Darmstädter Tagblatt 1929


10. Januar 1929

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Einzelumiher 10 Pfennige

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Franffurt a. M. 1301

Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentliche illuſtrierte Beilage: Die Gegenwart, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quellenangabe Darmſi. Tagbl. geſtattet.
Nummer 10
Dennerstag, den 10. Januar 1929. 192. Jahrgang

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ſede Verpflichtung auf Erfüllung der Anzelgen=
aufträge
und Leiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konurs oder gerſchtliſcher Beſtrelbung fällt jeder
Rabatt weg. Bankkonto Deutſche Bank und Darm=
Kädter und Nationalbank.

Iennung der deutſchen Sachverſtändigen
UItrauensleute der Reichsregierung: Reichsbankpräfidenk Dr. Schachk und Generaldirekkor Dr. Vögler

n9 Miabd
Auneßs ror
luer 7u14
zuſtimmt8d
indeigente
Laust Ho

(Haupkdelegierke). Bankdirekkor Melchior und Geheimral Dr. Kaſtl (Skellverkreier).
Dr. Hjalmar Schacht
ſie deutſchen Sachverſkändigen.
iſt am 22. Januar 1877 in dem jetzt däniſchen Tingleff bei Flens=

usſichklicher Zuſammenkrikk der Konſerenz
am 5. Zebruar in Paris.
* Berlin, 9. Jan. (Priv.=Tel.)
iReichsregierung hat in Durchführung der Genfer Ver=
u
wom 16. September 1928 und gemäß dem Sechsmächte=
un
vom 22. Dezember 1928 zu deutſchen Mitgliedern des
Aſſſs von unabhängigen Finanzſachverſtändigen, für die
fſtung von Vorſchlägen für eine vollſtändige und endgül=
ßeinng
des Reparationsproblems, Herrn Dr. Hjalmar
tnw Herrn Dr. Albert Vögler ernannt; als Erſatzmänner
werr Dr. Carl Melchior und Herr Ludwig Kaſtl zugezogen

F Aülieichsregierung hat ſich 24 Stunden vor dem Zuſammen=
1t 10 Reparationskommiſſion zur Ernennung der alliierten
A chvikändigen entſchloſſen, ihre Vertrauensleute nam=
iift
zſtnachen. Ihre Wahl iſt auf den Reichsbankpräſidenten
iAlktr. gSucht und den Generaldirektor der Vereinigten Stahl=
ng
voh krkegr. Vögler gefallen, die als Hauptdelegierte auftreten,
109-uhretz mmit der Stellvertretung Bankdirektor
im lrfſſelchiör und der Präſident des Reichs=
rHſthes
der Deutſchen Induſtrie Kaſtl betraut
broß=llnrdckhit d. Dieſe Herren ſind im wahrſten Sinne des Wortes
gabhhſiywe Sachverſtändige. Sie erhalten keinerlei Direktiven
9 Köurch At /Reichsregierung, werden vielmehr nach eigenem Er=

burg geboren. Er ſtudierte Volkswirtſchaft und Finanzwiſſen=
ſchaft
, war 19011903 Geſchäftsführer des Handelsvertragsver=
eins
, kam dann in den Vorſtand der Dresdener Bank und wech=
ſelte
1915 zur Nationalbank hinüber. 1923 ſollte Schacht nach
dem Ausſcheiden Hilferdings den Poſten des Reichsfinanz=
miniſters
übernehmen, lehnte den Eintritt aber ab, weil er ſich
mit dem Kabinett wegen der Beſeitigung der Inflation nicht
einigen konnte. Im Dezember 1923 wurde zum Reichsbank=
präſidenten
ernannt. Politiſch gehörte er bis vor kurzem zu den
Demokraten, verließ dann aber die Partei.

wm ſſent nabhängig vorgehen und ihre Entſchlüſſe ſo faſſen, wie
ſal da ür richtig halten: Die Unabhängigkeit tritt am beſten
chMWahl Dr. Schachts in die Erſcheinung, der als Reichs=
ienktſſtidgent durchaus ſelbſtändig iſt und deſſen Selbſtändigkeit im
etzisdrücklich beſtätigt wird. Das gleiche gilt von Dr.
gleſtde aus der rheiniſch=weſtfäliſchen Induſtrie kommt und
199man eher ſagen kann, daß er aus ſeiner wirtſchaftlichen
iſtsſlluu, heraus im Kampf gegen die jeweilige Reichsregierung
15. I And,Alns gleich wie ſie politiſch ſtand, als mit ihr im Frieden
te. Aerr Melchior hat in der Vergangenheit wiederholt bei
htü Meparationsverhandlungen eine nicht unbedeutende
Ueß/yrelt und iſt mindeſtens genau ſo gut im Bilde wie Dr.
achhüſeer die Anſichten der ausländiſchen Finanzwelt, kennt
anſo die Leiſtungsfäigkeit Deutſchlands außerordentlich
au1 Man kann wohl ſagen, daß die Reichsregierung aus dem
z/Berfügung ſtehenden Perſonenkreiſe die Beſten ausge=
ße
ſoll hli gt- und daß das deutſche Volk dieſen Männern ſein
werdell. lesi emtrauen ruhig entgegenbringen kann.
rerurbeß. ſich die Ankurbelung der Sachverſtändigenberatungen
bſt /Aäßt, läßt ſich im Augenblick noch nicht überſehen. Voraus=
tliſtwrd
aber die Kommiſſion am 5. Februar in Paris zu=
umſert
ten, um ihr Arbeitsprogramm aufzuſtellen. Es muß
h. (n9 Mlarheit darüber geſchaffen werden, welche Rolle die
lüſſntretenden Sachverſtändigen zu ſpielen haben
rdi4l
SſBerlin will man anſcheinend eine beſondere Kommiſſion
9Gerſtützung der Sachverſtändigen ins Leben rufen, deren
fgüſchn idarin beſtehen dürfte, alles Material über die Repara=
msſnge
zu ſichten und den Delegierten nach Wunſch zugänglich
mien.. Kommt es zur Bildung dieſer Kommiſſion, dann
ſiaſß) waß an ihr neben den Vertretern der Behörden und
4 Ruftragten der Banken und der Wirtſchaft auch Ver=
nelcer
te der Gewerkſchaften teilnehmen werden.
ie Ernennung der allierken Mikglieder
des Sachverſtändigen-Ausſchuſſes.

Paris, 9. Januar.
299 eparationskommiſſion tritt morgen vormittag 10,30 Uhr
Aee ſarmzh, um die Ernennung der von den Regierungen Bel=
Ghle, nsrt nglands, Italiens und Japans für die vollſtändige und
N9 z g1üge Regelung des Reparationsproblemes bezeichneten
chrtetämdigen vorzunehmen. Der Zeitpunkt, an dem die Er=
unſiich
wer Sachverſtändigen der Vereinigten Staaten erfolgen
6 moch nicht feſtgeſetzt worden.
Die amerikaniſchen Zelegierken.
EP. Paris, 9. Januar
29,Temps teilt mit, daß die alliierten Mächte und Deutſch=
dAlereingekommen
ſeien, die amerikaniſchen Sachverſtändigen
tershu zu ernennen. Die Zeitung nennt als wahrſcheinliche
enſtüſſche Delegierte Owen Young, früheres Mitglied des
wiyſomitees, und Perkins, den früheren amerikaniſchen Beo=
hyuin
der Reparationskommiſſion.

Reichsbankpräſident Dr. Schacht. Generaldirektor Dr. Vögler.
Dr. Albert Vögler
wurde am 8. Februar 1877 zu Burbach geboren. Er wandte ſich
der Ingenieurwiſſenſchaft zu und übernahm 1906 die Direktion
der Dortmunder Union. 1315 wurde er von Stinnes zum Gene=
raldirektor
der Deutſch=Luxemburgiſchen Bergwerksgeſellſchaft
gemacht. Im Juni 1925 übernahm er anſtelle von Kirdorf die
Leitung des Rhein.=Weſtfäl. Kohlenſyndikats. Zurzeit iſt er
Generaldirektor der Vereinigten Stahlwerke. Politiſch gehört
er zur Deutſchen Volspartei.

Dr. Ludwig Kaſtl
wurde am 17. September 1878 geboren. Er hat ſich als Bezirks=
richter
in Windhuk in der Vorkriegszeit einen Namen gemacht
und kam 1910 in das Reichskolonialamt. War dann Kommiſſar
gegenüber den Okkupationsmächten in den Kolonien. 1920 trat
er ins Aufbauminiſterium, 1921 ins Reichsfinanzminiſterium, wo
er die Abteilung für Reparationsangelegenheiten leitete. 1925
ſchied er aus dem Reichsdienſt aus und trat in das Präſidium
des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie. Seit 1927 ge=
hört
er außerdem der Mandatskommiſſion des Völkerbundes an.
Dr. Karl Melchior
iſt am 13. Oktober 1871 in Hamburg geboren. Er ſtudierte Jura
in Bonn und Berlin. Als Mitinhaber der Bankfirma Warburg
u. Co. in Hamburg iſt er wiederholt in der Vergangenheit von
der Reichsregierung als Reparationsſachverſtändiger zu Rate ge=
zogen
worden. Er gehört auch dem Finanzausſchuß des Völker=
bundes
an.

Die neue Kleinrentnerdenkſchrift
des Reichsarbeitsminiſteriums.
Von Direktorin Dr. Matz, M. d. R.
Ein großes demokratiſches Berliner Blatt knüpft an eine
Notiz über die Einſetzung eines Betrages von 35 Millionen Mark
in den neuen Reichsetat als einmalige Beihilfe für die Klei=
rentner
die Bemerkung, daß infolgedeſſen wohl auch das Schick=
ſal
des Rentnerverſorgungsgeſetzes ſehr zweifelhaft wäre, und
verweiſt dabei auf Berechnungen des Reichsarbeitsminiſteriums,
daß die Koſten eines derartiges Geſetzes ſich auf mindeſtens 300
bis 400 Millionen belaufen würden. Dieſe Berechnungen des
Reichsarbeitsminiſteriums, das ſich bereits in früheren Regie=
rungen
auf einen ablehnenden Standpunkt geſtellt hat, ſind ent=
halten
in der neuen Denkſchrift des Reichsarbeitsminiſteriums
Material zur Kleinrentnerfürſorge, die eine Ergänzung der
früheren gleichbenannten Dentſchrift desſelben Miniſteriums aus
dem Januar 1928 dyrſtellt.
Die neue Denkſchrift in ihrer einſeitgen Stellung=
mahme
gegen das Geſetz lockt zu einigen kritiſchen Betrachtungen,
da ſie in die Verhandlungen über die Anträge vom Rentnerver=
ſorgungsgeſetz
, die am 15. Januar im Sozialpolitiſchen Ausſchuß
des Reichstages beginnen ſollen, als Aeußerung des zunächſt be=
teiligten
Miniſteriums eine weſentliche Rolle ſpielen wird.
Die neue Denkſchrift bringt, bis auf den Herbſt 1928 vervoll=
ſtändigt
, in ſehr überſichtlicher Form das weſentliche Material
zur Frage des Renterverſorgungsgeſetzes an Anträgen, Gutachten,
Rundſchreiben uſw. Es fehlt jedoch die ſcharf kritiſierende Denk=
ſchrift
des Deutſchen Vereins für öffentliche und,
private Fürſorge über die letzten Maßnahmen des Reichs=
arbeitsminiſteriums
zur Verbeſſerung des Fürſorgeverfahrens
anläßlich der Bereitſtellung der zweiten 25 Millionen Reichs=
mittel
im Frühjahr 1928. Die Unzulänglichkeit und Undurchführ=
barkeit
gerade dieſer letzten Maßnahmen im Rahmen einer ge=
ordneten
Fürſorge ſind ein Beweis für die Notwendigkeit des
Geſetzes, das die Rentner aus der Fürſorge nimmt. Gebracht
wird lediglich eine neuerdings gefaßte Entſchließung des genann=
ten
Vereins, in der die an der Durchführung arbeitenden und
für die Durchführung verantwortlichen Organe dringend erſuchen,
von weiteren Aenderungen des materiellen Fürſorgerechts abzu=
ſehen
, d. h. alſo, das Geſetz über die Fürſorge nicht weiter ab=
zuändern
, ſondern den Belangen der Rentner auf andere Weiſe
gerecht zu werden.
Der Mäterialſammlung gehen einleitende Darlegungen voran.
Hieraus ergibt ſich zunächſt die Tatſäche, daß die Zahlder in
der Fürſorge ſtehenden Rentner von 340000 ( Weih=
nachten
1926) auf 300000 (Weihnachten 1927) zurückgegan=
gen
iſt, alſo in einem Jahre eine Verminderung
um 40000 Perſonen faſt 12 Prozent, erfahren hat.
Dieſe feſtſtehenden Zahlen ſind ein Beweis für die Richtigkeit
der in Rentnerkreiſen mit Recht vertretenen Behauptung, daß es
ſich bei dem Rentnerverſorgungsgeſetz infolge des Alters der
in Frage kommenden Kreiſe nicht um eine dauernde Belaſtung,
ſondern um von Jahr zu Jahr ſich verringernde Aufwendungen
handelt. Man ſollte wirklich mit dem immer wieder verzögerten
Geſetz nicht warten, bis die Mehrzahl der in Betracht kommenden
Perſonen in Bitterkeit und Enttäuſchung geſtorben ſind.
Bezüglich der Höhe des Vermögens der in der Fürſorge
ſtehenden Rentner, die entſprechend dem 10 000 Mark Grenzen=
Antrag unter das Geſetz fallen würden, hält die neue Denk=
ſchrift
die früheren Angaben und Schätzungen nicht mehr aufrecht.
Bei der Ablehnung des volksparteilichen Antrages über die
10 000 Mark=Grenze im Januar vorigen Jahres, mit der zugleich
das ganze Geſetz ſcheiterte, war von entſcheidender Bedeutung
die Erklärung des Reichsarbeitsminiſteriums, daß da nur ein
Drittel der in Fürſorge ſtehenden Rentner erfaßt und zwei Drittel
in der Fürſorge verbleiben würden. Vergebens haben die An=
tragſteller
damals andere Zahlen vorgebracht. Nunmehrläßt
das Reichsarbeitsminiſterium ſeine eigenen
Zahlen fallen, die damals mit die Ablehnung des volks=
parteilichen
Antvages veranlaßt haben, und ſchätzt nunmehr die
Zahl der aus der Fürſorge herausfallenden Rentner auf die
Hälfte bis zwei Drittel, alſo genau das Doppelte wie vor einem
Jahre. Nach anderen Erhebungen, z. B. aus Freiburg i. B.,
und Schätzungen des Deutſchen Rentnerbundes iſt auch dieſe
Zahl noch zu niedrig gegriffen, danach würden nur 12 (Freiburg)
bzw. 10 Prozent (Deutſcher Rentnerbund) in der Fürſorge ver=
bleiben
. Neben den 150 000200 000 Rentnern in der Fürſorge
werden in der Denkſchrift noch ½ bis zwei Drittel der Vorzugs=
rentenberechtigten
, die nicht in der Fürſorge ſtanden, als unter
das Geſetz fallend angenommen, eine Schätzung, die nunmehr zu
hoch gegriffen iſt. Dagegen berückſichtigt die Denkſchrift nicht den
Kreis der Rentner, die, ohne Vorzugsrentenempfänger zu ſein,
eine Fürſorge nicht in Anſpruch genommen haben, weil ſie lieber
auf die Hilfe anderer rechneten, als daß ſie ſich den demütigen=
den
Bedingungen fügten. Die Geſamtſchätzung der Denkſchrift
geht mit 385 000 bis 510 000 Rentner u. E. zu hoch, ebenſo die
Koſtenberechnung für das Geſetz mit 296393 Millionen Mark
jährlich. Z. B. iſt die Krankenverſorgung mit 40 Mark pro Kopf
als Durchſchnittsſatz zu hoch berechnet.
Die Erſparnis an Fürſorgemitteln, die in
der Januardenkſchrift auf 50 Millionen beziffert war, wird jetzt
auf 70 bis 93 Millionen geſchätzt, nach den obengenannten Er=
hebungen
ebenfalls zu gering. Dieſe Zahlen ſind von Bedeutung,
weil dadurch der Geſamtkoſtenaufwand immerhin um über 100
Millionen vermindert wird. Ebenſo ſind auch die Reichsmittel zu
berückſichtigen, die ſchon bisher und zwar höchſt unzweckmäßig
verzettelt ausgeworfen wurden, 1927 25 Millionen Mark, 1928
50 Millionen Mark.
Was die Denkſchrift unter den ſozialpolitiſchen
Auswirkungen gegen das Geſetz vorbringt, muß ſtarke Kritik
herausfordern. Wenn da von der Schwierigkeit der Feſtſtellungen
und Nachweiſe über das frühere Vermögen geſprochen wird, ſo
ſoll dieſe nicht beſtritten werden. Ein Geſetz aber kann doch nicht
an derartigen Verwaltungsſchwierigkeiten ſcheitern.
Wenn weiter die Sätze eines Rentnerverſorgungsgeſetzes mit
den Vorzugsrenten und mit den Zinserträgen einer aufgewerteten=
Hypothek in Beziehung geſetzt werden, ſo geht dieſe Gegenüber4

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Seite 2

ſtellung von völlig falſchen Vorausſetzungen aus. Das Rentner=
verſorgungsgeſetz
ſoll gerade gegenüber der ungenügenden Auf=
wertung
den beſonders Geſchädigten einen gewiſſen Ausgleich
bieten. Da es ſich nur um Zahlung einer Verſorgungsrente und
nicht um Wiederherſtellung von Kapital handelt, wird damit das
Aufwertungsproblem als ſolches nicht berührt.
Wenn weiter eine Ungerechtigkeit darin geſehen wird, daß
Perſonen mit kleineren Vermögen nicht unter das Geſetz fallen,
ſo widerſpricht eine derartige Erweiterung, wie ſie ſ. Zt. der ſozial=
demokratiſche
Antrag mit der 100 Markgrenze vorſah, dem Begriff
des Kapitalrentners, alſo einer gedanklichen Grundlage des Ge=
ſetzes
.
Wenn ein Gegenſatz gegenüber den Sozialrentnern heraus=
geſtellt
wird, ſo werden hier Aufgabengebiete vermiſcht, die nichts
miteinander zu tun haben. Die Verhältniſſe liegen beim Sozial=
rentner
, der einen Rechtsanſpruch auf einen beſtimmten Teil
ſeiner Bezüge hat, grundlegend anders. Den berechtigten Inter=
eſſen
der Sozialrentner wird am beſten gedient, wenn die Belange
von Kleinrentnern und Sozialrentnern getrennt von einander ge=
fördert
werden.
Wenn endlich 10 000 Mark Vermögen bzw. 500 Mark Zins=
einkommen
als willkürlich gewählt und zur geſicherten Exiſtenz
nicht ausreichend hingeſtellt werden, ſo iſt dem entgegen zu
halten, daß man aus ſozialen Gründen bis zu dieſer Grenze
heruntergegangen iſt, weiter daß der Deutſche Rentnerbund ſich
beſonders für dieſe Grenze eingeſetzt hat; und endlich, daß Z der
Rentner Frauen ſind, die vor dem Kriege bei der höheren Kauf=
kraft
des Geldes vielfach mit ſo geringen Beträgen etwa in einem
Stift oder dgl. ausgekommen ſind.
Nachdem die Reichsregierung in der Regierungserklärung
die Zuſage gegeben hat, daß ſie die Rentnerfürſorge auf eine
von dem Ermeſſen der örtlichen Fürſorgeſtellen unabhängige ge=
ſetztliche
Grundlage ſtellen will, iſt es bedauerlich, daß auch in
der neuen Denkſchrift des Reichsarbeitsminiſteriums lediglich Be=
denken
gegen ein Rentnerverſorgungsgeſetz aufgezeigt werden und
die entſcheidenden ſozialpolitiſchen, rechtlichen und ethiſchen
Gründe, die für das Geſetz ſprechen, überhaupt nicht zur Er=
örterung
kommen. Daneben wird auch kein anderer Weg gewieſen,
wie die Zuſage der Reichsregierung erfüllt werden ſoll, woran
doch nicht nur die Parteien, die entſprechende Anträge geſtellt
haben, ſondern vor allem das zunächſt beteiligte Miniſterium zu
arbeiten hat.
Maffoiimt erträrt.
Die Friedensverkräge ſind unzulänglich;
Aenderungen 1935 nichk ausgeſchloſſen.
EP. Rom, 9. Januar.
Muſſolini hat einem amerikaniſchen Preſſevertreter zu den
italieniſchen Expanſionsbeſtrebungen u. a. folgendes erllärt: Un=
ſer
Zweck iſt nicht der Krieg, ſondern die Bereitſchaft. Ich glaube,
daß 1935 einige Bedingungen eintreten, die eine Aenderung der
gegenwärtigen Geſtalt Europas nötig machen. Die Friedensver=
träge
ſind unzulänglich. Viele vom Krieg und Frieden aufgewor=
fene
Probleme müſſen geregelt werden, und ich bin ſicher, daß es
mit der Zeit geſchieht. Es gibt Nationen, die nicht in ihrem jetzigen
Zuſtand bleiben können, z. B. Ungarn. Das Los der Ungarn muß
erleichtert werden. Das Problem der kolonialen Expanſion, die
für Italien ſo lebenswichtig iſt, wird mit den übrigen bedeu=
tungsvollen
Fragen für die übvige Welt aufgeworfen werden.
Man darf mich aber nicht mißverſtehen. Was ich ſage, iſt nicht
eine Kriegsdrohung. Die Verträge können auch freunbſchaftlich
und friedlich revidiert werden. Wir Italiener wollen den Frie=
den
, um das große Werk fortſetzen zu können, das wir begonnen
haben. Wir halten uns zum Krieg bereit, weil wir wiſſen, daß
er eine Wirklichkeit iſt. Wir bereiten uns in ſehr beſcheidenem
Rahmen wor und geben viel weniger für Rüſtungszwecke aus, als
Frankreich und England. Unſere Rüſtungen ſind für unſere Exi=
ſtenz
und Zukunſt nötig, und wir verfolgen kein anderes Ziel.
Paul=Boncour über die franzöſiſche Polikik.
Havas berichtet aus Montpellier, daß der ſozialiſtiſche Abge=
ordnete
Paul=Boneour bei einer ſozialiſtiſchen Veranſtalvung er=
klärt
habe, er habe ſein Mandat in Genf, wo er Frankreich und
den Sozialismus vertreten habe, niedergelegt, weil er zwiſchen
zwei Uebeln das kleinere habe wählen müſſen. Es ſei not=
wendig
, die Regierung zu erobern, denn man
könne in Genf nicht eine Friedenspolitik trei=
ben
, während die franzöſiſchen Regierungen in
Paris ſich auf einem anderen Plan bewegten. Er
wiſſe, daß die Tat, die er vollbringe, eine ernſte ſei, aber er habe
das Recht, ſie auszuführen.

Donnerstag, den 10. Januar 1929

Vom Tage.
Wie aus Moskau gemeldet wird, wurde am Montag abend die
deutſch=ruſſiſche techniſche Woche in der Moskauer
Univerſität eröffnet.
Eine franzöſiſche Zeitung behauptet, daß im Reichsfinanz=
miniſterium
eine Denkſchrift ausgearbeitet werde, die eine
Antwort der Reichsregierung auf den Parker= Gil=
bert
=Bericht darſtellen ſolle. Nach unſeren Informationen iſt
dieſe Mitteilung völlig aus der Luft gegriffen.
König Aman Ullah hat auf die Einführung der all=
gemeinen
Webrpflicht verzichtet und auch das Einwande=
rungsverbot
für ausländiſche Prieſter aufgehoben.
Nach engliſchen Meldungen aus Peſ hawar iſt der Aufſtand
egen Aman Ullah von neuem in großem Umfange aufge=
flammt
.
Der ſüdafrikaniſche Territorialminiſter Oberſt de Neyzs Reitz
kündigte die bevorſtehende Annullierung bzw. Abänderung
des Hanbelsvertrages zwiſchen Deutſchland und
der ſüdafrikaniſchen Union an.
Trotz des Widerſtandes der britiſchen Handelskammer in Schanghai
und chineſiſcher Bankierkreiſe wurde Frederik Maze, bisher Zoll=
kommiffar
in Schanghai, von der Nankingregierung zum Ge=
neralinſpektor
der Seezölle ernannt. Die Amtszeit des
neuen Inſpektors beträgt zwei Jahre, und in chineſiſchen Kreiſen hofft
man, zu ſeinem Nachfolger alsdann den Chineſen Schang ernennen zu
können.

Das Arkeil im Spionage=Prozeß
Lembourn.

Fünf Jahre Zuchthaus für den däniſchen Kapikän.
Leipzig, 9. Januar.
Im Prozeß gegen den däniſchen Kapitän Lembourn und die
Kontoriſtin Helene Stegemann vor dem 4. Strafſenat des Reichs=
gerichts
wurde heute mittag das Urteil verkündet. Lembourn
wurde wegen Vergehens nach § 1 des Spionagegeſetzes zu fünf
Jahren Zuchthaus, die Stegemann wegen verſuchter Spionage
nach § 3 des Spionogegeſetzes zu zwei Jahren Gefängnis ver=
urteilt
. Bei Lembourn gelten ſechs Monate, bei der Stegemann
drei Monate der Strafe als durch die Unterſuchungshaft verbüßt.
Während die Verhandlung im Spionageprozeß gegen den
däniſchen Hauptmann Lembourn unter Ausſchluß der Oeffent=
lichkeit
erfolgt war, wurde das Urteil mit Begründung öffentlich
verkündet. In der etwa einſtündigen Begründung des Urteils
führte der Vorſitzende, Senatspräſident Lorenz, u. a. aus: Der
Angeklagte, der aktiver Offizier iſt, hatte Ende April vorigen
Jahres Urlaub nach Berlin bekommen. In Berlin lernte er in
einer Penſion die Stegemann kennen. Er gab ſich dabei als Kauf=
mann
aus. Von der Stegemann erfuhr er, daß ihr Bruder Mit=
glied
im Blücherbund ſei. Er verſtand es, das Vertrauen der
Stegemann zu gewinnen, die ihm alles ſagte, was er wiſſen
wollte. Bei ſeiner Abreiſe teilte er ihr mit, er werde ihr, ſobald
er nach Dänemark zurüchgekehrt ſei, Fragebogen zuſchichen, die ſie
wit einer Schreibmaſchine, die er ihr beſorgt hatte, in doppelter
Ausführung ausfüllen und an die von ihm angegebene Adreſſe
ſenden ſollte. Die Fragebogen ſind der Stegemann dann auch
zugegangen. Danach follte ſie Informationen über die Organi=
ſation
der Schutzpolizei, über die Beziehungen der Reichswehr
zur Schupo und über die militäriſchen Uebungen des Blücher=
bundes
einholen.
Dieſe Aufgaben hat ſie in umfangreicher Weiſe zu erfüllen
gefucht. Es iſt allerdings von der däniſchen Stelle mitgeteilt
worden, daß ihre Arbeit ungenügend ſei. Der Vorſitzende fuhr
dann fort, in tatſächlicher Hinſicht ſei feſtgeſtellt, daß dieſe Frage=
bogen
nicht von Dänemark, ſondern von einer anderen auslän=
diſchen
Macht, und zwar von einem Offizier, der Attaché bei einer
Geſandtſchaft in Kopenhagen war, und ſich zurzeit in Holland be=
findet
, ausgegangen ſeien. Der Angeklagte Lembourn habe ſich
damit verteidigt, daß es ſich um keine Spionage gehandelt habe.
Er hätte, da er an der Südgrenze tätig war, Erkundigungen ein=
ziehen
wollen, ob die vaterländiſchen Verbände dort Unruhen
ſtiften könnten. Das habe ihm das Gericht aber nicht geglaubt.
Lembourn ſei Inſtruktionschef einer Organiſation eines anderen
Landes, die den deutſchen vaterländiſchen Verbänden ähnlich ſei.
Auch dieſer Umſtand ſpreche dafür, daß er Spionage im Intereſſe
eines anderen Landes getrieben habe. Er habe nicht ehrlos ge=
handelt
. Da er ſeine Straftat aber nicht für ſein eigenes Vater=
land
begangen habe, könnten mildernde Umſtände nicht zugebilligt
werden, und das Gericht habe die von der Reichsanwaltſchaft be=
antragte
Zuchthausſtrafe von fünf Jahren für angemeſſen gehal=
ten
. Was die Stegemann betrifft, ſo habe das Gericht ihr zugute
gehalten, daß ſie lediglich aus Liebe zu Kapitän Lembourn ge=
handelt
habe.

die Geburksſtunde des Kleinen Kakechismus.
15291929.
Von Univerſitätsxrofeſſor D. J. Meyer.
Zur Abfaſſung ſeines Kleinen Katechismus wurde Luther,
wie er ſelbſt ſagt, gezwungen und gedrungen durch die nieder=
drückenden
Erfahrungen bei ſeiner Mitwirkung an der zur Ein=
richtung
des evangeliſchen Kirchenweſens in Kurſachſen 1528
durchgeführten Kirchenviſitation. Von Gemeinde zu Gemeinde
reiſend, hatte er eine erſchreckende religiöſe Unwiſſenheit und
Gleichgültigkeit, zumal auf dem Lande, wahrgenommen. Dieſer
entgegenzuwirken, ſchrieb er ſeinen Kleinen Katechismus.
Das iſt nicht ſo zu verſtehen, als wäre alle ſeine Katechismus=
Arbeit erſt aus dieſen Erlebniſſen geboren. Schon lange ſtand
ihm feſt, daß bei dem Ausbau eines evangeliſchen Kirchenweſens
ein Katechismus nötig ſei als Leitfaden in den Elementen des
Chriſtentums. Derlei Gedanken finden ſich in ſeinen Briefen ſeit
1525. Aber dabei dachte er zunächſt an eine ſchlicht predigtartige
Einführung in die Anfangsgründe unſerer Religion, wie wir ſie
in ſeinem großen Katechismus haben. Und es iſt höchſt wahr=
ſcheinlich
, daß Luther, nachdem ihm Anfang September 1528 ſein
Kurfürſt den amtlichen Auftrag zur Mitwirkung an der Kirchen=
viſitation
gegeben hatte, nach wenigen Wochen ſchon an die Be=
arbeitung
des Großen Katechismus gegangen iſt, um ihn wo=
möglich
bei der Viſitation den Pfarxern darbieten zu können.
Aber obwohl er hierbei nicht erſt neu ſeinen Stoff zuſammenzu=
ſuchen
hatte, ſondern ſich im Weſentlichen auf ein Zuſammen=
arbeiten
mehrerer Serien eigener kürzlich gehaltener Katechismus=
Predigten beſchränken konnte, ging anſcheinend die Arbeit lang=
ſamer
voran, als erwartet; dann unterbrach die Viſitations=Arbeit
das Katechismuswerk.
Beim Blick auf die kirchlichen Schäden jedoch, die er nun
wahrnahm, wurde ihm deutlich, daß die predigtartige Aus=
legung
der Hauptſtücke noch eine Ergänzung erforderte: ganz
ſchlichte, memorierbare Auslegungsformeln, die den Schlichten
und Einfältigen den Sinn der Hauptſtücke ſich anzueignen er=
laubte
. So ſchrieb er den Kleinen Katechismus nicht gleich als
Buch; die einzelnen Hauptſtücke wurden vielmehr als Tafeln
wir würden ſagen: Plakate zum Aufhängen gedruckt, jedes
Hauptſtück als Tafel für ſich. So hatte man es auch ſchon im
Mittelalter gelegentlich mit Texten und Auslegungen der Haupt=
ſtücke
gehalten. Bei der Viſitation von Schönewalde um den
8. Januar konnte ſchon die erſte Tafel über die 10 Gebote empfoh=
len
werden; am 20. Januar wurden von Wittenberg die 3 Tafeln
mit Geboten, Glaube und Vaterunſer verſandt, und im März
folgten die beiden Sakramente, außerdem noch Tafeln mit Mor=

gen= und Abendſegen und Tiſchgebeten. Erſt als Nachdrucker dieſe
Tafeln erfolgreich zu einem Buche zuſammengefügt hatten, folgte
Luther ſeinem Vorbilde und ließ im Mai den erſten Buchdruc
auch ſeinerſeits ausgehen.
Inzwiſchen war nach manchen Unterbrechungen durch Viſi=
tation
und Krankheiten der Große Katechismus im April aus=
gegeben
; zum Unterſchied nannte nun Luther das Büchlein mit
den Tafeln den Kleinen Katechismus,
Das wichtigſte Datum in der Entſtehungs=
geſchichte
dieſes Buches iſt und bleibt der 20. Ja=
nuar
1529; denn die damals vorliegenden drei erſten Haupt=
ſtücke
waren für Luther der Katechismuskern, die Sakraments=
tafeln
mehr Stücke zweiten Ranges. Dieſe drei Hauptſtücke, die
er als wertvolles Ueberlieferungsgut beibehielt, weil er in ihnen
höchſt zweckmäßig das Ganze des Chriſtentums für die Praris
zuſammengefaßt fand, hat er ſeinerſeits neu geordnet. Im 15.
Jahrhundert hatte die umgekehrte Reihenfolge geherrſcht: Vater=
unſer
, Glaube, Gebote. Man deutet das ſo: Der Roſenkranzbeter
macht ſein Vaterunſer dadurch Gott angenehm, daß er im Glau=
ben
fteht und nach den Geboten gute Werke vor Gott bringt.
Luther drehte die Sache um: Die Gebote zeigen uns den heiligen
Gotteswillen, der ſo hoch geht, daß eigene Kraft ihn nie erfüllen
kann; die Kraft zur Erfüllung aber ſchenkt der Gott, den das
zweite Hauptſtück zeigt, und dieſe Kraft Gottes, ziehen wir in
unſer ſündliches und elendes Leben hinein durch das Beten des
Vaterunſer. So dachte ſich Luther den Zuſammenhang ſchon
1520 und genau ſo in der Zeit ſeiner Katechismen. Das ergibt
kein Syſtem wohl aber einen innerlichen Zuſammenhang des
Ganzen, wobei alles auf Herz und Gewiſſen zielt.
Beſcheiden widmete Luther ſeinen Katechismus den ge=
meinen
d. h. unſtudierten Pfarrern, die ſeiner Meinung nach
ſolcher Handreichungen mehr bedurften als die damals noch nicht
ſo zahlreich ſtudierten Pfarrer. Er wollte auch die mancherlei
vorhandenen Katechismusverſuche nicht verdrängen. War es
aber ein Wunder, daß ſeine ſchlicht praktiſche und doch gedanken=
tiefe
Auslegung immer mehr Verbreitung fand? Melanchton
ſcheint freilich für den Katechismus nie ein freundliches Wort ge=
habt
zu haben; er vermißte wohl ſchulmäßige Definitionen. Umſo
mehr trat Bugenhagen für dies Buch ein. Auflage um Auflage
erſchien in Wittenberg und auswärts, auch lateiniſch und nieder=
deutſch
. Die Landeskirchen begannen, Kurſachſen 1533 voran, ihn
offiziell einzuführen. Seit Luthers Tode fing man gar an, vom
heiligen Katechismus und von ſeiner Inſpiration zu reden. Als
man daran ging, in der zweiten evangeliſchen Generation Zeug=
niſſe
der Reformatoren als Bekenntniſſe zu ſammeln, war bald
neben der theologiſchen Augsburger Konfeſſion auch der volks=
tümlich
ſchlichte Katechismus mit genannt, und vor allem ver=

