Darmstädter Tagblatt 1929


21. Januar 1929

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Einzelnummer 10 Pfentige

M gspreis:
ierm Erſcheinen vom 1. Januat
hemark und 22 Pfenn
3 Reichemarl, durch die
ſart frei Haus. Po lbezugspreis
mongtlich 2.28 Reichsmarf.
lufahme von Anz
ſe nicht übemnommen. Nich
mnern infolge
iher ncht z.
ürzung d
ren und Abbeſtellungen durch
poſiſcheckonto
dchtelt für uns.
a. M. 1304

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſirierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesfpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämilicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſit. Tagbl. geſtattet.
Nummer 21
Montag, den 21. Januar 1929.
192. Jahrgang

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Im Falle köhert
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Gewal
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzeigen
aufträge und Leiſtung von Schadenerſatz. 2
Fonturs oder gerichtlicher Beſtreibung fälli jeder
Nabatt weg. Banklonto Deuiſche Bank und Darm=
ſtädter
und Nationalbank.

jiuhre Einigung in der römiſchen
Frage.
haffung eines Kirchenſtaakes.
London, 20. Januar.
räſahen Korreſpondenten der Times zufolge iſt ein
ſicht/ᛋ½ bereinkommen zwiſchen dem Vatikan und der
enAhi rung über die Grundlagen der Erörterung der
Fnz für den Fall der Aufnahme amtlicher Verhand=
zietzllurden
. Man ſei jedoch der Anſicht, daß die Er=
bläh/lerhandlungen
noch in weiter Ferne liege. Das
mart ſſei in einem Memorandum enthalten, daß im
hütglettten Montag unterzeichnet worden ſei. Folgen=
düria
tigſten Punkte ſein: 1. Der Papſt wird von der
n MHürung anerkannt als Souverän eines kleinen aber
ihxigen päpſtlichen Staates, und zugleich erkennt der
wiſtſare Souveränität Italiens gegenüber dem vor=
wiſſter
: Staat an. 2. Der neue päpſtliche Staat um=
eiſ
lie Vatikanpaläſte und mehrere hundert Acres
betes. 3. Der Vatikan erhält eine
tſtdigung, über die aber noch verhan=
btſwird
. Die italieniſche Regierung biete eine
ühty, der Vatikan fordere jedoch 4 Milliarden Lire.
der digeſchlagen, daß die Geſandtſchaftsgebäude der
ait feditierten Geſandten dort bleiben können wo
Eſſoen, daß ihre Verwaltungsräume aber innerhalb
Bmeuen päpftlichen Staates verlegt werden. 5.
ſerides Vatikans werden als Unter=
uen
Pontifikalſtgates anerkannt.
mächt ſich wieder bemerkbat.
Fichuldigungen gegen Deukſchland
in neuer Auflage.
Paris, 20. Januar.
Age Miniſterpräſident Senator Millerand hat
dihsariſer Vortragsgeſellſchaft einen Vortrag über
rtihiege Frankreichs gehalten, dem zahlreiche Diplo=
quire
politiſche und wiſſenſchaftliche Perſönlichkeiten
Unnte über ſeine Ausführungen hinweggehen,
ſell en enthielten, die die ſchwerſten Anwürfe gegen
cng der Rollen geprochen, mit der Deutſchland, um
mgezeichneten Geſtändnis ſeiner Schuld zu ent=
Rnübele bis 1911 zu Agadir. Millerand ruft
Bu ge Mitglied der interalliierten Militärkontroll=
engliſchen
General Morgan, als Kronzeugen
her Weiſe Deutſchland ſeine Abrüſtungsverpflich=
habe
. Wenn die deutſchen Parteien erklärten,
Oeſterreichs notwendig und unvermeidlich ſei,
mnd man müſſe hierbei an den Präzedenzfall
taAhlch bekannt gegeben würden und von Marſchall
8 lenner Rede von Oppeln beſtätigt worden ſeien. am 1. Januar 1 700 000 betragen.
weet ſich dann gegen die vorzeitige Rheinlandräu=

NMe: behauptet, nicht nur Frankreichs Sicherheit,

a5 ſeiner Allierten gefährden würde, auf die die
Setreffend die polniſchen Grenzen und die
DFr ichs es abgeſehen hätten. In dieſer Hinſicht
unik
eäne klare Haltung einnehmen. Millerand for=
näch
, falls Deutſchland ſich auf Artikel 19 des
4 berufen ſollte, von ſeinem Vetorecht Gebrauch
ſich ausdrückt, die Amputation Polens bzw.
on) ſterreichs zu verhindern.
WAen in Kolmar. Sieg der Aukonomiſten.
EP. Kolmar, 20. Januar.
eWiAigen Stibwahl für die Kammererſatzwahlen

L fu numiſt Hauß 10 251, Abbe Hanſer (National=
1a y Murſchel (Kommuniſt) 1611 Stimmen.
9 vorliegenden Meldungen ſind die Wahlen
9 kam es zu einer
Blutrat in Kolmar.
Bauernbundes, Geſtermann, wollte am Sams=
Sari beſteigen, um in der Stadt Flugblätter
ſckional=katholiſchen Kandidaten, des Pfarrers
en. Der Chauffeur verweigerte jedoch die

Geſtermann mit dem Revolver bedrohte. Auſ
ine uen Boltziſten feuerte hierauf der Agitator
der den Poliziſten am Hinterkopf ſchwer ver=
Den

Enal zu einer Frrenauſtalt befand. Er wurd=
witt

Da mau ihn geiſtig für nicht normal hält, in
D Di 2 ufach übergeführt.

Vom Tage.

Der Stahlhelm hielt in Magdeburg eine Führertagung
ab, zu der etwa 6000 Stahlhelmführer aus dem ganzen Reiche erſchienen
waven.
Laut Temps wird der Reparationsregelungsaus=
ſchuß
in der erſten Hälfte des Februar zuſammentreten und wahrſchein=
lich
ſeine Sitzungen im Gebäude der Bank von Frankreich abhalten.
Eine itaſieniſche Skipatrouille iſt auf einem Skimarſch
Stall Zuflucht ſuchte, bis ſie anderen Morgens halb erfroren von einer teien Anträge auf Vorlage eines Rentuerverſorgungsgeſetzes ſtell=
Rettungspatrouille aufgefunden wurde. Acht Soldaten wurden mit den, ſtarke Hoffnungen geknüpft, daß nunmehr endlich nach langen
halberfrorenen Gliedern ins Militärſpital von Turin eingeliefert.
König Zoghu hat beſtimmt, daß in Zukunft der Sonntag und
nicht mehr der Freitag der Wochenruhetag ſein wird. Die mohammeda=
niſche
Bevölkerung muß in Zukunft am Freitag arbeiten, jedoch wird ihr geſichert würde, daß ihnen unter Herausnahme aus der Für=
eine
kurze Pauſe zur Verrichtung der Sabbat=Gebete gewährt.
Die Königin=Mutter Maria von Rumänien iſt zu einem
kurzen Aufenthalt in Konſtantinopel eingetroffen.

Die neuen Reparakionsverhandlungen.
EP. Paris, 20. Januar.
Nach hier vorliegenden Meldungen aus New York werden
die amerikaniſchen Sachverſtändigen am 1. Februar ſich nach Paris
einſchiffen. Man rechnet demnach hier mit der Eröffnung der
Kommiſſionsverhandlungen in der erſten Woche des Februar.
Nach Anſicht Owen Youngs würden die Verhandlungen zwei bis
drei Monate dauern. Das jetzt zu löſende Problem, ſo erklärte
Young, ſei grundverſchieden von der Aufgabe des Dawes= Komi=
tees
, in dem Deutſchland nicht vertreten war. Es handle ſich um
die endgültige Feſtſetzung der Summe, die Deutſchland zu zahlen
habe, alſo nicht um eine Reviſion, ſondern um eine Vervollſtän=
digung
des Dawesplanes. Die Sachverſtändigen gingen ohne
vorher feſtgelegtes Programm an ihre Arbeit, und alle Parteien
ſeien von dem beſten Willen beſeelt. Auf die Frage, ob er den
Vorſitz des Reparationsregelungsausſchuſſes übernehmen werde,
erklärte Boung, er hoffe und wünſche, daß ein Europäer zum
Präſidenten auserſehen werde. Nach einer Beſprechung zwi=
ſchen
Young, Pierpont Morgan und dem engliſchen Botſchafter
in Waſhington, Sir Howard, teilte letzterer mit, daß Perkins und
Lamont zu beigeordneten Sachverſtändigen für die amerikaniſchen
Delegierten ausgewählt worden ſeien.
Die Wirkſchaftslage Frankreichs und Deutſchlands.
EP. Waſhington, 20. Januar.
Einen Bericht, dem im Hinblick auf die Denkſchrift Parker
Gilberts und die bevorſtehende Zuſammenkunft des Reparations=
Allerand hat ſeine Anſchauungen in nichts geän= regelungsausſchuſſes eine nicht zu unterſchätzende Bedeutung zu=
kommt
, hat das Handelsminiſterium veröffentlicht. Dieſer
Bericht unterſucht die finanzielle und induſtrielle Lage Frank=
Mllen. Unter anderem hat er von der verwe= reichs und Deutſchlands im Jahre 1928 und kommt zu dem
Schluß, daß die Wirtſchaftslage in Frankreich ſich im abgelau=
fenen
Jahre bedeutend verbeſſert habe, während ſie in Deutſch=
habe
, gezwungen worden zu ſein, anzugreifen, land als weniger befriedigend wie im Jahre 1927 bezeichnet
eiwigen, während doch ſämtliche Provokationen werde. Zur Begründung dieſer optimiſtiſchen Auffaſſung hinſicht=
gekommen
ſeien, und zwar von 1887 an mit lich der Lage Frankreichs wird auf die Frankenſtabiliſierung, die
Beſeitigung der Kreditinflation, den Ausgleich des Budgets, das
wachſende Vertrauen der Oeffentlichkeit und die bedeutende Pro=
duktion
der Eiſen= und Stahlinduſtrie hingewieſen.
In Deutſchland ſeien die chemiſche, die elektriſche und die
Kohleninduſtrie in der Lage, das Niveau von 1927 aufrecht zu
erhalten, aber nur durch Exportſteigerung. Viele andere Indu=
ſtrien
dagegen, vor allem die Textil= und Lederinduſtrie, wieſen
Der Anſchluß würde den Krieg bedeuten und einen ausgeſprochenen Rückgang gegenüber dem Vorjahre auf,
miß neg werde man bedroht durch die Pläne gegen, der ſich insbeſondere durch den verminderten Verbrauch im Innern
noch fortſetze. Die Zahl der Arbeitsloſen in Deutſchland habe
Sihung des Reichsparkeivorſtandes des Zenkrums.
Berlin, 20. Januar.
Der Reichsparteivorſtand des Zentrums, der auf dem letzten
Parteitag in Köln neugewählt worden iſt, trat heute im Reichs=
tagsgebäude
zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen. Aktuelle poli=
tiſche
Fragen kamen, wie das Nachrichtenbüro des Vereins deut=
ſcher
Zeitungsverleger erfährt, nicht zur Erörterung. Als ſtell=
vertretende
Parteivorſitzende wurden zu den früheren hinzu=
gewählt
: Abg. Jorſt und Miniſter Hirtſiefer, letzterer an Stelle
des Abg. Stegerwald, der eine Wiederwahl abgelehnt hat. Abg.
Stegerwald wurde einſtimmig an erſter Stelle in den geſchäfts=
führenden
Vorſtand gewählt, dem zehn Mitglieder angehören,
darunter auch die Reichstagsabgeordneten Dr. Wirth, Eſſer und
Dr. Perlitius. Es wurden weiter zwei Ausſchüſſe gebildet, ein
Ausſchuß für Wirtſchaftsfragen unter Leitung des Abg. Steger=
wald
und ein Ausſchuß, der ſich mit dem Wehrproblem und der ihren ſchaffenden Jahren geweſen und haben mancherlei für den
Friedensbewegung befaſſen ſoll. Abg. Jooſt machte Mitteilung
von der Bildung eines Reichsjugendausſchuſſes des Zentrums.
Der Aufſtand in Guakemala.
EP. Waſhington, 20. Januar.
Nach einer Mitteilung des Geſandten von Guatemala hat
nunmehr Herrin der Lage. Die Aufſtän. hen werden von den
Overſten Rivas und Morales befehligt. Der einige Zeit lang
verdächtigte frühere Kriegsminiſter General Ubico wurde ver=
haftet
, aber wieder freigelaſſen. Die Regierung hat im einem
Communique ſtrenge Beſtrafung der Rebellem in Ausſicht ge=
ſtellt
. Neue Meldungen aus Guatemala beſagen, daß die Stel= auf die Formen und Bindungen an, unter denen dieſe Bezüge
lung der Aufſtändiſchen bei Mazadenago durch Regierungsflug=
zeuge
mit Bomben belegt wurden. Darauf griffen Infanterie
rungstruppen, ein Stadtviertel zu beſetzen. Außerdem verdräng=
ten
die Regierungstruppen die Rebellen, aus der Stadt Ne= von 340 000 Rentnern im Jahre 1926, auf 300 000 im Jahre 1927,
talhuleu.

*Das Rentnerverſorgungs=
geſetz
geſcheitert.
Von
Direktorin Dr. Matz, M. b. R.
In Rentnerkreiſen haben ſich an der Regierungserklärung
im Piemont über den 2500 Meter hohen Giuliano in einen ſo heftigen vom Juli vorigen Jahres über die geſetzliche Grundlage der
Schneeſturm geraten, daß ſie umkehren mußte, und in einem verlaſſenen Rentnerhilfe und an die Tatſache, daß kurz nacheinander 6 Par=
Jahren der Verzögerung in einem Rentnerverſorgungsgeſetz eine
würdige und angemeſſene Verſorgung der Kapitalrentner dadurch
ſorge ein Rechtsanſpruch auf eine gewiſſe Rente zuerkannt würde.
Dieſe berechtigten Hoffnungen ſind durch die ſoeben abge=
ſchloſſenen
Verhandlungen des Sozialpolitiſchen Ausſchuſſes des
Reichstages enttäuſcht worden. Das Rentnerverſor=
gungsgeſetz
iſt wieder einmal geſcheitert. Schon
die Denkſchrift des Reichsarbeitsminiſteriums vom November
1928, die ſich im weſentlichen auf einen ablehnenden Standpunkt
ſtellte, mußte ſtarke Befürchtungen erwecken. Dieſelben Zahlen
über die Koſten eines Rentnerverſorgungsgeſetzes hat die Regie=
rung
in den Verhandlungen des Sozialpolitiſchen Ausſchuſſes
wiederholt, in dem ſie die Zahl der von einem Verſorgungsgeſetz
erfaßten Rentner nach dem alten demokratiſchen Entwurf auf
385 000 bis 510000 Perſonen und die Koſten auf 296 000
bis 393000 Mark bezifferte, während ſie den deutſch=
nationalen
Entwurf in ſeinen Koſten noch etwa 2530 Millionen
höher bezifferte. Von verſchiedenen Seiten hat man dieſe Rech=
nung
angezweifelt und mit Recht, da zweifellos die Zahl der
Rentner zu hoch geſchätzt iſt, ebenſo auch die Einzelkoſten der Ver=
ſorgung
, z. B. die Krankenverſorgung mit 40 Mark auf den Kopf.
Zu gering geſchätzt ſind auch die Erſparniſſe, die in der Fürſorge
durch den Herausfall eines großen Teils der Rentner eintreten
würden, und die in der Denkſchrift des Reichsarbeitsminiſteriums
ſoll. Dies hat der Deutſche Rentnerbund richtig erkannt.
Aber nicht nur die Koſtenfrage allein hat das Rentnerver=
ſorgungsgeſetz
zu Fall gebracht. Es wurde auch ſtarke Beden=
ken
gegen den Charakter des Geſetzes, das den Rentenbezug an
frühere Mindeſtvermögen von 10 000 Mark knüpfen wollte, geltend
gemacht. Demgegenüber iſt zu betonen, daß 10 000 Mark in den
in Betracht kommenden Jahren 19171919 bereits eine gewiſſe
Entwertung erfahren hatten, und daß ein entſprechendes Zins=
einkommen
von 500 Mark nur bei beſcheidenſten Anſprüchen zum
Leben ausreichen konnte, unter der Berückſichtigung der Tatſache,
daß dreiviertel von den heute in der Fürſorge ſtehenden Rentnern
Frauen ſind. Wenn eine ſoziale Ungerechtigkeit darin geſehen
wird, daß nach dem Entwurf Perſonen mit weniger Vermögen
bzw. Zinsertrag in der Fürſorge verbleiben müſſen, ſo iſt darauf
hinzuweiſen, daß dieſe Perſonen auch früher ohne den Verluſt
oder die Schädigung ihres Vermögens in der Inflation wenig=
ſtens
teilweiſe auf die Unterſtützung von Verwandten oder aus
öffentlichen Mitteln angewieſen waren. Zum Begriff Kapital=
rentner
gehört ein gewiſſes Mindeſtvermögen, wenn dieſer Be=
griff
nicht völlig verwiſcht und der Kreis uferlos erweitert werden
ſoll. Die hat der Deutſche Rentnerbund richtig erkannt.
Bei der Behandlung des Rentnerverſorgungsgeſetzes hat man
ſich zu ſtark von Gedanken der Fürſorge leiten laſſen, auf die
die Rentner nun ſchon lange Jahre lang angewieſen ſind. Von
maßgebender Bedeutung in der ganzen Frage iſt aber auch der
Gedanke, eines Ausgleichs für die ungenügende Aufwertung. Die
Aufwertung hat notwendigerweiſe weite Kreiſe des deutſchen
Volkes geſchädigt. Kein Kreis iſt davon in ſeiner Lebenshaltung
ſo betroffen worden, wie die Rentner, die auf den Zinsertrag
dieſes, ihres Vermögens als Altersverſorgung angewieſen waren,
und die damit nicht befriedigt werden können, daß man ſie als
Ausgleich immer wieder auf die ſoziale Fürſorge verweiſt. Nur
ein Rechtsausſpruch gegen das Reich, nicht die Fürſorge der
Kommunen trägt ihren berechtigten Wünſchen Rechnung.
Der Rente nach einem Rentnerverſorgungsgeſetz müßte der=
ſelbe
Charakter gegeben werden, wie er in dem Verfahren über
die Vorzugsrente, im Geſetz über die Ablöſung der öffentlichen
Anleihen für einen Teil der Geſchädigten erreicht iſt. Erſt mit
einem Rentnerverſorgungsgeſetz kommt die Aufwertungsgeſetz=
gebung
endgültig zum Abſchluß, weil dies Geſetz den ſozial not=
wendigen
Ausgleich der Aufwertungsgeſetzgebung gäbe.
Die ſoziale Notwendigkeit des Geſetzes erhellt auch daraus,
daß es ſich nicht um ein Geſetz für den Beſitz, ſondern um ein
Geſetz zugunſten früher geleiſteter Arbeit handelt. Das Ver=
mögen
des Rentners iſt in den weitaus meiſten Fällen durch
angeſtrengte jahrzehntelange Arbeit zuſtande gekommen und
wurde geſammelt unter dem Gedanken der Sicherung einer Alters=
verſorgung
. In ihrer großen Mehrzahl gehören die Rentner den
freien Berufsſtänden an, die mittelbürgerlichen Schichten ent=
ſtammend
, den Wert der freien ſelbſtändigen Arbeit zu ſchätzen
wußten. Die Rentner ſind die Stützen des alten Staates in
Staat geopfert. Mit dem Verluſt des Vermögens iſt ihnen das
genommen, worauf ſie durch die Anſammlung ihres Vermögens
auf Grund ihrer Arbeit ebenſo einen Anſpruch hatten, wie jeder
andere Arbeitende; der ruhige und geſicherte Lebensabend. Die
heutigen Formen der Fürſorge, in denen der Rentner in tauſenden
von Fällen in immer erneuten Verhandlungen, in peinlichen und
demütigenden Bittgängen ſich ſeine Bezüge vom Wohlfahrtsamt
die Regierung in die Aufſtandsgebiete Truppen entſandt und iſt erringen, oft erkämpfen muß, in denen auf Grund der Beſtim=
mungen
der Fürſorge zahlreiche Rentner abgewieſen werden,
ſtellen dieſen ruhigen Lebensabend nicht dar und müſſen gerade
dieſen Kreiſen von betagten Menſchen mittelbürgerlicher Selb=
ſtändigkeit
gegenüber unwürdig erſcheinen. In zahlreichen Fällen
kommt es garnicht ſo ſehr auf eine Erhöhung der Bezüge, ſondern
gewährt werden.
In bezug auf die Koſten des Renterverſorgungsgeſetzes iſt
und Artilerie die ſtark beſetzte Stadt an. Es gelang den Regie= zu berückſichtigen, daß die Zahl der Rentner von Jahr zu Jahr
zurückgeht. Nach den Angaben des Reichsarbeitsminiſteriums
in der Fürſorge. Wenn demgegenüber erklärt wird, daß dieſem

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Seite 2

Monkag, den 21. Januar 1929

Rückgang auch ein jährlicher Zugang gegenüberſtehen würde, ſo
iſt darauf zu verweiſen, daß dieſer Zugang ſich in den Geſamt=
zahlen
der Fürſorge jedenfalls nicht gezeigt hat. Die obenge=
nannten
Zahlen umfaſſen zweifellos einen noch ſtärkeren Rück=
gang
als 40 000 und einen gewiſſen Zugang, ſo daß insgeſamt
eine Verminderung von 12 Prozent in einem Jahre eingetreten
iſt. Dieſe Zahlen ſind von Bedeutung für die Koſtenfrage, weil
bei der angeſpannten Finanzlage des Reiches es von Wichtigkeit
iſt, auch in bezug auf den Zuſammenhang mit den Reparations=
laſten
, daß mit dem Rentner verſorgungsgeſetz nicht eine dauernde
Belaſtung des Reiches eintritt, ſondern daß die Koſten in jährlich
vermindertem Maß nur eine Reihe von Jahren laufen.
Mit der Ablehnung des Reutnerverſorgungsgeſetzes hat der
Gedanke des freien Mittelſtandes einen ſchweren Schlag erlitten.
Für die Freunde des Rentnerverſorgungsgeſetzes, die es in den
verſchiedenſten Parteien gibt, iſt die Frage durchaus nicht erledigt.
Die Rentner ſelbſt werden gegenüber der neuen Regelung, die
ſie mit manchen an ſich begrüßenswerten Verbeſſerungen des
Verfahrens in der Fürſorge beläßt, weiter für den Gedanken des
Rentnerverſorgungsgeſetzes werben, der in zunehmendem Maße
ſich in der öffentlichen Meinung breiteſter Volkskreiſe durchſetzt,
wenn ihm auch im Sozialpolitiſchen Ausſchuß des Reichstages
ein Erfolg jetzt noch nicht beſchieden war.

