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Guzelnummer 10 Pfennige
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Heſſiſche Neueſte Nachrichten
Morgenzeitang der Landeshauptſtadt
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Nachdruck ſämtlicher mit * verſehenen Original=Auffätze und eigenen Nachrichten nur mit Quelſenangabe „Darmſi. Tagbl.” geſtattet.
Nummer 350
Montag, den 127. Dezember 1928.
191. Jahrgang
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(4 Dollar — 4.20 Marf. — Im Falle, höherer
Gewalt, wie Krieg, Aufruhr, Streil uſw., erliſcht
ſede Verpflichtung auf Erfüllung der
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aufträge und Leiſung von Schadenerſatz. Bei
Konkurs oder gerichtlicher Beitreibung ſäll ſeder
Rabatt weg. Banklonto Deutſche Bani und
Darm=
ſädter und Naſſonglbank.
Zun deutſch=polniſchen Zwiſchenfall.
Franzöſiſche Preſſefimmen.
EP. Paris, 16. Dezember.
Die Zeitungen nehmen allgemein mit Befriedigung von dem
ommunigué der drei Außenminiſter Kenntnis, verfehlen aber
cht, ihm die Kontroverſe Streſemann-Zaleſki über die
deut=
ven Minderheiten in Oberſchleſien gegenüber zu ſtellen. Die
eiſten Blätter begnügen ſich mit der Wiedergabe dieſer
Kontro=
rſe, ohne daran Kommentare anzuknüpfen, was gewiſſermaßen
s eine Verurteilung der Offenſive Zaleſkis angeſehen werden
nn.
Der „Petit Pariſien” verurteilt denn auch die Intervention
tleſkis offen und wirft die Frage auf, ob es wirklich notwendig
weſen ſei, in einer öffentlichen Sitzung des Rates in
Anweſen=
it des deutſchen Delegierten mit der guten Geſchäftslage der
nk= und Kohlengruben in Polniſch=Oberſchleſien zu
renommie=
n und dadurch alte Wunden wieder aufzureißen. Zaleſki habe
mit Strefemann in ſehr ungeſchickter Weiſe eine Gelegenheit
geben, ſich zum Wortführer des Minderheitenproblems
auf=
werfen.
Das „Oeuvre” dagegen gibt Zaleſki recht, indem es die
ag=
eſſive Form der Kundgebungen des Vollsbundes tadelt. Wenn
Minderheiten nicht im Stande ſeien, ihre Beſchwerden
ſach=
her vorzubringen, dann werde ein neuer Krieg
unvermeid=
ſein.
Das „Echo de Paris” ſtellt feſt, daß Streſemann mit ſeiner
harniſchten Antwort es fertiggebracht habe, den ganzen
Völker=
ndsrat einzuſchüchtern. In ſeiner Beſchwichtigungsrede habe
iand nicht weniger als dreimal von den „heiligen Rechten der
inderheiten” geſprochen, aber er ſcheine dabei ganz vergeſſen zu
ben, daß die Minderheiten auch Pflichten hätten.
ir neuen Maßnahmen gegen den Deukichen
Bolks=
bund?
TU. Lugano, 16. Dezember.
Die aufſehenerregende Erklärung Zaleſkis in der Ratsſitzung
in Delegationstreiſen beſonderes Befremden, insbeſondere
3 dem Umſtand hervorgerufen, als der Außenminiſter noch
z vorher dem Ratspräſidenten Briand mitgeteilt hatte, er
de nur eine kurze unbedeutende Erklärung im Rat abzugeben.
rner ſoll der polniſche Außenminiſter die Verpflichtung
über=
nmen haben, keinerlei Erklärungen polemiſchen Charakters
ab=
ſeben. Demgegenüber ſtand die Erklärung Zaleſkis in ſchrof=
Widerſpruch zu dem von ihm gegebenen Verſprechen.
Die polniſche Delegation hat am ſpäten Samstagabend den
rigen Delegationen umſangreiches Propagandamaterial über
Lage in Polniſch=Oberſchleſien zugehen laſſen. Man nimmt
r an, daß die Entfaltung dieſer polniſchen Propaganda auf
Wunſch zurückgeht, eine finanzielle Unterſtützung der alliier=
Regierungen zu erhalten. Allgemein wird damit gerechnet,
3 die polniſche Regierung jetzt zu ſcharfen Maßnahmen gegen
Deutſchen Volksbund, möglicherweiſe ſogar zu deſſen
Auf=
ung, ſchreiten wird.
Der Ausklang in Lugano.
EP. Lugano, 16. Dezember.
Im Laufe des heutigen Sonntags haben die meiſten
Dele=
ionen die an der Völkerbundsratstagung teilgenommen haben,
gano verlaſſen. Der polniſche Außenminiſter Zaleſki reiſte heute
hmittag nach Warſchau zurück. Der rumäniſche Außenminiſter
ulescu hatte bereits geſtern die Rückreiſe angetreten.
Der franzöſiſche Außenminiſter Briand, der heute einen
toausflug in die Umgebung Luganos unternommen hat, wird
intag vormittag 11 Uhr abreiſen.
Auch die deutſche Delegation mit Staatsſekretär v. Schubert
läßt Lugano morgen vormittag. Bei dem Reichsaußenminiſter
Streſemann, der ſich noch einige Tage in Lugano aufhalten
rd, bleiben nur einige wenige Beamten ſeiner näheren
Um=
ſung. Dr. Streſemann hat ſich heute von den Strapazen der
gangenen Woche erholt und im Laufe des Tages eine längere
azierfahrt unternommen. Am Abend beſuchte er die deutſche
che in Lugano.
Zu Beſprechungen zwiſchen Briand und Streſemann, die nach
en möglichen Gerüchten in Lugano oder in der Villa dEſte
Comerſee ſtattfinden ſollten, iſt es, wie ausdrücklich verſichert
„d, am heutigen Sonntag nicht gekommen.
Bolivien ergreift die Offenſive.
EP. New York, 16. Dezember.
La Paz wird gemeldet, daß nach einer Mitteilung des
iniſteriums die bolivianiſchen Truppen nach einem neuen
der Paraguayaner zur Offenſive übergegangen ſind und
t Boqueren beſetzt haben. Der Zeitung „El Norte”
zu=
außerdem das Fort Rogaſella beſetzt worden.
Bolivia=
lieger hätten die paraguayaniſchen Grenztruppen
aus=
mbardiert.
der Verkündung der Siegesnachricht in La Paz begaben
20 000 Bewohner vor den Palaſt des Gouverneurs, wo
ationalhymne ſangen und dem Gouverneur, der auf dem
rſchien und eine Anſprache hielt, eine begeiſterte Ovation
ten.
bolivianiſche Außenminiſter hat ſeine Antwort auf das
elegramm Briands abgeſandt, und erblärt darin, daß
es von Anfang an nicht an Friedenswillen habe fehlen
8 ſei aber zu militäriſchen Maßnahmen gezwungen
ge=
beil es von Paraguay in ungerechtfertigter Weiſe
ange=
wvorden ſei.
Aſuncion wird gemeldet, daß die paraguayaniſche
Re=
die Mobilmachung aller Männer vom 18—28 Jahre
an=
hat.
Santo Fé in Argentinien wird gemeldet, daß dort
Züge mit Kriegsmaterial für Bolivien die Stadt
paſ=
en.
Vom Tage.
Wie das Reichsfinanzminiſterium mitteilt, tritt der er höhte
Zuckerzoll am 18. Dezember in Kraft.
Geſtern trat in Wien der Reichsparteitag der
Groß=
deutſchen Volkspartei zu einer internen Konferenz
zuſam=
men. Die Tagung hat inſofern politiſche Bedeutung, als in den letzten
Tagen verſchiedene Landesparteitage Reſolutionen angenommen haben,
in denen die Zurückziehung der großdeutſchen Miniſter aus der
Regie=
rung verlangt wird, deren Politik in Kulturfragen und in der Frage
der Beamtenforderungen bekämpft wird.
Am Samstag begannen in Abbazia die ungariſch=
rumä=
niſchen Verhandlungen zur Beilegung des Streitfalls wegen
der entſchädigungsloſen Enteignung des Grundbeſitzes ungariſcher
Op=
tanten in Siebenbürgen.
und des tſchechoſlowakiſchen Geſandten in Paris wurde geſtern im
Hauſe RueBonaparte 18 in Paris, wo im Jahre 1916 die
tſchecho=
ſlowakiſche Unabhängigkeit proklamiert wurde, eine Gedenktafel
angebracht.
Der albaniſche König Zogu I. empfing den neu
ernannten deutſchen Geſandten v. Kardorff in Audienz
zur Ueberreichung ſeines Beglaubigungsſchreibens.
Nach einer Meldung der Britiſh United Preß aus Kabul hat der
Aufſtand gegen die Moderniſierungsbeſtrebungen
des Königs ſich weiter ausgedehnt. Mehrere Stämme haben
ſich den Aufſtändiſchen angeſchloſſen. Der Außenminiſter iſt aus
Djella=
labad, wo er verſuchte, mit den Aufſtändiſchen zu verhandeln,
unver=
richteter Dinge nach Kabul zurückgekehrt. Die Hauptmacht der Rebellen
ſteht augenblicklich in der Gegend von Minla. Mehrere Abteilungen
der Aufſtändiſchen verſuchten geſtern, in die Stadt Kabul einzudringen;
ſie wurden aber von den Truppen zurückgeſchlagen. Sie ließen mehrere
Tote und Verwundete zurück.
Die Diplomatenkonferenz für wirtſchaftliche
Statiſtik hat ihre Beratungen in Genf beendet und die
definitive Annahme der Konvention ſowie eines Abſchlußberichtes
voll=
zogen. 23 teilnehmende Staaten haben die Konvention und den
Schluß=
bericht unterzeichnet, darunter Deutſchland, Oeſterreich, England,
Bel=
gien, Danzig, Frankreich, Griechenland, Japan, Niederlande, Polen,
Portugal und die Tſchechoflowakei. 11 Staaten haben nur den
Schluß=
bericht unterzeichnet.
Nachdem gegen den ehemaligen franzöſiſchen Senator Klotz
wegen Betruges und Fälſchung Haftbefehl erlaſſen worden iſt, war ſein
Verbleiben in der ſtaatlichen Irrenanſtalt Surenes nicht länger
mög=
lich. Der Generalſtaatsanwalt hat beſtimmt, daß Klotz in die
Kran=
kenabteilung des Gefängniſſes Fresnes verbracht
wird, wo er von drei Spezialiſten auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſucht
werden ſoll.
Die Nachtfihung des Reichskags.
* Berlin, 16. Dez. (Priv.=Tel.)
Die uneingeſtandenen Erwartungen auf Senſationen, mit
denen wohl die meiſten Reichstagsabgeordneten in die
Nacht=
ſitzung des Reichstages — eine ungewöhnliche Erſcheinung —
ge=
kommen waren, ſind nicht erfüllt worden. Nachdem
Reichsfinanz=
miniſter Hilferding und Graf Weſtarp geſprochen hatten —
nähe=
res dazu vergleiche in unſerer geſtrigen Nummer — bekam man
noch einige Jungſernreden zu hören, u. a. von Herrn Bernhard
(Dem.), die eine ſtarke Enttäuſchung bedeuteten. Nach etwa drei
Stunden, alſo um drei Uhr morgens, iſt die Rednerliſte erſchöpft.
Der Nachtragsetat, der gleichzeitig Perſonaletat ſür 1929 ſein
ſoll, geht an den Haushaltsausſchuß.
Die Möglichkeit einer Exploſion lag immer noch vor, weil die
Mehrheit darauf drang, daß entſprechend dem
Geſchäftsordnungs=
ausſchuß die Immunität des Nationalſozialiſten Straſſer wegen
einiger Beleidigungsklagen aufgehoben werden ſollte. Die
Natio=
nalſozialiſten fügten ſich aber ſtillſchweigend, ſo daß auch dieſer
Schlußakt ohne Knalleffekt über die Bühne ging.
Plötzlich war man fertig. Der Reichstagspräſident wünſchte
allen ein frohes Feſt, und das Haus lief auseinander.
der erſte Eindruck des Communiguss in Paris.
* Paris, 16. Dez. (Priv.=Tel.)
Dem jetzt veröffentlichten Communigué der Drei über ihre
Beſprechungen in Lugano ſah man in Paris den ganzen
Sams=
tag hindurch mit großer Spannung entgegen, und bereits die
Mittagsblätter wollten den ungefähren Inhalt des
Communi=
qués kennen. Jetzt, nachdem das Communiqué vorliegt, ſagen
derſchiedene Pariſer Blätter, daß bei der Abfaſſung dieſer
Er=
klärung der Gedanke aller drei Staatsmänner maßgebend
ge=
weſen iſt, ſich gegenſeitig nicht feſtzulegen, da die Einzelheiten
der Durchführung des September=Beſchluſſes während der
dama=
ligen Ratstagung in den Staatskanzleien der beteiligten Länder
bearbeitet wurden. Die Außenminiſter hätten auf den Gang
der kommenden Verhandlungen keinen allein maßgebenden
Ein=
fluß, ſondern müßten auf ihre Kabinette und auch viele andere
Momente Rückſicht nehmen. Dr. Streſemann werde mit einer
Feder am Hute zurückkehren können, denn an demſelben Tage,
dem 15. Januar, an dem in Paris die Sachverſtändigenkonferen;
eröffnet werde, würde man in Berlin auf dem diplomatiſchen
Wege die Beſprechungen über die Rheinlandräumung in die
Wege leiten. Nach anderen Pariſer Kommentaren heißt es, daß
in der Veröffentlichung der drei Außenminiſter die
Wiederher=
ſtellung der Verſtändigung zwiſchen den drei Großmächten
unter=
ſtrichen werde, um die Richtlinien der Politik von Locarno
wieder aufzunehmen. Im übrigen iſt man ſich darüber klar, daß
ein poſitives Ergebnis der Locarnobeſprechungen nicht zu
ver=
zeichnen iſt. Es hat, wie einige Blätter ausführen, lediglich
wieder einmal eine perſönliche Ausſprache ſtattgefunden, in der
viel von Verſöhnungspolitik und Annäherung geſprochen
wor=
den ſei. Im übrigen ſind die Pariſer Blätter nicht von großem
Optimismus erfüllt, geben aber immerhin zu, daß manches
Miß=
verſtändnis zwiſchen den Außenminiſtern doch beſeitigt worden
ſei, und daß man ſich wenigſtens über die ungefähren
Grund=
lagen der kommenden Verhandlungen geeinigt habe, d. h., ſoweit
hierfür die pe ſönlichen Auffaſſungen der drei Außenminiſter in
Frage kämen, was aber noch nicht allzu viel zu bedeuten hätte,
da nicht die Außenminiſter, ſondern die Regierungen der
be=
treffenden Länder zu entſcheiden hätten=
* Die Immunität der Abgeordneten.
Von Oberlandesgerichtsrat Altendorf.
In dem Kapitel „Kriſis des Parlamentarismus” ſpielt die
ſog. Immunität der Abgeordneten, wie ſie ſich auf Grund der
Beſtimmungen der Reichsverfaſſung und deren Handhabung
durch die Parlamente herausgewachſen hat, eine nicht
untergeord=
nete Rolle. In der letzten Zeit iſt von verſchiedenen Seiten darauf
hingewieſen worden, daß bei den Vorſchlägen zur Verbeſſerung
unſerer parlamentariſchen Verhältniſſe die den Abgeordneten von
der Geſetzgebung gewährten beſonderen Rechte in ihrer derzeitigen
Geſtaltung nicht beſtehen bleiben könnten. Namentlich hat der
Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann gelegentlich der Tagung des
In Anweſenheit des tſchechoſlowakiſchen Außenminiſters Beneſch / Zentralvorſtandes der Deutſchen Volkspartei in Berlin am 24.
November ds. Js. betont, daß die Immunität der Abgeordneten
nicht zu einem völlig einſeitigen Vorrecht gemacht werden dürfe;
insbeſondere dürfe die Vorbereitung irgendwelcher Aktionen gegen
den Staat nicht unter den Schutz der parlamentariſchen
Immu=
nität geſtellt werden. Auch der Geſetzgebungsausſchuß des
Reichs=
tags hat ſich mit der Frage vor kurzem befaßt und die Abſtellung
gewiſſer Auswüchſe der Immunität für notwendig erklärt. Bei
uns in Heſſen iſt die Frage in allerletzter Zeit akut geworden, als
die Regierung zur Einleitung eines Diſziplinarverfahrens gegen
einen Beamten, der mit Rückſicht auf ſeine
Abgeordneteneigen=
ſchaft ſeinen Dienſt völlig vernachläſſigen zu dürfen glaubte, die
Genehmigung des Landtags nachſuchte und erhielt.
Um welche Vorrechte der Abgeordneten handelt es ſich bei
der ſog. Immunität? Die neue Reichsverfaſſung von 1919 hat
eine einheitliche Regelung der Angelegenheit für die
Abgeord=
neten des Reichs und der Länder getroffen. Vorher beſtand
dieſe Einheitlichkeit nur inſoweit, als das Strafgeſetzbuch in
ſeinen einleitenden Beſtimmungen ausgeſprochen hatte, daß kein
Mitglied des Landtages oder einer Kammer eines zum Reich
ge=
hörenden Staates außerhalb der Verſammlung, zu welcher das
Mitglied gehört, wegen ſeiner Abſtimmung oder wegen der in
Ausübung ſeines Berufs getanen Aeußerungen zur
Verantwor=
tung gezogen werden dürfe. Im Uebrigen galten für die
Reichs=
tagsabgeordneten die Beſtimmungen der Reichsverfaſſung,
wäh=
rend für die Abgeordneten der Landtage die Länderverfaſſungen
maßgebend waren.
Die neue Reichsverfaſſung hat die im Strafgeſetzbuch
enthal=
tene Unverantwortlichkeit der Reichs= und Landtagsabgeordneten
wegen ihrer Abſtimmung und der im Beruf getanen Aeußerungen
inſofern erweitert, als ſie die Verfolgung im gerichtlichen,
diſziplinären und jedem anderen Wege unterſagt. (Art. 36 R.=V.)
Sie beſtimmt dann weiter, daß kein Mitglied des Reichstages
oder eines Landtages ohne Genehmigung des Hauſes, dem der
Abgeordnete angehört, während der Sitzungsperiode wegen einer
mit Strafe bedrohten Handlung zur Unterſuchung gezogen oder
verhaftet werden darf, wenn nicht das Mitglied bei Ausübung
der Tat oder ſpäteſtens im Laufe des folgenden Tages
feſtge=
nommen iſt, daß aber jedes Strafverfahren und jede Haft oder
ſonſtige Beſchränkung der perſönlichen Freiheit des Abgeordneten
auf Verlangen des Hauſes, dem er angehört, für die Dauer der
Sitzungsperiode aufgehoben werden muß. (Art. 37 R.=V.)
