Darmstädter Tagblatt 1929


01. Februar 1929

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Enzelnummer 10 Pfennige

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattei.
Nummer 32
Freitag, den 1. Februar 1929.
192. Jahrgang

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Bezieher nicht zur Kürzung des
Seſſellungen und Abbeſtellungen durch
Serbindlichkeit für uns. Poſiſcheckonio
Frankſurt a. M. 1301.

*Kampf gegen die
Eiſenbahnkataſirophen.
Die Reichsbahn äußert ſich autkentiſch.

durch Reichsbahndirektor Dr. Baumann.
Reichsbahndirektor Dr. Baumann, von der Zen=
tralverwaltung
der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft,
äußert ſich einem unſerer Mitarbeiter gegenüber über
die Maßnahmen der Reichsbahn, künftige Kata=
ſtrophen
zu verhüten:
Das furchtbare Eiſenbahnunglück des BerlinWiener D=Zugs
bei Sünching iſt durch Nichtbeachtung der Sperrſignale verurſacht
worden. Damit iſt das ſchon häufig erörterte Problem der auto=
matiſchen
Zugbeeinfluſſung wieder einmal in den Mittelpunkt der
öffentlichen Diskuſſion getreten. Aber gerade das jüngſte Unglück
hat gezeigt, daß es bei dieſer automatiſchen Zugbeeinfluſſung
nicht nur darauf ankommt, den Lokomotivführer auf eine drohende
Gefahr aufmerkſam zu machen und dann das weitere ihm zu
überlaſſen, ſondern ihm eine entſcheidende Maßnahme geradezu
aufzuzlvingen. Ein ſolches Verfahren liegt bereits vor: Zu den
verſchiedenen Methoden, die im Ausland und bei der Deutſchen
Reichsbahn erprobt worden ſind, um das Ueberfahren von Halte=
ſignalen
zu verhindern, hat ſich jetzt eine optiſche Methode ge=
ſellt
, die der Reichsbahnrat Dr.=Ing. Bäſeler im Bereich der
Gruppenverwaltung Bayern entwickelt hat. Mit dieſer Einrich=
tung
laſſen ſich die verſchiedenſten Befehle auf den Zug über=
tragen
: Etwa die häufig vorkommenden Aufträge, auf einer Sta=
tion
ausnahmsweiſe anzuhalten oder durchzufahren, oder ein an=
deres
Bahnhofgleis zu benutzen. Das iſt heute um ſo wichtiger,
da bei der ſtändig zunehmenden Häufung von allen möglichen
farbigen Lichtern und Scheinwerfern auf der Strecke beſonders
da, wo Landſtraßen parallel der Eiſenbahn führen es immer
ſchwerer wird, eindeutige und nicht zu überſehende Signalbilder
herzuſtellen.
Das Verfahren geht aus von der Wirkung des Lichtes auf
eine Selenzelle. Dieſe wird für elektriſche Ströme leitend, fobald
ſie vom Licht getroffen wird. Die Wirkungen ſind ſchwach, laſſen
ſich aber heute mit Hilfe von Verſtärkerröhren beliebig ſteigern.
Auf der Lokomotive ſind Sender und Empfänger angebracht.
Auf der Strecke befindet ſich nur ein Reflexorgan in dieſem
Falle ein Spiegel: der ſogenannte Triepel= oder Raumſpiegel. Er
iſt nicht ſehr groß nur etwa 10 Zentimeter im Durchmeſſer
und beſitzt ähnliche Eigenſchaften, wie der Rückſtrahler an Fahr=
rädern
oder Automobilen, der ebenfalls auftreffendes Licht immer
gerade nach den Ausgangspunkten zurückwirft gleichgültig, von
wo es kommt. Der von der Lokomotive ausgehende Scheinwer=
ferkegel
trifft den Spiegel, und dieſer wirft, kraft einer vorgeſchal=
teten
Linſe, das Licht geſammelt auf die Lokomotive zurück. Un=
abhängig
von allen Schwankungen des Fahrzeuges zielt das Licht
einen beſtimmten Punkt auf die Lokomotive, der in der Um=
gebung
des Senders liegt, auf den Millimeter genau um. Hier
alſo trifft es auf die Selenzelle. Sobald dieſe Selenzelle Licht
empfängt, ſteuert ſie über die Verſtärkerröhren, ein kleines hoch=
empfindliches
und doch durchaus ſicheres Relais, das ſeinerſeits
die Bremſe auslöſt. So wirkt letzten Endes der kleine Spiegel
genau ſo ſtark auf den Zug, als wenn ein Mitreiſender die Not=
bremſe
zöge.
Die Möglichkeiten des Raumſpiegels ſind, aber damit noch
nicht erſchöpft. Ich habe bis jetzt nur von der einen Selenzelle
geſprochen, die das Bremsrelais betätigt. Genau ſo laſſen ſich
aber mehrere Selenzellen auf der Lokomotive anordnen, die nun
natürlich auch verſchiedene Wirkungen ausüben: dem Zug können
beſtimmte Ermäßigungen der Geſchwindigkeit aufgezwungen wer=
den
. Man kann ihn alſo am Vorſignal langſamer fahren laſſen,
damit er unter allen Umſtänden ganz unabhängig vom Willen
des Lokomotivführers am Hauptſignal zum Halten kommt. Bei
der jüngften Kataſtrophe hätte dieſe Einrichtung alſo ein Weiter=
ſahren
des Zuges unter allen Umſtänden verhindert.
Die Variationen, von denen ich eben ſprach, laſſen ſich her=
ſtellen
, indem man auf dem Feld, von dem die Lokomotive das
Licht ausſendet, eine Blende ſpielen läßt, die von einem gewöhn=
lichen
Geſchwindigkeitsmeſſer bewegt wird, und je nach der Ge=
ſchwindigkeit
, die erzielt werden ſoll, beſtimmte Lichtſtrahlen zu=
deckt
oder freigibt. Und dies eben iſt das Wunderbare; daß dieſer
feine Lichtſtrahl, vom Spiegel aufgefangen, zurückkehrend genau
die Selenzelle trifft, für die er beſtimmt war.
Ein weiterer Vorteil: daß das optiſche Signal immer nur auf
den Zug wirkt, für den es beſtimmt iſt. Eine Verwechſlung iſt
unmöglich. Nebel, Regen, Schnee, Tau und Rauhreif ſind ohne
Einfluß auf das Gerät. UInter 4500 Verſuchsfahrten hat ſich nie=
mals
ein Verſager oder eine ungewollte Auslöſung gezeigt. Stö=
rungen
durch fremdes Licht fielen aus. Ueberraſchend ſelbſt für
den Herſteller des Gerätes war die Genauigkeit, mit der die Ge=
ſchwindigkeitsbegrenzung
arbeitet. Es zeigte ſich beiſpielsweiſe,
daß ein Signal, das auf 62 Stundenkilometer eingeſtellt war, in
dieſer Wirkung monatelang unverändert beharrte und zwar
ſo, daß der Zug bei einer Geſchwindigkeit von 61 Kilometern in
der Stunde ungeſtört weiterfahren konnte, während er bei 63 Kilo=
metern
ſtets gebremſt wurde. Aus alledem läßt ſich annehmen,
daß die Aufgabe, beliebig viele Signale ſicher und einfach zu über=
tragen
. befriedigend gelöſt worden iſt.
Neben dieſer optiſchen Methode exiſtieren noch andere ältere
Vorrichtungen, die ebenfalls das Ueberfahren der Halt=Signale
verhindern ſollen. Die einfachſte Löſung ſtellt die mechaniſche
Fahrſperre von Siemens u. Halske, die in einer vom Signal
bewegten Kippſchiene beſteht. Gegen dieſe Kippſchiene rennt bei
Haltſtellung des Signals ein aus dem Zuge herausfahrender Not=
bremshebel
an, wodurch die Luftdruckbremſe in Tätigkeit kommt.
Dieſe Vorrichtung bremſt den Zug aber erſt unmittelbar am Halt=
ſigual
, er rutſcht alſo bei großer Geſchwindigkeit um ein erheb=
liches
Maß darüber hinaus. Deshalb iſt dieſe Vorrichtung nus
dort verwendbar, wo die Fahrtgeſchſwindigkeit entſprechend be=

* Berlin, 31. Januar. (Eigener Bericht.)
Bei der heutigen Sitzung des Ausſchuſſes für die beſetzten
Gebiete brachte der Reichstagsabgeordnete Dr. Becker=
Heſſen die Sprache auf die vor kurzem durch die Preſſe ver=
breitete
Mißhandlung des Technikers Eugen Henſel in Mainz
durch einen Beamten der dortigen Süreté.
Dr. Becker wies auf die Notwendigkeit hin, dieſe Berichte auf
ihre Richtigkeit auf das genaueſte zu unterſuchen. Wenn ſich die
gemachten Angaben beſtätigen ſollten, ſo würde dieſe Tat=
ſache
erneut den Beweis dafür erbringen, daß die Be=
völkerung
des beſetzten Gebietes jeder Willkür=
maßnahme
der Beſatzungsbehörden ausgeſetzt
ſei und ſich in ſtändiger Gefahr vor ſolchen Mißhandlungen be=
finde
. Es ſei dringend notwendig, dann bei den franzöſiſchen
Behörden, und zwar nicht nur in Koblenz, ſondern auch durch
das Auswärtige Amt bei der franzöſiſchen Regierung ſelbſt vor=
ſtellig
zu werden, damit der etwa ſchuldige Beamte beſtraft, aus
dem beſetzten Gebiet beſeitigt und die Bevölkerung vor der Wie=
derholung
derartiger Vorkommniſſe geſchützt werde.
Der Regierungsvertreter erklärte, daß die in der Preſſe
wiedergegebenen Schilderungen im weſentlichen überein=
ſtimmten
mit einer eidlichen Ausſage des Technikers Henſel.
Sowohl der Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete, wie
das Auswärtige Amt ſeien, von dem Vorfall unterrichtet
und erſucht worden, entſprechende weitere Schritte zu tun.
Die ſämtlichen Mitglieder des Ausſchuſſes gaben ihrer Em=
vörung
über die Angelegenheit Ausdruck, und es wurde ſodann
folgender von dem Abg. Dr. Becker=Heſſen mit Unter=
ſtützung
der übrigen Mitglieder des Ausſchuſſes geſtellte
Antrag eingebracht:
Der Ausſchluß wolle beſchließen, die Reichsregierung zu
erſuchen, die durch die Oeffentlichkeit gegangenen Nachrichten über
eine vor kurzem vorgekommene Mißhandlung eines Technikers
Henſel in Mainz durch einen Beamten der dortigen Süreté genau
nachzuprüfen und, wenn ſie ſich als richtig erweiſen ſollten, ſie
erneut zum Anlaß zu nehmen, bei der franzöſiſchen Regierung mit
allen Mitteln darauf zu dringen, daß:
1. Der ſchuldige Beamte entſprechend beſtraft
undausdem beſetzten Gebiet entfernt werde;
2. Sicherheit dafür gegeben werde, daß derartige
Vorfälle ſich nicht wiederholen, daß die

München, 31. Januar.
ab heriſchen Regierungskreiſen wird mitgeteilt, daß die
wiſshe Lage in Deutſchland ſich infolge der Verſchärfung
fitfragen zwiſchen dem Reich und den
1 außerordentlich zugeſpitzt habe. Dabei ſpiele für
iidie Frage der Bahn= und Poſt= Abfin=
ſ
) des bayeriſchen Anteils am Bierſteuer=
uu
en eine beſonderswichtige Rolle. Bayern
yhes ſeiner ungemein kritiſchen Finanzlage gezwungen,
Gh=größere Mittel als bisher zu verlangen, nicht etwa
tir, ſondern auf Grund der beſtehenden Staatsverträge.
ßole Bayern dem Reich nicht zumuten, die Kapital=
us
der Bahn= und Poſtübereignung auszuzahlen, aber
M wenigſtens deren Verzinſung. In der Berliner Kon=
her
vergangenen Woche habe aber

eitandpunkt vertreten, daß die Länder weder Kapital
Hen bekommen könnten, ſondern ſich mit der Erklärung
ge= begnügen müßten, daß es ſolange nicht bezahlen
s ſich die Reichsbahn in fremden Händen befinde.
t rvolle Preußen von einer Poſtabfindung an Bayern
4 nichts wiſſen, obwohl es im Jahre 1920 die Staats=
gnät
den Abfindungs= und Verzinſungsbeſtimmungen
ummmen habe, ja, es ſuche den Forderungen der an=
hieer
auch noch dadurch die allergrößten Schwierigkeiten
M, daß es vom Reich für durch den Friedensvertrag er=
Bei=uſte an Forſten, Domänen uſw. eine Entſchädigung
BMU'arden verlangen müßte. Für die bayeriſche Poſt,
n, ſelbſt in der Eröffnungsbilanz der Reichspoſt mit
onen GM. beziffert war, werde jetzt die geradezu lächer=
liſſigende
und unmögliche Summe von 34,4 Millionen
Lie ganze Lage ſei, daß von Vertragstreue und Rechts=
M, von Treu und Glauben nicht mehr die Rede ſein
9 Felbſt gegenüber liquiden Rechtsanſprüchen der Länder

irchherde zu dem Zweck, raſcher zu vergewal=
enurd
finanziell lebensfähig zu machen.
tſithtlich des Bierſteueranteils werde preußiſcherſeits
Sh7n, um den Anteil Bayerns zu ſchmälern, der im Jahre
Millionen annehmbar bemeſſen war, wenn ſchon auch
eWtng nicht einmal die Hälfte des Auſkommens allein in
Alusmache. Heute nun, wo der Staatsgerichtshof auf Be=
DaEGzeußens die ſeinerzeitigen Geſetze aus verfaſſungs=
RGründen für rechtsungültig erklärt habe, erkläre Preu=
141. Millionen ſeien viel zu viel, ja, machten ſich Be=
in
maßgebender Leute in Preußen bemerkbar, Bayern
FA25 Millionen zuzubilligen, womit es einfach unmöglich
Olgen bayeriſchen Staatshaushalt weiter zu führen. Da
19uszahlung der Verzinſung für Bahn und Poſt und
ſre chende Bemeſſung des bayeriſchen Bierſteueranteils
ben ſchen Staatshaushalt eine ganz andere Geſtaltung
mtrlse, müſſe Bayern den größten Wert darauf legen, daß
Punkten ganz andere Zugeſtändniſſe des Reiches er=
ailt
bisher. Es gehe jetzt um Leben und Sterben des
Wund deshalb dürfte

friedliche Bevölkerung des beſetzten Gebietes viel=
mehr
nicht nur vor Uebergriffen der Be=
ſatzung
, ſondern auch vor ſolchen der Polizei
geſchützt werde.
Ueber den Antrag ſoll morgen abgeſtimmt werden. Er wird
ſicher die Zuſtimmung aller Mitglieder des Ausſchuſſes finden.

diſchen Vierteljahresbericht der Regierungskommiſſion des Saar=
gebietes
an das Völkerbundsſekretariat hervorgeht, in den Mona=
ten
Oktober bis Dezember 1928 ziemlich unverändert geblieben.
Die Konjunktur für die Gruben und Metallinduſtrie war etwas
beſſer, was zu einer vermehrten Einſtellung von Arbeitern führte,
doch mußte die weiterverarbeitende Induſtrie zu Arbeiterentlaſ=
ſungen
ſchreiten. Dadurch iſt die Zahl der Arbeitsloſen in den
letzten drei Monaten des Jahres 1928 um 1300 auf 3340 geſtiegen.
Der Anleihebedarf des Saargebietes iſt in der letzten Zeit ſeit
der Stabiliſierung des franzöſiſchen Franken merklich geſtiegen.
So beabſichtigt die Stadt Saarbrücken die Aufnahme einer An=
leihe
von 1 Million Pfund Sterling, und die Kreisverwaltungen
des Saargebietes haben ſich zu einem Verband zuſammengeſchloſ=
ſen
, der eine Anleihe von zirka 200 Millionen franzöſiſchen Fran=
ken
aufnehmen will, um der ſchweren Wohnungsnot entgegenzu=
arbeiten
, die durch die Wohnungsbeanſpruchung durch die Beam=
ten
der Regierungskommiſſion und die alliierten Beſatzungstrup=
pen
noch verſchärft wird. Die Regierungskommiſſion des Saar=
gebietes
ſelbſt beabſichtigt die Aufnahme einer Anleihe von
2 Millionen Pfund Sterling. Ihr Geſuch wird im Februar in
Paris dem Finanzkomitee des Völkerbundes zur Prüfung vorge=
legt
, das dieſesmal, weil einige ſeiner Mitglieder gleichzeitig als
Sachverſtändige an den Reparationsverhandlungen teilnehmen,
am 27. Februar in Paris zuſammentritt.

Wreußen als erſtes Land mit dieſem Mittel vorange=
e
während es jetzt die Klage beim Staatsgerichtshof
Unwürdigen Zuſtand bezeichne und der preußiſche Mi=
dent
das Wort ausſpreche, gegen das Reich gebe es
Tckutor. Was aber die noch immer auftretende Be=
anlange
, ein Großſtaat haushalte billiger als ein
A2, ſo habe jetzt die amtliche Statiftik des Statiſtiſchen
eS in einer mit großer Sorgfalt ausgeführten Arbeit
End einwandfrei ziffernmäßig dieſe Behauptung wider=
Durch dieſe umfangreiche Arbeit ſei entgegen allen ten=
anderslautenden
Veröffentlichungen nachgewieſen
5 die Poſtbelaſtung für die Bevölkerung in Preußen

DeE als in Bayern. Es ſtehe jetzt einwandfrei feſt, daß
Hinie, Dicht teurer berwaltet werde, ſondern im Gegenteil hin=
Sin Memer Verwaltungskoſten eines der bilgſten Länder in

StiDip ist chland ſei. Aus der durch die letzte Entwicklung ge=
Sene z1 Weriantlage ergebe ſich nach Aufaſſung in baheriſchen
iep ckistreiſen für den bayeriſchen Staat die gebieteriſche
Novl4
eit der nachdrücklichen Geltendmachung ſeiner Rechte
und Pir
19e deren Erfüllung oder Nichterfüllung von ent=

EP. Genf, 31. Januar.
Das faſt jedes halbe Jahr mit einer gewiſſen Regelmäßigkeit
auftauchende Gerücht, Sir Erie Drummond beabſichtige, ſeinen
Poſten als Generalſekretär des Völkerbundes aufzugeben und an
eine bedeutende Stelle in den engliſchen diplomatiſchen Dienſt
zurückzukehren, iſt auch in den letzten Tagen wieder einmal in
der engliſchen Preſſe verbreitet worden und wird, wie ſtets, von

unterrichteter Seite in Genf dementiert.

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Seite 2

Freitag, den 1. Feb uar 1929

Nummt

grenzt iſt, alſo etwa auf den Stadt= und Vorortbahnen in Ber=
lin
und Hamburg.
Während dieſe Maßnahmen für die Sicherung des Großſtadt=
berkehrs
eine endgültige Cinrichtung darſtellen, befindet ſich das
Problem der Zugbeeinfluſſung für das Geſamtnetz der Reichs=
bahn
noch im Verſuchsſtadium: zum Beiſpiel die Bauart Bruch=
ſal
pan Braan, die ebenfalls mit der Auflaufſchiene arbeitet, und
ferner die ſogenannten induktiven Zugbeeinfluſſungen, die auf
der Wirkung von Elektromagneten beruhen.
Die induktiven Einrichtungen befinden ſich zurzeit im Sta=
dium
des Großverſuchs auf 2036 Kilometerſtrecken und bei 44 Lo=
lomotiven
, mit dem Ziel, die Dauerhaftigkeit der einzelnen Teile
feſtzuſtellen, nachdem ſich ihre Wirkungsweiſe als einwandfrei
erwieſen hat.

Die Schonfriſt für die Regierung Poincaré bis zur
Löſung der Reparakionsfrage verlängerf.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 31. Januar.
Die franzöſiſche Kammer hat ſich während der Debatte über
Elſaß ſo einmütig gezeigt, wie das ſonſt nur ſelten der Fall iſt.
Mran tat alles, um die Parteigegenſätze zu verwiſchen. Die Lage
der Regierung ſcheint alſo ſehr günſtig zu ſein, ſtimmten doch
alle Parteien Poinearé zu. Oberflächlich betrachtet ſcheinen die
großen Gegenſätze der franzöſiſchen Innenpolitik begraben und
vergeſſen zu ſein, in der Wirklichkeit aber herrſcht in den
Couloirs ein ſehr bewegtes Leben. Es wird nach allen Seiten
verhandelt und es ſcheint, als ob das Schickſal der Regierung
von dieſen Verhandlungen abhängen wird.
Es iſt für jeden Franzoſen ſelbſtverſtändlich, daß die Re=
gierung
während der Debatte über Elſaß unterſtützt werden muß,
aber viele denken auch, daß, wenn die Debatte über Elſaß erſt
einmal zu Ende geführt iſt, die Regierung keine Daſeinsberech=
tigung
mehr haben wird.
Die Intentionen der die Regierung unterſtützenden Parteien
ſind bis heute noch unklar. Man weiß nicht, welche Aufgaben
eigentlich der Regierung noch zugedacht ſind, und wann die
Schonfriſt für ſie abgelaufen ſein wird. Wenn man aber den
jetzt zirkulierenden Gerüchten glauben darf, ſo werden die meiſten
Politiker nach der Löſung der Reparationsfrage die Aufgabe der
jetzigen Regierung als erfüllt betrachten. Mit anderen Worten,
die Union nationale dieſe alte Bezeichnung ſcheint die neue
concorde républicaine zu überdauern ſoll bis zur Löſung
der Reparationsfrage nicht geſtürzt werden.
Es iſt leicht werſtändlich, daß die Parteien Poincaré die Ver=
antwortung
für die Verhandlungen über die Reparationsfrage
gerne überlaſſen. Vielleicht iſt es aber nicht verfrüht, die Frage
aufzuwerfen, was geſchehen wird, wen die Beratungen der Sach=
verſtändigen
negatib verlaufen werden..
Poincaré über die franzöſiſche Regierungspolikik
in Elſaß=Lokhringen.
Vor nur ſpärlich beſetztem Hauſe, anfangs kaum mehr als
150 Abgeordneten, führte Poincars heute ſeine Rede über
die Regierungspolitik in Elſaß=Lorhringen
fort. Erſt im Laufe ſeiner Ausführungen füllten ſich die Bänke
allmählich, ohne daß jedoch die Kämmer das Bild Seboten hätte,
das man an großen Kampftagen zu ſehen gewohnt iſt. Der
Miniſterpräſident beſchuldigte zunächſt die autonomiſtiſche Preſſe,
ſeine in der vorigen Sitzung vorgetragenen Gedanlen über die
wirtſchaftlichen Fortſchritte des Elſaß in den ketzten 10 Jahren
entſtellt zu haben. Auch die von der Verwaltung im Elſaß be=
gangenen
Irrtümer ſeien zweifellos übertrieben worden.
Der Miniſterpräſident verbreitete ſich dann in anderthalb=
ſtündiger
Rede über die Beamten= und Penſionie=
rungsfrage
. Man habe nach dem Waffenſtillſtand zur Be=
ſetzung
der frei gewordenen Beamtenpoſten überſtürzt Beamte
rekrutieren müſſen, um die Leitung der lokalen Beamtenſchaft
Leuten anzuvertrauen, die ſowohl der franzöſiſchen wie auch der
deutſchen Sprache mächtig waren. Dadurch ſeien allerlei Schwie=
rigkeiten
und Animpſitäten entſtanden, die heute noch fortdauer=
ten
. U. a. erwähnte Poincaré den Beamtenſtreik von 1920 und
gab der Anſicht Ausdruck, daß dieſer Streik von Roſſe angeſtiftet
worden ſei. Er legte eingehend die Maßnahmen dar, die die
franzöſiſche Regierung ergriffen habe, um den berechtigten Wün=
ſchen
der Beamten ſowie der Zivil= und Militär=Penſionierten
zu entſprechen. Unter allgemeinem Beifall erklärte Poincaré,
daß die elfäfſiſchen und lothringiſchen Beamten
günſtiger geſtellt worden ſeien, als ihre Kollegen und die übrigen

Vom Tage.

Die Deutſche Volkspartei Heſſens veranſtaltet anfangs März in
Mainz einen großen Landezparteitag, auf dem u. a. auch
der Vorſitzende der Reichstagsfraktion, Abg, Dr. Scholz; ſprechen
wird.
Das Reichskabinett hat beſchloſſen, daß Kranzſpenden der
Reichsbehörden und Reichsſtellen zu Ehren verſtor=
bener
Beamter, Angeſtellter und Arbeiter oder in
Erfüllung ſonſtiger repräſentativer Pflichten mit einer Schleife
in den Reichsfarben zu verſehen ſind.
Auf dem Alten Friedhof in Potsdam fand geſtern die Bei=
ſetzung
des verſto benen Generaloberſten v. Pleſ=
ſen
ſtatt. An der Trauerfeier nahmen Reichspräſident von Hinden=
burg
, einige Prinzen des früheren Kaiſerhauſes ſowie Fahnenabord=
nungen
und Offiziere des alten 1. Garderegiments zu Fuß und des
3. Jäger=Batls, deſſen Chef der Verſtorbene war, teil. Unteroffiziere
der Traditionskempagnie des 1. Garderegiments zu Fuß trugen den
Sarg zur Gruft.
Die bulgariſche Geſandrſchaft in Paris veröffentlicht eine Note,
worin die Meldungen vom Abſchluß eines italieniſch=
bulgariſchen
, gegen Südſlawien gerichteten Pakts
dementiert werden.
Nach Meldungen aus Konſtantinopel habe die türkiſche Re=
gierung
Trotzki dahin unterrichtet, daß ſie gegen eine Ein=
reiſe
Trotzkis, in die Türkei nichts einzuwenden
habe.
Seitens der Moskauer afghaniſchen Geſandtſchaft wird erklärt, daß
Kabul völlig von den Anhängern Aman ullahs ein=
geſchloſſen
ſei. In Kürze ſei der Einmarſch Aman Ullahs
in die Stadt zu erwarten.
Pierpont Morgan und Owen Young hatten im Weißen
Haus eine Unterredung mit Präſident Coolidge, die
anderthalb Stunden dauerte. Nachher wurden ſie auch vom Schatzſekre=
tär
Mellon empfangen und ſtatteten ſchließlich Kellogg einen Beſuch ab.
Ueber den Inhalt ihrer Unterredungen ſind keinerlei Mitteilungen ge=
macht
worden.
Hoover hat den Poſten des Innenminiſters dem Rektor
der Univerſität Stanford, Wilbur, angeboten. Die=
ſer
letztere ſoll nach Ablauf ſeiner Amtszeit in den Oberſten Gerichtshof
eintreten.

aus dem Innern Frankreichs gekommenen Beamten. Sie hät=
ten
alſo nicht die geringſte Urſache, ſich über
Frankreich zu beklagen (1). Auch die elſäſſiſchen Pen=
ſionierten
genöſſen eine Vorzugsbehandlung, um die ſie von den
Innerfvanzoſen beneidet werden könnten. Uebrigens beklage ſich
die große Mehrheit des Voltes nicht, aber eine geringe Anzahl
Unzufriedener mache ſtets mehr Lärm, als eine große Zahl Zu=
friedener
. Hinſichtlich der Militär=Penſionierten muſſe man da=
ran
erinnern, daß Frankreich den deutſchen Penſionierten nichts
geſchuldet habe, ſondern auf Grund des Friedensvertrages die
zur Deckung dieſer Penſionen erforderlichen Gelder habe auſ=
bringen
müſſen. Nachdem aber im Jahre 1922 das Reich die
Zahlung dieſer Penſionen eingeſtellt habe, habe Frankreich auch
dieſe Unkoſten übernehmen müſſen. Frankreich habe Wert darauf
gelegt, die ehemals deutſchen Penſionierten genau ſo zu behan=
deln
, wie die franzöſiſchen Penſionierten und habe deshalb die
Penſionsſätze für diejenigen, die ſ. Zt. gegen Frankreich gedient
hätten, genau ſo erhöht, wie die Penſionen für die franzöſiſchen
Soldaten. Alle dieſe Vorteile hätte das Elſaß nicht gehabt, wenn
es ſich ſelbſt überlaſſen geblieben wäre. Frankreich habe alles in
ſeiner Kraft ſtehende getan. Unter Verleſung eines umſangreichen
ſtatiſtiſchen Materials verſucht Poincaré nachzuweiſen, daß den
elſaß=lothringiſchen Beamten der Zugang zu höheren Stellen
nicht verſchloſſen ſei. Er geht dann auf die von den Interpella=
tionsreduern
kritiſierten einzelnen Fälle von Verwaltungsfeh=
lern
ein und verlieſt dabei auch Perſonalakten von einzelnen Be=
amten
, was in einem Teil des Hauſes Widerſpruch auslöſt.
Nach dem 70er Kriege hätte Deutſchland verſucht, überall die
franzöſiſche Sprache auszurotten, was zu ſtändigen Proteſten der
elſäſſiſchen Abgeordneten im Reichstag geführt habe. Es ſeien
Maßnahmen ergriffen, erklärte Poincaré, um den Gebrauch
der franzöſiſchen und deutſchen Sprache in der
Verwaltung, beſonders im Gerichtsweſen, durchzuführen.
Es ſei aber nötig, daß alle die Volksſchule verlaſſenden Kinder
beide Sprachen beherrſchten, wobei allerdings dem Franzöſiſchen
der erſte Platz zukommen müſſe. Die elſäfſiſchen Schulen
ſollten ihren konfeſſionehlen Charakter behal=
ten
. Im Elſaß beſtehe offenſichtlich ein ſtarker Wille, den status
aug aufrecht zu erhalten. Falls die Volksſtimmung ſich eines
Tages ändern ſollte, könne wan die Lage erneut unterſuchen, die
man heute nicht ändern könne, ohne die Bevölkerung unzufrieden
zu machen. Das Elſaß hänge im übrigen noch ſehr am Kon=
kordat
. Er kündigte ſchließlich an, daß er morgen ſeine Ent=
hüllungen
über die autonomiſtiſchen Umtriebe
vorbringen werde, das ſei zwar peinlich, aber unumgänglich not=
wendig
. Beim Verlaſſen der Tribüne wurde ihm langanhalten=
der
Beifall zuteil.
Nach einigen Anfragen wurde dann die Kammer auf morgen
vertagt.

Koalikionspolikik im Kreiſe.
Der Kanzler in Nöken.
* Berlin, 31. Januar. (P.n
Der Reichstag hat am Donnerstag nur eine kur=
abgehalten
, um den Fraktionen Gelegenheit zur Beſprro
politiſchen Lage zu geben. Er hat lediglich die erſte
des Steuervereinheitlichungsgeſetzes zu
geführt. Auch durch die Vertreter der kleinen Part:
ſehr ſtarke Bedenken gegen das Geſetz zum Ausdruck,
Kommiſſionsſitzungen ſich ſehr ſchwierig geſtalten und
einige Wochen in Anſpruch nehmen werden. Es zeic
die heutige Geſtalt der Vorlage zwar pol:
Fortſchritt darſtellt, wirtſchaftlich aber ziemlich
iſt, weil der urſprüngliche Zweck einer Se
der Realſteuern ſtark verwäſſert iſt und
dem die Hauszinsſteuer herausgelaſſeen
In dieſen beiden Punkten wird die Reformarbeit im
einſetzen. Aber auch in den einzelnen Fraktionen bN
keineswegs eine einheitliche Willensmeinung.
Das Intereſſe für ſachliche Beratungen iſt aber
blick im Reichstag wieder einmal recht gering, weil die=
Beſprechungen in die Entſcheidung hineindrängen. D.
iſt am Donnerstag noch nicht beim Reichspräſidenten
hat ſich aber für Freitag angeſagt. Er hat am Donner=
einmal
mit dem Zentrum geſprochen, das ihm die G
eine ſofortige Aenderung des Kabinetts genau entwrt
Kanzler hat die Berechtigung der Gründe grundſätzlich
hat aber auch bei dieſer Gelegenheit darauf hingewieſet,
Volkspartei auf der Verbindung mit Preußen beharrn
der Vorſitzende Scholz am Freitag wohl noch einmall!
wird. Die ganze Koalitionspolitik dreht ſichh
Kreiſe. Die Volkspartei iſt bereit, über eine Aendin
Reichskabinetts mit ſich reden zu laſſen, wenn endlich 7
ein Fortſchritt zu verzeichnen iſt, will aber nicht den Al.t
Miniſteriums für die beſetzten Gebiete, was vom Zenn
langt wird. Das Zentrum wieder fordert ſeine drei Ai
Reich und iſt dann bereit, über Preußen zu reden.
viel von Vorverhandlungen in Preußen, namentlich mait
Kanitz, der frühere Reichsernährungsminiſter, für das
ſchaftsminiſterium genannt. Bisher haben weder die
Koalitionsparteien, noch Miniſtexpräſident Braun d
dung mit der D. V. P. aufgenommen. Es ſcheint alle-n
wenn bei der ſozialdemokratiſchen Fraktion große Gen=
ſteht
, die Volkspartei in die Regierung aufzunehmen, u
herrſchaft des Zentrums zu brechen. Kompliziert wir
durch das Konkordat, das für die Volkspartei untragban
hängt alſo vom andern ab, und der Reichskanzy
keinen Ausweg mehr. Vermutlich wird er die

nung hegen, daß der Reichspräſident öfſentlich unter 2e

eien Appell an die Reichstagsparteien richtet, um ſie=
zu machen und zunächſt im Reich die Stabilität zu ern
ſchon wegen der bevorſtehenden Reparationsverhandlun
ſchenswert iſt.
Die Niederwerfung des Aufſtandes in SB
EP. Madrid, 31.
Nach dem Einzug des Generals Orgaz in die St.
Real ließ er alle aufſtändiſchen Offiziere verhaften, E
gericht hat drei von ihnen zum Tode verurteilt; einu
ſich allerdings auf der Flucht. General Orgaz hat Kör
erſucht, ihm die Ermächtigung zu geben, die Todesum
zu vollſtrecken. Außerdem ſind zahlreiche Zivilperſone-
worden
, die beſchuldigt ſind, mit den Aufſtändiſchen Au
Sache gemacht zu haben. König Alfons, der ſich auf der
fand, iſt geſtern nachmittag in Madrid wieder eingetrn
frühere Miniſterpräſident Guerra, deſſen Verhaſtung
meldet wurde, hatte ſich in Port Vindres an Bord des
Onſala nach dem kleinen Hafen Grao bei Palencia
Kurz nach ſeiner Ankunft in Grao wurde er verhaſt-
von ſeinem Sohn Raphael begleitet. Beide waren vem
hatten falſche Päſſe bei ſich. Die Regierung behell
das Komplott von Frankreich aus in
worden iſt, und daß außer Guerrg daran auch die 7
Republikaniſchen Partei Alexander Leroux, Felix Gcm.
der Führer der Liberalen Partei, Alba, beteiligt ſeis:
nicht der bekannte Profeſſor Miguel Unamuno.

