mn Erſcheinen vom 1. Januar
„8 Reichsmark und 22 Pfennt
2.23 Reichemar”, durch die
mmu ril frel Haus. Poſbezugspreis
2 mor
Hue. nne
te von Anzeigen an
ſit- nicht übernommen.
Nicht=
ſwurrt nern infolge höherer Gewalt
nicht zur Kürzung des
zum en und Abbeſtellungen dur
ſtelt für uns. Poſiſcheckkonto
a M. 1301
Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſfattet.
Nummer 20
Sonntag, den 20. Januar 1929.
192. Jahrgang
Anzeigenpreist
27 mm breite Zeile im Kreiſe Darmſfaht 25 R
pfg.
nm
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Rellantezelle
reitl 2 Reichsmart. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 60 Reichspfg. 92 mm breite
Rekiame=
zeiie 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reichsmark
Dollar — 4.20 Mark)
Falle höb
Gewalt, wie Krieg, Auffuhr, Streit
ſw., er
ng der
Anzeigen=
de Verpflichtung auf Erfü
aufträge und Teiſſung von
Schadenerſatz. Bei
Ri
Konfurs oder gerichtlicher Beſtreibung f
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und
Darm=
jädter und Nationalbanf.
bie Klippen des Reichsetats.
unr ſchweren Kämpfen.
en wohl, aber Leiſtungsfähigkeit ....!
* Berlin, 19. Jan. (Priv.=Tel.)
eu gen und nicht immer in voller Harmonie
ver=
teutsberatungen über den neuen Etat und die
n haben bereits einen kleinen Vorgeſchmack der
rifn Kämpfe gegeben, die uns bei der
Verabſchie=
fttrim Reichsrat und im Reichstag bevorſtehen. Man
A=eheimnis, wenn man ſagt, daß innerhalb der
e: Durchberatung der einzelnen Reſſorts ſehr oft
ſeisgehende Meinungsverſchiedenheiten zu Tage
Kabinett zwangen, rückſichtslos von der
Ab=
ure Gebrauch zu machen. Nur auf dieſe Weiſe
Ich, die Schwierigkeiten zu überwinden und den
mmen. Es dürfte wohl, abgeſehen vom Jahre
ul, ſo ſchwer geweſen ſein, den Etat auszubalan=
Mal. Wir haben bereits wiederholt darauf
hin=
afſle einzelnen Reſſorts viele Pläne und an ſich
not=
ten zurückſtellen mußten. Die geſpannte
Finanz=
eiſt erbietet es aber auch von vornherein, nun von
ctüchen Seite her zu verſuchen, koſtſpieligen An=
Aſts age zur Annahme zu verhelfen, weil es ein
fugächkeit iſt, unſerer Wirtſchaft und der Bevölke=
Yn aufzuerlegen. Wie unerquicklich die Lage iſt,
4 zur Genüge hervor, daß notwendige Zuſchüſſe
Cänrichtungen nicht in bar, ſondern durch
Wert=
werden müſſen, mit anderen Worten alſo:
1 außerſtande, ſeine Berpflichkungen
zu erfüllen,
Imehr auf die lange Bänk ſchieben.
der einſchlägigen Geſetze erlaubt, iſt aber auch
reuliches Vorzeichen. Infolgedeſſen
abinett, wenn es ſonſt auch bei der
Etat=
eltenſten Fällen einer Meinung war, gegen
neue finanzielle Verpflichtungen
hineinzumauern, energiſch Front
Dieſer Etat wegen ſeiner Höhe und ſeinen
in unſeren maßgebenden Finanz= und
Wirt=
üten- wenig günſtigen Eindruck hervorgerufen hat,
ſuge an der Berliner Börſe gezeigt. Auf breiter
wichtigen Papiere ſtarke Kursrückgänge zu
ver=
ſtächsregierung kann aber angeſichts der
bevor=
ſcäonsverhandlungen unmöglich die
Verantwor=
men, einen nicht ausbalancierten Etat dem
Par=
ieiten. Sie hätte auf der einen Seite ſchwerlich
ſtändigen irgendeinen Eindruck gemacht, auf der
are aber unſere Kreditwürdigkeit ſicherlich in
Neiwgen worden. Im Dawes=Gutachten wird
aus=
daß
Ausgeglichenen Skaakshaushalk eine
Aäbrung ein Ding der Unmöglichkeit
eachten iſt aber für das Ausland eine Art von
eü glauben daher nicht, daß man mit uns auf
8e weitergearbeitet haben würde, wenn von der
e der Vorausſetzungen für die Stabilität unſerer
DArſtillt worden wäre. In dieſem Zuſammenhang
Huſch einmal darauf hinweiſen, daß es bei der
AlAtsgilt, die reparationspolitiſchen
icht zu überſehen. Die Reichsregierung
Ves aus ihrem Verantwortungsbewußtſein getan,
EAyen Etat vorlegen, nicht um damit zu beweiſen,
W Volk in ſeiner Geſamtheit in der Lage ſei, die
*Schgen aus dem Londoner Abkommen zu erfüllen.
Ngr vorgelegt, um unſeren
Leiſtungs=
lunden, nicht aber um unſere Lei=
YMeit zu dokumentieren. Bei den
bevor=
is heritariſchen Verhandlungen wird ſich aber auch
BenA herausſtellen,
BAAInſere Leiſtungsfähigkeit beſtellt iſt.
WeSiok, daß uns dieſer Etat Kämpfe bringen wird,
Dg tgaungenen in den Schatten ſtellen werden, weil
* Bawf um unſere Exiſtenz einſetzt, dem man kaum
ic ares zur Seite ſtellen kann. Gewiß, in einzel=
* Sbichats und der Deckungsvorlagen wird man zu=
Wen diß keine unbilligen Forderungen erhoben werden,
beſatz
99erſchſſctz”, aber ergeben ſich doch Belaſtungen, die es
laſſen, ob unſere Wirtſchaft ſie während des
auch gleichzeitig das erſte Dawes=Normaljahr
A
lSnnen. Parker Gilbert hat in allen ſeinen
er Rn Wert auf die Feſtſtellung gelegt, daß unſere
Seve iberſpannt, ſind. In ſeinem letzten Bericht hat
eiß aus weggelaſſen. Man darf aber annehmen, daß
Einunltap imm
land nehn
ſhaf
THoſaf
2ein lichſchnitt überzugehen. Wie aber eine
e ſo enorm belaſtet iſt, noch wei=
DAlei ſtungen erfülken ſoll, iſt mehr als
Die erſten ſchweren Kämpfe
werden bereits im Reichsrat ausbrechen. Mit der Vorwegnahme
von 120 Millionen aus den Steuerüberweiſungen werden ſich
die Länder nicht einverſtanden erklären. Wenn auch die Dinge
tatſächlich ſo liegen, daß auch das Reich an dem Mehraufkommen
einen geſetzlichen Anteil hat, ſo daß in Wirklichkeit vielleicht nur
die Hälfte oder 7⁄ in die Kaſſen der Länder fließen würden.
Wie falſch die Behauptung Parker Gilberts iſt, daß wir bei den
Steuerüberweiſungen viele hunderte Millionen ſparen könnten,
wird ſich bereits im Reichsrat zeigen, wenn die einzelnen
Länder=
vertreter aufmarſchieren und auseinanderſetzen, wie es um die
finanziellen Verhältniſſe der Gliedſtaaten beſtellt iſt. Starke
Schwierigkeiten werden auch die Bier= und Branntweinſteuer
bilden, die in erſter Linie Bayern, Wüttemberg und Baden zu
einer gemeinſamen Abwehrfront zuſammen ſchließen werden. Das
ſind zunächſt einmal die erſten Klippen. Infolge der ungeheuren
Abſtriche bei allen Miniſterien werden aber auch im Reichsrat noch
zahlreiche Wünſche laut werden, die heute noch im Hintergrund
ſtehen. Sie werden die ohnehin ſchon erregten Gemüter noch
hitziger machen. Auf jeden Fall ſtehen wir am
Anfangpar=
lamentariſcher Auseinanderſetzungen, die unter
Umſtänden ſchwerwiegende Begleiterſcheinungen
im Gefolge haben können, beſonders dann, wenn die
Sozialdemokraten ſich auf den Standpunkt
ver=
ſteifen ſollten, daß ſie gegenüber der
Reichs=
regierung, in der ſie mit den meiſten Miniſtern
vertreten ſind, freie Hand haben.
Die Tagung des Wirkſchaftskomikees
in Genſ.
2i. Ttendelenburg über die Arbeifen des
Wirtſchaftsausſchuſſes.
EP. Genf, 19. Januar.
Staatsſekretär von Trendelenburg, der Präſident des
Wirt=
ſchaftsausſchuſſes des Völkerbundes, gab heute der Preſſe
Er=
klärungen über die jüngſten=Arbeiten des Ausſchuſſes, der die
von der Weltwirtſchaftskonferenz von 1927 aufgenommenen
Teil=
frogen wieder um ein gutes Stück vorwärts gebracht hätte. Vor
allem ſei als Erfolg zu buchen, daß der Ausſchuß nunmehr die
Arbeiten über die Frage der Meiſtbegünſtigungsklauſel in
Handelsverträgen beendet habe und dem Völkerbundsrat in
ſei=
ner nächſten Sitzung Empfehlungen in dieſer Richtung vorlegen
könne, deren ſich die Staaten in Zukunft bei Abſchluß von
Handelsverträgen bedienen ſollten. Auch die Kohlen=Enquste
ſei ſicherlich gefördert worden. Ende Februar werde man
Sach=
verſtändige aus dem Lager der Arbeitnehmer hören, denen das
gleiche Material unterbreitet werde, wie den techniſchen
Sachver=
ſtändigen, die im Laufe dieſes Monats ihre Meinung abgegeben
haben. In der Aprilſitzung des Ausſchuſſes werde man
voraus=
ſichtlich ſo weit ſein, abſchließende Vorſchläge zur Löſung des
Kohlen=Problems machen zu können. Eine ähnlich günſtige
Ent=
wickelung hätten auch die Verhandlungen über die Zuckerfrage
ge=
nommen, in der man Ende März Sachverſtändige aus den
haupt=
ſächlichſten Produktions= und Verbraucherländern ſowohl von
Rüben= als auch von Rohrzucker vernehmen wolle. Zu einem
ſpäteren Termin werde man noch landwirtſchaftliche Vertreter
hören, da man beſonderes Gewicht auf die Situation der
Land=
wirtſchaft in der Zuckerkriſe lege. Wegen der Wirtſchaftsfragen,
die den Weltfrieden berühren, ſtehe man augenblicklich in einem
eingehenden Studium, das beſonderen
Wirtſchaftsſachverſtändi=
gen wie den Profeſſoren Bonn=Berlin und Siegfried=Paris
über=
tragen ſei. Der Wirtſchaftsaus huß habe außerdem für Ende
1929 eine Konferenz wegen der Vereinheitlichung des
inter=
nationalen Fremdenrechts ins Auge gefaßt.
Die ſowjetruſſiſche Regierung hat in einem Schreiben an
das Völkerbundsſekretariat mitgeteilt, daß ſie ſich auf der
Konfe=
renz für das Fremdenrecht nur durch einen Beobachter vertreten
laſſen wolle, daß aber durch dieſe Einſchränkung ihrer Vertretung
in Wirtſchaftsfragen in keiner Weiſe eine Kritik daran zu
er=
blicken ſei, ob der Konventionsentwurf eine hinreichende Baſis
zum Abſchluß eines internationalen Abkommens ſei,
Beflaggung des Reichswehrminiſteriums am
Reichsgründungskag.
* Berlin, 19. Januar. (Priv.=Tel.)
Das Reichswehrminiſterium hatte auch dieſes Jahr wieder
am Reichsgründungstage geflaggt, woran die Sozialdemokraten
ſofort Anſtoß genommen haben. Wie im Vorjahre ſchon haben
die „Angeſtoßenen” ſofort erfahren, warum geflaggt wonden war,
worüber ſie ſicher nicht entzückt waren. Die Beflaggung geht
nämlich auf einen Erlaß des erſten Reichspräſidenten Friedrich
Ebert aus dem Jahre 1921 zurück, in dem angeordnet wurde,
daß am Neujahrstage und am Tage der Reichsgründung „ohne
weiteres” zu flaggen ſei. Das bedeutet, daß das Wehrminiſterium
nicht erſt eine beſondere Erlaubnis einzuholen braucht. Im
übrigen hätten wir es durchaus für angebracht gehalten, wenn
auch die übrigen ſtaatlichen Gebäude durch das Aufziehen der
Reichsfarben der Bedeutung dieſes Tages für das deutſche Volk
nach außen hin einen beſonderen Ausdruck verliehen hätten.
Die Woche.
Die Teilnahme Morgans an der demnächſt
zuſamimentreten=
den Sachverſtändigenkonferenz war auch für ſonſt gut
unterrich=
tete Kreiſe Europas zweifellos eine Ueberraſchung. John
Pier=
pont Morgan, der Präſident des amerikaniſchen Stahltruſts, der
International Mercantile Marine Co., der Pullmann Co., der
maßgebende Mann für unzählige andere Unternehmungen iſt
heute unſtreitig in der Wall=Street einer der mächtigſten, vielleicht
der Einflußreichſte unter den wenigen, die heute die finanziellen
Kräfte des Erdballs beherrſchen. Seine Teilnahme wird der
kommenden Sachverſtändigenkonferenz ihre beſondere Bedeutung
geben. Schwer wird ſein Einfluß bei den Beratungen in die
Wagſchale fallen, nicht nur wegen ſeines perſönlichen Anſehens,
ſondern weil er ja letzten Endes derjenige iſt, der über die
Durch=
führungsmöglichkeiten etwaiger Beſchlüſſe zu entſcheiden haben
wird. Denn die geſamte Regelung der Reparationsfrage ſteht
und fällt ſchließlich mit der Löſung der Frage, ob und in welchem
Umfang es möglich ſein wird, Teile der deutſchen
Kriegsent=
ſchädigung zu „kommerzialiſieren”, d. h. im Anleihewege flüſſig zu
machen. John Pierpont Morgan iſt ein amerikaniſcher
Geſchäfts=
mann größten Stils, frei von Sentimentalitäten und ganz gewiß
kein Deutſchenfreund. John Pierpont Morgan war einer von
denjenigen, die über den Eintritt der Vereinigten Staten in den
Weltkrieg zu entſcheiden hatten, er war der Kriegsbankier der
franzöſiſchen Regierung, dem dieſe die Unterbringung ihrer
Kriegsanleihen in Amerika zu verdanken hat. Er hat auch das
wohl kaum aus irgendwelchen freundſchaftlichen Gefühlen heraus
getan. Die Finanzierung des Weltkriegs war für ihn ein
Ge=
ſchäft, ein Geſchäft allerdings von gigantiſchen Ausmaßen, bei
dem er aber jedenfalls nicht zu kurz gekommen iſt. Auch die
Löſung der Reparationsfrage und ſchließlich — wenn auch nur
in mittelbarem Zuſammenhang — die Löfung des ſogenannten
interalliierten Schuldenproblems wird für den amerikaniſchen
Finanzmagnaten nichts anderes als ein neues Geſchäft bedeuten.
Was wvir in einer Hinſicht begrüßen können. Denn was wir
er=
ſtreben iſt ja einzig und allein fachliche Prüfung der deutſchen
Leiſtungsfähigkeit und eine endgültige Feſtſtellung der Höhe der
deutſchen Kriegsentſchädigung und Feſtlegung eines
Zahlungs=
modus, welcher die deutſche Leiſtungsfähigkeit nicht überſteigt.
Eine rein geſchäftsmäßige Einſtellung des maßgebendſten Mannes
der kommenden Sachverſtändigenkonferenz kann uns alſo an ſich
nur recht ſein. Auf der anderen Seite muß man ſilh aber
natür=
lich darüber klar ſein, daß die Teilnahme Morgans insbeſondere
die deutſchen Sachverſtändigen vor außerordentlich ſchwere
Auf=
gaben ſtellt. Die Verſchiedenheit des franzöſiſchen und des
deut=
ſchen Standpunktes iſt ſchon oft genug erörtert worden. Sie
iſt ſo groß, daß man nur im Beſitz eines erheblichen OOptimismus
an ein praktiſches Ergebnis der Sachverſtändigenkonſerenz
glau=
ben konnte. Die perſönliche Teilnahme Morgans bedeutet aber
wohl nicht mehr und nicht weniger als einen ſehr ernſten
ameri=
kaniſchen Verſuch, die Reparationsfrage allen Schwierigkeiten
zum Trotz zu löſen. Umſomehr wird man franzöſiſcherſeits alles
daran ſetzen, Herrn Morgan auf die eigene Seite hinüberzuziehen,
um ſeine Autorität zum „höheren Ruhme (und Nutzen!)
Frank=
reichs” einſetzen zu können. Mit umſo größerem Nachdruck werden
demgegenüber die deutſchen Sachverſtändigen die wirtſchaftlichen
Tatſachen ins Feld führen müſſen, werden ſie an der Hand
unwider=
leglichen Materials den Nachweis zu führen haben, daß ſchon die
Jahreszahlungen des Dawes=Plans weit über die deutſche
Lei=
ſtungsfähigkeit hinausgehen. Sie werden dem Geſchäftsmann in der
ihm verſtändlichſten Sprache der Zahlen darzutun haben, daß
kein ehrlicher Schuldner Zahlungen übernehmen kann, die ſeine
Leiſtungsfähigkeit überſteigen Herr Morgan iſt an einer endgültigen
Löſung zweifellos intereſſiert, und da er ſicherlich wenig Neigung
zu langen Debatten haben wird, ſo wird es die weitere nicht ganz
einfache Aufgabe der deutſchen Sachverſtändigen ſein, dafür zu
ſorgen, daß die Hauptaufgabe der Sachverſtändigemkonferenz, die
Prüfung der deutſchen Leiſtungsfähigkeit, mit der nötigen
Gründlichkeit erfolgt. Für das deutſche Volk aber und
ſeine Führung ſollte es jetzt heißen, ruhige Nerven behalten und
alle Kräfte auf dies eine wichtigſte Problem zu konzentrieren, und
die deutſche Oeffentlichkeit ſollte ſich nicht durch falſche
Meldun=
gen irritieren laſſen wie letzthin über angebliche Aeußerungen
des amerikaniſchen Präſidenten.
Von einer Einheitsfront der deutſchen öffentlichen Meinung
aber iſt leider vorläufig noch recht wenig zu verſpüren. Im
Gegenteil: Die Erörterung des Reparationsproblems iſt in letzter
Zeit faſt völlig hinter den Streit um den deutſchen Reichshaushalt
zurückgetreten, der ſich allmählich immer mehr zu einem Streit
aller gegen alle auswächſt. Nun iſt es an ſich vielleicht ſogar ganz
nützlich, daß gerade am Vorabend des Zuſammentritts der
Sach=
verſtändigenkonferenz durch den gewaltigen Fehlbetrag, den der
deutſche Reichshaushalt für das Jahr 1929 aufweiſt, unſere
wirk=
liche Lage ſozuſagen bengaliſch beleuchtet wird. Dieſer Nutzen
wird aber mehr wie aufgewogen, wenn die öffentlichen
Erörterun=
gen eine derartige Hilfsloſigkeit unſerer politiſchen Parteien den
finanziellen Fragin gegenüber enthüllen. Daß der
Haushalts=
entwurf des Reichsfinanzminiſters einen Fehlbetrag von mehreren
100 Millionen aufweiſt, iſt eine höchſt bedenkliche Tatſache. Mit
Recht aber haben verſchiedene Wirtſchaftsverbände erſt dieſer
Tage darauf hingewieſen, wie verhängnisvoll es iſt, wenn die
verſchiedenen Parteien ſich nun alsbald über die Eröffnung neuer
Geldquellen in die Haare geraten. Neue Steuern treffen nicht
nur einzelne Wirtſchaftskreiſe und Wirtſchaftsgruppen, ſondern
die Volksgeſamtheit, und bei jeder Steuer, ſie mag heißen,
wie ſie will, iſt es ſchließlich nur eine Frage der jeweiligen
Ver=
hältniſſe, wer ſie letzten Endes zahlt. Ebenſo wie eine
aus=
geſprochene Beſitzſteuer den Proletarier trifft, wenn ſie ſeinen
Lebensunterhalt verteuert, belaſtet eine Verbrauchsfteuer die
wirt=
ſchaftliche Produktion, wenn ſie Lohnfteigerungen im Gefolge hat.
Die ſteuerliche Belaſtung des deutſchen Volkes iſt bereits jetzt ſo
gewaltig, daß man zunächſt einmal alles daran ſetzen ſollte, die
Ausgaben ſoweit wie nur irgend möglich herabzuſetzen, bev”
man daran denkt, neue Einnahmen zu ſchaffen, die wei
Belaſtung für die Geſamtheit bedeuten.
Seite 2
Sonntag, den 20. Januar 1929
Nurn
Neuer Pariſer Zinanz=Skandal.
Vom Tage.
auf der Flucht in der Schweiz verhafkel.
Genf, 19. Januar.
Der aus dem großen Pariſer Skandal der „Gazette du
Franc” bekannte Bankier, der ſich Baron Pgcquement nennt, iſt
am Freitag in St. Gallen verhaftet worden, als er mit dem Zuge
aus Glarus anſam. Er heißt in Wirklichkeit Alfred Bachmann,
iſt Schweizer Bürger und wird von den franzöſiſchen Behörden
wegen mehrfaehen Millionenſchwindels verfolgt.. Pacquement
war ſeit 15 Jahren in Paris Bankier und ſeine Bank galt als
zahlungsfähiges Unternehmen. Er beſaß ein Schloß in der
Pro=
vence und war der glänzenden Empfänge wegen, die er dort gab
in der Pariſer Geſellſchaft ſehr bekannt. Der Zuſammenbruch
ſeiner Bank hatte an der Börſe eine wahre Beſtürzung ausgelöſt.
Die Paſſiven wverden jetzt nicht nur mit 30, ſondern mit 40 bis
50 Millionen Franken angegeben. Pacquement hatte mit etwa
400 000 Franken die Flucht ergriffen, weil er vor den
Unter=
ſuchungsrichter geladen war. Er ſoll angeblich Frau Hanau
25 000 Franken bezahlt haben, damit dieſe in der „Gazette du
Franc” ſich über ſeine ſchwierige Finanzlage nicht ausſpreche.
Die zuſammengebrochene Bank Pacquement verfügte über eine
zahlreiche und meiſt ſehr wohlhabende Kundſchaft. Sie beſaß
nicht weniger als 10 Telephonleitungen, die ſehr häufig zur
Ab=
wickelung zweifelhafter Geſchäfte mit Frau Hanau, Bloch und
Anqustil, dem Direktor des „Rumeur” gedient haben ſollen. —
Der Anſturm der geſchädigten Kunden in den Geſchäftsräumen
der Bank war ſo ſtark, daß Polizei aufgeboten werden mußte,
um die Angeſtellten, die ſelbſt ihre Gehälter und zum Teil auch
ihre Erſparniſſe einbüßen, vor Ausſchreitungen der Menge zu
ſchützen, die ihr Geld zurückbverlangte. Das Kaufmannsgericht
hat die Zahlungsunfähigkeit der Bank Pacquement ausge
ſprochen, nachdem die Verwandten Pacquements erklärt hatten,
ſie ſeien nicht in der Lage, ſeine Finanzen zu ſanieren. Bis jetzt
ſind zwölf Klagen eingegangen, die Summen von 10 000 bis zu
einer Million Franken betreffen. An der Börſe ging zwar
geſtern das Gerücht, daß das Bankierſyndikat die Bank zu
ſa=
nieren gedenke. Bei der Hausdurchſuchung wurden Schecks auf
den Namen von Frau Hanau, Anquétil und Amard entdeckt.
Man glaubt darin den Beweis zu erblicken, daß Pacquement
tatſächlich das Opfer von Erpreſſungen der drei Genannten war.
Reichspräſident von Hindenburgempfing den Reichsminiſter
des Auswärtigen Dr. Streſemann zum Vortrag.
Reichskanzler Müller wird am 24. Januar, am
Tage des Wiederzuſammentritts des Reihstages, die
Parteifüh=
rer zu einer interfraktionellen Beſprechung über die
parlamentariſche Erledigung des Reichshaushaltsplans empfangen.
In der Sitzung des polniſchen Miniſterrates am Freitag
wurde die Ratifizierungsvorlage des Kelloggpaktes
angenommen.
Das Zentralkontvollamt für Opiumfragen, das
auf Grund der Opium=Konvention im Dezember eingeſetzt worden iſt
und das in dieſer Woche zu ſeiner erſten Tagung zuſammengetreten iſt,
hat vor Abſchluß dieſer Tagung beſchloſſen, im kommenden April
zu
Weiterberatung der ſchwierigen Frage der Beziehungen zwiſchen dem
Spinmausſchuß des Völkerbundes und dem Zentralkontrollamt zu einer
neuen Tagung zuſammenzukommen.
Die franzöſiſche und die polniſche Prefſe ſetzt ihre
un=
verantwortliche Hetze anläßlich der Groenerdenkſchrift
fort.
Der Stamm der Surianis an der Weſtgrenze von
Afghaniſtan hat ſich empört und alle afghaniſchen
Beamten mit Ausnahme des Gouverneuus ermordet.
Der Finanzausſchuß des amerikaniſchen Senats
hat der Hinausſchiebung der öſterreichiſchen
Kriegs=
chuldenzahlungen im Hinölick auf die geplante 100 Millionen=
Dollaranleihe zugeſtimmt.
Nach einer Meldung aus Managua iſt im ganzen Norden von
Nicaragua der Belagerungszuſtand erklärt worden.
Die Behörden haben Liſten zur Anwerbung von Freiwilligen zum Kampf
gegen General Sandino aufgelegt.
Nach einer Meldung aus zuverläſſiger Quelle in Peking liegt
Tſchang Sfüliang, der gegenwärtige Herrſcher in der Mandſchurei, zur
Zeit krank in Mufden. Es werde bereits als der zukünftige
Be=
herrſcher der Mandſchurei Sun Tſchuan=fang
ge=
nannt.
3 Millionen deutſche Soldaken g.
gegen die Kriegsſchuldlic
Kundgebungen aller deutſchen Kriegne
Anfang Februar.
Der Vorſtand des Kyffhäuſerbun=
18. Januar eine Kundgebung erla
ſeine drei Millionen Mitglieder au
10. Jahre des Verſailler Vertrage
Gebote ſtehenden Mitteln für die
Wcn=
gegen die Kriegsſchuldlüge zu kämp
leirung hierzu ſollen alle 30000 Kr
2. oder 3. Februgr im ganzen
Reich=
veranſtalten.
In dem Aufruf, durch den ein ern
deu ſchen Weltkriegsſoldaten zur
Stellung nimmt, heißt es:
Am 28. Juni 1929 jährt ſich zum 10. Male
Unterzeichnung des Vertrages von Verſailles.
Aufgebaut auf der Lüge von der Schuld Die
Weltkriege, die auch den ungeheuerlichen Vonwon
und völkerrechtswidriger Kriegsführung einſchließ
trag von Verſailles ſeit zehn Jahren Schmach .
uns gebracht.
Das Schuldbekenntnis wurde dem der übermä.
weichenden, waffenloſen deutſchen Volke mit dem
preßt, um ihm die moraliſche Kraft zu brechen.
Niemals hat das deutſche Volk dieſe Schlu
Niemand, der bei der Wahrheit bleibt, kann das
der ungeheuren Vergehen bezichtigen, für die
Verſailler Vertrag für immer gebrandmarkt werdsn
Am 29. Auguſt 1924 hat die Deutſche Reichs=
Hofe
Me
*9
A
Wr Mt
R
HRit, Luch
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1N
Ueberwachung des franzöſiſchen Finanzmarkkes.
EP. Paris, 19. Januar.
N
der Skandal der „Gazeite du Franc, Ziehl immer
EP. Paris, 19. Januar.
Inumer neue Zeitungen werden in den Skandal der „Gazette
du Franc” hineingezogen. Der Direktor des angeſehenen Finanz=
und Börſenblattes „Information”, Léon Chavenon, mußte vor
dem Unterſuchungsrichter eingeſtehen, daß er von dem Direktor
der Interpreß, Gillot, 22 300 Franken erhalten hat. Chavenon
lieferte Gillot Tips für Börſenſpekulationen und erhielt dafür
einen entſprechenden Anteil am Gewinn. Merkwürdig an dieſem
Abkommen iſt aber, daß Chavenon nur an dem Gewinn, nicht
aber an dem Verluſt beteiligt war. Trotzdem behauptet er aber,
von der Tauſache, daß die ihm ausbezahlten Gewinne aus der
Taſche der Frau Hanau floſſen, keine Kenntnis gehabt zu haben.
Der Journaliſt Merle, der als früherer Gründer Pariſer
Blät=
ter, darunter des inzwiſchen an den „Journal”=Verlag
überge=
gangenen „Paris=Soir” und des wieder eingegangenen „Paris
Matinal” eine gawiſſe Rolle geſpielt hatte, gab zu, von Frau
Hanau, mit der eer befreundet geweſen ſei, Unterſtützungen
er=
halten zu haben, um ſeine ſatiriſche Zeitſchrift „Le Merle blanc”
am Pfeifen zu halten. — Die „Liberté” meldet, daß der Direktor
des in Lille erſcheinenden Blattes „Le Reveille du Nord”.
Guil=
laume, einem VVerhör unterzogen worden iſt. Der „Reveille‟
hatte, wie mehrere Pariſer Blätter, ſeinen Finanzteil an die
Interpreſſe verpachtet. Die „Liberté” behauptet nunmehr, der
Unterſuchungsrichter habe Unregelmäßigkeiten begangen, indem
er Guillaume die zu ſtellenden Fragen vorher ſchriftlich
mit=
geteilt habe, ſo daß dieſer ſich gründlich darauf vorbereiten
konnte. Der Direktor der „Rumeur”, Anquétil, hat an den
Unterſuchungsrichter ein Schreiben gerichtet, in dem er mitteilt,
der Agent Amard habe bei dem flüchtigen Bankier Pacquement
ein Konto in Höhe von 200 000 Franken beſeſſen. Es fei alſo
an=
zunehmen, daß Amard die von Frau Hanau gezahlte und
angeb=
lich zur Beſtechung der „Rumeur” beſtimnte Summe von
1 Million Franken bei Pacquement placiert habe.
Scharfe Maßnahmen zur Sanierung des Finanzmarktes
und zum Schutz der öffentlichen Spartätigreit ſind in einem heute
abgehaltenen Min’ſterrat beſchloſſen worden. Die Regierung
wird auf der ſofortigen Erledigung des der Kammer vorliegenden
Geſetzentwurſes über die Reglementierung des Bankierberufes
beſtehen. Sie wird außerdem einen dringlichen Geſetzentwurf
über die Reglementierung der finanziellen Werbetätigkeit durch
Beſuche in den Wohnungen der Kunden einbringen. Der
Kam=
mer wird weiter ein dringlicher Geſetzentwurf über die Reklame
für Finanzewiſſionen und Handelsgeſellſchaften zugehen. Im
Einvernehmen mit dem Bankier=Verband wird am nächſten
Montag eine Verordnung zur Regelung des Marktes der
un=
notierten Werte veröffentlicht werden. Der Bankierverband und
eine Komiſſion des Finanzminiſteriums werden gemeinſam
Anordnungen" zur ſchärferen Kontrolle, der Börſenoperationen
der an den franzöſiſchen Börſen einzuführenden ausländiſchen
Wertpapiere und Kolonialwerte ſowie der Holding=Geſellſchaften
treffen. Den Finanzabteilungen der Gerichte werden größere
Kredite zur Verfügung geſtellt werden. Ferner ſind
Abände=
rungen der Finanz= und Börſengeſetze in Ausſicht genommen,
und ſchließlich wird im Finanzminiſterium eine Kommiſſion
ge=
bildet werden, die alle geeigneten Maßnahmen zur vollſtändigen
Sanierung des Marktes und zum Schutze der Sparer treffen
wird.
erzwungene Schuldbekenntnis in aller Feierlich!e
Alle Hiſtoriker des In= und Auslandes, die ſachre
kennen die Haltloſigkeit des das deutſche ächtenden
Dennoch iſt der Schuldparagraph noch immu
Kraft geſetzt!
Wir deutſchen Soldaten, die reinen Herzens zuu
des Vaterlandes in den Krieg zogen und mit zu
das Schwert führten, empfinden die Schmach
Schuldſpruchs als tiefe Ehrverletzung unſerer Mt
Um ſo größer iſt unſere Entrüſtung über d
leidigung, mit der ein Teil der franzöſiſchen Pra
der Neujahrsempfänge gewagt hat,
Deutſchland=
haupt, unſeren Ehrenpräſidenten, zu beſchimpfem
Solange wir nicht die Kraft finden, gegen di
lüge geſchloſſen vorzugehen, ſo lange wird uns dar
ſchuldige Achtung verſagen und ſich einer Revmft
trages widerſetzen.
Wir dürfen uns nicht von den Deutſch=Arte
chämen laſſen, die im Begriff ſtehen, die Kriegsſ=u
zurollen, weil der § 231 nicht der Wahrheit entſn
Verzicht auf Fortſetzung des Kampfes gegen dir
bedeutend ſei mit Schuldanerkenntnis, und weil
von anderer Seite ausgehen müſſe, wenn die deuat
aus diplomatiſchen Gründen glaube, daß ihr Ru
bunden ſeien.
Im gerechten Kampf gegen die Kriegsſchuldlin
werden wir nicht erlahmen, bis der Kriegsſchulde
00
Beibehallung der Agniſchen Non
Bei der am Sonntag ſtattfindenden Stichwahl zur
Kammer=
nachwahl in Kolmar hat der autonomiftiſche Kandidat Hauß
gute Ausſichten. Die Kolmarer Ortsgruppe der Radikalen
Par=
tei hat einer Meldung des „Temps” zufolge beſchloſſen, ſich im
Intereſſe der nationalen Idee über alle religionspolitiſchen
Be=
denken hinwegzuſetzen und ihre Anhänger aufzufordern, am
Sonntag für den national=katholiſchen Kandidaten Pfarrer
Han=
ſer zu ſtimmen. Die radikale Ortsgruppe Münfter beſchloß
da=
gegen, ſich der Stimme zu enthalten, da ſie ihren Anhängern
nicht zumuten könne, einen Gegner der Laiengeſetzgebung zu
wählen. — Nach dem „Temps”=Korreſpondenten droht infolge
dieſer auseinandergehenden Beſchlüſſe eine Spaltung der
Radi=
kalen Partei des Departements Oberrhein. Die Sozialiſten haben
ihren Anhängern nochmals Stimmenthaltung zur Pflicht
ge=
macht. Es iſt anzunehmen, daß dieſe Aufforderung von den
Parteimitgliedern ſtreng befolgt werden wird. Die
Kommuni=
ten haben ihren Kandidaten zwar nicht zurückgezogen, dazegen
keine Wahlkampagne geführt. Es iſt anzunehmen, daß die
mei=
ſten Kommuniſten für den autonomiſtiſchen Kandidaten Hauß
ſtimmen werden, deſſen Wahl unter dieſen Umſtänden ziemlich
ſicher erſcheint, um ſo mehr, als ſeine Anhänger ihre
Wahl=
propaganda energiſch fortſetzen.
Der Reichsinnenminiſter Severing hatte
ſeine-
chung der für die Techniſche Nothilfe im Reichshi,
ſehenen Mittel angekündigt. Wie wir erfahren,
den vom Reichsfinanzminiſter aufgeſtellten und vor
nehmigten Haushalt für 1929 insgeſamt 140000
die Techniſche Nothilfe vorgeſehen, ſo de
führung geſichert erſcheint.
* Es iſt alſo gelungen, den Plan des
Mini=
kreuzen, wie er ihn ſchon gleich nach ſeinem Amtsan
deutig zu erkennen gegeben hatte, nämlich die A
hilfe aufzulöſen. Faſt alle Parteien haben ſich gEi
ten Monaten ſehr energiſch gegen dieſe Abſicht
ſo daß ſich Herr Severing darauf beſchränlen m
einige Aufwendungen für die Teno zu ſtreichen, 2ie
Anſicht nicht unbedingt notwendig waren. In den
alſo die Möglichkeit weiter beſtehen, die Techniſch.
Falle von Streiks in lebenswichtigen Betrieben —=
und Elektrizitätswerken, Krankenhäuſern uſw.
Schon allein ihre Anweſenheit hat in der Verganze
genügt, Streiks von dieſen Anſtalten fernzuhalte
ihre tatkräftige Mithilfe bei Ueberſchwemmungen und
dankbar anerkannt worden.
Zur Geſchichte der „Emilia Galokki
(
Von M. Ploch=Darmſtadt.
Anfang Janunr 1772 hatte der damalige herzöglich
braun=
ſchweigiſche Biblioühekar Gotthold Ephraim Leſſing ſeine in der
Weltabgeſchiedenheit der ehemaligen Reſidenz Wolfenbüttel
end=
lich zur Vollenbung gelangte „Emilia Galotti” zur Druällegung
nach Berlin entſandt. Nur wenig ſpäter wurdgler von dem
Thea=
terdirektor Döbbelin in Braunſchweig mit der Bitte überraſcht,
uhm dieſes ſein neueſtes Werk zur Aufführung am 13. März, dem
Geburtstage der regierenden Herzogin, zu überlaſſen.
Eine abſonderliche Wahl in der Tat! Ein ſolches Stück
ge=
rade zu dieſer Gelegenheit! Ein Stück, das die nach dem Vorbild
des vierzehnten Ludwigs zu jener Zeit an den deutſchen
Fürſten=
höfen nicht qminder als an den auswärtigen eingeriſſenen Unſitten
und Mißſtände in grellſter, zuvor noch nicht dageweſener Weiſe
beleuchtete und alſo nichts weniger denn eine Verherrlichung der
Juhaber der Throne bedeutete. Ein Stück, dem bald genug ſeine
Zeit die Bezeichnung „antityranniſch” aufprägen, das einen
Schil=
ler zu der Aeußerung hinreißen ſollte: „Ja! Guaſtalla iſt
Deutzch=
land!” Mehr noch und ſchlimmer! Gerade der braunſchweigiſchen
Bevölkerung mußte ſich beim Anſchauen dieſes Stückes die
Ueber=
zeugung auſdrängen, es habe der Verfaſſer in ſeinem ebenſo
ſinn=
lich, wie künſtleriſch veranlagten Prinzen Hettore Gonzaga ein
getreues Abbild des gleichartig veranlagten Erbprinzen Karl
Wil=
helm Theodor und in der Gräfin Orſina ein ſolches von deſſen
Mätreſſe, der ſchönen, heißblütigen, jenem aber bereits ebenfalls
zuum Ueberdruſſe gewordenen Jualienerin Branconi geben wollen.
Leſſing war es denn auch dieſer Lage der Dinge gegenüber
keineswegs wohl zumute. Und das um ſo weniger, als er der
Gönnerſchaft dieſes ſelben Erbprinzen ſein endliches Einlaufen
in den Ruhehafen eines feſtbeſoldeten Amtes zu verdanken hatte.
Unverzüglich ſandte er daher eine Abſchrift der erſten vier Akte
eines Schauſpieles an den Herzog ab mit der Bitte, darüber
entſcheiden zu wollen, ob dieſes Stück ſeines ernſten Inhaltes
halber ſich zur Aufführung im Rahmen einer Feſtvorſtellung
eigene. Der Sendung war noch die Mitteilung beigefügt, daß
der Entwurf zu der Dichtung um viele Jahre zurückliege und
daß ee ſich bei ihr einzig und allein um die Uebertragung eines
antiken Stoffes in die Neuzeit handele.
Ob nun der Herzog die gewünſchte Prüfung vorgenommen,
ob nicht — in jedem Falle ging das Stück an dem dafür in
Aus=
ſicht genommenen Abend zum erſten Male über die Bretter, ohne
dem Anſcheine nach zunächſt die gefürchtete Wirkung nach dieſer
oder jener Seite hin auszuüben. Freilich war es offenbar mehr
ein Akt der Klugheit, wenn der Erbrrinz durch Dritte dem
Ver=
faſſer den Ausdruck ſeiner Anerkennung übermitteln ließ. Denn
von Stund an änderte ſich ſein Benehmen Leſſing gegenüber
merklich zu deſſen Ungunſten. Auch ward in dem nahen Gotha
die vorher geplante Aufführung des Stückes bis auf weiteres
unterſagt.
Wenn der gerade bei der damaligen Zuhörerſchaft zu
er=
wartende tiefe, ja aufwühlende Eindruck bei dieſer erſten und der
ihr unmittelbar folgenden zweiten und dritten Aufführung
aus=
blieb, ſo lag das einesteils daran, daß — wie ſich ein Berliner
Prediger jener Zeit ausdrückte — die „Emilia” ein Rock war, in
den das Publikum erſt hineinwachſen mußte, andererſeits aber
auch wohl an den unzureichenden Leiſtungen der Döbbelinſchen
Truppe. Wie Leſſing in dem ſchon erwähnten Schreiben an den
Herzog angedeutet hatte, was das Stück keineswegs aus einem
Guſſe. Auch hatte es ſich bei dem erſten Entwurf in der Tat um
einen der Antike entnommen, zuvor ſchon mehrfach von Dichtern
aller Nationen bearbeiteten Stoff: den von der römiſchen, durch
die Hand des eigenen Vaters getöteten Virginia gehandelt, den
Leſſing zu einem Drama im Stile der durch Gottſched in
Deutſch=
land eingeführten, damals noch vielbewunderten Franzoſen
Ra=
cine, Corneille und Voltaire zu verwerten gedachte. Dieſer Plan
war jedoch bereits überwundener Standpunkt, als er 1758 den
Wunſch hegte, ſich mit einer neuen Schöpfung um den durch
Nikolai und Moſes Mendelsſohn ausgeſchriebenen Preis für das
beſte deutſche Trauerſpiel zu bewerben. Inzwiſchen hatte er
unter dem Eindruck der nun nach Deutſchland vorgedrungenen
Romane und Dramen der Engländer Richardſon und George
Lille, die zum erſten Male und mit großem Erfolge die
bürger=
lichen Kreiſen in den Bereich der Dichtung zogen, ſeine „Miß Sara
Sampſon” verfaßt. Er ſchrieb nun Nikolai von Leipzig aus, mit
einem allerdings ſehr durchſichtigen Beſuch, Verſteckens zu
ſpie=
len, von einem jungen Dichter, der ebenfalls an einem
Trauer=
ſpiel arbeite: „von dem ich mir nach meiner Eitelkeit viel
ver=
ſpreche: Seine jetziges Sujet iſt eine bürgerliche
Virgi=
nia, dem er den Titel „Emilia Galotti” gegeben. Er hat
näm=
lich die Geſchichte der römiſchen Virginia von allem dem
abge=
ſondert, was ſie für den ganzen Staat intereſſant macht. Er hat
geglaubt, daß das Schickſal einer Tochter, die von ihrem Vater
umgebracht wird, dem ihre Tugend werter iſt, als ihr Leben, an
und für ſich tragiſch und fähig genug ſei, die ganze Seele zu
er=
ſchüttern, wenn auch kein Umſturz der ganzen Staatsverfaſſung
darauf folgt”,
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Seit
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Die aufreibende Tätigkeit, zu der ſich Leſſing
durch Erteilen von Unterricht und ſchriftſtelleriſch
arbeit ſein Leben zu friſten, verurteilt fah, ließ ihr.
lichung ſeines Planes hinausſchieben. Von 1767
Uu iunf
burger Dramaturg, nahm er ſie wieder auf. Mit
Abſicht, der ihm nach einer gewiſſen Richtung he
Bühne ein zugkräftiges Stück zu liefern, wie auch
Hanfe
ſpiel die Richtigkeit der Lehren ſeiner gleichzeitig
Den Aaned
„Dramaturgie” zu beweiſen. Nun erſt fügte er ſei.
