Einzelnummee 10 Pfennige
Bezugspreis:
ar-nuligem Erſcheinen vom 1. Januar
r 218 Reſchsmaik und 22 Pfennis
logeboll 2.28 Reſchsmark, durch die
„RTchsmart frei Haue. Poſtibezugspreis
öFkellgeld monatlich 2.48 Reichemart.
Kü. für Aufnahme von Anzeigen an
wird nicht übernommen.
Nichte=
en. Nummern infolge höherer Gewalt
tezieher nicht zur Kürzung des
1SFrellungen und Abbeſtellungen durch
80 bindiſchkeit für und. Poſtſcheckonio
faanfurt a. M. 1301
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart=, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 28
Montag, den 28. Januar 1929.
192. Jahrgang
Anzeigenpreis:
27 mm Breite Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Rellamezelle (92 mm
breitl 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzelgen 60 Reichspfg. 92 mm breite Rellamee
zeile 300 Reichsmarſ. Alle preiſe in Reichsmark
(4 Dollar — 420 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streik uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzeigen=
aufträge und Lelſtung von Schadenerſatz. Bel
Konlurs oder gerichtlicher Beltrelbung fäll jeder
Nabatt weg. Banſklonto Deutſche Bank und Darme
ſädter und Nationalbank.
8s Seegbrüſtungsproblem.
zeegliſch=amerikaniſche Gegenſakz in der
Kreuzerfrage.
Nun ſei zwar die Konferenz abgebrochen worden,
e Frage geregelt wurde, aber es ſei wichtig feſtzu=
Die noch beſtehende Meinungsverſchiedenheit keine
in ſei. England geſtehe den Streitkräften der
Ver=
cmten bereitwillig und ohne Vorbehalt die Parität
Mnen Streitkräſten zu. Dies ſei ein Zugeſtändnis,
miemals einer anderen Nation gemacht haben
noch beſtehende Meinungsverſchiedenheit ſei auf die
R
zurückzuführen, den Grundſatz der Parität auf die
De dichenen Verhältniſſe und Bedürfniſſe der beiden Län=
Sichen. England ſei ein Reich, das ſich über alle Erd=
Die Vereinigten Staaten, dagegen bildeten eine
Wicszition auf einem Erdteil, der durch das Velimer von
Fufü
Lidenſchaften und dem Haß der Alten Welt
ge=
iw ſich ſelbſt berſorgen könne. Es handele ſich darun,
Nanh zu finden, nach welchem ſich die Streitkräfte der
ſt.
Ner ſo regeln ließen, daß die gewünſchte Parität
er=
bek uichleich eine Herabſetzung der Rüſtungen ermöglicht
rühmen uns, ſo ſchloß Chamberlain, unſerer
Loyg=
ier unſeren Freunden, und ich erkläre, daß wir keine
Neterere Freundſchaft als die Freundſchaft mit den
Stagten haben. Wie anderen Freunden gegenüber,
Nar derienigen Nation gegenüber loyal zu ſein ſuchen,
I Den Nationen der Welt auf Grund ihrer Raſſe und
Anſchen Welzanſchauung am nächſten ſteht.
Vom Tage.
* London, 27. Januar. (Priv.=Tel.)
Aws Anregung des amerikaniſchen Senators Borah,
tAatonale Konferenz zur Schaffung eines Seekriegsrechts
ſeſſn, iſt die Auseinanderſetzung zwiſchen England und
er den Kreuzerbau und über das
Seeabrüſtungspro=
hit finmal in Gang gekommen. Die Politik der Waſhing=
Mrung geht im allgemeinen dahin, ſich in der Frage der
Müite ſtarke Zurückhaltung aufzuerlegen, da man durch
hu=Her fehlgeſchlagenen Verſuche ſtark enttäuſcht iſt und
fmungen mehr macht. Die Abrüſtungspolitik, die eine
in England und auch von Amerika in Angriff
genom=
fſt jetzt wieder einmal zur Ruhe gekommen.
Präſi=
ſut- hält nichts von neuen Abrüſtungsverhandlungen
ies auch dem Senator Borah gegenüber zum Aus=
Die letzten Erklärungen des Präſidenten der
Ver=
ſarten waren durchaus peſſimiſtiſch in bezug auf die
ener internationalen Abrüſtung, und ſeine Reden
er ſchiedentlich recht bemerkenswerte Worte an Eng=
Aff.. Coolidge gab zu verſtehen, daß die Vereinigten
gewillt ſeien, ſich irgendwie wegen des
Kreuzer=
ilrgen, wenn das nicht auch die anderen Seemächte
and war von vornherein allen
Seeabrüſtungsverhand=
reigt und fand immer wieder Ausflüchte gegenüber
hurſchen Angeboten. Die Freiheit der Meere iſt heute
Hi ſichergeſtellt wie in der Kriegs= und Vorkriegszeit.
ſiahuntt auch nicht daran, dieſe Kontrolle über die Welt=
Baſeben, da es mit der Ueberlegenheit ſeiner Seemacht
yüll. Ein Verſuch, ein internationales Seerecht zu
ſchaf=
ton vornherein fehlſchlagen, da England hier nicht
ſrjirde. Die britiſche Admiralität hält an dem See=
Hſe an dem Recht zur Blockade feſt und wird ſich auch
u andere Politik umſtellen. Die engliſch=amerikaniſche
Ab ſteht unvermindert fort und wird ſich vorausſicht=
Nechſten Jahren weiter verſchärfen, allein ſchon infolge
ſärker werdenden Wirtſchaftskampfes zwiſchen den
Staaten und England, in dem die Amerikaner die
Auſſichten haben, was vorläufig von England nicht an=
Das Wettrüſten zur See zwiſchen England und
r weitergehen, auch wenn zwiſchendurch wieder
ein=
aäſche Verhandlungen über die Seeabrüſtungsfrage
MKan wird immer wieder zuſammenkommen und
ver=
n an nur den Frieden wolle und ſehr gerne abrüſten
müſſe der andere damit anfangen. Es findet ſich aber
e der zuerſt zu einer Einſchränkung ſeiner Rüſtung
up daran iſt bisher die Abrüſtungsfrage immer
ge=
xpird auch in Zukunft nicht zu löſen ſein. In
Ame=
ia: heute auch, daß Kreuzerbauten beſſer ſind als alle
Min iferenzen und eine Feſtlegung des internationalen
Wus im Kriegsfalle ſofort doch von allen Beteiligten
2. wie es der Weltkrieg deutlich gezeigt hat. Man
Ain. Amerika keineswegs internationale Verträge und
Weklain über die engliſch=amerikaniſchen
Beziehungen.
chutsſekretär des Auswärtigen, Chamberlain, hielt bei
mihl in Birmingham, an dem auch der amerikaniſche
„ zwiſchen England und Amerita befaßte. Der
ggeſprochen werde. Das bedeute jedoch nicht, daß ſie
SIchtert hätten, ſondern ſei darauf zurückzufuhren, daß
Volk beſonders empfindlich iſt gegen alles, was von
W Grundſatz der Freundſchaft zu Amerika, die die
tra=
echitik jeder Regerung bilde, irgendwie abzuweichen
* den Erörterungen, die in letzter Zeit ſtattgefunden
Hauele es ſich letzten Endes nur um eine einzige
nſchiedenheit mit der amerikaniſchen Regierung, die
Mingen der Dreimächtekonferenz in Genf zurückzuſüh=
*lhandele ſich darum, wie man die Beſchränkung der
Verhältniſſen und Bedingungen unſerer Länder an=
In einer öffentlichen Kundgebung des Reichsbanners
Schwarz=Rot=Gold ſprach im Hamburger Gewerkſchaftshaus
Reichs=
innenminiſter Sepering über das Thema „Staat der Hohenzollern,
Staat von Weimar”.
Anläßlich ſeines 70. Geburtstages hat der frühere deurſche
Kaiſer ein Schreiben an den niederländiſchen Miniſter des Innern
Dr. Kan ge andt, in dem er der Königin der Niederlande und dem
niederländiſchen Volke ſeinen tiefgefühlten Dank für die ihm in
Hol=
land gewährte Gaſtfreundſchaft zum Ausdruck bringt und beſte Wünſche
für das Wohlergehen des niederländiſchen Volkes und die Zukunft des
niederländiſchen Staatsweſens ausſpricht.
Nach Berichten aus Konſtantinopel verlautet, daß Trotzki die
Erlaubnis erhalten habe, nach Konſtancinopel überzuſiedeln.
Der engliſche Dampfer „Silvermaple” hat S. O. S.=
Rufe ausgeſandt. Er befindet ſich etwa 1200 Kilometer öſtlich von
Boſton.
Nach den Berichten des Komitees zur Linderung der Hungersnot
in Nordchina iſt in der Stadt Saratſi (Provinz Schanſi) die Zahl der
infolge der Hungersnor ſterbenden Menſchen ſo groß, daß es unmöglich
iſt, genügend Gräber herzuſtellen. 3000 Banditen durihzogen kürzlich
Saratſi, plünderten und folterten die Bauern, um Getreide von ihnen
zu erhalten.
Reichsernährungsminiſker Diekrich über
politiſche Fragen.
Berlin, 27. Januar.
Auf einem demokratiſchen Parteitag des Wahltreisverbandes
Potsdam 2 ſprach Reichsernährungsmniſter Dietrich über
poli=
tiſche Fragen. Hinſichllich der Frage der Regierungsumbildung
gao der Miniſter der Meinung Ausdruck, daß das Proviforium
auch weiterhin andauern werde. In bezug auf die kommenden
Reparationsverhandiungen, äußerte ſich der Miniſter ſteptiſch.
Eingeheno ſetzte er die ſalſchen Vorausſetzungen des letzten
Gil=
bert=Berichtes auseinander. Die größte Schwierigkeit der
deut=
ſchen Wirtſchaft liege in der Kapitalnot. Die deutſche
Kapital=
bildung ſei leider ubertrieben huugeſtellt worgen. Tatjächlic, ſei
ein großer Teil dieſer Kapitalbildung einſchließlich der 12
Mil=
liarden geborgten Auslandsbapitals in der deutſchen Wirtſchaft
ergebnislos verſchwunden. Den acht Milliarden Schulden der
Lanöwirtſchaft ſtunden als Gegenwert höchſtens noch 2 bis 2,5
Milliarden gegenüber. Der Miniſter betonte den Standpunkt
der Regierung, daß die Reparationsfrage mit der internationalen
Verſchuldung nichts zu tun habe und beleuchtete insbeſondere die
Gefahr einer Komerzialiſierung der deutſchen Schuld und einer
Aufhebung des Transferſchutzes. Zu dem von der Regierung
vorgelegten Steuerbuidget erklärte er, daß die vorgeſchlagene
Bierſteuererhöhung den halben Liter Bier nur mit zwei
Pfenni=
gen belaſte. Die Bierſteuererhöhung ſei durchaus tragbar, wenn
man ſich in Deutſchland wieder an die Pfennig=Rechnung
ge=
wöhnen würde. Es ſei ein trauriges Kapitel, daß ein Liter Bier
in Deutſchland bis zu 1,40 Mark im Ausſchank koſte, während der
Landwirt für den Liter Milch nur 16 bis 20 Pfennig erhalte.
Gewiſſe Bedenken äußerte der Miniſter gegen die Erhöhung der
Vermögensſteuer; ſie werde aber nicht zu umgehen ſein. Die
Vorſchläge, ohne Steueverhöhung den Etat auszugleichen, halte
er nicht für durchführbar. Eingehende Ausführungen widmete
der Miniſter fodann der Landwirtſchaft, deren Not heute im
Vordergrund ſtehe. Die Größe der Gefahr eines Erliegens der
Pnau, daß ſie im Ernſtfall doch ohne Wirkung ſind. Landwirtſchaft ergebe ſich aus der Tatſache, daß eine
Verminde=
rung der landwirtſchaftlichen Produktion um 20 Prozent für
Deutſchland einen Verluſt von 2,5 Milliarden, alſo der gleichen
Summe der jährlichen Reparationslaſten, bedeuten würde. Der
Miniſter bat, den notwendigen agrarpolitiſchen Maßnahmen der
w London, 27. Januar. nächſten Zeit nicht mit Voreingenommenheit, ſondern mit
Ver=
ſtändnis und Vertrauen entgegenzuſehen. Zum Schluß ging der
Miniſter auf Fragen der Außenpolitik ein und erklärte, der
pol=
niſche Handelsvertrag dürfe nicht an 200 000 Schweinen ſcheitern.
FTmilnahm, eine Rede, in der er ſich eingehend mit den Die durch eine Auffangorganiſation abzunehmenden polniſchen
Schweine könnten Zwecken zugeführt werden, die eine Schädi=
*un ſtellte feſt, daß zurzeit in England viel über dieſe gung der Landwirtſchaft ausſchlöſſen. Wenn erſt mit Polen eine
Verſtändigung erzielt ſei, dann werde es auch gelingen, die
ſchwe=
benden Fragen mit Frankreich zu bereinigen.
Zum Tode der Fürſtin Bülow.
EP. Rom, 27. Januar.
Der verſtorbenen Fürſtin widmen einige italieniſche Blätter
warme Nachrufe, worin beſonders der hohen Geiſtesgaben, der
vornehmen Geſinnung und der glänzenden geſellſchaftlichen und
diplomatiſchen Beziehungen der Verſtorbenen in Rom gedacht
billiger und gerechter Weiſe den von einander ver= wird. — Die Turiner „Gazetta del Popolo” nennt ſie den Stern
des Palazzo Caſparelli, des Sitzes der deutſchen Botſchaft vor
dem Kriege, wo ihr Einzug eine glänzende Aera für die Botſchaft
eröffnete. Ihr Salon war bekanntlich viele Jahre nicht nur der
Treffpunkt der vornehmen und diplomatiſchen Welt Roms,
ſon=
dern auch italieniſcher und ausländiſcher Gelehrter und Künſtler
der ganzen Welt bei ihren Beſuchen in Rom.
Ikalien rüſtek, weil die anderen nichk abrüften.
EP. Mailand, 27. Jan.
Zur Begründung der neuen Flottenbauten Italiens ſchreibt
der römiche Nedakteur des „Popolo d’Italia” u. a.: Heute ſind
Abrüſtungsworte nur Lügen. Der wirtſchaftliche Wettkampf und
der darauffolgende Wettſtreit im Schiffsbau zwiſchen England
und Amerika hat erſt begonnen. Frankreich rüſtet ſich bis an die
Zähne und bewaffnet auch die Neger zur Verteidigung ſeiner
Vorherrſhaſt auf dem Kontinent. Der „Temps” ſpricht von
Zeit zu Zeit ſo überraſchend freimütig, vom Kriege, daß der
Kelloggpakt bereits ſo legendär geworden iſt, wie die Gefetzestafeln /
Moſis vom Sinai. Die neuen Flottenbauten Italiens bleiben
noch weit hinter den gewaltigen Rüſtungen anderer Mächte zurück.
Die italieniſchen Rüſtungen entſpringen auch der Tatſache, daß
keine Macht die Abrüſtungsvorſchläge Muſſolinis angenommen
hat. Italien hofft, daß andere Mächte nicht auch die
Verautwor=
tung übernehmen, ein Wettrüſten mit großen Schlachtſchiffen
einzuleiten.
- Allerhand franzöſiſche Sorgen.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
Paris, 26. Januar.
Die Wahlergebniſſe in Kolmar und Altkirch haben die
Auf=
merkſamkeit der franzöſiſchen Politik wieder auf die Elſäſſer Frage
gelenkt. Man hat die Siege der Autonomiſten vorausgeſehen,
man empfindet aber deshalb die Wahlergebniſſe nicht weniger
niederſchmetternd. Alle Verſuche der Regierung, in. Elſaß eine
politiſche Entſpannung herbeizuführen, haben bisher verſagt. Das
ſtillſchweigende Kompromiß mit dem Vatikan hat ebenſowenig
genützt, wie die kirchenfeindliche Politik der vorhergehenden
Re=
gierungen. Poincaré hat innerpolitiſch die höchſten Opfer
ge=
bracht, die Haltung des Staatsſekretärs Oberkirch hat die
Regie=
rung ſogar mehrmals an den Rand einer Kriſis gebracht; die
Entfremdung der Radikalen von der Regierung hat das politiſche
Gleichgewicht auf das empfindlichſte geſtört, trotz alledem hat man
aber in Elſaß nicht die Spur eines Erfolges aufzuweiſen. An
Kritiken an der Haltung der Regierung mangelt es nicht, iſt es
doch unableugbar, daß ſeit der Poincaré=Aera die Dinge im Elſaß
eine Wendung zum Schlimmeren genommen haben. Vor allem
wirft man Poincaré Unſtetigkeit in ſeiner Haltung dem Elſaß
gegenüber und das häufige Wechſeln der Methoden vor. Wenn
es auch wahrſcheinlich iſt, daß die von links her verfochtene,
ener=
giſchere Durchführung des Laizismus in Elſaß die Lage nur noch
mehr erſchweren würde, ſo befindet ſich die linksſtehende
Oppo=
ſition in einer günſtigen Lage der Regierung gegenüber.
Es iſt nun intereſſant (vor allem für den deutſchen
Beobach=
ter), feſtzuſtellen, wie ſtark ſich die Oppoſition gegen
die Sozialverſicherung — den Stolz Poincarés — in
allen Kreiſen regt. Das Hauptargument gegen eine
weit=
gehende Sozialverſicherung bildet überall der Hinweis auf die
Herabminderung des indibiduellen Verantwortlichkeitsgefühls;
und in dieſer Debatte, welche oft frei von allen politiſchen
Mo=
tiven in der Tagespreſſe geführt wird, iſt der gewaltige
Unter=
ſchied der Denkweiſe in Frankreich, von der in Mitteleuropa, aber
auch von der der angloſächſiſchen Welt zu erſehen.
Die von der Regierung in Ausſicht geſtellten Reformen
wer=
den einigermaßen ſkeptiſch beurteilt. Skeptiſch muß man auch die
Pläne der Regierung für die beſſere Ueberwachung des
Finanz=
marktes betrachten, wie ſie auch immer ausfallen werden. Das
franzöſiſche Wirtſchaftsleben iſt in veraltete Formen gepreßt. Die
Geſetzgebung ebenſo wie die Organiſation des geſamten Bank=
und Börſenweſens iſt den modernen Verhältniſſen nicht angepaßt,
Abhilfe wäre da nur mit äußerſt weitgehenden und großzügigen
Reformen zu ſchaffen. Der wahre Rattenkönig von
Finanzſkan=
dalen, welcher fetzt das geſamte franzöſiſche Publikum in Atem
hält, iſt nicht die Urſache, ſondern die Folge des Leidens.
Selbſt in normalen Zeiten und ſelbſt wenn es keine ſkandalöſen
Machinationen gibt, leidet die franzöſiſche Wirtſchaft unendlich
viel durch die Unzulänglichkeit der Inſtitutionen und Uſancen,
welche rettungslos veraltet ſind, von denen man ſich aber nicht
trennen will. Die unmoderne und ſtarre Organiſation des Bank=
und Börſenweſens erleichtert in viel höherem Maße das
Hand=
werk der unſoliden Finanzmänner, als die Korruption. Gerade
deshalb kann allein das energiſche Vorgehen der Behörden in den
einzelnen Finanzſkandalen keine wirkliche Abhilfe ſchaffen.
Viel geſprochen wird jetzt von einem neuen Plane der
Re=
gierung, eine neue Konverſionsanleihe aufzulegen und die Bons
der Döfenſe Nationale in eine niedriger verzinſte und langfriſtige
Anleihe umzuwandeln. Der gegenwärtige Zuſtand der Börſe
würde aber eine ſolche Operation erſchweren, deshalb wird man
alſo warten müſſen, wenn man einen Mißerfolg vermeiden will.
In der Außenpolitik war die Ratifizierung des Kelloggpaktes
durch Amerika das größte Ereignis. Man hat hier aufgeatmet,
denn man hat eine Ablehnung befürchtet, und das wäre äußerſt
peinlich geweſen. Daß man von dem Kelloggpakt wenig entzückt
iſt, hat die Interpellation Lémerys, des Senators von Martinique,
gezeigt, man hütet ſich aber, die Probleme, die ſich aus dem
Ver=
hältnis des Kelloggpaktes zu dem Völkerbunde ergeben, allzu
ein=
gehend zu erörtern. Inzwiſchen wurde das Marineprogramm
ohne viel Aufhebens votiert, trotzdem es ſehr bemerkenswert iſt.
Es iſt übrigens intereſſant, daß in Frankreich wie in Amerika
ſofort, wenn von dem Kelloggpakt die Rede war, auch der
Aus=
bau der Flotte aufs Tapet kam. Ueber die Hoffnungen, die man
an die Beratungen der Sachverſtändigenkommiſſion knüpft, ſchweigt
man ſich jetzt aus. Die Preſſe iſt etwas desorientiert, und das iſt
kein Wunder, denn ſie vermag ſchließlich nicht die Divergenz
zwi=
ſchen dem Optimismus der zuſtändigen Stellen, den Forderungen
der Regierungen und der tatſächlichen Lage verſchwinden zu
laſſen.
Die Oppoſition überläßt die Reparationsſorgen jedenfalls
ganz gerne Poincaré; die Radikalſozialiſten haben jetzt ganz
an=
dere Sorgen. Sie wollen zuſammen mit den Sozialiſten einen
großen und eklatanten Sieg bei den Gemeindewahlen erreichen,
bis dahin ſtellen ſie ihre parlamentariſche Aktion zurück. Aber
auch die Rechte bleibt nicht untätig, ſie veranſtaltet zahlreiche
Verſammlungen und will eine großzügige republikaniſche
Propa=
ganda gegen die Kollektiviſten (die Sozialiſten, die Kommuniſten
und in der Wirklichkeit auch die Radikalſozialiſten) veranſtalten.
republikaniſchen
Die Rechtsparteien betonen jetzt ſeh
Charakter ...
Eeite 2
Aus der Landeskaupkſtadk.
Darmſtadt, 28. Januar.
Deutſcher Abend des Evangeliſchen Bundes.
SAm. Am Sonntag abend veranſtaltete in der dichtbeſetzten
Stadt=
kirche, wie üblich geworden im Januar, der Zweigverein
Darm=
ſtadt des Evangeliſchen Bundes einen „Deutſchen Abend”.
Den Abend leitete ein Vorſpiel des Poſaunenchous der
Martins=
gemeinde und der Kirchenchor der Johannesgemeinde ſtimmungsvoll
ein. Worge der Begrüßung ſprach hierauf der Vorſitzende des
Zweig=
vereins Darmſtadt des Evangeliſchen Bundes Herrr Pfarrer Bergér
und kennzeichnete die Deutſchen Abende des Evangeliſchen Bundes als
einen Ausdruck des immer wiederholten Bekenntniſſes zum einigen
deutſchen Volk und zum deutſchen Vaterland. Aus der inneren
Ver=
pflichtung, doppelt ſtark in der Zeit der Not und der Schwäche,
er=
wächſt die beſondere Verpflichtung, das Evangelium Martin Luthers
zu hegen als größtes Gut. Nach einem weiteren Chorlied hielr den
Hauptvortrag Herr Pfarrer Eſchenröder aus Frankfurt über:
„Deutſcher Glaube‟. Gott iſt nicht ein Gott der Deutſchen,
ſondern ein Gott der Völker, und das Chriſtentum iſt nicht eine
Natio=
nalreligion, ſondern eine Welereligion. Wir alle ſind Gotteskinder.
