Einzelnummer 10 Pfennige
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Frankfurt a. M. 1301
Morgenzeitung der Landeshauptſtadt
Wöchentiche illufrierte Beilage: „Die Gegenwart”, Tagesſpiegel in Bild und Wort
Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Orlginal=Aufſätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelſenangabe „Darmſi. Tagbl.” geffattet.
Nummer 361
191. Johrgang
Samstag, den 29. Dezember 1928.
27 mm breite Zeile im Kreiſt Darmſtadt 25 Reichspfg.
Finanz=Anzeigen 40 Reſchspfg. Rekiamezele (92 mm
breit) 2 Reichsmark. Anzeigen von auswärts 40 Reichspfg.
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Rellame=
zelle 3.00 Reichsmark. Alle Preiſe in Reſchemark
(4 Dollar — 4.20 Markl. — Im Falle höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Strelk uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
Anzelgen=
aufträkge und Teiſtung von Schadenerſatz. Bei
Konlurs oder geriſchlicher Beitelung ſäll eder
Rabatt weg. Bankonio Deuiſche Bank und
Darm=
ſädter und Nationaibanl.
Parkeikag der Sozialdemokraken hat nun das Work. — Polikiſche Kämpfe unausbleiblich. — Reichs=
Arminiſter Gröner wird bei der Ausſprache ſeines Ekals dazu Skellung nehmen. — Rückwirkungen
auf die Regierungskoglikion?
25 ſozialdemokratiſche Behrprogramm
Das Ergebnis der Arbeik eines Ausſchuſſes.
Berlin, 28. Dez.
Die ſozialdemokratiſche Kommiſſion zur Prüfung des
Wehr=
lems, die der Parteivorſtand eingeſetzt hat, veröffentlicht das
bnis ihrer Arbeit. Es heißt in dem Wehrprogramm: Die
aldemokratiſche Partei Deutſchlands verwirft den Krieg als
el der Politik.
Als Mitglied der ſozialiſtiſchen Arbeiterinternationale kämpft
Sozialdemokratiſche Partei Deutſchlands für vollſtändige
Ab=
ing durch internationale Abkommen. Die Abrüſtung wird
Dann dem Frieden dienen, wenn ſie nicht eine einfeitige
Ver=
ytung iſt, wie ſie den Beſiegten des Weltkrieges durch die
fer auferlegt wurde. Der Deutſchen Republik iſt die hiſtoriſche
ion zugefallen, Vorkämpferin der internationalen Abrüſtung
ein. Dieſe Miſſion kann ſie nur dann erfüllen, wenn ſie die
aufgezwungenen einſeitigen Rüſtungsbeſchränkungen nicht
ſchreitet. Eine Verpflichtung der Deutſchen Republik, die ihr
rlegten Rüſtungsbeſtimmungen ohne Rückſicht auf ihre
poli=
e und militäriſche Zweckmäßigkeit auszuſchöpfen, erkennt die
ialdemokratiſche Partei Deutſchlands nicht an.
Noch droht die Machtpolitik imperialiſtiſcher und fasciſtiſcher
aten mit konterrevolutionären Interventionen und neuen
*gen. Solange dieſe Gefahren beſtehen, iſt die Deutſche
Repu=
genötigt, zum Schutze der Weltbeſtimmung ihres Volkes eine
hrmacht aufrechtzuerhalten. Die Wehrmacht kann ihre Aufgabe
erfüllen, wen ſie in ihrem Denken und Fühlen, mit dem
ke verbunden iſt und ſich als dienendes Glied in die
demokra=
ze Republik einordnet. Um die Rcichswehr in dieſem Sinne
zugeſtalten, ſtellt die Sozialdemokratiſche Partei insbeſondere
gende
Forderungen:
Kontrolle des Reichstages über alle Verträge der
Heeres=
waltung.
Keine Subvention an Privatfirmen, die mittelbar oder
un=
ttelbar illegalen Rüſtungen dient.
Verbot der Beſtrafung von Veröffentlichungen gegenüber
galen Rüſtungen.
Geſetzliche Beſtimmungen zur Sicherung einer unparteiiſchen
krutierung.
Beſeitigung des Bildungsprivilegs für das Offizierkorps.
Sicherung der ſtaatsbürgerlichen Rechte der Soldaten.
Schutz der Rechte der Soldaten durch eine von ihnen gewählte
erſonalvertretung.
Demokratiſierung des Diſziplinarrechts und des
Militärſtraf=
chts.
Republikaniſche Lehrkräfte und Lehrbücher beim Unterricht.
Verbot der Verwendung militäriſcher Kräfte bei Konflikten
diſchen Kapital und Arbeit.
In dem Programm heißt es dann noch:
Die Sozialdemokratiſche Partei fordert die Neufeſtigung des
ölkerrechts im Sinne der Humanität. Insbeſondere fordert ſie
erbot des Gaskrieges und der Verwendung von Bakterien zur
riegführung.
* Der von dem Dittmann=Ausſchuß fertiggeſtellte Entwurf
nies ſozialdemokratiſchen Wehrprogramms trägt in allen ſeinen
eilen deutlich den Stempel eines Kompromiſſes. Bei der
Zuſam=
ienſetzung des Ausſchuſſes und der innerhalb der Partei
ringen=
en verſchiedenen Strömungen konnte eigentlich auch kein anderes
ergebnis erwartet werden. Das Bekenntnis zur
Wehr=
aftigkeit iſt ſchon ein ziemlich ſtarker Erfolg des gemäßigten
Flügels, der, wie das Programm ſelbſt zeigt, mit ſtarken
Wider=
känden der extremen pazifiſtiſchen Richtung zu kämpfen hatte, der
S denn auch gelungen iſt, eine Reihe von Forderungen in den
Entwurf hineinzumauern, die ſicherlich auch in den
reichswehr=
reundlichen Kreiſen der Sozialdemokraten einiges Kopfſchütteln
ruslöſen werden. Es war natürlich nicht Aufgabe des Dittmann=
Ausſchuſſes, ein hieb= und ſtichfeſtes Wehrprogramm aufzuſtellen,
das wollte er auch gar nicht. Ihm lag zunächſt nur daran, für die
tnausbleibliche Auseinanderſetzung innerhalb der
Partei über die Einſtellung der
Sozialdemo=
raten zur Wehrfrage eine einigermaßen brauchbare
Plattſorm zu ſchaffen. Wieweit das gelungen iſt, kann erſt die
Zukunft erweiſen. Das Echo in der ſozialdemokratiſchen Preſſe
wird ſicherlich bald zu vernehmen ſein. Es wird ſich dann im
Laufe der nächſten Wochen allmählich herausſtellen, mit welchen
Strömungen die Parteileitung auf dem Parteitage im März in
Magdeburg zu rechnen haben wird. Da der vorliegende Entwurf
Zunächſt nur für den Hausgebrauch der Sozialdemokraten
be=
ſtimmt iſt, ſollte man eigentlich erſt einmal abwarten, wie die
Sozialdemokraten ſelbſt mit den Vorſchlägen des Ausſchuſſes
fer=
tig werden. Die Bedeutung der ganzen Angelegenheit macht aber
eine öffentliche Behandlung des Endwurſes doch notwendig —
ſchon deswegen, weil von ſozialdemokratiſcher Seite her
ſicher=
lich der Verſuch gemacht werden wird, für die in dem Entwurſ
zutage getretenen Gedankengänge auch bei der nichtſozialiſtiſch
eingeſtellten Wählerſchaft Stimmung zu machen. In politiſchen
Kreiſen hat man ſich denn auch ſchon eingehend mit dem Inhalt
des Programms befaßt. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich, daß
ſämt=
liche Rechtsparteien die ſozialdemokratiſchen Borſ=hläge ablehnen.
Auch im Zentrum machen ſich erneut Bedenken geltend, nament=
tich ſoweit die von den Sozialdemokraten geforderte
Polikiſierung der Reichswehr
in Frage kommt. Auffallend iſt aber, daß die
Zentrumsgewerk=
ſchaften dem Programm gar nicht ſo ablehnend gegenüberzuſtehen
ſcheinen. Das geht z. B. aus einer Betrachtung des „Deutſchen”
hervor, die zwar recht vorſichtig gefaßt iſt, die aber doch erkennen
läßt, daß man im Gewerkſchaftslager dem Programm einige
Sympathie entgegenbringt. Es bleibt auch hier abzuwarten,
wie die chriſtlichen Gewerkſchaften ſchließlich entſcheiden
werden. Wir glauben nicht, daß man beiſeiner genauen
Unter=
ſüchung aller Konſequenzen des ſozialdemokratiſchen
Wehrpro=
grammes auch nur einen beſcheidenen Reſt der
ſozialdemokra=
tiſchen Ideen akzeptieren wird. Die Demokraten, die ja auch
einen eigenen Wehrausſchuß eingeſetzt haben, ſind ſich noch
eini=
germaßen im Unklaren, welche Haltung ſie einnehmen ſollen. Sie
brauchen zwar nur das Beſte aus dem Entwurf herauszuſchälen,
werden aber ſchließlich auch zugeben wüſſen, daß die
Sozialdemo=
kraten weit über das Ziel hinausgeſchoſſen ſind, wobei aber ſchon
jetzt feſtgeſtellt werden kann, daß die hoffnungslos verrannten
Pazifiſten im demokratiſchen Lager ſich dem ſozialdemokratiſchen
Programm voll und ganz anſchließen dürften.
Die erſten Auswirkungen der Richklinien
dürften ſich bei der Etatberatung, und zwar bei dem Kapitel
Reichswehr bemerkbar machen; es ſei denn, daß man ſich vorher
im ſoziäldemokratiſchen Lager einig wird, ſolange Zurückhaltung
zu üben, bis der Parteitag ſein letztes Wort geſprochen hat. Aber
eine derartige Zurückhaltung iſt für eine Partei, die ſchon bei
der Bewilligung der Panzerkreuzerrate die größten
Schwierig=
keiten gemacht hat, doch kaum möglich. Infolgedeſſen werden die
Etatdebatten nicht unintereſſant werden. Vor allem auch nicht
die Rede des Reichswehrminiſters Groener, die die Ausſprache
über ſeinen Haushalt einleitet und die dabei das Programm der
Sozialdemokraten ſchwerlich wird übergehen können. Da der
Ent=
wurf zunächſt nur eine Ausſchußarbeit iſt, iſt es natürlich
ver=
früht, ſchon jetzt von irgendwelchen Rückwirkungen auf die
Zu=
ſammenarbeit der Sozialdemokraten mit den anderen Parteien
zu ſprechen. Sollte allerdings der Parteitag dieſes Programm
annehmen oder gar noch verſchärfen, dann iſt nicht recht
einzu=
ſehen, wie ſich eine weitere Zuſammenarbeit mit den
Sozialdemo=
kraten ermöglichen läßt, ſchon deswegen nicht, weil in dem
Pro=
gramm die Ablehnung der Panzerkreuzerrate ihre Verankerung
erhält, was konſequent auch zur Ablehnung weiterer Mittel für
den Aus= und Aufbau der Reichswehr führen muß.
Zwiſchenakk in Preußen.
* Berlin, 28. Dez. (Priv.=Tel.)
Die erſte Ferienſitzung des preußiſchen Landtages iſt kurz und
ſchmerzlos vorübergegangen. Wie zu erwarten war, hatten ſich
nur wenige Abgeordnete eingefunden, dagegen waren die
Tri=
bünen ſehr gut beſetzt. Wer aber glaubte, die Kommuniſten
wür=
den für Zwiſchenfälle ſorgen, ſah ſich enttäuſcht. Still und ruhig
plätſcherten die Reden der Kommuniſten zur Begründung ihres
Mißtrauensantrages dahin. Es ſprachen noch einige Vertreter
der Rechtsparteien. Das war aber auch alles, und die 120
herbei=
geeilten Abgeordneten konnten noch die Abendzüge zur Abfahrt
erreichen. Ihre Ruhepauſe wird aber nur kurz ſein, da am 2.
Ja=
nuar, abends, die Abſtimmung erfolgen wird, die auf den Abend
angeſetzt wurde, um möglichſt allen Abgeordneten die
Anweſen=
heit bei der Abſtimmung zu ermöglichen.
Es iſt verſtändlich, wenn man in Abgeordnetenkreiſen den
Vorſchlag erörterte, die verfaſſungsmäßig feſtgelegten Friſten über
die Erledigung von Mißtrauensanträgen zu ändern, um ein für
alle Mal ſolche Manöver zu verhindern. Wir glauben aber nicht,
daß dieſer der augenblicklichen Verſtimmung entſpringende
Vor=
ſchlag ſich zu einem Antrag verdichten wird, weil dann
lang=
wierige und ſchwierige Verfaſſungsdebatten entſtehen würden und
vermutlich kaum eine qualifizierte Mehrheit zuſtandekommen
wird, weil ja dann unter Umſtänden die jeweilige
Regierungs=
mehrheit die Abſtimmung über Mißtrauensanträge ins Endloſe
verſchleppen könnte.
Eine franzöſiſche Falſchmeldung.
*Berlin, 28. Dezember. (Priv.=Tel.)
In Berlin ſitzt noch immer eine Reihe von alliierten
Kontroll=
ofſizieren, die unter dem Namen „Militärattaché” den
Botſchaf=
ten ihrer Regierungen zugeteilt ſind. Ihre Aufgabe beſteht darin,
die Abwicklung der berühmten Reſtpunkte, alſo den Verkauf der
ehemaligen Kaſernen, Aenderungen an unſeren Feſtungen und
manches andere, zu überwachen. Ein Pariſer Blatt behauptet
nun, daß die Reichsregierung in einer Note die Zurückziehung
dieſer Sachverſtändigen von den Alliierten gefordert habe. Nach
unſeren Informationen trifft das nicht zu. Die Reichsregierung
denkt auch gar nicht daxan, ſolange nicht die großen
außenpoliti=
ſchen Probleme gelöſt ſind, mit einer derartigen Forderung an
die Regierungen in Paris, London und Rom heranzutreten.
Der Streit um die Rechtsgültigkeit
der ſächſiſchen Landtagswahlen.
Pon unſerem ſtändigen ſächſiſchen
Mitarbeiter.
Dr. G. Dresden, Ende Dezember.
Seit der Leipziger Staatsgerichtshof jene in ganz Deutſchland
aufſehenerregenden Urteile verkündete, die darauf hinausliefen, daß
jene Wahlbeſchränkungen, die in einigen Ländern bei
verſchiede=
nen Wahlen zur Verhinderung der Aufſtellung von
Splitterpar=
teien eingeführt worden waren, Verſtöße gegen Artikel 17 der
Reichsverfaſſung darſtellen, geht auch in Sachſen ein zäher Kampf
um die Gültigkeit der einſchlägigen Beſtimmungen des ſächſiſchen
Wahlgeſetzes und darum, ob ſich das Weiterbeſtehen des auf
Grund dieſes Wahlgeſetzes am 31. Oktober 1926 gewählten
Land=
tags nach dem Spruche des Staatsgerichtshofs rechtfertigen läßt.
Sicherlich wird niemand das Ueberhandnehmen kleinerer
Par=
teien freudigen Herzens begrüßen können. Aber ebenſo
zweifels=
frei iſt es, daß jede richterliche Meinungsbildung und jede
ſtaats=
politiſche Maßnahme in gleicher Weiſe auf das oberſte
Staats=
geſetz, die Reichsverfaſſung. Rückſicht nehmen müſſen. Die
Ver=
faſſung des Deutſchen Reiches garantiert jedem Deutſchen das
Recht der freien Meinungsäußerung, das Recht ſich zu koaliſieren,
nach welcher Richtung es auch immer ſein Bedürfnis ſein mag, ja ſie
macht ihm, ohne beſondere Kriterien dafür zu nennen, die beſondere
Betätigung ſeiner geiſtigen und körperlichen Kräfte zur Pflicht.
Un=
ter dieſen Umſtänden iſt es ſelbſtverſtändlich unmöglich, ſolange eine
Verfaſſungseinſchränkung oder =änderung nicht vorgenommen
wird, auch nur dem letzten Deutſchen die Schaffung von
Proſe=
lyten, die Gründung von Gemeinſchaften und Parteien zu
ver=
bieten. Dieſe Auslegung der Reichsverfaſſung dürfte ſich der
Staatsgerichtshof zu eigen gemacht haben, wenn er die die
Auf=
ſtellung eigener Liſten erſchwerenden Beſtimmungen der
Landes=
wahlgeſetze als mit der Reichsverfaſſung nicht vereinbar erklärt,
Nachdem ſich neuerdings auch das von der ſächſiſchen Regierung
auf Grund von Artikel 13, Abſ. 2, der Reichsverfaſſung angerufene
Reichsgericht im Sinne des Staatsgerichtshofs ausgeſprochen hat
und die Fraktionen der K.P.D, und der S.P.D, daraufhin im
Landtage Auflöſungsanträge eingebracht haben, ſcheint der Streit
um die Rechtsgültigkeit der letzten ſächſiſchen Landtagswahlen in
eine neite Phaſe zu kommen. Die ſächſiſche ſozialdemokratiſche
Partei hat bekanntlich, nachdem die Klage des Zentrums
zurück=
gezogen, die der U. S.P.D. zurückgewieſen worden war, beim
Staatsgerichtshof ein Verfahren anhängig gemacht mit dem
An=
trage, dahin zu erkennen, daß die umſtrittenen Beſtimmungen der
Landeswahlordnung gegen die Reichsverfaſſung verſtoßen,
dem=
nach die am 31. 10. 1926 ſtattgefundenen Wahlen ungültig ſind
und der in ſeiner gegenwärtigen Zuſammenſetzung zu Unrecht
be=
ſtehende Landtag aufzulöſen iſt. Was geſchieht aber dann, wenn
der Staatsgerichtshof dem Antrage der S.P.D. entſprechend
er=
kennt: der Landtag beſteht zu Unrecht und muß aufgelöſt werden,
im Landtag ſelbſt aber die für einen Auflöſungsbeſchluß nach der
ſächſiſchen Verfaſſung notwendige Mehrheit nicht zu finden iſt?
Die ſächſiſche Regierung hat ein verfaſſungsmäßiges Recht, den
Landtag aufzulöſen, nicht. Nach der Verfaſſung kann ſich der
Landtag ſelbſt durch Beſchluß auflöſen oder auf Volksbegehren
oder auf Antrag des Geſamtminiſteriums hin durch
Volksent=
ſcheid aufgelöſt werden. Nach § 28 des Geſetzes über den
Staats=
gerichtshof entſcheidet der Staatsgerichtshof „im Namen des
Reichs”. Gegen ſeine Entſcheidung iſt weder ein Rechtsmittel
noch die Wiederaufnahme des Verfahrens zuläſſig. Wenn man
daraus herleitet, daß das Urteil des Staatsgerichtshofs
Reichs=
geſetzeskraft genießt, ſo würde, falls das Urteil nicht durchgeführt
wird, ein Verſtoß gegen Artikel 14 der Reichsverfaſſung vorliegen,
in dem beſtimmt wird, daß Reichsgeſetze durch die
Landesbehör=
den auszuführen ſind. Unter Anwendung von Artikel 48 der
Reichsverfaſſung könnte das Land Sachſen dann unter
Umſtän=
den mit Hilfe der bewaffneten Macht gezwungen werden, das
Geſetzeskraft genießende Urteil des Staatsgerichtshofs
durchzu=
führen. In dieſem Falle würde von der Reichsregierung ein
Kommiſſar beſtellt werden, deſſen Ermächtigungen — wie im
Falle Zeigner — darin beſtehen könnten, Regierung und Landtag
des Freiſtaats Sachſen für aufgelöſt zu erklären und eine
provi=
ſoriſche Regierung einzuſetzen, die die neuen Landtagswahlen in
die Wege zu leiten hätte. Noch liegt der Spruch des
Staats=
gerichtshofs nicht vor. Mit Spannung ſieht die geſamte ſächſiſche
Oeffentlichkeit ſeiner Formulierung, auf die letzten Endes alles
ankommen wird, und der Behandlung der dem Landtag
vorlie=
genden Auflöſungsanträge entgegen. Beſondere Sympathien hat
ſich die herrſchende Regierungskoalition bei den Wählermaſſen
bisher nicht zu erringen vermocht. Zu weit gingen die Meinungen
der ſechs Koalitionsparteien auf Sachſen beſonders
intereſſieren=
den politiſchen und kulturellen Gebieten auseinander. Und
ſchließ=
lich iſt doch das wichtigſte und die Koalition, wenn auch zunächſt
nicht fühlbar, beeinträchtigende Moment die Stimmung, die in
den Kreiſen der Wählerſchaft gegenüber Regierung und Landtag
herrſcht. Beiden wird auch in bürgerlichen Kreiſen vorgeworfen,
daß ihre Leiſtungen nicht in ausgeglichenem Verhältnis zu den
Wahlverſprechungen, die ſeinerzeit gemacht wurden, ſtehen.
Land=
wirtſchaft, Handel, Handwerk, Induſtrie, alle ſind ſie ſich darüber
einig, daß ſie von der erſten bürgerlichen und breiteſten Koalition
mehr erwartet haben, als wie ſie heute als erreicht verzeichnen
können. Gemeinſam iſt allen Schichten, Kreiſen, Ständen die
tiefgehende Unzufriedenheit über den harten ſäſiſchen
Steuer=
druck, der verwandte Zuſtände in anderen deutſchen Gliedſtaaten
erheblich in den Schatten ſtellen mag. Das Höchſtmaß an Grund=
und Gewerbeſteuern, der unerträgliche Druck der rückſichtslos
ge=
handhabten Mietzinsſteuer, die hohe Laſt der Fürſorge, die Fülle
der ſtädtiſchen Abgaben ſind in der Tat für ſämtliche ſächſiſchen
Wirtſchaftskreiſe Erſcheinungen, mit denen ſie der bürgerliche
Charakter der Koalition trotz allem nicht verſöhnen kann, und in
den breiteſten Schichten der Bevölkerung keimt der verſucheriſche
Gedanke, durch eine Neuwahl eine Mehrheit zu ſchaffen, die mit
bisher vielleicht unangewandten Mitteln in der Lage ſein könnte,
die wirtſchaftlich ungünſtigen Verhältniſſe, denen Sachſen in
be=
ſonderem Maße unterſteht, zu ändern.
Seite 2
Samstag den 29. Dezember 1928
Nummer 361
Die Bariſer Binanz=Affäre.
Neue Berhaftung in der Angelegenheit der
„Ggzefke du Franc”.
Paris, 28. Dezember.
Der Unterſuchungsrichter in der Angelegenheit der „Gazette
du Franc” hat nach einem Verhör den Divektor der Zeitung „La
Rumeur” Anquetil, verhaften laſſen. Gegen ihn wird
Anſchul=
digung wegen Betrugs, Vertrauensmißbrauchs und Beihilfe zur
Hehlerei erhoben. Vor Erlaß des Verhaftungsbefehls gegen
Anquetil hatte der Unterſuchungsrichter dieſen über zwei Schecks
in Höhe von je 75 000 Franes verhört, die von Frau Hanau an
Anquetil gegeben worden waren, und zwar der eine durch
Ver=
mnittlung des Geſchäftsmaklers Amard, der ſein Büro in
dem=
ſelben Gebäude hatte wie die Interpreſſe (zur Gruppe der „
Ga=
zette du Franc” gehörig). Anquetil erklärte formell, er wiſſe von
dieſen 150 000 Franes, die von Frau Hanau ſtammen ſollten,
nichts. Er habe nichts erhalten. Der Unterſuchungsrichter verhörte
darauf den Geſchäftsmakler Amard. Dieſer ertlärte: „Die Zeitung
„La Rumeur” hatte ihren Börſenteil durch ein Abkommen mit
der Interpreſſe gefeſtigt. Anquetil kam im November zu der
Auf=
faſſung, daß der von der Interpreſſe gezahlte monatliche
Zu=
ſchuß nicht genüge und wollte eine Erhöhung. Er ließ dies Frau
Hanau wiſſen, die jedoch nicht darauf einging. Einige Tage
dar=
auf wurde in der Zeitung „La Rumeur” eine ſtändig heftiger
werdende Kampagne entfeſſelt. Frau Hanau, die dadurch
beun=
ruhigt wurde, bat mich (Amard) einzugreifen, da ſie wußte, daß
ich in Geſchäftsverbindung mit Anquetil ſtand. Nach längerem
ZZögern willigte Anquetil ein, die Angriffe in ſeiner Zeitung
gegen die Zahlung von 150 000 Franes einzuſtellen. Frau Hanau
erklärte ſich damit einverſtanden. Die Zahlung ſollte in zwei
Raten vor ſich gehen. Ich übergab am 27. November Anquetil
75 000 Franes, für die dieſer mir jedoch keine Quittung ausſtellte.
Am 29. November ſollten die reſtlichen 75 000 Francs bezahlt
werden, Anquetil bat mich jedoch bereits am 28. November um
das Geld, und ich ſchoß es ihm aus meinen Mitteln vor und
be=
hielt dafür die am nächſten Tage von Frau Hanau eingehenden
75 000 Francs für mich zurück. Als Anquetil am 1. Dezember
die Wendung bemerkte, die die Angelegenheit der „Gazette du
Franc” nahm, ſchlug er vor, Fvau Hanau die 150 000 Franes
zurückzugeben, was dieſe jedoch ablehnte, wobei ſie erklärte: „Ich
kann Ihnen Ihre Quittungen nicht wiedergeben. Es iſt eine
Unterſuchung eingeleitet und die Bücherreviſoren befinden ſich in
meinem Büro.” Nach Schluß dieſes Verhörs verfügte der
Unter=
ſuchutngsrichter die Verhaftung Anquetils.
EP. Paris, 28. Dezember.
Aus Straßburg wird gemeldet, daß im Brieſkaſten des
Bahn=
hof=Prſtamts ein Brief aufgefunden worden iſt, der von dem
Redakteur der autonomiſtiſchen Zeitung, der „Volksſtimme‟,
Thomas, an den Mörder Fachots, George Benozt, gerichtet
wor=
den iſt. Der Brief wurde beſchlagnahmt und an den
Unter=
ſuchungsrichter nach Paris weitergeleitet. — Dieſem Umſtand wird
große Bedeutung beigemeſſen. Wie man ſich erinnert, hat die
„Volksſtimme” vor einiger Zeit zugegeben, daß ein Unbekannter
in der Redaktion zwiſchen dem 12. und 15. November
vorge=
ſprochen hat, um die Adreſſe von Fachot zu erfahren. Man habe
ihm dieſe Adreſſe nicht mitteilen können. Die Redaktion behauptete
des weiteren, daß ihr der Genannte gänzlich unbekannt geweſen
ſei. Der Uimſtand, daß einer der Redakteure einen Brief an
Benojt gerichtet hat, läßt nun den Schluß zu, daß dieſe letztere
Behauptung nicht richtig war. Thomas iſt ſeit einigen Tagen aus
ſeiner Wohnung verſchwunden, was die Angelegenheit noch
myſte=
riöſer geſtaltet. — Er war vor einem Jahr verhaftet worden, weil
er im Verdacht ſtand, am autonomiſtiſchen Komplott beteiligt
ge=
weſen zu ſein, mußte aber mangels Beweiſes nach einigen Tagen
wieder freigelaſſen werden.
Die autonomiſtiſchen Zeitungen weiſen darauf hin, daß
Benoit offenbar unzurechnungsfähig ſei, da auch
ſein Bruder ſich in einem Irrenhaus in Behandlung
befinde. Andere Zeitungen behaupten jedoch, daß dieſer Bruder
allerdings früher ſich in einem Irrenhaus befand, aber entlaſſen
werden konnte, und ſeither den Beruf eines Jagdhüters in
Wal=
burg ausübt.
Die in Straßburg erſcheinende Zeitung „La Republique”
be=
hauptet, der Biſchof von Straßburg, Mſgr. Ruch,
beabſichtige, auf Grund von Weiſungen des Vatikans, dem
Abbé Haegy und dem Abbé Schieß, Direktor des „
El=
ſäſſer”, die Ausübung des Prieſteramtes zu
unter=
ſagen. Abbé Schieß ſei von dieſer Maßregelung bereits
verſtän=
digt worden.
Von Kaſimir Edſchmid.
* Mein Lieber, es gibt für Sie wohl kaum etwas Komiſcheres
als ſich vorzuſtellen, daß Sie nicht telephonieren könnten. Aber
iſt ihnen klar, welch ein gigantiſcher Gedanke darin gleichzeitig
liegt? Sie müßten plötzlich faſt alle Vorausſetzungen Ihres
Lebens ſtreichen. Haben Sie einmal darüber nachgedacht, daß es
faſt einerlei iſt, ob Sie im Jahre 1200 oder 1700 lebten, daß aber
ein unfaßharer Widerſpruch zwiſchen 1840 und heute liegt?
Unſere Großväter dachten zwar ſchon ſehr modern, aber hat
das nicht auch Cicero getan und Voltaire ebenfalls? Sehen Sie
da einen Fortſchritt? „Im Gegenteil. Aber Bonaparte im
Flug=
zeng und Heinrich den Vierten am Telephon und Karl den
Gro=
ßen mit einer Preſſezentrale, das ſind gigantiſche Vorſtellungen.
Warum? Weil in dieſem Vergleich, der Ihnen zuerſt komiſch
vorkommt, das ungeheure Geheimnis deſſen liegt, was unſere
Epoche originell mecht.—
Man muß ein techniſches Zeitalter nicht gegen ein geiſtiges
halten, um es zu vergleichen, ſondern man muß es neben das
Leben halten. Iſ4 Ihnen nie, am Papſtpalaſt in Avignon, in
Ravenna, in Urbino der Gedanke gekommen: Wie haben dieſe
Leute gelebt? Ich muß ſchon ſagen, nichts hat mich ſo bewegt
wie dieſe Frage. Jericho war, nach ſeinen Trümmern beurteilt,
ein Haufen enger Ställe ohne Dach, aus Schlamm, in dem die
Tiere mit den Familien in einem Raum ſchliefen. Pferde waren
in dieſem Lande, das uns geiſtig am meiſten intereſſiert, ſo
koſt=
bar, daß der einzige armſelige Säulenraum, den der berühmte
Königspalaſt in Sichem beſitzt, als Stall benutzt wurde. Säulen
als Pferdeboxen.
Kennen Sie den Orient? Natürlich kennen Sie ihn. Dann
wiſſen Sie, daß alles aus. „Tauſendundeine Nacht” Phantaſie
iſt, daß es in dieſen furchtbaren Harems, in dieſen lächerlichen
Schlöſſern keine duftenden Frauen, keine erleſenen Tugenden
gab, daß man in den Kleidern ſchlief, daß man ſich auf Bänke an
den Wänden legte, und daß aller Zauber nur Phantaſie war.
Alles war Legende. Keine Badezimmer, keine Telephone. Aber
Mauern um alle Städte, enge, ſchlecht riechende Straßen. Und
Städte nur eine Umſchreibung für Feſtungen.
Ach, ſelbſt bei Balzac blieben die Herzoginnen mit ihren
Wagen noch im Schlamm der Pariſer Straßen manchmal ſtecken.
Ahnen Sie, was Napoleon gelitten haben muß, bei Sturm, in der
engen Kabine eines Segelſchiffes, zwiſchen Alexandria und
Fran=
reich? Kommen Sie nicht mit Romantik, mein Lieber! Die war,
wie Sie ſie ſich vorſtellen, immer lächerlich. Wenn organiſiert
Reichskanzler Müller hat einen 14tägigen Urlaub
nach dem Schwarzwald angetreten. Reichswehrminiſter Gröner wird
am 10. Januar und Reichsernährungsminiſter Dietrich kurz nach
Neu=
jahr in Berlin die Geſchäfte wieder auſnehmen.
Der bayeriſche Miniſterpräſident Held weilt
zur=
zeit in Berlin und hat dem Reichspräſidenten einen
Beſuch abgeſtattet, den er auch bei den Mitgliedern des
Reichs=
kabinetts für die nächſten Tage angekündigt hat.
Am 26. Dezember ha: der Treuhänder in Paris die ihm
zu=
ſtehenden Ernennungen zu Mitgliedern des
Verwal=
tungsrats der Deutſchen Reichsbahn vollzogen.
Wieder=
ernannt wurden Margot und Mance, an Stelle von Habich
wurde Dr. Silverberg neu ernannt.
Bundeskanzler Dr. Seidel wird am 21. und 22.
Ja=
nuar in München Vorträge halten, und zwar im Akademiſch=
Politiſchen Club über „Föderalismus in Oeſterreich” und in
der Münchener Ortsgruppe des Kntholiſchen. Akademikerverbandes über
„Kritik der Demokratie”.
Die Abſtimmung der Werftarbeiter über den
neuen Schiedsſpruch ergab eine Ablehnung mit über 90
Prozent der abgegebenen Stimmen.
Gegen das deutſche Progymnaſium in Dirſchau
wurde ein Attentat verübt, indem Bänke und Fußboden
eines Klaſſenzimmers mit Petroleum beſoſſen und angezündet wurden.
Der Brand wurde noch reihtzeitig entdeilt und im Keime erſtickt. Die
Täter ſind unbekannt.
In der Etſch=Aue, zwiſchen Bozen und Meran,
ſind über 2000 deutſche Bauern ihres Grundbeſitzes
ent=
eignet worden und haben dafür nur 50 Prozent des Sachwertes
erhalten
Muſſolinihat die gegenſeitigen Neujahrsbeſuche
in den Miniſterien als unnötigen Zeitverluſt verboten und
ſich auch die Beſuche der Miniſter und Unterſtaatsſekretäre verbeten.
Die Reparationskommiſſion wird ſich am 5.
Ja=
nuar verſammeln, um die bis dalun von den Alliierten und der
deutſchen Regierung ernannten Sachverſtändigen zu beſtätigen. — Es
ſteht noch nicht feſt, ob bis dahin auch die amerikaniſchen
Sachverſtän=
digen ernannt ſein werden.
Die Kleine Entente ſoll einen gemeinſamen
Beobach=
ter in die Reparationskommiſſion entſenden, um ſo
ihre Rechte beſſer wahrnehmen zu können.
In Paris nimmt man an, daß der
Sachverſtändigenaus=
ſchuß für die Reparationsregelung ſpäteſtens am 15.
Ja=
nuar in Paris, am Sitze der Reparationskommiſſion,
zuſammen=
treten wird.
Aus Konſtandinopel wird ein Attentatsverſuch gegen
Muſtafa Kemal Paſcha gemeldet.
Nach b’sher unbeſtätigren Meldungen ſoll Frankreich
beab=
ſichtigen, Syrien’zu einer Monarchie unter dem
Prin=
zen Adil Ben Ayad umzugeſtalten.
Der Redarationsagent Parker Gilbert iſt am Donnerstag an
Bord des Dampfers „Berengaria” ton Southampton nach den
Ver=
einigten Staaten abgefahren. Er war am Mittwoch, von
Paris kommend, in London eingetroffen.
Nach den neueſten Melbungen hat ſich der Konflikt zwiſchen
Paraguay und Bolivien durch neuerliche Angriffe der
Boli=
pianer wieder verſchärft. Die bolivianiſchen Truppen ſollen das
Fort Vanguardia wieder beſetzt haben.
Zwiſchen China und Suanien iſt ein
Handelsver=
trag nach dem Muſter des italieniſch chineſiſchen unterzeichnet
worden.
EP. Paris, 28. Dez.
Der Urheber des Mordanſchlages gegen Fachot, George
Be=
noit, wurde geſtern zum erſten Male einem eingehenden Verhör
unterzogen. Aus ſeinen Ausſagen geht hervor, daß er weder
einer autonomiſtiſchen Gruppe angehörte, noch Mitwiſſer bei
ſei=
ner Tat hatte. Benoit erklärte vielmehr, bis zum Kolmarer
Pro=
zeß ſei er der Anſicht geweſen, daß die franzöſiſche Regierung ein
Recht habe, diejenigen Elſäſſer zu beſtrafen, die wieder deutſch
werden wollten. Er ſei auch heute noch ein guter Franzoſe;
da=
neben ſei er aber auch Elſäſſer. Den Verhandlungen des
Kol=
marer Prozeſſes habe er nicht perſönlich beigewohnt, ſondern ſie
in elſäſſiſchen und Pariſer Zeitungen verfolgt. Die Ausſagen
der Entlaſtungszeugen, des Senators Müller und der
Abgeord=
neten Walther, Brogly und Béron ſowie die des Polizeiſpitzels
Riehl, hätten ihn auf den Gedanken gebracht, daß der Prozeß
ungerechterweiſe künſtlich aufgezogen worden ſei. Der offene
Brief des Senators Helmer an den Miniſterpräſidenten
Poin=
caré, in dem Fachot beſchuldigt wurde, aus dem
Liquidierungs=
ſkandal der elſäſſiſchen Kaligruben Gewinn gezogen zu haben,
habe ſchließlich in ihm die Ueberzeugung hervorgerufen, daß
Fachot ein ehrloſer Menſch ſei. Wie gemeldet wird, iſt Fachot
nunmehr endgültig außer Lebensgefahr.
werden ſoll, dann ſchon richtig. Ohne Telephon iſt alles aber
ſchließlich um uns herum noch Mittelalter. Sie wiſſen nicht,
wohin das führt? Aber das iſt vollkommen einerlei, denn die
Richtung ſelbſt iſt folgerichtig.