7. Akademie=Konzerk
im Städtiſchen Saalbau am Donnerstag, den 31. Januar.
Das Programm des Konzerts war ganz ſlawiſcher Muſik vor=
behalten
, zeigte aber gerade in den wichtigſten Vertretern böhmi=
ſcher
und ruſſiſcher Romantik deren ſtarke techniſche und formale
Gebundenheit an deutſche und franzöſiſche Kunſt. Heute möchte
man faſt urteilen, daß dieſer Zuſammenhang mit der vergeiſtigten
deutſchen Romantik für die böhmiſchen Genies Smetana und
Dvorak nicht unter allen Umſtänden ein Glück war, daß ihre an
Nationalmuſik anlehnende Thematik ſich nicht ganz wohl fühlt in
dem ehrbaren Gewand einer Sinfonie, Sonate oder einer ſinfo=
niſchen
Dichtung im Sinne Liſzts. Den köſtlich urſprünglichen
Smetang der Verkauften Braut wird man darum nicht in
ſeinen ſinfoniſchen Werken finden, ſelbſt wenn in dem großen
Zyklus Mein Vaterland heimatliche Stoffe behandelt werden,
So ſcheint auch in der bekannteſten diefer Programmſinfonien,
der Moldau, Smetana überall da beſonders glücklich, wo er
epiſodenhaft ſchildernd ſich ſeiner angeborenen Muſizierfreudig=
keit
überlaſſen kann, und überall da in freier Entfaltung gehin=
dert
, wo er thematiſch arbeitet und Entwicklung aus einem
Thema heraus zu geben verſucht. Unſchwer iſt in der Anlage das
Vorbild Liſzts, in vielen klanglichen Einzelheiten die Nähe Wag=
ners
zu ſpüren, am wertvollſten ſind jedoch, außer der originellen
Einleitung, all die Stellen, an denen Volkstümliches anklingt.
Schon ungebundener äußert ſich häufig Dvorak, ſeine Erfin=
dung
iſt rhythmiſch noch ſtärker national beeinflußt, und in allen
Werken, die ſich nicht allzuſtark au Brahms formal anlehnen,
ſpricht ſein faſt ungezügeltes Temperament ebenſo wie ſeine
elegiſche Sangesfreudigkeit. Wir hörten Dvoraks Karneval=
Ouvertüre, Opus 92, zum erſtenmal, denn die Orcheſterwerke des
Meiſters erſcheinen ſelten in deutſchen Konzertſälen. Feſſelt ihr
Reichtum an Gegenſätzen, der ausgelaſſen tobenden Kraftſtellen
zarte Lyrismen und lieblich tändelnde Epiſoden entgegenſetzt, ſo
fällt der etwas breite Schluß einigermaßen ab, da er opernhaft
lärmend, in langem Feſthalten der Haupttonart, keine eigentliche
Weiterentwicklung mehr bringt.
Bei beiden Werken war die Wiedergabe ausgezeichnet. Der
Inſtrumental=Verein (Orcheſter der Städt. Akademie für Ton=
kunſt
) beſitzt einen Streicherkörper, der ſchwierigen Aufgaben völ=
lig
gewachſen iſt und der gerade im Zuſammenſpiel und in der
Hingabe an die ſeeliſche Ausdeutung der Werke Bedeutendes
leiſtet. Hier hat die energiſche Schulung durch Herrn Muſikdirek=
tor
Wilhelm Schmitt ſtaunenswerte Erfolge erzielt. Hemmend

wirken zuweilen die Bläſer, wie dies ſtets bei Orcheſtern der Fall
iſt, die nicht ſo wie ein Opern= oder Sinfonieorcheſter zuſammen=
geſetzt
und zuſammengeſchweißt ſind. Beſonders in der ſinfoni=
ſchen
Dichtung von Smetana fiel dies ſowohl in der Intonierung,
als auch im rhythmiſchen Sicheinfügen auf. Aber gerade in An=
betracht
dieſer Schwierigkeit war es bewundernswert, wie groß=
zügig
und plaſtiſch Wilhelm Schmitt beide Werke zu geſtalten ver=
mochte
und wie der Geſamteindruck und die Beſeeltheit der Wie=
dergabe
ſolche kleinen Bläſerunvollkommenheiten vergeſſen ließ,
Aber die hervorragendſte Leiſtung war unſtreitig die Begleitung
des erſten Klavier=Konzerts von Peter Tſchaikowſky, Opus 23, in
B=Moll. Denn gerade die Wiedergabe durch einen ſo hochbedeu=
tenden
Künſtler wie Herrn Profeſſor Walther Rehberg= Stutt=
gart
, ſtellt um ſo höhere Anforderungen an das Orcheſter, das feierten in gleicher Weiſe den hervorragenden Solile
rhythmiſch und im Ausdruck ſich auf höchſtes Temperament,
ſcharfe Kontraſte, ſtärkſtes Ausſchöpfen des Inhalts einſtellen
muß, und ſo dem auserwählten Künſtler möglichſt ebenbürtig ſein
muß. Da war es denn eine Freude, zu beobachten, wie konzen=
triert
und begeiſtert alle mitwirkten, und wie gerade im abwech=
ſelnden
Spiel von Soliſt und Orcheſter ein geradezu ideales Zu= wichtigſten Neuerwerbungen aus den Jahren 1926b
ſammenwirken ſich ergab. Auch dies eine Glanzleiſtung des
Orcheſtererziehers,
Das überaus temperamentvolle Konzert birgt weitaus ſeine
höchſten Werte im erſten Satz, der zwar ſehr ausgedehnt iſt, aber
alle Komponiſteneigenſchaften Tſchaikowſkys in glänzendſter Weiſe ders auf, deren fehlende Teile man mit der Zen Ie
zeigt. Glanz und Schwung beherrſchen ihn ebenſo, wie die ſtets
ſinnenfällig ſchöne Melodik und Thematik des ruſſiſchen Meiſters,
und eine reiche Skalg von Gefühlswerten erſchließt ſich dem
Hörer. Die beiden folgenden Sätze ſtehen nicht auf der gleichen
Höhe, trotz der ſchönen Melodik des Andantino und der raſſigen
Rhythmik des Finales, aber wirkungsvoll und dankbar ſind ſie
ebenfalls in höchſtem Maße. Gehört ſo das Konzert zu denen, die hard Prangel, aus dem vergangenen Jahrhunde‟
gerade dem beſonders auf das Brillante und Virtuoſe eingeſtell= Anzahl Zeichnungen von Wilhelm Noack und Pele..*
ten Künſtler dankbarſte Aufgaben ſtellt, ſo war es intereſſant,
wie Walther Rehberg bei voller Wahrung dieſer glänzenden ſters Lorſch aus dem 9. Jahrhundert, die an anmie.
Außenſeite vertiefend geſtaltete, und ſo inhaltlich faſt mehr aus
dem erſten Satz herausholte, als drinnen zu ſtecken ſcheint. Wie
er die lpriſchen Teile poetiſch verklärte, wie zart er ſie ausklingen
ließ, wie er kleinſte Motive ausdrucksvoll ausſchöpfte, dann wie= tereſſe beanſpruchen. Einen ſchönen und geſchtele
der große pathetiſche Gegenſätze ſchuf, das war ſchlechthin meiſter=
haft
. So wurde auch der langſame Satz poetiſch verklärt und der
Schlußſatz in ſcharfer Rhythmik und ſinnlichem Glanz zu bewun= handelt, Ahnenſchädel, Schilde, Kanuſpitze und. S
dernswerter Höhe geſteigert. Mit Recht wurde darum der Künft= die auch infolge ihrer geſchickten Aufſtellung Ie.
ler ſo gefeiert, daß er als Zugabe noch das C=Moll=Nocturne von
Chopin ſpielte und in der feinnervigen Wiedergabe hier bei dem
älteſten der typiſch ſlawiſchen Meiſter wieder zeigte, daß in ihm

ſich das Eigenartige der muſikaliſchen Veranlagung de.
Völker doch faſt am reinſten und verklärteſten widerſe.!
auch das Volkstümliche, Muſikantiſche bei Chopin zu.
über den vorgenannten Komponiſten, ſo iſt hier die V=
der
angedeuteten Inhalte am ſtärkſten gelungen und
von ſo ſcharfer Ausprägung entſtanden, daß in diel
der Entwicllung zur nationalen Kunſt ſchon ein unücl
Höhepunkt geſchaffen wurde. Walther Rehberg gab I
ſition ſo vergeiſtigt und klangſchön wieder, daß u
möchte, von dieſem Künſtler einmal eine Vortragsſolml.
ſtadt zu hören, die ſeine Interpretationskunſt vor II
gaben ſtellt. Wie bei allen Akademiekonzerten war 9
bis auf den letzten Platz beſetzt, und die begeiſtern
verdienſtvollen Dirigenten.
Neuerwerbungen des Landesmuſeuk?
Im Rahmen einer Ausſtellung zeigt das Landesmo
einen ſehr bemerkens= und ſehenswerten Zuwach?
denſter Richtung ausmachen. Unter den ſchönen St=
alterlicher
Holzplaſtik fällt eine ſchwäbiſche Figurengl.
ausfindig machen könnte. Unter den zahlreichen Bie*
und neueſter Kunſt ſeien ohne Vollſtändigkeit genähl.
Lautree, Corinth, Liebermann, Käthe Kollwitz, Malſe
Picaſſo, Hans Meid, Karl Hofer, Gottfried Richter, Pe
mehreren Arbeiten vertreten ſind. Von lebenden
Künſtlern ſieht man Tuſch zeichnungen von Heinz Miche
Sehr intereſſant ſind die Bruchſtücke der Wandmalf.
uern und wohl früheſte Zeugniſſe ihrer Art ſind.
grab und Gebrauchsgegenſtände aus der Steinzeit Io.
ihres Fundortes in nächſter Nähe Darmſtadts ein bele
vermitteln die völkerkundlichen Erwerbungen, da.
ſächlich um prachtvoll ornamentierte Gegenſtände aus
Geltung kommen, als in der oft verwirrenden Fuul.
ſcher Muſeen. Im Ganzen liegt der Ausſtellung, derſie
ſehr lohnt, eine vielſeitige und glückliche Auswahl 3u9

[ ][  ][ ]

32

eundſchaft und Berkrag.
unſerem +=Korreſpondenten.
* Rom, 30. Januar.
Dſchaftsvertrag zwiſchen Italien und Jugoſlawien
euert worden. Seit heute beſtehen nur die nor=
ührengen
zwiſchen beiden Ländern, die an ſich ſelbſt=
By, ſolange Frieden und Ruhe zwiſchen Nachbarn
ᛋreiche Staaten auf der ganzen Welt kommen ohne
umdſchaftsverträge mit normalen und ſachlichen Be=
s
Es wäre alſo an ſich nicht notwendig, auf dieſe
Dage zwiſchen Rom und Belgrad einzugehen, wenn
ſcuorher eine Sonderabmachung zwiſchen den beiden
ſiemden hätte. Aber eine ſpezifiſche Eigenſchaft der
zchen Sinnesart Muſſolinis war gerade die Bemühung
6h1 Sonderverträge mit zahlreichen Mächten im wei=
zuuz
Italiens.
tweben nach beſonderen Freundſchaftsverträgen, die
Seil nur einen äußerlichen Auſputz normaler Be=
frllen
konnten, iſt ſchließlich zu einer Belaſtung der
Arworden. Nach dem Weltkrieg haben die Friedens=
Peziehungen in und um Europa überall da, wo
nüberſtanden, offiziell geregelt. Es kommt dabei
rruf an, ob dieſe Friedensverträge gut und ver=
Mapſurd und ſchädlich waren. Die Tatſache des Ver=
nſſtwar
aber vorhanden. Wo der Vertrag ſchlecht war,
erſpt durch einen Freundſchaftsvertrag, der als eine
hat a 2 hunglrin gedacht ſein konnte, verbeſſert werden. Denn
möttzte Vertrag kann nicht durch Freundſchaftsverſiche=
inhſeimung
gebracht werden. Dort aber, wo der Frie=
ſutz
ü ſeinen Abmachungen nur Alliierte oder Kin=
Aürten betraf, bedurfte es doch logiſcherweiſe gar
beiſze en Freundſchaftsverträge. Denn dieſe Staaten,
v i: nicht bekriegt hatten, waren doch ſchon de facto
Auxerdem gibt es doch noch einen Völkerbund in
litik ac der iu agen der unparteiiſche Treuhänder für die Frie=
über
am at:u5 ud für normale Beziehungen darſtellen ſoll.
tare dieſer Genfer Bund war Muſſolini ein Dorn
n, wenn miſct
ytpen Herren in Genf zu zeigen, wie wenig er vom
aber nicht
zurnhäte, hat der Duce all ſeine beſonderen Freund=
* nas Ia berrü abgeſchloſſen oder abzuſchließen verſucht.
ſrm ig ja Muſſolini vom Geſichtspunkt des einfachen
er henttades mit ſeinem Mißtrauen gegen den Völler=
chſeiner
Verachtung gegen die Genſer wankelmütige
hi mer mutige Diplomatie vielleicht recht hoben. Man
heſt nett am Biertiſch gegen den Völkerbund wettern,
hmttſch klug iſt es niemals geweſen, ſich gegen eine
min) ſru wenden, wenn es nicht unbedingt notwendig
8 Ser Menſchheit erſcheint. Und der Völkerbund hat
gußt ſeunß irdeſtens das eine für ſich, daß er es jedem Kra=
votüſttat
weſentlich ſchwieriger macht, mit dem Nachbar
zen. Gerade Muſſolini weiß ja davon ein Lied
wiengen.
Sucht heraus, aktive Außenpolitik zu treiben und
Reichtluhſt Aalkängig von den andern Großen der Weltpolitik
mz Hat ſich Rom dann hier und dort Speziala kom=
1ntt die nach allerlei Frieden und Freundſchaft aus=
ish
recht nutzlos ſind, ſolange Paris und London
12ſd Granaten in der rechten oder linken Hand halten,
1car die Sinnesart mancher Nationen immer noch
9eidrucken kann. Und grade von dieſer Sorte Na=
hom
mehrere mit Freundſchaftsverträgen beglückt
ſan wollen. Wenn dann aber ein Augenblick eintritt,
EAn 4eſtanzöſiſche Franken kräftiger wirkt als die etwas
Sire, dann iſt es nicht angenehm, wenn man einen
qvertrag erneuern ſoll. Nun ſcheint allerdings Jugo=
mſtM
Att geweſen zu ſein, zunächſt den Termin für eine
re verhue Eidting nochmals verlängern zu wollen. Denn es konnte
rurntzit, FMixArslieren. Für Rom aber war es doch recht zweifel=
zu/Phmer
den veränderten politiſchen Umſtänden in Bel=
7=gendeiner Weiſe noch mit Jugoſlawien feſtlegen
lenubt in Rom nur einen vollkommen neuen Vertrag
14 pürfen, der auf einer ganz anderen Grundlage als
rufzubauen wäre.
Irn ſich ganz verſtändlich. Nicht richtig aber iſt die
r dieſer Haltung, wenn man in Rom dafür auch
Rn Beziehungen Italiens und der Türkei ſowie zu
und zu Rumänien ins Feld führr. Natürlich
Weiſt ſehen, wohin der Haſe in Jugoſlawien läuft,
un, die ſcharfe Sprache gegen die ſerbiſche Militär=
zemildert
, aber hat ſich denn das Verhältnis von
Sofia oder Athen oder Budareſt zu Rom wirklich
* Türkei hat Muſſolini einen Modus videndi zur=
Amber Italien iſt dafür auch nicht mehr ſo expanſiv
dick ückei in kleingſiatiſchen Fragen wie früher. Dieſe
ungrBeziehungen dankt Rom vorwiegend den Schwie=

Freitag, den 1 Februar 1929

rigkeiten der Franzoſen in Syrien. Aber bis nach Belgrad wir=
ken
dieſe Dinge doch nur indirelt. Viel weſentlicher für die Bal=
kanpolitik
, dieſe Hofſnung und Sorge der italieniſchen Außen=
poltik
, ſind Bulgarien, Griechenland und Rumänien. Was auch
immer Griechenland unter einem Venizelos machen wird, Paris
wird darunter nicht zu Gunſten Italiens zu leiden haben. Trotz

Seite 3
allek Beſuche Grandis. Numänien aber hat ſich wieder deutlich
reumtütig und anleihebeſchenkt nach Paris zurückzewandt
Man hat den Vertrag mit Belgrad nicht erneuert, weil wan
in Rom eingeſehen hat, daß man bei einer Abrechnung mit
Jugoſlawien nur durch einen Freundſchaftsvertrag moraliſch vor
der Welt behindert wäre.

Heſſens Stat vor dem Finanzausſchuß.

Zinanzminiſter Kirnberger über den
Staalsvoranſchlag.
Der Finanzausſchuß des Heſſiſchen Landtags erledigte in ſeiner geſt=
rigen
Sitzung zunächſt eine Reihe von Eingaben im Sinne der Regie=
rungsantwort
. Die Einagbe der Kleinſchiffahrts= und Kiesvertriebs=
genoſſenſchaft
Sitz Nierſtein Baggerungen in dem heſſiſchen G=biet
des Rheinſtroms betr., wird der Regierung als Material überwieſen.
Sodann trat der Ausſchuß in die Beratung der Regierungsvorlage,
Entwurf eines Geſetzes, die Erſtreckung des Finanzgeſetzes und des
Staatsvoranſchlags 1928 auf das Rechnungsjahr 1929 betr., ein. Zum
Budgetnachtrag für 1929 machte
Sinanzminiſter Kirnberger
folgende Ausführungen:
Die Regierung hat durch Vorlage vom 21. Januar d. J. dem Land=
tag
einen Geſetzentwurf zugeben laſſen, wonach das Finanzaoſetz und
der Staatsvoranſchlag 1928 auf das Rechnungsjahr 1229 erſtreckt werden
ſoll. Beigeſügt waren die Eugänzungen und Berchtigungen, die der
Staatsvoranſchlag 1928 dabei für 1929 zu erfahren hat.
Bereits bei früherer Gelegenheit bat die Regierung dem Landtag
mitgeteilt, daß ſie für 1929 von der Aufſtellung eines eigenen Staats=
voranſchlags
abzuſehen bcabſichtige, weil die Unterlagen für die B= urtei=
lung
der finanziellen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe des nächſten Jah=
res
auf den wichtigſten Gebieten der Staatsverwaltung fehlten.
Soweit heute das damals ganz fehlende Material überblickt werden
kann, gab der Finanzminiſter ein Bild darüber, wie ſich das Rcchnungs=
jahr
1929 voranſchlagsmäßig zu geſtalten haben würde.
Als Abſchlüſſe der letzten Jahre ergeben ſich fo gende Fehlbeträge:
(in Millionen RM.)

Staatsvoranſchlag

Rechnung

Davon gedeckt aus
dem R. ſteſtock
Ungedeckt

1925
8,5

1,5

1,5
0

1926 1927 1928 7,8 73 11,4 ohne Berück=
ſichtigung
der
Beſ.Ordnung (einſchl. 8,5 Mill
B=darfsſchätzung.
f. d. Beſ. Ordnung) 113 5,3 (infolge einſchl.
8,3 Mill. f. Er= halb=jähr.
werbsloſen= Bedarf f. d.
fürſorge) Beſ. Ordnung 3.9
7,4 5,3

Ohne Hinzukommen undorhergeſehener oder neuer Bebürfniſſe wäre
ein Ausgleich zwiſchen Einnahmen und Ausgaben in greifbare Nähe ge=
rückt
, trotz Rückgang des Schlüſſelanteils ſeit 1926 an ten Reichsſteuern,
die dem heſſiſchen Staat einem Ausfall an Ueßerweiſungsſteuer von jähr=
lich
4 bis 5 Mill onen RM. gebracht haben.
Der Mehrbedarf für die Beſollungsordnung ließ den an ſich zu er=
wartenden
Rückgang des Fehlbetrags im Staatsvoranſchlag 1928 nicht zu.
Auch die Ergebniſſe hätten ein günſtigeres Bild geboten ohne die
bedeutenden, glücklicherweiſe durch die Verſicherung nunmehr weagefalle=
nen
Erforderniſſe für die Erwerbsloſenfürſorge im Jahre 1926 und
ohne den halbjährigen Mehrb=darf aus der B=ſoldungsorbnung im
Jahre 1927, das gleichzeitig einen Ausfall von über 1 Million RM. an
Sondergebäudeſteuer gegenüber dem Etat aufweiſt. (Ergebniſſe ohne
jene Mehrbelaſtungen: 1925: 1,5: 1926: 3 Mill.; 1927: 04 Mi. Fehl=
betrag
.)
Arch das in Kürze zu Ende gehende Rechnungsjahr 1928 wird, ſo=
weit
ſich jetzt überſehen läßt, trotz der nunmehr vollen Jahresbelyſtung
aus der Beſoldungsordwung vorausſichtlich einem Fehlbetrag Eringen von
nur 5,75 Mill. RM. (gegenüber dem Ctat von 11,4 Mill. RM.). Abge=
ſehen
von der ſparſamſten Wirtſchaftsführung im StaatshausHalt und
von den Mehreinnahmen aus den Staatsforſten iſt dies auf erhöhte
Ueberweiſungen aus den Reichsſteuern zurückzuſühren, insbeſondere aus
Einkommen= und Körperſchaftsſteuer.
Der Abſchluß eines Staatsvoranſchlags für 1929 würde ſich wie folgt
geſtalten:
Gegenüber dem etatsmäßigen Fehlbetrag 1928 (114 Mill. RM.) er=
gibt
ſich zunächſt aus den dem Landtaa überreichten unabweisbaren
Mehr= und Neuforderungen nach Abrechnung der entſprechenden Gegeu=
.. . . 1537 000 NM.
poſten ein Mehraufwand von .
.... 567 0.0 RM,
Dazu Mehrbedarf für Löhne ....
Desgleichen aus einzelnen Regierungsvorlagen (Forſtein=
101 000 Rm.
richtung, Schloß Lichtenberg) . . .
rd. 2 25 000 RM.
Insgeſamt ſomit Mehrbedarf bon . .
Demgegenüber iſt an Ueberweiſungen aus Reichsſteuern
.. 3 600 000 RM.
anzunehmen eine Mehreinnahme von . .
Desgl. aus der Grunderwerbſteuer . . . . . . . . 120 000 RM,

und bei den Landesabgaben aus dem Zuſchlag zur
Grunderwerbſteur eine ſolche von
70 000 RM.
ſowie aus dem Urkundenſtempel eine von ..."
500 000 RM.
Desgleichen aus den Forſt omänen von .
100 000 RM.
Ferner an Einnahmen aus veyſchiedenen Verwaltungs=
gebieten

300 000 RM.,
aus Vermeffungsweſen . . .
167 000 RM,
aus hen Kliniken
62 009 RM,
Dazu Mehrüberweiſungen des Reichs für die Pol zei
500 000 RM.
Weiter aus dem Braunkohlenbergwerk Wölfersheim eine
Mehreinnahme von
... 120 000 RM,
Dieſe Mehreinnahmen von zuſammen
5 519 000 RM.
werden allerdings empfindlich beeinträchtigt durch, in=
folge
der kürzlichen Neuregelung und unter Berückſich=
tigung
des bereits ſeither geringeren Aufkommens, den
Minderertrag der Sondergebäubeſteyer . .
3 500 00 RM.
Daher insgeſamt eine Mehreinnahme von . . . rd. 2000 000 RM.
Dieſe Einnahmeverbeſſerung wird den Mehrbebarf von rund 22
Mill. RMk. (ſ. o.) auf einen Betrag von 0,2 Mill. RM. aus leichen, ſo
daß der voranſchlagsmäßige Frhlbetrag für 1229 rd. 11,4 (1928) + 0,2
Mill. RM. 11.,6 Mill. RM. betragen würke.
Ueber die Entwicklung des Bekarfs der öffentlichen Wirtſchaft allge=
mein
geben die neu ſten reichsſtatiſtiſchen Veröffentlichungen ſehr intereſ=
ſante
Aufſchlüſſe. Darnach iſt der Zuſchußbedarf im Land H ſſen (Staat
und Gemeinden zuſammen) in den Jahren 1913 und 1225 auf den Kopf
Ler Bebvölkerung berechnet ebenſo hoch wie der G=ſamtdurchſchnitt der
Länder (ohne Hanſaſtädte) Er betrug ſovohl in Heſſen wie im Länder=
durchſchnitt
1913 etwas über 53 Mk., 1925 nicht canz 103 Mk. Die Be=
darfsſteigerung
ſeit 1913 zeigt ſich demnach in Heſſen als durchaus nor=
mal
im Vrrgleich zu den anderen Ländern.
Unterſucht man die Steigerung getrennt nach Land und Gemeinden
(einſchließlich Gemeindeverehänden), ſo zeigt ſich, daß die Kopfziffer beim
Land höher geſtiegen iſt (nämlich von rund 23 Mk. auf 56 Mk.), als im
Länderdurchſchnitt (von B auf 45 Mk.), bei den Geminden dagegen
weniger (nämlich von rund 31 auf 52 Mark) als beim Länderdurchſcheitt
(von rund 31 auf 63 Mark). Dies entſpricht der Tahſache, daß in Heſſen,
wie bekannt, eine Reihe öffentlicher Aufgaben, namentlich die perſön=
lichen
Volksſchulllaſten, die Polizei u. a. von den Gemeinden arf den
Stagt übergegangen ſind. Es fallen z. B. von den geſamten Zuſchiſſen
für Volks= und Fortöildugsſckulen im Jahre 1913 von rund 11 Merk
auf dem Kof rund 3 Mark auf den Staat und rund 8 Mark auf die Ge=
meinden
; 1925 dagegen von dem auf 22 Mark geſtiegenen Geſamtzuſchuß
je Kopf rund 18 Mark auf das Land und nur noch 3 Mark auf die Ge=
meinden
. Dies bedeutet alſo bei einer Geſamtſteigerung auf das
doppelte für den Staat eine Steigerung auf das 6fache, für die Ge=
meinden
dagegen eine Entlaſtung auf weniger als die Hälfte.
Aus dem Vergleich der Einnahmen an Steuern von Land, Gemeinde=
verbänden
und Gemeinden einer ſeits zwiſchen Vorkriegsz it und heute,
andererſeits zwiſchen den einzelnen Ländern untereinander laſſen ſich
Schlüſſe ziehen auf Höhe und Steigerung der ſteuerlichen Beluſtung in
Heſſen. Die Steuer=Einnahmen von Land und Gemeinden zuſammen
überſtiegen in H ſſen 1913/14 mit 48 05 RM. auf den Koof der Bevölke=
rung
nicht unerheblich den Geſamtdurchſchnitt aller Länder (ohne Hanſa=
ſtädte
) von 41 45 RM.; im Jahre 1925/26 dagegen bließ die Duuh=
ſchnittsziffer
für Heſſen mit 90 03 RM. hinter dem Länderdurch nitt
von 91,57 RM. zurück, dabei auch hinter den entſprechenden Kov’=ff n
für Preußen (96 27). Sachſen (95 81) und Beden (95 09 RM.) während
1913 Heſſen mit Baden weit an erſter Stelle des Kodfaufkommens der
Länder ſtand. Das vergleichsweiſe geringere Anwachſen der öfeutlichen
Belaſtung in Heſſen zugunſten von Staat und G=meinden zeigt ſich auch
in der geringeven Steigerung von 1213 auf 1925. Dieſe betrun für
Heſſen nur 87 v. H. gegenüber dem Länderdurchſchnitt von 121 v. H.
Cben bleiht auch die Kovfhelaſtung au Land sſteuern in Heſſen mit
429 RM. hinter dem Durchſchnitt der Länder mit 43,80 RM. etwas
zurück.
Im allgemeinen wurde dem Budgetnachtrag von den Vertretern der
Koalitionsparteien zugeſtimmt, von der Oppoſition degegen der Auffaſ=
ſung
Ausdruck verlieben, daß er von einer zu ontimiſt ſichen Anſchauung
der Dinge ausgehe. Die Beratungen werden heute fortgeſetzt.
Der Geſekgebungsausſchuß des Heſſiſchen Landkags
fetzte geſtern die Einzelberatung des G=meindebeamtengeſetzes fort.
Artikel 7 Abſatz 1 wird in der Regierungsfaſſung angenommen. Die
Abſtimmung über den Abſatz 2 und zahlreiche Abänd rungs träge
wird zurückgeſtellt. Annahme findet der Antrag der Regierung, daß ein
auf Widerruf ang=ſtellter Beamter, wenn nach Ablauf von 5 Jahren
ſeine Anſtellung auf Lebenszeit erfolgt, ihm auch während der im Ab=
ſatz
1 des Artikels 7 genannten Friſt der Kündigungsſchutz nach Ab atz 2
zuſteht. Die Artikel 8 und 9, die ſich mit den Kündigungsfriſſten b=faſſen,
werden mit unweſentlichen Aenderungen angenommen. Cine länsere
Ausſprache entſpinnt ſich über die das Schiedsgerichtsverfahren behmndeln=
den
Artikel 10 und 11. Die Abſtimmung wird ausgeſetzt. Fortſetzung
der Beratungen heute nachmittag.