Demgegenüber wächſt das Volkstum heraus aus dem Blut und wird
geſtaltet durch die Entwicklung des Landes. Der Geiſt des Volkes,
der ſich in ſeinem Dichten und Denken, im Singen und Sagen, in
Liedern und Bauten bildet, iſt es aber, der den Charakter eines Volkes
beſtimmt. Chriſtentum und Volkstum müſſen ſich ſuchen und müſſen
ſich verbinden, auch Chriſtentum und deutſches Volkstum haben ſich
gefunden und verſchmolzen, wenn es auch Jahrhunderte gedauert hat,
bis man von einem deusſchen Chriſtentum ſprechen konnte. Aber einer
anderen Welt, fremd in der Sprache und feindlich, trat das Chriſtentum
dem Germanentum gegenüber, wenn es auch in den religiöſen Sitten
und Gebräuchen manche Berührungspunkte gab. Chriſtentum und
Deutſchtum haben im Laufe der Geſchichte dann befruchtend auf
einan=
der gewirkt und ſich wechſelſeitig manches gegeben. Das Chriſtentum
brachte dem deutſchen Volke die ſictliche Erlöſungsreligion und das
deutſche Volkstum, hat Innerlichkei „eimatlickeit und Natur=
Ver=
bundenheit dem Chriſtentum geſchenkt, brachte ihm das Weihnachtsfeſt
und die deutſche Myſtik und die Gotik des Mittelalters. Die aus
deut=
ſcher Gewiſſensart geborene deutſche Reformation und den größten
deutſchen Mann, Martin Luther, hat das Deutſchtum dem Chriſtentum
geſchenkt. Martin Luther, der uns die deurſche Bibel gab, den deutſchen
Katechismus und das deutſche Kirchenlied. Weiterhin brachte das
Deutſchtum dem Chriſtentum den deutſchen Idealismus, und ſo kann
man wohl von einem deutſchen Chriſte itum ſprechen. Deutſche Treue,
deutſche Innerlichkeit und der Ernſt des deutſchen Gewiſſens haben hier
befruchtend gewirkr. Das Chriſtentum ſieht auch in dem Volkstum ein
Geſchenk Gottes, hinter dem Volkstum ſteht das Reich Gottes. Jedes
Volkstum findet in der Geſchichte ſeine gottgegebene Stellung, ſeine
Sendung. Unſere Sendung iſt, das Chriſtentum, das uns die
Refor=
mation geſchenkt hat, weicer zu pflegen. An den Vortrag ſchloß ſich ein
weiterer Chorgeſang an. Hierauf ſprach Herr Pfarrer Bergér das
Schlußwort, in dem er betonte, daß wahrhaft, treu und innerlich die
Weſenszüge des deutſchen Chriſtentums ſeien, und daß in dieſem Sinne
in dem Kampf der heutigen Zeit die Stellung des Evangeliſchen
Bun=
des gegeben ſei. Ein „Nachſpiel” des Poſaunenchors gab dem „
Deut=
ſchen Abend” einen würdigen, feierlichen Ausklang.
* „An der Schwelle des Lebens”. Die Kulturfilmgemeinde
hatte zu ihrem dritten Veranſtaltungsabend in der Aula des
Nealgym=
naſiums Herrn Dr. M. Rikli von der Ufa=Kulturabteilung, den
Leiter der Dresdener Oſtafrika=Expedition 1927/28, zu einem
Filmpor=
trag „An der Schwelle des Lebens” gewonnen. Das dankbare, ſehr
zahlreich erſchienene Publikum folgte mit Spannung den Ausführungen
des Referenten, der das intereſſanteſte Gebiet der Naturwiſſenſchaft,
den Mikrokosmos, behandelte, und an Hand des ausgezeichneten und
gemeinverſtändlich wiſſenſchaftlichen Mikro=Films in das wundervolle
Reich kleinſter dem bloßen Auge unſichtbar bleibender Lebeweſen
ein=
führte. Der Film behandelte die Gebiete, in denen ſich tote Macerie
und die erſten Anfänge belebter Organismen, Pflanzen und Tiere,
an=
ſcheinend berühren und teilweiſe durchdringen. In enormer
Vergröße=
rung wird das Leben in einem Waſſertropfen gezeigt, die Amöben und
Rädertierchen ſcheinen in ihrem Treiben — unter dem Mikroſkop
be=
obachtet — oft geradezu zweckmäßige Handlungen und Bewegungen
vorzunehmen. Die Bewegungsorgane, die Ernährung, die in ungeheuer
kurzer Zeit vor ſich gehende Vermehrung der niederſten Lebeweſen, zum
Beiſpiel der Trompetentiere, Waſſerflöhe und Glockenciere, wurde im
Film gezeigt, und ſo wurde gerade hier nachgewieſen, daß neues Leben
nur aus lebenden Zellen entſtehen kann. Der Film zeigte weiter in
Zeitlupenaufnahmen die Herztätigkeit, die Arbeit der
Verdauungs=
organe, und in ſeinen letzten Teilen das Werden der Schnecken,
Kaul=
quappen und Fröſche; er zeigte die kleinſten Süßwaſſerpolypen, deren
verblüffende Negenerationsfähigkeit, und das ganze verborgene Leben
der kleinſten Welt, das in ſeiner verwirrenden Fülle ſich unter dem
Mikroſkop enrfaltet und nur den Wenigſten bekannt iſt. Dr. Nikli,
deſſen Kenntniſſe auf dem Spezialgebiet der Mikrokinomatographie,
und deſſen reiches Wiſſen auf allen Gebieten der Naturwiſſenſchaft,
dem Film, deſſen Manuſkript und Photographien er bearbeitete, ſehr
zu ſtatten kam, verſtand es, den Zuhörerkreis reſtlos in ſeinen Bann
zu ziehen und ganz vorzüglich in die Geheimniſſe dieſer Wunderwelt
einzuführen. Die Kulturfilmgemeinde hat ſich durch dieſe Veranſtaltung
ein großes Verdienſt und den Dank aller Anweſenden erworben. Es
wäre nur zu wünſchen, daß derartig inrereſſante und wiſſenſchaftlich
bedeutſame Film weiteſte Verbreitung und ſelbſt in Schulen
Verwen=
dunf finden möchten, denn die lebendige Art des Aufbaues des Films
feſſelt unbedingt. Mit Bewunderung hatte jeder Beſucher die
Ueber=
zeugung: „Die Natur iſt nirgends ſo groß wie im ganz Kleinen”!
Geiſtliche Abendmufik in der Johanneskirche.
Unter der Leitung des Organiſten Herrn A. Niebergall
fand wiederum in der Johanneskirche eine ſehr gelungene
Abend=
muſik ſtatt. Eanz beſonders iſt es bei dieſen Veranſtaltungen zu
begrüßen, daß auch ſelten gehörte wertvolle Werke in ihnen in
ſteigendem Maße zur Aufführung gelangen. Noch vor wenigen
Jahrzehnten waren Meiſter evangeliſcher Kirchenmuſik wie
Buxte=
hude oder Pachelbel, die beide großen Cinfluß auf Bach ausgeübt
haben, ſozuſagen unbekannt. Herr Niebergall leitete mit der
herr=
lichen E=Moll=Ciacona von Pachelbel auf der Orgel ein, ſpielte
ſpäter die wenig bekannten Choralvariationen von D. M. Gronau,
an die ſich feinſinnig der gleiche Choral „Was Gott tut, dus iſt
wohlgetan” als gemeinſamer Geſang anſchloß, und ſchloß mit der
großen Bachſchen Fantaſie und Fuge in G=Moll. Die ſorgfältige
Art, wie Herr Niebergall ſeine Orgelvorträge vorbereitet, wie er
deutlich zwiſchen reicher Regiſtrierung mehr konzerthaften Stils
in der Ciacona und einfacherer, flächenhafter Wiedergabe in der
Fuge unterſcheidet, läßt in ihm einen Orgelkünſtler erkennen, der
von Jahr zu Jahr zu höherer Vervollkommnung gelangt und
über den Durchſchnitt gottesdienſtlichen Orgelſpiels ſich weit erhebt.
Von Dietrich Buxtehude erklangen zwei ſeiner großen
Solo=
kantaten für Sopranſolo, wie ſie an den berühmten Abendmuſiken
in der Lübecker Marienkirche aufgeführt wurden. Beide ſind
gei=
ſtig ſtark belebt und mit allen Mitteln damaliger Kunſt zu
lebhaf=
tem Ausdruck geſteigert. Arioſo, Rezitativ, Lied und Sologeſang
großer Formentwicklung wie in den Schützſchen geiſtlichen
Kon=
zerten wechſeln ab. An das Geſtaltungsvermögen der
Ausführen=
den werden ſehr hohe Anforderungen geſtellt. Denn die gar nicht
leicht zu ſingende Soloſtimme muß auch rhythmiſch frei beleben
können und ſich ganz dem Ausdruck der Worte hingeben, ſo daß
die Muſit wirkliche Wortinterpretation iſt, und die mitwirkenden
Soloinſtrumente ſind nicht etwa reine Begleitung, ſondern ſie
deklamieren mit, bringen dieſelben Motive wie die Singſtimme
und müſſen ihnen denſelben Ausdruck verleihen. Beſonders
er=
ſtaunen die großen Formen, ſo die breite motettenhafte Anlage
der deutſchen Kantate „Herr, auf dich traue ich”, oder die breite
Anlage des „Amen” in der lateiniſchen Kantate „Sicut Moſes”.
Beide Werke ſang Fräulein B. Aßmuth, die friſche, klangvolle
Tongebung mit hingebendem Ausdruck verband und ſelbſt über
die nicht endenwollenden Wortwiederholungen für den an ſolchen
Stil nicht gewöhnten Hörer ausgezeichnet hinweghalf. Beſonders
erfreulich war es, daß ſie auch in der freien Tempogebung ſich
Montag, den 23. Januar 1929
—Naturheilverein E. V. Darmſtadt. Wir laden unſere Mitglieder
zu der heute abend 8 Uhr in dem Weißen Saale der Reſtauration Gg.
Chriſt, Grafenſtraße 20, ſtattfindenden erdentlichen
Mitgliederverſamm=
lung hiermit nochmals ein und erſuchen um zahlreiches und pünktliches
Erſcheinen. Die Tagesordnung iſt vie alljährlich,
— Orpheum. 4 Volksvorſtellungen im Herrnfeld=
Theater. Zahlreichen Wünſchen nachkommend, gelten die letzten 4
Gaſtſpiele als Volksvorſtellungen mit dementſprechenden Preiſen: 80
Pfg. bis 2,50 Mk. Ueber die Güte des Gebotenen braucht nichts mehr
geſagt zu werden; jedenfalls ſind die Preiſe für die 4 billigen Tage
von heute Montag bis Donnerstag, den 31. Januar, ſo billig geſtellt,
daß ſich weiteſte Kreiſe den Beſuch leiſten können, ganz abgeſehen davon,
daß der Eintrictspreis, gemeſſen an dem Umfang der Gegenleiſtung,
wirklich als volkstümlich gelten muß. — Anfang 8,15 Uhr. (S. Anz.)
*p. Bezirksſchöffengericht. Wegen gefährlicher Körperverletzung ſtehen
funf junge unbeſtrafte Leute, teils von Sprendlingen gebürtig, teils
dort wohuhaft, unter Aukluge. Nah Mitternachſt des 25. November
1928 (Sonntag) auf der Straße entwickelte ſich ein Streit.
Hauptſäch=
lich ſoll mit Schirmen und Lattenſtücken dabei gearbeitet worden ſein.
Die Verhandlung gegen einen an Knieentzündung erkrankten ſechſten
Angeklagten wird abgetrennt. — Die Angeklagten behaupten teilweiſe,
wenig wahrſcheinlich, der Streit ſei von weiblicher Seite, die mit
Schir=
men draufgeſchlagen habe, begonnen worden, während die
Beweisauf=
nahme ergibt, daß die in männlicher Begleitung aus der
Bahnhofswirt=
ſchaft auf dem Heimweg begriffenen Damen erſt ſich zur Wehr ſetzten,
nachdem ſie angerempelt worden waren und die Straße ſeitens der
An=
geklagten abgeſperrt worden war. Es werden Geldſtrafen von 100, 50
und 40 Mark erkannt: in einem Falle erfolgt Freiſprechung. — 2.
We=
gen ſchweren Diebſtabls und Diebſtahlsverſuchs hat ſich ein früherer
Schaffner bei der elektriſ hen Straßenbahn Weinheim=Maunheim zu
verantvorten Es werden ihm Diebſtäh’e zu Beerfelden und Hetzbach
zur Laſt gelegt. Seit 9. November 1928 iſt er in Unterſuchungshaft. Im
weſentlichen iſt er geſtändig. Der Verteidiger bebt weſentliche mildernde
Umſtände, die auf die Familienverhältniſſe ſich gründen hervor. Das
Nrteil erkennt auf ein Jahr Gefängnis, wovon zwei Monate verbüßt
ſind.
Vom Wochenmarkt. Kleinhandels=Tagespreiſe vom 26. Januar
1229 für ein Pfuns hzwv. Stück in Reichs”f.: 1. Gemüſe: E=
dkohl=
raben 12—15, gelbe Rben 12—15, rot= Rühen 12—15, weiße Rüben
12—15. Schwarzwurzeln 4:—50, Spinat 40—50, Notkraut 20—25,
WBeiß=
k(aut 15—18. Wirſing 15—20, Grüinkohl 15—20. Noſenkohl 50—55,
Zwie=
beln 15—20, Knoklauch 80, Tomaten 80—100, Feldſalat, Lattich 160 bis
200, End uienſalat 10—30. Kopfſalat 30—40, B.umenkohl 80—140, Rettih
5—15, Mcerrettich 80—100. — 2. Kartoffeln: Spätkartoffeln 5—7.
— 3. Obſt: Tafelävfel 7—15, Wirtſchaftsäpfel 20—70,
Wirtſchafts=
birnen 2—25. Apfelfinen 19—15, Zitronen 10—20, Bananen 45—50. —
4 Eßwaren: Süßrahmbutter 220 —250, Landbutter 180—200.
Weich=
käſe 30—4), Handkaſe 5—15. Eier, friſche 16—20. — 5. Wild und
Geflügel: Gänſe 120—150, Cühn=r 129—150, Tauhen 80—100, Haſen
120—130 — 6. Fleiſch= und Wurſtwaren: Nindfſciſch, friſch
2——120, Kalbfleiſch 110, Hammelfleiſch 30, Sclweinefleiſch 120—140,
Dürfleiſch 150, Ziegenfleiſch 70, Wurſt 73—140, Wurſtfett 60, Schmalz.
ausgelaſſen 110.
— Große Seltenheit im Frankfurter Zov. Seit kurzem iſt ein
Lüwenäffchen im Frankfurter Zoo zu ſehen, des das Entzücken der
Beſucher bildet. Das ungemein zierliche, kaum mehr als Cichhorngröſie
erreichende Weſen iſt ganz und gar in ſeines und wei hes Seidenhaar von
lebhaft rötlich geiler Farbe mit Goldſchimmer gebüllt, ſodaß alſo die=alte
Sage vom „Goldenen Vlies” verwvirklieht erſcheint, freilich nickt an war, wurde von dem Verſammlungsleiter verleſen.
ginem Widder, ſondern an einen viel lleineren und netteren
Geſchöpf=
chen. Die Marquiſe ron Pompadour, die ſich als Favoritin des Königs
Ludwig XV. jeden Luxus geſtakten konnte, beſaß einſt ein ſolch kleim’s,
wunderſchönes Aeffchen aus Braſilien als ebenſo koſthares wie ſeltenes
Sch=ßtier, mit dem ſie dan als weſt wenig Aufſehen erregt haben mag.
Der franzöſiſche Naturforſcher Briſſon, einer ihrer Zeitgenoſſen, der das
Tierchen ſah und genau beſchreiben konnte nannte es „Singe=Lion”
Löwenaffe. Den deutſchen Namen Löwenäſſchen führt, das anmutige für den Friedbof in Saro, für den ſie die Patenſchaft
Vierchen heute nocki, aber ebenſo gut könnte es Goldäffchen heißen.
Fschützt Cure Ninder
Fürätter
vor Ansteckung Erkältung.
Halsentzündung, Grippe.
durch
Taafigeig
PASTYLLEN
(Reridiniumchlorid!
Tageskalender für Montag, den 28. Januar 1929.
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Keine Vorſt.llung. —
Kleines Haus, nachm. 16 Uhr, Ende 18½ Uhr, Schülerworſtellung:
„Minna von Barnhelm”; abends 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr:
5. Schubert=Abend des Drumm=Quartet.s. — Orpheum, abends
20.15 Uhr: Herrnfeld=Gaſtſpiel „Berlin bei Nacht”. — Konzerte:
Schloßkaffee, Kaffee Rheingold, Holel Schmitz, Spaniſche Bodega,
Weinhaus Maxim. Stadt Malaga, Perk.v. Reſt. Bender. — Loge,
Sandſtraße 10, 20 Uhr: Vortrag der Anthropoſoshiſchen Geſellſchaft.
— Kinovorſtellungen: Union=Theater, Helia.
ganz dem alten Stil anpaßte. Cbenſo erfreulich war die gute
Be=
gleitung der beiden von K. Cauer und W. Hannewald
ge=
ſpielten Violinen. Den Taß führten aus Violoncello (Herr H.
Pfaff) und Orgel. Möge der unendlich reiche Born älterer
pro=
teſtantiſcher Kirchenmuſik durch ähnliche Abendmuſiken noch recht
oſt der Allgemeinheit erſchloſſen werden. Und gerade ſolche
be=
ſchauliche Abendandachten ſind der richtige Platz, wo ſoliſtiſche
und kammermuſikaliſche Kirchenmuſik erklingen ſollte, hier ſchließt
ſich die Seele des Zuhörers ganz beſonders dem Empfinden einer
Einzelſtimme, wenn dieſe rein um der Sache willen und ohne
per=
ſönliche Citelkeit ihr Beſtes gibt. So waren die Mitwirkenden alle
eingeſtellt, und darauf beruhte zum großen Teil die tiefe Wirkung
dieſer Abendmuſik.
T. N.
von Deutſchlands Hohen Schulen.
Berlin: Prof. Dr. med. Werner Hueck in Leipzig hat den Ruf auf
den Lehrſtuhl der Pathologie an der hieſigen Univerſität als
Nach=
folger von O. Lubarſch abge. nt. Der Berliner Lehrſtuhl iſt nunmehr
dem Ordinarius und Direktor des vathologiſch=anatomiſchen Inſtituts
an der Univerſität Baſel Dr. Robert Rößle angeboten worden.
Dresden: Zur Wiederbeſetzung des Lehrſtuhls für wiſſenfchaftliche
Staatswiſſenſchaften in der kulturwiſſenſchaftlichen Abteilung der
Tech=
niſchen Hochſchule iſt ein Ruf an den ordentlichen Profeſſor Dr. Robert
Wilbrandt an der Univerſität Tübingen ergangen.
Erfurt: Als Leiter der zu Oſtern ins Leben tretenden
Pädago=
giſchen Akademie in Erfurt iſt Profeſſor Dr. Bruhn, Kiel, beſtimmt
worden.
He delberg: Prof. Dr. Heinrich Vogt iſt zum perſönlichen
ordenr=
lichen Profeſſor unter der Uebertragung einer planmäßig
außerordent=
lichen Lehrſtelle in der mathematiſch=naturwiſſenſchaftlichen Fakultät
der Univerſität Jena mit dem Lehrauftrag für Aſtronomie ernannt
worden.
Kiel: An Stelle des nach Erfurt berufenen Profeſſors Dr. Bruhn
wurde Privatdozens Dr. Erich Weniger in Göttingen als Profeſſor
an die Pädagogiſche Akademie in Kiel auserſehen.
München: Im Alter von 72 Jahren ſtarb am 20. ds. Mts. der
ordentliche Profeſſor der Ingenieurwiſſenſchaften an der Techniſchen
Hochſchule Dipl.=Ing. Dr. phil. h. c. Konrad Preſſel.
Buchführung und Bilanz in den Entſcheidungen des
Reichsfinanz=
hofes. Von Dr. Ewald Gerchel und Dr. Karl
Spannen=
krebs. Verlag J. Heſſe in Stuttgart, 1929, XlX und 650 S.
Am. Das vorliegende Werk deſſen Herausgabe wir dem
be=
kannten. Verlag für ſteuerrechtliche Literatur J. Heß in
Stutt=
gart danken, iſt aus der Praxis für die Praxis herausgewachſen.
Numg
Die Kriegsgräberfürforge
hat ſich der Volksbund „Deutſche Kriegsgräbe
e. V.” als Pflicht der Pierät und der Dankbarkeit gegen
Gefallenen zur Aufgabe gemacht. Männer, die ſich in
zuſammengeſchloſſen haben, ſorgen für die Ruheſtätten urne
die ſie im Auslande, in den ehemaligen Kampfgebieten.
richten und zu erhalten bemüht ſind. Fürwahr eine
edle Aufgabe, die ſich der Bund geſtellt hat. Der
Landesv=
des Volrsbundes „Deutſche Kriegsgräberfürſorge e. V.‟
Aula der Höheren Landesbauſchule ſeine Landesverſamm
der zahlreiche Vertreter erſchienen waren. Unter den En,
merkte man Vertreter der Negierung und Schulrar Haſſinng
desamt für Bildungsweſen
In Vertretung des durch Krankheit verhinderten 1.
Geh. Nat Dr. Fey leitete Lehrer Germann die Verſamn
herzlichen Begrüßungsworten gab er einen Ueberblick ün
teilung des Volksbundes in Provinzial= und Bezirksw
würdigte die Verdienſte des ſeitherigen Bundespräſidentern?
an deſſen Stelle ſeit Anfang Dezember der frühere Reickk=
Dr. Geßler gerreten iſt. — Anſchließend hielt Major Be
ſtadt einen Vortrag über: „Nuheſtätten der Gefallenen
Negimenter bei den Stellungen und Kampfplätzen im
Der Vortragende, der ſelbſt das Werk „Heſſen im Weltt,
bat, das nach mübevoller und ernſter Arbeit die Kamm
Heſſen an allen Fronten aus Regimentsgeſchichten um
Unterlagen zuſammengefaßt, und das in aller Kürze
er=
iſt ein ausgezeichneter Kenner der Geſchichte der heſſiſche=
Infolge ſeiner eingehenden Sudien über die Teilnahme
Regimenter an den einzelnen Kampfhandlungen iſt er auc.
die Ruheſtätten der heſſiſchen Gefallenen genau anzugelkr
Ausſchmückung und Inſtandhaltung beſondere Aufmerkſau
den. Da dieſe Erforſchung zunächſt die Kenntnis der SI
Stellungen, an denen Heſſen überhaupt reilnahmen tn
erklärlich, daß die inrenſive Arbeit an der Fürſorge für zu
gräber jetzt, nach Abſchluß dieſer Studien, noch erfolgr=4
wird. Der Redner gab in großen Zügen in Anlehnung
und an Hand eines umfangreichen Kartenmaterials ein
über die Kampfplätze der heſſiſchen Formationen, deren
des Krieges 405 gab. Insbeſondere behandelte er ausfült
lungen und Kämpfe der 25. Heſſiſchen J.=D. und 25. H
Der Vorſitzende dankte dem Herrn Referenten für
zeichneten Ausführungen und erſtattere dann den Ber
Stand des Landesverbands Heſſen, der zur Zeit in den B.