SAiene Neife i Hräntreig.
Die Kampfanſage der Radikalen an das Kabinen!
Poincaré
EP. Paris, 9. Januar.
Die geſtern von der radikalen Fraktion in Anweſenheit hatz
Herriot und Queuille gefaßten Beſchlüſſe, vor allem die Em;
ſchließung, gegen jedes Vertrauensvotum für die Regieruna=
ſtimmen
, haben in politiſchen Kreiſen beträchtliches Aufſehen=
regt
, da man gehofft hatte, daß die Radikalen in ihrer offen u
tage getretenen Uneinigkeit ſich höchſtens zur Stimmenthaltum
würden durchringen können. Im gegneriſchen Lager ſucht mo
die Bedeutung dieſer Kampfanſage der Radikalen abzuſchwäche=
indem
man darauf hinweiſt, daß ſie nicht der Perſon Poineor
ſondern der Zuſammenſetzung ſeines Kabinetts gelte, wobei ma
allerdings kaum überſehen kann, daß dadurch das praktiſche En
gebnis, nämlich das Zuſtandekommen einer geſchloſſenen Oph
ſition gegen die Regierung nicht im geringſten geändert wirülzm
unter der Vorausſetzung allerdings, daß die radikale Panpiulen
diſziplin von verſchiedener Seite noch angezweifelt wird. D0
geſichts der ablehnenden radikalen Haltung iſt es nicht verwun
derlich, daß der geſtern in einigen Blättern enthaltene Wink, wa
nach der Miniſterpräſident je nach dem Ausfall der Abſtimmun
bereit ſei, die Zuſammenſetzung ſeines Kabinetts zu ändern, heu
für unbegründet erklärt wird. Das ändert jedoch nichts darau
daß bereits allerlei verfrühte Gerüchte über die Art dieſer Ae
änderung umlaufen. Insbeſondere verlautet, daß durch d//,.
Schaffung von 3 bis 4 neuen Miniſterien Raum für die radd
kalen Miniſter gemacht werden ſoll, ohne daß dadurch die Beie
ligung der übrigen Parteien, vor allem der Gruppe Marin,
ſchmälert würde. Ob die Radikalen für dieſe Wiederbelebung g
der Nationalen Union zu haben ſind, muß vorläufig bezweifezinl 4u
werden. Für den Fall einer Geſamtdemiſſion wird wieder did
ewige Briand als Chef eines auf die republikaniſche Konzelg
tration von den Radikalen bis zu den Linksrepublikanern geſtimt
ten Kabinetts genannt. Vorläufig iſt jedoch die Entwicklung nou
in vollem Fluß. Während das Journal wiſſen will, daß d
Regierungserklärung eindrucksvoll genug ausfallen werde, uu
die Regierungsmehrheit in letzter Stunde zu ſtärken, erklärt d
radikale Volonté, es ſcheine unmöglich, und auch Poincann
müſſe dies einſehen, daß das Kabinett der republikaniſchen Le
teidigungskoalition ſtandhalten könne. Der ſozialiſtiſche M
pulaire ſchreibt, das Miniſterium Poincaré ſei endgültig verun
teilt; die Frage ſei nur, ob ſich Poincaré wit einer Mehrhen

von höchſtens 30 Stimmen begnügen werde. Tardieu habe alln!
dings geſtern abend erklärt, daß die Regierung unter allen un
ſtänden im Amte zu bleiben beabſichtige, ſelbſt wenn die Mehrlr
noch ſo gering ausfalle.

der Kampf um die Ralifizierung des Kelloggpalts
in Amerika.
EP. Waſhington, 9. Janua.
Der Kampf um die Ratifizierung des Kelloggpaktes im amand
kaniſchen Senat erreichte geſtern einen dramatiſchen Höhepuär
da Präſident Coolidge und Staatsſekretär Kellogg das von deil
Oppoſition angebotene Kompromiß ablehnten. Dieſes lief darau=
hinaus
, den Pakt zu ratifizieren, jedoch den Signatarächten
eine von der außenpolitiſchen Senatskommiſſion aufzuſetzenda
Note über die amerikaniſche Auslegung des Paktes zu üben=
mitteln
. Der Vorſitzende der Außenkommiſſion, Senator Borall
kehrte nach einer Unterredung im Weißen Haus mit der Am
weiſung zurück, den Kampf um die vorbehaltloſe Ratifizierung f0l
Senat wieder aufzunehmen. Er erklärte, die Haltung des Weife
Hauſes entſpreche ſeinem eigenen Standpunkt. Er habe R
Kompromißvorſchlag dem Präſidenten nur zur Kenntnis gebrack
um die Debatte über andere Fragen, die erſt nach dem Frieden
pakt zur Beratung ſtehen, nicht hinauszuzögern. Nach dem echet
tern des Kompromißplanes ſetzte die Debatte im Senat mit o
neuter Schärfe ein. Der demokratiſche Senator Bruce erkläm,
der Vertrag ſei der Schritt eines Mondſüchtige
Er werde trotzdem dafür ſtimmen, weil er glaube, daß der Val
ein Schritt zum Eintritt der Vereinigten Staaten in das In
nationale Gericht und den Völkerbund ſei. Dieſe beiden 60
richtungen böten die einzige Möglichkeit, den Weltfrieden
wahren. Der Führer der Opoſition, Senator Moſes, äußel=
vor
allem die Befürchtung, d., die Ratifizierung des Friedem
paktes die Vereinigten Staaten zwingen könne, an Sanktiohr
des Völkerbundes teilzunehmen.

feſtigte das Erſcheinen des von Anfang an zugleich als Lehrme
und Bekenntnis der Reformierten eingeführten Heidelbein
Katechismus bei den Lutheranern die kirchliche Geltung des Hu
nen Katechismus. Man begann, ihn als eine Bekenntnisſcht
noch eingehender in Katechismus=Erklärungen auszulegen, wacl
man aber vielfach dem, was Luther eigentlich gewollt hatte, m)
mehr ganz gerecht wurde.
Kunſt, Wiſſenſchaft und Leben.
Verlag und Redaktion der Oſtpreußiſch
Zeitung brachten anläßlich der Vollendung des 80. Jahrgan!
eine Gedenkausgabe heraus. Ihr Inhalt ſpricht von oſthl:
ßiſchem Schaffen und mehr noch von den Gegenwartsnöten
Heimatprovinz. Der Textgehalt iſt reich und ſtammt aus
kannten und anerkannten Federn, ein Abriß aus der patelſ
diſchen und Kulturgeſchichte, wert, als Dokument bewahrt
werden.
Von Deutſchlands Hohen Schulen.
Berlin. Der Direktor des Preußiſchen Aeronautiſchen Obſe
riums Lindenberg, der Flugwetterwarte und der wiſſenſchaftlichen il.
ſtelle in Tempelhof, Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Hugo Hergeſch
zum Honorarprofeſſor in der Fakultät für Allgemeine Wiſſenſche
der Techniſchen Hochſchule ernannt worden.
Hamburg. Der ordentliche Profeſſor und derzeitige Delan
Rechts= und Staatswiſſenſchaftlichen Fakultät der Univerſität Kiel,
jur. Eberhard Schmidt, hat einen Ruf an die hieſige Unibe
auf den vor einiger Zeit durch den Tod des Geheimrats Profeſſok
Liepmann freigewordenen Lehrſtuhl für Straf= und Prozeßrechl.
halten.

direttor Prof. Dr. Lamer, wurde vom Archäologiſchen Inſitt
Deutſchen Reiches zum korreſpondierenden Mitglied gewählt.
gleicher Eigenſchaft gehört der Genannte bereits dem Comitato 7
manante per IEtruria, einer gelehrten Geſellſchaft für Etrustologe
Florenz, an.
Breslau: Profeſſor der Geſchichte Dr. Hermann Reincke=Be
iſt an den Folgen einer Lungenentzündung im Alter von 61 Jc=
geſtorben
. Die Techniſche Hochſchule hat dem Generaldirektor Dr.*
A. Gaertner in Ludwigsdorf die Würde eines Dr.=Ing. e h=
liehen
. In der philoſophiſchen Fakultät iſt der Privatdozenl
techniſche Rk Studienrar Dr. Ferenez Jültner zum ni htbeam.
a. o. Profeſſor ernannt worden.

Beuthen (O.=S.): Als Nachfolger des verſtorbenen Geheimen
zinalrats Prof. Dr. Walter v. Lingersheim iſt der Abtcilungsvok
und Profeſſor Dr. med. Ernſt Jacobitz am Hygieniſchen Inſtim.

trektor und Profeſſor dieſes Inſtituts ernannt worden,

[ ][  ][ ]

10

Donnerstag, den 10. Januar 1929

Seite 3

Jas heſſiſche Gemeindebeamten=Geſetz.

Zer ſeur eitsarf.

jed berſchriften für die ſtädliſchen und die land=

gemeindlichen Beamken.

Darmſtadt, 9. Januar.
in iſter des Innern gibt ſoeben nach Zuſtimmung des Geſamtmini=
teriumgte
! Entwurf des neuen Gemeindeeamtengeſetzes der Oeffentlichkeit
dekannmni dem die Borſchriften für die ſtädtiſchen und die landgemeind=
hchen
bntten zuſammengefaßt ſind, wie auch in der in Arbeit befind=
hechen
wen Gemeindeordnung Stadt= und Landgemeindem zuſammen=
efaßt
irgen ſollen. Es entſpricht aber den Wünſchen der Gemeinde=
eamto
natt, die Neuregelung ihrer Beziehungen vorab von der Ge=
Rüreindagonmng zu vollziehen. Der Miniſter macht in dem vorliegenden
untwutc ieen Verſuch, das für das Land Heſſen geltende Genminde=
Famimh zeitgemäß fortzubilden, wie er in der Begründung ſagt.
Die beamkenpolikiſchen Probleme.

Sie vorkitm durch die heutige Ausgeſtaltung hes Arbeitsrechtes ausgelöſt
zu ſund is zn letzten Jahren lebhaft erörteit worden ſind (wie die Frage
B ut=nvertretungen, der Einführung von Schiedsgerichten, des
ündi wufſchutzes namentlich für die nicht auf Lebenszeit angeſtellten
Bemeilülyrmten und eine den heutigen Auffaſſungen entſprechende
fusgenſturg des Dienſtſtuafrechtes), haben in dem Entwurf ihren Nie=
erſchlc/yFunden
, wenn natürlch auch nicht alle Wünſche der Beamten=
haft
üue Berückſichtigung gefunden haben, da manche Fragen doch
och v9. enügend geklärt ſind. Andererſeits mußte auch den Vertre=
Une hangen r Städte und Landgemeinden bei ihren Anregungen und Vor=
Geſbhlägem kchtung geſchenkt werden. Zu beachten bleibt aber auch, daß
e nanAtikel 129 der Reichsverfaſſung vorzunehmende einheitliche
ſegelru wer Grundlagen des B=amtenverhältniſſes durch Reichsgeſetz
wird ſoch adest, und ſich heute noch nich= überblicken läßt, wie ihre Grund=
ſchige
imesei werden. Außerdem war es wichtig, für die Beamten
Foßerz ſäDte, wie auch für die der kleinſten Landgemeinden, für aus=
eſpraſgte
Berufsbeamte, wie für die nur zu einem geringen Grad be=
häftinge
, ein in den Hauptfragen wenigſtens einheitliches Recht zu
ſſen nlhafferz Arndererſeits waren die berechtigten Wüinſche der Gemeinde=
Uen Famtachuff eine geſicherte Stellung, eine angemeſſene Beſoldung und
ögliak Angleichung an die Rechte der Staatsbeamten (die in Heſſen
ach icht geregelt ſind) in Einklang zu bringen mit der in der
at leichsſihtaffung beſonders geſchützten Selbſtverwaltung.
Geſetzentwurf gibt zunächſt eine Beſtimmung des Begriffes
Bomntlev=amter (Artikel 1), bringt dann Vorſchriften über die An=
nAiczellumg
uv Entlaſſung (Art. 29), die vermögensrechtlichen Anſprüche
endAUrt. -24), die allgemeinen Pflichten (Art. 15), das Dienſtſtrafrecht
eimellrt. 1 457) und notwendige Uebergangs= und Schlußbeſtimmungen
Art. 1:4).

ue Zie irichrifken über die Anſtellung und Enklaſſung.
TRC.itwurf beſtimmt, daß als Gemeindebeamter anzuſehen iſt, wer
m Wemeinde als Beamter angeſtellt iſt und eine im Geſetz
nüſſtt Anſtellungsurkunde erhalten hat. Neu und bedeutſam iſt
e Bthäft, daß Beamte, deren Stellen dauernd notwendig ſind und
ns Vhle Arbeitskraft erfordern, auf Lebenszeit angeſtellt werdem
üſſer. Jöre Entlaſſung wird wie bei den Staatsbeamten nach
iufjäjhye Bewährungsfriſt nur noch im Dienſtſtrafverfahren möglich
Ach. für die auf Widerruf angeſtellten Beamten ſoll nach ſünf
ahröſchten ie Kündigung ihres Verhältniſſes nur noch aus wichtigen
ünt6 iter Angabe derſelben erfolgen dürfen, wobei ihnen das Be=
zeuzſtectet
an die Aufſichtsbehörde und gegen deren Entſcheidung wei=
AByverde an den Innenminiſter gnerkannt wird. Die Entlaſſung
hMt Anſtellungskörperſchaft iſt alſo ſehr weitgehend eingeſchränkt
rrur für den Schluß eines Kalendermonates unter Einhaltung
ytigungsfriſt von drei Monaten erfolgen.
Bezüglich der Beſoldung
üünt der Entwurf einheitlich für Städte und Landgemeinden, daß
Fᛋitng derſenigen vergleichbarer Staatsbeamten angepaßt ſein
ſtlax die Beamten zu ſtellenden dienſtlichen Anforderungen das
e Beſchäftigung, ſowie die örtlichen Verhältniſſe berückſichtigen
Sie Landgemeinden, in denen der Gemeinderat von Fall zu
I5 Beſoldung feſtzuſetzen hat, ſieht der Geſetzentwurf die Einfüh=
g/4 Schiedsgerichten vor, die im Falle von Beſoldungsſtreitigkeiten
ſtel= e bisher einzugreifenden Verwaltungsgerichte im Wirkung
etzenydes entſpricht einem Wunſch der Gemeindebeamtenſchuft, den der
andſsheindetag gebilligt hat und der auch in Bayern, Württemberg
nd cer bereits in die Praxis umgeſetzt wurde. Selbſtverſtändlich
(Murch die Pflicht der Aufſichtsbehöude, über die Angemeſſenheit
9küungsverhältniſſe zu wachen, nicht berührt. Als erſtinſtanzliche
Rditſird
tei Provinzialſchiedsgerichte vorgeſehen.
enzlls Berufungsinſtanz das Landesſchiedsgericht übergeordner iſt,
mieh; nheitliche Rechtſprechung zu gewährleiſten. In dem Schieds=
ertchie
zim meben dem richterlichen Beamten als Beiſitzer ein Vertreter
rAke iden und ein Vertreter der Beamtenſchaft, die von dem Pro=
nzuchl
3 chuß nach Vorſchlag der betreffenden Organiſationen gewählt

wverden, während der Innenminiſter den Vorſitzenden und ſeinen Stell=
vertroter
ernenmt. In der Berufungsinſtanz entſcheidet das Gericht in
der Beſetzung von füf Perſonen, von denen drei die Befähigung zum
Nichteramt oder zuum höheren Vevwaltungsdienſt beſitzen müſſen. Der
Miniſter hält es jedoch nicht für erforderlich, das ſchiedsgerichtliche Ver=
fahren
auch auf die ſtädtiſchen Beamten auszudehnen, weil ſich deren Be=
ſoldung
nach dem vom Statdrat (Stadtverordnetenverſammluong) anzut=
n
. hmenden Beſoldungsplan richtet und Klagen über nichtentſprechende
Beſoldung nicht mehr laut wurden.
Neu im Endpurf ſind die Vorſchriften über Fortzahlung des Gehalts
bei Erkrankung uund während des üblichen Erholungsurlaubs, ſowie über
Gewährung von Tagegeldern und Reiſekoften uſw. bei auswärtigen
Dienſtgeſchäften. Wie ſeither ſoll die Ruhegehaltsordnung der ſtädtiſchen
Beamten durch Ortsſatzung geregelt werden, neu iſt nur, daß dieſe Ne=
gellung
der Nuhegehaltsanſprüche den für die Staatsbeamten geltenden
Grundſätzen angepaßt werden ſoll. Auße dem ſind Beſtimmungen über
die einſtweilige Verſetzung in den Ruheſtand vorgefehen. Für die Be=
amten
der Landgemeinden ſoll ſich die Ruhegehalts= und Hinterblie=
beuenverſorgung
nach dom Verſicherungsgeſetz für gemeindliche Beamte
richten. Neu iſt gegenüber dem ſeitherigen Zuſtand eine Beſtimmung
über die allgemeinen Amtspflichten. Hierzuk war ange=
regt
worden, Nebenbeſchäftigungen zu verbieten oder von der Geneh=
migung
der Bürgermeiſterei abhängig zu machen. Aus Rüchſicht auf die
Gemeindebeamten, die häufig ihr Amt nur im Nebenberuf ausüben,
wurde jedoch davon abgeſehen; doch iſt in Art. 29 des Entwurfs gege=
benenfalls
eine ausveichende Handhabe geſchaffen. Bei den
Beſtimmungen über das Dienſtſtrafrecht
iſt neu die Verleihung gewiſſer Strafbefugniſſe an die Beuufsbürger=
meiſter
der Landgemeinden. Auch die Dienſtſtrafen ſind anders geſtalvet
ſvorden. Als leichteſte gilt die Warnung. Verweis und G=Udſtrafe
bis zum habben Monatsgehalt kann das Kreisamt oder der Bevufsbür=
germeiſter
in Städten und Landgemeinden ausſprechen. Vor der ſchwer=
ſten
Strafe, der Dienſtentlaſſung, iſt die Verſetzung in eine wiedere Ge=
haltsſtufe
eingeſchoben worden. In den ſchwereren Fällen entſcheidet der
Provinzialausſchuß, während der Vevwaltungsgerichtshof nunmehr ſchon
in zweiter und letzter Inſtanz eingreift. An den Schluß= und Ueber=
gangsbeſtimmungen
iſt noch beachtenswert, daß den Gemeinden ausdrück=
lich
, inſolveit in dem Geſetzentwurf keine Beſtimmungen enthalten ſind,
die eigene Regclung überlaſſen bleübt.
Art. 30 ſieht die Anhörung der Vertretung der Gomeindebeamten
vor der Beſchlußfaſſung des Gemeinde= (Stadt=) Rates vor bei Aufſtel=
lung
des Stellenplanes, der Aufſtellung einer neuen Beſoldungsordnung,
bei Regelung der Dagesgelder und Reiſckoſten uſw. und bei der Rege=
lung
der Ruhegehalts= und Hinterbleibenenverſorgung. Außerdem ſetzt
der Entwurf diesbezügliche Beſtimmungen der geltenden Städteo dnung,
der Landgemeindeordnung und des Gemeindebeamtenverſicherungsgeſetzes
außer Kraft oder ſieht Beſſerungen vor.
Der Miniſter will das Geſetz bereits am 1. April in Kraft treten
laſſen. Es wird daher bereits am 15. Januar im Geſetzgebungsausſchuß
zur Sprache kommen.
Theorie und Praxis in der Minderheitenfrage
in Polen.
* Berlin, 9. Januar. (Priv.=Tel.)
Der polniſche Außenminiſter Zaleſki hat in den letzten Tagen
in der engliſchen und amerikaniſchen Preſſe eine Unterredung ver=
öffenulichen
laſſen, in der er ſich mit der Lage der deutſchen Min=
derheiten
in Polen und mit dem Korridor=Problem befaßte. Das
hat in Deutſchland allgemeines Aufſehen erregt, weil Herr Za=
leſki
ſich darin gefiel, mit allerlei Verdrehungen aufzuwarten, ob=
wohl
ihm erſt in Lugano durch den Reichsaußenminiſter unſer
Standpunkt unzweideutig Uargemacht wurde. Man vermutet
allgemein, daß es ſich bei dieſer Unterredumg um die Begleitmuſik
bei der bevorſtehenden Wiederanlurbelung der Handelsvertrags=
verhandlungen
mit Polen handelt, da wir in der Vergaugenheit
dieſe polniſche Haltung wiederholt keunen lernen wußten. Dies=
mal
hat ſich Herr Zaleſki aber auch noch aus einem anderen
Grunde vorgewagt: in Oberſchleſien waren wieder einmal neue
Schibanen und Verfolgungen polniſcher Bürger deutſcher Natio=
nalität
fällig, die inzwiſchen auch zur Wirklichkeit geworden ſind.
Es iſt nicht nur eine deutſche Gemeindevertretung aufgelöſt wor=
den
. Auch der amerikaniſche Harriman=Konzern, in deſſen Beſitz
ſich die Gieſche=Werke befinden, hat ſich bereit gefunden, den Polo=
niſierungswünſchen
Rechnung zu tragen und eine Reihe ange=
ſehener
deutſcher Beamter in den Ruheſtand zu verſetzen.
Wieder einmal hat ſich gezeigt, wie verſchieden Theorie und
Praxis ſich bei den Polen auswirkt und was man von den feier=
lichen
Erblärungen polniſcher Staatsmänner zu halten hat. Man
wird im Ausland ſicherlich erſtaunt ſein, daß den Worten von
der guten Behandlung der deutſchen Minderheiten nach wie vor
Nachrichten auf dem Fuße folgen, die das direkte Gegenteil be=
weiſen
.

Landwirkſchaftsverkreker beim Reichs=
Branlventen.
Vorſtoß der Landwirke gegen die Handelsverkrags=
verhandlungen
mit Polen.
Berlin, 9. Januar.
Der Reichspräſident empfing heute die Präſidenten des Reichs=
landbundes
Reichsminiſter a. D. Dr. e. h. Schiele, Reichstags=
abgeordnete
Hepp und Beuhge, ſowie die Direktoren des Reichs=
landbundes
v. Sybel und Kriegshem. Die Herren erſtatteten dem
Reichspräſidenten eingehenden Bericht über die überaus ernſte
Lage der Landwirtſchaft und erbaten ſeine Unterſtützung für die
von ihnen zur Behebung der Schwierigkeiten angeregten Hilfs=
maßuahmen
. Ueber die Art der Hilfsmaßnahmen ſcheint aber noch
keine Einigkeit erzielt zu ſein. Jedenfalls unterſtrich Miniſter a.
D. Schiele in einer Preſſekonferenz, mit aller Kraft dahin zu
drängen, daß der Landwirtſchaft die Möglichkeit zur Aufrecht=
erhaltung
ihrer Exiſtenz gegeben wird. Bei der guten und quali=
tativ
ausgezeichneten Ernte wirke es um ſo niederdrückender auf
die Produzenten, daß ihnen bei den geringen Preiſen nichts übrig
bleibe. Die Koſien der Produktion ſind gegenüber den Preiſen,
die beim Abſſatz zu erreichen ſind, viel zu hoch. Die Unmöglichkeit,
eine notwendige Rente aus dem Boſden zu wirtſchaften, raube den
Anreiz zur intenſiven Bewirtſchaftung. Mit ſchwerer Sorge ver=
folge
die deutſche Landwirtſchaft die Handelsvertragsverhand=
lungen
mit Polen. Es laſſe ſich ſchon jetzt mit Sicherheit ſagen,
daß beiſpielsweiſe auf dem Schweinemarkt mit der polmiſchen
Konkurrenz, die am billigſten in der Welt produziert, zu rechnen
ſein werde, wogegen man ſich wappnen müſſe. Es werde daher
dringend gefordert, daß kein polniſches Schwein den deutſchen
Markt belaſten dürfe. Was von Polen aus eingeführt werde, habe
Wege zu gehen, die es ausgeſchloſſen machen, daß die Einſuhr
auf die deutſchen Schweinepreiſe drückt. Allein für den Re=Export
ſoll das Kontingent dienen.
Miniſter Schiele zeichnete ausführlich die Schwierigkeiten, bis
es gelang, erſt einmal die deutſche Schweineproduktion rationell
und rentabel zu geſtalten; jetzt, wo man ſoweit, ſei, daß die
Landſvirte mit der Zuſchußwirtſchaſt aufhören könnten die z.
B. bei der Rindviehzucht zur Rationaliſierung jährlich noch
350 Millionen bedürfe , dürfe man das eben Erreichte nicht
durch unberechtigte Zugeſtändniſſe an die Polen wieder gefähr=
den
, vor allem wegen des deutſchen Oſtens nicht, deſſen Kriſe da
durch nur noch verſchärft werden würde.
Ganz allgemein erwarte die deutſche Landwirtſchaft eine Aen=
berung
unſerer Zollpolitik, die es möglich mache, daß die jetzt
für den Import hinausgehenben Millionenbeträge der heimiſchen
Produktion zugute kämen, damit auch die Lanbwwirtſchaft die noch
nicht zu Ende geführte Rationaliſierung und Mechaniſierung in
dem bei ihr möglichen Rahmen weitergehen könne. Außerdem
züſſe es möglich ſein, die ausländiſchen Standardwaren durch
gleichgute deutſche Erzeugniſſe zu erſetzen und die Verbraucher=
ſchaſt
mit dem Ankauf dieſer gleichwertigen heimiſchen Erzeugniſſe
mehr vertraut zu machen. Die nächſten Monate müßten ſchon
zeigen, daß man ernſtlich den gegenwärtigen unhaltbaren Zu=
ſtänden
energiſch zu Leibe rücke.
Die Tagung der Kohlenſachverſtändigen.
EP. Genf, 9. Januar.
Das Sachverſtändigenkomitee für die Kohlenkriſe hat heute
in ſeinen Beratungen feſtgeſtellt, daß es notwendig iſt, für eine
ganze Reihe von Gebieten der internationalen Brennſtoffwirt=
ſchaft
noch weitere Unterlagen und Statiſtiken zu ſammeln, bevor
man ſich über die Lage der einzelnen Märkte ein llares und zu=
treffendes
Bild machen kann. Das gilt ſowohl für die Produk=
tion
von Koks und Briketts als auch für die Produktion von
Kohlennebenerzeugniſſen. Die Beratungen ſind ſehr in Details
gegangen, und einen großew Raum nahm z. B. die Diskuſſion
über das Verhältnis zwiſchen gefördertem Lignit und daraus ge=
wonnener
Braunkohle ein, das je nach dem Heizwert des Ligmit
ſtarken Schwankungen unterworfen iſt. Ein Teil der Beſpre=
chungen
erſtreckte ſich auch auf die Zukunftsausſichten, die ſich für
die Kohlenwirtſchaft aus dem Verſlüſſigungsverfahren und der
Herſtellung ſynthetiſchen Petroleums der Kohle ergeben. Die
Vertreter der Produzentenländer brachten zum Ausdruck, daß der
engliſche Bergarbeiterſtreik im Jahre 1925 beſonders für die
Kohlenerzeugerländer ſtärkſte Nachteile mit ſich gebracht hat, weil
er eine anormale Entwicklung der Induſtrie zur Folge gehabt
hat. Soweit ſich bis jetzt überſehen läßt, werden die Beſprechun=
gen
zwiſchen den internationalen Sachverſtändigen in Genf über
eine wiſſenſchaftlich techniſche Klärung des Problems der Kohlen=
kriſe
nicht hinausgehen und das Studium der Kriſenurſachen in
ſpäteren Beratungen fortgeführt werden müſſen.

Alice Hacker zum Gedächknis.

* Ar einigen Tagen iſt Alice Hacker, der Not gehorchend, durch
genezand aus dieſem Leben geſchieden. Eine außergewöhnlich
egait Rünſtlerin, ein ſelten wertvoller Menſch iſt das Opfer
nentſeit- geworden, in der Begabte und Anſtändige leichter ver=
ungi
als Unfähige und Gemeine.
hr in Darmſtadt war Alice Hacker durch viele Jahre der
efenne Diebling eines Publikums, dem ſie die ſchönſten und
eiſſtiſſt Leiſtungen ihrer Kunſt, der ſie mit bewundernswerter
preiſingw wiente, geſchenkt hat. Wer ſie als Schwanenweiß, Pippa
9.und /mmore kennt, weiß wie ihre Kindlichkeit ans Herz greifen
ſt vo dumuſtwer ſie als Gretchen, Hero und Luiſe erlebte, wurde von
nwantchrens eiwensfähigkeit erſchüttert, wer ſich von ihr als Rautende=
ſtamm
ein,ſentha und Königin Chriſtine faſzinieren ließ, tat einen
derlefeinilick in die Pſyche der Frau, und wer über ſie als Hermia,
Mdrithund Roſalinde gelacht, hat ſich über den köſtlichen Humor,
er mhr ſteckte, von Herzen gefreut.
Gitt ſchade um die Menſchen, ſagt Indras Tochter, die zu
diellmühr nicht mehr vergönnt war; es iſt ſehr, ſehr ſchade um
ieſeſsKüinſtler= und Menſchenleben. Alice Hacker! Wie viel
ſättge runs noch geben können, wenn man ihr in der von ihr
dihhigeliebten Welt der Bretter welch ſtarker Idealismus
uunrem Tagen! einen Platz gegönnt hätte.
Mrvelch eiſernem Fleiß hat ſie ihre Rollen durchgearbeitet,
lie hi ſenhaft beherrſchte ſie ihre Aufgabe von der erſten Probe
mr, b ffanatiſch und reſtlos gab ſie bei der Vorſtellung ihr
0 önm wer von ihr zu verkörpernden Geſtalt!
Id wie als Künſtlerin ſo auch intenſiv als Menſch: treu
Ps. m Tode denen, die ſie als Freunde geſchätzt feind aller
ügyser Konvention, aller Unehrlichkeit, unfähig, freundlich zu
ing enm es nicht von Herzen kam ein Charakter ringend
Fach en Höchſten in der Kunſt, nie befriedigt, wie alle Stre=
enſ
Fanatikerin der Wahrheit im Verkehr mit den Menſchen
1Mweshalb wohl: ein Stiefkind Gottes auf Erden.
Armiſtadt genoß die hohe Zeit dieſer Künſtlerin dankbar
rimyt man ſich daran nun lebte ſie ſeit zwei Jahren wie ſo

Viells enen der Stern nicht leuchtet, ohne Engagement in Berlin,
lonrin ſo mancher Künſtler Vergebliches erhofft. Sie wartete,
darr/e verzweifelt, bis ſie wieder arbeiten durfte, wartete auf
ineu ebensmöglichkeit und erlebte eine Enttäuſchung nach der
ndſen bis die Kraft des Hoffens verſagte, bis ihr das Leben
nmylich erſchien und ſie zu der Erkenntnis des Weiſen gelangte,
elalren mußte: Gehl an der Welt vorüber, es iſt nichts.
*Alice Hacker gekannt, werden ſie nicht vergeſſen!
Dr. Max Wauer.

Uraufführung im Düſſeldorfer Schauſpielhaus.
Die Silberſchnur.
* Beſſer hieße der Titel dieſes amerikaniſch=geſellſchaftskritiſchen
Vierakters von Sidney Howard (deutſch von Rita
Matthias) das Schürzenband, denn es handelt ſich um die
Tragikomödie einer Mutter, die in faſt pathalogiſch=egoiſtiſcher
Verblendung angeblich das Glück ihrer beiden Söhne will, in
Wahrheit aber teils unbewußt, doch vor dem verwerflichſten
Mittel der Lüge nicht zurückſchreckend ſich ſelbſt zelebriert. Die
Silberſchnur alias Schürzenbändel iſt das unausge=
ſprochene
Symbol für dieſe Bindung, die nach und nach ſo eng
geſchürzt wird, daß Schwiegertochter und Braut darüber laufen
gehen. Der Aelteſte, als Gatte einer ſchon angeſtellten Wiſſen=
ſchaftlerin
, findet gerade noch die Kraft, die Schnur zu zerreißen,
der Jüngſte ſchlingt ſie ſich, hoffnungslos ſein Selbſt erdroſſelnd,
um den Hals und bleibt bei der Mutter. In vier breiten, Einzel=
heiten
oft wiederholenden Akten aus echten Subſtanzen ameri=
kaniſch
ſentimentalen und trocken pointierender Art gemiſcht, daß
das Publikum oft nicht bitteren Ernſt von witzigem Situations=
effekt
unterſchied, wickelt ſich dieſes Geſchehen ab, nicht ſonderlich
ſelbſtändig in der Form, wohl auch ins Wehleidige ausartend und
einer klaren und ſicheren Entſcheidung aus dem Wege gehend.
Obſchon das Schauſpielhaus unter Peter Scharoffs vor=
trefflicher
Regie ſeine ganze Kraft ſzeniſch feingeſchliffener Virtuo=
ſität
einſetzte, hielt ſich der Erfolg des ſchwachen Werkes zwiſchen
beifallbewegten Händen und energiſchem Ziſchen auf mittlerer
Linie.
E. Suter.
Aus den Darmſtädter Lichtſpielkheakern.
Helia.
*Am. Im neuen Programm läuft als erſter Hauptfilm Der
Tanzſtudent, ein Film aus dem täglichen Leben, der das
Leben im Berlin von heutzutage von einer friſchen Seite anpackt
und den Berliner Jargon in Wort und Bild fabelhaft gut trifft.
Ein junger Student aus reichem Hauſe, von Willy Fritſch liebens=
würdig
und glaubhaft dargeſtellt, verarmt plötzlich und wird zu=
nächſt
Cintänzer in einer Bar. Das Leben und Treiben in dieſer
mondänen Stätte iſt ausgezeichnet getroffen. Es gelingt ihm
dann, ſich emporzuarbeiten und die Geliebte ſeines Herzens, von
Suzy Vernon charmant verkörpert, zu erringen. Happy end,
Ende gut, alles gut. Aus den übrigen Darſtellern ragen Albert
Paulig als feudaler Oberkellner und Valery Boothby als raſſige
Ina befonders hervor. Ein Film, der lebhaften Beifall fand.