Nun

Das dentſch=polniſche Holzabkommen verlängerk.

Berlin, 20. Januar.
Zwiſchen dem deutſchen Geſandten in Warſchau, Ulrich
Rauſcher, und dem polniſchen Außenminiſter Zaleſki iſt heute ein
Vertrag abgeſchloſſen worden, nach dem das deutſch= pol=
niſche
Holzabkommen vom November 1927, das am
5. Dezember 1928 ablief, um ein weiteres Jahr ver=
längert
wird. Urſprünglich ſollte die Verlängerung des Holz
abkommens, auf die die Polen großen Wert legten, erſt dann er=
folgen
, wenn die Polen die noch außſtehenden präziſierten pol=
niſchen
Zuſagen auf die deutſchen Angebote vom vorigen Jahre
geben würden. Dieſe Zuſagen werden in dieſen Tagen erwar=
tet
. Man hat ſich trotzdem ſchon jetzt deutſcherſeits zur Ver=
längerung
des Holzabkommens entſchloſſen, da die Polen bereits
in dieſem neuen Vertrag eine Reihe beſtimmter Zuſagen gemacht
haben. So heißt es in dem Vertrag, daß ſich beide Seiten ver=
pflichten
, ſolange die Handelsvertragsverhandlungen laufen und
während des Laufes des Holzabkommens, alſo ein Jahr lang,
keine Verſchärfung der Kampfmaßnahmen einzuführen. In dem
Holzabkommen ſelbſt iſt den Polen ein Kontingent von 1 250 000
Kubikmeter zugeſtanden worden; im übrigen enthält das Holz=
abkommen
dieſelben Beſtimmungen wie früher. Das Abkommen
läuft automatiſch weiter, ſofern es nicht drei Monate vor Ablauf
gekündigt wird.

Franzöſiſche Kolonialpolikik.

EP. Paris, 20. Januar.
Unter der Ueberſchrift: Hat der Gouverneur das Recht,
15 000 Neger zum Tode zu verurteilen, um einen Eiſenbahnbau
zu beſchleunigen? veröffentlicht der Impartial Frangais, eine
ſe.. Anfang Januar erſcheinende linksgerichtete Preſſekorreſpon=
denz
, einen Artikel, der im Zuſammenhang mit den Meldungen
über den Ausbruch eines Eingeborenenaufſtandes im franzöſi=
ſchem
Kongogebiet von Intereſſe iſt. Der Verfaſſer beſchuldigt
den Gouverneur Antonetti, Tauſenve von Negern zur Arbeit an
der 530 Kilometer langen Bahnlinie Kongo=Ozean gezwungen
zu haben, ohne darauf Rückſicht zu nehmen, daß für ihre Unter=
bringung
und Ernährung in dem ungeſunden Klima keinerlei
Vorkehrungen getroffen wurden. Daher ſeien in den Jahren
1925 und 1926 nicht weniger als rund 16 000 Neger dem Hunger,
der Ruhr und der Lungenentzündung zum Opfer gefallen.

Scharſes Vorgehen der amerikaniſchen Prohibikions=
Behörden.

EP. New York, 20. Januar.
Pchſagiere und Befatzung des franzöſiſchen Dampfers Ro=
chambeau
erlitten eine unliebſame Ueberraſchung, als bei der
Ankunft des Dampfers im New Yorker Hafen ſtatt der üblichen
10 Beamten nicht wemiger als 100 Zollinſpektoren das Schiff be=
ſtiegen
, um es von oben bis unten nach alkoholiſchen Getränken
zu durchſuchen. Während die Unterſuchung ſonſt nur wenige
Stunden dauert, wird ſie diesmal zwei Tage in Anſpruch neh=
men
. Die zuſtändigen Stellen erklären, daß ſie ein für allemal
der Einſchmuggelung alkoholiſcher Getränke auf den franzöſiſchen
Schiffen ein Ende ſetzen wollten. Die ſcharfe Unterſuchung werde
in Zukunft auf alle franzöſiſchen Dampfer ausgedehnt werden
fo auch auf die demnächſt einlaufenden Dampfer Isle de France‟
und Paris. Dieſe Maßnahme ſei eine Folge der am 12. Ja=
nuar
erfolgten Beſchlagnahme von 3540 Gallonen Likör auf dem
franzöſiſchen Qugf.

1
Jörg Mager.

Nach einem Bericht von H. M. Becker machte Jörg Mager,
der ehemalige Aſchaffenburger Volksſchullehrer, in Deutſchland
den Anfang der Verſuche, Töne durch Ausnutzung elektriſcher
Schwingungen zu erzeugen. Es muß betont werden, daß Magers
erfinderiſche Ideen nicht erſt durch Rundfunk und alle Fortſchritte
der Wellenelektrizität geboren worden ſind, ſondern daß hier bei
Mager die Sehnſucht nach neuartiger Klang= und dem der
Viertelstonmuſik zu erzwingen bemüht war. Schon lange vor
Ausbruch des Weltkrieges war Magers Viertelston=Harmonium
geſetzlich geſchützt. Und das, was Mager in Tonwirkung das
unbedingt Primäre von Anfang an geweſen iſt und daß er das
große Ziel ſeiner, von jeher in unbetretene Bereiche vorſtoßenden
Phantaſie ſchon lange vor Einführung und Populariſierung des
Radio auf anderem Wege, nämlich tiefſten Innern erträumte,
was freilich zunächſt nicht techniſch erſchwinglich ſchien, das wurde
(man möge hier ausnahmsweiſe perſönliche Bemerkungen ver=
zeihen
!) ſchon 1914 in einem, zunächſt in Aſchaffenburg gedruckten
Romane von mir (Syrinx) nun freilich romanhaft, belletriſtiſch
darzuſtellen verſucht. Als dann, noch mitten im Weltkrieg, auch
andere Forſcher, wie Moellendorff, ſpäter dann Haba
in gleicher Richtung wie Mager weiterſchritten, zeigte der größte
europäiſche Muſikverlag, Breitkopf & Härtel, ſo ſtarkes Intereſſe
für dieſe Probleme, daß 1918 mein Buch in zweiter, nur wenig
veränderter Faſſung dortſelbſt herauskommen konnte. Held dieſes
Romans war Mager ſelbſt, der ſpätere Erfinder des Spräro=
phons
; hier nun freilich wurde ſein Inſtrument in Anlehnung
an griechiſch=arkadiſche Mythik Syrinx getauft. Dies alles wird
einzig nur deshalb erwähnt, weil Magers zweifelloſe Erfinder=
tragik
dort Wort für Wort ſchon vorgezeichnet iſt; doch freilich,
keine Phantaſie würde Mut und Erfindung genug beſitzen, Tra=
gik
und Unheil des Forſchers auf ſolche erklügelte Spitze zu trei=
ben
, wie heute das Leben dies tut. Denn als dann Mager nach
mancherlei Irrungen und Wirrungen in Jahren nach Krieg und
Inflation plötzlich die ungeahnte Bereitſchaft der Technik zur
Ausführung ſeiner Träume erkennt und als er, alles ſofort nun
im Stiche laſſend, fanatiſch den Zipfel ergreift, den jetzt das
Schickſal ihm zuwirft und raſch und begeiſtert die wahre Erfül=
lung
heraufdämmern ſieht, da tritt faſt gleichzeitig mit ihm!

Ans eer Landeshaupifiadt.

Darmſtadt, 21. Januar.

Eine Reichsgründungsfeier

veranſtalteten die vaterländiſchen Verbände geſtern abend im großen
Saale des Rummelbräu. Oberſtleutnant a. D. Danton begrüßte
die zahlreich erſchienenen Feſtgäſte und Teilnehmer an dieſer Feier und
wies auf die Bedeutung der vaterländiſchen Verbände und deren Ziele
hin. Eine reichhaltige Feſtfolge brachte nach dem ſinnigen Vorſpruch,
den Frau Schmidt=Bieber ſehr wirkungsvoll vortrug, eine Reihe
Muſikſtücke u. a. die Ouvertüre zur Oper Martha und zur Oper
Der Freiſchütz und einige ſehr flotte und ſchmiſſige Märſche und
Marſch=Potpourris. Den muſikaliſchen Teil hatten der Ortsverein
Darmſtadt des Reichsbundes ehemaliger Militärmuſiker übernommen.
Herr Federlin trug einige der Bedeutung des Tages entſprechende
ernſte Gedichte vor. Die Feſtrede hielt Dr. Karl Klein=Buchſchlag.
Nachdem er ſeiner Freude Ausdruck gegeben hatte, daß die Beteiligung
an der Reichsgründungsfeier ſo zahlreich ſei, gab er in großen Zügen
einen Rückblick über die deurſche Geſchichte in den zwei letzten Jahr=
hunderten
. Das deutſche Volk habe Zeiten des Aufſtieges und des
Niederganges mitgemacht, und man dürfe niemals aufhören, an dem
Wiederaufſtieg Deutſchlands zu arbeiten, dazu müſſe insbeſondere die
deutſche Jugend helfen. Nach einem dreifachen Hoch auf das deutſche
Vaterland, wurde das Deutſchlandlied ſtehend geſungen. Nach Be=
endigung
der Vortragsfolge und einem Schlußwort des Herrn
Oberleutnants a. D. Barth, wurde die harmoniſch verlaufene Reichs=
gründungsfeier
mit dem Friderieus=Rex=Marſch beendet.

Heute findet im Kleinen Haus der vierte Schubertabend
des Drumm=Quartetts ſtatt. Auch dieſes Konzert fällt unter
die Konzertveranſtaltungen der Volksbühne.
Das Gebr. Herrnfeld=Theater, welches über 40 Jahre in Berlin
durch ſeine Spezialität das Publikum lachen ließ, hat es jetzt leichter
als die anderen Theater! Warum? Es hat Stücke, die kein anderes
Theater aufführen darf. Stücke die über 1000 Aufführungen erlebt
haben: Schwänke, die erprobt ſind, nicht nur in Deutſchland, ſondern
auch im Ausland. Als Herr Direktor Anton Herrnfeld ſich im Sep=
tember
entſchloß, auf Tournee zu gehen, nahm er ſeine beſten Stücke
mit und erzielte in Hamburg, Eſſen, Amſterdam große Erfolge.
Ueberall erntete Wer iſt der Vater? ſtürmiſche Lachſalven und rau=
ſchenden
Applaus. Nach Mannheim, Saarbrücken iſt jetzt das Gebr.
Herrnfeld=Theater in Darmſtadt, und das Orpheum hat lange nicht
ſolche Lachſtürme zu hören bekommen, wie in den letzten Tagen.
Lachen, geſundes, befreiendes Lachen, wer das will, verſäume nicht
dieſes Herrnfeld=Gaſtſpiel zu beſuchen.
FAm. Familienfeier der Martinsgemeinde. Auf Sonntag nach=
mittag
hatte der Frauenverein der Martinsgemeinde zu einer
Familienfeier in die Turnhalle am Woogsplatz eingeladen; der Ein=
ladung
war aus den Kreiſen der Gemeinde und eingeladener Gäſte aus
den anderen Gemeinden ſo zahlreich Folge geleiſtet worden, daß der
große Saal und die Galerien überfüllt waren. Es iſt nicht möglich,
aus dem ſehr reichhaltigen, zweiteiligen Programm, das durchweg
ſehr gute Leiſtungen brachte, alles zu erwähnen. Um die muſikäliſche
Ausgeſtaltung der Feier machten ſich die Damen Horn=Stoll
(Sopran) und Th. Klöß (Klavier) ſowie die Herren W. Horn
(Bratſche), W. Ruppert (Flöte) und O. Wundenberg (Bariton)
verdient. Auch der Poſaunenchor der Martinsgemeinde unter der
bewährten Leitung des Herrn F. Breitrück erfreute die Zuhörer
durch den ſchönen Vortrag verſchiedener Chöre. Von den in die
abwechſlungsreiche Vortragsfolge eingeflochtenen Aufführungen brach=
ten
die lebenden Bilder Deutſches Frauenleben im Wandel der Zeiten
von J. Marquardſen mit einem Vorſpruch und verbindendem
Text geſchickt und harmoniſch geſtellte Bilder, die die Entwicklung des
deutſchen Frauenlebens vom Mittelalter bis zur Nenzeit in Bild,
Wort und Lied und lebenden Silhouetten ſehr wirkungsvoll illuſtrier=
ten
. Allerliebſte Ueberraſchung hierbei ein Menuett, von zwei jungen
Damen äußerſt graziös, ſicher und ſchön getanzt. Im zweiten Teil
führte der Tanzkreis der Martinsgemeinde drei Weihetänze aus, die
von dem Eifer und dem Können des Tanzkreiſes im rechten Sinne
der Laienſpiel= und Volkskunſtbewegung ein erfreuliches Zeugnis ab=
legten
. Im gleichen Sinne bildete ein rechtes Volksluſtſpiel Die Gans,
von der Jugendvereinigung der Martinsgemeinde trefflich geſpielt, eine
wertvolle Bereicherung des Programms. So nahm der Nachmittag
einen harmoniſchen Verlauf.
Volkshochſchule. Am Montag, 21. Januar, 20 Uhr, ſpricht Dipl.=
Ing. Schwan=Nürnberg über das Thema Der Werdegang
einer Radioröhre und deren Bedeutung für unſer
heutiges Wirtſchaftsleben. Im Anſchluß an einen aus=
gezeichnet
aufgebauten Film gibt der Vortragende, den die Hörer be=
reits
aus früheren Kurſen und Sendervorträgen kennen, einen Einblidk
in die Fabrikation von Radio=Röhren. Wir verfolgen im Film ein
Ferngeſpräch von Nürnberg nach London, lernen alle dabei benutzten
Apparateteile kennen automatiſche Fernämter, Kabelleitungen, Ver=
ſtärkerämter
und ſtellen feſt, daß die Ueberbrückung derart großer
Entfernungen erſt durch die Verſtärker=Röhre ermöglicht wurde. Der
Vortragende ſchildert dann weiter den ungeahnten Siegeszug der Va=
kuumröhre
und gibt intereſſante Einblicke in die vielgeſtaltige Anwen=
dung
, wie Wirtſchaftsfunk, Flugfunk, Schiffsfunk, Wetterfunk, Polizei=
funk
, Rundfunk, drahtloſe Bilderübertragung und Fernſehen. Der Vor=
trag
findet ſtatt im Saal 234 der Techniſchen Hochſchule. Karten für
unſere Mitglieder zu 50 Pfg., für Nichtmitglieder zu 1 Mk. in der Ge=
ſchäftsſtelle
, Mathildenplatz 17, und am Saaleingang.

PASTILLEN
CACRIDIMIUnCHtORIO)

Zum Schutz
*
gegen

GRIPDE

ein anderer auf, Theremin. Und Theremin iſt Ruſſe, Aus=
länder
.
Magers Situation iſt allerdings die, daß Mittel, die heute
den Thereminiſten in größtem Maß zur Verfügung ſtehen, dem
deutſchen Erfinder von Anfang an fehlten; daß, wie man erſt
kürzlich erfährt, die ſchwierigen, anſtrengenden Verſuchsreihen
aus Mangel an Mitteln abgebrochen wurden; ja weiter: daß
Mager vor Wochen akut an Taubheit erkrankte, weil nirgends
in ganz Berlin ein Raum zur Verfügung war und daß er ge=
nötigt
geweſen, inmitten von Lärm und Skandal die höchſt diffe=
renzierten
, gerade im gegenwärtigen Augenblick brennend gewor=
denen
Klangmiſchungen zu erproben. Denn Mager, der lebhaft
erkennt, daß alles noch tief in den Kinderſchuhen ſteckt, der vor=
wärts
ſchreitet, vom Dämon getrieben, vervönt es aufs höchſte
ſchon jetzt, am Anfang, die neue Erfindung konzertmäßig auszu=
ſchlachten
.
Es geht ihm um mehr, um neuen Wein in neuen Schläuchen,
um Sphärenmuſik, die neuem Erlebnis die neue ſphäriſche,
akuſtiſche Faſſung gibt! Und nicht um modiſche Artiſtik!
Nicht um Eintagserfolg! Seine Vorträge ſind wiſſenſchaftlich=
experimental
, nicht aber konzertmäßig=genießeriſch. Nicht vor=
ſchnelle
Ausnutzung einer Neuheit auf halbem Wege, ſondern
gründliche Informierung, Einblick ins Klänge=Myſterium.

Morgenfeier im Muſikverein.

Zwei junge Künſtler, Herr Sigfrid Walther Müller=Leipzig
und Herr Auguſt Vogt=Hagen i. W., boten am Sonntag vor=
mittag
eine reichhaltige Vortragsfolge von Werken für zwei Kla=
viere
. Beide Künſtler ſind ausgezeichnete Pianiſten, und ihr Zu=
ſammenmuſizieren
war überaus erfreulich, da ſie ſich ganz in den
Dienſt der Kunſtwerke ſtellten und ehne Virtuoſeneitelkeit ſpiel=
ten
. Wir hörten zuerſt Debuſſys dreiſätzige Suite für zwei Kla=
viere
En blane et noir ein Werk voll feinſter Klangfarben, für
das man vor einem Jahrzehnt lebhafteſtes Intereſſe empfunden
hätte, das uns aber heute in ſeiner rein auf Klangeffekten auf=
gebauten
Art ſchon ſehr wie Muſik von geſtern erſcheint.
Beſonderes Intereſſe erregte die Uraufführung eines grö=
ßeren
Variationswerkes Op. 4 von Sigfrid Walther Müller, Va=
riation
und Fuge über ein luſtiges Thema. Das breitangelegte,

Gemeinnühige Heilſtätke für Angeſtell

Auf dem Gebiete der ſozialen Fürſorgemaßnchm.,
beugung eine der wichtigſten. So kommt insbeſtndes
behandlung immer mehr dazu, das Schwergewicht quu
ſetzen der Behandlung, ja möglichſt auf Verhinderung:
ausbruchs zu legen, wodurch insgeſamt geſehen große
geſundheit und Volksvermögen erhalten bleiben.

Dieſe Erkenntnis liegt der Schaffung von Einricht
die die Krankenkaſſen und Berufsverbände zum Wohl,
betreuten Volksſchichten in den Erholungsheimen und
ſitzen. Dieſe vorbeugende Geſundheitsfürſorge beſchrätn=
darauf
, bei Erwachſenen die durch die Berufstätigkeit vo
digungen zu beſeitigen, ſondern ſie ſetzt bereits im fr.
in. Eine vorbildliche Kinderheilſtätte im Reiche hat
krankenkaſſe des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten:
mann=Hedrich=Heim in Frankenhauſen am Kyffhäuſern
Hermann=Hedrich=Heim beherrſcht von ſeiner Höhe heu
Stadtbild Frankenhauſens; in ſeiner vollendeten Zweck=
heilbedürftigen
Kinder iſt es mit neuzeitlichen Kurei=;
Art, z. B. Solbäder, Strahlenbehandlung, Heilgym=
ſehen
. Aufnahme finden dort ſkrofulöſe, rachitiſche
ſchwächliche Kinder im Alter von 614 Jahren bei ein!
6 Wochen. Die Finanzierung der Kur geſchieht in gemy
durch die Berufskrankenkaſſe des G. D.A., die für jedes fi.
Mitgliedskind einen Zuſchuß leiſtet; der Koſtenanteill
trägt je Kurtag nur 1. RM., ſofern die Reichsverſich Fu
Angeſtellte einen Zuſchuß leiſtet.
Durch ſeine geſchützte Lage am Südabhang des Kr
ſein reines und mildes Klima iſt das Heim ganz vorzüf
kuren geeignet. Bei günſtigem Wetter und Neuſchne
ſportkundiger, umſichtiger Leitung ein kindlich=fröhl
Winterbetrieb. Es iſt beobachtet worden, daß die Abr1
des menſchlichen Körpers gegenüber ſchädlichen A
Sommer viel weniger als im Winter angeregt werden;
weichlichung kann die Neigung zu Katarrhen und E
ſchwächt werden, ſondern nur durch vorſichtige und ziee
tung, die im Winterkurbetrieb des Hermann= Hedrick=
beſonders
wichtiger Heilfaktor betrachtet wird. Die
Hermann=Hedrich=Heimes im Jahre 1927 betrug 319 9
den 488 verpflegt mit durchweg guten Kurerfolgen.

