Gnzelnummer 15 Pfennige
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Morgenzeitang der Landeshauptſtadt
Wöchentiiche ilnfrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelienangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
191. Jahrgang
Sanntag, den 30. Dezember 1928.
Nummer 362
2 mm breſie Zelle im Kreiſe Darmſtadt 25 Reſchspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reichspfg. Reitamezelle (92 mm
breit/2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
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(4 Dollar — 4.20 Marf. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streit uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leiſfung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichilicher Beſtireibung fällt ſeder
Rabatt weg. Bankonto Deutſche Bank und Darme
Fädter und Nationalbank.
Die paelamentariſche Tage in Frankreich.
Am Rande einer Kriſe.
Poincarés Tage ſind gezähll. — Chöron der kommende
Premier?
Von unſerem A.=Korreſpondenten.
* Paris, 29. Dezember.
Die franzöſiſche Regierung ſtand hart am Rande einer Kriſe,
und auch jetzt ſcheint noch nicht jede Gefahr gebannt. Die
unmit=
telbare Urſache der Kriſenſtimmung war die Uneinigkeit der
Re=
gierung mit der Kammer und die Uneinigkeit im Schoße der
Regierung ſelbſt über die Erhöhung der Bezüge der Deputierten.
Poincaré wollte die Erhöhung der Bezüge hinausſchieben, und
zwar mit Rückſicht auf die öffentliche Meinung; für ſpäter hatte
er allerdings eine ſtärkere Erhöhung zugeſtanden. Die Kammer
war aber nicht geneigt, noch länger zu warten; man verwies auf die
verzweifelte materielle Lage von vielen Deputierten und auf die
unbedingte Notwendigkeit einer ſchnellen Beendigung der
De=
batten über dieſe Fragen. Henry Chéron, der Finanzminiſter,
hat mit großer Geſchicklichkeit zwiſchen Regierung und Kammer,
zwiſchen Kammer und Senat, und nicht zuletzt zwiſchen
Poin=
caré und den übrigen Kabinettsmitgliedern vermittelt. Sein
Name kehrt bei allen Gelegenheiten immer wieder; er beſitzt im
weiten Maße das Vertrauen von Kammer und Senat, und die
Zahl derer, die in ihm den zubünftigen Miniſterpräſidenten
erblicken, nimmt täglich zu.
Vorläufig aber hält ſich die Regierung noch, und die
An=
hänger Poincarés möchten jetzt die „Schonfriſt” bis zum Mai,
das heißt bis zur Beendigung der Reparationsverhandlungen,
verlängert ſehen. Es iſt aber zu bemerken, daß die Lage der
Regierung in der Kammer nicht ſo ſtark iſt, daß eine Kriſe auf
ſo lange Zeit hinaus gebannt erſchiene. Um welche Frage es ſich
auch immer handeln möge, die Regierung iſt viemals vor
uner=
warteten Angriffen ſicher. Denn es geht hier nicht um Probleme,
ſondern um Perfonen, und der Kammer iſt jede Gelegenheit gut
genug, um die Regierung zu ſtürzen.
Die prekäre Lage der Regierung ſpiegelt ſich am beſten in dem
Schickſal des Geſetzentwurfs über die Kongregationen wieder.
Nachdem die umſtrittenen beiden Artikel nach vielen Debatten
und nach vielem Hin und Her umgetauft und aus dem Rahmen
des Budgets herausgenommen wurden, begann erſt ihre
eigent=
liche Odyſſee. Die Finanzkommiſſion, der der Entwurf vorgelegt
wurde, hat ſich inkompetent erklärt, und ähnlich hat nun auch die
auswärtige Kommiſſion auf Betreiben Paul Boncours
gehan=
delt. Man zerbricht ſich jetzt den Kopf darüber, was Poincaré mit
den beiden Arükeln anfangen wird. Die Rechte murrt ſchon
wegen der allzu großen Nachgiebigkeit der Regierung in dieſer
Hinſicht; die Linke hingegen möchte am liebſten die Regierung
über dieſen Punkt zu Fall bringen. Das Charakteriſtiſchſte an
der ganzen Angelegenheit iſt, daß Paul Boncour endlich
Gele=
genheit gefunden hat, ſeine Gefühle der Regierung gegenüber zu
äußern. ..
Das Echo in der Pariſer Preſſe.
Der „Petit Pariſien” charakteriſiert die parlamentariſche Lage
wie folgt: In parlamentariſchen Kreiſen herrſcht
Unbehagen verurſacht einerſeits durch die
Kontroverſe zwiſchen Kammer, Senat und innerhalb der
Regierung anläßlich der Frage der Erhöhung der Diäten und der
Frage, ob Parlamentarier ſich geſchäftlich betätigen dürfen,
an=
dererſeits durch die
Meinungsverſchiedenhei=
ten zwiſchen den einzelnen Kammerfraktionen
über die Frage der Wiederzulaſſung der religiöſen Ordens=
und Miſſionsgeſellſchaften. Dieſes Unbehagen
wird verſchärft durch die Finanz= und anderen
Skandale der letzten Zeit. In der Kammer und im
Senat hat man den deutlichen Eindruck, daß politiſche
Zwiſchen=
fälle eintreten würden, wenn man ſich nicht in der Zeit des
bud=
getären Waffenſtillſtandes befände.
„Quotidien” bemerkt, es ſcheine nicht zweifelhaft, daß die
Kammer dieſes Mal, vom Senat ermutigt, ihrerſeits der
Er=
höhung der Diäten zuſtimmt. Was wird dann? fragt das Blatt.
Poincaré ſcheint nicht geneigt zu ſein, eine Doppelniederlage
hin=
zunehmen. Wird er von den Gruppen verlaſſen, die ihm bis jetzt
gefolgt ſind und auch vor ſeinen eigenen Miniſtern eine geringere
Macht behalten wollen? Allgemein glaubt man das nicht. Ein
Mitglied des Kabinetts ſagte geſtern: Wir ſind ſo gut wie
zurück=
getreten! Das iſt möglich; man wird ſehen. Aber ſicher iſt auf
alle Fälle, daß der Miniſterpräſident zu ſehr um das öffentliche
Intereſſe beſorgt iſt, als daß er vor Verabſchiedung des Budgets
zurücktreten würde.
Der „Excelſior” ſchreibt: Es ſcheint ſicher zu ſein, daß nach
dem Wiederzuſammentritt des Parlaments im Januar die
ver=
worrene Lage blargeſtellt werden muß. Die Entſcheidung der
radikalen Kammerfraktion, die Regierung über die allgemeine
Politik zu interpellieren, kann Poincaré im Januar Gelegenheit
geben, dieſe Klarheit zu ſchaffen, um feſtzuſtellen, ob das von ihm
am 11. November gebildete Kabinett noch das Vertrauen der
Kammer beſitzt.
Einige Rechtsblätter, wie das „Ccho de Paris”, wiederholen
ihre ſeit zwei Jahren bei jeder Kabinettskriſe immer wieder
her=
gebetete Litanei, daß kein Heil außer Poincaré, und daß dieſer
daher unter allen Umſtänden am Ruder bleiben wüſſe. Nach der
geſtern bereits an der Börſe eingetretenen Beunruhigung iſt mit
Sicherheit anzunehmen, daß die hinter dieſen Blättern ſtehenden
„nationalen Kreiſe” nöngenfalls der Oeffentlichkeit mit einigen
Börſenmanövern dieſe Ueberzeugung verdeutlichen werden.
Annahme des franzöſiſchen Geſamkbudgets im Senak
EP. Paris, 29. Dezember.
Kurz vor Mitternacht nahm der Senat mit 273 gegen 17
Stimmen das Geſamtbudget an, das nunmehr bei 45 453
Mil=
lionen Franken Einnahmen und 45 319 Millionen Franken
Aus=
gaben mit einem Einnahmeüberſchuß von 134 Millionen
ab=
ſchließt.
Der Artikel über die Unvereinbarkeit des parlamentariſchen
Mandats mit gewiſſen Funktionen und Stellungen in Finanz=,
Handels= und Induſtriegeſellſchaften uſw. wurde vor der
Ab=
ſtimmung zurückgeſtellt, da man mit Schwierigkeiten während
der Diskuſſion rechnete. Finanzminiſter Cheron kündigte an,
daß der Artikel in der heutigen Sitzung beraten werde, und daß
die Regierung nach der Annahme des Artikels die
Wiederauf=
nahme desſelben in das Finanzgeſetz beantragen werde.
Die franzöſiſche Kammer hat auf Vorſchlag ihres Ausſchuſſes
den in 35 Punkten vom Senat abgeänderten
Ausgabebudgetent=
wurf für 1929 durchberaten und bei 17 Punkten ihren alten
Standpunkt aufrecht erhalten. Der Entwurf geht nunmehr an
den Senat zurück, der morgen vormittag zuſammentritt. — Um
21 Uhr trat die Kammer zu einer Nachtſitzung zuſammen, um das
vom Senat zurückgekommene Einnahmebudget zu beraten.
Der Kampf gegen die Geiſtlichkeit im Elſaß.
EP. Paris, 29. Dez.
Der Straßburger Biſchof Monſ. Ruch hat, wie wir bereits
mitgeteilt haben, in einem Schreiben, das geſtern in einer
Auf=
ſichtsratsſitzung des katholiſchen Blattes „Der Elſäſſer” verleſen
wurde, den Pfarrer Schieß angewieſen, zum 1. Januar die
Direk=
tion der Zeitung niederzulegen. Der Aufſichtsrat beſchloß nach
lebhafter Ausſprache, in deren Verlauf der Abgeordnete
Weyd=
mann den Saal verkieß, eine Delegation zu dem Biſchof zu
ent=
ſenden und ihn zu bitten, Pfarrer Schieß zur Weiterführung
die=
ſer Tätigkeit für das Jahr 1929 zu ermächtigen. In Paris will
man wiſſen, daß Monſ. Ruch ſeine Entſcheidung nicht rückgängig
machen werde. — Die geſtrige Meldung, daß der Biſchof auch
gegen Pfarrer Haegy, der Direktor der Verlagsgeſellſchaft Alſatia
und des Kolmarer Kurier iſt, eine ähnliche Maßnahme ergriffen
habe, iſt bisher nicht beſtätigt worden. Doch iſt an ihrer
Richtig=
keit kaum zu zweifeln, zumal, wenn man berückſichtigt, daß das
Straßburger Epiſkopat eine der ſtärkſten Stützen der Franzoſen
im Kampf gegen die Autonomie iſt, merkwürdig nur, daß die
niedere Geiſtlichkeit, die in unmittelbarer Berührung mit dem
Volke ſteht, die Volksbewegung leidenſchaftlich mitmacht, während
die höhere Geiſtlichkeit mit derſelben Schärfe die franzöſiſche
Re=
gierungspolitik zu unterſtützen ſucht. Im Zuſammenhang mit der
Mundtotmachung der Führer der elſäſſiſchen Autonomiebewegung
verdient ein Hirtenbrief desſelben Straßburger Biſchofs Ruch
aus der Verſenkung hervorgeholt zu werden. In dem
Hirten=
brief, den der Biſchof vor einiger Zeit von allen Kanzeln des
Landes hat verleſen laſſen, heißt es, daß ſich die katholiſchen
Geiſt=
lichen im Elſaß jeder Politik zu enthalten hätten. Dahinter
ver=
birgt ſich der naheliegende Wunſch, dadurch den Streit zwiſchen
den Autonomiſten und ihren Gegnern zu erſticken und den
Natio=
nalismus, der trotz ſeiner Förderung durch die Hohe Geiſtlichkeit
ſchwer an Boden verloren hat, zu retten. Erfolg hatte er mit
dieſem Wunſche nicht, wie die Wahlreſultate zeigten. Auch mit
ſeinem neuen Vorgehen wird Monſ. Ruch keinen Erfolg haben;
er kann wohl die Führer der Bewegung, ſoweit ſie ſeinem
Macht=
bereich unterſtehen, kaltſtellen, die Bewegung ſelbſt aber, die von
den breiten Schichten des elſäſſiſchen Volkes getragen wird, wird
Monſ. Ruch nicht aufhalten können.
Die Affäre der „Gazeite du Franc”.
EP. Paris, 29. Dezember.
Der mit der Unterſuchung in der Affäre der „Gazette du
Franc” betraute Unterſuchungsrichter berief geſtern den
Chef=
redakteur und den kaufmänniſchen Direktor des „Journal”
ſo=
wie den Geſchäftsmakler Amard zu ſich. Amard ſoll, wie Havas
berichtet, neue Mitteilungen gemacht haben, über die im
Juſtiz=
palaſt ſtrengſtes Stillſchweigen gewahrt werden. — Das „
Jonr=
nal” ſelbſt veröffentlicht eine Erklärung über die Vernehmung
des Chefredakteurs und des Geſchäftsführers des Blattes, in
der es u. a. heißt: Der Unterſuchungsrichter hat die Frage
ge=
ſtellt, ob dem „Journal” nicht von Frau Hanau Geld angeboten
worden iſt, um die Einſtellung der Enthüllungen zu erreichen,
die dieſes Blatt hinſichtlich der „Gazette du Franc” begonnen
hatte, de Marcillac und Hamelin erklärten darauf, daß zwei
Tage nach der erſten derartigen Veröffentlichung allerdings ein
Bankier oder angeblicher Bankier namens Amard mehrmals
in den Geſchäftsräumen des „Journal” vorgeſprochen und eine
Millionen Franes ſofort zahlbar und 15 Millionen in Form
von Beteiligungen an dem Unternehmen der Frau Hanau
an=
geboten habe, wenn die Kampagne gegen die „Gazette du Franc”
und die „Inderpreſſe” der Frau Hanau eingeſtellt werde. de
Mai=
eillae und Hamelin hatten darauf dem Beſucher erläutert, daß
das „Journal” keinerlei Kampagne für irgend jemandes
Rech=
nung unternehme, ſondern ſich darauf beſchränke, das Publikum
auf dem Laufenden zu halten, und daß überdies ſeine
Nachrich=
ten keinesfalls finanziellen Einflüſſen unterworfen ſein könnten.
Wenn Frau Hanau in der Lage ſei, an Hand von Beweisſtücken
die vollſtändige Ordnungsmäßigkeit ihrer Operationen
nachzu=
weiſen, würde das „Journal” nicht verfehlen, der Oeffentlichkeit
die Argumente der Verteidigung ebenſo unparteiiſch zur
Kennt=
nis zu brineen, wie es die Anklagen zur Kenntnis brachte.
Die Woche.
Zehn Jahre iſt es her, daß der Weltkrieg nach dem
Zuſam=
menbruch der Mittelmächte formal beendet wurde. Aber nur
langſam keimt friſches Grün auf den von ihm hinterlaſſenen
Trümmerfeldern. Allmählich erſt heben ſich ſeine Ergebniſſe auch
für den politiſchen Laien erkenntlich vom dunklen Hintergrund
der Geſchichte deutlicher ab, und ſo iſt es verſtändlich, daß die
not=
wendigen Folgerungen, die ſich aus dieſer Erkenntnis ergeben
müſſen, noch keineswegs zum Gemeingut der europäiſchen Völker
geworden ſind. Mit den Methoden Macchiavells hat man damals
in Paris verſucht, ein neues Europa zu ſchaffen, und war ſich
nicht einmal deſſen bewußt, daß man daran arbeitete, der
abend=
ländiſchen Kultur das Grab zu ſchaufeln. Gewiß, die europäiſchen
Völker haben ſeit jenen Tagen dazugelernt. Auch die „Sieger”
haben die Folgen des Krieges am eigenen Leibe verſpürt, die erſt
in jahrelanger mühſeliger Arbeit zum Teil behoben werden
konn=
ten. Nicht die Mittelmächte allein, ſondern Europa ſchlechthin hat
den Weltkrieg verloren, Europa, deſſen Völker einſt politiſch und
wirtſchaftlich den Erdball beherrſchten. Neben dem angelſächſiſchen
Weltreich, deſſen Schwergewicht ſich immer mehr in die Quellen
ſeines Reichtums, die überſeeiſchen Dominions verſchiebt, iſt die
gigantiſche Weltmacht der Vereinigten Staaten entſtanden. Der
allmächtige Dollar beherrſcht die Erde. Er herrſcht umſo
unum=
ſchränkter, je mehr ſich die großen Völker des europäiſchen
Kon=
tinents der Erkenntnis der neuen Lage verſchließen und weiterhin
verſuchen, mit den Methoden einer vergangenen Epoche ihre
Ge=
ſchicke zu regeln. Nur ein Zuſammenfaſſen der politiſchen und
wirtſchaftlichen Kräfte des europäiſchen Kontinents wird die
Mög=
lichkeit ſchaffen, kommenden Gefahren zu begegnen, und ſo iſt, das
kann gar nicht oft genug betont werden, der Gedanke einer
deutſch=
franzöſiſchen Verſtändigung nicht die Ausgeburt törichter
Phan=
taſien, ſondern die Forderung einer ſehr nüchternen Realpolitik.
Wie zwangsläufig ſich dieſe Forderung aus den Verhältniſſen
er=
gibt, beweiſt ſchon allein die eine Tatſache, daß noch keiner von
allen denen, welche die deutſche Außenpolitik der letzten Jahre
aufs ſchärfſte kritiſierten, andere Wege zu anderem Ziel zu weiſen
vermochte. Das iſt ſicherlich bemerkenswert, aber inſofern ſogar
nicht ganz unbedenklich, als z. B. die Leute um Poincaré daraus
ganz offenſichtlich Kapital zu ſchlagen verſuchen. Auch in
Frank=
reich — wenigſtens in weiten Kreiſen Frankreichs — ſieht man
wohl allmählich die Notwendigkeit einer deutſch=franzöſiſchen
Ver=
ſtändigung ein, aber man möchte dabei ein möglichſt gutes
Ge=
ſchäft machen, wobei man aber überſieht, daß eine ehrliche
Ver=
ſtändigung ebenſolange unmöglich iſt, als man auf alle Weiſe
be=
müht iſt, jede Lockerung der Ketten des Verſailler Diktates zu
verhindern.
Nach längerer Stagnation iſt die Erörterung der großen
euro=
päiſchen Fragen durch Genf und Lugano wieder etwas in Fluß
gekommen. Eine neue Sachverſtändigenkommiſſion ſoll die
Repa=
rationsfrage nochmals einer Prüfung unterziehen, und
gleich=
zeitig ſollen die Verhandlungen über eine Räumung der
Rhein=
lande begonnen werden. Die bekannte Haltung des franzöſiſchen
Miniſterpräſidenten, die ja auch jetzt wieder in ſeiner letzten
Zu=
ſatznote zum Ausdruck kam, muß allerdings jeglichen Optimismus
hinſichtlich des Ergebniſſes der kommenden Verhandlungen
ver=
fehlt erſcheinen laſſen. Wir müſſen mit einem negativen
Ergeb=
nis rechnen und müſſen uns ſelbſtverſtändlich darüber klar ſein,
daß ein ſolches negatives Ergebnis abermals einen ſchweren
Rückſchlag bedeutet. Auch das Jahr 1929 wird uns ſomit
mög=
licherweiſe nicht weiterbringen auf dem Wege, den einſt die
Ver=
handlungen von Locarno gewieſen. Aber auch der dann
ent=
ſtehenden neuen Lage werden wir mit ruhiger Sachlichkeit
ent=
gegentreten müſſen, in der Erkenntnis, daß große geſchichtliche
Entwicklungen ſich ſtets nur langſam vollziehen.
Es wäre gut, wenn man ſich das bei uns auch im Hinblick auf
die Innenpolitik manchmal ſagen würde. Durch Schlagworte
wird ſachliche Arbeit nicht gefördert, ſehr oft ſogar erheblich
ge=
hemmt. Mit mehr oder weniger ſchönen Reden über
Verwal=
tungsreform, Reichsreform und den deutſchen Einheitsſtaat ſind
wir, wenn man die Dinge nüchtern anſieht, im vergangenen Jahr
keinen Schritt weitergekommen. Im Gegenteil haben die
Er=
örterungen über den deutſchen Einheitsſtaat nicht nur in
Süd=
deutſchland die Gegenſätze ſo ſcharf herausgearbeitet, daß wir uns
von dem großen Ziel der Zukunft eher entfernt als uns ihm
genähert haben. Nur vorſichtig Schritt für Schritt kann man
vor=
wärts gehen, wenn men ſich nicht ſchweren Rückſchlägen
aus=
ſetzen will. Das Ziel einer Vereinfachung unſerer ſtaatlichen
Verwaltung iſt ſehr wohl zu erreichen auch ohne grundſätzliche
Aenderung der ſtaatsrechtlichen Struktur des deutſchen Reichs,
auch ohne Verſchärfung der Gegenſätze zwiſchen Reich und
Län=
dern. Es wäre ſehr ſegensreich im Intereſſe unſerer ſtaatlichen
Entwicklung, wenn wir all die ſchönen Reden über den deutſchen
Einheitsſtaat zunächſt einmal bei Seite ließen, bis wir praktiſch
durch eine gründliche und verſtändige Verwaltungsreform in
Reich und Ländern einen weiteren Schritt zurückgelegt haben
werden auf dem Wege zum deutſchen Einheitsſtaat.
Die Demokratie verlangt die Mitarbeit des geſamten Volkes
am ſtaatlichen Geſchehen, was wiederum vorausſetzt, daß die
Maſſe durch Wort und Schrift aufgeklärt wird über die
brennen=
den Fragen des Tages. Niemand alſo kann es Staatsmännern
und Parteien verdenken, ja man muß es ſogar von ihnen
ver=
langen, daß ſie für Gedanken, die ſie als notwendig und
durch=
führbar erkannt haben, in der Oeffentlichkeit werben. Das iſt
etwas ganz anderes, als wenn man Gedanken in die Maſſe wirft,
von deren Undurchführbarkeit zum mindeſten im Augenblick man
ſelbſt überzeugt iſt, um dadurch andere Ziele zu erreichen. Das
Unſere wöchentliche Beilage „Die Gegenwart”
liegt der Neujahrs=Ausgabe bei.
Seite 2
Sonntag den 30. Dezember 1928
iſt Demagogie, die dadurch umſo bedenklicher wird, daß ſie auch
die Durchführung des praktiſch Möglichen gefährdet und hemmt.
Die Mitarbeit am Staate, welche die Demokratie gewährt,
be=
deutet nicht nur ein Recht, ſondern ſie bedeutet auch Pflicht
und Verantwortung, und dieſer Verantwortung ſollte ſich
jeder bewußt ſein, der vor die Oeffentlichkeit tritt, dieſer
Verant=
wortung ſollten ſich insbeſondere ſtets und ſtändig unſere
Par=
teien und ihre Führer bewußt ſein.
Auch im eigenen Intereſſe, denn keine Partei wird auf die
Dauer ihre Wähler an ſich feſſeln können, wenn Worte und Taten
nicht in Einklang zu bringen ſind. Die ſchwere Kriſis, welche die
ſozialdemokratiſche Partei in den erſten Jahren nach der
Revo=
lution durchzumachen hatte, liefert dafür den beſten Beweis.
Jahrzehntelang hatte man die deutſche Arbeiterſchaft mit
Ver=
ſprechungen gefüttert, deren Erfüllung ſie nun von der zur Macht
gelangten Partei vergeblich erwartete. Kein Wunder, daß ſich die
Enttäuſchten nunmehr denjenigen zuwandten, die noch mehr
ver=
ſprachen und verſprechen konnten, da ſie ſich ja über die Erfüllung
dieſer Verſprechungen den Kopf nicht zu zerbrechen brauchten.
Daß die ſozialdemokratiſche Partei ſeit Jahrzehnten eine ſtarke
innere Wandlung durchgemacht hat, wird auch von ihr ſelbſt wohl
kaum noch beſtritten, und dieſe innere Wandlung iſt auch für die
Volksgeſamtheit deswegen ſo überaus bedeutſam, weil ein großer
Teil der deutſchen Arbeiterſchaft in der Sozialdemokratiſchen
Par=
tei ſeine politiſche Intereſſenvertretung ſieht. Ohne Mitarbeit
aber der Arbeiterſchaft werden wir kaum die großen
wirtſchaft=
lichen und ſozialen Probleme löſen können, vor die uns die
wirt=
ſchaftliche Entwicklung geſtellt hat. Es wäre alſo unter dieſen
Umſtänden im Intereſſe des geſamten Volkes, ſehr erfreulich,
wenn ſich die Sozialdemokratie allmählich zu einer deutſchen
Ar=
beiterpartei entwickeln würde, die frei von Utopien in tätiger
Zuſammenarbeit mit den anderen Volksgruppen die Intereſſen
der Geſamtheit und damit auch des deutſchen Arbeiters zu fördern
beſtrebt wäre. Daß Anſätze zu ſolcher Entwicklung vorhanden
ſind, kann nicht beſtritten werden. Ebenſo wenig aber kann
be=
ſtritten werden, daß die Sozialdemokratie als Partei auch heute
noch leider nur allzu oft über dem im Intereſſe des Arbeiters
vielleicht Wünſchenswerten das im Intereſſe der
Geſamt=
heit Mögliche vergißt, und dadurch eine Unzufriedenheit
ſchafft, die in den tatſächlichen Verhältniſſen keine Begründung
findet. Das aber liegt nicht ſo ſehr an der Unzulänglichkeit der
Führung, als an der marxiſtiſchen Lehre, die noch immer die
Par=
teireligion iſt, trotzdem ſie, längſt überholt, zum toten Dogma
geworden. Mit überlebten Theorien, mit einer Weltanſchauung,
die in den Maſſen nicht mehr lebendig, kann man aber auf die
Dauer keine Politik machen. Das haben einſichtige
ſozialdemo=
kratiſche Führer ſchon längſt erkannt. Aber auch die Partei ſelbſt
wird ſich durch alle Wahlerfolge nicht darüber hinwegtäuſchen
laſſen dürfen, daß es vergebliche Mühe iſt, ſich der zwangsläufigen
Entwicklung der Dinge entgegenzuſtemmen.
Es iſt oft über das mangelhafte Staatsgefühl des Deutſchen
mit Recht geklagt worden, darüber, daß er über engen
Sonder=
intereſſen die Intereſſen der Geſamtheit vergißt. Wir ſollten
end=
lich lernen — und die Not der harten Nachkriegsjahre ſollte uns
dabei geholfen haben —, daß die Intereſſen aller Volkskreiſe und
Schichten ſo eng miteinander verbunden ſind, daß daß Wohl des
Ganzen oberſtes Geſetz bleiben muß, wenn nicht auch der Einzelne
Schaden nehmen will. Wir tragen unſeres Volkes Zukunft in
unſeren Händen. Wir wollen uns deſſen im kommenden Jahre
ſtets bewußt ſein.
M.
Kloß vor dem Unkerſuchungsrichter.
P. Paris, 29. Dezember,
Der ehemalige Finanzminiſter Klotz wurde geſtern vom
Un=
terſuchungsrichter zum erſtenmal verhört. Er erklärte, daß im
Augenblick der Aufhebung ſeiner parlamentariſchen Immunität
nur zwei Klagen gegen ihn vorgelegen hätten. Dieſe habe er auf
gütlichem Wege regeln wollen, aber die Aufhebung der
Immu=
nität habe neue Klagen hervorgerufen. Klotz gab zu, ungedeckte
Schecks ausgeſtellt zu haben. Er könne heute ſeine
Handlungs=
weiſe nicht begreifen, wenn man nicht eine gewiſſe Ausſchaltung
ſeines freien Willens annehmen wolle. Im übrigen behauptete
Klotz, er habe ſeine Gläubiger aus einer Summe von 550 000
Franken bezahlen wollen, die er einem Ingenieur als Kaution
gegeben habe. Dieſer Ingenieur behaupte jedoch jetzt, daß er
durch Betrüger um dieſe Summe gebracht worden ſei. Klotz
geſtand ferner ein, daß er von einem früheren Mitarbeiter
500 000 Franken zur Gründung einer Kunſtſeidengeſellſchaft
er=
halten habe. Wenn dieſe Summe jetzt nicht mehr vorhanden ſei,
ſo ſei dies auf die durch die Aufhebung ſeiner Immunität
ge=
ſchaffenen Schwierigkeiten zurückzuführen. Zum Schluß teilte
der Unterſuchungsrichter dem Angeklagten mit, daß er auf
An=
trag des Verteidigers heute drei Sachverſtändige beſtimmen
werde, die ihn erneut auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſuchem
würden.
Vom Tage.
Der Reichspräſident empfing den königlich
afghani=
ſchen Geſandten Mohammed Amin Khan, ſowie den
Ge=
ſandten von Ccuador, Miguel A. de Ycaza, zur Entgegennahme
ihrer Veglaubigungsſchreiben.
Der Reichspräſident hat dem
Reichsverkehrs=
miniſter v. Guérard in einem perſönlichen Handſchreiben ſeine
perſönlichen Glückwünſche zum 65. Geburtstage übermittelt.
Der Wiener franzöſiſche Geſandte, Graf Clauzel, der
als Nachfolger des Botſchafters Henneſſy in Bern in Ausſicht genommen
war, wird auf ſeinem Poſten in Wien verbleiben. Dieſe
Entſcheidung entſpvicht den Wünſchen des Grafen ClauzA. — Zum
Votſchafter in Bern iſt der franzöſiſche Geſandte im Haag,
Marcilly, ernannt worden.
Das amerikaniſche Staatsdepartement hat China
vovgeſchlagen, Verhandlungen zum Abſchluß eines
Schiedsvertrages zwiſchen China und den Verejgten Staaten
zu eröffnen. Der Vertragsentwurf ſoll dem chineſiſchen Geſandten
als Grundlage des künftigen Abkommens übermittelt worden ſein.
Gegenwärtig gibt es in den Vereinigten Staaten 30 000
Perſonen, die ein Vermögen vonübereiner Million
Dollar beſitzen, während ihre Zahl im Jahre 1914 nur 7000
betrug.
Die Führer der Mandſchurei=Provinzen haben
be=
ſchloſſen, die drei Grundprinzipien Sunvatſens
an=
zunehmen und ſich der Autorität der nationaliſtſſchen Regierung
zu unterwerfen. Um dies äußerlich kenntlich zu machen, werden alle
öffentlichen Gebäude die Fahne mit der weißen Sonne hiſſen.
Die Nanking=Regierung beabſichtigt eine
An=
leihe im Betrage von nicht weniger als 60 Millionen Dollar
auf=
zunehmen.
Die rumäniſche Kammer hat geſtern das
deutſch=
rumäniſche Finanzabkommen ratifiziert.
Das Wehrproblem.
Die erſte ſozialdemokrakiſche Skimme.
* Berlin, 29. Dezember. (Priv.=Tel.)
Die ſozialdemokratiſche Preſſe hat erſt einmal 24 Stunden
ins Land gehen laſſen, bevor ſie die Debatte über das
Wehr=
programm eröffnete. Als einer der erſten Kritiker iſt jetzt der
Reichstagsabgeordnete Stampfer im „Vorwärts” zu Wort
ge=
kommen, der ſelbſt mit in der Dittmann=Kommiſſion ſaß. Seine
Ausführungen ſind äußerſt intereſſant, weil ſie ſich im
weſent=
lichen mit der Frage beſchäftigen, ob die Notwendigkeit einer
Wehrmacht zu verneinen oder zu bejahen iſt. Stampfer ſtellt feſt,
daß die Kommiſſion mit großer Mehrheit dem Entwurf
zuge=
ſtimmt habe. Es hätten ihr verſchiedene Vor=Entwürfe
vorge=
legen, aber keiner habe ſich klar und unzweideutig für die
Ver=
neinung ausgeſprochen. Er ſetzt dann die Gründe auseinander,
die ſür die Einſtellung der Kommiſſion maßgebend waren, und
weiſt darauf hin, daß das Ziel der
ſozialdemokrati=
ſchen Politik, die Sicherheit des Staates nach
außen mit unblutigen Mitteln zu ſchützen, noch
nicht erreicht wäre, daß alſo die Wehrmacht nicht
überflüſſig ſei. Dabei entſchlüpft ihm das intereſſante
Ein=
geſtändnis, daß keine verantwortungsbewußte
Par=
tei das Riſiko einer vollkommenen
Wehrloſig=
keit des Landes auf ſichnehmen könnte. Sollte das
die Anſicht der Mehrheit des Ausſchuſſes und vermtlich auch der
Mehrheit der Partei ſelbſt ſein, dann kann man nur bedauern,
daß dieſe Erkenntnis der Sozialdemokratie nicht ſchon 1918
ge=
kommen iſt. Damals allerdings ſchob man das Militär
glatt beiſeite, und löſte die Armee auf, mit dem Ergebnis, daß
man uns die unglaublichſten Friedensbedingungen diktierte, die
unermeßliches Elend im ganzen Volke zur Folge hatten. Wie
anders wäre der Friedensvertrag ausgefallen, wenn ſchon in
jenen Novembertagen die maßgebende Sozialdemokratie ſich zu
der jetzt von Stampfer und dem Dittmann=Ausſchuß vertretenen
Anſchauung, daß die Gefahren von außen durch die völlige
Wehr=
loſigbeit Deutſchlands nicht verkleinert, ſondern nur vergrößert
werden, durchgerungen hätten. Das ſozialdemokratſche
Wehrpro=
gramm ſoll aber nach Stampfer nur ein Minimalprogramm ſein,
alſo im Gegenſatz zu dem franzöſiſchen Wehrprogramm ſtehen,
dem auch die franzöſiſchen Sozialdemokraten zugeſtimmt haben.
Schon daraus geht hervor, daß auch das ſozialdemokratiſche
Be=
kenntnis zur Wehrhaftigkeit nur mit Vorſicht aufzufaſſen iſt, weil
es nicht einmal die volle Ausſchöpfung der uns durch den
Ver=
ſailler Vertrag zugeſtandenen beſcheidenen Verteidigungsmittel
wünſcht.
Nummer 362
Die Berhandlungen zwiſchen Berlin.
Baris and Boidon.
Ernennung der Sachverſtändigen am 5. Janugt.
* Berlin, 29. Dez. (Priv.=Tel.)
Die diplomatiſchen Verhandlungen, zwiſchen Berlin, Paris
und London ſind jetzt ſoweit gediehen, daß die Ernennung der
Sachverſtändigen unmittelbar bevorſteht. Man nimmt an
Ber=
liner zuſtändiger Stelle an, daß etwa gleichzeitig in Paris die
Reparationskommiſſion und in Berlin das Reichskabinett
zuſam=
mentreten werden, um die Sachverſtändigen zu ernennen.
Waht=
ſcheinlich wird die Repko, die ihre Sitzung auf den 5. Januar
an=
beraumt hat, die Experten der Alliierten auswählen. Sie dürfte
auch gleichzeitig den Termin für die Aufnahme der
Sachverſtän=
digentätigkeit beſtimmen. Wann die gemeinſame Einladung an
die amerikaniſchen Experten hinausgeht, weiß man noch nicht,
Vermutlich wird die Einladung gemeinſchaftlich durch die
Alliier=
ten und durch Deutſchland unmittelbar nach dem 5. Januar vor
ſich gehen.