Wäh=
ren die eben genannten Vorrechte der Abgeordneten ſchon in der
Bismarckſchen Reichsverfaſſung beſtanden, hat die neue
Reichs=
verfaſſung weiter für die Mitglieder des Reichstages und
der Landtage ein Zeugnisverweigerungsrecht geſchaffen, wonach
jeder Abgeordnete über Perſonen und Tatſachen, die ihm in
ſeiner Eigenſchaft als Abgeordneter anvertraut ſind, die Ausſage
verweigern darf, und damit dieſes Zeugnisverweigerungsrecht
nicht illuſoriſch wird, iſt zudem beſtimmt, daß der Abgeordnete
zur Herausgabe von Schriftſtücken, die in einem Strafverfahren
für die Unterſuchung von Bedeutung ſein können, nicht
gezwun=
gen werden kann, wie dies anderen Perſonen gegenüber
hin=
ſichtlich der Gegenſtände, die der Beſchlagnahme unterliegen, der
Fall iſt. (Art. 38 N.=V.) Endlich iſt für Beamte und Angehörige
der Wehrmacht die beſondere Beſtimmung getroffen, daß ſie zur
Ausübung ihres Abgeordnetenmandates keines Urlaubs
bedür=
fen und daß ihnen zur Vorbereitung ihrer Wahl in das
Parla=
ment der erforderliche Urlaub zu gewähren iſt. (Art. 39 R.=V.)
Es iſt ohne weiteres klar, daß derartige Vorrechte, deren
Ent=
ſtehung auf die große franzöſiſche Revolution zurückgeht,
gegen=
über den unerläßlichen Forderungen des Rechtsſtaates nur dann
auf die Dauer erträglich ſind, wenn die Volksvertreter von ihrer
hohen Aufgabe der Allgemeinheit und jedem Staatsbürger
gegen=
über voll durchdrungen ſind. Von dieſem Geſichtspunkte aus iſt
es zu verſtehen, daß die erſten Länderverfaſſungen in Deutſchland
zum Teil (wie z. B. in Heſſen) die völlige bürgerliche
Unantaſt=
barkeit, insbeſondere Strafloſigkeit, zur Vorausſetzung für die
Bekleidung eines Abgeordnetenmandates machten. Und die
Auf=
faſſung gewiſſer Staatsrechtslehrer der neueren Zeit, daß die
Idee des Rechtes und des Staates viel gewinnen könnte, wenn
die Volksvertreter ſich ihr beugen würden, iſt aus der
Befürch=
tung heraus erklärlich, daß ſonſt die Meinung aufkommen könnte,
die Abgeordneteneigenſchaft ſei ein Freibrief für
Geſetzesverletzun=
gen. Es iſt namentlich die Erwägung nicht von der Hand zu
weiſen, daß die Zeit für die Erweiterung der parlamentariſchen
Vorrechte, wie ſie in der neuen Reichsverfaſſung erfolgt iſt,
des=
halb ſchlecht gewählt ſei, weil durch verſchärfte politiſche und
Parteigegenſätze die Verleumdung des Gegners nicht mehr ſo
fern liege, wie dies in Zeiten ruhiger Entwicklung des
Staats=
weſens der Fall iſt. Es iſt namentlich im Intereſſe der
Abgeord=
neten ſelbſt zu bedenken, daß dieſe der gegneriſchen Herabſetzung
und Verleumdung beſonders ausgeſetzt ſind. Dieſe Erwägungen
haben, was das neu eingeführte Zeugnisverweigerungsrecht
an=
langt, zu der in ihrer Schärfe charakteriſtiſchen Bemerkung Anlaß
gegeben, dieſes Recht ſchaffe, um Märtyrer der Wahrheit zu
ver=
hindern, Märtyrer des Haſſes und der Verleumdung.
Dem Vernehmen wach hat der Geſetzgebungsausſchuß des
Reichstags beſchloſſen, daß der bisher verfolgte ſtarre Schutz der
Immunität der Abgeordneten gebrochen werden ſoll, und zwar
dadurch, daß künftig mehr als bisher der einzelne Fall einer
ge=
nauen Prüfung unterworfen werden ſoll. Es iſt als ein Unfug
bezeichnet zuv en, daß z. B. Prozeſſe jahrelang nicht fortgeſetzt
werden konnten, weil es Bbgeordnete verſtanden, ſich in den
Mantel ihrer Immunität zu hüllen und während einer Wahl=
Geite 2
Montag den 17. Dezember 1928
Nummer 350
pauſe ſich der Verfolgung der Polizei oder eines Privatklägers
zu entziehen. Es iſt auch darauf hingewieſen worden, daß die
Verantwortlichkeit der Preſſe aufgehoben werde, wenn
verant=
wortliche Redakteure zeichneten, die wegen ihrer Eigenſchaft als
Abgeordnete nicht verfolgt werden könnten, oder gar die
Zeich=
nung als verantwortlicher Redakteur nur der Deckmantel für
Ab=
geordnete abgebe, um ungeſtraft Beleidigungen oder ſonſtige
ſtrafbare Handlungen zu begehen oder begehen zu laſſen.
Es wird in Zukunft alſo geprüft werden müſſen, ob das
In=
tereſſe des Parlaments an der Aufrechterhaltung der Immunität
im einzelnen Falle es wirklich rechtfertigt, daß die von dem
Ab=
geordneten begangene ſtrafbare Handlung während der
Sitzungs=
periode nicht verfolgt wird, und von dem Ergebniſſe dieſer
Prü=
fung müßte es abhängig gemacht werden, ob die Genehmigung
zur Strafverfolgung erteilt wird oder nicht. Die bisherige
Uebung, daß nur in ganz beſonders gelagerten Ausnahmefällen
einmal dieſe Genehmigung erteilt wird, iſt ſchon um deswillen
be=
denklich, weil der davon betroffene Abgeordnete und ſeine
Freunde in einer ſolchen Auslieferung eine rein parteiiſche
Maß=
nahme zu erblicken geneigt ſein werden. Tatſächlich liegen auch
bei weitem die meiſten Anträge auf Aufhebung der Immunität
derart, daß die gerichtliche Verfolgung des betreffenden
Abgeord=
neten ohne jede Beeinträchtigung ſeiner Pflichten als
Volksver=
treter möglich iſt. Man denke nur an die leider recht zahlreichen
Beleidigungsfälle, die das Allgemeinintereſſe vielfach gar nicht
berühren. Es dient zur Hebung des Anſehens unſerer
Parla=
mente, wenn der vom Reichstag beſchloſſene Weg auch von den
Landtagen ins Auge gefaßt und folgerichtig eingehalten wird. Ob
dadurch allen Mißſtänden, die mit der Immunität verbunden ſind,
abzuhelfen iſt, muß allerdings abgewartet werden.
Das Ausnahmegeſetz gegen Elſaß=Lokhringen.
* Straßburg, 16. Dez. (Priv.=Tel.)
Eine der erſten Maßnahmen des Miniſteriums Poincaré im
Sommer 1926 war die Vorlegung eines Ausnahmegeſetzes gegen
die elſaß=lothringiſche Heimatsbewegung. Dieſes Projekt Barthou
iſt jedoch damals ſchon in der Geſetzeskommiſſion, als politiſch
bedenklich erkannt und ſtillſchweigend zurückgeſtellt worden. Im
Frühjahr 1928, kurz vor der Auflöſung der alten Kammer, wurde
die Kommiſſion für bürgerliches und Strafrecht nochmals mit
dem etwas abgeänderten Projekt befaßt, und der Berichterſtatter,
der ſüdfranzöſiſche Abgeordnete Cautru, hatte bereits dem
Ple=
num einen zuſtimmenden Bericht vorgelegt. Die neue Kammer
hat vor kurzem von der inzwiſchen etwas umgebauten Regierung
das Geſetz zum drittenmal vorgelegt erhalten, und zwar mit dem
Zuſatz, daß dringliche Erledigung nötig ſei.
Zum 12. Dezember hatte die Kommiſſion für Geſetzesfragen
den Miniſterpräſidenten, den Juſtizminiſter Barthou und den
Kolonialminiſter Maginot zur Berichterſtattung über die Zwecke
des Geſetzes aufgefordert. Die franzöſiſche Preſſe hat berichtet,
daß nach mehrſtündiger Ausſprache mit 16 gegen 9 Stimmen die
Grundzüge des Geſetzentwurfes gebilligt wurden, daß aber
ge=
nauere Faſſung der juriſtiſchen Tatbeſtände für nötig erklärt
wurde. Es zeigt ſich, daß man befürchtet, die jetzige
Formulie=
rung ſei zu unklar, als daß vom juriſtiſchen Standpunkt aus gegen
ſie nicht größte Bedenken erhoben werden müſſen. Es wird
ver=
ſichert, daß „in kürzeſter Friſt” Einigkeit über den Wortlaut
her=
beigeführt werde.
Ein offiziöſer Kommentar des „Temps” erklärt den Zweck
des Geſetzes dahin, daß Gelegenheit gegeben werden ſoll, die nach
dem geltenden Recht vor das Schwurgericht oder den
Staats=
gerichtshof gehörenden Verfahren künftig vor die Strafkammer
zu bringen. Auch das Straßburger „Journal d’Alſace et de
Lor=
raine”, das ſich auf Mitteilungen „eines wohlunterrichteten
Freundes” beruft, ſieht den Hauptzweck des Geſetzes darin, daß
an Stelle des Schwurgerichts in der Zukunft die Strafkammer
(ohne Laienrichter) zur Aburteilung der „autonomiſtiſchen
Trei=
bereien” berufen ſein wird. Es wird dafür folgende ſonderbare
Begründung angeführt: „Trotz der Verurteilung der
Haupt=
ſchuldigen im Kolmarer Prozeß, hat dieſer nicht die Ergebniſſe
gehabt, die man von ihm erwartete. Mehrere der Angeklagten,
die im Abweſenheitsverfahren verurteilt wurden, hatten die
Grenze überſchritten. Einer von ihnen iſt letzthin zurückgekehrt,
andere werden zurückkehren, um Vorwände für die Agitation
zu liefern. Wenn man ſie nacheinander vor dem Schwurgericht
aburteilen muß, ſo wird man nur dazu beitragen, ihre
Volkstüm=
lichkeit in den klerikalen und autonomiſtiſchen Kreiſen zu
ver=
größern .. ."
Der „Elſäſſer Kurier”, das Kolmarer Organ Dr. Haegys
(kath. heimatlich), verſieht die Pariſer Berichte mit den
Ueber=
ſchriften: „Seien wir auf der Hut! Droht uns ein verkapptes
Dik=
taturgeſetz? Das Geſetz Barthou ſteht zur Diskuſſion! Wir lehnen
jeden politiſchen Terror ab.”
Zenkrum und Konkordak in Preußen.
* Berlin, 15. Dezember. (Priv.=Tel.)
Der preußiſche Landtag hat bereits am Samstag die erſte
Leſung ſeines neuen Etats zu Ende geführt, ohne daß es in der
Ausſprache zu beſonderen Ereigniſſen gekommen wäre.
Nament=
lich der Miniſterpräſident hat über alle wichtigen Fragen
herum=
geredet. Beachtlich war lediglich die am letzten Tage der
Bera=
dungen vom Zentrum zum Konkordat abgegebene Erklärung. Sie
ſpricht den Wunſch aus, daß der Landtag der katholiſchen Kirche
zu ihrem Recht verhelfen und die mit dem päpſtlichen Stuhl
ſchwebenden Erörterungen baldmöglichſt zum Abſchluß bringen
möge. Der Wortlaut iſt ſehr vorſichtig gewählt. So iſt auch das
Wort Konkordat vermieden. Das Zentrum hält aber zum
min=
deſten den Anſchein aufrecht, als ob es den Kampf um das
Kon=
kordat noch nicht als verloren anſehe, obwohl nach der Haltung
der Sozialdemokratie, der Volkspartei und der Deutſchnationalen
die Bildung einer Mehrheit auf Grund der bisherigen
Verhand=
lungsergebniſſe eine Unmöglichkeit iſt.
Graf Beihlen über die ungarifch=deutſchen
Beziehungen.
Wien, 15. Dezember.
Die „Neue Freie Preſſe” veröffentlicht eine Unterredung des
Grafen Bethlen mit ihrem Sonderberichterſtatter in Lugano, in
der der ungariſche Miniſterpräſident u. a. erllärt: Hier in Lugano
habe ich Unterhaltungen wit führenden europäiſchen
Staats=
männern. Beſonders die Ausſprache mit Dr. Streſemann erſcheint
mir außerordentlich wertvoll; ſie bietet mir eine erwünſchte
Ge=
legenheit, die aufrichtigen freundſchaftlichen Gefühle, welche wir
in Ungarn für Deutſchland hegen, neuerdings zum Ausdruck zu
bringen, wobei ich noch anmerken darf, daß ich glücklich bin in
dem Bewußtſein, daß man auch in Deutſchland uns Ungarn mit
Sympathie gegenüberſteht. Natürlich denkt niemand von uns
daran, der Koalition der Siegerſtaaten eine Koalition der
Be=
ſiegten entgegenzuſtellen. Trotzdem verbinden uns mit
Deutſch=
land ſo mannigfache Intereſſen, daß wir auf vielen und ſehr
wich=
tigen Gebieten ein gutes Stück zuſammengehen ſollten. Denken
wir nur an das Reparationsproblem, an die Abrüſtungsfrage
und an die Behandlung der Minderheiten. Auf all dieſen
Ge=
bieten haben das deutſche Volk und das ungariſche die gleichen
Lebensintereſſen. Ich bin überzeugt, das Bekenntwis dieſer
Ver=
bundenheit wird ſo ſtark ſein, daß ſie uns auch helfen wird,
viel=
leicht noch beſtehende Schwierigkeiten, die dem Abſchluß eines
Handelsvertrages im Wege ſtehen, aus der Welt zu ſchaffen.
Ungarn iſt bereit, dem deutſchen Import die denkbar größten
Er=
leichterungen zu gewahren und rechnet ſeinerſeits in voller
Kennt=
nis der Lage der deutſchen Wirtſchaft und namentlich der
deut=
ſchen Landwirtſchaft damit, daß Deutſchland ſeinem alten
Ver=
bündeten, was die Einfuhr landwirtſchaftlicher Produkte betrifft,
zum mindeſten ebenſo ſehr wird entgegenkommen können, wie
bei=
ſpielsweiſe Dänemark. Ich zweifle nicht daran, daß ein
Einver=
nehmen über einen deutſch=ungariſchen Handelsvertrag zuſtande
kommen wird. Unverändert bleibt unſere moraliſche Forderung
nach Schutz der Minderheiten. Wir ſelbſt ſind entſchloſſen, mit
gutem Beiſpiel voranzugehen. Wir ſind ſoeben im Begriff mit
tätiger Mitwirkung unſerer deutſchen Minderheit und in vollſtem
Einverſtändnis mit deren Spitzenorganiſation das deutſche
Min=
derheitenſchulweſen ſo zu verbeſſern, daß überhaupt kein Grund
zur Klage mehr beſtehen kann. — Der Miniſter erklärte weiter,
mit Oeſterreich ſtehe Ungarn in beſten vom Geiſte aufrichtiger
Freundſchaft beſeelten Empfindungen. Man ſei überzeugt, daß
die in den Friedensverträgen beſtimmte Abtrerung des
Burgen=
landes von den Siegermächten mit der bewußten Abſicht feſtgeſetzt
worden ſei, einen Keil zwiſchen Oeſterreich und Ungarn zu
ſchie=
ben. Ungarn denke aber nicht daran, das bungenländiſche
Pro=
blem praktiſch aufzurollen. In dieſem Zuſammenhang erwähnte
Graf Beuhlen die Reviſionspolitik und ſagte, daß es im Rahmen
der aktuellen veratwortlichen ungariſchen Politik keine
Revi=
ſionspropaganda gebe. Der Miniſter ſtelle feſt, daß die
Beziehun=
gen Ungarns zu ſeinen Nachbarn von der Kleinen Entente in der
letzten Zeit eine gewiſſe Beruhigung erfahren haben. Die Löſung
der Königs rage, ſagte der Miniſter ſchließlich, ſei unter den
ge=
gebenen Umſtänden in voller Freiheit und unbeeinflußt vom
Aus=
lande nicht denkbar. Ueberraſchungen in der Königsfrage ſeien
nach dieſer wie nach jener Seite gleich ausgeſchloſſen.
Aus der Landeshaupkſtadk.
Darmſtadt, 17. Dezember.
Turngemeinde Darmſtadk 1846 — Weihnachts=
* Schaukurnen.
In althergebrachter Weiſe feierten die Schüler= und
Schülerinnen=Abteilungen am Sonntag, den 16. Dezember 1928
ihr Weihnachtsſchauturnen im großen Saale des Turnhauſes
am Woogsplatz. Eröffnet wurde das Feſt durch den Aufmarſch
aller Buben und Mädel. Es war eine Luſt, dieſe Scharen junger,
friſcher Kinder mit erwartungsvollen, ſtrahlenden Augen
ein=
ziehen zu ſehen. Ein ſinniger Vorſpruch wies auf die
Bedeu=
tung des Tages hin. Dann ſtieg aus mehr denn 400 frohen
Kinderkehlen, das weihnachtliche „Stille Nacht, heilige Nacht”
empor. — Nun begann ein edler Wettſtreit der Abteilungen in
turneriſchen Darbietungen. Herzig waren die
Nachahmungs=
übungen der kleinſten Turnerinnen unter Leitung von Frau
Becker. Mit großem Eifer, erfreute dann die große Schar der
Schüler des Herrn Heid die Zuſchauer mit Freiübungen. Schöne
nenzeitliche Stabübungen zeigten die großen Schülerinnen (
Ober=
turnwart Biſchuff; und ſehr zweckdienliche Freiübungen die
mitt=
leren Schülerinnen (Frau Becker). Beſonders erfreulich war bei
allen Darbietungen das Maſſenaufgebot der Kinder. Dafür war
der verfügbare Raum faſt zu klein. Ganz neu waren die
Uebun=
gen der kleinen Schülerinnen an der wagrechten Gitterleiter,
Dieſes Geratchindernisturnen erſchien uns jedenfalls recht
wert=
voll und zweckentſprechend. Flott und ſchneidig turnten dann
die kleinen Schüler an vier Stützrecks. Alles Lob verdienen die
Uebungen an drei Pferden der mittleren Schülerinnen, die
Uebungen an ſechs Barren der großen Schülerinnen und die
Uebungen an dem Leiterturm der großen Schüler. Dieſer
Leiter=
turm des Turnwartes Heid erſcheint uns für Schauturnen als
ein ſehr beachtenswertes Gerät. Recht erfreulich waren, zumal
einzelne Zuſammenſtellungen von den Kindern ſelbſt gemacht
waren, die Sonder=Vorführungen: die
Gewandtheits=
übungen der mittleren Schülerinnen, die Geſellſchaftsübungen der
Schüler und die Hüpfſeilgymnaſtik und das Hüpfſeilſpringen der
großen Schülerinnen. Reizend und frohbewegt waren die
Volks=
tänze der drei Schülerinnenabteilungen. Wenigſtens möchte ich
nicht entſcheiden, wer’s von ihnen am beſten gemacht hat.
Allge=
meinen Beifall fanden die Spiele der Schüler. Dieſe
Gewandt=
heit und dieſer luſtige Eifer waren geradezu großartig. — Der
erſte Sprecher der Turngemeinde ergriff hierauf das Wort und
zeigte, was die frohen Kinderſcharen mit ihrem
Weihnachtsſchau=
turnen wollten. Sie wollten ihren Gäſten, ihren Eltern und
Freunden mit ihren Darbietungen danken für die Anteilnahme
und Förderung. Sie wollten allen damit eine Weihnachtsfreude
machen. Die Kinder betrieben mit Begeiſterung, Luſt und Liebe
die Leibesübungen nicht nur, um geſund zu bleiben, ſondern um
immer wieder aus innerem Drang heraus an ſich ſelbſt zu
arbei=
ten. Mit unermüdlichem Eifer wollten ſie Hinderniſſe
überwin=
den, um die rechte Willenskraft fürs Leben zu erwerben. Durch
Selbſtbeobachtung, Selbſterziehung und Selbſtbeherrſchung
woli=
ten ſie zur Löſung immer größerer und, ſchwererer Aufgaben
heranwachſen und vollwertige Frauen und ganze Männer
wer=
den zum Wohle der Gemeinde und des ganzen Vaterlandes.