Schließlich hat die Menſchheit nie einen anderen Gedanken
gehabt, als ſo weit zu kommen, um zu telephonieren. Alle
Zaubereien von „Tauſendundeine Nacht” ſind mit dem Telephon
gelöſt, alle Gaukeleien mit fliegenden Mänteln und guten Feen
und merkwürdigen Verwandlungen. Alles waren nur
Gedanxen=
ſpekulationen auf das Telephon. Welche Rieſenanſtrengungen hat
man ſchon früher gemacht, um die Welt techniſch zu organiſieren,
aber es geſchah ſtets mit untauglichen Mitteln. Mit Blinkſignalen
auf Türmen hat man von Paris bis Lyon nach einem beſtimmten
Code bereits vor hundert Jahren in ein paar Minuten „geſprochen”.
Aber ohne Sonne war der Spaß ſchon aus. Auch iſt man
da=
mals mit Relaispferden in etwas über einem Tag von Frankfurt
nach Paris gefahren, was man in etwas über zwei Stunden
fliegen kann. Mein Lieber, ich möchte nur ein einziges
Experi=
ment fertig bekommen: Sie vor zweihundert Jahren leben zu
laſſen und Ihnen ein fertiges Telephonbuch Europas in die Hand
zu drücken.
Um Gottes willen, in welcher Vereinſamung lebte die Welt
damals im Grunde! Wenn jemand in Stambul ſtarb, hörte man
es nach drei Wochen in London. Aber, wenn in Deutſchland ein
Stammesherzog eine Revolte machte, wann erfuhren es die
Gotenkönige in Ravenna? Und was trieben ſie den ganzen Tag,
außer auf die Jagd zu reiten, in Paläſten, die keine Glasfenſter
hatten, die keine Heizung beſaßen und die mit Fackeln erleuchtet
wurden? Und wie ſtellen Sie ſich ein Leben im antiken Rom
vor? Das antike Athen war eine ganz kleine Sache, auch das
antike Jeruſalem. Ohne Telephon wären die großen
Wunder=
ſtädte nie gewachſen. Denn Telephon bedeutet alles: Automobile,
Flugzeuge, Kabel, Lifts, Fabriken, ſoziale Frage. Und, nicht
wahr, wir leben noch in den Babyſchuhen. In zwanzig Jahren
werden wir vor Problemen ſtehen, gegen welche die Probleme
des letzten Krieges genau ſo komiſch ſind, wie wenn ich Ihnen
ſage, daß der letzte Bürgermeiſter des freien Frankfurt ſich erſchoß,
als die Preußen einrückten, weil er nach der damaligen Ideologie
glaubte, dieſe Schmach nicht überleben zu können. Das war
heroiſch, aber wir begreifen die Gründe nicht mehr.
Die Technik wird mit einer Geſchwindigkeit über heutige
Fieber und Probleme hingehen, daß es uns in Gedanken an die
Kühnheit dieſes Tempos grauſen würde, wenn wir es uns ſchon
deutlich vorſtellen könnten. Eines dieſer Probleme wird ſein,
Nieſenſtädte und Rieſeninduſtrien in der ganzen Welt da
anzu=
legen, wo ſie praktiſch ſind. Dagegen wird New York und
Holly=
wood, Eſſen und Moſſul ein Kinderſpiel ſein. Erinnern Sie ſich,
EP. Paris, 28. D0
Die in letzter Zeit zutage getretenen Meinungsverſchie
heiten zwiſchen dem Miniſterpräſidenten Poincaré und den 1
gen Regierungsmitgliedern über die Erhöhung der parlame
riſchen Diäten führten geſtern im Senat zu Kriſengerüchten,
große Aufregung hervorriefen. Poincaré ſelbſt erklärte mehr
Freunden, er ſei für die Abtrennung des auf die Diätenerhö)
bezüglichen Artikels, und er werde, falls dieſer Artikel doch a
nommen würde, dem Präſidenten der Republik ſeine Demi,
überbringen. Im Laufe des Abends fand, dann im Sen
gebäude eine Art offiziöſer Kabinettsrat und anſchließend de
eine längere Beſprechung zwiſchen Poincaré und dem Fin
miniſter Chéron ſtatt, der bekanntlich vom Kabinettsrat beauft
worden iſt, die Diätenerhöhung vor dem Parlament zu vertre
Chéron teilte ſpäter mit, die Schwierigkeiten ſeien in der W
beigelegt worden, daß er vor dem Parlament, nicht die
trauensfrage ſtellen werde, ſo daß es jedem Miniſter überla
bleibe, nach ſeiner Ueberzeugung zu ſtimmen, wie das in früh
Fällen, ſo z. B. bei den Abſtimmungen über die Wahlree
reform, die Frankenſtabiliſierung und das freie Wahlrecht, ſ
vorgekommen ſei.
Der Vertraute Poincarés, Marcel Hutin, erklärt dazu
„Echo de Paris”, in der Kammer und im Senat beſtehe Ue
einſtimmung darin, daß gegenwärtig in einem Augenblick, in
die großen Probleme der Nachkriegszeit vor ihrer Regelung ſ.
den, eine Kriſe vermieden werden müſſe, die eine, wenn auch
vorübergehende, Entfernung Poincarés, von der Regierur
gewalt zur Folge haben könnte.
Der Senat hat geſtern vormittag die Beratung des (
nahmebudgets begonnen und hofft damit im Laufe der heuti
Nacht zu Ende zu kommen. Man ſieht keinerlei Schlwierigke
voraus, doch ſind zwei Fragen zu erledigen, mit denen man
hinter den Kuliſſen ſeit einigen Tagen beſchäftigt: Die Frage
Erhöhung der Diäten von 45 000 auf 60 000, Franken, die
Kammer mit ſchſwacher Mehrheit beſchloſſen hat, ſowie die 7
derung, daß von nun an Parlamentarier keinerlei Stellungen
Aktiengeſellſchaften uſw. annehmen dürfen. Finanzminiſter C
ron hat dem Finanzausſchuß des Senats einen neuen Endnr
vorgelegt, der die Erhöhung der Diäten von 45 000 Franken
je 1250 Franken Wohnungsentſchädigung im Monat vorſieht.
Kabinett ſcheint eine Einigung hierüber nicht erzielt worden
ſein. Namentlich Poincaré ſoll ſich gegen jede Erhöhung
Djäten wenden, jedoch großen Wert auf das Geſetz legen,
Parlamentariern irgendweiche maßgebende Tätigkeit in H
delsunternehmungen verbietet, namentlich die Annahme von A
ſichtsratsſtellungen in Finanzinſtituten. Es iſt im Senat beſchl
ſen worden, dieſe beiden Fvagen zu diskutieren, ſobald ſämtli
Artikeb des Einnahmebudgets erledigt ſind.
Im Verlaufe der Diskuſſion des Finanzgeſetzes nahn d
Senat mit 140:107 Stimmen die von der Regierung vorgelegt
Artikel über Erhöhung der parlamentariſchen Diäten an. A
die ſcharfen Angriffe eines Royaliſten antwortete Finanzminiſ
Chéron, der die ſchon wiederholt in der oppoſitionellen Preſſe*
gebrachten Vorwürfe energiſch zurückwies. Er erklärte, erſt
Oppoſition gegen die Vorlage habe die Regierung bewogen,*
ihrer anfänglich neutralen Haltung abzuweichen und einen b
mittelnden Text vorzuſchlagen. Es ſei nicht zu leugnen, daß
gegenwärtigen Diäten abſolut unzuereichend ſeien. Die Opp.
tion komme lediglich von den Gegnern der Republik. Seine R
wurde mit toſendem Beifall aufgenommen.
Ueber die Stellungnahme Poincarés, der merkwürdigerwe
zu dieſer Senatsſitzung nicht erſchienen war, liegen noch ke
Nachrichten vor. Geſtern hatte der Miniſterpräſident bekannt!
mit ſeiner Demiſſion im Falle der Annahme der Vorlage gedro
Nach der inzwiſchen eingetretenen Entwicklung, beſonders
einem heute gefaßten Beſchluß des Miniſterrats, den Mitgliede
der Regierung völlige Abſtimmungsfreiheit zu gewähren, iſt
einem Rücktritt des Miniſterpräſidenten für die allernächſte
kunft kaum zu rechnen. Immerhin nimmt man in politiſck
Kreiſen an, daß die gegenwärtig latent vorhandene Kriſe ſpa
ſtens nach Schluß der Abſtimmung über das Budget ausbreck
dürfte.
daß die heute Dreißigjährigen noch als Kinder Jules Verne la
als eine Art phai taſtiſche Lektüre, während doch faſt alles Te
niſche darin ſchon banal iſt. Wiſſen Sie noch, daß in Bellam
Schmöker einer idealen praktiſchen Zukunftswelt etwas eine R!
ſpielte, das uns auf das Abenteuerlichſte reizte, nämlich 4
Radio? Nein, Sie wiſſen es nicht mehr, denn Sie haben ſich in 4
fünf Jahren Radio bereits ſo ſehr daran gewöhnt, daß es Ihl
auf dem Lande als das Selbſtverſtändlichſte der Welt vorkom.
durch den Mund des Anſagers das Hamburger Derby mit
erleben. Sie ſind von dem Tempo ſchon ſo ausgeſpeiſt, daß
es ſelbſt gar nicht bemerkt haben. Sie könnten ſich genau ſ0
erſchießen, wie vorſtellen, daß es kein Telephon gäbe, denn a9
ganze Welt ſtürzte damit zuſammen, Ihre Lebensauffaſſu
Ihre Geſchäfte, die Börſe.
Vor fünfzig Jahren waren alle Großſtädte nette, gute P
vinzſtädte, die Badeorte wurden gerade entdeckt. Man erſt
die Alpen gerade, es gab noch keinen Winterſport, man reiſte ka.
zum Vergnügen, das ganze geſellſchaftliche Leben war ein gem
licher Brei. Heute iſt alles konzentriert wie Cornedbeef. We
eine Epoche ſich je überhaupt große Denkmale geſchaffen hat,
hat es die unſere mit den Großſtädten getan. Es ſind Denkma
wie die Pyramiden und die Kathedralen. Die Großſtädte
ein fabelhaft funktionierendes Hebelwerk unſerer Phantaſie, 92.
artig, aufregend wie das Meer und wie die Alpen. Eine gi9”
tiſche Konſtruktion von Leben, Eiſen, Chemie, Elektrizitat,
Raubtierkäfig von durch Genies beherrſchten Maſſen.
Das Zeitproblem, das Tempo, iſt dadurch in unſer Lek
getreten als etwas fieberhaft Neues. Früher gab es das nie
Es hat das Leben nicht tiefer, aber intenſiver gemacht. Und m.
darf ruhig den Mut haben zu ſagen, daß das herrlich iſt. M
muß ſein Zeitproblem nur verſtehen, um es dann auch
meiſtern. Aber man darf ſich nicht dagegen ſtellen und ihm eind
„übel nehmen‟. Es iſt ſo leicht, nein zu ſagen und ſo ſchwer,
bejahen. Sind Sie mir nicht langweilig mit Ihren Kühen, 79*
rauſchenden Wäldern, den Seen und den Aehrenfeldern. N
mand liebt das mehr als ich. Aber waren die Naturidyllen n.
immer der Gegenſatz zu etwas anderen, zu Askeſe, zu Rloſte.
zu Kreuzzügen, zu Inquiſitionen, zu lauter Dingen, die mil *
Kathedralen oder mit den Pyramiden zuſammenhingen? Nic
iſt ſchöner in den alten Legenden, als jene Augenblicke, wo..”
den wäldererfüllten Epen des Mittelalters die jungen Mit
herausreiten und in die laue Frömmigkeit ihrer Kirchen einzle9e
Geradeſo ſtehen die Städte am Horizont unſeres Lebens Ne”
wie grandioſe Eiſentiere, wenn man am Meer, auf Schiffen"
dem Lande an ſie denkt. Der Gegenſatz macht ſie am koloſfalſte
Die Engländer haben das zuerſt begriffen mit ihren Som
Saiſons auf dem Lande und ihrem Weekend. Gerade die Konle.
ummer 761
Samstag, den 29 Dezember 1928.
Seite 3
Berlin, 29. Dezember.
der Reichskanzler, der Außenminiſter, der preußiſche
Mini=
zu öſident ſowie einige andere Miniſter haben für das deutſche
9 zum Jahreswechſel folgende Wünſche:
„Mein ſehnlichſter Neujahrswunſch iſt, daß das Jahr 1929
deutſchen Volke die endliche Befreiung von Rhein und Saar
ſen möge. Zu Deutſchlands Stellung als gleichberechtigtem
liedsſtaat im Völkerbund ſteht die Beſetzung deutſchen
Ge=
durch fremde Truppen in Widerſpruch. Ferner möge der
tzende Sachverſtändigenausſchuß eine für Deutſchland
er=
iche Einigung in der Reparationsfrage finden, damit das
che Volk weiterhin mit verſtärktem Antrieb und in politiſcher
zeit ſeinen wirtſchaftlichen Aufbau vollziehen kann.”
Müller, Reichskanzler.
Skreſemann: „Einheikliches Zuſammenſtehen
in der Slunde der Enkſcheidung”.
Das kommende Jahr ſtellt uns außenpolitiſch vor folgen=
Here Entſcheidungen. Wir werden in der Frage der Regelung
Reparationsfrage nur dann ein für uns einigermaßen
erträg=
s Ergebnis erzielen können, wenn wir uns zuſammenfinden
S nheitlichem Willen und Wollen.
Streſemann, Reichsminiſter des Auswärtigen.
Möge das Jahr 1929 uns weiterführen auf dem Wege des
dens und der inneren Geſundung!
Geleiten möge uns auf dieſem Wege die wachſende
Erkennt=
daß Achtung vor Geſetz und Recht und werktätige Liebe zum
menſchen die beſten Grundlagen für den demokratiſchen
Volks=
t bilden!
Dr. Schmidt, Staats= und Juſtüzminiſter.
Braun: „Skaafsbejahung”.
Dem deutſchen Volke wünſche ich für das Jahr 1929 die
wachſende Erkenntnis, daß die republikaniſche Staatsform und
die Lebensnotwendigkeiten des Volksſtaates uns alle zu
wahr=
haft ſozialer Einſtellung und ſtärkſten gegenſeitigen Bindungen
menſchlicher Solidarität verpflichten. Nur eine derartige Staats=
und Lebensauffaſfung wird uns die Kraft und die Ausdauer
geben, durch alle inneren und äußeren politiſchen Schwierigkeiten
und wirtſchaftlichen Kämpfe hindurch unbeirrt den geraden Weg
zum Wiederaufbau und zur echten und wahren Einheit
Deutſch=
lands zu gehen.
Braun, Preußiſcher Miniſterpräſident.
Koch=Beſer: „Recht vor Macht”.
Was ich dem deutſchen Volke für 1929 wünſche? Recht möge
vor Macht gehen! Geht im Leben des deutſchen Volkes Recht vor
Macht, ſo werden die Gewalten der Reaktion und der Revolution
durch eine vorwärtsſchreitende, weitblickende Ebolution des Rechts
überwunden werden. Geht im Leben der Völker Recht vor Macht,
ſo werden uns die Freiheit und die Gleichberechtigung nicht
länger verſagt bleiben, auf die wir als ein Volk Anſpruch haben,
das der Welt biel gegeben hat und in einer beſſeren Zukunft
noch mehr wird geben können.
Erich Koch=Weſer.
Dr. Curkius: „Geſundung der
wirkſchaft”.
Stetige Reformarbeit im Innern und erfolgreiche
Befrei=
ungspolitik nach außen ſind nur auf der Grundlage einer ſtarken
Wirtſchaft durchführbar. Die Geſundung unſerer Wirtſchaft aber
hängt ab von: Erleichterung unerträglicher Kriegstribute,
aus=
reichendem Spielraum für Eigenkapitalbildung,
Gemeinſchafts=
arbeit zwiſchen Staat und Wirtſchaft unter Führung des Staates
und Ausgleich der Intereſſen von „Kapital” und „Arbeit”
Dr. Julius Curtius, Reichswirtſchaftsminiſter.
Reichsminiſter von Guérard 65 Jahre all.
Berlin, 28. Dez.
Reichskanzler Müller hat an den Reichsverkehrsminiſter von
srard aus Anlaß der Vollendung des 65. Lebensjahres folgen=
Glückwunſchtelegramm gerichtet: „Zu dem bedeutungsvollen
ensabſchnitt, den Sie, ſehr geehrter Herr Reichsminiſter, heute
enden, ſpreche ich Ihnen, zugleich im Namen der
Reichs=
ierung, herzliche Glückwünſche aus. Mit großer Genugtuung
nen Sie heute auf eine überaus erfolgreiche politiſche
Lebens=
eit zurückblicken. Möge es Ihnen vergönnt ſein, Ihr
ver=
iſtvolles Wirken zum Beſten des Reiches in voller
Arbeits=
che und Geſundheit noch lange Jahre fortzuſetzen.”
Staatspräſident Adelung hat geſtern an Herrn Reichsminiſter
Guérard, den Miniſter für die beſetzten Gebiete, folgendes
ickwunſchtelegramm gerichtet:
„Zu Ihrem 65. Geburtstag übermittle ich Ihnen,
hochge=
ſchätzter Herr Reichsminiſter, herzlichſte Glückwünſche der
heſſi=
ſchen Staatsregierung und des Heſſenlandes. Ich füge meine
perſönlichen warmen Wünſche an. Möge Ihnen weite hin
aus Ihrer verantwortungsvollen Tätigkeit als
Reichsverkehrs=
miniſter und Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete Erfolg
und Befriedigung erwachſen, und möge Ihrem nachhaltigen
Bemühen, den unter der Beſatzung leidenden Gebieten
Er=
leichterungen und Linderung der Not zu ſchaffen, ein voller
Erfolg beſchieden ſein.
gez.: Bernhard Adelung.”
Reichsverkehrsminiſter und Miniſter für die beſetzten Gebiete,
jeodor von Guérard, Geheimer und Ober=Regierungsrat, wurde
Horen am 29. Dezember 1863 in Koblenz. Am 1. Dezember
27 wurde er zum Vorſitzenden der Zentrumsfraktion gewählt,
r er ſeit 1920 angehört. Er beſuchte das Gymnaſium in
Düſſel=
rf, ſtudierte Rechts= und Staatswiſſenſchaft an den
Univerſi=
ken Freiburg i. Br., Bonn und Berlin. 1886 wurde er
Gerichts=
ferendar und zwei Jahre ſpäter Regierungs=Referendar. 1891
ltrde er Regierungs=Aſſeſſor und verwaltete von 1898 bis 1905
s Landratsamt des Kreiſes Menſchau. Am 28. Juni ds. Js.
ater in das Reichskabineit ein. Am Kriege nahm er als
Haupt=
ann d. R. teil. Er war Oberkommandant von Vouziers und
in Sedan. Später wurde er zum Major befördert.
Die Lage in Afghaniſtan.
EP. London, 28. Dezember.
Trotz der ſtarken Schneefälle in Afghaniſtan hofft man in
Indien dennoch, durch Flugzeuge die übrigen Europäer aus
Kabul abholen zu können. Weitere Flugzeuge ſind aus
Meſo=
potamien an der Nordweſt=Grenze von Indien eingetroffen.
Zwei engliſche Flugzeuge liegen ſtark beſchädigt in Kabul. Eine
deutſche Frau wurde vom Propeller eines Flugzeuges getroffen
und ſo ſchwer verletzt, daß ſie ſpäterhin verſtarb. — Der
diplo=
matiſche Korreſpondent des „Daily Telegraph” meldet, daß die
Rückführung der deutſchen Frauen uſw. durch engliſche
Flug=
zeuge erfolgte, nachdem ein dementſprechendes Erſuchen durch
die deutſche Botſchaft in London beim Foreign Office vorgebracht
worden war.
Die aufſtändiſchen Schinwaris haben folgende drei
Forde=
rungen geſtellt: 1. Die ausländiſchen Gefandten ſollen keine
weitere Erlaubnis mehr erhalten, in Afghaniſton zu verbleiben.
2. Es ſollen keine weiteren afghaniſchen Studenten nach dem
Ausland zum Studium geſandt werden. 3. Eine Grupe von
15 afghaniſchen Mädchen, die nach der Türkei zur Erziehung
ge=
ſandt worden war, ſoll zurückgerufen werden.
Die Königin=Mutter iſt von Kandahar nach Djellalabad im
Flugzeug abgereiſt, um die Truppen und die Bevölkerung zum
Widerſtand gegen die Aufſtändiſchen zu ermuntern. — Die
mili=
täriſchen Operationen werden durch die jetzt eingetretenen
ſtar=
ken Schneefälle ſtark behindert. Die afghaniſchen Offiziere, die
der türkiſchen Armee zu Ausbildungszwecken beigegeben waren,
ſind nach Afghaniſtan zurückberufen worden. Es wird berichtet,
daß die türkiſche Militärmiſſion unter Kiazim Paſcha Weiſung
erhalten hat, vorerſt in Bombay zu bleiben. Sie befand ſich auf
dem Wege nach Afghaniſtan, wo ſie eine Tätigkeit als
Inſtruk=
teure der afghaniſchen Armee ausüben ſollte.
ankte von Landſchaft und Großſtadt machen das Leben heute
harf, blitzhaft und grandios.
Toll, wie in der ganzen Welt in zwei Jahrzehnten die
Men=
hen neben den Maſchinen aufgeſtanden ſind. Wo noch vor zehn
ahren in Kairo die Blinden ſich in einer Kette von Hunderten
ihrten, ſauſen jetzt die Autos einer Millionenſtadt. Athen
be=
tzt die meiſten Autos der Welt im Verhältnis zu ſeiner
Ein=
vohnerſchaft. Stambul, wo die Elektrizität noch vor kurzem aus
Ingſt vor Attentaten auf den Sultan verboten war, iſt ein
ichtermeer, das den Bosporus rötet. Durch die uferloſen Baſare
on Damaskus rollen in langen Linien die amerikaniſchen Wagen.
Selbſt die Beduinen rollen ihre Familien in Fords voll
Benzin=
annen durch die Wüſte nach den Großſtädten, die am Rande ihrer
Vüſtenwelt an Stelle der frommen Oaſen wie feuerſpeiende
Ge=
irge liegen.
Wenn Sie denken, daß der Beginn dieſer Rieſenrevolution
ſes Lebens knapp hundert Jahre, die entſcheidenden Dinge aber
napp fünfzig zurückliegen, die wirklich phantaſtiſchen aber erſt
vieder die Hälfte, ſo werden Sie mir zugeben, daß das allerhand
ſt. Gerechterweiſe könnten Sie nämlich ohne all das nicht ohne
Selbſtmord leben. Und ich, der ich keine drei Monate in einer
Broßſtadt leben kann, wüßte nicht, wie das Leben heute ſein
ollte, wenn es keine Großſtädte gäbe. Ich kann nämlich auch
keine drei Monate auf dem Lande leben, ohne Luſt nach ihnen
zu haben.
Weihnachtsmorgenfeier des Bühnenvolksbundes.
* Am zweiten Weihnachtsfeiertag beſcherte der
Bühnenvolks=
bund ſeinen Mitgliedern und Freunden im Kleinen Haus des
Landestheaters eine Feier edelſter und ſchlichteſter Art. Wie im
Vorjahr, führte die Darmſtädter Spielſchar ein Weihnachtsſpiel
auf, und in dieſem Jahre hatte man eine beſonders gute Wahl
mit dem nach alten Volksſpielen von Emil Alfred Herrmann
ge=
dichteten Weihnachtsſpiel „Das Gotteskind” getroffen. Zehn
Bil=
der bauen ſich ſo auf, daß ſie wahrhaft bildhaft, ohne beſondere
dramatiſche Entwicklung Szenen aus der Weihnachtsgeſchichte
bringen. Ueberall herrſcht lyriſches Verweilen vor, und es wird
ebenſo an die Draſtik alter Volksſtücke angeknüpft, wie in der
Szene mit der geizigen Wirtin oder der, wie der Tod und der
Teufel den König Herodes zur Hölle holen, wie man andererſeits
die Anknüpfung an die bildhaften Darſtellungen der
Weihnachts=
geſchichte ſpürt in der Verkündigung an Maria, der Szene im
Stall, dem Bild der Hirten auf dem Felde und der Anbetung der
drei Könige.
Die Darſtellung durch die ungenannten Mitglieder der
Spiel=
ſchar war ſehr ſtimmungs= und weihevoll. In erſter Linie muß
hervorgehoben werden, daß die ſprachliche Durchbildung der
Mit=
wirkenden ſich als ſehr gut erwies, dann aber fühlte man auch im
Darſtelleriſchen, wie alle mit dem Herzen dabei waren und mit
Liebe und Hingebung das ſchöne Weihnachtsſpiel verwirklichten.
Ein glückliches natürliches Gefühl verhalf zu großer Schlichtheit
der Darſtellung und vermied Uebertreibungen, die in den
draſti=
ſchen volkstümlichen Szenen eine Gefahr bedeuten konnten. Den
muſikaliſchen Teil, Geſänge, die teils zwiſchen den Szenen, teils
in die Szenen hinein geſungen wurden, verſah die Madrigal=
Vereinigung Darmſtadt unter Profeſſor Dr. F. Noack, die in
die=
ſem Rahmen ganz beſonders ſtimmungsvoll wirkte.
Hervor=
gehoben ſei die ſchöne Bearbeitung des Corneliusſchen
Drei=
königsliedes von A. v. Othegraven, vorgetragen von einem
lieb=
lichen Mezzoſopranſolo mit Chorbegleitung.
Kalender 1929.
Deutſcher Reichspoſt=Kalender 1929. Herausgegeben mt Unterſtützung
des Reichspoſtminiſteriums. Konkordia=Verlag, Leipzig, Goerheſtr. 6.
Preis 4 RM.
Seit einigen Jahren haben verſchiedene Landesregierungen,
Pro=
binzialverwaltungen, größere Städte und andere öffentliche Behörden
verſucht, dunh Herausgabe von Jahrbüchern oder Abreißkalendern mit
Abbildungen und Schrife die Bevölkerung mit den verſchiedenen
Auf=
gabengebieten dieſer Behörden vertraut zu machen. Danoben werden
die Schönheiten der Landſchaft, der hiſtoriſchen und ſonſtigen
Eigen=
art der Länder oder Städte zur Hebung des Fremdenverkehrs
geſchil=
dert. Dieſe Jahrbaicher und Kalender erfreuen ſich in den weiteſten
Kreiſen der Bevölkerung ſteigender Beliebtheit. Die Deutſche
Reichs=
bahn gab erſtmalig im Jahre 1927 einen Deutſchen Reichsbahn=Kalender
heraus, der in der Preſſe beifällig beſprochen wurde. Auch die Deutſche
Reichspoſt, die wie kaum eine andere Vcrwaltung durch ihre Vielſeitigkeit
wit allen Schichten des Volkes in engſter Fühlung ſteht, beſchreitet jetzt
dieſen Weg. Die Leirziger Verlagsanſtalt Konkordia=Verlag,
Leip=
zig C 1, Goetheſtraße 6, dunch die Herausgabe künſtleriſcher
Kalender=
werke beſtens bekannt, gibt für 1929 mit Unterſtützung des
Reichspoſt=
miniſteriums einen „Deutſchen Reichspoſt=Kalender” heraus, der ſoeben
erſchienen iſt. Der Kalender, in Form eines Abreißkalenders, ſoll
be=
ſonders die enge Verbundenheit der Reichspoſt mit Wirtſchaft und
Ver=
kehr zum Ausdruck bringen. Er will durch die dargeſtellten Vorgänge
aus Poſt= und Telegraphenbetrieben der breiteſten Oeffentlichkeit einen
Einblick in das Weſen des großen Verkehrsgobietes gewähren, über
Ge=
bühren= und Verſendungsbedingungen aufklären und den Poſtkunden
zweckmäßigſte, bequemſte und wohlfeilſte Ausnutzung der Verkehrsmittel
vor Augen führen. Auf gute Bildaufnahmen und kurzen, bündigen
Text iſt beſonderer Wert gelegt worden. Wer die Fülle von
Aufklärun=
gen und Anvegungen des Imhalts auf ſich einwirken läßt, wird über
die Vielſcitigkeit der Pſt ſtaunen. Er wird ſich daun aber auch ein
Uirteil übes Sie
ches aufmerkſari werden, deſſen er ſich) im poſtaliſchen Verkehr zu ſeinem
Nutzen bedienen kann. Und allein aus letztem Grunde ſchon kann die
Anſchaffung empfohlen werden.
Beutranntd und poien.
Verſchleppung der Wiriſchaftsbeſprechungen durch
die Polen.
* Berlin, 28. Dezember. (Priv.=Tel.)
Obwohl zwiſchen Warſchau und Berlin vereinbart iſt, am
9. Januar die Handelsvertragsverhandlungen wieder
fortzu=
führen, beſtehen doch noch einige Unklarheiten zwiſchen den
bei=
den Regierungen. Im Wege der mündlichen Ausſprache zwiſchen
den Delegationsführern Hermes und Dwardowſki konnten dieſe
zwar im weſentlichen ausgeräumt werden. Die Reichsregierung
hatte aber gebeten, die mündlichen Zuſagen des polniſchen
Unter=
händlers in einer Note beſtätigt zu erhalten. Bisher iſt dieſe
Bitte unerfüllt geblieben und Miniſter Hermes hat ſich veranlaßt
geſehen, bei Dwardoſſki daran zu erinnern. Dieſer, der ſich
zur=
zeit in Wien aufhält, hat zurücktelegraphiert, daß er im
Augen=
blick der Bitte der deutſchen Regierung nicht entſprechen könne,
weil er mit den zuſtändigen Reſſorts nicht in Fühlung treten
könne. Hermes hat darauf erwidert, daß Twardowſki einen
Ter=
min für die letzten Vorbeſprechungen zur Wiederankurbelung der
Handelsvertragsverhandlungen beſtimmen möge. Offenbar will
man den Polen Gelegneheit geben, in einer neuerlichen perſönlichen
Fühlungnahme zwiſchen den beiden Delegationsführern über die
polniſchen Zugeſtändniſſe Mitteilung zu machen, die uns bisher
auf ſchriftlichem Wege nicht übermittelt wurde. Bisher hat aber
v. Twardowſki einen Termin für dieſe Zuſammenkunft noch nicht
beſtimmt.
Berlin, 28. Dez.
Bekanntlich haben die ſeit Jahresfriſt geführten deutſch=
ruſſi=
ſchen Wirtſchaftsverhandlungen vor einigen Tagen einen, wenn
auch nicht endgültigen, Abſchluß gefunden. Was das dabei
er=
zielte Ergebnis angeht, ſo kann man damit im allgemeinen
zu=
rieden ſein. Die Verhandlungen drehten ſich ja nicht um den
Ab=
ſchluß eines neuen Vertrages, ſondern um die Ergänzung des
bereits beſtehenden Wirtſchaftsvertrages zwiſchen den beiden
Ländern.
Für Deutſchland handelte es ſich zunächſt um die gerade durch
den Schachty=Prozeß aktuell gewordene Frage des Rechtsſchutze3
für deutſche Staatsangehörige in der Sowjet=Union. In dieſer
Beziehung iſt von der ruſſiſchen Delegation die Zuſicherung
ge=
geben worden, daß in Zukunft jeder Deutſche ſich über die
Wirt=
ſchaftslage in Rußland informieren darf, ohne daß er dafür
be=
langt wird, abgeſehen, wenn er ſeine Informationen auf
ungeſetz=
liche Weiſe erhält.
Weiter hat Rußland garantiert, daß bei der Feſtnahme eines
deutſchen Staatsbürgers die deutſche Botſchaft in Moskau aufs
ſchnellſte benachrichtigt wird und daß nach Möglichkeit den
Ver=
hafteten Gelegenheit gegeben werden ſoll, den Beſuch deutſcher
Konſularbeamter zu empfangen.
Ferner iſt als Ergebnis der Wirtſchaftsverhandlungen die
Tat=
ſache wichtig, daß in Zukunft die Wirtſchaftsabteilung der
deut=
ſchen Botſchaft in Moskau in allen Wirtſchaftsfragen direkt mit
den zuſtändigen Stellen verhandeln kann unter Umgehung des
diplomatiſchen Weges, in der gleichen Art, wie es ſchon ſeit
län=
gerer Zeit der ruſſiſchen Handelsvertretung in Berlin möglich
gemacht wworden iſt.
Auch hinſichtlich der Stellung der deutſchen Konzeſſionäxe in
der Sowjet=Union ſind nicht unweſentliche Zuſicherungen gegeben
worden.
Die Frage der direkten Telephonverbindung zwiſchen Berlin
und Moskau iſt — wenigſtens in wirtſchaftspolitiſcher Hinſicht —
zufriedenſtellend geklärt worden.
Wichtige Abreden ſind auch über den Reiſeverkehr getroffen
worden. Die bisherigen Viſa=Gekühren werden um ein Drittel
ermäßigt. Die Aufenthaltsgenehmigung iſt für ein Jahr mit einer
Gebühr von fünf Reichsmark belegt.
Damit ſind die ſchwebenden Streitfragen allerdings noch
nicht alle bereinigt, vielmehr ſollen die letzten Schwierigkeiten in
einer Konferenz, die im Februar in Berlin ſtattfinden ſoll,
ge=
klärt und ausgeräumt werden. In den nächſten Tagen wird ſich
der ſogenannte Kleine Rat der Außenkommiſſare mit der Frage
dieſer Konferenz befaſſen, von der man hoffentlich ein beiderſeits
befriedigendes Reſultat erwarten darf.
Badiſcher Kalender 1929. Herausgegeben vom Badiſchen Verkehrsverband
Karlsruhe. Verlag Zentraleiſenbahn=Buchhandlung Karl Schmitt,
Heidelberg. Preis 2,50 Mk.
Der vom Badiſchen Verkehrsverband in Karlsruhe herausgegebene
Badiſche Kalender 1929 darf wiederum als das künſtleriſche Bildwerk des
Jahres über das Badnerland angeſprochen werden. Ueber 120 reizvolle
Motibe, zu einem großen Teil durch einen photographiſchem Wertbewerb
gewonnen, machen uns mit der herrlichen Bergwelt des Schwarzwaldes
vertraut.
Deutſcher Reichsbahnkalender 1929. Herausgegeben von Dr. Dr. Hans
Baumann. Konkordia=Verlag Leipzig, Goetheſtraße 6. Preis 4 RM.
Dieſer im dritten Jahrgang erſcheinende Abreißkalender tritt ſeinen
vielgelobten Vorgängern ebenbürtig an die Seite. Während der vorige
Jahrgang 1928 unter dem Motto „Reichsbahn und Wirtſchaft” ſtand,
wird in dieſem Jahrgang gezeigt, wie „Reichsbahn und Volk”
zuſammen=
hängen. Täglich vertrauen ſich über 5 Millionen Menſchen der
Reichs=
bahn an und ſo begegnet die Reichsbahn in allem Volksſchichten regem
Intereſſe. Der Volksbedeutung jedes Bezirks der 30
Reichsbahndirektio=
nen iſt je ein Blatt gewidmet. Wie die Menſchenmaſſen im Ruhrgebiet
und in Berlin in ihrem Reiſebedürfnis befriedigt werden, wie die
Land=
bevölkerung in Pommern, in Oſtpreußen und in Bayern ſich der
Reichs=
bahn bedient, wie die landſchaftlich bevorzugten Gebiete Thüringens,
des Harzes und des Rieſengebirges und im Süden der Schwarzwald
und die bayeriſchen Berge Deutſche und Fremde anlochen, zeigen dieſe
Einzelblätter. Und dann führt uns der Reichsbahnkalender „durch die
deutſchen Lande”, und er erſchließt immer wieder neue Schönheiten des
deutſchen Vaterlandes. Die enge Verknüpfung zwiſchen Erzeugung und
Verbrauch ſpiegelt ſich in dem umfaſſenden Güterverkehr, und immer
wieder kehren die Blätter „Reichsbahn und Wirtſchaft” die beſonders
intereſſante Vorgänge auf dieſem Gebiet vor Augen führen. Auch die
vorzügliche Wiedergabe der Bilder in abgetonten Farben erhöht den
Kunſtwert. Der publiziſtiſch bekannte Verfaſſer Dr. Baumann verdient
für ſeine verdienſtvolle Arbeit Dank.
Kreuzkalender. Dieſer graphiſche Kunſtbalender wurde 1927 in dem
Verlag des Landesvereins für Innere Miſſion der ev.=luth. Kirche in
Sachſen, Dresden A, übernommen. Er iſt aus der evangeliſchen
Jugend=
arbeit heraus entſtanden mit dem Ziel, einen chriſtlichen Jahrweiſer zu
ſchaffen, der die Kunſtſprache unſere Tage redet und damit auch
äußer=
lich die Reichsgottesgedanken in einer weiteren Kreiſen zugänglichen
Ge=
ſtalt anbietet. Zugleich aber werden junge Künſtler durch dieſe unſere
Arbeit gefördert.