Das Schickſal der Koblenzer Verhafteken.
Koblenz, 29. Dezember.
Ueber das Schickſal der im Reichsvermögensamt Koblenz
von der franzöſiſchen Geheimpolizei, verhafteten deutſchen
Be=
amten erfahren wir, daß ſich die drei verhafteten Beamten
Schmidt, Kohaupt und Klees gegenwärtig noch im
Unterſuch=
ungsgefängnis in Mainz befinden. Die ſeeliſchen Aufregungen
blieben bei den drei verhafteten Beamten, die ſämtlich ſchon
be=
jahrt ſind, nicht ohne nachteilige Einwirkungen auf ihr
Allge=
meinbefinden. Schmidt hat ſeit ſeiner Einlieferung ins
Gefäng=
nis geſundheitlich ſehr zu leiden gehabt und ſteht vor dem
kör=
perlichen und ſeeliſchen Zuſammenbruch. Klees, ein Beamter
von über 60 Jahren, iſt bis zum 25. Dezember überhaupt noch
nicht zu irgend einer Vernehmung zugelaſſen worden. Die
be=
reits acht Tage währende Haft hat bei ihm ein altes Kopfleiden
zum Ausbruch kommen laſſen. Die Verhafteten dürfen weder
von Verwandten noch von Vertretern der deutſchen Behörden
beſucht werden. An Weihnachten ſind ihnen durch das Rote
Kreuz, das ſie auch ſonſt betreut, Liebesgaben in reicher Zahl
übermittelt worden. Ueber den wahren Grund der Verhaftung
wird franzöſiſcherſeits weiterhin ſtrenges Stillſchweigen bewahrt,
doch verlautet, daß die drei Beamten verdächtig ſeien, mit einem
angeblichen Agenten eines Spionagedienſtes in Berührung
ge=
kommen zu ſein.
Ein Nachirag zum Eiſenkonflikk.
Reichsinnenminiſter Severing hat ſich veranlaßt geſehen,
ſeinen Ruhrſchiedsſpruch gegen verſchiedene Angriffe aus dem
ſozialdemokratiſchen Lager zu verteidigen. Er wendet ſich
namentlich gegen die „Leipziger Volkszeitung”, die auf dem
äußerſten linken Flügel der Partei ſteht, zu dem auch Herr
Seve=
ring gehört. Die „Vollszeitung” hatte behauptet, daß der
Schiedsſpruch ein Zugeſtändnis an die Koalitionspolitik geweſen
ſei, und daß die Schwereiſenarbeiter deswegen hätten daran
glauben müſſen. Severing weiſt nun dieſe Angriffe zurück und
ſtellt dabei feſt, daß die Vorſchläge der Gewerkſchaftsvertreter
in den Einigungsverhandlungen vor dem
Regierungspräſiden=
ten Bergemann nicht unbeträchtlich hinter den Sätzen
zurückge=
blieben ſind, die der neue Schiedsſpruch enthält. Dieſe
Mittei=
lung iſt inſofern recht intereſſant, weil daraus hervorgeht, daß auch
die Gewerkſchaften die Unhaltbarkeit des Jöttenſchen
Schieds=
ſpruches erkannt und ſich infolgedeſſen veranlaßt geſehen hatten,
Angebote zu machen, die weſentlich geringere Lohnerhöhungen
vorſahen. War man damals bereit, ſeine Forderungen
weſent=
lich zurückzuſchrauben, dann hätte ſich auch vor der
Verbindlich=
keitserklärung des Jöttenſchen Schiedsſpruches, der ja zur
Aus=
ſperrung führte, eine Einigung erzielen laſſen müſſen, und der
ganze Eiſenkampf wäre vermieden worden.
Techniſche Rundſchau.
Von Dr. Hellmut Thomaſius.
* Schon längſt ſind die Pyramiden in verſchiedener Hinſicht
übertroffen. Zahlreiche der in den letzten Jahrzehnten
entſtande=
nen Bauwerke ſind höher, verſchiedene vielleicht auch größer an
Umfang. Eigentlich ſind dieſe von den Pharaonen errichteten
Denkmäler alſo überholt. Warum bewundern wir ſie dennoch,
wir, die wir ganz andere Leiſtungen der Technik gewohnt ſind?
Darüber ſind wir uns vielfach ſelbſt nicht klar. Aber in unſerm
Innern ſchlummert im Unterbewußtſein eine Erkenntnis, die bei
der Erwähnung dieſer Rieſenbauten und bei ihrem Anblick all
unſer Denken beeinflußt: Dieſe ſteinernen Koloſſe haben die
Jahrtauſende überdauert. Abgeſehen davon, daß ſie Zeugen
einer längſt entſchwundenen Vergangenheit ſind, ſtellen ſie ein
Sinnbild der Beſtändigkeit, der Unzerſtörbarkeit dar. Während
ſo vieles andere in Trümmer ſank, ſind ſie unverſehrt erhalten
geblieben. Weitere Jahrtauſende können vergehen, ſie werden
be=
ſtehen.
Wir errichten Giganten, deren Spitze hoch über der der
Pyra=
miden liegt. Aber wie iſt es mit ihrer Beſtändigkeit? Werden
ſie noch nach Jahrhunderten oder Jahrtauſenden durch ihr Daſein
den Ruhm ihrer Erbauer und damit ihres Zeitalters künden?
Im Jahre 1889 erſtand der Eiffelturm. Er iſt 300 Meter hoch,
das höchſte Bauwerk, das jemals auf Erden geſchaffen wurde.
Ein Wunderwerk des Eiſengitterbaues. Die größte der
Pyra=
miden, die des Cheops, war „nur” 147 Meter hoch. Als der
Eiffelturm emporwuchs, hieß es, daß ſeine Dauer nur auf 10
Jahre berechnet ſei. Dann würde der Roſt ſeinem weiteren
Be=
ſtand gefährlich werden. Es werde deshalb nötig ſein, ihn
abzu=
tragen. Vielleicht war dieſe Nachricht nur eine Vorſichtsmaßregel,
um auf alle Fälle gedeckt zu ſein, wenn ſich das Bauwerk nicht als
beſtändig ertvies. Nach zehn Jahren bekam er einen neuen
An=
ſtrich, der als Roſtſchutz diente. Das iſt dann in der Folgezeit
noch des öfteren wiederholt worden. Er ſteht heute noch.
Aller=
dings heißt es gegenwärtig wieder, daß er nunmehr endgültie
abgetragen werden müſſe — aber wer kann nach den bisherigen
Erfahrungen wiſſen, ob man ſich tatſächlich dazu entſchließen und
ob man nicht lieber verſuchen wird, noch einmal einen neuen
Schutz=
anſtrich anzubringen? Gerade in bezug auf die Herſtellung
der=
artiger Anſtriche hat die Technik ja inzwiſchen weſentliche
Fort=
ſchritte gemacht. Früher mußte der alte mühſelig abgekratzt und
der neue aufgepinſelt werden. Jetzt fegt das Sandſtrahlgebläſe
den alten im Nu hinweg. Die Farben=Spritzpiſtole bringt unter
der Wirkung der Preßluft den neuen mit erſtaunlicher Schnellig=
keit auf. Zahlreiche andere hohe Bauwerke aus Eiſengitterwerk
ſind inzwiſchen erſtanden. Es ſei an die Maſten unſerer
Groß=
funkſtationen erinnert, von denen der höchſte, der bei
Königs=
wuſterhauſen, eine Höhe von 288 Metern hat. Es fällt heute
nie=
mand mehr ein, von einer vorausſichtlichen Lebensdauer von nur
zehn Jahren zu ſprechen. Man iſt ſich der Feſtigkeit und der
Be=
ſtändigkeit gegen Roſt insbeſondere auch infolge der Durchbildung
der Anſtrichtechnik ſicherer geworden. Aber wie lange kann ein
Eiſengerüſt beſtehen, das auf Grund unſerer heutigen techniſchen
Kenntniſſe errichtet wurde?
Dieſe Frage gewinnt umſo mehr Bedeutung, als ja auch die
Wolkenkratzer und die Hochhäuſer jetzt meiſt nach Verfahren
ge=
baut werden, bei denen das Eiſengerüſt die Hauptrolle ſpielt. Sie
ſtellen vielfach Fachwerkbauten dar, deren tragende Teile
aus=
ſchließlich aus Eiſengitterwerk beſtehen. Die Ausfüllung geſchieht
in zahlreichen Fällen durch Ziegelmauerwerk unter reichlicher
Ver=
wendung von Glas. Aber das, worauf es in erſter Linie
an=
kommt, iſt und bleibt das Eiſen. Um welche rieſigen Eiſenmaſſen
es ſich dabei handelt, zeigt das in Boſton im Entſtehen begriffene
„New England Buildung” wohl das umfangreichſte Gebäude,
das jemals auf Erden errichtet wurde. Seine Koſten werden ſich
auf 21 Millionen Dollar belaufen. In ihm wird die Bevölkerung
einer ganzen Stadt, werden etwa 25 000 Perſonen ihrer Arbeit
nachgehen, werden 5000 Automobile untergeſtellt werden können.
Ein anderer in Angriff genommener Wolkenkratzer wird, den
Eiffelturm an Höhe übertreffen. Seine Spitze wird ſich 400 Meter
über dem Pflaſter befinden. Bei derartigen Giganten und bei den
Koſten, die für ſie aufgewendet werden, ſpielt es natürlich eine
Rolle, ob das Eiſengerüſt eine größere oder geringere
Dauerhaf=
tigkeit aufweiſt. Von zehn Jahren, wie einſt beim Eiffelturm,
kann hier keine Rede ſein. Sie ſind ja nicht, wie dieſer, als
Schau=
ſtück gedacht. Zahlreiche Menſchen müſſen in ihnen eine unbedingt
ſichere Arbeitsſtätte finden.
Die Sicherheit der Wolkenkratzer wird, wenigſtens in New
York, ſchon durch den Untergrund begünſtigt, auf dem ſie ſich
er=
heben. Die Halbinſel, auf der die Stadt liegt, beſteht durchweg
aus hartem Fels. Mag die Laſt, die ſich über dieſem auftürmt
eine noch ſo große ſein, er erleidet keine Veränderung. Er drückt
ſich weder unter ihr zuſammen, noch weicht er nach den Seiten zu
aus. In anderen Städten wird man erſt weitere Erfahrungen
ſammeln müſſen, welche Belaſtung man dem Untergrund
zu=
trauen kann. Aber von anderer Seite drohen Gefahren, denen
die Technik begegnen muß. Die ungeheuren Mengen des
verwen=
deten Eiſens müſſen gegen die Einflüſſe der Atmöfphäre geſchützt,
es muß dafür geſorgt werden, daß kein Verroſten, insbeſondere
nicht an den Nietſtellen, eintritt. Das Eiſen iſt zielfoch in Ziegel
eingebettet. Manche Arten dieſes Bauſtoffs ſind mehr oder min=
der porös. Die Luft und die in ihr enthaltenen Säuren, die ſie
in Großſtädten ſtets mit ſich führt, können alſo unter Umſtänden
bis zum Eiſen vordringen.
Aus dieſem Grunde greift man zu beſonderen
Schutzmaß=
regeln, deren Cinzelheiten immer weiter vervollkommnet und jetzt
zu einem in ſich geſchloſſenen Syſtem durchgebildet ſind. Alles
Stahlwerk wird zunächſt einmal mit einem Roſtſchutz=Anſtrich
verſehen, nachdem es vorher mit dem Sandſtrahlgebläſe
ſorgfal=
tig gereinigt worden iſt, ſo daß auch das kleinſte Roſtfleckchen ſicher
entfernt wurde. Vor dem Einbau erfolgt eine abermalige
Be=
handlung durch Aufbringung eines gegen Roſt ſchützenden Ueber”
zuges. Schließlich wird das eiſerne Gerüſt vollkommen in einen
unporöſen Stoff eingebettet, durch den hierdurch keine Luft
zu=
treten kann. Als derartige Stoffe kommen Terrakotta und Beion.
von beſonderer Dichte in Betracht. Auf dieſe Weiſe hofft man
eine Dauerhaftigkeit des Traggerüſtes zu erzielen, die dem
Ge=
bäude eine Dauer von Jahrhunderten gewährleiſtet. Ob dies in
der Tat der Fall ſein wird, darüber wird das jetzt lebende
Ge=
ſchlecht freilich niemals Näheres erfahren.” Aber jedenfalls hat e
die Hoffnung, daß es von einem ſpäteren vielleicht ebenſo bewune
dert wird, wie wir die Erbauer der Pyramiden bewundern.
Aber noch bleibt eine bange Befürchtung: wie verhält es ſich
mit der Blitzgefahr? Allgemein bekannt iſt es ja, daß ſich der
Blitz mit Vorliebe die höchſten Spitzen ausſucht. Die höchſten
Bäume werden am häufigſten getroffen. Auf freiem Felde /04
man ſich auf den Boden legen oder in ſonſtiger Weiſe dafür ſo.
gen, daß man nicht der höchſte Punkt der Umgebung iſt. Ze
Errichtung von Bauten, die eine früher ungekannte Höhe auſ
weiſen, ſtellt die Technik alſo vor eine weitere neue Frage: Mie
man derartige Koloſſe gegen den Blitz ſchützt. Die Erfahrung
ſcheint nun die bisherige Anſicht von der Gefährlichkeit hoher
Bau=
ten zu widerlegen. Nach den Unterſuchungen, die der Ingenien.
Peek anſtellte, ſtellen die Wolkenkratzer geradezu ein Schutzmitle.
dar, um das herum ſich eine neutrale Zone bildet, in der übe‟
haupt kein Blitz niedergeht. Er hat durch Meſſungen feſtgeſten.
daß die Zone um das Wollworth=Gebäude einen Durchmeſſer ?.‟
etwa 400 Metern hat, während die um den Pulitzer=Wolkenkran””
noch größer iſt.
Das klingt ja ſehr tröſtlich. Aber trotzdem verſieht man de
hohen Bauten mit einem Syſtem von Blitzableitern. Die Untet
ſuchungen Peeks wurden hauptſächlich deshalb angeſtellt, we‟
man jetzt auch ſehr hohe Behälter für Erdöl baut, die unter i9ke‟
gleichen Wolkenkratzer darſtellen. Trotzdem vielleicht auch Li
dieſe herum eine neutrale Zone vorhanden iſt, hat man ſich
Ao=
entſchloſſen, einen beſonderen Blitzſchutz zu bauen. Eine B4‟
neue Technik kommt dabei zur Anwendung. Um den Rieſenbehl”
ter herum werden hohe Maſten errichtet, ähnlich denen, Die. De
Nummer 262
Ge3
Hanen und geulſchand.
Von unſerem =Korrefpondenten.
* Rvm, am Jahresende 1928.
Die Jahresbilanzen in der Politik bewühen ſich meiſt um die
Feſtſtellung des Soll und Habens in dem Lande, aus dem der
Chroniſt berichtet. Diesmal ſei von einer ausführlichen
Schil=
derung der ſpeziellen politiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe
Italiens abgeſehen, denn ein weſentlicher Unterſchied gegen das
Vorjahr iſt in Italien nicht feſtzuſtellen. Man hängt immer noch
in der Schwebe in allen außenpolitiſchen Fragen, und die
wirt=
ſchaftliche Lage hat bei andauerndem Steuerdruck und merkbarer
Teuerung ſich nicht derart gebeſſert, daß man von einer
überwun=
denen Kriſe ſprechen könnte. Muſſolini hat nirgends freie Hand
für außenpolitiſche Taten, ohne ſein ganzes Werk vollkommen
aufs Spiel zu ſetzen. Man müßte alſo ſehr viel alte Dinge neu
beleuchten, zugleich in Einzelheiten eingehen, die für den
Außen=
ſtehenden bei der wechſelnden Perſonalpolitik des Fascismus nur
vorübergehendes Intereſſe haben könnten.
Aber die zehnjährige Wiederkehr des erſten Neujahrs ohne
Kanonendonner, die Tatſache, das vor zehn Jahren, im Frühling
1919, der Deutſche wieder aus den Grenzpfählen ſeiner Heimat
hinüberwandern konnte in früher feindliche Länder, wieder mit
alten Freunden und Bekannten im einſt geliebten Italien
an=
cnüpfen durfte gibt Gelegenheit, das Verhältnis zwiſchen
Ita=
lien und Deutſchland, wie es ſich in dieſen zehn Friedensjahren
zeigte, kurz zu ſchildern.
Man muß zunächſt als Vergleichsmöglichkeit auf die Tage vor
dem Auguſt 1914 zurückgreifen. Damals waren Deutſchland und
der Deutſche Bundesgenoſſen und Freunde Italiens. Als
Deut=
ſcher an ſich war man nicht immer ſehr beliebt — man hatte
vielerlei von jener unerfreulichen Anmaßung des jetzigen
italie=
niſchen Fasciſten —, man war eher etwas gefürchtet ob ſeines
Könnens, ſeines Fleißes und ſeiner unbequemen Zuverläſſigkeit,
aber man war doch zugleich als „ſtarker Mann” geſchätzt und
be=
wundert. Der Deutſche war faſt zu Hauſe in Italien. So
unge=
fähr wie bei netten, aber etwas rückſtändigen (auch
zurückgeblie=
benen) Verwandten. Wir Deutſchen hatten es „gut” hier unten
in Rom oder Neapel. Recht viele der nordiſchen „Barbaren”
fühlten ſich in Italien mehr als Herr wie als Gaſt in der
Fremde — ganz wie in den Zeiten der Antike, als ſie als Soldat
oder Sklave in Rom ſeßhaft wurden, um ſpäter als Herr zu
be=
fehlen.
Der Kriegsausbruch kam und die Monate der „Neutralität”
Die Mehrzahl der italieniſchen Freunde blieb Freund und war
deutſchfreundlich, bis nach und nach die Werbearbeit der
unent=
wegten Deutſchenhaſſer auch die öffentliche Meinung ins
deutſch=
feindliche Lager hinüberzog, und die unzulänglichen Mittel der
deutſchen Propaganda oft mehr Uebles als Nützliches ſchafften.
Die Gegner Deutſchlands, unter der Führung Muſſolinis und
d’Annunzios, denen deutſche „Vorkämpfer” vom Schlage
Erz=
bergers die Arbeit erleichterten, erzwangen im Winter 1914 zu
1915 ſchließlich eine antideutſche Stimmung, die freilich im Grunde
genommen nur eine antiöſterreichiſche Stimmung war. Ohne den
Bundesgenoſſen Oeſterreich, dieſen Erbfeind des jungen Italiens
ſeit den Tagen der Gründung des neuen geeinten Landes, hätte
wohl auch die ſtärkſte und wirkungsvollſte Propaganda nicht
ver=
mocht, die Maſſe der Italiener, und vor allem das für Deutſchland
ſchwärmende Offizierskorps, auf die Seite der „Alliierten”
hin=
überzuziehen. Trotz dieſes Ueberganges der öffentlichen Meinung
zu den Gegnern Deutſchlands — wobei die Antipathie gegen
Frankreich auch weiterbeſtehen blieb — litten die perſönlichen
Freundſchaftsbeziehungen zwiſchen einzelnen Italienern und
Deutſchen kaum. Man ging eben in Italien zum Feinde
Deutſch=
lands über, obwohl man den Franzoſen gar nicht liebte, nur
weil der Oeſterreicher noch viel verhaßter war. Gerade jetzt, nach
zehn Jahren, tritt dieſer Gegenſatz zwiſchen Italien und
Frank=
reich von neuem beſonders ſtark hervor, und man kann ſich dem
Gedanken nicht verſchließen, daß nach der Abrechnung mit dem
Staate der Habsburger die Rechnung auch noch mit Frankreich
in abſehbarer Zeit bereinigt werden ſoll.
Der offizielle Eintritt Italiens in den Krieg und die
Aus=
wweiſung der letzten Deutſchen aus Italien unterbrachen dann jede
direkte Verbindung. Der Leerlauf begann. Aber indirekte und
heimliche Beziehungen blieben. Bis der Waffenſtillſtand vor zehn
Jahren den ofſenen Weg nach Süden für den Deutſchen wieder
freigab.
Nach dem Krieg war das Deutſchtum an ſich wohl auch in
Italien noch in Verruf. Die Kriegspſychoſe war allerdings
weſent=
lich geringer als in anderen feindlichen Ländern. Aber die
Kriegs=
hetze hatte doch auch hier gewütet, die Verluſte durch die deutſche
überlegene Kriegsführung waren bedeutend geweſen, und vor
allem hatte die unerhörte Niederlage von Caporetto (Karfreit)
neben wahnwitziger Angſt vor dem deutſchen Barbaren auch recht
viel Haß erweckt. Aber dieſer Haß war, beſonders bei den alten
Freunden deutſchen Weſens, doch in einer faſt grotesken Art mit
neidiſcher Bewunderung gemiſcht. Deutſchland war verrufen mehr.
Antennen der Großfunkſtellen tragen. Ueber dieſen Maſten liegt
ein ganzes Netz von Drähten, das ſich wie ein Dach hoch über dem
Erdöltank ausbreitet. Die Drähte ſchließen ihn ja auch nach den
Seiten zu ein. Sie ſind von den hohen Maften im weiten
Um=
kreis nach der Erde herabgeführt, wobei ſie unterwegs noch
ein=
mal von Maſten getragen werden. Der Behälter ſteht alſo unter
einer Art von Drahtglocke oder Drahtkorb. Jeder Blitz wird, wie
man hofft, von dieſem Drahtnetz aufgefangen, ſo daß der koſtbare
Inhalt des rieſigen Tanks geſchützt bleibt.
Silveſter im Landesthegker.
Uieber den Sinn der Jahreswende, über die Deutung ihrer
Symbole philoſophiſche Betrachtungen anſtellen — unſinnig, nein.
Parole: Fröhlich ſein, lachen und einmal, endlich, endlich, alles
Schwere vergeſſen. — „Im Großen Haus die Fledermaus von
Johann Strauß. Fürchterlicher Reim. Dennoch der Gedanke:
herrliche Selbſtverſtändlichkeit. Weiterer Kommentar ſinnlos.
Silveſter iſt eine Wendung oder Drehung, wie man will.
Aber nicht nur in der leichtbeſchwingten Sprache von Tanz und
Walzermelodie will dieſer hübſche und fröhliche Sinn Geſtalt
be=
kommen. Nicht nur Menſchen und Füße, alles wird drehbar an
dieſem Tag von Punſch und Sekt. Das Große Haus wird klein
ſein. Aber das Kleine Haus dann immer noch groß genug. Dort
„macht Theo alles”. Theo, dieſer luſtige Gauner mit ſeinem
Kompagnon. Eine ganze Welt wirbeln ſie durcheinander. Mit
Verkleidungen und Masken, mit Saxophon, Trommel und
Kla=
vier. Der würdige Senator, der abenteuerluſtige Ehemann, der
amoureuſe Jüngling, ſie werden nach Strich und Faden
begau=
nert und beneppt. Jeder auf Koſten ſeiner unverzeihlichen —
und dennoch ach ſo netten kleinen Laſterhaftigkeit. Das Ende? Iſt
auch der Anfang: eine liebenswürdige, ſchalkhafte und kokettierende
Frau. Sie iſt für alle da und doch für niemand. Bei allen
Ver=
ſtellungen und Ränken, an denen ſie teilnimmt, zuletzt die
ver=
ſöhnende: im Bereich des Flirts und des köſtlichen Lachens.
Dr. E. B.
Die Kleiſt=Preis=Trägerin.
In unſerer Freitag=Nummer berichteten wir, daß eine
Main=
zerin unter dem Pſeudonym Anna Seghers den Kleiſtpreis
er=
halten habe. Wie wir erfahren, handelt es ſich um die Tochter
des Eekannten Mainzer Antiquitäten= und Kunſthändlers Jfidor
Reiling, an: Flachsmarkt, Frau Dr. Netti Reiling, die
nit einem Uingarn rerheiratet und in Berlin wohnhaft ift.
Sonntag den 30. Dezember 1928
aus einer Angſt heraus, daß ein Freund Deutſchlands als
un=
patriotiſch gelten könnte, als aus einem Gefühl des Abſcheues,
wie er den „Hunnen” in England oder den „Boches” in
Frank=
reich gewidmet wurde. Außerdem hatte man zu aller Angſt vor
dieſem ſchlagkräſtigen Deutſchland doch immer noch das peinliche
Gefühl, das ein Verräter auch dann nicht los wird, wenn er
aus ſeinem Verrat Nutzen gezogen hat und nun äußerlich den
Edelmann markiert. Der Deutſche ſelbſt wurde wohl gerade darum
unmittelbar nach Friedensſchluß mit der alten Freundlichkeit
auf=
genommen. Der Chroniſt entſinnt ſich, wie er im Frühjahr 1919
nach Rom zurückkehrte und über die Piazza San Silbeſtro, alſo
im Zentrum der Stadt, ging, um nach der journaliſtiſchen
Zen=
trale des Preſſeklubs Ausſchau zu halten. Da ſprang ein alter
italieniſcher Freund aus ſeiner Pferdedroſchke, lief auf ihn zu
und umarmte ihn coram publico mit dem lauten Ausruf: „O, 11
Caro dottore!” Und ſchon hatte der Barbar aus Feindesland den
obligaten Kuß des temperamentvollen Südländers auf der
Wange. Dabei wußte der Italiener, daß der journaliſtiſche Beruf
des Deutſchen zweifellos während der langen Kriegsjahre im
neutralen Ausland nicht gerade im Intereſſe Italiens ausgeübt
worden war.
Der Deutſche ſelbſt war alſo willkommen, ſogar das
Deutſch=
tum an ſich war nach kurzer Friſt nicht mehr angefeindet, bis die
Ueberſpannung des Nationalismus durch den Sieg des
Fascis=
mus darin wieder einen Rückſchlag brachte, als der Kampf um
die deutſche Sprache in Südtirol einſetzte. Nach dieſer Hinſicht
hat dann das Verhältnis des Itglienertums zum Deutſchtum
wiederholte Schwankungen durchgemacht, die Hand in Hand mit
den Reden Muſſolinis gingen. Infolge der Beeinfluſſung durch
den Duce ſelbſt befinden wir uns augenblicklich wieder einmal
in einer Phaſe beſonderer Deutſchfreundlichkeit in Italien, wozu
natürlich auch die erhöhte Abneigung gegen Frankreich und das
Gefühl, von England genarrt worden zu ſein, beiträgt.
Dieſe Seite des gegenſeitigen Verhältniſſes läßt ſich alſo nicht
eindeutig darſtellen, weil die Antwort abhängig von dem
jewei=
ligen Ideengang Muſſolinis iſt. Man kann nur ſagen, daß die
Haltung Deutſchlands — wenn man dabei an die ſtaatlich=
poli=
tiſche Einſtellung denkt — weſentlich konſequenter und
gleichför=
miger war als das italieniſche ſtaatliche und politiſche Verhalten
gegenüber Deutſchland. Man hat in Deutſchland die honorige
Reſerve behalten, die einem ausgeſprungenen, ehemaligen
Ver=
bündeten ſchließlich zukommt.
Das perſönliche Schickſal eines Deutſchen in Italien iſt
da=
gegen ziemlich konſtant geblieben. Ein und der andere — vor
allem Leute, die irgendwie mit der Publiziſtik zu tun hatten —
hat in den letzten Jahren unter der überhitzten Einbildung irgend
eines Fasciſten oder den Schikanen des Regimes zu leiden
ge=
habt. Das war aber kein ſpezifiſch deutſches Schickſal, ſondern
ein Zuſtand, der jeden Nichtitaliener treffen konnte und traf.
Vielleicht hatten die Franzoſen mehr darunter zu leiden, als die
Deutſchen. Man kann dieſe Einzelfälle und Uebergriffe gegen die
perſönliche Freiheit und Sicherheit Einzelner überhaupt nicht
unter einem nationalen Geſichtspunkt beurteilen, weil ſie nur
Symptome des Regimes ſind und nichts mit dem Deutſchtum zu
tun hatten. Der Italiener ſelbſt iſt ja dieſen Zeichen des
Fas=
cismus viel mehr unterworfen als der Ausländer.
Der Deutſche iſt jedenfalls, wie vor dem Kriege, auch gleich
nach dem Frieden wieder wohlgelitten geweſen und iſt es heute
noch. Er bleibt es, ſolange er nicht aus politiſchen Gründen mit
dem Fascismus und den Fasciſten in Konflikt gerät. Eine Bilanz
nach zehn Jahren des Friedens kann alſo nur feſtſtellen, daß bei
den gegenſeiugen Beziehungen zwiſchen Italien und Deutſchland
normale Verhältniſſe beſtehen, wobei die Neigung Italiens zu
Deutſchland ſtärker gewertet werden darf, als das Vertrauen
Deutſchlands gegenüber Italien. Und das iſt gut ſo. Der Deutſche
ſelbſt als Perſönlichkeit dürfte gerade in Italien weniger unter
den Nachwehen der Kriegspſychoſe zu leiden gehabt haben, als
in den meiſten anderen Ländern der einſtigen „Alliierten‟. Er
muß allerdings davon abſehen, daß das alte bequeme und
behag=
liche Italien mit ſeiner lebenserleichternden Gentilezza kaum noch
beſteht, und daß auch in Italien der Krieg und der aus ihm
ge=
borene fasciſtiſche Uebernationalismus die Heiterkeit unter der
Sonne des Südens getrübt hat.
Skeuerwünſche des Deutſchen Städketages.
Berlin, 29. Dez.
Der Präſident des Deutſchen Städtetages, Dr. Mulert, iſt an
den Reichsfinanzminiſter mit der Bitte herangetreten, die
Steuer=
überweiſungen des Reiches an Länder und Gemeinden im
Haus=
haltsjahr 1929 nicht zu kürzen. Die Lage der deutſchen Städte
habe ſich im letzten Jahre, hauptſächlich durch die erhöhten
Auf=
wendungen für die Arbeitsloſen, ganz erheblich verſchlechtert,
wäh=
rend ſich gleichzeitig die Einnahmen bedeutend verringerten. Eine
auch nur vorübergehende Aenderung des Verteilungsverhältniſſes
müſſe ſich für alle Gemeinden, insbeſondere für den
Wohnungs=
bau und die Wohlfahrtspflege, geradezu verhängnisvoll
aus=
wirken.
Ekwas vom Karpfen.
Einige Zahlen. — Seine Schönheit. — Vettern und Baſen.
Von H. Armin.
* Der Karpfen, der nach alter Sitte am Silveſtertage oder
auch ſchon am Heiligen Abend als willkommene Gabe unſeren
Tiſch ſchmückt, intereſſiert uns eigentlich nur als Spender
er=
ſehnten Genuſſes. Was weiß man denn auch ſo landläufig von
ihm? Man hat mal gehört, daß ein Karpfen ſehr alt werden
kann, 100 Jahre, ſagt man; und damit iſt es Schluß. Und
doch iſt auch er ein ganz intereſſantes Geſchöpf.
Zunächſt einmal, um mit dem Alter anzufangen: Tatſächlich
iſt uns von Karpfen, die in Teichen gezogen wurden, und
des=
halb genau beobachtet werden konnten, ein ſehr hohes Alter
ver=
bürgt, weit mehr als hundert Jahre. Natürlich ſind die auf den
Markt kommenden Karpfen bedeutend jünger. Die Zucht
über=
mäßig alter Tiere würde viel zu teuer werden und keinen
ent=
ſprechenden Preis einbringen. Und auch bei Karpfen legt man,
wie bei allen anderen eßbaren Tieren keinen Wert auf allzu
hohes Alter.
Auch ſoll ja der Karpfen nicht zu groß ſein, da ſonſt ſeine
Zubereitung im Ganzen, wie ſie ſo ſehr geliebt wird, nicht mehr
möglich wäre. Er kann nämlich ſehr groß und ſchwer
wer=
den. Ein und einen halben Meter lang und annähernd einen
dreiviertel Zentner ſchwer. Das ſind Maße, die man dem zum
Verkauf kommenden Tier gar nicht zutraut.
Wer wüßte auch, daß der Karpfen eine ungeheure Zahl von
Eiern produzieren kann? Eine halbe Million, ja ſelbſt mehr als
600000 Stück legt ein Karpfenweibchen in der Laichzeit, die je
nach Klima, Gegend und Raſſe ſich vom April bis zum Anguſt
erſtrecken kann, an feuchten, dichtbewachſenen Stellen an Steinen
und Waſſerpflanzen ab. Bei dieſer ungeheuren Menge iſt
aller=
dings, wie bei den meiſten Fiſcheiern, zu bedenken, daß ſowohl
der Laich als auch die junge Brut unter einer gewaltigen Zahl
von Feinden zu leiden haben, ſo daß nur ein ganz, ganz
gerin=
ger Bruchteil heranwachſen kann.
Spaſſig iſt es, daß während der Laſchzeit das Männchen
am Kopf, am Rücken und an den Seiten zahlreiche treiße
Knöt=
chen anſetzt. Das iſt ſein Hochzeitskleid und muß in
Karpfen=
kreiſen wohl als Männerſchönheit gelten. Dieſe Knötchen
wer=
den ſpäter gelb und fallen ab.
Sonſt iſt ja das Aeußere des Karpfens aus ſeiner
Verwen=
dung in der Küche ziemlich bekannt. Der nackte Kopf trägt an
der oberen Kinnlade zwei kleine und an den Winkeln des dicken
Maules zwei größere Bartfäden. Die Kiefern ſind, da der
Karpfen, der ſich im allgemeinen nur von Würmern, Inſekten
und Pflanzen nährt, kein Raubfiſch iſt, ſchwach und zahnlos. Da=
Einberufung der Abrüſtungskonferenz.
Die Ankwork Loudons an Likwinoff..
EP. Genf, 29. Dezember.
Auf das Schreiben, in dem Volkskommiſſar Litwinoff ſich an
den Vorſitzenden des Vorbereitenden Abrüſtungsausſchuſſes
an=
fangs Dezember mit der Forderung um baldige Wiederaufnahme
dieſer Arbeiten und Durchberatung des zweiten ſowjetruſſiſchen
Entwurfes über eine etappenweiſe Totalabrüſtung innerhalb vier
Jahren gewandt hatte, hat der Vorſitzende Loudon geantwortet,
er ſei nach reiflicher Ueberlegung der Meinung, daß zur
erfolg=
reichen Fortführung der Ausſchußarbeiten „auf der bereits
abge=
ſteckten Bahn” der Ausſchuß erſt zum 15. April
näch=
ſten Jahres einberufen werden ſollte. Loudon verzichtet
in ſeinem Brief auf die ausdrückliche Erwähnung des zweiten
ſowjetruſſiſchen Projektes, das Litwinoff im März ds. Js. nach
Ablehnung des erſten ſowjetruſſiſchen Entwurfes zur ſofortigen
Totalabrüſtung eingebracht hatte, beruft ſich aber, offenbar im
Hinblick auf die weitere Behandlung des zweiten ſowjetruſſiſchen
Projektes auf einen Beſchluß des Vorbereitungsausſchuſſes, der
ſich in dieſem Frühjahr nach Ablehnung des erſten ruſſiſchen
Pla=
nes dafür ausgeſprochen hatte, ſeine Beratungen „auf der bereits
abgeſteckten Bahn” fortzuführen. Auf dieſer Bahn ſoll bekanntlich
zunächſt nur eine Stabiliſierung des heutigen Rüſtungsſtandes
erzielt werden.
der Völkerbund und Amerika.