Geſtalt der Orſina ein und ebenſo den einleitender.7
Ee ilten
ſchen dem Prinzen und dem Maler Conti. Diesm
Un
Zuſammenbruch des Hamburger Theaterunterneh?
Uce
Vollendung der „Emilia” wieder hinausſchob.
eWdichn
Obwohl Leſſing kurz nach der Erſtaufführung
Rauesten
bitterung ob der Aufnahme an ſeinen Bruder ſchre‟
in aus
von mir und dem neuen Stück etwas anderes jac
Lepſände
mir alle Mühe gebe, es zu vergeſſen, dem glaube
aife.
— trat die „Emilia” bald ihren Triumphzug üben!
Den Nute
Bühnen an. In erſter Linie auf Betreiben der Se
9 dnf
die ſofort die dankbaren Aufgaben, die ihnen hier
Landte
erkannten. Zu deren Bewältigung haben alsdai
Beſten unter unſeren Bühnenkünſtlern von Leſſig
Eckhoff bis zu den heutigen ihr höchſtes Können
ihnen ihre ſchönſten Siege zu verdanken gehabt.
Stück an ſich hat ſich Dank ſeiner feſtumriſſenen G.
knappen und doch ſo vielſagenden Sprache, die
Macht auf die Menge bis heute unabgeſchwächt bew
ſie ſich noch auf abſehbare Zeit hin bewahren.
Hoher Beachtung wert iſt auch die Beurteill
Drama Leſſings bei deſſen großen zeitgenöſſiſchen
Apoll gefunden, ſowie der Einfluß, den es auf 2‟
Schaffen ausgeübt hat. Daß ſein ſtraffes Gefüge D."
Goethe, der gerade heller Begeiſterung für
Shafel-
ebenſo regel= wie zügelloſe Niederſchrift ſeines „S
hatte, anfänglich nur wenig zuſagte, begreift ſich ler"
gedacht” kennzeichnet er es Herder gegenüber, une
2.
weiter: „Drum bin ich dem Stück nicht gut, ſo ein. 2
ſonft iſt.”
Den mancherlei Ausſtellungen an dieſem ſeit
ihm aus ſachkundigem Munde zugingen, lieh Leſſing”
Dord
merkſames Ohr, erkannte auch ihre Berechtigung.
Sein bei ſolchen Veranlaſſungen öfter abgelegtes
daß „Emilia Galctti” nicht ſeine beſte Bühnendſe.
ſolle, hat er, der ſieben Jahre ſpäter dem deutſche
„Nathan” ſchenkte, aufs glänzendſte eingelöſt.
e0
Sonntag, den 20. Januar 1929
D. Seutt doer die goniſce Tage.
Mar Landwirke und Weinbauern.
Hud gegen die ſtenerliche Ueberlaſtung.
Worms, 19. Januar.
vand eine große politiſche Kundgebung der Deutſchen
ſie einen glänzenden Verlauf nahm.
2Kuley, der Vorſitzende der Ortsgruppe, gedachte
ſtanden Worten des verſtorbenen Parteifreundes Oeko=
=Monsheim.
Ter erinnerte an die vor zehn Jahren erfolgte Wahl
ſchnnden Nationalverſammlung und an die
Reichsgrün=
ſho en, auf welcher doch letzten Endes die heutigen
Ge=
ſecht aufbauten. Er verglich dann, wie die Franzoſen
eim Geſchick nach dem verlorenen Kriege
auseinander=
wie wir Deutſche dies jetzt tun. Wenn auch dort
rennende Parteien waren, ſo waren ſie doch alle in
aſen einig wieder ſtark und mächtig zu werden, wieder
uurmnen. Durch eine Zuſammenfaſſung aller ſeeliſchen
ar Kräfte, durch eine Hebung des Nationalgefühls,
Wbeitragen, wieder in die Höhe zu kommen.
Der Kampf aller gegen alle! Beinahe nirgends
auch nur Anſätze, hier zu beſſern. Der nationale
i uns in vielen Fällen geradezu totgeſchlagen! Denn
inmer deutſche Lumpen, die zum Beiſpiel ihre
Mit=
ſiſche Kriegsgerichte bringen. Bei uns denkt nie=
VSderholung eines Weltkrieges, wenn wir von einer
gedankens ſprechen. Wir wollen nur ſtark ſein, um
des Krieges zu vermeiden.
e =Bilanz des letzten Jahres ergibt nicht viel Neues
rir=euliches. Nicht gute Gründe ſpielen im Völkerrecht
eri, nur der kann dies tun, der eine Macht hinter ſich
die letzten zehn Jahre bewieſen. Der Eintritt in den
nötig, um nicht ndr unſere eigenen Belange, ſondern
gurge der deutſchen Minderheiten in den fremden Staa=
„Fie ohnmächtig wir aber dabei — ohne jede Macht —
nar zu deutlich geſehen.
m. des Reichskanzlers Müller gegen Briand, des
Era=
er Abrüſtungskommiſſion und des Reichsauze
imini=
gegen Zaleſki iſt erfreulich — aber es fehlt bei dieſem
den Tiſch ſchlagen die äußere Macht, die uns auch
wird. Dies iſt die erſte trübe Betrachtung, die wir
ſoie Rheinlandbeſetzung. Wir hoffen immer
ader wir glauben, daß wir die fünf Jahre doch noch
uwe Betrachtung betrifft die
Reparationsverhandlun=
itung allein ſchon ſo viel Mühe gemacht hat. Die
fs: Wohlwollen des amerikaniſchen Gläubigers iſt ſehr
Auswirkungen aller dieſer Verhältniſſe zeigen z. B.
Afillionen Arbeitsloſe (ohne die ſog. Ausgeſteuerten!).
u ſichten für das nächſte Jahr außerordentlich ſchlecht,
er Verhältniſſe zugeben muß. Die Fäden zum
Aus=
unüpfen, wird dem deutſchen Kaufmann dank ſeiner
u, aber er ſtößt dabei auf neugegründete
Konkur=
dides Krieges geſchaffen wurde.
öneirtſchaft? Oeſtlich der Elbe iſt heute ſozuſagen jedes
ar leidet ebenſo unter der Wirtſchaftslage wie
Indu=
far-d.
ſmer finanzpolitiſchen Verhältniſſe iſt nach den
Er=
dirgs doch auch nicht roſig, ſondern bezeichnend für
ſtriſſe. Heute ſpielen 800 Millionen beinahe gar keine
eine Staatsverwaltung einmal ſparen und irgend
ſen will, dann findet ſie bei der Bevölkerung des
AJatzes den allergrößten Widerſtand!
chen Zuſtände ſind ebenfalls nicht erfreulich. Man
=Bürgertum ſelbſt zerfleiſcht! Aber ſind wir nicht
Und wenn wir ſehen, daß die Sozialdemokratie
t, ſo ſollte dies ein Signal dafür ſein, daß das Bür=
=uſammenſchließen muß. Jede Parteizerſplitterung
ihe Partei aus Intereſſensvertretern kann nichts für
h—ufsſtand erwirken. Und was nützen dem Volke ſolche
cher waren die Regierungen von längerer Dauer als
lgewußte Abeit auf lange Sicht gar nicht möglich iſt!
Mdides bekannten volksparteilichen Antrags.
eizerſplitterung verurſacht auch die unglaublichſten
ennit dieſer, morgen mit jener Partei! Ein ſolcher
ABt auch ein geſchloſſenes Auftreten nach außen nicht
im Belange Deutſchlands nötig wäre. Die Arbeits=
Kahres belaſteten die Wirtſchaft ſchwer. Wir wiſſen
ſKniche Kämpfe bevorſtehen. Das eine aber ſteht feſt:
olkung der Bevölkerung mit unmittelbaren Steuern
hrfter Beifall.)
ſund die Zollverhältniſſe immer noch nicht beſſer
ge=
fremdes Kapital zahlt der Bauer 10—15 Prozent
vor dem Kriege, ſetzt aber ſein Kapital lange nicht
Handel. Wenn es ſo weiter geht, wird es in Heſſen
ſeven wie im übrigen Deutſchen Reich, und deshalb
gigen jede weitere Belaſtung!
der Landwirtſchaft geſteuert werden ſoll, werden
Ihrer Seite ſehen! Hundert Anträge, von denen
Fittzt wird, haben keinen Zweck. Deshalb ſoll ſich kein
Bauer durch die Agitation der Splitterparteien beeinfluſſen laſſen. Die
weingeſetzlichen Vorſchriften haben dem deutſchen Wein im In= und
Ausland wieder Ruf verſchafft, den er leider teilweiſe verloren hatte.
Wir beklagen die Notwendigkeit, hie und da gegen Weinfälſchungen
vorzugehen. Das Geſetz bedarf Veränderungen: Die räumliche
Be=
grenzung der Verzuckerung muß erweitert, die zeitliche Begrenzung
hinausgeſchoben werden. Verſchärfend des Geſetzes iſt ein Verbot des
Verſchnitts von ausländiſchem Weißwein mit inländiſchem Weißwein.
Umgekehrt mag es manchmal angebracht ſein, aber die im erſteren Fall
eintretende ungeheure Vermehrung des deutſchen Weines iſt zu
ver=
hindern! Der Weinhandel unterſtützt gottlob dieſe Beſtrebungen zum
größeren Teil. Der Weinhandel wünſcht keine Verengerung
der Beſtimmungen über die Lage und Herkunft der Weine. Dieſes
Beſtreben wollen wir im Intereſſe des Wein baues unterſtützen und
die beſtehenden Beſtimmungen im Geſetz belaſſen.
Trotz aller trüben Punkte in meinen Ausführungen wollen wir
keine Peſſimiſten werden, ſondern alle Kräfte anſpannen, daß es beſſer
werde in unſerem Vaterlande. (Langanhaltender Beifall.)
Die fünfviertelſtündige Rede, deren außerordentlich packenden und
temperamentvollen Ausführungen wiederholt von lautem Beifall
unter=
brochen wurden, zeigte ein verſtändnisvolles Eingehen auf die
Bedürf=
niſſe der Landwirtſchaft und des Weinbaues.
Landtagsabgeordneter Schott=Uffhofen dankte Exzellenz für die
belangreichen Mitteilungen und vor allem für ſein ſtetiges Eintreten
für Landwirtſchaft und Weinbau. Er ſchilderte vom heſſiſchen
Stand=
punkte aus rochmals die verheerenden Einwirkungen der Beſatzung uſw.
für das beſetzte Gebiet, polemiſierte ggen das Reichsfürſorgegeſetz und
gegen die von Reichs wegen den Ländern zugeſchobenen Geſetze.
Früher hat der j
ige Staatspräſident geſagt: „Heſſen hat mit
einem Miniſter genug!” Heute gibt es vier Miniſter und dazu alle die
Staatsräte uſw. Hier muß geſpart werden! Der Originalbericht des
Reichsſparkommiſſars, der ſchon monatelang in den Händen der
Regie=
rung ſein ſoll, iſt noch nicht veröffentlicht. Er nützt uns nichts, wenn
wir ihn friſiert zu ſehen bekommen. Wir müſſen wiſſen, wo wir nach
ſeiner Meinung ſparen können.
Die Landwirtſchaft kämpft einen Exiſtenzkampf, ſchlimmer als er zu
Caprivis Zeiten durchgekämpft werden mußte. Steuern, Löhne und
Zinſen waren niedriger als heute. Vor allem drückt die Steuerlaſt! Heute
werden in Deutſchland 11,3 Milliarden für ſoziale Zwecke verausgabt.
Werden die Steurlaſten nicht herabgeſetzt, dann ſind wir in unſerer
Exi=
ſtenz gefährdet. Der Binnenmarkt der Landwirtſchaft muß der deutſchen
Wirtſchaft erhalten bleiben! (Beifall.) Das iſt die wichtigſte Aufgabe
unſerer Vertreter im Reichstage! Dies müſſen wir vom Staate fordern,
daß unſere Produkte vor allem im Inland abgeſetzt werden können.
Abg. Glaſer hat kürzlich in Darmſtadt zu einem Käuferſtreik
aufge=
fordert. Einen größeren Unſinn kann ich mir nicht denken. Der Betrieb
muß aufrecht erhalten bleiben, dies gilt auch für die Landwirtſchaft!
Solange es „Sachſengänger” gibt, muß ich das Erwerbsloſen=
Für=
ſorgegeſetz bekämpfen. Solange es Leute gibt, die 26 Wochen arbeiten
und 26 Wochen ſtempeln gehen, kann ich mich damit nicht befreunden. Wir
müſſen alle zuſammenſtehen dafür, daß eine weitere Steuerbelaſtung
nicht zu tragen iſt.
Bürgermeiſter Wetzel=Alsheim betont, daß gerade die
Randge=
meinden unter den Steuern am meiſten leiden. Exz. Dr. Becker, der
Beiſpiele von 80 Pf. für 100 Beſitz angab, hat mehr wie recht. Wenn alle
die neuen reichsgeſetzlichen Vorſchriften durchgeführt werden ſollen,
müſſen die Bocenwerte immer mehr herangezo werden. 2
e Not
der Landwirtſchaft ſteyt nicht allein, auch der Kleingewerbetreibe
de und
r Mitciſtand auf dem Lande leiden genau ſo ſchwer! Auch die
Land=
käufe zu hohen Preiſen ſind nur darauf zurückzuführen, daß hier Kräfte
am Werk ſind, die ſich vor einer ebtl neuen Inflation ſchützen wollen,
keinesfalls aher Altbauern. Er dankt Exz. Becker für ſein Eintreten
für den Weinbau, der volles Vertrauen zu ihm habe.
R.=A. Luley ſchlägt folgende Reſolution vor, die einſtimmig
an=
genommen wurde:
Die heute im Linkolnſaal in Worms zahlreich verſammelten
deutſch=
volkspart ilichen Männer und Frauen aller Stände danken Ew.
Ex=
zellen; Dr. Vccker, Miniſter a. D., für die tatkräftige Vertretung
rhein=
beſüſcher und deutſcher Belange.
eie ſetzen in den Reichstagsabgeordneten Dr. Becker das Vertrauen,
daß er wie ſeither ſo auch in den b.vorſtehenden ſorgenvollen Zeiten
die nationale Befreiungspolitik der D.V.P. maßgeblich beeinflußt und
nd ſeiner Kenntniſſe die zum Schutze der Landwirtſchaft,
insbe=
ſondere des Weinbaus, der Induſtrie und deren Arbeiter, des Handwerks,
Handels und Geweubes notwendigen Maßnahmen veranlaſſen wird;
denn nur auf lebensfähiger Wirtſchaft läßt ſich Sozialpolitik und
natio=
naler Aufbau erfolgreich durchſetzen.
Exz. Dr. Becker trägt darauf ſeinen Ausführungen folgendes nach:
Herr Bürgeymeiſter Schott hat mit Recht auf die beſonderen Leiden
des beſetzten Gebietes hingewieſen. Soweit dieſe Nöte zu vertreten ſind,
glaube ich, daß wir darauf hoffen können, vom Reich finanzielle
Unter=
ſtützung zu erhalten.
In der Frage der „Grenzland=Unterſüützung” ſind wir noch ohne
Erfolg. Dabei wurde an Preußen und Bahern gedacht, aber wir haben
darauf hingewieſen, daß auch Heſſen durch die Grenzziehung geſchädigt
wurde, zumal z. B. die Wormſer Induſtrie. Ich hoffe ober, daß wir
darin doch noch etwas erreichen.
Auch auf kulturellem Gebiet haben wir für Heſſen doch ſchon
man=
ches erreicht.
Auf landwirtſchaftlichem Gebiet muß ich feſtſtellen, daß der
Land=
wirtſchaft wohl nur dadurch zu helfen iſt, daß ſie richtige Preiſe erhält.
Denn wo heute für landwirtſchaftliche Arbeiter um 100 Prozent höhere
Löhne gezahlt werden müſſen, als früher, iſt unbedingt eine
Richtig=
ſtellung der Preiſe nötig.
nden ſich die enropäiſchen
Kronen?
Perhhere Krone Achmed Zogus. — Wo iſt die alte
Wceikrone? — Gibt es eine neue deutſche Kaiſer=
Schickſale der ungariſchen Stephanskrone. —
Zeiſtie Krone”, Napoleons. — Die Petersburger
ſawe — eine Grabkammer europäiſcher Kronen.
Eine Königskrönung auf Kredit.
e4 Achmed Zogus, des Königs von Albanien,
We2 lanntlich verpfändet iſt, ruft die mannigfachen
uspäiſchen Kaiſer= und Königskronen ins
Ge=
roninſignien hatten für die Herrſcherhäuſer eine
we Bedeutung, daß ſie möglichſt ſorgſam auf=
Trotzdem konnte es nicht verhütet werden, daß
—ltſame Irrfahrten im Laufe der Jahrhunderte
Die alte deutſche Kaiſerkrone des heiligen
deutſcher Nation kam im Jahre 1424, nachdem
durch die Huſſitten entgangen war, mit den
Uiernodien in die Heilige Geiſtkirche nach Nürn=
Dm Jahre 1796 aurückenden Franzoſen wurde die
Wien gereitet, wo ſie den Stolz der ehemals
atckammer bildete. Nach den Befreiungskriegen
CNrnberger die Krone zurück, aber die
öſterreichi=
a Aungerten ſich, ſie herauszugeben. Die ehemalige
De crene, die wahrſcheinlich von König Richard von
es. M1
Ma, ruht im Schatze des Münſters zu Aachen, und
Dnicskleinodien, wie das Szepter, der Reichsapfel,
ti ontel, die Krönungshandſchuhe, die Krönungs=
Nogenannte Säbel Karls des Großen befinden ſich
tenkt
ſchtil Datzkammer. Eine neue deutſche Kaiſerkrope
eern dafür war nur das Modell vorhanden.
Preußiſchs Königskrone für moderne Zwecke vor
2 bearbeitet worden. In der bayeriſchen
Schatz=
ſceen wurden eine große Anzahl ehemaliger
Ienen aufbewahrt, deren Herkunft z. T. ungewiß
Nrone des Kaiſer Heinrichs II., Kaiſer Karls VII.
w e. Kunigunde der Heiligen. Die böhmiſche Krone,
Sene Atoone berühmnt geworden iſt und im Jahre 1347
t 14i)
die — befindet ſich nicht, wie fälſchlich angenommen
anchener Schatzkammer, ſondern in der Schatz=
Seit in Prag. Beſonders abenteuerliche Schick=
ſale hatte die ſegenannt= ungariſche Stephanskrone, die aus
einem Stirnreifen und einer Goldblechhaube beſteht. Bei der
Nevolution im Jahre 1848 nahm Koſſuth die Krone auf der
Flucht mit. Er vergrub ſie in der Nähe von Orzova in der Erde.
Sie wurde lange geſucht und erſt durch den Verrat eines Bauern
fünf Jahre ſpäter wiedergefunden. Das Kreuz auf der Krone
hatte ſich dabei verbogen, und ſo kommt es, daß das ungariſche
Wappen gleicherweiſe ein ſchiefes Kreuz zeigt. Eine der
berühm=
teſten Kronen iſt die ſogenannte „Eiſerne Krone”, mit der
Napoleon I. als König von Italien gekrönt wurde. Sie liegt
im Kloſter Morza in Italien und iſt bei der Krönung Kaiſer
Ferdinands I. von Oeſterreich zum König der Lombardei im
Jahre 1838 zum letzten Mal verwendet worden. Ihren Namen
„Eiſerne Krone” hat ſie daher, daß ein eiſerner Reifen, der
an=
geblich aus einem Nagel vom Kreuze Chriſti hergeſtellt wurde,
ſich als Stirnreif innerhalb der Krone befindet. Die koſtbarſte
Krone der Welt ließ König Georg IV. von England anfertigen.
Sie hat einen Wert von rund fünf Millionen Mark. Er hatte
mit ihr ähnliches Pech wie Achmed Zogu mit der ſeinigen, denn
als der Krönungstag herannahte, wollte ſie der Goldarbeiter
Rondel nur gegen Barzahlung herausgeben, da König Georg
ſehr verſchuldet war. Geld war nicht vorhanden, und faſt hätte
der König auf eine Krone verzichten müſſen, wenn er nicht auf
den guten Gedanken gekommen wäre, ſie gegen eine Leihgebühr
von 10 000 Pfund für den einen Tag der Krönung vom
Juwe=
lier zu borgen. Es iſt die einzige Krönung der Welt, die mit
einer geborgten Krone vor ſich ging. Später wurde ſie bezahlt,
und befindet ſich jetzt in der Schatzkammer der engliſchen Könige.
Ein wahres Grab ehemaliger Herrſcherkronen iſt die
Schatz=
kammer von Petersburg geweſen. Hier befinden ſich angeblich
die polniſche Königskrone, ferner die Kronen der
Großfürſten=
tümer, Finnland, Kiew, Kaſan, Aſtrachan, ſowie die Kronen
von Sibirien und der Krimm. Es ſind alte Kronen, die im
Laufe der Jahrhunderte nicht nur ihre Geltung, ſondern auch
ihren Wert verloren haben. Ob ſie heute noch vorhanden ſind,
iſt unbekannt.
Holzmann=Blaubuch. (Das Lehramt an den Höheren Schulen,
Lehrer=
bildungsanſtalten, Gewerbe= und Handelsſchulen Badens.) — L. C.
Wittich=Verlag, Darmſtadt. 311 Seiten.
Am. Bei dieſer Neuerſcheinung handelt es ſich um die 7. Auflage
des bekannten, ſeit der letzten (6.) Auflage 1909 nicht mehr erſchienenen
Buches, das von dem Miniſterialrat A. Holzmann herausgegeben wird.
Das Werk enthält in handlichem Taſchenformat in hühſchem
Ganz=
leinen=Einband eine erſtaunliche, überſichtlich gegliederte Fülle von
Ma=
terial, darunter alle Geſetze und Verordnungen, Erlaſſe und
Bekannt=
machungen, die für die oben genannten Schulen in Betracht kommen.
Seite 3
Deshalb ſind wir z. B. auch für die Erhöhung der Zuckerzölle
ein=
getreten, da die tſchechoſlowakiſche Konkurrenz die deu ſche
Zuckerin=
duſtrie zugrunde zu richten drohte.
Wir von der D.V.P. bringen nur Anträge ein, die Ausſicht haben,
auch wirklich durchgeſetzt zu werden, was bei der Chriſtlich=nationalen
Bauernpartei nicht der Fall war.
Exzellenz Becker ſprach dann weiter über die Bildung der großen
Koalition, über die in nächſter Zeit ſo viel geſprochen werden wird. „Ich
hege große Zweifel über deren Durchführbarkeit, da ich nicht weiß, ob
und wie die Sozialdemokraten dies, ohne ihrem Agitationsbedürfnis zu
ſchaden, durchführen wollen.”
Er ſpricht weiter über die Ungerechtigkeiten, der Arbeitsloſenfürſorge,
die man vorausgeſehen hat und in dem erwarteten Umfange auch
ein=
getreten ſind. Nachdem wir in dieſen Fragen die größten
Schwierig=
keiten mit den Sozialdemokraten hatten, weiß ich nicht, wie man ſich mit
ihnen verſtändigen ſoll. Denn nicht nach Programmen, ſondern nach der
rauhen realen Wirklichkeit muß gearbeitet werden. Die Ausſichten für
das Zuſtandekommen der Großen Koalition ſind gering. Vielleicht
wur=
ſtelt man noch etwas weiter, vielleicht werden wir aber bald und
über=
raſchend zu Neuwahlen kommen!
Der Ausgleich zwiſchen Ständen und Klaſſen, wie er in der hieſigen
Gegend von der D.V. P. gepflegt wird, iſt nötig.
Die Verſammlung, der auch Landtagsabg. Kunkel=Worms und der
Geſchäftsführer der D.V. P. Mainz, Oberſtleutnant Raith beiwohnten,
und die ſich aus Angehörigen aller Stände und B=rufe zuſammenſetzte,
wurde um halb 7 Uhr von dem Vorſitzenden geſchloſſen.
Die Jagd nach dem Verräter.
Einleikung eines Landesverratsverfahrens wegen
der Gröner=Denkſchrift.
* Verlin, 19. Jan. (Priv.=Tel.)
Vom Reichswehrminiſterium iſt beim Oberreichsanwalt ein
Landesverratsverfahren gegen „Unbekannt” wegen der
Ver=
öffentlichung der Grönerſchen Dentſchrift eingeleitet worden.
Man nimmt an, daß es ſchließlich gelingen wird, die Perſon
aus=
findig zu machen, die den Inhalt des Dokumentes den
Englän=
dern vermittelt hat. Die vom Reichswehrminiſterium bisher
eingeleiteten direkten Unterſuchungen haben ergeben, daß alle
Parlamentarier noch im Beſitze der Deukſchrift ſind. Es hat ſich
aber herausgeſtellt, daß eine weſentlich größere Anzahl von
Exemplaren hinausgegangen iſt, als man urſprünglich annahm.
Infolgedeſſen kann man der pazifiſtiſchen Zeitſchrift „Das
an=
dere Deutſchland” Glauben ſchenken, wenn ſie behauptet, daß auch
ſie Kenntnis von der Denkſchrift beſitzt und infolgedeſſen den
vollen Originaltext in einer ihrer nächſten Nummern
veröffent=
lichen werde. Offenbar ſcheint die Grönerſche Denkſchrift in
extrem pazifiſtiſchen Kreiſen recht gut bekannt geweſen zu ſein.
Eine Korreſpondenz, die ſchon in früheren Zeiten durch ihre
ſtaatsſchädigenden Veröffentlichungen aufgefallen iſt, war ſogar in
der Lage, zuſammen mit der engliſchen Zeitſchrift am gleichen
Tage die Denkſchrift im Wortlaut zu veröffentlichen. Es iſt vor
einigen Tagen behauptet worden, daß in Linkstreiſen jene
Per=
ſönlichkeit zu ſuchen ſei, die den Inhalt der Denkſchrift an die
Engländer weitergegeben habe. Die jetzt eingeleitete Unterſuchung
muß ergeben, ob das ſtimmt.
Der „Paris Soir” ſchreibt heute zu dem Geheimbericht
Gröners, man müſſe feſtſtellen, daß dieſer Geheimbericht keinen
beunruhigenden Charakter habe, den man ihm beilegen wolle.
Es ſei nichts darin enthalten, was mit dem Verſa ller Vertrage
und der Entwaffnung Deutſchlands im Widerſpruch ſtehe,
ſon=
dern nur die berechtigte Sorge um die Landesverteidigung. Das
könne Frankreich über die friedlichen Abſichten Deutſchlands
be=
ruhigen. Das Blatt wendet ſich ſcharf gegen die heuchleriſchen
Entſtellungen in gewiſſen franzöſiſchen Blättern, die die
Ereig=
niſſe ſtändig im ungünſtigen Lichte darſtellen, ſobald es ſich um
Deutſchland handle, und insbeſondere darum, die Verbeſſerung
der deutſch=franzöſiſchen Beziehungen zu verhindern. Die
deutſch=
franzöſiſche Annäherung ſei aber die Baſis der Befriedung
Eu=
ropas und jedes dagegen unternommene Manöver ſei direkt
gegen den Frieden gerichtet.
A2
Die Ernennung der amerikaniſchen Sachverftändigen
durch die Repko.
Die Reparationskommiſſion iſt heute unter dem Vorſitz des
Abgeordneten Chapſal zuſammengetreten und hat im
Einver=
nehmen mit der deutſchen Negierung die amerikaniſchen
Staats=
angehörigen Owen Young und Pierpont Morgan zu Mitgliedern
des Reparationsregelungsausſchuſſes ernannt, der auf Grund
des Genfer Beſchluſſes vom 16. September 1928 eingeſetzt
wor=
den iſt. Die beiden amerikaniſchen Sachverſtändigen wurden
er=
mächtigt, je einen Erſatzdelegierten zu beſtimmen. Damit iſt der
Reparations=Regelungsausſchuß endgültig gebildet.
Aus dem reichhaltigen Inhalt ſeien weiter erwähnt: Praktiſche Muſter
für Eingaben und Geſuche, Verzeichniſſe aller planmäßigen Lehrkräfte,
der im Weltkrieg gefallenen und der im Ruheſtand befindlichen
Lehr=
kräfte. Schließlich eingehende Angaben über das Berech igungsweſen
und die Lehrpläne der verſchiedenen Schularten. Auch die
Beſtim=
mungen über Privatſchulen ſind nicht vergeſſen. Einen Begriff von
der Bedeutung des Werkes — außer ſelbſtverſtändlich für die
Lehrer=
kreiſe — für Verleger und alle Firmen, die mit den Lehrern der
Höhe=
ren Schulen und der Fachſchulen Badens zu tun haben, mag der
Um=
ſtand geben, daß die Namen von 2600 Lehrern in der Neuauflage
ver=
zeichnet ſind. Seinen Zweck, als Schlüſſel und Führer zu dienen, wird
das Buch ſicher erfüllen.
* Hans alarmiert die Polizei. „Hans” iſt ein hübſcher großer
Kater mit martialiſchem Schnurrbart und beaufſichtigt ganz
allein des nachts das Volk der Mäuſe in einem großen
Ge=
ſchäftskontor Arnhems, der Hauptſtadt von Geldern. Dieſer
Tage hate er ſich ziemlich lange mit ſeinen langſchwänzigen
Mit=
bewohnern aufgehalten und beſchloß, es nun genug ſein zu
laſſen, des grauſamen Spiels und die wohlverdiente Ruhe
auf=
zuſuchen. Auf einem Geldſchrank fand er ein ihm zuſagendes
Plätzchen, ringelte, ſich zuſammen und ſchloß ſeine
phos=
phoreſzierenden Lichter. Im ſelben Augenblick, da „Hans” ins
Traumland abreiſte, erwachte jemand anders mitten aus dem
tiefſten Schlafe, der Portier des Hauſes und jäher Schrecken
malte ſich auf ſeinem Antlitz, als er merkte, daß ihn eine
elektriſche Alaumglocke aus dem ſüßen Schlummer geweckt
hatte. Sofort benachrichtigte er telefoniſch die Polizei und
den Geſchäſtsinhaber. Das Gebäude wurde umzingelt, niemand
konnte es verlaſſen, ohne in die Hände der Uniformierten zu
fallen. Eine große Menſchenmenge, Männer und Frauen m
not=
dürftig verdeckten Negligee, ſammelte ſich am nächtlichen
Schau=
platz an. Der Geſchäftsinhaber ſchloß die Haupttüre auf, und
vorſichtig, die entſicherte Piſtole in der Hand, rückte der
poli=
zeiliche Sturmtrupp vorwärts, von Portier und Eigentümer
gefolgt. Man ſuchte und ſchnüffelte in allen Ecken und Winkeln,
in Schränken, Kiſten und Käſten, auf dem Boden und im Keller,
aber nichts, nicht die leiſeſte Spur einer Menſchenſeele wurde
geſunden. Perplex fſahen ſich die Hüter der öffentlichen
Ord=
nung an, — da endlich fand ein Polizeileutnant Hans, den Kater.
Er katte dem ſeltſamen Treiben der Leute verſtändnislos
zu=
geſehen und ſprang nun von ſeinem Lager herab und rieb
zu=
traulich ſchnurrend ſeinen Kopf an den Beinen der Poliziſten.
Das Klingeln der Alarmglocke war jedoch gleichzeitig
verſtummt. Seit dieſer eeignisreichen Nacht hat der brave Hans
ein beſonders mölliges, warmes Schlafkörbhen in dem dem
Geldſchrank entfernteſten Winkel erhalten.
Seite 4
Sonntag, den 20. Januar 1929
W
He et
Frack= und
Umoßing=Anzüge
Der kleine Anzug
Prüfen Sie unverbindlich.
lch werde Sie restlos
zu-
frieden stellen.
*
OM
Die Geburt ihrer Tochter
Rita
(
beehren ſich anzuzeigen
Dr. Guſtav Reis und Frau
Gertrud, geb. Meher.
Darmſtadt, den 19. Januar 1929.
z. Zt. Klinik Dr. Wolff u. Dr. Hoffmann.
Todes=Anzeige.
(Statt beſonderer Karten.)
Heute Nacht verſchied mein lieber Gatte, unſer treuſorgender
Vater, Bruder, Onkel, Neffe, Schwager und Veiter
Brauereibeſitzer
Sulemm Bagnel len
*l. Oe Miltiee Sine
W einer geſunden Tochter
zeigen hocherfreut an
Karl Preußner u. Frau
Toni.
Oskar Kleinberg
Alice Kleinberg
geb. Metzger
Vermählte.
Darmſtadt, den 19. Januar 1929.
Ernſt=Ludwigſtraße 22.
Am 21. Januar begeht Herr Maren
Fuchs, Schwanenſtraße 73, in ſeltener
geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen
75. Geburtstag.
Möge dem Fubilar noch ein recht langer
Lebensabend beſchieden ſein. (
Nach urzem ſchweren Leiden
entſchlief unſer lieber Vater,
Groß=
vater und Oniel
Jahob Knell
im 83. Lebensjahr.
Im Namen der trauernd. Hinterbliebenen:
Familie Adam Hörr
Jakob Knell.
Darmſtadt, Wilhelminenſtr. 28, Mainz,
den 19. Januar 1929.
Die Beerdiguny findet Montag,
den 21. Januar, nichm. 1½ Uhr,
von der Kapelle des Waldfriedho,s
aus ſtatt.
im 65. Lebensjahre.
Im Namen der Hinierbliebenen:
Eliſabeth Wagner, geb. Haas
Frieda Wagner
Ludwig Wagner, Oipl.=Ing.
Todes=Anzei
Am 18. Januar entſchlie
ſchwerem Leiden im 47. Lek
lieber Mann, unſer guter, treufor
unſer lieber Bruder, Schwager
ſohn, Onkel und Neffe
Dipl.=Ing
Ernſt At
Gewerberat.
Für die Hinterbliet
Emilie Albrecht
A
Annaſiraße 59
z. Zt. Eliſabethenſtraße
Darmſiadt, den 19. Januar 192
Darmſiadt, den 19. Januar 1929.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 22. d. Mis, nachmittags 2 Uhr,
auf dem Friedhof an der Nieder=Ramſtädterſtraße ſtatt. (1585
Die Beerdigung findet am Montag, den
1929, nachmittags 3 Uhr, vom Portale des c
hofes (Nieder=Ramſkädterſtraße) aus
aEnzn
Dia
Todes=Anzeige.
Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine liebe,
herzensgute Frau, unſere einzige Tochter, EEnkelin,
Schwiegertochter und Schwägerin
er zahlt die bei Krankheits= und
4 fällen entſiehenden hohen Koſ
Frau
FOTOHNUS
OHLENFORST
gegendber
der Sparkasse.
Anng Mtngro
Neuer Handſchlitt.
Ztr. Tragkr., z
verkauf.
Wingerts=
bergſtr. 2. 2. St.
geb. Dölp
im 29. Tebensjahr nach langem, ſchwerem, mit großer
Geduld ertragenem Leiden zu ſich zu rufen.
Die tieftrauernden Hinterbliebenen:
Heinz Villhard
Adam Dölp und Frau
Peter Eidenmüller IV.
Familie Heinr. Villhard
Familie Johann Villhard
Familie Adam Villhard
Familie Hans Meiſinger.
Kirchbrombach, Aſchaffenburg, den 18. Januar 1929.
Regensburger Kranken= u.
St=
ſicherungs=Anſialt für den?
V. a. G., Sitz Regensbu
Bezirksdirektion Frankfurt a
Taunusſtraße 52—60 (Induſ
Telephon: Hanſa 6079
Verwaltungsſtell
Darmſtadt, Luiſenſtraße 8, Telepha
Dankſagung.
Allen, die beim Heimgang unſrer
hoch=
betagten Muiter, Schwiegermutter und
Großmutter
Auguſte Offenbächer
uns ihre Teilnahme bezeugt haben, dankt
herzlichſi
im Namen der Hinterbliebenen:
Dr. Albrecht Offenbächer.
Darmſtadt, den 19 Januar 1929.
Die Beerdigung findet am Montag, den 21. Januar vom Trauerhauſe
1548
um 2½ Uhr ſfatt.
Wir bieten gegen mäßige Beit
Erſtattungsfätze.
Freie Arztwahl, keine Krankenſche
Behandlung als Privatpatient.
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Tarif. / Erſtattung von Sonderlei
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UrlBPGL Enederhäuſgſten Todesurſachen nach det
40. Lebensjahre iſt die Adernverkalkung. Aee
2.
man dieſer gefährlichen Kiankheit vorbeugeu
Wie man der Grippe vorbeugen und sie
in ihrer oft gefährlichen Erfolge-
Er-
scheinungen rasch bekämpfen kann, sagt
(IV 513
kostentrei gegen Rückporte
Schwester Charlotte Walter
München 41. E.T.
und weiteres Fort chreiten (Schlaganfall)
verhindern kann, ſagt eine ſoeben erſchienene
Broſ hüre vonGeheim. Med.=Rat Dr med.
H. Schroeder, we che jedem auf Verlungen
koſten os und portofrei durch R. H. Kühn,
Berlin=Kaulsdorf 70, zuge ſandt wird. IV.506
Ich warne hiermit jedermann meiner
Ehefrau
Emma Muſſel, geb. Beutel
z. Zt. Exerzierplatz, Baracke 2
etwas zu leihen oder zu borgen, da ich
für nichts hafte.
Emil Muſſel, Grohberg 12d.
Eiserne Treppen
V262
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3 Kissen, Rollen
Epklärung-
Marie Weygandt
Um alle unliebſamen Verwechſelungen mit einem hieſigen
Hu=
moriſten gleichen Namens in Zukunft zu vermeiden, gebe ich
bekannt, daß ich jede Mitwirkung bei Vereinen eingeſiellt habe.
Wilhelminenstr.,
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Frankenſteinſtraße 33 mann, Merkur-Drog., Bleichstr. 48,
[ ← ][ ][ → ]SConntag, den 20. Januar 1929
Seite 3
M 20
las der Landeshaupkſtadt.
Darmſtadt, 20. Januar.
sl½1. Landestheater. Heute Sonntag abend geht der „Pro=
„Augan” zum letzten Male in Szeue. (Gemeinden II
ku-20 Uhr.)
. Haus findet heute nachmittag um 14.30 Uhr eine Auf=
Nänſings Luſtſpiel „Minna von Barnhelm” in der
rung Carl Eberts ſtatt (Heſſenlandmiete II). Abends
Sper „Der Waffenſchmied” in Szene. (
Zuſatz=
zmn 20 Uhr.)
igeier im Landestheater, Dienstag, 22. Jan.,
ſuctstage Gotthold Ephraim Leſſings, gelangt das
Luſt=
ravon Barnhelm” in der neuen Inſzenierung Carl
muff ührung. (Miete II des Bühnenvolksbundes. Beginn
30410)
nskudan 22. Januar, findet im Kleinen Haus eine
Wieder=
ſeiwis Oper „Traviata” ſtatt. Zuſatzmiete I. Beginn
hio
Sufführung der Operette „Die Fledermaus” iſt
dnn 23. Januar, vorgeſehen.
rWbrecher”, Schauſpiel von Ferdinand Bruckner,
ge=
ata, 24. Januar, als Vorſtellung der Miete C zur
Wie=
los” in der Inſzenierung Carl Eberts wird
Sonn=
ſar uar, wieder aufgeführt.
rolf=Ferraris neue große Oper „Sly” iſt in
Vorberei=
u ufführung iſt für Donnerstag, den 31. Januar, in
may en. Die muſikaliſche Einſtudierung leitet General=
Böhm, die Inſzenierung beſorgt Arthur Maria
Unenbilder: Lothar Schenck von Trapp. Die Haupt=
Aofe Landwehr und den Herren Hans Grahl und Hans
Die Aufführung iſt die erſte des Werkes in Südweſt=
Mrtinee Theo Herrmann. Das mit ſo ungewöhnlichem
mumene letzte Konzert von Theu Herrmann wird in einer
geute Sonntag vormittag 11.15 Uhr wiederholt. Theo
ſt tieder ſeines erſten Liederabends von Schubert,
Gret=
zwewe. Dieſe Vortragsfolge wird ergänzt durch Lieder
2uie Preiſe für die Lieder=Matinee ſind ſehr niedrig, ſie
f., 80., 1 Mark. Wenige reſtliche Karten ſind noch
ſeſſt erhältlich. (Siehe heutiges Inſerat.)
es* Akademie=Konzert. In dem am 31. Januar im Städt.
enden 7. Konzert der Städtiſchen Akademie für Ton=
Scelle des leider verhinderten Alfred Hoehn aus
Frank=
osſſor Walter Rehberg=Stuttgart das
Klavier=
on Tſchaikowſky. Walter Rehberg iſt ſeit einer Reihe
mehr hier im Konzertſaal aufgetreten. In der
Zwi=
die größten Erfolge in allen Kulturzentren des
In=
ru verzeichnen. Sein Wiederauftreten in Darmſtadt
nuſikaliſchen Kreiſen mit beſonderer Freude begrüßt.
zuriental=Verein (Orcheſter der Städtiſchen Akademie für
en unter Leitung des Städtiſchen Muſikdirektors Wilh.
der Begleitung zu dem Tſchaikowſry=Konzert noch
de ſymphoniſche Dichtung „Die Moldau von
Sme=
dwertüre „Karnebal” von Dvorak. Karten im
Sekre=
ſtſchen Akademie, Eliſabethenſtraße 36.
iheilung des Däniſchen Konſulates in Frankfurt a. M.