Wakerloo-Film im Union=Theaker.
4n bereits in der kurzen Vorbeſprechung angedeutet,
ice Karl Grunes der Aufgabe, die der Waterloo=
mur
i ganz geringem limfang gewachſen war. In
BFllm, der mit ungeheurem Aufgebot an techniſchem
Amaterial geſtellt worden iſt, intereſſiert kaum mehr
2L½luung des Feldmarſchalls Blücher durch den Fride=
AA Attto Gebühr. Otto Gebühr hat nach Fridericus
Pdeutende filmſchauſpieleriſche Leiſtungen gezeigt. In
weurſtellung des Feldmarſchalls Blücher beweiſt der
SAke tatſächlich über ſtarte ſchaufpieleriſche Fähigkeiten
A daß ſein Friderieus Rex nicht nur eine Zufalls=
WwBor. Die beiden Rollen unterſcheiden ſich in ſchau=
Richehön ſicht erheblich von einander und in der kurzen
Fi ausſzene, in der Otto Gebühr als jugendlicher
Fimh eigenen Friderieus Rex im gleichen Bild gegen=
DRleeſt die großen Unterſchiede in den heiden Verkör=
Be Eloniſcher Perſönlichkeiten, die feſt in der Erinnerung
A Boltes wurzeln. Daß Otto Gebührs Blücher durch
aruge Megie gezwungen war, in ſentimentalen, haus=

Inen Menuett zu tanzen, iſt ſchließlich nicht ſeine
2 nckedigte ſich aber auch dieſer Aufgabe mit viel Takt
Beſckz
Hanchl,d, nur noch wenig gute Köpfe, die in dem ganzen
Roken, intereſſieren: Charles Vanels viel zu weich
tnoik Lter d geſpielter Napoleon, Humberſtone Wrights
Nicr Eiſurl de Vogts Marſchall Ney, Wera Mali=
Tcis Eilthübſche Gräfin Tarnowſka, Oskar Marions
Neuhaſter Adjutant Reutlingen und Betty Birds
S älere. Vielleicht hätten alle die Künſtler Beſſeres
SD R8 weleiſtet, wenn die Regie Karl Grunes auch nur
Sier Verſtändnis für die Größe ihrer Aufgabe gehabt
Ferner und B. E. Lüthge, die das Manuſkript
ſchren Waterloo ein Zeitbild. Mit Namen und
Aloo verbindet ſich für das deutſche Volk, und dar=
DeAl für die Weltgeſchichte, ein Geſchehen von Welt=
Aicterloo bedeutet das Ende des napoleoniſchen
Mls ihm nicht zuletzt von den preußiſchen Truppen
bereitet wurde. Waterloo verträgt alſo nicht
Grune in dieſem Film daraus geſtaltet hat. Auch

wer einzigen Szene kommt die Größe und Bedeu=
Nriſchen Geſchehens ſpannend zum Ausdruck. Es
een die Konzeſſion an die breite Maſſe, der man
Hmtale oder falſch aufgefaßte heroiſche Szenen bie=

ten zu ſollen. Was aber die Regie Grunes für Vorſtellungen
hatte von dem Marſch Napoleons nach ſeiner Flucht von Elba
auf Paris, auf dem ſie ihn mit dem Gewehr unter dem Arm allein
vor ſeinen Truppen hermarſchieren läßt, vor allem aber von dem
Zuſammentreffen der Truppen Blüchers und Wellingtons, wie
überhaupt von den zinnſoldatenmäßigen Truppenbewegungen,
das läßt doch auf kaum mehr entſchuldbare Unkenntnis ſchließen.
Wirkſam iſt noch der Anmarſch der Blüchertruppen in letzter
Stunde durch Waldſzenerien. Hier aber glaubte Grune die Wir=
kung
erhöhen zu können durch eine (filmtechniſch allerdings ge=
ſchidkt
gemachte) Strahlengloriole, die immer wieder um Blücher
und ſeine Truppen aufleuchtet. Das wäre entbehrlich. Andere
Szenen militäriſchen Charakters wirken wie Fliegende=Blätter=
Ausſchnitte. Es iſt außerordentlich bedauerlich, daß gerade in der
Bewegung von Maſſen, in der Darſtellung von Schlachten und
Kampfſzenen, bei denen man ſich immer auf viſionäre Anden=
tungen
beſchränken ſollte, die Deutſchen immer noch nicht von
den Ruſſen gelernt haben. Filmtechniſch allerdings iſt, wie ge=
ſagt
, auch hier vieles intereſſant. Trotz dieſer Kritik, die wir in
Rückſicht auf die an den Mängeln unſchuldigen Lichtſpieltheater
nur ungern üben, ſollte man ſich dieſen Film anſehen. Solange
der Geſchmack der Lichtſpieltheaterbeſucher nicht ſelbſt Schlechtes
ablehnt und für Gutes durch reichſten Beſuch dankt, wird die
Filminduſtrie kein Einſehen haben.
In Blondy als blinder Paſſagier, einem
luſtigen amerikaniſchen Burlesk=Film, ſpielt der kleine Bengel
wieder ganz herzerfriſchend. In Grotesken im Schnee‟
verſucht Lotte Reiniger, luſtige Scherenſchnitte wirklichen
Schneeſportaufnahmen einzufügen und erzielt damit intereſſanten
Bilderfolg. Reichhaltig iſt die Deulig=Woche, und gute Lei=
* *
ſtungen bietet, wie immer, das Orcheſter.
Drei A. 9.A. G.-Filme
und zwar die Adac=Auslandstourenfahrt 1928 der Große
Preis von Deutſchland für Motorräder auf dem Nürburgring
1928 und das Bergrennen auf dem Oberjoch im Allgäu, wur=
den
geſtern abend auf Veranlaſſung des Darmſtädter Automobil=
und Motorradklubs, Ortsgruppe Darmſtadt, des A. D. A. C. in
den Palaſtlichtſpielen vor einem zahlreich erſchienenen Publikum
vorgeführt. Auch das zweite Programm der Adac=Filme der
Bayeriſchen Landes=Film G. m. b. H. brachte ganz ausgezeichnete
Bilder von herrlichen Landſchaſten und Bilder, die zugleich über=
zeugende
Illuſtrationen waren für die Anforderungen, die an die
Fahrttechnik jedes Einzelnen geſtellt wurden. Während nament=

lich der erſte Film, der eine Tourenfahrt wiedergibt, prachtvolle
Aufnahmen in reicher Fülle aus Süddeutſchland, Oeſterreich, der
Schweiz und Italien bringt, zeigt der zweite Lichtbildſtreifen den
Beſchauern den weltberühmten Nürburgring und das Rennen
um den Großen Preis von Deutſchland für Motorräder, als
ſportliche Glanzleiſtungen erſten Ranges. Während uns die Tou=
renfahrt
an einen der ſchönſten Küſtenſtriche der Welt, an die
ſonnige Riviera führte, ſchöne Abſtecher nach San Remo, Monte
Carlo, Cannes und Nizza in Erinnerung brachte und dabei einen
herrlichen Blumenkorſo in Nizza feſthielt, wurden in dem Motor=
radrennfilm
Aufnahmen geboten, die ſelbſt einem Laien einen
Begriff geken können von der Notwendigkeit für jeden Fahrer,
ſein ihm anvertrautes Auto oder Motorrad reſtlos zu beherr=
ſchen
. Der Film zeigt Bilder vom Training auf dem ſchwierigen
Rundkurs, das Rennen ſelbſt, die berühmteſten ausländiſchen
und deutſchen Motoradfahrer, und endlich die Sieger auf dem
Nürburgring. Den Abſchluß des Programms machte der Film
vom Vergrennen am Oberjoch im Allgäu, eine der ſchwierigſten
und kurvenreichſten Bergrennſtrecken Deutſchlands überhaupt.
Dieſer Film war beſonders deshalb intereſſant, weil man von
der ſogenannten Kanzel aus den größten Teil der Rennſtrecke
überſehen kann. Auch dieſe Filmvorführung fand die unge=
teilte
Anerkennung der Zuſchauer und zeugte von ſchönem
Sportgeiſt, aber auch von der idealen Auffaſſung für alles Große
und Schöne, die bei den Mitgliedern des A. D. A. C. herrſcht,

Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Leipzig: Studienrat Dr. Schuppe am König=Albert=Gymnaſium
in Leipzig iſt unter dem 1. April als Lektor für lateiniſche und griechiſche
Lehrkurſe an der Univerſität angeſtellt worden.
Jena: Der durch die Berufung des Prof. Gutmann nach Berlin
freigewordene Lehrſtuhl für theoretiſche Nationalökonomie iſt dem
ordentlichen Prof. Dr. jun et rer, pol. Moritz Weyermann in Bern
angeboten worden.
Kiel: Die Mediziniſche Fakultät der Chriſtian=Albrechts= Univerſi=
tät
hat dem Overarzt der Univerſitäts=Hautklinik, Dr. meb. Otto
Dittrich, die Benia leßendi für Dermatologie und Venerologie ver=
liehen
.
Noſtock: Einen Lehrauftrag zur Verrretung des erkrankten Pro=
feſſors
der praktiſchen Theologie D. Hupſeld an der hieſigen Univerſität
erhielt der Oberkirchenrat D. Bernhard Goeſch, Studiendirektor des
Predigerſeminars in Schwerin.
Breslau: Der ordentliche Profeſſor für das römiſche Recht, bürger=
liches
Recht und der Rechtsphiloſophie an der Univerſität Jena, Dr.
hieſige Univerſität als
jur. Albrecht Fiſcher
Nachfolger von Prof. Bruck erhalte

[ ][  ][ ]

Seite 4

durch Selbstausrüstung eines großen Tells
TmSerer WOiSS- VO=

habsche
Dessins
13) cm
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130 cm
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Blumen-Oualität
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bigen Streiten
30 cm
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80 cm
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130 cm
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Damen-Tücher
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[ ][  ][ ]

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piben-Hemden mit feinerKlöp-
peikiize
und doppelter Hohisaum-
zuhrimg
, sowie Hohlsaum-Träger
Diben-Hemden mit teinem
MHHr‟-Einsatz u. Klöppel-Spitze.
oigkShlsaum Träger.
Aieisl schlußhemdenm breit.
Ftfte -Garnierung und riogsum
aiſtzlever=Bogen.
Diben-Hemden aus gutem
Giſtys mit habscher Stickerel u.
er Bosen, sowie Hohls -Träger
ailtel schlußhemden m. breit.
VAri-, reicn garniert, sowie mit
BAEirBogen verziert..
Helil schlußhemden m. breit.
reu-Ga nierung, sowie mit
MWf1 Sptze u Hohlsaum verztert
ien-Hemden mit fein breit.
ſiskirn ne Sp tze ringsum garniert,
Iale eienne-Träzer ..
Alsen-Hemden m. breit Stick.
Mfeimer Klöppel Spitze, ringsum

Eihen-Nachthemden, reich
Miter Klöppel Spitze an Armen
Muuschnitt ve ziert.
Hhen-Nachthemden mit kei-
nff
drpel. Soltze, Stickerel Motiven
Uikappeter Houlsaum Garnierung
Eltante Nachthemden mit
rakte Jaleneienne-Garnitur au 4r-
Mfluck ausehut.

Hemdhosen,
feiner Klöppel-
Garni tur.

für Damen, mit
und Hohlsaum-

Hemdhosen mit hübscher Sticke-
rei
. Stickerei-Träger und Hohlsaum-
Garnitur
Elegante Hemdhosen m. feiner
Valencienne-Spitze, oben u unt. garn.,
sowie Valencienne- Einsatz und Träger
Elegante Hemdhasen, reich mit
Valencienne-Spitze verarbeitet u. mit
Valeneienne-Einsatz und Träger .." G

109
65

Reform-Röcke, reich garniert
mit Klöppel-Spitze und Einsatz. so-
wie
mit hubschen Stickerel-Motiven
Reform-Röcke mit breiter Sticke-
rei
und Hohlsaum verziert, auch
Hohlsaum-Träger .
Roform-Röcke m. Klöppel-Spitze
Klöppel-Einsatz u. Stickerei-Motiven,
reich velarbeitet
Elegante Unterklelder
mit beeitem Valencienne-Einsatz oben
und untenherum verarbeitet ...

95
2
995
E

Damen-Hemden mit reicher
Valencienne-Spitze und Einsatz
garniert, prima Stofk-Qualitäten E 995
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oben u. unten mit breiter Valen-
cienne
-Spitze durchgarniert .. 95 Elegante Hemdhosen mit g
feiner Bogen-Spitze oben, unten
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garnierd ..."
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Jumper-Talllen mit hübscher
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Tragern
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Orsetts
IMI Tanhalter
BrMnt. Drell m. Strumpk-
LRy, leient augetrabt .1u9.
itemhalter, aus be=
Mt IDrell, mit und ohne
125
okeie, leieht angetr.

Nemhalter, nur mod.
zaus primg Drel m.
Rakell. leieht angetr.

Korsetts

Strumpfbandgürtel
aus bewährt. Drell in gut.
Auslahrung . .95, 85, 68,
Hüfkenhalker aus prima
Drell m. Gummtteil t. eleg.
Ausfahr, leicbt angetrübt
Hüfzenhalter aus kräft.
Damast u damas Drell eleg.
Austühr, keicht angetrübt

[ ][  ][ ]

Nummer 32

Freitag, den 1. Februar 1929.

Aus der Landeshaupkftadk.
Darmſtadt, 1. Februav.
Prof. dr. Jur. ei phil. Karl Eſſelborn.
* Am 1. Febwar dieſes Jahres vollendet der Bibliothekar an der
Heſſiſchen Landeshikliothek Prof. Dr. Karl Eſſelborn, der ſich wie wenig
andere um die Geſchichte der Heimat verdlent gemacht hat und als
Heimchtforſcher weit über die Grenzen des Heſſenlandes hinaus bekannt
geworden und geſchätzt iſt, ſein fünfzigſtes Lebensjahr. Er iſt ein Darm=
ſtädter
, wenn er auch in Stuttgart geboren iſt, denn ſchon anderthalb=
jährig
kam er zu us und iſt, abgeſehen von ſeinen Studienjahren, un=
unterbrochen
in Darmſtadt geblieben und ſo gern, daß er kurz nach dem
Kriege die ihm angebotene Stelle eines Direktors der Reichsgerichts=
bibliothek
ausſchlug.
Wer kennt nicht ſeine Heſſiſchen Volksbücher in der von
ſeinem Freunde Wilhelm Diehl herausgegebenen Sammlung, nicht ſeine
ſchöne Heſſiſche Hausbücherei und den Heſſiſchen
Landkalender, den man wohl den beſten deutſchen zuzählen darf?
Noch nicht überall zu finden iſt ſein feines Heimatbuch Geſſen=
Darmſtadt, das in Brandſtätters Heimatbüchern erſchienen iſt und
eine große Zahl Neuausgaben halbbergeſſener Schriften, die allein
ſchon durch die vorks=fflichen familiengeſchichtlichen Anmerkungen Eſſel=
borns
verdienen, überall geleſen zu werden. Berückſichtigt man, daß
der Unermüdliche bei der Herausgabe immer bemüht war und mit
großem Erfolg ungedruckte Quellen heranzuziehen und ſo ſtets Neues
zu geben, ſo weiß man nicht, wie die immerhin wenigen Arbeitsjahre
ſeines fünfzigjährigen Lebens dazu haben reichen können.
Wahrlich ein reiches, geſegnetes Leben, das nur möglich war bei
klaren, ſcharfen Sinnen, nimmermüden Händen und dem wärmſten
Herzen.
Walter Schweter.
Evangeliſch=kirchliche Nachrichten. Durch das Landeskirchenamt
ernannt wu : Pfarrvikar Wilhelm Köhler zu Wenings zum
Pfarvverwalter der ebangeliſchen Pfarrſtelle zu Wenings, Dekanat =
dingen
; Pfarraſſiſtent Friedrich Axt zu Rüſſelsheim zum Pfarrverwal=
ter
der ebangeliſchen Pfaurſtelle zu Romrod, Dekanat Alsfeld; Pforr=
aſſiſtent
Friedrich Kempf zu Alzeyz zum Pfarraſſiſtenten in der evan=
geliſchen
Gemeinde zu Rüſſelsheim, Dekanat Groß=Gerau. Pfarrer Ber=
thold
Jaudt zu Wolfsheim wurde mit dem Vikariat der evangeliſchen
Pfarrſtelle zu Badenheim, Dekangt Wöllſtein, Pfarrer Edwin Mar=
guth
zu Winnerod mit der Verwaltung der ebangeliſchen Pfarrſtelle
zu Södel, Dekanat Hungen, und Pfarraſſiſtent Chriſtian Appen=
heimer
zu Gadernheim bis auf weiteres mit der Vertretung des
Pfarraſſiſtenten in der evangeliſchen Gemeinde Lampertheim, Dekauat
Zwingenberg, beauftragt. Zur Wiederbeſetzung wird
ausgeſchrieben: die evangeliſche Pfarrſtelle zu Hopfgarten,
Dekanat Alsfeld; die zuveite evangeliſche Pfarrſtelle an der Chriſtuskirche
zu Mainz, Dekanat Mainz; die evangcliſche Pfarrſtelle zu Dittels=
heim
, Dekanat Worms.
Reichsfinanzverwaltung, Landesſinanzamt Darmſtadt. Regie=
rungsrat
Dr. Koelſch in Offenbach, Finanzamt Offenbach=Stadt,
wurde als Vorſteher an das Finanzamt Wörrſtadt verſetzt.
Heſſiſches Landestheater. Heute Freitag gelangen Die luſti=
gen
Weiber von Windſor in der Inſzenierung Renato Mor=
dos
(Bühnenbilder: Lothar Schenck von Trapp) zur Wiederholung.
Muſikaliſche Leitung: Max Rudolf (Miete D; Beginn 19.30 Uhr).
Im Kleinen Haus findet eine Wiederholung des Schauſpiels Herr
Lamberthier von Verneuil ſtatt. Die beiden Rollen ſpielen
Beſſie Hoffart und Hans Jungbauer (Gemeinde G, Gruppe 3 und 4;
Beginn 20 Uhr).
Morgen Samstag findet im Großen Haus eine Aufführung von
Bruckners Schaufpiel Die Verbrecher, ſtatt (Miete L, Ge=
meinde
R). Dieſe Borſtellung beginnt um 20 Uhr.
Im Kleinen Haus gelangt Der Waffenſchmied in der In=
ſzenierung
Arthur Maria Rabenalts zur Wiederholung. Muſikaliſche
Leitung: Carl Bamberger.
Sonntag, 3. Febiuar, findet die ſüdweſtdeutſche Erſtaufführung von
Wolf=Ferraris SIy ſtatt. Die Titelrolle ſingt Hans Grahl; in den
übrigen Hauptrollen ſind Roſe Landwehr, Hans Komregg und Theo
Heuſer beſchäftigt. Muſikaliſche Leitung: Generalmuſikdirektor Dr.
Böhm; Inſzenierung: Arthur Maria Rabenalt; Buhnenbilder: Lrihar
Schenck von Trapp (Miete C, Beginn 19 Uhr).
Die tote Tante und andere Begebenheiten von
Curt Goetz wird Sonntag, den 3. Februar, im Kleinen Haus wiederholt.
O ſelig, felig, ein Kind noch zu ſein! Nur wer noch oder wieder
imſtande iſt, als Kind zu denken und zu fühlen, ſich ganz als Kind zu
geben aller kleinen Angewohnheiten ſeiner Kindheit braucht man
ſich ja gerade nicht zu erinnern nur wer noch den ganzen Frohſinn
und die ganze Harmloſigkeit des Kindes aufbringt, kann in den großen
Kindergarten der Darmſtädter Gruppe aufgenommen
werden, der am Samstag abend im Sauſe des Bürgervereins,
Saalbauſtraße 67, feierlich eröffnet wird. Zugelaſſen ſind alle artigen
Kinder von ſiebzehn bis ſiebzig, andeven Jahrgängen iſt der Beſuch nur
in Begleitung von Erwachſenen geſtattet. Die Kleinen werden denkbar
gut ufgehoben ſein, denn der ganze Kindergarten iſt von einem Zaun
umſchloſſem und einige Kinderſchweſtern werden aupaſſen, daß nichts
paſſiert. Ueberfahrenwerden iſt ausgeſchloſſen. Jeder kann ſich mit ſei=
nen
Neigungen befaſſen, heißen ſie nun Eliſabeth oder Oppenheimer
Saar, Marie oder Kreszenz Nierſtein. An den Wänden werden Bäume
und Häuſer ſteben, die von Kindern aus buntem Papier ausgeſchnitten
worden ſind. Ein paar kleine Buben wollen Jazzmuſik machen, ich ſage
Euch, das gibt einen fabelhaften Spektakel. Jeder darf mitſingen. Rot=
käppchen
und Dornröschen wollen auch kommen, aber man weiß ja, ſo
kleine Mädels mal haben ſie zuviel Kuchen gegeſſen, mal haben ſie
ſich gegenſeitig; Bonbons ins Haar geklebt. Aber bringt nur Eure
Brüder und Schweſtern mit, es gibt noch mehr Märchenſachen, und ganz
hinten neben, in ſo einem kleinem Zimmer, da bekommt man etwas be=
ſonderes
zu trinken, Milch natürlich, und wer ſchön brav ſſein Fläſchchen
leertrinkt, der darf ſich ein kleines Aefſchen mit nach Hauſe nehmen. Rudi,
Stadtmifſion. Es iſt eine ſelten ſchöne Lichtbilderſerie, die am
kommenden Sonntag, abends 8.15 Uhr, im Saale der Stadtmiſſion
Mühlſtraße 24 zur Vorführung gelangt. Wir werden da mit dem
afrikaniſchen Volksſtamm der Bamum im Hochland von Kamerun be=
kanntgemacht
, der, nach den trefflichen Perſonenbildern zu urteilen
man beachte nur einmal die kunſtvollen Friſuren der Frauen , auf
höherer Kulturſtufe ſteht als die ſogen.Wilden. Die chriſtliche Miſſion,
die dank der Gunſt des äußerſt intelligenten Königs anfangs leicht Ein=
gang
fand, wurde nach dem Sturz der deutſchen Regierung und der
Abführung der Miſſionare infolge des Krieges zeitweilig vom Muham=
medanismus
unterdrückt, hat ſich aber, durch einzelne mutige Bekenner
gehalten, wieder erhoben und beſitzt heute nicht nur eine blühende Ge=
meinde
in der Hauptſtadt Fumban, ſondern an die 60 kleinere und
größere Gemeinden und Schulen hin und her im Lande Bamum. Zur
Beſichtigung diefer ſchönen Bilder, die durch Herrn Miſſionar Rort=
mann
erläutert werden, ſteht der Eintritt jedermann frei. Beim Aus=
gang
werden Gaben zur Deckung der Unkoſten und für die Miſſion
gern entgegengenommen.
Mit dem Kreppelbacken wird zurzeit jede Hausfrau beſchäftigt
ſein, und jeder freut ſich auf den Nachmittagskaffee, wenn er weiß, daß
friſche Kreppel auf dem Kaffeetiſche ſtehen. Wie bequem ſauber und
billig die Zubereitung dieſes Faſtnachtsgebäckes mit Hilfe elektriſcher
Geräte iſt, kann die Hausfrau im Vortrag über Elektriſche Kreppel=
bäckerei
von Frau Dr. Jakob praktiſch vorgeführt ſehen. Der Vortrag
findet heute abend 8 Uhr im Ausſtellungsraum der Heag bei freiem
Eintritt ſtatt.
Bühnenvolksbund. Die Aufführung von Bruckners Verbre=
cher
iſt kommenden Dienstag, den 5. Februar. Dieſe Vorſtellung iſt
nur für die Miete K vorgeſehen. Diejenigen Mieter, welche die Vor=
ſtellung
nicht beſuchen, müſſen bis ſpäteſtens Samstag abend ihre Kar=
ten
gegen Gutſchein für eine andere Schauſpielvorſtellung in der Ge=
ſchäftsſtelle
bei Chr. Arnold am Weißen Turm umtauſchen. Ab Mon=
tag
kann der Umtauſch nicht mehr erfolgen. Die Mieter der Miete H
erhalten gegen Abſtempelung ihrer Mietkarte im Laufe der kommenden
Woche einen Gutſchein, der zum Beſuch einer Vorſtellung Die Ver=
brecher
oder einer anderen Schauſpielvorſtellung nach Wahl berechtigt.
Der Umtauſch kann nur im Laufe der nächſten Woche erfolgen. Dieſe
Wahlvorſtellung iſt für die Miete H zugleich 13. Mietvorſtellung.
Die Einſpruchsfriſt für die Freigabe des in Amerika beſchlag=
nahmten
Eigentums. Zu den Blättermeldungen, wonach die Einſpruchs=
friſt
für die Herausgabe des beſchlagnahmten deutſchen Eigentums in
Amerika bis zum 10. März verlängert worden ſei, verlautet, daß ame=
lich
hierüber noch nichts bekannt ſei. Nach den Blättermeldungen hat
die entſprechende Vorlage bisher auch nur den Senat beſchäftigt, wäh=
rend
zur endgültigen Annahme das Repräſentantenhaus Stellung zu
nehmen hat.
Märchennachmittag im GDA=Geim. Samstaa, den 2. Februar,
nachmittags 4 Uhr, lieſt die Märchentante die heiteven Versmärchen
Der faule Jockel, Fips und Jokko und Die Heinzelmännchen vor.
Dazu kommen 168 ſchöne Lichtbilder. Die Kinder der Mitglieder und
Angehörigen des GDA. ſind hierzu wieder freundlichſt eingeladen.

Evangeliſcher Landeskirchentag.
Die Neuwahl zum Heſſiſchen Evangeliſchen Landeskirchenkag. Landeskirchenrak Archiprak 9. Had
zum Präſidenken gewählk. Kirchenkheorie: Prälat D. Dr. Diehl über zuküuftlige Enkwicklungsrn
keiten der evangeliſchen Kirche.

Die geſtrige Sitzung des Evangeliſchen Landeskirchentages wurde
10.30 Uhr durch den Alterspräſidenten Geh. Juſtizrat Wahl=Schlitz
nach einem Gebet des Pfarrers Ausfeld eröffnet. Nach der Ver=
pflichtung
des neueingetretenen Mitgliedes Hofmann wurde die
Wahl des Präſidenten und der Ausſchußmitglieder vorgenommen. Die
Zettelwahl ergab zum Landeskirchenrat Archiprat D. Dr. Herr=
mann
=Darmſtadt 53 Stimmen; ein weißer Zettel wurde abgegeben.
Der Gewählte nimmt den Vorſitz an, dankte für das geſchenkte Ver=
trauen
und ſpricht dem Alterspräſidenten Wahl=Schlitz, der jetzt nahezu
50 Jahre dem Kirchentag angehöre und wohl das älteſte Kirchentags=
mitglied
Deutſchlands ſei, Dank aus und dankte auch ſeinem Vorgänger
Frhrn. v. Heyl für ſeine verdienſtvolle ſechsjährige Amtsführung. Zum
Stellvertreter des Präſidenten wird hierauf Landes=
kirchenrat
Pfr. Bernbeck=Okarben mit 45 Stimmen gewählt; neun
weiße Zettel lagen in der Urne. Zu Schriftführern wurden ge=
wählt
mit 54 Stimmen die Abgg. Pfr. Berck=Roßdorf und Arbeiter=
ſekretär
Laufer=Darmſtadt. Weiter wurden gewählt: In den Lan=
deskirchenausſchuß
die Abgg. Pfr. D. Waitz=Darmſtadt, Stu=
dienrat
Lampas=Friedberg und Geh. Oberregierungsrat Stroh=
Darmſtadt: als Stellvertreter für den Präſidenten Abg. Dr. Deh=
linger
, für den Vizepräſidenten Abg. Ausfeld; und weiter die
Abgg. Pfr. Georgi=Ermenrod, Bürgermeiſter Rickerich=Flonheim
und Oberſtudienrat Faber=Friedberg. In den Finanzausſchuß:
Pfr. Schuſter=Nierſtein, Fabrikant Arzt=Michelſtadt, Frhr. C. von
Heyl zu Worms, Bürgermeiſter Krapp=Sickenhofen und Bankvor=
ſtand
Jenſen in Langen; zu Stellvertretern die Abag. Büirgermeiſter
Diehl=Hochweiſel, Studienrat Dr. Avemarie Darmſtadt, Land=
wirt
Beiſer=St. Johann (Rheinh.). Zu Mitgliedern des Geſetz=
gebungsausſchuſſes
die Abgg. Landgerichtspräſident Neuen=
hagen
=Gießen, Landgerichtspräſident Jungk=Mainz, Arbeiterſekretär
Laufer=Darmſtadt, Pfr. Lenz=ießen, Dekan Jaudt=Planig
(Rheinh.); Stellvertreter: Pfr. Berck, Pfr. Vogel=Gernsheim und
Dekan Schlöſſer=Lauterbach. In den Petitionsausſchuß
die Abgg. Schätzel=Guntersblum, Pfr. Vogel=Bruchenbrücken,
Profeſſor Fritſch=Ruppertsburg, Pfr. Walter=Worms. und Med.=
Nat Dr. Walger=Gießen; Stellvertreter: Oberſtudiendirektor D.
Mathes=Darmſtadt, Profeſſor Engel=Mainz, Pfr. Schrimpf=
Dieburg. Als Mitglieder des Difziplinarhofes: Lehrer Dol=
linger
=Alsfeld. Detan Schlöſſer=Lauterbach und Geb. Rat Prof.,
Dr. Berger=Darmſtadt; Stellvertreter: Hoffmann=Bechtolsheim,
Lenz=Gießen und Lehrer Heuſohn=Loxbach. Durch Zuruf wurden
gewählt: in die Lutherſtiftung: Ausfeld, Seriba und Bürſtlein;
Innere und Außere Miſſion: Mathes, Werner, Laufer, Lenz
und Liſtmann; als Vertreter im Deutſchen Kirchentag: Dr.
Bernbeck, Lampas und Vorſitzender D. Dr. Herrmann. Damit ſind die
Wahlen beendet.
Studienrat Lampas=Friedberg gab darauf für die Heſſiſche Ev.
Vereinigung zur Wahl des Präſidiums des zweiten Landeskirchentages
folgende Erklärung ab:
Als der ſtärkſten Gruppe im zweiten Landeskirchentag wurde uns
in den Vorverhandlungen von den beiden anderen Gruppen angetragen,
den Präſidenten des Landeskirchentags aus unſerer Mitte vorzuſchligen.
Daraufhin haben wir den uns möglichen Vorſchlag gemacht und die
uns geeignet erſcheinende und zur Annahme bereite Perſönlichkeit be=
nannt
. Auf Grund der Tatſache aber, daß die beiden anderen Gruppen
ſich im vorigen Landeskirchentag geeinigt hatten, neben den ſynodalen
auch die beiden lebenslänglich gewählten Mitglieder der Kirchenregie=
rung
, nämlich den Prälaten und den Vizepräſidenten, in eine partei=
politiſche
Berechnung einzubeziehen, ſtellten dieſe Gruppen ein Ver=
langen
an uns, das es uns unmöglich machte, den von uns Vorgeſchla=
genen
in die Wahl zu bringen. Auf Grund der weiteren Tatſache, daß
die zweitſtärkſte Gruppe, die Rechte, den ihr nach der obigen Rechts=
auffaſſung
der beiden Gruppen zuſtehenden, Sitz in der Kirchenregierung
mit einem Geiſtlichen zu beſetzen beanſpruchte und zugleich den Anſpruch
erhob, daß dieſer Geiſtliche der Vizepräſident ſein müſſe, die drirtſtärkſte
Gruppe aber, die Linke, auch in dieſen beiden Punkten der Rehten
völlig beitrat, waren wir auch nicht in der Lage, den Vizepräſidenten
aus unſeren Reihen zu ſtellen. Infolgedeſſen mußten wir uns dazu
entſchließen, auf unſere Vertretung im Präſidium zu verzichten. Dieſer
Verzicht iſt unſer Proteſt gegen die fortſchreitende verhängnisvolle Par=
teipolitiſierung
in unſerer Landeskirche.
Abg. Prof. D. Cordier=Gießen ſchließt ſich im Namen der
Hoſpitanten der Gruppe dieſer Erklärung an.
Abg. D. Dr. Frhr. v. Hehl zu Herrnsheim erklärt: Ich bin von
den Gruppen III und I beauftragt, zu erklären:
1., daß jede der beiden Gruppen ſich vorbehält, auf die in der
heutigen Sitzung abgegebene Erklärung der Evangeliſchen Vereinigung
im Landestirchentage offiziell zurückzukommen;
2., daß in einer geſtrigen Beſprechung der Grupben von höchſter
kirchlicher Stelle ausdrücklich feſtgeſtellt worden iſt, daß an der gewor=
denen
Lage der Dinge niemanden eine Schuld trifft.
Um ein Mißverſtehen der Erklärung der Evangeliſchen Vereinigung,
das unſeres Ermeſſens in der Oeffentlichkeit erfolgen könnte, zu ver=
hindern
, erſchien es ſomohl der Gruppe III wie der Gruppe I erforder=
lich
, die geſtern ausdrücklich vorgenommene Feſtſtellung, daß hier zwangs=
läufige
Enzwicklung und nichts anderes vorliegt, bekannt zu geben.
Der Vizebräſident gibt hierauf den Bericht über die Wahlen,
in dem er feſtſtellt, daß die Arbeit der Wahlkommiſſion äußerſt mühe=
voll
war, und daß Mängel in der Geſetzgebung durch Aenderungen zu
beſeitigen ſeien. Das evangeliſche Volk habe ſich mit 72 Prozent an
den Wahlen beteiligt; das ſei eine erfreuliche Tatſache. Vorbehaltlich
einer ſpäteren Ausſprache wird der Bericht genehmigt.
Die Frage, ob die bei der allgemeinen Wahl als Stellvertreter ge=
wählten
Abgeordneten, die bei der Landeswahl definitiv, gewählt wur=
den
, definitiv als gewählt gelten, wird vom Geſetzgebungsausſchuß
geprüft werden.
Abg. Lampas weiſt darauf hin, daß durch das Sperrgeſetz inſo=
fern
Härten entſtanden, als manche Geiſtliche bis zwei Gruppen zurück=
geſetzt
wurden.
Prälat D. Dr. Diehl erwidert, daß ſich das Kirchenregiment ein=
gehend
mit ſer Beſeitigung dieſer Härten beſchäftigt hat und in mühe=
voller
Arbeit die Verhältniſſe jedes der 425 Geiſtlichen prüfte. Die Frage
könne aber nur endgültig gelöſt werden, wenn die nötigen Mit=
tel
dazu beſchafft werden. Der Landeskirchentag werde in einigen
Tagen doch wieder einberufen werden müſſen, und könne man ſich dann
mit dieſer Angelegenheit beſchäftigen. Zur Balancierung des Budgets
ſchlägt er vor, unter Herabſetzung der Ortskirchenſteuer um 1 Prozent
ein allgemeines Kirchengeld, von jeder Familie von 50 Pf.
pro Ziel oder 2 Mk. im Jahre zu erheben. Redner glaubt, daß, wie
bei der katholiſchen Kirche, vielfach ein höherer Betrag von den

Kirchenfreunden bezahlt wird. Man möge den Kirchengemef!
ſen Vorſchlag zur Erwägung vortragen und eingehend prüfenn
der Redner auch für jede andere Anregung, die G.
bringt, dankbar, da von der Kirchenſteuer vor dem Herbſt
Geld hereinkommen wird.
Abg. Dekan Jaudt erklärt, daß der Vorſtand des
Pfarrvereins zu der vom Abg. Lampas mitgeteilten Härte ſc.
Antrag vorbereitet habe, der demnächſt beraren werde.
Abg. Dr. Müller gibt den Wunſch der Religionslehrer,
daß baldigſt ein Ausſchuß zur Regelung der Katechismusfrage=
werden
möge.
Prälat D. Dr. Diehl antwortet auf eine Anfra ge des Abö.
betr. Erſtattung eines Gutachtens zur Auseinanderſetzung
Staat und Kirche, daß man das Gurachten zum Teil habe,
aber noch abwarten müſſe. Er kam dann in kurzen Zügem
Voranſchlag und Staatszuſchuß zu ſprechen, ohnn
zelheiten gehen zu wollen. Man habe mit einem Defizit
einer Million zu rechnen. Es ſei vielleicht ein Ausweg dadum=
den
, daß die Landeskirchenſteuer um 1 Pfg. erhöht, die Oo
ſteuer um 1 Pfg. geſenkt, und für die Ortsgemeinden ein
durch Kirchengeld geſchaffen werden, könne. Durch die Ablekky
Staatszuſchuſſes habe man eine ſchwere Enträuſchung erlebt; i
Ländern, zum Beiſpiel in Sachſen, unterſtütze man die g
mehr. Im Landtag möge man dringend auf die ernſte Lago
den Unwillen in weiteſten Kreiſen der evangeliſchen Bevöltes,
weiſen.
Abg. Lampas begründete ſeine Anfrage und betont:
nicht die Aufhebung des numerus elausus haben wolle, ſonder=
eine
Beſeitigung allzu großer Härten.
Prälat D. Dr. Diehl, ſpricht dann über:

Die Evangeliſche Kirche.