Das Generalſekretariat des Völkerbundes hat heute eine
vollſtändige Zuſammenſtellung ſämtlicher Dokumente
veröffent=
licht, die auf Grund der vom Völkerbundsrat unternommenen
Aktion zwiſchen dem Ratspräſidenten Briand und den in
Be=
tracht kommenden Regierungen bis zur beiderſeitigen Annahme
der panamerikaniſchen Schiedskommiſſion in dem Konflikt
zwiſchen Bolivien und Paraguay ausgetauſcht wurden. Die
Dokumentenſammlung bringt auf 16 Druckfolioſeiten 36
Doku=
mente einſchließlich 14 Glückwunſchtelegrammen, darunter von
folgenden ſüdamerikaniſchen Staaten: Chile, Columbien,
Gug=
temala, Honduras, Nicaragua, Uruguay und Venezuela; ferner
von China, Siam und Perſien, und ſchließlich von Belgien,
Finnland und Holland. In der Aktenſammlung, die ſachlich
nichts Neues mehr bringt, iſt die Verbalnote von beſonderem
Intereſſe, die Ratspräſident Briand im Verlaufe ſeiner Pariſer
Verhandlungen an die Geſchäftsträger Argentiniens und der
Vereinigten Staaten übergeben hat und in der er die
Notwen=
digkeit eines möglichſt engen Zuſammengehens aller an der
friedlichen Regelung des Streitfalles intereſſierten Regierungen
unterſtrich.
*
Briand empfing am Samstag den bolivianiſchen Geſandten
Patino, der ihm das geſtern von der bolivianiſchen Regierung
veröffentlichte Dementi der Meldung beſtätigte, daß die
bolivia=
niſchen Truppen einen neuen Vormarſch auf paraguayſches
Ge=
biet unternommen hätten. Seitdem die Streitfrage dem
Schieds=
ſpruch unterbreitet ſei, hätten die bolivianiſcen Truypen
keiner=
lei Bewegungen mehr ausgeführt.
Eine Prokeſtnoke Rußlands an Ching.
Moskau, 29. Dez.
Dem hieſigen chineſiſchen Geſchäftsträger wurde geſtern eine
von Karachan unterzeichnete Proteſtnote anläßlich der Beſetzung
des Telephonamtes der oſtchineſiſchen Eiſenbahn durch die
chine=
ſiſchen Behörden übergeben, in der unter Hinweis auf die aus
früheren Abkommen ſich ergebenden unanfechtbaren Rechte der
oſtchineſiſchen Eiſenbahn auf Errichtung und Benutzung des
Tele=
phonamtes die Freigebung des Telephonamtes und Nichtzulaſſung
derartiger Handlungen in Zukunft verlangt wird.
Anſchlußerklärung des Prälaken Kaas.
Wien, 29. Dez.
Der Vorſitzende der Zentrumspartei, Prälat Kaas, gab in
einem Interview der „Neuen Freien Preſſe” zur Anſchlußfrage
folgende Erklärung ab: Wie können wir der Trennung von
unſe=
ren öſterreichiſchen Brüdern ein Ende bereiten? Ich will den
Oeſterreichern zurufen: Es gibt keine Grenzen zwiſchen unſeren
Herzen, wenn auch zwiſchen unſeren Ländern. Wir müſſen
for=
dern, daß das Selbſtbeſtimmungsrecht in Europa für alle Völker
Geltung hat. Das Problem des neuen Oeſterreich iſt nicht nur
ein öſterreichiſch=deutſches, es iſt ein europäiſches Problem, und
deshalb kann es nur im Rahmen der europäiſchen Verſtändigung
gelöſt werden. Es gilt für eine ganze Generation: Bereit ſein,
bis die Geſchichte uns ruft, bis ſich öſterreichiſches und deutſches
Schickſal vereinigen.
gegen ſind hinten im Rachen die Schlundknochen mit fünf
ſchar=
fen Zähnen beſetzt.
Die Farbe der Karpfen wechſelt in einer gewiſſen Skala.
Im allgemeinen beſteht ein grün=grauer Unterton, von dem aus
einerſeits bis ins Goldgelbe, andererſeits bis ins Schwarz=graue
alle Schattierungen vorkommen. Nur in den grauen Floſſen
er=
kennt man einen rötlichen Anflug. Sonſt ſind die dunkleren
Töne, wie wir das bei allen Fiſchen feſtſtellen können, mehr auf
der Oberſeite vertreten, während die Bauchſeite etwas heller
ge=
färbt iſt.
Auch die Beſchuppung iſt raſſenweiſe verſchieden. Unſer
ge=
wöhnlicher Teichkarpfen iſt vom Ende des Kopfes bis zum
Schwanz mit ſchön geformten, gleichmäßig ſich nach dem
Körper=
ende zu verkleinernden, glänzenden, etwas ſchillernden Schuppen
bedeckt, die in wunderbarer, jedes Auge erfreuender Harmonie
angeordnet ſind. Eine beſondere Art der „Spiegelkarpfen” auch
„Karpfenkönig genannt, trägt nur an den Seitenlinien des
Körpers entlang wenige, aber große, prachtvoll geformte
Schup=
pen, während eine andere Varietät, der „Lederkarpfen” ganz
ſchuppenlos iſt.
Laſſen wir vom Karpfen aus unſern Blick in ſeine
Ver=
wandtſchaft ſchweifen, ſo treffen wir auf eine Reihe bekannter
Namen. Die zoologiſche Familie, in welche er gehört, nennt
uns als ſeine nächſten Vettern die Schleihen, die Barben, die
Bleien oder Brachſen und die Weißfiſche, von denen die Plötze
der verbreitetſte Vertreter iſt. Auch die Elritzen, die Schmerlen
und der Bitterling ſind mehr oder weniger dem Namen nach
be=
kannt. Beſonders erwähnenswert iſt aber ſeine Baſe, die
Ka=
rauſche. Iſt dieſe doch nicht nur kulinariſch ein geſchätztes
Ob=
jekt, ſondern hat ſie doch auch in ihren verſchiedenen Abarten
als Goldfiſch, Schleierſchwanz und Teleſkopfiſch dem Menſchen
überaus intereſſante Züchtungsprodukte geliefert, ſo daß man
ſagen kann, daß ſich unſer geliebter und geſchätzter Karpfen auch
verwandtſchaftlich auf durchaus achtbarer Höhe befindet.
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zum vierten Male erſcheint, herausgegeben. Die Zuſammenſtellung des
Kalenders und die Wahl der Bilder zeugt von großem Verſtändnis und
Geſchick. Die lockende Schönheit der Alpenwelt geleitet uns in herrlichen
Bildern durch das ganze Jahr. Bilder von der ſchreckhaft=großartigen
Hochgebirgswelt wechſeln mit denen der lieblich=ſchönen Natur. Ein
Preisrätſelbild lockt zum Mitraten. Als beſondere Beigaben ſind dem
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Seite 4
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Nummer 362
Sonntag den 30. Dezember 1928
Seite 5
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, 30. Dezember.
Anſere Milchverſorgung.
E Unter dem Vorſitz des Oberbürgermeiſters Dr. Gläſſing
und in Anweſenheit der Vertreter der Landwirtſchaft des
Ein=
fuhrgebietes der Stadt Darmſtadt und des Milchhandels wurde
das folgende beſchloſſen:
1. Die ſtädtiſche Verwaltung, die Landwirtſchaft und der
Milchhandel ſtimmen durch ihre Vertretung dem Gedanken
der Arbeitsgemeinſchaft zu, welche in Zukunft
bedeutungs=
volle Fragen, insbeſondere die der Kontrolle und der
Preis=
feſtſetzung zu beraten hat.
2. Der Milchpreis (Kleinverkaufspreis) wird ab 1. Januar
1329 zunächſt feſtgeſetzt auf 34 Pfg., alſo um 2 Pfg.
herab=
geſetzt.
— Erledigt ſind: Die Förſtereien Burkhards des Forſtamts
Schotten, und Lumda des Forſtamts Grünberg; Schluß des
Melde=
termins: 19. Januar 1929.
— Juxiläum. Am 1. Januar ſind es 25 Jahre, daß Herr Carl
Hof=
mann, Nieder=Namſtädter Straße 16, als Reiſevertreter im Hauſe der
Fa. F. Schmitt, Seifenfabrik, hier tätig iſt.
Dienſtjubiläum. Herr Polizeiverwaltungsoberaſſiſtent Heinrich
Weber, beim Polizeiamt Darmſtadt, begeht am 1. Januar 1929 ſein
25jähriges Dienſtjubiläum.
— Goldene Hochzeit feiern am 30. Dezember der Gaſtwirt und
frühere Miſchhändler Adam Hellermann und ſeine Ehefrau Katherine,
geb. Schneider.
— Hefſiſches Landestheater Darmſtadt. Heute Sonntag gelangt
das Weihnachtsmärchen „Die Himmelsreiſe” zum 12. Male zur
Aufführung. Die beiden letzten Vorſtellungen ſind, für Mittwoch, den
2., und Samstag, den 5. Januar, nachmittags, in Ausſicht genommen.
„Der Prozeß Mary Dugan” geht heute als Volksvorſtellung zu
halben Preiſen vorausſichtlich zum letzten Male in Szene. Die
Vorſtel=
lung beginnt um 20 Uhr.
Im Kleinen Haus findet eine Aufführung von Flotows komiſcher
Oper „Farme” ſtatt. Die Aufführung iſt der Gemeinde G (
Darm=
ſtädter Volksbühne), Gruppe I und II, zugeteilt und beginnt um 20 Uhr.
Silveſter im Landestheater. Im großen Haus gelangt
„Die Fledermaus” von Johann Strauß in neuer Einſtudierung
unter muſikaliſcher Leitung von Generalmnſikdirektor Dr. Böhm zur
Aufführung. Die Beſetzung iſt folgende: Roſalinde: Roſe Landwehr,
Adele: Käthe Wilter, Orlofsky: Käthe Gothe, Ida: Johanna Blum,
Giſenſtein: Guſtav Deharde, Frauk: Heinrich Kuhn, Alfred: Adolf
Jgeger, Doktor Falke: Carl Ebert=Beyer, Doktor Blind: Hans Ncy,
Froſch: Hans Baumeiſter. Vor dem 3. Akt wird das Orcheſter Johann
Strauß Walzer „An der ſchönen blauen Donan” einlegen. Im 2. Akt
gelangen neben einigen von Cläre Eckſtein einſtudierten Tanzeinlagen
einige humoriſriſche Silveſter=Einlagen zur Aufführung. Die Vorſtellung
beginnt um 18½ Uhr.
Im Kleinen Haus wird als Silveſter=Vorſtellung der Schwank
„Theo macht alles” von Nancey und Armand in der
Inſzenie=
rung Günter Haenels zum erſten Male aufgeführt. Dieſe Vorſtellung
iſt der Zuſatzmiete VII zugeteilt und beginnt um 19 Uhr.
Als Neujahrsvorſtellung gelangt Dienstag, den 1. Januar, „
Lohen=
grin” in der neuen Inſzewierung unter muſikaliſcher Leitung
General=
muſikdircktors Dr. Böhm als Vorſtellung der Miete A um 18 Uhr zur
Wiederholung. Hans Komregg ſingt zum erſten Male die Partie des
Telramund.
Im Kleinen Haus finder zu Neujahr eine Wiederholung von
Bernard Shas dreiaktigem Schauſpiel „Candida” ſtatt. Dieſe der
Gemeinde F (Darmſtädter Volksbühne) zugeteilte Vorſtellung beginnt
um 20 Uhr.
„Zar und Zimmermann” von Lortzing wird Mittwoch, den
2. Januar, um 19½ Uhr, im Kleinen Haus als Volksvorſtellung zur
Aufführung gebracht.
Der Liederabend Theo Herrmann, der für den 4.
Ja=
nuar angekündigt war, muß verſchoben werden. Das Konzert wird nun
am Freitag, dem 11. Januar, im Kleinen Haus des Landestheaters
ſtattfinden.
„Der Blaue Vogel‟. Das weltberühmte rufſiſche Kleinkunſt=
Theaier „Der Blaue Vogel”, mit ſeinem auch in Darmſtadt bekannten
und Seliebten Conferencier Juſhny wird auch in dieſer Spielzeit ein
vier=
maliges Gafrſpiel abſolvieren. Die Künſtler, die ſich augenblicklich auf
einer Deutſchland=Tournee beſinden und im Frühjahr neuerlich nach
Amerika reiſen, beginnen ihr Darmſtädter Eaſtſpiel im Kleinen Haus
mit völlig neuem Programm Sonntag, den 6. Januar, nchmittags
16 Uhr. Am gleichen Tage, ſowdie am Montag, dem 7., und Dienstag,
dem 8. Januar, finden um 20 Uhr Abendvorſtellungen ſtatt. Die
Mie=
ter haben ein Vorkaufsrecht am 2. Januar; der allgemeine Vorverkauf
beginnt am 3. Jnnuar.
Valeska Gert, die in ganz Deutſchland bekannte Grotesk=
Tänzerin, wurde eingeladen, ihr Darbietungen /Geſralten — geſungen,
geſprochen, getanzt —” auch in Darmſtadt zur Aufführung zu bringen.
Dieſer Abend wird Montag, den 14. Januar, im Kleinen Haus
ſtatt=
finden.
Die nächſte Wiederholung „Minna von Barnhelm” in der
neuen Inſzenierung Carl Eberts findet Mittwoh, den 2. Januar, ſtatt.
Die Aufführung des Schwanks „Theo macht alles” am
Sil=
beſter=Abend beginnt nicht, wie im Wochenſpielplan irrtümlich angegeben,
um 19½ Uhr, ſondern bereits um 19 Uhr.
— Vogelsbeiger Höhenklub, Zweigverein Darmſtabt. Wie aus der
heutigen Anzeige erſichtlich iſt, findet am 6. Januar 1929 die erſte
Wanderung im neuen Wanderjahre ſtatt. Vormittags 11 Uhr
verſam=
meln ſich die Teilnehmer Ecke Ludwigshöhſtraße und Landskronſtraße
(Kaſtanienallee). Die Wanderung führt auf ſchön ausgeſuchten Wegen
nach Traiſa. Da ſie mit keinen beſonderen Schwierigkeiten verknüpft iſt
und außerdem in die nächſte Umgebung führt, wird auf zahlreiche
Be=
teiligung gerechnet. Zudem iſt mit dieſer Wanderung das
Dekorierungs=
feſt veibunden. Für Unterhaltung und gute Verpflegung iſt Sorge
ge=
tragen. Ferner wird auf die am 5. Januar 1929, abends 8 Uhr, bei
Sitte, Karlſtraße 15, ſtattfindende Hauptverſammlung aufmerkſam
ge=
macht und iſt es ſelbſtverſtändlich, daß ſich hierzu ſämtliche Mitglieder
einfinden.
— Starkenburger Automobilklub, Sitz Darmſtadt. Der kürzlich
neugegründete Darmſtädter Autouiobilklub hat nunmehr ſeinen Namen
in Starkenburger Autmobilklub, Sitz Darmſtadt, im A. D.A.C.
umge=
tauft. Sein Wirkungskreis erſtreckt ſich über ganz Starkenburg. Der
Vorſtaud des Klubs iſt der gleiche geblieben.
— Weihnachtsfeier für die Jugend des Sporty=reins Darmſtadt 1898.
Ungefähr 250 Jugendliche nahmen mit ihren Eltern und Angehörigen
an der vom Sportderein 98 ſeiner Jugend am Donnerstag im
Kon=
kordiaſaal bereiteten Weihnachtsfcier teil. Ein ganz vorzügliches, ans
Jugendlichen zuſammengeſtelltes Orcheſter, Darbietungen ernſter und
heiterer Art verſchönten den Abend. Ein von Jugendlichen geſpieltes
Theaterſtück „Die Bekehrung” von Rüthlein, löſte bei alt und jung helle
Begeiſterung aus. In der Anſprache wurde betont, welche Ziele der
Sportverein ſich in ſeiner Jugenderziehung geſteckt hat, und wie auch
die Jugend ihrerſeits an dem Erreichen desſelben zur Erfüllung des
edlen Sportgedankens mitzuarbeiten habe. Schlag auf Schlag folgten
ſich die 20 Programmnummern, ſo daß um halb 11 Uhr der Nikolaus
die Jugendbeſcherung einleiten konnte, die dank den Stiftungen
zahl=
reicher Mitglieder und Gönner ſo reichhaltig ausfiel, daß die größte
Mehrzahl mit zwei Geſchenken bedacht werden konnte. Nicht vergeſſen
ſei eine Revue der Jugendabteilungen in Versform, die die kleinen.
Schwächen der einzelnen ſchilderte, und recht viel Freude machte.
— Weihnachtsfeier des Hefſiſchen Motorſportklubs E. V., Ortsgruppe
des ADAC. Am 2. Weihnachtsfeiertage feierte die Ortsgruppe ihre
größte, diesjährige geſellſchaftliche Veranſtaltung in ſämtlichen Räumen
des Heiligen Kreuzberges. Ein vornehm ausgewähltes Programm ließ
an Leiſtungen, Darbietungen und Ueberraſchungen nichts zu wünſchen
übrig. Nach einem mit Ausdruck vorgetragenen Melodram, Sprecherin
Frl. Fuchs, Harmonium Herr Handke, begrüßte der erſte Vorſitzende,
Herr Hartmann, die große Feſtverſammlung in herzlicher Weiſe und
wies auf die Bedeutung der Veranſtaltung im geſellſchaftlichen Rahmen
des Clubs hin. Frau Orth=Ewald leiſtete in einigen entzückenden
Lieder=
vorträgen ihr Beſtes, ebenſo Herr Rundſtatler. Mit Xylophonvorträgen
bot Herr Fichtmüller Unübertreffliches. Auch die Tanzeinlagen „Ein=
Jdyll aus Goethes Zeiten” und „Radetzkymarſch”, ausgeführt von Frl.
Roſe und Schulze, ernteten ſtarken Beifall. Ein Poſaunenquartett,
ge=
ſtellt von Mitgliedern des Landestheaterorcheſters, war ausgezeichnet.
Den Glanzpunkt des Abends bildete das Erſcheinen des
Weihnachts=
mannes des H.M.C. Die Auszeichnung verdienſtvoller Mitglieder
er=
folgte anſchließend, auch wurden die im laufenden Jahre von den
Sport=
kameraden erworkenen Club= und Gaupreiſe verteilt. Ein
anſchließen=
der Ball hielt alle Anweſenden noch lange beiſammen. Das Orcheſter
war geſtellt von Kammermuſikern des Heſſ. Landestheaters.
Zu dem am
5.Januar stattfindenden
Preſſe=Ball
unübertroffene Auswahl
gans auseriesen schöner
Abend-
Kleider
in allen Preislagen.
Huch eigene und
künstterische Kostüm-
Sntwürfe für
Reklame
und
Mode
stehen zur Gertügung
und werden in unseren
Ateliers bitligst
angefertigt.
(20999
Carl
Getel Vrefne Geu.
— Weihnachtsfeier des Bürgergefangvereins Befſungen. Der
Bürgergeſangverein Beſſungen veranſtaltet heute, Sonntag, abends
7 Uhr (ſiehe auch geſtrige Anzeige), ſeine diesjährige Weihnachtsfeier in
der Beſſunger Turnhalle. Es iſt das erſte Mal, daß der Verein unter
ſeinem neuen Chorleiter, Herrn Gg. Simon, mit einer größeren
Veran=
ſtaltung wieder an die Oeffentlichkeit tritt. Es werden vollſtändig neue
Chöre bei der Feier zum Vortrag gebracht. Das Programm ſieht weiter
Theatervorführung, humoriſtiſche Szenen und eine reſchhaltige
Tom=
bola vor.
Am Nontag, den 31. Dezember 1928
ſind unſere Schalter
geöffnei von vormittagé 8½½, bis 12 Uhr.
(St. 20923
Nachmittags geſchloſſen.
Städtiſche Sparkafſe Darmſtadt.
— Turngeſellſchaft Darmſtadt 1875. Unſere MNitglieder laden wir
zu einem ge:mitlichen Zuſammenſein am 1. Januar, abends um 8 Uhr,
in unſerem Turnhauſe (Tageswirtſchaft) freundllichſt ein. Wir hoffen,
an dieſem Abend eine ſtattliche Zahl Mitglieder bei dieſer
Neujahrs=
zuſcmmenkunft begrüßen zu können. Ferner machen wir unſere
Mit=
glieder noch auf die am Freitag, dem 4. Januar, ſtattfindende
Wechnachts=
kneipe der Sport=Abteilung aufmerkſam. Auch hier ſind Mitglieder
frcundlich willkommen.
werkskörper und Scherz rtkel, Wein-
Bier-, Boulen- und Likörgläser kaufen Sie
HLr am billigsten
(2.990
im
Martinsviertef
bei Hugo Reurofr
Ecke Wenck- und
Panzratiusstraße
— Reichsbund der Kinderreichen. Durch freundliche Spenden aus
allen Kreiſen unſerer Büggerſchaft iſt es uns ermöglicht worden,
unſe=
ren Mitgliedern ſind ihren Familien eine ſchöne Weihnachtsfreude mit
Beſcherung zu bereiten, die Sonntag, den 30. Dezember, alſo heute
nachmittag 4 Uhr, im Städtiſihen Saalbau ſtattfinden ſoll. Den
Mittel=
punkr der Darbietungen bidet ein Märchenſpiel „Die Zwergenpoſt”.
Außerdem wiiken mit ein Jugendorcheſter und der
Männergsſangver=
ein „Sängerluſt” Gäſte ſind bei 50 Pf. Eintritt herzlich willkommen.
Pie
Rouiahrsekummen
unseres Blattes erscheint bereits, mit der Ausgabe
vom 31 Dezember vereinigt, am Montag (Silvester)
und gelangt nachmiitags in der Stadt durch unsere
Trägerinnen zur Verteilung. Für Abholer erfolgt
die Ausgabe von 2—3 Uhr Bleichstraße (Portier).
Anzeigen für diese Nummer
bitten wir bis spätestens Rontag früh 10 Uhr
autzugeben, andernfalls die Veröffentlichung erst in
der Mittwochs-Ausgabe ertolgen kann. Anzeigen
für die leiztgenannte Ausgabe werden bis
Mon-
tag Mittag 2 Uhr entgegengenommen.
(20970
Ab 2 Uhr ist die Geschäftsstelle geschlossen
R
Orthſcher Männerchor. Weihnachtsfeier. Der große
Saal der Beſſunger Turnhalle war ſchon lange vor Beginn überfüllt.
Pünktlich um 4 Uhr leitete der aktive Chor unter der Leitung ſeines
Dirigenten, Herrn K. Diether, die Feier ein. Chöre, Solovorträge, das
Weihnachtsſpiel „Verſchollen und wiedergefunden”, ſowie die
Schwank=
operette „In der Waldmühle”, welche das abwechſlungsreich= Programm
bot, bewieſen durch die ſtürmiſchen Beifallskundgebungen über jedes
einzelne Gebotene, daß auch der verwöhnteſte Beſucher der Feier
zu=
friedengeſtellt war. Einzelne Darbietungen beſonders herauszugreifen,
wäre verfehlt, da alle Mitwirkenden bewieſen, daß ſie weit über den
Durchſchnitt eines Dilettanten hinausragten, und zum Teil künſtleriſche
Leiſtungen erreichven.
Preſſeſeſt 1929
am 5. Januar im Hotel „Zur Traube‟.
Vielfachen Wünſchen und Anregungen entſprechend, teilen die
Veranſtalter mit, daß der Charakter des Preſſefeſtes inſofern eine
Aenderung erfährt, als die Veikörperung „Reklame” im Rahmen
des Koſtümfeſtes fallen gelaſſen wurde. Selbſtverſtändlich ſchließt
das nicht aus, daß Reklamekoſtüme Verwendung finden können
und auch prämiiert werden, ſoweit Vorbereitungen in dieſer
Richtung von Beſuchern ſchon getroffen worden ſind. Es bleibt
ber jedem Beſucher überlaſſen, im Geſellſchaftskleid, Anzug oder
in einem Koſtüm irgendwelcher Art zu erſcheinen. Von den
Prämiierungen wird keine Art der Bekleidung ausgeſchloſſen.
Dementſprechend ſind auch die Koſtümberatungsſtellen anders
ein=
geſtellt worden.
In liebenswürdiger Weiſe haben ſich noch nachſtehende
Fie=
men bereit erklärt, Koſtümberatungen in ihren Geſchäftshäuſer:
einzurichten: Gebr. Höslein Ludwigsplatz; Wilh. Lanz,
Ludwigsplatz; Karl Schürmann & Co., Wilhelminenſtraße;
Strauß & Mayer, Schulſtraße; Leonhard Tietz, Markt;
Seidenhaus Volz, Ludwigſtraße.
Die letzten Einladungen müſſen im Laufe des heutigen Tages
in den Beſitz der Eingeladenen gelangen. Die Veranſtalter
bit=
ten nochmals, irgendwelche Wünſche umgehend mitzuteilen.
Merck’ſche Arbeits=Jubiläen.
Im Laufe des Jahres 1928 konnten die Herren Direktor Albert
Schuhmacher und Daniel Jayme, ſowie die beiden Arbeiter Karl
Mink und Eduard Dittmann auf eine 40jährige und 18 weitere
Angeſtellte und 27 Arbeiter auf eine 25jährige Dienſtzeit im Hauſe E.
Merc zurückblicken.
Wie alljährlich, hatte auh geſtern die Firma eine eindrucksvolle
Feier dieſer Jubliäen in der feſtlich geſchnückten Halle des
Hauptver=
waltungsgebäudes veranſtaltet, bei welcher Herr Dr. Fritz Merck
den Jubilaren den Dank der Firma für ihre treue und aufopferungs
volle Täligkeit ausſpral. Die Jubilare wurden mit einem Gelögeſ hent
bedacht und erhielten künſtleriſch ausgeführte Ehren=Urkunden der
Heſſi=
ſchen Induſtrie= und Handelskammer, Darmſtadt, und des Vereins zut
Wahrung der Intereſſen der chemiſchen Induſtrie Deutſchlands.
Im Namen der Jubilare ſprach, Herr Direktor Schuhmacher
in längeren Ausführungen über die Geſchichte der Firma in den letzten
2r. Jahren den Dank der Gefeierten aus. Die würdige Feier war um
rahmt von Muſikſtücken der Hauskapelle unter Leitung von Herrn Pro.
kuriſt Hammer.
Neuerwerbungen der Skadtbücherei.
(Entnommen dem über 500 Titel umfaſſenden, neu erſchienenen
Katalo=
der Stadtbücherei „Reiſen und Wandern, Heſt 2‟, der dort für 0,41
Mark käuflich iſt.)
F. Zſchokke, Nordland. Ferienfahrt nach Norwegen und Spitzbergen
M. Abb. 1927. 70 Ce 20: Oskar Erich Meher, Tat und Traum. Alpinc.
Erleben. 1928. 10 C 28; Fritz von Unruh, Flügel der Nike. Buch eine
Reiſe. (Frankreich.) 1925. 20 Ce 100; Kaſimir Edſchmid, Basken, Stier=
Traber. Ein Buch über Spanien und Marokko. M. Abb. 1926. 80 C
5: Bernhard Kellermann. Auf Perſiens Karawanenſtraßen. M. Abl=
1928. 10 Ca 150; Max Kirſch, Im Laſtkraftwagen von Berlin nach
Jſpa=
han. Deutſches Nachkriegserlebnis im Orient. 1927. 10 Ca 158
Fridtjof Nanſen, Betrogenes Volk. Studienreiſe durch Georgien un
Armenien als Oberkommiſſar des Völkerbundes. M. Abb. 1928. 10 C
194; Paul Schebeſta, Bei den Urwaldzwergen von Malaya. M. Abl.
1927. 20 Ca 508; Dorothea Hoſie, Menſchen in China. Die politiſche und
ſoziale Umwälzung in China, von dem täglichen Leben zweier chineſt
ſcher Patrizierfamilien aus geſehen. M. Abb. 1926. 30 Ca 105; Ste
Bergman, Auf Schi und Hundeſchlitten durch Kamtſchatka. M. Abl
und Karten. 1928. 50 Ca 18; W., Hentze, Volldampf unter Palmen
Erinnerungen eines Ingenieurs aus Abeſſinien. M. Abb. 1928. 30 C
145; A. Hehe, Pech! Afrikaniſche Zufälle. M. Abb. 1927. 30 Cf 148,
Hans Schomburgk, Fahrten und Forſchungen mit Büchſe und Film in
unbekannten Afrika. M. Abb. 1928. 40 Cf 495; Franz Donat, Ar
Lagerfeuern deutſcher Vagabunden in Südamerika. M. Abb. 192
30 Cm 54; Roald Amundſen, Die Jagd nach dem Nordpol. Mit dem
Flugzeug zum 88. Breitengrad, M. Abb. 1925. 5 Cp 10.
— Petrusgemeinde. Die von dem Vorſitzenden der Männer=
Ver=
einigung, Herrn Oberreallehrer Frank, ſeit Wochen mit unermü.
lichem Fleiße wohlvorbereitete, in Verbindung mit dem Kirchen=
Ge=
ſangverein abgehaltene Weihnachtsfeier nahm einen hochbefriedigende=
Verlauf. Klein und groß war in edlem Wetteifer beſtrebt, zur
ſinn=
fälligen Veranſchaulichung des Weihnachtswunders durch Wort, Bil
und Lied beizutragen. Der Kirchenchor verſchönte den Abend und ver
lieh ihm den würdigen Rahmen durch ſeine von der hingebenden, ver
ſtändnisvollen Arbeit ſeines Dirigenten, Herrn Lehrer Hamm,
zeugei=
den Darbietungen. In ſeine Begrüßungsanſprache verwob der Vor
ſitzende den Dank für die von zahlreichen Geſchäftsleuten und andere
Gemeindegliedern dargereichten Spenden, welche der Männer=Verein;
gung das Beſchenken in reichem Maße ermöglichten und die Verloſun
reichhaltig geſtalteten. Die Anſprache wies darauf hin, wie die Männer
Vereinigungen ihrerſeits dazu beitragen können, die Botſchaft „Friel
auf Erden!” in die Tak umzuſetzen. Aufs wirkſamſte unterſtützt wurl
dieſe Betonung des ernſten Weihnachtsgedankens durch die Worte de
Herrn Pfarr=Aſſiſtenten Lic. zur Nieden. Nach einer launigen, der
Dank an die beiden leitenden Perſonen der feiernden Vereine, Herrn
Frank und Hamm, ausſprechenden Einleitung, bezeichnete er es in tie
ernſten Worten als das größte und beſte, das bleibendſte Geſchenk, wen:
man ſich ſelber ſchenke, was allem übrigen Schenken erſt Adel und Wer
verleihe. Die Aufführung zweier, Weihnachtsſtimmung enthaltende
Theaterſtückchen bot angenehme Unterhaltung. — Von den mancherlei
muſikaliſchen Darbietungem ſeien die von Herrn Wehlan gebodenen Vor
träge auf einer ruſſiſchen Schlagzither und auf dem Xylophon beſonder:
hervorgehoben, welche bei allen Anweſenden überaus lebhaften Beifal”
auslöſten. Zum Schluſſe hielt noch eine Verloſung, welche zahlreiche
zum Teil wertvolle Gewinne umfaßte (u. a. ſei der von der Firma
Konzelmann in dankenswerter Weiſe geſtiftete Alkoda=Gasherd mit
Back=
ofen erwähnt), die Gemüter in angenehmer Spannung. — Das
Ge=
meindehaus war in allen in Betracht kommenden Räumen voll befetzt.
— Naſtelli=Abſchiedsvorſtellungen im Orpheum. Heute Sonntag,
nachmittags ½4 Uhr und abends 8 Uhr ſind die beiden letzten
Vor=
ſtellungen des hervorragenden Weihnachtsfeſtſpielplans. Die Eintritts
preiſe ſind nachmittags bedeutend ermäßigt, das Programm ungekürzt
Wer Raſtelli bisher nicht geſehen hat, verſäume die heutigen
beiben letzten Gelegenheiten nicht! Der Kartenverkauf
iſt vormittags im Verkehrsbüro von 9—12 Uhr, Zeitungskiosk
gegen=
über dem Verkehrsbüro von 12—2 Uhr, Orpheumskaſſe ab 3 Uhr.
Tele=
phoniſche Beſtellungen Nr. 389. (Ueber den Neujahrsſpielplan beachte
heutige Anzeige.)
— Ein Autvunfall, der glüchlicherweiſe noch glimpflich
abge=
laufen iſt, ereignete ſich geſtern abend gegen 7 Uhr in der Rhein=
Allee. Der Führer eines Privatperſonenwagens wollte einem
unbeleuchteten Handwagen, den er im letzten Augenblick erſt
be=
merkte, ausweichen und rannte gegen einen Baum. Das Auto
überſchlug ſich, die Inſaſſen wurden herausgeſchleudert, kamen
aber mit dem Schrecken davon. Das Auto wurde ſtark demoliert
und mußte abgeſchleppt werden.
1928 für ein Pfund bzw. Stück in Reichspf.: 1. Gemüſe: Kohlrabi
10—12, Erdkohlraben 12—15, gelbe Rüben 10—12, rote Rüben 12—15,
weiße Rüben 10—12, Schtarzwurzeln 40—60, Spinat 20—30, Rotkraut
15—20, Weißkraut 15—20, Wirſing 15—20, Grünkohl 15—30, Roſenkohl
40—50, Zwiebeln 15—20, Knoblauch 80, Tomaten 50—90, Feldſalat,
Lattig 120—140. Endivienſalat 15—25, Kopfſalat 35—40, Blumenkohl
80—140, Rettich 5—20, Meerrettich 80—100. 2. Kartoffeln:
Spät=
kartoffeln 6—7. 3. Obſt: Tafeläpfel 30—45, Wirtſchaftsäpfel 29—30,
Tafelbirnen 20—35, Wirtſchaſtsbirnen 15—20, Nüſſe 55—65, Apfelſinenc
10—15, Zitronen 10—20, Bananen 50—70. 4. Eßwaren:
Sußrahm=
butter 230—240, L—nbbutter 180—210, Weichkäſe 30—40, Handkäſe 5—15,
Eier, friſche 15—18. 5. Wild und Geflügel: Gänſe 120—150,
Hüihnec 130—150, Tauben 80—100, Haſen 129—150. 6. Fleiſch= und
Wurſtwaren; Rindfleiſch, friſch 80—120, Kalbfleiſch 110,
Hammel=
fleiſch 80, Schweinefleiſch 120—140, Dörrfleiſch 350, Wurſt 70—140,
Wurſtfett 60, Schmalz, ausgelaſſen 110.