10. Februar 1929 in Kopenhagen eine große Meierei=
Die einen umfaſſenden Ueberblick über den gegenwär=
3 Däniſchen Meiereiweſens und ſeine techniſche
Entwick=
itlo.
Balſer=Hilfe. Erziehungsberatung bis auf weiteres
S ſiehe Anzeige.)
m stag. Am 21. Januar begeht Herr Marcus Fuchs,
7, in ſeltener geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen
Alfred Bodenheimer. Anläßlich der vom
Landes=
auteten Farbendruck=Ausſtellung zeigt die Bücherſtube
guhl der gerahmten Piperdrucke, die den letzten
möglichſt fakſimilegetreuen Reproduktion wertvoller
edeuten. Von beſonderem Intereſſe ſind die neuen
zreier van Goghs: „Die Kaſtanienblüte” und „Die
iwundervolle Bruegeliſche Bild: „Der Winter”.
noch eine Auswahl, der Bruckmann= und
Phoenix=
ſchule. Der Kurſus über „Elektrizität” von Dipl. kommender Woche nicht am Dienstag, ſondern am
74. Januar, 20.15 Uhr, im Elektrotechniſchen Inſtitut
ſochſchule fortgeſetzt. Es werden an dieſem Abend die
und Kochapparate beſprochen und experimentell
vor=
drngen zur Teilnahme an dieſem Kurſus werden noch
e. in der Geſchäftsſtelle der Volkshochſchule, Mathil=
Arn Montag, 22. Januar, 20 Uhr, im Saale 234 der
Sule Filmvortrag von Dipl.=Ing. Schwan=
Nürn=
zerſtellung einer Rundfunkröhre und ihre Bedeutung
Dirtſchaftsleben. Karten zu 50 Pfg. und 1 Mk. in
ſelle und am Saaleingang.
Darmſtädter Realanſtalten. Am nächſten Dienstag,
Gbends 8 Uhr, wird Herr Studienrat Dr. Vetter in
Liebigs=Oberrealſchule (Lagerhausſtraße 3) an Hand
Aeildern über „Deutſches Volkstum in Siebenbürgen”
trag wird von muſikaliſchen Darbietungen und Ge=
Schüler umrahmt ſein. In Siebenbürgen, das ſeit
a gehört, wohnen etiva 230 000 Deutſche, die in be=
Kreue am Deutſchtum feſthalten. „ir bitten unſere
tige an der 4. Veranſtaltung dieſes Winters zu
be=
ſiued uns ſtets willkommen.
ielle Ergebnis des Feſtes des Frauenvereins vom
Deutſche über See, Abteilung Darmſtadt, iſt, wie uns
im überaus erfreuliches. Es kann danach ein recht
Zwecken, für die das Feſt ſtattfand (Ausbau eines
us in Swakopmund und Ausſtattung eines Zimmers
ugeführt werden. Die Opferwilligkeit der Freunde
ſch damit von neuem im ſchönſten Licht gezeigt. Alle
idem Ergebnis durch Mitarbeit und Syenden
beige=
heln aufzuzählen, iſt nicht möglich, und dies war auch
drr ſeitherigen Veröffentlichungen. Sie alle und
da=
her nicht uamentlich Genannten wuerden den ſchönſten
er an Mühe und Arbeit gewiß darin finden, daß ſie
er großen deutſchen Aufgabe im Ausland mitgewirkt
eikenburg des Deutſchen und Oeſterreichiſchen
Alpen=
ächsbankrat Rhumbler hielt in der Techniſchen
Eichtbildervortrag über ſeine „Fahrt nach dem
erſte Vorſitzende der Sektion, Herr Miniſterialrat
rüßte die zahlreich erſchienenen Zuhörer, die den
—tzten Platz füllten. Der Vortragende, ein Mitglied
inen kurzen Ueberblick über Land und Leute
Nor=
te daun eine Fahrt mit dem Lloyddampfer „Lützow”
und zurück. Intereſſant waren die Schilderungen
orheimſund durch die Tokagieletſchlucht, in Merok
Obaß, in Seuefylt durch das Norangtal nach Die.
tinungen aller Aut nicht fehlte, zeigten die gelungenen
er Polartauſe und dem Koſtümfeſt. Aber auch der
Sute . ſeinem Rechte kommen, ſo bei der Skagerak=
1erfeier für einen an Bord vor Hammerfeſt plötzlich
ſeuden. Ciſt nordiſchen Charakter zeigten die Bil=
Dem Lappenlager), Hammerfeſt, dem Nordkap ſelbſt
Stimmung, Mitternachtsſonne. Auf der Rückfahrt
die Schilderungen von Loen=Olden mit den gran=
Sriksdal= und Kiendalsgletſcher, von Balholm ſowie
it dem Naerotal und dem Stalheimhotel, und
zu=
en der nordiſchen Hanſeſtadt Bergen. Der Eindruck,
trefflichen Schilderungen des Redners von der
See=
herrlichen Lande mit ſeinen Fjords, ſeinen groß=
Rieſengletſchern und ſeinen Hochgebirgen
gewon=
durch die ſtattliche Anzahl prächtiger Lichtbilder noch
Vorſitzende der Sektion dankte dem Redner herzlich
18, den er den Anweſenden durch Wort und Bild
lante Film über die Nordlandreiſe konnte, da die
dung durch Zenſur= und Zollſchwierigkeiten —
en — berhindert wurde, nicht gebracht werden. E
den, Erſatz zu beſchaffen. Und ſo zeigte ein Film
Drung im Baheriſchen Wald” in trefflicher Weiſe die
Een dieſes waldreichen Grenzgebirges und das Leben
Bewohner.
Orpheum.
Max und Moritz, dieſe Beiden ...."
*4m. Vielen Darmſtädtern und beſonders der kleinen Welt wird
vor etwa acht Tagen das eigenartige Auto aufgefallen ſein, deſſen
Außenflächen mit luſtigen und bunten Darſtellungen aus den Streichen
von Max und Moritz bemalt waren. Mit dieſem Auto reiſt eine
Ber=
liner Künſtlertruppe in Deutſchland und der Welt herum, die die
bei=
den böſen Buben, Max und Moritz, und ihre ſieben Streiche
wahr=
haftig auf die Bühne bringt. Der überaus große Erfolg dieſes
Gaſt=
ſpiels bei klein und groß hat dazu geführt, daß die Truppe für geſtern
Samstag, und heute Sonntag noch einmal für den Nachmittag in das
Orpheum eingezogen iſt. Alfred Burger ſpielte den Schneider Böck
und den Onkel Fritze, Gerrit George den Moritz und Lotte
Leſt=
mann den Max, Georg Berg den Lehrer Lümpel und den Müller,
Karl Ammer die Frau Böck, die Witwe Bolte und den Bauer Mecke.
Alfred Burger, der Direktor und Spielleiter der kleinen, flott
ſpielen=
den Künſtlerſchar, ſpielte auch noch die Figur des Spaßmachers, der
mit einer netten, luſtigen Anſprache vor dem Vorhang die Vorſtellung
eröffnete und durch die Gratisverteilung feiner Milchſchokolade ſich
gleich zu Anfang des Stückes die Herzen der großen Kinderſchar,, die
ſich im Orpheum eingefunden hatte, eroberte. Die in den Text
einge=
ſtreuten Verſe aus dem Buch von Wilhelm Buſch erregten bei den
kleinen Zuhörern, die wohl alle die unvergänglichen Verſe geleſen oder
ſchon einmal vorgeleſen bekommen hatten, freudige Erinnerung. Und
dann erſt der Jubel, als Max und Moritz, von ihren ungeſchickten
Ver=
folgern umſonſt gejagt, durch das ganze Orpheum ſauſten. Weiter
wurden das Nieſenbügeleiſen, mit dem Meiſter Böck warmgebügelt
wurde, und andere bekannte Requiſiten mit großem Jubel begrüßt:
der Kontakt zwiſchen der Bühne und dem kleinen Publikum war ſchnell
erreicht und ging nie verloren. Die von der Truppe mitgebrachten
Dekorationen waren recht hübſch und ſinnfällig.
Im Gegenſatz zu Wilhelm Buſch, bei dem die beiden Sünder der
gerechten Strafe nicht entgehen, hat das Stück einen guten, die beiden
reuigen klaſſiſchen Sünder mit der Welt der Großen verſöhnenden
Ausklang. Es war arg ſchön und luſtig. — Heute Sonntag nachmittag
iſt zum letzten Male Gelegenheit geboten, das Stück, das in dem
Ab=
lauf ſeiner phantaſiereichen Handlung dem kindlichen Gemüt im
er=
wünſchten Maße entgegenkommt, im Orpheum anzuſchauen und
mit=
zuerleben.
Haben sie schon eine
St327
Of
SodAN !
Preis A Hark
Nähere Auskunft an unseren Einlageschaltern.
Städtische Sparkasse Darmstadt.
— Alt=Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und
Heimat=
kunde. 262. Veranſtaltung. Der Abend ſland diesmal unter dem
Zei=
chen der Mundart= und Heimatdichtung. Ein neues Mundartſtück wurde
zu Gehör gebracht. In ſeiner Begrußung betonte der Vorſitzende, Herr / chenſchulabteilung” fortgeführt.
Philipp Weber, daß Alt=Darmſtadt neben Pflege des
Heimatgeſchicht=
lichen beſonders auch die Stätte ſei, wo Heimatdichtung und Mundart, fand im Fürſtenſaal die Jahreshauptverſammlung der Liedertafel ſtatt.
ihren Platz habe, und es deshalb mit Freuden zu begrüßen ſei, daß Nach Eröffnung der Tagesordnung gedachte der 1. Vorſitzende, Herr
gute Mundartſtücke, an denen wir, nicht beſonders reich ſind, neu
er=
ſtehen. Er bezeichnete es als ein gutes Omen, daß die Veranſtaltung
mit der Woche zuſammenfalle, an dem ſich der Geburtstag von E. E.
Niebergall zum 114. Male gejährt hat, und daß die Dichtungen von
artdichtung bezeichnen kaun, Zeiten und Verhältniſſe überdauert habe
und mit ſeinen Volksſtücken „Datterich” und dem „Tollen Hund” immer
noch die alte Zugkraft ausübt. In dieſem Sinne gelte der Abend
zu=
gleich als eine ſtille Geburtstagsfeier für E. E. Niebergall. Als
Auf=
ſpieler Edugrd Göbel mit dem Huldigungsgedicht von Robert
Schneider: „An Niewergall”, das ſtarken Beifall auslöſte. Im
Anſchluß brachte dann, Herr Reg.=Baurat Funk, das Kind ſeiner
Muſe „De amerigganiſche Vedder”, ein heſſiſches Mundartſtück in 5
Auf=
zügen, zu Gehör. Im Mittelpunkt des Stückes ſteht ein verſchlagener,
liſtiger Geſelle, ein Ortsſchreck, der ſich mit allerlei Raffiniertheit
durch alle Situationen hindurchlaviert, zunächſt in Amerika, dem Lande
der unbegrenzten Möglichkeiten, untertaucht, dann aber, von
Liebes=
ſehnſucht getrieben, im Heimatort wieder landet, wo es nach allerlei
Intrigen und Schlechtigkeiten, die er verübt hat, von der ſtrafenden
Gerechtigkeit ereilt wird. Zwiſchen hinein ſpielt eine wohlgelungene
Liebesſzene, die mit Verlobung und Heirat endet. Es iſt ein Volksſtück
mit allerlei Freud und Leid, das uns zeigt, wie das Volk fühlt und
denkt, liebt und kämpft, das ſtellenweiſe ſtarke Handlung mit einem
ſpannenden kriminaliſtiſche: Einſchlag hat. Als Aufführung auf
Ver=
einsbühnen mit guter Beſetzung wird es ſeine Wirkung nicht verfehlen.
Mundart und Volkstümliches wirken dabei gut zuſammen und wurde
die Darbietung mit lebhaftem Beifall aufgenommen. — Mit
Dankes=
worten des Vorſitzenden und mit einem warmen Eintreten für Pflege
der Heimat= und Mundartdichtung, was in einem Ausſpruch von dem
Turnvater Jahn: Okne Mundart wird der Sprachleib zum
Sprach=
leichnam ausklang, ſchloß der ſtimmungsvolle Abend. — Nächſte
Veran=
ſtaltung am 31. Januar: Vortrag von Herrn Dr. H. Diehl über
„Tier= und Pflanzenfunde der Grube Meſſel und der ehemaligen Grube
Prinz von Heſſen”.
Erſchöpfte Nerven
bedürfen einer beſonderen Pflege durch Ruhe und kräftige Ernährung.
Dieſe kann auch zum Teile die Ruhe erſetzen. Dr. Wanders Avomaltine,
eine leichtverdauliche, ſchnell wirkſam werdende K aftnahrung wird für
dieſen Zweck von den Aerzten empfehlen, weil ſie ſich bewährt hat.
In Apotheken und Drogerien vorrätig; 250 gr Büchſe RM. 2.70;
500 gr RM. 5.—. Gratisproben und Druckſachen durch: Dr. A. Wander
(I.1385
G. m. b. H., Oſthofen=Rheinheſſen.
— Fe=De=Ko!! Was iſt „Fe=De=Ko? Unter allen
Nervenheilmitteln bisher das bewährteſte!! Ein unerreichtes
Verjüngungsmittel! Uebertrifft alle Erfolge Steinachs und
Woronoffs! Sie bringen nicht bloß eine Drüſe, ſondern einen
ganzen Affen mit nach Hauſe, wen.: Sie ſich am
Roſenmon=
tag das Präparat „Fe=De=Ko” im Saalbau kaufen!
Eine Doſis reicht für das ganze Jahr! Beachten Sie die weiteren
Notizen!!
— Karnevalgeſellſchaft Narrhalla e. V. Heute abend pünktlich um
7.11 Uhr nimmt die mit großem Intereſſe erwartete Erſte Damen=
und Herrenſitzung ihren Anfang. Eine große Schar
Mitwir=
kender beſtreitet ein umfangreiches und in allen Teilen echt
karneva=
liſtiſch und künſtleriſch ausgeſtattetes Programm. Daß nach dem viel
Freude auslöſenden Eröffnungsſpiel Jakob Jakobi die
Begrüßungs=
anſprache und Elferrat Hanauer das Protokoll bringen werden, iſt
ſelbſtverſtändlich. An künſtleriſchen Solokräften ſeien unter anderem
erwähnt die bereits bekannten: Fräulein Paula Kapper, die Herren
Büdgen, Gutkäſe und Heberer. — In verſchiedenen
Tanz=
uummern wird weibliche Grazie zu bewundern ſein. Neben neuen
Kräften treten die längſt bewährten Redner Metz, Jakobi, Wolff
und der aus dem Vorjahre als „Autoſchloſſer” und „Dreckbauer”
be=
kannt gewordene Willi Hoffmann, der die Reihe der Redner
be=
ſchließen muß, in der auf aktuelle Ereigniſſe anſpielenden Bütte vor
die Zuhörer. — Das Liederbuch enthält Perlen heimatlicher Dichtkunſt.
Alſo: Den Beſuch nicht verſäumen!
— Odenwaldklub Frankonia. Der am 26. Januar, abends 8.11 Uhr,
in ſämtlichen Näumen des Rummelbräus (Rheinalle), ſtattfindende
greße Maskenball verſpricht, ein glänzender, mit echtem Odenwälder
Humor gewürzter karnevaliſtiſcher Abend zu werden. Stimmungsvolle
Muſik und das närriſche Komitee mit ſeinem Ober=Narr werden dazu
beitragen, daß Freunde, Gönner und Gäſte ſich für einige Stunden,
der Mühe, Arbeit und Alltagsſorgen ledig, wohl fühlen können. Der
Kartenvorverkauf hat ſchon begonnen. (Siehe heutige Anzeigc.)
Bei Husten mit Auswurf
nehmen Sie alle 4 Stunden einen halben Eßlöffel voll Faguvin.
Dieses ausgezeichnete oft geradezu verblüffend schnell wirkendo
Spezialmttel erhalten Sie bestimmt in Apotheken, Bestandteile sind
auf der Packung angegeben.
(TV.224
Zeuſcher Abend im 1.2.A.
Vortrag des Reichsminiſters Dr. Külz.
*Am. Am Samstag abend veranſtaltete der „Verein für das
Deutſchtum im Ausland”, Männergruppe Darmſtadt, in der
Otto=Berndt=Halle einen „Deutſchen Abend”, der dem Thema „
Hei=
mat und Auslandsdeutſchtum” gewidmet war. Als Redner
war der Vorkämpfer in der Bewegung um die Erhaltung des deutſchen
Volkstums, Herr Reichsinnenminiſter Dr. Külz gewonnen worden.
Nach einem einleitenden Chor „Gottes iſt der Orient” (Fr. Liſzt), der
vom Mozartchor unter der feinſinnigen Leitung von Kapellmeiſter Fr.
Nehbock prachtvoll vorgetragen wurde, begrüßte der erſte Vorſitzende
des V. D. A., Herr Dr. Otto Röhm, die Anweſenden und ſprach einige
Worte über die verdienſtvollen Zwecke des Vereins, der ſich u. a.
ins=
beſondere mit der Pflege und dem Schutz der deutſchen Schule im
Aus=
land befaßt. Nach einem weiteren Chor „Die Tiroler Nachtwache‟
(Heuberger), der ganz ausgezeichnet geſungen wurde, nahm Herr
Reichs=
miniſter Dr. Külz das Wort und ſprach zunächſt über die ſeeliſche
Not des deutſchen Volkes. Nie wird man mit Gewalt aus deutſchen
Mnſchen italieniſche Menſchen machen können. Wir wollen, daß der
Deutſche durchaus lohaler Angehöriger des Staates iſt, dem er
ange=
hören muß oder dem er angehören will; aber man muß ihm ſein
Deutſchtum dabei unangetaſtet laſſen. „Du mußt das Land der
Grie=
chen mit der Seele ſuchen‟. Dies Wort iſt das richtige Motiv für die
Verbindung, die zwiſchen dem Stammhaus dem Vaterland und dem
Auslandsdeutſchen beſtehen muß. Geiſtige Schienenſtränge müſſen
hin=
ausführen zu den Auslandsdeutſchen. Auf dieſem Gebiet muß noch
viel geſchehen, mit ſchlichten Mitteln kann viel gewirkt werden; ein
dauernder geiſtiger und ſeeliſcher Verkehr wird die ſtärkſte Bindung
geben. Aber wir ſelbſt müſſen von dem deutſchen Gedanken in ſeiner
ſchönſten und reinſten Form erfüllt werden, wenn wir wollen, daß
Deutſchland ſelbſt befruchtend wirken ſoll auf das Deutſchtum draußen.
Was iſt Deutſch? Deutſch iſt ein ganz gewaltiges Energiezentrum, ein
Menſchheitswert, ohne den die Welt das nicht wäre, was ſie heute iſt.
Deutſch iſt ein hiſtoriſches Werden und Wachſen, das ſeit
Jahrhunder=
ten zuſammengeſchweißt iſt. Wenn wir das Deutſchtum ſo auffaſſen,
dann wird zunächſt bei uns ſelbſt der kleine politiſche Hader
verſchwin=
den. Dieſer richtig gefühlte deutſche Gedanke muß auch in der richtigen
Weiſe nach außen bekundet werden, und ein berechtigter Selbſtſtolz muß
ſich fernhalten von der Verachtung fremder Völker oder gar eigener
Volksgenoſſen. Ueberlegenheit muß immer wieder errungen, und die
ſelbſtverſtändliche Liebe zu Volk und Vaterland darf nicht
marktſchreie=
riſch auf der Zunge getragen werden Oderint, dum metuant ſoll nicht
mehr unſer Wahlſpruch ſein, ſondern „Wenn die anderen Völker uns
auch nicht lieben, ſo ſollen ſie uns wenigſtens achten!“ Die 40 Millionen
Deutſche im Ausland und die 60 Millionen in Deutſchland müſſen zu
einer Schickſals= und Glaubensgemeinſchaft werden. Wir wollen
glau=
ben an die Wiedergeburt des deutſchen Volkes. Der Redner ſchloß mit
dem Wunſche, daß das Deutſchland=Lied, das zum Nationallied der
Deutſchen geworden ſei, nur bei wirklich feſtlichem und feierlichem
An=
laß geſungen werden möge.
Mit dem Geſang des Deutſchlandliedes ſchloß der würdig verlaufene
Deutſche Abend, unter deſſen ſehr zahlreichen Teilnehmern wir die
Spitzen der Behörden bemerkten.
— Eliſabethenſchule. Wir verweiſen auf die Bekanntmachung der
Eliſabethenſchule im Anzeigenteil, betr. Aufnahme an Oſtern. Neben
den Lyzealklaſſen — führend bis Unterſekunda — ird die Oſtern 1928
mit dem 8. Schuljahr (Klaſſe III) begonnene ſogenannte „Höhere Mäd=
— Jahreshauptverſammlung der Liedertafel e. V. Am 16. Januar
Mitze, der im vergangenen Jahr verſtorbenen Mitglieder; dieſelben
werden durch Erheben von den Sitzen geehrt. Der 1. Vorſitzende wies
u. a. darauf hin, daß das, was er im letzten Jahr geſagt, voll und ganz
Niebergall, den man gewiſſermaßen als den Bahnbrecher unſerer Mund= zugetroffen ſei und die Schwere der Zeit auch noch weiter auf dem
Wirtſchafts= und ganz beſonders auf dem Vereinsleben, laſten werde.
Doch der Verein könnte mit dem Erfolg des letzten Jahres trotz der
Schwere der Zeit zufrieden ſein, hauptſächlich in geſanglicher wie in
künſtleriſcher Beziehung. Er ſtreifte die Veranſtaltungen des Vereins
takt zum Abend begrüßte dann die zahlreich Erſchienenen Herr Schau= im vergangenen Jahre und betont auch hier, daß dieſelben gut beſucht
waren. Er würdigte die Verdienſte der einzelnen Vorſtandsmitglieder
und bat um tatkräftige Unterſtützung auch für das kommende Jahr.
Ganz beſonderen Dank widmete er dem verdienſtvollen Chormeiſter
Herrn Karl Grim, der die Liedertafel wieder weiter vorwärts gebrucht
habe und bedauerte, daß er nicht anweſend fein könne. Auch galten
ſeine Dankesworte den Sängern, die dem Verein die Treue gehalten
und die an ſie geſtellten Anforderungen erfüllten. Die bei der
Weih=
nachtsfeier in ſo reicher Anzahl verliehenen Auszeichnungen zeigten, daß
die Liedertafel Verdienſte zu würdigen weiß. Der Rechner, Herr
Fried=
rich Hofmann, ſtellte die Rechnung für 1928; dieſelbe war den heutigen
Verhältniſſen entſprechend mehr als zufriedenſtellend. Derſelbe
be=
richtete auch über den Voranſchlag 1929, der einſtimmig genehmigt
wurde. Herr Gottwald erſtattete den Bericht der
Rechnungsprüfungs=
kommiſſion und wies auf die muſtergültige Arbeit und Tätigkeit des
Rechners hin. Der verdienſtvolle 1. Vorſitzende, Herr Mitze, der zur
Neuwahl heranſtand, wurde einſtimmig wiedergewählt, ein Zeichen des
bisherigen guten Einvernehmens zwiſchen Vorſtand und Mitgliedern.
die Herren J. Wirthwein und Chr. Gebhardt wurden für langjährige
Mitgliedſchaft zu Ehrenmitgliedern ernannt. Der Vorſtand für 1929
beſteht aus folgenden Herren: 1. Vorſitzender Wilhelm Mitze, 2.
Vor=
ſitzender Guſtav, Lang, 1. Schriftführer Jakob Lied, 2. Schriftfüzrer
Lndwig Klier, Rechner Friedrich Hofmann, Kontrolleur Konrad Glatt,
Bibliothekar Wilhelm Deußinger, Zeitungs=Schriftwart Wilhelm Weber,
Beiſitzer: Heinrich Dreſte, Heinrich Erb, Hermann Wetzel, Joſef
Spring=
mann.
— Gartenbauverein Darmſtadt e. V. Ein glänzender Erfolg war
der erſten Veranſtaltung im neuen Vereinsjahr beſchieden. Der „
Für=
ſtenſaal” zeigte ſich diesmal zu klein für die zahlreichen Teilnehmer, und
ſo mancher von ihnen mußte mit einem Stehplatz im Vorſaal fürlieb
nehmen. Mit herzlichen Worten begrüßte Herr Brohm die
anweſen=
den Mitglieder und Gäſte und gab dann einen Rückblick auf das
abge=
laufene Jahr, das durch die Ungunſt der Witterungsverhältniſſe ein
faſt vollkommener Mißerfolg geweſen iſt. Mit dem Glückwunfch zum
neuen Jahre verknüpfte er die Hoffnung, daß es ſich für die
Garten=
freunde beſſer geſtalten möge. Da auf beſonders ergangene
Einladun=
gen hin viele Gäſte erſchienen waren, ſo nahm der Vorſitzende auch
die Gelegenheit wahr, auf die reiche gemeinnützige Tätigkeit des
Ver=
eins, beſonders auch im Hinblick auf die Fortſchritte im Schmucke
unſe=
res Stadtbildes, aber auch auf die noch zu löſenden Aufgaben,
hin=
zuweiſen. Dieſe ſeien nur durch eine Stärkung der Mitgliederzahl zu
erreichen, und er gab der Hoffnung Raum, daß der gute Verlauf des
Abends dem Verein neue Freunde zuführen möge. Zum geſchäftlichen
Teil übergehend, wurde mitgeteilt, daß am 14. Februar die
Hauptver=
ſammlung ſtattfindet und daß die Wiederwahl der ausſcheidenden Herren
vom Vorſtand empfohlen wird. Nun erhielt Herr Privatdozent Dr.
Heil das Wort zu einem ſehr feſſelnden Vortrag über „Kulturpflanzen
und deren Heimat‟. Der geſchätzte Redner ging von dem ſehr
ein=
leuchtenden Gedanken aus, daß die richtige Pflege der Kulturpflanzen
mit der Kenntnis der Lebensbedingungen und Standortsverhältniſſe
ihrer Urheimat zuſammenhänge, und führt an der Hand einer
Nieder=
ſchlagskarte den Beweis, daß die Feuchtigkeitsverhältniſſe der einzelnen
Pflanzengebiete von den beiden Polen bis zum Aequator einer
beſtimm=
ten Geſetzmäßigkeit unterworfen ſeien und daß damit das Vorkommen
der charakteriſtiſchen Pflanzenvertreter in den verſchiedenen Gebieten
eng zuſammenhänge. Sie erſchienen alle im Bild auf der weißen
Wand: rote und grüne Algen aus vereiſten Polarländern, niederer
Baumwuchs aus Lappland, endloſe Grasſteppen, Wald= und
Feldpflan=
zen aus unſeren Breiten, die immergrüne Mittelmeerflora, die öden
Wüſtengebiete und im Gegenſatz dazu der üppige Blüten= und
Farben=
reichtum des feucht=tropiſchen Urwaldes. — Im zweiten Teil des
Vor=
trags folgte dann eine Darbietung von ungeahnter Pracht. Zahlreiche
farbenleuchtende Lumierebilder, von der geübten Meiſterhand des
Herrn Albrecht Heil (dem Vater des Redners) geſchaffen, ſollten Lie
merkwürdige Tatſache erkennen laſſen, wie verhältnismißig 1 nige
unſerer bekannten Nutz= und Zierpflanzen deutſche Ureinwohner ſind.
Der Vortrag fand ſtarken Beifall, nicht zuletzt durch die
anpaſſungs=
fähige Schilderungsgabe des Herrn Dr. Heil.
— Orpheum. Das Herrnfeld=Theater, welches ſeit Mittwoch, den
16. Januar, hier gaſtiert, hat ſeinen Weltruf auch bei den
Darmſtäd=
tern beſtätigt erhalten. Man kann ohne Uebertreibung dieſer Theater=
Truppe bezeugen, daß man nur ſelten herzlicher lachen konnte. Der
täglich ſich ſteigernde Beſuch iſt der beſte Beweis, daß die Direktion mit
dem Herrnfeld=Theater das Nichtige getroffen hat. — Die Lachmuskeln
werden ſich heute Sonntag ſchon um 8 Uhr in Bewegung ſetzen, um
dem auswärtigen Publikum Gelegenheit zu geben, das Theater ſchon
um 10.30 Uhr verlaſſen zu können. — Die Kindervorſtellung
„Max und Moritz” iſt heute nachmittag 4 Uhr zum letzten
Male. Jedes Kind erhält eine Tafel „Trumpf”=Schokolgade gratis.
(Siehe Anzeige.)
Seite 6
Sonntag, den 20. Januar 1929
Erſte Zahresſitzung der Heſſiſchen Induſtrie=
und Handelskammer Darmſtadt
am 15. Januar 1929.
Die überaus ſchwierigen Verhältniſſe, in deneu ſich die deutſche
Wirt=
ſchaft zum Jahresbeginn 1929 befindet, gaben dem Vorſitzenden
Veran=
laſſung, in einer ausführlichen Eröffnungsanſprache auf den Ernſt der
Lage hinzuweiſen. In Anbetracht der Bedeutſamkeit der Ausführungen
ſind dieſe bereits in der Preſſe veröffentlicht worden, worauf Bezug
ge=
nommen werden darf.
Die Neuwahl des Vorſtandes beſtätigte den bisherigen Zuſtand,
wo=
nach Dr. ing. e h. E. Schenck zum Vorſitzenden ſowie die Herren W.
Kalbfuß und K. Kahlert zu ſtellvertretenden Vorſitzenden berufen
ſind. Ebenſo wurden die Kommiſſionen und Ausſchüſſe im weſentlichen
in ihrer bisherigen Zuſammenſetzung beſtätigt. — Der
Geſchäftsfüh=
rungsbericht ſeit der letzten Sitzung ergab, daß die Hammer bei der
Ta=
gung des Südweſtdeutſchen Verkehrsbundes in Frank urt a. M. vertreten
war. Ebenſo war ſie bei dem Vortragskurſus der Heſſiſchen
Landwirt=
ſchaftskammer und an einer Aufſichtsratsſitzung der Heſſiſchen
Flug=
hetriebs A.=G. beteiligt. — Beſonders hervorgehoben zu werden verdienen
auch die Verhandlungen, die zwiſchen der Darmſtädter Heizungsinduſtrie
und dem Städtiſchen Gaswerk Darmſtadt durch Vermittlung der Kammer
geführt wurden. Es beſteht begründete Ausſicht, daß ein auf die
berech=
tigten Intercſſen beider Teile Rückſicht nehmender Ausgleich erzielt wird,
ſo daß in Zukunft eine ungeſunde Konkurrenzierung der
Heizungsindu=
ſtrie durch die ſtädtiſchen Betriebe vermieden bleibt. — An
Verhand=
lungen im Miniſterium der Finanzen wegen der Höhe der Gebühren für
Benützung von Wafferſtraßen zu der Induſtrie und dem Handel
dienen=
den Zwecken war die Kammer beteiligt.
Im Mittelpunkt der Erörterungen der Vollverſammlung ſtand der
von der Kammer zu erſtattende Jahresbericht über das Wirtſchaftsjahr
1928, der in ſeiner endgültigen Faſſung feſtgelegt wurde und in Bälde
der Oeffentlichkeit übergeben wird.
Ein eingehender Bericht wurde weiterhin über den nunmehr dem
Reichstag zugegangenen Entwurf eines Steuervereinheitlichungsgefetzes
erſtattet. Dieſer Entwurf, der bekfanntlich die Geſetzentwürfe zur
Ver=
einheitlichung der Realſteuern, wie der Grundſteuer, der Gewerbeſteuer
und der Gebäudeentſchuldungsſteuer umfaßt, entſpricht in ſeiner
Grund=
tendenz durchaus den Forderungen der Wirtſchaft. Im einzelnen
aller=
dings laſſen die Entwürfe der Rahmengeſetze noch manche Wünſche
uner=
füllt. So muß immer wieder betont werden, daß eine allzu große Be=
— Der „Verein Ludwig=Georgs=Gymuaſium” hat zum 300jährigen
Jubiläum des Alten Gymnaſiums — 1. September 1929 — eine Serie
von 6 Aquarellpoſtkarten herausgegeben, die in einer kleinen
geſchmack=
vollen Mappe vereinigt ſind. Dieſe Poſtkarten ſind nach 6 Aquarellen
des Herrn Zeichenoberlehrers J. Müller von der Buchdruckerei H.
Hoh=
mann, Darmſtadt, angefertigt. Dargeſtellt ſind: 1. das alte Gymnaſium:
2. das Pädagog (Piu); 3. nas neue Gymnaſium; 4. der Hof des Alten
Gymnaſiums mit der Diltheh=Kaſtanie; 5. das Glockentürmchen; 6. der
Karzer. Den Verkauf der Karten haben in entgegenkommender Weiſe
übernommen= Buchhandlung A. Bergſträßer, obere Rheinſtraße; die
Firmen: K. Gieſelberg, Wilhelminenſtraße; A. Graulich, Kirchſtraße;
W. Heckmann, Mühlſtraße und der Verlag H. Hohmann, Waldſtraße 4.
Der Erlös aus den Karten wird reſtlos der Jubiläumsſpende des
Ver=
eins, die wohltätigen Zwecken dienen ſoll, zugeführt. Die hübſchen
Karten werden aber wohl auch ihrer ſelbſt willen ſicher gerne gekauft
werden.
— Kulturfilmgemeinde. Die dritte
Sonderveranſtal=
tung findet am Samstag, den 26. Januar, ſtatt. Sie bringt unter
der Bezeichnung „An der Schwelle des Lebens” den erſten im
beſten Sinne gemeinverſtändlichen wiſſenſchaftlichen Mikrofilm, der
uns durch das wundervolle Reich kleinſter, dem bloßen Auge unſichtbar
bleibender Lebeweſen führt. — Unſere Mieter machen wir darauf
auf=
merkſam, daß die zweite Rate fällig und noch vor der
Veranſtal=
tung bei der Muſikalienhandlung Chr. Arnold, Ernſt=Ludwigſtraße 5,
zu bezahlen iſt.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Am Sonntag, den 20. Januar, ſind
in Notfällen als Vertreter des Hausarztes folgende Aerzte erreichbar:
Dr. med. Buchhold II, Aliceſtraße 19½, Telefon 3208: Dr. med Grode,
Noßdörferſtraße 22, Telefon 1419; Dr. med. Hein, Hermannſtraße 25,
Telefon 281
Bp. Bewußtlos aufgefunden wurde auf dem Wege nach Eberſtadt
mitten auf der Chauſſee ein etwa Wjähriger Metzgerburſche.
Derſelbe war vermutlich am Freitag abend mit ſeinem Rad abgefahren
und am Waldausgange — nach der Stadt zu — zu Fall gekommen.
Gegen 3 Uhr am Samstag früh wurde er von einem Lieferauto
gefun=
den. Der junge Mann kam bald wieder zu ſich und konnte ſeinen
Weg in die Stadt fortſetzen. Es iſt als ein Glück zu bezeichnen, daß
der Verunglückte nicht von einem Auto überfahren wurd.
—Aenderung von Formblättern des Poſt= und Poſtſcheckverkehrs.
Aufbrauchsfriſt für Zahlkarten. Von der Deutſchen Reichspoſt ſind die
Poſtanweiſungen und Zahlkarten ſowie die Nachnahme= und
Poſtauf=
tragsformblätter mit anhängender Poſtanweiſung oder Zahlkarte
weſent=
lich geändert worden. U. a. haben die Formblätter zum leichteren
Aus=
füllen mit Schreibmaſchine Normzeilenabſtand erhalten; gleichartige
An=
gaben auf den verſchiedenen Teilen der Formblätter ſind möglichſt auf
gleiche Zeilenhöhen gebracht worden. Ferner ſind Vereinfachungen für
die Betragsangabe vorgeſehen. Nach den Vorſchriften müſſen die nicht
von der Poſt bezogenen Zahlkarten und Poſtanweiſungen in der Größe,
Farbe und Papierſtärke ſowie im Aufdruck mit den amtlichen genau
übereinſtimmen. Gleichwohl werden noch immer vielfach Zahlkarten
und Poſtanweiſungen aufgeliefert, die in den Abmeſſungen, namentlich
des Empfängerabſchnitts, weſentlich von den amtlichen abweichen. Die
Bearbeitung ſolcher Zahlkarten uſw. verurſacht beſonders bei den
Poſt=
ſcheckämtern erhebliche Betriebsſchwierigkeiten. Zur Abſtellung dieſer
Unzuträglichkeiten hat daher die Deutſche Reichspoſt angeordnet, daß
Zahlkarten und Poſtanweiſungen, die in den
Ab=
meſſungen mit den amtlichen nicht genau
überein=
ſtimmen, nur noch bis Ende Juni 1929 verwendet
werden dürfen. Die Poſtanſtalten ſind angewieſen worden, nach
Ablauf der erwähnten endgültig letzten Aufbrauchsfriſt ſolche Zahlkarten
von der Annahme auszuſchließen.
E Nachſendung von Poſtſachen. Wer in die Lage kommt, ſich ſeine
Poſtſachen nachſenden laſſen zu müſſen, tut gut daran, zu dem Nach
ſendungsantrag an das ſeitherige Zuſtellamt die amtlichen Formblätter
zu benutzen, die an den Poſtſchaltern und von den Briefträgern
abge=
geben werden. Die Verwendung der amtlichen Formblätter
gewähr=
leiſtet die pünktliche Nachſendung.
ſchränkung des Kreiſes der Steuerpflichtigen, die eine Folge der viel zu
weitgehenden Freigrenzen ſein wird, eine unerträgliche Schmälerung der
Steuerbaſis nach ſich ziehen dürfte, die nicht nur vom Standpunkr der
Steuergläubiger aus, ſondern erſt recht von demienigen der
Steuerpflich=
tigen aus, als durchaus unerwünſcht anzuſehen iſt. Aus dieſem Grunde
ſind auch beſonders diejenigen Beſtimmungen der Rahmengeſetzentwürfe
abzulehnen, die eine weitere Befreiungsmöglichkeit nach dem Ermeſſen
der Landesbehörden vorſehen. Lebhafte Bedenken müſſen auch die für
die Grundſteuer und die Gewerbeſteuer vorgeſehenen Steuermeßzahlen
auslöſen. Dieſe bergen zweifellos die Gefahr in ſich, daß ſie von
Län=
dern und Gemeinden als Durchſchnittsbelaſtungsgrenze aufgeſaßt
wer=
den, in der fälſchlichen Annahme, daß ſie eine Normalbelaſtung darſtellen
Die Folgen hiervon werden vorausſichtlich ſchwere Kämpfe um Erhöhung
der Nealſteuern über das tragbare Maß hinaus ſein. Die Kammer ſteht
daher auf dem Standpunkt, auf die Feſtſetzung der Steuermeßzahlen in
den Reichsrahmengeſetzen könne durchaus verzichtet werden. Es genügt,
wenn die Rahmengeſetze dem Sinne dieſer Bezeichnung entſprechend
ſich darauf beſchränken, das Grundſätzliche für die Nealbeſteuerung
feſt=
zulegen. Für die Vergleichbarkeit der Belaſtung, die ein Hauptzweck der
Vereinheitlichung iſt, genügt es, einheitliche Beſtimmungen für die
Be=
rechnung und Feſtſetzung der Ausſchlagskoeffizienten anzuordnen. Die
Nealſteuerbelaſtung iſt zurzeit bereits ſo hoch, daß auch im der
Reichs=
rahmenregelung alles vermieden werden ſollte, was den Anreiz zu einer
weiteren Erhöhung der Realſteuern in ſich ſchließen könnte.
In immer ſtärkerem Umfange iſt zu beobachten, daß an Firmen der
Induſtrie und des Handels, insbeſondere auch des Einzelhandels,
An=
forderungen auf unentgeltliche Hergabe von zum Teil wertvollen
Gegen=
ſtänden für Ausloſungen aus Anlaß von Vereinsveranſtaltungen erbeten
werden. Die Vollverſammlung iſt einhellig der Auffaſſung, daß bei der
derzeitigen ſchwierigen Wirtſchaftslage ein gleiches Maß von
Freigebig=
keit, wie es früher vielleicht möglich war, nicht erwartet werden kann. Die
übergroße Mehrzahl der heute noch ſelbſtändigen Kaufleute führt einen
ſchweren Exiſtenzkampf, der es nicht geſtattet, neben den hohen
Belaſtun=
gen aller Art in Geſtalt unentgeltlicher Hergabe von Waren und
Er=
zeugniſſen das Geſchäftsergebnis zu ſchmälern. Die Vollverſammlung
be=
ſchloß, durch eine aufklärende Darlegung den Vereinen von dem
Stand=
punkt der Kammer Mitteilung zu machen und an die Einſicht von deren
Vorſtänden und Mitgliedern zu appellieren.