Er betont ausdrücklich, daß die von ihm dargeſtellten Pläne
retiſch ausgedacht und in keiner Weiſe bisher praktiſch verwer.
ſeien. Die Zahl der Epangeliſchen beträgt in Heſſen=Kaſſel 9
eiſen=Darmſtadt 886 000, in Naſſau 480 000, in Waldeck
Frantfurt 220 000, zuſammen rund 2,5 Millionen. Die neue K
an dritte Stelle unter den deutſchen Kirchen; größer als ſie
Altpreußen mir 20 Millionen und Sachſen mit 4 Millionen. 9
kein Konglomerat, ſondern ein Organismus werden. 60 Pr;
Pfarrorte von Frankfurt abgeſehen haben eine altheſſ)
gangenheit (heſſen=kaſſeliſch oder heffen=darmſtädtiſch), nämlich
Kaſſel 400 (von 420), Heſſen=Darmſtadt 200 (von 430), Naſſaruu
250). Dieſe 60 Prozent der Pfarrorte umfaſſen 1,5 Mülionr/
geliſche, alſo 60 Prozent der, einſchließlich Frankfurts, 2,5 2.i
Dabei muß beachtet werden, daß Frankfurt die Grundlagen ſeik=
geiſtigen
und kirchlichen Weſens in Spener und Freſenius hau
ausſchließlich heſſiſchen Mitteln arbeiteten. Die Geſamtzahl B=
orte
beträgt ausſchließlich Frankfurts 1150; Frankfurt hat 2
mit 43 Pfarrern. Was die Pfarrſtellen anlangt, ſo kommt 1.
auf 1400, in Kaſſel auf 1900, in Naſſau auf 1950, in Darmſtadt
in Frankfurt auf 5000 Seelen eine Pfarrſtelle, durchſchnittlichr
2100 Seelen.
Ein zweiter rein theoretiſcher Plan hat folgende zwölf Bl4
Grundlage:
1. Es wird gebildet ein Landeskirchentag eine Ki.
rung und ein Landeskirchenamt. Der Sitz der Behörde iſt
2. Es bleiben die Sprengel: Kaſſel, Marburg, Hana!
Darmſtadt, Mainz; zu ihnen kommen zwei Sprengel in N
der Sprengel Frankfurt. Die Sprengel ſind an Seelenzahl z3
denſelben Grenzen.
3. Es bleiben die Dekanate und Kirchenkreiſe, deren
Kaſſel 8, Marburg 8, Hanau (unter Ausſchaltung von Bodlen
Gießen 10, Darmſtadt 8, Mainz 5 beträgt. Von Wiesbaden
denkopf und Gladenhach an Marburg, Waldeck kommt zu Ker'
übrigbleibenden 18 Naſſauer Dekanate werden unter die zue=
pfarner
verteilt, zu je 9.
4. Alle Kreispfarrer und Dekane, ſowie alle Landespfar
Superintendenten bleiben im Amte. Für Naſſau werden zuc
pfarrer, für Frankfurt ein Landespfarrer beſtellt.
5. Alle parlamentariſchen Mitglieder der Kirchenregierungg
zurück.
6. Die Präſidenten der Landeskirchenämter in Kaſſel, Z
Arolſen und Frankfurt, ſowie der Vizepräſident in Darmſtan
unter Aufrechterhaltung ihrer Rangſtufe und ihres Gehalter
neue Landesſirchenamt eingebaut, ſofern nicht ausdrücklich
gewünſcht wird.
7. Die hauptamtlichen Konſiſtorial= und Oberkirchenräte
das Landeskirchenamt übernommen. Ihre Zahl iſt gering.
Das gleiche geſchieht mit den mittleren und unteren Bee
übrigens bei der Fülle der neuen Arbeiten vorerſt nicht
werden.
9. Der Präſident des Landeskirchenamtes und der Kircher
wird von dem Landeskirchentag gewählt. Beide Aemter lieger1
Hand.: Die Kirche braucht Führung, nicht bloß Führer.
10. Die Predigerſeminare werden zu einem Semiuar
das ſeinen Sitz in Herborn oder Friedberg hat. Vurerſt we=
ſpäter
drei Profeſſoren am Seminar unterhalten. Schwierigg;
gen Unterbringung der überſchießenden Profeſſoren werden
ſtehen, da einige von ihnen jetzt auf dem Sprunge ſind, ſi9
fernen.
11. Die Landeskirche bezeichnet ſich als Evangeliſche
Heſſen, Naſſau, Frankfurt und Waldeck‟. Sie umfaßt alle lid
reformierten und uniierten Kirchengemeinden, unbeſchadet des
nisſtandes der Einzelgemeinde.
12.. Die Regelung der finanziellen Verhältuiſſe iſt durckt
lich. Es darf nur nicht vergeſſen werden, daß nicht nur
große Steuerkraft hat, ſondern daß auch in Kaſſel, Naſſau ur)
ſtadt Städte mit großer Steuerkraft liegen und daß Frankfur=
nur
darin beſteht, daß es kein Land hat. Andererſeits hab
Darmſtadt und Naſſau großen Grundbeſitz, der Frankfurt ſe
größere Staatszuſchuß bei Kaſſel, Naſſau und Waldeck wird
ausgeglichen durch reichere Pfründen in Heſſen=Darmſtadt. Eu
zu erwarten, daß auch in Heſſen der Staat ſich demnächſt ſtre
könnten die Unterſchiede, die noch bleiben, ganz gut durch
heit der Steuerſätze ausgeglichen werden.
Nach einem Schlußwort des Vorſitzenden und einem Ge=
der
Landeskirchentag geſchloſſen.

Orpheum Premiere Die große Parade‟. Heute Freitag,
1. Februar, abends 8 Uhr, Premiere des ſenſationellen Faſchings= Spiel=
plans
Die große Parade, einer neuartigen prunkvollen Bühnenſchau
des modernen großſtädtiſchen Vergnügungslebens in 25 Bildern von
unerhörtem Tempo. In einer reizvollen Kombination moderner Re=
vuen
und artiſtiſchen Spitzenleiſtungen ſtellt dieſe Groß=Bühnen=Schau
mit etwa 40 Mitwirkenden eine bisher noch nicht gezeigte Darbietung
dar, welche in ihrer Art als einzig bezeichnet werden muß. Die gran=
dioſen
Erfolge in den bisher abſolvierten Städten (Berlin, Leipzig,
Halle, Karlsruhe, und zuletzt Stuttgart) berechtigen zu der Annahme,
daß die große Parade auch in Darmſtadt großes Intereſſe au slöſen und
insbeſondere mit den geplanten Veranſtaltungen im Faſching dieſem
eine beſondere Note verleihen wird. Die Eintrittspreiſe ſind trotz
außerordentlicher Koſten mäßig gehalten. (Beachte heutige Anzeige.)

Creme
entfernt läetiges Haar im
Nu. Uberall zu haben.
Tube M. 1.50 und 2.50
Sechſter Schubert=Abend des Drumm=Quartetts. Der ſechſte
Schubert=Abend des Drumm=Quartetts findet nunmehr am Dienstag,
den 5. Februar, abends 8 Uhr, im Kleinen Hauſe ſtatt. Dieſes Konzert
gewinnt dadurch erhöhtes Intereſſe, als Gelegenheit gegeben iſt, ein
letztes Mal Generalmuſikdirektor Joſef Roſenſtock, dieſen ganz außer=
ordentlich
bedeutenden Pianiſten, am Klavier zu hören.

Vortrag. Dieustag, den 5. Februar, veranſtaltet Neuds=
im
Konkordiaſaal (Waldſtraße 33), abends 8 Uhr, einen Lich=
vortrag
. Es ſpricht Fred Hauten, Stud. theol., Großu.
Bundesleiter, über ſeine Fahrt: Vom Balkan nach Lapyll
Lichtbildern (Siehe Anzeige.)
Dem Bericht über den Maskenball der Liedertaſel
Saalbau wird noch nachgetragen, daß die von uns beſchrich
volle Dekoration von folgenden hieſigen Frmen ausacfühn
Elektr. Inſtallation: Fa. Guſtav Geil, Holzſtr. 7 und N.
ſtädter Straße 51; Waſſer=Inſtallation: Fa. Friedrich 7ſe
bethenſtr. 33; Pflanzendekoration: Fa. Ernſt Schulz. Kumſte
delsgärtnerei. Bruchwieſenſtr. 16: die übrigen Dekorationen
Ranzow, Malermeiſter, Holzſtr. 5.
Polizeibericht. Einem Reiſenden, der am 27. Janua.
Perſonenzug von Reinheim am Oſtbahnhof ankam, wurde S.
ſack, deſſen Liegenlaſſen er kurz nach dem Verlaſſen des
merkte, von bis jetzt unbekanntem Täter entwendet. In de
befand ſich ein Photoapparat Marke Billy, Größe 6 mal
aufnahmen, eine Kamelhaarwollweſte, ein neues Damentaſle.
riemen, zwei Schneebrillen, Photographien, ein Nickeltahic
ſchaften und ſonſtige Gegenſtände. Sachdienliche Mitteilunge
die Kriminalpolizei, Zimmer 34, zu richten.
E) Feſtnahmen: Wegen Zechbetrugs wurde der Arbeſte
Senghaas aus Kirchbauſet, (Bezirksamt Heilbronn) Mlt
Michelſtade hier zugezogener Reiſeverrreter, der zur Stril
ausgeſchrieben war, feſtgenommen und dem Amtsgericht !.
Ein Riſender aus Darmſtadt, der ſeinen Arbeitgeb
durch Urkundenfälſchungen und Unterſchlagungen um erheblich
geſchädigt hat, wurde gleichfalls feſtgenommen. Er kan
ſuchungshaft.

[ ][  ][ ]

Freitag, den 1. Februar 1929

Nummer 32

dr= und Wirkſchaftskalender
die Zeit vom 1. bis 15. Februar 1929.
Aufbewahren!

g. Bis ſpäteſtens 31. Januar ſind an die Finanz=
Tarmſtadt=Stadt bei Meidung der Beitreibung zu
esVorauszahlungen auf Einkommen=, Umſatz= und Kör=
Taftsſteuer, 4. Vierteljahr 1929, fällig geweſen am 10.
Artar 1929;
re Vorauszahlungen auf Landesſteuern 1928, 5. Ziel,
tig geweſen am 25. (27.) Dezember 1928.
die Bekanntmachung des Finanzamts Darmſtadt=
vom
15. Januar 1929 in Nr. 18 des Tagblatts vom
nuar 1929.
Tag für die Entrichtung des Schulgeldes für die
kädter höheren Schulen und die gewerblichen Fortbil=
9 hulen für Januar 1929 an die Stadtkaſſe. ( Schon=
hrs
10. (11.) Februax 1929.)
ſilee der Beſcheinigung an die Finanzkaſſe, daß die Summe
Januar 1929 abgeführten Steuerabzugsbeträge mit
dumme der im Januar einbehaltenen Steuerbeträge
hrſtimmt. (Keine Schonfriſt.)
ung der Lohnſteuer für die in der Zeit vom 1. bis
nnuar 1929 erfolgten Lohnzahlungen. Falls die bis
,5. Januar 1929 einbehaltenen Beträge 200 RM. nicht
d5 haben, im Ueberweiſungsverfahren Abführung der
quceuer für die in der Zeit vom 1. bis 31. Januar 1929
9en Lohnzahlungen. (Keine Schonfriſt.)
au. der Schonfriſt für die am 25. Januar 1929 fällig ge=
ys
5. Vorauszahlung (gemeindliches Ziel) der vorläufigen
chemde=, Kreis= und Provinzialumlagen für das Rech=
afahr
1928.
luß der Schonfriſt für die am 25. Januar 1929 in Darm=
ſällig
geweſene Abführüng (5. Ziel) der Gebühren für
ienreinigung, Müllabfuhr und Kanalbenutzung für das
yungsjahr 1928.
hrung: Bis zum 5. Februar 1929 iſt bei Meidung der
4r ibung das 3. Ziel der Filialſteuer für 1928 an die
4Taſſe zu zahlen. (Vgl. die Mahnung der Stadtkaſſe
tn tadt vom 26. Januar in Nr. 26 des Tagblatts vom
Innuar 1929.)
Lblauf der Schonfriſt für die Entrichtung des Schul=
ve
für die Darmſtädter höheren Schulen und die gewerb=
in
Fortbildungsſchulen für Januar 1929.
=ahlung der Börſenumſatzſteuer, ſoweir dieſe im Abrech=
werfahren
entrichtet wird.
G Sfeb..: Abgabe der Sieuererktü=ungen für die Einkom=
zſttuer
, Körperſchaftsſteuer und Umfatzſtener zur Früh=
Seranlagung 1929. Die Steuerpflichtigen, die zur Ab=
einer
Steuererklärung verpflichtet ſind, erhalten vom
ſursamt Vordrucke zugeſandt Unberührt hiervon bleibr
10 rch das Einkommenſteuergefetz, Körperſchaftsſteuergeſetz
14mſatzſteuergeſetz begründete Verpflichtung, eine Sreuer=
zirung
abzugeben, auch wenn das Finanzamt keinen Vor=
gr
Eberſandt hat. Gegebenenfalls hat der Steuerpflichtige
Bordrucke bei dem Finanzamt anzufordern.
fürrung der Beiträge zur Brandverſicherung für 1929 an
13.-nanzkaſfe. Einziges Ziel. Ab 1. März 1929 werden
maszinſen erhoben.
3amg der Kirchenſtener für 1928/1929, viertes Ziel. Ver=
Fzmſen werden nicht erhoben; bei verſpäteter Zahlung
te en jedoch Beitreibungskoſten. Dieſer Termin gilt auch
dre Landwirtſchafr.
unmenſteuer= (bzw. Körperſchaftsſteuer=) Vorauszählung
14nndwirtſchaft. (Keine Schonfriſt.)
ta.szahlung auf die Vermögenſteuer 1929. Erſte Rate.
heies über die Höhe iſt aus dem letzten Vermögensſteuer=
ſeb
zu erſehen.
Hundeſteuer 1929.
Ziel der Hundeſteuer für 1929 iſt eigentlich am 15. Febr.
jedoch aus techniſchen Gründen die Fertigſtellung der
+ früher möglich war, gehen die Anforderungszettel erſt
eruar an die Steuerpflichtigen heraus. Nach einem be=
rufk
, den dieſer Anforderungszettel erhalten wird, iſt
läs Ende Februar 1929 an die Finanzkaſſe‟ Darmſtadt=
H. W. Wohmann.
zygeſelſchaft Narrhalla e. V. Noch vier Veranſtal=
6, die von allen, die karnevaliſtiſche Freuden wirklich ge=
*Sſucht werden ſollten. Zunächſt kann die am Sonntag,
gebotene zweite Damen= und Herrenſitzung
1n Teilen vollkommen neuen Programm wiederum als
Zulg des heurigen Faſchings bezeichnet werden. Karne=
Aürzſtler beiderlei Geſchlechts werden durch die Fülle der
tereſſe und Freude in immer ſich ſteigerndem Maße bei
erzeugen. Neben den längſt bekannten Büttenrednern
er neue Kräfte zu Wort kommen, Sängeringen und
lu= und Quartettgcſängen, Tänzerinnen und Tänzer wer=
bekannten
Humoriſten wetteifern, die Anerkennung der
r. Gemeinſchaftlich zu ſingende Lieder geben den Stim=
Ahm Rahmen. Welches Intereſſe in Darmſtadt den Ver=
a
Karnevalgeſellſchaft Narrhalla entgegengebracht wird,
MAachfrage nach Eintrittskarten. Am Samstag, den 9.
stags, findet wie alljährlich, ein Kindermasken=
* biesmal durch die Mitwirkung von Onkel Albert
Der mit ſeinen luſtigen Helfershelfern hierher kommt,
fShliche Aufmachung, die jedes Kinderherz erfreuen muß,
Am Abend des gleichen Tages werden auf dem Gala=
I irdiſche Freuden verteilt, die jedes Sehnen nach Ver=
ſun
Alltags, wenn auch nur für wenige Stunden, ſtillen
ie am Faſtnacht=Dienstag veranſtaltete Schlußfeier
Zwecken. Die Plakatanſchläge und die in dieſer Zeitung
En Anzeigen geben noch näheren Aufſchluß.
aFcanbenzüchterv=rein Klub 0380 ſchreibt: Eine Brief=
tellung
in Darmſtadt hält am 2. und 3. Fe=
* Darmſtädter Brieftaubenzüchterverein Klub 0380 ge=
9 ſeinem Vereinslokal Böttingers Brquerei= Ludwigs=
hak
ſeiner im letzten Jahre auf den Reiſen gemachten
Tiat zuletzt durch den ſtarken Mitgliederzuwachs iſt der
lnge, die ſtattliche Zahl von 140 Tauben zur Schau zu
hn ſen 140 Tauben befindet ſich eine größere Zahl Tauben,
e Jahre bei jeder Witterung als Sieger von 100 Km.
mfernung die Heimat erreichten. Aber auch diejenigen,
2mdwelche Einflüſſe auf der Flugſtrecke nicht mehr in der
Zeit heimkehren konnten und nur in Züichterkreiſen
Feichnet werden, ſind neben den Siegern zur Schau ge=
ſog
. Flieger ſind keine ſchlechten Brieftauben, und in
rd manche von ihnen als Sieger heimkehren. Hieran.
Yuigtierklaſſe 1928, welche ebenfalls in dem Geburtsjahr
hent 100 bis 210 Km. mit beſtem Erfolg gereiſt haben.
Ee Laube hat in der Ausſtellung Platz gefunden, ſo daß
Süſfitgliedern und Anfängern Rechnung getragen iſt.
a=benzüchterverein Klub 0380 hat ſich nun
e reine Brieftaubenſchau abzuhalten. Wir
Verliebenden Menſchen die Bitte, unſere Ausſtellung zu
crit das Intereſſe auch an unſerem Sport zu bekunden.
Iſt die Brieſtaubenausſtellung ein Reiz für die Kinder,
mus iſt gering gehalten und keträgt für Erwachſene
In Begleitung haben freien Zutritt. Es iſt ſomit jedem
* cegeben, das wunderbare Farbenſpiel der 140 Tau=
Sarmſtadt Obenwald. Bei anhaltend günſtigen Winter=
weſfen
ſich die Eisläufer des Klubs am Freitag
chinter dem Poog zum Eislauf. Am Sams=
ine
Geländefahrt auf Schnreſchuhen für fortgeſchrittene

Aalbeleuchtung durchgeführt. Treffpunkt um 8 Uhr
IItor. Fackeln ſind in der Liebjg=Dyogerie,
4äum Preiſe von 0,50 RM. zu bekommen. Für
Rn, uk gemeinſames Ueben am Prinzenberg dorgeſ hen,
Ure kleine Wett= und Hindernisläufe in zuanaloſer Form
erwachſene durchgeführt werden, Trefftunkt 2½
ange des Prinzenbeuges. Im Anſchluß m
A. Sonntagsveranſtaltungen gewütliches Zuſammenſein
SRDDe Die ſportliche Führung übernimmt Herr Gieß=
Demung nach Nordamerika. Die HamburgAmerika=
E Aufmerkſamkeit auf die bei den amerikaniſchen Kon=
Reuende Regiſtrierung von Geſuchen um Aufnahme in
S für die Etteilung des amerikaniſchen Einwande=
merts
, die ſeit Aufhebung der Sperre den Kon=
Sgen ſind.

Große Skraſkammer.
2p. Wegen Unterſchlagung und Betrugs wird gegen den Kaufmann
Adam Göbel und den Spenglermeiſter Anton Mitrenga, beide in Klein=
Zimmern wohnhaft, verhandelt.
Das erweiterte Bezirksſchöffengericht hat am P.. Novembeu 1928
Göbel zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis verurteilt, während Mitrenga
freigeſprochen wurde. Die Staatsanwaltſchaft und Göbel haben Be=
rufung
verfolgt.
Der Spar= und Darlehnskaſſenverein, der in Genoſſenſchaftsform
im Jahre 1922 gegründet wurde, vermochte erſt nach der Währungs=
ſtabiliſierung
den Geſchäftsbetrieb lebhafter zu geſtalten. Der Zweck
war vornehmlich die Pflege des Geldverkehrs, zu welchem die Raiffeiſen=
bank
A.=G. in Ludwigshafen die Mittel ſchoß. Der in Landsberg an der
Warthe geborene Mitrenga war Vorſtandsmitglied; die weiteren vier
Mitglieder des Vorſtandes waren völlig geſchäftsungewandt und in ge=
noſſenſchaftlichen
Dingen völlig unerfahren. Rechner war Adam Göbel,
der aber als ſolcher nicht dem Vorſtand angehörte, vielmehr kraft vom
Vorſtand erteilter rechtsgültiger Vertvetungsvollmacht mit der finanzie=
renden
Bank rechtsgeſchäftlich handelte.
Göbel betont auf Befragen des Vorſitzenden, daß die Anxegung zur
Gründung der Genoſſenſchaft mit unbeſchränkter Haftung vom Raiff=
eiſenverband
ausgegangen war. Nach der verleſenen Satzung bedurften
Kredite an den Rechner oder an Mitglieder des Vorſtandes der Ge=
nehmigung
des Aufſichtsrats.
Göbel war früher Spenglergeſelle, ſpäter Maſchiniſt in einer Wurſt=
fabrik
, in der er ſich auch mit kaufmänniſcher Buchführung beſchäftiate,
nach dem Kriege war er beim Arbeitsamte Dieburg tätig. Der Bruder
Göbels iſt beeidigter Bücherreviſor. Mitrenga war Halter d’s Waren=
lagers
des Vereins. Dieſe Uebernahme durch ihn geſchah auf bezüglichen
Beſchluß des Vereinsvorſtandes im Jahre 1927, Mitrenga nahm den Be=
ſtand
des ſeither von Göbel verwalteten Wavenlagers auf, den rechne=
riſchen
Teil des Warenlagers ſollte aber Göbel weiterbehalten. Mit
Genehmigung des Vereinsvorſtandes betrieb Mitrenga nebenher ein
Spezereigeſchäft.
Am Nachmittag begqun die Vernehmung der Zeugen und der beiden
Sachverſtändigen Zinndorf=Offenbach und Dr. Rohr=Ludwigshafen. Aus
erſterer geht hervox, daß Pkarrer Boos als Vorſitzender des Anfſichts=
rates
eine Reviſion der Geſchäftsgebarung durch Raiffeifen veranlaßte.
Er betont, er habe erſt am 24. Januar 1926 von einer größeren Schuld
Göbels an die Genoſſenſchaft erfahren. Die ſchvierige Lage des Unter=
nehmens
wurde den Genoſfen erſt durch die Generalberſammlung im
Dezember 1926 klar. Ein von Raiffeiſen geſandter Reviſor fand die
Buchführung Göbels nicht gut, G. kümmerte ſich nicht biel um ſie und
ließ ſie durch ein Fräulein beſorgen. Den großen Kredit, den G. genoß,
wollte er für ſeine Fabrik (Blechfabrik) benötigt und dementſprechend
das Geld in ſeinem Geſchäft verwendet haben.
Ein. Zeuge bezeichnet Göbels Lebensweiſe als ſolide; G. genoß all=
gemeines
Vertvauen; auch Mitrenga ſtellt der gleiche Zeuge ein gutes
Zeugnis aus. Der Verteidiger Göbels betont, die Schwierigkeiten bei
den Gemoſſenſchaften rührten von der mangelnden Befähigung der ge=
ſetzlichen
Organe (Vorſtand und Aufſichtsrat) her, hier habe Göbel als
Rechrer nicht die genügende Vorbildung gehabt und die Verhältniſſe
und Aufgoben ſeien ihm über den Kopf gewachſen. Alles habe damals
noch unter dem Eindruck der Inflation geſtanden, die Verhältnifſe ſeien
unſicher geweſen, Göbel ſei nicht im Klaren geweſen, wie ſein Konto
ſtand. Das angefochtene Urteil halte B=trug gegenüber Raiffeiſen und
Betrug gegenüber der Genoffenſchef Klein=Zimmern für vorliegend
Aber Göbel habe ſowohl berſönlich wie in der Korreſpondenz in dieſſer
Zeit keine Verſuche, die Bank in Ludwigshafen zu tan,er, unternom=
men
. In Ludwigshafen habe man ja doch die Verhältniſſe beobachtet.
Aber auch der Vorſtand in Klein=Zimmern ſei von Göbel nicht getäuſcht
worden. Weiter werde Göbel Unterſchlagung in drei Fällen, an ſich
bagatellmäßiger Art, zur Laſt gelegt. Im Drange der Geſchäfte ſei es
vergeſſen worden, einen Betrag als eingegangen zu buchen. Der zweite
Fall mit einem Sparbuch ſei ähnlich gelagert. Von einer Abſicht der
vorſätzlichen Aneignung der Gelder könne man hier nicht reden. Im
dritten Falle ſeien Baugelder gemeinſchaftlich entnommen worden, zurück=
gezahlte
Teilbeträge ſeien richtig quittiert worden, aber zur Auflöſung
des gemeinſchaftlichen Kontos der Darlehensnehmer ſei es nicht gekom=
men
, wohl, weil die beiden Darlehensnehmer unter ſich Differenzen
gehabt hätten. Göbel ſei für ſeine Geſchäftsführung der Genoſſenſchaft
haſtbar, hier ſeien Deckungen und Sicherungen zu Gunſten derſelben
erfolgt.
Der Staatsanwalt verweiſt dar), daß die Genoſſenſchaft für kleine
Leute errichtet worden ſei, die von Schecks und Wechſeln nichts verſtün=
den
aber Göbeß habe, als der Geſcheite an die Spitze geſtellt, die Dum=
men
ausgenutzt, um ſein Schäfchen auf dem Wege über die Gnoſſen=
ſchaft
ins Trockne zu bringen. So habe die Genoſſenſchaft in einem
Jahre eine Schuldenlaſt von 48 000 Mark angehäuft, woran Göbel
allein mit 42 000 Mark beteiligt geweſen ſei. Der ganze Geſchäftsverkehr
mit Ludwigshafen habe ſich auf die Blechwarenfabrik Göbels bezogen:
in dieſer Weiſe habe Göbel den ihm gewährten Kredit ohne Geneh=
migung
der Genoſſenſchaftsorgane üüberſchritten. Dies könne nur auf
betrügeriſchem Wege geſchehen. Es genüge vollſtändig, daß ein Betrug
allein gegen die Raiffeiſenbank begangen worden ſei; aber auch dem

tiert und dort honoriert worden. Die unterſchlagenen Beträge ſeien
keine Vappalie, wenn man den geringen Mitgliederſtand der Genoſſen=
ſchaft
in Betracht ziehe. Göbel habe namenloſes Unglück über die kleine
Gemeinde gebracht.. Dies möge im Strafmaß entſprechenden Ausdruck
finden. Dem mitangeklagten Mitrenga könne auch nach dem Verlaufe
dieſer Verhandlung eine Schuld nicht nachgewieſen werden. Die Be=
rufung
gegen ihn nimmt der Staatsanwalt zurück.
Das Urteil ſpricht Göbel wegen Unterſchlagung frei und ver=
urteilt
ihn wegen Betrugs zu 1 Jahr 2 Monaten Gefängnis.

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u. a. Erkältungskrankheiten haben ſich Cogal=Cabletten hervorragend
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Lokale Veranſtalkungen.

Die Kam. Vereinigung ehem. Heſſ. Garde= Dra=
goner
23, Darmſtadt, erinnert anf J5= Sonntag, den 3. Februar d. J.,
nachm. 3 Uhr, im Bürgerhof ſtattfindende Generalverſammlung mit
Familienabend ab 8 Uhr, zu dem auch Binnefeld und Tochter erſcheinen.
Um vollzähliges Erſcheinen wird gebeten.

Aus den Parkeien.

Deutſche Volksparkei, Ortsgruppe Darmſtadt.
Wir machen auf den heute, 1. Februar, abends von 8.30 Uhr ab, im
Saalbau=Reſtaurant ſtattfindenden Stammtiſchabend aufmerkſam und
bitten unſere Mitglieder um zahlreiches Erſcheinen.

Tageskalender für Freitag, den 1. Februar 1929.
Landestheater, Großes Haus Anfang 19,30 Uhr. Ende 22 Uhr,
D 12: Die lüſtigen Weiber von Windſor. Kleines Haus, Anfang
20 Uhr. Ende nach 22. Uhr, G 8: Herr Lamberthier. Or=
pheum
, abends 20,15 Uhr: Die große Parade‟ Konzerte:
Schloß=Kaffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Spaniſche Bodega,
Weinhaus Maxim, Spaniſche Weinhalle (Karlsſtr. 58), Zur Krone.
Städt. Akademie für Tonkunſt Eliſabethenſtr,, abends
20,15 Uhr, öffentlicher Vortrag: Sage, Mythos und Menſchheits=
geſchichte‟
. Heaghaus, abends 20 Uhr: Vortrag über elektriſche
Kreppel=Bäckerei. . Kinovorſtellungen: Umion=Theater,
Helia, Palaſt=Lichtſpiele.

Gottesdienſt der iſraelitiſchen Religionsgemeinde.
Hauptſynagoge (Friedrichſtraße).
Freitag, den 1. Februar; Vorabendgortesdienſt 5 Uhr 15 Min.
Samstag, den 2. Februar: Morgengottesbienſt 8 Uhr 45 Min.
Sabbatausgang 6 Uhr. 10 Min.
Eottesdienſt an den Wochentagen:
Morgens 7 Uhr 36 Min Abends 6 Uhr 00 Min.
Gebetszeiten in der Syna ſoge der Fſraelitiſ hen Religionsgeſellſchaft
Samstag, den 2 Febr.: Vorabend 4 Uhr 50 Min. Morgen3
8 Uhr. Nachm. 4 Uhr. Sabbatausgang 6 Uhr 10 Min.
Wochengottesdienſt: Morgens 7 Uhr. 00 Min. Nachm. 4 Uhr
45 Minuten.

Aus Hefſen.
Gtoßſeuer in Mainz.
Mainz, 31. Januar. (Priv.=Tel.) Heute morgen, gegen
3.15 Uhr, brach in einer von den Franzoſen belegten Wagenhalle
in der Wallſtraße Feuer aus, das in den dort lagernden großen
Benzinvorräten ſehr leicht Nahrung fand und ſich daher außer=
ordentlich
raſch ausbreitete, ſo daß die Halle binnen wenigen
Minuten in hellen Flammen ſtand. Die Mainzer Feuerwehr
rückte ſofort mit zwei Löſchzügen aus. Eine halbe Stunde nach
dem Ausbruch des Feuers ſtürzte die Brandmauer bereits in ſich
zuſammen und begrub einen Feuerwehrinſpektor ſowie einen
Feuerwehrmann unter ſich. Der Feuerwehrinſpektor
wurde ſofort getötet während der Feuerwehrmann ſo
ſchwer verletzt wurde, daß er ins Krankenhaus geſchafft
werden mußte. Außerdem trugen noch vier weitere Feuerwehr=
leute
leichtere Verletzungen davon. Das Großfeuer konnte bis
jetzt noch nicht gelöſcht werden. Ueber die Entſtehungsurſache iſt
bisher noch nichts bekannt geworden.