Geite 6
Conntag, den 30 Dezember 1928
Nummer 362
Lohnſteger: Ethöhung der ſteuerfreien Bekräge für
den Arbeiknehmer.
p. Kriegs= und Zibilbeſchädigten, die um mindeſtens 25 Prozent
er=
werbsbeſchränkt ſind, iſt eine Erhöhung des geſamten Freibetrags von
100 Mark monatlich um den Hundertſatz der Erwerbsbeſchränkung zu
bewilligen. Bei Kriegsbeſchädigten, die die Pflegezulage erhalten,
be=
trägt die Erhöhung mindeſtens 200 Prozent, ohne den Nachweis
beſon=
derer Aufwendungen. Die Erhöhung gilt nur bei beſtehendem
Dienſt=
verhältnis, nicht bei Ruhegehaltsbezügen. — Dieſe für
Kriegsbe=
ſchädigte geltenden Beſtimmungen ſind auch auf unbeſchränkt
ſteuer=
pflichtige öſterreichiſche Staatsangehörige anzuwenden,
die in der deutſchem Wehrmacht Dienſte geleiſtet und nach deutſchem
Ver=
ſorgungsgeſetz verſorgt werden, und auf ebenſolche öſterreichiſche und
deutſche Staatsangehörige, die der früheren öſterreichiſch=ungariſchen
Wehrmacht angehört haben und nach dem öſterreichiſchen
Invaliden=
entſchädigungsgeſetz verſorgt werden.
Aerztlicher Sonntagsdienſt. Am Sonntag, den 30. Dezember,
ſind in Notfällen als Vertreter des Hausarztes folgende Aerzte
erreich=
bar: Dr. med. Hein=Hermannſtr. 25, Telephon 281; Dr. med. Stern=
Wendelſtadtſtr. 5, Telephon 1260; Dr. med. Weyell=Hölgesſtr. 16,
Telephon 253.
— Buchführung. Am Donnerstag, den 10. Januar 1929, abends
7½ Uhr, beginnen bei Hans Schlöſſer, Schwanenſtr. 30, 1., neue Kurſe
in Buchführung (einſchl. Bilanz) unter Leitung eines Dipl.=Kaufmanns.
Niedriges Honorar. Anmeldung rechtzeitig erbeten. (Siehe Anzeigen.)
— Alt=Darmſtadt, Vereinigung für Ortsgeſchichte und Heimatkunde.
Die nächſte Veranſtaltung im neuen Jahre findet Donnerstag,
abends 8½ Uhr, im Eintrachtſaale, Eliſabethenſtraße Nr. 12, ſtatt.
Thema: „Rückblick und Ausblick”, anſchließend gemütliches Zuſammenſein.
20 Jahre Poſtſcheckverkehr. Am 1. Januar 1909 wurde der
Poſt=
ſcheckverkehr in Deutſchland eingeführt. Er hat ſich während ſeines
jetzt 20jährigen Wirkens hervorragend bewährt und ſeine Aufgabe, den
bargeldloſen Zahlungsverkehr zu fördern, glänzend erfüllt. Mehr als
80 v. H. ſeines rund 150 Milliarden Reichsmark betragenden
Jahresum=
ſatzes werden bargeldlos ausgeglichen. Rund 600 Millionen RM. auf
den Konten ſtehendes Guthaben können zum größten Teil für die
All=
gemeinheit nutzbar gemacht werden. Dieſe Zahlen beweiſen ſchlagend
die hohe wirtſchaftliche Bedeutung des Poſtſcheckverkehrs, der aus dem
deutſchen Wirtſchaftsleben nicht mehr wegzudenken iſt. Zu der günſtigen
Entwicklung hat nicht zuletzt der von der Deutſchen Reichspoſt von
An=
fang an verfolgte Grundſatz beigetragen, die Gebühren des
Poſtſcheck=
verkehrs niedrig zu halten und durch Vereinfachungen und
Erleichterun=
gen den Bedürfniſſen der Benutzer entgegenetkommen. Die
Ueberwei=
ſung der Beträge von Konto zu Konto iſt gebührenfrei. Da außerdem
auf dem Abſchnitt des Ueberweiſungsauftrags auch Mitteilungen für
den Empfänger gebührenfrei zugelaſſen ſind, ſtellt ſich die Ueberweiſung
als die vorteilhafteſte Geldübermittelung dar, zu deren ausgiebiger
Be=
nutzung die vorhandenen faſt eine Million Poſtſcheckkonten die günſtigſte
Gelegenheit bieten. Jeder, der öfter Zahlungen empfängt oder leiſtet,
ſollte ſich daher ein Poſtſcheckkonto eröffnen laſſen. Die Formblätter
für Anträge ſind bei jedem Poſtamt erhältlich.
Lokale Veranſtaltungen.
Die hſerunter erſcheinenden Notizen ſind ausſchließlich als Hinweiſe auf Anzelgen zu betrachten.
in keinem Falle irgendwie als Beſprechung oder Kritik.
— Deutſcher Offizier=Bund. Donnerstag, den 3. 1. 29,
Vortrag des Herrn General Fehr, 8 Uhr abends, in der „Traube”, für
Damen und Herren.
— Tanzabend im Hotel Prinz Heinrich. Der Beſuch
zu dem Tanzabend heute, Sonntag, im Hotel Prinz Heinrich wird
empfohlen. (Vergl. Anz.)
Tageskalender für Sonntag, den 30. Dezember 1928.
Heſſ. Landestheater Großes Haus, Anfang 15 Uhr, Ende
17½ Uhr: Das Weihnachtsmärchen „Die Himmelsreiſe‟ — Abends
20 Uhr, Ende 22 Uhr: Volksvorſtellung zu halben Preiſen „Der Prozeß
Mary Dugan”. — Kleines Haus, abends 20 Uhr Ende gegen 22 Uhr,
G 6. Gruppe I und II (Darmſtädter Volksbühne): „Fatme‟.
Orpheum, abends 20 Uhr: Raſtelli. — Konzerte: Kaffee
Rheingold. Hotel Schmitz, Spaniſche Bodega, Weinhaus Maxim, Reſt.
Bender, Stadt Malaga, Hotel Poſt (am Hauptbahnhof). Alte Poſt,
Reichshof, Perkeo, Reſt. Bismarckeck — Ludwigshöhe, nachm.
4 Uhr: Künſtlerkonzert. — Hotel Prinz Heinrich, abends:
Tanz. — Männerquartett Arion”, abends 7 Uhr, im
Feierabend, Stiftsſtr. 51: Weihmachtsfeier. — Geſangverein
„Melomanen”, nachm. 4 Uhr, im Bürgerhof, Eliſabedhenſtr. 2:
Weihnachtsfeier. — Volkstrachtenverein „Almrauſch”,
nachm. 4 Uhr, im Konkordiaſaal, Waldſtr. 3: 5. Stiftungsfeſt.
Bürgergeſangverein Beſſungen, abends 7 Uhr, in der
Beſſunger Turnhalle: Weihnachtsfeier. — Kinovorſtellungen:
Umion=Theater, Helia, Palaſt=Lichtſpiele.
Kirchliche Nachrichten
Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie für Tonkunſt,
Eliſa=
bethenſtraße): Dienstag, 1. Januar, vorm. 10 Uhr Predigt (Dr.
Heiden=
reich) „Die Seligpreiſungen als Neujahrsbotſchaft”. Halb 11 Uhr
Menſchenweihehandlung.
Montag, den 31. Dezember 1928, Silveſter.
St. Liebfrauenkirche (Klappacherſtr. 44): Montag nachmittags um
5 Uhr und abends um 8 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte. Um 8 Uhr
Predigt und Andacht. — Dienstag, Neujahr, vorm. von 6 Uhr an:
Ge=
legenheit zur hl. Beichte. Um 7 Uhr Frühmeſſe mit Austeilung der
hl. Kommunion vor und nach der hl. Meſſe. Um halb 10 Uhr Hochamt
und Predigt. Nachmittags um 2½ Uhr Andacht und Segen.
Werktags: hl. Meſſe um 7½ Uhr. — Donnerstag: 6—7 Uhr Beicht.
Vorher Eliſabethenverein. — Freitag: 7½ Uhr Herz=Jeſu=Andacht.
Martinuskapelle (Herdweg). Am Neujahrstag um 8 Uhr hl. Meſſe
und Predigt. Vor und nach der hl. Meſſe Austeilung der hl.
Kom=
munion.
Aus Heiſen.
Die Verlängerung des Reichs=Winzerkrediks und
die Slundung der Zinſen.
Das Heſſiſche Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft, Abteilung für
Ernährung und Landwirtſchaft, macht bekannt:
I.
Die am 31. Dezember 1928 zur Rückzahlung fälligen
Reichswinzer=
kredite aus dem Jahre 1925 werden bis zum 1. Oktober 1929 verlängert.
Die Rückzahlung wird alsdann, auf mehrere Jahre verteilt, beginnend
ab 1. Oktober 1929, gefordert werden.
II.
Die auf Grund unſerer Beihilfebeſcheide wegen der Hagelſchäden
im Jahre 1927 geſtundeten Zinſen der Reichswinzerkredite 1925 und 1926
für das Jahr 1927 werden den Darlehensnehmern in den Gemeinden
Bensheim, Eſſenheim, Hahnheim, Nieder=Olm, Ober=Saulheim, Nieder=
Saulheim, Schornsheim und Stadechen bis zum 1. Oktober 1929 weiter
geſtundet. Von den in Oſthofen, Sörgenloch, Udenheim und Zell (Kr.
Bensheim) wohnhaften Darlehensnehmern ſind die bis jetzt geſtundeten
Zinſen für das Jahr 1927 alsbald zu entrichten.
III.
Die für das Jahr 1928 zu entrichtenden Zinſen des
Reichswinzer=
kredits werden ohne beſonderen Antrag den Darlehensnehmern bis
zum 1. Oktober 1929 geſtundet, die in den nachgenannten
Gemein=
den begütert und wohnhaft ſind: Auerbach, Badenheim, Bechenheim,
Bensheim, Bodenheim, Ebersheim, Eimsheim, Eſſenheim, Framersheim,
Frei=Laubersheim, Frieſenheim, Fürfeld, Gau=Heppenheim, Genſingen,
Hahnheim, Harxheim, Heimersheim, Hohen=Sülzen, Klein=Winternheim,
Kriegsheim, Lörzweiler, Mainz=Koſtheim, Mommenheim, Nack,
Nachen=
heim, Neu=Bamberg, Nieder=Olm, Nieder=Saulheim. Nieder=Wieſen,
Nierſtein, Ober=Olm, Oher=Saulheim, Offenheim, Pfaffen=
Schwaben=
heim, Pleitersheim, Rhein=Dürkheim, Sankt=Johann, Schwabsburg,
Schornsheim, Siefersheim, Sprendlingen (Rhh.), Stadechen, Ticfenthal,
Undenheim, Weinheim (Kr. Alzey), Wendelsheim, Wörrſtadt, Zornheim,
Zwingenberg a. d. B.
IV.
Inſoweit nach Ziffer III eine Stundung der Zinſen für das Jahr
1928 ohne beſonderem Antrag nicht in Frage kommt, hat die Zahlung
dieſer Zinſen unverzüglich zu erfolgen.
Sollten Darlehensnehmer, die in anderen als den in Ziffer III
ge=
nannten Gemeinden wohnhaft ſind, durch Froſt= oder Hagelſchäden
er=
hebliche Ausfälle bei der Weinernte erlitten haben und ſich infolgedeſſen
in einer Notlage befinden, ſo kann ausnahmsweiſe auch dieſen
Darlehensnehmern auf Antrag, der bei der Bürgermeiſterei ihres
Wohnortes ſchriftlich einzureichem iſt, von uns Stundung der Zinſen
für das Jahr 1928 bis zum 1, Oktober 1929 bewilligt werden.
In dem Antrag ſind anzugeben:
1. der geſamte Weinbergsbeſitz des Antragsſtellers nach Gewann,
Flur, Nummer und Quadratmeterzahl;
2. die Höhe der aus den Reichswinzerkrediten 1925 und 1926
ge=
währten Darlehen;
3. die Bank bzw. Kaſſe, welche die Darlehen ausgezahlt hat;
4. wie hoch (in Prozenten des normalen Ertrags) der Antragſteller
den Ausfall bei ſeiner Weinernte ſchätzt.
Der Antrag iſt bis ſpäteſtens den 15. Januar 1929 bei der
Bürger=
meiſterei einzureichen andernfalls er ohne näheve Prüfung abgelehnt
werden muß.
I. Griesheim, 29. Dez. Die Sängervereinigung „Germania”
ver=
anſtaltet demnächſt zur Pflege und Förderung des deutſchen
Männer=
geſangs in ihrem Vereinslokal „Zum grünen Laub” hier einen
Lieder=
tag, zu dem die Einladungen an die hieſigen ſowie an auswärtige
Vereine bereits ergangen ſind. Die „Germania” beſchloß in ihrer letzten
Mitgliederverſammlung, dem „Heſſiſchen Sängerbund” ebenfalls
beizu=
treten und iſt die Anmeldung bereits an den Geſchäftsführer des Heſſ.
Sangerbundes, Herrn G. F. Roth, abgegangen. — Am zweiten
Weih=
nachtsfeiertag vollender= unſer Mitbürger, Herr Valentin Ritter 4.,
in voller körperlicher und geiſtiger Frifche ſein 80. Lebensjahr. Er iſt
einer der älteſten Männer in unſerer Gemeinde und nahezu 25 Jahre
Aufſichtsratsmitglied unſerer Volksbank. — Herr Hellwig; Landan
und ſeine Ehefrau Marie geb. Wiener feierten an Weihnachten das Feſt
ihrer Silberhochzeit. Auch konnte das Jubelpanr gleſchzeitig auf ſeine
15jährige Tätigkeit als Wirtsleute zurückblicken. Wie kaum ein zweiter
haben es der „Hellwig” und ſeine Frau verſtanden, eine große Zahl
treuer Stammgäſte um ſich zu ſcharen, die ihren jovialen Gaſtwirt und
ſeiner Ebefrau zu ihrem Inbilaum alles Gute und auch das Erlebnis
ihres goldenen Ehejubiläums wünſchen.
F. Eberſtadt, 29. Dez. Auguſt Dörner †. In der Nacht vom
28. auf 29. Dezember verſtarb plötzlich infolge eines Schlaganfalles der
frühere Mühlenbeſitzer, Fabrikant Auguſt Dörner, im Alter von 64
Jahren. — Weihnachtsfeier. Der Geſangverein „Germania”
wird ſeine diesjährige Weihnachtsfeier am Sonntag, den 30. Dezember,
im Saale „Zum Bergſträßer Hof” (Fiſcher) abhalten. Chöre,
Muſik=
vorträge, Theater, Tombola und Tanz füllen das reichhaltige
Pro=
gramm des Abends aus. Alle Beſucher werden einige vergnügte
Stun=
den verleben können. — Hundeſteuer. Die Hundeſteuer für 1929
iſt nach den von dem Geweinderat beſchloſſenen Sätzen von der
Auf=
ſichtsbehörde genehmigt worden. Hiernach ſind als Gemeindeſteuer für
den erſtem Hund 6 RM., für dem zweiten und jedem weiterem Hund
12 RM. mehr als für den vorhergehenden zu entrichten. Fällt der
Hundebeſitz in die Zeit nach dem 1. Juli, dann werden nur die halben
Steuerſätze erhoben. — Die Brennholzverſteigerung Nr. 2 vom 27.
De=
zember 1928 (Forſtort Klingsackertanne) iſt genehmigt. Die
Abfuhr=
ſcheine können ab Montag, den 31. Dezember, bei der Gemeindekaſſe
in Empfang genommen werden. — Die Geſchäftszimmer der
Bürger=
meiſterei, der Gemeindekaſſe und des Gemeindebauamts ſind am 31.
De=
zember nur vormittags (bis 12 Uhr) geöffnet.
Schweres Brandunglück im Odenwald.
A. Reichenbach, 29. Dezember. Am Freitag vormittaa
gegen 8 Uhr, wurden die Einwohner durch Feueralarm
aufge=
ſchreckt. In der Hofreite des Landwirts Peter Bitſch war
Feuer ausgebrochen. Noch ehe die Feuerwehr zur Stelle war,
ſtanden Scheune und Ställe in hellen Flammen, ſo daß es vor
allem galt, das dicht dabeiſtehende Wohnhaus zu retten, was den
Bemühungen der Feuerwehr auch gelang. Die Scheune brannte
faſt ganz aus, ſo daß erheblicher Brandſchaden entſtand. Leider
hat es auch ein Menſchenleben gekoſtet. Bei den
Aufräumungs=
arbeiten fand man eine ſtark verkohlte Leiche, die nicht zu erkennen
war. Vermutlich iſt der Knecht des Landwirts in den
Flammen umgekommen, denn er wird ſeit dem Brand
vermißt. Ob Brandſtiftung vorliegt, wie vermutet wird, dürſte
die eingeleitete Unterſuchung ergeben.
Aa. Ebrſtadt, 29. Dez. Die Feierabendſtunde in der
Sil=
beſternacht iſt auf 5 Uhr feſtgeſetzt worden. — Ueberfahren. In
der Heidelberger Straße wurde ein Knabe von einem Perſonenauto
überfahren. Glücklicherweiſe ſind ſeine Verletzungen leichter Natur.
Diebſtahl. Schon wieder iſt hier ein Hühnerdiebſtahl zu
verzeich=
nen. Diesmal wurden Hühner aus einem Anweſen in der Alten
Darm=
ſtädter Straße entwendet. Die Täter ſind unbekannt. —
Silveſter=
andachten. Am Silveſtergbend findet in der hieſigen evang. Kirdg
eine beſondere Silveſterandacht ſtatt. Wie verlautet, wirken
Kirchen=
geſangverein und Poſaunenchor mit. Auch in der kath. Kirche wird eine
Andacht mit Predigt zur Feier des Jahresſchluſſes abgehalten.
Au. Eberſtad:. 2:). Dez. Sperrung der Kirchſtraße für
den Kraftwagenversehr. Nach Anhören des Gemeinderates
und der Burgermeiſterei Eberſtadt ſowvie wit Genehmigung des heſſiſchen
Junenminiſteriums iſt auf Grund einer neuen Polizeiverordnung die
Kirchſtraße von der Oberſtraße bis zur Schul= und Odenwaldſtraße für
den Durchgangsverkehr mit Kraftfahrzeugen geſperrt.
Zuwiderhand=
lungen gegen dieſe Beſtimmungen werden, ſo weit nicht nach anderen
Strafbeſtimmungen eine höhere Strafe in Betracht kommt, mit
Geld=
ſtrafen bis zu 150 RM., im Uneinbringlichkeitsfalle mit Haft beſtraft.
— Eberſtadt, 29. Dez. Weihnachtsfeier in der
Provin=
zialpflegeanſtalt. Daß man nicht vergeſſen hatte, auch die
In=
ſaſſen der Anſtalt mit Muſik und Geſang zu erfreuen, dafür ſorgte der
hieſige Muſikverein Edelweiß am Heiligen Abend und der
Männer=
geſangverein „Eintracht‟ Darmſtadt am 2. Feiertage. Die vorzüglichen
Darbietungen wurden freudigen Herzens dankbar aufgenommen.
Au Pfungſtadt, 29. Dez. Gemeindehundeſteuer. Die vom
Gemeindergt, für das Kalenderjahr 1929 beſchloſſene
Gemeindehunde=
ſtener betrügt für den erſten Hund 4.— RM. und für jeden weiteren
Hund 2.— RM. — Wie die Stadtkaſſe mitteilt, ſind die Betrige
für elektriſchen Strom und Zählermiete für den Monat Dezember 1928
bis zum 8. Januar zu entrilen.
Aa. Pfungſtadt, 29. Dez. Verſchärfung der
Arbeits=
marktläge. Die Zahl der Arbeitsloſen in Pfungſtadt iſt in den
letzten Tagen auf über 300 Perſonen angewachſen. — Der
Verkehrs=
terein Pfungſtadt hat mit dem Autobusbeſitzer. Ludwig Steinmetz
einen beſonderen Vertrag über Fahrten von und nach Darmſtadt
aöge=
ſchloſſen. Beſondere Fahrten zwecks Beſuch des Landestheaters wiv.
müſſen vorher angemeldet werden. Es kann auch auf Wochen= und
Monatskarten gefahren werden. Auch Schulkinder können von und nach
Darmſtadr fahren. Der Verkehrsverein Pfungſtadt hat ſich mit dieſer
Einrichtung, die im Prinzip einer neuen Autobusverbindung nach der
Landeshauptſtadi gleichkomntt, ein großes Verdienſt erworben.
— Nieder=Ramſtadt, 29. Dez. Die von dem Geſangverein Harmonie
im „Darmſtädter Hof” pranſtaltete Weihnachtsfeier erfreute ſich bei
äußerſt ſtarkem Beſuh eines ausgezeichneten Verlaufs. Im erſten Teil
des Programns, der dem Charakter des Feſtes angepaßt war, fang der
akt. Chor unter der Leitung ſeines Dirigenten, Herrn H. Samper=
Darm=
ſtadt, drei Chöre: „Sancus aus der Deutſchen Meſſe” und „Die Nachſt”,
beide von Schubert, ſowie „Die Abendglocken klingen” von Fr. Abt in
ſolch inniger und vollendeter Weiſe, daß atemloſe Stille und herzlicher
Beifall Dirigenten wie Sänger belohnten. Ein ſinniger Vorſpruch, von
Mitglied Seeger verfaßt, und von Frl. Eva Wembacher ausgezeichnet
vorgetragen, ſowie das Märchenſpiel „Weihnachtszauber” von Otto
Wil=
helm, unter der Leitung von Frau Lilli Mahr, von Kindern ſehr hüßſch
geſpielt, beendete den 1. Teil. Im zweiten Teil des Programms brachte
der Chor einige Volkslieder zum Vortrag, die ausgezeichnete Schulung
des Chors verriet. Herr Ed. Röhler aus Darmſtadt (Bariton) erfreute
in dankbarer Weiſe mit einem Solo=Vortrag. Die Aufführung: „Die
Brieftaſche” in Darmſtädter Mundart von H. Rüthlein erzielte durch
die Spielſchar der Harmonie einen durchſchlagenden Erfolg. Als
Mit=
wirkende waren zu verzeichnen: Frau Fr. Schmidt, Frau Lud. Bee,
ſowvie die Herren Friedr. Meier, Ludw. Beck, Karl Mahr und Franz
Dieter.
— Ober=Ramſtadt, 28. Dez. Goldene Hochzeit. Am 1. Januar
(Neujahrstag) feiern die Eheleute Philipp Hofmann III., Weißbinder,
und Marie Hofmann in voller körperlicher Friſche und Rüſtigkeit das
ſeltene Feſt der goldenen Hochzeit.
G. Ober=Ramſtadt, 29. Dez. Soziale Fürſorge. Auch in
die=
ſem Winter erhalten Klein= und Sozialventner, Arbeitsloſe und ſonſtige
Hilfsbedürftige neben ſihren laufenden Bezügen eine beſondere Beihilfe,
die auf die Mongte Dezember 1928, Januar, Februar und März 1929
verteilt wird. An den Aufwendungen beteiligen ſich das Land mit ½,
der Bezirksfürſorgeverband Darmſtadt=Land und die Gemeinde Obei=
Ramſtadt mit je ¼. Auf Beſchluß des Gemeinderats hat ſich die
Wohl=
fahrtskommiſſion inzwiſchen mit der Verteilung der Beihilfen befaßt
und ſich hierbei an die gegebenen Richtlinien gehalten.
(f) Roßdorf, 28. Dez. Badeanſtalt. Der Gemeinderat hat
be=
ſchloſſen, daß die Vorarbeiten über den Umbau der Badeanſtalt in
An=
griff genommen werden ſollen. — Kanaliſation. Nachdem die
Kanaliſation beendet iſt, hat ſich die Anſchaffung eines
Schlammabfuhr=
wagens zur Entleerung der Straßenſinkkaſten als notwendig erwiefen,
Der Gemeinderat hat die Anſchaffung eines ſolchen, und zwar für
Ein=
ſpännerbeſpannung beſchloſſen. — Polizeiſtunde. Nach einer
Be=
kanntmachung der Bürgermeiſterei iſt die Polizeiſtunde für die
Neujahrs=
nacht 1929 auf 5 Uhr morgens feſtgeſetzt.
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proviſion iſt nicht zu zahlen.
Nammei 362
Eonntag den 30. Oezember 1928
Seite 7
Borkragsfolge des „Hausfrauenfunks”
für Januar 1929.
(Stunde der Hausfrau und Mutter) Mittwochs, 15.40—16 Uhr.
16. Jan.: Frau Liſelotte Kueßner=Gerhard: „Mitarbeit der
Landfrau bei der ländlichen Siedlung”.
23. Jan.: Fräulein Jacobi=Berlin: „Was bringt die „Grüne Woche‟
in Berlin für die Landfrau?‟
30. Jan.: Frau Thereſe Wagner=Wiesbaden: „Was kann die
Land=
frau zur Förderung des Milchverbrauchs tun?”
— Robau i. O., 29. Dez. „Lorle, das
Schwarzwald=
mädel”. Unſerem Bürgermeiſter war es gelungen, das Volkstheater
Darmſtadt (Dir. E. Werner) zu einem Gaſtſpiel für den 1.
Weihnachts=
feiertag zu gewinnen. Leider kann unſerem kleinen Dörſchen nicht viel
geboten werden, und müſſen wir um ſo dankbarer für den großen
Kunſt=
genuß ſein, der uns geboten wurde. Die vornehme Bühnenausſtattung,
Koſtüme und das lebenswahre Spiel nahmen die Zuſchauer ganz
ge=
fangen, und hoffen wir, daß die Künſtler recht bald wieder kommen.
w. Klein=Umſtabt, 28 Dez. Theaterabend. Am Sonntag= und
Weihnachtsabend veranſtaltete der Turnverein einen wohlgelungenen
Theaterabend. Zur Einleitung ſpielt die Scküler= und Schülerinnenriege
ein eiht deutſches Weihnachtsſtückchen „Hänſel und Gretel beim Weih=
nannte Verein ſeinen Vereinsball ab. — Am 1. Feiertag brannte
wäh=
rend dem liturg. Gottesdienſt zum erſten Male das elektriſche Licht im
hieſigen Gotteshaus. Die Feier nahm einen erhebenden Verlauf.
Rai=Breitenbach, 28. Dez. Die hieſige Schule hielt bei überfülltem
Hauſe des Gaſtwirtes Egly eine wohlgelungene Weihnachtsfeier ab. Die
Veranſtaltung wurde durch gemeinſamen Geſang eingeleitet. Die
An=
fprache des Lehrers Hartmann führte nach einem kleinen geſchichtlichen
Gang über Zweck und Bedeutung des Chriſtbaumes hin zum
einleiten=
den Feſtſpiel „Unverhoffte Weihnachtsfreude‟. Es war wirklich eine
Freude, den beſcheidenen Dorfkindern in das Haus der Weihnachtsbe=
wirkung des Mädchenchors ließ die Schönheit der bibliſchen Darſtellung
von der Geburt Jeſu Chriſti erneut in unſere Herzen dringen.
Ge=
meinſamer Schlußgeſang beſchloß die einfache, aber würdige Feier.
— Fränkiſch=Crumbach, 28. Dez. Letzten Sonntagabend, den 23.
De=
zember, feierte die hieſige Oitsgruppe des Reich=bundes der
Kriegsbe=
ſchädigten und ehem. Kriegsteilnehmer im Saale „Zur Traube” ihre
alljährige Weihnachtsfeier mit Beſcherung für die Kinder.
Wir=
danken hiermit nochmals allen denen, die durch reichliche Spenden uns
dieſes Feſt möglich haben machen helfen. Insbeſondere danken wir
Herrn Pfarrer Fernges für ſeine treffenden, zu Herzen gehenden Worte
und unſerem Gaufekretär, Herrn Deußer, des Reichsbundes der
Kriegs=
beſchädigten uſw. aus Darmſtadt, dieſer uns ſowie alle anweſenden
geladenen Gäſte im Namen des Gaues Heſſen begrüßte, und in ſeiner
Anſprache das Los der Kriegsbeſchädigten und =hinterbliebenen, mit
Ehrung der Gefallenen, ſchilderte. Auch wollen wir dem Geſangverein,
ladung Folge leiſtete, ſowie der Familie Dr. Dauernheim.
— Pfaffen=Beerfurth, 29. Dez. Am erſten Weihnachtsfeiertag hielt
der hieſige Turnberein ſeinen Unterhaltungsabend ab. Es kam zur
Auf=
führung Schillers „Wilhelm Tell”. Der zirka 500 Perſonen faſſende
Saolbau des Gaſtwirtes Hönig war überfüllt. Von Akt zu Akt dunrde
die Begeiſterung des Publikums inemer größer. Die Aufführung
Scnllers Tell uar eine Glanzleiſrung des an ſich nicht allzu großen
Vereins. Letzterer hatte es nicht zu bereuen, weder Mühe noch Koſten
geſcheut zu haben, durch Anſchaffung der dazu paſſenden Bühne und der
nötigen Koſtiime die Vorführung voll zur Geltung zu bringen. Die
Rollen waren alle in guten Händen, ganz beſonders, die Nolle Tells,
welehe der Vorſitzende des Vereins ſelbſt übernahm. Auf allgemeinen
Wunſch viird der Verein am nächſten Sonntag, den 30. Dezember,
Schillers Tell nochmals aufführen, lrobei wiederum ein vollbeſetzter Scal
erſvartet wird, da der Eintrittspzeis verhältnismä
—
Treue” von Valt. Pleines.
* Reunkirchen, 29. Dez. Am Dienstag, den 1. Januar 1929 hält der
Kleinkaliber=Schützenverein Neunkischen (Gau Neunkircher Höhe) ſeinen
Jahresball ab.
Bp. Lindenfels, 29. Dez. Der geſtrige Schnee iſt heute bereits wieder
verſchwunden. Die Temperatur iſt ſehr geſtiegen, man glaubt, es ſei
Frühjahr. Nur einige vereiſte Stellen auf der Neunkiriher Höhe erinnern
an die kaunr verſchundene Winterherrlichkeit. Die im allgemeinen
milde Witterung hat in dieſem Jahre allerlei Kürioſitäten in der Natur
hervorgebracht. So brauct man ſich nicht zu wundern, daß der
Wald=
meiſter (Maikraut) ſchon fingerlang gewachſen und an verſchiebenen
Stellen zu finden iſt.
r. Babenhauſen, 27. Dez. Eine ſehr ſtark beſuchte außerordentliche
Generalverſammlung hielt die Obſt= und
Gemüſeabſatzgenoſ=
ſenſchaft für Babenhauſen und Umgebung Ende dieſes Jahres im
Gaſt=
baus „Deutſcher Hof” ab. Leiter der Vevſammlung war Heer
Beige=
ordneter Spiehl=Sickenhofen. Die Tageserdnung war nicht groß,
doch enthielt ſie ſeh: wichtige Punkte. Zunächſt wurde das Eintrittsgeld
ab 1. Januar 1929 von 5 RM. auf 10 RM. heraufgeſetzt. Der zweite
Punkt der Tagesordnung betraf den Beitritt zur Stoga (
Starken=
burger Obſt= und Gemüſe=Anbau= und verwertungsgenoſſenſchaft e. G.
m. b. H.). Herr Fritz Willand erſtattete über die Vorgeſchichte, den
Zweck und das Ziel der Stoga einen eingehenden Bericht. Die Stoga
iſt als Hauptgenoſſenſchaft gedacht. Ihre Mitglieder ſetzen ſich nur aus
Genoſſenſchaften zuſammen. Zum Sitz der Hauptgenoſſenſchaft wurde
erſt Nauheim, ſpäter nach Kämpfen Groß=Gerau. Mit erſterer
Genoſſen=
ſchaft hatte die hieſige im letzten Jahre eine recht zufriedenſtellende
Ge=
ſchäftsverbindung angeknüpft. So wurden nach Nauheim von hier aus
über 800 Zentner Spargel abgeliefert. Da nun beide große
Genoſſen=
ſchaften ſich um die Mitgliedſchaft von Babenhauſen bewarben, die
Stoga und Nauheim, ſo war die Entſcheidung darüber, auf welchen
Maukt die Spargelernte 1929 zu bringen ſei, und ob ein Anſchluß an
die Stoga erfolgen folle, fehr ſchwer. Nach ergiebiger Ausſprache faßte
die Generalverſammlung einſtimmig den folgenden Beſchluß: Mit dem
Anſchluß an die Stoga iſt die Genoſſenſchaft grundſätzlich einverſtanden.
Der Beitritt aus Zweckmäßigkeitsgründen ſowie der Zeitpunkt des
An=
ſchluſſes bleibt dem Vorſtand und dem Aufſichtsrat überlaſſen. Herr
Bür=
gevmeiſter Krapp=Sickenhofen geht auf die Entwickhlung der jungen
Genoſſenſchaft ein, hebt die Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit der
Gründung zum Erreichen beſſerer Preiſe hervor und teilt mit, daß die
Mitgliederzahl ſchon auf über 120 angewachſen ſei. Nach Dankesworten
des Herrn Kämmerer=Harreshauſen an die Verwaltung für ihre
er=
ſprießliche Arbeit und Mitteilungen über eine erfolgreiche Bekämpfung
der Schnakenfliege ſchließt der Vorſitzende die anregend verlaufene
Ver=
ſammlung.
4i. Vielbrunn, 27. Dez. Denkmalfonds. In einer Sitzung am
Sonntag machte der Denkmalsausſchuß eine Zuſammenſtellung der
er=
neut eingegangenen Spenden und konnte mit Befriedigung feſtſtellen,
daß die ganze Einwohnerſchaft — ausgenommen ſechs Familien, die
regelmäßig jede Sammlung brüskierten — durch eine alle Erwartungen
übertreffende Gebefreudigkeit ihrem edlen Dankgefürhl Ausdruck gegeben
haben, einzelne ſogar nochmalige Spenden in Ausſicht ſtellten, auch von
auswartigen Gönnern waren wiederum namhafte Beträge eingegangen
und ſei allen Gebern hiermit herzlichſt gedankt. Die anfangs gehegte
Beſorgnis zur Deckung einer etwaigen Reſtſchuld die Hilfe der
Ge=
meinde in Amſpruch nehmen zu müſſen, iſt nun hinfällig geworden und
dieſes Liebeswerk mit priaten Mitteln zuſtande gebracht. Es kam
ferner zur Sprache, daß im Ort großes Erſtaunen und Befremden
heriſcht, da der Lieferant, weil von hier gebürtig bei der Vergebung
vor anderen Bewerbern den Vorzug erhielt und bereits im Beſitz des
weitaus größten Teils der Lieferungsſumme iſt, einen Betrag von
140 Mark durch auswärtige Vermittlung einziehen läßt, landläufig
aus=
gedrückt, verhandelt hat, obwohl ihm dieſer Betrag, welcher bereits
über=
wieſen iſt, jederzeit zur Verfügung geſtanden hätte.