— Kurſe über Baukontrolle. Der in den Tagen vom 7.—11. Jan.
von Herrn Profeſſor Dr.=Ing. Kleinlogel in Darmſtadt
durch=
geführte erſte Kurſus über Baukontrolle war ſo zahlreich beſucht, daß
bereits ein weiterer Kurſus in Ausſicht genommen iſt, der bei
genügen=
der Beteiligung etwa Mitte Februar ſtattfinden ſoll. Vormittags
fin=
den jeweils 2—3ſtündige Vorträge ſtatt, an die ſich nachmittags, in
Verbindung mit der Materialprüfungsanſtalt der Techniſchen
Hoch=
ſchule, praktiſche Uebungen anſchließen, ſo daß das ganze Gebiet der
Baukontrolle eingehend behandelt werden kann. Vorträge und
Uebun=
gen ſind durchaus gemeinverſtändlich gehalten, ſo daß nicht nur
In=
genieure, Baupolizeibeamte, Baukontrolleure und Techniker, ſondern
namentlich auch Poliere teilnehmen können. Vorausſichtlich kann der
neue Kurſus auf vier, vielleicht auf drei Tage beſchränkt werden. Der
genaue Termin wird noch bekanntgegeben. Anmeldungen ſind an den
Obengenannten zu richten.
Gegen rote Hände
und unſchöne Hautfarbe verwendet man am beſten, die ſchneeig=weiße,
fett=
freie Creme Leodor, welche den Händen und dem Geſicht jene mare
Weiße verleiht, die der vornehmen Dame erwünſcht iſt. Ein beſonderer
Vorteil liegt auch darin, daß dieſe matte Creme wundervoll kühlend
bei Juckreiz der Haut wirſt und gleichzeitig eine vorzügliche
Unter=
lage für Puder iſt. Der nachhaltige Duſt dieſer Creme gleicht einem
tau=
friſch gepflückten Frühlingsſtrauß von Veilchen, Maiglöckchen und Flieder,
ohne jenen berüchtigten Moſchusgeruch, den die vornehme Welt
verab=
ſcheut. — Preis der Tube 60 Pf., große Tube 4 Mk. — In allen
Chlorodont=Verkaufsſtellen zu haben. — Bei direkter Einſendung dieſes
Inſerates als „Druckſache mit genauer und deutlich geſchriebener
Abſender=
adreſſe auf dem Umſchlag erhalten Sie eine kleine Probeſendung koſtenlos
überſandt durch Les=Werke A.,G., Dresden=N. 6.
gr 171
(V,1015
Verein für das Deutſchtum im Ausland. Das in allen Kreiſea
ſehnlich erwartete Wohltätigkeitsfeſt der Frauenortsgruppe findet am
Mittwoch, den 30. Januar, in allen Räumen des Saalbaues ſtatt.
Die Faſchingszeit gebietet wieder einen ,Bunten Ball‟. Das
„Schulvereinsfeſt” hat ſeine Tradition, und den Unkundigen kann nur
geraten werden, ſich ſchleunigſt eine Eintrittskarte zu vevſchaffen. Dieſe
koſten für Mitglieder des V. D.A., einerlei, ob ſie der Frauenortsgrupp
der Männergruppe oder einer Schulgruppe angehören 3,50) RM., für
Nichtmitglieder 5,00 RM. Steuer iſt einbegriffen. Studenten zahlen
1,80 RM. Den Vorverkauf hat Ph. Leuthner (Ernſt=
Ludwigs=
platz 2) übernommen. Einiges von dem überraſchenden Programm
werden die Anzeigen verraten.
— Hindenburg=Goldſtücke. In der Staatlichen Münze Berlin
wer=
den wieder eine Anzahl von Hindenburg=Goldſtücken in der Größe der
früheren Zehn= und Zwanzigmarkſtücke ausgeprägt. Dieſe Goldſtücke
können durch die Ausgabeſtelle der Hindenburg=oldſtücke in München=
Paſing — Poſtſcheckkonto München 38 950 — zum offiziellen Preiſe von
15 RM. reſp. 25 RM. in Originalverpackung der Staatsmünze
porto=
frei oder durch Nachnahme bezogen werden. (leichzeitig wird auch auf
die Nachprägung der hiſtoriſchen Münzen Friedrich der Große (200.
Ge=
burtstag) und Königin Luiſe von Preußen (100. Todestag) hingewieſen,
welche Münzen in Feinſilber zum Preiſe von je 6 RM. ebenfalls durch
vorgenannte Stelle zum Verſand gelangen.
Mit ie
Nervenkranke
u. Nervös-Erschöpfte. Spezialkuranstalt Hofheim im Taunus
Prospekte durch:
bei Frankfurt am Main.
Dr. M. Schulze-Kahleyss, Nervenarzt.
(I.160
Nun
To. Bezirksſchöffengericht. 1. Ein Bäckergeſele
Langſtadt i. Odw., wo er eingekehrt war, zwei Gelddieſel
deren er geſtändig iſt. Mit Rückſicht auf die Vorſtraffiu
Gefängnis beantragt. Das Diebesgut konnten dem
genommen werden. Das Urteil erkennt auf dieſe
Hilfsarbeiter von Nauheim iſt angeklagt, Em 7. Novemp
Gerau aus Anlaß eines mit dem Wirte wegen der Zeot
Streites dieſem ein Bierglas über dem rechten Auges,
worfen zu haben. Urteil vier Monate Gefängnis.
1928, abends gegen 7 Uhr, fuhr ein Metzgergeſelle mitte
ſeines Vaters von Bickenbach uach Eberſtadt. Die
zur Laſt, daß er beim Ueberholen eines Laſtzuges eimtn
kommenden Motorradfahrer angefahren und deſſen
ſacht habe. Aus der Beweisc nahme erhellt, daß de
den linken Oberarm gebrochen hat und ihm die linkes
war: er iſt heute noch arbeitsunfähig und kann ſeini
Photograph noch nicht nachgehen. Das Urteil erkemm
Geldſtrafe.
Kunftnokizen.
Ueber Werte, Künſtiler oder künſtleriſche Veranſtaltungen, deren im Nac.,”
geſchiebt, behält ſſch die Redaltion ihr Urtel bmi
— Volksverband für Filmkunſt. Die
Dienstag, 22. Januar, im Städtiſchen Saalbau beginmt
bringt außer zwei guten Beifilmen den künſtleriſch weuu
Film „Bett und Sofa‟. Dieſer Film gewährt
blick in neuruſſiſche Verhältniſſe, wie das Eheleben
über Moral und Sitte. An der Geſtaltung dieſes Thchn
in gewohnter Weiſe die unſentimentale, wahre und 41u
der Nuſſen. (Siehe Anzeige in heutiger Nummer.)
—Elektriſche Schallplattenmuſil
in letzter Zeit der Lindſtröm=Pantophone=Apparat ber 9
erregt. Der Apparat hat die Eigenſchaft, die Schalluf
licher Lautſtärke und Tonreinheit wiederzugeben. Um
Publikum von dem Fortſchritt auf dieſem Gebiet de
muar
zeugen, wird der Apparat am Freitag, den 25. Jar
im Städtiſchen Saalbau in einer großen Veranſtaltunn
den. Zu dieſem Konzert hat neben der bekannten Solo./
Schultheiß der Kammerſänger John Gläſer vom Frin
haus ſeine Mitwirkung zugeſagt. Es konferiert Hanss
Chriſtian Arnold am Weißen Turm.
a Mhe
Fine
Vee
K
1
R
M. Nrie
Frasr Geict 13
K
VM Mk
Lokale Beranſtalkungen.
UNA
m0N
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſſe al
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung odn Fri1
— Der „Stahlhelm”, Bund der Frontſoldds
Darmſtadt. Unſere Kameraden nehmen geſchloſſen am)t
8 Uhr im Rummelbräu ſtattfindenden Feier der Pau=h.
bände teil. — Nächſte Pflichtverſammlung am 7. Fen.=,
rant Sitte.
AAS
— Im Hotelreſtaurant „Zur, Poſt” itü
(Siehe Anzeige.)
—Im Hotel Prinz Heinrich findet heutt.
karnevaliſtiſcher Tanzabend ſtatt. Der Beſuch wirdag,
empfohlen.
Orthſcher Männerchor. Am Samstaga
findet in den närriſch dekorierten Räumen der Beſſung=
E9
diesjährige Maskenball ſtatt. Es iſt jetzt ſchon ſ
rate u
tragen, daß jeder Beſucher einige ungetrühte Karnevoiſ, I4 nia.
wird, zumal die von Obermuſikmeiſter M. Weber gu
Stimmungsmuſik jedenfalls weſentlich dazu beitragen
ſie
verkauf beginnt in den nächſten Tagen. Alles Näheresy
Ru
und Plakaten.
Tageskalender für Sonntag, den 20. Jamr
Landestheater Großes Haus, Anfang 15 Uhn
geſchloſſene Voyſtellung: „Der Zigeunerbaron”. Aber
22 Uhr, M 3 und P2: „Der Prozeß Mary Dugan”,
vormittags 11,15 Uhr: Lieder=Matinee Theo Herrmm
14,30 Uhr Ende 17 Uhr, Heſſenlandmicte II
helm”: abends 20 Uhr, Ende 22,30 Uhr, Zuſatzmiete
ſchmied” — Orpheum, nachm. 16 Uhr, Kindewa/
und Moritz”; abends 20,15 Uhr, Herrnfeld Gaſtſbiel
Vater?” — Konzerte: Schloß=Kaffee, Kaffee
Schmitz, Spaniſche Bodega, Weinhaus Maxim, Stadn!
hof, Alte Poſt, Rummelbrän, Perkeo. Neckartot, Bismr!
burg, Bürgerhof, Heſſiſches Haus, Stadt Nürnberg—u
Haferkaſten, Reſtaurant Preuſch. Reſtaurant Bolle, S
rich, Waldſchlößchen, Hotel zur Poſt. — Städt. Sc
19,11 Uhr: Erſte Damen= und Herrenſitzung der Kam
Narrhalla. — Ludwigshöhe, nachm. 16 Uhr: 5
ſitper einsſaal, vormittags 11,30 Uhr: Muſſ
viere. — Rummelbräu, abends 2030 Uhr: Oe0
gründungsfeier. — Aulg des Realgymnan
20 Uhr: Lichtbilder=Vortrag „Die Größe des Weltalls!
en: Umon=Thee
idee‟. — Kinovorſtellun
Eisbahnen:
ſpiele, Palaſt=Lichtſpiele. —
Woog. Oberwaldhaus, Herrngartenteich, Müllersteichel
Kirchliche Nachrichfen
Sonſtige Gemeinſchaften.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtidt I, Hindenbut.
ges Kaſino), Sonntag, den 20. Januar, vorm. 9,30 Uh6
und Mittwoch, den 23 Januar, abends 8,30 Uhr: Bad
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II, Bismarckſtre-d
den 20. Januar, vorm. 9,30 Uhr, nachm. 4 Uhr, und Al.
Januar,, abends 8,30 Uhr, Gottesdienſt.
Jedermann herzlich willkommen!
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen, Alte Darnſtä=
Sonntag, den 20. Januar, nachm. 4 Uhr, und Donnerssh
nuar abends 8,30 Uhr: Gettesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim, Groß=Gerard
Sonntag, den 20. Januar, nachm. 4 Uhr, und Donners*
nuar, abends 8,30 Uhr: Gottesdienſt.
Neugpoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt, Bahnhoff?
tug, den 20. Januar, nachmittugs 4 Uhr, und Donnerzic
nuar, abends 8.30 Uhr: Gottesdienſt.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag, den 22.
mittags 8 Uhr, und Donnerstag, den 24. Januar,
Gettesdienſt.
Jedermann herzlich willkommen!
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (Mollerſtraße 10
20. Januar, vorm. 9,30 Uhr: Andacht. — Nachm. 2,30 Un5.
Abends 8 Uhr: Cvangeliſation. — Mittvoch, 09e
Bibelſtunde. Jedermann herzlich willkommen.
Kaiu
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zur Ver
Beritat
durch
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[ ← ][ ][ → ]
Eonntag, den 20. Januar 1929
Seite 7
Aus Heſſen.
Skarkenburg.
19. Jan. Notlandung eines Flugzeugs.
em gegen 12 Uhr waren die hieſigen Einwohner Zeuge
eandung. Das Flugzeug, ein Doppeldecker der Deut=
G. m. b. H., das in der Richtung Frankfurt
Wix=
mußte infolge eines Propellerdefekts auf dem nahen
niedergehen. Dieſes hier nicht alltägliche Ereignis
—uf die Beine gebracht. Da der Defekt an Ort und
ſereken war, ſchaffte man das Flugzeug nach dem Orts=
Ceichterer Beförderung wurden die Flügel abmontiert
„tuen ein Darmſtädter Laſtauto befeſtigt. Mit demſelben
Miel, bie Mchru— jetzt ohne Flügel nach Darmſtadt abgeſchleppt.
9 0a chz1. Edllat, 19. Jan. Tödlicher Unfall. Obermonkeur
E Anste
er „Heag” iſt in der hieſigen Umformerſtation
Filnlun gsfühtzeg von Arbeiten im Kellergebäude dem Starkſtrom
n und tödlich verunglückt.
Eute
19. Jan. Käthe Gothe kommt! Bei der am
Januar, im Schwanenſaal ſtattfindenden Damen= und
Turnvereins 1876 wird Käthe Gothe vom
Lan=
zuſtadt erſcheinen und weſentlich zur Stimmung
bei=
the iſt im Eberſtädter Turnverein ein ſtets gern ge=
Säuglingsfürſorge. Die nächſte Beratungs=
und Säuglingsfürſorge findet am Montag, den 21.
ßrags 3 Uhr, in der Gutenbergſchule ſtatt.
Chriſtl.
Am Sonntag nachmittag findet eine Jugendver=
Ubends wird die Schlußverſammlung des von Pfarrer.
haltenen Bibelkurſes abgehalten.
19. Jan.
Kriegsbeſchädigtenverſamm=
rruppe Ebeiſtadt des Reichsbundes der
Kriegsbeſchädig=
n= und ehemaligen Kriegsteilnehmer hält am Sonntag
atthaus „Zur Roſe” (bei Hill) ihre diesjährige Haupt=
Fbalbit, 19. Jan. Der Weißbinder Gg. Schmalz von hier
utetl fnättag im Rathaus von einem Schlaganfall betroffen
11
fuma.t, 16. Jan. Hauptverſammlungen. Der
erachsſ uugſtadt hielt dieſer Tage im Gaſthaus Weigel eine
an uu ab. Geſchäftsbericht und Kaſſenabſchluß wurden
ute der ausſcheidenden Vorſtandsmitglieder Georg
Grei=
dulager wurden J. Oberhaus und P. Feldmann in den
Der ſeitherige Schriftführer Zerfaß wurde, zum
beſt ſiut) — Die diesjährige Hauptverſammlung der Erſten
ädtery genkaſſe und des Sparvereins findet am kommenden
achzna im Gaſthaus „Zum Schwimmbad” ſtatt. — Auch
ahr //4Itern werden Halbwaiſenkinder anläßlich ihrer
Kon=
bo hußf jeger= und Militärverein mit einer
Konfirmanden=
du/ erden. Die Auszahlung der Konfirmandenbeihilfe
reitst drr nächſten Tagen erfolgen können. —
Abwäſſer=
ſpie Eberſtädter Kanaliſation. Die Ge=
Ebery;/ war vor kurzem an die Gemeinde Pfungſtadt mit der
„her/wisten, ob Pfungſtadt bereit ſei, ein beſtimmtes
Wald=
v teilung 53 der Klingsackertanne zur Aufnahme der
dabsäſſer aus den Eberſtädter Kanaliſationsanlagen zur
ing zuu len. Der Gemeinderat ſtellte ſich auf den Standpunkt,
A gew eihe Gelände (für Pfungſtadt vom hygieniſchen
Stand=
harſtadt nicht zu dem genannten Zwecke zur Verfügung
nörne. Falls jedoch Eberſtadt andere Gemarkungsteile
gie ſei Pfungſtadt zu Verhandlungen bereit. Eberſtadt
intag, den A.
ün) dn das betreffende Gelände für Pfungſtadt nicht mehr
us, Anfan fertt
mitſprechend gutes Waldgelände der Gemeinde
Pfung=
zeuneriang. 5
Ki zur Verfügung ſtellen. Es bleibt nun abzuwarten,
e5 Ac
Geirde Eberſtadt zu dem Vorſchlag Pfungſtadts ſtellt. —
tautf durch die Gemeinde. Die Gemeinde
ſchiedene Waldgrundſtücke angekauft. Außerdem kaufte
ere Aecker in der Bahnhofſtraße bzw. am Mühlberg.
Aecker beträgt 1 RM., für den Quadratmeter. — Die
Egte dieſer Tage mehrere Baugeſuche. Außerdem
der Kauf einer Hofreite in der Seeheimerſtraße durch
die Gemeinde rechtsgültig werden. Es handelt ſich dabei um ein
An=
weſen, das unter Zwangsverſteigerung ſtand. — Die in der
Klingsacker=
tanne bei der Hochſpannungsleitung geernteten Weiden ſollen in
Wein=
baugegenden als Heftweiden angeboten werden.
Aa. Eſchollbrücken, 19. Jan. Bürgermeiſter Bitſchsletzte
Fahrt. Bürgermeiſter Bilſch wurde unter großer Beteiligung von
nah und fern zu Grabe getragen. Die Grabrede hielt Ortspfarrer Dr.
Dreſcher. Seiner Grabrede legte er die Worte „Wirke, ſo lange es Tag
iſt” zu Grunde. Namens des Kreisamts Darmſtadt ſprach unter
Nieder=
legung eines Kranzes Oberregierungsrat Haberkorn. Für die
Bürger=
meiſter des Kreiſes Darmſtadt legte Bürgermeiſter Rückert aus Ober=
Namſtadt eine Kranzſpende nieder. Beigeordneter Schöcker ſprach im
Namen der Gemeinde Eſchollbrücken und des Ortsvorſtandes. Er
be=
dauerte, daß Bürgermeiſter Bitſch nicht länger der Gemeinde hätte v.
ſtehen können. Auch diele Vereine legten am Grabe des Bürgermeiſters
Kränze nieder. Bürgermeiſter Bitſch wurde der Gemeinde bereits nach
dreijähriger Dienſtzeit entriſſen. Ueber die Frage ſeines Nachfolgers
iſt noch nicht diskutiert worden. Bis auf weiteres leitet Beigeordneter
Schöcker die Verwaltungsgeſchäfte der Gemeinde.
* Nieder=Ramſtadt, 16. Jan. Die Ortsgruppe Nieder=Ramſtadt und
Traiſa des Deutſchnationalen Handlungsgehilfenverbandes beabſichtigt,
in Nieder=Ramſtadt ab Februar bei genügender Beteiligung durch die
Volkshochſchule Darmſtadt einen Kurſus in Handelskorre
pondenz abzuhalten. Der Unterricht wird durch einen Fachlehrer
erteilt und dauert acht bis zehn Abende. Anſchließend ſoll ein
eben=
ſolcher Kurſus in Buchführung und Steuerweſen
durch=
geführt werden. Anmeldungen werden entgegengenommen bei Walter
Koebke, Nieder=Ramſtadt, Ober=Ramſtädter Straße 117, part.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 18. Jan. Turnverein. Am 8. und 9.
Juni I. Js., findet dahier das Gaufrauenturnen ſtatt. Aus
die=
ſem Anlaß iſt am Feſtſamstag ein Kommers geplant. Der Fſtſonntag
Vormittag wird ausgefüllt durch turne iſche Wettkämpfe, während am
Nachmittag Volksfeſt mit turneriſchen Aufführungen der verſchiedenſten
Abteilungen ſtattfindet. — Bei dieſer Gelegenheit ſei auch nochmals auf
die am kommenden Sonntag, nachmittags 3 Uhr, bei Gaſtwirt Gräf
ſtattfindende Jahresverſammlung aufmerkſam gemacht. —
Operet=
tenbühne. Die unter der Direktion des Herrn Theo Mayor=
Darm=
ſtadt ſtehende Operettenbühne gibt am kommenden Sonntag dahier im
Saalbau Fiſcher ein Gaſtſpiel. In der Nachmittagskindervorſtellung
gelangt das Märchen „Hänſel und Gretel” zur Aufführung. — Heſſ.
Sängerbund — Gau Darmſtadt=Land. Bei der am letzten Samstag
in Darmſtadt ſtattgefundenen Hauptausſchußſitzung des Heſſ.
Sänger=
bundes wurde Klage darüber geführt, daß von ſeiten mehrerer
Bundes=
vereine die Anmeldungen zum Bundesfeſt noch ausſtehen und ſomit die
Weiterarbeiten gehindert ſind. Soweit Vereine unſeres Gaues in Frage
kommen, ſeien ſie hierdurch veranlaßt, das Verſäumte umgehend
nach=
zuholen. Dies gilt auch für die Stellung der Feſtwagen. Gemeldet
haben bis jetzt die Vereine „Eintracht” und „Germania” Ober=Ramſtadt
gemeinſchaftlich, „Sängerluſt” Traiſa, „Eintracht” Nieder=Ramſtadt,
„Frohſinn” Nieder=Beerbach. Vorausſichtlich kommen noch die
Bundes=
vereine aus Roßdorf hinzu. Im Intereſſe der Sache muß fetzt darauf
hingewieſen werden, daß die Meldungen bis ſpäteſtens Ende dieſes
Monats bei dem Gauvorſitzenden eingehen. Soweit die
Beſtandser=
hebungen der Vereine noch nicht abgeſandt ſind, muß dies jetzt
poſtwen=
dend geſchehen, da die Friſt bereits abgelaufen iſt.
G. Ober=Ramſtadt, 17. Jan. Am Montag, den 21. Januar,
ver=
anſtaltet der Obſt= und Gartenbauverband für den Kreis Darmſtadt
gemeinſam mit dem Landwirtſchaftskammerausſchuß für die Provinz
Starkenburg im Saale von Heinrich Fiſcher, Schafgraben, einen
Vor=
trag, in welchem Herr Obſtbauinſpektor Behne ſprechen wird. —
Nutz=
holzverſteigerung. Die 2. Nutzholzverſteigerung im
Gemeinde=
wald Ober=Ramſtadt findet nächſten Montag, den 21. Januar,
vor=
mittags 9 Uhr, in den Forſtorten Eichelberg 14a und Günkelbach 15a
ſtatt. Zum Ausgebot kommen u. a. 81 Kiefernſtämme der Klaſſe 20
und 3b und 112 Fichtenſtämme der Klaſſe 2a und 4b. Zuſammenkunft
im Forſtort Eichelberg. Näheres ſiehe Anzeige in der Samstags=
Num=
mer des Darmſtädter Tagblattes.
G. Ober=Ramſtadt, 18. Jan.
Säuglingsberatungs=
ſtunde. Montag, den 21. Januar, nachmittags von 2—3 Uhr, findet
im unteren Rathausſaal Säuglingsberatungsſtunde ſtatt. —
Geneh=
migte Holzverſteigerung. Die am 15. Januar im
Gemeinde=
wald Ober=Ramſtadt, Forſtort Eichelberg, abgehaltene
Nutzholzverſteige=
rung iſt genehmigt. Die Abfuhrſcheine ſind ab Montag, den 21. Januar,
während der Zahltage bei der Gemeindekaſſe erhältlich.
Reichsgründungsfeier der Univerſikäk Gießen.
Gießen, 19. Jan. Am geſtrigen Tage veranſtaltete die Heſſiſche
Landesuniverſität Gießen zur Feier der Wiederkehr des
Reichsgründungs=
tages in der neuen Aula einen akademiſchen Feſtakt, zu dem der
Lehr=
körper, die Studentenſchaft, zahlreiche Behördenvertreter und eine Reihe
geladener Perſönlichkeiten aus der Gießener Bürgerſchaft erſchienen waren.
Nach Orgelſpiel und einem Vortrag des Akademiſchen Geſſangvereins
hielt der Rektor Profeſſor Dr. Herzog die Begrüßungsanſprache, in der
er auf die deutſche Not unſerer Zeit hinwies und dabei die Aufgaben der
Studentenſchaft für den Wiederaufbau unſeres Vaterlandes in großen
Umriſſen ſkizzierte. Als Feſtredner ſprach dann Profeſſor Dr.
Borg=
mann über ein Thema ſeines Forſtfaches: „Wie Deutſchland ſeinen
Wirtſchaftswald ſich ſchuf, was er ihm war in der Zeit der Not, und was
er ihm ſein ſoll in künftigen Tagen‟. Nach einem Schlußwort des
Rek=
tors, in dem er der Verbundenheit aller deutſchen Brüder mit den
Volks=
genoſſen im beſetzten Gebiet und in den deutſchen Grenzlanden zum
Aus=
druck brachte, fand die Feier ihren Abſchluß. Am Abend ſchloß ſich ein
Reichsgründungskommers der Gießener Studentenſchaft an, bei dem der
Nektor und eine Anzahl Dozenten, ferner Behördenvertreter und
ge=
ladene Perſonen zugegen waren. Bei dieſer Feier ſprach der
Reichstags=
abgeordnete Profeſſor Dr. Martin Spahn=Berlin als Feſtredner über
das Thema: „Die Bismarckſche Reichsverfaſſung und die gegenwärtigen
Neichlsverfaſfungsbeſtrebungen‟. Er forderte die Jugend, insbeſondere
die ſtudentiſche, auf, am Weiterbau und Ausbau der jetzigen
Reichsver=
faſſung im Sinne der Bismarckſchen Gedanken kräftig mitzuarbeiten.
f. Roßdorf, 16. Jan. Die auf vorgeſtern abend von dem Bauernverein
im Saale des Gaſthauſes „Zur Sonne” einberufene Verſammlung zur
Wahl der ſachverſtändigen Kommiſſionsmitglieder, Schiedsrichter und
deren Stellvertreter für die Feldbereinigung, war ſehr gut beſucht. Es
wurden nach vorausgegangenen längeren Ausführungen über die
Durch=
führung des Feldbereinigungsverfahrens und anſchließenden
umfang=
reichen Diskuſſionen vorgeſchlagen und gewählt: Als ordentliche
ſackwer=
ſtändige Kommiſſionsmitglieder: Gg. Stumpf 3. und Friedrich Löffler.
beide Landwirte zu Noßdorf, als ſtellvertretende ſachverſtändige
Kommif=
ſionsmitglieder: die Landwirte Georg Peter Gunkel 1. und Georg
Kon=
rad Barth, daſelbſt, als Schiedsrichter: Adam Georg 9. in Semd und
Georg Eidmann in Richen; als ſtellvertretende Schiedsrichter: Georg
Ludwig Schuchmann in Reinheim und Georg Philipp Bundſchuh in
Lenafeld. Der Feldbereinigungskommiſſar wird nunmehr die Wahl am
Sonntag, den 20. d. M., nachmittags von 2½ bis 5 Uhr, im hieſigen
Rathaus abhalten.
Bp. Beerfelden, 19. Jan. Schlittenhochzeit. Geſtern wurde
hier ein junges Paar getraut, das von Rothenberg die Reiſe im
Schlit=
ten unternommen hatte. Pferde und Schlitten waren feſtlich geſchmückt,
und das nicht alltägliche Ereignis fand große Beachtung.
Neuſchnee im Odenwald.
Bp. Lindenfels, 19. Jan. Auch die Nacht zum Samstag brachte
Neuſchnee, und zwar durchweg 3—5 Zentimeter. Ski= und Rodelgeländs
iſt überall fehr gut.
Für Autos und Fuhrwerke iſt das Befahren ſehr ſchwierig. Der
Flugſchnee hat in kurzer Zeit die Straßenkurven derart zugeweht, daß
ein Weiterkommen unmöglich iſt. Zwiſchen Gundernhauſen und Groß=
Zimmern blieb heute früh ein Poſtauto ſtecken. Im Hohlweg Roßdorf.
Spachbrücken liegt ein Milchauto von Georgenhauſen feſt. Vielfach iſt
den Autos auch der Rückweg abgeſchnitten. Man findet verwehte
Straßen=
ſtellen von 40—50 Meter, in denen der Schnee bis zwei Meter hoch liegt.
Rheinheſſen.
Mainz, 19. Jan. Tödlicher Unfall im Bahnhof
Goddelau. Am 18. ds. Mts., um 20,15 Uhr, wurde auf
Bahnhof Goddelau=Erfelden der 25jährige Rangierarbeiter
Rudolf Strickſtrack aus Biebesheim vor dem
Empfangsge=
bäude mit einer ſchweren Schädelverletzung tot aufgefunden. Er
hinterläßt eine Witwe und 1 Kind. Vermutlich iſt er von dem
Perſonenzug 2842 um 20,08 Uhr bei der Einfahrt erfaßt worden.
4d Nieder=Saulheim, 18 Jan. Abnormität. Hier brachte eine
Kuh ein Kalb mit zwei Köpfen zur Welt, das aber nach drei Tagen
blötzlich verendete. Die beiden Köpfe hattett nur 2 Ohren, hingegen bier
Augen.
Poſt. — Stil
Ru
nachicht
HeiNN
Soott
Meue Nadter Tar Tordg
PERSONENWAGEN 8/28 oder
abrikation und Verkauf der Ford Motor Company
sind etwa doppelt so groß wie der Absatz
irgend=
eiler anderen Automobiltabrik.
Un enorme Verkaufszahl ist eine Außerung des un=
AFrenzten Vertrauens der ganzen Welt in die Zu=
WRlässigkeit und Güte des neuen Ford. Sie ist der
MMeis dafür, daß dem Käufer am besten mit einem
Uhrzeug gedient ist, das hohe Leistungsfähigkeit, Ein=
Mheit und Sparsamkeit im Betrieb mit vornehmem
mfort und niedrigem Anschaftungspreis vereinigt.
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Seite 8
Sonntag, den 20. Januar 1929
Reich und Ausland.
Eröfſnung des Goethe=Leſſing=Jahres
1929.
Braunſchweig, 19. Januar.
Hundert Jahre ſind es heute, ſeit Goethes „Fauſt”
am 19. Januar 1829 im damaligen Braunſchweiger
Hoftheater zum erſten Male auf der Bühne ſtand.
200 Jahre ſind am 22. Januar vergangen feit dem
Geburtstag Gotthold Ephraim Leſſings, des
Weg=
bereiters der deutſchen klaſſiſchen Zeit, der lange
Jahre in Wolfenbüttel wirkte und dichrete und in
Braunſchweig ſein großes Leben beſchloß und ſeine
letzte Ruheſtätte fand. Dem heutigen Beginn der
Veranſtaltung und zugleich ſeinen Höhepunkt bildete
die Evöffnung der Ausſtellung „Fauſt auf der Bühne‟
durch Oberbürgermeiſter Dr. Trautmann in der Burg
Dankwardesrode. Eine Feſüverſammlung
hervorragen=
der Vertreter der deutſchen Geiſteswelt, Vertreter der
Wiſſenſchaft, Dichter, Künſtler,
Univerſitätsprofeſ=
ſoren, biele Mitglieder der Goethe= und Leſſing=
Geſellſchaft hatten ſich in der Burg” eingefunden.
Oberbürgermeiſter Dr. Trautmann führte in ſeiner
Eröffnugsanſprache aus:
Das Jahr 1929 wird beherrſcht von dem Gedenken
an die beiden ganz Großen: Leſſing, den Wegbereiter,
und Goethe, den Erfüller. Nicht Tote ehren wir,
ſondern machtvoll in die Gegenwart hineinvagende,
für dieſe und in ihr wirkende Geiſteskräfte unſeres
Volkes, das trotz ehrlicher und voller Bejahung der
Gegenwart nicht den Dank vergeſſen darf gegen die
Vergangenheit. Braunſchweig und Wolfenbüttel ſind
Gedenckſtätten für Goethe und Leſſing: Wolfenbüttel
als die Geburtsſtätte des „Nathan” der „Emilia
Ga=
lotti”, Braunſchweig als Leſſings Ruheſtätte und als
Uraufführungsſtätte des größten deutſchen Dramas,
Goethes „Fauſt”. Unſer Goethe=Leſſing=Jahr, dem
die Goethe=Geſellſchaft in Weimar als geiſtige
Füh=
rerin der Veranſtaltung Inhalt gab, ſoll ein
Sinn=
bild ſein des Suchens unſeres Volkes nach geſteigerter
Geiſteskultur. Ein Volk, das ſeine Kräfte aufs
äußerſte anſpannen muß, um ſeine wirtſchaftlichen
und ſozialen Aufgaben zu erfüllen, kann und will
nicht Feſte feiern, kann und will aber durch ernſte
und würdige Veranſtaltungen Zeugnis ablegen von
den Kulturſchätzen, die es beſitzt und für ſeine
Fort=
entwicklung lebendig erhalten will. So iſt unſer
Goethe=Leſſing=Jahr eine Volksfeier. Es iſt zugleich
ein Feſt der deutſchen Jugenb, die im „Fauſt” ihr
eigenes Weſen ſieht und in Leſſing das Vorbild des
aufrechten, furchtloſen, ſcharf denkenden und von
glühendem Idealismus durchdrungenen deutſchen
Mannes. —
Dann ſprach der braunſchweigiſche Kulturminiſter
Sievers den Veranſtaltern Dank und Anerkennung
für die Mühe und die Opfer der Vorbereitung aus
und wünſchte ihren Hoffnungen vollen Erfolg.
Leſ=
ſing ſei ein Vorkämpfer geweſen gegen die
abgeſtan=
dene Vergangenheit, ein Kämpfer für Fortſchritt und
Freiheit. Die Ideen der großen Vorkämpfer zu
verbinden mit unſerer Zeit ſei in erſter Linie auch
Sache der Jugend. Die enge Verbindung gerade
Leſſings mit der braunſchweigiſchen Jugend ſolle auch
weiterhin beſtehen. Er hobe deshalb verfügt, daß die
Deutſche Oberſchule in Braunſchweig von jetzt ab den
Namen „Leſſing=Schule” tragen ſolle.
Hierauf ſprach Reichskunſtwart Redsloß Worte des
Dankes und der ehrenden Anerkennung für die
Ver=
anſtalter aus.
Vor den Augen der Spielkameraden ertrunken.
Heilbronn. Dieſer Tage hielten ſich über die
Mittagszeit drei neunjährige Grundſchüler am
Schäuffelſchen Fabrikkanal auf. Einer der Jungen
begab ſich auf das Eis des nur teilweiſe gefrorenen
Kanals; die nur ewwa 5 Zentimeter ſtarke Eisdecke
brach unter der Laſt des Jungen ein und dieſer
er=
trank vor den Augen ſeiner beiden Kameraden. Die
Leiche iſt bis jetzt noch nicht geländet worden.
Panik am Kurfürſtendamm.
Berlin. Am Freitag abend gegen 9 Uhr raſte
ein Privatauto, Kuvven und Zichzachwendungen
be=
ſchreibend, den Kurfürſtendamm nach der Richtung
Kaiſer=Wilhelm=Gedächtniskirche herunter. Die Straße
war gerade um dieſe Zeit überfüllt von
Menſchen=
maſſen. Die tolle Fahrt des Automobils erzeugte
eine Panik. Jeder ſuchte ſich vor dem tollen Fahrer
in Sicherheit zu bringen. Nachdem das torkelnde
Ge=
fährt ein paar Barrieren und Verkehrszeichen
umge=
riſſen hatte, kam es an der Gedächtniskirche zum
Stehen. Ehe ſich ein Poliziſt dem Wagen nähern
konnte, fuhr der Chauffeur ſchon wieder in voller
Fahrt in die Tauentzienſtraße hinein, nahm ein
paar Geländer mit und ſtand plötzlich auf der
Mittel=
promenade der Tauentzienſtraße. Zum dritten Male
ſetzte ſich das Gefährt in Bewegung, kam jedoch ſofort
wieder zum Halten, da ein ſtandfeſtes Raſengeländer
es aufhielt. Vollkommen zertrümmert blieb der
Wagen auf der Mittelpromenade liegen.
Polizeibe=
amte hoben den vollſtändig betrunkenen Fahrer
her=
aus und transportierten ihn nach der Wache.
Per=
ſonen ſind bei der raſenden Fahrt nicht zu Schaden
gekommen.
Deutſchlands älkeſter Lehrer geſtorben.
Hauptlehrer a. D. Guſtav Krauſe
iſt, wie gemeldet, in Broſtau bei Glogau in
ſeinem 103. Lebensjahre geſtorben.
Ein Wald von Skiern fährk ins Freie.
Tauſende von Sonntagsausflüglern mit ihren Skiern
ſammeln ſich allwöchentlich vor dem Hauptbahnhof in Oslo an. In halbſtündiger Bahnfahrt iſt
das ſchönſte Skigelände zur Freude der ſporttüchtigen Großſtädter erreicht. Dort werden die Skier
angeſchnallt, und Arbeit und Plage des Werktags ſind im Nu vergeſſen.
Zunahme der Grippeerkrankungen in Dresden.
Dresden. Die Zahl der Erkältungskramkheiten,
unter denen ein hoher Prozentſatz als Grippe gilt,
nimmt immer mehr zu. So meldet die
Ortskranken=
kaſſe 3600 Fälle von Erkältungskrankheiten, darunter
2700 von Grippe; jedoch ſind die meiſten Fälle leichter
Art. Die Schließung von Schulklaſſen iſt bisher nicht
notwendig geworden. In den ſtädtiſchen
Kranken=
häuſern ſind bisher vier Todesfälle durch Grippe
feſt=
geſtellt worden.
Liebestragödie.
Dresden. In einem hieſigen Hotel
wurden=
der 36 Jahre alte Dr. v. Bonn aus Stendal und
die gleichaltrige Frau Heidemann aus Magdeburg
durch Morphium vergiftet aufgefunden. Beide waren
kurz zuvor zugereiſt. Es ſoll ſich um eine
Liebes=
tragödie handeln.
Eine ganze Gemäldegalerie entdeckt.
Die koſtbare Hinterlaſſenſchaft eines engliſchen
Sammlers.
Berlin. Wie der „Lokal=Anzeiger” aus London
berichtet, ſtarb in Cardiff ein in der dortigen Gegend
bekannter Sammler. Man wußte wohl, daß er eine
ganze Anzahl mehr oder weniger wertvoller Gemälde
befaß. Die Unterſuchung ſeiner Wohnung aber brachte
eine große Ueberraſchung. In ſchwere Seidenſtoffe
eingepackt fand man mehr als 500 Gemälde und
Ra=
dierungem. Sachverſtändige haben die Bilder für ſehr
wertvoll erklärt, unter denen ſich drei Werke von
Rembrandt befinden. Der Sammler lebte mit ſeiner
Frau in zwei kleinen Zimmern und verwandte die
ſämtlichen übrigen Räume des Hauſes für ſeine
Sammlung.
Exploſion in einem Berliner Umſchaltwerk.
Berlin. Im Umſpamnwerk gegenüber dem
Berliner Rathaus ereignete ſich Freitag abend gegen
8 Uhr im oberſten Stochwerk eine ſchwere Exploſion.
Durch den gewaltigen Luftdruck wurde ein Teil des
Daches auf die Straße geſchleudert. Sämtliche Wände
und Türen in einem Umfange von etwa 25 Metern
wurden zertrümmert. Wie durch ein Wunder ſind
Angeſtellte, die in Nebenräumen in nächſter Nähe des
Exploſionshevdes beſchäftigt waren, nicht zu Schaden
gekommen. Nur bei den Löſcharbeiten haben zwei
Angeſtellte leichte Verletzungen erlitten. Einige
Stadt=
teile wurden in völliges Dunkel gehüllt, die
Störun=
gen konnten jedoch bald wieder behoben werden, ſo
daß nach evwa ½ſtündiger Dauer die Stromzufuhren
wieder einſetzten. Es gelang nach kurzer Zeit, das
Feuer mit Spezialfeuerlöſchern zu erſticken, bevor
noch größerer Schaden angerichtet wurde.
Entdeckung eines neuen Kometen.
Hamburg. Von der Hamburger Sternwarte
in Bergedorf wird mitgeteilt: Ein neuer Komet iſt
von Prof. Schwaßmann und Dr. Bachmann am
17. Januar mit dem Lippert=Aſtrographen der
Ham=
burger Sternwarte auf photographiſchem Wege
ent=
deckt worden. Der Komet ſteht im Sternbild des
Stieres und bewegt ſich langſam nach Norden. Seine
Helligkeit entſpricht der eines Sterns 2. Größe. Er
iſt alſo für das freie Auge unſichtbar.
Vier holländiſche Poliziſten von einem
Arreſtanten getötet.
Amſterdam. Als am Freitag früh ein
Ein=
wohner des Dorfes Grootegaſt (Provinz Groningen),
ein gewiſſer Wykſtra, zum Verhör nach Groningen
gebracht werden ſollte, wurden die mit der
Ueber=
führung beauftragten vier Polizeibeamten von
Wyk=
ſtra nacheinander aus dem Hinterhalt erſchoſſen. Den
ſchwer verletzten Beamten ſchnitt er mit einem Meſſer
die Kehle durch, dann ſchleppte er mit Hilfe ſeiner
Geliebten die Leichen der vier ermordeten Beamten
ins Haus und ſteckte es in Brand. Da die
Dorfbe=
wohner die Schüſſe gehört hatten, wurde die Untat
bald entdeckt, und der Mörder konnte im Laufe des
Nachmittags von zwei Kriminalbeamten in Groningen
feſtgenommen werden. Man fand bei ihm noch zwei
geladene Revolver. Die Geliebte des Mörders wurde
gleichfalls verhaftet. Der ſenſationelle Vorfall hat in
ganz Holland großes Aufſehen erregt, da eine
Mord=
tat ſolchen Umfanges ſeit Jahren im Lande nicht zu
verzeichnen iſt.
Eiſenbahnunglück in Schweden.
Kopenhagen. Wie aus Malmö gemeldet wird,
entgleiſten von dem Zug Malmö—Yſtad die
Loko=
motive und einige Wagen und ſtürzten die Böſchung
hinab. Der Heizer war auf der Stelle tot, während
der Lokomotivführer, der unter die Maſchine geriet,
lebensgefährlich verletzt wurde. Die Fahrgäſte kamen
mit dem Schrecken und leichten Schrammen davon.
Das neue Oberhaupk der Heilsarmee.
Edward John Higgins,
der Generalſtabschef der Heilsarmee, hat nach
der Abſetzung des greiſen Generals Booth die
pro=
viſoriſche Leitung dieſer in fünf Weltteilen
ver=
breiteten, ſoldatiſch organiſierten, aber ganz der
religiöſen Wohltätigkeit dienenden Gemeinſchaft
übernommen und hat die beſte Ausſicht,
endgül=
tig zum General gewählt zu werden. Er iſt ſeit
1882 Offizier der Heilsarmee, wirkte in England
und Amerika, wurde 1905 in das „
Hauptquar=
tier” berufen und iſt ſeit 1919 „Generalſtabschef”.