Als zweiter Hauptfilm rollte Pat und Patachon als
Filmhelden ab, ein Filmluſtſpiel, das in köſtlicher Parodie
auf den Film zeigt, wie Pat und Patachon aus der Fülle der
Statiſten wahllos herausgegriffen, zwei Helden in einem Film=
drama
mimen ſollen und den Film zu einem durchſchlagenden
Luſtſpielerfolg wider Willen ſtempeln. So werden ſie als Stars
des neuen Film=Luſtſpiels entdeckt. Der Film bringt hübſche
Mädchen und Tänze und läßt manche Blicke hinter die Kuliſſen
der Filmwelt tun. Ausgezeichnet und echt der ungenannte Dar=
ſteller
, der Regiſſeur. Das volle Haus kam aus dem Lachen nicht
heraus.
Im Beiprogramm läuft außer der Wochenſchau ein inſtruk=
tiver
, geſchickt gemachter Film über den Landkreis Neuwied. Die
muſikaliſche Illuſtration der Filme durch die Hauskapelle iſt ge=
ſchickt
und recht anſprechend.
p. Deutſche Juriſtenzeitung. Die am 1. Januar 1896 von Laband,
Stenglein, Staub und Liebmann begründete Zeitſchrift iſt mit dem 1.
Januar 1923 in den 34. Jahrgang eingetreten und, wie wir gleich her=
vorheben
wollen, mit einem reichen, gediegenen Inhalt. Die Schvere
der Zeit, die wir alle fühlen, ſtellt uns vor große Aufgaben rechtlicher
und wirtſchaftlicher Art. Wir nennen hier wur: Verfaſſungsrecht und
Steuervereinheitlichungsgeſetz (Staatsſekretär Prof. Dr. Popitz); Entwick=
lung
der Reichsreform (iniſterialdirektor Dr. Pötzſch=Heffter): Neuord=
nung
des deurſchen Rechtsweſens (O9G.=Präſ. Dr. Levin); Allgemeiner
Teil des Strafgeſetzbuchentwurfes nach den Beſchlüſſen des Strafrechts=
ausſchuſſes
erſter Lefung (Landger=Dir. M. d. R. Dr. Wunderlich); Re=
form
des Zivilprozeſſes (Senatspräſident a. D. Baumbach): 10 Jahre
Rheinlandbeſetzung (Rechtsanwalt Prof. Dr. Grimm); Deutſcher Straf=
vollzug
(Geh. Juſtizrat Prof. Dr. Freudenthal); Ausgeſtaltung des
Nechtsſchuitzes in Steuerſachen (Rechtsanwalt Dr. Lion); Neue Aufgaben
(Prof. D. Dr. Kahl, M. d. R.); Entlaſtung des Reichsgerichts (OLG.
Binding); dazu die reichhaltige Sppuchbeilage. So bietet das 197 Seiten
umfaſſende Heft einen guten Einblick in die vielen Aufgaben und Pro=
bleme
, vor die Deutſchland in der ſchwierigſten Zeit ſeines Ringens im
Wiederaufſtieg geſtellt iſt. Die DJZ. erſcheint in der Tat berufen, an
der Löſung aller dieſer Fragen mitzuarbeiten.
Januar Höhepunkt des geſellſchaftlichen Lebens. Daher ſucht
die modiſch intereſſierte Frau in erſter Linie nach Abendkleidern, ſelbſt=
verſtändlich
nach den letzten Schöpfungen des In= und Auslandes.
Die neueſten Pariſer Original=Modelle ſind in drucktechniſch hervor=
ragender
Weiſe im Januar=Heft der Frauen=Mode wieder=
gegeben
und vor allem auch: Maskenkleider. Alaaf, Prinz Karneval!
Neben den Modellen für Wintermäntel und winterliche Nachmittags=
kleider
bringt das Heft bereits die erſte Vorſchau auf die Frühjahrs=
mode
: Neue Jackenkleider, Frühjahrsmäntel uſw. Kurz geſagt: Wieder
ein weiter Ausblick in das Reich der Mode durch die vom Welthaus
Cords herausgegebene Frauen=Mode‟. Auch der literariſche und kunſt=
gewerbliche
Teil wie immer hervorragend. Für 90 Pfennig über=
all
zu haben, wo nicht, direkt vom Beyer=Verlag in Leipzig, Weſtſtraßg
Nr. 72.

[ ][  ][ ]

Seite 4

Donnerstag, den 10. Januar 1929

OM
K

Anzeige.
Todes=

Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unſere
liebe Tochter und Schweſter
Thereſia Müller
nach ſchwerer Krankheit, tvohlverſehen mit den hl.
Sterbeſakramenten, im 22. Lebensjahre zu ſich zu
nehmen.
Die trauernden Hint rbliebenen:
Familie Simon Müller.
Darmſtadt den 8. Januar 1929,
Mettegangweg 12.
Die Beerdigung findet Freitag den 11. Januar, um
3 Uhr nachmittags, auf dem Waldfriedhof ſtatt.
Das Seelenamt für die liebe Verſtorbene wird am
Freitag 7½ Uhr in der Fideliskirche gehalten.

Ostana!
Houu Pramants Bamenschan keucke
leicht beschädigt

Dankſagung.
Für die vielen Beweiſe herz=
lichſiter
Teilnahme u. zahlreichen
Blumenſpenden anläßlich des
Ablebens unſeres lieben Kindes
ſagen wir allen Mittühlenden
unſeren innigſten Dank.
J. Wink und Frau
Familie Jean Wink
Familie Peter Back.

WEIBLICH

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zmimer 10

Au, eer Sandesganpiftadt.
Darmſtadt, 10. Januar.
Ennannt wurden: Am 6. Dezember: der Lehrer Jakob Wil=
an
der Volksſchule zu Worms zum Rektor an dieſer Schule, mit
g: vom Tage des Dienſtantritts; am 11. Dezember: der Lehrer
üſt ergott an der Volksſchule zu Nidda, Kreis Büdingen, zum
Nekſſt ar dieſer Schule; am 12. Dezember: die Schulamtsanwärterin
Machnc he Norndörfer aus Dieburg zur Lehrerin an der Volks=
ſchuchlu
. Nauheim, Kreis Groß=Gerau, beide wit Wirkung vom Tage
bes/htantritts; am 3. Januar: der Lehrer Jakob Balß zu Gadern=
eimmlzis
Bensheim, zum Lehrer an der Volksſchule zu Armsheim,
SiSpenheim; der Lehrer Alfred Jung, zu Betzenrod, Kreis
, zum Lehrer an der Volksſchule zu Biebelnheim, Kreis Oppen=
cſek
de mit Wirkung vom Tage des Dienſtantritts; die Studien=
Dr. Hermann Düringer aus Ober=Flörsheim, Dr. Karl
g aus Friedberg i. H., Dr. Friedrich Kömmerer aus =
Dr. Heinrich Löw aus Brensbach, Dr. Anguſt Mayer aus
i Meinhard Müller aus Affhöllerbach, Dr. Euſtav Ritzert,
nüberg a. d. E., Georg Schmidt aus Darmſtadt, Peter Schoch
ar nt, Heinrich Völzing aus Dacmſtadt, Friedrich Wörth
Süllſtein zu uberplanmäßigen Studienräten mit Wirkung vom

Durr 1929 ab.
Errledigt iſt eine Lehrerſtelle für einen ebangeliſchen Lehrer an
lssf ule in Langen=Brombach, Kreis Erbach i. O.;
ko Xnung iſt vorhanden, aber nicht frei.
Beginn der Oſterferien in den Jahren 1929 bis 1932. Um die
Fihze trotz der verſchiedenen Tage des Oſterfeſtes möglichſt gleich!
gu geſtalten, wird beſtimmt, daß die Oſterferien im Jahre 1929
mitag, dem 24 März 1929, im Jahre 1930 am Sonntag, dem
1930, im Jahre 1931 am Sonntag, dem 29. März 1931, im
Rl332 am Sonntag, dem 20. März 1932 beginnen.
Geſſiſches Landestheater. Heute, Donnerstag, gelangt die Bo=
ſw
on Puccini in dieſer Spielzeit zum erſten Male zur Auffüh=
rung
?re Vorſtellung iſt der Gemeinde E der Darmſtädter Volksbühne
iceitrund beginnt um 19½ Uhr. Muſikaliſche Leitung: Max Rudolf
Weleinen Haus findet heute die erſte Wiederholung des Schau=
afſ
Verneuil Herr Lamberthier mit Beſſie Hoffart und
eFnngbauer ſtatt. (Zuſatzmiete III, Beginn 20 Uhr.)
ſei Herrmann wird in ſeinem morgen, Freitag, den 11., im
Saus ſtattfindenden Liederabend Lieder und Geſänge von Schu=
wumann, Löwe und Gretſchaninoff und anderen zum Vortrag
Am Flügel: Olga Herrmann. Während in der Regel aus
zyr Gründen die Tauſchanmeldungen 48 Stunden vor Beginn
r ellung, die der Mieter nicht zu beſuchen wünſcht, bei der Miet=
ein
; eingegangen ſein müſſen, werdem Tauſchanmeldungem von D=
uini
die den Liederabend Theo Herr ianns zu beſuchen wünſchen und
bldöſen die gleichzeitig ſtattfindende, ihnen zugeteilte Aufführung
Dermaus nicht beſuchen können, ausnahmsweiſe bis zum Vor=
spage
, Freitag, den 11. Januar, vormittags 11 Uhr, bei der Miet=
entgegengenommen
.
ns Elias Niebergalls Datterich gelangt in einer neuen Ein=
ſtußbitog
durch die Heſſiſche Spielgemeinſchaft Sonntag, den 13. Ja=
nugmr
Kleinem Haus zur Aufführung.
. Konzert aus höheren Sphären. (Nachtvorſtellung
im gestheater Mittwoch, den 16. Januar, 22 Uhr.) Wohl niemand
komft ſtrh von den Auswirkungen der Erfindung des ruſſiſchen Profeſ=
rüshrremin
einen Begriff machen, als das erſtemal bekannt wurde,
daßtn! Apparat konſtruiert worden ſei, mit dem man Muſik aus
islft holt. Die Aetherwellen allein ſollten das Bindeglied zwi=
ienn
Künſtler und dem Apparat ſein. Und doch mußte ſich bald alle
Weiteon überzeugen laſſen, daß mit dieſer Erfindung eine Umwäl=
urekzu
: dem Gebiet der Tonkunſt hervorgerufen wird. Wie auf faſt
A1-bieten der Technik iſt es auch hier wieder die Elektrizität, die
dasi in el zum Zweck darſtellt. Mit Hilfe des um den Künſtler gelager=
dem
genannten elektriſchen Feldes, das von einem Sochfrequenzapparat
augcit, gelingt es nunmehr, mit einfachen Handbewegungen die rein=
ſteuma
!, ſchönſten Töne herborzuzaubern, die ſich das menſchliche Ohr
vourie: kann, dabei von einer ſchmelzenden Weichheit und entzüchenden
Klättaßbe. Die Weltpreſſe behauptet, daß faſt ſtets eine Miſchung von
Geſſy und Geige oder Cello zu hören ſei. Ofr könnte man kaum einen
Un ilged mit reiner Stimme wahrnehmen. Etwas ganz Neues, Be=

ſomüd=s Reizvolles, ja ſogar Epochales.
longen beginnt der allgemeine Verkauf für den Montag, den 14.
Jähar, im Kleinen Haus ſtattfindenden Tanzebend Valeska Gert.
wu amen ihrer Darbietungen, die Valeska Gert unter dem Titel
Gſiiltan geſungen geſprochen getanzt zuſammenfaßt, wird
arfolgreichſten und intereſſanteſten Nummern ihres Programms
Am Klavier: Kapellmeiſter Hans Oswald Fenslein.
e Erſtaufführung von Ferdinand Bruckners Schauſpiel Ver=
Eillg err in der Inſzenierung von Renato Mordo (Bühnenbilder:
Wrilm, Reinking) findet Dienstag, den 15. Januar, ſtatt.
ſuturfilmbühne im Kleinen Haus. Pudowkins Groß=
filznDas
Ende von St. Petersburg, eine der bedeutendſten
Prnk, onen der ruſſiſchen Filminduſtrie der letzten Jahre, gelangt im
afihn, der Kulturſilmbühne des Kleinen Hauſes Dienstag, den 15.,
NAtoX, den 16., und Donnerstag, den 17., um 16 und 20 Uhr zur
Puürnng.
Ieſing=Feier im Landestheater. Zur Feier von Leſ=
RifkzAD Geburtstag Dienstag, Len 22. Januar, gelangt im Großen
Haity,Minna von Barnhelm in der neuen Inſzenierung Carl
WEi ur Aufführung. Die Vorſtellung iſt der Miete I des Bühnen=
Plut des zugeteilt.
Theo Herrmann ſingt an ſeinem Liederabend im Kleinen Haus
9 Januar Lieder von: Schubert, u. a. Der Lindenbaum, Sieg, von
Fhranin, u. a. Belſazar, die große Ballade, Der alte Goethe, Der
. Franziskus, Löwe, u. a. Prinz Eugen, ferner Lieder von Gret=
Hnorv, die in Darmſtadt bisher noch nicht vorgetragen wurden. Der
Li/Flabend beginnt um 20 Uhr. Die Preiſe bewecen ſich von 13 RM.
InEſſefeſt in der Traube. Es iſt noch ein Roulettetanz=Gewinn
imſ obel Zur Traube abzuholen. Falls die Abholung nicht
inzſhlllb 3 Tagen erfolgt, verfällt der Gewinn. Es wird
drſnen d erſucht, etwa noch ausſtehende Forderungen betr. das
Pfhei=ſt umgehend einzureichen.
1Hindenburgſpende. Die zur Feier des 80. Geburtstages des

H4 Meichspräſidenten von Hindenburg unter dem Namen Hinden=
bush
=vnide veranſtaltete Sammlung hat einen Betrag von annähernd
7,55 2illionen Reichsmark ergeben. Zweck der Hindenburgſpende iſt,
im illin beſonderer Notlage die geſetzliche Verſorgung der Veteranen
au ri heren Kriegen, Kriegsbeſchädigten und ihrer Hinterbliebenen
zußſ ſärizen. Alljährlich finden zwei Ausſchüittungen ſtatt, und zwar zu
OAfn rind zum Geburtstage des Herrn Reichspräſidenten (2. Oktober).
Z4hſiarn werden mindeſtens drei Viertel der Ausſchüttung für kinder=
rertt
/2riegerwitwen verwendet. Der Einzelbetrag der Unterſtützung
ſoſlleider Regel 200 RM. betragen. Eine Anrechnung der aus der
H)ſanurgſpende gezahlten Unterſtützungsbeträge auf Renten und Für=
ſolſiel
tungen jeder Art iſt ausgeſchloſſen. Bis zum 20. September
v.// find aus der Hindenburgſpende unterſtützt worden: 1301 Kriegs=
bdktdiggte
, 2097 Kriegerhinterbliebene, 210 Veteranen und 288 frühere
abei Offiziere, Offiziere des Beurlaubtenſtandes, Heeresbeamte und
Bſurſlliebene dieſer Gruppen. Die Geſamtaufwendungen hierfür be=
2liuxi ſcch auf 759 755 RM. Außerdem hat der Herr Reichspräſident
HCN0 RM. ſtiftungsgemäß unmittelbar verteilt. Durch die Oktober=
apyüür
=tung und andere Auszahlungen erhöht ſich der angegebene Be=
tutzſunt
weitere 430 000 RM. Die Auswahl der zu Bedenkenden er=
fatfür
die Kriegsbeſchädigten uſw. durch die Hauptfürſorgeſtellen,
füſ ie ehemaligen Offiziere uſw., durch die Hauptverſorgungsämter.
Dköundenburgſpende iſt auch der Erlös der bis einſchließlich 31. März
199 vertriebenen Hindenburg=Briefmarken zugefloſſen; er dient zur
Thieſ U0 ſüitzung von Mittelſtandsangehörigen, Sozialrentnern uſw., die
rmſt. dihr die Kriegs= und Nachkriegszeit verarmt und in beſondere Notlage
giezol ge geen ſind.
=Odenwaldklub. Das wahrhaft volkstümliche Feſt des Odenwald=
EU inn der tannengeſchmückten Woogsplatz=Turnhalle vereint am kom=
hu
0 micen Samstag alle Freunde und Mitglieder des alten Heimatvereins.
U das Programm, das bekannten Künſtlern anvertraut iſt, wird
in0 DM S Schweigen gebreitet. Dem Bunten Teil folgt der Tanz. Der
ettt Whezieer der Stifter für die Tombola nimmt erfreulich zu. Auch Meyer
in eumkirchen und Böhm in Lützelbach haben Wochenenden geſtiftet.
92Rvlle Gemälde locken unter den Gewinnen. Mitglieder und ihre
Bhalien erhalten Karten bei R. Bergmann, Wilhelminenſtraße 19, zu
UAMark. Näheres in den Anzeigen.
EVon den Wohlfahrtsbriefmarken 1928 ſtoht eine beſchränkte An=
A5ftchenbogen (Doppelbogen), die bei der Herſtellung der Marken=
Fen. nut Wohlfahrtsbriefwarken übrig goblielen ſind, zum Verkauf
EBlagen enthalten 80 Wohlfahrtbriefmarken zu 8 Pf. und 60 Wohl=
figsbrriefmarken
zu 15 Pf. Die Bogen können von der hieſigen Ver=
Msſteelle der Deutſchen Nothilfe, Stadthaus, Zimner 26, bezogen
en-

Donnerstag, den 10. Januar 1929

Fidus=Ausſtellung im Kunſtverein. Anläßlich des 60. Ge=
burtstages
hatte ſich in Fidus Heimatsorte Erkner bei Wolters=
dorf
eine Arbeitsgemeinſchaft gebildet, die ſich der verdienſtlichen
Mühe unterzogen hat, das Lebenswerk des Künſtlers zu einer
Geſamtausſtellung zu einigen. Dem Vorſtande des Kunſtvereins
iſt es gelungen, dieſe Ausſtellung, die ſchon in Berlin und
Hamburg mit großem Erfolg gezeigt worden iſt, vor ihrer Auf=
löſung
auch für Daxmſtadt zu gewinnen. Sie verſpricht ein
künſtleriſches Ereignis zu werden, da Fidus gewiſſermaßen als
Bahnbrecher der Licht= und Luftkultur im Verein mit ſeinem
Meiſter Diefenbach zu gelten hat. Im Weſentlichen enthält
infolgedeſſen die Ausſtellung eine Fülle jener reizvollen Akte und
Darſtellungen glücklicher Menſchenkinder, die in unbefangener
Nacktheit in Sonne und Licht mit Mutter Natur eins geworden
ſind. Die Eröffnung der Ausſtellung findet am 13. Januar ſtatt.
Volkshochſchule. Wenn man in Erſrägung zieht, dnß das Recht=
ſchreiben
zu denjenigen Fächern zählt, das ſchon in der Schule dem
Lehrer eine mühevolle Arbeit bereitet und ſo oft den gewünſchten Erfolg
bermiſſen läßt, ſo kann man begreifen, daß mancher Hörer der Volks=
hochſchule
, dee den Wert einer möglichſt, fehlerfreien Niederſchrift er=
kannt
hat, beſtrehr iſt, ſeine noch nicht ganz einwandfreie Rechtſchreibung
zui verbeſſern. Dieſem Wunſhe will die Volkshochſchule durch die Ein=
richſtung
dieſes Kurſus entgegenkommen. Er beginnt am Donnerstag,
dem 10. Januar, 20 Uhr, im Saal 237 der Techniſchen Hochſchule. Es
ſei ausdrücklich darauf hingewieſen, daß in dieſem Kurſus nur Recht=
ſchreiben
berückſichtigt wird. Ein Kurfus zur Beſprechung aller wüchi=
tigen
wirtſ=laftlihen Tagesfragen beginnt am Donnerstag, dem 10. Ja=
nuar
, 20 Uhr. im Saal 235 der Teclniſchen Hoihſhule. Unſere Mit=
glieder
erhalten zum Liederabend Theo Herrmann ermäßigte
Karten in unſerer Geſchäftsſtelle, Mathildenplatz 17.
Orpheum. Die drei Musketiere‟. Dieſer neue
humorvolle Burleskenſchwank in 3 Akten, der von heute, Don=
nerstag
, bis nächſten Montag (nur 5 Tage) durch Peter
Prang nebſt Enſemble zur Aufführung gelangt, verſpricht
wieder ein paar Stunden köſtlichſter Unterhaltung. Der
Spielplan des Orpheums bringt für die nächſten Wochen
der laufenden Spielzeit eine Reihe hochintereſſanter Gaſt=
ſpiele
. Am Mittwoch, 1 6. Januar, gaſtiert das weit über
Deutſchlands Grenzen hinaus bekannte Original= Herrn=
feld
=Theater (Direktion Anton Herrnfeld) aus Berlin.
Hierauf folgt ein Gaſtſpiel der z. Zt. mit ungeheurem Erfolge in
Deutſchland reifenden großen Varieté=Revue=Schau
Die große Parade. Anſchließend folgen ſehr intereſſante
Enſemble=Gaſtſpiele, u. a. die bekannten Bühnen= Dar=
ſtellerinnen
Erika Gläßner und Trude Heſterberg je
mit eigenem Enſemble. Ferner ſind Gaſtſpiele der Darm=
ſtädter
Lieblinge, Guſtav Bertram und Bruno Harp=
recht
, im weiteren Verlaufe der Spielzeit vorgeſehen. Der
Beginn des heutigen Gaſtſpiels Peter Prangs iſt auf 8,15 Uhr
abends feſtgeſetzt. Es gelten kleine Preiſe von 90 Pfg. bis
2,50 Mk. (Siehe Anzeige.)
Vogelsberger Höhen=Club, Zweigverein Darmſtadt. Unter Füh=
rung
der Herren W. Götz und W. Hömig veranſtaltete der hieſige Zweig=
verein
am Sonntag, dem 6. Januar, ſeine erſte Wanderung im neuen
Wanderjahre. Sie erhielt ihre beſondere Vedeutung dadurch, daß am
Ziel in Traiſa die Auszeichnung der Wanderer ſtattfand, welche im ab=
gelaufenen
Jahre die vorgeſriebenen Wanderungen erfüllt hatten. Um
die feſtgeſetzte Zeis fanden ſich an der Landskronſtraße, nahezu 160 Teil=
nehmer
zuſammen. Wanderwetter, wie man ſih’s nicht beſſer wuinſchen
konnte, war den Wanderluſtigen den ganzen Tag beſchieden. Auf Um=
wvegen
, wobei verſehziedene Bucke: genommen werden mußten, um die
Marſchtätigkeit zu erproben, führte die Wanderung an altbekannten
Plätzen, wie Wilhrandshöhe, Prinzenberg, Lindenberg und Kirchberg
vurliber nach Traifn Kurz nach 2 Uhr war man am Ziel angelangt.
Beim Vetreten des großen Sanles des Gaſthauſes ,Zur Krone (V. H. C.=
Bruder Scherer) grüßte die Wanderer friſches Tannengrun. Nach ec=
folgter
Stärkung wickelte ſich ein kleines Programm ab. Die gebotenen
Duoſzenen bereiteten siel Freude. Wohlverdienter Beifall belohnte die
Spieler. Die Geſangsabteilung unter Leitung des V.H.C.=Bruders
Späth leiſtete wieder Vorzügliches. Sodann folgte die Ehrung von 96
Mitgliedern mit dem Goldenen und den Stöcken In angeregter
Stimmung verbrachte man frohe Stunden, die allen, die dabei ſein durf=
ten
, in Erinnerunig haften werden. Der V.H.C.=Bruder Burk ſprach
den Führern für die gur durchgeführte Wanderung den wohlverdienten
Dank aus. Allen Mirwirkenden, welche zum ſchönen Verlauf des Tages
beigetragen haben, ſei nochmals herzlichſter Dank geſagt.

Mater Inanter=Onsonskaut
bringt heute blllige Besen:
Handieger, Cocos . . . 0.45 Stielbesen, Cocos . . . 0.45
Handteger, Roßhdar . 0.85 Stielbesen, Roßhaar . 1.55
nh.: HANS KNOS
Seifenhaus am Schiflerplatz Femuf 2074, (9is

Die Kam. Vereinigung ehem. Heff. Garde=Dragoner 23 hat im
Konkondiaſaal ihre Weihnachtsfeier abgeholten. Ein ſchneidiger Be=
grüßungsmarſch
leitete die Feier ein. In der Begrüßungsanſpracke
gedachte der Vorſitzende in der üblichen Weiſe der gefallenen und der=
ſtorbenen
Kameraden, weiter gab er dem Wunſche Ausdruck, daß im
neuen Jahre alle deutſchen Gebiete vom fremden Truppen befreit wer=
den
möchten. Ein ſinnreicher Prolog, geſprochen von Fräulein Foßhag,
reihte ſich dem an. Es folgten abweihſelnd vier Sopranſoli, vorgetragen
von Frau Philippine Oeſterling, begleitet von Frau Gimbel, zwei Violin=
vorträge
von Konzertmeiſter Koch und ſcinem Schüler Deichmann, Piſton=
ſolo
und mehrere Stücke auf der rufſiſchen Schlagzither des Kameraden
Wehlan, begleitet von ſeiner Tochter. Wehlan mußte ſich zu wiederholten
Zugaben verſtehen. Sehr viel Freude haben auch einige Reigen her=
vergerufen
von Frl. Weber, Frl. Lehr, Frl. Meinhard, Frl. Glaſer,
Frl. Schwidt und Frl. Trinkaus, mit Klavierbegleitung von Frl.
Wehlan, ſowie der von Frl. Weber aufgeführte Wiener Walzer. Reichen
Beifall ernteten unſer Humoriſt Kam. Binnefeld aus Mainz und ſeine
Tochter mit ihren zahlreichen Geſangsduetten und Einzelvorträgen. Für
die Kinder ſorgte der Nikolaus, ein jedes erhielt von ihm ein Geſchenk.
Die vorgeſehenen Loſe fanden raſchen Abſatz, denn zahlreiche, z. T.
reecht wertvolle, Gewinne waren aufgeſtellt. Ein Tanz beendete die in
allen Teilen glänzend verlaufene Feier.
Die Concordia‟ Darmſtadt hielt im dichtbeſetzten Saalbau ihr
Winterfeſt ab. Der erſte Vorſitzende K. Beſt begrüßte herzlichſt
die erſchienenen Gäſte und Mitglieder. Ehrenmitglied Emil Thomas
hatte wieder ein Programm zuſammengeſtellt, das ille Erwartungen
übertraf. Der Chor ſang unter der bewährten Leitung ſeines Dirigen=
ten
Herrn Muſikdirektors A. Simmermacher: Weihnachten im
Waldkirchlein von Baumann und das Wiegenlied von Mozart. Als=
dann
ſprach Herr Ernſt Schmidt einen der heutigen Zeit angepaßten
Prolog. Herr Ludwig Herwig (Baß) und Herr Karl Keil (Tenor)
ſangen entſprechende Lieder. Herr A. Simmermacher junior
ſpielte zwei feinfühlige Celloſoli. Die Wanderer vom Rhein (zwölf
Sänger) und In der Schule (ebenſo Mitglieder des Vereins), beides
einſtudiert von Herrn Emil Thomas, gefielen außerordentlich. Der
Einakter Komödianten aus Liebe, verfaßt und einſtudiert von Ehren=
mitglied
Emil Thomas, war der Höhepunkt des Programms. Flott
und mit Hineinlebung ſpielten alle Mitwirkenden: Herr Heinz Gut=
käſe
, Frl. Jacken, Herr Emil Thomas und Herr W. Schmidt. Frl. Erna
Didzuhn am Klavier hatte ſich wie immer in dankbarer Weiſe zur
Verfügung geſtellt, ebenſo Herr Muſikdirektor A. Simmermacher. Der
Vorſitzende K. Beſt dankte am Schluſſe des Programms allen Mitwir=
kenden
, beſonders Herrn. Emil Thomas, welche ſich freudig in den
Dienſt der Concordia geſtellt haben. Eine reichhaltige Tombolg
brachte den Gewinnern manches Nützliche.
Wanderabteilung der Turngemeinde 1846 Darmſtadt. Als erſte
Wanderung im Kalenderjahr 192c iſt für Sonntag, den 13. Januar,
eine Wanderung von Lengfeld über Groß=Bieberau, Niedernhauſen,
Nodau nach Ober=Ramſtadt feſtgeſetzt. Die Abfahrt erfolgt vom Oſt=
bahnhof
um 8,03 Uhr nach) Lengfeld mit Sonntagskarte 3 Kl. (Preis
1,10 Mk.). Zuſamrmenkunft um 348 Uhr am Oſtbahnhof. Für Jugend=
liche
liegt Liſte beim Hansmeiſter offen. Fahrpreis von 70 Pf. iſt bei
Einzgichnung daſelbſt zu entrichten. Wer an dem gemeinſamen Mittags=
tiſch
in Groß=Bieberau teilnehmen will, wird gebeten, ſich ebenfalls in
eine beim Hausmeiſter aufliegende Oſſte einzutragen. Die Marſchzeit
Eeträgt etwa 6 Stunden. Die Führung haben die Turner Eitenmüller
und Verger übernommen. Es ſeſen alle Mitglieder, Freunde und Gön=
ner
zu dieſer Wanderung höflicſt eingeladen. Am gleichen Tage
findet die Kreis=Winterwanderung ſtatt, die auf den Feldberg i. T.
führt. Wer an dieſer teiluehmen will, wende ſich an unſer Mitgliad
Gauwanderwart Heinrich Müller.

Seite 3

Bezirksſchöfſengerichl.
p. Ein junger Handwerker ſdeht unter der Anklage, im Auguſt b. J.
mittels Einſteigens und Eibrechens von Behältniſſen verſchiedene Geld=
beträge
entwendet und eine ihm geliehene Windjacke unterſchlagen zu
haben. Die letztere Tat gibt er zu, die ihm zur Laſt gelegten Dicbſtähle
beſtreitet er; er will damals nicht in ſeiner Heimat geweſen ſein. Es
handelt ſich um einen Indizienbeweis, den der Staatsanwalt für gefüh.*
erachtet. Der Strafantrag geht auf ſechs Monate Gefängnis. Das Ur=
teil
erkennt auf ſechs Monate zwei Wochen Gefängnis=
unter
Anrechnung von vier Wochen Unterſuchungshaft.
Als Proviſionsreiſender hat ſich ein hieſiger junger Mann, deſſen
Vater arbeitslos iſt, betrügeriſche Manipulationen in Verſicherumgsfällem
und eine Urkundenfälſchung zuſchulden kommen laſſen, indem er im letz=
teren
Falle eine fingierte Beſtellung aufgab. Der Verteter der Staats=
anwaltſchaft
finder mildernde Umſtände für die Handlungsweſiſe des An=
geklagten
in ſeiner Jugend und dem Umſtand, daß er körperlich behindert
iſt. Urteil: 12 Wochen Gefängnis, durch die Unterſuchungshaft
verbüßt.
Ein ſeit 11. Oktober 1928 in Unterſuchungshaft befindlicher Mwurer
ſteht wegen einer Reihe von Straftaten unter Anklage: Naub, Diebſtahl
und Urckundenfälſchung. Aus der Fürſorgeerziehung iſt er dreimal aus=
gerückt
, weil er zuviel mit Schlägen traktiert wurde, wie er angibt.
Familienverhältniſſe veranlaßten ihn, der Heimat den Rücken zu kehren.
Der Naub geſchah, nachdem er den Beraubten im Bahnabteil auf der
Fahrt von Bensheim nach Heidelberg bennen gelernt hatte, ſpäter in der
Kirchberganlage bei Bensheim. Mit vorgehaltenem, ſcharf geladenem
Nevolver älteron Syſtems erzwang ſich der Angeblagte ſo den Betrag von
14 Mark. In Wooms wurde er verhaftet. Bei der Polizei ſtellte er
den Naub als UIk dar. Das Urteil erkannte auf eine Gefängnis=
ſtrafe
von 1 Jahr 10 Monaten und 1 Woche Haft; 12 Wochen
der Unterſuchungshaft werden angerechnet, und die Haftſtrafe gilt als
verblißt. Milderne Umſtände weuden zugebilligt.

Gegen Krieg und Giftgas. Die Dar nſtädter Friedensorganiſatonen
veranſtalteten geſtern Abend im Gartenſaal des Saalbaues eine Ver=
ſammlung
. Frl. Miß Sheepſhanks (England) und Frau Wan=
ner
(Lyon) berichteten über die Verhandlungen der Internationalen
Konferenz über moderne Kriegsmethoden und den Schutz der Bevölke=
rung
, die in Frankfurt a. M. vom 4. bis 6. Januar ſtattfand. Wir
kommen auf die Veranſtaltung zurück.
Der Gabelsberger Stenographenverein 1861, Ballonſchule, weiſt
nochmals auf ſeine am Donnerstag, dem 10., und Montag, dem 14. Ja=
nuar
, beginnenden neuen Anfängerkurſe in Einheitskurzſchrift hin. Die
Kurſe werden in den Unterrichtsräumen in der Ballonſchule, ab 8 Uhr
abends, gehalten. Der Unterricht wird von ſtaatlich geprüften Lehrern
geleitet. Die Teilnehmergebühren ſind ſehr niedrig; auch wivd Raten=
zahlung
geſtattet. Anmeldungen in den erſten Stunden.
Karnevaliſtiſches Konzert. Sonntag, den 13. Januar, 8,11 Uhr,
veranſtaltet das Stadtorcheſte= unter Leitung ſeines Kapellmciſters W.
Schlupp wiederum ein karneraliſtiſches Konzert im Städtiſchen Saalbau.
Ein heiteres, fideles Progranem wird für die richtige Karnevalſtimmung
ſergen, zumal es dem Stadterceſter gelungen iſt, namhafte Künſtler
zur Mitwirkung zu gewinnen, u. a. die Herren Hans Ney vom Heſſi=
ſchen
Landestheater, Karl Reul, ten bekunnten Humoriſten des Frank=
furter
Neuen Operettentheaters, Hans Heinz, den Sänger vom Rhein.
Das erſte, am 11. Novomber ſtattgef ndene Konzert war ein voller Er=
folg
, denn der Saalbau konnte kaum die erſchienenen Gäſte faſſen, und
Kapellmeiſter W. Schlupp hatte damit bewieſen, daß er als geborener
Aheinländer es verſkehit, das Publikum in reihte Karnevalſtimmung zu
verſetzen, denn heller Jubel herrſchte in allen Räumen des Saalbauos.
Die Eintrittspreiſe ſind äußerſt niedrig gehalten, um es jedermann zu
ermöglichen, einige frohe Stunden zu gemießen. Nach dem Konzerk
findet noch ein von zwei Kapellen ausgeführter Ball ſtatt. Es iſt daher
ratſam, ſich baldigſt mit Karten zu verſehen, welche im Verkehrsbürg
und auf dem Büro des Stadtorcheſters, Waldſtraße 6, zu haben ſind.
Stationskaſſe Darmſtadt. Die Nachzahlung für die Ruhegehalts=
und Wartegeldempfänger ſowie für die Hinterbliebenen von Beamten
findet am Freitag, den 11. Januar 1929, ſtatt.
Stenographie. Wir verweiſen auf die heutige Anzeige der Steno=
graphenvereinigung
Gabelsberger (Handwerkerſchule, Ecke Karl= und Nie=
der
=Ramſtädter Straße) betreffend die morgen abend 8 Uhr in dem vor=
genannten
Unterrichtslokal beginnendem neuem Kurſe in Reichskurzſchrift.
Kunſtnokizen.
Ueber Werke, Künfier oder künftileriſche Veranſtaltungen, deren im Rachſtehenden Crwähnung
geſchieht. behckit ſich die Redaktion ihr Arteil vor.
Atem iſt Leben! Wie aus der Anzeige erſichtlich, beginnt
heute ein viertägiger Kurſus über die neue Vokaltyp=
Atmung und Stimmbildung, erweitert durch Ernährungs=
und Seelenkunde. Frau Gerwig iſt eine beliebte Rednerin, und kann
jedermann in den dier Tagen ungeheuer viel Wertvolles mitnehmen,
wie aus allen Kritiken hervorgeht. Jedenfalls ſollte niemand verſäu=
men
, wenigſtens auch nur einmal den Kurſus zu beſuchen, zumal es
eine ſeltene Gelegenheit, da Frau Gerwig viel vergeben iſt und nicht
ſobald wiederkommen kann. Möge auch unſere Darmſtädter
Gruppe hinter den anderen Vereinen nicht zurückſtehen, die überall das
größte Intereſſe zeigten. Auf zum Atmungskurſus, zumal jetzt wieder
die Grippezeit iſt.
Lichtbildervortrag über Menſchwerdung und
Tierwerdung von Dr. Herm. Poppelbaum. Zu den Kardinal=
fragen
der Naturerkenntnis gehört vor allem das entwicklungsgeſchicht=
lich
trotz oder wegen Darwin noch immer ungeklärte Verhältnis von
Tier und Menſch. Der Entſcheid über dieſe Frage ſpricht nach der
einen oder anderen Seite das endgültige Urteil über eine Anzahl von
Theorien und Deutungen, die heute ſchon im Weltbild großer Menſch=
heitsgruppen
bis ins tägliche Leben hinein von Einfluß ſind. Trotz
ungeheurer Inanſpruchnahme durch Vorträge gelang es der Anthropo=
ſophiſchen
Geſellſchaft Darmſtadt, Herrn Dr. Poppelbaum doch noch
für einen Abend hier zu gewinnen, ehe er ganz aus dieſer Gegend hier
wvegzieht. Es wird hiermit noch einmal nachdrücklich auf ſeinen Vor=
trag
hingewieſen. Anfang 20.15 Uhr, Loge (Sandſtraße 10). Bitte die
heutige Anzeige beachten.
Lokale Veranſtalkungen.
Die hierunter erſcheinenden Notizen ſind aus=ſchließlich als Hinweiſe auf Anzeigen zu betrachten,
in keinem Faſle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
Sektion Starkenburg des Deutſchen und Oeſt.
Alpenvereins. An die am 10. Januar, abends 8 Uhr, im Weißen
Saale des Fürſtenſaals ſtattfindende Hauptverſammlung ſeien die Mit=
glieder
hierdurch nochmals erinnert.
A Der Stahlhelm, Bund der Frontſoldaten, Orts=
gruppe
Darmſtadt, erinnert an den heute abend ſtattfindenden Vortrag
des Herrn Dr. Esleben um 8.30 Uhr im Reſtaurant Sitte (Karlſtraße).
Bund Saarverein E. V., Ortsgruppe Darmſtadt. Deutſch
die Saar, jetzt und immerdar! Wir machen auf unſere Weihnachts=
zuſammenkunft
am Samstag, dem 12. Januar d. J., abends 8 Uhr, im
Reſtauraut Zum Perkeo, Alexanderſtraße (Nebenzimmer) aufmerkſam
und bitten unſere Mitglieder, Freude und Gömer um zahlrcſches Er=
ſcheinen
. Hauskapelle, Geſangsquartett, Solovorträge uſw. ſorgen für
die nötige Stimmung
Deutſchorden. Heute, Donnerstag, den 10. Januar, Knapp=
ſchaftsabend
in Treuenau. Herr L. Dietz, früherer kaiſerlicher Gouverne=
mentsſekretär
, erzählt aus ſeinem Leben in Oſtafrika.
Aus den Parkeien.
Deutſchnationaler Arbeirerbund Darmſtadt.
Die Hauptverſammlung unſeres Vundes findet am Freitag, dem 11. Ja=
nuar
, abends 8,15 Uhr, im Gaſthaus Palaisgarten, Saalbauſtraße 37,
ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht u. a. ein Vortrag des Herrn Stadt=
verordneten
Schneider uber Gemeindepolitik‟. Das Erſcheinen der
Kellegen des D.N. A.B. iſt Pflicht. Parreimitglieder und Parteifreunde
ſind zu dieſer Veranſtaltung hierdurch herzlich eingeladen.