Dank wollten ſie ſo abſtatten allen, die ihnen hülfen und ſie
för=
derten, insbeſondere dem wackeren Oberturnwart Biſchoff, ſeiner
Frau, Frau Becker und Turnwart Heid und allen ihren Helſern.
— Dann kam „Nikolaus” (Turner Dieter) mit ſeinem
Weih=
nachtseſelein. ir verſtand es ganz beſonders gut mit den
Kleinen. Herzig waren die Zwiegeſpräche. Er wußte
eindring=
lich zu mahnen undeherzerquickend zu loben. Wie trugen die
Kinder vor und wie ſangen ſie! — Und Nikolaus wird noch
lange ſeine Freude haben über ſo manchen herzhaften Kuß von
gläubigem Kindermund. Nun, er hatte auch für jedes eine ſchöne
Gabe. Das ſchöne Feſt wurde dann abgeſchloſſen durch dae
Theaterſtück „Die Zwergenpoſt‟. Die kleinen Schauſpieler waren
mit heiligem Eifer an ihrem Werk und machten ihrem Spielleiter
(Turner R. Röder) alle Ehre.
Haben Sie schon
eine Sparuhr!
Elegantes und praktische
Weihnachtsgeschenk
tür Jung und Alt!
Nähere Auskuntt an unseren Enlagenschaltern.
Städtische Sparkasse Parmstadt.
St 204 5
Heſſiſches Landestheater.
Großes Haus. — Sonntag, den 16. Dezember.
Rigoletto.
Oper von G. Verdi.
Unter den Gäſten, die das Hauptintereſſe des Abends
bean=
ſpruchten, begrüßten wir Theo Heuſer in der Titelrolle als das
bewährte langjährige Mitglied unſerer Oper. Und wie früher
erfreute er uns mit dem edlen Klang ſeiner gepflegten herrlichen
Stimme. Das Geſangliche ſtand im Vordergrund ſeiner im
übri=
gen auch darſtelleriſch überzeugenden Leiſtung von großem
For=
mat. So muß italieniſche Muſik klingen, und ſo ſchön iſt der
Rigoletto hier lange nicht geſungen worden. Im verdienten
Er=
folg teilte er ſich mit unſerer liebreizenden Käte Walter, deren
Gilda ſeit vorigem Jahre bedeutend gewachſen iſt. Alles kommt
nun beherrſchter, freier zur Geltung. Die junge Sängerin, die ſich
alle großen Koloraturpartien untertan macht, möge nur ihr
koſt=
bares Material wohl behüten. Sie wird ihren Weg bergan, den
es eine Luſt iſt zu verfolgen, in jedem Falle machen. Leo
Hus=
ler ſtellte ſich als Herzog in der dritten Rolle eines lyriſchen
Tenors vor. Seine Leiſtungen ſind auffallend ungleichwertig, als
Joſé wie als Almaviva und als Herzog. Aber auch innerhalb
dieſer Rollen wechſelt der Eindruck über ſein ſtimmliches
Ver=
mögen, ſein Können, ſeine Begabung des öfteren. Die
Mittel=
lage ſcheint ſchwach anzuſprechen und etwas trocken; in der Höhe
glänzen manche ſchöne Töne; im Affekt, im dramatiſchen
Rezita=
tig zeigt ſich ſein beſtes. Doch bleibt die Stimme im ganzen klein
und kann ſich im Enſemble ſchwer halten. Auftreten und Spiel
zeugen von Intelligenz, Kultur und großer Routine. Iſt es ſo
eilig, ſich auf ſeine Perſon feſtzulegen, oder empfiehlt es ſich nicht,
auch noch andere Bewerber zu Gaſtſpielen heranzuziehen? Durch
Vergleich wird ein Maßſtab gewonnen und das Urteil für und
wider geklärt. Theo Herrmann den Sparafucile ſingen zu
hören, iſt immer ein beſonders feiner Genuß. Vortrefflich gelang
Ernſt Overlack ſein Monterone. Maria Kienzl, Anny
Rie=
der Hanny Schantz fielen als Gräfin, Giovanna, Page durch
ihre ſchönen Stinimen auf. Anna Jacobs übernahm mit beſtem
Erfolg in letzter Stunde die Maddalena. Gut auf ihren Plätzen
die Heiren Key, Vogt, Klotz, Tibaldi und die Chöre.
V. H.
Der neue d:Alberk: „Die ſchwarze Orchidee‟
Uraufführung an der Leipziger Oper.
* Mit dieſem neuen Werk ſeiner vielgewandten Muſe hat Eugen
d’Albert dem jüngſten Zeitgeſchmack ſein (lange erwartetes) Opfer
gebracht. Es iſt ein Werk, das nur zum kleineren Teil überhaupt
der Operngattung zugezählt werden kann, zum größeren weilt es
in den Gebieten der Operette und der Revue. Eine in New York
ſpielende Kriminalgroteske von Karl M. v. Levetzow diente
als Text. Im Mittelpunkte der Handlung ſteht einer der in der
neueren Literatur ja gerade nicht ſeltenen Edelverbrecher, der
ſich, ſeines Gewerbes müde, ſozuſagen ins Privatleben
zurück=
ziehen will. Nur auf ein beſonders koſtbares Schmuckſtück hat er
es noch abgeſehen. Und wie er es in allen ſolchen Fällen zu tun
pflegt, will er auch dieſes Mal nach vollbrachter Tat der
Beraub=
ten ein Exemplar der von ihm gezüchteten ſchwarzen Orchideen
zurücklaſſen. Wie es aber in der Groteske ſo geht; ehe er das
Schmuckſtück geraubt hat, iſt ihm ſchon von der Eigentümerin des
Diadems ſein eigenes Herz geſtohlen worden. Es gibt eine
zu=
nächſt ziemlich rührſelige, dann amerikaniſch=ausgelaſſene
Erken=
nungsſzene zwiſchen den Beiden, Verſöhnung, Abreiſe und
Schluß mit Jubel wie in jeder Operette. Ein vertrottelter, ſtets
verliebter Polizeipräſident, eine als Kammerzofe und Bardame
gleich tüchtige Komplizin des Edeleinbrechers, ein Reporter und
ein Neger ergänzen das typiſche Operettenperſonal.
Die muſikaliſche Erfindungskraft d’Alberts konnte bei einem
ſolchen Stoff getroſt einmal feiern. Es wäre ganz verfehlt
ge=
weſen, hier etwa echte Töne anzuſchlagen. Wenn dies einmal
ge=
ſchieht, wie etwa in der Liebesſzene des dritten Aktes oder in den
(größtenteils im Original übernommenen) melancholiſchen
Neger=
liedern, ſo empfindet man dies in dieſer Handlung faſt ſtörend.
Im übrigen kommt d’Albert in dieſem Werk mit einer leicht
hin=
getupften muſikaliſchen Untermalung der Vorgänge aus. Walzer=
Motive (darunter ein offenbar abſichtliches Zitat aus dem Fauſt=
Walzer) und Foxtrott=Weiſen ſtellen die nicht gerade üppige
Sub=
ſtanz dar; ſechs Saxophone, ein Vibraphon und weitere
Jazz=
inſtrumente marſchieren im Orcheſter auf. Faſt der ganze zweite
Akt, der in der Bar eines New Yorker Wolkenkratzers ſpielt, iſt
im übrigen eine regelrechte Revue mit einzelnen geſchloſſenen
Muſiknummern, die jederzeit auch losgelöſt von dieſer Handlung
geſpielt und getanzt werden könnten. Vier recht dankbare
Ge=
ſangspartien enthält das Werk: die männliche Hauptrolle für
einen ſpielgewandten lyriſchen Tenor, ſeine weibliche
Gegenſpie=
lerin für eine gleichfalls ſchauſpieleriſch äußerſt bewegliche
Charak=
terſängerin, die Partie des Polizeipräſidenten für einen Bariton,
der ſcharf zu zeichnen vermag, und ſchließlich eine recht dankbare
Tenorbuffopartie in der Geſtalt des Niggers.
Die Aufführung des Werkes an der Leipziger Oper war ganz
auf Revue eingeſtellt, und die Spielleitung Walther
Brüg=
manns bot hier noch mehr, als Textdichter und Komponiſt
eigentlich fordern. Ein wenig kindlich der Proſpekt des nächtlichen
New York, der in jedem Weihnachtsmärchen mit Ehren beſtehen
würde, ſonſt aber ungemein wirkungsvolle Bilder, und beſonders
in den Maſſenſzenen, echte Opcretten= und Revue=Stimmung au
der Bühne. Im ganzen ein Vorwurf, der Brügmanns
Sonder=
begabung durchaus entgegenkommt. Am Dirigentenpult errang
ſich der ſtraffe Rhythmiker und manuell ſehr begabte Wilhelm
Schleuning ſeinen erſten Lorbeer. Die führenden
Geſangs=
partien waren bei den Damen Dannenberg und Trum”
mer, ſowie den Herren Beinert Fleiſcher Neumann
und Vogel beſtens aufgehoben. Es gab einen ſtarken Publi=
Dr. Adolf Aber.
kumserfolg.
* Wo bleibt der Hauptmann? Es war einmal vor vielen
Jahren ein ſchneidiger junger Hauptmann und königlicher Prins
zugleich, dem ſeine Kameraden vom Regiment eines Tages einenl
ſchönen bunten Papageien ſchenkten. Lotti, ſo hieß der luſtige
und in höchſtem Maße intelligente Vogel, ward mit der Zeit der
Liebling ſeines Herrn. Die Jahre gingen dahin, der Papager
wurde alt und merkte es nicht, ſein Herr wurde auch alt, und de*
merkte es Was der Vogel aber begriff, das war die
Tatſache=
daß ihm der „Hauptmann” vor einigen Wochen nicht wie ſonſe
den täglichen Beſuch abſtattete. Lotti wurde nervös und machte
einen Mordsſpektakel; die im Buckinghampalaſt 9e:.
ſchende drückende Stille wurde alle zehn — funlzcnt
Minuten von dem Geſchrei des treuen Tieres unterbrochen: nSS*
bleibt der Hauptmann? Hauptmann! Bringt mich zum Häur"
mann!‟ Da ſich auch der Hauptmann nach dem liebgeworden.
Vogel ſehnte, ſo gaben die Aerzte ſchließlich die Erlaubnis, Lei
Papageien im Zimmer des ſchwerkranken Königs von Ent”
l and unterzubringen. Kaum wurde Lotti daſelbſt ihres Beirt”
ewahr, verſtummte ſie auf einmal, als verſtünde ſie, die geſayt
liche Situation und verletzte keineswegs die Etikette. Der Düur”
mann, der längſt König geworden war, ſah ſtumm den Voge.
und der Vogel ſah ſeinen Herrn — und ſchweigt ſendeul
[ ← ][ ][ → ]Nummer 330
* Jungdeutſcher Orden e. V., Bruderſchaft Darmſtadt. Man ſchreibt
uns u. a.: Auf dem am Donnerstag abend ſtattgefundenen Bruder=
Abend erſtattete der Preſſewart Bericht über das dritte
Großballei=
meiſterkapitel, welches am 8. und 9. Dezember in Wetzlar ſtattfand.
Hunderte von Meiſtern (führende Ordensbrüder) waren im Saale der
Spilburg zus Arbeit vereint. Nach einem Orgelvorſpiel wurde das
Habitel nach jungdeutſchem Brauche durch den Großkomtur eröffnet.
Draaniſatoriſche Fragen und Anregungen wurden in voller
Einſtimmig=
eit erledigt. Idealismus und Materialismus ſind die beiden Pole, die
jegeneinander ſtehen und deren Begriffe in einem grbhangelegten
Vor=
ragen behandelt wurden. Der Ordenswanderwart Bruder Salzenberg,
Beneralleutnant a. D. der 62jährige unermüdliche Kämpfer für die
Tdeen des Ordens, ſprach alsdann über Wehrſport — Volksſport —
Vandern und Jugend. — Im kommenden Jahre wird die jungdeutſche
zugend ihre Zeitſchrift gründen und die erſte Reichsjugendtagung in
Hoslar abhalten. Mit welcher Treue und Verehrung die verſammelte
Meiſterſchaft zu ihrem Hochmeiſter Artur Mahraun ſteht, dem Gründer
ind Führer des Jungdeutſchen Ordens, zeigte die Begrüßung. In über
weiſtündiger Nede gab der Hochmeiſter ſeinen Meiſtern Nechenſchaft
iber den Kempf des Ordens, und gab ihnen neues Rüſtzug mit auf den
Beg. Der Hochmeiſter behandelte die innen= und außenpolitiſchen
Fra=
en und deren Bedeutung. Mit der Aufforderung zur weiteren tätigen
Mitarbeit im Sinne des jungdeutſchen Gedankens ſchloß der Hochmeiſter
eine Ausführungen. — Nach ſechseinhalbſtündiger Dauer wurde das
kapitel mit dem Ordenslied geſchloſſen.
— Volkshochſchule. Heute abend 20 Uhr findet im Hörſaal 140
er Tachniſchen Hochſchule der Sudermann=Abend der
Volks=
ſackſchile mit ginen Vortrag von Dr. Max Wauer ſtatt. Karten fir
Nitglieder zu 50 Pf, für Nichzmitglieder zu 1 Mk. in unſerer
Geſchäfts=
telle, Mathildenplatz 17, und am Saaleingang.
— Orpheum. Der Kartenverkauf für das Naſtelli=Gaſtſpiel
eginnt bereits heute Montag im Verkehrsbureau und bei de Waal,
Theinſtraße. — Die Erſtaufführungen des Weihnachtsprogramms ſind
m nächſten Samstag und Sonntag, den 2. und 23. Dezember. Es
ürſte ſich empfehlen, gleich die erſten Vorſtellungen zu beſuchen, da
ſie Feiertage mit einem Maſſenbeſuch (insbeſondere vom Lande) zu
echnen iſt.
— Heff. Landes=Verein für Toten=Einäſcherung. Dieſer Tage fand,
vie alljährlich, im „Kaiſerſaal” die Mitgliederverſammlung ſtatt. Der
Lorſitzende, San=Nat Dr. Heil, erſtattete den orientierenden
Jahres=
ericht, worin er auf den Verbandstag in Bremen, die geplante
Aus=
ellung in Dresden und dos 50jährige Beſtehen des Krematoriums in
dotha hinwies. — Sehr erfreulic) iſt die ſtetige Zunahme der auf der
jandesbibliothck befindlichen Feuerbeſtattungsvibliothek. — Nach den
etzten ſtädtiſchen ſtatiſtiſchen Mitteilungen betragen hier die
Einäſche=
ungen etwa 5 Prozent der geſamten Beſtattungen. — Den von Herrn
dr. Stein geprüften Kaſſenbericht erſtattete Herr Direktor Knöpſel, auf
eſſen Antrag bei der nächſten Mitgliederverſaymlung das Vereinsjahr
uf das Kalenderjahr umgeſtellt werden ſoll. Nachdrücklich wurde auf
ie großen Vorteile der Feuerbeſtattungskaſſe „Flamme” hingewieſen.
Tp. Große Strafkammer. Ein eigenartiger Unfall ereignete ſich am
Norgen des 7. März d. Js. bei trübem und regneriſchem Wetter in
Zieber. An der Kreuzung der Heuſenſtammer= und Bachſtraße waren
irdarbeiten ausgeführt worden, ein Arbeiter (Maurer) war noch im
Lanalſchacht der Waſſerleitung mit Fugen beſchäftigt. Ein
Kraftwagen=
ihrer kam mit einem zum Laſtauto umgebauten Perſonenwagen aus
er erſtgenannten Straße, um in die Bachſtraße einzubiegen. Obwohl
r von weitem an der Kreuzung ein Hindernis wahrnahm, fuhr er
zeiter im zweiten Gang, während er beſonders langſam hätte fahren
rüſſen und ein Einſchalten des erſten Ganges geboten war. Der
hauffeur fuhr den ſchräg ſtehenden Schachtdeckel an, der umſchlug und
en Arbeiter auf den Kopf traf. Der Schlag machte ihn bewußtlos.
laſche Hilfe befreite den Verletzten. Gegen das auf 350 Mark
Geld=
rafe lautende Urteil iſt Berufung eingelegt, die inſofern Erfolg hat,
18 die Strafe auf 150 Mark ermäßigt wird.
Montag, den 17. Dezember 1928
Seite 3
Tageskalender für Montag, den 17. Dezember 1928.
ſeſſ. Landestheater, Großes und Kleines Haus: Keine
Vor=
ſtellungen. — Orpheum: Geſchloſſen. — Konzerte:
Schloß=
laffee, Kaffee Rheingold, Hotel Schmitz, Spaniſche Bodega,
Wein=
haus Maxim, Reſt. Bender, Stadt Malagg. —
Kinovorſtel=
lungen: Helia, Union=Theater, Palaſt=Lichtſpiele.
E Woſten Deir Aimaiher Damaschem egalſalt de
Ortsgruppe des Reichsbundes der Kinderreichen ihre
Weihnachts=
feier. Herr Profeſſor Heußel=Darmſtadt, Vorſitzender des
Lan=
desverbandes, wird der Feier beiwohnen. Seitens der Gemeinde wurde
ein Betrag zur Weihnachtsbeſcherung beigeſteuert. — Auch die katholiſche
Volksſchule begeht am Sonntag, 23. Dezember, im Saalbau Haas eine
Weihnachtsfeier. Zur Aufführung gelangt ein dreiaktiges Märchenſpiel
— „Die Weihnachtskiſte‟. Außerdem werden verſchiedene Schülerchöre
zu Gehör gebracht. — Der wegen Körperverletzung ſteckbrieflich
ver=
folgte Friedrich Pfeifer aus Darmſtadt wurde von dem
Gendarmerie=
wachtmeiſter Haller verhaftet und dem hieſigen Amtsgerichtsgefängnis
zugeführt. — Die Hundeſteuerſätze für das Jahr 1929 bleiben
auf Grund eines Gemeinderatsbeſchluſſes dieſelben wie im Jahre 1928.
— Für die Gemeinden Gernsheim, Klein=Nohrheim und Biebesheim
wurde eine Nebenſtelle des Arbeitsamtes Darmſtadt errichtet. —
Ein Bauplatz wurde ſeitens der Gemeinde käuflich an die Heſſiſche
Wohnungsfürſorgegeſellſchaft abgetreten. Die genannte Geſellſchaft
be=
abſichtigt, auf dieſem Grundſtück ein Doppelwohnhaus zu errichten.
Aus Anlaß der Goldenen Hochzeit wurde den Eheleuten Wilh.
Maus I. hier neben einem Glückwunſchſchreiben auch ein Geldgeſchenk
in Höhe von 25 NM. ſeitens des Herrn Miniſters des Innern zuteil.
— Zum erſtenmal wird am Heiligen Abend auf dem Stadthausplatz
ein Tannenbaum, der im ſchönſten Lichterglanze aufleuchten wird,
auf=
geſtellt. Es iſt dies für Gernsheim ein Ereignis, das alt und jung
an=
locken wird.