Aere
nulte. be.
Aar
zanift
ſter, de

Der Allgemeine Poſtwertzeichen=Sammlervereii
e. V. hielt ſeine Hauptverſammlung ab.
denen Berichterſtattungen über das abgelaufene achte
zu entnehmen, daß die Entwicklung des Vereins erfre
und das Intereſſe der Mitglieder ſich weſentlich geſtä
z nehn
Beſuch der Vereinsabende war weit beſſer als im Va=

den einzelnen Zuſammenkünften abgehaltenen Verloſ
ſteigerungen von Pyſtwertzeichen verurſachten eine 2
einskaſſe in Höhe von 168,65 RM. Im Rundſendeverk=
zig
Auswahlen in Umlauf gegeben; die Entnahmen
hieraus betrugen 2435,12 RM. Der Mitgliederſtan
zwei Austritte und drei Neuanmeldungen nicht weſ=
Daß bei vielen Briefmarkenſammlern noch die Erkenn
wendigkeit eines vereinsmäßigen Zuſammenſchluſſes
gemein bedauert angeſichts der vielen Vorteile, die gen
lerverein bieten kann. Nach dem weiter erſtatteten
Rechnungsablage für das abgelaufene Jahr betrugem
968,04 RM., die Ausgaben 925,87 RM. und der Uebem
Die Vermögenslage iſt gut fundiert. Das Vereinsvermi
1099,94 RM. nachgewieſen. Der Sicherheitsrücklagenf
Neichsmark angewachſen. Der Voranſchlag für 19
nahme und Ausgabe mit 720,00 RM. genehmigt. Nar).
dem Vorſtand und Rechner Entlaſtung erteilt und anet
für die vorbildliche Amtsführung ausgeſprochen word
zur Neuwahl übergegangen, die die Wiederwahl des
ſtandes unter der Leitung des Vorſitzenden Herrn S.
Kochenburger ergab. Als Rechner wurde neugern
verwaltungsinſpektor W. Schäfer. Den Schluß
laufenen Hauptverſammlung bildete eine Verloſun
zeichen, wobei als erſter Gewinn eine Preußen 10 Sün
Kabinettſtück im Katalogenwert von 30 RM. gezogen mu
Verlauf der Hauptverſammlung hat ſchließlich gezeigt,
Lebenskraft in der Liebhaberei des Briefmarkenſammells
es niemandem, ſelbſt dem Kleinmütigſten, um die Zmn
telie nicht bange zu ſein braucht.
Wie erzielt man gute Photos? Ueber dieſes
Da mſtaor im Bürgerhof Lehrer Hans Ludewig aus=
Name bereits vielen Photographierenden durch die
Verbandes Deutſcher Amateurphotographen=Vereine AI
Vortrag war von der Mimoſa A.=G. in Dresden, die

Michef

und Films herſtellt, veranſtaltet. Der Redner ging darr
die mit der Kamera arbeiten, ſich ein ſchönes Bild al.
ſchen. Er unterſuchte die Anforderungen, welche an
graphie zu ſtellen ſind, nämlich, daß das Motiv gut
niſch einwandfrei hergeſtellt iſt, wobei er ſeine Ausfülm
eigener Aufnahmen erlärterte. Manchem, der nur
Knipsbildchen aus ſeinem Bekanntenkreiſe geſehen hat.
züglichen Arbeiten Ludewigs geradezu eine Offenbarmel
Ludewig iſt in erſter Linie Landſchafter, aber auch im
der Bildnisphotographie zeigte er muſtergültige Lei
das ſchwierigſte Problem in der Photographie, när
Wiedergabe der Helligkeitsverhältniſſe in der Natur
gende Schilderung des Sonnenſcheins, beherrſcht Lud‟
Diebſtähle. In einem hieſigen Gaſthaus wurde
Wintermantel geſtohlen. Durch die Kriminalpolizei A
ermittelt und der Mantel dem Eigentümer wieder
Einer Zimmervermieterin wurde aus ihrem 7
mark und ein Pfandſchein auf ſilberne Beſtecke geſtohle
Hof der Ludwigſtraße wurde ein Rodelſchlitten,
Davos, geſtohlen. Ein tiefſchwarzer Kater wur=
der
Zeit vom 15.17. Januar in der Gegend Bar
Schuhknechtſtraße entwendet.

Auch nei
ind
7aAnſtigft erl

Mutnduſtrie 2
MNf

meiſterhaft disponierte und geſchriebene Werk zeig
Dreiundzwangzigjährigen e ſtaunliche Reife und=
Beherrſchung ſowohl des kontrapunktiſchen Satzes
cher Farbengebung auf dem Inſtrument. Der W=
Stil der Variationen arbeitet in der Linie Brahm
und man ſieht, wie gerade des letzten Andenken
Leipziger Schule wachgehalten wird. Vor allem ar
pathiſch, daß die Variationen gedankenreich ſind um?
ger Selbſtzucht eine Durcharbeitung geleiſtet w.
tuend abſticht von moderner Mache, die ſo häufigl:
des beherrſcht. Daß die Tonalität B=Dur durch4
bleibt, daß das Werk ausgezeichnet klangvoll iig
und faſt ſymphoniſchen Charakter trägt, ſei nicht 2
Nach der Pauſe trugen die beiden Künſtler
heroiſchen Märſchen aus Franz Schuberts Op. 40
vier zu vier Händen und zwei Bearbeitungen Me.
von Ferrucio Buſoni für zwei Klaviere vor, die T
ſichtiger Wiedergabe erklangen. Die Hörer, leider be.
die ernſthafte und beachtenswerte Kunſt, die gebol
deten lebhaften Beifall.

Wr

Nei

Meber
9

Lieder=Makinee Theo Herrmaal
Theo Herrmann hatte vor 14 Tagen me?
Abend großen Erfolg; dies veranlaßte ihn, 9e
eine Anzahl der damals geſungenen Lieder im
zu wiederholen. Das Haus war dicht gefüllt M.
ebenſo ſtark wie das erſtemal. Er ſang Schud
Brahms und Loewe; wir haben keinen Grund,
Urteil über Theo Herrmanns Qualitäten zu kork.
Schuberts Wanderer die Stelle und immer ſte
vo? ſo tadellos zu bringen verſteht, der kann.
Und daß er als Baſſiſt die Feldeinſamkeit zum 2
darf, das iſt auch Beweis von ausgezeichneter teſ. des Stimmaterials. Trotzdem der Sant?
leichten Indispoſition zu ſtehen ſchien, die ihn ma.
kürlichkeiten der Phraſierung zwang, führte er ſeil
ſonders wollen wir noch erwähnen Schumanns,
ſchön und ſangesfroh durch, daß die dankbaren Ne.
wurden, ihn und ſeine aufs feinſte begleitende
gaben zu veranlaſſen.

UDe

[ ][  ][ ]

Montog, den 21. Januar 1929

Ceite 3

e7d hat die Karnevalgeſellſchaft Narrhalla mit einer
d Herrenſitzung im Saalbau den Karneval in Darm=
afnet. Der Saalbauſaal war durch Hartmuth Pfeil
nell in eine närriſche Feſtburg verwandelt. Der Be=
Tein können.
ädes Elferrates vollzog ſich im Rahmen eines kurzen

Mien u. Herrenſttang!
viels von Kaiſer, das den Milchhof mit allem
Kampf um dieſen abgeſpielt, zum Vorwurf hatte.
Bauer brachte eine rieſige buntſcheckige Kuh, die mit
ſiwert wurde, was in der heutigen armen Zeit zu haben
md aus deren Euter er ſchließlich den Elferrat heraus=
ſende
waren die Damen Hummel, Becker und
käſe, Schönberger und Wolff. Die Thron=
ſtmats
waren Milchflaſchen, wie denn überhaupt auf
ſtyr nicht paſteuriſierte Milch der Stoff des Abends
mkoby hielt die Eröffnungsanſprache, in der nach
hrengäſte (wir ſehen nur Bürgermeiſter Buxbaum
dslp in der närriſchen Ehrenkappe), der Saalbau, der
emeine Wirtſchaftslage uſw. behandelt wurden und
die hohe Politik gewagt ward, (Reparationsproblem
hente Lied, das dann gemeinſam geſungen wurde, hatte
zum Verfaſſer. Es leitete gut über zum Protokoll
Sidebaug g
ſöranauer, der im geliebten Darmſtädter Dialekt die
Eein ia
Jaahres, lokaler und politiſcher Art, Revue paſſieren
eter und
Wei fall erntete: Parker Gilbert, Zeppelin=Eckener, Köhl=
ein
kindi
Ozeanflug, die Damenmode, Beſoldungs=Ordnung,
vorden, duß
gBürgermeiſter, der Milchhof, der Oberbürgermeiſter,
ber ſchäült
Palaisgarten und ſeine Mauer, das Preſſefeſt, die
er an
r Landestheater, uſw. in bunter Reihe, mußten her=
Katunt
1*

1927 betu
Kur

chen= Summlg
lung
eſer d
richen
n Rundi
die Ent
der Mig
uunger
n noch die

veiter erſt
ime Jahr Iian
RM. und dr
Das Ve
1
ng erteilt m

r ein Protokoll von beſter Qualität, wie es die Narr=
Munichie er
nilmen beſten Zeiten der Vergangenheit kennt. Narr
dermant
eiſſtmann Bräunig, hielt den nächſten Vortrag. Alte
*t Dad

ke, die erſteren überwiegend, waren als Dienſtmanns=
mem
Vortrag zuſammengeſchweißt und fanden Lacher.

nächſten gemeinſamen Liedes war Narr
war ein Schunkellied, das Stimmung brachte.

Georg
Dann

turiſere w. Kundſchaft und Geſchäftsfreunde
mis zu nehmen, daß wir unſere Fabrik=
täume
von der Magdalenenſtraße 17 nach
ishof-Aflee 14
Durch neuzeitliche Einrichtung der Fa=
ſuane
ſind wir jetzt in der Lage, alle Auf=
und günſtigſt erledigen zu können.
Hochachtungsvoll
Glasinduſirie Darmſtadt
word Raſt 8 Co. G. m. b. H.
Darmſtadt.
1599

FRi
rſitzenden Fen
r wurde
Den Sil.
tigſten, um 1
tos? Ueher 18
Gans Ludtmi
iernen dun
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ntreiſt e53
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Telephon 243.

verlas der Präſident ein Entſchuldigungsſchreiben in Reimen von Bür=
germciſter
Mueller, der allen Narren herzlichſten Gruß entbot.
Bürgermeiſter Buxbaum beſtieg dann die Bütt, ſtürmiſcher
begrüßt von der Feſtverſammlung als oft von der Stadtv.= Verſamm=
lung
. Seine Begrüßungsrede war ebenfalls in Verſe gebannt und
entwicklete ſich als einen der beſten Vorträge des Abends. Die Narr=
halla
ſollte ſich dieſen illuſtren Büttredner warm halten. Köſtlich
rechnete er mit dem in Dresden geborenen Wanderbühnenmimen, der
ſo kühn behauptet, daß ihm Darmſtadt ſo am Herzen liegt, ab. Ebenſo
köſtlich behauptete und bependelte er dann mit ſeiner roten Pendel=
laterne
(D. R P. Carl Jörn) alles mögliche aus der Stadtverwaltung,
ſomit den Nörglern den Wind aus den Segeln nehmend. Gar köſtlich
waren auch ſeine Steuerplan=Eingaben und deren Behandlung, im
Nahmen eines Einblicks in den Arbeitstag eines Darmſtädter Bürger=
meiſters
. Ein hoher Orden der Pendelorden und ein dreifaches
Hoch der Feſtverſammlung waren ſein Lohn.
Ein friſcher temperamentvoller Tanz von vier jungen Mädchen
unterbrach dann aufs angenehmſte die Vorträge, die ihre Fortſetzung
fanden durch Narr Eckers, der als frühreifer Schulbub Heiner
Bempel alles mögliche witzig erzählte und kritiſierte. Sein Humor
war derb und nach Buben=Art frech, aber vielfach treffend.
Als Klavierhumoriſt brachte Narr Büdgen eine Reihe neuer wirk=
ſamer
Couplets zum Vortrag, dann beſchloß ein Zwiegeſpräch (Metz
und Jakoby) wirkſam den erſten Teil des Programms.
Obermuſikmeiſter Weber, der im Verlaufe des Abends erneut be=
wies
, daß er mit ſeinem Orcheſter für Veranſtaltungen dieſer Art ein=
fach
unerſetzlich iſt leitete mit ſchn=idigen Fanfarenklängen den zweiten
Teil ein. Als Verfaſſer des nächſten Liedes wurde Narr Gg. Simon
bekannt gegeben. Als Gelegenheitsarbeiter, der über viel guten Heiner=
witz
und =Humor verfügt, entpuppte ſich Narr Wolff. Ein entzücken=
der
Tanz von acht friſchen jungen Tiller=Girls, den Fräulein Martha
Schulz einſtudiert hatte, weiterer Liedgeſang (Narr Rütt) leitete
über zu dem Auftreten des derzeit beſten Salonhumoriſten, Herrn
Gutkäſe, und dem letzten, ganz ausgezeichneten Vortrag, den Narr
Hoffmann als Milchmann brachte.
Dann folgte eine Rrihe beſonderer Ehrungen verdienter Narr=
halleſen
durch Ordensverleihungen und ſonſtige Auszeichnungen. Es

waren die Herren Max Wolff, Hartmuth Pfeil, Herm. Schön
berger, Albert Schmitt und Hermes.
Auch die Kunſt hatte ſich in den Dienſt des Humors geſtellt und
brachte eine beſonders wirkſame und ſchöne Note in das Programm des
Abends, in erſter Linie durch Frl. Paula Kapper, deren köſtliche
Liedvorträge begeiſterten Jubel auslöſten und aufs neue bewieſen, wie
ſehr die treffliche Künſtlerin vom Darmſtädter Publikum geſchätzt wird,
das ſie jetzt leider im Theater entbehren muß. Auch Herr Heins
Heberer erntete mit ſ inen ſchönen Geſangsvorträgen reichen Bei=
fall
. Herr Siegfried May erwies ſich wieder als feinſinniger und
ſicher führender Begleiter. Mit dem letzten Lied, das Narr Ernſt
aroby gedichtet hatte fand der Abend einen ſchönen Abſchluß.
Elferrat Max Wolffs Regie bewährte ſich wi der glänzend
Die
ebenſo hübſchen, wie gut koſtümierten arvangement= und rhythmusvollen
Tänzerinnen waren die Damen Gretel Barth, Wilhelmin Barth,
A. Matzelt, S. Schmahl, K. Fleiſchmann, C. Pſorr,
E. Oberdörfer und S. Schmitt.
Turngemeinde Darmſtadt 1846. Karnevalausſchuß. Wir
machen nochmals auf die am 27. Januar ſtattfindende Damen= und
Herrenſitzung aufmerkſam. Die Vorbereitung ſind in vollem Gange,
und es kann ſchon jetzt geſagt werden, daß die diesjährige Sitzung
ſich würdig den glanzvoll verlaufenen der Vorjahre zur Seite ſtellen
kann. Neben erſtklaſſigen Verträgen und humorvollen Liedern wer=
den
verſchiedene Abteilungen der Turngemeinde humoriſtiſch=turneriſche
Darbietungen zeigen, wodurch gerade die Sitzungen der Turngemeinde
abwechſlungsreich werden. Der Kartenverkauf iſt ſehr rege, ſo daß
empfohlen wird, ſich rechtzeitig mit Eintrittskarten zu verſehen. Für
Mitglieder ſind dieſelben beim Hausmeiſter der Turnhalle, für Fremde
bei Parfümerie Müller, Rheinſtraße 6, erhältlich. Die numerierten
Karten werden nur bei Parfümerie Müller abgegeben.
Falſchgeld. In letzter Zeit ſind hier wieder falſche 3= und 5= Mark=
ſtücke
im Verkehr feſtgeſtellt worden. Bei den 3=Markſtücken iſt die
Fälſchung leicht an der Randſchrift Einigkeit und Recht und Freiheit
zu erkennen. Die Schrift iſt ungleich eingeſchlagen, das Wort Freiheit
reicht in vielen Fällen bis an den Stern, der zwiſchen den Worten
Einigkeit und Freiheit zu ſehen iſt, heran. Die falſchen 5=Markſtücke
ſind ebenfalls an der Randriffelung leicht zu erkennen. Bei genauer
Prüfung iſt zu erſehen, daß die beiden Prägeſeiten in dünnen Plättchen
auf die Legierung aufgelegt ſind. Es wird nochmals darauf hinge=
wieſen
, daß durch die Reichsbank hohe Belohnungen für Ermittlung
von Falſchmünzern ausgeſetzt ſind.

in zlelbewußter Arbeit lst es uns gelungen, Präzlslon und Wrtscnan-
lichkeit
der neuzeitlichen Fabrikatlonsmethoden mit dem Geist und
der Tradition unserer Werkmannsarbelt zu erfüllen und so letzt den
Mercedes-Benz in niedriger Preislage
herauszubringen. Das neue Modell unseres vlelbewährten Typ Stutt-
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1014
Elisabethenstraße 34. Fernruf 4104.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Montag, den 21. Januar 1929

Tagung des Gaues Darriſtadt im H.5.B.
Am 14. ds. Mts. tagten die Vertreter der Darmſtädter Geſang=
vereine
unter dem Vorſitz des Herrn G. F. Roth in der Krone. An=
weſend
waren von den dem Gau angeſchloſſenen 30 Vereinen 20, 2
waren entſchuldigt, 2 fehlten. Nach dem Verleſen des Berichtes der vor=
jährigen
Generalverſammlung, der genehmigt wurde, gab der 1. Vor=
ſitzende
ſeinen Jahresbericht der Verſammlung bekannt. Hieraus war
zu entnehmen, daß ſich der Gau im Jahre 1928 an folgenden öffentlichen
Kundgebungen beteiligt hatte: Am 21. Januar Liedertag, 13. Mai Mut=
tertag
, 11. Juli öffentliche Schubertfeier am Landesmuſeum, 18. Juli
Abmarſch der Wienfahrer, 11. Auguſt Verfaſſungsfeier, 26. Auguſt Gau=
feſt
im Orangeriegauten, 25. November Totengedenrfeicr. Außerdem
wurden 6 Vollverſammlungen und 6 Vorſtandsſitzungen algehalten. Die
Tätigkeit des Geſamtvorſtandes im abgelaufenen Jahre wurde einſtim=
mig
gutgeheißen. Von den beiden Kaſſenprüfern waren inzwiſchen die
Ein= und Ausgaben geprüft worden, ſo daß dem Rechner des Gaues,
Herrn Glatt, auf Antrag Entlaſtung erteilt werden konnte. Der 1. Lor=
ſitzende
dankte darauf allen Vorſtandsmitgliedern und allen Vereinen
für das treue Zuſammenarbeiten im Gau Darmſtadt, gab bekannt, daß
die Darmſtädter Sängerſchaft heute einen guten Klang in der Sänger=
welt
weit über die Grenzen Darmſtadts hinaus habe und erbat die wei=
tere
Unterſtützung und Arbeitsfreudigkeit für das kommende Geſchäfts=
jahr
, da der beſtehende Vorſtand bis 1932 gewählt ſei. Als beſonderen
Antrag legte der Gauvorſtand folgenden Vorſtandsbeſchluß den Anwe=
ſenden
zur Genehmigung vor: Die Generalverſammlung wolle be=
ſchließen
, daß künftig Abſplitterungen, die aus den zurzeit Eeſtehender
Vereinen entſtehen, nicht im Gau Darmſtadt aufgenommen werden, daß
vielmehr Zuſammenſchlüſſe kleinerer Vereine zu größeren erſtrebens vert
ſei. Der Antrag wurde angenommen. Kleinere Anfragen über unſer
kommendes Bundesfeſt wurden noch beantwvortet, und ſchloß alsdann
der Vorſitzende mit Worten des Dankes für die rege Mitarbeit die raſch
und einmütig verlaufene Tagung.