Darmſtadt (mit 456 Mitgliedern), Erbach (945), Gießen
(456), zuſammen 2172 Mitglieder in 80 Ortsgruppen
Gründung weiterer Bezirksgruppen, zum Beiſpiel in Wos
uſw., ſtehe bevor. Im abgelaufenen Jahre war es mög
nach Berlin abzuführen. Es ſei Pflicht, das Intereſſe de
dieſen Bund berbeizuführen. Erfreulich ſei, daß der 2
Heſſen in der Perſon ſeines erſten Vorſitzenden im Vorſsl,
des in Berlin vertreten ſei. Die Herſtellung und Erhaltru
höfe in den ebemaligen Feindländern erfordercen hohe A
rechne etwa 30 000 Mark für einen Friedhof. Es ſei dah
daß noch immer Klagen über manche Friedhöfe eingingi
dürfe weitgehender Mitarbeit und Unterſtützung aller
Bericht, der ſchriftlich von dem erkrankten erſten Vorſitzen./
Nach der Wahl zweier Kaſſenvrüfer für das nächſte Fich
Kaſſenbericht in Vertretung des Rechners von einem
Kreiskaſſenrechner Willmann, erſtattet. Es ergibt
das abgelaufene Jahr ein Reinertrag von 12 453,50 Mark!
größre Teil an den Bund nach Berlin abgeführt wird (i.
Nachdem dem Bezirksvertreter von Mainz auf deſſen A=
Bezirksgruppe Mainz das bei ihr eingehende Geld zunn c
habe, zur Verwendung ſtehe, Genehmigung erteilt wa:
Rechner Entlaſtung erteilt. — Es wurde, wie alljährlickn
Neminiſcere, der 24. Februar 1929, als Volks
beſtimmt. Hier regt der Bezirksvertreter von Mainz an.,)
To engedenkrag mit dem Volkstrauertag zuſammenzuleg:
halb bei den maßgebenden Stellen vorſtellig zu werden.
ſitzende geht mit dieſer Anregung einig. Es ſollen erneu.
dieſer Richtung unternommen werden. — Es wird Lil
gegeben, daß aus Anlaß des 10jährigen Beſtehens des Leut
eine Ausſtellnng über die Arbeit des Volksbundes (Au:/
in Bild und Modell) in der Kunſthalle am Rheintor vom!
1930 ſtattfinden ſoll. — Der Vorſtand ſetzt ſich nach der
folgenden Herren zuſammen: 1. Vorſitzender Geh. Rt
1 ſtellv. Vorſitzender Oberregierungsrat Haberkorm
Nohr=Mainz (an Srelle des wegen Arbeitsüberlaſtum
den Reg.=Rats Schäfer), 3. Lehrer Germann. Als=M
gieren die Vorſitzenden der vier Bezirksvorſtände, ferr
Georg, Kaufmann Hirſch, Rechnungsrat Willnn
Appuhn, Hauptmann Lotheißen und Reg.=Rat
Rechner und Geſchäftsführer: Bureauvorſteher Getm
Worten des Dankes und einem kurzen Schlußwort durch
lungsleiter wurde die Tagung geſchloſſen.
— Poſtalifches. Vom 1. Februar ab werden der
Kranichſtein und ſeine Umgebung, mit Ausnarl
nichſteiner Hofgutes und des Schloſſes, vom
Landzuſtellb-
ats in Darmſtadt abgezweigt und demjenigen des PSi
Arheilgen zugeteilt.
„Die große Parade‟. „Ein Feſt für Auge urd
einzige artiſtiſche Maſſenſchau Europas kommt ab
Freita=
zu einem Senſations=Faſchingsgaſtſpiel ins Orpheum. — 2
Weltruf, 8 Prunk=Balletts, 25 Bilder, ein Reigen ſchöng
naler Frauen in dem Rahmen artiſtiſcher Höchſt
Trotz enormer Koſten kleine Gaſtſpielvreiſe von Mark II
Der Vorverkauf beginnt ſchon heute im Verkehrsbüro
de Waal, Rheinſtraße 14.
Die Verfaſſer. Regierungsräte in der
Reichsfina-
haben mit der Sammlung und ſyſtematiſchen Zuſeul
der Entſcheidungen des Reichsfinanzhofes, die ſich m.
Wirtſchaft beſonders wichtigen Fragen der Buck=”
Bilanz befaſſen, eine fühlbare Lücke in der ſteuerreail
ratur geſchloſſen. Die Entſcheidunnen des Reichsfir”
amtlich nicht ſämtlich veröffentlicht werden, waren 14
verſchiedenſten Stellen zerſtreut, ſo daß eine Ueben
erlangen war. Die Verfaſſer, denen auch langjährige!
aus dem Buchprüfungsdienſt in der Reichsfinanzve.
Verfügung ſtehen, haben ſich nun der Mühe unterzoe
her ergangenen einſchlägigen Entſcheidungen des
hofes zu ſammeln, zu ſichten und in überſichtlicher We
zuſtellen. Die gute Satz= und Druckanordnung, die
finden ſehr erleichtert, iſt beſonders hervorzuheben.
Um aus dem reichhaltigen Inhalt, der nach wi
und ſteuerrechtlichen Geſichtspunkten ſyſtematiſch 2
nur einige Stichworte anzuführen, ſei erwähnt, daß
Stellungnahme des Reichsfinanzhofes zu Fragen
pflicht von Büchern erfahren, ferner zu den
Vorauss=
zu einer Schätzung durch die Steuerbehörde führe:
Fragen der Berichtigung einer Bilanz zu Steuerzw‟
Bewertung einzelner Gegenſtände, der Ermittelung
und Abſchreibungen, der Privatentnahmen und der
von Darlehen nach dem Kapitalverkehrſteuergeſetz
ſteuerung nach dem Verbrauch. Das Werk iſt eine
F=
unentbehrlich für jeden Notar und Rechtsanwalt. fi.1
dikus und Steuerberater, für jede Wirtſchaftsorgg,
überhaupt für jeden Gewerbetreibenden, deſſen Ge
nur einigermaßen über einen Kleinbetrieb hinausg o
bei ſachlichen Auseinanderſetzungen mit den Steuerb
Dienſte leiſten.
Ausgezeichnete Regiſter, ein Daten=Verzeichn’s
dungen, ein Verzeichnis der Entſcheidungen nach Par
ein ausführliches Sachverzeichnis erleichtern den 4e
Werkes, das zu gegebener Zeit durch regelmäßige 21
dem Laufenden gehalten werden ſoll.
Ap. Tropenurwald= und Wüſtenlandſchaften der Er *
Ludwig Koegel. (Vereinigung Natur und KN
München. Verlagsanſtalt Tyrolia. Innsbruck—Wien
Das Buch hat ſich zur Aufgabe geſtellt, in moß. !
licher und leicht zugänglicher Form der Erfaſſung .BN
Landſchaftsindividualität” im allgemeinen zu dienen
zwei extreme Landſchaftstypen kennen. beide in ihr‟
lichkeit durch die eherne Geſetzmäßigkeit des Klime.
dingt. An der Hand der zahlreichen einſchlägigen Li
eine Beſchreibung des Amazonenurwaldes gegeben
ßend daran ein Vergleich zwiſchen dieſem und dem A
gezogen, ferner werden der Regenwaldtypus der me!
ſeln und die Ueberſchwemmungswälder Sumatras 9*
Monteg, den 23. Januar 1929
Ceite 3
eot Poeſie•Wih -Sakite
iu u. Herrenſikung der Turngemeinde 1846
alle am Woogsplatz ſtand unter der Deviſe „Mir ſin ſo
urd mächrig rangte an der Bütt das Verkehrsſperrzeichen
huager geſperrt‟. Wer hätte dieſe originelle Sitzung in der
ür mögen? Alle Anhänger echten Humors und alle die,
Taaprträge und Darbietungen des letzten Jahres in gurer
ſſa ten, waren erſchienen, ſo daß kein Plätzchen mehr frei
hi iſch mit bunten Streifen und Bändern, mit Narren=
Bildern geſchmückte Saal, vor deſſen Bühne die „
Hoch=
y ats aufgebaut war, bot mit der luſtigen Zuhörerſchaft,
iknangen noch die Dekorarion vollendete, ein farbenfrohes,
and gab einen echten frohen Rahmen zu einer Narren=
Mach dem „Teufelsſprung” durch eine Papierwand zog
ut. der Elferrat ein und nahm von ſeiner näriſche: Burg
ſinit der Begrüßung des Obernarren Engel war auch
mit dem p.t närriſchen Publikum da; alle Herzen
ſchlu=
wem ſchönen gemeinſamen Lied von Narr Bell, „
Her=
ſie ſich jung fühlen, zum Karneval‟. Ein humoriſtiſches
Elferrars brachte nochmals alle Ereigniſſe politiſcher
ſtüah auch lökaler Art wieder in Erinnerung, pries die
Gü im Zeppelingflug, gedachte der Genfer Sitzungen, der
— der Einbahnſtraßen, der Palaisgartenmauer, des
ver=
ſt—tſch=Siegfried=Ballons”, der Lichtwoche und vieler Er=
Mach dem von Narr Salomon verfaßten Damenlied,
Dreifachen „Hoch jed goldig Kind” ausklang, hielt Narr
einen witzigen Vortrag, in dem er Parker Gilbert
mind allen empfahl, ſo friſch im Herzen zu bleiben, wie
ue Lonis Geiſt. Er hatte die Lacher von Anfang bis zum
nie- Seite. — Eine originelle Negergruppe mit
draſtiſch=
rmkungen unter Oberturnwarr Heid hüpfte in
beängſti=
gr Couleur auf der Bühne grimmige Negertänze. Nach
in geſungenen, von Narr Schinnerl verfaßten
Fa=
ier führten Narr Schmidt und Narr Wolf als
aube” und als „Kofferträger” ein ebenſo humoriſtiſches
genhes”, Zwiegeſpräch. Der Bayer, Herr Gutkäſe, mit
quten Fähnchen und der Strafgefangene Nr. 11, den Naru
allze, hatten — wie ihre Vorbüttenredner — die Lacher
it und trugen zur Erhöhung der Stimmung ganz erheb=
SBegeiſterung wurde das Preislied auf Darmſtadt und
lwog gefungen, das Narr Albert verfaßt hatte, und
y: Vortrag des Narren Simon ſowie die überaus
luſti=
eirernden Vorträge der Karnevalskapelle (Gebr. Dick),
dar=
uer Narren Mark, Reichert und Meyer, anſchloß.
aräurzen Pauſe begann der zweite Teil mit einer Ehrung
olen Dirigenten Kümmel, deſſen Kapelle den
muſika=
e: Abends beſtritt. Es folgten noch in bunter Folge ein
hter Narren Berger—Geduldig, ein Vortrag des
ter, wobei Witz, Humor und Satire wieder ſelten ſchöne
H—nd dann ein Vortrag der Närrin Frau Lamp, die
ordentlich Luft machte und es den „Herren der
Schöp=
ſeckte. — Es gibt ja genug Zeit, die guten Lehren zu
be=
we galant ſein zu wollen, muß feſtgeſtellt werden, daß
a 8 zartem Mund in die engſte Wahl bei eventueller
Prä=
eſten Vorträge komme. — Temperamentvoll=harmlos=
MKanſtdarbietungen der Turnerinnen im Clownkoſtüm —
y Des Oberturnwarts Biſchoff — und originelle, recht
rheriſche Uebungen der in Maurerkoſtüm auftretenden
(wir erinnern nur an den Rieſenſchwung mit
ein=
n) brachten in die Vortragsfolge lebendige
Abwechs=
durch wurden noch hübſche flotte Lieder geſungen, die
Marren Schäfer, der ſich übrigens um das Gelingen
trng ſehr verdient gemacht hatte, aber ſich nicht aktiv
Mtue, ſowie von den Narren Steinmetz und Wandel
Mi. Zahlreiche Ehrungen nahm der Eiferrat vor, der nach
nv Ien Schlußworr des Obernarren Engel unter den
12—uſik nach Beendigung des Programms aus dem Saale
Regie der ſehr gelungenen Sitzung hatren die Turner
zund Senger. Lachen gibt Kraft, und ſo können nach
iriſchen Abend alle Teilnehmer mit friſchen Kräften an
hm und jedem, der es wiſſen will, zurufen: „Mir ſin ſo
* Bom Karnepal in Rizzg.
ſeiertafel” in ſämtlichen Saalbauräumen veranſtaltet
geſtern in den frühen Morgenſtunden die letzten „
Kur=
olen=fröhlicher Stimmung nach Hauſe. Das war — wenn
hrfüllung herrſchte — ein ſchnöes Leben im Saalbau, an
hehmer noch lange in Freude zurückdenken werden, denn
or akion war geeignet, Freude zu ſchaffen. Sämtliche
miin ſeltener Pracht S ſchmückt. Hunderte bunter Glüh=
Aeunpions vermiſchten ihr Licht mit der blendend goldenen
Kung des Saales. Rieſige Silberſterne, die man in allen
an verſchiedenen Räumen wieder ſah, prangten an Wänden
Die Bühne war in einen paradieſiſchen Garten verwan=
Fintergrund die Paläſte Nizzas grüßten. Ein Spring=
” ebenſo wie ein ſolcher mitten im Saale, in üppiges
iet, feine Strahlen empor. — Und dabei war eitel
Froh=
nung, die durch die beiden unermüdlich ſpielenden
Ka=
unh Mitglieder der „Liedertafel”=Hauskapelle verſtärkten
s unter Leitung Kapellmeiſters Schlupp noch erhöht
rrehmſte Koſtüme vervollſtändigten das bunte Bild in
Seſti dt. In den verſchiedenen Kaffee=, Wein= und Sekt=
Mayte überall das gleiche karnevaliſtiſche Treiben. Die „
Lie=
mmit ihrem harmoniſch verlaufenen Faſchingsball vollauf
An, wenn man ihr auch — ſchon wegen der vielen Mühe
Auo der feenhaften Dekorarion — einen weit ſtärkeren
Ve=
in hätte.
lodenwalb, 26. Jan. Jagdverpachtungen. Eine
9 Gemeinden ſteh= vor der Neuverpachtung ihrer Jagden,
9m ann hat ſetzt die Wahl. Am 2. Februar kommen in
Klein=
ügerſteigevung die Gemeindejagden von Ober=, Klein Gum=
Da, Klein=Gumpen 1170 Morgen, Groß=Gumpen 2150 Mor=
Nebyuar m Mümling Grumbach die Feld=, Wald= und
i er Gemeinde, 2267 Morgen, in zwei Jagdbezirken auf
Jahre; am 2. Februar die Jagd der Gemeinde Gütters=
Wald, Feld und Wieſen, auf ſichs Jahre, vorzüglicher
m 2. Fhruar die Jagd der Gemeinde Kirch=Brombach, 603
urr 163 Hektar Wald, auf neun Jahre; die Jagd der Ge=
Tai0 am 2. Februar in Kimbach, 1300 Morgen Wald, Feld
eif ſſchs Jahre, ſehr guter Rahwildſtand, 40 Minuten v.n
D- König; in Schöllenbach am 6. Februar die Ja=d dieſer
Tochs Jahre, 1100 Morgen, Hochwild kommt als
Wechſel=
nor, Las Jagdgebiet erſtrcckt ſich bis in unmittelbare Nähe
Schöllenbach und Kailbach.
een, B. Jan. Am 30. Januar ſindet abends 8 Uhr im
Gemeindehauſe ein Vortragsabend ſtatt. Herr Pfarrer
auis Panceov im Banat ſpricht über das Thema: „
Deutfch=
ven Srgi W Hine Mtte" e Wferneteeieie Mieite
Sieſer Veranſtaltung eingeladen.
soeim, 23. Jan. Maßnahmen gegen den
Miet=
die ſtädtiſ he Verwaltung in Rüſſelsheim auf Grund von
—3 der Vürgerſcaft über zu hohe Mieten in denjenigen
Meifen, für die unter Verbilligung der Zinſen kommunale
Vewilligt und im Grundbuh hypothekariſch an erſter Stelle
SStadt eingetragen ſiud. Durch eine genaue Statiſtik iſt
gemacht worden, daß in einer Reihe von Fällen Beſitzer
achten ihre Mieter mit zu hohen Mietbeträgen belaſteten,
BBohnung frei oder möglichſt billig zu halten. Die ſtädt.
* Imbſichtigt, um ſoiche Mißſtände abzuſtellen, dem Gemeinde=
an ge zu unterbreiten, wonach in allen Fällen, in welchen
ſyer an der Zusſtellung nicht in demſelben Maße teilnimmt,
a die remmunalen Baudarlehen ſofort zu kündigen und bis
98 mit den Zinſen in der von der Stadt bezahlten Höhe
fund.
Eeihach, B
iD. Nach dem Engemeindungsvertrag Frankfurt=ßöcht
Wril 1930 mit dem Brückenbau bei Althöcht begon=
Aus dicſem Grunde erhäilt dieſe Straße, eine befondere
Eine direkte Verbindung von Höchſt. (Frankfurt a. M.
Bwpinz Srarkenburg und der Landeshauptſtadt Darmſtadt
i öcten, 28. Jan. Hoher Jagdpreis. Bei der hier
Sagdverpachtung wurden die forſtamtlichen Schätzungen
Fer* Geſamtpachtbetrag keträgt 2702 NM. Pächter iſt der
eAueurat Dr. Wilhelm b. Opel=Rüſſelsheim,
Darmſtädter Juriſtiſche Geſellſchaft.
Am 14. Vortragsabend der Geſellſchaft referierte Juſtizrat Dr.
Lud=
wig Wertheimer, Rechtsanwalt und Notar in Frankfurt a. M. und
Dozent an der dortigen Univerſität, über: „Strukturwandel des Rechts,
insbeſondere auf dem Gebict des Wettbewer Slechts”:
Den Strukzuränderungen in der Wirtſchaft, in der jüngſtverfloſſenen
Zeit entſpricht ein gleicher Sturkturwandel auf dem Gebiet des Rechts.
Er äußert ſich einmal in einer freieren, den wirtſchaftlichen Verhältniſſen
angepaßten Auslegung der Geſetze; zum zweiten in einer dem Auft eten
neuer wirtſchaftlicher Tatbeſtände konformen, teils praeter, teils contra
legem erfolgenden rechtsſchöpferiſcken Tätigkeit der Rechtſprechung; zum
letzten darin, daß durch Sondergeſetze die allgemeinen Grunkſätze
abge=
wandelt und verändert werden. Die dadurch entſtehende ſtarke innere
Spannung zwiſchen dem geſetzten Recht und dem in der praktiſchen
An=
wendung lebendigen Recht äußert ſich auf den verſchiedenſten Gebieten.
Sie zeigt ſich einmal auf dem Gebiet d:s Aktienrechts. Die
Aktien=
geſellſchaft, nach der von vornherein wohl verfehlten Abſicht des
Geſetz=
gebers der demokratiſch ausgeitalteien Herrſcaft aler Akrionare
unter=
tan, hat ſich zum willigen Inſtrument der Großaktionäre umgebildet.
Der Anwendungsbereich dieſer Geſellſchaftsform, zunächſt nur für die
reine Erwerbsgeſcllchaft beſtimmt, iſt darüber hinaus auf Holding=,
Or=
gan= und ähnliche Geſellſchaften ausgedehnt worden. Die B=deutung des
in der Aktiengeſellſchaft verkörperten Unternehmens an ſich, das
gegen=
über den Wünſchen ſeiner Mehrheit und ſeiner Verwaltung eigenes
Leben hat, ſteigert ſich, zumal im Großunternehmen, von Tag zu Tag.
Starke Strukrurwandlungen werden deutlich in der Entwicklung des
Dienſtvertragsrechts des BGB. zum verſchlungenen Gewebe der heutigen
Tarifverträge oder gar der Zuſammenfaſſung der Belegſchaft eines
Werks als rechtlicher Einheit in gewiſſer Beziehung.
Ein ähnliches Vorwär.schreiten auf dem Wege der Anp=ſſung an
die wirtſchaftlichen Belange unter ſorgfältiger Abwägung der
miteinan=
der ſtreitenden Intereſſen zeigt das Wettbewerbsrecht. Das Geſetz ven
1896 hatte zunächſt eng ungrenzte Tatbcſtände aufgeſtellt. Die ſpätere
Abänderung ſchuf als § 1 die Generalklauſel, die zudem objektiv
richts=
widriges, gegen die guten Sitten verſioßendes Handeln genügen laßt.
Dieſe B=ſtimmung im Verein mit § 826 BGB. iſt zum Angelpunkt einer
Entwicklung geworden, die den Schutzgedanken des Wettbewersrechts, in
vielem auch gegenüber dem formellen Rechtsſchutz des Warenzeichens, des
Patents oder des Gebrauchsmirſters ſiegreich bleiben ließ. Inſoweit hat
ſich die Rcchtſprechung des Reichsgerichts etwa ſeit der Wende des erſten
Jahrzchnts des Jahrhunderts bis heute zu immer freierer Anwendung
dicſer Beſtimmungen Lurchgerungen. Das Recht am Warenzeichen,
er=
lvorken durch ordnungsmäßige Eintragung in die Zeichenrolle, findet
ſeine Schranke an dieſen generellen Rechrsſätzen. Es muß u. U. weichen,
wenn die zeichenmäßig geſchützte Bezeichnung mit Billigung des
Zeichen=
inhabers zum Kenn= und Schlagwort eines fremden Unternehmens
ge=
worden iſt („Goldina‟). Mißbrauch des formalen Zeichenrech’s wird
be=
kämpft. Das Defenſivzeichen, dem eigentlichen, für die Verwendung im
Verkehr b=ſtimmten Warenzeichen ähnlich und zu deſſen erweitertem
Schutz eingetragen, wird nur bei naher Verwechllungsmöglichkeit mit
dem verwandten Zeichen geduldet. Das Vorratszeichen, zur ſofortigen
Verwendung, bei etwa neu hinzukommenten ſchutzbedürftigen Waren
be=
ſtimmt, muß eingetragen ſein mit der wirklichen Abſicht der Verwendung
und darf nicht für beliebige, vom bisherigen Betrieb weir abſeits
lie=
gende Waren eingetragen werden. Dauernder Nichtg=brauch des
Zei=
chens kann zur völligen Verſagung des Schutzes führen. Auch
Verwen=
dung eingebürgerter Zeichen für gaurz andere Waren (z. B. 4711 für
Strümpfe) wird als unzuläſſig bezeichnet.
Andererſeits hat der Strufturwandel des Warenzeichenrechts auch
die geſetzlichen Beſtimmungen in der Richtung durchlöchert, daß der
Zei=
chenſchutz erweitert wurde. Zwar verbietet das Warenz ichenrecht (vgl.
§ 4 des Geſetzes) Zahlen, Buckſtaben, Heikunfts= und
Beſchaffenheits=
angaben in die Zeichenrolle einzutragen. Haben ſich aber dieſe Zeichen
im Verkehr als anerkannte Kennzeichen der Waren des Anmelders durch
geſetzt, ſo wird ihnen die Eintragungsfähigkeit zugeſprochen (vgk. „J.G.”,
„4711‟, „Ruhr Kohlen”, „Kaſſeler Hafer=Kakao‟). Dieſer Gedanke, die
durch ehrliche kaufmänniſche Arbeit im Verkehr erworbene, ſoſche in
Be=
zeichnung zum Ausdruck gebrachte Stellung zu ſchützen, ſchafft im
weite=
ven geſehen ſozuſagen ein neues Rechtsgut, das Wettbewersgut, dem
eng=
liſchen goodwill verwandt.