Verheerender Tornado in den Vereinigten
Staaten.
NewYork. Ein Tornado hat im weſtlichen Teil
des Staates Miſſouri und im ſüdlichen Teil des
an=
grenzenden Staates Illinois ſchweren Schaden
an=
gerichtet. In der Ortſchaft Maunie in Illinois ſtürzte
das Schulhaus ein, wobei zwei Schulkinder getötet
und 15 verletzt wurden. In der Nähe der Stadt Cape
Girandec (Miſſouri) wurde ein Farmerhaus
zer=
ſtört, wobei gleichfalls zwei Kinder den Tod fanden,
während der Farmer ſchwere Verletzungen erlitt. Der
Tornado war von einem ſchweren Hagelſturm
be=
gleitet und bewegte ſich in nordöſtlicher Richtung
durch Illinois fort.
Die Nordſeeinſel Pellworm wird durch
Flugzeuge mit Lebensmikkeln verſorgk.
Die Karte der vereiſten Nordſeeinſeln.
Der Dampferverkehr mit der von 1700 Menſchen
bewohnten, 38 Quadratkilometer großen
Nord=
ſeeinſel Pellworm wurde infolge der Vereiſung
des Wattenmeeres eingeſtellt. Auf Veranlaſſung
der Regierung fliegen Flugzeuge von Flensburg
nach Pellworm um die Bewohner der von der
Welt abgeſchnittenen Inſel mit den
notwendig=
ſten Lebensmitteln zu verſorgen. Pellworm
hing früher mit der Nachbarinſel Nordſtrand
zuſammen und wurde durch die großen
Sturm=
fluten der Jahre 1362 und 1634 zerriſſen.
mI
Witterangsanfag
Tauwekker im Küſtengll
Hamburgg
Nach dem ſtauken Froſt der letztenn!
geſtrigen Abendſtunden und über N0y
gebiet der Nord= und Oſtſee bis nagd
hinein ein Witterungsumſchlag eis
Schneefälle, die namentlich im Ge
bis Gotland mit ſchweren
Stür=
waren, gingen ſpäter in Regen übers
waren heute vormittag 9 Uhr 5 G0.
In Berlin zeigte das Thermometer
mittags bereits 3 Grad Wärme.
Schneewehen hemmen den non
Bahnverkehr.
Die ſtarken Schneewehen in Th.
immer noch an und hindern auf den 1.
Verkehr. So liegt die Landſtraße
ſalza im tiefen Schnee, und der Vermg
leitet werden. Auch die Reichsbghm
Schneeanſammlungen zu leiden.
Schneeverwehungen iſt heute früh 8
der Strecke Gotha—Leinefelde nördk
von Langenſalza Unterbrochen. Die
deren Beſeitigung die Reichswehr.
herangezogen wurde, wird etwa
dauern. Auch der Verkehr auf den Sc
—Gräfentonna und Kühnhauſen—
unterbrochen. Die Stadt Langenſall
übergehend vom Durchgangsverkehr
Die Schneeverwüſtungen in Polell
Die ſchweren Schneeverwehungenn!
verurſachten der Eiſenbahnverwaltunn
242 Dampfſchneepflüge und etwa 1
ſind damit beſchäftigt, die Schienenſträug
Wie „A.B. C.” berichtet, ſind in den II
Perſonenzüge und 276 Güterzüge inn
geblieben. Im Zuſammenhang mit d3n
ſtarken Froſt haben 193 Reiſende ſch4 an Händen und Füßen davon
Perſonen ſind in dichtem Schneet:*
Zügen überfahren worden. Bei der 9
hat ſich ein Eiſenbahnunfall ereigne
Perſonen ums Leben gekommen ſimn
an zertrümmerten oder beſchädigten 2!
Waggons uſw. wird auf mehrere:
geſchätzt. Ergänzend wird noch beich
ſonders Oſtgalizien unter den Schnee—n
habe. In Krakau und Umgebung 9:
zum Freitag ein Schneeſturm geherr/
Züge gingen mit ſtarken Verſpätun=
Temperaturen ſind ſtellenweiſe bis gin
Null gefallen. Aus Tarnopol,
Stan-
kow und Kowel wird berichtet, daßei
verkehr auf verſchiedenen Linien vor
gelegt iſt. Im Gebiete der Poſenes
Eiſenbahndirektion ſind nicht
wenige=
phon= und Telegraphenmaſten beſoſt
Drähte zum größten Teil zerriſſen.
drei Perſonen der ſtrengen Kälte zunn!
Die Dörfer wurden am hellichten B.
Wolfsrudeln heimgeſucht. Ein 50jährfn
zbei Knaben ſind von Wölfen ange.
riſſen worden.
Große Schneeverwehungen in
Stillegung des Eiſenbahnverkehru
unter Null.
In Serbien wie auch in Kroatien
bahnverkehr infolge großer Schneebu
geſtellt. In Bosnien, der Herzegowit
tenegro iſt der Zugverkehr vollkomn
Ebenſo ſtoppt der Verkehr zwiſchen QA
lato. Der Perſonenzug, der von O9/4
lato abgefahren iſt, wartet auf der?
ſenica auf Hilfe, da er im Schneesc
iſt. In Serbien wurde der Verkehr a0
zum Ochridaſee eingeſtellt. Der 99
Donnerstag abend aus Belgrad übe2
Budapeſt nach Wien abgefahren iſt, muß
den auf offener Strecke warten, bis
den Gleiſen weggeräumt war. In 7
im Laufe des Freitags eine Temperakt!
unter Null verzeichnet. Dagegen iſt ſ.i
lich ein vollſtändiger Witterungsum9
treten. Nach dem heftigen Schneeſtie
Kälte iſt ſeit 24 Stunden prachuvc,
wetter mit 15 Grad Wärme bei ſonnig!
Land gezogen.
Auch in Rumänien ſtarke Schk
Seit Donnerstag herrſchen in Fé9
Schneeſtürme. In Bukareſt liegt der A
einen Meter hoch. Die Züge treffen!
ſpätung ein. Die Telephon= und
Lell=
dungen ſind teilweiſe unterbrochen.
in Konſtanza einlaufen, haben große:?
da auf dem Schwarzen Meere Iſ
herrſchen.
Booth ſperrt die Konten der 4
London. General Booth hat die
ſeiner Abſetzung, die ihm von ſeiner
nachmittag des Donnerstag überhrc
Ruhe aufgenommen. Der Hohe Na.
ziellé Mitteilung ebenfalls am Donnen
ab. Die Tochter des Generals hab
ſprechungen mit ihren Rechtsanwalle.
ihr den Rat, zunächſt eine paſſibe
nehmen. — General Booth ſoll ſich 42
haben, ſeinen Bankiers die Auszahlutt
zu unterſagen, die nicht in ſeinem 22
beſtimmten Vertretern unterzeichne.
Vermögen der Heilsavmee zum gröbe
Namen des Gencrals Booth hintenleh.:
bedeuten, daß, falls Booth ſeine Abſieh
geſamte Gehaltzahlung für die Onſis
armee ſowie die ſonſtigen finanzet.
heiten ins Stocken geraten und ſich Me
eine weitere Kriſe ergeben würde.
Ein Rieſenbrand in 6ut
London. In Hull kam am Sahr
feuer zum Ausbruch, das das game.
gefährdete. Zahlreiche Läden ſohe
Räume eines großen Geſchäfts wurden."
men ergriffen, vier Bureaugebäde
ausgebrannt. Die bei dem Rieſenbrol.
Funken wurden in einem Umkreis Ne
umhergeſtreut.
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Sonntag, den 20.Januar 1929
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dann haben Sie die volſe
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[ ← ][ ][ → ]Seite 10
Sonntag, den 20. Januar 1929
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A ſtr.
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3.
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Geteih
Eeie
Sonntag, den 20. Januar 1929
Seite 11
geiuch
Uu
Mokorſpork.
Md iſcher Kleinflugzeug=Wettbewerb.
Brau, Berlin und Hamburg Etappenorte.
Sung für den von der Federation Aeronautique In=
„ſchaffenen internationalen Wettbewerb für Kleinflug=
Chienen. Die Geſamtpreiſe von 300 000 Fr. werden
nd, Frankreich, Italien, der Schweiz, Rumänien
aſwwakei aufgebracht; die erſtmalige Dur hführung der
unmt, Frankreich übernommen. Der Wettbewerb iſt offen
cuteiſitzige Kleinflugzeuge, die in zwei Gewichtsklaſſen
Flugzeuge von 280 und Flugzeuge von 400 Kilo
Differenz von 10 Prozent nach oben iſt erlaubt). Die
Apuggen, ſowie die Betriebsſtoff=Verbrauchs=Prüfung über
gännen am 3. Auguſt auf dem franzöſiſchen Flugplatz
ünigkeit und Zuverläſſigkeit werden auf einem großen,
erigen Rundflug geprüft und bewertet. Dieſer führt
7 Paris über Baſel, Genf, Lyon, Marſeille, Turin,
Zagreb, Belgrad, Turnu=Severin, Bukareſt, Turnu=
Wien, Brünn, Prag, Breslau, Warſchau, Poſen,
urg, Amſterdam, Brüſſel wieder nach Paris. An
keiten werden 85 Kilometer pro Stunde für die
Stundenkilometer für die kleine Klaſſe verlangt. Der
yrverbs erhält einen Preis von 200 000 Fr., ſein
Flug=
emiationalen Wanderpreis.
zendkraft im Städtiſchen Hallenſchwimmbad. Am
Sonn=
r, Städtewettkampf im Schwimmen: Frankfurt a. M.
DDarmſtadt. In der Frankfurter Mannſchaft ſtarten
Mri der Reichsſtrommeiſterſchaft 1928, W. Dröſer, und
je(heyr Reichsſtrommeiſterſchaft 1926. der Rheinſtrommeiſter
Z9t nachmittags 3 Uhr. Eintrittskarte 50 Pfg.
Geſchäffliches.
it
9.
ſent
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eint
B e
ittrl Eimer Waſſer enthält Ihr Waſchkeſſel?
Trage, auf die nicht immer gleich die richtige Antwort
arn. Die Hausfrau hat es wohl „im Gefühl”, wieviel
muß und bemißt danach — meiſt auch nach
Gut=
geige Perſil. — Wenn man aber bedenkt, wie außer=
—s für ein wirdſchaftliches Waſchen iſt, die Waſchlauge
BFammenſetzung zu bereiten, dann ſollte ſich jede
Haus=
eine Mühe machen, den Waſſerinhalt ihres Waſch=
Man füllt hierzu den Keſſel eimerweiſe gut halb
ein für allemal die denbbar leichteſte Einteilung. Auf
Ve kommt ein Paket Perſil. Ein Waſchkeſſel alſo, der
hu. gefüllt — 6 normalgroße Eimer Waſſer faßt,
er=
tng der Lauge 2 Pakete Perſil.
undfeunkprogramme.
Frankfurk.
20- Jan. 8.30: Morgenfeier veranſtaltet von den
ti uskirche. Dirigent: G. Schweizer. O 11.30: Dr.
Erziehung der Erzieher. O 12: Mittagskonzert des
1 andwirtſchaftskammer Wiesbaden: Die
Löslichkeits=
hep osphorſauren Dünger. — Die Leckſucht der Rinder
Die Ausführung des Kronenſchnittes an jüngeren
ens /1-.15: Aus dem deutſchen Märchenborn, vorgetragen
n. Grimm: Die ſieben Raben; Die wahre Braut
ia 16.15: Stunde des Landes. Leitung: Dr.
Geb=
zert des Funkorch. Lortzing (geſt. 21. Jan. 1851).
Asildſchütz”,
— Ariette der Marie aus „Zar und
Lied der Baronin aus „Der Wildſchütz”
Riggina‟. — Ouv. „Die Opernprobe‟
Rezitativ
aus „Der Waffenſchmied‟. — Ballettmuſik aus
t I. Leitung: Kape.lm. Merten. Mitw.; Anita Franz
Rönigswuſterhauſen: „Gedanken zur Zeit
Maß=
ng und Sicherung im neuen Strafgeſetz=Entwurf.
Staatsſekretär a. D. Saenger, München. O 18.30:
Unrniſter a. D. Dr. Bell,; Berlin. O 19:
Rhein=
and für Volksbildung. O 19.45: Sportnachrichten.
ſch=literariſche Veranſtaltung. 8 Anſchl.: Tanzmuſik.
AAenger.
Skuktgark.
Sonntag, 20. Jan. 11.15: Aus dem Bürgerſaal des Rathauſes
Karlsruhe. Muſikaliſche Morgenfeier, veranſtaltet vom
Kammer=
orcheſters des Badiſchen Konſervatoriums. Leitung: Joſ. Peiſcher.
Soliſten: O. Schmidt (Violine), G. V. Panzer (Viola). Werke von
W. A. Mozart und L. Mozart. O Anſchl.: Schallplatten. o 14:
Hamburg: Funkheinzelmann. 15: Ing. Grzywienſki, Wien: Oohu,
oder ein Tag auf einer hawaiiſchen Südſee=Inſel. 15.30:
Opern=
achmittag Terzette und Duette. Mitw.: Margarete Wetter, Herm.
Lingor. Max v. Wiſtinghauſen, Funkorch. Flügel: A. Haagen. o 18:
N. Lang: Zum 70. Todestag von Bettina von Arnim. o 18.30:
Dichtervagabunden und Landſtraße. Ausf.: O. L. Brandt, Emma
Eichenbrenner (Sopran), H. Hofele (Bariton), K. Köſtlin. Flügel:
A. Haagen. Werke von Francois Villon, Verlaine und Rimbaud.
Maxim Gorkii, Jack London, Knut Hamſun. o. Anſchl.:
Sport=
funkdienſt. 20.15: Heiterer Abend, Leitung: C. Struve. Mitw.:
Trudel Eipperle, Eva Chriſta, Käte Mann, Elſe Reimann, Herm.
Grotz, Th. Brandt, H. Hanus, E. Stockinger, H. Mönch, C. Struve,
Stuttgarter Vokalquartett, Philharmoniſches Orcheſter. Auber: Ouv.
„Fra Diavolo”. — Weinzierl: Winterfreuden. — Löwe: Tom der
Reimer. — Löwe: Niemand hat’s geſehen. — Dvorak: Zwei ſlaviſche
Tänze. — Mendelsſohn: Ich wollt’, meine Liebe ergöſſe ſich. —
Splitter von Neſtroy. — Strauß: Wein, Weib und Geſang. —
Suppe: Ouv. zur „Schönen Galathea‟.
— Die Wunderkur. Ein
lehr=
reicher Schwank in Reimen und ein m Akt von Herb. Eulenberg.
Perſ.: Der Müller Maier; Adelgunde, ſeine Frau; die alte Stina,
ihr Dienſtmädchen; der Doktor Strophantus. Die Wunderkur geht
vor ſich in der guten Stube des Müllers Maier. — Offenbach:
Ouv. „Orpheus in der Unterwelt”.
Arnold: Dann zieht der
Frühling ein. — Kalman: Wiener Muſik=
Smetak: Ungariſcher
Tanz. — Durchs Wieſetal gang” , jetz na; Schwobalieſel. — Leha
Vorſpiel zur Operette „Eva . — Mario: Santa Lucia. — Knepler:
Wenn der Holunder blüht. — Graßmann: Czardas. —
Schrammel:
Wien bleibt, Wien, Marſch. o Anſchl.: Nachrichten. Anſchl.;
Tanzmuſik.
Berlin.
Sonntag, 20. Jan. 8,55: Glockenſpiel der Potsdamer
Garniſon=
kirche. O
Morgenfeier. Anſprache: Pfarrer Bährens, Sorau
N.=L.). Mitw.: Marie Flocke=Hagemann (Sopran), Edith Fromberg
(Violine), G. Stamm (Rezitat.). O Anſchl.: Glockengeläut des Doms.
O 11.30: Großes Schauſpielhaus: Vormittagskonzert, ausgeführt
von Schmidt=Gentner und dem geſamten Ufa=Sinfonie=Orcheſters.
Lißzt: Les Preludes, ſinfoniſche Dichtung. — Strauß: Suite aus
„Der Roſenkavalier”. — Tſchaifowsky: Capriccio italien. — Wagner:
Ouv. „Tannhäu er”. O 14: Morſekurſus. O 14.30: Für den
Land=
wirt. O 14.55: Direktor Müller, Ruhlsdorf: Fütterung der
Zucht=
ſchweine mit wirtſchaftseigenen Futtermitteln. 15.30: Märchen.
Guſt. Goes: Prinzeſſin Schneeflocke: Der Streit der Bäume. Geleſen
von Käthe Haack. 16: Fr. Böhme: Vom Volksreigen zum
Gruppentanz. O 16.30: Unterhaltungsmuſik. Kapelle Gebrüder Steiner.
18.45: Hans Jürgen von Hake: Die 4. Grüne Woche, Berlin
1929. O 19.15: K. Lütge: Aus dem deutſchen Winterbilderbuch.
19.45: Dr. Neruda: Einführung zu dem nachf. Sendeſpiel.
0 20: Sendeſpiel: „Die Prinzeſſin von Trapezunt”, Buffo=Oper in
drei Teilen. Muſik von Jacques Offenbach. Dirig.; M. Roth.
Perſ.: Prinz Caſimir, ſouveräner Beherrſcher von Knipperhauſen;
Rafgel, ſein Sohn; Sparadrap, deſſen Erzieher; Cabriolo, Direktor
einer Seiltänzertruppe und Inhaber eines Wachsfiguren=Kabinetts;
Zanetta, Regina, ſeine Töchter; Paola, ſeine Schweſter; Tremolini;
Lotterie=Agenten, Pagen, Jäger, Gefolge des Prinzen, Volk.
An=
ſchl.: Tagesnachrichten. Danach: Tanzmuſik. Kapelle Marek Weber.
Deutſche Welle. Sonntag, 20. Jan. 8.55: Berlin: Glockenſpiel
der Potsdamer, Garniſonkirche. 9: Morgenfeier. Anſprache:
Pfarrer Bährens, Sorau. O Anſchl.: Glockengeläut des Berliner
Doms. O 11.30: Vormittagskonzert, ausgeführt von Schmidt=
Gentner und dem geſamten Ufa=Sinfonie=Orcheſter. G 13.45:
Bild=
funkverſuche des Senders Königswuſterhaufen. o 14.30:
Mittei=
lungen und praktiſche Winke für den Landwirt. o 14.55: Direktor
Müller, Ruhlsdorf: Fütterung der Zuchtſchweine mit
wirtſchafts=
eigenen Futtermitteln. O 15.30: Märchen. Ge eſen von Käthe Haak.
16: Fr. Böhme: Vom Volksreigen zum Gruppentanz. o 16.30:
Unterhaltungsmuſik. Kapelle Gehr. Steiner. o 18: Gedanken zur
Zeit.=Juſtzminiſter a. D. Dr. Bell und Staatsſekretär a. D.
Saenger: Die Maßregeln der Beſſerung und Sicherung im neuen
Strafgeſetzentwurf. O 19: Vittorio Macchioro: Pompeii, wie es
zeſſin von Trapezunt.” Buffo=Oper in drei Teilen von J.
Offen=
bach. O. Anſchl.: Preſſenachrichten. O Danach: Tanzmuſik. Kapelle
Marek Weber,
Amtliche Winterſportnachrichten
herausgegeben von der
Heſſ. Offentl. Wetterdienſtſtelle am Landwirtſch. Inſtitut der
Univerſität Gießen.
der
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Leml Vogelsberg:
Hoherodskopf
(767 m) Nebel — Pulverſchnee Ekt ſehr gut Herchenhainerhöhe Nebel —8/50 * Ski u. Nobel
ſehr gut Odenwald:
Tromm
(523 m) Nebel -2150 10 * Ski u. Robel
ſehr gut Neunkirchen
1513 m) Nebel —5 60 * Ski u. Rodel
ſehr gut Taunus:
Kl. Feldberg
Gfß. 50 leichter
Schneefall — 50 1—3 etwas
verweht Skl u. Rodel,
ſehr gut Rhön:
Waſſerkuppe
Wſ. 50 Nebel 5 35 -2 „ Ski u. Rodel gut Schwarzwald:
Feldberg
1497 m) bewölkt —4 135 1-2 Pulverſchnee Ski u. Robel
ſehr gut Hornisgrinde
(1160 m) Nebel 135 S
* Eh u. Mobel
ſehr au. Ruheſtein
1920 m. bewölkt 4 11. f Skr u Rodel
ſehr gut Furtwangen
,850 m) bewölkt —3/105 — gekörnt Ski u. Nodel
Gf 50 Alpen:
Garmiſch= Parten=
kirchen (718 m) wolkig 2. 40 1-
10 Pulverſchnee Sh u. Rodel
ſehr gut Berchtesgaden
572 m) wolkig 45 * Rfe
gut Harz:
Schierke
(620 m) Nebel -0 50 1-7 Pappſchnee Eh u. Rodel
ſehr gut Thuringer Wald:
Oberhof
810 m) — — — — —
Welterbericht.
Milde ozeaniſche Luftmaſſen haben ſich raſch über Deutfchland
durch=
geſetzt und einen Umſchlag zu Tauwetter gebracht. Im nördlichen
Deutſchland ſind die Temperaturen innerhalb 24 Stunden um 20 Grad
angeſtiegen. (Hannover geſtern morgen —18, heute +2 Grad C.) Aber
auch in unſerem Gebiet haken ſie bereits ſtellenweiſe 12 Grad
zugenom=
men. Da durch die augenblickliche Druckverteilung eine weitere Zufuhr
maritimer Luftmaſſen ſtattfindet, ſo werden ſich die Temperaturen mehr
um den Gefrierpunkt, ja ſogar auch zeitweiſe etwas darüber halten.
Ausſichten für Sonntag, den 20. Januar: Wechſelnde Beivölkung,
Tem=
peraturen um Null und etwas darüber, vereinzelte Niederſchläge.
Ausſichten für Montag, den 21. Januar: Weiterhin wechſelnd wolkig,
jedoch Temperaturen ſchwankend, noch Niederſchlagsneigung.
Hauptſchriftlettung: Rudolf Maup=
Verantwortlich für Polttifk und Wirtſchaft: Rudoif Maupe; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; f!
vort: Dr. Eugen Buhimann.
ür den Handei: Dr. C. H. Quetſch; für den E
ienſt: An
eas Bauer; für
„Die Gegenwart‟: Dr. Herbert Neite; fü.
iſeratenteil: Will5 Kuble; Druck
ſän
und Verlag: L. C. Witt
Darmſtad
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 22 Geiten.
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Obwohl die Großmühlen und der Einfuhrhandel nach dem
vorüber=
gehenden Heraustreten aus ihrer Zurückhaltung ihren vorläuſigen
Be=
darf gedeckt haben, iſt die Stimmung infolge der Feſtigkeit der
Auslands=
mäukte und auf die eingetretene kalte Witterung hin trotz der jetzt
vor=
handenen Schneedecke doch feſt geblieben. Die Umſätze haben aber an
Umfang nachgelaſſen. Die Preiserhöhung für Manitobaweizen beträgt
gegenüber der Vorwoche noch 20 hfl.=Cents, für Plataweizen etwa 10
bis 15 Cts. Für letztgenannte Herkunft, 79 Kg., waren bei 11,72½ bis
11,75 hfl. (1 hfl. — 1 holl. Gulden — 1,68,73 RM.) Käufer vorhanden.
Auſtralweizen galt als zu teuer. Für inländiſchen Weizen lagen
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Auslandsroggen erfolgten keine Abſchlüſfe. Der
Großmühlenhandels=
preis für ſüddeutſches Weizenmehl, Spezial 0, blieb auf der gegenüber
der Vorwoche um 25 RPfg. erhöhten Grundlage von 33,25 RM.,
Um=
fätze fanden jedoch auch zu 33 RM. und von der zweiten Hand ausgehend
zu 32,60—32,70 RM. ſtatt. Vom Niederrhein lagen Angebote mit 32,50
bis 33 RM. vor. Eine ſüddeutſche Großmühle hat gegen Wochenmitte
einen größeren Verkauf in Weizenmehl an die franzöſiſche
Beſatzungs=
armee zu unbekannt gebliebenen Bedingungen abgeſchloſſen. Der
Nog=
genmehl=Umſatz blieb klein. Braugerſte ruhig, Preiſe unverändert. —
Hafer feſt und von vorwöchentlichen 22—23,25 auf 22,75—23,50 RM.
er=
höht; auch Auslandshafer 10 Cts. die 100 Kg. höher gehalten. In
Mannheim greifbarer Platamais blieb unverändert, wogegen ſich die
Cif=Forderungen um 10—15 hfl.=Cents gegen die Vorwoche erhöhten,
auf ungünſtige Nachrichten aus Argentinien und Rückkäufe von Februar=
Kontrakten für Mixed=Mais durch Amerika, das eif europäiſchem
See=
hafen 11,32½ hfl. bezahlte, und ſich um weitere Rückkäufe bemühte. —
Futterwittel auf die kalte Witterung etwas gefragt, insbeſondere
Trocken=
ſchnitzel, worin Verkäufe nach dem Eſſaß erfolgen. Die zweite Hand hielt
mit Angeboten zurück, die direkten Forderungen der Fgbriken lauteten
auf 15,75 RM. die 100 Kg. ab Fabrik. Biertreber koſtete 20,75;
Raps=
kuchen W; Sohaſchrot 22,25; Maisſchrot 24,50; Weizenkleie fein 13.50
bis 13,75; Roggenkleie 14,75; Weizenfuttermehl 14,50—15 RM. die 100
Kilogramm.
Tabakmarkt. Die heſſiſchen Tabake in Lampertheim ſind nunmehr
zu 45 RM. und in Lorſch zu 55 RMN. je Zentner, in beidem Fällen mit
Zuſchlägen, verkauft worden. Die urſprünglichen Forderungen für dieſe
Haupttabake hatten auf mindeſtens 68 RM. je Zentner gelautet. Al=
Käufer traten hauptſächlich norddeutſche Fabrikanten auf. Die erſte
Ein=
ſchreibeſitzung für einen großen Teil des Obergutes in der Pfalz
er=
folgt dieſer Tage in Schifferſtadt.
Vom ſüddeutſchen Eiſenmarkk.
Am ſüddeutſchen Eiſenmarkt hat ſich im Laufe der Woche eine kleine
Beſſerung durchſetzen können. Die Spezifikationen auf Aßſchlüſſe gingen
lebhafter ein. Auch Neukäufe wurden in größtem Umfange getätigt,
doch blieb die Lage im großen und ganzen ruhig, da die Nachfrage der
Bauinduſtrie auf ein Minimum zurückgegangen iſt. Auch die verarbeitende
Induſtrie hielt ſich zurück, da ſie augenblicklich über Beſchäftigungsmangel
klagt. Das gleiche gilt von der Händlerkundſchaft, da man vielfach
zu=
nächſt ſeine Geldverpflichtungen zu erfüllen hat, ehe man neue
Engage=
ments eingeht. Die Beſchäftigwag der Werke in Form und Stabeiſen
war gut, wozw Exportaufträge weſentlich beitrugen. Die Lieferzeiten
bewegen ſich zwiſchen 5—8 Wochen für Formeiſen und 6—10 Wochen für
Stabeiſen. Infolge des außerordentlich darniederliegenden Blech= und
Bandeiſengeſchäftes beſteht hierfür, ſoweit normale Qualitäten in Frage
kommen, prompte Unterbringungsmöglichkeit. Das Lagergeſchäft hielt
ſich in gleichen Grenzen wie bisher. Die Preiſe im Werks= und
Lager=
geſchäft ſind Aenderungen nicht unterworfen und eine Erhöhung der
Preiſe dürfte wohl auch vorerſt nicht zu erwarten ſein.
Wirtſchaftliche Rundſchau.
Kohlenförderung im Ruhrgebiet. Nach vorläufigen Berechnungen
wurden in der Zeit vom 6. bis 12. Januar im Ruhrgebiet in 6
Arbeits=
tagen 2375 188 Tonnen Kohle gefördert gegen 1 790 076 Tonnen in der
vorhergehenden Woche bei 5 Arbeitstagen. Die Kokserzeugung ſtellte
ſich in den 7 Tagen der Berichtswoche (in den Kokereien wird auch,
Sonn=
tags gearbeitet) auf 551 976 Tonnen gegen 520 710 Tonnen in der
vor=
hergehenden Woche, die Preßkohlenherſtellung auf 71 363 Tonnen gegen
50 762 Tonnen in der vorhergehenden Woche bei 5 Arbeitstagen. Die
arbeitstägliche Kohlenförderung betrug in der Zeit vom 6. bis 12. Jan.
395 865 Tonnen gegen 358 015 Tonnen in der vorhergehenden Woche, die
tägliche Kokserzeugung ſtellte ſich auf 7884 (74 337) Tonnen, die
arbeits=
tägliche Preßkohleherſtellung auf 11 894 (10 152) Tonnen. Wegen
Abſatz=
mangels wurden in der Berihtswoche 13 921 (arbeitstäylich 2320)
Feier=
ſchichten eingelegt gegen 25 408 (5082) in der Vorwoche.
Der deutſch= Viehbeſtand am 1. Dezember 1928. Nach den
vorläufi=
gen Ergebniſſen der Viehzählung vom 1. Dezember 1928 waren im
Deutſchen Reiche (in Millionen Stück) vorhanden: Pferde 3,71; Rind=
18,39, davon Milchkühe 9,43; Schweine 20,07; Schafe 3,63; Ziegen
2,89: Gänſe 5,64; Enten 2,95; Hühner 75,79; Bienenſtöcke 1,62. Gegen
2.
1927 iſt bei allen Großvieharten mit Ausnahme der Rinder eine
Ab=
nahme des Beſtandes eingetreten. Die Zahl der Pferde iſt um rund
100 000 (2,6 v. H.), die der Schweine um 2,8 Millionen (12,3 v. H.); die
der Schafe um 193 000 (5,1 v. H.) und die Zahl der Ziegen um 340000
(10,5 v. H.) zurückgegangen. Dagegen weiſt der Beſtand an Rindern
eine Zunahme um rund 375000 (2,1 v. H.) auf. An dieſer Zunahme
ſind die Milchkühe mit 38 000 Stück (0,4 v. H.) beteiligt. Auch die Ge
flügelbeſtände haben zugenommen; die Zahl der Gänſe iſt um rund
139 000 Stück (2,5 v. H.), die der Enten um 287 000 Stück (11,2 v. H.
und die Zahl der Hühner um 4,4 Mill. Stück (6,2 v. H.) geſtiegen. Die
Zahl der Bienenſtöcke iſt um 21 000 (1,3 v. H.) zurückgegangen.
Hofbrauhaus Hanan vorm. G. Ph. Nicolay A.G., Hanau. Die
Geſellſchaft erzielte im Jahre 1927/23 (per 30. September) einen
Brutto=
gewinn abzüglich der allgemeinen Unkoſten von 760 000 (i. V. 668000)
Rechsmark. Es verbleibt ein Reingewinn von 106 500 (87 500) RM.
woraus eine erhöhte Dividende von 12 (10) Prozent auf das A.K. von
unverändert 720 000 RM. vorgeſchlagen wirk.
Die Berliner Metallnotierungen vom 19. Januar ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotverdam (
tierung der Vereinigung für die deutſche Elektrolytkupfernotiz) 159 RM.
Diehmärkke.
Auf dem Schweinemarkt in Weinheim a. b. B. am Samstag, den
19. Januar, ſpurden 159 Schweine zugeführt. Verkauft wurden 122 Stück,
und zwar Milchſchweine das Stück von 10 bis 19 Mark, Läufer von 25
bis 40 Mark und Einleger ein Stück zu 63 Mavk.
Produkkenberichke.
Berliner Produktenbericht vom 19. Januar. Auf Grund der
über=
ſeeiſchem Hauſſemeldungen herrſchte in den heutigen Vormittagsſtunden
zwar etwas feſtere Stimmung, doch war eine gewiſſe Unſicherheit
unver=
kennbar. Für das infolge der beſſeren Transportverhältniſſe etwas
ſtärkere Inlandsangebot wurden von Mühlen und Exporteuren noch etwa
eine halbe bis eine Mark höhere Gebote als geſtern abgegeben, im
Ver=
kaufe des Vormittags und vor allem zu Börſenbeginn ſchlug die
Stim=
mund jedoch gänzlich um und ſelbſt zu 1 bis 2 Mark niedrigeren Preiſen
waren die Kaufer ſtark zurückhaltend. Die Auslandsofferten lauteten
im Anſchluß an die höheren Terminpreiſe höher, und zwar namentlich
wori Kordamerika, irgendwelches Kaufintereſſe war jedoch nicht
vorhan=
den. Am Lieferungsmarkt ſtellte ſich Weizen um ¾4 bis 1,5 Mark nied=
Biger, während Roggen Preisverluſte von 1,5 bis 2 Mark erfuhr. Auch
Mehle hatten geſtern nachmittag und heute vormittag noch einiges
Ge=
ſchäft, im Einklang mit der Bewegung des Brotgetreidemarktes geſtaltete
ſich jedoch der Vörſenverlauf für den Mehlmarkt enttäuſchend. Hafer
liegt ziemlich ſtetig. Gerſten weiter ſtill.
Amerikaniſche Kabelnachrichtem
Frankfurker und Berliner Efſekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 19. Januar.
Die freundlichere Stimmung des Vormittagsverkehrs mußte zu
Be=
ginn der heutigen Börſe einer größeren Luſtloſiigkeit weichen. Die
Spe=
kulation hielt ſich ſtark im Hintergrunde und nahm nur verſchiedentlich
Abgaben vor, was eine allgemeine Abwärtsbewegung der Kurſe und eine
Abſchwächung der Tendenz zur Folge hatte. Die weitere
Aufwärtsbewe=
gung der Kurſe an der geſtrigen New Yorker Börſe und einige günſtige
Momente konnten keine Anregung bieten. Dagegen verſtimmte eine
Meldung, wonach die Auflegung der Reparationsobligationen in
Ame=
rika überſchätzt würde, ziemlich ſtark. Die große Zurückhaltung und
Un=
ſicherheit war ober in erſter Linie auf die noch immer beſtehende Order
loſigkeit zurückzuführen. Von Auslandsſeite trafen heute Kaufaufträge
in nur ganz geringem Umfange ein, und nur für dieſe Werte, die aber
ſehr vereinzelt daſtanden zeigte ſich eine gewiſſe Widerſtandsfähigkeit.
Gegenüber der geſtrigen Abendbörſe gingen die Verluſte durchweg bis zu
3 Prozent. Vereinzelte Papiere überſchritten auch dieſe Grenze, da die
Baiſſepartei durch Leerabgaben den Markt ſtärker beeinflußte. Das
Ge=
ſchäft bewegte ſich in den denkbar engſten Grenzen und es kamen zur
erſten Notiz nur wenig Abſchlüſſe zuſtande. Siemens waren mit minus
3 Prozent und Chadeaktien mit minus 4 Mark ſtark angeboten. J. G.
Farbem und Scheideanſtalt lagen bis 1,5 Prozent ſchwächer. Einiges
Intereſſe beſtand dagegen am Elektromaukt für AEG. und Lahmeyer bei
gut behaupteten Kurſen. Am Montanmarkt gingen die Rückgänge kaum
über 1 Prozent hinaus. Von Autowerten waren Daimler, angeblich
auf Berliner Abgaben ſtark angeboten und erneut 3 Prozent niedriger.
Adlerwerke minus 1 Prozent. Behauptet waren noch Wayß und Freytag
und Metallbank. Renten ohne Geſchäft. Deutſche Anleihen etwas
ſchwächer. Von Ausländern Türken etwas gefragt.
Im Verlaufe kamen Umſätze kaum noch zuſtande. Die Tendenz
neigte weiter nach unten und es traten erneute Kursrückgänge bis zu
3 Prozent ein. Auch die anfangs behaupteten Werte hatten unter der
allgemein ſchwachen Verfaſſung der Börſe zu leiden. Am Geldmarkt
er=
fuhr Tagesgeld mir 4,5 Prozent eine weitere Entſpannung. Am
Devi=
ſen=Markt hatte der Dollar eine Abſchwächang zu verzeichnen. Man
nannte: Mark gegen Dollar 4:254; gegen Pfunde 2,395/g; London—
Kabel 4,8503; Paris 124,07; Madrid 29,70; Mailand 92,68; Holland
12,0934.
Berlin, 19. Januar.
Während die Vorbörſe noch unter dem günſtigen Eindruck der feſten
Haltung der New Yorker Börſe und der freundlichen Tendenz der geſt
rigen Abendbörſe ſtand, ließ ſich der offizielle Börſenbeginn von der
ge=
ſpannten Finanzlage des Reiches, den neuen Steuerprojekten und
Ver=
ſionen, wonach bei der Reichsbahn ebenfalls ein erheblicher Kapitalbedarf
ſei, ſtärker beeinfluſſen. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe ſchwächte ſich
die Tendenz, beeinflußt von dem Rückgang der Orenſteinaktien und
Schiffahrtswerte allgemein ab.
Im weiteren Verlauf der Börſe erfuhr die Tendenz einen weiteren
einſchneidenden Rückſchlag. Auf umfangreiche Leerabgaben, die auf faſt
alle Märkte ſich erſtreckten, kam es zu Kursrückgängen größeren
Aus=
maßes. Auf Gerüchte, wonach geplant ſei, die Freigabezahlungen zur
Steuerleiſtung heranzuziehen, blieb die Tendenz bis zum Börſenſchluß
matt. Nur unweſentliche Erholungen traten ein. Nachbörslich waren
die Kurſe zumeiſt underändert, verſchiedentlich jedoch auf Deckungen
etwas erhöht.
* Chieago, 19. Jan.
Weizen: Der Markt ſetzte zunächſi in ſchwächeuer
Später trat dann eine kräftige Erholung ein auf M9
größere Auswinterungsſchäden in den Winterweizengee
Schluß wurde der Markt erneut ſchwach auf Realiſationern
Mais: Der Markt verlief heute in ziemlich ſchwachb=
Gewinnmitnahmen in ſtarkem Maße erfolgten und außif
Wetterberichte eingingen.
Roggen: Die Preiſe unterlagen heute mehrfachen
die ſich allerdings in ziemlich engen Grenzen bewegten,
naihfrage nur gering war und günſtigere Wetterberr,
Später trat dann eine Erholung ein.
Hafer: März=Waxe hatte unter Liquidavionen zu
gebot aus dem Innern war größer und die nordweſtlichhl
ſtimmten mit ihrer ſchwachen Haltung ebenfalls.
Weieiend billg
* New York, 19. Januar.,
Baumwolle: Der heutige Baumwollmarkt nahm erg / / 1 ſ kaſen dei mit 21e9
gen Verlauf. Im Zuſammenhang mit Kabelmeldungennn
und mangels preisdrückender Momente war die
Tender=
bezeichnen. Gegenüber dem Vortage wieſen die Notierrig //MMVersieiselen
Veränderungen auf.
Kaffee: Die feſte Veranlagung des Lokomarktes undod
Preismeldungen aus Braſilien regten den Handel und
men zu Käufen auf dem Kaffeemarkte an. Da aud
Deckungsnachfrage bekundete, ergaben ſich in allen Tn
ſteigerungen.
Zucker: Am heutigen Zuckermarkt, welcher einen ſell.
lauf nahm, gaben die Preiſe durchweg etwas nach, der
züteriane
ende Liquidationen durchgeführt wurden und auch ei
abgaben auf das Preisniveau drückten.
ſiot füir Fauenbildt
Es notierten nach Meldungen aus Chicago
Getreide: Weizen, März 121½, Mai 12434, Jul 70 Mrn Duer 2 Jahle
März 98½, Mai 10028, Juli 102½; Hafer, März 55/
Juli 495; Roggen, März 10638, Mai 10834, Juli Tdſid IiütkMieher
Fette: Schmalz, Jan. 11,62½, Febr. 11,70,
Mai 1207½; Rippen, Jan. 12,45, Mai 13,05; Spi/Athtiwe,8jähriger Schr
leichte Schſweine 8,95—9,23, ſchw. Schweine 8,90—900
Der Vorstane
zufuhren Chicago 21 000, im Weſten 65 000.
Chicagoer Baumwolle: Jan. 19,65, März 19,71.
Es notierten nach Meldungen aus NewYorsie
Getreide: Weizen, Rotwinter 157½, Hartwinte
neu ang. Ernte 112½; Mehl ſpr. wheat clears 5,82.
nach England 1,6—3, nach dem Kontinent 14—1
Schmalz: Prima Weſtern loco 12,35; Talg ernu
Kakav: Tendenz ſtetig, Umſatz in lots 36, lox
9,86, Februar 9,88, März 9,95, April 10,05, Mr.
10,32, Juli 10,/41, September 10,60, Oktober 10,67, MA
Hat Aumeldung du
E Heywald
titens Montags und 1.
antunstraße 28, parten
Kleine Wiriſchaftsnachrichken.
A. E. G. ..."
Augsb.=Nürnb. Maſch.
Bafalt
Beramann . . . ?
Berl. Karlsruhe Int
Berl. Hand.=Geſ.
Braunkohl. Br
Bremer=Wolle".
.
Danatbank.
Deutſche Bank...
Diskontogeſ. .
Dresdner Bank .. .
deutſche Maſchinen
deutſche Erdöl ..
Deutſche Betroleum
dynamit Nobel
Elektr. Lieferung ..
J. G. Farben ...!
Gelſenk. Berg. ...
Geſ. f. elektr. Untern
Han. Maſch.=Egeſt.
Hanſa Dampfſch. . .
Hapag ..
.
Harpener . ..."
Hemoor Zement.
1. 21. 30.— Hohenlohe Werke. 71.5 226. Kahla Porzellan. Aaa 25
89 Kali Aſchersleben. K 231.— Salzde.
th *5 165. *
„ein
tere
Lindes Eis
.. ga15 f.— 168. Loewe 11. Schu
Nanne= 8.— 166. 35 17 tiede
itzer K. 61.— 31.— 20.2! 134 Orenſtein. ... G.— 1.125 84. 8 Polyphon .... 441 122.2 rSir
Rütg
ſe . 102.* 00. 4.2 73.75 e.