Griesheim, 31. Dez. Griesheimer Faſching: Am kom=
menden
Sonntag findet in Griesheim im Feſtſaal Zum grünen Laub,
ein großer Preismaskenball mit folgenden Preiſen ſtatt: 1. Damen=
preis 1 Chaiſelongue mit Decke, 2. Damenpreis 1 großes Schlafzimmer=
bild
mit Goldrahmen; 1. Herrenpreis 1 Jahresuhr (400 Tage gehend),
2. Herrenpreis 1 großer chineſiſcher Rauchtiſch und noch andere 20
wertvolle Preiſe. Dieſelben ſind in einem Schaufenſter der Firma
Haſſinger in der Hintergaſſe ausgeſtellt. Als Preisrichter fungieren
vier auswärtige Herren. Der Abend wird mit ſeinen Darbietungen
und Sehenswürdigkeiten von Humor und Vornehmheiten als Perlo der
Faſchingszeit bezeichnet werden können.
G. Ober=Ramſtadt, 31. Jan. Unter großem Trauergefolge wurde
geſtern der im Alter von 57 Jahren verſtorbene, weit über Ober= Ram=
ſtadt
hinaus bekannre und geachtete Oberpoſtſchaffner Konrad Koch zur
letzten Nuhe beſtattet. 33 Jahre lang verſah der Verſtorbene hier den
Dienſt als Briefträger, bis ihn ein ſchweres Leiden zwang, denſelben
aufzugeben. Gewiſſenhaft im Dienſt, freundlich und zuvoxkommend
gegen jedermann, war Koch das Vorbild eines Beamten, was auch in
ehrenden Nachrufen und Kranzuiederlegungen zum Ausdruck kam.
Meſſel, 31. Jan. Hohes Alter. Herr Johann Domm
wird am 1. Februar 1929, als älteſtes Gemeindemitglied, 90 Jahre alt
und erfreut ſich noch einer guten Geſundheit und Rüſtigkeit.
Georgenhauſen, 31. Jan. Geflügel=Ausſtellung. Am
Sonntag, den 3. Februar, hält der im vorigen Jahre nen gegründete
Geflügelzuchtverein im Saalbau von H. Klock ſeine 1. Lokal=Ausſrellung.
Nach den gemeldeten Nummern verſpricht die Schau für den lleinen
Verein, eine große zu werden.
* Fränkiſch=Crumbach, 31. Jan. Unfall. Als geſtern nachmittag
Herr Sofpächter Schädler mit ſeiner Familie einen Ausflug mit dem
Schlitten machen wollte, gingen die Pferde durch, der Schlitten fiel um.
Herr Schädler mit ſeinen Familie kamen glücklich davon, mur der Dienſt=
knecht
hat ſich eine Verſtauchung am Oberarm zugezogen. Nachdem die
Pferde nach Hauſe gebracht waren und die Geſchirre wieder inſtand ge=
ſetzt
, wurde die Fahrt noch einmal unternommen. Jetzt nahm von der
Failie nur Schädler ſelbſt und Zimmermann Waſſenmüllex daran teil.
Kaum waven ſie zu Hauſe angefahren, gingen die Pferde wieder durch.
Die Leine riß und der Knecht verlor dadurch die Gewalt über die Pferde.
Der Knecht rettete ſich durch Abſpringen; die Pferde raſten bis in die
Mitte des Dorfes; Herr Schädler wollte abſpringen, kam aber ſo un=
glücklich
zu Fall, daß er, geſtützt auf zwei Mann, nach Hauſe gebracht
werden mußte; Herr Waſſenmüller wurde aus dem Schlitten geſchleu=
dert
und trug erhebliche Verletzungen im Geſicht und am Kopf davon. Der
Schlitten wurde demoliert und die Pferde rannten bis zum Ortsausgang
nach Niedernhaufen.
** Michelſtadt, 31. Jan. Freitag, den 1. Februar, abends 8,30 Uhr,
ſpricht im Saale des Anker in Stockheim Herr Oberſtudiendirektor
Dr. Weiner für die Vereinigung für Kunſt und Wiſſenſchaft über das
Thema Deutſchland und das Weltbild der Gegenwart‟. Da gerade das
Schickſal Deurſchlands und das Verhältnis zu der übrigen Welt in der
jetzigen Zeit jeden Deutſchen öfters befchäftigt, verſpricht dieſer Vortuag
ſehr intereſſant und lehrreich zu werden. Die heſſiſche Landwirtſchafts=
kammer
veranſtaltet hier am kommenden Donnerstag, 7. Februar, von
vormittags 10,30 Uhr bis nachmittags 1 Uhr in der Brauerei Dörr einen
Saatgutmarkt, um den Landwirten die Möglichkeit zu geben, ſich gutes,
anerkanntes Saatgut ertragreicher Sorten von Kartoffeln, Hafcr, Som=
mergerſte
und Sowmerweizen zu beſchaffen. Es werden Proben von
den in den heſſiſchen Saatbauſtellen angebauten Sorten ausgeſtellt, des=
gleichen
Luzerne= und Rotkleeſamen, die durch die Saatſtelle der heſſi=
ſchen
Landwirtſchaftskammer bezogen werden können.
H. Aus dem Gorxheimer Tal, 31. Jan. Ehejubiläum. Der
Landwirt Adam Wetzel 2. in Gorxheim feierte am Sonntag mit ſeiner
Ehefrau das Feſt der goldenen Hochzeit im Kreiſe zahlreicher Kinder,
Enkel und Urenkel, bei der dem greiſen Jubelpaare mannigfache Chrun=
gen
zuteil wurden. Dabei wurde auch von Herrn Pſarrer Ganß ein
Glückwunſchſchreiben des Mainzer Biſchofs verleſen. Der Jußelbräuti=
gam
zählt 78, die Jubelbraut 75 Jahre.
Ax. Heppenheim (Bergſtraße), 31. Jan. Goldene Hochzeit.
Am 2. Februar ds. Js. feiert Herr Joh. Meffert, Glaſermeiſter,
hier, mit ſeiner Gattin, Frau Katharina Meffert geb. Neher, das ſel=
tene
Feſt der goldenen Hochzeit. Mit ihnen feiern noch acht lebende
Kinder und 18 Enkel. An dieſem ſeltenen Jubiläum nimmt unſere
Stadt innigen Anteil, denn Herr Meffert ſteht doch mit ſeiner Familie
bei ſeinen Mitbürgern im beſten Anſehen. Trotz ihres hohen Alters,
der Jubilar ſteht im 78. und ſeine Gattin im 77. Lebensjahre,
erfreuen ſich beide noch einer guten Geſundheit und Rüſtigkeit. In den
50 langen Jahre ihrer Ehe haben ſie und ihre Familie nicht nur frohe,
ſondern auch manche kummer= und ſorgenvolle Stunden erlebt. Heute
muß Herr Meffert in ſeinem hohen Alter ſein Glaſerhandwerk, fo gut
es eben geht, noch fernerhin ausüben, um ſeiner Familie Unterhalt zu
friſten, und er tut dies auch in ſelten geiſtiger Friſche und Rüſtigkeit.
Sein Lebensabend wird verſchönt durch den ihn froh umſchlingenden
Kranz ſeiner Kinder und Enkel, die ihm aufwachſen wie junge Oel=
bäume
an ſeinem Tiſche, gleich ihm in Ehren ſtehend vor Gott und
den Menſchen.
D. Goddelau, 29. Jan. Man ſchreibt uns: Hier läßt die Eiſenbahn=
verbindung
nach Daruſtadt in letzter Zeit ſehr zu wünſchen übrig. Dies
bezieht ſich in erſter Linie auf den Anſchlußtriebwagen des Perſonen=
zuges
MannheimFrankfurt und umgekehrt, morgens 7,49 Uhr ab
Geddelau. Nicht genug, daß man regelmäßig mit Verſpätung, oft viertel=
ſtündiger
, abfährt; bei dem erſten Schnee vor zirka 14 Tagen war die
Verbindung ſtundenlang lahmgelegt, und heute reichte es gerade noch
bis in den Griesheimer Wald, und erneut ſaß man auf dem Trockenen.
Man ſchaukelte ſich im Schneckentempo bis zum näcſſten Bahnwärterhäu=s
chen, von wo aus es möglich war, eine Lokomodve aus Darmſtadt herbei=
zulotſen
. Mit dieſem Vorgeſpann landete man mit einſtündiger Ver=
ſpätung
glücklich in Darmſtadt. Obendrein iſt der Triebwagen ſehr über=
füllt
und auch mit Anhänger oft nicht als ausreichendes und zweckdien=
liches
Beförderungsmitte, für dieſe Strecke anzuſprechen. Die Folge
davon iſt zahlreiches Abſpringen der Reiſenden von dem Mannheim
Frankfurter Zuge, um einen angehenden Platz zu erhalten, und man
kann von Glück ſagen, daß ſeither noch kein Unglück geſchehen iſt. Es
iſt wohl richtig, wenn Leute der B=hnpolizei dieſes Abſpringen proto=
kollieren
; ſicher wäre es aber beſſer, zuerſt Ashilfe zu ſchaffen, dann
fallen derartige Zuwiderhandlungen gegen das Bahngeſetz von ſelbſt
weg. Ein Perſonenzug für den Triebwagen wäre ſicher ſchon Abbilfe,
und dieſe iſt unbedingt notwendig.
Gernsheim, 31. Jan. Waſſerſtand des Rheins am
30. Januar: 0,86 Metzer; am 31. Januar: 0 92 Meter.
Hirſchhorn, 31. Jan. Waſſerſtand des Neckars am
30. Januar: 0,82 Meter; am 31. Jamar: 0,76 Meter.
v. Bab=Nauheim, 31. Jan. Tagung der Steuerbeamten.
Der Bezirksverband Heſſen im Bunde Deutſcher Steuerbeamten hat
unſere Badeſtadt als Tagungsort für ſeine diesjährige Jahresverſamm=
lung
auserſehen, die am 20. und 21. April im Sprudel=Hotel ſtattfindet.

Geſchäftliches.

diesmal geboten wird, muß ſelbſt diejenigen überraſchen, die von früher
Veranſtaltungen her daran gewöhnt ſind, bei der Firma gute Ware be=
ſonders
billig zu erhalten. Ich habe in noch gvößerem Umfange als
ſonſt eingekauft zu Preiſen, die in keinem Verhältnis zu ſonſtigen Ein=
käufen
ſind. Man findet in Rieſenauswahl Weißwaren und Wäſche jeder
Niemand verſäume es, jetzt
Art für jeden Bedarf in
zu kaufen und vor allem ſich die Artikel ohne jeden Kaufzwang anzuſehen.

[ ][  ][ ]

Ceite 8

Freitag, den 1. Februar 1929

ju

Statt beſonderer Anzeige.
Gott der Allmächtige entriß uns heute Nacht plötzlich
nach vorherigem lurzen Unwohlſein aus einem Leben
voller Pfiicht und Arveits eudig eit und treubeſorgt um
die Seinen im Alter von nahezu 54 Jahren meinen
innigſigeliebten Gatten, meinen guten Schwiegerſohn,
unſeren lieben Schwager, Bruder, Neffen und Onkel
Kaufmann
Albert Weigand
Geſchäftsjührer der Nordweſtdeutſchen Hefe u. Spritwerke
Hameln, Filiale Darmſtadt.
Um ſille Teilnahme bitten:
Anna Weigand, geb. Voegele
Eliſe Boegele Wwe.
Familie With. Boegele
Familte Carl Voegele
Rich. Huck und Frau, geb. Voegele
Fam lien Weigand, Hummel, Heuſer.
Darmſtadt Liebigſtr. 4 II., Eſſen=Bredeuetz, Römbild
den 31. Januar 1929.
Die Beerdigung findet am Samstag, vorm. 10½ Uhr,
auf dem alten Friedhof (Nieder=Ramſtädterſtr.) ſtatt.

Todes=Anzeige.
Am 30. Januar, nachmittags 4½ Uhr,
wurde mein lieber Mann
Kaufmann
Conrad Wilhelm=
von
ſeinem langen, ſchweren Leiden ſanft
erlöſt.
Wer ihn gekannt, weiß ihn zu ſchätzen.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Eiiſabeth Wilhelm Wwe.
Die Beerdigung ſindet Samstag, den 2. Februar, nach=
mitags
½4 Uhr. auf dem Friedhof an der Nieder=
Ramſtädterſttaße ſtatt.
(2139

Eine große Sendung erstklassiger
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Tel. 399 Elektrotechn. inst. Schulstr. 6

Nachruf.
Am 30 Januar verſchied nach langem
ſchweren Leiden unſer Geſellſchafter und
Senior=Chef
Herr Kaufmann
Oonas Bngeli.
Der Verſiorbene war ein Kautmann von
Tatkraft und EEnergie und uns ein treuer
Berater und Freund, ein gerechter Chef.
Wir werden ihm ein ehrendes Andenken
bewahren
2140) Geſellſchafter und Angeſtellte
der Fa. Conrad Wilhelm G. m. b. H.

Nachruf.
Am 29. Januar ſtiarb
Herr
Heinrich Noldt.
Er war nahezu 24 Jahre als Kaſſebote
in meinem Hauſe tätig und zeichnete ſich
durch Zuverläſſigkeit und Treue aus.
Ich werde ſein Andenken ſiets in dank=
barer
Erinnerung halten.
Joſeph Trier
2134)
Möbelfabrik.

Heute entſchlief ſanft im Alter von 78 Jahren
unſer lieber Vater, Großvater uud Urgroßvater
Herr
Martin Welz.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Familie Seipp, geb Welz
Familie Karl Welz
Familie Philipp Welz.
Darmſtadt, Luiſenſtraße 42, Heidelberg,
den 31. Januar 1929.
Die Beerdigung findet am Samstag um ½3 Uhr
auſ dem Waldfriedhof ſtatt.
Das Seelenamt findet in der St. Ludwigskirche
am Dienstag um ½7 Uhr ſtatt. (2159

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merkſam machen, daß ich vom 1 Februar I. J..,
meine Milch nur nöch in Flaschen zum Verſaf
bringe. Hgbitzheimerhof=Milch iſt alto nicht mei
anders als in Flaschen zu erhalten und zw.
pro Liter zu Mk. 0.40.
Für die Qualität der Milch übernehme ich ſes
Garantie
Mein Stall ſteht unter ſtändiger tierärztlich,e
Kontrolle, ſodaß die Gewißheit geboten iſt, nur Min)
von geſunden Kühen zu erhalten
Ferner ſieht meine Milch unter ſtändiger Kor
trolle der milchwirtſchaftlichen Verſuchsſiation dur
heſſiſchen landwirtichaftlichen Genoſſenſchatten.
kann hierdurch die Gewähr für eine erſiklaſſige Qm
litätsmilch übernehmen und werden meine verehrtat
Abnehmer in jeder Beziehung mit der geliefertrl
Milch zufrieden ſein.
(1855
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[ ][  ][ ]

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Iäigas,
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uiſchem
fisber,
1B .

und

(1a
Mtſtaurant
Kr. 4. I.

Freitag, den 1. Februar 1929

e(benteurer von Ehre.

Roman von Max Nebelhör

(Nachdruck verboten.)
gu rheit über dies Geheimnis war einſach und ver=
oen
Attentat hatte gar nicht ſtattgefunden, ein Täter
avillon gar nicht vorhanden geweſen.
ſih ſicher war folgendes:
m Blomm bewohnte den einſamen Pavillon, um un=
zwei
zu ſein, um den Beſuch des angeblichen Atten=
Ywngerit empfangen zu können.
bifſer Beſuche zum mindeſten hatte auch ſtattgefunden,
Au Eein beſonders freundlicher Beſuch geweſen, Miſtreß
umicht nur bedroht, ſondern auch körperlich mißhan=
um
die Spuren der Mißhauolung zu verbergen,
ſh nicht von ihrem Schal trennen.
m Blomm fürchtete einen ähnlichen Beſuch für den
yab ſchloß und riegelte ſie ab und legte den Revolver
urf das Nachttiſchchen.
wurig ſie zu Bett, einſam, eine ſchwer verängſtigte,
grnoch ſeeliſch ſonderlich ſtarke Frau, ein Menſch, der
Hütenden Geheimniſſes wegen niemandem anver=
ſgt
eder will, ein Weib in großer Furcht und Not.
eine Halluzination, ſie glaubt ihren Feind vor ſich
ahreit ein erſtes Mal auf, ſie ſchießt das Loch in die
U. zurück, ſie ſtürzt nieder; beim Niederſtürzen fällt
hiymrmorne Platte des Nachttiſchchens, und ſo unglück=
Sinterkopf ſtark verletzt wird.
., wie das Blut fließt, ſie ſchreit noch einmal, ſie
urgand das Blut zu ſtillen, ſie rafft ſich auf und taſtet
Een ktem Arm nach der Wand, ſie fällt ohnmächtig zu
pundieſer Lage wird ſie gefunden.
ir nichts von ihrem Geheimnis preisgeben zu müſſen,
ſos Annahme eines gegen ſie begangenen Attentates

durch ihre Ausſagen, hierbei ohne Zweifel in Uebereinſtimmung
mit dem Attentäter
Wer iſt dieſer Attentäter, wer dieſer rohe Burſche, der die
ſchwache Frau würgte und bedrohte, wer dieſer Unbelannte‟,
der ſo ſpurlos zu verſchwinden verſtand?
Niemand anderes als Miſter Parker.
Und dieſer Miſter Parker heißt eigentlich gar nicht Parker,
ſondern er heißt Blomm, Richard Blomm, der als Major der
dritten, in Indien garniſonierten Dragoner, ſeiner Brutalität
wegen verabſchiedet wurde, der dank mächtiger Protektion eine
gute Stellung im Scotland Yard erhielt, dem Sitz der engliſchen
Geheimpolizei, der ſich raſch durch große Erſolge auszeichnete,
und der außerdem nebenbei niemand anderer war als der Bru=
der
der Miſtreß Blomm.
Vielleicht wäre noch von vielen Einzelheiten zu berichten,
von der Tatſache, daß Coffin vermittelſt der Daily Mail be=
trätliche
Wetten, eins gegen ſieben zum Schluß, dafür eingegan=
gen
war, daß die Wahrheit über dies Pavillon Myſters aus
ſeinem Munde kommen werde, von dem Staunen, der Span=
ung
, dem Unglauben, die ſich über den Saal gelegt hatten, von
dem rechtzeitigen Verſchwinden Parkers, von dem maßloſen Ge=
lächter
, das durch die Feſtſtellung dieſes Sachverhalts in der
ganzen angelſächſiſchen Welt ausgelöſt wurde, von den Verfah=
ren
, die muan gegen den entſchwundenen Parker wegen groben
Unfugs, Mißbrauchs der Amtsgewalt, böswilliger Verdächtigung
und ſo weiter erfolglos einleitete all dies aber ſpielt für uns
kaum eine Rolle, wichtig iſt nur noch die Antwort, die dem Vor=
ſitzenden
auf ſeine Bemühungen hin, Miſtreß Blomm vorzufüh=
ren
, zum Schluß gegeben wurde:
Mylord, ſoeben kommen wir vom Sanatorium. Die an=
geblich
nicht vernehmungsfähige Miſtreß Blomm iſt verſchwun=
den
, ſie iſt in aller Heimlichkeit abgereiſt.
Im Schatten von Jverelyde.
Auch in den 2 einigten drei Königreichen gibt es qualvolle

Bummelzüge, ek

i ſolcher keuchte mühſam, aber als der ein=

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A98

Seite 9
zige des Tages ſehr wichtig, mit gewaltigem Fauchen, mit bu
taſtartigem Dampſeu, mt zeitweiligem Glockengeiöſe und da
wieder mit ſchrillem Pfeifen ſeinem Ziele zu, dem lleinen Städ
chen Bladwood am Clyde, zu Füßen des hiſtoriſchen Schloſſe:
Jverelyde, und in diefem Zuge ſaß Hohlander.
Mit welchen Geſühlen mochte wohl /Hohlander in dieſe
Wagen ſitzen, mochte er weiter ſeinem Glüg nahjagen?
Nun, zunächſt mit den Gefühlen des Literaten, der ſich außer
ordentlich lächerlich, der ſich als der Held eines Hintertreppen=
romcies
in mehreren Wälzern vorkommt.
Denn da war wirklich alles, da war Raub, Entführung,
Mord, da war er, der Amateurdetektiv, da war d.es Paci. lon
Myſtery, da waren ein Rätſelvers, ein Schloß, eine gefangen
gehaltene Schöne, und da kamen ſehr mahrſcheinlich noch andere
und nicht weniger romantiſche oder romanhafte Dinge.
Ja, derart war es, und eigentlich war dieſe Ueberfülle be=
dauerlich
.
Aber ſollte er dieſer Hintertreppenromantik wegen, in die er
hineingeraten und hineingeſtoßen worden war, ſein Vorhaben,
ſollte er deſſentwegen Kathleen und ſeme gewaltigen Viſionen
aufgeben?
Hohlander lachte.
Er lachte und er dachte nicht daran, irgend etwas aufzugeben;
er lachte bei der Vorſtellung, daß er einen Roman mit ſolcher
Fabel ſchreiben würde was hätte man von ihm geſagt, wie
ſehr, wie für imner wäre er in ſeinen Kreiſen ein verlorener
Mann geweſen!
Ja, nicht einmal ſeinen Enkelkindern, ſollte er jemals ſolche
haben, ohne von ihnen als ſchwabbernder, vom Schwindeln trie=
fender
Greis abgetan zu werden, und dennoch war es ſo, den=
noch
ſaß er da, ſaß er auf dieſer gepoſſterten, verſtaubten Bank
eines Zuges, der ihn nach Blackwood, der ihn zum SEloſſe
Jverelyde; und zu neuen, äüßerſt romanhaſten Geſchehniſſen
führte.
(Fortſetzung folgt.)

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Freitag, den 1. Februar 1929

Seite 41

Nüchrer 32

Wegensbut
Miesi
Iegalstedt

Frachd ien alken Lindauer Rakhaus.

irklich

B wiſtoriſche Rathaus in Lindau
ſenit iner Feuersbrunſt heimgeſucht. Vier
hähßſe, ſchönen Sitzungsſaales, Altertümer,
wlnole Bilder im Vorraum und koſtbare
el)ſte wourden durch den Brand vernichtet.

ſtintae Rathaus wurde 14221436 erbaut
15In deutſchen Renaiſſanceſtil umgebaut.
jer /5jährigen Jubiläums der Barmer
Erſatzkaſſe.
Iſſer aber würdigem Rahmen hat die in
lgemein bekannte Barmer Erſatz=
kaufsueblekltrmen
, in Krolls Feſtſälen in Berlin am
ht n929 die Feier ihres 2jährigen Be=
sAthalten
.
erſſtatt, dem eine ſtattliche Anzahl Vertreter
Re/tiun, der Parlamente, der Wirtſchaft, der
er ſonſtigen Oeffentlichkeit als Gäſte
Murde vom Vorſitzenden des Aufſichts=
Bachar, geleitet. Nach der Begrüßung

GaRlenründete er kurz den Zweck der Frier.
e lirben hielten die beiden Mitglieder des
pütxutn es, die Direktoren Neubert und Dr.
mit 3nnächſt führte Herr Neubert u. a. aus:
ür)/ vo große ſoziale Bewegung, wie ſie die
meiſtaſaskaſſe heute in Deutſchland darſtelle, ſei
Welſhrhundert eine kurze Zeitſpanne.
de einen der auf allen Fronten geführten
wfel n die berufliche und gewerkſchaftliche
entiſtrg der Angeſtellten und während der
ndſäSer leidenſchaftlich geführten Auseinander=
ſ
41MaP boctzfa u die Geſtaltung der Sozialverſicherung
ſuſdieß ku e der Angeſtellten durch Kriegs=, In=
mcin
und Jahre wirtſchaftlichen Nieder=
gesh
äch die Bremer Erſatzkaſſe aus eigener
am
ſt ſihrer heutigen, achtunggebietenden Größe
gamximitiven Anfängen heraus entwickelt und
Mel auch nicht in der Zeit des Wäh=
eSSK
BSikl irgendwelche ſtaatlichen oder öffent=
Murm M1 Genötigt oder beanſprucht.
Die // cyrr Erſatzkaſſe habe noch große Aufgaben
fühlurd ſei augenblicklich mitten in der Ar=
18.
FuM; Probleme unter Berüchſichtigung der
dehl;Xelange der deutſchen Angeſtelltenſchaft
Vöh mitgegenzuführen. Die einzigſte Forde=
dhee
Raſſe an die Regierung und den Reichs=
Rle, ſie in der freien Entwicklung ihrer
ſt z ſtören und ihr im Rahmen des an=
Dae mnttztn Rachts der Selbſtwverwaltung die Be=
PNnchBſhit zu gewähren, die nowwendig iſt, um
heſth4 Biele zu erreichen.
FDW BodAab euchtete Dr. Semmler, ausgehend von
wen Sauungsmäßig, pſychologiſch und hiſto=
FGeghrdersen Rechtfertigung der organiſatoriſchen
M bcic nat in der Krankenverſicherung, der in
F Gitwicklungskräfte, Fortſchritte und neue
DE yMnen ſeien, die Wandlung, in der ſich ge=
um
enwärtigen Zeitpunkt die Krankenverſiche=
Ton. Der Redner rief alle Träger der ſo=
m
MFchrrung und ſozialen Fürſorge, für die
FHielte Rn A Inen dieſes Programms Naum und Be=
Mngles) Sorhanden ſei, auf zur Gemeinſchafts=
ſt
, / Die das große Werk nicht gelingen
F Ruſchen den beiden Feſtreden brachten Ver=
Helide E Ahengäſte ihre Glückwünſche dar.
Mſlumfall mit tödlichem Ausgang.
PNr. Am Mittwoch nachmittag 4.30 Uhr
bidde Rch M zün Rodelunfall mit tödlichem Ausgang
ame* Wer 14 Jahre alte Alwin Hilltenbrand
mafi gleichaltrigen Kameraden am ſoge=
wrei
R cu cker die Böſchung hinab. Die Knaben
M Mängs auf dem Schlitten, ſo daß ſie ihn
Fteuern konnten. Infolgedeſſen ſchlug
BRAn rum und die beiden Knaben fielen über
Din dra nd hinweg, der das Genick brach und
*

Landshant

Fsburg

Munchen

Inglücksstelle

ſi Karte der Unglücksſtätte.

Giopſenet i Heinner Turenhaag
Hermamn Sieb.
Eine der größten Brandkakaftrophen der letzten Jahre. 15 Löſchzüge ſuchen
vergeblich des Feuers Herr zu werden. Anhalkender Zunkenregen bedraßt
die benachbarken Häuſer. 20 Millionen Maxk Brandſchaden.

Das ganze Gebäude bilder nur noch
einen rieſigen Trümmerhauſen

Berlin, 31. Januar.
Am Mittwoch abend brach im Warenhaus Tietz
in der Chauſſeeſtraße in Berlin N ein Brand aus,
der bald großen Umfang annahm. Das Waren=
haus
ſtand in ſeiner ganzen Ausdeh=
nung
vom Erdgeſchoß bis zum Dach=
boden
in hellen Flammen. In den an=
grenzenden
Häuſern hatten die verängſdigten Be=
wohner
ihre notwendigſten Sachen zuſammengepackt.
um bei einem weiteren Umſichgreifen des Feuers
fliehen zu können. Auf allen umliegenden Dächern
ſtanden Feuerwehrleute, die aus den größten Rohren
Waſſer in das Flammenmeer gaben. Die Zahl der
Löſchzüge, die an der Brandſtelle tätig ſind, war auf
15 erhöht worden. Die Ruerwehr war in fieber=
hafter
Tätigkeit. Fortgeſetzt erhönten neue Kom=
mandos
. Auf der gegenüberliegenden Straßenſeite
war auf einem Balkon ein Feuerwehraufgebot da=
mit
beſchäftigt, die Faſſade des Hauſes dauernd unter
Waſſer zu halten, um zu verhüten, daß der
Funkenregen, der ſich über die ganze
Nachbarſchaft ergoß
ein nenes Feuer aufkommen ließ. Inzwiſchen war
auch das Rote Kreuz mit Krankenwagen und
Bahren angevückt, glücklichewveiſe ohne bisher in
Tätigkeit treten zu miſſen. Die Haupteingänge in
der Umgebung des Brandortes waren unpaſſievbar.
Man hatte lange Schlangen von Zuleitungsrohren
hindurchgelegt. Von allen Höfen der Nachbargrund=
ſtücke
aufs wurde dem Feuer zu Leibe gegangen. Kurz
nach 21 Uhr ertönten Warnungsſignale. Die Feuer=
wehrleute
traten zurück. Kurz darauf ſtürzte mit
gewaltigem Krachen die große Fahnenſtange vom
Dach auf die Straße. An der Rückſeite des brennen=
den
Warenhauſes lag ein großer Neubau. Das ganze
Warenhaus ſollte in der nächſten Zeit wmgebaut wer=
den
. Von dieſem Neubau ſtürzten um 22,30 Uhr
unter großem Getöſe die Eiſenträger der Dachkon=
ſtruktion
zuſammen. Wenige Augenblicke vorher
waren die dort arbeitenden Feuerwehrleute zurückge=
zogen
worden, die ſonſt unweigerlich von den nieder=
ſtürzenden
Gebäudemaſſen erſchlagen worden wären.
Von Zeit zu Zeit ſtürzten mit lautem Krachen Decken
des brennenden Gebäudes ein, ebenſo die Zwiſchen=
wände
in dem alten Gebäudeteil, der demnächſt ab=
geriſſen
werden ſollte. Gegen 23 Uhr hatte das
Feuer auch auf die oberſten Stochwerke des alten
Hofgebäudes übergegriffen, die bis dahin verſchont
geblieben waren. Auf dem Hofe hatte das Feuer reiche
Nahrung an dem noch beſtehenden Baugevüſt des
Neubaues gefunden. Wie
ſtark gefährdek auch die dem bren=
nenden
Gebäude gegenüberliegenden
Häuſer
waren, ging damus hervor, daß dort ganz plötzlich
die Balkone nachgaben und auf die Straße ſtürzten.
Der Polizeipräſident ließ darauf ſofort die ganze
Straße vor dieſen Häuſern räumen. In einigen
Wohnungen fingen die Gardinen Feuer, ſo daß man
ſchließlich ſogar die Vorderräume der gegenüberliegen=
den
Häuſer räumen laſſen mußte. Die Möbel konn=
ten
nicht in Sicherheit gebracht werden, da man ſie
vor Hitze nicht anfaſſen konnte. Durch die geborſte=
nen
Fenſterſcheiben drang der durch den Wind nieder=
gedrückte
Rauch ein und zwang die Bewohner eben=
falls
, die Vorderräume zu verlaſſen. Um 1.30 Uhr
nachts ſtürzte mit großem Krach der Reſt des inneren
Gebäudes in ſich zuſammen. Es ſteht jetzt nur noch
die Vorderwand, die aber gleichfalls einzuſtürzen
droht, ſo daß auch die Straße weiterhin geſperrt
bleiben wird.

aus dem andauernd Flammengarben emporſchlagen.
Ganz beſonders gefährdet iſt immer noch das Neben=
haus
Nr. 72, das deshalb ſehr ſtark von der Feuer=
wehr
beſetzt iſt und ſeit Stunden dauernd unter
Waſſer gehalten wird. Auf eine Löſchung des Bran=
des
ſelbſt hat man bereits ſeit längerer Zeit ver=
zichtet
, da es Wahnſinn wäre, Menſchen=
leben
aufs Spiel zu ſetzen. Polizeipräſident
Zörrgiebel und Branddirektor Kemp verließen kurz
vor Mitternacht die Brandſtätte. Bald darauf wur=
den
die Löſchzüge, die teilweiſe die gange vorige Nacht
und den Vormittag über in der Prinzenſtraße tätig
waren, abgelöſt. Einige der Löſchzüge wurden nach
dem Zoologiſchen Garten gerufen wo die Aus=
ſtellungshallen
in Brand geraten ſind. Erſt in den
frühen Morgenſtunden war es den übermenſchlichen
Anſtrengungen der Feuerwehrmannſchaften gelungen,
den Brand in der Chauſſee=Straße zu löſchen. Um
4,37 Uhr gab die Brandleitung die Meldung Feuer
aus‟. Der größte Teil der Züge konnte daraufhin
abrücken. Fünf Büge blieben als Brandwache und
zu Aufrämungsarbeiten an der Brandſtelle. Die
polizeilichen Abſperrungen der Chauſſee= und der
angrenzenden Straßen werden den ganzen Vormittag
hindurch noch aufrechterhalten.

Polizeipräſident Zörrgiebel erklärte, daß in Zu=
kunft
zu Warenhausbauten nur dann Erlaubnis ge=
geben
werde, wenn ſelbſttätige Regenanlagen ein=
gebaut
würden. Nur ſo könne größeres Unheil ver=
hütet
werden. Bei dem jetzigen großen Brande kann
es als günſtiger Umſtand bezeichnet werden, daß das
Feuer ſo ſpät ausgebrochen iſt. Vor Ladenſchluß
wären die Folgen unabſehbar geweſen, da anläßlich
der weißen Woche großes Gedränge herrſchte. Der
Sachſchaden iſt ſehr bedeutend, er wird auf etwa
20 Millionen Mark geſchätzt, iſt jedoch durch Ver=
ſicherung
voll gedeckt. Der Wiederaufbau des Ge=
bäudes
wird ſobald wie möglich begonnen werden.
Das Perſonal wird in dieſer Zeit in den anderen
Häuſern der Firma Tictz beſchäftigt werden. Die
von dem Berliner Polizeipräſidenten bei Warenhaus=
neubauten
geforderte Sprinkler=Anlage iſt eine auto=
matiſche
Regeneinrichtung, die ſich durch das ganze
Haus zieht und in Abſtänden von vier Metern eine
Löſchbrauſe aufweiſt, die ſich bei einer beſtimmten
Temperatur ſelbſttätig auslöſt, ſodaß ein Brand im
Entſtehen verhindert wird.
Die Brandurſache: Zu ſtarke Ueber=
laſtung
des Lichineßes.
Soweit ſich bisher ermitteln läßt, iſt das Feuer
gegen 20 Uhr im Erdgeſchoß entſtanden. Mehrere
Angeſtellte, die um dieſe Zeit dort beſchäftigt waren,
haben plötzlich bemerkt, daß an der Decke die elek=
triſche
Lichtleitung ſowie Stoffe und Papier in
Brand geraten waren. Das Feuer hat ſich dann ſo
raſch ausgebreitet, daß die Angeſtellten das Gebäude
fluchtartig verlaſſen mußten. Es waren geſtern an
dem Hauſe rieſige Lichtreklamen für die Weiße
Woche angebracht worden, die heute abend zum
erſten Male verſuchsweiſe beleuchtet wurden. Da=
durch
iſt wahrſcheinlich eine ſtarke Ueberlaſtung des
Lichtnetzes entſtanden, die zum Kurzſchluß führte.
Auch die Bauſachverſtändigen, die während des
Brandes anweſend waren, hielten dieſe Verſion für
das wahrſcheinlichſte.
Daß der Brand in bürzeſter Zeit das geſamte Ge=
bäude
ergriffen hat, hat wohl ſeinen Grund darin,
daß in einem Treppenſchacht in der Mitte des Ge=
bäudes
Holzverſchläge bis zum Dach gebaut worden
waren, die man mit Dekorationsſtoffen zu Reklame=
zwecken
beſpannt hatte. Auch die große Anhäufung
an Weiß= und Wollwaren zur Weißen Woche har
die Ausbreitung des Feuers ſehr begünſtigr. Aus
dem brennenden Gebäude hörte man in gewiſſen Ab=
ſtänden
Detonationen, die wohl aus dem Parfümerie=
ager
kamen.