— Unter den deutſchen Induſtrie=Kalendern zum neuen Jahre
ver=
dient der Junkers=Kalender beſondere Beachtung. Auf 365 illuſtrierten
Blättern wird von den verſchiedenen Arbeiten der Junkers=Werke
er=
zählt: Vom Flugzeugwerk, welches bekanntlich im vergangenen
Jahre die Herſtellung des tauſendſten Flugzeuges feiern konnte, und
durch den „Bremen”=Flug und die Wiedergewinnung des
Weltdauer=
rekordes in aller Munde war, vom Junkers=Motorenbau (Stand=
und Automobil=Motore ſowie Flugzeug=Motore), von Junkers u. Co.,
der Fabrik für Gasbadeöfen und Warmwaſſerapparate und
end=
lich vom Kaloriferwerk, welches Lamellenkalorifere,
Luſtheiz=
aggregate ſowie auch Zollbau=Lamellendächer herſtellt. Der Kalender
kann bei der Verlagsfirma Dünnhaupt, Deſſau, bezogen werden.
Seite 4
Samstag, den 29 Dezember 1928
Perkeg
Alexanderstraße 12
Samstag und Sonntag in den
Eleinen Sälen: TANZ
Im großen Saal:
Vereinstestlichkeiten
Voranzeige:
(20929
Silvester beabsichtige ich im
großen Saal einen geschlossenen
Ball zu veranstalten.
Ein-
tritiskarten sind im Vorverkauf
im Restaurant zu haben.
Eintritt pro Peison 50 Pfz.
Höflichst ladet ein Gg Hartl
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Samstag und Sonntag
den 29. und 30. Dezember
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Montag, den 31. Dezember
Nummer 361
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Silgesterfeier
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Mit Tanz.
Kleiner Saal
Silgesterfeier
mit Tanz.
Eintritt frei. 20962) Eintritt frei.
Bolkstrachtenverein Almrauſch
Darmſtadt —
Sonntag, 30. Dezember, nachm. 4 Uhr m
Konkordiaſaal, Waldſtr 33
5. Stiftungsfeſt
mit Konzert, hum. Vorträge, bahriſche und
heſſiſche Nationaltänze.
Theater: 3Akter
Der Gwiſſenswurm
Tombola und darauffolgenden Tanz.
Landsleute und Gönner des Vereins
willkommen.
FTTTTTTTTA
Mret
Bürger=Geſang=Verein
Beſſungen • Gegr. 1863
Chorleiter: Herr Gg. Simon
Am Sonntag, 30. Dezember 1928
und das Fest-Programm
Sonntag, den 30. Dezember
2 Vorstellungen 2
Nachm. 14 Uhr
ermäß. Preise: Mk. 1.00, 3.00
Abends 8 Uhr: volle Preise!
Abschieds-Ehrenabend
Enrico
Oolelf
Montag, 31. Dezember (Silvester)
geschfossen
Karten; de Waah Rheinstraßze 14,
Ver=
kehrsbüro.
(20953
enier 494
30. Dezember, abends 7 Uhr
Weihnachtsfeier
im Saale des Feierabends, Stiftſtr. 51.
Theater, Geſang. Humoriſiſche
Vorträge Tombola.
Eintritt 20 ₰
Es ladet ein
Der Vorstand
Ausgewähltes Silvester-Souper.
Tischbestellung zeitig erbeten. 20960
Mhtlagee
AAAAAAAAAHAAAAAAAAA wozu freundlichſt einladet
Große Silwester-Feier
verbunden mit
Ronzert u. Tanz
im vergrößerten Saal des
Café Waldesruh bei Traiſa
Zur Waldkolonie
Tiſchbeſtellungen erbeten. 20952b) Telephon 1783. PSamstag, den 29. Dezembe
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Schloß-Café
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„Schloß-Café -Ensemble‟
Leitung: Kapellmeister Curt Fischer
Samstag, 29 Dezember, abends 8½ Uhr
Gesellschafts-Abend mit Tanz
Montag, 31. Dezember, abends 8½ Uhr
Große Silwesterkeier mit Tanz
Dienstag den 1. Januar 1929
Neujahrs-Fest-Konzerte
vorm von 11—1 Uhr, nachm. ab 4 Uhr, abds ab 8½ Uhr
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Fürstenberg-Bräu (Donaueschingen).
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in der Beſſunger Turnhalle.
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und reichhaltige Tombola.
Anfang abends 7 Uhr.
Kaſſenöffnung 6 Uhr.
Zu zahlreichem Beſuch ladet ein
Der Vorſtand.
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Männerquartett Loreley
Gegr. 1912 Darmſiadt Gegr. 1912
Samstag, den 29. Oezember 1928
Weihnachts=Feier
mit Theater, Geſangsvorträgen uſw.
im Mathildenhöhſaal (Dieburgerſtr. 26)
— Tombola
Ab 10 Uhr abends bis 3 Uhr nachts
— Tanz —
Saalöffnung 6 Uhr — Anfang 7 Uhr
Eintritt 0.50 Mk.
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am Hauptbahnhof
Sonntag, 30. Dezember 1928, ab 20 Uhr
Honzert des Stadtorchesters
Montag, den 31. Dezember 1928
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Kapellmeister Jos. Felix Hess.
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Samstag, den 29. Dezember 1928
Gesellschafts-Abend mit Tanz
Sonntag, den 30. Bezember 1928
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Montag, den 31. Dezember 1928
Große Silvesterteier mit Tanz
Tischbestellungen erbeten
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Großes Haus
Hessisches
Landestheater
Samstag,
29. Dezember.
Keine Vorstellung.
(Die angekündigte Fidelio-Vorstellun!
findet am 14. Januar 929 Statt.)
ummer 361
Samstag den 29. Dezember 1928
Geite 5
Ans der Landeshauptftadt.
Darmſiadt. 29. Dezember.
Ein Neujahrsempfang des Geſamtminiſteriums wird am
Diens=
eay em 1. Januar 1929, vormittags 111 Uhr, im Staatsminiſterium,
ga. ſtraße 7, ſtattfinden. Dieſe Einrichtung, die einem vielſeits an
dr taatspräſidenten herangetragenen Wunſche en=
genhet zu geben, mit den
Mini=
ſte Neujahrswünſche auszutauſchen. Der Staatspräſident wird bei
de Empfang eine Anſprache halten.
Ernannt wurden: Am 5. Dezember: die prov.
Handarbeitslehre=
mma Schilling an der Volksſchulg zu Sprendlingen, Kreis
bach, zur Handarbeitslehrerin an dieſer Schule, mit Wirkung vom
des Dienſtantritts ab; am 10. Dezember: der Lehrer an der
ſchnle zu Offenbach a. M. Martin Quirin zum Reallehrer an
studienanſtalt in Offenbach, mit Wirkung rom 1. Dezember an;
Dezember: der Pfarrer Lic. Erwin Wißmann zurzeit mit
Zerwaltung einer Religionslehrerſtelle an der Liebigs=
Oberreal=
c und Aufbaufchule für Mädchen in Darmſtadt beauftragt, zum
in lanmäßigen Studienrat, mit Wirkung vom 1. Januar 1929 an;
g51: Dezember: der ſtändige Hilfsarbeiter im Miniſterium der
Finan=
zSAbt. für Bauweſen, Regierungsbaurat Hugo Landmann zu
Tſtadt vom 1. Dezember an zum vortragenden Rat mit der Amts=
E, hnung „Oberbaurat”; am 22. Dezember: die Privatdozenten Dr.
S. Lawaczeck, Dr. Erwin Moos, Dr. Ernſt Woenckhaus
x erplanmäßigen außerordentlichen Profeſſoren in der mediziniſchen
3 tät der Landesuniverſität Gießen.
In den Ruheſtand verſetzt wurde: Am 21. Dezember: der
Ober=
nrat an dem Realgymnaſium zu Darmſtadt Eunſt Seeger auf
Nachſuchen mit Wirkung vom 1. Januar 1929 an.
— Erledigt iſt eine Schulſtelle für eine katholiſche Lehrerin an der
2’ſchule in Harheim, Kreis Friedberg; Mietwohnung iſt
vor=
en.
Eiſerne Hochzeit. Das Ehepaar Friedrich Preißer feiert am
Dezember zu Eiſenach die Eiſerne Hochzeit.
— Im Schloßmuſeum finden Führungen ſtatt von Sonntag,
Dezember, bis Freitag, 4. Januar, täglich vormittags 11 und 11.30
Samstag geſchloſſen. — Es wird nochmals darauf hingewieſen,
die von der Direktion des Schloßmuſeums über die Feſttage
ge=
te Eintrittspreis=Ermäßigung — 50 Pfg. pro Perſon — bis
ein=
ßlich Neujahrstag gilt.
Heſſiſches Landestheater. Die für heute angeſetzte Vorſtellung
delio” muß wegen techniſcher Vorbereitungen zur Silveſter=
Pre=
e der Johann=Strauß=Operette „Die Fledermaus” entfallen.
Große Haus bleibt daher heure geſchloſſen. Die Vorſtellung
elio” mußte auf Freitag, den 4. Januar, verſchoben werden.
Be=
gelöſte Eintrittskarten zu „Fidelio” behalten Gültigkeit zu der
derholung am 4. Januar, die der Miete K als 5. Vorſtellung und
Miete T (Gruppe 1, 2, 3, Nr. 1—150) zugeteilt bleibt, oder können
Mittwoch, den 2. Januar, an der Tageskaſſe des Großen Hauſes
ckgegeben werden.
Im Kleinen Haus gelangt „Candida” als Vorſtellung der
Ge=
rde F (Grußpe I und II) um 20 Uhr zur Aufführung.
Morgen Sonntag wird als Volkstorſtellung zu halben Preiſen der
cozeß Mary Dugan” aufgeführt. Die Aufführung iſt außer
te und beginnt um 20 Uhr.
„Fatme” von Flotow, mis Käthe Walter in der Titelrolle und
ta Jacobs ſowie den Herren Ebert=Beyer, Kuhn, Overlack, Vogt in
übrigen Hauptpartien, gelangt morgen Sonntag im Kleinen Haus
Verſtellung der Gemeind= G (Gruppe I und II) um 20 Uhr zur
Auf=
ung. Muſikaliſche Leitung: Max Rudolf.
Die nächſte Wiederholung des Weähnachtsmärchens „Die
Himmels=
ſe”, mit Kitty Stengel, Hannah Rüggold, Margarete Carlſen,
s Vaumeiſter, Paul Maletzki, Hugo Keßler, Hermann Gallinger,
jard Jürgas, Hans Ney, Kurt Weſtermann findet morgen Sonntag,
15 Uhr, ſtatt.
Der allgemeine Vorverkauf für die beiden Silveſtervorſtellungen
te Fledermaus” (Großes Haus) und die Erſtaufführung des
ſwankes „Theo macht alles” (Kleines Haus), ſowie auch für die
den Neujahrsauführungen „Lohengrin” (Großes Haus) und
andida” von Shatv (Kleines Haus) beginnt heute. Die
muſika=
de Leitung der „Fledermaus” und des „Lohengrin” hat
General=
ſikdirektor Dr. Böhm, die Inſzenierung des Schwankes „Theo macht
S” leitet Günter Haenel. Die Silveſtervorſtellung des Großen Hau=
„Fledermaus”, iſt außer Miete und beginnt um 18½ Uhr. Die
beſtervorſrellung des Kleinen Hauſes, der Schwank „Theo macht
s” iſt der Miete VII zugeteilt und beginnt um 19 Uhr; „
Lohen=
n” am 1. Januar iſt der Miete A zugeteilt und beginnt um 18 Uhr,
andida” um 20 Uhr. — Zu „Fledermaus” können nur Gutſcheine für
ausgezahlte Miete und ſolche Tauſchkarten eingelöſt werden, die be=
Is füir eine Sonntagsoper zurückgegeben wurden; für die
Neujahrs=
führung „Lohengrin” nur Gutſcheine für vorausgezahlte Miete und
uſchkarten für eine nicht beſuchte Wagner=Vorſtellung.
Turngemeinde Beſſungen 1865 E. V. Weihnachtsfreude,
Weih=
ehtsſtimmung und echter Weihnachtsgeiſt lag weihevoll über den
weih=
chtlichen Veranſtaltungen unſerer Turngemeinde. Der Nachmittag
3 erſten Feiertags war der Jugend vorbehalten. Mit erwartungs=
Uen Geſichtern rückten die ſtattlichen Scharen der Schüler= und
Schü=
innen=Abteilungen in dem Turnſaal ein, um ihre wohlvorbereiteten
bungen den zahlreich erſchienenen Zuſchauern vorzuführen. Alles
tppte vorzüglich; die Turngemeinde kann ſtolz ſein auf dieſe jungen
äfte, die zu den ſchönſten Hoffnungen berechtigen, dank der
unermüd=
hen, ſelbſtloſen Arbeit ihrer Führer, die nicht hoch und dankbar genug
terkannt werden kann. Der Abend brachte uns dann die
Yeranſtal=
ng der Geſamt=Turngemeinde, die in jeder Beziehung als
muſter=
iltig und wohlbefriedigend bezeichnet werden darf; eine Anerkennung,
e der Veranſtaltungsleiter, unſer Mitglied Chr. Liebig, auf ſein
onto buchen darf. Ein inhaltsreiches auserleſenes Programm lockte
ohl die allermeiſten unſerer Mitglieder mit ihren Familien an, ſo daß
e zuletzt Ankommenden bei überfülltem Hauſe faſt kein Plätzchen mehr
nden konnten. Und um es gleich vorweg zu ſagen, jeder kam auf
ine Rechnung bei der Fülle des Guten und Schönen, was da geboten
urde; alles der weihnachtlichen Stimmung und der hohen Weihe des
eſtes angepaßt: Die herzlichen Begrüßungsworte des erſten Sprechers,
er tiefſinnige Vorſpruch der Turnerin Holletſcheck, die
ſtimmungsvoll=
ediegene Muſik des Orcheſters, die herrlichen Chöre der
Singmann=
haft und die echten Weihnachtsgeiſt atmenden Nummern des 1. Teils:
Legionärs Weihnacht” und „Der Weihnachtstraum”, die bei lautloſer
Stille ſichtlich tiefen Eindruck bei den Zuhörern hinterließen. Aber
uch der Humor und die Heiterkeit kamen zu ihrem Recht! Zwei
aller=
iebſte Koſtümduette, ein Tanzreigen der Turnerinnen ernteten
ſpon=
anen Beifall, und die originelle Pantomime der Turner hielten die
Sachmuskeln in ſtetiger Bewegung. Achtung gebietende,
vielverſpre=
hende Leiſtungen zeigte auch eine Zöglingsabteilung unter der
ziel=
ſewußten Leitung unſeres rührigen Turners Allgayer, deſſen Körper=
Uille ihm durchaus nicht hinderlich zu ſein ſcheint bei ſeinen exakt und
tramm vorgeturnten Uebungen! Den Schluß des Abends bildete ein
kanz ausgezeichnet geſpieltes Singſpiel „Bauer und Baron”, das wohl
ils Glanzleiſtung bezeichnet werden darf.
— Weihnachtsfeier. Am Sonntag hielt der Invaliden= und
Nentenempfängerbund der Stadt Darmſtadt ſeine
Weih=
nachtsfeier ab. Nach einer Ehrung der Verſtorbenen des Bundes hieß
der erſte Vorſitzende des Bundes die Anweſenden herzlich willkommen.
Ein ſehr erhebender Weihnachtsprolog, geſprochen von Frl. Tilly Kaiſer,
fand beifällige Aufnahme. Es folgte gemeinſchaftlicher Geſang. Die
Weihnachtsdichtung „Vier Weihnachtsgäſte: Freude, Liebe, Erinnerung,
Hoffnung”, geſpielt von Frl. Tilly Kaiſer, Anna Matheis, Berta
Dönges und Hilde Kaiſer, wurde mit Beifall aufgenommen. Sehr
ſchöne, exakte Chöre, vorgetragen von dem Männerquartett „Arion”,
(Dirigent Herr Zeh), ſowie ſehr klangvolle ſchöne Zithervorträge des
„Zitherklubs Vonderſchmidt” halfen die Feier verſchönern. Das Ganze
wurde umrahmt von ſehr gut vorgetragenen Muſikſtücken der Kapelle
Sböller. Den Schluß bildete die übliche Verteilung der
Weihnachts=
geſchenke.
— Die Weihnachtsfeier der Vereinigten Geſellſchaft findet am
Sams=
kag, dem 29. d. M., mit anſchließendem Tanz ſtatt. Ihre gütige
Mit=
wirkung haben zugeſagt: Frau Irma Hermanns=Schaffner, Fräulein
Zieſelote Hermanns, Herr Kapellmeiſter Joſ. Felix Heß, Berlin.
Preſſeſeſt 1929.
Aus techniſchen Gründen können die letzten Einladungen zum
Preſſefeſt erſt heute im Laufe des Tages herausgehen. Die
Ver=
anſtalter bitten das etwas zu ſpäte Herauskommen der
Einladun=
gen zu entſchuldigen. Es iſt im weſentlichen darin begründet,
daß, im Gegenſatz zu früheren Jahren, in Rückſicht auf die
be=
ſchränkte Anzahl der vorhandenen Plätze perſönliche Einladungen
herausgegeben werden mußten, wozu das Erſcheinen des neuen
Adreßbuches abgewartet werden mußte. Ein öffentlicher Verkauf
von Eintrittskarten kann nicht ſtattfinden. Die Veranſtalter
bit=
ten auch, falls beim Zuſammenſtellen der Liſte der Einzuladenden
der Eine oder Andere — ſicher ohne Abſicht — vergeſſen ſein
ſollte, auch das zu entſchuldigen. Wünſche können
ſelbſtverſtänd=
lich noch vorgebracht werden, ſie ſind an den Vorſitzenden des
Landesverbandes, Redakteur Streeſe, zu richten. Soweit
irgend=
möglich, werden dieſe Wünſche noch Berückſichtigung finden.
Bie
NeulahrsrNammer
unseres Blattes erscheint bereits, mit der Ausgabe
vom 31. Dezember vereinigt, am Montag (Silvester)
und gelangt nachmittags in der Stadt durch unsere
Trägerinnen zur Verteilung. Für Abholer erfolgt
die Ausgabe von 2—3 Uhr Bleichstraße (Portier).
Anzeigen für diese Nummer
bitten wir nach Möglichkeit schon heute
auf-
zugeben, da die Annahme am Montag nur bis
10 Uhr erfolgen kann.
20919
FVeFI
— Die Weihnachtsfeier des Darmſtädter Männergeſangvereins fand
im Saale des Perkeo” ſtatt. Die zahlreich erſchienenen Mitglieder und
Freunde des Vereins erlebten bei dieſer gut vorbereiteten,
ſtimmungs=
vollen Feier einige erhebende Stunden. Die dem Feſte angepaßte
Vor=
tragsfolge beſtand u. a. aus Männerchören, gemiſchtem Chor, Lieder
für Sopran und für Bariton, Soloſzenem, Duetten und einem
Theater=
ſtück, Karl Sibers luſtigem Schwank „Ballermanns Wochenende”,
wel=
ches darſtelleriſch ſehr gut geſpielt wurde. Der Chorleiter des
Ver=
eins, Herr Oberreallehrer Lambert, Ehrewchormeiſter des Heſſiſchen
Sängerbundes, wurde für ſeine verdicnſtvolle Tätigkeit durch
Ueber=
reichung eines Geſchenks geehrt.
— Bühnenvolksbund. Die für heute angsſetzt geweſene Vorſtellung
„Fidelio” muß aus beſonderen Gründen auf Freitag, den 4. Januau
kommenden Jahres, verlegt werden. Es ſind alsdann vorgeſehen:
„Tobbogan”, „Bohéme” und „Minna von Barnhelm”. Vorgemerkt ſind:
„Lohengrin” und „Meiſterſinger‟. Damit werden viele Wünſche der
K=Mieter erfüllt. Die Aufnahme von „Toboggan” in den Spielplan
geſchieht auf beſonderen Wunſch, es iſt Gies eines der eindrucksvollſten
neueren Werke, an dem wir nicht vorübergehen wollten, zumal unſer
Spielplan bis jetzt wenig moderne Stücke aufweiſen konnte.
Sür Vihastter:
Am Montag, den 31. Dezember 1928
ſind unſere Schalter
(St. 20923
geöffnet.
von vormittagé 8½½ bis 12 Uhr. Nachm. geſchloſſen.
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Ludwigstraße 1
Wochenſpielplan des Heſſiſchen Landestheakers
für die Zeit vom 30. Dezember 1928 bis 6. Januar 1929.
Großes Haus.
Sonntag, den 30. Dezember, 15 Uhr, Ende 17½ Uhr. Das
Weitz=
nachtsmärchen: „Die Himmelsreiſe”. Preiſe 0.50 bis
2.— Mk.
— 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. Außer Miete. „Der Prozeß
Mary Dugan” von Bayard Veiller. Preiſe 0.50 bis 5.—
Mk. Vorſtellung zu halben Preiſen.
Montag, den 31. Dezember, 18½ Uhr, Ende 22 Uhr. Neu
ein=
ſtudiert: „Die Fledermaus”. Operette von J. Strauß.
Preiſe 1.20 bis 12.— Mk.
Dienstag, den 1. Januar 1929, 18 Uhr, Ende 22½ Uhr. A 9.
„Lohengrin.” Oper von R. Wagner. Preiſe 1.50 bis
15 Mk.
Mittwoch, den 2. Januar, 15½ Uhr, Ende 1734 Uhr. Das
Weih=
nachtsmärchen: „Die Himmelsreiſe”. Preiſe von 0.50
bis 2.— Mk.
— 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. B 9. T Gruppe 6, 7 und 8 (Nr. 251
bis 400). „Minna von Barnhelm.” Luſtſpiel von
Leſſing. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Donnerstag, den 3. Januar, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. C 9.
„Rigoletto.” Oper von Verdi. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Freitag, den 4. Januar, 19½ Uhr, Ende 22½ Uhr. K 5 (
Bühnen=
volksbund). T Gruppe 1, 2 und 3 (Nr. 1—150). „Fidelio.”
Oper von Beethoven. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Samstag, den 5. Januar, 14½ Uhr, Ende 16½ Uhr. Das
Weih=
nachtsmärchen: „Die Himmelsreiſe‟. Preiſe 0.50 bis
2.— Mk.
— 19 Uhr, Ende 22½ Uhr. E 12. „Die Fledermaus.”
Operette von J. Strauß. Preiſe 1 bis 10 Mk.
Sonntag, den 6. Januar, 18½ Uhr, Ende 22 Uhr.
Heſſenland=
miete IIs. „Aïda.” Oper von Verdi. Preiſe 1.20 bis 12 Mk.
Kleines Haus.
Sonntag, den 30. Dezember, 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. G 6.
Gruppe 1 und 2 (Darmſtädter Volksbühne). „Fatme.”
Komiſche Oper von Flotow. Preiſe 1.20 bis 6.— Mk.
Montag, den 31. Dezember, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr.
Zuſatz=
miete VIIz. Zum erſten Male: „Theo macht alles”,
Schwank von Nancey und Armont. Preiſe 1.50 bis 7.50 Mk.
Dienstag, den 1. Januar 1929, 20 Uhr, Ende nach 22 Uhr. F
Gruppe 3 und 4 (Darmſtädter Volksbühne). „Candida.”
Schauſpiel von B. Shaw. Preiſe 1.50 bis 7.50 Mk.
Mittwoch, den 2. Januar, 19½ Uhr, Ende 22½ Uhr. T Gruppe b
bis 5 (Nr. 1—250). „Zar und Zimmermann.” Oper
von Lortzing. Halbe Preiſe, von 0.60 bis 3.— Mk.
Donnerstag, den 3. Januar, 19½ Uhr, Ende 22 Uhr.
Zuſatz=
miete IVs. „Theomacht alles.” Schwank von Nancey
und Armont. Preiſe 1.20 bis 6.— Mk.
Freitag, den 4. Januar, 20 Uhr. Liederabend: Theo
Herrmann. Vorverkauf für Mieter zum Preiſe von 1 bis
3 Mk. bis 31. Dezember 1928.
Samstag, den 5. Januar, 15 Uhr, Ende 17½ Uhr.
Heſſenland=
miete T (4. Vorſtellung). „Candida.” Schauſpiel von
B. Shaw. Preiſe 1.— bis 5.— Mk.
— 19½ Uhr, Ende 22 Uhr. Zuſatzmiete VI. „Theo macht
alles.” Schwank von Nancey und Armont. Preiſe 1.20 bis
6.— Mk.
Sonntag, den 6. Januar, 16 Uhr, Ende 18½ Uhr, und 20 Uhr,
Ende 22½ Uhr. Gaſtſpiele des deutſch=ruſſiſchen Kabaretts:
„Der blaue Vogel”. Vorverkauf für Mieter am 2.
Ja=
nuar. Preiſe nachmittags 1 bis 4 Mk., abends 1.20 bis 6 Mk.
— Weihnachtsfeier des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten. Die
Ortsgruppe Darmſtadt hatte auch in dieſem Jahre wieder für die
Klei=
nen eine Weihnachtsfeier in ihrem Heim abgehalten. Der Raum konnte
faſt all die Kleinen nicht faſſen, die gekommen waren und freubig auf
das wartcten, was nun komen ſollte. Märchenbilder aus unſer m alten
ſchönen Märchenſchatz wanderten vorüber, wozu die Märchentante
vor=
las. Heller Jubel brach bei jedem neuen Bild aus. Dann aber ſtand
plötzlich mitten im Lichtkegel der große Nikolaus. Er war ein
Pradd=
kerl, dieſer Nikolaus, wie man ihn ſelten wiederfindet. Tiefe Stille
trat ein, zagend und zögernd ſagte jedes vor dieſem großen
Nibolaus=
mann ſein Verschen her, um dann horherfreut mit ſeinem Geſchenk
wie=
der auf ſeinen Platz zu eilen. Hei, brach aber dann ein Jubel aus,
als die Päckchen aufgemacht wurden und Spielſachen aller Art zum
Vor=
ſchein kamen. Dankbar gingen dann all die kleinen und großen Bäſte
nach Hauſe und freuten ſich über die ſchönen Stunden, die Jungen über
die ſchönen Märchen und Spiele, die Alten aber über die Jungen, deren
ungetrübte Freute ſo anſteckend gewirkt hat. Am Neujahrstag, am
1. Januar, findet im Heim für die Mitglieder wieder ein gemütlicher
Heimabend ſtatt, um das neue Jahr willkommen zu heißen, zu dem alle
Mitglieder und deren Angehörige herzlichſt eingeladen ſind.
— Weihnachten im Kinderheim „Waldeck‟. Den vierzig im Heim
befindlichen Kindern war vorgeſtern ein reicher Weihnachtstiſch bereitet,
was zum Teil der Mildtätigkeit edler Spender zu verdanken iſt.
Ge=
ſänge und Vorträge und ein von den Kindern vorgetragenes
Weih=
nachtsſpiel bildeten die Weihnachtsfeier, in deren Mittelpunkt eine
An=
ſprache des Pfarrers Weißgerber zu Traiſa ſtand. Es gelang ihm —
an ein Weihnachtsmärchen anknüpfend — auf das beſte, den Kleigen und
Kleinſten das Verſtändnis für das Chriſtfeſt zu wecken. Wihrend man
die Kinder nach der Feier ſich und ihrer Freude an ihren Spielſachen
und dem Weihnachtsbaum überließ, blieben die Gäſte noch kurze Zeit
beiſammen, wobei der Direktor des Wohlfahrts= und Jugendamtes,
Herr Direktor Schrauth als Beauftragter der Stadtverwaltung die
Ge=
legenheit wahrnahm, den Erſchienenen zu danken. Insbeſondere galt
ſein Dank den Mitgliedern der Stadtverordnetenverſammlung und der
Jugendwohlfahrtsdeputation, nicht minder aber allen denen, die im
Dienſte des Heims im Laufe des Jahres in unermüdlicher
Pflichterfül=
lung gewirkt haben. Herr Direktor Schrauth knüpfte an den Dank den
Wunſch, daß die zuſtändigen Körperſchaften der Stadt im kommenden
Jahre dem Kinderheim ihr Wohlwollen erhalten und den berechtigten
Wünſchen des Heims Verſtändnis entgegenbringen möchten.
Weihnachten in den Städtiſchen Wohlfahrtsanſtalten. Am
Sams=
tag, dem 22. Dezember d. J., fand in Anweſenheit des Herrn Direktors
Schrauth vom Städtiſchen Wohlfahrts= und Jugendamt, Mitgliedern
der Wohlfahrtsdeputation und den zuſtändigen Bcamten die
Weihnachts=
feier im Städtiſchen Verſorgungshaus ſtatt. Herr Verwalter
Lauten=
bach und Fräulein Ganßert hatten in Verbindung mit dem
Oberver=
walter, Herrn Betriebsinſpektor Sallvey, in gewohnter Weiſe die
Vor=
bereitungen getroffen Es galt, 44 Erwachſene und 16 Kinder zu
be=
trenen und zu erfrenen. Daß es gelang, bezeugten die bewegten Augen
der Alten und die frendigen Beſihter der Kleinen bei den von Herzen
kommenden Worten des Herrn Pfarrers Bergér, von der
Martins=
geineinde, bei den alten, trauten Weihnachtsweiſen — geſungen von der
Chorſchule des Aitersheims iinter bewährter Leitung des Herrn Lehrers
Keſſel — und Sei Erhalt der praktiſ hen Weihnachtsgaben. Auch
man=
cher Wunſel, der Kinder, die ſchöne Gedichte vertrugen und ſchöne
Lie=
der ſangen, fand ſeiwe Erfüllung. — Anſchließend fand in der Kapelle
des Altersheims die Weihnachtsfeier für die dortigen Bewohner ſtatt.
Die Ausſchmückung der kleinen Kirche hatte Herr Obeygärtner Steckiy
mit vielen Geſchick vorgenommen. Nach gemeinſamem Gefang und
Vor=
trag eines Weihnachtsliedes durch die Chorſchule war es wieder Herr
Pfarrer Bergér, der dem Weihnachtsgedanken unſeren Alten gegenüber
Ausdruck verlieh. In künſtleriſcher Form verſchönten die Herren Koch
(Violine), Römer (Cello) und Sulzmann (Harmonium) die Feier.
An=
ſchließend an die birchliche Jeier fand nach Verteilung der Geſchenke bei
Kaffee und Kuchen ein gemütliches Beiſammenſein ſtatt, bei dem das
Terzett durch ſeine Kunſt weiter erfreute. An der Vorbereitung und
Durchführung der Feier machten ſich Herr Betriebsinſpektor Sallwey
und ſeine Frau befonders verdient, eine Tatſache, die Herr Direktor
Schrauth in ſeiner Anſprache hervorhob, als er allen dankte, die an der
Ermöglichung der Feiern mitwirkten, und als er im Namen der
Stadt=
verwaltung den Inſaſſen des Altersheims ein frohes Feſte wüinfchte.
Herr Sallwey dankte im Namen der Hausbewohner und brachte die
frendig begrüßte Mitteilung, daß ein freundlicher und gemütlicher
Aufenthaltsraum mit Radioanlage, ſämtlichen Darmſtädter
Tageszeitun=
gen, die in freundlicher Weiſe von den Verlegern geſtiftet werden,
ein=
gerichtet wurde. Es ſei noch all denen der Dank ausgeſprochen, die dem
Wohlfahrts= und Jugendamt Spenden zuteil werden ließen und dadurch
halfen, daß die Weihnachtsfeiern ermöglicht wurden.
— Winterfeſt des Sportvereius Darmſtadt 1898. Wie alljährlich,
veranſtaltet auch im kommenden Jahr der Sportverein Darmſtadt 1898
in der erſten Januarmoche ſein Winterfeſt, das am 5. Januar in den
Räumen der Vereinigten Geſellſchaft zur Durchführung gelangt. Auch
inſofern iſt man alter Tradition treu geblieben, als dem Ball, mit dem
Las Winterfeſt abſchließt, eine bunte Bühne vorausgeht, zu der ſich
wiederum einige beſonders beliebte Mitglieder unſeres Heſſiſchen
Landes=
tkeaters in ihrer ſelbſtleſen Art zur Verfügung geſtellt haben. Die
Nennung der Namen der Damen Gothe, Kapper und Biſchoff und der
Herren Baumeiſter, Grahl und Kuhn genügt, um aller Welt vor Augen
zu führen, daß mit der vortrefflichſten Ausgeſtaltung der Bunten Bühne
zu reihnen iſt. Das Städtiſche Onheſter unter der Leitung des Herrn
Kapellmeiſters Willi Schlupp b=ſtreitet ſowohl den Konzertteil der
Bun=
ten Bühne als auch die Ballmuſik. Eine reichhaltige Gabenverloſung,
während des Balles vorgenommen, wird weitere Abwechſelung bringen.
Der Veranſtalter hofft ſomit, daß auch dem kommenden Winterfeſt voller
Erfolg beſchieden ſein wird. Bezüglich weiserer Einzelheiten verweiſen
wir auf die nock erſcheinenden Inſerate.
— Orpheum. Das Raſtelli=Gaſtſpiel dauert nur noch zwei Tage:
heute, Samstag, und morgen, Sonntag. — Am Sontag nachmittag, um
½4 Uhr, iſt nochmals Volksvorſtellung bei weſentlich ermäßigten
Prei=
ſen von 1.— RM. an, und zwar mit dem vollſtändigen Programm,
ein=
ſchließlich Raſtelli — Abends 8 Uhr: Abſchieds= und Ehrenabend. (Siehe
Anzeige.)
— Selbſttötung. Geſtern nachmittag vor 6 Uhr erſchoß ſich
ein Juſtizinſpektor aus der Lindenhofſtraße. Das Motiv zur Tat
iſt noch nicht bekannt.
Der Diabetiker e Der Großindustrielle vollte von seinem geliebten Burgeſf nicht abgehen.
Sanitätsratbeauftragt, den Einfluß Burgeff s auf vermehrte Zuckerausscheidung festzustellen.
Dies geschah an 26 Tagen, wo je eine, manchmal 2 Flaschen getrunken wurden.
In keinem Falle konnte eine Zuckervermehrung nachgewiesen werde:. Dies
veranlaſte den Sanitätsrat recht oft, besser gestellten Zuckerkranken
den Burgeſf Grün-Sektgenuß in leichteren Fällen zu gestatten
Geite 6
Samstag, den 29 Dezember 1928
Nummer 361
Geleitwort zur landwirtſchaftlichen Woche
ooih Z.—12. Januar 1929.
Nun ſind bald eineinhalb Jahre her, daß die heſſiſche Landes=
Aus=
ſtellung in Darmſtadt ein umfaſſendes Bild gab von dem Wirken und
Schaffen des heſſiſchen Landwirts. Die neue Ertragswertfeſtſetzung hat
die ſeitherige Steuerlaſt noch vergrößert. Unſer Heſſenland liefert die
Erſatzkräfte ſür die Induſtrie Heſſens und Nachbarbezirke und bringt zu
ſeinem Teil die Laſten auf, die in einem hoch entwickelten Induſtrieſtaat
an den Beſitz geſtellt werden. Und doch hat die heſſiſche Landwirtſchaft
in der Erzeugung volkswirtſchaftlicher Werte immer noch die erſte Stelle
inne, wenn auch der Verbrauch an ausländiſchen Lebensmitteln noch
ſtändig in der Zunahme begriffen iſt. 10 Millionen Deutſche werden
zur=
zeit ſozuſagen vom Ausland ernährt. Sie gleichfalls ſatt zu machen,
war bisher das Ziel der deutſchen Landwirtſchaft. Es wäre wohl auch
einmal erreicht worden, hätten nicht der Krieg und die Nachkriegszeit
einen Strich durch die Rechnung gemacht. Etwa fünf Sechſtel der
ge=
ſamten menſchlichen Nahrungsmittel wird alſo noch von deutſchen Bauern
erzeugt; ein Sechſtel kommt aus dem Ausland. Während in den
Städ=
ten der Ruf nach hohen Löhnen und niedrigen Lebensmittelpreiſen
er=
tönt, lebt der heſſiſche Bauer in Sorgen um die Aufrechterhaltung
ſeines Betriebes und ſeiner ſelbſtändigen Ackernahrung. Als einzelner
machtlos, als Gemeinſchaft feſt und ſtark, kann nur in gemeinſamem
Handeln eine Beſſerung erwartet werden.
Ein weiterer Schritt auf dem Wege zum geſchloſſenen wirtſchaftlichen
Handeln ſoll auch die kommende landwirtſchaftliche
Vor=
tragswoche in Darmſtadt ſein. Allerdings iſt es keine volle
Woche, da die einzelnen Veranſtaltungen mehr als wie in früheren
Jah=
ren zuſammengedrängt ſind, um die allgemeinen Unkoſten für den
Be=
ſucher zu verringern. Die landwirtſchaftliche Woche beſchränkt ſich
dies=
mal auf die Zeit vom Dienstag, den 8., bis Freitag, den 11. Januar.
Wie üblich, finden vormittags die größeten Vorträge der
Landwirt=
ſchaftskammer, und zwar an den erſten drei Tagen (Dienstag,
Mittwoch und Donnerstag im Rummelbräuſaal, Rheinſtraße 101) und
am Freitag im ſtädtiſchem Saalbau (Riedeſelſtr. 40) ſtatt.