Auch aus 8 16 des N.W. G. iſt ein weiterer Schutz des
zeichenberech=
tigten Unternehmens geworden. Zwar ſcheint ſeine Anwendbarkeit auf
Warenzeichen durch die ausdrückliche geſetzliche Beſtimmung faſt
ausge=
ſchloſſen, aber die Rechtſprechung hat auf ſeiner Grundlage das
Wanen=
zeichen z. B. gegen die Verwendung des gleichen Wortes als
Telegramm=
adriſſe geſchützt. Ueber die Beſtimmungen des Geſetzes hinaus hat
wei=
terhin aus dem Grundſatz des Schutzes der Ergebniſſe kaufmänniſcher
Arbeit heraus das Reichsgericht das Vorbenutzungsrecht, das gegenüber
der Patentanmeldung ausdrücklich feſtgelegt iſt, auch auf das
Gebrauchs=
muſterrecht ausgedehnt. Auch der Vorbenutzer eines Warenzcichens
ge=
nießt ähnlichen Schutz auf Grund der oben genannten generellen
Be=
ſtimmungen.
Auch im reinen Wettbewerbsrecht, abgeſehen alſo von der
Verbin=
dung mit den erwähnten Spezialgeſetzen, tritt das Beſtreben zutage,
die ganze Aeußerung der kaufmänniſchen Perſönlichkeit unter Schutz
zu ſtellen. Sittenwidrig iſt die Ausnutzung fremder Erfindungs= und
Bildungskraft: Die Nachahmung der Käthe=Kruſe=Puppe wurde
ver=
boten. Auch eine durch ein abgelouſenes Patent nicht mehr geſchützte
Maſchine darf nicht in der äußeren Aufmachung ſklaviſch nachmahmt
werden. Das Henn= und Schlagtvort, das ſich für ein beſtimmtes
Unter=
nehmen durchgeſetzt hat, wird geſchützt.
Die Entvicklung der reichsgerichtlichen Rechtſprechung wird teilweiſe
angefeindet, aber zu unrecht: denn ſie unterſcheidet der Sache nach ſehr
fein. Gewiß iſt für jede kaufmänniſche und dechniſche Arbeit vieles
Vor=
hergeſchaffene Vorausſetzung. Aber zwiſchen dem Benutzen ſolcher
Vor=
aubeit und ihrem Ausnutzen iſt ein großer Unterſchied. Eine ganz neue
Note in all dieſe auf durchaus privatwirtſchaftlicher Grundlage
erfol=
gende Intereſſenausgleichung, wie ſie die Rechtſprechung ausgebildet hat,
bringt ein Sondergeſetz, nämlich § 10 K.V.O. Auf Grund dieſer
Be=
ſtimmung kann in private Vertragsrechte und in die private Vertra
s=
freiheit aus Gründen des Gemeindewohls und der Gefährdung der
Ge=
ſamtwirtſchaft eingegriffen werden. Die ganze Entwicklung zeigt eine
ſtarke und als Symptom der Loslöſung von den ſtarrem Feſſeln der
römiſchen und gemeinrechtlichen Docktrin verheißungsvolle
rechtsſchöpfe=
riſche Tätigkeit.
Der außerordentlich klaue und ausgefeilte Vortrag, der zudem durch
die Fülle eingeſtreuter Beiſpiele aus der Praxis beſondere
Eindrucks=
fähigkeit gewann, feſſelte die Zuhörer bis zum Ende. Er gab nicht nur
eine intereſſante Behandlung der Einzelfragen, ſondern auch
außer=
ordentliech wertvolle Anregung zu allgemeiner Berrachtung der heute
herrſchenden Sponmng zwiſchen Rechtsordnung und den Grundlagen
unſeres menſchlichen und ſozialen Daſeins, wie die Diskuuſſion zeigte.
Dahei betonte Rechtsanwalt Dr. Mainzer die immer enger
wer=
dende Verflcchtung zwiſchen der Eikenntnis der wir’ſchaftlichen
Grund=
lage und richtiger Rchtsſindung, meinte im übrigen aber, die
höchſſt=
richterliche Rechtſprechung gehe bisweilen zu weit und eile da und dort
der wirtſchaftlichen Entwicklung vor us. — Rechtsawwalt Dr.
Neu=
ſchäffer unterſtrich die in ſolch freier Ausgeſtaltung der
Rechtſpre=
chung ſich äußernden Abkehr von der ſtak poſit viſtiſchen Einſchätzung
des Geſetzes um die Jahrhundertwende, hob aber auch hervor, daß
zwi=
ſchen den von der Rechtſprechung als gericht und dem wirtſchaftlichen
Hintergwund entſprechend erkannten Ergebniſſen und der oft auf allzu
ſtarrem Haften am Geſetzeswort baſierenden formalen Begründung eing
keineswegs allgemein überbrückte ſtarke Spannung beſtehe.
Ah. Schwabsburg (Rhh.), 24. Jan. Schwabsburg bekommt
eine Waſſerleitung. Ein ſchon ſeit drei Jahren in der Schwebe
befindliches Projekt, das für die Einnohnerſchaft von größter Bedeutung
iſt, hat jetzt ſeine Genehmigung gefunden. Der Gemeinderat hat in
ſeiner jüngſten Sitzung den Vau einer Waſſerleitung beſchloſſen. Die
Verſorgung erfolgt durch das Waſſerwerk der Gemeinde Selzen;
S.hwabsburg hat für die Gleichberechtigung in bezug auf das Waſſerwerk
an Selzen 6500 Mark zu entrichten. Die Gemeinden Selzen und
Schwabsdurg weiden gemeinfam den Ausbau des Werkes vornehmen.
Die Arbeiten des Waſſerleitungsbaues, ber mit 48 000 Mark veranſihlagt
iſt, ſollen ſo gefürdert werden, daß ſie Ende des Sommers zum Abſchluß
gelangen.
HII. Alsheim, 26. Jan Eine ſpäte Traubenernte. Von
dem ſaltenen Fall einer Traubenernte im Januar wird aus Alsheim
berichtet. Der Weingutsbeſitzer Fritz Hirſch erntete dieſer Tage von
einem Hausrebenſtock einige noch geſunde und vorzüglich erhaltene Gut=
Edeltrauben, die ein Moſigewicht von 98 Prozent Giad Dechsle ergaben.
Ah Bingen a. Rh., 25 Jan. Erſte Binger
Weinverſieige=
rungswoche. Die Einrihtung einer Weinverſteigerungswoche in
Bingen unter Beteiligung der Binger Weingüter und ſolchen der
nähe=
ren Umgebung iſt eine beſchloſſene Sach=, wie wir ſchon vor einiger Zeit
an dieſer Stelle micteilen konnten. Erſtmals findet die Binger
Wein=
ve ſteigerungswoche in dieſem Frühjahr vom 9. bis 11. April ſtatt.
m. Aus dem Lande, 26. Jan. Landwirtſchaftliches. Die
Landwirtſchaftskammer hat für Reſt Januar und Anfang Februar für
alle drei Prooinzen des Landes eine Anzahl Vorträge vorgeſehen; es
werden Fragen behandelt, die houptſächlich für die Wintermonate und
das Frühjahr von Bedeutnug ſind. In Starkenburg ſind Vorträge an
fünf Orten, in Oberheſſen an einem Ort, in Rheinheſſen an acht Orten.
Außerdem wirken die Landwirtſchaftsämter durch Vorträge. Das
Landwirtſchaftsamt Michelſtadt läßt Vorträge abhalten an ſechs Orten,
das Landwirtſchaftsamt Mainz an vier Orten. — Saatgutmärkte
ver=
anſtaltet die Landwir ſchaftskammer in Nierſtein m 28. Januar, in
Oſt=
hofen am 31. Januar, in Babenhauſen am 4. Februar, in Michelſtadt
am 7. Februar, die Termine für die Märkte in Groß=Gerau, Weinheim
g. d. Bergſtr., Büdingen, Nidda, Grünberg und Lauterbach werden
dem=
nächſt feſtgelegt. — Gelegentlich des Faſel= und Zuchtviehmarktes in
Bie=
besheim a. Rh. am 5 März 1929 wird eine Prämiierung der
aufgetrie=
benen reinraſſigen, angekörten Zuchtfaſeln des heſſiſchen Fleckviehſchlages
mit Abſiammungsnachweis vorgenommen werden, für die vom
Land=
wirtſchaftskammerausſchuß folgende Preife vorgeſehen ſind: 4 erſte Preiſe
von je 25 Mk., 4 zweite Preiſe von je 20 Mk., 5 dritte Preiſe von je
15 Mk. und 9 Wegbergütungen Eon je 5 Mk.
Hiele tauſend Rerzte verordnen ſtändig
zur Stärkung
Köſtritzer Schwarzbier
das altberühmte Köſtritzer Schwarzbier iſt erhättlich in allen
Flaſchenbier=
handlungen und den durch Schilder und Plakate kenntlichen Geſchäften.
Auskunft über bequemſten Bezug erteilt gern die Fürſtliche Brauerei, Bad
(I Mgd.426
Köſtritz.
Weiterberichl.
Die ſüdliche Störung hat bereits Eintrübung und verbreitete
Schnee=
fälle gebracht. Dabei hat ſich auch in unſerem Gebiet der Froſt etwas
abgeſchwächt. Der Einfluß der Störung wird zunächſt noch zu
wei=
teren Schneefällen führen. Nach der vorübergehenden Erwärm ng
wird mit dem Vordringen wieder kälterer Lufrmaſſen eine
Fruſver=
ſchärfung zu erwarten ſein.
Ausſichten für Montag, den 28. Januar: Noch meiſt wolkiges Wetter
mit zeitweiſen Schneefällen; ſpäter wieder kälter.
Ausſichten für Dienstag, den 29. Januar: Froſt, teils neblig=wolkig,
teils aufheiternd, noch vereinzelte leichte Schneefälle nicht
ausge=
ſchloſſen.
Rundfunkprogramme.
Frankfurk.
Montag, 28. Jan. 6.30: Gymnaſtik. 12.30: Schallplatten.
Der Walzer kommt wieder! 6 15.05: Lehrer Fr. Voigt: Streifzug
durch das Weßzenland Canadas. — Vom Atlantiſchen zum Stillen
Ozean mit dem kanadiſchen „Ueberländer” O 16.35: Stuttgart:
Konzert des Rundfunkorch. O 18.10: Aus dem Buche. Tiere ſehen
dich an von P. Eipper. Sprecherin: Margarethe Wolf. e 18.30:
Dr. Bing: Die Siigebiete Europas. e 19: Schachunterricht für
Anfänger. O 19.30: Engliſche Lileraturproben S 19.45: Engliſcher
Sprachunterricht. O 20.15: Konzert=Oper: Die Nachtwandlerin”
von Bellint. 6 21.15: Stuttgart: „Donna Diana” von Moreto.
Skufkgarl.
Montag, 28. Jan. 10.30: Schallplatten. O 12.15: Schallplatten.
O 13: Schallplatten „O 15.45; Konzert. 16.15:
Nachmittags=
konzert „Die vier Jahreszeiten.” Mitw.: Lieſel Olmesdahl,
Funk=
orcheſter 8 18: Arbeitslage m Südweſtdeutſchland. O 18.15: Karl
Köſtlin lieſt aus Max Eyth: „Der Schneider von Ulm” zum 60.
Todestag von L A. Berblinger. O 18.45: Rolf. Formis:
Baſtel=
ſtunde. O 19.15: Streifzüge durch die Wirtſchaft. 19.45: A. A.
Gulliland: Europas Rundfunk. O 20.15: Frankfurt: Die
Nacht=
wandlerin. Oper von Vincenzo Bellini. Perſ.: Graf Rudolf;
Guts=
beſitzer Elwin: Landmann Aexis; Müllerin Thereſe: Amina, Waiſe;
Wirtin Lia Zeit: 19 Jahrh o Anſchl.: Donna Diana. Luſtſpiel
in drei Aufzügen von Moreto. Perſ.: Don Diego; Donna Diana,
ſeine Tochter; Donna Laura, Donna Feniſa, ſeine Nichten; Don
Ceſar. Prinz von Urgel; Don Louis, Prinz von Bearne: Don
Geſton. Graf von Foix; Perin, Sekretär: Floretta, Kammermädchen.
S Anſchl.: Freiburg: Unterhaltungskon=ert. Geſangseinlagen: A.
Döllinger. o 0.30: Nacht=Funkbrettl. Leitung: C. Strupe. Mitw.:
Lotte Herzog, Käte Mann, H. Hanus, H. Eſchwege, C. Struve,
Tanzorcheſter.
Montag, 28. Jan. Ma.ga e1: Caemmerer: Eine Stunde für
das Alleiniein. (Se bſtbeſinnung.) O 16: Oberförſter Raab: Schutz
des Waldes als Wirtſchaftsgut. O 16.30: Konzert. W. Hanke
(Violine) und Maria Proelß (Klavier), Lola Polaiewer (Sopran).
O 17.30: Novellen. „Jaqueline und die Japaner” von Heinr. Ed.
Jacob. 18.10: Sprachliche Plaudereien. o 18.30: Engliſch für
Anjänger. O 19: Ludwig Renner: Einführung und
Perſonenverzeich=
nis zu der nachf. Uebertr. O 19.30: Städtiſche Oper, Charlottenburg:
„Jtönigskinder.” Muſirmärchen in drer Bildern. Muſik von
Humper=
dma. Perſ.: Der Königsſohn: G. Rödin; die Gänſemagd: Marguerite
Perras; der Spielmann: H. Reinmar; die Hexe: Marie Schulz=
Dornburg; der Holzhacker: R. Loh ing; der Beſenbinder: A. Reiß;
ſein Töchterchen: Ruth Iris Witting; der Ratsälteſte: E. Nitſch;
der Wirt: W. Spering; die Wirtstochter: Emma Baßth; der
Schneider: P. Peher; die Stallmagd: Aenne Maucher; zwei
Tor=
wächter: Volks Ratsherrn und Ratsfrauen; Bürger und
Bürgers=
frauen; Handwerker; Spielleute; Mädchen: Burſchen; Kinder. Erſter
und dritter Akt vor der Hexenhütte im Hellawald, der zweite aus
dem Stadtanger von Hellabrunn. O Danach: Tanzmuſik. Kapelle
Gerhard Hoffmann.
13,45: Bild unfverſuche, 8 14.30: D. Wilde: Der glücliche und
der ſelbſtſüchtige Prinz. O 15.40: Elſe Marquardſen=Kamphövener
erzählt ihre orienta iſchen Märchen. 16: Franzöſiſch (
kulturkundlich=
literariſche Stundeſ. o 16.30: Berlin: Konzert. Ausf.: W. Hauke
(Violinel, Lola Polaiewer (Sopran) o 17.30: M. Grühl:
All=
vater Nil. O 18: Dr. Lebede: Muſik zur Zeit Leſſings. o 1839
Engliſch für Anfänger. O 18.55: Dr. Peters: Landarbeitsringe als
Mittel der Selbſthilfe. o 19.30: Berlin: Städtiſche Oper,
Char=
lottenburg: „Königskinder.” Muſikmärchen in drei Aufzügen von
Engelbert Humperdinck. O Danach: Tan=muſik. Kavelle Hoffmam.
KALlO
Nur beim Pachmann
C. Boßler & Co., G m b. H
Ernst-Ludwigstraße 141
Telenhon 2140 1038n
Hauptichriftlenung. Rudelf Maup.
Verantwortlich für Pollik und Wirtſchaft: Rudelf Manpe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Rachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handel: Ur. C. H. Queiſch, für den Schlußdlenſt: Andreat Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Rette; für den Inſeratentell: Willv Kuble: Oruck
und Verlag: LC. Wiitſch — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manukrivte wird Garantie der Kückiendung n. i übernommen.
Die heutige Nummer hat 8 Seiten.
Seite 4
Montag, den 28. Januar 1929
Tumm
Ein Abenteurer von Ehre.
29)
Roman von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)
Die metallenen Töne des Gongs riefen zum Frühſtück, und
ſo ſtand Hohlander auf, mit einem dünnen, ärgerlichen Lächeln
auf den übernächtigen Zügen, begab ſich in das Badezimmer und
ließ die Duſche abwechſelnd heiß und kalt herunterpeitſchen.
Und auf einmal ſtieß er einen durchoringenden, ſchrillen
Schrei aus.
Es war der Schrei, den er damals ſo oft im weiten Wald
nahe dem hoch über dem Neckar träumenden Heimatſtädtchen
aus=
geſtoßen hatte, damals, als ſie noch „Lederſtrumpf” ſpielten, als
ſie ſchon Jagd auf den Menſchen gemacht hatten, als ſie Kinder
und noch nicht zu vernunftgemäßen Erwachſenen degeneriert
waren.
Es war der Schrei des Triumphes.
Denn jetzt wußte er, wer dieſer „Unbekannte” war, da gab
es eben nur einen, der es ſein konnte, alſo ſein mußte.
Gewaltige Viſionen.
Nach dem Frühſtück war Hohlander die Beute einer ihn
über=
wältigenden Flut von Gedanken über das, was er erlauſcht hatte.
Was war dieſes ſogenannte „Geheimnis des Pavillons”.
was war die bevorſtehende Lüftung des „Geheimniſſes” durch
ihn doch eine Bagatelle im Vergleich zu dem Geheimnis der
Miſt=
reß Blomm, ſeitdem er um dieſeswußte, er, Hohlander,
nicht nur der Nichtengländer, ſondern der Deutſche.
Nein, da konnte man kaum vergleichen; da verhielt es ſich wie
die Eins zu vielen Millionen, wie das Einzelſchickſal zum Los
ganzer Völker und ganzer Kontinente.
Was hatte er halb erfahren, was halb ſo leicht erraten?
Nichts anderes, als daß die Miſtreß Blomm die einzig
recht=
mäßige Gattin des Herzogs von Berwick war, daß ſie dieſem vor
vielen Jahren und anſcheinend unter rowantiſchen Umſtänden
auf der Inſel Malta anvermählt worden war.
Dieſer Herzog von Berwick war damals allerdings noch kein
Herzog, ſondern der ſpätgeborene, dritte Sohn geweſen, ein
ein=
facher Seeoffizier und mit ſo gut wie gar keiner Ausſicht auf den
alten Ditel und das große Erbe, entſprechend dem engliſchen, faſt
nur den Erſtgeborenen begünſtigenden Recht.
Als aber der Erſtgeborene auf einer Jagd im zentralen Afrika
verunglückt und der zweite Sohn kurz darauf an einem Fieber in
Indien geſtorben war, da war aus dem ſimplen Marineoffizier
über Nacht ein reicher Herzog geworden.
Und dieſer reiche Herzog trat als anſcheinend Unvermählter
in die große engliſche Geſellſchaft, um nach wenigen Monaten
eine der ſchönſten und reichſten Erbinnen der Vereinigten drei
Königreiche zu heiraten.
Der Herzog von Berwick hatte ſeine rechtmäßige Frau
ver=
laſſen, trotz deren auch heute noch unwandelbaren Liebe und trotz
einer dieſer Ehe entſproſſenen Tochter; er hatte ſie verlaſſen, um
eine ſeinem neuen Stande gemäßere Ehe einzugehen.
Der Herzog von Berwick war alſo eim Bigamiſt.
Bigamie iſt in England eine zwar häufige, aber zugleich eine
Sache, mit der ſich nicht ſpaßen läßt; und wer ſchon in den
„Times” oder in anderen engliſchen Blättern die gerade in der
guten angelſächſiſchen Geſellſchaft ſo häufigen Bigamieprozeſſe
verfolgt hat, der weiß, daß der der Bigamie Ueberführte immer
ein verlorener Mann iſt.
Für die Rechtmäßigkeit der erſten Ehe mußten aber ſehr
vollgültige Beweiſe vorhanden ſein, Miſtreß Blomm hatte dieſe
Beweiſe an einem ihr ſicher ſcheinenden Ort verſteckt, und jetzt
verſuchte man es mit allen Mitteln, das Geheimnis aus der
Ver=
laſſenen herauszupreſſen, während man ſich der jener Ehe
ent=
ſproſſenen Tochter ganz einfach und in brutalſter Weiſe
bemäch=
tigt hatte.
Nun, all dies wäre aber doch nur ein Fall unter vielen, einer
dieſer vielen romantiſchen Fälle geweſen, wie ſie in
angelſäch=
ſiſchen Landen ſo leicht möglich und ja auch ſo häufig ſind.
Aber wer war dieſer Bigamiſt, wer war dieſer Herzog von
Berwick?
hift bei Rher. ia, Sſchias, Oexenſchuß.
F—rpen= unb Erkältungsſchmerzen.—
Karmelitergeiſt Amol iſt in allen
Apocheken und Dwgerien erhäſtſch.
ANZ
Logtiwt
Er war kein x=beliebiger, ſeine rieſenhaften Renten auf
ſei=
nen Schlöſſern und in den Welt= und Luxusſtädten verzehrender
engliſcher Herzog, er war keine Dutzendexiſtenz, o nein, und
Hoh=
lander kannte ihn nur zu gut.
Denn auch Hohlander hatte, ebenſo wie Hunderte von
ande=
ren Schriftſtellern und Journaliſten auf dem außenpolitiſchen
Gebiet, ſchon viele Artikel und Notizen über den Herzog von
Berwick veröffentlicht.
Dieſer Herzog von Berwick, dieſer hundertprozentige
Stock=
brite, dieſer in jeder Hinſicht, äußerlich wie innerlich,
repräſen=
tative true britisher war der Gründer und das Haupt der heute
ſtärkſten und mächtigſten Partei des geſamten britiſchen
Impe=
riums, jener noch ſo jungen, aber jetzt ſchon aller
parlamentari=
ſcher und ſozialer Schranken ſpottenden Partei, deren Programm
ſo einfach, deren Parole ſo einleuchtend, ſo klar und damit ſo
packend war: ſo raſch als möglich den Krieg gegen das
unbe=
queme und jetzt noch relativ ſchwache Deutſchland!
Er war das Haupt der „Imperial League‟.
Keine zwei Jahre war dieſe „Imperial League” alt, üpbig
wuchernd war ſie gewachſen; heute rekrutierten ſich ihre Anhänger
aus allen Schichten der Bevölkerung, vom einfachen man on the
street, dem Mann der Straße, über den beſcheidenen und den
wohlhabenden Bürger hinweg bis zum Finanz= und
Geburts=
adel, bis zu der erſten Klaſſe dieſes Volkes, deren Vertreter eben
der Herzog von Berwick war.
Ueppig war die „Imperial League” ins Krau=
Hohlander wußte um ſie ganz genau Beſcheio, einen
tikel aus London hatte er in ſeiner Wogenſchrift i
öffentlicht, und in diefem von einem Kenner geſchpiek
war padend geſchildert geweſen, wie die an Mitgliede
Liga umſpännt und machtvoll zu .ngehalten 11
ihr Haupt, durch dieſen Herzog von Berwick
Mit der Unbekümmertheit des Engländers bemt
geſtützt auf das Bewußtſein, mit jedem Briten im ties
verbunden zu ſein, mt dem König wie mit dem
le=
des Eaſt End, auf dieſer das engliſche Volk, ja „a
liſche Imperium ſo ſicher fundierenden Tatſache
Mann mit zwei ſoliden Beinen, und nie nahm ere
den Mund.