Drei Vergiftungsfälle in einer Familie.
Landeshut. In Grüſſau wurden am Mitt=
woch
vormittag die Landwirtin Beer und ihre bei=
den
Kinder, zwei Mädchen im Alter von ſechs und
acht Jahren, in ihrer Wohnung unter Vergiftungs=
erſcheinung
in den Betten aufgefunden. Das ſechs=
jährige
Mädchen war bereits tot. Die Mutter und
die andere Tochſter zeigten indeſſen noch ſchwache
Lebenszeichen. Sie wurden in das Landeshuter
Kreiskrankenhaus übergeführt, wo auch das acht=
jährige
Mädchen am Mittwoch abend geſtorben iſt.
Frau Beer ringt mit dem Tode. Die Lcichen der
Kinder wurden beſchlagnahmt. Ob es ſich um einen
doppelten Mord und Selbſtmord mit Gift handelt,
oder ob als Todesurſache Vergiftung durch verdor=
bene
Nahrungsmittel in Betracht kommt, bedarf noch
der Aufklärung. Frau Beer, die 35 Jahre alt iſt,
lebte mit ihrem Manne in Scheidung.
Schweres Schlittenunglück im Berner Oberland.
Baſel. Am Mittwoch nachmittag ereignete ſich
auf der Straße bei Thun im Berner Oberland ein
ſchweres Schlittenunglück. An ein Laſtauto, das den
Berg hinauffuhr, waren eine Reihe von Schllitten
angehängt worden. An der ſteilen Kurve bei Kaiſen=
tal
kam das Auto trotz der Schneekette ins Schleu=
dern
und glitt zurück. Von den 15 Perſonen, die ſich
hinten mit ihrem Schlitten an das Auto gehängt
hatten, wurden drei an den Stvaßenrand gedrückt.
Sie waren auf der Stelle tot. Es handelt ſich um
zwei Männer und ein Kind. Ein anderes Kind wurde
verletzt.

Verhaftung eines berüchtigten Taſchendiebes.
Mailand. Die Mailänder Polizei konnte einen
berüchtigten Taſchendieb verhaften, der im Oktober
1928 einer Amerikanerin bei der Beſichtigung der
Schatzkammer des Doms von Mailand eine Bril=
lantenbroſche
im Wert von 100 000 Lire geſtohlen
hatte. Er will den koſtbaren Schmuck für nun 3000
Lire einem Unbekannten verkauft haben. Der Dieb
hatte hauptſächlich die Fremden bei der Beſichtigung
der Sehenswürdigkeiten von Mailand verfolgt und
eine große Anzahl frecher Diebſtähle ausgeführt.
Ein Tunnel unter Gas geſetzt.
Paris. Wie Havas aus Marſeille berichtet, iſt
der Inhalt eines Eiſenbahn=Tamkwagens, nämlich
Chlorwaſſerſtoff, auf dem Priatgleis einer Chlor=
fabrik
in Eſtaque ausgeſtrömt und hat ſich in einem
in der Nähe gelegenen Eiſenbahntunnel verbreitet.
Infolgedeſſen konnten die Perſonenzüge den Tunnel
nicht paſſieren. Die Reiſenden wurden durch Laſt=
uutos
weiterb=fördert. Die Güterzüge paſſierten den
Tunnel, nachdem die Eiſenbahnbeamten vorher mit
Gasmasken verſehen worden waren. Der Verkehr ſoll
im Laufe der Nacht wieder voll hergeſtellt werden
können.
Zuſummenſtoß auf der Pariſer Vorortbahn.
Paris. Am Mituvoch abend ſtießen auf der
Pariſer Vorortſtrecke zwiſchen Asniéres und Bois=
Colombes aus bisher unbekannter Urſache ein elek=
triſch
betriebener und ein Dampfzug in einem Tun=
nel
zuſammen. Bis zur Stunde iſt feſtgeſtellt, daß
zwei Perſonen ums Leben gekommen ſind und zahl=
reiche
Perſonen verletzt wurden.

Byrd fliegt über unbekannte Südpol=
gebiele
.

Commander Byrd (X) mit ſeinem Stab
vor ſeiner Abfahrt.
Der amerikaniſche Fliegerkommandant Byrd hat
in Begleitung des norwegiſchen Piloten Bert
Balchen und des Radiotelegraphiſten Harold Jue
den erſten fünfſtündigen Flug über unbekannte
Südpolar=Regionen ausgeführt und auf dieſem
Flug wertvolle Entdeckungen gemacht. Unſer
Bild zeigt von links nach rechts: Commander
Byrd (X), Bert Balchen (mit Mütze) und Radio=
telegraphiſt
Harold Jue.
Der Goldbeſtand der Welt.
Aus einer Tabelle, die den Goldbeſtand der Welt
darlegt, ergibt ſich folgendes Bild: Ende 1928 kamen
auf den Kopf der Bevölkerung an Gold und Deviſen
bei den Landesnotenbanken in Deutſchland 44,40 Mk.,
Italien 70/44, England 72,80, II. S.A. 91,66, Belgien
99,90, Holland 143,25, Schweiz 159,30, Frankreich
225,87 Mk. Daraus geht hervor, daß Deutſchland
nur 3 Milliarden Beſtand an Gold und Deviſen be=
ſitzt
, Frankreich aber 10 Milliarden, ebenſoviel wie
das reiche Amerika und viel mehr als England
(4 Milliarden) und alle übrigen Staaten.
Ein 11000 Tonnen=Dampfer auf Grund
gelaufen.
London. Der 11000 Tonnen=Dampfer Alaska
der Amerikaniſch=Hawaiiſchen Dampfſchiffahrtsgeſell=
ſchaft
iſt auf dem Wege von den pazifiſchen Küſten=
häfen
nach New York in der Nähe von Caſtel Js=
land
auf den Bahama=Inſeln auf Grund gelaufen.
Ein Rettungsdampfer iſt von St. Juan abgegangen.
Eigenartiger Raubüberfall auf einen polniſchen
Güterzug.
Warſchau. Ein eigenartiger Ueberfall auf
einen Eiſenbahnzug wird von der an der Haupt=
bahnſtrecke
BerlinWarſchau gelegenen Station Mi=
lanowek
gemeldet. Die Räuber brachten einen Güter=
zug
zum Halten, und während zwei von ihnen auf
die Lokomovive ſprangen und den Lokomotivführer
und den Heizer in Schach hielten, begannen andere,
die Kohlen vom Tender herunterzuſchaufeln und auf
ihre neben der Bahn haltenden Bauernwagen zu
verladen. Nachdem dies geſchehen war, ließen ſie den
Zug weiterfahren. Kurjer Poranny hebt hervor,
man habe es ſogar in den erſten chaotiſchen Nach=
kriegsjahren
nicht erlebt, daß ein derartiger Ueber=
fall
inſzeniert worden ſei, nur um ſich in den Beſitz
von Kohle zu ſetzen.
Ozeanflug des Leiters der amerikaniſchen
Zivilluftſchiffahrt?
Wafhington. Major Young, Dircktor der
Luftſchiffahrtsabteilung im Handelsdepartement, be=
abſichtigt
, am 6. Februar eine Reiſe nach Europa mit
einem Flugzeug anzutreten. Von England aus wird
er ſodann einen Flug nach Fvankreich, Italien Oeſter=
reich
und Deutſchland unternehmen, um auf dieſe
Weiſe die Opganiſation der eufropſiſchen Fluglinien
zu ſtudieren.

Die brennende Oelgrube bei Morenf.

lge Kurzſchluſſes brach bei Moreni ein un=
lerer
Oelbrand aus, der bereits bis jetzt
Bohrtürme zerſtört hat. Der Schaden wird
ufig auf 50 Millionen Lei geſchätzt. Für
eilnehmer am Feldzug gegen Rumänien
täglicher Anblick.

[ ][  ][ ]

SchoarzAtlas
silben gestickt.

Seite 12

Freitag, den 1. Februar 1929

Nummel

171

der Disconko=

Beplin, 31. Januar.
Der beregene Treſoreinbruch in der Depoſitenkaſſe der Disconto=
geſellſchaft
am Wittenb’rgplatz ſteht in der Kriminalgeſchichte Berlins
einzig da. Aehnliche Einbrüche ſind zwar ſchon verfucht worden, jedoch
ſind die Eind inglinge immer auf ſo große Schwierigkeiten geſtoßen,
daß ſie ihr Vorhaben aufgeben wußten. Wenn ſich bis jetzt auch nöch
nicht überſehen läßt, welche Werte den Einbrechern in die Hände ge=
fallen
ſind, ſo kann doch ſchon geſagt werden, daß ſie etwa 30000 bis
40 000 Mauk Bargeld und Schmuckfachen von ſehr bedeutendem Werte
erbeutet haben. Die Einbrecher waren vom Eingang Bayreutherſtraße
her über den Hof in den an der Kleiſtſtraße liegenden Hauskeller ge=
langt
. Hier ſind ſie durch einen Gang der Heizanlage bis an die Grund=
mauer
des Bankgebäudes in der Kleiſtſtraße vorgedrungen. Der von
ihnen von dieſer Stelle aus gegrabene Stollen biegt nach zwei Metern
ſcharf links ab und führt dann noch etwa 3 Meter weiter bis an einen
Entlüftungsſchacht der Treſovanlage. Um ein Nachrutſchen des Erd=
reiches
zu verhüten, war der Stollen wie in einem Bergwerk mit Bret=
tern
abgeſteift. Den aus dem Gang herausgeſchaufelten Sand ſihleppten
die Einbrecher in einen nahen Kellerverſchlag, wo ſie ihn verdeckten,
damit er nicht zum Verräter wurde. Die Dauer der Vorarbeit zu dem
Einbruch wird auf etwa 14 Tage geſchätzt. Durch den engen Stollen
kroch ein ſchmächtiges Mitglied der Bande, das mittels Sauerſtoff=
apparat
eine ſchwere Stahlplatte aus dem Luftſchacht des Treſors her=
ausſchnitt
. Durch dieſe Oeffnung gelangten die Einbrecher in den Luft=
ſchacht
und dann in die Silberkammer. Bis dorthin hatten ſie Sauer=
ſtoffbvenner
und Flaſchen mitgeſchleppt. Das letzte Hindernis zum Tre=
for
, eine ſtarke Gittertür, wurde gleichfalls mit dem Sauerſtoffgebläſe
durchſchnitten. Verwunderlich iſt, daß von den Paſſanten in der be=
lebten
Klciſtſtraße der Feuerſchein des Schneidebrenners durch die in den
Bürgerſteig eingelaſſene Glasplatte nicht geſehen wurde. Alle Fächer
im Treſorraum ſind teils aufgebrochen, teils aufgeſchweißt. Im ganzen
wurden 173 Treſorfächer ausgeraubt. Der Inhalt der Fächer wurde au
einem in der Mitte des Raumes ſt=henden Tiſch fortiert. Alles, was
den Einbrechern nicht wertvoll genug war, wurde auf den Fußboden
geworfen, wo ein wüſtes Durcheinander an Effekten, Aktienpaketen, aus=
ländiſchen
Geldſcheinen und leeren Schmucketuis herrſcht. Bisher fehlt
von den Einbrechern jede Spur. Fingerabdrücke wurden nirgend ge=
funden
, woraus hervorgeht, daß die Verbrecher mit Handſchuhen ge=
arbeitet
haben.
Die Disconto=Geſellfchaft teilt weiter mit, daß ihre ſämtlichen Tre=
ſors
einſchließlich der Depoſiten der Kunden gegen Einbruch verſichert
ſind. Die Verſicherungsſumme iſt aber in ihrer Höhe begrenzt. Nach
den bisherigen Ermittlungen ſind an barem Gelde mindeſtens 30000
Mark geſtohlen worden, dagegen hat ſich der Umfang der Beute an
Wertpapieren und Schmuckfachen auch nur einigermaßen noch nicht er=
mitteln
laſſen. Man glaubt, daß es ſich bei den Einbrechern um die=
felben
gewiegten Spezialiſten handelt, die früher ſchon die ebenfalls
raffiniert angelegten, aber geſcheiterten Treſoreinbrüche bei der Reichs=
bahn
und am Savignyplatz verſuchten. Bereits geſtern vormittag liefen
unter den Kunden der betroffenen Depoſitenkaſſe Gerüchte um, daß am
Treſor etwas nicht in Ordnung ſein wüſſe. Mehreren Kunden, die vor=
geſprochen
hatten, hatte die Leitung der Depoſitenckaſſe erkläten müſſen,
daß die Treſortür klewme und ſich nicht öffnen laſſe. Einen beſtimmten
Anhalt für etwas anderes als eine Störung des Mechanismus, wie ſie
auch bei den beſten Einrichtungen vorkommen kann, hatte jedoch niemand.
Wie eine Korreſpondenz meldet, war der verhältnismäßig kleine Kaſſen=
raum
am Wittenberg=Platz den ganzen Vovmittag über der Schauplatz
von zum Teil zicmlich erregten Auseinanderſetzungen zwiſchen den
Safeinhabern und den Banbbeamten, die nur die Auskunft geben konn=
ten
, daß alle Fragen der Entſchädigung, für die nach formal=juriſtiſchen
Geſichtspunkten für die Bankleitung eigentlich keine Verpflichtung be=
ſtehe
, von der Direktion geregelt und nach eingehender Prüfung ge=
klärtz
werden würden. Der Reſt des Safeinhalts ſowie die Geld= und
Aktienvorräte wurden heute vormittag in einem beſonders bewachten
Kraftwagen der Disronto=Geſellſchaft fortgeſchafft, weil die Treſorge=
wölbe
nunmehr direkt von der Kleiſt=Straße zugänglich ſind.

Die Rechtslage bei dem Treſoreinbruch.

In der B. 3. äußert ſich ein ſachkundiger Juriſt zu der Frage,
wie es mit der Entſchädigung der beraubten Safeinhaber bei der Dis=
conto
=Geſellſchaft ſteht. Danach werden derartige Verträge allgemein
nicht als Ve wahrungsverträge ſondern nach übereinſtimmender Mei=
nung
von Rechtſprechung und Wiſſenſchaft als Mietverträge angeſehen.
Auch die Formulare, die die Bank den Benutzern ihrer Schrankfächer
vorlegt, fprichen von Vermietung. Aus dem Mietvertrag kann ein An=
ſpruch
auf Wiedergabe der verlorenen Sachen nicht abgeleitet werden.
In den Bedingungen der Disconto=Geſellſchaft für die Vermietung der
Schrankfächer heißt es u. a.: Die Disconto=Geſellſchaft hat einen nach
Anſicht bewährter Techniker feue= und diebesſicheren Raum ( Stahl=
kammer
) herſtellen laſſen, in dem ſich eiſerne Schrankfächer befinden. Die
Disconto=Geſellſchaft wird auf die Bewachung und Verſicherung der
Stahlkammer und der einzelnen Schrankfächer die größte Sorgfalt ver=
wenden
, und jeden Schaden erſetzen, der durch Vernachläſſigung dieſer
Sorgfalt entſteht. Die Disconto=Geſellſchaft haftet jedoch nicht für Schä=
den
, welche durch Störung des Betriebes infolge Aufruhrs, Verfügung
von hoher Hand, Streik oder Ausſperrungen veranlaßt ſind.

Jungdeutſchland (eiga) 5:13 (3:6)

Das erſte Zuſammentreffen des Liganeulings mit dem Süid=
deutſchen
Meiſter brachte geſtern abend ein volles Haus. Die
Galerie war dicht von Zuſchauern beſetzt, die einen ſchnellen, in
jeder Spielphaſe wechſelnden Kampf zu ſehen bekamen.
Rot=Weiß ſchien gut trainiert; Greiner=Frankfurt hat aus der
Mannſchaft immerhin etwas gemacht. Durch unfaires Angehen
erhält Merz einen Strafwurf, der in der erſten Minute Rot=Weiß
in Führung bringt. Gleich nach Anſpiel kommt Merz unerwartet
zum Schuß:
Rot=Weiß führt 2:0!

Jungdeutſchland kommt in raſcher Folge in der 6. und 8. Mi=
nute
zum Ausgleich und geht in der 9.. 10.. 12. und 13. Minute
in Führung, bis Rottmann kurz vor Halbzeit durch Doppler (das
ſchönſte Tor des Abends) für Rot=Weiß aufholt.
Nach Halbzeit (1. und 3. Minute) ſchießt Berges zwei weitere
Tore; Rottmann holt auf 4:8 auf: Berges und Rottmann ſtellen
dann ſchnell hintereinander auf 9:5 Als bei 9:4 Berges und
Merz herausgeſtellt wurden, hatte Rot=Weiß die große Chance,
das Reſultat zu halten. Rottmann beging den taktiſchen Fehler,
einen Strafwurf zu verwandeln, ſo daß Berges wieder eintreten
konnte. Vier weitere Berges=Tore waren die Folge!
Bei Jungdeutſchland ragte Berges hervor; er wurde mit
9 Toren Schützenkönig. Die übrige Mannſchaft war guter Durch=
ſchnitt
. Daß Rot=Weiß den Jungdeutſchen ohne Berges min=
deſtens
ebenbürtig war, erhellt daraus, daß Jungdeutſchland, als
Berges in der zweiten Halbzeit längere Zeit herausgeſtellt war,
kein Tor erzielen konnte.
Rot=Weiß war äußerſt eifrig, ließ jedoch in der zweiten Hälfte
nach. Zuſviel und Decken dürften jedoch beſſer werden.
Herr Belz. E.F.S.C. war dem Spiel ein guter Leiter; daß er
zwei Tore, die Berges ſtehend ſchoß, und eine Zweihand=Abwehr
vor dem Tor Jungdeutſchlands überſah. ſei ihm verziehen.
Dem Spielverlauf nach wäre jedenfalls ein 10:5 gerechter
geweſen.
Erfreulicherweiſe blieb alles im Rahmen des Erlaubten. von
einigen kleinen Entgleiſungen abgeſehen, die Herr Belz ſofort rügte.
Anſchließend trafen ſich Rot=Weiß II und Techniſche Hoch=
ſchule
II. Das ziemlich unintereſſante, dafür harte Treffen endete
6:3 für Rot=Weiß (3:0).

Frankfurk.

Freitag, 1. Febr. 6.30: Gymnaſtik. O 12: Schallplat=
hoven
. O 15.05: Lehrer Rößler: Wie die Luft für die 9.
der Pflanzen nutzbar gemacht wird. O 16.35: Hausfrauen=V7
Kochtante: Zubereitung der Gemüſekonſerven. Lehrer=
Wie man es nicht machen ſollte. (Beiſpiele zur Kinder=
o
17.35: Stuttgart: Konzert des Funkorch. 18.10,
Briefen Napoleons. o 18.30: Stunde des Südweſtdeutſch
Clubs. O 19: Fortſchritte in Wiſſenſchaft und Technik,
Film=Wochenſchau. o 19.30: Saalbau: Konzert der R
Muſeumsgeſellſchaft. O. Anſchl.: Kaſſel: Soleidas bunte
Muſikaliſches Luſtſpiel nach einem Märchen aus 1001 957
C. Böhmer. Muſik von M. Doniſch. O 0.30: Nur Kaſſi
Konzert.

Freitag. 1. Febr. 10.30: Schallplatten. O 12.15: Sc.
O 13: Schallplatten. O 16: Konzertübertragung. Leitun=
meiſter Dolezel Mitw.: M. Fritz (Bariton/. O 18: Landrr
nachrichten O Anſchl.: Ueberſicht über die Hauptveram
der kommenden Woche in Eſperanto. O 18.15: Freibur=,
Dr. Kreutz: Bei den Deutſchen in Ozeanien Auſtralien).
E. Franzſeph: Etwas über die Kartoffel. O 19.15: E=
Anfänger. O 20: Feſtſaal der Liederhalle Stuttgart: Sinfcv
Philharmon, Orcheſter Stuttgart. Dirig.: E. Kahn. So. t
Ginſter (Sopran). Berlioz: Ouv. Römicher Karneval.
und Mahler: Arien und Lieder. Mahler: Sinfonie mi (
ſolo. O Anſchl.: Groteskenabend. Leitung; K. Köſtlin:
Eliſabeth Schlotterbec=Textor Alt), Elſa Pfeiffer, Th.
C. Struve. Graener: Der Nachtſchelm und das Siebenſch
eine glückliche Ehe. Frey: Nebel. Graener: Das Her
Brecht: Barbara. Ringelnatz: Diplingens Abweſenbeit.
Der Rock Gewitter. Eine Szene nach Marc Twain.
Die Kugeln. O. Anſchl.: Aus der Stadthalle: Das St
Sechstagerennen.

Freitag. 1. Febr. 13.05: Rur für Stettin: Sondern
für den Landwirt. o 15.30: Dr. Friedländer: Die Aufni
Ehe in ihren wirtſchaftlichen Folgen. 16: W. von
Die Bedeutung des Rit= und Fahrturnierſports. o 16.3,
haltungsmuſik. Kape’le Emil Rooſz. O 18.10: Italieniſcher!
O 18.35: Oberſtleutnant a. D. Luchs: Die deutſche 2
ſtellung 1929 O 19: Leop. Guttmann: Wirtſchaftliche Film
6 19.30: Prot, Dr. Marcuſe: Aſtronomie in allgemeiner 2
(Die Kometen und Meteore., 20: Schubert und ſein Wif
Plauderei für alle. Mitw.: Dr. Fortner, Erna Klein m!
Freudberg (Flügel), Herm. Schen (Bariton), Konzertm. v. Sy
(Violine), Kon ertm. Berger (Cello), W. Fiala (Viola),
(Kontrabaß). o 21: Dr. Winckel: Ernährung des Arbs
der Arbeiterfamilie. O 21.30: Muſik der Gegenwart. Ein
K. v. Wolfurt. Lovatnikoff: Sonatine für Klavier. Der
am Flügel. Schillinger: Tanz; Pogoudka; Groteske; LE
Irma Weſtermann (Klavier).

Das nordöſtliche Hochdruckgebiet hat ſich etwas mehr
lagert, dagegen zeigt das nordweſtliche Druckfallgebiet nur
derung. Der Einfluß hohen Druckes hält bei uns noch ſtam
der Wetterlage wenig Aenderung geben, wenn auch bei ze3
wölkung vereinzelt geringe Niederſchläge nicht ausgeſchloſſe.
Ausſichten für Freitag, den 1. Februar: Teils wolkiges, teils=
des
Wetter; Froſt, jedoch tagsüber etwas milder, meiſt1
Ausſichten für Samstag, den 2. Februar: Wenig Aenderung
lage.

Hauptſchriftlettung. Rudolf Mauve
Veranwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudelf Maupe; för Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann,
ſr den Handel: Dr. C. H. Quetſch, für den Schlußdienſt: Andreas Bauer;
Die Gegenwart‟ Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuble: Druc
und Verlag: C. C. Wittſch ſämtlich in Darmſtadt
Für unpertangte Manuitripte wird Garantie der Kück endung ni rt übernommen.

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[ ][  ][ ]

AAOTA AADAOUAOA TALA

Nummer 1

DARMSTADTER TAGBLATT HESSISCHE NEUESTE NACHRICHTEN

1. Bebruar 1929

echnisches Schaffen
im Jahre 1928.

Nalr gn


bert und 7.
Em

Von
Ing. Chr. Carlowitz, Zwenkau.
e Enwwicklung der Technik, an deren Förderung in
ufrieſtaaten ein Rieſenheer geſchulter Fahleute Tag
ieg arbeitet, bedeuter ein Jahr ſchon einen ſo bedeut=
ymitt
, daß an ſe nem Ende ein kurzer Rüablick auf
an Zeitraum Grreichte von allgemeinem Jutereſſe
Heitigte das abgelaufene Jahr auch keine umſtürzen=
Aüagen, ſo konnte doch eine unüberſehbare Fulle klei=
ſier
Fortſchritte erzielt werden. Forlſchritte, die uns
der Technik: Erſatz der Sklavenarbeit durch Ma=
At, weder ein Stück näher gebrayt haben.
tei Zeit konnten auch ſolche Arbeiten, die man bisher
der Hand vorbehallen wahnte, durch neuartige Ma=
ichzet
werden. Die mühſame Verladung des Förder=
ſiAzintertagebau
wrd mehr und mehr der Kand ge=
eyo
Maſchinen (Verladern) anvertraut. Auch beim
eurbau, bei dem ein Jahrhundert laug die Handarbeit
A7d war, fand die Maſchine in letzter Zeit überraſchend
ang Gleisſtopfmaſchinen verdrangen nach und
ſanoſtopfhage, Schwellenſchrauben werden mit Ma=
gewreht
, Bauwagen verlegen vollſtändige, zuvor zu=
utte
Gleisrahmen, Motorwalzen und Eggen helfen
lötttung der Gleiſe, verſchmutzter Schotter wird völlig
zu Sehoben, gereinigt und wieder eingebracht, Untraut
än=ſchenen und Chemilalien vertilgt.
ſ e h.rheit des Betriebes wird weſentlich geſteigert durch
zahrſperren, die die Aufmertſamkeit des Lokomotiv=
yrtam
ergänzen und das Leberfahren eines auf Halt
auptſignas auf alle Falle verhindern ſollen. Zu den
enriten mechaniſchen und elektromagnetiſchen Fahr=
im
vergansenen Jahre eine optiſche Fahrſperre ge=
Muarz dem Reichsbahnrat Dr.=Ing. Bäſeler in München
m einigen Tauſend Fällen ausprobiert wurde. Die
oeſer neuen Sicherung iſt ſehr einfach. Ein auf der
4u ungeordneter Scheinwerfer wirft einen Lich ſtrahl in
tr Ein am Hauptſignal befeſtigter Raumſpiegel
Lochtſtrahl genau an ſeinen Ausgangspunkt zurück.
cheinwerfer iſt eine Selenzelle angeordnet. Deren
ettfahigteit wird durch den Lichtſtrahl derart beein=
ein
ſie durchfließender Strom verſtärkt wird. Dieſer
ezende Strom ſchließt einen zweiten Stromkreis, der
temender Verſtärtung fähig iſt, die Bremſen auszu=
idas
Signal auf freie Fahrt ſteht, wird der Spiegel
wirft dann den Lichtſtrahl nicht zurück; die Bremſen
at betätigt.
ſür den Eiſenbahnverkehr ſind die Neuerungen, die
Sau von Lokomotiven anbahnen. Durch Uebertra=
ochdrugs
auch auf den Lokomotivkeſſel und durch die
oer Kohlenſtaubſeuerung wird die Wiriſchaftlichkeit
Rutch geſteigert. Die erſten Lokomotiven dieſer Bau=
M fim abgelaufenen Jahre ihre Verſuchsfahrten mit
ilgen gemacht. Maffei=München hat im abgelaufenen
tößten Lotomotiven hergeſtellt, die bis jetzt in Europa
Dan. Die Machnen ſind für Südafrika beſtimmt und
eewicht von je 186 Tonnen. Dabei haben ſie eine
ehe Zugkraft wie die ſchweren Maſchinen der deut=
ähahn
, und das bei einer Spurweite von nur 1067

hffbauer aller Länder ſehen mit größter Spannung
ſehtel ung unſerer im abgelaufenen Jahr vom Stapel ge=
eMlen
Ozeanrieſen Europa und Bremen entgegen,
WM 000 Tonnen die größten Schiffe unſerer neuerſtun=
ARAsftotte ſein werden. Insbeſondere gilt dieſes In=
lät
age, ob dieſe neuen Schiffe einen neuen Geſchwin=
R aufſtellen und damit den Kampf um Blaue
eveans, das ſeit der Vorkriegszeit im Beſitz des eng=
eſes
Mauretania iſt, aufs neue eröffnen wird.
cerngelenkte Zielſchiff Zähringen der deutſchen Ma=
nicht nur Kraftwagen und Flugzeuge, ſondern
iickelte Mechanismen, wie es ein
* ſearſtellt, mit Hilfe drahtloſer Wellen
Mdu den können. Ob dieſe Erkenntnis
dichefarzüge des ferngelenkten Zielſchiffes
bükgoſten gerechtfertigt erſcheinen laſſen,
Uagt ſtellt bleiben.
ü dem Gebiet des Nachrichtenverkehrs
Ang angene Jahr große Fortſchritte ge=
7 Ausbau des Fernſprechkabelnetzes,
e Bergſtraße entlang in unſerer Ge=
hnet
werden konnte, hat dahin geführt,
Me wichtigen Städte Europas miteinan=
mſprechverbindung
getommen ſind.
Anwendung der Puppin=Spule in See=
Des möglich geworden, auch über den
auxſprechverbindungen zu ermöglichen.
ſemdedienſt iſt von verſchiedenen Poſt=
N engerichtet worden, fo zwiſchen
rund Oeſterreich, auf dem Erdkabel
nach Wien und in den U.SA. von
AMew York und bei Einſchaltung von
Burtionen, nach Aew York und San
diotechnik hat wohl als wichtigſte Neu=
däe
mit Wechſelſtrom geheizten Radio=
Macht. Es iſt nunmehr möglich, die
Msargte ſo zu bauen, daß ſie ihren ge=
imakedarf
aus der Lichtleitung beziehen
Sverſtes Rundfunkunternehmen hat die
Radioverkehrsgeſellſchaft nach dem
HianDaier den Bldfunk in ihr Arbeitsprogranun auf=
Auch der Fernſeher dürſte nicht mehr all zu lang
Aren laſſen. Karolus hat es bis auf 10 000 Bild=
liedes
Einzelbild gebracht. In den 1. S. A. iſt
D: duch Verwendung hochempſindlicher lichtelektri=
weſentlich
verbeſſert worden. Die Kurzwellenſender
enaner mehr an Bedeutung. Der kürzlich nach Darm=
u
2 Profeſſor A. Eſau hat Wellen von nur 8 Zenti=
2 üu einer Röhre und Wellen von 37 Zentimeter in
keunſender erzeugt.
Seie Entwicklung des Automobils iſt anläßlich der
thnſtalteten internationalen Automobilausſtellung in
uSüthrlich geſchldert worden, daß ihrer in dieſe
Sdcht werden braucht. Die gleichfals in Berlin
Internationale Luſtfahrtausſtellung geſtaltete ſich
entnälicenden Schau, die das ſtürmiſche Tempo der
ünſeres lüngſten Verkehrsmittels an einer kaum
Fiule ausgeſtellten Materials ſtudieren ließ. Dem

Die zehn Gebote des Erfolges.
1. Arbeite fleißig. Fleißige Arbeit iſt die beſte
Kaptalsanlage, die der Menſch machen kann.
2. Lerne fleißig. Wiſſen ſetzt einen Menſchen
inſtand, intelligenter und erfolgreicher zu arbeiten.
3. Denfe ſelbſtändig. Gedankenloſes Arbeiten
gräbt jedem Menſchen ſein eigenes Grab.
4. Liebe deine Arbeit. Dann wirſt du auch
Vergaügen daran ſinden, ſie völlig zu beherrſchen.
S. Sei genau. Pjuſchermeihoden zeitigen nur
P uſcher=Reſuliate.
6. Sei ſiets zlelbewußt. Nur ſo kannſt zu
erfolgreich kämp en und beſſegen.
7. Erziehe dich zu einer Perſönlichkeit.
Perſönlichkeit, ſt an einem Menſchen, was der Duft
an der Blume iſt.
s. Sei hilfreich und laſſe andere an
deinem Erfolg teilnehmen. Der wahre
Beweis von kau männicher Geöße liegt darin, auch
anderen Gelegenheit zum Emporſtieg zu geben.
9. Denke ſozial. Nur wenn du deigem Nächſten
das richtige Gefühl entzegenbeingſt, kanaſkt au ein
erfolgreicher Führer des Volkes werden.
10. In allem, was du tuſi, tue dein Beſtes.
Derſenige, der ſein Beſtes getan hat, hat alles getanz
wer weniger tat als ſein Beſtes, hat nichts geleiſtet.
Charles M. Schwab.*
Entn. aus Schwab, Die zehn Gebote des Erfolges, Verlag
8. W. Greäf, Leipzig.