Tageskalender für Donnerstag, den 10. Januar 1929.
Landestheater, Großes Haus, Anfang 19½ Uhr, Ende gegen
22 Uhr, G 7. Gruppe 14 (Darmſtädter Volksbühne): Die Bohéme‟.
Kleines Haus, Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr, Zuſatzmiete III:
Herr Lamberthier, Orpheum, abends 8 Uhr: Die drei
Musketiere. Saalbau, obends 8 Uhr: 6. Akadomie=Konzert:
Liederabend von Roſe Landwehr. Fürſtenſaal, abends 8 Uhr:
Gartenbauverein: Monatsverſammlung. Rheingauer Wein=
ſtube
, abends 8 Uhr: Zigeuner=Kapelle Piſta Magda. Kon=
zerte
: Schloßkaffee, Hotel Schmitz, Spaniſche Bodega, Weinhaus
Maxim, Reichshof, Stadt Malaga, Neſt. Glenz. Kinovorſtel=
Iungen: Union=Theater, Helia=Lichtſpiele.

[ ][  ][ ]

Selte 6

Aus Heſſen.

J. Griesheim. 9. Jan. Herr Gendarmerie=Hauptwachtmeiſter Schmidt
hier iſt mit Wirkung vom 16. ds. Mts. ab als Stationsführer nach Hain=
ſtadt
i. Od. verſetzt worden. Dienſtlich torrekt, dem Publikum gegenüber
höflich und zuvorkommend, hat es Hecr Schmidt in den Jahren ſeines
Hierſeins verſtanden, ſich das Vertrauen nicht nur der hieſigen Bewohner=
ſchaft
, ſondern ſeines ganzen Dienſtkreiſes zu erwerben. Sein Wegganz
wird deshalb allgemeines Bedauern hervorrufen. Ein 25jähriger
Lan hvirtsſohn von hier hat ſich am Frcitag nachmittag kurz nach 5 Uhr
von einem Zuge der Main=Neckar=Bahn in der Nähe des Darmſtädter
Sudbahnhofs überfahren laſſen und war ſofort tot. Was den braven,
lfeißigen Burſchen zu der unfeligen Tat veranlaßt hat, iſt gänzlich un=
bekaunt
. Am Donnerstag 10. Januar, abends 8 Uhr, findet auf dem
Nathaus eine Gemeinderatsſitzung mit folgender Tagesordnung ſtatt:
1. Drilter Nachtrag zur Ortsbaufatzung, 2. Ligmidationsverzeichnis pro
1527, 3. Straßenbenennung, 1. Spo=*= und Feſtplatz im Dürren Kopf,
5. Mitteilungen, 6. Steuer= und Stundungsgeſuche, 7. Wohlfahrts= und
Armenſachen.
Aa. Eberſtadt, 9. Jan. Der Geſangverein Germania
hielt dieſer Tage ſeine Hauptverſammlung ab, die im allgemeinen einen
guten Verlauf nahm. Der ſeitherige Vorſitzende Friedrich Kölſch und
andere Vorſtandsmitglieder wurden wiedergewählt. Aus den Beſchlüſ=
ſen
der Verſammlung iſt hervorzuheben, daß der Verein ſich an dem
im April ſtattfindenden Liedertag des Geſangvereins Frohſinn= Eber=
ſtadt
beteiligen wird. Außerdem iſt die Teilnahme an einem Geſangs=
wettſtreit
in Rheinheſſen vorgeſehen. Uwbau des Felſen=
kellers
. Der im Beſitz des Gaſtwirtes O’Reilly befindliche, am Ein=
gang
des Mühltales liegende Felſenkeller iſt durch Umbau weſent=
lich
vergrößert worden. Der Nebuau iſt im Rohbau fertig; das neue
Gebäude nimmt ſich äußerſt gut aus.
Aa. Pfungſtadt, 9. Ja. Bekämpfung der Krähen. Der
Gemeinderat hat ſich im Prinzip mit einer durchgreifenden Vertilgung
der Nabenkrähen einverſtanden erklärt. Vorausſetzung iſt, daß ſich an
dieſer vom Wirtſchaftsminiſterium befürworteten Vertilgungsmaßnahme
alle Gemeinden in der Nachbarſchaft beteiligen. Von der Gemeinde ſollen
uro Morgen drei Pfennig zum Ankauf des Giftes bereitgeſtellt werden,
was für die hieſige Gemeinde bei einem Umfang von 14 000 Morgen
120 RM. ausmachen würde. In der letzten Sitzung des Gemeinderats
befaßte man ſich auch mit dem Winterbeihilfen. Vor Weihnachten konnten
über 1800 RM. an 23 ſtändig unterſtützte Wohlfahrtsempfänger, an 27
nicht ſtändig Unterſtützte, a 67 Kleinrentner, 145 Sozialrenter und
43 Erwerbsloſe verteilt werden. Härten, die ſich nach den Richtlinien
des Kreisamts ergäben, ſollem durch Gemeindemittel ausgeglichen wer=
den
. Der Wohlfahrtsausſchuß iſt vom Gemeinderat einſtim=
mig
beauftragt worden, die Angelegenheit nach genauer Durchprüfung
zu erledigen. Bei der Bergtung eines Antrages des Arbeiter= Fußball=
vereins
über die Schaffung eines Sportplatzes und bei dem Antrag zur
Schaffung eines Feſtplatzes konnte in der Feſtplatzangelegen=
heit
kein endgültiger Beſchluß gefaßt werden. Auf dem Feſtplatz ſoll
den vorausſichtlichen Plänen zufolge eine große Feſtbühne aufgeſtellt
werden. Eichtermine. Die Nacheichung in Pfungſtadt ſoll Ende
Februar ſtattfinden. Als Eichraum iſt die Gemeindeturnhalle vorgeſehen.
Die letzte Gemeinderatsſitzung war ſo ausgedehnt, daß die
Sitzung um Mitternacht abgebrochen werden mußte. Der Reſt der Ta=
gesordnung
der letzten Siung ſoll am kommenden Montag in einer neuen
Sitzung zur Erledigung gelangen. Ueber die Schilfrohrver=
ſteigerung
, die kürzlich ſtattfand und verhältnismäßig niedrige Preiſe
ergab, wurde in der letzten Sitzung des Gemeinderats eingehend dis=
kutiert
. Durch Verhandlungen iſt erreicht worden, daß die Gebote teil=
weiſe
aufgebeſſert wurden. Der Gemeinderat legte im einzelnen die
Zahlungsbedingungen feſt und ſprach ſich dahin aus, daß Rüchſtände nicht
zugelaſſen werden dürften. Alte Veteranen. Wie aus dem Ge=
ſchäftsbericht
des Krieger= und Militärvereins Pfungſtadt hervorgeht,
gehören dem Verein elf Altveteranen und nahezu 300 Mitglieder an.
Mit dem Haſſia=Ehrenzeichen wurden wegen 25jähriger Mitgliedſchaft
u. a. Wilhelm Stetter und Johann Unger ausgezeichnet. Am Samstag
in acht Tagen ſoll im Rheiniſchen Hof ein Vereinsball abgehalten
werden. Die diesjährige Generalverſammlung des Geſangvereins
Liederkranz Pfugſtadt findet am Sonntag nachmittag bei Gaſt=
wirt
Nädche ſtatt.
Aa. Pfungſtadt, 9. Jan. Eine Sitzung des Gemeinderats
fand zu Beginn dieſer Woche ſtatt. Es war die erſte Tagung im neuen
Jahre. Bürgermeiſter Schwinn ſprach zu Beginn der Sitzung die Hoff=
nung
aus, daß das Kollegium im neuen Jahre ebenfalls ſtets bei allen
ſeinem Beſchlüſſen auf das Wohl der Gemeinde bedacht ſei. Ein Einſpruch
gegen dem Ortsbäuplan zur Verbueiterung der Eberſtädter Straße, Ecke
Mainſtraße, dunch teilweiſem Abbruch des Anweſens Meff iſt während
der jüngſt vorgenommenen Offenlegungsfriſt nicht erfolgt. Das An=
weſen
Neff ſoll nach einſtimmigem Beſchluß des Gemeinderats öffentlich
verſteigert werden. Die Bürgermeiſterei weiſt darauf hin, daß der=
jenige
, der ein Pflegekind aufnimmt, der vorherigen Erlaubnis
des Jugendamtes bedarf. Einer Erlaubnis bedarf es nicht, wem ein
Kind unentgeltlich oder nicht gewerbsmäßig in vorübergehende Bewah=
rung
genommen wird. Anträge auf Erlaubniserteilung zur Aufnahme
eines Pflegekindes in einen Haushalt ſind bei der Bürgermeiſterei zu
ſtellen.
Ak. Nieder=Ramſtadt, 9. Jan. Der Verein der Bienenzüchter
Ober=Ramſtadt und Umgebung hält au kommenden Sonntag, den 13. d.
Mts., nachmittags 3 Uhr, im Saale des Gaſthauſes Zum Löwen (Beſ.
Frd. Bender) ſeine diesjährige Jahresverſammlung ab. Mit dieſer iſt
ein Vortmg des Herrn Lehrers Röſch aus Ober=Ramſtadt verbunden
über Die Urſachen der Unfruchtbarkeit mancher Obſtbäume‟. Dieſe
Frage ſteht im engſten Zuſammenhang mit der Bienenzucht und iſt für
jeden Obſthaumbeſitzer äußerſt intereſſant. Keiner ſollte den hoch=
intereſſanten
Vortrag verſäumen, insbeſondere nicht die Mitglieder des
Obſt= und Gartenbauvereins, die beſonders eingeladen ſimd. Der Ein=
tritt
iſt für jedermann frei. Den Abſchluß bildet emne reichhaltige
Chriſtbaumverloſung. Holzverſteigerung im Gemeinde=
wald
. Die am letzten Montag im Diſtrikt Loh abgehaltene Holzver=
ſteigerung
iſt genehmigt. Die Abfuhrſcheine können ab Freitag dieſer
Woche bei der Gemeindekaſſe gegen Barzahlung oder Bürgſchaft in
Empfang genommen werden. Die Preiſe bewegten ſich in folgenden
Durchſchnittsgrenzen: 2 Rm. Kiefern=Scheit. 20 bis 27 Mk.; 2 Rm.

Donnerstag, den 10. Januar 1929

Nummer 10

Eindeihang des koungenſchen Gemeinsrhäuſes in Borefiaeg

am 30. Dezember 1928.

Der feſtliche Tag iſt vorüber. Wohlvorbereitet in ſeinen Einzelheiten
nahm er auch einen glücklichen Verlauf. Wörrſtadt feiert wieder einmal,
und das beſagt genug. Wenn auch nicht gerade beim beſten Wetter, ſo
doch bis zum ſpätem Nachmittag unter den Strahlen der winterlichen
Sonne, verlief das Feſt der Einweihung. Berichten wir nmn all denen,
die nicht dabei fein konnten, die einzelnen Veranſtaltungen des Tages.
Vormittags um 10 Uhr leitete ein Feſtgottesdienſt in der Kirche den
Feſttag ein. Er wurde gehalten von dem früher in Wörrſtadt geweſenen
Pfarrer Goethe, jetzt in Darmſtadt. Bis auf den letzten Platz war die
Kirche gefüllt. Auf den Emporen mußte die Jugend noch ſtehen, ſo
zahlreich war ſogar ſie vertreten. Keinen beſſeren Feſtprediger hätte
man finden können, als den in ſo gutem Andenken ſtehenden Herrn
Pfarrer Goethe. Hatte er doch ſofort zu Beginn ſeiner Predigt ſeine
alte Gemeinde derart im Banne, ſtanden ſie doch beide, Gemeinde und
Pfarrer, ſofort wieder im alten innigen Verhältnis, daß die Kirche er=
füllt
war von einer Atmoſphäre hingebender Frömmigkeit, von Vertraut=
ſein
und tiefer Herzlichkeit. Man empfand ſo richt, wie gemeinſame
Not in den Beſatzungstagen Hirte und Herde zuſammengeſchmolzen hat
durch all die Jahre hindurch. Es iſt keine Phraſe, aber dieſe Predigt
kam aus tiefſtem, innerſtem Herzen und fand ganz gewiß ihren Weg zu
vielen, vielen Herzen. Ergreifend war ſein Wunſch, ſein Vermächtnis
an die Gemeinde, daß ſie mithelfen könne, aus ganzer Kraft das Ge=
meindehaus
zu einem ſchlagenden Herzen in der Gemeinde zu machen.
Während dem Gottesdienſt ſangen noch der Schüler= und Kirchenchor.
Die Gemeinde verließ das Gotteshaus in tiefer Ergriffenheit.
Sie verſammelte ſich wieder nachmittags um 2 Uhr zu dem Feſtzuge
durch die Ortsſtraßen zu ihrem neuen Haus. Es war ein ſtattlicher Zug,
voran die Schulkinder mit der lieben alten Fahne des früheren Jugend=
vereins
. Die Feuerwehrkapelle ſpielte mit gewohntem Eifer und Können
ihre Märſche, und in ihrem Takt marſchierte der Zug zur Einweihung
des Haufes. Dort angekommen, übergab der Baumeiſter, Herr Geheim=
rat
Profeſſor Dr. Walbe, mit Worten des Dankes an Gemeinde und
Arbeiter den Schlüſſel des Hauſes Herrn Pfarrer Reinhardt, der ihn nach
kurzer, inhaltreicher Anſprache dem anſtelle des leider erkrankten Herrn
Superintendenten Zentgraf mit der Weihe beauſtragten Herrn Dekan
D. Jaudt weitergab. Dieſer öffnete die Tür, und die Gemeinde ergoß
ſich in den Saal des Hauſes. Nun begann der eigentliche Einweihungs=
akt
, eingeleitet durch den Chor: Füllet die Halle jubelnd mit Schalle.
In ſeiner Weicherede ſprach der Dekan über das Wort: Der Menſch lebt
nicht vom Brot allein, ging dam über zu der Bedeutung des Hauſes
für das kirchliche Gemeindeleben und ſchloß mit Weiheakt und Gebet.
Nach dem gemeinſamen Singen: Lobe den Herrn . . . ſprach als Ver=
reter
der ſtaatlichem Verwaltung Herr Regierungsrar Stieh Oppenheim.
Es war eine Genugtuug für uns, von ihm zu hören, daß, wenn auch
Kirche und Staat getrennt ſind, beide doch zuſammenarbeiten müſſen,
und daß der Staat der Kirche als vornehmſte Stütze des ſittlichen Staates
zu Dank verpflichtet iſt. Mit dem gemeinſamen Geſang von Wir treten
zum Beten hatte die Einweihungsfeier im Hauſe ihr Ende erreicht.
Nach einer Kaffeepauſe begann um 5 Uhr in der Turnhalle eine
Nachfeier. Man war auch hier froh erſtaunt, die gewiß große Halle
vollgedrängt zu ſehen. Wenn wir Evangeliſche erfaßt und gepackt wer=

den, wollen wir und können wir auch. Das hat unſere Gemeind=
wieſen
. Wiederum war es die uermüdliche Feuerwehrkapelle, die
hier ihr Beſtes tat, die Vetanſtaltung verſchönern zu helfen. Nach g.
von ihr geſpielten Marſch begrüßte Herr Pfarrer Reinhardt die
gemeinde, den Herrn Prälaten D. Dr. Diehl, Herrn Regierunnz
Stein, Herrn Dekan D. Jaudt und die erſchienenen Geiſtlichen. Nackk.
ergriff der Herr Prälat das Wort zu ſeinem angekündigten Vor
Aus Wörrſtadts Vergangenheit. Wieviel ganz Neues und Wy
tungsvolles erfahren wir von ihm! Wie unſere Vorfahren alles, was in
Gemeinſchaft ſtörte, rückichtslos ausmerzten. Wie über ſolche Verbmd Au
unter der Effe im Heiligen Land um die Kirche herum Urteil geeu 9 wurde. Er malte uns ein lebendiges Bild von den Lehrerm!9e
Pfarrern der Reformations= und Gegenreformationszeit, von Mäm 214
die Gott dienend ſich verzehrten. Und zum Schluß zeigte er uns
Ziel, dem wir heute zuſtrömen müſſen. Dann trug Frl. Lina Reith
von einem Wörtſtädter Kind in weiter Ferne zur Feier des Tages/!0
faßten, ſehr wirkungsvollen Prolog vor. Herr Bürgermeiſter an)
überbrachte von der politiſchen Gemeinde Guß und Glückwunſch. Uchich
er eikannte die ſegensreiche Tätigkeit der Kirche, beſonders in derr (esru
ziehung der Jugend zu mitarbeitsfähigen Gemeindegliedern, dankbaa m
Eine beſondere Note hatten die Worte des Herrn Lehrers Sand=m ſtim
das beſonders gute Einvernehmen der katholiſchen und evangelläntu
Kirchen in unſerem Orte an zwei deutlichen Beiſpielen ſchilderte: ſurtd
halfen die Evangeliſchen brüderlich=chriſtlich ihren katholiſchen Glanumm
genoſſen beim Bau ihrer Kirche; 1928 halfen die Katholiſchen zwar=Impch
mitbauen, aber miteinweihen, mitfeiern. Und das iſt anerkennens=ufäthüt
Sangen doch einmütig beide Konfeſſionen in den beiden Geſangvernuertſu
die mit allbekannter, hoher Kunſt, ebenſo wie der Kirchenchor dazu lmtw
trugen, dieſe Nachfeier ſo feſtlich zu geſtalten.
Damit hätte eigentlich der Bericht enden müſſen. Er kann escR
wi.
nicht, ohne daß noch einer beſonderen Begebenheit gedacht worden
Pfarrer Goethe rief alle ſeine alten Freunde, die Mitglieder des 7DPru
ven Jugendvereins, auf die Bühne, die alte Fahne feſt in der R.Z*
unter der ſie einſt ſo ernſt ſchafften. Er erinnerte ſie an jene Zeit=M
vende Freude ſprach überquellend aus ſeinen ernſten Worten. Niss ſut
ringere Freude ſprach aus den einfachen, ſchlichten Worten der Emi:
rung der jetzt Männer Gewordenen. Dann pflaonzte er dieſe Jr
fahne vor die fetzige Jugend, und in glühenden Worten ermahrre
ſie, ſich um ſie zu ſcharen, ſo froh und freudig, wie es ſeine Jugern
tan hatte. Und das alles war ſo feierlich, ſo herzeindringend, de
der Wirkung ſeiner Worte nicht gezweifelt werden kann. Dis
haften bei jung und alt, ſolche Eindrücke braucht unſere Jugend,
ſie ſich für das Gute und Schöne auch jetzt noch in dieſer Zeit begst l
kann. Herr Pfarrer Reinhardt ſprach hierauf allen Mitwirk=
den
Dank aus.
Möge die ganze Gemeinde aus dem ſchönen Verlauf dieſes F F7.
das feſt halten, daß ſie, wenn ſie Großes erreichen will, ſich einigr!
ſtark um die von allem Seiten bedrängte, im gewaltigen Sturm un
Zeit flatternde Fahne unſenes evangeliſchen Glaubens ſcharen 1.
W. M., ſtud. thIAt Irb

Kiefern=Kniippel 16 bis 20 Mk.; 2 MM. Buchen=Echeit 29 bis 30 Mk.;
50 Stück Kiefern=Wellen 5 bis 6 Mk. Im Verhältwis zu den bisher
üblichen Holzpreiſen ſind dieſe Preiſe recht hoch.
G. Ober=Ramſtadt, 9. Jan. Die erſte karnevaliſtiſche Vevanſtaltung
ſtellt in dieſem Jahre der große Gala=Maskenball des Turnvereins e. V.
1877 dar, der am Samstag, den 12. Januar, im Saalbau Eliſenbad
ſtattfindet. Da die ſchönſten und originellſtem Masken prämiiert werden,
wird es an ſehr zahlreichem Beſuch auch diesmal nicht fehlen. Am
Donnerstag, den 10. Januar, abends 8 Uhr, findet die erſte Sitzung des
Gemeinderats im neuem Jahre ſtatt.
Ober=Ramſtadt, 7. Jan. Unter dem Motto: Mer ſinn immer noch
di valte veranſtaltet der Geſangverein Sängerluſt, Ober=Ramſtadt
am Samstag, den 9. Februar, im Schützenhof einen großen Preis=
maskenball
.
Groß=Umſtadt, 9. Jan. Der Verein für Geflügel, Kanin=
chen
= und Vogelzucht Greß=Umſtadt und Umgegend hält am 26. und
27. Januar d3. Js. eine Lokak=Geflügelſchau im Gaſthaus
Zum weißen Roß in Groß=Umſtadt ab, wozu er alle Freunde der Ge=
flügelzucht
herzlichſt zum Beſuch einladet. Auch die beiden Jugend=
gruppen
unſeres Vereins werden ſich in der Weiſe beteiligen, daß ſie die
Tiere insgeſamt vorführen, die ſie unter Anleitung ihres Jugendleiters
im letzten Jahr herungezogen haben. Da der Stand der hieſigen Ge=
flügelzucht
ſchon immer als hervorragend bekannt iſt und insbeſondere
Taubenliebhaber, allererſtklaſſiges Material ſehen, können, hoffen wir,
zahlreiche Freunde der Zucht in unſeren Mauern begrüßen zu dürfen.
O. Dieburg, 9. Jan. Die Arbeiten am Gruppenwaſſerwerk
ſind in vollem Gange. Der unter Leitung von Chormeiſter Karl
Grim=Darmſtadt ſtehende Männergeſangverein Eintracht im be=
nachbarten
Münſter konnte in einer beſonderen Familienfeier ſechs
Mitglieder des Vereins, die demſelben 25 Jahre angehören, mit Ehren=
urkunden
auszeichnen. Ausgezeichnet wurden Andreas Beck, Jakob
Finger, Theodor Eckmann, Jakob B. Gerhold. Mich. Hart=
mann
und Balth. Herd. Der Gemeinderat von Ober=Roden
hat einen Antrag Urberachs auf Koſtenbeteiligung an den Baukoſten
der Straße Urberach-MeſſenhauſenDietzenbach abgelehnt. Die
Jagd in Ober=Roden iſt für 3500 RM. Pachtgeld neu verpachtet worden.
Bw. Langſtadt, 9. Jan. Für den Berufsverkehr wurde vom 2. Jan.
d. J. ab im Anſchluß an die Züge 809 Werktags außer Samstags von
Frankfurt Hptbhf. (ab 17.30), 2399 Werktags von Frankfurt=Oſt (ab 17.33)
und 1250 Wektags von Friedberg (ab 17.25) ein neuer Zug 471 Werktags
außer Samstags von Hanau=Hptbhf. (ab 18.36) bis Wiebelsbach (an
19.43) befördert. Zug 471 führt nur 3. Klaſſe und hält auf allen Zwiſchen=
ſtationen
. Auf hieſiger Station triftf er um 19.22 ein.

Klein=Bieberau, 9. Jan. Die Holzfällungsarbeiten in hiefige ElM
gend ſind ſchon beendet; es dürfte wieder mit etlichen Arbeitsloſs ſattz
rechnen ſein. Am nächſten Sonntag hält der hieſige Kleinkahouſch
Schützenverein bei ſeinem Mitglicd Johs. Roßmann einen Ball a2 0iſ/ 4.
Al. Höchſt i. Odw., 9. Jan. Gemeinderatsberich=ſnnna
Halteplatz für Dunlziehend= mit Wohnwagen wurde verſuchswei! Aro
Platz in der Gemarkung Himmerich am Holzlagerplatz Schnellbachr ſötzwbe
gewieſen, da die Grundſtücksanlieger des ſeitherigen Platzes wies=zAllle
Klage geführt haben. Die Anträge des Deutſchen Turnvereins, Pünlliüht
Fröhlich und Friedrich Stockert um Abgabe von Bauholz, ſollen Zubziod
Berückſihtigung finden, als das anfallende Bauholz ausreicht. Jftmd
Heiſtellung der Waſſerleitungsanſchlüſſe in der Erbacherſtraße ſoll harnach
möglichſt, unter Heranziehung der ausgeſteuerten Arbeitsloſen, zeArſſe
einen Unternehmer vorgenommen werden. Der Gemeinderat 52W
Kenntnis von der geplanten Anlegung einer unterirdiſchen Aus uru d
linie in Höchſt
** Michelſtadt, 9. Jan. Vorgeſtern abend fand im Vereinslchreuc der
diesjährige Jahreshauptverſammlung des Geſangvereins Liche-duar
ſtatt. Der Vorſitzende eröffnete dis außerordentlich gut beſuche emttüire
ſammlung und verlas ſodann den Gefchäftsbericht für das verft.swün
Jehr 1998. Alsdann erſtatteten noch die Kaſſenprüfer Bericht über imm
von ihnen vorgenommene Prüfung, die zu keiner Beanſtandum 2lAkin
bot, worauf dann dem Geſamtvorſtaude Entlaſtung erteilt wurde. Aich üt
darauffolgende Neuwahl ergab die Wiederwahl des alten Vorſtat
Betreffs Beiträge wurde beſchloſſen, dieſelben in der ſeitherigen uie,
beizubeholten. Auch über die Abhaltung des diesjährigen Mastemdie,/
entſtand eine rege Debatte und einigte man ſich darauf, denſelber in
9. Februar ſtattfinden zu laſſen. Der erweiterte Vorſtand wurde nöut
tragt, das Weitere auszuarbeiten. Die diesjährige Jahresf umt
des Odenwaldkſubs Michelſtadt findet am kommenden Sarntiü
abends 8.30 Uhr, in Schmerkers Garten ſtutt. Zur Aufführmn ſü5
langt die Zaktige Poſſ= Penſion Schöller und verſpricht auch disſt
ſtige Ausgeſtaltung des Programms einige vergnügte Stunden.
Leitung der Geſellſchaft der Muſikfreunde im Odenwald hat es mAltl
nommen, die bekannte Pianiſtin Frau Lydia Hoffmann=Behrendt i.
Profeſſor Guſtav Eavemann=Berlin (Violine) (Profeſſor Havemaualn
vor einiger Zeir in Daruſtadt am Landestheater als 1. Konzertrriſſt och
tätig) zu einem Kammermuſikabend zu verpflichten. Der Abend ab/
am kommenden Samstag, den 12. Januar, im Saale des Scoc/,
Fürſtenau ſtatt.
Hirſchhorn, 9. Jan. Waſſerſtand des Neckars
8. Januar 1,06 Meter, am 9. Januar 0,96 Meter.
Gernsheim, 9. Jan. Waſſerſtand des Rhein=
8. Januar 0,25 Meter, am 9. Januar 0,13 Meter.

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[ ][  ][ ]

hmnmer 10

Donnerstag, den 10. Januar 1929

Seite 7

2

i Sofftſce daebiſcafmhe Toce.
weite Tag des Vorkragskurſus. Anpaſſung der landwirkſchaftlichen Bekriebe an die Konjunkkur. Das Bauernkum die Wurzel deutſcher Bolkskraff.
Der Werk des landwirkſchaftlichen Genoſſenſchaftsgedankens.