Keine Gelegenheit ließ er unbenutzt.
Da hatten die Proletarier des öſtlichen Lom
Demonſtrationszug durch den reichen Weſten veranſt4
hatte danit geendet, daß ſie alle um dieſen Mann urn
Scharen im Hydepark geſtanden und zum Schluß ſeim.
das meerbeherrſchende, dies ſtolze „Rule Britanni.
hatten; da war eine Filmdira von Zehntauſenden ou
falgar Square gefeiert worden, und es hatte mit eim
dieſes Mannes und dem „Rule Britannia” geendet, 1ſ
aber ſchluchzend vor Erregung und vor Patriotism.n
dieſes Koloſſes von Menſchen; da hatte ein
Gauu=
gliedes der Liga den erſten Preis in Ascot gewom
auch ein politiſches Ereignis geworden, es hatte mn
ſprache dieſes Mannes, und dem „Rule Britannia”
jeder der Anweſenden war überzeugt geweſen, daß H.
ſes Eaules, eines berüchtigten Outſiders obendrein,
ſcher Sieg war, daß zwiſchen dem Sieg dieſes Gauu
Mitgliederſchaft des Beſitzers dieſes Gaules zu der
League” ein geheimnisvoller, aber ja ſo offenſieiu
ſammenhang beſtehen mußte; da waren engliſche Fuu
Krickett= und andere Mannſchaſten zum internatio
bewerb nach Europa gefahren, und jedesmal war vor
inmitten der Tauſende von Gaffern dieſer Mann=
und es hatte geendet wie immer, es hatte mit demn
riſchen „Rule Britannia” geendet.
Ungeh uerlich war die anitatoriſche Arbeit die
faſt unheimlich war ſein Einfluß auf die Maſſen,
hypnotiſierender Einfluß, und ſtändig wuchs dies
Zeitungen, die entweder aus Ueberzeugung oder
auf ihre Leſer zu Organen der „Imperial Leazue” m.
Und mit allen Mitteln arbeitete dieſer Mann, er fü.
keiner noch ſo kraſſen Unwahrheit, vor keiner Entſtellln. 14rſm,
keiner Irrefühung zurück, und wurde in Deutſchlarnk
Kiel zu einem Kriegsſchiff geleat, ſo machte er aus /Mi
gleich ein ganzes, Englands Meerherrſchaft bedr.
ſchwader.
(Fortfetzung folgt.)
OM
Todes=Anzeige.
Todes=Anzeige.
Heute morgen verſchied nach vieljähriger
Krankheit unſere liebe, gute Tanteu Schwägerin
Fräuein Karyarine Pfeifſtee
im Alter von 25 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Karl Pfeiffer, Berlin
Maria Pfeiffer, Berlin
Sophie Pfeiffer, Karlsruhe
Darmſtadt, am 27. Januar 1929.
Dem Herrn über Leben und
Tod hat es gefallen, meine
innigſt=
geliebte treuſorgende Frau, unſere
gute Tochter und Schweſter
BanennSalon
Die Einäſcherung findet Dienstag, 29. Januar,
nachm. 3 Uhr, im Krematorium Waldfriedhof
(1955
ſiatt.
geb. Jährling
unertpartet nach kurzem ſchweren,
abermit großer Geduld getragenem
Leiden, im blühenden Alter von
26 Jahren, zu ſich in die Ewigkeit
(1960
abzurufen.
Der tieftrauernde Gatte:
Willy Marquard
Familie Phil. Jährling
Familie Phil. Bernhardt
Flein=Bi berau, Remſcheid,
den 27. Januar 1929.
Die Beerdigung findet Dienstag,
29. Jan., nachm. 2 Uhr, ſtatt. (1960
Uebergabe
Meiner verehrten Damen-Kundschaft
zur gefl. Kenntnis, daß ich mit dem
Heuligen meinen ſeparat. Damensalon
Herrn Ludw. Feucht, Damentriseur,
seither in Eirma Leonh. Bein, hier
übertragen habe und bitte das mir in
reichem Maße geschenkte Vertrauen
auch demselben zu bewahren.
Hochachtungsvoll
Adolf Wiegmann
Herrenfriseur
Uebernahme
Nebenstehend bezugnehmend, halte
mich den geehrten Damen in
Bubi-
kopfscnneiden, Ondolieren,
Dauer-
wasserwellen und Schönheitspflege
unter Zusicherung fachmännischer
Ausführung, bei söliden Preisen,
bestens emptohlen. Um geneigten
Zuspruch biitet
hochachtungsvoll
Ludwig Feucht
Damenfriseur
Barmstadt, Schillerplatzg
Trauergarderoben
Unſere liebe Mutter, Schwiegermutter und
(1954
Großmutter
Frau
Ak. Gellentin
Katzdrine Neltig Ow.
wverden in einigen Stunden ſchwarz gefärbt
Reingold
Eliſabethenſtr. 28
Kranichſteinerſtr. 28
Telephon 736
Telephon 736
Marktpaſſage
(37a
Bite genau auf Firma und Straße zu achten.
Verviellältigangen
Nur Qualitätsarbeit!
Seite mit
Papier:
100 X v. 2 90,K an
500 X b.7,30.K an
2000 X v. 20.K an
Bäumer’s Büro
Rheinſtraße 8.
i Tel. 1223. 5a
Rprech-Apparate u. Kähmaschiner
repariert prompt und gewissenhaft
Wchallp atten biligst
892
Fahrräder
Erbacherstr. 1
BAUMERT Tel. 4374
iſt geſtern 200 Uhr nach langem Leiden im
Alter von 83 Jahren ſanft entſchlafen.
wieder zurück!
(1895 b)
MANNLICH
Familie P. Marquard.
Darmſiadt, den 27. Januar 1929.
Die Beerdigung findet Dienstag, 29. Januar,
um 14 Uhr auf dem Waldfriedhof ſiatt.
Es wird gebeten, von Kranz= und
Blumen=
ſpenden abzuſehen.
Haarausfalt
lindert
Brennessel-
Haarwasser
Fl. 1 60 u. 2.40
Parfümerie
Müller
Rheinſtraße 6
Heimarbeit
auch ſchriftlich, ſucht
ſtrebſ. Herr, verh., hier.
Anfragen unter E 25
Geſchäftsſtelle.
A
MäANLICH
Junger Mann
von 16—17 Jahren
für leichte Arbeit u.
Ausgänge geſ. (1928
Saalbauſtraße 12.
Kärnberger
Bürger-Zeitung
Heute verſchied an den Folgen eines
Unglücks=
falles mein lieber Mann, uner treuſorgender
Vater, mein guter Sohn, unſer Schwiegervater
und Großvater
(1956
Billige (63a
Photoapparate
WElBLICH
Adam Fabian
Nagelſchmied
ſowie ſämtl. Phot.=
Bedarfsartikel kauf.
Sie vorteilhaft be=
Thiele Nachf.,
Darmſt., Bleichſtr. 9
u. Alexanderſtr. 19
Anleitung koſtenlos.
Mädchen
für Hausarbeit
tags=
über geſucht.
Mauer=
ſtraße 10, part.
Gut empfohlene
zum
Frau Reinigen
im Alter von 56 Jahren.
Die tieftrauernden Hinierbliebenen=
Eliſabeth Fabian, geb. Münnig
und Kinder
Peter Fabian als Vater.
Hammelbach i. O., den 26. Januar 1929.
von Praxisräumen
geſucht.
(1958
Steinſtr. 32, I.
Damen und Herren geſucht
Die Beerdigung findet am Dienstag um 2 Uhr
Hammelbach i. O. ſtatt.
für Werbung von Zeitſchriften gegen
hohe Proviſion. Zu melden bei
Hermann Buchhold
Eliſabethenſtraße 34.
Dortſelbſt werd. Beſtellungen
entgegen=
genommen für alle Modezeitungen und
Schnitte. Auch Einzelverkauf. Geöffnet
von 8—10 und 4—6 Uhr.
(749a
Organ der Reichspartei des deutſchen
Mittelſtandes (Wirtſchaftspartei)
Nürn=
berger Hausbeſitzerzeiturg Einzige täglich
kaufen Sie ſtets am
beſten und billigſten
bei (460
B. Orio,
in
eich=
ſiv la0
1 CL0
Ausz— 30,
Perſos*
gederr!
Ra
läſſe
erſcheinende Mittelſtandszeitung Bayerns.
Die umfaſſende Verbreitung bei den Kreiſen
von Hausbeſitz, Handel, Handwerk und
Ge=
werbe in Nürnberg und Fürth wie beim
geſamten Mittelſtand in ganz Franken
ſichert allen Inſerenten die beſten Erfolge.
Erſcheint täglich werktags• Verlangen Sie
unverbindl. Probenummern u. Preisangehot
helmſſ=.
möh
bl.
thein=
4114
10—12
die ſüddeutſche Zußball=Meiſterſchaft.
jehiſtearſchungen in den Troſkrunden.
Wähunſo =am letzten Januarſonntag die Kämpfe um die
Süd=
he hößtmllmeiſterſchaft in der Runde der Meiſter durchweg
erwnmitm Ausgang nahmen, gab es in den Troſtrunden
feiſl temerkenswerte Ueberraſchungen. Sowohl in der
„Rd=peſt, wie auch in der anderen Gruppe erlitten die
lenuſter Punktverluſte. Der Führer der Gruppe Nordweſt,
5B3 tnntfurt, konnte zu Hauſe gegen die unerwartet gute
ſh Fdar nur ein unentſchiedenes Reſultat, ein 2:2 (1:2)
eie dieſer Nrlen. u6 war für Frankfurt eine Beruhigung, daß auch der
vor leinerſr, Mkhih im, wohl einer der gefährlichſten Gegner, Punkte
ſirde in Nur. „Ah überraſchender aber kam die Niederlage, die die
ſo machte ßg. t) in der Gruppe Südoſt beim Spiel in Stuttgart
dite ders bezog. Mit 2:1 (0:1) Treffern wurden die füh=
Zyſüher Kleeblättler von den in letzter Zeit durch
Spieler=
ndemige n ſtark geſchwächten Kickers geſchlagen. In dieſer
„Mſtch nun Schwaben Augsburg an die Spitze der
11 Meiſtern fand das bedeutendſte Spiel in
Mün=
uſmden „Bayern” und der Frankfurter Eintracht ſtatt.
hünferer Pauſe erſtmalig wieder vollſtändig ſpielenden
irwieſen mit einer feinen Leiſtung, daß ſie trotz aller
Meinungen doch ſehr ſtark beachtet werden wollen.
geſchlagenen Frankfurter litten allerdings wieder
Eyheinſtellungen. — Germania Brötzingen zeigte bei ſei=
Spiel gegen Boruſſia Neunkirchen wieder nur eine
Mtuntg. — Der 1. FC. Nürnberg, der jetzt von allen
jiellütecmern in allen Runden allein noch ohne
Verluſt=
te iſiczſlng Wormatia Worms 4:1 (3:0), aber die ſtark
erſatz=
wächMikwrmſer Elf ſchlug ſich doch beſſer, als man erwartet
Ms beſſere Leiſtungen als in den letzten Spielen zeig=
Wrau und Karlsruher FV., die ſich mit einem 1:1
hiß unkte teilten.
en Spiele um den „Beo”=Pokal (Privatrunde der
n hFünften aus den Gruppen Main, Heſſen, Rhein und
biiaen gleichfalls Ueberraſchungen.
Die Runde der Meiſter.
1. FC. Nürnberg — Wormatia Worms 4:1 (3:0).
9:Bayern München — Eintracht Frankfurt 3:1 (2:0).
Mlm; VfL. Neckarau — Karlsruher FV. . . . 1:1 (1:0).
ötgen: Germ. Brötzingen — Bor. Neunkirchen 1:0 (0:0).
Troſtrunde.
Gruppe Nordweſt:
AAy.: VfR. Mannheim — Union Niederrad . 3:4 (3:3).
eu=Micrhg.: VfL. Neu=Iſenbg. — FSV. Mainz 05 1:3 (1:0).
FSV. Frankfurt — 1. FC. Jdar . . . . . 2:2 (1:2).
Gruppe Südoſt:
Stufzt. Stuttgarter Kickers — Sp.Vg. Fürth . . 2:1 (0:1).
farlicher Phönix Karlsr. — Schwaben Augsburg 3:6 (0:4).
Freiſtz; Freiburger FC. — VfB. Stuttgart . . . 3:1 (2:0).
Narunden der Gruppen Main / Heſſen / Rhein.
Sanau 93 — Phönix Ludwigshafen . . . . 3:5
Al Mnria Worms — SV. Wiesbaden .. . . . . 3:1
Geſellſchaftsſpiel.
An 94 — DSV. München ...... . .. . 1:0
Auyern ſchlägk Einkracht 3:1 (2:0).
10 A3wſchauern und im hohen Schnee. .. — Während die
* üuuſcht, liefert Bayern wieder einmal ein jehr gutes
Spiel.
DieA turacht hatte nicht nur das Pech, mit zwei Erſatz=
Su V Schaller und Mauriſchat) nach München fahren zu
Eu RlAtue auch das Unglück, auf eine Bayern=Mannſchaft
NeNe Die in ſtäriſter Beſetzung antrat und ein Spiel lie=
„!
. zwechnäßige Angrifſsarbeit und gutes
Schußber=
een. F husen ſich zu einer Leiſtung, die weſentlich über der
voemr; von den Gäſten zu ſehen bekam. Die Eintracht
Mtichke iſt kam faſt felten zu einer einheitlichen Aktion, zeigte
NürEEinelleiſtungen und zudem auch böſe Schwächen. Der
S ig der Bayern, der durch Treffer von Haringer (2)
Sc 21 E. ſichergeſtellt wurde, war durchaus verdient. Dem
Wſ Aneen trotz grimmigſter Kälte 10 000 Zuſchauer bei.
Aus dem Spielverlauf.
*hrn fanden ſich mit den Verhältniſſen ſchneller ab
hrend der erſten Viertelſtunde im Angriff. Schon
Nen Minute fiel nach einem ſchönen Flankenlauf von
Scna urch den ſchußgewaltigen Karinger der erſte Trefſer,
ie lhaten ſpäter ma gte Kircheim, der Eintracht=Erſatz=
SiDoe eirst Handſpiel im Strafraum, aber der Schiedsrichter
Snm Arnählich kam dann die Eintracht beſſer auf und
* I8 ayern” für eine Weile ins Schwimmen. Die Gäſte
2 recht gute Torchancen, aber der zuſammenhangs=
SinAirmnie ſie nicht verwerten. Dietrich ſchoß einmal zwei
Enend vor dem Tore daneben. Ein Tor von Ehmer
„aheits” nicht gegeben. So verpulverte die
Ein=
i pabikueſt, Ihne zu einem Erfolg zu kommen. Die weni=
Sans ten Gegenſtöße der Bayern aber blieben immer ge=
Piche ier dabon führte in der 40. Minute durch Haringer
im E. Tor. Nach der Pauſe erwartete man vielſah, daß
Dn mlammenklabben würden, aber das Gegenteil trat
Junchener hielten ſich ausgezeichnet, ſie logen jetzt faſt
Mariff und behielten immer eine leichte Ueberlegen=
heit. In der 20. Minute überſah der Schiedsvichter zum
zweiten=
male einen Elfmeter für Bayern, Schütz hatte den Bayernſtürmer
Welter im Strafraum ziemlich unſanft geremepelt. Eine Minute
ſpäter gab Hutſteiner bei einem Gegenangnff der Eintracht den
Ball ſchlecht zurück, Dietrich fuhr dazwiſchen und ſchoß zum
Ehrentor für die Frankfurter ein. Nun drängten die Bayern
wieder. Eintracht ſtellte um, ſchickte Ehmer für Stamm auf
Rechtsaußen, aber der Sturm wurde nicht beſſer. In der 32.
Minute konnte die Eintracht=Läuferreihe einen Ball nicht
weg=
bekommen, Schmidt 2. erwiſchte das Leder und erhöhte auf 3:1.
Der Reſt der Spielzeit verlief wechſelvoll. Die Eintracht kam
durch Ehmer noch zu einem zweiten Abſeitstor, Mantel rettete
ein faſt ſicheres Bayerntor durch Segköpfen von der Linie.
Kritiſches.
Bei den Frankfurtern fehlte die Linie, es war keine Führung,
kein Aufbau da. Goldammer als Mittelläufer war ſehr ſchwach
und auch im Innenſturm ſah man keine einzige überzeu ende
Leiſtung. Wirklich gut und den Erwartungen entſprechend
ſpiel=
ten nur drei Leute: Schütz, Mantel und Judiſch. — Kellerhoff,
Keirchheim, Kübert und Dietrich gingen wewigſtens zeitweiſe an.
— Die Bayern=Cl) war beſonders in der zweiten Halbzeit ganz
ausgezeichnet. Die beſten Kräfte waren hier Kutterer, Heidkamp
und der Linksaußen Hofmann. Auc/ Pöttinger ging wieder an.
Haringer war im Schuß ſehr gefährlich. Alle anderen Leute
zeig=
ten guten Durchſchnitt.
Schneider=Offenburg hatte zwar einige Fehler, im
allgemei=
nen aber konnte man mit ſeiner Schedsrichterleiſtung
zu=
frieden ſein.
Der 1. 5. C. Rürnberg ſiegt zwar 4:1 13:0)
über Wormalig, aber Wormakia enkkäuſcht doch
angenehm.
Der 1. F.C. Nürnberg hatte während der letzten Woche
Plaldate mit der Aufſchrift „Die Preſſe berichtet über dieſes Spiel
nicht” auschängen laſſen. Das war die beſte Reklame. Das Spiel
war ſonſt nämlich wenig zugkräftig und angeſichts der großen
Kälte wären wohl kaum die 5000 Unenwegten zum Spiel
gekom=
men, wenn dieſe Leutchen nicht befürchtet hätten, im anderen
Falle nichts über dieſes Spiel zu erfahren. Im übrigen ſollten
aber die Unentwegten nicht enttäuſcht werden. Dafür, daß ſie bis
an die Knie im Schnee ſtanden und grimmige Kälte auszuhalten
hatten, wurden ſie durch ein recht nettes Spiel belohnt. Die
Wormſer hielten ſich weit beſſer als man erwartet, ſie zwangen
den Club, alle Kräfte ſpielen zu laſſen. Man hatte den Eindruck,
daß dieſe Wormſer Elf, wenn ſie erſt einmal wieder
einiger=
maßen vollſtändig iſt, noch manche Ueberraſchung bringen kann.
— Beim Club war ein Mann beſonders bemerkenswert: der
Eyſatz=Linksaußen Kund, der allein drei Tore auf ſein Konto
brachte. Den erſten Treffer ſchoß Kalb, das Ehrentor für
Worms erzielte Winkler.
Vom Spielverlauf.
Die erſatzgeſchwächte Wormſer Elf ging mit Feuereifer in
das Spiel. Man traute den Augen kaum, als man den Club
wäh=
rend der erſten zehn Minuten wiederholt in Bedrängnis ſah.
Dann aber drehen die Nürnberger auf. Im Anſchluß an einen
Strafſtoß buchte Kalb in der 15. Minute den Führungstreffer.
Der Club war nun faſt ſtändig mehr oder weniger ſtark
über=
legen, aber er hatte auch fortgeſetzt mit Gegenangriffen der
Heſſen zu tun. Während der Innenſturm einige günſtige
Tor=
chancen verpaßte, konnte der Linksaußen Kund bis zur Halbzeit
noch zwei Tore für Nürnberg buchen. — Nach der Pauſe griffen
die Heſſen wieder eine Zeitlang mit allen Kräften an, es gelang
ihnen auch, durch eine feine Leiſtung von Willy Winkler zum
Ehrentor zu kommen. Damit war es allerdings auch getan. Im
Reſt der Spielzeit dominierte faſt ſtändig wieder der Club, der
auch durch Kund noch zu einem vierten Tor kommen konnte.
Kritik.
Die beſiegte Elf iſt vor allem wegen ihres großen Eifers und
auch wegen ihres fairen Spiels zu loben. Die Mannſchaft zeigte
aber auch recht gute Leiſtungen, ſo beſonders im Sturm, der
durch ſeine Schnelligkeit und oft auch durch geſunde Schüſſe
wie=
derholt gefährlich wurde. Läuferreihe und Verteidigung hielten
ſich anſprechend. Der Linksaußen Kund hätte allerdings, nachdem
man bereits in der erſten Halbzeit erkannt hatte, wie gefährlich
ſeine Schüſſe waren, durch die Wormſer Hintermannſchaft beſſer
abgedeckt werden müſſen.
Der Club. bot wieder eine runde Leiſtung, wenn er auch
nicht zu ſeiner beſten auflief. Stuhlfauth machte nach dem
Ehren=
tor der Wormſer ein ſehr verdutztes Geſicht, hielt aber andere
Bälle ſehr fein. Gut arbeiteten wieder Verteidigung und
Läufer=
reihe. Der Sturm verſiebte zahlreiche Torchancen, das lag aber
wohl in erſter Linie an den Bodenverhältniſſen, die manchen
Stürmer im Moment des Schuſſes zu Fall kommen ließen oder
doch wenigſtens die Berechnung erheblich ſtörten. Die angenehmſte
Enttäuſchung des Spieles war der Linksaußen Kund, der als
Erſatz für Weiß eingeſprungen war. Der „Club” hat hier wieder
eine Hoffnung. Kund iſt nicht nur ſchnell und techniſch gut, er
verſteht ſich vor allem auch auf das Toreſchießen.
Freiländer=Mannheim ließ als Schiedsrichter kaum einen
Tadel aufkommen.
Neckarau und K. 5.V. keilen ſich die Punkke.
Nach den ſchwachen Leiſtungen, die dieſe beiden Mannſchaften
am letzten Sonntag gezeigt hatten, erwartete man von ihrem
Zu=
ſammentreffen auf Mannheimer Boden nicht viel. Man wurde
aber ganz angenehm enttäuſcht. Zwar erreichten beide
Mann=
ſchaften ihre beſte Form nicht, zwar wurden auf beiden Seiten
viel Fehler gemacht und manche Schwächen aufgewieſen, aber
das Spiel im allgemeinen war doch flüſſig und feſſelnd. Der
K. F.V. war um eine Idee beſſer als ſein Gegner, aber er wurde
mit dem Schneeboden ſchlechter fertig und machte zudem noch
den Fehler, zuviel zu dribbeln, was naüürlich in Anbetracht der
Verhältniſſe nicht richtig war. Nachdem in der erſten Halbzeit
Neckarau etwas mehr vom Spiel gehobt hatte und auch durch
Ott das Führungstor erzielte, riß in der zweiten Halbzeit der
K. F.V. das Kommando an ſich. Da aber ſein Spiel reichlich
unproduktiv blieb, reichte es nur zum Ausgleich, der durch
Link verbucht wurde.
Die Mannſchaften in der Kritik.
Neckarau hatte eine ganz ausgezeichnete Verteidigung, der es
auch in erſter Linie zu danken iſt, daß in der zweiten Halbzeit
das Unentſchieden gehalten werden konnte. Der Tormann machte
zwar einige Fehler, dafür waren aber ſeine Vordermänner umſo
beſſer. Die Läuferreihe hatte im Mittelläufer Gaſt ihren beſten,
einen tatſächlich guten Mann. Die beiden Nebenleute hielten ſich
ganz brav, waren aber in der zweiten Halbzeit der Ueberlaſtung
nicht gewachſen. Im Sturm ſah man keinen Mann von Format,
enttäuſchend ſchwach war Jakob Zeilfelder.