Die einzelnen Veranſtaltungen und Vorträge verteilen ſich wie
folgt: Die Eröffnung der landwirtſchaftlichem Woche iſt am Dienstag,
den 8. Januar, vormittags 834 Uhr, im Rummelbräu. Das erſte
Refe=
rat erſtattet der Senior und Schöpfer der deutſchen Milchkontrollvereine,
Profeſſor Dr. Hanſen=Berlin, über „Die Bedeutung der
Leiſtungs=
prüfungen mit beſonderer Berückſichtigung der Höhenſchläge‟. Um 10½
Uhr ſpricht Oberlandwirtſchaftsrat Weiß=Stuttgart über „
Maßnah=
men auf dem Gebiete des Acker= und Pflanzenbaues in der heutigen
Zeit der Kriſis”. Am Nachmittag iſt im Rummelbräu um 2 Uhr die
ordentliche Hauptverſammlung des Vereins zur Förderung der Grün=
landwirtſchaft mit einem Referat von Reg.=Rat Kuchler=München über
„Neuzeitliche Ernteverfahren im Futterbau”. — Mittwoch, der
9. Januar, wird durch einen Vortrag von Profeſſor Dr. Sagawe=Kiel
über „Betriebswirtſchaftliche Fragen, im bäuerlichen Betrieb” eröffnet,
an den ſich ein Vortrag von Dr. Ehrenforth=Berlin über das
Thema „Wie wirkt ſich die ſoziale Umſchichtung unſeres Volkes in der
Zukunft auf unſere Landwirtſchaft aus” anſchließt. Am Nachmittag
tagen im Rummelbräu der Landesverband der Obſt= und
Gartenbau=
vereine und in dem Gartenſaal des ſtädtiſchen Saalbaus der Verband
der heſſ. landw. Genoſſenſchaften gemeinſam mit der heſſ.
Zentral=
genoſſenſchaft. In der erſten Veranſtaltung ſpricht Dr.
Bran=
ſcheidt=Würzburg über „Befruchtungsverhältniſſe beim Obſt und ihre
Bedeutung für Obſtbau und Obſtzüchtung”. — Am Donnerstag, den
10. Januar, kommt zunächſt wieder vormittags im Rummelbräu ein
Vortrag von Profeſſor Dr. Schmidt=Göttingen über: „Die bäuerliche
Schweinezucht unter beſonderer Berückſichtigung der Leiſtungsprüfungen
und der Anſprüche des Marktes an die Fleiſchqualität” zu Gehör und
anſchließend ein Referat von Frau E. Boehm=Halle über „Die
Bedeu=
tung der Hausfrauenarbeit”. Frau Boehm iſt Vorſitzende des
Reichs=
verbandes der landw. Hausfrauenvereine, deren Mitglieder in der
Hauptſache ehemalige Schülerinnen unſerer deutſchen landwirtſchaftlichen
Hausfrauenſchulen ſind und zielbewußt an der Förderung des ländlichen
Hausfrauenberufes arbeiten. Der Nachmittag iſt ausgefüllt mit einer
Tagung der Raiffeiſengenoſſenſchaften im Rummelbräu und des
Landes=
pferdezuchtvereins für Heſſen im Fürſtenſaal, Grafenſtr. 18, wo Prof.
Dr. Kraemer vom Tierzucht=Inſtitut Gießen einen Lichtbildervortrag
über „Die Körperentwickelung bei Warm= und Kaltblutpferden” halten
wird. Die Veranſtaltungen am Freitag, den 11. Januar, finden
ſämt=
lich im ſtädtiſchen Saalbau, Riedeſelſtraße 40, ſtatt. Als erſter Redner
im Vortragskurſus ſpricht, wie ſchon erwähnt, Profeſſor Dr.
Beck=
mann=Bonn=Poppelsdorf, über das Thema „Welche
betriebswirt=
ſchaftlichen Grundſätze für den Landbau ergeben ſich aus der
Entwick=
lung der deutſchen Volkswirtſchaft‟. Nicht minder intereſſant verſpricht
der Vortrag von Dr. Siemon, der Leiter der
Marktbeobachtungs=
ſtelle Eſſen, über „Markt und Landwirtſchaft” zu werden.
Am Nachmittag um 2 Uhr findet die Tagung des heſſiſchen
Land=
bundes ſtatt, auf der Reichstagsabgeordneter Hepp=Seelbach zu Wort
kommen wird.
Das reichhaltige Programm läßt erwarten, daß die Vortragswoche
wie in früheren Jahren gut beſucht werden wird. Möge die
landwirt=
ſchaftliche Woche zu ihrem beſcheidenen Teile mithelfen an der
Wieder=
erſtarkung unſeres landwirtſchaftlichen Berufsſtandes.
Nächſte Dampferfahrten der Hamburg—Amerika=Linie (einſchl.
Deutſch=Auſtral= und Kosmos=Linie). Nach New York: D. Hamburg
ab Hamburg am 3. 1. 29, ab Cuxhaven am 4. 1. 29, D. Cleveland ab
Hamburg am 8. 1. 29, ab Cuxhaven am 9. 1. 29, D. Albert Ballin ab
Hamburg am 10. 1. 29, ab Cuxhaven am 11. 1. 29, D. New York ab
Hamburg am 15. 1. 29, ab Cuxhaven am 16. 1. 29, D. Weſtphalia ab
Hamburg am 22. 1. 29, direkt, D. Deutſchland ab Hamburg am 31. 1. 29,
ab Cuxhaven am 1. 2. 29, D. Thuringia ab Hamburg am 6. 2. 29, direkt,
D. Hamburg ab Hamburg am 7. 2. 29, ab Cuxhaben am 8. 2. 29. Nach
Halifan: D. Weſtphalia am 2. 2. 29, D. Thuringia am 17. 2. 29.
Nach Boſton, New York: D. Amaſis am 1. 1. 29, D. Ammon am
15. 1. 29, D. Liguria am 29. 1. 29. Nach Philadelphia,
Balti=
more Norfolk: D. Harburg am 4. 1. 29, ein Dampfer am 18. 1.
29, D. Altmark am 2. 2. 29, D. Schwarzwald am 15. 2. 2. Nach
Ka=
nada: D. Brant County am 5. 1. 29, D. Kiel am 22. 1. 29, D. Hada
County am 2. 2. 29. Nach der Weſtküſte Nord=Amerika:
M.=S. San Francisco am 29. 12., M.=S. Seattle am 12. 1. 29, M.=S.
Portland am 26. 1. 29, D. Sachſen am 16 2. 29. Nach Weſtindien,
Weſtküſte Zentral=Amerika: M.=S. Magdalena am 29. 12.
M.=S. Phoenicia am 5. 1. 29. D. Grunewald am 12. 1. 29, M.=S.
Mimi Horn am 19. 1. 29, M.=S. Orinoco am 26. 1. 29, M.=S Erfurt
am 2. 2. 29. Nach Porto Rieo, San Domingo, Haiti,
Santiago de Cuba und Jamaica; M.=S. Waldtraut Horn
am 8. 1. 29, D. Cuba am 22. 1. 29. Nach Cuba: D. Eupatoria am
28. 12., D. Amaſſia am 26. 1. 29, D. Adalia am 25. 2. 29. Nach
Mexiko: D. Albingia am 5. 1. 29, D. Nord=Schleswig am 16. 1. 29,
M.=S. Rio Panuoo am 29. 1. 29, D. Mexiko am 9. 2. 29, D. Nord=
Friesland am 20. 2. 29. Nach der Oſtküſte Südamerika: D.
Holm am 29. 12., D. Emden am 4. 1. 29, D. Aragonia am 5. 1. 29 D.
Bahern am 9. 1. 29. D. Hohenſtein am 16. 1. 29, D. Iſerlohn am 19. 1.
29. Nach der Weſtküſte Südamerika: D. Nitokris am 29. 12.,
D. Rhodopis am 2. 1. 29, D. Denderah am 9 1. 29 M.=S. Odenwald
am 23. 1. 29, D. Frankenwald am 26. 1. 29. Nach Oſtaſien: M.=S.
Lewerkuſen am 31. 12., D. Tirpitz am 31. 12., M.=S. Ermland am 10. 1.
29, D. Preußen am 19. 1. 29, M.=S. Friesland am 26. 1. 29. Nach
Niederländiſch=Indien: D. Adraſtus am 2. 1. 29, M.=S.
Rendsburg am 16. 1. 29, ein Dampfer am 30. 1. 29, D. Altona am
13. 2. 29, ein Dampfer am N. 2. 29. Nach Auſtralien: D. Neckar
am 5. 1. 29, D. Leuna am 16. 1. 29, D. Alſter am 26. 1. 29. Nach
Südafrika: D. Freiburg am 19. 1. 29, D. Eſſen am 16 2. 29.
Hamburg—Rhein=Linie: D. Köln am 31. 12., D. Karlsruhe
am 4. 1. 29. Hamburg—London=Linie: Drei Abfahrten
wöchentlich. — Mitgeteilt durch die hieſige Vertretung Bankgeſchäft
Friedrich Zaun, Luiſenplatz 1. Tel. 1308/09.
Kaſſeſtunden der Sparkaſſe. Die Städtiſche Sparkaſſe in
Darm=
ſtadt macht ihre Einleger auch an dieſer Stelle darauf aufmerkſam,
daß ſie am Montag, den 3 1. Dezember, ihre ſämtlichen
Kaſſenſchalter von vormittags 8.30—12 Uhr geöffnet
hält. Nachmittags iſt die Kaſſe geſchloſſen. (Siehe Anzeige in der
heutigen Nummer.)
— Schloß=Café. Hierdurch ſei auf die Sonderveranſtaltungen des
Schloß=Café=Enſembles under Leitung von Kapellmeiſter Curt Fiſcher
nochmals beſonders hingewieſen. Alles Nähere iſt aus der heutigen
Anzeige zu erſehen.
— Skikurſe des Skiklubs Darmſtadt=Odenwald. Die Geſamtkoſten
für jeden der beiden Oberalppaßkurſe (val. geſtrige Notiz) werden für
Mitglieder wicht, wie irrtümlich angegeben, 85 Mark, ſondern 185 Mark
betragen.
Briefkaſſen.
D. W. Verbilligte Baudarlehen zur Förderung des
Wohnungs=
baues werden nach den vom Miniſterium für Arbeit und Wirtſchaft
am 31. März 1928 herausgegebenen Beſtimmungen gewährt. Anträge
auf Gewährung ſolcher ſind durch Vermittlung der
Bürger=
meiſterei beim zuſtändigen Kreisamt einzureichen.
Landſkiff. Firma gleichen Namens in München.
Vorkragsfolge des „Landwirkſchaftsfunks”
für Januar 1929.
Im Landwirtſchaftsfunk der Deutſchen Welle, die über den S=
Königswuſterhauſen (Welle 1649) regelmäßig, und zwar am Mon
und Donnerstag jeder Woche, in der Zeit von 18.55—19.90
belehrende Vorträge mit praktiſchen Anregungen für den Land
ſendet, die in ganz Deutſchland ſchon mit einfachen Apparaten a
werden können, ſind für den Monat Januar folgende Vorträge
geſehen:
3. Jan.: Dr. Taſch, Oberlandwirtſchaftsrat, L.=K. für die Pru
Brandenburg und Berlin: „Wie vermeiden wir in Zu
Kartoffelpreis=Kataſtrophen?”
7. Jan.: Profeſſor Dr. Roemer, Univerſität Halle: „Verbilli
der Bodenbearbeitung”,
10. Jan.: Dr. Dooſe, Kiel, Schleswig=Holſt. Bauernverein,
„Billiges Bauen auf dem Lande‟.
14. Jan.: Major a. D. Kleinhans, Zentralausſchuß für Lank
ſpiele, Ziv.=Ing. v. Blücher, Sonderausſchuß der
landw. techn. Rundfunk: Zwiegeſpräch: „Deutſcher 9
höre an, wie Funk und Film dir helfen kann”.
17. Jan.: Schlote, Gutsbeſitzer, Charlottenhof: „Gut Schlacht
preiſe und doch billige Fleiſchpreiſe‟.
21. Jan.: Wieſe, Oekonomierat, DLG., Berlin: „Was bietet
„Grüne Woche 1929” dem Landwirt?‟
24. Jan.: Warrelmann, Direktor, Märk. Elektrizitätswerk,
lin: „Elektrizität in der Landwirtſchaft, beſonders im
wirtſchaftlichen Haushalt.”
28. Jan.: Dr. A. Peters DLG. Berlin, Betriebsabteilung: „9
arbeitsringe als Mittel der Selbſthilfe‟.
31. Jan.: Dr. R. Jugoviz, Oberlandforſtmeiſter, Bruck: „Die v
wirtſchaftliche Bedeutung des Waldes in den öſterreichi
Alpen”.
Stinimen aus dein Leſerkreiſe.
(Für die Deröffentſſchungen unier dieſer Ueberſchrift übernimmt die Redaklien keineriel
antwortung; für ſie bielbt auf Grund des 5 21 A5ſ. 2 des Preſſegeſetzet in vollem Umf
der Einſender verantwertich.) — Einſendungen, die nicht verwendei werden, Uünnen
zurückzr andt, die Ablehwuing nicht begründei wersen.
Im Namen vieler Paſſanten der Rheinſtraße möchte ich bei
Darmſtädter Stadtverwaltung hiermit anfragen, ob es ſich nicht
er=
lihen läßt, die öffentliche Stadthaus=Uhr bei einbrechender Dunke
wieder zu beleuchten. Es würde ſicher von vielen Bewohnern Darmſ
und auch von manchen Fremden, die des Abends noch nach dem He
bahnhof müſſen, auf das lebhafteſte begrüßt werden, wenn dieſe öf
liche Uhr um dieſe Zeit belzuchtet wäre.
Lokale Veranſtaltungen.
Dſie hierunter erſcheinenden Nofizen ſind ausſchließlich als Sinwelſe auf Anzeigen zu beira
in keinem Falle irgendwie ais Beſprechung oder Kriill.
— Der Kavallerie=Verein Darmſtadt begeht
Sonntag, 30. Dezember, ab 4 Uhr nachmittags, in der Turnhalle
Woogsplatz ſeine diesjährige Weihnachtsfeier. Die Mitglieder ſ.
Freunde und Gönner des Vereins werden nochmals auf dieſe Feier
merkſam gemacht.
— Bahern=Verein Darmſtadt e. V. Am Neujahrs
veranſtalten wir im Konkordiaſaal eine Weihnachtsfeier. Unſer
gnügungsausſchuß hat ſich um die Zuſammenſtellung eines hevvorra
den Feſtprogrammes, unter deſſen Glanznummern Theaterſtücke ſ
Darbietungen unſerer Schuhplattler= und unſerer Geſangsabteil
abermals nicht fehlen werden, eifrig bemüht, ſo daß die Gewähr,
ge=
reiche Stunden bei uns zu verbringen, für jeden Beſucher unſerer
anſtaltung vorhanden iſt. (Siehe Anzeige.)
— Männerquartett „Loreley‟ Darmſtadt. u
Hinweis auf unſere heutige Anzeige laden wir unſere Mitglieder
werten Angehörigen zu unſerer Weihnachtsfeier höflichſt ein. Gäſte h.
lichſt willkowmen.
— Große Silbeſter= und Neujahrsfeier im Ho
Poſt am Haupubahnhof am 31. Dezember in den feſtlich geſchmüt
Parterre=Räumen. (Siehe auch Anzeige.) Jeden Sonntag Konz
— Das Männerquartett Arion. gegr. 1906, feiert
30. Dezember im Saale des Feierabend, Stiftſtraße 51, unter Leitz
ſeines bewährten Chorleiters, Herrn Bernd Zeh, ſeine diesichr
Weihnachntsfeier.
Maateee R
Heſſ. Landestheater, Großes Haus: Keine Vorſtellung.
angekündigte Fidelio=Vorſtellung findet am 4. Januar 1928 ſtatt.
Kleines Haus, Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr, N 4, Gruppe 1 u
(Darmſt. Volksbühne): „Candida” — Orpheum, abends 8 1
„Raſtelli”. — Schloßkaffee; abends 8½4 Uhr: Geſellſche
abend mit Tanz. — Konzerte: Kaffee Rheingold, Hotel Scht
Spaniſche Bodega, Weinhaus Maxim, Reſt. Bender, Stadt Mal
Alte Poſt, Reichshof, Perkeo. — Kinovorſtellungen: Ur
Theater, Helia, Palaſt=Lichtſpiele.
Beilltelvelt
offene Beine, Geſchwulſt,
Krampfaderleiden u. ſ. w.
behandelt ohne Operation
und Berufsſtörung
Wiſſenſchaftlich anerkannt
Dermskadt
Landwehrstr. 15, I.
Sprechſtunden: 9—12 und 3—6 Uhr,
Sonntags nur nach vorheriger An=
(V 20707
meldung.
Mein Büro iſt von Wadſtr. 3 uach
Bismarckſtraße 60
verlegt.
Darmſtadt, den 29. Dezember 1928.
Benno Joſeph, Rechtsanwalt.
Düngerkalk
Cement, valk.
F. Ganß
Landwehrſtraße 21, Tel. 2327
Holz= uud Kohlenhand ung. /19649a
ta tun es nicht, wahr muß es ſein,
Große Wbrle und wahr iſt, daß wir einen
Quglitätswein führen, alles eigenes Wachstum.
1926er Weißwein 1.25
1925er .. . . 4.s0 Glühwein, rO4,
. . 2.50
1924er
ir Sileſie
Rotwein
Frühburgunder 1.40) per Liter .. 1.20
Weingut K. Müller, dber=Ingelheim a. Rh.
Niederlage
Stilling, Hochſtr. 4, Tel. 421
Obſt= und Gemüſe
Geſchäf
od. dergl. zu pacht
geſucht. Angeb. u
A. 41 Geſchſt.
Als Helbſtkäuf.
ſuche Landhaus mit
Garten, Land (Nähe
Bahnſtat.).
Tauſch=
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jummer 361
Samstag, den 29. Dezember 1928
Seite 7
Aus Heſſen.
Eberſtadt, 28. Dez. Goldene Hochzeit. Am Samstag, den
jezember, feiert unſer Ortsbürger, Ludwig Dächert 5., mit ſeiner
co zau Sophie, geb. Thomas, das Feſt der goldenen Hochzeit. Iſt dieſe
— che allein ſchon Grund genug, gewürdigt zu werden, ſo gewinnt
*3. Feſt über den Rahmen der Familie hinaus eine Bedeutung, die
irdient, hervorgehoben zu werden. Iſt doch der Name des nun bald
rigen Manns unlöslich verknüpft mit der Geſchichte unſerer ört=
Freiwilligen Feuerwehr. Er gehört der Wehr, die 1926 das
Jubi=
ihres 50jährigen Beſtehens feiern konnte, ſeit Anbeginn an und
+ einziger noch lebender Mitbegründer. Aber nicht nur dies allein.
ert nahm in ihr lange Jahye hindurch eine führende Rolle ein. Vom
eptember 1889 bis 18. Januar 1898 war er zweiter Brandmeiſter,
„ 19. Januar 1898 bis 25. Januar 1920 Oberbrandmeiſter und
Kom=
dant der Wehr. Als er an dem genannten Tage ſich von ſeinem
2 zurückzog, wurde ihm die höchſte Auszeichnung zu teil, die eine
Ar zu vergeben hat; er wurde zum Ehrenoberbrandmeiſter und
nkommandanten der Wehr ernannt. Wohl ſelten im Leben kann
Mann auf einen ſo ehrenvollen Werdegang zurückblicken. Daß
ert ſich um die Entwicklung und Schlagfertigkeit der Wehr große
sſienſte erworben hat, darf heute nochmals lobend feſtgeſtellt werden.
daher die Wehr, und darüber hinaus die ganze Gemeinde an dem
ſeiner goldenen Hochzeit herzlichen Anteil nimmt, iſt nur zu
ſelbſt=
ändlich. Als Lohn für ſeine unermüdliche und raſtloſe Arbeit im
reſſe des Gemeinwohls, unſerer Gemeinde wird es dem wackeren
ekommandanten der Wehr an Bezeugungen des Dankes und der
kennung an ſeinem Ehrentage nicht fehlen. Nicht unerwähnt ſei,
Dächert, von Beruf Zimmermann, dieſes ehrbare Handwerk bereits
Jahre hindurch bei einem nid demſelben Arbeitgeber, der jetzigen
ian Philipp Dächert 4., dahier, ausübt und heute noch in ſeinem
afe tätig iſt. Möge ihm und ſeiner Ehefrau weiterhin reiches Glück
reicher Segen beſchieden ſein, und die Sonne, die das Leben des
paares ſo gütig und koſtbar werden ließ, auch auf die ſechs Kinder
s Hauſes überſtrahlen. — Perſonalien. Infolge Erreichung der
blichen Altersgrenze (Vollendung des 65. Lebensjahres) tritt der
Ve=
osführer des Gemeinde=Waſſerwerks, Georg Gerhardt 2., mit
auf des Monats. Dezember in den dauernden Ruheſtand. Am
Auguſt 1908 übernahm Gerhardt den ihm übertragenen Poſten als
ſſerwerksmeiſter des hieſigen Waſſerwerks. Er ſtand mithin über
Jahre im Dienſte der Gemeinde. Während dieſer Zeit hat ſich
Ger=
dt als äußerſt pflichttreuer Beamter und tüchtiger Arbeiter in ſeinem
ge erwieſen. Unter ſeiner Leitung erfuhr das Waſſerwerk einen
zeit=
äßen Um= und Ausbau, wurde ſchließlich nach dem Kriege
elektrifi=
t, ſo daß das Werk heute ſo beſchaffen iſt, daß es den an eine
aus=
hende Waſſerverſorgung der Gemeinde zu ſtellenden Anforderungen
ht werden kann. Ein ſchweres Kehlkopfleiden, das ſich Gerhardt
einigen Jahren im Dienſte zugezogen hat, lähmte die Arbeitskraft
arbeitsfreudigen Mannes mehr, als ihm lieb war. Möge er recht
e Jahre des wohlderdienten Ruheſtandes erleben!
Aa. Eberſtadt, 28. Dez. Bund der Kinderreichen. Die hie=
Ortsgruppe der Kinderreichen konnte an Weihnachten über 40
Kin=
durch praktiſche Gaben aller Art beſchenken. — Viehſeuche.
einem Pferde eines hieſigen Bauunternehmers iſt nach Mitteilung
Kreisamts die anſteckende Blutkrankheit feſtgeſtellt worden.
Beſon=
e Sperrmaßnahmen ſind verhängt worden. — Der Zitherkran;
ther= und Mandolinenklub) hält am Samstag abend (29. Dezember)
Gaſthaus „Zur Eiſenbahn” eine Weihnachtsfeier mit Konzert,
sater und Chriſtbaumverloſung ab.
Aa. Hahn bei Pfungſtadt, 28. Dez. Neujahrsſchießen. Am
nntag, den 30. Dezember, findet ein Gau=Neujahrsſchießem der Krie=
= und Militärvereine des Gaues Darmſtadt im „Haſſiaverband” auf
n. Schießſtand des hieſigen Krieger= und Militärvereins ſtatt. Zu
ſer Veranſtaltung werden Schützen aus Darmſtadt, Pfungſtadt,
Eber=
ot, Jugenheim, Eſchollbrücken uſw. erwartet. Mehrere Ehrenpreiſe
d geſtiftet worden. Nach dem Schießen findet im „Schützenhof”, ein
nütliches Beiſammenfein ſtatt.
4a. Nieder=Beerbach, 28. Dez. Verleihung von Ehren
iefen. Bürgermeiſter Pritſch ſowie die Turner Friedrich Roß und
rI Schwinn (vom Turnverein Nieder=Beerbach) wurden mit dem
renbrief des Main=Rheingaues der Deutſchen Turnerſchaft ausgezeichnet
Aa. Nieder=Ramſtadt, 28. Dez. Geſangverein „Eintracht”. Am
ujahrsabend, 1. Januar, abends 8 Uhr, findet im Saale „Zur Poſt”
reidert) eine Wiederholungsaufführung der Operette „Das
Glücks=
idel” von M. Reimann ſtatt. Wie noch erinnerlich, hatte die
erſt=
ilige Aufführung im November ds. Js. einen vollen Erfolg zu ver=
Ehnen. Viekſeitigen Wünſchen entſprechend, hat ſich die Spielerſchar
reit erklärt, eine Wiederholungsaufführung zu veranſtalten. Es
ver=
ant ſich ſchon, dies echte wahre Volksſtück, zu dem übrigens O. Schwarz
re ſchöne gefällige Muſik geſchrieben hat, ein zweitesmal aufzuführen.
ater der gleichem Rollenbeſetzung kann auch der diesmaligen
Auffüh=
ng der Erfolg nicht verſagt bleiben. Es ſollte niemand verſäumen,
h dieſe dreiaktige Operette anzuſehen, zumal die Eintrittspreiſe im
egenſatz zu andeten Bühnen äußerſt niedrig gehalten ſind. Nach Schluß
idet Tanz ſtatt. — Die Gemeindehundeſteuer für das Jahr
29 beträgt pro Hund 6 RM., für dem zweiten und jedem weiteren
und beträgt die Abgabe je 6 RM. mehr. Aenderungen im
Hunde=
ſitz ſind ſpäteſtens bis zum 31. Dezember I. Js. bei der
Bürger=
eiſterei zu melden, andernfalls finden dieſe keine Berückſichtigung
ehr. — Statiſtiſches. Im Laufe des Jahres 1928 wurden bei
em hieſigen Standesamt regiſtriert 27 Eheſchließungen, 40 Geburten
nd 34 Sterbefälle, darunter 10 aus der Anſtalt für Epileptiſche und
vei tragiſche Ableben. Die Zahl der an Oſtern neu in die Schule
auf=
nehmenden Kinder beträgt einſchließlich der bis jetzt Zugezogenen 48.
G. Ober=Ramſtadt, 28. Dez. Turnverein 1877 e. V. (D.T.).
Eit Rückſicht auf den ſchon am 12. Januar 1929 im „Saalbau
Eliſen=
ad” ſtattfindenden Maskenball des Turnvereins ſah man diesmal von
em gewohnten Turnerball ab. Dafür veranſtaltet der Verein am
sonntag, den 30. Dezember, im Saale „Zum Löwen” eine
Weih=
achtsfeier mit anſchließendem Tanz. Im Mittelpunkt des Abends
„eht die Aufführung des Einakters „Weihnachten in der Berghütte‟
je von gefanglichen und muſikaliſchen Darbietungen umrahmt wird.
Danebem bietet eine Tombolaverloſung reiche Gewinnausſichten.
— Langſtadt, 28. Dez. Am Sonntag, den 30. Dezember, ſowie am
Januar 1929 veranſtaltet der Radfahrerverein „Haſſia”, Langſtadt
einen Theaterabend. Es gelangt zur Aufführung das von Herrn
Sibert verfaßte Duoma in vier Akten „Wenn Muttertränen fließen”
und das im Verlage von G. Danner in Mühlhauſen (Thüringen)
er=
chienen iſt. Da gute Kräfte zur Verfügung ſtehen, wird dieſe
Veran=
taltung eine ſchöne Abendunterhaltung für die Beſucher ſein.
r. Babenhauſen, 28. Dez. Die Südweſtdeutſche Bühne iſt
allen Theaterfreunden unſeres Städtchens ein gern geſehener Gaſt.
Die=
en Sonntag abend bringt ſie uns im Saalbau „Deutſcher Hof” zwei
eſſelnde Werke aus ganz verſchiedenen geiſtigen Bezirken. Max Mells
wundervoll zartes „Apoſtelſpiel” und Leo Tolſtois reizende kleine
Ko=
mödie „Er iſt an allem ſchuld”. Um auch dem Kindern eine Freude zu
bereiten, bringt das der Bühne angegliederte Marionettentheater am
Nachmittag in künſtleriſcher Darbietung die beiden Märchenſpiele „Die
Drei Wünſche” und „Hänſel und Gretel”, bei denen ſelbſtredend der
luſtige Kaſperl als Hauptperſon mitwirkt.
— Lengfeld i. O., 28. Dez. Eine ſelten ſchöne Feierſtunde beſcherte
Der Geſangverein „Frohſinn” ſeiner Gemeinde und vielen auswärtigen
Zuhörern in der hieſigen Kirche unter Leitung ſeines bekannten
Chor=
meiſters K. Grim=Darmſtadt. Das ſorgfältig zuſammengeſtellte
Pro=
gbamm war dem Jahr, dem Tag und dem Ort fein angepaßt. Der
1. Teil war eine Schubertſtunde in einer ſimultanen Dorfkirche, der
2. Teil ſchwoll zu mächtigen Weihnachtsklängen empor und bedeutete
ſo eine erhebende Einleitung zum Chriſtfeſt. Der Verein hatte ſich
nam=
hafte Kräfte verſchriebem: Frau Konzertſängerin Suſanne Horn=
Stokl, Herrn Organiſten Niebergall, Herrn Kammermuſiker
Paul Tilling, den jungen einheimiſchen Geiger Paul Paluczak.
Nach einem ſtimmungsvollem Orgelvortrag, dem Andante aus der
Orgel=
lonate in Es=Dur von Mendelſohn=Bartholdy, erklang feierlich Schu=
Herts Deutſche Meſſe. Es war ein Genuß, die acapella=Chöre ſo
ton=
rein, ausgeglichen, einfach und ſchlicht vortragen zu hören. Daß er dem
Verein auch techniſch ſchwerere Koſt zumutem darf, bewies er im 2. Teil
mit dem ſchönen, aber recht anſpruchsvollen „Lied der Pilger”, von
Thuille. Die beliebte Sopraniſtin, Frau Horn=Stoll, ſang im 1. Teil
Dker dem Ort angepaßte Schubertlieder. Feinſinnig begleitet, gewann
ſie ſchon mit ihrem erſten ewig=ſchönem Lied das lauſchende Ohr.: Im
*. Teil gab ſie unter Begleitung von Violine und Orgel Händels Largo
Das wundervolle, von Weihnachtsmelodien umwobene „Weihnachtslied
Don W. Berger, begleitet von Cello und Orgel, und das liebliche Ne=
Verſche Wiegenlied. Herr Tillina ſpielte außer den Stücken, in dener
Dem Cello begleitende Rolle zufiel, noch ein prachtvolles „Preludio‟
Don Corelli, Herr Paluczak eine Arie von Tartini ſehr ſauber und ſee=
EEnvoll. Der Komponiſt Grim kam erſtmalig im „Sankta Maria”
34 Wort, in dem man den Chormeiſter von ganz anderer Seite kennen
bluß brachte dann noch einen ſchönen a cavella=
I ſnngemäßem Satz des Chormeiſters, bei deſſen m
De Zuhörer ſichtlich mitgeriſſen wurden. Der meiſterhafte Vortnag der
Soccata Sexta” vom Muffat durch Herrn Niebergall ſchloß die Er=
B.
bauungsſtunde.
Weihnachtsfeiern.
E. Wixhauſen, 27. Dez. Weihnachtsfeiern. Wie alljährlich,
ſo hielten die hieſigen Ortsvereine auch an dieſen Weihnachten ihre
Weihnachtsfeiern ab. Hierbei bildete die Aufführung von bleineren
Theaterſtücken, Geſongvorträgen, Chriſtbaumverloſungen uſw. den
Haupt=
teil der Programme. Im Saale des Gaſthwuſes zur „Krone” hatte der
Geſangverein „Sängerluſt” die „Freie Turn= und Sportgemeinde” und
der „Turnberein” mit Weihnachtsfeiern aufgewartet. Eine gleiche Feier
hatte auch der Geſangverein „Liederkranz” im Saale des Gaſthauſes
zur „Sonne” abgehalten. Genannte Feiern waren alle ſehr zahlreich
beſucht. Hervorzuheben iſt die Feier des „Turnvereins” für Kinder, die
am 2. Weihnachtsmittag ſtattfand. Hierbei wurden durch ein ſorgfältig
gewähltes Programm allen dort geweſenen Kindern recht frohe
Feſt=
ſtunden bereitet.
Aa. Pfungſtadt, 28. Dez. Die
Weihnachtsveranſtaltun=
gen der hieſigen Vereine waren in dieſem Jahre ſehr zahlreich.
Durch=
weg erfreuten ſie ſich eines guten Beſuches. Auffallend war, daß das
Gros der Veranſtaltungen am erſten Feiertag war. Die meiſten Vereine,
die am erſten Feiertag Veranſtaltungen abhielten, boten Konzerte,
Theateraufführungen uſw., während am zweiten Feiertag auch Bälle
abgehalten wurden. — Sportliche Auszeichnungen. Turner
Wilhelm Riehl ſowie die Turnerinnen Sophie Baldauf und Henny
Schömer vom Turnverein e. V. wurden mit dem Turn= und
Sportab=
zeichen des Reichsausſchuſſes für Leibesübungen ausgezeichnet. —
Poli=
zeiſtunde. Wie die Bürgermeiſterei mitteilen läßt, iſt die
Polizei=
ſtunde für die Neujahrsnacht auf 5 Uhr feſtgeſetzt.
G. Ober=Ramſtadt, 27. Dez. Weihnachtsfeier. Im Saalbau
„Eliſenbad” (Suppes) hält der Radfahrerklub „Schwalbe” Ober=Ramſtadt
am Sonntag, den 30. Dezember, abends 8 Uhr, eine Weihnachtsfeier,
verbunden mit Chriſtbaumperloſung ab. Ernſte und heitere Vorträge
ſowie ſonſtige Ueberraſchungen ſind zu einem angenehm unterhaltenden
Programm vereinigt, das ſicher alle Beſucher zufriedenſtellen wird.
— Roßborf b. Da., 28. Dez. Am 4. Advent hielt der Geſangverein
„Liederkranz” bei Gaſtwirt Plößer ſeine Weihnachtsfeier ab. Im
Ver=
lauf des Abends kam denn auch jung und alt vollauf auf ſeine
Rech=
nung. Der reiche Beifall bei allen Darbietungen führte zu dem
Ent=
ſchluß, eine Wiederholung an Silveſter ſtattfinden zu laſſen.
Nachträg=
lich wurde dieſer Abend doch als nicht geeignet hierfür feſtgeſtellt. Es
wurde dann endgültig beſchloſſen, eine veine Silveſterfeier bei Mitglied
Hch. Gunkel („Zum Sportplatz”) abzuhalten und für die Wiederholung
der ſo ſchön verlaufenen Weihnachtsfeier den Termin ſpäter feſtzulegen.
Bw. Langſtadt, 28. Dez. Am 4. Advent fand ſich eine anſehnliche
Gäſteſchar im Saale des Gaſthauſes Zur Roſe” ein. Die
Kleinkinder=
ſchule hatte Einladung zu ihrer Chriſtbeſcherung ergehen laſſen. Echte
Weihnachtsſtimmung herrſchte angeſichts der reichlich mit ſattem
Tan=
nengrün geſchmückten Bühne, auf der zu beiden Seiten je ein
helleuch=
tender Chriſtbaum prangte, ſüßen Weihnachtszauber ausſtrahlend. Aus
der Schar der Kleinen entbot ein Junge den zahlreich erſchienenen Eltern
und Gönnern in Fovm eines Gedichtes den Willkommengruß, alsdann
Herr Pfarrer Becker das Weihnachtsevangelium verlas. Viel Mühe
und Arbeit der die Kinder betreuenden Schweſter Klara verrieten
die reichen Darbietungen. Außerordentlich groß war die Freude, als am
Schluſſe jedes Kind ſein Geſchenk in Empfang nehmen durfte. — Am
2. Feiertag abend hielt der Krieger= und Militävverein ſeinen
dies=
jährigen Ball mit Chriſtbaumverloſung im Gaſthaus Bretzel ab, der
regen Beſuch aufzuweiſen hatte — Nachſten Sonntag ſowie am
Neu=
jahrstage veranſtaltet der Radfahrverein im gleichen Lokal einen
Theaterabend. Zur Aufführung gelangt der Vierakter: „Wenn
Mutter=
tränen fließen” von Karl Sieber.
P. Affolterbach, 27. Dez. Weihnachtsſpiel. Am Heiligen
Abend führten die Konfirmanden in der Kirche das Spiel „Auf
Weih=
nachtswegen” von Wilhelm Schreiner auf. Es hinterließ bei den
zahl=
reichen Zuſchauern einen ſtarken Eindruck.