VV.16985
S. Lampertheim, 15. Dez. Gemeinderatsbericht. Nachdem
Gemeinderat Griesheimer vor Eintritt in die Tagesordnung
Darlegun=
gen über den Ankauf von Faſelvieh gemacht hatte, wurde feſtgelegt, daß
in allen, wchtigen Fällen die geſamte Faſeldeputation
zuſammenzu=
treten habe. — Das Miniſterium hat die Abänderung des Wortlautes
des Waſſerlieferungsvertrages mit der Stadt Worms genehmigt, und
wird nun dieſer Vertrag einſtimmig gutgeheißen. — Um über die
Feſt=
legung der Straßen= und Baufluchtlinien in dem Gelände öſtlich des
Friedhofes ein genaues Bild zu erhalten, wird der geſamte
Gemeinde=
rat eine Ortsbeſichtigung vornehmen. Ebenſo wird gleichzeitig das von
Ußmann und Schmidt gewünſchte Gelände am projektierten ſüdlichen
Eingang des Friedhofes in Augenſchein genommen. Möglicherweiſe
ſoll in beiden Fällen ſofort an Ort und Stelle Beſchluß gefaßt werden.
— Geſuche um Ueberlaſſung von Gemeindegelände, als das des Georg
Schwarz in Neuſchloß und des Georg Hofmann werden an die Finanz=
kommiſſion überwieſen, das des Bademeiſters Kern geht zur Feſtſtellung
an den Gemeindebaumeiſter. — Als Pachtpreis für Gemeindeäcker, die
auf die Dauer von 18 Jahren als Spargelgelände abgegeben werden,
wird ein jährlicher Betrag von 35 RM. pro heſſiſcher Morgen
feſtge=
ſetzt. Kleinere Flächen werden entſprechend berechnet. Nach Ablauf
der Pachtzeit ſind die Aecker wieder einzuebnen. — Der Gemeinderat
genehmigte die vorgelegte Wochenmarktordnung. Der Markt wird auf
dem Sedansplatz abgehalten, und zwar im Frühjahr und Sommer von
vormittags 7—10 Uhr, im Herbſt und Winter von 8—11 Uhr. Es wird
noch vorgeſchlagen, in nächſter Zeit eine öffentliche Verſammlung
ein=
zuberufen und in dieſer die Einwohner auf die Zweckmäßigkeit dieſes
Marktes hinzuweiſen. — Für eine Wirtſchaft in der Bürſtädter Straße
wird Genehmigung erteilt, da es ſich um einen Uebergang handelt,
La=
gegen für eine neue in der Römerſtraße dieſelbe verſagt. — Unter der
Vorausſetzung, daß alle Anlieger der Blücherſtraße mit der Abänderung
der Baufluchtlinie nach den Wünſchen des Seb. Gutſchalk einverſtanden
ſind, erteilt der Gemeinderat nun auch ſeine Zuſtimmung. — Zur
nähe=
ren Klärung ihrer Baugeſuche außerhalb des Ortsbauplanes ſollen die
Geſuchſteller Schenk und Eberlein vor die Finanzkommiſſion geladen
werden. — Die Abgabe der Markt= und Karuſſellplätze ſoll ſofort zur
Submiſſion ausgeſchrieben werden; freihändige Abgabe tarf nicht
er=
folgen. — Mit der endgültigen Anſtellung des Gewerbelehrers Duies
iſt der Gemeinderat einverſtanden. — Gegen die Abzweigung dis
In=
duſtrieanſchlußgeleiſes aus Gleis 7 der Reichsbahn iſt nichts zu
er=
innern. — Eine neue Eingabe des Autobeſitzers Rothamel wird
zurzück=
geſtellt. — Da eine rechtliche Verpflichtung zur Zahlung einer
Haft=
ſumme von 2306 RM. zus Getreideumlage nicht beſteht, lehnt man
die=
ſelbe ab. — Der ſeitherige Steigerer der Tagfuhren wird von ſeinem
Vertrag entbunden, und werden dieſelben demnächſt für die Zeit vom
1. Januar bis 31. März 1929 an den Wenigſtnehmenden verſteigert.
—Hirſchhorn, 15. Dez. Waſſerſtand des Neckars am
14. Dez.: 102 Meter, am 15. Dez.: 0.96 Meter.
40. Nackenheim, 15. Dez. Hagelwetter=Entſchädigung.
An demſelben Tige und zur ſelben Stunde, als in Auerbach und
ande=
ren Orten der Bergſtraße ein furchtbares Unwetter hauſte, wurde auch
in Nackenheim faſt die geſamte Wein= und Obſternte vernichtet. Die
Geſchädigten der hieſigen Gemeinde erhalten nach hierher gelengter
Verfügung eine Staatsbeihilfe ton 50 000 RM., über deren Verteilung
aber ſo große Entrüſtung herrſcht, daß nach einer Proteſtverſammlung
einige der Schwergeſchädigten ihre Beſchwerde beim Miniſterium
per=
ſönlich vortrugen. Nach uns zugegangenen Mitteilungen ſoll, um ein
Beiſpiel anzuführen, von zwei unter denſelben Verhältniſſen
Geſchädig=
ten der eine mit 1200 Mark, der andere mit 30 Mark bedacht worden
ſein. Durch die Art der Verteilung hat der Gebende Veranlaſſung zu
Unfrieden und Zwiſtigkeiten geſtiftet, was ſicherlich nicht in ſeiner
Ab=
ſicht lag. Hoffentlich führen die eingelegten Beſchwerden zu einer
ge=
rechten Verteilung der wohlgemeinten Spende.
P Rüfſelsheim, 15. Dez. Einem Gemeinderatsbeſchluß gemäß wurde
im Hofe der Polizeiſtation in der Frankfurterſtraße eine Baracke für
nächtliche Unterbringug von mittelloſen Obdachloſen erſtellt. Das
Lb=
dachloſenheim enthält 18 eiſerne Bettſtellen mit Strohſäckm und
Tep=
pichen und ſteht unter ſtändiger polizeilicher Beaufſichtigung. Es iſt
Vorforge getroffen, daß das Heim nicht von ſogenannten „Stammgäſten”
und Perſonen mit Ungeziefer benutzt wird. Für letztere bleibt die alte
Obdachloſenumterkunft beſtehen. Die Unterkunftsſtelle wurde dieſer Tags
eröffnet. — Zwei fremde Elemente verurſachten durch eine Schlägerei
um die Mittagszeit einen Auflauf vor den Opelwerken. Die Polizei
brachte die beiden Raufluſtigen zwecks Feſtſtellung ihrer Perſonalien
nach dem Wachtlokal. — Die ſeit langer Zeit von der Firma Adam
Opel auf eigenem Gelände vorgenommenen Bohrverfuche nach Waſſer
haben noch zu keinem Ergebnis geführt. Die bis jetzt erreichte Bohrtiefe
beträgt zirka 380 Meter. — Der Bau des Rieſenſchomſteins der
Opel=
wevke geht ſeiner Vollendung entgegen Man iſt jetzt ungefähr bei
einer Höhe von 115 Meter angelangt. Die vorgeſehene Höhe wird 135
Meter betragen.
h. Gießen, 15. Dez. Förderung der Geflügelzucht
durch die Landwirtſchaftskammer. Auf dem
Tierzucht=
inſtitut der Univerſität Gießen, oberer Hardthof findet ſeit dem
1. November ein Wettlegen für Heſſen ſtatt. Dieſes war für
ſämtliche Geflügelzüchter aus ganz Heſſen eingerichtet worden, es
be=
teiligten ſich 9 Züchter aus Oberheſſen mit 11 Stämmen und 7 aus
Starkenburg mit 9 Stämmen. An Hühnerraſſen ſind dabei vertreten:
rebhuhnfarbige Italiener, ſchwarze Minorka, weiße und ſchwarze
Whon=
dotten, Rheinländer, Rhodeländer, Plymouth Rocks, Varnevelder und
Leghom. In der Eingewöhnungszeit vom 10. Oktober bis 1. Nowember
zeigten ſich die weißen Wyandotten von Schneider und Schwabacher aus
Eberſtadt als beſte Leger.
u den kommt der Weihnachtsmanv,
DEr komt i dk ud Ko=
Udd bringt ein Päckchen OlERSTOLD,
Nass jeder ehuas hat2
Mit dieser Gabe ist der alte Weihnachtsmann woht
in jedem Hause willkommen,OVERSTOlZ ist ja
nicht umsonst die meistgerauchte Zigarette
Deutsch=
lands. Wer einem Raucher eine Festfreude
berei-
ten möchte, wird daher sicher die richtige Wahl treffen,
wenn er ihn mit seiner gewohntenOVERSTOLL=
Zigarette überrascht-
Für diesen Zweck haben wir unsererOVERSTOlZ eine
testlich ausgestattete Weihnachtspackung gegeben-
Die Geschenk-Packung wird ohne Preisaufschlag vers
kauft, sie enthält 100 Zigaretten und kostet 5 Mark
Sener ligfern wir in Geschenkpackungen: 100 Suck RAIENKLAU zu 6 Mk.4 50Ruck LOWENBRUCK und 50 Ruck GÜLDENRINGzu OMK
IV 902
[ ← ][ ][ → ] Seite 4
Ein Rechtsſtreik um den Reißverſchluß vor dem
Reichsgericht.
fs. Die Erfindung des Reißverſchluſſes, die in der Damenwelt durch
die beliebte Reißverſchlußtaſche ſehr bekannt geworden iſt, hat
unlängſt das Reichsgericht beſchäftigt. Originell hieran iſt, daß der
Reißverſchluß in ſeinem Urſprung keine Erfindung für
Damenhand=
taſchen darſtellt, ſondern auf eine „lösbare Verbindung für Swff=, Leder=
und ſonſtige Bahnen” in der gröberen Induſtrie abzielte, wie dies in
dem Patentanſpruch zu dem Patent 410 587 unter anderem zum Ausdruck
kommt. Der Erfinder hatte ſich jedoch zur Aufgabe gemerht, den in der
übrigen Induſtrie bereits bekannten Schieber= oder Reißverſchlüſſen eine
größere Feſtigkeit zu geben. Die jetzt beklagte
Reißver=
ſchlußG. m. b. H. in Berlin aber hat dieſen Reißverſchluß auch für
kleinere Objekte (Damenhandtaſchen) ausgewertet; ſie iſt dabei mit der
Leb Vauer Neißverſchluß G. m. b. H. in Halle a. d. S., die
Alleininhaberin der Lizenz an dem Patent 410 587 iſt und ebenfalls
Reißverſchlüſſe für Damenhandtaſchen herſtellt, in Streit geraten; und
zwar iſt auf die Klage der Leo Bauer Reißverſchluß G. m. b. H. die
be=
klagte Berliner Geſellſchaft verurteilt worden, die Herſtellung von
Reiß=
verſehlüſſen dieſer Konſtruktion zu unterlaſſen, Rechnung zu legen und
Schadenerſatz zu leiſten. Dieſes Urteil des Kammergerichts zu
Betlin iſt vom Reichsgericht gebilligt worden. In den
reichs=
gerihtlichen Entſcheidungsgründen wird ausgeführt,
daß es zur Zeit der Anmeldung des Patentes 410 587, das die Klägerin
vertritt, neu war, den Verſchlußkopf jedes Verſchlußgliedes mit
meh=
reren Kupplungsvorſprüngen auf der einen und entſprechenden
Ver=
diefungen auſ der anderen Seite zu verſehen, wenngleich ähnliche
Kupp=
lungsverſchlüſſe mit einzelnen Gliedern ſchon gelungen waren. Es
liegt alſo ein rechtsgültiges Patent vor, das die Beklagte durch
Nach=
abmung verletzt hat. Allerdings war es im Laufe des Rechtsſtreites
zweifelhaft geworden, ob die Vorrichtung der Beklagten wogen der
Klein=
heit der Vorſprünge und Vertiefungen auf den Verſchlußknöpfen
über=
haupt noch die im Klagepatent beſchriebene Wirkung (Erzielung größerer
Feſtigkeit der Verſchlüſſe) äußern könne. Das iſt weſentlich. Denn der=
Montag, den 17. Dezember 1928
jenige, der nur die äußere Form eines Patentes wiederholt, aber deſſen
techwiſche Gedanken nicht benutzt, begeht keine Patentverletzung. Doch ſind
im gegenwärtigen Falle die Vorausſetzungen, die eine Patentverletzung
ausſchließen könnten, nicht feſtſtellbar. Der Sachverſtändige hält den
von der Beklagten erſtrebten Zweck größerer Feſtigkeit keineswegs für
ausgeſchloſſen, ſondern im Gegenteil den Eintritt einer ſchvachen
Wir=
kung in dieſer Richtung für möglich. Dieſe Wirkung genügt zur
Patent=
verletzung. (Aus den „Reichsgerichtsbriefen”. Herausgeber: K.
Miß=
lack, Leipzig 8 3.)
Geſchäftliches.
Bekanntlich iſt der Andrang in den letzten Tagen vor dem
Weih=
nachtsfeſt ein ganz gewaltiger. Ich möchte Sie wie immer gur bedienen
und Ihnen auch während des Andranges in den letzten Tagen vor
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nachten nach Möglichkeit alle beſonderen Wünſche in zuvorkommender
Weiſe erfüllen, deshalb habe ich in allen Abteilungen das
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im übrigen leſen Sie bitte mit beſonderer Aufmerkſamkeit mein heutiges
Inſerat.
Hauptſchriftleitu,ig. Rudolt Maupe
Verantwortlich für Politik und Wirtſchaft: Rudolf Magpe; für Feuiſſeton, Reich und
Ausland und Heſſiſche Nachrichten: Max Streeſe; für Sport: Dr. Eugen Buhlmann,
für den Handel: Dr. C. H. Quetſch; für den Schlußdlenſt: Andreas Bauer; für
„Die Gegenwari”: Dr. Herberi Neite; für den Inſeratentell: Willp Kuhle: Drus
und Verlag: L. C. Wiitich — ſämtlich in Darmſiadt
Für unverlangte Manuſkripte wird Garantſe der Rückſendung nich: Übernommen.
Nummer 330
Wekterbericht.
Im Bereich hohen Druckes, der über Mittel= und Süddeutſchland
Barometerſtände von über 770 Millimeter aufweiſt, hat der Froſt eine
weitere Verſchärfung erfahren. In unſerem Bezirk ſank das Minimum
während der vergangenen Nacht bis zu minus 12 Grad herunter. Der
Einfluß der Hochdruckwetterlage dürfte langſam ſeinem Ende zugehen,
denn das nordweſtliche Druckfallgebiet breitet ſich weiter nach dem
Kon=
tinent aus.
Ausſichten für Montag, den 17. Dezember: Zunächſt wenig Aenderung
des Witterungscharakters, jedoch ſpäter Uebergang zu milderem
Wetter mit einzelnen Niederſchlägen.
Ausſichten für Dienstag, den 18. Dezember: Meiſt wolkiges Wetter mit
Temperaturen über Null und vereinzelte Niederſchläge.
Die heutige Nummer hat 8 Geiten.
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wurde im 60. Lebensjahre geſtern abend von ſeinem
ſchweren Leiden erlöſt.
Für die trauernden Hinterbliebenen:
Lisbeth Darmſtädter, geb. Roth
Alfred Darmſtädter
Helga Darmſtädter.
Darmſtadt, den 16. Oezember 1928.
Frankfurterſtr. 53.
Die Beerdigung findet Oſensiag nachmittag 2 Uhr auf
dem Waldtriedhof ſtatt.
Todesanzeige.
Heute morgen entſchlief nach
kurzem ſchweren Leiden infolge
ines Schlaganfalls meine liebe
Frau, unſere gute Mutter,
Schwe=
ſter, Schwägerin und Tante
Frau
Murie Aruutmann
geb. Wembacher
im 51. Lebensjahr.
Im Namen der
trauernden Hinterbliebenen:
Adam Trautmann,
Förſter i. R.,
und Töchter.
Waſchenbach, Frankfurt, Ober=
Ramſtadt und Darmſtadt, den
16. Dezember 1928.
Die Beerdigung findet am
Diens=
tag, den 18. Dezbr., nachmittags
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½3 Uhr, ſtatt.
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Nummet 330
Montag, den 12. Dezember 1928
Geite 5
Nun fallen die Entſcheidungen Schlag auf Schlag. Am
Dezember konnten drei von den acht Gruppen ihre Meiſter
den. In Südbayern holte ſich BayernMünchen durch
n 2:1=Sieg über den Lokalrivalen Wacker erneut den Titel.
Baden konnte der vorjührige Meiſter Karlsruher F. V.
en den Tabellenzweiten Freiburger F.C. in Freiburg zwar
2:2 ſpielen, aber dieſer eine Punkt genügte dem Karlsruher
zur erneuten Sicherſtellung der Meiſterſchaft. — Den dritten
ppenmeiſter meldete die Gruppe Württemberg. Hier iſt
em Neuling Germania Brötzingen gelungen, im erſten
re ſeiner Zugehörigkeit zur Bezirksliga gleich den Titel an
zu bringen. Geſichert wurde die Meiſterſchaft über einen 1:0 Böckingen. Die Stuttgarter Kickers müſſen ſich mit dem
iten Platz beſcheiden. — Eine wichtige Klärung gab es in der
ppe Main. Während der F. S. V. Frankfurt gegen Niederrad
verlor, konnte die Eintracht gegen Rot=Weiß 3:1 gewinnen
dadurch ihren Vorſprung wieder auf 4 Punkte erhöhen. Die
tracht benötigt jetzt nur noch einen Punkt, und dieſen einen
ikt wird ſie ſich wohl ſchon am nächſten Sonntag beim Spiel
n den Tabellenletzten Viktoria Aſchaffenburg holen. — In
Gruppe Saar iſt die Entſcheidung am nächſten Sonntag beim
el zwiſchen Boruſſia Neunkirchen und F.C. Idar zu erwarten.
: Sieger dieſes Treffens wird der Titel zufallen. — In
rdbayern muß es zum Entſcheidungsſpiel zwiſchen der
Vg. Fürth und dem 1. F.C. Nürnberg kommen. Die Fürther
idigten am Sonntag ihre Verbandsſpiele mit einem 3:0=Sieg
r den A. S.V. Nürnberg. Der 1. F.C. Nürnberg hat noch ein
el auszutragen. — In Heſſen ſicherte ſich am Sonntag der
L. Neu=Iſenburg durch einen 5:0=Sieg über Alemannia
rms den dritten Platz.
Verbandsſpiele.
dbayern: Sp. Vg. Fürth — ASV. Nürnberg . . . . 3:0
Franken Nürnberg — FV. Würzburg 04. . 2:1
FC. Bayreuth — Bayern Hof
„ 3:1
bayern: Wacker München — Bayern München . .. 1:2
Schwaben Ulm — Schwäben Augsburg . . 2:7
ittembg.: Germania Brötzingen — Union Böckingen 1:0
Stuttgarter Kickers — Sportfr. Stuttgart . 4:1
3:1
VfB. Stuttgart — FC. Birkenfeld".
2:2
en:
FC. Freiburg — Karlsruher FV.
2:3
FV. Offenburg — FV. Raſtatt 04
6:0
Phönix Karlsruhe — Sp. Vg. Freiburg
2:2
Freiburger SC. — FC. Villingen
in:
SV. Waldhof — VfL. Neckarau".