Der K. F.V. kam durch taktiſche Fehler um den Sieg. Bei
ſchnellere Ballabgabe und rationellerem Spiel wäre mehr erreicht
worden. Gut hielt ſich der Towwärter, annehmbar die
Verteidi=
gung, wenn ſie auch mehr Glück als gutes Können hatte. Die
Läuferreihe kam nie über den Durchſchnitt hinaus. Der beſte
Mannſchaftsteil war noch der Angriff, der aber zuviel dribbelte
und ſich mit der Neckarauhintermannſchaft zu viel auf
Einzel=
kämpfe einließ, ſtatt zu ſchießen.
Klimm=Offenbach war in der erſten Halbzeit als Schiedsrichter
gut, in der zweiten Halbzeit aber, als der Kampf zeitweiſe
ſchärferen Charakter annahm, ließ er zeitweiſe bedenklich nach.
Aus dem Spiel.
Neckarau hatte in der erſten Halbzeit mehr vom Spiel. Die
Elf war ſehr fleißig und erreichte auch nach einer Anzahl
ver=
paßter Chancen in der 20. Minute durch den Linksaußen Ott
das Führungstor. Die in dieſer Spielphaſe wenig geſchloſſenen
Angriffe des K. F.V. wurden von der ausgezeichneten
Hinter=
mannſchaft der Platzherren verhältnismäßig leicht abgewieſen.
— Nach der Pauſe fanden ſich die Karlsruher beſſer zuſammen,
ſie erzwangen in der erſten Viertelſtunde ein ausgeglichenes Spiel
und waren für den Reſt ſtändig überlegen. Nachdem Bekir
mehrere Leute geſchickt umſpielt hatte und den Ball in die
Tor=
richtung gelenkt hatte, konnte der entſchloſſen hinzuſpringende
Haſblinke Link den Ausgleich erzielen. Der K. F. V. drängte weiter
und es hatte faſt ſtändig den Anſchein, als ſollte ihm der
ſieg=
bringende Treffer gelingen, aber die Hintermannſchaft Neckaraus
war nicht zu ſchlagen. Sie hielt das unentſchiedene Ergebnis,
das ſchließlich auch den Leiſtungen, dem Einſatz der Kräfte und
dem Spielverlauf entſprach.
Bräßingen-Neunkirchen 1:0.
Der Saarmeiſter ſchlägt ſich tapfer. — Brötzingen hat einen
ſchwachen Angriff.
Nach den Enttäuſchungen, die Germania Brötzingen bei den
Spielen auf eigenem Platz ihren Anhängern bereitet hatte,
blie=
ben diesmal die Zuſchauer weg. Es kamen kaum einige hundert
Unentwegte. May ſein, daß die Kälte abſchreckte, es mag aber
auch ſein, daß die ſchlechten Kritiken, die der Gegner von heute,
die Boruſfia Neunkirchen, nach ihrem Spiel in Karlsruhe
er=
halten hatte, ſich ungünſtig auswirkte. Dieſe ſchlechten Kritiken
mögen berechtigt geweſen ſein, hier in Brötzingen aber
verdien=
ten ſich die Saarländer eine ſehr gute Zenſur, ſie waren eine
äußerſt angenehme Ueberraſchung. Brötzingen lann es
wahr=
ſcheinlich nur ſeiner Hintermannſchaft verdanken, daß die Gäſte
nicht wenigſtens einen Punkt mit nach Hauſe nahmen.
Bei den Platzherren war die Geſamtleiſtung ſchwach.
Wie=
der einmal hielt nur die Hintermannſchaft das Reſultat.
Beſon=
ders der Tormann Kallenberger und der bekannte Verteidiger
Burkhardt warteten mit ſehr feinen Leiſtungen auf. Die
Läufer=
reihe war zwar in der Zerſtörung der gegneriſchen Angriffe ganz
paſſabel, ſie tat aber für den Angriffsaufbau ſehr wenig. Der
Sturm der Germania war zwar techniſch wieder nicht ſchlecht, er
arbeitete aber zu ſehr in die Breite und ließ den Torſchuß ſehr
vermiſſen.
Der Boruſſen=Elf mangelt es an Routine. Stellt ſich die
bei der ſehr jungen Mannſchaft erſt einmal ein, dann wird man
von den Saarländern, die heute ſchon techniſch und taktiſch recht
Gutes bieten, noch weſentlich beſſere Leiſtungen erwarten. Bei
etwas größerer Spielerfahrung, bei einem Mehr an Tricks und
Kniffen wäre auch diesmal von dem Sturm der Soarmannſchaft
auch die gute Hintermannſchaft des Gegners zu ſchlagen geweſen.
Der Spielverlauf war im allgemeinen ziemlich ausgeglichen
und wechſelvoll. Auf beiden Seiten hatten die
Hintermannſchaſ=
ten faſt ſtändig zu tun, aber ſie zeigten ſich ſowohl auf der einen
wie auf der anderen Hälfte als ſehr ſchnell und zuverläſſig. Das
entſcheidende Tor des Spieles fiel ſchon bald nach der Pauſe. Der
ſonſt recht gute Torhüter der Saarländer hatte einen Ball
gefan=
gen, er ließ aber das Leder wieder aus den Händen gleiten und
der entſchloſſen einareifende Rechtsaußen der Platzherren
diri=
zierte das Leder ſchnell zwiſchen die Pfoſten. Lebhafte
Be=
mühungen der beiden Mannſchaften, um eine Aenderung des
Reſultates blieben vergeblich.
Sackenreuther=Nürnbera war als Kampfleiter ausgezeichnet.
Er hatte allerdings auch kein allzu ſchweres Amt, da die
Mann=
ſchaften fair ſpielten und ſich den Entſcheidungen ohne weiteres
fügten.
1. FC. Nürnberg
Bayern München.
Germania Brötzingen
VfL. Neckarau ..
Karlsruher FV.
Eintracht Frankſurt.
Boruſſia Neunkirchen
Wormatia Worms .
Seite 6
Dentg den 28. J.hn 1929
Numral
Phönik Karlsruhe-Schwaben Augsburg 3:6 (0:4).
Prächtiges Winterwetter gab dieſem Spiel einen tadelloſen
äußeren Rahmen, der jedoch in kraſſem Gegenſatz zu der
wirk=
lichen Beſpielbarkeit des Bodens ſtand. Unter friſch gefallenem
Schnee befand ſich eine regelrechte Eisbahn, die — abgeſehen von
dem faſt unmöglichen Stehvermögen — die Geſundheit der
Spie=
ler direkt gefährdete. Anfänglich kam denn auch kein
zuſammen=
hängendes Spiel zuſtande. Man konnte ſich nur auf
Glücks=
aktionen einſtellen. Allmählich aber gewöhnten ſich die Spieler
an die Tücken des Bodens, und es war fabelhaft, wie die
Augs=
burger dieſes, ſchwierige Terrain meiſterten. Die Schwaben
lieferten, einmal mit dem Boden vertraut, in der ganzen erſten
Hälfte ein direkt muſtergültiges Fußballſpiel. Prächtige
Junen=
kombination wechſelte mit zweckmäßigen Steilvorlagen an die
ſchnellen Flügel, die ihrerſeits wieder durch blendende
Flanken=
läufe glänzten. Hinier dieſem ſich vorzüglich ſtellenden,
gleich=
mäßig guten Sturm, in dem lediglich der feine Techniker
Eiber=
ger etwas hervorrate, ſtand eine fein aufbauende und
abweh=
rende Läuferreihe, die im Mittelmann Kraus einen
überragen=
den Führer hatte. Auch Verteidigung und Torwart ſchlugen ſich
zut; ſie wurden nur etwas kopflos, als Phönix zu Beginn der
zueiten Halbzeit in raſcher Folge drei Tore aufholte.
Phöni=
fiel in der erſten Halbzeit dem Boden zum Opfer. Nach der
Pauſe wurden die Leiſtungen beſſer, trotzdem konnte die
Phönix=
elf nie die guten Leiſtungen der Schwaben erreichen, die einen
durchaus verdienten Sieg errangen. Leider verfolgten nur 1200
Zuſchauer den raſſigen Kampf, der von Albrecht=Manuheim
nicht gerade überragend geleitet wurde.
Zreiburger 8. C.—B.f. 5. Siuilgart 3:1 12:0).
Auf das Erſcheinen der ſich in letzter Zeit ſehr gut
ſchlagen=
ben Stuttgarter Zeivegungsſpieler war man in Freiburg, ſehr
geſpannt. Wenn ſich trotzdem nur 1500 Zuſchauer einfanden, ſo
lag das an dem herrlichen Winterwetter und der großen
Veran=
ſtaltung in Titiſee. Obwohl Freiburg auf ſeinen Mittelläufer
Meier verzichten mußte und der E=ſatzmann Bantle 2. eine Niete
tar, war es doch die beſſere Mannſchaft, die zu einem
verdien=
ten Siege kam. Sehr gut hielt ſich die Verteidigung und der
Torwart Winkler, im Siurm bewährten ſich Würz, Mandler,
beide wurden aber noch von Eberhard überragt, dem
produktib=
ſten Mann der Angxiffsreihe, der allein zwei Tore auf ſein
Konto brachte: — Bei den Gäſten wußten der Mittelläufer
Rein=
hardt, Vollmer in der Verteidigung und der Tormann Gabriel
zu gefallen. Beſt=Höchſt machte als Schiedsriehter keine gute
Ligur.
Siuiigatier Kickers-Sp. Bg. Zürth 2:1 10:1).
Der überraſchende Sieg der Kickers war dem ganzen
Spiel=
verlauf nach verdient, wenn damit auch nicht geſagt ſein ſoll, daß
die Kickers die beſſere Mannſchaft waren. Im Feldſpiel war
Fürth weitaus beſſer, die größeren Torchancen hatten aber die
Kiikers, die aber ebenſo unentſchloſſen im Sturm waren wie die
Bayern. Auf Stuttgarter Seite war die Verteidigung wieder
fehr gut, während in der Läuferreihe Niederbacher in der Mitte
überragte. Die Außenläufer hatten mit den ſchnellen Flügeln
der Further ihre liebe Nor und konnten ſie nicht immer halten.
Der Sturm war nach wie vor im Innentrio zu ſchwach, dagegen
waren die Flügelſtürmer beſſer und ſehneller als in den letzten
Seielen. Bei Fürth gefiel die geſamte Hintermannſchaft. Im
Sturm war Frank weitaus der beſte Mann. Franz als
Mittel=
ſtürmer war, entſchieden zu langſam. Unangenehm fielen die
böſen Mätzchen von Kraus 1. auſ, die er ſich wieder leiſtete.
Hier wäre energiſches Durchgreifen und Platzverweis angebracht
geiveſen, aber der Sihiedsrichter Walter=Ludwigshafen war nicht
energiſch genug, wvenn er auch ſonſt im allgemeinen befriedigte.
Das Sviel fand auf ziemlich tiefem, aber feſtgetretenen
Schnee=
boden vor ctwa 30/1 Zuſchauern ſtatt.
Punkte
Tore
Spiele
Schwaben Augsburg
6:2
16:12
Stuttgarter Kickers.
Sp. Vg. Fürth
ASV. Nürnberg
Phönix Karlsruhe
Freiburger FC.
München 1860
VfB. Stuttgart
6:6
8:4
6:6
6:13
8:9
6:4
8:10
5:3
4:2
3:3
3.5
3:5
2:2
2:6
VfR. Mannheim-Union Riederrad 3:4 (3:3).
Eine angenehme lieberraſchung bot Union Niederrad am
Sonntag in Mannheim, wo ſie dem bisher noch ungeſchlagenen
VfR. Mannheim eine durchaus verdiente Niederlage bereiten
konnte. Das Spiel fand im Stadion als eiſtes der
Doppelver=
anſtaltung vor 10 000 Zuſchauern ſtatt. Der glatte, ſchneebedeckte
Boden ſetzte den Spielern ſtark zu, namentlich den jungen und
körperlich ſchwachen Leuten des VfR., die ihr gewohntes
Zuſam=
menſpiel nicht recht entfalten konnten. So kam der Sieg der
Gäſte, die mit dem Boden ſich beſſer abfanden, nicht ſo ſehr
über=
raſchend; er war auch redlich verdient. Bis zur Halbzeit hielt
der VfR den Gjäften noch die Stange, mußte aber nach der Pauſe
das Kommando an die Gäſte abtreten, die hier durch ein vom
Linksaußen Lindner erzieltes viertes Tor den verdienten Sieg
an ſich brachten.
Das für Sonntag angeſetzte Troſtrundenfpiel Sgar 05 gegen
Waldhof iſt vom Spiel=Ausſchuß=Vorſitzenden des SfLV.
vor=
zeitig abgefagt worden, weil der Sportplatz in ſeiner derzeitigen
ſchlechten Verfaſſung keine Möglichkeit eines einwandfreien
Stiels zuläßt. Man muß ſogar bei dem augenblicklichen Wetter
mit der Möglichkeit rechnen, daß auch am nächſten Sonntay
(Saar 05 gegen VfL. Neu=Iſenburg) nicht geſpielt werden kann.
PfL. Neu=Iſenburg-35P. 05 Mainz 1:3 (1:0).
Die Iſenburger ſind tatſächlich ſchwäcker geworden, wwenn ſie
ſogar auf eigenem Platz verdiente Niederlagen hinnehmen
müſſen, während ſie ſonſt auf heimiſchem Boden kaum zu
be=
zwingen waren. Auf glattem Boden konnte Neu=Iſenburg die
erſte Halbzeit für ſich geſtalten und mit einem Tor in Führung
gehen, das G. Waider erzielte. In der zweiten Halbzeit aber
war Mainz klar in Front und die drei Tore durch Lioponer
und Kaiſer waren eine unvermeidliche Folge dieſer
Ueberlegen=
heit. Gloeckner=Pirmaſens leitete den im Ganzen recht fairen
Kampf ſehr gut.
35V. Frankfurk-1. FC. Jdar 2:2 (1:2).
Der Saardritte 1. FC. Idar konnte ſich keine beſſere
Eir=
führung in Fraukfurt verſchaffen, als burch ſeinen ſchönen
Er=
foln gegen den Abteilungsſavoriten FSV. Frankfurt. Die 3000
Zuſchauer im Stadion glaubten, zunächſt mit einem klaren Siege
der Einheimiſchen rechnen zu dürfen, aber ſie mußten dieſe
Au=
ſicht ſchon ſehr ſchnell revidieren, als die Gäſte ein ſo
ausgezeich=
netes Können zeigten, daß ſie den Frankfurtern gleichwertig
taren. Idar erzielte durch H. Meng ſchon bald, die Führung.
Zwar konnte Frankfurt gleich darauf ausgleichen, aber H. Meng
choß ein zweites Tor, und dieſer Vorſprung wurde bis 13
Minu=
ten vor Schluß gehalten, ehe Eſchenlohr, der Ausgleich gelang.
Wichtiger als der Punktgewinn war der Eindruck, den die Gäſte
hinterließen. Sie hätten ebenſo gut gewinnen oder vielleicht noch
knapp verlieren können — die Tatſache, daß ſie gegen den
Favo=
riten in Frankfurt ſelbſt bis gegen Schluß in Führung liegen
konnten und ein abſolut gleichwertiges Spiel lieferten, brachte
Faſt in allen Gruppen des Weſtdeutſchen Spiel=Verbandes iſt
dieſes Jahr der Kampf um die Meiſterſchaft ungewöhnlich ſcharf
Erſt in einem Bezirk iſt eine Entſcheidung geſallen: im Bezirk
Sürſeſtfalen, wo der Neuling Hüſten 09 den Titel an ſich brachte.
In einigen anderen Gruppen ſtaht man dicht vor den
Entſchei=
dungen, in den meiſten aber iſt die Situation noch wenig
ge=
klärt. Der letzte Januarſonntag brachte wieder eine Reihe
be=
deutſamer Ergebniſſe. Im Rheinbezirk fertigte der Weſtdeutſche
Meiſter Sp.Vg. Köln=Sülz den Tabellenführer S.C. 03 Düren
gleich mit 5:1 Treffern ab. Die Sülzer haben nun wieder
wenig=
ſtens Verluſtpunkte und ſind ſicherſter Anwärter auf den Ditel.
In der anderen Eruppe des Rheinbezirks fiel der V.f.R. Köln
durch eine neue Niederlage weiter zurück. Mülheim 06 und
Boruſſia M.=Gladkach ſind die Tabellenſührer. Nach ſeinem
2:1=Sieg über Eller 04 iſt in der Gruppe A des Bergiſch=
Mär=
kiſchen Bezirks Fortung Düſſeldorf ſicherer Meiſterſchaftsanwärter,
in der Gruppe B liegt nach den heutigen Reſultaten Turu
Düſſeldorf am günſtigſten. Am Niederrhein liegen die Dinge nur
in der Gruppe B einigermaßen klar. Hier wird dem Meidericher
Spielverein die Meiſterſchaft kaum zu nehmen ſein. In der
an=
deren Gruppe ſind V.f.v.B. Ruhrort, Sp. Vg. Oberhauſen und der
in den letzten Wochen wieder ſtark nach vorn gekommene
Duis=
burger Sp. V. die Titelkandidaten. — Meiſter des Ruhrbezirks
dürften Schwarz=Weiß Eſſen (Gruppe A) und Schalke 04
(Gruppe B) werden. Schalke 04 erlitt allerdings diesmal eine
Niederlage, übrigens die erſte in dieſer Saiſon. Mit 2:1
Treſ=
fern konnte Horſt=Emſcher den Meiſter ſchlagen. — Die Gruppe
Weſt des Bezirks Weſtfalen wird wohl ſchon an einem der
näch=
ſten Sonntage bei Sp. Vg. Herten als ihren Meiſter nennen. Die
Gruppe Oft iſt dagegen noch nicht ſo weit. Die beiden
ernſt=
hafteſten Mriſterſchaftsanwärter, Arminia Bieleſeld und p.Vg.
Hamm trennten ſich diesmal mit einem unentſchiedenen (1:1)
Ergebnis.
Der Verband Brandenburgiſcher Ballſpiel=Vereine hatte auch
diesmal mit Rückſicht auf die ſchlechten Witterungs= und
Platz=
verhältniſſe die Verbandsſpiele bereits am Samstag abgeſagt. Er
tat damit zweifelsrhne gut, denn die Verhältniſſe wie wir ſie
augenblicklich Gaben, wirken ſich ſtark auf die Spiele aus und eine
Meiſterſchaft ſollte ſchließlich keinen Zufällen unterworfen ſein
Berlin ſah am Sonntag nur Geſellſchaftsſpiele und wie ſich auch
hier die „Zufälle” auswirkten, das zeigten die
Ergebniſſe.
Geſellſchaftsſpiele. Norden=Nordweſt Berlin — B. V.
Lucken=
walde 2:8. Tennis=Boruſſia — Minerba 6:1. Berliner S.V. 92
— Hertha B. S.C. 5:2.
Auch in den meiſten norddeutſchen Bezirken hatten die
Be=
hörden ſchon am Samstag die Meiſterſchaftsſpiele abgeſetzt.
Da=
durch, daß ſich dieſe Fälle in der letzten Zeit ſehr oſt wiederholten,
werden natrlich die Finanzen der Vereine zum Teil recht ſtark
beeinträchtigt und man kann verſtehen, daß man ſich trotz
Witte=
rung und Platzverhältniſſen vielfach wenigſtens zur Austragung
von Privatſpielen entſchloß. Beſondere Ereigniſſe gab es bei
dieſen Privatſpielen nicht.
Ergebniſſe.
Hamburg. Polizei Hamburg — Altona 93 3:5. F. C.
Otten=
ſen — Unitas Hiamburg 5:2. Vültoria Hamburg — Concordia 3:1.
F.C. Blankeneſe — Alemannia Hamburg 3:3. Phönic —
Wil=
helmsburger F. C. 1:6.
Bremen. S.V. Bremen — Wiſhelmsburger S.V. 6:2.
V.fB. Oldenburg — A.B.T.,S. Bremen 6:1. Union Teutonia —
Gaardener B. V. 2:2. Eintracht Flensburg — Holſtein Kiel 1:11.
Brunswik — Bordesholm 3:1. Olympia Neumünſter —
Raſen=
ſport 1910 3:2. Niederſ. Döhren — Hannover 96 3:5.
Den Höhepunkt und Abſchluß des Internationalen
Fecht=
turniers in dem franpöſiſchen Badeorte Cannes bildete der
Zwei=
kampf zwiſchen dem vieljährigen deutſchen Meiſter Erwin
Cas=
mir und dem Franzoſen Phil.pp Cattiau. Bei den Olympiſchen
Spielen in Amſterdam war Casmir gegen den Franzoſen
unter=
legen und auch in dieſem Revanchekampf behielt Cattiau die
Oberhand. Vor einer großen Zuſchauermenge ftellten ſich die
beiden Gegner dem rein italieniſchen Kampfgericht, deſſen Vorſitz
der berühmte Profeſſionale Nedo Nadi führte. Anfangs ſtellte
ſich Casmir recht gut und lag auch von Beginn an in Vorteil,
ja der Deutſche konnte ſogar 6:3 führen. Dann wandte ſich das
Blatt, der äußerſt zähe Franzoſe holte Punkt für Punkt auf und
gewann ſchließlich, da Casmir nur noch ein Treffer gelang, mit
10:7 Punkten. Beiden wurde nach Schluß des Kampfes lebhafter
Beifall zuteil. In den Rahmenkämpfen feierte die italieniſche
Fechtkunſt neue Triumphe. Das Floretturnier ſah die Italiener
Pulitti und Marzi auf den beiden erſten Plätzen, nachdem Pulitti
im Entſcheidungskampf mit 6:3 über Marzi die Oberhand
behal=
ten hatte. In einem Säbelgefecht beſiegte Anſelmi=Italien den
franzöſiſchen Leutnant Friteau mit 10:7 Punkten.
Deutſche Tiſchkennis=Meiſterſchaften.
Die Ausländer in Front.
Der Tennis=Club Gelb=Weiß Berlin brachte am Sonntag
die deutſchen Tiſchtennismeiſterſchaften zum Abſchluß. Wie zu
erwvarten war, waren in der Hauptſache die Ausländer
erfolg=
reich. Einen deutſchen Sieg gab es im Dameneinzel, wo Frl.
Carnatz=Berlin 21:11, 12:21, 21:11, 21:16 über Frau Kuhlmann=
Berlin ſiegreich blieb. Bei den Herren wurde der Tſcheche
Male=
cek mit 21:15, 16:21, 21:6, 21:10 Meiſter über Majoroglon=Dres=
den. Das Herrendoppel fiel an Finnberg/Oſchi=Lettland, die
Lindenſtädt/Henſchel 21:15, 21:9, 21:15 ſchlugen. Im Gemiſchten
Doppel ſiegten Frl. Carnatz/Komodon (Lettland) 21:18, 21:11
12:21, 21:18 über Frl. Maſakova/Malecek.