A. Schlierbach, 27. Dez. Die Weihnachtsfeier am
Beſcher=
erlich, zumal die Schlierbacher
Gottesdienſtes wurde dann von den größeren Kindern das altdeutſche
Krippeſpiel „Heilige Nacht” von Martin Harniſch aufgeführt. Danach
wurden über 300 Kinder aus dem ganzen Kirchſpiel mit
Weihnachts=
gaben beſchenkt.
k. Nieder=Olm, 28. Dez. Weihnachtsfeiern. Zwei
Familien=
abende fanden hier an den Weihnachtsfeiertagen ſtatt. Der erſte
ver=
anſtaltet vom „Evangeliſchen Verein Nieder=Olm”, fand im Saale des
Gaſthauſes „Zum Pfälzer Hof” ſtatt und erfreute ſich bereits ſehr
großen Zuſpruchs. Nach einigen gut vorgetragenen Muſikſtücken der
Vereinskapelle. Dietrich begrüßte Vorſitzender Oſt die zahlreich
Er=
ſchienenen. Großen Beifall erntete das von Herrn Muſiklehrer Großardt
hervorragend eingeübte Theaterſtück. Die Eispolizei im
Weihnachts=
walde”, das vur von Kindern vorgeführt wurde. Es folgte die
Vor=
führung von Schattenbildern, ebenfalls von Kindern ausgeführt und von
den Herren Großardt und Bangert eingeübt. Anſchließend fand von
ſeiten des Vereins eine Kinderbeſcherung ſtatt, worauf eine Verloſung
folgte. Nach dem gemeinſchaftlichen Geſang von verſchiedenen
Weih=
wachtsliedern und einer Anſprache des Herrn Pfarrers Bender ſchloß
Herr Oſt den Abend mit Worten des Dankes, insbeſondere an Herrn
Lehrer Großardt. — Die zweite Weihnachtsveranſtaltung fand in Form
eines großartigen Konzerts im Saalbau Mertens ſtatt. (
Geſangver=
ein Liederkranz). Auch hier begrüßte der Vorſitzende, Herr
Johann Eifinger, die zahlreich Erſchienenen, beſonders die Geſchwiſter
Seibert aus Mainz. Nach einigen Muſikſtücken der Kapelle Eifinger und
Liedern des Geſangvereins trug Fräulein Seibert=Mainz ein
Violin=
ſtück vor, begleitet von ihrer Schweſter (Flügel) und ihrem Vater
(2. Violine). Starker Beifall ehrte die Künſtlerin. Eindrucksvoll
ge=
ſtaltete ſich die Ehrung des Dirigenten des Vereins, Herrn Chovmeiſter
Lehrer Köhler, der ſeit 20 Jahren im Geſangverein Liederkranz den
Taktſtock ſchwingt. Der Vorſitzende überreichte ihm einen Ehrenbrief des
Vereins, in dem Herr Köhler zum Ehrenchormeiſter ernannt wurde.
Stürmiſch beklatſcht dankte Herr Köhler. Auch Herr Bürgermeiſter
Sieben beglückwünſchte den neuen Ehrenchormeiſter im Namen der
Gemeinde. Nach einem zweiten Violinvortrag des Fräulein Seibert
ſang der Sänger Herr Hans Ritzinger=Nieder=Olm, von Frau Barber
begleitet, mehrere Lieder, die ſolchen Beifall auslöſtew, daß er noch
einige zum Beſten geben mußte. Als Schlußſtück ertönte der Gerühmte
Straußwalzer „An der ſchönen blauem Donau”, der vom Geſangverein
geſungen wurde.
Schnee im Odenwald.
Bp. Lindenfels, 28. Dez. In den heutigen Vormittagsſtunden ging
über unſerer Gegend ſtarker Schneefall nieder. Von Brandau bis
Gum=
pen, Neunkircher Höhe, Kolmbach, Fürth iſt eine Schneedecke von ſechs
Zentimeter Höhe zu verzeichnen. Der Schnee iſt ſehr naß und liegt feſt
auf. Die Temperatur beträgt auf den Höhen etwa 1—2 Grad Celſius
unter Null. Auf den Straßen nach den Höhen empfiehlt es ſich,
Schneeketten anzulegen. Für Schneeſchuhſport iſt noch keine
Gelegen=
heit geboten.
— Billings, 28. Dez. Am Sonntag, den 30. Dezember, abends acht
Uhr anfangend, hält der Geſangverein „Eintracht” Billings=Meßbach=
Nonrod ſeinen zweiten Unterhaltungsabend ab. Es kommen zwei Stücke
zur Aufführung. Das erſte heißt „Treue Liebe” und gleicht ſehr dem
Stück „s Millerſch Liesl”, und das zweite heißt „Der Fremde‟.
Bn. Hirſchhorn, 27. Dez. Wie in früheren Jahren, ſo findet auch
dieſesmal wieder am kommenden Dienstag, den 1. Januar 1929, abends
8 Uhr, die Abendunterhaltung des Turnvereins Hirſchhorn im Saale
des Erbacher=Fürſtenauer=Hofes dahier ſtatt. Das Programm iſt ſehr
reichhaltig und abwechſlungsreich.
— Hirſchhorn, 28. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
27. Dezember 0,78 Meter, am 28. Dezember 1,42 Meter.
A. Glattbach, 27. Dez. Beim Rodeln verunglückte ein
12jähriges Mädchen, das die Herrſchaft über den Rodelſchlitten berlor,
ſo daß ein Arzt hinzugerufen werden mußte, der die beim Unfall
eplit=
tenen Wunden vermahte.
Bb. Bensheim, 28. Dez. Stadtverordnetenſitzung.
An=
ſtelle des verſtorbenen Stadtverordneten Berg wurde Schloſſermeiſter
Sartorius, Mitglied der Zentrumsfraktion, in das Kollegium auf Grund
der Städteordnung eingeführt und verbflichtet. Derſelbe gelangte
ſo=
dann auch im Wechſel mit Stadtv. Heyder, der in den Finanzausſchuß
übertrat, in den Bauausſchuß. Die obere Gartenſtraße wurde aus
ver=
kehrstechniſchen Rückſichten für den Laſtautoverkehr in oſtweſtlicher
Rich=
tung verboten, in dieſem Sinne und auf den Laſtautoverkehr als
Ein=
bahnſtraße erklärt. Die Polizeiverordnung, die vorgeſchlagen worden
war, wollte den beſagten Verkehr in umgekehrter Richtung verboten
ſehen. Formal erledigt wurde eine Ortsbauplanänderung am
Kreisamts=
wohngebäude und Kaſſierung des kurzen Ziegelhütten=Weges unter
Zu=
gängigmachung der wenigen anliegenden Grundſtücke durch das
Poſt=
gäßchen. Ein die Tätigkeit der Dienſtmänner betreffendes Geſuch der
Autodroſchkenbeſitzer wurde abſchlägig beſchieden, da hierzu die
geſetz=
liche Handhabe fehlt; es wurde jedoch in der Dienſtmannsordnung ein
Paragraph aufgenommen, wonach die Dienſtmänner verpflichtet werden,
polizeilichen Vorladungen, auch wenn ſie informatoriſchen Zwecken
dienen ſollen, Folge zu leiſten. Die ſtadtſeitig für 1929 zu erhebende
Hundeſteuer wird ſich in gleicher Höhe wie im laufenden Jahre bewegen.
Es werden erhoben für den 1 „Hund 12 Mark, für den 2. Hund 24 Mark,
für den 3. Hund 36 Mark und für jeden weiteren Hund 12 Mark mehr.
Die Anlage eines von den Anliegern beantragten Bürgerſteiges in der
Hauptſtraße vom Anweſen Jakobi bis Sooln wird an den zu
erweitern=
den Bauausſchuß zurückverwieſen, der zur Klärung Geſtimmter Fragen
nochmals eine Ortsbeſichtigung vornehmen ſoll. Der Ausbau der
Baum=
ſchulſtraße und die Anlage eines Bürgerſteiges im ehemaligen
Baum=
ſchulviertel ſoll ebenfalls nochmals den Bauausſchuß beſchäftigen, um
darauf im Plenum erledigt zu werden. Eine Abänderung der
Kehricht=
abfuhrſatzung iſt wünſchenswert, da die Stadt einheitliche und hygieniſch
vorteilhaftere Kehrichtbehälter, zum Teil ſchon beſchafft, verwendet
wiſſen will, auch Einzel=Wohnungsinhabern die Benutzung der
Einrich=
tung ermöglichen möchte. Die Verſammlung beſchloß antragsgemäß.
Aus Händlerkreiſen war eine Abänderung der Wochenmarktsordnung,
die das Aufkaufen von Artikeln des Wochenmarkthandels durch Händler
während der Zeit des Wochenmarktes unterſagt, beantragt worden. Die
Stadtverordnetenverſammlung kann die Begründung nicht anerkennen
und lehnt den Antrag im Intereſſe der Verbraucherſchaft ab. Die
Ver=
ſteigerung ſtädtiſchen Streulaubes blieb infolge der günſtigen Strohernte
gegen den auf 634 Mark bemeſſenen Voranſchlag um 479,50 Mark zurück,
mußte trotzdem aber genehmigt werden. Einen breiten Raum der
Ver=
handlungen nahm der Punkt Winterbeihilfe und deren Kreditbewilligung
ein, die das Reſultat zeitigte, daß ſtadtſeitig eine ſolche Ortsarme,
ausgeſteuerte Erwerbsloſe, Sozial= und Kleinrentner in der Weiſe
ge=
währt wird, daß Familien bis zu 3 Köpfen 15 Mark bis zu 4 Perſonen
25 Mark, 5 Perſonen und mehr 30 Mark erhalten, die in je zwei Raten
zur Auszahlung gelangen. Die Viehzählung in Bensheim ergab einen
Beſtand von: Pferden 174, Rindvieh 1414, Schafe 204, Schweine 607,
Ziegen 846, Federvieh 7422 Stück.
— Gernsheim. 28. Dez. Waſſerſtand des Rheins am
N. Dezember —0,35 Meter, am 28. Dezember —0,18 Meter.
Heſſiſcher Skraßenbericht
für die Woche vom 30. Dezember 1928 bis 5. Januar 1929.
(Mitgeteilt vom Heſſiſchen Automobilklub.)
Hauptdurchgangsſtraßen in Heſſen.
Keine Sperren gemeldet.
Sonſtige Straßen in Heſſen.
Fliegende Brücke zu Oppenheimer Fahrt wegen Umſtellung vom
3. Januar auf etwa vier Wochen für ſchwere Fuhrwerke und
Laſtkraft=
wagen geſperrt. Leichte Fuhrwerke und Perſonen werden mit der durch
Boot geſchleppten Nähe übergeſetzt.
Ortsdurchfahrt Groß=Karben (Heldenberger Straße) vom 11. 10. bis
auf weiteres geſperrt. Umleitung: Büdesheim, Rendel, Klein=Karbeu.
Ortsdurchfahrt Nieder=Eſchbach vom 19. 11. bis auf weiteres
ge=
ſperrt. Umleitung: Ober=Eſchbach-Ober=Erlenbach reſp. Bonames—
Har=
heim-Nieder=Erlenbach.
Ortsdurchfahrt Keſtrich vom 22. 11. bis auf weiteres für ſchweren
Verkehr geſperrt. Umleitung: Romrod—Ober=Breidenbach.
S. Lampertheim, 27. Dez. Gemeinderatsbericht. Seitens
der Bürgermeiſterei wird der Entwurf einer Polizeiverordnung betr.
Beſeitigung des Spargelkrautes vorgelegt und findet derſelbe mit der
Abänderung Annahme, daß letzter Termin für die Beſeitigung der
1. Januar jeden Jahres iſt. — V. Schenk aus Rimbach legt ſein
Vor=
haben, aus Abbruchmaterial der Fabrik Neuſchloß in Neuſchloß 12
Wohnhäuſer zu erſtellen, perſönlich klar. Obwohl der Gemeinderat
be=
ſtrebt iſt, Bauvorhaben in jeder Weiſe zu fördern, um der Wohnungsnot
zu ſteuern, kann er ſich auch jetzt nicht dazu entſchließen, Schenk die
Er=
laubnis zu erteilen, ſondern muß ſeine Zuſtimmung davon abhängig
machen, daß diefenigen, welche ein Haus durch ihn erſtellt wollen haben,
ſelbſt um Genehmigung nachſuchen und nachweiſen, daß ſie im Beſitze
von einem Viertel der Bauſumme ſind. In gleichem Sinne wird ein
Geſuch des Daniel Eberlein aus Kleinhauſen um Bauerlaubnis in
Neu=
ſchloß abgelehnt. — Bezüglich Winterhilfe an Erwerbsloſe, Sozial= und
Kleinrentner gibt der Bürgermeiſter bekannt, daß die Mittel des
Vor=
anſchlages erſchöpft ſind und der auf die Gemeinde entfallende Betrag
von zirka 7500 RM. nur durch eine Anleihe aufgebracht werden kann.
Mit der Prüfung der Sache wird die Wohlfahrtsdeputation beauftragt
und ſollen zunächſt Sozial= und Kleinrentner bedacht werden,
Erwerbs=
loſe müſſen zuvor einen entſprechenden Antrag ſtellen. — Die
Hunde=
ſteuer mit 6 RM. für den erſten, 8 RM. für den zweiten und 10 RM.
für den dritten Hund ſoll nicht erhöht werden, da bei einer Erhöhung
mit Abſchaffung einer größeren Anzahl Tiere und infolgedeſſen mit
keiner höheren Einnahme zu rechnen iſt. — Zwei Geſuchen um Aufnahme
in den heſſiſchen Staatsverband wird zugeſtimmt. — Wiederum ſucht der
Inhaber der Autobusverbindung Lampertheim-Hüttenfeld um
Erhöh=
ung des gemeindlichen Zuſchuſſes von 50 auf 125 RM. nach. Da
der=
ſelbe jedoch den Fahrplan nicht genau einhält, außerdem oftmals an
einigen Tagen der Woche überhaupt nicht fährt, wie feſtgeſtellt wurde,
ſo wird ſeinem Erſuchen auch jetzt nicht ſtattgegeben und die weitere
Zahlung der ſeitherigen 50 RM. davon abhängig gemacht, daß er ſich an
die Bedingungen hält. — Ein Antrag des Elektrizitätswerkes
Rhein=
heſſem um Erlaß der Gewerbeſteuer wird zurückgeſtellt. — Für die
defi=
nitive Beſetzung einer Lehrerinnenſtelle an der evangeliſchen Schule wird
die ſchon längere Jahre hier wirkende Schulverwalterin Eva Meier in
Vorſchlag gbracht. — Ein Geſuch der Gewerkſchaft der Heſſ.
Gemeinde=
beamten, um Uebernahme von Kursteilnehmergebühren durch die
Ge=
meinde wird abſchläglich beſchieden, da auch alle anderen Beamten und
Privatperſonen ſolche Koſten aus eigenen Mitteln beſtreiten müſſen. —
Eine Eingabe aus Hüttenfeld wegen Futtergeld für die dortigen
Faſel=
tiere wird zunächſt an die Faſeldeputation verwieſen und will man ſich
darüber dann in kommender Sitzung unterhalten.
P Groß=Gerau, 2. Dez. Das Kreisamt Groß=Gerau hat für
ſämt=
liche Gemeinden ſeines Verwaltungsbezirks die Polizeiſtunde in
der Silveſtevnacht auf 1. Januar vormittags 2 Uhr feſtgeſetzt.
Aa. Kelſterbach, 28. Dez. Pfarrerjubiläum. Pfarrer Koller
feierte am Sonntag den Tag ſeiner 25jährigen Wirkſamkeit am hieſigen
Orte. Aus dieſem Anlaß fand ein beſonderer Feſtgottesdienſt ſtatt. Als
äußeres Zeichen der Feier wehte auf dem Kirchturm die von Mitgliedern
des Frauenvereins geſtiftete Kirchenfahne (Weiß mit großen Lila=
Kreuz). Die Kirche war mit Tannengrün feſtlich geſchmückt. Der
Be=
ſuch des Gottesdienſtes war ſehr groß. Als Gaſt war Pfarrer Weber
aus Schwanheim erſchienen. Auf dem Altar lag eine neue, von
Ge=
meindemitgliedern geſtiftete Altardecke. Auf dem Altar ſtanden ſechs
ge=
ſtiftete Kerzenleuchter aus ſchwarzem Holz mit brennenden Kerzen,
da=
zwiſchen ein Kruzifix. Kirchengeſangverein und Bläſerchor verſchönten
die Feier. Sichtlich erariffen hielt Pfarrer Koller anſtelle des am
Er=
ſcheinen verhinderten Pfarvers Dr. Müller=Rüſſelsheim, die Predigt.
Er legte ſeiner Predigt dieſelben Worte zu Grunde, die er vor 25
Jah=
ren bei ſeiner erſten Predigt in Kelſterbach ausgewählt hatte: „Freuet
euch mit dem Herrn allerwegen und abermals ſage ich euch: Freuetz
euch!” Für die Sakriſtei hatte das Bibelkränzchem eiie Gedenktafel mit
den Namen der hier ſeither amtierenden Geiſtlichen geſtiftet.
Außer=
dem war vom Frauenverein ein Lutherbild geſtiftet worden.
z. Eich, 82. Dez. Die Rohrverſteigerung erbrachte
ein=
ſchließlich der früher verſteigerten ſogenannten Streuſelloſe eine
Ein=
nahme von 7100 Mark. — Die Induſtriegeſellſchaft in Mainz hat vor
einiger Zeit einen größeren Geländekomplex am Rhein gekauft und hier
große Mengen Kies gebaggert. Nun wird jetzt hier ein großes
Ver=
waltungsgebäude errichtet. Zu den Pumpſtationen am Rhein
ge=
nehmigte der Gemeinderat die Hochſpannungsleitung.
Seite 8
Samstag den 29 Dezember 1928
Nummer 361
Reick und Ausland.
Fafſadenkletterer feſtgenvmmen.
Frankfurt a. M. Im Juni d. J. verübten
der Bäcker Ernſt Hannack aus Hamburg und der
Kutſcher Ernſt Külſen aus Hamburg, einen
Raub=
mord an einem Bankvorſteher in der Nähe von
Altona. Den Tätern fielen 6000 RM in die Hände.
Nach der Tat hielten ſie ſich mit der Braut des H.,
einer Anna Henſe, geb. Wulf, aus Hamburg, in den
verſchiedenſten Großſtädten — Düſſeldorf, Köln,
München, Stuttgart, Nürnberg, Dresden, Halle,
Frankfurt uſw. — auf. In dieſen Städten begingen
ſie mehr als hundert Wohnungs=, Laden= und
Ge=
ſchäftseinbrüche. Ihre Spezialität waren die
Ein=
brüche durch Faſſadenkletterei. Auf das Konto dieſer
Bande kommen die ſämtlichen in den letzten Monaten
verübten großen Einbruchsdiebſtähle, wobei den
Tä=
tern faſt ausnahmslos Gegenſtände und Schmuckſachen
von Wert in die Hände gefallen ſind. In einem
Falle fanden die Einbrecher in einer Wohnung eine
Stahlkaſſette, die ſie gleich an Ort und Stelle
auf=
brachen und 1800 RM. in bar vorfanden. In einem
anderen Falle fanden ſie einen kunſtvoll gearbeiteten
Schlüſſel, aus dem ſie mit ihrer angeborenen
Spitz=
findigkeit folgerten, daß er nur zu einem Geheimfach
gehören konnte. Ihr Suchen nach dieſem Fach war
von Erfolg gekrönt. Sie entdeckten es unter einem
Gemälde und konnten daraus 1200 RM. in bar
mit=
nehmen. Von dem erbeuteten Geld beſchaffte dann
Hannack für ſich und ſeine Braut zwei Schiffskarten
zur Ueberfahrt von Amſterdam nach Amerika. Am
7. Dezember wurden ſie bei einem Einbruch im
Frankfurter Weſtend überraſcht und mußten
flüch=
tig gehen. Sie ſuchten ſofort Amſterdam zu
er=
reichen. Die hieſige Kriminalpolizei war ihnen aber
gleich auf der Spur und ihren Bemühungen gelang
es, die Feſtnahme der Verbrecher durch die
hollän=
diſche Polizei in Amſterdam zu veranlaſſen. Die
Er=
mittelungen geſtalteten ſich deshalb ſo ſchwierig und
zeitraubend, weil die Verbrecher ſich nach kurzem
Gaſtſpiel immer nach einer anderen Großſtadt
wand=
ten, wo ſie mit gefälſchten Papieren leicht
Unter=
ſchlupf finden konnten.
Von einem Einbrecher niedergeſchoſſen.
Marburg (Lahn). Dieſer Tage traf der Sohn
des Profeſſors Schwertfeger in deſſen Wohnung
abends einen fremden Mann an, den er nach ſeinem
Namen frug. Der Auffovderung, mit zur Polizei zu
gehen, leiſtete, der fremde Mann Folge. In der
Frankfurter Straße zog der Verbrecher einen
Revol=
ver und ſtreckte den jungen Schwertfeger durch fünf
Schüſſe nieder. Er liegt in hoffnungsloſem Zuſtand
in der Marburger Klinik. Der Verbrecher konnte
un=
erkannt entkommen.
Beim Rodeln tödlich verletzt.
Marburg. In der hieſigen Klinik ſtarb ein
Kind des Eiſenbahnarbeiters Huckler aus Oberndorf
(Kreis Wittgenſtein), das ſich beim Rodeln ſchwere
Darmverletzungen zugezogen hatte.
Zwei Kinder ertrunken.
Köln. Trotz des Tauwetters ſpielten drei
Kin=
der auf der Eisfläche eines Dorfweihers bei
Longe=
rich, in der Nähe von Köln. Plötzlich brach die
Eis=
decke ein. Obwohl Hilfe bald zur Stelle war, konnte
nur ein Kind gerettet werden, während die beiden
anderen, im Alter von fünf und ſechs Jahren, erſt
nach längeren Bemühungen nur als Leichen geborgen
werden konnten.
Unter Gattenmordverdacht verhaftet.
Düſſeldorf. Unter dem Verdacht, ſeine vor
einigen Monaten verſtorbene Ehefrau vergiftet zu
haben, wurde von der Düſſeldorfer Polizei ein
Inva=
lide feſtgenommen. Am Heiligen Abend erſchien auf
der Kriminalpolizei ein Rheinſchiffer, der angab, daß
bei einem Beſuch ſeines zukünftigen Schwiegervaters
dieſer ihm weinend erzählt habe, er müiſſe ſein
Ge=
wiſſen erleichtern, denn er habe vor einigen Wochen
ſeine Frau vergiftet. Die Frau ſei am folgenden
Tage erkrankt und trotz Hinzuziehung eines Arztes
nach einigen Tagen geſtorben. Der Feſtgenommene
beſtreitet die Tat. Die Ermittlungen ſind noch nicht
abgeſchloſſen.
Ein Wettſchwindler verhaftet.
Berlin. Der Wettſcheinfälſcher Otto Behlke,
der ſeit Jahren von den Kriminalbehörden Berlins
und Hamburgs geſucht wird, wurde geſtern nacht in
Charlottenburg feſtgenommen. Behlke, der meiſt als
Jockey auftrat, hat zahlloſe Buchmacher und
Wett=
geſchäfte um Beträge geſchädigt, deren Summe im
Laufe der letzten Jahre auf etwa 200 000 Mark
ange=
wachſen iſt.
Ein ſchönes Krieger=Ehrenmal.
Das Kriegerehrenmal der Stadt Lauter
im Erzgebirge
beſteht aus einer Halle, in deren Innern ſich drei
Glocken und eine Ehrentafel befinden Der würdige
Endwmpf iſt von Bruno Ziegler, Chemnitz.
Schwere Einſturzkakaſtrophe in Frankreich.
Acht Toke, viele Verlekke.
Der Erbauer des Univerſitätsneuhan
in Heidelberg.
Profeſſor Karl Gruber
wurde mit der Ausführung des Univerſitätsneußa.
in Heidelberg beauftragt. Sein Entwurf hat
Wettbewerb den erſten Preis gewonnen. Profei
Gruber iſt Lehrer für Architektur an der Techniſe
Hochſchule in Danzig.
Aufregende Verbrecherjagd in Olmütz.
Olmütz. In der Mittagsſtunde beobachte
Paſſanten in einer der belebteſten Straßen ei=
Einbrecher bei der Arbeit. Als Polizei erſchien, flo
tete der Einbrecher durch die Straßen, unausgef
aus ſeinem Revolber feuernd, und lief ſchließlich
ein Haus, wo er ſich im dritten Stockwerk in ei
Privatwohnung verbarrikadierte. Als er nach ei
längeren wilden Schießerei ſah, daß ſeine Lage
haltbar geworden war, knüpfte er drei Bettücher
ſammen und wollte ſich damit aus dem dritten St
werk herablaſſen. Da die Leinentücher für die Fl.
nicht ausreichten, kehrte er in die Wohnung zur
knotete ein weiteres Leinentuch an und drang
dieſe Weiſe in die im zweiten Stockwerk geleg
Wohnung eines Zahnarztes, wo er den Zahntechn
und die Aſſiſtentin mit dem Revolver bedrohte.
dieſer Wohnung flüchtete er durch einen küh
Sprung auf die Dachrinne eines zwei Meter tie
gelegenen Daches, von wo er ein Schnellfeuer
ſeine Verfolger eröffnete. Vom Dachgiebel die
Hauſes wagte er dann einen etwa acht Meter tie
Sprung auf ein anderes Dach, von dem er in ei
vier Meter tiefen Hof gelangte. Er flüchtete ſoda
immer hart verfolgt, vom Maſaryk=Platz über
Wilſon=Platz, drang in eine Bäckerei ein und zw
mit vorgehaltener Waffe die Gehilfen zur Flu
Vor der Bäckerei hatten ſich inzwiſchen zehn W.
leute und eine große Menſchenmenge eingefund
die jedoch der Verbrecher mit ſeiner. Waffe in Sch
zu halten vermochte, bis ein des Weges kommn
Ballettmeiſter vom Olmützer Stadttheater ihn
Waffe ſchließlich entriß und ihn durch Schläge
den Kopf betäubte, ſo daß endlich ſeine Feſtnab
gelang. Es handelt ſich um den gefährlichen un
riſchen Räuber Joſeph Schwartz. Bei dem von
verübten Einbruch hatte Schwartz 3000 Kronen
raubt.
Rieſenbetrug in Paris.
Paris. Die Polizei ſucht gegenwärtig ei
gewiſſen Pierre Gauch, der ein Bankgeſchäft au
macht hatte und verſchwunden iſt, nachdem er ſ
Klienten um ſaſt 600 000 Franken betrogen hat. G
hatte Schreiben in die Provinz geſchickt, in de
er die Sparer aufforderte, ihm ihre Erſparniſſe
zubertrquen, damit er ſie nutzbringend anlege.
Aufſehenerregender Giftmord.
New York. Ein aufſehenerregender Giftn
wurde in der Nacht zum Donnerstag in einem ch.
ſchen Laboratorium verübt, das zwei Söhnen
bekannten Millionärs Guggenheim, des Inhabers
Chile Copper Company, gehört. Als die Angeſtel
am Morgen ihre Arbeitsſtätte aufſuchten, fander
den Wächter des Laboratoriums tot auf
zwei Chauffeure gefeſſelt am Boden liegen.
Büroräume waren bis in die entlegenſten Wi.
durchwühlt. Die nähere Unterſuchung ergab, daß
Unbekannter, der wahrſcheinlich nach geheimen A!
ſtücken über die Herſtellung von Chemikalien ſu
dem Wächter vergifteten Kaffee reichte, um die Di
ſuchung ungeſtört vornehmen zu können. Als in
frühen Morgenſtunden zwei Chauffeure erſchie
die Tränengas abliefern wollten, ſtreckte der A.
täter ſie mit dem Revolverkolben nieder, feſſelte
und entkam unerkannt.
Schweres Eiſenbahnunglück in Mexiko.
New York. Nach Meldungen aus Mexiko
durch ein Eiſenbahnunglück in Ojimaja 19 Reiſ
ſowie der Lokomotivführer und ein Mechaniker
tötet worden. Unter den Toten befindet ſich auch
Gouverneur der Provinz Chihughua.
Die Hungersnot in Nordchina.
Waſhington. Das Nationalkomitee für
Linderung der Hungersnot in China teilt mit,
die Zahl der Hungerleidenden in Nordchina 12
lionen betrage. Die Lage ſei verzweifelt und
e=
dere ſofortige Hilfsmaßnahmen, um ſo mehr, als
reiche Peſtfälle aufgetreten ſeien.
Förderunglück in einem amerikaniſchen Bergt
Raleigh (Nordkarolina). Im
Karolina=
lenbevgwerk bei Sanford, in dem Sträflinge
ſchäftigt werden, riß das Seil des Förderkor
Vier Neger, die mit dem Korb abſtürzten, wü
getötet, ſieben verletzt.
Kampf mit einem Wahnſinnigen.
Mexiko. In einem verzweifelten Kampf
einem plötzlich wahnſinnig gewordenen Hauptn
der mexikaniſchen Armee wurden zwei Polizeibe
getötet und neun Perſonen ſchwer verletzt; de
ſchweben drei in Lebensgefahr. Der Wahnſin
hatte, ſich mit einem Maſchinengewehr und
automatiſchen Piſtolen bewaffnet und in einem .
verbarrikadiert, wo er von der Polizei und
Feulerwehr belagert wurde. Er gab etwa 500 ec
ab und konnte erſt überwältigt werden, nachden
ſchwer beuletzt worden war,
Die Ruine der eingeſtürzten Artillerie=Halle in Saumur.
Eine 1109-Tonnen=Brücke in den Fluß geſkürzk.
Hebungsarbeiten an der Lincoln=Zugbrücke bei New Yerſey nach dem Einſturzunglück.
Präſidenk Hoover am Aeguakor.
„Gott Neptun” begrüßt den neugewählten Präſidenten der Vereinigten Staaten.
Die Ueberquerung des Aequators wurde auf dem Panzerſchiffe, das den Präſidenten Hoover nach
Südamerika fuhr, nach alter Seemannsſitte mit fröhlichem Ulk gefeiert. Der „dreizackige Neptun”,
der Gott des Meeres, iſt „perſönlich” an Bord erſchienen, um Hoover zu begrüßen.
Feuer am Berliner Zov.
Berlin. In dem großen Neubau für das
ge=
plante Hallenſchwimmbad am Zoo brach abends gegen
11 Uhr aus noch unbekannter Urſache ein großer
Brand aus. Die Feuerwehr erſchien mit zahlreichen
Zügen vor dem brennenden Gebäude. Die
Löſch=
arbeiten geſtalteten ſich infolge großer Qualm= und
Hitzeentwicklung äußerſt ſchwierig.
Ueberfall auf einen Autobus.
Schönebeck a. d. Elbe. Auf dem Marktplatz
von Schönebeck an der Elbe wurde ein Autobus von
ſieben Rowdies überfallen, die den Kaſſierer und den
Chauffeur des Autobuſſes, anſcheinend um ſich an
ihnen zu rächen, verprügelten. Dabei trug der Fahrer
ſo ſchwere Verletzungen davon, daß er dienſtunfähig
wurde. Das Ueberfallkommando konnte mehrere
An=
greifer vephaften.
Profeſſor Dr. Otto Hermes geſtorben.
Berlin. Der langjährige frühere Direktor der
chirurgiſchen Abteilung des Rudolf=Virchow=
Kranken=
hauſes, Geh. San.=Rat Prof. Dr. Otto Hermes, iſt
nach langem Leiden geſtorben. Hermes war der Sohn
des früheren fortſchrittlichen Abgeordneten und
Di=
rektors des Berliner Aquariums Dr. Otto Hermes.
Raubüberfall in der Tſchechoſlowakei.
Prag. In der Weihnachtsnacht wurde ein
Bauer aus Pechowitz bei Prag mit zertrümmerter
Schädeldecke bewußtlos aufgefunden. Die
Nachfor=
ſchungen des Gendarmerickommandos ergaben, daß er
überfallen, zu Boden geſchlagen und eines Betrages
von 3000 tſchechiſchen Kronen beraubt worden war.
Unter dem Verdacht des verſuchten Raubmordes
wurde ein Einwohner aus Pechowitz verhaftet.
Nummer 361
Seite 9.
Im Banne der Harzburg.
„So lang des Zeitenwebſtuhls Arme weben,
So lang die Menſchheit wohnt von Pol zu Pol,
Bleibt Trauerſpiel das ganze Völkerleben
Und hat ein Schwert zum ewigen Symbol.”
Unter den deutſchen Mittelgebirgen nimmt der Harz eine
ondere, bevorzugte Stelle ein; einer Inſel gleich iſt der Harz
ein Waktpöſten weit in die norddeutſche Tiefebene
vorge=
oben, und kraftvoll, wie ſein Gebirgsmaſſiv, iſt die hiſtoriſche
Ue, die der Harz in der deutſchen Geſchichte geſpielt hat. Auch
ythe und Sage ſind mit den Harzer Bergen verwoben und
ethe, deſſen Vorfahren aus dem Harz ſtammen, läßt ſeine
alpurgisnachtſzene im erſten Teil ſeines „Fauſt” mitten im
rz, in der Gegend von Schierke, Elend und dem Brocken,
elen.
Am Nordabhang des Harzes, in der in der Ebene gelegenen,
befeſtigten Kaiſerpfalz zu Goslar, hat Heinrich IV. am 11.
No=
nber 1050 als Sohn des mächtigſten unter den deutſchen
iſern des Mittelalters, Heinrichs III., das Licht der Welt
Ulickt.
Heinrich IV. iſt der Erbauer der „Harzburg”, die in den
ihren 1065—1069 unweit Goslar auf dem Großen Burgberg
tand, an der Stelle, wo nach der Sage in der Urzeit eine Opfer=
1te des Götzen Krodo geweſen ſein ſoll; der zur heidniſchen
it auf dem Großen Burgberg ſtehende Krodo=Altar befindet
9 heute in einem noch vorhandenen Anbau des leider
abge=
ſenen Domes der Kaiſerpfalz zu Goslar.
Als die Sachſen ſich, von einigen deutſchen Fürſten und
iſchöfen, insbeſondere von Otto von Nordheim, aufgereizt,
ipörten, zog ſich Heinrich IV. von der Goslarer Kaiſerpfalz
If die Harzburg zurück, aber hier wurde er von einem ſtarken
eere der Sachſſen belagert, und da dieſe Burg ſich infolge nicht
nügender Verproviantierung nicht lange halten konnte,
be=
ſloß Heinrich I, die Harzburg zu verlaſſen. Die Sage
er=
hlt, daß Heinrich IV. die Kaiſerkrone in den 57 Meter tiefen
uirgbrunnen geworfen, ja ſelbſt durch dieſen Brunnen die
(ucht aus der Harzburg angetreten habe. Die Geſchichte
berich=
t aber, daß der Auszug des Kaiſers aus der Harzburg in den
torgenſtunden des 9. Auguſt 1073 ſtattgefunden hai. Wie durch
n Wunder blieb dem Heere der belagernden Sachſen dieſe
lucht des Kaiſers, der ſeine Gemahlin, die Reichsinſignien und
n anſehnliches Gefolge auf 40 Pferden mit ſich führte,
unbe=
erkt; kein Hufſchlag, kein Wiehern, kein Hundegebell wirkte
ver=
itend; ein der Gegend kundiger Jäger führte den Zug der
lüchtlinge auf nur Eingeweihten bekannten Pfaden durch
Ge=
rüpp. Klippen und Urwald ſehr geſchickt nach dem „Kaiſerweg”,
ir in ſüdlicher Richtung — weſtlich des Brocken — den
fliehen=
en Kaiſer Heinrick IV. nach Ellrich am Südabhange des Harzes;
ihrte, von no ſih der Kaiſer weiter nach Tribur und Worms
gab. Die Harzburg wurde von den Sachſen nach dem Frieden;
on Gerſtungen zerſtört, aber im Jahre 1076 von Heinrich IV.
ieder aufgebaut, als er die Sachſen in der Hohenburger Schlacht
eſiegt hatte. Aber neue Empörungen der Sachſen führten dazu,
aß Heinrich IV. die Harzburg abermals verließ und daß dieſe
um zweiten Male in Trümmer ſank.
Heinrich der Löwe, dem die Harzburg von Kaiſer Friedrich
larbaroſſa geſchenkt worden, war, baute ſie um das Jahr 1180
z1eder auf. Kaiſer Oto IV. hauchte, im Jahre 1218 auf der
Jarzburg ſein Leben aus. Das Grafengeſchlecht der
Woldenber=
er konnte ſich aus Geldmangel nicht auf der Harzburg halten
nd verpfändete die Harzburg an die Grafen von Wernigerode,
enen ſie vom Hauſe Braunſchweig=Göttingen ſtreitig gemacht
vurde.
Der ehrwürdige Kaiſerſitz der Harzburg ſank im 15.
Jahr=
ſundert zur richtigen Raubburg herab, als die drei Ritter von
Schwicheldt ſie als Lehen beſaßen. Die ſtarke Burg leiſtete einer
Belagerung der durch die Raubzüge ihrer Beſitzer empörten
roßen Städte und einer Anzahl weltlicher und geiſtlicher Herren ;
rfolgreich Widerſtand. Aber die Ritter von Schwicheldt brachen
chon im folgenden Jahre — 1413 — ihr eidlich abgelegtes
Beſſerungsgelobnis; die Erfindung des Schießpulvers legte eine
Breſche in die feſten Mauern der Harzburg, die Raubritter von
Schwicheldt mußten abziehen und die Herzöge von Braunſchweig=
Wolſenbüttel traten den alleinigen Beſitz der Harzburg an.
In der Folgezeit fiel die Bedeutung der Harzburg immer
mehr und der Dreißigjährige Krieg, in dem eine däniſche
Be=
ſatzung unter einem Hauptmann von Wildenſtein von der Harz=
Eurg aus nicht einmal verhindern konnte, daß die Kroaten, die
am Bergesfuße ſtehenden Dörfer ausplünderten, zeigte, daß ſie
keinen militäriſchen Wert mehr hatte. Die Harzburg wurde im
Jahre 1650 vom Herzog Ernſt Auguſt von Braunſchweig
ge=
ſihleift, ihre ſtarken, uralten Mauern wurden umgeworfen und
dienten den benachbarten Dörfern als Steinbruch!