zweite Tag der Heſſiſchen Landwirtſchaftlichen Woche
wurm greſtern vormittag von Präſident Henſel eröffnet, der die
Antzülden und außer den geſtern bereits genannten Ehrengäſten die
Stſtwürte Hellwig und Dr. Weber ſowie die anweſenden Landtags=
mrabüinpdureten
herzlich begrüßte. Das erſte Referat hielt dann Prof.
Drktz iag gave von der Univerſität Kiel über:
BceleBswirkſchaftliche Fragen im bäuerlichen Bekrieb

mäichſt ventiliert der Redner die Frage, wieweit die Landwirt=
ſchzu
iusbeſondere die Organiſation, ſich den dauernden Preisſchwan=
kurchn
npaſſen könne, ohne weiteren Nachteilen oder Verſchuldungen
nussſezt zu ſein. Es gebe zwei Möglichkeiten, ſich der Marktkonjunk=
atum
zmpaſſen, und zwar, daß man verſuche, günſtige Konjunkturen
n ſtd auzszußen und ungünſtigen Preisſchwankungen möglichſt auszuweichen,
ſchntunddlimn eine Einſtellung der Wirtſchaft in der Weiſe, daß gewiſſer=
manz
ſrine Abwehrſtellung gegen den Einfluß des ſtändigen Preis=
mowemas
eingenommen werde, um die Wirtſchaft dadurch vor ſtarken Er=
gſchzſkiſtugen
zu bewahren. Der Landwirt habe durch die Preisbericht=
erſitang
die Möglichkeit, ſich einzuſtellen, den Markt zu beobachten
undd zantuell einen günſtigen Zeitpunkt der Marktlage abzuwarten.
Dechyfeiſen nachzulaufen, ſei mit dem Weſen des landwirtſchaftlichen
Bestus wenig vereinbar, aber eine Verminderung des Riſikos müſſe
jenßt ui der Zeit der Geldknappheit angeſtrebt werden. Die Auffor=
fu
der Landwirtſchaft zur Vermehrung der Produktion bringe
züt EBefahren, denen man begegnen müſſe durch Schaffung von Ab=
gltubchkeiten
. Gerade in Deutſchland müſſe man ſcharf kalkulieren
a0u Rentabilität achten. Das Ausland umgebe ſich mit Zoll=
un
mnd verlege ſich auf Export veredelter Erzeugniſſe. Deutſchland
Eſei abgeſehen von der mangelnden Nachfrage, ſchon wegen ſeiner
ſeiwung kaum oder nur ſehr ſchwver konkurrenzfähig, ja manche
imniutſchaftsbetriebe Deutſchlands müßten ſich ſogar zum Schaden
ndchr=Landwirtſchaftsbetriebe umſtellen, ſo daß ſogar im Innern ein
gtir ker Kampf einſetze.
aleer ſei die Frage von beſonderer Bedeutung: Wie ſoll man
ühürrtſchaft einſtellen, um ſich vor den Marktkonjunkturen zu ſchilt=
gerztk
? Damit geht die Frage Hand in Hand: Welche Wirtſchaftsfor=
mermuo
der Konjunktur am meiſten unterworfen? Zweifellos einſei=
igtt
e riebe; dagegen ſeien aber ſolche Betriebe, die vielſeitiger pro=
Zuzwin, in der Lage, einen Ausgleich in der Schwankung der Konjunk=
unez
ſchaffen. Vielſeitige Wirtſchaft biete alſo großen Schutz vor
Betzubſſchwankungen. Nicht nur ein Preisausgleich würde in einer
ieſtlligen Wirtſchaft gewährleiſtet, ſondern auch eine zweckmäßige
Arichs eilung. Ferner biete vielſeitige Wirtſchaft nicht nur die Mög=
ſichſt
, oes Riſiko zu vermindern, ſie verringere auch den Einfluß der
Bältung. Vielſeitige Bewirtſchaftung ſetze natürlich gewiſſe Be=
Magen voraus, ſo die Berückſichtigung der Güte des Bodens und der
Arſichen Verhältniſſe. Bodenſtändige Wirtſchaft ſei der Markt=
chtftkung
am wenigſten unterworfen. Bodenſtä dige Wirtſchaft bedeute,
ſaßſt zu, erſt die Bodenverhältniſſe ausnützt, die Schwankungen, die durch
ieſ wverung hervorgerufen werden auszugleichen verſucht, d. h., daß
atsbeſtam B. eine vernünftige Futtervorratswirtſchaft treibt. Beſtmöglichſte
de berin kogmbgerung des Futters und zweckmäßige Verteilung auf die Jahre
Echnchabbeenn auch Ruhe und Gleichmäßigkeit der Preisbildung zur Folge.
Platz Dilte nu gerung der Leiſtungen der Landwirtſchaft ſei aber letzten Endes
mertichlung glich, ſo lange ihr der Weg nicht frei gemacht ſei. Durch die
zoüka idige Wirtſchaft werde nicht nur eine Ertragsſteigenung erzielt
gsniromſth gauch eine Verſtärkung des Aufwandes vermieden. Schließlich ſei

rochu: die Motoriſierung in der Landwirtſchaft hingewieſen. Die
Arbis. GfEle g er Maſchinen, ſchon vom Einkauf ab, ſei ein Haupterfordernis.
Remindtellec ichtlinie nehme man ſich: Maſchinen nicht ohne richtige Beratung
diſchen mdhz zi. bei guten Händlern, aber möglichſt keine gebrauchten Maſchinen
uAlfur, und ferner ſich vorher eingehende Kenntniſſe über die Ma=
m
Vereichſt u zu verſchaffen. Man halte eine Maſchine ſtets gebrauchsfertig,
vrens garzuture man vdiel an Reparatur und anderen Koſten. In ſeinen
y gut bezueſttn. Ausführungen ſtreifte der Redner die Arbeiterverhältniſſe. Dieſe
fir ds bütkzu ruf dem Lande vorerſt wohl kaum gebeſſert werden. Daher ſetze
er Benängamc, mit den motoriſchen Fragen der Landwirtſchaft auseinander.
Mährnrge ſich auch einmal, wieweit Lohnpflügerei Geſſer als genoſſen=
chaſtichur Zuſammenſchluß) eingeführt werden könne. Zuſammenfaſſend
ih magen, daß mam nicht ſehr boffnungsvoll in die Zukunft ſehen
gönlt tenn ſchon das Tempo der Fortſchritte der Landwirtſchaft an ſich
eic nun gsweiſe ſehr langſam. Der größte Teil der Verſchuldung ſei
wißils auf überſpannte Intenſivierug zurückzuführen. Solange nicht
erthtatt ſicheren Schutz gegen auswärtige Preiſe ſchaffe, könne der Land=
nithtatt
nur ſehr wenig geholfen werden; die Landwirzſchaft müſſe
hiedingt von jeder Spekulationswirtſchaft fernkhalten, um nicht zu
bekpul den und den Boden unter den Füßen zu verlieren.
In Sieſes Reſerat, das ſehr beifällig aufgenommen wurde, ſchloß ſich
inde uxze Ausſprache, an der ſich namentlich Oekonomierat, Korell=
Undrräd, Landwirt Gonkel=Sprendlingen und Ockonomierat Dettweiler
ſetüiſten, und in deven Verlauf dem Vortragenden, deſſen Ausführum=
ſerg
nerſtrichem wurden, nochmals der Dank der Anweſenden ausge=
bufnn
wurde. Anſchließend ſprach in einem fehr eingehenden Referat
dichäftsführer beim Deutſchem Landwirtſchaftsrat Berlin, Dr.
9y forth über die Frage

ie wirkk ſich die ſoziale Umſchichkung unſeres
be=
Muisin der Slunfaif inere Landunftiſchfaugs
kar begegne ſehr häufig, ſo führte der Redner aus, der Anſicht, daß
ohtmhllfe der Induſtrie die Landwirtſchaft nicht vorwärts komme. Die
Lawutſchaſt hat allerdings ſich die Errungenſchaften der modernen
ſeaßtſchen Fortſchritte zunutze gemacht, aber es beſtehe dunchaus eine
rHeheuse ige Verflechtung und gegenſeitige Abhängigkeit. Es beſtehe
ndß we: Wie werden die Strukturwandlungen nach ihrer Dauer be=
eie
Plezwrt ein?. Niemand wiſſe, ob man nicht am Vorabend ſozialer Um=
vählngen
ſtehe, ob der ewige Friede gewährleiſtet ſei uſw. Dieſe Un=
eifchert
erſchwere natürlich die Begntwortung der geſtellten Frage der
Sſoll0 Züclſit der Landwirtſchaft.
Stohle rApbezeien ſei eine mißliche Sache Prof. Somdard, einer unſerer
Storelxrztin Forſcher, erkläre, ein Urteil auf Grund wiſſenſchaftlicher For=
ch
4 für eine ſpätere Zeitſponne, etwa ein oder zwei Jahrbunderte, ſei
ne U0 urchteus abzugebem umd die Frage, wie ſich die Landwirtſchaft in Zu=
ſuctz
atſtalte, ſei entſcheidend. Wenn man die ſtatiſtiſchen Zahlen be=
Birzt, müſſe man ſehr vorſichtig verfahren, da ſie ohne nähere Kennt=
Mrick rur Zuſammenſetzung ſehr oft ganz falſche Bilder ergeben, insbe=
ABR ofſäte werde die Zurechnung rein ländlicher Bevölkerung unter ſtäd=
giek
:1 iſchzuu d umgekehrt, ſo aufgefaßt, als habe die ländliche Bevölkerung er=
d
zechly machgelaſſen. Die Bevölkerungsſtatiſtik, wie ſie heute aufgezogen
eiſt iu e ſich unbedingt zu Gunſten der Städte aus, wie ſich aus dem
echitn Bahlenmaterial, das der Redner im einzelnen bekannt gibt, nach=
vit
Aaſſe. Die berufliche und ſoziale Gliedewmg im Spiegel der
eSMtil, ſei ähnlich zu bewerten. Weiter behandelt der Vortragende die
ſedln Auslands= und Binnenwandewng im letzten Jahrhundert. Bei
ikl/ Betrachtumg ergebe ſich, daß die landwirtſchaftliche Bevölkerung
Urralwend und bedeutend für die ruhige ſoziale Entwicklung des Vol=
Ollieck d des Stagtes iſt. Trotz der großen Anſtrengungen der Induſtrie
nig uBlihler Führer, was keineswegs verkannt werden ſolle, ſei eine
VwAute E=t entſteigerung auch mit noch größeren Subbentionen kaum
MeFtom und auch in Zukunft nicht zu erwarten. Auch ſei eine Weiter=
Eemmtilu ug der Induſtrie in dem ſeitherigen Maße oder auch nur eine
BArg, anf den Vorkriegsſtand nicht vorauszuſehen, beſonders da ſich
aurcldie Induſtrie in anderen Ländern weiter entwickelt habe. Dazu
voio kalme, daß in anderen Ländern, z. B. in den Vereiniaten Staaten,
00 d5is mSwirtſchaftlichen und induſtriellen Produktionsmöglichkeiten noch
1 ngst ſtet voll ausgenutzt ſeien, man könne im Gegenteil zufrieden ſein,
um ſich die Induſtrie auf ihrer heutigen Höhe halte. Im Gegenſatz
NaE b eiße aber die wirtſchaftliche Bedeutung der Landwirtſchaft er=
nihi
4t:. Die Landwirtſchaft habe es verſtanden, mit der Induſtrie=
eu
mälklung Schritt zu halten und ſich aub der kapitaliſtiſchen Entwicke=
EAguzubaſſen; allerdings ſei man auch in der Landwirtſchaft in der
ka wulfitz ſichen Entwickelung noch nicht am Ende. Trotz aller Hemmniſſe
im Niencd und nach dem Kriege habe die Landſpirtſthaft imzwiſchen eine
ſa Aboachtliche Produktionsſteigerung aufzuweiſen, während die geſtei=
Gin Auslandseinfuhr auf geänderte Konſumagwohnheiten zurüickzufüh=
i
. Die deutſche Landwirtſchaff kaufe jährlich für mchr als 800 M.l=
Un MMark Maſchinen unſerer Induſtrie ab, wobei die Mechaniſierung
Mömtwirtſchaft noch viel wueiter gehen könne. Weyn die ſchlecſte
Lage der Landwirtſchaft ſo weiter beſtehen bleibe, wäre eine

neue ſchwere Bevölkerungsumſchichtung und die Proletariſierung der
Landbevölkerung nicht zu vermeiden. England habe dieſe Entwickelung

eint und Hadlf un Aich die efchen Bude ud W i=.
mögen, ſich in bäuerliches Denken einzufühlen. Der Abtſtundentag der
Stadtbehölkerung ſei nur auf dem Rücken der zehn= bis dreizehnſtündi=
gen
Arbeitszeit der Lanobevölkerung möglich. Politiſch wolle man aller=
dings
dieſen Zwicſpalt in den überwiegend ſtädtiſch orientierten Par=
teien
, um die Landwirtſchaft politiſch geſügig zu machen. Der Nedner
kolemiſiert dann gegen die ſtädtiſche Wohn= und Bobenreform, wie ſie
in der Reichsverfaſſung und dem neuen Heimſtättengeſetz ihren Nieder=
ſchlag
gefunden habe. Die Zahlen über Produktionsanteile der Land=
wirtſchaft
und Induſtrie ſeien Unſinn. Im Jahre 1925 habe aber tat=
ſächlich
die Roheiſenerzeugung 25 Prozent der Milcherzeugung betragen,
die der Steinkohlenerzeugung 55 Prozent der Milcherzeugung. Es gelte,
die ſtädtiſche Geſinnung umzuändern, denn die Wirtſchaftsentwickelung
gehe in ken Bahnen des Imperalismus und Nationalismus mit den
Shutzöllen und der Wiederlage des Freihandels weiter. Solle Deutſch=
land
auch in der Hanbelszabrüſtung vorangehen? Die Landwirtſchaft habe
dasſelbe Recht zum Leben wie jede andere Bevölkerungsſchicht.
Lebhafter Beifall dankte dem Redner für ſeine beinahe zweiſtün=
digen
Ausführungen. Präſident Henſel bedauerte, daß es nicht möglich
geweſen ſei, noch einer viel größeren Zuhörerſchaft das Anhören hes
Vortmages zugänglich zu machen. Der Vortrag möge aber vor allem
draußen auf dem Lande ausgewertet werden. Er wünſche, daß es end=
lich
gelingen möge, die heſſiſche Bauernſchaft unter einen Hut zu bringen.
Dr. Ehrenforth erklärte auf eine Anfrage u. a., daß es der Mangel
an Geſchloſſenheit der Landwirtſchaft ſei, wenn ſie ſich politiſch nicht
energiſcher durchſetzen könne.
Tagung der hefſiſchen landwirtſchaft=
lichen
Genoſſenſchaften.
Gegenwarksfragen des ländlichen Genoſſenſchafts=
weſens
.
Nachmittags ½8 Uhr tagte im Gartenſaal des Städtiſchen Saal=
baues
der Verband heſiſcher landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften und
ſeiner Zentralſtellen.
Präſident Prof Biedenkopf eröffnet die Verſammlung und be=
grüßt
die erſchienenen Chrengäſte und mehrere hundert Delegierte.
Direktor Berg von der Zentralſtelle der landwirtſchaftlichen Ge=
noſſenſchaften
Heſſens referierte dann über
Gegenwarksfragen der heſſiſchen landwirkſchafklichen
Genaſenſchifel.
deren Umfang in dauerndem Wachſen begriffen ſei. Natürlich ſei das
Genoſſenſchaftsweſen kein Allheil= und Zaubermättel, um plötzlich alle
Not abſtellen zu können. Die Prognoſe, daß keine Verringerung der
Zinsſätze, der Steuern und ſozialen Abgaben eintreten werde, könne auch
im dieſem Jahre aufgeſtellt werden. Mit einem Zugaug von 39 Ge=
noſſenſchaften
ſeien am 31. Dezember 1928 1045 Genoſſenſchaften in
Tätigkeit geweſen. Die Zunahme betreffe beſonders Mälch=, Olſt= und
Gemüſeverwertungsgenoſſenſehaften. Wenn bei den Spareinlagen be=
reits
50 Prozent des Vorkriegsſtandes erreicht ſeien, ſo miſſe berückſich=
tigt
werden, daß auch alle nichtlandwirtſchaftlihen Kreiſe der Gemeinde,
Handwerker, Arbeiter, Beamte uſw. an den Einlagen beteiligt ſeien (in
Starkenburg z. B. nur 39 Prozent landwv. Genoſſen). Der Redner wünſcht
eine mehr indivihuelle Kredutpolitik und Nücklagen bei den örtlichen
Kaſſen, um die Verpflichtungen der Zeutrale gegenüber Berlin abzu=
löſen
oder zu vermindern. Zu beachten ſei, daß die Verdienſtſpanne
bei den örtli hen Kaſſen ſich noch weiter vervingern werde. Die Umſatz=
ziffer
habe ſich gewiß erhößt, doch mache ſich der Kampf zwiſchen Handel
und Genoſſenſchaften, zwiſchien individualiſtiſcher und kollektiviſtiſcher Er=
werksform
immer ſtärker bemerkbar. Auch der Handel habe, ſich zu
Bezugsgenoſſenſchaften aufgerafft. Der Redner gibt den Genoſſenſchaf=
ten
dann einzeln Ratzſchläge, um ihre Tätigkeit zu erweitern und zu
intenſivieren bzal. der Viehverſorgung. Vor Väckereigenoſſenſchaftsgrün=
dungen
warnt er. Aus dem Notprogramm zur Linderung der landwirt= möglich. Die Genoſſenſchaften müſſen aber für die neuen Aufgaben ge=
ſchaftlichen
Not ſeien für Heſſen 5000 Mk. zur Viehverwertung und
etwa 20 000 Mk. für die Obſt= und Gemüſeterwertung entfallen. Bei neben den bisherigen genoſſenſchaftlichen Vorleſungen und Uebungen
der Benuzung von ſtaatlichen Mitteln dürfe die Selbſtverwaltung nicht, beſondere Kurſe über genoſſenſchaftliche Fragen eingerichtet wurden So=
preisgegeben
werden. Könnten nſicht auch Parteien durch das bei der
Hingabs von ſtagtlichen Mitteln verbundene Kontrollrecht uſw. politiſche
Geſchäfte erſtreben?. Für den Ausbau der Abſatzgenoſſenſchaften ſei erſtes Reigen eröffnet und gemeinſam mie dem Ruiffeiſenverband in Frank=
Erfordernis Sorge für genügende Verbraucherzahl und Gmſtellung auf
die Marktverhältniſſe. Auch bei der perſonellen Beſetzung der Genoſſen=
ſthaften
ſei ſcharfe Selbſtprüfung notwendig. Hoffentlich könne die Ver= ſchaftliches Genoſſenſchaftsweſen veranſtaltet.
einheitlichung der Neichsgenoſſenſchaften, in einer Reichsgenoſſenſchaft
in dieſem Jahre zu Ende gebracht werden.
ſchaften hätten religiöſe, parteipolitiſche und perſönliche Anſchauungen
keine Berechtigung. Dann würde auch dieſes Jahr einen Schritt nach nenen Ehrengäſte und Kurſusteilnehmer und gab ſeiner Freude darüber
vorwärts bedeuten.

Direktor Mager referierte dann über die
Lage im landwirtſchaftlichen Geldgeſchäft.
3 430 000 Mk. eingeſtellt habe (etwa 3 Mil. Rüclgang der Außenſtände, hilfe beruhende Zuſammenſchluß für jeden Einzellandwitt und für die
Wechſelſchulden uſw., Neueinlagen ea. 430 000 Mk.). Die Geſamthaftſumme geſamte Landwirtſchaft beſitzt. Daher ſei es ganz beſonders zu begrüßen,
der Genoſſenſchaften betrage rund 24 Mill. Mk. Die Gewinnausſichten dem ain Stubiengang über landwirtſchaftliches Genoſſenſchaftsweſen
ſehätzt der Redner auf rund 200 000 Mk. mit vorausſichtlich 8 Prozent
Dividende und ca. 4050 000 Mk. Rücklagen. Gut abgeſchnitten hätten
namentlich die Landwirte, die gleil nah der Ernte ihre Produkte durch weſens behandelten die Herren Profeſſoren Günther und Krae=
die
Zentrale hätten abſetzen können. Vielleicht könne die Vermutung, mer= Gießen, während die geſchichtliche Entwickelung und den finan=
ausgeſprochen
werden, daß wegen des Konjunkturückganges bei der In=
duſtrie
und damit eines Teiles des Handels die Reichsbank vorüber=
Faktor nicht einſtellen.
Direktor Strasburger von der Zentralgenoſſenſchaft behan= den Konſumpereinen darlegte und auf die Vereinheitlichungsbeſtrebun=
delte
dann die
Lage im genoſſenſchafklichen Warengeſchäft.
Er gibt den ländlichen Genoſſenſchaften zahlreiche Anregungen, um in
an Futtermitteln ſei das ganze Jahr über, ſteüig geweſen und habe
täglich zirka 1500 Zentner betragen. Solauge die Zentrale kein Miſch=
Düngerabſatz ſei eine Steigerung zu verzeichnen; eine Preisermüßigung
abſchlüſſe in Kohlen und Briketts tätigen, um ermäßigte Preiſe zu er= tereſſe beanſpruchten auch die Ausführungen von Herrn Generalſekre=
zielen
. Der Rodner behandelt dann die einzelnen Sorten im Samen=
noſſenſchaften
ſei die Lieferung von Java=Zucker zu winzeriſchen Zwecken k
trotz höherem Preis verlangt worden. Mit dem Verband der Zucker= g
rübenbauern werde in dieſer Frage verhandelt werden. Erfreulich ſei,
daß infolge der genoſſenſchaftlichen Einſicht die Getreideberwertung 3. B. Landesmiverſität und das Landw. Inſtitut der Univerſität, insbeſon=
noh
außerordentlich wetergetragen und mit tiefer Vertragstreue ver= ſtandekommen des Kurſus zu danken iſt, ſprach zum Schluß namens der
bunden werden. Auch dem großen kanadiſchen Getreidepool ſei eine Genoſſenſchaftsverbände Herr Dekin Vogel=Bruchenbrücken aus.
Heraufſetzung der Preiſe nicht gelungen. Bei dem Kartoffelanbau miſſe
mehr auf Markenkartoffeln geſehen werden. Der Geſamtumſatz ſt
habe im letzten Jahre 20 Miklionenüberſchritten, alſo eine Hardthof, des univerſitätzverſuchsgutes Unterer Hardthof und eine
Runohme um 3 Millionen erfahren, und es bleibe ein befriedigender 3
Gewinn.
K

Die außerordenkliche Haupkverſammlung des Landes=
Uerandes des Afe und Gunfenäaunereise.
fand geſtern nachmittag um 14,30 Uhr im Reſtaurant Rummelbräu
ſtatt. Die Hauptverſammlung, die ſehr gut beſucht war, leitete der
1. Vorſitzende des Landesverbandes, Geh. Rat v. Hahn, der die Au=
weſenden
und Ehrengäſte, unter denen man Miniſter Korell und Ver=
treter
der Landwirtſchaftskammer bemerkte, herzlich begrüßte. Er gab
einen kurzen Ueberblick über die ſegensreich: Tätigkoit des Landesver=
bandes
und wünſchte ihm auh in Zukunft erfolgreiche Fortſchritte. Das
Referat des Nachmittags, das an Hand von ſehr inſtruktiven Lichtbildern
Die Befruchlungsverhälkniſſe beim Abſt und ihre
Fedeliang fie Aefkauf un d Mfkzlchkaif.
behandelte, hielt Dr. Braunſcheid vom Botaniſchen Inſtitut Würz=
burg
. Ausgehend von den Sortenverhältniſſen und Sortenzucht n
Deutſchland im Vergleich zu Amerika mit dem Grgebnis, daß das deutſche
Obſt unbedingt durch ſeine Güte und Qualität dem ausländiſchen vor=
zuziehen
iſt, kam der Redner auf die Befruchtungsvorgänge und die nach
dieſer Richtung angeſtellten Verſuche im einzelnen zu ſprechen. Böden
und klimatiſche Verhältniſſe üben natürlich einen bedeutenden Einfluß
auf die Befruchtungsverhältwiſſe aus. Die Verſuche, die allerdings zu
einer reſtlos feſtzſtehenden Norm in den kurzen Jahren noch nicht ge=
führt
haben können und zunächſt in der Hauptſache bahzeriſche Verhält=
niſſe
berückſichtigten, werden noch weiter fortgeſetzt, um eine möglichſt
ſichere Grundlage bilden zu können. Man unterſcheibet Obſtſorten, die
gut keimen, aber ſchlechte Mutterſorten ſind, und ſolche, die ausgeſpro=
chen
gute Vaterſorten ſind. Die Verſuche, über die Selbſtigmöglichtei=
ten
haben ergeben, daß die Kandelsſorten fuſt alle ſchlecht keimen und
ſteril ſind. Vei vielen Sorten hat eine Verſchiebung der Geſchlechter
zugunſten der weiblichen Anlagen ſtattgefunden. Zu den ſchwachwüch=
ſigſten
Sorten gehört z. B. die Goldparmäne. Selbſtige Sorten kön=
nen
alſo nicht zur Reihenanpflanzung empfohlen werden. Man muß
auch die Frage der Interſexualität unterſuchen. Klimatiſche und Boden=
verhältniſſe
Gei der Goldparmäne z. B. auch das Alter) ſind ausſchlag=
gebend
für Sterilität einzelner Sorten. Es gibt mehr ſelbſtige als
ſclachte Mutterſorten. Vor Anpflanzung von Obſtſorten muß man ſich
zunächſt über die Sortenart informieren. Ehe die Verſuche über die
gegenſeitige Befruchtung der Pmxis übergeben werden können, müſſen
ſie erſt, auch im klainen, ausgeführt ſein, und zwar müſſen dann bei den
Unterſuchungsergebniſſen in den verſchiedenen Gegenden die klimatiſchen
und Bodenverhältniſſe berückſichtigt werden.
Dieſe Unterſuchungen bedeuten für den prakliſchen Obſtzüchter
zweierlei. Heute haben wir ein Sortendurcheinander, zunächſt müiſſe
alſo erſtrebt werden, dieſes Durcheinander zu verringern. Hauptſache
iſt, daß zu guten Mutterſorten gute Vaterſorten kommen. Es wäre gut,
wenn behördlicherſeits den Obſtzüchtern Bienenſtöcke zur Verfügung ge=
ſtellt
würden, um die Beſtäubung der Obſtkulturen durch die Bienen
zu unterſtützen und dadurch den Ertrag zu erhöhen.
Geheimrat v. Hahn dinkte, auch im Namen der Verſammlung,
die lebhaften Beifall ſpendete, dem Vortragenden für die klare Ein=
führung
in ein für viele unbekanntes Gebiet, deſſen Bedeutung für die
Praxis woch nicht abzuſehen iſt. Er bat den Vortragenden, auch weiter=
hin
wit dem Vervand in Verbinduug zu bleiben.
In der folgenden Ausſprache, in der mehrere Fragen beantwortet
wurden, wurde u. a. noch angeregt, die Bienenzucht für Obſtpflanzer
ſtagtlich zu fordern. Leider ſei die Bienenzucht im allgemeinen ſtark
zurückgegangen. Weiter wurde angeregt, die Unterſuchungen, die bis
jetzt größtenteils nur für Bahern vorgenommen wurden, auch auf Heſſen
ſtärker auszudehnen. Nach Dankesworten durch den Vorſitzenden wurde
die Verſammlung, die zur allgemeinen Befriedigung einen intereſſanten
und anregenden Verlauf genommen hatte, geſchloſſen.

zu

In der auſchließenden Ausſprache kamen dann verſchiedene Redner der Wunſeh
Wort, die aus der Praxis über Fehler und Erſolge berihteten.

Landwirkſchaftlicher Genoſſenſchafts=
kurſus
der Aniverſikäk Gießen.
Eine Behebung der Agrarkriſe ohne weitgehendſte tatkräftige Mit=
hilfe
der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften iſt gar nicht denkbar und
rüſtet ſein. Das hat dazu geführt, daß an einer Reihe von Hochſchulen
weit vordviegend das landwiriſchaftliche Genoſſenſchaftsweſen in Frage
kowmt, hat hierbei das Landw. Inſtitut der Univerſität Gießen den
furt a. M. und den landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaftsverbäuden in
Darmſtadt und Wiesbaden einen dreitägigen Kurſus über Landwirt=
Neben den ſtaatlichen Behörden waren mehr als 300 Vertreter aus
Stadt und Land erſchienen, und zwar nicht nur aus landwirtſchaftlichen
In den Gemeinden müſſe unbedingt darauf geſehen werden, daß Genoſſenſchaſten, ſondern auch Vertreter der Schulze=Delitzſchen Ge=
in
dieſen Keimzellen keine Spaltungen vorkämen, denn in den Genoſſen= noſſenſchaften und der Konſumpereine. Namens der Landesuniverſität
begrüßte der derzeitige Nektor Prof. Dr. Herzog die zahlreich erſchie=
Ausdruck, daß die Anregung zu dieſem Lehrgang auf ſo fruchtbaren
Boden gefallen ſei. Die Eröffnung des Kurſus erfolgte durch den
geſchäſtsführenden Direktor des Landwv. Inſtituts, Prof. Dr. Seſſous.
Verbandsdirektor Berg= Darmſtadt dankte namens der Gäſte und
Kurſusteilnehmer für die Einrichtung dieſes Vortragskurſus. Er betonte
Er ſtellt feſt, daß ſich am Jahresſchluß eine Entſpannung um etwa ſehr eindringlich, welche Bedeutung der genoſſenſchaftliche, auf Selbſt=
daß
iun dieſem Winterſemeſter erſtmalia beim Landw. Inſtitut außer=
eingerichtet
wurde.
Die Grundfrage ſowie die ethiſche Bedeutung des Genoſſenſchafts=
ziellen
Aufbau der Genoſſenſchaften Herr Prof, Dr. Hillringhaus
gehend ihre Zinsſätze herabſetzen würde; man folle aber lieber dieſen von der Preußiſchen Zeutralgenoſſenſchaftskaſſe in Berlin behandelte,
der in ſeinen Ausführungen auch die Verbindungslinien zwiſchen den
landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften, den ſtädtiſchen Genoſſenſchaften und
gen und die heute in der Preſſe im Vordevgrunde ſtehende Lätigkeit
der landw. betriebswirtſchaftlichen Abteilung der Preußenkaſſe einging.
Die brennende Frage der landw. Bezugs= und Abſatzgenoſſenſchaften=
wurde
von Prof, Dr. Mombert in ſeinem Vortrage Die Beſonder=
heiten
des Marktes für landw. Erzeugniſſe, von Prof. Dr. Kleber=
dem
Wettbewerb mit dem Handel günſtüg abzuſthmeiden. Der Umſatz ger in ſeinen Zeitfragen aus der Dünge= und Futtermittelbewertung
und ihre Bedeutung für das genoſſenſchaftliche Warengeſchäft und von
Prof. Dr. Seſſous behandelt, der über die Bedeutung der Sorten=
futter
liefere, ſollten die Bezieher kein Miſchfutter von anderer Seite, vereinheitlichung für den genoſſenſchaftlichen Abſatz der Bodenerzeugniſſe‟
wo der Zentner zum Teil um 20 Mark zu, hoch ſei, kaufen. Beim ſprach. Den gegenwärtigen Stand und die Gegenwarts= und Zukunſts=
aufgaben
der landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften legte Herr Verkands=
für
Stüickſtoff ſei kaum zu erwarten. Durch das Verhalten des Vereins ſekretär Berg=Darmſtadt dar, wührend Herr Generalſekretär Beck
der deutſchen Thomasmehl=Erzeuger ſeien die Abſchlüſſe beſonders mit von der Raiffeiſenorganiſation die in unſerer Zeit beſonders wichtige
dem Saargebiet getätigt worden. Die Genoſſeuſchaſten möchten Jahres= Kontrolltäligkeit des Genoſſenſchaftsweſens behandelte. Beſonderes In=
tär
Dr. Strub= Darmſtadt, der in ſeinem Vortrag über Zweck und
geſchäft. Der Weinzuckerabſatz ſei zurückgegangen. Von einzelnen Ge= Aufgaben der landwirtſchaftlichen Intereſſenvertretung genau die Wir=
kungsgebiete
der Landwirtſchaftskammern, ker wirtſchaftspolitiſchen Or=
ganiſationen
und der Gemoſſenſchaftsopganiſationen abgrenzte.
Den beſonderen Dank der Genoſſenſchaftsverbände an die Heſſiſche
um 50 Prozent geſteigert werden konnte; aber dieſe Geſinnung müſſe dere an Herrn Prof. Dr. Seſſous und Herrn Dr. Pfaff, denen das Zu=
Neben den Vorträgen fanden noch Beſichtigungen des Landwv. In=
ſtituts
, des Agrikulturch=müſchen Inſtituts, des Tierzuchtinſtituts Oberer
Diskuſſion über die durch die Vorträge angeregten Fragen ſtatt. Der
Kurſus hat den ungeteilten Beifall der Teilnehmer geſunden, ſo daß
de, die Kurſe nicht nur zu wiederholen,
ſondern gich ähn
theinheſſen und Starkenburg zu veranſtalten.

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Seite 8

Reich und Ausland.
Gefährlicher Fahrraddieb.
Frankfurt a. M. Der Polizei iſt es ge=
lungen
, einen gefährlichen Fahrraddieb feſtzunohmen.
Es handelt ſich um einen Mjährigen Otto M. aus
Neubirchen bei Chemnitz. Er nohm die Fahrräder
mit Vorliebe von den Häuſern weg, und hat ſie
gleich darauf bei den hieſigen Pfänderſommlern
verſetzt. Die Eigentümer der Fahrräder ſind bereits
ermittelt. Es dürfte ſich empfehlen, die Fahrräder
anzuſchließen, damit es den Fahrraddieben nicht ſo
leicht iſt, die Räder wegzunehmen.
Gefährliches Spiel mit der Waffe.
Limburg. In Leun a. d. Lahn ſpielten zwei
14 Jahre alte Knaben wit einem Teſching, von dem
ſie annahmen, daß er nicht geladen ſei. Plötzlich ent=
lud
ſich jedoch ein Schrotſchuß und die Ladung drang
einem der Knaben in den Leib, der ſo ſchwer verletzt
wurde, daß der Tod alsbald eintrat.
Im Walde erfroren.
Hersfeld. Am Sonntag nachmittag fand ein
Einwohner von dem benachbarten Sorga im Sor=
gaer
Wald den 44jährigen Invaliden Andreas Rech=
berg
von hier erfroren auf. Die benachbarte Gerichts=
kommiſſion
ſtellte feſt, daß Rechberg auf dem Wege
von Wippershain nach Sorga wahrſcheinlich von
einem Unwohlſein befallen und zuſammengebrochen
iſt, zumal die Leiche keinenlei Verlitzungen aufwies
und ſeime Aktentaſche und ein einkaſſierter Geldbetrag
noch bei ihm gefunden wurden.
Verurteilung wegen verſuchten Verſicherungs=
betruges
durch vorſätzliche Brandſtiftung.
Landau. Nach einem langwierigen Indizien=
beweis
verurteilte das Schwurgericht Landau den
26 Jahre alten Händler Joſeph Hauenſtein aus Ober=
hofſtadt
wegen eines Verbrechens der vorſätzlichen
Brandſtiftung in Tateinheit mit einem Verbrechen
des Verſicherungsbetruges zu einer Geſamtzuchthaus=
ſtrafe
von zwei Jahren. Dem Angeſchuldigten wird
zur Laſt gelegt, daß er am 2. Obtober 1928 im eigenen
Hauſe Feuer angelegt hatte, um dadurch zu der Ver=
ſicherungsſumme
des Hauſes zu kommen. Der Ange=
klagte
beſtritt die Tat in der Vovunterſuchung und
auch während der heutigen Verhandlung. Durch eine
umfangreiche Zeugenvernehmung es waren fünf=
undzlvanzig
Zeugen geladen ſammalte ſich ein
reichliches Indizienmaterial an, das den Angeſchul=
digten
ſchwer belaſtete. Er haute in ſeiner Wohnumng
mehrere Löcher in die Decken der Zümmer geheuen,
bamit das Feuer eine ſchnellere Ausbreitung finden
konnte. Zu dieſem Zweck legte er dann noch in die
Löcher Wolle, alte Papierreſte umd Holz. Weider
wurde durch Zeugen bekannt, daß er am Tage vor
dem Brande ſeine Warewvorräte mittels eines Laſt=
autos
aus dem Hauſe brachte. Nachbarn des Ange=
klagten
hörten in der dem Brande vorangegangenen
Nacht verdächtige Geräuſche, die aus der Wohnung
des Angeklagten kamen und aus denen zu entnehmen
war, daß er mit Hamrmer und Meißel arbeitete. Aus
dieſen Ausſagen heraus ſchien der Angeklagte völlig
überfühvt, und der Staatsanwalt beantragte vine Ge=
ſamtzuchthausſtrafe von drei Jahren und Wberben=
wung
der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von
fünf Jahren.
Erdbeben in der Oberpfalz.
Neumarkt (Oberpfalz). Am Mittwoch, um
6.20 Uhr, verſpürte man in Sulzkirchen ein ziemlich
heftiges Erdbeben, das faſt eine Mimtte dauerte. Das
Beben war derart ſtark, daß die Bettſtellen zitterten
und leichtere Gegenſtände, die auf Tiſchen und
Schränken ſtanden, in blirrende Bewegung kamen.
Eigentümlich iſt es, daß die Erſchüftterungen nicht in
jedem Hauſe verſpütrt wurden.
Verhütetes Eiſenbahnunglück.
Würzburg. Auf der Gaubahn Ochſenfurt
Mörtingen konnte am Montag, bei dem Mittagszug,
durch die Aufmerkſamkeit des Streckengehers bei
Dückeſhauſen ein ſchweres Unglück verhütet werden.
Er ſt llte kurz vor Heraynahen des Zuges einen
Schienenbruch feſt, der das Entgleiſen des Zuges zur
Folge gehabt hätte. Er lief dem Zug entgegen, gab
Signal, worauf der Lokomotifühhrer bremſen und
den Zug etwa zwei Meter vor der ſchadhaften
Stelle zum Halten bringen konnte. Nachdem ein
neues Schienenſtück eingeſetzt war, konnte die Gau=
bahn
ihre Fahrt fortſetzen.
Zwei Knaben vom Vater ausgeſetzt.
Paſſau.: Auf der Landſtraße von Paſſau nach
Linz wu.den zwei Knaben im Alter von 10 und 13
Jahren halb erfroven aufgeſunden. Machdem ſich die
Kinder edwas evholt hatten, erzöhlten ſie, daß ſie
Nichard und Ernſt Obermüiller heißen und von
Schindlau bei Nohrbach kommen, wo ihre Eltern
einen großen Bau rhof beſaßen. Die Mutter ſei
vor kurzem geſtovben, und der Vater hatte das An=
weſen
verkauft und beide Knaben auf die Straße ge=
ſetzt
und ihnen erblärt: Ich kann euch jetzt nicht
mehr brauchen, ihr müißt in Zukunft euer Brot ſelbſt
verdienen. Ausgerüſtet mit etwas Brot und einigen
Zehrpfennigen, machtin ſich die beiden auf die Wan=
derſchaft
. Vierzehn Tage lang friſteten die Knaben
durch Betteln ihr Leben und waren vollkommen ent=
kräftet
, als ſie auſgegriffen wurden.
Drei Automobile zuſammengeſtoßen.
Berlin. Wie ein Berliner Spätabendblatt
meldet, ereignete ſich am Dienstag nachmittag, auf
dem Bismarckplatz im Grunewald, ein ſchwerer Zu=
ſammenſtoß
zwiſchen drei Automobilen. Zwei Privat=
autos
, die aus entgegengeſetzter Michtung kamen,
ſtießen auf der Kreuzung mit voller Wucht gegenein=
ander
. Durch den Anprall wurde der eine Wagen
gegen ein drittes Automobil geſchleudert. Der Führer
des einen Autos, John Brinkmann, ſtarb infolge
ſeiner ſchweren Ve letzungen on der Unfallſtelle.
Seine Begleitevin, ein Fräulein Fröhlich aus Frei=
burg
, erlitt ſchwere Beinverletzungen. Autch die In=
ſaſſin
des zweiten Privatwagens, Frau Moll. wurde
erheblich virletzt.
Heßlers Kanu gefunden.
Berlin. Bei den Nachforſchungen nach dem
ſeit einigen Tagen vermißten Paul Heßler, dem
Sohn des bekannten Berliner Hoteliers, deſſen Ver=
ſchwinden
auf einer nächtlichen Wochenend=Kanufahrt
auf der Hav ! großes Aufſehen erregte, wurde am
Mittwoch von Fiſchern, die das Waſſer unter d m
Eiſe ſoweit als möglich abfiſchten, das Kanu gefun=
den
und an Land geſchafft. Die Leiche Heßleis iſt
noch nicht gefunden wort

Donnerstag, den 10. Januar 1929

Schuhpolizei auf Skiern.