Nun ſteht auch der letzte der ſüddeutſchen
Handb=
meiſter, nämlich der Meiſter der Abteilung 1 im Be=
Heſſen ſeſt. Die Entſcheidung fiel beim Spiel in Off.e
ſchen Kickers und FSV. Frankfurt. Dadurch, daß de
zweite FSV. Frankfurt 2:1 geſchlagen wurde, verlor .
Möglichleit, die führenden Darmſtädter Poliziſten
no=
zu können. Pol.=SV. Darmſtadt iſt nun Gruppenmeiſf
mit dem Meiſter der Abteilung B, dem FSV. 05
Mai=
die Bezirksmeiſterſchaft kämpfen.
Frankfurk — Sporkverein 98 1:
Es iſt eigentlich bedauerlich, daß, nachdem nun
Gelegenheit, Winterſport zu treiben, in ſo reichem
handen iſt, die Handballbehörde dem nicht Rechnung
Spiele, die für die Meiſterſchaft ohn= Bedeutung ſind,
Termine verlegt. In mehr als fußhohem Schnee
Ra=
treiben, mag allenfalls für Uebungszwecke noch
hin=
möglich iſt es dagegen, unter ſolchen Verhältniſſen non
ſpiele auszutragen.
Die Ungunſt des Schneebodens machte ſich auch
Spiele äußerſt ſtörend bemerkbar, deſſen Ausgang
ke=
für das Kräfteverhältnis der beiden Mannſchaften
Der Sieg des Sportverein3 98 war vollanf verdien
unter günſtigeren Bedingungen höher ausfallen m=
Kombinationsmaſchine des Sturmes, der ehne Fie=
lief zwar wie am Schnürchen; aber die Auswertung
blieb meiſt aus, da ein Durchſpiel bis wors feindliche
maſſierten Poſtverteidigung nicht möglich war und s
bei dem anſehnlichen Gewicht des Balles die nötige T
Poſtſportverein konnte durch ſeinen freiſtehenden Recht
erſte und einzige Tor erzielen. Sein anſangs geze
ließ ein anderes Endreſultat erwarten. Es zeigt ſich
daß Darmſtadt eine beſſere Spielſtärke präſentierte.
gewann allmählich derart an Boden, daß Poſtport
mehr ernſtlich gefährlich werden konnte. Drei
Freund, Hennemann und Fuchs in kurzer Aufeinander.
die magere Ausbeute der zahlrechen Darmſtädter An=
Schüſſe verfehlten ihr Ziel oder wwurden von dem
wandten gegneriſchen Torhüter unſchädlich
gemacky=
zweiten Hälfte verſchob ſich das Stärkeverhältnis narh
ungunſten Frankfurts, deſſen anfänglicher Spieleifen
hehen Schnee eine bedeutende Einſchränkung erfuhr.
ſtädtern gelang aber auch in dieſer Drangperiode nu
mal durch Freund, Fuchs und Lotz erfolgreich zu ſon
Das nicht gerade aufregende Spiel wurde din
Darmſtadt nicht unbekannten Mannheimer Schiedsric.
ruhig und ſicher geleitet.
Kickers Offenbach — 35B. Frankfurk 2:1
Das durch den hohen Echnee ſtark beeinträch
brachte den Frankſurtern eine große Enttäuſchung.
Halbzeit ſah beide Mannſchaften in einem durchaus ſ.
lichem Kampf, bei dem die Gäſte durchweg tonanzell
Sie erzielten auch durch Marſchall den Führungstr.
dem Wechſel nahm der Kampf härtere Formen an. E5
fehler des linken Frankfurter Läufers hatte den Ausc
Kickers zur Folge und eine Vorlage an der weit
Verteidigung vorbei führte zum zweiten Tore für
Die danach auf acht Mann verſtärkte Verteidigung
ließ den Frankfurter Sturm nicht mehr zu Erfolgen.
2
Daß die Schwanheimer, die mit zur Spitzengruf
gegen Friedberg nur knapp gewinnen konnten, iſt we
Linie auf den Schneeboden zurückzuführen. Zuden
Gäſte auch nur zehn Mann zur Stelle. Troxdem ſies
rer, als das Reſultat beſagt. Krauſer ſchoß vor der
Schäffer nach der Pauſe einen Treffer. Der Angrif
berger konnte ſich nicht durchſetzen. Müller=
Wiesl=
korrelt.
Aus der Gruppe B.
Das letzte Verbandsſpiel der Gruppe B beſtritte
badener Sportklub und der Polizei=SV. Wiesla
Sportklub ſtellte nur ſieben Spieler und es iſt nicht
wunderlich, daß er unter dieſen Umſtänden mit 10:1
ſchlagen wurde. Die Polizei war hoch überlegen.
allein ſieben Treffer. Er war der erfolgreichſte S
auch den notwendigen Schſung in den Angriff brac.
Damenmeiſterſchaft im Bezirk Main=Heſſe
Das erſte Endſpiel um die Bezirlsmeiſterſchaft
im Handball des Bezirks Main=Heſſen brachte der 2
Gruppe A, dem FSV. Frankfurt, einen verdientel
über die Meiſterelf der Gruppe B, Alemannia Wor
Kaiſerslautern gewinnt das erſte Endſpiel 2‟
In Kaiſerslautern wurde am Sonntag das er
um die Handballmeiſterſchaft des Bezirks Rhein=S!
den Gruppenmeiſtern Phönix Mannheim (Rhein
Kaiſerslautern (Saar) ausgetragen. Die Mannſchafte
ziemlich ebenbürtig. Kaiſerslautern erfocht mit
knappen 3:2 Sieg. Wenn es den Pfälzern am nächſ
in Mannheim gelingt, wenigſtens ein Unentſchieden
ſo haben ſie die Bezirksmeiſterſchaft ſicher. Im Fal.”
ges von Mannheim aber, wäre ein drirtes Treffen
Roſ-Weiß, B. I.R. Liggerſah — S.5. 98 El
(2:0).
Im Pokalkampf (nicht wie irrtümlich geſchrieben
ſtanden ſich die Reſerven von Rot=Weiß und S.V. 92
Rot=Weiß konnte dieſen Kampf ganz überlegen durc!
gewinnen. Es zeigte ein bedeutend beſſeres Zuſamm
vor allem verſtand es, ſich den Bodenverhältniſſer
beſſer anzupaſſen. Der Sturm zeigte bisweilen ein
genaues Zuſammenſpiel, ſo daß Erfolge nicht
konnten, zumal als man erkannt hatte, daß ho9-
Schwäche des gegneriſchen Tormannes waren. Die 2.
ſchaft und Läuferreihe arbeitete ſicher und ließ keine
im übrigen ſehr zerfahren ſpielenden Sturmes der 9e
trotz des hohen Schnees ſehr ſchnelle ud feſſelnde En
Oberleutnant Baier einen jederzeit korrekten Leitel.
Rot=Weiß, V.f.R. 1. Jgd. — Polizei 1. Jgd. 3:4
Rot=Weiß, V.f.R. 2. Jgd. — Polizei 2. Jgd. 0:4
Handball=Ergebnifſe.
Rhein/Saar=Bezirksmeiſterſche
VfR. Kaiſerslautern — Phönix Mannheim . —
„
Kreuznach — Landau
Gruppe B Main=Heſſen:
Wiesbadener SC. — Polizei Wiesbaden . / T
Gruype Rhein:
Ludwigshafen 03 — VfR. Mannheim
1
W
*
IIS.
er 28
Montag, den 28. Januar 1929
Raofähren.
F. 83 hielt am Sonntag, den 27. Januar, im „
Für=
fie feierliche Preisverteilung und Ehrung verdienter
, die wohl ſchönſte Veranſtaltung eines
Sportver=
metnem flotten Begrüßungsmarſch begrüßte der 1. Vor=
H. Thummel, die ſehr zahlreich erſchienenen Gäſte
ſewer, ganz beſonders aber Herrn Fabrikant Konzel=
FFamilie, Herrn Ehrenvorſitzenden Ober, die Herren
icher Lynker, Hch. Sames, Alb. Schmitt ſowie Herrn
trtreter des Gauvorſtandes und des hieſigen
Bruder=
g mſtädter Rasſportclub”.
hsmmel dankt Herrn Fabrikant Konzelmann, der auch
ſeuer, wie bei ſchon ſo vielen Gelegenheiten, dem Club
tſ— durch eine großartige Stiftung bewieſen hat.
t. Vorſitzende kommt in einer ausführlichen Rede auf
Sportarten innerhalb des Radſportes zurück und
ſende darüber Ausdruck, daß im DBC. alle Arten
ver=
eenvorſitzende Herr Ober nimmt die Verteilung der
nu en für eifrigen Beſuch der Clubabenden vor, die als
nſtaltungen den Grundſtock der gemeinſchaftlichen
5— Ausgezeichnet wurden die Herren Rhül, Thümmel,
z mmerzehl, Weber und die Damen Tr. Wedekind und
hrimmel ehrte hierauf Herrn A. Ober, der viele
Jahr=
als Vorſitzender den Club durch Freud und Leid
4e3enkt in ergreiſenden Worten der Leiſtungen dieſes
eri die heutige Blüte des Vereins zu verdanken iſt.
erhält eine von Herrn Hermann angefertigte
künſtle=
mu rlunde über die Ernennung zum Chrenvorſitzenden.
üsende gibt der Hoffnung Ausdruck, daß Herr Ober
He Jahre in den Reihen des Clubs erleben möge.
— dankt Herr Ober für dieſe Ehrung und verſpricht,
ſeihei dem Club treu zu bleiben und ſtets an dieſe
„itEckzudenken. Begeiſterter Beifall der Anweſenden!
/ ang Herr Kurt Hering eine Arie aus der „Zauber=
1,Freiſinn” von Schumann unter lekhaftem Beifall.
ea. ſahrwart Rühl zeichnet für eifrigen Beſuch der
Meefiden aus: die Damen E. Bär, A. Schmenger, H. Stier,
jmt K. Rottmann, F. Schorlemer und A. Schorlemer,
6u gendmitglieder J. Häußler, W. Reeg, O. Knörzer,
/ S. Schulze und Gg. Reeg.
r Ziegler bringt als Wanderfahrwart die Preiſe für
ii zur Verteilung. Preisträger waren die Herren
0r mit der höchſten Kilometerzahl gleichfalls zum erſten
Ehvrn Ehrenmitglied Herrn Mahr geſtifteten
Wander=
eſtit, Fr. Ziegler, Gg. Weber, Hch. Kemmerzehl. Emil
95 ldmann, H. Thümmel, K. Herrmann, Frz. Ettl und
Tr. Wedekind, Steinmetz, K. Quenzer, A. Leidich.
zℳ werden als Preisträger der Schnitzeljagd
ausgezeich=
rt Frz. Ettl, G. Weber, G. Leichtlein u. Ph. Schubert.
ennſahrwart Kemmerzehl gedenkt der Leiſtungen des
is Trietſch, von denen u. a. beſonders hervorzuheben
ſeis beim 50=Km.=Gaurennen, 2. Preis beim 100=Km.=
I.. Preis bei „Rund um Rheinheſſen”. Herr Trietſch
HArerkennung ein wunderbares Bild.
Daum nahm als Jugendfahrwart die
Preisvertei=
higendwanderfahren vor und zeichnete aus: Alma
Ria Kemmerzehl, Liſa Hofmann, Frz. Eckert, J.
Schulze, W. Reeg und Franz Rückert. Ganz
beſon=
eer Daum das jüngſte Jugendmitglied Irma Thüm=
/s im verfloſſenen Jahre 150 Kilometer geſahren iſt.
Fit eljagd=Jugendreis erhält W. Reeg. — Von Herrn
„nls Gaujugendwanderfahrwart erhalten die Jugend=
Hel. Kemmerzehl, K. Kemmerzehl, L. Hofmann, W. Reeg,
Eißdert und Schulze für Meiſtbeteiligungen an Gan=
Wſite Auszeichnungen.
W Heldmann brachte hierauf drei humoriſtiſche Vor=
Whör, die den lebhafteſten Beifall der Anweſenden fan=
Mmas ganz Beſonderes wurde noch ein Theaterſtück in
ichſelr MMundart aufgeführt, um welches ſich in uneigen=
Wtiſe erdient machten die Damen A. Schorlemer, K.
AM E lſe Steinmetz und die Herren Ludw. Schorlemer,
Mee. Eiſenhauer und Frz. Volkmer, deren aller Lei=
MAnweſenden zu rauſchendem Beifall hinriß.
ihhoter Schlußmarſch beendete den feierlichen Teil und
Ehieitig über zu dem folgenden Feſtball, verbunden mit
R ola=Verloſung, wodurch die Gäſte und Mitglieder
Min fröhlicher Stimmung beiſammen blieben.
DAfäudländerkampf Deukſchland-Frankreich.
Deutſche Niederlagen. — Krewer geſtürzt.
britte Länderkampf im Radfahren zwiſchen den Ver=
NAR Deutſchland und Frankreich ging vor einer großen
BaAmaige auf der Pariſer Winterbahn vor ſich und ſah
Neug teSer und Mannſchaftsfahrer im Wettbewerb. Den
Menunr leider in keiner Konkurrenz, die noch in
Einzel=
hateilt waren, ein Sieg beſchieden. Im Fliegerkampf
geine ſymella und Steffes den franzöſiſchen Nachwuchsfah=
We! Jean und Matheron den Vortritt laſſen. Kroſ=hel=
*leilagen im Omniummatch gegen Faudet/Louet, und
Fie errennen zogen Möller und Krewer gegen Graſſin
BPür), den Kürzeren.
D g anzptintereſſe konzentrierte ſich auf die Rennen hinter
wicUhnung. Im erſten Lauf gewann Paillard ziemlich
Dri(Braſſin, der ſeinerſeits Möller ſicher im Schacht
wend Krewer durch einen leichten Sturz weit ins
Tmeeu geriet. Im zweiten Lauf behauptete Graſſin durch=
De ihrung. Der über den größten Teil des Weges hinter
Ner 3oe Moller mußte ſchließlich den Angriffen von Paillard
wenh d dieſem den zweiten Platz überlaſſen. Krewver war
IMl-ometer nochmals zu Fall gekommen, man brachie
Ae knukenhaus, von wo er jedoch bald wieder entlaſſen
Dinl hate, da er keine ernſthaften Verletzungen erlitten
* Sritte Lauf brachte ein ſpannendes Duell: Graſſin=
SD SDem der Franzoſe mit nur 10 Meter Vorſprung als
erAllve rging.
haumpf: 1. Marcel Jean 3 Punkte; 2. Matheron 6 P.;
eFE16 Punkte; 4. Oſzmella 7 Punkte.
D5M Lmnnium: 1. Faudet/Louet 37 Punkte; 2. Kroſchel/
ZeEPPrnkte.
LSclnannen 3mal 20 gm.: 1. Lauf: 1. Paillard 17:12,/4
RSD 2 Graſſin 50 Meter; 3. Möller 150 Meter; 4. Krewer
Anen zuruck. — 2. Lauf: 1. Graſſin 17,32 Minuten;
SneDer 1.35 Meter; 3. Möller 245 Meter; 4. Krewer geſtürzt.
1. Graſſin 17:25,2 Min.; 2. Möller 10 Meter;
Paihic 4.20 Meter.
Su Norgebnis: 1. Graſſin 4; 2. Paillard 6; 3. Möller acht
Mtußt Krrewer.
Weuhiche Rational=Elf gegen die Schweiz bleibt wie auf=
Stie shoen. Bundestrainer Nerz überprüſte in München
SDnT. die Leiſtungen von Schütz und Pöttinger, die ihm
LScweizer National=Elf gegen Deutſchland in Mannheim
N erchehane; Weiler 1— Ramſeher; Labalaz— Vögeli
Mer—Abegglen III— Tielſer—Abegglen II — Grimm.
Arichter fungiert Lauritz Anderſen=Dänemark. Bis 20
lurie
Scluß können verletzte Spieler erſetzt werden, ver=
* Näiher ſtets.
Aus dem 9. Kreis der Deukſchen Turnerſchaft.
Heſſen und der Main=Rhein=Turngau an der Spitze.
Aus dem Schwimmbericht des ſtellvertretenden
Schwimm=
wartes des 9. Turmreiſes der D. T., der nunmehr veröffentlicht
wurde, iſt erſichilich, daß es im Turnerſchwimuſen, hauprſächlich
in Heſſen und ganz beſonders im Main=Rheingau vorwärts
ge=
gangen iſt. Einen Haupianteil hatte die heſſiſche Turner=
Schimmerſchaft an der großen Stromſtaffel, zum 14. Deutſchen
Turnfeſt in höln, die den Rhein, einſchließliſt ſeiner Nebenflüſſe,
umfaßte. Das große Wintertreffen der D. T. in Halle, das
Jahnſchwimmen, ſah folgende Heſſen als Sieger: Turner 100
Meter Bruſtſchwimmen: Armbruſt=Ofſenbach mit 1:27 den
zwei=
ten Sieg; Jachtmann=Darmſtadt (Tgſ.) mit 1:29,4 den neunten
Sieg. — Hauptſpringen für Turner: Jüngling=Darmſtadt (Tgde.)
mit 96,92 Punkte den zweiten Sieg; Schmidt=Offenbach den
zehn=
ten Sieg. — 100 Meter Seite für Turner: Rauſch=Offenbach mit
1:19,3 den vierten Sieg. — 100 Meter Bruſtſchwimmen für
Tur=
nerinnen: Niedner=Offenbach den neunten Sieg. — Die Vorſchau
für die D.T.=Meiſterſchaften in Köln bildeten die
Kreismeiſter=
ſchaften in Darmſtadt (Hallenbad), die von 28 Vereinen aus 13
Gauen des neunten Kreiſes beſchickt waren. Allein ſechs neue
Beſtleiſtungen wurden von heſſiſchen Turnern und Turnerinnen
erzielt, und zwar: 4mal 100 Meter Bruſtſtaffel für Turner: Tgde,
Beſſungen 5:59,1 Minuten: 100 Meter Bruſtſchwimmen für
Tur=
werinnen: Tilly Arndt=Tv. Gießen 1:36,7 Minuten; 100 Meter
Freiſtil für Turnerinnen: Eliſabeth Gerhardt=Tgde. Darmſtadt
1:31,5 Minuten; 40 Meter Streckentauchen für Turnerinnen:
Ida Hauck=Tv. Gießen 40,4 Sek.; 4mal 50 Meter=Bruſtſtaffel für
Turnerinnen: Tv. Gießen 3:07,5 Minuten; 4mal 50 Meter=
Lagenſtaffel: Tgde. Darmſtadt 3:10,5 Minuten. Zu den
Meiſter=
ſchaften in Köln wurden aus dem Mittelrheinkreis 108
Meldun=
gen abgegeben, wovon 74 erfüllt wurden, und zeigte damit der
Kreis die höchſte Meldeziffer und errang, wie in den Vorjahren
die meiſten Siege, die zum größten Teil auf den Main=Rheingau
entſielen. Die Ergebniſſe waren folgende: Wettkampf für
Tur=
ner: Mehrkampf: 5. Geißmar=Gießen 127 Punkte; 6. Schäfer=
Tgde. Friedberg 125½ſo P.; Turmſpringen: 2. Jüngling 73‟,
P.; — 100 Meter Bruſt: 3. Jachtmann=Darmſtadt (Taſ.) 1:272
Min. — 100 Meter Seite: 3. Rwuſch=Offenbach 1:21.1 Min. — 100
Meter Rücken: 1. Lohrer=Darmſtadt (Tgſ.) 1:17,4 Min. — 50
Meter Streckentauchen: 1. Schäfer=Friedberg. — 4mal 100 Meter
Lagenſtaffel: 1. Turngeſellſchaft Darmſtadt 5:25,6. — 4mal 100
Meter Freiſtil: 3. Turngeſellſchaft Darmſtadt. — Wettlämpfe für
Turnerinnen: 200 Meter Lagen: 1. Tilly Arndt=Gießen 3:42 4;
2. Minna Angersbach=Ofſenbach; 3. Lotte Hoffmann=Darmſtadt
(Tede ). — 10) Meter Bruſt: 2. Tilly Arndt=Gießen 1:34.8. —
100 Meter Rücken: 1. Erna Backhof=Ofſenbach; 2. Angersbach=
Offenbach 1:40,8. — 4mal 50 Meter Bruſtſtaffel: 2. Tv. Gießen
3:12,4. — 4mal 50 Meter Lagenſtaffel: 3. Tgde. Darmſtadt 3:15,6.
— 4mal 50 Meter Freiſtilſtaffel: 1. Tgde Darmſtadt 2:53. —
Zwei Beſtleiſtungen fielen an die Darmſtädter, und zwar: 100
Meter Rücken für Turner: Lohrer=Turngeſellſchaft, und die 4mal
100 Meter Freiſtilſtaffel für Turnerinnen an die Turngemeinde.
Ebenfalls ſah das Stromſchwimmen des Kreiſes drei Vertreter
des Main=Rheinaaues als erſte Sieger.” Es waren dies im 5000
Meter Schwimmen für Turner: Fritz Weiß=Turngeſellſchaft
Darmftadt: — 3000 Meter Schwimwen für Turnerinnen:
Eliſa=
beth Gerhardt=Turngemeinde Darmſtadt: — im 2000) Meter=
Schwimmen für Turnerjugend: 1. Otto Langjahr=
Turngeſell=
ſchaft Darmſtadt. — Möge das Jahr 1929 für die
Turnerſchwim=
mer einen weiteren Aufſtieg bringen.
Jung=Deutſchland — E.F.S.C. ausgefallen.
Das für den Freitag abend 8½ Uhr angeſetzte Waſſerballiviel
zwuiſchen „Jung=Deutſchland” und dem Erſten Frank urter S hwmmklub
mrußte keider auskallen, da Frankfurt am Nachmitrag ein Telegramm
folgenden Wortlauts ſchickte: Können wegen zu ſpäter Benachrichtigung
heute nicht antreten.‟ Dieſes Telegramm muß ſehr eigenartig be ühren
wem man weiß, daß der Gauwaſſerballwart, der die einzelnen
Teil=
nehmer an der Winterrunde zu benach ichtigen hat, der ſportliche Leiter
des Erſten Frankfurter SC. iſt. Außerdem ſtand die offizielle
Bekannt=
machung des Terminkalenders am letzten Mittwoch im „Schwimmer”
dem Amtsorgan des Deutſchen Schwimmverbandes.
Waſſerball=Uebungsſpiel in Berlin.
Im Berliner Lunapark=Wellenbad trug die deutſche
Waſſer=
ball=Nationalmannſchaft wieder einmal ein Uebungsſpiel gegen
eine Vertretung Berlins aus, hauptſächlich, um ſich auf den an
gleicher Stelle demnächſt ſtattfindenden Länderkampf gegen
Frankreich vorzubereiten Geſpielt wurde viermal 15 Minuten
die deutſche Mannſchaft ſpielte in der Aufſtellung: K. Bähre;
Atmer, Gunſt; Benecke; Amann, W. Bähre, Jogchim Rademacher
und gewann nach intereſſantem Kampf mit 8:6 Toren. Von den
bewährten Spielern fehlten alſo Erich Rademacher und Cordes.
Die Berliner Vertreter machten einen überraſchend guten
Ein=
druck und ſtanden den „Deutſchen” kaum viel nach.
Hallenſportfeſt in Münſter W.