2:1
Phönix Ludwigshafen — Mannheim 08 . . 5:0
VfR. Mannheim — Sp.Vg. Mundenheim . 3:0
Sp. Vg. Sandhofen — Pfalz Ludwigshafen 3:1
1. FC. Idar — SC. Saar 05 Saarbrücken . 5:2
4:0
FC. Pirmaſens — FV. Saarbrücken
Sportfr. Saarbrücken — Kreuznach 02 . 11:0
SV. 05 Saarbrück. — Boruſſia Neunkirchen 0:1
Eintracht Frankf. — SC. Rot=Weiß Frankf. 3:1
2:1
Union Niederrad — FSV. Frankfurt
Sp. Vg. Hanau 60/94 — 1. FC. Hanau 1893 1:3
Germania Bieber — Viktoria Aſchaffenburg 5:1
3:4
Fechenheim 03 — Offenbacher Kickers
VfL. Neu=Iſenburg — Alemannia Worms 5:0
en;
Sportgem. Höchſt 01 — FSV. Mainz 05 . . 2:7
Sp. Vg. Arheilgen — 1. FC. Langen 03 . 4:2
SV. Wiesbaden — Haſſia Bingen . . = 5:1
Geſellſchaftsſpiel.
Dresdener SC. — 1. FC. Nürnberg . • 3:4 (2:2)
Die Verbandsſpiele in der Gruppe Heſſen.
Wie die Schlußergebniſſe der Verbandsſpiele in der Gruppe
ſen ſein werden, kann man mit ziemlicher Gewißheit ſagen,
fehlen nur noch die letzten Beſtätigungen. Iſenburg dürfte
durch ſeinen 5:0=Sieg über Alemannia Worms den dritten
18 endgültig geſichert haben. Mainz 05 gilt als Zweiter,
rmatia Worms als Meiſter, Höchſt und Arheilgen müſſen den
ſtieg antreten. Da Höchſt Platzſperre hat, mußte die
Mann=
ift das Spiel gegen Mainz in M. austragen. 7:2 blieben die
linzer in Front. Sehr hoch war auch die Revanche, die der
S. Wiesbaden mit 5:1 Treffern an der Haſſia Bingen nahm.
FSV. 05 Mainz—S. G. Höchſt 7:2 (3.1).
Das Spiel wurde in Mainz ausgetragen, da der Platz der
yſter durch den Verband wegen der Vorkommniſſe beim
ffen gegen den SV. Wiesbaden vorläufig geſperrt iſt. Die
Iſter kamen mit viel Erſatz und hatten, nie eine Chance,
Dohl auch die Mainzer bei dem ſchneebedeckten Boden keine
nderen Leiſtungen boten. Kaiſer, Schneider und Bickerle
Iſſen zunächſt für Mainz drei Treffer. Dann kam Höchſt kurz
und kurz nach der Pauſe durch Reißmann, und Maier zu
EI Geſentoren. Mainz zog aber mit vier Trefefrn von Bickerle,
iilbicher und Lipponer wieder davon. Zu bemerken iſt noch,
2 in der erſten Halbzeit der Höchſter Rechtsaußen wegen einer
ledsrichterbeleidigung vom Platz berwieſen wurde und daß
Schiedsrichter Trichel aus Fürth den von nur 1000
Zuſchau=
beſuchten Kampf gerade nicht beſonders überzeugend leitete.
S.V. Wiesbaden—Haſſia Bingen 5:1 (3:0).
Der meiſt verteilte Kampf brachte dem S.V. Wiesbaden
* der entſchloſſeneren Arbeit ſeiner Angriffsreihe eine hohe
Sanche. Schon vor der Pauſe waren die Platzherren
blein, Scholz und Mittelſtürmer Schmitter dreimal erfolg=
— ſklein erhöhte bald nach dem Wechſel auf 4:0. Durch ſeinen
Msaußen kam dann Bingen zum Ehrentor. Mittelſtürmer
2iitter ſchoß ſchließlich noch ein fünftes Tor für Wiesbaden.
Nunn=Karlsru he leitete den von 500 Perſonen beſuchten und
gemeinen fair durchgeführten Kampf recht gut.
Arheilgen — Langen 4:2 (1:1).
Obiges Treffen führte zu dem erwarteten harten, aber ſtets
fairen Kampf, den man in beiden Lagern ſeit geraumer Zeit mit
großer Spannung entgegenſah. Beiderſeits wurde ſehr hartnäckig
um die Punkte gekämpft. Wie das Halbzeitergebnis ſchon
an=
deutet, war das Spiel in der 1. Hälfte ziemlich ausgeglichen,
wenngleich eine leichte Ueberlegenheit der Platzbeſitzer nicht zu
verkennen war. Die beſtgemeinten Angriffe des Arheilger
Sturmes ſcheitern meiſt an der hervorragenden Arbeit des
Lan=
gener Torwarts. Nach Halbzeit ändert ſich das Bild. Dadurch,
daß Bauer in den Sturm geht, kommt mehr Leben nach vorn,
und die Folge davon iſt, daß Arheilgen das Langener Tor ſtark
belagert. Durch einige gutplacierten Schüſſe, die ſelbſt kein
Gut=
jahr meiſtern konnte, reißt Arheilgen die Imitiative an ſich,
während Langen durch einen Fehler der Arheilger Verteidigung
und geſchicktes Ausnutzen des Langener Sturmes nur noch zu
einem Tore kommt. — Bei Langen gefiel der Torwart, der
überragend war. Seine beiden Vorderleute unterſtützten ihn
vor=
trefflich. Läuferreihe und Sturm arbeiteten ſehr aufopfernd,
letzterer wurde öfters durch ſeine ſchnellen Durchbrüche gefährlich.
— Die Arheilger Mannſchaft zeigte, wie am letzten Sonntag, ſo
auch heute ein gutes Spiel. Eifer und Siegeswillen beſeelte die
Mannſchaft, und ſo blieb der Erfolg nicht aus. Daß der Sieg
zahlenwäßig nicht höher ausfiel, iſt ein Verdienſt des Langener
Torwächters. Schiedsrichter war Herr Ketterer=Hanau. Obwohl
ihm einige kleine Fehler unterliefen, konnte man doch mit ſeiner
Leiſtung zufrieden ſein.
VfL. Neu=Iſenburg—Alemannia Worms 5:0 (3:0).
Ueberraſchend hoch wurde die Wormſer Mannſchaft
geſchla=
gen. Etwas zu hoch, denn ihre Leiſtung war nicht ſo ſchwach,
wie das Ergebnis vermuten laſſen könnte. Trotz des 5:0 gab es
einen ſtets ſpannenden Kampf. Iſenburg hatte ſeine
Mann=
ſchaft mit beſtem Erfolg umgeſtellt. Beſonders zu gefallen wußte
der ſehr ſchußfreudige Sturm. Schon in der vierten Minute
er=
öffnete der Rechtsaußen Dietz den Torreigen. Zehn Minuten
ſpäter verwandelte H. Waider einen Strafſtoß und kurz vor der
Pauſe erhöhte G. Waider auf 3:0. Nach der Pauſe lag Worms
eine Weile lang ſehr ſtark im Angriff, aber der Sturm war zu
hilflos, um die ſich zahlreich bietenden Torchancen auszuwerten.
Als Iſenburg ſpäter wieder aufkam, fielen durch G. Waider u id
Dietz noch zwei weitere Treffer. — Bönig=Mannheim war als
Schiedsrichter ganz gut, zuweilen aber etwas arg kleinlich.
1200 Zuſchauer.
Gruppe Heſſen:
Spiele: Tore: Punkte:
1. Wormatia Worms
13
51:12 24:2
2. FSV. Mainz 05.
46:16
24:6
15
3. VfL. Neu=Iſenburg . .
40:22 20:8
14
4. SV. Wiesbaden".
14
17:11
32:25
5. Alemannia Worms
14
15:13
27:24
6. 1. FC. Langen 03 .
10:20
15
16:30
8. Sp.Vg. Arheilgen
9. Sportgemeinde Höchſt 01
Klärung in der Gruppe Main.
Eintracht ſiegt. Fußballſportverein verliert.
Bei den Verbandsſpielen in der Gruppe Main dürfte am
Sonntag die Entſcheidung gefallen ſein. Dadurch, daß die
Ein=
tracht Frankfurt ſelbſt Rot=Weiß mit 3:1 (2:1) Treffern ſchlug
und daß der Fußballſportverein in Niederrad 1:2 (0:1) unterlag,
wuchs der Vorſprung der Eintracht wieder auf vier Punkte an.
Die Riederwälder können alſo vom alten Rivalen
Fußballſport=
verein im ungünſtigſten Falle noch eingeholt, nicht aber mehr
überholt werden. Der Eintracht genügt aus den beiden noch
aus=
ſtehenden Spielen eim Punkt, um den Titel ſicherzuſtellen. Dieſer
eine Punkt dürfte höchſtwahrſcheinlich bereits am nächſten
Sonn=
tag beim Spiel in Aſchaffenburg geholt werden. Während alſo
die Frage nach dem Meiſter als geklärt angeſehen werden kann,
iſt der Kampf um den zweiten und dritten Platz noch nicht
ent=
ſchieden. Fußballſportverein, Union Niederrad und Offenbacher,
Kickers liegen hier jetzt mit gleicher Punktzahl im Wettbewerb.
Die Kickers waren in Fechenheim knapp 4:3 (1:1) nach äußerſt
bewegtem Kampf ſiegreich. Hanau 93 blieb über den
Lokalriva=
len 60/94 3:1 (2:1) ſiegreich. Germania Bieber ſchlug die zum
Abſtieg verurteilte Viktoria Aſchaffenburg mit 5:1 (4:0) Treffern.
Eintracht Frankfurt — Rot=Weiß Frankfurt 3:1 (2:1.)
4000 Zuſchauer erbebten einen ſicheren Sieg des
Meiſter=
ſchaftsanwärters. Auf ſchneebedecktem Boden lieferten die
Mann=
ſchaften einen recht intereſſanten Kampf, bei dem die Eintracht
faſt ſtets ein klares Plus hatte. Die Leiſtung der Leute vom
Riederwald war diesmal wieder recht anſprechend. In allen
Reihen wurden gute Leiſtungen geboten. Die beſten Leute waren
die Läufer Dietrich und Mantel, der Verteidiger Schütz, ſowie
die Stürmer Ehmer und Kellerhoff. Ehmer war als
Mittel=
ſtürmer ſehr ſchußfreudig, er brachte alle drei Treffer auf ſein
Konto. Bei Rot=Weiß war ein löblicher Eifer feſtzuſtellen,
wirk=
lich gute Leiſtungen ſah man aber wiederum nur in der
Hinter=
mannſchaft. Nach ſchöner Kombination brachte Ehmer die
Ein=
tracht in der 17. Minute in Führung. Bereits eine Minute
ſpäter hatte aber bereits Funk für Rot=Weiß den Ausgleich
er=
zwungen. Ehmer brachte dann die Eintracht in der 24. Minute
erneut in Führung. Rot=Weiß hatte ſich in der erſten Halbzeit
ganz annehmbar gehalten, nach der Pauſe aber gewannen die
Platzherren immer mehr Oberhand. Lediglich der
ausgezeichne=
ten Abwehrarbeit der Rot=Weiß=Hintermannſchaft iſt es
zuzu=
ſchreiben, daß die Eintracht nur noch zu einem Treffer kam.
Ehmer verwandelte in der 13. Minute eine Vorlage von
Keller=
hoff. Maul=Völklingen war als Schiedsrichter gut.
Union Niederrad — FSV. Frankfurt 2:1 (1:0).
Die ſchwerwiegende Niederlage des Fußballſportvereins, die
den Bornheimern die letzten Hoffnungen auf die Meiſterſchaft
vernichtete, iſt einerſeits darauf zurückzuführen, daß beim Fuß=
ballſportverein die linke Sturmſeite Böttner=Brück verſagte und
der Mittelläufer Knöpfle nur ein ſchwaches Spiel lieferte.
An=
dererſeits muß aber auch anerkannt werden, daß der Sieger ein
ſehr gutes Spiel lieferte. Die Niederräder boten ausgezeichnete
Leiſtungen und waren mit einem Rieſeneifer bei der Sache.
Nach=
dem die Gäſte während der ganzen erſten Halbzeit tonangebend
geweſen waren, ging Niederrad kurz vor der Pauſe nach einem
Durchbruch durch ſeinen Mittelſtürmer Leichter in Führung.
Neun Minuten nach der Pauſe glich Pache durch einen feinen
Kopfball aus. Es entwickelte ſich dann eiw ausgeglichener Kampf.
Dank des famoſen Kampfgeiſtes der Niederräder konnte der
Sportverein nie mehr in ſtärkerem Maße gefährlich werden. Die
Entſcheidung fiel fünf Minuten vor Schluß, als Niederrad durch
ſeinen Linksaußen Lindner zum zweiten Treffer kam. Höhn=
Mannheim leitete das von 6000 Zuſchauern beſuchte Spiel gut=
Der 1. F.C. Nürnberg ſtattete Dresden am Sonntag einen
Beſuch ab und ſpielte gegen den Dresdner S.C., den er knapp
mit 4:3 ſchlug, nachdem die Seiten 2:2 gewechſelt worden waren.
Meiſterſchaftsſpiele gab es in Dresden nicht. — In Leipzig
(Nordweſtſachſen) ließ ſich Fortung von Viktoria nicht
über=
raſchen und gewann ganz überlegen 5:0. Dafür aber büßte der
V.f.B. gegen Arminia im 1:1 einen Punkt ein und ebnete den
Fortunen den Weg. — Mittelſachſen ſah wieder einen
hohen 8:2=Sieg des Ch.B.C. über Preußen, dagegen wurde
Sturm unerwartet und däzu ſehr hoch mit 3:7 von National
ab=
gefertigt, ſo daß der C.B.C. ungefährdet an der Spitze ſteht.
Auch in Weſtſachſen ging nicht alles nach Programm. Wohl
ſiegte der Zwickauer S.C. hoch 7:3 über Werdau, aber Meerane
G7 ließ ſich von Hartenſtein einen Punkt im 2:2 abnehmen. —
Im Saalegau iſt der 4:3=Sieg von Favorit Halle über S. V.
98 hervorzuheben. Favorit ſcheint ſtark im Kommen zu ſein.
Ein=
tracht kam auch gegen die Sportfreunde nicht zu den erſten
Punkten und behielt mit 5:7 das Nachſehen. — Im
Mittel=
elbgau gab es keine Veränderung an der Tabellenſpitze.
Preußen und Cricket=Viktoria blieben beide ſiegreich, und die
Preußen liegen vorläufig nach Verluſtpunkten gerechnet noch am
beſten. — Aach der Gau Vogtland hatte Favoritenſiege,
wäh=
rend in Oſtthüringen Apolda ſich gegen 1. S.V. Jena nicht
durchzuſetzen vermochte. Jena gewann 3:1 und bleibt in Front.
Ergebniſſe.
Nordweſtſachſen: Viktoria Leipzig — Fortuna Leipzig 0:5.
Wacker Leipzig — Markranſtädt 8:2. V.f.B. Leipzig — Arminia
Leipzig 1:1. Olymp. Germania Leipzig — T.u.B. Leipzig 2:3.
Sportfreunde Leipzig — Sp. Vg. Leipzig 12:3.
Oſtſachſen: Dresdener S.C. — 1. F.C. Nürnberg 3:4. Meißen
08 — Guts Muths Dresden 2:3. Brandenburg Dresden — Ring
Dresden 5:2.
Mittelſachſen: Sturm Chemnitz. — National Chemnitz 3:7.
Polizei Chemnitz — V.f.L. Harthau 5:3. Hellas=Germ. Chemnitz
— Teut. Chemnitz 5:2. V.f. L. Hohenſtein — Wacker Chemnitz 6:3.
Chemnitzer B.C. — Preußen Chemnitz 8:2.
Weſtſachſen: Zwickauer S.C. — T.u.B. Werdau 7:3. V.f. L.
Schneeberg — V.f.L. Zwickau 4:9. Crimitſchau — Planitzer S.C.
3:4. V.f.B. Glauchau — Zwickau 02 5:1. Meerane 07 — S.V.
Hartenſtein 2:2.
Saalegau: Eintracht Halle — Sportfreunde Halle 5:7. Wacker
Halle — Ammendorf 11:2. Halle 98 — Favorit Halle 3:4. Halle
96 — Merſeburg 99 0:5. V.f.L. Merſeburg — Boruſſia Halle 3:7.
Mittelelbgau: Sp.u. Sp. Magdeburg — S.C. 1900
Magde=
burg 2:5. Germania Magdeburg — Cr.=Viktoria Magdeburg 3:4,
Preußen Burg — V.f.B. Schönebeck 5:3.
Vogtland: Plauener Sp.u.B.C. — Elſterberg 6:1. Sp.Vg.
Plauen — Markneukirchen 5:8.
Nordthüringen: S.C. Erfurt — Schwarz=Weiß Erfurt 7:0.
Oſtthüringen: SC. Weimar — Richthofen 0:2. 1. S.V. Jena
— S.C. Apolda 3:1.
Die Verbandsſpiele in Weſtdeukſchland.
Die weſtdeutſchen Meiſterſchaftsſpiele brachten in den
Be=
zirken Rhein und Ruhr wichtige Ergebniſſe. Im
Rheinbe=
zirk ſchüttelte der V.f.R. Köln den Mitbewerber Boruſſia M.=
Gladbach 2:1 ab und vergrößerte ſeinen Vorſprung. In der
Gruppe I büßte zwar der führende Dürener S.C. 03 im 2:2
gegen V.f.B. Aachen einen Punkt ein, aber auch der Rheydter
Sp.V. mußte gegen Blau=Weiß Köln einen Punkt abgeben. Den
Vorteil hat der weſtdeutſche Meiſter Sülz 07 der in einem
Privatſpiel von Fortuna Düſſeldorf 2:3 geſchlagen wurde und in
ſeiner Gruppe nur noch einen Punkt hinter Düren liegt. — Im
Ruhrbezirk ließ ſich der M.B.V. Linden von dem mächtig
er=
ſtarkten V.f.B. Alemannia Dortmund 3:1 ſchlagen, ſo daß
Schwarz=Weiß Eſſen wieder einen Verluſtpunkt weniger hat.
Schalke 04 fertigte in der anderen Gruppe die Germanen aus
Bochum 5:2 ab und iſt kaum zu gefährden. — Im Bergiſch=
Märkiſchen Bezirk gab es keine beſonderen Veränderungen,
wohl aber im Niederrheinbezirk, wo Duisbung 99 ſeinen
Siegeszug mit 3:0 über Speldorf fortſetzte und nun an dritter
Stelle liegt, da Oſterfeld vom Duisbunger Sp. V. geſchlagen wurde
und Oberhauſen gegen Union Krefeld 2:3 unterlag, ſo daß
Kre=
feld die Tabelle anführt. In der anderen Gruppe waren
Mei=
dericher Sp.V. und Homberg ſpielfrei, aber die Krefelder
Preu=
ßen fielen durch eine 5:2=Niederlage von Union Hamborn nach
Verluſtpunkten ein ganzes Stück zurück. — Weſtfalen brachte
ein Rekondergebnis. Der V.f.B. Bielefeld ſchlug Union Herforg
Geite 6
mit 11:2. Bemerkenswert iſt der 2:1=Sieg der Hammer Sp.Vg.