Heute zeugen nur noch geringe Mauerreſte und der 57 Meter
tieſe Brunnen von dem einſt ſo ſtolzen, befeſtigten Kaiſerſchloß:
der Harzburg. Majeſtätiſch war ihre Lage; weit in die Ebene
des alten Sachſenlandes, auf die bewaldeten Berge des Harzes
und hinüber zur Kaiſerpfalz in Goslar weitete ſich der Blick. Die
Sage läßt die Kaiſer Heinrich IV. und Otto IV. in der Tiefe des
Großen Burgberges unter der Harzburg ſitzen, ebenſo wie Kaiſer
Friedrich Barbaroſſa im Kyffhäuſer!
Für Manche iſt altes Gemäuer nur totes Geſtein; aber für
Millionen bedeuten alte Mauern redende Geſchichte: für jeden
deutſchfühlenden Mann und für jede deutſchfühlende Frau
raunen, die Ruinen der Harzburg, ein ganz beſonderes Kapitel
aus einem Abſchniit der deutſchen Vergangenheit —, vielleicht
der traurigſten Epoche der deutſchen Geſchichte —, der uns vor
Augen führt, daß Uneinigkeit, gepaart mit Kämpfen Deutſcher
gegen Deutſche, unſer größter Feind iſt.
Auf den Ruinen der Harzburg ſtehen wir in einem
eigen=
artigen Bann, der noch verſtärkt wird durch die „Canoſſa=Säule‟,
in ihrer unmittelbaren Nähe: die Harzburg, Canoſſa und
Ingelheim, dieſe drei Burgen — die erſte auf ſtolzer Höhe
im Harz, die zweite in der lombardiſchen Tiefebene und die
dritte am deutſchen Rhein bezeichnen Kaiſer Heinrichs IV.
Schickſal, ſie ſahen Heinrichs IV. Sturz aus königlicher Höhe!
Aber aus allen drei Fällen findet der Deutſche König und Kaiſer
Heinrich IV. einen Weg in die Freiheit!
Im Banne der Harzburg zieht unwillkürlich das Leben
Heinrichs IV. vor unſeren Augen vorüber. Wohl niemals iſt
ein Mann, der zum Herrſchen geboren worden iſt, ſo vom
Un=
glück jeglicher Geſtalt verfogt, worden, wie Heinrich IV. Aber
auch Niemand hat ſich während eines fünf Jahrzehnte langen,
äußerſt harten Kampfes ſo tapfer, ſo mannhaft gewehrt und iſt
ſchließlich voch als Sieger hervorgegangen wie Kaiſer
Hein=
rich IV.
Kaiſer Heinrichs IV. Regierungszeit iſt ausgefüllt durch den
Kampf gegen das Papſttum. Heinrich IV. hat dieſen Kampf nicht
geſucht, er wurde ihm aufgezwungen, ebenſo wie alle Kämpfe im
Innern ſeines Deutſchen Reiches, die zum großen Teil nur
Folgeerſcheinungen ſeines Kampfes gegen Rom waren.
Auf der Synode zu Sutri im Jahre 1046 hatte ſich der
Höhe=
punkt deutſcher Kaiſermacht gezeigt: drei Päpſte wurden durch
Kaiſer Heinrich III. abgeſetzt, der einen deutſchen Biſchof,
Cle=
mens II, mit der Tiara krönte, ohne daß eine Wahl ſtattfand.
Dieſe Papſtkrönung des Kaiſers war ſein Recht, da ſeit der
Reichsverfaſſung des Kaiſers Otto I. das Papſttum ein
inte=
grierender Beſtandteil des römiſchen Kaiſertums, der Papſt ein
Beamter des Deutſchen Königs war. Kein Papſt hat
hier=
gegen Einſpruch erhoben, bis Papſt Gregor VII. — mit dem
deutſchen Namen Hildebrand — ſich vermaß, im Jahre 1976 den
Bannſtrahl und Fluch über den Deutſchen König Heinrich TV.
auszuſprechen und alle Völker ihres Treueids gegen ihn zu
ent=
binden! Daß es dahin kam, daran trug die Regentſchaft
wäh=
rend der Minderjährigkei: Heinrichs IV. und zum großen Teil
der Aufſtand der aufgewiegelten Sachſen die Schuld, der es
ver=
hinderte, daß Heinrich IV. die Zeit fand, ſich perſönlich mit dem
Papſt Gregor VII. über die Streitpunkte zwiſchen weltlicher
und kirchlicher Macht auszuſprechen. Seine Flucht aus der
Harzburg hatte Heinrich IV, durch Unterwerfung der Sachſen
gerächt, da traf ihn, als er im Verlaufe ſeines Kampfes um die
Aufrechterhaltung der deutſchen Königsmacht in ihren Rechten
gegenüber den Angriffen Roms den Papſt Gregor III. auf der
Syuode zu Worms für abgeſetzt erklärte, der päpſtliche
Bann=
ſtrahi, der ihn nach Canoſſa führte.
Die Verantwortung für den Bußgang nach Canoſſa trifft in
erſter Linie die deutſchen Fürſteu, die auf dem Reichstag zu
Tri=
bur Heinrichs IV. Abſetzung beſchließen, wenn er ſich nicht binnen
Jahresſriſt vom Baun löſe. Wenn die gregorianiſche
Geſchichts=
ſchreibung, die uns Kaiſer Heinrich IV. im ſtrengen Winter drei
Tage barfuß und in hährem Gewande um des Papſtes Gnade im
Schloßhoſe von Canoſſa bettelnd darſtellt, richtig ſein ſollte, ſelbſt
dann iſt Heinrichs IV. Canoſſa=Bußgang ein kluger Schachzug,
eine Tat: Der Kaiſer bezwang ſich ſelbſt, um das Bundnis
zwiſchen dem Papſt und den deutſchen Fürſten zu zerreißen, die
einen deutſchen König haben wollten, der ihnen größere
Frei=
heiten ließ, der „büſſende Menſch” ſuchte den „vergebenden
Prieſter” auf. Aber die neuere Geſchichtsforſchung hat erwiefen,
daß dieſe gregsrianiſche Geſchichtsſchreibung nicht der Wahrheit
cntſpricht. Vielmehr wurde Kaiſer Heinrich TV. mit Jubel;
empſangen, als er an der Spitze, eines Heeres in Oberitalien
erſ hien, um den Papſt daran zu hindern, ſeine Reiſe zum
Fürſtentage in Augsburg auszufuhren, wo er — der Papſt —
über den Deutſchen König richten wollte. Gregor VII. ſuchte
in der feſten Burg Canoſſa Zuflucht, wurde belagert und ſah ſich
zur Zurücknahme des Bannes gezwungen. Der von den deutſchen
Fürſten trotz Heinrichs IV. Löſung vom Banne aufgeſtellte
Gegenkönig Rudolf von Schwaben war zuerſt ſiegreich, wurde
aber in der Schlacht bei Mölfen, in der Nähe von Merſeburg,
tödlich verwundet: ſeine abgehauene rechte Hand betrachtend,
rief er reuevoll aus: „Mit dieſer Hand hatte ich meinem König
und Herrn Treue geſchworen!"
Dieſen Verluſt der Schwurhand verſtand das deutſche Volk.
Heinrich IV. konnte, als Papſt Gregor /II. ihn erneut mit dem
Bann belegte, Clemens III. auf den Stuhl Petri erheben:
Gregor II. ſtarb in der Verbannung.
Hatte der königliche Flüchtling aus der Harzburg und der
Büßer bzw. Belagerer von Canoſſa ſich gegen ſeine Feinde
ſieg=
reich durchgeſetzt, er hätte es nach menſchlichem Ermeſſen
ver=
dient, fortan ein ruhiges, friedliches Leben führen zu können.
Aber der ſchwergeprüfte Kaiſer Heinrich IV. war dazu verurteilt,
den Leidenskelch bis zur Neige zu leeren. Seine treue, liebevolle
Gemahlin Berta von Turin ſtarb. Papſt Urban II. hatte den
Stuhl Petri beſtiegen. Nom holte erneut zum Schlage aus. Die
Verleumdung und Lüge, der Kaiſer hätte ſich der gemeinſten
ſittlichen Verbrechen ſchuldig gemacht, trug Verrat in die
kaiſer=
liche Familie. Als Kaiſer Heinrich IV. eine Auflehnung der
eberitalieniſchen Städte niederwerfen wollte, ſperrte ſein älteſter,
don ihm abgefallener Sohn Konrad ihm die Alpenpäſſe; ſeine
zweite Gemahlin Praxedis, eine ruſſiſche Großfürſtin, beging
Ehebruch und ſlüchtete in das päpſtliche Lager, wo ſie an Unflat
alles über ihren Gemahl log, was von ihr verlangt wurde!
Nach einigen Jahren der Ruhe im Innern Deutſchlands
empörten die Sachſen ſich wieder. An der Spitze einer
Heeres=
macht zeg Kaiſer Heinrich IV. gegen die Sachſen. In dem
be=
vorſtehenden Kampfe hätte die Harzburg ſicherlich wieder eine
Rolle geſpielt, aber es kam nicht zum Kampfe: in Fritzlar
ver=
ließ des Kaiſers zweiter Sohn Heinrich heimlich das Lager und
wurde eidbrüchig. Da entließ Heinrich IV. ſein Heer, denn er
wollte nicht gegen den letzten ſeines Stammes — ſein älteſter
wortbrüchiger Sohn Konrad war im Jahre 1001 geſtorben —
kämpfen.
Es fehlen die Worte, um der Tragik Ausdruck zu verleihen,
die darin liegt, daß der ſchwergeprüfte Heinrich IV, es erleben
muß, daß ſein eigener Sohn Heinrich ihn als Gegenkönig
be=
kämpft und ſich durch Verſprechungen die Gunſt vieler deutſcher
Fürſten und Roms zu verſchaffen weiß. Die Furcht des Sohnes
Heinrich vor der Heinrich IV. treuergebenen Bevölkerung läßt
ſeinen Entſchluß zu einem abermaligen Verrat an ſeinem Vater
reifen: in einer Unterredung unterwirft er ſich ſcheinbar dem
Vater, gewinnt ſein Vertranen, aber der falſche Sohn ſetzt
hinterliſtig ſeinen Vater, den Kaiſer, in die Gefangenſchaft von
Böckelheim an der Nahe.
Einer der allerſchnärzeſten Tage der deutſchen Geſchichte iſt
der 31. Tezember 1105: Heinrich, der Sohn, erzwingt auf dem
Fürſtentage in der Burg zu Ingelheim von ſeinem von ihm
ver=
ratenen Vater, der ver ihm auf den Knieen liegt, ein Bekenntnis
nie begangener Sünden und die Abdankung als Kaiſer! Aber
ebenſo wie nach „Harzburg” und „Canoſſa” findet Kaiſer
Hein=
richV. auch in „Jugelheim” den Weg zur Freibeit und zum
Siege: er entflieht nach dem Niederrhein, ſammelt um ſeine
Fahne ein immer ſtärker anwachſendes Heer — das Volk iſt ihm
tren ergeben und liebt ihn abgöttiſch, Heinrich, der Sohn, wird
zurückgeſchlagen, das Heer ſeiner Rebellen befindet ſich in
trau=
rigſter Verfaſſung — da, mit dem Siege über den verruchten
Sohn in der Hand ſtirbt Kaiſer Heinrich IV. in Lüttich am
7. Auguſt 1106. Aber ſelbſt der tote Kaiſer Heinrich IV. findet
keine Ruhe. Sein Leichnam wurde in der Lambertuskirche in
Lüttich beigeſetzt, aber die Prieſter entrüſten ſich über die
Ent=
weihung des Domes, und ſchon am 15. Auguſt erfolgt die
Aus=
grabung; Heinrichs IV. Leiche wird nun in einer ungeweihten
Kapelle auf dem Corneliusberg auf dem rechten Ufer der Mags,
aller königlichen Ehren entbehrend, eingeſcharrt. Aber reumütig
verlangt ſein Sohn, Kaiſer Heinrich V., ſeines Vaters Gebeine,
die nur neun Tage auf dem Corneliusberg geruht hatten. Das
Volk entreißt den königlichen Geſandten den Sarg, trägt ihn in
den Dom von Lüttich, wo der tote Kaiſer Heinrich IV. einem
Heiligen gleich geehrt wird! Dann erfolgt die Ueberführung
nach Speher, wo Heinrich V. ſeinen Vater feierlich im Dom
bei=
ſetzen läßt. Aber nochmals nimmt die Kirche in Geſtalt des
Biſchofs Gebhard von Speyer Rache an dem Toten. Zum dritten
Male wird der tote Kaiſer Heinrich IV ausgegraben und in der
ungeweihten Afra=Kapelle neben dem Dom beigeſetzt. Als aber
Heinrich V. einen glänzenden Sieg über den Papſt errungen und
die Aufhebung des Bannes erzwungen hatte, läßt er ſeinen
Vater am 7. Auguſt 1111 — genau 5 Jahre nach ſeinem Tode —
in Gegenwart vieler deutſcher weltlicher und geiſtlicher Fürſten
mit unerhörtem Pomp an der Seite ſeiner Ahnen im Dom zu
Spetzer beſtatten. Hier, ruhte Kaiſer Heinrich IV. ein halbes
Jahrtauſend, dann warfen franzöſiſche Mordbuben ſeinen
ein=
balfamierten, zerfallenen Leib in alle Winde!
Die Ruinen der Harzburg erzählen uns ferner — gerade in
Verbindung mit der „Canoſſa”=Säule” —, daß in
mehrhundert=
jährigen Kämpfen Kaiſer und Papſt um die oberſte Herrſchaft
über die Deutſchen und Italiener rangen, mit wechſelnden
Er=
folgen und Einbußen. Das ſchließliche Ende iſt eine Niederlage
beider Teile, auch nicht zum Segen des Deutſchen Reiches und
des deutſchen Volkes. Gar Viele mögen es bedauern, daß die
Canoſſa=Säule hier errichtet iſt. Landſchaftlich iſt der hohe,
weit ſichtbare Canoſſa=Obelisk das Wahrzeichen des am Fuße
des Großen Burgberges maleriſch im Tale der Radau liegenden
Solbades Harzburg; und wenn dieſe Canoſſa=Säule nicht die
Erinnerungen an den ſogenannten Kulturkampf aufwühlt,
ſon=
dern — ſie wird neuerdings auch Bismarckturm genannt — wie
ein langer, gen Himmel ragender Zeigefinger einer mächtigen
Hand die jährlich vierzig Tauſend Kurgäſte, die an der
Krodo=
quelle Harzburgs Geneſung ſuchen, zur deutſchen Einigkeit
ermahnt, dann möge ſie ihren Platz behalten und weiterhin —
einem Magneten gleich — ihre Anziehungskraft dahin ausüben,
den Großen Burgberg zu beſteigen und im Banne der
Trümmer=
reſte des einſtmals ſtolzen Kaiſerſchloſſes, der Harzburg, zu
ver=
weilen:
Wie ein Fels im Meer hat der Erbauer und einſtige
Flücht=
ling der Harzburg, der Deutſche König und Kaiſer Heinrich TV.,
ein halbes Jahrhundert allen Verleumdungen und Kämpfen
getrotzt und ſelbſt im Tode ſeine wahre Größe bewieſen, dadurch,
daß er ſterbend ſeinem verräteriſchen Sohne Heinrich Schwert
und Ring ſandte, damit ſeine treuen Freunde und das deutſche
Volk, das Heinrich IV. als „den Kaiſer der Armen” liebte und
verehrte, ſich nicht gegen ſeinen Sohn und Nachfolger, den neuen
Herrſcher, ſtellte, auf daß Einigkeit im deutſchen Volke Einzug
hielt!
Ei.
Hauptſchriftkeitung: Rudolf Maupe
Veranwwortlich für Polltik und Wirtſchaft: Rudolf Mauve; für Feuilleten, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann:
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdienſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwart”: Dr. Herbert Neite; für den Inſeratentel: Willp Kuhle; Druck
und Verlag: L. C. Wlitich — ſämtlich in Darmſtadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantſe der Rückſendung nicht übernommen.
Die heutige Nummer hat 14 Geiten.
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Samstag, den 29 Dezember 1923
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Sporkverein Darmſt. 1898-Polizei-Sp.-B. Darmftadt.
* Wohl ſelten iſt ein Spiel mit größerer Spaunung erwardet worden
als das Rückſpiel der beiden Lokalrivalen Sportverein 1898 und
Poli=
zeiſportverein Darmſtadt, das morgen nachmittag auf dem Sportplatz
am Böllenfalltor zum Austrag gelangt. Wir haben ſchon darauf
hin=
gewieſen, daß das Spiel für die Poliziſten hinſichtlich der
Meiſterſchafts=
frage von ausſchlaggebender Bedeutung iſt und die heute noch offene
Frage beantworten wird, ob tatſächlich der Polizeifportverein
Darm=
ſtadt der Meiſterſchaftsnachfolger der 98er ſein wird. Daß für den
Alt=
meiſter die ſportliche Bedeutung des Spieles darin liegt, ſeine
unge=
minderte Spielſtärke und daher ſeine völlige Gleichwertigkeit mit dem
Gegner unter Beweis zu ſtellen, braucht nicht beſonders betont zu
wer=
den. Und doch darf weder die Meiſterſchafsidee, noch das ſportliche
Vereinspreſtige dazu führen, dem kommenten Spiel die ausſchlaggebende
Struktur zu verleihen. Denn wichtiger als alle dieſe Dinge, mögen ſie
auch von vielen Vereinsanhängern überſchätzt werden, iſt es, durch das
kommende Spiel zu zeigen, daß es die ſportliche Selbſtdiſziplin fertig
bringt, auch ein derartiges Spiel trotz aller Rivalität und trotz der vom
Vereinsſtandpunkt hervorragenden Bedeutung einwandfrei zur
Durch=
führung zu bringen. Wir haben es gevade im Verlauf der
Meiſter=
ſſchaftsſpiele in unſerem Bezirk in dieſer Spielzeit ſchon mehrfach erlebt,
daß durch eine ganz falſche Einſchätzung des Wertes der Punkteſpicle
Ereigniſſe hervorgerufen wurden, die geeignet ſind, dem Anſehen des
Sportes Abbruch zu tun. Dieſe Fälle dürfen auf keinen Fall durch das
kommende Spiel eine Erweiterung erfahren.
Die Mannſchaften beider Vereine ſind, wie wir wohl annehmen
dürfen — vom Sportverein 1898 haben wir bereits dieſe Zuſicherung
und vom Polizeiſportverein nehmem wir ohne weiteres das gleiche an —,
feſt entſchloſſen, mit allen Mitteln eine einwandfreie Durchführung des
Spieles ſicherzuſtellen. Das Publikum möge daher auch von ſich aus
die Ruhe und bei aller Begeiſterung für den einen oder dem anderen
der Beteiligten die Objektivität aufbringen, die auch in den
Zuſchauer=
reihen für Difziplin Sorge tragen wird. Dieſelbe ſportliche Diſziplin,
die von dem Spielern erwartet wird, iſt auch von den Zuſchauern
auf=
zubringen. Der Verband wird zweifellos zu dem Spiel einen
Schieds=
richter beordern, der auch dieſes Spiel ſicher unter Dach bringen kann.
Roi-Weiß-Sp.-Bg. Arheilgen.
Auch am kommenden Sonntag ſpielt Rot=Weiß auf eigenem Platze,
und zwar empfängt die Handballiga um 11 Uhr, die gleiche der Spog.
Arheilgen. Arheilgen, das wie Rot=Weiß das erſte Jahr der Liga
an=
gehört, hat es verſtanden, ſich in dieſer Klaſſe einew guten und auf
eigenem Platze gefürchteten Namem zu erringen. Es gelang der
Mann=
ſchaft der Vorſtädter, in der Vorrunde webem Rot=Weiß auch dem H. S.V.
und ſogar den S.V. 98 zu ſchlagen. Doch auch auf fremden Plätzen zeigte
ſie, daß ſie zu kämpfen verſteht. Rot=Weiß hat alſo gar keinen Grund,
dieſes Spiel leicht zu nehmen, denn es darf, um dew 5. Tabellenplatz
vor H.S.V. zu behaupten, auf eigenem Platze keinen Punkt mehr
ver=
lieren. Es iſt alſo ein ſehr reizvoller Kampf zu erwarten. Bei Rot=Weiß
wird man beſtrebt ſein, für die Schlappe im Vorſpiel Revanche zu
neh=
men, während Arheilgem alles daranſetzen wird, um evtl. ſeinen Sieg
aus dem Vorſpiel zu wiederholen.
Handball in der Deutſchen Turnerſchaff.
Am Sonntag nehmen die für den 30. Dezember angeſetzten Spiele
ihren Fortgang. In der Meiſterklaſſe I fährt Arheilgen nach Nauheim.
Auf dieſe Begegnung wartet man ſchon lange. Weniger wegen der
Punktewerjmg, denn die Gruppenmeiſterſchaft hat Arheilgen ſchon in
der Taſche. Aber Nauheim hatte ſich nach einigen leichtſinnigen Spielen
aufgerafft und bewundernswerte Erfolge erzielt. Wenn wir auch nicht
an einen Sieg des Platzvexeins glauben, ſo trauen wir ſeinem Sturm
doch ſchon einige Tore zu. Für Arhoilgen gilt es, die geſammelte
Spielerfahrung jetzt auszuproben, damit die Aufſtiegsſpiele zu ſeinen
Gunſten entſchieden werden. Die Darmſtädter Turngemeinde tritt
da=
heim zum Wiederholungsſpiele gegen Bensheim an. Bickenbach ſpielt
i Walldorf. Wie die nachſtehende Tabelle veranfchaulicht, hätte ſogar
die Turngemeinde noch Meiſterausſichten, und eine ziemlich ausgeglichene
Spielſtärke iſt damit bewieſen. Die Spiele gewinnen eher noch an Reiz,
und womöglich verhilft ein Verein durch Sieg über den Favoriten einem
Dritten zur Meiſterſchaft. War alles ſchon da.
Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte
Beſſungen
Bensheim
Bickenbach
Walldorf
Tgde. 1346 Darmſtadt
Neu=Iſenburg
37:28
23:15
22:23
19:17
17:21
16:30
A=Klafſe: Egelsbach—Ober=Ramſtadt. Von entſcheidender Bedeutung
iſt dieſes Spiel nicht mehr, ſo daß man es im Rahmen eines
Freund=
ſchaftsſpiels austragen kann.
C=Klafſe: Egelsbach—Tgde. Darmſtadt 3.
Jugend: Auerbach—Zwingenberg,
Eberſtadt—Pfungſtadt.
Sporlvgg. Arheilgen-Bormatia Worms.
Zum letzten Verbandsſpiel empfangen die Arheilger am kommenden
Sonntag Wormatia Worms, den geweſenem und zukünftigen Meiſter
der Gruppe Heſſen. Die Platzbeſitzer nehmem mit dieſem Spiel zugleich
Abſchied von der Bezirksliga, und ſollten alles verſuchen, ſich durch ein
gutes Spiel einem möglichſt ehrenvollen Abgang zu ſichern. Dies bedarf
allerdings einer anderen Spielweiſe wie am Vorſonntag. Ueber die
Gäſte viel Worte zu verlieren, hieße „Eulen nach Athen tragen‟. Die
Mannſchaft hat ſich auch in dieſem Jahr wieder in überlegener Weiſe
und erheblichem Punktvorſprung die Meiſterſchaft geſichert. Mir
gro=
ßer Spannung wird man ſchon allein dem Zuſammenarbeiten des
In=
nentrios, der drei Internationalen Winkler, Philipp und L. Müller,
entgegenſehen. Wir erwarten von dem Gäſten ganz große Leiſtungen,
und dürfte es am Sonntag am „Arheilger Mühlchen” zu einem
hoch=
intereſſanten Spiel kommen.
Fußball im Kreis Starkenburg.
Der Spielbetrieb iſt zurzeit äußerſt ſchwach; man gibt ſich allgemein
ber verdienten Weihnachtsruhe hin, dehnt dieſe ſogar noch über das
neue Jahr hinaus aus, um dann am 6. Januar mit friſcher Kraft in
die Punktkämpfe einzutreten. So iſt von Weihnachten nur wenig über
die Tätigkeit unſerer Kreisliga zu berichten. Nachdem über die
Spiele des S.V. 98 Darmſtadr gegen Normannia Pfiffligheim und des
Rot=Weiß, V. f. R., gegen die Sportvgg. Arheilgen und den 1. F.C.
Langen bereits an dieſer Stelle berichtet wurde, iſt nur noch ein Treffen
des F.V. Sprendlingen zu erwähnen, der am 1. Weihnachtsfeiertag die
F.Vgg. 03 Mainz=Mombach zu Gaſt hatte und gegen dieſe mit 2:3
ver=
lor. Sprendlingen ſpielte ohne den Mittelläufer Steinmeyer und den
Linksaußen Krämer, hatte aber auch ſonſt noch reichlich Pech, denn ſonſt
rnen die Gäſte nie gewinnen können. — Auch für den 30. Dezember
ſind keine Verbandsſpiele angeſetzt. Man darf dieſe Maßnahmen der
Kreisbehörde nur begrüßen, gibt ſie doch dem Vereinen Gelegenheit, ſich
über die erfahrungsgemäß ungünſtigſte Zeit des Dezembers auszuruhen.
Zum anderen wird aber auch gewiſſen inneren Gefühlen des Einzelnen
Rechnung getragen, und da eine Terminnot nicht beſteht, ſo hört man
auch aus Vereinskreiſen keinen Proteſt dagegen. Am 6. Januar geht
es dann mit Vollbetrieb weiter.
Auch für die A= und B=Klaſſe, iſt der Spielbetrieb etwas
ein=
geſchränkt. Hier ſpielte man am B. Dezember, und zwar ſchlug Viktoria
Griesheim die Darmſtädter Eintracht mit 3:1, und Weiterſtadt erledigte
den S.V. Geinsheim gar mit 6:2. Auch Eberſtadt, das bereits mit 3:0
in Führung lag, verlor in Dornheim mit 3:4. Griesheim hat mit
ſei=
nem Erfolg wieder eine ſchwere Klippe überwunden und ſteuert nun
ſicher der Meiſterſchaft zu, zumal nachträglich noch bekannt wird, daß
Groß Gerau am 16. Dezember in Lemafeld mit 0:3 unterlag. Sechs
Punkte Vorſprung ſollten den Griesheimern die Meiſterſchaft ſichern.
Von einem Weihnachtsſpielbetrieb war nicht viel zu
merken. Nur in Michelſtadt ſollte eine Mannſchaft aus München der
der A=Klaſſe angehörige F.C. Pfeil München, der drei Spiele im Bezirk
Matn=Heſſen austrug, gaſtieren. Leider fiel das Treffem aus, da die
Münchener um 1½ Stunden zu ſpät eintrafen.
und Turnen.
Am 30. Dezember ſehen wir folgende Spiele auf dem
Pro=
gramm: Germania Eberſtad: — Spottverein Groß=Gerqu, Viktoria
Griesheim — Sportverein Lengſeld, Sportverein Geinsheim — Boruſſia
Dornheim. Der Dreieichgau hat noch Waffenruhe. Dagegen meldet
die Bergſträßer B=Klaſſe folgende Treffen: F. S.V. Groß=Zimmern —
Chattia Wolfskehlen, Blau=Weiß Jugenheim — Arheilgen 3, Viktoria
Schaafheim — V. f. R. Erbach, Kickers Hergershauſen — Germania
Die=
burg, V. f. L. Michelſtadt — Sportverein Höchſt i. O. Nach der
augen=
blicklichen Wetterlage iſt es aber durchaus möglich, daß ſogar dieſes
ſchſvache Programm nicht voll durchgeführt wird.
Kreisliga — Südheſſen.
Vor Jahreskeende kommen noch einmal recht intereſſante Kämpfe
zum Austrag, die unter Umſtänden endlich etwas mehr Klarheit in
un=
ſerem Bezirk ſchaffen können. Es treffen ſich:
F.V. Biblis—Olympia Lampertheim,
Normianna Pfiffligheim—Sportverein Hochheim,
Sportverein Horchheim—Starkenburgia Heppenheim,
Olympia Worms—Sportverein Pfeddersheim,
W.f. R. Bürſtadt—V.f.L. Lampertheim.
Olympia Lampertheim wird in Biblis kaum zu Ehren kommen. Die
Einheimiſchen haben die Schlappe vom Vorſpiel auszugleichen und im
übrigen zu beweiſen, daß ſie noch Sportsleute ſind; das 8:1 vom letzten
Sonntag in Lorſch darf nicht depmmierend wirken. Olympia
Lampert=
heim, der derzeitige Tabellenerſte, iſt ein beachtenswerter Gegner, und
das Intereſſe unſeres Kreiſes ſpitzt ſich auf den Ausgang dieſes
Tref=
fens zu. Die Normannen werden, trotz ihrer ebenfalls 8:1 lautenden
Niederlage in Daumſtadt, mit Hochheim ſchon fertig werden. Ob es
aber Horchhein gelingt, den Gäſten aus Heppenheim zwei Punkte
ab=
zuknöpfen, iſt eine andere Frage. Der Ausgang dieſes Treffens iſt
offen. Olympia Worms wird ſich wohl nuht Gen Spaß machen, dem
Tabellenletzten mit Punkten etwas unter die Arme zu greifen, und auch
V.f.R. Bürſtadt wird die Lampertheimer Gäſte geſchlagen nach Hauſe
ſchicken.
Sp.Cl. Viktoria Griesheim b. D. E. V.
ſchreibt uns: Wir legen Wert darauf, feſtzuſtellen, daß Griesheim gegen
Eintracht Darmſtadt am 23. Dezember 1928 nicht mit 3:1 gewonnen
hat, ſondern mit 4:1 bei einem Eckballverhältnis von 7:1 zugunſten
Griesheims. Des weiteren, daß bei dem Spiel der 2. Manmſchaften
Griesheim größtenteils nur mit 6 Mann ſpielte, während Eintracht in
dieſer Zeit immer noch 9 Mann zur Stelle hatte. Daß der
Schieds=
richter bei dieſem Wetter die 6 Spieler noch eine halbe Stunde auf dem
Spielfeld rumlaufen ließ und das Spiel nicht abbrach, iſt uns
unver=
ſtändlich.
Spielvereinigung 1921 Darmſtadt.
Die Jugendmannſchaft von Darmſtadt hat es dieſes Jahr wieder
vorgezogen, ihre Weihnachtsfeiertage unter Bundesgenoſſen in Speher
und Ludwigshafen zu verleben. Mit dieſen haben die 21er keinen
Fehl=
griff getan, denn ſpieleriſch ſind dieſe Versine ſehr gut. Auch
geſell=
ſchaftlich konnte es den Darmſtädter Genoſſen gut gefallen. Am erſten
Feiertag ſtanden ſich zum Freundſchaftsſpiel gegenüber:
F.V. Spher 1. Jgd.—Spielvereinigung Darmſtadt 1921 2:2 (1:0).
Am zweiten Feiertag ſtanden ſich gegenüber:
F.Cl. Ludwigshafen 1. Jgd.—Spielvereinigg. Darmſt. 1921 0:0.
Sportv. Kickers Hergershauſen 1.—Sportverein Schaafheim 1. 5:0.
Vor einer geringen Zuſchauerzahl trafen ſich am letzten Sonntag
genannte Mannſchaften in Hergershauſen. Gut waren die Leiſtungen
ſchon in den erſten vier Minuten, wo die Kickers zum Freiſtoß und
dann in der 8. Minute zum Führungstor kommen. Nun änderte ſich
das Spiel etwas, was aber nicht von langer Dauer war, denn ſchon in
der 29. Minute ſchoß der Halblinke abermals in das Heiligtum der
Gäſte. Nun drängten die Gäſte, aber jeder Vorſtoß zerſchellte an der
einheimiſchen Verteidigung. Mit 2:0 für Hergershauſen gehts in die
Pauſe. Nach Anſtoß entwickelte ſich ein ſchönes Spiel und ſchon nach
10 Minuten ſchoß Hergershauſen das dritte Tor. Nun legten ſich die
Gäſte abermals mächtig ins Zeug, was jedoch ohne Erfolg blieb. Kickers
ſpielte faſt im ganzen Spiel überlegen und ſchoß in der 32. Minute
der zweiten Hälfte ein viertes Tor. Hiermit lieferte der Sturm der
Kickers wiederum eine achtbare Partie. In der 49. Minute kommen
die Kickers nochmals vor das Tor der Gäſte und ſtellten das Reſultat
auf 5:0. Ecken 12:1 für Hergershauſen. Der Schiedsrichter Keller=
Griesheim leitete vorzüglich.
Die Runde der Zehn in Norddeutſchland.
Am 30. Dezember ſteigt das Hauptſpiel dieſer Runde in Hamburg,
Hamburger Sportverein — Holſtein=Kiel. Der H.S.V. wird das Spiel
gowinnen, er führt bereits mit 3 Punkten Vorſprung vor Holſtein.
Bei dem beſtimmt feſtſtehenden Siege des Deutſchen Meiſters kommt
Union Altona an zweite Stelle, der Streit und Kampf um den dritten
Platz wird noch zwiſchem Holſtein=Kiel und der Adolf=Jäger=Mannſchaft
liegen. Union Altona ſchlug erſt am 15. ds. Mts. die Kieler mit 2:1,
Union iſt eine gleichmäßig ausgebildete Mannſchaft, die jedes Tempo
durchhält. Ebenbürtig zur Seite kann man die Adolf=Jäger=Mannſchaft
ſtellen. Unter perſönlicher Führung ſeines großen Fußballmeiſters hat
ſich dieſe populäre Mannſchaft wieder gut entwickelt. Das regelmäßige
Vereinstraining hat vor einiger Zeit wieder beim H. S.V. begonnen.
Der H.S.V. hat bekanntlich keinen Trainer mehr. Agte trainiert die
ge=
ſamten 1150 Fußballer des Deutſchem Meiſters ehrenamtlich nach ganz
neuem eigenen Syſtem. Nach Erringung der „Deutſchen” ſtellte Agte
für die erſten Ligaſpieler das Pflichttraining völlig ein, der vernünftige
Standpunkt dieſes alten, erfahrenen H. S.V.ers wird allgemein in
Sport=
kreiſen begrüßt. Agte hält es für verkehrt, bei einer Amateurmannſchaft
die Spieler von Spiel zu Spiel und von Training zu Training zu
hetzen. Privatſpiele mit erſtem Mannſchaften des Kontinents betrachtet
Agte als Lehrſpiele, zu der er auch funge Kräfte heranzog, egal ob ſolch
ein Spiel verloren ging. Zum Endſpurt um Meiſterſchaften bringt
Kapitän Agte ſeine alte Garde in Höchſtform, dieſe Höchſtform iſt jetzt,
wo die Entſcheidungsſpiele in der Runde der Zehn vor der Tür ſtehen,
wieder da. Daß norddeutſche Mannſchaften Spiele mit Berufsſpielern
ausführen wollten, entſpricht nicht den Tatſachen. Norddeutſchland iſt
nach wie vor gegen derartige Spiele.
Durnausſchußtagung in Stuttgart. Der Turnausſchuß der Deutſchen
Turnerſchaft hält am 19. und 20. Januar in Stuttgart eine Beſprechung
ab. U. a. ſollen die Plätze und Anlagew der Stadt beſichtigt werden,
damit feſtgeſtellt werdem kann, inwieweit Stuttgart geeignete Anlagen
für die Durchführung des Deutſchem Turnfeſtes beſitzt.
Der Berliner Schlittſchuh=Klub ſchlug im Wettbewerb um den
Spengler=Pokal in Davos die Univerſität Oxford mit 2:0. Mit dem
gleichen Ergebnis verlor Davos gegen Cambridge.
Die deutſche Zweierbob=Meiſterſchaft iſt von Ilmenau nach
Ober=
hof verlegt worden, wo ſie am 30. Dezember zum Austrag gelangt.
Als Europameiſter anerkannt wurden von der JBU. Leone
Jaccovacci (Mittelgewicht) und Aimé Raphael (Leichtgewicht).
Deutſchland hat ſeine Meldung zum Dabispokal=Wettbewerb. 1929
beim franzöſiſchen Verband abgegeben. Es liegen jetzt in der europäiſchen
Zone zehn Anmeldungen vor.
Bei Traberrennen auf der Bahn in San Siro bei Mailand waren
zwei deutſche Traber erfolgreich. Der in Damsbrück gezogene Petz mit
A. Finn im Sulky gewann den mit 20000 Lire dotierten Premio Olona
trotz 80 Meter Zulage in 1:27,1 Min. Ein weiteres deutſches Pferd
Lucullus konnte den Premio Vieneza in 1:26,9 ſicher gegen den auch auf
deutſchen Bahnen bekannten Oeſterreicher Fregoli an ſich bringen.
Bekkerbericht.
Gießen, 28. Dezember.