Sachſ 27.5 .5 z1. Siemens Glas .. 28.— 128.375 Ver. Glanzſtoff.. 258.— 246 37 Ver. Stahlwerke. 15 4 48.7. olkſtedter Porzellan 4. 167 Werke.
Vande 181.75 100.— Köos 33.5 Wiſſner Metall. 47.5 147.— 136. 35.—
273.5 Wittener Gußſtahl. 44.75 45.—
Fruf hriltevang. G.
Minungen wie die öffe
-1ühr außer Mor
Anſtuliehre liegen ſov
lungen nicht mehr in
ünderelungsktlaffe
Futelen.
Mft III und f1 der
Helſingfors..
Wien. . .. . . .
Prag ......"
Budapeſt.. . .
Sofia ......"
Holland ...."
Oslo ......"
Kopenhagen.
Stockholm ..
London ....
Buenos. Aire
New York .."
Belgien .....
19. jarkk. 18. 1. 19. 1. Geld /Brief
10.586/10.586 Gel”
d /Brie Geld Brief Geld Bric 10.572/10.592 Italien ...... 21.98: 22.025 ſ21.99 22. 59.015/59.1:
12.432/12 4. 59.02 (59.1 Paris ....... 16.46 16.42 16.4e 12.434 12.4: Schweiz ..... 80.785,30 945 80.81 80.9 3 28 (73., Spanien ....." 68.57 38.70 68.63 2.032 2.0 3.032/ 3.036 Danzig ..... 81.42 81.58 81.04e 81.63 168.40/168.74 168.46 Fapan. . . . ." 1.913 1.917 1.913 11 97/102. 112.00/112- Rio de Janein 0.50 0.5 1t2.o7ftta. 29 /112.10/112.3 ugollawien
Sortugal. . . . 7.378 7.39 2 73 112.31/112 112.: 18.48 18.52 18.4 18. 20.374/20.414 20.38220.422 Athen ...." 5.42 5.435 5 4. 1.769/ 1.7 70 1.77 Konſtantinpel 2.039 2.043 2 045 4 2005/4 2085 4.2020 4.2100 Kanada ...." 4.191/ 4.199 4.192 4200 58 35 58.47 58.385 58.505 I Uruguay ..." 4.296/ 4.304 4.296
Das Präſidium des Reichsverbandes der DeunHe McuKloſſen Sexta b
hielt am Freitag unter dem Vorſitz des Herrn Abr.
Sitzung ab, die vor allem einer Ausſprache über Eu
Reparationsagenten diente. Der Inhalt des B
eingehend erörtert und ſeitens ſämtlicher Redner
ten Kritik unterzogen.
Die Verlängerung des Syndikatsvertrages 4
Braunkohlenſyndikates dürfte nach Informatione=
Nöchenſchuf Abteilt
Handelsd enſtes nunmehr kurz bevorſtehen. Es
den ſeit 15 Jahren beſtehenden Syndikatsvertrag
von weiteren 15 Jahren zu verlängern. Eine G
ſammlung wurde auf den 29. Januar anberaumt.
Die Generalverſammlung der Friedrich Kr
migte den bereits veröffentlichten Abſchluß für 19
ſichtsrat beſtellte in einer voraufgegangenen Sitz
Dr.Ing. Paul Goerens zum Mitglied des Dire 20/ Phud Amſchriſt g
Vorſitzende des Aufichtsrates, Dr. Krupp von Be M FFünnenehultender
bach, gab einen zuſammenfaſſenden Rückblick über
bisherigen Rationaliſierungsarbeit.
Im Rohhäutegeſchäft hielt die vorſichtige Kanf
den letzten Verſteigerungen an. Die Preiſe ber.
Großviehhäuten und Kalbfellen bis 10 Prozent na
felle konnten meiſt letzte Preiſe erzielen. Vielfan
wegen zu niedriger Gebote zurückgezogen.
Die Anleihebegebung der Stadt Stuttgart vo
wird wie die F. Z. hört, in der Weiſe durchgeführ
ſche Girokaſſe dieſen Betrag zu 89 Prozent bei 7 —
Der Aſober
ſung und einer Laufzeit der Anleihe von 20
Ja=
nimmt und bei Bedarf zu 9 Prozent zum Verkat.
e Eiſe Mo
Die Abſatzkriſe in der Uhreninduſtrie des
wirkt ſich immer ſtärker aus. So wird gegenwärti=
68.77 Uhrenfabriken der Firma Kienzle in Schwenninge
Tage in der Woche gearbeitet. Die gleiche Arbe
Mndie
nachſter Woche die Firma Haller ein, die auch 15 hat.
indensteane
Ein Konſortium ſchweizeriſcher Banken biete
neuen 5 Millionen Franken Aktien, durch die dar
in Ticen
auf 25 Millionen ſteigt, zu 650 Franken für jecl
Aktie 1 auf 4 bis zum 22. d. Mts. an. Die Aktien-/
Aberer 1e
4 304 und Zürich eingeführt werden.
M auber Montags
Mi ir Weienigen Mä
hient. Der Cehrple
Metemſſen des prar
Handich eine Fremd pr
Midemaif zuguaſfe
Midchenſchue , das
Fiſſchließt.
Din er Gilgbeihie
Menen, in dem
ide Wigenommen
Den W Ritzubrine
Wedeniſſe.
De Lelie,
Ein Sch,
Frankfurter Kursbericht vom 19. Januar 1929.
Keia Diche,
Reichß=
anleihe von 1927
% Baden Frei
ſtaat von 1927.
6% Bay, Freiſtaa
von 1927 ....
Sachſen Frei=
67
ſtaat von 1927..
% Thüringer
Frei=
ſtaat von 1927..
Dtſche. Anl.
Auslo=
ngsſch.
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ſungsſch. (Neub.)
Dtſche.
Schußge=
bietsanleihe. . . .
8‟ Bad.=Bad. v.26
6% Berlin v. 24...
8% Darmſtadt v.
7% Frkf. a. M. v. 26
Cainz v. 26..
*
Lannh. v. 2
8% Nürnberg v 26
8% Berl Hyp.;B1.
8% Frkf. Hyp.Bk..
Pfbr.,
Heſt. Landesbk.
„
6‟
8% Kom. Landes
bank Darmſtadt.
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8½6 Preuß. Ctr.,
Stadtſchaft. . .
87.35
79
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99.75
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14.5
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R.
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8% Rhein.Hhp.=Bkl
Rhein.=Weſtf=
Bd.=Credit . ..
Südd. Bod.-
Cred.=Bank .."
8% Württ. Hhp.=B
Dt. Komm. Sam
mel=Ablöf.=Anl.
+ Ausl. Ser.
*
„ Ser, II
6% Daimler Benz
von 27....."
% Klöckner=Werke
Berlin v. 26.
%⁄ Mainkrw.v 26
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26
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VoigtckHäffne=
von 26 ........
5% Bosn. L. E. B.
.1914 .......
1,% Oſt. Sche
nw. v. 1914
Boldre
von 191
Türt. Admin.
1.Badgad
Zollanl.
a% 1913 Ungar,
6 1914
4% Ung. Goldr
Aktien.
97.75
97.5
35
93
38
20.35
26‟.
Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Bant
Fff. u. Wechſel=
*
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Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Bank ..
Frankf Bank....
„ Hyp.=B:... ...
Pfdbr.=Bk..
Gotha Grundkr. B.
ein. Hyp.=Ban i. /141.25
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Mitteld. Crebitbk.
Nürnb. Vereinsbr
ſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Bank
Reichsbanf=Ant.
Rhein. Creditbl.
Hyp.=Banf .
Südd. Bob.=Cr. Bk.
Wiener Banlerein
171
Buderus Eiſen
A..=G. ſ. Verkehrsn
Dt. Eiſenb.=Geſ
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge .......
Hapag .........."
Nordd. Lloyd ..."
Schantung=Eiſenb
Südd Eiſenb.=Geſ.
Accum. Berlin
dlerw. (v. Kleyer)
AEG Vorzug
AEG. Stamm
Ait1g. Dt. Crebitanſt. 1140.2*
I. f. Brauinduſtr
Berl. Handelsgeſ
Comm. u. Brivatb. 1197
Baſt Nürnberg
Bergm. El. Werke
BrownBroverickCie
Bräning & Sohn..
3
14:
34
3325
314.25
24.7:
215.5
141
169
1.
133.75
127.25
123.5
Rrt.
91.75
91.5
179
227
153.2:
Cement Heidelbere
Chem.Berk”
Fabrit Milch
Daimler=Benz ....
Dt. Atl.=Zelegr.
Eiſenh Berlin
„„ Er16l
Golb= u. Silb.=Anſtalt
„ Linoleumwerk.
Eichbaum, Brauer !
Elektr. Licht u. Kra
Liefer.=Geſ
Eſchw. Bergwer
zlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei
85.25) Holzverk.=Induſtriel 97.25
Fiie Bergb. Stamml218
135
Genüſſe
14.75
178
Jung hans Stamm
42.5
82
185
310
Faber,
Bleiſt
F. G. Farbenindſtr.
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Fetter)
Frift. Gas .......
Hof......."
Beiling & Cie..
Gelſenk. Bergwerk
Gef. f. eleftr.
Un=
ternehmungen
Goldſchmidt Th
Gritzner Maſchiner
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—1 Uhr außer Montags und Donnerstags.
*Vorſchuljahre liegen ſoviele Vormerlungen vor,
MtelSungen nicht mehr in Frage kommen. In das
(Vorbereitungsklaffe für Sexta) können noch
ntreten.
Klaſſe II1 und II der ſeit Oſiern 1928 laufen=
Mädchenſchul=Abteilung” (Abt. B): täglich
Uhr außer Montags und Donnerstags.”
us iſt für dieſenigen Mädchen gedacht, die nicht
tum ſtreben. Der Lehrplan iſt dementſprechend
Bedürfniſſen des praktiſchen Lebens ausge=
Oeutſch, eine Fremd prache wahlfrei, geringere
Ar MMathematik zugunſten des bürgerl. Rechnens
Gfährung, Kurzichriff). Die die Kl. I der Abt. B
SGülerin nen erhalten das „Abgangszeugnis einer
ter Mädchenſchule”, das die Berechtigungen der
ſte fe” einſchließt.
Sülerinnen der Eliſabethenſchule will das „Töch=
Ftr. 9) dienen, in dem Kinder aus allen Klaſſen
Den ſchule aufgenommen werken.
HAdungen iſt mitzubringen: Tauf= od.
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den 2. Februar 1929, vormittags
10½ Uhr, beim Heſſ. Kulturbauamt
Darmſtadt. Bleichſtr. 1.
Angebotsvordrucke ſind zum Preiſe
von 1.50 RMk. erhältlich.
Planunter=
lagen und die in Frage kommenden
Vor=
ſchriften und Beſtimmungen liegen bei
uns zur Einſichtnahme offen.
Freie Auswahl unter den Bietern
bleibt vorbehalten.
(1590
Darmſtadt, den 17. Januar 1929.
Heſſiſches Kulturbauamt.
(Brennholz.)
Donnerstag, den 24. Jan. 1929,
vormittags 9 Uhr, wird auf der
„Ludwigshöhe” bei Darmſtadt das
Holz aus den Staatswalddiſtrikten
„Haſerkaſten und Kirchſchlag” und
das Dürr= und Windfallholz aus
ver=
ſchiedenen Diſtrikten der Förſterei
Böl=
lenfalltor verſteigert:
Scheiter, rm: Birke 8, Buche 306,
Eiche 9. Erle 2, Eſche 1, Kiefer 4;
Knüppel, rm: Birke 5. Erle 2, Eſche 1
Fichte 4, Kiefer 2; Reiſer III. Kl.
(Aſtreiſig), H. W.: Buche 40,00;
Stöcke, rm: Buche 12, Fichte 2.
Das Holz iſt vorher anzuſehen. Blau
unterſtrichene Nummern kommen nicht
zum Ausgebot. Nähere Auskunft erteilt
Herr Förſter Benſel zu Forſthaus
Böllenfalltor. Fernruf 3445.
(1567
Darmſtadt, den 18. Januar 1929.
Forſtamt Darmſtadt.
Bekannkmachung!
Betreffend: Die Vergebung der
Kadaver=
fuhren für die
Kreisabdecke=
rei Dieburg für das
Rech=
nungsjahr 1929.
Die Leiſtung der Kadaverfuhren
ein=
ſchließlich der Stellung einer Halle zur
Aufbewahrung der Kadaverwagen ſoll
für die Zeit vom 1. April 1929 bis Ende
März 1930 neu vergeben werden. Die
Angebote ſollen enthalten:
die Höhe der Forderung bei
Über=
nahme ſämtlicher Kadaverfuhren
ohne Rückſicht auf deren Zahl gegen
afte o
Einzelleiſtung.
Ferner werden Angebote erbeten auf
Uebernahme der Kadaverfuhren durch
Kraftwagen, wobei ein für dieſen Zweck
geeignetes Auto von dem Unternehmer
zur Verfügung zu ſtellen wäre. Auch
in dieſem Falle ſind die Angebote zu
trennen, wie oben für Fuhrwerke
vor=
geſchrieben.
Angebote ſind bei uns bis zum
März 1929 verſchloſſen einzureichen.
Der Briefumſchlag hat die Bezeichnung
tragen:
„Angebot auf die Leiſtung der
Kadaver=
fuhren für die Kreisabdeckerei Dieburg”
Das Zuſchlagsrecht iſt uneingeſchränkt
dem Kreisausſchuß des Kreiſes Dieburg
vorbehalten.
Dieburg, den 15. Januar 1929.
Heſſ. Kreisamt Dieburg.
Hemmerde.
(1533
Ang
Jugoversachlang.
Samstag, den 2 Februar 1929,
nach=
mittags 2 Uhr wird die Jagd der
Ge=
meinde Kirch=Brombach umfaſſend 603
Hektar, wovon etwa 163 Hektar Wald
im Gaſthaus „Zur Traube” dahier auf
weitere 9 Jahre öffentlich verpachtet.
Das Jagdgebiet iſt von der Station
Zell=Kirch=Brombach wohin fünfmal
täglich Kraftpoſtverbindung führt. in
5 Minuten und von der Station Bad
König i. O. in 35 Minuten zu erreichen.
Kirch=Brombach, am 15. Januar 1929.
Heſſ. Bürgermeiſterei Kirch=Brombach.
Neiſinger.
1526b.
Hamstag, den 26. Januar 1929,
nachmittags 3‟, Uhr, wird im
Gaſt=
haus zum Löwen (Adam Mager III.
dahier die
Gemeindejagd
auf weitere 9 Jahre öffentlich verpachtet.
Nieder=Modau, den 12. Januar 1929.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
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Sache abgeſonderte Befr.
ſpruch nehmen, dem K.
bis zum 15. Februar 1121
machen.
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[ ← ][ ][ → ]Sonntag, den 20. Januar 1929
Seite 15
Benteurer von (hre.
Roman von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)
uas, gut; wir kommen. Nun, Miſter Hohlander,
ſes jetzt ſchon Licht. Aber hören Sie, was ich
entkam mit Beihilfe des Portiers, der ihn durd
uwirch ſofort erkannte. Er war ein ſchtauer Hund.
Eht worden und wußte, daß er nur dank eines
„u twabohus noch unentdeckt davonkommen konnte
er die Tüte abgeſchloſſen und abzeriegelt, das
üre mußte das Tohuwabohu verurſachen. Stel=
Szene vor. Dunkle Nacht, Savage, der Portier,
zur Seite geſtellt, ein Durcheinander von gut
oren, ein Lärmen, ein Geſchrei, die Tür wird
ſees dringt ins dunkle Zimmer, eine Kleinigkeit
Rurſchen, ſich unter die Eindringenden zu miſchen
winter der Tür, hinter dieſem Schrank oder
hin=
u da geſtanden zu haben. All dies iſt aber nur
ver Täter der eindringenden Dienerſchaft bekannt
zur Dienerſchaft des Sanatoriums zählt. Ob
ſzowage ein Helfershelfer war oder nicht, wird ſich
ſeih vielleicht hören wir die Wahrheit in wenigen
iſtreß Blomm ſelbſt — es kann nur meine
der nicht?”
arr der Täter da drin, und von außen kann das
verübt worden ſein, dann kann er nur auf
hen ſein. Nur, Meiſter.”
ſiungte dieſe Worte mit Energie und aus reinſter
raus, Parker war hochbefriedigt.
jnger Mann, ſo iſt’s
etzte er ſeine lange Geſtalt in Trab, es war
ſEht hatte die Vernehmung der Miſtreß Blomm
der ſing an zu laufen, und wie ſie ſo
neben=
ſagte er ſich:
rit iſt nicht nur im Marſch, ſondern ſogar im
ſach nur, wer ſie trägt, du oder ich!"
Wie eine Lektion...
Reverend und Arzt verſchwanden wieder, Parker kam auf
ihn zu
„Junger Mann, Sie ſollen alſo belohnt werden. Ich hab’s
durchgeſetzt, daß Sie der Vernehmung beiwohnen dürfen, zwar
nicht im gleichen Raum, die Kranke iſt noch zu ſehr erregt, je
weniger Perſonen, um ſo beſſer, aber vom Nebenzimmer aus
können Sie ſchon alles hören, meinetwegen auch genügend ſehen,
ich werde die Türe leicht offen laſſen.
„Danke, Sir, vielen Dank. Aber wo liegt denn die Miſtreß
Blomm?
„Dort, junger Mann. Neben meinem, faſt neben Ihrem
Zimmer. Doch kommen Sie.”
roch rechtzeitig, ſie betraten einen wimmnelnden
ten des Coroners hatte ſeine Wirkung auf die
natoriums nicht verfehlt, in der großen Halle
8Bängen hatten ſich lebhaft geſtikulierende
Grup=
annen und Herren jeden Alters, die zu normaler
rer Ruhe bewegt werden konnten, die den
An=
drei Aerzte und den ſie zur Bewegung ermahnen=
Reverend ein kategoriſches Nein entgegenſetzten
nicht gehen noch ſtehen zu können, huſchten nun
Und hin und her, alles war auf den Beinen.
ite, Hohlander immer noch im Schlepptau, die
S zum dritten Stock hinauf, den ſie ſelbſt
be=
erend kam ihm aufgeregt entgegen, hinter ſich
ſi iſten Herrn mit kreisrunden Brillengläſern und
ßem Uebermantel; alle drei ſprachen leiſe
mit=
ader, der ſich ein wenig zurückgezogen hatte,
etzt von ihm ſprach.
Parker führte ihn in einen ganz in Weiß gehaltenen, vor
Sauberkeit ſtrahlenden Raum und öffnete leiſe eine Türe,
Hoh=
lander hörte betriebſames Gehen und Stühlerücken, Parker ging.
Die Türe nach dem Zimmer der Miſtreß Blomm ſtand ein
wenig offen, es genügte, um die Kranke zu ſehen.
Ihr Anblick erregte Hohlander tief.
Da lag, in ſchneeweißen Kiſſen und den Oberkörper etwas
erhöht, der Scheitel von der Sonne umſpielt, niemand anderes
als Kathleen, ſeine Kathleen, eine allerdings um viele Jahre
ältere Kathleen.
Hatte ſchon die Photographie die Aehnlichkeit erkennen laſſen,
ſo mußte man hier von einer, von den Jahren abgeſehen, voll=
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aller Art, neueste Modelle eingetroften. Es ist Inr Vorteil,
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hier die um viele, viele Jahre ältere Schweſter oder war es die
Mutter?
Der größte Unterſchied lag im Ausdruck des Geſichts; die
Kranke hatte ſicherlich auch nicht zu beſſeren Zeiten die klaren,
reinen Augen Kathleens, es waren trübe, traurige Augen, mit
denen die Kranke da ſtarrte, es waren Augen, die durch die ganze
Umgebung hindurch auf irgendein fernes, für immer verlorenes,
aber unendlich ſchmerzlich=füßes Ziel ſtarrten.
Und dann wieder waren es matte, wie blinde Augen, Augen,
aus denen viel und einſam geweint worden ſein mußte.
Hohlander war recht wenig ſentimental veranlagt, der
An=
blick dieſes Geſichtes ergriff ihn aber ſehr.
Doch jetzt ſprach man, und er ſah, wie ſich ein nervöſer Zug
auf das Geſicht der Kranken legte, eim nervöſer und ängſtlicher
Zug.
Die Vernehmung ſchien zu beginnen, Hohlander nahm einen
Stuhl und ſetzte ſich vor den handbreiten Türſpalt.
Eine ihm fremde, tiefe und behutſame Stmme wurde laut:
„Miſtreß Blomm, wir bitten ſehr um Entſchuldigung, daß
wir Sie beſuchen müſſen, doch das Recht geht vor allem. Können
Sie mich gut verſtehen, Miſtreß Blomm, ſind Sie nicht zu müde?‟
„Nein, nein, bitte, nur raſch,” erwiderte die Kranke mit leiſer,
hoher und durchdringender Stimme. „Ich werde mein Beſtes
tun
Und nun kamen Fragen auf Frogen, Antworten auf
Ant=
worten, ſchließlich ſchilderte Miſtreß Blomm den Ueberfall ſelbſt,
mit nun ſchon ſehr ſchwacher, mit wie erſterbender Stimme.
„.. Auf meinem Nachttiſchchen brannte die klei 2 Lampe,
ich kann nicht ohne Licht ſchlafen, aber ſie leuchtet ja raum . . .
Alſo ich ſchlafe, ich ſchlafe ſicherlich ſchlecht, auf einmal ſteht ein
hoher, dunkler Schatten vor mir, es iſt ein Menſch . . . Ich
er=
ſchrecke, es wird mir todesangſt, ich will ſchreien, aber es geht
nicht. Der Schatten beugt ſich über mich, Hände umkrallen meinen
Hals, da ſchreie ich doch, ich faſſe nach dem Revolver, er liegt
unter der marmornen Platte des Tiſchchens, ich drücke ab, die
Hände laſſen los. Ich ſehe, wie die Geſtalt ſich nochmals
nieder=
beugt, jetzt richte ich mich auf, ich will aus dem Bett ſpringen,
ich ſchreie nochmals, ich glaube es wenigſtens, und daun falle ich
zurück, ich muß aus dem Bett gefallen ſein. Das iſt alles
Wieder folgten Fragen auf Fragen, aber ſie waren ſo gut
wie umſonſt; mehrere Male erklärte Miſtreß Blomm, daß ſie
keinen Verdacht gegen irgend jemanden hegen, und daß ſie den
Verbrecher nicht habe erkennen können, wie ein hoher, dichter
Schatten ſei er geweſen; am allerwenigſten aber vermochte ſie
das Entweichen des Verbrechers aus dem geſchloſſenen Raum
zu erklären.
Noch eine letzte, mühſame Bewegung wit den Schultern,
dann ſank die Kranke zurück, fahle, böſe Bläſſe überzog dies
ſanfte, vergrämte Geſicht, die Augen ſchloſſen ſich — ſie verlor
das Bewußtſein.
Stühle wurden haſtig zurückgeſchoben, leiſe, verworrene
Stimmen wurden laut, die Türe wurde zugeſchlagen, Hohlander
ſah und hörte nichts mehr.
Auf Hohlanders Geſicht lag ein nachdenklicher Zug, in die
hohe, klare Stirn grub ſich eine tiefe, ſenkrechte Falte, die Stirn
teilend und das Zeichen dafür, daß er intenſiv dachte.
(Fortſetzung folgt.)
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Eſen Monat des Jahres beginnt die Epoche der
uSerkäufe. Die große Gebefreudigkeit der
Weih=
ie Beſtände geleert — was übrig blieb, muß
zum jeden Preis”, um neuen Waren Platz zu
d um die inveſtierten Kapitalien endlich einmal
Vei. Der Kaufmann muß billig verkaufen. Und
kauft immer gerne billig. Hier — einmal im
ſommen ſich alſo beide auf halbem Wege ent=
Dird ein großes Verſöhnungsfeſt. Sie reichen ſich
Der eine mit bitterſüßer Miene, der andere
Blicks. Von dieſem ſtrahlenden Blick und von
elſüßen Miene ſoll hier die Nede ſein.
uieen iſt ſüß, aber billig verkaufen iſt bitter. Und
turverkauf iſt ein Kompromiß aus beiden. Die
der Maſſen iſt geſunken und ihre Anſprüche ſind
AAllaße geſtiegen; wenn wir ſchon kaufen — dann
gut kaufen. Der Ladenhüter iſt aus dem
um des modernen Kaufmanns verſchwunden. Er
üeten Beſtänden „angedreht” zu bekommen — der
ſeh leiſten, darüber zu lachen. Die magere
Brief=
eute geht dem Ladenhüter aus dem Wege. Und
mn ſelbſt —? Er kann es ſich nicht mehr leiſten,
ſuter mit der tröſtlichen Verſicherung ins
Schau=
eellen: einer wird doch an ihm Gefallen finden.
die Seit, das Alter des Ladenhüters, Geld —
Der Ladenhüter frißt Sinſen. Gleichgültig, ob
eit gekauft oder bar bezahlt wurde. Die Werte
en, ſie können nircht verſtaubt in einer Ecke liegen
Kaufer warten. Der Ladenhüter, der in unſeren
wel Jährchen gelegen hätte, wäre ein koſtbarer
Dinſen, die er gefreſſen hätte, wären höher, als
Fspreis.
gewiſſer Prozentſatz ſeiner Kunden auch ſo gekommen wäre
und auch zu normalen Preiſen gekauft hätte. Denen hat er
etwas geſchenkt. Und ſchenken tut weh. —
Aber der Prozentſatz der So=wie=ſo=Käufer iſt im
Ja=
nuar gering. Die Kaufleute wiſſen ſehr gut, warum ſie
ge=
rade den Januar für die Inventurverkäufe erkoren haben:
die überwältigende Mehrzahl der So=wie=ſo=Käufe iſt zu
Weihnachten „getätigt” worden. Die Geſchenke, die
Luxus=
artikel, die Nichtunbedingt=Notwendigkeiten ſind ſchon
ver=
kauft. Die alte Erfahrung ſagt, daß im Januar nur
Not=
wendigkeiten gekauft werden. Alſo: Kleider, Stoffe, Wäſche,
Leinen, Strümpfe, Schuhe, Wirtſchaftsartikel — lauter
Dinge, die nicht der Gelegenheitskäufer, ſondern der ſtändige
Verbraucher einkauft. Lauter Dinge, die dem Negiment der
Hausfrau unterſtehen. Ihr gilt das Intereſſe des
Kauf=
manns. Sie allein weiß, wo es fehlt, wo der Beſtand im
Hauſe aufgefriſcht werden muß, ſie allein weiß, was wirklich
bitter notwendig iſt. Auf ſie allein darf der Kaufmann
zählen. Sie finden ſich in dieſen Wochen auf dem Boden
der gemeinſamen Intereſſen. Und wenn es auch bittere
Not=
wendigkeiten ſind, um die es geht, ſehr, ſehr nüchterne
Dinge, ſo iſt es doch ein Feſt.
N
um: Ausverkauf!
cherhalb einer gewiſſen, errechneten Friſt nicht
— — um jeden Preis.
rde, muß fort, fort —
uſten Plakate verkünden uns dieſe bittere Not=
2. Prozent, 60 Prozent, 30 Prozent! Und
Nabatt! Und 20 Prozent Nabatt!
illig, billig!!!
fan dann die Käufer den Laden ſtürmen — dann
Raufherr. Vielleicht — wer dringt in das
Ge=
er Kalkulation? — vielleicht arbeitet er auch jetzt
Vwinnz und weun er auch gering wäre: der große
iet Alles wieder wett. Swar — er weiß, daß ein
wEngnnEnga g enBngnm menenwagnnawar
Der Inventurfranm.
Die Hausfrau iſt ein Geſchöpf mit zwei Seelen. Es hieße
den Menſchen, die Frau in ihr herabſetzen, wollte man die
Freude am billigen Einkauf als erhebendes Moment in ihrem
Innenleben darſtellen. Aber ſie iſt eben auch Hausfrau.
Sie iſt nicht nur die liebende, ſondern auch die
fürſor=
gende Gattin und Mutter. Sie iſt — wenn man ſo ſagen
darf — der oberſte Betriebsleiter, der kaufmänniſche
Or=
ganiſator der Jamilie, und als ſolcher erlebt ſie das große
Feſt der billigen Verkäufe, als ſolche begrüßt ſie die „nie
wiederkehrende Gelegenheit”, von der die Neklame ſpricht.
mit jenem ſtrahlenden Blick, den wir zum Gegenſtück der
bitterſüßen Miene machten. Und ſo tritt ſie denn, wenn das
große Seſt des Inventurverkaufs beginnt, in das
Märchen-
land der erfüllbaren Wünſche ein, und wenn ſie es mit
ſieg=
haftem Lächeln verläßt, ſo gilt die Freude dem „
kaufmänni=
ſchen” Erfolg, dem Bewußtſein, daß ſie ſoundſo viel
koſt=
bares Geld erſpart, und in ihrem Bruf als fürſorgliche
Gattin und Mutter „ihren Mann” geſtellt hat.
Ihre Wünſche,
die im Verlauf
des Jahres kom=
TK
men und bleiben
C.
— das ſind nicht
jene rolenrotzer 830 1/4 11f8.
Ie)
nach dem Glück 2.
im Winkel, nach
Af
der Villa am
Nen eschau
See, oder den
80 PS, und was
es noch an
unge=
ziemlichen Wünſchen gibt, das ſind nicht die Wünſche, die
aus der Alltagsſphäre herausreichen; das ſind die bitteren
Notwendigkeiten. Das ſind die Wünſche, die aus greifbarer
Urſache entſtehen, wenn auch das letzte Hemd ein Loch hat
und der letzten Kaffeetaſſe der Henkel fehlt — das ſind
Wünſche, die ſich immer wieder erneuern, wie Phönix, aus
der Aſche ihrer eigenen Urſache ſteigen, die von einer
Konto=
ſeite auf die andere übertragen werden, dreihundertfünfzig
Cage lang, wie die ſchönen großen Außenſtände in den
Büchern des Kaufmanns.. . .
Die anderen, die übertriebenen, die aufgeblaſenen, die
beim Leſen eines Buches, oder beim Anſehen eines Filmes,
oder bei dem Beſuch eines reichen Verwandten entſtehen,
die bleiben nicht, die verſchwinden, wie ſie gekommen ſind,
weil ihr einziger, immerwährender Anlaß, der Götze Dalles,
allgegenwärtig iſt wie die ſchlechte Luft, deren Anweſenheit
auch nur von Fall zu Fall bemerkt wird. Aber die kleinen
und unerfüllbaren Wünſche haben eine lange Lebensdauer.
Der Kaffetaſſe fehlt der Henkel nun doch an jedem Morgen,
und das Loch im Hemde verſpürt man alltäglich am eigenen
Leibe. Und es ſind doch Wünſche, die zu geringfügig ſind.
als daß man aus ihnen die Kraft zur plötzlichen Initjative
ſchöpfen würde: morgen iſt ja auch noch ein Cag. Sie waxten
alſo auf den großen Anlaß, der nicht für die einzelnen,
kleinen Fälle, ſondern für den ganzen großen Namſch der
kleinen Alltagswünſche in Bauſch und Bogen angelegt
wor=
den iſt: Hereinſpaziert, meine Herrſchaften, das Wunderland
Inventurkiſtan hat ſeine Pforten eröffnet. Sie erhalten alles
geſchenkt. Wir ſind gezwungen dazu! Noch nie bot ſich Ihnen
dieſe Gelegenheit! Greifen Sie zu!
Vor den Schaufenſtern ſtauen ſich, wählend, ſuchend, die
Maſſen, weiße Schilder mit den magiſch=anziehenden
Preis=
angaben üben ihre Wirkung aus, die Portiers der großen
Kaufſtätten erſticken in einer Flut ſie beſtürmender,
be=
drängender, fragender Menſchen, hinter den Ladenpulten
ſtehen abgekämpfte Verkäufer und Verkäuferinnen, ſie
be=
antworten zweitauſendmal am Cag dieſelbe Frage, ſie
ſchleppen tauſendmal ein= und denſelben Gegenſtand von
ſeinem Platz zum Käufer und zurück. Sie werden von allen
Seiten gerufen, ſie werden geſcholten, wenn ſie nicht
über=
all zur gleichen Seit ſind, ſie müſſen überall ihre Augen
haben — ſonſt iſt das ganze ſchöne Lager in wenigen Minuten
in alle Winde zerſtreut, zerriſſen, zerfetzt — — —. In den
Warenhäuſern der Großſtädte muß mehr als einmal am Cage
ein Polizeiaufgebot erſcheinen, das den Verkehr regelt und
allzu ſtürmiſche Käufer bezähmt, die Cüren müſſen geſchloſſen,
die Kaſſen
verdop=
pelt, die Aufſichts-
R
organe verdreifacht
MaM
werden. Aber ſelbſt
4
der kleinſte Laden
wird beſtürmt,
um=
lagert und
ausge=
räumt.
Selbſt bis hinab
zu den Allerkleinſten
ſchlägt das Feſt
T.
ſeine Wellen. Und
der Schnürſenkel=
—
und Hoſenträger=
7
verkäufer auf der
Straße läßt es ſich
w
nicht nehmen, in
1..
ſeinem „Lager”
In=
ventur zu machen,
M
auch er nimmt teil
am Feſt der
Haus=
frauen.
4..
gannnngangannnnnannnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnnannnnn
[ ← ][ ][ → ] Die Pfaueninſel bei Berlin.
Von Friedrich Cornelius Weigold.
Das Geſicht Berlins trägt die Maske kalter Berechnung,
es iſt ſtets bemüht, irgendwelche weicheren Gefühle zu verbergen.
Sachlichkeit über alles und Cempo, Cempo.
Wir Süddeutſchen frieren hier in dieſer Steinwüſte, Gott
Mommon grinſt höhniſch, und der Nhein iſt ſo weit..."
Und doch, auch hier gibt es Stätten, um die der Wind das
Lied einer verſunkenen Nomantik rauſcht, der Sauber des
Sernen, Geheimnisvollen liegt da über allem wie ein feiner
Schleier — die Wehmut einer toten Vergangenheit macht
nach=
denklich und verlöhnt mit einer Pracht, die ja tot iſt — die
wenn ſie noch lebte, vielleicht aufreizte und neidiſch machte. Vor
dem Cod verſchwinden alle Unterſchiede der Parteien und Kaſten.
Wenn man auf einem der modernen Vergnügungsdampfer
von Spandau über Wannſee nach Potsdam fährt, kommt man
an einem kleinen, ſchilfumſponnenen Eiland vorbei, das wie
ver=
zaubert inmitten des Stromes liegt. Aus den dunklen Schatten
ſeiner alten Baumgruppen grüßt ein kleines Schloß, im
Ruinen=
ſtil erbaut. Über ſeine beiden Ecktürme ſpannt ſich in feiner
Siligranarbeit der Bogen einer ſchmalen Eiſenbrücke. Wie einer
alten Sage entnommen träumt es von entſchwundener Pracht,
müde und weltvergeſſen.
Die Geſchichte der Inſel iſt gar alt: Um das Jahr 1000
pflanzten heidniſche Wendenprieſter hier ſternförmig um ihr
Hei=
ligtum, das gleichzeitig Begräbnisplatz der Verſtorbenen war
junge Eichbäume, ſegneten ſie und ſtellten ſie in den Schutz der
Götter. Nicht lange danach mußten ſie den von Magdeburg aus
vordringenden Scharen des Erzbiſchofs Adalbert weichen. Sie
ſollten nicht wieder zurückkehren, ihre Macht war gebrochen
Aber die Eichen ſtehen noch heute, verwitterte, rieſige Stämme.
Unterſchlupf für Marder, Eule und Kaninchen, — die ſtärkſte,
vollkommen geſunde, mit ſieben Meter Umfang, wird noch viele
Geſchlechter kommen und gehen ſehen, von denen ein jedes ſich
ſo wichtig fühlt, ſo bedeutend für die Entwicklung der
Menſch=
heit, aber auch von den kommenden ſo ſchnell vergeſſen iſt. Jedes
Jahr aber treibt aus den Vorzeitrieſen neues Leben, Knoſpen
Blatt und Blüte, Früchte fallen und werden wieder zu Stämmen,
deren Kronen ſchon in den Himmel ragten, als wir von heute
noch Kinder waren.
Unter dem Großen Kurfürſten kam die Inſel wieder zu einer
gewiſſen Bedeutung: alljährlich wurden für die kurfürſtliche Kaſſe
Das Poſtamt.
Von Oſſip Kalenter.
Eines Cages, als ich wie gewöhnlich von meinem Lande in
den Ort kam, in das hochgebaute, balkon= und
kapellen=
geſchmückte, kleine italieniſche Siſcherdorf, das ich, da ich
ander=
wärts in der Welt nichts zu ſuchen habe, Jahr um Jahr zu
verlaſſen zögere: fand ich den Poſthalter, einen ſoldatiſch ſtraffen,
im übrigen etwas nervöſen, ungeſtümen, ſprühenden und ziemlich
verfeinerten Menſchen, nicht wie ſonſt allein hinter dem Schalter
ſitzen, ſondern in Geſellſchaft eines ſchönen, fromm geſcheitelter
jungen Mädchens, deſſen Anmut nur dadurch ein wenig
beein=
trächtigt wurde, daß es allzuviel geweint zu haben ſchien. Der
Poſthalter begann ſogleich eine laute und luſtige Unterhaltung,
und ich erfuhr, daß er in ſeine Heimat nach Mantua verſetzt ſei,
indes das ſchöne, verweinte Fräulein ſeine Nachfolgerin werde,
Ob ſie durch all ihre Cränen würde die Adreſſen der Briefe und
Karten richtig erkennen können? Ob ſie denſelben ſoldatiſch
ſtraffen, nervöſen, ungeſtümen, ſprühenden und ziemlich
verfei=
nerten Poſtbetrieb halten würde wie der brave Mantuaner?
Mir ward bange. Doch es ging beſſer, als ich geglaubt hatte,
alles verlief auch weiterhin. in guter Ordnung, und das Wenige,
das ich bekomme, empfing ich nun, ſo oft ich am Poſtamt
vor=
überkam, aus den ſanften Händen der kleinen Poſthalterin oder
aus den mehr hageren, ein wenig hilflos anmutenden ihrer
jüngeren Schweſter, die ihr blond und ſpitz aſſiſtierte. Während
es bei dieſen Begegnungen kaum zu mehr als einem Lächeln
und nur den unbedingt nötigen Worten gekommen war, gediel,
unſere Bekanntſchaft eines Abends zu einem längeren Geſpräch.
Sch weiß nicht, was mich verleitet hatte, auszugehen, vielleicht
die Verlockung des ſternen= und düftereichen, ſüdlichen
Sommer=
abends, vielleicht die Notwendigkeit einer Beſorgung, wie etwa,
daß ich geglaubt hatte, einen Brief, der mich eilig deuchte, noch
zum Kaſten tragen zu müſſen, oder daß ich aus dem mächtigen
Kellergewölbe der Caverne „Al Gondoliere” noch etliche von den
dickleibigen Flaſchen voll Muskateller holen wollte, der gut iſt
für den Schlaf und die Nacht. . . . Sedenfalls ereignete es ſich
eines Abends, daß ich der kleinen Poſthalterin auf der Straße
begegnete, welche am Meere entlang in die Bucht führt, zum
kirchen= und kaſtellbetreuten Orte. Mochte es nun ſein, daß ſie
auf ihrem einſamen Spaziergange Surcht befallen hatte, oder daß
etwa 800 Kaninchen gehegt, geſchoſſen, in klingende Münze
um=
gewandelt. Ein Wildheger erhielt ſtändigen Wohnſitz, hieb ſich
in den Urwald eine Lichtung, Weide für ſein Vieh anzulegen,
ſonſt aber rührte keine Hand an die Wildnis, die Kaninchen
waren die eigentlichen Herren, „Kaninchenwerder” hieß deshalb
das Eiland im Volksmunde.
Eines Cages aber wurde der Wildheger abgerufen, die Hütte
zerfiel, der Wald ſtürzte ſich gierig über Wieſe, Garten und
Seld, fraß dies alles in ſich hinein, nahm wieder Beſitz. Aber
am entgegengeſetzten Ende der Inſel, unter Kiefern und hohen
Cannen, wurde eine andere Hütte gebaut, klein, nur zwei Näume,
weit überragt von einer breiten Eſſe, aus der bald, zum
Ent=
ſetzen der porüberfahrenden Siſcher, grellgelbe und blutigrote
Slammen ſchlugen, zuweilen von einem dumpfen Knall
unter=
brochen, lonſt aber Stille, eine Stille, die aufregte, die
geſpen=
ſtiſch war und unnatürlich, teufliſch. Die Sage wob ſich um die
Stätte, der Mann, der da hauſte, hatte ſich dem Ceufel
ver=
ſchrieben, wollte Gold machen, war im Beſitze magiſcher Kräfte.
Die im ſchwankenden Nachen Vorübergleitenden bekreuzigten
ſich ſcheu, ſahen ſie doch dunkle Rauchwolken in der
Dämme=
rung aus dem Wald in den blauen Abendhimmel ſteigen.
Niemand durfte das Land betreten, nur zuweilen kam der
Kur=
fürſt, den Einſamen beſuchen. Sollte auch er .. . ? Aber der
Kurfürſt lachte über die Dummheit ſeiner Begleiter, die alles,
was ſie nicht verſtanden, was nicht herkömmlich war, als
Ceu=
felswerk verſchrien. Er wußte es beſſer, nicht Gold wurde in der
dunklen Hütte gemacht, ſondern herrliche, zierliche Gläſer von
einem Not, wie nie zuvor, Nubinglas, hier war es erfunden
wor=
den, Johann Kunckel hieß der Sauberer! Ihm hatte der Großs
Kurfürſt die Ifhſel urkundlich geſchenkt, hier konnte er nach
Her=
zensluſt ungeſtört laborieren, ein Sonderling ja, aber kein
Ceu=
felsſchüler — nein, ein ſtiller, beharrlicher Menſch, der reich be=
lohnt war, wenn er nach tagelanger Arbeit einen herrlichen,
dunkelroten Pokal als Preis ſeiner Mühe in Händen hielt, den
er beim nächſten Beſuch ſeinem Schützer und Gönner überreichen
konnte. Nebenbei ſtellte er Glasperlen in großer Menge her, die
der Kurfürſt in ſeiner afrikaniſchen Kolonie für die „
branden-
burgiſch-quineiſche Kompagnie” als Cauſchobſekt benötigte.