4z. Neuſtadt i. O. mit Burg Breuberg, 29. Drz.‟ Die übliche
Be=
fcherung der Kleinkinderſchule durch den Frauen= und Jungfrauenvexein
fand unter göttesdienſtlicher Ordnung bei ſtrahlenden Weihnachtskerzen
am letzten Sonntag nachmittags ſtatt. Beſchenkt wurden 35 Kinder. —
Am 2. Weihnachtstage hielt der Männergeſangoerein im „Ochſen” bei
vollbeſetztem Hauſe einen Theaterabend ab. Nach dem bekannten
Sänger=
gruße kam „Die Ehre Gottes”, von Beethoven zum Vortrage. Zwei
wohlgelungene Pyramiden des Tucnvereins (2.T.) halfen den Abend
verſ könern. Zwei Theaterſtücke, ein Drei= und Einakter, bewieſen, daß
die Darſteller ihre Rollen mit viel Liebe un daußerordentlichem Geſchick
zu ſpielen verſtanden. Liedeinlagen trugen zur Abwechſlung bei.
b. Erbach i. O., 29. Dez. Heſſiſcher Jung=Landburd. Der
Heſſiſche Junglandbund, Kreis Erbach, ruft ſeine in ihm organiſierten
Mitglieder, ſowie die Angehörigen des Heſſiſchen Landbundes und die
Eltern der Jungbäueminnen und Jungbauern zur Familienfeier für
Tienstag, den 1. Januar 1929, abends 7 Uhr, nach Stockheim zuſammen.
Die Verauſtaltung findet im großen Saale des Gaſthauſes „Zum
deutſchen Haus” (Reubold) ſtatt. Der Eintritt iſt nur gegen Ausveis
(Mitgliedskarte) geſtattet. Das Programm en=hält verſchiedene
Muſik=
ſtücke, Theaterſtücke und Anſprachen. Anſchließend findet Tanz ſtalt. —
Neujahrs=Feuerwerk. Der Verkehrs=Verein Evbach hat ſich
entſchloſſen, in der Silveſternacht ein großes Kunſtfeuerwerk, verbunden
mit Beleuchtung des Schloſſes, des Rathauſes und des Kirchkurmes hier
abbrennen zu laſſen. Wie üblich, wird außerdem der Poſaunenchor
ver=
ſchiedene Choräle vom Schloßturm aus zum neuen Jahre blaſen. Einen
gemiſchten Chor bringt der erangeliſche Kirchengeſangverein Erbach vor
der Beleuchtung zum Vortrag. Feuerwerk und Beleuchtung werden
den der Firma Heſſiſche Kunſtfeuerwerkerei Günther=Darmſtadi
aus=
geführt, deren verzügliche Arbeit von der letzten Schloßbeleuchtung her
hier noch in beſter Erinnerung ſteht. — Sport. Fußball. Die
erſte Elf des V.f.N. geht am kommenden Sonntag zum Verbands=
Rück=
ſpiel nach Schafheim. Im ganzen Gan ſieht man den beiden Spielen,
die Erbach noch vor ſich hat, mit größter Spannung entgegen, da dieſe
die Entſcheidung über die Meiſterſchaft und den Aufſtieg in die A=Klaſſe
bringen müſſen. — Handball. Im Haudballpflichtſpiel (dem letzten
der Schlußrunde) trifft die erſte Elf des T.V. Erbach die gleiche des
T.V. Groß=Umſtadt. Erbach iſt bis jetzt in beiden Runden ungeſchlagen
und erſte: Anwärter auf die Meiſterſchaft. Das Spiel wird aller
Voraus=
ſiht nach einen harten Kampf abgeben, da nach verſchiedenen
Wahrneh=
mungen ſeitens Groß=Umſtadts alles daran geſetzt wird, unſeren
Ein=
heimiſchen eine Niederlage beizubringen. Hoffentlich ſind die Erbacher
auf der Hut und durchkreuzen dieſe Abſicht, was Ihnen bei einigermaßen
gutem Willen gelingen kann.
m. Beerfelden, 29. Dez. Weihnächtsfeier der
Kriegsbeſchä=
digten und Kriegshinterbliebenen. Dieſe Weihnachtsfeier bor in der
voll=
beſetzten Turnhalle bei brennendem Weihnachtsbaum ein recht
weih=
nachtliches Bild. Herr Pfarrer Grießmer, der das Programm des
Abends zuſammengeſtellt hatte, erläuterte in ſeiner wohlgelungenen
An=
ſprache den Sinn und Zweck des Kyffhäuſerbundes und ermahnte zur
Einigkeit und treuem Zuſammenhalten. Die Kinder der Mitglieder
brachten „Waldmüllers Weihnachten” in flottem Spiel zur Darſtellung.
Der ſchönſte Prograumpunkt für die Jugend aber war die Beſcherung;
es herrſchte eitel Freude über die Gaben, die ſie auf der Bühne in
Empfang nehmen durfte. Eine allgemeine Verloſung ſchloß ſich an, im
Hinblick auf die wertvollen Gewinne nahmen die Loſe einen reißenden
Abſatz. Die Kapelle Schäfer beſtritt den muſikaliſchen Teil. —
Tur=
neriſches. Der Jugend=Unterhaltungsabend des hieſigen Turnvereins
nahm, wie ſeine erſte Veranſtaltung, einen recht ſchönen Verlauf. Nach
einem Willkomm durch einen Turnſchüler folgten Freiübungen, Turnen
am Barren und Pferd, Gruppenſtellungen an dieſen Geräten uſw. der
Turnſchüler und =ſchülerinnen; dann folgte ein Heinzelmännchenreigen
der eiſteren und ein Puppenreigew der letzteren, auch das Theaterſtück
„Weihnachten am Heidenſtein” brachten ſie vereink zur beifälligen
Dar=
ſtellung. Unterſtützt wurden dieſe Darbietungen der Jugend durch
künſt=
leriſche Uebungen der Durner an Reck, Bairen und Pferd und durch
die Stücke „Wie bleibe ich jung und ſchlank?” und „Zinnſoldaten”,
vor=
geführt durch Turnerinnen.
— Hirſchhorn, 29. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
28. Dizember 1.42 Meter, am 29. Dezember 1,87 Meter.
j. Waldmichelbach, 29. Dez. Dem 73 Jahre alten Bahnwärter i. R
Johann Srork von hier wurde von der Ortsgruppe Weinheim der
Ge=
werkſchaft deutſcher Eiſenbahner das Diplom für 25jährige treue
Mit=
gliedſchaft feierlich überreicht.
P. Affolterbach, 29. Dez. Theaterabend. Im überfüllten
Saal von Herrn Peter Trauruann veranſtaltete der Geſangverein
Froh=
ſinn Affolterbach ſeine Abendunterhaltung. Herr Präſident Sattler
be=
grüßte die Erſchienenen. Der Chor umrahmte unter Leitung ſeines
Chormeiſters, des Herrn Wagner=Mannheim mit geſanglichen
Darbie=
tungen die Feier. Im Mittelvunkt des Abends ſtid das
Mävchen=
drama „Die verſunkene Glocke” von Gerhart Hauptmann. Die
Auffüh=
rung diefes Märchendramas, in dem der Wille zu Licht und Sonne ſo
kraftvoll lebt, war eine Tat und ein Erlebnis. Die Geſtalt des
Glocken=
gießers Heinrich, dieſes ſchaffensfrohen und lichthungrigen Meiſters, fand
in Herrn Peter Fleck eine treffliche, ſich von Akt zu Akt lebendiger
ein=
fühlende Verkörperung Fräulein Hilde Hüfner war in ihrer liebreichen
Anmut ganz das Rautendelein. Die alte Wittichen fand in Fräulein
Gretel Satiler ihre geeignete Darſtellerin. Hickelmann und Waldſchrat
hatten in den Herren Adam Satiler und Konrad Kollmer ihre Meiſter
gefunden. In die Rolle der Frau Magda hatte ſich Fräulein Ebn
Held=
mann eingelebt. Pfarrer, Schulmeiſter und Barbier wurden von den
Herren Philipp Heldnmnn., Konrad Kenzler, Valtin Bauer zur Dar=
Tätigkeit dem Ganzen wärchenhaften Ausdruck gegeben hatte. Ein kurzes
Nachſpiel trug ganz weihnachtlihen Charakter. Das im Angeſicht des
H. Birkenau, 29. Dez. Winterbeihilfe. Auch dieſes Jahr
wurde den Arbeitsloſen vom Gemeinderat eine Winterbeihilfe bewilligt.
Die einzelnen Beträge waren den vorigjährigen angepaßt und nach den
Richtlinien des Kreisamts feſtgeſetzt. Dabei wurden die Verheirateten
nach ihrer Kinderzahl beſonders berüchſichtigt. — Die Zahl der
hieſigen Arbeirsloſen hat in den letzten Wochen wieder
zu=
genommen und dürfte jetzt auf 100 geſtiegen ſein. Nach Beendigung der
Holzmacherarbeiten, die nahe bevorſteht, iſt mit einem weiteren
Zu=
wachs zu rechnen.
Bb. Bensheim, 29. Dez. Am 1. Weihnachtsfsiertag veranſtaltete der
Muſikverein im Saale des Deutſchen Haus ein recht gut beſuchtes
Weih=
naehtskonzert, deſſen Vortragsfolge mit Sorgfalt zuſammengeſtellt und
unter lebhaftem Beifall der Zuhörer recht befriebigend wiedergegeben
ſürde. — Der Geſangverein „Harmonie” beging am 2. Feierkag, wie
liblich, ſein Weihnachtsvergnügen mit Ball, das ſehr ſtark beſucht war.
Es gelangten unter Herrn Döberts Leitung mehrere neu einſtudierte
Chöre in ganz hervorragender Weiſe zum Vortrag und gab es für die
Beſucher außerdem zahlreiche, recht angeneyme Ueberraſchungen. Die
Veranſtaltungen der Harmonie ſtehen immer bei den winterlichen
Ver=
qnügungen mit an erſter Stelle. — Der Katholiſche Kaufmänniſ=he
Verein „Confidentia” veranſtaltete im Rahmen ſeiner diesjährigen
Weih=
nachtsfeier recht anſprechende Vorführungen in Form von reizenden
Krippenſpielen und ein daraufſolgendes „Lausbuben=Weihnachtsſpiel”,
die inhaltlich die Heilsgeſchichte in Beziehung zur jetzigen Zeit bringen.
Feſtanſprachen hielten Pfarrverwalter Woitas, Rektor Heyder und
Schader. Der Katholiſche Kirchenchor wirkte erfolgreich mit. Der
Be=
ſuh war ſehr ſtark. — Auch in der hieſigen Fremdenherberge wurde, wie
alljährlich, vom hieſigen Karitasverein eine ſchlichte, aber recht erhebende
Weihnachtsfeier für alle Freunden veranſtaltet, die an dieſem Tage
In=
ſaſſen der Herberge waren. Anweſend waren bei der Feier der
Vor=
ſitzende des Vereins, Landtagsabgeordneter Heinſtadt, und Kaplan
Laufenberg, der, ſih in das Seelenleben der Inſaſſen einfühlend, die
Wanderſchaft in Vergleich zog mit der Heimatloſigkeit des Erlöſers. Die
Feier ſwirkfe auf die Gemüiter der Anweſenden, denen auch Geſchenie in
Form von mützlichen Gebrauchsgegenſtänden und Gebäck zuteil wurden,
ſehr eindrucksvoll. — Der hieſige Karitasverein gibt bekannt, daß er
an=
läßlich des Weihnachtsfeſtes 130 Familien mit kleineren und größeren
Goben zu beſchenken in der Lage war, er nahm dabei Gelegenheit, allen
Lenen zu danken, die ihn durch ihre tatkräſtige Mithilfe in dieſem
Liebes=
werk unterſtützt haben. — Fräulein Maria Bornitz, Tochter
des verſtorbenen praktiſchen Arztes Dr. Bornitz, eine geborene
Bens=
heimerin, wurde von der Wirtſchafts= und ſozialwiſſenſchaftlichen Fakultät
der Univerſität Frankfurt zum Dr. rerum politicarum promoviert. In
ihrer Diſſertation behandelte ſie dos Thema „Adolf Dieſterweg und die
Kinderfürſorge‟. Die junge Dame will ſich ausſchließlich deren Fürſorge
nidmen und erhält ihre erſte Verwendung, wie wir hören, in
Halber=
ſtadt. — Studienrat Prof. Geißler an der hieſigen Aufbauſchule wurde
zum Oberſtudienrat ernannt.
W. Heppenheim a. d. B., 29. Dez. „Sängerbund.” Am erſten
Weihnachtsfeiertag hielt der Männergeſangderein unter der Leitung
ſeines Ehrenchormeiſters, Herrn Lehrer Ferdimand Wüller, eine
Weih=
nachtsfeier ab. Zur Aufführung gelangten: Männerchöre,
Weihnachts=
melodram, Solis, Theater und Lebende Bilder. Der Chor, welcher über
eine große und ſtimmbegabte Säugerſchar verfügt, fand allgemeinen
Auklang. — D. J. K. Eine ſchöne Weihnachtsfreude bereitete die D.J. K.
Heppenheim am vergangenen
Am kommenden Sonntag findet die Weihnachtsfeier des Sängerquartetts
Sebbenheim ſtatt. Zur Aufführung gelangt ein Weihnachtsdrama, ein
Schwvank ſowie einige Volkslieder. — Neudeutſchland. Am
kom=
menden Sonntag hält die neudeutſche Gruppe mit einem ſchönen
Weih=
nachtsprogramm ihren diesjährigen öffentlichen Abend ab. Im
Mittel=
bunkt ſteht ein Myſterienſpiel, welches von Inſtrumentalmuſik, beſtehend
aus Harmonium, mehrfacher Violinbeſetzung ſowie mehrſtimmigen
Ge=
ſungschören umrahmt wird.
— Gernsheim, 29. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
28. Dezembev —0,18 Meter, am 2. Dezember +0,58 Metzer.
Große Unkerſchlagungen bei einer chemiſchen Babrik
Bei der Prüfung der Kaſſe und der Bücher in einer chemiſchen
Fabrik in Mainz=Amöneburg ſtellte ſich ein Fehlbetrag von
145 000 RM. heraus. Bei der Staatsanwaltſchaft iſt Anzeige
er=
folgt. In die Angelegenheit ſind zwei frühere Angeſtellte ber
Firma, in Mainz und Wiesbaden anſäſſig, verwickelt.
der Halbwaiſen, die die Ortsgruppe des Reichsbundes der
Kriegsbeſchä=
digten und der Zweigverein des Fechtvereins Waiſenſchutz im Saal
„Zum Adler” vornahmen, waren 68 Waiſenkinder erſchienen.
Einge=
leitet wurde die mit der Beſcherung verbundene Feier, zu der ſich ein
ſehr zahlreiches Publihum eingefunden hatte, durch ein Muſikſtück der
Kapelle Döring, die ſich in ſelbſtloſer Weiſe in den Dienſt der guten
Sache geſtellt hatten. Bürgermeiſter Lüdecke hielt anſtelle des
krankheits=
halber verhinderten Pfarrers Gröber eine eindrucksvolle Feſtanſprache,
nachdem zuvor der Vorſitzende des „Waiſenſchutz”, Gerichtsvollzieher i. R.
Lein, eine Anfprache gehalten hatte, in der er hauptſächlich die Kinder
ermahnte, heiter zu ſein und nicht tränenumflorten Blickes in die
Zu=
kunft zu ſehen, eingedenk des Wortes: „Wir machen unſer Kreuz und
Leid nur größer durch die Traurigkeit‟. Der Kirchengefangverein trug
unter Leitung ſeines Dirigenten, Lehrer Ewald, zwei Chöre vor, die
ſehr zur Erhebung der Verſammlung beitrugen. Das kleine Theaterſtück
„Der Kinder Weihnachtstraum” ging unter der bewährten Regie des
Bahnhofsr ſtaurateurs Döring über die Bretter. Das Stuck, das von
zehn von dem Genannten zu dieſem Zweck wohgeſchulten Kindern
ge=
ſpielt wurde, fand allgemeine Anerkennung, die am Schluß in
über=
reichem Beifall Ausdruck fand. Hieran ſchloß ſich die Beſcherung der
Waiſenkinder, die die Gaben mit freudigem Dank entgegennahmen. Ein
Muſikſtück der obengenannten Kapelle, die ſehr zur Veuſchönerung des
Abends beitrug, bildete den Abſchluß der hübſchen Feier.
O. Seligenſtadt, 29. Dez. Die Bezirsſparkaſſe Seligenſtadt
hat beſchloſſen, vom 1. Januar ab die Zinsſätze für Darlehen gegen
Schuldſchein an Gemeinden, Kirchen uſw. ſowie für ſogenannte
Hypothek=
darlehen um ½ Prozent herabzuſetzen. Die Zinsſätze für Spareinlagen
bleiben auf der ſeitherigen Höhe.
a. Offenbach, 27. Dez. Anleiheablöfung. Von rund 7000
Gläubigern der Stadt lehnte es einer ab, ſich für ſeinem Altbeſitz mit
Sammelablöſungsanleihe der deutſchen Städte abfinden zu laſſen. Es
wurde ihm daraufhin der 12,5prozentige Abfindungsbetrag ſeines
An=
leiheſtückes nebſt 5prozentigen Zinſen vom 1. Januar 1926 ab bar
aus=
bezahlt. — Kirchliche Wahlen. In der Stadtkirchengemeinde
wurden bei den kirchlichen Wahlen für die Dekanatsliſte abgegeben:
Weltliche Liſte: Rechte 42, Linke 10; geiſtliche Liſte: Linke 35. Rechte 10,
Mittze 7 Stimmen. Für die Landesliſte wurden abgegeben: Freunde der
lebendigen Kürche 36, Rechie 12, Mitte 3 und Linke 1 Stimmen. In den
Dekanatstag wurden Poſtſekretär Auguſt Hainer, Kaufmann Peter
Konrad und Frau Julie Hergeus durch Zuruf gewählt. Von 85
Stimm=
berechtigten waren 52 erſchienen.
Rheinheffen.
Ac. Worms, 29. Dez. Verkehrsunfälle. Mittwoch Mittag
gegen 4 Uhr iſt an der Ecke Pfortenricg und Mainzerſtraße cine
Auto=
droſchke mit einem franzöfiſchen Perſonenauto zuſamnengeſtoßen, wobeſt
die Fahrzeuge beide leicht beſchädigt wurden. Kurze Zeit darauf fand
auf der Brunhildenbrücke ein weiterer Zuſammenſtoß zwiſchen zwei
Perſonenautos ſtatt. Auch hier wurden nur die Wagen beſchädigt, ohne
daß die Inſaſſen Schaden nahmen. — Eine ſehrinnige Ehrung
bereitere der Kriegerverein Worms ſeinem 1. Vorſitzenden, Herrn
Ge=
heimrat Doerr anläßlich deſſen Geburtstages während der
Weihnachts=
feier des Vereins. Es wurden nämlich in außerordentlich geſchickter
Weiſe lebende Bilder zur Vorführung gebracht, in denen Epiſoden aus
dem Leben des Gefeierien gezeigt wurden, die ihm ſein eigenes Bild
ron der Kindheit bis zu dem heutigen Tage vor die Augen zauberten,
Herr Geheimrat Doerr dankte tief ergriffen für dieſe Ueberraſchung. Er
wurde an dem gleichen Abend dann noch zum Ehrenmitglied des hieſigen
Marinevereins ernannt, worüber ihm ein Diplom überreicht wurde.
Ad. Gimbsheim, 28. Dez. Ehrentafelweihe. Zur
Ein=
weihung der Ehrentafel für die 24 Gefallenen des Sportvereins 1911,
eines Erinnerungszeichens, deſſen Schaffung ganz beſonders dem 1.
Vor=
ſitzenden Phil. Oswald zu danken iſt, hielt Pfarrer Deiß die
Ent=
hüllungsrede, während die beiden Geſangvereine „Cäcilia” und
Ein=
racht, die Orcheſtervereinigung, ſowie die Damen Frl. Klara Muth,
Frl. Trudel Debuſi und Frl. Frühauff durch Lieder= und
Gedicht=
vorträge zum Gelingen der Feier beitrugen.
Ad. Dexheim, 28. Dez. Einbruch. Von zwei Handwerksburſchen,
die in der Nacht vom 1. auf 2. Feiertag im Gemeindehaus Unterkunft
gefunden hatten, wurde in die Geſchäftsräume der Bürgermeiſterei
eingebrochen, daſelbſt verſchiedene Dienſtſtempel und ein Barbetrag von
etwa 30 Mark entwendet. Bis der Diebſtahl entdeckt wurde, waren die
Gauner über alle Berge,
Oberheſſen.
Bad=Nauheim, 29. Dez. Am 4. und 5. März 1929 tagt in Bad=
Nauheim die Deutſihe Forſthung für Kreislaufforſchung. Hauptreferate:
1. Profeſſor Gruber, Göttingen: Alters= und Abnutzungserſcheinungen
an Gefäßen. 2. Profeſſor Nonnenbruch, Prag: Oedem und
Oedom=
behandlung.
Wenn die tägliche Nahrung genügen ſoll, dem Körper die zu
ſeinem Wohlbefinden und zu ſeiner Leiſtungsfähigkeit
notwen=
digen Kräfte zuzuführen, ſo muß ſie ſehr gut gewählt ſein.
Wenn nun aber der Körper durch eine Krankheit geſchwächt
iſt, was dann? Man ſucht ihm in Geſtalt hochwertiger,
leichtver=
daulicher Nahrungsmittel einen Uebervorrat an Lebensſtoffen
zu=
zuführen. Man gibt der Wöchnerin Schleimſuppen, dem
Bettläge=
rigen Fleiſchbrühe mit Ei, man ſtellt auch — wenn es der Arzt
nicht in beſonderen Fällen verbietet — Obſt auf den Tiſch.
Das iſt alles ſehr gut und richtig. Abe; wie oft verhält ſich
der Kranke gegenüber dieſer Pflege abweiſend, er hat keinen
Appetit, und der ebenfalls durch die lange Krankheit geſchwächte
Magen kann nicht alles bewältigen, was ihm gereicht wird.
Das lange Liegen im Bette hat den ganzen Körper und ſeinen
Organismus derart geſchwächt, daß beſondere Maßnahmen zur
Kraftigung unumgänglich notwendig ſind.
Die Maſſenzuführung von Nahrungsmitteln verträgt der
Magen nicht, er braucht eine Kraftnahrung, die allen unnötigen
Ballaſt vermeidet und nur konzentrierte, hochwertige
Nährſubſtan=
zen enthält.
Eine ſolche Kraftnahrung muß ſo beſchaffen ſein, daß ſie ſchnell
und faſt vollwertig vom Organismus abſorbiert wird und dadurch
die gewünſchte kräftigende Wirkung raſch herbeiführt.
Die Nährwerte von Milch, Malz und Eiern ſind bekannt.
Milch enthält Kaſein, Fett. Milchzucker und Mineralſtoffe wie
Phosphorſäure, Schwefelſaure, Kalk, Kali. Natron, Magneſia und
Eiſen.
Eier enthalten Albumin, Glyzerinphosphorſäure, Lecithin und
verſchiedene Salze.
Das Malz dagegen enthält Stärke, die in Invertzucker
um=
gewandelt iſt. Der Invertzucker hat, wie der Honig, die
Eigen=
tümlichkeit, daß er ſofort und ganz ins Blut aufgenommen wird.
Bei dieſem hohen Gehalt der drei wichtigſten Nährmittel iſt
es ganz klar, daß man ſie dem geſchwächten Korper nicht in
Maſ=
ſen zuzuführen braucht.
Wenn die drei Grundbeſtandteile: Milch. Eier und Malz im
richtigen Verhältnis und in richtiger Zubereitung gegeben werden,
ſo genügen ſchon ſehr geringe Mengen eines ſolchen Praparates,
um eine ganz auffällige Kräftigung herbeizuführen.
Die Firma Dr. A. Wander G. m. b. H. Oſthofen (Rheinheſſen)
ſtellt ſchon ſeit vielen Jahren eine ſolche Kraftnahrung „
Ovomal=
tine” her, die jeder Arzt kennt, und die außer Geneſenden auch
ſchwachen Kindern, Wöchnerinnen und ſtillenden Müttern
verord=
net wird.
Ovomaltine hat außerdem noch den Vorzug, daß ſie leicht
zu=
bereitet werden kann. Man kann ſie in warmer Milch, in heißem
Waſſer, in kaltem Mineralwaſſer, in Kaffee oder in Tee oder auch
trocken nehmen.
Ovomaltine erhöht die Leiſtungsfähigkeit des Körpers, ohne
aber die geſchwächten Organe zu überlaſten. Deshalb wird
Ovo=
maltine von jedem vertragen, vom Kinde ſowohl wie vom
altern=
den Menſchen.
(I.18123
Alle Apotheken und Drogerien halten Ovomaltine vorrätig.
Büchſen mit 250 Gramm Inhalt koſten 2.70 ℳ. 500 Gramm 5 ℳ.
Eine unverbindliche Koſtprobe ſchickt die Fabrik Dr. A.
Wan=
der G. m. b. H., Oſthofen (Rheinheſſen), auf Wunſch gern zu.
Seite 8
Eonntag den 30 Dezember 1928
Nummer 362
Die glückliche Geburt einer
geſunden Tochter
zeigen init dankbarer Freude an
Friedrich Melchior und Frau
Hedwig, geb. Eß.
Darmſtadt, den 29. Dezember 1928.
Emilſtraße 32
Georg Glöckner
Sidonie Glöckner
geb. Schödel
VERMAHLTE
Die kirchliche Trauung findet am Montag, den 31.
De-
zember 1928, nachmittags 2½, Uhr, in der Stadikapelle
statt.
31. Dezember 1928 Kaupstr. 45
Darmstadt
Statt Karten.
Hellmuth Klug
Hilde Fröhlich
geb. Schlau
VERMAHLTE
Insere Möbel kaufen wir natürlich bei der Hausrat
G. m. b. H. in Darmstadt
Hölgesstraße 5, Ecke Schützenstraße. (20989
Heute entſchlief fanft in dem Herrn nach kurzem,
ſchwerem Leiden meine herzensgute Frau, unſere liebe
Mutter, meine unvergeßliche Tochter, unſere gute
Schweſter, Schwiegertochter und Schwägerin
Frau Luiſe Oitter
geb. Johe
in noch ſo jungen Jahren.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen.
Adam Ditter, Lehrer.
Rainrod, den 28. Oezember 1928. (TV. 20996
Die Beerdigung, findet auf dem Friedhof zu Unter=
Sensbach am 1. Januar 1929, nachmittags 2½ Uhr,
ſtatt
Die glückliche Geburt
„ei nerTochter zeigen hoch-
V erfreut an
Dipl.-Ing. Richard Kalpus 1. Frau
Gretel. geb. König.
Sydney, Australien.
Lisbeth Jung
heinrich Reinheimer
Verlobte
Nied.=Saulheim hergershauſen
3o. dezember 1928 21041
Statt Karten.
Maia Becker
Peter Hock
VERLOBTE
Dorndiel i. Odw.
Darmstadt
Für die anläßlich unſerer
Goldenen Hochzeit ſo zahlreich
erwieſenen Glückwünſche und
Geſchenke ſagen wir Allen, die
unſrer gedacht, herzlichen Dank.
Joh. Gorr und Frau
Karlsſtraße 10.
Dr. Ing. Hanns P. Staudinger
und Frau Seftü, geh. Ströhlein
Statt Karten.
Verwandten, Freunden und Bekannten
die traurige Mitteilung, daß mein
innigſi=
geliebter, treuſorgender Gatte, unſer Bruder,
Schwager, Schwiegerſohn und Onkel
derr
Mieolig Biurmaiß
Juſtiz=Inſpektor
am Freitag, den 28. Oezember plötzlich und
unerwartet verſchieden iſt.
Im Namen der trauernden Hinterbliebenen:
Erna Dillemuth, geb. Schwöer.
Darmſtadt, den 28. Oezember 1928.
Lindenhofſiraße 35.
Die Beerdigung findet am Montag, den 31. Dezember,
vormittags 11½/, Uhr, vom Portale des aiten Friedhotes
aus ſtatt.
(21026
Darmstadt, den
30. Dezember 1928.
zeigen hiermit ihre
ar Donnerstag, den
27. Dez., in
Mitten-
wald (sar) vollzogene
Vermählung an.
Dankſagung.
Für die uns anläßlich unserer Verlobung
er-
wiesenen Aufmerksamkeiten danken herzlichst
Karl Heim Friede Brettnich
Küfermeister
Arheilgerstraße 53.
Stockstadt a. Rh.
Herzlichen Dank
Stait beſonderer Anzeige.
Nach einem arbeitsreichen Leben iſt unſer lieber Vater,
Schwiegervater und Großvater
Herr Ludwig Engel
Glaſermeiſter
kurz nach Vollendung des 81. Lebensjahres am 2.
Weihnachts=
tag entſchlafen.
Im Namen der Hinterbliebenen:
Ludwig Engel, Glaſermeiſter.
Darmſtadt, Waldſtr. 1½, den 29. Dezember 1928.
(20978
Auf Wunſch des Verſtorbenen fand die Be
r Stille ſtatt.
dem Geſangverein Liederzweig, dem
Poſaunenchor der Martinsgemeinde,
ſowie Allen, die uns mit Geſchenken,
herrlichen Blumen; ſowie
Glücktvün=
ſchen anläßlich unſerem gemeinſam
ge=
feierten Goldenen und Silbernen
Hoch=
ze tsfeſte erfreut haben.
Steuererheber i. R.
Karl Helfmann und Frau
Mollerſtraße 46
Wilhelm Helfmann und Frau
Wenckſtraße 32.
Darmſtadt, Weihnachten 1928.
Haben Sie?
Gichk, Ischias,
Rheumakismus
Ohne Koſten f. Sie,
nur aus
Nächſten=
liebe teile ich Ihn.
mit, wodurch ich v.
dieſem langjährigen
qualvoll. Leiden
ge=
heilt wurde. Max
Korth, Hannover 89
Hinüberſtr. 13, II.
(TV. 20984)
Für die anläßlich unſerer Verlobung
erwieſenen Geſchenke und
Aufmerkſam=
keiten danken herzlichſt
Karola Wald Fritz Steinmetz
Friedrichſtr. 1
Rhönring 41
Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme und für
die zahlreichen Kranzſpenden bei dem Heimgang unſerer
teuren Entſchlafenen
geb. Walther
ſagen wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten
un=
ſeren tiefgefühlten Dank. Insbeſondere danken wir Herrn
Pfarraffiſtent Lic. zur Nieden für die tröſtenden Worte am
Grabe, ſowie Herrn Dr. Degen für ſeine gewiſſenhafte,
aufmerkſame Behandlung. Ferner den Gemeindeſchweſtern
der Petrusgemeinde für die liedevolle Pflege, Herrn Freter
von der Gewerkſchaft deutſcher Lok.=Führer (Ortsgruppe
Darmſtadt) tür die Kranzniederlegung, ſowie allen denen,
di mir in den ſchweren Stunden mit Rat und Tat hilfreich
zur Seite ſianden.
Chriſtof Becker, Lol.=Führer i. R.
Familie Wilhelm Bechker
Eliſabeth Becker
Familie Otto Reininger
Familie Chriſtof Becker
Familie Ludwig Gräff
und 5 Enkelkinder.
Darmſtadt, Arheilgen und den Haag (Holland),
den 28. Oezember 1928.
(20981
Für die uns anläßlich unſerer
Vermählung erwieſenen
Auf=
merkſamkeiten danken herzlichſi
Karl Reul und Frau
Käte, geb. Schanz.
Darmſtadt, Steinackerſtraße 10.
Den Eheleuten Heinrich Weber,
Zugführer, Neckarſtraße 4, die
herzlichſien Glückwünſche zur
Silberhochzeit.
Hüte
für Herren u. Damen
werden gereinigt u. n
neueſten Mod,
umge=
preßt jetzt 2.ℳ 119941b
Frankfurter Hutlager,
Ecke Grafen=Bisma. cſtr.
jeder
Kranken Art
empfehle meine
Heilberichte
z„ leſ. Koſtenl. Zuſdg
Fr. Hornberger
Natur=Heil=Prazis
Darmſtadt
Waldſtr. 49, (19360g
Sprechſtd. tägl. 8—1:
Wer gibt 1
Gram=
mophon geg.
Weiß=
bind.= o. Tap.=Arb.
Ang. u. A.43 Geſch.
Heute morgen entſchlief ſanft
und unerwartet unſere liebe
Mut=
fer, Schwiegermutter,
Großmut=
ter, Urgroßmutter und Tante
Frau
geb. Mades
im Alter von 84 Jahren.
Die trauernden Hinterbliebenen
J. d. N.
Marie Klöß.
Darmſtadt, (Berlin), 27. Dez. 1928
(er0ss
Mühlſtr. 25
Die Beerdigung findet Montag,
31. Dez. 1928, nachm. 3 Uhr aufdem
Friedhof a. d. Nd.=Ramſtädtſtr. ſtatt.
Statt beſonderer Anzeige.
Heute Nacht verſchied plötzlich infolge eines
Schlaganfalles mein guter Mann, unſer lieber
Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder und
Schwager
Herr
Statt beſonderer Anzeige.
Todes=Anzeige.
Nach einem arbeitsreichen Leben entſchlief heute
nachm. 5½/, Uhr ſanft, an einem Herzſchlag, nach kurzem
Krankenlager unſer lieber, herzensguter, treuſorgender
Gatte, Vater, Schwiegervater, Großvater und Bruder
Altbürgermeiſter
Auheim Dingeldein.
Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen:
Frau Marie Dingeldein, geb.=Bangert.
Reichelsheim i. Odenwald, den 29. Oezember 1928.
Die Beerdigung findet am Dienstag, den 1. Januar 1929, nachm.
2 Uhr, ſiatt.
Mgaft Boinet
Fabrikant
im 64. Lebensjahre.
In tiefer Trauer:
Cläre Oörner
Johanna Bickelhaupt, geb. Dörner
Fritz Bickelhaupt und Enkel.
Eberſiadi, den 29. Oezember 1928.