Deutſcher und öſterreichiſcher Alpenverein. Die Settion Darm=
ſtadt
hielt ihre Monatsverſammlung ab. Den Vortrag hatt=
Herr Profeſſor Frank aus Achern in liebenswürdiger Weiſe wieder
übernommen. Er zeigte 130 ſeiner neueſten Farbphotographien im
Lichtbild. Man muß ſagen, daß die Bilder, ſowohl was Technik als
auch die künſtleriſche Auffaſſung betrifft, wohl das Vollkommenſte ſind,
was auf dieſem Gebiet geleiſtet werden kann. Die Aufnahmen ſtamm=
ten
zum Teil aus der Heimat des Redners: Weſtfalen, zum Teil aus
dem Schwarzwald und aus Tirol. Die letzte Vorführung vor zwei
Jahren war noch in beſter Erinnerung, das bewies der ſehr zahlreiche
Beſuch des Abends. Leider erlaubt es der Raum nicht, auf Einzelheiter
einzugehen; es ſei nur an die prachtvolle Wirkung der Sonnenauf= und
runtergänge, an die Wolken= und Gewitterſtimmungen, Regenbogen=
aufnahmen
uſw. erinnert. Gerade die bei trübem Wetter gemachten
Bilder waren durch die zarten Farben beſonders wirkungsvoll und er=
weckten
vollkommen den Eindruck eines guten Gemäldes, trotzdem keine
Retouche an den Bildern vorgenommen wurde. Es iſt nur zu bedauern,
daß die Landſchaften zu raſch an dem Auge vorüberzogen; gern hätte
man länger bei dem einen oder anderen verweilt. Wir hoffen, daß
Herr Profeſſor Frank uns bald wieder dieſen Genuß bereitet.
Kleinhandels=Tagespreiſe des Darmſtädter Wochenmarktes am
19. Januar (pro Pfd. bzw. Stück in Pfg.): Gemüſe: Erdkohlraben
15, Gelbe Rüben 1215, Rote Rüben 1215, Weiße Rüben 1215,
Schwarzwurzeln 4560, Spinat 4050, Rotkraut 2025, Weißkraut 15
18, Wirſing 1520; Grünkohl 1520, Noſenkohl 4550, Zwiebeln
1520, Knoblauch 80, Tomaten 80100, Feldſalat, Lattig 160200,
Endivienſalat 1030, Kopffalat 3040, Blumenkohl 80140, Rettic
515, Meerrettich 80100; Kartoffeln 57; Obſt: Tafeläpfel 3045,
Wirtſchaftsäpfel 2030, Tafelbirnen 2035, Wirtſchaftsbirnen 1520,
Nüſſe 5560, Apfelſinen 1015, Zitronen 1020, Bananen 6070;
Eßwaren: Süßrahmbutter 220250, Landbutter 170200, Weich=
käfe
3040, Handkäſe 515, Eier, friſche, 1620. Wild und Ge=
flügel
: Gänſe 120150, Hühner 130150, Tauben 80100 Haſen
120150. Fleiſch= und Wurſtwaren: Rindfleiſch, friſch 80 bis
120, Kalbfleiſch 110, Hammelfleiſch 80, Schweinefleiſch 120140, Dörr=
fleiſch
150, Wurſt 70140, Wurſtfett 60, Schmalz, ausgelaſſen 110.
Einbruchsdiebſtahl. In der Nacht vom 18. zum 19. Januar wurde
in einer Parterrewohnung der Eichbergſtraße in Abweſenheit der
Wohnungsinhaberin eingebrochen. Geſtohlen wurden 1 Oelgemälde,
Größe 26 mal 36 Zentimeter, einen Fuchskopf darſtellend, und 1 Oel=
gemälde
(Bruſtbild), Größe 28 mal 22 Zentimeter, das einen Domini=
kanermönch
darſtellt. Beide Oelgemälde wurden von dem Täter aus
dem Rahmen; entfernt und dieſe zurückgelaffen. Als Täter kommt
vermutlich ein etwa 18= bis 20jähriger Burſche in Betracht, der ſich
in den letzten Tagen in der dortigen Gegend herumgetrieben hat. Er
iſt von ſchmaler Geſtalt, etwa 1,60 bis 1,65 Meter groß, trägt blauen
Anzug und graubraune Sportmütze. Sachdienliche Mitteilungen
nimmt die Kriminalpolizei Zimmer 3 entgegen.
Vertauſchtes Fahrrad. Einem hieſigen Geſchäftsmanne wurde im
Hofe des Hauptpoſtamtes ſein Herrenfahrrad, Marke Brennabor,
ſchwarzer Rahmenbau, hochgebogene Lankſtange, gegen ein Herrenfahr=
rad
, Marke W. K. C., Fabriknummer 66871, vertauſcht.
Warnung vor einer Schwindlerin. Im Martinsviertel hat in den
letzten Tagen eine 23= bis 25jährige Frauensperſon bei mehreren
Familien vorgeſprochen, unter der Angabe, ſie ſei vom Wohlfahrtsamt
geſchickt, um Gelder für hieſige arme Kinder zu ſammeln. Die An=
gaben
ſind falſch, ein Auftrag des Wohlfahrtsamtes liegt nicht vor
Unterſchlagung. Ein junger Mann, der in einem hieſigen Ge=
ſchäft
als Bote beſchäftigt iſt, erhielt von ſeiner Firma den Auftrag
3000 Reichsmark bei einer Bank abzuheben. Er hatte ferner noch
381 Reichsmark Wechſelgeld im Beſitz. Mit dem Gelde trieb er ſich
den ganzen Tag in der Stadt herum und konnte abends in einer
Wirtſchaft ausfindig gemacht werden. Einen Teil des Geldes hatte
er verausgabt."
Tragiſcher Tod. Eine 27jährige verheiratete Frau, die kurz vor
ihrer Niederkunft ſtand, trank aus Verwechſlung anſtelle verordneter
Medizin, Salzſäure und iſt einige Tage ſpäter, nachdem ſie geboren
hatte, im Stadtkrankenhaus geſtorben.
grlan
Purtuigenkariſches.

Die Deutſche Volkspartei brachte im Landtag folgende Kleine
Anfrage ein
Die Reichsbahn hat mit Wirkung vom 1. Januar 1929 die
Eilzüge für Schülermonatskarten geſperrt. Von dieſer Maßregel
werden zwar faſt keine eigentlichen Schüler, wohl aber eine grö=
ßere
Anzahl Studierende, denen ihre wirtſchaftliche Lage ein
Wohnen am Hochſchulort nicht erlaubt, auf das harteſte betroffen.
Sie verlieren nicht nur täglich die Zeitdifferenz zwiſchen Fahrt=
dauer
der Eil= und Perſonenzüge, ſondern unter Umſtänden ſehr
viel mehr Zeit, weil ſie ſtatt eines zur richtigen Zeit gehenden
Eilzuges einen viel ungünſtiger liegenden Perſonenzug benutzen
müſſen. Dieſer empfindlichen Benachteiligung wertvoller Glieder
unſeres Volkskörpers dürfte ſchwerlich eine entſprechende Ein=
nahmeſteigerung
der Reichsbahn durch die geſchilderte Maßregel
gegenüberſtehen.
Wir fragen deshalb an: Iſt die heſſiſche Regierung bereit,
Schritte zu unternehmen, damit eine Verordnung rückgängig ge=
macht
wird, durch die zahlreiche heſſiſche Studierende der Hoch=
ſchulen
Gießen. Darmſtadt, Frankfurt und Heidelberg, vermutlich
auch Beſucher der verſchiedenſten Fachſchulen, ganz unnütz koſtbar=
ſter
Zeit beraubt werden? Wir begnügen uns mit einer ſchrift=
lichen
Antwort.
Briefkaſten.

Jeder Anfrage iſt die ſetzte Bezugsqulttung beizufügen. Anonyme Anfragen werden
nicht beantwortet. Die Beantwortung erfolgt ohne Rechtsverbindlichkeit.
H. W. in D. Geben Sie noch an: 1., ob ein ſchriftlicher Vertrag
unter Eigentumsvorbehalt des Verkäufers vorliegt: 2., welche Mängel
Sie an dem gekauften Gegenſtand feſtgeſtellt haben. Erſt dann iſt die
Beantwortung möglich.
Kliſchee. Wenden Sie ſich an das Verkehrsbureau Darmſtadt, Stadt
Darmſtadt, Denkmalarchiv der Hochſchule.
W. H., Beſſungerſtraße. Antwort iſt am S halter der Geſchäftsſtelle
abzuholen, da Adreſſe ungenau angegeben war.

Tageskalender für Montag, den 21. Januar 1929.
Landestheater Großes Haus: Keine Vorſtellung. Kleines
Haus, abends 20 Uhr: 4. Schubert=Abend des Drumm=Quartetts.
Orpheum, abends 20,15 Uhr, Herrnfeld=Gaſtſpiel: Wer iſt der
Vater? Konzerte: Sckloß=Kaffee Kaffee Rheingold, Hotel
Schmitz, Spaniſche Bodega, Weinhaus Maxim, Stadt Malaga.
Städt. Saalbau, abends 19,30 Uhr: Akademiſcher Feſtakt zur
200=Jahrfeier an Leſſings Geburtstag. Phyſikſaal desReal=
gymnaſiums
, abends 20 Uhr, Vortrag des Vereins für natur=
gemäße
Lebens= und Heilweiſe. Kinovorſtellungen: Union=
Thcater. Helia.
Verſteigerungskalender für Dienstag, den 22. Januar 1929.
Bleichſtraße 1e, vormittags 9½ Uhr und nachmittags 14½ Uhr:
Verſteigerung.

Aus Heſſen.

F. Eberſtadt, 19. Januar. Volkshochſchülkarfus. Einen
äußerſt befriedigenden und genußreichen Abend erlebten die Hörer des
erſten Vortrags des Pfarrers Taesler=Frankfurt a. M. Der Redner
derbreitete ſich über das Thema: Woher die Welt? Er beleuchtete ein=
leitend
die naive Auffaſſung von der Weltſchöpfung, um dann die
mode nſte philoſophiſche Anſicht über dieſe Frage zu entwickeln, und
zwar in einer Form, daß es auch jedem Laien möglich war, dem Vor=
trag
zu folgen, die Hauptgedanken zu erfaſſen und zu verarbeiten. Cs
iſt anzunehmen, daß die noch folgenden drei Vorträge, die am 22. und
9. Januar und 5. Februar, in der Georgſchule, ſtartfinden, den durd
ſeine Radiovorträge in ganz Deutſchland bekannten Redner auf der
Höhe ſeiner Vortragskunſt zeigen werden, und es liegt im eigenen In=
tereſſe
der hieſigen Eimwohner, ſich dieſe günſtige Gelegenheit zur Ver=
vollkommnung
ihrer Weltanſchauung nicht entgehen zu laſſen.
Aa. Eberſtadt, 18. Jan. Eingeſtellte Arbeiten. Die Pfla=
ſtererarbeiten
zur Verbreiterung der Fahrbahn auf der Landſtraß
EbevſtadtBickenbach mußten wegen der herrſchenden Kälte in den letzten
Wochen eingeſtellt werden. Frankenſtein=Bergfeſt. Erſt jetzt
ſteht der genaue Termin des diesjährigen Bergturnfeſtes auf dem Fran=
kenſtein
feſt. In einer am vergangenen Sonntag in Lansen abgehaltenen
Verſammlung des Main=Rodgques wurde nämlich der Beſchluß geſaßt,
das diesjährige Bergturnfeſt des Main=Rodgaues am Sonntag, den
2. Juni, auf dem Franbenſtein abzuhalten. Die Uebungen ſind leichtath=
letiſchen
Chavakters.
O. Dieburg, 19. Jan. Der Rabattſparverein E. V. hat in
der kurzen Zeit ſeines Beſtehens eine gute Entwicklung genommen. Er
wurde erſt vor vier Monaten ins Leben gerufen, zählt aber bereits 50
angeſehene Geſchäfte Dieburgs als Mitglieder. Bei der Bank ſind be=
reits
über 7000 RM. als Spargelder hinterlegt worden
A. Ernſthofen, 16. Jan. Am Sonntag fand die Generalver=
ſammlung
des Deutſchen Turnvereins ſtatt. Der zweite
Vorſitzende wünſchte der Verſammlung einen guten Verlauf. Dann er=
tatteten
die einzelnen Warte ihre Jahresberichte, und die Kaſſenprü=
fungskommiſſion
teilte mit, daß keine Beanſtandungen bei der Prüfung
der Kaſſe zu erheben waren. Nachdem Entlaſtung erteilt war, ſchritt
man zur Vorſtandswahl, wobei der geſamte Vorſtand wiedergewähl
ſurde bis auf den erſten Turnwart, der ſein Amt freiwillig nieder=
legte
, um ſich mehr dem Kinderturnen zu widmen. Als erſter Turnwart
wurde der Turner Fritz Niklas gewählt. Ferner wurde der Vorſtand
beauftragt, einen Ball abzuhalten. Gegen 6 Uhr konnte der zweite
Vorſitzende die Verſammlung ſchließen. Wie bekannt, hält der Deutſche
Turnverein am nächſten Sonntag bei dem Mitglied Georg von Stein
zu Herchenrode ein Schau= und Werbeturnen ab. Der Geſangver=
ein
Ernſthofen hielt am Samstag abend ſeinen Familien
abend in der Gaſtwirtſchaft von Ludwig Roßmann ab, der ein recht
ſchöner Erfolg für den Geſangverein war.
Unter=Moſſau, 19. Januar. Es ſei heute ſchon darauf hinge=
wieſen
, daß unſer Turnverein D. T. am 3. Februar d. J. ve
Mitglied Hofmann ſeinen Unterhaltungsabend veranſtaltet.
Zur Aufführung kommt das neueſte Heimatſtück von Georg Löffler zu
Roßdorf: Bolezeidiener Strullbes un die Beſemgräit‟. Der Verein iſt
beſtrebe, mit dieſem Stück den Beſuchern etwas Wertvolles zu bieken.
Außerdem gibts als Zugabe Bei der Karzenlegerin, Spielleitung und
Spieler verbürgen einen genußreichen Abend. Weiter ſei heute auch
auf die Hauptverſammlung des Vereins aufmerkſam gemacht, die am
10. Feſbruar, mittags, im Vereinslokal ſtattfindet. Einen breiten Naum
werden die Bergtungen über das Bezivksjugendfeſt, verbunden mit
Bannerweihe, einnehmen.

Schlechte Verdauung.
Störungen durch Darmträgheit und Stuhlverſtopfung.
Aus der Praxis eines Arztes.
Zu normaler Verdauung gehört, daß die für den Körper wichtigen
Beſtandteile aus der eingenoinmenen Nahrung herausgezogen und
in das Blut übergeführt, die unbrauchbaren Stoffe jedoch abgeſtoßen
werden. Das iſt Aufgabe des Darmes. Mit ſeinen Tauſenden von
Zotten ſaugt er die bereits von anderen Organen in Speiſebrei
verwandelte Nahrung aus und leitet ſie in das Blut über. Außer=
dem
aber muß er die untauglichen Reſte der Nahrung durch Stuhl=
entleerung
regelmäßig aus dem Körper entfernen. Geſchieht dies
infolge zu träger Darmtätigkeit nicht, ſo entſteht Verſtopfung. Die
Schlacken der Nahrung werden ausgeſogen ſtatt ausgeſchieden,
Fäulnis= und Gärungsſtoffe gelangeu in das Blut und verſeuchen
den Körper. Regelmäßiger Stuhlgang iſt daher Grundbedingung
für gute Verdauung und Erhaltung des Wohlbefindens. Deshalb
muß man Verſtopfung rechtzeitig bekämp en, und zwar am beſten
durch ein vegetabiliſches Abführmittel, wie es die aus ren pflanz=
lichen
Beſtandteilen zuſammengeſetzten Apotheler Richard Brandt’s
Schweizerpillen ſind. Sie bewirken ſchmerzlos und doch unbedingt
zuverläſſig regelmäßigen Stuhlgang.
(T164

A. Aus dem mittlerem Odenwald, 18. Jan. Ungeheure Schnee=
höhe
. Dadurch, daß geſtern nacht bis heute in die Vormittagsſtunden
immer weiter noch Schnee niederging, hat der Schnee eine ungeheure
Höhe erreicht, wie ſeit vielen Jahren nicht mehr. Während er im
Weſchnitz= und Schlierbachtal bereits 3035 Zentimeter hoch liegt, hat
er auf den umliegenden Bergen ſogar teilweiſe über 1 Meter Höhe, ſo
auf der Knodener Höhe 6070 Zentimeter, Neunkirchner Höhe 708
Zentimeter und Tromm 80100 Zeutimeter. An ſogenannten Schnee=
wehen
liegt der Schnee ſtellenweiſe 1,502 Meter hoch, ſo daß auf den
Wegen nur noch fortzukommen iſt, wenn Bahn geſchaufelt wird, was
meiſt von den Arbeitsloſen beſorgt wird. Für Sonntag ſteht guter
Schneeſport in Ausſicht.
Seeheim (Bevgſtr.), 16. Jan. Am 12. d. M. beging unſere Oden=
waldklub
=Ortsgruppe im Hotel Hufnagel ihr Wanderer=
Ehrungsfeſt, verbunden mit der Feier ihres 20jährigen Be=
ſtehens
, wozu als Vertreter des Hauptausſchuſſes Herr Kreisdirektor
Wolff aus Worms erſchienen war. Nach einem ſchneidigen Eröff
nungsmarſch ſprach Frl. Ericka Suhrcke den auf das Doppelfeſt hinwei=
ſenden
Prolog. Für die Begrüßungsworte des Vorſitzenden dankte Her=
Kreisdirektor Wolff, welcher im Verlauf des Abends, anknüpfend an ein
Rheinlieder=Potpourri, in markigen Worten der im beſetzten Gebiet
lebenden Deutſchen gedachte und ſeine Rede in das begeiſtert geſungene
Deutſchlandlied ausklingen ließ. Im Mittelpunkt des erſten Teiles
der Veranſtaltung ſtand der vom Schriftführer, Herrn Gg. Hechler 2.,
vorgetragene Jubiläumsbericht, dem wir entnehmen, daß die Ortsgruppe
gleich im Anfang ihres Beſtehens 108 Mitglieder zählte, vier farbige
Nebenlinien ſchuf (N.=L. 6265), eine Schutzhütte errichtete (Ernſt=Lud
wigs=Hütte am Zehnwegeplatz) und neun Jugendherbergen ins Leben
rief und daß von dem erſten Vorſtand des Gründungsjahres 1909 noch
drei der Begründer dem jetzigen Vorſtand angehören, die Herren Dr.
Kopp, Lehrer Hechler und Altbürgermeiſter Hill, erſterer als Vorſitzender
Gemeinſam geſungene Lieder und prächtige Natur= und Wanderlieder
des Seeheimer Männergeſangvereins unter der bewährten Leitung des
Herrn Lehrer F. Baltz begleiteten uns hinein in den zweiten Teil, zum
Wanderer=Ehrungsakt und zum Theaterſtück. Die Wanderer= Ehrun=
nahmen
nach einer luſtigen Anſprache des Vorſitzenden vor derſelbe und
Herr Kreisdirektor Wolff, der den Goldenen goldene Worte in
Spruchform mit auf den Weg gab. Es konnten diesmal 21 Wanderer
ausgezeichnet werden, darunter ſechs Damen und zwei Jugendliche. Die
alſo Neu=Vergoldeten dankten dadurch, daß ſie den Vorſitzenden auf die
Schultern nahmen, und das dreihundertkopfige Publikum dadurch Ge=
legenheit
bekam, auch einmal einen Kleinrentner in gehobener Stellung
kennenzulernen. Anſchließend daran ſang man das Lied vom Finanz=
Und dann kam das Theater=
Amt (Gold und Silber lieb’ ich ſehr)
ſtück, eine Schwank=Operette Der liebe Onkel, mit prickelnden Melodien
und luſtigem Inhalt. Dann kam der Tanz. Und man blieb noch lange
gemütlich beiſammen bei den guten Gaben aus Küche und Keller des
Hauſes Hufnagel=Suhrcke.
Bt. Auerbach, 19. Januar. Gründung eines Poſaunen=
Bläſer=Chors. Den unermüdlichen Bemühungen des Hervn Satt=
lermeiſters
Jakob Bückller iſt es zu verdanken, daß hier ein Poſaunen=
Bläſer=Chor ins Leben gerufen wurde. Bereits anfangs Oktober hatte
er eine Schar junger intereſſierter Leute um ſich geſammelt, und hat
erreicht, daß die erforderlichen Inſtrumente beſchafft werden konnten.
Herr Bürgermeiſter Blickensdörfer und Herr Beigeordneter Elgert haben
in entgegenkommender Weiſe die Bürgſchaft zu einem Darlehen in
der Anſchaffungskoſten bei der Spar= und Darlehnskaſſe über=
Höh=
nommen
. Herr Obermuſikmeiſter Urbach, ehedem Kapellmeiſter bei den
Ulanen in Hanau, iſt für die Leitung gewonnen worden. Die Uebungs
ſtunden, in denen die 21 aktiven Mitglieder, durchweg noch Anfänger,
eine exakte Schulung durchmachen, finden im Schuſhauſe ſtatt. Am ver=
gangenen
Dienstag fand im Hotel Weigold eine Verſammlung ſtatt, im der
die Satzungen beraten wurden. Es waren außer den aktiven Mitollie
dern noch eine Reihe von Perſonen aus der Gemeinde eingeladen. Die
Satzungen ſehen vor, daß jedermann, der dem Chor Intereſſe entgege
bringt, ſeine Mitgliedſchaft erwerben kann. Der Jahresbeitrag iſt auf
4. RM. feſtgeſetzt worden.

Jt.