Start einer Polizeipatrouille auf Skiern in Oberhof.
Unſere moderne Schutzpolizei wird auch im Patrouillendienſt auf Skiern ausgebildet. In Oberhof
in Thüringen wurde der erſte Skikurſus für Polizeimannſchaften errichtet. Die ſchönen Skifahrten
ſtärken Leib und Seele des Mannes. Auch wird die Beweglichkeit der Polizei im Hochgebirge
mittels gut ausgebildeter Skipatrouillen weſentlich erhöht.
Die chineſiſche Mauer wird abgeriſſen.

Die Große Mauer des chineſiſchen Reiches
ſoll abgeriſſen werden. 1700 Jahre lang hat das 2450 Kilometer lange, 5 bis 8 Meter dicke, bis
16,5 Meter hohe gewaltige Bauwerk die Nord= und Weſtgrenze Chinas gegen die Einfälle der
vilden Grenzvölker geſchützt. Seit einiger Zeit iſt das mit Türmen und Toren ausgeſtattete Werk
baufällig. Auch verlangt die neue Kriegskunſt nach beſſeren, moderneren Verteidigungsmitteln.
Alſo wurde beſchloſſen, die längſte Mauer der Welt abzutragen.

Einbruchsdiebſtahl bei Profeſſor Duehrſſen.
Berlin. Bei dem Frauenarzt Profeſſor Dr.
Duehrſſen wurde in der Nacht zum Mittwoch einge=
broch
n. Die Diebe erbeuteten außer Pelzmänteln,
Chaiſelongue= und Tiſchdecken Silberſachen im Werte
von 15 000 Mark.
Ein unerhörter Vorfall.
Angermünde. Der Führer des Berliner
Automobils TA 6072 übe fuhr in Lüdersdorf bei
Angermnüde, gegen 7 Uhr morgens, einen 24jährigen
Gmubonarbeiter, der ſich zu Rad zur Arbeit begeben
wollte. Der Arbeiter wurde getötet. Der Chauffeur
machte den Ve ſuch, einige juge Leute, die dem Vor=
fall
beobachtet hatten, mit Zigaretten zu beſtichen,
damit ſie ſchweigen ſollten. Als die jungen Leute
ſich weigerten, fuhr der Automobilführer davon, ohne
ſich um den Toten zu kümmern.
Auf einer Skitour erfroren.
Graz. Der ſeit Sonntag vermißte ſtädtiſche
Arzt Dr. Hans Hyden, der eine Skitour im Hoch=
lantſchgebiet
undernommen hatte, wurde nachts von
einer Rettngsexpedition in der Nähe der Roten
Wand bei Mixnitz in 500 Meter Höhe eufroren auf=
gefunden

Die Folgen des ſtreugen Winters in Polen.
Warſchau. Die ſtarken F. öſte und die großen
Schneemeugen haben in ganz Polen Verk hrsſtö=
rungen
und Transportſchwierigkeiten hevvorgerufen.
In der Lebensmittelzufuhr nach Warſchau macht ſich
bereits eine weſentliche Abnahme bemerbbar. Die
Züge treffen im allgemeinen mit ſtarker Verſpätung
ein. Ueber 85 000 Arbeiter ſind damit beſchäftigt,
die Schienenſtränge vom Schnee freizumachen.
Mehrere hundert Arbeiter hoben Hände und Füße
erfroren. In der Gegend von Suwalki ſind vier
Perſonen im Walde der Kälte zum Opfer g. fallen.
Auch aus anderen Gegenden werden Todesfälle in=
folge
Erfrierens gemeldet. In der Nacht vom Mon=
tag
auf Dienstag haben nicht weniger als 2000 Per=
ſonen
in den Warſchauer Aſylen Schutz geſucht, wäh=
rend
ſonſt 300 bis 400 gezählt werden. Der Telephon=
verkehr
in ganz Polen iſt außerordentlich bebindert.
Die Ausgrabungen aus dem Nemi=See.
Rom. Die Entleerung des Nemi=Sees zur Frei=
legung
der kaiſerlichen Prunkſchiffe wird fortgeſetzt.
Seit 20. Oktober iſt der Waſſerſpiegel bereits um
drei Meter tiefer gelegt worden. Bis jtzt kam erſt
ein römiſcher Hafen mit Anlegedamm zum Vorſchein.
In zwei Monaten hofft man, zum erſten Schiff zu

Maſchinengewehre gegen Wölfe.
Kowno. Wie aus Moskau gemeldet wird, ha=
ben
im Gouvernement Wladiwoſtok mehvere Rudel
Wölfe das ruſſiſche Dorf Suſchan überfallen. Vier
Bauern wurden von den Wölfen getötet und drei
verletzt. Ganze Herden ſind von den ausgehungerten
Naubtieren zeriſſen wovden. Die eingetroffene Ab=
teilung
der Roten Armee eröffnete gegen die Wölfe
ein vegelrechtes Maſchinengewehrfeuer. 120. Wölfe
wurden erledigt. Die Rudel ſollen von China nach
Nußland gekommen ſein.
Keſſelrohrexploſion in Bologna.
Rom. Dienstag nachmittag explodierte in einer
Zuckerwarenfabrick in Bologna ein K ſſelrohr. 20 Ar=
beiter
und Arbeiteriynen eplitven Verbrühungen
oder wurden durch fortgeſchleuderte Rohrſtücke ver=
letzt
. Vier Arbeiter und acht Arbeiterinnen wurden
in ein Krankenhaus gebracht; vier von ihnen ſind
ſehr ſchwer verletzt.
Fünf Todesopfer eines Autvunglücks.
Paris. Wie dem Matin aus Nimes gemeldet
wivd, ſind fünf junge Leute, von denen der älteſte
19 Jahre alt war, bei einem Autownfall in der
Nähe von Scuve ums Leben gekowmen.
Das Flugzeugunglück an der franzöſiſchen
Südküſte.
Paris Eine Havasmeldung aus St. Raphael
beſagt, daß bei einem Flugzeugunglück die aus fünf
Perſonen beſtehende Beſatzung ums Leben gekommen
iſt. Es handelt ſich um zwei Marineoffiziere und
drei Marineunteroffiziere. Das Waſſerflugzeug ob=
ſolvierte
einen Probeflug. Bisher konnte nur die
Leiche eines Offiziers geborgen werden.
Acht Matroſen ertrunken.
Paris. Aus Cadiz wird berichtet, daß ein
Fiſcher auf hoher See in einem Boot die Leichen von
zwei Matroſen des italieniſchen Dampfers Vallarzo
fand, der gegenwärtig im Hafen von Cadiz liegt.
Der Kapitän der Vallarzo erblärte, daß in dem
Boot ſechs Italiener und zwei Spanier, die betrun=
ken
geweſen ſeien, aufs Meer hinausgerudert und
dann ſicherlich einem Unglücksfall zum Opfer ge=
fallen
ſeien.
Eine Pulverfabrik in die Luft geflogen.
Gent. Eine ungeheure Exploſion ereignete ſich
am Dienstag in der Staatlichen Pulverfabrik von
Wetteren. Das große, freiliegende Gebäude flog in
die Luft. Der Sachſchaden iſt bed utend. Perſonen
ſind dabei nicht zu Schaden gekommen.

Nummer A

Der Cadolzburger Bilderdiebſtat
vor Gerichl.

Fürth. Zu Beginn des zweiten Verhand)
tages wurde der Angeklrgte Graſke noch über
Verbindung mit Frau Schwarz gehört. Gran
ſtreitet entſchieden, bei Frau Schwarz gewolz
hoben. Lediglich ſeine Frau habe im Jahr=
etwa
ein Vierteljahr dort gewohnt, während r4
Zeit er ſie öfter beſucht und einigomal auch Fiü
gewohnt habe. Frau Schwarz ſei einmal zu 7. Mickld
komnmen und habe ihmn den Bericht einer Nürnn.
Hi
Zeitung gezeigt, wonach Schmidt von der 25
4u
wegen Einbruchs geſucht werde. Schmidt fühe-RFIu
daraufhin in der Wohnung ſeiner Braut nickum /
ſicher. Graſke erinnerte ſich, etwa vier Wochnt /AAu

der Tat bei Frau Schwarz am Fenſter im Varzheie

gehen ein Plakat geleſen zu haben, wonac
Wohnung bei ihr zu vermieten ſei. Er habe S
deshalb hingeſchicht, der dann auch gemietettäreſh

Lippmann habe Schmidt das Geld für die Miüiz mron
geben. Es ſei unmöglich, daß Frau Schwar cn
irgendwelchen Vorſtrafen Groſkes Kenntnis zühih
habe, keinesfalls aber von deren Höhe und ur.
Dagegen ſei es unrichtig, daß Graſke Schmidt diihel
nung als vor polizeilicher Nachſtellung durch
welches Zutun der Frau Schwarz ſicher be=
habe
. Er habe Schmidt wur geraten, die polindtgan
Anmeldung einige Tage hinauszuſchieben, abbe ſneier
geäußert, daß er ohne eine ſolche bei Frau Snaut)
wohnen könne. Wenn er Schmidt vor polizziſen
Nachſtellung habe behüten wollen, ſo ſei das Melf
ſeinem, Graſkes, Intereſſe geſchihen, da er imir/e
einer Verhaftung Schmidts mich ſeine eige-3 fri
fürchten mußte.
ſit m
Die Angabe Graſkes wurde von Schmi Ueſtli

ſtätigt, der noch hinzufüigte, ſich unter falſchern SiM
men bei Frau Schwarz als Wäſchereiſender ut
mietet zu haben. Er habe von ihr gleich beirr/0.
zug das ordnungsgemäße polizeiliche Anmelde n5
lar erhalten und habe ihr dabei geſagt, dieſe Zu
dung ſelbſt zu beſorgen. Er habe jedoch mu im
Tage bei Frau Schwarz gewohnt, da er durchs=MUT.M
mann erfahren habe, daß bei dieſem ſchon Kräliük!
beamte in der Cadolzburger Angelegenheit wec=n
die ſich auch für ihn, Schmidt, intereſſiert Ae/
Der Angeblagte Zahn beſtätigt im allgemeinu
Augaben Graſkes, der ihm für die Tat 1000 Ru/
geſagt und auch gegeben habe. Dagagen habe
Lüidtke und Frau Schwarz nie evwas zu vm gii
Auch Breitfeld habe er erſt am Tage der Dat Hwitüu
gelernt. Seit dem Jahre 1925 halte er ſich Mm
falſchem Namen in Bevlin auf. Seit dieſer RN
Ju wri
kenne er Graſke, er ſei aber keinesfalls deſſen3zmike
jähriger Tatgenoſſe bei anderen Einbrüchart in
auch zur Cadolzburger Tat hobe ihn lediglich 9
tenerluſt getrieben. Er betreibe in Berlin ein Qu
bilienbüro und vevdiene nebenbei als Manag.y
Boxkämpfe. Zahn ſchilderte dann in ban)
Worten ſeinen Lebenslauf, aus dom hevvorgehr!
er einer angeſehenen Bcamtenfamälie in Wederg
ſtammt. Mit 15 Jahren habe er wegen einer 9
drohten Entlaſſung das Gywnaſium freiwillgit
laſſen und ſei als Freiwilliger ins Feld geue mi
Am Schluß der Vormittagsſitzung kam e Erd-D0e1
zu einem ſcharfen Zwiſchenfall zwiſchen dem V9= Maiae
diger Mayers und dem mediziniſchen Sochern"
digen, der von dem Verteidiger wegen angebiche /
fangenheit zugunſten Lippmaons abgelehnt min
Der Sachverſtändige vervahrte ſich ſchließlich
fortgeſetzte, gänzlich ungerechtferbigte Angriff W
Verteidiger. Endlich teilten ſich die ſechs Venw!
in zwei Parteien, die ſich in ſcharfen Wortern
zuguonſten, teils zuungunſten des Verteidigers My
MF
äußerten.
Zugzuſammenſtoß in England. wiMieie

London. Am Dienstag abend ſtieß baull
church, einem kleinen Städtchen der Grafſchaft Aef
ſhire, ein Eilzug mit einem Güterzug zuſam
Der Führer des Eilzugs und zwei Reifende L/WMel
getötet. Die Zahl der Verletzten wird ammi u
15 angegeben, von denen vier in Lebensgefahr WMMen
ben. In Privatberichten wird dagegen von 2N-cime
letzten geſprochen. Die Unfallſtelle liegt etwa Eiseaſei
Meilen von Chaufield, wo im Oktober bei FAFſt

Zugzuſammenſtoß 15 Perſonen getötet wurde
London. Bei dem Eiſenbahnunglück E.0d Aei
Nähe von Cheltenham wurden der Zugführr Mkdurn
Schnellzuges und drei Paſſagiere getötet, vier 111
ſagiere ſchwer und viele leicht verletzt. Man f.-Amuükl
daß einige der Schwerverletzten nicht mehr zu Mu=M
ſind. Zur Zeit des Zuſammenſtoßes herrſchte Aulaut
Nebel.
mudich
rurziwer
Bootsunglück in Indien.
Karachi. Ein Boot, auf dem ſich 24 P cm
Bau der Talſpere von Sukkur beſchäftigte Azgbſcha.
befanden, kenterte. 19 Arbeiter ertranken, da m
drei Brüder, deren Mutter beim Gmpfane /
Trauernachricht tot umfiel.
Raubüberfall auf einen Eiſenbahnzus ſ
bei Nanking.
Nanking. Dreißig Räuber griffen am A29
wbend einen Zug auf einem kleinen Bahnh*

ſanbing an, überwältigten die bewaffnete B/n
manmſchaft und plünderten dann den Zug. DA

verfolgt die flüchtigen Banditen.

Die Beute der Nankinger Eiſenbahnrär)0 Au
Nanking. Der Zug, der am 7. Januaz4Smell
ſchen Schanghai und Nanking von Banditen an1=e.
ten wurde, enthielt die Monatslöhnung für di Veeenſ0.
geſtellten der Giſenbahn. Die Banditen, di wo
waffnet waren, haben 10 000 Dollar geraubt 90
15 000 Poſtſäcke durchſucht. Sie ſind alsdam!
Ueberſchreitung des Yangtſe in nördlicher Ric hils
geflohen.
Die Leiſtung der Queſtion Mark. /84/
New York. Die Queſtion Mark ha! che‟
ihrem Rekordflug nahezu 12000 Meilen zurückel.
Die Maſchine iſt durchſchnittlich in 3000 bis 400(3
Höhe geflogen. Das Flugzeug erhielt insgl
5000 Gallonin Benzin, 200 Gallonen Oel und? g
Pfund Eſſen und anderes Die Flieger ſpil.
ERu
wenn ſie wach waren und nicht am Steuer
Karten. Zuletzt hatte Queſtion Mark noch 500

lonen Benzin, mußte dieſe Menge aber abwo
als der Steuerbordmotor ausſetzte. Als die
dung dann vollzogen war, verſagte der Motor!
kommen. Aus ſeinem Gehäuſe quoll ein ET
Schmieröl. Der mittlere Motor machte nur
1300 Umdrehungen, aber auch der Backbordnl
begann bei der Landung zu verſagen. Die F
ſelber waren in tadelloſer Verfaſſung, konnten ?
infolge Taubheit zunächſt die an ſie geſtellten !
gen nicht beantworten.

[ ][  ][ ]

hrmmer 10

Donnerstag, den 10. Januar 1929

Seite 9

Sport, Spiel und Turnen.

Turnen.
Main=Rhein=Gau 2. T.

Vorſchau für das Jahr 1929.
ſ, daß das alte Jahr zur Rüſte gegangen und ein neues Turner=
nißen
Anfang genommen, erachteten es die Führer des Gaucs für
notmd g, nachdem die DT. und Kreis ihre Arbeitspläne bekannt ge=
mnahntarich
die Jahresarbeit für den Gau im feſten Rahmen zuſammen
zu fez, wvelches in einer in den letzten Tagen ſtattgefundenen Gau=
Aucu ffſitzung geſchah. War das Jahr 1928 an größeren DT.= und
Krmfmmanſtaltungen ein reiches, ſo wird in erſter Linie 1929 dem
Ammind beſonders der Ausbildung von Vereinsfachwarten gewidmet
ſeiviar) unter Einſchluß der üblichen Wettkampfveranſtaltungen inner=
hyablähes
Gaues, und zwar ſollen hierbei alle Zweige der Leibesübungen
ben üchEigt werden, welche im Main=Rheingau der DT. eine Pflege=
ſtätctz
Fundem haben. Im Männerturnen ſieht der Jahresplan vier
Gayrungsſtunden ſowie einen mehrtägigen Lehrgang zur Ausbildung
Dong nanparten und Vorturner vor. Im Mittelpunkt des Männer=
auwttz
Freht das 48. Gauturnfeſt am 21. Juli in Bensheim. Vier Gau=
übuhyrinden
und ein größerer Lehrgang im Oktober/November ſind
füriz menbildung von Lehrkräften im Frauen=Turnen im Gauarbeits=
platho
geſehen. Nieder=Ramſtadt, das Feſte zu feiern werſteht, hat ſich
Zurſt †rnahme des 10. Gau=Frauenwetturnens bereit erklärt und ſoll
wdie ſzam 9. Juni ſtattfinden. Die Ausbildung im Volksturnen wird
ſim, dreitagigen Lehrgang im Monat Mai und in drei Gauübungs=
ftunnt
gefördert. An Wettkampfveranſtaltungen im Volksturnen
wenzmet der Arbeitsplan den Frühjahrswaldlauf, das Gauvolksturnen
undhp rtfeſt, ſowie die in Rüſſelsheim alljährlich ſtattfindenden Opel=
Kaumele. Ein beſonderes Augenmerk wird auf die Heranbildung
geeiſttrr Lehrkräfte für das Kinderturnen gelegt werden, das in
Bübungsſtunden und in einem viertägigen Lehrgang im Monat

indk ſtellen. Außerdem iſt noch ein Uebungs= und Anleitungstag für
Kiſuer ſchwimmen vorgeſehen. Reichliche Betätigung finden die
Sch umer innerhalb des Gaues bei der Gauſchwimmfahrt, dem Gau=
piseſt
, Stromſchwimmen und einem der Jugend vorbehaltenem,
wn mmen. Weiter iſt den beſſerew Kampfſchwimmern Gelegenheit
t, an größeren Kreis= und DT. offenen Schwimmveranſtaltungen
ſoeteiligen. Der Lehrgang über die Ausbildung wird auf der
cmyzertagung am 17. März feſtgelegt. Neben den üblichen Vereins=
gntufrigen
ſind im Gauplan die alljährlichen Gauwanderungen im
chin), September aufgenommen. Jugendpflege und Geiſtesturnen ſehen
z18. Jahr 1929 Gaujugendtreffen und Ferienwanderungen ſowie
teizTargungen vor. Sommer= und Winterſpiele werden in der ſeither
ſo: Weiſe als Freundſchafts= und Meiſterſchaftsſpiele durchgeführt.
ſanderer Lehrgang zur Ausbildung von Schiedsrichtern mit einer
nprüffung geht den Meiſterſchaftsſpielen voraus.

Frauenturnen.
e Jahresarbeit für das Frauenturnen innerhalb des Gaues be=
ürihutt
der am kommenden Sonntag, vormittags 8½ Uhr, ſtattfinden=
nit
grübungsſtunde. Hierfür iſt NiederRamſtadt, der Ort des
eilsfryger 10. Gau=Frauen=Wetturnens, von der Gauleitung beſtimmt
voſah. Die Uebungsfolge enthält aufbauenden Uebungsſtoff für die
Vekgesrrbeik, ebenfo werden die Wettübungen für das Gauwetturnen
nnd getummt.
handball.
Mikkeldeutſchland gegen Süddeutſchland
am 10. Bebruar 1929 in Darmſtadt.
e Entſcheidung der D. S.B. über die Austragung des Zwiſchen=
vemſeiels
um den deutſchen Handballpokal iſt nunmehr gefallen.
DeityPolizeiſportverein. Darmſtadt wurde aufgegeben, die Vorberei=
tuun
jzur Durchführung des Spieles auf dem Polizeiſportplatz zu

Durch dieſe Entſcheidung iſt der Darmſtädter Handballgemeinde
wieder einmal die Gelegenheit eines Handballgroßkampfes geboten, der
ſeine Anziehungskraft auf weiteſte Kreiſe ſicher nicht verfehlen wird.
Die Berechtigung zur Teilnahme an der Zwiſchenrunde hatte ſich Süd=
deutſchland
durch ſeinen Sieg über Norddeutſchland am 10. November
vorigen Jahres in Hannover erkämpft. Ueber die beiden Mann=
ſchaftsaufſtellungen
liegen bis heute noch keine näheren Angaben vor.
Sobald ſolche hier eingehen, werden wir ſie im Zuſammenhang mit
einem Ueberblick über den ſeitherigen Verlauf der Pokalſpiele an
dieſer Stelle veröffentlichen.
Beim Berliner Sechstagerennen lagen nach 115 Stunden Dül=
berg/Petri
mit zwei Runden vor Junge/Kroſchel allein an der Spitze.
Hauptſchriftleitung. Rudolf Maupe
Veranwwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Maupe: für Feuilleion, Reſch und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann;
für den Handei: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdſenſt: Andreas Bauer; für
Die Gegenwart: Dr. Herbert Neite; für den Inſeratenteil: Willv Kuhle; Druck
und Verlag: L. C. Wittich ſämtlich in Darmſiadt
Für unverlangte Manu ripte wird Garantie der Rückiendung nicht übernommen,
Rundfunkprogramme.
Frankfurk.
Donnerstag, 10. Jan. 6.30: Gymnaſtik. O 12.30: Schallplatten.
O 15.05: Stunde der Jugend. Berufsberater Dr. Claus: Die
mittlere Reife (Oberſekundareife) und ihre Berechtigungen. O 15.55:
Hausfrauendienſt. o 16.35: Stuttgart: Konzert des Funkorch.
O 18.10: Aus der Novelle Die Sanfte von F. M. Doſtojewſki.
D 18.30: Kaſſel: Vortrag. o 18.45: Engliſche Literaturproben.
O 19: Engliſch. O 20.15: Stuttgart: Schwäbiſcher Abend. Halm:
Serenade für Streichtrio. Epigramme von Weckherlin und Haug.
Schubert: Der kalte Michel. Zumſteeg: Ballade. Sailer:
Schulz und Pfarrer. Kerner: Aus den Kindheitserinnerungen
Reutter: Die Paſſion aus den Bibliſchen Szenen für Klavier
Gedichte: Strauß: Ermunterung; Letzter Hauch. Viſcher: Zu
Cannſtatt an der Brucken. Wolf: Aus den Mörike=Liedern.
Bleyle: Arabiſches Ständchen aus König der Geiſter aus 1001

Wie mir Schwoba unſer Ländle überkomme habe‟. Schwoba=Sprüch,
Schwäbiſche Tänze und Märſche. Zwei ſchwäbiſche Käuze.
Schwäbiſcher Liedermarſch. Dr. Hoſa=Knopf. Schwäbiſcher
Einakter von Raban Sylvius. o 21.30: Spaniſche Stunde.
Muſikaliſche Komödie in einem Akt von Maurice Ravel. Text
von Franc=Nohain. Perſ.: Conception, Frau des Torquemada;
Gonzalvo, ein Schöngeiſt; Torquemada, Uhrmacher; Ramiro, Maul=
eſeltreiber
: Don Inigo Gomez, Bankier. Das Stück ſpielt zu
Toledo im achtzehnten Jahrhundert. Muſikal: Leitung: Dr. Ludw.
Rottenberg.
Skukkgark.
Donuerstag, 10. Jan. 10.30: Schallplatten. O 12.15: Schall=
platten
. O 16.35: Frankfurt: Nachmittagskonzert. O 18.15: Freiburg:
Prof. Dr. Litzelmann: Drachenkämpfe (eigene Erlebniſſe mit Schlan=
gen
und Eidechſen). 18.45: Ueber Haltungs= und Bruſtkorbſchädi=
gungen
in der Schulzeit. 19.15: Frl. Eberhardt: Die Frau im
Handelsgewerbe. O 20: Schwäbiſcher Abend. Leitung: Stockinger.
U. a.: Dr Hoſaknopf. Schwäbiſcher Einakter von Raban Sylvrus.
O Anſchl.: Eine Stunde Spanien. Muſikal. Komödie in einem
Akt von M. Ravel. Das Stückſpielt in Toledo im 18. Jahrhundert.
Muſikal. Leitung: Dr. Rottenberg. O Anſchl.: Freiburg: Eine Stunde
Haydn. Mitw.; Anne Winterhalter (Klavier), Ad. Gerlach (Bariton),
Rich. Röhler (1. Fiöte), Franz Schröder (2. Flöte), Theo Kellner
(Cello). Trio in C=dur, Lieder: Die Landluſt; Ein kleines
Haus; Lob der Fgulheit. Sonate in F=dur. Jeder meint das
holde Kind. Liebes Mädchen, hör mir zu. Trio in G=dur.
Anſchl.: Nachrichten.

Berlin.

Donnerstag, 10. Jan. 12.30. Für den Landwirt. o 15.30;
Dr. Mayer: Der Künſtler als Reporter. o 16: Oberingenieur Hart=
mann
: Techniſcher Rückblick auf 1928. (Verkehrstechnik zu Lande,
auf dem Waſſer und in der Luft., o 16.30: Kammermuſik. Egon
Birchner (Flügel), Ad. Gülzow; (Violine), E. Sandow (Violoncello),
K. Wendel (Viola). O Anſchl.: Konzert der Kapelle Geza Komor,
O 19: Prof. Dr. Bonn: Probleme der Weltwirtſchaft. (Das
Kolonialproblem.) 19.30: Forſchungsreiſender Major TryggvA
Gran, Oslo: Wie wir Kapitän Scott in den Schneewüſten des
Südpols auffanden. 20: Abendunterhaltung. Wagner=Abend!
Dirig.: Seidler=Winkler. Ausf.: Berliner Funkorch., Rob. Hutt
(Tenor). Vorſpiel und Nun ſei bedankt, mein lieber Schwan, aus
Lohengrin Klingſors Zaubergarten und die Blumenmädchen
aus Parſifal Winterſtürme wichen dem Wonnemond, aus
Die Walküre‟. Vorſpiel zum dritten Akt; Walthers Preislied
aus Die Meiſterſinger Wotans Abſchied und Feuerzauber aus
Die Walküre‟. 21: Aus dem Plefarſaal des Herrenhauſes=
Veranſtaltung des Verbandes deutſcher Erzähler. Adolf von Hatz=
feld
. Anton Wildgans. 22: Die letzte Stunde des Berliner Sechs=
tagerennens
. Am Mikrophon: Fredy Budziniki. S Anſchl.: Tages=
nachrichten
. Danach: Tanzmuſfk. Kapelle Dafos Bela.

Dr. Snethlage: Im Indianerdorf. o 15: Lehrer Fiſcher: Wege zur
Weiterbildung in der deurſchen Einheitskurzſchrift. 15.30: Wetter
und Börſe. o 15.40: Frieda Radel: Ehereform im Spiegel neuzeit=
licher
Literatur: Gibt es vollkommene Ehen? o 16: Friedr. Sacht=
leben
: Berufe im Hoizgewerbe. o 16.30: Berlin: Kammermuſik=
ſtunde
. 17.30: Rechtsanwalt Dr. Eyck: Juriſtiſche=ſtaatswiſſenſchaftl.
Bücherſtunde. O 18: G. M. Hoffmann: Mariendichtung. O 18.30:
Spaniſch für Fortgeſchrittene. o 18.55: Dr. Dooſe: Billiges Bauen
auf dem Lande. o 19.30: Berlin: Maofr Gran: Wie ich Scott
im ewigen Eiſe fand. 20: Berlin: Abendunterhaltung. Wagner=
Abend. Dirig.: Seidler=Winkler. Berliner Funkorch. Mitw.: Rob,
Hutt (Tenor). O 21: Aus dem Plenarſaal des Herrenhauſess
Veranſtaltung des Verbandes deutſcher Erzähler. Adolf von Hatz=
feld
. Anton Wildgans. 22: Die letzte Stunde des Berliner Sechs=
tagerennens
. Am Mikrophon: Fredy Budzinſki. o. Anſchl.: Preſſe=
nachrichten
. O Danach: Tanzmuſik. Kapelle Dajos Bela.
Weikerbericht.
Gießen, 9. Januar.
Im Nordweſten haben neuerdings vordringende Warmluftmaſſen
unter Barometerfall zu Temperaturanſtieg und an der Weſtküſte von
Irland und Schottland zu Niederſchlägen geführt. Des weiteren hatz
ſich der Schwerpunkt des unſere Wetterlage beherrſchendem Hochdruck=
gebietes
mehr ſüdöſtlich nach Rußland hin verlagert, ſo daß dort das
barometriſche Maximum bis 793 Millimeter Luftdruck aufweiſt. In=
folgedeſſen
werden entſprechend dem Lauf der Iſobaren auch die Winde
mehr nach Südoſten drehen. Dabei erfährt der gegenwärtige Witterungs=
charakter
noch keine Aenderung.
Ausſichten für Donnerstag, den 10. Januar: Fortdauer des teils nebligen,
teils heiteren und trockenen Froſtwetters.
Ausſichten für Freitag, den 11. Januar: Vielfach wolkig und Abſchwä=
chung
des Froſtes wahrſcheinlich.

Feld=
berg

Taunus Waſſ.=
Kuppe Feld=
berg

Schwarz=
Böt Zug=
ſpitze
Kahler
Aſten ſ Fich=
elberg
Schnee=
koppe

Wetter heiter heiter heiter heiter heiter heiter Temperatur ((C) 8 6 10 2 6 5 Wind 0s0, 0s0, SO, SO. ss0 S0, Niederſchlag mm) Schneedecke (cm) 15 90 120 38 100 107

Die heutige Nummer hat 14 Geiten.

Darmſtadt

Wein werden für Rechnung der Beteiligten verkauft. Der
(Ms wwird nach Abzug der Koſten zur Verfügung der Be=
taelten
gehalten werden.

III. Bekanntmachung
u Grund der 2./5. und 7. Berordnung zur Durchführnn,
deuk ewordnung über Goldbilanzen fordern wir die Inhaber
amsſer Aktien zu Rmk. 140. auf, ihre Stücke zum Umtauſch
im zme ktien über Rmk. 1000. und Rmk. 100. einzureichen.
e Umtauſch vorſtehender Aktien erfolgt bis ſpäteſtens
25M bruar 1929 bei der
Dchnſtädter und Nationalbank, Hauptniederlaſſung
Armſtadt,
n wit Dchnſtädter und Nationalbank, Filiale FrankfurtM.
ſuatt Beifügung eines arithmetiſch geordneten Nummern
peuzhriiſſes in doppelter Ausfertigung während der üblichen
Beiſt sſtunden.
IM Aktien ſind mit den dazugehörigen Gewinnanteil=
ſchitzbagen
mit laufenden Gewinngnteilſcheinen und Er=
Reipunrgsſchein einzureichen.
ü einen eingereichten Aktienbetrag von Rmk. 1000.
wilkzteime neue Aktie im Nennwerte von Rmk. 1000. mit Ge=
wuin teilſcheinen Nr. 1 und ff. nebſt Erneuerungsſchein
aundrmicht. Soweit Aktionäre Beträge beſitzen, die Rmk. 1000.
ninhen reichen oder nicht durch Rmk. 1000. teilbar ſind,
wmmn für einen nicht in Rmk. 1000. Abſchnitten, aber in
fndeh Rrmle0. Abſchnitten darſtellbaren Teilbetrag Stücke zu
dem Wnrmnhrnk. 100. mit Gewinnanteilſcheinen Nr. 1 und ff. nebſt
Eyyuerungsſchein ausgegeben. Beſondere Stückelungswünſche
wmun von den Umtauſchſtellen nach Möglichkeit berückſichtigt.
Du= nicht durch Rmk. 100. teilbaren Beträge ſind durch
end ſtechende Spitzen=An= und=Verkäufe bei den obengenannten
enhel SMen abzurunden oder uns zur Verwertung zur Verfügung
zuß len.
deu Umtauſch iſt proviſionsfrei, falls die Einreichung der
AMty an den Schaltern erfolgt. In anderen Fällen wird
diß bliche Proviſion in Anrechnung gebracht.
om den Umtauſchſtellen werden zunächſt Empfangs=
belſtimigungen
ausgegeben, die nach Fertigſtellung der neuen
Abkr gegen dieſe umzutauſchen ſind, und zwar bei denjenigen
Schen, von denen die Empfangsbeſcheinigung ausgeſtellt iſt.
Dcmtauſch dieſer Beſcheinigungen, die nicht übertragbar ſind
erxſght Galdmöglichſt. Die Umtauſchſtellen ſind berechtigt, aber
niay werpflichtet, die Legitimation des Einreichers der Be=
ſafzrigung
zu prüfen.
Diejenigen Aktien über Rmk. 140. die nicht ſpäteſtens
bWBum 25. Februar 1929 bei den vorgenannten Stellen zum
Uhnuſ ch eingereicht ſind, werden nach Maßgabe der geſetzlichen
Aſmnungen für kraftlos erklärt. Das gleiche gilt von ein=
ſe
gaß hnen Aktien über Rmk. 140., welche die zum Erſatz
dim Aktien über Rmk. 1000. bezw. Rmk. 100. erforderliche
F./ micht erreichen und uns nicht zur Verwertung für
Mktumg der Beteiligten zur Verfügung geſtellt werden.
AMruff die für kraftlos erklärten Aktien entfallenden neuen

Darmſtadt, den 1. November 1928.
(18210
laſtorenfabrik Darmſtadt A. G., Darmſtadt
Der Aufſichtsrat:
Der Vorſtand:
R. Zinkann
Friedrich May

beſte Qualität
verkauft zu billigen
Tagespreiſen (935

Vierling
Hofmeierei.
Telephon 184.

Verkaufe 50 weiße
amerikan. Leghorn,
28er Aprilbrut, be=
reits
am Leg., weg.
Platzmangel. (*
L. Fiſcher,
Ober=Ramſtadt.
Roßdörfer Str.

2 Rheinl. Hähne u.
1 Stamm Deutſche
Zwerghühner (1.6)
zu verk. Beckſtr. 8. (
Aelteres, trommes.
zugfeſtes Pferd
umſtändehalb. billig
zu verkauf. (962b
A. Giegerich
Nieder=Kainsbach.

2½X5=Zim.=Haus
ſüdöſtlich. Stadtteil
elektr. Licht u. Gas.
m. Veranda, b. gut.
Anz. zu kaufen geſ.
Eine Wohnung muß
beziehbar ſein.
Gefl. Angeb. u.
B. 203 Geſchſt.