Die Beerdigung findet Montag, 31. Oezember 1928,
nachm. 3 Uhr, vom Ortseingang (Mühltal) aus ſtatt.
Von Beileidsbeſuchen wolle man bitte abſehen.
Am Freitag, den 28. ds. Mts.,
10½ Uhr abends, entſchlief nach
ſchwerem Krankenlager unſere
gute Mutter, Großmutter,
Schwiegermutter, Schweſter u
Tante
die verw. Stations=Aſſiſtent
geb. Sennewald
67. Jahre alt
Die trauernd. Hinterbliebenen:
Familie d. R. O.=S. Fritz
Helmbold, Darmſtadt
Landwirte Gebr. Frauz und
Otto Sennewald, Feldengel,
Schmorkau
Oberlehrer a D. Franz
Sennewald, Marlishauſen.
Beerdigung Montag, 31. Dez.,
10½ Uhr vormittags, von der
Kapelle des Waldfriedhofes aus,
Von Beileidsbeſuchen bittet
man Abſtand zu nehmen.
Für die uns anläßlich unſerer ſilbernen
Hochzeit erwieſenen Aufmerkſamkeiten
jagen wir Allen auf dieſem Wege
unſeren herzl. Dank.
Friedrich Arras
und Ebefrau
Nummer 362
Sonntag, den 30. Dezember 1928
Seite 9
Dankſagung.
Für die vielen wohliuenden Beweiſe herzlicher Teilnahme
anläß=
lich des Hinſcheidens unſeres unvergeßlichen Entſchlafenen, meines
geliebten Mannes
Heinrich Bork
Steuerwachtmeiſter i. R.
ſagen wir, insbeſondere Herrn Pfarrer Wagner für die troſireichen Worie
am Grabe, dem Herrn Dr. Blecher ſowie den Brüdern des Herz=Jeſu=
Hoſpitals für die aufopternde Pflege, den Beamten und Angeſtellien des
Reichsbauamts, der Neubauleitung des Finanzamts — Lie —, der
Reichs=
vermögensſtelle Griesheim, dem Artl.=Verein 25 für die Kranzſpenden
ſowie allen ſeinen Schulkameradinnen und Kameraden, Freunden und
Bekannten unſeren herzlichen Dank.
Die trauernden Hinterbliebenen:
Eliſe Bork geb. Sommerkorn
und Kinder.
Beiladung!
Mein Auto paſſiert
3mal wöchentl.
fol=
gende Strecken:
Darmſtadt—Erbach.
Lindenfels,
Reichelsheim
Kommiſſionen
wer=
den auf der Hin= u.
Herfahrt bill.
mit=
erledigt. Bernhard
Held, Karlſtraße 24.
Tel. 478. (20889b
3500 Stück prima
neue rote
Bieber=
ſchwanz=Ziegel zu
verkaufen. Nieder=
Ramſtadt Ob.=
Ram=
ſtädterſtraße Nr. 60.
bei Menzer.
Berforge bein gind
und Deine Familie durch Abſchluß einer Lebensverſicherung. Dieſe
bietet billig und ſicher die größte kontinentale Gegenſeitigkeitsanftalt
Anstalts-Vermögen
35o ntillionen
Schweizer Sranken
Bchweizeriſche
Lebensverſiche=
rungs=u. Rentenanſtalt in zurich
Bezirksdirektion Frankfurt a. M., Kaiſerſtraße 19, III. Tel. Taunus 551.
Freiherr Schenck zu Schweinsberg, Darmſiadt, Ohlyſtr. 58. Telephon 1474.
Allen Verlobten, Neuvermählten
HERZLICHE GLÜCKWUNSCHE
Darmſtadt, den 28. Dezember 1928.
Dankſagung.
Für die zahlreichen
Be=
weiſe herzlicher Teilnahme
beim Heimgang unſerer
lieben Entſchlafenen ſagen
auf dieſem Wege wärmſien
Dank.
O. Keller und Frau
geb. Nover.
Meiner hochverehrten Kundſchaft,
Nach=
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Sonntag der 30. Dezember 1928
Rurnme: 362
Ein Auto vom Zuge überfahren.
Notthalmünſter (Niederbayern). Dieſer
Tage ereignete ſich nachmittags in der Nähe der
Ort=
ſchaft Pattenham ein ſchwerer Autounfall. Bei der
ſchienengleichen Bahnüberfahrt der Nebenbahn
Kös=
lau-Tutting fuhr der Kraftwagen des Baumeiſters
Joſef Meier aus Rotthalmünſter gegen einen
fahren=
den Perſonenzug. Das Automobil wurde erfaßt und
vollſtändig zertrümmert. Die beiden Inſaſſen des
Wagens, der Baumeiſter und ſein Sohn, wurden auf
der Stelle getötet.
Der Tod bei einer Weihnachtsfeier.
Andernach. Bei einer großen
Weihnachts=
feier wurde ein Teilnehmer vor ſeiner Weinflaſche
vom Schlag getroffen. Der plötzlich eingetretene Tod
wurde erſt einige Zeit danach feſtgeſtellt. Der ſo
jäh mitten aus der Weihnachtsſtimmung aus dem
Leben Geſchiedene iſt der 74jährige Mitinhaber der
Firma Joſef Kroth in Andernach, der in Baden=
Baden ſeinen Wohnſitz hatte und in Andernach,
ſeiner Vaterſtadt, auf Beſuch weilte.
Schwerer Automobilunfall.
Bonn. Am Freitag abend, gegen 9 Uhr,
durch=
brach ein Kraftwagen die geſchloſſene Schranke des
Bahnüberganges an der Reuterſtraße, wurde von der
Lokomotiwe eines Perſonenzuges erfaßt und
unge=
fähr 25 Meter weit mitgeſchleift. Der Kraftwagen.
derbranute. Der Beſitzer des Wagens, der dieſen
ſteuerte, wurde getötet. Der Eiſenbahnbetrieb wurde
nur unerheblich geſtört.
Große Wechſelfälſchungen in Köln.
Köln. Wie die „K. 3.” meldet, hat eine
Kölner Kraftwagen=Verkaufsfirma ihre Lieferanten
ſchwer betrogen. Der Inhaber der Firma verkaufte
eine große Zahl Wagen gegen ſofortige Kaſſe, was
ihn aber nicht hinderte, ſeinen Lieferanten
mitzutei=
len, daß er dieſe Wagen gegen Wechſel abgeſetzt habe.
Die Wechſel fälſchte der Firmeninhaber und
berei=
cherte ſich ſo um einige Hunderttauſend Mark. Bei
dieſen Wechſelfälſchungen wirlte auch ein
Angeſtell=
ter des Unternehmens mit. Jetzt hat die
Kriminal=
polizei eingegriffen und die beiden Beſchuld’igken
feſtgenommen, ehe ſie ſich durch die Flucht der
Ver=
haftung entziehen konnten. Der verhaftete
Frmen=
inhaber ſoll ſich bereits zu einem umfaſſenden
Ge=
ſtändnis bequemt haben.
Berlin in dichtem Nebel.
Berlin. Seit den frühen Morgenſtunden des
geſtrigen Tages lag über der Stadt ein ſo dichter
Nebel, wie er ſeit vielen Jahren nicht mehr beobachtet
worden war. Infolge der geringen Sicht von kaum
zehn Metern erlitt der Straßenverkehr große
Hem=
mungen und es erfolgten an zahlreichen Punkten der
Stadt Zuſammenſtöße zwiſchen Fuhrwerken, bei denen
zahlreiche Perſonen verletzt wurden. — Auch aus
vielen anderen Orten Deutſchlands liegen
Nebelmel=
dungen vor. Im Eiſenbahnverkehr kam es zu
ge=
ringfügigen Störungen, doch konnte der Verkehr im
allgemeinen ohne nennenswerte Verſpätungen
durch=
geführt werden.
Der falſche Prinz von Croy verhaftet.
Berlin. Die Kriminalpolizei verhaftete geſtern
vormittag in einem der vornehmſten Hotels Berlins
den 38 Jahre alten ehemaligen Kaufmann Max
Firn=
ſtein, der ſeit vielen Monaten von den
Kriminalbe=
hörden als der falſche Prinz von Croy geſucht wurde.
Er nannte ſich in dem Hotel, in dem er verhaftet
wurde, Baron von Thelenberg. Zu Beginn dieſes
Jahres tauchte in den Luxushotels der deutſchen
Großſtädte und Kurorte ein Mann auf, deſſen Koffer
Wappen und Kronen trugen. Er gab ſich meiſt als
Bruder des Herzogs Karl von Croy auf Schloß
Dülmen in Weſtfalen aus und bezahlte ſtets ſeine
nicht unbeträchtlichen Rechnungen. Bei ſeiner
Ver=
nehmung gab Firnſtein an, daß er ſich die falſchen
Namen — er trat zuweilen auch als Prinz Auersperg
auf — deshalb beigelegt habe, weil er in München
eine Reſtſtrafe zu verbüßen hätte. Die weiteren
Er=
mittlungen müſſen ergeben, warum ſich Firnſtein unter
den tönendſten Namen verbarg.
Ein feiger Ueberfall.
Sechs gegen einen.
Berlin. Vorgeſtern früh wurde ein
Pots=
damer Zigarrenhändler an der Glienickerbrücke von
ſechs jungen Burſchen überfallen und beraubt. Als
der Ueberfallene ſich mit aller Kraft zur Wehr ſetzte
und laut um Hilfe rief, zogen die Burſchen
Schlag=
ringe hervor und bearbeiteten ihn auf das Schwerſte.
Schließlich ließen ſie ihn blutüberſtrömt liegen und
ſuchten das Weite. Es gelang, drei der Verbrecher
dingfeſt zu machen; es ſind ſchwer vorbeſtrafte Leute.
Die drei anderen ſind noch nicht ermittelt.
Der „Beerdigungsſchwindler” gefaßt.
Berlin. In einem Kaffee in der Blumenſtraße
kamen geſtern früh Kriminalbeamte dem lange
ge=
ſuchten Pitz überraſchend auf die Spur und lieferten
ihn in das Polizeigefängnis ein. Aus
Zeitungs=
anzeigen erſah er, wann und wo Beerdigungen
ſtatt=
fanden. Die Abweſenheit der trauernden
Ange=
hörigen machte er ſich dann zunutze, telephonierte in
der nur von den Hausangeſtellten betreuten Wohnung
an und teilte den entſetzten Mädchen mit, daß die
Herrſchaft auf der Fahrt zum Friedhof verunglückt
ſei. Er verlangte, daß einem Boten ſofort Kleider
und Mäntel für die Verunglückten ausgehändigt
wür=
den. Die Hausangeſtellten fielen auch meiſt auf dieſen
raffinierten Trick herein.
Der Papſt bei der Beſichtigung ſeiner neu eingerichteten Bibliothek.
Das goldene Prieſterjahr des Papſtes begann am 20. Dezember und wird das ganze Jahr hindurch
bis zum 20. Dezember 1929 vielfach gefeiert. Unſer Bild zeigt den 71jährigen Heiligen Vater nach
der Einweihung der ihm zu Ehren neu eingerichteten Bibliothek. Bekanntlich hat Pius XI der
vor ſeiner Ernennung zum Nuntius Direktor der vatikaniſchen Bibliothek war, eine beſondere
Vor=
liebe für die koſtbaren Bücherſammlungen des Vatikans.
Der hiſtoriſche Gaſthof „Saara” von Leuthen
iſt am Weihnachtstage ein Raub der Flammen geworden. Friedrich der Große hielt am 5. Dez.
1757 nach der Schlacht von Leuthen im Wirtshaus „Saara” Einkehr und forderte den Wirt auf, ihm
den Weg nach Deutſch=Liſſa zu zeigen. Die Laterne, die der Wirt bei der denkwürdigen Führung
benutzte, blieb bis auf den heutigen Tag erhalten. Glücklicherweiſe iſt es den Bemühungen der
Feuerwehr gelungen, das hiſtoriſche Zimmer vor dem Feuer zu bewahren. Doch alles andere iſt
völlig ausgebrannt.
Die Deutſche Schule in Konſtantinopel
beging die Feier ihres ſechzigjährigen Beſtehens. Sie hat an der äußerſten Grenze Europas zwei
Generationen hindurch für die Verbreitung deutſcher Bildung im Kreiſe unſerer Auslandsdeutſchen
gewirkt. Doch auch nichtdeutſche Eltern gaben ihre Kinder gern in die Schule, um ſie einer
gründ=
lichen Erziehung teilhaftig werden zu laſſen. Aus dem Anlaß de. Jubiläums wurde der deutſche
Botſchafter Dr. Nadolny zum Ehrenmitglied der deutſchen Schulgemeinde ernannt.
Ein Berliner Straßenräuber zu fünf Jahren
Zuchthaus verurteilt.
Berlin. Der Njährige, viermal vorbeſtrafte
Gelegenheitsarbeiter Hermann Neumann hatte nachts
in der vierten Stunde in der Münzſtraße, zuſammen
mit zwei anderen, nicht ermittelten Burſchen einen
Arbeiter überfallen und ihm das Geldtäſchchen
fortge=
nommen. Er erbeutete eine Mark. Mit Rückſicht auf
den Umſtand, daß die Unſicherheit in den Straßen
Berlins bei Nacht in der letzten Zeit immer ſtärker
zugenommen hat, verhängte das Schöffengericht
Ber=
lin=Mitte unter dem Vorſitz des Amtsgerichtsrates
Spener über den Straßenräuber eine Zuchthausſtrafe
von fünf Jahren
Autounfall zwiſchen Halle und Bitterfeld.
Halle. Auf der Landſtraße zwiſchen Halle und
Bitterfeld geriet ein Lieferauto einer Halleſchen
Brot=
fabrik in den Straßengraben und überſchlug ſich.
Während der Führer ohne Verletzungen davonkam,
war der ſechzehnjährige Mitfahrer auf der Stelle tot.
Verhaftung eines Raubmörders.
Dilſit. Der berücktigte Raubmörder Lopats,
alias Schapals, iſt hier verhaftet worden. Schapals
wurde wegen eines im Memelgebiet verübten
drei=
fachen Raubmordes feſtgenommen, war aber kurz vor
ſeiner Auslieferung aus dem Inſterburger Zuchthaus
entſprungen und hielt ſich ſeitdem in der Tilſiter
Ge=
gend auf, wvo er eine Anzahl Einbrüche verübte. Bei
der Verhaftung wurde ein geladener Revolver mit
Munition bei ihm vorgefunden.
Sylt erneut in Gefahr.
Wie dem „B. T.” aus Weſterland gemeldet wird,
ſind durch die heftigen Weſtwinde der letzten Tage
wiederum Ueberſchwemmungen in den ſüdlichen
Län=
dereien der Inſel entſtanden. Bei weiterin
Aus=
brüchen der Winde werden neue Schäden
unausbleib=
lich ſein. Das Waſſer reicht ſchon wieder teilweiſe
bis zum Bähndamm der Inſel.
Abenteuerliche Flucht aus dem Zuchthaus.
Lübeck. Aus dem Zuchthaus Lauerhof ſind die
drei Strafgefangenen Weſſelowſki, Loeberich und
Saurien entwichen. Sie benutzten eine Lichtſtörung,
Um in der Dunkelheit aus dem Arbeitsraum zu
ent=
fliehen, durchſägten einen eiſernen Gitterſtab und
ent=
kamen über die Mauer. Schupo unternahm ſogleich
eine Autoſtreife, konnte jedoch keine Spur entdecken.
Die Flüchtigen haben offenbar Helfershelfer gehabt,
und es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die Lichtſtörung
eigens für die Flucht herbeigeführt wurde.
Erdſtöße in Kalabrien.
Rom. Wie „Giornale d’Italia” aus Kalabrien
meldet, ſind am Freitag morgen, Um 4.40 Uhr und
um 4.56 Uhr, zwei ziemlich heftige Erdſtöße in
ver=
ſchiedenen Ortſchaften Kalabriens verſpürt worden,
die jedoch keinen Schaden angerichtet haben.
Halina Konopacka,
die berühmte polniſche Olympiaſiegerin im Dis
kuswerfen, wurde in Rom mit dem polniſche
Geſandten in Budapeſt Jgnatz Matuczewſki ge
traut. Die ſchöne Polin, die mit ihrem pracht
vollen Amſterdamer Diskuswurf einen kaun
überbietbaren olympiſchen Rekord und Welt
höchſtleiſtung aufgeſtellt hat, dürfte in de
ſportliebenden Welt der ungariſchen Hauptſtad
eine herzliche Aufnahme finden.
Tragiſcher Tod eines Höhlenforſchers.
Wien. Seit Mitte Juli d. J. wurde der
ſalz=
burgiſche Generalſchuldirektor Franz Ratſchüler ver
mißt. Man wußte, daß er als paſſionierter
Höhlen=
forſcher eine Bergtour unternommen hatte und
ver=
mutlich in die eine oder andere Höhle eingeſtiegen ſei.
Nunmehr wurde in der Fraumauer=Höhle bei
Eiſen=
erz die Leiche des Schuldirektors gefunden. Die
Höhle liegt 1434 Meter hoch und ſtellt ein wahres
Labyrinth dar. Direktor Ratſchüler hat nach
Tage=
buchaufzeichnungen, die man bei der Leiche gefunden
hat, einen furchtbaren Tod gefunden. Er verſuchte
vergebens, ſich in der großen Höhle zurechtzufinden.
Schließlich, als jede Hoffnung ſchwand, wieder ins
Freie zu gelangen, griff er zu ſeinem Notizbuch und
ſchrieb mit zitternder Hand ſeine letzten Grüße an
Frau, Kinder und Freunde. Es heißt in den
Auf=
zeichnungen u. a.: „Meine letzte Kerze iſt, vor, dem
Verlöſchen. Ich habe keine Lebensmittel mehr. Ohne
Licht iſt es unmöglich, ſich ans Tageslicht
zuwückzufin=
den. Die Höhle wird mein Grab.‟ Die Leiche des
Direktors wurde vor kurzem durch Geometer, die in
die Höhle eingeſtiegen waren, um Vermeſſungen
vor=
zunehmen, aufgefunden. Die unmittelbare
Todes=
urſache iſt nach leichenärztlichen Gutachten Selbſtmord
durch Erhängen. Es wird angenommen, daß der
Direktor tagelang in der Finſternis der Höhle
um=
herirrte, bis er gänzlich erſchöpft und ohne
Lebeus=
mittel zuſammenſank und dann den Entſchluß faßte,
ſeinem Leben ein Ende zu machen.
Die Flaſchenpoſt Amundſens.
Oslo. In einem Aufſatz über die Flaſchenpoſt
Roald Amundſens, die an der Küſte von Finnmarken
gefunden wurde und in der Amurdſen angibt, die
„Latham” ſei in der Nähe der Bäreninſel
herabge=
ſtürzt und ſinke ſchnell, kommt die Zeitung „Tidens
Tegn”, die verſchiedene Sachverſtändige befragt hat,
zu der Anſicht, daß die aufgefundene Meidung in
vieler Hinſicht anzuzweifeln ſei, doch wäre es
trotz=
dem möglich, daß ſie authentiſch ſei. Die Mitteilung
ſei in einer engliſchen Bierflaſche aufgefunden
wor=
den, und es ſei nicmanden belannt, daß die „Latham”
engliſches Bier an Bord hafte. Weiterhin ſei das
Papier, auf dem die Nachricht geſchrieben iſt, völlig
verſchieden von dem Papier, das Amundſen
unmittel=
bar vor dem Antritt ſeiner Reiſe erſtanden hatte.
Neuer Millionenbetrug in Nordfrankreich.
Lille. Beim Unterſuchungsrichter ſind von
einer Reihe von Landwirten Klagen wegen Betrugs
in Höhe von insgefamt zwei Millionen Franken
gegen einen früheren Notar des Departements
Lot=
et=Garonne, der gleichzeitig Bürgermeiſter ſeiner
Ge=
meinde war, ſowie gegen eine andere Perfönlichkeit
unbekannter Herkunft eingegangen. Beide halten in
Lille vor einem Jahr eine Zweigſtelle einer
Geſell=
ſchaft gegründet, die ſich namentlich mit
Exportge=
ſchäften nach Südamerika befaßte, und ihren Sitz in
Paris gehabt haben ſollte. Die Betreffenden
wei=
den von der Pslizei geſucht.
Der Tunnel, der Europa mit Afrika
verbinden ſoll.
Paris. Giner Information aus Madrid
zu=
folge, iſt die Kommiſſion zum Studium des
Tunnel=
bau s unter der Meerenge von Gibraltar in Tetugu
eingetroffen. Die Kommiſſion hatte eine längere
Be=
ſprechung mit dem Oberkommiſſar wegen der
Durch=
führung des Planes an der afrikaniſchen Küſte. Der
Tunnel ſoll anſcheinend bei Tarifa enden. Was die
afrikaniſche Küſte anlange, ſo werden die Arbeiten in
kommenden Februar begonnen werden.
Erlöſchen der Typhus=Epidemie in Lyon.
Paris. Wie Hadas aus Lyon meldet, kann die
Typhus=Epidemie als erloſchen angeſehen werden:
Am Freitag ſind 14 Kranke aus den Krankenhäuſern
entlaſſen worden. Auch wird kein Todesfall mehr g‟
meldet.
Die Taifun=Verwüſtungen auf den Philippinen.
Waſhington. Der offizielle Bericht über die
durch den letzten Taifun verurſachten Verwüſtungen
auf den Philippinen ſtellt feſt, daß 500 Menſchen ge‟
tötet wurden, etwa 20 Schiffe untergegangen ſing
und in ſechs Verwaltungsbeziuken eine
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Sonntag, den 30 Dezember 1928
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Der letzte Sonntag des Jahres iſt der lebhafteſte der letzten Wochen.
Obwohl vor ihm ein Sonntag und zwei Weihnachtstage liegen, hinter
ihm gleich der Neujahrstag folgt, iſt doch ein großes Programm
zu=
ſtande gekommen, das ſich natürlich wieder in der Hauptſache auf den
Fußball konzentriert. Hier iſt allerdings ein wichtiger Tag, denn was
an Entſcheidungen in den einzelnen Gruppen fehlt, wird hier ermittelt
werden, ſowohl die fehlenden Meiſter wie auch die fehlenden Placierten.
Daneben gibt es Privatſpiele, u. a. zwei Lehrſpiele. Der Winterſport
ſetzt nun auch ſtärker ein, dagegen iſt das Radſportprogramm gering.
Der Neujahrstag ſelbſt kann nach ſeiner ſportlichen Ausbeute nicht als
vollwertiger Feiertag gelten. Bemerkenswert ſind eigentlich nur die
beiden Lehrſpiele in Süddeutſchland und eins in Leipzig.
Fußball.
Die Verbandsſpiele am 30. Dezember bringen höchſtwahrſcheinlich
die Meiſterſchaftsentſcheidung in der Gruppe Saar. Gewinnt Boruſſia
Neunkirchen in Pirmaſens gegen VfR., ſo iſt der Titel geſichent. Das
Treffen SV. 05 Saarbrücken gegen Saar 05 iſt maßgebend für die
Pla=
cierung, ebenfalls das Treffen des FK. Pirmaſens in Kreuznach. Man
darf hier wohl Siege von Saar 05 und Pirmaſens erwarten; dagegen
iſt der Ausgang des Spiels in Pirmaſens offen, da die Einheimiſchen
auf ihrem Platz ſehr ſtark ſind. In der Gruppe Main wird die
Platz=
frage entſchieden. Der Gewinner des Spieles FSV. Frankfurt gegen
Offenbacher Kickers wird placiert. Die beſſeren Ausſichten liegen bei
dem FSV. Frankfurt, der aber einen ſchweren Kampf hat. Gleiche
Be=
deutung hat das Spiel Union Njederrad gegen Hanau 93. Auch hier
dürfte ſich der Sieger placieren und für die Troſtrunde qualifizieren.
Hier liegen die beſſeren Chancen bei den ſehr kampfkräftigen
Nieder=
rädern. Das Spiel Germania Bieber gegen Not Weiß=Frankfurt iſt
ohne Einfluß, da Ror Weiß nicht mehr eingreifen kann. — In der
Gruppe Heſſen gibt es einen intereſſanten Poſitionskampf zwiſchen SV.
Wiesbaden und VfL. Neu=Iſenburg. Bedeutung hinſichtlich der
Pla=
cierung hat dieſes Spiel nicht mehr, ebenfalls nicht die Begegnung
Ar=
heilgen gegen Wormatia Worms. In der Gruppe Rhein werden alle
Kombinationen, die ſich auf eine Proteſtaffäre beziehen, hinfällig, wenn
der VfL. Neckarau gegen Mundenheim gewinnt. In dieſem Falle iſt
Neckarau unwiderruflich Meiſter, während Waldhof und VfR. die Plätze
belegen. Verliert dagegen Neckarau, dann könnten ſich evtl.
Verwick=
lungen ergeben. Die Gruppe Baden bringt ein belangloſes Treffen:
SC. Freiburg—FV. Offenburg, das die Freiburger wohl gewinnen
dürften; in Württemberg müßten die Stuttgarter Kickers gegen VfR.
Heilbronn gewinnen können, und die Stuttgarter Sportfreunde gegen
den abſteigenden SC. Stuttgart. Südbayerns letztes Spiel zwiſchen
Teutonia München und Schwaben Augsburg iſt ausſchlaggebend für die
Placierung. Gewinnt Augsburg, ſo iſt es mit Wacker und 1860
punkt=
gleich und es gibt Entſcheidungsſpiele. Verliert dagegen Schwaben nur
einen Punkt, ſo iſt die Platzfrage zwiſchen Wacker und 1860 geklärt. Es
iſt aber mit einem Sieg der Schwaben zu rechnen, da Teutonia nichts
zu verlieren hat.
Zwei „Lehrſpiele‟,
Die Reihe der Lehrſpiele mit Profimannſchaften wird fortgeſetzt.
Der 1. FC. Nürnberg empfängt die berühmte Sparta Prag, die ſchon
verſchiedentlich Gegner der Nürnberger war. Immer gab es zwiſchen
den beiden Mannſchaften große Kämpfe, und der Ausdruck „Lehrſpiele‟
wird in dieſem Falle ſicherlich weniger angebracht fein, da es den
Tſche=
chen aus Preſtigegründen darauf ankommen muß, zu gewinnen, was
ihnen ſchwer fallen wird. Die Möglichkeit eines Sieges der Nürnberger
iſt bei deren derzeitiger Form ſogar auch gegeben, und auf jeden Fall
dürfte es zu einem Großkampf zweier gleichſtarker Mannſchaften
kom=
men. Eher wird aber Vienna Wien für Phönix Karlsruhe eine „
Lehr=
mannſchaft” ſein. Die ausgezeichnete Technik der Oeſterreicher gibt den
Karlsruhern ſicherlich viel Anregungen. Vienna gefiel am zweiten
Feiertag gegen den FSV. Frankfurt ſehr gut und dürfte auch in
Karls=
ruhe einen nachhaltigen Eindruck hinterlaſſen.
Weitere Privatſpiele.
Der Mainmeiſter Eintracht Frankfurt hat ſich für Sonntag die
SpVgg. Fürth zu einem Privatſpiel verpflichtet. Die beiden
Mann=
ſchaften lieferten ſich in der letztjährigen ſüddeutſchen Endrunde
gleich=
wertige Kämpfe. Damals gewann Eintracht in Fürth und Fürth in
Frankfurt. Das Privatſpiel dürfte neue Vergleichsmöglichkeiten
zwi=
ſchen den Bezirken bieten und wird vermutlich wieder einen ganz
knap=
pen Ausgang nehmen. Die augenblickliche Form ſcheint bei Fürth etwas
ſtärker zu ſein. Der SV. Wiesbaden hat die Univerſität Oxforö zu
Gaſt. Aus dem Reich intereſſiert das Lehrſpiel der Slavia Prag gegen
eine kombinierte Elf von Fortuna und VfB. Leipzig.
An Neujahr ..."
ſiehr Süddeutſchland zwei weitere Lehrſpiele — die letzten. Vienna
Wien fährt von Karlsruhe aus zum VfR. Mannheim, um ſich hier in
einem dritten ſüddeutſchen Spiel zu verabſchieden. Eine
Stadtmann=
ſchaft Saarbrücken hat Beſuch von Nemzeti Budapeſt, der einzigen
ungariſchen Profimannſchaft im Süden. Für Saarbrücken iſt das
Lehr=
ſpiel beſonders nützlich, da das Saargebiet in ſeiner etwas abſeitigen
Lage am wenigſten Gelegenheit hat, zu Spielen mit großen Gegnern
zu kommen und eine Belehrung” durch das Ausland am beſten
gebrau=
chen kann. Ungariſche Amateure, Sport Egyeſület Budapeſt, kommen
von Norddeutſchland aus nach Ludwigshafen und gaſtieren bei einer
Kombination der beiden abſteigenden Vereine Pfalz und FG. 03. Der
SV. Wiesbaden hat die Amateure von Admira Wien zu Gaſt. Ein
Lehrſpiel in Mitteldeutſſtland führt VfB. Leipzig und FK. Teplitz
zu=
ſammen, und in Dresden ſpielt eine Amateurelf von Böhmen gegen
Guts Muths.
Handball.
Am Sonntag werden in den Gruppen Rhein und Main=Heſſen die
Handball=Verbandsſpiele fortgeſetzt. In der Gruppe A Main=Heſſen
wird wohl die Entſcheidung fallen, wenn der Polizeiſportverein
Darm=
ſtadt gegen Darmſtadt 98 gewinnt. Damit werden die Poliziſten
Mei=
ſter vor dem FSV. Frankfurt, der ſeinerſeits gegen VfR. Schwanheim
zu ſpielen hat.
Rugby.
Die rührigen weſtdeutſchen Rugbyvereine werden nach den
Offen=
bacher Kickers wieder Gäſte aus dem Süden empfangen, diesmal eine
Heidelberger Studentenmannſchaft, in der eine Reihe der beſten
Heidel=
berger und Frankfurter Spieler tätig iſt. Die Heidelberger Studenten
ſpielen am Samstag gegen den RC. Düſſeldorf und am Sonntag gegen
eine kombinierte Köln=Düſſeldorfer Mannſchaft. Der Heidelberger RC.
will am Neujahrstage einer Einladung nach Mannheim zum Mailänder
RC. Folge leiſten.
Hockey.
Obwohl der Hockeyſport um dieſe Zeit eigentlich Ruhe hat,
ver=
ſucht es der Stadion Rot=Weiß=Klub in Köln mit einem
Neujahrs=
turnier, das ſchon dank ſeiner hervorragenden Beſetzung einen großen
Erfolg verſpricht. Als Teilnehmer ſind gewonnen worden die
Aus=
länder Oxford Occaſionals und Stade Frangais Paris und die
inländi=
ſchen Mannſchaften Rot=Weiß Köln, Bonner THV., DHC. Hannover,
HC. Heidelberg, Berliner HC. Das Turnier läuft vom 29. Dezember
bis zum 1. Januar. Ein Sieger des Turniers wird nicht ausgeſpielt;
es ſoll vielmehr ſtilreines Hockeyz vorführen. Am intereſſanteſten wird
die Begegnung am Sonntag zwiſchen den beiden ungeſchlagenen
deut=
ſchen Mannſchaften: HC. Heidelberg und Berliner HC. ſein, die ſich
zuletzt unentſchieden trennten. Ein Hockeyturnier über Neujahr findet
auch in Barcelona mit ausländiſcher Beteiligung ſtatt.
Winterſport.
Je mehr es auf den Januar zugeht, deſto rühriger werden die
Winterſportler, die jetzt auch günſtige Witterungsverhältniſſe vorfinden.
In Triberg, iſt über Neujahr die Triberger Winterſportwoche im
Gange, die alle Winterſportarten zu Wort kommen läßt. In Davos
geht am Sonntag das nach Weihnachten begonnene internationale
Eis=
hockeyturnier um den Spengler=Pokal zu Ende, das deutſcherſeits den
SC. Rießerſee und Berliner Schl. Cl. in Wettbewerb ſieht.
Eiſen=
ſtein bringt den Bayeriſchen Verbands=Sprunglauf, in Schierke
findet der Harzer Weihnachts=Sprunglauf ſtatt. Der Neujahrstag bringt
unter anderem den Thüringer Verbands=Sprunglauf zu Brotterode.
Boxen.
Der Hamburger Punching=Club veranſtaltet am Samstag Berufs=
Boxkämpfe, in deren Mittelpunkt die Revanchebegegnung zwiſchen Hans
Breitenſträter und Hein Müller ſteht. Müller konnte ſeinerzeit
über=
legen gewinnen. Sehr intereſſant iſt auch das Treffen der beiden
deut=
ehen Nachwuchs=Schwergewichtler Ernſt Gühring=Stuttgart und Egon
Stief=Berlin. Die anderen Kämpfe lauten: Jacob Domgörgen=Köln-
Ulrich=Hamburg, Cunow=Hamburg—Meulenbrooks=Holland und
Hart=
kopp=Berlin—F. Delarge=Belgien.
und" Tatnen.
Darmſkädter Sporlkalender.
Handball.
11.00 Uhr: Rot=Weiß Darmſtadt — Sp.=Vg. Arheilgen.
2.30 Uhr: Sp.=V. 98 Darmſtadt — Polizei Darmſtadt (Stadion)
Fußball.
10.30 Uhr: Union Darmſtadt — Eintracht Darmſtadt.
2.00 Uhr: Sportvg. Arheilgen — Wormatia Worms
Zußball.
F.C. Union 1913 e. V. — Eintracht Darmſtadt.
Vergangenen Sonntag war Union mit einer erſatzgeſchwächten
Ligamannſchaft nach Groß=Gerau gefahren und ſiegte erwartungsgemäß
9:2. Der Sieg hätte noch höher ausfallen können, obwohl Gloß=Gerau
ſehr auf der Hut war. Die Reſervemannſchaft ſpielte am 2.
Weihnachts=
feiertag in Höchſt i. O. und konnte die Rückreife mit einem 2:2 antreten,
obwohl das Spielfeld ſich in einem troſtloſen Zuſtande befand. Am
heutigen Sonntag, vormittags 10½ Uhr, empfängt Union auf eigenem
Platze den hieſigen F. C. Eintracht zu einem Freundſchaftsſpiel. Schon
ſehr oft fanden Freundſchaftstrefſen zwiſchen den beiderſeitigen Vereinen
ſtatt, die immer einen ſehr harmoniſchen Verlauf nahmen. Mitten in
den Verbandsſpielen wurde auch dieſes Mal wieder ein Spiel
verein=
bart, um den Darmſtädter Fußballanhängern den Sport im wahren
Sinne des Wortes vorzuführen. Das Publikum wird einen ſehr
ſpan=
nenden Kampf ſehen, ſo daß ſich der Beſuch für jedermann empfiehlt.