O ſchnelleilende Seit, was wurde aus dem angefangenen
Werk dieſer frühen Kolonien, verſchollen, vergeſſen. Wer weiß
noch von Kunckel, dem Glasbrenner, dem vorübergehenden
Be=
ſitzer der Inſel — nür ein Stück Schlacke hie und da im
Ge=
büſch, das iſt alles! — — Aber die Eichen ſtehen noch, und ihr
Nauſchen iſt wie der Flügelſchlag der Ewigkeit.
Und wieder lange Jahre der Stille, Kunckels Hütte iſt
abge=
brannt, nur noch lagenhaft geht die Kunde von dem Zauberer
um die geheimnisvolle Stätte in der Hapel. Faſt iſt das Cier
wieder unumſchränkter Herr des ſtromumrauſchten Waldes. Da
kommen eines Cages Kähne mit Stangen und Steinen, Menſchen
erfüllen die Stille mit ihrer Geſchäftigkeit, beginnen dort, wo
einſt das Wildhegerhaus geſtanden, ein Schloß zu bauen, und am
anderen Ende der Inſel — als point de vue — eine gotiſche
Nuine. Eine große, ſchöne Frau leitet die Arbeiten, verhandelt
ſelbſt mit dem Baumeiſter, drängt zur Eile, denn das Gebäude
ſoll ſchnell fertig werden, ſie will ihren Herrn und Liebſten
da=
mit überraſchen und erfreuen, ſeine Freude iſt auch die ihre, denn
ſie liebt ihn, den ſchwachen, aber gütigen Neffen und Nachfolger
des Großen Königs. Friedrich Wilhelm II, ſollte nur kurze Seit
dies mit feinem Geſchmack ausgeſtattete Liebesneſt bewohnen —
nach ſeinem Code wurde auch die treue Gefährtin ſeiner glück=
ſie verſpürte, was ein Dichter in den Seilen „Als ich von
Men=
ſchen wollt verlaſſen ſein, hatt ich es mir nicht als ſo groß
ge=
dacht” ſo ſchön und gültig formulierte, daß ich nicht den Mut
aufbringe, es abermals auszudrücken: ſie zeigte ſich meiner
Ge=
ſellſchaft nicht abgeneigt, und alſo gingen wir ein Stück Weges
zuſammen. Wir ſaßen wohl auch eine Weile auf der ſteinernen
Brüſtung, welche die Straße gegen das Meer zu abgrenzt,
blick=
ten in das ſchwarze Auf und Ab der Wogen und lauſchten ihrem
gleichmäßigen, melancholiſchen Anſchlag; aber man male ſich das
Ganze nicht in zu zimperlichem Cimbre! Das Fräulein trug höchſt
unſentimentale, elegante Seidenſtrümpfe an den ſchlanken Beinen
und hatte um Schultern und Leib auf eine verwegene ſüdliche
Manier ein weites Luch mit langen Franſen geſchlungen. Es
wurde, wenn auch meinerſeits mit fragwürdiger Grammatik, ein
leichtes, buntes, italieniſches Geſpräch geführt und, ihrerſeits,
zwiſchen den Fragen und Antworten, in den Pauſen, in denen
das Meer rauſchte, mit halber Stimme geſungen und geträllert.
Sie war nicht im mindeſten mehr die unglückliche, verweinte
Perſon von Anfang. Sie war ein ſingendes, trällerndes, lachendes,
unbekümmertes Kind, großäugig und braun, wie nur irgendeines.
Um ſo erſtaunter war ich, ſie anderen Cages völlig in Cränen
zu finden. Sie ſaß allein in dem kleinen, fliegendurchſummten
Poſtamt, und als ich eintrat, verbarg ſie einen Packen
Photo=
graphien und einige Banknoten unter dem breiten Heft für die
Einſchreibebriefe. Die Vertrautheit vom Abend zuvor ermutigte
mich, Sragen zu ſtellen, und wenn ſie mir antwortete und
ſchließ=
lich ihre Geſchichte erzählte, geſchah es ſicherlich nicht, weil ick
ihr womöglich einſichtiger und verſtändnisvoller als andere
er=
ſchienen wäre, ſondern einfach darum, weil man ſich einem
Frem=
den meiſt leichter und rückhaltloſer vertraut als Menſchen der
eigenen Umgebung, die in die Netze, in denen wir hangen, ſelber
verſtrickt ſind, unſere Intereſſen mit den ihren vermengen, und
deren Wünſche, Hoffnungen und Pläne mehr oder minder
ge=
eignet ſein können, die unſeren zu kreuzen.
Es war eine alltägliche Geſchichte, die mir die kleine
Poſt=
halterin mitteilte, und ich erzählte ſie nicht, wenn ſie nicht durch
eine ſpätere Handlung einen romantiſchen und für eine
italie=
niſche Liebesgeſchichte bezeichnenden Abſchluß erhalten hätte, der,
ohne die verliebte Frechheit der berühmten Vorbilder zu erreichen
an gewiſſe abenteuerliche, in gleicher Weiſe däs Cragiſche wie
das Srivole ſtreifende Wendungen in den Novellen Boccaccios,
Straparolas und ihrer Nachahmer erinnert.
lichen Cage, die Fürſtin Lichtenau, das Kind gun
aus dieſem Paradies vertrieben. — Die Frau, die
ten ſollte, war anders — das Schlößchen atmet h
Welt, als die der Lichtenau — Wahrheit und
wirren ſich, gerne datiert man alles Schöne und
ihre Seit, die Legende hat ſich ganz ihres Nam.
Königin Luiſe! — Und doch ſollte die Glanzzeity
hie Nachfolgerin, die zweite Frau Friedrich Wi
die Sürſtin Liegnitz —, heraufbeſchwören: eine
ſcher Prachtentfaltung wie nie zuvor und nie nagr
Dickicht des Waldes wurden Lichtungen geſchl!=
Hartenanlagen geſchaffen, Cauſende von Noſen,
anderen Blumen erfüllten die Luft mit ihrem Dun
Inſel wurde ein Kavalierhaus für das Gefolgat
einer Alt=Nürnberger Saſſade, die im 12.
Jahrhu=
erzbiſchöflichen Palaſt an einen ſolchen nach A.
wurde und von dort ſchließlich den Weg hierx,
Pfaueninſel, ſo heißt ſie jetzt, wurde mit allem ar.
zu erreichen war, die Blume, die Pflanze genügt:
eltene Ciere wurden in getrennten Buchten und
halten: Löwen, Ciger, Bären, Affen, Lamas, K.
pageien, ausländiſche Büffel und Hirſche. Aber
den Cieren, frei umherlaufend, war der Pfau, der
den Namen gab, und der noch heute das Märchern.
hilft. Er iſt auch der Einzige jener Seit, der no
anderen Ciere kamen ſpäter nach Berlin und
Grundſtock des heutigen Soo. Uber den Swingeen
wuchs Gras und Strauch, zuweilen nur ſtößt de
Graben oder Bäumepflanzen auf Mauerreſte o.
„... da muß mal was geweſen ſein.. ." und gekh
einige Schritte ſeitwärts, das angefangene Lc
werfend
Heute iſt die Inſel gar einſam geworden, ſell
on Berlinern, die an Sommertagen hierher kommu
Stille nicht durchbrechen, die liegt ſchwer und
nimmt den Beſucher auf, und hat er Sinne, die
zu hören vermögen, wird ihm auf Schritt und Crü
Sie war verliebt, die kleine Poſthalterin,
Mann namens Simone, ehrbarer Leute Kind,
begütert, doch fleißig, begabt. Der junge Me
Glück, und ſeine Geſchäfte bewogen ihn, aus dr
in der beide lebten, in eine größere und alsbald
nopel überzuſiedeln. Bis dahin war, wie Sonte
alles in Butter. Nun Simone ſo weit entfer II
Stöße, die man ihm zu verſetzen beſchloß, nicht A
konnte, wagte die Mutter, die bisher dieſe Lice
duldet hatte, aber durchaus nicht billigte, ſich
gungen und Klagen hervor und begann mit N.9
weiß, ob er es ehrlich meint!” und „Wer weiß,
ſtantinopel treiben mag!” der Cochter die reine
leiden. Sie eröffnete einen regelrechten Seldzug rI
Simone, aber alles Neden vermochte das Her; 2
Poſthalterin hieß, nicht zu wandeln. Evelina E
Simone zugetan, und die einzigen Sweifel, die
waren die: wie ſollte ſie die Liebe zu Simone
liebe vereinen?
In Briefen, die, ehe ſie in ihre Hände ge!l
Mutter abgefangen, nicht ſelten ihr völlig vorer
verſicherte der Geliebte ſie nicht nur ſeiner unw ”
und Creue, vielmehr erklärte er auch, nicht läng!
zu wollen und nächſtens, wenn ſie nicht von ſelb !
holen. Doch nicht nur in Worten ſuchte er 72.
ſeiner Briefe lagen Photographien bei, die B‟
Landhaus zeigten, das er bewohnte, bald ſeine
beitsſtätte; Bilder ſeiner Mutter, die ihm in die
war und ſeinen Hausſtand führte; Bilder, auf d
ſehen war, wie er ſonnverbrannt am Volant
bils ſaß, allein und träumend an der Marmo?,
Cerraſſe lehnte, mit einem Lächeln, das einen ſer?
ſuch von Selbſtironie bedeutete, die Briefe S‟
Lippen führte und das Papier küßte, darauf 21*
liebten geruht hatte.
Alle Beteuerungen, Werbungen und Un?
umſonſt: Svelinas Mutter blieb unverſöhnlick.
ſeder Stimme, die zur Erfüllung riet, beſtand d
Simone ſei ein Abenteurer, Verführer und Cun?
es in ihrer mütterlichen Würde nicht für nor1. Und in der Cat: hätte ſie denn be‟
was ſie mit ſo hohem Eifer und Sorn verfochl
der Menſch iſt eingefangen in einen Zuſtand der
des traumhaften Erlebens: Das Schilf rauſcht,
Sie Havelwellen an das Ufer, ein Duft von
tau=
au zieht durch die Schwüle, Wildenten fliegen über
„hlätzchen fauchen auf niederem Kiefernſtamm,
„veln langlam über den Weg, niemand tut ihnen
füruen ſchreien wie liebestolle Katzen — zwei Nehe
mhtung — und dies alles von den Coren Berlins.
hr hier ſtill.
Stunde bei dem
neuzeit=
iſtken llanne der Belt.
I. Ediſon als Weuſch.
Von William M. Smith.
et tiniſcher Verehrer ſchickt Chomas Alva Ediſon
gein Porträt des greiſen Erfinders darſtellt, das,
den Abſurditäten moderner Kunſt, aus Nädern,
Dynamos uſw. zuſammengeſtellt iſt. „Zu
mecha-
lons Bemerkung.
zeine Seele, und ich, habe ich keine Seele?‟ Zu
tür gewandt: „Hängen Sie es irgendwo an die
typiſche Bemerkung des großen Erfinders.
u 2b jährig, blickt auf ſein Leben zurück, das ihm
etfelge gebracht hat, ihm, dem Menſchen und
Erfin=
an waſſerblauen Augen ſchwingen die
Jugenderleb=
eer mit lächelndem Mund erzählt und die kleinen
ſaine Augen lächeln mit, wenn er von den
Inter=
elt, die er mit Seitungsreportern, dem Fluche der
— erlebte.
ſint eines Cages, an einem bitterkalten Wintertage,
mund klopft an die Cür ſeines Laboratoriums.
bel eſt erzählt: „Die Naſe des Neporters war blau
ſprten vor Kälte die Sähne. Ich wollte ihn nicht
rekdem ich ihm nichts zu ſagen hatte, und ich erfand
ges Augenblicks eine phantaſtiſche Geſchichte vom
ner Geiſterwelt, die mein neuer Lautſprecher zu
nf tande wäre. Es war natürlich alles nur ein
ſrA/hernhard, die berühmte Cragödin, ſchreibt über ihre
7ch
Seeine wunderbaren blauen Augen, leuchtender als
Slühlampen, ließen mich jeden ſeiner Gedanken
ieſen Mann an, er war von mittlerer Größe, der
2
zu groß, das Profil von Adel, und ich dachte
WWie auffallend ſtimmt doch die körperliche Ahn=
Seiden zuſammen, ſo daß ich ſicher bin, daß in
ee Geiſter übereinſtimmen würden.
I. der Welt iſt Ediſon ſtets ſchwerer erträglich
ge=
m Schlachten der Arbeit, und es iſt charakteriſtiſch
ei— einen ſtörenden Miniſterbeſuch in ſeiner
Ver=
ſch eine wohlberechnete Exploſion aus ſeinem
Labo=
usgrault. Die Ehrungen der offiziellen Welt ſind
uae doch die Suſtimmung ſeiner Freunde iſt ihm
ſ in tägliches Brot.
Ein beſonderes Kapitel ſeiner Unermüdlichkeit bildet die
Gründung ſeiner nach ihm genannten Stadt „Ediſon‟. Dieſe in
einer erzreichen Gegend in New Jerſeu gelegene Stadt war aus
rein praktiſchen Bedürfniſſen entſtanden, nämlich der
Ver=
ſorgung der amerikaniſchen Hochöfen mit hochwertigen
Eiſen=
erzen. Ediſon erfand eine Methode, das Erz vom tauben
Ge=
ſtein durch Sermahlung und Ausſcheidung auf
elektromagne-
tiſchem Wege zu ſcheiden und dieſe Erzteilchen zu Eiſenbriketts
zur Anlieferung an die Hochöfen neu zu preſſen. Es wurde eine
große Induſtrie mit vielen Werken, Arbeiterſiedlungen,
Verwal=
tungsgebäuden uſw. geſchaffen, und nachdem man ſchon
ange-
fangen hatte zu liefern, wurden an anderer Stelle der Union
neue ſehr ausgiebige Erzlager entdeckt, die jede Konkurrenz
ſchlugen. Ediſon mußte aufhören zu produzieren, ein
Millionen=
vermögen, die finanzielle Ausbeute eines fünfzigjährigen
heroi=
ſchen Lebens, war verſchwunden.
Bricht Ediſon zuſammen? Keineswegs! „Gut,” ſagt er,
„das Geld iſt futſch, aber es waren doch verflucht ſchöne Seiten.
Dann ſtürzt ſich der im Senith ſeines Lebens ſo plötzlich vom
Schickſal Getroffene auf ein neues Problem: Portland=Sement!
Und in knapp drei Jahren iſt alles von neuem geſchafft.
Sein unerſchütterlicher Siegeswillen hat ihn zu neuen,
größeren Caten gerettet.
Im Lebensbild eines großen Mannes wird ſeine Stellung
zur Srau eine beſondere pſuchologiſche Bedeutung haben, und
Ediſons Geſchichte ſeiner beiden Frauen enthält zahlreiche Süge
ſeiner Hartheit und Liebenswürdigkeit, die ſeine große
perſön=
liche Beſcheidenheit in das rechte Licht zu rücken geeignet ſind.
So ſteht er eines Cages des Jahres 1873 in ſeiner Fabrik hinter
dem Arbeitsplatz einer jungen Arbeiterin und ſchaut ihr über die
Schulter, bis die Arbeiterin verwirrt ihr Arbeit unterbricht.
„Habe ich Sie erſchreckt?” fragt Ediſon nun. Doch das
Mädchen ſchüttelt den Kopf und blickt ihn mit großen Augen
erwartungsvoll an.
„Well,” ſagte er, „wollen Sie meine Frau werden?”
So wurde die kleine Arbeiterin Mary Stillwell ſeine Frau,
die, aus der Arbeit ſelbſt erwachſen, ihre Pflicht erkannte, ihn
dieſer Arbeit bisweilen zu entführen, denn Ediſon, der überall
Geſetzmäßigkeiten ſuchte und fand, ſetzte ſich über eine einzige
hinweg, nämlich die Geſetze ſeines Körpers, der, ein Nätſel der
Natur, bis heute den gigantiſchen Anſtrengungen trotzte, die ſein
Beſitzer an ihn ſtellte, der jahrelang höchſtens drei Stunden
täg=
lich ſchlief und ſo ein Leben ſchuf, das mindeſtens
hundertund=
fünfzig normalen Arbeitsjahren entſpricht.
Crotz aller Bemühungen der ſtillen Energie ſeiner erſten
Frau gelang es nur wenig, Ediſon von ſeiner geliebten
Elektro=
technik abzuziehen. Statt deſſen durchdrang Ediſon auch ſeine
Familie mit ſeinen techniſchen Anſchauungen, und der Kürze
halber wurden ſeine Kinder. aus erſter Ehe „Strich” und
„Punkt” gerufen.
Nach dem herben Verluſt ſeiner erſten Gattin heiratete
Ediſon, nach langen Jahren erzwungenen Junggeſellentums,
Fräu=
lein Mina Miller, den Organiſator der amerikaniſchen Volks=
Univerſitäten, die noch heute im Mennlo=Park und in dem
tro=
piſchen Garten der Bozgainville ihr mildes Negiment führt und
der es gelungen iſt, mit ihrer liebenswürdigen Entſchloſſenheit
dem alternden Ediſon in ſorgender Liebe wenigſtens etwas
Lebensökonomie nahezubringen.
Wie alle großzügigen Menſchen, ſucht auch Ediſon aus den
Unzulänglichkeiten ſeiner eigenen Natur produktives Kapital zu
ſchlagen. Seit der denkwürdigen Ohrſeige, die er nach dem
Brand ſeines erſten Laboratoriums im Eiſenbahnwagen von
einem Lokomotivführer bezog, iſt der Erfinder faſt taub, und es
iſt unvorſtellbar, daß der Mann, der ſeinen Beſuchern mit der
Hand hinter dem rechten Ohr entgegentritt, um ihn beſſer zu
verſtehen, daß dieſer Harthörige uns die feinhörigſten
Inſtru=
mente, den Phonograph und das moderne Celephon, geſchenkt
haben ſoll. Er iſt glücklich in ſeiner Schwerhörigkeit, die ihn
Unweſentliches einfach nicht hören läßt, und konſtatiert
befrie-
digt: „Der Broadwau iſt ſtill für mich, und ich höre nur, was ich
will.” Seine Freunde drängen ihn, ſich zu einem Spezialiſten zu
begeben, doch lächelnd wehrt er ab:
„Vielleicht könnte er — Erfolg haben.”
Die tiefſte Gedankenkonzentration, aus der die üppigen
Blumen ſeiner Erfindungen geradezu wuchern, ſchafft ihm
zu=
gleich die Möglichkeit, auch mit ſeinen Augen nur das zu ſehen,
was er ſehen will. So erzählt man ſich eine erſtaunliche
Ge=
ſchichte, daß nämlich Ediſon jahrelang das Wollworth=
Buil=
ding, das auffälligſte Gebäude unter den Wolkenkratzern Now
Yorks, nicht bemerkte, obwohl er des öfteren in ſeine Nähe
kam. Dieſes iſt eine der großen Stärken des genialen
Erfin=
ders, weiche es ihm ermöglicht, der Menſchheit Erfindungen zu
ſchenken, deren Wert im gegenwärtigen Stadium der
Entwick=
lung mit 15 Milliarden Dollar geſchätzt wird. Crotz dieſer
Gedankenleiſtung iſt der „Zauberer vom Mennlo=Park”, wie
er im Volksmund genannt wird, auch in der Bewertung ſeiner
Arbeit beſcheiden geblieben. Es ficht ihn nicht an, einem neu
eingetretenen Aſſiſtenten eine Lektion zu erteilen dadurch, daß er
eine ſchmutzige Arbeit ausführt, für die der junge Ingenieur ſich
zu gut vorkam. Es ſtört ihn nicht, ſich von ſeinen langjährigen
Mitarbeitern bei einem Irrtum eines Beſſeren belehren zu
laſſen, und nur dieſe Liebe zu ſeiner Arbeit und zu ſeinen
Mit=
arbeitern ſchaffte dieſes ſeltene Gremium von Männern, denen
er es zumuten konnte, tagelang mit ihm in ſeinem Laboratorium
zu arbeiten, ohne Unterbrechung, es ſei denn mit den berühmten
Mitternachtsmahlzeiten oder den bewilligten 5—4 Stunden
Schlaf, die im Laboratorium ſelbſt abſolviert wurden.
Saſt als einen Witz der Natur könnte man das Sehlen
jeg=
lichen Calentes in geſchäftlichen Dingen anſprechen, und
liebens=
würdig plaudernd erzählt der Einundachtzigjährige von ſeiner
maßloſen Überraſchung, als er auf den erſten Scheck, den er
erhielt, tatſächlich Geld ausgezahlt bekam, ſtatt, wie er es
erwartet hatte, dieſes Schriftſtück als aufgelegten Bluff von der
Bank hohnlachend zurückgewieſen zu erhalten, oder, wenn er
auf Grund eines Vertrages mit einer Geſellſchaft das ihm
zu=
ſiehende Honorar von 100000 Dollar ſich in monatlichen Raten
von 1000 Dollar auszahlen läßt, weil er Surcht hat, das ganze
Geld auf einmal für ſeine Verſuche auszügeben, oder wenn er,
als man ihm den Anteil an einer neuen Erfindung telegraphiſch
auf „30000” übermittelt, ſehr erſtaunt iſt, ſtatt 30 000 Dollar,
wie er vermutete, 30 000 Pfund Sterling zu erhalten.
Man ſollte meinen, daß dieſer Mann, deſſen ganzes Denken
ſich nur auf den täglichen techniſchen Fortſchritt richtet,
keiner=
lei Beziehungen haben ſollte zu den Künſten, die das Leben
ver=
klären, und doch hat Sdiſon gerade zur Muſik die lebendigſten
inneren Beziehungen. In ſeinem rieſigen Laboratorium, das
ſeine erbitterten Arbeitskämpfe kennt, ſteht eine große Orgel,
die während der Arbeit beruhigende Melodien ſpielt, und
ge=
fragt nach ſeiner liebſten Erfindung, antwortete er ohne Sögern:
„Phonograph, Silm.
Der Phonograph deswegen, weil er ihm die Möglichkeit
gäbe, ſo oft es ihm gefalle, jede Muſik zu hören, der Silm
des=
wegen, weil er ihm in kürzeſter Seit Anſchauungen ferner
Län=
der und kultureller Großtaten vermitteln könne. Aus=dieſer
Einſtellung ſieht man übrigens, daß Ediſon bezüglich des Silms
größten Wert auf die Erzeugniſſe, die wir als Kulturfilme zu.
Waß die Urſache ihrer Strenge und ihres Proteſtes
ESDie Angſt, das geliebte Kind zu verlieren, an den
MiDdie Welt, daß eine irre und zarte Selbſtſucht ſie
eine brennende, törichte, alle Vernunft raubende
ASire Simone an Ort und Stelle verblieben, in den
Mer Verhältniſſen womöglich, die ihr ſelber und ihren
Rlles wäre noch angegangen, der Schwiegerſohn
re kleine, winkelige Wohnung gezogen, Epelina
Hauſe gekommen. Aber an dieſe Serne, dieſe
md auszuliefern: dies ertrug ihr einfältiges Herz
Mmußte die Mutter etwas von alledem angedeutet
Seelina hatte es vermutlich Simone geſchrieben;
einer Briefe ſchickte er den vollkommenen Ent=
Shevertrag, darin er ſich verpflichtete, Evelina.
Srau geworden ſei, zweimal im Jahre je vier
Heimat zu ſenden, aus eigenem Antrieb.
Ver=
ſiar in ihrer Verwirrung verſtieg ſich zu den Wor=
De ich dich tot, als mit Simone verheiratet. .
Eeich in Epelinas Herzen das letzte Licht, und alle
ſuken in tiefe, wehe, entſetzliche Nacht.
erbrachte ſie in vollkommener Apathie. Sie aß
Ghi. Sie ging nicht mehr in das kleinſtädtiſche
* eine Stelle als Beamtin bekleidete. Und ſie
Ie wieder ins Leben zurückgekehrt, wenn nicht
* Ihrer Schweſtern, ihr zugeredet hätte. Pia, die
T. Lerbot und im Gegenſatz zu Evelinas frommem
mageren Maddalena blondem Knoten, ihr rotes
Lubenkopf geſtutzt trug, für nordiſche Begriffe
90 Jahren vielleicht allzu reif, allzu fraulich war
OGweſter dann des öfteren in unſerem Dorfe),
Recke, unbekümmerte Pia wiegelte Evelina auf;
Naddaleng zur Mutter hielt und ſich von ihrem
T leR, ebenfalls die Verbindung mit Simone zu
EElarte Dia der unglücklichen, duldſamen, ſanften
deeiner Stelle, wäre längſt fort.
D ng ſich auch nicht verleiten ließ, durchzubrennen
e DeS Geliebten zu eilen, ſo brachte Pia lie wenig=
Anmittelbaren Aufſicht der Mutter zu entrinnen
A um Verſetzung einzukommen. Wenige Wochen
ſpäter trat Epelina im Einverſtändnis mit der Mutter, die darin
eine Ablenkung ſah, den Poſten in unſerem Dorfe an, begleitet
allerdings nicht, wie urſprünglich geplant, von Pia, ſondern von
der zuverläſſigeren Maddalena.
Am Cage nun, da ich ſie über ihren Cränen überraſchte und
ſie mir nach und nach ihre Geſchichte erzählte, hatte Simone ſie
in einem glühenden Briefe beſchworen, alles ſtehen und liegen
zu laſſen, der grauſamen Mutter nicht länger zu gehorchen und
nach Konſtantinopel zu kommen, und war ſo weit gegangen, dem
Brief die genauen Jahrzeiten der Dampfer und das Reiſegeld
beizufügen. Craurig lächelnd wies Epelina drei große türkiſche
Banknoten, braun und mit leltſamen Seichen und Ornamenten
bedeckt.
„Was ſoll ich tun? . . . Was ſoll ich tun? . ."
Hätte ich ihr raten ſollen? Hätte ich ihr wiederholen ſollen,
was Pia geſagt hatte, oder wäre es richtig geweſen, ſie an die
ſtrengen Worte ihrer Mutter zu erinnern? Der Anſtand, wie
wir mitunter die Feigheit nennen, gebot mir, zu ſchweigen.
„Ich ertrag es nicht länger”, rief die kleine Poſthalterin
plötzlich. „Ich kann nicht mehr. Ich laufe ins Waſſer...
„Dann wäre es vielleicht doch beſſer, Sie gingen zu Simone‟,
ſagte ich nun, um das Aeußerſte zu verhüten.
Es wurde noch eine Weile hin und her geredet. Als ich
Epelina verließ, war ſie ſo unentſchieden wie zuvor.
Wie aber ſollte ich meine Lauheit bereuen!
Am anderen Morgen fanden Siſcher Epelinas Kleider an
einer Klippe liegen. Niemand im Ort ahnte den freiwilligen
Entſchluß zu ſolchem Ende; alle glaubten an ein Unglück und
nahmen an, Evelina ſei beim Baden ertrunken.
Warum hatte ich ihr nicht zugeredet, das Geld zu wechſeln,
eine Schiffskarte zu löſen, den Daß in Ordnung zu bringen und
auf und davon zu gehen? Crug nicht auch ich ein Ceil der Schuld
an dieſem zerſtörten Leben? Welcher Ceufel hatte mich geritten,
in Epelinas Streit der Gefühle nicht Partei zu nehmen? Ich
erging mich tagelang in bitteren und lächerlichen Vorwürfen,
Gleichwohl ſagte ich mir, daß ich wohl niemals ernſtlich in dies
mir doppelt fremde Leben hätte eingreifen können, fremd durch
meine unvollkommene Kenntnis der Sprache, in der es ſich
voll=
og, fremd durch Sitte, Umgebung, Cradition, in der es aufwuchs.
„Lieber ſehe ich dich tot, als mit Simone verheiratet”, hatte die
Mutter in ihrer Verblendung geſagt; und alſo hatte Evelina ſich
für die Kindesliebe entſchieden, und war, um der Mutter den
kleineren Schmerz zu bereiten, in den Cod gegangen. Die Mutter
aber, wie würde ſie nunmehr denken, da Evelina gewählt hatte?
O, ich hatte in all den Jahren Gelegenheit gehabt, die ſtolzen,
heroiſchen, bewunderungswürdigen lateiniſchen Mütter
kennen=
zulernen! Die Mutter würde ihr Schickſal als Nömerin tragen. ..
An der Stelle, wo die Siſcher die Kleider Evelinas fanden,
ſind es etwa hundert Meter bis zum Grunde, und keinen, der
dort ertrank, hat das Meer je wieder herausgegeben. Demnach
war es in zwiefachem Sinne wunderbar, daß Epelina wieder
zu=
tage kam: die ſich von einer Klippe der Apenninhalbinſel in
das Currheyiſche Meer geſtürzt hatte, ſie landete an den
Ge=
ſtaden des Goldenen Horns, und das Ganze erwies ſich als ein
grotesker Einfall Pias, die am Abend des denkwürdigen Cages.
da Simone das Neiſegeld ſchickte, bei der verzweifelten Schweſter
eingetroffen war.
„Sei tot für ſie, und lebe für dich!” hatte Pia ſibylliſch
geſprochen.
Und ihre Saghaftigkeit und Scheu beſiegend, mit nichts als
den Briefen und Bildern des Geliebten und der Summe, die
nötig war, zu ihm zu gelangen, machte ſich Evelina auf den Weg,
wanderte noch in der Nacht zum nächſten Orte, um dort den
morgendlichen Autobus zur Hafenſtadt zu erreichen. Indeſſen
arrangierte Pia an einer Klippe die Kleider.
Als die erſten Photographien von Simone und Evelina
ein=
trafen, wußte die Mutter nicht, ob ſie wütend oder ſehr glücklich
ſein ſollte. Schließlich entſchied ſie ſich dafür, glücklich zu ſein,
und lernte einſehen, ſo erzählte Pia ſpäter, daß es beſſer lei, ſein
Kind an das Leben zu verlieren, als an den Cod. . . .
Pia iſt noch einmal in unſer Dorf gekommen, um zu holen,
was Evelina dagelaſſen hatte, und dann mit Maddalena, die den
Kramladen ihres Poſtbetriebs einſtellen mußte, in die kleine
Stadt zurückgekehrt, aus der ſie gekommen. Wenn ich jetzt das
Poſtamt betrete, öffnet an Stelle der ſchönen, verweinten
Eve=
lina, die nun ſtatt der Poſt in unſerem Dorfe dem Hausſtand
des Signor Simone vorſteht, ein ratloſer, kleiner Greis das
Schalterfenſter, hinter dem er ſich ängſtlich verborgen hält,
durch=
wühlt ſämtliche Fächer des Poſtſchrankes, entziffert mühſelig die
Adreſſen aller dort lagernden Briefe und Karten und verkündet
ſodann mit bekümmerter Miene, daß nichts für mich da ſei, um
mir am Ende, wenn ich längſt wieder fort bin, auf die Straße
nachgelaufen zu kommen und hinter mir her zu rufen:
„Ch. eh, Signore! Es iſt doch etwas da für Sie...."
bezeichnen pflegen, legt, und er hat auch an anderer Stelle
be=
ſtätigt, daß der Silm für ihn ſeine Hauptaufgabe in der
Beleh=
rung der breiten Volksmaſſen fände.
Wenn je ein Menſch die Berochtigung hätte, im Stolz
auf die Leiſtung der charaktervollen Beziehungen und
Korrek=
turen zum Leben ſchlechthin zu verlieren, ſo dürfte es Ediſon
ſein, und trotzdem gibt es nichts Beſcheideneres als dieſen
genialen Mann, der noch heute, als 81jähriger, mit
ununter=
brochenem Sleiß Senſationen über Senſationen ſchafft. „Wenn
die Arbeit eines Mannes nicht für ihn ſelbſt genug ſpricht, ſollte
er lieber ſchweigen”, bemerkte er einmal. „Die meiſten Leute
ſchwatzen zuviel. Wenn nur der Menſch, der wirklich etwas zu
ſagen hätte, ſprechen würde, gäbe es ſehr wenig Konverſation.”
So iſt auch er ſelbſt ſchwer zu bewegen, über Vergangenes zu
ſprechen und über das, was ihn für die Sukunft bewegt; und
nichts Cypiſcheres konnte er ſagen, als man ihm folgende Sahlen
zeigte, die ſeine Bedeutung für die Welt dokumentieren:
Induſtriezweig
Inveſtion Angeſtellte Löhne
Oolar
Dollar
Elektr. Licht und Kraftſuſtem 2000000000 100000 150000000
Iſoliertes weißgeglühtes Licht 750000000 50000 75000000
Glühlicht
100000000 25000 40000000
Eleſtr. Befeſtigungen
25000000 15000 25000000
Dynamos und Motoren
100000000 50000 75o00000
Elektr. Eiſenbahnen
6000000000 200000 300000000
Celephon
1500000000 150000 200000000
Phonograph.
500C0800
15000 25000000
Kino einſchl. Cheater
1000000000 200000 560600000
Celegraph
750000000 100000 175000000
Schreibmaſchinen
50000000 18000 50000000
Ver chiedene Erfindungen,
Akkumulatorenbatterie,
Portland-Sement uſw.
25000000 12000 20000000
insgeſamt 12350000000 235000 1615000000
Er prüfte dieſe Cabelle, die ihm ein Neporter zeigte, in
gedankenvollem Schweigen, und während eine Hand durch ſein
ergrautes Haar fuhr, ſah er mit einem charakteriſtiſchen
Augen=
zwinkern auf und meinte:
„Sagen Sie ſelbſt, ich bin in eine Menge Dinge verwickelt
geweſen, nicht wahr?‟
Der Herr, der nicht tanzt.
Von Wilhelm Lichtenberg.
Vor zwei Jahren ſah ich auf dem Nebengleis des
Nangier=
bahnhofs einen ausgedienten Speiſewagen ſtehen. Kein Menſch
kümmerte ſich um ihn. Geſtern ſah ich ihn wieder. Noch immer
am Nebengleis — noch immer ausrangiert. Noch immer fällt
es keinem Menſchen ein, ſich um ihn zu kümmern. Bitte, er ſieht
krotzdem noch immer ſehr vornehm, ſehr dekorativ aus — ein
echter, richtiger Speiſewagen. Aber — wahrſcheinlich irgendein
Oefekt, den zu reparieren es ſich nicht lohnt. Alſo läßt man ihn
ſtehen. Kurz — ein ſchöner Speiſewagen, ein dekorativer
Speiſe=
wagen — und eben doch kein Speiſewagen. Er ſteht am
Neben=
gleis.
So ein ausrangierter Speiſewagen am Nebengleis iſt der
Herr, der nicht kanzt. Man wird es vielleicht erraten haben:
Sch, ich ſelbſt bin ein Speiſewagen am Nebengleis. Ich bin der
Herr, der nicht tanzt.
Warum? Hemmungen wahrſcheinlich. Ein Hans, dem es
peinlich iſt, die Verläumniſſe des Hänschen gut zu machen. Ja,
alſo — ich tanze nicht. Ich tanzte auch ſchon früher nicht, als
das nur zwei=, dreimal im Jahr von einem gefordert wurde.
Nun, damals fiel das weiter nicht auf. Ich war nur eben kein
vollwertiger Ballbeſucher, kein flotter Hausballkavalier.
Im=
merhin, ich fand viel Anwert bei den Mamas, die noch zur alten
Garde gehörten, bei den Damen — ſagen wir — über vierzig.
Denn die tanzten ſa auch nicht, und wollten auf andere Weſſe
unterhalten ſein. Swiſchen den zwei, drei Bällen der Saiſon aber
war ich ein vollwertiger Speiſewagen. Man ließ mich rollen,
man ſuchte mich auf, man ließ ſich in mir nieder.
Vorbeil Vorbeil Heute? Ach, heute bin ich nur mehr —
nun eben — der Herr, der nicht tanzt. Ein Uberflüſſiger, ein
Unvollkommener, einer, deſſen Leben keinen Sweck, keinen
In=
halt hat. Und die Damen, die ich noch immer ſehr lieb habe,
fragen ſich: „Ja, wozu iſt dieſer Menſch eigentlich auf der
Welt?. ."
Mein Gott, ich könnte ihnen antworten: „Seht mal,
Kin=
der, ich habe doch mancherlei Vorzüge und bedeute einigen
Men=
ſchen etwas. Ich ſorge für eine Familie, ich tue Gutes, wo ich
nur kann.” Aber, was würde es mir nützen? Gar nichts. Leider.
SIch weiß es. Und deshalb ſchweige ich. Denn — ich tanze nicht.
Ich gelte nicht. Der Herr hat mich nicht gezählet. Ich bin Luft.
Dabei wüßte ich ſehr geiſtreiche Konverſation zu machen,
wenn man mich nur ließe! Aber das iſt es eben. Man läßt mich
nicht. Oh, ja, während eines Black Bottoms, eines Blues, eines
Cangos, würde man ſich von mir ſogar über die Welträtſel
in=
formieren laſſen. Sitzend, ſtehend oder liegend reflektiert
nie=
mand auf meine Konverſation. Das iſt es eben. Heute müſſen
ſogar die Welträtſel Nhuthmus haben. Und ich belitze keinen.
Nebengleis.
O, früher einmal ſaß man in guter Geſellſchaft, aß, trank,
plauderte, ſah in die Augen. Sehr bequem. Denn man mußte ſich
einen Abend lang kaum von ſeinem Platz erheben. Dabei galt
man was. Hauptſache war, daß man den Siſch nicht mit dem
Meſſer aß. Aber das hatte man bald heraus.
Heute? In irgendeiner Ecke ſteht ein tückiſcher Kaſten. Man
weiß zuerſt nicht, was ſoll er bedeuten. Aber plötzlich beginnt
dieſer Kaſten zu quieken, zu heulen, zu ſtampfen. Man weiß..."
ein Grammophon.
„Canzen Sie?
„Leider nein.”
Algemeines Entſetzen. Der Herr, der nicht tanztll!
Gna=
denhalber läßt man mich zu Ende eſſen und mein Glas
aus=
trinken. Aber in die Augen ſehen... ? Nein. In die Augen
ſieht man mir nicht mehr. In die Augen ſieht man lich nur mehr
in der Mitte des Saales, am ſogenannten Parkett. Und die
Mamas? Und die Damen über vierzig? Sie ſitzen nicht mehr
an den Nändern, ſie dienen nicht mehr bei der Garde, ſie ſind
kurz und gut gekleidet und jazen auf meine Konverſation.
Aus=
rangiert.
Auf heimliſchen Wegen konnte ich mich früher ab und
zu ertappen. Ich lud meine Angebetete in ein Café, drückte mich
in eine lauſchige Ecke mit ihr, hielt vielleicht ihr Händchen und
lagte ihr viele lüße Dinge, die ſie nachher dem Ober anſagte.
Vorbei. Kein weibliches Weſen drückt ſich heute mehr in eine
Ecke. Auch werden nur mehr Schokoladen mit Jazband ſerviert.
Und wenn die Muſike ertönt, ſieht ſie dich an: „Canzen Sie
nicht. . ?" „Leider nein.”
Verſpielt und vertan. Und dann kommt einer, der nicht
einmal den Einſatz einer Schokolade zu leiſten hat und holt meine
lauſchige Ecke zum Charleſton. Sie iſt natürlich artig und fragt:
„Sie ſind doch nicht böſe?” Aber die Antwort wartet ſie ſchon
nicht mehr ab. Und geht. Nein, böſe bin ich nicht. Aber wütend,
ſchäumend. Dann kehrt ſie noch einmal wieder. Aber die
Canz=
pauſen ſind zu kurz. Und zuletzt holt ſie ſich nur mehr die
Gar=
derobenummer. Was ſollte ſie auch mit einem Herrn anfangen,
der nicht tanzt?
Früher einmal blieb einem doch wenigſtens Gottes freie
Natur. Wie ſagt man doch? Der lachende Himmel. Die
prangenden Felder. Die ſchattigen Haine. Die murmelnden
Bäche. Die heimlichen Auen. Die traute Einſamkeit.
Aber ſeitdem die Einſamkeit nicht mehr einſam iſt, hat ſie
auch aufgehört, traut zu ſein. Gottes freie Natur iſt mit der
Seit gegangen. Sie iſt ein Canzparkett geworden. Dem Herrn,
der nicht tanzt, lacht der Himmel nicht mehr. Und die Bäche
murmeln ihm was. Der Herr, der nicht tanzt, ſtört auch in der
Sommerfriſche, im Strandbad, im Erholungsheim. Gewiß, ich
dürfte auch jetzt noch von Gottes Schöpfung zu ſchönen Frauen
ſchwärmen; aber nur in den Pauſen, wenn das Saxophon
ent=
wäſſert wird. Ich dürfte auch jetzt noch den Lenz von Hildach
ſingen; aber mit Sunkopen. Ich dürfte einem Gi
ſagen, daß ich es reizend finde, und daß ich mir anl
ſie nicht denken kann; aber ich müßte dabei au
beinen ſtehen. Und das kann ich nicht. Alſo
ver=
gar nicht. Ein Leben mit einem Herrn, der auf
Beinen ſteht, kann ſich wieder das Girl nichtedau
keinen Sweck. Nebengleis. Auch in Gottes freie=n
Und überall. Seit Jahren ſchon ſchleiche ich
durch dieſe herrliche Welt, nirgends beheimatet,
litten, von keinem begehrt.
Denn — ich tanze nicht.
Und wenn ich ſo über den Sinn der Schöpff.
komme ich zu dem melancholiſchen Schluß: Viela
der Herr, uns Männer wirkelich nur in die Weſt./
die Damen Canzpartner haben?
Was kann ich werd
Feinmechaniker.
Von Peter Bergen.
Ihr baſtelt gewiß recht gern? Ihr habt
euren eigenen Nadio=Apparat gebaut? Könnt 2.)
bei
Hun it
inden inr den
grüte A.
ſteh üherit
ertutsie Ki
inf u aich
Fentä terfth dand
hir uf de Herk Rei
Mtünlſch nuch eh.
füt te Zuſiche
Nummer 294.
Endſpielſtudie 81.