Die Reihe der vorüberziehenden Druckſtörungen hat noch nicht ihren
Abſchluß gefunden. Obwohl die an der Rückſeite der vorhergehenden
Störung zugeſtrömte Kaltluft einen Temperaturrückgang von zirka zwei
Grad verurſachte, läßt eine neue Staffel feuchtmilder ozeaniſcher
Luft=
maſſen die Temperaturen wieder zum Steigen bringen. Im Bereich
der ozeaniſchen Luftmaſſen hält der gegenwärtige Witterungscharakter
noch an. Die Temperaturen erfahren eine geringe Zunahme und
Nie=
derſchläge treten vorerſt auf.
Ausſichten für Samstag, den 29. Dezember: Ueberwiegend wolkig bis
bedeckt mit zunächſt etwas anſteigenden Temperaturen, noch zeitweiſe
Niederſchläge.
Ausſichten für Sonntag, den 30. Dezember: Nur noch vereinzelte
Nieder=
ſchläge und wolkiges Wetter mit ſinkenden Temperaturen.
Rundfunkprogramme.
Frankfurk.
Konzert des Funkorcheſters: Operetten. O 18.10: Aus dem Rona
Auf zwei Planeten” von Kurd. Laßwitz. O 18.30: Briefkaſten
O 18.45: Eſperanto. 0 19.15: Otto Specht: Der Reichsiagdbund un
ſeine, Aufgaben. o 19.45: Prof. Sittig: Der Sternenhimmel in
Januar: Der Planet Uranus. o 20.15: Stuttgart: Serenaden
Reger: Serenade in G=dur. — Glaſunoff: Serenade in F=dur.
Novak: Serenade in D=dur. Ausf.: Stuttgarter Philharmoniſch
Orcheſter. S 21.30: Heitere Stunde im Frankfurter Digeit
Friedrich Stoltze. Ausf.: Lene Obermeyer und Hans Nerking
Anſchl.: Berlin: Tanzmuſik.
Sluftgark.
Samstag, 29. Dez. 10.30: Schallplatten. 12.15: Schal
platten. O 14: Jugendſtunde. Elſa Pfeiffer, K. Köſtlin. Funkore
O 15: Unterhaltungskonzert. Mitw.: Lieſel Olmesdahl, Ad. Ha
lacher, Heinz Mönch. Funkorch. o 16.35: Frankfurt:
Nachmittag=
konzert. 18.15: Landgerichtsrat Leibfried: Streifzüge durch de
Verfahren im bürgerlichen Rechtsſtreit. o 18.45: Karlsruhe: Generg
muſikdir. Mehlich: Wie entſteht eine Opernaufführung? e 19.1,
Ing. Grzywienſki, Wien: Oahu, oder ein Tag auf einer hawaiiſcher
Südſeeinſel. 20.15: Serenaden. Ausf.: Philharmon. Orch. Stut
gart, Dirig.: E. Kahn. Reger: Serenade für zwei Streichorcheſte
Bläſer und Harfe. — Glazounow: Serenade in F=dur. — Nova
Serenade. O 21.30: Funkbrettl. Leitung: C. Struve. Mitw
Gina Connert, Käte Mann, Herm. Grotz, H. Hanus, Senff=Georg
Funkorch. Boſc: Pierrotmarſch. — Obermeyer: Heut iſt heu
— Blum: Es braucht ja nicht gerade Frühling zu ſein. — Lehau
Ging da nicht eben das Glück vorbei? — di Capua: Italieniſche
Ständchen. — Benes: Maccaroni. — Salten: Muſikanten.
Steck: Flirtation. — Steinbach: Rothaarig iſt mein Schätzelein.
Benatzky: Duett: Lache mir zu!” — Ich kann dein grüne
Seidenkleid nicht leiden. — May: Veronika. — May: Großmame
laß dir die Haare ſchneiden. — Krauſe contra Lange. Nach eine
Ueberlieferung frei bearbeitet von Senff=Georgi. Ein kriminelle
Myſterium in vier Stationen. 1. Station: Zufall, Potsdamer Plat
Berlin; 2. Station: Vorfall, Landgericht Berlin 3; 3. Station
Zwiſchenfall, Landgericht daſelbſt; 4. Station: Ausfall, Landgerick
ebendort. Perſ.: Eine todſchick gekleidete Dame; ein Herr m
weißen Schnurrbartſpitzen; Frau Krauſe; ein Blumenmädchen; de
Landgerichtsrat; Rechtsanwalt Galsbach; Volksanwalt Schmalſcheidt
Friſeur Polke; Portier Nauck; Butterhändler Ranzig. — Rot
Schwarz und Weiß. Anſchl.: Nachrichten. S Anſchl.: Tanzmuſi
Berlin.
Sonnabend, 29. Dez. 15.30: Dipl.=Volkswirt Mehlan: Di
Japaner des Balkans. (Bulgarien und die deutſche Wiriſchaft.
O 16: Reinhold Stahl: Rembrandt. (Meiſterjahre., 16.30
Novellen. Gertrud Jſolani: Der Brandſtifter: Das Eiſenbahn
unglück. Geleſen von der Verfaſſerin. 17: Unterhaltungsmuſik
Orcheſter Schmidt=Gentner e 19: Prof. Dr. Eſau: Einführung i
die Kurzwellen=Technik. O 19.30: Geh. Reg.=Rat Prof. Dr. Delbrück
Das Verhältnis der verſchiedenen Staatsformen zu Krieg und
Frieden. O 20: Der Mann in der Operette. Mitw.: Elſe Knepe
(Sopran), B. Bötel (Tenor), Berliner Funkorch. Dirig.: Seidler
Winkler. O 21.30: Der Journaliſt ſpricht. O Anſchl.: Tagesnach
richten. O 22.30: Funk=Tanzunterricht. Geleitet von Reinholt
Sommer. O Danach: Tanzmuſik. Kapelle Dajos Bela.
Deutſche Welle. Sonnabend, 29. Dez. 10.15: Berlin:
Nach=
richten. S 13.30: Berlin: Nachrichten. O 13.45: Bildfunkverſuche.
O 14.30: Kinderbaſtelſtunde. Scherzkarten. o 15: B. K. Graef:
Sprechtechnik. O 15.30: Wetter und Börſe. O 15.40: Carola Herſel:
Hilf zu Haus und bleibe ſchön. Plauderei für junge Mädchen.
6 16: Prof. Dr. Lampe: Aus der pädagogiſchen Zeitſchriftenliteratur.
S 16.30: Hamburg: Meſſe in C=dur von Schubert. O 17.30; Dr.
Manz: Die Bedeutung der Redekunſt für den Beamten. o 18:
Min.=Rat Prof. Woldt, Dr. Würzburger: Aus Fabrikkontor und
Werkſtatt. (Zwiegeſpräche mit Induſtriearbeitern.) O 18.30: Spaniſch
für Anfänger. S 18.55: Dr. Böhm: Das öſtliche
Randſtaaten=
problem. O 19.20: Prof. Dr. Ehrenbaum: Leben und wirtſchaftliche
Bedeutung des Herings. 20: Stunde des Landes. Ausf.: Th.
Scheidl (Bariton), Ben Geyſel (Flügel), Waldhornquartett des
Berliner Sinfonie=Orch. Leitung: J. Einödshofer. Weber:
Jäger=
chor aus „Der Freiſchütz” — Mendelsſohn: Abſchied vom Walde.
— Kreutzer: Ein Schütz bin ich” aus „Das Nachtlager von
Granada‟ — Mendelsſohn: Jagdlied. — Lindner: Jagdfanfare. —
Dr. Eilers: „Heitere Jagdgeſchichten” — Koſchat: Die luſtigen
Jagabuan. — Franz: Willkommen mein Wald. — Pohlens: Das
Jägerhorn. — Reinecke: O Wald, wie ewig ſchön biſt du. —
Lorenz: Jägermarſch. 21: Dr. Mahrholz: Die Kriſis des deutſchen
Buches. O 21.30: Berlin: Der Journaliſt ſpricht. O Anſchl.:
Preſſe=
nachrichten. O 22.30: Funk=Tanzunterricht. O Danach: Tanzmuſik.
Kapelle Dajos Bela.
AAdIe
Nur beim Fachmann
C. Boßler & Co G. m b H
Ernst-Ludwigstiaße 14
Telephon 2140 (16308
Amtliche Winterſportnachrichten
herausgegeben von derHeſſ. Offentl. Wetterdienſtſtelle am Landwirtſch. Inſtitut d
Univerſität Gießen. Ort Witterung Beſchaffenheit
der
Schneedecke möglichkeit heute morgen
em 1 eml heute Vogelsberg:
Hoherodskopf
(267 m) I. Schneefall Pappſchnee keine Odenwald:
Tromm
(523 m) I. Schneefall 0 10 Pulverſchnee keine Neunkirchen I.Schneefal
A. 50 Pulverſchnee keine Taunus:
Kl. Feldberg
(880 m) Rhön:
Waſſerkuppe
(950 m) Schwarzwaid:
Feldberg
(1437 m) Regen 1 50 Pappfchnee Sh u. Rodel
mäßig Hornisgrinde
(1160 m) Ruheſtein
(920 m) Nebel 4 Pappſchnee Ski u. Rodel
mäßig Furtwangen
4850 m). bewölkt 3 verreiſt Ski mäßig
Robel eut Alpen:
Garmiſch= Parten=
kirchen (718 m) bewölkt Pappſchnee St mäßig
Rode. gut Berchtesgaden bewölkt
(572 m) 18 Pulverſchnee Ski u. Rodel
aut Harz:
Schierke
(620 m Thüringer Watd;
Oberhof
ab m) Nebel 35 Pulverſchnee Ski u. Roddl
ſehr gut [ ← ][ ][ → ]
ummer 361
Samstag, den 29. Dezbr.
Tauttt
Franzöſiſchee Wirtſchaftsbrief.
Von unſerem A=Korreſpondenten.
* Paris, 27. Dezember.
die ſchnelle Votierung des Budgets hat auf die Wirtſchaftskreiſe
ſehr guten Eindruck gemacht. Jede Gefahr von Steuererhöhungen
151 mit gebannt, es gab vielmehr ſogar manche, wenn auch
unbedeu=
to Steuerermäßigungen, und man verſpricht und erwartet für das
rr.. Jahr großzügige Erleichterungen. Derartige Erleichterungen
wi auch für viele Zweige der Wirtſchaft ſehr nötig.
die Lage am Geldmarkt ſoll ſehr günſtig ſein. Die Politik der
Sue de France zielt jetzt — wie man behauptet — auf unbedingte
(s hung der Geldflüſſigkeit hin. Der Goldbeſtand iſt wieder höher
crden und der Notenumlauf hat — eine unnatürliche Erſcheinung —
iommen; allerdings ſoll der Notenumlauf wieder erhöht werden.
Der Rentenmarkt hat einen leiſen Aufſchwung erfahren. Die
Ur=
dieſer Belebung liegt in den angekündigten Käufen der
Amorti=
igskaſſe.
luf dem Rohſtoffmarkte herrſcht faſt überall eine Feſtigkeit der
e. Am wenigſten macht ſich die Beſſerung noch auf dem
Kohlen=
te fühlbar. Aber auch deſſen Lage iſt beſſer, als man es im
all=
inen erwartet hat. Auf dem Eiſen= und Stahlmarkt hält die
Feſtig=
der Preiſe weiter an. Die Exportpreiſe weiſen zwar häufig genug
und für den franzöſiſchen Markt ungünſtige Schwankungen auf,
ſoll aber ausſchließlich die Folge der Spekulation ſein. Die
aus=
ſchen Käufer drücken die Preiſe nach Möglichkeit. Eine ſehr ſchnelle
värtsbewegung der Preiſe würde infolge eventueller ſpäterer
Preis=
e für die franzöſiſchen Produzenten ſelbſt nicht vorteilhaft ſein,,
es würde, wie man häufig betont, nur die engliſche Konkurrenz
härfen. Was die Produktionsfähigkeit der Betriebe betrifft, ſo
ver=
t, daß ſie noch nicht voll ausgenutzt iſt. Die Leiſtungen ſind
ntlich höher als im Vorjahr, die Stahlproduktion hat zum Beiſpiel
etwa 15 Prozent zugenommen. Die Eiſenproduktion wächſt weniger
U; ſie belief ſich auf monatlich 845 000 Tonnen gegenüber 774 000
nen im Vorjahr. Das Problem der Erhöhung der Produktion
aber nur mit Zuſtimmung des internationalen Stahlkartells gelöſt
den. Und dies hat bekanntlich bei ſeiner letzten Zuſammenkunft am
Dezember das Anſuchen der franzöſiſchen Produzenten, die die
nage für 1929 um eine Million Tonnen erhöhen wollten,
zurück=
ieſen. Für das erſte Drittel des nächſten Jahres bleibt alſo die=
Tonnage wie 1928. Dieſer Beſchluß des Stahlkartell3 hat bei
gen franzöſiſchen Produzenten eine große Verſtimmung
hervorge=
n. Die Preisbewegungen des letzten Jahres waren ſehr verſchie=
So iſt der Preis des Gußeiſens nur um 20 Franken pro Tonne
er als vor einem Jahre, während Stahl 750 Franken koſtet
enüber 580 Franken im Januar 1928, was einer Preiserhöhung von
Franken entſpricht. Aehnliche Unterſchiede ſind auch bei den
Prei=
der Halbprodukte zu verzeichnen. Für Januar erwartet man neue
iserhöhungen, beſonders für das Gußeiſen.
Am Metallmarkt herrſcht Feſtigkeit. Nur der Kupfermarkt ſcheint
as ruhiger zu werden. Das hängt wahrſcheinlich mit der
Uneinig=
zwiſchen den Mitgliedern des Kupferkartells zuſammen; auch die
* Depreſſion in der amerikaniſchen Geſchäftswelt kommt dabei zum
3druck. Die Vorräte ſollen ſich in der letzten Zeit vergrößert haben.
Die Bleipreiſe unterliegen großen Schwankungen. Die Preiſe
zei=
eine ernſte Tendenz nach Hauſſe, ſind aber noch immer verhältnis=
Zig niedrig.
Die Zinkpreiſe ſind ſehr feſt. Die Nachricht von der Bildung eines
arnationalen Zinkkartells hat auf dem Markt eine ſehr günſtige
Wir=
g ausgeübt. Die Bedeutung des Kartells iſt ſehr groß, da nicht nur
europäiſchen, ſondern auch die amerikaniſchen Produzenten ſich
da=
beteiligen. Für Amerika bedeutet dies zur Zeit die Regelung der
Sfuhr. In den europäiſchen Fabriken wird die Produktionsvegelung
1. Januar beginnen. Die Einſchränkung wird 7 Prozent der
Ge=
ntproduktion ausmachen. Das Kartell plant auch die Stabiliſierung
Preiſe. Dieſe ſollen aber nicht viel höher ſein als die jetzigen. Die
ge am Zinnmarkt wird wieder optimiſtiſcher beurteilt.
Der Kautſchukmarkt blieb weiter gedrückt. Die Wirtſchaftskreiſe
d zur Zeit außerordentlich peſſimiſtiſch für die Zukunft des Marktes.
eſer Peſſimismus iſt ſicherlich nicht ganz begründet, da ja infolge der
diden Entwicklung der Automobilinduſtrie der Weltmarkt immer
ößere Mengen Kautſchuk benötigt. Die Schwierigkeiten der einzelnen
antagen, die kaum die nötigen Gelder zur Herſtellung des benötigten
rutſchuks aufbringen können, werden immer größer. Die franzöſiſchen
irtſchaftskreiſe fördern die Entwicklung der indochineſiſchen
Plan=
gen, welche — ſicherlich nicht in der nahen Zukunft — den geſamten
erbrauch Frankreichs decken ſollen. Es heißt jetzt aber für die
fran=
ſiſchen, ebenſo wie für viele engliſche und holländiſche Plantagen,
trchzuhalten. Logiſcherweiſe ſollten die Preiſe nicht weiter ſinken, eher
was hinaufgehen — die Vorräte ſind nämlich verhältnismäßig gering;
e amerikaniſche Spekulation tut aber alles, um die Preiſe zu drücken,
as ihr bei der vollſtändigen Unorganiſiertheit des Marktes — eine
olge der Aufgabe des Stevenſonplanes — ihr leicht gelingt. Der
Mit=
lpunkt des Kautſchukmarktes iſt nicht mehr London, oder richtiger nicht
ar London, ſondern auch Liverpool und mehrere fernöſtliche Städte.
Die Lage am Nitratenmarkte hat ſich in der letzten Zeit erheblich
=beſſert. Die nächſtjährige Produktion ſoll ſich beinahe auf das
Dop=
elte der vorjährigen beziffern, und man rechnet auf einen weiteren
„uifſchwung. Die guten Ergebniſſe ſind aber hauptſächlich eine Folge
er ſtabilen und vor allem niedrigen Preiſe, welche das chileniſche Nitrat
dieder konkurrenzfähig machten, die aber den Unternehmungen nur
täßige Gewinne ſichern.
Wirkſchaftliche Rundſchau.
Vom Holzmarkt ſchreibt uns unſer Mitarbeiter: Die Rohholzpreiſe
röckeln in den Staatsforſten ab, die Termine ſind ſchwach beſucht,
Zieter erſcheinen nur aus den Kreiſen der benachbarten
Sägemühlen=
nduſtrie; die auswärtige Intereſſenten, die ſonſt die Rohholzverkäufe
u beleben pflegten, fehlen. Die Preiſe ſind gedrückt und liegen meiſt
lis zu 30 v. H unter den vorjährigen. Die Einſtellung der
Forſt=
eamten ſteht häufig im Gegenſatz zu derjenigen der Holzhändler, und
ine Reihe von Terminen verlief ergebnislos, der Zuſchlag wurde nicht
rteilt. Der Forſtfiskus kämpft anſcheinend gegen die Tendenz der
Sägemühleninduſtrie, unter allen Umſtänden auf einen Preisabbau am
Rohholzmarkt zu drängen, der durch die ungünſtige Lage am
Holz=
narkt gegeben iſt. Die Umſätze waren in letzter Zeit ſowohl in
Bau=
die im Tiſchlerholz gering. Nur die notwendigſten Einkäufe wurden
vorgenommen und vielfach lagen die erzielten Preiſe erheblich unter
Denen im Oktober. Für Stammkiefer konnte man Preiſe von etwa
135 Mark frei Rhein hören, hierbei wurde die Lieferung größerer
Men=
gen ſtarker Schnitthölzer von 40 Millimeter aufwärts bedungen.
Be=
lebt hat ſich nur das Geſchäft in Stammbohlen von 55 Millimeter
aufwärts, die knapp geworden ſind. Für eine Partie guter Ware mit
63 Prozent 1. Klaſſe wurden 132 Mark je Kubikmeter frei Berlin ge=
Zahlt. Aſtreine Seiten waren vernachläſſigt. Blaue Seiten blieben
geſucht. Aus Polen liegen größere Angebote in Rohholz vom neuen
Einſchnitt vor, die Intereſſenten lehnen die Beſichtigung der Wald=
Objekte ab, weil die Verlängerung des Holzproviſoriums noch immer
nicht ſichergeſtellt iſt. Nur ein größerer Abſchluß aus den Bialowitzer
Zorſten an eine Berliner Großhandlung wurde bekannt. Es handelt
lich um etwa 7000 Fm. Blöcke und 15000 Fm. Langholz.
Heſſiſche Eiſenbahn A.G., Darmſtadt. Die auf den 18. Januar 1929
Einberufene a.o. G.V. der Heſſiſchen Eiſenbahn A.G. ſoll Beſchluß faſſen
Uber die Aufnahme von Darlehen in ausländiſcher Währung (Amerika=
Sinleihe) gegen Ausgabe von Inhaber=Teilſchuldverſchreibungen und
Sie hypothekariſche und anderſeitige Sicherſtellung der Darlehen.
Die Reparationsaufträge der Philipp Holzmann A.G., Frankfurt
hm Main. Die kürzlich von uns gemeldeten Verhandlungen über größere
Nebarationsaufträge für die Philipp Holzmann A.G., Frankfurt a. M.,
lih, wie wir weiter erfahren, vor einigen Tagen zum endgüiltigen Ab=
Guß gekommen. Es handelt ſich — außer früheren Aufträgen — hier
Um die Arbeiten am Aisne=Oiſe=Kanal, die Holzmann gemeinſchaftlich
ſar der Firma Etabliſſement Fougerolles in Paris ausführt. Das
Sbiekt beläuft ſich auf etwa 17 Millionen RM. Der dritte große Repa=
„ſhonsauſtrag ſteht ummittelbar vor dem Abſchluß.
Pſälziſche Hypothekenbank, Ludwigshafen. Das Inſtitut hat,
ver=
aßt duich den wachſenden Umfang des Darlehensgeſchäfts im
Rhein=
id und in Weſtfalen, das ſeit 1902 in Köln unterhaltene Zweigbüro
4. Januar 1929 in eine Filiale umgewandelt.
Fkankfurker und Berliner Effekkenbörſe.
Frankfurt a. M., 28. Dezember.
Zu Beginn der heutigen Börſe machte ſich ein allgemein freundlicheres
Ausſehen bemerkbar. Der feſte Schluß der geſtrigen New Yorker Börſe,
obwohl der Tagesgeldſatz am dortigen Platze bis 13 Prozent weiter
ſtark angeſpannt war, regte an. Auch die verhältnismäßig flüfſige
Geld=
marktlage am hieſigen Markte, trotz des bevorſtehenden Zahltages, übte
einen günſtigen Einfluß aus. Es kam nur wenig Material heraus, das
ohne Schwierigkeiten Aufnahme fand. Im Vordergrunde des Intereſſes
ſtanden Elektrowerte und die Farbenaktien. Angeregt durch eintreffende
Orders von außen her, ſchritt die Spekulation zu größeren Deckungen,
und bei den genannten Werten konnten gegenüber der geſtrigen
Abend=
börſe Kurserholungen bis zu 5 Prozent feſtgeſtellt werden. Auch für
Montanpapiere machte ſich ſtärkere Nachfrage bemerkbar, da hier
Ge=
rüchte von Kapitalserhöhungen und der Streik im franzöſiſchen
Berg=
bau (Loiregebiet) günſtig aufgenommen wurden. Bei lebhafteren
Um=
ſätzen konnten Gesfürel 5 Prozent, Licht u. Kraft und Siemens je
2 Prozenk anziehen. Montanwerte waren durchweg bis 3 Prozent
ge=
beſſert. Bei vermehrten Umſätzen waren J. G. Farben nur ¼ Prozent
erhöht. Banken ſtill, aber ebenfalls höher. Stark geſteigert und
leb=
hafter gehandelt waren noch die Kaliwerte. Hauptſächlich Salzdetfurtk
konnte vermehrtes Intereſſe auf ſich lenken, da hier von der im Januar
ſtattfindenden Generalverſammlung günſtige Ergebniſſe erwartet
wer=
den. Auch Aſchersleben und Weſteregeln konnten hiervon profitieren,
Intereſſe beſtand noch für Karſtadt mit plus 3 Prozent. — Am
Renten=
markt war das Geſchäft ſtill. Nur für Schutzgebiete beſtand etwas
Nachfrage.
Im Verlaufe wurde das Geſchäft wieder kleiner und beſchränkte
ſich nur noch auf Spezialitäten. Die Tendenz war aber weiter feſt und
es traten durchweg neue Kurserholungen bis 3 Prozent ein. Infolge
der Kupferpreiserhöhung waven Otavi=Minen mit 65½ Geld lebhafter
gefragt. J. G. Farben traten gegen Anfang etwas in den Hintergrund,
waren aber weiter eine Kleinigkeit erholt. Kaliwerte weiter verlangt
und erneut beträchtlich erhöht. Zum Schluß konnte ſich eine
Hauſſe=
bewegung in Siemens und Schuckert durchſetzen. Siemens waren bis
auf 423½ Geld und Schuckert bis auf 264 Geld geſteigert. Am
Geld=
markt war Tagesgeld zu 6 Prozent unverändert. Am Deviſenmarkt
nannte man Mark gegen Dollar 4.1978, gegen Pfunde 20.383, London=
Kahel 4,8565, Paris 124,00, Madrid 23,77, Mailand 92,66, Holland
12073
Die Abendbörſe war ohne Anregung und infolge der
Geſchäfts=
unluſt uneinheitlich. Die Kursveränderungen gingen über 1 Prozent
nicht hinaus.
Berlin, 28. Dezember.
Nach dem ruhigen, aber freundlichen Freiverkehr eröffnete die
Börſe lebhafter und auch unter Berückſichtigung der Reportzuſchläge
überwiegend befeſtigt. Eine Anregung gaben neben der Erleichterung
am Geldmarkt, die allerdings noch kein größeres Ausmaß angewommen
hat, der feſte New Yorker Börſenſchluß und die Börſenprognoſe des
Inſtitus für Konjunkturforſchung. Nach Feſtſetzung der erſten Kurſe
wurde das Geſchäft ruhiger, nur Kaliwerte und Mannesmann blieben
weiter lebhaft.
Im weiteren Verlauf der Börſe blieb unter Führung der Kali=
und Elektrowerte ſowie einiger anderer Spezialpapiere die Tendenz
weiter feſt, wenn auch das Geſchäft allgemein an Umfang und
Lebhaftig=
keit beträchtlich abgenommen hatte. Da das Wechſelangebot am
Privat=
diskontmarkt nachgelaſſen hatte und zudem feſte Tendenzmeldungen der
Auslandsbörſen vorlagen, ſchloß die Börſe in feſter Haltung.
A. E. G.
Augsb.=Nürnb. Maſe
Baſalt:
Bergmann=
Berl. Karlsruhe
Berl. Hand.=Geſ
Braunkohl. 2
Bremer=Wolle
Danatbank
Deutſche Ban
Diskontoge
Dresdner
Deutſche Maſe
Deutſche Erdöl.
Deutſche Petroler
Dynamit Nobel . . 4 127.—
Elektr. Lieferung
J. G. Farben".
Gelſenk. Berg.
Geſ.f. elektr. Untern.
Han. Maſch.=Eg=
HanſaDampfſe
Hapag:
Harpner ..."
Hemoor Zement ..
Helſingfors.
Wien.. . . .
Prag ..
Budapeſt
Sofia ..
Holland
Oslo ......"
Kopenhagen.
Stockholm".
London ...
Ver. Glanzſtoft 531.,5 263.— 264.875
er. Stahlwerke 92.5 46.— 46.— Volkſtedter Porzelle 57.— 171.75 174.— Wanderer Werke 116.5 140.875 140.5 Wiſſner Metall. 156.— 137.— 138.5 Wittener Gußſtahl 46.5 278.— 279.—
8. 12.
138.—
13275
78.5
14.—
292.—
528—
295. —
169.—
142.—
41.5
133 25
159.,75
136.125
100.—
60.—
105.—
31.—
139 5
530.—
93.—
57.5
116.25
455.25
46.5
Deviſenmarkk.
New Yor k.
Belgien. . .."
28.
Geld
59.07 59.19
12.02811 2.448
73.11
3.029
168.61
111.94
112.03/
112.51112 73
20.363/
1.764
4. 1930
58.39
12.
Brief
10.545/10.565
73.25
8.03
168.s
12.10
12.25
0.40
1.768
4 2010
58.51
Italien ...
Paris ....."
Schweiz..
Spanien..
Danzig.
Japan
Rio de Janeir=
Jugoſlavien
Portugal".
Athen ...."
Konſtantinopel
Kanada
(ruguay .. . ."
Geld
21.965
80.91
81.41
1.92
0.49
7.383
18.48
5.435
2 068
4.183
4.276
Brief
21.99
6.46
1.934
0.4985 0.5005
7.402
18.53/ 18.57
5.435
2.072
4.183/ 4.191
4.284
Der deutſche Außenhandel im November
Im reinen Warenverkehr betrug die Einfuhr im November
1173 Millionen Reichsmark, die Ausfuhr 940 Millionen. Im
Oktober lauteten die entſprechenden Ziffern 1213 und 949.
Die durch die am 1. Oktober in Kraft getretene Reform der
Handelsſtatiſtik bedingten Umſtellungen in den
Erhebungs=
methoden ſind bei der Einfuhr nunmehr vollkommen
durchge=
führt, ſo daß die Einfuhrergebniſſe zwar nicht mit den (
über=
höhten) Oktoberergebniſſen, wohl aber mit den früheren
Mo=
naten vergleichbar ſind. Bei einem Vergleich der Einfuhr im
November mit der im September ergibt ſich eine ſaiſonmäßig
bedingte Zunahme von rund 86 Millionen Reichsmark, an der
hauptſächlich Textilrohſtoffe, Obſt und Südfrüchte beteiligt ſind.
In der November=Ausfuhr fehlt noch ein Teil der über
Hamburg ſeewärts ausgegangenen Waren, der aber erheblich
geringer iſt als im Oktober. Bei einem Vergleich der November=
Ausfuhr mit der im September iſt ein Ausfuhrrückgang von
115 Millionen Reichsmark feſtzuſtellen, der hauptſächlich
Fertig=
waren, insbeſondere Textil= und Pelzwaren ſowie Maſchinen,
betrifft, deren Ausfuhr in den vorangegangenen Monaten
außerordentlich geſtiegen war.
Amerikaniſche Kabelnachrichken.
* Chicago, 28. Dezember. (Priv. Tel.)
Weizen verkehrte heute in durchweg leicht abgeſchwächter Haltung
auf wohltuende Regen= und Schneefälle in den Winterweizenbegirken,
die kleinen amemikaniſchen Wochenverſchiffungen und enttäuſchende
Exportnachfrage bei größeren Anlieferungen.
Mais lag gleichfalls ſchwächer auf Liquidationen in Dezember=Ware,
größeres Provinzangebot und kleine Exportnachfrage.
Roggen: Abgaben in Dezember=Terminen, die Schwäche Winnipegs,
enttäuſ hende Exportnachfrage und größeres Provinzangebot ließen auch
hier die Kurſe zurüchgehen.
* New Vork, 28. Dezemben. (Priv.=Tel.)
Kaffee: Nach unregelmäßiger Eröffnung konnten ſich die Kurſe auf
Deckungen und beſſere braſilianiſche Kabel etwas befeſtigen.
Es notierten nach Meldungen aus NewYork am 28. Dez.:
Getreide. Weizen: Rotwinter 153½, Hartwinter 131½1 Mais,
neu angek. Ernte 103½; Mehl, ſpring wheat clears 5,60—5,90;
Fracht: nach England 2,0—3,0 Schilling, nach dem Kontinent
16 Cents.
Schmalz: Prima Weſtern, loko 12,00; Talg, extra, loſe 9,00
Kakav. Tendenz: ſtetig; Umſatz in Lots: 166; Loko: 1000;
Januar 9,89, Februar 10,00, März 10,16, Aprik 10,28, Mai 10/44,
Juni 10,53, Juli 10,64, Sept. 10,88.
Produkkenberichke.
Wormſer Produktenbericht vom 28. Dezember. Bei unverändert
ruhiger Tendenz notierten heute: Weizen 23,25, Roggen 22, Gerſte
(rheinheſſiſche) 24,75—25,25, Gerſte (Ried) 24,75—25, Gerſte (pfälziſche)
25,5—26, Gerſte, Ausſtich 26—26,5, Futtergerſte 20—21, Hafer 23—33,5,
Mais 23,5, Weizenmehl, Baſis Null 33,75, Roggenmehl, 60prozentig
32, Weizenfuttermehl und =nachmehl 15,5—20, Roggenfuttermehl und
=nachmehl 17,5—21,5, Roggenkleie 15,5—16, grobe Weizenſchalen 14,5,
feine Weizenkleie 14, getrocknete Biertveber 20—2,5, Malzkeime 19,5
bis 20, Maisſchrot 24,5, Heu 11—13,5, Stroh 3,75—5, Kartoffeln 5—6.
Biehmärkke.
Darmſtädter Viehmarkt. Aufgetrieben waren: 142 Kälber, 13
Schafe. Die Preiſe ſtellten ſich für Kälber a) 72—78, b) 66—71, c) 60—65,
für Schafe 38—48 Pf. pro Pfund. Marktverlauf: geräumt.
Frankfurter Viehmarkt vom 28. Dezember. Der Auftrieb des
heuti=
gen Marktes beſtand aus 1195 Kälbern und 291 Schafen. Verglichen mit
dem letzten Nebenmarkt waren heute 1095 Kälber und 124 Schafe
weni=
ger angetrieben. Bezahlt wurde pro Zentner Lebendgewicht: Kälber
b) 76—80, c) 70—75, d) 64—69, Schafe al) 45—50, b) 40—44, c) 30—39.
Im Vergleich mit den Notierungen des Nebenmarktes vom 20.
Dezem=
ber waren Kälber bis 5 Mark und Schafe bis 1 Mark teurer,
Markt=
verlauf: Kälber rege, ausverkauft, Schafe langſam, Ueberſtand.
Kleine Wirkſchaftsnachrichken.
Nachdem bereits vor einiger Zeit die Benzin=Rabatte für Klubs
uſw. aufgehoben wurden, entſchloß man ſich mit Wirkung von 1. Januar
1929 ab für alle der bekannten Konvention angeſchloſſenen
Betriebs=
ſtoffgeſellſchaften das ganze Rabatt=Syſtem fallen zu laſſen. Man nahm
gleichzeitig davon Abſtand, eine Vergütung in irgendeiner anderen
Form vorzunehmen, ebenſowenig kommt eine Preisermäßigung in
Frage.
Hadas erklärt, in gut unterrichteten Kreiſen werde die Nachricht
beſtätigt, daß der zweite Gouverneur der Bank von Frankreich, Riſt,
Anfang 1929 dieſen Poſten aufgeben und wieder ſein Amt als Profeſſor
an der rechtswiſſenſchaftlichen Fakultät an der Sorbonne aufnehmen
werde. An ſeine Stelle trete der derzeitige Budgetdirektor im
Finanz=
miniſterium, Fournier.
Frankfurter Kursbericht vom 28. Dezember 1928.
6% Dtſche.
Reichs=
anleihe von 1927
6% Baden
Frei=
ſtaat von 1927
6% Bay. Freiſtaat
von 1927 ....."
6% Sachſen
Frei=
ſtaat von 1927.
7%
ThüringerFrei=
ſtaat von 1927.
Dtſche. Anl.
Auslo=
ſungsſch. *
Ablöſungsanleih.
Dtſche. Anl.
Ablö=
ungsſch. (Neub.
Dtſche.
Schusge=
bietsanleihe. ..
80 Bad.=Bad.v. 26
6‟ Berlin v. 24..
8% Darmſtadt v. 2
% Frkf. a. M. v. 26
O Mainz v. 26.
30 Mannh. v. 26
8% Nürnberg v. 2
8% Berl. Hyp.;B1
60 Frkf. Hyp. Bk.
Pfbr.,
8% Heſſ. Landesb
726 Kom.
Landes=
ban: Darmſtadt.
600 Mein. Hyiv. B!
30 Pfälz. Hhp. Bk.
80 Preuß. Ctr.=
8% Stadtſchaft. .
84
93
97.5
97.5
97.5
97.25
85
97
30 Rhein.Hyp.=B
80 Rhein.=Weſtf=
Bd.=Credit .....
80 Südd. Bod.-
Cred.=Bank ..."
8% Württ. Hyp.=B.
Dt. Komm.
Sam=
mel=Ablöſ.=Anl.
+ Ausl. Ser. I
* . Ser.II
6% Daimler Benz
von 27...
8% Klöckner=Werke
Berlin v. 26..
7% Mainkrw.v. 26
7% Ver, Stahlwke
mit Opt. v. 26.
8% VoigtcHäffner
von 26 ....
6% Bosn. L. E. B.
v. 1914 ....."
4:/.%0 Oſt. Schatz
anw. v. 1914
420 Oſt. Goldrente
4:/,% Rum. Gold
von 1913...."
4% Türk. Admin.
49
1.Badgad
Zollanl.
47
4:/,% 1913 Ungarn
41.%1914
4% Ung. Goldr
Aktien.
Allg. Dt. Creditanſt.
Bk. f. Brauinduſtr.
Berl. Handelsgef..
Comm. u. Privatb.
51
66.25
192/
8.5
25
28.2
26.1
Darmſt. u. Nt.=B!
Deutſche Bank ...
„Eff.=u.
Wechſel=
bank .. .. .. . ..
Vereinsbank ..
Diskonto=Geſellſch.
Dresdener Bank..
Frankf. Bank. . . . .
„Hyp.=Bk. ... . .
Pfdbr.=Bk. . . . .
Gotha. Grundkr. B.
Mein. Hyp.=Banf.
Metallbank . . . . . .
Mitteld. Creditbk.
Nürnb. Vereinsbk
Oſt. Creditanſtalt.
Pfälz. Hyp.=Bank./158
Reichsbank=Ant. . .
Rhein. Creditbk. . .
„ Hyp.=Bank ...
Südd. Bod.-Cr. Bk. /173.5
Wiener Banwerein
A.=G. ſ. Verkehrsn
Dt. Eiſenb.=Geſ...
70 Dt. Reichsbahn
Borzge. . ......"
Hapag ..........
Nordd. Lloyd ..."
Schantung=Eiſenb.
Südd. Eiſenb.=Geſ.
Accum. Berlin. .
Adlerw. (v. Kleyer)
6% AEG. Vorzug
AEG. Stamm.. .