Bb. Bensheim, 16. Januar. In der hieſigen Du
fand am Sonntag abend ein Kirchenkonzert ſtatt, zu der
Kräfte ſich zur Verfügung geſtellt harten. Das ab ven
gramm bot Orgelwerte, Geſänge und Violinvorträge
Lönholdt, Frankfurt a. M., die hier ſchon von in
beſtens bekannt iſt, verfügt über einen umfangreichen
Sopran, der ihrem weihevollen Vortrag ein vorzügliche
war. Ihre beherrſchte Sich pheit der Stimmittel kam
der Mceſſias=Arie von Händel: Er weidet ſeine He=
ſtrahlend
ſchönen Halleluja von Hummel, ſowie in
ſchen Arie aus Elias beſtens zum Ausdruck. Her,
Organiſt an der Mainzer Chriſtuskirche, entwickelte eimn
tuoſität im Orgelſpiel, die befonders in den verſchie
Choralvorſpielen zur vollen Geltung kam. Herr Adam
hauſen, hervorgegangen als Geigenkünſtler aus der S.:
meiſters Otto Drumm, Darmſtadt, brachte mit undergle=
und beillanter Technik, ſeelenollem Spiel und f
La folia von Corelli, das Andante aus der
Viwaldi und das wunderbar ſchöne Gebet von Hän
Das Konzert war für die zahlreichen Zuhörer ein wi
g. Gernsheim, 19. Januar. Gemeinderat
Baugeſuch des Poſtſchaffners Karl Wilhelm Dietz, der
ſeite ein Nebengebäude errichten will, wurde genehmi=
eines
Kloſtergebaudes außerhalb des Ortsbauplanes, un
Einſiedel, erteilte die Gemeindevertretung die nach H
erforderliche Genehmigung. Die Bedürfnisftage bezr,
wirtſchaftsbetriebs im Hauſe Mainzer Straße 9 wurm
ſtellerin war Frau Klara Chriſtmann, geborene Ku
Mietvertrag zwiſchen dem Heſſiſchen Staat, vertreter:
bauamt Groß=Gerau, und der Gemeinde hinſichtlich z.
gewieteten Amtsgerichlslokale und der Oberamtsrie
zwecks weiterer Klärung nochmals zurückgeſtellt. D
mende verſtorbener Ortsbürger wurden anderweitig
fanden beantragte Ack rüberſchreibungen die erford
Die von der Verwaltung vorgelegte Losholzgeldab
Wirtſchafts= und Rechnungsjahr 1928 wurde anſtands
Es betragen die Einnahmen aus Holz= und Nebennm/fMit
81 291,57 RM., während ſich die Geſamtausgaben, eim
zent Verwaltungskoſten auf 68 436,22 RM. beziffern.
Ucberſchuß von 12855,35 RM. gelangt an 1137 Ortsß
lung, während der Reſt von 64,10 RM. in der Gema

für die Befriedigung evll. aus Verſehen vergeſſener=
den
Kopf eines Losholzgeldberechtigten entfallen 11,35
Vorſitz des ſtellvertretenden Vorſitzenden der Rechnung
ſion des Gemeinderatsmitgliedes Deutſch wurde die 2M/hundane der Meiſte!
nung der 1926er Gemeinderechnung, einſchließlich deriei ahun di zwarteten
zitätswerkes, vorgenommen. Beanſtandungen wur
die Rechnung ſchli ßt in der Betriebsabteilung mit eistn
529 451,31 RM. und einer Ausgabe von 432 972,98 M
mögen beziffern ſich die Einnahmen auf 90 971,34 RT..hr Mrun Frankfurter
auf denſelben Betrag. Das Eelektrizitätswverk lief
von 28 524,41 RM., der den allgemeinen Betriebsmitt!
zugute kommt. Der v rbleibende Rechnungsreſt aus eſt ſſhrad Mlie auer
lung, der unter Rubrik 1 der Rechnung für 1927 vor Mna 14 In auch ſonſt hätt
läuft ſich auf 96 478,33 RM.
S. Lampertheim, 17. Jan. Vom Tabak. Dr ü Mutzut Hoffung a
für die Riedorte immer unrentabler wird, und daß
Erzeugnis gebotenen Preiſen die Landwirtſchaft in W MſMma
dung geraten muß, zeigte wieder ſehr deutlich die od Miflin Jutſcher
Tabakeinſchreibeſitzung, nachdem die erſte vor acht E4 Mcm die Vormat
verlaufen war. Die Verſammlung wurde von Dr.
geleitet und auch die Landwirtſchaftskammer hatte wie MMMden andere
zu derſelben entſandt. Vertreter des Tabakhandels
bauenden Landwirtſchaft waren äußerſt, zahlreich er
erfolgte ein Angebot von 200 Zentner der hieſiger
einigung, worauf erſt kein Angebot und dan 41 RM:
beten wurden, aber kein Zuſchlag erfolgte. Als zweii=
450 Zentner der Bauern=Vereinigung Einigkeit au
überhaupt kein Gebot eingelegt wurde. Vor Ausgeb=
des
Tabakbauvereins gab der Vorſitzende desſelben bek
als die Mindeſtforderung der vorhergehenden Sitzum
diskutabel ſei, da die Produktionskoſten ſich pro Mo
RM. beliefen. Es entbrannte ein harter Kampf zw
Vertretern und Erzeugern, der damit endete, daß für W w ct, in der Grt
aller drei hieſigen Vereine mit zuſammen ca. 2150 Aip W c einen glatter
Firma Brinkmann=Bremen 45 RM. geboten und zugfſe Mumſt holte ſich de
Für 250 Zentner aus Lorſch wurden erſt 58 RM.
kein Zuſchlag erfolgte, botz die Firma Landfried=He
und war dieſer Poſten damit verkauft. Beim er
Tabaks aus Größhauſen wurden 51 RM. eingelegt, jerl
erteilt. Die Firma Brinkmann=Bremen erhielt dern
Menge zu 52,50 RM. pro Zentner. Die Vertreter
aus Viernheim konnten ſich mit dem für den Tabak IN Amde Süddentſ=
gebotenen
Preis nicht zufrieden geben und erteilten
W. Lorſch, 15. Jan. Vergrößerung der
Die hieſige kath. Pfarukinche hat ſich im Laufe der LM P umonia Brötzin
erwieſen, und war eine Vergrößerung derſelben ſche
kriege beabſichtigt. Der dazu vorhandene Baufonds war W V Maug Vorms,
Inflation derart zuſammengeſchmolzen, daß der Auszu/ / uher F.V.9l
her zurückſtehen mußte. Nun aber hat man ſich ernn!
mit den nötigen Arbeiten zu beginnen. Eine Sachb=
ſion
hat an den Grundmauern bereits die nötigen
9r
nommen. An die Kirch= ſollen beiderſeits Seitenſcht
den, die durch mehrere Bogen mit dem Hauptſchiff
Ebenfalls ſoll die Kirche beiderſeits des Chores zwei
halten. Die Baukoſten für die geplanten Vergröße-
120 000 Mark veranſchlagt. Die Hälfte hiervon iſt
ein geplanter Wohltätigkeitsbaſar ſoll weitere Mittel
Bm. Hofheim (Ried), 16. Jan. Vortrag. Im
durch das Elecrrizitätswerk Worms ein Vortrag ſtatt m
elektriſchen Apparate für Haushalt und Wirtſchaft baro
tiſcher Vorführung, Gratisausgabe von Koſtproben,

nderaſchungen
W zeriſchen
zwterg dus Hal
ie zaniſit be ſſeren
umnberger ſind

LLpbeS.
er F.-Sit
teilung einiger elektriſcher Gebrauchsapparate und 4
riſtiſcher Lichtbilder und Filme. Der Vortrag wurd
Dd Min gen-
Beſuch mit Intereſſe verfolgt, und erhielt mancher.
Ran-Sig
brauchbaren Gewinn. Die Lichtbilder und Filme kor
und wurken die Pauſen durch angenehme Unterhal
ien Wochia,
füllt. Frauenverein. Auf Anregung de

Desian
wurde hier ein evangeliſcher Frauenverein gegrün
lich 14täglich einen Frauenavend in der ev. Kinderſe
Eid Sndiel
Trotz ungenügender Bekanntgabe der beabſichtigten
gleich zirka 60 Frauen ein und iſt eine weitere Bun
warten., Frau Pfarrer Volp übernahm den Vorſib,
in Mien
gleich aus ſechs Frauen der verſchiedenen Stände eit
ſtand gebildet. Hier fand der erſte Maskenball ſtag
Aunerns.
3
ſchwach beſucht war. Hauptſächlich fehlte es an Ma
DAnn
abzuwarten, ob die große Erwerbsloſigkeit und Gen
Eie Wicelt
Faſchingsſtimmung aufkommen laſſen. Eine ausgn‟
ſundheit ſcheint im nahen Wattenheim zu ſein, denn
uih
1928 niemand geſtorben als ein dreijähriges Kind,
Uues
Einwohnern mehr als zehn Perſonen von über /
FC.
Hauptverſammlung. Die Generalverſammll-
Sedier in

Fruſch mit einem 1:
ulirchen 3:0. A.
u1 FC. Nürnbe
dingen ſein. De
funer Eintracht u
roſtrunder
u den Mannſa
ePEieh über
Muf den erſter
MPribatip
rhältmiſſe
Hined, Fraunfiurt

Troſtrung
PyeNo
Die Ner Nſen
Duz G-Unf
Audhf-
i
D Sittkrich

Sin

vereins 1911 e. V. fand im Lokal Zum Löwen ſtaft
rere neue Mitglieder aufgenommen. Bis auf einige
Ri
der Geſamtvorſtand im Amt. Für die kommenten P‟
Anzahl guter Gegner verpflichtet. Am 16. März fill
Meiſterſchaftsfeier ſtatt, deren Regelung dem Vonſtae
deienh
Die Platzumzäunung ſoll im Frühjahr teilweiſe ermen
e Aite de
Bm. Hofheim (Ried), 17. Jan. Oeffentlich
ratsſitzung. Der Gemeinderat beſchloß, auch M
t.
nichtung vorzunehmen, deren Unkoſten durch die Ge
Frhf ie
ſchaft und Kreis gedeckt werden. Eine Angelegen=
ſtände
aus der Gemeinderechnung 1925, wurde
Karuſſellbeſitzer Wiehl ſoll auf ſein Geſuch bena.
der ſeitherige Pachtwpreis überboten iſt und er ſich I
Auf Geſuch wird dem Einwohner G. N. ein kleiner
hausplatz zur Errichtung eines Friſeurgeſchäfts zuge!
Penſionierung der beiden Feldſchützen ſoll der Bürgen"
dieſen näher in Fühlung treten. Zwecks Zuweik
platzes für den Arbeiterſvortverein ſoll der Burſ
Vereinsvorſtand vorerſt Rückſprache nehmen. De
G
hieſiger Erwerbsloſer beim Legen der Waſſerleitung

meinderat, da nur unter dieſer Bedingung Genehl
bis zur beſtimmten vertraglichen Regelung die Leguus
Gemarkung zu unterſagen.
By. Langen, 19. Jan. Finanzkaſſe. Die 3e
ſigen Finanzkaſſe ſind fetzt jeden Werktag, außer Same
Uhr geöffnet. Arbeitsamt. Das Arbeitsanſ.
haus nach der vormals Schlenkſchen Fabrik am Heh..
untere Näume zu dieſem Zwecke eigens hergerichtet."
deskirchentag. Zu den als Abgeordnete und *
evangeliſchen Landeskirchendag gewählten weltlichg n
jetzt auch Herr Bankdirektor Jenſen von hier.
ſchlußprüfung. Durch Beſtehung der Abſchlufk.
waltungsakademie bei der Univerſität Frankfurt hde
Umbach und J. Heil der hieſigen Bürgermeiſterei das
Jubiläum. Am Sonntag
zeugnis erhalten.
verein zu Dreieichenhain das Feſt ſeines 30jährigen 2

Au
ſchd.
Vier
*
Luß=
20
furt
Eeh.
*

[ ][  ][ ]

Monkag, den 21. Januar 1929

Ceite 3

Lisft
Lie
er Eitrzſte
gib

*

herdt
mtiallen
7

Beirie.:1
Srcht
al.

EN
E Aubernen i Aont.

miſtl Zeberraſchungen brachte dieſer Sonntag nicht.
wur in /ᛋRunde der Meiſter wie auch in den Troſtrunden
Wi urahl die erwarteten Verhältniſſe. Bei den Mei=
mnurn/
/Kampf zwiſchen der Frankfurter Eintracht und
2R XgF. rnberg das Hauptereignis. 25 000 Zuſchauer
ireiten Frankfurter Waldſtadion einen prächtigen
eeihniſih beſſeren Nürnberger knapp 2:1 (1:0) ge=
mrncht
ſpielte allerding3 60 Minuten lang nur mit
iſ nmt cher auch ſonſt hätte der Club zweifelsohne ge=
iMäirnberger
ſind heute wieder in einer Form, die
ſſchrigte Hoffnung auf einen glänzenden Siegeszug
gut möglich, daß die Bayern in dieſem Jahre
achr Deutſchen Meiſterſchaft greifen. Bayern Mün=
g
fügsrms die Wormatia 4:1 (3:1). Mäßige Leiſtun=
Aiten beiden anderen Spielen. Brötzingen und
tngi ſich mit einem 1:1, der Karlsruher F.V. ſchlug
iſſätrkminkirchen 3:0. An der Spitze der Meiſter= Ta=
der
1. F.C. Nürnberg; er wird von dieſem Platz
drängen ſein. Der zweite Platz dürfte in erſter
Fßrlrirter Eintracht und Bayern München als An=

Verd
den 2u
und erieit
rößerun
im Laufe P.
R
en, daß Rir
gt man
m. Eitk
reits die M4
beiderſeits Si
wit dem Hes.

Troſtrunden ſind am Sonntag die erſten
huvon den Mannſchaften beſetzt worden, die man
imAhertet. In der Gruppe Südoſt übernahm die
wurch einen glatten 4:1=Sieg die Führung, in
M4ß)wweſt holte ſich der F. S. V. Frankfurt in Saar=
hunſhinen
2:1=Sieg über Saar 05 die Punkte, die not
ſi waft am auf den erſten Platz zu kommen.
Auſäute an Privatſpielen war bedingt durch
Aſatzverhältniſſe diesmal ſehr mager.
dnn die Süddeutſche Meiſterſchaft.
( intracht Frankfurt1. F.C. Nürnberg 1:2 (0:1)
Sermania BrötzingenV.f. L. Neckarau 1:1 (0:1)
ma derſelsz mdß 5 rmatia WormsBayern München . 1:4 (1:2)
arlsruher F. V.Boruſſia Neunkirchen 3:0 (2:0)
Troſtrunde.
Gruppe Nordweſt:
Muig: V.f.2. Neu=IſenburgV.f.R. Mannh. ausgeſ.
Fhart /MMSSV. Mainz 05Union 07 Niederrad . 4:2) (2:0)
Lu müichhi: S. V. Waldhof1. F.C. Idar . .. 2:1 (0:0;
ite hiec a.Wrftitr Saar /5 SaarbrückenF. S. V. Frankf. 1:2 (0:1)
7
Gruppe Südoſt:
RMFceiburger F.C.Stuttgarter Kickers 1:1 (1:1)
rmn Bp NchFkLB. 1860 MunhenPhonix Karlsruhe 6:1 (4:0)
un n
Der Parng P 993/ WPgg. FürihV.f.B. Stuttgart . .. 4:1 (2:0)
echiet P Zbuckn e chireaben AugsburgA. S. V. Nürnberg 4:3 (0:2)

Hilde.

UN
V
PAASe

Geſellſchaftsſpiele.
Sp.Vgg. Sandhofen (Pr. Rd.) . . . . 5:0
Mieankfurk unkerliegt dem Glub 1:2.

MT Menst Sieg Nürnbergs. Eintracht ſpielt 60 Minuten
MOMF mit zehn Mann und unterliegt ehrenvoll.
Im Jahre ſüddeutſcher Meiſter wird, wer zurzeit
ſte ſüodeutſche und wahrſcheinlich auch beſte
aft ſtellt, alles das dürfte nach dieſem Spiele
ſein. Der 1. FC. Nürnberg iſt wieder in einer
im Favoriten in jeder Beziehung ſtempelt. In
ETam Sonntag gegen eine durchaus nicht ſchlechte
Ra
Rel, das techniſch und taktiſch ſehr reif war, dabei
N
ſtotwendige Wucht und Durchſchlagskraft beſaß.
yntte in dieſem Spiele zwar ein beſonderes Pech
ai der Mitte der erſten Halbzeit ihren bewährten
D g riſchat, der ſich durch eigenes Verſchulden eine
Mieberletzung zuzog. Mit nur zehn Mann ſpie=
9 die Frankfurter Elf ſehr tapfer, ſie hielt den
ausgeglichen, aber doch kann man nicht ſogen,
a mit vollſtändiger Mannſchaft ein beſſeres Re=
te
. Der Club kam kurz vor der Pauſe durch
Treffer und erhöhte in der 25. Minute der zwei=
Wieder auf 2:0. Sieben Minuten vor Schluß
durch Schaller einen Treffer auf. Der Schau=
Ds, das Frankfurter Waldſtation, bot im Schnee
ebergeßlichen Anblick. Das Spielfeld war vom
worden, blieb aber trotzdem ziemlich glatt.
7 zu einem prächtigen Spiel kam, dann iſt das
Dingobe der beiden Mannſchaften, die im übrigen
Lanken. 25 000 gut gelaunte Zuſchauer, die ſich
II Maſſenſchneeballſchlachten unterhielten, waren
Kritiſches ..
* war beſſer und gewann verdient. Die Ball=
Das Stellungsſpiel der einzelnen Leute erwieſen
Io durchdachter. Beim Zuſpiel kam der Ball in
Hällen genau auf den Mann, der das Leder dann
Sweiterleitete. Der Sturm zögerte im gegebenen
ir dem Torſchuß. Die Nürnberger Elf, ſpielte
Ar modernen Fußball, ſie kommt mit wenigen
Ngtionszügen auf die zweckmäßigſte Weiſe vor

das Tor des Gegners und iſt dort dann ſehr gefährlich. Im
Sturm waren alle Leute ziemlich gleich gut. Hornauer überragte
vielleicht um weniges. In der Läuferreihe lieferte Kalb wieder
ein ganz großes Spiel. Lurch glänzendes Stellen wurde er mit
den Tücken des Bodens fertig. Auch die Außen waren ausge=
zeichnet
. Die Hintermannſchaft machte beinen Fehler. Stuhl
fauth hielt verſchiedene Bälle einzig.
Die Eintracht war techniſch ebenfalls nicht ſchlecht, je=
doch
nicht von der Reife ihres Gegners. Das Zuſpiel läßt an
Präziſion vermiſſen und auch im Stellungsſpiel haperte es. Der
beſte Mann war diesmal Dietrich, der auf den verſchiedenſten
Poſten hervorragend nützlich wirkte. In der Läuferreihe genügte
nur Mantel, in der Verteidigung kam Schütz zeitweiſe dadurch
etwas aus dem Konzept, daß ihm der gewohnte Nebenmann
fehlte. Im Sturm taten ſich Ehmer, Kellerhoff und Stamm her=
vor
. Schaller iſt nicht mehr der alte. Alle Leute waren aber ſehr
eifrig und kämpften tapfer.
Spielmomente.
Der Club gab während der ganzen erſten Halbzeit den
Ton an, wenn es auch zu keinen ſtärkeren Ueberlegenheitsperio=
den
kam. Die Eintracht zerſtörte recht gut und wurde wiederholt
in Gegenſtößen gefährlich. Als in der 30. Minute Mauriſchat
verletzt ausſchied, wurde die Situation bedenklich, jedoch hielt ſich
die Mannſchaft beſſer, als man erwartete. Erſt 20 Sekunden
vor der Pauſe fiel nach einem kurzen Gedränge durch Weiß der
erſte Treffer. Die zweite Halbzeit war ausgeglichener. Nach Zu=
ſpiel
von rechts erhöhte Wieder in der 25. Minute auf 2:0. Zwölt
Minuten ſpäter kam die Eintracht im Anſchluß an einen links ge=
tretenen
Straſſtoß durch den Rechtsaußen Schaller zum verdien=
ten
Ehrentor. Es gab noch einen dramatiſchen Endkampf, der
aber das Ergebnis nicht mehr beeinflußte. Fritz=Oggersheim
war wieder einmal ein famoſer Kampfleiter.
Bormakia verliert gegen Bagern 1:4.
Inverhalb von drei Minuten fallen drei Tore, die entſcheiden,
Das Ergebnis könnte unter normalen Umſtänden über=
raſchen
. Wenn man aber hört, daß auf beiden Seiten drei Er=
ſatzleute
ſpielten, die das Mannſchaftszefüge bedenklich aus=
einanderriſſen
, dann wertet man das Reſultat ſchon weniger als
Ueberraſchung. Die Bayern waren in der Lage, für die fehlen=
den
Leute Pöttinger, Schmidt 2 und Goldbrunner beſſere Erſatz=
kräfte
zu ſtellen, als Wormatia das für die fehlenden Gisberi,
Ludwig Müller und Völker vermochte. Die Münchener zeigten
ſich techniſch, im Stellungsſpiel und im Abdecken des Gegners
ſtark überlegen. Sie vermochten einen Winkler vollkommen kalt=
zuſtellen
und brachten es außerdem fertig, bei einer kurzen
Schwächeperiode der Mormatia Mitte der erſten Halbzeit drei
Tore zu ſchießen. Als nach der Pauſe, in die es 3:1 ging, die
Wormatia überlegen wurde, war die Hintermannſchaft der Gäſte
auf der Höhe, ſie ließ nicht einen Treffer zu, während der eigene
Sturm durch Trauſenecker noch das Ergebnis auf 4:1 erhöhen
konnte. Dem Kampf wohnten auf dem nebelbedeckten Mormatia=
platz
7000 Zuſchauer bei.
Bröhingen und Reckarau ſpielen 1:1.
Beide Mannſchaften enttäuſchen 8000 Zuſchauer.,
Zum erſten Spiele, das der württembergiſche Meiſter Ger=
mania
Brötzingen auf eigenem Platze austrug, ſtellte ſich die Re=
kordzuſchauerziffer
von 8000 Perſonen auf. Die Maſſen wurden
aber enttäuſcht, denn beide Mannſchaften erfüllten die Erwar=
tungen
nicht. Auf der einen Seite, bei Brötzingen, fiel die Läu=
ſerreihe
aus und bei Neckarau konnte ſich der Sturm nie zuſam=
menfinden
. Selbſt von Zeilfelder ſah man keine entſprechenden
Leiſtungen. Das Spiel litt allerdings ſtark unter den Bodenver=
hältniſſen
. Der Platz war mit einer Eiskruſte überzogen und
leicht verſchneit, die Akteure hatten meiſt Mühe, ſich überhaupt
auf den Beinen zu halten. Neckarau ſchoß ſchon bald durch Ott
das Führungstor, während Brötzingen erſt nach der Pauſe den
Ausgleich erzwingen konnte.
München 1860 Phönix Karlsruhe 6:1 (4:0).
Die Göſte aus Karlsruhe konnten auf die 3000 Zuſchauer im
1860=Stadion keinen beſonderen Eindruck machen. Ihre Spiel=
weiſe
gefiel in keiner Weiſe, machte einen reichlich primitiven
Eindruck, und hinzu kam, daß die Mannſchaft keinen Spieler
hatte, der ein wenig herausgeragt hätte. 1860 hatte eine ſehr
gute erſte Halbzeit, ließ den Gegner kaum zu Wort kommen und
beherrſchte die Situation mit vier Toren. Aber in der zweiten
Halbzeit wurde es ganz anders. München wurde bedenklich
ſchwach, und ein ſtärkerer Gegner, als Phönix hätte dem Spiel
eine weſentlich andere Wendung geben können. Hier geſchah es
nicht, Phönix wußte mit ſeinen Chancen nichts anzufangen, und
ſo behielt 1860 einen überlegenen Sieg, und den Karlsruhern
war lediglich in der Zeit der Feldüberlegenheit das Ehrentor
vergönnt, ſelbſt das nur durch einen Elfmeter.
K. 3. V. bezwingt Neunkirchen 3:0.
Vor 4000 Zuſchauern wickelte ſich beim Treffen des Karls=
ruher
Fußball=Vereins gegen den Saarmeiſter Boruſſia= Neun=
kirchen
, abgeſehen von den erſten 15 Minuten, ein direkt klaſſe=
armes
Spiel ab. In dieſer Viertelſtunde kam der K. F. V. zu
ſeinen zwei erſten Treffern. Dann aber ſetzte eine geradezu un=
glaubliche
Murkſerei ein, die zum Verlaſſen des Platzes reizte.
Man ſoh nicht eine einzige gute Aktion mehr und atmete auf,
als Weingärtner=Offenbach den Kampf ſchließlich akpfiff. Der
K. F. V. hatte gegen die von Beginn ab defenſiv ſpielenden
Boruſſen in der 13. Minute der zweiten Halbzeit noch einen
zweiten Treffer erzielt.