über Bielefeld 06/07 in Bielefeld. Hohe Reſultate gab es auch in
Südweſtfalen, wo Hagen 1911 in Hüſten 8:0 verlor. Hüſten
09 bleibt alſo weiter an der Tabellenſpitze. Auch der
Tabellen=
zweite Hagen 72 holte ſich mit 8:2 einen hohen Sieg über
Ger=
mania Mudersbach.
Verbandsſpiele.
Berg.=Märk. Bezirk: S.C. 99 Düſſeldorf — Vikt. Düſſeldorf
5:2 (G. S.). F. C. Solingen 95 — Raſenſport Gerresheim 0:1.
Turn Düſſeldorf — T. S. G. Langerfeld 3:2. Schwarz=Weiß
Bar=
men — S.C. Sonnborn 8:0. S.S.V. Elberfeld — B.V. 04
Düſ=
ſeldorf 1:0.
Rheinbezirk: F. V. Godesberg — S.C. Alsdorf 4:4.
Oden=
kirchen 07 — Bonner F.V. 0:2. Eintracht M.=Gladbach —
Ber=
giſch Gladbach 6:1. Sp.V. Rheydt — Blau=Weiß Köln 1:1.
S.C. 03 Düren — V.f.B. Aachen 2:2. V.f.R. Köln — Bor. M.=
Gladbach 2:1. Alem. Aachen — Mülheimer S.V. 06 3:4. T. V.
1860 Bonn — C.f.R. Köln 3:2.
Ruhr=Bezirk: V.f.B. Alem. Dortmund — M.B.V. Linden
3:1. F.C. Schalke 04 — Germania Bochum 5:2. Germonia Herne
— Sportfr. Eſſen 2:4.
Weſtfalen=Bezirk: Union Herford — V.f.B. Bielefeld 2:11
Bielefeld 06/07 — Sp.Vg. Hamm 1:2. Sp. Vg. Herten —
Bo=
ruſſia Rheine 4:4.
Niederrhein=Bezirk: Sp.V. Duisburg — S.C. Oſterſeld 3:0.
Meiderich 06 — V.f.B. Ruhrort 2:5. Sp.Vg. Oberhauſen —
Union Krefeld 2:3. V.f.B. Speldorf — Duisburg 99 0:3. Union
Hamborn — Preußen Krefeld 5:2. Sp.V. Rheinhauſen — F. V.
Duisburg 08 1:2. S.C. Sterkrade — Hamborn 07 1:3.
Südweſtfalen=Bezirk: Hüſten 09 — Hagen 1911 8:0. S. C.
Lichtenplatz — V.f.B. Weidenau 4:6. Hagen 1872 — Germania
Mudersbach 8:2.
Heſſen=Hann.=Bezirk: S. C. Kaſſel — Tura Kaſſel 3:2. Sport
Kaſſel — Hermannia Kaſſel 0:3.
Die Niederlage der Hertha am letzten Sonntag iſt gerächt.
Hertha gewann diesmal mit 171:2 über Tasmania Neukölln, dafür
aber wurde der Tabellenführer Wacker Tegel von Südſtern 6:4
geſchlagen, ebenſo unterlag Norden=Nordweſt 3:2 gegen
Aleman=
nia. Hertha iſt nach Verluſtpunkten nun weit vor. — In der
anderen Gruppe gewann Tennis=Boruſſia, während ſich der
Spandauer SV. vom BSV. 92 einen Punkt abnehmen ließ.
Ergebniſſe.
Hertha=BSC. — Tasmania Neukölln 10:2. Adlershofer BC.
— Kickers Schöneberg 8:3. Alemannia Berlin — Norden=Nordweſt
Berlin 3:2. Südſtern Berlin — Wacker 04 Tegel 6:4. Preußen
Berlin — Tennis=Boruſſia Berlin 1:7. Berliner SV. 92
Spandauer SV. 2:2. SC. Charlottenburg — Union
Oberſchöne=
weide 1:6. Weißenſee 1900 — Alemannia Haſelhorſt 6:1.
Aus Norddeutſchlands Bezirken.
Hohe Ergebniſſe waren in Hamburg an der Tagesordnung.
Der HSV. machte es mit Ottenſen 6:2 gnädig, dafür gab Altona
93 Sperber 8:3 das Nachſehen, St. Pauli gewann 7:1. Viktoria
wurde von Eimsbüttel mit dem kurioſen Reſultat von 5:6
ge=
ſchlagen. Union Altona hatte Beſuch von Holſtein Kiel und ſchickte
den Gaſt mit einer 2:1=Niederlage nach Hauſe. Im Norden des
Verbandes gab es wegen des Winterwetters viele Ausfälle, die
Plätze waren meiſt unbeſpielbar. So fiel auch in Braunſchweig
das Spiel der Eintracht gegen St. Pauli Sport Hamburg dem
Wetter zum Opfer.
Ergebniſſe.
Hamburg: Hamburger SV. — FC. Ottenſen 6:2. Viktoria
Hamburg — Eimsbüttel 5:6. Polizei Hamburg — St. Pauli
Sport 6:3. Union Altona — Holſtein Kiel 2:1. Teutonia Kiel
— FC. Blankeneſe 5:6. Altona 93 — Sperber Hamburg 8:3.
FC. St. Pauli — Paloma 7:1. Alemannia Hamburg — FC.
Wandsbek 1:0. Bremen: ABTS. Bremen — Eintr. Bremen 3:2.
Nordhannover: Harburger SV. — Raſenſport Harburg 5:1.
Nordbezirk: VfL. Nordmark — Eintracht Flensburg 3:1. Union
Teutonia Kiel — Kilia Kiel 5:4. Hannover=Braunſchweig:
Armi=
nia Hannover — Eintracht Hannover 6:2. Werder Hannover —
S. Vg. 97 Hannover 2:4.
Im Südoſten des Reiches war nur in Oberſchleſien
ſtärkerer Betrieb. Beuthen 09 kam zu einem 9:5=Sieg über die
Oppelner Sportfreunde, Preußen Zaborze fuhren zu Naſenſport
Gleiwitz und mußten mit einer 5:2=Niederlage nach Hauſe.
Ergebniſſe.
Mittelſchleſien: Sportfreunde Breslau — Breslau 05 2:0.
Vorwärts Breslau — VfB. Breslau 2:2. Niederlauſitz: Viktoria
Forſt — Wacker Ströbitz 5:2. Oberſchleſien: Beuthen 09 —
Sportfreunde Oppeln 9:5. Delbrückſchächte — VfB. Gleiwitz 2:3.
Raſenſport Gleiwitz — Preußen Zaborze 5:2.
Sportverein 98 Darmſtadt — Germania Oberroden . . 1:1
Rot=Weiß, V. f. N. Darmſtadt — Union Wixhauſen .. 4:1
Viktoria Walldorf — Germania Pfungſtadt . . . . . 4:2
F.V. Sprendlingen — Sportverein Münſter.
.. 3:2
* Die Treffen des geſtrigen Sonntags hatten ſtark unter den
niedergegangenen Schneemaſſen zu leiden. Trotzdem konnten die
Spiele ſämtlich durchgeführt werden und blieben bis auf einen
Fall frei von Ueberraſchungen. Die Ueberraſchung brachte das
Spiel am Böllenfalltor in Darmſtadt, wo der Sportverein 98
Darmſtadt gegen den Neuling Oberroden nur 1:1 ſpielen konnte.
Nach der famoſen Leiſtung des Sportvereins in Pfungſtadt
er=
ſtaunlich und auch durch die Bodenverhältniſſe nicht entſchuldigt,
unter denen ja auch der Gegner zu leiden hatte. Sprendlingen
gewann erwartungsgemäß, aber reichlich knapp gegen Münſter,
und auch Walldorf blieb gegen Pfungſtadt mit 4:2 im Vorteil.
Pfungſtadt trat infolge Erkrankung uſw. nur mit 6 Mann ſeiner
erſten Garnitur an, ſo daß dieſes Ergebnis unbedingt für die
Gäſte ſpricht. Erwartet kommt auch der Sieg von Rot=Weiß,
V. f. R. Darmſtadt, der auch in ſeiner Höhe den gezeigten
Lei=
ſtungen entſpricht. Allerdings war auch Wirhauſen hier mit
Erſatz vertreten. Das Ergebnis des Treffens Urberach —
Mör=
felden war bisher nicht zu ermitteln.
teil der Kreisbehörde in Sachen Sprendlingen—Urberach bereits
Berufung eingelegt. Man darf auf das Urteil der höchſten
In=
ſtanz geſpannt ſein.
Moniag den 12 Deiember 1928
Sp. V. Darmſtadt — Germania Ober=Roden 1:1 (1:0).
Wer nach dem Ergebnis des Vorſpiels (3:1 für Sportverein
Darmſtadt) und des vorſonntäglichen Spiels des Sportvereins
in Pfungſtadt mit einem klaren Sieg des Tabellenerſten gerechnet
hatte, der erlebte eine große Enttäuſchung. Und ſolcher
Ent=
täuſchter mag es nach der unangenehmen Seite im Lager der
An=
hänger des Sportvereins Darmſtadt und nach der angenehmen
Seite hin im Lager des Gegners aus Ober=Roden eine erkleckliche
Anzahl gegeben haben, umſomehr als letztere wohl mit keiner
Hoffnung die Reiſe nach Darmſtadt angetreten haben mögen. Es
wäre ſehr leicht, mit Gründen ſür das Verſagen der
Einheimi=
ſchen aufzuwarten, Gründen, wie die heutigen Platzverhältniſſe,
die das gewohnte flache flüſſige Spiel nicht zuließen und der
primitven Spielweiſe des Gegners Vorſchub leiſteten. Aber dieſe
Gründe ſind eben keine Gründe. Eine Mannſchaft wie die des
Sportvereins 98, die ſich zum großen Teil aus alten Praktikern
zu=
ſammenſetzt, die ſchon manches Schnee=Fußballſpiel ausgetragen
haben und vielfach als Meiſterſchaftsfavorit angeſprochen wird,
ſollte es einerſeits von ſelbſt fertig bringen, ihre Spielweiſe den
durch den ſtarken Schneefall ſtark veränderten Bodenverhältniſſen
anzupaſſen und andererſeits gewitzigt genug ſein aus in dieſem
Jahre auf eigenem Platze in ähnlicher Weiſe verlauſenen Spielen.
Aber nachdem die Reſervemannſchaft des Sportvereins die gleiche
Mannſchaft Ober=Rodens bereits am Vormittage mit nicht
weniger als 12:1 abgefertigt hatte, ſcheinen manche Spieler der
erſten Elf ohne weiteres geglaubt zu haben, ihren Gegner in
gleicher Weiſe im Handgalopp erledigen zu können. Aber ſie
ſahen ſich bitter getäuſcht. Die erſte Earnitur Ober=Rodens fand
ſich ſofort mit den Bodenverhältniſſen zurecht und ging mut einem
Eifer ins Zeug, der von dem Bewußtſein ausging, daß nichts zu
verlieren, ſondern nur zu gewinnen war. So kam es auch, daß
die Einheimiſchen, die gar nicht ins Bild kommen konnten und
meinten, ihren kurzen Paß anwenden zu können, nach der erſten
Spielhälfte nur mit 1:0 in Führung lagen. Auch in der zweiten
Spielhälfte wurde es nicht viel anders. Die Gäſte erzielten
un=
erwartet den Ausgleich und verſtanden es, dieſen Spielſtand
gegen die erſt zum Schluſſe heftigen, aber viel zu ſpät und
un=
rationell angeſetzten Angriffe des Platzbeſitzers zu halten. Der
Schiedsrichter, ein Herr aus Frankfurt=Eckenheim, amtierte gut.
Im weiteren Verlauf der Verbandsſpiele konnte auch
Wix=
hauſen auf dem Platze des Rot=Weiß=VfN. keine Lorbeeren
ern=
ten und ſich mit obigem Reſultat geſchlagen bekennen. Während
die Darmſtädter auf ihren rechten Flügelſtürmer verzichten
muß=
ten, träten die Gäſte mit ihrer ſtärkſten Aufſtellung an. Trotzdem
der Platz durch den Schneefall nicht in beſter Verfaſſung war,
ſah man auf beiden Seiten einen ſchnellen und zeitweiſe harten
Kampf. Durch das ſonſt gewohnte flache Spiel brauchten die
jungen Rot=Weißen ziemlich lange, bis ſie ſich den
Platzverhält=
niſſen angepaßt hatten, während Wixhauſen gleich von Anfang
an die richtige Taitik fand. Daß es in dieſer Zeit zu keinem
Er=
folge für die Gäſte reichte, war der guten Abwehr der
Hinter=
mannſchaft Darmſtadts zu verdanken. Als ſich die Mannſchaft
des Rot=Weiß=VfR. dieſelbe Spielweiſe zulegte, konnte ſie eine
leichte Ueberlegenheit erzwingen, welche bis zum Schluß der
er=
ſten Hälfte anhielt. Werkmann ſchießt in der 25. Minute eine
Vorlage zum Führungstreffer ein, während Vogelmann bald
darauf einen Lattenſchuß des Mittelſtürmers zum zweiten Trefſer
einſendet. Wixhauſen ſtrengt ſich mächtig an, kann aber Bräuer
nicht einmal ſchlagen. In der zweiten Hälfte laſſen die
Darm=
ſtädter merllich nach, ſo daß Wixhauſen leicht im Vorteil iſt. Aus
einem Gedränge können die Gäſte das verdiente Ehrentor
er=
zielen. Oftmals ſchien der Ausgleich fällig zu ſein, aber, der
Gäſteſturm verpaßt im Uebereifer die beſten Gelegenheiten. Jetzt
raffen ſich die Darmſtädter zuſammen, und nehmen einen guten
Endſpurt auf. 15 Minuten vor Schluß erzielt der Linksaußen
mit ſchönem Schuß das dritte Tor. Wixhaufen gibt ſich nun
ge=
ſchlagen, und Rot=Weiß=VfR. kann die letzten Minuten wieder
überlegen ſpielen. Kurz vor dem Schlußpfiff erzielen die
Ein=
heimiſchen den vierten Treffer. Müller ſchießt, und noch ehe ſich
der Gäſtetorwart verſah, hatte Werkmann den Ball im
Nach=
ſetzen verwandelt. Der Schiedsrichter, ein Herr aus der
Heidel=
berger Kante, war dem Spiel ein gerechter Leiter, wenn auch
ſeine Entſcheidungen in bezug auf Abſeits ſehr oft nicht
ſtimm=
ten. Die Mannſchaft des Rot=Weiß=VfR. hat ſich nun mit dieſem
Sieg in der Tabelle weſentlich verbeſſert. Die Mannſchaft mag
ſich nach den heute gezeigten Leiſtungen mit einem Geſamtlob
be=
gnügen. Wixhauſen enttäuſchte nicht: Die Elf hat in der
Hinter=
mannſchaft ihr Beſtes, während der Sturm wohl eifrig, aber ſehr
zuſammenhanglos ſpielte. Bei dem Spiel der Reſerven mußten
die Darmſtädter mit geſchwächter Mannſchaft antreten. Die Gäſte
lieferten ein gutes Spiel und konnten einen verdienten 5:0 Sieg
bringen.
5. C. Einkracht-Sp. V. Geinsheim 2:4 (0:1).
Auf ſchneebedecktem Spielfeld kann Eintracht ſeine techniſche
Spielweiſe nicht ſo in Anwendung bringen, als auf regulärem
Platz. Dies iſt allerdings keine Entſchuldigung für die erhaltene
Niederlage, denn die ganze Mannſchaft, mit Ausnahme des
Läu=
fers Zahn, ſpielte ſo luſtlos und launig, daß Geinsheim wirklich
voll und ganz Sieg und Punkte verdient hat. Geinsheim
ver=
ſtand es, allerdings durch viel Glück, mit einem unerwarteten
Fernſchuß und Hochball ein Tor vorzulegen. Die Mannſchaft
wußte auch ſofort durch Spitzenkick, da ſie ja ſowieſo meiſtens
eine ſolche Spielweiſe an ſich hat, den Nachteil des Schnees eben
dadurch wieder gut zu machen. Eintracht, durch ſeine ſonſt leichte
und flache Spielweiſe, bekam den Ball nicht vom Platze, und erſt
als ſich die Elf in den letzten zehn Minuten auch auf
Steilvor=
lagen und wuchtige Spitzenſchüſſe umgeſtellt hatte, konnten ſie,
als es allerdings ſchon viel zu ſpät war, noch zwei Tore
auf=
holen. Ueberhaupt ſcheint die Mannſchaft, wenn ſie einmal von
Anfang an 1:0 verloren hat, nicht mehr fähig zu ſein, um evtl.
auszugleichen und noch zu gewinnen. Die Mannſchaft muß ſich
unbedingt vor Augen halten, daß ein Spiel erſt mit dem
Schluß=
pfiff, bei knappem Reſultat und gleichwertigen Mannſchaften,
entſchieden iſt. Denn gerade beim Stande von 3:2 für
Geins=
heim hätte Eintracht ausgleichen und gewinnen müſſen, anſtatt
deſſen ließ ſich aber die Verteidigung nochmals überrennen und
dadurch Sieg und die vor allem ſo wertvollen Punkte, was
nie=
mand ertoartet hätte, mit nach Geinsheim nehmen. Der
Schieds=
richter leitete gut und einwandfrei.
Spielvereinigung 1921 — Gräfenhauſen 6:3 (2:0).
Mußte die Spielvereinigung in den Serienvorſpielem viele
Punkte an ihre Gegner abgeben, ſo iſt es ihr vergönnt, in der
Nachrunde dieſe wertvollen Punkte für ſich zu gewinnen. Auch
am geſtrigen Sonntag wurden die Gräfenhäuſer mit einer 6:3
Packung nach Hauſe geſchickt, obwohl wir nicht verkennen wollen,
daß Gräfenhauſen zeitweiſe mehr vom Spiel hatte. Durch dieſe
Erfolge löſen ſich die 21er immer mehr von der
Schwanz=
gruppe los.
Zum Spiel ſelbſt: Die Spielv.=Mannſchaft entwickelt ſofort
ein ſehr flottes Spiel und es gelingt ihr, in den erſten Minuten
zwei ſogenannte Ueberraſchungstore zu erzielen. Bis zur
Halb=
zeit offenes Spiel, welches für keine Partei einen Vorteil mehr
bringt. In der zweiten Halbzeit iſt auch der Gegner mit
Hoch=
druck dabei, und ſdellt das Reſultat auf 3:3. Faſt ſieht es aus, als
wenn die Gäſte den Sieg erringen wollten, aber die Darmſtädter
Hintermannſchaft iſt auf der Hut. Gräfenhauſen arbeitet ſich
ſchlapp, und die 21er können noch drei weitere Tore einſenden.
Die zweiten Manſchaften beider Vereine ſpielten 4:3 für
Gräfenhauſen. — Die Pfungſtädter Jugend trat nicht an und
ſchenkte ſomit den Darmſtädtern zwei Punkte.