Wohnhaus
m. Scheune u. Stal=
lung
, 2650 am Acker=
land
dabei, u. gun=
ſtigen
Bedingungen
zu verkaufen. (*dso
Georg Boller,
Groß=Zimmern,
Enggaſſe Nr.
Kaufe ſofork
freiw. Landhaus b
1015 000 Anz
gr. Gart. od. Land
ev. Waſchanſt. oder
guten Gaſthof durch
Gumpert, Frankfurt
a. M., Rotlintſtr. 35.
928b)

Gutgehendes
Lebensmilkel=
geſchäft

eventuell mit Woh=
nung
geſucht. Ange=
bote
unt. B. 181 an
die Geſchäftsſt.

Am Freitag, den 11. Januar
1929, porm. 10 Uhr, ſollen in meinem
Verſteigerungslokale Bleichſtr. 40 fol
gende Pfänder zwangsweiſe gegen Bar=
zahlung
verſteigert werden, insbeſondere
Fahrräder, 3 Nähmaſchinen (Stoewer
1 weißer Kleiderſchrank, 1 Schreibtiſch,
1 Sofa, 1 Marmoruhr, 1 Bild, Möbel
aller Art u. a. m.
(26
Darmſtadt, den 9. Januar 1929.
Jungermann

Gerichtsvollzieher in Darmſtadt.
Büro: Eliſabethenſtraße 23, II.

Gute Exiſtenz

Café-Restaurant
mit Fremden-Pension
in Vorort Darmſtadts, brauereifrei,
ſchöne Gaſtzim, mit ſämtl. Zubehör,
große Säle, ſchöner ſchattiger Garten,
große gedeckte Halle, Stallungen u.
Wagenhallen, gutes und reichliches
Inventar. Große Kellereien f. Küferei
umſtändehalb r fof. zu verkaufen,
Erforderl. Mk. 20-30000. Näheren Aufſchl.
durch Alb. Mittelstädt, Eliſabethenſtr. 34
Fernſprecher 2340.

Holzverſteigerung Nr. 2
Montag, den 14. Januar 1929 vor=
mittags
9.30 Uhr, werden in der Keller=
ſchen
Gaſtwirtſchaft zu Wembach aus
den Domanialwalddiſtrikten Seckenhain
1a, 2a. 2b. Flachsgrund 5a. Stried
und 10b, ſowie Raubhaus 12 der För=
ſterei
Koloniewald verſteigert:
Nutzholz.
Derbſtangen: Fichte 2 Klaſſe 3 Stück.
Douglas 3. Klaſſe 8 Stück.
Reisſtangen: Fichte 4. Klaſſe 6 Stück.
Douglas 5. Klaſſe 13 Stück. 6
Klaſſe 15 Stuck.
Nutzſcheiter. Raummeter: 2 Buche.
Brennholz.
Scheiter Rmtr. 305 Buche, 50 Eiche, zum Preiſe von je 300 Mark angekauft
124 Kiefer. 1 Fichte. Knüppel. Rmtr.:
125 Buche 28 Eiche. 55 Kiefer, 2 Fichte.
Stammreiſig. 100 W.: 64 Buche, 1.70
Weymuthskiefer. Aſtreiſig. 100 W.:
1
45,5 Buche, 5,5 Eiche, 23,5 Kiefer.
Das Holz iſt vor der Verſteigerung/
einzuſehen. Irgendwelche ſpätere Ein=
wendungen
wegen der Güte des Holzes
werden nicht entgegengenomnen.
Nähere Auskunft durch das unterzeich= abends 6 Uhr, an die Bürgermeiſterei
nete Forſtamt und Herrn Förſter Schnei=
(927
der zu Rohrbach.
Ober=Ramſtadt, den 4. Januar 1929.
Heſſ. Forſtamt Aber=Ramſtadk.

Beikbewerb!
Zur Erlangung von Vorentwürfen für
den Bau einer ſechsklaſſigen Volksſchule
nebſt Turnhalle, Schüler= und Volksbad
wird unter den am 1. Januar 1928 im
Freiſtaat Heſſen anſäſſigen, deutſchen
Architekten ein
Ideen=Welibewerb
ausgeſchrieben. An Preiſen wird die
Summe von 4000 Mark zur Verfügung
geſtellt, und zwar:
für einen erſten Preis 1600 Mark.
für einen zweiten Preis 1100 Mark.
für einen dritten Preis 700 Mark.
Außerdem ſollen zwei weitere Entwürfe
werden.
Die näheren Bedingungen das Pro=
gramm
, ſowie die notwendigen Plan=
unterlagen
können zum Preiſe von 5 Mk.
bezogen werden. Dieſer Betrag wird
nach Einreichung eines vollſtandigen
Entwurfes zurückvergütet.
Die Entwürfe ſind mit einer Kenn=
zahl
verſehen bis zum 15. Februar 1929
Gonſenheim einzureichen.
(926
Gonſenheim, den 12. Drzember 1928.
Heſſiſche Bürgermeifterei Gonſenheim,
ander Bürgermeiſter.

DMMMTOZT!
ToT

3 Pfund 1.00
1 Pfund 0.35
vollsaftig, süiß und aromatisch
zu haben in allen einschlägigen Fruchtgeschäften

B. 172 Geſchſt.

B. 171 Geſchſt.

Geſchäftshaus Kirchſtraße
in der Kirchſtraße /Haus zu kaufen geſ.
zu verkauf. Ang. u. Zuſchriften erb. u
Mroeltsbergedung.
Die Ausführung der Chauſſierarbei=
ten
bei Verbreiterung der Provinzial=
ſtraße
von Goddelau nach Stockſtadt und
von Gernsheim nach Klein=Rohrheim
ſoll vergeben werden.
Angebotsvordrucke werden in den
Dienſträumen der Provinzialſtraßen=
verwaltung
in Darmſtadt. Neckarſtr. 3.
Zimmer 30, zum Selbſtkoſtenpreis ab=
gegeben
.
Die Angebote ſind verſchloſſen, mit
entſprechender Aufſchrift verſehen, bis
ſpäteſtens Donnerstag, den 17. I. Mts.,
vormittags 10 Uhr, hierher einzuſenden.
Darmſtadt, den 9. Januar 1929.
Provinzialdirektion Starkenburg
Tiefbau,
(958

Dotzoerſteigerang M. 4.
(Brennholz.)
Montag, deu 14. ds. Mts., vor=
mittags
von 9 Uhr ab, werden in
der Turnhalle am Woogsplatz hier
aus den ſtädt. Förſtereien Heilig=
kreuz
Stadtförſterlache 35, Los Nr. 643
bis 793), Beſſung. Laubwald ( Dieter=
ſchlag
1, Los Nr. 454) und Städt.
Tanne (Texas 40a, Eichbaumeck 37a u.
b, Los Nr. 1307) verſteigert:
Scheiter, rm: 286 Buche, 13 Eiche,
89 Kiefer: Knüppel, rm: 129 Buche,
12 Eiche, 363 Kiefer; Reiſigknüppel,
rm: 6 Buche, 12 Kiefer; Stöcke, rm:
46 Buche, 81 Kiefer; Wellen 1175
Buche.
(st941
Darmſtadt, den 9. Januar 1929.
Städt. Güterverwaltung.

Heute und morgen
Billige Orangen
4 Pfund nur Mk. 0.90
3 Pfund ABC. . 1.
3 Pfd. Mandarinen . . . 1.
1 Pfd. Tafeläpfel . . 50.60 3
Ia Datte n p. Karton 50 J
Kopffalat p. Kopf .. 25
Blumenkohl p. Kopf 80-90 9
1a Tomaten p. Pfd. 70 5
Ia Maronen 2 Pfb. 80 S
25 %
1 Stück Citrone.
Fruchihaus Freese
Tel. 438 (969 Schuſtergaſſe 15

[ ][  ][ ]

Nummer 40

Donnerstag, den 10 Jan

Siemens=Schuckeri=Werke A.-G.
Die Abſchlußziffern, nach denen aus einem Reingewinn von
16.560 (14,780) Mill. RM. eine Dividende von 10 Prozent (9)
verteilt wird, ſind bekannt. Man habe einen weſentlich geſteiger=
ten
Umſatz erzielt. Das Gewinnergebnis entſpreche dieſer Zu=
nahme
doch nur zum Teil. Der Steigerung auf der Koſtenſeite
konnte und wollte die Verwaltung nicht durch ausreichende Preis=
erhöhungen
folgen. Auch war die Beſchäftigung nicht auf allen
Arbeitsgebieten gleichmäßig günſtig. Die Werke ſteigerten ihre
Leiſtungsfähigkeit durch Fabrikationsverbeſſerungen und innere
Umſtellung. Die Steigerung des Umſatzes wurde im Inlande er=
zielt
: der Auslandsumſatz macht jedoch auch weiterhin einen an=
ſehnlichen
Teil des Geſamtumſatzes aus. Die hindernden Um=
ſtande
, ſowohl im Inlande wie im Auslande ſelbſt, ſeien noch
größer geworden. In den einzelnen Geſchäftszweigen erwähnt der
Bericht im allgemeinen günſtige Beſchäftigung.
Die Bilanz zeigt eine ähnliche Entwicklung wie bei Sie=
mens
& Halske. Bankguthaben gingen von 36.272 auf 27,556 und
Wertpapiere von 27,377 auf 23.384 Mill. RM. zurück. Wechſel=
beſtände
ſtiegen von 9.304 auf 11.231 Mill. RM. Dauernde Be=
teiligungen
blieben mit 17.843 (17 481) und Unternehmungen
bzw. Beteiligungen an ſolchen mit 10,755 (11.343) ziemlich un=
verändert
. Die Guthaben bei der Kundſchaft ſtiegen von 55.208
auf 71,021, bei befreundeten Geſellſchaften von 48,556 auf 54,126
und bei Verſchiedenen Schuldnern von 18.082 auf 24.450
Mill. RM.: Rohmaterial wird mit 28.123 (20.203) Mill. RM.
angefangene und fertige Fabrikate. Anlagen im Bau mit 78.485
(51.485) Mill. RM. ausgewieſen. Grundſtücke mit 28 065 (27.237)
Mill. RM. und Gebäude nach 1689 608 (1 430 534) RM. Abſchrei=
bungen
mit 35.452 (30,590) Mill. RM. Die Erhöhungen der bei=
den
letzten Poſten wurde bedingt durch Ankauf von Geſchäfts=
häuſern
in Cottbus und Düſſeldorf und von Werkſtätten in Span=
dau
. Weiter durch teilweiſe Abrechnung des Neubaukontos. Letz=
teres
wird mit 3.467 (3.172) Mill. RM. ausgewieſen. Auf der
Vaſſivſeite weiſen die Anleihekonten dieſelbe Entwicklung wie bei
Siemens & Halske A.=G auf. Gläubiger ſtiegen insgeſamt von
117.284 auf 171.074 Mill. RM., insbeſondere ſtiegen die Rem=
bours
= und Exportkredite von 4,483 auf 29.952, die langfriſtigen
Kredite von 4.883 auf 15.155 und die Anzahlungen der Kundſchaft
von 48,468 auf 62.051 Mill. RM. Das Anwachſen dieſer Poſten
ſpiegelt den vergrößerten Geſchäftsumfang wieder.

Die amtliche Großhandelsindexz ffer im Monatsdurchſchnitt Dezem=
ber
1928. Die für den Monatsdu ihſchnitt Dezember 1928 berechnete
Großhandelsindexziffer des Statiſtiſchen Reichsamts iſt mit 139,9 gegen=
über
dem Vormonat (140,3) um 0,3 v.H. zurückgegangen. Von den
Hauptgruppen hat die Indexziffer für Agrarſtoffe um 0,8 v.H. auf 134,1
(135,2) und diejenige für Kolonialwaren um 2,4 v.H. auf 124,6 (127,6)
nachgegeben. Die Indexziffer für induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren
iſt um 0,4 v.H. auf 134,1 1(33,5) geſtiegen, während die Indexziffer für
induſtrielle Fertigwaren um 0,3 Prozent auf 159,5 (159,9) zurückgegan=
gen
iſt.
Direktion der Diskonto=Geſellſchaft, Filiale Darmſtadt, in
Darmſtadt. Wie wir von zuſtändiger Seite erfahren, entſpricht
die in auswärtgen heſſiſchen Blättern erfolgte Mitteilung, wo=
nach
die hieſige Filiale der Direktion der Diskonto=Geſellſchaft
ihre Geſchäfte mit der Deutſchen Bank vereinigen wolle, nicht den
Tatſachen. Ebenſo iſt es unrichtig, daß die Deutſche Vereinsbank
ihren Geſchäftsbetrieb in die Räume der Direkvion der Diskonto=
Geſellſchaft verlegen wird. Letztgenanntes Inſtitut wird vielmehr
ſeinen Geſchäftsbetrieb nach wie vor in ſeinem Hauſe Rhein=
ſtraße
14 unverändert weiterführen.
Die Rückgabe des beſchlagnahmten Eigentums in Amerika.
Es iſt noch immer die Meinung verbreitet, daß die amerikaniſche
Regierung von ſich aus die Rüchgabe des beſchlagnahmten Eigen=
doms
verankaſſen würde. Das iſt nicht der Fall. Es wird noch
einmal darauf hingewieſen, daß die Betreffenden ſich ſelbſt um
die Rückgabe ihres Eigentums kümmern müſſen. Die Friſt läuft
am 10. März d. J. ab.
Zur Frage der Diskontermäßigung. Am Geldmarkt hielt geſtern
die außerordentliche Flüſſigkeit an. Beträge waren im weiteſten
Ausmaß angeboten. Der Privatdiskont blieb zwar mit 6 v. H.
für beide Sichten unverändert. Dieſer Satz iſt aber lediglich nomi=
nell
, da einer ſchätzungsweiſe 50 bis 60 Millionen RM. betragen=
den
Nachfrage kein Angebot gegenüberſteht. Umſätze wurden da=
her
auch nicht getätigt. Man rechnet zwar in Börſenkreiſen mit
einer Diskontermäßigung ſchon in den allernächſten Tagen. Auf
der anderen Seite legen aber die Beſtrebungen der Reichsbank
eine weitere Herabſetzung des Privatdiskonts zu vermeiden
die Vermutung nahe, daß die Reichsbank die weitere Entwicklung
am Geldmarkt noch abwarten möchte, ehe ſie eine Entſcheidung
trifft. Feſt ſteht jedenfalls, daß innerhalb der Kreiſe des Reichs=
bankdirektoriums
dieſe Entwicklung einſtweilen noch ſkeptiſch beur=
teilt
wird. Auch ſcheint man die weitere Entwicklung am amerika=
niſchen
Geldmarkt abwarten zu wollen. Hier hat ſich allerdings
infolge des Eingangs von 1,5 Milliarden Zinſen eine Erleichte=
rung
bemerkbar gemacht, die auch in einer Ermäßigung des
Privatdiskontſatzes auf 5 v. H. zum Ausdruck kommt.

Die Berliner Metallnotierungen vom 9. Januar ſtellten ſich für
Elektrolytkupfer, prompt eif Hamburg, Bremen oder Notterdam ( Notie=
rung
der Vereinigung für die deutſche Elekt olyikupfernotiz) auf 159.00
MM. Die Nolierungen der Kommiſſion des Berliner Metallbövſen=
vorſtandes
(die Preiſe verſtehen ſich ab Lager in Deutſchland, für prompte
Lieferung und Bezahlung) ſtellten ſich für Origingſhüttenalwminium 98 99proz., in Blöcken, Walzen oder Drahtbarren auf 190. NM.,
desyl. in Walzen oder Drah.barren 99proz. 194. RMM.; Reinnickel,
98= bis 99Proz. 350. RM., Antimon Regubus 82.0085.00 RM., Fein=
ſiſber
(1 Kilogr. fein) 78.0079.75 RM.
Die Berliner Metalltermine vom 9. Januar ſtellten ſich für
Kupfer: Januar 145.25 (146.00), Februar 145.50 (146.00), März
145.50 (146.25), April 145.75 (146.25), Mai 145.75 (146.00), Juni bis
Auguſt 146.00 (146.25), Sept. 146.00 (146.50) Oktober bis Dezember
146.25 (146.50). Tendeng: feſter. Für Blei: Januar und Februar
44.50 (45.50), März is Juni 44.75 (45.00), Juli 45 00 (45.00), Auguſt bis
Dezamber 45.00 (45.25). Tendonz: ſtetig. Für Zink: Jamucar 52.50
(54.00), Februar und März 5300 (54.00), April 53.25 (53.75), Mai und
Juni 53.25 (53.50), Juli bis September 53.25 (53.75), Ohlober bis De=
zember
53.50 (54.00). Tendenz: feſt. Die erſten Zahlen bedeuten Geld,
die in Klammern Brief.
Die Metallnotierungen an der Londoner Börſe vom 9. Januar
ſtellten ſich für Kupfer: (Tendenz: feſt) Standard per Kaſſe 7575½,
drei Monate 73½73½, Settl. Preis 75, Elektrolyt 78½78¾4, beſt
felected 76½77¾, Elektrowirebats 78¾; für Zinn; (Tendenz:
ruhig) Standaid per Kaſſe 226½226½, drei Monate 225225½, Settl.
Prois 226½, Banka (inoff.) 227½, Straits (inoff.) 22734; für Blei:
(Tendenz: kaum ſtelig) ausländ, prompt 22½/e, emtf. Sichten 22½, Settl.
Preis 22½; für Zink: (Tondenz: ruhig) gewöhnl. prompt und Settl.
Preis 26¾, entf. Sichten 261/zs. Quechſilber (imoff.) 22½22¾4,
Wolframerz (imoſf.) 20¾

Frankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 9. Jan.
Nachdem im Vormittagsverkehr die Tendenz recht unſicher war,
eröffnete die Börſe ſelbſt in freundlicher Haltung. Vorliegende gün=
ſtige
Meldungen, wie z. B. die erheblich geſteigerten Spareinlagen in
Preußen im letzten Jahre, die vorausſichtliche Unterbringung der
Preußenanleihe, unter Vermeidung des öffentlichen Marktes und das
Eintreffen einzelner Orders, aber nur für eine geringe Anzahl von Pa=
*ieren, gaben eine gewiſſe Anregung. Auch verhalf der weiter ſehr
flüſſige Geldmarkt zu einer gewiſſen Widerſtandsfähigkeit. Das Ge=
ſchäft
bewegte ſich jedoch nach wie vor in engſten Grenzen und konzen=
trierte
ſich nur auf bevorzugte Werte. Auf der anderen Seite ver=
ſtimmte
der ſchwache Verlauf der geſtrigen New Yorker Börſe ſowie
der übrigen Auslandsbörſen, ſo daß eine gewiſſe Zurückhaltung unver=
kennbar
blieb. Die Beteiligung des Publikums am Börſengeſchäft war
ſehr gering, nur, wie ſchon erwähnt, wurden in einzelnen Werten von
außenſtehenden Kreiſen kleinere Käufe vorgenommen. Gegenüber der
geſtrigen Abendbörſe waren zumeiſt Kurserholungen bis zu 2 Prozent
feſtzuſtellen, es traten aber auch vereinzelte Kursrückgänge ein, die ſich
jedoch in engem Rahmen hielten. Lebhafter gefragt waren Otavi Minen
mit plus ca. 1 Mark. Auch Zellſtoff Waldhof konnten infolge der
Emiſſionsvorbereitungen mit pluis 1½ Prozent lebhafteres Intereſſe
auf ſich lenken. Im Einklang hiermit zogen Zellſtoff Aſchaffenburg 2¾
Prozent an. Am Elektromarkt waren die Kurserholungen ſehr gering.
Chadeaktien lagen etwas niedriger. Auch für J. G. Farben mit plus
1½ Prozent beſtand etwas regere Nachfrage. Montanwerte ſehr ſtill,
Phönix angeboten und 1½ Prozent ſchwächer. Rheinſtahl dagegen 1
Prozent gebeſſert. Am Automarkt waren Daimler knapp gehalten.
Deutſche Linoleum plus 1½ Prozent. Deutſche Erdöl bei zeitweiſe
vermehrter Nachfrage 2 Prozent höher. Renten ſtill. Anatolier etwas
nachgebend.
Im Verlaufe konnten ſich weitere Kurserholungen durchſetzen. Das
Geſchäft war jedoch weiter ſehr klein und beſchränkte ſich nur auf ver=
einzelte
Werte. Lebhaftere Nichfrage beſtand weiter für Otavi Minen
(erneut plus 1½ Mark) und für Zellſtoff Waldhof (weitere plus 2½
Prozent). Siemens und Schuckert je plus 1½ Prozent. Der Geldmarkt
war weiter leicht mit 4½ Prozent für Tagesgeld. Am Deviſenmarkt
nannte man Mark gegen Dollar 4.2075, gegen Pfunde 20.40½, London=
Kabel 4.8496, Paris 124.02, Madrid 29.72½, Mailand 92.64 und Hol=
land
12.08/s.
Die Abendbörſe ſpar wieder ruhig. Beachtet blieben weiterhin
Montanaktien, beſonders Stahlvereinswerte, die etwa ½ Prozent an=
zogen
. Auch Farbeninduſtrie wieder etwas freudlicher. Elektrowerte
bröckelten dagegen überwiegend leicht ab. Autoaktien ſind ſeit ihrer
Nückdeckung befeſtigt. Der Börſenverlauf blieb gut gehalten. An der
Abendbörſe nannte man Farben 264,75.
Berlin, 9. Jan.
Die Börſe bot dasſelbe geſchäftsloſe Bild der Vortage, doch war
die Grundtendenz freundlich. Die Börſe eröffnete gut behauptet. Nach
Feſtſetzung der erſten Kurſe blieb die Tendenz freundlich, ohne daß ſich
ſas Geſchäft nennenswert beleben konnte. Im weiteren Verlauf der
Berliner Börſe machte die Erholung weitere Fortſchritte, da Mel=
dungen
von einem feſten Verlauf der weſtlichen Börſenplätze vorlagen
ind zudem angeſichts der außerordentlichen Geldflüſſigkeit eine weitere
Senkung des Privatdiskontes erwartet wird. Allerdings beſchränkte
ſich die Umſatztätigkeit lediglich auf die führenden Sonderwerte. Gegen
Schluß des offiziellen Verkehrs ſchritt die Spekulation teilweiſe zu Rück=
käufen
, die jedoch kein großeres Ausmaß annahmen und das Geſchäft
nicht beleben konnten. Die Börſe ſchloß freundlich.

A. E. G.
Augsb.=Nürnb. Maſck
Baſalt . .
Beramann.
Berl. Karlsruhe
Berl. Hand.=Ge
Braunkohl. Brike
Bremer=Wolle
Danatbauk
Deutſche Bank=
Diskontogeſ
Dresdner Bank
Deutſche Maſchiner
Deutſche Erdöl.
Deutſche Betroleum
Dynamit Nobel
Flektr. Lieferung
J. G. Farben
Gelſenk. Berg.
Geſ. f. elektr. Untert
Han. Maſch.=E eſt.
hanſa Dampfſch.
Hapag.
Harpener . . .
Hemoor Zement ..

Amerikaniſche Kabelnachrichken.

183 75 185.25 Hirſch Anpfer . 142.75 142.5 93.5 91.5 Höſch Eiſen . 122.25 123 25 60. 60. Hohenlohe Werke. 75.25 74.5 227. 230. Kahla Porzellan, 1115 25 116.25 67.375 G8. Kali Aſchersleben. 1290. 290.5 246. 246.25 Salzdetfurth 529. 533 5 166. 166.25 Weſteregeln ke91 - 292.5 222. 220.5 Lindes Eismaſch. 1167. 169.5 288. 291. 2. Loewe & Co. ſe40.5 172.875 174. Lingel Schuh 39.75 38. 166.5 167.75 Mannesmann Röhr 129.873 129 5 172. 173 25 Niederlauſitzer H 1164 163.75 45.875 45.5 Nordd. Lloyd 1131 12! 132 375 136.75 138.5 Orenſtein 100 100 125 Polyphon 459.5 460. 123. Rütgerswerke 104.- 104.5 177. 178. Sachſenwerke 129. 129. 263.375 264.375 Siemens Glas 140 75 140 127.5 126.5 Ver. Glanzſtol 527. 534. 261.75 263.5 Ver. Stahlwerke 95.5 96. 50. 50. Volkſtedter Porzellat 57. 54. 169. 171.25 Wanderer Werke.. 105. 100. 134.5 136.25 Wiſſner Metall. 147.75 146. 137. Wittener Gußſtahl.I 46.5 47. 275. 287.5

Deviſenmarkk.

Frankfurter Produktenbericht vom 9. Januar. Am Produktenmarkt
hatten die höheren Auslandsnotierunge: eine feſtere Tendenz zur Folge.
Das wieder geringer gewordene Angebot von Ialandsware veranlaßte
die Händler zu etwas vermehrten Deckungen. Die erhöhten Forderun=
nen
der Provinz wurden glatt bewilligt. Das Angebot in Inlandsware
iſt ſehr. gering geworden. Für Brotgetreide beſtand von ſeiten der
Mühlen lebhafte Nachfrage. Auch für Weizenmehl machte ſich bei er=
höhtem
Kurs Intereſſe geltend. Die Preiſe wurden wie folgt feſt=
geſetzt
: Weizen 2323.15, Roggen 22.5022.65, Sommergerſte 24, Hafer
Inl. 22.7523, Mais 2222.25, Weizenmehl 32.5033.75, dito nieder=
heiniſch
32, Roggenmehl 29.2529.75, Weizenkleie 13,6513.75 und
Noggenkleie 14.2514.50.

Helſingfors..
Wen....
Prag ..."
Budapeſt.
Sofia ..
Hol and.
Sslo ....."
Kopenhagen..
Stockholm
London
Buenos Airesl
New York ...)
Belgien...

8. 1.
Geld Brief
10.56 10.58
9.09 59.21
12.439 12.45
73 18 73.32
3.032/ 2.038
168. 68 169 02
111.97112 19
112.06 112.28
112.35 112.57
20.37 20.41
1.768 1.774
4.2000 4.208
58 36 5o.48

9. 1 s. . 9 Geld/Brief Geld /Brief Geld Brief 10.569/10.589 Italien ......" 21.995 22 03: 22.00 22.0: 159.10 59.22 Paris ......" 16.42 16.46 16 43 16.47 12.444/12 464 Schweiz .. ... 80.835 81.025 81 905 31 065 73. 265 73.405 Spanien ..... 68.54 68.68 68.58 68.72 3.029/ 8.035 Danzig ......" 81.43 81.5 81 46 Bi.62 168.68 169.0 Fapan . .. .." 1 927 1 93 1.922 1.929 112 00 112.23 Riode Janeiro 10 4985 5003 0.4985 0.5005 112.0911 12.31 Fugollawien". 7.376 7.390 .3831 7.397 112 auit2 6: Portugal. . . . 18 78 18.82 18. 68 18.72 20.38 20.42 Athen. 5 42: 5.435 5.4 25 5.435 1.769 1 773 Konſtantinpel 2 058 2.062 2.054 2.057 4 2030/4 2110 Kanada ..." 4.187 4 195 4.193 4.201 58 40 158.52 Uruguay .. 4.286/ 4 294 4.29 a.304

* Chicago, 9. Jan. (Priv. 25
Weizen: Die Preiſe zogen weiter an auf Meldungen von 2;
ſchäden in den Winterſaatenbezirken und beſſere Exportabſchlüſſe=
Mais: Auch hier zogen die Preiſe weiter an auf kleine Am/
rungen, ſchlechtere Wetterberichte und größere Deckungen.
Roggen: Die Loko=Firmen kauften März= und Mai=Ware, wev
bei kleinen Anlieferungen die Preiſe gewinnen konnten.
Hafer: Hier beſtand gleichfalls Kaufluſt bei kleinem Angeboo
Provinz.
* New York, 9. Jan. (Priv.=25t
Baumwolle: Die Preiſe erfuhren anfangs eine Ermäßigung
die niedrigen Liverpooler Kabel und lokale Abgaben. Spater H
ſich eine Erholung durchſetzen auf Deckungen des Handels und
Spekulation.
Kaffee: Bei nicht allzu lebhafter Tätigkeit konnten die Termime
Deckungen und Käufe für europäiſche Firmen Gewinne erm
Stimulierend wirkten die beſſeren braſilianiſchen Marktberichte.
gegen Schluß erfolgende Abgaben vermochten die freundliche G5.
ſtimmung nicht zu ändern.
Zucker: Bei ruhiger Markttätigkeit ergaben ſich nur geringe 22/
ſchwankungen. Nach anfänglichen Liquidationen wurden auf dem
mäßigten Preisniveau Deckungen und Käufe des Handels beobachter.
auch das herauskommende Material ſchlank aufnahmen.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago vom 9. Su
Getreide. Weizen: Dez. 116%, Mä+ 119½, Mai 1207; MIi kiü
Dez. 91, März 94½, Mai 95½; Hafer: Dez. 49½, März ,9
Mai 47½4; Roggen: Dez. 104½, März 166½, Mai 1047.
Schmalz: Jan. 11,67½, Febr. 11,75, März 11,82½, Mai.u 90
Fleiſch. Rippen: Jan. 11,75, Mai 12,57½: Speck, loko u/4
leichte Schweine 8,859,20, ſchwere Schweine 8,759,15; Scy
nezufuhren: Chicago 28000, im Weſten 140000.
Baumwolle: Januar 19,29, März 19,48.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork um 9. 50
Getreide. Weizen: Rotwinter 152½, Hartwinter 1307; A).
neu angek. Ernte 105¾; Mehl, ſpring wheat clears 5,50/
Fracht: nach England 2,03,0 Schilling, nach dem Kont
16 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,40; Talg, extra, loſe
Kakao. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: 1,47: Loko1
Januar 9,80, Februar 9,86, März 9,92, April 10,05, Ma
Juni 10,30, Juli 10,40, Sept. 10,62.
Kleine Wirtſchaftsnachrichken.
Wie der Amtliche Prcußiſche Preſſedienſt mitteilt, nimmt die 4
Bochum eine mit 8 v. H. verzinsliche Anleihe im Geſamtbetrag.g
8000 00 RM. auf. Die Anleihe wird von einem unter Führun4
Preußiſchen Staatsbank (Seehandlung) ſtehenden Konſortium in de
vom 10. bis 19. Januar 1829 zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt..9
1934 iſt jede Tilgung der Anleihe ausgeſchloſſen.
In dieſſen Tagen göng eine Nachricht durch die Preſfe, woma-
Verbandlungen, betreffend die Ferngasvevſorgung Kölns vor dert9
ſchluß ſtänden. Wie die Stadwverwaltung hierzu mitteilt, entbph.
dieſe Nachvichten jaglicher Gvundlage.
Das Gerücht, wonach der langfriſtige Invereſſengemeinſchaftshen
zwiſchen der Rhein= und Seeſchiffahrtsgeſellſchaft in Köln und der A
fälifchen Transport=A.=G. in Dortmund aufgelöſt wet den ſoll, beſur)
ſich. Es wird ſogar davon geſprochen, daß die Wetag einen zußt
Betrag bezahlt habe, um ohne Einhaltung der Kündigungsfriſt mn i
Vertrag zurücktreven zu können.
Die Bijouterie=Großhandlung Alfred Otto Wolf in Pforzheim
Konkurs geraten.
Wie aus St. Etienne gemeldet wird, iſt die Streibbewegung 94
den Bergarbeitern der Loiregegend im Abflauen begriffen. Es ſinin
zirka 43 Prozent, nämlich 9956 von insgeſamt 22 784 Arbeitern, imd
ſtond.
Der Verband der Eiſen= und Stahlinduſtriellen hat den Prei
miniſter erſucht, die Einſetzung einer Kommiſſion zur Vornahme-9
Unterſuchung der Lage der engliſchen Eiſen= und Stahlinduſtr
erwägen. U. a. wird in dem Antrag darauf hingewieſen, daß di 9
beitsloſigkeit in England im allgemeinen 11½ Prozent, in der *
bauinduſtrie 11, in der Eiſen= und Stahlinduſtrie aber 25 Prozem
trägt.
Die Zahl der Arbeitsloſen in England betrug am 31. Dez
1928 1 520 700. Das iſt die höchſte Zahl ſeit September 1926.
Wie aus Moskau gemeldet wird, iſt in der letzten Sitzung der
waltungsrates der ſowjetruſſiſchen Handelsflotte beſchloſſen worden
die Erweiterung und den Bau neuer Häfen 12 Millionen und -
Bau von 148 Dampfern 6 Millionen Rubel auszuwerfen.
Havas berichtet aus New York, daß der Bundesgerichtshof da
der franzöſiſchen Regierung beanſpruchte Recht, in dem am 1. Aprk‟
vom Juſtizdepartement angeſtrengten Prozeß gegen die Société-
werciale
de Potaſſe d’Alſace und das Deutſche Kaliſyndikat einzugu.
nicht anerkannt hat.
Ein neuer Rekordpreis für einen Sitz an der New Yorker: 9
vurde aufgeſtellt. Einer der bisherigen Sitze wurde für 600000 Zu
verkauft. Der höchſte bisher erzielte Preis für einen Sitz an der
vetrug 595 000 Dollar.

Frankfurter Kursbericht vom 9. Januar 1929.

6% Dtſche. Reichs=
anleihe
von 1927
60 Baden Frei=
ſtaat
von 1927.
6% Bay Freiſtaat
von 1927 ... ...
5% Sachſen Frei=
ſtaat
von 1927.
7%6 ThüringerFrei=
ſtaat
von 1927.
Dtſche. Anl. Auslo=
ſungsſch
. *=
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl. Ablö=
ungsſch
. (Neub.
Dtſche. Schusge=
bietsanleihe
. ..

8% Bad.=Bad.v. 2
6% Berlin v. 24..
3% Darmſtadt v. 26
7% Frkf. a. M. v. 26
7% Mainz v. 26..
% Mannh. v. 26.
3½ Nürnber/ v. 26
8% Berl. Hyp.;B1.
6% Frkſ. Hyp.Bk.
3 Pfbr.,
8% Heſt. Landesb
8%
8%
*%6 Kom. Landes=
bar
Darmſtadt

6% Mein.Hyp. B!
82 Pfälz. Spp. B!
8½ Preuß. Ctr.-
2 Stadtſchaft. .

87.3
79.5

79.4
99.6

Rre

53.3
15.175

6.025
Rg
91.5
87
91.5
95
93.75

97.5
97.5
97.5
97.25
89
85
93.8
85
81.5
98
94.5
97

8% Rhein. Hyp.=B
8% Rhein.=Weſtf=
Bd.=Credit .. . . .
80 Südd. Bob.,
Cred.=Bank ....
3% Württ. Hyp.=B.

Dt. Komm. Sam=
mel
=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
*
Ser, II

6% Daimler Benz
von 27.... ....
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26...
7% Mainkrw.v. 26.
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26.
8% VoigtcHäffner
von 26 ....."