Baſt Nürnberg ...ſ
Bergm. El. Werke
BrownBroverickCie
Brüning & Sohn..
1289.25)
171.25
W
62
62.75
70.5
18
148,5
151
140
137
140.5
213
160
25.25
214,5
141
177
171
92.4
40.5
136.5
Lso
125
Buderus Eiſen
Holzverk.=Induſtrie/ 96
89
34
25
234
154
21
Eement Heidelberg
Karlſtadt
Chem.Werke Albert
Fabrik Milch
Daimler=Benz..
Dt. Atl.=Telegr.. .
„ Eiſenh. Berlin.
Erdöl
...
Gold= u. Silb.=Anſtalt.
Linoleumwerk. /350
Eichbaum, Brauer /315
34.5 Elektr. Licht u. Kraft
Liefer.=Geſ. /180.5
334 Eſchw. Bergwerk /202
Eßlinger Maſchinen! 50
Ettlinger Spinnereil225
Faber, Joh., Bleiſt.
f. G. Farbenindſtr. 269.2
Felt. & Guilleaum.
Feinmech. (Fetter).
Frkft. Gas .......!
Hof
Beiling & Cie.
Gelſenk. Bergwerk/134
Geſ. ſ. elektr.
Un=
ernehmungen".
Goldſchmidt Th. .. / 97.7
itzner Maſchinen
Brün & Bilfinger. 1175
dafenmähle Frift.
Hammerſen (Osn.
darpener Bergbau
Henninger, Kempf.)
Hilpert Armaturfb.!
Hindrichs=Aufferm.
Hirſch Kupfer ....!
Hochtief Eſſen ....
Holzmann, Phl. . .
RRr6
134.75
186
252
38
92.7
143
80
64.5
115
33
Flſe Bergb. Stamm
Genüſſe
Jung hans Stamm
Kalt Aſchersleben /291
Salzdetfurth . /525.5
Weſteregeln
Kammgarnſpinn.
Karſtadt, R. . . . . . . 238
Klein Schanzl. . . .
Klöcknerwerke .. . ."
Kraftw. Alt=Württ
Lahmeyer & Co..
Lech. Augsburg. . . /113.5
Löwenbr. Münch..
Lüdenſcheid Metallſ=
Lutz Gebr. Darmſt.
Maintr.=W. Höchſt
Mainz. Akt.=Br.. .
Mannesm. Röhren
Mansfeld. Bergb.. 1115.25
Mars=Werke ... ..
Metallgeſ. Frankft. 1192
Miag. Mühlenbau.
Motoren fb. Darmſt.
Neckar), Fahrzeug.
Nicolay, Hofbr.
Oberbedarf
Oſterr. AlpineMon.
Otavi Minen
Beters Union Fr.
Phöni, Bergbau.
Reiniger, G=bb.. .
Rh. Braunkohlen".
Elektr. Stamm/172.5
Stahlwerke 1140.5
Riebeck Montan.
Roeder Gb. Darmſt.
kütgerswerk ... .!
234
116
82
292
248
109
106.25
179.75
108.5
124.75
132.75
101.6
136.75
28
124.5
104.5
Schachtleben A. G..
Schöfferhof=Bind..
Schramm Lackfabr.
Schriftg. Stempel.
Schucker: Elektr.. .
Schwarz Storchen
Siem. Glasinduſtr.
Siemens & Halske.
Südd. Immobilien
Zucker=AG
Strohſtoff. Ver.. ..
Tellus Bergbau
Thür. Lief.=Geſ
Tucher=Brauerei
Anterfr. Krs.=Ele
tr.=Verſ.
Beithwerte
Ver. f. Chem. Mui
Gummifabrit
Berlin=Frankf
Laurahütte ..
Stahlwerfe
„ Ultramarin.
„ Zellſt. Berlin
Vogtländ. Maſchin
Voigt & Haeſſner.
Bahß & Frehtag
Wegelin Rußfabri!
Werger Brauerei. 1228
Zellſtoff. Aſcha ffbg.
Memel. . . . . .
Waldhof ..
200
385
128
123
261
177
A
12
156.78
255
118.5
108
108.25
7
97.4
93
126.5
74.5
36
140.75
139
Allianz u. Stuttg.
Verſicherung . . /294
Frkft. Allg. Verſ.=G/1010
Frankona Rück= u.
Mitv. . . . . . . . . . 1227
Mannh. Verſich. . .1155
Seite 12
Nachrichten des Standesamts Darmſiadt.
Sterbefälle. Am 21. Dez.: Heinrich Jakob Feldmann, Friſenr,
51 J., Dornheim, hier Grafenſtr. 9. Johann Weingärtner, Händler,
51 J., Sackgaſſe 3. Ernſt Eduard Emil Wilholm Hohmann, Kaufmann,
42 J., Waldſtr. 4. — Am 22. Dez.: Paul Heinrich Carl Armin Windeck,
Oberſtleutnant a. D., 79 J.,Roßdörferſtr. 75. — Am 23. Dez.: Helene
Eliſabeth Helga Herz, 1 Jahr, Lichtenbergſtr. 82. Eliſabeth Meiſter,
geb. Heppert, 69 J., Witwe des Maurermeiſters Jakob Meiſter, 69 J.,
Eernsheim, hier Erbackerſtraße 25. Joſef Rauth, Handelsvertreter,
60 J., Lauteſchlägerſtr. 48. Eliſabethe Becker, geb. Walter, 70 J.,
Ehe=
frau des Lokomotivführers i. R., Donnersbergring 36. Heinrich Ludwig
Riedlinger, Schloſſer, 53 J., Lauteſchlägerſtr. 26. — Am 24 Dez.: Luiſe
Henriette Auguſte Wingold, ledig, Rhönring 145. Chriſtine Lang, geb.
Pullmann, 38 J., Ehefrau des Mechanikers, Groß=Zimmern, hier
Erafenſtraße 9. — Am 25. Dez.: Marie Mendelsſohn, geb. Cauer, 67 J.,
Ehefrau des Profeſſors, Dr., Goetheſtr. 4. — Ernſt Jakob Karl Paul
Guſtav Kleinen, Studienrat i. R., 70 J., Wilhelminenplatz 10. — Am
26. Dez.: Vogel, Johann Adam Adolf, Kaufmann, 45 J.,
Kranichſteiner=
ſtraße 59: Engel, Ludwig, Glaſermeiſter, 81 J., Waldſtr. 1½: Stofft,
Eliſabethe, geb. Rudolph, 69 J., Rundeturmſtr. 15; Kornmeſſer, Ernſt
Ludwig, Studienrat i. R., Prof., Dr., Karlsſtr. 76; Dambmann,
Fried=
rich Franz Theodor, Weißbinder, 84 J., Magdalenenſtr. 5; Opfermann,
Roſalie Friederike Eliſe, geb. König, 77 J., Inſelſtraße 43: Weicker,
Roſine, geb. Frank, 79 J., Liebfrauenſtr. 90; Weidner, Marie, geb.
Gräf, 62 J., Bismarckſtr. 76. Am 1. Dez.: Wolf, Hugo, Kaufmann, 35 J.,
Nieder=Ramſtädterſtr. 14. — Am 28. Dez.: Klöß, Katharina, geb Mades,
84 J., Mühlſtr. 25.
Kirchliche Nachrichken
Evangeliſche Gemeinden.
Sonntag nach Weihnachten (30. Dezember 1928).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Wagner.
Die Stadtkirche iſt wochentags von 9—4 Uhr zu ſtiller Andacht geöffnet.
Eingang Nordtüre.
Stadtkapelle. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. Vereinigung zur Abhaltung lurheriſcher Gottesdienſte:
Vorm. 9,30 Uhr: Beichte und Anmeldung in der Sakriſtei. — Vorm.
10 Uhr: Hauprgottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer
Lautenſchläger
Martinskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pſarrer Bergér.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Marr.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonic). Vormittags
10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Jung=Alsbach.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Studienrat Dr. Avemarie.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdicnſt. Pfarrer Müller.
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Hickel.
Luth. Gottesdienſt (Selbſtändige evang.=luth. Kirche) am 30. Dez.
im „Feierabend”, Stiftsſtraße 51. 9.30 Uhr: Beichte. 10 Uhr:
Predigt=
gottesdienſt und hl. Abendmahl. Pfarrverwalter Lucius.
Sildeſter (31. Dezember 1928).
Am 31. Dezember und 1. Januar in allen Kirchen Kollekte für die
Gemeindepflege.
Stadtkirche. Abends 6 Uhr: Gottesdienſt mit Feier des heiligen
Abendmahls. Pfarres Lautenſchläger.
Stadtkapelle. Abends 8 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Heß.
Schloßkirche. Abends 9 Uhr: Gottesdienſt. Pfarrer Zimmermann.
Martinskirche. (Kollekte für Arme und Kranke.) Abends 8 Uhr:
Silveſtergottesdienſt mit Feier des heiligen Abendmahls. Pfarrer
Köh=
ler. Anmeldung vor 7.30 Uhr an in der Sakriſtei. — Abends 11.30 Uhr:
Jahresſchlußfeier. Pfarrer Beringer.
Altersheim. Nachm. 5 Uhr: Pfarrer Bergér.
Johanneskirche. Abends 6 Uhr: Gottesdienſt. Pfarraſſiſtent
Geergi. — Abends 8 Uhr: Silveſtergottesdienſt. Pfarrer Marx. —
Abends 11.30 Uhr: Mitternachtsgottesdienſt. Pfarrer Goethe.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Abends
8 Uhr: Jahresſchlußfeier. Pfarraſſiſtent Georgi.
Beffunger Kirche (Petrusgemeinde). Abends 6 Uhr:
Silveſtergottes=
dienſt. Pfarrer Weiß. — Abends 8 Uhr: Silteſtergottesdienſt. Pfarrer
Weiß. — Abends 1130 Uhr: Liturgiſche Jahresſchlußfeier. Pfarraſſ.
Lic. zur Nieden.
Samstag, den 29. Dezember 1928
Pauluskirche. Abends 6 Uhr: Silveſtergottesdienſt. Pfarrer
Rückert. (Kollekte für die Pauluskirche.)
Stiftskirche. Abends 8 Uhr: Jahresſchluß. Pfarrer Waldeck.
Neujahrstag (1. Januar 1929).
Stadtkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgotresdienſt. Pfarrer
Kleber=
ger. — Nachm. 5 Uhr: Abendgottesdienſt. Pfarrer Vogel.
Stadtkapelle. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Köhler.
Schloßkirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer
Zimmer=
mann.
Gemeindehaus (Kiesſtraße 17). Donnerstag, 3. Januar, abends
8 Uhr: Frauenverein der Lukasgemeinde: Monatsverſammlung und
Nothilfekreis.
Amtshandlungen an Auswärtigen: Bis 31. Dezember: Pfarrer
Köhler; vom 1 Januar ab: Pfarrer Marz.
Krankenpflege durch Digkonen: Hauptſtation im Diakonenheim,
Heidelbergerſtraße 21. Fernſprecher 2883.
Evang. Wohlfahrtsdienſt. Gemeindehaus, Kiesſtraße 17.
Sprech=
ſtunden vormittags von 10—12 Uhr. Fernſprecher 2379.
Gemeindeomt für kirchliche Steuerangelegenheiten: Gemeindehaus,
Kiesſtraße 17, Vorderhaus, 1 Treppe. Geſchäftsſtunden vorm. von 8 bis
12 Uhr und nachm. von 3—6 Uhr. Fernſproher 2379.
Martinskirche, (Kollekte für Arme und Kranke.) Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottesdienſt. Pfarrer D. Waitz. — Vorm. 11 Uhr: Gemeinſamer
Kindergottesdienſt für die Martinsgemeinde Weſt und Oſt. Pfarrer
Vergér.
Martinsgemeinde (Verſammlungen). Sonntag, 30. Dezember, abends
8 Uhr: Weihncchtsfeier der Jugendverein:gung im Gemeindehaus. —
Dienstag (Neujahr), 1. Januar, abends 8 Uhr: Weihnachtsfeier der
Männervereiwigung im Gemeindehaus.
Johanneskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Pfarrer Goethe.
Paul=Gerhardt=Haus (Gemeindehaus der Waldkolonie). Vormittags
10 Uhr: Pfarraſſiſtent Georgi.
Beſſunger Kirche (Petrusgemeinde). Vorm. 10 Uhr:
Hauptgottes=
dienſt. Pfarrer Weiß. (Kollekte für die Ortsarmen.) — Vorm. 11.30 Uhr:
Kirchliche Neujahrsbogrüßnug von Kirchenvorſtand und
Gemeindever=
tretung im Gemeindehaus.
Pauluskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgotdesdienſt. Pfarrer Müller.
(Kollekte für die Armen.)
Stiftskirche. Vorm. 10 Uhr: Hauptgoltesdienſt. Pfarrer Hickel. —
Evang. Sonntagsverein: Die Vereinsſtunden fallen aus.
Stadtmiſſion (Mühlſtr. 24). Sonntag, vorm. 9 Uhr: Gebetsſtunde.
Nachm. 3.30 Uhr: Bibelſtunde fällt aus, dafür 5 Uhr: Eiſenbahner=
Weihnaihtsfeier. — Montag (Silveſter), abends 8—10 Uhr:
Jahresſchluß=
feier (Jahresloſe ziehen). — Dienstag (Neujahr), nachm. 3.30 Uhr:
Bibel=
ſtunde. Stadtmiſſionar Anders. — Donnerstag, abends 8.30 Uhr:
Bibel=
ſtunde. — Vom 7.—13. Januar: Allianz=Gebetswoche.
Jugendbund für E. C. (Mühlſtraße 24). Sonntag, nachm. 2.30 Uhr:
Bibelbeſprechſtunde für junge Männer. — 4.45 Uhr: Bibelbeſprechſtunde
für Mädchen. — Montag (Silveſter), abends 10—12 Uhr:
Silveſter=
feier. — Dienstag (Neujahr), nachm. 2.30 Uhr: Für junge Männer. —
4.45 Uhr: Für junge Mädchen.
Die Chriſtengemeinſchaft (in der Städt. Akademie, für Tonkunſt,
Ebiſabethenſtraße). Sonntag, den 30. Dezember, vormittags 10 Uhr:
Menſchen veihehandlung mit Predigt.
Sonſtige Gemeinſchaften.
Chriſtlich tviſſenſchaftliche Vereinigung (Chriſtian Science Society).
Aula der Landesbauſchule, Neckarſtr. 3. Gottesdienſte jeden Sonntag,
Lorm. 10 Uhr, und jeden erſten Mittwoch im Monat, abends 8.15 Uhr.
Chriſtl. Verfammlung, Zimmerſtraße 4. Sonntag, vorm. 11.15 Uhr:
Sonntagsſchule; na hm. 4.30 Uhr: Wortverkündigung. — Mittwoch,
abends 8.15 Uhr: Gebetſtunde. — Freitag, abends 8.15 Uhr:
Wort=
betrachtung. Jeder herzlich eingeladen.
Evangeliſche Gemeinſchaft, Eliſabethenſtr. 44. Sonntag, 30.
Dezem=
ber, vormittags 10 Uhr: Predigt. 11 Uhr: Sonntagsſchule. Abends
ſindet kein Gottesdienſt ſtatt. — Silveſter, 31. Dezember, abends 8,30
Uhr: Silveſtergottesdienſt. — 1. Januar (Neujahr), vormittags, iſt
kein Gottesdienſt. Abends 8 Uhr: Predigt. — Donnerstag, 3. Jan.,
abends 8.15 Uhr: Bibeſſtunde. Jedermann iſt herzlich eingeladen.
Prediger Sauer.
Chriſtliche Gemeinſchaft Darmſtadt (ollerſtraße 40). Sonntag, den
30. Dezember, vormt. 9.30 Uhr: Andocht. — Montag, den 31. Dezemher,
abends 9 Uhr: Zuſammenkunft zur Silveſterfeier und Andacht.
Jeder=
mann herzlich eingeladen.
Nummer 361
Gemeinde gläubig getaufter Chriſten (Baptiſten), Mauerſtraße
Sonntag, den 30. Dezember, vorm. 10 Uhr Gottesdienſt; um 11 mr
Sonntagsſchule; nachm. um 4 Uhr Predigt und Feier des beilio=
Abendmahls. Anſchließend Familienabend. — Am Neujahrstag.
Januar 1929, nachm. um 4 Uhr Gottesdienſt. — Mittwoch, 2.
Janu=
abends 8½ Uhr, Bibelbeſprech= und Gebetsſtunde. (Pred. Rudnitzh
— Zu allen Verſammlungen jedermann herzlich eingeladen.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt I, Hindenburgſtraße (ehe
Kaſino). Sonnrag, ben 30. Dez., vorm. 9.30 Uhr: Gottesdiemſt
Montag, den 31. Dez., abends 8 Uhr: Gottesdienſt. — Dienstaa, d.
1. Jan., vorm. 9.30 Uhr und nachm. 4 Uhr: Gottesdienſt. Jederma
herzlich villkommen.
Neugpoſtoliſche Gemeinde Darmſtadt II, Bismarckſtr. 54. Sonnte
den 30. Drz., vorm. 9.30 Uhr: Gottesdienſt. — Montag, den 31. D.
abends 8 Uhr, Gottesdienſt. — Dienstag, den 1. Januar, vorm. 9.30 m
und nachm. 4 Uhr: Gottesdienſt. Jedermann herzlich willkommen.
Auswärtige Kirchen.
Evangeliſche Kieche zu Eberſtadt. Sonntag, den 30. Dez., vor
9.45 Uhr: Gottesdienſt. Vormittags 11.15 Uhr: Kindergottesdienſt.
Silveſterabend, 20 Uhr: Gottesdienſt. Kirchengeſangverein,
Poſaun=
chor. Kollekte für die Armen. — Neujahr, vorm. 9.45 Uhr: Gott
dienſt.
In der Provinzial=Pflegeanſtalt. Vormittags 1½ Uhr: Gottesdier
— Neujahr, vormittags 1.30 Uhr: Gottesdienſt.
Evangeliſche Gemeinde Roßdorf. Sonntag nach Weihnachten.
Dezember. Vorm. 10 Uhr Gottesdienſt. — Silveſter, 31. Dezemh=
Abends 8 Uhr Silveſtergottesdienſt. Liturgiſche Feier unter Mitw
kung der Jugendvereine (Nachtwächerruf). Einzelgeſang: Georg Ko
— 1. Januar, Neujahr: Vorm. 10 Uhr Gottesdienſt. Kollekte
die Ortsarmen.
Evangeliſche Kirche zu Nieder=Ramſtadt. Sonntag, den 30. Deze
ber, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. Kollekte für den
Frauenverei=
verband. — Montag, den 31. Dezember, abends 8 Uhr: Jahresſchlr
Gottesdienſt. Mitwirkung des Kirchenchors und des Pofaunenchorz.
ctangeliſchen Gemeinſchaft. — Dienstag, den 1. Januar, vorm. 10 u)
Neujahrs=Gottesdienſt. Kollekte für die Ortsarmen. — Mittwoch, /
2. Januar: Jungmädchenverein. — Donnerstag, den 3. Janu
Frauenverein.
Evang. Kirche zu Ober=Ramſtadt. Sonntag, den 30. Dezem
(S. n. Weihn.), vorm 10 Uhr: Hauvtgot=kesdienſt. — Montag, 2
31. Dezember, abends 8 Uhr: Jahresſchlußgottesdienſt. — Dienst.
den 1. Januar 1929, vorm. 10 Uhr: Hauptgottesdienſt. 11 Uhr: Kind
gottesdienſt. — Mittſvoch: Kirchengeſangverein. — Donnerstag;
ſaunenchor. — Freitag: Mädchenverein.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Arheilgen, Alte Darmſtädterſtr.
Sonntag, den 30. Dex., vorm. 9.30 Uhr: Gottesdienſt. — Montag,
31. Dez., abends 8 Uhr: Gottesdienſt. — Dienstag, den 1. Janu
nachm. 4 Uhr: Gottesdienſt. Federmann herzlich willkommen.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Griesheim, Groß=Gerauerſtr. 3. Sonnt
den 30. Dez., vorm. 9.30 Uhr: Gottesdienſt. — Montag, den 31. D
abends 8 Uhr: Gottesdienſt. — Dienstag, den 1. Januar, nachm. 4 U
Gottesdienſt. Jedermann herzlich willkommen.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Nieder=Ramſtadt, Bahnhofſtraße
Sonntag, den 30. Dez., vorm. 9.30 Uhr: Gottesdienſt. — Montag,
31. Dez., abends 8 Uhr: Gottesdienſt. — Dienstag, den 1. Jan., nach
4 Uhr: Gottesdienſt. Jedermann herzlich willkommen.
Neuapoſtoliſche Gemeinde Roßdorf, Dieburgerſtraße 22. Sonnt
den 30. Dez., vorm. 9.30 Uhr: Gottesdienſt. — Montag, den 31. D
abends 8 Uhr: Gottesdienſt. — Dienstag, den 1. Jan., nachm. 4 U.
Eottesdienſt. Jedermann herzlich eingeladen.
Katholiſcher Gottesdienſt.
St. Liebfrauenkirche (Klappocherſtraße 46). Samstag, nachmitte
um 5 Uhr und abends um 8 Uhr: Gelegenheit zur hl. Beichte. Sonnt
verm. von 6 Uhr an: Gelegenheit zur hl. Beichte. Um 7 Uhr: Fr
meſſe mit Austeilung der hl. Kommunion vor und nach der hl. Me
Um ½10 Uhr Hochamt und Predigt. Nachm. um 2½ Uhr Andacht 1
Segen. Werktags hl. Meſſe um 7.15 Uhr. Montag, abends 8 1
Sitveſter=Predigt und Andact. Donnerstag 6—7 Uhr Beichte. Freit
7 Uhr Herz=Jeſu=Andacht.
St. Martinskapelle. 8 Uhr hl. Meſſe und Predigt.— Vor und in d
hl. Meſſe Austeilung der hl. Kommumion.
Ctatt Karten.
Ihre Verlobung beehren ſich anzuzeigen
Marte Treuſch
Ankon Wergand
Darmſtadt
Heinrichſtr. 104
Zell a. M.
Lübeck
29. T2. 1928
(20922
Guſtel Meſſerſchmidt
Otto Emich
Verlobte
Darmſiadt
Statt Karten.
Ing. Eugen Ruffing
Milt y Ruffing
geb. Sitte
Vermählte
Darmstadt
Zweibrücken
(Pfalz)
Kirchliche Trauung: Samstag, den
29. Dezember, nachm. 3 Uhr, in der
St. Ludwigskirche.
Herzlichen Oank
für die überaus zahlreichen
Ge=
ſchenke und Gratulationen, welche
uns anläßlich unſerer Silbernen
Hochzeit zuteil wurden.
U
Ludwig Schwarz und Frau.
Für die uns dargebrachten
Glückwünſche und Geſchenke
anläßlich unſerer Vermählung
danken herzlichſi
Heinrich Riſch u. Frau.
Statt Karten.
Uhre Vermählung geben bekannt
Dipl.-Ing. Philipp Schaub
und Frau Marie
Darmstadt
geb. Barnenald
Dezember 1928
Theaterplatz 2
Hämorrhoiden
können nachweisbar in kurzer Zeit
ohne Operation dauernd geheilt .
tverden. Aerztliche Sprechſtunden in
Frankfürt, Mainzer=Landſtr. 133, I.
jeden Mittwoch und Samstag von
8 bis 12 Uhr.
1V 20881
Perfekt arbeitende
Schneiderin fertigt
Kleider. Mäntel u.
Koſtüme. Umändern
und Moderniſieren.
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Dora Mendelsſohn.
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Am 27. Dezember 1928 entſchlief nach ſchwerem Leiden unſer
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Wir werden den ritterlichen Mann, dem wir zu größtem Danke
verpflichtet ſind, nicht vergeſſen.
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Frhr. von Krane.
Wiesbaden, den 27. Dezember 4928.
Die Beiſetzung findet am 31. Dezember 1928, vormittags 10.30 Uhr,
in Wiesbaden von der TLeichenhalle des alten Friedhofes nach dem
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V bildungszeit als Ass--Arzt an der Universitäts-
Frauenklinik Frankfurt a M (Direktor. Geh. Hofrat
Prof Dr. Seitzisowie nachlängerer fachärztlicher
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äbigkeit als Vertreter von Fachkollegen, mich hier als
Facharzt für Frauenkrankheiten u. Geburtsbilfe
niedergelassen habe, habe ich meine Praxis nach
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Eamstag, den 29. Dezember 1928
Seite 13
nAbenteurer von Ehre.
Roman von Max Uebelhör.
(Nachdruck verboten.)
toch ein Pfiff, der Verkehr war wieder frei.
die Kutſcher ſchnalzten mit der Zunge, riſſen an den Zügeln,
6.5 ferde legten ſich ins Geſchirr, die Motore der Kraftwagen
ojen und inirſchten wie erlöſt auf, die Radfahrer ſtießen vom
qhut ab, ſetzten ſich in ihren Sätteln zurecht, alles atmete auf,
abei dieſe erzwungene Pauſe eine Pein, eine Ungehörigkeit
a=g en, etwas, was in Berlin nicht am Platze war, was nicht
im n fiebernden Rhythmus der ſchwer und mit geſpannten
Dfleln arbeitenden Stadt paßte.
luch der Dienſtmann mit Karren und Koffer hatte ſich
ro wieder in Bewegung geſetzt, der Ausdruck von Wut und
2u ſt war verſchwunden.
taſch bog er rechts in die Leipziger Straße ein, eilig den
(Ben nach ſich ſchleifend, Hohlander ſah, daß es dem
Dienſt=
i galt, verlorene Zeit wieder einzuholen, ſchnell zum Ziel
zr langen.
Oder ſchnell von irgendwo wegzukommen, ſagte ſich Hohlan=
O=vie ſcherzend leiſe, um dann kehrtzumachen — der Anblick
dy 3 pulſierenden, konzentrierten Lebens hatte ihm die Abſicht,
Hi, morgen in ſeinem Bureau zu arbeiten, verleidet.
Ja, hier rollte, rannte das volle, ſaftige Leben, wie ein dicker
Bſtrom ſtürzte es durch die ſteinernen Schächte, ſeiner aber
ete auf dem Bureau die Durchſicht und Prüfung der Artikel
r ſtändigen oder der gelegentlichen Mitarbeiter ſeiner
ſenſchrift; dieſe klugen, klügelnden, viel zu klugen Artikel,
enen immer von neuem und mit ſo großem Recht die
Un=
arkeit der gegenwärtigen Zeiten nachgewieſen, in denen mit
coßer Kunſt und ſogar oft mit Ehrlichkeit und echtem Haß
gegenwärtige Zeit verſpottet wurde, und deren Erfolg der
ge war, als ob man einer Kuh ins Horn petzte.
Mißmutg ging Hohlander den Linden zu, mißmutig ſaß er
ge Augenblicke ſpäter im Café Bauer nahe der
Friedrich=
e, und vor ſich einen Stotz fremder Zeitungen, ſeine tägliche
Sire; ſie erinnerte ihn an ſeine Reiſen, ſie brachte ihm Kunde
den fremden, ihm meiſt bekannten Völkern und Staaten,
Lektüre war ihm das tägliche und immer notwendiger
— ſende Stimulans.
Meiſt gab er ſich gar nicht ernſthaft dieſer Lektüre hin, mit
reutem Blick überflog er ſie, ach, wie waren auch die fremden
tter ſchon mechaniſiert, wie ſtarrten auch ſie in die
ſelbſt=
abenen Löcher, ſelten las er die Artikel und Meldungen,
* nur die Titel und Ortsnamen, ſie weckten in ihm alte
ſtellungen, riefen in ihm ſo oft eine leiſe, warme Erinnerung
or.
Derart war es auch diesmal, und ſo ſah Hohlander in der
iptſache halb träumend, halb beobachtend auf die breite,
ne Straße der Linden dem Brandenburger Tore zu; es war
Frühlingstag, ein richtiger Tag des Träumens mit einem
men, ſchmeichelnden Wind voll der Sehnſucht, wie er hier in
er Steinwüſte ſo ſelten, wie er zu Hauſe, in ſeinem
Heimat=
tchen hoch über dem rauſchenden Neckar ſo häufig war, der
2 Wind als Gruß des nahen, des lockenden Südens.
Und da ſah er, ſah es ſtaunend, wie eben aus der
Friedrich=
ße heraus der gleiche, ſchöne, viel zu ſchöne Dienſtmann mit
ren und Koffer, den Kopf tief nach vorn gebeugt und den
hen gewölbt, in die Linden einbog, halb ein Bild brutaler,
edenklich nach vorwärts ſtrebender Kraft, halb das Bild
ver=
ter, im Fliehen gehemmter Schuld, und die Häſcher hinter ihr,.
Was wollte dieſer Dienſtmann hier? Wozu war er um einen
gewaltigen Häuſerblock gerannt, es wäre doch ſo weit einfacher
geweſen, nac den Linden zu kommen?
Oder ſollte da irregeführt, auf ein falſche Fährte gelenkt,
eine Spur verwiſcht werden?
Doch weiter bom Hohlander mit dieſen Ueberlegungen nicht,
es kam etwas dazwiſchen.
Denn vormittags gegen elf Uhr rennt wan nicht ungeſtraft
mit geſenktem Kopf unter den Linden herum, Hohlander fah,
wie der Dienſtmann mit einer Droſchke zuſammenſtieß, er hörte
den faſt vor dem Café erfolgten Zuſammenſtoß, er hörte ein
Knirſchen, er ſah und hörte das höhniſche Knallen einer Peitſche,
dann ein zweifaches Fluchen, und ſchließlich ſah er, wie der
rieſige lederne Koffer langſam den Karren herunterrutſchte,
deſ=
ſen Deichſel nun hilflos in die Luft ſtarrten.
Seit Jahrzehnten beliebt,
in ganz Mittel- Europo getrunken
TDr 20171
Die Droſchke aber, mit welcher der Dienſtmann
zuſammen=
geſtoßen war, rollte ſchon weiter, ein letztes triumphierendes
Fluchen des Kutſchers, ein letztes, munteres Knallen der Peitſche.
Geſpannt folgte Hohlander der weiteren Entwicklung des
kleinen Ereigniſſes, und alles kam wie üblich.
Raſch ſammelten ſich Neugierige um den Karren, und ſie
ſparten nicht mit gutem Rat, die Hände in den Taſchen oder
einen Finger lehrhaft erhoben, indeſſen ſich der Dienſtmann
ver=
geblich bemühte, den Koffer wieder auf den Karren zu ſchieben.
Stumm und mit verbiſſenen Zähnen zerrte und riß der
Dienſtmann an dem einen Griff des Koffers, unter dem großen
Schild der Mütze ſchoſſen aber weißkalte, ohnmächtige Blicke des
Haſſes auf die Gaffer, und jetzt, ganz allntählich, legte ſich über
dies herriſche Geſicht wieder jener Ausdruck tiefer Angſt, den
Hohlander erſt vor wenigen Minuten beobachtet hatte.
In den Straßen Berlins und vor allem unter den Linden
konnte, aber damals, gerade wie heute, nichts paſſieren ohne
einen oder mehrere Schutzmänner; und ſo näherte ſich denn auch
jetzt ein ſolcher Schuymann, er kam langſam und gemeſſen herbei,
er ſchritt wie das Schiaſal, und ſein Näherkommen ſchien dem
Dienſtmann neue Kräfte einzuflößen.
Nachmals machte er eine gewaltige Anſtrengung; aber
wie=
derum war ſie vergeblich, er gab es auf, er ſteckte nun auch die
Hände in die Hoſentaſchen, jetzt ein verzweifelter, reſignierter
Mann, der alles aufgibt, nicht nur dieſen Karren und dieſen
Rieſenkoffer, nein, alles.
Und in dem gleichen Augenblick wußte Hohlander auch,
warum von Anfang an dieſer Dienſtmann ſeine immer
geſpann=
ter werdende Aufmerkſamkeit erregt hatte: dieſer große, lederne
Koffer war ja der ihm bekannte Koffer der Miß Kathleen
Manroe — wieſo fiel ihm dies erſt jetzt ein?
Aber wollte Miß Manroe denn verreiſen? Und wenn ja,
warum hatte ſie ihm hiervon nichts erzählt?
Eine Fülle anderer Ueberlegungen ſtieg in ihm auf,
Hoh=
lander ließ ihnen aber keine Zeit, hier konnte er helfen, konnte
dem Dienſtmann und damit ſicherlich auch Miß Manroe von
Nutzen ſein.
Er ſtand auf, zwängte ſich gewandt und unwiderſtehlich
durch den Ring der Gaffer:
„Los, Freund, angepackt .. . eins, zwei, drei!”
Ein Schwingen, ein dumpfes Krachen, und der Koffer lag
wieder oben, zum Staunen der Zuſchauer; denn ſah dieſer
junge, ſchlanke Herr auch friſch und faſt athletiſch aus, ſo hätte
man ihm ſolche Kraft und Geſchicklichkeit dennoch nicht zugetraut.
„Nun, Freund”, frug Hohlander, „wo ſoll denn der Koffer
hin? ’s iſt doch der Koffer der Miß Wanroe.”
Es war eine harmloſe Frage, doch ſie fand lange keine
Ant=
wort, der Dienſtmann mochte noch zu erſchöpft ſein.
„Wohin?” antwortete er ſchließlich leiſe und mit einem Ton,
der gewollt mürriſch war, „wohin? Nun, dahin!“
Hohlander wurde ungeduldig.
„Ich bitte, verreiſt denn Miß Manroe — ich kenne diefe
Dame."
Der Dienſtmann ſagte jetzt ſo grob, als es ihm nur
mög=
lich war:
„Was gehts mich an? Fragen Sie ſie doch ſelbſt, Ihre
Miß, Herr, anſtatt mich hier bei meiner Arbeit aufzuhalten.
Der Teufel hole ſolche Koffer. Was gehts mich an, was
eng=
liſche Miſſes machen!“
Und damit warf er den Riemen über, zog den Karren
wie=
der an und ſchleppte ihn weiter.
Mit größtem Intereſſe und mit wachſender Schadenfreude
hatten die umſtehenden Gaffer dieſem Dialog gelauſcht, kaum
konnten ſie erwarten, ihre Weisheiten und bieder=trächtigen
Urteile an dieſen jungen Herrn zu bringen — was ging dieſen
der Dienſtmann und deſſen Koffer an, warum hatte er ſich nicht
ebenfalls mit der üblichen Rolle des Zuſchauers begnügt, warum
hatte er ſie aue durch ſein Eingreifen derart beſchämt?
Recht war dieſem Jüngling widerfahren, nichts anderes,
als das einfache Recht, eine Lektion erſter Güte war hier erteilt
worden.
„Undank iſt man aller Welt Lohn, junger Herr”, meinte
zu=
ſammenfaſſend einer der Gaffer, und mit dieſer philoſophiſchen
Betrgchtung war der Vorfall beſchloſſen.
Der Dienſtmann mit ſeinem Karren war ſchon faſt außer
Sicht, man ſah nur noch den Koffer, einen großen, gelben Flecken;
die Gruppe der Gaffer löſte ſich auf, und der Schutzmann machte
wieder kehrt und ſchritt langſam und ſeiner Würde ſich ſehr
be=
wußt anderen Möglichkeiten zu.
Hohlander aber kehrte zu ſeinem Marmortiſchchen im Café
zurück, ſehr nachdenklich, und innerlich erregter denn zuvor.
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„onitag dien u „„achtdien” in
den Apotheken Darmſtadts: Es verſehen
den Sonntagsdienſt und in der daran ſich
inſchließenden „oche den Nachtdienſt vom
29. De;. bis einſchließlich 1. Dez die
Apotheke am Juſtizpalaſt, Bismarckſtr. 9
Einhorn=Apotheke, Kirchſtraße 10½=
Vom 31. Dez. bis einſchließl, 5. Jan. die
Merck’ſche Apotheke, Rheinſtr. 3.
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ger Apotheke, Wittmannſtr. 1
Beikragsleiſtung der Biehbeſiher
zu den Koſten der
Enkſchädiguf=
gen für Viehverluſte für 1928.
Die Liſte der nach den
Beſtimmun=
gen des Ausführungsgeſetzes zum
Reichsviehſeuchengeſetz und des Geſetzt5
über die Entſchädigung für an Maul=
und Klauenſeuche gefallene Rinder und
Ziegen ſowie für an anſteckender
Ge=
hirn= und Rückenmarksentzündung und
Angemie gefallene Pferde
beitrags=
pflichtigen Viehbeſitzer liegt vom
2. bis 9. Januar 1929 einſchließlich
während der Dienſtſtunden im Stadte
haus, Zimmer 48, zur Einſicht offen.
Während der Offenlage ſind
Eine=
wendungen daſelbſt vorzubringen.
Darmſtadt, den 27. Dezbr 1928.
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Donnerstag, den 3. Januar 1929,
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mittags 9 Uhr, werden auf der „
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Staatswalddiſtrikten Donnersberg (Nr.
1—287), Herrgottsberg (Nr. 301—343)
und Kirchſchlag (Nr. 344—380) der
För=
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Nähere Auskunft durch Herrn Förſter
Benſel zu Forſthaus Böllenfalltor:
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Darmſtadt, den 28. Dezember 1928.
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