Nummer 330
Sporlv. 98 — Zußballſporlverein Frankfurk 1:2 10:1,
Die Spiele gegen Fußballſportverein Frankfurt erfreuen ſick
ſcheinbar nicht der beſonderen Gunſt des Wettergottes; dor
Sumpf und hier Schnee, beides für eine Mannſchaft wie die
Frankfurter günſtig, dagegen für einigermaßen ſyſtemvoll auf
gebautes Spiel ſchier unmöglich. Die Leitung des Sportvereinz
hatte zwar dem Handballſpiel 2 Fußballſpiele voraufgehenlaſſen
doch war ſelbſt dann das Schneefeld für Handball kaum beſpiel
bar; noch weniger mit einem vereiſten Ball. Das Spiel entwickelt
ſich als ein ganz erbitterter Kampf zweier verſchiedener Eyſtem
unter der Leitung eines ſchwachen, ängſtlichen und energieloſen
Schiedsrichters, eines Herrn aus Kaiſerslautern, und bedeutet
ſummariſch betrachtet eine ganz bedeutende Einbuße des Hand
ballſports, der gerade hier in Darmſtadt ſchon ſo oft zu hoher
Ehren gekommen iſt. Dem einen, dem Darmſtädter Syſtem de
raſchen, zügigen Vorwärtsdrängens, des flotten Kombinations
ſpieles von Mann zu Mann und von Flügel zu Flügel tra
heute, durch die Platzverhältniſſe begünſtigt, erfolgreich ein Syſter
gegenüber, das an Härte, zielbewußtem und rückſichtsloſer
Draufgängertum kaum zu überbieten iſt. Ein Strafſtoßverhältni
von etwa 60:15 für Darmſtadt beſagt genug, zeigt, in welcher
Rahmen das Spiel ſich abwickelte, aber auch, daß der ſchwach
Schiedsrichter nicht die nötige Entſchlußkraft aufbringen
konnt=
energiſch durchzugreifen, um endlich einmal das Spiel in ſein
Hände zu bekommen. In ſlottem Tempo wogte der harte Kamt
auf und ab, in der erſten Halbzeit ſich gleichmäßig auf beide
Seiten verteilend, während die zweite Hälfte ein Plus für Darn
ſtadt bedeutete. Schon gleich die 1. Minute des Spieles
brach=
für Frankfurt das 1. Tor; ein ſcharf geſchoſſener Flaſtball de
Halblinken ſprang unter dem ſich zu ſpärt werfenden Henß in
Tor. Nach dieſer erſten Ueberraſchung war die Darmſtädter
Ve=
teidigung auf der Hut, nicht minder die der Frankfurter, in de
Irion im Tor weit überragte. Was bei der ungemein der
ſpielenden Frankfurter Verteidigung an Torſchüſſen möglie
wurde, wurde eine ſichere Beute des gewandten Torwächters.
der 10. Minute der 2. Halbzeit gelingt es dem gegneriſchen Mitte
ſtürmer, einen Schwungball gut placiert ins linke Toreck zu ſetze
Darmſtadt dreht mächtig auf; Angriff auf Angriff wird vorg
tragen; die fleißig arbeitende Läuferreihe tut ihr Beſtes, um d
iefrigen Stürmer zu bedienen. Doch gegen eine körperlich ur
zahlenmäßig ſtarke Verteidigungsmauer anzurennen, bleibt ohr
Erfolg. Minute auf Minute verrinnt, Strafwurf auf Strafwu
wird verhängt. Endlich gelingt es Hennemann vier Minuten v.
Schluß einen ſolchen zum 1. Tore zu verwandeln. Ein weitere
Tor, das Hennemann mit Doppelhänder erzielt, läßt der Schied
richter aus unbekanntn Gründen nicht gelten. Gleich dara
Schlußpfiff. Hocherfreut über den glücklichen Sieg und um ein
Meiſterſchaftshoffnung reicher verläßt Frankfurt unter dem G
johle der Zuſchauer den Platz, den beſtimmten Eindruck hinte
laſſend, daß dieſe, wenn auch eifrige, ſo doch unfertige Man
ſchaft, ſollte ſie ſvirklich Meiſter werden, eine mäßige Vertretur
des Bezirkes darſtellen würde.
Süddeutſchland.
Verbandsſpiele.
Gruppe A Main/Heſſen:
VfB. Friedberg — Polizeiſportverein Butzbach
Sportverein Darmſtadt 98 — FSV. Frankfurt
HSV. Frankfurt — Sp.Vg. Arheilgen 04
Polizei=SV. Darmſtadt — Offenb. Kickers ausgefallen.
Gruppe B Main/Heſſen:
Wiesbadener SC. — Wormatia Worms ... 1i0
Hakoah Wiesbaden — FSV. Mainz 05 . .
1:1
Germania Wiesbaden — Mainz=Kaſtel 06 . . . . 0:3
Gruppe Württemberg:
TV. Gablenberg — VfB. Stuttgart . . . . . . 0:1
Sportfreunde Tübingen — Sportfreunde Eßlingen 3:0
Gruppe Rhein:
FV. Frankenthal — Neulußheim . . . . . ... 0:2
Pfakz Ludwigshafen — Mannheim 07 . . . . 3:1
Ludwigshafen 03 — SV. Waldhof
2:5
.. 2:4
Mannheim 08 — VfR. Mannheim
Polizeiſportverein Mannheim — Phönix Mannheim 0:2
Gruppe Südbaden:
Polizeiſportverein Freiburg — FC. Freiburg . . . 8:I.
Beim Spiel der Handballmeifter ſchlägt Deutſcher Handba
Club Berlin Polizei Halle 9:3. Etwa 1500 Zuſchauer wohnt
in Halle dem Spiel des Deutſchen Handballmeiſters, Berlit
Handball=Club, mit dem mitteldeutſchen Meiſter, Polizeiſpo
verein Halle, bei. Die Berliner ſiegten hoch mit 9:3 (4:1) Tor
Im Felde gab Halle einen ziemlich ebenbürtigen Gegner ab. N
durch das Verſagen des Erſatztorwartes mußten die Einheit
ſchen eine ſo hohe Niederlage einſtecken.
Ku
Glänzender Verlauf des Hallenſportfeſtes in Hamburg.
In der Ausſtellungshalle zu Altona brachte der H. S.V.
erſtklaſſig beſetztes nationales Hallenſportfeſt zur
Durchführu=
in deſſen Mittelpunkt ein Sprinterdreikampf ſtand. Lammers u
der Hamburger Nobel hatten zwar die Genehmigung zum St
von der D.T. nicht erhalten, nahmen aber dennoch daran I
Das Hauptintereſſe richtete ſich auf die neuerliche Begegnu
zwiſchen dem Turnermeiſter Lammers und dem Charlottenbun
Körnig. Diesmal zeigte ſich der Oldenburger als der Beſſé
Im erſten Lauf über 50 Meter verwies er den Charlottenbur
glatt auf den zweiten Platz zim zweiten Lauf über 60 Me
kam es weiter zu keiner Revanche mehr, da Körnig infolge ei!
Muskelverzerrung ausſchied. Lammers gewann den Dreikan
mit 18 Punkten vor Wöllner=Bremen mit 14 und Nobel=Hamb!
mit 8 Punkten. Auch in den anderen Wettbewerben fielen
Entſcheidungen zumeiſt recht knapp aus. Ueber 1000 Meter ſie
der Charlottenburger Schoenmann knapp gegen Patzwahl. de
3000 Meter war einmal mehr Boltze erfolgreich. Die 3 mal II
Meter Staffel entſchied der S.C. Charlottenburg vor dem O.S
zu ſeinen Gunſten.
Ergebniſſe.
Sprinterdreikampf: 50 Meter: 1. Lammers 5,9 Sek. 2. Kor!
6 Sek. 3. Wöllner. — 60 Meter: 1. Lammers 7,1 Sek.:
Wöllner 7,2 Sek. 3. Nobel 7,4 Sek. Körnig auſgegeben.
60 Meter: 1. Lammers 7,1 Sek. 2. Wöllner 7,1 Sei=
Nobel 7,2 Sek. Geſamtergebnis: 1. Lammers 18 7
2. Wöllner 14 Pkt. 3. Nobel 8 Pkt.
1000 Meter: 1. Schoenmann=Charlottenburg 2.41,2 Min. 2. P
wahl=Hambung 2.43,1 Min. 3. Mietzner=Hambung 2.44 Me
3000 Meter: 1. Boltze=Hamburg 8.53,1 Min. 2. Dietmann=?!
nover 8.54 Min. 3. Schmidt=Charlottenburg 8.58,8 Mm.
50 Meter Lauf: 1. Harloß=Hamburg 6,3 Sek. 2. v. Gberſteinsb”
burg 6,5 Sek.
Hochſprung: 1. Schuhmacher=Hamburg 1,80 Meter. 2. SN*
Hamburg 1,76 Meter. 3. Voß=Hamburg 1,71 Meter.
3 mal 1000 Meter: 1. S. C. Charlottenburg 8.13,1 Min. 2. B”
burger S. V. 8.19,5 Min.
4 mal 400 Meter: 1. Hamburger S. V. 3.48 Min. 2. E=P.
Georg 3.48,1 Min. 3. Hanſa=Hamburg.
Große Staffel 10 mal 180 Meter: 1. Hamburger S.V. 506.2
2. Polizei=Bremen 5.06,8 Min. 3. St. Georg 10 Metek 7."
Die Klubmeiſterſchaften „Jung=Deukſchlands”.
Schwartz ſchlägt Berges über 100 Meter.
Seit Jahren veranſtaltet der Darmſtädter Schwimmklub „
Jung=
uurſchland” im Dezember ſeine Klubmeiſterſchaften. Nach den vielen
impfen des Jahres ſtehen ſich dabei noch einmal die Beſten des Vereins
Kampfe gegeenüber, um zum Schluß noch einmal ihre Kräfte
gegen=
ander zu meſſen. Leider iſt der Termin im Dezember micht ſehr gün=
„ da die Meiſten durch die vielen Rennen des Jahres etwas
abge=
noft ſind. Da aber im Laufe der Saiſon keine Zeit zu
Klubmeiſter=
aſten vorhanden iſt, muß der Klub ſchon auf dieſen Termin
zurück=
ifen.
Obwohl einige der Beſten am Freitagabend verhindert waren, brachte
fer Abend ſechs gute Leiſtungen und eine große Ueberrgſchung, da es
n jungen Schwartz gelang, Berges, der jahrelang keinen Gegner im
ub hatte, knapp, aber einwandfrei zu ſchlagen. Man merkte es Berges
daß er durch ſtauke berufliche Inanſpruchnahme in letzter Zeit kaum
n Training kommen kann, doch auch einem Berges in Form ſollte
ite Schwartz, der ſich gerade in den letzten Wochen ganz glänzend
wickelt hat, ſehr gefährlich werden. Einen großen Fortſchritt gegen
ber ſah man in der Bruſtmeiſterſchaft über 100 Meter, die ebenfalls
Schwartz in der ſehr guten Zeit von 1,B gewonnen wurde, und dem
zei Orlemann in ausgezeichneter Verfaſſung ſtark auf den Ferſen blieb.
s Nüchenſchwimmen, 100 Meter, endete nach einem ſcharfen Zweikampf
bter—Bach mit einem knappen Sieg des elegant ſchſimmenden Richter.
s Springen ſah wiederum, wie ſchon ſeit Jahren, Federlin als Sieger.
i den Damen vermißte man ſehr Frl. Mörſchel. Auch hier gab es
ige Ueberraſchungen, da Frl. Wallhäuſer im Freiſtilſchwimmen 100
ter glatt von Frl. Oſann, die erſt ſeit Anfang dieſes Jahres einem
zwimmverein angehört, geſchlagen wurde. Im Bruſtſchwimmen wurde
junge Alix Gebauer überlegene Siegerin, während das
Rückenſchwim=
n diesmal von Frl. Lilo Müller vor Frl. Hilde Müller gewonnen
rde. Allerdings iſt die Leiſtung von Frl. Hilde Müller hoch
anzuer=
nen, da ſie ſich nach 14tägiger Krankheit trotzdem zum Kampf ſtellte.
Einlagerennen zwiſchen der Jugend und den Knaben des Klubs
chten ſechs ſchöne Leiſtungen, und ſtellen Herrn Bertling für ſeine
beit das beſte Zeugnis aus. Am nächſten Freitag wird noch die
Mei=
ſchaft über 200 Meter ausgetragen, die Berges Gelegenheit geben
d, ſich für ſeine Niederlage zu revanchieren. — Die genauen
Ergeb=
e: 25=Meter=Bahn.
Bruſtmeiſterſchaft, 100 Meter: 1. Schwartz 1,23!: 2. Orlemann 1,94.4;
Kalbfleiſch 1.26; 4. Moll, 2 Meter zurück. — Wunderbares Rennen,
erſt im Endkampf von Schwartz gewonnen wird.
Rückenmeiſterſchaft, 100 Meter: 1. Richter 1,23.5; 2. Bach 1,25.2. —
h der letzten Wende macht ſich Richter frei und ſiegt mit guter
Kör=
länge.
Freiſtilmeiſterſchaft. 100 Meter: 1. Schwartz 107.8; 2. Berges 1079;
Richter 1,11.1; 4. Müller 1.12.2. — Schärfſtes Remem des Abends.
wartz, der bei 50 Meter noch um Körperlänge zurückliegt, holt Berges
wunderbarem Endſpurt ein.
Springen: 1. Federlin 32 Punkte; 2. Heckmann.
Meiſterſchaften für Damen. 100 Meter Bruſtſchwimmen: 1. Alix
auer 1,43.4; 2. im toten Renmem Frau Enders und Frl. Stepp 1,48.1;
Frl. J. Weicker 1.48.5.
100 Meter Rückenſchwimmen: 1. Frl. Lilo Müller 1,41.4; 2. Frl.
de Müller 1.42.8.
100 Meter Freiſtilſchwimmen: 1. Frl. Oſann 1,29.5; 2. Frl.
Wall=
ſer 1,33.,6.
Füllwettkämpfe.
Jugendbruſt, 100 Meter: 1. Sachs 1,32.8; 2. v. Selzam 134.1; 3.
uchmann 1,36.1: 4. Schüßler 1,36.6.
Jugendfreiſtil, 100 Meter: 1. Weicker 1,19.5: 2. Reichelt 1,24; 3. Im=
1,25.
Knabenbruſt, 100 Meter: 1. Kaiſer 1,37.3; 2. E. Hermes 1,44.5;
öhrig 1.,50.
Knabenfreiftil, 50 Meter: 1. Kaiſer 35.3; 2. Haus und Heyne 38.7;
Fhrig und Brandis 41.
Jugend=Schwimmkämpfe in Göppingen.
Die gauoffenen Göppinger Schwimmwettkämpfe ſollten zum
Jahres=
hluß insbeſondere dem württembergiſchen Nachwuchs Gelegenheit
n, von der geleiſteten Jahresarbeit Zeugnis abzulegen. Der
fiſt=
nde Verein holte ſich erwartungsgemäß die meiſten Siege. An
zweite Stelle ſchoben ſich die Heilbronner Waſſerfreunde, während
Stuttgarter Schwaben guten weiblichen Nachwuchs an den Start
hten. Ein B. hnrekordverſuch von Balk=Göppingen über 22 Bahnen
„20 Meter) hatte Erfolg. Balk ſchwamm die Strecke in 5:27,4 Min.
n 5:37,6 des alten Rekords von Günter=Göppingen. Die
Ergeb=
ſe (Bahnlänge 18,60 Meter):
ße Bruſtſtaffel, 12X4 Bahnen: Kampflos für Göppingen.
end=Freiſtilſtaffel (4X4 Bahnen): 1. Waſſerfreunde Heilbronn 3:29,1,
Min.; 2. Amateur Stuttgart 3:44,2 Min.
tior=Rücken (6 Bahnen): 1. Salb=Göppingen und Müller=Heilbronn
1:36,2 Min. totes Rennen (Müller diſtanziert).
tior=Freiſtil (6 Bahnen): 1. Baumann=Stuttgart 1:19,2 Min.
2. Rudolph=Heilbronn.
tior=Bruſt (10 Bahnen): 1, Löwe=Heidenheim 2:52 Min.
ſerd=Freiſtil (6 Bahnen): 1. Fuß=Göppingen 1:18 Min., 2. Kümmerle=
Stuttgart 1:18,2 Min.
fend=Bruſt (10 Bahnen): 1. Herrmann= Heilbronn 2:47,1 Min.,
2. Rueß=Göppingen 2:50 Min.
fend=Bruſtſtaffel (4X4 Bahnen): 1. SV. Gmünd 4:10,1 Min.,
2. SV. Ludwigsburg 4:17 Min.
e Senior=Bruſt (10 Bahnen): 1. Schwarz=Göppingen 2:40,4 Min.
2. Leiſtner=Göppingen 2:49 Min.
iben=Freiſtilſtaffel (4X4 Bahnen): 1. Göppingen 2:44,8 Min.
tior=Lagenſtaffel (3X4 Bahnen): 1. Waſſerfreunde Heilbronn 2:48,2
Min.; 2. Göppingen 2:54 Min.; 3. Eßlingen 2:59 Min.
ſſerball: SV. Göppingen—Amateur Stuttgart 3:2.
ppers ſchwimmt Rekord. 400 Meker in 5:59,2 Min.
Der urſprünglich nach Ruhrort angeſetzte Rekordberſuch des
tſchen Meiſterſchwimmers Ernſt Küppers=Vierſen fand
ge=
entlich eines Waſſerballtages im Hallenbad zu Duisburg under
licher Kontrolle ſtatt. Es gelang Küppers, den von
Günther=
ppingen an der gleichen Stelle vor drei Jahren mit 6.03,9 Min.
geſtellten deutſchen Rekord auf 5.59,2 Min. zu verbeſſern.
opers iſt nunmehr Rekordhalter in allen drei Rückenſtrecken,
ydem er erſt kürzlich neue Höchſtleiſtungen auch über 100 und
Meter ſchaffen konnte.
Die deutſche Waſſerballmannſchaft probke.
Unter Leitung des Verbands=Waſſerball=Obmannes Dr.
Nuß=
im=München fanden im Magdeburger Wilhelmsbad zwei
lungsſpiele der deutſchen Ländermannſchaft mit einer
Reſerve=
ben ſtatt. Den erſten Kampf gewannen die Sieger von Amſter=
, bei denen allerdings Erich Rademacher und Cordes fehlten,
10:5. Die zweite Begegnung verlief unentſchieden 11:11. Die
idermannſchaft ſpielte in der Aufſtellung: Sturm: Amann,
Baehre, J. Rademacher. Verbindung: Beneke. Verteidigung:
niſt, Protze bzw. Kühne. Tor: W. Baehre bzw. Freiſtädt. In
Reſerve=Mannſchaft wirkten mit: Schumburg, Gommert,
„khoff, Bewitz, Atmer, Schäfer, Kühne, Protze, W. Baehre und
Weltrekord im Gewichtheben. Der bekannte öſier=
Schwergewichtler Schilberg ſtellte in Wien einen neuen
d im beidarmigen Drücken, der Schwergewichtsklaſſe
erbeſſerte ſeinen eigenen Weltrekord von 126,5 Kg., den
November dieſes Jahres aufgeſtellt, hat, auf 128 Kg.
in Lehrſpiel. Wacker=München ſpielt doch gegen Slavia=Prag.
tagabend hat der FC. Wacker=München vom Süddeutſchen
nd Leichtathletik=Verband ſowie vom Deutſchen Fußballbund
nigung erhalten, am erſten Weihnachtstag in
Mün=
hrſpiel” gegen die Slavia=Prag austragen zu dürfen.
ankfurter Sportpalaſt ſiegte im Lauf Miquel, Bauer, Möller
ſe Miquel, während Chriſtmann vor Schäfer und Huppert
gindenburg=Pokal für die beſte Sport=Flugleiſtung gewann
r. Karl v. König=Warthauſen für den Flug Berlin—Mos=
Teheran über 4509 Kilometer. Ihm fiel auch die Zuſatz=
10 000 Mark zu=
Kraftſporkverein Darmſtadt 1910 — Akhl.=Berein:
Borwärks Groß-Zimmern 21:0.