Nachmittags 2 Uhr treffen ſich die Liga=Reſervemannſchaft Unions mit
der 1. Mannſchaft von Germania Eſchollbrücken. Auch hier wird es zu einem
ſehr ſpannenden Kampfe kommen, ſo daß auch dieſer Beſuch empfohlen
werden kann. Union wird durch Neueinſtellung dieſe Elf etwas
ver=
ſtär
Vielfach iſt in Landwirtskreiſen die Anſicht verbreitet, daß die Farbe
der für die Pflanzenernährung ſo wichtigen Kaliſalze Einfluß auf ihre
Wirkſamkeit habe; das iſt aber keineswegs der Fall. Die Farbe der
Kali=
ſalze ſpielt weder eine nützliche noch ſchädliche Rolle, und es iſt daher
vollkommen gleichgültig, ob man weiße, graue oder rote Salze
ver=
wendet. Lediglich auf den Gehalt an Reinkali kommt es an. Es laſſe
ſich daher kein Landwirt durch eine beſtimmte Farbe der Salze vom
Kauf und damit von einer nutzbringenden Anwendung der Kaliſalze
zurückhalten; denn erſt die ausreichende Verſorgung aller Kulturpflanzen
mit Kali ſichert eine gute Ernte.
Die herrſchende Druckverteilung 15 es zur Zufuhr maritimer
Luftmaſſen kommen, die dem gegenwä gen Witterungscharakter keine
veſentliche Aenderung gibt. Wenn auich die Niederſchläge nachlaſſen,
ſo iſt doch noch mit vereinzeltem Auftreten zu rechnen. Die
Tempera=
turen erfahten i unſerem Gebiet keine weitere Zunahme, ſondern gehen
langſam wieder etwas zurück.
Ausſichten für Sonntag, den 30. Dezember: Bewölkt, Temperaturen
etwas zurückgehend, noch vereinzelte Niederſchläge.
Ausſichten für Montag, den 31. Dezember: Meiſt wolkiges Wetter, ohne
ſtätkere Temperaturſchwankung, keinen oder nur ganz vereinzelt
etwas Niederſchlag.
Amtliche Winterſportnachrichten
herausgegeben von der
Heſſ. Offentl. Wetterdienſtſtelle am Landwirtſch, Inſtitut der
Univerſität Gießen.
ber
Schneedecke Sport.
möglichkeit heute morgen heute Vogelsberg:
Hoherodskopf
767n Nebel gekörnt für Sfi
ziemlich gut Odenwald:
Tromm
(523 m) Neunkirchen
(512 m) Taunus:
Kl. Feldberg
(880 m Nebel durchbrochen keine Rhön:
Waſſerkuppe
(950 m Schneefall 20 ſtellenweiſe
durchbrochen Sfi u. Rodel nur
ſtellenw. möglich Schwarzwaid:
Feldberg
(1497 m) bewölkt 40 13- verharrſcht Ski u. Rodel
gut Hornisgrinde
(1160 m) Ruheſtein
ßf 5 Nebel Pappſchnee Ski mäßig
Rodel gut Furtwangen
(850 m) heiter Pappſchnee Ski u. Rodel nnr
ſtellenw. möglich Alpen:
Garmiſch= Parten=
kirchen (718 m) heiter Pappſchnee Ski mäßig
Rodei gut Berchtesgaden
(572 m) Negen 16 Pappſchnee Ski gut
Rodel mäßig Harz:
Schierke
(620 m bewölkt verharrſcht Ski mäßig
Rodel gut Thüringer Waid:
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810 m) bewölkt 40 6-10 Pulverſchnee Ski u. Rodel
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Hauptſchriftleitu. ig. Rudolf Maupe
Verantwortllch für Polltlk und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann,
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Nette; für den Inſeratenteil: Willp Kuble; Drug
und Verlag: L. C. Wittich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkrivte wird Garantie der Rückſendung nicht übernommen.
Rundfunkprogramme.
Srankfurk.
Sonntag, 30. Dez. 8.30: Morgenfeier der Freireligiöſen
Ge=
meinde. o 11: Elternſtunde. 6 11.30: Dr. Reinemann: Die Jugend
und der Friede. O 12: Bruckner=Zyklus. Dritte Sinfonie in D=moll.
6 13: Landwirtſchaftskammer Wiesbaden. O 15.30: Jugendſtunde.
0 16.30: Konzert des Funkorcheſters. Opernmuſik. O 18: Stunde
des Landes. o 19: Sportnachrichten. 6 19.30: Rhein=Mainiſcher
Verband für Volksbildung. O 20.30: Alte Gaſſenhauer — Neue
Schlager. Mitw.: Robert Koppel. O Darauf: Tanzmuſik der
Kapelle Pinkus=Langer.
Montag, 31. Dez. 6.30: Gymnaſtik. O 12.30: Schallplatten.
Buntes Programm. 6 15.05: Stunde der Jugend. o 15.55:
Hausfrauendienſt. Leitung: Fini Pkannes. 0 16.05: Konzert des
Rundfunkorcheſters. 6 17.15: Kaſſel: Geiſtliche Silveſter=Feier.
18.30: Frankfurter Opernhaus: Die Fledermaus”, Operette
in drei Akten von Joh. Strauß. 6. Anſchl.: Es geht auch anders.
Eine Funk=Revue. O 23.45: Neujahrs=Anſprache an die
Rundfunk=
hörer. O 24: Funk=Reportage: Silveſter=Betrieb auf den Frankfurter
Straßen. Darauf: Berlin: Tanzmuſik.
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Sonntag, 30. Dez. 11: Mufikal. Morgenfeier. Ausf.: Gertrude
Hepp (Alt), Konzertmeiſter Beerwald (Violine), Konzertm. Heß
(Bratſche), Kapellm. Hahn (Klavier). o 12: Schloßplatz Stuttgart:
Promenadekonzert. O. Anſchl.: Schallplatten. o 14: Berlin:
Funk=
heinzelmann. 15: Stuttgart: Dr. Kaim, Athen: Griechenland
neben der Touriſtik. O 15.30: Nordland. Leitung: C. Strupe.
Mitw.: Julie Heinrich, Thea Struve=Jöhnßen, v. Wiſtinghauſen,
Funkorch. Gade: Ouv. „Hamlet”, — Spendſon: Romanze,
Violin=
ſolo. — Sinding: Frühlingsrauſchen. — Nordiſches Märchen. —
Grieg: Im Kahn. — Hörſt du, Sennerin, hörſt du mein Singen.
norwegiſches Lied. — Frederikſen: Skandinaviſche Suite. —
Nord=
la dmärchen. — Grieg: Aus der Peer=Gynt=Suite. — Spring.
mein Renntier, lappländiſches Lied. — Grieg: Eein Schwan. —
Weßlander: Schwediſche Suite. — Liebesſchmerz, ſchwediſches Lied. —
Grieg: Der Jäger. — Gutn Abend, gut’n Abend, jütländ.
Tanz=
lied. — Sibelius: Finlandia. O. 18.15: Ing. Grzywienſki, Wien:,
Quer durch die Vereinigten Staaten. O 18.45: Zum 50.
Geburts=
tag E. G. Kolbenheyers. Dr. Elwenſpoek lieſt aus den Werken des
Dichters. 0 20: Tanzweiſen europäiſcher Völker. Ausf.: Philhaum.
Orch. Stuttgart (Dirig.: W. Hahn), Georg Beerwald (Violinel,
A. Haagen (Klavier). Norwegen: Grieg: Zwei norwegiſche Tänze. —
Rußland: Glinka: Krakowiak. — Finnland: Sibelius: Valſe triſte,
— Tſchechoſlowakei: Dvorak: Slawiſche Tänze. — Smetana: Polka
und Furiant. — Polen: Wieniawſki: Polniſche Weiſe; Mazurka,
— Ungarn: Bartok: Rumäniſche Volkstänze. — Italienen:
Sini=
gaglia: Piemonteſiſche Tänze. — Deutſchland: Beethoven=Burmeſter=
Menuett. — Oeſterreich: MozartBurmeſter: Deutſcher Tanz. —
England: Bantok: Schottiſcher Quickſtep. — Delibes: Frankreich;
Coppelia=Valſe. — Spanien: Moſzowſki: Zwei ſpaniſche Tänze,
Anſchl.: Parodien. Leitung: E. Stockinger. Mitw.: K. Köſtlin,
Th. Brandt. Funkorch. O Anſchl.: Nachrichten.
Montag, 31. Dez. 10.30: Schallplatten. O 12.15:
Schall=
platten. 6 16: Konzert des Funkorch. o 16.35: Frankfurt:
Nach=
mittagskonzert. O 18: Arbeitslage in Südweſtdeutſchland. o 18.15:
Karlsruhe: Heinr. Berl: Die kulturelle Bedeutung Karlsruhes in
der Gegenwart. 6 18.45: Baſtelſtunde. 0 19.15: Aus Wirtſchaft,
Finanz und Börſe. O 20: Evangeliſche Jahresſchlußfeier. Leitung:
Lic. Waldenmaier. Mitw.: Kirchenmuſikdir. Strebel, Fr. Haas,
D 21: Die Silveſterglocken. Traumſpiel (nach der Erzällung von
Dickens) von O. Zoff. Spielleitung: E. Stockinger. Perſ.: Toby
Weck, ein Dienſtmann; Meg, ſein= Tochter; Sir Filer; Mylady Filet,
Sir Gute, Friedensrichter; Will Fern; Lelian; ein Mann; ein
Weib; Glockenſtimme; Richard, Megs Verlobter; Frau Chickenſtalker.
O 21.45: „Punſch.” Leitung: Th. Brandt. Etwas über den Punſch,
— Heine: Epilog. — Hoffmann: Aus „Eliriere des Teufels”.
Seidel: Aus „Leberecht Hühnchen”. — Kortum: Aus der „Jobſiade‟.
— Bellmann: Ein Sang mitten in der Woche aus „Fredmanns
Epiſteln‟ O 22.30: „1928er Ausleſe.” Eine Silveſterrevue,
ver=
faßt von Carl Struve u. Co. Mitw.: Das ge amte
Rundſunk=
enſemble und Orch. O 23.50: Bläſer und Chor. O 24: Glockengeläute,
Glückwunſch, Neujahrslied von Joh. H. Voß. Muſik von J. P.
Schulz (Chor mit Poſaunenbegleitung). — Prophezeiungen für das
Jahr 1929 vom Kandidaten Hieronymus Jobs. O Konzert des
Funkorch. Alte Tanzmuſik. 6 1: Aus London: 12=Uhr=Schlag der
St.=Pauls=Kathedrale (Big Ben). o 1: Berlin: Tanzmuſik.
Sonntag, 30. Dez. 8.55: Glockenſpiel der Potsdamer
Garniſon=
kirche. 6 9: Morgenfeier. Anſprache: Pfarrer Mähl, Berlin. Mitw.:
Elſa Thiel (Sopran), Gerda Reichert (Violine), A. Liebermann
(Cello), Kirchenchor Genezareth. Anſchl.: Glockengeläut des Doms
S 11.30: Konzert. Funkorch., Dirig.: Seidler=Winkler. Mitw.;
Franz Baumann (Tenor). Roſſini: Ouv. „Wilhelm Tell”. —
Stieber: Aennchen von Tharau. — Zimmermann: Alt=Heidelberg,
du feine. — Kalman: Potp. „Die Cſardasfürſtin”. — Schütt:
Roſe=
marie; Sanſſouci. — Glazounow: Raymonda. — Pata: Mein Herz,
(Uraufführung.) — Wayner: Ramona. — Tſchaikowsky: Ouvertürt
18.12. 13.05: Feierſtunde „Winterſonnenwende‟ Mitw.: Der
junge Chor, Michael Gitowsky (Baß), H. Schulze=Ritter (Flügel),
Englert=Thießen: Hebt unſre Fahnen in den Wind; Wann wir
ſchreiten. — Schubert: Prometheus. — M. Barthel: Prometheus
bringt das Feuer. — Schubert: Ganymed. — Beethoven: An die
Hoffnung. — Perfaß: Sieg der Freude. — Goethe: Prometheus.
— Meyer: Friede auf Erden. Erich Drach (Rezitat.). — Brüder,
zur Sonne, zur Freiheit. Ruſſiſche Volksweiſe. O 14: Morſekurſus,
0 14.30; Für den Landwirt, a 14,55: Dipl.=Landwirt Deichmann:
Fortſchreitende Mechaniſierung der Getreide=Ernte nach dem Stand
der neueſten Verſuchsarbeiten. O 15.30: Märchen. Neuffer=
Staven=
hagen: Der Zauberlehrling; Warum der Königsſohn in einen Froſch
verwandelt wurde. Gel. von St. Bernhard. o Amtsgerichtsrat Dr.
Unger: Kriminalprobleme der Weltliteratur. 16.30:
Unterhaltungs=
muſik. Kapelle Gebr. Steiner. o 19: Dr.=Ing. Harbich: Die
Ver=
teilung der Rundfunk=Wellen. (Zur Wellen=Umſtellung am 13. Jan.)
O 19.30: Hauptmann a. D. Meyer: Wie ſteht es mit der Sicherheit
im Luftverkehr? 6 20: Abendunterhaltung. Mitw.: Ruſfiſches
Kleinkunſttheater „Zwetnoffs Arlekin”, Arthur Young und Goeffrey
Gaunt (Flügel), G. E. den Boer und L. van Bouten (Akkordeon=
Virtuoſen). O 21: Deutſche und ausländiſche Volkslieder. Waldemar
Staegemann (Bariton). Flügel: Kapellm. Goldſchmidt. O 21.30:
Felix Hollaender: Unſere Kinder und die Schule. o. Anſchl.:
Tagesnachrichten. Danach: Tanzmuſik. Kapelle Otto Kermbach,
Montag, 31. Dez. 15.30: Prof. Dr. Marcuſe: Der
Stern=
himmel im Monat Januar. O 16: Ingenieur Boehmer: Techniſche
Wochenplauderei. o 16.30: Unterhaltungsmuſik der Kapelle Emil
Rooſz. 6 18.30: Novellen. „Der Mann ohne Ausweis” von Bernard
von Brentano. Geleſen vom Autor. o 19: G. Bamberger:
Er=
innerungen eines alten Berliners (Silveſter vor 50 Jahren),
O 19.30: Karl Brammer: Aus der Welt der Diplomatie. (Das
Zeremoniell bei den Neujahrs=Empfängen.) 20: Blasorcheſter=
Dirigent: C. Woitſchach. Laukien: Durch Nacht zum Licht, Marſch.
— Adam: Ouv. „Wenn ich König wär‟ — Dvorak: Slawiſchen
Tanz (G=moll). — Gounod: Fantaſie aus „Margarethe‟
Strauß: Wein, Weib und Geſang, Walzer. — Bizet=Beck: Carmen=
Marſch. — Suppe: Ouv. zu „Pique Dame‟ — Leoncavallo: Briſe
d'amour, Impromptu. — Vollſtedt: Luſtige Brüder. — Kohlmann:
Horridoh, Jägerlieder=Potvourri. — Woitſchach: In Reihl und
Glied, Marſch. 22.30: Tanzmuſik. Kapelle Hoffmann. 23.30:
Silveſterfeier. O. Anſchl.: Tanzmuſik. Kapelle Hoffmann.
Deutſche Welle. Sonntag, 30. Dez. 8.55: Glockenſpiel der Pots4
damer Garniſonkirche. D 9: Morgenfeier, Anſprache: Parrer Mähl,
Berlin. O. Anſchl.: Glockengeläut des Berliner Doms. o 11.30:
Großes Schauſpielhaus: Konzert. Berliner Funkorch., Dirigent:
Seidler=Winkler. Mitw.: Fr. Baumann (Tenor). O 13.05:
Feier=
ſtunde. „Winterſonnenwende.” Mitw.: Der junge Chor, Leitung:
W. Rohde, Michael Gitowsky (Baß), Erich Drach (Rezikat.),
6 14.30: Für den Landwirt. O 14.55: Dipl.=Landwirt Deichmann:
Fortſchreitende Mechaniſierung der Getreideernte nach dem Stand
der neueſten Verſuchsarbeiten. o 15.30: Märchen. Geleſen von=
Steffa Bernhard. 16: Amtsgerichtsrat Dr. Unger:
Kriminal=
probleme der Weltliteratur. 6 16.30: Unterhaltungsmuſik. Käpelle
Gebr. Steiner. o 18: Uebertragung aus der Inſtrumenten=
Samm=
lung der Staatl. Hochſchule für Muſik. Prof. Dr. Sachs: Alte
Inſtrumente und ihre Klänge. o 19: Prof. D. Dr. Tillich: Die
Geiſteslage der Gegenwart. (Rückblick und Ausblick.) 0 20: Berlin:
Abendunterhaltung. Mitw.: Ruſſiſches Kleinkunſttheater „Zwetnoſls
Arlekin”, Arthur Young und Geoffreck Gaunt (Flügel), G. E.
den Boer und L. van Bouten (Akkordeon=Virtuoſen). O 21:
Deutſche und ausländiſche Volkslieder. Waldemar Staegemann
(Bariton). Flügel: Kapellm. Goldſchmidt. o Anſchl.:
Preſſenach=
richten. O Danach: Tanzmuſik. Kapelle Otto Kermbach.
Deutſche Welle. Montag, 31. Dez. 10.15: Berlin: Nachrichten.
O 13.30: Berlin: Nachrichten. O 13.45: Bildfunkverſuche. O 14.30:
Märchen und Geſchichten. Anderſen: Die zwölf Paſſagiere. O 15.30;
Wetter und Börſe. O 15.40: Tony Jaekel: Weihnachtliche
Haus=
muſik: Ausklang. O 16: Dr. med. Laura Turnau:
Erziehungs=
beratung. O 16.30: Berlin: Unterhaltungsmuſik der Kapelle Emi
Rooſz. O 17.30: Dr. Mahrholz: Die Kriſis des deutſchen Buches=
O 18.30: Berlin: Novelle: Der Mann ohne Ausweis, von Bernard
von Brentano. 0 19: Abſchied und Willkommen. Kurze Einführung:
Dr. Chriſtians. — Anderſen: Zwölf mit der Poſt. — Tennyſon:
Neujahrsſpruch. — Wolf: Wie heimlicher Weiſe ein Engel leiſer
Herr ſchicke was du willſt. Paula Werner=Inſen (Sopran,
Rezitationen: Schüler: Am letzten Abend des alten Jahres. —
Jacobowſki: Zum neuen Jahre. — Meyer: Neujahrsglocken. Lolle
Arndt (Rezitat.). — Bach: Ein ſelig” neues Jahr. 20:
Blas=
orcheſter=Konzert. Dirigent: C. Woitſchach. o 22.30: Tanzmuſit
Kapelle Gerhard Hoffmann. O 23: Aus der Volksbühne, Berlin=
Sinfonie Nr. 9 mit Schlußchor über Schillers Ode „An die Freude
für großes Orcheſter, vier Solo= und vier Chorſtimmen, von
Beel=
hoven. Mitw.: Lotte Leonhard (Sopran), Paula Lindberg (Alk)
Fr. Soot (Tenor), Herm. Schey (Baß), Philharmon. Orcheſter,
Dirigent: Dr. Stiedry, Berliner Volkschor und der gemiſchte Chor
Groß=Berlins. O Anſchl.: Tanzmuſik. Kapelle Geza Komor. 9.4:
Tanzmuſik. Kavele Gerbard Hof
Die heutige Nummer hat 16 Seiten.
[ ← ][ ][ → ]Nammer 362
Sonntag, den 30.Dezbr.
Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten im Dezember
1928. Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten (Ernährung,
Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung und „ſonſtiger Bedarf”)
beläuft ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes für den
Durchſchnitt des Monats Dezember auf 152,7 gegenüber 152,3 im
Vor=
monat. Sie iſt ſomit um 0,3 v. H. geſtiegen. Die Indexziffern für die
einzelnen Gruppen betragen (1913/14 — 100): für Ernährung 152,7, für
Wohnung 125,9, für Heizung und Beleuchtung 150,8, für Bekleidung
172,6, für den „ſonſtigen Bedarf” einſchl. Verkehr 191,0.
Kohlenförberung im Ruhrgebiet. Nach vorläufigen Berechnungen
ſpurden in der Zeit vom 16. bis 22. Dezember im Ruhrgebiet in 6
Ar=
beitstagen 2 349 502 To. Kohle gefördert gegen 2 303 401 To. in der
vor=
hergehenden Woche bei 6 Arbeitstagen. Die Kokserzeugung ſtellte ſich
in den 7 Tagen der Berichtswoche (in den Kokereien wird auch
Sonn=
tags gearbeitet) auf 536 138 Tv. gegen 524 278 To. in der
vorhergehen=
den Woche, die Preßkohlenherſtellung auf 62848 To. gegen 63 749 To.
in der vorhergehenden Woche bei 6 Arbeistagen. Die arbeitstägliche
Kohlenförderung betrug in der Zeit vom 16. bis 22. Dezember 391 584
To. gegen 388900 To. in der vorhergehenden Woche, die tägliche
Koks=
erzeugung ſtellte ſich auf 76 591 (74897) To., die arbeitstägliche
Preß=
kohlenherſtellung auf 10 475 (10 625) To. Wegen Abſatzmangels
wur=
den in der Berichtswoche 27 784 (arbeitstäglich 4631) Feierſchichtene
ein=
gelegt gegen 38 157 (6360) in der Vorwoche.
Der Stickſtoffmarkt im zweiten Halbjahr 1928. Der Abſatz hat ſich
in der erſten Hälfte des am 1. Juli beginnenden Düngejahres gegenüber
dem gleichen Zeitraum des Vorjahres erheblich geſteigert. Die
Entwicke=
lung der Abſatzverhältniſſe im zweiten Halbjahr läßt ſich naturgemäß
goch nicht überſehen. Immerhin berechtigt die zunehmende Einſicht der
Landwirte in den Nutzen ausreichender Zufuhr künſtlicher Düngemittel zu
der Hoffnung, daß auch das Ergebnis des geſamten Düngejahres das
des Vorjahres übertreffen wird. Die Preiſe halten ſich ungefähr auf
dem Stande des Vorjahres, doch iſt in ber Staffelung inſofern eine
Aenderung eingetreten, als beſonders im Dezember billigere Preiſe als
im Vorjahre mit dem Zwecke nouert wurden, die Frühjahrsverladungen
zu entlaſten. Der Erfolg dieſer Maßnahme war durchaus günſtig. Im
Dezamber war ein ſehr ſtarker Mehrabſatz zu verzeichnen.
Rheiniſche Elektrizitäts A. G., Mannheim. Zu Börſenbevichten, daß
bei der Geſellſchaft eine Kapitalserhöhung bevorſtehe, erfahren wir, daß
dieſe Gerüchte gegenſtandslos ſeien. Es hätten nicht einmal
Erwähnun=
gen dieſer Art ſtattgefunden. Ueber die Dividendenausſichten des
ab=
laufenden Geſchäftsjahres iſt entſprechend früherer Ankündigung zu
be=
tonen, daß bei der gewohnten ſtabilen Dididendenpolitik der
Geſell=
ſchaft vorausſichtlich mit windgſtens wieder 9 Prozent Dividende zu
rechnen iſt. Die Verwaltung glaubt, daß die Kursſteigerung der An=
Faſſung an die Kurſe der übrigen großen Elektrizitätsgeſellſchaften
zu=
grunde liege.
Preußiſche Pfandbrief=Bank, Berlin. Der heutige Anzeigenteil
ent=
hält eine Bekanntmachung der Bank, wonach 10000000 GM. neuer
Bprozentiger Gold=Hypotheken=Pfandbriefe und 5 000000 GM. 8
pro=
zentiger Gold=Kommunal=Obligationen, ſtaatsmündelſicher, zur
Zeich=
nung aufgelegt werden. Die gegenwärtige Pfandbrief=Emiſſion iſt die
fünfzigſte ſeit Begründung der Bank im Jahre 1862, diejenige der
Kom=
munal=Obligationen die zwanzigſte. Die Zeichnung findet ſtatt in der
Zeit vom 3. bis 24. Januar 1929 zum Kurſe von 97½ Prozent für die
Pfandbriefe und 94 Prozent für die Kommunal=Obligationen.
Pro=
ſſpekte und Anmeldeſcheine ſind bei den in der Bekanntmachung
ange=
gebenen Zeichnungsſtellen erhältlich. Die Bank verfügt über ein
Eigen=
kapital von 33 000 000 RM. und einen Darlehnsbeſtand von bereits
über 400 000 000 RM. Sie gehört ſomit zu dem größten
Realkredit=
banken Deutſchlands.
Preußiſche Central=Bodenkredit A.=G. Wie wir hören, nimmt die
in unſerem Blatte am 1. Weihnachtsfeiertag veröffentlichte Zeichnung
auf neue 8prozentige Central=Gold=Pfandbriefe vom Jahre 1928 zum
Kurſe von 97,5 Prozent einen recht befriedigenden Verlauf.
Verliner Produktenbericht vom 29. Dezember. Der Produktenmarkt
krug am Wochenſchluß ein ſehr ſtilles Gepräge, zumal ein Teil der
Be=
ſucher wiederum nicht erſchienen war. Wenn auch die letztew
außer=
ordentlich günſtigen Meldungen über die Ernten auf der ſüdlichen
Erd=
hälfte in den Preiſen bereits eskomptiert zu ſein ſcheinen, ſo verfehlten
ſie dennoch nicht, eine gewiſſe Unſicherheit in den Markt zu bringen.
Angeſichts des ſehr kleinen Samstagsgeſchäfts vermochten ſich die Preiſe
für die nach wie vor nicht reichlich angebotene prompte Ware von
Brot=
getreide zu behaupten. Für Weizen zeigen die Exporteure vereinzelt
Frage, auch Roggen wird an der Küſte zur ſofortigen Lieferung auf
geſtrigem Preisniveau aufgenommen. Am Lieferungsmarkt hielten ſich
die Preisveränderungen gleichfalls in engen Grenzen. Die heute
beſich=
tigten 150 Tonnen Weizen und 30 Tonnem Roggew konnten, wenn auch
zum Teil mit Minderwert, als kontraktlich lieferbar erklärt werden.
Am Mehlmarkt hat ſich die Situation nicht verändert. Hafer bei kleinem
Angebot in den Forderungen hoch gehalten. Der Konſum kauft nur
für den dringenden Bedarf. Gerſte unverändert ſtill,
Geſtern vormittag iſt der Generalkonſul Friedrich Hincke,
Geſchäfts=
nhaber der Deutſchen Nationalbank, Kommanditgeſellſchaft auf Aktien,
Bremen und Berlin, im 57. Lebensjahre geſtorben. Er gehörte ſeit
309 dem Aufſichtsrat des Norddeutſchen Lloyd an.
Die während der Leipziger Frühjahrsmeſſe 1929 in Ausſicht
ge=
iommene Verpackungstagung wird vom 7. bis 8. März ſtattfinden.
Mit Rückſicht auf die geſtiegenem Kupfer= und Zinkpreiſe wurden
on der Wirtſchaftlichen Vereinigung Deutſcher Meſſingwerke E. V.,
öln, die Grundpreiſe für Meſſingbleche auf 169 RM., für
Meſſing=
angen auf 148 RM. ab 28. Dezember d. J. erhöht.
Wie wir erfahren, werden die Ota=Apparate G. m. b. H., Frankfurt
M., und die Deuta=Werke G. m. b. H., Berlin, zur Konzentration
zrer Autozubehörfabrikation durch Fuſion ſich vereinigen. Beabſichtigt
* die Gründung einer Studiengeſellſchaft mit 20000 RM. A.=K., die
en Namen V.D.O. Tachometer=A.=G., Frankfurt a. M., tragen wird.
Die Thüringer Gasgeſellſchaft, Leipzig, hat ſich mit einem größeren
kapital an der Companig Inſular Colonial de Electricidad y Riegos
Cicer) in Madrid beteiligt, die zunächſt zwei Elektrizitätswerke auf den
gnariſchen Inſeln baut und betreibt.
Die Lage in der Gevelsberger Induſtrie hat ſich weiter
verſchlech=
ert. Das Herbſtgeſchäft in der Baubeſchlaginduſtrie hat keineswegs die
rhoffte Beſſerung gebracht. Unter Hinweis auf den Kapitalmangel am
Zaumarkt beurteilt man auch die weiterem Ausſichten des Geſchäftes
ggünſtig. Die Fabrikation für Exportmaterial klagt über weiter
nach=
iſſende Beſchäftigung.
Die norwegiſche Handelsbilanz weiſt für November ein Defizit von
4,8 Mill. Kronen gegenüber 35,2 Mill. Kronen im November vorigen
fahres auf. Der Wert der geſamten Einfuhr in den erſten 11 Monaten
3. Js. betrug 924 Mill. Kronen gegenüber 881,6 Mill. Kronen im
Vor=
zr, während der Export 628,9 Mill. Kronen gegenüber 625,4 Mill.
eronen betrug. Der Einfuhrüberſchuß iſt ſomit von 256 auf etwa 295
ill. Kronem geſtiegen.
Die Streikbewegung im franzöſiſchen Bergbau greift weiter um ſich.
achdem die Bergarbeiter des Loire=Beckens in den Streik getreten ſind,
at nunmehr auch in Montpellier der Ausſchuß der Bergarbeiter des
departements Gard für den 2. Januar den Streik beſchloſſen, falls bis
ahin keine Einigung erzielt iſt.
Zu einer Notiz, die Ruſſen hätten neue Kreditwünſche geäußert,
fahren die Blätter, daß bei den Delegationsverhandlungen über die
eutſch=ruſſiſchen Wirtſchaftsbeziehungen Kreditfragen überhaupt nicht
eſprochen wurden.
Die ſüdrhodeſiſche Regierung hat die Regierung von Südafrika um
ine gemeinſame Konferenz erſucht, um die Bedingungen des
gegen=
järtig beſtehenden Zollabkommens zwiſchen beiden Ländern erneut zu
rörtern. Die „Times” meldet hierzu, daß dieſe Forderung
Süd=
hodeſiens mit dem Abſchluß des ſüdafrikaniſch=deutſchen
Handelsver=
rages nichts zu tun habe.
Frankfurker und Berliner Efſekkenbörſe.
Frankfurt, 29. Dezember.
Bei Eröffnung der heutigen Samstagsbörſe machte ſich wieder eine
freundlichere Haltung bemerkbar. Der feſte Schluß der geſtrigen New=
Yorker Börſe blieb nicht ohne Einfluß auf die Stimmung, doch waren
die Umſätze ſehr beſcheiden, da ſich das Fehlen von Auslandsorders
ſtörend bemerkbar machte. Auch war von einer Beteiligung der
Bank=
kundſchaft am Börſengeſchäft nur wenig zu bemerken, ſo daß ſich die
Spekulation äußerſt reſerviert verhielt. Das Geſchäft beſchränkte ſich
nur auf Spezialwerte, die jedoch zeitweiſe etwas roger verlangt waren.
Die Tendenz erfuhr eine weitere Befeſtgung, da auch der
verhältnis=
mäßig flüſſige Geldmarkt und die glatte Ueberwindung des Ultimos
allgemein günſtig beurteilt wurden. Im Vordergrunde des Intereſſes
ſtanden vor allem Kaliwerte, da hier bei der am 10. Januar
ſtattfinden=
den Generalverſammlung günſtige Ergebniſſe erwartet werden. Auch
der bisher gute Geſchäftsgang bei den Kaligeſellſchaften fand güinſtige
Be=
urteilung. Aſchersleben lagen 4 Prozent und Weſteregeln 4½ Prozent
gebeſſert. Am Elektromarkt machte ſich beſſonders für Rhein. Elektr.
mit plus 434 Prozent lebhaftere Nachfrage bemerkbar. Auch die übrigen
Werte dieſes Marktes konnten bis zu 2 Prozent anziehen. J. G.
Far=
ben waren bei verhältnismäßig kleinen Umſätzen 1 Prozent erholt,
Scheideanſtalt eher angeboten. Lebhafter und bis zirka 4 Prozent
ge=
beſſert waren noch Reichsbank, Waldhof und Holzmann, letztere auf
erneute Reparationsaufträge. Von den übrigen Aktem war im
allge=
meinen nur wenig zu berickten, doch gingen die Kursbeſſerungen
durch=
weg bis zu 2 Prozent gegenüber der geſtrigen Abendbörſe.
Vernach=
läſſigt lagen Nordd. Lloyd und am Autmarkt Daimler. — Am
Renten=
markt waren die Umſätze beſcheiden. Ablöſ. v. Option konnten etwas
an=
ziehen, von Ausländern Türken angeboten und atwas niedriger.
Nach einer vorübergehenden kleinen Abſchwächung wurde es im
Verlaufe neiter etwas feſter. Das Geſchäft wurde jedoch ſehr klein und
es kamen nur noch Abſchlüſſe in einigen bevorzugten Werten zuſtande.
Nur Rheiniſche Braunkohle waren lebhafter verlapgt und erneut 4½
Prozent gebeſſert. Auch die übrigen Werte lagen weiter etwas erholt.
Nur J. G. Farben waren vernachläſſigt. Am Geldmarkt war Tagesgeld
zu 6 Prozent unverändert. Am Deviſenwarkt nannte man Mark gegen
Dellar 4,1958, gegen Pfuude 20,37½, London-Kabel 4,8565, Paris
124,05, Madrid 29,78, Mailand 92,74, Holland 12,07¾
Berlin, 29. Dezember.
Am heutigen Wochenſchluß zeigte die Börſe bei Eröffnung ein
freundliches und lebhaftes Ausſehen. Die zunehmende Erleichterung
am Geldmarkt, die als Zeichen einer glatten Ultimoerledigung
ange=
ſehen wird, der feſte und lebhafte Verlauf der New Yorker Börſe und
niht zuletzt das heute wieder ſtärker hervortretende Auslandsintereſſe
für eine Anzahl der führenden Spezialwerte veranlaßten die
Spekula=
tion zu größeren Neuanſchaffungen. Noch Feſtſetzung der erſten Kurſe
flaute die Lebhaftigkeit etwas ab, doch blieb die Tendenz weiter
freundlich.
Bei ruhigem Geſchäft hielt im weiteren Verlaufe die feſte Tendenz
an. Das Hauptintereſſe zogen wie bisher die Spezialpapiere, in erſter
Linie die führenden Elektrowerte, auf ſich. Auch Kalipapiere blieben
lebhaft gefragt. Gegen Schluß des offiziellen Verkehrs ſchwächte ſich,
die Tendenz auf Wochenendrealiſationen der Spekulation und auf
Arbitrageabgaben einheitlich leicht ab, doch blieben die Kursrückgänge
nur geringfügig. Die Grundſtimmung war weiterhin freundlich.
Nach=
börslich konnten ſich die Schlußnotierungen meiſt behaupten.
A. E. G. ..
Augsb.=Nürnb. Maſc
Baſalt . .
Bergmann".
Berl. Karlsruhe
Berl. Hand.=Ge
Braunkohl.