Runde der Meiſter.

1. F. C. Nürnberg.
V. f. L. Nedkarau ..
Bayern München . =
Karlsruher F. V. . .
Germania Brötzingen
Eintracht Frankfurt".
Boruſſia Neunkirchen
Wormatia Worms

Spiele
2

Tore

Punkts
4:
3.4
3.3

5. 5. V. 05 Mainz Anion Riederrad 4:2 (2:0).
Das Rückſpiel zwiſchen Mainz und Niederrad war eine ſehr
korrekte Revanche der Mainzer, die mit genau dem gleichen Re=
ſultat
ſiegreich blieben, mit dem ſie eine Woche vorher in Nieder=
rad
verloren hatten. Mainz war weſentlich beſſer als im Vor=
ſpiel
und gewann vor 2000 Zuſchauern verdient. Beide Mann=
ſchaften
waren im Feldſpiel ebenbürtig, Mainz diesmal aber
durchſchlagskräftiger, was entſcheidend war. Die Verteidigung
arbeitete ſehr ſicher, und die Läuferreihe hielt ſich namentlich in
der erſten Halzeit durchweg defenſiv, mit dem Erfolg, daß die
Vorſtöße der Niederrader meiſt abgeſtoppt wurden. Der Mainzer
Sturm arbeitete mit ſchnellen Steilvorlagen, die auch Erfolg
brachten.
Den Führungstreffer erzielte Mainz in der 18. Minute durch
einen von Lipponer verwandelten Handelfmeter. Fünf Minuten
vor dem Wechſel konnte der Mittelſtürmer Schneider eine Flanke
des Linisaußen Kaiſer zum zweiten Tor verwandeln. Gleich
nach Wiederbeginn holte Union zunächſt durch einen von Stork
getretenen Foulelſmeter ein Tor auf, aber Schneider konnte
wieder nach einer Flanke Kaiſers die alte Differenz herſtellen
Als drei Minuten ſpäter Lipponer eine Ecke zum vierten Tor ein=
köpfte
, konnte das Ergebnis nicht mehr zweifelhaft ſein. Union
kam in der 16. Minute durch den Linksaußen Lindner zum zwei=
en
Gegentor, war auch für die Folge überlegen, ſchoß aber zu
ungenau und unplaciert, ſo daß aus weiteren Erfolgen nichts
mehr wurde. Der Schiedsrichter Maul=Völklingen gefiel nicht
beſonders.
Saar 05 Saarbrücken 5. 5. P. Frankfurk 1:2 (0:1).
Eine ziemlich hohe Schneedecke beeinträchtigte die Leiſtungen
des Saarbrücker Troſüſpieles Saar 05 gegen F. S.V. Frankfurt,
das vor 1500 Zuſchauern ausgetragen wurde und bei aller Leb=
haſtigkeit
nicht ſehr viel Zuſammenhang hatte. Frankfurt hatte
Pache durch Linnighäuſer erſetzt, Lanksaußen ſpielte der dunch
eine Verletzung behinderte Wijk. Der Sieg der Frankfurter war
nach meiſt ausgeglichenem Kampf etwas glücklich, da er erſt füuf
Minuten vor Schluß durch Linnighäuſer ſichergeſtellt wurde. Den
Führungstreffer Frankfurts hatte Saar zu Beginn der zweiten
Halbzeit ausgleichen können. Iwmerhin war dieſer Sieg den
Leiſtungen nach doch verdient, obwohl Saar gegen den Vor=
ſonntag
eine ſehr gute Rolle ſpielte und nach der angenehmen
Seite enttäuſchte.
Bei Frankfurt war beſonders die Hintermannſchafte recht
gut, Krieger im Tor tat viel zum Siege bei. In der Läuferreihe
litten Knöpfle und Eſchenlohr am meiſten unter dem Boden, ſo
daß Henß hier am beſten gefiel. Im Sturm war Wiſk verletzt,
Bretwville ſpielte unſicher. Böttner und Armbruſter machten noch
den beſten Eindruck. Saar ſpielte ſehr eifrig und ſtark verbeſſert.
Die Hintermannſchaft war ſicher, die Läuferreihe ſehr producktiv
und im Sturm klappte es überraſchend gut; lediglich der Halb=
rechte
war etwas zu zaghaft. Der Schiedsrichter Schneider=
Offenburg leitete korrekt.
Frankfurt begann ziemlich offenſiv, und in der 5. Minute
konnte Linnighäuſer mit einem 15=Meter=Schuß den Führungs=
treffer
erzielen. Plonka hatte den Ball gehalten, der an den
Pfoſten und ins Tor ſprang. Bei lebhaftem Spiel blieb Frank=
furt
meiſt etwas überlegen und konnte die gegneriſchen Angriſfe
halten. Wo gelegentlich ernſte Situationen entſtanden, klärte ſie
der Torwart Krieger. In der erſten Viertelſtunde der zweiten
Halbzeit war Saar in Front, und hier fiel auch in der achten
Minute durch den Halblinken Theobald mit einem hohen Schuß
der Ausgleich. Frankfurt verſchärfte das Tempo und war wieder
überlegen, konnte aber erſt fünf Minuten vor Schluß nach
ſchöuer Kombination durch Linnighäuſer das entſcheidende Tor
erzielen.
V. f. L. Neu=IſenburgV. f. R. Mannheim ausgefallen . . .
Das für geſtern vorgeſehene Troſtrundenſpiel in Iſenburg
fiel dem Tauwetter zum Opfer. Der Kampf konnte wegen der
ſchlechten Platzverhältniſſe nicht ſtattfinden und mußte auf einen
ſpäteren Termin verlegr werden.
5.y. Waldhof-1. 5. C. Idar 2:1 (0:0).
Das Spiel litt ſehr unter den ungünſtigen Witterungsver=
hältniſſen
, da während der ganzen Spielzeit ein dichter Nebel
ſowohl ein durchaus einwandfreies Spiel als auch das Verfolgen
der einzelnen Kampfbilder ſehr erſchwerte. Beide Mannſchaften
boten eigentlich nicht die erwarteten Leiſtungen. Waldhof war
zwar meiſt klar überlegen, dennoch ſpielte der Sturm reichlich
unproduktiv. Vor allem legte er im gegneriſchen Strafraum eine
geradezu rührende Hilfloſigkeit an den Tag. Gut war die ge=
ſamte
Läuferreihe, beſonders der Mittelläufer Bretzing, der ſich
als die ſtärkſte Stütze der Elf erwies. In der Verteidigung kan=
Schäfer reichlich ſpät in Schwung und leiſtete ſich einige bedenk=
liche
Fehlſchläge. Idar ſtellte eine ſehr faire und ſympathiſche
Elf ins Feld, doch fehlte ein verſtändnisvolles Zuſammenſpiel.
Sehr gut war der Torwart Klein, er rettete ſeine Mannſchaft
vor einer größeren Niederlage. Recht brav hielt ſich auch die Ver=
teidigung
, doch unterliefen auch ihr bei der faſt ſtändigen Ueber=
laſtung
einige Fehlſchläge. Die Läuferreihe hielt ſich wacker, ohne
ſonderlich zu überzeugen. Der Sturm wurde durch ſeine Schnellig=
keit
gefährlich, doch fehlte ihm der Zuſammenhang. Dem Treffen
wohnten 1500 Zuſchauer bei. Schiedsrichter Sickenberger ( Main=
bezirk
) hatte bei der fairen Spielweiſe beider Mannſchaften kein
ſchweres Amt. Bei dem herrſchenden Nebel unterliefen ihm aller=
dings
einige entſchuldbare falſche Abſeitsentſcheidungen.

[ ][  ][ ]

Geite 6

Gruppe
F. S. V. Frankfurt . y z
V. f. R. Mannheim . . . Nordweſt.
Spiele
. Tore
6:4 Punkte
4:0 2 7:1 4:0 S. V. Waldhof ... . . 3 11:7 4:2 Union Niederrad . . .- 7:7 3:3 Mainz 05 .
* .. . . 3 7:8 2:4 3. f. L. Neu=Iſenburg .. . . 2 3:7 1:3 F. C. Idar .
* 1:2 0:2 Saar 05 Saarbrücken . .. 2 2:7 0:4

Wieder einmal konnten die Kleeblättler ihr Punktekonto be=
reichern
, allerdings iſt der Sieg reichlich hoch ausgefallen, nur
zu hoch, denn die Stuttgarter boten auch diesmal wieder eine
feine Leiſtung. Sie führten ein ſehr ſchnelles und techniſch hoch=
ſtehendes
Spiel vor, bei dem es lediglich an dem abſchließengen
Torſchuß mangelte. Bei Fürth waren drei Leute erſetzt, die Gäſte
hatten den Mittelläuſerpoſten ausgewechſelt. Der neue Mann,
Sturm, fiel aber aus. Die Außenläufer und die Hintermann=
ſchaft
der Gäſte hielt ſich ausgezeichnet. Im Angriff war Vallen=
dohr
nicht auf der Höhe, dagegen Koch und Becker ſehr gut. Die
Fürther hatten in Hagen=Kraus eine überragende Verteidigung
zur Stelle; die Außenläufer waren beſſer als Leinberger in der
Mitte. Im Sturm, der im allgemeinen ein beſſeres Schußver=
mögen
als der der Gäſte zeigte, wechſelten ſchwache und ſtarke
Momente fortgeſetzt. Müller=Mutterſtadt als Schiedsrichter hatte
einen ſchlechten Tag. Er entſchied teils ſehr hart, teils ſehr klein=
lich
. So gab er einen Elſmeter wegen angeſchoſſener Hände zu=
gunſten
Fürths, der durchaus nicht am Platze war.
A1n
R
455
ON
9
Jezwabee 44gsbukg 9.9.B. Mrnbeig 4:3 (0:3).
Daß man in Augsburg einen ſpannenden Kampf gegen den
Oritten von Nerdkayern erwärkete, bewies die anſehnliche Zu=
ſchauermenge
von 4000 Köpfen, die auch nicht enttäuſcht wurden
Sie erlebten einen Kampf, der in feinem Verlauf ebenſo eigen=
artig
ſvie ſpannend war. Als beim Halbzeitpfiff die Nürnberger
znit 3:0 in Fühhrung lagen, glaubte wohl kaum jemand an eine
Wendung. Aber eine Umſtellung der Schwaben bewirkte Wun=
der
. Bei großer Ueberlegenheit wurde Tor auf Tor aufgeholt,
und als der Ausgleich einmal da war, reichte die bemerkens=
werte
Energieleiſtung der Schwaben auch noch zu einem Sieg,
der nach dem ganzen Verlauf nicht unverdient war.

Gute Platzverhältniſſe waren die erfreulichen Begleit=
umſtände
zu einem ſpannenden und fairen Kampf. Bei den
Kicers wirkte erſtmals wieder der Schſweizer Internationale
Walter auf Lintsaußen mit. Obzwar er ſein fräheres Können
nicht mehr erreichte, war er aber doch die Urſache zum Aus=
gleichstor
der Kickers. Der Sturm der Kickers litt an zu lang=
ſamem
Spiel. Er litt aber auch unter der mäßigen Leiſtung des
Mittelläufers Niederbacher, der einen ſchlechten Tag hatte. Die
Verteidigung mit Haarer im Tor war ſehr ſicher. Freiburg ſtellte
die beſſere und vor allem ſchnellere Elf ins Feld, die in allen
Teilen gleich gut beſetzt war. Zu dem Treffen hatten ſich 150
Zuſchauer eingefunden. Als Kampfleiter fungierte Klimm=
Offenbach recht gut.
Gruppe Südoſt.

Sp. Vg. Fürth.
* Spiele Tore Punkte * *
* 7:. 4:0 Schwaben Augsburg 10:9 4 A. S. V. Nürnberg". .... 3 6:6 3:3 Stuttgarter Kiders . .. * Phönix Karlsruhe . . . . . . 3 3:7 3:. München 1860 .. ..... 6:4 :2 V. f. B. Stuttgart . 7: Freiburger F. C. . . . 3 5:8 1:5

Im Gegenſatz zu den meiſten anderem Landesverbänden
wurde am Sonntay in Weſtdeutſchland ziemlich fleißig geſpielt,
obwohl auch hier die Verhältniſſe nicht die günſtigſten waren.
Ein großer Teil der Spiele wurde allerdings nur als Geſell=
ſchaftsſpiele
gewertet. In den gewerteten Spielen gab es bereits
eine Entſcheidung. Hüſten 09 ſpielte gegen ſeinen gefährlichſten
Rivalen, Hagen 72, zwar nur 1:1, aber dieſer eine Punkt genügte
Hüſren, um ſchon jetzt Meiſter von Südweſtfalen zu werden. Der
erſte Bezirksmeiſter Weſtdeutſchlands ſteht alſo bereits feſt. An
der Ruhr behaupteten Schwarz=Weiß Eſſen und Schalke 04 in
den beiden Gruppen, ihre führenden Stellungen. Im Rhein=
bezirk
wurde der Tabellenführer der Gruppe II, der V. f. R.
Köln, durch eine 0:1=Niederlage gegem Mülheim 06 entthront.
Mülheim ſteht nun an der Tabellenſpitze. Auch in der Gruppe
des Rheinbezirks erlitt der Tabellenführer eine Niederlage,
Düren 03 wurde vom SC. Alsdorf 2:1 geſchlagen, bleibt aber
vorläufig noch an der Tabellenſpitze. Im Niederrheinbezirk hat
ſich der weſtdeutſche Altmeiſter, Duisburger Spielverein, der zu
Beginn der Saiſon ſehr zurückgefallen war, durch einen 3:1=Sieg
über Union Krefeld die Möglichkeit geſichert, doch noch einmal
in den Endkampf eingreifen zu können.

Als am Eamstag in Berlin plötzlich Tauwetter einſetzte
ſagte der Verband kurz eutſchloſſen alle Meiſterſchaftsſpiele ab
So kam am Sonntag in der Reichshauptſtadt nur ein Fußball
ſpiel, das Freundſchaftstreffen zwiſchen Tennis=Boruſſia und
dem Deutſehen Fußballmeiſter Hamburger S.V., zum Austrag.
Tennis=Boruſſia hatte das Poſtſtadion vom Schnee freimachen
laſſen und konute 18000 Zuſchauer emr angen. Im Spiel ſelbſt
ſah mian nur während der erſten Haiozeit gute Leiſtungen
Tennis=Boruſſia erfo (t als ſchnellere Mannſchaft einen knappen.
aber berdienten 3:2 (2.1)=Sieg.

Auch in Norddeutfchland war am Sonntag die Fußbali=
ausbeute
ſehr mager. Im ganzen weiten Verbandsgebiet kamen
nur zwei Meiſterſchaftsſpiele der erſten Klaſſe zum Austrag
beide ſunden im Nordbezirk ſtatt. Die zwei Spiele ergaben glatte
Siege der ſuhrenden Nieler Mannſchaften Holſtein und Kilia.
Holſtein ſertigte Borufſia Gaarden 5:2 ab, während Kilia in
Itzehve die Preußen 3:1 ſchlug. Groß=Hamburg hatte vollkom
inene Rahe. Beſchäftigt war nur der Hamburger Sportverein,
der aus Berlin eine 2:3=Niederlage durch Tennis=Boruſſia mit=
brachte

Bokaikämpfe in Mikkeldentſchland.
Mitteldeutſchland hatte am Sonntag die Zwiſchenrunde um
den Verbandspokal auf dem Programm. Von den acht angeſetz
ten Spielen kamen aber nur vier zum Austrag, die anderer
mußten der ſchlechten Platzverhältniſſe wegen abgeſagt werden.
Von den drei ausgetragenen Splelen mußte zudem noch eines
abgebrochen werden, und zwar das Spiel Vogtl. F.=C. Plauen
gegen V. f. B. Leipzig. Die Leipziger ſtießen bei den Vogtlän=
dern
auf einen ſehr harten Widerſtand. 4:4 ſtand die Partie, als
es zum Abbruch kam. Auch bei den drei zu Ende geführten
Sbielen waren die Austragungsbedingungen gerade nicht die
günſtigſten. Die Ergebniſſe eniſprachen jedoch den Erwartungen.
Boruſſia Halle konnte die Spog. Dresden 4:2 abfertigen. Wacker
Chemnitz ſchlug den V. f. B. Coburg 5:3 und der Pokalvertei=
Higer Chemnitzer B.=C. konnte den S.=C. Erfurt ſogar mit 5:2

Montog den 21. Januar 1929

Nu=

Treffern ſchlagen. Bei den Meiſterſchaftsſpielen der Gaue gab
es noch mehr Ausfälle. Lediglich zwei ziemlich belangloſe Spiele
kamen zur Abwicklung.

Der erſte Endſpielſonntag in Süboſtdeutſchland blieb von
Ueberraſchungen frei, die Favoriten ſetzten ſich allenthalben durch,
zum Teil ſogar mit ſehr hohen Torziffern. Den Rekord des
Tages ſtellte der Meiſterſchaftsfavorit, der Breslauer S.=C. 08
auf, der Glatz 12:0 ſchlug. Preußen Zaborze ſicherte ſich endgül=
tig
die zweite Vertreterſtelle des Beurks Oberſchleſien.
Meiſterſchafts=Endſpiele.
Breslau 08 Preußen Glatz 12:0.
V. f. B. Liegnitz Beuſhen 09 0:5.
S. T. C. Görlitz Viltoria Forſt 1:4.
Cottsus 98 Sagauer S.=V. 4:2.
Um die 2. Vertreterſtelle.
Oberſchleſien: Vorw. Raſenſp. Eleiwitz Preußen Zaborze 3:5.
Pommernmeiſterſchaft.
Preußen Stettin V. f. B. Königsberg 1:5.

des 9.5.5.