6% Bosn. 2. E. B.
v. 1914 ..
4:1,% Oſt. Schatz
anw. v. 1914.
4% Oſt. Goldrente
4:/.% Rum. Gold
von 1913 ... . .."
4% Türt. Admin.
4%
1.Badgad
4%
Zollanl.
41/, % 1913 Ungarn
41/.% 1914
42 Ung. Goldr
Aktien.
Allg. Dt. Creditanſt. 1140.25
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl Handelsgeſ
Conn. u.- Brivatb. 197

97n5
97.5

98

52.4
67.5

76I.
92.5
85
85.5
93

39
38.25

12.1

187.5

Darmſt. u. Nt.=Bk.
Deutſche Ban: ...
Eff.=u. Wechſel
bank .. . . . . .
Vereinsbank ..
Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Ban1 ..
Frankf. Bank.. . . .
Hhv.=Bk.
Pfdbr.=Bk..
Gotha Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Ban1.
Metallbank. .
Mitteld Credithk.
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt . .
Pſälz. Hyp.=Bank
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbr
Hyp.=Banl ...
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Banwerein

A.=G. ſ. Verkehrsw
Dt. Eiſenb.=Geſ.
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge.
Hapag ....."
Nordd. Lloyd ...."
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.

290
173
125
104.5
153,
171.5
114
149
152.25
143
140
144
210
160
34.5
159
328
125.5
215
14:1.

172
87.75

ccum. Berlin.
5%

135

Buderus Eiſen
Eement Heidelbergl
Karlſtadt
Chem. Werke Albert
Fabril Milch
Daimler=Benz
Dt. Atl.=Telegr. . . .
Eiſenh Berlin
Erdöl
Gold= u. Silb.=Anſtalt.
Linoleumwerk.
Eichbaum, Brauer 1315
Elektr Licht u Kraft
Liefer.=Geſ
Eſchw. Bergwerk.
Eßlinger Maſchinen
Ettlinger Spinnerei/225
Faber, Foh., Bleiſt.
F. G. Farbenindſtr.
Felt. & Guilleaum.
Feinmech, (Fetter).
Frlft. Gas .......!
Hof ...."

84.5 Holzverf.=Induſtrie
137.25 Flie Bergb. Stamm
Genüſſ
175
Jung hans Stamm
75
gali Aſchersleben
Salzdetfurth.
63
Weſteregeln.
143
Kammgarnſpinn
81 Karſtadt, R.... .
Klein Schanzl
Klöcknerwerke
187
3a5,5 Kraftw Alt=Württ

90½- Berling E Cie. ....! 66
130.75 Gelſen!. Bergwerrl126
Geſ. f eleftr. Un
ternehmungen.
Goldſchmidt Th. .1 93
Gritzner Maſchinen /114
Grün & Bilfinger. 1479.
156.75
Adlerw. (v. Rleher)/ 60.3 Dafenmühle Frlft. 1136
6% AEG. Vorzug/ 93.5 Hammerſen Osn.
92.s Harpener Bergbau
AEG. Stamm 184.5 Henninger, Kempf. /187
Hilpert Armaturfb. 88
Baſt Nürnberg 1230.5 Hindrichs-Aufferm./113
Bergm. El. Werke/227.75 Hirſch Kuvfer
139
Brown BroverickCie 154.5 Hochtief Eſſen
104.5
Brüning & Sohn.. 1123 1 Holzmann, Phil. .1137.25

245.73
177
202
47
263

Lahmener & Co.
Lech Augsburg ..
Löwenbr. Münch.
Lüdenſcheid Metal!
Lutz Gebr. Darmſt
Maintr. =W8 Höchſ 1120.25
Mainz. Akt.=Br.. . . /259
Mannesm Röhren
Mansfeld Bergb.
Mars=Werle .....
Metallge). Frankft.
Miag. Mühlenbau.
Motorenfb. Darmſt
Reckar). Fahrzeug.
Ricolay. Hofbr . 1164
Oberbevarf
Oſterr. AupineMon.
Otavt Minen ..."
Beters Union Fr! /104
Phöni=Bergbau
Reiniger. Gebb. 1114
Rh Braunkohlen
Eleftr. Stamm

98

289
532
290.5
247
228
411

93
179.5
122.25
325.5

1281.
115
01.75

144
58.75
26.25

Schächtleben A. G..
Schöfferhof=Bind.
Schramm Lackfabr.
Schriftg. Stempel
Schucker Eleftr
Schwarz Storchen
Siem Glasinduſtr.
Siemens * Halske.
Südd. Immobilien
Zucker=AG.
Strohſtoff. Ber.
Zellue Bergbau.
Thür. Lief.Geſ.
Tucher=Brauerei..
Anterfr. Krs.- Elel=
tr
.=Verf. ......!.
Beithwerie
Ver. f. Cbem. Ind
Gummifabr:!
Berlin=Fran
Laurahütte
Stahlwerke"
Ultramarin
Zellſt. Berlin
Vogtländ. Maſchin
Voigt & Haeimer 14
Banß & Frentag.:115
Wegelin Rußfabrill1.35
Werger Brauerei. 1220
Zelſtoff Aſcha ffbg.
Memel. . . . . .ſ.
Waldhof .... ſ4

15)

59.5
92.9
Alltanz u. Stuttg.)
171.75 1 Berſicherung . .
Stahlwerke 138.75 Frkft. Allg. Berſ..G
Riebeck Montan 1149.5 , Frankona Rück= u.
Roeder Gb. Darmſt. 125.5 Mitv. . . . . . . . .
Rütgerswerke ... .1103.5 Mannh. Berſich...

*
104

[ ][  ][ ]

urnmer 10

Donnerstag, den 10. Januar 1929

Ceite 11

mn Abenteurer von Ehre.

ja, wer ſollte Ihnen, wer kann Ihnen ſonſt helfen, außer mir
Und warum ſoll ich Ihnen nicht helfen, nein, dies wüßte ich
wirklich nicht. Natürlich werde ich Ihnen helfen, Herr Hohlander.

Roman von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)

ſocikaneder wiegte lange ſchweigend ſeinen großen, kahlen
Sll hin und her, die verkrümmte, in der Mitte wie gebro=
ihſn
Beſtalt in ſeltſamer, ſein Leiden erleichternder Weiſe in
ei hetke des mächtigen Seſſels gerollt und ein Bein unter den
S/Aklel des anderen geſchlagen.
ies Geſicht dieſes kahlen Kopfes war unbeweglich geblieben,
nu ute tiefliegenden, farbloſen und rotgeränderten Augen hatten
hiſſ.d da flüchtig über Hohlander hingeſpäht, hatten dann wieder
diſſtinnigen gelben Finger betrachtet, zerſtreut, gleichgültig, als
fühes en ſie, etwas zu verraten.
ſee wenigen, geſchickten und heimtückiſch überfallenden

ſhei hatten Schikaneder genügt, um die Beweggründe Hohlan=
ddß
zu erkennen, Liebe trieb, dieſen Menſchen da, und dann

Mknind Haß, alles Gefühle, mit denen man weit kommen
kohre, wenn man ſie zu beherrſchen und zu leiten wußte; im
auſter: Falle aber ſehr gefährlich= Gefühle.
((2s freut mich, Herr Hohlander, daß Sie zu mir gekommen

ſiyſund ſo offen ſprechen, wie ich damals zu Ihuen kam und
Hi5ſworach, als dieſe üble Meute hinter mir her war. Nun, ich
büinr die Zähne gezeigt. Und es iſt ſehr gut, Herr Hohlander,
dbſsge zu mir als Privatmann kamen, ja, dies iſt ſehr gut, ver=
ſ
SSie das bitte nicht, denn hätten Sie nach dem Chef der
inralpolizei verlangt, ſtatt nach dem ſimplen Herrn Schika=
mehſſo
müßte ich das tun, was Sie ja niht wollen, ich müßte
eiſhneiten, zu Protokoll nehmen laſſen, meine ſogenannten
ulſiaxordneten und nicht immer geiſtvollen Organe bemühen,
ja t war ſehr gut!

enn dünnes Lächeln huſchte über das nackte, graue Geſicht,
ben etwas verlegenes Lächeln auf dem Geſicht Hohlanders
s war gut, daß Schikaneder Hohlanders Verſehen wieder
ſtachte, daß er jene ſo notwendige Unterſcheidung zwiſchen
ſiaen und Veamten noch nachholte, die vorzunehmen Hoh=
ſürl
vergeſſen hatte.
Sehr gut war es alſo, Herr Hohlander, fuhr Schikaneder
ſiamm merkbarem Spott fort. Und ich ſoll Ihnen helfen...

Schikaneder warf ſich mit einer ungelenken Bewegung in die
andere Ecke des Seſſels, ſein Geſicht dabei verzerrend.
Herr Hohlander, als Privatmann kämen Sie da in der Tat
nicht weit, und jeder Schutzmann würde Sie auslachen. Selbſt in

England kämen Sie als Privatmann nicht weit, ſelbſt dort nicht,
wo nicht jeder behördlich abgeſtemdelt ſein muß. Bei uns wären
Sie verloren, ein Mann ohne Titel iſt halt ein verlorener
Mann, ſchon Bismarck hat dies bedauernd konſtatiert. Deshalb,
Herr Hohlander, ſind Sie von heute abend an Volontär bei
uns, bitte, bitte, nicht zu danken, wir ſind dann höchſtens
quitt. Alſo Volontär mit einer Sie legitimierenden Karte und
allem Drum und Dran. Nun aber zu Ihrem famoſen Dienſt=
mann‟
. . . Herr Hohlander, Sie haben da einen böſen
Gegner!
Sie wiſſen, wer er iſt?
Schikaneder legte den dürren, gelben Zeigefinger über den
vertrockneten Mund, dann drückte er auf eine Klingel und gab
einem Diener Weiſungen.
Der Diener kam raſch mit einer Mappe wieder, legte ſie auf
den Tiſch und ging.
Schikaneder blätterte in der Mappe, ſchob ſie dann Hohlander
zu und frug leiſe:
Iſt er’s, ja oder nein?
Hohlander wollte ſchon verneinen, dies Bild zeigte einen
Herrn mit ſtarkem Bart, da zögerte er, blickte ſchärfer, ſagte
ſchließlich erregt:
Verdammt will ich ſein, wenn er es nicht iſt. Trotz des
Bartes iſt er zu erkennen, ja, ſelbſt die Narbe kann man ſehen!
Wie ..
Keine Fragen, Herr Hohlander, keine Fragen, es iſt mir
nicht geſtattet, Privatperſonen irgendwelche Auskunft zu geben,
und doppelt verboten iſt es mir dann, wvenn es ſich um politiſche
Dinge handelt. Aber erzählen darf ich von den Verbrechern, mit
denen ich zu tun hatte, ſchon; erzählen ſo im gemütlichen Plauder=
ton
, hihi! Alſo ein ganz ſchlimmer Geſelle iſt dieſer Burſche da,
er iſt ein international arbeitender Schurke großen Stils. Im
Jahre 1893 etwa nannte er ſich Harris und gab vor, Ingenieur
zu ſein, in Wirklichkeit fuhr er ſtändig von England nach Süd=
afrika
und zurück, um als politiſcher Agent führende Buren zu
überwachen; nebenbei betrog er die nach Europa reiſenden, von
Europa zurückkehrenden Minenbeſitzer, dieſe Talmi=Napoleone,
beim Poker in ungeheuerlicher Weiſe und wurde auch als Falſch=
ſpieler
entlarvt, doch hatte es für ihn anſcheinend keine weiteren
Folgen.
(Fortſetzung folgt.)

Ratskeller

Heute Donnerstag, den 10. Januar 1928
Schlachtfest
Spezialität: Schlachtplatten
950

Heute Donnerstag und folgende Tage (abends 8½4 Uhr) Nur 5 Tage!
Der sensationelle Lacher folg:
(947
Die dreiMusketiere
neuester Lachschlager
Peter Prangsbas Heiterste vom Heiteren

Fraurant Gutenberg
(Grafenſtra e)
D Heue abend
Hetzeisuppe-
piezialität
: Schlachtplaiten.
Sdat fveundl. en A Rittweger.
Doisgen Frettug und Samstag
Hehelfappe
mit Konzert (952
Rlſtauration Karl Glenz
Bählert= u Wendelſtadt r. Tel. 2881.
Uhfé Rheingold
Donnerstag, den 10. 1. 29
A Sellsohafts-Abend

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Darmstadt
Freitag, den 11. Januar 1922, abds. 8½ Uhr
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von Dr Hermann Poppelbaum
Frankfurt am Main.
Unkoſtenbeitrag von 1 erbeten.

Fl. 609
Fencheihonig empfiehlt
Drog, echer, Nachf. Ludwigshöhſtr. 1. B307

Großes Haus 19.3022 Uhr

Hessisches
Landestheater
Donnerstag.
10. Januar 1929 G 7 Zusatz-lliete
III. 6 KleinesHaus- 2022 Uhr

Die Boheme
Oper von G. Puccini
Preise: 110 Mk.

Herr Lamberthier
Schauspiel von Robert Blum
Preise: 1.206 Mk.

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ſtraße
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Konzert-
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Deutschtum im Ausland
Männergruppe Darmstadt
Samstag d. 19. Januar 1922.
abends 80 Uhr in der
OTTO.-BERNDT-HALLE
Deutscher Abend
unter Mitwirkung des
MOZART. CHORS
Reichsminister

ORMOTZ
spricht über Heimat und
Auslandsdeutschtum

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Verkehrsbüro und der Abendkasse

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Richtig ſingen!
Froh und jung
chtigdrmen werden und bleiben !.
WLieſe Viel eitigkeit bieiet der Vokaltyp=Atmungs; Kurſus
von Frau Maria Gerwig, Heidelverg=Zuzern.
U Heute Donnerstag, owie F eitag, Mo: tag und Dlens=
Atagg, um 8 Uhr, im Realgymnaſium, (Eingang Schulſiraße.
Auch diejenigen, die nicht im Vortrag waren, können an
dem Kurſente Inehmen, die elben auch einmalig beſucht werden.
Mur befreiendes Lachen, bewußter Atem, macht das Lebens=
Halick. Ein Helfer für ſeeliſche und ner öie Störungen, Zwangs=
vrrſiellungen
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diee inneren O.gane und Drüſen und gibt W llensſtarke und
Preredlung dem Menſchen. Höchſtileiſtung im Berut und Sport
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kanlkung
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Ramstädterstr. Anmeld, daselbst
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Schleien, Breſem
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Lebende
Miete

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Blinden-Wohlfahrts=

Ceite 12

Donnerstag, den 10. Januar 1929

Nummer 10

Dam.-u. Herr.-Pullover
mit und ohne Krazen
950, 750, 5.00,

Dam.-u. Herr.-Westen
mit und ohne Kragen und
Gürtel . . 12 50, 9.50, 7.50,

Kinder-Pullover
mit und ohne Kragen
6.75 5.25, 3.50,

Kinder-Westen
mit und ohne Kragen
6.50 4.50,

Kinder-Garnituren

Mütze u. Schal, reine Wolle
3.25, 2.90, 2.50,

Kinder-Mützen

gehäkelt und gestrickt
0.95. 075, 0.50,

Kinder-Kleider
Halbwolle und Wolle, für
das Alter v. 4-8 Jahren 4.50,

Hemdentuche

für Beit

und Leibwäsche
1.00, 0.85, 0.58,

Groisé-Finette
gute, gebleichte Ware
1.10, 0.85, 0.68,
Bett-Kattun
hübsche neue Muster
0.95. 0.78, 0.58,
Bett-Damast
130 cm breit Bandstreifen
2.25, 190, 1.25,
Hemden-Zefir
einfarbig und gestreift
1.50, 0 95, 0.58.

Handtücher

abgepaßt, Gerstenkorn
0.98, 0.50 029,

Gläsertücher
rot und blau kariert
U 55. 0.45, 0.28,
Schlaf-Decken
volle Größe
5 75. 4 25, 2.95,
Künstler-Deckchen
in großer Auswahl. hübsche

neue Muster ..096, 0.78,
Frottier-Handtücher

weiß mit buntem Rand und
kariert . . . . . 1.50, 0.95,

auf alle regulären
Waren, ausgenommen
einige Markenartlkel.

Kleider-Schotten
in neuen Farbstellungen
1.80, 1.50, 1.25,

Travers
moderne Ausmusterung
1.90, 1.30,

Popeline
reine Wolle, in vielen Farben
2.50, 1.95.

Damen-Schlupfhosen
in allen Größen und Farben
1.75, 1 25, 0.85.

Kinder-Schlupfhosen
in allen Größen und Farben
1.10. 0.85, 0.65.

Damen-Hemden
mit Träger, in gut Kretonne
1,75, 1.35, 0.98,

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Freitag, den 11. Januar 1929

Seite 15

r Abenteurer von Ehre.
Roman von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)
r. Jahre ſpäter war er zum Profeſſor Macpherſon
Jundomit zum Schotten geworden, der in allen großen Städten
mtitm genn weiblichen Medium in nactem Zuſtand operierte und
Jauchcy ere hieſigen Gimpel furchtbar ſchröpfte. Als Kolonel
/Shnntäü erry arbeitete er ſpäter wiederum als Agent des be=
frühündr
rüchtigten Intelligence Service im Burenland,
Uwiyſinlerein denunzierte er Jack the Ripper, den von Wedekind
ſti enr 151nnſterblichkeit beförderten Bauchaufſchlitzer, wobei zu be=

Aberch kft, daß ſolche Denunziationen in England oft deshalb
geſoche, weil ſie für den Helfershelfer die Straffreiheit bedeu=
ſenh
urz darauf nimmt er an dem Jameſonſchen Raid in die
Sungeoublik und dann am Burenkrieg ſelbſt teil, zeichnet ſich
dorin; reder Weiſe aus und wird Abteilungschef im Londoner
Sccigtnt! Tard, der dortigen Kriminalpolizei. Dann eine lange
Pau= on vielen Jahren, und er begeht in Paris gegen die
Toam eines indiſchen Maharadſcha genau das gleiche Ver=
brearh
wie hier, mitten aus dem Ritzhotel am Vendomeplatz holt
ſer rſin, aller Seelenruhe und in einem großen Koffer heraus,
Meielüqr, erinnern Sie ſich noch dieſer Sache. Aber er wird nicht
gefanf ſiie ganze Affäre wird als ein ſchlechter Streich hingeſtellt,
im oder anung ſer Geheimdienſt des Indian Ciril Serrice wird ſchon
M Kraſzwiſſfe warum. Und bei uns wird er alſo rückfällig. Das Motiv
gellcht gu uder Schandtat ich kenne es nicht. Folgendes iſt aber
m de ſichtki?t ieſer geſchickte Schurke iſt nur das Werkzeug, er arbeitet,
vonan Seitenſprüngen im Poker und mit dem nackten Medium
mabg ſehm, wohl nur im Auftrag anderer und jeweils mit einer
Arngzüklichen Frechheit und mit einer vor nichts zurückſchrecken=
denglittalität
. Herr Hohlander, nehmen Sie ſich in acht, abraten
winſdier ja doch nichts mehr helfen.
ᛋhkaneder ſchwieg, ein wenig erſchöpft; Hohlander hielt
mity im. Schreiben inne und wies jetzt mit dem Füllfederhalter
ſturm ruf eine Chiffre neben dieſem Bild.

Ja, ich habe noch eines vergeſſen. Burſchen, wie dieſer da,
müſſen mit äußerſter Vorſicht behandelt werden, man weiß nie,
wer alles dahinterſteckt, und deshalb werden ſie mit einer be=
ſonderen
, kennzeichnenden Chiffre ausgezeichnet.
Schikaneder ſchwieg, als ſei er unentſchloſſen, ob er noch
weiteres ſagen ſolle oder nicht; ſchließlich fügte er noch leiſe hinzu:
Haben Sie beobachtet, wie wenig man uns aus England
über die beiden Damen mitteilte . . . man darf ruhig annehmen,
daß maßgebenden Stellen dort drüben ſehr wenig an der Auf=
klärung
dieſer dunklen Sache liegt . . . Herr Hohlander, nochmals, be
Carekul, wie man drüben ſagt, ſeien Sie achtſam und ſorgſam.
Immerhin, als unſer Volontär, der ſich mit dem Verbrechen der
Charlottenſtraße und deſſen möglichem Zuſammenhang mit dieſer
Affäre in Cheſter die Sporen verdienen will, als ſolcher werden
Sie es drüben denkbar leicht haben. Im übrigen werde ich Ihnen
einige Worte für den Miſter Parker mitgeben, den tüchtigſten
Mann in den angelſächſiſchen Landen und gewiſſermaßen mein
Kollege. Aber nur nicht zu vertrauensſelig, Herr Hohlander,
be careful, be careful. Was dieſen Parker übrigens angeht, ſo
iſt es für Sie das beſte, ihm zu ſchmeicheln; ſchmeicheln Sie ihm,
je mehr je dicker, umſo beſſer, denn er iſt eitel wie ein Pfau, er iſt
maßlos eingebildet, er hält ſich für den Fleiſch und Blut gewor=
denen
Sherlock Holmes; nun, ſo ganz unberechtigt iſt dies nicht,
Parker hat große Verdienſte. Aber eine reichlich dunkle Nummer
iſt er auch. Jetzt bin ich zu Ende, Herr Hohlander, nein, bitte,
keinen Dank, dafür aber alles Gute und auf Wiederſehen!
Als Hohlander die Türe ſchon aufgemacht hatte, rief ihm
Schikaneder noch lachend und ſpottend nach:
Aber die Photographie Ihres Mannes, die Sie mir da ge=
klaut
haben, bringen Sie bitte morgen wieder . .. hihi . . . ich
gratuliere zu Ihrer Zielſtrebigkeit, Sie werden es noch weit brin=
gen
, alſo morgen, wenn Sie Ihre Papiere haben, guten Abend,
guten Abend!"
Hohlander grüßte ein wenig beſchämt und ging, ſehr befrie=
digt
von dem Beſuch.
Und dann betrieb er mit fieberhafter Eile ſeine Abreiſe.
Es gab noch einiges zu tun.
Seine Wochenſchrift, dieſer Verſuch des Einſamen, des In=
dividualiſten
, ſich gegen ſeine mechaniſierte Mitwelt durchzuſetzen,

übergab er ſeinem Freunde Ryner, dem anarchiſtiſchen Dichter,
mit dem er nicht eine einzige Anſicht teilte, dafür aber den ſoliden
Haß gegen den gemeinſamen Feind.
Seiner ſchlanken und blonden Freundin Elfriede, die als
Mannequin des erſten Berliner Modehauſes gerade in Bern
bei einer Modeſchau verweilte, ſandte er einen laugen, zärtlichen
Brief, in dem er ſie von ſeiner längeren Abweſenheit unterrich=
tete
, und eine bedeutende Unterſtützung in bar; und ſeine Be=
kannten
und Freunde verſtändigte er telephoniſch es waren
ſehr wenige, faſt einſam hatte Hohlander hier gelebt.
Als er am anderen Morgen den Zug nach Vliſſingen beſtieg,
da war der alte Hohlander, der Literat, der Herausgeber der
Fackel, verſchwunden, nur der Abenteurer war noch da.
Eigentlich war er jetzt mehr denn je eine Nummer, er war
die Nummer Nulleinunddreiß g der Berliner Kriminalpolizei,
und auch mehr denn je dem Staate verbunden, denn von dieſem
war er angeſtellt, hatte er dieſe kleine, ihn als Volontär legi=
timierende
Karte, auf der das Erſuchen an andere ſtaatliche Be=
hörden
ſtand, dem Inhaber dieſer Karte in jeglicher Weiſe be=
hilflich
zu ſein.
Doch dies war wirklich nur ſehr äußerlich.
Denn auf dem Kiſſen des leiſe und ſchwer ſchaukelnden Wa=
gens
ſaß in Wirklichkeit unter der Maske des Mannes von Welt
der Abenteurer, voll Energie, voll heißer, wilder Wünſche, mit
weitgeſpannten Hoffnungen und jetzt begierig dem Lied der rol=
lenden
Räder und der klirrenden Schienen und Weichen lau=
ſchend
, dem Lieblingslied desjenigen, deſſen Heimat die ganze
Welt iſt.
Der heimliche Dſchungl.
Die Queen eines der älteren Schiffe der Red=Star=Linie,
hatte bei der Fahrt von Vliſſingen nach England einen ſchweren
Stand. Es tobte vollentfeſſelter Sturm; Fetzen von Wolken raſten
durch den Himmel, ſchiefergrau gegen dünnes Blau, der Wind
brüllte mit geblähten Backen ein brauſendes, wildes Lied gleich
Hunderten toll gewordener Orgeln, die Wogen rollten gleichmäßig
und ohne Unterlaß heran, es waren Täler und Hügel, und ſchlu=
gen
an die Wände des Schiffes, wie zyklopiſche Hämmer ſchlagen,
und man war ſtändig darauf gefaßt, jeden Augenblick mit den
Reſten des zerſchmetterten Dampfers verſchlungen zu werden.
(Fortſetzung folgt.)

Rf
49

ittag
Refort

reien
hsens
Blakkirſten 16 8
220
iſche:
grefie, 25
hekeeſen 55
ſeiſen 05 8
vel beſen 1.70 4
pi=Beſen 2.25
mafſen 45 9
gbfſen 95 O
hr bach
E Srplatz 7.

Tassungs-
Eie Meihode.

19 Bi43, chhaltung
G. it6 H., Frank-
furdt
I., Taunus-
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Nae r 3818/19.

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Bwolle, meliert . .
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reine Wolle, II. Wahl.
Damen-Strümpfe
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Wolle, schöne Farben
Damen-Strümpfe
Paar L.u0
Wolle mit Seide, meliert
Herren-Fantasie-Socken
Paar O0A
reine Wolle, II. Wahl.

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modern. Dess., Zefr und Perkal H1u Herren-Oberhemden
weiß, solider Stoff, Klappmanschetten 2.95 Handschahe Kinder-Handschuhe
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mit kleinen Fehlern, mit und ohne Manschetten 78 Damen-Handschuhe
mit. Wildleder, halbgefüttert, bestickter Mansch, 95= Herren-Handschuhe
durchgefüttert 1.00 Damen-Handschuhe
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Kinder-Schürzen weis Batist, mit Stickerei
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Jumper-Schürzen aus kariertem Zefr
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Servier-Schürzen aus solider Kretonne, mit Stickerei".
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Bei der Briefannahme, Schalter 4,
wurden am 9. Januar 10 E. nkom=
nenſteuermarken
4 10 RM. ſtatt
RM. an einen Käufer verſehntlich aus=
gehändigt
. Es wird gebeten, baldigſt
dieſe verſehentlich abgegebenen Marken
am Schalter 4 zurückzugeben.

Der Plan über die Herſtellung unter=
irdiſcher
Telegraphenlinien in der Frank=
furter
= und Bismarckſtr. bis Wilhelminen=
ſtraße
, der Rheinſtr. vom Po amt bis
Ecke Grafenſtr. liegt bei dem Telegraphen=
bquamt
Darmſtadt auf die Dauer von
4 Wochen aus.
(979
Darmſtadt, den 9. Januar 1929.
Telegraphenbauamt.

Arbeiksvergebung
für die Fernleitung der Gruppen=
waſſerverſorgung
Gerauerland.

11 300 Meter Rohrgräben, Liefern u.
Verlegen der Rohre von 150 bis 250
Millimetern.
Eröffnung der Angebote Mittwoch,
den 23. Januar 1929 vorm. 10 Uhr,
beim Kulturbauamt Darmſtadt. Bleich=
ſtraße
1.
Angebotsvordrucke ſind zum Preiſe
von 2 RM. bei der unterzeichneten Be=
hörde
erhältlich, woſelbſt auch die Plan=
unterlagen
und die in Frage kommen=
den
Vorſchriften und Bedingungen zur
Einſichtnahme offen liegen.
Freie Auswahl unter den Bietern
leibt vorbehalten.
(1023
Darmſtadt, den 7. Januar 1929.
Heſſiſches Kulturbauamt.

Mamnttgotsfaomina.
Die Gemeinde Klein=Umſtadt ver=
kauft
auf dem Wege der Submiſſion:
2 Lärchenſtämme Kl. 2b mit 2.41 Im
7.23 fm
2a
K1. 1b 427 fm
Kl. 1a
1.10 fm
Fichtenſtämme Kl. 3b
2.16 fm
Kl. 3a
9.11 fm
Kl. 2b 28,85 fm
39,69 fm
Kl. 2a
1b
21.18 fm
Kl. 1
3.60 fm
1 Kiefernſtamm Kl. 2b 0,63 fm
Angebote müſſen mit der Aufſchrift
Submiſſion für Stammholz bis Mon=
tag
, den 21. Januar 1929, nachmittags
1 Uhr, auf der Bürgermeiſterei abge=
geben
werden, woſelbſt die Oeffnung
der eingelaufenen Angebote ſtattfindet
und die Bedingungen erhältlich ſind.
Klein=Umſtadt, den 9. Januar 1929.
Heſſiſche Bürgermeiſterei.
Sturmfels. (1007g

[ ][  ]

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auf alle regulären
Waren
ausgenommen einige Marken-
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Mädchen-
Schul-Schürzen
riesig billig

Ein Posten gute
Knaben-Taghemden
aus krättigem Kretonne
von Größe 6090

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Ein Posten
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gut gereinigte Oualitäten

Ein Posten
ittel-Decken
in hübschem modernen
Kunst erdruck

Ein Posten
Tacquard-Koltern
in guten Oualiläten

Ein Posten
(ünstler-Decken
in hübschen Mustern
Größe 130/160 cm

Ein Posten eleg., reinseiden:
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Nachthemden
und Hemdhosen

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rot kariert, gesäumt und ge-
Ie‟
bändert
Gläser-Tücher
Halble nen, gesäunt u. gebänd.
Go‟
45/45 cm
Gerstenkorn-Handtücher
weiß mit farbiger Borde, gesäumt
t.GO‟
und gebändert
Gebild-Handtücher
in hübschen Dessins. gesäumt
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. . .07*
und gebändert .
Reinlein. Handtücher
grau/weiß gestreift gesäumt und
08 G9!
gebändert .
Damast- Handtücher
Halbleinen, in hübschen Mustern.
45/100 cm .... . . . . 098. 902

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Damen-Handschuhe
Trikot und Leder-Imitation, in
Ge=
far
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Damen -Handschuhe
Leder-Imit., gelb m schvz Raupe
Do!
und farbig Trikot.
Damen -Handschuhe
Leder-Imitation, mit hübschen
..150, 90
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Herren-Handschuhe A10
Trikot, in guter Ausführung
135,
Damen-Handschuhe 950
prima Ziegenleder, mit hübschen
Stulpen, gute Austührung . 4.75,
175
Damen-Handschuhe
)
Nappa-Leder, in guter Ausführung

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aus starkfäd. blauen Haustuch
Größe 74/84 2.71 Glöße 73
Damen-Nesselmäntel g95
aus solidem Stofk, gut verar-
A
beitet. . . ..
Damen-Berufsmäntel 99S
aus solidem, weißem Kretonne O
Arbeits-Anzüge
10
aus kräftigem, blauem Haustuch,
Größe 44/54 5.95 Größe 40/42
Herren-Staubmäntel
15
aus kräftig., grauem Waschstofk,
gute Verarbeitung . .
Restposten
Metzger-Jacken
nus gutem, waschechtem Sa. iv,
mit Hleinen Schönheitstehlern .V

Freitag, den 11. Januar 1929

Seite 16

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Größe 4 und 5 0.95, Größe 2 u. 3 4
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reine Seide, in geschmackvolen
Herren-Socken
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mod. Jacquardmust u. Kunstseide
plattzteisDoppels.m Ai.-Fehl., 0.g5. G09
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vierfach Macco, in den neuesten
Herren-Socken
Vormen, 3 Stück 1.30 . . Stück Tol
Seidenflor u. teilsm Kunsts. platt.,
nur gute Qualtläten 2 25,1 95, 1 65,
Stehumlege-Kragen
in besond guter Oualit in all mod.
Herren- Sockeng50
Vormen, 3 Stüek 2 75 . . Stuat BO!
rein Wolle, in hübschen Melangen
und Jacquardmustern . . . 1.95,
Herren-Nachthenden 995
solide Kretonne-Ware Geisha-
Damen-Strümpfe
Karfn ik mi Kaase 4
gute Macco-Dualität mit wollenem
Fuß, schwarz. fehlerfreie Ware
Zefir-Hemdend50
solide waschechte Oualitäten in
Damen-Strümpfe d65
habschen Mustera . . 6.25, 5.30, C
Sei lentl., nur gute schwere Oualit.,
m klein. Schönheitskehl. 1 95,1.85.
Weiße Oberhenden 995

Damen-Strümpfeg95
besond.schöne,weicheWaschseide,
mit kleinen Schönheitsfehlern
Damen-Strümpfe g25
kunstl Waschseide mit Flor platt,
in viel Facb. m kl Schötheitstehl
Damen-Strümpfeg50
reine Wolle, nur gute Oualitäten
farbis . . . . . . . 325, 295
Damen-Strümpfe
95
Wolle m. Kunstseide plattiert, uni-
farbig
und meliert . 3.95, 3 25,

aus solid. Rumpfstoff m. modern.
Einsätzen u. Manschett., 5.30, 3 75,
Weiße Oberhemden
in aparten, durchgemust Dessins
gute Ausführung
765. 6.90,
Popeline-Hemden
ganz durchgemustert, in aparten
7.15, 6.75.
Farbetellungen
Herren-Schlafanzüge
hübsche Flanellstreifen, in ge-
schmack
voller Ausführung

Erstlings-Hemdchen
aus solidem, weißen Kretonne,
0 30,
Erstlings-Jäckchen
weiß gestrickte Qualitäten 0.28
Molton-Einlager
schöne weiche Quali äten, Größe
35/40 cm
.. 0.48,
Weiße Strickröckchen
in guter Ausführung . .

Einschlag-Decken
aus farbigem Molton".
Einschlag-Decken
weiß, mit farbiger Borde
Lammfell-Jäckchen
in verschiedenen hübschen
Farben . . . .
Kittel-Kleidchen
reine Wolle, in hübsch, Ausführ,
Strampel-Höschen d95
aus reiner Wolle",
Kinder-Garnituren
A.
reine Wolle Handarbeit, Jäckchen
und Hütze zusammen.


TS

4
So!
Sst
68.
Ss!
5
80

Trikotagen
Gewebte Unterjacken
für Damen, in guter Ausführung,
N.d
Futter-Schlupfhosen
für Kinder, in vielen Farben,
SS
sortiert . . . . .. ....
Restposten
Halbwoll. Schlup fhosen
A
für Damen, in vielen Farben.
Reform-Futterhosen
für Kinder, Ia blauer Trikot,
Se
gut angerauht
Damen-Untertaillen
weiß genebt, mit 1. Arm ...09
Windel-Hemdhosen
für Damen, solide, gewebte
9S
Qualität.
Futter- Schlupfhosen
für Damen, gut angerauht, in
vielen Farben .
09s.9O
Herren-Normalkosen
und Jacken, gute woll gemischte
Mi 9e
Qualität. . . . .
Herr.-Einsatzhemden
mit hübschen, waschechten Ein-
sätzen
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Herr.-Normalhemden
strapazierlähige, wollgemischte
Dualitäten.
.. . 175, R

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Schirme
Kinder-Schirme
sollde Oualität, mit schönen
.. . 1.75,
Griffen . .
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solide Oualität
Damen-u. Herren-Schirme
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mit Futteral und schönen
Gne....... N
Damen-Schirme 995
mit modernen Griffen, 12teilig
NR.74
Damen-Schirme d
5
schöne Halbseide, 12teilig
6.90, 5 90, G
Herren-Schirme
Halbseide, mit hübschen Griffe
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