Die Ligamannſchaften obengenannter Vereine trafen ſich am
Samstag abend in der Ludwigshalle zwecks Austragung des
fälligen Rüakampfes vor ſehr gut beſetztem Hauſe. Groß=
Zim=
mern war leider nicht mit ſeiner ſtärkſten Garnitur erſchienen,
und mußte deshalb in allen Gewichtsklaſſen von den gut
aufge=
legten Einheimiſchen eine vernichtende Niederlage einſtecken. Zur
Ehre muß geſagt werden, daß die Gäſte es verſtanden, dieſe mit
Anſtand hinzunehmen. Lediglich im Fliegen= und Federgewicht
bewieſen die Vorwärtsleute wirkliche Ligaklaſſe, alle anderen
kann man eine Stufe niedriger bewerten. Die Zehner ſiegten
denn auch wie ſie wollten. Herr Lotz=Dieburg war dem Kampf
ein gerechter Leiter, und hatte auch in Anbetracht des ſportlichen
Benehmens der beiderſeitigen Kämpfer keine allzu große Mühe,
Nun zum Kampfverlauf.
Fliegengewicht: Borowſki=Darmſtadt — Buxbäum=Gr.=Zimmern.
Der Vorwärtsmann zeigte ſich ſeinem Gegner ebenbürtig,
brachte ihn ſogar in der zweiten Minute der Niederlage nahe
von da ab nahm der Darmſtädter das „Heft in die Hand‟
und konnte, nachdem er ſeinem guten Gegner arg zugeſetzt
hatte, mit Ueberſtürzer und Eindrücken der Brücke in 8,30
Minuten ſiegen. 3:0.
Bantamgewicht: Schwarz=Darmſtadt — Eck=Groß=Zimmern.
Beide Gegner einigten ſich, da der Groß=Zimmerner zu
ſchwer, auf einen Freundſchaftskampf. In dieſem brachten ſie
es fertig, techniſche Feinheiten des Ringſportes vollendet zur
Geltung zu bringen, und nötigten das Publikum zu
lebhaf=
ten Sympathiekundgebungen. Sieger Schwarz durch
Unter=
griff von vorne. 6:0.
Federgewicht: Siegriſt=Darmſtadt — Göbel=Groß=Zimmern. Hier
war der Einheimiſche ſeinem ſtarken Gegner ſtets überlegen,
nur durch taktiſches Einſetzen ſeiner Körperkraft gelang es
dem Vorwärtsmann, in den erſten 10 Minuten einer
Nieder=
lage zu entgehen. Durch die erforderliche Ausloſung mußte
S. in die Hocke; auch hier gelang es ihm, obwohl er ſich in
nachteiliger Stellung befand, den Kampf zu dirigieren. Nach
dem Wechſel konnte er dann in der 15. Minute über ſeinen
Gegner mit Hamerlok und Eindrücken der Brücke
trium=
phieren. 9:0.
Leichtgewicht: Heß=Darmſtadt — Liſt=Groß=Zimmern. Seinem
ſtürmiſchem Gegner gegenüber konnte ſich der ſympathiſche
Groß=Zimmerner nur auf Abwehr beſchränken. In der 6.
Minute mußte er in der Bodenlage durch Armfeſſelung ſich
als beſiegt bekennen. 12:0.
Leichtmittelgewicht: Keitel=Darmſtadt — Buchardt=Gr.=Zimmern.
Der Darmſtädter ſiegte wie er wollte. In 1,30 Minuten gab
er ſeinem Gegner durch Hamerlok und Eindrücken der Brücke
das Nachſehen. 15:0.
Schwermittelgewicht: Breymaier=Darmſtadt — Brunner=Groß=
Zimmern. Der von Kampf zu Kampf beſſer werdende B.
griff ſeinen Gegner beherzt an. Bereits in 1 Minute gelang
es ihm, unter beiſpielloſem Beifall der Zuſchauer ſeinen
Gegner durch Halbnelſon auf beide Schultern zu legen. 18:0.
Schwergewicht: Veith=Darmſtadt — Kraus=Groß=Zimmern. Da
der Gegner Veiths nach Ablauf der Kämpfe nicht erſchien
erklärte der Unparteiiſche den Darmſtädter als Sieger. 21:0.
Mit dieſem Siege hat der Kraftſportvereim ſeine derzeitige=
Stellung als Tabellenerſter weiterhin gefeſtigt. Von den bis
jetzt ausgetragenen 14 Treffen gingen 2 verloxen; mit 24
Kampf=
punkten und einem Siegpunktverhältnis von 179:90 hält er die
Spitze. Sollte die Mannſchaft die gegenwärtige Hochform
beibe=
halten, dann iſt der Ausgang der noch ausſtehenden vier Kämpfe
nicht ungewiß. Auf ihrem nächſten Kampf treffen die „Zehner”
um 22. Dezember ihren Bezwinger in der Vorrunde, den
Kraft=
ſportklub „Eiche 01‟ Hanau.
Organiſakionsfragen im Tennisbund.
Am Samstag und Sonntag tagte in Berlin der Satzungs=
und Regelausſchuß des deutſchen Tennisbundes, um für die am
2. und 3. Februar in Braunſchweig ſtattfindende ordentliche
Mit=
gliederverſammlung Anträge vorzubereiten. Die deutſche
Ueber=
ſetzung der Spielregeln und der Davis=Pokalbeſtimmungen
wurde nach langen Beratungen feſtgelegt. Weſentliche
Aendernn=
gen erfuhr die Diſziplinarordnung. Dagegen konnten die
Be=
rätungen der Wettſpielordnung wegen der vorgeſchrittenen Zeit
nicht mehr beendet werden. An der Verſammlung nahmen u. a.
auch der Bundespräſident Dr. Weber=Hamburg, Bundesleiter
Dr. Schomburgk=Leipzig und der Schatzmeiſter Graf Medem=
Berlin teil.
Tenniskampf Amſterdam — Rheinland.
Die Rheinländer mit 11:8 Siegen erfolgreich.
Amſterdam, 16. Dez. (Drahtber.)
In der Amſterdamer Tennishalle begann am Samstag bei
ſchwachem Beſuch ein Hallentenniszampf Amſterdam—Rheinland,
der die Deutſchen im erſten Teil mit 8:3 Siegen überlegen ſah.
Das Spielen war an dieſem Tage reichlich ungemütlich, denn die
kleinen elektriſchen Oefen vermochten die große Halle nicht richtig
zu erwärmen. Holland war hier nur durch die Damen
erfolg=
reich, aber am Sonntag brachte die Fortſetzung den Holländern
bei denen Hendrick Timmer nicht mitwirkte) weſentlich mehr
Er=
folge. Sie gewannen hier fünf von acht Kämpfen, konnten aber
den Geſamtſieg des Rheinlands nicht mehr verhindern.
Beſon=
deres Intereſſe beanſpruchte der Kampf der holländiſchen
Meiſte=
rin Kea Bouman mit der Kölnerin Irmgard Roſt. Es kam zu
einem großen Kampf, und die an achter Stelle der Weltrangliſte
ſtehende Holländerin, mußte alles aus ſich herausgeben, ehe ſie
mit 6:4; 5:7; 6:1 über die junge Kölnerin ſiegreich blieb. Der
Clubkampf endete im Geſamtergebnis mit 11:8 Siegen, 28:19
Sätzen und 234:197 Spielen zugunſten der Rheinländer. Die
Einzelergebniſſe waren:
Herreneinzel: Meffert=Rheinland — Wijbrandt=Amſterdam
6:2: 6:2: Heitmann=Rh. — Kopman=Amſt. 6:3; 6:4; Groos=Rh. —
Sigmond=Amſt. 6:3; 3:6; 6:3; Wenzel=Rh. — van der Olſt=Amſt.
6:4; 6:1; Dr. Burghartz=Rh. — Nielſon=Amſt. 6:1; 4:6; 6:1; van
der Heyd=Amſt. — Nourney=Rh. 6:1: 2:6; 7:5.
Dameneinzel: Peitz=Rh. — van Gulick=Amſt. 6:0; 6:3: Spit=
Amſt. — Vormann=Rh. 6:4; 6:0; Kea Bouman=Amſt. — J. Roſt=
Rh. 6:4: 5:7: 6:1; Krahwinkel=Rh. — Canters=Amſt. 6:0; 6:3.
Herrendoppel: Heitmann=Meffert — Rolldamms=Wijbrandt
3:8; 6:1; 6:3: Dr. Marcotty=Wenzel — van der Heyd=Kopman
7:5; 6:3: Nourney=Groos — Sigmond=van der Olſt 6:2; 6:2.
Gemiſchtes Doppel: Krahwinkel=Wenzel — Canters=v. d.
Heyd 8:6; 7:5; Haas=Sigmond — Peitz=Groos 7:5; 1:6; 6:4;
Jurrema=v. d. Olſt — Vormann=Heitmann 6:1; 6:8: 6:1;
Bou=
man=Kopman — Roſt=Nourney 6:1; 6:8; 6:1.
Damendoppel: Bouman=Canters Krahwinkel=Peitz 6:2;
6:1; van Gulick=Spit — Vormann=Roſt 4:6; 6:4; 8:6.
Ein Tenniskampf Bremen-Berlin wurde von Bremen mit 4:3
gewonnen. Dabei ſchlug Spieß Moldenhauer.
Deutſchland—Oeſterreich, ein Länderkampf im Arbeiter=Fußball,
endete mit 6:3 für Oeſterreich.
Rund um die Beerberge, ein Skilanglauf, wurde von Otto Wahl=
Zella=Mehlis, gewonnen.
Mailand, 16. Dez. (Drahtber.)
Der mit größter Spannung erwartete Kampf um die
Europa=
meiſterſchaft im Mittelgewichtsboxen zwiſchen dem Italiener
Leone accovacci und dem deutſchen Meiſter Hein
Domgörgen bildete am Sonntag im Mailänder Sportpalaſt
das Hauptereignis eines deutſch=italieniſchen Kampfabends. Die
italieniſchen Zeitungen hatten ſich in den letzten Tagen zweifelnd
über das Können der Deutſchen ausgeſprochen, ſodaß nur 8000
Zuſchauer erſchienen. Der Europameiſterſchaftskampf hielt auch
kaum das, was er verſprach, denn der Titelhalter Jaccobacci
konnte ſeine überlegene Kraft nicht ausnutzen und Domgörgen
verhielt ſich zu lange defenſiv, um ſeine überlegene Technik durck
zuſetzen, wiewohl die letzten Runden hoch an ihn gingen. Der
Mulatte hatte Mühe, das Mittelgewichtslimit von 72,574 Kg.
auf die Wage zu bringen, Domgörgen wog 70,5 Kg. Das
Kampf=
gericht beſtand aus den Punktrichtern Comacci=Italien, Mügge=
Köln ſowie dem als Ringrichter amtierenden JBU=Präſidenten
Maurice Collard. In den erſten Runden erwartete man von
dem Kölner, daß er ſich vor einem von Jaccovacci geſuchten k.o.
bewahren würde. Er ließ dem Mulatten, obwohl er ſelbſt der
Herausforderer war, den Angriff und blieb ausgeſprochen
deſen=
ſiv. Dennoch konnte Jaccovacci in der erſten Runde einen, in der
zweiten, dritten und vierten Runde zwei linke und rechte
Schwinger landen, die aber Domgörgen gut vertrug. Er ſelbſt
ſetzte dem Italiener in der zweiten Runde einen genauen linken
Geraden auf das Kinn, der Jaccovacci zur Vorſicht mahnte. Von
einem Vorteil des Italieners bis zur vierten Runde konnte man
kaum ſprechen und das Publikum wurde nervös, da Jaccovacci
tros ſeiner Kraſt den Filner nicht meiſtern konnte. Von der
5. Runde an wurde Drmgörgen angriffsluſtiger, er punktete
ſchön links und knallte ganz unvorhergeſehen auf das Kinn des
Mulatten, der durch den Ring bis an die Seile taumelte. In der
6. Runde gelang dem Kölner ein haargenauer, leider nicht
genü=
gend ſtarker rechter Croß, der Jaccovacci belehrte, daß er nicht
nur allein Schlagkraft beſaß. Die ſiebente bis zehnte Ründe
verlief etwas eintönig, da beide ſich Schonung auferlegten. Dann
ließ Domgorgen alle Vorſicht beiſeite, boxte links und fing ſelbſt
alle Gegenangriffe ab. Während der Mulatte Luftmangel zeigte,
war Domgörgen noch friſch. Um ſo überraſchender kam ſelbſt
für das Publikum das Reſultat: „Sieger nach Punkten
Jacco=
vacci‟ Ein Pfeifkonzert ſetzte ein, das die Stimmung der
Zu=
ſchauer genügend ausdrückte. Mügge hatte den Kölner als
Sieger, der Italiener ſeinen Landsmann und der Ringrichter
einen knappen Vorteil für Jaccovacci. Wenn man ſchon einen
Sieger zu geben müſſen glaubte, hätte es Domgörgen ſein müſſen,
der einen ſeiner größten Kämpfe lieferte und nur mit viel Pech
um die Europameiſterſchaft kam. — Auch in den Rahmenkämpfen
gab es einen Fehlſpruch. Der Italiener Livan wurde Sieger
über Cunow=Hamburg, obwohl dieſer von acht Runden ſechs
groß für ſich hatte und ſeinen Geguer einmal bis acht zu Boden
hatte. Jacob Domgörgen feierte über den Leichtgewichtler
Pe=
trarca einen ganz überlegenen Punktſieg über zehn Runden,
während der Münchener Phil. Nefzger gegen Turiello nichté zu
beſtellen hatte und hoch nach Punkten verlor.
Tetuan. 6 16.35: Funkorch.: Konzert. Overettenmuſfk. Mitw.
Anita Franz (Sopran). S 18.10: Mikrophon=Reportage. Dr. Laven:
Führung durch eine Sektkellerei. O 19.15: Engliſche Literaturproben.
O 19.30: Engliſch. O 20.15: Stuttgart: Zuleima.” Oper in einem
Aft von Heinr. Bienſtock. O. Anſchl.: Finniſcher Abend, U. a.:
Konzert für Violine, Klarinette, Horn und Streichſextett von A.
Merikanto.
Montag, 17: Dez. 10.30: S. a..platten. 6 12.15: Schaliplatten.
O 13.45: Nachrichten. 16.30: Finniſcher Nachmittag. Mitw.: Julie
Heinrich, Thea Struve=Jöhnßen. Funkorch. 18.15: Max
Jung=
nickel lieſt aus eigenen Schriften, 18.45: Baſtelſtunde. 0 19.15:
Aus Wirtſchaft, Finanz und Börſe. O 20.15: Einf.: W. Kipp.
Anläßlich des 10. Todestages Heinr. Bienſtocks. „Zuleima.” Oper
in einem Akt von F. Lion. Muſik von H. Bienſtock. Muſikal. Leitung:
E. Kahn. Perſ.: Zuleima; Schemreddin; Achmet; eine Zirkaſſerin;
ein Diener; zwei Haremsfrauen. O. Anſchl.: Freiburg: Konzert des
Arbeitergeſangvereins Freundſchaft. Dirig.: E. Ketterer. Engliſche,
franzöſiſche und italieniſche Madrigale (gem. Chöre). Donati:
Villanella alla Napo itana. — Dowland: Süßes Lieb, o komm
zurück. — Greaves: Komm, Herzlieb, zum Spiel und Reigen. —
Le Jeune: Ihre Augen. — Monteverdi: Seht dort murmelnde
Wellen. — Gaſtoldi: Am Waldesbach. — Sechs kleine deutſche
Lieder: Zu dir zieht’s mich hin. Volksweiſe. — Roſenſtock,
Holder=
blüt Volksweiſe. — Loewe: In der Marienkirche. — Haas:
Schlummerlied. — Grell: Lied der Nachtigall. — Och, Mod’r, ich
well in Ding han! Volksweiſe. o Anſchl.: Volkslied und Volksmuſik.
Ausgeführt vom Erſten Freiburger Mandolinen= und Gitarrenverein.
Dirig.: Kammermuliker E. Köhler. Zieherer: Kinderliedermarſch. —
Köhler: Im Reiche der Töne, Ouv. — Komzak: Volksliedchen und
Märchen. — Mai: Ruſſiſche Volksweiſen. — Köhler: Serenade und
Menuett aus der „Volkstümlichen Suite‟ — Eberle: Paraphraſe
über „Ein Vöglein ſang im Lindenbaum”. — Köhler: Die luſtigen
Wandervögel, Volksliederpotpourri. O Anſchl.: Nachrichten.
Montag, 17. Dez. 15.30: Dr. phil. Schwellenbach: Der Sim
der Geſchichte. O 16: Rich. Ilnitz: Die deutſche Weinleſe 1928.
0 16.30: Konzert. Marianne Schmidt=Neubert (Sopran), Guſt.
Kern (Oboe), Rud. Schmidt (Flügel). o 17.30: Hans Caroſſa
Zum 50. Geburtstag am 15. Dezember). Fahrt: Die Ahnfraup
Der alte Brunnen; Aus „Rumäniſches Tagebuch‟: Die Forelle,
Rud. Bach (Rezitat.). o. 18: Teemuſik. Kapelle Barnabas von Geczy.
18.30: Engliſch für Anfänger. o 19: Min.=Rat Dr. Simons:
10 Jahre Deutſche Liga für Völkerbund. O 19.25: Dr. phil. et med.
Deſſoir: Einführung in die moderne Piychologie. (Die ſeeliſchen
Hebilde.) O 20: Finniſche Dichtung. Oscar Ludwig Brandt (Rezit.).
ſche Erſtaufführung.) — Sibelits: Sinfonie Es=dur. o. Anſchl.:
Tagesnachrichten. O Danach: Tanzmuſik. Jazz=Sinfonie=Orcheſter.
Deutſche Welle. Montag, 17. Dez. 10.15: Berlin: Nachrichten.
o12: Engliſch für Schüler. „Chriſtmas Corals”, (Geſang und
Klavier.) o 13.30: Berlin: Nachrichten. O 13.45: Bildfunkverſuche.
o 14.30: Märhen und Geſchichten. Sophie Reinheimer: „Die
Himmelsbrieflein” und andere Weihnachtsgeſchichten. O 15.30: Wetter
und Börſe. 0 15.40: Dr. Hajek: Die Frau als Gefährtin. (Die
Gepielin.) O 16: Engliſch (kulturkundlich=literar. Stunde). o 16.30:
Berlin: Klavierkonzert. O 17.30: Prof. Krebs: Deutſch=Oeſterreich,
6 18: Dr. Felber, Wien: Das Volkslied in der Tſchechoſlowakei,
D 18.30: Engliſch für Anfänger. o 18.55: Dir. Pfannſtiel:
Ge=
danken zur Aufſtellung des Düngervoranſchlages. O 19.25: Stud.=Rat
Dr. Ing. Wettſtädt: Werkmeiſterlehrgang. Dampfmaſchinen und
Brennlraftmaſchinen. O. 20: Finniſche Dichtung. Oskar Ludwig
Brandt. O 20.30: Finniſche Muſik. Dirig.: Generalmuſikdirektoy
Stange. Berliner Funkorch. O. Anſchl.: Preſſenachrichten. O.
Da=
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