Bremer=Wol
Danatban
Deutſche B.
Diskontogeſ
Dresdner Bank
Deutſche Ma=
Deutſche Erdö
Deutſche
Dynamit Nobe
Elektr. Lieferun
J. G. Farben
Gelſenk. Berg.
Geſ.f. elektr. Unte
Han.Maſch.=Egeſt,
HanſaDampfſ
Hapag:
Harpner
Hemoor Z
.
Helſingfors..
Wien.. .. ..
Prag ....
Budapeſt ..
Sofia ..
Holland
Oslo ...."
Kopenhagen..
Stockholm ..
London ...."
Buenos Aire
New Yor k..
Belgien. . . . . .
28.
10.545
459.07
12.02e
73.11
3.029
68.61
Hit.9=
112.03
Hrr2.51
20.36
158 39
2.
Geld /Brief
0.565
59.19
12 448
73.25
8.035
168.95
112.16
12.25
112 73
20.403
1.7641 1.768
1.1930/4 2010
58.51
9. 12.
Geld Brief
10.545110.565/Italien ...."
59.07 59.19
12.43 12.45
73 14 173.28
3.029/ 3.03!
168.54/168 86
111.95/112.16
112.04 112.26
112.34 1 12.56
20.36 120.40
1-763/ 1.76
4. 1935 4.2013
Paris ....."
Schweiz .."
Spanien..
Danzig.
Japan.
Riode Janeiro
Jugoſlavien",
Portugal ..
Athen ... .. .
Konſtantinopel
Kanada".
58.39 158.51 Mruguay ..
Deutſche Metallproduttion im uoveniber.
Blei: Die Produktion von Oviginal=Hüttenweichblei einſchließlich
kleinerer Mengen Harkölei betrug im Monat November d. J. 9180 To.
gegen 7649 To. im Monat Oktober d. J. und 8773 To. im Monat
No=
vember des Jahres 1927. Insgeſamt betrug in der Zeit von Januar
bis November d. J. die Produktion 95 462 To. gegen 86 156 To. in der
entſprechenden Zeit des Jahres 1927.
Kupfer: Die Kuhferhüttenproduktion (im weſentlichen aus Erzen
und Konzentration) betrug im Mongt November d. J. 3025 To. gegen
4314 To. im Monat Obtober d. J. Insgeſamt betrug die Produktion
in der Zeit von Januar bis November d. J. 44 603 To. — Die deutſche
Kupfer=Raffinadeproduktion (Elektrolyt= und Naffinadekupfer) betrug im
Monat Novemher d. J. 9274 To. gegenüber 9160 To. im Monat
Okto=
ber d. J. und 8717 To. im Monatsdurchſchmitt des Jahres 1927. —
Ins=
geſamt betrug die Elektrolyt= und Raffinadeproduktion in der Zeit von
Januar bis November d. J 93 766 To.
Zink: Die deutſche Zinkproduktion betrug im Monat
Novem=
ber d. J. 8591 To. gegen 8478 To. im Monat Oktober d. J. und 7151
Tonnen im Monat November des Jahres 1927. Insgeſamt betrug die
deutſche Zinkproduktion in der Zeit von Januar bis November d. J.
89 376 To. und in der entſprechenden Zeit des Jahres 1927 76 304 To.
Diehmärkke.
Auf dem Schweinemarkt in Weinheim a. d. B. am 29. d. M. wurden
209 Schweine zugeführt. Verkauft wurden 184 Stück, und zwar
Milch=
ſchweine von 12—24 Mark, Läufer das Stiick von 25—45 Mark und
Ein=
leger von 70—80 Mark.
* New York, 29. Dez (Priv.=Tel.)
Baumwolle: Aehnlich wie an den letzten Tagen war das Geſchäft
am Baumwollmarkt auch heute ruhi gund beſchränkte ſich in der
Haupt=
ſache auf den Austauſch naher Termine gegen ſpätere Sichten. Mäßige
Liquidationen wurden durch einige Käufe des Handels wieder wett
ge=
macht. Die Berichte aus dem Manufakturwarenhandel lauten weiter
günſtig.
Kaffee: Kaffee ſetzte ſeine Aufwärtsbeivegung fort, da die
euro=
päiſchen und braſilianiſchen Käufe unter dem Einfluß der ſtetigen
Kabel=
meldungen aus Braſilien anhielten und auch die Spekulation weitere
Deckungen vornahm. Gegen Schluß ſetzten teilweiſe Realiſationen ein.
Zucker: Am Zuckermarkt konnte der Januar=Termin aus Deckungenr
Nutzen ziehen, während die ſpäteren Termine auf Abgaben des Handels
und Sicherungsverkäufe im Preiſe zurückgingen. Deckungskäufe
bewirk=
ten gegen Schluß wieder eine teilweiſe Erholung.
* Chicago, 29. Dez. (Priv.=Tel.)
Weizen eulitt heute größere Preisabſchläge, da die erheblichen
kon=
traktmäßigen Andienungen per Dezember verſtimmten und von privaten
Seite der Exportüberſchuß der Länder der ſüdliehen Erdhälfte um 03
Millignen Buſhels größer als im Vorjahre geſchätzt wird. Außerdem
verwvies man auf eine Privatſchätzung der amerikaniſchen Beſtände an=
Schluß des laufenden Erntejahres, die für den 1. Juli närhſten Jahres
bis 192 Millionen Buſhels vorausgeſagt werden.
Mais: Am Maismarkt kam es gleichfalls zu teilweiſe erheblichen
Rückgängen der Preiſe. Beſonders ſchwach war die Dezemberſicht auf
Grund von Abgaben der Eledatorenintereſſenten. Von ungüſtigenr
Einfluß waren ferner der Bericht der Wetterwarte, die für die mächſten
Tage heiteres und wärmeres Wetter in Ausſicht ſtellt, das größere Pro=
Linzangebot und die Vorherſage vermehrter Zufuhren. Gegen Schluß
erfolgten, teilweiſe Deckungskäufe.
Roggen: Auch Roggen ging im Preiſe zurück, wenngleich die
Preis=
verluſte nicht ſo bedeutend waren wie am Weizenmarkte. Die
nordweſt=
lichen Häuſer führten Verkäufe durch, während die Exportnachfrage
ge=
ring war. Der Wetterbericht wurde auch hier als S=hwächemoment
bewerker.
Hafer: Am Hafermarkte waren die Preisberſchiebungen gering, da
die Zufuhren mäßigen Umfang hatten und die ſietige Verfaſſung der
Lokomärkte einem Nückgang der Preiſe entgegenwirkte.
Fette: Am Fettwarenmarkt gingen die Preiſe für Shmalz wieder
ettvas zurück, da die kontraktmäßigen Andienungen per Dezember auf
das Preisniveau drückten und in Liderpool niedrigere Notierungen
vorſagen. Für Rippen zeigten die Packerſirmen Nachfrage für Januar
und für Mai.
Es notierten nach Meldungen aus Chicago am 29. Dez.:
Getreide. Weizen: Dez. 112½, März 116½, Mai 118½, Juli
119½; Mais: Dez. 84½, März 87½, Mai 90½; Hafer: Dez. 48½,
März 47½, Mai 48½; Roggen: Dez. 102, März 104½, Mai 107.
Schmalz: Dez. 11,17½, Jan. 11,57½, Febr. 11,70, März 11,85,
Mai 12,12½.
Fleiſch. Rippen: Dez. 11,60, Jan. 11,60, Mai 12,35: Speck,
loko 11,75; leichte Schweine 8,50—9,00, ſchwere Schweine 8,60
bis 8,90; Schweinezufuhren: Chicago 18000, im Weſten 80000.
Baumwolle: Januar 19,62, März—
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 29. Dez.:
Getreide. Weizen: Rotwinter 152½, Hartwinter 130½; Mais,
neu angek. Ernte 102½; Mehl, ſpring wheat clears 5,60—5,90;
Fracht: nach England 2,0—3,0 Schilling, nach dem Kontinent
16 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 11,90; Talg, extra, loſe 9.
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: 28: Loko: 10;
Januar 9,93, Februar 10,04, März 10,23, April 10,34, Mai 10,50,
Juni 10,60, Juli 10,70, Sept. 10,93, Ort. 10,99.
Frankfurter Kursbericht vom 29. Dezember 1928.
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe von 1927
6% Baden
Frei=
ſtaat von 1927.
6% Bay. Freiſtaat
von 1927 ......
60 Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927..
7%
ThüringerFrei=
ſtaat von 1927
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. +
Ablöſungsanleih
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schutzge=
bietsanleihe. . .
80 Bad.=Bad. v.2
6‟ Berlin v. 24..
8% Darmſtadt v. 26
70 Frkf. a. M. v. 26
79 Mainz v. 26..
8% Mannh. v. 26
8% Nürnbere v. 26
8½ Berl. Hyp.;B1.
6% Frkf. Hyp. Bk.,
Pfbr.,
8% Heſſ. Landesb !
80.
7%0 Kom.
Landes=
bank Darmſtadt
60 Mein, Hhb. Bk
80 Pfälz. Hhp.Bk.
80 Preuß. Ctr.-
2 Stadtſchaft.
87.
78.5
79.3
84.5
52n
14.5
95.25
92
87.75
93.25
97.5
97.5
97.5
97.25
87.5
85
93.8
85
81.5
98
97
8% Rhein. Hyp.=Bk
8% Rhein.=Weſtf=
Bd.=Credit .....
8% Südd. Bob.=
Cred.=Bank
8% Württ. Hyp.=B
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
*
Ser, II
6% Daimler Benz
von 27....."
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26..
70 Mainkrw.v. 26.
7% Ver. Stahlwke
mit Opt. v. 26..
8% VoigtckHäffner
von 26 ....
6% Bosn. L. E. B.
v. 1914 .... . ...
4:/.% Oſt.
Schatz=
anw. v. 1914 ..
4% Oſt. Goldrente
41/,% Rum. Gold
von 1913 ......
4% Türk. Admin.
1.Badgad
49
2
Zollanl.
4),% 1913 Ungarn
4:/.%1914
42 Ung. Goldr
Aktien.
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgeſ.
Comm. u. Privatb
97.75
97.5
98
94.75
51
66.25
75
85.5
40
39
19.25
8
28.21
26.15
140
185
197
Darmſt. u. Nt.=Bk
Deutſche Bank ...
„Eff.=u.
Wechſel=
bank .. . . . . . ..
Vereinsbank ..
Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Ban!..
Frankf. Bank. . . . .
„ Hyp.=Bk. .....
„ Pfdbr.=Bk.. . . .
Botha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Banf.
Metallbank . . . . . . . 140.75
Mitteld. Creditbk..
Nürnb. Vereinsbk.
Oſt. Creditanſtalt . .
Pfälz. Hyp.=Bank.
Reichsbank=Ant.
Rhein. Creditbk. . .
„ Hyp.=Bank..."
Südd. Bod.=Cr. Bk.
Wiener Bankverein
A.=G. f. Verkehrsw
Dr. Eiſenb.=Geſ...
7% Dt. Reichsbahn
Vorzge. .. ...."
Hapag .........."
Nordd. Lloyd ....
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Gef.
Accum. Berlin. .
Adlerw. (v. Kleher)/ 88.7
6% AEG Vorzug! 91.5
195.75
AEG. Stamm.
Baſt Nürnberg
Bergm. El. Werkel238
BrownBroverickCie
Brüning & Gohn., 1121
1293
172.5
125
163
165.5
171.25
115
148.7
152
140.25
138.5
215
160
34.5
159
252
215
174
1a
171
94.5
140.5
35.5
126
Buderus Eiſen..
Eement Heibelbert
Karlſtadt
Chem.Werke Albert
Fabrik Milch
Daimler=Benz.
Dt. Atl.=Telegr..
„Eiſenh. Berlin.
Eodi
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Eichbaum, Brauer
Elektr. Licht u. Kraft/253. 25
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Faber, Foh., Bleiſt.
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Frkft. Gas .... . . . 143
Hof ..
Zeiling & Cie..
Gelſen!. Bergwerk
Heſ. f. elektr.
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ternehmungen ..
Goldſchmidt Th. .
Gritzner Maſchinen
Grün & Bilfinger.
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Hammerſen (Osn.
Harpener Bergbau
Henninger, Kempf.
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Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ....!"
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Holzmann, Phil. ..
37.:
175
25.5
74.5
83
315
202
50
38
268.5
86
67
123.1
H1.1
181
133
Jaf
90
137
109
140
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Flſe Bergb. Stamml236
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113.5
321
108.5
Aa
132.5
17.575
101.6
194
139
14.55
105.5
113
286.25
180.5
141.25
25
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Schachtleben A. G.)
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Anterfr. Krs.=
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Berlin=Frankf
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Zellſtoff. Aſcha fibg. /
Memel. . . . .
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Frankona Rück= u.
Mitv.
Mannh. Verſich. ..
375
129.5
124
264
L78
an
96
157
118.5
109.75
108.6
38
73.25
155
126
140
207
139
281
Rar
1012
Seite
Günſtige Kapitalanlage!
Wir empfehlen unſere reichsmündelſicheren
8% Gold=Hypothekenpfandbriefe,
Reihe 10, unkündbar bis 31. Dezember 1933, zu IA 1410
8% Gold=Schuldverſchreibungen
Reihe 2, unkündbar bis 31 März 1932, zu DA 1210
Kauf=Aufträge werden von allen Banken entgegengenommen.
Darmſtadt, Dezember 1928.
Heſſiſche Landesbank
— Staatsbank
21000)
2
Minkr onten KirernEkrnsiink
Gegründet 1862
Aktienkapital und offene Reserven . über 13 500 000 Reichsmark
Gesamter Darlehensbestand . . . . . . über 190000000 Goldmark
Gesamtumlaut der Goldptandbriefe und
Goldkommunalobligationen über 180 000 000 Goldmark
Einladung zur Zeichnung.
Wir legen hiermit zur öffentlichen Zeichnung auf:
Goldmark 5 Millionen
unserer 8”igen Goldpfandbriefe Reihe 10
nicht rückzahlbar vor 1. Oktober 1933
Zinsscheine April — Oktober (in Hessen mündelsicher)
zum Vorzugskurse von 97,50%
(Börsenkurs dieser Reihe 98%0)
Goldmark g/ Millionen
unserer 8ligen Goldkommunglobligationen
Reine 2
nicht rückzahlbar vor 1. April 1933
Zinsscheine April — Oktober (in Preußen mindelsicher)
zum Vorzugskurse von 94,50%
(Börsenkurs dieser Reihe 94,750,).
Die Goldpfandbriefe Reihe 10 und die Goldkommunalobligationen
Reihe 2 sind an der Frankturter Börse amtlich notiert; die
Gold-
kommunalobligationen Reihe 2 sind seitens der Reichsbank zum
Lombardverkehr in Klasse A zugelassen; für die Goldptandbriete
Reihe 10 ist die Lombardfähigkeit bei der Reichsbank in Klasse A
von uns beantragt, laut Mitteilung der Reichsbank wird die
Zu-
lassung demnächst ertolgen.
Unsere Goldpfandbriete und Goldkommunalobligationen lauten
auf Goldmark (1 Goldmark — 1/2790 kg Feingold), sie sind
einge-
teilt in Abschnitte zu GM. 5000, 2000, 1000, 500 und 100. Die Stücke
sind sofort lieferbar.
Zeichnungen können an der Kasse der Bank (Gallus-Anlage 8)
oder durch Vermittlung sämtlicher Banken und Bankgeschäfte vom
2. bis 15. Jan. 1929 einschließlich erfolgen; trüherer Zeichnungsschluß
bleibt vorbehalten.
Hochachtungsvoll.
Frankfurter Hypothekenbank.
Frankfurt a. M., Ende Dezember 1928.
Gallusanlage 8
Fernsprecher Hansa Nr. 191 und 192.
(21001
Sonntag, den 30 Dezember 1928
Vergebung von
Fuhrleiſtungen.
Die Anfuhr des im Rechnungsjahr
1929 nötigen Walzmaterials für die B-
Straßen und Unterhaltungsmaterials
für die in den angeführten Bezirken
ge=
legenen D. und B=Straßen der Provinz
Starkenburg ſoll im öffentlichen
Wettbe=
werb vergeben werden.
Angebotsvordrucke und Bedingungen
liegen vom 2.—9. Januar 1929 auf dem
Amtszimmer der Bezirksbeamten an den
Werktagen von 4—6 Uhr nachmittags
zur Einſicht offen. Erſtere werden dort
zum Selbſtkoſtenpreis abgegeben. Für den
Bezirk Erbach i. O. bei Herrn B.=J.
Flecken=
ſtein in Höchſt i. O.
Reichelsheim i. O. bei Herrn B.=J./
Böhm in Reichelsheim i. O.,
Rimbach i. O. bei Herrn B.=J
Knaup in Rimbach i. O.,
Beerfelden i. O. bei Herrn B.=J.
Degen in Beerfelden i. O.
Die Angebote ſind verſchloſſen,
porto=
frei und mit entſprechender Aufſchrift
verſehen bis Mittwoch, den 9. Jan.
1929, vormittags 11 Uhr, bei dem
oben genannten Bezirksbeamten
einzu=
reichen, woſelbſt das Oeffnen in
Gegen=
wart der etwa erſchienen Bieter erfolgt.
Darmſtadt, den 28. Dez. 1928. (21019
Provinzialdirektion Starkenburg
(Ttefbau).
Arbeitsvergebung.
Zur Herſtellung der
Waſſerverſor=
gungsanlage für die Gemeinde
Crum=
ſtadt (Kreis Groß=Gerau) ſollen
nach=
ſtehende Arbeiten öffentlich vergeben!W
werden.
/Los I Ortsrohrnetz und
Hausan=
ſchlußleitungen, ca. 5500 m Rohr=A
graben, gußeiſerne Muffenrohre/ß
von 80— 200 mm I. W. einſchließl.
Formſtücke und Armaturen für das
Ortsnetz und 30 und 40 mm I. W.
für die Hausanſchlüſſe;
Los II Fernleitung vom Waſſerturm
Philippshoſpital bis zum
Waſſer=
meſſerſchacht am Ortseingang
Crum=
ſtadt. ca. 550 m Rohrgraben und
Muffenrohre von 200 mm I. W.,
ſowie Herſtellen des
Waſſermeſſer=
ſchachts von 1,90X2,00 m und 2,25
Meter Tiefe einſchl. ſämtlicher
Form=
ſtücke und Armaturen.
Eröffnung der Angebote Mittwoch,
Aden 16. Januar 1929, 10 Uhr vorm.,
beim Kulturbauamt Darmſtadt,
Bleich=
ſtraße 1.
Angebotsvordrucke ſind zum Preiſe
von 2 RMk. je Los beim Kulturbauamt
Darmſtadt erhältlich. Planunterlagen
Aund einſchlägige Vorſchriften und
Be=
ſtimmungen liegen dort zur
Einſicht=
nahme offen.
Darmſtadt, den 28. Dez. 1928.
Heſſiſches Kulturbauamt.
Nummer 362
Holzverſkeigerung Nr. 1
Brennholz.
Donnerstag, den 3. Januar 1929,
vor=
mittags 9 Uhr, werden auf der „
Lud=
wigshöhe” bei Darmſtadt aus den
Staatswalddiſtrikten Dommerberg (Nr.
1—287), Herrgottsberg (Nr. 301—343)
und Kirchſchlag (Nr. 344—380) der
För=
ſterei Böllenfalltor verſteigert:
Scheiter Rm.: Buche 329, Eiche 2.
Knüppel Rm.: Buche 145,8. Eiche 5. —
Reiſer 3. Kl. (Aſtreiſig). H. W.: Buche
42 10. — Stöcke, grob Rm.: Buche 4,4.
Das Holz iſt vorher anzuſehen. Blau
unterſtrichene Nummern kommen nicht
zum Ausgebot.
(20932
Nähere Auskunft durch Herrn Forſter
Benſel zu Forſthaus, Böllenfalltor,
Fernruf 3445.
Darmſtadt, den 28. Dezember 1928.
Forſtamt Darmſtadt.
in Ludwigshafen a. Rh.
Gegründet 1886
Filialen
Köln
München
Promenadenſtraße 6
Kaiſer=Wilhelm=Ring 24
Einladung zur Leichnang auf in Bavern mändelsichere
GM 3000000 8% Goldpfandbriefe Reihe 20
nicht rückzahlbar vor 1. Januar 1934
Januar-Juli Zinsen, 1. Zinsschein am 1. Juli 1929 fällig
GM 3000000 8%o Goldpfandbriefe Reihe 21
nicht rückzahlbar vor 1. April 1934
April—Oktober Zinsen, 1. Ztnsschein am 1. Oktober 1929 fällig
zum Kurs von 971/82o
in Stücken von GM 100, 200, 500. 1000, 2000 und 5000
Unsere gleichwertigen Pfandbriefe notieren an der Münchener
Börse 98%- Die Einführung der obengenannten Pfandbriefe an den
Börsen München, Augsburg, Frankfurt a. M. und Köln a. Rh. ist in
Aussicht genommen.
Die Zulassung zum Lombardverkehr bei der Reichsbank in
Klasse A wird alsbald beantragt.
Die Verzinsung beginnt mit dem Einzahlungstage. Bei Zeichnungen
auf die Reihe 20 sind Stückzinsen ab 1. Januar 1929 bis zum Einzahlungstage
mitzuvergüten; bei Zeichnungen auf die Reihe 21 können 8% Zinsen bis
1. April 1929, frei von Kapitalertragssteuer, in Abzug gebracht werden.
Zeichnungen nehmen in der Zeit vom 3. bis 24. Januar 1929
sämtliche Banken und Bankiers, die Sparkassen, wir selbst und unsere
Filialen in München und Köln entgegen; Prospekte sind bei den genannten
Stellen erhältlich. Fräherer Schluß der Zeichnung wird vorbehalten.
Ludwigchafen a. Rh., den 29. Dezember 1928.
Pfälzische Hypothekenbank
II. Nhm. 21006
Preußiſche Pfandbrief=Bank
Gegründet 1862
Gnsſrſttt
Berlin W9
Eigenkapital .. . . M 33000 000.—
Darlehnsbeſtand. . . M 400 000 000.—
Einladung zur Zeichnung auf
GM 10000 000.— 8ige Gold=Hypotheken=Pfandbriefe Em. 50
Neuemiſſion, unkündbar bis 1. April 1935. Hinsſcheine April/Gktober
Zeichnungskurs 97½/‟ 0 — Einführungskurs 98% —
und
GM 5000000.— 8’oige Gold=Kommunal=Obligationen Em. 20
ſtaatsmündelſicher — unkündbar bis 1. April 1935. Hinsſcheine April/Oktober
Zeichnungskurs 9490 — Börſenkurs 941/a%0 —
Stücke beider Emiſſionen lauten über GMN7 100, 500, 7000 und 3000. Bei den Ofandbriefen
Emiſſion 50 kommen vom Cage des Eingangs des Gegenwertes bis I. April 1929 die
Stückzinſen — kapitalertragsſteuerfrei — vom Rechnungsbetrage in Abzug.
Zeichnungsfriſt vom 3, bis 24. Januar 1929 — früherer Schluß vorbehalten —
Die Abnahme der gezeichneten Beträge kann bis Mitte Februar erfolgen.
Zeichnungsſtellen: Alle Banken und Bankfirmen, Kreditgenoſſenſchaften, Spar= und
Giro=
kaſſen und die Emiſſionsbank ſelbſt.
Proſpekte und Anmeldeſcheine ſind bei vorbezeichneten Stellen erhältlich.
Der Vorſtand.
Berlin, im Dezember 1928.
Jagd=Verpachtung.
Mittwoch, den 30. Januar 1929, vormittags 10 Uhr, wird
(2lLes die am 1. Februar 1929 leihfällig werdende Jagd der hieſi=
Zuſchlag bleibt vorbehalten. gen Gemarkung, beſtehend aus 3 Jagdbezirken mit zuſammen
1900 Hektar Wald, Feld und Wieſen, auf weitere 9 Jahre
auf dem Rathaus dahier öffentlich verpachtet.
Die Jagd kommt getrennt und evtl. auch zuſammen zum
Ausgebot.
Das Jagdgebiet, das einen vorzüglichen Wildſtand bietet,
iſt von den beiden hieſigen Bahnſtationen, ſowie von den
Stationen Kreidach und Aſchbach bequem zu erreichen.
Wald=Michelbach, den 27. Dezember 1928.
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Heſſ. Bürgermeiſterei Wald=Michelbach.
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Carantie. Günstigste
Zahlungsweise.
Vor=
führung ohne
Kauf-
zwang im
hundeſteuer
der Skadk Darmſtadt für das
Kalenderjahr 1929.
An gemeindlicher Hundeſteuer für
das Kalenderjahr 1929 werden die
glei=
chen Sätze wie in 1928 erhoben, und
zwar:
a) 30 RM., wenn der Hundebeſitz in
die Zeit vor dem 1. Juli 1929
fällt, und
b) 15 RM., wenn der Hundebeſitz in
die Zeit nach dem 1. Juli 1929
fällt.
Bei mehrfachem Hundebeſitz werden
folgende Zuſchläge erhoben:
für den zweiten Hund . . 20 RM
für den dritten Hund . . 40 RM.
und für jeden weiteren
Hund je weitere . . . 20 RM.
Darmſtadt, den 29. Dezember 1928.
Der Oberbürgermeiſter. (St.21029
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Sonntag den 30. Dezember 1926
Geite 15
Ein Abenteurer von Ehre.
Roman von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)
Penſion von Maltzahn.
Hohlander nahm wieder die fremoen Zeitungen zur Hand,
er las aber noch weniger.
Seltſam — ſoute Miß Manroe, ſollte Kathleen verreiſen,
ohne ihm auch nur ein Wort zu ſagen?
Geſtern abend noch waren ſie bis in die ſpäte Nacht hinein
in dem kleinen Rauchzimmer der Penſion geſeſſen, es war der
ſchönſte der drei Geſellſchaftsräume, im reinen, engliſchen Stil,
und im offenen, die Kühte des feuchten Abends ſcheuchenden
Hamin eimge glimmende Scheite Holz.
Eine ſanfte, heimliche Stimmung hatte die beiden umgeben,
ihn und das ſchlanke, junge Mädchen mit den blonden Haaren,
wie ein Helm ſaßen ſie auf dem Kopf, mit dieſem kindlichen
Oval des Geſichtes, mit dieſen großen, blauen und ſo offenen
Augen, Fenſter einer naiven, kindlichen Seele, mit dem kleinen,
faſt herzförmigen Mund — das junge Mädchen guter engliſcher
Familie und beſter angelſächſiſcher Raſſe, und nur die unter der
Bluſe ſo frei atmende Bruſt und das ſtärker werdende Kinn,
das Reifwerden, das Kommen des Weibes verratend.
Einfach und doch ein wenig erregt hatten ſie von ihren
Zu=
kunftsplänen geſprochen, zwei an Ater und Erfahrung ſehr
ver=
ſchiedene Kameraden, die allein ſind inmitten einer großen,
nüch=
ternen und beiden wenig freundlichen Stadt, der eine dem
ande=
ren vertrauend, der andere den einen wie ſchützend.
Was die Pläne des jungen Mädchens anging, ſo waren
dieſe allerdings ſehr einfach, ſie bedingten noch einen längeren
Aufenthalt in Berlin: Miß Manroe, die ein hübſches Talent für
das Malen hatte und geläufig deutſch ſprach, wollte noch zwei
Semeſter Kunſtgeſchichte hören und ihre Studien im Atelier des
Profeſſors Slarbina vollenden.
„So lange ſollten Sie auch hierbleiben, Herr Hohlander. Sie
waren mir bis jetzt in allem ſo ſehr behilflich: bitte, bitte,
blei=
ben auch Sie noch hier, oder nicht?”
Hohlander hatte als Antwort ihre Hand ergriffen, dieſe
ſchmale und wie die ganze Figur an die ſchlanken, hochbeinigen
Geſtalten Botticellis erinnernde Hand, hatte dieſe Hand gekußt
und nicht mehr losgelaſſen; lange waren ſie derart geſeſſen und
hatten geſchwiegen, nichts hatte man mehr gehört als den
ver=
worrenen, dumpfen Lärm der großen Stadt.
Dann aber hatte ſich langſam ein dunkles Rot auf das helle
Mädchengeſicht geſchlichen, ein weicher, feuchter Schimmer war
in die großen, ſo offenen und ſo kindlichen Augen getreten, das
Lächeln, dies ſeltſame, ein wenig ſchiefe, ein wenig verlegene
und das glatte Oval des Geſichts ſo liebreizend modellierende
Lächeln war hervorgehuſcht, und ſchließlich hatte ſie ihre Hand
zurückgezogen, nicht ohne die ſeinige ein wenig zu drüden, ein
wenig ſcheu, etwas entſchuldigend zugleich, nein, es paßte ſich
eigentlich nicht, einem Herrn ſo lange die Hand zu laſſen, nun, er
würde ja ſchon verſtehen .."
Und auf ihr, ihm nun im Profil gebotenes Geſicht hatte ſich
ſchließlich jener frühlingshafte, jener ſehnſüchtige Ausdruck der
Erwartung gelegt: ſtumm, mit etwas vorgeſtrecktem Kopf, mit
verſchleierten Augen und mit halb offenem Munde war ſie
da=
geſeſſen, das junge Mädchen, das einer noch fernen Melodie
lauſcht, einer noch fernen, aber heißen und wilden Melodie.
Kin Zerwagen
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Mit einem verlegenen Gruße hatten ſie ſich getrennt, zwei
Menſchen, die genau wiſſen, daß ſie ſich am anderen Morgen und
noch viele, viele andere Tage wiederſehen werden — wie konnte
da die Rede von einer Abreiſe ſein?
Geduld, ſagte ſich Hohlander, Geduld, nur noch kurze Zeit,
dann iſt es Mittag, dann wird ſich beim Eſſen in der Penſion ja
alles aufklären.
Und damit wandte er ſich mit einem Ruck endgültig den
fremden Zeitungen zu, und das, was ſie berichteten, war
durch=
aus geeignet, den Herausgeber einer vor allem außenpolitiſchen
Wochenſchrift von dem ſeltſamen Dienſtmann und dieſem großen
Koffer abzulenken.
Denn es war damals für Deutſchland und damit für ganz
Europa eine kritiſche Zeit.
Die politiſchen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und
Eng=
land verſchlechterten ſich mehr und mehr, viele und ſonſt
durch=
aus normal denkende Menſchen hielten den Konflikt für
unver=
meidlich, manche der führenden Zeitungen beider Länder waren
voll von dieſen hetzenden Meldungen aus meiſt trüben Quellen
und von Artikeln, in denen mit ſchauerlich leichtem Herzen von
der Notwendigkeit eines Waffenganges zwiſchen den beiden
Staaten oder kurzerhand von einem friſch=fröhlichen Krieg ganz
Europas die Rede war, der, wie ſie ſchrieben, „bereinigen”
würde.
Karl Hohlander war kein „Pazifiſt”, aber das, was man
als „guten Europäer” bezeichnen konnte; er liebte alle ihm
be=
kanntem Kulturen, und nicht nur die eigene, ſein Ideal aber war
das achtzehnte Jahrhundert, in dem man zwar Kriege führte,
aber nicht von Volk zu Volk, ſondern von Feldherrn gegen
Feldherren, von Dynaſtie gegen Dynaſtie, in dem man keine
chauviniſtiſchen Hörner blies und in dem es ein Ruhmestitel
war, ein Kosmopolit, ein „guter Europäer” zu ſein.
Beſtärkt in dieſen Anſichten wurde Hohlander noch durch
ſeine Ueberzeugung, daß kein europäiſches Volk einen beſſeren
Europäer ſtellen konnte als ſein eigenes, als das deutſche Volk,
mitten in Europa lag es da, allen Einflüſſen von jeher offen,
und immer um ſo vollkommener, als es dieſen Einflüſſen
zu=
gänglich und damit europaiſch war.
Aergerlich legte Hohlander eine der ausländiſchen
Zeitun=
gen zur Seite, es waren die „Times”; in dieſer Nummer des
einflußreichſten Organs der engliſchen Imperialiſten, des ſo
großzügigen Weltblattes, das leider ſaſt zum Organ der
chauvi=
niſtiſchen, an Macht und durchſchlagender Kraft erſtaunlich raſch
zunehmenden „Imperial League” geworden war, wurden wieder
Maſſen von Oel aufs Feuer gegoſſen, als ob es deſſen überhaupt
noch bedurft hätte.
Eine Affenſchande, ſagte ſich Hohlander leiſe; eine
Affen=
ſchande, daß zwei ſo tüchtige Völker ſich nur mit dem
Schieß=
prügel in der Fauſt gegenüberſtehen wollen.
Seine großen, ſchön geſchnittenen und ſo ſprechenden Augen
ſahen jetzt verloren ins Weite, über die breite Straße hinweg,
durch dieſe ſteinernen, ſterilen Maſſen hindurch, ſie ſahen die
blühenden, üppigen Länder, ſeine ſchwäbiſche Heimat mit ihren
träumenden Städtchen; ſie ſahen aber auch das reiche England,
mit ſeinen gewaltigen Fabriken und Häfen, mit den Schlöfſern,
Parks und den ſo heimlich gebetteten Dörfern, mit jener großen,
vornehmen Schule in Kent, ein alter, weitgedehnter Herrenſitz, in
dem er als Junge drei Jahre das Leben eines engliſchen
Schülers geführt, in dem er das engliſche Volk als Knabe ſchon
lieben gelernt hatte, und deren wohlerfüllter Zweck es war, Jahr
für Jahr ein gutes Hundert des beſten Fabrikates zu liefern,
das England damals hervorbringen konnte, nämlich den
Gentelman.
Und jetzt ſtanden ſein Volk und das engliſche im Begriff, ſich
anzuſallen wie zwei wilde Tiere ..
Hohlander wurde durch laute Rufe aus ſeinem Grübeln
ge=
riſſen.
„Der „Mittag‟! Extra=Ausgabe des „Mittag‟! Der Tod des
Königs Eduard!” derart lauteten die Rufe, und wenige
Sekun=
den ſpäter war das große Café auch ſchon von einigen durch die
hochgezogenen Fenſter unbehindert eindringenden
Zeitungs=
jungen geſtürmt.
Immer wieder, faſt betäubend, riefen ſie das gleiche, raſch
legten ſie die noch feuchten Blätter auf die Tiſchchen, kamen dann
wieder, ſtrichen das Geld ein, verſchwanden wieder unter den
Linden.
Etwas vorſichtig und mißtrauiſch las Hohlander, der „
Mit=
tag” machte gern in Senſation.
Doch darum ſchien es ſich diesmal nicht zu handeln, ſonderm
hier war die einfache und nüchterne Tatſache zu leſen, daß der
König Eduard VII. von England geſtern abend nach anſcheinend
wenig bedeutender Krankheit plötzlich verſchieden ſei.
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