Die Meiſterſchaftstermine. DeutſchlandItalien verſchoben.
Der Spielausſchuß des Deutſchen Fußballbundes beſchäf=
tigte
ſich am Sonntag in Berlin, mit verſchiedenen wichtigen
Fragen. Mit Rückſicht auf die Meiſterſchaftsſpiele wurde das ur=
ſprünglich
für den 3. März nach Turin anberaumte Länderſpie
gegen Italien verlegt. Als neuer Termin iſt dem italieniſchen
Verband der 22. September empfohlen worden. Das End=
piel
um den Bundespokal, das zwiſchen Norddeutſch=
land
und Berlin am 24. März zum Austrag kommen ſollte, mußte
verlegt werden. Als neue Termine kommen der 14. oder 21. April
in Frage. Die Einigung bleibt aber den beiden Verbänden vor=
behalten
. Austraysort iſt beſtimmt Berlin. Die Ternine für
die Endſpiele um die Deutſche Meiſterſchaft wur=
den
wie folgt feſtgelegt: Erſte Runde am 12. Mai, zweite Runde
am 26. Mai, Zwiſchenrunde am 2. Juni, Endſpiel am 16. Juni,
Für die gemeinſam vom Deutſchen Fußhallbund und der
Deutſchen Sportbehörde herausgegebene Jugendzeitung iſt
als neuer Schriftleiter Führy=Worms gewonnen worden. Die
Geſchäftsſtelle der Jugendzeitung befindet ſich ab 1. April in
Berlin. Die für das Spiel gegen die Schweiz in Mannheim
aufgeſtellte deutſche Nationalmannſchaft bleibt un=
verändert
.
Die Fußballwelkmeiſterſchaft beſchlofſen.
Tagung der Studienkommiſſion.
Die Vorbereitungskommiſſion für die Fußballweltmeiſter=
ſchaft
hielt am Samstag unter dem Vorſitz des Schweizers Bon=
net
in Genf eine abſchließende Sitzung ab, an der als Kommiſ=
ſionsmitglieder
neben Bonnet nech Delauney=Frankreich und
Hugo Meisl=Oeſterreich teilnahmen. Linnemann=Deutſchland
hatte ſich entſchuldigt. Die Kommiſſion überprüfte noch einmal
das im ver angenen Herbſt in Zürich entworfene Reglement und
legte die Funktion des Organiſationskomitees feſt. Zu dieſen
Funktionen zählen: 1. Die Organiſation der Weltmeiſterſchaft in
allgemeinen; 2. die Austragung der Vorrundenſpiele: 3. Feſt=
ſetzung
des Anmeldetermins. Für die finanzielle Geſtaltung
des Projektes lagen verſchiedene Vorſchläge vor, die eine volle
oder doch wenigſtens teilweiſe Rückvergütung der Reiſeſpeſen der
beteiligten Mannſchaften vorſehen. Zum Schluß gab die Kom=
miſſion
dem Wunſche Ausdruck, daß ſich die kontinentalen Natio=
nalverbände
, die ſich für die Uebernahme der Weltmweiſterſchaf
intereſſieren und gewiſſe Bedingungen erfüllen können, möglichſt
bald anmelden ſollen, damit dem Madrider Fifakongreß im Mai
dieſes Jahres entſprechende Vorſchläge gemacht werden können.
Aufgehobene Berichkerſtakkungsſperre.
Da der V. f. R. Wormatia Worms erklärt hat, die
gegen den Sportredalteur einer Mainzer Tageszeitung getroffene
Maßnahme zurückzuziehen und ſich dem Spruch
eines Schiedsgerichts zu unterwerfen, hat der
Verein Frankfurter Sportpreſſe die über den V. f. R. Wormatia
Worms verhängte Berichterſtattungsſperre mit ſofortiger Wir=
kung
wieder aufgehoben.
Leichkafhlekik.
Hallenſporkfeft in Hannover.
Das vom Kreis Hannover im Norddeutſchen Sporwerband
veranſtaltete Hallenſportfeſt war von 3000 Zuſchauern beſucht.
Trotzdem der Sprinter=Dreikampf durch das Zuſpätkommen von
Hoube:: Fefentlich an Intereſſe derloe, gab es ausgezeichneten
Sport. Die bemerkenswerteſte Leiſtung vollbrachte der frühere
Turnermeiſte: Schaumburg von Münſter i. W., der im 300=
Meter=Lauf, ohne einen Moment bedrängt zu werden, eine Zei
von 8:54 herauslief. Der Hamburger Boltze war durch Krank=
heit
am Start verhindert. Dieckmann=Hannover und Petri=
Hamburg konnten den Sieger nie gefährden. Der Berliner Cohr
gab vorzeitig auf. Im 800=Meter=Lauf belegte der Zehlendorfer
Mäller, der ſich durch einen Zwiſchenſpurt die Spitze geſichert
hatte, den erſten Patz vor Schoemann=Charlottenburg und
Kaufmann=Hannover. Im Sprinter=Dreikampf war Jonath
ſeinen Konkurrenten weit überlegen. Er ſiegte in allen drei Läu=
fen
. Dieſes leichtathletiſche Programm tvurde von zahlreichen
Vorführungen umrahmt; beſonders bemerkenswert waren die
gymnaſtiſchen Vorführungen des Pol.=Spv.
Die Ergebniſſe.
800=Meter: 1. Müller=Zehlendorf, 2:G5,08; 2. Schoemann= Char=
lottenburg
, 2:06,08: 3. Kaufmann=Hannover (Handbreite)
Sprinterdreikampf: 1. Lauf, 60 Meter: 1. Jonath 6,8; 2. Wöll=
ner
7,2; 3. Meier=Charlottenburg 7,4. 2. Lauf: 1. Jo=
nath
7,8: 2. Wöllner 8,2: 3. Meier 8,6. 3. Lauf, 80 Me=
ter
: 1. Jonath 8,6; 2. Wöllner 9: 3. Meier 9,4. Ge=
ſamtergebnis
: 1. Jonath 3 Punkte, 2. Wöllner
6 Punkte, 3. Meier 9 Punkte
3000 Meter: 1. Schaumburg=Münſter 8:54: 2. Dieckmann= Han=
nover
9:05,4; 3. Petri=Hamburg 9:11,2.
10X2=Runden=Staffel: 1. Hannover 78, 7:45,6; 2. Hannover 96,
7.56.
Eine Privatrunde der Tabellenvierten und =fünften der
Gruppen Main, Heſſen und Rhein, zu denen von Saar F.V
Saarbrücken ſtoßt beginnt am 27. Januar, um mit je 2 Spielen
bis 24 Februar zu dauern.
Tiſchtennis=Weltmeiſterſchaft. Nach achttägiger Dauer ſtehen
die Weltmeiſterſchaften im Tiſchtennis in Budapeft jetzt vor ihrem
Abſchluß. Von den deutſchen Teilnehmern ſind nur noch Frl.
Metzger/Frau Rüſter im Damendoppel beteiuigt, die nach einem
Fünffatzſieg über die Ungarinnen v. Mediansky/Sipos in die
Entſcheidung gelangten und gegen die Oeſterreicherinnen Wil=
dam/
Flam anzutreten haben. Im Dameneinzel wurde Frl..
Metzger von der Ungarin Frau Gal 21:19, 16:21, 21:11, 21:16
ausgeſchaltet, Frau Gal ihrerſeits unterlag in fünf Satzen gegen
Frau Wildam. Im Herrendoppel beſtreiten zwei ungariſche
Paare das Endſpiel, im Herreneinzel ſtehen je zwei Engländer
und Ungarn in der Vorſchlußrunde,

In den beiden Gruppen des Bezirks Main
am Sonntag je zwei Handballkämpfe. In der Ab
ten zwei Spiele wegen der ſchlechten Witterungsu
der unbeſpielbaren Plätze ausfallen, und zwa.
H.S. V. Frankfurt gegen Spv. 98 Darmſtadt und
heim Polizei=Spv. Butzbach. Der F. S.V. Fr.
ſich durch einen 3:0=Sieg über den V. f. B. Fried:
Stück dem führenden Polizei=Spv. Darmſtadt d
bereits abgeſchloſſen hat, aber von den Franifu
eingeholt werden kann. Die beiden Spiele in
hatten keine beſondere Bedeutung.
Offenbacher Kickers Poſt=S.=V. Frankf-u
Trotzbem der Poſt=S.=V. mit vier Erſatzl
mußte, war er den Offensacher Kickers faſt volllo
wertig. Der ſchlechte Boden hinderte beide Manr
vollen Endfaltung ihres Könnens, auf ſeine B.
auch das knappe Reſultat zurückzuführen.
V. f. B. Friedberg F. S. V. Frankfurt d.
Friedberg verſuchte von Beginn an, dem über-
der
Frankſurter mit einer verſtärkten Verteidigy
Aus dieſem Grunde entſtanden unzählige Straſ;
Straſwurf konnte in der 12. Minute für Frank=
Treffer verwandelt werden. Auch der zweite Tref
Verlängerung eines Straſwurfs erzielt. Eine in
ſtung des Halblinken Schmidt führte ſchließlich zu=
Schiedsrichter Schſab=Lu wigshafen leitete das
gut.
Pol.=Spv. Worms Pol.=Spv. Wiesbadn
Im Feld ſwaren ſich, die Mannſchaften zienn
vor den Toren aber zeigten die Woyſer die wee
Durchſchlagskraft. Das etwas unerwartet hohe Ex
(2:1) iſt in erſter Linie auf die guten Leiſtungen
nalen Dietz zurückzuführen.
Wiesbadener S.=C. S.=V. Wiesbaden
Der S.=C. Wiesbaden mußte mit ſünf Erſatz
U. a. mußte auch der Torhüter erſetzt werden.
der S.=C, in der erſten Halbzeit, die dem Sporto
Erſolg brachte, erfolgreichen Widerſtand leiſten. E
ten Halbzeit machte ſich die größere Routine
merkbar.
niol
Abſchluß der Endſp ele in Würkkembe
Stuttgarter Kickers K. F. V. 10.
Mit dem letzten Zuſammentreffen der Sür:
und des Karlsruher Fußball=Vereins fanden a:
Endſpiele um die Bezirksmeiſterſchaſt von Württt
ihren Abſchluß. Die Kicers konnten dieſen Kan
Platz ganz überlegen mit 10:1 Treffern gewin
rhne Punktverluſt und mit einem ſehr ſchönen 2
Bezirksmeiſterſchaft an ſich bringen. Zweiter desi
der Pol.=Spv. Freiburg, während der K. F. V.
Endſpielen nicht eines gewinnen konnte. Die Stu.
dürften bei den Enöſpielen um die Süddeutſche 2
Vertreter ihres Bezirks zweifelsohne eine guts
ſie ſind heute kampſkräftiger, als in den Vorjakye

Rot=Weiß, V. f. R., folgte geſtern einer Einladt
badener Sportllubs Hakoah, der als inoffis
dener Handballmeiſter gilt. Die Gaſtgeber offenE.
recht anſprechende Spielſtärke und bewieſen dih
Siege über den Sportverein Wiesbaden ſowie ün
Sportverein Worms zu recht beſtehen. Die 2
ten ohne Hörr an, der durch Förſter nicht erſetzt
Für Förſter ſpielte Stumpf in der Verteidigun
aufſtellung verdankte Rot=Weiß ſeine Niederlage
die Wiesbadener 2:0 und hätten das Torergebnt
noch vergrößert, wenn Förſter nicht mit Stump
ſeinen gewohnten Verteidigerpoſten eingenomme
baden kam von da an ſelten zum Schuß, wurde=
ſtark
bedrängt. In der 40. Minnte fiel der Aus=
entſchieden
hätte wohl den Spielverlauf am bei
ben. Dem Gaſtgeber gelang jedoch faſt mit dem
ſiegbringende Tor durch einen gutverwandelten
für Meyer unhaltbar war.
Das Spiel wurde durch den ſtarken Schnee
beeinflußt, war jedoch ſehr ſchnell und ſpannend.
Zuſchauer kamen jedenfalls auf ihre Koſten.
ter, ein Herr aus Wiesbaden, traf zahlreiche Felz
die beide Parteien benachteiligten. Sie wurs
Freundſchaftsſpiel war, beiderſeits nicht ſehr tras

Gr. 4=Main/Heſſen: V.f.V. FriedbergF. S.V.
Offenb. KickersPoſt=SV.
Gr. B=Main/Heſſen: Pol. S.V. WormsPol. S.2=
Wiesbadener S. C.S. V. A.
Gruppe Rhein: F V. FrankenthalPfalz LuO)
Privatſpiel.
Hakoah WiesbadenRot=A
Um die württ.=bad. Bezirksmciſterſch
In Stuttgart: Stuttgarter KickersKarlsruher
Verbandsſpiele.
Gr. Württemberg: Sportfreunde EßlingenV.f.Z
Phönir MannheimV.f.R. V.
Pol. S. V. MannheimMan
Mannheim 08Ludwigshafet

Turnausſchußtagung verlegt. Am Samstas
ſollte in Stuttgart eine Tagung des Turnausſch)
ſchen Turnerſchaft ſtattfinden. Da aber der Vor=
war
, wurde die Tagung verlegt. Der neue 2e
nicht feſt, wahrſcheinlich kommt aber der 3. Febru)
Um die Deutſche Meiſterſchaft im Eishockeh
und Berliner Schlittſchuhklub im Endſpiel. Erſter!
denburg mit 2:0 und letzterer V. D.S. Tilſit mit
Die Olympiſchen Winterſpiele 1932 werden
bei Montreal ausgetragen. Von einem Verzicht
auf die Austragung kann keine Rede ſein.
Den Dauerlauf des Tki=Club Schwarzwald 2
mantel=Freiburg in 5,28,18 Std. vor Steinert=
Schwär=St Peter
Nurmi, Finnlands Lauſwunder, ſtartete
Brooklyn in der Halle über 3000 Yards, die er 1.
7,43,4 Min. gewann. Die 100 Meter fielen an
11 Sekunden und die 75 Yards an den Demk
Wildemuth in 7,2 Sekunden.
Die Winternachtfahrt des Frankfurter
wurde unter denkbar ſchwi rigſten Verhältuiſſe
Nur 2 Motorradſahrer (D=gen=Frankfurt und
konnten die 375 Km. ſtrafpunktfrei erledigen.

[ ][  ][ ]

F21

Montag, den 21. Januar 1929

Eeite 7

SSNA.
Auberl
Bimelſport.
Ei Mat 4 grau r-wien Europameiſter im Kunftlaufen.
ſtaſy woer urſprünglichen Abſicht gab, das Preisgericht
hogmeiſterſchaft im Herren=Kunſtlaufen in Davos
uu9g doch noch im Laufe des gleichen Abends heraus.
onß in Abweſenheit von Gillis Grafſtröm der Wie=
rSieger
ſein würde, der das Erbe ſeines Lands=
2Böckl anzutreten ſcheint. Der kaum Zwanzig=
ofzuugeinem
einſtimmigen Sieg. Auf den zweiten Platz
warten nicht Ludwig Wrede, ſondern der Schwei=
ſiüi
placiert, der eine überraſchend gute Kür zum
aſgehel hi inter Wrede kam dann Haertel als erſter Deut=
Viener Bernhäuſer, dem wiederum der deutſche
Franke folgte. Noch klarer war die Lage beim
ſaa: Damen=Kunſtlaufen. Hier war die einzig mög=
virte
Frl. Brunne: vor Frl. Hornung und Frl.

Das Klaſſement:

ntte: 1. H. Huertel=Berlin, Platz 19, 251,75 Punkte;
Wien, Platz 31, 239,35 Punkte; 6. Panl Franke=
ungrud
Europameiſter im Schnellaufen.
e: Wetter war dem letzten Tag der erſten ſchweize=
ſſieiele
in Davos beſchieden und demgemäß wir=
ſnuch
der Abſchluß. Aus dem gigantiſchen Kampf
zinnen Thunberg, der die Europameiſterſchaft im
u verteidigen hatte, und dem Norweger Jvar Bal=
ſicchterer
als Sieger hervor. In den beiden Kurz=
lich
Nurmis großer Landsmann Thunberg, der
neiſterſchaft inne hat, ganz leicht überlegen, aber
m: von 5000 und 10 000 Meter zeigte ſich jedesmal
mrlegen, und in dieſen Strecken holte der Nor=
geträchtlichen
Vorſprung heraus, daß ihm ſchließ=
mmeiſterſchaft
zufiel. Nicht nur über 500, ſondern

eitterſchaft im Kunſtlaufen, für Herren: 1. Karl
EPlatzziffer 5, 303,8 Punkte; 2. Dr. Gautſchi=
f
12, 274,5 Punkte: 3. Ludwwig Wrede=Wien, Platz

13., 231,35 Punkte; 7. Bayer=Berlin, Platz 36, 223,7
asnowſki=Troppau. Platz 37, 224,69 Punkte: 9. Dr.
. Platz 37, 207,9 Punkte; 10. Wellmann=Berlin,
7unkte.
unales Damen=Kunſtlaufen: 1. Melitta Brunner=
ſr
g, 1:3,9 Punkte: 2. Ilſe Hornung=Wien, Platz
: 3. Frl. Flebbe=Berlin, Platz 15, 181,75 Punkte;
ſoek=Wien, Platz 16, 180,6 Punkte; 5. Frl. Kuhn=
2i., 152,5 Punkte.

iſen Läufen des Sonntags über 1500 und 10 000
das Los die beiden ſchärfſten Rivalen in einem
n. Ueber 1500 Meter lagen die beiden faſt durch=
Höhe, zum Schluß ſicherte ſich Thunberg aber

ſorſprung und ſiegte in der ausgezeichneten Zeit
10 000=Meter=Lauf hatten beide den erſten Lau
kallangrud, mit weit vorgebeugtem Oberkörper,
Fleck weg eine leichte Führung, um zum Schluß
Havonzuziehen und in 17:43,4 mit 10 Sekunden
winnen. Nach dieſen Leiſtungen hat Ballangrud
chten, den von ihm ſchon einmal, im Jahre 1926,
meiſtertitel auch in dieſem Jahre zu gewinnen.
rd gute Leiſtung boten auch die Holländer van
Heyden, die vor den Oeſterreichern Riegel und
Moſer den vierten und fünften Platz belegten.
zubel der ſehr zahlreich erfchienenen Zuſchauer
ud nach Schluß aller Wettkämpfe als Europa=
iklamiert
. Unter den Klängen der norwegiſchen
fuhr er ſeine Ehrenrunde.
Die Ergebniſſe:
en 1500 Meter: 1. Thunberg 2,19; 2. Ballan=
arſen
und ban der Scheer je 2,22,9; 5. Peterſen
227,5; 7. Riedel 2,27,6: 8. Eötvös 2,28,8; 9. Mo=
wfftmann
2,29; 11. Pollatſchek 2,30,3; 12. Kauſer
fen 10000 Meter: 1. Ballangrud 17,43,4; 2. Thun=
Sarſen 17,58,8: 4. v. d. Scheer 18,09,6; 5. Heyden
ſchek 18,14,9: 7. Riedel 18,31,7; 8. Moſer 18,41,4;

WS,6: 10. Kos 19,15 Minuten.
nis: 1. Ballangrud=Norwegen 194,12 Punkte;
nnland 194,93; 3. Larſen=Norwegen 199,18;
lland 139,89; 5. Heyden=Holland 202,63; 6. Rie=
½,73; 7. Pollatſ.hek 205,88; 8. Moſer=Oeſterreich
Aes Paarlaufen: 1. Frl. L. Scholz/Kaiſer=Oeſter=
5, 11,3 Punkte: 2. Fräulein Brunner/L. Wrede,

Sziffer 15,5, 9,8 Punkte; 4. Frl. Kishauer/Gaſte=
Bziſſer 16,5, 9,65 Punkte.
Ppameiſterſchaffen im Rodeln.

200 Meter langen Naturbahn und einer 1000
unſtbahn gelangren am Samstag und Sonntag
ring bei Wien die 3. Europameiſterſchaften im
ſhführung, wobei der Wettbewerb auf der Natur=
als
öſterreichiſche Meiſterſchaft gewertet wurde.
En einzelnen Wettbewerben waren: Naturbahn:
keinba.h Schott=Wien 4:55,6: Dameneinſitzer:
Sierzing=Wien 5:10,4; Doppelſitzer: Gebr. Feiſt=
2:36,6; Kunſtbahn: Herreneinſitzer: Preisler=
9; Dameneinſitzer: Frau Klecker=Semmering
Ber: Gebr. Feiſt=Bad Flinsberg 1:37,4.
ce Berbands=Skiſtaffel im Taunus.

dann ging es weiter über den Großen Feld=
Dechſel auf dem Feldbergſattel, und die letzte
Der Fuchstanz wieder zum Sandplacken. Die
Sameln waren am Start, die erſte Staffel wurde
rlet. Es war ziemlich kalt, der Schnee war ver=
ſetzte
aber Tauwetter ein und der Schnee

h15 Punkte; 3. Frl. Hochhalten/Dr. Preißecker=

Kaſſel ſiegt vor Darmſtadt.
Mitteldeutſcher Skwereine brachte am Sonn=

ebiet des Taunus ſeinen Verbands=Staffellau
B: Die Staffelſtrecke führte zweimal mit ver=
in
um den Feldberg. Start und Ziel war am
* Staffel führte von hier über Weißenberg und

zum Wechſel auf dem Feldberg, von dort aus
Feldbergſattel, Kleinen Feldberg und Fuchs=
*N Wechſel Sandplacken; hier wurde die erſte

Aichlaufen. Der dritte Wechſel war beim Haus

e Läufer hatten ſich durchweg verwachſt, wor=
SNen Zeiten erklären. Das Rennen verlief ohne
A errang der W.S V. Kaſſel vor Ak. S.=C.
Panderpreis des Deutſchen Reichsausſchuſſes

itfürt) für die Franffurter Vereine wurde von
W des Rhönklub Frankfurt vor Skiklurb Taunus
E des Taunusklub gewonnen. Das Ergebnis:
SSEin Raſſer 3:47,11 Std. 2. Akademiſcher Skiklub
e* Std. 3. Sli=Abteilung des Rhönklub Frank=
WD 4. Skiklub Taunus, Frau furt 4:02 26 Std.

Bes Taunusklub Frankfurt 4:09,10 Std.

Schwimmen.
Rakionales Schwimmfeſt in Eſſen.
Der Eſſener Schwimmklub Aegir, hatte mit ſeinem im
Friedrichsbad ausgetragenen Schwimmfeſt einen großen Publi=
kumserfolg
. Da ſich am Start faſt die geſamte erſte weſtdeutſche
Klaſſe einfand, mangelte es auch an guten ſportlichen Leiſtungen
nicht. Die Deutſchen Meiſter Handſchumacher=Dortmund, Küp=
pers
=Vierſen und Reny Erkens=Oberhauſen gewannen ihre Wett=
bewerbe
ſicher. Gute Leiſtungen zeigten auch die beiden Kölner
Budig und Derichs. Der Veranſtalter buchte inſofern noch einen
Sondererfolg, als er das Waſſerballſpiel gegen Sparta Köln mit
4:4 (1:1) Treffern ntſchieden halten konnte.
Die Ergebniſſe.
Lagenſtaffel 4 mal 92 Mtr: 1. Poſeidon=Gelſenkirchen 4:43,4 Min.
184 Meter Bruſtſchwimmen: 1. Budig=Köln 2:39,4 Min.
92 Meter Rückenſchwimmen: 1. Küppers=Vierſen 1:05 Min.;
2. Ohlwein=Eſſen 1:10 Min.
Freiſtilſchwimmen 368 Meter: 1 Handſchumacher=Dortmund 5:00
Min.; 2. Balk=Göppingen 5:02,4 Min.; 3. Maier=Düſſeldorf
5:17 Min.
184 Meter Seitenſchwinmen: 1. Kinzius=Köln 2:27,8 Min.;
2. Michael=Köln 2:21,8 Min.
Springen: 1. Hymmen=Lüdenſcheid 120.5 Punkte; 2. Schütz=Eſſen
80.92 Punkte.
Damen=Freiſtilſchwimmen 92 Meter: 1. Reny Erkens=Oberhauſen
1:10,5 Min.; 2. Middendorf=Witten 1:18 Min.
92 Meter Freiſtilſchwimmen: 1. Derichs=Köln 57,4 Sek.; 2. Küp=
pers
=Vierſen 58,8 Sek.; 3. Ohlwein=Eſſen 59,9 Sek.
Waſſerball: Aegir=EſſenSparta=Köln 4:4 (1:1).
Schwimmklubkampf zwiſchen Bayern Nürnberg und München 99
in Nürnberg.
Der am Sonntag im Nürnberger Volksbad ausgetragene
Schwimmklubkampf zwiſchen den beiden führenden bayeriſchen
Vereinen München 99 und Bayern (7 Nürnberg brachte inſofern
eine Ueberraſchung, als ſich die Münchener ihren Gaſtgebern, die
in Bayern führend ſind, gleichwertig zeigten. Allerdings kom der
5:5=Sieg der Münchener im Waſſerballſpiel nur dadurch zuſtande,
daß Bayern, auf die Mitwirkung von Fritz Meier verzichten
mußte. In der Lagenſtaffel war Nürnberg überlegen, dagegen
zeigte ſich auf der Freiſtilſtrecke Gleichwertigkeit. Ebenſo knapp,
wie die Gäſte die lange Staffel gewannen, konnten die Einhei=
miſchen
die Sprinterſtaffel für ſich entſcheiden. Ein Waſſerball=
ſpiel
der beiden zweiten Mannſchaften endete 5:5. Die Ergeb=
niſſe
: Waſſerball: Bayern 07 NürnbergSV. München 99
5:6 (5:2). 3X100 Meter=Lagenſtaffel: 1. Bayern 4:01,2 Min.,
2. München 4:17 Min. 10X50 Meter=Freiſtilſtaffel: 1. Bayern
5:14,8 Mim., 2. München 5:15.2 Min. 10X100 Meter= Freiſtil=
ſtaffel
: 1. München 12:12,2 Min., 2. Bayern 12:14,8 Min. Ge=
ſamtwertung
: Bayern 07 und München 99 je zwei Siege.