A. Selesniew in Berlin.
(Cidſtrift för Schack, 1930)
Pt
*
Ge
*e
1 M4
Eütziſitn
Eesen
Prüfſtellung: Wei ß: Ké4 Td6 Be6 (D;
Schwarz: Ka3 Lf3 Bb3 d2 (4); W. gew.
Ihrer großen Schwierigkeit wegen bringen wir die heutige
ſpielſtudie ſogleich mit Löſung. Der Reichtum an Feinheiten, die
ſcheinbar einfachen Stellungen in ſich bergen, iſt ein Zeichen für die
gründigkeit des Schachs.
End=
ſolche
Tief=
Löſung der Endſpielſtndie 31.
1. e6 — 7, Lb7 (auf 1 „ Lg4 gewinnt Weiß mit 2. Ke3 Ta23. 7d2;
uſw.) 2. Td3! La6r 3. Ka3 b2 4. Td5i b18+ (falls 4.
Ka2, ſo 5. 742:)
5. Ko2 Lb7 (oder 5.. . . Ka2 6. Ta5F Sa3+ 7. Kd2: 1.b7 8. Ke3 nebſt Kb4
und Weiß gewinnt) 6. Td4 (nicht 6. Td8, weil Schw. darauf mit La4+ und 113½*
gemis hält) Ka2 7. Ta4+ Sa3+ 8. Kd2: Kb3 9. Ta81 8b5 (wenn Schw. den
T ſchlägt, ſo bekommt Weiß eine D gegen 2 Figuren, was in dieſer Stellung zum
.. So4+ folgt 10. Kd38 Beß+ 11. Kd4 8e6 12. Keß
Gewinn führt. Auf 9
mit Gewinnſtellung. Auf 9. .. Kb4 gewinnt 10. Tb8.) 10. T b8 und Weiß gewinnt.
Löſung der Endſpielſtudie 30.
A. Troitzkh. Deutſche Schachzeitung 1910. (Ke1 Th6 Be6 12: Ka2 Tf3 Ba7
Be6—e7 Be8tt2 2. 7h6— h2 Tf3 — e8 3. Th28124
a8: Weiß gewinnt.)
4. Tis — 13 Te8 — elt 5. Ke1 — 2 Na1 — e2r 6. K
bs
Ka8 — 41
12
Te8 — b2+ 7. Kb3 — 63 Tb9— g2 8. Tf3 — 11+ Ka1 — 42 9. Tf.
K anders 4. T18 und gewinnt: 2. .. . Tcs+ 3. Kd11 Te8
und gewinnt: 3.
Td3+ 4. Ke2Td2
...
(e8) 4. T4f2k beliebig 5. Tos (18) W. gewinnt:
5. Kk1) und gewinnt. Eines der zahlreichen Meiſterwerke des berühmten ruſſiſchen
Endſpielkomponiſten.
Löſerliſte: Reutzel, A. b. S., Georg Peter; Leo Schott in
Pfaffen=Beerfurth, Adam Hammann in Pfungſtadt.
II
Rätſel
Streichholz=Rätfel.
1
W
Durch Umlegung der 7
evſcheinung.
ſtarken Hölzchen ergibt ſich eine Winter=
Carl Deubel.
Waffen.
D...
L.e.
P.o.... —D. . . — G...
go.... —g.. .. — Fo.
.. —S
S.
An Stelle der Punkte ſetze man Buchſtaben, ſo daß 10 Waffen
er=
ſcheinen. Die auf die fetten Punkte fallenden Buchſtaben nennen dann
Carl Deubel.
ein altes Wurigeſchoß.
a ä
Stern=Rätſel „Bitte um Antwort!”
eeeeeehkl mimnvrr
Obige 20 Buchſtaben ſchreibe man ſo auf die 9 21
Wörter erſcheinen, die folgende Fragen beantworten:
1—2 Welche muſſiſche Kreisſtadt heißt ſo wie der Se.
2—3 Wie iſt der lateiniſche Name der Möwe?
3—4 Was ißt mancher gern?
4—5 Welcher Vogel kann nicht ſingen?
5—1 Welches Schweizer Tal iſt durch ſeinen Käſe b
Die Mittelbuchſtaben deantworten die Frage: „Was
Natur im Winter nur ſpärlich?
Auflöſungen der Rätſel anz ?3
Röffelſprung=Aufgabe.
1 Exiſtenz, 2 Indianer, 3 Schlucht, 4 Zeitwort, 5 M
7 Falſtaff, 8 Epidemie, 9 Notariat.
„Eiszapfen, Tauwetter”.
Was die meiſten Menſchen ſind.
Wand=Uhr=Feder; „Mond=Nacht=Falter; Berg=Giyk.
gE5
Eiſen=Bahn: „Nacht=Dienſt=Mann: „Rhein=ufer=Stra
Schaft; Wild=Dieb=Stahl; Halb=Inſel=Gruppe; Run.2
„ungeduldig:
Druck u. Verlag: L. C. Wittichſche Hofhuchtenuckerei, Rheinſtr. B.— Verantwortlich f. d. Redaktion: Dr. H. Nette. Fernſpr. 1, B89—B92. Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck verb. — Kliſches, F. Haußmamt. abb
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ſurdeilt wä
nroche, Hoß w
üich ſur
fir us het s au
un Aruaner hot
„Autaweidu
Uicd ruich e brit *
in e ſt banſt
Ak8 io mit de
Mailand uſw. hören, ohne „rückzukoppeln”, wies
elektriſcher Klingel= und Haustelephon=Leitungen
ai gbremſt, däß
verſtändlichkeit für ſolche Jungen, wie ihr ſeid. —d
ihr noch alles fertigbringen?
Nun, habt ihr keine Luſt, die Beſchäftigung!
Hait Aoig ich hab
ſpäter in einem Beruf zu verwerten? Als SeinrriM Ai. da i5 mu8 unfer
Beiſpiel habt ihr ja mit der Herſtellung von wriſ W0 züch, vie dem
und techniſchen Geräten, d. h. Mikroſkopſtativen
Nivellierinſtrumenten. Meßgeräten, Schaltappas
graphen- und Celephonapparaten zu tun. Nur 2y
dings nicht denken, daß das Calent, einen Nadioa
zulegen, bereits genügt, um in dem Beruf des E
Erfolg zu haben. Ich werde euch erzählen, welche
Fähigkeiten ihr für dieſe Cätigkeit haben müßt.
Je beſſer zunächſt die Allgemeinbildung iſt, urd
ihr Ausſicht auf eine gehobene Stellung. Alſo:
Abſchluß der achtſtufigen Volksſchule oder das
für Oberſekunda, am beſten natürlich das Abituri.
Die Lehrzeit dauert vier Jahre. Die viele
fahren, die ihr unbedingt beherrſchen müßt, ſind är
und ſtellen die höchſten Anforderungen an euch, M
bedingt vier Jahre Lehrling ſein müßt. Im allgem
Edenich gerim
ihr auch im erſten Lehrjahr wöchentlich zwei Ma/
E in adh Aialich
vier, im dritten ſechs, im vierten acht Mark Eniſ)!
We mit meine
günſtigſten für euch iſt es, wenn ihr in einem B. 4
Lmtdo hcb ich
der die Berechtigung hat, Lehrlinge auszubilden.
M im eift
Jachſchulen, die natürlich aber mehr theoretiſch
2u Eiat dem
rend ihr in einem Meiſterbetrieb gleich für den pr
in 2ß ich jon
ruf ausgebildet werdet. Vorſichtshalber könnt
NMd er ſch
bei der Handwerkskammer über den betreffeik
Mieril danmn zu
erkundigen. — Während der Lehrzeit müßt ihn
iM in dire
ſchule beſuchen.
eun Shr
Nach der Lehrzeit folgt die Gehilfenprüfun,
a Pcheſt
Bedingungen euch ebenfals die Handwerkskan ?
Abeiſche.
gibt.
fier aun
Gute Feinmechaniker, die wirkliche Befähign.
Bds Oöh
Erfahrung beſitzen, werden immer gebraucht. Es b.
Munhite n
lungen bei der Reichspoſt, bei den Neichs= und Sck
Mnderidbernde
und in der Induſtrie. Selbſtverſtändlich habt jM. 2 wis hal
Ausſichten, wenn ihr auch noch die Meiſterprüfung!
Easeslerchau
Auch die Möglichkeit des ſebſtändigen Bet FMlei dmſtr
ausgeſchloſſen, aber hierfür braucht ihr außer U
E Aindertlich
Kapital ganz beſondere Fähigkeiten und Kenntniſſ.
Elle.
Immerhin, wenn es euch Spaß macht, an de
Aneine nt!
Sräsmaſchine zu arbeiten, aus rohen Halbfabrike!
Een gtchit
walztem Blech oder gezogenem Nundmaterial die
Mirflich ne
arbeitenden Inſtrumente herzuſtellen, und wenn
Eeilkedcl
Begabung beſitzt, dann habt ihr in der Cätigkiſt
mechanikers einen ausſichtsreichen Lebensberuf.
Ee eil
entich
Sin Hilh.
Nedien
Müier
Bei
O
Beune Aa.
am=mer dem Bruckner ſei Verbrächerſtickelche,
jeymtt, ſoviel bees Blut geſetzt hott, un wo ſe ſich ſo
hie Hoorn gerade ſin, aach uffgefiehrt, an unſerm
jadhioone daß de Himmel ei gefalle weer, odder daß
Ehzifel geräjend hett; ja noch net emol in Ohnmacht
faltlſo gelind is es abgange. Jedenfalls mei
Ball=
e hſtits for die Gens bei mer.
wrrke, wann ich Bruckner ſag, daß ſich’s in dem
m iä/9 nton dreht, der wo bloß näweher es bißche
rt Yh wndern in dem Fall dreht ſich’s um de Färd=
Mlwß näweher e bißche die Welt verbeſſern will.
rtfühc. Un dodriwwer ſin ſe ſich annerwärts in die
ade h etwääche de „Art”. Un valleicht mit Recht, dann
dügtt, e aißerſt delligad Ageläächenheit; wann
jauzDungsloſe Reſchiſſeer in die Hend falle dhut,
very hewer, do kann=ſte was erläwe. Un wann ſe
unme inkbombe un Drehnegas vorgeh, wie
anner=
kämmer däß verſteh, dann wie geſagt: alles was in
ſurche hott de Herr Renado Mordo in „gewiſſe‟
ſnch gebremſt, däß will ich im gärn ſchriftlick
ſurs eigentlich noch e bißche im Salz leije hott be
endääche de „Luſtiche Weiwer” wo er uns emol
veollt. Noja, ich hab’s jetzt haus, des „Komiſche
huder däß was unſeraam komiſch vorkimmt.
Stickelche, wie dem Bruckner ſei „Verbrächer”
all.
ſich hatt uier mei Balldriandrobbe vergäwens
nemlich kaans denooch geruffe: „Nachbarin eier
Im Gäächedaal, ich wollt ſogar nooch m zwadde
gedenkt hab, s weer aus. Dann, offe geſtanne,
un Dod un drei Woche Gefengnis, die anner zu
ſtau=s un de dritte zu fimf Monat Gefengnis mit
ſverurdeilt wärd, un de vierde wärd wääche
ſwroche, bloß weil’s em „Herr” Bruckner ſo
ſſchließlich for mei beſcheidene Aſprich Haufe
her aus hett’s aus ſei kenne nooch im zweide
perr” Bruaner hott vun ſich aus gedenkt, die
ue e „Nutzawendung” hawwe, un ſo hott=er,
ſt, mioch raſch e dritt Ackdelche dragebabbſcht;
iww=
ſunſt net ſei vorſchriftsmeßiche zwaa=ehalb bis
urt, was ſo mit de Pauſe es allgemein gildiche
u ordentlich gezimmerte Therjaderſtick is. Awwer
dann aach glicklich däß dritte Ackdelche aus war,
ſäſſe, mit meine Balldriandrobbe, un hab uffis
wnemlich do hab ich widder gedenkt, es kenut noch
dern jetzt kemt erſt de letzte Schluß vom „Herr
Bei Sheit. Statt dem ſpielt ’s Grammofon.
1AMärke, daß ich iwwer „den” Verfaſſer, un noch
Wi. 6, was er ſich in ſeim Stick vorknebbe dhut,
*3 le will, dann zu lache gibt’s in däre dumbfe,
ſof fär, un in däre uns gornet ſo färne Welt
for kaans was. Und wann hie un do doch
orrn, ſo beweiſt däß äwe immer widder, daß
i ’s Lächerliche, odder wie in dem Fall, vum
ſie miſche nor aan Schritt is, un daß aans des
Meßt; ſo is des Läwe. Däßhalb glaab ich awwer
ſie Bromminende nooch de Erſtufſiehrung in
Anch gääche’niwwergeſäſſe hawwe un hawwe ſich
gemacht, weil’s halt emol im Läwe gar ſo häß=
*3—.
RhRiut ſich unſere Indendanz iwwerdäß Stick ſällwer
zu ſei, dann ſie ſtellt in ihrm Therjaderheftche
iche Therjaderbeſucher allerhand kniffliche Frage,
Bhmme, was unſer Aſicht is. No un do mecht
ie mit meine net hinnerm Berg halte. Betone
han vornerei ausdricklich, daß dißmal mei
Ur=
ſer nitnis” wärklich net gedriebt is; wann ich alſt
dann ſoll mer däß meine Unerfahrenheit in ſe
— Alſo:
Asie ſtellen Sie ſich zu der Idee des Stückes?
z9des beneidenswärte Vorrecht vun=de Dichter,
mun de Seel erunner zu dichte, odder ihr „Emb=
79 „abzureagiern” (wie der ſcheene Kunſtaus=
Snn alſo e „Dichter” gääche die „Richter” ins
Feld zieht, ſo is dodegääche nix eizuwenne. Daß die „Nichter”
mal des gleiche dhu kennte, is net gut azunemme; dann: zum
„Dichter” muß mer geborn ſei: „Richter” kann mer wärrn.
Wann’s umgekehrt weer, thet’s beſſer ausſähe in de Welt.
Leider ſin awwer die wenichſte Menſche zu dem Beruf geborn,
den ſe ausiewe; aach net die „Dichter‟. Däß is ſo im Läwe.
Zufall odder Schicſal, nenn’s wie du willſt . . ."
Frage zwei: Halten Sie das Stück ſür eine „Dichtung”?
Antwort: Noin, ich for mei Daal hab net ’s Geſiehl, daß da
e „Dichter” ſich die Laſt vun ſeine „Cidrick” vum Hals geſchriwwe
hat; for allem net e weiſer, giedicher un ehrſirchdicher Dichter,
ſundern ich hab de Eidruck, als dhet „der” Verfaſſer zu ſeine
Menſche in=eme Verhältnis ſteh, kiehl bis ans Herz hinan,
unge=
fehr wie e Gelehrter zu dene Fröſch odder Kanincher, die wo er
viviſeziert.
Frage drei: Halten Sie es für ein „Theaterſtück”?
Antwort: Do mecht ich emal rickfrage, was verſteht man
dort=
ſeiz unter einem „Theaterſtick”? For mich is jed Stick, wo im
Theater geſpielt wärd, e Theaterſtick. Im iwwriche: vergleiche
Antwort zu Frage zwei.
Frage vier: Entſpricht die dramaturgiſch und ſzeniſch vom
Autor ſelbſt geprägte Form Ihrem künſtleriſchen Cmpfinden?
Antwort: Meim „kinſtleriſche‟ Embfinde entſpricht däß ganz
un gar net, ’s is „bloß” indräſſant. Iwwrichens, wann’s in de
Kunſt haaßt: „Nur für Erwachſene!” ſo entſpricht däß nie meim
„kinſtleriſche” Embſinde. —
Frage fünf: Haben Sie den Eindruck, daß es ſich hier um
eine der Cntwicllung des Theaters entſprechende und echt aus dem
Geiſt der Zeit gebildete, alſo ſinnvolle und weſenhaſte Form
handelt?
Antwort: ’s dhet mer laad, ann ſich des Theater in der
Form weider endwickele dhet; Gott ſoll uns bewahrn. Dann es
ſchlimmſte, was uns dräffe kennt, weer — e
Welta’ſchauungs=
theater.
Frage ſechs: Sind Sie der Meinung, daß das Theater
ledig=
lich dazu da iſt, zu unterhalten oder äſthetiſchen Genuß zu
be=
reiten?
Antwort: ’s Theater ſoll ſich vorablich an unſer Gemied
wende un net bloß an de Verſtand, die Unterhaltung un de
äſthe=
diſche Genuß kimmt dann vun ſelbſt. Im Zweifelsfall is mer e
Senſatzionsſtick wie die „Mary Dugan” immer noch liewer, als
wvie dätz geſuchte Rumgewiehl im Schlamm, do geniecht ſchließlich
aach die Gerichtszeidung.
Frage ſieben: Glauben Sie, daß es auch Pflicht des Theaters
iſt, ſich mit den aktuellen Problemen der Zeit in bühnengemäßer
Form kritiſch und ernſthaft auseinanderzuſetzen?
Antwort: Dodegääche is nix eizuwende, wann’s unner dem
Moddo geſchieht: „Dem Guten, Schönen und Wahren‟ Awwer
leider muß mer in bezug uff die „Dichter” ſage: Viele halten ſich
für berufen, awwer nur ganz weniche ſin auserwählt. De „Herr”
Ferdinand Bruckner geherrt meines Erachtens net zu de „
Aus=
erwählte‟
Frage acht: Halten Sie das Stück für ein äußerlich
ten=
denziöſes Machwerk oder für ein ſtarkes und freimütiges
Bekennt=
nis zu geſellſchaftlichen Mißſtänden unſerer Zeit, denen
abzuhel=
fen alle geiſtigen und ſelbſtverſtändlich auch künſtleriſchen Kräfte
eingeſetzt werden ſollten?
Antwort: Die Frag is vor alle Dinge in=eme ſehr ſchwieriche
Deitſch abgefaßt, zweidens net ſo aus m Handgelenk zu
beant=
worte. Alſo: ich halt däß Stick net for e aißerlich=tendenziöſes
„Machwerk”, ſunſt hett’s die Indendanz net uffgefiehrt; nemm ich
a. Bezweifle dhu ich, daß uff die Art die „geſellſchaftliche
Mißſtände unſerer Zeit” aus de Welt geſchafft wärrn kenne, ſunſt
mißte ſe lengſt draus ſei. Dorch „abſchreckende Beiſpicle” hott
mer die Menſchheit noch nie gebeſſert, ſunſt hette mer lengſt de
Himmel uff de Erd. Un was erſt die ſogenannte geſellſchaftliche
Mißſtänd bedrifft, dene kumme mer ſo net bei. Schließlich
ge=
heern ſo kitzliche „Probleme” die wo de „Herr” Bruckner da
age=
ſchnitte hat, vor e anner Forum, als wie vor e wahllos un
zu=
fellich zuſammegewäxfelt. Theaterpubligumm. Dann wie ich in de
Stadt ſo erum geheert hab, hott mer ſich net driwwer
unner=
halte, wie mer jetzt geſchwind die bedreffende Mißſtend beſſern
kennt, ſundern iwwer deß Stick an ſich un iwwer die
Dar=
ſteller („glenzend” „falhaft”, „goldich” „keß”). — In dem
Sinn war’s alſo e „Unnerhaldungsſtick” ohne äſthediſche Genuß,
un wie gefagt „bloß” indräſſant. — Den eichentliche Sinn
vun dem Stick hawwe die wenichſte iwwerhaubt, un die
meiſte verkehrt verſtanne.
Die letzt Frag vun de Indendanz laut: Wer iſt nach ihrer
Anſicht der umſtrittene Bruckner oder halten Sie die
Beantwor=
tung dieſer Frage für unweſentlich?
Antwort: Ich halt die Beantwordung dieſer Frage für
un=
weſentlich; ich frag net denooch, werder Dichter is, ſundern was
er uns is . . .
So ,däß weer däß, was ich zu antworte hett.
Zum Schluß awwer unſerm Schauſpielperſonal mei
beſun=
ner Kommbliment for die Uffobferung, dann do gehert viel
dezu; mer ſoll däß net unnerſchätze,
Ob ſich allerdings die Mieh lohnt? — Kann ſei, kann aach net ſei.
De Hauptkondingent wärrn allerdings mei naſeweiſe
Geſchlechts=
genoſſinne ſtelle, dann die hawwe for ſo „Grenzfäll”, e
be=
ſunner Fäwel; leider. Un wann ich in zum Schluß noch verrot,
daß der Verfaſſer ſällwer — weiblichen Geſchlechts is, dann
wärds ganz aus ſei! —
Bienche Bimmbernell.
Aumerkung der Schriftleitung. Es iſt das
be=
ſondere Recht unſerer geſchätzten Mitarbeitern Bienche
Bimm=
bernell, über alles zu knottern. Selbſtverſtändlich nimt das
verehrliche Bienchen dabei des öſteren eine an ere Stellung
ein, wie wir ſelbſt. Da wir aber auch den von ihr vertretenen
Teil „der Stimme des Volles” zu Wort kommen laſſen ſvollen,
wollen wir uneren Leſern auch dieſe „Theater rit,k” nicht
vor=
enthalten.
Poſtſchkribbdumm: Beim letzte gemiedliche
Zuſam=
menſein uff unſerem Roohaus, am Dunnersdag, hawwe ſe ſich
aach wiodermol mit unſere „Bedirfniſſe” beſchäfdicht, un ſich wie
immer an däß ſcheene Sprichwort gehalte: „In klaane Sache groß
un in große Sache klaa!” — Nemlich, wann ſich’s um e
Millione=
brojäat hannelt, do dhut mer, als weer de Sack de Bennel net
wert; wääche ime Bedirſnishaische muß erſt lang hie un her
broggera ert wärrn. Offe geſtanne, ich hab ſo des Gefiehl, als
wann vunn alle „Kommiſſione” die „Baukommiſſion” am ſchlechſte
fundtzioniern dhet; ich mecht wärklich emol wiſſe, was do all for
Querkebb drinn ſitze. Dann wann ſe ſich do unner ſich noch net
emol iwwer ſo e aſach Ageläächenheit aaniche kenne, do brauch
mer ſich zu wunnern — —
No ich will bloß hoffe, daß ſe mit ihrm intieme Brojäckt
we=
nichſtens diß Johr noch zu Stuhl kumme, damit die
Bedirfnis=
anlag bis zum Juwiläumsjohr 1930 färdich is. Die
Eiweihungs=
feierlichkeit gibt dann widder e „Nummer mehr im
Feſtbro=
gramm”. Freilich, mer mißt’s in dem Fall emol umgekehrt
mache, wie gewehnlich, un mißt erſt des Feſteſſe a ha te. Däß
geht jo ſchließlich zu Not aach, un gibt dann dere „
Eiweihungs=
feierlichkeit” en ganz annere Effekt.
Wääche de Easkaddaſtrofe=Ebbedemie, die wo äwe in
Deitſch=
land kraſſiert, do hawwe ſe dem Kall Ritzert emol uff de Zah‟
gefiehlt, un der hott die beruhichend Erkleerung abgäwwe, raß
ſolches in Darmſtadt net baſſiern dhet. No däß hab ich im
voraus gewißt. Bei uns „blatzt” ſo leicht nix. Noch net emol die
Geduld. — Awwer wääche=re annere Sach hawwe ſe de Kall
Ritzert agebohrt. Nemlich wääche de „Sekoca”. Ich mecht
be=
märke, daß däß net etwa aaner vun dene nei modiſche Schlachtruf
is, wodemit mer die Leit uff Masgebäll hetze will. Naa däß
haaßt, ganz nichdern geſagt: „Heſſiſche Kommunal=
Ferngasver=
ſorgung”. Un weil=en dodriwwer de Kall Ritzert noch nix uff
die Nas gehenlt hott, worn ſe belzich, un hawwe im emol uff de
Buſch geklobbt. Awwer er hott kaa Milch gäwwe. Ich kann=ſem
nochfiehle. Dann wann die Owwerbonze in Berlin noch net emol
„dicht” halte kenne, un dhun ganz geheime Denkſchrifte
ver=
ſchaukele, dann krickt mer ſchließlich ſtumbe Zehi. Zudem hawwe
mer mit dem Gasfärnverſorgungsbrojäckt ſchun ſowieſo ſehr
iwwele Erfahrunge gemacht.
Aweſo iwwele Erſahrunge hawwe mer mit dene
Verkaafs=
tembelcher — „Kioske” haaßt’s uff Deitſch — mache därfe. Ja,
ja, liewer Auguſt: „Was ſind Hoffnungen, was ſind Endwirfe. . .
Zuguderletzt hott mer noch uff den ſcheene Spruch Bezug
ge=
numme, der wo im Rodhausſaal iwwer de Haibter vun unſere
Borjemaaſter brange dhut, un wo laut: „Der Wahrheit Sieg!
der Narrheit Krieg!” un is gääche den miniſträlle Faßnachts=Erlaß
zu Feld gezoge. No, mei Aſicht hab ich bereits am vorichemal
de Bärjerſchaft kund un zu wiſſe gedha. Awwer in Bezug uſf
die Aſichte vun unſere Stadträt, do wolle mer doch aans
feſthalte. Nemlich 1926, wanns dene Herrn noch denkt, do hott
ſich die „Linke” iwwer die Faßnachtsvera’ſtaltunge uffgereecht,
un die „Rechte” hott e Aag zugedriat; diß Johr reecht mer ſich
uff de rechte Seit uff, un die link Seit dridt die Aage zu; s
reinſte Karreſäll. — Schließlich mag mer iwwer all die
Ver'aſtal=
dunge denke wie mer will, jedenfalls de greeßte Brofitt macht
doch de Stadtſäckel, dann der ſteclt vun vornerei die Hälft vum
Eidrittsgeld ei; — s is ſozuſage die be uemſt Einahmequell
vun de Stadt. Die Vereine ſollte ſich emol zuſammeſchließe, un
ſollte emol e ganz Johr lang gorkaa Vergnieche vera’ſtalte —
was maant ihr, was die lange Geſichter mache dhete uffm
Stadt=
un uffm Rodhaus? —
Un jetzt noch was Erfreiliches. Nemlich die Fidus=
Aus=
ſtellung in de Kunſthall am Rheidor. — Belanntlich wollte
unſer Moler vorichs Johr e Ausftellung mache unner der Deviſe:
„Der nadte Menſch in der Kunſt”. — Awwer mer hott heecheren
Orts de Zuſchuß verweichert, un do war’s nix. Valleicht hott
mer ſich an all die grodeske Schaißlichkeide erinnert, die in de letzte
Johrn uff unſere „Kunſt”=Ausſtellunge zu ſähe warn, un wo ſich
die Moler däß billiche Vergnieche gemacht hawwe, den ſittſame
„Bürſchua” aus de Faſſung zu bringe. — Dohärngääche in de
Fidus=Ausſtellung, do ſieht mer äwenfalls den „nadte‟
Menſch in der Kunſt. Awwer dun=eme Kinſtler geſähe mit=ere
reine Seel, der wo uns mit dem, was er zeicht, enuff fiehrt zu
lichten Höhen. Mer ſoll drum en Gang mache an’s Rheidor un
mer erläbt e Stund der Adacht.
Der Färdinand Bruckner zeicht uns in ſeine „Dichtung” den
Menſch in brudaler Nacktheit, wie er en ſieht, ſeecht aam awwer
net, wie erin beſſern will. — Fidus, der Malerpoet, zeicht uns
äwenfalls den Menſch, awwer ſo, wie en Gott erſchaffe hott,
un wie er ſei ſoll; un er ſeecht aam aach, wann mer ſei Sprach
veiſteht, wie mer die Menſchheit beſſern kann. Geht hie un loßt’s
eich vun=em ſage!
Zeitgemäße Haushalt.
Urſache größeren Brennſtoffver=
Dſt bei ſparſamſter und ſachgemäßer Heizung
ſa dennoch ungewollt verſchwenden, wenn der
i= über ſchlechtſchließende Türen und Fenſter
eieſe findet, mehr oder weniger ſpünbar, ein
Außenluft ſtatt und ſetzt die Zimmerwärme
In derartigen Fällen hilft ein Abdichten der
Fenſter und Türen mit ſogenannten Dich=
Tabetengeſchäften erhältlich), mit denen die
werden. Außerdem halten auch noch 10 bis
er das Fenſterbrett hinaufreichende und den
Weit bedeckende Fenſtermäntel jede Zugluft fern
Sen Kohlenverbrauch ſtark vermindern. A.
hwollene Strümpfe zu verwerten.
„orauchte Beſtände von ſchwarzwollenen Winter
den ſind, die ein Erneuern durch angenähte
Nehr lohnen, da ſollte man die Fußlängen
ein=
yneiden und daraus handgroße Vierecke
ſchnei=
m8”” alten Baumwollreſten umhäkelt. Sie ergeben
och brauchbare Topflappen.
I.
i zu Faſtnacht Waffeln? Wir ſtehen
7. der Faſchings= und Faſtnachtszeit, in der
rregiert. Mit dieſem
ingstreiben iſt auch
af
ſich aber auch die knuſprigen Waffeln. Sie
Iar Ergänzung zu den verſchiedenen Punſchen
Slogut auch zum Kaffe gereicht werden. Die
EeEnachſt iſt nicht fo ſchwierig, wie es den Anſchein
hat. Der Grundteig beſteht aus ½8 Liter Milch (evul. auch
Sahne), drei Eiern, von denen man das Weiße zu ſteifem Schnee
geſchlagen, zuletzt unter die Maſſe zieht. Da Zucker beim Backen
ſehr leicht zum Verbrennen des Teiges beiträgt, erſetze man ihn
durch Süßſtofflöſung, von der man einen Eßlöffel voll
ver=
wendet. Dann füge man noch einen halben Teelöffel Salz und
je 125 Gramm Weizen= und Kartoffelmehl hinzu. Als
Ge=
ſchmacszutaten kann man ſowohl abgeriebene Zitvonenſchale,
wie Vanille, Zimt, Rum oder Arrak verwenden. Das
Waffel=
eiſen muß ſehr heiß ſein und wird nur mit Speckſchwarte
eingerieben oder mit Fett eingepinſelt. Damit kein Teig beim
boden bedeckt iſt. Gleichmäßige Hitze iſt
Hauptbe=
dingung. Damit die Waffeln knuſprig bleiben, lege man ſie
nebeneinander auf Peraamentpapier aus und ſchichte ſie erſt
abgekühlt auf Teller. Mit Puderzucker gut beſtäuben.
Kochbirnen erhalten ein ſchönes rotes
Aus=
ſehen, wenn man ſie, knapp mit Waſſer bedeckt, mit etwas
Eſſigzuſatz kocht. Als Gewürz füge man etwas Zimt und friſche
oder getrocknete Zitronenſchale bei, die man am beſten im
Ge=
würzei dazu gibt. Die Kochbrühe mache man mit ganz wenig
kalt angerührtem Kartoffelmehl dünnſämig, damit wan nicht
die berüchtigte „Birnenbrühe” erhält. Das Gewürz kann man
nochmals in einer Suppe, Soße oder Kompott auskochen laſſen.
Speiſe=Zettel.
Sonntag: Nierenſuppe, Schmorbraten mit Roſenkohl,
Mandelpeiſe. — Montag: Leberknödel mit Sauerkraut.
Dienstag: Speckkartoffeln. — Mittwoch: Grünkohl mit
Schweinefleiſch. — Donnerstag: Pichelſteiner, —
Frei=
tag: Gef. geſpickter Schellfiſch mit Lapernſoße. —
Sams=
tag: Weiße Bohnen mit Schwarzfleiſch
II
Humor
„Herr Rechtsanwalt, wollen Sie meine Verteidigung übernehmen?”
Was kriege ich dafür?
„Wenn ich nichts kriege, kriegen Sie was, wenn ich aber was kriege,
kriegen Sie nichts.”
Höchſte Sparfamkeit. Die Schotten ſind in England wegen ihres
Geizes berüchtigt. In Edingburgh kommt ein Ehepaar ins Reſtaurant
und beſtellt ſich zu eſſen. Während der Mann ſofort zum Angrif
ſchreitet, bleibt die Frau untätig vor ihrem Teller ſitzen. Die Kellerin
fragt, ob ſie vielleicht mit dem Eſſen nicht zufrieden ſei. „Aber gewiß,
lautet die Antwort, „ich warte nur, bis mein Mann unſer Gebiß
be=
nutzt hat.
Rekord iſt ja nun einmal das Ziel des
Menſchen unſerer Zeit, die einen erſtreben
ihn auf ſportlichem Gebiet, die andern ſuchen
ſich alle möglichen (und manchmal ſehr
un=
möglichen) Tätigteitsfelder aus — das
Be=
wußtſein, in irgend was irgendeinen Rekord
erreicht zu haben, muß alſo doch etwas ſehr
Befriedigendes ſein! Man iſt ſozuſagen erſt
jemand, wenn man einen Rekord aufweiſen
kann. Nun, wenn dieſer Winter vorbei ſein
wird, dann werden wir vorausſichtlich alle
Rekordler geworden ſein: Rekordträger
win=
terlicher Feſte. Man braucht nur einmal zu
vergleichen, wieviel öfſentliche und private
Bälle, wieviel kleine und größere
Abend=
geſellſchaften man in dieſem Winter
mit=
gemacht hat, und man wird ſtaunend
feſt=
ſtellen, daß man tatſächlich den Rekord
er=
reicht hat gegenüber den früheren Jahren.
Es gibt Tanzeifrige, die an einem Abend
hin=
tereinander auf drei verſchiedenen Bällen
geſehen wurden, ſozuſagen Zigeuner des
Vergnügens, die ihr frohſinniges Gewerbe
im Umherziehen ausüben. Man tanzt, mian
tanzt immer und ohne Pauſe, man tanzt
ſo=
viel, daß man als neueſtes eine gewiſſe
Tanz=
müdigkeit beobachten kann, die einer
altbe=
währten,faſtvergeſſenen geſellſchaftlichenKunſt
zu neuem Leben verhilft: der Kunſt des
Plauderns! Man ſieht ſchon wieder Leute,
die wohl mal dieſen, mal jenen Tanz
mit=
nehmen, dazwiſchen aber in angeregtem
Ge=
ſpräch beobachtet werden.
Cs wird kein Fehlſchluß ſein, wenn man
annimm”, daß bei dieſer Plauderei zu zweit
und zu mehreren immer wieder die Toiletten
der Damen wichtiger Geſprächsgegenſtand
ſein werden. Denn die Mode hat ſich auf den
Rekordwinter gut vorbereitet: ſie wartet mit
prägnanten Formen und ſehr intereſſanten
Variationen auf wie noch nie. Da wird man
wo l bei keinem Ball zunächſt eine ganze
An=
zahl der anmutigen Stilkleider vermiſſen: ſie
haben — für die richtige Figur gewählt —
beinähe undergänglichen Reiz! Ganz
tradi=
tionell ſchon mutet das glatte, ziemlich
an=
liegende Leibchen ohne Aermel mit
flachrun=
demi Ausſchnitz an; aber man verſucht
be=
reits, es durch ſchmückende Effekte ein bißchen
wirkſamer zu geſtalten; diagonal die Front
weitert und deſſen unterer S.
beln bilden. Lebiglich ein e:
menſtrauß unten ſeitlich amf
dieſes Kleid, das wie ſonſt E
guten Wuchs der Trägerin for „1
alſo nur nach ſtrenger SelbſtEt
die Prinzeßform zu wählenn
günſtig erſcheint, darf man run.
ſamem Spitzenſtoff greifen —n
ſpitz ausgeſchnittenes Leibchem
arbeiten, der die größte Lärm
beiden Seiten zeigt und dur
kurzes Schürzenteil apart geſ)
um den Hals geſchlungener
wärts lang herabweht, gibt
ganze Form iſt ſo vorteilhaftu!
ders für ein wenig ſtattlichern
ſam iſt (D). Zu allen Mode=
Schnitte erhältlich.
Aus Leder,
aus weichem, ſchmiegſamem Leder laſſen ſich
wunder=
ſchöne Sachen herſtellen. Beſonders großer Wert wird
auf die Handtaſchen gelegt, die in ihrer Form und
Ver=
arbeitung geradezu muſtergültig ſind. — Aus
beſon=
ders weichem, tadellos hergerichtetem Leder werden die
ſchönſten Handſchuhe gearbeitet, von denen ein großer
Teil mit raffiniert ausgeſtatteten Stulpen verſehen iſt.
—Sehr große Beachtung verlangt auch der
Wildleder=
gürtel, bei dem nicht nur auf das Material, ſondern
auch auf die Verarbeitung — die eventuelle
Kombina=
tion zweier Lederarten — und auf die große,
ſchön=
geformte Schließe viel Wert gelegt wird.
Moderne Schuhe.
Es wirs heute ein fabelhafter Luxus mit Schuhen
getrieben der ſolide, feſte Schuh hat nur noch an
regenfeuchten Tagen und für ſportliche Zwecke eine
Exiſtenzberechtigung. Unſere kurzgeſchürzte Mode
ver=
langt eben, daß man der Bekleidung von Bein und
Fuß die allergrößte Aufmerkſamkeit ſchenkt. Ohne den
mattſchimmernden Seidenſtrumpf geht es heute
über=
haupt nicht mehr. Die Schuhe ſind muſtergültig ſchön,
ſowohl in ihrer Verarbeitung als auch in der
geſchmack=
vollen und geſchickten Kombination verſchiedenartiger
und verſchiedenfarbiger Lederſorten. Unſere kleine
Zeichnung zeigt einige beſonders ſchöne
Nachmittags=
ſchuhe.
Auch die Falte iſt modern.
Die Vielſeitigkeit unſerer Mode iſt eigentlich ihr
größter Reiz; es heißt: die Glocke regiert — und dabei
gibt es unendlich viele Modelle, die nicht den
min=
deſten Glodleneffekt zeigen, die in ganz gerade
herab=
fallender Linie gearbeitet ſind. Trotzdem werden auch
dieſe Röcke eine gewiſſe Weite aufweiſen. Und hier
iſt es die Falte, die für eine ausreichende
Erweite=
rung ſorgt. Es gibt Röcke, die durchweg, vorn,
ſeit=
lich und hinten in gleichmäßig breite Falten geordnet
ſind, es gibt durchweg pliſſierte Röcke, und dann gibt
es Röcke, die gradlinig geſchnitten ſind und bei denen
nur einzelne plifſierte oder gebügelte Falten die glatte
Fläche unterbrechen. — Modelle, bei denen die Röcke
derartig verarbeitet ſind, zeigen wir unſeren
Leſerin=
nen auf unſerer Zeichnung. Für das erſte (a) iſt ein
kaffeebrauner Crépe=Satin verwendet, deſſen ſtumpfe
Seite die originell geſchnittene Paſſe, die Aermel und
den Pliſſeerock ergeben; nur der untere Taillenteil,
die Hüftpaſſe und die rundgeſchnittenen
Aermel=
volants beſtehen aus der glänzenden Stoffſeite; für
den Rock iſt der Stoff durchgehend pliſſiert. — Das
zweite Modell (h) iſt in ſeiner gradlinigen,
kleid=
ſ amen Faſſon mehr für ſportliche Zwecke gedacht, und
folglich iſt auch das Material ſportlicher, praktiſcher.
Sehr geeignet iſt ein bräunlicher oder grüner Kaſha.
Und trotz ſeiner geraden Form iſt auch dieſes Modell
durch Falten erweitert, allerdings nur durch eine
ein=
ſeitige Faltengruppe, die ſehr geſchickt der vorderen
Längsteilung angefügt iſt. Ein kleiner, überkreuzend
ſchließender Einſatz aus hellem Material iſt das einzig
Abweichende an dieſem Modell. — Dann folgt noch
ein ſehr hübſches, ſehr jugendliches Beſuchskleid aus
ſtahlblauem Veloutine (d). An dieſem Modell iſt der
Rock, der in Quetſchfalten geordnet iſt, und oben, als
Abſchluß jeder einzelnen Falte, in Zacken endet, der
ganz ſchmuckloſen Taille in ziemlich hoher Linie
an=
geſetzt. Samtband in etwas dunklerem Ton hält die
Falten in der Gürtel= und Hüftlinie zuſammen. Und
das vorletzte Kleid auf unſerer Abbild.0
das erſte, ein flottes Paſſenkleid, das ſo dzh. Aſcht
tem Wollſtoff — leicht wegen der Pliſſe.”
aus einer ſtumpfen Seide gearbeitet=M
Pliſſeefaltengruppen, die, von der Pa
dan
bis zum unteren Kleidſaum reichen, in
Mu
glatten Flächen dieſes an ſich gerad
Der
Kleides. Viel Schmuck zeigt auch dieſe
ebenſo wie die drei anderen auf unſoel /4 ſheß
Unſere augenblickliche Mode legt ſehr A.
geputzte Kleider; viel, viel wichtiger iſt
die Schönheit der Stoffe richtig ausger
zur Geltung gebracht wird. Und es K0
Stoffe heute, einfarbige und
gemuſtert-
prachtvollſten Farben und durch die F
webe an ſich ſchon ſo dekorativ, ſo gen
daß alle die vielen, in früheren Zeite
uKe
viel verwendeten Garnituren wirklich R.
um den Reiz der modernen Kleider I—-
Keine Zweck=, wohl aber Schmuck.”
den vielen neuen Garnituren zur M‟
Kleider ſpielen auch Knöpfe aller Gron!
wichtige Rolle. Wenn auch eine beſtm
tung den Knopf als Zweckgarnitur, alſe.
ſchluß des Kleides verwendet und ihn 2
reizender Weiſe auf dieſe Art anzubri”
iſt doch die Schlupfkleidung viel zu M.
ſich die Frauenwelt gern von ihr
trennt-
aber der Zweckknopf völlig überflüſſigh
det ihn die Mode eben nur als Beſatz”
Kleide und weiß damit entzückende Eſſe
Da iſt zunächſt ein Kleid mit ſchragen
Vebertritt des Leibchens zu nennen, a.
Vorderteil vom Halſe kis zur linken S
ſatz, wie dem linken Teile, aufgeknöpft.
iſt ein Kleideinſatz in ganzer Länge bis
hinab mit Knopfbeſatz in der Mitte wiel”
Dieſer Cinſatz kann mit und ohne Mitne
ter Knopfreihe beſetzt und ſowohl einſch.
geſtreift oder kariert gehalten ſeit.
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