. Italien
Tennis=Bundestag in Braunſchweig.
Der Deutſche Tennis=Bund hielt im Altſtadt=Rathaus zu
Braunſchweig ſeine diesjährige Hauptverſammlung ab. Alle
ſchwebenden Fragen und die eingebrachten Anträge wurden in
einer am Samstag bis in die Nacht hinein währende Sitzunz des
Geſamtvorſtandes geklärt. Von den großen Wettſpielereigniſſen
der kommenden Saiſon finden die internationalen Me ſterſchaf=
ten
von Deutſchland wieder in Hamburg, die Hallenmeiſterſchaft
in Bremen und die Nationalen Meiſterſchaften in Braunſchweig
ſtatt. Die Juniorenmeiſterſchaft wurde dagegen erſtnalig nach
Weimar, die der Senioren nach Leipzig verlegt. Was die Hoch=
ſchul
=, Heeres= und Marinemeiſterſchaft anbetrifft, wird ſich der
Vorſtand erſt ſpäter ſchlüſſig werden.
Boxen.
pierre Charles iſt Europameiſter.
Zum dritten Male innerhalb einer kurzen Zeit ſtreckte ein
deutſcher Berufsboxer ſeine Hand nach der Europameiſterſchaft
aus, um es Max Schmeling gleichzutun, der als erſter deutſcher
Boxer und bisher als einziger in der Lage war, den Titel eines
Europameiſters an ſich zu bringen. Nachdem Hein Domgörgen
(Mittelgewicht) und Paul Czirſon (Leichtgewicht) geſcheitert
waren, verſuchte es Ludwig Haymann im Schwergewicht, aber
auch er ſcheiterte an einem beſſeren Gegner. Der deutſche Meiſter
ſchlug ſich heldenhaft, aber der Punktſieg des Belgiers Pierre
Charles ſtand jederzeit feſt, weil Charles eben deutlich der beſſere
Boxer war. Der Tag der Europameiſterſchaft hatte der Dort=
munder
Weſtfalenhalle einen ausgezeichneten Beſuch verſchafft.
Rund 7000 Menſchen fieberten dem Ereignis entgegen und waren
voller Intereſſe für den Meiſterſchaftskampf, der als letzter auf
dem Programm ſtand und auch der ſchönſte des Abends war.
Sporkneuigkeiken in Kürze.
Die Spielſyſtem=Tagung in München ergab keine Beſchlüſſe.
Es ſoll in den nächſten Wochen in den einzelnen Bezirken ſon=
diert
werden.
Die Weltmeiſterſchaft im Eis=Kunſtlaufen für Damen wurde
in Budapeſt abermals von Sonja Henie gewonnen. Im Paar=
laufen
ſiegten Scholz/Kaiſer=Wien.
Um die Eurppameiſterſchaft im Eishockey in Budapeſt ſtan=
den
ſich im Vorſchlußſpiel die Tſchechoſlowaei und Italien ſo=
wie
Polen und Oeſterreich gegerüber. Die Tſchechen ſiegten mit
1:0 nach Verlängerung und die Polen mit 3:1. Beide Sieger be=
ſtreiten
nun das Endſpiel.
Poldi Steinbach hat Hein Domgörgen gefordert, gegen den
er kürzlich in einem dann ohne Entſcheidung gegebenen Kampf
n. P. unterlegen war.
Die Vorrennen zum 3. Frankfurter Sechstagerennen, das am
Donnerstag, 7. Februar, abends 10 Uhr, ſeinen Anfang nimnt,
werden wieder von Amateuren beſtritten. Die nahmhafteſten
Bundesamateure treffen ſich in zwei größeren Punkte=Rennen.
Die Stuttgarter Sechstage brachten am Samstag ein große
Jagd, bei der es dem Paar Linari/Richli gelang, die verlorene
Runde aufzuholen und zur Spitzengruppe aufzuſchließen. Nach
67 Stunden führen Buſchenhagen/Frankenſtein mit 237 Punkten
vor Linari/Richli, 194 Punkte, und Junge/Skupinſki. Mouton!
Schorn, Raynaud/Dayen und Aerts Haeſendonck. Alle andern
Paare liegen 35 Runden im Rückſtand.

Hauptſchriftleitung. Rudolf Maup=
Verantwortlich für Pollik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve, für Feuilleien Reich und
Ausland und Heſche Nachrichten: Mar Streete; für Sport: Dr Eugen Buhimann;
für den Handel: dr. C. 6. Que iſch für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart. Dr. Herbert Nette; Ur den inſera entel. Willy Kuble: Oruck
und Verlag C.C. Wiitich ſämtich in Darmſtadt.
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