Ergebniſſe:
Dreikampf: 1. Jonath 15 Punkte; 2. Bergmayer=Münſter
12 Punkte; 3. Otto=Duisburg 9 Punkte. — 60 Meter Hürden:
1. Troßbach 3,1 Sek; 2. Welſcher=Frankfurt a. M., Bruſtbreite:
3. Steinhardt=Karlsruhe. — 800 Meter: 1. Müller=Zehlendorf
2:/k2,2 Minuten; 2. Stortz=Hallc 2:03,2 Minuten; 3. Schönmann=
Charlottenburg 2 03.4 Minuten. — 3000 Meter: 1. Cohn=
Char=
lettenburg 9 (2.4 Minuten: 2. Holthuer=Weener 9,12 Minuten —
Olympiſche Staffel: 1. S.C. Charlottenburg 3:50,2 Minuten;
2. Schalke 96 3:55,2 Minuten; 3. Münſter 08.
Große Hallenſtaffel 10mal 2 Runden: 1. Münſter 08 3:50,2
Minuten; 2. Polizei=Münſter; 3. Dortmund 95.
Einen bedeutenden Erfolg errangen deutſche Amateurboxer
in Dortmund über Frankreich, indem ſie einen Länderkampf mit
6:2 Punkten gewannen. Frankreich gewann nur das Welter= und
das Schwergewicht.
Das Magdeburger Hallenſporifeſt brachte gute Leiſtungen.
Dr. Peltzer gewann die 1000 Meter in 2:39,2 Minuten vor Boltze
und Schoemann. Die 60) Meter ſiclen an Kurz=Bar Kochba=
Ber=
lin in 7.1 Sck. vor Wege und Büchner.
Die Deutſchen Rodelmeiſterſchaften in Krummhübel ergaben
folgende neuen Meiſter: Herren=Einſitzer: H. Breiter=
Brucken=
berg. Tamen=Einſitzer: L Hampel=Krummhübel. Herren=
Dop=
pelſitzer: A und Fr. Poſſelt=Neudorf. Damen=Doppelſitzer:
Pfaue, Winkler=Schierke
In Schierke errang der Vob., Berolina; des BSC. Berlin
die Deutſche Fünferbob=Miſterſchaſt in 1:34,6 Min. für 19=0
Meter unter 14 Mitbewerbern. Der ſiegreiche Bob war bemannt
mit Grau als Führer und Bicker als Bremſer.
Ein Eishockey=Kongreß fand in Budapeſt ſtatt. Dabei wurde
feſtgelegt, daß Deutſchland am 28. Jan gegen Oeſterreich, am
29. Jan. gegen die Tſchechoſlowakei zu ſpielen hat. Im
Kunſt=
laufen wurden nur Junioren=Konkurrenzen ausgetragen. Bei
den Herren ſiegte Gold=Prag, bei den Damen Erika Hoornung=
Wien (Nicht die Europameiſterin Ilſe Hornung!) und im
Paar=
laufen Philipp/Billinger=Budapeſt.
Ceite 7
Binelfport.
Skimeiſterſchaft der Hochſchulen.
Hamburger=Graz deutſcher Hochſchulmeiſter.
Bei ſtrahlender Winterſonne wurde das Programm der
deutſchen Hochſchul=Skimeiſterſhaft in Oberwieſenthal fortgeſetzt
und zu Ende geführt. Zunächſt kam die 25 Km=Staffel zur
Durchführung, die der favoriſierten Univerſität Graz dadurch
entging, daß der erſte Läufer total verſagte. Pugel, der
Gewin=
uer des Langlaufs, machte zwar viel Boden gut, aber mehr als
der vierte Platz war nicht zu retten. Die beiden Münchener
Staffeln der Univerſität und der Techniſchen Hochſchule waren
von Anfang an in Front und belegten auch die beiden erſten
Plätze. Nachmittags war die Schanze am Jungferngrund
Schmu=
platz der Skiſpringen. Der gleichmäßigſte Springer war Zachäus=
Heidelberg mit 33½ und 33 Meter, der außer Konkurrenz ſogar
26 Meter ſprang und die weitaus beſte Note erhielt.
Hochſchul=
meiſter wurde aber, der Grazer Hamburger, weil Zachäus im
Langlauf ausgefallen war. Die Ergebniſſe ſtellten ſich wie folgt:
Abfahrtslauf für Herren: 1. Pahl=Freiburg 2:43 Min.;
2. Plattel=Weihenſtephan 2:45 Min.; 3. Hamburger=Graz 2:50,4
Min: 4. Strohſchneider=Graz 2:56 Min.
Abfahrtslauf für Damen: 1. Henſch=Prag 1:23 Minuten;
2. Stehr=Dresden 2:06 Min; 3. Gothel=Dresden 2:15 Min.
25 Km=Staffel: 1. Univerſität München 2:19,06 Std.;
2. Techniſche Hochſchule München 2:20,53 Std.; 3. Berg=Akademie
Clausthal 2:23,31 Std.; 4 Univerſität Graz 2:23,59 Std.;
5. Techniſche Hochſchule Darmſtadt 2:55,51 Stunden;
6. Landwirtſchaftliche Hochſchule, Weihenſtephan 2:27,49 Std.;
7. Univerſität Freiburg 2:27,50 Std.; 8. Techniſche Hochſchule
Danzig 2:29,28 Std.
Sprunglauf: 1. Zachäus=Heidelberg Note 18,520 (33½ und
33 Meter); 2. Abel=Berlin 16,851 (31, 33½ Meter); 3. Beutner=
Leinzig 14,750 (24,25 Mcter); 4. Hamburger=Graz 14,562 (27½,
28 Meter); 5. Strohſchneider=Graz 13,66 7(24,25 Meter); 6.
Moos=
brugger=Graz 13,221; 7. Rommel=München 12,854; 8. Werneck=
Erlaugen 12,331.
Deutſcher Hochſchulmeiſter: Hamburger=Graz Note 16,368.
Kombination: 1. Blattel=Weihenſtephan Note 15,809; 2.
Strohſchneider=Graz 15,086; 3. Pahl=Freiburg 14,181; 4. Beuzuer=
Leipzig 13,196; 5. Moosbrugger=Graz 12,749.
Die Ergebniſſe vom Samstag.
17,8 Km. Langlauf: 1. Pugel=Univerſität Graz 1:24:20 Std.;
2. Wölfkes=T. H. Dresden 1:26:35 Std.; 3. Oſtermaier=Univerſität
München 1:27:45 Std.; 4. Beyreuther=Univerſität Frantfurt
1:29:51 Std.; 5. Vögler=Univerſität Prag 1:29:54 Std.; 6.
Rem=
mel=Univerſität München 1:30:11 Std.; 7. Wintermantel=Univ.
Freiburg 1:30:24 Std.: 8. Bung=T.H. Danzig 1:30:36 Std.: 9.
Kurtz=Univ. München 1:31:47 Std.; 10. Hamburg=Univ. Graz
1:31:50 Std.
Mannſchaftslauf: 1. Univerſität Graz (Pugel, Hamburg,
Eichholz) 4:30:43 Std.: 2. Univerſität München (Oſterma er,
Rommel, Langendorf) 4:32:29 Std.; 3. Techniſche Hochſchule
Dresden (Wölfkes, Wohmann und Schneikel) 4:35:08 Std.;
4. Techniſche Hochſchule München 4:40:04 Std.; 5. Univerſität
Freiburg 4:43:49 Std.
Ski=Langlauf im Taunus.
Brinkmann=WSV. Kaſſel gewinnt den Wanderpreis des MSV.
Der vom Verband mitteldeutſcher Skivereine am Sonntag
auf der 30 Kilometer langen Strecke Feldberg — Rotes Kreuz —
Fuchstanz — Sandplaken veranſtaltete Ski=Langlauf war von
prächtigem Wetter begünſtigt. Von 39 gemeldeten Läufern waren
31 am Start erſchienen, von denen 29 durchs Ziel gingen. Es
war leichter Neuſchnee gefallen, ſo daß bei 10 Grad Kälte die gute
Schneelage vorzügliche Zeiten ermöglichte. Die beſten Leiſtungen
zeigten die Läufer des WSV. Kaſſel. Auf dem erſten Teil der
Strecke blieben die Läufer in Startfolge, nur Otto Perzinger (
Ski=
klub Taunus) brachte die Führung an ſich. Am Pferdekopf hatte
Frank vom Akadem. SC. Darmſtadt die Führung inne. Dann
ging Brinkmann (WSV. Kaſſel) in ſchnellem Tempo an die Spitze
und gelangte mit Startnummer 33 als Erſter durchs Ziel in der
glänzenden Zeit von 3:00:16. — Die Ergebniſſe: 1.
Brink=
mann (WSV. Kaſſel) 3:00:16; 2. Frank (ASC. Darmſtadt)
3:04:18; 3. Kahl (WSV. Kaſſel) 3:06:01; 4. Otto Bertzinger
(Skiklub Taunus, Frankf. a. M.) 3:09:17; 5. Magerſuppe (WSV.
Kaſſel) 3:12:54.
Auftakt der großen Eisſporkwoche in Budapeſt.
Die groß angelegte Eisſportwoche, die der Busapeſter
Eis=
laufverein anläßlch ſeines 60jährigen Jubiläums am Samstag
be ann, und deren letzter Teik die Europameiſterſchaft im
Eis=
hockey ſowie die Weltmeiſterſchaften im Kunſtlaufen für Damen
und Paare ſind, leitete mit internationalen Schnell= und
Kunſt=
laufen ein. Obwohl am Samstag Schnee geſallen war, gab es
durchweg gute Leiſtungen. Im Schnellaufen über 500 und 1500
Meter war erwartungsgemäß der finniſche Weltmeiſter Clas
Thunberg eine Klaſſe für ſich. Von den Kunſtlaufwettbewerben
wurden die Pflichtübungen erledigt. Bei den Damen haben ſich
Fräulein Dietze=Deutſchland, Erika Hornung=Wien, Frau
Bene=
dikt=Ungarn und Fräulein Schlewicky=Ungarn am beſten gehalten,
während der Vortrag von Salzgruber=München etwas abfiel.
Bei den Junioren kommen Beke=Klauſenburg, Gold=Pray, die
Budapeſter Szollas und Vadas ſowie Ariane=Wien in die
Ent=
ſcheidung. Die Ergebniſſe im Schnellaufen waren:
500 Meter: 1. Thunberg=Finnland 46,1 Sek.; 2. Kauſer=Ungarn
und Hoftmann=Holland je 48,2 Sek.; 4. Schneller=Ungarn 48,8;
5. Kos und van der Scheer=Holland je 49,9.
1590 Meter: 1. Thunberg 2:32,5 Min.; 2. pan der Scheer 2:37,2
Min.; 2. Kauſer 2:40,1 Min.; 4. Riedel=Oeſterreich 2:41,2;
5. Heyde=Holland und Moſer=Oeſterreich je 2:42,7 Minuten.
Clas Thunberg in großer Form.
Das im Rahmen der Budapeſter Eisſportwoche durchgeführte
internationale Schnellaufen über 500, 1500 und 5000 Meter
wurde eine ſichere Beute des finniſchen Weltmeiſters Clas
Thun=
berg, der aus allen drei Läufen als überlegener Sieger
hervor=
ging. — Das am Sonntag ausgetragene 5000 Meterlaufen ging
bei ſcharfem Nordwind vor ſich, ſo daß die Zeiten hinter den
Er=
wartungen zurückblieben.
Ergebniſſe:
5000 Meter: 1. Thunberg 8:51,7: 2. Heyden 8:59,6; 3. v. d. Scheer
9:06,2; 4. Jungbluth 9:12,5; 5. Riedel 9:16,1; 6. Moſer 9:17,3.
Geſamtergebnis: 1. Thunberg=Finnland 155,10 Punkte; 2. v. d.
Scheer 155.92 Punkte; 3. Riedel=Oeſterreich 158,54; 4. Kauſer=
Ungarn 158,97; 5. Moſer=Oeſterreich 159,66; 6. Heyd=Holland
159,89 Punkte.
Juniorenlaufen 1000 Meter: 1. Vita=Ungarn 1:41,5; 2. Kos=
Hol=
land 1:41,6; 3. Kemmerling=Ungarn 1:42,5 Min.
Ballangrud Landesmeiſter! Der neue Europcmeiſter im
Eisſchnell=Laufen, Ballangrud, ſicherte ſich den Titel eines
nor=
weziſchen Meiſters. Er gewann von den vier Strecken die 1500
Meter, 5000 Meter und 10 000 Meter und ließ über 500 Meter
nur Nygren den Vortritt. Die Damenkunſtlaufmeiſterſchaft war
der Weltmeiſterin Sonja Henie nicht zu nehmen. —
Ergeb=
niſſe: 500 Meter: 1. Nygren 44,6: 2. Ballangrud 44,7; 1300
Meter: 1. Ballangrud 2:25 4: 2. Stafsrud 2:25,8; 3. Evenſen
2:29,6; 5000 Meter: 1. Ballangrud 8:38,9: 2. Staksrud 8:44,7;
3. Evenſen 8:57: 10 000 Meter: 1. Ballangrud 18:07; 2. Staksrud
18:08,1; 3. Evenſen 18:4,
Geite 8
Montag den 28. Januar 1929
Numn
u
Heute beginnt unser
Festprogramm des Wiener Walzer,
Mur noch heute:
gu Beremeraas dem Vicher Hafd
Ein Großfilm rund um den Stephansturm mit Albert
Paulig, Siegfried Arno, Robert Garrison,
Vera Vermina, Carla Bartheel, Teddy Bil!
Motto: „Im dämmernden Wiener Wald blüht die junge Liebe am schönsten ..."
Musik Zusammenstellung: Kapellmeister Ernst
Von Lieb und WVeh. von Lieb und Weh,
Im Wiener Wald, im Wiener Wald
von Schmerz u. vonGlück und von Tränen,
da rauschen die Wipfel der Bäume —
von himmelhoch jauchzende Selloke t,
sie flüstern und wispern und raunen lind,
von enttäuschten Herzen im Liebesleid,
wie Liebesküsse im Frühuing sind —
die nach heimlichen Küssen sich sehnen.
erzählen Geschich en und Träume.
Im Wiener Wald. im Wiener Wad
wenn Sonne den Frühling verkundet,
da plätschert so lustig der Silber Quell,
da jubilieren die Vöglein so hell
wenn das Herz zum Herzen sich findet.
Und —
Monty Banks in
Heiraten---und nicht verzweifeln!
Eine gestörte Hochzeitsreise in 8 tollen Kapiteln
Beglnn 3½. Uhr
Beginn 31/, Uhr
Pie Heilige und ihr Nag
der Schiffsiung
Jackie
Dieses Programm land eine Teilnahme, die die viele
filme bedeutend übertraf; da wir Verlängerung nicht ent
konnten, empfehlen wir den Besuch noch he
KuiturFilmgemeinde
Klelnes Haus
Morgen, Mittwoch und Donnerstag 16 und 2
Das weiße Geheimn
Der Original-Russische Film der Rettungsaktion des Eisbrechers
Auberdem: Der verzauberte Wald — Märchentilm
Mit dem Molorrad über den Welken
Jugendliche zahlen nachmittags halbe P
Vorverkauf ab Dienstag vorm. an der Theaterkasse Kleines Haus.
ORPHEU
Letzte 4 Tage:
Herrnfeld-Theater
Heute Montag, sowie
Dienstag, Mittwoch, Donnerstag
Vieltachen Wunschen entsprechend;
Volkg-Vorstellungen
Mk. 2.50
Preise 89 Pg.
Der stärkste Lach- und Bühnenerfolg
des Winters:
Berlin Bei Nacht
1939
vorher:
Bie zweite Frau
e Zwei Volltreffer des Humors oo
Schlußgastspiel: Donnerstag, 31.Uanuar
Karten: Verkehrsbüro — de Waal,
Antang 8½4 Uhr
Rheinstraße 14
Dienstag, den 29 J nuar, abends 8 Uhr
Aula der Ludwig=Overrealſchute,
Kapellſtraße 5
Verw.=Inſp. Schorlemmer
Leiter der Berufsberatung Darmſtadt
ſpricht über:
Warum Brufsberatung?
Anſchließend Lichtbildervortrag
Koll ich denkaufm. Beruf ergreifen.
Redner: Shleinitz=Frankfurt a. M.
Alle Schüler, die an Oſtern aus der
Schule entlaſſen werden, nebſt ihren Eltern
ſind freundlichſt eingeladen.
(1906
Eintritt frei!
Eintritt frei!
GDA Darmstadt
Keine Vorstellung.
Minna von Barnhelm
Ein Lustspiel von Lescing
In Haushaltwäsche
liefert
Frauenlob
das
Billigste
und Beste
100 Pfund nur 12.50 Mark
Mindest-Quantum 15 Pfund.
Keine Extraberechnung für Seife.
Abholung u. Lieferung frei Haus
Dampfwäscherei „Frauenlob
Zum Tropfſtein!
Ecke Kaſino= u. Friedrichſtraße
Weinklanſe u. Vierlolal 91s
Rheiniſche Bedienung.
Drenn= annapfel
liefert in bekannter Weiſe zentnerweiſe
frei Haus
(1793b
Ludwig Hinkel
Schloßgartenſtraße 49. Fernruf 2815.
Wirkſ. Huſtentees v. 20 ₰an
empfiehlt Drogerie Secker Nachfolger:
Ludwigshöhſtraße 1.
Kuet
Gemüse-
Konserven
Junge Erbſen ...
Erbſen, mittelfein . .
Erbſen und Karotten
do. mitlelfein . .
Gemiſchtes Gemüſe
do mittelfein ..
Karotten, geſchn. .
Junge Karotten .."
Schnittbohnen I. ..
Brechbohnen I . .
Bachsbohnen I.."
Stangenbohnen, fadenfrei1
Kilo 0.95
Kilo 1.25
Kilo 1.00
Kilo 1.25
Kilo 1.20
Kilo 1.50
tilo 0.55
Kilo 0.8,5
Kilo 1.00
Kilo 1.00
Kilo 1.10
Kilo 1.15
K
Rlubſofa, gebr.
See=
gras=Matratze billig
zu verk. Koch Nachf.,
Hochſtr. 30, Tel. 1517
(19449)
Fünfter Schubert-Abend des
Drumm-Quartetts. Preise 1, 2,3M1
AIIA
9
die sollde und
zuverlässige
Gummi-
Wärmflasche
Jagd=Verpachte
Montag, den 4.54
nachm ttags 2.0
wird die Gemeindejag
Bieberau bei Arß
Roßmann dahier
ſechs Jahre verpachtet.
umfaßt 1250 heſſiſche Mo
und Feld. — Anſchliesieſt
mittags 3‟, Uhr mi
meindejagd Webern bei Wirt Philipp Lortz 2i
falls auf weitere ſechs Jahre verpachtet, die Ze
480 heſſiſche Morgen Wald und Feld. — Die Vi
bedingungen werden vor der Verſteigerung bekaun
Klein=Bieberau, den 27. Januar 1929.
Heſſiſche Bürgermeiſterei Klein=Bäl
Elisabethen-
Strade Kr. 28
Konzert-Krrold
6.50 6.00 5.50 4.50
(1931
Flanell-Leibbinden zum Warmhalten, 4.50, 4.00
Leibbinden, ganz aus Gummi . . . : 14.00
Le bbinden, System Emylis, 14.00, 13.00, 8.00
Gummischjüpfer in allen Größen . . 8.00
Marsgürtel für Damen und Herren,
bewizken schlanke Figur, 17.50, 15.00
P
Jiewerdker4
Rheinstr. 3: Abtlg. Gummi-
M. Aottler waren und Krankenptiegeartikel
HW.DittmannsC
Villen-Wohnhäuser
Siſtstrig Fem3322
Mitzes
Halner Schwar4
Darmstadt, Mülgelstel
Stemmer
Habitzheimerhof=Miſch
nur noch in Flaſchen!
Hierdurch möchte ich die verehrlichen Hausfrauen
ſowie meine ſeitherigen Milchabnehmer darauf
auf=
merkſam machen, daß ich vom 1. Februar I. Z. ab
meine Milch nur noch in Flaschen zum Verkauf
bringe. Habitzheimerhof=Milch iſt alto nicht mehr
anders als in Flaschen zu erhalten und zwar
pro Liter zu Mk. 0.40.
Für die Qualität der Milch übernehme ich jede
Garantie.
Mein Stall ſieht unter ſtändiger tierärztlicher
Kontrolle, ſodaß die Gewißheit geboten iſt, nur Milch
von geſunden Kühen zu erhalten.
Ferner ſieht meine Milch unter ſtändiger
Kon=
trolle der milchwirtſchaftlichen Verſuchsſtation der
heſſiſchen landwirtſchattlichen Genoſſenſchatten" Ich
kann hierdurch die Gewähr für eine erſtklafſige
Qua=
litätsmilch übernehmen und werden meine verehrten
Abnehmer in jeder Beziehung mit der gelieferten
Milch zufrieden ſein.
(1851a
Beſiellungen erbitte an meine Adreſſe:
Gutspächter Georg Heil
in Hebitzhrim i. Odw.
Elisabethenstraße 14.
Detektiv-Aufträge
aller Art erledigt reell und gew ſſenhaft
das anerkannte Spezialunternehmen dieſer
Art am Platze.
Gehe mauskünfte ſowie Beobachtungen u.
Ermittelungen in Al mentations=,
Ehe=
ſcheidungs=Strafprozeſſen und
Erbſchafts=
inge egenheiten.
Die zahlreichen ſpontanen Anerkennungen
aus al en Bevölker ngsk eiſen währenk
unſerer langjährigen hieſ gen Berufstä
ig=
keit ſind Ihnen, der beſte Beweis für den
durchſchlagenden Erfolg unſerer Arbeiten
„Eberhards” Welt=Detektiv Inſtitut.
Darmſtadt Karlſtr. 60, Telephon 1523.
Zweigbüro:
G7a
New York, City Sher dan Aveme 1571B.
Neu!
Entfernen vox Tref
aus Kleidungestüchen (Hosen
bogen, Röcken usw / nach
S-
unter Garanlß
Alleiniges Ausführungsrecht t7
Bislernt,
Schneiderel nur Baße
Wir übernehmen ferner das
Dämpfen und Bügeln von
Mäntein zum Freise von 1-
Bügelarbeit — keine Presse
von Samt-und Plü-chsachen),
wie Umandern, Neufättern 11
stärken von fadenschein Stel.
böden u Ellenbogen. Freielie"
Die ganz vorzügliel
Edelstahl-Rasierk
AldU
10 Stück zu 95 Pig
bekommen Sie nur in
Parfümerie FR
Elisabetbenstraße 2 (AUE!
Schuffäte
garantiere für Farbenſchönheit
Rudolf Wagner, O.
Aleganderſtraße 1
Freude In Ihr Helm
bringt Ihnen allein eine schöne
Haus-Standuhr
Direkt ab Spez.-Fabr, ohne
Zwischen-
handel, Anerkannte Qualität und
Preis-
wärdigket, von II. 70.- an. Angen.
Teilz,mehrjähr. Garant Tausde. Dank-u.
Anerkennungsschreib. Katalog kostenl.
B. Laukker, Sper-Fadr. mod. Hlens-
Standuhren, Schwenningen a. Nook.
Schwarzwald
ſtärkend und blutrein 9
loſe gewogen und in Flaſcher?
Mes)
Fr. Beckenhaub ech==”
Pn-
Damenmasken
(II. St1920
zu verl.
Roßdörfer=
ſtr. 53,pt. EckeBeckſtr.
(1068a)
Ko3
neu, zu 1
vWald /