4
ute Meget in geutſchtand.
Ein erſtes Inkerview mit dem Welkreiſenden.
Das Tclepbön ſhrillt. Eine tiefe Stimme. Ich komme von
weit heri Wer kaun das ſvohl ſein, abends ſpät in Frankfurt?
Plötzlich dämmert’s. Die Stimme iſt nicht ganz unbekannt.
Ete ...
Jawohl Erich Rademacher aus Magdeburg. Wie er ſagt
leider in Frankfurt, Leider und unfreiwillig. Er wollte von
Marſeille aus direkt zur Helasfeier nach Magdeburg und ver=
paßte
durch Zugverſpätung d.n Anſchkuß. Flugzeug war nicht
aufzutreiben. Alſo Zwangspaufe in Frankfurt. Ein ſchnelles
Fragen und Antworten, eine Verabredung, ins Auto, durch die
Trehtür ins Hotel ein langer, braungebrannter Rieſe, beinahe
wie ein Inder ausſehend, drückt mir die Hand. Ete ſtellt ſeinen
treuen Reiſebegleiter Dreſſel vor. Erzahlungen aus dem fernen
Oſten.
Vier Monate lang dauerte die Reiſe, drei Wochen davon
entfielen auf den Aufenihalt in Japan. Ete erzählte begeiſtert
von der fabelhaften Orgauiſation und Nachahmungsfähigkeit der
Jopaner. Das Publikum iſt in j.der Weiſe ſportgeſchult und
ni ,ts iſt bezeichnender als die Zuſchauerzahl. In drei Tagen
36 000 Zuſchauer zu einem Schwimmer=Meeting aufzubringen, iſt
bisher den Japanern vorbehalten geblieben. Der Sport und
mit ihm die ſportliche Leiſtung iſt drüben eine nationale An=
gelegenheit
. Nademacher lobt die däterliche Fürſorge von Ex=
zellenz
Dr Solf. Zufällig fiel die Ankunft des Ozeanfliegers
v. Hünefeld in die Zeit der Anweſenheit Rademachers. Die An=
weſenheit
beider war für das Deutſchtum eine überaus wert=
velle
Repräſentation. Nademacher hält die Abfage der Deut=
ſchen
Sportbehörde zu einem Leichtathletik=Länderkampf mit
Japan für einen taktiſch groben Fehler. Seine und Hünefelds
Vorarbeit wurde dadurch eine ſtarke Einbuße erleiden müſſen.
Wieweit der Sport als Kulturgedanke in Aſien Fuß gefaßt
hat? Nicht leicht zu beantworten! Der Japaner iſt der ge=
borene
Nachahmer, er erntet die Früchte unſerer Vorarbeit. IIn
China liegen die Verhältniſſe anders. Dorr iſt trotz eingebore=
ner
Fußball= und Baſeball=Mannſchaſten der Europäer und vor=
nehmlich
ſeit Jahrzehnten der Engländer der Träger des ſport=
lichen
Gedankens. Im allgemeinen meidet der Europäer ſport=
liche
Wettkämpfe mit den Eingeborenen, aber die Idee wächſt
und die deuiſchen Clubs köfnten gerade durch den Sport Ein=
fluß
v.n überragender kultureller und wirtſchaftlicher Bedeutung
erringen
Ete hat ſich ſtark verändert. Nicht nur äußerlich. Er gibt
es auch ſelbſt zu Bei meiner erſten Reiſe durch Amerika war
ich abgehetzt und durch die vielen Starts zu ſehr abgelenkt, um
Kenntniſſe zu ſammeln. Meine jetzige Heimreiſe hat mir erſt
die Augen geöffnet, ich habe ſehen gelernt. Die vergangenen
Monate haben mir unendlich viel gegeben. Wer einmal im
Oſten war, den zieht es immer wieder zurück. Ich hielt das
jür Bückerweisheit, jetzt aber begreife ich den tieferen Sinn.
ie Heimreiſe ging über Schanghai, Hongkong, Manila
Sumatra, Colombo, Pert Suran, Haifa, Luror, Kairo, Mar=
ſeille
. Rademacher fragt mich ganz plötzlich nach der Mandats=
ſrage
. Meine überraſ=te Geginfrage beantwortet er mit der
Anſicht, daß er jetzt erſt eingeſehen habe, wie nötig und wertvoll
Kolonien für die europäiſ hen Völker ſein können. Beim Ver=
gleich
des kleinen Hulland it den rieſigen Gebieten in Sumatra
und ſeinen unerſchöpflichen Reichtümern fiel ihm das Mißver=
haltnis
auf. Er hat darüber nachgedacht.
In Aegypten lernte Nadmacher auch erkennen, was ſechs=
tauſend
Jahre bedeuten. Es genügt nicht, zu leſen man muß
ſelbſt ſehen und erlebt haben. Seine Reiſe hat ihm tiefe Ein=
drücke
vermittelt.
Von Sport wird nicht viel geſprochen. Das haben wir hier
Dr. E. Buſſard.
ja auch.
Auf der Hohen Wurzel wurden die ſüdweſtdeutſchen Rodel=
meiſterſchaften
ausgetragen. Bei den Herren ſiegte Adam= Cron=
berg
und bei den Damen Frl. Lemb=Cronberg.
Bei Braunlage ſiegte in Klaſſe I der Harzer Verbands=Ski=
Meiſterſchaften der Braunlager Richard Kuert in 1,33,37 Min.
Juar Ballangrud=Norwegen gewann in Davos die Europg=
meiſterſchaft
im Eisſchnellaufen mit 194,12 P. vor Thunberg=
Finuland, Larſen=Norwegen und v. d. Scheer=Holland. Das
internationale Parlaufen fiel an Frl. L. Scholz/Kaiſer= Oeſter=
reich
vor Brunner/Wrede.
Ein New Yorker Sechstagerennen wurde von Grimms/Lands
vor Waſthour/WLinter mit einer Runde zurug gewonnen

Kraftſpork.
Nieder=Kainsbach - Polizeiſporkverein Darmſtadt.
Am vergangenen Sonntag weilte die zweite Mannſchaft des Polizei=
Sportvereins Darmſtadt zum fälligen Verbandskampf in Nieder= Kains=
bach
. Obwohl Darmſtadt mit einem verhältnismäßig hohen Sieg rech=
nete
, mußten ſie ſich der guten Mannſchaft Nieder=Kainsbach im Vor=
kampf
doch beugen, und gewannen die Nieder=Kainsbacher im Vor=
kampf
10:9, mußten ſich jedoch im Rückkampf der beſſeren Polizeimanz=
ſchaft
mit 12:9 geſchlagen bekennen. Nachſtehend die einzelnen Kämpfe
Fliegengewicht: Schnidt=KainsbachThierolf=Polizei. Der Kains=
bacher
, der in acht Kämpfen ſechs Schulterſiege buchen konnte, gewann
auch hier in glänzender Manier in beiden Kämpfen in der Geſamtzeit
von einer Minute.
Bantamgewicht: Sior=Kainsbach-Hofmann=Polizei. Sior, der wie=
der
zum erſten Male ſein Gewicht auf die Wage brachte, ſiegte in bei=
den
Kämpfen in der Zeit von 1¾ Minuten.
Federgewicht: Ehrhard=Kainsbach-Weber=Polizei. Der ſchönſte
Kampf des Tages. Ehrhard, der gleich die Offenſive übernahm, ſiegte
im erſten Kampf nach Punkten und im zweiten Kampf nach 9 Minuten
durch Armzug.
Leichtgewicht: Zirky=KainsbachFlügel=Polizei. Zirky uarf ſich im
erſten Kampf ſelbſt. Zeit 1½ Minuten. Im zweiten Kampf verlor er
bereits gegen den techniſch auf der Höhe ſtehenden Flügel in 2 Min.
Leichtmittelgewicht: Götz=Kainsbach-Mayer=Polizei. Götz, der be=
reits
bis jetzt in den meiſten Kämpfen ſiegte, gewann auch hie: den
Vorkampf nach Punkten, mußte ſich jedoch im ziveiten Kampf dem ſcho
ſtarken und guten Mayer beugen. Zeit 9 Minuten.
Schwermittelgewicht: Da der Vertreter von Kainsbach krank war,
fielen die Punkte kampflos an die Polizei.
Schwergewicht: Auch hier konnte Kainsbach keinen Vertreter ſtellen
und fielen die Punkte an die Polizei.
Kainsbach, das in dieſen Kämpſen viel gelernt hat, dürfte in Sior
Schmidt, Ehrhard und Götz gute Stützen haben, und kann jederzeit
jedem Verein gegenübertreten. Geſagt muß noch werden, daß das Ver=
halten
der Polizeimannſchaft während der Kämpfe nur muſtergültig
war, und könne mancher Verein ſich ein Beiſpiel an dieſen Leuten ab=
ſehen
. Heute Sonntag begibt ſich die Mannſchaft, hoffentlich in allen
Klaſſen vertreten, nach Hetzbach, um den fälligen Verbandskampf aus=
zutragen
. Herr Knapp=Fürth amtierte gut und einwandfrei.
Geſchäftliches.
Vorbeugung Bekämpfung der Grippe.
Die Annahme, die zurzeit graſſierende Grippe=Epidemie ſei zum
Stillſtand gekommen, iſt ein Irrtum. Im Gegenteil, aus allen Teilen
des Reiches wird ein Fortſchreiten der Epidemie gemeldet.
Aerztlich iſt erwieſen, daß durch Vorbeugung die Gefahr der Au=
ſteckung
vermieden werden kann, wenn rechtzeitig Sagitta=Bonbons ver=
wendet
werden. Sagitta=Bonbons enthalten kräftig wirkende Desin=
fizenzien
, die Mund= und Rachenhöhle vor Anſteckung ſchützen. Man
nehme auf der Straße in ſtaubiger Umgebung, überhaupt da, wo In=
fektion
möglich iſt, 12 Sagitta=Bonbons und läßt ſie langſam im
Munde vergehen. Auch bei den erſten Anzeichen der Krankheit rechtzeitie
genommen, verhindern ſie ein bösartiges Ausarten der Grippe. Bei
Huſten, Heiſerkeit ſind Sagitt==Bonbons, da ſie heilende Arzneiſtoffe
enthalten, die kräftige, ſchmerzlindernde und ſchleimlöſende Arzneiſtoffe
feſter Form und können deshalb empfohlen werden.

Rundfunkprogramme.
Frankfurk.
Montag, 21. Jan. 6.30: Gymnaſtik. Anſchl.: Wetterbericht
und Zeitangabe. o 12.30: Schallplatten. O 15.05: Lehrer Fr.
Voigt: Ein gefährliches Erlebnis mit einem Schwertwal an der
kanadiſchen Küſte, o 16.35: Stuttgart: Konzert des Rundfunkorch.
18.10: Leſeſtunde. Aus dem Buch. Tiere ſehen dich an von Paul
Eipper. O 18..
M. Kolinsky: Die Muſik der erotiſchen Hoch=
kulturen
. O 19: Schachunterricht für Anfänger. o 19.30: Eng=
liicher
Sprachunterricht. 6 20: Stuttgart: Sinfonie=Konzert. Soliſtin:
Edith Lorand (Violine), O 21.15: Volkstümliches Konzert. 0 22.15:
Kaſſel: Nachtmuſik.
Skufigark.
Montag, 21. Jan. Schallplatten. O 11: Nachrichten. 12.15:
Schalplatten. O 13: Schallplatten. o 13.45: Nachrichten. 16:
Konzert. o 16.30: Nachmittagskonzert. Mitw.: Joſy Baumann=
Mohr, Funkorch. Flügel: A. Haagen. 18: Arbeitslage in Süd=
weſtdeutſchland
. 18.15: Karlsruhe: Herm. Hagen: Menſchentum
und moderne Wirtſchaft. O 18.45: Baſtelſtunde. 0 19.15: Streifzüge
durch die Wirtſchaft. o 19.45: Zeitangabe, Wetterbericht. 20:
Sinfoniekonzert des Philharmoniſchen Orcheſters Stuttgart. Dirig.:
Kahn. Soliſtin: Edith Lorand (Vio ine). Flügel: W. Hahn.
Wagner: Meiſterſingervorſpiel. Tſchaikowsky: Vio linkonzert in
D=dur. Ravel: Auf das Grab Couperins. Schubert: Rondo.
k: Hymne an die Sonne. Brahms=Joachim: Ungariſcher
Tanz. O 21.15: Frankfurt: Volkstümlicher Abend mit Muſik. 6 An=
ſchl
.: Stuttgart: Schlagerſtunde. Leitung: C. Struve. Mitw.:
Hilde Binder, Käte Mann, H. Hanus. Kapelle Werner Lehmann.
O Anſchl.: Nachrichten.
Berlin.
Montag, 21. Jan. 15.30: Dr. Erna Klein: Das Kind ohne
Elternhaus. o 16: Ingenieur Boehmer: Techniſche Wochenp.auderei.
16.30: Konzert. Margot Hinnenberg=Lefebre (Sopran), Eduard
Steuermann (Flügel). e 17.30: Herb. Eulenberg lieſt Deutſche
Sonette; Schattenbild eines deutſchen Künſtlers; Dem Andenken
an Anſelm Feuerbach; Preislied auf Deutſchland. o 18.10: Sprach=
liche
Plaudereien. o 18.30: Engliſch für Anfänger. O 19: Dr. med.
othe: Verhütung und Heilung der Sch afloſigkeit. O 19.30: Prof.
Dr. Marcuſe: Aſtronomie in allgemeiner Darſtellung. (Die Planeten.)
20: Wie wir ſchaffen und wozu wir ſchaffen? (Der Bildhauer.)
De
Streit= und Zwiegeſpräch zwiſchen Prof. Lederer und Dr. Kerr,
20.30: Internationaler Programmaustauſch. Vom Radiviournal,
Prag. Orcheſterkonzert. Dirig.: O. Jeremias, Soliſtin: Mary Kraſa.
Orcheſter des Radiofournal. Dvorak: Sinfonie F=dur. Janacek:
nze. Oſtreil: Das Waiſenkind.
Fibich:
Vier mähriſche
Ouv. Der St.
O Anſchl.: Tagesnachrichten. O Danach: Tanz=
muſik
. Kapelle Dajos Bela.
Deutſche Welle. Montag, 21. Jan. 10.15: Berlin: Nachrichten.
12: Engliſch für Schüler. O 13.30: Berlin: Nachrichten. O 13.45:
Bildfunkverſuche. O 14.30: Kinderſtunde. Japaniſche Volksmärchen.
15.30: Wetter und Börſe. o 15.40: Frauenſtunde. Gerda
Simons: Geburtstagsfeiern. 16: Prof. Dr. Raup, Neuyork:
Pſychologie und Erziehung in Amerika. O 16.30: Berlin: Soliſten=
Konzert
30: M. Grühl: Aegypten, ein modernes politiſches
Land.
18
Dr. Lebede: Muſik zur Zeit Leſſings. o 18.30:
Engliſch für Anfänger
18.55: Oek.=Rat Wieſe: Was bietet die
Grüne Woche 19
dem Landwirt? O 19.20: Werkmeiſterlehr=
gang
. Stud.=Rat Dr. Ing. Wettſtädt: Dampfmaſchinen und Brenn=
kraftmaſchinen
O 20: Prof. Lederer und Dr. Kerr: Was wir
ſchaffen und wie wir ſchaffen. 20.30: Internationaler Programm=
austauſch
vom Radioſournal, Prag. Orcheſterkonzert. Dirig.: O.
Jeremias.
Soliſtin: Mary Kraſa. Orcheſter des Radiojournal.
O Anſchl.: Preſſenachr. O Danach: Tanzmuſik. Kapelle Dajos Bela.

Wekkerbericht.

Der hohe Druck hat ſich keilförmig bis nach Schweden hin aus
gebreitet. Infolge klarer Nacht gingen die Temperaturen in ſeinem
Bereich ſtellenweiſe wieder etwas zurück. Ein Islandtief wird uns
jedoch bald an ſeiner Südſeite ozeaniſche Warmluftmaſſen zuführen,
ſo daß wieder mit Temperaturanſtieg zu rechnen iſt. Beim Aufgleiten
der Warmluft werden auch vereinzelte Niederſchläge niedergehen.
Ausſichten für Montag, den 21. Januar 1929: Neblig=wolkig,
Temperaturen um Null und auch darüber, vereinzelte Niederſchläge.
Ausſichten für Dienstag, den 22. Januar 1929: Weitere Erwär=
mung
wahrſcheinlich.
Die Heſſ. Wetterdienſtſtelle.

Hauptſchriftleltung: Rudolf Maupe
Verantwortſich für Polttik und Wittſchaft: Rudoif Ma
ve; für Feuiſſeton, Reich und
Dr. Eugen Buhlmann
Ausland und Seſſiſche Nachrichten: Max Streeſe;
für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
für den Handeſ: Dr. C. H. Que
en Inſeratenteil: Willp Kuble; Druck
Die Gegeuwart: Dr. Herbert Neite;

ſämtlich in Darmſtad
und Verlag: L. C. Wittich
Für unvertangte Manuſtripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.

heutige Nummer hat 8 Seiten.

[ ][  ]

Seite 8

ORPHEUM

Zum Gastspiel de=
Herrufeld-Theaters

schrieb das Hamburger Fremdenblatt
Wir wollen lachen, wir wollen ung
ernolen, wir wollen keine Durch-
schnittskunst
die uns durch ihre
Wiederholungen bereits erlebier
L istungen doch nur ermädet: Wir
wollen origina es in seinem besten
Sinne und freudiges in seinem
schönsten Inhait: eben befreiendes
Lachen. Diese Dinge kann abernur ein

Elisabethen-

Honzert-Krnold

2
A

A
K
A

und sein vorzügliches Ensemble
mit dem von den Gebräder

(10ta)

Hexrnfeld

stammenden, Taktig en Schwank
Wer ist der Vater?
Wollen Sie lachen wirklich lachen, dinn
gehen Sie abds 8.15 Uhr insOrpheum zu
Herrnfeld

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Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen
innigſtgeliebten Gatten, unſern lieben treuſorgenden
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Vater, Bruder, Schwager und Onkel

Herrn

Walter Engels

Ober=Monteur
im Alter von 46 Jahren durch einen Unglücksfall
jäh von uns zu nehmen.
In tiefem Schmerz:
Frau Marie Engels u. Kinder
nebſt Verwandte.

Darmſtadt, den 19. Januar 1929.
Dornheimer Weg 24.

Die Beerdiguug findet Dienstag, den 22. Januar,
nachm. 15 Uhr, von der Kapelle des Waldfriedhofs
aus ſtatt; das Seelenamt am Dienstag vormittag
Uhr in der Fideliskirche, Feldbergſtr.
Beileidsbezeugungen dankend verbeten.

Montag den 21. Januar 1929

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Nachruf.
Am 19. ds. Mts. verſchied nach längerem
Leiden unſer allverehrter Seniorchef

Statt jeder beſonderen Anzeige.
Heute nacht verſchied nach langem, mit bewundernswerter
Geduld ertragenem Teiden mein innig geliebter Mann, unſer treu=
(1604
ſorgender gütiger Vater, der
Oberſtaatsanwalt i. R.

Herr Brauereibeſitzer
Palentin Wagner

Derſelbe war uns ſteis ein liebevoller, für das
Wohl ſeines Perſonals treu beſorgter Chef
deſſen Andenken wir ſiets in hohen Ehren halten
1602
werden.
Das perſonal
der Brauerei zum goldenen Anker.

Rudolf Wünzer.

zu vermieken!
Im Hauſe Grafen=
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Ro
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Wir bitten um ſille Teilnahme.
Darmſiadi, 20. Januar 1929.
Namens der Hinterbliebenen:
Laura Wünzer, geb. Mever.

Ich ſuche für einen mit
in Darmſtadi ode:

Die Einäſcherung erfolgt im Sinne des Heimgegangenen in aller Stille.
Beileidsbeſuche dankend verbeten.

A-6Z
Wohn

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ſiation in Frage.
Preisangabe erbeten
E. Merck,)a
PerſonalAbte!!

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