unbefangenen Beobachter zeigte dieſe Veranſtaltung zugleich,
daß wir nicht nur im Verkehrsflugweſen, ſondern auch hinſicht=
lich
der wiſſenſchaftlichen Erſorſchung aller flugtechniſchen Fragen
an der Spitze aller Volker marſchieren. Das gleiche gilt auch
vom Segelflug, wo ein Deutſcher im Fernflug mit 72 Km. zu=
rüagelegter
Strecke und ein Oeſterreicher mit faſt 800 Metern
größter Höhe die Weltrekorde an ſich gebracht haben. Eine Ber=
liner
Sonntagszeitung hat für 1929 einen Preis von 5000 RM.
für denjenigen Segelflieger ausgeſetzt, der als erſter 100 Km.
im Fernſtreckenflug zurücklegt. Für das nächſtjährige Rennen
um den Schneiderpokal der Lüfte wird jetzt von den Dornier=
werken
ein Rennflugzeug gebaut, das die phantaſtiſch anmutende
Geſchwindigkeit von 575 Km.=Std. entfalten ſoll. Hier muß auch
darauf hingewieſen werden, daß es einem deutſchen Flugzeug,
der Bremen, im vergangenen Jahr als erſtem gelungen Iſt,
von Europa nach Amerika h.nüberzufliegen. Auch der Sturm=
fahrt
von L. Z. 127, unter Führung von Dr. Eckener, ſei Er=
wähnung
getan. Die Berichte Dr. Eckeners über ſeine Fahrt
haben auch einem größeren Kreis gezeigt, weshalb die Fahrt
nach Amerika ſo viel ſchwieriger iſt, als die Fahrt von Amerika
nach Europa. Wenn nicht alle Hoffnungen trügen, ſo ſteht zu
erwarten, daß das neue Jahr die Einrichtung eines ſtändigen
Flugdienſtes über den Ozean wahrſcheinlich, aber nach zunächſt
Südamerika, bringen wird.
Die Ferngasverſorgung Deutſchlands von wenigen Zentral=
erzeugungsſtätten
aus iſt nicht ſo ſchnell vor ſich gegangen, als
dies beim Auftauchen dieſer Idee vor einigen Jahren hätte er=
wartet
werden können. Die Widerſtände der um ihre Selbſtän=
digkeit
beſorgten lolalen Inſtanzen haben dieſem großzügigen
Plan bisher reichlichen Widerſtand entgegengeſetzt. Immerhin
hat der Gedanke der Ferngasverſorgung doch ſchon ſo ſtark
Wurzel gefaßt, daß die letzten Widerſtände auch noch überwunden
werden dürften. Der Ausbau des deutſchen elektriſchen Fern=
leitungsnetzes
machte auch im Jahre 1928 weitere Fortſchritte.
Beachtenswert iſt ein in Nürnberg verlegtes Drehſtromkabel, das
für 100 000 Volt=Spannung gebaut iſt. Unter den im Ausbau
begriffenen Waſſerkraftanlagen verdient das einer deutſchen

iſt, alſo verglichen mit dem Kuppeldurchmeſſer nur etwa ein
Sechſtel ſo dick iſt als eine Eierſchale, die bei 40 Millimeter Ei=
durchmeſſer
etwa ½ Millimeter Stärke hat.
Anläßlich des deutſchen Sängerfeſtes in Wien wurde die
größte Holzhalle der Welt errichtet. Sie hat eine Grundfläche
von 280X210 Meter und eine Höhe von 25 Metern. Das Mittel=
ſchiff
der Halle wird durch eine freitragende Decke von 60 Meier
Spannweite überdeckt. Am 1. Juli wurde von dem deutſchen
Reich spräſidenten von Hindenburg die größte Binnenſchiffahrts=
ſchleuſe
und das größte Binnenſchiffahrishebewerk der Welt bei
Anderten eröffnet. Im Kanal von der Rohne nach Marſeille
konnte ein Schiffahrtstunnel dem Verkehr übergeben werden,
der 22 Meter brei, 15 Meter hoch und 73 Kilometer lang iſt.
Ueber 1,7 Mill. Kubikmeter Erdmaſſen mußten hierbei befördert
werden, weſentlich mehr als bei Erbauung des längſtens Tun=
nels
der Erde, des Simplon=Tunnels (19,7 Km.) notwendig war.
Auch der Hochbau weiſt Rekordleiſtungen auf. In Chicago
wurde eine Hochhaus=Autogarage für 550 Kraftwagen in 23
Stockwerten errichtet. In Japan hat man einen Neubau für die
Mitſu=Bank errichtet, der vou ſtändig in Eiſenbeton ausgeführt,
den gefürchteten Erobeben trotzen ſoll. Das Stahlgerüſt, für ein
Haus mit 6 Wohnräumen, wurde in Amerika in drei Stunden
aufgeſtellt. Ameritaniſcher Geſchwindigkeitsrekord!
Große Bedeutung ſcheint die Raumenergie des Waſſers für
uns Erdbewohner zu gewinnen. Es handelt ſich dabei um
Kräfte, die bei der Zerlegung des Waſſers mit Hilfe des elektri=
ſchen
Stromes (Elekrolyſe) auftreten. Die Chemiter ſind jetzt
ſoweit, um aus Holz Alkohol und Futtermittel herzuſtellen. Auch
die künſtliche Herſtellung von Steinkohle iſt dem Chemiker jerzt.
möglich. Ob dieſe neue Erkenntnis jemals praktiſchen Wert für
uns erlangt, kann nur die Zukunft lehven. Das gleiche gilt hin=
ſichtlich
der Raumſchiffahrt, deren Für und Wider ſeit dem Start
des Raketenwagens am 23. Mat 1928 lebhaft erörtert wurde.
Wenn auch vorſtehende Angaben nur einen recht kleinen Aus=
ſchnitt
der zahlreichen Fortſchritte und Neuerungen, die die
Technik im Jahre 1928 zu verzeichnen hatte, darſtellen von der
engeren Facharbeit muß in dieſem Rahmen abgeſehen werden ,
ſo laſſen ſie immerhin erkennen, daß das Rad der Entwicklung
unablaſſig vorwärts gedreht wurde.

Bild 2. Pumpwerk im Hergershäuser Wald.

Firma übertragene Shannonkraftwerk, das ganz Irland mit
elektriſchem Strom verſorgen ſoll, beſonderes Intereſſe.
Wichtig für die Eiſenkonſtrukteure iſt neuer hochwertiger
Bauſtahl, der von einem deutſchen Stahlwerk unter der Bezeich=
nung
Unionbauſtahl auf den Markt gebracht wird und den Bau=
werken
bei gleicher Abmeſſung aller Konſtruktionsteile erhöhte
Sicherheit verleiht. Auch die erſte lichtbogengeſchweißte Eiſen=
brücke
, die kürzlich in Amerika ohne die Verwendung eines ein=

deire Kocder derwendent. one de Trgsſchecket der Srſch.
beeinträchtigen. Im Betonbrückenbau ſind die Abmeſſungen im
Laufe der letzten Jahre immer größer geworden. Eine Brücke
mit 170 Meter Spannweite befindet ſich zurzeit in Frankreich
im Bau. Den Bautechniker wird die Tatſache beſonders inter=
eſſieren
, daß die Betonſchale, die das Dach der 76 Meter im
Durchmeſſer meſſenden drei Betonkuppeln der im Bau befind=
lichen
Leipziger Großmarkthalle bildet, nur 10 Zentimeter dick

*Dle Wasserversorgung
des Kreises Dieburg.
Von
Reg.-Baurat R. Krause, Darmstadt.
Es erſcheint auf den erſten Blick eigentümlich, daß wie in
anderen Bezirken auch im Kreis Dieburg gerave die gebirgigen
Teile ſchon faſt durchgängig vor dem Welttrieg zentrale Waſſer=
vevſorgungsanſtalten
gebaut haben, während die großen und
reichen Ortſchaften in der Niederung noch heute ohne Waſſerver=
ſorgungsaulazen
ſind. Die Ertlärung dieſer Erſcheinung iſt ſehr
einfach. Im Widerſpruch mit den wirtſchaftlichen Verhältniſſen
der in Frage kommenden Gemeinden haben die wenig begüterten
kleinen Orte im Gebirge von je her die Möglichkeit gehabi, ſich
durch freifließende Zuleitungen von Quellen her zu verſorgen,
während in der Niederung das Waſſer durch Pumpanlogen ge=
hoben
werden . Bei den geringen Zinsſätzen und den höhe=
ten
Koſten für die zum Pumpen notwendige Kraft war vor
dem Krieg das Verhältnis zwiſchen den jährlich auſzuwendenden
Koſten und der Ausgabe für Kraft weſentlich unzünſtiger als
des heute der Fall iſt. Hieraus erklärt ſich die ſtarke Abneigung
der Bevölkerung gegen ein Pumpwerk, die heute faſt nallſtandig
geſchwunden iſt.
Es iſt begreiflich, daß der Wunſch nach einer äſſetdelſor=
gungsanlage
auch ſchon lange vor dem Kriege in der Niederung,
beſonders in den großen Gemeinden, wie z. B. Dieburg und
Groß=Zimmern, beſtanden hat. So ſind denn tatſächlich auch
ſchon in den Jahren 1902 und 1904 die erſten Entwürſe zur Ver=
ſorgung
einer größeren Anzahl von Ortſchaften im Kreis Die=
burg
unter Einſchluß der Kreisſtadt Dieburg ſelbſt entſtanden
Man wollte damals eine Quellenwaſſerzuleitung von der Neun=
kircher
=Höhe aus und ſpäter von den Gemarkungen Wembach
und Hahn her bauen. Die hohen Koſten der langen Zulei.
msbeſondere aber die ſchwankenden und unſicheren
Lieferungsmengen, die bei Quellverſorgungen
immer in Rechnung geſtellt werden müſſen, haben
Veranlaſſung gegeben, dieſe Pläne wieder fallen
zu laſſen. Erſt als der Kreis Offenbach in den
Jahren 19101914 plante, ein großes Gruppen=
waſſerwerk
für faſt alle Gemeinden im Rodgau
und am Main entlang zu errichten, kam auch die
Waſſerverſorgungsfrage des Kreiſes Dieburg er=
neut
in Fluß. Große Teile des Kreiſes Dieburg
wurden eingezogen, eine Reihe wertvoller Vor=
arbeiten
wurden geleiſtet. Als Waſſergewinnungs=
ſtelle
war die Gemeinde Dudenhofen in Ausſicht
genommen, wo in mäßiger Tiefe ſehr ergiebige
Grundwaſſerſtrömungen feſtgeſtellt wurden. Län=
gere
Pumpverſuche fanden ſtatt, die ein günſtiges
Ergebnis hatten. Trotzdem ſcheiterte das Unter=
nehmen
au dem energiſchen Widerſtand der Ge=
meinde
Dudeuhofen, die eine Austrocknung ihrer
Gemarkung fürchtete. Während des Weltkrieges
und der Inflationszeit mußten begreiflicher Weiſe
alle weit ausſchauenden Pläne ruhen.
Schon bald nach Wiederkehr geordneter Ver=
hältniſſe
, im Dezember 1924, beſchloſſen der Kreis=
ausſchuß
und der Kreistag des Kreiſes Dieburg,
eine Gruppenwaſſerverſorgung für den nördlichen
Teil des Kreiſes zu erbauen. Die erſten Entwürfe
ſahen die Verſorgung von 19 Ortſchaften vor Bald
jedoch ſchwenkten die Gemeinden Babenhauſen,
Langſtadt und Schaafheim ab, um ſich eigene Lei=
tungen
, da dieſe wirtſchaſtlich günſtiger waren, zu errich=
ten
. Die Durcharbeitung der verſchiedenen Entwürſe und die
unſicherheit des Kapitalmarktes ſowie die Schwierigkeit, einen
ausreichenden Grundwaſſerſtrom zu finden, haben es bewirkt, daß
erſt vor Jahresfriſt die Bohrungen zur Grundwaſſererſchließuug
begonnen werden konnten, und daß vor wenigen Monaten das
zum erſten Bauabſchnitt erforderliche Kapital ſichergeſtellt wer=
den
konnte.
Nach vielen vergeblichen Verſuchen hat man ſich, geſtützt auf
den fachmänniſchen Rat der Geologiſchen Landesanſtalt Darm=
ſtadt
, entſchlaſſen, in dem Hergershäuſer Gemeindewald das
Waſſer zu gewinnen. Dort ſind in etwa 20 Meter Tiefe mäch=
tige
Ablagerungen von Mainſchotter angetroffen worden, in
denen ſich ein ſtarker Grundwaſſerſtrom bewegt. 5 Filterbrunnen
(vergl Bild 1) von fe etwa 30 Meter Tiefe ſind von der Firma
Jakob Nohl=Darmſtadt dort gebohrt worden. Die Bohrungen
haben einen Durchmeſſer von einem Meter, das Filterrohr einer

[ ][  ][ ]

Durchmeſſer von 40 Zentimeter, ſo daß um das Filterrohr ein
Kiesmantel von 30 Zentimeter Stärke eingebracht werden konnte,
der die geringen Sandmengen, die die waſſerführende Boden=
ſchicht
enthält, mit Sicherheit zurückhält.
Das hier angetroffene Waſſer hat eine mittlere Härte, iſt frei
von jeder organiſchen Verunreinigung, enthält aber mehr Eiſen
als für den Gebrauch zu Trink= und Wirtſchaftszwecken zuläſſig
iſt. Neben den Pumpwerksanlogen (vergl. Bild 2) und einem
Wärterhaus mit Nebengebäuden, wie Werkſtätten und Lager=
räumen
, wird deswegen auf dem von der Gemeinde Hergers=
hauſen
auf 99 Jahre gepachteten Waldgelände eine Enteiſungs=
anlage
errichtet werden. Zur Enteiſung wird das Waſſer durch
Düſen beſonderer Bauart verſpritzt, ſo daß es mit der Luft in
innigſte Berührung kommt. Nach dem dieſes belüftete Waſſer
etwa eine Stunde lang in einem Klärbehälter verweilt hat, wird
in großen Filteranlagen der ausgefällte Eiſenſchlamm von dem
Waſſer abgeſchieden. Von den Filtern gelangt das Waſſer in
Reinwaſſerbehälter, aus denen

Filterrohr

Bild 1. Schnittzeichnung eines
Filterbrunnens.

es durch die Hauptpumpen
dem Verſorgungsnetz und den
Hochbehältern zugeſührt wird.
Die Vorpumpen entnehmen
das Waſſer aus den Brunnen
und liefern den für das Ver=
ſpritzen
erforderlichen Druck.
Wegen der Enteiſungsanlage
muß alſo das Waſſer zweimal
gepumpt werden; die herdurch
verlorene Förderhöhe iſt jedoch
zering. Von wenigen Ausnah=
men
abgeſehen, müſſen faſt
ille in der Rhein=Main=Ebene
entnommenen Grundwaſſer=
mengen
teils enteiſent, teils
entſäuert werden. Die Pum=
pen
, die zur Aufſtellung kom=
men
ſollen, werden mit elektri=
ſcher
Kraft angetrieben, da
dieſe Antriebsart nicht nur
ſtets betriebsbereit und wirt=
ſchaftlich
günſtig iſt, ſondern
da ſie auch einen vollkommen
ſauberen Betrieb gewährleiſtet,
was bei einem Waſſerwerk
von beſonderer Bedeutung iſt.
Wie in allen modernen Waſ=
ſerwerken
ähnlichen Umfangs.
werden auch hier Zentrifugal=
pumpen
ausſchließlich zur Ver=
wendung
kommen.
Von dem Pumpwerk aus
wird das Waſſer in 2 Haupt=

leitungen, einerſeits (vergl. Bild 3) über die Orte Hergers=
hauſen
, Altheim, Dieburg, Groß=Zimmern nach dem Hochbehulter
auf der Steteritz, andererſeits über Eppertshauſen, Oberroden,
Urberach, nach dem zweiten Hochbehälter bei Meſſenhauſen be=

oden

Sickenhofen
Hergershausen

forpertshausen
thein

Rna
Grob-Zimmern
2

Krtte

Dein
Hobitzheim

HLengfeld
O

Hoßstob

0 72.3,4. 5.

okn

Bild 3. Leitungsnetz für die Wasserversorgung
des nördlichen Teiles des Kreises Dieburg.

fördert. Durch eine Leitung von Eppertshauſen über Münſter
nach Dieburg wird ein Verſorgungsring geſchloſſen, der insbe=
ſondere
für die Großverbraucher Münſter, Dieburg und Groß=
Zimmern eine doppelte Sicherheit in der Waſſerzuführung ge=
währt
. An dieſes Hauptleitungsnetz ſollen die Orte Sidenhofen,
Harpertshauſen, Klein=Zimmern, Semd, Niederroden und Meſ=
ſelhauſen
durch kurze Anſchlußleitungen angegliedert werden.
Die Hauptleitungen, die das Waſſer von dem Pumpwerk nach
den einzelnen Ortſchaften hin befördern, haben einen Durchmeſſer
von 250 bis 150 Millimeter. Sie werden in die Provinziul=
ſtraßen
verlegt. Von den Hauptleitungen wird das beförderte
Waſſer durch Waſſermeſſer den einzelnen Ortsnetzen und damit
den Verbrauchern zugeführt. Während der Laufzeit der Pum=
den
wird ſomit ein großer Teil des Waſſers ohne die Hochbehäl=
der
zu berühren, verbraucht werden können. Nur der Teil der
Fördermengen, der nicht unterwegs entnommen wird, gelangt in
die Hochbehälter. Von dort fließt das Waſſer in den Zeiten, in
denen die Pumpen ſtilleſtehen, alſo vorwiegend während der
Nacht, zurück zu den einzelnen Ortſchaften. Die Hochbehälter
werden als große betonierte Kammern in die Erde eingebaut und
mit den nötigen Zu= und Ableitungen ſowie den Abſtellvorrich=
tungen
in einer beſonderen Schieberkammer ausgerüſtet. Die
beiden vorgeſehenen Behälter (vergl. Bild 4) erhalten je 500
Kubikmeter Faſſungsraum.
Die Leitungen in den einzelnen Orten erhalten einen Durch=
meſſer
von 80175 Millimeter. Alle Ortsleitungen werden aus
gußeiſernen Mufſenröhren hergeſtellt. Sie erhalten die zur Be=
dienung
notwendigen Schieber und ſind ſo reichlich mit Hydran=
ten
ausgerüſtet, daß ein Feuerſchutz für alle Ortsteile gewähr=
leiſtet
wird. Von den Hauptleitungen aus werden durch Guß=
röhren
von 40 Millimeter Durchmeſſer die einzelnen Häuſer mit
Waſſer verſorgt. Im Keller jeden Hauſes wird ein Haupt=
abſperrventil
und ein Waſſermeſſerpaßſtück eingebaut. Im Be=
darfsfall
kann dieſes Paßſtück aus der Leitung herausgenommen
und an deſſen Stelle ein Waſſermeſſer eingebaut werden. Alle
bis jetzt beſchriebenen Anlagen werden auf Koſten des Kreiſes
errichtet Lediglich die Hausinneninſtallation muß von dem
Hausbeſitzer bezahlt werden Für leiſtungsſchwache Hauseigen=
tümer
werden vorausſichtlich die Gemeinden auch noch dieſe
Koſten vorlegen und in monatlichen Teilbeträgen zurückerheben,
ſo daß es jedem Ortseinwohner möglich ſein wird, in den Genuß
einer modernen Waſſerverſorgungsanlage zu kommen.

Das Waſſer ſoll grundſätzluh allen privaten Haushaltungen
ohne Meſſung abgegeben werden. Es wird alſo der Waſſer=
preis
nicht nach der Anzahl der verbrauchten Kubikmeter berech=
net
. Man wird vielmehr jede Haushaltung mit einer Grund=
gebühr
belaſten, und Zuſchläge nach der Kopfzahl, nach der Vieh=
haltung
und nach evtl. vorhandenen gewerblichen Betrieben in
Rechnung ſtellen. Bei einzelnen Großverbrauchern, wie Metzge=
reien
, Gaſtwirtſchaften, Badeanſtalten und ähnlichem, wird der

Bild 4. Ansicht des Hochbehälters.

Einbau von Waſſermeſſern nicht zu umgehen ſein. Dieſe Art der
Waſſergeld=Erhebung hat ſich vielerorts ſchon beſtens bewährt
und erſpart die hohen Ausgaben für Anſchaffung, Ableſung und
Unterhattung der Waſſermeſſer, die den Waſſerpreis verteuern
würden.
Der Kreis wird das Waſſer jedoch nicht direkt an den einzel=
nen
Hausbeſitzer bzw. an die einzelne Haushaltung verkaufen,
ſondern er will die Gemeinden als Großabnehmer zwiſchenſchal=
ten
, was eine ganze Reihe von erheblichen Vorteilen mit ſich
bringt. Es beuchtet ohne weiteres ein, daß für die Einſchätzung
der einzelnen Familien die genaue Kenntnis der Verhältniſſe
notwendig iſt. Es iſt auch verſtändlich, daß die Zahlung des
Waſſergeldes direkt an die Kreiskaſſe einen umſtändlichen und
großen Verwaltungsapparat notwendig macht. Wenn die Ge=
meinde
Einſchätzung und Erhebung des Waſſergeldes über=
nimmt
, dann fallen dieſe Erſchwerniſſe weg. Es iſt nicht am
Platze, alle Gründe hier aufzuführen, die Selbſtverwaltung der
Gemeinden fordert gebieteriſch, daß hier wie anderwärts die Ge=
meindeverwaltungen
das Waſſergeſchäft ſelbſt in die Hand
nehmen.
Einige Zahlen dürften den Umfang des geplanten Werkes
erläutern. Die geſamten Rohrleitungen haben zuſammen eine
Länge von 130 Kilometer und ein Gewicht von 4300 Tonnen. In
der Leitung werden über 525 Schieber und 520 Hydranten einge=
baut
. Die Rohrgräben erfordern eine Erdbewegung von 143000
Kubikmeter. Für die Hochbehälter werden 1400 Kubikmeter
Bodenaushub, 1100 Kubikmeter Stampfbeton und 2700 Quadrat=
meter
Zementverputz erforderlich. Die zu leiſtende Arbeit wird
auf 70000 Tagewerke geſchätzt.
Ein ſo großes Werk erfordert naturgemäß auch große Bau=
lapitalien
. Die Koſten ſind auf 2,5 Mill. veranſchlagt. Die jähr=
lichen
Koſten, die für Verzinſung und Tilgung des Baukapitals
und für den Betrieb der Anlagen entſtehen, werden vorausſicht=
lich
290 000 Mark betragen. Trotz dieſen ungeheuerlich erſcheinen=
den
Summen iſt bei dem großen Verbracherkreis es kommen
27 000 Einwohner in Frage die Belaſtung für die einzelne
Haushaltung immer noch erträglich. Im Durchſchnitt wird jede
Haushaltung monatlich etwa 4 Mark an Waſſergeld zu zahlen
haben.
Die Einwohner der beteiligten 14 Ortſchaften müſſen ſich dar=
über
klar ſein, daß eine derartige Kulturtat nur von dem Ge=
meinſinn
aller Bürger getragen werden kann, und daß das Zu=
rückſtehen
jedes Einzelnen das Werk zwar nicht gefährdet, wohl
aber die Geſamtheit belaſtet und den Einzelnen ſchädigt.

Treibgas für Luftschiffe.

Dr Ing. A. Sander, Berlin.

Das neue Luftſchiff Graf Zeppelin unterſcheidet ſich von
ſeinen Vorgängern bekanntlich in erſter Linie dadurch, daß die
Motoren nicht wie bisher mit Benzin, ſondern mit einem gas=,
förmigen Brennſtoff betrieben werden. Dies bedeutet die Rück=
kehr
zu einem Verfahren, das bereits in den Anfängen der Mo=
torluftſchiffahrt
Anwendung gefunden hat, denn ſchon einer der
erſten deutſchen Luftſchifferbauer, der Ingenieur Paul Haen=
lein
, benutzte zum Antrieb ſeines im Jahre 1872 erbauten
Luftſchiffes einen allerdings recht kleinen Gasmotor nach Lenoir
und ſpeiſte dieſen aus dem Füllgas des Luftſchiffes, das 2400
Kubikmeter Leuchtgas faßte. Ebenſo hat wan vor etwa
acht Jahren in England und in Italien mit Erfolg verſucht,
Luftſchiffmotoren mit einem Gemiſch von Benzin und Waſſer=
ſtoffgas
, zu betreiben, wobei der Waſſerſtoff ebenfalls aus den
Gaszellen des Luftſchiffes entnonuen wurde.
An ſich iſt alſo die Verwendung von Gasmotoren in Luft=
ſchiffen
nichts neues, bei dem Luftſchiff Graf Zeppelin ſtellt
die Verwendung von Treibgas, jedoch einen bemerkenswerten
Fortſchritt inſofern dar, als hier zum erſten Male ein Gas zur
Anwendung gelangt, das nahezu das gleiche ſpezifiſche Gewicht
wie die Luft hat. Hierdurch wird der für den Fahrbetrieb ſehr
veſentliche Vorteil erzielt, daß das Luftſchiff mit wachſendem
Treibſtoffverbrauch nicht dauernd leichter wird und an Auftrieb
zunimmt, wodurch ein zeitweiſes Abblaſen von Traggas erfor=
derlich
wird. Bei dem für Amerika gebauten L. Z. 126 mußten
z. B. während der Ueberführung nach Lakehurſt über 40 Prozent
der Waſſerſtoffüllung im Werte von rund 10 000 RM. unterwegs
abgeblaſen werden. Es iſt daher begreiflich, daß man ſchon allein
zur Vermeidung dieſes beträchtlichen Verluſtes nach einem an=
deren
Treibſtoff an Stelle von Benzin ſuchte.
Dieſe Frage fand eine recht glückliche Löſung durch die Ver=
wendung
von Blaugas als Treibſtoff für die Motoren. Das
Blaugas iſt ein Oelgas, das nach einem von Dr. Blau in Augs=
burg
ausgearbeiteten Verfahren hergeſtellt wird. Schon ſeit lan=
gen
Jahren wird Blaugas in ländlichen Gegenden, die keine
zentrale Gasverſorgung beſitzen, zur Beleuchtung von Wohn=
räumen
, vielfach auch in Zuckerfabriken, Spiritusbrennereien und
anderen ländlichen Betrieben als Heizgas im Laboratorium ver=
wendet
. In Deutſchland beſtand bisher nur eine einzige Blau=
gasfabrik
in Augsburg, die das Gas in verflüſſigtem Zuſtande in
Stahlflaſchen an die einzelnen Verbrauchsſtellen ſendet, wo es
aus den Stahlflaſchen in einen kleinen Gasbehälter umgefüllt und
aus dieſem unter Zwiſchenſchaltung eines Druckreglers den ein=
zelnen
Brennern zugeführt wird. Da der Bezug des Blaugaſes
in Stahlflaſchen bei dem großen Gasbedarf der Zeppelinwerft
infolge der hohen Frachtkoſten recht teuer gekommen wäre, hat
man ſich entſchloſſen, auf dem Gelände der Werft in Friedrichs=
hafen
eine eigene Blaugasfabrik zu errichten, die ſtündlich etwa
250 Kubikmeter von dieſem Gas erzeugen kann. Zu einer ſolchen
Fabrik gehört natürlich auch noch eine Reihe von Hochdruckbehäl=

tern, damit ſtets eine genügende Gasreſerve für 9/
vorhanden iſt. In Friedrichshafen ſind daher vorem
behulter zur Aufſpeicherung von 30 000 Kubikmeter:
worden.
Die Herſtellung des Blaugaſes entſpricht im
der Gewinnung des Oelgaſes, das bebanntlich ſeit lag
zur Beleuchtung unſerer Eiſenbahnwagen Verwen.
Als Ausgaugsmaterial dient Mineralöl, ſog. Casör
dings in ſteigendem Maße auch im Inland bei der 2
von Brauntohlen gewonnen wird. Im Gegenſatz
malen Oelgaserzeugung wird bei der von Dr. Blau
Arbeitsweiſe das Oel bei weſentlich niedrigerer
(zirka 600 Grad gegenüber etwa 1000 Grad Celſius/
folgedeſſen werden vorwiegend kondenſierbare, d. h..
u verflüſſigende Beſtandteile und nur wenig vernry
erhalten. Das aus dem Zerſetzer austretende heißf
gerühit, von Deer, Schwefelwaſſerſtoff und anderen:!
gungen befreit und ſchließlich in einem Gasbel
ſpeichert.
Aus dem Behälter wird das Blaugas von eine=
gen
Kompreſſor angeſaugt, auf 100 Armoſphären C.
dichtet und in Stahlfta chen oder größere Transpo
verflüſſigtem Zuſtand abgefüllt. Das Blaugas beſtt
ſtändig aus Kohlenwaſſerſtoffen (Methan, Aethylern
höheren Homologen), es hat infolgedeſſen den auu
hohen Heizwert von 15 000 bis 16 000 Kalorien je :n
1 Liter Blaugas wiegt je nach ſeiner Zuſammenſet um
1,4 Gramm, während 1 Liter atmoſphäriſche Luf)n
1,29 Gramm wiegt; das Blaugas iſt ſomit eine
ſchwerer als die Luft. Beſonders bemerkenswert,
Tatſache, daß das Blaugas unter ſämtlichen Gaſen
Exploſionsbereich hat; es iſt infolgedeſſen viel wenie
als Waſſerſtoff oder Benzin. Da Blaugas kein Kohk=
hält
, iſt es auch nicht giftig. Die große Amerikafahr
Zeppelin hat gezeigt, daß die Motoren mit Blaugas
etriebsſicher arbeiten und ohne weiteres vom Gauh
den Benzinbetrieb umgeſchaltet werden können. Manh=
erwarten
, daß der Gasbetrieb bei Luftſchiffmotovem.
gemein zur Einführung gelangen wird.

KURZE MITTEILUM

hade

* Normung von Handwerkzeug. Im Deuvſchen Nc
wurde vor kurz m ein Fachnormenausſchuß für Geräte, 5
und verwandte Gebiete gegründet, dem die G. zeuger
Verbraucher und die Behorden angehören. Zweck des Zuſar=
ſt
. Größen, Maße, Gütevorſchriften und Lieferbedingun.
Gegenſtände zu vereinheitlichen. Zur Zeit arbeiten ber.
Gruppen: Feilen und Raſpeln, Hufbeſchlagwerkzeuge, Beitz
eiſen Meſſer und Lochſcheiben für Fleiſchhackmaſchinen, SM
angſägen, Flach= und Kreuzmeißel, Telegraphenwerkzeugel/
Zangen, Klempnerwerkzeuge, Geſenke, Hämmer, Aexte, LM
Schaufeln, Schraubſtöcke. Anregungen für weitere Arbeä ,e Acicherau m
meldungen von Intereſſenten zur Teilwahme an den ArSi=
je
Geſchäftsſtelle des Fachnormenausſchuſſes, Berlin NW

M4 Sebrug
Iu, wird die
Menwald bei

Mauer Ho
ü Jahre verp

ſtraße 47, zu richten.
* Der Automobilverkehr in Amerika wächſt ſich

benuem vor
nicher in das
urichen und

ins Ungeheuerliche aus. 22 600 Omnibusgeſellſchaf.
. S. A. beſitzen einen Park von 86 000 Fahrzeugen.

zeuge verkehren auf Strecken von 435 000 Kilometer El
gegen treten ſelbſt die Eiſenbahnlinien in den Hint1g
nur auf einer Streckenlänge von 414 000 Kilometern
* Fernſprechverkehr. In Amſterdam wurde der g./
ſprechverkehr. die 28 000 Anſchlüſſe umfaßt, automati
tet. Polen geht jetzt daran, auch Kabelverbindungen
Die polniſche Regierung will über 3000 Kilometer Fe
verlegen laſſen. Das erſte Kabel ſoll von Warſchan
nach Kattowitz führen. Ueber Kattowitz wird die
mit Berlin und Prag erreicht und damit das polniſche=h
große europäiſche Fernſprechnetz angeſchloſſen.
* Ein neuer Segelflugplatz. Auf den Höhen von 2.
Niederbergiſchen Land ſind kürzlich mit einem Raab= Katz=
flugzeug
Verſuche von Jungfliegern vorgenommen wordenn
ſtige Ergebniſſe hatten, daß man dort einen ſtändigen 9
errichten will. Dieſer neue Segelflugplatz würde neben da
ten Waſſerkuppe in der Rhön und dem durch Schulzes 7
gewordenen Flugplatz bei Roſſitten der dritte deutſche 2
ſein.

* Der Straßenverkehr in den Großſtädten iſt neben an=
ren
hauptſächlich beſtimmt durch die Größe des Straßenn. 10
auf das geſamte Gebiet einer Stadt. Begreiflicherweiſe ſinc.
in alten Städten viel enger als in neuen Siedlungen. A.
den Zahlen geben ein wertvolles Material für die Beun)
Verkehrs der genannten Städte. In Berlin werden 26 v.b=)
fläche als Straßen benutzt. Aehnlich liegen die Verhältnn
und Tokio mit 25 v.H. und in London mit 23 v.H. Dag
London und New York 35 v.H. und in Waſhington gar=
geſamten
Grundfläche durch Straßen gebildet.
* Vorderradantrieb, iſt ein Stichwort geworden, das E
mobilbau ein ſehr erſtrebenswertes, aber noch immer uner
darſtellt. Neuerdings hat die Allgemeine Berliner Omnp
unternommen, durch Verſuche an einem großen Kraftomn.*
dieſe Wagenart den Vorderradantrieb einzuführen. Eir?
Vorteil der Bauart liegt dauin, daß keine Triebwerke mehr!
terachſe angvifen. Somit iſt die Möglichkeit gegeben, der
boden erheblich zu ſenken. Hierdurch wird nicht nur der,
Fahrgäſte erleichtert, ſondern auch die Höhe des ganzen
mindert und der Schwerpunkt geſenkt. Daß durch die ziel en
gungen des Wagens die Schleudergefahr beſeitigt wird, iſt.
kannt. Das eigenartige an der Bauart iſt, daß eine eigenn
achſe nicht mehr vorhanden iſt. Dieſe wird durch überenr T
Querfedern und dazwiſchen angeordnete, beiderſeits gelin.
wellen erſetzt. Die bis jetzt bekannt gewordenen Verſüch
Wagen haben ein gutes Ergebnis gezeitigt.

NEUE BÜCHER UND ZEITSCHI

Moderne Methoden der Kohlenverwertung: Ferngas
verflüſſigung. Von Prof. Dr. H. Großmann. 10
1 Karte. Berlin 1928. Verlag der Polytechniſcher!
lung J. Seydel. Geh. RM. 1.
Zwei Rundfunkvorträge, die der bekannte Berlik
vor Jahresfriſt auf der Deutſchen Welle gehalten haf
gleichartigen Ingaltes wegen zu einem Heftchen zuſch.
Das hochaktuelle Thema hat hier eine gemeinverſtändl
liche Darſtellung gefunden, die ſicherlich in weiten K
inden wird.
* Die zehn Gebote des Erfolges von Charles M. Schwab,
niſchen Stahlkönig. Verlag H. W. Gräf, Leipzig 1928. P
Amerika! 18 Millionen Eremplare! In ſechs Jahren
zum Stahltruſtpräſidenten! Ein Honorar von 100 Doual
30 Minuten koſten einen Scheck von 3000 Dollar! Schwah
mich beſiegt. Schlußwort: Anweiſung zum wirklich e
Gebrauch der zehn Gebote des Erfolges. Werden wir !
auch dahin kommen? Arbeit am Werk, Arbeit an der Ellg=
lichkeit
, Arbeit an der eigenen Bildung. Arbeit! Arbeit!?
ſagt: Genie beſteht aus 99 Prozent Schweiß und nur ſe
ſöttlichem Funken.
DERSONLICHES AUS DER TE-

Geh. Oberbaurat Dr.=Ing. e. h. Rudolf Schml-
feierte
ſeinen 70. Geburtstag.
Der Präſident der phyſikaliſch=techniſchen Reichöc.
Dr. Paſchen, erhielt von der Royal Society in

Rumford=Medaille wegen ſeiner Verdienſte um die S

Unter den großen Technikern hat auch im verhl"
der Tod große Lücken geriſſen: B. Bielfinger=Manſhe
ger=Lübeck. H. W. Geothals=New York. H: A. 400
F. Raſchig=Ludwigshafen. C. Bußley=Berlin, F. Dee
W. Wien=München. K. Sorge=Berlin, G. von Lſce
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Darpaht, den 31. Januar 1929.
Meßger.
üichtsvollzieher. (217
enligerungsanzeige.
Sapaty, den 2. Februar 1929, vor
nagsv Uhr, verſteigere ich beſtimmt
angschſe meiſtbietend öffentlich ge=
beM
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in Deunterzeichnete Gericht an Gerichtsſtelle, Zimmer 219,
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Deie Eeigerungsvermerk iſt am 7. Januar 1929 in das
Fundoch eungetragen worden.
D Deit Rechte zur Zeit der Eintragung des Verſteige=
Bepcert 8 aus dem Grundbuche nicht erſichtlich waren,
22 ſeh üt ſtens im Verſteigerungstermin vor der Auffor=
Peing 9 * Abzabe von Geboten bei dem unterzeichneten
ele umelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht,
WRtüD9Rle machen, widrigenfalls, ſie bei der Feſtſtellung
e Behlelten Gebots nicht berückſichtigt und bei der Ver=
Wiß EA Berſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu=
6P en Hangee Retten Minee Rtte
Seige n, welche ein der Verſteigerung entgegenſtehen=
2 Rer Eucen, werden aufgefordert, vor der Erteilung des
Riciec uc Aufhebung oder einſtweilige Einſtellung des
Sichißs herbeizufäthren, widrigenfalls für das Recht der
Sie ieyg serlös an die Stelle des verſteigerten Gegen=
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Erzuhlungekunst zur Kranickung und
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Tak aind kanm Jemals dichterische
Werke in so ungeheurar Zabl ube
die ganze krde verdreitet warden, als
die Werke von Alexander Dumas,
dom Altaren! Milonen von Uan=
sohen
in allen Erdtellen haben seif
der Mitte des vorigen Jahrbundert
mit heiler Begelsterung seine Werke
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der erste und bedeutendete Grod-
meister
, der bochramantlschev Krsüh-
lungsknnvi
, des Abentevernomand vo
nversohbpflicher Fhanrasie- Es er-
sohelnen
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von Monte Christo, Die
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wird. Mur Verpackungs-, Werbe- u. inse-
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Kupon! 461

[ ][  ][ ]

Seite 16

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1.80
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1.30
2.60
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1.40
Zwetſchenwaſſer . . . 3.70
1.90
. . 4.70
Kirſchwaſſer.
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möchte alle bitten, dasſelbe auch auf meinen Nachſolleg
tragen zu wollen.
Mit aller Hochachtung
Frau Imhof Witwe, Zum goldener
Sch oßgraben 15.
Geſchäftsübernahmt
Bezugnehmend aur obige Anzeige, teile ich alle- E
Freunden und Bekannten nebit meinen Landsleutern
ich ab 31. Jan. 1929 das Gaſthaus Zum goldenesn
Schloßgraben 15, neben Stegmüller übernommem
Es wird mein Beſtreben ſein, meinen Gäſter/
Bez ehung gerecht zu werden. Im Ausſchanf date
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[ ][  ][ ]

Aauttf

Freitag, den 1. Februar

Wirtſchaftliche Rundſchau.

gurnduſtrie A.G., Fraukfurt a. M. Neues Bezugsrecht.
wmle Geſellſchaft für Chemiſche Unternehmungen A. G.
Ahemie, Baſel) beabſichtigt, zu den Effekten, die ſie
hr tere Beteiligungen, deren Beſitz auch im Intereſſe der
dFſtrie A.G. liegt, zu erwerben und der J.G. Farben=
nexte
Option auf ganze oder teilweiſe Ueberlaſſung ihrer
üiggungen zum Buchwert einzuräumen. Zu dieſem Zweck
Eoemie Baſel in Ausſicht genommen, ihr Kapital von
Lücav, Fr. auf 250 Millionen Schw. Fr. zu erhöhen. Die
trie A. G. andererſeits beabſichtigt, mit der J.G. Che=
Dividendengarantievertrag abzuſchließen, wonach die
fel, für ihre Stammaktien jeweils die gleiche Dividende
unt, welche die J.G. Farbeninduſtrie A. G. auf ihre
Euat tien verteilt. Des ferneren iſt für den Fall der Kün=
5i6-antie, die früheſtens zum 31. Dezember 1938 erfolgen
in, daß jeder Beſitzer von Stammaktien der J. G. Chemie,
wruch auf Austauſch ſeiner Aktien gegen J. G. Farben=
hattnis
von nom. 500 Scht. Fr. gegen nom. 400 RM.
himung kann nur ausgeſprochen werden auf Grund eines
Seneralverſammlung der J.G. Farbeninduſtrie A. G.,
umzFitig etwa erforderliche Erhöhung ihres Stammkapitals
Nach Durchführung der Kapitalkerhöhung der J.G.
meihen Lunſiltzt Faſ end Abſchluß des Dividendengarantievertrages iſt be=
haus
Zum guſn F. h.e Teil der Aktien zur Einführung an Schweizer Börſen
gmüller übernen krt,/üurc ferner je nom. 500 Schiv. Fr.=Aktien der J.G. Che=
ſein
, meinen g3 ſſs /½zBieten, und zwar den Beſitzern von nom. 6000 RM.
Im Ausſchm / FARM trie=Aktien, nom. 12 000 RM. J.G. Farbeninduſtrie=
dicril
bungen von 1928 und in dem bekannten Umfange die
26 )s hn engſtoffaktionäre. Der Bezugspreis ſoll 150. Prozent
/1½ü, folgenden Terminen einbezahlt werden: 20 Prozent
3 Prozent am 30. Juni 1929, 30 Prozent am 15. 32ez.
Rinen 50 Prozent ſollen nicht vor dem 31. Dezember 1930
eigen. Das Bezugsrecht 15:1 zu 150 Prozent iſt alſo
ait wert. Für dieſes Bezugsrecht ſind ungefähr nom.
Sow. Fr. Aktien der J.G. Chemie, Baſel, erforderlich.
Eien werden zum Erwerb weiterer Beteiligungn uſw.
Demzufolge hat der Aufſichtsrat der J. G. Farbenindu=
l
ſſen, auf den 20. Februar 1929 eine a.v. G.V. zwecks
Sieſerhalb einzuberufen. Die Entſcheidung über den
T0urU MBAcag für das Geſchäftsjahr 1928, das günſtig verlaufen
Mai ſtattfindenden Aufſichtsratsſitzung vorbehalten
evtl. tellwiſ: Fßitz ſſigen Mittel der Geſellſchafr betragen zürzeit abzüg=
unter
E 188 u f9/ᛋſeflichtungen rund 120 Millionen Mark und werden in=
ſtelle
ds. Bu Ayhurden Stickſtoffſaiſon in den nächſten Monaten erheblich

heurdelsgeſellſchaft. Die Verwaltungsratsſitzung findet am
Es wird mit einer Dividende von wieder. 12 Prozent

Mefallnokierungen.

gt. Metalltermine vom 31. Jan. ſtellten ſich für Küpfer:
P L151), März, April, Mai 150 (151), Juni 150,25 (151)
170,75), Auguſt, September, Oktober, November 150,50
er 150,25 (150,75), Tendenz; feſt. Für Blei::Fe=
März 44,25 (44,50), Aprik, Mai, Juni, Juli 44,50
September, Oktober, November. Dezember 44,75 (45).
Für Zink: Februar 52 (53), März 52,25 (52,75)
85)Mak, Juni. 52.50 (52,25). Jußi 52,76 (53), Auguſt
unemb=r 52,75 (53), Oktober, November, Dezember 52,75
ruhig. Die erſten Zahlen bedeuten Geld, die in

or ügten Brief.
hleppend.
Wrff fern ruhig.

Niehwärkfe.

Frankfürker und Berliuer Efſektenbörſe.
Frankfurt a. M., 31. Januar.
Die Börſe ſtand nach wie vor im Zeichen der kommenden Nepa=
rationsverhandlungen
und des heutigen Zahltages. Bei den geringen
Engagements der Spe=ulation werden jedoch kaum Schwierigkeiten
irgend welcher Art erwartet, zumal die Geldmarktverhältniſſe immer
noch ſehr günſtig ſind. Die Stimmung war ſichtlich beruhigt und im
Grundton der Börſe machten ſich Anzeichen eines etwas freundlicheren
Ausſehens bemerkbar. Eine gewiſſe Zurückhaltung und Vorſicht war
jedoch nicht zu verkennen, da der uneinheitliche Schluß der geſtrigen
New Yorker Börſe ſowie die weiter herrſchende Orderkoſigkeit einen
Druck ausübten. Die Spekulation ſchritt nur in verſchiedenen Werken
zu Deckungen. Material kam auch nur wenig an den Markt, ſo daß
einer Aufwärtsbewegung, der Kurſe nichts im Wege ſtand. Die Beſſe=
rungen
gingen jedoch kaum über 1 Prozent hinaus. Etwas vermehrtes
Intereſſe beſtand für J.G. Farben mit plus 1,5 Prozent, da von der
ſtattfindenden Aufſichtsratsſitzung doch günſtige Auslaſſungen erwartet
werden. Nachfrage beſtand noch für Schuckert plus 1,75 Proz., Zellſtoff
Waldhof plus 2 Proz., Mansfelder plus 2,75 Proz., Scheideanſtalt plus
1 Proz., ſowie Autowerte, die bis zirka 1 Prozent anziehen konnten.
Auch Bankwerte, für die ſich immer etwas Intereſſe erhalten hatte,
waren gefragter, doch gingen die Erholungen kaum über 0,75 Prozent
hinaus. Vernachläſſigt lagen dagegen Spenska minus 2,5 Proz., Chade
nrinus 2 Mk., Bergmann und Licht u. Kraft, die knap gehalten blieben.
Sonſt waren die Umſätze äußerſt minimal. Im Freiverkehr beſtand für
amerikaniſche Kunſtſeidenwerte weiter einige Nachfrage. Glanzſtoff
ſhares 76 bis 77,5 Dollar. Renten geſchäftslos. Im Verlaufe machte
ſich wieder eine größere Unſicherheit bemerkbar, da das inzwifthen be=
kanntgewordene
Kommunigué der J.G. Farbeninduſtrie und ein neuer
Vankkrach in Berlin ſtark verſtimmten. Auch der heutige Zahltag
mahnte zur Zurückhaltung, da in Börſenkreiſen doch mit einer nicht ſo
gkatten Abwicklung gerechnet wird. Von einem Geſchäft kann kaum
noch geſprochen werden, und es traten bei verſtärktem Angebot Verluſte
bis zu 3 Prozenr ein. Am Geldmarkt erfuhr Tagesgeld mit 6 Prozent
eine plötzliche Verknappung. Am Deviſenmarkt lag Spanien ſchwach.
Man nannte Mark gegen Dollar 4.2130, gegen Pfunde 20.425, London
Kabel 4.8497½, Paris 184.11, Madrid 30.45, Mailand 92,64, und
Holland 12104).
Die Abendbörſe war äußerordentlich zurückhaltend. Zunächſt
behaupteten ſich die Kurſe gegenüber dem Berliner Schluß, waren ſpä=
ter
aber infolge der Geſchäftsunluſt leicht rückgängig. Man verwies auf
die teilweiſe ungünſtigen Kommentare der Kapitaltransaktion der J. G.
Farbeninduſtrie. Die feſten weſtdeutſchen Börſen blieben ohne Einfluß.
Die Geſchäftsſtille hielt bis zum Schluß an.
Berlin, 31. Januar.
Die Börſe zeigte bei Exöffnung eine freundliche Tendenz, wenn
auch die erſten Kurſe nicht immer den feſten Kurſen der Vorbörſe ent=
ſprachen
. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe blieb die Tendenz zunächſt
freundlich, da nach Verlautbarungen ein günſtiges Ergebnis der heuti=
gen
Aufſichtsratsſitzung der J.G. Farben zu erwarten ſein ſolk. Ab=
geſehen
von einigen geringfügigen Schwankungen neigte die Börſe im
weiteren Verlaufe allgemein ſpäter zur Schwäche. Obwohl Nachrichten
eintrafen, daß auch diesmal die Bank von Englaud eine Diskouterhöhung
nicht vorgenommen habe, kam es allgemein zu Kursrückgängen, da am
Kunſtſeidemarkt, namentlich in Glanzſtoff, ſtärkere Baiſſevorſtöße ein=
ſetzten
. Die Abgaben ſetzten ſich bis zum Schluß des offiziellen Ver=
kehrs
fort, ohne das Interventionen von ſeiten der Großbanken erfelg=
ten
. Die Börſe ſchloß luſtlos und nervös zu den niedrigſten Tages=
kurſen
. Auch nachbörslich neigten die Kurſe weiter zu Schſwäche.

ſat Viehmarktbericht vom 31. Januar. Aufgetrieben waren
Schafe, 1 Ziege, 9 Ochſen. Die Preiſe ſtellten ſich für
-b)6168, c) 5460; für Schafe 4550 Pfg. pro. Pfd.
hu. Kleinviehmarkt vom 31. Januar. Zum heutigen Klein=
ehi
zugeführt und wurden die 50 Kg. Lebendgetticht je nach
N Kälber 58 bis 75: 13 Schafe 42 bis 46; 212 Schweine
Eferkel und Läufer, Ferkel bis vier Wochen 16 bis 22,
24 bis 31; Läufer 33 bis 42; zwei Ziegen 12 bis 24.
Bit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen,
rWiehmarkt vom 31. Januar. Der Auftrieb des heutigen
A=ſtand aus 61 Rindern, 1219 Kälbern, 339 Schafen und
Verglichen mit dem Auftrieb des Nebenmarktes der ver=
m
waren 53 Kälber und 47 Schafe weniger angetrieben,
cweine mehr zum Verkauf ſtanden. Bezahlt wurde pro
ngewicht: Kälber: b) 6871; c) 6267; d) 5561;
b)449; C) 3844; Schweine: b) 7274; c) 72
(5. Im Vergleich mit den Notierungew des letzten
E! Kälber bis vier Mark billiger. Schafe und Schweine
uuptet. Marktverlauf: Bei allen Viehgattungen ſchlep=
m
: Ueberſtand, Kälber und Schafe ausverkauft. Nordd.
Rm:Notiz. Fleiſchgroßmarkt: Ockfenfleiſch 1. 8590;
MEnfleiſch 7884; Kuhfleiſch 2. 5060; 3. 3550; Kalb=
Wb; 2. 8095; Hammelfleiſch 95100; Schweinefleiſch
ſterfleiſch, Rindfleiſch, Vorderviertel zollfrei 52; Berzollt
(MHI 58 bzw. 60.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
* Chikago, 31. Januar. (Priv.=Tel.)
Eie Kreiſe zogen zu Beginn auf Käufe des Auslandes
iealiſationen und günſtige Wetterprognoſen führten
ieinem Tendenzumſchwung.
ichete im Einklang mit Weizen in feſter Haltung. Günſtige
*Wehirkten aber auch hier ſpäter ein Abgleiten der Preiſe.
whI die Feſtigkeit des Lokomarktes und gute ausländiſche
Hu die Kurſe erneut an. Dann aber erfolgte ein Ten=
9a Expprtnachfrage ausblieb, und die Kurſe gaben bis
nnete feſter auf Käufe, die Exportfirmen zugeſchrieben
B. einere Farmerablieferungen.
* New York, 31. Januar. (Priv.=Tel.)
D: Nach feſterer Eröffnung trat eine Abſchwächung ein auf.
SNlonachfrage, Liquidationen und Wallſtreet=Abgaben.
Sigten Preisſtand wurden dann Käufe vorgenommen, ſo
Hurſe allgemein erholen konnten.
n zemlich ruhigem Geſchäft war die Preisgeſtaltung zu=
I der Handel Deckungen tätigte. Das herauskommende
WeF fr gering. Gegen Schluß beobachtete man vereinzelte
tncungen der Spekulation und Kaufintereſſe des Handels
e Yoher einſetzen. Im Verlaufe erfolgten dann Liqui=
Tr7 Die Kurſe unter dem geſtrigen Stande ſchließen.
DeI nach Meldungen aus Chicago am 31. Jan.:
Beizen, März 124, Mai 127½8, Juli 129½; Mais,
Maiat: 1003, Fuli 102½4, Hafer, März 5234, Mai 33,
igen, März, Mai 109, Juli 107.
Beoli. San, 11.90, Februar 11,90,. März. 1,975. Mai
L2 Schluuar 12,70, Mai 13,05, Juli 13,50; Speck loco
L Schweine 9209,70, ſchwere Schweine 9209,55:
Faren Chieago 55 000, im Weſten 135000.
L Saummolle: März 19,20, Mai 1925.
Sicen nach Meldungen aus New York au 31. Jan.:
Seßen, Rotwinter 160½4, Hartwinter 13814: Mais
ie 1128: Mehl ſpr. woheat elears 5806,10; Fracht
2 18- 28, nach dem Kontinent 13lt.
Hhms Weſtern loro 1260: Talg ertra loſe 98.
eScwdens Reic. Umſatz in lots 268, loco 108, Februar
AabeS8 Aprk 104. Mai 1054, Juni 1065, Julit 10,5,
Me5. Otober 1103, Dzember 1084.

A. E. G.
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Baſalt
Beramann".
Beil. Karlsruhe Ind
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl. Briket
Bremer=Wolle
Danatbank
Deutſche Bank
Diskontogeſ.
Dresdner Bank
Deutſche Maſchinen.
Deutſche Erdöl
Deutſche Vetroleum
Dynamit Nobel
Elektr., Lieferung .
J. G. Farben
Gelſeni. Berg. ..
Gef. f. elektr. Untern.
Han. Maſch.=Egeſt.
Hanſa Dampfſch.
Hapug..
Harpener ... .. / 134.125
Hemoor Zement . . 1268.75

Helſingfors...
Wien.. ... ..
Prag .....
Budapeſt ...
Sofia ....."
Holland ...."
Oslo ......."
Kopenhagen.
Stockholm ..
London".

30. 1. 30.1 175. 135. Hirſch Knpfer 138. 89. 88.75 Höſch Eiſen 121 56:25 57.5 Hohenlohe Werke 215. 212. 1 Kahla Porzellat * 65.5 65.5 Kali Aſchersleben 15. 223 226.5 Salzdetfurth. 500.25 165. 164. Weſteregeln 280. 209.75 Lindes Eismaſch. 168.5 I. 280. 278. L. Loewe & Cv. 222. 169. 169. Lingel Schuh 49.25 164. 164 25 Mannesmann Röhren 126.5 168 75 168.75 Niederlauſitzer Kohle 163.75 51. 51.75 Nordd. Lloyd 127. 130. 129.25 Orenſtein 93,5 82. 80. Polyphon . 4055 118.75 118. Rütgerswerke 98.5 168. 167. Sachſenwerke 121.375 252.685 252.75 Siemens Glas 144. 128.125 127. Ver. Glanzſtoff 463. 244.- 242. Ver. Stahlwerke 98.125 46,25 46.125 Bolkſtedter Porzellan 51.5 163. 162.5 Wanderer Werke..! 104.75 129. 128.125 Wiſſner Metall. 144.5 131.75 Wittener Gußſtahl 36. 268.5

31. 1.

5.5

Deviſenmarkk.

Rew York
Belgien ...

7 1. 1 30. 1. Geld/Brief Gelb Brie Geid Brief Geld /Brief 10.579 0.599 10.584 10.604 Italien ......" 22.01 22.05 22.025 22.065 59.105 9.225 59.115 59.235 Paris ....... 16.44 16.48 16.435 6.475 12.44 12 464 12.455 12.475 Schweiz ...." 80 89 8 1.05 80.93 1.09 73.20 73.43 73 32 773.48 Spanien ...." 67.53 7.6 56.86 Sioo 3.04 3.008 3.0391 3.045 Danzig ....." 81.52 31.68 81.57 81.72 168.58 168.9 168.6 1/168 95 Fapan. . . . . . 1.908 1.912 1908 1 910 112og112. 2t 112.13 112.30 Rio de Janeiro 0.502 0.50410.5025 0.5045 112.16/112.38 12.21 112 43 Jugollawien 7.383 7.39 7.386 7.400 t12.a2ftte 64 112.47112.69 Portugal. . .. 1 18.48 18.52 18.58 18.62 20.396120.436 20.403 20.443 Athen ...... . ! 5.435 5.445 5.43 1.774 1778 1.775 1.779 Konſtantinpel 2.066 2.070 2 06 4.20 4 214 4. 2085 4.2165 Kanada ...." 4.193 4.201 4. 198 4.204 58.46 58.58 58 465 58.585 Uruguay ... / 4.31 4.324 4. 316 4324

Produkkenberichte.
Mannheimer Produktenbericht vom 31. Januar. Tendenz ſtetig.
Weizenmehl um 25 Pfg. ermäßigt. Man verlangte für die 100 Kilo
ohne Sack waggonfrei Mannheim in RM.: Weizen inländ. 24,50, aus=
ländiſcher
26,7528,50, Roggen inländ. 23,5024, Hafer inländ. 23,25
bis 24, Braugerſte badiſche, fränkiſche und württembergiſche 25,25
25,75, pfälziſche 2626,75, Futtergerſte 20,5022,50, Mais mit Sack 23,75,
ſüddeutſches Weizenmehl Spezial Null 34, ſüddeutſches Roggenmehl je
nach Ausmahlung 3032.50, Weizenkleie 1414,25.
Frankfurter Produktenbericht vom 31. Januar. Die Frankfurter
Getreidebörſe lag bei ziemlich unveränderten Preiſen feſt. Weizen und
Roggen ſind teilweiſe um 25 Pfg. höher notiert. Je 100 Kg.: Weizen
23,7524; Roggen 23,50; Sommergerſte 24,5024,75; Hafer 23,7524;
Mais 23,5023,75; Weizenmehl ſüdd. 23,503/75; dito niederrhein. 33
bis 33,50; Roggenmehl 3131,56; Weizenkleie 14,25; Roggenkleie 15.
Berliner Produktenbericht vom 31. Januar. Der Lieferungs=
markt
reagierte heute ziemlich ſcharf auf die von den überſeeiſchen
Terminmärkten gemeldete Aufwärtsbewegung, die neben den un=
günſtigen
Wetternachrichten aus dem nordamerikaniſchen Winter=
weizengürtel
mit der argentiniſchen Meldung über eine Einſchran=
kung
des Weizenexports in einen gewiſſen Zuſammenhang gebracht
wird. Weizen vermochte ſich um 1½ bis 134 Mark zu befeſtigen,
während Roggen ½ bis 1 Mark höher einſetzte. Für Effektiv=
ware
war die Stimmung entſchieden weniger feſt. Bei knappem
Angebot von Weizen und Roggen waren zwar den Lieferungs=
preiſen
entſprechende Preiserhöhungen erzielbar, immerhin ließ
ſich jedoch eine gewiſſe Zurückhaltung der Käufer nicht verken=
nen
. Insbeſondere iſt dies auf die weniger lebhafte Exportnach=
frage
für deutſchen Weizen zurückzuführen. Für Weizen= und
Roggenmehle forderten die Mühlen zum Teil höhere Preiſe auf
geſtriger Preisbaſis kamen vereinzelt Umſätze, auch auf ſpätere
Lieferung. zuſtande. Im allgemeinen bleibt der Konſum aber bei
ſeiner vorſichtigen Kaufpolitik. Hafer liegt gut ſtetig. Gerſte in
guten Brau= und Futterqualitäten knapp angeboten und gefragt.
ſonſt ſtill,
Kleine Wiriſchaftsnachrichten.
Das ordentliche Vorſtandsmitglied der J. G. Farbeninduſtrie A.:G.,
Dr. phil. Dr. med. h. c. Dr. ing, e, h. Bernhard Heymann, blickt am
1. Februar 1929 auf eine 40jährige Berufstätigkeit zurück. Am bekannte=
ſten
iſt der Name Heymann durch das Mittel gegen die Schlaffrankheit,
das Germanin (Bayer 25) geworden.
Die Stadtverordnetenverſammlung von Saarbrücken beſchloß grund=
ſätzlich
den Beitritt der Stadt zur Ferngasgeſellſchaft Saar. Späte=
ſtens
bis zum Jahre 1945 ſoll die einheitliche Bewirtſchaftung des Saar=
gebietes
durch die Ferngasgeſellſchaft Saar erfolgen.
Die ſüdjütiſche Landmannsbank in Riebe, die im Jahre 1876 ge=
gründer
iſt und deren Aktienkapital 400 000 Kronen beträgt, ſchüttet für
1928 einen Jubiläumsbonus von 13 Prozent an die Aktionäre aus. An
regulärer Dividende werden außerdem 12 Prozent ausgeſchüttet, ſo Laß
die Aktionäre für 1928 eine Geſamtdividende von 25 Prozent erhalten.
Eine Delegation aus Vorſtandsmitgliedern der Brüſſeler Börſe,
Vertretern der belgiſchem Banken ſowie der Liquidationskaſſe hat ſich
nach Berlin begeben, um die dortigen techniſchen Einrichtungen des
Börſenterminverkehrs und der Liquidationskaſſe zu ſtudieren. Die in
Berlin gewonnenen Eindrücke ſollen an der Brüſſeler Börſe verwertet
werden.
Finanzminiſter Chéron hat geſtern unter den verſchiede Model=
len
für Gold= und Silbermünzen die endgültige Wahl ger I. Es
wird eine Goldmünze zu 100 Franken und eine Silbermä.ze zu 20
Franken geprägt werden.
Gemäß der Verordnung zur Durchführung des Geſetzes über wert=
beſtändige
Hypotheken beträgt der Londoner Golbpreis ab 30. Januar
für eine Unze Feingold 84 sh 11/s d ud fün ein Gramm Feingold
demnach 32,7736 pence.
In Brüſſel verlautet, daß ein Abkommen zwiſchen dem belgiſchen
Kohlenverkaufskontor und dem Rheiniſch=Weſtfäliſchen Kohlenſyndikat
über die Kohlenlieferungen an Belgien ab / chloſſen worden ſei.
Auf dem am 30. er. auslaufenden Dampfer Mafeſtic werden wei=
tere
2½ Mill. Dollar Gold von London nach den Vereinigten Staaten
ausgeführt, die für Rechnung des Bankhauſes Dillon Read u. Co. in
London angekauft wurden. Insgeſamt wird die Majeſtic 5 Mill.
Dollar Gold mit ſich führen. Ein New Yorker Bankierſyndikat ſoll am
29. zwiſchen 7 und 8 Millionen Dollar Gold angekauft haben.
Der Abſchluß der Baſler Kanvonal=Bank für 1928 weiſt einen Rein=
gewinn
von 326090 Franken auf gegenüber 2972 732 Franken im
Jahre 1927.
Nach einer Meldung aus Angora hat die türkiſche Nationalverſamm=
lung
den Vertrag zwiſchen der Ford=Automobilgeſellſchaft und der türki=
z
1 . ſchen Regierung ratifiziert, der den Bau eimer Montagewerkſtätte in
Konſtantinopel vorſieht.
Die amerikaniſche Stahlcorporation weiſt für 1928 einen Netto= Ver=
dienſt
von 113 998 984 Dollar auf oder 12 Dollar 47 Cents pro gewöhn=
liche
Aktie, verglichen mit 87 896 736 Dollar oder 8 Dollar 80 Cents im
Jahre 1927.
Wie aus Buenos Aires gemeldet wird, iſt dort ein Kontor für
Zement=Export errichtet worden, das unter norwegiſcher Leitung ſteht
und den größten Teil der deutſchen, worwegiſchen, ſchwediſchen und eng=
5.44 liſchen Zementfabriken mit einer Geſamtjahresprodustion von 50 Miſ=
2.07g lionen Faß vertreten ſoll. Dieſes gemeinſame Kontor ſoll die Zement=
Ausfuhr nach Südamerika regeln und verluſtbringende Konkurrenzmaß=
nahmen
ausſchalten.

Hongtsant, Kommansngefeafchaf!
Frankfurter Kursbericht vom 31. Januar 1929.

680 Dtſche. Reichs,
anl. p. 27.
69 Baden Frei=
ſtaat
v. 27
6% Baheni Frei=
ſtaat
v. 27
88 Heſſen Volks=
ſtaat
v. 28
6% Preuß. Staats=
anl
. v. 28
6% Sachſen Frei=
ſtaat
v. 27
70 ThüringerFrei=
ſtaat
v. 27.
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. +
Ablöſungsanl.
Dtſche. Anl. Ablö=
ſungsſch
. (Neub

Dtſche. Schutzge=
bietsanleihe
. . .. 5.3

Ka 9ee
89
87.4
4½% Heſſ. Lds. Hp.
78.5 Bk.=Ligid. Pfbr.
3½ Kom. Landes=
79.4 bank Darmſtadt 93.9
Mein. Hyp. Bk./ 98
90.45
Lig. Pfbr. 77
Pfälz. Hhp. Bk. 97.25
91.4
Preuß. Ztr.=
Stadtſchaft. 97
8? Rhein. Hyp. 97.75
84.75 4½% Lia.Pf 81:,
O Rhein.=Weſtf
Bd. Credit.
97.25
8% Südd. Boh.
53.65 1 Cred.=Bank
98.5
826 Württ. Gyp.=B./ 95

Bad.=Bad.v. 26
½ Berlin v. 24.
8 Darmſtadt v. 26
v.28
Frkf. a. M. v. 26
20 Mainz v. 26..
8% Mannh. v. 26.
8% Nürnberg v. 26
Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.-Anl.
+ Ausl. Ser. I
* Ser.II
88 Berl. Hyp.=Bk.
8% Frkf. Hyp. Bk..
4½ %on Lidl. Pfbr.
PfbrBk.
4½ %y n Lig.Pfbr.

94.5
92
92
86.8
92
R.

51:
69
g7.5
97.5
n77
87.5
81.7

77
85

6% Daimler Benz
von 27,
8%a Klöckner=Werke
Berlin v. 26...
Melnkrw. v. 26.
r. Stahlwke
mit Opt. v. 26..
8% VoigtcHäffner
von 26 ........
J. G. Farben Bonds
v. 28.........."
5% Bosn. L. E. B.
v. 1914 ........"
4.% Oſt. Schatz=
anw
. v. 1914.
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92
86.5

86
92.75

137

36.25

19.25

24.25

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59
10
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310
210
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43
225
252

139
88

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174.5

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Samstag, den 2. Februar: Kappenabend
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Darmstadt

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